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German Pages 188 Year 2021
2021
hochweit jahrbuch der fakultät für architektur und landschaft Leibniz Universität Hannover
inhaltsverzeichnis
einleitung 4 6 12
Vorwort André Kempe & Oliver Thill: Klassizismus im 21. Jahrhundert Professorinnen und Professoren
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schaufenster studentische projekte
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Institut für Entwerfen und Gebäudelehre | IEG Institut für Entwerfen und Konstruieren | IEK Institut für Entwerfen und Städtebau | IES Institut für Geschichte und Theorie der Architektur | IGT Institut für Gestaltung und Darstellung | IGD Institut für Freiraumentwicklung | IF Institut für Landschaftsarchitektur | ILA Institut für Umweltplanung | IUP Institut für Berufswissenschaften im Bauwesen | IBW
forschung und lehre 156 167 171
Forschung Promotion Lehre
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faculty news
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Impressum
vorwort
redaktionsteam Edin Bajrić Sabine Bartels Dr. Jens Broszeit Prof. Dr. Margitta Buchert Riccarda Cappeller Jan-Eric Fröhlich Valerie Hoberg Lilly Irmer Dr. Roswitha Kirsch-Stracke Helena Kreysler Sabrina Lang Judith Schurr Lisa Seiler Julia Streletzki Johannes Wolff
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Liebe Lesende, werden Sie es merken? Dieses Jahrbuch HOCHWEIT 2021 ist anders als alle zwanzig Ausgaben zuvor. Nicht in Aufbau und Struktur, da gibt es im Vergleich zum letzten Jahr keine Neuerungen. Sondern bei den Arbeiten der Studierenden. Dieses ist das erste HOCHWEIT, dessen Arbeiten komplett während der pandemiebedingten Online-Lehre entstanden sind – werden Sie es merken? Die Studierenden haben das Sommersemester 2020 und das Wintersemester 2020/21 bis auf wenige Tage im Oktober außerhalb der Universitätsgebäude verbracht. Kein gemeinsames Arbeiten im Projektraum, keine Gespräche in den Fluren, kein Kaffee bei der Fachschaft, keine Korrekturtermine face to face, keine Diskussionen in Seminaren, keine gemeinsamen Ortsbesuche. Stattdessen Homeoffice, Videokonferenzen, Ohrensausen, aufmunternde E-Mails von Präsidium und Studiendekanen. Können unter diesen Umständen gute Architektur- und Landschaftsentwürfe entstehen? Nach Durchsicht der 135 Seiten des Schaufensters und der studentischen Projekte lässt sich diese Frage aus meiner Sicht bejahen! Die Studierenden haben eine erstaunliche Resilienz und Flexibilität im Umgang mit der schwierigen PandemieSituation gezeigt. Entwerfen, Planen und Kommunizieren funktioniert im digitalen Homeoffice. Aber es ist schwer. Es fehlt der schnelle Blick über die Schulter mit kurzem, konstruktivem Kommentar, das gemeinsame Bauen und Diskutieren am Modell, die spontane Diskussion. Ich glaube, dass die Qualität der gezeigten Arbeiten auch durch einen mehrjährigen Vorrats-
speicher an Präsenz-Erfahrungen zu erklären ist. Meine Hypothese lautet, dass ein mehrjähriges oder reines Distanzstudium in Architektur und Landschaft zum Qualitätsverlust führen würde. Glücklicherweise wird so ein Studium an unserer Fakultät kein Studierender erleben, denn beim Schreiben dieses Vorworts stehen wir kurz vor Beginn des ersten Präsenzsemesters seit eineinhalb Jahren. Ich hoffe, dass uns die Pandemie gelehrt haben wird, uns des Wertes von Präsenz bewusst zu werden – Präsenz untereinander, aber auch Präsenz den Dingen, den Lebewesen und dem realen Raum gegenüber. Dear Readers, will you notice? This HOCHWEIT 2021 yearbook is different from all twenty previous editions. Not in terms of concept and structure, since no changes have been made compared to last year. Yet the students’ projects are different. This is the first HOCHWEIT edition to only feature works that were created entirely during the pandemic-related online teaching – will you notice? The students spent the summer semester 2020 and the winter semester 2020/21 outside of the university buildings, except for a few days in October. No joint work in the project room, no chats in the corridors, no cup of coffee at the student council, no face-to-face correction appointments, no discussions in seminars, no joint site visits. Instead, home office, video conferences, ringing in one’s ears, encouraging emails from the university president and the deans of studies.
Can good architectural and landscape designs be created under these circumstances? After looking through the 135 pages of the Schaufenster and the student projects, this question can be answered in the affirmative from my point of view! The students have shown an amazing resilience and flexibility in dealing with the difficult pandemic situation. Designing, planning and communicating is possible in the digital home office. But it is difficult. What is missing is the quick look over one’s shoulder followed by a short, constructive comment, the joint building and discussion of a model, the spontaneous discussion. I believe that the quality of the projects shown can also be explained by a long-term accumulation of experience built up during face-to-face teaching. My hypothesis is that studying architecture and landscape purely as a distance course or for several years would lead to a loss of quality. Fortunately, no student will have to experience such a degree course at our faculty, because when writing this foreword, we are about to start the first attendance semester after one and a half years. I hope that the pandemic will have taught us to become aware of the value of presence – presence among one another, but also the presence in relation to things, living beings and real space.
martin prominski Dekan der Fakultät für Architektur und Landschaft / Dean of the Faculty of Architecture and Landscape Sciences
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andré kempe
oliver thill
(Freiberg – DDR, 1968) hat Architektur und Städtebau an der TU Dresden sowie in Paris und Tokyo studiert. Gemeinsam mit Oliver Thill hat er im Jahr 2000 in Rotterdam das Architekturbüro Atelier Kempe Thill Architects and Planners gegründet. Er war Gastprofessor an verschiedenen europäischen Architekturschulen, wie zum Beispiel der TU Delft, der Akademie voor Bouwkunst Arnhem, der Akademie voor Bouwkunst Rotterdam, der EPF Lausanne, der PBSA Düsseldorf, der TU Berlin und hat seit September 2020 gemeinsam mit Oliver Thill eine Professur an der Leibniz Universität Hannover. Er war Vorstandsmitglied von Young European Architects sowie dem MONU Magazine. Von 2005–2009 war er Mitglied der Hagis – Commission des Stimuleringsfonds für Architektur Rotterdam. Seit 2016 ist er Vorstandsmitglied von Europan NL.
(Karl-Marx-Stadt – DDR, 1971) hat Architektur und Städtebau an der TU Dresden sowie in Paris und Tokyo studiert. Gemeinsam mit André Kempe hat er im Jahr 2000 in Rotterdam das Architekturbüro Atelier Kempe Thill Architects and Planners gegründet. Er war Gastprofessor an verschiedenen europäischen Architekturschulen, wie zum Beispiel der TU Delft, der Akademie voor Bouwkunst Arnhem, der Akademie voor Bouwkunst Rotterdam, dem Berlage Institut Rotterdam, dem Polytechnico di Milano, der EPF Lausanne, der PBSA Düsseldorf, der TU Berlin und hat seit September 2020 gemeinsam mit André Kempe eine Professur an der Leibniz Universität Hannover. Er war Vorstandsmitglied der Jaap Bakema Stiftung sowie Mitglied des Beratungskommitees der Akademie van Bouwkunst Rotterdam.
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klassizismus im 21. jahrhundert
Objektivierung Der anhaltende Prozess der Modernisierung, der die hoch entwickelten Länder seit ungefähr 200 Jahren beherrscht, hat das Bauen und die Architektur stark beeinflusst. Mit dem Aufkommen der Massengesellschaft, dem in der Demokratie gerechter verteilten Wohlstand sowie der Herrschaft der kapitalistischen Zeitökonomie schrumpften Baubudgets im Verhältnis zu allen anderen menschlichen Aktivitäten gegenüber den Bedingungen vormoderner Jahrhunderte: Die Suche nach ökonomischer Optimierung des Bauens und damit der Architektur wurde auf allen Niveaus erzwungen. Heutzutage ist das Handwerk fast gänzlich verschwunden zugunsten industrieller Produkte, und auch diese sind oft zu teuer. Selbst eine solide und robuste Fassadenmaterialisierung jenseits des allgegenwärtigen Wärmedämmverbundsystems oder einer Wellblechverkleidung ist heute keine Selbstverständlichkeit mehr. Gebäude spielen seit Langem eine nur noch eingeschränkte Rolle als Narrativ der Gesellschaft, die Symbolik in der Architektur spielt heute nahezu keine Rolle mehr. Auch die Synthese von Architektur und Plastik wie im Barock ist heute nicht einmal in Ansätzen denkbar: Ornamente sind schon lange zu teuer und darum obsolet. Die Säulenordnungen, die jahrhundertelang als Kern der Disziplin dienten, waren am Ende des 19. Jahrhunderts endgültig irrelevant und mit dem 20. Jahrhundert verschwanden jegliche übergreifende Konventionen oder Gemeinsamkeiten in der Architektursprache. Eine Vielzahl von Spezialistinnen und Spezialisten hat den generalistischen Architekten des 18. Jahrhunderts ersetzt. Zahllose Normen für alle erdenklichen Aspekte des Bauens, die durch unterschiedlichste Institutionen kontrolliert werden, sind zu respektieren. Das „Existenzminimum“ der klassischen Moderne hat sich zum globalen Standard entwickelt, Funktionalismus und Utilitarismus wurden die entscheidenden Triebkräfte des Bauens. Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht. Architektur ist heute nur mehr ein Produkt und muss vor allem kostengünstig und so neutral wie möglich sein, um ihre möglichst breite
Vermarktung bedienen zu können. Noch nie in der Geschichte der Menschheit war die Architektur so mittelmäßig wie heute, und noch nie wurde so viel gebaut. Jedes Bemühen zu einer stärker durchdrungenen Klassik zurückzukehren, erscheint heute eher hoffnungslos und pathetisch, Versuche einer Wiederbelebung des Ornaments oder der Symbolik sind meist rein anekdotischer Art und wenig glaubhaft. Unter diesen Umständen befindet sich die Architektur – wie die gesamte Gesellschaft – in einem schleichenden und unbewussten Prozess radikaler Demokratisierung und Objektivierung. Wie kann unter diesen Umständen Architektur entstehen, was bildet die geistige Basis für unsere Arbeit als Architektinnen und Architekten? Architektur ≠ Programm Der Einfluss eines Programms auf die Architektur ist in unseren Entwürfen lediglich mittelbar und drückt sich vor allem durch abstrakte Faktoren wie kleinere oder größere Achsmaße, Etagenhöhen, konstruktive Überspannungen, Fußbodenaufbauten und schlussendlich Budgets aus. Um jedoch eine großzügige, offene, flexible und auf Funktionsänderungen reaktionsfähige Architektur zu erreichen, ist es sinnvoll, die Architektur nicht auf ein bestimmtes Programm oder gar einen Funktionalismus zu beschränken, sondern ganz im Gegenteil nach einer funktionsoffenen, allgemeinen Architektur zu streben. Unser Vorgehen beim Entwerfen geht grundsätzlich davon aus, die funktionalen Aspekte so stark wie möglich zu unterdrücken, um eine möglichst allgemeine Architektur zu schaffen. Die Qualitäten, die wir in jedem Projekt anstreben, sind also rein architektonischer Art und unabhängig von der Funktion. Die Architektur des Gebäudes ist für uns die „Hardware“, das Programm die „Software“. Während sich die Nutzungen von Gebäuden in der Geschichte oft geändert haben, sind die Gebäude in ihrer Struktur meist gleich geblieben. Hinsichtlich der Erscheinungsform und der Räumlichkeit gibt es einen Unterschied zwischen „alltäglicher“ Architektur, zu der unter anderem Wohn-, Büro,- und Ateliergebäude zählen, und Gebäuden mit
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„besonderen“ öffentlichen Nutzungen wie zum Beispiel Konzertstätten, Theater, Hörsaalgebäude, Schulen etc. Diese Gebäude enthalten große kollektive Räume. Trotz ihrer Andersartigkeit streben wir dennoch danach, die Gebäude „besonderer“ öffentlicher Nutzung den „alltäglichen“ Gebäuden anzugleichen und verwandt zu entwerfen. Denn auch hier sind Struktur, großzügige Spannweiten, Offenheit der Fassade usw. entscheidende Kriterien. Das Programm bestimmt nur insofern die Konstruktion, indem es die Spannweiten definiert oder vorgibt, ob die Fassade tragend zu sein hat oder lediglich als Einfüllung ausgebildet sein kann etc. In dieser Vorgehensweise steckt auch die Überzeugung, dass nicht nur das Bauen selbst aus ganz banalen und pragmatischen Gründen erwächst, nämlich Behausung zu schaffen für menschliche Aktivitäten: Vielmehr ist auch die Architektur in all ihren Mitteln nichts mehr als die Veredelung des gewöhnlichen Bauens, das als solches in der Architektur durchaus ablesbar sein sollte. Struktur und Ausdruck Die Rolle des Tragwerks ist in unserer Architektur von entscheidender Bedeutung. Das Tragwerk gibt dem Haus Struktur und Rhythmus und bildet bei fast allen unseren Projekten die Basis für den letztendlichen Charakter des Hauses. Durch eine bewusste Fokussierung auf möglichst große Stützenabstände und höhere Etagenhöhen versuchen wir, das funktionalistische Denken weitgehend zu überwinden und Häuser mit einem großen Maß an Flexibilität und Raum für das Unerwartete zu schaffen. Hierin sehen wir auch den wichtigsten Beitrag der Architektur zur Nachhaltigkeit: Häuser sollten für die Umnutzung geplant werden, um möglichst lange verwendet werden zu können. Die Wahl des konstruktiven Systems hängt im Wesentlichen vom Kosten-Nutzen-Faktor ab. Konstruktion sollte dienend sein, nicht beherrschend. Speziell entworfene konstruktive Elemente sind unter den heutigen Bedingungen schwierig zu realisieren und kommen daher selten zum Einsatz. Das bedeutet, dass in den meisten Fällen eine Betonkonstruktion mit stan-
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dardisierten Elementen wie zum Beispiel Hohldielen, TT-Trägern, Filigrandecken oder ähnlichem gewählt wird. Stahlkonstruktionen kommen aus Kostengründen lediglich als Ausnahme vor. Holzkonstruktionen werden von uns hin und wieder erwogen, wurden aber aus praktischen Erwägungen noch nicht verwendet. Oft ist es weniger überzeugend, die Konstruktion in ihrer Materialität im Innenraum zu zeigen, da in Kombination mit anderen notwendigen Bauteilen eine zu große und unbeherrschte Kakophonie an Farben und Materialien entstünde. Nach und nach ist es uns in einigen unserer Gebäude dennoch gelungen, Betonkonstruktionen konsequent in ihrer Materialität zu belassen und damit den Ausdruck der Architektur zu verstärken. Die gewünschte größtmögliche Flexibilität bewirkt des Weiteren das Reduzieren von Stützen auf das Minimum. Viele unserer Entwürfe zeigen deshalb eine stützenlose Architektur der tragenden Fassaden, in der die Stützen nur mehr Teil oder Überbleibsel der Wand in Kombination mit tragenden Erschließungskernen sind. In manchen Projekten gibt es wiederum nur wenige Zwischenstützen, die wir dann sehr bewusst entwerfen. Auch das Thema des Exoskeletts findet sich gelegentlich in unserer Architektur in Form von tragenden Fassaden in Sichtbeton auf der Außenseite, umlaufenden Terrassen oder Pergolen als Sonnenschutz mit bewusst entworfenen Stützen in Beton oder zuweilen in Stahl. In diesen Fällen sind die Elemente der Tragstruktur integraler Teil des Fassadenkonzepts – somit gestaltbestimmend – und werden von uns mit einfachen Mitteln verfeinert. Da die meisten unserer Projekte tragende Fassaden besitzen, entsteht beinahe von selbst ein tektonischer Ausdruck, den wir aufgreifen und lediglich verstärken durch das Veranschaulichen von Tragen und Lasten und der entsprechenden Fügung von Balken und Stützen. Bei einigen Projekten ist die Tragstruktur aus bestimmten Gründen direkt hinter der Fassade, die sich dann ähnlich wie bei Vorhangfassaden vor der Konstruktion befindet. Hier ist das Tragen und Lasten sinnbildlich abgebildet durch die konsequente Schichtung der Fensterbänder und Brüstungen.
Serielles Bauen Serielles Bauen ist für uns eine ökonomische Grundbedingung, denn nur durch Serialität lässt sich heutzutage der ohnehin begrenzte Standard heben. Nur durch Serialität können auch mit begrenzten Honoraren und unter hohem Zeitdruck aussagekräftige Details entwickelt werden. Dies gilt sowohl für Fassadenelemente als auch für Stützen und Balken der Tragstruktur, die allesamt kostengünstiger sind, wenn viele von der gleichen Sorte eingesetzt werden. An dieser immer noch „fordistischen“ und damit modernistischen Kostenlogik hat auch die zunehmend computergestützte Fertigung von Bauprodukten kaum etwas geändert. Das führt bei unseren Arbeiten zu einer Architektur, die das Reihen von immer gleichen industriellen Komponenten zur Basis der räumlichen Gestaltung erhebt und die Serialität bewusst als ästhetisches Phänomen untersucht. Hierbei wird jedoch keineswegs rein technisch gestaltet. Vielmehr werden sinnvolle Abweichungen an visuell relevanten Stellen – wie an den Gebäudeecken oder Dachabschlüssen – eingeführt. Viel Aufmerksamkeit wird außerdem der Proportionierung der Elemente gewidmet. Serialität hat aber noch andere wichtige Aspekte. In unseren Projekten gehen wir von der Idee aus, innerhalb eines Gebäudes eine räumliche Qualität mit einer dazugehörigen Fassade klar zu definieren und diese dann für das gesamte Gebäude einzusetzen. Variation sollte nur dann gesucht werden, wenn sie in vielfacher Hinsicht sinnvoll und nicht lediglich äußerlich motiviert ist. Vor allem bei großen Projekten ist dies wichtig hinsichtlich der Nutzungsneutralität und damit der Austauschbarkeit bestimmter Funktionen innerhalb des Gebäudes. So können sowohl während der Planung als auch während der Ausführung beziehungsweise im späteren Gebrauch Funktionen innerhalb des Gebäudes fast beliebig ausgetauscht werden, wodurch eine hohe Flexibilität erreicht wird. Der große Maßstab Im Laufe der letzten Jahrzehnte sind aufgrund der strenger werdenden Wärmeschutzverordnungen und anderer Normen die zu verwendenden Bauteile immer
merk J-02 merk J-02
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Energyville, Genk
25m
E I 60
T2 Campus, Genk
Infrabel Academy, Brussels
Faculty Building of Business Economics, University of Hasselt
Sint Lukas School of Arts, Antwerp
Maritime Academy, Antwerp 0
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massiver geworden. Dies führt dazu, dass konventionelle Fenster und Türen im Vergleich zu Bauteilen aus der Vorkriegszeit meist grobschlächtig wirken. Hieran können wir als Architekten nur bedingt etwas ändern, da wir wenig Zugriff auf die Normen und Produktionsbedingungen haben. Eine der wenigen Strategien, um dennoch Eleganz zu erzeugen, ist das Arbeiten mit dem großen Maßstab, der die Wirkung von Standarddetails relativiert. Fenstergrößen in der traditionellen Architektur sind schlichtweg zu klein, Glasscheiben sollten im Gegensatz dazu so groß wie möglich sein, um die visuelle Dominanz der Fensterprofile zu reduzieren; auch Stützen sollten so weit wie möglich auseinander stehen und sich visuell nicht aufdrängen. Diese Strategie erzeugt Großzügigkeit, die den Raum elegant, leicht und gefasst wirken lässt. Mit dem großen Maßstab der einzelnen Elemente lässt sich das architektonische Maßstabsproblem größerer Gebäude besser beherrschen. Ab einer gewissen Länge oder Höhe wirken Gebäude oft wie die Aufzählung zu vieler Elemente und werden damit für die menschliche Wahrnehmung schwer fassbar und verständlich. Sind die einzelnen Elemente wie Fenster, Terrassen oder Stützenabstände von Pergolen hingegen ebenfalls groß, stehen sie in einem angenehmeren Verhältnis zum Ganzen und sind, da es weniger sind, im besten Fall in einem Augenaufschlag zählbar. Monumentalität Das bewusste Anstreben großer Elemente und deren Kombination innerhalb eines Entwurfs erzeugt eine zurückhaltende Monumentalität und ist ein klassisches Mittel der Architektur. Ihr Zweck ist es, den Menschen angenehm zu erheben, ihn aufrecht stehen zu lassen, ihm Würde zu verleihen. Sie soll zum einladenden und niedrigschwelligen Charakter des Gebäudes beitragen und geht einher mit offener Kommunikation sowie Transparenz im wörtlichen und übertragenen Sinne. Hierbei ist die sensible Auswahl der entsprechenden Bauteile, die diesen Eindruck erzeugen, von großer Wichtigkeit, wie zum Beispiel großzügige Türen mit größeren Maßen, die Kombination mit großen
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Festverglasungen, große Elemente der Tragstruktur wie Stützen und dergleichen, große Überspannungen oder Öffnungen in der Volumetrie sowie schlussendlich der maßvolle Einsatz und die stimmige und harmonische Kombination der genannten Elemente. Monumentalität in den Innenräumen trägt dazu bei, dass mögliche unpassende Möblierungen oder gar chaotische Aktivitäten die Architektur nicht aus dem Gleichgewicht bringen. Ein gewisses Übermaß der Räume bewirkt eine Robustheit, die ein Gebäude auf lange Sicht braucht. Deswegen sollten gerade kleine Projekte immer ein gutes Maß an monumentaler Ausstrahlung erhalten, um sie mit Rückgrat und Charakter auszustatten. Symmetrie und Leere Um unter den eingangs genannten Grundbedingungen der heutigen Zeit sinnstiftende Architektur zu erzeugen, ist die richtig gesetzte Form von entscheidender Bedeutung. Ohne eine nachvollziehbare Form ist die Architektur bedeutungslos. So unterdrücken wir in unseren Entwürfen nach Möglichkeit einen ästhetischen Funktionalismus und arbeiten vielmehr mit abstrakten Gestaltungsprinzipen wie Symmetrie und Proportion, die wir als allgemein und zeitlos ansehen. Hierbei sehen wir uns bewusst als Teil der klassizistischen Tradition, deren Potenzial wir für das 21. Jahrhundert untersuchen möchten. Wichtig ist einerseits die Symmetrie der Grundrisse und Fassaden, die für kompositorische Ruhe sorgt und zu einer Verständlichkeit führt, die sich aufgrund ihrer klaren Nachvollziehbarkeit langfristig auf die Nachhaltigkeit der Architektur auswirkt. Symmetrie ist unserer Auffassung nach ein Naturprinzip, das in vielen Pflanzen und Tieren zu finden ist. Gestalterisch betrachtet ist sie überdies die größere Herausforderung als Asymmetrie, die per Definition eine unterhaltsame Seite in sich zu tragen scheint und den wesentlichen Fragen eher ausweicht. Die Symmetrie setzen wir dabei so ein, dass jegliche Form von übertriebenem Pathos vermieden wird, sie eher beiläufig wirkt und durch die Form selbst nicht allzu stark betont wird. Dies geschieht vor allem, indem der Mitte gestalterisch eher entwichen wird, diese gar of-
fen gelassen wird und die Seiten betont werden. Gerade hierdurch wirkt Symmetrie angenehm selbstverständlich und bereichernd. Im besten Fall entsteht dabei – so unsere Hoffnung – zeitlose Architektur, die auch Jahrzehnte später noch frisch und unverbraucht wirkt. Andererseits ist für uns die räumliche Leere der Architektur ein sehr wichtiges Gestaltungsmittel. Da wir nur begrenzte Gestaltungsmittel bei den Details haben und meist mit „armen“ Materialien ohne viel Aussagekraft konstruieren müssen, ist die Leere des Raumes ein entscheidendes Gestaltungsmittel. Der leere Raum – durchflutet von Tageslicht und mit offenen Sichtlinien – wird zum überraschenden Erlebnis und offenbart unterbewusst ein Potenzial für noch unbekannte Nutzungen. Gleichzeitig stärkt der leere Raum, beispielsweise ein Atrium, das Körpergefühl der Nutzer und bringt sie in die aktive Rolle, sich den Raum erobern zu müssen. So gesehen steckt in der Konzeption des leeren Raumes durchaus eine politische Bedeutung. Raum als Behälter Die leeren Räume gehen in unseren Entwürfen fast immer von der Idee des Raumes als Behälter aus. Ein Innenraum ist meist dann stark, wenn er ein gefasster Raum ist, das heißt, wenn die Ecken geschlossen sind. Die Schließung kann über größere Wandstücke oder kleine, die Ecke dennoch betonende Stützen erfolgen, die Öffnungen sollten möglichst gebündelt werden, am besten in der Mitte. Um Räumen mehr Ruhe und damit mehr Kraft zu verleihen, sollten sie zudem zentriert, im besten Fall symmetrisch entworfen werden. Damit entsprechen sie auch dem eher ruhigen Wesen der Architektur im Allgemeinen. Große kollektive Räume in öffentlichen Projekten werden als Elemente, die es räumlich zu entdecken gilt, meist ins Innere verlegt. So erhöhen sie die Raumfolgen in ihrer Spannung und fungieren gewissermaßen als Höhepunkt des räumlichen Erlebnisses im Gebäude. In dem Sinne besitzen auch „besondere“ Gebäude eine sogenannte Nutzungsneutralität. Hinsichtlich des räumlichen Szenarios ist es tatsächlich irrelevant, ob der zentrale Raum als Sporthalle oder Konzertsaal angedacht ist – und derart drastische Nut-
zungsänderungen können während der Planung oder sogar der Ausführung durchaus geschehen. Bei „alltäglichen“ Gebäuden sind im Programm meist keine großen kollektiven Räume vorgesehen. Wenn es die Umstände erlauben, bemühen wir uns, dem Projekt ein Atrium, eine große Eingangshalle oder schlicht einen offenen Innenhof als bereicherndes Element hinzuzufügen. Hin und wieder findet sich auch der Raum der offenen Ecken in unseren Projekten wieder. Diese Form von Raum ist interessant für alltägliche Gebäude mit vielen kleinen Einheiten, um dem Eckraum mehr Offenheit zu geben und dem Gebäude als Ganzen mehr Leichtigkeit. Form Entscheidend bei allen Entwürfen ist immer wieder die Frage, welche Form der Architektur hier die richtige ist. Atelier Kempe Thill bemüht sich um eine sorgfältige Abwägung, warum bei welchem Projekt von einer stringenten rechtwinkligen Struktur, einer kontextuell-amorphen Strategie oder zum Beispiel einer runden Form ausgegangen wird. Hierbei ist der Zweck des Gebäudes ein wichtiger Aspekt, jedoch nicht im funktionalen Sinn, sondern hinsichtlich der Beurteilung der Wertigkeit und der Bedeutung des Gebäudes. Für Gebäude des alltäglichen Gebrauchs wie beispielsweise Wohnbauten bilden praktische rechte Winkel eine sinnvolle Basis der Gebäudestruktur. Auch sollten sich Gebäude des alltäglichen Gebrauchs vor allem durch eine gewisse formale Zurückhaltung kennzeichnen. Noch entscheidender ist jedoch die Machbarkeit von Form im Zusammenhang mit zur Verfügung stehenden Budgets und damit der anwendbaren Technologien. Die meisten Bauaufgaben – sowohl Wohnbauten als auch durchschnittliche geförderte öffentliche Projekte in der Eurozone – haben niedrige bis durchschnittliche Baubudgets. Hiermit ist ein rechtwinkliges Gebäude beinahe ausnahmslos am überzeugendsten zu materialisieren und zu detaillieren, kurzum ein bestmögliches Preis-Leistungs-Verhältnis zu erreichen. Kritische Zurückhaltung in der Form ist zudem Bestandteil einer Nachhaltigkeitsstrategie, da die Gebäude
so weniger schnell datiert erscheinen und der Wille, sie weiter zu benutzen, größer ist. Architektur als Werkzeug Architektur wird in dem dynamischen Prozess der gegenwärtigen spätkapitalistischen Moderne reduziert auf Typologie, Struktur, Raum, Maßstab und Proportion. In dieser Situation versuchen wir uns dennoch sehr bewusst den Herausforderungen der Zeit zu stellen und den begrenzten Spielraum als positive Herausforderung zu sehen. Das Potenzial unseres pragmatischen Zeitalters liegt in der Konzeption der Architektur in einer freieren Weise: keine Erwartungen, keine Ideologie. Stattdessen eine Architektur, die ein starkes kollektives Werkzeug ist, ein tool, klug durchdacht und als solches der Gemeinschaft dienend. Eine zeitgenössische Architektur, konsequent basierend auf der Typologie, gut gewählt im Maßstab und in seinen Proportionen, trägt das Potenzial eines Klassizismus für das 21. Jahrhundert in sich. Die allgemeinste Architektur, ganz im positiven Sinne: rationalistisch konzipiert und im Pragmatismus eingebettet, jedoch gleichzeitig darüberhinausgehend. Sie spiegelt die gegenwärtige Gesellschaft möglicherweise am klarsten wider und drückt – einem unbewusst entstehenden „Stil“ vergleichbar – die „versteckte Logik“ unserer Zeit aus.
in question. Building technologies have been revolutionised. Craftsmanship has disappeared. Even industrial building techniques are now questioned. A dozen specialists have replaced the architect of the 18th century. Countless standards on various subjects, controlled by different departments of public authorities, must be observed. Under all these circumstances, architecture finds itself in an unconscious and gradual process of radical objectivation and democratisation, as is the case in society as a whole. In these dynamic processes of radical reduction and continuous transformation of society, architecture has been reduced to its very core: typology. All efforts that try to go beyond that basis and to revive decoration, heroic gestures or even a Gesamt kunstwerk (synthesis of the arts) are condemned to fail painfully. Architecture has to take the radical state of our time as a positive and inspiring starting point: What comes after the purely pragmatic? What comes after pure logistics and ultimate cheapness? What is beyond architectural consumerism and fashions?
classicism in the 21st century The continuous modernisation process that has been taking place in highly developed countries for about 200 years has had a very strong influence on architecture. Since wealth has been distributed increasingly in a democratic way and capitalist time economy is prevailing, budgets for buildings have been reduced relative to all other human activities compared to premodern centuries. Buildings have long-since played only a limited role as a narrative in society. A synthesis of sculpture and architecture, as in the Baroque period, is hardly feasible anymore. The ornament has long become too expensive and therefore obsolete. Even just a robust materialisation that goes beyond plaster on thermal insulation or metal cladding is nowadays more and more
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professorinnen und professoren
Prof. Hilde Léon Dekanin Institut für Entwerfen und Gebäudelehre
Prof. Zvonko Turkali Institut für Entwerfen und Gebäudelehre
Prof. André Kempe Institut für Entwerfen und Gebäudelehre
Prof. Oliver Thill Institut für Entwerfen und Gebäudelehre
Prof. Michael Schumacher Institut für Entwerfen und Konstruieren
Prof. Dr. Dirk Bohne Institut für Entwerfen und Konstruieren
Prof. Alexander Furche Institut für Entwerfen und Konstruieren
Prof. Dr. Markus Jager Institut für Geschichte und Theorie der Architektur
Prof. Tobias Nolte Institut für Gestaltung und Darstellung
Prof. Mirco Becker Institut für Gestaltung und Darstellung
Prof. Anette Haas Institut für Gestaltung und Darstellung
Prof. Dr. Klaus Littmann Institut für Berufswissenschaften im Bauwesen
Prof. Christian Werthmann Institut für Landschaftsarchitektur
Prof. Dr. Christina von Haaren Institut für Umweltplanung
Prof. Dr. Michael Reich Institut für Umweltplanung
Prof. Dr. Rüdiger Prasse Institut für Umweltplanung
Prof. Dr. Eva Hacker Institut für Umweltplanung
Prof. Dr. Christian Albert Institut für Umweltplanung
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Prof. Jörg Schröder Institut für Entwerfen und Städtebau
Prof. Andreas Quednau Institut für Entwerfen und Städtebau
Prof. Tim Rieniets Institut für Entwerfen und Städtebau
Prof. Dr. Margitta Buchert Institut für Geschichte und Theorie der Architektur
Prof. Dr. Andreas O. Rapp Institut für Berufswissenschaften im Bauwesen
Prof. Dr. Martin Prominski Institut für Freiraumentwicklung
Prof. Katja Benfer Institut für Landschaftsarchitektur
Prof. Dr. Joachim Wolschke-Bulmahn Institut für Landschaftsarchitektur
Weitere Professorinnen und Professoren der Fakultät: Prof. Dr. Bettina Oppermann, Institut für Freiraumentwicklung Prof. Dr. Anke Seegert, Institut für Landschaftsarchitektur Prof. Gilbert Lösken, Institut für Landschaftsarchitektur Prof. Dr. Bettina Matzdorf, Institut für Umweltplanung
Apl. Prof. Dr. Michael Rode Institut für Umweltplanung
Prof. Dr. Rainer Danielzyk Institut für Umweltplanung
Fotos: Julian Martitz Fotos Prof. André Kempe und Prof. Oliver Thill: Rolf Vogel
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schaufenster
back to the future – cityring hannover Josephine Arfsten, Laura Baden > SEITE 72
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er wurde geliebt und gehasst, wurde zerstört und wieder aufgebaut, wurde von den ärmsten und den wohlhabendsten bewohnt – wohl kaum ein anderer städtebaulicher typus hat eine so wechselvolle und emotional aufgeladene geschichte wie der blockrand. aber erfüllt der blockrand auch die bedürfnisse der stadt des 21. jahrhunderts?
blockbuster Kaya Liffler, Emil Lill > SEITE 78
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kluftlandschaften Luca Maria Willenbrock, Sophie Wolters > SEITE 108
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¡projecte palma! – interkulturelle werkräume und wohnen in einer touristischen destination Malin Osterheider > SEITE 42
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koralle – labor und restaurant für eine moderne küche des gärens Youssef Daadoush > SEITE 96
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baukobaut! – lehrformat: praxis als lehre Prof. Michael Schumacher, Luis A. Cordón Krumme, Maximilian Pape, Michael-Marcus Vogt > SEITE 157
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was wäre wenn? Tom Knopf, Charlotte Schwarz > SEITE 80
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die freiluft- und gartenarbeitsschule zu köln-müngersdorf (freiluga) ist mit ihrem 96-jährigen bestehen das älteste zentrum für ausserschulischen unterricht in köln.
die freiluga zu köln-müngersdorf – zwischen nutzungsansprüchen, gartendenkmalpflege und naturschutz Verena Pohl > SEITE 120
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das wunder von hannover – villa multipla Mathis Bergmann > SEITE 46
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prototype paris périphérique Pierre Martin > SEITE 84
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vom wildtier bis zum baum des jahres – eine untersuchung zur bekanntheit von jahreswesen Mathis Züchner > SEITE 136
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kleinräumige sanddynamik in graudünen – untersuchung eines europaweit gefährdeten lebensraumtyps 2130 Angela Eden > SEITE 142
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holzbauhof gut garkau – landscapes of transformation Hannah Dickhut > SEITE 48
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die erkenntnis, dass natur, pflanzen und gärtnerische tätigkeiten eine positive wirkung auf den menschen haben, spielt in unserer technisierten lebenswelt eine immer grössere rolle.
gartentherapie mit kindern – eine partizipative planung für die kita löwenzahn in stadthagen (nds.) Lisa Wiebking > SEITE 128
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szene – hannover 2030+ autofreie innenstadt Benjamin Grau, Yifei Li, Patricia Sohn > SEITE 126
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badestandort hannover – entwürfe für urbane und öffentliche badestellen Maxim Altenburger > SEITE 118
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porous border – revitalisierung der koshiki-inseln Morgane A. Martin-Alonzo > SEITE 76
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01213435671 892113
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weser triathlon – arbeiten / wohnen / erholen in hameln Janika Lea Stephan, Randa Harani, Kim Chantal Flottmann > SEITE 66
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hochwasserrisikomanagement in der region hannover – leben und planen mit hochwasserrisiken Anna Hachmöller > SEITE 144
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ee100-konkret konkretisierung einer naturverträglichen ausgestaltung der energiewende Dr. Julia Thiele, Dr. Julia Wiehe, Prof. Dr. Christina von Haaren > SEITE 166
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bremer haus Emil Lill > SEITE 88
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learning center – science city bahrenfeld Mia Düpree, Ricarda Roloff > SEITE 50
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studentische projekte
institut für entwerfen und gebäudelehre
ieg Baukunst Prof. Zvonko Turkali Entwerfen und Ressourcen Prof. André Kempe | Prof. Oliver Thill Gastprofessor Bernd Schmutz Stadt Raum Gestaltung Prof. Hilde Léon
¡projecte palma!
werkhafen
> SEITE 42
> SEITE 44
das wunder von hannover
holzbauhof gut garkau
learning center
> SEITE 46
> SEITE 48
> SEITE 50
congregate learning center
hannover archipelago
post-postscheckamt
> SEITE 52
> SEITE 54
> SEITE 56
¡projecte palma!
interkulturelle werkräume und wohnen in einer touristischen destination Touris-
mus bewegt die Welt – und verändert sie zugleich. So ist Palma heutzutage nicht nur die Hauptstadt Mallorcas, sondern vor allem eins: Touristenmagnet. Da jedoch die Monoökonomie des Tourismus immer auch eine Schattenseite hat, folgen darauf zahlreiche neue Fragen und Probleme. Erschwert wird die Situation durch eine Sehnsucht der Reisenden nach Authentizität und Individualität, die aktuell natürlich nur bedingt erfüllt werden kann, sowie durch lokale Problematiken und die Interessen der Einwohner. Ziel des „Projecte Palma“ ist es, „von der Insel für die Insel“ als neues Leitbild für touristische Destinationen einzuführen und zu fördern. Dabei stellt der Entwurf ein Schaufenster für die lokale Handwerkskultur dar. Besonders junge Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerker, die in ihren Entwürfen Design und Innovation miteinander verbinden, sollen unterstützt werden.
