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German Pages 692 [708] Year 1981
TEXTE UND TEXTGESCHICHTE Würzburger Forschungen
Herausgegeben von der Forschergruppe »Prosa des deutschen Mittelalters«
Georg Steer
Hugo Ripelin von Straßburg Zur Rezeptions- und Wirkungsgeschichte des > Compendium theologicae verltatis< im deutschen Spätmittelalter
Max Niemeyer Verlag Tübingen 1981
Als Habilitationsschrift auf Empfehlung der Philosophischen Fakultät II der Universität Würzburg gedruckt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft
CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Steer, Georg: Hugo Ripelin von Strassburg : zur Rezeptions- u. Wirkungsgeschichte d. »Compendium theologicae veritatis« im dt. Spätmittelalter / Georg Steer. - Tübingen : Niemeyer, 1981. (Texte und Textgeschichte ; 2) NE: GT
ISBN 3-484-10351-5
ISSN 0174-4429
© Max Niemeyer Verlag Tübingen 1981 Alle Rechte vorbehalten Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf photomechanischem Wege zu vervielfältigen Printed in Germany Druck: Allgäuer Zeitungsverlag GmbH, Kempten Einband: Heinr. Koch, Tübingen
Inhaltsverzeichnis
VORWORT
IX
ERSTER TEIL: FORSCHUNGSSTAND U N D FORSCHUNGSANSATZ
ZWEITER TEIL: D I E LATEINISCHE REZEPTION
3
41
I.
Die Handschriften
II.
D i e Aufweise der mittelalterlichen Bücherverzeichnisse
147
III.
Die Drucke
167
IV.
Strukturen der Überlieferung 1. Die zeitliche Ausbreitung 2. Die Träger der Überlieferung 3. Die Zweckbestimmung des >Compendium theologicae veritatis< 4. Die Verfassernamen des > Compendium theologicae veritatis
Compendium theologicae veritatis
Compendium theologicae veritatis< Die überlieferungsbedingten Implikationen der Edition: Der fragmentarische Charakter der Rezeption Textbeispiel: >Compendium< I, c. 11 >CompendiumDeutschen Mystik< mit denen der >Deutschen Scholastik< unter Wahrung ihrer literarischen Eigenart miteinander verglichen und sprachgeschichtlich gewertet werden können, ist es erforderlich, sie vorher in ihren je eigenen geschichtlichen Entstehungsräumen, Überlieferungsformen und -wegen sowie ihren Gebrauchssphären zu kennen. Dem Studium der speziellen literarischen Existenz- und Wirkweise der deutschen >CompendiumCompendiumTexte und Textgeschichte< zu publizieren, erachte ich es als einen besonderen Glücksfall, daß die Vorarbeiten der Drucklegung über Computer nach dem Satzprogramm Dr. Wilhelm Otts, Tübingen, weitgehend am Rechenzentrum der Universität Würzburg ausgeführt werden konnten. Dies war allerdings nur möglich, weil mir Thomas Stadler und Peter Stahl ihre Hilfe zur Verfügung stellten. Aus souveräner Kenntnis und Handhabung der Tübinger Textverarbeitungsprogramme besorgten sie die Texterfassung und Texteinrichtung bis hin zum Austesten kompliziertester typographischer Konstellationen. Ihnen schulde ich meinen persönlichsten und besonders herzlichen Dank. Herr Wolfgang Reiner hat von der Verlagsseite mit viel Umsicht, Engagement und aufmunternder Zähigkeit den Band betreut. Er weiß, daß er immer meines Dankes gewiß sein wird. Sehr herzlich danken darf ich Frau Marlies Hamm und Frau Helgard Ulmschneider, die mich beim Korrekturlesen unterstützt haben. Der Geduld meiner Frau verdanke ich schließlich, daß die Arbeit entstehen und abgeschlossen werden konnte. Würzburg, im November 1980
Georg Steer
Erster Teil Forschungsstand und Forschungsansatz
I
Die literarhistorischen Daten zum Leben Hugo Ripelins von Straßburg und zum >Compendium theologicae veritatis< (CTV), die die Forschung des 19. und 20. Jahrhunderts zusammengestellt hat, sind nicht sehr zahlreich. Hinsichtlich der Biographie Hugos dürften sie annähernd vollständig sein, hinsichtlich seines Werkes aber bleibt noch fast alles zu tun. 1. Die erste kritische Untersuchung, vorgelegt von LUZIAN PFLEGER 1 , setzte 1904 ein bei der, wie es scheint2, seit dem 14. Jahrhundert immer wieder diskutierten, aber nie allgemein überzeugend gelösten Frage nach dem »richtigen« 3 Verfasser des CTV. Sie war längst überfällig, nachdem PELTIER 4 , EPHREM 5 und BORGNET 6 das meist anonym überlieferte Werk in ihren unkritischen Gesamtausgaben einerseits für Bonaventura und andererseits für Albertus Magnus in Anspruch genommen hatten. PFLEGER 7 registrierte als erster in den bereits 1861 von PH. JAFF6 8 in den MGH 1
Der Dominikaner Hugo von Straßburg und das Compendium theologicae veritatis, in: Z f k T h 28 (1904), S. 429-440. 2 Vgl. unten S. 205-214. 3
4
L. PFLEGER ( A n m . 1), S. 4 3 3 .
Sancti Bonaventurae Opera omnia VIII, edita studio et cura A.C.PELTIER, Parisiis 1866, S. 61-246. Diese Ausgabe ist ein Nachdruck von Sancti Bonaventurae . . . opusculorum torn. II, Lugduni MDCXIX, S. 710-811. 5 Compendium totius theologicae veritatis VII libris digestum accurateque cum veteribus et approbatis exemplaribus collatum per Fratrem Joannem de Combis O.M. Lugduni 1569. Accedunt utiles annotationes cum divi Bonaventurae terminorum theologalium declaratione. Denuo edidit FR. EPHREM, Abbas B. Mariae de Trappa de Monte Olivarum. Friburgi Brisgoviae MDCCCLXXX. Vgl. die Rezension von F.X. WILDT in: Literarischer Handweiser 19 (1880), S. 231-234. 6 B. Alberti Magni, Ratisbonensis episcopi, ordinis praedicatorum, opera omnia, ex editione Lugdunensi religiose castigata, et pro auctoritatibus ad fidem vulgatae versionis accuratiorumque patrologiae textuum revocata, auctaque B. Alberti vita ac bibliographia suorum operum a pp. Quetif et Echard exaratis, etiam revisa et locupletata cura ac labore STEPH. CAES. AUG. BORGNET, Parisiis MDCCCXCV, S. 1-366. 7 (Anm. 1), S. 433. 8 De rebus Alsaticis ineuntis saeculi XIII, in: M G H Scriptores XVII (1861), S. 232-237, hier S. 233, 21-24; diesen Hugo von Straßburg betreffenden Absatz hatte schon vor JAFF£
4
Forschungsstand und
Forschungsansatz
veröffentlichten Aufzeichnungen >De rebus Alsaticis ineuntis saeculi XIIICompendium theologicae veritatis< an den Dominikaner Hugo Ripelin von Straßburg: Frater Hugo Ripelinus de Argentina, prior longo tempore Turicensis, postea /actus Argentinensis, bonus cantor, laudabilis predicator, dictator scriptorque bonus atque depictor, vir in omnibus graciosus, summam fecit theologice veritatis. Alter, Inhalt und Herkunft dieser Notiz machen es wahrscheinlich, daß ihr Schreiber Hugo Ripelin persönlich gekannt hat. Die Colmarer Quelle hat aber, was ebenfalls PFLEGER nicht entgangen ist, noch zusätzliches Gewicht: sie stützt und bestätigt aufs genaueste den knappen Eintrag des Stamser Katalogs der Dominikanerschriftsteller 10 aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts: frater Hugo Argentinensis scripsit compendium theologie. Ein weiteres entscheidendes Argument für die Verfasserschaft Hugos sah PFLEGER11 in der handschriftlichen Überlieferung des CTV: Nicht weniger als sechs Codices schreiben dieses einem frater Hugo de Argentina zu. Doch stammen die beigebrachten Handschriften alle erst aus dem 15. Jahrhundert. Dies weckte den Ehrgeiz MARTIN GRABMANNS, Handschriften des 14. und womöglich des 13. Jahrhunderts zu finden, die Hugo als Verfasser nennen. Schon 1905 konnte er eine »für die Autorfrage entscheidende Handschrift« 12 finden: Codex 67 der Stiftsbibliothek Rein überliefert fol. 54ra eine kurze literarhistorische Glosse des beginnenden 15. Jahrhunderts über den Verfasser des >Compendium Dr. BÖHMER nach einer Stuttgarter Handschrift des 16. Jahrhunderts in: Z f d A 4 (1844), S. 573 als »altertümliche Nachricht« veröffentlicht. Neuedition: E. KLEINSCHMIDT. 9 Vgl. K. KÖSTER, Die Geschichtsschreibung der Kolmarer Dominikaner des 13. Jahrhunderts, in: Schicksalswege am Oberrhein, Beiträge zur Kultur- und Geistesgeschichte, zur Wirtschafts- und Staatenkunde, hrsg. von PAUL WENTZCKE, Heidelberg 1952, S. 1-100, bes. S. 52ff.; E. KLEINSCHMIDT, Die Colmarer Dominikaner-Geschichtsschreibung im 13. und 14. Jahrhundert, in: Deutsches Archiv 28 (1972), S. 371-496. 10 Archiv für Literatur- und Kirchengeschichte des Mittelalters, hrsg. von HEINRICH DENIFLE und F R A N Z E H R L E , 2 (1886), S. 229, Nr. 2 3 ; G . M E E R S S E M A N O.P. (Hrsg.), Laurentii Pignon Catalogi et Chronica accedunt Catalogi Stamsensis et Uppsalensis Scriptorum O.P. (Monumenta ordinis fratrum Praedicatorum Historica XVIII), Romae 1936, S. 64, Nr. 51. 11 (Anm. 1), S. 433. 12 M. GRABMANN, Studien über Ulrich von Straßburg, in: ZfkTh 29 (1905), S. 315-330, hier S. 328; vgl. auch M. GRABMANN, Mittelalterliches Geistesleben, Bd. I, München 1926, S. 181-183.
Forschungsstand und Forschungsansatz
5
theologicae veritatisHugonis de Ripla, ordinis predicatorum, conventus Argentinensis de Alemania Veritas theologica< enthält.« Auch für L. PFLEGER war nach der vermeintlichen Entdeckung G R A B M A N N S das Verfasserproblem geklärt: La fin d'une controverse, in: Straßburger Diöcesanblatt, Straßburg 1921, S. 340-342. 13
14
17
Catäleg dels libres manuscrits anteriore al segle XVIII del Museu Episcopal de Vieh, Butlleti de la Biblioteca de Catalunya 7 (1932), Nr. 51, S. 80-81. 18 Über den Dominikanertheologen Hugo von Straßburg, in: AFP 24 (1954), S. 269-286, hier S. 274, Anm. 13: »Eine aus Vieh erhaltene photographische Aufnahme der Stelle über die Autorschaft Hugos zeigt, daß diese Notiz offenbar erst aus der 1. Hälfte des XV. Jahrhunderts stammt.«
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Forschungsstand und
Forschungsansatz
her. Der Codex selbst gehört ins 14. Jahrhundert. Den originalen Wortlaut des Eintrags (122 R ) 1 9 , auf den sich seine gesamte Beweisführung stützt, dürfte G R A B M A N N vermutlich nie gekannt haben: Istum librum, qui uocatur ueritatis theologice, fecit et composuit effectiue frater Hugo de Ripla ordinis predicatorum conuentus Argentine de Alamannia, qui fuit solummodo lector theologie illius conuentus et nullum alium gradum habuit. Et si hoc uis scire, ibi inuenies predictum librum propria manu scriptum ipsius fratris, et qui uidit, testimonium facit. Ideo nullus decipiatur, quod sit alterius doctoris. Es erscheint aus heutiger Sicht in jedem Falle leichtfertig, daß G R A B M A N N sein Urteil über den Vicher Codex und die Schlüsse, die er daraus zog, einzig und allein auf die flüchtigen Reisenotizen G. HEINES20 aus dem Jahre 1847 stützte. Eine glücklichere Hand bewies indes H E I N R I C H WEISWEILER 21 , der in Cod. 477 der Innsbrucker Universitätsbibliothek die bis dahin älteste (13. Jh. [Ende]) handschriftliche Zuschreibung des CTV an Hugo entdeckte: Compilatum22 a fratre hugone de ordine predicatorum, qui fuit lector argentinenfis23 (:164v). Ein sinngleicher Eintrag von derselben Hand fungiert fol. Γ als Werküberschrift: Summa theologyce veritatif compilauit frater hugo, lector argentinenfis de ordine predicatorum. Beide Einträge unterscheiden sich im Duktus deutlich vom Schreiber der Handschrift: sie dürften vom Korrektor und Glossator des Textes stammen und vermutlich nur kurze Zeit nach Fertigstellung der Abschrift geschrieben worden sein. Eine >CompendiumCompendium< geschrieben hat: noch in seiner Züricher Zeit, also vor 1260, oder erst nach 1261 in Straßburg29. Ob man aus der Bezeichnung lector in der Reiner und Innsbrucker Handschrift auf eine Lehrtätigkeit Hugos in Straßburg schließen darf, bleibt ebenfalls ungewiß. Die Wettinger Handschriften und auch die Aufzeichnungen >De rebus Alsaticis< erwähnen sie jedenfalls nicht. Schließlich ist über die beiden famosi lectores, von denen nur die Wettinger Handschriften berichten, so gut wie nichts bekannt. Über ihre Tätigkeit am >Compendium< Hugos ließen sich bisher nur Vermutungen anstellen30. 2. Angeregt von der lokal bedeutsamen Bemerkung der Wettinger Codices, Hugo sei Prior in Zürich gewesen, stellte G E O R G BONER unter Verwertung des gesamten bisher bekannten Urkundenmaterials 31 alles, 25
G. BONER (Anm. 18), S. 270 hingegen beurteilt das Verhältnis beider Handschriften anders: »Mit Bestimmtheit wird man annehmen dürfen, daß die eine der zwei Handschriften der andern als Vorlage gedient hat«.
26
V g l . M B K I, S. 4 1 7 u n d S. 4 1 8 , 2 1 u n d G . BONER ( A n m . 18), S. 2 7 0 f .
27
ALFONS SCHÖNHERR, Schätze der Aarauischen Kantonsbibliothek, in: Librarium 2 (1959), S. 115. 28 Vgl. unten S. 48. 29 G.BONER (Anm. 18), S. 285, Anm. 42 spricht von einem »Straßburger Autograph«: »Beim Tode hinterliess Hugo seinem Heimatkonvent offenbar das Autograph seines Compendium« (S. 283). 30
V g l . G . BONER ( A n m . 18), S. 2 8 5 .
51
Schon A. HAUCK, Kleinigkeiten, 2. Hugo Ripilin, in: Zeitschrift für Kirchengeschichte 32 (1911), S. 378-385, hier S. 379f. hat sich bei seinem Versuch, den Züricher Prior Hugo mit dem Verfasser des >Compendium theologicae veritatis< zu identifizieren, auf Züricher Urkunden gestützt.
8
Forschungsstand und Forschungsansatz
»was an Nachrichten über seinen Lebensgang und seine Wirksamkeit auf uns gekommen ist«32, zu einer umfassenden und wissenschaftlich kritischen Biographie zusammen, die das bisherige von P F L E G E R und G R A B M A N N gezeichnete Bild des Straßburger Dominikanertheologen in wesentlichen Punkten zu korrigieren und zu ergänzen vermag: Hugo entstammt der angesehenen Straßburger Familie der Ripelin, deren Mitglieder vom 13. bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts als Pfleger33, Ratsherren, Schultheissen und Bürgermeister34 die Geschicke der Stadt mitbestimmten. Sein genaues Geburtsdatum ist unbekannt. Vermutlich als »Bruder oder Sohn« des Schultheißen Rudolf Ripelin »spätestens im ersten Jahrzehnt nach 1200« geboren35, scheint er bald nach Klostergründung der Dominikaner im Jahre 122436 in deren Orden eingetreten zu sein. Ob er in Paris studiert oder gelehrt hat, wie nach dem sehr späten Zeugnis des Trithemius37 zu vermuten wäre, ist höchst zweifelhaft38. Urkundlich benannt finden wir ihn erstmals 1232 in seiner Eigenschaft als Prior des Züricher Predigerklosters39. Dieses wurde 1229 32
G . BONER ( A n m . 18), S . 2 7 6 .
