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German Pages [192] Year 2022
2018
hochweit jahrbuch der fakultät für architektur und landschaft Leibniz Universität Hannover
inhaltsverzeichnis
einleitung 4 6
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Rüdiger Prasse: Vorwort Albert Schmid-Kirsch: Geometrie, gestern – heute – morgen Klaus Littmann: Farbe, Naturwissenschaft und Bauen – eine Einleitung und vier Beispiele Professorinnen und Professoren
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schaufenster
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studentische projekte 44 58 72 86 104 118 126 140
Institut für Entwerfen und Gebäudelehre | IEG Institut für Entwerfen und Konstruieren | IEK Institut für Entwerfen und Städtebau | IES Institut für Geschichte und Theorie der Architektur | IGT Institut für Gestaltung und Darstellung | IGD Institut für Freiraumentwicklung | IF Institut für Landschaftsarchitektur | ILA Institut für Umweltplanung | IUP
forschung und lehre 154 159 171
Promotion Forschung Lehre
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faculty news
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Impressum
vorwort
redaktionsteam Edin Bajrić Sabine Bartels Steffen Bösenberg Dr. Jens Broszeit Julia Bürkner Henning Dehn Valentina Forsch Thomas Fischnaller Dr. Roswitha Kirsch-Stracke Masashi Nakamura Judith Schurr Lisa Seiler Johannes Wolff
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Liebe Lesende, mit dem Jahrbuch HOCHWEIT 2018 legt die Fakultät für Architektur und Landschaft der Leibniz Universität Hannover ein Werk vor, das Ihnen einen Einblick in ihre Tätigkeit des vergangenen Jahres erlaubt. Neben zwei Essays, von Prof. Dr. Albert Schmid-Kirsch und Prof. Dr. Klaus Littmann, welche Themen vorstellen, die an unserer Fakultät von großer Bedeutung sind, finden Sie einen kleinen Streifzug durch abgeschlossene Forschungsarbeiten sowie Ergebnisse ausgewählter studentischer Projekte und Abschlussarbeiten. Dabei wird Ihnen nicht entgehen, welch große Bandbreite an Themen an unserer Fakultät bearbeitet wird. Was auf den ersten Blick sehr heterogen erscheint, ist aus unserer Sicht dennoch zusammengehörig. Denn, so vielfältig die vorgestellten Themen sind, so vielfältig sehen wir das Lebensumfeld des Menschen. Um dies in Zukunft gut zu kommunizieren, hat sich die Fakultät entschieden, ihre Tätigkeit unter das gemeinschaftliche Label „Habitate der Zukunft − Gestaltung des menschlichen Lebensumfelds“ zu stellen. Näheres hierzu finden Sie auf Seite 159. Mein Dank gilt allen, die an der Erstellung des Jahrbuches beteiligt waren. Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre. Rüdiger Prasse, Dekan
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geometrie, gestern – heute – morgen
albert schmid-kirsch Architekt und Professor für Architekturdarstellung Professor Dr. Albert Schmid-Kirsch, Leibniz Universität Hannover, war von 1987–2018 Professor für Architekturdarstellung am Institut für Gestaltung und Darstellung an der Fakultät für Architektur und Landschaft. Schwerpunkt seiner Arbeit waren die Entwicklung und Präsentation der Darstellenden Geometrie sowie die Förderung der digitalen Methoden in der Architektur unter anderem durch Einführung von Lasercutter und 3D-Drucker.
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Der Kern des Faches, das in Hannover „Technische Darstellung“ heißt, war für mich immer die „Darstellende Geometrie“. Sie geht zurück auf Gaspard Monge (französischer Mathematiker 1746–1818), der mit seiner „Géométrie descriptive“1 im Jahre 1794–1795 die Grundlage für eine in allen technischen Disziplinen bis heute gültige Methode der Beherrschung dreidimensionaler Probleme legte. Die Wurzeln für diese Methode reichen weiter zurück. So benutzte zum Beispiel Albrecht Dürer in seiner „Underweysung der Messung, mit dem Zirckel und Richtscheyt, in Linien, Ebenen und gantzen corporen“2 1525 bereits diese Methode zur Untersuchung der Kegelschnitte. Kern dieser Idee ist die eineindeutige (= umkehrbar eindeutige) Abbildung von dreidimensionalen Gebilden in mindestens zwei zugeordneten Projektionen (in der Regel Grund- und Aufriss) und damit natürlich auch die exakte Beschreibung räumlicher Situationen durch eben diese beiden Risse. Aus den beiden Rissen lässt sich die räumliche Situation konstruieren. Wer diese Methode beherrscht, ist in der Lage, räumliche Situationen so zu beschreiben, dass sie zweifelsfrei rekonstruiert werden. Das ist der Schlüssel zur Realisierung aller räumlichen Objekte. Diese Methode kennzeichnete fortan die Arbeit von Architekten und Ingenieuren seit über zweihundert Jahren. Sie kann von Hand mit Zirkel und Lineal und mit dem Rechner gleichermaßen ausgeführt werden. Sie bleibt weiter gültig, wird jedoch derzeit abgelöst durch das digitale dreidimensionale Modell, das einen unmittelbaren Zugriff auf den gedachten, dreidimensionalen, virtuellen Gegenstand ermöglicht. Uns vertraute Projektionen wie Grundriss, Ansicht, Schnitt, Schrägriss (Axonometrie) und Zentralprojektion (Perspektive) können aus dem digitalen Modell beliebig erzeugt werden. Das digitale Modell und die daraus abgeleiteten Darstellungen sind unabhängig von einem Trägermaterial wie Zeichenpapier und dadurch veränderbar, beliebig oft reproduzierbar und grenzenlos transportierbar. Ist die darstellende Geometrie daher überflüssig geworden? Der Teil der darstellenden Geometrie, der
sich mit der Erzeugung von technischen Zeichnungen (Entwurf, Bauantrag, Werkplanung) befasst, wurde in der Tat durch die Darstellung am Rechner ersetzt. Ich höre immer wieder Äußerungen vor allem älterer Kollegen und Kolleginnen, die mit der technischen Handzeichnung sozialisiert worden sind, dass die Handzeichnung gegenüber der im Rechner erzeugten Zeichnung Vorteile habe. Dies ist meines Erachtens nur bedingt richtig. Die Handzeichnung (pixelorientiert) wird nie die Präzision der CAD-Zeichnung (vektororientiert) erreichen und ist daher auch nach Digitalisierung durch Einscannen nicht in gleicher Weise brauchbar und bearbeitbar. Pixelzeichnungen müssen dazu mit entsprechendem Aufwand in Vektorzeichnungen übertragen werden. Die Vorteile der Handzeichnung liegen jedoch gerade in dieser fehlenden Präzision, die im Entwurfsprozess die notwendige Freiheit gewährt und nicht zu exakten Formulierungen in Millimetern zwingt. Was ist es aber, das viele an der Diskussion Beteiligte an den im Rechner generierten Darstellungen vermissen und was gute Handzeichnungen angeblich aufweisen? Es ist auf der einen Seite eine gewisse individuelle handwerkliche Charakteristik, auch Charme oder Farbe, die die Handzeichnung kennzeichnet, und auf der anderen Seite wird unterstellt, dass Personen, die in der Lage sind, im Sinne der Projektionsverfahren richtige Zeichnungen von Hand zu erstellen, auch über ein entsprechend höheres Niveau an geometrischem Grundwissen besitzen. Womit wir beim Kern der Sache sind. Machen wir den Versuch, auf alle Begriffe zu verzichten, die Gegenstände und Situationen mit geometrischen Eigenschaften beschreiben. Das sind zum Beispiel Länge, Breite, Höhe, rechtwinklig, rund, kubisch, zylindrisch, neben, unter, über, mittig, Abstand, kleiner als, größer als, Quadratmeter, umbauter Raum und so weiter. Architektur lässt sich dann nicht mehr beschreiben. Farbe oder andere Eigenschaften helfen hier leider nicht. Es geht also um Geometrie, ebene und räumliche Geometrie. Geometrisches Grundwissen ist es also, was man in der Architektur und nicht nur dort braucht. Kann man das nur durch Zeichnen mit der Hand erwerben? Mitnichten!
Die Grundlagen legt man am besten im Kindesalter. Hier möchte ich den unter Architekten weitgehend unbekannten Begründer des Kindergartens Friedrich Fröbel (1782–1852)3 erwähnen. Fröbel erkannte die Bedeutung des Spiels der Kinder für deren Erschließung der sie umgebenden Welt und ihrer Phänomene. Zur Unterstützung dieses Vorgangs entwickelte er die sogenannten „Spielgaben“, darunter für Architekten besonders wichtig die Spielgaben Nummer 2 bis 6. Die Spielgabe Nummer 2 besteht aus einem Würfel, einem Zylinder (Walze) und einer Kugel aus Holz. Das Kind oder ein Mensch jeden Alters kann an diesen Gegenständen entdecken, welcher von den drei Körpern stabil steht (der Würfel), welcher in alle Richtungen rollt (die Kugel) und welcher sowohl stehen als auch rollen kann (die Walze). Die Spielgabe 3 besteht aus acht Würfeln, die Spielgabe 4 aus acht Quadern, Bausteine mit viel Freiraum für die eigene Phantasie und selbstverständlich kombinierbar. Frank Lloyd Wright (1867–1959), der weltbekannte amerikanische Architekt spielte mit „Froebel gifts“, die ihm seine Mutter, eine Lehrerin, von der Centennial Exhibition in Philadelphia 1876 mitbrachte. Wright schreibt dazu in seiner Autobiografie: „For several years I sat at the little Kindergarten table-top … and played … with the cube, the sphere and the triangle – these smooth wooden maple blocks … All are in my fingers to this day …“4. Eine weitere Quelle für geometrisches Wissen und Verständnis ist jedes handwerkliche Tun. Das kann Tischlern, Töpfern, Schlossern oder auch Stricken sein. Der Umgang mit Material und dessen Zusammenfügen zu Gegenständen kann nicht ohne geometrisches Wissen erfolgen. Ob man sich dessen immer bewusst ist oder ob man sogar in der Lage wäre, handwerkliche Vorgänge zu verschriftlichen, sei dahingestellt. Bekannt ist die Aufgabenstellung, das Binden eines Knotens allein verbal zu beschreiben. Es ist sehr schwer und gelingt wesentlich besser unter Verwendung von Bildern. Gute Bedienungs- und Bauanleitungen kommen nicht ohne Abbildungen aus. Warum ist geometrisches Wissen so wertvoll? Geometrie hilft uns unabhängig von Material, Farbe, Klang oder Geruch dabei, uns in der dreidimensionalen Welt zu orientieren. Geometrisches Grundwissen erwirbt
man nicht nur durch Zeichnen. Selbstverständlich hilft das Zeichnen ungemein, denn beim Zeichnen kommt neben dem Wissen über die Eigenschaften von Gegenständen auch das Wissen über Projektionsvorgänge und über die Eigenschaften von Gegenständen, die bei der Abbildung erhalten bleiben oder verloren gehen (zum Beispiel die Länge und Breite des Würfels im Grundriss und in der Perspektive) hinzu. Das Zeichnen nach der Natur schärft den Blick der Zeichnenden weit mehr als das Drücken auf den Auslöser der Kamera oder des Smartphones. Die Kamera sieht immer nur alles, was vor der Linse liegt, die Zeichnerin kann auswählen, kann weglassen und betonen. Einen Gegenstand zu zeichnen lenkt die Konzentration auf die Wahrnehmung und involviert über die Verbindung von Auge, Hand und Hirn mehr als nur einen Sinn. Eine gezeichnete Situation hinterlässt im Gedächtnis Spuren, die auch nach längerer Zeit noch abrufbar sind. Daher bleibt das Freihandzeichnen auf Exkursionen und nicht nur dort so wichtig. Entwürfe entstehen anfangs meist (noch) durch Skizzen. Dies gilt nicht nur in der Architektur, sondern auch in anderen gestaltenden Berufen wie Produktoder Modedesign, Autobau, Möbelentwurf, Filmproduktion und anderen. Genau an dieser Stelle ist wieder die enge Verbindung von Hirn, Hand und Auge – jetzt in umgekehrter Reihenfolge – gefragt. Sobald eine Idee kommunizierbar skizziert ist, wird sie inzwischen in der Regel in digitale Form transportiert und auch digital weiterverarbeitet. Geometrisches Grundwissen ist jedoch auch hier weiter vonnöten. Gute Gestaltung ist überwiegend durch geometrische Grundformen wie Würfel, Quader, Zylinder, Pyramide und Kegel gekennzeichnet. Symmetrie spielt oft ebenso eine Rolle wie ausgewogene Proportionen von Teilen zueinander und zum Ganzen. Das Fügen und Verschneiden der geometrischen Teile untereinander will beherrscht sein. An dieser Stelle kann der Rechner eine große Hilfe sein, weil man am Bildschirm Grundkörper aufeinander stapeln oder anhand der Booleschen Operationen miteinander verschneiden, addieren oder subtrahieren kann, ohne Material zu schneiden, zu sägen oder zu kleben. Solche Vorgänge lassen sich mittlerweile auch parametrisieren.
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Apfel als Pendentifgewölbe
Apfel als Würfelkapitel
Pendentifgewölbe, Würfelkapitel oder Spielwürfel
Man kann also Größenveränderungen (skalieren) und Gestaltänderungen (morphen) darstellen und in Echtzeit begutachten. Dass dadurch geometrisches Wissen erzeugt und vermehrt wird, steht für mich außer Zweifel. Bei sogenannten Durchdringungsaufgaben (ein Körper durchdringt den anderen) ist der Erkenntnisgewinn solch parametrisierter Darstellungen wesentlich größer als das früher übliche Zeit aufwändige Konstruieren in zugeordneten Normalrissen (Grund- und Aufriss). Es gibt also mehrere Wege zu dem Ziel, geometrisches Wissen zu erwerben. Ich selbst bin überzeugt, dass diese Wege nicht konkurrierend sind, sondern sich bestenfalls ergänzen. Zu einer guten Ausbildung in gestaltenden Berufen wie der Architektur gehören daher mehrere Komponenten:
Abbildungen wie Grundrissen, Schnitten, Ansich ten, Axonometrien und Perspektiven gehört natür lich dazu. Dass das alleinige Betrachten des ganzen räumlichen Modells nicht ausreicht, kann man von der Medizin lernen. Deren bildgebende Verfahren (Röntgen-, Computer- und Magnetresonanztomografie) beruhen auf der Herstellung von Schnittbildern, da es dem Menschen nicht gegeben ist, räumlich hintereinander liegende Teile hinreichend zu filtern und dadurch zu erkennen. Den unterschiedlichen Zugang zu einem Phänomen mit physikalischem Modell, zeichnerischer Skizze und digitalem Modell möchte ich am Beispiel des Pendentifgewölbes und des Würfelkapitels zeigen. Obwohl in der Größe so unterschiedlich und einerseits den Raum beschreibend (Pendentifgewölbe), andererseits ein mit Material gefülltes tragendes Bauteil (Würfelkapitel), liegt beiden das gleiche geometrische Problem zugrunde, nämlich die Frage: Wie gelingt der räumliche Übergang von einem Quadrat zu einem Kreis und umgekehrt. Es gelingt genau dann, wenn man einen halben Würfel und eine Ankugel miteinander verschneidet. Was ist eine Ankugel? Sie liegt der Größe nach zwischen der Inkugel, die vollständig innerhalb des Würfels liegt und die Würfelseiten in den Flächenmitten berührt, und der Umkugel, die den Würfel vollständig umschließt und auf deren Oberfläche die Eckpunkte des Würfels liegen. Die Ankugel hat ebenso
wie In- und Umkugel mit dem Würfel den Mittelpunkt gemeinsam. Die Kugeloberfläche berührt die Würfelseiten in den Seitenmitten. Als Durchdringungskurven zwischen Ankugel und Würfel ergeben sich Kreise auf den quadratischen Würfelseiten, die die Würfelkanten in deren Mittelpunkt berühren. Als Übergangsflächen zwischen Quadrat und Kreis stellen sich Teile der Kugel ein, die Pendentifs oder Hängekuppeln genannt werden. Liegt das Quadrat unten und der Kreis oben, hat man ein Pendentifgewölbe vor sich. Das bekannteste Beispiel ist die Hagia Sophia in Istanbul. Hier abgebildet ist die Pendentifkuppel von San Giorgio Maggiore in Venedig mit farblich betonten Pendentifs zum besseren Verständnis. Liegt der Kreis unten und das Quadrat oben, hat man das romanische Würfelkapitel vor sich. Den zeichnerischen Zugang zur Geometrie im Alltag haben wir seit Jahren in dem Kurs „Skizze als Entwurfsstrategie“ untersucht.5 Neben Häusern, Möbeln und Architekturdetails wurden dort auch Türdrücker gezeichnet. Sie sind das seltene Beispiel von Zeichnungen im Maßstab 1 : 1. Man kann während des Zeichnens die eigene Hand als Maßstab verwenden. Wie immer, wenn man sich einem Gegenstand nähert, stellt sich heraus, dass man Kategorien bilden kann. Der Großteil der Türdrücker wird durch Addition geometrischer Objekte gebildet. Wittgenstein biegt einen zylindrischen Querschnitt im rechten Winkel. Es entsteht eine Abfolge von: Zylinder, Torus, Zylinder, Halb-
einem vorbereitenden handwerklichen Praktikum. Baustelle oder Werkstatt ist besser als Büro. Dieser praktische Umgang mit Material wird weiter gepflegt beim Bauen von Modellen.
eine Zeichenausbildung. Auf den Gebrauch von Reißschiene, Zirkel und Lineal kann man möglicher weise auch verzichten und auf die Skizze setzen. Das Aktzeichnen gehört ebenfalls in diesen Zusammen hang. CAD-Ausbildung, die selbstverständlich dreidimen sional sein muss. Das Erzeugen von klassischen
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In-, An- und Umkugel eines Würfels
Pendentifkuppel San Giorgio Maggiore, Venedig
Romanisches Würfelkapitel
kugel. Aus Proportionsgründen wird der erste Teil als steiler Kegel ausgebildet. Gropius knickte für seinen Bauhausdrücker ein quadratisches Profil um 90 Grad und schob ein zylindrisches Profil über das Griffteil. Ein ebenfalls unter Architekten beliebter Türdrücker ist ein Zylinder, der unter 45 Grad geschnitten und neu zusammengesetzt ein Rohrknie bildet. Völlig anders agieren Designer wie zum Beispiel Johannes Potente. Sie gehen auf die Form der menschlichen Hand ein und entwickeln den Türgriff wie einen Tonklumpen, den eine fast zur Faust geschlossene Hand formt. Es entsteht eine freie Form, die jedoch nicht beliebig gestaltet ist, sondern wie ein Handschmeichler auftritt. Auch wenn es sich hier um Freiformen handelt, ist zum Entwurf, zur Darstellung und zur Herstellung geometrisches Wissen gefragt. Freie Form heißt nicht frei von Geometrie. Es kommt noch viel schlimmer. Je freier die Form, desto höher der geometrische Aufwand. Wer sich mit Freiformen beschäftigt, tut gut daran, etwas Wissen über Geometrie mit zu bringen. Was eine Tangente ist oder ein Krümmungskreis sollte man schon wissen, wenn man Splines und Spline-Flächen zusammen baut um Freiformflächen zu beschreiben. Grundsätzlich verlangen CAD-Systeme geometrisches Grundwissen. Die Fangfunktionen zur Bestimmung von Endpunkt oder Mittelpunkt einer Strecke oder des Lotfußpunktes von einem Punkt außerhalb einer Strecke sind nichts anderes als angewandte Geometrie. Zum Zeichnen einer Ellipse fragen CAD-Programme die Endpunkte der Haupt- und Nebenachsen ab. Man
sollte also schon wissen, was hier gemeint ist, wenn man CAD-Programme bedienen will. Wer mehr über den Einfluss der Geometrie auf Mathematik, Technik und Kunst wissen will, dem sei das Buch von Christoph Scriba und Peter Schreiber 5000 Jahre Geometrie empfohlen.6 Wichtig erscheint mir Folgendes: Auch wenn das Zeichnen von Hand mit Zirkel und Lineal nahezu ausstirbt, bleibt es notwendig, Geometrie zu üben oder besser noch zu beherrschen. Die Methode dazu ist zweitrangig. Wie ich zeigen wollte, kann das über handwerkliche Tätigkeiten, Zeichnen – auch Freihand oder Skizze – und mit Hilfe des Rechners geschehen. Allerdings glaube ich nicht, dass das gelingt, wenn es nicht begleitet wird. Trial and error sind zwar manchmal gut, in diesem Fall aber wenig zielführend. Wie in vielen Wissensgebieten erschließen sich geometrische Zusammenhänge nicht von selbst. Es bedarf eines Trainers, der die Grundlagen möglichst anhand von anschaulichen Beispielen erläutert. An welchem Fach das angelagert ist, sei dahingestellt. Ich würde es der Fachvertreterin überlassen, die die meiste Ahnung von Geometrie hat.
Descriptive Geometry superfluous in times of computer aided design? Let's try to avoid all geometric terms to describe objects and situations. These are e.g. length, width, height, rectangular, round, square metres, enclosed space, and so on. Architecture then can no longer be described. Geometry helps us to orient ourselves in our three-dimensional world. There are several ways to acquire geometric knowledge:
geometry, yesterday – today – tomorrow The core of architectural presentation is “descriptive geometry”. It dates back to Gaspard Monge (French mathematician, 1746–1818), who with his “Géométrie descriptive”1 of 1794–1795 laid the foundations for a method of mastering three-dimensional problems. Is
in a preparatory internship; at through an education in drawing; through CAD-training. As in many fields of knowledge, geometric relationships do not open up by themselves. It requires a teacher who explains the basics by means of illustrative examples. To which department this is attached is an open question. I would leave it to the colleague who has the most idea about geometry. 1 Monge, Gaspard: Geometrie descriptive. Paris 1794–1795 2 Duerer, Albrecht: Underweysung der Messung, mit dem Zirckel und Richtscheyt, in Linien, Ebenen und gantzen corporen. Nürnberg 1525 3 Boldt, Rosemarie/Rockstein, Margitta (Hg.): Fröbels Kindergarten. Ein Zukunftsmodell aus der Vergangenheit. Rudolstadt 2015 4 Wright, Frank Lloyd: An Autobiography. Portland 2005 5 Schmid-Kirsch, Albert (Hg.): unplugged drafting – Die Handskizze als Entwurfsstrategie. Hannover 2011 6 Scriba, Christoph J./Schreiber, Peter: 5000 Jahre Geometrie – Geschichte, Kulturen, Menschen. Berlin 2009
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farbe, naturwissenschaft und bauen
klaus littmann Professor für Werkstoffchemie und Beschichtungstechnik Professor Dr. rer. nat. Klaus Littmann hat 1991 zu einem Thema der Elektrochemie promoviert und ist nach acht Jahren wissenschaftlicher Tätigkeit im Bauingenieurwesen seit 2000 Professor für Werkstoffchemie und Beschichtungstechnik an der Leibniz Universität Hannover. Die Forschungsthemen umfassen unter anderem Aufbau und Dauerhaftigkeit von Beschichtungen, Wirksamkeit von hydrophobierenden Imprägnierungen und Funktionsbeschichtungen.
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eine einleitung und vier beispiele Farbe
kann, glaubt man den Quellen, als eine frühe Motivation der Menschen, sich mit Natur zu beschäftigen, angesehen werden. 2000 Jahre bevor die Naturwissenschaften sich unter diesem Namen entwickelten, war Aristoteles zwar sicher nicht der Erste, der sich mit den Mischfarben beschäftigte, die sich ergeben, wenn bunte Gläser übereinander gehalten werden, aber er war der Erste, der dazu schrieb. Nach dem Wiederaufkommen der Naturbeobachtung in der Renaissance setzten sich immer wieder Philosophen, Schriftsteller, Kunstmaler und später eben Naturwissenschaftler mit der Farbigkeit auseinander, im Wesentlichen, um eine Ordnung innerhalb der Farben und eine Erklärung für das Phänomen zu finden. Zwei wesentliche, unterschiedliche Ansätze dazu können hervorgehoben werden: Seit dem frühen 17. Jahrhundert sind Farbordnungssysteme belegt, die aus den unterschiedlichsten Motivationen entstanden, angefangen bei Bemühungen, die Farben geometrisch sinnvoll anzuordnen bis hin zu Zuordnungen von Farben zu menschlichen Charaktereigenschaften, heute ein Bestandteil der Farbpsychologie. Dem Thema Farbe, Naturwissenschaft und Bauen näherten sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, als Anwendungen jenseits der reinen Ästhetik der Farbigkeit ins Spiel kamen. So im Zuge der Industrialisierung, als es notwendig wurde, Farben reproduzierbar herzustellen und erste Farbmusterkarten den Kunden vorab zeigten, wie genau die Farbigkeit ihrer Vorhänge oder Möbelbezüge sein würde. Möglich wurde dies durch die Herstellung synthetischer organischer Pigmente – im großen Stil ab etwa Mitte des 19. Jahrhunderts –, die das Spektrum anwendbarer Farbtöne enorm erweiterten, kannte man doch bis dahin nur natürliche, Schwankungen in der Farbigkeit unterworfene, Farbmittel. So wurde es dadurch möglich und auch nötig, Farbtöne exakt zu kommunizieren, eine Tatsache, die die Ansprüche an Farbordnungssysteme stark erhöhte. Die Festlegung der drei Begriffe Farbton, Sättigung und Helligkeit und deren Einordnung in dreidimensionale Koordinatensysteme wie zum Beispiel im CIEL*a*b*-System waren
wesentliche Schritte. Moderne Farbordnungssysteme sind Handwerkszeuge der Farbplaner, Drucker und Designer, die auch Verbindungen zu den weiter unten genannten Messmethoden herstellen können, auch wenn weiterhin reine Vergleichssysteme mit Farbfächer am Markt vertreten sind.
Farbauswahlfächer Der zweite wesentliche Ansatz war der, das Licht physikalisch als Farbgeber zu ergründen. Die Zuordnung von Farben zu Wellenlängen des Lichtes ist auch das, was die meisten Menschen als erstes nennen, wenn sie nach dem Zusammenhang zwischen Farbe und Naturwissenschaft gefragt werden. Auch hier gab es enorme Fortschritte, ausgehend von Newtons Prismenversuch, der zeigte, dass sich das weiße Licht aus farbigem Licht zusammensetzt, über Le Blon, der die Differenzierung von Licht- und Körperfarben aufzeigte, und das Gesetz von Lambert und Beer, das quantitative Anwendungen der Bestimmung von Lichtfarben erlaubt, bis hin zu modernen Farbmessmethoden, die eine Verbindung von Messwerten zu Farbordnungssystemen herstellen. Essentiell war auch die Erkenntnis, dass die Wellenlängen des Lichtes einen kleinen Ausschnitt aus dem großen Bereich der elektromagnetischen Wellen darstellen.
Die folgenden Beispiele sollen zeigen, an welchen Stellen des Bauens und der Analyse von Bauten naturwissenschaftliche Betrachtungen der Farbigkeit hilfreich sein können. Beispiel 1: Die Entstehung von Farbe Farbton, Sättigung und Helligkeit können eine Farbe beschreiben, aber wie entsteht sie? Im Wesentlichen sind es zwei Bereiche, die dies bestimmen: die Erzeugung einer Farbe am Objekt und die Wahrnehmung der Farbe durch uns Menschen. Letztere geschieht in Auge, Sehnerv und Gehirn und ist durchaus individuell und fehlerbehaftet und soll hier nicht thematisiert werden. Die Erzeugung der Farbe am Objekt kann auf vielen unterschiedlichen physikalischen Erscheinungen beruhen und sollte zunächst noch in lichterzeugende Objekte und beleuchtete Objekte, also in Licht- und Körperfarben, differenziert werden. Die Lichterzeugung kann thermisch (Sonne, Kerze, Glühlampe, Blitz …) oder nichtthermisch (Leuchtdiode, Leuchtstofflampe, Laser, Knicklicht, Glühwürmchen …) erfolgen. Thermische Lichtquellen besitzen kontinuierliche Spektren, in denen alle Wellenlängen des sichtbaren Lichtes mehr oder weniger stark vertreten sind. Nichtthermische Lichtquellen haben einen oder mehrere scharf abgegrenzte Wellenlängenbereiche bis hin zum monochromatischen Laserlicht. Diese Lichtfarben spielen bei der Farbwiedergabe und -wahrnehmung eine wichtige Rolle. Schon Newton stellte fest, dass dieselbe Farbe bei unterschiedlichem Licht unterschiedlich wirkt und bezeichnete dies als Metamerie. Die Farben beleuchteter Gegenstände – Körperfarben – entstehen durch Vorgänge, die dem auftreffenden, nehmen wir einmal an, weißen Licht bestimmte Wellenlängenbereiche entziehen, so dass für den Betrachter Farbigkeit entsteht. Ohne auf die einzelnen Vorgänge weiter eingehen zu wollen, kommen hier die Lichtbrechung (z. B. Prisma), Streuung (z. B. Himmelsblau), Remission (z. B. Pigmente, Farbstoffe) und Interferenz (z. B. Öl auf nasser Straße, Effektpigmente) in Betracht. Die Einzelanalyse und korrekte Beschreibung solcher Vorgänge ist recht schwierig, so dass in der Ausbildung meist mit recht vereinfachten Modellen gearbeitet werden muss.1
Die häufigste Entstehung von Farbe für Bauzwecke könnte also umschrieben werden: Nicht näher definierte Lichtquelle beleuchtet pigmenthaltige Oberfläche, die Pigmente absorbieren bestimmte Lichtanteile und remittieren eine daraus resultierende Farbe. Probleme fangen bautypisch dann an, wenn die Rezipienten mit diesem Farbeindruck nicht einverstanden sind. Beispiel 2: Die Begriffe Diskussionen über die Farbigkeit und ihre Ästhetik werden sehr emotional geführt. Im (oft sogar juristischen) Streit, „welche Farbe der Farbe denn die richtige Farbe ist“, wird gern vergessen, dass eine eher wissenschaftliche Verwendung der Begriffe die Diskussion leicht versachlichen kann. So kann im obigen Satz sowohl gemeint sein, dass der Farbton der Beschichtung den falschen Grauwert hat, als auch festgestellt werden, dass unklar ist, ob das Beschichtungsmaterial mit dem gelberen oder dem grüneren Farbton verwendet werden soll. Auf diese Mehrdeutigkeit zielt die Norm2 ab, wenn sich dort der schöne Satz findet: „Farbe ist durch Buntton, Sättigung und Helligkeit gekennzeichnet. Für Beschichtungsstoffe und Beschichtungen sollte das Wort Farbe im Sprachgebrauch nur für zusammengesetzte Begriffe gebraucht werden wie z. B. […] Fassadenfarbe.“ Der Autor, der als Gutachter im Bereich der Beschichtungen oft solcherlei Diskussionen verfolgen darf, fühlt sich dann an den alten rheinischen Maler erinnert, der immer betonte: „En jood Färv muss stinke“, eine gute Farbe muss stark riechen – womit gemeint war, dass seiner Überzeugung nach nur lösemittelhaltige Beschichtungsstoffe dauerhaft sind. Beispiel 3: Die Farbmessung Trefflicher noch als über zweifelhaft angebrachte Begriffe lässt sich über den am Bauwerk verwendeten Farbton diskutieren. Auch hier schafft naturwissenschaftliches Vorgehen in Form von Farbmessungen zumindest sachliche Grundlagen. Farbmessungen werden heute meist im Spektralverfahren durchgeführt. Über den Wellenlängenbereich des sichtbaren Lichtes werden die Intensitäten der zu untersuchenden Licht- oder Körperfarbe ausgemessen. Bei den
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Körperfarben – also etwa einer Fassadenfarbe – wird diese in einem farbneutralen Raum mit definiertem Licht angeblitzt und das zurückgeworfene Licht gemessen. Durch die inzwischen über hundert Jahre andauernde Entwicklung der Messgeräte und die heute zur Verfügung stehende Rechentechnik ist die Anwendung sehr einfach geworden. Dies betrifft sowohl die Anwendung (Aufsetzen, Knopf drücken, Übertragung zum Rechner geht automatisch) als auch die Gerätegröße (nicht größer als eine Computermaus). Schwieriger kann sich die Interpretation der Daten gestalten. Die Parameter Farbton, Sättigung und Helligkeit werden als Koordinaten in einem Farbraum – meist der CIEL*a*b*-Farbraum – ausgegeben. Dieser Farbraum besitzt zwei Farbtonkoordinaten a* und b* sowie eine senkrechte Helligkeitsachse L*. Die Farbabstände ΔE können als Abstände in diesem Koordinatensystem berechnet werden. Auf dieser Grundlage kann dann wieder die Diskussion starten, in diesem Fall, welche Farbabstände für das menschliche Auge noch sichtbar sind – dies ist, wie man aus vielen Arbeiten (auch aus dem Institut für Berufswissenschaften3), weiß, von einigen Parametern wie von der Struktur der Oberfläche, dem infrage stehenden Farbton oder dem Glanz abhängig. Beispiel 4: Die Farben des Unsichtbaren Das für den Menschen durch die Augen wahrnehmbare, „sichtbare“ Licht reicht von Wellenlängen ab etwa 380 nm (Nanometer, millionstel Millimeter) bis rund 700 nm – das entspricht dem Bereich, in dem
Farbmessgerät
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die Einstrahlung der Sonne am intensivsten ist. Längere Wellenlängen als die des sichtbaren Lichtes sind Infrarotwellen, kürzere sind Ultraviolettwellen. Diese Bereiche bezeichnet die Physik ebenfalls als Licht, auch wenn beide für den Menschen nicht sichtbar sind – wohl aber beispielsweise für Bienen oder Hühner, die auch im nahen Ultraviolett sehen.4 Da also auch diese Wellenlängenbereiche Licht sind, gelten hier ebenso die Gesetzmäßigkeiten und Mechanismen zur Erzeugung von Farbe, die weiter oben genannt wurden. Treten bestimmte Wellenlängenbereiche des Lichtes in Wechselwirkungen mit Substanzen, finden Auslöschungen von Wellen statt, also das, was im sichtbaren Bereich zu remittierter Farbe führt. Werden rote und blaue Anteile des Lichtes absorbiert, so bleibt grün übrig, wie beispielsweise beim Chlorophyll, dem Blattgrün. Nun ist Farbe im sichtbaren Bereich aber recht unspezifisch: Aufgrund eines bestimmten Farbtons auf eine bestimmte Substanz zu schließen ist ohne weitere Informationen nicht zulässig. Anders wird das im infraroten Licht. Bestimmte Teile der Moleküle absorbieren exakt bestimmte Wellenlängen. Strahlt man eine Probe mit Infrarotlicht an, so beweist das Fehlen einer Wellenlänge im remittierten oder reflektierten Licht das Vorhandensein zugehöriger, absorbierender Molekülteile. Ein Ester, wie zum Beispiel in einer Acrylatfarbe, hat ebenso eine spezifische Absorptionsfrequenz wie ein aromatisches Gerüst in einem Epoxidharz. In einem bestimmten Wellenlängenbereich wird das so kleinteilig, dass zwei Substanzen oder Substanzgemische nicht identisch sein können, wenn das Absorptionsspektrum nicht exakt gleich ist – man spricht daher vom Fingerprintbereich. So wird – zusammen mit den Beispielen 1 und 2 – der unscharfe Begriff Farbe noch unschärfer. Auch wenn der Maler an der Fassade den richtigen Farbton aufgebracht hat, so weist man mittels Infrarotspektroskopie leicht nach5, dass beispielsweise nicht das Material von Hersteller A mit Acrylat als Bindemittel verwendet wurde, sondern eine Silikonfarbe von Hersteller B. Vergleichsproben, deren Herkunft bekannt ist, also eine Spektrenbibliothek, sind natürlich Voraussetzung. Kriminalämter nutzen die Methode beispielsweise auch, um im Falle einer Fahrerflucht aus
geringen Farbrückständen (Fahrzeuglack), die durch den Unfall am geschädigten Fahrzeug hängenbleiben, bei gut sortierter Spektrenbibliothek baujahrscharf Autohersteller und -modell benennen zu können. Pferd Biene Huhn 300
400
500
600
Mensch 700
Wellenlänge in mm Spektrale Sehbereiche unterschiedlicher Lebewesen7 Zum Schluss: Ist heute alles bekannt? Das alles abschließende Beispiel wäre schwer zu finden – zumal in einem monochromen Band. Vielleicht ist es daher zielführender, zu fragen, ob denn nun alles Naturwissenschaftliche zu den Farben (in jeder Wortbedeutung) bekannt ist, oder wo noch Ziele der Forschung liegen. Manche Fragestellungen kommen eher überraschend. Titandioxid ist das, nein, das wichtigste kommerzielle Pigment überhaupt. Dieses weißeste Weiß, das wir kennen, ist seit ziemlich genau 100 Jahren auf dem Markt und in nahezu jedem weißen oder bunten Anstrichstoff enthalten, auch weißes Papier wird dadurch aufgehellt. Jährlich werden etwa sieben Millionen Tonnen Titandioxid produziert: keine weiß oder bunt beschichtete Wand, in der es nicht enthalten wäre. Aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften, insbesondere seines hohen Brechungsindex, wird es von keinem anderen Weißpigment erreicht. Die Europäische Chemikalienbehörde kam im Juni 2017 aufgrund nicht unumstrittener Studien zum Ergebnis, dass Titandioxid als krebsverdächtig bei inhalativer Aufnahme einzustufen ist. Dieser Einstufungsvorschlag muss noch von der Europäischen Kommission geprüft und gegebenenfalls umgesetzt werden. Sollte dieses Material ersetzt werden müssen – wie und womit weiß noch niemand genau –, so müssten wir uns wohl alle an andere, weit weniger bunte Farbeindrücke gewöhnen.
Ein Beschichtungsstoff besteht neben den farbgebenden Bestandteilen vor allem aus einem Bindemittel. Waren dies seit dem Altertum vor allem Öle, gekochte Leime und andere der Natur entnommene Materialien, wurden seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts mehr und mehr synthetische Bindemittel auf der Basis von Erdölprodukten eingeführt. Deren bessere Eigenschaften bezüglich Durchsichtigkeit (und damit klarerer Farbwirkung der enthaltenen Pigmente), Trocknung und Beständigkeit führten Ende des Jahrhunderts zu fast vollständigem Ersatz der natürlichen Materialien. Seit einigen Jahren sind wir auf dem Weg zurück. Mehr noch als die Rohstoffknappheit an sich haben der Verzicht auf Lösemittel, der auf dem Verordnungswege erreicht wurde, und Nachhaltigkeitsüberlegungen dazu geführt, dass natürliche Rohstoffe wieder verstärkt Eingang in die Farbenproduktion finden. Bis das selbst erklärte Ziel einiger Produzenten, höhere zweistellige Prozentzahlen ihrer Produktion auf natürliche Rohstoffe wie Cellulose oder Öle umzustellen, erreicht ist, wird noch viel geforscht werden. Zu guter Letzt seien die offenen Fragestellungen genannt, was die Zusammensetzung natürlicher Farbtöne angeht. Jeder kennt wohl Kornblumenblau – als Farbton. Die Aufklärung der Struktur der farbgebenden Substanz hat eine lange Geschichte. Erst vor
Mineralpigmente, rechts hinten: Titandioxid wenigen Jahren konnten die Zusammensetzung und die komplexe Struktur des Farbmittels bestimmt werden6 – eine Tatsache, die bei einer Zusammensetzung des Supramoleküls der Summenformel C366H384O228FeMg (was alleine schon von der Anzahl der beteiligten Atome jedes synthetische Pigment weit in den Schatten stellt) verständlich erscheint. Die Natur bietet also durchaus auch die kompliziertesten Ansätze zum Thema Farbe.
colour, the natural sciences and building – an introduction and four examples Colour has many aspects from a natural science point of view, which can be helpful in planning or analysing buildings. Beginning with a short introduction to the history of the natural sciences as they deal with colour as a central theme, four examples of building-relevant approaches to colour and coatings – in German both terms are called Farbe – are described. The know-ledge of how colours are generated and detected, some appropriate terminology when talking or writing about colours, colour measuring systems and spectroscopy techniques constitute our four examples. The article finishes with some thoughts on what remains to be done in the natural sciences in terms of coatings and colour.
1 Niebuhr, Sebastian: Grenzen der didaktischen Reduktion an Beispielen physikalischer Vorgänge im Bereich der Farbtechnik. Masterarbeit im Fach Farbtechnik und Raumgestaltung, Leibniz Universität Hannover 2018 2 Beschichtungsstoffe – Begriffe. Dreisprachige Fassung EN ISO 4618:2014 3 Borcharding, Tanja: Grenzwertbestimmung für Gesamtfarbabstände in Abhängigkeit vom subjektiven Empfinden von Farbänderungen für unterschiedliche Farbtonkombinationen. Masterarbeit im Fach Farbtechnik und Raumgestaltung, Leibniz Universität Hannover 2015 4 Scholtyßek, Christine/Kelber, Almut: „Farbensehen der Tiere“. In: Der Ophthalmologe. 2017, Band 114, S. 978–985 5 Littmann, Klaus: Diagnose von Schäden an Bodenbeschichtungen mit Hilfe chemischer Analytik. Tagung Bauchemie, 5.–6. Oktober 2006, GdCh-Monografien, Band 36, S. 213 6 Roth, Klaus: „Die Suche nach dem Blau der ‚Blauen Blume‘“. In: Chemie in unserer Zeit. 2018, Band 52, S. 192–200
Ölfarben, geöffnet: Titanweiß
7 Vgl. Anm. 4
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professorinnen und professoren
Prof. Dr. Rüdiger Prasse Dekan Institut für Umweltplanung
Prof. Zvonko Turkali Institut für Entwerfen und Gebäudelehre
Prof. Jörg Friedrich Institut für Entwerfen und Gebäudelehre
Prof. Hilde Léon Institut für Entwerfen und Gebäudelehre
Prof. Michael Schumacher Institut für Entwerfen und Konstruieren
Prof. Dr. Dirk Bohne Institut für Entwerfen und Konstruieren
Prof. Dr. Margitta Buchert Institut für Geschichte und Theorie der Architektur
Prof. Dr. Markus Jager Institut für Geschichte und Theorie der Architektur
Prof. Dr. Barbara Zibell Institut für Geschichte und Theorie der Architektur
Prof. Dr. Tanja Mölders Institut für Geschichte und Theorie der Architektur
Prof. Dr. Albert Schmid-Kirsch Institut für Gestaltung und Darstellung
Prof. Mirco Becker Institut für Gestaltung und Darstellung
Prof. Katja Benfer Institut für Landschaftsarchitektur
Prof. Dr. Joachim Wolschke-Bulmahn Institut für Landschaftsarchitektur
Prof. Christian Werthmann Institut für Landschaftsarchitektur
Prof. Dr. Christina von Haaren Institut für Umweltplanung
Prof. Dr. Michael Reich Institut für Umweltplanung
Prof. Dr. Eva Hacker Institut für Umweltplanung
14
Prof. Alexander Furche Institut für Entwerfen und Konstruieren
Prof. Jörg Schröder Institut für Entwerfen und Städtebau
Prof. Andreas Quednau Institut für Entwerfen und Städtebau
Vertr. Prof. Carl Herwarth von Bittenfeld Institut für Entwerfen und Städtebau
Prof. Anette Haas Institut für Gestaltung und Darstellung
Prof. Dr. Klaus Littmann Institut für Berufswissenschaften im Bauwesen
Prof. Dr. Andreas O. Rapp Institut für Berufswissenschaften im Bauwesen
Prof. Dr. Martin Prominski Institut für Freiraumentwicklung
Prof. Dr. Christian Albert Institut für Umweltplanung
Apl. Prof. Dr. Michael Rode Institut für Umweltplanung
Prof. Dr. Rainer Danielzyk Institut für Umweltplanung
Prof. Dr. Frank Othengrafen Institut für Umweltplanung
Weitere Professorinnen und Professoren der Fakultät: Prof. Dr. Bettina Oppermann, Institut für Freiraumentwicklung Prof. Dr. Anke Seegert, Institut für Landschaftsarchitektur Prof. Gilbert Lösken, Institut für Landschaftsarchitektur Prof. Dr. Bettina Matzdorf, Institut für Umweltplanung Fotos: Julian Martitz
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schaufenster
ernst-schulze-forum in celle Jano Fischer, Juan Carlos Sousa > SEITE 46
18
hannover totale ii – verlagshaus nordhafen Fabian Wenning, Jan Wilmer > SEITE 54
19
die architektur der deutschen landesparlamente – schwerin, berlin, potsdam, bremen, hamburg, hannover Laura Bollwein, Pia Weber, Viktoria Saller, Sabrina Reith, Julia V. C. Müller, Jennifer Deich > SEITE 183
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teilhafen – inklusive stadtteilmediathek im lindener hafen Laura Kettler, Christopher Schmidpeter > SEITE 96
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schoenfliess stuhl – ein möbel für den präsidenten Benjamin Grudzinski, Robin Höning > SEITE 177
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zaytoun philharmonie – ein israelisch-palästinensisches konzerthaus für jerusalem Fabian Wieczorek > SEITE 52
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productive city bruxelles – vertical storage bruxelles Nils Klinkmann > SEITE 78
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digitale fabrikation – dma ii Gruppenarbeit des zweiten Semesters Bachelor Architektur > SEITE 110
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productive community – eine tagesförderung der lebenshilfe hannover Pia Gesenhues, Sarah Rietentiet, Lisa-Marie Schwuchow > SEITE 68
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portfolio Hendrik Wiese > SEITE 106
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„ basierend auf dem zusammentreffen unterschiedlicher und gemeinsamer haltungen, einstellungen, orientierungen sowie traditionen entstehen planungskulturen in der praktischen zusammenarbeit der akteure und den damit verbundenen lern-, anpassungs- und annäherungsprozessen.“
planungskulturen kooperativer stadtgrün-entwicklung Dr. Martin Sondermann > SEITE 158
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all in between – hamburgs boulevard zwischen schanze und karolinenviertel Rosa Barner, Enrica Krabbe > SEITE 82
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Fernwärmenetz
Verluste
Heizkreise
Heizflächen
Lüftungstechnik Allgemein
Stromnetz
Kompressionskältemaschinen Kältemaschine Großmieter
Verluste
Geothermieanlage Ringleitung Mieter
Kälteverteilung Fahrtreppe & Aufzüge Sonstiges
Nebengebäude Transformationsverluste
Parkfläche
Shops
Energieflüsse im Shoppingcenter A (Juli 2015 bis Juni 2016)
enmodus – energiedatengestützte optimierung modular geplanter shoppingcenter Prof. Dr. Dirk Bohne, Dr. Kamyar Nasrollahi, Mu Huang, Marcus Vogt, Sven Stolle > SEITE 161
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Wärme
Strom
Kälte
flussbadverflechtung – urbane erlebnisse am wasserraum schaffen soziale interaktion Kazutaka Tambe, Yung-Chin Shih > SEITE 120
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naturverträgliche energieversorgung 2050 – aus 100 % erneuerbaren energien Prof. Dr. Christina von Haaren, Dr. Julia Wiehe, Anna Walter > SEITE 170
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grüne gärten – bepflanzungsplanung mit den aspekten textur, struktur und form Sabrina König > SEITE 136
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diy democracy – eine betrachtung über macht, architektur und teilhabe am waterlooplatz, hannover Ibrahim Klingeberg-Behr > SEITE 100
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zeitraum – gestaltungsmöglichkeiten von infrastrukturen am beispiel des nord-ostsee-kanals Lukas Merkel > SEITE 128
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LEBENDIGE KLEINTEILIGKEIT
Ausgangspunkt
internationale niedersächsische vernakularität Sören Tanke > SEITE 88
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Analyse
bildarchitekturen Marina Maria Wetzel > SEITE 114
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zeitreise – auf den spuren des grünen reichtums in hannover Juliane Roth, Mira Ruben, Danyang Shi, Yung-Chin Shih, Bing Sun > SEITE 130
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aufschwung – mönchengladbach neu verbunden Wen Chen, Ewa Carolyn Heider, Linda Anouk Klüver > SEITE 134
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bom viver – flusssiedlung in amazonien Aleksandra Eggers > SEITE 74
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„ wenn freiräume in sich verdichtenden städten knapp werden, bieten friedhöfe ein wertvolles freiraumpotenzial, das auch für erholung genutzt werden könnte.“
ewig. lebendig. Birte Gartelmann, Carlotta Reuter > SEITE 124
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studentische projekte
institut für entwerfen und gebäudelehre
ieg Baukunst Prof. Zvonko Turkali Entwerfen und Architekturtheorie Prof. Jörg Friedrich Stadt Raum Gestaltung Prof. Hilde Léon
ernst-schulze-forum in celle > SEITE 46
ein bürgerhaus für amsterdam-ijburg
accademia europea > SEITE 50
> SEITE 48
zaytoun philharmonie
hannover totale ii
relation
> SEITE 52
> SEITE 54
> SEITE 56
ernst-schulzeforum in celle
Gegenstand der Aufgabe war der Entwurf eines Kulturhauses im Celler Stadtgarten. Die Einrichtung, die den Namen des in Celle geborenen Dichters Ernst Schulze (1789–1817) trägt, bietet nicht nur Raum für eine theoretische Auseinandersetzung mit dem Leben und Werk des Celler Dichters, sondern auch Raum zum Lesen, Vortragen und Diskutieren. Der Entwurf sieht einen Solitärbaukörper vor, der am südlichen Ende des Stadtgartens einen städtebaulichen Kontrapunkt zum Eingangsrisalit des Rathauses bildet. Die einfache städtebauliche Lösung und die Reduktion der Fassadengestaltung zeugen von einer zurücknehmenden Angemessenheit, die das Gebäude wie ein Schatzkästlein wirken lässt. Innenräumlich zeigt sich die architektonische Qualität und das komplexe, offene Raumkonzept insbesondere durch die vertikale und horizontale Durchdringung der Räume. ernst-schulze-centre in celle The subject was a sketch for a house of culture in the municipal gardens in Celle. The facility, which bears the name of the poet Ernst Schulze (1789–1817), offers not only space for debate about the poet’s work, but also dedicated areas for reading, lectures and discussion. The sketch envisages a single construction, to be situated at the southern end of the gardens, so creating a town planning counterpoint to the entrance avant-corps of the city hall. This simple town planning solution and the reduction of the facade testify to an appropriately respectful approach which lets the building function like a little treasure chest. The architectural quality and the complex open-space-concept are evidenced by the vertical and horizontal interpenetration of the interior spaces.
jano fischer, juan carlos sousa Betreuung: Prof. Zvonko Turkali, Dr. Jens Broszeit, Arlette Feltz-Süßenbach, Henrik Weber Baukunst
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ein bürgerhaus für amsterdamijburg
Die Aufgabe war der Entwurf eines kommunalen Bürgerhauses in Amsterdam-Ijburg auf dem Haveneiland. Die Einrichtung beherbergt nicht nur die Räume der kommunalen Verwaltung, sondern bündelt eine Vielzahl öffentlicher Kultur- und Begegnungsangebote, wie eine Bibliothek, Seminarräume sowie einen flexibel nutzbaren Veranstaltungs- und Tanzsaal. Städtebaulich ergänzt der Entwurf für das neue Gemeindehaus den Stadtraum und definiert in Dialog mit einer Markthalle die Form eines neuen Platzes, der sich räumlich zur Wasserkante richtet. Die innere Struktur des gewinkelten Hauptgebäudes ist geprägt durch tragende Boxen, welche von der Außenfassade gelöst sind und somit große Shared Spaces schaffen, die flexible Nutzungen ermöglichen. Die gegeneinander versetzten Ebenen formen einen sowohl horizontal als auch vertikal fließenden Innenraum.
the municipal town hall of amsterdam-ijburg The subject was a sketch for a municipal town hall in Amsterdam-Ijburg on the city’s Haveneiland. The building is intended to accommodate not only municipal offices, but also a whole host of public cultural offerings and meeting rooms, including a library, seminar rooms and a multi-purpose event and dance hall. From a town planning perspective, the sketch for the new municipal building complements the urban space and defines in dialogue with a market hall the form of a new square which is spatially directed towards the canal. The inner structure of the angled main building is characterised by load-bearing boxes that are detached from the outer façade and thus create large shared spaces that enable flexible use. The mutually offset planes form an interior that flows both horizontally and vertically.
laura marie vogt Bachelorthesis Betreuung: Prof. Zvonko Turkali, Dr. Jens Broszeit, Arlette Feltz-Süßenbach, Henrik Weber Baukunst
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accademia europea
Eine Vielzahl von Ländern unterhält eigene Kunst- und Kulturinstitute in Rom. Anstatt diesen Wettstreit nationaler Egos weiter zu befeuern, wird die Errichtung einer Europäischen Akademie in Rom vorgeschlagen. Das längliche Grundstück entlang der Via dei Fori Imperiali liegt an der Schnittstelle zwischen der Altstadt von Cavour und den Ruinen der Kaiserforen. Die Akademie setzt sich aus fünf Programmbausteinen zusammen, die sich in fünf verschnittenen Baukörpern abbilden. Verbindendes Element ist der großzügige öffentliche Raum, der sich durch alle baulichen Elemente zieht und den Höhenversprung zwischen Boulevard und Grundstück ausgleicht. Dieser Raum übernimmt verschiedene Funktionen der darüber angeordneten Bausteine – er ist gleichzeitig Foyer, Durchwegung, Aufenthaltsraum, Café und Ausstellung. accademia europea An increasing number of countries support their own cultural institutes and art academies in Rome. Instead of fuelling this competition of national egos, the project proposes the founding of a European academy. The site along the Via dei Fori Imperiali lies between the old and dense district of Via Cavour and the ancient ruins of the imperial fora. The academy consists of five programmatic modules which are composed in five overlapping volumes. The connecting element is the sequence of spacious public spaces which act as a mediator between the different heights of the site and the different programmatic requirements.