¡projecte palma! – intercultural work spaces and living in a tourist destination Tourism moves the world – and at the same time changes it. Thus, Palma is not only the capital of Mallorca, but is today regarded mainly as one thing – a tourist magnet. This raises questions and creates problems in many respects, because the mono-economy of tourism does not only have the coveted sunny side. The situation is complicated by travellers’ longing for authenticity and individuality, which can currently only be fulfilled to a limited extent, by local challenges and, of course, the interests of the inhabitants. The aim of “Projecte Palma” is to promote “from the island for the island” as a new model for tourist destinations. Thereby, the design represents a showcase for the local craft culture and especially young ideas in connection with design and innovation are supported.
malin osterheider Bachelorthesis Prüfende: Prof. Zvonko Turkali, Prof. Dr. Margitta Buchert Baukunst
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werkhafen
start-up und co-living medienhafen düsseldorf
Auf einer Landzunge zwischen Rhein und Hafenbecken soll ein neuer Campus die Wohn- und Arbeitswelten von Unternehmensgründenden verknüpfen. Die Kombination aus hohen und langen, an die umgebenden Lagerhallen erinnernden Baukörpern bietet Raum für diverse Nutzungen und flexible Grundrisse. Alle öffentlichen Funktionen sind auf den zentralen Platz ausgerichtet. Die Wohnformen variieren zwischen klassischen Wohnungen, gemeinschaftlichem Wohnen und Atelierwohnungen. Durch eine neue Brücke wird der Campus an den Medienhafen angebunden und zudem ein lang geplanter Rundweg komplettiert. Die bestehenden Hafenkräne werden in den Campus eingegliedert und inspirieren zugleich das Tragwerk der Türme.
werkhafen – start-up and co-living medienhafen düsseldorf A new campus on a narrow headland between the river Rhine and the harbour basin will combine living and working for startup founders and employees. Consisting of both high and long volumes, with the latter being reminiscent of the surrounding storage halls, the complex suits various uses and offers flexible layouts. All public facilities are oriented towards the central plaza. Types of housing vary between conventional apartments, communal living spaces and studio flats. Connecting the campus with the Medienhafen, a new bridge also closes a prominent gap in the area’s pedestrian network. The existing industrial harbour cranes are embedded into the campus, while also inspiring the towers’ load-bearing structure.
jan hüttmann Betreuung: Prof. Zvonko Turkali, Dr. Jens Broszeit, Arlette Feltz-Süßenbach, Fabian Reinsch Baukunst
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das wunder von hannover
villa multipla Ausgangspunkt des Projekts ist „das Wunder von Hannover“, das den Nachkriegsaufbau unter Hillebrecht mit dem City-Ring bezeichnet. Obwohl international gewürdigt und stadtprägend, entstand unter anderem am Güterbahnhof ein sogenanntes Vakuum. Der Bau einer „Villa Multipla“ fordert die Dogmen dieser Moderne heraus und vereint dabei Gegensätze: die Villa am Ring, der Garten im Hochhaus, die Piazza in der Wohnung. Dabei spreizt sich der Entwurf in die unregelmäßige Kreuzung und gibt dem Güterbahnhof einen klaren Abschluss. Rund geflieste Betonschalen schirmen die Wohnungen vor Lärm ab. Rückseitig artikuliert sich das Gebäude mit einer Glasfassade, die die Tragstruktur hinter diesem Vorhang freilegt. Die darin liegende, flexible Schicht ergänzt die gestapelten Villen programmatisch und mündet in einer Kita mit einem gemeinschaftlich genutzten Dachgarten. the miracle of hanover – villa multipla Starting point of the project is “The miracle of Hanover”, which generated the City-Ring. While the radical post-war reconstruction by Hilllebrecht was internationally recognised in the 1950s and 60s, a vacuum is now emerging at the ring road. The proposal for a “Villa Multipla” challenges the dogmas of Hillebrecht’s modernism and fills it with diversity: the villa on the ring road, the garden in the high-rise, the piazza in the apartment. The design spreads out into the irregular crossroads and provides a clear closure to the freight yard. Curved and tiled concrete shells shield the apartments from noise. The back of the building features a delicate glass facade, which exposes the load-bearing structure as if seen through a thin curtain. The flexible layer behind it complements the stacked villas programmatically and ends in a day-care centre with a shared roof garden.
mathis bergmann Betreuung: Gastprofessor Bernd Schmutz, Simon Beckmann, Tassilo Gerth, Peter Haslinger, Celine Sicking Entwerfen und Architekturtheorie
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holzbauhof gut garkau
landscapes of transformation Der Programm-
baustein „Holzbau“ soll das von Hugo Häring entworfene Gut Garkau (1924) neu beleben. Ein Seminar- und Gästehaus bildet als öffentliche „Scheune“ das neue Zentrum des Holzbauhofs und verknüpft die derzeit fragmentarisch wirkenden Solitärbauten von Hugo Häring aus den 1920er Jahren mit den späteren Gebäuden zu einem Ensemble. Hier können unter einem großen Holztragwerk vielfältige Veranstaltungen stattfinden. Die Arme, welche das Seminarhaus in die umliegende Landschaft ausstreckt, holen See und Gärten tief in die neuen Nutzungen und fassen die zwei Hofräume: Westlich der Scheune entsteht ein weitläufiger Werkhof, der von den Häringbauten gesäumt wird, während östlich ein ruhiger Garten als Kontrast zum lauten Werkhof aufgespannt wird. Dieser findet seinen Abschluss im halböffentlichen Bienenhaus.
timber yard gut garkau – landscapes of transformation The programme module of timber construction is meant to put new life into Gut Garkau, an estate planned by Hugo Häring in the 1920s. A seminar and guest house forms the new centre of the estate. It connects the solitary buildings by Häring with the buildings constructed later to form an ensemble. A variety of events could take place under the sweeping structure supporting the roof of the large public barn. The wings that the seminar house stretches out connect the surrounding landscapes with the new uses that the estate now includes. They do not only frame the yard used for building and working with timber, but also the quiet garden, which ends with an apiary. Together with a new wood storage, the cowshed and the barn by Häring, which are used as model workshops, reinterpret the former diversity of the estate.
hannah dickhut Bachelorthesis Prüfende: Gastprofessor Bernd Schmutz, Prof. Anette Haas Entwerfen und Architekturtheorie
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learning center
science
city
bahrenfeld
Das Learning Center der Science City Bahrenfeld ist ein Initiator, um den Wissensstandort Hamburg zu festigen und zukunftsweisend voranzubringen. Der Lernort bietet nicht nur Raum für Lehre und Forschung, sondern ist als eine wissenschaftliche Einrichtung mit interdisziplinären, kommunikativen sowie fokussierten Innovationsräumen gedacht. Der Identifikationspunkt im Campusgebiet bietet eine Plattform für generationsübergreifenden Dialog, Interdisziplinarität, Forschung und neue Lernlandschaften. Das didaktische Konzept basiert auf freien Aneignungsflächen, gewährleistet gleichermaßen Stabilität und Flexibilität und fördert so kollaborative Kompetenzen. Die innere Erschließung erfolgt über eine Lernspirale, ein fortlaufender Lehrpfad, der sowohl Möglichkeiten für den Austausch als auch für den persönlichen Rückzug bietet.
learning center – science city bahrenfeld The Learning Center of Science City Bahrenfeld is an initiator to consolidate Hamburg as a location for knowledge and to advance it in a forward-looking manner. It not only offers space for teaching and research but is a holistic scientific facility with interdisciplinary, communicative and focused innovation spaces. The identification point on the campus offers a platform for intergenerational dialogue, interdisciplinarity, research and new learning environments. The didactic concept is based on areas open to appropriation, guarantees both stability and flexibility and thus promotes collaborative skills. The internal circulation takes place via a learning spiral, a continuous educational path that offers both opportunities for exchange and personal retreat.
mia düpree, ricarda roloff Bachelorthesis Prüfende: Prof. André Kempe, Prof. Oliver Thill, Prof. Jörg Schröder Studio Kempe Thill
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H O H
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C O
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CAMPUSACHSE
Fachschaften
Schließfächer
Studienberatung Campus Bahrenfeld
Media Board Empfang
Science Fair
GSEducationalVersion Außenbereich Marktplatz
Campus Café
Ausstellungsfläche
HAUPTEINGANG LEARNING CENTER
Fors
chu
Café Aussenbereich
ngs
bau
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Wasserelement
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Bistro Habor
congregate learning center
Das Congregate Learning Center ist ein Ort des Zusammentreffens, das auf zwei Ebenen beziehungsweise innerhalb zweier Dimensionen stattfindet: Während Individuen einerseits situativ und frei im öffentlichen Raum aufeinandertreffen (Situation), stehen einzelne Parteien und Institutionen innerhalb eines gemeinsamen räumlichen Umfelds (Aggregat) in Beziehung. Genau in dem verbindenden Zwischenraum, wo die gewachsene Struktur und die Programme des Campus vernetzt werden können, soll das Gebäude stehen. Das Learning Center nimmt dabei campusinterne Bewegungen auf und schafft Dichte am Campus Bahrenfeld. Als typologische Neuentdeckung zeigt der Gebäudeentwurf systematisch angewandte Raumideen, aus denen zwischen Infrastruktur und Lernatmosphäre, Umgebungsspezifik und freier Aneignung eine Lernlandschaft entsteht. congregate learning center The “Congregate Learning Centre” is a place of encounters that take place on two levels, within two dimensions: while on the one hand individuals meet each other situationally and freely in public space (situation), it is on the other hand individual parties and institutions within a common spatial environment (aggregation) that are related. The building should be located exactly in the connecting space, where the evolved structure and programmes of the campus can be networked. The learning centre follows campus-internal circulation and creates density on the Bahrenfeld campus. As a typological new discovery, the design shows systematically applied spatial ideas for a building, from which a learning environment emerges between infrastructure and learning atmosphere, ambient specifics and free appropriation.
malte grannemann, cornelius pelzer Bachelorthesis Prüfende: Prof. André Kempe, Prof. Oliver Thill, Prof. Dr. Margitta Buchert Studio Kempe Thill
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hannover archipelago
aufstockung feuerwache ba iv Mit „Hannover Tota-
le – Archipelago“ wenden wir uns wieder – übergeordnet – der Stadt Hannover zu. Beispielhaft picken wir Orte in der Innenstadt heraus, die eine herausragende Lage und/oder eine spezifische Qualität aufweisen, deren Potenziale aber noch nicht ausgeschöpft sind. Gerade Leerstand ermöglicht es, kreativ, neu und radikal eine architektonische und konzeptionelle Neuausrichtung zu erforschen. Als case study wurde die eingeschossige Feuerwache in der Calenberger Neustadt mit ihrer großen Fahrzeughalle und dem hohen Schlauchturm ausgewählt. Die Halle wird umgenutzt, aufgestockt und mit dem Schlauchturm, der nurmehr eine leere Hülle ist, in ein neues Nutzungskonzept mit Mehrwert für das gesamte Quartier integriert. Für diesen Mix aus Wohnen und öffentlicher Nutzung war ein schlüssiges architektonisches Konzept zu entwickeln.
hanover archipelago – densification fire station ba iv With “Hannover Totale – Archipelago” we once again turn our primary attention to the City of Hanover. Exemplarily, we choose places in the city centre that have an outstanding location and/or a specific quality but whose potentials have not been exhausted. Especially vacancies allow for a creative, new and radical exploration of an architectural and conceptual reorientation. Here, the single-storey fire station in Hanover’s Calenberger Neustadt district with its large vehicle hall and tall hose tower was selected for a case study. The hall will be converted, vertically extended and integrated with the hose tower to create a new utilisation concept with added value for the entire neighbourhood. A coherent architectural concept had to be developed for this mix of residential and public uses.
marleen hahn, serafin lindau, anna marte, luka oszwald, justus smolnik, charlotta weniger Betreuung: Prof. Hilde Léon, Thomas Fischnaller, Hannes Hölscher, Sabrina Schreiber, Moritz Walter Stadt Raum Gestaltung
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Anna Marte, Charlotta Weniger
Marleen Hahn, Justus Smolnik
Serafin Lindau, Luca Oszwald
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post-postscheckamt
transformation einer grossstruktur Das Post-
scheckamt, ein 1974 erbauter Stadtbaustein in der Innenstadt Hannovers, soll abgerissen werden. Ausgehend von dem allgemeinen Erhalt und der Transformation großmaßstäblicher Bauten der 1970/80er Jahre, macht die Arbeit einen konkreten Vorschlag für die (architektonische) Zukunft des Postscheckamtes. Die Problematik im Umgang mit Großstrukturen beginnt mit dem Thema Erdgeschoss. Während in den ursprünglichen Planungen das Erdgeschoss ausschließlich als ein weiterer Grundriss verstanden wurde, muss er heute als großmaßstäblicher Schwellenraum gedacht werden, der stets zwischen Stadt und oberem Geschoss vermittelt. Dabei wird der Sockel zu einer horizontalen Landschaft, auf dem sich der typical plan in die Vertikale entwickelt. Raumhöhen und Topografie variieren und unterstreichen dabei den Kontrast zu den Geschossen darüber.
post-postscheckamt – transformation of a big building The Postscheckamt – a large-scale structure from the 1970s in Hanover’s city center – is about to be demolished. Conjecturing the potential of transformation, particularly that of large-scale buildings from the 1970s/80s, the project aims to propose an architectural future for the existing building stock other than that of outdated destruction. By reimagining the ground floor as a public space able to mediate between city and upper floors, the issue of harsh boundaries is tackled. The plinth becomes a soft threshold. Variations of ceiling height, topography and program introduce a lively contrast and become part of the urban context to finally overcome the previously isolated location.
lea frenz
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Masterthesis Prüfende: Prof. Hilde Léon, Prof. Andreas Quednau Stadt Raum Gestaltung
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Ladencafé
Eingang Wohnen
Eingang Wohnen
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Café Co-Working
Eingang Wohnen
Ladencafé
Anlieferung
Mensa
Forum Eingang Wohnen
Eingang Wohnen
Bibliothek
Eingang Wohnen
Spielplatz
Sport Center
Seminarräume
Kiosk
Theater
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institut für entwerfen und konstruieren
iek Baukonstruktion und Entwerfen Prof. Michael Schumacher Gebäudetechnik Prof. Dr. Dirk Bohne Tragwerke Prof. Alexander Furche
opernpark frankfurt > SEITE 60
office+x
neptuncenter rostock
weser triathlon
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opernpark frankfurt
ein neues opernhaus am main Im Rahmen meiner
Masterthesis habe ich mich mit dem neuen Opernhaus für Frankfurt/Main beschäftigt. Da ich selbst in Orchestern gespielt habe, war der Entwurf einer neuen Art von Opernhaus beziehungsweise Kulturstätte für mich eine Herzensangelegenheit: weg von der klassisch elitären Idee der Oper hin zu einer modernen, urbanen Variante. Der Opernpark vereint verschiedene Kulturstätten an einem Ort und schafft durch ein bindendes Element eine Ensembleoder gar Quartierwirkung. Gleichzeitig kann durch das umlaufende Raster jeder Teil des Komplexes als Bühne mit verschiedensten Atmosphären umfunktioniert werden. Dadurch kann der Opernpark an sich als eine große Bühne verstanden werden.
opernpark frankfurt – opera-house frankfurt During my master’s thesis, I worked on the new opera house for Frankfurt. Having played a lot in orchestras myself, it was very important to me to create a new type of opera house/cultural venue: moving away from the classic elitist idea towards a modern, urban variant. The “Opera Park” unites various cultural venues in one place and creates an ensemble/neighbourhood effect through a connecting element. At the same time, every part of the complex can be converted into a stage with a wide variety of atmospheres thanks to the surrounding grid. As a result, the “Opera Park” itself can be seen as a large stage.
alexander frisch Masterthesis Prüfende: Prof. Michael Schumacher, Prof. Tim Rieniets Baukonstruktion und Entwerfen
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office+x
erweiterung der emschergenossenschaft in essen
Als Wasserwirtschaftsunternehmen hat die Emschergenossenschaft eine Geschichte von mehr als 120 Jahren und musste sich immer neuen technologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Anforderungen stellen. Im Verlauf der Unternehmenshistorie hat sich die Art des Arbeitens verändert und wird auch in Zukunft einen stetigen Wandel erfahren. Dies erfordert flexible Arbeitsräume, die auf den Wandel des Büros als Ort des kreativen Austausches reagieren können. Um dieser Entwicklung im Bestandskomplex gerecht zu werden, schließt das „Office+X“ nicht nur die Bau lücke, sondern verbindet die vorhandenen Gebäudeteile in einer verzahnten, räumlich flexiblen Struktur und schafft so neue formelle und informelle Möglichkeitsräume: eine flexible Arbeitslandschaft als räumliche Basis für unerwartete Begegnungen und kreative Ideen.
office+x – extension for the emscher genossenschaft essen Throughout its more than 120-year history as a water management company, the Emschergenossenschaft has repeatedly faced up to new technological, economic and social challenges. During this time, the modes of work have changed and will continue to undergo constant change especially today. This requires flexible workspaces which must be able to adapt to the evolution of the office as such into a place of creative exchange. To ensure that the requirements of this evolution are met in the existing complex, “Office+X” does not only fill the gap site. It rather connects the existing buildings in an interlaced and spatially flexible structure. It thus generates new formal and informal spaces of possibilities and a flexible working environment as a spatial base for unexpected encounters and creative ideas.
max passgang Bachelorthesis Prüfende: Prof. Michael Schumacher, Alexander Frisch, Maximilian Pape Baukonstruktion und Entwerfen
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DACH GAR TEN
KITA
3.OG
2.OG
GAR TEN 2.OG HOFGARTEN 1.OG
STRAßE Zugang D EG Zugang E EG
ZUGANG ARBEITEN
ZUFAHRT -1
ZUGANG MOZARTSTRAßE + MARKTPLATZ
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neptuncenter rostock
neptun statt nix tun
Die ehemalige Werfthalle der Neptun-Werft Rostock wurde nach ihrer Stilllegung durch den Einbau einer Ladenpassage einer ersten Nutzungsänderung unterzogen. Um die untergenutzten Bereiche des Komplexes zu optimieren, wird hier ein Sportzentrum für Anwohnende, Hochschulen sowie Touristinnen und Touristen integriert. Das Konzept greift möglichst gering in den Bestand ein und ergänzt diesen durch öffentliche und private Bereiche. Angeboten werden offene Sportflächen und Studios in den Hallen sowie Außen- und Wassersportflächen. Die Halle besteht aus einem System aneinandergereihter Stahlrahmen mit Fachwerkriegeln. An diese wird in der kleineren Halle eine Indoor-Tartanlaufbahn auf einer Stahlunterkonstruktion gehängt. Oberhalb des Einkaufszentrums der großen Halle wird eine zweite Stahlbetondecke eingezogen, deren Konstruktion an die vorhandenen Stahlbetonstützen anschließt. neptun center rostock The former shipyard hall of Neptun Werft Rostock was subjected to an initial change of use after decommissioning, involving the installation of a shopping arcade. In order to optimise the underused areas, a sports centre for local residents, universities and tourists is integrated. The concept interferes with the existing building as little as possible and supplements it with public and private zones. Open sports areas and studios are offered in the halls along with outdoor and water sports areas. The hall consists of a system of steel frames with trusses. In the smaller hall, a running track is suspended from this support system as a steel substructure. Above the shopping centre in the larger hall, a second reinforced concrete ceiling is added, which connects to the existing reinforced concrete columns.
josephin meseck, lou-philine neumann Betreuung: Prof. Alexander Furche, Jaouad El Aasmi, Christoph Rüther Tragwerke
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weser triathlon
arbeiten / wohnen / e rholen in hameln Drei Bestandsob-
jekte im Hafenquartier der Stadt Hameln – allesamt zur Ingenieurbaukunst zählend, in die Jahre gekommen, in ihrem ursprünglichen Zweck eindeutig belegt – werden für zukünftige Nutzungen neu programmiert. Eisenbahnbrücke: FLUSSBAD UND FREIZEITZENTRUM. Die Wiederbelebung der historischen Bade- und Wassersportkultur. Ein Begegnungsort für Hamelnerinnen und Hamelner, Touristinnen und Touristen. Getreidesilo: KUNSTSILO. Durch Subtrahieren und Addieren von Volumina entsteht ein Baukörper, der als Museum für Moderne Kunst, aber auch als Ort für kulturellen Austausch und Weiterbildung konzipiert ist. Gasometer: THEATER VERTIKALE. Erweiterung Theater Hameln. Durch behutsames Einsetzen in den Bestand entsteht ein Theater, geprägt durch die Vertikalität der Vergangenheit, mit besonderer Bühnentechnik und einzigartigem Saal. weser triathlon Three existing buildings in the harbour district of the City of Hameln – all of them ranking among the art of engineering, getting on in years and clearly designated for their original purpose – are being reprogrammed for future use: Railway bridge: RIVER POOL AND RECREATIONAL CENTRE – Revival of the historical bathing and water sports culture. A meeting place for residents and tourists. Grain silo: ART SILO. By subtracting and adding volumes, a structure is created that is conceived as a museum for modern art, but also as a place for cultural exchange and further education. Gasometer: THEATER VERTIKALE – Extension of the Hameln Theatre. By carefully inserting the volume into the existing building, a theatre is created that is characterised by the verticality of the past, with special stage technology and a unique auditorium.
janika lea stephan, randa harani, kim chantal flottmann Betreuung: Prof. Alexander Furche, Martin Kersting, Christoph Rüther Tragwerke
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Ausstellungsgalerien Restaurant/ Café/Shop
Silokern: Vertikales Raumerleben Erschließungsriegel
Exhibition/ Workshop
Ausstellung
Innenhof
Kunstwerk/ Dachspiel
Ateliers/ Werkstätten
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institut für entwerfen und städtebau
ies Regionales Bauen und Siedlungsplanung Prof. Jörg Schröder Städtebauliches Entwerfen Prof. Andreas Quednau Stadt- und Raumentwicklung Prof. Tim Rieniets
metropolitan connectors
back to the future
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un/konventionelle typen in einer durchschnittlichen stadt > SEITE 74
porous border
blockbuster
was wäre wenn?
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metropolitan connectors
Die Serra de Collserola ist Barcelonas Bergsilhouette gegenüber der Küstenlinie. Da sich Barcelona bereits in metropolitaner Dimension bis zum Tal von Vallés ausdehnt und weiter dynamisch wächst, muss nachhaltige Mobilität mit dem Fokus auf kleinere Orte neu gedacht werden. Mobilitätsinnovation soll mit neuen Arbeits- und Lebensmodellen, Freizeit und Kultur verknüpft werden. In diesem Sinne könnte die Hypothese einer Tramlinie um Collserola nicht nur Pole der Metropolregion verbinden. Sie kann für Ortschaften entlang der Linie neue Modelle urbaner Zukunft aufzeigen, die auf entsprechenden Mobilitätsknotenpunkten und der Funktion als Tor zu Collserola gründet. Daher stellt das Testprojekt zur Intensivierung des Stadtzentrums El Papiol eine neue soziale, wirtschaftliche und kulturelle Rolle von kleinen Stadtzentren zur Debatte. metropolitan connectors The Serra de Collserola is Barcelona’s mountain silhouette opposite the coastline. As Barcelona has already expanded to a metropolitan scale, as far as the Vallés valley, and continues to grow dynamically, sustainable mobility needs to be combined with a novel focus on minor centres. Mobility innovation is to be linked to new models of working and living, leisure and culture. In this sense, the hypothesis of a tramline around Collserola could not only connect poles of the metropolitan region but also small towns along the line, thus indicating a vision of urban future based on new mobility hubs and a role as gateway to Collserola. Thus, the test project for the intensification of the El Papiol town centre promotes a new social, economic and cultural role of small town centres in general.
michel grändorf Betreuung: Prof. Jörg Schröder, Alissa Diesch Regionales Bauen und Siedlungsplanung
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Öffentliche Räume im Ortszentrum El Papiol.
Ortszentrum El Papiol als Eingang zur Serra de Collserola.
Serra de Collserola, in der Mitte des Großraums Barcelona.
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back to the future
cityring hannover Eine
Vorreiterposition Hannovers in Bezug auf Stadtplanung ist heute kaum noch spürbar, und doch galt Hannover als die deutsche Stadt, die außergewöhnlich schnell und zukunftsweisend den Wiederaufbau in Angriff nahm. Die Masterarbeit zeigt auf, dass Hannover zunächst klare Strategien braucht, um sich als Stadt neu zu definieren und zu positionieren. Ziel des Nachkriegsaufbaus war eine autogerechte Stadt, die heute längst nicht mehr als erstrebenswert angesehen wird. Dennoch haben die damals gesetzten Strukturen, vor allem der Cityring, die Stadt nachhaltig geprägt. Wie kann der Cityring, an seine damalige Bedeutung als Fortschritt anknüpfend, in einen Möglichkeitsraum transformiert werden? Welche Rolle können dafür Interventionen spielen, die ein optimales Reizvolumen hervorrufen und Komplexität und Lesbarkeit erzeugen?
back to the future – cityring hanover Hanover's pioneering position in terms of urban planning is hardly noticeable today. After all, Hanover was considered to be the German city that tackled reconstruction exceptionally quickly and in a forward-looking manner. The project points out that Hanover first needs new strategies to redefine and reposition itself. At that time, the focus was on the car-friendly city, which can no longer be considered desirable today. Nevertheless, the structures set up in Hanover back then, especially the Cityring, have left a lasting mark on the city. How can the Cityring be transformed into a space of possibilities for the city of tomorrow, building on its significance as progress at the time? What role can interventions play that create an optimal stimulus volume and generate complexity and legibility?
josephine arfsten, laura baden Masterthesis Prüfende: Prof. Jörg Schröder, Prof. Dr. Margitta Buchert Regionales Bauen und Siedlungsplanung
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un/konventionelle typen in einer durchschnittlichen stadt
Hannover wird gern „Durchschnittlichkeit“ nachgesagt. Trotz wiederholter Bemühungen dieser zu entfliehen, scheint sich eine gewisse Identitätslosigkeit zu halten. Dabei ist ein durchschnittlicher Charakter durchaus vielversprechend: Er befreit von jeglichen Erwartungen, bedient keine Dogmen oder Stile. Eine durchschnittliche Stadt setzt sich aus voneinander abweichenden Orten zusammen und wird nicht durch eine übergeordnete Idee geprägt. Die Gebäude sind einfach und entwickeln ihre formale Gestalt aus dem Wesentlichen. Der Entwurf dreier Gebäude in Hannover, nahe der Glocksee, loten am Beispiel der Typologien Wohn-, Büro- und Warenhaus die architektonischen Qualitäten des Durchschnitts und, räumlich zueinander in Beziehung gesetzt, das Verhältnis von Autonomie und Kontextualität aus – nicht spektakulär, gewinnt das Subtile an Bedeutung.
un/conventional characters in a mediocre city Hanover is often associated with “mediocrity”. Despite efforts to evade this, the lack of character prevails. Yet, a mediocre identity can be promising: it frees from any expectations, does not serves any dogmas or styles. Rather, a mediocre city consists of various spaces and is not characterised by one absolute idea. Its basic buildings factor out frills and purely give form to the necessary. The proposal for three buildings in Hanover, near the Glocksee, explores the architectural qualities of mediocrity exemplary for the typologies of apartment, office and commercial building. Set in relation on site, it further explores a field between autonomy and contextuality. Instead of the spectacular, the subtle regains importance. The design claims that things need to be truly conventional to be radical once again.
amelie bimberg Masterthesis Prüfende: Prof. Andreas Quednau, Gastprofessor Bernd Schmutz Städtebauliches Entwerfen
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porous border
revitalisierung der koshikiinseln Physische Grenzen schei-
nen in Zeiten der Globalisierung und Digitalisierung an Bedeutung zu verlieren. Andererseits versucht sich eine wachsende Anzahl an Gebieten aus bestehenden Staatsverbänden wie der EU abzukoppeln. In Nordirland wurden nach gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Protestanten und Katholiken 1969 sogenannte „Friedenslinien“ als physische Grenzen errichtet, die den Alltag der Menschen und die Städte bis heute prägen. Das Projekt zeigt am Beispiel der Stadt Belfast, wie durch den Aufbau eines Handelsnetzwerks in den Borderscapes eine Annäherung der verfeindeten Gruppen auf beiden Seiten möglich ist, die Grenzen durchlässig werden und von einem trennenden zu einem verbindenden Element werden können. porous border Physical borders, in the age of globalisation, do no longer seem to accord with reality. However, political developments over the past years result in a growing number of regions, belonging to existing states or federations, seeking independence (Brexit, Scotland etc.). In Northern Ireland, after violent clashes between Protestants and Catholics in 1969, so-called “peace lines” were built as physical borders, shaping everyday life and the cities to the present day. Taking Belfast as an example, the project demonstrates how “borderscapes” on both sides could be used to achieve reconciliation of the two hostile groups by creating opportunities for trade relations. Thus, the borders could become porous and “borderscapes” might become elements of unification rather than of division.
morgane a. martin-alonzo Masterthesis Prüfende: Prof. Andreas Quednau, Gastprofessor Bernd Schmutz Städtebauliches Entwerfen
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F -X C h a n ge
F -X C h a n ge
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blockbuster
Wohl kaum ein anderer städtebaulicher Typus hat eine so wechselvolle und emotional aufgeladene Geschichte wie der Blockrand. Aber erfüllt der Blockrand noch die Bedürfnisse der Stadt des 21. Jahrhunderts? Anhand der ausführlichen Analyse einer Blockrandbebauung in Berlin-Kreuzberg entwickelt das Projekt eine radikale Antwort auf diese Frage: Gerade die bauliche Schließung der aufgelösten Bestandsstruktur erfüllt durch die Förderung offener und gemeinschaftlicher Räume die heutigen Ansprüche. Die punktuelle Ergänzung des Bestands strukturiert das Gebiet, definiert und zoniert Freiräume und generiert zusätzlichen Wohnraum. In den geschützten Innenhöfen, die zuvor zu großen Teilen dem ruhenden Verkehr vorbehalten waren, entstehen Begegnungsräume, die von öffentlich, gewerblich und nachbarschaftlich genutzten Erdgeschossen belebt werden. blockbuster Hardly any other type of urban structure has such a varied and emotionally charged history as the perimeter development. But does this typology meet the needs of the 21st-century city? Based on the detailed study of a perimeter development in Berlin's Kreuzberg district, the project “Blockbuster” develops a radical answer to this question: it is precisely the closure of the existing dissolved structure in the planning area that meets today's demands by promoting open and communal spaces. The selective additions to the existing area create more structure, define open spaces and generate additional housing. The now protected courtyards, which were previously mainly used for stationary traffic, become spaces of encounter, enlivened by ground floors used for public, commercial and neighbourhood purposes.
kaya liffler, emil lill Betreuung: Prof. Tim Rieniets, Carolin Kuhn, Lena Lauermann, Dr. Joachim Rosenberger, Julia Theis Stadt- und Raumentwicklung
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was wäre wenn?