33
Vgl. Corpus der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Band II, hrsg. von und R . N E W A L D , Lahr 1 9 5 7 , Nr. 1 0 0 5 : Urk. vom 1 6 . 4 . 1 2 8 8 (Wir lucas von eckeverfheim vnd hug Ripelin Rittere vnd p/legere def Spittais ze Strazburg tünt kunt...). 34 HELGA MOSBACHER, Kammerhandwerk, Ministerialität und Bürgertum in Straßburg. Studien zur Zusammensetzung und Entwicklung des Patriziats im 13. Jahrhundert, in: ZGORh 119 (1971), S. 33-173, hier S. 129-140: Die Familie Ripelin / Zorn. FR. WILHELM
35
G . BONER ( A n m . 1 8 ) , S. 2 7 8 .
H . C H R . SCHEEBEN, Der Konvent der Predigerbrüder in Straßburg - Die religiöse Heimat Taulers, in: Johannes Tauler. Ein deutscher Mystiker. Gedenkschrift zum 6OO.T0destag, Essen 1961, S. 37-74, hier S. 37. 37 >De viris illustribus Germaniae< (v.J. 1 4 9 5 ) , Opera historica, Frankfurt 1 6 0 1 , 1 , S. 1 4 2 : Hugo de Argentina, ordinis fratrum predicatorum, doctor Parisiensis. Trithemius stützt sich vermutlich auf Johannes Meyers O.P. >Liber de Viris illustribus Ordinis PraedicatorumCompendium< »aus der Schule Alberts stammt«58. Schon »die charakteristische Art Alberts, die Definitionen zu behandeln«, sei im >Compendium< »beibehalten«59. Das Prinzip der divisio ist ein so allgemeines Instrument der scholastischen Exegese, daß es zum Erweis literarischer Abhängigkeit nicht herangezogen werden sollte. Inhaltliche Übereinstimmungen zwischen Buch I, c. 18: De eternitate und der >Summa theologica< I, tr. V, q. 23, die nach PANGERL vorhanden sein sollen60, finden sich indes nicht. Da die >Summa de mirabili scientia< OSumma theologiaeDe animalibusCompendium< VI, c. 25 und >Super 58
F. PANGERL (Anm. 57), S. 526. Diese Ansicht vertreten auch B. GEYER, Die patristische und scholastische Philosophie (Überweg II), Darmstadt 1961, S. 417 und R. EGENTER, Gottesfreundschaft, Augsburg 1928, S. 107f.: »Ein Schüler Alberts, Hugo von Straßburg, verfasste das >Compendium theologicae veritatisBreviloquium< auch den Sentenzenkommentar Bonaventuras gekannt? Wir wissen es nicht. Angesichts der bisherigen geringen Bemühungen um die Lösung der Quellenfrage des CTV ist die erneute Forderung G E O R G BONERS nach intensiverer Tätigkeit auf diesem Gebiet, die bereits PFLEGER 7 2 , H A U C K 7 3 und GRABMANN 74 gestellt haben, nur zu verständlich: »Es wird die Aufgabe der theologiegeschichtlichen Forschung sein, das Compendium theologicae veritatis Hugos von Straßburg noch genauer auf seine Quellen hin zu untersuchen, seine Eigenart und seine Stellung in der Theologiegeschichte des XIII. Jahrhunderts, namentlich innerhalb des theologischen Schrifttums der Dominikaner, herauszuarbeiten« 75 . Das Desinteresse an Hugos >Compendium< hängt aufs engste mit der ideengeschichtlichen Ausrichtung der Historischen Theologie zusammen. Sie ist fast ausschließlich damit beschäftigt, die »Entwicklung des theologischen Denkens« 76 nachzuzeichnen. Die Rezeption und Verbreitung der >Wissenschaftlichen< Theologie in der Pastoralliteratur, in Katechese, Erbauung und Predigt hingegen tritt kaum in ihren Gesichtskreis. Bezeichnend für diese dogmengeschichtliche Fixierung ist BINNEBESELS 69 70
71
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Beide Stellen abgedruckt bei J. GRÜNDEL (Anm. 48), S. 520, Anm. 5 und S. 522, Anm. 9. Die Gotteslehre des Compendium theologicae veritatis des Hugo Ripelin von Straßburg (Eine deutsche theologische Terminologie des 14. Jahrhunderts), Münster i. Westf. 1940, S. 5 und S. 17; vgl. die Rezension durch H. FISCHER in: Zeitschrift für Aszese und Mystik 16 (1941), S. 212. JAN T H . ERNST ( A n m . 4 8 ) , S. 1 4 2 - 1 4 4 .
(Anm. 1), S. 437, Anm. 3. (Anm. 31), S. 385: »Das Kompendium verdient eine eingehende Untersuchung in bezug auf seine Quellen.« 74 Ma. Geistesleben I, S. 184: »In methodischer Hinsicht wäre es von hohem Interesse, das Breviloquium des heiligen Bonaventura, das Compendium theologiae des heiligen Thomas von Aquin und unser Compendium theologicae veritatis einer verläßlichen vergleichenden Betrachtung zu unterziehen.« 75 (Anm. 18), S. 285f. 76 A.M. LANDGRAF, Dogmengeschichte der Frühscholastik 1,1, Regensburg 1952, S. 14, vgl. auch ebda. S. 9 und S. 13. 73
Forschungsstand und Forschungsansatz
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Resümee zu Hugos Lehre von der Unbefleckten Empfängnis Marias: »Als Endergebnis können wir demnach feststellen, daß Hugo, ohne daß er die Entwicklung des Problems durch eigene Gedanken gefördert hätte, nur die Ideen seiner Lehrer übernommen und weitergegeben hat«77. 4. Trotzdem: am Phänomen der großen Verbreitung, die das >Compendium< im Mittelalter und der beginnenden Neuzeit fand, konnte die Historische Theologie nicht vorbeikommen. Seit es DENIFLE78 als »das verbreitetste theologische Buch des Mittelalters bis Luthers Periode« bezeichnete und dabei auf die vielen Hunderte von heute vorhandenen Handschriften verwies, wurde diese Feststellung zum Pflichttopos, dessen man sich bei jeder Erwähnung Hugos und seines CTV entledigte79. P. MANDONNET nahm sich bereits 1909 vor, die Geschichte des so sehr gerühmten theologischen Lehrbuches zu schreiben: »C'est le manuel le plus celebre du moyen äge, et j'espere en ecrire la curieuse histoire«80. Sie ist jedoch nie erschienen. Die tatsächlich geleisteten Beiträge zu einer Überlieferungsgeschichte des Textes kommen über vereinzeltes und unsystematisches Sammeln der Handschriften nicht hinaus. PFLEGER81 verzeichnet 19 Codices, 15 Inkunabeln und 18 Drucke der Neuzeit. An dieser ersten Aufstellung bemängelt GRABMANN 82 das Fehlen ausländischer, vor allem italienischer Handschriften. Sein eigener Beitrag von 77
78
BINNEBESEL ( A n m . 6 7 ) , S . 7 3 .
(Anm. 51), S. 556. 79 L. PFLEGER (Anm. 1), S. 429 bezeichnete es mit MATTHIAS R E I C H M A N N , Der Zweck heiligt die Mittel (Ergänzungsheft 86 der Stimmen aus Maria Laach), Freiburg 1903, S. 79, Anm. 2 als »das klassische Schulbuch des Mittelalters«, M. GRABMANN, Mittelalterliches Geistesleben, Bd. II, München 1936, S. 362 als den »verbreitetsten scholastischen Grundriß der Theologie«, B. BINNEBESEL (Anm. 67), S. 70 als »geschätztes Lehrbuch der Theologie im Mittelalter«; A . W A L Z O . P . , Augustini de Dacia >Rotulus pugillaris< examinatus atque editus, Romae 1929, S. 18 spricht vom »famosissimum compendium theologicae veritatis« und B. G E Y E R (Anm. 58), S. 416 vom »im Mittelalter außerordentlich geschätzten und verbreiteten Compendium theologicae veritatis«; schließlich noch die Äußerung P . M A N D O N N E T S in: Dictionnaire de theologie catholique VI, Sp. 902: »le Compendium theologicae veritatis de Hugues Ripelin de Strasbourg ("f 1268) est le manuel le plus repandu et le plus parfait du moyen äge«. 80 Des ecrits authentiques de Saint Thomas d'Aquin, in: Revue Thomiste 17 (1909), S. 455. 81 (Anm. 1). Er ergänzt sie um sieben weitere Drucke in: Dante und Hugo von Strassburg, in:Straßburger Diözesanblatt, Straßburg 1904, S. 465-467 nach G U I S E P P E BOFFITO, Dante e Ugo di Strasburgo, in: Atti della reale accademia delle scienze di Torino, Classe di scienze morali, storiche e filologiche, torn. XXXIX, disp. 4, Torino 1903-1904, S. 285-293, hier S. 286f. 82 Ma. Geistesleben I, S. 178f.
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Forschungsstand und
Forschungsansatz
zusätzlich 10 neuen Textzeugen bleibt jedoch bescheiden. Selbst die von F. STEGMÜLLER 83 zusammengestellte Liste von annähernd 120 Nummern erfaßt bei weitem nicht den tatsächlich noch vorhandenen Überlieferungsbestand. Diesen versuchte 1975 THOMAS KAEPPELI 84 zu registrieren. Seine Recherchen in fast allen Bibliotheken der Welt erbrachten eine beeindruckende Ausbeute: 620 identifizierte lateinische Handschriften des 13., 14. und 15. Jahrhunderts bezeugen noch heute die starke Verbreitung des CTV über alle Länder Europas. Trotz der imposanten Sammelleistung KAEPPELIS kann die Heuristik des CTV nicht als abgeschlossen gelten. Abgesehen von einer beträchtlichen Zahl von Handschriften, die KAEPPELI mangels zureichender Kataloge entgangen sind85, ist vor allem die anonyme und fragmentarische Textüberlieferung nur sporadisch erfaßt. 5. Es hat den Anschein, als ob die Scholastikforschung der letzten Jahrzehnte die Nachwirkung des CTV weniger in der handschriftlichen Verbreitung des Textes und der Zahl der Druckauflagen dokumentiert gesehen hatte, als vielmehr in seiner literarischen Verwertung durch andere Theologen. GRABMANN 8 6 hat besonders die Abhängigkeit des K o m pendium pauperis fratris minoris< des Franziskanerbischofs Johannes Rigaldus von Hugos theologischer >Summe< herausgestellt. In ihren Einflußbereich gehört wahrscheinlich auch der >Rotulus Pugillaris< des Aage von Dänemark 87 . Abhängig vom >Compendium< sind weiterhin eine anonyme >Summe< in Cod. Β. XII. 788 der Universitätsbibliothek Ba83
Repertorium Commentariorum in Sententias Petri Lombardi, Bd. I, Herbipoli 1947, Nr. 368; weitere Ergänzungen bei Ρ. GLORIEUX, Repertoire des Maitres en Theologie de Paris au XIIIe siecle, 2 Bde., Paris 1933-1934, Nr. 6 dq und 14 fc und bei M. BERNARDS, Zur Überlieferung mittelalterlicher Schriften. Neue Handschriften, in: RThAM 19 (1952), S. 330. 84 Scriptores II (Anm. 22), S. 260-269. Eine erneute Zusammenstellung der CTV-Überlieferung geben M.W. BLOOMFIELD, B . - G . G U Y O T O.P., D.R. H O W A R D , T H . B . KABEALO, Incipits of Latin Works on the Virtues and Vices, 1100-1500 A.D. Including a Section of Incipits of Works on the Pater Noster, Cambridge (Massachusetts) 1979, S. 550-553 (siehe auch unten S. 47, Anm. 1). 85 Für die Bayerische Staatsbibliothek verzeichnet KAEPPELI 1 8 Nummern; ich konnte bisher insgesamt 9 4 CTV-Handschriften nachweisen: Siehe unten S. 9 5 - 1 1 3 . 86 Ma. Geistesleben I, S. 179-181. Auf einen ähnlichen Auszug eines anonymen Kartäusermönches, >Compendium salutis< genannt, macht P. LEHMANN, Mittelalterliche Büchertitel, in: Erforschung des Mittelalters V, Stuttgart 1962, S. 13 aufmerksam. 87 M. GRABMANN, Mittelalterliches Geistesleben, Bd. III, München 1956, S. 349. Der Text ist ediert von A N G E L U S W A L Z in: Classica et Mediaevalia X V I ( 1 9 5 5 ) , S . 1 3 5 - 1 9 4 . 88 J. G R Ü N D E L (Anm. 48), S. 522. Eine Beschreibung fehlt bei G . M E Y E R - M . B U R C K H A R D T , Die mittelalterlichen Handschriften der Universitätsbibliothek Basel, Abteilung B, Theologische Pergamenthandschriften, Bd. II, Basel 1966, S. 1011.
Forschungsstand und Forschungsansatz
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sei, der >Liber de sanctissima Trinitate< des Cod. 205 des Koblenzer Staatsarchivs89, die >Medela animae languentis< (>Pratum animaeDe lumine creato< (>De lumine gratiae et gloriaeDe Septem itineribus aeternitatisCompendium theologiae< des Johannes Gerson93. Neben Gerson haben an bedeutenden Theologen und geistlichen Schriftstellern des Spätmittelalters das >Compendium< Hugos noch gekannt und zum Teil benützt: Johannes Torquemada94, der hl. Antonin von Florenz95, Nicolaus Cusanus96, Heinrich von Langenstein97, Heinrich Kalteisen98, Jakob Wimpfeling", Johannes Paltz100 und Johann Ulrich Surgant101. Diese aus Zufallsbeobachtungen entstandene Namenliste ließe sich bei intensiverer Suche nach Abhängigkeiten leicht vermehren. Der großen handschriftlichen Verbreitung des CTV scheint, nimmt man die anonyme Benutzung hinzu, die vorherrschen dürfte, eine parallele literarische Rezeption des Textes entsprochen zu haben102. 89
M. GRABMANN, Ma. Geistesleben II, S. 362.
90
Vgl. M. GRABMANN, Neu aufgefundene lateinische Werke deutscher Mystiker, in: MSB (1921), 3. Abh., S. 35-43; K. BOECKL, Die Sieben Gaben des Hl. Geistes in ihrer Bedeutung für die deutsche Mystik nach der Theologie des 13. und 14. Jahrhunderts, Freiburg i. Br. 1931, S. 126; N. APPEL, Gerhard von Sterngassen und sein Pratum animarum, Saarlouis 1934, S. 13-47.