paul eichholtz Betreuung: Prof. Jörg Friedrich, Valentina Forsch, Peter Haslinger, Simon Takasaki, Oliver Thiedmann Entwerfen und Architekturtheorie
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zaytoun philharmonie
ein israelisch-palästinensisches konzerthaus für jerusalem
Die Philharmonie befindet sich am Grenzübergang Zaytoun in Ostjerusalem. Sie platziert sich mit ihrem Konzertsaal unmittelbar unter der Apartheidsmauer und kann sowohl auf israelischer als auch auf palästinensischer Seite über separate Eingänge erschlossen werden. Die Foyerbereiche winden sich von den beiden Zugängen aus als polygonale Doppelhelix in das Erdreich. Sie treffen auf dem Weg nach unten niemals aufeinander, sind jedoch über Sichtbezüge visuell miteinander verwoben. Im Zentrum der nach unten führenden Wege hängt der golden scheinende Konzertsaal, in dem die Zuschauerbereiche ebenso als Doppelhelix angelegt sind. Nach einem Konzert oder während der Pausen ist es den Zuschauern möglich, das gemeinschaftliche Pausenfoyer, welches sich unterhalb des hängenden Saales befindet, mittels der Rampenhelix zu erreichen und mit diversen Gästen in Kontakt zu treten.
zaytoun philharmonie – a israeli-palestinian concert hall for jerusalem The Zaytoun Hall is located in East Jerusalem at the border checkpoint Zaytoun. The concert hall is placed directly under the wall that separates the Palestinian autonomous regions in the West Bank from Israel and can be accessed from both sides. The foyer spaces wind to the ground level from the two entrances as a polygonal double helix. They never meet directly, but are visually interwoven. The concert hall is hanging in the middle of this double helix and its spectator areas are also arranged as a double helix. Only after the concert, all visitors can meet below the concert hall at the bar.
fabian wieczorek Masterthesis Betreuung: Prof. Jörg Friedrich Entwerfen und Architekturtheorie
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hannover totale ii
verlagshaus
nordhafen
Der Ort befindet sich am nördlichen Stadtrand Hannovers. Eingefasst durch eine große Ausfallstraße und den Mittellandkanal, liegt das Grundstück an der äußersten Stadtgrenze zu Niedersachsen. Es fungiert als Stadtausgang, ist aber gleichzeitig auch das Erste, das einfahrende Besucher von Hannover wahrnehmen. Ein zukünftiges Gebäude kann also eine wichtige Landmarke auf der Wasserroute des Kanals werden, das zusammen mit der vorhandenen Industrie eine urbane Kulisse bildet. Am Grundstück treffen vier unterschiedliche Agglomerationsstrukturen aufeinander. Der Ort liegt im Spannungsfeld einer urbanen Industrie im Westen sowie einer kleinteiligen Einfamilienhausbebauung im Süden. Nördlich des Kanals befinden sich großzügige Felder und ein Waldgebiet. Der Entwurf besetzt die gesamte Fläche des Grundstücks.
hannover totale ii – publishing house in nordhafen Surrounded by a large arterial road and the Mittelland Canal, the property is situated on the northern edge of the city, bordering with Lower Saxony. This is a city exit, but is also the first thing which visitors approaching from Hanover catch sight of. Theoretically, a future building here can become a significant landmark on the canal waterways that, together with the surrounding industrial zone, create an attractive urban backdrop. At ground level, four different masses meet. The place is in the field of tension of an urban industrial zone to the west, and a small family home to the south. North of the channel is the largest part of the region. The design extends over the entire area of the property.
fabian wenning, jan wilmer Betreuung: Prof. Hilde Léon, Swantje Grasmann, Arne Kessler Stadt Raum Gestaltung
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relation
ein erweiterungsbau der kunsthalle bielefeld Das
Erdgeschoss der Erweiterung bildet einen gefassten öffentlichen Raum als Pendant zu dem bestehenden Skulpturenpark und ermöglicht so eine Zirkulation rund um die Kunsthalle. Als Tageslichtmuseum interagiert die Kunsthalle mit der Stadt, indem sie durch ihren hohen Fensterflächenanteil Ein- und Ausblicke ermöglicht. Die Kommunikation wird mit der neuen, acht Meter hohen „Schauhalle“ gesteigert: Sie bildet einen neuen städtischen Platz, der mit einem Buchshop im Erdgeschoss, Workshopräumen im ersten Obergeschoss und Veranstaltungen wie etwa einem Kunstkinotag als Aktivator für das Kunstinteresse dient. Die Halle bietet Raum für große Installationen, Performances und sonstige Spektakel der Kunstwelt.
relation – an extension of the kunsthalle bielefeld The ground floor of the extension forms a composite public room rather like a pendent to the existing sculpture park and thus facilitates circulation around the Kunsthalle. Through its design, which is conceived as a daylight museum, the Kunsthalle interacts with the city via its high windows. Communication is magnified by virtue of a 8-metre high new “show hall” forming a new urban space, which also serves as a magnet for art lovers, thanks to its bookshop on the ground floor, its workshop rooms on the first floor and areas for events such as an artistic cinema. The hall offers the space for large installations, performances and other spectacles in the public areas, which are the type common in today's art world.
mick riesenberg Bachelorthesis Betreuung: Prof. Hilde Léon, Thomas Fischnaller, Sabrina Schreiber Stadt Raum Gestaltung
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grundriss 2.og 1:200
grundriss eg 1:200
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institut für entwerfen und konstruieren
iek Baukonstruktion und Entwerfen Prof. Michael Schumacher Gebäudetechnik Prof. Dr. Dirk Bohne Tragwerke Prof. Alexander Furche
harzer woodstock > SEITE 60
integriertes energiekonzept für ein möbelhaus > SEITE 66
ein neues distriktkrankenhaus in ruanda
monolithische wärmedämmung
> SEITE 62
> SEITE 64
productive community
wohnfab
> SEITE 68
> SEITE 70
harzer woodstock
ein „o“ für den oderteich
Der Oderteich ist eine der ältesten Talsperren im Nationalpark Harz und ein beliebter Ausflugsort. Das geplante Besucherzentrum soll über die Flora, Fauna und Geschichte der Talsperre, die seit 2010 zum UNESCOWelterbe zählt, informieren. Das Gebäude befindet sich von Tannen umgeben in unmittelbarer Nähe des Sees. Die äußere Erscheinung des runden Hauses wird durch eine dunkle, flächige, konisch zulaufende Fassade geprägt. Der Zugang erfolgt durch einen gaubenartigen Eingangsbereich, der das geneigte, tief heruntergezogene Dach bricht. Beim Betreten erlebt der Besucher den Kontrast zwischen Innen- und Außenraum. Ein umlaufendes Fensterband öffnet den Blick in den Hof. Die Ausstellung ist als Rundgang organisiert. Durch die Struktur des Hauses entsteht ein introvertierter Bau mit Konzentration auf die Ausstellung.
harzer woodstock – an “o” for the oderteich The Oderteich is one of the oldest dams and a popular tourist destination in the Harz National Park. The new visitor centre will showcase the flora, fauna and history of the dam, which has been a UNESCO World Heritage Site since 2010. Surrounded by fir trees, the building is located in the immediate vicinity of the lake. The external appearance of the circular house is characterized by a dark, flat, conical facade. Accessible through a dormer-like entrance area in the sloped, deeply lowered roof, the building celebrates the contrast between indoor and outdoor space. A continuous band of windows opens the view into the courtyard. The building structure creates introverted spaces with a focus on the exhibition, which is organized as a loop.
felix fritz Bachelorthesis Betreuung: Prof. Michael Schumacher, Prof. Hilde Léon Baukonstruktion und Entwerfen, Stadt Raum Gestaltung
60
Schnitt A 1:100
Grundriss 1:100
61 GSEducationalVersion
ein neues distriktkrankenhaus in ruanda
Die Adaption westlicher Krankenhausarchitektur in Ruanda – ohne den Einsatz von Raumlufttechnik – führte im Gakenke District Hospital zu nicht tragbaren Zuständen der internen Infektionskontrolle. Der sukzessiv erfolgende Neubau mit anschließendem Rückbau des Bestandkrankenhauses sichert zu jedem Zeitpunkt die Grundversorgung des Distriktes und gewährleistet durch die architektonische Setzung eine natürliche Infektionskontrolle. Interne Wartebereiche der Patienten wurden minimiert und Verkehrsflächen in den durchlüfteten Außenraum gelegt. Neuangelegte Infrastrukturen können vom Dorf mitbenutzt werden und nach dem Bau umgenutzt und an die Gemeinschaft zurückgeführt werden. Die restriktive Materialund Konstruktionsart ermöglicht den Beginn diverser sozioökonomischer Prozessstrukturen. a new district hospital in rwanda The adoption of western hospital architecture in Rwanda – without the use of ventilation technology – led to intolerable rates of internal infection at the Gakenke District Hospital. The successive construction of the new buildings, with subsequent dismantling of the existing hospital, ensures basic care for the district at all times and guarantees natural infection control through the architectural setting. Internal in-patient waiting areas were minimised and designated traffic lanes were situated in the ventilated outdoor space. Newly established infrastructure can be shared and used by the village and returned to the community once it is no longer needed. The limited construction materials and methods allow for the start of diverse socio-economic developments.
moritz engel Masterthesis Betreuung: Prof. Michael Schumacher, Prof. Andreas Quednau Baukonstruktion und Entwerfen, Städtebauliches Entwerfen
62
63
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Zusammenfassung der Ergebnisse Neue Bauprojekte werden aufgrund von Vorgaben, Richtlinien und einem steigenden Bewusstsein für den ökologischen Fußabdruck der Gebäude einer immer weitergehenden energetischen Optimierung unterzogen. Die Ergebnisse aus den Untersuchungen zum Projekt „Unionhilfswerk Berlin“ zeigen auf, welche Maßnahmen für dieses Bauvorhaben zu einer Optimierung der Wärmebilanzen beitragen und welche Potenziale sich als gering herausstellen. Die Ergebnisse der Untersuchungen des monolithischen Außenwandaufbaus zeigen, dass die ersten 70
2 ΦT, 50 (U) ΦT, Berlin (U)
60
ΦT,10 (U) d (U)
Berlin 1.5
50 40
1 30 20
0.5
10
0
0.1
0.2 U [W/(m²K)]
0.3
0.4
Abb. 1: Transmissionswärmeverluste und Wandstärke – Einfluss des U-Werts der opaken Wandflächen auf die Transmissionswärmeverluste der Fassade.
ΦHL (U)
70 Heizlast des Gebäudes ΦHL [kW]
Die monolithische Bauweise ist keine neue Erfindung, hat aber trotz oder gerade wegen ihres einfachen Aufbaus und natürlichen Materials viele Vorteile gegenüber konventionellen Wärmedämmverbundsystemen. Das bei dieser Bauweise verwendete Material besitzt eine hohe Wärmekapazität und ermöglicht eine gleichmäßige Wärmeaufnahme und -abgabe an den Raum. Im Sommer können Temperaturspitzen gepuffert und der Effekt der Nachtauskühlung genutzt werden. Dadurch lässt sich der Bedarf an zusätzlichen Raumkühlsystemen verringern oder auch gänzlich ersetzen. Zudem sorgen die hohe Wärmekapazität und die gleichmäßige Wärmeverteilung im Winter für ein behagliches Raumgefühl sowie für geringe Lüftungswärmeverluste. Um ein Gebäude zu konzipieren und zu bauen, das mit Hilfe der genannten Eigenschaften dieser Bauweise ganz ohne Heiz-, Kühl- und Lüftungsanlagen auskommt, bedarf es eines erheblichen Planungsaufwandes. Mit dem Projekt 2226 hat das Architekturbüro Baumschlager Eberle (BE) in Lustenau, Österreich, ein Gebäude entworfen und gebaut, das genau dieses Ziel erreicht hat. Die monolithische Gebäudehülle besteht aus insgesamt 72 Zentimeter starken Wänden mit tiefen Fensterlaibungen, die im Sommer für eine natürliche Verschattung und Reduktion der Energieeinstrahlung in das Gebäude sorgen. Über Nachtlüftung wird das Gebäude gekühlt. Im Winter sollen auftretende interne Lasten in Verbindung mit einer sensorgestützten, natürlichen Lüftung ein angenehmes Raumklima ermöglichen. Nach dem Vorbild des Projektes 2226 entsteht ein weiteres Projekt in Berlin von Baumschlager Eberle Architekten für ein Verwaltungsgebäude der Stiftung Unionhilfswerk. Auf Grundlage der Planungsunterlagen der Architekten wurde von der Prof. Dr.-Ing. Dirk Bohne Ingenieure GmbH eine Studie zum Klimakonzept des neuen Gebäudes durchgeführt, in der das thermische Verhalten des Gebäudes untersucht wurde. Mit den errechneten Maximaltemperaturen in den betrachteten Referenzräumen und den hohen prognos-
tizierten CO2-Konzentrationen im Winter wurde, abweichend vom ursprünglichen Konzept, ein Ergänzungsheizsystem sowie eine raumlufttechnische Anlage empfohlen. Ebenfalls abweichend von Projekt 2226 wurde im Projekt „Unionhilfswerk Berlin“ ein um 15 Zentimeter schlankerer Außenwandaufbau geplant. Wie die Auswirkungen einer Erhöhung der Wandstärke sowie die Variation der Glasflächenanteile der Fassade und deren Qualität unter Berücksichtigung des geplanten baulichen Sonnenschutzes auf die Heiz- und Kühllast sind, soll in dieser Arbeit untersucht werden. Wie viel Wärmedämmung ist sinnvoll und wo liegen die Grenzen der monolithischen Wärmedämmung? In welchem Maße wirken sich die Eigenschaften der opaken Bauteile und Fensterflächen auf den Heiz- und Kühlungsbedarf aus, und welche Maßnahmen zur baulichen Wärmedämmung sind wirtschaftlich effektiv?
Gesamte Wanddicke d [m]
untersuchung des bauvorhabens „unionhilfswerk berlin“
Transmissionswärmeverluste ΦT [kW]
monolithische wärmedämmung
ΦHL (Uw)
Berlin
60
50
40 Mindestanforderung nach EnEV 30
0
0.2
0.4
0.6
0.8
1
1.2
1.4
U-Wert [W/(m²K)]
Abb. 2: Heizlast in Abhängigkeit von den U-Werten – Einfluss der U-Werte der Wand U (hellgrau) bzw. der Fenster Uw (dunkelgrau) auf die Norm-Heizlast des Projektes „Unionhilfswerk Berlin“. Zentimeter der dämmenden Ziegelschicht den größten Effekt auf die Transmissionswärmeverluste der Wand aufweisen. Mit jedem Zentimeter weiterer Dämmung sinkt das Verhältnis von U-Wert-Verbesserung zu dem dafür notwendigen Materialaufwand. Eine Verdopplung der geplanten Dämmung und eine daraus resultierende Außenwandstärke von 83 Zentimetern senkt die Gesamt-Heizlast des Gebäudes um 3 Prozent der Ausgangs-Gesamt-Heizlast. Die Grenzen der monolithischen Dämmung sind daher sowohl wirtschaftlich als auch bauphysikalisch relativ schnell erreicht (Abb. 1). Als wesentlich effektiver gegenüber der Optimierung der opaken Außenfassade ergeben sich aus den Berechnungen die Reduktion der Glasflächen, die Verbesserung der Verglasung sowie die Verschattung. Der große Einfluss der Glasflächen auf die Kühllast des Gebäudes ist auf die Energiemenge der eintretenden solaren Strahlung zurückzuführen, welche einen Anteil von 26 Prozent an der Gesamt-Kühllast des Gebäudes ausmacht. Mit Blick auf das Ziel des Projekts sowie auf die Anforderungen an eine freie Lüftung und die Einhaltung der Arbeitsstättenrichtlinie bleibt im Rahmen der Optimierung der Glasflächen lediglich der U-Wert als variabler Parameter. Ein niedrigerer Energiedurchlassgrad der Fenster verringert zwar die solare Einstrahlung im Sommer und senkt somit die Kühllast des Gebäudes, andererseits; allerdings ist
Für einen durchschnittlichen Büroraum des Gebäudes mit einer maximalen Gesamt-Zyklus-Kühllast von 4,4 kW reichen bereits 70 kg PCM aus, um die Kühlleistung bereitzustellen und eine maschinelle Kühlung zu ersetzen. Voraussetzung hierfür ist eine Regeneration der Speichermassen durch Nachtauskühlung. Sowohl für das Projekt „Unionhilfswerk Berlin“ als auch für die Altbausanierung stellt die Nutzung von PCM eine effektive und zukunftsorientierte Technologie zur Einsparung von Primärenergie dar, deren Weg in die Gebäudetechnik durch neue Richtlinien wie die VDI 2164 bereitet wird. Zum einen erleichtern die Ergebnisse der Arbeit und die daraus folgenden Erkenntnisse für das Projekt „Unionhilfswerk Berlin“ sowie für den Passivhausbau im Allgemeinen eine Einordnung und Bewertung der bauphysikalischen Planung neuer Bauprojekte. Zum anderen können die Ergebnisse der Untersuchungen zu den Auswirkungen der wärmetechnischen Parameter eine Beratung und Abstimmung mit dem Bauherrn zur energetischen Optimierung im Rahmen der Wärmebilanz eines Gebäudes vereinfachen.
500
PCM-Masse mPCM [kg]
die Sonne ein wichtiger Energielieferant des passiven Gebäudebaus im Winter, weshalb ein verringerter Energiedurchlassgrad für den Winterfall kontraproduktiv wäre. Die geplante Verschattung der Fenster ist auf einem Niveau, das für das Projekt kaum beziehungsweise kein weiteres Potenzial zur Optimierung bietet. Einer Verringerung des Glasflächenanteils der Fassade stehen die Anforderungen an natürliche Lüftung und Belichtung sowie der architektonische und planerische Aufwand entgegen. Der U-Wert der Fenster bietet im untersuchten Projekt großes Potenzial zur Minderung der Heizleistung (Abb. 2). Die Berechnungen ergeben, dass eine Verbesserung des U-Werts der Fenster auf einen Wert von 0,77 W/(m2K) den gleichen Effekt auf die Gesamt-Heizlast des Projekts hat wie ein theoretischer U-Wert der Außenwand von 0 W/(m2K). Die Untersuchung des Kühlfalls zeigt, dass die U-Werte der Fassadenflächen auf Grund der jahreszeitabhängigen Globalstrahlung und der geringen Temperaturdifferenzen zwischen Innen und Außen in der Sommerzeit einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die maximale Gesamt-Kühllast des Gebäudes haben. Für die Ziele des Projekts, die Heizlast durch interne Lasten und die Kühllast durch entsprechend dimensionierte Speichermassen bereitzustellen, haben sich in der Untersuchung verschiedene Möglichkeiten ergeben. Zur Deckung der Heizlast durch die internen Lasten des Gebäudes sind mehrere Varianten zur Optimierung der Außenfassade ermittelt worden. Die baulich und architektonisch effizienteste dieser Varianten ist der Einbau von Fenstern mit einem GesamtU-Wert von 0,7 W/(m2K), was zu einer Reduktion der Gesamt-Heizlast des Gebäudes auf den Wert der internen Lasten führt. Um die Deckung der Heizlast auch bei verringerter Nutzung des Gebäudes zu gewährleisten, wäre je nach Ausnutzungsgrad eine weitergehende Optimierung der Fassade nötig. Phase-Change-Material (PCM) bietet durch große Speicherkapazitäten und ein weites Spektrum an Phasenübergangstemperaturen vielseitige Einsatzmöglichkeiten in den unterschiedlichsten Bereichen. In der Untersuchung zeigt sich das Potenzial des Einsatzes von PCM im geplanten Gebäude (Abb. 3).
Büro 03-24 Büro 03-16
400 300 200 100 0 100
120
140
160
180
200
220
240
Schmelzenthalpie des PCMs Δh s [kJ/kg]
Abb. 3: Notwendige PCM-Masse zur Bereitstellung der Zyklus-Kühllast der Referenzbüros – für die Referenzbüros nötige PCM-Masse zur Bereitstellung der gesamten Zyklus-Kühllasten. Büro 03-24 mit einer maximalen Kühllast von 71 W/m2 (13 kWh gesamt). Büro 03-16 mit einer im Gebäude durchschnittlichen maximalen Kühllast von 37 W/m2 (4,2 kWh gesamt).
monolithic thermal insulation – assessment of the construction project “unionhilfswerk berlin” The work is designed to give the reader an impression of how the particular parameters of thermal optimisation in construction affect the energy conservation and thermal balance of a building. The possibilities that exist for constructing lowenergy passive buildings and how much potential the specific parameters offer are described and explained to the reader. Besides the repercussions and energy savings potential of a monolithic facade to thermal loads in this project, the subject of Phase-ChangeMaterials (PCM) is also covered. The work provides an insight into this field of technology and analyses possible applications for the featured construction project.
kevin kästing Bachelorthesis Betreuung: Prof. Dr. Dirk Bohne, Prof. Dr. Heinrich Uhe Gebäudetechnik, Fachbereich Maschinentechnik und Mechatronik der Hochschule Ostwestfalen Lippe
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integriertes energiekonzept für ein möbelhaus
untersuchung mittels gebäudesimulation Im Zuge des vor-
anschreitenden Klimawandels und der strenger werdenden Erneuerbare-Energie-Gesetze wie auch der knapper werdenden Rohstoffe wird es aus ökonomischer und ökologischer Sicht immer wichtiger, Gebäude umweltfreundlich und kostengünstig zu klimatisieren. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, hat das Ingenieurbüro Prof. Dr. Dirk Bohne Ingenieure für das kürzlich eröffnete Möbelzentrum Finke in Hamm/Westfalen ein Energiekonzept entwickelt. Es beinhaltet eine solare Kühlung mittels einer Photovoltaikanlage in Verbindung mit einer raumlufttechnischen Anlage mit integrierter, reversibel einsetzbarer Wärmepumpe für die Kälte- und Wärmeerzeugung. Mit diesem Konzept wird das hohe Energiepotenzial der Fortluft einer raumlufttechnischen Anlage als Wärmequelle für einen integrierten Wärmepumpenprozess genutzt. Durch die geringen Temperaturdifferenzen zwischen Wärmequelle und Zulufttemperatur wird der Wärmepumpenprozess sehr effizient betrieben. Im Rahmen dieser Bachelorthesis wurden die raumlufttechnischen Großanlagen des Möbelhauses untersucht und simuliert. Das Möbelhaus erstreckt sich über 51.000 Quadratmeter verteilt auf drei Ebenen und wird, wie eingangs erwähnt, über raumlufttechnische Anlagen, die mit den Behandlungsfunktionen Heizen und Kühlen ausgestattet sind, klimatisiert. Durch die Integration von reversibel einsetzbaren Wärmepumpen in den raumlufttechnischen Anlagen, die im Sommer auch als integrierte Kühlungen fungieren, ist es möglich, im Sommer sowie im Winter ein behagliches Raumklima und eine gesundheitlich unbedenkliche Raumluftqualität sicherzustellen. In Verbindung mit der installierten Photovoltaikanlage auf dem Dach ist es dem Betreiber des Gebäudes möglich, „mit der Sonne zu kühlen“. Die benötigte elektrische Energie für die Lüftungsanlagen, für die integrierten reversiblen Wärmepumpen sowie für die Rotationswärmetauscher wird unter optimalen klimatischen Bedingungen von den Photovoltaikanlagen zur Verfügung gestellt.
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Um das thermische Verhalten des Möbelhauses unter realen Bedingungen besser bewerten zu können, wurde das Gebäude, mit Hilfe eines Simulationsprogramms, unter Berücksichtigung von realen Einflüssen simuliert. Dabei errechnet das Programm die benötigte thermische Energie der Heiz- und Kühlversorgung für jede Stunde des Jahres unter Berücksichtigung der Wechselwirkungen der inneren Wärmelasten. Mithilfe der resultierenden Daten aus der Simulation des Gebäudes wurden die raumlufttechnischen Anlagen mit integrierten reversiblen Wärmepumpen, den vorangeschalteten Rotationswärmetauschern sowie der Umluftbeimischung unter Berücksichtigung der Betriebsweise, die aus der Gebäudeleittechnik aufgenommen wurde, in die Simulation integriert. So ist es möglich, eine thermische Simulation für den Heiz- und Kühlbetrieb eines Gebäudes zu generieren, in der dynamische Faktoren berücksichtigt werden, wie zum Beispiel die spezifischen Wetterbedingungen, die Art der Nutzung, die Bauteilspeicherung sowie die Auswirkung der inneren Wärmelasten. Dabei greift die Gebäudesimulation auf die Wetterdaten des letzten Jahres zurück und ist somit in der Lage, für jede Stunde des Jahres die spezifischen thermischen Energien, die zur Erreichung der gewünschten Raumtemperaturen benötigt werden, darzulegen. Durch Integration der Anlagentechnik in eine Gebäudesimulation kann annähernd der reale Gebäudebetrieb simuliert werden. Durch die Kopplung wird ein Zusammenspiel zwischen der Gebäudenutzung und den technischen Anlagen simultan berücksichtigt. Die Gebäudesimulation mit Integration einer Anlagensimulation ist somit ein wichtiges Werkzeug zur Bewertung von Bau- und Anlagentechnik. Mit den resultierenden Daten aus dem Simulationstool konnten die benötigten Energien, die durch die einzelnen anlagentechnischen Komponenten bereitgestellt werden müssen, bestimmt werden. Des Weiteren werden die Luftzustände zwischen den einzelnen Luftbehandlungsfunktionen im h-x-Diagramm für jede Stunde des Jahres durch das Simulationstool dargestellt. Abbildung 1 visualisiert exemplarisch den 6. Januar um 13 Uhr. Dabei erfährt die Außenluft t1
Abb. 1: h1+x-Diagramm nach Mollier – Simulierte Luftzustände der RLT-Anlage am 6. Januar um 13 Uhr zuallererst eine Temperaturerhöhung durch den Rotationswärmetauscher und es stellt sich die Temperatur t2 ein. Im nächsten Schritt wird die schon vorerwärmte Zuluft mit der warmen Abluft durch die Umluftbeimischung noch weiter erwärmt und es stellt sich die Temperatur t3 ein. Im nächsten Schritt wird die Temperatur durch die Wärmepumpe oder das Pumpenwarmwasserregister auf die gewünschte Zulufttemperatur t31 erhöht. Die Zulufttemperatur erhöht sich allerdings noch einmal durch die Wärmeabgabe des Ventilators, sodass die Zulufttemperatur im Endeffekt die Temperatur t4 besitzt. Die Ablufttemperatur t5 erfährt, ebenso wie die Zuluft, eine Temperaturerhöhung durch den Abluftventilator. Dementsprechend besitzen die beigemischte Umluft und die Temperatur an dem Rotationswärmetauscher die Temperatur t8. Durch Auswerten der Daten der Gebäudesimulation mit integrierter Anlagensimulation wurde ersichtlich, dass in der Heizperiode die Aufheizung des Gebäudes, die durch die Auskühlung außerhalb der Öffnungszeiten notwendig wird, den größten Anteil der erforderlichen thermischen Energie ausmacht. Im Tagesverlauf steigen die inneren Wärmelasten durch das Nutzerverhalten so stark an, dass während der Öffnungszeiten im Vergleich zur Aufheizphase nur noch ein sehr geringer Heizwärmebedarf erforderlich ist. Des Weiteren wurde durch Auswerten der Daten deutlich, dass die hohen inneren Wärmelasten einen großen Einfluss auf das thermische Verhalten des Gebäudes haben: So muss das Gebäude schon bei
600.000 600.000 400.000 400.000
Dezember Dezember
November November
Oktober Oktober
September September
August August
Juli
Juni Juni
Juli
Mai Mai
April April
MärzMärz
Februar Februar
00
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200.000 200.000
Abb. 2: Aufstellung benötigter thermischer Energiethermische zu Lufterwärmung Energie durch
integrated energy for a furniture store – investigation using building simulation This paper deals with the analysis of ther-
Dezember Dezember Dezember Dezember Dezember
mal energy for heating and cooling for a furniture store using a building simulation tool. By integrating plant engineering into a building simulation, the real building operation can be almost precisely simulated. The coupling is a simultaneous assessment of the interaction between building use and the technology. The building simulation with the integration of a plant simulation is essential for the evaluation of construction and plant engineering. By evaluating the simulated data, the thermal behaviour of a building can be analysed and evaluated realistically, taking into account the interactions of the internal heat loads and the weather data. November November November November November
OktoberOktober Oktober Oktober Oktober
September September September September September
August August August August August
Juli Juli Juli Juli
mit einer Anlagensimulation wird das Zusammenwirken der Anlagentechnik mit dem thermischen Verhalten von einem Gebäude simultan berücksichtigt. So ist es einerseits möglich, während der Planungsphase eines Gebäudes die Investitionskosten sowie die Betriebskosten der Anlagentechnik zu berechnen und zu beurteilen. Folglich kann andererseits der Betrieb der Anlagentechnik in der Planungsphase realitätsnah an das Nutzerverhalten sowie an die dynamischen Faktoren angepasst und optimiert werden. Dies kann dabei helfen, die Betriebskosten sowie den Energiebedarf zu senken und so ein auf die Gebäudenutzung zugeschnittenes Raumklima zu gewährleisten.
thermische Energie durch thermische Energie thermische Energie durch Wp/PWW durch Ventilator thermische Energie durch Umlu Wp/PWW thermische Energie Wp/PWW thermische Energie durch Wärmerückgewinnung Umlu durch Wp/PWW Umlu Wp/PWW thermische Energie durch Wärmerückgewinnung thermische Energie gesamte thermische energie zur Lu wärmung thermische Energie durch thermische Energie durch Wärmerückgewinnung Umlu durch Umluft energie zur Lu wärmung gesamte thermische thermische Energie durch Wp/PWW thermische Energie durch Wärmerückgewinnung thermische Energie gesamte thermische energie zur Lu wärmung thermische Energie durch Umlu durch Wärmerückgesamte thermische energie zur Lu wärmung thermische Energie durch Wärmerückgewinnung gewinnung maximilian feld gesamte thermische energie zurBachelorthesis Lu wärmung gesamte thermische Energie zur LuftBetreuung: Prof. Dr. Dirk Bohne, Prof. Dr. Ralph Henne erwärmung Gebäudetechnik, Institut für Technische Gebäudeausrüstung der Technischen Hochschule Köln Juli
Juni Juni Juni Juni Juni
AprilAprilAprilApril
Mai Mai Mai Mai
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Mai
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März MärzMärzMärzMärz
benötigte thermische Energie in kWh 1.200.000 1.200.000
FebruarFebruar Februar Februar Februar
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matischen Bedingungen möglich, Gebäude im Tagesverlauf bis zu 100 Prozent CO2-neutral zu beheizen oder mit der Sonne zu kühlen und so einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende beizusteuern. Des Weiteren kann festgehalten werden, dass eine genauere Untersuchung der zu erwartenden thermischen Lasten in Form einer Gebäude- und Anlagensimulation sinnvoll ist. Denn durch die Auswertung der simulierten Daten kann im Vorhinein das thermische Verhalten eines Gebäudes realitätsnah unter Berücksichtigung der Wechselwirkungen der internen Wärmelasten und der Wetterdaten analysiert und beurteilt werden. Dementsprechend kann die Dimensionierung der Anlagentechnik besser auf das thermische Verhalten zugeschnitten werden. Die üblichen Standardverfahren nach den heute gültigen Normen, wie zum Beispiel die DIN1 2831 oder die VDI 2078, sind nicht dazu befähigt, die dynamischen Faktoren bei der Auslegung der Heiz- und Kühlversorgung zu berücksichtigen, denn diese beziehen sich immer auf einen fiktiven Auslegungsfall. Dementsprechend sind die meisten Heiz- und Kühlanlagen in Deutschland überdimensioniert, was die Investitionskosten sowie die Betriebskosten deutlich erhöht. Um allerdings eine realitätsnahe Gebäudesimulation durchführen zu können, muss eine exakte Untersuchung der dynamischen Faktoren, wie zum Beispiel des Standorts, der Wetterdaten, des Nutzerverhaltens, der Wärmeabgabe durch elektrische Verbraucher und der Architektur, durchgeführt werden. Erweitert man die Gebäudesimulation
Januar Januar Januar Januar Januar
Außentemperaturen, die unter der gewünschten Raumtemperatur liegen, gekühlt werden. Die Abbildung 2 visualisiert die Aufteilung der berechneten thermischen Energien durch die einzelnen Komponenten der raumlufttechnischen Anlagen, bezogen auf die einzelnen Monate eines Jahres. Hier ist noch einmal deutlich zu erkennen, dass ein Großteil der benötigten thermischen Energie durch die regenerativen Wärmerückgewinnungssysteme bereitgestellt wird. Ein besonderes Augenmerk ist dabei auf den Umluftbetrieb zu legen, da dieser mit etwa 55 Prozent den größten Anteil ausmacht. Abschließend kann festgehalten werden, dass bei der Klimatisierung eines Gebäudes mit einer raumlufttechnischen Anlage durch die Integration von Wärmerückgewinnungssystemen in Form eines Rotationswärmetauschers, einer Umluft-Bypassregelung sowie einer reversibel arbeitenden Wärmepumpe das hohe Energiepotenzial der Fortluft genutzt werden 1.200.000 kann, um Gebäude effizient und umweltfreundlich zu 1.200.000 beheizen oder zu kühlen. Bei Gebäuden mit besonders 1.000.000 hohen inneren Wärmelasten, wie bei dem hier1.200.000 behan1.000.000 800.000 delten Objekt, ist das Energiepotenzial der 1.200.000 Fortluft 1.000.000 800.000 600.000 besonders hoch. Wie aus der Analyse durch die Simu1.000.000 800.000 1.200.000 600.000 400.000 lation hervorgeht, wird der Großteil der benötigten 800.000 600.000 400.000 thermischen Energie durch die regenerativen 1.000.000 Wärme200.000 600.000 400.000 rückgewinnungssysteme bereitgestellt. 800.000 200.000 0 400.000 Werden diese Wärmerückgewinnungssysteme mit 200.000 600.000 0 selbst produziertem elektrischem Strom durch eine 200.000 0 400.000 Photovoltaikanlage betrieben, ist es unter optimalen kli-
thermische Energie durch Wp/PWW thermische Energie durch Umlu thermische Energie durch Wärmerückgewinnung gesamte thermische energie zur Lu
wärmung
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productive community
eine tagesförderung der lebenshilfe hannover
An der Schnittstelle zwischen Wohn- und Industriegebiet am Lindener Hafen in Hannover bildet der Entwurf einen Beitrag zum Thema inklusive Teilhabe. In einer leerstehenden Lagerhalle sind interaktive, flexible Räume für die Lebenshilfe Hannover geplant. Gekennzeichnet ist der Entwurf durch ein hohes Maß an Mobilität im Gebäude, einhergehend mit dem Einsatz diverser Orientierungshilfen und der Flexibilität in den Aneigungsvarianten. Die neu gestaltete Fassade nimmt Bezug auf die industrielle Umgebung und erzeugt optische Varianz durch verschiedene Möglichkeiten der Verschattung. Nutzungsschwerpunkte in den Ebenen wurden aus vorhandenen Aktionen mit den beeinträchtigten Personen entwickelt und durch öffentliche Nutzungen ergänzt, sodass ein Pilotprojekt zum Thema inklusive Teilhabe in Hannover entsteht.
productive community – lebenshilfe hannover Located between an industrial and a residential area at the Lindener Hafen in Hanover, the project makes a contribution to the discussion of inclusive participation. In an empty warehouse interactive, flexible spaces for the Lebenshilfe Hannover are being created. The design is characterised by the high level of mobility inside the building accompanied by the use of various orientation aids and flexibility of the floor plans. The new façade makes reference to the industrial environment and creates visual variety with its different shading solutions. The priorities in terms of use for each levels were evolved out of existing functions in the work of the Lebenshilfe with the disabled and at the same time complement public uses to give rise to a pilot project on the subject of inclusive participation in Hanover.
pia gesenhues, sarah rietentiet, lisa-marie schwuchow Betreuung: Prof. Alexander Furche, Prof. Dr. Barbara Zibell, Martin Kersting, Lisa Kietzke, Christoph Rüther, Katja Stock Tragwerke, Planungs- und Architektursoziologie
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wohnfab
integrieren und produzieren an den kleefelder gärten
Die ehemalige Postschule in Hannover-Kleefeld wurde 1942 erbaut. Der Bestand steht nicht unter Denkmalschutz, wird aber als erhaltenswerte Bausubstanz bewertet. Nach dem Krieg kamen dort mehrere Zwischennutzungen unter. Notwendige und kostenintensive Umbaumaßnahmen zur Einhaltung der hohen Brandschutzauflagen führten zum Leerstand. Der Stadtteil Kleefeld ist von seinen großflächigen Grünräumen und der überwiegenden Wohnnutzung geprägt – ein bedeutendes Kulturzentrum fehlt. Hier knüpft die Umnutzung der Postschule an. Eine Limonadenproduktion unter Verwendung von hannoverschem Stadthonig kommt in den großzügigen Räumen unter und wird durch ein barrierefreies Wohnungsangebot im Ostflügel ergänzt. Der charakteristische Hof mit dem wilden Kleefelder Garten wird ein neuer öffentlicher und kultureller Raum.
livingfab – integration and production at kleefeld gardens, hanover The former Postschule in Hannover Kleefeld was built in 1942. The building is not a listed monument but is considered sufficiently important to be preserved. After the Second World War the building was home to several temporary uses. Necessary but costly renovations to comply with the strict fire protection regulations led to its vacancy. The district of Kleefeld is characterised by its large green spaces and predominant residential uses – but a significant cultural centre is lacking. This is where the reuse of the Postschule comes in. The spacious rooms are occupied by a lemonade factory which uses Hannover City honey, while the east wing of the building features barrier-free flats. The traditional courtyard with the wild Kleefelder Garden becomes a new public and cultural space.
sofia hanina, johanna leyh Betreuung: Prof. Alexander Furche, Christoph Rüther Tragwerke
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Limo
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institut für entwerfen und städtebau
ies Regionales Bauen und Siedlungsplanung Prof. Jörg Schröder Städtebauliches Entwerfen Prof. Andreas Quednau Stadt- und Raumentwicklung Vertr. Prof. Carl Herwarth von Bittenfeld
bom viver
zen
productive city bruxelles
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petite ceinture paris
all in between
lichte trifft dichte
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bom viver
flusssiedlung in amazonien
Diese Vision eines nachhaltig funktionierenden Systems der Nutzung natürlicher und kultureller Ressourcen umfasst einen Raum von 150 Kilometern Länge mit 65 Orten entlang des Rio Tapajós, eines Nebenflusses des Amazonas. Die Stärkung sozialer und wirtschaftlicher Autonomie der Ribeirinhos – der Flussbewohner, 75 Prozent der ländlichen Bevölkerung in Amazonien – wird in der Thesis mittels Vorschlägen zu strukturellen und architektonischen Innovationen untersucht. Die Thesis zeigt, wie eng der Schutz und die nachhaltige Nutzung des Regenwalds und des Flusses mit den Zukunftsperspektiven ruraler Lebensräume sowie mit Bildung und Forschung verbunden werden können – als Beitrag zur Regionalentwicklung und zu globalen Umweltfragen. Die Arbeit wurde für die Feldforschung vor Ort im Promos-Programm des DAAD gefördert.
bom viver – river settlement in amazonia This vision of a sustainable system to use natural and cultural resources addresses an area of 150 kilometres and 65 dwelling places along the Rio Tapajós, a tributary of the river Amazon. The thesis highlights spatial-structural and architectural innovations that aim at strengthening the social and economic autonomy of the Ribeirinhos – the people living on the river, who make up 75 % of the non-urban population of Amazonia. It shows how protection and sustainable use of the rainforest and the river can be interrelated with future perspectives on rural habitat and with education and research – as a contribution to regional development and to global environmental issues. The work has been selected for a Promos grant by DAAD for field research in Amazonia.
aleksandra eggers Masterthesis Betreuung: Prof. Jörg Schröder, Prof. Dr. Barbara Zibell, Dr. Sarah Hartmann Regionales Bauen und Siedlungsplanung, Planungsund Architektursoziologie
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Halle für die Sammler/Ernter im Regenwald
Halle für Markt und Werkstatt
150 Kilometer mit 65 Orten entlang des Rio Tapajós
Anlegestelle im Rio Tapajós
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zen
öffnung einer grosswohnsiedlung in palermo Das Quartier „ZEN“
ist das bekannteste einer Reihe von Stadterweiterungsprojekten des sozialen Wohnungsbaus der 1960er Jahre in Palermo. „ZEN“ sollte zur Bauzeit günstig, schnell und effektiv Wohnraum schaffen, konnte der Hoffnung auf urbane Integration aber aufgrund von räumlicher, sozialer und wirtschaftlicher Isolation, von Monofunktionalität und Vernachlässigung nicht gerecht werden. Für viele Palermitaner steht das Quartier heute für Drogen, Kriminalität, Armut und Arbeitslosigkeit, viele Wohnungen sind illegal besetzt. Aktuelle Projekte der Stadtentwicklung zielen auf eine Aufwertung des Quartiers. Dafür stellt die Thesis neue Netzwerke von Produktion, Handwerk und Bildung als programmatische und räumliche Stadtmuster in den Mittelpunkt. Sie können die Freiräume erschließen und neue Bausteine setzen.
zen – opening-up of an housing estate in palermo The “ZEN” quarter in Palermo is a well-known example of a large urban extension project for social housing dating from the 1960s. Today, for many Palermitans the quarter is a by-word for drugs, criminality, poverty, and unemployment, with many flats illegally occupied. “ZEN” – built to provide fast, cheap, and effective accommodation – did not fulfil the promise of urban integration, due to spatial, social, and economic isolation, monofunctionality, and neglect. Current urban development projects in Palermo aim to foster a revamping of the quarter. In this context, the thesis focuses on new networks of production, crafts, and education as programmatic as well as spatial urban texture that taps into neglected open spaces and generates new urban elements.
matti hänsch Bachelorthesis Betreuung: Prof. Jörg Schröder, Dr. Emanuele Sommariva Regionales Bauen und Siedlungsplanung
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Masterplan Interventionen „ZEN“
Raster
Zonierung
Wasserverteilung
Neue Mitte und Markthalle
Infrastruktur
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productive city bruxelles
vertical storage bruxelles Das Projekt
ist ein konzeptioneller Vorschlag zum Erhalt und zur weiteren Integration industrieller Nutzungen in den städtischen Raum. Die Herausforderung besteht darin, neue Wohnflächen zu schaffen, diese mit gewerblichen Einheiten zu kombinieren und für die jeweiligen Nutzungen Vorteile aus deren Kombination zu ziehen. Das südwestlich der Innenstadt gelegene Bassin Biestebroeck bietet enormes Potenzial für Brüssel. Zwischen Ferngleisanlagen und dem Südhafen des Kanals Charleroi-Brüssel befinden sich dort vielfältige Gewerbeeinheiten bis hin zu einer Ausbildungsstätte für Spediteure. Neben etlichen Arbeitsplätzen für Anwohner aus dem näheren städtischen Umfeld Anderlechts und Molenbeek bietet der Ort derzeit jedoch trotz der hochwertigen Lage mit Blick auf den Kanal keine räumlichen Qualitäten.
productive city bruxelles – vertical storage bruxelles The project proposes a conceptual design for the preservation and further integration of industrial activities in the urban space. Challenged by the need for additional housing and new industrial space for production, the design aims to create advantages and synergies by combining both programmes into a single project. The Bassin Biesterbroeck south-west of the city offers enormous potential for this. Situated between railway tracks and the south harbour of the Charleroi-Brussels canal, the site is characterised by a diverse number of commercial units including a training centre for freight forwarders. However, besides offering numerous employment opportunities for the residents of the nearby towns, the development currently presents no housing facilities or quality urban space, despite the high value location with its view of the canal.
nils klinkmann Betreuung: Prof. Andreas Quednau, Leonhard Clemens, Ina-Marie Kapitola Städtebauliches Entwerfen
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Die 75 Meter hohe, vertikale Lagerscheibe wird zum „industriellen Monument“.
Grundriss Lagerscheibe
Das Erdgeschoss zeigt die transformierten und optimierten Gewerbeeinheiten im Bestand.
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petite ceinture paris
Seit der endgültigen Stilllegung des Schienenverkehrs auf der petite ceinture in den 1990er Jahren fehlt ein ganzheitliches und umfassendes Konzept für die Zukunft der 33 Kilometer langen Bahnstrecke, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts einen Gürtel um das Zentrum der französischen Hauptstadt bildet. Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schnittpunkten, an denen der Ring der petite ceinture auf die Achsen der großen Pariser Straßen trifft. An diesen Knotenpunkten entstehen autonome Architekturen, die sich simultan zu einer eigenen großräumlichen Struktur zusammenfinden. Auf dieses Netzwerk sollen Stadt und petite ceinture gleichermaßen zugreifen können und so miteinander verbunden werden. petite ceinture paris Since its permanent closure to rail traffic in the 1990s, the petite ceinture is without a comprehensive and holistic concept for securing the future development of the 33 kilometres of railway track encircling the inner city of Paris. The project addresses this railway ring as it intersects with major axes of Parisian thoroughfares. It proposes autonomous architectural projects along these nodal points to create a cohesive network across the city. Both the surrounding city and the petite ceinture benefit from this network of buildings, which will eventually reestablish a connection between them.
amelie bimberg Betreuung: Prof. Andreas Quednau, Leonhard Clemens, Julia Köpper Städtebauliches Entwerfen
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Schnitt durch beispielhafte Nutzungen des „Petite Ceinture Monuments“
Stadtaxonometrie vom Schnittpunkt der verlängerten axe historique mit der petite ceinture.
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all in between
hamburgs boulevard zwischen schanze und karolinenviertel Im Herzen Hamburgs entsteht auf dem bisherigen Gelände des Fleischgroßmarktes zwischen Schanzen- und Karolinenviertel ein urbanes Quartier, das ein vielfältiges und großzügiges Platzangebot mit neuen Nutzungen verbindet. Die alten Hallen des Großmarkts werden zu flexiblem und individuell nutzbarem Arbeits- und Freizeitraum umfunktioniert und können nach individuellen Bedürfnissen eingeteilt und organisiert werden. Auf der westlich gelegenen städtischen Achse ist die Nutzungsmischung besonders ausgeprägt und vielfältig, östlich gliedert sich ein Wohngebiet mit Büros an. Ein durchlässiges und einzigartiges Quartier entsteht, das die umliegenden Stadtteile ergänzt und einen neuen Anlaufpunkt mitten in Hamburg schafft. all in between A new urban district goes up in the heart of Hamburg. Currently used as a meat market (Fleischgroßmarkt), its site is located between the districts “Schanzenviertel” and “Karolinenviertel”. The project not only facilitates new kinds of uses, but also supports a variety of multifunctional public spaces. The old production halls will be converted into flexible and separate work and leisure areas and can be divided and organised according to individual needs. While the main axis in the western part focuses on different uses, the eastern part mainly provides housing and offices. The result is a permeable and unique district that supplements the surrounding quarters to create a new meeting point in the heart of Hamburg.
rosa barner, enrica krabbe Betreuung: Vertr. Prof. Carl Herwarth von Bittenfeld, Henning Dehn, Dr. Joachim Rosenberger Stadt- und Raumentwicklung
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GEBIET
Gebiet
DURCHWEGUNG
GEBIET
Durchwegung
GEBIET
DURCHWEGUNG
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Bewegungsfluss
GEBIET
DURCHWEGUNG
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GEBIET
DURCHWEGUNG
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GSEd ucationalVersion
RAUMKANTEN
Raumkanten
RICHTUNG
RAUMKANTEN
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lichte trifft dichte
hamburg rothenburgsort In
Rothenburgsort treffen die dichten Stadtstrukturen im Nordwesten und die Kulturlandschaft der Elbmarschen im Südosten zusammen. Das aus dem Großraum entwickelte Konzept wird bis ins Detail mit einer kontrastreichen Gestaltung atmosphärisch inszeniert und so diese ortsspezifische Charakteristik (locality) ablesbar gemacht. Aus den vorgefundenen historischen und räumlichen Strukturen entwickelt sich eine lokale Gestaltung und Strukturierung des Gebiets, durch die Verwendung hamburgischer Bebauungsformen und Anordnungen gliedert sich Rothenburgsort in das Stadtgefüge mit landschaftlichem Ausläufer ein. Der Lichte-Dichte-Erlebnisraum Entenwerder fügt sich durch seine vielfältige Vegetation in den Kontext des Landschaftsschutzgebiets ein und ergänzt diesen durch die Möglichkeit, lichte und dichte Strukturen über Stege und Brücken wahrzunehmen.
urbanisation and locality – rothenburgsort’s locality In Rothenburgsort, the dense urban structures in the northwest meet the cultural landscape of the Elbe marshes in the southeast. The concept is staged atmospherically down to the last detail by means of a contrasting design, so highlighting the locality’s site-specific character. The local design and structuring of the area are rooted in the existing historical and spatial elements. Through the use of building forms and layout typical of the Hamburg area, Rothenburgsort with its scenic foothills is integrated into the urban fabric. The low-density experienced in Entenwerder blends into the context of the landscape conservation area through its diverse vegetation and enhances it with the possibility of actively viewing both light and dense structures by means of pedestrian footbridges and bridges.
mariena buescher, jonathan haeuser, niels niemeyer, linnéa schlag Betreuung: Vertr. Prof. Carl Herwarth von Bittenfeld, Prof. Dr. Martin Prominski, Kendra Busche, Henning Dehn, Dr. Joachim Rosenberger Stadt- und Raumentwicklung, Entwerfen urbaner Landschaften, Vegetationsmanagement
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institut für geschichte und theorie der architektur
igt Architektur und Kunst 20. / 21. Jahrhundert Prof. Dr. Margitta Buchert Bau- und Stadtbaugeschichte Prof. Dr. Markus Jager Planungs- und Architektursoziologie Prof. Dr. Barbara Zibell gender_archland Forum für GenderKompetenz in Architektur | Landschaft | Planung Prof. Dr. Tanja Mölders
internationale niedersächsische vernakularität
content as form > SEITE 90
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fachwerkhaus aus dem 18. jahrhundert in der wedemark
theater für menschen und pferde
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wahrnehmung von geschlechterrollen im architekturberuf
diy democracy
harenberg
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teilhafen > SEITE 96
VERNETZUNG DER KULTURRÄUME
INTERNATIONALE-NIEDERSÄCHSISCHE VERNAKULARITÄT
internationale niedersächsische vernakularität
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema einer vernakulären Architektur in Niedersachsen. Der Fokus wurde auf den baugeschichtlichen Kontext der Region Niedersachsen und seiner abstrahierten Transformation in eine zeitgenössische Architektur gelegt. Hintergrund der Arbeit ist die fortschreitende Homogenisierung der Architektur in Deutschland. Mit genormten Standardlösungen und dem Ziel der ökonomischen Rentabilität entsteht eine sich immer ähnlicher werdende Architektursprache. Diese steht im Gegensatz zu einer jedem Architekten wünschenswerten Grundhaltung – nämlich kreativ die Umwelt seiner Mitmenschen mitzugestalten und die sozio-kulturelle, ökotechnische sowie architektur- und kunstimmanente Entwicklung der heutigen Zeit positiv zu beeinflussen. Vernakularität Der Begriff der vernakulären Architektur leitet sich vom lateinischen Wort vernaculus, wörtlich einheimisch, ab und beschreibt die lokalen Bautraditionen. Unsere gebaute Umwelt ist immer ein Spiegel unseres kulturellen, technologischen, wirtschaftlichen und historischen Kontexts. Lokale Anforderungen und die Verfügbarkeit von Materialien und Wissen reflektieren sich in Form einer spezifischen Architektur. Dabei steht jeder einzelne Kulturraum stets unter dem Einfluss anderer Kulturräume (Abb. 1). Im Fokus des Kritischen Regionalismus, wie er seit den 1980er Jahren insbesondere von dem Architekturtheoretiker und -historiker Kenneth Frampton proklamiert wurde, stehen zum einen objektive Faktoren wie Klima und Licht, Topografie und Geologie, wirtschaftliche Strukturen und geschichtlicher wie sozio-kultureller Kontext. Zum anderen sind es raumbildende Kriterien, mittels derer der subjektive Eindruck eines Ortes, wie er durch die unterschiedlichen Empfindungsebenen und die eigenen Assoziation entsteht, identitätsstiftend transformiert werden kann.1 Qualitätsvolle Architektur als multikulturelle Referenz kann also einen prägenden Charakter ausbilden und potenziell identitätsbildend wirken. Dieses Poten-
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Weltkulturein Typologie + Konzeption
Weltkulturein
KULTURRAUM KULTURRAUM
lokales Bauwissen permeable Grenze
Produzent KULTURRAUM Nutzer
KULTURRAUM
NIEDERSACHSEN lokale Materialien
KULTURRAUM
Zulieferer Weltkulturein Innovationen
Weltkulturein Konstruktion
Abb. 1: Vernetzung der Kulturräume
Abb. 2: Internationale niedersächsische Vernakularität
zial führt zu einem Begriff der internationalen Vernakularität, der die Grundideen der vernakulären Architektur mit dem Kritischen Regionalismus verbindet. Eine internationale niedersächsische Vernakularität formt sich demnach durch Faktoren wie der regionalen Tradition und Innovation, aber durch eine sich aus der Weltkultur entwickelnden qualitätsvollen Architektur (Abb. 2). Im Fokus der Betrachtung steht zwar der sozio-ökonomische Kreislauf der regional ansässigen Personen, deren Kulturraum weist aber eine permeable Grenze auf. Diese Grenze lässt nicht nur typologische und konzeptionelle Einflüsse in den niedersächsischen Kulturraum einfließen, sondern erweitert ihn durch innovative Ideen. Eine dem Menschen Orientierung ermöglichende Architektur entsteht dann, wenn Weltkultur und Regionalkultur als gleichberechtigte Faktoren im Entwurf berücksichtigt werden. Aus dieser Perspektive betrachtet befasst sich die Arbeit mit der Analyse der in Niedersachsen bis heute prägenden Stilrichtungen der Backsteingotik und der Weserrenaissance sowie mit der Typologie des Hallenhauses.
ständerhäuser in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Ihren Ursprung nehmen diese Bauten zum Teil deutlich früher, denn auch schon altnordische Hallen des zweiten Jahrhunderts v. Chr. sind nachweislich als dreischiffige Hallenbauten konstruiert.2 Organisatorisch besteht das Hallenhaus in seiner Zweiständerbauweise aus einem Hauptraum, der Diele, in welchen sich im Hinterhaus ein Seitenschiff, das sogenannte Flett, quer einschiebt. Diese Raumfolge entsteht aus der Konstruktion sowie der Funktion der Raumzellenteile. Die zentrale Groddör öffnet das Haus zu einer Futterdiele mit seitlichen Stallungen. Die Diele dient als Hauptarbeitsraum zum Dreschen des Korns, der Einfuhr der Ernte, der Lagerung des Strohs in den Balkenfächern und der Fütterung des Viehs. Auf der Decke der Diele findet sich der belüftete Lagerraum für Heu und Getreide. Im Vorderhaus sind die Pferdeställe untergebracht, daran schließen sich die Ställe für Jungvieh, Kälber und Kühe an. Ein durchschnittliches Hallenhaus misst 30–40 Meter in der Länge und 12–15 Meter in der Breite und teilt sich auf 10–13 Hauptbinder mit 9–12 Gefachen auf.3 Die äußere Gestalt entsteht primär aus der Gefügeentwicklung des Fachwerktragwerks, bei dem klar der Nutzwert im Vordergrund steht. Die Kubatur ist geprägt vom Steilgiebeldach in seinen Variationen als einseitiges oder beidseitiges Krüppelwalmdach. Das Reet und Stroh, seltener der
Das Niedersächsische Hallenhaus Von jeher ist die Region durch ihre freien Bauern charakterisiert, die in ihrer Siedlungsstruktur viele Gehöfte hervorbrachten. Nachgewiesen sind erste Zwei-
ZWEISTÄNDERHAUS ZWEISTÄNDERHAUS
Zweiständerhaus
DREISTÄNDERHAUS DREISTÄNDERHAUS
Dreiständerhaus
VIERSTÄNDERHAUS VIERSTÄNDERHAUS
Vierständerhaus
Abb. 3: Das Zwei-, Drei- und Vierständerhaus Rohrkolben, wurden mit Schechten, starken Ruten, am Sparren befestigt. Die mit Schnitzwerk versehene Fassade spiegelt das Leben des Bauern nach außen wider und zeigt, wie sich die Nutzenden selbst als abhängig von Flora, Fauna und Gottes Willen gesehen haben (Abb. 3).4 Auch die begrenzte Verfügbarkeit von Material manifestiert sich architektonisch in der beschriebenen starken Erscheinung des Hallenhauses und führt zu einem ihm immanenten ambivalenten Eindruck von Einfachheit und Monumentalität. Backsteingotik Die für die Region charakteristische Backsteingotik orientiert sich an der Gotik, die ihren Ausgangspunkt im 12. Jahrhundert im Norden Frankreichs fand und sich vornehmlich nach West- und Mitteleuropa ausbreitete. Die Norddeutsche Backsteingotik ist dabei auch von vielen weiteren nationalen und internationalen Einflüssen geprägt. Nicht nur sakrale Bauten im Spannungsfeld zwischen Basilika und Hallenkirche sondern auch Rathäuser, Stadttore, Festungsmauern und Bürgerhäuser schmücken sich bis heute mit der Pracht dieser Stilrichtung. Die Baumeister der Backsteingotik arbeiteten im Gegensatz zu ihren französischen Vorbildern weniger plastisch. Grund hierfür war maßgeblich der Backstein selbst, der mit seinen Materialeigenschaften
eine klare Zäsur in der Formensprache nach sich zog. Die der Backsteingotik dennoch immanente Monumentalität wurde von den Baumeistern weitgehend durch eine bodenständige Zurückhaltung in der Gesamtform erreicht.5 Neben den Steinen spielt in der Erscheinung der Fassaden das die Steine verbindende Glied der Fuge eine besondere Rolle. Sie ist bewusst als Stilmittel eingesetzt und formuliert häufig ein dichtes Netz auf der Fassade. Der als gotischer Verband bekannte Mauerwerksstil, also der Wechsel von Läufer zu Binder und wieder zu Läufer, wird durch gemauerte Schmuckformen komplettiert. So finden sich ährenförmige Mauerungen genauso wie der Einsatz von Friesen. Elemente wie Erker, Biforien, Statuen und Verzierungen bereichern die monotone Gesamtform aus Backstein und lassen diese im Spiel von Licht und Schatten lebendig werden.6 Der Backsteingotik liegt eine starke Rasterung in der Fassadengestaltung zugrunde, deren Homogenität durch eine Vielzahl von Schmuckelementen ergänzt wird. Beispielhaft lässt sich dies an der Schaufassade des Kämmereigebäudes des Lüneburger Rathauses erkennen. Die Backsteingotik manifestierte sich gerade an öffentlichen Gebäuden in Form von Schaufassaden und Schauwänden mit Maßwerkfenstern unter von siebenteiligen Fialen gekrönten Maßwerkgiebeln. Zusammenfassend bleibt der Eindruck einer immensen Monumentalität, die durch große Zurückhaltung in einer Gesamtform erreicht wird.7
näher zusammen und stärken auf diese Weise ihre Sozialstruktur und lokale Wirtschaftsfähigkeit. Architektur sollte auf allen Ebenen nicht als abstrahiertes Produkt der menschlichen Leistungsfähigkeit verstanden werden, sondern vielmehr als Ort des Lebens und Wohlfühlens dem Menschen selbst dienlich sein.
regional international architecture in lower saxony The paper develops a tool containing design concepts and general criteria for a vernacular architecture approach in Lower Saxony. It focuses on an analysis of Lower Saxony’s building history and its qualities in respect of typology, spatial organisation, materials, construction methods and socioeconomic context. The latter is directed in particular at an assessment of the local network of economic actors, who through the exchange of knowledge, labour and products formulate a social fabric alongside the economic one. The aim is to reveal local building traditions while simultaneously creating a new cultural nexus. In the course of this analysis, discussion of the world’s culture and its influence on vernacular architecture is essential. It is this aspect alone that enables us to reflect on the built history and reformulate it as an abstract intervention.