Das Projekt „was wäre wenn?“ überträgt die Prinzipien, die Auguste Perret beim Wiederaufbau von Le Havre angewendet hat, auf die Innenstadt Hannovers. Die Studierenden machen eine Zeitreise in das vom Zweiten Weltkrieg zerstörte Hannover und stellen sich die Frage, wie eine nach anderen Prinzipien errichtete Innenstadt aussehen könnte: Was war, bevor die Stadt zerstört wurde? Wie sah Hannover nach dem Krieg aus? Wie wurde es wiederaufgebaut? Was hätte sein können, wenn man beim Wiederaufbau andere Ziele verfolgt hätte? Das Projekt zeigt ein Szenario, in dem Hannover auf Grundlage heutiger Erkenntnisse und einem aktuellen Verständnis von Gesellschaft und Stadt errichtet wird. In Anlehnung an Perrets Ansatz soll das neue Hannover zwar einen Dialog mit der Geschichte eingehen, jedoch in die Architektur des 21. Jahrhunderts übersetzt werden. what if? The project “what if?” transfers the principles that Auguste Perret applied to the reconstruction of Le Havre to Hanover's city centre. The students take a journey back to the time after the Second World War when Hanover was destroyed. They ask themselves what the city rebuilt according to other principles might look like today: what existed before Hanover was destroyed? What did the city look like after the war? How was Hanover actually rebuilt? What might have been if other principles had been pursued during the reconstruction? The project shows a scenario in which the destroyed Hanover is rebuilt with today's knowledge and understanding of society and urbanism. Following Perret's principles, the new Hanover will enter into a dialogue with history, while being translated into the architecture of the 21st century.
tom knopf, charlotte schwarz Betreuung: Prof. Tim Rieniets, Carolin Kuhn, Lena Lauermann, Dr. Joachim Rosenberger Stadt- und Raumentwicklung
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institut für geschichte und theorie der architektur
igt Architektur und Kunst 20. / 21. Jahrhundert Prof. Dr. Margitta Buchert Bau- und Stadtbaugeschichte Prof. Dr. Markus Jager
prototype paris périphérique > SEITE 84
erleben von holz-architektur
bremer haus
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aufmass des herrenhäuser bibliothekspavillons > SEITE 90
prototype paris périphérique
Die zunehmende Urbanisierung von Raum und Gesellschaft führt zu einer kontinuierlichen Aufhebung des Stadt-Land-Gegensatzes und einer weitgehenden räumlichen Homogenisierung. In den Agglomerationen sind jedoch auch dialektische Kontraste zwischen den urbanen und peripheren Räumen entstanden – exemplarisch hierfür stehen dem dichten, multiprogrammatischen Haussmannschen Paris die überwiegend monofunktionalen Strukturen der Banlieues gegenüber. Die Untersuchung peripherer Konfigurationen wie der Plaine Saint-Denis zeigt ein fragiles urbanes Netzwerk auf, das in seiner Diffusität und der Parallelität verschiedenster Programme und morphologischer und architektonischer Typologien eigene vielschichtige räumliche Charaktere aufweist. Diese bilden eine spannungsgeladene Collage, in der sich die Formen, Texturen und Akteure gegenseitig auszustechen scheinen und dennoch koexistieren. Das Bild der Peripherie zeugt von den rasanten Prozessen der Industrialisierung und Urbanisierung Europas. Das in seiner Gesamtheit ungeplante Artefakt aus sich ständig ändernden Nutzungen und Anforderungen steht stellvertretend für eine Vielzahl von Räumen in Europa; diese selten genauer definierten Stadtkonfigurationen verbindet überwiegend ihre dienende Funktion im räumlichen System. Aus dieser Funktion resultieren neben den großen Ansammlungen der Produktion und Infrastruktur insbesondere Strukturen des Alltags. In dieser Hinsicht erweist sich das Werk des französischen Philosophen Henri Lefebvre zum Alltagsleben, aber auch zur Produktion des Raumes als hilfreiches Konstrukt für das Verständnis und die Entwicklung peripherer Räume. Zugleich appellieren die Forderungen des urbanen Versprechens und des Rechts auf die Stadt fortlaufend daran, dass das periphere Artefakt eines Ausbaus der urbanen Strukturen bedarf, um dem zunehmenden Grad der Urbanisierung der gesamten Gesellschaft gerecht zu werden.1 Inzwischen sorgen die Deindustrialisierung und das soziokulturelle Scheitern vieler moderner Grands Ensembles für einen drastischen Wandel der Pariser Banlieues, der allerdings das immense Potenzial der diffusen Stadt-
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konfigurationen beziehungsweise -landschaften bislang verspielt, da Differenzen lediglich abgebaut und nicht gefördert werden. Bereits während der Hochphase der Modernisierung forderte Henri Lefebvre, dass Gebäude „multifunktional“ beziehungsweise „transfunktional“ gestaltet werden sollten, um neue Formen des städtischen Kontaktes und der Geselligkeit zu fördern.2 Um dies zu ermöglichen, schienen größere Komplexe zunächst die logische Konsequenz zu sein. So inspirierte den französischen Philosophen beispielsweise das Werk „New Babylon“ des niederländischen Malers und Bildhauers Constant Nieuwenhuys mit seiner Struktur zwischen Wohnkomplex und Stadt, „das seiner Ansicht nach die öffentlich-privaten Dichotomien“3 aufbreche – gleichzeitig kritisierte er jedoch die realisierten Grands Ensembles wegen ihrer Größe und Anonymität. Ein multifunktionales Gebäude muss also eher als Stadtbaustein verstanden werden, der sich in den städtischen Bestand einfügt, als Erprobungsraum fungiert und allen Bewohnern Zugang zu sämtlichen urbanen Ressourcen gewährt. Dieser Stadtbaustein entspricht der Kategorie des Hauses von Alison und Peter Smithson und ermöglicht so die Wahrung einer humanen Maßstäblichkeit im Kanon Haus, Straße, Bezirk und Stadt.4 Diese Kategorien etablieren idealerweise stimmige Einflussradien von alltagsweltlichen Elementen, denn nur wenn beispielsweise die notwendigsten Funktionen in einem dichten Netzwerk vorhanden sind, kann die Stadt, der Bezirk oder gar die Straße zu einer Erleichterung des Alltagslebens führen. Lefebvre fordert diese Erleichterung wiederkehrend in seinen Werken zur Urbanisierung und Produktion des Raumes ein und sieht in der (urbanen) Stadt das räumliche Milieu der menschlichen Aktivität, in dem Arbeit, Öffentlichkeit, Privatleben und Freizeit vereint werden. Er weist zudem darauf hin, dass dieses kollektive Œuvre sozialgerecht gestaltet sein müsse, damit der Alltag zukünftig nicht weiter lediglich auf einem Teil der Gesellschaft laste.5 Um den beschriebenen Anforderungen gerecht zu werden, bedarf ein multifunktionaler Stadtbaustein der Eingliederung in ein Geflecht aus Urbanität. Diese Setzung in das Gesamtensemble der Stadt – dem laut
Lefebvre vielfältigen, aber einheitlichen gesellschaftlichen Œuvre – gründet auf der Akzeptanz und Stärkung der Potenziale des räumlichen Bestandes. Sie bedeutet in der durchschnittlichen Gestalt des Untersuchungsraumes jedoch auch, dass der als Prototyp gedachte Baustein das Außergewöhnliche im Gewöhnlichen sucht und verdeutlicht. Die Etablierung des Prototyps als außergewöhnliches Element geht dabei weit über das ästhetische Moment hinaus: Laut Lefebvre liegt die Stärke des urbanen Raumes insbesondere in der Chance des gesellschaftlichen Diskurses und der Möglichkeit der Spontanität. Dabei bieten urbane Elemente, die mit dem Gewöhnlichen brechen, immer wieder das Erproben neuer Formen des Zusammenlebens oder auch nur die „Flucht“ vor den reduktiven Kategorisierungen der monotonen Routine.6 Insgesamt ist die Arbeit als Gegenmodell zu dem aktuellen Wandel zu begreifen und stellt dabei einen zweiphasigen Prozess dar, der aus der Untersuchung räumlich spezifischer Charakteristika einer ausgewählten Stadtkonfiguration heraus prototypische Entwurfsmethodiken formuliert, die durch ihre Architekturen ein feinmaschigeres und stabileres urbanes Netz der Peripherie zum Ziel haben. Das Zusammenwirken der diskursiven Untersuchung der Plaine Saint-Denis im Norden von Paris und der Prinzipiendefinition stellt eine Methode dar, die prototypische und unabhängige Entwicklungen peripherer Räume ermöglicht, dabei einen spezifischen Raum ins Zentrum rückt und diesen aus seiner Geschichte und Vielschichtigkeit heraus weiterdenkt. Darüber hinaus schafft der durch die Arbeit etablierte Begriff der Extramuropolis eine räumliche Definition der Pariser – wenn nicht gar französischen – Banlieues, die diese wertschätzt und sie der Kernstadt als eigenständige Raumkonfigurationen gegenüberstellt.
prototype paris périphérique Peripheral configurations such as the Plaine Saint-Denis reveal a fragile urban network that, in its diffuseness and parallelism of diverse programs as well as morphological and architectural typologies, has its own multi-layered spatial characters. This unplanned artefact of constantly changing uses and demands is representative of a
multitude of spaces in Europe; these rarely more precisely defined urban configurations are predominantly united by their serving function in the spatial system. In this respect, Henri Lefebvre’s writings on everyday life, but also on the production of space, prove to be a helpful construct for understanding and developing peripheral spaces. In the meantime, the deindustrialisation is causing a change in the banlieues, enabling the strengthening of the everyday life order in Lefebvre’s sense and thus a broader access to urban fabric. Building on the potentials of this change, the work represents a two-phase process that, from the understanding and formulation of spatially specific characteristics of a selected urban configuration, formulates prototype design methodologies that, through their architectures, aim at a more finely woven and more stable urban network.
Collage der Extramuropolis
Raumsituationen der Entfaltung
1 Vgl. Schmid, Christian: „Planetary Urbanization. Henri Lefebvre und das Recht auf die Stadt“. In: ARCH+. Ausgabe 223, 2016 2 Vgl. McLeod, Mary: „Henri Lefebvre’s Critique of Everyday Life. An Introduction“. In: Berke, Deborah/Harris, Steven: Architecture of the Everyday. New York 1997, S. 24f. 3 Ebenda, S. 21 4 Vgl. Schregenberger, Thomas: „Das As-Found-Prinzip“. In: ARCH+. Ausgabe 180, 2006 5 Vgl. Lefebvre, Henri: „The Everyday and Everydayness“. In: Berke, Deborah/Harris, Steven: Architecture of the Everyday. New York 1997, S. 36f. 6 Vgl. Anm. 2, S. 24
pierre martin Masterthesis Prüfende: Prof. Dr. Margitta Buchert, Prof. Bernd Schmutz (IEG) Architektur und Kunst 20. / 21. Jahrhundert
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erleben von holz-architektur
„Man riecht das Harz, bevor man das Holz sieht. Der Geruch reicht über die Straße, durch Regen und Verkehr. Es riecht wie frisch geschnittene Fichte und Wald, wie Weihnachten, wie Papas Werkstatt.“1 Materialität ist ein wichtiger Bestandteil der Architektur. Nicht nur in konstruktiver und bauphysikalischer Hinsicht, sondern gleichermaßen in Bezug auf Haptik und Raumgefühl. Mit dem Material Holz wird eine lange Tradition und regionale Geschichte verbunden. Romantisch, lebendig und emotional vermittelt es Naturverbundenheit ebenso wie Nostalgie.2 Im Zuge des freien Projekts „On tour“ habe ich mich mit dem Raumerleben durch Informationsaufnahme über die Sinne sowie Wahrnehmungsprozessen und dem Raumgefühl von Holz-Architekturen beschäftigt. Worin besteht der Einfluss der Holz-Architektur auf die Wahrnehmung und welche Atmosphären werden bei unterschiedlichem Materialeinsatz erzeugt? Nachhaltigkeit im Baustoff Holz Der Wald ist Materiallieferant, Lebensspender sowie entscheidender Klimafaktor und erzeugt einen idealen Kreislaufwerkstoff in Bezug auf Wieder- und Weiterverwertung. Holz ist nachwachsende Solarenergie, Kohlenstoffspeicher, Energieträger und Werkstoff. Durch seine gerichtete Zellstruktur hat es ein geringes Gewicht, ist nachgiebig und somit leicht bearbeitbar.3 In Zeiten der Klimakrise ist die Bedeutung von Nachhaltigkeit allgemein bekannt. Architektur ist immer Ausdruck ihrer Zeit. Gebäude sind nicht nur langlebig, wenn sie solide sind, sondern vielmehr auch, wenn sie geliebt werden – als praktische, geräumige Gebäude, die überraschen und erfreuen und „einen positiven Teil im Leben der Menschen bilden, [...] die mehr sind als wissenschaftliche Konstruktionen“.4 Langfristig muss eine Änderung des Lebensstils erreicht werden. Gebaute Strukturen haben dabei einen großen Einfluss. Durch ihre Präsenz kann Architektur als Vermittlerin wirken und eine veränderte Einstellung der Menschen gegenüber der Natur und ihren Ressourcen bewirken. Eine „Reduktion des Konsums bedeutet [jedoch] nicht notwendigerweise eine Reduk-
86
tion der Qualität“.5 Es geht darum, Räume zu schaffen, die mit den Menschen auf einem intuitiven Level kommunizieren können. Es geht um eine verständliche Architektur, die durch Materialität, Qualität, Licht und Farbe die Sinne anspricht und eine körperliche Antwort anregt – die so in einen Dialog mit der Natur tritt.6 Grundlagen des Wahrnehmens Der komplexe Prozess des Wahrnehmens von Architektur setzt sich aus einer Kommunikation zwischen Sendenden und Empfangenden zusammen. Während die Architektur multiple Nachrichten aussendet, werden diese Informationen subjektiv über die Sinnesorgane jedes Menschen aufgenommen und gefiltert im Gehirn verarbeitet.7 Bereits bekannte oder geordnete Informationen sind redundant, haben einen geringeren Gehalt und können somit einfacher und umfangreicher aufgenommen werden als unbekannte. Ausschließlich neue Informationen sind maximal originell und beeinflussen das Verhalten des Menschen größtmöglich.8 Architektur ist untrennbar mit ihrer Umgebung verbunden. Ihre Beziehung wird durch Anpassung, Kontrast oder Konfrontation ausgedrückt. Je größer Originalität und somit Kontrast sind, desto größer der Einfluss auf die Wahrnehmung, die durch das Abheben von einem Hintergrund möglich wird.9 Das Erleben eines Raumes hängt überdies von seiner Struktur und der Beziehung zu den Wahrnehmenden ab. Je geordneter die Struktur, desto einfacher ist der Raum zu erfassen. Sein Charakter richtet sich nach den ihn begrenzenden Elementen, ihrer Form, Größe, Proportion sowie der Art der Organisation der Elemente, die für die Ordnung des Raums in Zonen verantwortlich sind. Im Zentrum des erlebten Raums stehen die Menschen mit ihren kulturell variierenden, persönlichen Zonen. Es sind Überschneidungen dieser Zonen mit denen des Raums möglich, durch die subjektive Wahrnehmungen entstehen.10 Jede Wahrnehmung ist ein Wechselspiel gerichteter Spannungen, die durch Abweichung vom Gewöhnlichen erzeugt werden. Dabei entsteht mehr Spannung, je mehr Widersprüche es gibt und je komplexer das Ordnungssystem ist. Unter Harmonie wird hingegen eine Übereinstimmung und Ordnung aller Teile zu
einem Gleichgewicht und der Einordnung in ein höheres Ordnungssystem verstanden. Formale Beispiele sind Symmetrie, Rhythmus und Hierarchie.11 Um etwas Statisches umfassend erleben zu können, müssen Menschen sich aktiv bewegen, wodurch kinästhetische Empfindung wirksam wird. Die Dynamik will sie zu jener Bewegung ermutigen, wodurch Kräfte sichtbar gemacht werden und ein Eindruck von Tiefe entsteht.12
Abb.1: Kühnlein Architektur: Wohnhaus aus Holz, Neumarkt 2014. © Fotografie Erich Spahn, Regensburg Objektbeispiele Die vier analysierten Bauprojekte, aus denen die Ergebnisse resultieren, sind in Norwegen, Österreich und Deutschland situiert und unterscheiden sich hauptsächlich in Form, Größe und Öffentlichkeitsgrad. Bei der Wahl der Analyseobjekte war es wichtig, die Vielfältigkeit gleichermaßen im Materialeinsatz wie in den Atmosphären aufzuzeigen, sich jedoch auch mit dem Einfluss verschiedener Maßstäbe, Bauformen und Nutzungen zu befassen. Der Werkstoff Holz bildet lediglich die Grundlage, aus der – wie die Analysebeispiele zeigen – nahezu alles entstehen kann. Neben konstruktiver Vielfalt hat jede der 50 Holzarten ihren eigenen Charakter mit Unterschieden in Farbe, Helligkeit, Kontrast, Stärke der Fasern, Härte und Dichte und
bereits dadurch eine individuelle Erscheinung. Hinzu kommt „der sinnlich wahrnehmbare Werkprozess, der sich bei jeder Bearbeitung am Material zeigt.“13 Die gewählten Analyseobjekte befinden sich hauptsächlich in ländlicher Umgebung, sodass die hölzernen Fassaden die Verbindung zu ihrem Umfeld stärken. Dies kann wie im Wohnhaus aus Holz durch eine Lattung erfolgen, die Zwischenräume generiert, wodurch Natur und Bauwerk ineinandergreifen, oder durch vergrauendes Holz infolge witterungsbedingter Einflüsse (Abb.1). Auch eine zunächst verworren erscheinende hölzerne Hülle kann eine Parallele zu einer gewachsenen, natürlichen Anmutung bilden, unterstützt durch eine naturverbundene Assoziation infolge eines besonderen Schattenwurfs im Innenraum. Passt sich das Gebäude seiner Umgebung an, wird eine Ordnung hergestellt, die das Auge als harmonisch und somit beruhigend empfindet. Bedeutend für die Raumwirkung sind zudem Form, Größe, Struktur und somit Beziehung zu den Betrachtenden. Mithilfe der Tragstruktur kann der Raum in Zonen gegliedert werden, wodurch verschieden dimensionierte Rhythmen und eine harmonische Aufteilung entstehen. Zugleich implizieren diese Rhythmen eine zeitliche Abfolge und regen somit eine bestimmte Bewegungsrichtung an. Diese Dynamik besteht in der Tischlerei Mohr entlang der Ausrichtung des Raumes (Abb.2). Im Wohnhaus aus Holz wirkt diese Dynamik wesentlich sanfter und weniger spannend oder gar originell, da die raumbegrenzenden Bauteile flächiger Natur sind und ununterbrochen durchzulaufen scheinen, wodurch ein zusammenhängender, fließender Raumeindruck erzeugt wird. Die Dynamik kann durch die Texturen und Fakturen entlang der Faserrichtung unterstützt werden und zugleich die Form des Raums betonen. Unterschiedliche Materialfarben des Holzes – insbesondere seine Eigenfarbe – können mithilfe von Kontrasten durch eine Hierarchie zur Raumwirkung beitragen. Während die hellen Wände im Wohnhaus aus Holz einen flächigen Hintergrund bilden, treten Boden und Fensterrahmen in dunkleren Tönen hervor und betonen durch Rahmung der großen Öffnungen den Ausblick sowie die Beziehung von innen und
nungssystem folgt. Dies kann störend oder aufgrund der hohen Originalität umso anregender wirken und eine lebendige und freundliche Atmosphäre schaffen.
experiencing
Abb.2: Andreas Mohr Studio: Tischlerei Mohr, Andelsbuch 2015. © Fotografie Christian Grass, Dornbirn
Abb.3: Kühnlein Architektur: Wohnhaus aus Holz, Neumarkt 2014. © Fotografie Erich Spahn, Regensburg außen (Abb.3). Hierarchie ist ein Ordnungssystem, das die Wahrnehmung anleitet und somit eine beruhigte Atmosphäre schafft. Es wirkt in diesem Fall, indem es den gesamten Raum mit seinen großen, glatten, beinahe homogenen Wandflächen seiner Ordnung unterwirft. Schließlich können ruhige, harmonische Atmosphären mit gestalterischer Reduktion, zurückhaltenden Oberflächen sowie einem hohen Ordnungsgrad geschaffen werden. Dabei fügen sich die verschiedenen wahrnehmbaren Linien von Struktur, Textur und Faktur in eine höhere Ordnung – wie etwa Parallelität, Hierarchie oder Symmetrie – ein. Viele Unterschiede in Proportion, Ausrichtung, Helligkeit und Farbe erreichen hingegen ein eher unruhiges Umfeld, das – wenn vorhanden – einem sehr hohen Ord-
wooden
architecture
What influence does wooden architecture have on the perception of the observer and what different atmospheres are created by various uses of material? Wood can create calm, harmonious and relaxed atmospheres with reduced design, unobtrusive surfaces and a high degree of order. The different, perceptible lines of structure, texture and facture are subordinate to a higher order such as parallelism, hierarchy or symmetry and follow their orientation. Many differences in proportion, alignment, brightness and colour, on the other hand, produce a rather restless environment, which – if present – follows a very high system of order. Depending on the socio-psychological background of the observer, this can be disturbing or, due to the high level of originality, all the more interesting and create a lively and pleasant atmosphere. 1 Bigalke, Silke (15.01.15): Architektur in Schweden. Baumlanges Holzhaus. https://www.sueddeutsche.de/stil/architekturin-schweden-baumlanges-holzhaus-1.2281830, 14.11.20 2 Affentranger, Christoph: Neue Holzarchitektur in Skandinavien. Basel 1997, S. 8ff. 3 Kaufmann, Hans/Wolferstetter, David (Hg.): Bauen mit Holz. Wege in die Zukunft. München 2016, S. 14ff. 4 Lee, Sang: Aesthetics of sustainable architecture. Rotterdam 2011, S. 42 5 Ebenda, S. 17 6 Ebenda, S. 46ff. 7 Grütter, Jörg Kurt: Grundlagen der Architektur-Wahrnehmung, Wiesbaden: 2015, S. V ff. 8 Ebenda, S. 1–11 9 Ebenda, S. 105ff. 10 Ebenda, S. 134f., 146ff. 11 Ebenda, S. 221ff. 12 Ebenda, S. 269ff. 13 Bauhausbuch 14/Moholy-Nagy, László: Von Material zu Architektur.https://www.bauhaus-bookshelf.org/bauhausbuecher-14moholy-nagy-von-material-zu-architektur-pdf-1929.html, 4.12.20
marie gerbitz Betreuung: Prof. Dr. Margitta Buchert Architektur und Kunst 20. / 21. Jahrhundert
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bremer haus
Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Weiterbauen“ werden Bestandsbauten fachgerecht dokumentiert, analysiert und beurteilt. Auf dieser Grundlage wird im zweiten Modulteil ein Ertüchtigungs-, Umnutzungsoder Umbauvorschlag formuliert. Das untersuchte zweigeschossige Reihenhaus wurde 1867 errichtet und ist eine Variante des sogenannten „Bremer Hauses“. Dieser Bautypus entstand, da Bremen im 19. Jahrhundert einen Sonderweg bestritt und den Bau von Mietskasernen und Hinterhofbebauung verbot. Das ehemalige Zweiparteienhaus besitzt in beiden Geschossen zwei große Haupträume mit danebenliegendem Treppenhaus und rückwärtiger Küche. 1903 wurde im Hinterhof ein Klosett eingerichtet. Bis auf wenige Eingriffe wie den Ausbau des Dachgeschosses ist das Gebäude authentisch überkommen. Durch eine behutsame Sanierung soll der Fortbestand gesichert werden. bremen house In the course “Weiterbauen” (Continuing Construction), existing buildings are professionally documented, analysed and evaluated. On this basis, a proposal for retrofitting, conversion or rebuilding is formulated. The examined two-storey terraced house was built in 1867 and is a variant of the so-called “Bremen House.” This type of building originated because Bremen took a special path in the 19th century and forbade the construction of tenements and backyard buildings. The former two-apartment house has two large main rooms on both floors with an adjacent staircase and kitchen at the back. In 1903, a toilet was installed in the backyard. Except for a few interventions, such as the conversion of the attic, the building has survived authentically. The continued existence is to be ensured through careful refurbishment.
-0,85
+0,02
±0,00
-1,65
±0,00 ±0,00
±0,00
emil lill Seminar Betreuung: Prof. Dr. Markus Jager, Charlotte Hopf, Viola Stenger, Robert Huth, Gregor Janböcke, Alexandra Knapp Bau- und Stadtbaugeschichte
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-0,30
Erdgeschoss M1:50
M1:50
Hof
1,045
98
1,275
1,045
98
95
1,11
1,275
1,11
1,275
30
Küche
2,645
Esszimmer
155
155 1,03
1,42 1,42
135
17
775
1,085
7,265
185 63 1,835
1,465
1,08
1,24
995
1,465
1,08
1,24
995
365
155 775 1,295
1,465
1,08
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1,08
3,195
2,675 30
30
305
30 1,03
Wohnzimmer Büro
30
13
4,47
525
18 3,195
1,065 54
53
2,51
7,25
395 33 2,86
18
7,25
7,25 1,26 4,24 895
Zimmer
6,075
6,075
Dokumentieren und Analysieren | SS 2020 | MSc. Alexandra Knapp | Emil Lill
Dokumentieren und Analysieren | SS 2020 | MSc. Alexandra Knapp | Emil Lill GSEducationalVersion
185
13 865
155
17
2,89
165
3,275
2,015
Schlafen Bad
1,705 59
305
1,275
1,11
315
1,11
30
965
2,015
1,72 59 16
30
31 2,03
915
3,285
31 2,015
915
1,095
30
6,11
6,11 1,095
GSEducationalVersion
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aufmass des herrenhäuser bibliotheks pavillons
Im Rahmen zweier Blockveranstaltungen wurde das klassizistische Gartenmeisterhaus, welches 1817–1820 von G.L.F. Laves errichtet wurde, verformungsgerecht aufgemessen und bauforscherisch untersucht. Ergänzt wurde die Analyse durch Befunde am Objekt und Archivrecherchen. Neben den drei Nutzungsphasen (Gartenmeisterwohnung, Bibliothek und Verwaltungssitz der Herrenhäuser-Gärten) konnten sechs Bauphasen nachgewiesen werden. Die größten Veränderungen erfuhr das Gebäude im Zuge eines Wiederaufbaus nach einem Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg, bei dem der linke Flügel bis ins Kellergeschoss zerstört wurde, sowie bei einer großflächigen Sanierung im Jahr 1990. Daneben konnten unter anderem auch neue Erkenntnisse zur Konstruktion der Kuppel gewonnen werden, die in den Archivakten von Laves als „Holzwerk“ deklariert wird.
measurement of the library pavilion in herrenhausen Within the framework of two block courses, the classicist garden master’s house, which was built in 1817–20 by G.L.F. Laves, was measured true-to-deformation and examined from a building research perspective. The analysis was supplemented by archival research in addition to findings at the building. Besides the three phases of use (garden master’s residence, library and administrative headquarters of the Herrenhäuser Gardens), six construction phases were identified. The building underwent the greatest changes in the course of reconstruction after a bomb hit in World War II, which destroyed the left wing down to the basement, and in the course of extensive renovation in 1990. In addition, new insights were gained about the construction of the cupola, which is declared as “woodwork” in Laves’s archive files.
anneke burandt, jule hamann, maike henkel, stéphanie hönisch-gravel, nehir irmak, aileen stolze, tomke strömer, jan stüwe, xuejian wang, janek zindler Betreuung: Prof. Dr. Markus Jager, Alexandra Knapp Bau- und Stadtbaugeschichte
90
+11.36
Annahme: Metallkonstruktion
+8.72
Annahme: Walmdach
Annahme: Walmdach
Annahme: Holzbalkendecke
+6.635
Annahme: Holzbalkendecke
Decke abgehängt
+6.735
+6.72
Decke abgehängt
+6.65
Stuckmamor
Holzboden
+3.78 Annahme: Holzbalkendecke
+4.525
+4.16
+3.785
Annahme: Holzbalkendecke
Stuckmamor
+3.51
Decke abgehängt
Decke abgehängt
+3.275
+3.285
+3.355
Annahme: Holzbalkendecke
+2.565
Legende:
Massive Konstruktion /
Verortung:
+0.01
Fliesen
Ziegelsteingewölbe
Naturstein
-0.29
±0.00
Stuckmamor Fliesen
Naturstein
+0.025 Objekt:
Stahlbetondecke
-0.33
Herrenhäuser Bibliothekspavillon
Verputzt
Herrenhäuser Straße 4 30419 Hannover
Veranstaltung: Aufmaß des Herrenhäuser Bibliothekspavillons
Ziegelsteinboden
Natursteinplatten
-2.45
Leibniz Universität Hannover Fakultät für Architektur und Landsc Institut für Geschichte und Theorie Abteilung Bau- und Stadtbaugesch
-2.47
Bearbeiterinnen:
Jan Lukas Stüwe 3272710 Janek Zindler 3273840
H/B = 380 / 1050 (0.40m²)
91
institut für gestaltung und darstellung
igd Digitale Methoden in der Architektur Prof. Mirco Becker Mediale Architekturdarstellung Prof. Tobias Nolte Kunst und Gestaltung Prof. Anette Haas
discrete adaptational design
koralle
spatial kinematics
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design fiction
entdecken
…, wir wollen nur spielen!