" J. SUDBRACK S.J., Die geistliche Theologie des Johannes von Kastl, Teil I: Darstellung, Teil II: Texte (Beiträge zur Geschichte des alten Mönchtums und des Benediktinerordens 27, 1-2), Münster 1966, hier I, S. 148. 167. 175. 193; II, S. 16. 18-21. 25. 28. 92 Gedruckt: Sancti Bonaventurae Opera Omnia V I I I . . . edita studio et cura A.C. PELTIER, Parisiis 1866, S. 393-482; Parallelnachweise: MARGOT SCHMIDT, Rudolf von Biberach >Die siben strassen 3U gotManuale CuratorumIntegritas< Jakob Wimpfelings103 hatte ihm allerdings einen Fingerzeig gegeben: populäres et laici läsen neben der Hl. Schrift, dem >Leben der Väter< und der >Nachfolge Christi< auch das >Compendium theologicae veritatis< in ihrer eigenen Muttersprache 104 . Drei Münchener Handschriften: Ccgm 211, 242, 511 und eine »plattdeutsche Übersetzung« in Cod. Heimst. 138 der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel bestätigten PFLEGER den Wahrheitsgehalt von Wimpfelings Aufzeichnung. Er zieht daraus den für die Wirkungsgeschichte des CTV bedeutsamen Schluß: »Die Tatsache, daß man im Mittelalter eine systematische theologische Schrift ins Deutsche übersetzte, um sie dem Volke zugänglich zu machen, zeugt mehr noch als alles andere von der Wertschätzung, die man dem Kompedium des Straßburger Dominikaners entgegenbrachte«105. G R A B M A N N greift auch in diesem Punkt die Anregung PFLEGERS auf. Von K A R L B I H L MEYER106 auf eine Karlsruher >CompendiumSumma theologiae< des Thomas von Aquin107 hellhörig geworden, glaubt er auch die volkssprachlichen Ableger der mittelalterlichen Theologie in die Scholastikforschung miteinbeziehen zu müssen: »Es ist bisher die deutsche Wiedergabe der lateinischen Hochscholastik und die hiebei sich kundgebende sprachschöpferische Tätigkeit noch nicht ausreichend untersucht, zumal deutsche Übersetzungen von philosophischen und theologischen Werken der Scholastik des 13. Jahrhunderts nicht zur Verfügung standen«108. 1931 konnte A R T U R M. LANDGRAF, der Verfasser der Dogmengeschichte der Frühscholastik, eine wesentliche Ergänzung machen. In Cod. Laud. Misc. 521 der Bodleian Library, Oxford, entdeckte er eine auf das Jahr 1375 datierte Handschrift, die im Gegensatz zum unvollständigen St.Georgener Codex (Buch I-IV, c. 13) 103
>De integritate libellus< c. 28, Straßburg (Joh. Knobloch) 1505, 2. Aufl. Straßburg (Joh. Knobloch)
1 5 0 6 ; v g l . L. PFLEGER ( A n m . 1), S. 4 4 0 . Z u W i m p f e l i n g : OTTO H E R D I N G ,
Jakob Wimpfelings Adolescentia, München 1965; ders., Das Leben des Johannes Geiler von Kaysersberg, München 1970. 104
L. PFLEGER ( A n m . 1), S. 4 4 0 , A n m . 1.
105
L. PFLEGER ( A n m . 1), S. 4 4 0 .
10Ί
M. GRABMANN, Ma. Geistesleben I, S. 433, Anm. 1. M. GRABMANN, Ma. Geistesleben I, S. 433-439. M. GRABMANN, Ma. Geistesleben I, S. 433.
107 108
Forschungsstand und
Forschungsansatz
17
das ganze >Compendium< enthält, wider Erwarten aber einen neuen Übersetzungstyp repräsentiert, der vor allem »in der Terminologie selber zutage tritt«109. Wohl nur aus den damaligen politischen Verhältnissen - die Oxforder Handschrift war nicht zugänglich - zu erklären ist das Zustandekommen einer von GRABMANN angeregten Dissertation110 über »die theologischen deutschen Termini« der Gotteslehre des CTV lediglich nach der St. Georgener Handschrift. Die Arbeit, 1940 abgeschlossen, mußte unbefriedigend ausfallen, da sie im lateinischen wie im deutschen Teil ohne überlieferungs- und textkritische Basis auszukommen versuchte und dem Verfasser weitgehend die philologischen, vor allem sprachwissenschaftlichen Voraussetzungen fehlten. Nach diesem mißlungenen Versuch der Historischen Theologie, das deutsche >Compendium< wissenschaftlich zu erschließen, ging die Initiative mehr und mehr an die Germanistik über. WOLFGANG STAMMLER111 veröffentlichte 1933 eine kleine Leseprobe nach dem St. Georgener Codex. Ob ihm der Aufsatz LANDGRAFS bereits bekannt war, ist zweifelhaft. Er scheint in den Folgejahren die Textüberlieferung systematisch gesammelt zu haben, ohne sie jedoch genauer zu sichten. 1953 berichtet er: »Abgesehen von den üblichen Teilübertragungen, besitzen wir von dieser umfänglichen Schrift eine mitteldeutsche Übertragung aus der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts, die auch niederdeutsch vorkommt und mir bisher in 15 Handschriften bekannt ist. Daneben existieren schwäbische und alemannische Verdeutschungen, die beide allerdings nicht so verbreitet waren«112. Von einer geplanten Veröffentlichung sah er ab, da 113 K U R T RUH inzwischen wesentlich mehr Licht in die Handschriftenverhältnisse gebracht hatte: Zwei Übersetzungsredaktionen lassen sich deutlich voneinander scheiden. Allerdings sind sie nicht identisch mit den von LANDGRAF festgestellten zwei »verschiedenen Übersetzungen« der Oxforder und Karlsruher (St. Georgen 77) Handschrift. Erstmals hat RUH auch, gestützt auf die Texte der Züricher (Z 2) und Karlsruher m
Zwei mitteldeutsche Übersetzungen des Compendium Theologicae Veritatis, in: Theologie und Glaube 23 (1931), S. 790-797, hier S. 793. 1,0 KARL SCHMITT, Die Gotteslehre des Compendium theologicae veritatis des Hugo Ripelin von Straßburg (Eine deutsche theologische Terminologie des 14. Jahrhunderts), Münster i. Westfalen 1940. 111 Prosa der deutschen Gotik. Eine Stilgeschichte in Texten (Literarhistorische Bibliothek 7), Berlin 1933, Nr. 14, S. 24f. 1,2 Deutsche Scholastik, in: ZfdPh 72 (1953), S. 1-23, hier S. 11. "'Thomas von Aquin in mittelhochdeutscher Sprache, in: Basler Theologische Zeitschrift 7 (1951), S. 341-365, hier S. 357, Anm. 27.
18
Forschungsstand und
Forschungsansatz
(Κ 1) Handschrift, die >CompendiumCompendiumCompendium< ins Deutsche übertragen wurde. a) Bei L U Z I A N PFLEGER taucht erstmals die Frage auf, für welchen Leserkreis das deutsche >Compendium< eigentlich bestimmt war. Er ist der festen Überzeugung, Jakob Wimpfeling dahingehend verstehen zu dürfen, daß Hugos »theologische Schrift« deswegen ins Deutsche übersetzt wurde, »um sie dem Volke zugänglich zu machen«116. Dabei hebt er die »Leute aus dem Volke«, die »das Compendium theologicae veritatis in ihrer Muttersprache lesen«, ausdrücklich von »geistlichen Kreisen«117, also Klerikern, Nonnen und Laienbrüdern, ab. G R A B M A N N denkt nicht anders: Durch zweimalige Übertragung ins Mittelhochdeutsche sei »auch die Laienwelt« mit dem >Compendium< bekannt gemacht worden. Noch um 1507 berichtet Jakob Wimpfeling »von Leuten aus dem Volk und von Laien, die . . . das Compendium theologicae veritatis in deutscher 1,4
Die trinitarische Spekulation in deutscher Mystik und Scholastik, in: ZfdPh 72 (1953), S. 24-53. Vgl. dazu K A R L - H E I N Z WITTE, >Vorsmak des ewigen lebennesCompendiumSumma theologicaCompendium< ist d a s spätmittelalterliche Handbuch der Dogmatik zum Gebrauch des Laien. Aus ihm lernte dieser die Grundbegriffe der Lehre von Gott und der Schöpfung, der Inkarnation und Satisfaktion, der Tugenden und Sünden, der Sakramente und der letzten Dinge. Es war das Handbuch der Dogmatik, wie das >Leben der Väter< (>Vitas patrumc Cassians >ConlationesBuch der Nachahmung< (die >Imitatio ChristiDe integritate< wurde nicht 1507, sondern 1505 und in 2. Auflage 1506 gedruckt. '"(Anm. 109), S. 790. ,2
° TRÜBNERS D W B IV, S. 3 4 5 .
121
Deutsche Scholastik (Anm. 112), S. 4. Deutsche Scholastik (Anm. 112), S. 8. 123 KURT RUH, Bonaventura deutsch. Ein Beitrag zur deutschen Franziskanermystik und -scholastik (Bibliotheca Germanica 7), Bern 1956, S. 35. Vgl. dazu auch J. SUDBRACK (Anm. 91), S. 167. 122
20
Forschungsstand und
Forschungsansatz
Bemerkung, daß »das Compendium sogar zur Lektüre in Laienkreisen«124 geworden sei, tradiert nur die opinio communis der bisherigen Forschung. Publikumsforschung wird zwar seit einigen Jahrzehnten betrieben, aber sie ist »für das Mittelalter im ganzen noch wenig entwickelt«125. Es wird die Aufgabe der Handschriften- und Textuntersuchung sein, den sozialen Lebensraum einer jeden Handschrift so genau wie möglich zu bestimmen, um aus der Summe der Einzelbeobachtungen fundierte Schlüsse auf die vornehmliche Benutzerschicht des CTV ziehen zu können. Es ist nämlich sehr unwahrscheinlich, daß Wimpfeling die gesamte Textüberlieferung von zwei Jahrhunderten, die uns heute bekannt ist, vor Augen hatte, als er seine Beobachtung über die das >Compendium< lesenden populäres et laici niederschrieb. b) Von GRABMANN stammt die Vorstellung, es sei bereits im Spätmittelalter eine »deutsche Wiedergabe der lateinischen Hochscholastik« versucht worden. Man habe sie bisher nur deswegen nicht in den Blick bekommen, weil »deutsche Übersetzungen von philosophischen und theologischen Werken der Scholastik des 13. Jahrhunderts nicht zur Verfügung standen«126. Die Entdeckung einer >Summa theologicaabbreviatioCompendium theologicae veritatis< sowie einer »deutschen 124
(Anm. 18), S. 286.
125
H A N N S FISCHER, Studien zur deutschen Märendichtung, Tübingen 1968, S. 220-279, hier S. 221; ders., Probleme und Aufgaben der Literaturforschung zum deutschen Spätmittelalter, in: G R M 4 0 , N F 9 (1959), S. 225-227; A. MIHM, Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter, Heidelberg 1967; W. SCHMIDT, Die 24 Alten Ottos von Passau, Leipzig 1938; W. FRÜHWALD, Der St. Georgener Prediger (Quellen und Forschungen NF 9), Berlin 1963, S. 25-86; D. RICHTER, Die deutsche Überlieferung der Predigten Bertholds von Regensburg (MTU21), München 1969; G. STEER, >Dat dagelyt von der heiligen paffienGroße Tageweise< Peters von Arberg, in: Beiträge zur weltlichen und geistlichen Lyrik des 13. bis 15. Jahrhunderts. Würzburger Colloquium 1970. Hrsg. von K U R T R U H und W E R N E R SCHRÖDER, Berlin 1973, S. 112-204, hier S. 157-173; U R S U L A HESS, Heinrich Steinhöwels >GriseldisWillehalm< im Spätmittelalter, in: DVjS48 (1974), S. 585-649; G. GRIMM, Rezeptionsgeschichte. Prämissen und Möglichkeiten historischer Darstellungen, in: IASL2 (1977), S. 144-186.
126
Ma. Geistesleben I, S. 433.
Forschungsstand und Forschungsansatz
21
Bearbeitung des Evangelienkommentars (>Catena aureaSumma< weist er immer wieder auf die aus seiner Sicht entscheidende Bedeutung dieser Übersetzung hin: »Es gab sich da Gelegenheit, die metaphysische Terminologie und auch eine Reihe spezifisch dogmatischer Fachausdrücke ins Deutsche zu übertragen«128. So ist etwa »die dogmatische Terminologie« der Theorie von der Gnade des Hauptes »restlos deutsch wiedergegeben worden«129. Auch »die dogmatischen termini« der Trinitätslehre seien »alle deutsch wiedergegeben, so processio mit uzgaunge, relatio mit widertragunge, paternitas mit veterlichkeit, filiatio mit sunlicheit, spiratio activa mit geistung, spiratio passiva {processio) mit uzgaunge, notio mit küntlicheit, innascibilitas mit ungeborenheit, generatio mit geberunge usw.«130. Seiner Ansicht nach sollte vor allem die »sprachschöpferische Tätigkeit«131 am Eindeutschungsprozeß der lateinischen Scholastik untersucht werden. Daß sich diese vorwiegend auf terminologischem Felde kundgibt, wird stillschweigend vorausgesetzt. Es ist klar, daß nach dieser deutlichen Fixierung des Forschungszieles, bezogen auf das >CompendiumCompendiumCompendium theologicae veritatis< so ziemlich die ganze Philosophie und Theologie der Schule des 13. Jahrhunderts zusam,27
Ma. Ma. 129 Ma. 130 Ma. 131 Ma. 128
132
Geistesleben Geistesleben Geistesleben Geistesleben Geistesleben
I, I, I, I, I,
S. 433, Anm. 1. S. 433. S. 434. S. 437. S. 433.
A . LANDGRAF ( A n m . 1 0 9 ) , S. 7 9 0 .
22
Forschungsstand und
Forschungsansatz
menfaßt, dürfte seine mitteldeutsche Übersetzung wertvolle Ergänzungen bieten für diejenigen Teile, die in der von M. Grabmann entdeckten mittelhochdeutschen Übersetzung der theologischen Summe des Aquinaten fehlen«133. Einen weiteren und sehr wesentlichen Gesichtspunkt hat JOSEF K O C H mit dem Gedanken an die Entwicklung des terminologischen deutschen Wortschatzes in die Diskussion gebracht. Er hält »eine Untersuchung der in der deutschen Übersetzung benützten theologischen und philosophischen Fachausdrücke« deswegen für »erwünscht, weil sie einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung einer deutschen wissenschaftlichen Terminologie im Mittelalter bieten würde«134. Die Vorstellung einer sich ausbildenden »deutschen wissenschaftlichen Terminologie im Mittelalter« steht in einem merkwürdigen Gegensatz zu der Auffassung, die diese Terminologie tradierenden Übersetzungstexte seien für »Leute aus dem Volk« und für »ungelehrte Ordensangehörige« geschrieben worden. G R A B M A N N , LANDGRAF und K O C H scheinen diese Diskrepanz nicht bemerkt zu haben, auch STAMMLER nicht. In verständlicher Entdeckerfreude glaubten sie die vermeintlichen Anzeichen einer Scholastikrezeption durch die deutsche Sprache in Parallele zu den großen geistesgeschichtlichen Vorgängen der lateinischen Aristoteles-Rezeption des 12. und 13. Jahrhunderts und der Humanismus-Übersetzungen des 15. und 16. Jahrhunderts 135 sehen zu dürfen. Welche Texte der großen lateinischen Scholastik wurden nun wirklich übersetzt? Soweit wir heute die Überlieferung überblicken, abgesehen von den >Sentenzen< des Petrus Lombardus136 selbst, keiner der vielen Sentenzenkommentare, keine einzige Summe, kein einziges Werk des Aristoteles, geschweige denn sonst eine philosophische Schrift. Was aus Thomas, Albertus Magnus und Bonaventura eingedeutscht wur133
134
A . LANDGRAF ( A n m . 1 0 9 ) , S . 7 9 0 .
