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German Pages 448 Year 1860
Lehrbuch der
historisch - kritischen Einleitung in die
Bibel Alten und Neuen Testaments von
DR. WILHELM MARTIN LEBERECHT DE WETTE.
Zweiter
Tlieil.
D i e E i n l e i t u n g in das Ν. T. e n t h a l t e n d .
Sechste,
verbesserte
und vermehrte
Ausgabe.
Besorgt von
H. M e s s n e r und G, L ü n e m a ö i l ·
B e r l i n . D r u c k u n d V e r l a g von Georg Reimer,
1860.
Lehrb uch der
historisch - kritischen Einleitung in die
kanonischen Bücher des Neuen Testaments von
WILHELM MARTIN LEBERECHT DE WETTE der Theologie Doctor und ordentlichem Professor an der Universität zu Basel.
Sechste, verbesserte und vermehrte
Ausgabe.
Besorgt von
Lie. Hermann Messner, Inspector
am
Kön.
D o m - C a n d i i l a t e n - S t i f t zu
Berlin,
und
Dr. Gottlieb Lünemann, a. o. P r o f . d . T h e o l o g i e
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Universität
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zu
Güttingen.
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D r u c k u n d V e r l a g von G e o r g R e i m e r .
1860.
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zur ersten Auflage.
W e n n ich diese längst angekündigte Einleitung ins Ν. T . dem Publikum mit dem freudigen Gefühle, welches die Vollendung einer lange verzögerten Arbeit einflösst, übergebe: so kann ich auf der andern Seite nicht bergen, dass ich fürchte der Erwartung, die man von diesem Werke zu hegen scheint, nicht zu entsprechen. Die Freunde kritischer Untersuchungen werden durch die meistens unbestimmten Ergebnisse nicht befriedigt sein; diejenigen hingegen, welche unsere heil. Schriften nur mit dem Auge der frommen Andacht betrachten, werden sich durch die Freiheit der Untersuchung verletzt fühlen. Ich selbst hätte gewünscht bestimmtere und den herrschenden kirchlichen Annahmen günstigere Ergebnisse zu finden; aber die Wahrheit kann hier allein entscheiden, und das ist keine rechte Wahrheitsliebe, welche nicht den Vorwitz der Wissbegierde und fromme Vorurtheile zum Opfer zu bringen weiss. Den Nutzen der Kritik setze ich vorzüglich in die dadurch wach erhaltene Thätigkeit des Forschungsgeistea; dieser Forschungsgeist aber kann nie der wahren christlichen Frömmigkeit Eintrag thun. Zwei Untersuchungen sind es besonders, in denen ich mir nicht genügt habe: die über die Geschichte des Textes und über die Entstehung der drei ersten Evangelien, und die Scheu vor denselben hat mir lange den Muth benommen Hand an das Werk zu legen. In der Geschichte des Textes mache ich fast nichts als den Eeferenten der Meinung Anderer ; in der Untersuchung über die Evangelien habe ich. leider eine neue Hypothese oder eine neue Modification einer alten aufstellen müssen. Die Aechtheit von zwei Büchern *
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Vorwort.
habe ich bestimmt verworfen, die mehrerer anderer bezweifelt, oder das Für und Wider aufgestellt; im Allgemeinen aber wird man mir nicht unmässige Zweifelsucht vorwerfei können. Ich wünsche nichts mehr, als dass meine Arbeit recht viel ernstliche Prüfung finde, und Anlass gebe die Wahrheit in diesem Gebiete zu fördern. B a s e l , den 18. August 1826.
Der V e r f a s s e r .
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zur fünften Aasgabe.
S c h o n in der im J. 1842 erschienenen vierten Ausgabe (die zweite erschien im J. 1830, die dritte im J. 1834) erfuhr dieses Werk bedeutende Veränderungen und Vermehrungen (besonders in den Abschnitten von den alten Uebersetzungen, von den Evangg. u. der Ap. Gesch.); eine noch bedeutendere Umarbeitung aber hat es in dieser fünften Ausgabe erlitten in den Abschnitten von den Evangelien, der Ap. Gesch., den paulinischen Hirtenbriefen, den katholischen Briefen, der Offenbarung Joh., ohne dass doch die Ergebnisse wesentlich verändert worden sind. Im Abschnitte von den Evangelien den nicht-kanönischen und kanonischen hatte ich meine Ansicht gegen die Kritik B a u r ' s und seiner Schüler zu vertheidigen, die von ihnen wieder heraufbeschworenen Gespenster des Hebräer-Evangeliums als des ältesten aller Evangelien und des tjrlukas zu verscheuchen, der Hypothese ihrer Tendenz-Kritik, dass das dritte Evangelium nichts sei als ein Willktir-Erzeugniss aus dem Stoffe des ersten, und dem aus der gleichen Tendenz-Sucht hervorgegangenen VernichtungsAngriffe auf das vierte Evangelium entgegenzutreten; was ich nicht anders als durch eine fast gänzliche Umarbeitung der dahin gehörigen §§. thun konnte. Man wird finden, dass ich mich in Ansehung des Evang. Job. noch mehr als früher
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auf die Seite seiner Vertheidiger gestellt habe, obschon ich noch weit von der Entschiedenheit meines Freundes B l e e k entfernt bin. Dessen köstliche Beiträge zur Evangelien-Kritik (mit deren Zueignung er mir eine grosse Freude gemacht hat) haben mir bei diesem Theile meiner Arbeit und sonst die trefflichsten Dienste geleistet, und ich drücke ihm dafür die treue Freundeshand. Es ist mir sonderbar in der Kritik des Ν. T. gegangen. Als ich in diesem Fache zuerst auftrat, erschien ich in der vordersten Reihe, und ward von Vielen als ein gefährlicher Stürmer betrachtet: jetzt sehe ich mich zu der mittleren Reihe der conservativen Kritiker (die freilich noch weit von derjenigen der Alles halten wollenden Apologeten absteht) zurückgedrängt; und doch ist meine Ansicht und Stellung im Ganzen dieselbe geblieben. Ich hoffe, dieser neue Sturm wird eben so vorübergehen wie der Straussische. Ich bewundere die Gelehrsamkeit den Scharfsinn und die Dialektik des Herrn D. B a u r ; aber ich vermisse in seinen Untersuchungen die Unbefangenheit, und tadle die hastige Eile, mit welcher er überall positive Ergebnisse sucht, u. darüber die Gründlichkeit versäumt (wie ζ. B. in Ansehung des Hebräer- und marcionitischen Evangeliums). Indessen weiss ich auch von ihm zu lernen, und wünsche, dass es Andere ebenfalls thun, dass sie ihm mit Unbefangenheit und Ruhe entgegentreten mögen: seiner Tendenz-Kritik eine andere entgegensetzen heisst nicht der Wahrheit dienen. Durch Machtsprüche und kecke Behauptungen, durch willkürliche Erklärungen und gezwungene Combinationen kommen wir nicht vorwärts; und was der Eine behauptet hat, wird nicht dadurch» wahr und gültig, dass der Andere es als vortrefflich „als eiine sichere Errungenschaft" anpreist. Ich kann nicht umhin mich gegen das Getreibe unsrer jungen Apologeten offen vu erklären, und insbesondere nehme ich mir die Freiheit Hrn. H. W . J . T h i e r s c h zu ermahnen, dass er von seinen Gaben u. Kenntnissen einen besonnenem Gebrauch machen > und die Sachen nicht zu leicht nehmen möge. Welche Erwartungen hat seine Schrift: „Versuch zur Herstellung des historischen Standpunktes für die Kritik der neutestamentlichen Schriften" erregt, und was hat er darin geleistet? Kann ein wissenschaftlicher Mann hoffen durch ein Gerede wie S. 75 — 230. das Problem der Entstehung der Evangelien zu lösen? Hr. Th. hat die wahren Knoten gar nicht berührt! Und bildet er sich denn wirklich ein durch seinen Machtspruch die Aechtheit des 2. Br. Petr. herzustellen, und das Verhältniss zwischen diesem und dem Br. Jud. umzukehren? — Ich lade Hrn. Th. ein von seinem hohen Pferde herabzusteigen und als bescheidener gründlicher Arbeiter mit uns andern einzutreten. Freilich das geht nicht:
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V o r w o r t .