1 Frampton, Kenneth: Towards a Critical Regionalism: Six Points for an
Ausblick Abschließend kann festgehalten werden, dass neben einer lokalen Betrachtung die Orientierung an anderen Kulturräumen wichtiger Bestandteil einer Entwurfskonzeption ist. In dieser Ausarbeitung wurde die Präsenz einer identitätsstiftenden Architektur und ihr positiver Einfluss auf ihre Umwelt zwar thematisiert, aber ihre Folgen gerade bezüglich sozio-ökonomischer Mehrwerte nicht näher erläutert. Eine lokale Fokussierung ist nicht nur aus nachhaltiger Sicht materialschonend zu verstehen, sondern kann darüber hinaus auch soziale Netzwerke fördern. Zulieferer, Produzenten, Nutzer und die breite Öffentlichkeit rücken folglich
Architecture of Resistance. Pluto Press, London 1983, S. 17 2 Lindner, Werner: Das Niedersächsische Bauernhaus in Deutschland und Holland. Ernst Geibel Verlagsbuchhandlung, Hannover 1912, S. 19 3 ebenda, S. 34 4 Johannsen, Carl Ingwer: Das Niederdeutsche Hallenhaus und seine Nebengebäude im Kreis Lüchow-Dannenberg. Dissertation Technische Universität, Braunschweig 1979, S. 77 5 Pfefferkorn, Rudolf: Norddeutsche Backsteingotik. Hans Christian Verlag, Hamburg 1984, S. 7 6 ebenda, S. 22 7 ebenda, S. 64
sören tanke Betreuung: Prof. Dr. Margitta Buchert Architektur und Kunst 20. / 21. Jahrhundert
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content as form
Diese Arbeit befasste sich mit dem Programm-Begriff in der Architektur und versucht, dessen entwurfskonzeptionelle Bedeutung anhand der Arbeit des Office for Metropolitan Architecture (OMA) aufzuzeigen sowie die Methodik für das eigene entwerferische Denken übertragbar zu machen. Programm: Begriff und Methode Untersucht man den Ursprung des ProgrammBegriffs in der Architektur, stellt man fest, dass dieser anderen Disziplinen entliehen ist. Daher ist es interessant, den Zeitpunkt des Auftretens in unserer Disziplin zu betrachten: Die anfängliche Verwendung steht im Zusammenhang mit einem konzeptionellen Entwurfsansatz, der sich in den 1980er Jahren um Architekten wie Richard Rogers und Norman Foster in England entwickelt. Kennzeichnend ist die Auseinandersetzung mit der ersten Moderne der 1920er Jahre und der Interpretation des Werks ihrer Vertreter wie Mies van der Rohe.1 Nikolaus Kuhnert und Angelika Schnell machen in Bezug auf die Methodik folgende Beobachtung: „Bindeglied zur neuen Medienkultur und ihr erstes Exerzierfeld ist das Programm. Es ist eine dritte Kategorie, die sich zwischen die dualen Beziehungen von Form und Funktion schiebt, diese zersetzt und sich inkorporiert. Form und Funktion werden zu Programmteilen. Das meint, dass Programme nicht nur formgenerierend sind, sondern selbst zu Programmarchitekturen werden.“2 Wie das Programm im Entwurfsprozess eine Form generiert, ist eng verknüpft mit der Konzeptualisierung des Architekturentwurfs. Im Zuge der reflexiven Moderne nehmen Darstellungsmethoden wie Bildcollagen, -montagen und vor allem programmatische Diagramme verstärkt Einfluss auf den Entwurfs- und Denkprozess.3 Das Programmdiagramm abstrahiert komplexe räumliche und funktionale Zusammenhänge, wodurch der Inhalt fast unmittelbar in den konkreten Entwurf übersetzt werden kann. Metropolis als Programm In der Arbeit von OMA finden sich verschiedene dieser Abstraktionsmethoden, wie die Programmmontage, die Programmentfaltung oder die Pro-
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grammmetapher.4 In den 1970er Jahren erforscht Rem Koolhaas die „surreale“ Architektur Manhattans und veröffentlicht im Jahr 1978 das retroaktive Manifest Delirious New York. Darin beschreibt er den Wolkenkratzer als eine Typologie metropolitanen Lebens, deren Spezifik darin besteht, ein inneres Eigenleben zu entwickeln. Die Ursache sieht er in der dichten Überlagerung unterschiedlicher Programme, die durch den andauernden Bewegungsfluss der Aufzüge miteinander verknüpft werden.5 In ihrem Essay „Programmarchitektur“ vergleicht Schnell die Entwurfsmethodik Koolhaas’ mit dem Schreiben eines filmischen Drehbuchs – die Programmkomponenten werden in ein Beziehungsgeflecht eingebettet. Dadurch ist das Programm „in Bewegung“, wodurch der räumlichen Komponente des Entwurfs eine zeitliche gegenüberstellt wird. Analyse und Montage des Programms laufen parallel ab und werden zu einem dynamischen Vorgang, der „Situationen“ produziert, in denen Programme miteinander in Beziehung treten.6 Auf diese Weise ist das Programm in der Lage eine formgenerierende Wirkung zu entfalten. Welche Relevanz das Programmdiagramm als Darstellungs- und Entwurfsmethode für den Prozess der Formfindung haben kann, sei hier am Beispiel von drei Projekten OMA’s dargelegt. Content as Infrastructure Public Library Seattle – es werden fünf stabile Programme definiert und lose übereinander gestapelt: Parkplätze, Mitarbeiter, Meeting Room, Archiv/Magazin, Verwaltung. In den Zwischenräumen werden vier instabile Programme platziert: Kinder, Wohnzimmer, Mischkammer, Lesesaal.7 Programmatisch stabiler Kern ist die sogenannte Buchspirale.8 Die Programmkategorien werden gleich zweifach in Bewegung gesetzt – sie sind in der Vertikalen abwechselnd gestapelt und zugleich in der Horizontalen gegeneinander verschoben. Die Fassade faltet sich als Kleid um die dynamischen Bausteine, wodurch (als logische Konsequenz) eine prismatische Gebäudehülle generiert wird. Content as Trajectory Dutch Embassy Berlin – die Programm-Komponenten der Botschaft werden an ein 200 Meter langes
Trajekt angegliedert, das im öffentlichen Stadtraum beginnt, über zahlreiche Treppen und Rampen von Geschoss zu Geschoss führt, um schließlich auf der Dachterasse des Gebäudes seinen Endpunkt zu finden. Die Deckenhöhe des Wegs variiert von 2,15 bis 6 Metern und ist mit Materialitäten unterschiedlichster Farben und Durchlässigkeiten inszeniert – die Aufweitung und Verengung des inneren Trajekts in Höhe und Breite konterkariert so die äußere, formale Strenge des würfelförmigen Baukörpers. Alle Programmkomponenten (Konsulat, Wohntrakt, Botschaftsabteilungen, Fitnessraum und Kantine) werden in einen kontinuierlichen Bewegungsfluss eingegliedert, wodurch ihr komplexes funktionales Beziehungsgefüge permanent wahrnehmbar wird. Content as Loop CCTV Peking – alle Teilbereiche der TV-Produktion (Verwaltung, Büros, Nachrichten, Ausstrahlung, Sendungsproduktion, etc.) werden zu einer kontinuierlichen Spiralbewegung zusammengefügt – dem „Loop“. Die Zirkulation durch den „Loop“ wird durch eine Vielzahl von Aufzügen gewährleistet, die unterschiedliche Teilbereiche erschließen – in sogenannten „Transfer Lobbys“ ist der Umstieg in andere Abschnitte möglich. Durch die Platzierung kollektiver Programme, wie Kantinen, Cafés, Meetingzonen, Gesundheits- und Sportzentrum konzentriert sich das soziale Innenleben des Gebäudes. Das Programm entfaltet sich nicht in einer singulären Bewegung in die Vertikale, sondern weist multiple Bewegungsrichtungen auf. Die sich windende Röhre zeichnet den Umriss eines Rhomboids nach, wodurch letztlich nicht nur das Gebäude selbst als dreidimensionales Objekt existiert, sondern zusätzlich ein Hohlraum generiert wird, der das Restvolumen der Geometrie ausfüllt. Die Dynamisierung der Programm-Bausteine im Kontinuum des „Loop“ generiert so die ikonische Form des CCTV. Funktion, Typus, Gestalt In Delirious New York betrachtet Kohlhaas den Typus des Hochhauses als die Lösung des ewigen Streits um Formalismus versus Funktionalismus, indem das Äußere und das Innere der Architektur getrennt von-
einander betrachtet werden – Strenge und Monotonie des städtischen Rasters ermöglichen die parallele Existenz des reinen Formalismus‘ der äußeren Hülle und des reinen Funktionalismus‘ des Innenlebens. Dieses Wechselspiel beschreibt er als programmatische „Instabilität“ und sieht in der daraus resultierenden Freiheit, den Potenzialraum für die situative Entfaltung des Innenlebens.9 Als diagrammatisch-abstrakte Visualisierungsform, kann sich die Methode des Programmierens, im Entwurfsprozess somit zunächst zu einem gewissen Grad von Fragen der Gestalt oder Form lösen – die Form wird zum prozessualen Nebenprodukt und verlässt das kritikwürdige Feld des wahllosen Formalismus im Entwurfsprozess. Fasst man den Gestaltbegriff weiter, als die Beschreibung der äußeren Kubatur eines Gebäudes und versteht ihn auch als die innere Gestaltung, beispielsweise der Raumsequenz, der Übergänge, der Ort- und Wegräume oder als die Materialisierung, ist es aufschlussreich, die Überschneidungspunkte mit anderen Entwurfsmethodiken, wie dem Inszenieren oder Choreographieren zu betrachten, um ein umfassenderes Verständnis des architektonischen Endprodukts zu erlangen – so stellt sich die Montage des Programms letztlich als vielschichtiger Prozess dar. In einer Zeit, in der sich die Abhängigkeit zwischen Funktion und Typus aufzulösen scheint, ist die Erneuerung und Legitimation beständiger Typen notwendig.10 In einer Zeit, in der eine Fabrik ein Theater sein kann und eine Lagerhalle ein Wohnhaus, bedarf es einer konzeptionellen Methode, die neue und gegebenenfalls kritische Formen generieren kann, wodurch ihr Inhalt Legitimation erfährt – und diesen Ansatz, so zeigen die beispielhaften Entwürfe, kann das „Programm als Methode“ darstellen.
terbindet – so wird die Konzeption nicht etwa im Hinblick auf eine formale Vision (einen „Signature Style“) hin entwickelt, sondern ist spezifisch für den individuellen content, Kontext und das Programm einer jeden Entwurfsaufgabe. In ihrem hohen Grad an Übertragbarkeit besteht das Potenzial der Methode – denn sie stellt eine ergebnisoffene Denkform dar, die über die Grenzen der architektonischen Disziplin hinaus Anwendung finden kann.
content as form The built work of the Office for Metropolitan Architecture, combined with the extensive writings of Rem Koolhaas, serve as the starting point for this essay, which seeks to investigate the past and present role of programme in architecture. The practice’s research-based approach to design is presented through the examination of four canonical projects, including the most famous example of so-called programme-architecture, the Seattle Public Library, and translated into a transferable design method.
1 Kuhnert, Nikolaus/Schnell, Angelika: „Programmarchitektur“. In: Arch+. Heft 143, 1998 2 ebenda 3 ebenda 4 Hoepner, Felix: „Programmieren“. In: Buchert, Margitta/Kienbaum, Laura (Hg.): Einfach Entwerfen/Simply Design. Berlin 2013, S. 82 f. 5 Koolhaas, Rem: Delirious New York. New York 1994. Koolhaas spricht von einer „Culture of Congestion“. 6 Schnell, Angelika: „Programmarchitektur“. In: Arch+. Heft 143, 1998 7 In Delirious New York bezeichnet Rem Koolhaas den Wolkenkratzer als
Content as Form as Approach Die Form als äußere Gestalt ist das primäre Ausdrucksmittel der Architektur. In welcher Art von Prozess der formale Ausdruck einer Entwurfskonzeption entsteht, stellt den Betrachtungsfokus dieser Arbeit dar. In Bezug auf diese anfängliche Zielformulierung steht an jenem Punkt des Texts als zentrale Erkenntnis, dass die analytisch-diagrammatische Herangehensweise des Büros OMA jeden formalen Selbstzweck un-
den „sozialen Kondensator“ metropolitanen Lebens. Die Kondensation wird dabei durch die Stapelung des Programms erreicht. 8 Böck, Ingrid: Six Canonical Projects by Rem Koolhaas. Berlin 2015, S. 263–276 9 Koolhaas, Rem/OMAMO: Content. Köln 2004, S. 302 10 ebenda
jonas trittmann Betreuung: Prof. Dr. Margitta Buchert Architektur und Kunst 20. / 21. Jahrhundert
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fachwerkhaus aus dem 18. jahrhundert in der wedemark
Das Zweiständerhaus in Meitze in der Region Hannover ist ein typisches Beispiel für die niedersächsische Bauernhaustypologie aus dem 18. Jahrhundert: Im vorderen Gebäudeteil befinden sich Stallungen und im hinteren Bereich zwei Wohneinheiten. Ursprünglich hatte das Haus zwei tragende Ständerreihen, die die Dachlast auffingen. Die seitlichen, niedrigeren Bereiche des Hauses mit den tief heruntergezogenen Traufen bildeten den Stallteil, der mittlere Teil war Lager, unter anderem für Geräte zur Feldarbeit. Das ursprüngliche Tragwerk wurde verändert und das Haus an der Ostseite verbreitert. Unser Nutzungsvorschlag basiert darauf, die Grundidee des Wohnens von Mensch und Tier unter einem Dach zu erhalten, den Dachstuhl auszubauen sowie durch die Sanierung qualitativ hochwertigen Wohnraum zu schaffen. 18th century half-timbered house in wedemark The house is located in Meitze in Hanover. It can be divided into two areas: at the front are stables and in the rear two residential units. This is a typical example of an 18th-century Lower Saxony farmhouse. The lower side areas of the house with the deeply pitched eaves formerly constituted the stable section, while the middle part was used as a storage space for farm equipment. The original structure was altered and extended on the east side. Our proposal seeks to preserve the basic idea of providing accommodation for both humans and animals under one roof, to convert the attic and to create a quality living space by means of renovation.
saskia geib, larissa hammersen, lea hasbach, nicolas witt Betreuung: Prof. Dr. Markus Jager, Prof. Alexander Furche, Janna Eberhard, Dr. Anja Eckert, Charlotte Hopf, Gregor Janböcke, Martin Kersting Bau- und Stadtbaugeschichte, Tragwerke
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theater für menschen und pferde
reithallen, exerzierhäuser, manegen Vier Jahr-
hunderte lang war die Reithalle eine der wichtigsten Bauaufgaben Mitteleuropas. Diese wurden am Hofe, als Teil von Universitäten und Kasernen oder von bürgerlichen Reitschulen gebaut, wobei die großen Spannweiten eine besondere Herausforderung darstellten. Im Ergebnis entstand eine vielfältige Baugattung. Neben der Ausbildung von Pferd und Reiter ist die Reithalle ein Ort für Darbietungen: Die Zuschauer auf den Emporen sind ebenso Teil des Geschehens wie die Akteure in der Reitbahn. Gegenstand des Seminars war es, sich der historischen Bauaufgabe anzunähern. Neben Literatur- und Archivrecherche wurden historische Darstellungen ausgewählter Reithallen umgezeichnet und Modelle gebaut. Die Arbeiten werden im Deutschen Pferdemuseum in Verden gezeigt.
theatres of men and horses – riding halls, indoor arenas, manèges A significant element of both castles and universities, as well as military barracks and public stables, riding schools were for centuries important building projects. The main challenge in erecting them was the need for a covered space of wide proportions. This requirement led to a broad range of solutions, each one more creative than the next. Materials and modes of constructions differ, but they all have one thing in common: their aim. This aim is not only defined as a hall for exercising horses but also as a hall for equestrian performances. The spectator is as much a part of the show as are the rider and the horse itself. Based on researching literature and original documents, the students developed drawings, models and accompanying texts, showcasing the individual background stories of selected riding schools.
stine ernst, michael min nyi günther, lena kues, franziska oelschläger, julia v. c. müller, lenya schneehage, joanna tegtmeier, qihang yang, kelai yu, sonja zeyn Betreuung: Prof. Dr. Markus Jager, Charlotte Hopf Bau- und Stadtbaugeschichte
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Reithalle im Landgestüt Celle, Schnittzeichnung (Julia V.C. Müller)
Modelle (v.l.o.n.r.u): Joanna Tegtmeier, Kelai Yu, Franziska Oelschläger, Stine Ernst, Lena Kues, Qihang Yang, Lenya Schneehage, Michael Min Nyi Günther, Sonja Zeyn
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teilhafen
inklusive stadtteilmediathek im lindener hafen
Die Stiftung Lebenshilfe Hannover e.V. unterstützt Menschen mit geistiger Behinderung oder Entwicklungsverzögerung, Vorschulkinder ebenso wie Jugendliche und Erwachsene. Es geht darum, diese Menschen auf ihrem selbstbestimmten Lebensweg zu stärken. Dazu stellt die Lebenshilfe Möglichkeiten des gemeinsamen und begleiteten Wohnens an unterschiedlichen Standorten in Stadt und Region zur Verfügung. Daneben betreibt sie auch Kindertagesstätten und Schulen sowie eine Tagesförderstätte an der Büttnerstraße. Zur Verstärkung der tagesstrukturierenden Maßnahmen ist aktuell eine Einrichtung an einem Standort im Lindener Hafen geplant. Ein ehemals industriell genutztes Gebäude soll für diese neue Nutzung fit gemacht werden. Parallel zur Konkretisierung des Entwurfs vertieften sich die Studierenden im Seminar „Muster und Identitäten erkennen und hinterfragen: Neues Leben am Lindener Hafen" in die Bedarfslagen der Akteurinnen und Akteure: auf der einen Seite die Lebenshilfe als Betreiberin mit ihren Nutzerinnen und Nutzern, auf der anderen Seite die Bewohnerinnen und Bewohner sowie ansässige Institutionen im umliegenden Quartier. Es galt, die vorhandenen sozialen Kontexte und innovativen Potenziale im Stadtteil einzubeziehen. Dazu waren räumliche Analysen am Standort ebenso wie im näheren und weiteren Umfeld durchzuführen. Die sozialräumlichen Informationen wurden durch Selbstbegehungen vor Ort und Interviews mit Mitarbeitenden der Lebenshilfe sowie ausgewählten externen Fachleuten erhoben. Im Rahmen einer theoretischen Einarbeitung in die Bedeutung von Inklusion und mit der Wahl eines je eigenen spezifischen Schwerpunkts (Barrierearmut, neue Arbeitskonzepte, nachhaltige Quartiersentwicklung) sollten neue räumliche Konzepte für soziale Innovationen entstehen. Ziel war es, auf Basis theoretisch und empirisch gestützter Analysen Ideen für die konzeptionelle Umsetzung zu entwickeln. Laura Kettler und Christopher Schmidpeter stellen in ihrer Seminararbeit „Inklusion im Stadtteil Limmer“ die Bedeutung der neuen Tagesförderstätte für das Quartier in den Mittelpunkt. Dazu beschäftigen sie
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sich mit der Frage nach der Inklusion als Gesellschaftsmodell und dessen Tragweite für Sozialraum, Städtebau und Stadtentwicklung. Sie identifizieren aktuelle Beispiele und damit Referenzen für einen inklusiven Stadtteil, vom ganzheitlichen Ansatz bis hin zu Teilbereichen wie Bildung, Wohnen, Arbeiten und Sport. Doch wer setzt die jeweiligen inklusiven Ziele um? Wer initiiert die Projekte? Neben den Kommunen können repräsentative Institutionen und private Interessengruppen aus dem Stadtteil hier wertvolle Arbeit leisten. Sowohl langfristige strukturelle Eingriffe als auch öffentlichkeitswirksame punktuelle Interventionen tragen dazu bei, Inklusion nachhaltig in einer Stadtteilgemeinschaft zu verankern. Um hier mögliche Chancen und Innovationspotenziale des aktuellen Projektes der Lebenshilfe für den Stadtteil Limmer auszuloten, analysieren die Studierenden die aktuelle Inklusionspraxis anhand von Voruntersuchungen, Selbstbegehungen und qualitativen Interviews mit einer Expertin und einem Experten aus dem Stadtteil. Dabei stellen sie auch
ihre ersten Visionen für eine Stadtteilmediathek mit integrierter Tagesförderstätte zur Diskussion. In der Zusammenfassung der Rechercheergebnisse wird deutlich, dass die Inklusion in Limmer sowohl strukturell als auch materiell ausbaufähig ist. Auffällig ist die mangelnde Barrierefreiheit, sowohl in der Kommunikation als auch in den Gebäuden. Hier fehlen wesentliche Voraussetzungen, damit Menschen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen am Stadtteilleben teilhaben und in die Nachbarschaft eingebunden werden können. Der Standort Limmer besitzt aber durchaus gute Voraussetzungen für einen inklusiven Stadtteil. Der Grad der Sensibilisierung ist hoch. Da Linden-Limmer ein vielfältiger und multikultureller Stadtbezirk mit einer offenen Bevölkerung ist, könnten Menschen mit Behinderungen durch gemeinsame Betätigungsfelder und Aktivitäten besonders schnell aufgenommen und akzeptiert werden. Ergebnis der Seminararbeit ist die Formulierung eines übergeordneten Ziels für den neuen Standort
der Tagesförderstätte am Lindener Hafen, nämlich seine Verankerung im Stadtteil Linden-Limmer und die soziale Vernetzung mit den Bewohnerinnen und Bewohnern. Durch den Einzug der neuen Stadtteilmediathek als Ankernutzung soll das Gebäude zu einem attraktiven Aufenthaltsort werden, der allen Menschen offen steht und Begegnungen ermöglicht. Zentrale Themen sind die Vermittlung und das Erlebbarmachen von Wissen und Erfahrungen. In der Mediathek sollen unterschiedliche Medien zur Verfügung stehen, die in thematisch und gestalterisch gegliederte Bereiche unterteilt sind. Die Mediathek soll sowohl von den Beschäftigten der Tagesförderstätte als auch von weiteren Gästen aus dem Stadtteil und darüber hinaus von weiteren Mitgliedern der Stadtgesellschaft genutzt werden. Neben eingegliederten Werkstätten und Ateliers soll das Angebot der Mediathek um Nutzungen für das Quartiersleben erweitert werden: Eine Kantine, die auch Beschäftigten der umliegenden Betriebe offen steht, ein Mehrzweckraum für politische, künstlerische und sportliche Aktivitäten sowie eine Ausstellungsfläche und ein Stadtteilarchiv ergänzen das Konzept. „TEILHAFEN“ soll die lokale Identitätsbildung fördern und als Leuchtturmprojekt am Lindener Hafen fungieren. Eine neue Tagesförderstätte mit Stadtteilmediathek wäre nicht nur für Menschen mit Behinderungen, sondern auch für Stadtteilbewohnerinnen und -bewohner eine Bereicherung. Im Zuge der Entstehung der Wasserstadt Limmer könnte der gemeinschaftliche Wohnraum für Menschen mit Behinderungen weiter ausgebaut werden. Umsetzungsbeispiele in Münster, Essen oder Berlin zeigen, dass mit Hilfe eines Aktionsplans die Vision einer inklusiven Stadtgesellschaft befördert werden kann. Die Lebenshilfe Hannover hat bereits einen Aktionsplan zur „Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen von 2013 bis 2018“ erstellt (vgl. Lebenshilfe Hannover 2013: Aktionsplan), an den bezüglich der Inklusion im Stadtteil Limmer angeknüpft werden sollte. Auch die Stadt Hannover als wichtige Akteurin sollte weitere Schritte einleiten. Die studentische Arbeit entwirft eine Vision, wie Inklusion durch die Herstellung eines öffentlichen Gebäudes im Stadtteil Linden-Limmer vorangetrie-
ben werden könnte. Sie ruft zu einem bewussteren Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen als selbstverständlichem Bestandteil unserer Gesellschaft auf und animiert dazu, dass jeder Einzelne einen Beitrag hin zu einer inklusiven Stadtgesellschaft leisten kann.
parthaven – an inclusive district media library at the port of linden Premises formerly in industrial use in the port of Linden are to be rebuilt as a day care centre under the auspices of the foundation Lebenshilfe Hannover. What are the needs of future users and which social and spatial contexts are relevant? The authors raise questions about inclusion as a social model and its implications for social space, urban planning and urban development. Existing inclusion practices, opportunities and potential for innovation are analysed. The result: the development of a newly designed district library as an anchor makes the converted building an attractive place to stay, open to everyone and suitable for meetings of every description. Essential elements are communication and accessibility of knowledge and experience.
Funktionale Gliederung Funktionsbereiche Lebenshilfe Innere Nutzung Lebenshilfe Stadtteiltreff mit Café und Mehrzweckbereich Öffentliche Stadtteilmediathek Ein neuer Dachaufbau auf dem Haupthaus stellt Rückzugsräume und einen Speisesaal für die Beschäftigten der Tagesförderstätte zur Verfügung (Privat). Das restliche Haupthaus teilt sich in die Funktionsbereiche Wissen anwenden (Werkstätten, Ateliers, Therapieräume) und Wissen finden (Stadtteil-Mediathek, Stadtteilarchiv). Im Nebengebäude sind der Mehrzweckraum für Ausstellungen und Veranstaltungen und die Cafeteria (Freizeit und Pause) untergebracht. Vier Grautöne kennzeichnen die unterschiedlichen Bereiche im Gebäudekomplex.
laura kettler, christopher schmidpeter Betreuung: Prof. Dr. Barbara Zibell, Prof. Alexander Furche, Martin Kersting, Lisa Kietzke, Christoph Rüther Planungs- und Architektursoziologie, Tragwerke
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wahrnehmung zur ausstellung „frau von geschlech- architekt“ Die andauterrollen im ernde Forderung nach architekturGleichstellung von Frauen beruf im Berufsfeld der Architektur betrifft nicht nur den Wunsch nach gleichwertigen Karrierechancen oder gerechter Bezahlung. Architektinnen gehören nach wie vor zu den unsichtbaren Berufsfrauen, nicht nur im 20. Jahrhundert. Dass Frauen vor oder im Mittelalter, in der Renaissance, im Barock oder zu Beginn der Industrialisierung bereits als Baumeisterinnen aktiv waren, ist kaum bekannt und wenig erforscht. Sichtbar sind bisher nur einige wenige Pionierinnen. Die Abteilung Planungs- und Architektursoziologie widmet sich seit einiger Zeit auch in der Lehre der Erforschung bekannter und noch unbekannter Frauenbiografien im Berufsfeld von Architektur und Planung. Historische Forschungen, Beiträge und Biografien werden dazu mit solchen aus der heutigen Arbeitspraxis kombiniert und aufeinander bezogen. Ziel ist die Aufarbeitung von Lebens- und Werksbiografien von Architektinnen gestern und heute sowie die Generierung von Wissensbeiträgen im historischen und aktuellen Diskurs über die Sichtbarkeit von Frauen als Baumeisterinnen, Theoretikerinnen und Entwerferinnen. Den Rahmen für das Kurzprojekt und zwei Exkursionen im Wintersemester 2017/18 bot die Ausstellung „Frau Architekt“, die von September 2017 bis März 2018 im Deutschen Architekturmuseum DAM in Frankfurt am Main gezeigt wurde. Sie stellte 22 Frauen, die die Architektur maßgeblich beeinflusst haben oder sie ganz aktuell prägen, in ihren professionellen und persönlichen Kontexten dar. „Sie beginnt bei Emilie Winkelmann, die 1907 als erste Frau ein Architekturbüro in Deutschland gegründet hat und endet mit dem Bauen in der Nachwendezeit, in Berlin und den neuen Bundesländern. Die Ausstellung, ergänzt durch ein umfangreiches Rahmenprogramm, möchte Frauen in der Architektur besser sichtbar machen, sie aus der Anonymität herausholen und möglichst vielen Gesicht und Stimme geben.“1 Neben einer Exkursion zur Ausstellung wurde den Studierenden die Teilnahme am internationalen Symposium „Women Architects and
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Politics in the long 20th Century. Biographies, Buildings, Ideologies, Memories“ angeboten, um auch den internationalen Forschungsstand und wissenschaftliche Diskurse miteinzubeziehen. Im Rahmen der Teilnahme am Symposium in Begleitung von Lisa Kietzke galt es, eigenen Forschungsfragen nachzugehen. So wurden nicht nur einzelne Biografien der ausgestellten Architektinnen analysiert, sondern auch Interviews mit den Referentinnen der Veranstaltung geführt, wobei sich das Erkenntnisinteresse sowohl auf die jeweiligen Beträge als auch auf die persönlichen Lebensläufe und Arbeiten als Architektinnen und Biografieforscherinnen richtete. Das Kurzprojekt „ausgestellt – Frau_Architekt oder: Die andere Seite der Architektur“ unter Leitung von Insa Meyer befasste sich sowohl mit der Rezeption der Ausstellung und des dazugehörigen Kataloges als auch mit dem Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt am Main. Ziel der Lehrveranstaltung war die Sensibilisierung für das Thema Frauen – Architektur – Raum. Die Auseinandersetzung mit der Ausstellung beinhaltete den räumlichen Ausdruck von Geschlechterverhältnissen und (Macht-)Strukturen, die es zu hinterfragen galt und gilt. Über die gesetzten Themen hinaus galt es, eigene Erkenntnisinteressen auszumachen, Forschungsfragen zu konzipieren und diesen auf individuellen Wegen nachzugehen. Zurück in Hannover diskutierte die Gruppe der Lehrenden und Studierenden ausgiebig über das Erlebte und Gesehene. Im Fortgang erarbeiteten einzelne Teams Thesen und Forschungsfragen zum gewählten Thema. Merklich rückte auch die eigene Lebensbiografie in den Fokus der wissenschaftlichen Arbeit. 50 Prozent der Teilnehmerinnen haben einen direkten oder indirekten Migrationshintergrund. Fragen nach der beruflichen Situation von Architektinnen aus den Herkunftsländern der Teilnehmerinnen des Projektes oder auch der Situation von Frauen im Architekturstudium der jeweiligen Herkunftsländer wurden aufgeworfen und untersucht. In telefonischen Interviews und in Befragungen via Mailaustausch oder Skype konnten Architektinnen und Architekturstudentinnen beispielsweise aus Afghanistan oder Kurdistan2 befragt und Gemeinsamkeiten und Differenzen aufgezeigt werden.
Vergleiche mit Architektinnen in Deutschland wurden hergestellt und analysiert. Die Studentinnen Stephanie Hesse, Laura Kettler und Rebekka Siebert befassten sich mit Architektinnen und Architekten in Hannover und werteten einen eigens generierten Fragebogen aus, der sich mit der Wahrnehmung von Geschlechterrollen im Architekturberuf befasste. Diese umfassende quantitative Befragung wurde im Nachgang mit den Kennzahlen der Architektenkammer Niedersachsen verglichen. Die Studentinnen hatten nach Recherchen zwar Erkenntnisse, beispielsweise eines Gender Pay Gaps (aus 2006) in Höhe von 31,1 Prozent in Architektur- und Ingenieurbüros festgestellt3, aktuelle Zahlen aus dem Jahr 2018 in Bezug auf „Gehaltslücken“ bei Architektinnen und Architekten in Hannover fehlten jedoch. Weitere Lücken sollten durch den Fragebogen aufgedeckt und ausgewertet werden. Insgesamt wurden über die Plattform LimeSurvey 140 Hannoveraner Architekturbüros angeschrieben und 98 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anonymisiert befragt. Von den 98 Teilnehmerinnen und Teilnehmern waren in der Umfrage 47 Prozent weiblich und 53 Prozent männlich. Hier wird ein Unterschied zu den Zahlen der Architektenkammer deutlich: Dort ist lediglich ein Frauenanteil von 33 Prozent zu verzeichnen. Die Studentinnen wollten unter anderem wissen, „ob und inwiefern Geschlechterunterschiede eine Rolle spielten“. Dazu entwickelten sie drei Thesen: 1. These: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist für Frauen schwieriger 2. These: Die Karrierechancen von Frauen sind geringer 3. These: Das Geschlecht ist eine Determinante im Be rufsalltag Die Befragung zeigt, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen weiterhin schwierig ist. Haben Architektinnen Kinder, so ist dies noch immer mit Einbußen für ihre Karriere verbunden. Sie nehmen längere Unterbrechungen ihrer Berufstätigkeit in Kauf und arbeiten in höherem Maße in Teilzeit als Männer. Dieser Umstand trägt vermutlich auch dazu bei, dass sie deutlich weniger verdienen. Die Untersuchung bestätigt: Frauen üben in größeren Büros seltener Führungsaufgaben aus und sind seltener selbstständig
tätig. Auch im Berufsalltag werden Unterschiede deutlich: So fühlen sich Frauen häufiger aufgrund ihres Geschlechtes benachteiligt als Männer, denen ihr Geschlecht – auch gefühlt – eher zugutekommt. Die Aktualität des Themas wird hier genauso deutlich wie der Umstand, dass es noch ein langer Weg ist, bis Frauen im Architekturberuf völlig gleichberechtigt sind. Für eine kontinuierliche Verbesserung der Situation empfehlen die Studentinnen eine regelmäßige Wieder-
holung solcher Untersuchungen. Ihre Arbeit liefert einen Beitrag zur Sichtbarkeit der aktuellen Situation von Architektinnen und Architekten in Hannover. Sie schafft ein Bewusstsein für die defizitäre Gleichberechtigung im Architekturberuf. Nur durch regelmäßige Umfragen, die das Thema der Gleichbehandlung abfragen, werden Veränderungen im Denken initiiert und in letzter Konsequenz auch ein verändertes Handeln in puncto Gleichbehandlung vollzogen.
Wie hoch ist Ihr Einkommen? 61 %
32 %
29 % 17 % 11 %
15 %
JA
Frauen28%
3%
2% M F < 20.000 €
ment PA_soz is dedicated to the acquisition of knowledge as it contributes to the historical and current discourse on the visibility of women as builders, architectural theoreticians and designers. In the context of the exhibition “Frau Architekt” 09.2017 – 03.2018 and the international symposium “Women Architects and Politics in the long 20th Century. Biographies, Buildings, Ideologies, Memories” 02.2018 that took place in the German Museum of Architecture DAM in Frankfurt, students developed their own research projects in the winter term 2017/18. The authors of the work presented here examined, among other issues, the current situation of men and women architects in Hanover and interviewed 98 employees in architectural firms on the following topics: professional life, work/life balance and career for women. 28%opportunities 27%
12 %
10 %
8%
perception of gender roles in the architectural profession – project and excursions to the exhibition frau architekt The depart-
F M 20.000 € – 40.000 €
F M 40.000 € – 60.000 €
F M 60.000 € – 80.000 €
F M 80.000 € – 100.000 €
NEIN
12 Monate*
39 %
41 %
63 % Frauen
27 %
67%
63% Frauen 12 Monate *
Wer übernimmt im Büro „Care-Aufgaben“ wie Kaffee kochen, Geburtstagsgeschenke organisieren etc.? 57 %
JA
28 %
63%
F M > 100.000 €
Männer
27%
NEIN
67% Männer 67 % Männer
2 Monate*
2 Monate *
12 Monate*
Gab es Unterbrechungen, die Sie sich für Ihr/e Kind/er genommen haben? Wenn ja, wie lange? *Durchschnittswert aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Kind(ern)
2 Monate*
1 DAM: Flyer zur Ausstellung „Frau Architekt“. Frankfurt 2017
25 %
2 Die studentische Arbeit befasst sich mit dem Teil Kurdistans im Norden des Iraks. 3 Finke, Claudia: Verdienstunterschiede zwischen Männern und Frauen.
17 % 10 %
Wiesbaden 2010, S. 44
8%
2% F M überwiegend männliche Kollegen
F M etwa gleich
F M überwiegend weibliche Kolleginnen
F M keine Angaben
stephanie hesse, laura kettler, rebekka siebert Betreuung: Prof. Dr. Barbara Zibell, Insa Meyer, Lisa Kietzke Planungs- und Architektursoziologie
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diy democracy
eine betrachtung über macht, architektur und teilhabe am waterlooplatz in hannover Der Stegreifentwurf beschäftigt sich in kritischer und visionärer Perspektive mit dem Walterlooplatz auseinander. Ausgehend von einer theoretischen Auseinandersetzung mit Gender- und Diversitykriterien in der Planung werden die bisherigen Konnotationen des Ortes mit Repräsentationen von Macht und Militär analysiert. Das „Haus der Demokratie“ schließt den Platz an der Stirnseite und tritt mit dem alten Kriegerdenkmal, der Waterloosäule, in einen spannungsreichen Dialog. Das Haus ist als offenes Forum angelegt. Hier wird Menschen aus allen Milieus ein barrierefreier Zugang ermöglicht und ein stetiger gesellschaftlicher Austausch gefördert. Das Herzstück bildet der hierarchielos angelegte Plenarsaal, um den sich weitere Räume gruppieren, die sich unter einem frei zugänglichen Zeltdach bis in den Freiraum ziehen.
diy democracy – a reflection on power, architecture and participation at the waterlooplatz, hanover The off-the-cuff sketch assesses the Walterlooplatz from a critical and visionary perspective. Starting from an examination of gender and diversity criteria in planning, the previous connotations of the site with its representations of power and the military are analysed. The House of Democracy closes the square at the front and enters into an exciting dialogue with the old war memorial, the Waterloo Column. The house is designed as an open citizens' forum. Here, people from all walks of life are given barrier-free access and constant social interaction is promoted. The heart of the building is the plenary hall around which further rooms are grouped that extend into the open space under an accessible tent roof.
ibrahim klingeberg-behr Betreuung: Prof. Dr. Tanja Mölders gender_archland in Kooperation mit dem Bürgerbüro Stadtentwicklung für Beteiligungskultur Hannover (bbs)
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Schnitt durch das Haus mit Saal
Schematische Darstellung des multifunktionalen Saals mit geringer Richtung
Lage des Hauses mit alten und neuen Bezügen
Hauptgeschoss mit dem Fuß des Saals Map data © OpenStreetMap contributors
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harenberg
eine genderkritische untersuchung In der Haus-
arbeit wurde das Dorf Harenberg aus Perspektive des Gender Plannings untersucht. Gender Planning basiert auf der politischen Strategie des Gender Mainstreamings und bedeutet, unterschiedliche Lebenssituationen und Interessen von Nutzerinnen und Nutzern jedes Geschlechts (Gender), jedes Alters und jeder Herkunft (Diversity) im gesamten Planungsprozess bewusst zu machen und zu berücksichtigen.1 Während der Fokus von Gender Planning in Theorie und Praxis vor allem auf dem städtischen Bereich liegt, wurde in der Ausarbeitung danach gefragt, inwiefern sich entsprechende Konzepte und Ziele auch auf ländliche Räume anwenden lassen und dort bereits realisiert worden sind. Anknüpfend an bereits existierende Arbeiten zur Umsetzung von Gender Mainstreaming und Gender Planning in ländlichen Räumen2,3,4 wurde im Dorf Harenberg eine eigene empirische Untersuchung durchgeführt. Um ein Verständnis für den Untersuchungsraum und die Integration von Gender Planning in Politik und Verwaltung vor Ort zu bekommen, wurde neben Ortsbegehungen, Dokumentationen und Recherchen ein Interview mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Seelze geführt. Aus der vorhandenen Literatur wurden sechs für die Chancengleichheit besonders relevante Kriterien abgeleitet und für das Dorf Harenberg untersucht: Das Kriterium Mobilität konzentriert sich vor allem auf die Erreichbarkeit von Erwerbsarbeits-, Bildungs- und Unterstützungsangeboten, die innerörtliche Erreichbarkeit von Nahversorgung und sozialen Infrastrukturen sowie die Barrierefreiheit. Die empirische Untersuchung ergab, dass die Angebote des ÖPNV in Harenberg insbesondere bei vorausschauender Planung ein zügiges Erreichen der überörtlichen Zentren ermöglichen. Dies gilt jedoch nicht bei kurzfristigem Mobilitätsbedarf – hier kommt es zu Reisezeiten von bis zu zwei Stunden. Eine solche Mobilitätsinfrastruktur lässt sich mit den Notwendigkeiten von Reproduktionsarbeit (z.B. Kinderbetreuung) nur schwer vereinbaren. Damit wird (indirekt) die Nutzung eines privaten PKWs oder die Teilung von Arbeit in (sozial männliche) Erwerbs- und (soziale weibliche)
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Reproduktionsarbeit gefördert. Die Schwelle für eine fußläufige Erreichbarkeit von Einrichtungen des täglichen Bedarfs von 600 Metern5 wird in einem der beiden Wohngebiete Harenbergs überschritten. Dort liegen alle betrachteten innerörtlichen Infrastrukturen um das 1,2 bis 2-fache über dem Schwellenwert. Die Barrierefreiheit in Harenberg ist insbesondere in den Nebenstraßen abseits der Hauptstraße stark eingeschränkt. Durch die Geländebeschaffenheit und das Straßenbegleitgrün kommt es sowohl klein- als auch großräumig zu stark ausgeprägten Mängeln des Wegesystems. Dies schränkt gehbehinderte Menschen ebenso ein wie Personen, die mit einem Kinderwagen unterwegs sind. Positiv anzumerken ist, dass die Hauptstraße durch den Ortskern bis zum Ortsrand ein durchgängiges und beidseitiges Fußwegesystem mit abgesenkten Bordsteinen an Ampeln und Übergängen bietet. Unterstützende Oberflächenstrukturen für sehbehinderte Personen sind nicht vorhanden.
Verortung Harenbergs in Niedersachsen Wichtige Entscheidungen auf räumlicher und sozialer Ebene werden in Dörfern durch ortspolitische Strukturen und das Vereinsleben bestimmt. Deshalb wurde das Kriterium Mitsprache- und Entscheidungsstrukturen anhand der Anzahl von Frauen in örtlichen politischen Strukturen, der Geschlechterverhältnisse in Vereinen sowie in Beteiligungs- und Entscheidungs-
prozessen untersucht. In der Gemeindepolitik reiht sich Harenberg in die geringe Beteiligung von Frauen im niedersächsischen Durchschnitt ein. Die ortsrelevanten Entscheidungen werden stark durch die dort ansässigen, überwiegend männlichen Politiker beeinflusst. Übergeordnete Strategien wie Gender Mainstreaming werden nur zögerlich in Entscheidungen einbezogen. Die vertikale Segregation des Arbeitsmarktes und der Geschlechterverhältnisse im Arbeitsmarkt wurden unter dem Kriterium Beschäftigungsstrukturen betrachtet. Das klassische Bild des Mannes in Führungspositionen wird in Harenberg nur selten hinterfragt, was auf die Reproduktion traditioneller Familien- und Erwerbsmodelle hindeutet. Der Anteil an Unternehmerinnen und selbstständigen Frauen liegt unter dem landesweiten Durchschnitt, und Frauen in Führungspositionen und Existenzgründerinnen sind selten anzutreffen. Sicherheit ist ein weiteres wichtiges Kriterium für die gender- und diversitygerechte räumliche Gestaltung und Planung. Dabei spielt soziale Sicherheit an Hauptverkehrswegen und in öffentlichen Räumen eine zentrale Rolle. Zumindest auf der Hauptstraße Harenbergs ist eine soziale Kontrolle durch starke Frequentierung, ausreichenden Platz, Beleuchtung und Einsehbarkeit gewährleistet. In den Seitenstraßen gibt es jedoch – unter anderem aufgrund kurvenreicher Wegeführungen und eingeschränkter Ausweichmöglichkeiten – Beschränkungen der Einsehbarkeit, wodurch ein Sicherheitsgefühl nicht immer gegeben ist. Auch soziale Dienstleistungen und Infrastruktur mit Fokus auf Kinder- und Kleinkinderbetreuung sowie die Versorgung für Seniorinnen und Senioren sind ein bedeutender Aspekt von Chancengleichheit. Pflegeeinrichtungen und Pflegedienste sowie allgemeinmedizinische Arztpraxen sind in Harenberg jedoch nicht zu finden. Dies führt zu einer Benachteiligung der Personengruppen, die auf eine nahe und zuverlässige medizinische Infrastruktur angewiesen sind. Die Betreuungszeiten des Kindergartens und der Grundschule bieten keine Ganztagsangebote und setzen damit voraus, dass mindestens ein Elternteil nur halbtags beschäftigt ist. Wie schon im Zusammenhang mit dem
Kriterium Mobilität erläutert, wird so die Vereinbarkeit von Erwerbs- und Reproduktionsarbeit erschwert. Jedoch ist man sich auch in Harenberg dieser Problemlagen bewusst, so dass die Einrichtung einer Ganztagsschule und einer Kindertagesstätte erwogen werden. Öffentlicher Freiräume und Raumstrukturen sollen den Zugang zur Teilhabe im öffentlichen Raum gewährleisten. Von einem grundsätzlichen Mangel an qualitätsvollen Aufenthaltsmöglichkeiten im öffentlichen Raum abgesehen, handelt es sich bei den Freiräumen in Harenberg vor allem um Kinderspielplätze. Dies kann einerseits als familienfreundlich bewertet werden, zugleich werden viele andere Gruppen nicht aktiv in das öffentliche Leben eingebunden. Es bleibt festzuhalten, dass die Untersuchung Harenbergs entlang der sechs Gender- und DiversityKriterien zeigt, dass das Dorf die Anforderungen des Gender Mainstreamings und Gender Plannings (noch) nicht erfüllt. In allen untersuchten Bereichen wurden Mängel festgestellt, die ein chancengleiches und geschlechtergerechtes Leben beeinträchtigen. Die Untersuchung hat jedoch auch gezeigt, dass es viel Potenzial zur Verbesserung sowie einige konkrete Planungen gibt, um diesen Mängeln zu begegnen.
Gender- und Diversitykriterium Mobilität
Mitsprache- und Entscheidungsstrukturen
Operationalisierung Erreichbarkeit von Arbeits-, Bildungs und Unterstützungsangeboten
Frauen in örtlichen politischen Strukturen
Beschäftigungsstrukturen
Sicherheit und in öffentlichen Räumen Soziale Dienstleitungen und Infrastruktur
Öffentliche Freiräume und Raumstrukturen
harenberg – a gender-critical analysis In this paper the village of Harenberg was analysed from a gender planning perspective. Gender planning aims to create equality in the planning process by taking into account the differing needs of diverse users of every age, gender and background. The question addressed here was to what extent the concept and aims of design and planning that incorporate gender and diversity criteria could be applied to rural areas. A small empirical survey was conducted and six criteria for analysing the village of Harenberg were determined. The criteria were: mobility, participation and decision-making structures, employment structures, security, social services and infrastructure, and public spaces and spatial structures. From the results of the survey it was concluded that Harenberg does not comply with gender planning requirements as there were shortfalls in all areas studied, although there was some potential for improvement.