> SEITE 100
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> SEITE 104
discrete adaptational design
Die Masterarbeit untersucht das architektonische Potenzial eines Bausteinmoduls, das robotergestützt platziert und durch Steckmechanismen mechanisch verriegelt wird. Die Verbindung kann sowohl Rotations- als auch Zugkräfte aufnehmen und durch die geringe Größe des Moduls (15 mm x 30 mm x 60 mm) eine Vielzahl an Formen und Volumen abbilden. Die Roboter, die die Aufgabe der Streckung und der Fortbewegung übernehmen, bestehen selbst zu Teilen aus den Modulen. Im Rahmen der Fallstudie wird das Große Foyer der Fakultät für Architektur und Landschaft genutzt, um zu untersuchen, inwieweit ein offener Mehrzweckraum durch eine anpassungsfähige Installation geformt und programmiert werden kann. Der Mensch und seine Bewegungen werden in diesem Fall zu den bestimmenden, raumformenden Parametern. discrete adaptational design The project explores the architectural potential of a construction module which is robotically placed and mechanically interlocked. The connection can absorb rotational and tensile forces. The relatively small size of the module (15mm x 30mm x 60mm) allows a wide range of shapes and volumes to be created. The climbing robot that places the construction modules is partly build of the very same elements. The case study is put into context in the foyer of the Fakultät für Architektur und Landschaft building. It demonstrates how such an open, generic space can be formed and programmed by an adaptive design system. In this example, human behaviour and ergonomic movement are the space-forming design parameters.
jascha baumgardt Masterthesis Prüfende: Prof. Mirco Becker, Prof. Tobias Nolte Digitale Methoden in der Architektur
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01 | Aufstecken mit Versatz
02 | Schieben entgegen der Hakenrichtung
03 | Die Verbindung ist auf Zug beanspruchbar
04 | Aufstecken mit Versatz
05 | Schieben entgegen der Hakenrichtung
06 | Die Verbindung ist auf Zug beanspruchbar
Boundary
Solid Block | 707 Stück
Wire Block | 707 Stück
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koralle
labor und restaurant für eine moderne küche des gärens
„Koralle“ ist ein schwimmendes Fermentation Lab. Das Ensemble aus räumlichen Zellen befindet sich in exponierter Lage auf einem See in Potsdam. Idee des Projektes war es, ein modernes Restaurant zu entwerfen, in dem die unterschiedlichsten Methoden der Fermentierung ausprobiert und verfeinert werden können. Darüber hinaus soll hier unterschiedliches Gemüse angepflanzt werden und so ein Ort entstehen, an dem Gäste und Köche gemeinsam die Speisen zubereiten können. Das Projekt sticht nicht nur durch seine Lage hervor, sondern auch durch seine Konstruktion, die aus dampfgebogenem Holz ist. Dieses tektonische System wurde mit dem Wissen um bewährte Techniken aus dem Schiffbau entwickelt. Die Außenhaut des Gebäudes besteht aus einer textilen Membran. the fermentation lab Coral is a floating fermentation lab. The ensemble of space-forming cells is located on a lake in Potsdam. The intention of the project is to create a modern restaurant where different methods of fermentation are tested and refined. The venue also includes areas for growing vegetables and offers chefs and guests the possibilities to prepare meals together. The project is not only special in terms of its prominent location but also in the applied construction, which is built of steam-bent wood. A tectonic system is thus developed that is based on tried and tested means of shipbuilding. The external skin of the building is designed as a textile membrane.
youssef daadoush Bachelorthesis Prüfende: Prof. Mirco Becker, Prof. Anette Haas Digitale Methoden in der Architektur
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spatial kinematics
Kinematische Systeme sind bei Entwürfen von Maschinen und im Produktdesign allgegenwärtig. Auch in der Architektur finden sie zunehmend Anwendung, um adaptive, dynamische Raumstrukturen zu schaffen. In „Spatial Kinematics“ haben wir uns mit den Grundlagen des Entwerfens räumlicher kinematischer Strukturen beschäftigt und geeignete Werkzeuge zum Erstellen kinematischer Modelle entwickelt. Die Arbeit von Zhengyang Ke begann zunächst mit dem Entwurf einer abstrakten freien Bewegung und setzte sich fort in der Entwicklung einer räumlichen Maschine, die diese Bewegung ausführen und dabei zahlreiche unterschiedliche Räume formen kann. Das Ergebnis ist eine kinematische Struktur mit fünf Freiheitsgraden, die, digital gesteuert, eine Vielzahl an Positionen einnehmen kann. spatial kinematics Kinematic systems are ubiquitously applied in mechanical engineering or product design and, for some time now, have found their way into architectural designs in order to create adaptive and dynamic spatial structures. In Spatial Kinematics we consider the basics of designing spatial kinematic structures and developed tools for creating and controlling such kinematic models. The Zhengyang Ke project started with the sketch of an abstract and free movement and continued with the development of a spatial machine that can perform this complex movement, while forming a variety of spaces around it. The result is a kinematic structure consisting of five degrees of freedom, which, controlled digitally, can be choreographed to adopt a wide array of postures.
zhengyang ke Betreuung: Prof. Tobias Nolte, Rangel Karaivanov Mediale Architekturdarstellung
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6. Rotationsachse 5.Freiheitsgrad
5. Rotationsachse kein Freiheitsgrad
4. Rotationsachse 4. Freiheitsgrad 3. Rotationsachse 3. Freiheitsgrad
2. Rotationsachse 2. Freiheitsgrad
1. Rotationsachse 1. Freiheitsgrad
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design fiction
eden tower Eine Utopie bedeu-
tet in der Regel die Erschaffung einer neuen Welt – weit entfernt, nicht erreichbar und zuletzt nurmehr zu einer fantastischen Idee degradiert. Dass Utopien jedoch auch aus der realen Welt heraus entstehen können, ist heutzutage nicht mehr Teil der Erzählung. Die Gestaltung der Welt reduziert sich auf die Darstellung von Idealen in Bezug auf bestimmte Aspekte des Lebens, der Gesellschaft oder der Umwelt. Angesichts der verheerenden Auswirkungen des Anthropozäns auf die Umwelt stellt der Eden Tower die endgültige Symbiose von Mensch und Technologie dar, bei der kollektives Handeln und Nachhaltigkeit der Schlüssel zum Überleben des Planeten Erde als Heimat für die Menschheit sind. Gigantische Türme erheben sich aus der verbrannten Oberfläche der Erde, unberührt von tödlichen Naturkatastrophen. eden tower Imagining Utopia usually refers to the creation of a whole new world, far from our existing world, not accessible and lately degraded to fantastic ideas not worth fighting for. But creating Utopia is much closer to the real world, the coherences are just left out of the picture. The exercise of world-building is reduced to the demonstration of ideals concerning certain aspects of life, society or the environment. In the face of the numerous devastating impacts of the Anthropocene on the environment, the Eden Tower represents the ultimate symbiosis of mankind and technology, where collective acting and sustainability are key to ensuring the survival of planet Earth as the home of humanity. Gigantic towers rise from the scorched surface of the earth, freed from the polluted environment and untouched by lethal natural disasters. edentower.wordpress.com
aaron jansen, tom knopf Betreuung: Prof. Tobias Nolte, Valentin Zellmer Mediale Architekturdarstellung
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entdecken
Das Beobachten und Zeichnen von Pflanzen war der Schwerpunkt dieser Veranstaltung, die regelmäßige Ausflüge in den Berggarten und die nahegelegenen Parkanlagen beinhaltete. Die hier vorgefundene Vegetation studierten wir gezielt mit unterschiedlichen Zeichenübungen und -techniken. Auf der Grundlage unserer intensiven Beobachtungen und der dabei entstandenen Sammlungen aus Skizzen und Studien erfanden wir neue Wachstumsverläufe und Pflanzenarten. Diese stellten wir abschließend in unterschiedlichen Medien dar. Finden, Entdecken und Studieren ermöglichte uns ein Erfinden. discovering Observing and drawing plants has been our focus in this course. For this purpose, we made excursions to the Berggarten and the nearby parks. We specifically studied the vegetation we found using various drawing exercises and techniques. Based on intensive observations and the resulting collections of sketches and studies, we invented new growth patterns and new plant species. We finally depicted these in different media. Finding, discovering and studying allowed for invention.
julie prusseit, lara runge, sophia rotermund Betreuung: Prof. Anette Haas, Edin Bajrić Kunst und Gestaltung
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…, wir wollen nur spielen!
Im Spannungsfeld zwischen Zufall und Gesetzmäßigkeit haben wir uns in diesem Modul mit der künstlerischen Transformation ausgewählter Aspekte des Spiels beschäftigt. In einzelnen Übungen haben wir nach jeweils eigenen Spielregeln Bilder und Objekte entwickelt. So entstanden beispielsweise anspruchsvolle Memo-Spiel-Varianten sowie grafische und plastische Arbeiten, deren jeweilige Komposition mit dem Spielwürfel ermittelt wurde. In einem gemeinsamen Projekt des Semesters ging es um einen zweiten elementaren Körper vieler Spiele. Wir bauten eine Kugelbahn, in der individuelle Gestaltungsideen im Rahmen eines übergeordneten Konzeptes durchgespielt wurden. …, we just want to play! In the area of tension between chance and regularity, in this module we dealt with the artistic transformation of selected aspects of playing games. In individual exercises, we developed images and objects according to specific rules of the game. For example, we created sophisticated memory game variants and graphic and sculptural works whose compositions were determined using a dice. A common project of the semester involved a second elementary body of many games. We built a marble run in which individual design ideas were played through within the framework of an overarching concept.
marsha dinse, lukas heise, leon kurmeier, sabrina lang, sally-marie martin, lou-philine neumann, pia poppinga, carolin riffel, levin rosenstock, mert saraf, leni schmitz, sonja walzik, rebekka wandt Betreuung: Prof. Anette Haas, Klaus Madlowski Kunst und Gestaltung
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institut für freiraumentwicklung
if Entwerfen urbaner Landschaften Prof. Dr. Martin Prominski Freiraumpolitik und Planungskommunikation Prof. Dr. Bettina Oppermann
kluftlandschaften > SEITE 108
viinika-liikkua
aufbruch in neue wohnwelten
platz für begegnungen
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kluftlandschaften
Der Entwurf „Kluftlandschaften“ geht von dem metaphorischen Bild einer „verletzten Landschaft“ aus und erzeugt durch die Schaffung dreier Zonen spannungs- und abwechslungsreiche Atmosphären, die sich durch räumliche Gegensätze ausbilden. Die formulierten Ziele basieren auf einer räumlichen, klimatischen und sozialen Dimension. Landschaftliche Einschnitte, wie die Schaffung von Schluchten und Kanälen, stehen im Wechselspiel mit dem Element Wasser. Grundsätzlich werden Verbindungen von innen nach außen, also zu den umliegenden Ortschaften, kreiert und diverse Möglichkeiten für die Naherholung in vielfältigen Räumen geboten. Die Hauptproblematik, die mit „Kluftlandschaften“ angegangen werden soll, sind die im Boden gebundenen Schadstoffe, die durch den Abbau freigesetzt wurden. ravine landscapes The design concept “Ravine Landscapes” is a metaphorical image of a “wounded landscape” and, by creating three zones, generates atmospheres rich in tension and variety, which are formed through spatial contrasts. Furthermore, the goal is to develop spatial, climatic and visible dimensions. Scenic incisions, such as the creation of ravines and channels, interact with the element of water. Basically, connections are made from the inside to the outside, that is to the surrounding localities, and diverse opportunities are offered for local recreation in a variety of spaces. The main problem with the “Ravine Landscapes” is the high concentration of pollutants bound in the soil, which were released through opencast mining.
luca maria willenbrock, sophie wolters Betreuung: Prof. Dr. Martin Prominski, Jan-Eric Fröhlich, David Kreis Entwerfen urbaner Landschaften
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Begrünt Solarzelle
Wegweiser Kanal 3m Tiefe
Erdkluft
Wiese
Aufforstung
Kanalmitte
Rundweg
Kanalende
Rundweg und Seitenweg
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viinikaliikkua
„Im Fluss sein“ bedeutet in Bewegung sein, sich entwickeln und verändern. Viinika-Liikkua ist ein neues Areal, das sich den Transformationsprozess zum Programm gemacht hat. Ob durch die jahreszeitliche Veränderung der Vegetation, die phasenweise Umgestaltung der Planungsabschnitte oder die Gestaltung über den Planungsabschluss hinaus: die Form einer prozesshaften Entwicklung kann in dem Quartier auf verschiedenen Ebenen erfahren werden. So führt ein Band der Bewegung durch das Areal, das die Besuchenden sinnbildlich zu individuellen Bewegungsinseln in Form von Pocket-Parks führt. Etliche Stationen halten Spielplätze, Kletterwände, Sportplätze, Skateanlagen, aber auch einfache Grünflächen bereit, die zur Bewegung einladen. Ins Finnische übersetzt bedeutet „sich bewegen“ „Liikkua“, was dem Entwurf seinen Namen verleiht. viinika-liikkua “To be in progress” means to be in motion, to develop and to change. Viinika-Liikkua is a new area that has made the transformation process its agenda. Whether through the seasonal changes in the vegetation, the phased redesign of the planning sections or the design beyond the end of the planning phase: the form of a process-based development can be experienced in the quarter on different levels. A strip of movement runs through the area, symbolically leading visitors to individual islands of movement laid out as pocket parks. A number of stations provide playgrounds, climbing walls, sports fields, skate facilities but also simple green areas that invite people to exercise. Translated into Finnish, “to move” means “Liikkua”, which gives the design its name.
sina zenke Betreuung: Prof. Dr. Martin Prominski, Jan-Eric Fröhlich, David Kreis Entwerfen urbaner Landschaften
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aufbruch in neue wohnwelten
transformation einer polizeischule in ein nachhaltiges alternativ quartier Die Geschichte
der Wennigser Mark begann vor 150 Jahren, als neun Bergleuten der Weg zu den Steinkohlegruben zu weit wurde. Sie erwarben Wiesen und Weiden von Wennigser Bauern, mit der damaligen Verpflichtung zur Selbstversorgung. Was damals als lebensnotwendig galt, ist heute ein trendiger Lebensentwurf geworden und sollte mitberücksichtigt werden. Auch nachhaltige Wohnformen werden zunehmend zentraler Bestandteil der Stadtplanung. Und so können wir heute, unter veränderten Bedingungen, auf alte Formen zurückgreifen. Die Bachelorarbeit „Aufbruch in neue Wohnwelten“ liefert ein mögliches Szenario, wie Wohnen, Leben und Arbeiten strategisch neu definiert werden können. Die Metapher des „Aufbrechens“ bezieht sich einerseits auf den Aufbruch in neue Wohnformen und andererseits auf das konkrete Durchbrechen der Betonhülle der ehemaligen Polizeischule.
departure into new living worlds – transformation of a police school into a sustainable residential area The history of the Wennigser Mark began 150 years ago when the way to the coal mines became too far for nine miners. They acquired meadows and pastures from local farmers, with the obligation to be self-sufficient. What used to be considered essential to life is now a trendy way of life. This needs to be reconsidered. Sustainable forms of living are also increasingly becoming a central component of urban planning. We should just revert to old forms in different circumstances. The Bachelor thesis “Departure into new living worlds” provides a possible scenario of how housing, living and working can be strategically redefined. The metaphor of “breaking up” refers both to the advance into new forms of living and to breaking open the concrete shell of the former police school.
frederik martin ast Bachelorthesis Prüfende: Prof. Dr. Martin Prominski, David Kreis Entwerfen urbaner Landschaften
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Lebensmittelauslage Überdachter Automat
Rad- und Gehwegsnetz Barrierefreier Umweltbildungspfad Erlebnisort Retentionsfläche Lichte, niedergelegte Bereiche dienen der Oberflächenentwässerung
Fahrradwerkstatt Verleih von Handkarren + Lastenrädern Sportfläche Öffentlicher Basketballcourt
Sammelanlage Unterstand für vorsortierten Abfall Effiziente Abholung durch Abfuhr möglich
Bushaltestelle + Fahrstuhl Wendeschleife für Pkw, Lkw und Busse Überdachte Ausfahrt der Tiefgarage Begrünte Mittelinsel + Mitfahrbänke
Hofladen + Café Gewächshaus + Ackergärten Straße nur für Lieferverkehr frei Viehweide auf Tiefgarage
Tiefgarage Stellplätze für Räder und Pkw Werkstätten Blockheizkraftwerk Smart Grid + Speicher Wasseraufbereitung
Boulebahnen Bewegungsraum Treffpunkt
Gemeinschaftshaus Werkstatt + Lagerraum Dorfmitte Markt- und Festplatz Freilichttribüne Spielplatz Treppenanlage Freilichtbühne
Wohncluster Modulhäuser Gewächshaus Ackergärten Gemeinschaftshaus
Wohncluster Doppelhäuser Temporäre Weide Gewächshaus Ackergärten Streuobstwiese Retentionsflächen Notfallanbindung Feuerwehrzufahrt
Zusätzlicher Verkehrsraum Raum für stehenden Verkehr im Anger Bewegungsraum
Privatgärten Grundstücke zur privaten Verfügung
Klimaxwald Naturnaher Wald Erholungsflächen
Rad- und Gehwegsnetz Barrierefreier Umweltbildungspfad Erlebnisort
Waldkita Bildung für nachhaltige Entwicklung Anlieger nutzen vom Friedhof
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platz für begegnungen
multidimensionale nutzungsfunktionen von stadtplätzen
auf dem prüfstand Damals wie heute erweisen sich Plätze als Bühnen des öffentlichen Lebens, die im städtischen Gefüge eine ganz besondere Funktion einnehmen: Als multifunktionale und demokratische Aufenthalts- und Begegnungsräume haben sie eine zentrale Bedeutung und werden von ihren Nutzerinnen und Nutzern (teilweise unbewusst) auf vielfältige Art und Weise genutzt. Während sie einerseits als Orte der Erholung, der Einkehr, des Austauschs und der Bewegung in innerstädtischen Räumen dienen, wird andererseits ihre freiraumpolitische Relevanz durch dort stattfindende Debatten, Versammlungen, Kundgebungen oder Demonstrationen zum Ausdruck gebracht. Zudem unterliegen sie stetigen Veränderungen. Plätze wandeln sich im Einklang mit der Gesellschaft und unterstreichen dies durch ihre Platzgestalt und -funktion. Da die Gestaltung meist stadtplanerischen Trends und Moden folgt, kann fast jeder Platz seine eigene Geschichte erzählen. Auch wenn diese in der Platzgestaltung nicht immer auf den ersten Blick sichtbar ist, kann sie, bei näherer Examination, als Ausdruck der gesellschaftlichen Verfassung angesehen werden. In ihren Wandlungen wird deutlich, dass nicht das Gebaute, sondern vielmehr die gelebte Umwelt das Platzbild auszeichnet. Durch ein zunehmend städtisches Bevölkerungswachstum und steigende Publikumsfrequenz beanspruchen Menschen Diversität sowie ansprechende und resiliente öffentliche Räume.1 Planerinnen und Planer sind dabei gefordert, öffentliche Flächen neu zu denken und den Menschen Raum für verschiedene Aktivitäten zu bieten. Dafür müssen Stadtplätze immer wieder auf den Prüfstand gestellt und das Verhalten der Nutzerinnen und Nutzer in engen Zusammenhang mit den äußeren Umwelteinflüssen gesetzt werden: Welche Nutzungen finden (nicht) statt aufgrund bestehender (fehlender) Einladungen? Welche Bereiche sind für welche Funktionen reserviert? Und welche Gruppen halten sich auf den verschiedenen Plätzen auf? Unterschiedliche Plätze – gleiche Nutzung? In Interviews mit Expertinnen und Experten der
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Abb. 1: Platz der Bewegung und Begegnung: Spiel und Sport auf dem Velvetplatz Landschaftsarchitektur, Architektur, Stadtplanung und Bewegung im öffentlichen Raum wurde deutlich, dass der Anspruch an multifunktionale urbane Räume die Planenden vor Herausforderungen stellt. Um zu verstehen, wie die Komponenten Soziales, Ökologie und Ökonomie auf Stadtplätzen miteinander agieren, wurden fünf unterschiedliche Plätze in den Städten Berlin, Hannover, Dortmund und Halle (Saale) hinsichtlich ihrer Nutzungsfunktion auf den Prüfstand gestellt. Der Fokus lag dabei auf der analytischen Betrachtung der chronologischen Entwicklung, der Gestalt, der ökologischen und ökonomischen Aspekte sowie der Ausstattungselemente, um schließlich zu zeigen, wie sich diese Bedingungen auf das Verhalten der Nutzenden auswirken. Aus dieser Analyse geht deutlich hervor, dass Primärmerkmale den Charakter der Plätze prägen. So zeigt etwa das räumlich erzeugte Bild und die symbolische Erzählung des Gendarmenmarkts in Berlin das Profil des „repräsentativen Platzes“. Auch wenn die repräsentativen Aspekte ihren Stellenwert zum Teil verloren haben, wird seine einstige Bedeutung noch immer in Szene gesetzt. Durch die vorliegende Architektur der zwei Dombauten und des Konzerthauses
wird die symmetrische und repräsentative Raumgestalt unterstrichen. Ferner spiegelt sich diese Wirkung in dem Verhalten der Menschen wider: So ist der Blick vieler Passantinnen und Passanten stets auf die großen, historischen Bauten gerichtet. Der Velvetplatz in Hannovers Stadtteil Linden-Nord stellt einen ganz anderen, kommunikativen Aufenthaltsort dar. Bestimmte bewegungsfördernde Freizeitaktivitäten werden hier nicht nur zugelassen, sondern prominent in Szene gesetzt und damit aktiv gefördert. Durch seine baulichen Einladungen zu Spiel und Sport in Form von Tischtennisplatten, einem Fitness-Parcours oder einer Boulefläche kann er primär dem Profil eines lokal bedeutsamen, „aktiven Platzes“ zugeordnet werden. Die ihn umrandenden Gebäude und die Vegetation bilden eine schützende, kommunikationsfördernde Atmosphäre, die junge und alte Bewohnerschaft und weitere Nutzerinnen und Nutzer zusammenkommen lassen (Abb. 1). Das Primärcharakteristikum des Hansaplatzes in Dortmund ist seine Verteilerfunktion. Der Charakter dieses Platzes ist besonders funktionsbetont und bildet eine Transitzone. Passantinnen und Passanten überqueren den Platz in schnellem Gehtempo, ohne dass besonders distinkte Elemente zum Verweilen einladen. Dies liegt mitunter auch an den vier Tiefgaragenzugängen, die sich über den gesamten Platz verteilen. Oftmals lassen sich die Nutzungen auf die Gestalt, Ausstattung und Umgebung des Platzes zurückführen. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass zum Beispiel der Hansaplatz in Dortmund eher eine Verteilerfunktion einnimmt als etwa der Velvetplatz. Zugleich lässt sich durchaus feststellen, dass es bei den unterschiedlichen „Platzprofilen“ zahlreiche Interferenzen der Nutzungsfunktionen gibt: Der „repräsentative“ Gendarmenmarkt beispielsweise zeigt sich mittags auch als Aufenthaltsort, der von seinen Nutzerinnen und Nutzern als Treffpunkt für die Mittagspause oder zum Verweilen in Berlins Stadtmitte genutzt wird (Abb. 2). Deutlich wird hier, dass die charakterisierenden Merkmale der jeweiligen Plätze sich (mehr oder weniger ausgeprägt) auf allen Plätzen wiederfinden. Letztlich prägen eben jene Mischnutzungen die Multifunktionalität der Plätze (Abb. 3).
Abb. 2: Treppenstufen oder Bänke laden zum Verweilen ein. Müssen es immer die klassischen „Drei-PersonenBänke“ sein?
Abb. 3: Wer genau hinschaut, kann Plätze, wie den Gendarmenmarkt in Berlin, lesen lernen
Ökonomie, Ökologie und Soziales zusammendenken! Der planerische Anspruch, die Komponenten Ökologie, Ökonomie und Soziales sinnvoll miteinander zu verbinden, wird durch eben jene Mischnutzung der Plätze deutlich. Ziel jeder Stadt- und Platzgestaltung sollte es sein, übergreifende globale Herausforderungen auf den lokalen Kontext zu übertragen. Ausschließlich formale Planungen, die etwa das Thema der Ökologie nicht einbeziehen, erweisen sich bei zunehmend spürbaren Auswirkungen des Klimawandels als unzureichend. Plätzen als sozialen und kommunikationsfördernden Räumen wird durch das urbane Bevölkerungswachstum ein hoher Stellenwert zugeschrieben. Der Anspruch auf flexible, robuste und einladende Orte in der Stadt wird dadurch immer bedeutsamer.
Auf Plätzen, die lediglich als Raumabfolge dienen, findet nur das Minimum an (freiwilligen) Aktivitäten statt.2 Folglich kommt auf Planungsbüros künftig verstärkt die Aufgabe von Raumpsychologinnen und -psychologen zu. Durch ihre Planung können Plätze zu Räumen der Begegnung werden. Jeder Platz muss dabei – seinen integralen Primärcharakter sprengend – mehrere Funktionen erfüllen, um die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen, Heterogenität zu gewährleisten und harmonische Nutzungen abzubilden.
Plätze – mehr als nur Zwischenräume Plätze befinden sich in stetiger Bewegung. Sie werden nicht auf einmal und für die Ewigkeit geplant, sondern bilden flexible und sich allmählich wandelnde Räume, die sich an neue Anforderungen anpassen müssen. Ihr Stellenwert und ihre freiraumpolitische Relevanz als Orte der menschlichen Interaktion bleiben dennoch bestehen. Wenn Stadtplätze – egal ob groß oder klein – dazu einladen, stehen zu bleiben, sich hinzusetzen, zu spielen oder sich im Raum treiben zu lassen, bleiben Menschen länger am selben Ort und fühlen sich wohler.
urban squares – multidimensional functions put to the test in terms of use Urban squares are stages of public life with a special function in the urban fabric: as multifunctional and democratic spaces, they have a central significance with regard to perception and orientation in public space. Thus, squares change according to the social condition and underline this in their design and function. It should be the aim of planners to respond to global challenges especially in the urban context, on city squares, and to combine the focal points of social issues, the ecology and the economy in a meaningful way. The present work shows that each of the five exemplarily selected squares has characteristic features and that, consequently, primary properties can be assigned to them. Numerous interferences with regard to their functions of use can be found to a greater or lesser extent in all the squares studied.
1 Barz-Malfatti, Hilde/Signer, Stefan: Die neue Öffentlichkeit. Europäische Stadtplätze des 21. Jahrhunderts. Weimar 2020, S. 9 2 Gehl, Jan: Städte für Menschen. Berlin 2018 (4. Auflage), S. 189
carlotta reuter Betreuung: Prof. Dr.-Ing. Bettina Oppermann, Kathleen Dahmen Freiraumpolitik und Planungskommunikation
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institut für landschaftsarchitektur
ila Darstellung in der Landschaftsarchitektur Prof. Katja Benfer Geschichte der Freiraumplanung Prof. Dr. Joachim Wolschke-Bulmahn Landschaftsarchitektur und Entwerfen Prof. Christian Werthmann Pflanzenverwendung Prof. Dr. Anke Seegert Technisch-konstruktive Grundlagen der Freiraumplanung Prof. Gilbert Lösken
badestandort hannover > SEITE 118
risikokommunikation im öffentlichen raum > SEITE 124
die freiluga zu köln-müngersdorf
650 jahre eilenriede in hannover!
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szene
gartentherapie mit kindern
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bade- standort hannover
entwürfe für urbane und öffentliche badestellen
Urbanes Baden ist ein Trend, der in den letzten Jahren zunehmend Anklang gefunden hat: Neben gesundheitlichen Vorteilen weisen Badebereiche nämlich auch einen entscheidenden gesellschaftlichen und ökologischen Mehrwert auf. Die Untersuchung von Badepotenzialen und die mögliche Realisierung attraktiver Badestellen in Hannover ergab, dass Wasserflächen wieder als öffentlicher Freiraum begriffen werden müssen. Der hier gezeigte Entwurf der „Maschseeinseln“ gestaltet einen sicheren und abgetrennten Badebereich zwischen verschiedenen Inseln. Der Maschsee wird auf vier Meter ausgegraben und das Material dafür verwendet, vier attraktive Inseln aufzuschütten. So entsteht eine öffentliche Badestelle, die zudem Lebensraum für Flora und Fauna bietet und das Potenzial hat, den Maschsee vielfältig aufzuwerten.
bathing locations in hanover – designs for urban and public bathing areas Urban bathing is a trend that has gained increasing popularity in recent years. With good reason: in addition to great health benefits, public swimming areas feature far-ranging social and ecological values. The investigation of bathing potentials and the possible realisation of attractive bathing locations in Hanover showed that water areas need to be understood as public spaces again. The design of the “Maschseeinseln” presented here creates a safe and separated bathing area between various islands. In this area, the Maschsee is excavated to a depth of four metres – the accruing material is then used to build four attractive islands. The result is a public bathing spot that also offers a habitat for flora and fauna and has the potential to enhance the Maschsee in many ways.
maxim altenburger Masterthesis Prüfende: Prof. Katja Benfer, Prof. Dr. Martin Prominski Darstellung in der Landschaftsarchitektur, Entwerfen urbaner Landschaften
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die freiluga zu kölnmüngersdorf
zwischen nutzungsansprüchen, gartendenkmalpflege und naturschutz Die Frei-
luft- und Gartenarbeitsschule in Köln-Müngersdorf (Freiluga) ist mit ihrem 96-jährigen Bestehen das älteste Zentrum für außerschulischen Unterricht in Köln. 1980 wurde sie als Denkmal ausgewiesen, 1991 folgte die Festsetzung als geschützter Landschaftsbestandteil (gLB). Ständige Veränderungen an der Denkmalsubstanz und am Bestand des gLB durch unterschiedliche Nutzungen und Verkehrssicherungs- und Erhaltungsmaßnahmen führten jedoch zu Konflikten zwischen den Nutzergruppen, der Denkmalpflege und dem Naturschutz. Um die Denkmalqualitäten unter Berücksichtigung der Naturschutzansprüche zu bewahren, musste zunächst bewertet werden, welche historische Originalsubstanz noch vorhanden ist. In der Masterarbeit sollten die verschiedenen Interessen diskutiert, ihre jeweiligen Ziele herausgearbeitet und Kompromisslösungen aufgezeigt werden. Außerdem wurde ein Maßnahmenkatalog als Grundlage für nutzungs-, denkmalund naturschutzgerechte Lösungen ausgearbeitet.
Eutrophierter Teich und zugewachsener Felsengarten
Alpiner Felsengarten der Freiluga um 19302
kundlichen Unterricht. In den 1960er Jahren wurde die 20.000 m² große Spielwiese mit Planschbecken an eine benachbarte Schule für Körperbehinderte abgetreten. Nachdem zwischen 1950 und 1970 das Interesse am Freiluftunterricht an der Freiluga immer weiter abnahm, konnte durch ein Umdenken in der Bevölkerung 1972 dort ein schulbiologisches Zentrum eröffnet werden. Der engagierte Lehrer Jörg Jacobi sorgte dafür, dass die beginnende Ökologiebewegung auch an der Freiluga Einzug erhielt..
sechs vorhanden. Der Teich und der alpine Felsengarten haben während der letzten Jahrzehnte an Bedeutung verloren. Auch hier hat Sukzession eingesetzt, der Teich ist eutrophiert und viele Bäume sind nicht mehr verkehrssicher, weshalb dieser Bereich nicht für das Kinderspiel freigegeben werden kann. Allerdings kann in den Baum- und Pflanzenbestand nur mit Abstimmung der Unteren Naturschutzbehörde eingegriffen werden, um den Ge- und Verboten des Landschaftsplans von Köln nicht zu widersprechen.
Historischer Überblick Die Freiluga wurde 1925 nach einem Entwurf des Gartenarchitekten Fritz Encke auf dem Gelände eines ehemals militärisch genutzten Zwischenwerks mit einer Gesamtgröße von 67.000 m² gegründet. An der Freiluga sollten kränkliche Kinder aus Köln durch frische Luft und Bewegung gesunden. Die beengten Verhältnisse in den Großstädten hatten in den 1920er Jahren dafür gesorgt, dass viele Kinder eine schlechte Gesundheit und einen schwachen Körperbau hatten. Es entstand ein Schulgarten mit Schülerbeeten, auf denen die Kinder die Grundtechniken des Gemüse- und Pflanzenanbaus erlernten, ein Spielplatz, der durch ein Lindenraster gegliedert war, sowie zwei Spielwiesen mit Liegehalle und Planschbecken. In zwölf Freiluft-Unterrichtszimmern wurde normaler Schulunterricht abgehalten. Ein alpiner Felsengarten mit Teich, ein Bienenstand und ein Lehrbereich für heimische Flora in den Wallgräben des ehemaligen Zwischenwerks Va dienten dem anschaulichen natur-
Heutige Situation Die Freiluga hat heute eine Gesamtfläche von ca. 48.000 m². Ein städtischer Gärtner, unterstützt von acht Personen der Jugendhilfe Köln, ist für Pflanz- und Pflegearbeiten auf dem Gelände zuständig, drei Lehrpersonen betreuen den Unterricht des Schulbiologischen Zentrums. Im Schulgarten wird nicht mehr der Anbau von Pflanzen, sondern die biologische Vielfalt gelehrt. Die sinnliche Wahrnehmung der Großstadtkinder soll angeregt werden. Die historische Grundstruktur der Anfangszeit und die Elemente, die Jörg Jacobi auf dem Gelände bauen konnte, sind weitgehend erhalten geblieben. Der Spielplatz ist nur noch mit wenigen Spielelementen ausgestattet, auch die Bäume des ursprünglichen Lindenrasters sind abgängig. Ein großer Teil wird als Lagerplatz für Schüttgüter genutzt. Die Spielwiese mit Liegehalle wurde durch Sukzession, Neupflanzungen und die Umnutzung einer Teilfläche in einen Erntegarten erheblich verkleinert. Von ehemals zwölf Freiluft-Unterrichtszimmern sind noch
Ziele und Konflikte Belange der Nutzergruppen sind vor allem die Herstellung und Verbesserung der Verkehrssicherheit, um das gesamte Gelände für das Kinderspiel freigeben zu können. Auch der Erhalt von historischen Elementen ist gewünscht. Die Lehrpersonen hingegen streben mehr Demonstrationsfläche für biologische Vielfalt auf der Spielwiese und im Schulgarten an, daher sollten Konzeptlösungen für diese beiden Flächen gefunden werden. Die baulichen Elemente auf dem Spielplatz, der Spielwiese und im Bereich des ehemaligen Gebäudes des Zwischenwerks, die durch Veränderungen und Sukzession gefährdet sind, sollen restauriert und rekonstruiert werden. Im gLB wiederum sollen potenzielle Lebensräume erhalten werden, das Einbringen von Tier- und Pflanzenarten sowie die Zerstörung von Lebensräumen sind verboten. Maßnahmen, bei denen Gehölze entnommen oder beschädigt werden, um eine Rekonstruktion des Denkmals durchzuführen, sind nicht erlaubt. Auch Nachpflanzungen, die vor allem
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Nutzung
Gartendenkmalpflege
Naturschutz
Verbote LP Köln
Maßnahmenvorschläge Die Maßnahmenvorschläge konzentrieren sich vor allem auf Erhaltungs-, Entwicklungs- und Pflegemaßnahmen und sollten in Absprache mit allen Interessensgruppen erfolgen. So ist beispielswiese für die Wiederherstellung der Ursprungsfläche der Spielwiese zu beachten, dass viele Gehölze entfernt werden müssten und mit ihnen wertvoller Lebensraum baumbewohnender Lebewesen. Zugleich bietet der Flächengewinn jedoch auch Lösungspotenzial im Konflikt zwischen den Lehrpersonen und Gärtnerinnen und Gärtnern: Spielfläche wird zurückgewonnen, während ein Teil der Fläche für eine Wildblumenwiese und die Lehre biologischer Vielfalt genutzt werden könnte. Ein weiterer Konfliktbereich ist der alpine Felsengarten: Dieser wird im Unterricht des Schulbiologischen Zentrums nicht mehr benötigt, hohe Bäume sorgen außerdem für eine schattige Situation. Durch die Pflanzung eines Abbildes von einem Lebensraumtyp des Rheinlandes könnte dieser Bereich für den Unterricht wieder an Attraktivität hinzugewinnen. Da es Fritz Enckes Anliegen war, den Kindern heimische Vegetation näher zu bringen, wäre diese Neuinterpretation eines Felsengartens auch im Sinne der Denkmalpflege, da hier seine ursprüngliche Idee wieder aufgegriffen werden könnte.