Hugo Ripelin, in: VL III, Sp. 1081. Vgl. dazu F.J. WORSTBROCK, Zur Einbürgerung der Übersetzung antiker Autoren im deutschen Humanismus, in: ZfdA99 (1970), S. 45-81. 136 Eine beachtliche Rezeption der Sentenzen zusammen mit dem CTV Hugos von Straßburg hat 1978 KARIN SCHNEIDER im cgm630, LrM39vb (>Traktat von der Gottesliebe, von einem lauteren Herzen und einem schauenden Lebern) entdeckt: »Bei der Neukatalogisierung der deutschen mittelalterlichen Hss. der Bayer. Staatsbibliothek München fand sich jetzt in Cgm 630 ein bisher unbeachtet gebliebener umfangreicher deutscher Traktat über Gottesliebe, der zwar keine Ubersetzung des Petrus Lombardus als solche darstellt; doch ist er auf der Grundlage größerer, meist zusammenhängender Textpartien aus den Büchern I-III der Sentenzen aufgebaut.« (Petrus Lombardus in mittelhochdeutscher Sprache, in: ZfdA 107 [1978], S. 151-164, Zitat S. 151). 135
Forschungsstand und Forschungsansatz
23
de, ist entweder nach lateinischen Abbreviationen, also nicht nach dem originalen Text, gearbeitet oder nur in Bearbeitung oder auszugsweise rezipiert. Die Überlieferung dieser Texte ist zudem äußerst schmal. Die Stuttgarter >SummaCatena aureaSuper missamSieben Gaben des Hl. Geistes< nach dem Sentenzenkommentar Bonaventuras (lib. III, dist. 34-35) in zwei Handschriften140. Lediglich >Der tugenden büch< (>Secunda secundaeSumma Theologica< by Thomas Aquinas. Edited by B.Q. M O R G A N and F R . W . STROTHMANN, Stanford (California) 1950. 138 W. STAMMLER, Deutsche Scholastik (Anm. 112), S. 9f. 139 K. ILLING, Alberts des Großen »Super MissamDer tugenden büchSummaCompendium< sowie Langensteins deutsche Schriften... Ich möchte auf Grund meiner handschriftlichen Studien allgemein und grundsätzlich folgendes bemerken: Eine deutsche >PhilosophiesprachespiritualisiertenSummaSecunda secundaeDer tugenden büchCompendiumDe septem itineribus aeternitatis< Rudolfs von Biberach (»nach 1345-1360«165) und Konrads von Megenberg >Buch der Natur< (ca. 1350), speziell sein Auszug (ca. 1358-1362) aus dem >Liber de proprietatibus rerum< des Bartholomäus Anglicus166. Die Stuttgarter >Summa theologicaSecretum Secretorum< Hiltgarts von Hürnheim 168 gelten. Übersetzungen vor oder um 1300 sind handschriftlich bisher nicht nachgewiesen169. Die Übersetzer des 14. Jahrhunderts können daher kaum mit den von STAMMLER apostrophierten »deutschen Scholastikern, die die Worte zuerst >spiritualisiertenCompendiumDer tugenden büch< (Anm. 141), S. 112. M A R G O T S C H M I D T , Rudolf von Biberach (Anm. 92), S. 174*. 166 G. STEER, Konrad von Megenberg >Von der sel< (Anm. 149), S. 15.
165
167
M O R G A N - S T R O T H M A N N ( A n m . 1 3 7 ) , S. 1 6 .
168
Hiltgart von Hürnheim, Mhd. Prosaübersetzung des >Secretum SecretorumParadisus animae< (vgl. Anm. 142) bedürfen noch einer genaueren Prüfung. Auf eine Teilübersetzung »um 1 3 0 0 « in Karlsruhe, Bad. Landesbibl. Cod. St. Georgen 3 7 weist H E L G A U N G E R , Geistlicher Herzen Bavngart. Ein mittelhochdeutsches Buch religiöser Unterweisung aus dem Augsburger Franziskanerkreis des 13. Jahrhunderts. Untersuchungen und Text (MTU 24), München 1969, S. 24, Anm. 32 hin. ,70 W. STAMMLER, Deutsche Scholastik S. 22. In diese Richtung zielte die Kritik von H. KUNISCH; vgl. Anm. 158.
Forschungsstand und
Forschungsansatz
29
zum Zwecke eines Votums für eine deutsche Begriffssprache vor Meister Eckhart gedrängt hatte. Er ist ein Teilbereich des spätmittelalterlichen geistlichen Schrifttums wie die deutsche Mystik auch. Als solcher verdient er zunächst nach Verbreitung, Eigenart und Wirkung erforscht zu werden. Erst nach Abschluß dieser Arbeit dürfte sein Verhältnis zur deutschen Mystik den historischen Tatsachen entsprechend geklärt werden können. d) Von den originalen Texten der Mystik unterscheiden sich die Scholastiker-Texte am auffälligsten durch ihren Übersetzungscharakter. Ihm hat man verständlicherweise bisher die größte Aufmerksamkeit gewidmet, allerdings nur im Bereich der Wortbildung, und dieser wiederum speziell in ihrem Verhältnis zum lateinischen Vorbild. Die einschlägigen Untersuchungen sind inspiriert von der Lehnwortforschung A X E L L I N D QUISTS172 und W E R N E R BETZ'173. Für »die hoch- und spätmittelalterliche deutsche (zumal geistliche) Prosa« stellte K U R T R U H die Grundschemata zusammen, nach denen sich der Eindeutschungsvorgang vollzieht. Die »beherrschende Rolle« neben dem seltenen »Lehnwort« und der nicht ganz leicht zu bestimmenden »Lehnbedeutung« »spielt« die »Lehnübersetzung« (Bildungslehnwort): »Die scholastische Übersetzungsliteratur ist eine neue und höchst eindrückliche Bestätigung von der Allmacht des Bildungslehnworts. Ein Blick auf das Glossar der deutschen >Summa theologica< oder der MosERschen >ItinerariumDer tugenden bfich< (Anm. 141), S. 14-28. 147-172. 176 Paternoster-Auslegung, zugeschrieben Jakob von Jüterbog, verdeutscht von Heinrich Haller (Lunder Germanistische Forschungen 39), Lund-Kopenhagen 1966, S. 38-60. 177 Durandus' Rationale (Anm. 150), S. [68]-[168], 178 Siehe Anm. 147. 179 Theologia Mystica in altbairischer Übertragung (MTU36), München 1971, S. 102-117. 180 Heinrichs von Langenstein Unterscheidung der Geisten lateinisch und deutsch. Texte
30
Forschungsstand und
Forschungsansatz
Übersetzungsleistung der von ihnen bearbeiteten Texte nach dem Vorbild R U H S und mit Hilfe von Kriterien zu bewerten, die vorwiegend an humanistischer Übersetzungsliteratur gewonnen wurden. BUIJSSEN betrachtet zwar mit BETZ und R U H die deutsche Wort- und Begriffsbildung des >Rationale divinorum officiorum< ebenfalls sub specie latinitatis, findet aber, »daß der Übersetzer oft unabhängig von der direkten lateinischen Vorlage zu einem deutschen Äquivalent greift« 183 und generell, daß neben der Vorbildwirkung des Lateins »eine Vielzahl von [weiteren] Ursachen« 184 die deutsche Wortbildung beeinflußt. Sein Ergebnis ist: Das Auffinden von Bauentsprechungen zwischen mhd. Begriffskomposita und lateinischen Wortmodellen reicht allein nicht aus, die differenzierten Begriffsbildungsvorgänge der mhd. Abstrakta erschöpfend zu erklären, nicht einmal - und das ist von besonderer Wichtigkeit - in einem Übersetzungstext vom Charakter einer Interlinearversion. Dem Modell der Lehnwortforschung und den Beurteilungskriterien mittelalterlicher Übersetzungsleistungen liegt offenbar eine sehr neuzeitliche, jedenfalls nicht mittelalterliche Theorie von Sprache, von Sprachbeeinflussung und von Übersetzung zugrunde, die erstens überhaupt nicht reflektiert und zweitens, damit zusammenhängend, stillschweigend auf die Sprachverhältnisse des Spätmittelalters übertragen und mit dessen sprachtheoretischen Vorstellungen identifiziert werden. H A N S E G GERS etwa urteilt über die Deutsche Scholastik: »Als Übersetzersprache verzichtet sie auf ihren eigenen Stil. Sie setzt ihre Ehre darein, was in lateinischer Sprache vorgeprägt ist, angemessen und verständnisvoll in ein gutes, flüssiges Deutsch zu übertragen. Damit mag sie einen Höhepunkt der deutschen Übersetzungskunst des Mittelalters erreicht haben, und sie mag auch der selbständigen deutschen Sprachgestaltung manche Anregungen gegeben haben, aber sie behält doch immer ihre bescheiden dienende Funktion. Das ist aller Ehren wert, aber es kann kein neues Kapitel der Sprachgeschichte begründen«185. Die verschiedenen >Comund Untersuchungen zur Übersetzungsliteratur aus der Wiener Schule (MTU 63), München 1977. m Rudolf von Biberach (Anm. 92), S. 103*-171*. 182 Studien zur Terminologie des >Paradisus anime intelligentisVierundzwanzig Altem hervor, das - in der Hauptsache unter publikumssoziologischer Fragestellung - eine Überlieferung von weit über 100 Textzeugen aufschließt... Für die ganze Richtung paradigmatisch ist das Bonaventura-Buch von K. RUH, mit dem der Typ des auf ein vielfältiges Gesamtceuvre gerichteten Repertoriums de187
Vor allem die Erhellung der Überlieferungsvorgänge wird zur Beantwortung der anstehenden Fragen beitragen können. 188 Vgl. J. JANOTA, Neue Forschungen zur deutschen Dichtung des Spätmittelalters (12301500), in: DVjS 45 (1971), S. 14*; vgl. die Arbeiten: H. FISCHER, Studien zur deutschen Märendichtung, Tübingen 1968; A. MIHM, Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter (Germanistische Bibliothek. Reihe 3), Heidelberg 1967; T. BRANDIS, Mittelhochdeutsche, mittelniederdeutsche und mittelniederländische Minnereden. Verzeichnis der Handschriften und Drucke (MTU 25), München 1968; I. GLIER, Artes amandi. Untersuchungen zu Geschichte, Überlieferung und Typologie der deutschen Minnereden (MTU 34), München 1971.
34
Forschungsstand
und
Forschungsansatz
monstriert wird und das durch den besonderen Grad seiner wissenschaftlichen Umsicht und Akribie für weitere heuristische Arbeiten dieser Art als Vorbild zu gelten hat« 189 . Innerhalb der traditionellen Denkmäler-Philologie kam der Überlieferungsgeschichte die Aufgabe zu, die Handschriften zu sammeln, zu sortieren und die besten >Zeugen< für die Rekonstruktion des besten Textes auszuwählen. Innerhalb des Schemas einer dreistufig gedachten Literaturerschließung 190 avanciert Überlieferungsgeschichte zu einer wissenschaftlichen Darstellungsform sui generis mit eigener Zielvorstellung: einer »Literaturbetrachtung vom Publikum her« 191 . Für die Erfassung von Texten mit »produktiver Überlieferung« 192 , wie es die >24 Altem Ottos von Passau und die Märendichtungen des 15. Jahrhunderts sind, erscheinen fürs erste Überlieferungs- und Textrepertorien der beschriebenen Art tatsächlich als der angemessene Darstellungstyp. Keinen einheitlichen Grundriß kann FISCHER für die Wiedergabe von Texten - »die dritte Stufe der Erschließungsarbeit« 193 - empfehlen. Die Instabilität der Märentradition zwingt zu entsprechender Variabilität der Textdarbietung. Da FISCHER die Wiedergewinnung der Originale, ähnlich wie W I E L A N D SCHMIDT hinsichtlich des Autortextes der >24 AltenVerstehen< 2,2
Bonav. dt. S. 25. Kirchenliedrezeption und Rezeptionswegforschung. Zum überlieferungskritischen Verständnis einiger Gedichte von Bürger, Goethe, Claudius, Tübingen 1969. 2,4 Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik, 2. erw. Aufl., Tübingen 1965. 215 Das Problem des Stilwandels. In: Stilwandel. Studien zur Vorgeschichte der Goethezeit, Zürich-Freiburg i. Br. 1963, S. 7-24. 213
2,6
G . E . H Ü B N E R ( A n m . 2 1 3 ) , S. 11.
217
G . E . H Ü B N E R ( A n m . 2 1 3 ) , S. lOf.
40
Forschungsstand und Forschungsansatz
als »Einrücken in ein Überlieferungsgeschehen« 218 definiert, wird das aktuelle, d.h. geschichtlich nicht vermittelte Verstehen, also das >einsamePlan< entdecken lassen, nach dem sie >angelegt< sind. Ob er nun für die >CompendiumAdhortationes Sanctorum Patrum< überlieferungsgeschichtlich relevante Daten, wertet sie aber nicht aus:
44
Die lateinische
Rezeption
liehe Einsicht der Codices ist in den meisten Fällen unumgänglich. Soweit sich diese der Einzelforscher nicht selbst verschaffen kann, ist er auf Auskünfte der Bibliotheken 3 angewiesen. Ebenfalls nicht vollständig erschlossen und damit auch nur teilweise auswertbar ist die Fülle der mittelalterlichen Bücherverzeichnisse. Zudem sind sie, soweit nicht in den mittelalterlichen Bibliothekskatalogen Deutschlands, der Schweiz und Österreichs zentral erfaßt 4 , im allgemeinen schwer zugänglich, da sie oftmals in den entlegensten Publikationen veröffentlicht wurden und werden. Eine dringend nötige Gesamtbibliographie fehlt. Noch weniger Anspruch auf Vollständigkeit kann eine Zusammenstellung literarhistorischer Notizen spätmittelalterlicher Autoren über ein bestimmtes Werk erheben. Ihre Erfassung ist notwendig zufallsbedingt. Eine summarische Zusammenfassung spiegelt daher immer nur den aktuellen Erkenntnisstand. Unter diesen Voraussetzungen mag jeder Versuch einer geschichtlichen Darstellung der lateinischen >CompendiumCompendiumAdhortationes Sanctorum Patrum< (>Verba seniorumnationalen< Überlieferungsformen und -wegen, jedenfalls unabhängig von denen der deutschsprachigen Länder, verlaufen ist. Besteht diese Annahme zurecht, dann darf - zumindest zunächst - die deutsche Überlieferung des lateinischen CTV ohne stärkere Berücksichtigung der übrigen europäischen Überlieferungsvorgänge erforscht werden. 3. Es ist nicht die Absicht dieser Untersuchung, eine Geschichte der lateinischen >CompendiumCompendium Compendium theologicae veritatis< überliefert? In welcher Relation hebt sich davon die deutsche Überlieferung ab? 6
Die mir bekannte handschriftliche Überlieferung des CTV: Italien 71, Frankreich 67, England 64, Belgien und Niederlande 26, Spanien 14.
46
Die lateinische
Rezeption
2. Welcher Personenkreis war am >Compendium< besonders interessiert? Wer hat es gelesen, benützt, bearbeitet, abgeschrieben, besessen? 3. Zu welchem Zweck hat man es hauptsächlich verwendet? 4. Welche Wertschätzung hat es während der Zeit der deutschen Überlieferung genossen? 5. Welchen Autoren wurde das >CompendiumCompendium< von zwei Lektoren des Dominikanerordens überarbeitet und in dieser Fassung verbreitet: der ursprüngliche Text, der nur im verloren gegangenen Straßburger Autograph vorhanden war, hat angeblich nicht gewirkt. 7. Welcher Text hat den verschiedenen Übersetzungen und Bearbeitungen der deutschen Autoren vorgelegen?
7
Über den Dominikanertheologen Hugo von Straßburg, in: AFP 24 (1954), S. 269-286, hier S. 286; vgl. Kolophonabdruck nach Aarau, Kantonsbibl. Cod. Wett. 15 2° bei TH. KAEPPELI, Scriptores II, S. 261.