1 Senatsverwaltung für Stadtentwicklung (Hg.): Gender Mainstreaming in der Stadtentwicklung. Berlin 2011, S. 10 2 Wotha, Brigitte/Damayanovic, Doris: „Die Bedeutung von Geschlecht im Veränderungsprozess Ländlicher Räume“. In: Bauriedl, Sybille/ Schier, Michaela/Strüver, Anke (Hg.): Geschlechterverhältnisse, Raumstrukturen, Ortsbeziehungen: Erkundungen von Vielfalt und Differenz im Spatial turn. Münster 2010, S. 75–99 3 Ministerium für Arbeit und Soziales Baden-Württemberg (Hg.): genderplanning – Leitfaden für gendergerechte Planung in der Gemeinde. Bregenz 2008, S. 4 4 Pimminger, Irene: Handbuch Gender Mainstreaming in der Regional entwicklung. Wien 2011 5 Stadtentwicklung Wien (Hg.): Handbuch Gender Mainstreaming in der Stadtplanung und Stadtentwicklung. Wien 2013, S. 37
oliver klein, christian kruse, amelie oltmanns Betreuung: Prof. Dr. Tanja Mölders gender_archland
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institut für gestaltung und darstellung
igd Architekturinformatik und Darstellung Prof. Dr. Albert Schmid-Kirsch Digitale Methoden in der Architektur Prof. Mirco Becker Kunst und Gestaltung Prof. Anette Haas
portfolio
skizze als entwurfsmethode
digitale fabrikation
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digital und material
bildarchitekturen
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geräusche sehen, bilder hören > SEITE 116
portfolio
In einem Portfolio wird ein oder werden mehrere Projekte präsentiert, die während des Studiums oder bei der praktischen Tätigkeit in einem Büro entstanden sind. Es kommen verschiedene Darstellungsmethoden und Inhalte (Pläne, Skizzen, Renderings, Fotos, Texte) zum Einsatz. Ein Portfolio zeigt die persönliche Entwicklung und den aktuellen Kenntnisstand des Verfassers. Design und Erscheinungsbild repräsentieren die Individualität des Autors oder der Autorin. Entscheidend für ein gutes Portfolio sind ein übergeordnetes Layout, eine sinnvolle Gliederung und eine angemessene Darstellung in Schrift und Grafik. Eine gute handwerkliche Gestaltung rundet das Ergebnis ab. Die Konzentration auf die Bindung, die Papierauswahl und die Gestaltung des Umschlags vermittelt einen ersten, oft entscheidenden Eindruck, bevor das Portfolio überhaupt geöffnet wird. portfolio A student’s portfolio presents one or more projects that have been created during their studies or while they were on placement in an architectural office. A variety of presentation methods can be used including plans, sketches, renderings and photographs and text. The portfolio showcases a student's personal development while at the same time its design and appearance show their individuality. The creation of a truly outstanding portfolio requires a first-class layout, coherent structure and carefully selected text and graphics. The final result must show perfect craftsmanship. Such attention to detail in terms of the binding, choice of paper etc should set a portfolio apart even before it is opened, which is often the makeor-break moment for landing a job.
hendrik wiese Betreuung: Prof. Dr. Albert Schmid-Kirsch, Julia Bürkner Architekturinformatik und Darstellung
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skizze als entwurfsmethode
Beim Skizzieren werden Entwurfsgedanken sichtbar. Skizzen dienen der Entwicklung und Kontrolle von Entwurfsgedanken und der ersten Kommunikation. Geometrisch richtige Skizzen erleichtern die Verständigung. Für die Teilnahme am Seminar genügen Bleistift und A3-Papier. Der Kurs lebt davon, dass gemeinsam gezeichnet wird. Nur so macht die gebotene Anleitung und die direkte Korrektur während des Zeichnens Sinn. Ebenso wie Entwerfen bedeutet Skizzieren auch auszuprobieren und mehrfach zu versuchen. Beginnend mit der Darstellung des Würfels als Schlüssel für alles Weitere reichen die Beispiele vom Türdrücker über Möbelstücke zu kleinen und größeren Gebäuden und deren Details. Im Vordergrund steht nicht so sehr das „schöne“ Ergebnis als vielmehr der richtige Weg dorthin. design by sketch It is while we sketch that design ideas take shape. Sketches serve to develop and control design ideas and to present them in an initial form. Geometrically accurate sketches facilitate communication. All that is required for participation is a sheet of A3 paper and a pencil. The course derives its energy from collaborative drawing. Only through meaningful collaboration can we enhance each others skills. Like designing, sketching is an iterative process. We start with the simple cube as the key to everything that follows, for example items such as door handles, furniture, smaller and larger buildings, and in turn, their details. In the end, it’s less about neat results, more about the process.
qihang yang Betreuung: Prof. Dr. Albert Schmid-Kirsch Architekturinformatik und Darstellung
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digitale fabrikation
dma ii Im zweiten Bachelor-Semester werden in drei Blöcken die Methoden der digitalen Geometrie, der digitalen Fabrikation und der Visualisierung gelehrt. Die digitale Fertigung vermittelt, wie Entwurf, Planung und Fertigung so miteinander verküpft werden können, dass eine durchgängige digitale Kette entsteht. Das bedeutet, dass ein gewähltes computergesteuertes Fertigungsverfahren, in diesem Fall der 2D-CNC-Papierzuschnitt, die Randbedingungen der Gestaltung setzt. In der Bearbeitung erhielt jeder Student und jede Studentin die Zelle einer gegebenen parametrischen Megastruktur als 3D-Modell und war aufgefordert, diese in Muster und Innenraum digital auszugestalten. Die Abgabe war jeweils ein aus Papier gefertigtes Modell. Alle Zellen lassen sich wie ein Puzzle nur auf eine einzige Weise zu einer Megastruktur zusammensetzen. digital fabrication – dma ii In their second semester, 1st Year Architecture undergraduates are taught three courses: digital geometry, digital fabrication, and visualisation. Fabrication teaches the methods of linking design, planning and fabrication in a continuous digital chain. This means that the fabrication process selected, e.g. 2D CNC paper-cutting, provides the design constraints. For this assignment each student was given a cell of a parametrically designed megastructure as a 3D model. They were asked to design pattern and internal spaces. Their final piece had to be a paper model. Each cell is unique and can only be assembled in its own particular way, rather like a puzzle, to form an architectural megastructure.
gruppenarbeit des zweiten semesters bachelor architektur Betreuung: Prof. Mirco Becker Digitale Methoden in der Architektur
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digital und material
formschichten Das Projekt geht der Frage nach, wie unter einem digitalen Paradigma die architektonische Organisation von Material stattfinden kann. Dabei werden digitale Techniken dahingehend untersucht, inwieweit sie natürliche, handwerkliche oder industrielle Materialisierungsprozesse neu definieren können. Ganz konkret geht es in dem Projekt darum, Holzfurniere und Sperrhölzer durch Verformung und Laminierung für den neuartigen architektonischen Einsatz zu untersuchen. Ziel ist es, die Materialeigenschaften in eine digitale Prozesskette von Computational Design bis Digital Fabrikation einzubinden. Die gefundenen Verfahren und Möglichkeiten wurden in einem Entwurf und 1 : 1-Prototypen ausgeführt. digital and material – laminae This project asks how a material can be organised under a digital paradigm. In this context, digital processes are evaluated to find out to what extent natural, manual, or industrial materialisation processes could be redefined. Specifically, the project aims to test layered structures like wood veneers and plywood through deformation and lamination for novel architectural application. The intention is to include the material properties in a continuous digital chain from computational design to digital fabrication. The newly found methods were shown in design samples and 1 : 1 prototypes.
hendrik wiese Betreuung: Prof. Mirco Becker, Jan Philipp Drude Digitale Methoden in der Architektur
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bildarchitekturen
In der Veranstaltung „Bildarchitekturen“ näherten wir uns dem vielschichtigen Wechselverhältnis von Bild und Raum, Fotografie und Architektur an. Im Fokus standen dabei zeitgenössische künstlerische Positionen, deren mediale Praktiken der Darstellung und der Schaffung von Räumen im Bild sowie die fotografische Dekonstruktion und Konstruktion von Architektur. Die medialen Transfers dreidimensionaler Strukturen in die Fläche des fotografischen Bildraumes waren dabei ebenso Anknüpfungspunkte für das eigene praktische Arbeiten der Teilnehmenden wie auch die Rückführung von Fotografien und bildlich-architektonischen Fragmenten in den Raum. Nach dem Semesterabschluss wurden ausgewählte Arbeiten in der Galerie BOHAI in Hannover ausgestellt. architectures of images In “Architectures of Images” we investigated the complex interrelationships between image and space, photography and architecture. We focused on contemporary artistic approaches, their medial practices of representation, and the creation of spaces in an image, as well as the photographic deconstruction and construction of architecture. The medial transfer of three-dimensional structures to the surface of photographic pictorial space also connected to the participants’ own practical work, as well as to the reconstruction of photographs and architectonicimage fragments in space. After the semester, selected works were exhibited at Galerie BOHAI in Hanover.
christian bischoff Betreuung: Samuel Henne Kunst und Gestaltung
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geräusche sehen, bilder hören
architektur mit oder ohne kaffee?
Geräusche, Töne und Klänge sind in dieser Veranstaltung die Grundlage für das Finden und Gestalten von animierten Bildfolgen. Gemeinsam erarbeiten wir uns zunächst Klang-, Geräusch- und Bildarchive, die uns als Fundus für eigene klingende, visuelle Bildsequenzen dienen. Schließlich erarbeiten die Teilnehmenden eigene Bildanimationen, die als Bild-Sound-Konzerte an Augen und Ohren der Betrachtenden und Zuhörenden vorüberziehen. Elie Laglavie hat in seiner Animation „Architektur mit oder ohne Kaffee?“ das oft erforderliche Durchhaltevermögen im Studium und den damit verbundenen Stress in bewegte Bilder umgesetzt. Die Animation wurde komplett an einem Leuchttisch hergestellt. Jedes Einzelbild wurde mit Kaffeepulver erstellt.
seeing sounds, hearing images – architecture with or without coffee? On this course, noises, sounds, and tones formed the basis for finding and designing animated series of images. Together, we first compiled an archive of sounds, noises, and images, which then served as a source for individual audio-visual sequences. Finally, the participants produced their own animations, which were presented as a kind of image-sound concert at the end-of-semester exhibition. In his animation “Architecture with or without coffee?” Elie Laglavie portrayed the stress of architecture studies – in combination with the desire to persevere – in moving images. The animation was produced with a lightbox; each image was made from coffee grounds.
elie laglavie Betreuung: Edin Bajrić Kunst und Gestaltung
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institut für freiraumentwicklung
if Entwerfen urbaner Landschaften Prof. Dr. Martin Prominski Freiraumpolitik und Planungskommunikation Prof. Dr. Bettina Oppermann
flussbadverflechtung
mitten drin
ewig. lebendig.
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flussbadverflechtung
urbane erlebnisse am wasserraum schaffen soziale interaktion
Der Entwurf, der sich auf einer Länge von 835 Metern entlang des Spreekanals auf der Museumsinsel in Berlin-Mitte erstreckt, bietet mehrere Möglichkeiten, das Wasser zu erfahren. Das Konzept basiert auf drei wichtigen Elementen: Wasser, Vegetation und Freiräume. Die Schnittmenge, die durch die drei Elemente gebildet wird, schafft verschiedene Räumlichkeiten. Die neu definierten Bänder mit den drei wichtigen Elementen überlappen sich an mehreren Stellen und bilden Knoten, die wichtige Orte im Freiraum markieren. Um die Identitäten dieser Räume zu verstärken, werden zusätzliche Elemente oder vorhandene Besonderheiten betont. Die verstreuten landschaftlichen Elemente verbinden die Bänder zu einem ringförmigen Korridor.
flussbad connecting – urban experiences around the water space create social interaction The proposal, which relates to an 835-metre stretch of the Museum Island in central Berlin, offers various possibilities for experiencing the waters of the Spree Canal. The main concept relies on three interlinked and significant elements: Blue (Water), Green (Vegetation) and Red (Open Space). The convergence, which is achieved by the coming together of these three basic elements, creates different spaces. These newly defined areas with their three pivotal elements point the way to yet more overlapping uses, their nodes obvious and marking important locations in the open spaces. In addition, elements of the existing links are integrated to enhance the identity of existing spaces. The scattered landscape elements allow these newly defined areas to connect to form a ring-shaped corridor.
kazutaka tambe, yung-chin shih Betreuung: Prof. Dr. Martin Prominski, Masashi Nakamura Entwerfen urbaner Landschaften
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Musikbad
Rutschen in das Bad
Sprung in das Bad
Stadionbad
Auf dem Wasser gehen
Sonnenbad
Gartenbad
Denkmal
Kajakfahrt
Aussichtspunkt
Badeschiff
Schwimmbad (Bestand)
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mitten drin
freiraumplanerische strategien für die verkehrsräume des bahnhofsviertels in frankfurt
am main Das Bahnhofsviertel als gründerzeitliche Stadterweiterung mit „Pracht-Straßensystem“ besitzt eine dynamische Geschichte und befindet sich weiterhin stark im Wandel. Der Verkehrsraum des Viertels ist durch den motorisierten Verkehr eingenommen, und es bestehen eingeschränkte Möglichkeiten des Aufenthalts in den Seitenbereichen. Der Stadtteil war über Jahrzehnte für die herrschende Kriminalität und die Drogenszene im öffentlichen Raum bekannt. In jüngster Vergangenheit findet eine Entwicklung zum Szenestadtteil statt, welche zunehmend Menschen dazu anregt, im Viertel leben zu wollen. In dieser Masterarbeit wird der Verkehrsraum des Bahnhofsviertels untersucht. Darüber hinaus werden Strategien generiert und diese im Entwurf für eine Aufwertung der Mikro-Landschaft Straßenraum angewendet. in between – open-space planning strategies for the traffic areas of the bahnhofsviertel in frankfurt am main Originally conceived as a boulevard thoroughfare system in the period of the “Gründerzeit”, the “Bahnhofsviertel” has a dynamic history and is still in transition. The district’s arterial routes are heavily used by motorised traffic, with hardly any potential for recreational spaces. In addition, over the last decades, the district has become notorious for its high crime rate and the drug scene within its public space. Even more recently, the quarter has seen development in the direction of a “scene-district”, encouraging more people to move to the neighbourhood. Based on a theoretical and spatial analysis of the district, planning strategies for the traffic areas are being developed and used to determine a design approach. Based on the identified strategies and offering its own design proposal, this master’s thesis attempts to generate an appreciation of the vehicular space.
christian roman tautz Masterarbeit Betreuung: Prof. Dr. Martin Prominski, Kendra Busche Entwerfen urbaner Landschaften
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ewig. lebendig.
Ein Friedhof ist für gewöhnlich ein Ort der Ruhe und Distanz, des Abschieds und Gedenkens. Dies wird durch ungeschriebene gesellschaftliche Verhaltensregeln und Normen sowie in der Friedhofssatzung verankerte Regeln unterstrichen. Orte der Ruhe und Achtsamkeit werden in einer zunehmend hektischen und medienorientierten Gesellschaft immer bedeutsamer. Kann der Friedhof neben seiner Funktion als Grabstätte nicht mehr bieten? In sich immer stärker verdichtenden Städten sind die Friedhöfe ein wertvolles Freiraumpotenzial, das auch zur Erholung genutzt werden könnte. Vor dem Hintergrund der sich wandelnden Bestattungskultur, der steigenden Urnen- und sinkenden Sargbestattungen sind viele Friedhöfe außerdem untergenutzt. Doch wie können Menschen auf dieses Potenzial aufmerksam gemacht werden? Welche Maßnahmen sind auf dem Friedhof denkbar? Um sich diesen Fragen anzunähern, haben wir untersucht, wie Menschen den Freiraum Friedhof tatsächlich wahrnehmen und (nicht) nutzen. Eine Umfrage auf Friedhöfen und in weiteren Grünanlagen Hannovers lieferte Einblicke, auf deren Basis Ideen zur behutsamen Öffnung von Friedhöfen entwickelt wurden. Zwischen Himmel und Erde Beobachtungen auf einem der Stadtfriedhöfe Hannovers ermöglichten erste Annäherungen an den Freiraum Friedhof. Theoretische Auseinandersetzungen mit verschiedenen Themenbereichen verschafften einen tieferen Einblick in die Geschichte und Entwicklung der Friedhöfe Hannovers und die dort geltenden Regeln. Die Beschäftigung mit der sich wandelnden Bestattungskultur und die Analyse von Beispielprojekten der Friedhofsentwicklung wie „Ohlsdorf 2050“ in Hamburg lieferten Hintergrundwissen und Inspirationen. Ein Expertinneninterview mit der Leiterin der Friedhofsverwaltung Hannovers, der Besuch des weltgrößten Parkfriedhofs in Ohlsdorf sowie die Entwicklung eines Fragebogens waren die wesentlichen methodischen Schritte der Projektarbeit. Dabei wurden die Nutzungsweise und die geläufigen Verhaltensregeln der Besucherinnen und
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Besucher auf einem Friedhof hinterfragt, um herauszufinden, inwieweit der Friedhof in Zukunft auch ein Ort der Erholung sein kann. Den Kern der Befragung bildete die Bewertung von beispielhaft manipulierten Fotos, die verschiedenste laute und leise Aktivitäten auf einem Friedhof zeigten (z.B. Yoga, Fahrradfahren, Popkonzert). Befragungsorte waren neben den Friedhöfen selbst öffentliche Parkanlagen und Plätze in der Stadt, um eine möglichst große Vielfalt an Altersgruppen und kulturellen Hintergründen abzubilden.
Ruhige Erholungsformen wie meditativer Sport bieten die Möglichkeit zur Bewegung auf dem Friedhof. Die Assoziationen der Befragten mit dem Begriff Friedhof zeigen, dass die meisten vorwiegend Aspekte wie Tod (47,5 Prozent) und Trauer (22,1 Prozent) mit diesem Ort verbinden. Eine gewisse Distanz und negative Gefühle zum Friedhof werden dabei deutlich, die Erholungsfunktion (3,2 Prozent) wird nur vereinzelt genannt. Ältere Menschen besuchen häufiger einen Friedhof, da diese Altersgruppe eher mit dem Tod nahestehender Personen konfrontiert ist. Jüngere Generationen hingegen nutzen den Friedhof eher selten. Friedhöfe gelten als Orte der Trauer und Erinnerung, und die Befragten legen Wert auf ein ruhiges Verhalten auf dem Friedhofsgelände. Der Fokus wird auf Besuche der Grabstätten gelegt, um der Verstorbenen zu gedenken. Folglich ist der Friedhof für die Trauernden ein Ort der Stille und Achtsamkeit. Bei dem Vorschlag, „dem Ort angemessene Veranstaltungen
durchzuführen“, ändert sich jedoch das Meinungsbild: Führungen zu historischen Gedenkstätten (89,7 Prozent), ein Friedhofscafé (84,5 Prozent), Klassikkonzerte (74,9 Prozent) und meditativer Sport auf dem Friedhofsgelände wie Yoga (60,2 Prozent) finden bei den Befragten Zuspruch. Die Grenze zwischen laut und leise ist dabei jedoch von besonderer Relevanz. Laute Aktivitäten wie Popkonzerte (94,6 Prozent), Ballsportarten (87,8 Prozent) oder ein Kinderspielplatz (64,6 Prozent) treffen auf deutliche Ablehnung. Grundsätzlich stößt die Idee, Friedhöfe durch angemessene Veranstaltungen zu beleben, jedoch auf Zuspruch. Die genannten Einschränkungen bezüglich Lautstärke und Verhalten auf dem Friedhof zeigen, wie wichtig Verhaltensregeln und Grenzen für eine angemessene Atmosphäre bleiben. Gerade in großen Städten wie Hannover, in denen der Grünflächendruck zunimmt, bietet es sich an, die freien Flächen auf den Friedhöfen für junge und ältere Menschen sinnvoll und ansprechend zu gestalten und behutsam für ruhige Erholungsnutzung zu öffnen. Zunächst geht es dabei nicht (nur) um räumlich-gestalterische Maßnahmen: Gerade Kunst und Kultur können dabei helfen, Friedhöfe auch als Orte der Begegnung für alle Altersgruppen in den Fokus zu rücken. Dabei ist es wichtig, eine Balance zwischen dem Ruhigen und Lebendigen zu schaffen, so dass Trauernde sich nicht von Erholungssuchenden bedrängt fühlen. Begegnungsräume entwickeln Veranstaltungen bieten die Möglichkeit, einen generations- und kulturübergreifenden Raum zu schaffen und Friedhöfe auch als Orte der Begegnung zu entwickeln. Um möglichst viele Menschen anzusprechen, sind hier unterschiedlichste Ideen denkbar: Eine Veranstaltungsidee könnte zum Beispiel eine lange Tafel sein, die Trauernden ebenso wie Erholungssuchenden Gelegenheit bietet, beim gemeinsamen Essen und Trinken ins Gespräch zu kommen. Klassikkonzerte können die Veranstaltung begleiten und mit musikalischen Darbietungen erheitern. Denkbar wäre auch ein Lichterfest, um den oft als dunkel empfundenen Ort Friedhof zu „erleuchten“: Fackeln, Lampions und Kerzen können für eine stim-
Die Ergebnisse der Projektarbeit verdeutlichen, dass Menschen bereit sind, den Friedhof in ihrer Freizeit auch als Ort der Erholung zu nutzen. Gestalterische und kommunikative Maßnahmen können dazu beitragen, das Nutzungstabu zu brechen und den Friedhof als ruhigen Erholungsort ins Bewusstsein zu rücken.
Austausch und Begegnung im Friedhofscafé mungsvolle Atmosphäre sorgen. Freie, abseits gelegene Flächen bieten Raum zur Ausführung von ruhigen, meditativen Sportarten. Teilnehmerinnen und Teilnehmer können so den Freiraum Friedhof als Alternative zum Park entdecken. Ebenso könnten freie Flächen als gemeinschaftliche Blumenbeete angelegt werden, die allen Friedhofsbesucherinnen und -besuchern die Möglichkeit bieten, vor Ort bereitgestellte Blumen zu pflanzen und den Friedhof so ein Stück weit selbst mitzugestalten. Ein Ort, der in erster Linie für den Tod steht, kann so lebendig werden, ohne dass die Würde des Ortes beeinträchtigt wird. Ergänzend können kommunikative Maßnahmen wie Newsletter und Einladungen dazu beitragen, Friedhöfe als Erholungsorte ins Bewusstsein zu rücken und Räume der Begegnung zu schaffen. Der Friedhof – ein Ort mit Potenzial Die Wahrnehmung und Nutzung von Friedhöfen in der Gesellschaft ändert sich ständig. Veränderungen und Erweiterungen der Friedhofsnutzung und -gestaltung sollten deshalb ein langfristiger Prozess sein, der einer regelmäßigen Evaluierung bedarf. In festgelegten Zeitabständen sollten dazu Besucherinnen und Besucher der Friedhöfe befragt werden, inwieweit zum Beispiel kulturelle Veranstaltungen und Umgestaltungen auf Zustimmung stoßen oder ein unangenehmes Gefühl auslösen. Trauernden Raum und die Möglichkeit des Gedenkens und der Trauerbewältigung zu lassen, sollte dabei stets Priorität haben.
eternal. alive. This student project approaches the question of how the open space in cemeteries can be utilised. Burial grounds are commonly regarded as places of leave-taking and commemoration. But this significant function aside, the free space allows for more than only being a scene of mourning and memory. Increasing urbanisation and thus the loss of green spaces as well as changes in funerary culture underscore the importance of this issue. A survey examines how far the people of Hanover would be prepared to allow events and activities in their city cemeteries. Based on the results, the study suggests different ideas to sensitively develop and open up cemeteries for recreational use, and potential activities to be initiated in disused grounds. It also outlines the task of designing cemeteries as attractive and stimulating spaces without compromising their function as places of mourning.
birte gartelmann, carlotta reuter Neues Leben auf dem Friedhof schaffen – gemeinsame Pflanzaktionen
Betreuung: Prof. Dr. Bettina Oppermann, Ariane Hölscher, Mareike Thies Freiraumpolitik und Planungskommunikation
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institut für landschaftsarchitektur
ila Darstellung in der Landschaftsarchitektur Prof. Katja Benfer Geschichte der Freiraumplanung Prof. Dr. Joachim Wolschke-Bulmahn Landschaftsarchitektur und Entwerfen Prof. Christian Werthmann Pflanzenverwendung Prof. Dr. Anke Seegert Technisch-konstruktive Grundlagen der Freiraumplanung Prof. Gilbert Lösken
zeitraum
zeitreise
müll bemerken
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aufschwung
grüne gärten
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die blutbuche in der geschichte der gartenkultur > SEITE 138
zeitraum
gestaltungsmöglichkeiten von infrastrukturen am beispiel des nord-ostsee-kanals In nahezu allen Bereichen des alltäglichen Lebens bilden Infrastrukturen die Basis unserer Zivilisation. Damit haben sie als Lebensgrundlagen eine Wichtigkeit erlangt, die uns nur selten bewusst ist. „ZeitRaum“ beschäftigt sich mit der Infrastruktur Nord-Ostsee-Kanal. Der stark analytische Ansatz untersucht das Verhältnis des Kanals zur umgebenden Landschaft und die vielfältigen Prozesssysteme, die im Hintergrund stattfinden. Der Kanal verläuft von Brunsbüttel nach Kiel und verbindet die Wirtschaftszonen Nord- und Ostsee. Zukünftig wird der Kanal aufgrund wirtschaftlicher Kapazitätserhöhungen im östlichen Bereich verbreitert und über die gesamte Länge vertieft. Der Umgang mit den dadurch anfallenden Erdmengen im Hinblick auf Verteilung, Gestaltung und Nutzbarkeit ist leitende Untersuchungsfrage.
timespace – design possibilities for infrastructure using the example of the kiel canal Infrastructure forms the basis of our civilisation in almost all areas of everyday life. This has given it an importance as a basis for life, but one that we are only rarely aware of. ZeitRaum deals with the infrastructure of the Kiel Canal. With its strongly analytical approach, the thesis examines the relationship between the canal and the surrounding landscape and looks at which diverse process systems are at work behind the facades. The canal runs from Brunsbüttel to Kiel and connects the economic zones on the North Sea and Baltic Sea. In future, it will be widened in the eastern area and deepened along its entire length to accommodate the anticipated increase in economic activity. How the resulting quantities of earth will be dealt with raises issues of distribution, design and usability that constitute leading topics of research.
lukas merkel Masterthesis Betreuung: Prof. Katja Benfer, Kendra Busche Darstellung in der Landschaftsarchitektur, Entwerfen urbaner Landschaften
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Analyse der bisherigen anthropogenen Aufschüttungen an dem knapp 100 Kilometer langen Kanal
Entwurfskonzept Rendsburg bis Kiel – neue Aufschüttungen entlang des Nord-Ostsee-Kanals
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zeitreise
auf den spuren des grünen reichtums in hannover Die
Stadt Hannover ist durch eine Jahrhunderte alte Gartenkultur geprägt und besitzt Gärten und Parks unterschiedlichster Epochen und Stile. Neben zeitgenössischen Parkanlagen gehören hierzu wertvolle unter Schutz stehende Gartendenkmale. Zu nennen sind zum Beispiel der Große Garten und der Berggarten in Herrenhausen, der Tiergarten in Kirchrode sowie der Stadtfriedhof Stöcken. Die Vielfalt der hannoverschen Freiräume ins Bewusstsein zu rücken, für diese zu begeistern, über diese zu informieren sowie zu einer denkmalgerechten Nutzung einzuladen, haben sich Studierende der Leibniz Universität Hannover (Lehrgebiet Geschichte der Freiraumplanung) in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Umwelt und Stadtgrün im Rahmen eines Projektes zum Ziel gesetzt. Hierfür sollte der Besuch der städtischen Grünanlagen für verschiedene Zielgruppen, das heißt Personen, die sich zum Beispiel in Bezug auf Alter und Vorkenntnissen zur Gartenkultur unterscheiden, interessant gemacht werden. Die Herausforderung dieser Arbeit bestand darin, die bereits recht gut erforschten Anlagen zielgruppenorientiert zu erschließen. Anschließend wurden die Grünanlagen in verschiedenen Teilrouten zusammengefasst und durch ansprechende Beiträge in Form von Texten und Hörimpressionen für Besucherinnen und Besucher aufbereitet. Das Prinzip des kollektiven Marketings von Kulturgütern besteht in Deutschland erst seit wenigen Jahren. Netzwerke sind eine effektive Form der Organisation, die durch die Erzielung positiver Synergieeffekte vor allem auch für Garten- und Parkanlagen profitabel sind. Dies belegt die zunehmende Anzahl der Gartennetzwerke in Deutschland. Auch die Stadt Hannover möchte durch den Aufbau eines Netzwerkes in Form einer Gartenroute Öffentlichkeitsarbeit für ihre Gartenanlagen betreiben. Hierbei soll eine breite Zielgruppe angesprochen werden. Das Ergebnis des Projektes stellt ein Gesamtkonzept zur Umsetzung der Gartenroute dar, das die Auswahl geeigneter Garten- und Parkanlagen, die Einteilung in verschiedene Teilrouten sowie die Vorgabe
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der Wegstrecken umfasst. Weitere Bestandteile sind die Erarbeitung ansprechender Titel der Gesamtroute und ihrer Teilrouten sowie die Erstellung eines Logos. Der Wunsch der Stadt, auch eine Vorlage zur Eingliederung der Route in die städtische Homepage zu erhalten, wurde erfüllt. Zusätzlich wurden sechs Flyer für die Teilrouten mit integriertem Stempelheft und kurzen Textbeiträgen gestaltet. Das Design der Flyer und des Webauftritts wurde an das Corporate Design der Stadt angepasst. Die Grundlagen zur Erstellung der Route „Zeitreise – Auf den Spuren des grünen Reichtums in Hannover“ wurden mit Hilfe einer vorab durchgeführten Literaturrecherche und einer Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Gartenrouten in Deutschland geschaffen. Dieses half der Gruppe dabei, die einleitend gestellten Leitfragen: Wie wird Expertenwissen verständlich an Laien vermittelt? und Was macht eine attraktive Route durch verschiedene Gärten aus? zu beantworten. Vor allem wurde untersucht, was die Route im Vergleich zu bereits bestehenden Routen auszeichnet. Um ein Alleinstellungsmerkmal für die Route der Gartenkultur in Hannover herauszuarbeiten, war es demzufolge entscheidend, die charakteristischen Merkmale von Hannover und der Gartenanlagen zu ermitteln und innerhalb der Produkte aufzuzeigen. Somit waren prägnante Titel der Teilrouten wichtig, die den Charakter und die Bedeutung der Garten- und Parkanlagen widerspiegeln. In der Route der Gartenkultur werden die Besonderheiten der ausgewählten Gärten und Parks aufgezeigt, wodurch ein Besuch für die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Besucherinnen und Besucher der Stadt aufgewertet wird. Den Wert der Gärten in der Öffentlichkeit bekannter zu machen, kann nicht nur nachhaltig den Tourismus und die Lebensqualität innerhalb der Stadt fördern, sondern kann auch dazu beitragen, die Rahmenbedingungen für die Pflege und den denkmalgerechten Erhalt der Grünanlagen zu verbessern. Wichtig bei der Gestaltung der Produkte wie der Konzeption der Teilrouten, der Flyer sowie der Homepage war die Entwicklung einer Einheit in der Darstellung, um potenziellen Nutzerinnen und Nutzern den Eindruck einer stimmigen Gesamtkomposition
zu vermitteln. Somit entstanden Produkte, die sich von denen anderer Routen in Deutschland abheben und durch die zusätzliche Einrichtung von Stempelstellen – zur Einfügung der für jeden Garten individuell entwickelten Stempel in die Flyer – eine Besonderheit darstellen.
Stempelsammlung
time travel – following the garden culture route in hanover Hanover is characterised by a century-old garden culture with gardens and parks from various eras executed in different styles. The goal of the project was to make visiting these gardens interesting for target groups of different ages and varying levels of horticultural knowledge. The project was carried out in collaboration with the Environment and Urban Greenspace Department of the City of Hanover. The main challenge is to produce a target group-oriented presentation of the well-researched parks and gardens owned by the city of Hanover. A garden route divided in six parts presents the results in texts accompanied by a soundtrack (music etc.) for visitors.
Route 1: Zwischen Flanieren und Spazieren – Zeitreise aus dem 17. in das 21. Jahrhundert Route 2: Barockes Lustwandeln und Jagdvergnügen Route 3: Herrschaftliches Wandeln in Herrenhausen
Route 4: Ruhige Erholung – Friedhöfe in Hannover Route 5: Auf geschwungenen Wegen durch begehbare Landschaftsbilder Route 6: Angekommen im 20. und 21. Jahrhundert
juliane roth, mira ruben, danyang shi, yung-chin shih, bing sun Betreuung: Birte Stiers Geschichte der Freiraumplanung
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müll bemerken
strategien zur förderung von sauberkeit urbaner stadträume in indien Um-
weltverschmutzung ist ein globales Problem! In Indien sind fast alle öffentlichen Räume in Städten voller Abfall. Der Grund dafür ist, dass der öffentliche Raum oft als wertlos betrachtet wird. Erst wenn der Wert der Umwelt erkannt wird, können nachhaltige Veränderungen geschehen. Kluge Umweltbildungs- und Aufmerksamkeitsaktionen sowie zuverlässige Strukturen sind dabei elementar. Für diese kollektive Transformation können belebte Räume wie Straßen, Parks und Haltestellen als effektive Plattformen dienen. In Dharavi, Mumbais größter informeller Siedlung, soll aus dem Shivraj Udyan Garten ein multifunktionaler Ort der Nachhaltigkeit entstehen. Die Einwohner lernen in einem Upcycling- und Umweltbildungscontainer, die Fläche schrittweise zu einem begrünten Park nach ihren Bedürfnissen zu entwickeln.
facing waste – strategies to encourage cleanliness in filthy urban spaces in india Environmental pollution is a global problem! Almost all public spaces in Indian cities are full of toxic waste. The reason for this is that the public environment is rarely considered valuable, and so is regularly neglected and abused. Sustainable change can only happen when a genuine sense of responsibility and appreciation for the environment emerge. Lively spaces such as intersections, parks and bus stops can function as effective platforms to bring about collective transformation. Motivation through awareness, action and education is key. In Dharavi, Mumbai’s largest informal settlement, the neglected Shivraj Udyan garden will become a multifunctional space of transformation. In an environmental education and upcycling container the community learns how to gradually develop a vibrant green space to meet its needs.
benedikt schlund Bachelorthesis Betreuung: Prof. Christian Werthmann, Kendra Busche, Lisa Seiler Landschaftsarchitektur und Entwerfen, Entwerfen urbaner Landschaften
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Funktionserhalt
Anpassungsfähigkeit
Recycling
Identität schaffen
Aufmerksamkeit Aktivierung
Erfahrung
Veränderung
Bildung
„Wir sind Dharavi“ steht an der vorderen Mauer geschrieben. Der zukünftige Park bündelt die Wünsche der Einwohner und fördert deren Entwicklung.
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aufschwung
mönchengladbach neu verbunden Das inner-
städtische Zentrum Mönchengladbachs präsentiert sich Gästen und Anwohnenden nicht in einem attraktiven Zustand. Der Entwurf möchte der Stadt den Aufschwung bringen, der
sie wieder zu einem interessanten Lebensraum und begehrten Wohnort macht. Kern der Planung ist die Verbindung wichtiger städtischer Teilräume mit den angrenzenden Quartieren sowie eine Aufwertung des Freiraumsystems. Der Fokus wird dabei auf die Ausarbeitung einer urbanen und einer landschaftlichen Achse sowie des neuen Bismarckparks gelegt, der diese beiden Achsen miteinander verknüpft und an prominenter Stelle die Rolle eines lebendigen Stadtparks einnehmen soll. Die zeitgemäße Umgestaltung bereits bestehender Freiräume und die Wiederaufnahme des Gladbachs in einen großzügigen neuen Grünzug sollen das Stadtbild von Mönchengladbach nachhaltig positiv verbessern.
impulse – mönchengladbach reconnected The current state of the inner city of Mönchengladbach does not appeal to visitors and residents as it suffers from a lack of attractiveness. The proposed concept aims to bring new impulses to Mönchengladbach that will convert the city into an interesting habitat and sought-after place of residence. The design seeks to reconnect important urban parts of the city centre with up-and-coming districts nearby and plans to redefine public spaces and to create innovative open space. To this end, it focuses on the development of an urban and a green axis. These will be linked to the new Bismarckpark – a vibrant city park, creating a prominent and dynamic place in the heart of Mönchengladbach. The transformation of existing open spaces combined with the revival of the river Gladbach in a generously planned greenway will have a positive impact on the city.
wen chen, ewa carolyn heider, linda anouk klüver Betreuung: Joseph Claghorn, Evelyn König Landschaftsarchitektur und Entwerfen
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grüne gärten
bepflanzungsplanung mit den aspekten textur, struktur und form In der aktuellen Literatur fin-
den „Grüne Gärten“ immer häufiger Erwähnung, da vermehrt Gärten mit rein grüner Gestaltung auftreten. Dennoch sind diese nicht nur eine Modeerscheinung, sondern waren auch schon in der Historie ein wichtiger Gestaltungsaspekt, der immer wieder aufgegriffen wurde. Erste nachweisbare Beispiele sind die formalen, hauptsächlich blütenlosen Gärten der Renaissance und des Barocks. Auch in den folgenden Gestaltungsphasen sind immer wieder Tendenzen nachgewiesen, die nicht die Blüte als wichtigstes Gestaltungsmerkmal ansahen, sondern den spezifischen Habitus und das Laub der Pflanzen. Als Beispiele sind die Gehölzkombinationen der Landschaftsgärten zu nennen, die viktorianischen Farngärten, die Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts entstanden sind, sowie das zu dieser Zeit ausgeprägte Interesse an Blattschmuckstauden. Auch in der zeitgenössischen und internationalen Gartenkunst sind grüne Gärten zu finden. Die Auseinandersetzung mit dem Thema „Grüne Gärten“ soll belegen, dass Gärten auch ohne auffällige Blütenaspekte und komplexe Farbkonzepte spannend und abwechslungsreich sein können. Durch die Beschäftigung mit dieser Thematik kann sich die Betrachtungsweise auf Pflanzen ändern. Nicht die kurzweiligen Blüten, sondern der beständige Habitus und das Laub sollen im Fokus stehen. Insgesamt erfordert die Gestaltung von grünen Gärten deshalb eine Transformation der bisher gelehrten Gestaltungsgrundsätze. Mit Hilfe eines geschulten Blicks für pflanzliche Details und durch den behutsamen Umgang mit Kontrasten können harmonische Gartenkonzepte erschaffen werden. Gestaltungsmöglichkeiten in grünen Gärten Grüne Gärten sind keineswegs monoton, auch wenn die Auswahl der Pflanzen durch die Farbe beschränkt ist. Es gibt eine große Bandbreite an Pflanzen, die unauffällige oder grünliche Blüten haben. Mit ihrem unterschiedlich ausgeprägten Laub und Habitus lassen sich Kontraste erzielen. Dazu gehören die Nadelgehölze, Farne, Gräser und auch einige der Laub-
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gehölze und Stauden, wie zum Beispiel die Gattung der Funkien (Hosta). Stauden wie die gewöhnliche Haselwurz (Asarum europaeum), das Tafelblatt (Astilboides tabularis) und auch essbare Pflanzen wie Rhabarber (Rheum rhababarum), Kräuter oder die verschiedenen Kohlsorten sind nur wenige der zahlreichen Beispiele. Mit ihnen lassen sich auch unterschiedliche Standorte besiedeln. Die Farbe Grün ist die Basisfarbe jedes Gartens und wird durch ihre Allgegenwärtigkeit häufig unterschätzt. Denn die Pflanzenwelt bietet ein großes Spektrum an unterschiedlichen Grünnuancen, die erst durch das Fehlen anderer Farben leichter von den Betrachtenden erfasst werden können. Mit den unterschiedlichen Grüntönen können verschiedene Effekte bei der Gartengestaltung erzielt werden. Ein helles oder gelbliches Grün zum Beispiel assoziiert Frühling, wirkt jugendlich-frisch und lässt ferne Pflanzen in dieser Farbe näher wirken. Grün wirkt im Allgemeinen beruhigend und durch die Verwendung von schwachen Farbkontrasten treten andere Gestaltungselemente deutlicher in den Vordergrund. Blattzeichnungen oder andere pflanzliche Details kommen so in einem grünen Garten besonders gut zur Geltung. Zu den weiteren Gestaltungsmöglichkeiten grüner Gärten gehören die pflanzlichen Texturen und Strukturen. Die Textur beschreibt die Ausprägung des Laubkleides einer Pflanze und die Struktur kann als eine Kombination der äußeren Form (Silhouette) der Pflanze und ihres Verzweigungscharakters verstanden werden. Auch hiermit lassen sich unterschiedliche Effekte erzielen. Der Vorteil bei der Gestaltung mit diesen Aspekten ist, dass sie konstanter sind als Blüten. Bei immergrünen Pflanzen erscheinen Texturen und Strukturen sogar das ganze Jahr. Besonders bei der Textur gibt es zahlreiche unterschiedliche Merkmale, die jede Pflanze so einzigartig erscheinen lassen. Als Beispiel für diese unterschiedlichen Effekte, die durch den gezielten Einsatz von pflanzlichen Details erreicht werden können, dient Abbildung 1. Sie veranschaulicht, wie es möglich ist, einen grünen Garten zu gliedern und zu strukturieren. Größere Gehölze (Abb. 1, Nr. 1) sind das maßgebliche Element eines Gartens und werden meist zuerst wahrgenommen,
Abb. 1: Grüne Gärten strukturieren wenn ein Garten betreten wird. Wiederholende Pflanzungen schaffen Ordnung und Ruhe. Werden richtungslose Formen, wie in diesem Beispiel Kugeln, verwendet, wird der ordnende Eindruck verstärkt (Abb. 1, Nr. 2). Mit Hilfe von niedrigen oder halbhohen Hecken können Räume voneinander differenziert werden (Abb. 1, Nr. 3). Auch säulenförmige Gehölze sind ausdrucksstarke Gliederungselemente und schaffen außerdem Höhe im Garten (Abb. 1, Nr. 4). Ein wichtiges Gestaltungselement im Garten ist der Rasen. Dieser hebt die übrige Bepflanzung hervor, indem er sich horizontal vor die Pflanzung legt und so sowohl in seiner Form als auch durch seinen Grünton einen Kontrast zur übrigen Pflanzung bildet (Abb. 1, Nr. 5). Besonders bei monochromen Gestaltungen ist ein detailliertes Konzept unerlässlich, denn sonst vermischt sich die Pflanzung zu einer unansehnlichen „grünen Wand“. Dieses Beispiel zeigt außerdem die Kontrastwirkung der unterschiedlichen Grüntöne. Im Vordergrund, dort wo sich die Töne sehr ähneln, wurde vor allem mit Texturkontrasten gearbeitet, damit sich die einzelnen Pflanzen voneinander abheben. Grüne Gärten sind sehr gut geeignet, Architektur oder Kunst zu präsentieren, denn sie drängen sich durch ihre Gestaltung nicht in den Fokus der Betrachtenden. Generell muss dennoch darauf geachtet werden, dass der Garten nicht monoton erscheint. Dafür sind gründlich ausgearbeitete Kombinationen aus Farb-, Textur- und Strukturkontrasten unerlässlich. Aber auch wenn diese nicht so dominant in ihrer
es sich, eine grüne Gestaltung als Grundgerüst des Gartens zu verwenden und saisonal blühende Pflanzen punktuell zu platzieren. So können zum Beispiel Kirschbäume, Magnolien, Geophyten oder im Herbst Astern oder Pflanzen mit Beerenschmuck gepflanzt werden, um für kurze Zeit Spannung zu erzeugen. Dadurch entstehen von der Jahreszeit abhängige Situationen im Garten, auf die sich Gartenbesitzer freuen können, und trotzdem dominiert das Grün im jeweiligen Garten. Abb. 2: Moderner Garten
Abb. 3: Mediterraner Garten
Erscheinung sind wie Blütenaspekte, sollten immer nur ein bis maximal zwei Merkmale bei der Gestaltung verwendet werden und diese auch nicht zu gegensätzlich ausfallen, sonst kommen die verschiedenen Kontraste nicht ausreichend zur Geltung.
Ein anderes Beispiel für einen grünen Garten veranschaulicht die Abbildung 3. Sie repräsentiert einen mediterranen Garten zum Entspannen. Dieses Thema wird durch säulenförmigen Raketen-Wacholder (Juniperus communis 'Blue Arrow'), der in seiner Form an die Zypressen im Mittelmeerraum erinnern soll, eine Auswahl an grau- und silbergrünen Stauden und, als Blickfang, winterharte Agaven (Agave havardiana) umgesetzt. Auch einige grünblütige Stauden wie die Mittelmeer-Wolfsmilch (Euphorbia characias 'Black Pearl') und die Walzen-Wolfsmilch (Euphorbia myrsinites) sollen ein mediterranes Flair vermitteln. Das Farbthema des Gartens ist Blau- bis Graugrün. Pflanzen dieser Farbe sind häufig durch Behaarung oder wachsartige Überzüge auf den Blättern an starke Sonneneinstrahlung, wie sie in Mittelmeerländern vorherrscht, angepasst. Durch die eher matten Farbtöne wirkt diese Gestaltung beruhigender als die erste. Spannung wird durch die Vielzahl an verschiedenen Wuchsformen erzeugt. Besonders die starren Blätter der Agaven und die säulenförmigen Raketen-Wacholder stehen hier im Vordergrund. Aber auch weitere vertikale und horizontale Wuchsformen sind zu finden. Die beiden Beispiele zeigen, wie unterschiedlich grüne Gärten sein können. Trotz der vielfältigen Varianten, Spannungen mit Hilfe von Texturen, Formen oder Farbnuancen zu erzeugen, können grüne Gärten auf Grund ihres fast konstanten Erscheinungsbildes auf Dauer monoton erscheinen. Deshalb empfiehlt
Gestaltungsbeispiele Auch mit einer monochromen Gestaltung können verschiedene Gartentypen und Atmosphären erzielt werden. Abbildung 2 zeigt die Bepflanzung eines Hochbeetes für einen modernen Garten. In diesem wurden vor allem Pflanzen mit gelb- und hellgrünem Laub verwendet, wie zum Beispiel Zitronenmelisse (Melissa officinalis 'Aureovariegata'), Zierlicher Frauenmantel (Alchemilla epipsila) und die Hohe Wolfsmilch (Euphorbia cornigera 'Goldener Turm'). Die Gräser Neuseeländische Segge (Carex comans 'Frosted Curls') und Palmwedel-Segge (Carex muskingumensis 'Variegata') bringen durch ihr filigranes, sich im Winde bewegendes Laub Dynamik in die Pflanzung. Ein besonderer Blickfang ist zum einen Mangold (Beta vulgaris subsp. vulgaris 'Bright Yellow'), welcher durch den starken Farbkontrast vom gelben Stängel zum dunkelgrünen Laub überzeugt, sowie im Frühling die grün-panaschierte Blüte der Viridiflora-Tulpe (Tulipa viridiflora 'Green Jay'). Ein wichtiger Aspekt der Gestaltung ist auch der Farb- und Texturkontrast zu den nicht pflanzlichen Elementen. Die weiche Pflanzung bildet hier einen spannungsvollen Effekt zu dem starren Beton der Hochbeete und den Sichtschutzelementen aus Holz.
green gardens – planting design with a special focus on texture, structure and shape The thesis “Green gardens – Planting design with a special focus on texture, structure and shape” deals with the creation of private gardens, that are based on monochrome green plantation and can be achieved without coloured blossoms. With the help of the aspects of texture, structure and form, exciting garden concepts can be designed on various topics.
sabrina könig Masterthesis Betreuung: Prof. Dr. Anke Seegert, Heike Schmidt Pflanzenverwendung
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die blutbuche in der geschichte der gartenkultur
herausforderungen für gartendenkmalpflege und pflanzenver-
wendung Buntlaubige Gehölze geben eine besondere Möglichkeit zur farblichen Akzentuierung einer Pflanzung. Anders als bei Blüten ist die Färbung der Blätter von längerer Beständigkeit. Rotlaubige Gehölze sind aus Sicht der Farbenlehre von besonderer Bedeutung, da sich Rot und Grün im Farbkreis als Komplementärfarben gegenüberstehen. Die Kombination grün- und rotlaubiger Gehölze schafft eine optisch spannungsreiche Pflanzung. Die wohl bekannteste und imposanteste unter den Rotlaubigen ist die Blutbuche (Fagus sylvatica, Purpurea-Gruppe). Viele historische Gärten sind noch heute geprägt durch Altbestände von Blutbuchen. Diese Altbestände weisen häufig schüttere Kronen oder Pilzbefall auf – ein klares Zeichen für einen Vitalitätsverlust der Pflanzen. Der Erhalt von alten Exemplaren der Blutbuche stellt sich insbesondere in historischen, denkmalgeschützten Gartenanlagen als eine aktuelle Herausforderung dar. Vor diesem Hintergrund standen die gartentheoretische Auseinandersetzung mit der Blutbuche seit ihrer Inkulturnahme sowie die Möglichkeiten zum gartendenkmalpflegerischen Umgang im Fokus der Arbeit. Untersucht wurden die Stellung der Blutbuche innerhalb der buntlaubigen Gehölze sowie deren konkrete Verwendung anhand von Gestaltungsvorschlägen oder Beispielen. Darüber hinaus gab eine intensive Beschäftigung mit Schadursachen Aufschluss über die Gründe der Gefährdung. Anhand ausgewählter Beispiele historischer Blutbuchenpflanzungen in denkmalgeschützten Gartenanlagen wurden unterschiedliche Strategien im Umgang beschreiben und im Zusammenhang denkmalpflegerischer und pflanzenverwenderischer Maßnahmen erörtert. Abschließend wurden Handlungsempfehlungen zum zukünftigen Umgang mit Blutbuchen abgeleitet. Theorie und Verwendung der Blutbuche in der Geschichte der Gartenkultur Obwohl schon in der Zeit des Barockgartens entdeckt, wurde die Blutbuche weder in den barocken
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Anlagen noch in der frühen Phase des Landschaftsgartens verwendet. Ab den 1760er Jahren sind die ersten Erwähnungen von Pflanzungen zu verzeichnen. Über die konkrete Gestaltungsweise aus dieser Zeit ist momentan wenig bekannt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts rückte neben der Form zunehmend die Farbe von Blüten und Blättern in den Fokus. Fürst Pückler (1785–1871) pflanzte in seinen Anlagen in Bad Muskau und Branitz gezielt einige Blutbuchen an exponierten Stellen, etwa als Solitär auf Wiesenflächen, an Gewässern oder Bauwerken.
Blutbuchengruppe in der Karlsaue Kassel Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts ist geprägt durch ein stetig wachsendes Sortiment von buntlaubigen Gehölzen, die zu dieser Zeit mit Begeisterung gesammelt und in heftig kontrastierenden Pflanzungen miteinander kombiniert wurden. Gleichzeitig wurde eine Übersättigung von farbigen Gehölzen beschrieben, die das Erscheinungsbild der Gartenanlagen unruhig wirken ließen. Stimmen wurden laut, etwa von Franz Goeschke (1844–1912), die für einen maßvollen Einsatz Buntlaubiger plädierten. Negative Äußerungen über die Blutbuche sind nicht zu finden, wobei auch auf eine gezielte und maßvolle Verwendung hingewiesen wird. Verwendung findet sie in verschiedensten Kombinationen mit hell- und gelblaubigen Gehölzen, mit Vertretern silber-gräulicher Blattfarben (wie der Silberpappel), den dunklen Tönen von Koniferen oder als Solitär auf einer Rasenfläche. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts setzte sich dieser Trend fort, bevor sich neue Kombinationsmög-
lichkeiten mit weniger starken Kontrasten ergaben. Die Blutbuche kam eher konzentriert zu Gruppen, in Alleepflanzungen oder zu Hecken geschnitten vor. Vertreter wie Hans Schiller (1902–1991) und Georg Kuphalt (1853–1938) formulieren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Ansicht, dass in der Belaubung besonders geformte oder gefärbte Zuchtformen aus den Gärten verbannt werden sollten. Krankheiten, Schädlinge und Schadfaktoren Die Angaben zum Alter, das Buchen erreichen können, variieren zwischen 250 und 400 Jahren; im städtischen Umfeld soll die Lebenszeit auf ein maximales Alter von häufig nur 150 Jahren begrenzt sein. Der Befall durch Schädlinge, Krankheiten oder andere Schadfaktoren können teilweise zu einem frühzeitigen Absterben der Bäume führen. Die Sortengruppe der Blutbuchen wird von den gleichen Schädlingen und Schadfaktoren beeinträchtigt wie die Rotbuche. Bei den Blutbuchen gibt es eine Vielzahl von sowohl parasitären (durch Insekten, Pilze usw. verursachten) als auch nicht-parasitären abiotischen Schäden (hervorgerufen durch Klima, Bodenverhältnisse usw.). Vor allem bei geschwächten Bäumen kommt es zu einem Krankheitsbefall. Abiotische Faktoren sowie Verletzungen am Baum sind häufig der Grund für einen Befall von Pilzerkrankungen. Bei Pilzbefall ist der Erhalt gefährdet, da es nicht möglich ist, Pilzkrankheiten wirksam zu bekämpfen. Deshalb ist es wichtig, bei einer Neupflanzung für optimale Standortbedingungen und Pflege zu sorgen. Dies gilt ebenso für Altbäume. Unnötige Bodenverdichtungen im Wurzelbereich durch Tritt, Pflege- oder Baumaßnahmen müssen vermieden werden. Bei Trockenheit sollte gewässert und der Stamm nicht plötzlich freigestellt werden, um Sonnenbrand zu verhindern. Verletzungen des Baumes sind nach Möglichkeit zu vermeiden. Schnittmaßnahmen sollten mit desinfizierten Werkzeugen, sauberen Schnitten und anschließender Kontrolle der Schnittstellen stattfinden. Regelmäßige Kontrollen ermöglichen eine frühzeitige Diagnose bei Vitalitätsverlust, sodass Gegenmaßnahmen zur Bekämpfung oder zumindest eine Verzögerung des Krankheitsverlaufes erfolgen können.