er ist gläubig, und wir gehören gewissermassen zum Geschlechte der Antichristen. Hr. Tli. und Consorten haben einen Glauben an den gegenwärtigen Bestand des Kanons, •wie ihn weder die alten Kirchenlehrer noch die Reformatoren gehabt haben, einen Glauben, der eines evangelischen Christen ganz unwürdig ist, und lächerlich sein würde, wenn er nicht höchst bedauerlich wäre; und diesem Wahne, nicht der Wahrheit dienen sie mit ihrer Kritik: mit diesem muss Alles in Einklang gebracht werden, es mag biegen oder brechen. Allerdings soll der Kritiker nicht voraussetzungsund glaubenslos sein; aber sein Glaube muss wirklicher Glaube, nämlich Glaube an die geschichtliche Wahrheit der christlichen Offenbarung, nicht an Menschen - Ansehen und Menschen-Satzung sein; und ein solcher Glaube wird ihn nicht knechten, nicht gegen die Wahrheit verblenden, nicht abhalten von den Regeln der Grammatik Auslegungskunst und Kritik einen freien Gebrauch zu machen. Der kritischen Arbeiten in diesem Sinne sind heutzutage nicht viele, und darum begrüsse ich freudig Hrn. Dr. S c h w a n b e c k mit seinem auf festem historischem Boden stehenden Versuche über die Quellen der Apostelgeschichte. Den Fehler, den er nach meinem Urtheile manchmal begangen hat, allzuschnell positive Ergebnisse zu finden, wird er hoffentlich schon im 2. Thle. zu vermeiden suchen. — In den Abschnitten von den paulinischen Hirtenbriefen und den katholischen Briefen wird man den Einfluss meiner exegetischen Arbeiten für das exeget. Handb. und der Ergebnisse derselben wahrnehmen. Auch die Untersuchung über Jakobus Bruder des Herrn hat, wie ich glaube, durch Umarbeitung gewonnen. — Ueber die Apokalypse hätte ich gern die neue Auflage von L ü c k e ' s Einl. benutzt; indess glaube ich doch nicht unbedeutende Verbesserungen angebracht zu haben. — Sollte ich von neuern in dieses Fach einschlagenden Schriften und Abhandlungen die eine und andere vergessen haben, so bitte ich invoraus um Entschuldigung. Aufmerksamkeit und Gedächtniss versagen mir leider manchmal ihre Dienste. B a s e l im November 1847.
Der V e r f a s s e r .
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zur sechsten Ausgabe.
D as de W e t t e ' s c h e Lehrbuch der historisch-kritischen Einleitung ist durch die dasselbe auszeichnenden Eigenschaften, namentlich durch seine Uebersichtlichkeit und Präcision bei grosser Reichhaltigkeit des Materials, sowie durch seine freisinnige Unbefangenheit, vermöge deren auch der verständige kritische Zweifel zu seinem Recht gelangt, längst zu einem werthgehaltenen Besitzthum des theologischen Publicums geworden. Es musste desshalb als eine Pflicht der Pietät sowohl gegen den verstorbenen Verfasser wie gegen das theologische Publicum erscheinen, bei der Besorgung einer neuen Auflage den Charakter des Werks in allem Wesentlichen unversehrt zu erhalten. Die Herausgeber konnten daher weder , was die Anlage des Ganzen betrifft, sich für befugt erachten, die mehr aphoristische Form der Behandlung in die vor dem Forum der Wissenschaft mit Recht immer grössere Geltung gewinnende Form einer kritischen Geschichte des Neuen Testaments umzugiessen, wobei ohnehin die enge Beziehung, in welcher de W e t t e ' s Einleitung in's Neue Testament zu seiner Einleitung in's Alte Testament steht, besondere Schwierigkeiten verursacht haben würde, noch auch, was das Einzelne anlangt, sich für berechtigt halten, die de Wette'sehen Ansichten vor den Richterstuhl der eigenen Ansichten zu ziehen, und nach Maassgabe von diesen vermittelst einer die Einheit der Darstellung störenden und dem Leser unerquicklichen Polemik zu corrigiren und zu meistern. Ihre Aufgabe konnten die Herausgeber nur darin erkennen, das de Wette'sche Lehrbuch auch noch für die Gegenwart völlig brauchbar und nutzbar zu machen. Dieselben haben
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Vorwort.
daher theils sich angelegen sein lassen, die seit der fünften Ausgabe erschienene Literatur zu vergleichen und die Ergebnisse derselben in das Werk zu verarbeiten, theils die vielfachen kleinen Versehen und Irrthümer, welche in das W e r k sich eingeschlichen hatten, zu berichtigen. Diese Berichtigungen sowie manche Vertauschungen ungenauer Angaben mit genaueren sind stillschweigend vorgenommen, die sonstigen Zusätze dagegen durch eckige Klammern bemerklich gemacht. Dass der letzteren nicht wenige sind, zeigt die trotz der erstrebten Kürze des Ausdrucks und trotz des etwas compresseren Drucks nicht unbedeutend vermehrte Seitenzahl des Werks. Göttingen und Berlin im December 1859.
Die Herausgeber.
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Erste
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Abtheilung.
Allgemeine Einleitung in die kanonischen Bücher des Neuen Testaments. E r s t e r Abschnitt. Von der Grundsprache des Neuen Testaments. Warum das Ν. T. griechisch geschrieben ist? §. 1. Unreinheit der neuteet. Sprache. §. 2. 3». 6. 4. Erforschung der neatest. Sprache. §. 5. 6«. b. 7. 8. 9.