I. Die Handschriften
Die Mitteilungen zu den nachfolgend aufgeführten Handschriften1 zielen auf die Erfassung des Überlieferungsbildes ab, haben also nicht den Charakter von Handschriftenbeschreibungen. Im einzelnen wurde auf folgende Punkte geachtet: 1. Die Handschriften werden nach den Orten der heutigen Besitzer, meist Bibliotheken, aufgeführt. Einmal der besseren Übersicht halber, zum anderen: frühere Besitzer, vor allem Erstbesitzer, lassen sich nicht immer mit Sicherheit ermitteln. Die Handschriften nach früheren Besitzständen aufzugliedern, ist nur bei entsprechender Überlieferung möglich. 2. Die Folio- bzw. Seitenangaben über den Umfang des CTV-Textes folgen nach der Bibliothekssignatur. Das Kapitelregister wird nur verzeichnet, wenn es vor oder nach dem Haupttext, nicht aber wenn es aufgeteilt vor den einzelnen Büchern steht; z.B. ADMONT, Stiftsbibl. Cod. 124, l ra -2 rb (Kapitelregister). 2rb-70va (Prolog, Buch I-VII). 1
Eine neue Liste der handschriftlichen CTV-Überlieferung, die KAEPPELI, Scriptores II, S. 260-269 bereits ergänzt, veröffentlichen M.W. BLOOMFIELD, B.-G. G U Y O T O.P., D.R. H O W A R D , Τ Η . B. KABEALO, Incipits of Latin Works on the Virtues and Vices, 1100-1500 A.D. Including a Section of Incipits of Works on the Pater Noster, Cambridge (Massachusetts) 1979, S. 550-553. Sie ist in ihren Angaben nicht immer zuverlässig - Innsbruck, Univ.-Bibl. Codd. 259, 306,447, 530, 793 enthalten kein lateinisches CTV; Darmstadt, Hess. Landesbibl. Cod. 726 muß heißen 727 (doch dieser Codex enthält eine deutsche Übersetzung = Da 1; siehe unten S. 277-281) - und durchaus ebenfalls unvollständig. Folgende Handschriften waren mir nicht zugänglich oder konnten aus verschiedenen Gründen nicht berücksichtigt werden: Preßburg (Bratislava), Univ.-Bibl. Codd. 56 (60), 93 (97), 94 (98); Gaesdonk, Bibl. des Collegium Augustinum Ms. 2; Hamburg, Staats- und Univ.-Bibl. Cod. theol. 1553 (verschollen); Halberstadt, Gymnasialbibl. Cod. 93; Leipzig, Univ.-Bibl. Codd. 188, 554, 555, Haenel 3498; Linz, Studienbibl. Cod. 296; Magdeburg, Bibl. d. Domgymnasiums Cod. 145; Mattsee, Stiftsbibl. Cod. 23; Prag, Univ.-Bibl. Cod. Lobk. 442, Cod. Roudice IV.E.f.7; Prag, Strahov Cod. DA 111.24, Cod. DB III.6; St. Paul i. L„ Stiftsbibl. Cod. XXVIII a/65; Wien, Bibl. d. Dominikanerklosters Cod. 82/47; Wilhering, Stiftsbibl. Cod. 133.
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Die lateinische Rezeption
3. Schreibstoff, Format, Anzahl der Blätter und Einband bestimmen das Aussehen der Handschrift. Bis auf die Beschreibung des Einbandes werden sie registriert. Der Anteil des >CompendiumCompendiumCompendium< VII, c. 7-14), 25Γ-26Γ Sequuntur de VII sacramentis sub compendio de theologia recepta ( = >Compendium< VI), 269r-269v sequitur de resurrectione generali receptum de libro Theoloyce veritatis sub compendio ( = >Compendium< VII, c. 16-17), 272v-274r Sequitur nunc sub compendio de nativitate domini rtostri Jesu Christi receptum ex libro theoloyce veritatis (= >Compendium< IV, c. 11-12), 274r-276v sequitur nunc de salutacione angelica receptum de 3° libro prenuncupati libri ( = >Compendium< IV, c. 2-6. 9; VII, c. 7). Pap., 2° (285 :207 mm), 425 gez. Bll., 15. Jh. (1415, 1417, 1435, 1440); Schreiber: 104ra-194va Johannes buckenberg (Explicit tractatus magistri heinrici de hassia de falsis prophetis in sacra pagina doctoris eximij ab eo editus in solempni studio wienensi. Nunc scriptus anno domini 1440 ij ydus Julij [14.7.1440] per manus Jo. buckenberg capellani zofingensis [: 128va], Exsplicit tractatus de supersticionibus collectus per venerabilem magistrum Nycolaum magni gawardi. magistrum wiennensem Anno. 1408. . . Scriptus per me Johannem buccenberg capellanum beate marie virginis ecclesie zofingensis Anno domini. 1435. vij. kalendis. ffebruarij [: 194va, 26.1.1435]), 200r-304r eberhard Jäger dictus sterr und iohannes surse ([264v :] Explicit legenda de circumcisione domini per me eberhardum Jäger dictum sterr Jn monasterio sancti bläsij tunc temporis ibidem 1 2 BASEL, ra
va
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Die lateinische Rezeption
scolarium rector [!] proximo feria sexta post othmari Infra horam nonam post meridiem Anno domini M° cccc"xvj'° aureo numero xjmo [20.11.1416], Anno domini 1415° conpletus est iste liber hora tercia post meridiem per me iohannem surse qui illo tempore erat subdyaconus in monasterio sancti blasij in nigra silua [:304r]) Herkunft: Liber Ecclesie Sancti Leonardi Basiliensis ordinis canonicorum regularium (:2 r unten, Bibliothek des Leonhardstiftes). Lit.: G. BINZ, Die Deutschen Handschriften der Öffentlichen Bibliothek der Universität Basel, Basel 1907, S. 13-24; B. VON SCARPATETTI, Die Kirche und das Augustinerchorherrenstift St. Leonhard in Basel (11./12. Jh.-1525), Basel 1974, S. 2 9 6 - 2 9 9 ; C M D S c h w e i z I, N r . 9 4 , S. 3 5 - 3 6 .
Öffentl. Bibl. der Universität Cod. Α. IX. 16, 39r-205r (Kapitelregister fehlt) Pap., 4° (210 :145 mm), 205 gez. Bll., Schreiber: Ffinitus hic liberSabbato post ascensionem domini anno m ccccxliij" [1443] per manus fratris jacobi ryser scriptus (:205r). Von Jakob Ryser stammen noch die Codices Α. X. 123 und Α. X. 126. Der Eintrag im vorderen Spiegel lautet in Cod. Α. X. 123: Fratris Jacobi Ryser ordinis predicatorum conuentus Basiliensis Pro fratribus terminarijs saluti animarum Insistentibus. In Cod. Α. X. 126 hingegen heißt er: De libris fratris Jacobj Ryser ordinis predicatorum conuentus Basiliensis. Scripsit hunc librum propria manu preter dispositorium moriendj Et tractatum de mercatoribus M, Johannis Nyder. Provenienz- und Schreibereintrag auf der Innenseite des Vorderdekkels: Fratris Jacobi Ryser ordinis predicatorum de Conuentu Basiliensi pro fratribus terminarijs saluti animarum insistentibus. Darunter: Jste liber pertinet conuentui Basiliensi. Zuschreibung Jakob Rysers: Jncipit prologus jn compendium theologice veritatis Reuerendi jn Crifto patris magiftrj hugonis argentinenfis [acre theologie profefforis ordinis fratrum predicatorum (:rot, 39r). 1 3 BASEL,
Lit.: PH. SCHMIDT, Die Bibliothek des ehemaligen Dominikanerklosters in Basel, in: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde 18 (1919), S. 203, Nr. 122; P.GABRIEL M. LOHR O.P., Die Teutonia im 15.Jahrhundert (Quellen und Forschungen des Dominikanerordens in Deutschland 19), Leipzig 1924, S. 12. 135; Colophons III, S. 66; C M D Schweiz I, Nr. 207, S. 78 und S. 262.
Öffentl. Bibl. der Universität Cod. Α. IX. 17, lra-4rb.4va-153r Pap., 4° (210 :145 mm), 188 gez. Bll., Schreiber: Completumper quendam pauperis Jngenij nomine Johannem [über Rasur] de lasphe in domo habitacionis domini Rorici Abbatis Monasterij sancti Maximinj [St. Maxi1 4 BASEL,
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Die Handschriften
min in Trier]. Sub anno incarnacionis domini .M°.cccc°.ij°. Sabbato. post dominicam misericordia domini [15.4.1402]. circa horam octavam uel quafi (: 153r), Herkunft: (Innenseite des Rückdeckeis:) De libris fratris Johannis hohenloch (Basler Dominikanerprior). Von ihm sind die Seiten 187v-188r beschrieben. Zuschreibung: Jtem compendium theoloyce veritatis Sancti thome (Sancti thome gestrichen) hugonis (: Conspectus auf erstem Pergament-Vorsatzblatt, 15. Jh. [2. Hälfte]). Lit.: PH. SCHMIDT, D i e Bibliothek des ehemaligen Dominikanerklosters in Basel, in: Basier Zeitschrift für Geschichte und Altertumskuride 18 (1919), S. 203, Nr. 123; C M D Schweiz I, Nr. 208, S. 78. 15
BASEL,
Öffentl. Bibl. der Universität Cod. Α. XI. 16, l va -79 vb (Buch
I-V) Pap., 2° (295/310 :205/215 mm), 1 + 246 gez. Bll, 15. Jh. (1. Hälfte: 1416-1426), Schreiber: Exsplicit secundus veritatis liber (Uber beigefügt) theoloyce seiende per me eberhardum dictum Jäger presbyterum et dominum fridricum de wildenstein dyaconum feria sexta ante pentecosten anno domini etc. xvij" [28.5.1417] etc. (:36ra), Exsplicit liber tertius de peccatis. 1424. (:49va), Explicit 40a'e anno domini. [22.9.] 1426. ipsa die sancti mauricij sociorumque eius sanctorum martyrum etc. per eberhardum dictum Jäger alias sterr de vilingen sacerdotem (: 160v), Besitzer und Herkunft: Eberhardi iäger. De domo zum Exsul (:246v), Liber canonicorum regularium apud sanctum leonardum in basilea maiori (: Ir)· Lit.:
Β.
VON
SCARPATETTI,
Die
Kirche
und
das
Augustinerchorherrenstift
St. Leonhard in Basel (11./12. Jh. - 1525), Basel 1974, S. 299; C M D Schweiz I, S. 116 und S. 256. 1 6 BASEL, 322
Öffentl. Bibl. der Universität Cod.
Α . XI. 78, 223R-319V. 320RA-
VB
Pap., 4° (210 :140 mm), 322 gez. Bll., 14. Jh. (2. Hälfte), Herkunft: Basler Kartause (Besitzervermerk des Priors Heinrich Arnoldi auf Γ). 17
BASEL,
Öffentl. Bibl. der Universität Cod. Β VII 4, l ra -2 rc . 2va-135vb
[Β 1]
Perg., 4° (240 :165 mm), 141 gez. Bll., 13. Jh. (Ende), Herkunft: »Kein alter Besitzereintrag, Zuweisung unsicher, Basler Provenienz (Domstift) möglich« ( M E Y E R - B U R C K H A R D T I, S. 667). Lit.: G . MEYER u n d M . BURCKHARDT, D i e m i t t e l a l t e r l i c h e n H a n d s c h r i f t e n d e r
Universitätsbibliothek Basel. Beschreibendes Verzeichnis. Abteilung Β: Theologische Pergamenthandschriften, I. Bd., Basel 1960, S. 663-667.
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Die lateinische Rezeption
18 BERKELEY
(California), The Bancroft Library Ms UCB 3, l ra -3 ra .
3ra-132ra Pap., 2° (305 :205 mm), 1 + 192 gez. Bll., 132ra: Sanctus Thomas de aquino frater ordinis predicatorum nec non magifter et doctor egregius 1acre theologyce compofuit hanc fummulam feu compendium theologice veritatis. etc. - Kafpar ytelhufer 1457. Herkunft: unbekannt. Andreas Weiss, ein späterer Besitzer der Handschrift, schreibt 1592 (: 132rb) das >Compendium< Albertus Magnus zu. Lit.: W.H. BOND, Supplement to the Census of Medieval and Renaissance Manuscripts in the United States and Canada, New York 1962, S. 4, Nr. 60.
Staatsbibl. Preuß. Kulturbesitz Ms. lat. 2° 115, l ra -2 va . 3ra-73r Perg., 4° (190 :130 mm), 130 gez. Bll., 73r: Explicit compendium theoloice veritatis. Anno domini M° CCC" xliiij0 in die martirum perpetue et felicitatis [6.3.1344], Vorderspiegel: Liber Domini Bernardi [de della über der Zeile von anderer Hand] canonici ecclesie embricensis [Emmerich], darunter von anderer Hand: Qui eundem legavit fratribus domus sancti Gregorii in Embrica (: 15. Jh.). 1 9 BERLIN,
Lit.: V. ROSE, Verzeichniss der lateinischen Handschriften I und II, 1-3 (Die Handschriften-Verzeichnisse der Königlichen Bibliothek zu Berlin 12-13), Berlin 1893-1905, Nr. 905.
Staatsbibl. Preuß. Kulturbesitz Ms. lat. 2° 882, l ra -104 ra Pap., 2° (305 :210 mm), 262 gez. Bll., 15. Jh.: 14lvj° [1456] (: 105ra), 1453 (: 171vb), Besitzer und Herkunft: per me jacobum Weller de memingen (:262va), l ra oben: Buxheim (17. Jh.). 2 0 BERLIN,
2 1 BERLIN,
Staatsbibl. Preuß. Kulturbesitz Ms. theol. lat.
2° 103, 166 RA -
167RB. 167 VA -285 VA
Pap., 4° (200/220 :140/150 mm), 285 gez. Bll., 285va: M°cccc. Ix [1460] Et fic eft finis. Compendii theologice veritatis alberti magni, Herkunft: Societatis Iesu Lippiae [Lippstadt] 1627 (: l r oben, 285v). Lit.: V. ROSE Nr. 523.
Staatsbibl. Preuß. Kulturbesitz Ms. theol. lat. 2° 152, l ra -44 vb Perg., 4° (220 :150 mm), 95 gez. Bll., 14. Jh., Herkunft: unbekannt, Zuschreibung: Incipit conpendium theoloice ueritatis. Hugonis de Argentina ordinis predicatorum (: l r oben, 14./15. Jh. [Mitte]), 44vb: Explicit liber theologice ueritatis (: Schreiber, von Zusatzhand [l r , rot] hinzugefügt:) 2 2 BERLIN,
Die
Handschriften
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hugonis, Iv: Compendium Theoloyce veritatis Hugonis de argetttina ordinis predicatorum (: 15. Jh.). Lit.: V. ROSE Nr. 466.
Staatsbibl. Preuß. Kulturbesitz Ms. theol. lat. 2° 172,48rb-170va Pap., 4° (220 :150 mm), 289 (291) gez. Bll., 170v: Anno xliij [1443], Besitzervermerke: Liber Everhardi Konyncpeters presbiteri (daneben rot:) Anno domini Μ cccc Ixvi (wohl verschrieben statt xlvj) (: Blatt I der ersten VI), darunter: Ego Johannes Schölten vicarius altaris Sancti Laurentii emi hunc librum unä cum aliis ab heredibus V.D. Johannis Schölten Canonici Ressensis Ecclesie patruelis mei pie memorie (16. Jh.), Herkunft: aus Emmerich (vgl. Deckblätter), Zuschreibung: Compendium theologice veritatis (: rot, von anderer Hand:) Sancti (: durchgestrichen) thome monoculi (:48 r ), 170v: Explicit Compendium thome de Saxonia monoculi doctoris eximii E[verhardus] k\onyncpeters\ 2 3 BERLIN,
Lit.: V. ROSE Nr. 522.
Staatsbibl. Preuß. Kulturbesitz Ms. theol. lat. 2° 522, l r - l 18VA Pap., 2° (285 :210 mm), 1 + 316 gez. Bll., aus acht verschiedenen Teilen zusammengesetzt, 15. Jh. (1423, 1451, 1454, 1470), 118va: Et sicpatet finis Compendii Theologice Veritatis beati Thome de Aquino, completi feria 3" in die S. Urbani Anno XXIII [25.5.1423] per me Ulricum Reichgärtlär de Lintach, Herkunft: Franziskanerkloster Ingolstadt. 2 4 BERLIN,
Lit.: Katalog der Auktion 124 bei Karl und Faber, München - November 1970, Nr. 20.