Beispielanlagen An fünf Beispielen wurde die große gestalterische Wirkung von Blutbuchen in historischen Anlagen unterstrichen. Im Kurpark Bad Nauheim, im Pückler-Park Bad Muskau und im Schlosspark Weilburg stehen sie in unmittelbarem Kontext zu den angrenzenden Gebäuden. Bis auf die Buchengruppen in der Karlsaue in Kassel sind die Bäume als Solitäre in Einzelstellung gepflanzt. Auf Rasen- und Wiesenflächen stehend bilden sie in Kombination mit den umgebenden grünlaubigen Gehölzen, die eher als Kulisse dienen, einen optischen Blickfang. Im Berggarten Hannover bildet die Blutbuche mit der benachbarten Süntelbuche und einer Trauerbuche eine gestalterische Einheit. Bei allen behandelten Anlagen hat der Erhalt der Altbäume Priorität. Die denkmalpflegerischen Maßnahmen umfassen eine Sicherung durch Verseilung, einen Rückschnitt der Krone, eine Umzäunung des Baumes sowie eine Kombination verschiedener Maßnahmen. Die Maßnahmen dienen ebenso der Gewährleistung der Verkehrssicherheit. Bei den Blutbuchen in Bad Nauheim, Weilburg und Herrenhausen handelt es sich um Beispiele, die Maßnahmen zum Erhalt von Altbäumen beschreiben. Die historischen Blutbuchen im PücklerPark Bad Muskau und in der Karlsaue Kassel sind nach komplettem Entfernen der Altbäume durch Jungbäume ersetzt worden. Handlungsempfehlungen Die beschriebenen denkmalpflegerischen Maßnahmen sind bei der Blutbuche die gleichen wie bei anderen Gehölzarten. Grundsätzlich ist jedes Gehölz im denkmalpflegerischen Umgang als Individuum zu betrachten, sodass für jeden Einzelfall über entsprechende Maßnahmen entschieden wird. Gehölze gehören zwar zu den Langlebigen unter den Pflanzen, sterben jedoch je nach Art nach Jahrzehnten oder Jahrhunderten ab. Auch der Verfall gehört zum natürlichen Erscheinungsbild eines historischen Gartens; alte, kranke und abgängige Bäume sind ein wesentlicher Bestandteil. In der denkmalpflegerischen Praxis werden deshalb kranke und abgängige Bäume in der Regel bis zu ihrem Abgang erhalten. Allerdings gibt es auch frühzeitige Entnahmen, meist aufgrund einer
Buchengruppe im Berggarten Hannover
Blutbuche im Kurpark Bad Nauheim mit lichter Krone
Gefährdung der Verkehrssicherheit. Stirbt ein Baum ab, sollte dieser durch eine Neupflanzung derselben Art bzw. Sorte ersetzt werden. Ob der Dokumentationswert eines Baumes mit seinem Absterben endet, ist umstritten. Schließlich verkörpert eine Baumruine weiterhin die Originalsubstanz; eine Neupflanzung kann den Dokumentationswert nicht wiederherstellen. Somit kann selbst ein toter Baum als erhaltenswert gelten. Um die Wirkung der Blutbuche als Gestaltungsmittel beizubehalten, ist jedoch bei Ausfall aus denkmalpflegerischer Sicht eine Nachpflanzung gegenüber einer Konservierung des Totholzes zu anzustreben. Bevorzugt werden sollte eine Stamm-in-Stamm-Pflanzung wie im Pückler-Park Bad Muskau, die eine Kombination aus Nachpflanzung und Erhalt der Originalsubstanz darstellt. Durch den Klimawandel verursachte Witterungsänderungen können vielfältige negative Auswirkungen auf die Blutbuche haben. Trockenperioden und starke Sonneneinstrahlung wirken sich direkt auf die Vitalität der Bäume aus. Aber auch indirekte Schäden können sich durch Witterungseinflüsse ergeben. Parasitäre Schädlinge wie Pilze und Insekten profitieren in ihrer Entwicklung und Vermehrung von warmen und trockenen Sommern und milden Wintern. Somit sind vor allem die abiotisch-biotisch bedingten Schadkomplexe im Zusammenhang mit dem Klimawandel als äußerst problematisch zu beurteilen. Der anhaltende Klimawandel erschwert die Pflege und den Erhalt von Blutbuchen in historischen Anlagen erheblich. Die Blutbuche ist ein wichtiges Gestaltungselement in
historischen Anlagen und durch eine entsprechende Pflege zu erhalten. Der Erhalt von Blutbuchen-Altbeständen und die Bewahrung der genetischen Vielfalt ist eine professionsübergreifende Aufgabe für die Gartendenkmalpflege, die auch den Naturschutz und die Gartenbauwissenschaften einschließen muss.
the copper beech in the history of garden culture – challenges for the preservation of historic gardens and planting design Today, old specimens of the copper beech characterise many historic gardens. These old trees often show thinner crowns or fungal infestation – a clear sign of the plant’s loss of vitality. The preservation of old specimens of the copper beech is a current challenge, especially in historic, listed gardens. In view of this fact, the thesis “The copper beech in the history of garden culture. Challenges for the preservation of historic gardens and planting design explained via selected examples in historic gardens” deals with the garden-historical examinations of the copper beech and its usage since its early cultivation as well as with the possibilities for garden preservation.
philipp ludwig Masterthesis Betreuung: Prof. Dr. Anke Seegert, Birte Stiers Pflanzenverwendung, Geschichte der Freiraumplanung
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institut für umweltplanung iup Abteilung Landschaftspflege und Naturschutz Landschaftsplanung und Naturschutz Prof. Dr. Christina von Haaren Naturschutz und Landschaftsökologie Prof. Dr. Michael Reich Vegetationsmanagement Prof. Dr. Rüdiger Prasse Ingenieurbiologie Prof. Dr. Eva Hacker Landschaftsplanung und Ökosystemleistungen Prof. Dr. Christian Albert Ökosystemdienstleistungen – ökonomische und planerische Aspekte Prof. Dr. Bettina Matzdorf Planungsbezogene Pflanzenökologie Apl. Prof. Dr. Michael Rode
Abteilung Raumordnung und Regionalentwicklung Raumordnung und Regionalentwicklung Prof. Dr. Rainer Danielzyk Landesplanung und Raumforschung, vor allem Regional Governance Prof. Dr. Frank Othengrafen
perspektive aus dem all: fernerkundung und stadtklima > SEITE 146
spuren des wiesenbaus um 1900 im wendener land
gewässerschutz und biotopverbund
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raumpotenziale von paludikulturen
revitalisierung von leerständen
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spuren des wiesenbaus um 1900 im wendener land
ein beitrag zum landschaft lesen lernen in südwestfalen Die (Kultur-)
Landschaft wird seit jeher durch den Menschen geprägt, geformt und verändert. Relikte historischer Nutzungen wie etwa Wassermühlen oder geharzte Kiefern sind Zeugnisse vergangener Tage, die die Landschaft zum Teil bis heute prägen. Auch bestimmte Formen der Wiesenbewirtschaftung lassen sich auf historische Nutzungsweisen zurückführen. Manche heutigen Grünlandgebiete in Deutschland weisen eine mehr als hundertjährige Geschichte des Wiesenbaus auf: Mit Hilfe eines komplexen Systems aus Be- und Entwässerungsanlagen sollten die Wiesenerträge zur Sicherung der Viehfütterung gesteigert werden. In Wiesenbauschulen, zum Beispiel den ältesten in Siegen (Südwestfalen) und Suderburg (Niedersachsen), wurden seit dem 19. Jahrhundert Wiesenbaumeister ausgebildet, die die Kunstwiesen und Weidekämpe planten und anlegten.1 Archivarbeit, Freilanderfassungen und Interviews als Methodenbündel Am Beispiel des Wendener Landes in Südwestfalen konnte untersucht werden, welche Spuren des Wiesenbaus noch heute in der Landschaft wahrnehmbar sind und welche Geschichten sie erzählen. In Archiven und Privatsammlungen wurden hierzu historische Akten und Pläne ausgewertet und im Gelände überprüft. Anhand von historischen Fotografien, Dokumenten und Interviews in der älteren Bevölkerung wurde nicht nur die zentrale Bedeutung der historischen Wiesenwirtschaft im Wendener Land bis in die 1960er Jahre belegt, sondern auch dargestellt, wie sie die verschiedenen Lebensbereiche berührte. Ergebnisse Versumpfte Wiesen und verarmte Orte – der Wiesenbau beeinflusste das Leben der Menschen auf vielfache Weise. Die Landwirtschaft bildete das zentrale Fundament der Bevölkerung, doch die wenigsten konnten von ihr leben. Die ertragsschwachen, teils stark vernässten Böden und die Zersplitterung der Be-
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sitztümer durch die vorherrschende Realteilung waren Gründe für die große Not und Armut in der Bevölkerung, wie in den Akten der Kommunalarchive dokumentiert ist: „Die Nässe der Wiesen ist teils so groß, daß die Heuwerbung stellenweise gefährdet ist. (…) Teils tritt bei geringen Regengüssen das Wasser über die Ufer und reißt die Heuernte mit fort.“ „Da sich die Einwohnerzahl in Altenhof in den letzten Jahren ungemein stark vermehrt hat, muss im Interesse der geregelten Ernährung der Einwohnerschaft auf die Erhaltung und Vermehrung des Viehstandes hingewirkt werden. Dies ist nur möglich durch Erweiterung des Weidekamps, der z.Zt. dem vorhandenen Bedürfnis bei weitem nicht mehr genügt.“ „Schönau und Altenwenden gehören bekanntermaßen zu den heruntergekommensten und ärmsten Gemeinden des Amtes Wenden, bei dem sich ja überhaupt die Notwendigkeit herausgestellt hat, nach jeder Richtung hin mit namhaften öffentlichen Mitteln die Bewohner vor dem gänzlichen Untergange zu schützen (…). Als letztes Glied der zur Ermöglichung geordneter Wirtschaftsverhältnisse notwendigen Massregel ist die Herrichtung von Wässerwiesen geplant.“2 Durch den Wiesenbau wurde im frühen 20. Jahrhundert die wirtschaftliche Situation verbessert, die Zusammenarbeit der Bevölkerung gefördert und neue Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten geschaffen. Gräben wurden gezogen, Wehre und Schleusen errichtet und jede Menge körperliche Schwerstarbeit geleistet, bis sich eine Ödlandfläche oder eine vernässte Talwiese in einen Weidekamp oder eine Kunstwiese verwandelte – mit interessanten Begleiterscheinungen: „Der Obergraben wurde aufgestaut und das Wasser rieselte dann über die Wiesen. Darauf sind wir Schlittschuh gelaufen. Allerdings kam das Wasser mit Gülle aus dem Dunghaufen in den Bach und von da in die Wiese. Das war dann braun und wir sind auf Kuhmist Schlittschuh gelaufen.“3 Verfallene Gräben, mächtige Eichen und neue Fischteiche – Spuren der ehemaligen Weidekämpe und Kunstwiesen lassen sich noch heute entdecken. Viele Gräben, Wehre und weitere wiesenbauliche Anlagen sind mittlerweile verfallen, überformt oder
entfernt worden. Dennoch können Bereiche und Zusammenhänge entdeckt werden, an denen sich Spuren der wiesenbaulichen Maßnahmen heute, knapp hundert Jahre nach der Blütezeit des Wiesenbaus, in der Landschaft wahrnehmen und erklären lassen: So sind die abgeflachten, parallel verlaufenen Erhebungen in Wiesentälern Relikte des sogenannten Rückenbaus. Die zahlreich entstandenen Fischteiche korrelieren mit früheren Zuleiterabzweigungen. Freistehende, gut hundertjährige Eichen dienen teils noch heute als Schattenbäume für das Vieh. Das Wissen über den Wiesenbau ist fast verschwunden. Dennoch ist ein Interesse an dieser historischen Landnutzung bei den Menschen vor Ort vorhanden. Möglichkeiten zur Vermittlung und touristischen Inwertsetzung bieten sich im Rahmen bestehender Netzwerke, wie etwa das der Kulturlandschaftsführer/innen Südwestfalen4 sowie durch Themenwege zur regionalen Landschaftsgeschichte. Auch mit dem Nachbau einer ehemaligen Stauschleuse lässt sich der Blick auf die Spuren dieser historischen Landnutzung und der mit ihr verbundenen Geschichten, Erlebnisse, Hoffnungen und Nöte der Menschen von damals lenken.
manifestations of the cultural technique “wiesenbau” – a contribution to reading landscapes in south westfalia Water meadows are a historical land use which served the purpose of increasing the agricultural productivity through a combination of irrigation and drainage systems. In the early 20th century, water meadows were crucial for the area of Wenden due to poor soil conditions and highly fragmented farmland. As a result of advances in the agricultural sector, water meadows gradually lost their significance. Within the scope of this work traces of the improved grasslands were examined. Based on an assessment of historical records and plans from around 1900, as well as interviews with local residents, a historical-cultural component was added which proved that water meadows were of central importance to the people. Although today many water meadows have been reshaped or removed, their remains can still be detected.
Meliorationsprojekt vom 31. Januar 1897 mit hervorgehobenem Entwässerungsgraben; Kreisarchiv Olpe
Freistehende Eichen, die 1925 als Schattenbäume im Lageplan eines Weidekamps eingetragen wurden.
1 Heinemann, Andreas: Der Wiesenbau im Siegerlande. Mit 14 Tafeln „Wiesenbauformen“, 2 Wiesenverbandsarten und 28 Abbildungen verschiedener Wehre und Schleusen. Berlin 1913 2 Aus den Wiesenbauakten im Kreisarchiv Olpe und im Gemeindearchiv Wenden 3 Bewohner [Jg. 1938] eines Dorfes im Wendener Land, Interview vom 1. Juli 2017 4 Risse, Sabine: „Das Netzwerk Kulturlandschaftsführer/innen in Südwestfalen – Träger, Idee, Zielsetzung“ In: Museen + Landschaft in Südwestfalen. Ein Leitfaden. Band 7: Materialien aus dem
LWL-Museumsamt für Westfalen. Münster 2012, S. 35–37
hanna bümmerstede
Heutige Überreste des im Lageplan eingezeichneten Entwässerungsgrabens
Masterthesis Betreuung: Dr. Roswitha Kirsch-Stracke, Prof. Dr. Hansjörg Küster Landschaftsplanung und Naturschutz, Institut für Geobotanik
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gewässerschutz und biotopverbund
blau-grüne synergien in der flussaue Die
Rodenberger Aue im Weserbergland ist ein prioritäres Fließgewässer gemäß der Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Gemeinschaft (EG-WRRL). Neben der Fließgewässerentwicklung nach der EG-WRRL und dem Biotopverbund hat hier der Hochwasserschutz eine besondere Bedeutung, da es durch vermehrte Starkregenereignisse häufiger zu schädlichem Hochwasser kommt. Untersucht wurde, welche Synergien es im Untersuchungsgebiet (Landkreis Schaumburg) gibt, wie diese in der Vergangenheit bearbeitet wurden und zukünftig fortgeführt werden können. Dabei wird auf die Umsetzung der EG-WRRL, die Ziele des Hochwasserschutzes (blau) und des Naturschutzes, insbesondere der Biotopverbundplanung (grün) auf Ebene des Landschaftsrahmenplans, eingegangen. Das Zusammenwirken von Gewässerschutz, Hochwasserschutz und Naturschutz in Auenbereichen wird vom Land Niedersachsen seit 2017 durch das Aktionsprogramm Niedersächsische Gewässerlandschaften forciert. Im Landesraumordnungsprogramm Niedersachsen wurden zusätzlich die prioritären EG-WRRL-Fließgewässer wie die Rodenberger Aue als Vorranggebiete für den Biotopverbund aufgenommen.1 Die Synergien zwischen „blau“ und „grün“ werden bisher theoretisch beschrieben, allerdings in der Praxis oft nur unzureichend umgesetzt. Folge dessen sind auch die bisher unzureichenden Ergebnisse der Strukturgütekartierung der Fließgewässer (Abb. 1). Die Rodenberger Aue ist ein prioritäres Gewässer, weil ihr ein gutes Potenzial zur Erreichung der EG-WRRL-Ziele zugesagt wird, dennoch erreichen lediglich 30 Prozent des Flusses den geforderten Zustand. Der Landschaftsrahmenplan als zentraler Naturschutz-Fachplan basiert auf einer zielorientierten Erfassung und Bewertung aller Schutzgüter, Planaussagen und Maßnahmen zur Umsetzung. Somit können potenzielle Synergien mit der Fließgewässerentwicklung für die Zielrichtung der EG-WRRL und des Hochwasserschutzes hier in einem gemeinsamen Zielkonzept konkretisiert werden.2 Das Potenzial des Landschaftsrahmenplanes für die Darstellung dieser Synergien
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und die Bedeutung in der folgenden Gesamtplanung wurden untersucht. Umgesetzte Maßnahmen sowie raumplanerische Ansprüche und Ziele an der Rodenberger Aue für die EG-WRRL, den Hochwasserschutz und der Biotopverbundplanung wurden verglichen und bewertet. Daraus ergeben sich Aussagen für die weitere Umsetzung der „blau-grünen“ Synergien und Vorschläge für den Landschaftsrahmenplan, der in naher Zukunft fortgeschrieben wird. Hierfür wurden, neben ausführlicher Literaturrecherche und Auswertung 0% I: unverändert 2% VII: vollständig verändert 11 % VI: sehr stark verändert
2% II: gering verändert 27 % III: mäßig verändert
37 % 21 % IV: stark verändert IV: deutlich verändert
Abb. 1: Lediglich 29 Prozent des Unterlaufes der Rodenberger Aue weisen eine nur gering oder mäßig veränderte Gewässerstruktur auf (Strukturgüte Klasse II bzw. III). Laut EG-WRRL müssen 50 Prozent mindestens die Klasse III erreichen.
verschiedener Fachplanungen, Interviews mit den Akteuren des Landkreises und dem Niedersächsischen Landesamt für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) geführt. Ergebnisse Die integrierte Umweltplanung bei gewässerbezogenen Maßnahmen, die die Belange aus der Wasserwirtschaft und dem Naturschutz bündelt, gibt die Möglichkeit, sowohl Synergien als auch Konflikte zu identifizieren.3 Im Untersuchungsgebiet sind die Ziele des Biotopverbundes und der Fließgewässerentwicklung nach EG-WRRL kohärent, Konflikte zu Zielen des Hochwasserschutzes können durch Absprache und fachgerechte Planung verhindert werden. Die Nährstoff- und Schadstoffeinträge sind ein Hauptaspekt, die sowohl die Gewässer- als auch die Auenbiotope negativ beeinträchtigen. Diesen Problemen kann nur entgegengesteuert werden, wenn sich Verwaltungen und weitere Akteure mit ihren Instrumenten und Planungen abstimmen.4 Außerdem sollten zur Minderung von Hochwasserereignissen an geeigneter Stelle Retentionsräume zur Verfügung stehen. Dies ist eine Voraussetzung für die frühzeitige Hochwasservorsorge und überschneidet sich mit den Zielen der Biotopverbundplanung in den Auenflächen. Insbesondere die Maßnahmen zur Auenrevitalisierung versprechen die größten Übereinstimmungen zwischen „blau“ und „grün“. Eine fehlende Abstimmung der Fachplanungen führt dazu, dass Synergien ungenutzt bleiben oder sogar Zielkonflikte entstehen.5 Eine nachhaltige Fließgewässerentwicklung, die die Ziele der EG-WRRL verfolgt, fordert integrative Planungsansätze, dadurch werden auch (finanzielle) Ressourcen effizient genutzt. Weitere Naturgüter wie Lebensräume in der Aue und andere Funktionen des Naturhaushaltes, zum Beispiel der Biotopverbund oder das Landschaftsbild, werden so mitbetrachtet. Angesichts der knappen finanziellen Ausstattung erscheint die Bündelung der Kapazitäten von „grün“ und „blau“ mehr als sinnvoll.6 Ein Beitrag der Raumplanung zu dieser Strategie ist die Einbindung der Agrarumweltmaßnahmen in ein Konzept der Raumentwicklung, welches im Verbund mit der
Hochwasserschutz
Aue Biotopverbund
Fließgewässerentwicklung nach WRRL
Abb. 2: Fließgewässerentwicklung, Hochwasserschutz und Biotopverbundplanung haben kohärente Ziele in der Auenentwicklung. Landschaftsplanung wie dem Landschaftsrahmenplan hierzu eine ideale Grundlage liefert. Daher ist es wichtig, dass Fließgewässerentwicklung und Biotopverbundplanung überschneidend im Landschaftsrahmenplan beschrieben und dargestellt werden. Sowohl bei der Erstellung der Fachpläne als auch bei der Erarbeitung des regionalen Raumordnungsprogramms muss dafür sektoral übergreifend zusammengearbeitet werden. Für die räumliche Gesamtplanung sollten Wasserwirtschaft (Untere Wasserbehörde, UWB) und Naturschutz (Untere Naturschutzbehörde, UNB) bestehende Zielkonflikte in den Bereichen der Rodenberger Aue vorab bereinigen und gemeinsame Ziele sowie Maßnahmen, die über die bisherigen Gewässerrandstreifenprogramme hinausgehen, in das Raumordnungsprogramm einbringen. Die bisherigen Maßnahmen müssen darüber hinaus in einem Gesamtkonzept dargestellt werden, denn die vereinzelten Projekte zeigen noch zu wenig Wirkung auf das gesamte Gewässer und dessen Auenbereiche.7 Es müssen planerische Grundlagen gegeben werden, um an bereits „ökologisch guten“ Abschnitten anzuknüpfen. Ein umfassendes Konzept, welches die Ziele der EG-WRRL ergänzt, ist das Biotopverbundkonzept. Die landwirtschaftliche Nutzung ist weiterhin ein Hauptaufgabenfeld. Die erfolgreiche multilaterale
Kooperation mit Agierenden aus der Landwirtschaft zeigt, dass nicht der Zwang zur Umsetzung gesetzlicher Bestimmungen solch einen Prozess und Maßnahmen anschieben muss, sondern die Initiative und die Beteiligung der Akteure im Raum entscheidend ist. Neben der Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft ist es notwendig, die Flächen in der Flussaue langfristig zu sichern. Dabei zählen der Flächendruck sowie die Finanzierung weiterhin zu den limitierenden Faktoren. Durch das Aktionsprogramm Niedersächsische Gewässerlandschaften werden hierzu ein breiter Fördermittelrahmen übersichtlich dargestellt und Maßnahmen zugeordnet. Das Programm richtet sich ausdrücklich an alle Agierenden in der Aue. Eine wichtige Erkenntnis der Bachelorarbeit ist, dass die Zusammenarbeit von UNB und UWB im Landkreis Schaumburg seit den 1990er Jahren und damit bereits länger als der Erlass der EG-WRRL besteht. Der Konsens der Interviewten ist, dass sich die Zusammenarbeit durch die Richtlinie weder gestärkt noch vermindert hat. Gegenseitige Absprachen hätte es auch ohne EG-WRRL weiterhin gegeben. Die Veranlassung der Maßnahmen an den Fließgewässern nahm mit dieser allerdings zu, da Fördergelder akquiriert werden konnten. Die Absprache und Zusammenarbeit zwischen UNB und UWB untereinander, auch in Kooperation mit dem Unterhaltungsverband, der ebenfalls eine nachhaltige Fließgewässerentwicklung mit Blick auf die Auenentwicklung hat, funktioniert gut. Dies zeigen auch die bisherigen Ergebnisse der Maßnahmen, die in der Bachelorarbeit bewertet wurden. Die Zusammenarbeit ist jedoch abhängig von der personellen Situation und fruchtet aus der Eigeninitiative der Belegschaft. Daher ist es wichtig, dass der Landkreis Schaumburg die Zusammenarbeit weiterhin fördert, dies als Aufgabenfeld ansieht und demnach personell einrichtet.
and biotope network planning. Synergies between these were identified in the study area, the Rodenberger Aue. The Nature Conservation Authority (UNB) and the Water Protection Authority (UWB) of Schaumburg County have been working together on measures since the 1990s, which measures are evaluated in this thesis. Spatial demands for water development and biotope connectivity were investigated and supplemented by interviews with the relevant officials. Drawing on these findings, proposals for the landscape structure plan were formulated and further recommendations for the implementation of the “blue-green” synergies at the Rodenberger Aue in Schaumburg given.
1 NLWKN: Aktionsprogramm Niedersächsische Gewässerlandschaften. Niedersächsisches Ministerium für Umwelt Energie und Klimaschutz (Hg.), Hannover 2016, S. 11 ff. 2 Haaren, Christina v./Galler, Carolin: Zukunftsfähiger Umgang mit Wasser im Raum. ARL (Hg.), Hannover 2011, S. 220 3 ebenda 4 Heidbroeck, Petra: Unser Wasser im Fokus. Umsetzung der Wasser rahmenrichtlinie in Niedersachsen (2. Bewirtschaftungszeitraum 2015–2021). 1. Auflage, Norden 2017, S. 55 5 ebenda 6 ebenda 7 Vgl. Haaren, Christina v./Galler, Carolin, Hannover 2011, ebenda (Anm. 2), S. 220
maike senne synergies between waterprotection and biotope network – blue-green synergies at the rodenberger aue The three topics of this thesis cover riverine development according to the European Water Framework Directive, flood protection
Bachelorthesis Betreuung: Dr. Meike Levin-Keitel, Dr. Miguel A. Cebrián-Piqueras Landesplanung und Raumforschung, Landschaftsplanung und Naturschutz
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perspektive aus dem all: fernerkundung und stadtklima
modellierung der oberflächentemperatur anhand von satellitendaten
Aufgrund des Klimawandels sind weltweit die urbanen Siedlungsräume und ihre Bewohner massiv von steigenden Temperaturen und Extremwetterereignissen beeinflusst. Dabei gewinnt das Stadtklima als Untersuchungsgegenstand klimatischer und umweltmeteorologischer Erfassungsmethoden stetig an Bedeutung. Insbesondere die Hitzeentwicklung und der städtische Wärmeinseleffekt sind planungsrelevante Themen, die im Hinblick auf die menschliche Gesundheit und das damit in Verbindung zu bringende Bioklima innovative Methoden zur flächenhaften Erfassung klimatischer Zusammenhänge in der Stadt fordern. Ein wesentlicher Indikator der thermischen Komponente des Stadtklimas ist der Faktor Oberflächentemperatur. In diesem Kontext ist das Prinzip der InfrarotThermografie von Bedeutung, das sich als umweltmeteorologisches Untersuchungsverfahren die Eigenschaften und Intensität der reflektierten Strahlung von Oberflächen zunutze macht, um Temperaturwerte zu messen. Bei der Ermittlung der Infrarot-Strahlung kommt die passive Fernerkundung ins Spiel, mit deren Hilfe Informationen über Oberflächen aus der Ferne sowohl ermittelt als auch weiterverarbeitet werden können. Der wesentliche Vorteil solcher Verfahren liegt in der kontaktlosen, flächendeckenden Erfassung und Darstellung der klimatischen Umweltinformationen.1 Durch die Verwendung von Satelliten als Aufnahmesysteme wird der großräumige Blick auf das klimatische Wirkungsgefüge ermöglicht sowie das Potenzial zur großmaßstäblichen Analyse und Interpretation des Stadtklimas geschaffen.2 Das Modul i.landsat.swlst, welches eigens für die Verwendung im Geoinformationssystem GRASS GIS (Geographic Resources Analysis Support System) entwickelt wurde, ermöglicht die Abschätzung der Oberflächentemperaturen anhand von Thermal-Infrarot-Daten der Landsat-8-Satelliten der NASA. Die Temperaturwerte werden mit einer Genauigkeit von einem Grad Celsius berechnet. Dazu werden die
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atmosphärischen Einflüsse durch einen modifizierten Split-Window-Algorithmus korrigiert, indem die Witterungsbedingungen ausgeklammert und die Wiedergabe des Emissionsgrades mithilfe von Landnutzungsdaten einberechnet werden.3 Methodik Im Rahmen dieser Bachelorarbeit wurde das Ziel verfolgt, das Modul i.landsat.swlst und seine Funktionsweisen zu erkennen, die Ergebnisdaten zu analysieren und die Bedeutung von Fernerkundungsdaten für stadtklimatische Fragestellungen zu diskutieren. Auf Basis einer Recherche zu den technischen Funktionsweisen und den physikalischen Hintergründen sowie der Beschaffung der notwendigen Inputdaten konnte das Modul unter Verwendung des Geoinformationssystems GRASS GIS und Anwendung der Skriptsprache Python genutzt werden. Notwendige Eingangsdaten sind Satellitendaten (LANDSAT 8 TIRS/OLI) und ein daran angepasster Landnutzungsdatensatz nach FROM-GLC (Global Land Cover).4 In Kombination mit gewonnenen Erfahrungen durch die praktische Ausführung konnten anschließend die Daten mit dem Geoinformationssystem QuantumGIS weiterverarbeitet und interpretiert werden. Abschließend wurden die Informationen aus der Grundlagenerfassung und Datenerstellung dazu verwendet, die technischen Stärken und Schwächen des Moduls und die mögliche Verwendung der Ergebnisdaten für stadt- und bioklimatische Analysen zu diskutieren. Ergebnisse Die erstellten Ergebnisdaten sind in Form einer Thermalkarte visualisiert, in der die verschiedenen Oberflächentemperaturen (in °C) als Rasterdaten, mit einer räumlichen Auflösung von 30 × 30 Meter-Pixeln, wiedergegeben werden (Abb. 1). Da die Datenerstellung auf Grundlage von Fernerkundungsdaten der Landsat-8-Satelliten erfolgte, ergibt sich eine räumliche Ausdehnung des Datensatzes von etwa 180 × 180 Kilometern, der somit einen erheblichen Teil Norddeutschlands umfasst, darunter die Städte Bremen, Hamburg und Hannover. Grundsätzlich erlauben diese räumlichen Eigenschaften sowohl die Analyse
lokalklimatischer Zusammenhänge der Städte als auch großflächige klimatische Betrachtungen auf der regionalen, nationalen und sogar globalen Ebene. Im kleinen wie im großen Maßstab sind der Interpretation und Verarbeitung der Daten jedoch Grenzen gesetzt. Für den lokalen Maßstab liegen diese Grenzen im Detaillierungsgrad und der Interpretation der Oberflächentemperaturverhältnisse einzelner Objekte. Die Größe der Pixel, also die räumliche Auflösung, stellt dabei den limitierenden Faktor dar. Ein einzelnes Pixel, das einen individuellen Temperaturwert enthält, kann in der Realität zum Beispiel einen Teil eines Gebäudes, den Garten und einen Teil der Straße enthalten. Diese relative Größe eines jeden Bildelements erlaubt es also nicht, Objekte oder Bedeckungstypen zu differenzieren, deren Oberflächen kleiner als 30 × 30 Meter sind. Dadurch ist die Dateninterpretation in der großmaßstäblichen und gebäudescharfen Betrachtung nur begrenzt möglich. Bei globalen Betrachtungen stoßen die Daten weniger in der Interpretierbarkeit an ihre Grenzen als durch die enormen Datenmengen, die zu verarbeiten sind. Dem Maßstab der Betrachtung, der Art und dem Ziel der Fragestellung kommt infolgedessen eine fundamentale Bedeutung zu. Des Weiteren sind bei der Evaluation der Ergebnisdaten teilweise Schwierigkeiten bei der Filterung von Wolkenanteilen entstanden, da die Eigenschaften von Wolken und die kühlen Strahlungseinflüsse der Wasserteilchen das Thermalbild und damit die Wiedergabe der Oberflächentemperatur verfälschen. Demzufolge kommt einerseits der Auswahl wolkenfreier Satellitenbildern an besonders warmen Tagen und andererseits einer Hinzunahme von zusätzlichen Wolkenfilterungsdaten des Deutschen Wetterdienstes eine wesentliche Rolle zu. Ferner ist durch die Verwendung detaillierterer Landnutzungsdaten, wie zum Beispiel den Digitalen Landschaftsmodellen (DLM), die nach FROM-GLC neuklassifiziert werden, eine effektivere Einschätzung des Einflusses der Landnutzung zu verzeichnen. Insgesamt kann, durch die zusätzliche Wolkenfilterung sowie die detaillierteren Landnutzungsdaten innerhalb des Moduls, eine präzisere Wiedergabe der Oberflächentemperatur stattfinden.
Probleme des Stadtklimas durch die Überhitzung zu erkennen, um daraus geeignete Anpassungsstrategien an den Klimawandel in Städten zu entwickeln.
perspective from space: remote sensing and urban climate – estimating land surface temperature using satellite data Against the background of climate change in
Abb. 1: Thermalkarte der Landeshauptstadt Hannover: Kühle Waldgebiete (hell) sind ebenso wie aufgeheizte Siedlungskerne und Industriegebiete (dunkel) deutlich zu erkennen. Durch die Verwendung überwiegend kostenloser Satelliten- und Landnutzungsdaten sowie der Anwendung der kostenlosen Geoinformationssysteme GRASS GIS und QGIS hat das Modul i.landsat.swlst das Potenzial, schnell und kostengünstig Daten zu produzieren. Insbesondere in Gebieten, in denen eine schlechte Datenlage vorherrscht, stellt das Modul eine kostenfreie Möglichkeit dar, eine schnelle und flächendeckende Einschätzung der thermalen Verhältnisse zu gewinnen. Dieser Vorteil wird besonders in dünnbesiedelten, weitläufigen und unzugänglichen Gebieten deutlich. Fazit und Ausblick Mithilfe des Moduls und seiner Ergebnisdaten kann der Faktor Oberflächentemperatur schnell und kostengünstig ermittelt und für stadt- und bioklimatische Fragestellungen herangezogen werden. Daraus
ergeben sich insbesondere im lokalen bis regionalen Maßstab eine Vielzahl potenzieller Anwendungsmöglichkeiten. Zusammenfassend lässt sich auf Grundlage der vorliegenden Ergebnisse ein umfassendes Potenzial für die Stadt- und Landschaftsplanung erkennen. Mit der Analyse der Oberflächentemperatur kann ein Teil zur Erfassung und Bewertung des Schutzgutes Klima und Luft in der Landschaftsplanung beigesteuert werden. Die flächendeckende Perspektive ermöglicht gleichermaßen die Integration der Daten auf der Ebene der Landschaftsrahmen- und Landschaftspläne. Unterstützt durch die stetige Erweiterung der Methoden der Fernerkundung ergeben sich neue innovative und interdisziplinäre Ansätze zur Untersuchung der Erdoberfläche und relevanter Umweltbelange. Gerade vor dem Hintergrund der zunehmenden klimatischen Belastung für Menschen, Tiere und Pflanzen können das Modul und seine Ergebnisdaten dazu beitragen, die
respect of rising temperatures, urban climate becomes an important coefficient for analysing negative impacts on human health that are directly associated with bioclimatic stress and are of even greater relevance for future urban development. In relation to this, remote sensing techniques become increasingly important to capture thermal information, particularly the land surface temperature (LST). This bachelor thesis evaluates the GRASS GIS module “i.landsat.swlst”3, a digital image processing method for estimating LST with surface radiation on the thermal-infrared-bands from LANDSAT 8 satellite data. The module indicates its suitability for analysing urban climate situations at both the regional and local scale and the resulting data can be used for a wide range of applications in climate research and implementation of suitable adaptation strategies in the cities. 1 Bechtel, Benjamin: „Die Hitze in der Stadt verstehen. Wie sich die jahreszeitliche Temperaturdynamik von Städten aus dem All beobachten lässt“. In: Globale Urbanisierung. Perspektive aus dem All. Heidelberg 2015, S. 206–216, hier S. 206 2 Taubenböck, Hannes/Roth, Achim: „Fernerkundung im urbanen Kontext“. In: Fernerkundung im Urbanen Raum. Erdbeobachtung auf dem Weg zur Planungspraxis. Darmstadt 2010, S. 31–43, hier S. 34 3 Du, Chen/Ren, Huazhong/Qin, Qiming/Meng, Jinjie/Zhao, Shaohua: „A Practical Split-Window Algorithm for Estimating Land Surface Temperature from Landsat 8 Data“. In: MDPI. Remote Sensing 2015. Volume 7 Issue 1, S. 647–665 4 Le, Yu/Jie, Wang/Peng, Gong: „Improving 30 m global land-cover map FROM-GLC with time series MODIS and auciliary data sets: a segmentation-based approch“. In: International Journal of Remote Sensing 2013. Volume 34 Issue 16, S. 5851–5867
jacob bernhardt Bachelorthesis Betreuung: Dr. Stefan Rüter, Dr. Meike Levin-Keitel Naturschutz und Landschaftsökologie, Landesplanung und Raumforschung
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raumpotenziale von paludikulturen
ein bewertungsinstrument Etwa drei
Prozent der Erdoberfläche sind von Mooren bedeckt. Trotz dieser vergleichsweise geringen Fläche ist in ihren Torfkörpern mehr als doppelt so viel Kohlenstoff gespeichert wie in allen Wäldern der Erde zusammen.1 Werden Moore entwässert und landwirtschaftlich genutzt, geht die Speicherfunktion verloren und große Mengen von Treibhausgasen (THG) werden emittiert. In Deutschland sind bereits 67 Prozent der Hochmoore und 95 Prozent der Niedermoore für die Land- und Forstwirtschaft entwässert, Tendenz steigend. Die Reduktion der dadurch verursachten THG-Emissionen könnte einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz leisten.2 Eine innovative Methode, die Bewirtschaftung von Moorflächen mit dem Klimaschutz zu verbinden, ist der Anbau von Paludikulturen, Pflanzenarten, die unter feuchten und nassen Bedingungen wachsen.3 Der Ansatz ist sehr vielfältig und es besteht noch großer Forschungsbedarf dazu, welche Standorte sich für die einzelnen Anbauverfahren eignen. Vor diesem Hintergrund wurde ein Bewertungsinstrument entwickelt, womit das räumliche Anbaupotenzial von Schilf (Phragmites australis) und Rohrkolben (Typha latifolia) als Paludikultur auf derzeit landwirtschaftlich genutzten Flächen abgeschätzt werden kann. Schilf- und Rohrkolben-Biomasse kann vielfältig verwertet werden, was den Anbau besonders attraktiv macht. Einsatzbereiche sind vor allem die energetische Verwertung in Biogasanlagen sowie die Verarbeitung zu Baustoffen wie Einblasdämmung oder Brandschutzplatten. Entwicklung eines Bewertungsinstruments Um die Anforderungen und Einschränkungen des Röhrichtanbaus möglichst umfassend abbilden zu können, wurden Kriterien und Indikatoren aus verschiedenen Bereichen in die Bewertung einbezogen: bau von Röhrichten als Paludikultur der Arten im Kulturverfahren
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Für eine einfache Handhabung wurde ein standardisiertes, in der Landschaftsplanung übliches Bewertungsverfahren verwendet. Dabei werden Teilbewertungen einzelner Indikatoren zur Gesamtbewertung des übergeordneten Kriteriums zusammengeführt.4 Nach der Entwicklung wurde das Instrument beispielhaft getestet, um seine Funktionsfähigkeit zu prüfen und Informationen über Anbaupotenziale zu gewinnen. Die Testanwendung wurde in zwei Untersuchungsgebieten in Niedersachsen durchgeführt. Die Gebiete haben eine Größe von 2.240 Hektar (Lange Lohe) und 1.330 Hektar (Ochsenmoor). Das Bewertungsinstrument im Test Die Anwendung hat gezeigt, dass die Kriterien und Indikatoren der drei Themenbereiche gut geeignet sind, um maßgebliche Charakteristika der Untersuchungsgebiete abzubilden und Unterschiede zwischen den Gebieten sichtbar zu machen. Durch die Verwendung einer standardisierten Bewertungsmethode und den Einsatz bestehenden Datenmaterials ist der Untersuchungsaufwand relativ gering, das Verfahren jedoch wenig flexibel. Es stößt in der jetzigen Form an die Grenzen der Komplexität. Eine Erweiterung in Form eines Baukastensystems ist gut vorstellbar. Anbaupotenziale von Röhrichten Der durchgeführten Testbewertung zufolge könnten in beiden Untersuchungsgebieten aufgrund von Naturschutzgebieten, gesetzlich geschützten Biotopen und Grünland in Natura 2000-Gebieten weite Teile nicht für den Anbau von Röhrichten genutzt werden. Der hohe Anteil an Dauergrünland im Untersuchungsgebiet Ochsenmoor bewirkt, dass hier sogar 99 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche nicht zum Röhrichtanbau genutzt werden könnten (siehe Abbildung). Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere die Kombination von aktueller Nutzungsstruktur und vorhandenen Schutzgebieten einen signifikanten Einfluss auf das Anbaupotenzial haben kann. Bezüglich der Standortbedingungen wird deutlich, dass beide Arten geringe Ansprüche an die Bodeneigenschaften stellen und dadurch kaum Einschränkungen auftreten. In beiden Testgebieten würden jedoch auch nach einer
potenziellen Wiedervernässung zum Teil zu trockene Bedingungen für eine dauerhaft stabile Kultivierung der Beispielarten herrschen. Ein weiterer begrenzender Faktor sind geringe Schlaggrößen, welche als unvorteilhaft für die andauernde Bewirtschaftung angesehen werden. Ein Blick in die Zukunft Das entwickelte Bewertungsinstrument bietet die Möglichkeit, mit moderatem Aufwand eine erste Bewertung potenzieller Anbaugebiete für Schilf und Rohrkolben durchzuführen. Die Erkenntnisse könnten dazu genutzt werden, einzelne Bereiche für intensivere Untersuchungen auszuwählen. Bezüglich der Standorteignung der Beispielarten weist die Bewertung darauf hin, dass Schilf flexibler einsetzbar ist als Rohrkolben. Die größten grundsätzlichen Hürden zum Röhrichtanbau stellen jedoch die aktuellen natur- und umweltschutzrechtlichen Regelungen dar. Diese können zu einer deutlichen Einschränkung des Anbaupotenzials führen und so den breiten Anbau von Röhrichten zum Klimaschutz behindern.
spatial potentials of paludicultures – an evaluation tool Greenhouse gas emissions from drained peatlands used for agricultural purposes constitute a major hurdle for climate protection efforts. The cultivation of paludicultures is an option that integrates land use and climate protection. But there is still a lack of methods to identify potential cultivation areas for paludiculture. Within this study we address those issues through the development of a spatial assessment tool for the capture and valuation of reed and cattail as paludiculture species. The tool is applicable for the assessment of currently used agricultural land. The case study application of the tool revealed that the developed method allows first estimations concerning potential cultivation area.
Landwirtschaftlich genutzte Fläche
Einschränkungen durch naturschutzrechtliche Vorgaben
Verbleibendes Anbaupotenzial
Naturschutzrechtliche Rahmenbedingungen können das Anbaupotenzial verringern und so den Anbau von Röhrichten zum Klimaschutz einschränken. Landwirtschaftliche Flächen Geschützte Biotope Natura 2000-Gebiete
1 Schröder, Christian/Wichtmann, Wendelin/Körner, Nina: „Paludikultur: Perspektive im Schilf“. In: Ländlicher Raum. Göttingen 3/2013, S. 16–19, hier S. 16 2 Drösler, Matthias: Trace gas exchange and climatic relevance of bog ecosystems, southern Germany. München 2005, S. 3 3 Wichtmann, Wendelin/Wichmann, Sabine: „Paludikultur: Standortgerechte Bewirtschaftung wiedervernässter Moore“. In: TELMA Beiheft zu den Berichten der Deutschen Gesellschaft für Moor und Torfkunde. Beiheft 4, Hannover 2011, S. 215–234, hier S. 215 4 von Haaren, Christina: „Regeln und Anforderungen bei Erfassung, Bewertung und Prognose“. In: Landschaftsplanung. Stuttgart 2004, S. 85–101, hier S. 85–94
anna schlattmann Masterthesis Betreuung: Prof. Dr. Michael Rode, Prof. Dr. Michael Reich Planungsbezogene Pflanzenökologie, Naturschutz und Landschaftsökologie
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revitalisierung von leerständen
lebendige mitte harber Eine Viel-
zahl komplexer Ursachen wie wirtschaftliche und demografische Entwicklungen führen zu Leerständen im ländlichen Raum.1 Dabei wirken sich dauerhafte Leerstände negativ auf verschiedene Interessensgruppen eines Ortes aus: Den Eigentümern entgehen mögliche Mieteinnahmen, während weiterhin Kosten unter anderem für Versicherungen anfallen.2 Ökonomische Folgen entstehen auch für die Kommune, denn Leerstände erhöhen die Kosten für den Betrieb der (technischen und weiteren) Infrastruktur.3 Zusätzlich ist die Dorfbevölkerung betroffen, da Leerstände im Ortskern die Erhaltung der identitätsstiftenden Baukultur gefährden; gleichzeitig wandern Einrichtungen wie Einzelhandel, Ausbildungs- und Arbeitsstätten zunehmend in weniger periphere Ortschaften ab, dies mindert die Vitalität und Attraktivität der Dorfmitte.4 So auch in Hohenhameln-Harber, einem 400-Seelen-Dorf, 40 Kilometer südöstlich von Hannover gelegen (Abb. 1). Drei ehemals landwirtschaftlich genutzte Gebäude, die zum Teil dem regionstypischen Baustil eines Niederdeutschen Hallenhauses entsprechen, stehen leer. Zielsetzung Für diese drei Leerstände mit angrenzenden Freiräumen sollten unter Beteiligung der Dorfgemeinschaft Ideen für bedarfsgerechte Umnutzungen gefunden werden. Anschließend galt es, Handlungsempfehlungen zu erarbeiten, die unterstützend bei der Revitalisierung von Leerständen wirken. Darunter fallen auch Maßnahmen, die Hemmnisse verschiedener, an der Umnutzung beteiligter Akteure abbauen. Bedarfs- und Potenzialanalyse Durch eine Befragung von Vertretern der Kommunalpolitik und -verwaltung, der Dorföffentlichkeit sowie der Eigentümer der Leerstände wurden psychosoziale Hemmnisse identifiziert, die einer Umnutzung derzeit entgegenstehen. In der Kommunalpolitik und -verwaltung fehlen zum Beispiel die Wertschätzung alter Bausubstanz und eine ausreichende Wahrneh-
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mung der Problematik. Auch der Dorföffentlichkeit sind die Themen und Handlungsmöglichkeiten wenig bewusst. Zudem erscheinen die Kapazitäten für bürgerschaftliches Engagement, das Umnutzungen aktivieren könnte, in Harber nahezu ausgelastet. Hemmnisse auf Seiten der Eigentümer bestehen aufgrund von emotionalen Bindungen an den Familienbesitz, finanziellem und zeitlichem Aufwand sowie fehlender Umnutzungsideen. Um Visionen für neue Nutzungen der Gebäude und Freiräume zu sammeln, die Bedürfnisse der Bevölkerung zu identifizieren und Schwerpunkte für die Entwicklung des Dorfes zu setzen, fand im Januar 2017 die Bürgerwerkstatt „Lebendige Mitte Harber“ statt. Knapp 40 Bürger verschiedener Alters- und Interessensgruppen nahmen teil (Abb. 2). Die Bürger-
werkstatt lieferte fünf priorisierte Bedarfe für die Entwicklung von Umnutzungsideen. Zusätzlich wurde mit der Gründung des Arbeitskreises Dorfentwicklung ein wichtiges Forum für die Revitalisierung der Leerstände geschaffen. 20 Interessierte erklärten sich für die Übernahme von Hilfestellungen bereit, dazu gehören Bedarfsabfragen, Marketingmaßnahmen sowie die Vernetzung im Dorf und nach außen zur Sammlung von Ressourcen und Kenntnissen. Handlungsempfehlungen Hergeleitet aus den priorisierten Bedürfnissen der Bevölkerung wird für die Umnutzung der drei Gebäude ein gemeinschaftliches Mehrgenerationen-Wohnen empfohlen. Ein Dorfcafé mit Dorfküche und Gemeinschaftsgarten kann als niedrigschwelliger Treffpunkt
Arbeitsplätze in Zentralorten
Versorgung mit Waren und Diensten
Arbeitsplätze in der Region
Neubaugebiet Rathaus im Hauptort
Dorfgemeinschaftshaus Arbeitsplätze im Nachbarort
Historischer Dorfkern
Bolzplatz für Jugendliche
Neubaugebiet
Berufliche und weiterführende Schulen Abb. 1: Festgestellter Bedeutungsverlust der Ortsmitte von Harber 5
Haupt- und Realschule
werkstatt gegründeten Arbeitskreis Dorfentwicklung ist darüber hinaus ein starkes Potenzial für die Konkretisierung der Umnutzungsideen gegeben. Der Arbeitskreis kann bei der Umsetzung der Maßnahmen zum Abbau von Hemmnissen unterstützend wirken und einen nützlichen Beitrag zur gesamten Dorfentwicklung Harbers leisten.
the rejuvenation of derelict buildings – the lively centre of harber The changes in
Abb. 2: Eindruck aus der Bürgerwerkstatt „Lebendige Mitte Harber“ und Veranstaltungsort für Jung und Alt dienen. Das Projekt „Leih-Oma“ verbessert das Angebot von Beschäftigungen für Senioren und die Kinderbetreuung in Harber (Abb. 3). Ein übertragbares Praxisbeispiel ist das Projekt „Hofleben – generationenübergreifendes Wohnen auf dem Lande“ aus Lemgrabe bei Lüneburg. Fördermöglichkeiten für eine Umnutzung stehen über das Dorfentwicklungsprogramm sowie das Programm „Wohnen und Pflege im Alter“ des Landes Niedersachsen zur Verfügung. Die Modelle Vereinsgründung und Genossenschaft bieten Möglichkeiten einer gemeinschaftlichen Trägerschaft. Es ergeben sich weitere Handlungsempfehlungen zum Abbau von Hemmnissen:
demographic and agricultural factors have led to an increasing number of vacant lots in many rural areas. Left empty, such buildings often detrimentally affect the function and appearance of town centres. In this context, the thesis develops a concept entailing citizen participation for three centrally located vacant buildings in Harber, a village close to Hanover. In addition, recommendations are made for implementation, which serve to underpin the realisation of conversions with the help of civic engagement.