Zweiter Abschnitt. Von den alten Uebersetzungen dee Ν. Τ. Eintheilung derselben und Litteratur. 10. I. Syrische Uebersetzungen. 1. Peschito. §. ü n . b, c. d. e. Töchter der Peschito. §. 12. 68. Π Voll. fol. Ν. 'Γ. Par. 679. II Vol. fol. C'lrysostow. liomill. in Evangel. Act. Apost. et Epp. Paul, in opp. cur. Stivilii. Par. 613. fol. VIII Voll. Francof. 698. fol. XII Voll. ed. Hem. de Mantfaucon. Par. 718—38. fol. XIII Voll. — Comment, in Ν. T. gr. et lat. Heidelb. 591 — 603. fol. IV Voll. — In omnes Pauli epp. interpretat. gr. ex ed. Bern. Donnti. Veron. 529. fol. IV Tom, — Homil. variae gr. ed. Hoeschel. Aug. Vind. 694. 8. — Homil. VII gr. et lat. Tub. 701. 8. 709. 55. 8. — Homil. IV ex omnibus ejus opp. selectae gr. et lat. ed. Chr. Fr. Matthaei. Misn. 792. 8. II Voll. Theodoret. comment, in XIV epp. Paul, in opp. ed. Jac. Sirtnond. Par. 642. fol. IV Voll.; gr. et lat. ed. J. L. Schulze et J. A. Noesselt. Hal. 768 — 74. V Tom. 8. I comment, in omnes Pauli epistolas P . I . (Rom. Cor. Gal.) Oxford 1852.] Theoplnjlnct. comment, in Evang. Act. Ap. Epp. Paul, et cath. in opp. stud. Bonif. Finetti et Antun. Kongiovanni. Ven. 754—63. IV Voll. fol. Euthym. Xiyaben. comment, in IV Evang. gr. et lat. ed. Chr. Fr. Matthaei. Lips. 792. 8. III Voll. Expositiones antiqu. ex divers. Patrum Commentt. ab Oecumen. et Aretha collcctae. Veron. 532. fol. Oecumen. comment, in Act. App. Paul. Epp. et Epp. cath. gr. et lat. interp. Jon. Hentenio, emend. MoreUo. Par. 630. 31. II Voll. fol. Symbolaram in Matthaeum Τ . I. exhibens catenam graec. P P . XXI, ed. Petr. Possinus. Tolos. 646. fol. Τ. II. quo continetur catena PP. graec. X X X , collect. Niceta, interpr. Ballh. Corderio. Tol. 647. fol. Catena graec. PP. in Ev. sec. Marcum, coll. atque interpr. P. Possino, Rom. 673. fol. Catena LXV gr. P P . in Lucam, ed. Balth. Corderins. Antw. 628. fol. Catena P P . gr. in Joann. ed. Carder. Antw, 630. fol. Vgl. J. A. Noesselt de catenis PP. graec. in Ν. T. Hal. 762. 4. Suidne lexicon notis perpetuis illustr, a Lud. Küstero. Cantabr. 705. III Voll. fol. Uesych. lexicon cum notis dd. vv. suas animadvers. adj. Jo. Alberti. L. B. 735. II Voll. fol. Nie. Show Hesych. lex. e cod. Ms. bibl. D. Marci restitutum — s. supplem. ad ed. Hesych. Albertin, Lips. 792. Phnvorini lexicon. Basil. 538. Ven. 712. fol. Glossae ss. Hesycbii graece excerpsit, emendavit et not. illustr. J. Chr. Goltl. Krnesti. Lips. 785. 8. Suidne et Phnvorini glossae ss. gr. cum spicileg. gloss, ss. Hesychti et Etymologici Magni congcssit, emend, et not. illustr. J. C. O. Ernesti. Lips. 786. 8. Vgl. Ernesti prolus. de glossariorum graec. yera indole ac recto usu. Lips. 741. 4. (auch vor dem 1. Β. des Hesych. von Alberti).
Zweiter
Abschnitt.
Von den alten IJebersetzungen des Neuen Testaments.
Eintheilung derselben und Litteratur. §.
10.
Auch hier wie bei den Uebersetzungen des Α. T. ist die Eintheilung nach der Unmittelbarkeit oder Mittelbarkeit und nach dem Alter z» befolgen. Wir führen zuerst die morgenländischen auf, und lassen dann die abendländischen folgen. Rieh. Simon hist. crit. des Versions du Ν. T. k Rotterd. 600. 4. Aus dem Franz. übers, von Cramer, m. Anmerk. von Scmter· Hall. 777. 80. 2 Bd. 8. Le Long bibl. sacr. cd. Masch. I'. It. Vol. I. III. Walton prolegg. in biblia polygl. X sqq. Fnbricii bibl. gr. Τ. IV. p. 856 sqq. Roseuniiiller nandb. f. d. Litt. d. bibl. Kvit. u. Exeg. B. III. Michaelis Einl. I. 361 ff. Hiinlein Einl. II. 139 ff. Schmidt Einl. II. 98 ff. 167 ff. Hwj Einl. I. §. 61 ff. Berthohlt II. §. 191 ff. S. 632 ff. Eichhorn Einl. IV. V. Cap. 3. [Reufs Gescb. d. h. Schriften Ν. Τ. A. 2. 1853. §. 421 ff. Tregcltes im 4. Bande des biblischen Einleitungswerkes von Th. f f . Home ( 1 0 . Ausg. Lond. 1856) Cap. 21 — 33].
I.
Syrische Uebersetzungen. §.
1. Peschito.
11«.
Die alte allgemeine Kirchenübersetzung der Syrer, P e sc-hito genannt (v. 1. Th. § . 6 4 . ) , enthält in sämmtlichen Handschriften, eine einzige (Bodlejanischc) ausgenommen, und in den älteren Ausgaben vom Ν. T. nur die vier Evangelien die Apostel - Gesch. die dreizehn paulinischen Briefe nebst dem Briefe an die Hebräer den 1. Br. Petr. den l . J o h . und den Br. Jacobi"). Die Auslassung der übrigen Bücher als des 2. Br. Petr. des 2. u. 3. Job. des Br. Jud. und der
Peschito.
§. 11α.
11
Apokalypse ist ein tur die Geschichte des Kanons merkwürdiger Umstand b ). u) Ausgaben: 1. Liier S. s. Evany. de Jesu Christo, Uumiuo et Deo nostro etc. Wien 555. 2 Bde. 4. durch Moses von Merdin, Albr. M'idmiinstadt und M'Uh. Pustellus. S. (lie Geschichte und Beschreibung bei nosenmiitler III. Ol ft'. Ilmj CO. Hirt or. Bibl. II. 260 ft'. IV. 317 ff, V. 25 ff. Le Lomj bibl. P P . II. — 2. Ein thcils willkürlich thcils nach einem Ms. geänderter Abdruck dieser Ausgabe mit hebr. Buchstaben: '11 xutvi) J7«f>}*ij. Testam. nov. s r - ~ sp·,— Est autem interpretatio syr. Ν. 'Γ. hebr. typis descripta, plerisquc etiam locis emendata. Eadem lat. sermone reddita, autore Imm. Trenwllio, cujus etiam grammatica chald. et syr. adjecta est. Excud. Ilenr. Stephan. Heidelb. a. 569. gr. fol. Ein unbrauchbarer Abdruck davon in Et. Untiers op. duodeeim linguar. Nürnb. 509. Vgl. Bruns in Eichh. Rep. XV. 159. — 3. Ein ebenfalls nach einer llandschr. geänderter Abdruck im V. Bd. der antw. I'olygl. b. Plantin 572 fol., doppelt mit syr. und hebr. Buchstaben, durch Guido Fabr. Roderianus (Guy le Fecre de la Boderie). Vgl. Herb. Marsh, zu Michael. Einl. I. 142. Besondere Abdrücke auch mit hebr. Lettern: N. Dom. nostri J . C. Test, syriace. Antw. ex off. Plantin. 575. 16. Angehängt: Variae leott. e Cod. Ms. Colon, nuper λ Franc. Rupheleng. collectac. Nachdruck davon, Sulzb. b. Joh. Holst. 684. νγ-π Np-r--, xaiyή όια&ήχη. Nov. J . C. D. N. Test. Par. op. Jo. Benennt. 583. 4. (Herausg. de la Boderie). Auch in der par. Polygl. Bd. IX. X. (645.) ist der antw. Abdruck wiederholt, und ans ihr im V. Bd. der lond. Polygl. (655), mit Hinzufiigung der Stelle Job. VIII, 1 — 1 1 . aus der philox. Uebers. [genauer: aus zwei Handschriften derselben; der Philoxeniana selbst gehört sie nicht a n j und der Antilegomenen nach Pococke und der Apokalypse nach de Dien, und aus dieser wieder in der Polygl. v. Reinectius. Leipz. 713. fol. — 4. Nov. Dom. n. J . Chr. Test, syr., cum vers. lat. ex diversis editt. dil. recensitum. Access, in fine liotatt. var. leett. ex V impressis editt. dil. coll. a Mart. Trostio. Coth. Anhalt. 621. 4. — 5. Nov. D. N. J . Chr. Test, syr., c. punetis vocalibus et vers. lat. Matthaei — accurante Aeyid. Gutbirio. Hamb. 664. 8. , nach den bisherigen Ausgg. und einer Handschr. mit Hinzufttgung von Joh. VIII, 1 — 11. und 1 Joh. V, 7. und der fehlenden Bücher. (Zweiter Abdruck vom J. 694 mit unveränderter Jahrzahl, aber vielen Druckfehlern. S. die Merkmale bei Rosenm. S. 116.) Dazu ein Lexicon syr., besonders herausgeg. Hamb. 667. 8. und Notae crit. in Ν. T. syr., Varr. enthaltend. Hamb. 667. 8. — 6. Nov. D. N. J . Christ.-Test. syr. c. vers. lat. cur. Jon. Leiteilen et Cur. Schaaf ed. ad omnes editt. dil. recensitum et var. lecct. adornatum. L. B. 709. gr. 4. mit verschiedener Punktation. Verb. Aufl. 717. 4. Dazu Lex. syr. concord, elab. a C. Schaaf. L. B. 709. [eine andere durch die Londoner Bibelgesellschaft.] — 7. Syrisch arabische Ausgabe der Congreg. de propag. fide Rom. 703. fol. — 8. Der engl. Bibelgcsellsch. Lond. 816. 4. nach Handschriften, [von Buchanan und Lee besorgt mit Zugrundelegung des Schaaf sehen Textes. — 9. Eine durch W. Greenfield begon-
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Alte Uebersetzungen des Ν. T.