Gebote LP Köln
am Lindenraster und im Schulgarten stattfinden sollen, widersprechen den Geboten des Landschaftsplans von Köln.
Bereich 5 | Der Spielplatz 1. Raumsituation der Entstehungszeit auf dem Spielplatz wiederherstellen
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2. Lindenraster der Entstehungszeit wiederherstellen
1,2,3 3
3. Schüttgüter auf dem Spielplatz absichern
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4. Holzlager als potenziellen Lebensraum erhalten
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5. Gehölzstrukturen als potenziellen Lebensraum erhalten
11
6. Efeu an Bäumen als potenziellen Lebensraum erhalten
5,8,11
7. Totholzstrukturen als potenziellen Lebensraum erhalten
5,8,11
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the freiluga in cologne müngersdorf – between users, historic garden preservation and nature conservation The open-air and gardening school (Freiluga) in Cologne’s Müngersdorf district was founded in 1925. Being an architectural monument and a protected landscape component, the Freiluga embodies three conflicting public interests. The study discusses the predominant points of conflict between these interests and provides approaches to solutions for cooperation between the different authorities. Based on the knowledge gained, goals were developed and weighed against each other. In a final step, a catalogue of measures was developed, which proposes concrete measures for each objective.
1 Bildquelle: Städtische Gartendirektion Köln, Technische Universität Berlin Architekturmuseum, https://architekturmuseum.ub.tu-berlin.de/index.php?p=79&POS=8, o.J., 4.10.2020 2 Bildquelle: Archiv StadtkonservatorIn, Belvederestr., Freiluga, Repro BAL 6893-2
verena pohl
Der Lageplan der Freiluga um 19251
Masterthesis Prüfende: Prof. Dr. Joachim Wolschke-Bulmahn, Geschichte der Freiraumplanung; Dr. Roswitha Kirsch-Stracke, IUP, Landschaftsplanung und Naturschutz
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Übersichtskarte: Vordere Eilenriede
der stadtwald feiert Lister Turm 2021 sein jubiläum An-
1,1 km Legende
Legende: Legende:
WAKITU-Spielplatz
Minigolfplatz
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deen aße Hrinaß aße Betreuung: Prof. Dr. Joachim Wolschke-Bulmahn, str urgsut rgstr g r b u Staatliche Hochschule enb inden denb Juliane Adelheid Roth Sonnenspielplatz ind H Hin für Musik, Theater und Medien H Geschichte der Freiraumplanung
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Was gibt es auf
Auf dem rund 1,1 Kilom Auu unter anderem, welch Gesamter Weg unt 3,0 km in in der jahrhundertelan Naturpfad Naturpfad Naturpfad DieEilenenriede gesamte Eilenenriede DieDie gesamte Eilenenriede Naturpfad gesamte 1,1 km geschichte des Stadtw km ing km km Naturpfad Die gesamte Eilenenriede 1,11,11,1 Kulturpfad hoch anstehende Grund 1,1 km ges 1,9 km Kulturpfad Kulturpfad Kulturpfad h verantwortlich ist. Darü 1,91,9 km Kulturpfad km 1,9 km hoc ten der hier vorkommen 1,9 km v und können anschließe ver Naturpfad Kulturpfad te t und faunistisches Wis 3,0 km ten Kunst Tafel in der Nähe der Wasser Wasser Kunst u Wasser finden Sie Informatio und ud und Forstwirtschaft, 1,1 km und Denkmäler Pflanzen vom städtischen Forst Pflanzen Ti Denkmäler Pflanzen Taf es dabei mittlerweile Kunst Wasser Kunst Geschichte Kunst Tiere Wasser Wasser fi Weiterentwicklung fin des 1,9 km Gewinnung von Bau- u Sport und Spielplätze u Pflege und Tiere Geschichte Tiere sind an ihrem Grünton
Die gesamte Eilenenriede
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Lister Turm
mation offer was designed for the “Vordere Eilenriede”, which illustrates the natural and cultural-historical importance of the forest. On the two experience trails e Yorckstraß based on this concept, large information boards at nine selected locations are intended to transfer historical knowledge about specific topics of the Eilenriede in a target group-oriented manner. The green information traßefauna Yorcksand boards on the nature trail show how flora e Yorckstraß aßtreaße have developed and what role forestry and the element ksrctrks YorcYo of water have played for the forest. The beige culture boards clearly reveal how diverse the history of using Sonnenspielplatz Sonnenspielplatz the urban forest is, the significance some monuments Staatliche Hochschule have and the extent to which the Eilenriede is referred to in fine arts, painting, literature and music.
Gesamter Weg Übersichtskarte: Übersichtskarte 3,0 kmVordere Eilenriede Vordere EilenriedeNaturpfad Legende: Die gesamte Eilenenriede Legende:
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Vordere Eilenriede
Übersichtskarte Übersichtskarte:
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650 years of the eilenriede in hanover! – the urban forest is celebrating its anniMinigolfplatz versary in 2021 For the anniversary year, an infor-
Übersichtskarte: Vordere Eilenriede Übersichtskarte:
Übersichtskarte: Legende: Vordere Eilenriede
B ado alle llee ern tte tea B rnado dot Be rna Be
lässlich des Jubiläumsjahres wurde für die Vordere Eilenriede ein Informationsangebot konzipiert, das die natur- und kulturhistorische Bedeutung des Wal- Lister Turm Lister Turm des veranschaulicht. Auf den beiden in diesem Zuge Lister Turm WAKITU-Spielplatz entwickelten Erlebnispfaden sollen neun große Informationstafeln an sorgfältig ausgewählten Standorten Lister Turm zielgruppenorientiert geschichtliches Wissen zu Eilenrieder Themen vermitteln. Die grünen Tafeln des WAKITU-Spielplatz WAKITU-Spielplatz Naturpfades zeigen, wie sich Flora und Fauna entwiWAKITU-Spielplatz Minigolfplatz ckelten und welche Rolle die Forstwirtschaft und das Element Wasser für den Wald spiel(t)en. Auf den beigefarbenen Kulturtafeln wird deutlich, wie vielfältig die Nutzungsgeschichte des Stadtwaldes Minigolfplatz ist, welche Minigolfplatz WAKITU-Spielplatz Minigolfplatz Bedeutung einige der Denkmäler haben und inwiefern die Eilenriede in der bildenden Kunst, Malerei, Literatur und Musik Erwähnung findet.
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650 jahre eilenriede in hannover!
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Pflanzen in der Eilenriede
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Von den winzigen Moosen bis zu den riesigen Bäumen
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Was wäre die Eilenriede ohne ihre vielfältige und faszinierende Pflanzenwelt? Wohin man auch schaut, überall grünt es: Von den winzigen Moosen bis zu den mächtigen Bäumen. Doch wie hat sich dieser Pflanzenreichtum entwickelt, welche Pflanzenarten können wir in der Eilenriede finden und woher kommt eigentlich der Wunderlauch? Antworten auf diese und andere Fragen gibt es auf dieser Infotafel.
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Vor 650 Jahren sah die Eilenriede wahrscheinlich so aus.
Mehr Infos zum Thema gibt‘s hier:
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Sonstiges: (u.a. auch die abgebildete Schwarzerle) ca. 13 %
Übersichtskarte: Die gesamte Eilenriede
Buchengewächse prägen noch heute das Bild in drei Viertel des Stadtwaldes. Sie kommen mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Standortbedingungen zurecht, weshalb sie fast ganz Deutschland bedecken würden, wenn es keine Menschen gäbe. Doch auch einige Vertreter der Gruppe der sogenannten Edellaubhölzer wachsen in der Eilenriede. Diese besiedeln vor allem die nährstoffreicheren Waldbereiche und zeichnen sich im Vergleich zu Rotbuche und Stieleiche durch ein schnelleres Wachstum in der Jugendphase aus. Bekannte Beispiele sind die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior), der Bergahorn (Acer pseudoplatanus) oder der Spitzahorn (Acer platanoides). Sie sind oft in Begleitung der Hainbuche (Carpinus betulus) anzutreffen. Auf eher trockenen und nährstoffarmen Flächen können wir in der sonst von Laubbäumen geprägten Eilenriede auch verschiedene Nadelbaumarten finden. Dazu zählen unter anderem die Waldkiefer (Pinus sylvestris), die Europäische Lärche (Larix decidua) sowie die sehr hoch wachsenden Douglasien (Pseudotsuga menziesii).
„Wusstest Du eigentlich schon, dass der höchste Baum Deutschlands 67 Meter hoch und auch eine Douglasie ist? Sie steht im Freiburger Stadtwald im Bundesland Baden-Württemberg.“
Der Hohle Lerchensporn blüht im Frühling in weiten Teilen der Eilenriede.
Ein Blick in die Zukunft Seit die Eilenriede vor rund 650 Jahren in das Eigentum der Stadt übergegangen ist, hat sich ihre vielfältige Pflanzenwelt ständig gewandelt: Arten verschwanden, neue kamen hinzu - alte Bäume starben, junge wuchsen heran. Dieser stete Wandel ist ganz normal für so einen alten Wald, aber es gibt auch neue Herausforderungen: Dazu zählt neben der Klimaerwärmung unter anderem der ursprünglich aus Vorder- und Zentralasien stammende Wunderlauch (Allium paradoxum), der mittlerweile in weiten Teilen der Eilenriede zu finden ist und andere Pflanzen wie den Lerchensporn oder das erwähnte Buschwindröschen verdrängt. Lösungen für diese und andere Probleme zu finden und die Eilenriede fit für die Zukunft zu machen, ist die Aufgabe des städtischen Fachbereichs Umwelt und Stadtgrün. Doch auch wir können einen kleinen Beitrag dazu leisten, indem wir stets auf den Wegen bleiben und die großen und kleinen Pflanzen immer nur mit den Augen bewundern.
Über 400 Farn- und Blütenpflanzen Doch nicht nur die Bäume, auch die sogenannten „krautigen Pflanzen“ - also Frühlingsblüher, Blumen, Farne und Wildstauden – sind seit jeher ein wichtiger Bestandteil der vielfältigen und faszinierenden Flora der
Knorrige Stieleichen bestimmen vielerorts das Bild der Eilenriede.
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Staatliche Hochschule für Musik, Theater und Medien
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Bergahorn: ca. 5 %
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In Folge der fortschreitenden Entwässerung der Eilenriede konnten sich im Laufe der letzten 650 Jahre die Stieleiche (Quercus robur) und die Rotbuche (Fagus sylvatica) allmählich gegen die zuvor dominierenden Baumarten durchsetzen. Diese beiden Vertreter der
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Die wichtigsten Baumarten
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Gemeine Esche: ca. 7 %
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In der Eilenriede ist gut zu beobachten, wie sich die Beschaffenheit des Bodens auf die vorherrschende Vegetation auswirkt. Eigentlich haben wir es mit einem sandigen und daher eher trockenen Boden zu tun. Dies wäre für viele anspruchsvollere Baumarten kein optimaler Standort. Doch dadurch, dass das Grundwasser in der Eilenriede seit jeher relativ hoch ansteht und dazu noch kalk- und nährstoffreich ist, konnte sich hier über die Jahrhunderte eine äußerst vielfältige Pflanzenwelt entwickeln.
Rotbuche: ca. 35 %
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Der Boden macht den Wald
Eilenriede. Viele von ihnen stellen die Lebensgrundlage für die mehr als 1.000 verschiedenen Tierarten dar, von denen ein großer Anteil auf die Klasse der Insekten entfällt. Mehr Infos zum Thema gibt‘s hier: Zwei besonders eindrucksvolle Beispiele für Vertreter der Frühlingsblüher sind im März und April vor allem in der südlichen Eilenriede zu bestaunen: Dann blühen hier das Buschwindröschen (Anemone nemorosa) sowie der Hohle Lerchensporn (Corydalis cava).
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Mit der allmählichen Intensivierung der forstlichen Nutzung der Eilenriede im Mittelalter begann man allerdings auch, den Stadtwald zu entwässern und so die vorherrschenden Standortbedingungen großflächig zu verändern. Daher finden wir die Schwarz-Erle heute nur noch in einigen wenigen Bereichen der Eilenriede, wie zum Beispiel entlang des Ringgrabens, in der Nähe des Königinnen-Denkmals.
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Diese besonderen Standortbedingungen vertrugen nur wenige heimische Baumgattungen. Eine davon ist die Schwarz-Erle (botanisch: Alnus glutinosa). Sie dominierte vor dem Beginn der systematischen Bewirtschaftung durch die HannoveranerInnen ab dem Mittelalter das Bild der Eilenriede und verlieh ihr auch ihren Namen: „Eilen-“ kommt nämlich von „Erlen“, während der Namensbestandteil „-riede“ auf das Wort „Ried“ zurückgeht, welches eine feuchte, morastige Gegend beschreibt.
Stieleiche: ca. 44 %
vordere eilenriede
Am Anfang war ein Sumpf Ein Ausflug in die Eilenriede, wie ihn viele Menschen in Hannover gerne unternehmen, war nicht immer so unbeschwert wie heute. Dieser mächtige Wald war nämlich früher einmal sehr sumpfig. Der Grund hierfür ist seine Lage in einer leichten Senke, in der das Grundwasser die meiste Zeit des Jahres hoch ansteht und teilweise sogar in Form von flachen Gewässern zu Tage tritt.
BAUMARTENVERTEILUNG IN DER EILENRIEDE
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So sieht der Wunderlauch aus.
Neues Haus
Ihr Standort 3,0 km 1,1 km 1,9 km
Gesamter Weg Naturpfad Kulturpfad
Übersichtskarte: Die Vordere Eilenriede
Tiere
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RÄTSEL FÜR KINDER Was schätzt Du: Wie alt kann eine Schwarzerle normalerweise werden? a. 60 Jahre b. 120 Jahre c. 300 Jahre
Anwort b ist richtig.
Legende:
Das Projekt „650 Jahre Eilenriede - Ein ganz besonderer Stadtwald“ wurde betreut von: Leibniz Universität Hannover Institut für Landschaftsarchitektur | Lehrgebiet Geschichte der Freiraumplanung ProjektteilnehmerInnen: D. Braukmüller, J-L. Grau, A. Oltmanns, L. Rössig, C. Schneider, A. Septiandi, P. Tontsch, N. Tulak, D. Yun
Landeshauptstadt
Hannover
Fachbereich Umwelt und Stadtgrün Arndstraße 1 30167 Hannover | Telefon: (0511) 168-43801 | www.hannover.de
zum Weiterlesen:
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risiko kommunikation im öffentlichen raum
start in eine sicherere zukunft für bello oriente Ein
Erdrutschfrühwarnsystem soll im Zuge des Forschungsprojekts „Inform@Risk“ in den öffentlichen Raum von Bello Oriente, einer informellen Siedlung in Medellín, Kolumbien, integriert werden. In diesem Studienprojekt werden Sensoren an alltäglichen Objekten angebracht, um eine sicherere Zukunft zu schaffen. Zu diesem Zweck werden sogenannte „Starter“ an den Standorten installiert. Um den Aufbau einfacher zu gestalten, werden erschwingliche lokale Materialien eingesetzt. Die Sensoren werden mit einer Leuchte ausgestattet, die anzeigt, ob eine Erdrutschgefahr besteht. Der Aufbau der Pilotprojekte folgt einer Route den Berg hinauf. Am untersten Infopoint finden die Besuchenden Informationen über das Viertel, das Erdrutschrisiko und das Projekt. Im Siedlungsbereich finden sich der Marktstand und der Sozialstarter, im oberen ländlichen Bereich dienen sie der Landwirtschaft oder Bioresilienz.
risk communication in public space – ini tiating a safer future for bello oriente As part of the research project “Inform@ Risk”, an early warning system against landslides will be integrated into the public space of Bello Oriente in Medellín. In this student project, sensors are combined with everyday objects to help create a safer future. For this purpose, so-called “starters” are installed at the sites. To make the installation easier, affordable and local materials are used. Each sensor is equipped with a light that indicates if there is a landslide risk. The construction of the pilots follows a route up the mountain. At the lowest information point, visitors find information about the neighbourhood, the landslide risk and the project. In the settlement area are the market stall and the social starter, in the upper rural area they serve agriculture or bio-resilience.
anna finn, till halfmann, carla santelmann Betreuung: Prof. Christian Werthmann, Lisa Seiler Landschaftsarchitektur und Entwerfen
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Urban
Landscape
Social Starter
Infopoint
Agriculture Starter
Small Economy Starter Sensor Cover with Light
Infopoint
Typen von„Startern“
Bioresilience Starter
Solar Panel electric cables
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community transformed Bamboo
Sensor node
Explosionszeichnung des Prototyps
Modellfotos des Prototyps
Infopoint
Agriculture starter
Bioresilience starter
Small economy starter
Social starter
Pilotprojekte entlang einer Route durch die Nachbarschaft Bello Oriente
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szene
hannover 2030+ autofreie innenstadt Ziel des Projektes ist eine
SZENEN-Entwicklung der gesellschaftlich und kulturell wichtigen Bereiche Kunst, Musik und Geschichte. Um dem grünen Ruf der Stadt Hannover auch in der Innenstadt gerecht zu werden, sollen die bestehenden Grün- und Mobilitätsbereiche als verbindendes Element fungieren und weiterentwickelt werden. Neben der phasenweisen Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs (MIV) tragen Mischnutzungskonzepte aus beispielsweise Wohnen, Handel und Kultur zu einer Belebung der Innenstadt bei. Durch eine Umstrukturierung der Verkehrsräume offenbart sich Freiraum mit neuen Bespielungsmöglichkeiten. Am Opernplatz wird die Barrierewirkung der Georgstraße deutlich. Eine Umgestaltung ermöglicht hier einen zusammenhängenden Freiraum, der unter anderem als Ort für Entertainment, Zusammenkunft, Kunstaustellungen und gastronomischen Genuss fungiert. Temporäre Aktionen und mobiles Mobiliar setzen neue Akzente.
scene – hanover 2030+ car-free city centre The goal is a SCENE development of the existing, socially/culturally important areas of art, music and history. As a connecting element, there will be a link to the existing green and mobility areas in order to live up to Hanover’s green reputation also in the city centre. In addition to the phased reduction of motorised traffic, mixed-use concepts comprising, for example, housing, retail and culture contribute to the revitalisation of the city centre. By restructuring traffic areas, open space with new possibilities for use is revealed. At Opernplatz, the barrier effect of Georgstrasse becomes apparent. A redesign allows for a coherent open space that functions as a place for entertainment, gathering, art exhibitions and gastronomic enjoyment, among other things. Temporary actions and mobile furniture set new accents.
benjamin grau, yifei li, patricia sohn Betreuung: Prof. Christian Werthmann, Wolfgang Haller, Leonie Wiemer Landschaftsarchitektur und Entwerfen
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Ein Blick in die Allee bis hin zum Opernplatz zeigt: Hier gibt es Raum für Begegnungen, Entertainment, Kunst und Genuss im Freien.
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Temporäre Aktionen, mobiles Mobiliar und eine zur Fußgängerzone umfunktionierte Georgstraße beleben den Platz.
Neue Nutzungsmöglichkeiten: Prägnant sind die großzügig gestalteten, linearen Bankelemente, das mobile Sitzmobiliar und die temporären Aktionen.
Von einem wenig bespielten zu einem belebten Platz mit temporären Aktionen und mobilem Mobiliar
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gartentherapie mit kindern
eine partizipative planung für die kita löwenzahn in
stadthagen (nds.) Die Erkenntnis, dass Natur, Pflanzen und gärtnerische Tätigkeiten eine positive Wirkung auf den Menschen haben, spielt in unserer technisierten Lebenswelt eine immer größere Rolle. Damit rückt auch die Gartentherapie verstärkt ins Bewusstsein. Sie bedient sich pflanzen- und gartenorientierter Aktivitäten. Ihr Ziel ist die Verbesserung der Lebensqualität sowie die Erhaltung oder Wiederherstellung der funktionalen Gesundheit der teilnehmenden Personen.1 Gartentherapie kann bereits im Kindesalter ansetzen. Kindertagesstätten haben das Potenzial, Kinder früh in ihrer Entwicklung zu fördern. Gartentherapeutische Maßnahmen bieten hier Chancen und Möglichkeiten, Defizite auszugleichen und entfalten vor allem bei Kindern mit Förderbedarf ihre positive Wirkung. Auch Kinder, die in ihrem Umfeld keine ausreichenden Aktivitäten im Freien und keine Interaktionen mit Natur und Pflanzen geboten bekommen, können von der Gartentherapie profitieren.2 Wie sollte nun eine Gartentherapie einschließlich des dazugehörigen Therapiegartens für die spezielle Zielgruppe der Kindergartenkinder ausgestaltet sein? Diese Fragestellung wurde im Rahmen der Bachelorarbeit in Kooperation mit der Kindertagesstätte Löwenzahn in Stadthagen (Niedersachsen) bearbeitet. In der integrativen Einrichtung werden Kinder mit und ohne Förderbedarf im Alter von drei bis sechs Jahren betreut. Die Tagesstätte hat einen mit Rasen bewachsenen, ca. 880 Quadratmeter großen Außenbereich, der den Entwurfsraum für den zu planenden Therapiegarten bildet. Zukunftswerkstatt – eine partizipative Planungsmethode Die Entwicklung des gartentherapeutischen Konzeptes entstand in enger Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden der Einrichtung unter Anwendung der partizipativen Methode „Zukunftswerkstatt“. Diese von Robert Jungk entwickelte Methode findet Verwendung beim Lösen von Problemen und Herausforderungen unter der Beteiligung aller Interessierten bzw. Invol-
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vierten. Sie verhilft zu neuen, kreativen Ideen und läuft in mehreren Phasen ab. So konnten die Erfahrungen der pädagogischen Fachkräfte im Umgang mit den zu betreuenden Kindern, aber auch ihre eigenen Ideen und Wünsche in den Planungsprozess einfließen. Die Ergebnisse der „Zukunftswerkstatt“ bildeten eine wertvolle Grundlage für die Erstellung des therapeutischen Konzeptes, da es so an den Bedürfnissen der Zielgruppe und den Gegebenheiten der Einrichtung abgestimmt ist. Es umfasst die Gestaltung des Therapiegartens mit geeigneten Pflanzen und Spielelementen, die für die gartentherapeutischen Aktionen benötigt werden, sowie die Entwicklung passender Aktivitäten.
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1 olfaktorischer Bereich mit Kräuterbeet 2 visueller Bereich mit Blumenbeet 3 gustatorischer Bereich mit Gemüsebeet und Obstgehölzen 4 vestibulärer/ kinästherischer Bereich mit Kletterhügel und Weidentipi 5 taktiler Bereich mit Matschanlage und Barfußpfad 6 auditive Bereiche mit Sprachtelefon und „Akustik-Pflanzen“
Der Entwurfsraum für den Therapiegarten, aufgeteilt in Sinnesbereiche Therapiegarten für die Kindertagesstätte – ein Garten für die Sinne Aus der partizipativen Planungsphase ergab sich das Konzept für die Förderung der sinnlichen Wahrnehmung der Kinder. Zudem sollte ein multifunktionaler Raum geschaffen werden, der den verschiedenen Bedürfnissen der Kindergartenkinder gerecht wird. Er
sollte sowohl zum freien Spielen geeignet sein als auch für gartentherapeutische Aktionen genutzt werden können. Die zu planende Fläche der Tagesstätte wurde in sechs verschiedene Bereiche aufgeteilt, die jeweils einem Sinnessystem zugeordnet sind: dem taktilen Sinnessystem (für das Fühlen), dem olfaktorischen (für das Riechen), dem visuellen (Sehen), dem gustatorischen (Schmecken), dem auditiven (Hören) und dem vestibulären / kinästhetischen (Bewegen). Die Reize der Umwelt werden über mehrere Sinneskanäle aufgenommen. Da immer ein Zusammenspiel der unterschiedlichen Sinnessysteme stattfindet3, können in den Schwerpunkbereichen des Therapiegartens die jeweils anderen Sinnessysteme in untergeordneter Weise mit angesprochen und aktiviert werden. Ausgehend von der Terrasse im Norden des Entwurfsraumes erstrecken sich die Sinnesbereiche sternförmig über das Areal. Sie gliedern sich in drei größere Bereiche (gustatorisch, vestibulär / kinästhetisch und taktil) und zwei kleinere Bereiche (olfaktorisch und visuell) auf. Die auditiven Sinnesbereiche verteilen sich losgelöst im Entwurfsraum, da die dazugehörigen Pflanzen mit auditiver Wirkung verstreut eingesetzt sind und mobile Elemente wie Windspiele nach Bedarf versetzt werden können (Abb. 1). Gustatorischer Sinnesbereich Im Folgenden wird beispielhaft der gustatorische Sinnesbereich des Therapiegartens näher beschrieben. Er erstreckt sich über den östlichen Entwurfsraum (Abb. 2). Für diesen Bereich sind zwei Hauptelemente geplant: ein Gemüsebeet sowie eine Hecke aus verschiedenen Beerensträuchern und Obstgehölzen. Für die Hecke im südöstlichen Teil ist unter anderem die Verwendung folgender Pflanzen geplant: Vaccinium corymbosum „Bluecrop“ (Blaubeere), Ribes x nidigrolaria (Jostabeere), ein Apfel- sowie ein Birnbaum. Die Früchte der Obstgehölze reifen von Juli bis September und können genascht oder in gartentherapeutischen Aktionen verarbeitet werden. Beispielsweise können die Kinder unter Anleitung verschiedene Geschmacksnoten testen; diese reichen je nach Sorte von süß bis säuerlich.
Im Nordosten befindet sich ein zehn Quadratmeter großes Gemüsebeet, das wiederum in mehrere Pflanzflächen aufgeteilt ist. Hier können Gemüsearten und -sorten entdeckt werden. In der Pflanzplanung sind unter anderem Foeniculum vulgare (Gewürz-Fenchel), Pisum sativum (Zuckererbse), Cucurbita pepo L. (Zucchini) und verschiedene Salatsorten enthalten. Neben dem Geschmackserlebnis geernteter Gemüsepflanzen bieten angeleitete gärtnerische Aktivitäten rund um Aussaat, Pflege und Ernte den Kindern reichlich Raum, um den natürlichen Kreislauf zu erfahren und zu begreifen. Sie lernen Verantwortung für ihre Pflanzen zu übernehmen, die anschließende erfolgreiche Ernte bestärkt sie positiv in ihrem Selbstwertgefühl. Bei der Verarbeitung der Ernte wird dann neben dem gustatorischen auch das olfaktorische und taktile Sinnessystem der Kinder angesprochen. Gartentherapeutische Aktionen für Kindergartenkinder Zur Durchführung der Gartentherapie in der Kindertagesstätte wurden verschiedene gartentherapeutischen Aktivitäten erarbeitet. Sie sollen als Ideensammlung bei der Vorbereitung der Aktivitäten unterstützen und die Nutzung des Therapiegartens erleichtern. Diese wurden in Sinnesbereich abhängige und unabhängige Aktionen unterteilt. Sinnesbereich abhängige Aktionen Der Fokus der zu erzielenden gartentherapeutischen Wirkung wird auf die intensivere Wahrnehmung der Sinnessysteme gelegt. Jeder Sinnesbereich ist mit passenden Aktionen ausgestattet. Zu ihrer Durchführung befinden sich auf der dazugehörigen Fläche des Therapiegartens die benötigten pflanzlichen Materialien. Beispielsweise sind im gustatorischen Bereich Obstgehölze eingeplant, deren Früchte in einer gartentherapeutischen Aktion zu Saft verarbeitet werden können. Die geeigneten Zeitpunkte der verschiedenen Aktionen decken alle vier Jahreszeiten ab. Allerdings liegt der zeitliche Schwerpunkt in den Frühjahrs- und Sommermonaten. Vor allem die Pflanzen des olfaktorischen, gustatorischen und visuellen Bereichs bilden die Grundlage für gartentherapeutische Aktionen im Therapiegarten.
Sinnesbereich unabhängige Aktionen Diese gartentherapeutischen Aktionen zeichnen sich dadurch aus, dass sie unabhängig von den Sinnesbereichen stattfinden und ganzjährig durchgeführt werden können. Sie sind dementsprechend in ihrer Materialbeschaffung und dem Ort der Durchführung nicht zwingend an den Therapiegarten gebunden. Zudem besitzen die Aktionen einen breiteren Fokus und die Förderung von Motorik, Beweglichkeit, kognitiven Fähigkeiten und psychosozialer Entwicklung wird angestrebt. So kann beispielsweise die Feinmotorik der Kinder beim Säen von Kresse-Mustern gefördert werden. Das für die Kindertagesstätte Löwenzahn erstellte Konzept zeigt, wie mit Hilfe einer Gartentherapie Kindergartenkinder auf unterschiedliche Weise gefördert werden können. Damit setzt die Gartentherapie in der heutigen oft naturfremden Lebenswelt einen wohltuenden Gegenpol.
horticultural therapy with children – a participatory planning for the löwenzahn nursery in stadthagen Garden therapy is increasingly gaining awareness among the general public. It makes use of plant- and garden-oriented activities and experiences. Its goal is to enhance the quality of life and preserve or regain the functional health of participating individuals. Garden therapy can begin as early as childhood. It unfolds its positive effect through the interaction of children with nature and plants. In this context, day care centres for children have great potential. How should a garden therapy including the corresponding therapy garden be designed for the special target group of kindergarten children? This question was addressed as part of the bachelor’s thesis in cooperation with the Löwenzahn daycare centre in Stadthagen (Lower Saxony).