1 Schmied, Doris/Henkel, Gerhard. (Hg.): Leerstand von Gebäuden in Dörfern – Beginn der Dorfauflösung oder Chancen durch Umnutzung? Göttingen 2007, S. 10 2 BBSR (Hg.): Aktuelle und zukünftige Entwicklung von Wohnungsleer ständen in den Teilräumen Deutschlands. Datengrundlagen, Erfassungs-
waltung und Kommunalpolitik
methoden und Abschätzungen. Bonn 2014, S. 6 3 Kötter, Theo/Linke, Hans Joachim: „Von Wachstum und Schrumpfung – ein Beitrag zum neuen Planungsverständnis für Städte und Dörfer im
gerschaftlichen Engagements
demografischen Wandel“. In: zfv. 01/2013, S. 41 4 Bundesstiftung Baukultur (Hg.): Baukulturbericht Stadt und Land 2016/17. Potsdam 2016, S. 63 5 Abb. 1 nach Henkel, Gerhard: Das Dorf. Landleben in Deutschland – gestern und heute. Stuttgart 2012, S. 252
Fazit Die Bürgerwerkstatt „Lebendige Mitte Harber“ ermöglichte eine fundierte Bedarfs- und Potentialanalyse und zeigte bedarfsgerechte Nutzungsmöglichkeiten für die Leerstände in Harber auf. Mit dem in der Bürger-
elena rautland
Abb. 3: Verortung empfohlener Nutzungen der Leerstände in Harber
Masterthesis Betreuung: Linda Lange, Dr. Roswitha Kirsch-Stracke Raumordnung und Regionalentwicklung, Landschaftsplanung und Naturschutz
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forschung und lehre
Promotion Forschung Lehre
monuments of everyday life > SEITE 154
„aber dann, mit familie, ist einfach das dorfleben viel, viel besser“
bürger werden initiativ > SEITE 156
> SEITE 155
planungskulturen kooperativer stadtgrün-entwicklung
multilokalität in ländlich geprägten räumen niedersachsens > SEITE 157
habitate der zukunft
enob: eltstore
> SEITE 159
> SEITE 160
enmodus
dynamics of periphery
baltic coast
> SEITE 161
> SEITE 162
> SEITE 163
creative heritage
das ruhrgebiet
in(food)-structures
> SEITE 164
> SEITE 165
> SEITE 166
architektur denken. forschendes lernen.
grossstadt gestalten
bewertung kultureller ökosystemleistungen in deutschland
> SEITE 158
> SEITE 168
> SEITE 167
> SEITE 169
naturverträgliche energieversorgung 2050 > SEITE 170
kre:aktiv > SEITE 171
zehn jahre lehrauftrag am institut für landschaftsarchitektur > SEITE 172
monuments of everyday life
interplays of city, infrastructure and architecture in são paulo Die
Dissertation untersucht Orte im erweiterten Zentrum der Megacity São Paulo, die durch ihre spezifischen räumlichen Charakteristika als alternative Muster zu Orten der Instabilität, der Kommerzialisierung und der Homogenisierung des städtischen Raumes verstanden werden. Hier überlagern sich die Bereiche Architektur, Infrastruktur und Stadt und formulieren Situationen von außergewöhnlicher Kollektivität und Öffentlichkeit. Vor diesem Hintergrund erforscht die Arbeit die Bedeutung der Situationen als Bezugspunkte des kollektiven Lebens und als räumliche Repräsentanten kollektiver Werte. Sie formuliert daher die Hypothese, ob der Begriff des Monuments – verstanden als Materialisierung gesellschaftlicher und kultureller Werte – neu interpretiert werden kann, um diese vielfältigen Zusammenspiele zu beschreiben und neu bewerten zu können.
monuments of everyday life – interplays of city, infrastructure and architecture in são paulo In 2016 the United Nations Report counted 31 megacities worldwide, home to around 500 million people. Accordingly, the impact and influence of urban design and architecture on these areas of human concentration are highly relevant. The development of new perspectives to address existing complexities and of overarching concepts for urban futures is urgently needed all over the world. However, especially in Brazil, as one of the largest, most heavily populated and young countries, the process and particularly the spatial effects of this rapid urbanisation need to be studied in depth. São Paulo is among the top five megacities and is currently inhabited by 21.000.000 people, even if its urban fabric is no older than 100 years. Due to its enormous and pell-mell expansion, the city is often considered as a hasty palimpsest, where generations built a frenzied pace over what already existed. But, in particular, the erection of infrastructure has left durable traces and played a crucial role in subsequent urban development. Used as an instrument of control and to organise the urban expansion, the massive
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spatial structures, besides their function as traffic infrastructures, also generated severe fragmentation and social inequality, which essentially still shape the city to this day. Against this background, the research identifies urban interactions in the expanded centre of the megacity. In these concrete situations the fields of architecture, infrastructure and city, which are usually regarded separately, are crossed and connected. Four urban spaces that are characterised by an extraordinary sense of community and public accessibility have been selected as case studies: the Vão do MASP, the Centro Cultural São Paulo, a Sport Strip underneath a viaduct and the elevated Highway Minhocão. Their specific spatial settings at different levels of scale can be conceived as alternative patterns to instability, commercialisation, poor sanitation and homogenisation of urban space. Based on the question of their importance as reference points for communal life and as spatial representations of collective values, the research formulates a hypothesis: it asks if the term Monument – conceived as the materialisation of shared social and cultural values – can be re-interpreted, in order to describe and revalue these interplays. Moreover, the term monument, once considered as an architectural virtue and an important component of the city, seems recently to have fallen into disuse in so far as the production of the city is concerned. Therefore, the aim of the research is to develop a methodology that, on the one hand, zooms into the spatial settings of the selected sites of interplay to gain a deeper understanding of their makeup, characteristics and the contexts in which they are embedded, and on the other hand, zooms out, to create a wider frame that conceptualises the individual findings and transposes them into overarching theories. The research is organised according to an inductive logic and the basis is thus provided by the investigation of the uncovered interplays, exemplified by the four case studies, which are outlined in chapter 2. Based on the case studies, the thesis ties down the idea of monuments for the megacity context, which is covered in chapter 3. By means of selected theories on monuments and the 20th century city, the work assembles different perspectives on the topic. The core of
the research consists in the investigations in the field detailed in chapter 4: literature review, photography, exploratory interviews and mapping – drawn together into a systematic re-reading of the urban interplays from the perspective of monuments and city. In that way, their architectural settings are decoded and their importance as collective spaces can be visualized. Based on their re-reading, the research formulates a conceptual definition of the idea of the monument for the megacity in chapter 5, which reflects the urban interplays as its essential characteristic. It points to a relational understanding of urban monuments: Monuments of Everyday Life.
Case Study A – Open Exhibition and Public Playground at the Vão do MASP, São Paulo 2016
dr. sarah hartmann Promotion Institut für Entwerfen und Städtebau, Regionales Bauen und Siedlungsplanung
„aber dann, mit familie, ist einfach das dorfleben viel, viel besser“
sinn, praxis und materialität in der konstruktion von raum und geschlecht Wie
werden Raum und Geschlecht hergestellt und wie verbinden sich diese Kategorien dabei jeweils? In der Dissertation wurde diesen Fragen anhand der Situation von Müttern in Dörfern nachgegangen. Mindestens seit den 1980er-Jahren weist der Forschungsstand zu Geschlechterverhältnissen in ländlichen Räumen sowohl die großen geschlechtlichen Ungleichheiten in ländlichen Räumen wie auch deren Persistenz aus – und das, obwohl sich ländliche Räume, zuletzt im Zuge des demografischen Wandels, deutlich verändert haben. Vor diesem Hintergrund war es das Anliegen, mit der Forschungsarbeit eine andere Perspektive auf die anscheinend unveränderte Situation zu Geschlechterverhältnissen in ländlichen Räumen zu gewinnen und zu verstehen, ob und wie geschlechtliche Ungleichheiten perpetuiert werden. Hierzu wurde ein praxeologischer Zugang gewählt und die sozialen Konstruktionen von Raum und Geschlecht auf den Ebenen von Sinn1, Praktiken2 und Materialität3 untersucht. Die empirische Basis für die Promotion lieferte die Langzeitstudie „Ländliche Lebensverhältnisse im Wandel 1952, 1972, 1993 und 2012“ des Thünen-Instituts für Ländliche Räume4. In diesem Projekt werden bereits seit den 1950er-Jahren dieselben zehn (und seit der Wiedervereinigung 14) Dörfer in Deutschland untersucht. Im Rahmen eines Teilprojektes zu ländlichen Arbeitsmärkten innerhalb dieser Studie wurden im Frühjahr 2013 mehr als 3000 Personen in den 14 Dörfern in einer standardisierten Befragung interviewt. Diese Daten, die Auskunft unter anderem über die Erwerbsbeteiligung, die Aufteilung der Hausarbeit und die Einstellung zu institutioneller Kinderbetreuung geben, sind die Grundlage für die Fallauswahl. In vier der 14 Dörfer wurden anschließend etwa 60 leitfadengestützte Interviews mit Frauen und Müttern, lokalen Experten und Expertinnen sowie Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern geführt.
Ergebnisse Die Geschlechterverhältnisse in ländlichen Räumen sind vielfältig, ein „typisch dörfliches“ Arrangement findet sich nicht. In lediglich zwei der 14 Orte lässt sich von einem traditionellen Geschlechterarrangement sprechen, in dem die Erwerbsbeteiligung der Frauen sehr gering ausgeprägt ist und Minijobs weit verbreitet sind. Diese Situation fällt zusammen mit einem durch das produzierende Gewerbe geprägten Arbeitsmarkt. Die strukturellen Bedingungen begünstigen Ungleichheit zwischen den Geschlechtern. Das Ziel der Untersuchung war es, eine Binnensicht auf die dahinterliegenden Praktiken des Alltags zu erhalten. Daher wurden diese beiden Orte und zwei weitere, mit für Westdeutschland üblichem Dazuverdiener-Arrangement, untersucht. Die Idee des ländlichen Idylls durchzieht fast alle Interviews. Es ist durchwirkt von der Vorstellung eines Raumes für ein entspanntes, stressfreies Familienleben im eigenen Haus, in dem Mütter vom Zwang der Erwerbsarbeit freigestellt sind. Oft mischen sich auch konsumkritische Elemente hinzu. Dieser geteilte Sinn lässt sich aus den Handlungspraktiken rekonstruieren. Dies geschieht beispielsweise im Ausklammern der Berufstätigkeit von Müttern aus dem dörflichen Wohnumfeld der Familie, beispielsweise über Pendeln oder durch die Auflösung und Durchmischung der Sphären der Erwerbs- und Fürsorgearbeit. Der geteilte Sinn des idyllisch Ländlichen kann aber auch zur Folge haben, dass beispielsweise ein geschlechtlich diskriminierendes Einstellungsverhalten nicht als solches erkannt wird. Der Dimension der Materialität wurde am Beispiel des Eigenheims nachgegangen. Das Eigenheim stellt ein zentrales Element in den Biografien der interviewten Frauen dar. Häufig manifestiert sich der Wunsch oder die Entscheidung für einen familienorientierten Lebensstil der Frauen im Bau eines Hauses im Herkunftsdorf oder im Dorf und ist teilweise verbunden mit der Aufgabe der Erwerbstätigkeit. Einerseits führt diese Materialisierung zu einer Verstetigung im lokalen und individuellen Geschlechterverhältnis – jedoch offenbaren sich auch die Widerspenstigkeit und Eigenmächtigkeit des Aktanten Eigenheim und sein Potenzial, das Geschlechterverhältnis zu beeinflussen.
In der Summe lässt die Arbeit nachvollziehen, warum und auf welch vielfältige Weise geschlechtliche Ungleichheiten perpetuiert werden, wie sie sich spontan verändern können – und wie ambivalent sie bewertet werden.
“but then, with a family, village life is so, so much better” – knowledge, practices and materiality within the social construction of space and gender The dissertation project employs a practice-oriented study design to investigate the interlinking processes behind the making of place and gender. Mothers maintaining traditional gender roles in selected German villages are used as an example of how practices, which facilitate the transmission of incorporated knowledge and the material dimension of the everyday world, dovetail to produce constructs of gender and space. Based on a sound empirical foundation garnered from the Thunen Institute’s long term project “Changing Rural Living Conditions 1952, 1972, 1993 and 2012” of the Thünen Institute, the dissertation shows how the gendered distribution of work within the household goes hand in hand with the narrative of the rural idyll and its manifestation in the Eigenheim, a house of ones own.
1 Mannheim, Karl: „Das Problem einer Soziologie des Wissens". In: Wolff, Kurz H. (Hg.): Karl Mannheim – Wissenssoziologie. Auswahl aus dem Werk. Berlin/Neuwied 1964 2 Reckwitz, Andreas: „Grundelemente einer Theorie Sozialer Praktiken. Eine Sozialtheoretische Perspektive.“ In: Zeitschrift für Soziologie 32 (4), 2003, S. 282–301 3 Latour, Bruno: Reassembling the Social: An Introduction to Actor Network-Theory. Oxford 2005 4 Thünen-Institut : Ländliche Lebensverhältnisse im Wandel 1952, 1972, 1993 und 2012. Berlin/Braunschweig 2015
gesine tuitjer Promotion Institut für Geschichte und Theorie, gender_archland
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bürger werden initiativ
hintergründe eines ländlichen protests aufgrund zweier beteiligungsdefizite
Zivilgesellschaftlicher Protest richtet sich in Deutschland häufig gegen planerische Vorhaben. Insbesondere in städtischen Räumen haben solche Proteste eine lange Tradition und viel wissenschaftliche Aufmerksamkeit erfahren. Aber die ländlichen Räume holen seit der Energiewende und der zunehmenden Massentierhaltung auf. Auf einen exemplarischen Protest gegen Massentierhaltung konzentriert sich diese Dissertation.1 Massentierhaltung ist ein sehr komplexes Thema und führt oft zu lokalen Protesten und Auseinandersetzungen vor allem in ländlichen Räumen, die vielfältige Konfliktdimensionen aufs Tableau bringen. Sie hat zwei Seiten: die Tierhaltung und Mast auf der einen sowie die Schlachtung und Verarbeitung auf der anderen. Die erste Seite zählt zur Landwirtschaft, die zweite ist dagegen ein industrieller Vorgang. Dies führt zu einer besonderen Problematik. Es vermischen sich erstens unterschiedliche planungsrechtliche Aspekte und zweitens wahrgenommene Auswirkungen auf lokaler Ebene mit solchen auf (über-)regionaler oder sogar globaler Ebene, die sich dem Kontext sichtbarer Landwirtschaft entziehen. Mit dieser Gemengelage sieht sich im untersuchten Fall2 die Kommunalpolitik konfrontiert, die eine Entscheidung über ein Ansiedlungsvorhaben der fleischverarbeitenden Industrie treffen muss. Zu diesem Vorhaben regt sich rasch Widerstand in Teilen der örtlichen Bevölkerung, der zudem überregionale Aufmerksamkeit erzeugt. Warum aber kommt es zu langwierigen lokalen Protesten und Konfrontationen mit Bürgerinitiativen, wenn doch Bürgerbeteiligung als immer wichtiger erachtet wird und formal in Planungsverfahren vorgeschrieben ist? Die Herausforderung für die lokalen Entscheidungsträger besteht darin, dass zum einen die vielfältigen Konfliktdimensionen der Massentierhaltung im lokalen Fall Relevanz entwickeln und Beteiligungswünsche zu ihnen geäußert werden und zum anderen sich viele der Konfliktdimensionen auf skalenübergreifende Auswirkungen der Massentierhaltung beziehen,
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also gar nicht auf lokaler Ebene adressiert werden können. Hierunter fallen Fragen des Tierschutzes, der Ökologie (Boden- und Gewässerschutz), der regionalen Raumentwicklung (Mastanlagen, Verkehr, Emissionen) sowie der Wirtschaft, des Konsums, des Lebensstils und der Gesundheit. Die Arbeit folgt der Frage, wie die Kommunalpolitik mit dieser Herausforderung umgeht und was für Beteiligungsdefizite entstanden sind, die den Protest provozierten. Zwei verschiedene Beteiligungsdefizite sind im konkreten Fall feststellbar: ein formales und ein symbolisches. Aufgrund des Genehmigungsrechts für Vorhaben der fleischverarbeitenden Industrie entstehen formale Beteiligungsdefizite. Sie resultieren aus der ungenügenden Passung des Plan- und Genehmigungsverfahrens mit den skalenübergreifenden Auswirkungen der Vorhaben, bei denen Teile der Bevölkerung adäquat beteiligt werden möchten. Aufgrund dieser formalen Defizite können einzelne Belange dieses Teils der Bevölkerung weder rechtlich noch politisch eine Berücksichtigung im Plan- und Genehmigungsverfahren finden. Zusätzlich führt eine defensive und intransparente Haltung der Entscheidungsträger dazu, dass sich dieses Beteiligungsdefizit noch verschärft. Ein symbolisches Beteiligungsdefizit tritt hinzu, wodurch die Beteiligungswünsche zusätzlich delegitimiert werden. Diese symbolische Ebene der Auseinandersetzung erwies sich in der Untersuchung als besonders ergiebige Quelle für eine qualitative Empirie.3 Denn oftmals bleiben in der Forschung über Protestformen und soziale Bewegungen die tiefgreifenden sozialen und handlungsleitenden Hintergründe der einzeln Handelnden unterbelichtet. Was sind die Vorstellungen, Erwartungen, Motivationen und sozialen Hintergründe der handelnden Personen? Und welche Rolle spielt gesellschaftliche Macht hierbei? Orientiert an Bourdieus umfangreicher Theorie und politischer Soziologie wurden die relationalen Machtbeziehungen der Akteure und zugehörige Feldstrukturen der lokalen Auseinandersetzung untersucht. Es zeigte sich, dass die im lokalen Protest engagierten Personen eine heterogene Sammlung von Bürgerinnen und Bürgern mit dominierten Erwartungen an das politische Feld darstellen. Insbesondere
das symbolische Beteiligungsdefizit schließt die individuellen Belange und deren Hintergründe aus der Auseinandersetzung aus, so dass die Tiefenebene des Handelns der engagierten Personen für die Entscheidungsträger nebulös bleiben muss. Hier liegen aber Konfliktlösungspotenziale und sogar kreative Ressourcen verborgen, um weitgreifende Fragestellungen der Massentierhaltung und der Raumentwicklung diskutieren zu können, die insbesondere mit informellen Beteiligungsformen angesprochen werden könnten.
the people become the initiative – background to a rural protest grounded in two examples of exclusion from participation The thesis explores a formal and a symbolic exclusion from participation and the resulting protests by inhabitants in rural areas following a conflict over intensive livestock farming and unsuitable buildings in this regard. It aims at broadening understanding of exclusion from participation and its socio-political context. Starting from consideration of the individual case of an abattoir [and its related accommodation] with its planning process and the accompanying consultation and decision-making processes, the conflict is analysed using sociological instruments which take into account the logic of praxis regarding the actors in charge and their relational interdependencies vis a vis other actors and social structures. The case study is used as an illustrative example of how individual or rather group-related concerns are created and how strongly they depend on their social context. 1 Es handelt sich um eine fakultätsübergreifende Dissertation, die schwerpunktmäßig am Institut für Politische Wissenschaft der Philosophischen Fakultät betreut wurde. 2 Auf die Nennung der Orte und eine Beschreibung konkreter Rahmenbedingungen wird bewusst verzichtet, um die Identität der lokalen Akteure zu schützen. 3 Download der Dissertation: https://edok01.tib.uni-hannover.de/edoks/e01dh17/895181185.pdf
dr. sebastian krätzig Promotion Institut für Umweltplanung, Landschaftsplanung und Naturschutz
multilokalität in ländlich geprägten räumen niedersachsens
Die Verteilung des Lebensvollzugs auf zwei oder mehr Orte wird als Multilokalität bezeichnet. Die Gründe dafür, multilokal zu leben, sind sehr vielfältig und liegen zum Beispiel in diskontinuierlichen Erwerbsbiografien, in gesellschaftlichen Modernisierungsbedingungen sowie in erhöhten Mobilitätsanforderungen. Multilokale Lebensweisen kennzeichnen die betroffenen Orte durch ein Wechselspiel phasenweiser An- und Abwesenheiten und können positive sowie negative Auswirkungen beispielsweise auf den Wohnungsmarkt, die Nutzung und Auslastung von Infrastrukturen sowie auf die lokalen Gemeinschaften haben. Ausgehend von den theoretischen Überlegungen zum Zusammenspiel von Mehrörtigkeit, Ortsbindung und Engagement werden in der Dissertation in einem qualitativen Untersuchungsansatz an den Beispielen der Samtgemeinde Boffzen (Landkreis Holzminden) und der Gemeinde Bad Grund (ehemaliger Landkreis Osterode am Harz; seit Oktober 2016 Landkreis Göttingen) die Verbundenheit der multilokal lebenden Personen zu den verschiedenen erschlossenen Orten sowie die Auswirkungen der Lebensweise auf das bürgerschaftliche Engagement beleuchtet und dies in Beziehung zum Einfluss auf die lokalen Gesellschaften gesetzt. Unter dieser forschungsleitenden Fragestellung wurde das Vorkommen multilokaler Lebensweisen in strukturschwachen ländlichen Räumen untersucht, es wurde analysiert, welche Ausprägungsformen vorzufinden sind und unter welchen Voraussetzungen multilokale Lebensweisen zur Chance oder zum Risiko für ländliche Räume werden können. Bislang fehlen statistische Daten zur Verteilung und zum Vorkommen multilokal lebender Personen im Bundesgebiet. Um für die Untersuchung infrage kommende Räume mit einer potenziell erhöhten Anzahl an Multilokalen zu identifizieren, wurde aus diesem Grund eine umfangreiche zweistufige sozialräumliche Analyse auf Kreisebene in Niedersachsen durchgeführt. Das Forschungsdesign in den beiden ausgewählten Untersuchungskommunen basiert auf
qualitativen leitfadengestützten Interviews mit unterschiedlichen Akteuren. In Interviews mit multilokal lebenden Personen wurden die Auswirkungen der Lebensweise auf das bürgerschaftliche Engagement analysiert und es wurde untersucht, ob die multilokal lebenden Personen eine subjektive Klassifizierung der im Rahmen ihrer mehrörtigen Lebensweise erschlossenen Orte vornehmen. Zusätzlich wurden Interviews mit lokalen Funktionsträgern geführt, um unterschiedliche Sichtweisen auf das Phänomen zu erhalten und insbesondere die Integrationsmöglichkeiten Multilokaler auf Ebene der Vereine und Initiativen zu diskutieren. Insgesamt konnten 29 qualitative Interviews in die Auswertung einfließen. Diese orientierte sich an der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring1 und erfolgte computergestützt mit dem Softwareprogramm MAXQDA. Basierend auf den Erkenntnissen und der Synthese der empirischen Teilergebnisse wurde der Ansatz der Typenbildung nach Kelle/Kluge2 verfolgt, um die Informationsmenge mit dem Fokus auf die forschungsleitenden Fragen sachlogisch zu reduzieren. Ergebnis sind drei Engagementtypen multilokal lebender Personen: der klassische Zweiörtler, der passive Bindungslose und der globale Nutznießer. Sie nehmen in unterschiedlichster Weise Einfluss auf die betroffenen Orte und zeichnen sich durch zum Teil sehr verschiedene Ortsbindungen aus. Es zeigt sich insgesamt, dass ein Lebensvollzug, der sich auf mehrere Orte erstreckt, die Aktivitäten im Engagementbereich vor allem dahingehend beeinflusst, dass am Ausgangsort freiwillige Tätigkeiten aufgrund zeitlicher Engpässe und anderer Verpflichtungen stark eingeschränkt oder ganz aufgehoben werden (müssen) und sich nur in Einzelfällen Aktivitäten an den nachrangig erschlossenen Orten ausbilden. Aus der Diskussion der wissenschaftlichen Ergebnisse können weitere Erkenntnisse zu den Lebens- und Alltagsrealitäten multilokal lebender Personen in ländlichen Räumen abgeleitet werden. Es geht hervor, dass Multilokale vielfach eine subjektive Klassifizierung der erschlossenen Orte vornehmen, bei der der Ausgangsort in einer der beiden Untersuchungskommunen als Hauptort oder Zuhause beschrieben wird. Anhand der Studie wird zudem deutlich, dass das Bewusstsein für
multilokale Lebensweisen und deren Auswirkungen auf die lokalen Gemeinschaften auf kommunaler sowie planerischer Ebene oft nicht stark ausgeprägt ist. Ansätze, um auf kommunaler und planerischer Ebene mit dem Phänomen Multilokalität umzugehen, beziehen sich zunächst auf die Sensibilisierung für das Vorhandensein mehrörtiger Lebensweisen und das Bewusstmachen der spezifischen Ansprüche und Bedürfnisse der multilokal lebenden Personen.
multi-local living arrangements in rural areas, lower saxony The study deals with multi-local living arrangements in rural areas in Lower Saxony and focuses on temporary attendances and absences resulting from the particular lifestyle and its potential implications for local social structures. Explicitly, the impact on civic engagement is analysed. Many rural areas face major challenges, such as demographic or structural changes in general. Especially, structurally weak regions seek new strategies to maintain infrastructure and quality of life. In this context, civil society is often urged to provide vital services. In this context, focusing on temporary attendances and absences seems to be very important. The study represents a major component for a better understanding of multi-local living arrangements in rural areas, a topic hitherto insufficiently researched.
1 Mayring, Philipp: Einführung in die qualitative Sozialforschung. Eine Anleitung zu qualitativem Denken. Weinheim/Basel 2016 2 Kelle, Udo/Kluge, Susann: Vom Einzelfall zum Typus. Fallvergleich und Fallkontrastierung in der qualitativen Sozialforschung. Wiesbaden 2010
dr. linda lange Promotion Institut für Umweltplanung, Raumordnung und Regionalentwicklung
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planungskulturen kooperativer stadtgrün-entwicklung
Mit der Community-Garden-Bewegung in New York, medialen Inszenierungen von Projekten wie den „Prinzessinnengärten“ und ökonomischen Krisen im mediterranen Europa wurde eine alte Idee wieder aufgegriffen: Engagierte Bürgerinnen und Bürger legen in Städten gemeinsam Gärten an und verfolgen dabei vielfältige soziale und ökologische Ziele.1 Zugleich stehen diese Gärten aber in Konkurrenz mit anderen möglichen Raumnutzungen und so stellt sich die Frage, welche Räume von wem und wofür genutzt werden sollten.2 Von der Beobachtung zum Modell In einer ersten empirischen Annährung konnte eine spannende Beobachtung gemacht werden: Während in einigen Berliner Bezirken die von Bürgerinnen und Bürgern im Straßenraum gepflanzten Blumen (zumindest bis 2017) durch die Grünflächenämter entfernt wurden, werden gleichartige Bepflanzungen in Düsseldorf und Hannover seit Anfang der 1980er Jahre aktiv von der Stadtverwaltung gefördert. Derart unterschiedliche Praktiken seitens politisch-administrativer Akteure warfen die Frage auf, welche Formen der (Nicht-)Kooperation mit zivilgesellschaftlichen Akteuren auf lokaler Ebene existieren3 und inwiefern diese Ausdrucksformen spezifischer Planungskulturen sind. Diesen Fragen wurde am Beispiel von urbanen Gartenprojekten in Düsseldorf und Hannover nachgegangen und die Zusammenarbeit zivilgesellschaftlicher und politisch-administrativer Akteure untersucht. Dabei wurde in einem Grounded-Theory-Modell herausgearbeitet, wie sich bestimmte lokale Planungskulturen herausgebildet haben und was diese charakterisiert.4 Planungskulturen als Sinnsysteme In der gedanklichen (und grafischen) Synthese werden Planungskulturen als spezifische Sinnsysteme gefasst.5 Diese Sinnsysteme haben sich zwischen den beteiligten Akteursgruppen über die Zeit herausgebildet, leiten oder beeinflussen deren Handeln und zeigen sich in den verschiedenen Arten und Weisen des Planens. Basierend auf dem Zusammentreffen un-
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Ursächliche Bedingungen Initiative und Engagement
Sichtbare Artefakte Pläne und Konzepte Stadtgrün (Urbane Gärten)
Intervenierende Bedingungen Handlungsleitende Denkweisen
Phänomen Kooperative Zusammenarbeit
Interaktionen Lern-, Anpassungs- und Annäherungsprozesse
Planerischer Kontext Institutioneller Handlungsspielraum
terschiedlicher und gemeinsamer Haltungen, Einstellungen, Orientierungen sowie Traditionen entstehen Planungskulturen in der praktischen Zusammenarbeit der Akteure und in den damit verbundenen Lern-, Anpassungs- und Annäherungsprozessen. Als sichtbare Ergebnisse beziehungsweise kulturelle Artefakte der Zusammenarbeit werden konkrete Pläne, Konzepte und realisierte Gärten in Verbindung zu den Denkweisen der handelnden Akteure gesetzt. Als mentales Ergebnis entwickelte sich in Düsseldorf und Hannover zudem eine Kultur des Miteinander. Diese ist durch konstruktive Haltungen, gemeinsame Orientierungen, gegenseitiges Verständnis und lebendige Traditionen gekennzeichnet. Damit korrespondierend werden in der planerischen Praxis dann institutionelle Handlungsspielräume im Sinne einer kooperativen Zusammenarbeit genutzt, organisatorische Strukturen angepasst und Verfahrensweisen verändert. Im theoretischen Ergebnis dieser Arbeit wird Planung im holistischen Sinne als eine kulturelle Praxis verstanden, welche – je nach beobachteten Handlungskontexten – jeweils spezifisch in den Sinnsystemen der beteiligten Akteure manifestiert ist und sich in den verschiedenen Arten und Artefakten des Planens zeigt.
planning cultures of cooperative green urban development A reassessment of the idea of cooperative urban planning and development, this thesis analyses local planning cultures. Based on an empirical study of contemporary forms of cooperative green urban development, it describes a
Konsequenz „Kultur des Miteinander“
theoretical model of planning culture grounded in theory. As a result, planning cultures are defined as “systems of meaning” which evolve between civil society and political-administrative actors over time. Planning artefacts such as plans and gardens are considered in relations to processes of learning, adaptation and rapprochement as well as to guiding principles. In the cases of Düsseldorf and Hanover constructive attitudes, shared orientations, mutual acknowledgement and living traditions are the essential elements of a “culture of cooperation” which evolved in both cities.
1 Sondermann, Martin: Planungskulturen kooperativer Stadtgrün entwicklung. Dissertation, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover. Hannover 2017, Download der Dissertation unter: https://edocs.tib.eu/files/e01dh17/898690099.pdf 2 Sondermann, Martin: „Gemeinschaftsgärten, Gemeinwohl und Gerechtigkeit im Spiegel lokaler Planungskulturen“. In: Kumnig, Sarah/ Rosol, Marit/Exner, Andreas (Hg.): Umkämpftes Grün. Zwischen neoliberaler Stadtentwicklung und Stadtgestaltung von unten. Bielefeld 2017, S. 209–231 3 Fox-Kämper, Runrid/Wesener, Andreas/Münderlein, Daniel/ Sondermann, Martin/McWilliam, Wendy/Kirk, Nick: „Urban community gardens: An evaluation of governance approaches and related enablers and barriers at different development stages“. In: Landscape and Urban Planning. 2018, 170, S. 59–68 4 Vgl. Anm. 1 5 ebenda
dr. martin sondermann Promotion Institut für Umweltplanung, Raumordnung und Regionalentwicklung
habitate der zukunft
Für die Forschungslinie „Reflexives Entwerfen in gestaltung des menschlichen lebensumfelds Architektur und Landschaft“ wurde in der ersten
Die Stärke der Fakultät in ihrer breiten und interdisziplinären Aufstellung wird in einem zukunftsweisenden und international alleinstehenden Forschungsprofil neu gebündelt und im Strukturplan 2019–23 verankert. Das Lebensumfeld des Menschen – zentraler Punkt der „Sustainable Development Goals“, „UN Habitat III“, der „EU Urban Agenda, Faro Convention des Council of Europe“, der Ziele des EU-Programms „Horizon 2020 Europe in a changing world: inclusive, innovative, and reflective societies“, der „Transformationsagenda“ des BMU und der Initiative zur „Nationalen Stadtentwicklungspolitik“ des BMI – bildet zukünftig den Fokus der wissenschaftlichen und künstlerischen Forschung der Fakultät. Die vorhandene Exzellenz in Bautechnologie, Architektur, Städtebau, Stadt- und Raumentwicklung sowie Landschaftsarchitektur und Umweltplanung wird unter dem Leitmotiv der Gestaltung des menschlichen Lebensumfeldes zusammengefasst. Dies erlaubt eine innovative Verbindung von Entwerfen, Strategiebildung und Planung in Multiakteursmodellen – der Begriff Gestaltung wird dafür neu interpretiert: im Bezug auf Raum, in künstlerischen und wissenschaftlichen Ansätzen, in einer kreativen und prospektiven Grundhaltung. Der neue übergreifende Forschungsschwerpunkt entwickelt das bisherige Forschungsprofil der Fakultät in vier neuen Forschungslinien weiter: „Reflexives Entwerfen in Architektur und Landschaft“, „Perspektiven von Stadt und Land“, „Integrierte Technologien in Bauen und Natur“, „Inwertsetzung von Kulturerbe“. Zum neuen Forschungsschwerpunkt wurden 2017–18 Veranstaltungen der „Lunchtime Lectures“ genutzt, um in der Diskussion verschiedener Disziplinen in der Fakultät die thematische Ausrichtung zu schärfen. Weitere Ziele waren die Einbeziehung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie der Studierenden in die fakultätsweite Diskussion sowie die „Habitate der Zukunft“ bekannt zu machen. Externe Gäste aus den Fakultäten der LUH und von außerhalb der Universität haben in den „Lunchtime Lectures“ diese Debatte unterstützt.
„Lunchtime Lecture“ mit Dietmar Hübner aus der Philosophischen Fakultät die Aktualität eines in der Architektur verankerten forschenden Entwerfens und entwerfenden Forschens den Implikationen der reflexiven Moderne gegenübergestellt. Ein neuer Zugang zu integrierten Technologien wurde vor allem im Hinblick auf die Digitalisierung mit Micheal Beer aus der Fakultät für Bauingenieurwesen und Geodäsie diskutiert. In größeren Maßstäben zunehmender räumlicher, konzeptueller und operativer Komplexität sind verbindende Perspektiven für Stadt und Land ein Feld für Innovationen in Gestaltung, Planung und Governance. Mit Konrad Rothfuchs, ARGUS Hamburg, wurden dabei Ansätze für neue Mobilitätsmodelle erörtert. Inwertsetzung von Kulturerbe – mit Blick auf das Schaffen des Kulturerbes von Morgen – war das Thema der vierten „Lunchtime Lecture“ mit Christina Krafczyk vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege. Der neue Forschungsschwerpunkt stärkt die Attraktivität und die Anschlussfähigkeit der Forschung der Fakultät in der Universität und in regionalen und internationalen Bezügen und wird bei der weiteren Schärfung von Themen und Methodiken von Beginn an einbezogen werden. Zahlreiche Forschungskooperationen, die vorhandene unterschiedliche Andockpunkte bündeln und in Zukunft ausbauen, werden durch das alleinstehende Forschungsprofil „Habitate der Zukunft“ sowohl interdisziplinär als auch international eröffnet.
future habitats – shaping the human living space and environment “Future Habitats” are conceived as the focus of scientific and design research in the Faculty, boosting existing research excellence in the fields of Architecture, Urbanism, Landscape Architecture, Environmental Planning and Technical Education. The thematic work, “Shaping Human Living Space and Environment”, aims at an innovative integration of spatial design, spatial strategies and planning processes in multi-actor models. This unique approach is directed towards enhanced interdisciplinary cooperation, in the Leibniz University Hanover as well as internationally, based on substantial academic cooperation alliances and on the new perspective of the integrative profile “Future Habitats”. The research focus extends and enhances existing cooperation in the faculty, by initiating and coordinating four new research lines.
prof. jörg schröder, dr. emanuele sommariva Forschung Forschungsdekanat/Office of the Dean of Research
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gensimulation zur Erstellung von Lastprofilen unter schiedlicher Nichtwohngebäude gration von PV-Batteriespeichersystemen: optimale Auslegung der Batteriespeicher unter Berücksichti gung einer angemessenen Betriebsstrategie von Nichtwohngebäuden im Sinne der Energie wende, beispielsweise durch den Einsatz von Power to-Heat und Lastmanagement planung, zum Beispiel zu weit ausgedehnte Kanal netze, ungünstig ausgelegte Querschnitte der Luft kanäle oder überdimensionierte Anlagen
fertiggestellt)
for energy storage systems in non-residential buildings and to understand their behaviour. The research is based on the load profiles of four energy-efficient non-residential buildings. The load profiles are developed using plans and documentation of the buildings. Another aim is to identify the potential for optimisation in building services systems (BSS) in non-residential buildings in order to reduce energy demand and to balance peak loads. For this purpose, the designs and dimensions of the BSS are analysed. In order to evaluate the research results, technical monitoring is carried out on one of the buildings. In addition, lithium-ion battery storage and a photovoltaic system are to be installed in this building for the purpose of analysis.
amt in Geldern (2010 fertiggestellt) Eine weitere Grundlage sind die im Rahmen des Monitorings zu erfassenden Messdaten. Für das Monitoring wird der Erweiterungsbau des Zentrums für Hochschulsport (ZfH) mit einer Photovoltaikanlage, einem Batteriespeichersystem sowie zusätzlicher Messtechnik ausgestattet. Das Betriebsverhalten des Batteriespeichers wird im Rahmen des Monitorings über mindestens ein Jahr erfasst, bewertet und optimiert. Die erfassten Daten sollen zudem die Untersuchungen zur Optimierung der Anlagenplanungen unterstützen. Das Dezernat 3 − Gebäudemanagement der Leibniz Universität − beteiligt sich daran mit finanziellen Mitteln sowie mit organisatorischer und fachlicher Begleitung der Maßnahmen zur Nachrüstung. Weitere Projektpartner sind das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE (thematischer Verbund über das BMWi), das Institut für Elektrische Energiesysteme IfES der Leibniz Universität Hannover (assoziierte Projektpartnerschaft) und die Ingenieurgesellschaft BOHNE Ingenieure GmbH (Düsseldorf/Siegen) mit Planungsdaten. Die Projektlaufzeit beträgt drei Jahre. Das Forschungsprojekt hat im August 2017 begonnen.
Darstellung des Nachrüstungskonzeptes für das Zentrum für Hochschulsport in Hannover
Validierung der Projektergebnisse Grundlage der Untersuchungen bilden Unterlagen der Ausführungsplanung (Objekt- und Fachplanung) von vier Nichtwohngebäuden unterschiedlicher Gebäudetypologien: (ZfH) der Leibniz Universität Hannover (2013 fertig gestellt) gestellt)
enob: eltstore – impact of building services design for non-residential buildings on usage of fluctuating renewable energy with battery storage systems The aim of the “EltStore” research project is to define optimal sizes
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2 x PV-Wechselrichter
des Forschungsprojektes „EnOB: EltStore“ soll das Lastverhalten unterschiedlicher Nichtwohngebäude untersucht werden. Das Lastverhalten eines Gebäudes beschreibt die zeitabhängige Leistungsaufnahme aus dem Versorgungsnetz und ist vom jeweiligen energietechnischen Konzept sowie vom Anlagen- und Gebäudebetrieb gleichermaßen geprägt. Bei Energiekonzepten mit regenerativer Stromerzeugung muss auf das netzdienliche Lastverhalten der Anlage geachtet werden. Eine unkontrollierte Netzeinspeisung kann die Netzstabilität beinträchtigen. Hier besteht ein großes Potenzial zur Harmonisierung von Energieerzeugung und Energienachfrage im Sinne der Energiewende. Der flexible Betrieb von Verbrauchern (Lastmanagement) im Nichtwohngebäudesektor bietet einen Ansatz zur Unterstützung der Netzstabilität. Eine Möglichkeit zur Flexibilisierung ist der Einsatz von Batteriespeichersystemen sowie Wärmespeichern in Verbindung mit verbrauchernaher regenerativer Energieerzeugung. Das Forschungsprojekt beinhaltet folgende Schwerpunkte:
Energiebedarfes und zur Lastspitzenreduktion
3 x Batterie-Wechselrichter
einfluss der technischen planung für nichtwohngebäude auf die nutzung von volatilem strom aus regenerativer erzeugung unter verwendung elektrochemischer speichersysteme Im Rahmen
NSHV
enob: eltstore
prof. dr. dirk bohne, elena bykhovskaya, hamidreza esfehani, jakob schäuble Forschung Institut für Entwerfen und Konstruieren, Gebäudetechnik
A B C D E F G H I Shoppingcenter
J
Wärme
86 94 K L M Beispiel
46 48 55 76
128
68 58 43 Strom
87 46 41
68 83 25
82 50
38 39 40
125 100 75 50 25 0
43 32
pingcenter in Deutschland ist in den letzten Jahren stetig gestiegen. Der Endenergiebedarf durchschnittlicher Shoppingcenter in Deutschland liegt bei 250– 500 kWh/(m2a), sie zählen somit zu Gebäuden mit hoher Energiedichte. Der hohe flächenspezifische Energiebedarf resultiert meist aus den hohen Luftwechselraten, die sich aus den abzuführenden Kühllasten ergeben. Durch die Umsetzung passender Energiekonzepte lassen sich deutliche Steigerungen in der Energieeffizienz erzielen. Da die Verbrauchsstrukturen in bestehenden Objekten oft nur teilweise bekannt und beispielsweise die Verbräuche der Mieter oft gänzlich unbekannt sind, ist es notwendig, repräsentative Modelle zu erstellen, um den Ist-Zustand deutscher Shoppingcenter darzustellen und darauf aufbauend weitergehende Untersuchungen durchzuführen. Auf Basis einer umfangreichen Datenerhebung wird ein Energie-Benchmarking deutscher Shoppingcenter durchgeführt. Zunächst werden von den Betreibern Informationen bezüglich des energetischen Zustands und des energetischen Betriebs abgefragt. Die beteiligten Shoppingcenter werden energetisch untereinander verglichen und es werden Kennwerte erstellt (zum Beispiel der flächenspezifische Energiebedarf ), außerdem werden sie anhand von Bauart, Nutzungsstruktur und Anlagentechnik kategorisiert, um den Stand der Technik festzustellen. Damit in weiteren Untersuchungen allgemeinere Aussagen getroffen werden können, werden die Gebäude und deren Nutzungsstruktur zudem typisiert. In der Abbildung ist ein Vergleich aus einer Voruntersuchung dargestellt. Es wird die bezogene Endenergie (allgemeiner Anteil, ohne Mieteranteil) verglichen. Anonymisiert kann dem Betreiber die jeweilige Position im energetischen Vergleich mit anderen Shoppingcentern mitgeteilt werden. Um die Versorgungsstruktur im Detail zu analysieren, ist eine umfangreiche Messkampagne notwendig, bei der die unterschiedlichen Energieströme und das thermische Verhalten im tatsächlichen Betrieb erfasst werden. Am Beispiel von zwei Objekten wird daher seit 2014 ein Energie- und Betriebsmonitoring mit
100 75 50 25 0
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energiedatengestützte optimierung modular geplanter shoppingcenter Die Anzahl der Shop-
[kWh/(m2a)]
enmodus
Endenergiebedarf deutscher Shoppingcenter (flächenspezifische Endenergie, Durchschnitt 2012, 2013, 2014) hochaufgelöster Datenerfassung durchgeführt. Außerdem wird das Betriebsmonitoring genutzt, um das Verhalten der Anlagentechnik sowie die Verbrauchsstrukturen näher zu analysieren und zu typisieren. Dadurch können sowohl objektbezogene als auch allgemeingültige Aussagen getroffen werden und Optimierungspotenziale ermittelt werden. Diese Erkenntnisse können dann ebenfalls in anderen Objekten Anwendung finden und konkretisiert werden. In Kooperation mit der RWTH Aachen werden weiterführende experimentelle Untersuchungen durchgeführt. Es wird untersucht, inwieweit die Frischluftzufuhr in Verkaufsflächen reduziert werden kann, um die Effizienz der Klimatechnik zu steigern. Dazu werden in olfaktorischen (den Geruchssinn betreffenden) Untersuchungen die Einflüsse von Verkaufsgütern auf die Besucher ermittelt. Dabei werden mit Hilfe von vorher geschulten Probanden Geruchstests durchgeführt, um die empfundene Intensität bestimmter Geruchsproben zu erfassen. Auf Grundlage der erlangten Ergebnisse können die eingebrachten Frischluftmengen in Verkaufsflächen deutlich verringert werden. Dies hat zur Folge, dass die gesamte Lüftungstechnik, inklusive der Lüftungsschächte, kleiner dimensioniert werden kann. Um trotzdem die anfallenden Kühllasten zu decken, wird der Einsatz von hochinduktiven Luft-/WasserSystemen näher untersucht.
Im weiteren Projektverlauf wird ein Gebäude-Anlagen-Modul-System entwickelt, das simulationsgestützt die Kombination von Gebäudezonierung und möglichen Anlagenkonfigurationen bewertet. Um in diesem Rahmen möglichst aussagekräftige Ergebnisse erzeugen zu können, sind die grundlegenden Vergleichswerte aus dem Benchmarking und dem Monitoring besonders wichtig. Nach Abschluss der Einzeluntersuchungen werden die Ergebnisse in einem Best-Practice-Guide zusammengefasst und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Als Zielpublikum gelten dabei insbesondere Planer und Betreiber von Shoppingcentern.
enmodus – energy data based optimisation of modularly planned shopping centres In recent years, the number of shopping centres has increased continuously in Germany. Due to the high air ventilation rate and heat load in shop areas, such centres tend to have high energy demand, which indicates the potential for large energy savings. Aiming at a detailed analysis of the energy use behaviour of shopping centres, benchmark studies, energy monitoring studies and experimental studies were carried out. The results show a wide variation in energy use intensity in different shopping centres and a complex structure of energy demand. This represents a significant potential for energy efficiency improvements in this type of building. The results of these studies will be gathered together in a best-practice guide and published to give managers and operators of these centres advice on increasing energy efficiency and sustainability.
prof. dr. dirk bohne, dr. kamyar nasrollahi, mu huang, marcus vogt, sven stolle Forschung Institut für Entwerfen und Konstruieren, Gebäudetechnik, E.ON Energy Research Center der RWTH Aachen
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dynamics of periphery
Als Projekt eines Hochschuldialogs mit Südeuropa, gefördert durch den DAAD, zielt „Dynamics of Periphery“ auf eine Serie von Fragen über neue Phänomene und Formen von Habitat außerhalb der Metropolzentren. Für das Projekt kooperiert die Abteilung Regionales Bauen und Siedlungsplanung der LUH mit dem Department für Architektur der Universität Palermo. Eine wissenschaftliche Kick-off-Konferenz in Palermo im Februar 2017 legte den Forschungsfokus des Projekts dar. Gleichzeitig wurden mit einem Forschungsworkshop zur Stadtentwicklung von Favara in Westsizilien Studierende und Doktoranden beider Fakuläten einbezogen. Das Projekt umfasste eine internationale Konferenz an der Fakultät für Architektur und Landschaft in Hannover mit Doktorandenkolleg, eine vergleichende Forschungsphase und eine Buchpublikation.
Fotos: Julian Martitz
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dynamics of periphery A university dialogue project with Southern Europe, funded by DAAD, „Dynamics of Periphery“ addresses a series of questions concerning new phenomena and forms of habitat outside of the metropolitan cores. Developed in collaboration between the Chair of Regional Building and Urban Planning of Leibniz University Hanover and the Department of Architecture of the University of Palermo, the research focus of the project was inaugurated with a conference in Palermo in February 2017. It was combined with a research workshop on the urban development of the town of Favara in western Sicily in which students and PhD candidates from both universities participated, as well as inhabitants, local and regional experts, and political decision makers. Based on that, the working programme for the international conference in May 2017 at the Faculty of Architecture and Landscape Sciences in Hanover aimed at establishing Dynamics of Periphery as a new field of research. With 19 contributing urbanists, architects, and experts, from Germany, Italy, and Spain the conference has been accompanied by a PhD colloquium for which 16 doctoral researchers had been selected. The book „Dynamics of Periphery“, published in 2018 by Jovis, represents a further step in the research. Functioning as an atlas, the book presents an evaluation of best practice in urban design in the framework of a methodological exploration of processes, places, and narratives as conceptual fields: How can dynamic factors and dynamic phenomena outside of metropolitan cores be presented for debate on territorial futures? „Dynamics of Periphery“ showcases emerging creative and resilient habitat futures to develop concepts for metropolitan, urban, and rural networks – with a perspective not focused on the urban margins, but on new centres for community. The atlas displays integrative process-design, pro-active context-building, and conceptual narratives as accelerators of change and new concepts in urbanism. These new concepts combine bottom-up and participatory approaches, the use of territorial capital, and the qualities of liveable spaces into processual and strategic innovations that cross scales and disciplines. Starting from architecture, urban design, and territorial planning, this book aims at inter-
faces between design and research towards dynamic roles for peripheries. A central concept formulated for „Dynamics of Periphery“ are Habitat Visions of rural and urban polarities as a contribution to mono-directional debate that in fact mainly call for social and economic stabilisation, with a primary focus on infrastructural support for shrinking areas. Land-flight in the south of Europe is being enforced de facto by high unemployment among the young and is also related to a search for perspectives for urban centres. Finding perspectives for peripheries is also a highly relevant contemporary issue in Germany. Migration and the influx of refugees further call for new linkages between the city and the countryside. Resettling, recycling, and reconnecting of peripheries are new phenomena. The relevance of an action-oriented, space- and place-centred contribution towards political and cultural debates in Europe might gain fresh input from looking at „Dynamics of Periphery“ for future places of work, living, and culture. In a next step, Peripheries are seen as Reserves of Resilience for reactivating the urban metabolism in post-metropolis systems that, more and more, resemble archipelagos and matrices of places rather than satellite systems. Even if declining suburbs and peripheral regions still contain active cells (active communities, landscapes, agriculture, and manufacturing) that are capable of restarting jammed mechanisms of evolution, it will be necessary in future to pass from the dangerous, constant state of a metropolis in unsustainable expansion to a state of dynamic neighbourhoods that are in progress towards resilience. Policies, projects, and actions can reactivate the possibilities and energy of peripheries to enhance the dynamism of a new development model.
luh: prof. jörg schröder, dr. maddalena ferretti, dr. sarah hartmann, dr. emanuele sommariva universität palermo: prof. maurizio carta, dr. barbara lino Forschung Institut für Entwerfen und Städtebau, Regionales Bauen und Siedlungsplanung
baltic coast
Eine neue Architektur für die Küste der Ostsee in Mecklenburg-Vorpommern ist das Thema der Forschung zu „Baltic Coast“. Neue Programme, Formen und Ansätze im Bauen werden dabei auf mehreren Ebenen in Bezug gesetzt zur Idee einer Architektur der Küste als gestalterischer Impuls in den Maßstäben der Stadtund Ortsplanung und der regionalen Entwicklung. Mecklenburg-Vorpommern mit 350 Kilometern Küste war in den letzten Jahren das nationale Wunderland des Tourismus, für 2018 wird eine weitere Zunahme erwartet. Mit „Baltic Coast“ veröffentlicht die Abteilung Regionales Bauen und Siedlungsplanung ein bisher in Deutschland alleinstehendes Buch zu diesem Thema. Es gibt eine Einführung in die Thematik und diskutiert wissenschaftlich die Entwurfsansätze.
baltic coast A new architecture for the Baltic Sea Coast in Mecklenburg-Vorpommern is the focus of this research which combines new approaches in programmes and forms of building with the idea of an architecture of the coast as design-oriented and design-driven urban and territorial development. In the past few years, Mecklenburg-Vorpommern with its 350 kilometres of coast line, has become the national tourist wonderland, and for 2018 a further rise in visitor numbers is expected, not least because of international instability and risk. Focused on the Baltic Sea coast, the master design studio aims at a two-pronged and connected question: 1. How can a possibly short-term Baltic hype be transformed into strategic impulses for urban and regional development? Cultural qualities of cities and
towns, of territories and of architecture, liveable places, and efforts in sustainability have already been considered for their role in generating this hype: how can the success factors be strengthened, how can temporary, fluid, and changing aspects enhance the spatial capacity of the coastal area, and their linkages with interior areas and metropolises such as Hamburg and Berlin? 2. How does this transformation of the coast change architectural practices and paradigms in leisure and tourism, and what are their impulses towards and interactions with other sectors? What is the spatial influence of new themes, connected with and increased by the hype: differentiation of timeframes, activities, groups; integration, sharing models; new hybrid mix models of living, working, and leisure; entrepreneurial innovations, green and blue economy? The project addresses urban strategies and architectural concepts that react to changes and influence the shaping of trends themselves. With the book „Baltic Coast“, the Chair for Regional Building and Urban Planning of Leibniz University Hanover publishes what, until now, is a unique research and a guiding statement for this new topic. Involving masters’ students in architecture and urban design, the methodological steps are oriented towards a design-based knowledge production, starting with an exploration of the spatial and socio-economic context, interviews, and field surveys along the 350 kilometres of coastline that offer a panorama of spatial practices. Urban and architectural design research combines scientific perspectives with action-related concept-drawing. This discussion of relevance and of novel aspects led to a targeted methodological setup for the „Baltic Coast“ project. Scales of territorial context, of settlement and landscape context, and of architectural context and building are interconnected in spatial analysis and in conceptual design work. The production of knowledge in the process of design, and the methodological and scientific enhancement of design processes form the core idea of the „Baltic Coast“ project. In exploring spatial processes as they interrelate with the tourist and other sectors, with social, cultural, and ecological aspects, it is aimed to formulate new knowledge regarding spatial potentialities and possible push-
factors is aimed to be formulated conceptually and in transferable models. In the analysis and the evolution of spatial models, a series of places along the 1700 km of coastline has been interconnected and discussed, in order to enhance knowledge of common and of different potentials, of interfaces and of interdependencies of territorial and urban development, architecture, and mobility, with leisure and tourism. Parallel to the call for a more intense and creative use of existing structures, especially of heritage architectures and settlements, the project focuses on the question of new models of concentration as tourist destinations. It is connected with a high awareness of desired sustainable and public mobility. The focus on concentration addresses directly common spaces of activities and culture, as catalysts for the dissemination of innovative ideas and projects to create a new modernity along the Baltic Coast.