nene und nach dessen Tode vollendete Ausgabe. London 182 8. f. fol. 4. u. 8 , wobei der tTidmaiinsteilfscbe Text zu Grunde liegt.] Ueber die Handschriften der Peschito, von denen die ältesten in Estranghelo geschrieben sind, und die nestorianiechen im Verdachte stehen hie und da Aenderungen zu enthalten (ζ. Β. 1 Cor. V, 8. fermento puritatis statt azymis puritatis), s. J. G. Christ. Adler Ν. T. verss. s y r . , simplex, Pliilox. et Hierosol., denuo examinatae et ad fidem Codd. Mss. Biblioth. Vatic., Angel. Asseman., Medic., Regiac al. novis obss. atque tabb. aeri incisis illustratae. Hafn. 789. gr. 4. p. 1—41. Nachtrag 1790. [Vgl. IVichelhaus de Ν. T. vers. syr. antiq. Hai. 1850. 8. Zur Textkritik vcrgl. die Beiträge von Bernstein D. Morg. Zeitschr. 1849. S. 385 ff.] b) Casums Indicopleustes de Mund. Ι. VII. ( Galtami. Bibl. Patr. ΧΓ. 535.): παρά Σϋροις όε tl ιιη til τριϊς μόνηι κι ποογιγραμμένια ουχ tiρίαχονκα" λίγο» ύί '/G., von Pronominen, der Copula itpii, eines entbehrlichen Verbi wie ano ν Matth. XVII, 27., von Conjunctionen wie yt'io, xa(, on, von Adverbien wie ϊιι, ηιίη, τότι; Hinzusetzung der Copula t/μί Eph. II, 7. u. ö., von Adjectiven wie tig Matth. VIII, 2 . , von Pronominen (häufig, nicht immer, u n s e r H e r r st. der H e r r ) , Conjunctionen und Adverbien; Verwandlung von Substantiven in Adjectivc Eph. VI, 12., und umgekehrt Eph. IV, 17., einer Präposition in die ändere Matth. X X I I , 37. u. ö., einer Conjunction in die andere, eines Casus in den andern, des Activs ins Passivum und umgekehrt, eines Tempns in das andere; Veränderung der Wortstellung. AG. XXIII, 27. 31.: οτρατιωται, Romani; Matth. XVII, 19.: txßalüv «ι/το, sanare ilium; AG. II, 42.: προοχαριιροΰιτις . . . . χ. τρ χοινωνίιι χ. τι] χλάσίι
τον Ιίρτον
χ, τκις
προαίνχιιϊς,
et c o m m u n i c a b a n t in precatione et
in fractione eucharistiae, vgl. AG. X X , 7.; Matth. XII, 4.: ϊίητος της προθέσεως, p a n i s m e n s a e D o m i n i ; 1 C o r . X I , 2 0 . : ούχ εστί χυριαχόν
διϊπνον
(fayiiv, non, sicut justurn est in die Domini nostri, comeditis et bibitis. § . 1 1 e.
Der Text, den diese Uebersetzung befolgt, ist einer der ältesten und mit dem des Cod. D . Clem.. Alex. Iren, und der Itala sehr verwandt, geht aber oft seinen eigenen W e g " ) . Ihr kritischer Gebrauch, wenn sie sorgfältiger als bisher verglichen w i r d 6 ) , ist von Wichtigkeit; auch leistet sie durch öftere glückliche Auffassung des Sinnes dem Ausleger gute Dienste c ). «)
Matth. V I , 15. — * ) τ « παραπτώματα
αύτων
* ) — bedeutet die Weglassung, '-(- den Zusatz.
,
mit D 1. 118. 209.
Pcscbito.
§. l i e .
15
It. Ann. all. (nicht Pcrs.); Vs. 18. — ?v τψ tfavfQÜ mit BDGKLMSUV 1. all. Syr. p. hier. Copt. Arm. Vulg. all. P e r s . ; VII, 29. -(- xai ol ψαρισαϊοι mit C** 17. 21. 33. It. Syr. p. A n n . Pcrs. all.; VHf, 8. Ιόγφ mit BCEFKLMSUVX.7 It. Syr. p. Copt. A n n . all. (nicht Pers.); IX, 8. ΙφοβηΟησ«ν mit BD 1. 22. 33. all. It. Syr. p. Arm. Pcrs. Clein. K. Or. all.; IX, 15. ΐ'ηστα'ίir st. mvOtiv mit D 61*. It. Sahid. Pcrs. all.; IX, 35. — H' IM k w mit BC*DS.'/ 1· 22. 33. I I S * all. It. Syr. p. Pcrs. all.; XVIII, 10. — ϊν ovnitvoTi mit 1. 13. 22. It. Pcrs. Clem. Or. all.; XXVII, 35. + i'va πληροϋζ mit rcc. It. Syr. Pers. Copt. Sahid. Actli. Vulg. Chrys. all.; ΧXVIII, 9. — ot; J i ίπορίΐοντο χτλ. mit BD 33. G9. 435. lt. Pers. Arm. all.; Marc. I, 2. (v 'llaai'u im προφήτη mit BDL.7 1 all. It. Arm. Pers. i l l . ; Vs. 11. iv ool mit BDL P. 1. 13. 22. 33. all. It. Aeth. Copt. Arm. Pcrs. all.; II. Vs. 21. ahnt τό πλήρωμα τό χκινύν (tub ιοϋ παλαιού mit D. 13. 28. 124. It. Vulg. Pers.: Vs. 22. — ό r/o? mit BC*DL 13. 09. 242. all. It. Copt. Arm. Vulg.; X, 27. παρά ΰΐ τω Oto) δυνατόν mit D 177. It. Clcm. all. (nicht P e r s ) ; AG. II, 30. — ιό xctiit σάρχα χιλ. mit ABCD** Arm. Erp. Vulg. all.; III, 20. προχιχαρισμύον mit ABCDE Syr. p. Arm. Erp. all.; 2 Cor. I, 10. — xtü όι'tra/ mit AD* It. Vlg. ms. all. (nicht Erp.); Gal. III, 1. — jij άληΟ. χιλ. mit ABD*E*FG 17. 67** Erp. Copt. Sah. It. Vulg. ms.; Vs. 12. — άνθρωπος mit ABCD*FG 17. 07** Vulg. Arm. Erp. all. Abweichend von D l t . : Matth. III, 0. + ποικμφ mit BC*Mzf Or. Peis. all.; Luc. XIV, 5. υιός st. ονος mit ABEGIIMSUV.7 all. Pcrs. all.; AG. II, 23. — ).«fiivits mit ABC* Arm. Erp.; 2 Cor. XI, 3. οϋιω; mit D***EIK Vulg. Erp. all. 1. rec. gegen BD*FG It. Copt. Arm. Clem. all.; Gal. ΠΙ, 1. — Iv νμΐν mit ABC Ami. Erp. Vlg. ms. all.; IV, 15. 7Tov st. ι(ς mit ABCFG Arm. Vulg. Erp. all. Lesartt. mit Begleitung weniger oder keiner grossen Codd.: AG. XVIII, 9. — h vvxil mit Α Erp.; Joh. IV, 12. + TOVJO mit 69 all. It. Arm. Pers.; Vs. 41. - f tiV αυτόν mit 12 all. Arm. Pcrs. al].; Gal. V , 13. + υμών mit 37 all. Syr. p. Arm. Erp.; AG. XIII, 48. τον Otöv st. τον λόγον τοϋ χυρίυυ mit C8 Syr. p. Erp. Aeth. LAA. ohne liegleitung von Codd.: Matth. XV, 27. + xai μ] mit Syr. liier. Pers.; XV, 32. tJou st. ηω χιλ. mit AEFGHKMSÜV Copt. Aeth. all.; AG. XIV, 10. + αοι λίγοι χτλ. mit CDE 13. all. Erp. Copt. Sahid. cant. u. dgl. m. — Die Uebereinstimmung mit It. erklärte Bengel app. crit. aus einer Benutzung derselben durch den Uebers. Nach Grieth, hist. text. gr. epp. Paulin. §.12. Prolegg. in Ν. T. p. 35. Melet, II. de
16
Alte Uebersetzungeu des Ν. T.