Staatsbibl. Preuß. Kulturbesitz Ms. theol. lat. 2° 529, 3r-133ra Perg., 2° (320:225 mm), 11 + 133 gez. Bll., 15. Jh. (1. Hälfte), l v oben: Hunc librum legauit monafterio de Korffendonc dominus Johannes Ofmans canonicus in Buscoducis orate pro eo. Obiit autem anno domini M° CCCC0 xl° [8.11.1440] vj° Jdus Nouembris, weiter unten von späterer Hand die Signatur X.3, Zuschreibung (2V:) A plerisque fepe dubitatum eft, quis huius compilator extiterit compendii. Nam quidam Alberto magno illud afferibunt, alii faneto Thome de aquino, aut cuidam canonico faneti lamberti leodienfis etc. Sed reuera afferibendum eft illud domino Hughoni de argentina ordinis predicatorum pro ut hoc teftatur frater Johannes ludouicus viualdus de monte regali ordinis eiufdem facre eciam theologie profeffor in tractatu fuo aureo de veritate contricionis in fine Capituli de peccato auaricie ita dicens. Non inquit quod Compendium 2 5 BERLIN,
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Die lateinische Rezeption
theologie quod incipit Veritatis theologice fublimitas etc. non eft magni alberti ut quidam illi falfo attribuunt, nec eft fancti Thome, fed vt dicit dominus Johannes de turre cremata Cardinalis fancti Sixti ordinis predicatorum in libro de conceptione beate virginis capitulo lvi° Compendium iftud eft domini Hugonis de argentina ordinis predicatorum. Nam compendium fancti Thome vt dicit prefatus Cardinalis in eodem libro capitulo lij" incipit Eternipatris verbum. Idcirco Hugho iniuriam patiturab his qui dictum opus alberto vel alteri attribuunt. Hoc ille ibidem. 26 BERLIN, Staatsbibl. Preuß. Kulturbesitz Ms. theol. lat. 4° 171, l r -4 v . jr-ccxixr Pap., 4° (210 :145 mm), 334 gez. Bll., ccxixr: Explicit compendium theoloyce veritatis Editum (gestrichen: per magiftrum fanctum Thomam de Aquino fcribentem fuper fententias, am Rande von anderer Hand: magiftrum Hugonem ordinis predicatorum) Scriptum fub anno domini xl° [1440] in die purificationis Marie; weitere Zuschreibung: Frater Hugo nacione burgundus Magifterin theologia legatus theutonie. primus poftillator biblie copiofus et valde vtilis Primus ordinis predicatorum prefbiter cardinalis fancte Sabine Et fecundus magifter theologie de ordine predicatorum fcripfitpoftillas fere fuper omnes libros noui et veteris teftamenti Jtem librum qui dicitur fpeculum ecclefie Jtem commune compendium theologice veritatis quod incipit Cum veritatis theologice fublimitas Et continet feptem libros. De eius tractatibus libris et poftillis poftmodum multi hauferunt. Sic habetur in quodam confcripto in quo fcribuntur fratres de ordine predicatorum qui in fciencia claruerunt (: 4V), Herkunft: (33 l v :) ad Carthusiam prope Erffordiam (16. Jh.), Vorderspiegel und 330v: Dono dedit bibliothecae regiae berolinensi Paulus Bötticher Phil. Dr. die 6 Martii 1850. Lit.: MBK II, S. 230. 238. 335. Staatsbibl. Preuß. Kulturbesitz Ms. theol. lat. 8° 37, 15r-30v: Exzerpte (Ex libro magistri thome de argentina. compendii theoloyce veritatis : 15r) Pap., 8° (190/150 :100/110 mm), 400 gez. Bll., v. J. 1458, Herkunft: Pro conventu hammonensi [Hamm, Perg.-Bll. vorne], weitere Besitzervermerke eines späteren Besitzers (?): Iste liber pertinet hinrico dicto Notion [Nottuln, Kr. Münster] hoc est verum sed non est falsum (:351r), 400": Jhesus maria iohannes franciscus, Zuschreibung: Ex libro magistri thome de argentina (: 15r, 15v, 25v). 2 7 BERLIN,
Die Handschriften
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Lit.: V. ROSE Nr. 852.
Staatsbibl. Preuß. Kulturbesitz Ms. theol. lat. 8° 39, l r -13 v . 19r-23v (Exzerpte des Johannes Ixkullen aus dem CTV) Pap., 8° (110/120 : 80 mm), 254 gez. Bll., 14. Jh.: 1397-98, Vorderspiegel: Carthuf. prope ste[tyn\.
2 8 BERLIN,
Lit.: V. ROSE Nr. 850.
Staatsbibl. Preuß. Kulturbesitz Ms. lat. 2° 844, l r -91 r Pap., 2° (302 :212 mm), 388 gez. Bll., 15. Jh.: 1433 (:212 r ), 1449 (:255v), Herkunft: Hoc volumen et fcriptum super Cathonem accepimus ex testamento doctoris Peregrini de Goch, conuenientibus fratribus suis oretur deus pro eo (:I r )· Die Kartause in Erfurt hat den Codex aus dem Bücherlegat des Peregrinus von Goch erworben (siehe auch unten Nr. 154); Zuschreibung: Compendium theologice veritatis hugonis de Burgundia professoris theologie Cardinalis Sancte Sabine (: Γ). 2 9 BERLIN,
30 BERLIN, Staatsbibl. Preuß. Kulturbesitz Ms. theol. lat. 2° 649,315ra-316rb. 316va-422vb (Ende fragmentarisch: . . . quodpatet multiplici racione. primo ex operibus/ VII, c. 29 = BORGNET XXXIV, S. 258b) Pap., 2° (307 :217 mm), 422 (434 nach mittelalterlicher Zählung) gez. Bll., 15. Jh., Besitzervermerk: Liber magiftri Marci Sculteti de maioriglonouia (?); Zuschreibung: Compendium hugonis 321 (: mal. Tabula). (Ost), Deutsche Staatsbibliothek Ms. Lat. 8° 438,2 ra -3 vb .4 r -130 v Pap., 4° (212 :145 mm), 305 gez. Bll. (ungez. 66a, 82a, 256a), 130v: Completum est istud compendium theoloyce veritatis in die sancte gertrudis virginis ac scriptum per me Bertoldum gollingher [oder: gotthingen] in ciuitate excellenti Brunswich regionis saxonie corona insumno eiusdem studii necnon finitum sub annis domini 1442° et cetera, 140v: Completum est istud compendium sacrosancte fidei katholice intytulatum sub annis domini [3.12.] 1445° in uigilia barbare uirginis per me bertoldum lodingessen . . . Gotthingen, Herkunft: unbekannt (Eintrag im Spiegel des Vorderdeckels: westelbar). 3 1 BERLIN
3 2 BERNKASTEL-KUES, 9 8
St. Nikolaus Hospital (Cusanusstift) Cod. 103, l r a -
ra
Perg., 8° (163 :115 mm), 98 gez. Bll., 13./14.Jh., Herkunft: Bibliothek des Nikolaus Cusanus. Lit.: J. MARX, Verzeichnis der Handschriften-Sammlung des Hospitals zu Cues bei Bernkastel a. d. Mosel, Trier 1905, S. 103.
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Die lateinische
Rezeption
33 B O N N , Univ.-Bibl. Cod. S 1642, l ra -2 vb . 3ra-122rb Pap., 2° (280 : 200 mm), 11 + 254 gez. Bll., 15. Jh. (1448-1460), Herkunft: (P:) Liber monafterii beatiffime virginis Marie Canonicorum Regularium in infulafub Confluentia Treuereniis diocefis (Augustinerkloster KoblenzNiederwerth). 3 4 BRAUNSCHWEIG, 1 1 9
Stadtarchiv und Stadtbibliothek Cod. an. Inc. 123, l r a -
vb
Pap., 2° (280 : 210 mm), 119 gez. Bll., 15. Jh. (2. Hälfte), Herkunft: Geistliches Ministerium der Stadt Braunschweig. Lit.: Η. NENTWIG, Die mittelalterlichen Handschriften in der Stadtbibliothek in Braunschweig, Wolfenbüttel 1893, S. 168, Nr. 178.
Universität Bremen Bibliothek Ms. b. 127, l r -3 r . 3r-127v Perg., 4° (238 :179 mm), 128 gez. Bll., 14. Jh. (1. Hälfte), Herkunft: unbekannt. Vorbesitzer: »Die lutherische Domschule, das Athenäum, dem der Codex wahrscheinlich um 1648 mit den übrigen Domhandschriften übergeben wurde« (Dr. G. Knoll, Bremen).
3 5 BREMEN,
(Wroclaw), Biblioteka Uniwersytecka Ms. I F 78, 257v-327r. 327 -328 . 343r-365v (alphabetisches Sachregister: Abftinencia). Pap., 2° (300 : 2o5 mm), 514 gez. Bll., zweispaltig, 327r: Finitus anno domini M° cccc xlvij" [14.1.1447] in die s. Felicis in Pincis, Besitzervermerk: Hoc volumen comparavit, incorporari, ornari et ligare de novo fecit venerabilis vir dominus Jo. Medici alias Patzker, preclarissimi studii Parisiensis arcium magister, prepositus et canonicus s. Johannis ac cantor s. Crucis ecclesiarum Wratisl. (: Γ, 15. Jh. [2. Hälfte]); später im Besitz der Dominikaner in Breslau und Bunzlau, Zuschreibung : Incipit thema in compendium theologice veritatis editum a Thoma fratre ordinis predicatorum (: 257v).
3 6 BRESLAU v
v
Lit.: Verzeichnis der Handschriften im Deutschen Reich I: Die Handschriften der Staats- und Universitätsbibliothek Breslau, Leipzig 1938, S. 77-81. 3 7 BRESLAU 99
RA
-187
(Wroclaw), Biblioteka Uniwersytecka Ms. I F 2 1 1 ,
97 R A -98 R B .
VB
Pap., 2° (298 :202 mm), 237 gez. Bll., 15. Jh. (Anfang): Explicit tabula expofitionis fymboli apoftolorum Anno domini M° cccc" iij [3.12.1403] (: 4ra), Explicit cordiale per manus cuiusdam finitum jn vigilia Barbare fancte Anno domini M° cccc0 vj° [1406] etc. (: 94ra), Einträge auf der Vorderseite des Vorsatzblattes (15. Jh.): Hunc librum emi a domino Iohanne
Die
Handschriften
59
Kerno pro 1 marca (?) die (?) dominica Iubilate anno M° cccc" Iv [27.4.1455] - Iste liber inventus in vicaria in camera magistri Nicolai Adalberti felicis memorie. - Iste liber datus est pro vicarius ex parte domini magistri Nicolai Alberti olym vicedecani in perpetuam memoriam Et datus est per Executores eiusdem anno domini M" cccc" Ixxix in die S. Blasii martins [3.2.1479], Herkunft: aus der Bibliothek des Kollegiatstifts in Glogau. (Wroclaw), Biblioteka Uniwersytecka Ms. I F 226,136ra-207va Pap., 2° (298 :215 mm), 246 gez. Bll., 207va: Explicit Compendium theoloyce veritatis Anno domini M° cccc0 liiij [27.11.1454] feria iiij ante feftum Andree fiue aduentum domini. De quo fit fancta Trinitas benedicta in f f etc., 218vb: In die ypoliti Anno d. [13.8.] 1453, Schreiber: Finitum eft hoc opus feria fexta ante nativitatis virginis gloriofe feftum proximo anno domini Mcccclxvj[5.9.1466] in ffreynftad. Explicit liber beati Thome de huminitate (!) xpiti. per manus Mathie karner prefbiteri capellanj pro tunc in ffreynftad (:48ra), Herkunft: Bibliothek des Kollegiatstifts in Glogau. 3 8 BRESLAU
(Wroclaw), Biblioteka Uniwersytecka Ms. I F 235, 54r-145v Pap., 2° (305 :215 mm), 197 gez. Bll., 15. Jh. (1. Hälfte), 145v: Explicit compendium facre theologie a beato Thoma de Aquino editum per manus Johannis notarij Bregenfis. Vgl. Johannes Conradi de Brega in Ms. I F 24, 153v. Innenseite des Vorderdeckels: Hie nota, quodfrater Clemens Pifcar .. .(unleserlich) Hugonis. Herkunft: Dominikanerbibliothek Breslau.
3 9 BRESLAU
4 0 BRESLAU r
rb
rb
(Wroclaw), Biblioteka Uniwersytecka Ms. 243 IV (I F216), rb
l -2 . 2 -87 Pap., 2° (305 :220 mm), 165 gez. Bll., 87rb: Explicit Veritas theoloyce in die Seuerini confefforis etpontificis. Anno domini M° cccc" xxij" [23.10.1422] permanus blebani in Buchwald. Herkunft: Dominikanerbibliothek Breslau. 4 1 BRESLAU r
r
(Wroclaw), Biblioteka Uniwersytecka Ms. 244 IV (I F 217),
va
l - 2 . 2 -120 v b
Pap., 2° (305 :215 mm), 421 gez. Bll., 15. Jh. (1. Hälfte), Herkunft: Dominikanerbibliothek Breslau, Zuschreibung: Sequitur Compendium theoloyce ueritatis Venerabiiis Hugonis Cardinalis ordinis predicatorum (: lr), 120vb: Explicit Compendium theoloyce veritatis Hugonis Cardinalis ordinis predicatorum.
60
Die lateinische
Rezeption
(Wroclaw), Biblioteka Uniwersytecka Ms. 245 IV (I F 218), l -2 . 2 -124rb Pap., 2° (295 :210 mm), 152 gez. Bll., 14. Jh. (2. Hälfte), Schreiber: En ego Gotfridus hanc (!) fcriptum carminis ydus. Cum non fit mundus radiis me protege fydus. Amen dicant omnia, (rot:) Explicit per manus (: 124rb), l r : In Newenburg pertinet liber Ute, auf der gleichen Seite ein Eintrag des 15. Jh.s: Liber ifte fcilicet compendium theoloye pertinet ad pp ( = patres!), von späterer Hand: Canonicorum regularium Sagani adB. Virg. 1683 Catalogo infer., Zuschreibung: Regiftrum fiue tituli Thome de Argentina in compendium theoloice ueritatis (: Γ)· 4 2 BRESLAU r
vb
vb
(Wroclaw), Biblioteka Uniwersytecka Ms. 246 IV (I F219), l r -2 v . 3ra—112va Pap., 2° (310 :215 mm), 373 gez. Bll., 253v: Et fic eft finis Summe magiftri Hugonis fuper titulis decretalium Scriptum et finitum per me Johannem quondam Georgi Gebchard de Gorlicz clericum Miffenfis [wohl: Mifnenfis] diocefis Sub anno domini M° cccc" lvij° [8.9.1457] Mercurii die viij menfis Septembris etc, Zuschreibung: Et fic eft finis feptimi et ultimi libri compendii theologice veritatis edicionis venerabilis doctoris Hugonis de Argentina (: 112vb). Herkunft: Dominikanerbibliothek Breslau. 4 3 BRESLAU
(Wroclaw), Biblioteka Uniwersytecka Ms. I Q 64, l r -85 v Perg., 4° (220 :160 mm), 205 gez. Bll., 14. Jh. (1. Hälfte), 86r und Ende der Hs. Besitzervermerk (14. Jh.): LiberSancte Marie in Ruda. hunc quicuique subtraxerit aut publice aut privatim coram et omnibus anathema fit. V: Ex libris Monasterii Raudensis [Räuden] (späterer Eintrag).
4 4 BRESLAU
(Wroclaw), Biblioteka Uniwersytecka Ms. I Q 65, lr-156v Pap., 4° (210 :150 mm), 296 gez. Bll., 156v: Explicit liber Summe theoloyce veritatis. Scriptus anno domini Millefimo quadringentefimo feptuagefimo quinto [1475] feria 3" ante feftum S. Johannis Baptifte hora tredeeima. Zugeschrieben: Thomas von Straßburg. Herkunft: Dominikanerbibliothek Breslau.
4 5 BRESLAU
(Wroclaw), Stadtbibl. Cod. Magd. 1068, Γ-4 r . 4r-147r Pap., 2° (310 :220 mm), 396 gez. Bll., zweispaltig, 147r: Explicit compendium theoloyce veritatis per manus cuiusdam procopii Anno domini M° CCCCXLV [1445] etc., auf Vorsatzblatt der gleiche Eintrag wie Cod. Magd. 1062: Jstum librum dedit et assignauit per suos procuratores venerabiles viros dominos Andream lumpe Rectorem parochialis ecclesie Sanctorum Andree Apostoli et marie magdalene wratislaviensis et Johannem Cluge Ciuem wratislaviensem Honorabilis dominus Iacobus Sculteti
4 6 BRESLAU
Die Handschriften
61
de Gdanczyk (oder: Gdanczgk) quondam Capellanus ecclesie Supradicte in testamento qui obiit Anno domini M° CCCC° [5.8.1483] octogesimo tercio die Sancti dominici Quinta Augusti hora vesperorum Orate deum pro eo. Lit.: K. ZIEGLER, Catalogue codicum latinorum classicorum qui in Bibliotheca urbica Wratislaviensi adservantur, Wratislaviae 1915, S. 217-219.