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1 Pergola, mit Wein bewachsen 2 Schuppen, mit Akebie bewachsen 3 Solitärgehölz Sambucus nigra „Sampo“ 4 Beet mit Waldmeister und Bärlauch 5 Gemüsebeet 6 Hecke aus verschiedenen Ribes rubrum-Sorten 7 Hecke aus verschiedenen Obstgehölzen inkl. Apfel- und Birnbaum 8 Sitzplatz 9 Rindenmulchfläche 10 Rasen
Der gustatorische Sinnesbereich im Osten des Entwurfsraums
1 Vollmer, Alfred, AG Konzeptgruppe: Das IGGT-Konzept der Gartentherapie. https://www.iggt.eu/index.php/konzept.html?file=tl_files/iggt/download/Definition_Methoden_Gartentherapie_IGGT.pdf, 21.03.21 2 Enzenhofer, Karin/Haubenhofer, Dorit/Holzapfel, Ingeborg/ Kleber, Solveig/Pflügl, Susanne/Pilitzaka, Elisabeth: Gartentherapie. Theorie-Wissenschaft-Praxis. https://www.haup.ac.at/ wp-content/uploads/2019/11/Gartentherapie-Theorie-Wissenschaft-Praxis.pdf, 21.03.21 3 Zimmer, Renate: Handbuch der Sinneswahrnehmung. Grundlagen einer ganzheitlichen Bildung und Erziehung. Freiburg im Breisgau 2005, S. 10f.
lisa wiebking Bachelorthesis Prüfende: Philipp Ludwig, Pflanzenverwendung; Dr. Roswitha Kirsch-Stracke, IUP, Landschaftsplanung und Naturschutz
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institut für umweltplanung
iup Landschaftsplanung und Naturschutz Prof. Dr. Christina von Haaren Naturschutz und Landschaftsökologie Prof. Dr. Michael Reich Vegetationsmanagement Prof. Dr. Rüdiger Prasse Ingenieurbiologie Prof. Dr. Eva Hacker Landschaftsplanung und Ökosystemleistungen Prof. Dr. Christian Albert Ökosystemdienstleistungen – ökonomische und planerische Aspekte Prof. Dr. Bettina Matzdorf Planungsbezogene Pflanzenökologie Apl. Prof. Dr. Michael Rode Raumordnung und Regionalentwicklung Prof. Dr. Rainer Danielzyk
vom wildtier bis zum baum des jahres > SEITE 136
lifestyle migration als chance für ländliche leerstände?
motivation zur ökologischen landwirtschaft
> SEITE 132
> SEITE 134
auswirkungen eines wehrrückbaus auf natur und landschaft
abstände zwischen wald rändern und wohnbebauung > SEITE 140
> SEITE 138
kleinräumige sanddynamik in graudünen
hochwasserrisikomanagement in der region hannover
> SEITE 142
> SEITE 144
eine internationale kooperationsagenda für den klimawandel > SEITE 146
lifestyle migration as a chance to fight rural vacancies?
a comparative analysis between lot (france) and goslar (germany)
Population decline and associated building vacancies are a growing challenge for many rural areas. It is the traditional buildings with former agricultural use, that are mainly affected. They are located in the historically evolved village centres, represent the cultural heritage of a village and shape its identity. Due to a shrinking demand in this kind of buildings, there is a lack of investment and many of such properties are in a state of disrepair. This leads to perforated village centres and reduces the overall attractiveness of the village.1 What is lifestyle migration? Lifestyle migration is defined as the mobility of relatively affluent people seeking for a better way of life. However, lifestyle migrants are not necessarily rich. Representatives often come from the middle class of industrialised countries and their motivation is based on ecological and hedonistic considerations. Instead of an economic gain, they are striving for self-realisation and a more fulfilling life in the new place. Lifestyle migration usually involves the purchase of real estate, as a primary or secondary residence, which would not be affordable in the home countries. The migration can be temporary, seasonal, or permanent, with smooth transitions.2 The example of the French department of Lot Lot is a rural department in the Occitania region, which is located in the southwest of France. It is one of the most sparsely populated areas in the country with a population density of 33 people per square kilometre (French average: 122). Between 1880 and 1954, the population of the area halved. As a result, Lot has to struggle with an aging population: The average age of the Lotoises is now 47 years (second oldest in France). The economic boom after the Second World War and the associated transformation in agriculture led to further emigration tendencies, which resulted in an abundance of vacant buildings in need of renovation on the
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real estate market. In the 1990s, foreigners, especially from the United Kingdom, began to take an interest in these properties. They bought empty country houses and renovated them extensively, with great attention to detail. In the densely populated Great Britain, this type of property had become unaffordable and emigrants dreamed of a more livable and fulfilling life in rural France. This trend resulted in a population growth of 11.5 % in Lot between 1990 and 2013, as outlined in the image below: 1990–2013
ter-movement was triggered among the French population, who are now also interested in living a rural life in traditional houses. The Lot government supports this trend with targeted campaigns. The image below shows a selection of designed logos for the Lot image campaign:
périurbain et néo-rural
Logos from the 'Oh my Lot' campaign4
Population | INSEE RP 1990–2013 2000 1000 200 Evolution positive
2000 1000 200 Evolution négative
Development of the Lot population 1990–20133 Today, two thirds of the population in Lot live in the most rural locations of the area. The immigrants from abroad counteracted the negative natural population balance and also saved a considerable part of the cultural, rural heritage from disappearing. Already abandoned areas have become so attractive that a coun-
Derivations for the German district of Goslar The district of Goslar has one of the highest vacancy rates in Lower Saxony and is affected by a sharp population decline. Forecasts predict a further reduction of 26 % of the inhabitants by 2030.5 In discussions with the district government, it became clear that there is no awareness for urgent action: The current situation is viewed as uncritical; responsibilities are passed on. Individual municipalities, however, are already actively seeking for new citizens, also from abroad. It can be concluded, that the Goslar district is at an early stage of the French dynamism: German interest in ancient countryside buildings is low. Measures aimed at migrants from abroad, however, are disproportionate and success is not guaranteed. An online survey showed that foreigners already living in nearby big cities, in contrast, are very interested in old properties in the rural district. Due to a lack of knowledge about equivalent living conditions in urban and rural areas in Germany, immigrants often choose a large city as their first place of residence. Since these people are already familiar with life in Germany, they present a suitable target group with the given chance of permanent settlement.
lifestyle migration als chance für ländliche leerstände? Der Begriff lifestyle
Could you imagine buying a house in the Goslar district which is in need of renovation? German participants No 63%
Yes 37%
Foreign participants No 32%
Yes 68%
If a permanent move is no option, could you imagine aquiring a 2nd home (holiday home) in the Goslar district? German participants
Foreign participants No 16%
No 47% Yes 53%
Yes 84%
migration wird verwendet, um die Mobilität relativ wohlhabender Menschen zu beschreiben, die auf der Suche nach höherer Lebensqualität an einen neuen Ort ziehen. Referenzmodell für diese Arbeit war das Département Lot in Südwest-Frankreich, in dem britische Staatsbürger vor einigen Jahren leerstehende Landhäuser aufkauften und aufwendig sanierten, um in Frankreich ein vermeintlich le benswerteres Leben zu führen. Die Arbeit untersuchte, inwiefern der niedersächsische Landkreis Goslar, der hohe Leerstandsquoten in Altgebäuden aufweist und mit einer schrumpfenden Bevölkerung zu kämpfen hat, von diesem Trend profitieren könnte. Eine Online-Umfrage brachte als vielversprechende Zielgruppe bereits in nahegelegenen Großstädten lebende, ausländische Personen hervor, die bisher nicht im Fokus standen und mit gezielten Kampagnen angesprochen werden sollten.
Extracts from the results of the conducted online survey6
The following recommendations for the district of Goslar were developed by the author: • Establishment of a district-wide vacant property register • Better coordination of responsibilities at county level • Pursuit of a holistic approach instead of considering the interconnected problems of population decline and vacancy rates separately • No designation of new housing estates, instead promotion of internal development • Appealing village design: playing with tradition and authenticity • New approaches in local public transport instead of a cutback, e.g., combined transport of goods and passengers • Better media representation including targeted campaigns in English language
1 Schaffert, Markus: Challenges and responses in German villages – village renewal and local planning strategies. Unpublished script of the lecture „Land & Village Development“ at the Geodetic Institute of Leibniz University Hannover, summer semester 2019 2 O’Reilly, Karen: „Lifestyle Migration“. In: Kurzdossier Nr. 27/2014, Focus Migration. Osnabrück 2014, S. 1–7 3 Préfet du Lot: Démographie lotoise – un regain d’attractivité. Cahors 2020, S. 1–3 4 Département du Lot: Oh my Lot. https://oh-my-lot.fr, 24.6.20 5 Landkreis Goslar: Übersicht Bevölkerungsprognosen. Goslar 2015 6 Own creation, 2020
anne kautz Masterthesis Prüfende: PD Dr. Sylvia Herrmann, Dr. Lena Greinke Landschaftsplanung und Naturschutz, Raumordnung und Regionalentwicklung
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motivation zur ökologischen landwirtschaft
warum landwirte ökologisch wirtschaften
In Deutschland werden neun Prozent der landwirtschaftlichen Flächen ökologisch bewirtschaftet (Stand 2018). Die Gründe für den geringen Flächenanteil sind vielfältig. Oft werden ökonomische Hemmnisse angegeben, die die Agrarpolitik durch finanzielle Unterstützungen abzubauen versucht.1 Doch während es einerseits schwierig ist, mehr konventionell wirtschaftende Landwirtinnen und Landwirte von der ökologischen Landwirtschaft zu überzeugen, halten sich andere an noch strengere Bio-Richtlinien als von der EU vorgegeben. Was motiviert sie, mehr für die Umwelt zu tun als 90 Prozent ihrer Kolleginnen und Kollegen? Oder hat die ökologische Bewirtschaftung vielleicht ganz andere Beweggründe als den Umweltschutz? Das Verständnis der zugrundeliegenden Motivation zur ökologischen Bewirtschaftung ist bisher wenig untersucht, wird jedoch als wichtig erachtet, um den Ausbau der ökologischen Landwirtschaft erfolgreich voranzubringen. Was ist Motivation und wie kann sie untersucht werden Der Begriff Motivation lässt sich auf das lateinische Verb movere zurückführen, das „bewegen“ bedeutet.2 Ziel der Arbeit war es herauszufinden, was die Menschen dazu bewegt, so zu handeln, wie sie handeln. Daher wurden Theorien miteinbezogen, die Handlungen und Verhalten genauer untersuchen. Hierzu zählt beispielsweise die Theorie des geplanten Verhaltens (TPB), mit der willentlich kontrolliertes Verhalten sowie der Einfluss von „internen bzw. externen Ressourcen und Hindernissen“ (Geld, Zeit, Wissen) auf das Verhalten untersucht werden kann.3 Ebenfalls verwendet wurde die sogenannte Norm Aktivierungstheorie (NAT), die prüft, ob ein Verhalten auf dem Norm- und Wertesystem eines Menschen beruht.4 Auf der Grundlage dieser Theorien wurden Fragen für leitfadengestützte Interviews formuliert, die mit sieben Landwirtinnen und Landwirten durchgeführt wurden. Die Befragten sind alle Mitglieder in ökolo-
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gischen Anbauverbänden und betreiben ökologische Landwirtschaft bereits auf einem hohen Niveau. Die Interviews wurden nach der Durchführung transkribiert und mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Mithilfe der genannten Theorien wurden dafür zunächst deduktive Kategorien zur Motivation gebildet. Im Anschluss wurde das Kategoriensystem durch induktive Kategorien, aus dem Textmaterial heraus, erweitert. Das motiviert ökologische Landwirtinnen und Landwirte Insgesamt konnten 27 verschiedene Einflussfaktoren identifiziert werden, die die Motivation zur ökologischen Landwirtschaft positiv mitbestimmen. Sie lassen sich fachlichen, ökologischen, ökonomischen, sozialen, ideellen und emotionalen Faktoren zuordnen (Abb. 1). Welche der zahlreichen Motivationsfaktoren für die ökologischen Landwirtinnen und Landwirte eine Rolle spielen, ist sehr unterschiedlich. Drei Faktoren bewegen jedoch alle: • die Ablehnung der konventionellen Praktiken, • der Verzicht auf Agrarchemikalien, • die Unterstützung und Anerkennung des Umfeldes. Des Weiteren wurden verschiedene Einflussfaktoren häufiger als andere und von der Mehrheit der Befragten genannt, was darauf schließen lässt, dass sie einen besonders großen Einfluss auf die Motivation haben. Von zentraler Bedeutung ist demnach die Schaffung eines wirtschaftlich stabilen Systems. Dabei dreht sich alles darum, „wie ich ein System hinkriege, wo für mich auch mehr abfällt und trotzdem alles sicherer und stabiler wird.“ (Landwirtin 1) Dieses System schaffen sie durch eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft mit vielgliedriger Fruchtfolge, schonender Bodenbearbeitung und standortgerechten Kulturen. Jedes Glied dieses Kreislaufs erfüllt dabei einen wirtschaftlichen Nutzen. Bei manchen zeigt sich der Nutzen direkt und in finanzieller Form, bei anderen stellt sich der Nutzen erst später und indirekt ein, beispielsweise durch eine erhöhte Bestäubungsleistung nach der Etablierung von Wildbienen. Das zeigt, wie eng die Wirtschaftlichkeit des Systems mit einem
weiteren Motiv zusammenhängt – dem Wirtschaften im Einklang mit der Natur. Die duale Funktion der ökologischen Landwirtschaft, die wirtschaftliche Produktion und das Erbringen von Umweltleistungen, spiegelt sich also auch in den Motiven, Zielen und Beweggründen der Landwirtinnen und Landwirte wider. Ihr Einsatz für den Schutz und die Wiederherstellung von Vielfalt und Natürlichkeit hängt dabei oft mit ihrer Überzeugung zusammen: „Wenn ich von diesem Planeten gehe, dass er dann ein bisschen besser geworden ist. Das ist mein Anspruch, also auch mein Lebensziel. Das war schon eine Umstellung aus dem Umweltgedanken heraus. Es gibt ja mittlerweile auch Betriebe, die nur aus den betriebswirtschaftlichen Gründen umstellen (…), aber ich denke, man muss auch einfach dahinterstehen, hinter dem, was man macht.“ (Landwirt 2) Bei ihrer Arbeit werden die ökologisch wirtschaftenden Landwirtinnen und Landwirte durch einen starken Drang nach Wissen und Weiterentwicklung angetrieben. Dieser Drang gehört nach Maslow5 zu den kognitiven Bedürfnissen, die niemals ganz befriedigt werden und dadurch eine dauerhafte innere Antriebskraft bilden: „Ich weiß auch, dass ich noch verdammt viel machen kann und auch möchte, und das ist auch der Punkt. Daher auch immer so ein bisschen auf der Suche, wo man das System oder das Umfeld optimieren und ein bisschen daran arbeiten kann.“ (Landwirtin 1) „Das ist aber auch das Interessante am Bio, da ist noch eine Bewegung da und da passiert noch so viel (…)“ (Landwirt 7) Neben inneren Beweggründen spielen auch äußere Rahmenbedingungen eine wichtige Rolle bei der ökologischen Bewirtschaftung. So sind die Unterstützung und Anerkennung des Umfelds von großer Bedeutung für die Landwirtinnen und Landwirte, vor allem die des engeren Umfelds wie der Familie. Auch die veränderte Wahrnehmung der Gesellschaft bestärkt sie. Waren sie früher noch als „Grünzeugfresser“ oder „grüne Spinner“ verrufen, so erfahren sie jetzt Wertschätzung und Anerkennung: „Wenn ich mich vorstelle und sage ‚Ich bin Landwirt‘, dann hat das einen ganz anderen Effekt, als wenn
motivation for organic farming – what motivates farmers to practice organic farming? Nature and economic production can
Fachliche Faktoren
Ökologische Faktoren
Ökonomische Faktoren
Motivation
Ökolandbau
Emotionale Faktoren
Ideelle Faktoren
no longer be separated. Organic farming is an example for a successful integration of nature protection, but so far only a few farmers practice organic farming methods. What motivates them to behave differently from most of their colleagues? In order to determine the motivation of organic farmers, their behaviour is analysed. With the help of expert interviews with organic farmers, a total of 27 motivational factors could be identified. There are three driving motives: rejection of conventional practices; renunciation of agricultural chemicals; support and recognition from their environment. Another important influencing factor is the establishment of an economically stable system. They, too, want to run their farm profitably, which is in their case closely related to also operating in harmony with nature.
Soziale Faktoren
Faktoren, die die Motivation zur ökologischen Bewirtschaftung beeinflussen ich sage ‚Ich bin Biobauer‘. Da merkt man schon die gesellschaftliche Anerkennung.“ (Landwirt 6) All diese Faktoren machen die Befragten stolz und führen dazu, dass sie viel Freude an der ökologischen Bewirtschaftung ihrer Betriebe haben. Hinweise für die Planung Die Ergebnisse helfen, die Beweggründe hinter der ökologischen Landwirtschaft besser zu verstehen, und stellen Schlüsselfaktoren heraus, die besonders relevant für diese Form der Bewirtschaftung sind. Die leitfadengestützten Interviews haben aber auch die unterschiedlichen Herausforderungen und Sorgen der ökologischen Landwirtinnen und Landwirte aufgezeigt. Sie alle mussten sich sozialen, ökonomischen oder fachlichen Problemen in Bezug auf die ökologische Bewirtschaf-
tung stellen, die sie teilweise überwinden konnten, die für manche aber weiterhin eine Herausforderung darstellen. Auf Basis der Motivationsfaktoren und der Herausforderungen konnten Hinweise für die Agrarumweltplanung abgeleitet werden. So kann beispielsweise der Abbau von ökonomischen Hemmnissen, die Anpassung der landwirtschaftlichen Ausbildungsinhalte zugunsten der ökologischen Anbaupraktiken und die verstärkte Kommunikation von nichtmonetären Anreizen helfen, zu einer positiven Wahrnehmung der ökologischen Landwirtschaft, auch aus Sicht der konventionellen Landwirtinnen und Landwirte, beizutragen. Die Individualität und Komplexität der Motivation zur ökologischen Bewirtschaftung setzt der Agrarumweltplanung aber auch Grenzen der Einflussnahme. Überzeugung gehört immer dazu.
1 BMEL: Zukunftsstrategie ökologischer Landbau. Impulse für mehr Nachhaltigkeit in Deutschland. Berlin 2019, S. 22 2 DWDS: Motivation. https://www.dwds.de/wb/Motivation, 24.3.2021 3 Ajzen, Icek: „The theory of planned behaviour“. In: Organizational Behaviour and Human Decision Processes. 1991, S. 179–211 4 Schwarzt, Shalom, H.: „Normative Influences on Altruism“. In: Advances in experimental social psychology. Vol. 10, 1977, S.221–279 5 Maslow, Abraham, H.: Motivation and personality. New York 1954, S. 24
julia rex Bachelorthesis Prüfende: PD Dr. Sylvia Herrmann, Birte Bredemeier Landschaftsplanung und Naturschutz
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vom wildtier bis zum baum des jahres
eine untersuchung zur bekanntheit von jahres- wesen Jahreswesen-Ak-
tionen sind in Deutschland ein weit verbreitetes Vorgehen, mit dem insbesondere Tier- und Pflanzenarten stärker in das öffentliche Bewusstsein gebracht werden sollen. Ziel ist vor allem, einen Beitrag zum Schutz dieser Lebewesen und ihrer Lebensräume zu leisten. Nachdem in Deutschland im Jahr 1971 mit dem „Vogel des Jahres“ die erste Jahreswesen-Kategorie ausgerufen wurde, sind bis heute mehr als 30 weitere Kategorien dazu gekommen. Für die Ernennungen der Jahreswesen sind viele verschiedene Institutionen zuständig. Der Vogel des Jahres wird z. B. von einem Verband – dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) –, die Blume des Jahres von einer Stiftung (Loki Schmidt Stiftung) und die Orchidee des Jahres von den Arbeitskreisen Heimischer Orchideen gekürt. Wie bekannt sind die Jahreswesen jedoch in der Öffentlichkeit in Deutschland und wie wirksam ist die durchgeführte Öffentlichkeitsarbeit? Bisher lagen zu diesen Fragen keine publizierten Untersuchungen vor. Ziel der Masterarbeit war es daher, die öffentliche Bekanntheit von Jahreswesen-Kategorien und ausgewählter Jahreswesen des Jahres 2020 zu überprüfen sowie geeignete Maßnahmen zu erarbeiten, mit denen die Bevölkerung wirksam auf die gewählten Arten aufmerksam gemacht werden kann. Dabei lag der Fokus darauf, die aktuelle Öffentlichkeitsarbeit weiterzuentwickeln und Anregungen zu geben. Methodik Bei der Untersuchung wurde sowohl eine quantitative Erhebung als auch eine qualitative Erhebung durchgeführt. Im Rahmen der quantitativen Erhebung wurden Personen online zu den Jahreswesen sowie zur Öffentlichkeitsarbeit befragt. Als Grundgesamtheit wurde die städtische Bevölkerung Hannovers festgelegt, sie repräsentierte die Öffentlichkeit. Über ein mehrstufiges Auswahlverfahren können aus einer solchen Grundgesamtheit zufällig Personen für eine Untersuchung ausgewählt werden.1 Mittels der Einschätzungen dieser Personen sollte unter anderem herausgefunden werden, wie bekannt bestimmte
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Jahreswesen aus dem Jahr 2020 sind. In folgenden Kategorien wurde nach dem jeweiligen Jahreswesen gefragt: Wildtier, Wildbiene, Baum, Heilpflanze, Pilz und Mikrobe des Jahres. Zudem gaben die Befragten an, wie wirksam sie verschiedene Informationswege bei der Öffentlichkeitsarbeit erachten. Zu diesen und weiteren thematischen Aspekten gaben insgesamt 107 Personen ihre Meinung ab und beantworteten Fragen. Ergänzend zu diesem Arbeitsschritt wurden als qualitative Erhebung im Rahmen von leitfadengestützten Experteninterviews die Ansichten der zuständigen Institutionen beleuchtet und Informationen zur Öffentlichkeitsarbeit erhoben. Dabei reflektierten die Fachleute auch die Ergebnisse der Online-Umfrage. Die Erkenntnisse aus den beiden Erhebungen wurden in einem weiteren Arbeitsschritt inhaltlich zusammengeführt, unter Einbindung zusätzlicher Literatur diskutiert und daraus Maßnahmen für die Jahreswesen-Aktionen abgleitet. Ergebnisse Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass die einzelnen Jahreswesen-Aktionen sich stark in ihrer öffentlichen Bekanntheit unterscheiden. Dies gilt sowohl für die Jahreswesen-Kategorien als auch hinsichtlich der Jahreswesen des Jahres 2020. Bei den Jahreswesen-Kategorien kannten die meisten Befragten der Stichprobe die Kategorien „Vogel des Jahres“ und „Baum des Jahres“ (Abb. 2). Von den sechs ausgewählten Jahreswesen des Jahres 2020 kannten mit 29 Prozent der Befragten die meisten Personen das Wildtier des Jahres 2020, den Europäischen Maulwurf (Talpa europaea). Den Baum des Jahres 2020, die Gewöhnliche Robinie (Robinia pseudoacacia) und die Gemeine Wegwarte (Cichorium intybus) als Heilpflanze des Jahres 2020, kannten die Befragten am zweithäufigsten – jeweils 13 Prozent der Befragten. Diese ermittelte Bekanntheit der eigenen Jahreswesen-Kategorie schätzten die entsprechenden Fachpersonen bei den Experteninterviews meistens richtig ein. Hingegen wurde die Bekanntheit des jeweiligen aktuellen Jahreswesens von den Expertinnen und Experten zum Teil unter- oder auch überschätzt. Hinsichtlich der Öffentlichkeitsarbeit bei den Jahreswesen-Aktionen stellte
Abb. 1: Baum des Jahres 2020, Gewöhnliche Robinie (Robinia pseudoacacia) © Andreas Gomolka sich bei den Erhebungen heraus, dass die Bevölkerung über eine Vielzahl an Informationswegen erreicht werden kann (Abb. 3). Bei der Stichprobe wurden von den Befragten die drei Informationswege Social Media, Artikel in Zeitschriften oder Zeitungen und Fernsehen als die geeignetsten Wege angesehen, um über Jahreswesen zu informieren. Die Expertinnen und Experten bestätigten diese Einschätzungen, jedoch wurde deutlich, dass für die Nutzung dieser Informationswege verschiedenste Voraussetzungen – z. B. Verfügbarkeit von personellen und finanziellen Ressourcen – erfüllt sein müssen. Die Aussagen der Fachpersonen und auch die anschließende Ergebnisdiskussion zeigten, dass viele weitere Informationswege wirksam für die Öffentlichkeitsarbeit bei den Jahreswesen-Aktionen genutzt werden können. Dazu gehört beispielsweise die Kooperation mit Schulen, ein Informationsweg, mit dem eine spezifische Zielgruppe angesprochen werden kann. Eine Kombination aus unterschiedlichen Informationswegen ermöglicht es, mehr Menschen zu erreichen und über Jahreswesen zu informieren. Dabei können sich die Informationswege gegenseitig positiv in ihrer Wirksamkeit beeinflussen, indem z. B. über den Social-Media-Kanal auf einen Beitrag zu Jahreswesen in einer Fachzeitschrift hingewiesen wird. Maßnahmen Die formulierten Maßnahmen beziehen sich auf die jeweiligen Informationswege und zeigen den Institutionen unter anderem Möglichkeiten auf, um die
Genannte Kategorie von Jahreswesen
k. A.
Schaukästen oder Informationstafeln
Radio
Plakate
Flyer, Broschüren, Postkarten oder Poster
Homepage der zuständigen Institutionen
Kooperationen mit Schulen
Vorträge oder Veranstaltungen
Fernsehen
Social Media
50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0
Artikel in Zeitschriften oder Zeitungen
Anzahl der Nennungen Sonstige Jahreswesen
Heilpflanze des Jahres
Schmetterling des Jahres
Pilz des Jahres
Reptil des Jahres
Orchidee des Jahres
Fisch des Jahres
Insekt des Jahres
Blume des Jahres
Wildtier des Jahres
Vogel des Jahres
Baum des Jahres
Anzahl der Nennungen
45 40 35 30 25 20 15 10 5 0
Informationswege bei der Öffentlichkeitsarbeit
Abb. 2: Bekannte Jahreswesen-Kategorien bei der quantitativen Erhebung, n = 63
Abb. 3: Einschätzung der Eignung von Informationswegen, um über Jahreswesen zu informieren, n = 107
Öffentlichkeit zu informieren sowie personelle Unterstützung zu erhalten. Zusätzlich sollen die Maßnahmen dabei helfen, die Wirksamkeit der Jahreswesen-Aktionen über ihren einjährigen Zeitraum hinaus zu erhöhen und Kooperationen einzugehen. Mit dem folgenden Beispiel, dem Publizieren eines Jahreswesen-Magazins, wird ein Einblick in die erarbeiteten Maßnahmen gegeben. Dabei ist es das Ziel, auf diesem Weg die Öffentlichkeit verstärkt über Jahreswesen-Aktionen zu informieren.
letzten Aktionen zurückzublicken. Das Magazin kann bei Veranstaltungen verkauft und auch über die jewei lige Homepage der beteiligten Institutionen bestellt werden. Somit würde eine zusätzliche Möglichkeit geschaffen, die Institutionen bei ihrem Engagement zu unterstützen. Rund 50 weitere Maßnahmen wurden erarbeitet, um die Öffentlichkeitsarbeit zu den Jahreswesen-Aktion weiter zu optimieren und einen Beitrag zum Schutz der Natur sowie der biologischen Vielfalt zu leisten.
Veröffentlichung eines Jahreswesen-Magazins Mit einem gemeinsamen Magazin können mehrere Institutionen über ihre Jahreswesen-Aktionen und die aktuellen Jahreswesen informieren. Das Magazin kann einmal im Jahr erscheinen und neben der Vorstellung der Jahreswesen mit hochauflösenden Fotos auch Interviews z. B. mit Vertretenden aus der Grünen Branche zu den einzelnen Jahreswesen enthalten. Zudem besteht die Möglichkeit, auf die Jahreswesen des vorherigen Jahres und die Ergebnisse der
dressed this knowledge gap. A quantitative survey was conducted in the form of an online survey and a qualitative survey in the form of expert interviews. The results of the two surveys were combined and discussed. From the discussion of the results, measures could be derived for the natural objects of the year activities, through which the institutions could optimise their public relations work.
a study on the awareness of natural objects of the year The nomination of natural objects of the year is a widespread approach in Germany to raise public awareness of animals and plants. The intention is to contribute to the protection of these creatures and their habitats. Since no studies have been published to date on the public awareness of natural objects of the year in Germany and the effectiveness of the public relations work carried out, this study has ad-
1 Schnell, Rainer/Hill, Paul B./Esser, Elke: Methoden der empirischen Sozialforschung., 11. Auflage. Berlin/Boston 2018, S. 255ff.
mathis züchner Masterthesis Prüfende: Carmen Rethschulte, Dr. Roswitha Kirsch-Stracke Naturschutz und Landschaftsökologie, Landschaftsplanung und Naturschutz
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auswirkungen eines wehrrückbaus auf natur und landschaft
am beispiel der heberwehranlage schneidmühle an der grossen nister (rlp.) Zur besseren
ob die Fläche Bestandteil der FFH-Richtlinie ist. Außerdem wurden mithilfe der Rote Liste Deutschland seltene und gefährdete Arten innerhalb der einzelnen Biotoptypen erfasst.
Nutzung des Wassers für den Menschen wurden über Jahrhunderte Flüsse und Bäche begradigt, verrohrt oder durch künstliche Wehranlagen aufgestaut und in ihrer Durchgängigkeit verändert. Auch die Große Nister im Westerwald, Rheinland-Pfalz, war südöstlich der Ortschaft Nister durch eine historisch genutzte Heberwehranlage nachhaltig in ihrer Durchgängigkeit beeinträchtigt. Durch das im Jahre 1970 errichtete Bauwerk hatte sich die umliegende Natur stark durch den anthropogenen Einfluss verändert. Gemäß der Umsetzungsziele der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie und der Aktion Blau1 in Rheinland-Pfalz, die einen natürlichen und ökologischen Zustand von Gewässern samt Auen fördern, wurde die Heberwehranlage 2017, als Kompensationsmaßnahme für einen Eingriff in Natur und Landschaft an anderer Stelle, ersatzlos zurückgebaut. Im Rahmen der Bachelorarbeit wurde ein Vergleich der Biotopzustände vor und nach dem Rückbau mithilfe eines eigens entwickelten Bewertungssystems vorgenommen und eine anschließende kritische Beurteilung der Folgen der Abrissarbeiten auf Natur und Umwelt durchgeführt.
Ergebnisse Durch den Rückbau der Heberwehranlage an der Großen Nister zeichneten sich bereits innerhalb von nur eineinhalb Jahren deutliche Veränderungen im Untersuchungsgebiet ab. Nicht nur das Gewässer selbst, sondern auch die umliegenden Biotope zeigten strukturelle und ökologische Umstellungen. Mit dem Rückbau und der damit verbundenen Beseitigung der Barrierewirkung wurde eine Durchgängigkeit der Nister auf einer Länge von fast 15 Kilometern erreicht, von der sowohl terrestrische als auch aquatische Lebewesen profitierten. Zusätzlich konnte durch die Beseitigung der vorher meist unzureichend beschatteten und damit erwärmten Stauwasserbereiche der Nister, in denen sich vermehrt organisches Material angesammelt hatte, eine allgemeine Verbesserung der physikalischen und chemischen Gewässerqualität erreicht werden. Im Einklang mit der gewonnenen Durchgängigkeit hat dies besonders positive Auswirkungen auf die Revitalisierung der standortgerechten Fischpopulation, vor allem auf die Bachforelle. Des Weiteren sind im Laufe der Zeit durch eigendynamische Prozesse der Nister vegetationsarme Kies- und Sandbänke entstanden. Zusammen mit einem intakten Fließgewässersystem bilden sie sauerstoffreiche und für die Fischbrut wichtige Kieslückensysteme im Untergrund (Interstitial). Vor dem Rückbau der Wehranlage profitierten besonders die hochwertigen Uferbereiche aus ausgedehnten Weiden-Auengebüschen und flächenhaften, feuchten Hochstaudenfluren von der anthropogen begünstigten Überstauung des Gewässers. Auendynamische Prozesse wurden gefördert und Sedimente, Schwemmmaterial und Nährstoffe eingetragen. Vor allem die ruhigen Gewässerbereiche hatten in Verbindung mit den ufernahen Hochstaudenfluren und Röhrichtbeständen eine besonders hohe Bedeutung als Brut- und Aufzuchthabitat für Vogelarten. Der großflächige Verlust dieser Überstaubereiche mit seinen Durchfeuchtungs- und Nasszonen muss
Untersuchungsgebiet und Methodik Das Untersuchungsgebiet im Naturraum „Dreifelder Weiherland“, einem leicht gewellten Mittelgebirgs-Plateau, wird vor allem durch die mäandrierende Nister mit ihren ausgedehnten Ufergehölzen, Hoch staudenfluren sowie vereinzelten Grünlandbereichen geprägt.2 Damit ein Vergleich und eine Bewertung der Biotopzustände vor Rückbau der Heberwehranlage mit dem heutigen Ist-Zustand möglich war, erfolgte zunächst eine Neukartierung des Untersuchungsgebietes und eine anschließende Biotoptypenbewertung beider Zustände anhand der Kriterien Naturnähe, Arten- und Strukturausstattung, Gefährdung und Seltenheit, Wiederherstellbarkeit und besondere Bedeutung für Tierarten. Zusätzlich wurde jede Biotopfläche individuell geprüft, ob ein gesetzlicher Schutzstatus besteht und
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Heberwehranlage, Foto 2017 (© LBM DIEZ) aus Sicht des Arten- und Biotopschutzes kritisch beurteilt werden. Durch den Rückbau der Wehranlage sind die feuchten Hochstaudenfluren und Röhrichtbestände in den ehemals ruhigen Uferbereichen verschwunden. Hier haben sich in den vergangenen eineinhalb Jahren die einst angrenzenden Auengebüsche weiter ausgedehnt und gliedern sich mittlerweile in die fließgewässertypische Ufervegetation ein. Der Rückbau der Wehranlage hat nicht nur starke Veränderungen der Überstau- und Feuchteverhältnisse im Untersuchungsgebiet herbeigeführt, sondern auch den Trockenfall der Altarme beidseitig der Nister begünstigt. Mittlerweile sind beide Altarmbereiche fast vollständig verlandet und von dichten Brennnessel- und Neophytenflur bewachsen, die nach heutigem Stand keine wertsteigernde Bedeutung für das Ökosystem Nister haben. Durch den Verlust der Altarme haben die einst wertvollen und strukturreichen Areale ihre ursprünglich sehr hohe Bewertung verloren. Vor Rückbau der Wehranlage bildeten diese, durch die künstliche Anstauung der Nister entstandenen, stehenden Gewässerteile zusammen mit den angrenzenden Auenwäldern die Lebensgrundlage für eine landesweit bekannte, spezifische Vogel-, Insekten- und Fischfauna und hatten eine wesentliche Bedeutung als natürlicher Retentionsraum. Insgesamt wurden sowohl die Gewässerstrukturgüte als auch die Gewässerökologie der Nister gefördert. Diese wichtigen Funktionen sind mit dem Trockenfall und der Verlandung der Altarme verloren gegangen.