yet. text. Ν. Τ. lecenss. hat die Pescbito verschiedene Interpolationen und Castigationen nach griechischen Handschr. erlitten. Richtiger finden Hug §. 67., Eichh. §.58. in ihr einen alten unrecensirten Text. h) Die Abweichungen vom gr. Texte giebt an, aber ohne weitere kritische Vergleichung, Rcusch Syr. interpr. cum fonte Ν. T. gr. collat. 741. 8. Ueber den kritischen Gebrauch stellen mit Beachtung der eigenthümlichen Verfahrungsweise des Ucbcrs. richtigere Grundsätze auf ΙΓϊμο· de vers. Ν. Τ. Syr. usu critico caute instituendo. Erl. 823. 4. Observatt. in ep. Jac. ex vers. syr. maximam partem crit. ib. 827. Lochlein Syrus ep. ad Ephes. interpr. Erl. 835. [ F r . Uhlemnnn de versionum Ν. Τ. Syriac. critico usu Berol. 1850. Wichclhaus a. a. O. S. 247 ff.] Die aus der Pescbito aufgeführten Varr. (auch b. Rückerl Erkl. d. Br. an d. Eph.) sind oft nur Uebersetzungsabweichungen, z.B. Matth. IX, 18. XIII, 41. XXII, 40. XXV, 29. Eph. IV, 13. c) Mich. Weber de usu vers, syr. hermeneutico. Lips. 778. J. D. Michael, curae in vers. syr. Act. Apost. Gott. 755. 4. [ M'ichelhtms a. a, O. S. 271 ff.]
Töchter der Pescliito. §. 1 2 a .
1. Die a r a b i s c h e wahrscheinlich für die arabisch redenden Syrer verfertigte U e b e r s e t z u n g der AG. p a u l i n . Brr. Br. J a c . 1 Petr. 1 Joh., bei den Kritikern A r a b s E r p e n i i genannt"). Dass die Peschito ihr Original sei, ist am vollständigsten in der AG. durch Michaelis bewiesen, obschon einige Abschnitte dieses Buchs aus der koptischen Uebersetzung geflossen zu sein scheinen, und auch sonst Abweichungen vom syrischen Texte vorkommen 5 ). Ungewiss ist der Urtext der Uebersetzung der katholischen Antilegomenen im arab. Ν. T. des Erpenius c ). η) N. D. N. J . Chr. Test. arab. ex Bibl. Leid, edente T'i. Erpenio. Leid. 616. 4. I) J. D. Mich. cur. in vers. syr. Act. App. Zu den 11 f. not. a. angeführten Beispielen von Abweichung bemorke noch: AG. I I , 26. ή γλώασα, Pesch, η ύόξα, Erp. γλ,; 2 Cor. XI, 8. Pesch, lässt aus xai νατιρηθίί;, Erp. hat es; 1 Petr. II, 5. Pesch, lässt aus πνενμΐϊτιχάς, Erp. hat es. Uebr. vgl. Hug I. §. 101. Eichh. V. §. 74. i·) Eichhorn V. §. 75. Bald stimmt sie mit dem Texte der (unächten) Peschito, bald nicht, ζ. B. 3 Joh. 12. Jud, 4 f. 23. — Besondere Abdrücke von katholischen Briefen: Joh. epp. cath. arab. et aeth. L. B. 654. 4. Jacobi ep. arab. et aeth. ib. eod. a. Judae ep. arab. et aeth. ib. eod. a. Andere arabische Ueberss. s. §. 17. 21.
Philoxen. Uebersetzung.
§. 13 α.
17
§. 125. 2. Die p e r s i s c h e U e b e r s e t z u n g der E v a n g g . im V. Bd. der Lond. Polyglotte a ) giebt sich durch Missverständnisse des syrischen Textes durch beibehaltene syrische W W . und durch eigentümliche LAA. der Peschito als deren Tochter zu erkennen b ). a) Lat. Uebers. von Chr. Λ. Bode. Heimst. 751. 4. in 4 Abth. Gegen den von Mill u. Bentjel gemachten kritischen Gebrauch dieser Uebers. Dess. Pseudo-critica Millio-Bengeliana. Hai. 767. 69. 2 Voll. 8. b) Eichh. V. §.90. Vgl. §. l i e . not. a. Zu den dort angeführten Beispielen der kritischen Abweichung bemerke noch: Matth. X, 29. -j- τ^ί βουλής. Luc. VIII, 14. drückt die Pesch. ποριυόμ(νοι nicht aus, Pers. hat es; Matth. I, 22. Pers. - f Ήααΐου mit Syr. p. hier. It. Hieron. Vgl. C. B. Michael, de rar. lectt. Ν. T. §. 70. 72. 77. Eichh. V. 413 f.
2.
Philoxenianische Uebersetzung.
§. 13 α. Eine andere syrische Uebersetzung enthält alle B B . des Ν. T. ausser der Apokalypse (wenn nicht die §. 11 b. angeführte Uebersetzung dieses Buches dazu gehört), und unterscheidet sich von der ihr zu Grunde liegenden Peschito durch eine bis zur Sprachwidrigkeit getriebene ängstliche Buchstäblichkeit Auch ist ihr Text mit den hexaplarischen Zeichen versehen, und die meisten Handschriften haben kritische und andere Anmerkungen am Bande. Sie hat den Namen von Philoxenus oder Xenajas, monophysitischem Bischöfe von Hierapolis, zu dessen Zeit und auf dessen Aufforderung sie der Chorbischof Polycarpus im J . 508 verfertigte entweder zum Zwecke des genaueren Schriftverständnisses (Bertholdt) oder zum monophysitischen Parteizwecke (Hug, Eichhorn). Im J . 616 erlitt sie eine Bearbeitung durch Thomas von Charkel (Harclea, gew. Heraclea) — daher sie auch die H a r k l e n s i s c h e heisst — welcher sie in Alexandria mit zwei (oder mehreren) griechischen Handschriften verglich b ). Nach dieser Bearbeitung ist sie gedruckt c ). «) Noch mehr griechische WW. als in der Peschito, und selbst im griech. Casus (ζ. B. Marc. I, 28.); Nachahmung des griechischen Artikels durch die Pronomm. 0(7! wiOT u. s. w., der griechischen Etymologie (ζ. B. de Wette Einl. i. Ν. T.