(Wroclaw), Kapitelsbibl. Cod. 73 n, 28ra-126vb. 127ra-128va Pap., 2° (305 :220mm), 337 gez. Bll., v.J. 1443 (:213 ra ), Herkunft: Kirchenbibliothek von St. Jakob in Nysa (Neisse, Niederschlesien).
47
BRESLAU
Lit.: JÖZEF M A N D Z I N K , Biblioteka przy kosciele sw. Jakuba w Nysie, in: Roczniki Bibliotezne, R. XX, 1976, Z. [Heft] 1-2, S. 27-78 und Ζ. 3-4, S. 579-660. B R I X E N (Bressanone), Seminarbibl. Cod. 1 3 1 , Γ - 1 9 Γ Pap., 4° (214 :148 mm), 237 gez. Bll., 15. Jh. (2. Hälfte), Besitzer: Melchior epifcopus Brixinenfis (: vorderer Innendeckel, 237v). Gleicher Eintrag auch in Cod. C 19 (61). Melchior war von 1488-1509 Bischof von Brixen. Zuschreibung: Compendium fancti thome (: Einband). 48
Lit.: LEO SANTIFALLER, Das Brixner Domkapitel in seiner persönlichen Zusammensetzung im Mittelalter (Schlern-Schriften 7), Innsbruck 1924-1925, S. 379-381.
(Brno), Universitni Knihovna Cod. R 420 (D/K.J.b.9), 50r-110r (VI, c. 2-37 = B O R G N E T XXXIV, S. 201a-236b), 110 r -lll r (Kapitelregister über VI), 119v-120v (III, c. 30-32 = B O R G N E T XXXIV, S. 120b-121b) Pap., 8° (145 :105 mm), 120 gez. Bll., 15. Jh., Herkunft: Benediktinerkloster Raigern.
49
BRÜNN
Lit.: V. DOKOUPIL, Catalogus codicum manu scriptorum Bibliothecae Monasterii Ordinis S. Benedict! Rajhradensis (Catalogi codicum manu scriptorum in Bibliotheca Universitatis Brunensis asservatorum 4), Praha 1966, S. 241-242.
(Brno), Universitni Knihovna Cod. NR 30, l r -115 v . 116r-120v Pap., 4° (225 :160 mm), 205 gez. Bll., v. J. 1475, Herkunft: Prämonstratenserkloster Neureisch, Zuschreibung: Explicit compendium Thome Theoloyce ueritatis Sub anno domini M° cccc" lxxv°. . . (: 115v). 50
BRÜNN
62
Die lateinische
Rezeption
Lit.: V . D O K O U P I L , Catalogue codicum manu scriptorum, qui in Bibliothecis Fratrum Minorum Brunensium, Fratrum ordinis sancti Francisci Moravotriboviensium, Fratrum ordinis Praemonstratensis Neoreischensium asservabantur, Bd. 3, Praha 1959, S. 100-102.
(Brno), Archiv der Stadt Brünn. Handschriftensammlung der St. Jakobskirche Cod. 87 (olim 107), 27ra-84vb (Prolog, Buch I-IV,c. 23 ... et sicut salva virginitate de utero matris natus exivit sie eum mortuum nec/ endet fragmentarisch = BORGNET XXXIV, S. l-149 a ). Deutschsprachige Rand- und Interlinearglossen finden sich auf fol 48r, 48v, 51r, 54r, 55r, 62r. Pap., 2° (310:215 mm), 239 gez. Bll., Konvolut aus der Zeit um 1408-1409 (: 25va, 239ra), Herkunft: Stadtpfarrkirche zu St. Jakob in Brünn.
5 1 BRÜNN
5 2 BUDAPEST,
Orszägos Szechenyi Könivtär Cod.
67, 1Γ-57Ν (V,
c. 5 9
-
VII)
Perg. (1-57), Pap. (58-188), 8° (150 :95 mm), 188 gez. Bll., 14. Jh., Herkunft: Theobaldus Listius donauit filio Wolfgango (: 188r, 16. Jh.?), auf letztem nicht gezähltem Blatt: Ego frater existens in trnauia [Tyrnavia, Ungarn], Gorgius (!) Ssydlak. Lit.: EMMA BARTONIEK, Codices Manu Scripti Latini I : Codices Latini medii aevi (Magyar Nemzeti Müzeum Orszägos Szechennyi Könyvtaranak), Budapestini 1940, S. 58-59.
Orszägos Szechenyi Könitvär Cod. 383, 2r-3v. 3 v -94 r Perg., 4° (185 :140 mm), 95 gez. Bll., 13./14. Jh., Herkunft: unbekannt, Zuschreibung: Explicit oratio Beati Thome de Aquino Egregii Doctoris qui et hunc librum compilauit (:95v)·
5 3 BUDAPEST,
Lit.: Ε. BARTONIEK S. 336-337; TH. KAEPPELI O.P., Zwei thomistische Opusculacodices in der Bibliothek des Ungarischen Nationalmuseums, in: Magyar Könyvszemle 63 (1939), S. 110-122, hier S. 111.
Orszägos Szechenyi Könyvtär Cod. 388, 190r-193r Exzerpte (Nota aliqua ex compendio theoloyce veritatis: I, cc. 16.17. 19.27.29) Pap., 4° (211 :135 mm), 422 gez. Bll., 15. Jh., Besitzervermerk: Nota per accionem thome schalich capitulo beate marie virginis In Stain (: Γ). 5 4 BUDAPEST,
Lit.: Ε.
BARTONIEK
S. 343-345.
Die Handschriften
63
55 BUDAPEST, Egyetemi Könyvtar Cod. 75, 2Γ-91Γ Pap., 2° (313 :212 mm), 494 gez. Bll., 217v: Et sic est finis huius quodlibeti per me E. L. anno domini 1470, Vorderspiegel (Conspectus): Volumen domini Johannis de Keszmargt plebani in Menhartzdorff in quo continents isti libri (15. Jh. [Ende]), Zuschreibung: De Natura veritatis Compendium Sancti Thome (: 2r). Lit.: L. M E Z E Y , Codices latini medii aevi Bibliothecae Universitatis Budapestinensis, Budapest 1961, S. 132-135.
56 BUFFALO (New York), The Library of the Buffalo Historical Society Ms. Cabinet 1 Vol.12 (091; 1086), l r -217 r Pap., 4° (210 :140 mm), 256 gez. Bll., Schreiber und Besitzer: Anno domini M° cccc" xxj" [1.12.1421] est liber ifte per manus Johannis eber altarifte pro tunc altaris beate et gloriofe virginis in Miltenberg et finitus feria fecunda proximo poft feftum beati andree apoftoli (: 217r). Lit.: S. D E RICCI, Census of Medieval and Renaissance Manuscripts in the United States and Canada, Vol.11, New York 1961, S. 1206f., Nr. 2; Colophons III, S. 264, Nr. 9551.
57 COLMAR, Stadtbibl. Ms 22, l ra -191 va Perg., 4° (170 :120 mm), 214 gez. Bll., 14. Jh., Herkunft: Antoniterhaus in Isenheim (l r oben: domus Sancti Antonij Jfenheim Catalogo jnscriptus, [18. Jh.]). Lit.: Catalogue General des Manuscrits des Bibliotheques Publiques de France. Tome LVI Colmar von PIERRE SCHMITT, Paris 1969, S. 39f.
Stadtbibl. Ms 108, 2ra-3vb. 5RA-171VB (I-VII, c. 25 . .. potencij fcilicet racionali concupifcibili = BORGNET X X X I V , S. L-254a) Perg., 4° (195 :140 mm), 171 gez. Bll., 14. Jh., Herkunft: Zisterzienserabtei Pair is (?).
58 COLMAR,
Lit.: Catalogue General LVI, S. 40. 5 9 COLMAR, S t a d t b i b l . M s 205, 8 r a -9 v b . 10RA-127VB
Pap., 2° (295 :205 mm), 229 gez. Bll., v.J. 1478 (: 127vb), Herkunft: unbekannt. Lit.: Catalogue General LVI, S. 42.
Die lateinische Rezeption
64 vb
6 0 COLMAR, Stadtbibl. Ms 289, 2 VA -4 VB . 4 -129
vb
Perg., 8° (145 :115 mm), 130 gez. Bll., 14. Jh., Herkunft: Exlibris der Zisterzienserabtei Lützel (v.J. 1780). Von einer Hand des 16. Jh.s die Zuschreibung: Thomae Dornberg Compendium Theologice ueritatis (:2 r ). Lit.: Catalogue General LVI, S. 40. 61 COLMAR, Stadtbibl. Ms 4 7 6 , 163 RA -164 VB . 165 R -300 V ; 301 R A -307 V B (alphabetisches Sachregister: Adam vel eua) Pap., 2° (290 :205 mm), 310 gez. Bll., Schreiber: Johannes knebel fcripfit manu propria (:307 vb ). 183v: Explicit liber primus, qui fcriptus eft et completus lutenbaci per me Johannem knebel Anno domini M° cccc" xlij [6.8.1442] die lune, que fuit fexta menfis augufti Anno facri concilij Bafilienfis xj° etprepofiture Bafilienfis domini Jeorgij de andelo anno x° coronacionis domini friderici Romanorum regis Anno primo et felicis pape quinti Anno iij" etatis mee anno xxvij". 229 v : Explicit liber tercius et finitus Bafilee in curia prepofiture Bafilienfis per me Johannem knebel prefbyterum Sub anno domini m° cccc0 xliij0 die Sabbe. v. menfis decembris jndictione vj et pontificatus domini felicis pape v" anno ij° coronacionis domini friderici Romanorum Regis . . . Auf trie, Styrie, karinthie et karniole ducis Comitis Tyrolie etc. epifcopatus domini friderici je Rin anno quinti et prepofiture domini jSrgi de andelo anno decimo et facerdocij mei Anno fecundo et etatis mee xxvij° [5.12.1443], 247r: Explicit liber quartus, qui finitus eft in curia domini Jeorgij prepofiti Bafilienfis anno eiusdem prepofiture vndecimo et mee etatis. Jo. knebel xxvij prefbyterij mei Anno tercio Anno autem domini m° cccc0 Λ:////"0 [1.3.1443] Jndictione vj die veneris prima menfis marcij pontificatu domini felicis wlgariter amedei ducis Sabaudie nuncupati pape quinti Anno et coronacionis domini friderici Romanorum Regis ducis auftrie karinthie, karniole etc. anno primo durante concilio Bafilienfe Anno eius duodecimo. 21V: Scriptus et completus eft liber vtusper me dominum Johannem knebel Anno domini Jndictione pontificatu et cor[ona]cione et regencia dominorum frederici epifcopi atque Jeorgij de Andelo prepofiti Bafilienfis et etatis mee quibus fcripfi die vero vero veneris xxviij menfis Marcij. 289r: Explicit liber sextus fcriptus die cene domini Anno domini Jndiccione pontificatu Jndiccione rege regnante ac durante concilio Bafilienfe anno xij° etatis mee et alijs quibus fupra.
65
Die Handschriften
300v: finitus et fcriptus fuit prefens liber anno domini m° cccc" xxxxij" [3.5.1442] etc etatis mee xxviij" diejnuencionis fancte cruris feruitutis mee domino prepofito Anno iiij'" non tamen complete etc. Et eadem die erat nix fatis magna et frigora erant fuper faciem totius alfacie et brifgaude, funtgaudie atque Swicie. Craftina autem die videlicet Sabbati videlicet quarta mentis Maij fuit tanta pruina, quod omnes vites que frigore hyemali non erant interempte eodem mane congelate fuerunt in predictis terns et dominiis. Lit.: Über Johann Knebel (1414/16-1481) informiert C . C H R . BERNOULLI, Hans Knebel und sein Tagebuch, in: Basler Chroniken III, Leipzig 1887, S. 583-596. BERNOULLI erwähnt Cod. 476 S. 585, Anm. 2-3; Catalogue General LVI, S. 41 f; Colophons III, S. 231, Nr. 9286. D A N Z I G (Gdahsk), Gdafiska Biblioteka Polskiej Akad. Nauk Ms. Marienbibliothek F. 155, 159r-159v. 160ra-265ra Pap., 2° (303 :210 mm), 351 gez. Bll., 15. Jh. (1. Hälfte), Herkunft: Kirchenbibliothek von St. Marien in Danzig, Zuschreibung: Expliciunt libri istius compendii fancti thome theoloyce veritatis (:263 ra ). Von späterer Hand: Non fuit Thomas de Aquino sed alter eiusdem nominis et (das letzte Wort unleserlich).
62
Lit.: Ο . GÜNTHER, Die Handschriften der Kirchenbibliothek von St. Marien in Danzig (Katalog der Danziger Stadtbibliothek 5), Danzig 1921, S. 150-152. D A N Z I G (Gda0sk), Gdahska Biblioteka Polskiej Akad. Nauk Ms. Marienbibliothek F. 253, 223 r -230 v (VII: Incipit libellus de fine mundi etc. und Kapitelregister über Buch VII) Pap., 2° (290 :210 mm), 256 gez. Bll., v. J. 1421: Explicit cronica fed non ex totopermanus Nicolay Kurzfwank Anno domini M° cccc"xxj [1421] in rivitate culumen (: 197r), Herkunft: Kirchenbibliothek von St. Marien in Danzig.
63
Lit.:
Ο. GÜNTHER
S. 296-303; Colophons
IV,
S. 268, Nr.
14217.
(Gdadsk), Gdadska Biblioteka Polskiej Akad. Nauk Ms. Marienbibliothek Q. 45 (verschollen) Perg., 4°, am Ende: Explicit conpendium veritatis editum a venerabili Hugone priore ordinis predicatorum in argentina.
64
DANZIG
L i t . : Ο . GÜNTHER S. 5 4 7 .
66
Die lateinische Rezeption
65 DARMSTADT, Hessische Landes- und Hochschulbibl. Cod. 451, l r -150 v Perg., 8° (163 :110 mm), 150 gez. Bll., Schreiber: Johannes Waelbeck, 15. Jh. (Mitte), Herkunft: aus der Kartause St.Barbara - Köln (radierter Besitzeintrag von der Hand des Kartäuserbibliothekars Georg Garnefeld). Lit.: Η. KNAUS, Die Kölner Fraterherren, in: Gutenberg-Jahrbuch 33 (1958), S. 347; ders., Zum Kölner gotischen Bucheinband: Die Meister des Johann Rinck und des Peter Rinck, in: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel, Frankfurt, Ausgabe 26 (1970), S. 668.
66 DARMSTADT, Hessische Landes- und Hochschulbibl. Cod. 539,1 ra -130 vb . 130vb-132va; 133ra-133va (alphabetisches Sachregister fragm.: [A]duentus anticrifti libro vij ca° vj) Pap., 2° (290 :212 mm), 133 gez. Bll., 132va: anno domini 1466 finitum ipfo die fancti Gwiberti, Herkunft: aus der Kartause St.Barbara - Köln, Zuschreibung: Compendium theologice Joannis de Combis (: Ir, 18. Jh.). 67 DARMSTADT, Hessische Landes- und Hochschulbibl. Cod. 547, l r -137 r (I, c. 2-VII, c. 30: Idem oftenditur ratione quod fimplex forma diuinitatis ... influencia deliciarum et confluencia bonorum, deo gracias. Hie Explicit compendium facre theologiae deo gracias = BORGNET XXXIV, S. 4 a 26 l b ) Perg., 4° (210 :135 mm), 137 gez. Bll., 14. Jh., Ir: Jfte Uber pertinet monafterio fancti laurentij prope et extra muros leodienfes (St. Laurentius Lüttich) proveniens a dompno Wilhelme van den (dem ?) loeke prefbytero avunculo vero noni wilhelmi nuykens de nuenen monachi huius loci, qui if tum librum et bibliam impreffum, boetiumque de confolatione infignitur ligatum et quaedam alia opufcula hue apportauit anno domini 1496° fauentibus et interuenientibus amicis praedicti dompni wilhelmi prefbyteri defuneti. Oretur pro omnibus, Zuschreibung: Compendium facrae theologiae (von späterer Hand:) Egidii de roma (: Ir). 68 DARMSTADT, Hessische Landes- und Hochschulbibl. Cod. 794, l r -316 v (fragmentarisch: . . . donee hec audi / ) Pap., 4° (222 :150 mm), 419 gez. Bll., 15. Jh. (2. Hälfte), Herkunft: unbekannt. 69 DARMSTADT, Hessische Landes-und Hochschulbibl. Cod. 942,1 ra -10l vb (Kapitelregister fehlt) Pap., 4° (210 :145 mm), 104 gez. Bll., um 1400, 101vb: Explicit compendium theoloyce veritatis feriptum per manus volmari dicti fcholte de da-
67
Die Handschriften
ventria. deo gracias et honor fempiternus Amen, Herkunft: »Vielleicht Fraterherren zu Weidenbach, jedenfalls aus der gleichen Bibliothek als H s . 6 7 1 « ( H . KNAUS a m 11.8.1933).