Verticals: morphological analysis of coast-hinterland strips (Image: Nils Hiddessen, Max Pape)
prof. jörg schröder, dr. maddalena ferretti, dr. sarah hartmann, dr. emanuele sommariva Forschung Institut für Entwerfen und Städtebau, Regionales Bauen und Siedlungsplanung
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creative heritage
Mit Bezug auf das Europäische Jahr des Kulturerbes 2018 hat die internationale Konferenz „Creative Heritage“ gestalterische und kreative Aspekte zur Rolle des Kulturerbes für die Zukunft der Stadt in den Mittelpunkt gestellt. Dank einer Förderung der Volkswagenstiftung konnte die Abteilung Regionales Bauen und Siedlungsplanung die gleichnamige Konferenz vom 11. bis 13. Oktober 2017 als Symposium in Schloss Herrenhausen veranstalten. Neben 31 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den Bereichen der Architektur, Stadtplanung sowie Sozial- und Wirtschaftswissenschaften aus Deutschland, Italien, Spanien, den Niederlanden, der Schweiz, Marokko, Brasilien, Kolumbien und Indonesien nahmen auch acht Doktorandinnen und Doktoranden teil, die durch einen internationalen Aufruf ausgewählt wurden. „Creative Heritage“ hat sich seither als Forschungsplattform installiert und ein programmatisches Buch publiziert.
creative heritage “Creative Heritage” is a research focus developed with reference to the European Year of Cultural Heritage 2018. It addresses creative and design-related aspects of the role of cultural heritage in respect of urban futures. Thanks to a grant from the Volkswagen Foundation, the international research conference „Creative Heritage“ took place at the Herrenhausen Palace from 11 to 13 October 2017, organised by the Chair for Regional Building and Urban Planning of Leibniz University, Hanover. The event was attended by 31 architects, urban planners, and experts in
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socio-economic fields from Germany, Italy, Spain, the Netherlands, Switzerland, Morocco, Brazil, Colombia, and Indonesia, together with eight doctoral candidates. The theme “Creative Heritage” was discussed in regard to architecture, city, landscape and living spaces under four parameters: inclusive cities and territories empowered by built heritage; urban resilience enhanced by heritage resources: social, economic and ecological innovation; cultural heritage as a creative factor for urban design and culture; heritage for regenerative cities: urban visions and concepts. Guided by the relevance of the topic and of the approaches discussed at the conference, the participants have drawn up a Hanover Creative Heritage Agenda that combines scientific and policy-related key messages and has already been presented at UNESCO. It is the starting point for an international platform for experimental, pioneering projects and new concepts, with which twenty-two universities in Europe and Latin America are already involved. As a first result of the platform, the book Creative Heritage was published in May 2018 by Jovis. The book is a manifesto for the European Year of Cultural Heritage 2018. It represents a call for us to forge connections between cultural heritage as things and spaces on the one hand, and as ideas and people on the other. „Creative Heritage“ demands that cultural heritage be creatively protected and used, viewed as a foundation and springboard for creating something new. „Creative Heritage“ demonstrates how cultural heritage can provide an impetus for integrating society and for designing the cities of tomorrow. “We are campaigning to integrate cultural heritage into creative development,” writes UNESCO Chair Filipe Barata, one of the forty-two authors of the book and a member of the “Creative Heritage Initiative”. The book Creative Heritage represents voices from this initiative, which brings together cultural heritage, urbanism, and creativity. The “Creative Heritage Initiative” seeks to be a permanent international platform for the following: heritage on urban and territorial futures; using its creative aspects;
innovation; proactive roles and perspectives of heritage as impor tant factors for cities and territories. To achieve these space-related elements of „Creative Heritage“, a more comprehensive and strategic vision for spatial development processes is sought, following new rules and protocols that are driven by new tools and resources. The “Creative Heritage Initiative” needs incremental and adaptive strategies for urban regeneration that consider social, spatial, and territorial specificities. They should be proposed – and tested by our communities – as fundamental tools to reduce generalised entropy and implement a new model of territorial development, connecting activities on different scales through an effective use of synergy among various levels of government, civil society, and the business community. A culture-based development is the result of a collective intelligence that connects tangible heritage and intangible identities, cultural settings and creative economies, the conservation of historical sites, and urban/territorial innovation. For the “Creative Heritage Initiative”, the challenge is to reinvent inheritance. Because culture is more than just the tangible side of sustainable development based on heritage, or just the intangible side driven by creativity.
prof. jörg schröder, dr. maddalena ferretti, dr. sarah hartmann, dr. emanuele sommariva Forschung Institut für Entwerfen und Städtebau, Regionales Bauen und Siedlungsplanung
das ruhrgebiet
retrospektiven und szenarien einer hy-
dro-region Eine Hydro-Region als Utopie oder transformative Realität? Verschiedene Studien haben Inlandsgewässer in postindustriellen Standorten untersucht, sei es unter Paradigmen des Verfalls, sei es als Gebiete eines möglichen Wiederaufschwungs. Trotzdem bleiben die planerisch-systemischen und die architektonisch-räumlichen Zusammenhänge bestehender und gedachter Rollen des Wassers in regionaler Dimension bisher unklar. Ziel dieses Forschungsprojekts ist es, ein Modell einer Hydro-Region zu formulieren, das zu folgender Frage Stellung bezieht: Welche größere räumliche Vision kann mit der Ausweitung einer regionalen, vom Thema Wasser ausgehenden Umgestaltung formuliert werden? Finanziert durch ein DAAD-Postdoc-Stipendium 2017–18 basiert diese Untersuchung auf einer Fallstudie zum Ruhrgebiet im zentral-westlichen Tiefland Deutschlands.
Water network in the Ruhrgebiet
the ruhrgebiet – retrospectives and scenarios of a hydro-region Hydro-region as a utopia or a transformative reality? Several studies have examined the inland waters in post-industrial domains as paradigms of both a manifest decay and a potential recovery. Yet, the systematics and architectures behind existent and projected states of water in regional settings remain opaque. On the one hand, it is evident that the urban realm still acts as a main vehicle of disconnections and alterations rather than harmonising with the presence of water. On the oth-
er, the impetus of a regional scale clearly brings to the fore of scientific discussions the interrelatedness of a large spectrum of natural and urban resources. Hence, the purpose of this postdoctoral research project is to implement a model of ‘hydro-region’ that asks: what territorial envisioning would be consistent when it comes to scaling up to a regional hydro-based metamorphosis. Funded by a DAAD research grant for Postdoc scientists (October 2017 to July 2018), the investigation is based on the case study of the Ruhrgebiet, in the central-western German plain, in the state of North Rhine-Westphalia. The polycentric articulation that distinguishes the urban patterns of the Ruhrgebiet lays upon a complex valley modelled by the symbiosis of four rivers (the northward flowing Rhine, and the westward flowing Ruhr, Emscher and Lippe). The literature enlightens that, for centuries, water and coal have been forging the metabolism of the valley, thereby delivering a polysemous constellation of spaces, cultures and materials in-between agrarian and post-industrial frames. This constellation subsumes a population of more than 5 million inhabitants, covering some 40 per cent of the Rhine-Ruhr conurbation, with both areas being in decline. The emergent renewals along the central westward strip of the Emscher River and the recent concepts of a metropolitan/regional Ruhr – that bring to fruition a debate initiated at the beginning of the last century – constitute the essential background to this further study.1 Against a backdrop of mine closures, structural change and the decay of many parts, the rivers as well as the water network in which they are embedded are discussed here as robust social and spatial systems for recycling and reconstituting the regional fragmentation. In particular, having explored the evolving logics of water by means of selected retrospectives of the territory, the research project attempts to formulate potential scenarios that correlate the complexity of urban spaces with the uncertainty of weather patterns, ranging from a low to an extreme intensity. These scenarios (forging the infrastructural ground, flooding the subsidence lands, regenerating the archipelago and making the inner islands habitable) have been conceived as progressive stages towards a hydro-oriented
region in which water is brought back as the central dimension of both rural and urban life. More broadly, the ultimate aim is to provoke a discussion beyond the classic boundaries traced by restoration and preservation arguments, thus positing that water can manifest the uniqueness of regional dynamics through a chart of novel qualities and linkages. This objective requires a dual reading: on the one hand, it demands an analytical dismantling of the regional materiality to capture its subtle peculiarities and transformations; on the other, it is necessary to produce an informative re-assembly that posits the region as a nexus of past and future. It can be argued that water creates a consistent line of conjunction in-between a twofold narrative, thereby suggesting that the hydro-region can incorporate both a utopia and a transformative reality.
1 Vgl. MacDonald, Rob: „The Emscher Park IBA“. In: Urban Design. 56, 1995, S. 28–31; Keil, Andreas/Wetterau, Burkhard: Metropolis Ruhr. A regional Study of the New Ruhr. Essen 2013; Polívka, Jan/Reicher, Christa/Zöpel, Christoph (Hg.): Raumstrategien Ruhr 2035+ Konzepte zur Entwicklung der Agglomeration Ruhr. Dortmund 2017; Reicher, Christa/Kunzmann, Klaus R./Polívka, Jan/Roost, Frank/Utku, Yasemin/ Wegener, Michael (Hg.): Schichten einer Region – Kartenstücke zur räumlichen Struktur des Ruhrgebiets. Berlin 2011
dr. sabrina sposito Forschung Institut für Entwerfen und Städtebau, Regionales Bauen und Siedlungsplanung, DAAD Research Grant for Young Scientists 2017
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in(food)structures
eine multifunktionale stadt-land-planungspersBeziehungen pektive Die
zwischen Nahrung und Stadt waren schon immer fundamental in unserem täglichen Leben. Heute lebt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten. Mehr als 500.000 Menschen leben in Antwerpen, einer Stadt mit einem der wichtigsten Häfen Mitteleuropas. Obwohl es der zweitgrößte Seehafen der Northern Range ist, werden dort mehr als zwei Drittel der Nahrungsmittel als reine Waren ins Ausland exportiert. Was wird das Zukunftsszenario dieser Dynamik sein? Das ist das Hauptthema für das Forschungsstipendium, das Dr. Emanuele Sommariva am Urban Studies Institute der Universität Antwerpen erhielt. Der Forschungsaufenthalt diente auch der Vorbereitung einer Bewerbung für eine Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahme 2018–2019, um einen innovativen Ansatz für neue Synergien zwischen städtischen und ländlichen Kontexten zu erkunden.
in(food)structures – a multifunctional urban-rural planning perspective Food is crucial for the sustainable renewal of future habitats. The relations between food and city have always been fundamental to our everyday life, even if they occur at the far end of supply and distribution chains. In fact, tracing the complex and non-transparent trajectories our food needs to travel in order to reach our plates is generally impossible, even if knowledge creation across food matters and society has always been a research field that examines cultures and spatial experiences. With the rise of the supermarket and global transhipments, European marketplaces have become less and less important in terms of daily food provision, populating both the inner city and the urban fringe and promoting a perceptive separation from the place of agricultural production and urban society. In terms of food supply, the more cities cut themselves off from the countryside the more they become fragile ecosystems that have not learnt how to regulate their self-sufficiency. More sustainable practices for our cities would take into account for our cities, estimating the real food demand at the local scale, monitoring the input and
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output of energy/production flows, according to the concept of regional foodshed. Today there is a general realisation that food transport adversely affects the climate. Will we return to shorter distances? Today, more than half of the world's population lives in cities. More than 500,000 people live in Antwerp: one of the main gateways to Central Europe. Even though it is the second largest seaport of the Northern Range, with volumes of goods at 190.8 million tons (53.6 % of which are refrigerated containers), more than 2/3 of food distribution here is then exported abroad as mere commodities. The continuing growth of reefer traffic via the Port of Antwerp confirms that the range of transhipment and extended services for perishable goods offers real added value to the market. Facts and Figures about the strategic role of food issues for the future of Antwerp are currently showcased at the Exhibition “Antwerp à la carte” in the MAS Museum (Museum aan de Stroom) showing clearly how the impacts of food production, distribution and consumption will be considered crucial in future urban agendas. How does Antwerp do this? What will be the future scenario of these dynamics? And is that so very different than a few centuries ago, when the gardeners were responsible for the
dairies, vegetables and perishable food production all around Antwerp? In this scenario, an emphasis on urban sustainability has encouraged Urban and Peri-urban Farming (UPF) practices especially via backyard and community gardens, green terraces, and the re-use of vacant plots. While these concepts are ecologically sound, questions remain about the safety of growing crops in close proximity to urban environments or reclaimed land stock and transport infrastructure. Against this backdrop, “In(Food)structures” addresses the question of how localised food production can contribute to a more sustainable and climateoptimised city model, able also to re-think the potential of open space, enhancing urban quality, regenerating neglected, underused or vacant land. A survey of agricultural uses and new urban needs requires a planning tool flexible enough to: and their role for Antwerp; nation with new housing demands; place-making effects and multi-actor inclusivity; scenarios and framework of measures) for balanced co-development of rural-urban areas. The main goal of this research under the auspices of a visiting fellowship and carried out by Dr. Emanuele Sommariva at the Urban Studies Institute – University of Antwerp is to offer a study of the different international experiences of urban agriculture practices by showing alternative point of views for reading the urban sprawl. The research anticipates the applicability of a Marie Skłodowska-Curie 2018-2019 initiative, in order to explore innovative approaches in land reclamation, recycling strategies and new synergies between urban and rural contexts.
dr. emanuele sommariva
Open space network in the Antwerp harbour area
Forschung Institut für Entwerfen und Städtebau, Regionales Bauen und Siedlungsplanung
architektur denken. forschendes lernen.
Der Workshop „Architektur denken“ als eine mit forschendem Lernen verbundene Lehreinheit während der Semesterferien wurde 2015 im Kontext eines Förderaufrufs zu innovativen Lehrformaten aus Studienqualitätsmitteln des Landes Niedersachsen eingerichtet und im Zeitraum von 2015– 2017 an der Fakultät für Architektur und Landschaft der Leibniz Universität Hannover (LUH) gefördert. Er wurde als ein intensives Studiensetting und als Forum der experimentellen Wissensproduktion für Studierende aller Semester konzipiert. Format Von Anfang an hat sich diese Studienform erfolgreich anhand von Themen wie Dinge um mich herum, Anderswohnen, Perfect Places oder Supernormal entwickelt. Diese schließen vielfältige Phänomene ein, die zeitgenössische Konditionen beeinflussen und prägen. Neue Formen der Kommunikationsförderung zu zeitgenössischen Fragen von Architektur, Städtebau, Landschaftsarchitektur und Umweltplanung bilden Ausgangspunkte für individuell spezifische Forschungsfragen jedes und jeder Studierenden. Damit wird ihre Offenheit und Eigenständigkeit unterstützt. Im Austausch verschiedener Perspektiven auf das Gestalten und Bewohnen von Welt können zudem Horizonte erweitert und Strategien diskutiert und geschärft werden. Struktur und Fokus „Architektur denken“ bezeichnet einen Freiraum zur individuellen wie auch berufsfeldbezogenen Qualifizierung. Wissensvermittlung erfolgt punktuell, projektbezogen, problemorientiert und prozessbegleitend. In dem einwöchigen Workshop wird in kleinen Gruppen gearbeitet: Der Entwicklung von Fragen und Zielformulierungen, die in einleitenden Input- und Diskurseinheiten stattfindet, folgt die Phase vertiefter Recherche, Systematisierung und Reflexion. Sie schließt eine tägliche Präsentation der Zwischenerkenntnisse ein ebenso wie einen ganztägiges Feedback von Expertinnen und Experten. Es wird die Möglich-
keit eröffnet, kompakt Wissen zu erwerben sowie Optionen zu denken, mit denen in den Bereichen Architektur, Städtebau, Landschaftsarchitektur und Umweltgestaltung alternative Entwicklungen und Positionen erzeugt, geschaffen und gestärkt werden können. Diese treten dabei als zentrale kulturelle Praktiken insbesondere in ihren anthropologischen – in ihren ästhetischen, sozialen und ethischen – Dimensionen hervor und bilden den Kern der Forschungen, der Diskurse und der Ergebnisse. Produktive Theorie Über die forschende Vertiefung werden analytische und methodische Kompetenzen sowie Argumentationsfähigkeiten ausgebaut und weiterentwickelt. Durch Literaturrecherchen, Interviews, In-situ-Beobachtung sowie durch Interaktionen grafischer und reflexiver Prozesse erlangen die Studierenden wichtige Kompetenzen für wissensintensive Aufgabenfelder. In dieser Weise wird Forschung als essenzielle Basis der architektonischen, städtebaulichen und landschaftsarchitektonischen Ausbildung hervorgehoben. Die Untersuchungen bewirken eine Bereicherung der generellen Grundlagen für das weitere Handeln mit dem Ziel, qualitätsreiche Habitate der Zukunft zu denken, forschend zu entwickeln und kreativ zu entwerfen. [MB]
Workshop Sommer 2015: Feedback von Expertinnen und Experten mit Sarah Karl und Martin Sobota
thinking architecture. explorative learning. The Workshop “Thinking Architecture” as an explorative study unit during the semester break was established in 2015 and funded in the context of study quality support in Lower Saxony between 2015 – 2017 at the Faculty of Architecture and Landscape Sciences of Leibniz University Hanover. It was conceptualised as an intensive study setting and forum for experimental knowledge production for students of all year groups. Since its inception it has become very successful, revolving around topics such as Things around me, Different ways of dwelling, Perfect places or Supernormal. New formats for promoting communication on contemporary issues of architecture, urban design, landscape architecture and environmental studies operate as starting points for individual research questions for each student.
prof. dr. margitta buchert, julius krüger, julian benny hung, eva holtz und gastkritikerinnen und gastkritiker Forschung Institut für Geschichte und Theorie der Architektur, Architektur und Kunst 20./21. Jahrhundert
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grossstadt gestalten
stadtbaumeister in europa
In vielen Großstädten ist das frühe 20. Jahrhundert mit den Namen bekannter Stadtbaumeister verbunden. Ob Hendrik Petrus Berlage in Amsterdam, Charles Buls in Brüssel, Eugène Hénard in Paris, Karl Mayreder in Wien oder Gustav Gull in Zürich: Sie alle haben das Stadtbild entscheidend geprägt und sind zu herausragenden Personen der jeweiligen Stadtgeschichte geworden. Die Voraussetzungen dafür waren keineswegs einfach, denn diese Städte befanden sich in einer Phase einschneidender Veränderungen. Das rasante Bevölkerungswachstum katapultierte sie in die Liga der Großstädte und Metropolen. Städte, die sich von dieser Entwicklung nicht einfach überrollen lassen wollten, sahen sich in der Verantwortung, diesen Prozess nicht nur zu begleiten, sondern aktiv zu steuern – indem sie eine konkrete städtebauliche Vision als Leitbild entwarfen. Neben der infrastrukturellen Daseinsvorsorge wurden Städtebau und Stadtentwicklung um 1900 wieder verstärkt auch als ästhetisch und baukulturelle Herausforderung diskutiert. Der aktuelle Band bietet einen Überblick über das Wirken der Stadtbaumeister dieser Zeit und befragt ihre Leistungen zugleich auf Anregungen für heutige kommunale Stadtplanung. Ausgewiesene internationale Experten untersuchen die historische Rolle der kommunalen Baumeister, deren Alltagspraxis in der Zeit um 1900 kaum noch etwas mit der früherer Ratsbaumeister gemein hatte. Und die gegenwärtigen Akteure der Städte Amsterdam, Brüssel, London, Paris, Prag, Wien und Zürich diskutieren, welche Anregungen und Empfehlungen sich für die heutige Praxis aus dieser als vorbildlich empfundenen Epoche ergeben können. Die unmittelbare Verbindung von historischer Forschung und gegenwärtiger Praxis bildet das Besondere dieser Projektkonstellation. Selten wird stadtbaugeschichtliche Forschung von den Verantwortlichen für Architektur und Städtebau heute so direkt aufgegriffen und als Bezugsgröße für eine kritische Reflexion des eigenen Tuns verwendet. Als zweite Besonderheit kommt hinzu, dass jede einzelne Metropole
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nicht nur für sich betrachtet wird, sondern dass alle sieben Großstädte auch in vergleichender Perspektive beleuchtet werden. Darüber hinaus bot eine Konferenz den heutigen Verantwortungsträgern eine fachliche Gesprächsplattform, die ihnen in dieser Form sonst nicht zur Verfügung steht. Der vorliegende Band bildet den dritten und letzten Teil der Konferenztrilogie Großstadt gestalten, die gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Stadtbaukunst im Baukunstarchiv NRW in Dortmund veranstaltet und von der DFG gefördert wurde. Die beiden vorangegangenen Bände (und Konferenzen) widmeten sich dem Wirken der Stadtbaumeister aus nationaler und regionaler Perspektive. Sie befassten sich zum einen mit den Stadtbaumeistern in Deutschland und nahmen die Städte Berlin, Hamburg, München, Leipzig und Frankfurt am Main in den Blick (Bd. 5 der Bücher zur Stadtbaukunst), in denen Akteure wie Ludwig Hoffmann, Fritz Schumacher, Theodor Fischer oder Martin Elsaesser gewirkt haben. Zum anderen galt der Fokus der Region Rhein und Ruhr mit den Städten Köln, Essen, Dortmund, Düsseldorf und Bochum (Bd. 7 der Bücher zur Stadtbaukunst), deren Gestalt und Entwicklung unter anderem Hermann Josef Stübben, Robert Schmidt, Hans Strobel oder Karl Elkart geprägt haben. Wie im aktuellen Band kommen auch in den beiden anderen Büchern neben den historischen Experten die heutigen Akteure ausführlich zu Wort. Anlässlich des Erscheinens des dritten Trilogie-Bandes bietet der Verlag DOM publishers alle drei Bände in einem Schuber an.
planners in European countries other than Germany. The book not only gives an insight into the remarkable work of town planners during the early 20th century, but also discusses the relevance of their ideas for today’s urban development.
grossstadt gestalten – city architects in europe In many European capitals the beginning of the 20th century evokes the names of famous town planners such as H. P. Berlage (Amsterdam), Ch. Buls (Brussels), E. Hénard (Paris), K. Mayreder (Vienna) or G. Gull (Zurich). Instrumental in forging their urban landscapes to this day, they all became famous figures in their cities’ history: faced with rapidly expanding urban populations, they had to develop visions which enabled them to design the growing city. The third and concluding work in the trilogy „Großstadt gestalten“, the book focuses on town
prof. dr. markus jager, prof. dr. wolfgang sonne Forschung Institut für Geschichte und Theorie der Architektur, Bau- und Stadtbaugeschichte
bewertung kultureller ökosystemleistungen in deutschland
Als kulturelle Ökosystemleistungen (KÖSL) werden die Leistungen von Natur und Landschaft mit Wirkung unter anderem auf Erholung, Landschaftserleben und -ästhetik bezeichnet. Aus ihnen können verschiedene individuelle und gesamtgesellschaftliche Nutzen gezogen werden, was sie zu einem wichtigen Handlungsfeld für räumliche Planung und Politik macht. Besonders problematisch ist, dass einem stetig wachsenden Bedarf nach diesen Leistungen ein kontinuierlicher Verlust der Leistungsfähigkeit der Landschaft bei gleichzeitig mangelnder Substituierbarkeit gegenübersteht. Geeignete Indikatoren und Methoden zur Erfassung und Bewertung dieser Leistungen auf der nationalen Ebene, die die räumliche Planung und Politikberatung sinnvoll hinsichtlich einer besseren Berücksichtigung von KÖSL unterstützen könnten, fehlen jedoch bisher. Ziel des Vorhabens war es daher, landschaftliche und ökonomische Indikatoren sowie eine Methode für die deutschlandweite, flächendeckende Erfassung und Bewertung von KÖSL für Erholung und Freizeit, insbesondere für die Feierabend- und Wochenenderholung zu entwickeln und bundesweit anzuwenden. Die Methode sollte auf physischen Parametern beruhen, die die naturräumlichen Voraussetzungen für die Bereitstellung von KÖSL quantifizieren können und die über Monitoring bilanzierbar sind. Grundlage für die Entwicklung war eine Literaturstudie zu bestehenden Methoden und Indikatoren zur Erfassung und Bewertung von KÖSL. Die Anwendbarkeit dieser Methoden und Indikatoren auf nationaler Ebene sowie die Verfügbarkeit notwendiger Datengrundlagen wurden überprüft. Darauf aufbauend wurde im zweiten Schritt ein Konzept für die deutschlandweite, flächendeckende Erfassung und kartografische Darstellung des landschaftlichen Angebots an KÖSL, der relevanten Erholungsinfrastrukturen sowie der Erreichbarkeit entwickelt und angewendet. Parallel dazu wurde im dritten Schritt eine deutschlandweit repräsentative, empirische Studie durchgeführt. Zum einen wurden darin Fragen nach dem Verhalten bei der Feierabend- und Wochenender-
holung und der tatsächlichen Nutzung von Landschaften und deren Elementen gestellt, aus denen Häufigkeiten von Erholungsaktivitäten und Präferenzen der Befragten abgeleitet werden konnten. Zum anderen wurde ein Choice-Experiment durchgeführt, bei dem die Befragten ihre Präferenzen direkt kundgetan haben, indem sie sich für oder gegen verschiedene Alternativen mit hypothetischen Veränderungen ihrer Erholungslandschaft entschieden haben. Beide Teile dienten einerseits der Validierung der gewählten Parameter der räumlichen Bewertung und andererseits einer ergänzenden ökonomischen Bewertung. Im vierten Schritt wurde abschließend der Versuch unternommen, eine Modellierung der Inanspruchnahme kultureller Ökosystemleistungen durchzuführen. Im Rahmen der räumlichen Analyse wurden vier Kernergebnisse erzielt: thetischen Qualität der Landschaft als Kulisse für Er holungsaktivitäten
Stromnetz- und Verkehrswegeausbaus, können aber auch für kleinräumigere Planungen erste Hinweise liefern.
valuing cultural ecosystem services in germany Cultural Ecosystem Services (CES), understood as the numerous benefits people obtain from landscapes, e.g. through recreation and aesthetic enjoyment, are a topical area of policy, research and society. In this project we conducted a national assessment of CES with relevance for leisure and weekend recreation. Results include a spatially explicit mapping of landscape aesthetic quality and of recreation suitability as the service delivered by landscapes, landscape utilisation pressure depicting the spatial demand for CES, and an overlay showing mismatches between supply and demand and areas meriting protection. Furthermore, we assessed people’s preferences, participation, and frequencies of recreational activity in an empirical study. Our results serve to inform national and subnational policy-, plan-, and decision-making.
schaftsqualität als Angebot für Erholungsaktivitäten die Landschaft, die die Erreichbarkeit potentieller Erholungslandschaften und die Bevölkerungsdichte berücksichtigt druck, die die hypothetische Nachfrage ausdrückt und aus der sich Diskrepanzen zwischen Angebot und Nachfrage ableiten lassen Im Rahmen der empirischen Erhebung wurden bundesweit repräsentative Daten zu Teilnahmequoten und Häufigkeiten der Feierabend- und Wochenenderholung, zu landschaftlichen Präferenzen bei entsprechenden Aktivitäten sowie ökonomische Werte marginaler Änderungen von Erholungslandschaften im Sinne einer Zahlungsbereitschaft ermittelt. Der entwickelte Ansatz zur Modellierung der Inanspruchnahme von Landschaften für die Erholungsnutzung ist zwar vielversprechend, bedarf jedoch noch der weiteren empirischen Unterfütterung und Weiterentwicklung. Zuletzt wurden Anwendungsmöglichkeiten für die Bewertungsergebnisse aufgezeigt. Sie richten sich insbesondere an großräumige Planungen etwa im Zuge des
Logo des Forschungsprojektes (Reiner Sturm/www.Pixelio.de, verändert)
prof. dr. christian albert, prof. dr. christina von haaren, johannes hermes Forschung Projektabschluss Institut für Umweltplanung, Landschaftsplanung und Naturschutz
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naturverträgliche energieversorgung 2050
aus 100 % erneuerbaren energien Deutschland
kann seine Energieversorgung bis zum Jahr 2050 komplett auf erneuerbare Energien umstellen, lautet das Ergebnis der bundesweiten Studie „Naturverträgliche Energieversorgung aus 100 % erneuerbaren Energien 2050“ (siehe Abb. Seite 32). Dies erfordert allerdings ambitionierte politische Regelungen, um das Energiesystem zuverlässig planen und technische Innovationen schnell umsetzen zu können. Die Fläche dafür ist in Deutschland der begrenzende Faktor: Im Konflikt um die Flächennutzung manifestieren sich die Herausforderungen der Energiewende, denn das Energieerzeugungspotenzial an Land überlagert sich mit den für den Schutz von Mensch und Natur wichtigen Flächen. Für das Jahr 2050 haben die Institute für Umweltplanung und Elektrische Energiesysteme der Leibniz Universität Hannover sowie das CUTEC Institut in Clausthal im Auftrag des Bundesumweltministeriums und des Bundesamts für Naturschutz drei Szenarien unter folgenden Annahmen berechnet: 2540 TWh auf 1362 TWh) und wird soweit möglich durch Elektrizität gedeckt.
gesetzt. tung der Windenergieanlagen sind deutlich erhöht. dezentrale und schwankende Energieproduktion an gepasst. Die Szenarien unterscheiden sich vor allem bezogen auf das angenommene technische Innovationsniveau und die Naturschutzanforderungen. Sie stellen Momentaufnahmen des Zustandes im Jahr 2050 dar, ohne dass Zeitreihen oder konkrete Entwicklungspfade bis 2050 beschrieben wurden. Vorgehen Mittels flächenbasierter GIS-Analysen wurden Bereiche in Deutschland identifiziert, die für eine Nutzung
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Regelungsoptionen auf Bundesebene zur Umsetzung der Energiewende in den Ländern, Regionen und Kommunen durch erneuerbare Energien geeignet sind (geringer Wert der Schutzgüter und geringe Empfindlichkeit gegenüber Wirkungen der Energieerzeugungsanlagen). Dabei wurde der Fokus auf die Windkraft und Photovoltaik im Innenbereich gerichtet. Anschließend wurde das Stromertragspotenzial auf diesen Flächen berechnet. Durch die Gegenüberstellung von potenzieller naturverträglicher Stromerzeugung und dem zukünftigen Strombedarf wird in den Szenarien offensichtlich, welche Annahmen zu einer möglichen Versorgungslücke oder einem bilanziellen Überschuss führen könnten. Zudem wurde beispielhaft analysiert, wie sich die deutlich steigende Bedeutung des Stroms auf die Verteilnetzebene auswirkt. Strategische Handlungsoptionen Politische Rahmensetzungen und ein gesellschaftlicher Aufbruch sind notwendig, damit eine nachhaltige Energiewende bis 2050 erreichbar ist. So sollten auf Bundesebene die Voraussetzungen für eine Umsetzung auf Landes-, Regions- und Gemeindeebene geschaffen werden. Dazu gehören zum Beispiel die Entwicklung von Erzeugungs- oder Speichertechnologien sowie die Sicherstellung der Naturverträglichkeit. Quantitative Zielvorgaben zur Gesamtenergiebilanz von Räumen (zum Beispiel in der Bundesraum-
ordnung oder einer Fachplanung Energieerzeugung) würden als Voraussetzung für eine naturschutzoptimierte Allokation der Anlagen bei gleichzeitiger Erfüllung der Energieziele dienen. Gepaart mit einer Planungspflicht für die Länder sind sie die Voraussetzung dafür, dass auf Regions- und Gemeindeebene die Handlungsziele, aber auch -spielräume deutlich werden und Bürgerbeteiligungsprozesse stattfinden können. Damit ist ein Handlungsprogramm aus Naturschutzsicht skizziert, das mit anderen gesellschaftlichen Belangen abgestimmt werden muss und viele Umsetzungshürden zu bewältigen hat. Es verspricht aber, dass die Ziele der Energiewende erreicht und gleichzeitig Bevölkerung und empfindliche Naturressourcen geschützt werden. Die nun bereitstehenden Modelle können diesen Prozess unterstützen, indem Strategien in Bezug auf seine Naturverträglichkeit untersucht oder der Stand der Umsetzung bewertet werden.
nature-compatible energy supply 2050 from 100 % renewable energies Germany can convert its energy supply completely to renewable energies by 2050, according to a nationwide study. However, this requires ambitious political regulations in order to plan the energy system reliably and implement technical innovations quickly. The area for this is the limiting factor in Germany: in the conflict over land use, the challenges of the energy transition manifest themselves, because the energy generation potential of land overlaps with the areas important for the protection of man and nature.
prof. dr. christina von haaren, dr. julia wiehe, anna walter Forschung Projektabschluss Institut für Umweltplanung, Landschaftsplanung und Naturschutz
kre:aktiv
Freiraumplanung muss sich bewegen, denn Bewegungsbedürfnisse treten zunehmend in öffentliche Freiräume. Die Grafik zeigt, wie gesellschaftliche Metatrends räumlich wirken. kre:aktiv Open Space Planning has to progress. Just as people in the cities need movement: for recreation, health and social interaction, increasingly, such movement needs to break free of semi-private sports centres and spill into urban spaces. The infographic illustrates how societal metatrends enter public open spaces.
Ges
ell
sch
aft Lebensstil Bewegungsmangel
9 to 5 war gestern. Bewegungszeitfenster vervielfachen sich. Wer will sich noch im Verein festlegen?
Wo alte und neue Ansprüche aufeinanderpotenzial: Soll Bewegung überall möglich sein? Brauchen wir neue Regeln?
Flexibili sierung Indi vidu alis ieru ng
Sitzen, sitzen, sitzen. Im Schnitt 7 Stunden täglich. Die körperliche Aktivität der Deutschen nimmt weiter ab …
… obwohl wir es wissen: Ohne Bewegung geht es nicht. Dabei muss es kein „Sport“ sein. Vielmehr geht es um eine Bewegungskultur, die Raum hat: Zum Gehen, Laufen, Radeln, Balancieren, Spielen …
… viele schwingen sich lieber unabhängig aufs Rad, joggen oder probieren neue Bewegungstrends: Calisthenics, Parkours und SlackSlackline, spielen in und mit dem Raum, der eben da ist.
Was passiert mit un(ter)genutzen Sportanlagen, die bisher nach Plan ausgebaut wurden?
ung
Digitalisier
Mitgliederschwund im Sportverein. Dafür fordern Joggerinnen, Traceure und Slackliner neuen Bewegungsfreiraum: überall da, wo Park und Platz ist - und hinterlassen ihre Spuren … … Vereine organisieren neue Bewegungsangebote in öffentlichen Räumen: Bootcamps, Yoga im Park, Skatenights. Der Trimm-Dich-Pfad der 70er Jahre wird ergänzt durch moderne Fitnesswiesen, BMX-Trails, Discgolf-Anlagen usw. Die ganze Stadt wird zum potenziellen Bewegungsraum.
Wer ist zuständig? Sport, Kultur, Stadt- und Grünplanung, Vereine? Gefragt sind Interdisziplinarität und Regeln, die Bewegung ermöglichen und gleichzeitig den Park Park sein lassen.
Was ist eine bewegungsfreundliche Freiraumgestaltung? Brauchen wir mehr Reckstangen und Skaterampen? Oder mehr freien Raum zur krea(k)tiven Aneignung?
prof. dr. bettina oppermann, mareike thies Lehre Institut für Freiraumplanung, Freiraumpolitik und Planungskommunikation
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zehn jahre lehrauftrag am institut für landschaftsarchitektur
Seit 1998 arbeite ich im Fachbereich Planen und Stadtentwicklung der Landeshauptstadt Hannover als Landschaftsarchitekt und Stadtgestalter an der Qualifizierung unserer öffentlichen Räume. Mit meinem Arbeitsbeginn kurz vor der Weltausstellung EXPO 2000 gab es enorm viel zu tun! In der Innenstadt wurden nach dem wichtigen Startprojekt „Ernst-August-Platz“ zahlreiche Projekte realisiert, einige davon auch aus meiner eigenen Feder (Platz der Weltausstellung, Karmarschstraße, Kröpcke, aktuell: Große Packhofstraße und andere). Andere prominente Projekte bereitete ich vor oder führte die entwerfenden externen Büros (Bahnhofstraße, Opernplatz, Trammplatz, Hohes Ufer, Goseriede und andere) durch die Planungsphasen. Seit fast 20 Jahren leite ich das hannoversche Stadtplatzprogramm „Hannover schafft Platz“, bei dem es um die Umgestaltung von dezentralen Stadtteilplätzen geht. Diese sind zu Identifikationsorten in den Quartieren geworden und genießen hohes Ansehen. Das Stadtplatzprogramm wurde mehrfach positiv evaluiert und auch 2009 vom damaligen Bundesverkehrsminister mit einem Preis für integrierte Stadtentwicklung und Baukultur ausgezeichnet. Allgemeine Aufgaben der Stadtgestaltung begleiten meinen täglichen Alltag: Gestalterische Aspekte der Stadtbeleuchtung, Kunst im öffentlichen Raum, Stadtmöblierung, Sondernutzungen, Gestaltung von ÖPNV-Einrichtungen und Brücken und die Begleitung von Großprojekten. Es ist als Entwerfer und Stadtgestalter dabei eine ganz besondere Freude, in einer Stadt arbeiten zu können, die an ihrer Hochschule eine renommierte Fakultät für Architektur und Landschaft hat. Stadt und Universität in Theorie und Praxis miteinander zu verbinden, erscheint für beide Seiten als eine große Bereicherung: Die Hochschule profitiert von aktuellen, praxisnahen Fragestellungen, die Stadt von kreativen Ideen der jungen Generationen. Seit nunmehr zehn Jahren arbeite ich im Rahmen meines Lehrauftrages daran, spannende Fragen aus
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der Stadtplanung an das Institut für Landschaftsarchitektur heranzutragen und mit Studierenden möglichst neue Impulse für Orte zu geben, die bislang noch nicht im Fokus des öffentlichen Interesses lagen. Hier einige Highlights der letzten Lehr- und Forschungsjahre: Eines meiner ersten Projekte am Institut für Landschaftsarchitektur (ILA) war im Jahre 2003 „Inpuncto Aegi“, bei dem mit dem damaligen Lehrstuhlinhaber Prof. Udo Weilacher und einer studentischen Arbeitsgruppe neue Lösungsvorschläge für eine artifizielle Landschaftsarchitektur auf dem Verkehrsknoten Aegidientorplatz gesucht wurden. Vorher waren schon mehrere professionelle Kunstwettbewerbe für diesen Ort gescheitert. Die Studierenden erhielten die Möglichkeit, einen ganzen Tag auf der gesperrten Busspur – mitten auf dem Platz – Untersuchungen, Interviews und kreative Experimente anzustellen. Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen: Eines der Projekte, der „Aegidienwald“, überzeugte anschließend die Stadtpolitik und die ansässigen Geldinstitute und Sponsoren für eine Realisierung. So konnten junge Landschaftsarchitektinnen und -architekten ihr erstes Projekt in Hannover realisieren. Seitdem wehen auf dem Aegidientorplatz 28 Windsäcke in Gestalt künstlicher Birken auf einem Gräserfeld; sie werden gerne fotografiert und mittlerweile sogar in der Liste der Straßenkunstobjekte geführt. Kurz vor dem Stadtdialog Hannover City 2020+ gab es vorbereitende studentische Entwürfe für die innerstädtischen Projekte „Kreuzkirchhof“ (SoSe 2007), „Hohes Ufer“ (SoSe 2008) und „Trammplatz“ (SoSe 2009). Die Ergebnisse wurden in der Politik vorgestellt und trugen vielleicht auch einen kleinen Teil dazu bei, dass der anschließende, professionell aufgestellte Dialogprozess unter Leitung des neuen Stadtbaurats Uwe Bodemann zu einem großen Erfolg wurde und über internationale Wettbewerbe zu Realisierungen führte. Im Herzen der Altstadt entwarfen wir im Sommersemester 2016, anlässlich des bevorstehenden Reformationsjubiläums und unter dem Titel „Luthers Leuchten“ Ideen für den Marktplatz und vermittelten den Studierenden in enger Kooperation mit der HAWK Hildesheim (Lehrgebiet Lighting Design) Grundlagen in der Lichtplanung für öffentliche Räume. Beide
Studienprojekt „Trammplatz“: Entwurf „Urban Ornaments“ von Patrick Kruse, SoSe 2009 Disziplinen lernten viel voneinander und entwickelten die Erkenntnis, dass eine gute Gestaltung nächtlicher Stadträume eigentlich nur gemeinsam gelingen kann. Im laufenden Sommersemester 2018 wird diese gute Zusammenarbeit mit den Lighting-Designern unter dem Titel „Bei Dunkelheit betrachtet“ fortgeführt und soll der Frage nachgehen, ob Entwürfe zu Stadträumen, aus der Perspektive der Nacht heraus entwickelt, vielleicht zu anderen Ergebnissen führen würden. Dem in der Öffentlichkeit umstrittenen Steintorplatz näherten wir uns nicht aus der Architektur-, sondern aus der Freiraumperspektive mit der Frage „QVQ, Qualität versus Quantität“ (SoSe 2015). An dieser städtebaulich desolaten Stelle wurde den Studierenden deutlich, dass Stadträume allein mit freiraumplanerischen Mitteln nicht gestaltet werden können, sondern es eines integrativen Ansatzes aus Städtebau, Hochbau, Verkehrsplanung und Freiraumplanung bedarf. Der im Sommer 2018 startende großangelegte Bürgerdialog wird diese Fragen fortführen. Aber auch in den Stadtteilen gab es spannende Projekte: Gemeinsam mit der städtischen Gesellschaft für Bauen und Wohnen Hannover (GBH) bearbeiteten Studierende die verwahrlosten Uferräume der Ihme an der Hautklinik in Linden. Die Ergebnisse von „Linden on the rocks“ (WiSe 2008/09) wurden in einer öffentlichen Ausstellung unter freiem Himmel präsentiert und führten zu der Erkenntnis, dass in Linden-Süd etwas geschehen muss. Heute, im Jahr 2018, ist der Bereich frisch umgestaltet worden und genießt
unter Jugendlichen, Sportlerinnen und Sportlern hohes Ansehen. Gegen Ende der Sanierungsarbeiten auf dem alten Conti-Gelände in Limmer und kurz nach den Ergebnissen der städtebaulichen Wettbewerbe beschäftigten wir uns unter dem Schlagwort „conticontactcanal“ (WiSe 2009/10) mit der Frage, wie man die Wasserstadt aus Sicht der Freiraumplanung ausgestalten könnte: Im Fokus standen die Freiraumpotenziale der Kanalufer und eine innere Freiraumstruktur des zukünftigen Quartiers. Die kommenden Parkentwürfe können hiervon einiges lernen. Das Projekt „Lister Meile Reloaded“ (WiSe 2014/15) zeigte Perspektiven für die beliebte, aber allmählich in die Jahre kommende Einkaufsstraße in der Oststadt auf. Auch hier hat die öffentliche Wahrnehmung nun eingesetzt und ein Umgestaltungsprojekt angestoßen, mit dem sich die Stadtverwaltung ab 2018 in eine Bürgerbeteiligung begeben wird. Wie würde man heute eine Fußgängerzone in der List gestalten? „Mittendran – Entwürfe für die Calenberger Neustadt“ (SoSe 2012) und „St. Clemens300+“ (SoSe 2013) suchten nach Potenzialen in diesem citynahen Stadtteil zwischen Leine und Ihme und gaben wertvolle Hinweise für einen späteren Antrag auf Landesfördermittel und das aktuelle 300-jährige Jubiläum der katholischen Basilika. Der Propst und die Kirchenleitung von St. Clemens waren sich einig: Vielleicht lassen sich in ein paar Jahren auch die öffentlichen Räume um Hannovers einzige venezianisch anmutende Barockkirche umgestalten. Die Basilika könnte zukünftig viel mehr wahrgenommen werden im Stadtraum! Konzeptionelle Entwurfsprojekte wie „Laves150“ (SoSe 2014), „Platzhirsche-Hirschplätze“ (WiSe 2013/ 14) und „Luft nach oben – Dachlandschaften für die City“ (SoSe 2017) behandelten die hannoverschen Besonderheiten im Innenstadtgefüge: Die Prägung der lavesschen Stadtachsen, die Eigenständigkeit oder Dienstbarkeit von Plätzen und die Potenziale, die auf den ausgedehnten Flachdächern der Nachkriegsstadt für Dachgärten und Nutzungen liegen. Die Studierenden haben hier wirklich Pionierarbeit geleistet und zeigten auf, welche Flächen in der dichten Stadt noch ungenutzt und ungestaltet sind.
lang nach Lösungen für ein schöneres und lebenswerteres Hannover suchen zu können. Wenn Stadt und Universität so eng zusammenarbeiten, kann es nur allen zugutekommen!
10 years as an associate lecturer at the institute of landscape architecture For 10
Studienprojekt „Platzhirsche-Hirschplätze“: Neugestaltung des Goetheplatzes von Jonas Schäfer, WiSe 2013/14
Studienprojekt „Luft nach oben – Dachlandschaften für die City“ von Jessica Kreit, SoSe 2017 Auch für die Universität selbst haben wir mit Studierenden gearbeitet: Die Projekte „Leibniz Campus“ (SoSe 2010 gemeinsam mit dem Städtebaulehrstuhl) und „Audimaxachse“ (WiSe 2016/17) haben die Möglichkeiten aufgezeigt, wie sich unsere Leibniz Universität Hannover baulich und freiraumplanerisch besser darstellen könnte. Insbesondere die Vorfläche vor dem Hauptgebäude könnte von dem vielen Autoblech befreit und zu einer echten Visitenkarte werden: Die Universität als Teil der Herrenhäuser Gartenlandschaften! Die Ergebnisse wurden dem Universitätspräsidenten, der Bauabteilung und den Freunden der Herrenhäuser Gärten vorgestellt und positiv aufgenommen. Summa summarum kann ich der Leibniz Universität Hannover nur Dank sagen für die Möglichkeit, als hannoverscher Stadtgestalter im Lehrauftrag gemeinsam mit engagierten Studierenden schon zehn Jahre
years now, as part of his teaching assignment, Thomas Göbel-Groß has brought exciting questions from urban planning to the Institute of Landscape Architecture and, together with students, provided new impulses for places that have not yet been the focus of public interest. Since 1998, he has worked for the City of Hanover as a designer of public spaces. Since the World’s Fair, a number of his projects have been realized in Hanover City. He has also collaborated on other prominent projects in their planning phases. For almost 20 years he has been in charge of Hanover’s city square programme “Hanover Makes Space”, which is about the redesign of plazas in Hanover’s suburbs. In the meantime, more than 50 projects have come to fruition, innovative citizen participation projects have been arranged and some of them have been designed. Some of the student projects he initiated have led to professional planning processes and changes in the City of Hanover.
thomas göbel-gross Lehre Institut für Landschaftsarchitektur, Landschaftsarchitektur und Entwerfen
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faculty news
neuberufungen und verabschiedungen
besondere auszeichnungen
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ausstellungen
wettbewerbe
gäste und vorträge
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internationale kontakte und gastaufenthalte
dissertationen
exkursionen
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abgeschlossene forschungsprojekte
neue forschungsprojekte
publikationen
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symposien und workshops
kooperationen
studentisches leben
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neuberufungen und verabschiedungen prof. tim rieniets Zum Wintersemester 2018/ 2019 übernahm Tim Rieniets die Professur für Stadtund Raumentwicklung in einer diversifizierten Gesellschaft und trat damit die Nachfolge von Prof. Michael Braum an. Tim Rieniets war zuvor Geschäftsführer von StadtBauKultur NRW. Ausgebildet als Architekt hat er sich in seinem beruflichen Werdegang der Erforschung, Vermittlung und Diskussion zeitgenössischer Fragen in Architektur und Städtebau gewidmet. In diesem Tätigkeitsfeld engagierte er sich als freiberuflicher Kurator und Publizist, sowie als Gastprofessor an der TU München und als Dozent an der ETH Zürich. [IES – Stadt- und Raumentwicklung]
vert. prof. carl herwarth von bittenfeld Carl Herwarth von Bittenfeld beendete im Juli 2018 seine Tätigkeit am Institut für Entwerfen und Städtebau. Als freischaffender Stadtplaner und Gesellschafter des Büros Herwarth + Holz vertrat er seit dem Sommersemester 2011 die Professur für Stadt- und Raumentwicklung. Mit großem Elan vermittelte er in Vorlesungsreihen, Seminaren und Projektarbeiten den Studierenden seine langjährigen Erfahrungen im Bereich komplexer Planungsaufgaben. Auch sind die Forschungs- und Kooperationsprojekte „Baukultur im Dialog“ sowie „Urbanization and Locality“ hervorzuheben. Wir bedanken uns sehr herzlich und wünschen ihm alles Gute! [IES – Stadt- und Raumentwicklung]
swing out Am Ende des Wintersemesters 2017/18 wurden 41 Bachelor- und 32 Master-Absolvierende von Frau Prof. Haas und Frau Prof. Léon offiziell verabschiedet. Nach den Redebeiträgen von Frau Prof. Léon, Frau Blencke (Architektenkammer), Herrn Prof. Meyer (Freunde der Architektur) und Clara Schmid-Ott und Sarah Maafi (Bachelor-Absolventinnen) durften die Absolvierenden frohen Mutes im großen Foyer auf hohen Schaukeln sinnbildlich aus der Universität in die weite Welt hinausschwingen. Dabei wurden sie von
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besondere auszeichnungen
Niedersachsen statt. Aus einer Anzahl von 35 eingereichten Arbeiten ging der erste Preis mit dem Thema „nachhaltig entwerfen – detailliert planen“ an Sonja Gehrmann für ihre Masterthesis mit dem Titel „Neue Moorhütte – Wassersportzentrum am Steinhuder Meer“. Der dritte Preis, sechs weitere Anerkennungen sowie der Fakultätspreis gingen ebenfalls an die Leibniz Universität Hannover. [Fachgruppe Architektur]
bda_preis_master_h – wintersemester 2017/ 18 Die Bezirksgruppe Hannover des BDA stiftete zum vierten Mal den Masterthesis-Preis. Die Preisträger und Preisträgerinnen sind: 1. Preis: Moritz Engel mit der Arbeit „Healing Architecture – ein neues Distriktkrankenhaus in Ruanda“; 2. Preis: Christina Cernovsky mit der Arbeit „Frontón Beti Jai – urbane Nachverdichtung Madrid“; 3. Preis: Aleksandra Eggers mit der Arbeit „Bom Viver – Vision einer nachhaltigen Nutzung der natürlichen und kulturellen Ressourcen in Amazonien“. Anerkennungen erhielten Sören Tanke und Fabian Wieczorek. [Fachgruppe Architektur]
alr hochschulpreis 2017 Die Niedersächsische Akademie Ländlicher Raum e. V., kurz ALR, verlieh den ersten Platz an Dr. Linda Lange, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Umweltplanung. Mit ihrer Dissertation „Multilokalität in ländlich geprägten Räumen Niedersachsens – zum Einfluss einer durch temporäre An- und Abwesenheiten gekennzeichneten Lebensweise auf das bürgerschaftliche Engagement“ leistet sie, so Ministerin Birgit Honé, einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung ländlicher Räume in Niedersachsen. Zwei Studienarbeiten aus der Fakultät erreichten Anerkennungen. [IUP – Raumordnung und Regionalentwicklung]
Ausgezeichnete und Jury (v. o. l.): Prof. Andreas Quednau, Moritz Engel, Fabian Wieczorek, Dilek Ruf, Aleksandra Eggers, Sören Tanke, Patrick Gerstein, Patrik Nilsson, Christina Cernovsky (Foto: Julian Martitz)
Preisträgerin Dr. Linda Lange (Foto: Viola Maiwald)
dem Berliner Swing-Duo „Doxy Holytone und Sticky Mo“ auf dem Saxophon und Vibraphon mitreißend begleitet. Im Anschluss wurde der BDA_Preis_Master_H verliehen. [IES – Städtebauliches Entwerfen]
lavespreis 2017 Die Lavesstiftung prämierte zum wiederholten Male studentische Arbeiten, die an der Fakultät für Architektur und Landschaft entstanden waren. Die Preisverleihung fand am 12. Dezember 2017 im Ateliergebäude der Architektenkammer
koris-nachwuchspreise Das Planungs- und Beratungsbüro KoRiS – Kommunikative Stadt- und Regionalentwicklung aus Hannover – feierte 2017 sein 25-jähriges Firmenjubiläum. Aus diesem Anlass stiftete das KoRiS-Team einen Preis für den beruflichen
Nachwuchs und zeichnete die sehr guten Abschlussarbeiten von Anne Finger, Lena Greinke, Janne Verink und Lena Nelges aus. [IUP – Raumordnung und Regionalentwicklung]
anschließend von den Teilnehmenden in eine eigene Vereinsstruktur überführt. [IES – Städtebauliches Entwerfen / IF – Entwerfen urbaner Landschaften]
len im Mittelpunkt, die mit räumlichen und digitalen Techniken gestaltet werden können. Die Ausstellung wurde am 21. November 2017 im Großen Foyer mit der Veranstaltung „VideoTalk“ mit Chiara Farinea (IAAC) und Jörg Schröder (LUH) eröffnet. [IES – Regionales Bauen und Siedlungsplanung]
ausstellungen
draussen – landschaftsarchitektur auf globalem terrain Die Ausstellung „draußen“
schoenfliess stuhl – ein möbel für den präsidenten In einem Konstruktionsseminar wur-
geht von der Prämisse aus, dass es am Anfang des 21. Jahrhunderts keinen Winkel der Erde mehr gibt, in dem die Wirkung der Urbanisierung, der Ausbeutung fossiler Brennstoffe und der wachsenden Mobilität sowie die ungebremsten Veränderungen ökologischer Systeme und die Folgen zunehmender Migration nicht spürbar sind. Ziel der Ausstellung ist es, eine Vorstellung von den sich wandelnden Konzepten und Strategien der Landschaftsarchitektur in der Gegenwart zu vermitteln und zugleich ihre wachsende Bedeutung für die Zukunft darzustellen. Die Ausstellung wurde 2017 im Architekturmuseum der TU München gezeigt, Teile davon sind ab Juni 2018 im Museum Schloss Herrenhausen in Hannover zu sehen. [ILA – Landschaftsarchitektur und Entwerfen]
de nach neuen Möbeln für den Präsidenten der Leibniz Universität Hannover gesucht. Unter der Seminarbetreuung von Prof. Michael Schumacher und Michael-M. Vogt entwickelten Robin Höning und Benjamin Grudzinski den „Schoenfliess Stuhl“. Im Rahmen der Erstsemesterbegrüßung wurde der Prototyp von Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping der Öffentlichkeit präsentiert. Zurzeit läuft die Produktion von sechs Stühlen für die Bühne im Lichthof des Welfenschlosses. [IEK – Baukonstruktion]
Galerie BOHAI in Hannover die Ausstellung „Bildarchitekturen“ statt. Sie zeigte ausgewählte Arbeiten von Studierenden, die im Sommersemester 2017 unter der Leitung von Samuel Henne entstanden waren. [IGD – Kunst und Gestaltung]
hannover voids – release website Am 2. Februar 2018 feierte die Initiative HANNOVER VOIDS den Launch ihrer Website mit einer dazugehörigen Ausstellung in der Galerie BOHAI. Ziel der Online-Plattform www.hannover-voids.de ist es, untergenutzte Potenzialräume in Hannover aufzuzeigen und die Ideenproduktion zur Transformation dieser zu fördern. Entwickelt wurde die Website im Rahmen eines interdisziplinären Seminars. Die Initiative wurde
active public space Die Ausstellung zeigt Ergebnisse des von Creative Europe geförderten Projekts, das vom IAAC Institute for Advanced Architecture of Catalonia mit mehreren internationalen Partnern durchgeführt wird. „Active Public Space“ bearbeitet in interaktiven Installationen das Thema der Digitalisierung im Zusammenhang mit öffentlichem Raum. Dabei stehen Interaktionen von Menschen mit Strömen von Energie, Materialien, Services und Finanzierungsmodel-
bildarchitekturen Im August 2017 fand in der
Foto: Marcus Hanke
diy beijing – fluid spaces Schwerpunkt der Ausstellung sind großformatige Abbildungen und Fotoserien zu Transformationsprozessen in Beijing. Im Mittelpunkt steht der durch die Bewohner initiierte Umbau von Danwei-Wohnsiedlungen der 1950er bis 1980er Jahre. Entlang der ursprünglich als Distanz-
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flächen geplanten Quartiersränder sind inzwischen öffentlich belebte Platzräume entstanden. Dokumentiert werden neun Siedlungen in verschiedenen Stadien der Transformation. Unterschiedliche Projektionszeichnungen illustrieren die stadträumliche Wirkung der Interventionen und zeigen wiederkehrende Prinzipien sowie Merkmale der jeweiligen Erweiterung. Gezeigt wurde die Ausstellung an der LUH und der Universität Stuttgart. [ILA – Darstellung in der Landschaftsarchitektur]
ten die Studierenden des 3. Semesters Lösungsansätze in verschiedenen Holzbaukonstruktionen. Als Sieger wurde die Arbeit „Lichtblick“ des Teams Constantin Adomat, Thorne Apfelstädt, Fabian Fildin und Hannah Schelling ausgezeichnet. [IEK – Baukonstruktion]
raumangebote in der Region“ ausgewählt und gefördert. Unter den im Rahmen des Projekts „Regiopolitan Living“ entstandenen und eingereichten Arbeiten wurden die Entwürfe von Jan-Philipp Krüger für die Hammersmith Kaserne in Herford mit einem zweiten Preis und von Marie Kickhöfel für die Mansergh Barracks in Gütersloh mit einer Anerkennung ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand am 30. November in Düsseldorf im Rahmen des NRW.Symposium 2017 statt. [IES – Städtebauliches Entwerfen]
urban pioneers ideenwettbewerb Der in
wettbewerbe landmark nordhang – ein aussichtsturm für den müllberg in altwarmbüchen Der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Hannover (aha) lobte für die Bachelorstudierenden einen Wettbewerb aus. Auf dem Monte Müllo in Altwarmbüchen sollte ein Aussichtsturm mit einem Informationspavillon entwickelt werden. Der Turm soll als neues Wahrzeichen dienen und den Blick vom höchsten Berg Hannovers auf die Stadt und das Umland freigeben. In einem Grundlagenseminar der Baukonstruktion plan-
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Kooperation mit der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg veranstaltete Ideenwettbewerb „Urban Pioneers“ geht aufgrund der digitalen Transformation von einem tiefgreifenden Umbruch in Innenstädten aus und fragt nach neuen Modellen. Im Rahmen des Wettbewerbs wurden elf unterschiedlich große Innenstädte in der Metropolregion von Studierenden des Masterstudiengangs Architektur und Städtebau bearbeitet. Das Amt für Regionale Landesentwicklung Leine-Weser stiftete Preise für die besten Arbeiten: Sevilay Akyürek und Julia Theis (Innenstadt Peine), Greta Gleich und Lennart von Hofe (Innenstadt Hann. Münden), Paul Jakob Bohlen (Innenstadt Hannover). [IES – Regionales Bauen und Siedlungsplanung]
wachstum in kooperation – neue wohnraumangebote in der region Die Abteilung Städtebauliches Entwerfen wurde auf Grundlage eines Bewerbungsverfahrens für die Teilnahme an dem von der NRW Bank ausgeschriebenen internationalen Wettbewerb „Wachstum in Kooperation – Neue Wohn-
Marie Kickhöfel: „Regiopolitan Living“
eine tagesförderstätte der lebenshilfe im lindener hafen – wie findet inklusion in hannover statt? Im Rahmen einer gemeinsamen Projektarbeit entstanden im Wintersemester 2017/18 elf Entwürfe mit einem neuen inklusiven Raum- und Nutzungskonzept für die Tagesförderstätte der Stiftung Lebenshilfe Hannover e.V. im Lindener Hafen. In einem von der Stiftung ausgelobten studentischen Wettbewerb mit 1500 Euro Preisgeld wurden fünf Siegerentwürfe geehrt. Der 1. Platz „Productive Community“ von Pia Gesenhues, Sarah Rietentiet und Lisa-Marie Schwuchow überzeugte durch ein einfaches, stringentes Konzept mit nachvollziehbaren Entwicklungsschritten zur Aktivierung des Standortes. Die baulich-räumlichen Antworten auf die komplexe Fragestellung waren angemessen und von beachtlicher Qualität. [IEK – Tragwerke / IGT – Planungs- und Architektursoziologie]
turschutz und Prof. Dr. Corinna Onnen: Soziologie) diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterschiedliche Zugänge und Fragestellungen einer genderorientierten Biografieforschung. Der Workshop regte zur Identifikation inter- und transdisziplinärer Forschungsfragen sowie zu gemeinsamen Publikationsvorhaben an. [gender_archland]
urban issues – vortragsreihe Unter der
Lebenshilfe: C. Lenssen, S. Helgert, A. Schwager / 1. Platz: S. Rietentiet, L.-M. Schwuchow, P. Gesenhues (v.l.)
gäste und vorträge fülle und leere Am 14. November 2017 hielt Martina Baum im Rahmen von „Dienstags um 6“ einen Vortrag zu „Fülle und Lehre“. Martina Baum, Architektin und Stadtplanerin, ist Professorin für Stadtplanung und Entwerfen an der Universität Stuttgart. Im Mittelpunkt ihrer Forschung und Praxis steht die europäische Stadt, wobei sie sich unter anderem für urbane Transformations- und Umbauprozesse sowie prozesshafte, strategische Raumentwicklung interessiert. Sie befasst sich mit den zukünftigen Aufgaben von urbanisierten Räumen im regionalen, nationalen und internationalen Kontext. Die Untersuchungsgebiete reichen dabei vom städtebaulichen Maßstab über gesamtstädtische Betrachtungen bis hin zu regionalen Themen. [IES – Regionales Bauen und Siedlungsplanung]
Überschrift „Sharing City“ konnten im Sommersemester 2017 folgende Gäste begrüßt werden: silvia carpaneto (Carpaneto Schöningh Architekten): Gemeinschaftliches Wohnen – Spreefeld Berlin; jeff risom (Gehl Architects): Sharing Public Spaces; gregor puscher (Referat Stadtteilplanung und Flächennutzung Wien): Wiener Modelle. Im Wintersemester 2017/18 wurde die Vortragsreihe unter dem Titel „Making City“ mit folgenden Referenten fortgesetzt: daniel schnier (ZwischenZeitZentrale Bremen): Building Platforms; andrea hofmann (Raumlabor): Stadt als Handlungsraum; nanni grau & frank schönert (Hütten und Paläste): Entwerfen heißt Möglichkeiten schaffen! [IES – Städtebauliches Entwerfen]
erstlingswerke – ehemalige der fakultät diskutieren über ihren berufseinstieg Auf
biografieforschung – in und zwischen den disziplinen Das 9. ForschungsForum des gender_archland fand am 23. Mai 2017 in Kooperation mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Einrichtungen für Frauen- und Geschlechterforschung in Niedersachsen (LAGEN) statt. Ausgehend von drei Inputs aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen (Maren Bagge: Musikwissenschaft, Beate Ahr: Na-
Dr. Joachim Wolschke-Bulmahn) konnte die Wissenschaftlerin Sonja Dümpelmann, Associate Professor of Landscape Architecture an der Harvard Graduate School of Design, für einen Vortrag im Rahmen der Reihe „dium6“ am 13. Juni 2017 gewonnen werden. Bezugspunkt war ihre Publikation Women, Modernity, and Landscape Architecture, ein Beitrag zur in Teilen immer noch ungeschriebenen Geschichte der Profession, die sie zusammen mit ihrem Kollegen John Beardsley 2015 bei Routledge herausgegeben hat. [gender_archland]
biografien der moderne – landschaftsarchitektinnen 1930 bis 1970 In Kooperation mit dem Institut für Landschaftsarchitektur (Prof.