6te Aufl.
2
18
Alte "TTebersetzungen dee Ν . Τ.
τοη ιύσέβαα durch t i m o r p u l e h e r ) , der griechischen Construction (z.B. Matth. Iii, 4. e r a t e i v e s t e m , Marc. XIV, 58. Λ« τριών ημιρών, per ^ j Ä ^PS] t r e s d i e s , statt i n t r i b u s d i e b n s , Pesch.). Selbst das im Syr. pleonastisch stehende Suffix, pron. wird durch einen Obelos bemerkt. Marc. XIII, 26. l·) Unterschrift der Evangg. b. Adler verss. Syr. p. 45 sqq.: „Est autem hie liber quatuor Evangelistarum s., qui conversus fuit ex lingua graeca in Syram cum accuratione multa et labore magno primum quidem in Mabug urbe a. 819 Alexandr. Mac. (Chr. 508) in diebtis s. dom. Philoxeni confessoris, ejus urbis episcopi. (Polycarp wird genannt von Moses Aghelaeus b. Assemnn. Bibl. or. II. 83.) Collatus antem fuit postca multa cum diligentia a me Thonia paupere cum duobus (al. tribus) exemplaribus graeeis in Antonia Alexandriae urbis magnae, in monasterio Antoniano, iterumque scriptus et collatus est in loco dicto a. 927 cjusd. Alexandri, indictione quarta etc." Wegen dieses i t e r u m nehmen Michael., Sturr, Httg cine zweite Bearbeitung oder Vcrgleichung an, Eichhorn aber giebt diesem W. nur eine wiederaufnehmende Bedeutung: n ä m l i c h zum z w e i t e n M a l e (FAclih. Rep. VII. 24G f.). Für Thomas von Charkcl als Bearbeiter zeugt Ahttlfaragius (Gregorius Bar-Hebraeus) Cliron. syr. ad a. 927. b. Assouan. II. 334. Nicht eine Bearbeitung der philoxenianischen Ucbersetzung, sondern eine neue sieht in ihr G. H. Bernstein de Charklensi Ν. T. vere. Syr. (Vratisl. 837. 4.) p. 10., und zwar auf dem Grunde von Gregor. Bar.-Ilebr. praef. horrei mystcriorum (in Chrestom. Syr. Kirsch, ed. Bernst. p. 143. Nicol. Wiseman, hör. Syr. 1. 84.): . . . . „redditum est tertio Alexandriae opera pii Thomae Charkl." Aber in der vorhin angef. St. (b. Asseman.) drückt er sich anders aus, und entscheidend ist obige Unterschrift [Auch hat Bernstein das heil. Evang. des Johannes Syr. in Harkl. Uebers. Leipz. 1853. 8. S. 29. Anm. sich gegen diese Auffassung de Welte's als auf einem Missverst&ndnies beruhend verwahrt.] — Thomas war Zeitgenosse des Verf. der hexaplarisch syrischen Uebers. d. Α. T., Pmd -von Tela ( l . T h l . §.49.), und ahmte ihn vielleicht nach. c ) Ss. Evangg. vers. syr. Philoxeniana, nunc primum ed. cum interpret. et annotatt. Joseph. White. Τ. I. II. Oxon. 778. 4. Act. Apost. et Epp. tarn cathol. quam Paul. — Τ. I. Act. Ap. et Epp. cath. compl. 799. T . I I . Epp. Paul, compl. 803. Ueber deren Handschriften: H. E. G. Paulus accuratior Mss., quibus vers. Ν. Τ. Philox. continetur, catalogue. Heimst. 788. 8. Adlers bibl. krit. Keise S. 105 ff. Dessen Nov. Test. syr. p. 52 ff.
§. 13 b. Was nan von der philox. Uebersetzung in der vorliegenden Gestalt dem Polycarpund was dem Thomas gehöre, ist Gegenstand kritischer Vermuthung geworden. Die kritischen Zeichen saiumt den Anmerkungen schrieben Wetstein und White dem Thomas zu: da aber eine von Adlerf,N) eine-c-
Philoxen. Uebersetzung.
§. 13c.
19
sehene mediceiscbe Handschr. in Florenz jene den Thomas erwähnende Unterschrift nicht hat, und gleichwohl diese Zeichen enthält: so müssen sie, wie auch Storr annahm, schon von Polycarp wenigstens zum Theil eingetragen worden sein; wenn gleich es streitig ist, ob sie sich auf die Abweichungen der neuen Uebersetzung von der Peschito beziehen ( Weist., Storr, Eichk., Griesb.) oder aus einer mit solchen Zeichen versehenen origenianischen Handschrift geflossen sind [Hug, Bertholdt) b). Die Randanmerkungen schreiben Storr und Eichhorn zum Theil dem Polycarp zu, Hug und Bertholdt aber bloss dem Thomas c ), wie denn auch jene mediceische Handschrift nichts am Rande hat. n ) Verss. Ν. T. syriacae p; 52 sqq. E r hält sie für das apographum antiquioris Pliiloxenianae vers, a Thoma Charklensi nondura revisae et castigatae. [Dgg. ist nach Bernstein ET. d. J o h . S. 3. 25 ff. die eigentliche Philoxen. Recension nicht in diesem Florentiner Codex, sondern in dem Codex Angelicus zu Rom enthalten.] 6) Auf die Peschito scheinen sie sich doch wirklich zu beziehen in den Stellen: Matth. XVI, 28. P e s c h , quod sunt quidam qui etant hic; P h i l o x . quod sunt quidam -φ- ex iis " q u i hic stant — Marc. IX, 19., wo das in der P. fehlende h u c mit einem Asteriskils bezeichnet ist — Marc. XI, 1 0 . , wo hinter David noch folgt -φ- pax in coelo et gloria in excelsis u- am Rande steht: pax etc. non in omnibus exemplaribus graecis invenitvur, neque in illo Mar Xenajae, in nonnullis antem accuratis, ut putainus, invenimus. Mehr Beispp. b. Storr von der philox. syr. Ufcbers. d. Evangg. in Eichh. Rep. VII. 52 ff. Freilich fehlt der Asterisk Marc. XIV, 65. bei W W . , die in der Pesch, fehlen; hinwiederum mefken nach Adler (bibl. krit. R. S. 106 ff.) Handschrr. am Rande oft bei Stellen, die mit Asterisken bezeichnet sind, an, sie fänden sich nicht in giriech. Hdschrr. c) Obige Randanm. z. Marc. XI, 10. scheint doch wirklich dem Polycarp anzugehören, der wahrsch. eine Hdschr. des Xenajas benutzte, während Thomas alexandrinische Hdschrr. verglich.