Hessische Landes- und Hochschulbibl. Cod. 1015,127ra-
7 0 DARMSTADT, va
166 Perg., 4° (177 :125 mm), 173 gez. Bll., verschiedene Hände des frühen 15. Jh.s, Herkunft: aus der Kartause St. Barbara -Köln (Incipit Uber de feptem profectubus [!] religioforum fratrum Cartusiensium in Colonia . . . \ 63r). 7 1 DARMSTADT, 3 va_ 1 3 1 vb
Hessische Landes- und Hochschulbibl. Cod. 1846, Lra-2va.
Perg., 4° (157 : 1 0 5 mm), 133 gez. BLL., um 1300 (Datierung von TH. KAEPPELI O.P. [Rom]), Herkunft: unbekannt. Hessische Landes- und Hochschulbibl. Cod. 2327, 219 r 220 (III, c. 30-33 = BORGNET XXXIV, S. 120b-121b) Perg., 4° (165 :115 mm), 299 gez. Bll., mehrere Hände des 14. Jh.s, Herkunft: St. Jakob - Lüttich, Zuschreibung: Nota quod est extractum de compendio theologie alberti. libro tertio. sub tali numero (: 220r, von späterer Hand).
7 2 DARMSTADT, r
73 DONAUESCHINGEN, Fürstl. Fürstenbergische Hofbibl. Cod. 229,103 ra 104ra. 104ra-160rb [D 1] Perg., 2° (320 :225 mm), 160 gez. Bll., 160rb: Jfte liber eft confcriptus Anno domini m° ccc" xxj [1321], Quem qui abftulerit, anathema fit. Amen. Qui me furetur in inferno pacietur, Herkunft: unbekannt (vermutlich aus einem Zisterzienserkloster). Lit.: Κ. A. BARACK, Die Handschriften der Fürstlich-Fürstenbergischen Hofbibliothek zu Donaueschingen, Tübingen 1865, S. 200f.
Heinrich Heine-Institut Cod. Β 135, LVA-3VB. 3 V M 9 2 V B (endet fragmentarisch VII, c. 30: enumeracio celeftium gaudiorum xxx [: rot] ... et illi quof fumma fapiencia voluerit fcire. Tantum namque / = BORGNET XXXIV, S. 260") Perg., 4° (180 :135 mm), 192 gez. Bll., 14. Jh., Herkunft: Niederrhein.
7 4 DÜSSELDORF,
Lit.: Katalog der illustrierten Handschriften und ausgewählter Frühdrucke aus der Landes- und Stadtbibliothek, Düsseldorf 1951, S. 8.
68
Die lateinische Rezeption
Heinrich Heine-Institut Cod. Β 137, Lra-2ra. 2ra-106vb Pap., 2° (290:205 mm), 107 gez. Bll., 15. Jh., Herkunft: Kloster der Kreuzbrüder - Düsseldorf.
7 5 DÜSSELDORF,
76 DÜSSELDORF, Heinrich Heine-Institut Cod. Ε 9 b, 88ra-89vb. 90ra-199rb Perg., 4° (210 :150 mm), 199 gez. Bll., 14. Jh., Herkunft: Zisterzienserkloster Altenberg/Rheinland. Univ.-Bibl. Cod. Β 1 3 4 , 2RA-106RB (Textbeginn fragmentarisch: [2 ] primo enim habemus contrarium in fymbolo Athanafij... = Buch I, c. 2). Die Handschrift ist Leihgabe der Stadt Düsseldorf an die Universitätsbibliothek. Perg., 8° (112 :93 mm), 108 gez. Bll., 108v: Ubers. Michaelis in Syberg [Siegburg], fcriptus anno domini millefimo trecentefimo undecimo [1311], temporibus domini Theoderici abbatis fecundi. Studio henrici fummiprions. labore Scottonis fcriptoris. anteperfectionem huius libri mortui. Quem librum fiquis dicto cenobio ui uel fraude abftulerit anathema fit. nifi reddiderit. fiat. Amen.
7 7 DÜSSELDORF, RA
78 EICHSTÄTT, Staats- und Seminarbibl. Cod. 748 (361), 92RA-203VA. 203 VB 205RB
Pap., 4° (210 :150 mm), 255 gez. Bll., 203va: Explicit compendium sancti thome theoloyce veritatis sub anno incarnacionis Μ CCCC XX IUI [16.4.1424] in die palmarum, weitere Zuschreibung: Expliciunt capitula compendii thome de argentina (: 205rb), Herkunft: Ulricus Pfeffel (: vorne auf dem roten Ledereinband). Ulrich Pfeffel von Wolkertshofen (gest. 1495) ist urkundlich bezeugt als Kanonikus in Spalt 1458, notarius in Eichstätt 1460, Pfarrer in Obereichstätt 1466, Prediger in Windsheim 1473, Domprediger von Eichstätt 1477 und schließlich als Senior wiederum in Spalt 1484. 79 EICHSTÄTT, Staats- und Seminarbibl. Cod. 463, 197VB-276RA Pap., 2° (310 : 220 mm), 329 gez. Bll., 15. Jh. (1466-1468), 276ra: Explicit summa theoloyce veritatis edita per magiftrum Thomam de Aquino ordinis predicatorum et finita per Vdalricum Dytterfperger de Greding anno 1466 .. ., Herkunft: Augustinerchorherrenstift Rebdorf. 80 EINSIEDELN, Stiftsbibl. Cod. 219, S. l a -301 b . 301b-306b Pap., 2° (308 :220 mm), 380 gez. Bll., 15. Jh., S. l a : Incipit prologus in compendium theoloice veritatis beati Thome ordinis predicatorum, Herkunft: Bibliothek des Dekans Albrecht von Bonstetten (1441/5-1504).
Die
69
Handschriften
Lit.: G. MEIER, Catalogue codicum manu scriptorum qui in bibliotheca monasterii Einsidlensis O.S.B, servantur, Einsiedeln 1899, S. 176-177; H . HÄNGER, Mhd. Glossare und Vokabulare in schweizerischen Bibliotheken bis 1500 (Quellen und Forschungen NF 44), Berlin 1972, S. 44-45.
Stiftsbibl. Cod. 271, S. l a -119 b . 120a-121b Perg., 4° (205 :153 mm), 124 gez. Bll., 14. Jh., alter Klosterbesitz.
81
EINSIEDELN,
L i t . : G . MEIER S. 2 4 3 .
82 E R F U R T , Wissenschaftl. Allgemeinbibl. Cod. Amplon. Q. 106, l r -73 v Perg., 4°, 73 gez. Bll., 73v: A. D. 1363 correxi rubricam istius compendii in vigilia Burghardi [13.10] et tunc incipitpestilencia regnare, Herkunft: unbekannt, Zuschreibung: Incipit compendium theologice veritatis magistri Alberti Magni vel sancti Thome de Aquino (:rot), 14. Jh. [Ende], Katalogvermerk: Item compendium theologice veritatis beati Thome de Aquino bonum et utile. Lit.: W. SCHUM, Beschreibendes Verzeichnis der Amplonianischen Handschriftensammlung in Erfurt, Berlin 1887, S. 365.
Wissenschaftl. Allgemeinbibl. Cod. Amplon. Q. 113a, 88r-237v Perg., 4°, 11 + 227 gez. Bll., 14. Jh. (Anfang), Herkunft: unbekannt, Zuschreibung an Thomas von Aquin. 8 3 ERFURT,
Lit.: W.
SCHUM S.
370-371.
Wissenschaftl. Allgemeinbibl. Cod. Amplon. Oct. 31, Γ - l 16v Perg., 8°, 112 gez. Bll., 13. Jh. (Ende) und 14. Jh. (1. Hälfte), Herkunft: unbekannt.
8 4 ERFURT,
L i t . : W . SCHUM S. 6 9 6 . E R F U R T , Wissenschaftl. Allgemeinbibl. Cod. Amplon. CA 4° 150 (Theol. 141), 105r-l 1Γ (I, c. 22-11, c. 1: [N]Ociones funt quinque, videlicet paternitas filiatio. . . Summe bonitatis triplex eft effluxio etc. = BORGNET XXXIV, S. 25a-40a) Pap., 4°, 275 gez. Bll., 14. Jh. (Ende), Schreiber: z.T. von Amplonius, Zuschreibung (105r): Antifiodorenfis de quibusdam terminis in divinis (identischer Eintrag im Katalog des Amplonius von 1412), spätere Überschrift: Ifta pars libri eft tercia pars prime partis compendij Thome in forma et non eft Altifiodorenfis ficut tytulus in regiftro pofitus fignificat, von wiederum späterer Hand Thome durch Alberti ersetzt ( S C H U M S. 411). 85
70
Die lateinische Rezeption
Lit.: W. SCHUM S. 411-413.
Univ.-Bibl. Cod. 2 7 0 (Irm. 5 4 2 ) , l V -81 V A . 81 V B -82 V B Perg., 4° (225 :175 mm), 199 gez. Bll., rückwärtiges Vorsatzblatt: Anno 1446 fuit hic etc., Schreiber: »es liegt auch in dieser Handschrift eine Sammlung vor, die von einem an einer ausländischen Universität, wahrscheinlich in Paris, studierenden Angehörigen des Klosters Heilsbronn dort geschrieben oder erworben wurde« (H. FISCHER I, S. 3 2 2 ) . Herkunft: Liber fancte marie inn hailsbrun (: Vorsatzblatt, 15. Jh.), Liber fancte marie in fonte salutis (: rückwärtiges Vorsatzblatt, 15. Jh.).
8 6 ERLANGEN,
Lit.: Η. FISCHER, Die lateinischen Pergamenthandschriften der Universität Erlangen I, Erlangen 1928, S. 320-323.
87 ERLANGEN, Univ.-Bibl. Cod. 271 (Irm. 429), l"-91 vb Perg., 4° (195 :147 mm), 130 gez. Bll., 13. Jh. (Ende), Herkunft: Fonffalutis (: Γ, 91v), Liber fancte Marie in hay 13prun (: 130vb, 14./15. Jh.). Lit.: Η . FISCHER I, S. 323-324.
88 ERLANGEN, Univ.-Bibl. Cod. 272 (Irm. 405), 3ra-5ra. 5 ra -118 rb Perg., 4° (205 :145 mm), 118 gez. Bll., 14. Jh. (Anfang), Herkunft: Hic liber eft virginis gloriofiffime matris domini noftri Jefu Chrifti in fonte falutis anno domini millefimo quadringentefimo octogefimo [1482] (: rückwärtiger Einbanddeckel). Lit.: Η. FISCHER I, S. 324.
89 ERLANGEN, Univ.-Bibl. Cod. 2 7 3 (Irm. 3 9 6 ) , 3RA-5RB. 5 R -122 V Perg., 4° (233 :167 mm), 195 gez. Bll., 13./14. Jh., Herkunft: Liber fancte Marie virginis in halfprun (14. Jh., Vorderspiegel), Liber hic eft Sancte Marie virginis in hailfbrun (15. Jh., rückwärtiger Spiegel). Lit.: Η. FISCHER I, S. 325-326; M. GRABMANN, Ma. Geistesleben I, S. 176.
Stadt-und Univ.-Bibl. Cod. Praed. 28,B ra -C a . l ra -72 rb Pap., 2° (305 : 210 mm), III + 149 gez. Bll., 72rb: Sanctus Thomas de Aquino frater ordinis predicatorum Nec non magifter et doctor egregius facre theologie compofuit hanc Summulam feu Conpendium theologice veritatis. Finitus eft liber ifte per me Andream murer alias daig de mindelhaim plebanum tunc temporis In Sttringen in profefto fancti Bernhardt abbatis Anno domini [19.8.] 1452, weitere Subskriptionen: 101rb, 108vb, 11 l va , 116rb, 9 0 FRANKFURT A.M.,
Die
Handschriften
71
144r v. J. 1454. »Der Frankfurter Dominikaner Johannes Lenglin erwarb den Band 1496 während seiner Tätigkeit als Confessor im Dominikanerinnenkloster Medingen bei Dillingen« (G. POWITZ S. 64): Anno 1596 [!] jrater Jo. Lenglin In meding. sororum confeffor emit libellum hunc a plebano in villa meding. quam quidem villam domini Comites de dillingen contulerunt prefato monafterio (: 149va). Lit.: G. POWITZ, Die Handschriften des Dominikanerklosters und des Leonhardstifts in Frankfurt am Main (Kataloge der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main, Bd. 2,1), Frankfurt a. M. 1968, S. 64-68. 9 1 FRANKFURT A.M., 244
RA
-360
Stadt- und Univ.-Bibl. Cod. Praed.
3 7 , 242 R A -243 V B .
VB
Pap., 2° (285 :205 mm), 1 +428 + 1 gez. Bll., 15. Jh.: 1458 (: 130va), 1457 (:239 vb ), 1456 (:413 ra ), Herkunft: Dominikanerkloster Frankfurt am Main (vgl. POWITZ I, S. 8). Zuschreibung (auf dem Titelschild des Einbandrückens, 15. Jh.): Conpendium theologie sancti thome (sancti thome jedoch wieder gestrichen). Lit.: G . POWITZ I, S. 8 0 - 8 2 .
92 FRANKFURT A.M., Stadt- und Univ.-Bibl. Cod. Praed. 6 7 , 4 R A -109 V A Pap., 2 ° ( 2 9 0 :215 mm), 1 1 0 gez. Bll., 109 RB : Explicit compendium theologice veritatis fratris thome de Aquino Quod thefaurus [109 VA ] pauperum alias dicitur. Scriptum et finitum per manus Johannis sceppere (Hs.: sceppel) leodienIis. Sub Annis domini millefimo quadringentefimo vicefimotercio menfis decembris die decima feptima [ 1 7 . 1 2 . 1 4 2 3 ] . Reddatur ei. Zur Frage, ob der Schreiber mit dem im Frühjahr 1423 in Köln immatrikulierten Johannes Steppe de Bruxella (clericus Cameracensis diocesis) identisch ist, vgl. POWITZ S. 163. Herkunft und Zuschreibung: (rot:) Qui [sc. Uber] pro nunc pertinet magiftro Radulpho de zeelandia alias de bruxella. emptus anno xxx" heydelberge ( : 109 VA ). Der Theologe Radulf us de Zelandia (gest. 1466) war 1419 in Heidelberg immatrikuliert und 1432 Rektor der Universität. Vgl. G. RITTER, Die Heidelberger Universität, Heidelberg 1 9 3 6 , S. 4 9 9 - 5 0 0 . 4R unten ein Besitzervermerk von Johannes Lenglin (vgl. Cod. Praed. 28): Η 64 Compendium Hugonis de argentina ordinis predicatorum prefulis fepultus argentine. Hie liber eft Conuentus predicatorum In franckfordia Ex quodam teftamento collatus. 1491. 109 RB änderte Lenglin auch die Subskription des Schreibers in: thome de Argentina Epifcopi, darunter: Nota quod Sanctus thomas fecit aliud compendium quod habetur Jn libraria fratrum predicatorum franckfordie.
72
Die lateinische Rezeption
Lit.: G . POWITZ I, S. 1 6 3 - 1 6 5 .
93 F R A N K F U R T A.M., Stadt- und Univ.-Bibl. Cod. Praed. 1 6 1 , 6 4 R - 9 0 V (Exzerpte aus dem >Compendium theologicae veritatis