Initiative der dezentralen Gleichstellungsbeauftragten führte gender_archland im Rahmen der Reihe dium6 am 5. Dezember 2017 eine Diskussionsveranstaltung mit ehemaligen Studierenden der Fakultät durch. Folgende Absolventinnen und Absolventen waren beteiligt: Dr. Nadine Haepke (Engel & Völkers Immobilien), Angelika Lischka (NABU-Bundesgeschäftsstelle), Katharina Richter (Referendariat Landespflege NRW), Raoul Schmidt-Lamontain (Bürgermeister
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Dresden), Oliver Seidel (cityförster – architecture and di6 urbanism) und Joachim Springer (Stadt Land Fluss, Rostock). Ein „attraktives Format“, wie viele der zahlreichen Teilnehmenden fanden, das unbedingt fortgesetzt werden sollte. Berufskarrieren Ehemaliger der Fakultät | 5.12.2017 | 18 /Uhr [dezentrale Gleichstellungsbeauftragte der FAL Herrenhäuser Str. 8 | C050 gender_archland] VORLESUNGSREIHE
Leibniz Universität Hannover A r ch it e kt u r u n d L a n d sch a f t H e r r e n h ä u se r S t r a sse 8
Stadt Land Fluss
Dipl.-Ing. Joachim Springer
cityförster - architecture and urbanism
Dipl.-Ing. Oliver Seidel
Bürgermeister Dresden
Dipl.-Ing. Raoul Schmidt-Lamontain
Referendariat Technischer Verwaltungsdienst
Katharina Richter M.Sc.
Engel&Völkers
Dr.-Ing. Nadine Haepke
NABU
Angelika Lischka M.Sc.
ERSTLINGSWERKE
die soziale logik des raumes – ein architektursoziologischer ansatz basierend auf der space syntax Im Rahmen des Moduls Geschichte und Theorie D konnte im Sommersemester 2018 Associate Professor Dr. Kerstin Sailer, Bartlett School of Architecture, UCL London, für einen Gastvortrag gewonnen werden. Die Absolventin des ehemaligen Diplomstudiengangs Architektur an der Universität Hannover, die 2010 an der TU Dresden (Prof. Henn) zu „The Space-Organisation Relationship. On the Shape of the Relationship between Spatial Configuration and Collective Organisational Behaviours“ promoviert wurde, beeindruckte die Studierenden mit ihren Erfahrungen bei der Anwendung der auf den theoretischen Grundlagen von Bill Hillier und Julienne Hanson entwickelten Space-Syntax-Methode. [IGT – Planungs- und Architektursoziologie]
bachelorstudium – und dann? – ... zum master in hannover bleiben! Die Informations-
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veranstaltung des Praktikantenamtes „Landschaft“ im Mai 2017 bot Studierenden Einblicke in das Spektrum der Berufsperspektiven nach dem Masterstudium. Fünf Absolventinnen und Absolventen der letzten Jahre berichteten den rund 70 Anwesenden von ihren Erfahrungen beim Berufseinstieg in Hannover: Johannes Stegemann (Geschäftsführer Planungsbüro ALAND), Roman Früh (Büro für Freiraumplanung Früh), Anne Finger (Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Fakultät für Architektur und Landschaft), Marita Wilmes (Referentin für Umwelt- und Naturschutz bei der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung), sowie Birte Schmidt und Eva Schneider (Assessorinnen der Landespflege und tätig im Geschäftsbereich Landesweiter Naturschutz des NLWKN). [Fachgruppe Landschaft]
internationale kontakte und gastaufenthalte maddalena ferretti – universität ancona Dr. Maddalena Ferretti wurde 2017 als Associate Professor für architektonisches und städtebauliches Entwerfen an die Università Politecnica delle Marche in Ancona (Italien) berufen. Sie war 2012–17 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Abteilung Regionales Bauen und Siedlungsplanung bei Prof. Jörg Schröder. An der Leibniz Universität war sie Mitglied im Cluster „Raum- und Siedlungsstrukturen“ des Forschungszentrums TRUST und hat im fakultätsübergreifenden Forschungsprojekt „Regiobranding“ mitgearbeitet. Durch eine neue Erasmuskooperation kann ein Austausch für Studierende und Lehrende mit Ancona ermöglicht werden. [IES – Regionales Bauen und Siedlungsplanung]
sabrina sposito – daad forschungsstipendium Dr. Sabrina Sposito von der Università degli Studi di Napoli Federico II (Italien) ist 2017/18 Gastwissenschaftlerin bei Prof. Jörg Schröder am Institut für Entwerfen und Städtebau, gefördert mit einem Postdoc-Forschungsstipendium des DAAD. 2016/17 war sie Research Fellow an der Universität Graz
(Österreich) und 2015/16 Gastforscherin an der University of Southern California, Los Angeles (USA). Im Rahmen des DAAD-Postdoc-Stipendiums forscht sie über „Hydro-based metamorphoses in a polycentric region: the Ruhrgebiet at the scene of contemporaneity“ und entwickelt Methoden und Ansätze weiter, die sie für Wassersysteme in der Region Neapel erarbeitet hat. [IES – Regionales Bauen und Siedlungsplanung]
listen prima – indonesian endowment fund for education Listen Prima arbeitet am Institut für Entwerfen und Städtebau bei Prof. Jörg Schröder an einer Dissertation, für die sie vom indonesischen Staat im Programm des „Indonesian Endowment Fund for Education“ mit einem Vollstipendium gefördert wird. Diese Auszeichnung zeigt auch die Relevanz des von ihr bearbeiteten Themas nachhaltiger Entwicklungsszenarien für ländliche Räume auf Sumatra, ausgehend von der Inwertsetzung und kreativen Weiterentwicklung vernakulärer Architektur. Listen Prima ist Junior Lecturer an der Architekturabteilung der Universitas Sriwijaya (Indonesien), sie hat einen Masterabschluss in Planning der Universität Adelaide (Australien). [IES – Regionales Bauen und Siedlungsplanung]
mit hekris nach athen – sommer school und exkursion 2017 im rahmen der daad-partnerschaft Im Forschungsprojekt „HeKriS“ (Herausforderung Krisenfestigkeit europäischer Städte) bilden die vom Institut für Umweltplanung organisierten Lehrveranstaltungen Bausteine der gemeinsamen Aktivitäten der Fakultät für Architektur und Landschaft der Leibniz Universität Hannover und der Fakultät für Architektur der Nationalen Technischen Universität Athen. In der Summer School wurden Strategien und Konzepte zum Umgang mit sogenannten Hitzeinseln im Zentrum von Athen entwickelt – zentrale Herausforderung für eine resiliente Stadtentwicklung. Auf der Exkursion im Herbst befassten sich die Studierenden zum Beispiel mit der Insel Ägina und ihrem Zusammenhang mit Athen sowie mit dem Hafengebiet Piräus und seiner Bedeutung für Athens wirtschaftliche Stabilität. [IUP – Raumordnung und Regionalentwicklung]
deutsch-französisches planungsseminar 2017 – raumentwicklung, stadterneuerung, natur- und kulturerbe in lyon und saintétienne Das deutsch-französische Planungsseminar dient dem Austausch zwischen Studierenden und Lehrenden der Raum- und Umweltplanung an der Universität Tours und der Leibniz Universität Hannover. Es findet abwechselnd in einer deutschen oder einer französischen Region statt. Unter Leitung von Dr. Frank Scholles besuchten 23 Studierende vom 1. bis 7. Oktober Lyon, Saint-Étienne und Umgebung. Ziele in Lyon waren die großräumige Stadterneuerung im Quartier Confluence, die als UNESCO-Weltkulturerbe eingetragene Altstadt sowie die grüne und blaue Infrastruktur entlang der Saône. Weitere Tage waren dem regionalen Naturpark Pilat, den Loire-Schluchten sowie der Stadtentwicklung von Saint-Étienne gewidmet. [IUP – Raumordnung und Regionalentwicklung]
dissertationen sarah matthies 15. März 2018: Factors driving the species richness of vascular plants, birds and mammals in urban green spaces. [Prasse, IUP/Kühn, Universität Halle-Wittenberg]
sarah hartmann 20. Februar 2018: Monuments of Everyday Life. Interplays of City, Infrastructure and Architecture in São Paulo. [Schröder, IES/Ricci, Università degli Studi di Trento]
meike hellmich 6. November 2017: Nachhaltiges Landmanagement vor dem Hintergrund des Klimawandels als Aufgabe der räumlichen Planung. Eine Evaluation im planerischen Mehrebenensystem an den Beispielen der Altmark und des Landkreises Lüchow-Dannenbergs. [Danielzyk, IUP/Diller, Justus-Liebig-Universität Gießen]
gesine tuitjer 28. November 2017: Aber dann, mit Familie ist einfach das Dorfleben viel, viel besser. Sinn, Praxis und Materialität in der Konstruktion von Raum und Geschlecht. [Mölders, IGT/Schützeichel, Universität Bielefeld]
exkursionen rom – et in arcadia ego Im Zuge der Bachelorthesis „Et In Arcadia Ego“ besuchten wir unter der Leitung von Prof. Jörg Friedrich mit den Studierenden Rom. Die zahlreichen Besichtigungen wurden geprägt von einer ausgewogenen Mischung aus antiker, rationaler und zeitgenössischer Architektur. In Kooperation mit der Universität Roma Tré wurde zudem mittels Vorträgen und Führungen ein intensiver Einblick in das römische architektonische Selbstverständnis und die derzeitige Situation der Architekturszene gegeben. [IEG – Entwerfen und Architekturtheorie]
linda lange 22. August 2017: Multilokalität in ländlich geprägten Räumen Niedersachsens – zum Einfluss einer durch temporäre Anund Abwesenheiten gekennzeichneten Lebensweise auf das bürgerschaftliche Engagement. [Danielzyk, IUP/Mölders, IGT]
enke franck 14. Juni 2017: Regionalplanung als integrative Schlüsselfunktion bei der strategischen Anpassung an den Klimawandel in Niedersachsen. [Danielzyk, IUP/Kanning, IUP]
sebastian krätzig 22. Mai 2017: Bürger werden initiativ – akteurssoziologische Hintergründe eines lokalen Protests aufgrund eines formalen und symbolischen Beteiligungsdefizits. [Geiling, Institut für Politische Wissenschaft/von Haaren, IUP]
Die Exkursionsgruppe vor dem Wandgemälde am Seidenweber-Haus in der Lyoner Altstadt
martin sondermann 26. April 2017: Planungskulturen kooperativer Stadtgrünentwicklung. [Danielzyk, IUP/Othengrafen, IUP]
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berlin „Wenn einer eine Reise tut, dann kann er
berlin Im Rahmen der Veranstaltung „Grundla-
was erzählen“: Das trifft auf jeden Fall auf diese Exkursion zu. Mit 53 Studierenden des 2. Semesters haben wir uns in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Architektur in Berlin gestürzt. Fokus war der Wohnungsbau im ungeteilten und geteilten Berlin im Wandel der Zeit. Dies hat einen Blick auf den Einfluss von Weltanschauung, Politik sowie gesellschaftlichen und sozialen Umbrüchen auf die Architektur eröffnet. Mit Referaten zu den unterschiedlichen Themen haben wir vor Ort einen tieferen Einblick in Gebäude aller Art bekommen. Aprilwetter im Mai und endlos lange, lange, lange Fußmärsche haben der Stimmung keinen Abbruch getan. [IEG – Entwerfen und Architekturtheorie]
gen der Gebäudelehre“ unternahm die Abteilung Baukunst, Prof. Zvonko Turkali, im Sommersemester 2017 eine Exkursion nach Berlin. Im Zusammenhang mit der gestellten Entwurfsaufgabe eines Stadthauses wurden unterschiedliche Wohnungsbauten analysiert und anschließend besichtigt. Außerdem standen unter anderem das Hansaviertel und die Hufeisensiedlung auf dem Programm. [IEG – Baukunst]
amsterdam Im April 2017 unternahm die Abteilung Baukunst unter der Leitung von Prof. Zvonko Turkali mit Studierenden des Bachelor- und Masterstudiengangs eine Exkursion nach Amsterdam. Im Rahmen der Bachelorthesis und des Entwurfsprojektes wurde das Grundstück auf dem Haveneiland besichtigt und räumlich analysiert. Die von Arlette FeltzSüßenbach organisierte Fahrt führte die Gruppe zu den wichtigsten Bauten der Amsterdamer Schule sowie zu zahlreichen herausragenden Beispielen der Architektur der Gegenwart, mit Schwerpunkt auf den innovativen Wohnungsbauprojekten der letzten zwanzig Jahre. [IEG – Baukunst]
Wohnen „Am Lokdepot“, ROBERTNEUNTM Architekten
brüssel – voyage à bruxelles Die Exkursion nach Brüssel wurde im Rahmen des Projekts „Productive City Bruxelles" durchgeführt. Im Mittelpunkt der Exkursion stand die Erkundung Brüssels als Stadt mit einer hohen Dichte an innerstädtischer materieller Produktion sowie der Austausch mit ansässigen Experten wie dem Stadtbaumeister Kristiaan Borret zu dem Thema der produktiven Stadt. Brüssels Umgang mit der gezielten Rückgewinnung und Bewahrung von Gewerbe in der Stadt zur Sicherung sozial heterogener Milieus ist nicht nur ein Vorbild, sondern auch gleichzeitig der Ort für eine konkrete Bearbeitung des Themas im Projekt. [IES – Städtebauliches Entwerfen]
wien – wiener wohnmodelle Im Rahmen des Entwurfs „Sharing City Ottakringer“ fand im Wintersemester 2017/18 eine mehrtägige Exkursion nach Wien statt. Unter dem Titel „Wiener Wohnmodelle“ besichtigten die Studierenden vielfältige Architekturprojekte, wie beispielsweise die Seestadt Aspern, die Sargfabrik
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und den Wohnpark Alt-Erlaa, die in besonderer Weise Sharing-Konzepte thematisieren. Einen tiefen Einblick in aktuelle Wohnungsbauprojekte und städtebauliche Leitlinien erhielten die Studierenden durch das Kennenlernen diverser Akteure der Stadtentwicklung und das Treffen mit Architekten der Büros AllesWirdGut, einszueins architektur, BKK-3 und anderen. [IES – Städtebauliches Entwerfen]
paris – petite ceinture paris Auf der Exkursion nach Paris erkundeten Studierende im Rahmen des Projekts „Petite Ceinture Paris“ den gleichnamigen Eisenbahnring am Rande der Pariser Innenstadt und hinterfragten dessen potenzielle Nutzung und Reaktivierung als innerstädtischen Raum. Im Austausch mit lokalen Initiativgruppen zur Umnutzung der petite ceinture konnten die Studierenden wichtige Einblicke in die Bedürfnisse unterschiedlicher Interessengruppen gewinnen und diese in ihr Projekt einfließen lassen. [IES – Städtebauliches Entwerfen] hannover, wolfsburg, berlin, hamburg, duisburg, münster Im Rahmen des interdisziplinären Forschungsprojektes „Urbanization and Locality along the Grand Canal“ in Kooperation mit der Peking University veranstalteten Lehrende der Abteilungen für Stadt- und Raumentwicklung (IES – Vertr. Prof. Carl Herwarth von Bittenfeld und Dr. Joachim Rosenberger), Freiraumentwicklung (IF – Prof. Martin Prominski und Kendra Busche) und Vegetationsmanagement (IUP – Prof. Rüdiger Prasse und Michael Kröncke) gemein-
sam mit Lehrenden und Studierenden der Peking University im Sommer 2017 und Februar 2018 mehrere Exkursionen, während der diverse Projekte in deutschen Städten besichtigt wurden. [IES – Stadt- und Raumentwicklung]
bielefeld – regiopolitan living In Anlehnung an die Dérives der Situationisten erkundeten die Studierenden im Rahmen des Projekt „Regiopolitan Living“ auf einer zweitägigen Fahrradtour die Regiopole Bielefeld. Auf Grundlage der gesammelten Eindrücke erstellte mental images der Regiopole dienten als erste Impulse für die Entwicklung von Transformationsstrategien für die ehemaligen britischen Kasernen Mansergh Barracks in Gütersloh und Hammersmith Barracks in Herford. Neben Grundstücksbesichtigungen standen Vorträge der Stadtplanungsämter und Bürgermeister auf dem Programm. Die Exkursion fand im Rahmen des Wettbewerbs „Wachstum in Kooperation – Neue Wohnraumangebote in der Region“ statt. [IES – Städtebauliches Entwerfen]
genheit: Seit 1977 findet dieses Ausstellungsprojekt nur alle zehn Jahre statt. Eingeladene internationale Künstlerinnen und Künstler untersuchen mit ihren für Münster entwickelten Skulptur-Projekten die Beziehung zwischen Kunst, öffentlichem Raum und urbanem Umfeld. Seit 1977 sind mehr als 36 Kunstwerke im Stadtraum von Münster verblieben und öffentlich zugänglich. Zu ihnen gesellten sich 2017 etwa 30 neue künstlerische Positionen aus den Bereichen der Bildhauerei und der performativen Kunst. [IGD – Kunst und Gestaltung]
Ausgehend von der Architekturfakultät wurden die Laves-Bauten in Herrenhausen, in der hannoverschen Innenstadt und die städtebaulichen Entwürfe gemeinsam besichtigt und diskutiert. Im Anschluss daran folgten die Bauten im Umland. Wenngleich zahlreiche Laves-Bauten nicht mehr existieren, gewährte die Exkursion einen umfassenden Einblick in den überlieferten Bestand. Da dieser sich oft in Privatbesitz befindet, war dies nicht ohne die Gastfreundschaft der Eigentümer möglich, denen wir hierfür danken. [IGT – Bau- und Stadtbaugeschichte]
Teetempel in Derneburg, G.L.F. Laves, 1827
rotterdam – urban activators rotterdam Im Rahmen des Seminars „Urbane Architektur“ reiste a_ku vom 18. bis 21. Mai 2017 mit 20 Studierenden nach Rotterdam, in die größte europäische Hafenstadt, welche in jüngerer Vergangenheit für junge Kreative und für die globale Ökonomie zunehmend an Bedeutung gewonnen hat. Auf der viertägigen Exkursion wurden zeitgenössische architektonische, städtebauliche und freiraumplanerische Lösungen untersucht und mit Fragen nach dem Begriffsverständnis von Urbanität konfrontiert. Ergänzt wurde die Suche nach Aktivatoren lokaler urbaner Qualitäten durch Einblicke in die Architekturbüros Atelier Kempe Thill, Benthem Crouwel Architects und KAAN Architecten. [IGT – Architektur und Kunst 20./21. Jahrhundert]
münster – skulptur projekte münster Am 8. und 9. Juli 2017 besuchte eine Gruppe von Studierenden unter der Leitung von Prof. Anette Haas die „Skulptur Projekte Münster 2017“. Eine seltene Gele-
hannover und niedersachsen – laves revisited Die viertägige Pfingstexkursion führte zu Bauten des Architekten und hannoverschen Hofbaumeisters Georg Ludwig Friedrich Laves (1788–1864).
die architektur der deutschen landesparlamente – schwerin, berlin, potsdam, bremen, hamburg, hannover Innerhalb der Thematik „Demokratisches Bauen und politische Architektur“ stellen die deutschen Landesparlamente bisher wenig beachtete Gebäudebeispiele dar. Im Wintersemester 2017/18 befassten sich 15 Studierende damit, diese Lücke mithilfe von Recherchen und vergleichenden Analysen zu füllen. Damit verbunden war eine Exkursion zu den Landtagen in Schwerin, Berlin, Potsdam, Bremen und Hamburg. In Hannover war Gelegenheit, den neu umgebauten Landtag noch vor Eröffnung zu besichtigen. An den jeweiligen Orten wurden neben Führungen durch die Gebäude auch Plenarsitzungen besucht. In der Gegenüberstellung trat die vielfältige Ausgestaltung der föderativen Parlamentsarchitektur eindrücklich zu Tage, es konnten aber auch parallele Entwicklungen festgestellt werden. [IGT – Bau- und Stadtbaugeschichte]
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unterwegs im sauerland Vom 4. bis 8. Sep-
Der umgebaute Landtag in Hannover
münsterland – 1. westfälisches parkpflegeseminar Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus der LWL-Denkmalpflege, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz mit ihrer Jugendbauhütte Westfalen und vielen Ehrenamtlichen nahm eine Exkursionsgruppe mit Dr. Roswitha Kirsch-Stracke am 24. und 25. Februar 2018 am 1. Westfälischen Parkpflegeseminar teil. Rund um das Wasserschloss Senden wurden Sichtschneisen freigeschlagen und Gebüsch und Bäume entfernt, die sich in den letzten 20 Jahren unkontrolliert ausgebreitet hatten. Anhand des Parkpflegewerkes diskutierten die Teilnehmenden den Untersuchungs- und Handlungsbedarf und die Notwendigkeit von Einzelfallbetrachtungen anstelle von Pauschalempfehlungen, damit Gartendenkmalpflege und Naturschutz im Einklang miteinander stattfinden. [IUP – Landschaftspflege und Naturschutz]
tember 2017 waren 14 Studierende mit Dr. Roswitha Kirsch-Stracke im Naturpark Sauerland-Rothaargebirge (Südwestfalen) unterwegs. Tourismusprojekte wie der Rad-Wanderweg Lenneroute und Baumhäuser als Familienquartiere wurden besucht. Am Beispiel der eigenen Unterkunft konnte das Thema „Umnutzung landwirtschaftlicher Gebäude“ erlebt werden: Die Gruppe wohnte in einem 250 Jahre alten, zur Rucksackherberge umgebauten Bauernhaus. Auf Wanderungen wurden die landschaftliche Eigenart identifiziert sowie zahlreiche bürgerschaftliche Projekte der Orts- und Regionalentwicklung erkundet. Höhepunkt war ein Pflegeeinsatz im Naturschutzgebiet Heinsberger Heide. [IUP – Landschaftspflege und Naturschutz]
abgeschlossene forschungsprojekte regionale wertschöpfungsketten im kontext von ökosystemleistungen und biodiversität Am Beispiel einer tschechisch-polnisch-
Erfolgserlebnis auf der Heinsberger Hochheide: Eine Probefläche wurde zur Regeneration der Heidevegetation abgeplaggt.
hannover-badenstedt – umwelt-workcamp 2017 Im Oktober 2017 fand mit 14 Master-Studie-
Foto: Judith-Elisa Linke
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voraussetzung für zahlreiche gefährdete Tierarten. [IUP – Landschaftspflege und Naturschutz]
renden der Umweltplanung das 6. Umwelt-Workcamp am IUP statt. Unter Leitung von Dr. Stefan Rüter erkundete die Gruppe eine Amphibien-Leiteinrichtung mit Tunnel, neu angelegte Laichgewässer und den Badebornteich. Dieser ehemalige Fischzuchtteich wurde 2004 renaturiert und als Biotop für Amphibien umgestaltet. In ihrem Arbeitseinsatz entkrauteten die Studierenden das kleine Fließgewässer Bade, das den Badebornteich durchströmt. Gewässer und ihre Uferbereiche wurden von Rohrkolben, Goldruten, Brombeeren und weiterem Pflanzenaufwuchs befreit. Ziel war eine bessere Besonnung der Ufer – Lebensraum-
sächsischen Projektkooperation werden Wege aufgezeigt, wie biodiversitätsrelevante Aspekte und Ökosystemleistungen in regionale Wertschöpfungsketten integrierbar sind. Dadurch soll es Unternehmen ermöglicht werden, potenzielle Wirkungen und Wechselwirkungen transparent zu machen, Maßnahmen zur positiven Entwicklung der Biodiversitäts- und Ökosystemleistungen zu ergreifen und diese kundengerecht zu kommunizieren. An dem Projekt mit einer Laufzeit von 2015 bis 2017 waren Prof. Dr. Christina von Haaren, Dr. Daniela Kempa und Birte Bredemeier in Kooperation mit Prof. Dr. Matthias Kramer, TU Dresden, und NETSCI GmbH aus Zittau beteiligt. [IUP – Landschaftspflege und Naturschutz]
lebende inseln – erprobung und evaluation naturnaher schwimmender vegetationsstrukturen Eine Technik zur künstlichen Initiierung von naturnahen, schwimmenden Vegetationsstrukturen auf Gewässern wurde erprobt und weiterentwickelt. Hiermit liegt nun eine Grundlage vor,
um erfolgreich naturnahe schwimmende Vegetationsstrukturen auf anthropogen veränderten und künstlichen Gewässern zu schaffen. Das Forschungsprojekt, welches von Dr. Henning Günther, Prof. Dr. Eva Hacker und Svenja Wolf bearbeitet wurde, lief von 2015 bis 2017. [IUP – Landschaftspflege und Naturschutz]
erprobt. An dem Projekt mit einer Laufzeit von 2013 bis 2017 waren Prof. Dr. Christian Albert, Dr. Christina von Haaren und Johannes Hermes beteiligt. [IUP – Landschaftspflege und Naturschutz]
neue forschungsprojekte virtualwatervalues – multiskaliges monitoring globaler wasserressourcen und optionen für ihre nachhaltige nutzung Die
Versuchsanlage „Lebende Inseln“ zur Initiierung selbstschwimmender naturnaher Röhrichtbestände auf Stillgewässern
naturverträgliche energieversorgung aus 100 % erneuerbaren energien 2050 (ee100) Auf heutige politische Handlungsoptionen ausgerichtet wurden die wesentlichen Stellschrauben für eine zukünftige naturverträgliche Energieversorgung aus 100 % erneuerbaren Energien identifiziert und entsprechende Entwicklungspfade aufgezeigt. Die Zukunftsfähigkeit regenerativer Energien wurde dabei am Maßstab ihrer Naturverträglichkeit gemessen. Das Forschungsprojekt, betreut von Prof. Dr. Christina von Haaren und Prof. Dr. Michael Rode, bearbeitet von Anna Walter und Dr. Julia Wiehe, lief von 2015 bis 2017. [IUP – Landschaftspflege und Naturschutz]
bewertung kultureller ökosystemleistungen in deutschland Es wurden geeignete Methoden für eine flächendeckende Erfassung und ökonomische Bewertung der kulturellen Ökosystemleistungen für die Feierabend- und Wochenenderholung entwickelt und ihre bundesweite Anwendung
auf Ebene der UN aufgestellten 17 Sustainable Development Goals (SDG) legen Ziele für eine nachhaltige Entwicklung fest. Viele beziehen sich auf die Ressource Wasser. Die lokale Effizienz der Wassernutzung und die lokale Knappheit von Wasserressourcen werden im globalen Handel bisher nicht berücksichtigt. Landwirtschaftliche Produktion, die weder effizient noch nachhaltig ist, ist weit verbreitet. Das Verbundprojekt will Informationen von lokaler bis globaler Ebene generieren und beurteilen, um Ansätze für eine nachhaltige Wassernutzung zu entwickeln. An diesem Forschungsprojekt, das von 2017 bis 2020 läuft, sind Dr. Kremena Burkhard, Prof. Dr. Christina von Haaren, Felix Neuendorf und Anna Schlattmann beteiligt. [IUP – Landschaftspflege und Naturschutz]
steimke, fünf Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, dar. Ziel der Stadt Wolfsburg ist es, in dieser peripheren Lage mit einem nicht-urbanen Umfeld dennoch ein urbanes Quartier zu entwickeln. Einerseits liegt der Fokus des Forschungsprojekts darauf, Anregungen, Hintergrundinformationen und Inputs während der Planungsphase in den Planungsprozess einzubringen. Andererseits wird der Planungsprozess beobachtet und kritisch reflektiert, in der Hoffnung, aus den Ergebnissen Handlungsempfehlungen für zukünftige Quartiersentwicklungen formulieren zu können. [IES – Städtebauliches Entwerfen]
publikationen Schröder, Jörg/Sommariva, Emanuele: regio design. Hannover 2017 Das Buch thematisiert die Gestaltung von Bildern, Diagrammen, Karten und Raum, deren wechselseitige Einflussnahme und den Zusammenhang von Wahrnehmung, Bewertung und Szenarien in den großen räumlichen Maßstäben der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg, mit einem Schwerpunkt auf Polyzentralität und StadtLand-Kooperation. Die Anwendung gestalterischer Werkzeuge und Konzepte folgt dem Leitmotiv Orte verbinden: Lebensqualität steht in engem Zusammenhang mit räumlicher Qualität, mit der Charakteristik und Erkennbarkeit von Orten, mit Bildern und Vorstellungen. [IES – Regionales Bauen und Siedlungsplanung]
neue mitte nordsteimke – entwicklung eines urbanen quartiers an einem dezentralen ort Das Projekt stellt eine Begleitforschung der Planungsphase eines urbanen Gebiets in Wolfsburg in einem bisher agrarisch geprägten Umfeld in Nord-
Foto: Julian Martitz
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Herwarth von Bittenfeld, Carl/Zibell, Barbara (Hg.):
baukultur im diskurs – positionen zur kultur des bauens. Hannover 2017 Die Publikation zeichnet den mehrjährigen Diskurs zwischen Lehre, Forschung und bauender bzw. planender Praxis nach, der 2011 mit einem Workshop begann und mit der Veröffentlichung 2017 vorläufig abgeschlossen wurde. Die vorgestellten vier Formate (Workshop, Projekt, Forum, Symposium) verstehen sich als Bausteine auf dem Weg der Erkenntnisbildung und somit als Bestandteile eines andauernden Kommunikationsprozesses über ein Kernthema in Architektur und Städtebau, Landschafts- und Freiraumgestaltung. Mögen sie der weiteren Reflexion dienen und dazu beitragen, neue Diskussionen anzuregen, Vermittlungsformate zu generieren und vielfältige Forschungsthemen auszulösen. [IES – Stadt- und Raumentwicklung / IGT – Planungsund Architektursoziologie]
Gesellschaft in Göttingen (ASG) veranstaltet wurde. Neben zahlreichen Beiträgen aus Wissenschaft und Praxis enthält der Band einen Katalog an politischen Forderungen, die aus den Vorträgen und Diskussionen abgeleitet wurden. [gender_archland] Böhm, Ulrike/Vogels, Anna/Zahiri, Cyrus/Paul, Kerstin/Benfer, Katja/Leal, Rita (Hg.): diy beijing – fluid spaces. Detmold 2017 Seit Anfang der 1980er Jahre hat sich das Stadtgefüge Beijings stark gewandelt. Zu den weniger bekannten Phänomenen gehört der Umbau von Danwei-Wohnsiedlungen der 1950 bis 1980er Jahre. Mit der Öffnung der Quartiere hin zu den umgebenden Stadträumen hat sich der Charakter der Orte stark verändert. Anstelle von Distanz- und Schmuckflächen sind inzwischen Straßen- und Platzräume entstanden. Das Potenzial dieser kollektiv erstellten Stadträume wird anhand von ausgewählten Fallbeispielen vorgestellt. Grundlage dazu bilden Zeichnungen, Fotografien sowie Interviews. Die Beispiele illustrieren unterschiedliche Möglichkeiten, monofunktionale Siedlungen zu gemischten Quartieren weiterzuentwickeln. [ILA – Darstellung in der Landschaftsarchitektur]
tur – von grau zu grün. Detmold 2017 Der Zuzug in die Städte führt zur Nachverdichtung und damit zu wachsendem Druck auf innerstädtische Freiflächen. Als Reaktion auf die entstehenden Defizite bietet sich der Umbau von Infrastrukturflächen an. 22 Beispiele illustrieren das breite Spektrum dieses neu entstandenen Freiraumtyps. Das Augenmerk liegt auf Projekten, die vorhandene graue Infrastruktur in eine neue grüne überführen, wie Straßenüberdeckelungen, Transformationen von Verkehrstrassen sowie ungenutzte Räume unterhalb von Brücken. Aus dieser Auswahl werden die Qualitäten von elf BestPractice-Projekten näher vorgestellt, insbesondere der Entwurfsansatz und die städtebauliche Einbindung. [ILA – Darstellung in der Landschaftsarchitektur]
Foto: Julian Martitz Fahning, Ines/Großenbacher, Veronika/Mölders, Tanja/ Wotha, Brigitte (Hg.): frauen bewegen landwirtschaft. landwirtschaft bewegt frauen. Göttingen 2017 Der Sammelband dokumentiert die 3. Internationale Tagung zu Frauen in der Landwirtschaft, die vom 3. bis 6. April 2017 in Schwäbisch Hall stattfand und in Kooperation mit dem Evangelischen Bauernwerk in Württemberg e.V. und der Agrarsozialen
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Anklam, Lara-Samira/Franz, Viviane/Göttgens, Lukas/ Jacobs, Lea/Mittelstaedt, Anna/Philipp, Henrike/ Senne, Maike/Stanke, Tabea/Stemwedel, Marleen:
Benfer, Katja/Böhm, Ulrike/Zahiri, Cyrus/Paul, Kerstin/ Leal, Rita/ Vogels, Anna (Hg.): grüne infrastruk-
biotope tischen auf! – ein naturschutzkochbuch aus dem institut für umweltplanung. Hannover 2017 Wer sich für ungewöhnliche Gerichte interessiert, die gleichzeitig dem Naturschutz
dienen, findet in diesem praktischen Ringbuch zahlreiche Anregungen. Gefährdete Lebensräume im fränkischen Landkreis Forchheim werden mit ihren Arten und Lebensgemeinschaften und den essbaren Produkten vorgestellt, die bei naturschutzgerechter Landnutzung entstehen. Die Ergebnisse einer studentischen Projektarbeit sind auch für Naturschutz-Köche anderer Regionen interessant. [IUP – Landschaftspflege und Naturschutz]
Bümmerstede, Hanna/IUP (Hg.): spuren des wiesenbaus um 1900 im wendener land – ein bei-
trag zum landschaft lesen lernen in südwestfalen. Arbeitsmaterialien Band 60, Hannover 2017 Manche Grünland-Gebiete in Deutschland weisen heute eine mehr als hundertjährige Geschichte des Wiesenbaus auf: Mithilfe eines komplexen Systems aus Be- und Entwässerungsanlagen sollten die Wiesenerträge zur Sicherung der Viehfütterung gesteigert werden. In Wiesenbauschulen wurden Wiesenbaumeister ausgebildet, die diese Kunstwiesen planten und anlegten. Im Wendener Land in Südwestfalen sind noch zahlreiche Spuren des Wiesenbaus in der Landschaft wahrnehmbar. Ihre Geschichte wird anhand von historische Akten, Plänen und Fotografien sowie Erzählungen der älteren Bevölkerung aufgezeigt. [IUP – Landschaftspflege und Naturschutz]
Michalczyk, Julia/IUP (Hg.): urbane vulnerabilitäts-analyse gegenüber hitze am beispiel der stadt hannover. Arbeitsmaterialien Band 61, Hannover 2017 Die Ermittlung der Vulnerabilität urbaner Räume spielt eine zentrale Rolle für die Erhaltung einer gesunden Lebensqualität. Raumnutzungen, die gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels besonders verwundbar sind, müssen identifiziert und durch planerische Maßnahmen anpassungsfähiger gemacht werden. Anhand einer GIS-basierten Analyse identifiziert die Autorin die Vulnerabilitäten der Stadt Hannover gegenüber Hitze, abhängig von den verschiedenen Anpassungskapazitäten des Raumes. Die Analyse zeigt, dass vor allem Verdichtungsräume mit wenig Grün, Industrie- und Gewerbeflächen verwundbar sind. [IUP – Raumordnung und Regionalentwicklung]
Othengrafen, Frank/Serraos, Konstantinos (Hg.): urban
resilience, climate change and adaptation. coping with heat islands in the dense urban area of athens, greece. Hannover/Athen
symposien und workshops
2018 [IUP – Raumordnung und Regionalentwicklung]
produktive provinzstadt – fachlicher nachwuchs entwirft zukunft Die diesjährige, vom BMI geförderte und der TU Berlin koordinierte Winterschule zu dem hochaktuellen Thema der Produktivität von Provinzstädten fand an der Fachhochschule in Erfurt statt. Die Studierenden Greta Gleich und Lennart von Hofe nahmen gemeinsam mit Studierenden von zehn weiteren Universitäten an dem spannenden fünftägigen Workshop teil und entwarfen innovative Konzepte für einen Campus Rurale in drei Provinzstädten in Thüringen. [IES – Städtebauliches Entwerfen]
Foto: Julian Martitz Stöckmann, Friederike/IUP (Hg.): streuobst in aller munde! – ein konzept zur inwertsetzung ausgewählter streuobstbestände im raum hannover. Arbeitsmaterialien Band 59, Hannover 2017 Streuobst in aller Munde – diese Aussage stellt Friederike Stöckmann ihrer Arbeit voraus und macht damit auf ein zentrales Problem beim Schutz von Streuobstbeständen aufmerksam: Ohne sinnvolle Nutzung und Verwertung des Obstes fehlt die Nachhaltigkeit. In ihrem Konzept zur Inwertsetzung ausgewählter Streuobstbestände steht diese Erkenntnis im Mittelpunkt, von der aus die Streuobstbestände als Erlebnisangebote entwickelt werden. Die Autorin erarbeitete ihr Konzept für den Raum Hannover, es lässt sich jedoch gut auf andere Regionen übertragen. [IUP – Landschaftspflege und Naturschutz]
garda reading Der Workshop „Garda Reading“
Foto: Julian Martitz
am 24. November 2017 wurde in Kooperation mit der Universität Trient in Riva del Garda (Italien) durchgeführt. Für den Workshop stellten die Stadt Riva und das Museo Alto Garda einen Saal in der Festung La Rocca – vor Riva im Gardasee – zur Verfügung. Der Workshop befasste sich mit dem Talraum der Busa nördlich des Gardasees, mit Überlagerungen von Siedlungsstrukturen, naturräumlichen Elementen und Infrastrukturen,
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die mit Produktion und Tourismus geschaffen wurden. Im Workshop wurden Lesarten, Perspektiven und Methoden für räumliche Analysen und Szenarienbildung für diesen Kulturraum erarbeitet. [IES – Regionales Bauen und Siedlungsplanung]
villa welcome – workshop in der villa massimo Die Deutsche Akademie Rom Villa Massimo ist ein Ort der Kreativität und des Austauschs deutscher, italienischer und europäischer Kultur. Aufgrund der besonderen geopolitischen Situation und Natur einer solchen Kunst- und Kulturbotschaft entsteht ein außergewöhnlicher und zugleich politischer Raum. Im Workshop „Villa Welcome“ untersuchten wir gemeinsam mit Studierenden der Universität Roma Tré die Möglichkeiten dieses Phänomens näher und wagten ein progressives, teils ungewöhnliches Raumexperiment: Das stets private Grundstück der Villa Massimo sollte für geflüchtete Künstler zugänglich gemacht werden und Wohn- und Arbeitsräume für einen transitorischen Aufenthalt bieten. [IEG – Entwerfen und Architekturtheorie]
forschenden Entwerfens und entwerfenden Forschens standen im Fokus des internationalen Sympos iums, das im Rahmen des Forschungsfeldes „DARA. Design and Research in Architecture and Landscape“ zum 8. Mal stattfand. Einleitende Vorträge wurden von Prof. Dr. Margitta Buchert, Prof. Tom Avermaete, Prof. Katja Benfer, Prof. Ole W. Fischer und Prof. Georg Vrachliotis sowie weiteren geladenen Gästen, darunter Prof. Jörg Schröder und Prof. Hilde Léon, gehalten. Im Rahmen eines Peer Reviews stellten 15 internationale Doktorandinnen und Doktoranden daran anschließend ihre Forschungsprojekte in Hinblick auf das Thema der Prozesse vor. [IGT – Architektur und Kunst 20./21. Jahrhundert]
architekturtheorietage 2.0 – produktive theorie Welches sind die primären Themenfelder und Zielgruppen der Architekturtheorie? Wo finden wir produktive Anteile in gegenwärtigen Theorien von Architektur und Stadt? Wie sieht praxisorientierte Lehre in der Architekturtheorie aus? Spannende Fragestellungen begleiteten die von a_ku organisierten Architekturtheorietage vom 2. bis 4. November 2017 an der Fakultät. Gemeinsames Ziel des zweiten Vernetzungstreffen deutschsprachiger Lehrstühle für Architekturtheorie war der Austausch zum Thema „Produktive Theorie“, zu aktuellen Inhalten und Methoden der Architekturtheorie als akademische Disziplin und ihren Vermittlungswegen und Wirkungsweisen sowie zu Forschungsthemen und -tendenzen. [IGT – Architektur und Kunst 20./21. Jahrhundert]
studierendenkonferenz landschaft 2017 – planbar?! planer als aktivisten – aktivisten als planer Die LASKO (LAndschaftsStudierenden KOnferenz) ist ein jährlich stattfindendes Treffen für Studierende der landschaftsbezogenen Studiengänge im deutschsprachigen Raum. Im November 2017 kamen 71 Gäste von 17 Hochschulen nach Hannover, um ein buntes Programm zum Thema „Planer als Aktivisten – Aktivisten als Planer“ durchzuführen. Organisiert wurde die LASKO von Studierenden der Fachgruppe Landschaft, unter anderem unterstützt durch die Leibniz Universitätsgesellschaft und den Bund deutscher Landschaftsarchitekten (BDLA). Den Kern der LASKO-Woche bildet die Sitzung der Bundesfachschaft Landschaft e.V., die als eine Plattform für hochschulpolitischen Diskurs und als Vernetzung der Studierenden und Fachschaften fungiert. Austragungsort der LASKO 2018 ist Dresden. [Fachgruppe Landschaft]
Villa Babel (Roma Tré: Cecilia Francati, Sara Mori, Riccardo Stellato, LUH: Xiaowei Wie, Georg Theisen)
prozesse | processes – 8. internationales symposium vom 12. bis 14. april 2018 Formen, Eigenschaften und Interaktionen spezifischer Prozesse
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Einige Teilnehmende und das Organisationsteam am letzten Abend (Foto: Julian Martitz)
3. internationaler workshop zur torfmooskultivierung – greifswald moorzentrum in zusammenarbeit mit dem iup Der dritte internationale Workshop zur Torfmoos-Kultivierung war Teil der Konferenz „Renewable resources from wet and rewetted peatlands – RRR2017“. 32 Teilnehmende aus neun Ländern tauschten sich zum aktuellen Stand der Torfmoos-Kultivierung, zu Herausforderungen, Problemen und möglichen Lösungsansätzen aus. Der Workshop fand sowohl in Hankhausen auf den Versuchsflächen zur Torfmoos-Kultivierung des Greifswald Moorzentrums statt als auch in Geeste auf den Versuchsflächen der Forschungsprojekte „KlimDivMoos“ und „Mooskult“ des Instituts für Umweltplanung. [IUP – Landschaftspflege und Naturschutz]
Vernetzung von Akteuren aus Wissenschaft und Praxis zur Nutzung des Ökosystemleistungskonzeptes in Deutschland befördern und hatte hierzu Interessierte aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft eingeladen. [IUP – Landschaftspflege und Naturschutz]
kooperationen neues cnc-bearbeitungszentrum betriebsbereit Mit Unterstützung der Leibniz School of Education und der Fakultät für Architektur und Landschaft konnte ein CNC-Bearbeitungszentrum (Computerized Numerical Control) beschafft und in Betrieb genommen werden. Damit steht für die Lehrerausbildung in der beruflichen Fachrichtung Holztechnik CNC-Technologie mit 5-Achsbearbeitung zur Verfügung, die den Stand der Technik in der Holzverarbeitung repräsentiert. Mit der Maschine am Institut für Berufswissenschaften haben die Studierenden die Möglichkeit, exemplarisch Digitalisierung in beruflichen Prozessen vom Entwurf über die Konstruktion bis zur fertigungstechnischen Umsetzung zu bearbeiten und geeignete Lernkonzepte und -materialien für die Erstausbildung und Weiterbildung in holztechnischen Berufen zu entwickeln. [IBW]
studentisches leben selbst gemacht! – kollektiver umbau des fachschaftsraumes architektur Im Sommer 2017 hat die Fachschaft Architektur mit freiwilligen Studierenden das Café in Eigenarbeit renoviert. Die abgehängte Decke wurde abgebrochen und neue Regale, eine Küche, ein Bartresen und eine Sitzlandschaft gebaut. Um die Finanzierung und Realisierung zu organisieren, wurde der Entwurf vorab mit Fachplanern der Universität besprochen. Der Kostenrahmen wurde eingehalten, indem viele recycelte Materialen verwendet wurden. Bei der Umsetzung des Projekts ist das Wissen von vielen unterschiedlichen Studierenden eingeflossen, die ihre Fähigkeiten beim Streichen, Tischlern und Montieren einbringen konnten. Die Fakultät wurde dank der Eigeninitiative der Studierenden um einen schönen Treffpunkt erweitert. [Fachschaft Architektur]
Auf den Versuchsflächen zur Torfmooskultivierung der Forschungsprojekte des Instituts für Umweltplanung (Foto: Sandrine Hugron) Fachschaftsraum Architektur vor dem Umbau
innovationsnetzwerk ökosystemleistungen deutschland (esp-de) Im November 2017 trafen sich rund 40 Mitglieder des Innovationsnetzwerkes Ökosystemleistungen Deutschland (ESP-DE) zu einem Symposium am Institut für Umweltplanung. Das Treffen „Innovative Anwendungen des Ökosystemleistungs-Konzeptes in Politik, Gesellschaft & Wissenschaft“ wurde gemeinsam mit dem Institut für Physische Geografie und Landschaftsökologie der Leibniz Universität Hannover und dem Leibniz Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) Müncheberg organisiert. ESP-DE möchte den Austausch und die
CNC-Bearbeitungszentrum
Fachschaftsraum Architektur nach dem Umbau
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herausgeberin Fakultät für Architektur und Landschaft, Leibniz Universität Hannover www.archland.uni-hannover.de
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gestaltungskonzept, layout und satz Bucharchitektur \ Kathrin Schmuck
lektorat deutsch Doris Kleilein lektorat englisch Mariangela Palazzi-Williams lithografie Bild1Druck, Berlin
Für die finanzielle Unterstützung bedanken wir uns beim Dekanat der Fakultät für Architektur und Landschaft und beim Spar- und Bauverein Hannover sowie bei den Freunden der Architektur an der Leibniz Universität Hannover e.V.
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