Brückenbauwerk über die Nister, Foto 2020 (© PREUSS) Diskussion und Handlungsempfehlungen Unter Berücksichtigung aller Ergebnisse lässt sich sagen, dass der Rückbau der Wehranlage nicht nur positive, sondern auch negative Auswirkungen auf die Biotope im Untersuchungsgebiet mit sich gebracht hat. Seit Errichtung der Heberwehranlage haben sich sowohl Pflanzen als auch Tiere an die anthropogenen Gegebenheiten angepasst und entwickelt. Besonders durch den Aufstau der Nister hatten sich wertvolle Feuchtbiotope gebildet, vor allem die flächenhaften Hochstaudenfluren und Röhrichtbestände sowie die beiden Altarme der Nister. Diese Biotoptypen sind nach dem Rückbau der Heberwehranlage fast völlig verschwunden. Aus diesem Grund sollte zumindest einer der Altarme als ökologisches Refugium wiederhergestellt und reaktiviert werden. Dies wäre in jedem Fall eine Aufwertung der ökologischen Vielfalt im Untersuchungsgebiet. Allgemein fügt sich jedoch der Rückbau der Wehranlage in die Zielkonzeptionen der EG-WRRL ein, die einen nachhaltigen und guten ökologischen Zustand für Gewässer vorsieht. Durch den ersatzlosen Abriss der Anlage wurde eine gute ökologische Funktionsfähigkeit der Nister
als Fließgewässer gefördert und ein Grundstein für mehr Biodiversität gelegt. Aus diesem Blickwinkel heraus ist der Rückbau der Wehranlage als gut zu bewerten.
effects of a weir deconstruction on nature and landscape – using the example of the schneidmühle weir on the grosse nister The demolition of the weir on the ‘Große Nister’ in 2017 led to significant changes in nature and the environment. This had a lasting effect on flora and fauna and fundamentally reshaped the study area. The question arose whether the newly created biotopes and living conditions had a higher value compared to the status before the demolition of the weir. The aim of the bachelor thesis was to identify and evaluate these changes and to compare them with the original status. In order to be able to establish this comparability, it was necessary to develop an evaluation system that was as objective as possible, according to which all biotope types were re-evaluated before and after the demolition of the weir facility. Here it became clear that both states contained valuable biotope types and habitats.
1 Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten: Aktion Blau Plus. Gewässerentwicklung in Rheinland-Pfalz. Mainz 2015 2 Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz: Naturräumliche Gliederung Rheinland-Pfalz. Liste der Naturräume. Mainz 2010
maximilian preuss Bachelorthesis Prüfende: Dr. Bartlett Warren-Kretschmar, Cedric Gapinski Landschaftsplanung und Naturschutz
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abstände zwischen waldrändern und wohnbebauung
in der region h a n n ove r In
unseren urbanen Landschaften wachsen verschiedene Nutzungen und Lebensräume von Menschen, Pflanzen und Tieren immer weiter zusammen. Auf der Suche nach geeigneten Flächen für Wohnraum ziehen Gemeinden mitunter auch Grundstücke am Waldrand in Betracht. Doch das führt häufig zu Konflikten, denn gerade Waldränder als Übergangsbereiche zwischen Wald und Offenland sind oft sehr artenreich. Außerdem können die Häuser gefährdet werden, wenn z. B. ein Sturm zur Entwurzelung von Bäumen führt. Es stellt sich außerdem die Frage, wie weit die Häuser entfernt vom Wald sein müssen, damit Spaziergänger die Schönheit des Waldrandes noch genießen können und das Landschaftsbild gewahrt bleibt. Vor diesem Hintergrund hat das Land Niedersachsen in seinem Landes-Raumordnungsprogramm1 sowie die Region Hannover in ihrem Regionalen Raum ordnungsprogramm2 vorgegeben, dass der Abstand zwischen Waldrand und Wohnbebauung mindestens 100 Meter betragen soll. Doch ist so eine pauschale Angabe wirklich zielführend? Es gibt viele Arten von Waldrändern, denn sie unterscheiden sich z. B. in Bezug auf die dominanten Baumarten, die Exposition oder auch das anschließende Offenland. Daher war das Ziel der Untersuchung herauszufinden, wie groß der Mindestabstand zwischen Wohnbebauung und Waldrand sein muss. Vorgehen In einem theoretischen Teil wurden der Mindestabstand und eine ideale Waldrandgestaltung mithilfe von Literatur ermittelt. Der Mindestabstand wurde für zwei Waldrandtypen untersucht, die in der Region Hannover häufig vorkommen: ein Buchenwaldrand und der Waldrand eines Kiefern- und Fichtenforstes. Für den technischen Abstand waren die Höhe der Bäume für Sturmschäden relevant sowie der erforderliche Platz für die Waldrand-Bewirtschaftung. Aus den Zielen des Landschaftsrahmenplans der Region Hannover3 zu Biodiversität am Waldrand, den benachbarten Flächennutzungen und der Gestalt der Orts-
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ränder wurden Rückschlüsse auf den notwendigen Mindestabstand gezogen, mit dem diese Ziele erreicht werden können. Die Ansprüche der Nutzenden an das Landschaftsbild wurden aus der Literatur ermittelt.4, 5 Im praktischen Teil erfolgte eine Kartierung verschiedener Waldränder in der Region Hannover. Auf dieser Grundlage wurden Empfehlungen abgeleitet, wie man in Anbetracht des jetzigen Zustandes der Waldränder eine möglichst gute Verträglichkeit mit Wohnbebauung erreichen kann. Die Empfehlungen beziehen sich dabei auf die Einhaltung des technischen Abstandes und das Ziel, eine hohe Biodiversität und ein ansprechendes Landschaftsbild zu erreichen. Der „ideale“ Waldrand Die Ziele zur Biodiversität am Waldrand decken sich in vielen Punkten mit den Ansprüchen von Naherholungssuchenden. Dies sind naturnahe, geschwungene, vor- und zurückspringende Waldränder mit vielen Strukturen und landschaftstypischer Vegetation. Wünschenswert sind zudem lichtdurchflutete Bestände aus verschiedenen Altersklassen mit Totholz und grenzlinienreiche Bestände, die sich aus einem Waldmantel und einem vorgelagerten nährstoffarmen Waldsaum zusammensetzen. So sollte beispielsweise vermieden werden, dass Häuser den Waldrand verschatten, um diesen Lebensraum für lichtliebende Arten zu erhalten. Im Anschluss an den Waldrand sind artenreiches Grünland und historische Kulturlandschaftselemente wie Streuobstwiesen oder Heckensysteme erstrebenswert, ebenso ein extensiv genutzter Streifen als Pufferzone, um intensive landwirtschaftliche Nutzung bis an die Waldrandgrenze zu vermeiden. Es kann allerdings zu Konflikten zwischen den Nutzungen kommen, denn soll der Waldrand erlebbar sein und wird dazu von Wegen durchzogen, können störungsempfindliche Arten zurückgedrängt werden. Wege an sich können eine abiotische Barriere für manche Tier- und Pflanzenarten darstellen, jedoch kann diese Barriere auch verhindern, dass schädliche Stoffe aus der Landwirtschaft in den Waldrand gelangen. Für den technischen Abstand ist eine genaue Meterangabe gut möglich, beim Abstand für ein ansprechendes Landschaftsbild und eine hohe Biodiversität
Abb. 1: Waldrand mit Bebauung in Eilvese können weniger genaue Angaben gemacht werden. Insgesamt kann jedoch ein Mindestabstand berechnet werden, der bei allen Waldrändern unter 100 Meter beträgt. Beim Kiefernforst ist er mit ca. 60 Metern am geringsten und beim Fichtenforst und Buchenwald höher mit rund 80 Metern. Waldränder in der Region Hannover Die Kartierung von Waldrändern von Kiefernforsten, Mischwäldern und Buchenwäldern mit angrenzender oder geplanter angrenzender Wohnbebauung in Bredenbeck, Völksen, Eilvese und Thönse in der Region Hannover zeigte viele verschiedenartig ausgeprägte Waldränder mit unterschiedlichen Qualitäten und Beeinträchtigungen. Die Waldränder entsprechen in vielen Punkten nicht dem angestrebten Zustand und grenzen an Acker oder einen befestigen Weg an, ein weiteres Problem ist die Ablage von Materialien und Müll. Möglichkeiten zur Aufwertung von Waldrändern Es gibt viele Möglichkeiten zur Aufwertung von Waldrändern und deren Anschlussbereich. Wohnbauvorhaben in Waldrandnähe bieten grundsätzlich
die Chance, aktiv zu werden, da eine Kompensation erforderlich ist. Zudem gibt es viele Synergien zwischen Maßnahmen zugunsten der Biodiversität und des Landschaftsbildes. Es treten jedoch viele Landnutzungskonflikte auf, die auch aufgrund der Eigentumsverhältnisse schwer zu lösen sind. Manchmal kann bereits eine Anpassung der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung oder der Straßenbeleuchtung z. B. eine Verbesserung für Fledermäuse bewirken. Liegt der Wald in einem Schutzgebiet, konnte bei der Kartierung grundsätzlich ein besserer Zustand festgestellt werden. Die Schutzgebietsgrenze sollte allerdings auch über den Waldrand an sich hinausgehen, um gerade den wichtigen Übergangsbereich zu schützen. Eine Auflichtung der Waldränder ist eine relativ einfache und kostengünstige Möglichkeit zur Schaffung von Lebensräumen lichtliebender Arten, gerade bei begrenzter Flächenverfügbarkeit außerhalb des Waldes. Es gibt auch die Möglichkeit der Vorpflanzung von Waldrändern, das ist aber vergleichsweise teuer und es gibt viel zu beachten, um arten- und strukturreiche Waldränder zu erzielen, weshalb diese Möglichkeit von der Region Hannover kritisch gesehen wird.3 Insgesamt sollte daher so weit wie möglich am Bestand gearbeitet werden, um Eingriff, Aufwand und Kosten gering zu halten. Fazit Der Waldrand ist nicht nur das lineare Ende des Waldes, sondern kann ein eigener, flächiger Lebensraum sein, der sehr artenreich und ästhetisch ansprechend ist und zudem den Wald schützt. Für seinen Mindestabstand zu einer Bebauung kann der techni sche Abstand als Orientierungsmaß dienen. Um einen attraktiven Erholungsbereich am Waldrand zu schaf fen, sollte die Landschaft abwechslungsreich gestaltet werden und die Wegeführung darauf abgestimmt sein. Die Qualität von Waldrand, Ortsrand und Verbin dungsfläche hängt besonders von einer strukturreichen Beschaffenheit und Gestaltung ab. Darauf sollte bei der Planung der Schwerpunkt gelegt werden und nicht auf metergenaue Breiten- bzw. Abstandsangaben. Einen pauschalen Abstand für alle Waldränder festzulegen ist nicht sinnvoll, denn so würden die Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten eingeschränkt.
Abb. 2: Fiktiver strukturarmer Waldrand
Abb. 3: Mögliche Aufwertung des Waldrandes mit Wohnbebauung
distances between forest edges and residential developments – in the hanover region This study deals with minimum distances between housing areas and forest edges. In our urban landscapes, different uses and habitats of people, plants and animals continue to merge. When searching for suitable areas for new housing developments, municipalities sometimes consider land at the edge of forests. However, this often leads to conflicts, because forest edges in particular are transition areas between forest and open land. Furthermore, they are often very rich in species. Against this background, the Federal State of Lower Saxony and the Hanover region have set the minimum distance between the edge of the forest and residential buildings at 100 metres. But is such a general indication really purposeful? This study examines the question of how to arrange forest edges and their connecting areas.
1 Neubekanntmachung der Verordnung über das Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen in der Fassung vom 26. September 2017, 3.2.1, Ziffer 02 2 Regionales Raumordnungsprogramm Region Hannover. Textliche Festsetzungen. 2016, 2.1.4, Ziffer 02 3 Region Hannover (Hg.): Landschaftsrahmenplan der Region Hannover. Hannover 2013, S. 83–678 4 Nohl, Werner: Landschaftsplanung. Ästhetische und rekreative Aspekte – Konzepte, Begründungen und Verfahrensweisen auf der Ebene des Landschaftsplans. Berlin/Hannover 2001, S. 108–196 5 Wöbse, Hans Hermann: Landschaftsästhetik. Über das Wesen, die Bedeutung und den Umgang mit landschaftlicher Schönheit. Stuttgart 2002, S. 186–250
sophia germer Bachelorthesis Prüfende: Prof. Dr. Michael Rode, Dr. Lena Greinke IUP, Planungsbezogene Pflanzenökologie, Raumordnung und Regionalentwicklung
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kleinräumige sanddynamik in graudünen
untersuchung eines europaweit gefährdeten lebensraumtyps 2130
Küstendünen sind Lebensräume, die von dynamischen Prozessen geprägt werden. Dabei nimmt von der Küste landeinwärts die Dynamik ab, womit eine voranschreitende Bodenbildung und Sukzession einhergehen. Daraus ergibt sich eine typische Abfolge von Dünentypen. Im Übergang zwischen den sehr dynamischen küstennahen Weiß- und den überwiegend stabilisierten Braundünen im Binnenbereich befinden sich die Graudünen. Regelmäßige Störungen der Vegetation schaffen hier immer wieder Offenbodenstellen, die von Pionierpflanzen besiedelt werden können. Auf kleinem Raum ergibt dies ein Nebeneinander vieler Pflanzengesellschaften und schafft eine hohe Biodiversität.1 „Graudünen mit krautiger Vegetation“ sind als Fauna-Flora-Habitat (FFH) ausgewiesen und gelten als besonders schützenswert. Ihr Erhaltungszustand hat sich in den letzten Jahren zusehends verschlechtert.2 Gründe dafür sind Küstenschutzmaßnahmen und erhöhte Stickstoffeinträge, welche zu einer großflächigen Stabilisierung geführt haben.3 Kleinräumiger Sanddynamik in Form von Sandausblasungen wird das Potenzial zugeschrieben, diesem Trend entgegen wirken zu können. Sie entstehen, wenn in geschlossener Vegetationsdecke Offenbodenstellen vorhanden sind, an denen der Wind angreifen und Sandboden weiter freilegen kann.4 Ihre Wirkungsweise ist jedoch komplex. Hier bedarf es weiterer Forschung hinsichtlich der Zusammenhänge zwischen der Ausprägung kleinräumiger Sanddynamik einerseits und der Lebensraumtyp-Qualität der Graudünen andererseits. Untersuchungsgebiet und Methodik Als Untersuchungsgebiet wurden die Graudünen der Insel Norderney ausgewählt. Hier befindet sich, im Gegensatz zu anderen Ostfriesischen Inseln, eine Vielzahl kleinräumiger Anrisse und Verwehungen. Auslöser dafür ist unter anderem eine hohe Kaninchendichte; durch ihre Grabaktivitäten schaffen die Tiere offene Sandbereiche.5 Die Graudünen liegen vorwiegend im mittleren und östlichen Bereich der Insel und grenzen
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Abb. 1: Stabilisierte Graudünen geprägt durch eine kleinräumige Dynamik im Westen an die Stadt Norderney an. Die Kartierung und Bewertung der Graudünen lag aus einer 2019 abgeschlossenen Erhebung der FFH-Lebensraumtypen vor.6 Dabei erfolgte die Zustandsbewertung anhand mehrerer Teilkriterien, wie der natürlichen Dynamik und dem lebensraumtypischen Arteninventar, und sieht drei Wertstufen vor: A (hervorragend), B (gut), C (mittel bis schlecht).7 Zudem wurden die Sandausblasungen und Anrisse in den Graudünen anhand eines Luftbildes mit ArcGIS digitalisiert. Pro Wertstufe wurden ihre Ausprägung, wie Gesamtfläche oder Anzahl, sowie ihre Wirkung auf den Nahbereich durch den Anteil lebensraumtypischer Biotoptypen ermittelt und verbal-argumentativ miteinander verglichen. Ergebnisse und Diskussion Die Ergebnisse zeigen, dass Graudünen in einem guten Zustand durchschnittlich mehr Sandausblasungen und Anrisse bei einer insgesamt größeren Gesamtfläche aufweisen. Zudem ist der Anteil graudünentypischer Biotoptypen geringfügig höher. Auffallend ist auch, dass mit einer guten Gesamtbewertung immer
auch eine gute Ausprägung der natürlichen Dynamik und des lebensraumtypischen Pflanzenarteninventars (Teilkriterien) einhergeht. Inwiefern könnte nun der Zustand der Graudünen mit der Ausprägung der kleinräumigen Sanddynamik zusammenhängen? Die Graudünen sind bis auf das Ostende der Insel durch Küstenschutzmaßnahmen (Schutzdüne) weitestgehend stabilisiert. Bei Ausbleiben von Störungen führt die voranschreitende Sukzession langfristig zu einer dichten Vegetationsdecke, zu Humusanreicherung und Entkalkung im Oberboden. Dadurch verringert sich die Vielfalt der vorkommenden Pflanzenarten und die Qualität des Lebensraumes nimmt ab. Dieser Prozess läuft landeinwärts gerichtet ab, sodass Graudünen im Inland am stärksten betroffen sind.1 Die Ergebnisse bestätigen, dass weite Teile der Graudünen hinter der Schutzdüne in einem mittleren bis schlechten Zustand sind. Nur Gebiete, die stärker von kleinräumiger Dynamik geprägt sind, weisen im Gegensatz dazu einen gut bewerteten Zustand auf. Die Aus- und Aufwehung von Sand ermöglicht Offenboden in der bestehenden Vegetationsdecke und der Kalkgehalt im Oberboden
Abb. 2: Stabilisierte Graudünen ohne kleinräumige Dynamik
Abb. 3: Grabaktivitäten von Kaninchen in Graudünen
wird erhöht. Dies schafft geeignete Habitate für lebensraumtypische, wertgebende Pflanzenarten und kann somit die Biodiversität in stabilisierten Graudünen verbessern und erhalten. Die Auswertung der Biotoptypen lässt vermuten, dass gerade in Strandnähe dieser Effekt durch die Zufuhr kalkhaltigen Sandes vom Meer verstärkt werden könnte. Je weiter die Graudünen jedoch vom Strand entfernt liegen, desto weiter ist die Sukzession vorangeschritten.1 Dennoch können Sandausblasungen auch hier den kalkhaltigeren Sand aus tieferen Bodenschichten an die Oberfläche holen. Besteht keine Einschränkung der Dynamik durch Küstenschutzmaßnahmen, kann sich eine natürliche Anlandungsküste mit einer typischen Vegetationsausprägung entwickeln. Dies ist im Osten der Insel der Fall, wo die Graudünen trotz geringerer Ausprägung der Sandausblasungen einen guten Zustand aufweisen. Aufgrund der großräumigen Dynamik spielt die kleinräumige vermutlich eine untergeordnete Rolle. Insgesamt wurde geschlussfolgert, dass die kleinräumige Dynamik der Qualitätsabnahme in stabilisierten Graudünen entgegenwirken kann.
genutzt werden. Besteht bereits eine gut ausgeprägte großräumige Dynamik, spielen Sandausblasungen eine geringere Bedeutung. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Auswirkungen kleinräumiger Dynamik von Gebiet zu Gebiet variieren können.
small-scale sand dynamics in grey dunes – investigation of a european-wide endangered habitat type 2130 Stabilisation in the context of coastal protection measures has led to a deterioration in the condition of the fauna-flora habitat (FFH) type of the grey dune (2130). Small-scale sand dynamics are considered to have the potential to counteract this trend. The master thesis deals with the question whether there is a connection between the quality of grey dunes and the expression of small-scale dynamics. The results show that, on average, grey dunes in good condition are more characterised by small-scale sand dynamics and can thus counteract the decline in quality in stabilised grey dunes.
1 Ellenberg, Heinz/Leuschner, Christoph: Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen in ökologischer, dynamischer und historischer Sicht. Stuttgart 2010 2 Eionet: Web tool on biogeographical assessments of conservation status of species and habitats under Article 17 of the Habitats Directive. https://natureart17.eionet.europa.eu/article17/reports2012/habitat/summary/?period=5&group=Du nes+habitats&subject=2130®ion=ATL, 5.5.2020 3 Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küstenund Naturschutz (Hg): Vollzugshinweise zum Schutz der FFH-Lebensraumtypen sowie weiterer Biotoptypen mit landesweiter Bedeutung in Niedersachsen – Graudünen mit krautiger Vegetation (2130). Hannover 2011 4 Aggenbach, Camiel/Arens, Sebastiaan/Fujita, Yuki/Kooijman, Annemieke/Neijmeijer, Tessa/Nijssen, Marijn/Stuyfzand, Pieter/Van Til, Mark/Van Boxel, John/Cammeraat, Erik: Herstel grijze duinen door reactiveren kleinschalige dynamiek. Driebergen 2018 5 Eggers, Petra/Heine, Kirsten/Niedringhaus, Rolf: „Die Biotoptypen und Vegetation der Ostfriesischen Inseln“. In: Schriftenreihe Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Band 11: Die Flora und Fauna der Ostfriesischen Inseln. Oldenburg 2008, S. 9–40 6 Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz: Kartierung Biotoptypen und FFH-LRT auf der Insel Norderney. 2019 7 Drachenfels, Olaf von: Anhang: Hinweise und Tabellen zur Bewertung des Erhaltungszustands der FFH-Lebensraumtypen in Niedersachsen. Hannover 2015
angela eden Maßnahmenempfehlungen Kleinräumige Sanddynamik ist in älteren, entkalkten Graudünen für die Verbesserung der Dynamik und des lebensraumtypischen Arteninventars zu etablieren. In Strandnähe kann der kalkhaltige Sandnachschub
Masterthesis Prüfende: Prof. Dr. Michael Rode, IUP, Planungsbezogene Pflanzenökologie; PD Dr. Maike Isermann, Universität Bremen, Institut für Ökologie
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hochwasserrisikomanagement in der region hannover
leben und planen mit hochwasserrisiken
Aufgrund der historischen Entwicklung von Städten entlang von Flüssen führt die Geschichte des Hochwasserschutzes bis in das frühe Mittelalter zurück. So wurde in der Landeshauptstadt Hannover bereits 1449 erstmals der „Schnelle Graben“ als Anlage zur Abführung von Hochwasser erwähnt, welcher noch heute eine wichtige Funktion bei der Umleitung des Wasserflusses von der Leine in die Ihme erfüllt. In den letzten Jahrhunderten wurden weitere Hochwasserschutzeinrichtungen, insbesondere Deichanlagen, erbaut, um die zunehmend in natürlichen Überschwemmungsgebieten erbauten Siedlungen vor Hochwasser zu schützen.1 Vor dem Hintergrund des Klimawandels und der damit einhergehenden Zunahme von Extremwetterereignissen ist das Thema heute aktueller denn je. Vom technisch basierten Hochwasserschutz zum integrierten Hochwassermanagement Der Anspruch des Hochwasserschutzes, einen vollständigen Schutz vor Überflutungen zu leisten, hat sich als weder erreichbar noch als nachhaltig erwiesen. Grund dafür sind die hohen Kosten und Unsicherheiten sowie die erheblich negativen Auswirkungen auf den Wasser- und Naturhaushalt. Seit Ende der 1990er Jahre ist im Umgang mit Hochwasserereignissen deshalb ein Strategiewandel weg vom technisch-dominierten Hochwasserschutz (einer „Beherrschung der Natur“) hin zu einem vorsorgenden Hochwassermanagement, welches Risiken proaktiv in die Planung integriert (Hochwasserrisikomanagement), zu verzeichnen. Während der klassische Hochwasserschutz allein auf die Prozesse des Wasserhaushalts ausgerichtet war, gewann mit der Einführung des Risikobegriffs die Schadensanfälligkeit der im betroffenen Raum vorhandenen Nutzungen zunehmend an Bedeutung.2 Hochwasserrisikomanagement in der Region und Landeshauptstadt Hannover Die Untere Wasserbehörde und die Regionalplanungsbehörde übernehmen zentrale Aufgaben auf der
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Abb. 1: Hochwasserrisikomanagement-Zyklus8 regionalen Planungsebene. So ist die Untere Wasserbehörde für die Ausweisung von Überschwemmungsgebieten zuständig, welche statistisch einmal in hundert Jahren überflutet werden (HQ100-Bereich). In diesen Gebieten ist die Zulassung neuer Baugebiete sowie eine Reihe weiterer Nutzungen untersagt. Die Regionalplanungsbehörde sichert diese Gebiete zusätzlich als „Vorranggebiete Hochwasserschutz“ im Regionalen Raumordnungsprogramm.3 Die Region Hannover weist seit 2016 neben diesen HQ100-Bereichen zudem jene Flächen, welche statistisch einmal in zweihundert Jahren überschwemmt werden (HQ200) als „Vorbehaltsgebiete Hochwasserschutz“ aus, um das Risikobewusstsein in diesen Gebieten zu stärken und eine hochwasserangepasste Raumentwicklung zu fördern. Die Kommunen müssen diese wasserrechtlichen und raumordnerischen Vorgaben bei der Aufstellung ihrer Bauleitpläne beachten. Weiterhin sind die Kommunen für die Umsetzung konkreter Hochwasserschutzmaßnahmen zuständig. So hat die Landeshauptstadt Hannover mit dem Maßnahmenprogramm Hochwasserschutz wichtige und notwendige Maßnahmen umgesetzt, um besonders gefährdete Bereiche in Ricklingen, der Calenberger Neustadt und Linden vor einem HQ100 zu schützen. Zentrale Maßnahmen waren die Vorlandabgrabungen im Bereich des Ihmezen-
trums, der Neubau der Benno-Ohnesorg-Brücke sowie die Verlängerung der Wallanlagen in Ricklingen.4 Ob diese Maßnahmen vor dem Hintergrund des Klimawandels auch zukünftig ausreichen werden, ist allerdings fraglich. Ein weiterer wichtiger Schritt zur Verbesserung des Hochwasserrisikomanagements in der Landeshauptstadt war die Einrichtung einer Hochwasserschutzkoordinationsstelle (HWSK) bei der Stadtentwässerung im Jahr 2013. Das Ziel der HWSK ist die Optimierung und zukunftsfähige Anpassung des Hochwasserschutzes in der Landeshauptstadt. Zudem sollen die Kommunikation und der Austausch zwischen allen Beteiligten gestärkt werden. Im Jahr 2016 hat die HWSK in Zusammenarbeit mit zahlreichen kommunalen Akteurinnen und Akteuren einen Hochwassereinsatzplan erarbeitet. Der Einsatzplan enthält insgesamt 210 Maßnahmen, die stufenweise in Abhängigkeit des Pegelstandes durchzuführen sind.5 Weiterer Handlungsbedarf Sowohl die Region als auch die Landeshauptstadt Hannover leisten somit einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserrisikomanagement in der Region Hannover. Zukünftig sollten auf überregionaler Ebene informelle Kooperationen mit Ober- und Unterliegern gestärkt werden, um den einzugsgebietsbezogenen Hochwasserschutz zu fördern. Sinnvoll wäre etwa die Etablierung einer Hochwasserpartnerschaft mit den Anliegern der Leine. Im Rahmen einer solchen Partnerschaft wäre beispielsweise die Erarbeitung eines gemeinsamen flussgebietsbezogenen Hochwasserschutzkonzeptes denkbar, welches die Anliegen der Ober- und Unterlieger in Einklang bringt und zudem den Aspekt des finanziellen Ausgleiches zwischen den profitierenden Unterliegergemeinden und den investierenden Oberliegergemeinden berücksichtigt. Wichtig dabei ist die Einbeziehung möglichst zahlreicher Akteurinnen und Akteure verschiedener Fachrichtungen und Interessenslagen, um Raumnutzungskonflikten und Akzeptanzproblemen in der Bevölkerung vorzubeugen. Eine besonders wichtige Maßnahme des vorsorgenden Hochwasserschutzes ist die Renaturierung
begradigter Flüsse sowie das Zulassen von Überschwemmungen im unbebauten Außenbereich, um Siedlungsgebiete vor Hochwassergefahren zu schützen. Durch die Renaturierung von Flussabschnitten können zudem Synergien mit dem Natur- und Gewässerschutz generiert werden. Die Umsetzung solcher Maßnahmen erweist sich in der Region Hannover allerdings als schwierig, da ein Großteil der in den Überschwemmungsgebieten gelegenen Flächen in Privatbesitz ist und ackerbaulich genutzt wird. Eine Umnutzung oder komplette Aufgabe der Flächen würde mit erheblichen Gewinnverlusten einhergehen und widerspricht somit dem Wirtschaftlichkeitsdenken eines landwirtschaftlichen Betriebes.6 Eine Möglichkeit zur Lösung dieses Konfliktes ist die Durchführung eines Flurbereinigungsverfahrens, bei welchem die landwirtschaftlichen Betriebe an anderer Stelle Ersatzflächen zugewiesen bekommen.7
flood risk management in the hanover region In the context of climate change, risks associated with flood events are increasing. In order to counter these risks, exclusively technology-based flood protection provides insufficient flood prevention. Integrated flood risk management aims to minimise the flood risks by avoiding an accumulation of dam age potential in flood-prone areas. Therefore, regional planning designates priority areas for flood protection. The municipalities must comply with these regional planning requirements and need to implement specific flood protection measures. The City of Hanover has fulfilled this task by implementing the Flood Protection Measures Programme. In addition, the city has established a flood protection coordination entity to improve information exchange between the actors involved in flood management.
1 Stadtentwässerung: Vergangenheit. Hannover 2019. https:// www.hannover.de/Leben-in-der-Region-Hannover/UmweltNachhaltigkeit/Wasser-Abwasser/Abwasser/StadtentwässerungHannover/Hochwasserschutz/Hochwasser-in-Hannover/ Vergangenheit, 18.3.21 2 Grünewald, Uwe/Schanze, Jochen: „Wasserwirtschaftliche Planung“. In: Zukunftsfähiger Umgang mit Wasser im Raum. Hannover 2011, S. 20–40 3 Region Hannover: Regionales Raumordnungsprogramm der Region Hannover 2016 (RROP 2016). Hannover 2016, S. 37 4 Landeshauptstadt Hannover: Hochwasserschutz in Hannover. Hannover 2008, S. 11–19 5 Stadtentwässerung (Hochwasserschutzkoordination, Stadtentwässerung Hannover): mündliche Mitteilung vom 26.02.2020 6 Landwirtschaftskammer Niedersachsen (Hg.): Hochwasser und Landwirtschaft. Uelzen 2014, S. 20 7 Niedersächsischer Landtag: Drucksache 17/1730. Hannover 2014. 8 Eigene Darstellung, verändert nach: LAWA – Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (Hg.): Empfehlungen zur Aufstellung von Hochwasserrisikomanagementplänen. Magdeburg 2013, S. 9
anna hachmöller Bachelorthesis Prüfende: Prof. Dr. Rainer Danielzyk, Dr. Lena Greinke Raumordnung und Regionalentwicklung
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an international cooperation agenda for climate change
the case of the hanover region & the western amazon subregion In
fields: strategic regional planning, environmental management and critical engagement in global challenges. For a smooth performance in such topics, three theoretical frameworks were deliberately selected: tasks of Strategic Regional Planning for Sustainable Regional Development from the Academy for Spatial Research and Planning; Climate Change and Environmental Degradation Risk and Adaptation Assessment from the Tearfund relief and development agency; and the HEADS UP Checklist from the EarthCARE Network. This literature’s contents facilitated the organisation of the search into three phases with clearly defined steps (including literature reviews and expert interviews), while keeping connections to the research topics and aim (Figure 1). As a complement to the developed framework, matrixes that compared strengths, weaknesses, opportunities and threats, and TOWS were employed to structure actions or develop critical assess-
ning terms. Second, when considering the incipient configuration of regional administrations in Colombia, there is a lack of a “main” office to communicate with and, therefore, an unclear course for joint decision making. Third, the conventional project-based approach of international cooperation would have to comprehend the medium- and long-time horizons essential for regional planning processes. Considering these three main challenges, the current research took on developing an agenda for international cooperation and climate change action at the regional level, with the specific case study of the association between the Hanover Region and the Western Amazon Subregion.
Colombia, measures to combat climate change and environmental pollution were to be approached through the organisation of regional administrative bodies. To support such a process, key territorial actors of the Western Amazon Subregion reached out to international associates who were also local authorities. With a positive response from the Hanover Region, which had been a partner in previous projects, the new association of regional administrations quickly encountered three challenges to formulate an international cooperation agenda. First, the significantly differing national contexts and their different territorial organisational approaches lacked the tools for a common understanding in plan-
Organizing a theoretical framework and employing critical assessment tools With the aim of proposing an agenda to the new partnership, the research had to manage three complex &RORPELD:HVWHUQ$PD]RQ6XEUHJLRQ *HUPDQ\5HJLRQ+DQRYHU
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Figure 1: Research workflow diagramme. Source: Own depiction.