§. 13 c. Für die Kritik des Ν. T. ist diese Uebersetzung, besonders auch wegen der alte LAA. enthaltenden Randanmerkungen "), eine wichtige Urkunde, obschon die Verwirrung, in welcher sich ihr T e x t befindet, den kritischen Gebrauch erschwert 6 ). n) Der eine von Thomas verglichene Cod. hat Verwandtschaft mit dem Cod. Cantabr. u. Ciarom. Die von Adler de verss. Syr. p. 79— 133. verglichenen 180 LAA. der Randanmerkk. stimmen 130 Mal mit BCDL 1 . 3 3 . 2*
20
Alte Uebersetzungen des Ν . T.
69. a. a. Die Philox. selbst folgt meist der Pesch., weicht aber auch nicht selten von ihr ab in schlechteren LA Α., ζ. Β. Matth. ΧΧΓΠ, 25. -(- τοΰ πίναχος; XXVIII, 1. ααββάτωΐ; Vs. 9. Aufnahme der W W . ώς St tnoρΐύοντο χτ?..; Marc. I, 2. Iv τοις προφήτηις; V, 12. πκντις ol δαίμονις. b) Die kritischen Zeichen sind zam Theil weggefallen, die LAA. des Textes an den Rand, und die des Randes in den Text gekommen u. s. w. Storr a. a. 0 . S. 23. 41 f. 45. Eichh. S. 489 ff. Die LAA. dieser Uebers. hat schon ff'eist., aber theils unvollständig, theils unrichtig angemerkt; jach ihm Gloc. Ridley de syr. verss. indole et usu diss. Philoxenianam cum simplici e duobus pervet. Codd. Mss. ab Amida transmissis conferens. Oxon. 761. 4. (auch in J. J. Weist, libellis ad cris. et interpr. Ν. T. ed. Semler. S. 247 ff.), Slorr observ. super Ν. T. verss. Syr. 772. 8., und vorzüglich mit Benutzung der Whit. Ausg. in Eichh. Rep. X. 1 ff. (doch nur über die Evangg.; vgl. auch Mich. or. Bibl. XVI. 146 ff.); sie finden sich in den Ausgg. von Griesb. Tschdf. u. A.
3.
Hierosolymitanisch - syrische Uebersetzung. §. 14.
Eine vaticanische Handschrift vom J. 1030 aas einem Kloster zu Antiochien enthält ein Evangelistarium in einer chaldäisch - syrischen, der Sprache des hierosolymitanischen Talmuds ähnlichen Mundart und in einer eigenthiimlichen Schrift. In ihren Lesarten weicht sie oft von der Peschito und Philox. ab, und hält sich zu den Codd. Β und D n) Nachrichten, Beschreibung, Excerpte u. Matth. XXVII, 3—82. als Probe b. Adler Ν. T. verss. syr. I. III. p. 137 sqq. Eichhorn allg. Bibl. II. 498 ff. Einl. IV. §. 65 f. S. 493 ff. Herb. Marsh I. 181. [Nach Treffelles a. a. O. Cap. 20. ist sie die Uebersetzung eines griech. Lectionariums und daher nicht vor dem 8. Jahrhundert entstanden.] Es findet sich in ihr der in P. und Philox. fehlende Abschnitt Joh. VII, 53. VIII, 1 ff.; der Zusatz oüJt ο vios Matth. XXIV, 36. mit BD. Sie lässt aus xal πυρί Matth. III, 11. mit ESV u. a., Ιπηριαζόντων υμάς xaC Matth. V, 44. [ N a c h t r a g z u d e n s y r i s c h e n U e b e r s e t z u n g e n . Unter den jetzt auf dem britischen Museum befindlichen Handschriften aus den Klöstern der nitrischcn Wüste ist eine, welche bedeutende Bruchstücke der Evangelien enthält und von der Peschito sowohl, als von den übrigen syrischen Uebersetzungen abweicht. Diese ist von Cureton herausgegeben ; Remains of a very ancient recension of the four gospels in Syria. (1848) 1858. Den darin abgedruckten Matthäus hält Cur. für das Original des ersten Evangeliums. Nach Tregelles in 8. Account of the printed text of the Greek Ν. T. (1854.) und im 4. Bande des Home'sehen Einleitungswerkes S. 267 ff. ist diese Uebersetzung älter als die Peschito und hat der letzteren zu Grunde gelegen. ]
Aethiopische Uebersetzungen.
II.
§. 15 α.
21
Aethiopische Uebersetzungen. §. 15 α.
1. Die altäthiopische Uebersetzung des Ν. Τ . , welche mit der des Α. T. gleichen Ursprung haben mag (vgl. I. Thl. §. 5 0 . ) ° ) , ist unmittelbar aus dem griechischen Texte gemacht, dem sie oft sehr wörtlich und mit Begehung von Missverständnissen folgt. Ihre kritische Eigentümlichkeit ist sehr schwankend; doch stimmt sie häufig mit der Itala und Peschito 6 ). Sie ist sehr fehlerhaft herausgegeben c ). n) Eine Zusammenstellung aller Nachrichten und Sagen bei Hug I. §. 97. b) Schmidt Einl. II. 142 ff. Hug §.98. Eichhorn §.78. [Dillmann in Herzog's Realencycl. Art. Aethiop. Bibelubers. ] Missverständnisse: Matth. IV, 13. iv όρίοις Ζαβονλών, in monte Z.; AG. II, 37. χατινύγηattv TIJ χαρδ(α, aperti sunt quoad animum (χατηνο(χ9ησ«ν); AG. III, 20. ηροχιχίίριομένον, quem praeunxit (aber auch Cod. 46. hat προχεχριαμένον); Luc. VIII, 29. ηέδαις ψυλασαόμίνοζ, a parvulis (παιδίοις) custoditus; 1 Cor. XII, 28.: xal ου; μιν ε Otto κτλ. aurem (ο ν ς) posuit ecclesiae. Oft stimmt der Aeth. mit dem Copt., daher Bengel meinte, er habe aus diesem übersetzt, wogegen aber zahlreiche Beispiele der Abweichung {Chr. B. Michael, de rar. Ν. T. lectt. §. 26.). Uebereinstimmung mit It. gegen Pesch. Matth. VI, 5. οταν προσΐύχησ$ΐ, ούχ lata St; XIV, 3. ausgel. xai t&tro; XVI, 3. ausgel. ύποχρααί; mit Pesch, gegen It. Matth. XI, 19. ΐργων st. τέκνων; XIII, 52. tif την ßaotltiav oder τj) ßrtoiktin (It. iv rrj ßaa.)·, Marc. I, 10., wo It. den Zusatz χαϊ μένον hat; Joh. I, 18. 9e6s st. viös, mit beiden; Matth. IX, 8. ΐφοβή&ησαν; Vs. 13. ausgel. ιΐς μίτάνοιαν; Vs. 35. ausgel. iv τω Xaoj; Joh. I, 42. πρώτον; Eph. V, 9. φωτός u . ö f t . ; manchmal aber Abweichung von beiden, Matth. XII, 35. τήί χαρδίας. Eigentümlich ist dieser Uebers., dass sie öfters zweierlei LA. verbindet, Marc. XV, 8. ascendit et clamavit; Luc. VI, 48. Joh. I, 28. VI, 69. XII, 28. c) Ausg. durch drei äthiopische Geistliche (Rom) 548. 49. II Voll. 4. „Acta App. maximam partem Romae translate sunt e lingua lat. et gr. in aethiopicam propter defectum protographi." S. Joh. epp. cath. III., arab. et aeth. car. J. G. Nisseli et Theatl. Petraei. L. B. 654. 4. S. Judae ep. cath. arab. et aeth. L. B. 654. (von dens. Herausgg.). S. Jac. ep. cath. arab. et aeth. cur. Petraei. L. B. 654. 4. [Eine neuere auf Veranlassung der englischen Bibelgesellschaft für die abessynischen Christen besorgte Ausgabe von Th. Pell Platt Cambridge 1826 — 30. 2 Bde. 4. vergl. frtgelles a. a. O. Cap. 32. S. 317 ff. u. Platt catalogue of ethiopical biblical Msc.J Abdruck in der lond. Polygl., fast ganz unbrauchbar. Latein. Uebers. von Chr. J. Bode. 752. 55. 2 Bde. 4. Ν. T. ex vers. aeth. interpr. cum graeco ipsius fonte contulit Chr. A. Bode. Brunsv. 753. 4.
22
Alte Uebereetzungen des Ν. T. §. 154.
2. Von der Uebersetzung im neuem a m h a r i s c h e n Dialekte ist nur ein Bruckstück aus Lucas bekannt"). n) J. E. Chr. Schmidt Beitr. z. Kenntniss der amhar. Uebers. in s. Bibl. f. Kr. Ex. u. KG. I. 307 ff.
III.
Aegyptische Uebersetzungen. § . 16 a .
Das Ν. T. wie das griechische Α. Τ. (1. Thl. § . 5 1 . ) wurde, nachdem die griechische Sprache wieder durch die ägyptische (koptische) Landessprache verdrängt, und selbst die meisten Geistlichen der erstem unkundig waren, in die letztere übersetzt. Das Dasein von ägyptischen Bibelübersetzungen im 4. Jahrb. ist mit ziemlicher Sicherheit erwiesen vielleicht fallt aber ihr Ursprung in die 2. Hälfte des 3. Jahrh. 6 ). «) Schon im 4. Jahrh. sprachen alle Mönche im Tabcnnischen Kloster und am Ufer des rothen Meeres allein ägyptisch (Rcnaudot liturg. orient, collect. I. 205.). Bischöfe, die kein Griechisch konnten, besuchten die Concilien von Ephesus und Chalcedon. Daher musste es bald so weit kommen, dass die Schrift beim Gottesdienste nicht bloss griechisch sondern auch koptisch vorgelesen wurde. Dass dieses Sitte war, beweiset theils eine Stelle aus einem alten koptischen Glossar bei Renaudot p. 207,, theils das urajte von Gcorgi herausgegebene Fragment vom Joh. (folg. §. not. n). Die ägyptischen Mönchsregeln, namentlich des Pachomius, verpflichten zum Lesen der Schrift, Psalmbeten u. dgl., was kaum anders als in der Landessprache geschehen konnte. Miinter üb. d. kopt. Ueberss. des Ν. T. in Eichh. Allg. Bibl. IV. 26 ff. b) Hug Einl. §. 90 ff. Allg. Encykl, U. 37. §. 1 6 4 .
1, Die Uebersetzung in der o b e r ä g y p t i s c h e n oder s a h i d i s c h e n Mundart, wahrscheinlich die ältere, von welcher nur Fragmente und Lesarten bekannt sind"), trifft in ihren Lesarten öfter mit dem Cod. D . , aber auch mit den andern ältesten Codd. und der Pesch, zusammen, und ist eine schätzbare Urkunde 6 ). o) J. A. Mingarelli Aegypt, Codd. reliquiae Venet. in Bibl. Nan. asservatae (Matth, XVJII t 21—XXI, 15. Joh. IX, 17—XV, 1.) Fase. I. Bon.
Aegyp tische Uebersetzungen.
§. 16 c.
23
785. Vgl. Michael. η. or. Bibl. IV. 64 if. Fr. Munter comm. de indole vers. Ν. Τ. sahid. Acc. fragmm. epp. Paul, ad Tim. ex membr. Sahid. Hafn. 789. Georgii fragm. Evaug. S. Job. graeco-copto-theb. saec. IV. (Joh. VI, 21—59. VI, 68—VIII, 23.) Rom. 789. 4. Vgl. Eichhorn A. Bibl. III. 253 if. ΓVoided Beispp. von Uebereinstimmung der sahid. Vers, mit dem Cod. Cantabr. in Michael, or. Bibl. III. 202 ff. Van·, lectt. epp. Joh. et Jud. e vers. Aegypt. utriusque dialecti eollectae, ebend. X. 199 sqq. Appendix ad edit. Ν. T. ad ed. Cod. Alex, a C. G. Woidc descripti, in qua continetur fragm. Ν. T. dialecti superioris Aegypti etc. Oxon. 799. fol. Zoega catal. codd. copt. Mss. Musei Borg. p. 218 sqq.
b) Griesbach prolegg. p. LXXI. ed. Schulz. Schmidt II. 147 ff. Hug
§. 05. Eichh. V. §.69. Beispiele: AG. I, 2. -f- χηρύααειν το (νκγγ. vor οΰς Ι'ξίΙί'ξ., D. ονς (ξελ. + χ. Ιχέλtvoev χηρ. τ. ιύαγγ.; Vs. 5. mit D* eως της τκντίχοστης: V, 4. ποιήσ«ι το πονηρόν st. τό πραγμα τοΰτο, D Sahid. allein; Vs. 35. τους άρχοντας χ. τ. συναίρίους, D Sahid. allein, vgl. IVoitle Or. Bibl. III. 202 ff.; AG. II, 41. — άσμένιος AB CD 19. Copt. Sah. Aeth. Vulg. Clem. all. u. oft. Abweichend von D Job. X, 26. —
χα&ώς tlnov νμϊν mit BKLM* 24* all. Copt. Vulg. It. all.; 1 Cor. X, 28.
itaoQmov mit ABH Clem. all. Uebereinstimmend mit Pesch. Matth. IX, 8. 15. XXIII, 8. mit BDE**L all. — ö Χριστός; 1 Cor. XI, 16. ή Ιχχληo(ct mit Vulg. Aeth. Tert. all. §. 16c.
2. Die n i e d e r ä g y p t i s c h e oder memphitische Uebersetzung, welche ganz herausgegeben ist stimmt oft mit der sabid. überein, geht aber auch ihren eigenen Weg, und hält sich in ihren Lesarten im Ganzen an den ältesten Text (der Codd. ABCDL Syr. It.) 6). α) Ν. Τ. aegyptium, vulgo copticum, ex Mss. Bodlej. descr., cum Vatic, et Parisiensibus cont. et in lat. serm. conv. Dav. Willtins. Oxon. 710. 4. Correcter Ν. T. Copticc cd. M. G. Schwartze. P. I. Vol. I. II. Quatuor Evangg. in dial, lingu. copt. memphit. perscripta ad Codd.' Mss. Copt. in reg. Bibl. Berol. adservat. nec non libri a Wilkinsio emissi fidem. Lips. 846. 47. 4. [Acta apostolorum ed. P. Boetticher. Epistulae von demselben. Halle 1852. 8. — Evangelien und Briefe coptisch und arabisch durch Lieder für die Society for promoting christian knowledge 1848. 2 Bde. fol.] b) Nach Munter in Eickh. Allg. Bibl. IV. 403. ist der Text dieser Uebers. in der AG. u, den BIT. alexandrinisch, in den Evangg. hingegen mehr occidentalisch. Auch soll ersteres nach Eichh. die Vergleichung im 1 Br. Joh. durch Woide Or. Bibl. X. 199 ff. zeigen. Aber hier schweigt Cod. Ciarom., kann also nicht zur Vergleichung stehen; dagegen habe ich gefunden, dass, wenn Copt. mit ABC stimmt j Andere wie Syr. Vulg. ihn gewöhnlich begleiten, und dass er öfters von jenen abweicht, ζ. Β. 1 Joh.
I, 3. 5. II, 6. 8. 21. III> 2. 13. 14. 17. (+ τούτον) 18. IV, 3. ( + i v