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ments of each regional context and its climate and environmental change goals. An agenda for international cooperation Under the three main challenges of the regional partnership, the research results are organised into three components necessary to develop a mutually beneficial international collaboration. The first one arranges Essential Elements for a Common Understanding between the associated regions and covers aspects at the national level (such as geography, government organisation, territorial organisation, national planning system and national climate change plan) and the regional level (including natural areas, demographic information, socioeconomic activities, power dynamics, environmental threats, causes and impacts of climate and environmental change, climate change action goal, a SWOT analysis of these and a list of key regional actors). This first section gives representatives of the cooperation a mutual understanding of the relevant context. Second comes an Evaluation of the Impacts of the Partnership, where the background of the partnership and previous joint action were reviewed and critically analysed. It was concluded that previous joint projects and agreements were not in line with the regional contexts in terms of environmental and climate change threats and climate change action agendas. Consequently, the research proposes A Collaborative Agenda for the international-regional partnership that is consistent with both regions’ context and environmental and climate change goals. It begins by stating that the cooperation’s purpose is to give all the involved bodies new opportunities to achieve the climate protection and sustainability goals they have set for themselves, by exchanging knowledge and experiences and revising that the paths taken towards such goals are not endangering or hurting others and their opportunities for success. Four lines of action for the partnership are given below, considering the purpose of the partnership, the correlations between the regional contexts and the critical points discussed with experts from both regions. The lines of action are: validity of the association; education, awareness and
dissemination; capacity building; and encouragement of political-ecological participation. Each action line considers specific actions, flagship projects and key territorial actors from both regions, plus a series of organisational aspects necessary to support the growth of the partnership.
der einzelnen Kontexte zusammengestellt sowie eine internationale Kooperationsagenda für die verbundenen Regionen vorgeschlagen.
Final thoughts However, the proposed agenda does not intend to be a final arrangement for the regional partnership, but rather the initial step for an organised and cooperative dialogue between the engaged actors. This is made clear on numerous occasions as the partnership is meant to expand knowledge, experience and ethical revision of the paths taken by all actors (individually and collectively). Furthermore, the research points towards two significant reflections. First, the importance for international cooperation at regional level to remain within jurisdictions and governing scope so that correlations between context can lead to mutually beneficial agendas. Second, international cooperation in complex issues must be continuously subjected to (ethical) revisions, because the most significant challenge for international development education is the negation of involvement in systematic harm.1
eine internationale kooperations agenda für den klimawandel – der fall der region hannover und der subregion west amazonien Im Jahr 2019 wurde eine Vereinbarung zwischen der Region Hannover und wichtigen territorialen Akteurinnen und Akteuren der Westlichen Amazonas-Subregion getroffen, um die Organisation regionaler Gremien in Kolumbien zu unterstützen. Allerdings wurden bald drei Herausforderungen deutlich: fehlende Instrumente für ein gemeinsames Planungsverständnis, Schwierigkeiten bei der Einbindung der unterschiedlichen Akteurinnen und Akteure und die Erfassung von mittel- und langfristigen Entwicklungshorizonten. Die Forschungsarbeit ging diese Herausforderungen an, indem sie zunächst einen theoretischen Rahmen entwickelte und Analyseinstrumente einsetzte. Anschließend wurden die grundlegenden Informationen über die territoriale Planung
1 Andreotti, V. „The educational challenges of imagining the world differently“. In: Canadian Journal of Development/ Revue Canadienne d’études Du Développement. Ausgabe 37 (1) 2016, S. 101–112
laura choconta Masterthesis Prüfende: Dr. Lidewij Tummers-Mueller, Filip Snieg Raumordnung und Regionalentwicklung
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institut für berufswissenschaften im bauwesen
ibw Institut für Berufswissenschaften im Bauwesen Prof. Dr. Klaus Littmann Prof. Dr. Andreas O. Rapp
entwicklung digitaler lehrmittel
nachwachsende rohstoffe für bindemittel
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Schwindrichtung bestimmen βtan = 8%
entwicklung digitaler lehrmittel
berechnung des quellund schwindverhaltens von holz Eines der be-
stimmenden Themen unserer Zeit ist die Digitalisierung, eine Entwicklung, die sich auf alle Lebensbereiche auswirkt, auch auf das Bildungswesen. Aktuell erfährt die Ausweitung digitaler Arbeitsweisen durch die Folgen der Corona-Pandemie einen besonderen Schub. Lehrkräfte wie Schülerinnen und Schüler sind gezwungen, sich mit digitalen Technologien auseinanderzusetzen und diese zu benutzen. Von infrastrukturellen Problemen abgesehen wird deutlich, wie aufwändig das Erstellen didaktisch gut durchdachter digitaler Lehrmittel ist. Gleichzeitig wird sichtbar, welche Vorteile es hat, auf einen Grundstock bereits erarbeiteter Materialien zurückgreifen zu können. Ein entsprechendes Repertoire für die Ausbildung von Tischlerinnen und Tischlern ist noch auszuarbeiten. Hierzu leisten die Überlegungen dieser Arbeit einen Beitrag. Dazu wurden vorhandene analoge und digitale Lehrmittel zum Thema „Berechnung des Quell- und Schwindverhaltens von Holz“ in Hinblick auf ihren Informationsgehalt sowie die didaktische Aufarbeitung ausgewertet, um daran anschließend einige Vorteile digitaler Lehrmittel für den Unterricht aufzuzeigen. Als Ergebnis der Auswertung lässt sich festhalten, dass es zwar gute Lehrmittel gibt, mit denen auch ein eigenständiges Lernen bei entsprechender Bereitschaft und Lernfähigkeit möglich ist, die Entwicklung neuer digitaler Lehrmittel aber dennoch eine sinnvolle Erweiterung ergibt. In den ausgewerteten Büchern werden die Informationen über Wort und Bild transportiert, wodurch der visuelle Sinneskanal angesprochen wird. Die Inhalte wurden dabei aber teilweise missverständlich aufgearbeitet. Das Video wiederum spricht zugleich den visuellen und den auditiven Kanal an. Die vorhandenen Videos beziehen sich in ihrer Thematik jedoch nur auf einzelne Punkte, ohne weiteren Zusammenhang, und bleiben in der Umsetzung optimierungsbedürftig. Ein entsprechend aufbereitetes digitales Lehrmittel könnte einen anschaulicheren und damit leichteren Zugang ermöglichen.
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Lücke!!!
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Ich habe doch nur die Türen auf und zu gemacht!
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Schwindrichtung bestimmen = 8% tan max βmax. = ββ4% rad = 4% rad
Schwindrichtung bestimmen max. βrad = 4%
β
= 8%
tan max. β = 0,3%
max βax ax= 0,3%
max. βax = 0,3%
max. βrad = 4%
→
Tangentiale Richtung
max. βtan = 8%
βtan = 8%
max. βax = 0,3%
Tangentiale Richtung Tangentiale Richtung
Tangentiale Richtung
→
→
max. βtan = 8%
βtan = 8%
βtan = 8%
max. β βtan ==8% max 8% tan
βtan = 8%
Abb. 1: Rahmenhandlung
Abb. 2: Schwindrichtung bestimmen
Für digitale Lehrmittel gilt genau wie für Lehrmittel ganz allgemein: • Sie sollten didaktisch so aufbereitet sein, dass sie den Zugang zum Inhalt erleichtern. • Lehrkräfte sollten die nötige didaktische wie mediale Kompetenz mitbringen, digitale Lehrmittel entsprechend auszusuchen und einzusetzen. • Schülerinnen und Schüler müssen den Umgang mit den entsprechenden Medien bereits beherrschen bzw. die Vermittlung dieser Fähigkeit muss Teil des Unterrichtes sein. • Eine adäquate Infrastruktur bildet die notwendige Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz des Lehrmittels.
sowie bei der Festlegung von konstruktiven Details zu berücksichtigen. Für konstruktive Entscheidungen ist deshalb die Einschätzung der zu erwartenden Quellund Schwindmaße durch Berechnungen erforderlich und damit die sichere Anwendung mathematischer Kenntnisse sowie die Nutzung technischer Informationsquellen wie Tabellen und Diagramme. Diese Zusammenhänge aus der Perspektive der beruflichen Anwendung didaktisch zu reduzieren, dabei aber fachlich richtige Vorstellungen zu entwickeln, die Facharbeiterinnen und Facharbeiter in die Lage versetzen, im Arbeitsprozess fachgerecht Entscheidungen zu treffen, ist zentrales Ziel der erarbeiteten Lehrmittel. Ausgangspunkt sind Überlegungen zu möglichen Denk- und Vorstellungsproblemen der Schülerinnen und Schüler. Diese Arbeit beschränkt sich dabei exemplarisch auf das Feld „Berechnung von Schwindmaßen“. Es zeigt sich, dass die Schwierigkeiten zum einen im Bereich der mathematischen Kenntnisse liegen und zum anderen darin, die Übersetzung der realen Vorgänge in abstrakte mathematische Formeln nachzuvollziehen. So liegen mathematische Herausforderungen z. B. in der Prozentrechnung. Es gilt Fragen zu klären wie: • Was ist ein Prozent Holzfeuchte und ein Prozent relative Luftfeuchtigkeit? • Worauf beziehen sich die Prozente jeweils? • Was heißt Prozent Holzfeuchte pro Prozent Luftfeuchteänderung? • Wie verhalten sich relative zu absoluten Werten und wie kann man sie umrechnen?
Das Quell- und Schwindverhalten von Holz ist ein komplexes Thema, in dem Inhalte aus unterschiedlichen Wissensbereichen zusammenfließen. Auf der mikroskopischen Ebene sind dies der Zellaufbau, die Zellarten und deren Anordnung sowie die Zusammenhänge von freiem Wasser im Lumen und gebundenem Wasser in der Zellwand. Auf der makroskopischen Ebene folgt daraus der Aufbau des Stammes, die Wasserverteilung sowie Verformungen infolge von Feuchteveränderungen. Grundlage dafür sind die physikalischen Prinzipien im Zusammenhang von Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Holzfeuchte und Wasserdampfdruck. Diese Grundlagen sind in der handwerklichen Umsetzung beim Messen der Holzfeuchte, bei der Holzauswahl, bei der Anwendung von Verleimregeln
Auch mathematische Regeln sowie das Mathematisieren der Sachverhalte können Probleme bereiten: • Welche Regeln gelten für das Umstellen von Formeln und warum? • Wie hängen all die Elemente untereinander zusammen und wie drückt sich das in der Berechnung aus? Neben der Vermittlung der fachlich notwendigen Mathematik ist ein übersichtlicher Aufbau und eine nachvollziehbare Strukturierung des Wissens entscheidend, um den Denk- und Vorstellungsproblemen der Schülerinnen und Schüler begegnen zu können. In dieser Arbeit wurden digitale Lehrmittel in Form von neun Lehrvideos auf der Basis von animierten Power-Point-Präsentationen zum Thema „Berechnung des Quell- und Schwindverhaltens von Holz“ erarbeitet. Die Präsentationen sind in vier Abschnitte gegliedert, wobei der vierte Abschnitt sich aus fünf Unterpunkten zusammensetzt. Jeder Abschnitt und Unterpunkt ist für Lehrkräfte mit ergänzenden Informationen zur didaktischen Strukturierung versehen. Es werden eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte, eine kurze Diskussion der Anwendungsmöglichkeiten und ggf. der Schwierigkeiten, sowie Lernziele vorangestellt. Für die Lehrmittel sind übergeordnete Grobziele formuliert: 1. Die Schülerinnen und Schüler können für einen Auftrag Holz mit der richtigen Holzfeuchte aussuchen und ihre Entscheidung begründen (Beurteilung). 2. Sie können Schwindmaße eigenständig berechnen (Anwendung). 3. Schülerinnen und Schüler können sich Inhalte anhand des vorliegenden Lehrmittels selbstständig erarbeiten (Analyse, Synthese). Der Einstieg in das Thema wurde in Form einer Geschichte gestaltet, in der ein Tischler ein Möbel bei einer Kundin montiert, die zunächst sehr zufrieden ist, aber nach einiger Zeit einen Schaden entdeckt. Für diese Form des Einstiegs sprechen mehrere Gründe. Erstens ist die Form der Geschichte besonders anschaulich und schafft so einen leichteren Zugang zum Inhalt. Zweitens wird das Thema so gleich zu Beginn in den beruflichen Kontext eingebettet, sodass die
Relevanz für die Praxis deutlich wird. Drittens wird mit development of digital teaching aids – dem Tischler Tim eine Identifikationsfigur geschaffen. calculation of the swelling and shrinkSeine anfangs zufriedene Kundin entdeckt einen Fehage behaviour of wood After an evaluation of ler und fordert Klärung. Es entsteht also ein Gescheexisting teaching materials on the topic of “Calculation hen auf einer Beziehungsebene. So werden die Schüleof the swelling and shrinkage behaviour of wood” and a rinnen und Schüler emotional angesprochen, was eine presentation of the advantages offered by digital teachpositive Auswirkung auf den Lerneffekt haben kann. ing materials, a package of nine teaching videos in the Die weiteren Lehrvideos klären einzelne Inhalte form of Power Point presentations is presented, which zur Gleichgewichtsfeuchte, zur Holzfeuchtedifferenz, was developed as part of this work. For this purpose, zum Quellen und Schwinden sowie zum differentielthe knowledge and learning structures were analysed len Schwindmaß und dessen Berechnung. Die einfühand specific learning objectives were defined. rende Geschichte bildet die Rahmenhandlung, in die die einzelnen Videos eingebunden sind. Jedes Video ist Δu = u1 – u2 Differentielles Schwindmaß aber so gestaltet, dass es als einzelnes Element in unβtan = 8% terschiedliche Lernarrangements eingebunden werden Δu = u1 – u2 max βtan = 8 % ufsL = 27% kann. ufsL = 27% ugl = 9% ugl = 9 % Mit dem in dieser Arbeit entwickelten Lehrmittel u = 0% u = 0 % d ?% 1% d liegt nunmehr auch digitales Material zum Thema Δ u = 6 % ΔuI = 6%I ΔuII = 27% „Berechnung des Quell- und Schwindverhaltens von ΔuII = 27% Holz“ vor, welches für den Unterricht an Berufsschu?% Schwindung ? % Schwindung len in der Ausbildung von Tischlerinnen und Tischlern 1 % Holzfeuchtedifferenz genutzt werden kann. Dabei ist das Lehrmittel nicht als 1 % Holzfeuchtedifferenz fertige Unterrichtseinheit zu verstehen, sondern lediglich als ein erster konkreter Versuch, ein alternatives Abb. 3: Differentielles Schwindmaß Lehrmittel zu entwickeln, das noch weiterer Überlegungen und Arbeitsschritte bedarf. Es muss von der jeweiligen Lehrkraft auf seinen Nutzen geprüft und sinnvoll in den entsprechenden Unterricht integriert werden. Hierfür bietet das Lehrmittel aufgrund seines veränderbaren Formats flexible Gestaltungsmöglichkeiten. Auch ein selbstgesteuertes Lernen der Inhalte ist möglich, obgleich dies sicher nur für leistungsstarke Schülerinnen und Schüler gilt. Eine bessere Zugänglichkeit der Inhalte auch für lernschwächere Schülerinnen und Schüler zu schaffen, wäre eine sinnvolle Weiterentwicklung. Außerdem wäre die Integration von Aufgaben eine Option, die das Lehrmittel um eine interaktive Lernfunktion erweitern würde. Dies wäre programmiertechnisch aufwendiger, könnte aber zu einem interessanteren und damit effektiveren Lehrmittel führen.
simona kruse Betreuung: Johannes Wolff, Fritz Wilhelms Institut für Berufswissenschaften im Bauwesen
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nachwachsende rohstoffe für bindemittel
eine
systematisierung
Beschichtungsstoffe wie Lacke und Dispersionsfarben sind aus der Farbgestaltung in der Architektur nicht wegzudenken, sei es im Innenbereich oder bei der Fassadengestaltung. Auch technische Beschichtungen, z. B. als Carbonatisierungsbremse für Betonbauteile oder Witterungsschutz für Holzfenster und -fassaden, bestehen unter anderem aus Bindemitteln, welche nach DIN EN ISO 4618 als „nicht flüchtige Bestandteile“ definiert sind, und welche die Beschichtungsstoffe und Beschichtungen zusammenhalten. Bindemittel der Beschichtungsstoffe wurden bis Anfang des 20. Jahrhunderts nahezu ausschließlich aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt, welche im Laufe der Zeit durch petrochemische Rohstoffe zunächst ergänzt und später ganz ersetzt wurden. Da jedoch die Gewinnung, Verarbeitung und Verbrennung petrochemischer Rohstoffe für die Umwelt schädlich sind, ist dieser Prozess rückläufig. Es existieren Selbstverpflichtungen von Herstellern, bis zu einem bestimmten Datum mehrstellige Prozentzahlen der Produktpalette aus nachwachsenden Rohstoffen anzubieten. Zudem wurde ab den 1980er Jahren eine Umstellung der Firmen auf ökologisch vertretbare Prozesse und Produkte vorgeschrieben. Aufgrund des jahrzehntelangen Einsatzes synthetischer, passgenau formulierter Produkte sind die Ansprüche an Bindemittel stark gestiegen, sodass einfache natürliche Bindemittel wie z. B. eine klassische Ölfarbe, für viele Anwendungen nicht marktfähig sind. Eine Veränderung der natürlichen Rohstoffe ist daher unumgänglich: Die nachwachsenden Rohstoffe stellen eine Materialquelle dar, die in unterschiedlichsten Prozessen zu Bindemitteln umgesetzt werden muss. Es hat sich daher der Begriff „biobasierte Beschichtungsstoffe“ eingebürgert. Nicht verwechselt werden darf dies mit biologischer Abbaubarkeit, die aber bei Beschichtungsstoffen für den Außenbereich kaum sinnvoll wäre. Bei Recherchen zu nachwachsenden Rohstoffen für Bindemittel wird schnell klar, dass viele Möglichkeiten bestehen, biobasierte Beschichtungsstoffe herzustellen und dass diese Ansätze in einem weiten
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Abb. 1: Beschichtete Fassade Spektrum an unterschiedlichen Literaturformen vorliegen. Dies reicht von Firmenveröffentlichungen und Forschungsberichten über Normen, Statistiken, Fachliteratur und Fachzeitschriften. Die Niveaus der einzelnen Quellen und deren Verwendung von Fachbegriffen gehen dabei weit auseinander. Hinzu kommt, dass Firmenveröffentlichungen aus wirtschaftlich nachvollziehbaren Gründen die Herkunft der Rohstoffe und das Zielbindemittel eher verschleiern als offenlegen, sodass eine gewisse Sachkenntnis notwendig ist, um Informationen richtig einzuordnen. Aufgrund der Aktualität des Themas fehlt es noch an Literatur, welche systematisch alle für die Beschichtungsstoffe wichtigen nachwachsenden Rohstoffe listet oder den Prozess
vom natürlichen Rohstoff hin zum Beschichtungsstoff erläutert. Ziel dieser Arbeit war es, eine Übersicht der gesammelten Informationen und Literaturen zusammenzustellen, sodass Bindemittel aus nachwachsenden Rohstoffen und die dafür benötigten Ansätze der Synthese aufgegliedert werden. Dabei sollte das inhaltliche Niveau aller Quellen und der verwendeten Sprache und Begriffe vereinheitlicht werden, sodass auch Personen, die keine vertieften Kenntnisse zum Thema biobasierte Bindemittel haben, eine Einsicht erhalten. In die Übersicht wurden aus Platzgründen zunächst ausschließlich pflanzliche Rohstoffe als Rohstoffquelle für Bindemittel in Beschichtungsstoffen
aufgenommen. Tierische Rohstoffe werden zwar auch verwendet, spielen aber eine kleinere Rolle. Pflanzliche Rohstoffe sind Öle und Fette, Cellulose, Hemicellulose, Stärke, Glucose, Lignin und Kolophonium. Diese nachwachsenden Rohstoffe werden in chemischen Prozessen zu den eigentlichen Rohstoffen für Bindemittel umgesetzt. Derartige Zwischenprodukte können beispielsweise Acrylsäure, Amide, Amine, Methylfuran, 1,4-Butandiol, Epichlorhydrin, Epoxide, Alkohole, Furanharze, Isocyanate, Isosorbit, Itaconsäure, α-Methylen-γ-valerolacton, 1,3-Propandiol oder Sorbitol sein – eine chemisch gesehen recht große Vielfalt. Diese Substanzen sind dann wiederum Ausgangsstoffe für die Herstellung von grundständigen Bindemitteln wie Acrylaten, Alkydharzen, Celluloseacetaten, Cellulosenitraten, Epoxidharzsystemen, Phenolformaldehydharzen, Polyamiden, Polyestersystemen oder Polyurethanen, decken also einen großen Teil der für Beschichtungen verwendeten Systeme ab. Mit dieser Bachelorarbeit wurde eine Gliederung nachwachsender Rohstoffe und deren möglichen Verwendungen als Bindemittel in Beschichtungsstoffen in Form mehrerer tabellarischer Matrizen gegeben. Das bedeutet, dass nun eine Übersicht vorhanden ist, die zeigt, in welchen Bereichen anwendbare Alternativen zu petrochemischen Rohstoffen bestehen. Dabei wurden die Informationen thematisch zusammengetragen und für die jeweiligen Produkte bzw. für die SyntheseVerfahren jeweils genau eine Bezeichnung gewählt, sodass eine einheitliche Übersicht entstand. Außerdem weist die Übersicht aus, bei welchen Produkten erste Anwendungsforschungen über die Realisation im Labor hinaus gemacht worden sind bzw. welche Produkte noch verbessert werden müssen, um auf dem Markt mit den petrochemischen Bindemitteln konkurrieren zu können. Hier spielt nicht nur die technische Performance der Materialien, sondern selbstverständlich auch ein konkurrenzfähiger Preis oder ein nicht zu hoher Aufpreis für biobasierte Materialien eine große Rolle, schließlich stehen die Ausgangsstoffe auch für andere Märkte wie z. B. die Lebensmittelversorgung zur Verfügung. Es wäre daher in weiteren Schritten sinnvoll, diese Abhängigkeiten in die Übersicht einzuarbeiten.
Abb. 2: Sonnenblumenkerne als Ausgangsmaterial
renewable raw materials for binders – a systematisation In the course of this work, an overview of binder agents consisting of renewable raw materials – so-called bio-based materials – is established. The information from various literary forms, from research reports to norms and company publications, is compared and recorded in a uniform scheme. For this purpose, oils and fats, cellulose, hemicellulose, starch, glucose, lignin and colophony were chosen. These renewable raw materials are generally used for the production of acrylic acid, amides, epoxy, alcohols, isocyanates and many others. These binding agents are used for manufacturing coatings. The overview indicates that it is not only technical possibilities which influence the production of bio-based binder agents, but also the security of supply of these raw materials.
marilisa ohlwein Bachelorthesis Prüfer: Prof. Dr. Klaus Littmann Werkstoffchemie und Beschichtungstechnik
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forschung und lehre
Forschung Promotion Lehre
design research > SEITE 156
baukobaut!
cosmopolitan habitat
mountains
> SEITE 157
> SEITE 158
> SEITE 159
circular campus
hangar explorations
creative food cycles
> SEITE 160
> SEITE 161
> SEITE 162
architekturfragmente im stadtraum hannovers
entwerfen gestalten
inform@risk
> SEITE 164
> SEITE 165
doing design – (re)doing difference?
sketching mindscapes
> SEITE 163
ee100-konkret > SEITE 166
> SEITE 168
> SEITE 167
kulturelle ökosystem leistungen von flusslandschaften
berufsbedingte multi lokalität als planerische herausforderung
> SEITE 169
> SEITE 170
virtuelles planen im ausland > SEITE 171
design research
Zur Förderung der Forschung an der Fakultät für Architektur und Landschaft wurde 2020 ein Benchmarking-Prozess gestartet, der neben der Definition von Indikatoren auch eine Diskussion der Stärken und Schwächen im Hinblick auf strategische Entwicklung einschließt. Im Benchmarking-Prozess spielt der gemeinsame Schwerpunkt „Habitate der Zukunft“ eine wichtige Rolle, um Forschungsfelder zu stärken und eine bessere Sichtbarkeit im nationalen wie internationalen Kontext zu ermöglichen. Mit einer Reihe von Fördermaßnahmen wird die Forschung an der Fakultät gestärkt: Die „Lunchtime Lectures“ bieten eine neue Plattform, insbesondere für den wissenschaftlichen Nachwuchs, die methodischen Kolloquien „Open Research“ unterstützen den Austausch unterschiedlicher Methoden im Design Research, und das Forschungsanreizprogramm AULET der Fakultät unterstützt die Vorbereitung und frühe Phase der Promotion.
design research The activities to enhance research in the faculty in the current situation impacted by COVID-19 addressed the joint research focus “Future Habitats”: cities as human living space and urban qualities are highlighted in public and political debates – as current concern and for developing visions for the time after the crisis – and linked to topics of climate change, digitalisation, health and social divisions. Deep and radical change is discussed: reinventing the cores of our cities, establishing new work and living models, rediscovering territories beyond metropolises. Creative research in architecture, urbanism, landscape architecture and environmental planning in this situation can extend its deep linkages to society towards disruptive, visionary and experimental innovation. In this context, the “Research Benchmarking” initiated by Leibniz University Hannover is seen and used by the faculty as a chance to sharpen its strategic profile in research on a national and international level. The benchmarking process is performed in the disciplines of architecture and urbanism (coordinated by Jörg Schröder) and landscape architecture and environmental planning (coordinated by Martin Prominski). “Future Habitats” – conceived as a platform for
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scientific and design research that highlights and triggers innovation and excellence – has been at the core of the faculty-wide debate about research that involved professors, researchers, doctoral candidates and students. The definition of indicators for research performance has been combined from the very start with a discussion about strengths and weaknesses, leading to the establishment of a strategic vision and core fields for measures: e.g., enhancing publications, strengthening doctoral education, setting up R&D projects and specifically promoting the societal value of the faculty’s research. “Shaping Human Living Space and Environment” as the motto of “Future Habitats,” directed towards combining design, research and planning in enhanced interdisciplinary cooperation, can position the Faculty of Architecture and Landscape Sciences – in itself a broad interdisciplinary constellation – as actor of research innovation with other partners inside of Leibniz University Hannover but also public institutions, civil society organisations, economic initiatives and international partners. For this, Design Research as transformative activity can be seen as a key concept and particular strength of the faculty, to be enhanced intensely and creatively. A set of incentive activities is aimed at supporting research in the faculty: Firsthand, the “Lunchtime Lectures” offer an innovative format for young researchers to present and discuss topics and methodologies. The event on 2 December 2020 was also an important (online) opportunity for exchange on research issues between the participants and with the faculty-wide audience – in a time when major focus is put on teaching that needs particular effort in the digital mode, and when the faculty building cannot serve as common space of encounter and activities. Contributions to the “Lunchtime Lectures” came from all institutes of the faculty, with presentations by Joachim Rosenberger, Andrea Kondziela, Carolin Grützner, Simon Paulus, Frank Peters, Huiting Ruan, Maria Rammelmeier and – as international guest – Emanuele Sommariva (University of Genoa). The series of “Open Research” methodological colloquia for current and future doctoral candidates presents an opportunity to confront in working sessions
different research lines by conducting an exercise in reflection between candidates to build and share the creation of inter-subjective, open and dynamic research opportunities. On 15 July 2020, the colloquium “Explorative Focus” aimed at fieldwork and case studies as qualitative inquiries in need of a holistic approach in their specific contextual settings: open by default, not as exception. On 27 January 2021, the colloquium “The Art of Abstract” was developed around questions every young researcher encounters: Do you know how to explain what your research is about in 20 seconds? Do you know how to be straight to the point and answer the 3 W questions? Thankfully, Stefano Cozzolino (RWTH Aachen) and Ioanna Katapidi (University of Birmingham) supported this colloquium as international reviewers. With the faculty’s dedicated research incentive programme “AULET,” several new projects of young re searchers and doctoral candidates are currently funded: • Entangled Hierarchies (Johannes Beck, Philipp Mecke) • Reizende Landschaften, provozierende Prozesse (Kendra Busche) • Kooperative Architektur – Gestaltungsmodi des urbanen Raums als kreative und soziale Praxis (Riccarda Cappeller) • High-Resolution Architecture, Skalierung von Roboterprozessen innerhalb der Architektur (Andrea Kondziela) • Fluoreszenzanalyse: Festkörper-Exzitations-Emissions-Matrices (Frank Peters) • Verlorene Häuser Hannover (Amelie Bimberg, Lea Frenz)
prof. jörg schröder, dr. federica scaffidi Forschung Forschungsdekanat, Regionales Bauen und Siedlungsplanung
baukobaut!
lehrformat: praxis als lehre
Den Prozess „Entwerfen“ zu begreifen, in seiner Komplexität zu verstehen, unterschiedliche Herangehensweisen zu erlernen und schließlich anwenden zu können, gehört zum wichtigsten Werkzeug eines Architekten. Mit dieser Fähigkeit können Ideen, Konzepte, Visionen und schließlich Entwürfe erschaffen werden. Die Werke selbst werden erst durch den Akt des Konstruierens zum Leben erweckt. Sich mit der Aufgabe, den Bedingungen und Anforderungen nur theoretisch auseinanderzusetzen, reicht jedoch nicht aus, um den Entwurf auch Realität werden zu lassen. Für die 1:1-Umsetzbarkeit eines Projektes ist es deshalb unerlässlich, sich mit dem Material, dessen Eigenschaften und Fügungsmöglichkeiten zu beschäftigen und die Konstruktion als mögliche Gestaltungsquelle beim Entwurfsprozess zu nutzen. Beim IEK BAUKO verstehen wir Baukonstruktion und Entwerfen als einen integralen Entwurfsprozess, bei dem sich das Entwerfen und die Gestaltung aus der (Bau-)Konstruktion ableiten lassen bzw. die Konstruktion die Gestaltung oder gewisse Prinzipien eines Werkes bestimmt. „Materialien so zu fügen, dass sie dauerhaft und schön sind, das heißt Entwerfen und Konstruieren.“1 Zum heutigen Berufsbild des Architekten gehört ein gewisses „handwerkliches“ Know-how, um nicht nur Renderings, sondern auch realitätsnahe Visualisierungen zu erzeugen. Schließlich prägen die baukonstruktiven Abläufe die heutige Architektur mehr, als man es zunächst vermutet. Den Wunsch der Studierenden „etwas zu bauen“ und handwerklich aktiv zu werden, haben wir als Lehrauftrag verstanden. Daraus entstand ein Lehrformat, das versucht, Lehre und Praxis zu kombinieren: In den vergangenen Jahren konnten so mehrere Projekte [Winter im Großen Garten – WS 2014/15, Ein Möbel für den Präsidenten – WS 2016/17, MOVE – NEW MOVE – WS 2018/19] aus konkreten Aufgabenstellungen mit lokalen und regionalen Akteuren im Rahmen der Veranstaltung konzipiert, betreut und konstruiert werden. Wesentliche Lernerfolge dieses Formats bei den Studierenden sind die verbindliche Motivation in Form
von prämierten Wettbewerbsbeiträgen, die Verantwortungsübertragung zur Umsetzung der Projekte auf die Entwurfsverfasser und die Einführung in gängige Projektstrukturen (Erstellung eines Zeitplans, einer Kostenschätzung, einer Kostenberechnung sowie einer Abrechnung). Die Einbindung in die Projektabwicklung (Projektsicherung: Kosten und Qualitäten), die Verwaltung und Gestaltung der (Bau-)Abläufe sowie Einhaltung des selbst gesetzten Rahmens (Zeitplan und Kostenbudget) und – last, but not least – die Abwicklung und kontinuierliche Überprüfung der Umsetzbarkeit der angedachten Gestaltung tragen ebenfalls zum Erfolg des Lehrformats bei. Aufgrund der positiven Rückmeldungen und aus gegebenem Anlass freuen wir uns, dieses neue Format hier als BAUKObaut! vorzustellen, denn tatsächlich sind bereits weitere Projekte zur Umsetzung geplant: der Pavillon der Regionen bei der LaGa 2022 und der Informationspavillon urban hub SDE21. In diesem Rahmen stellen wir außerdem das Projekt „Schattenwerk“, den Siegerentwurf des Seminars „MOVE – NEW MOVE: Konstruktionen für die Dramaturgie der Erscheinungen“ aus dem Wintersemester 2018/19 vor. Im Vordergrund des Seminars stand die Fragestellung: Wie lässt sich der Öffentlichkeit das Thema „Bewegliche Architektur“ bzw. „Poesie der Bewegung“ im Rahmen der Buchvorstellung von NEW MOVE angemessen und eindrucksvoll anhand eines Projekts vermitteln? Die sieben Skulpturen auf drehbaren Sockeln – 2,5 Drehungen pro Minute – überraschen bei richtiger Synchronisation mit dem Schriftzug NEW MOVE als gut lesbarem Schattenwurf. Erwähnenswert sind die quadratischen Zahnräder der Skulptur als Trägerkörper der Buchstaben und die damit zusammenhängende Problematik – Quadrate können aufgrund ihrer Geometrie keine synchrone Bewegung abwickeln –, es entstehen Überschneidungsflächen. Erst wenn wir dieses geometrische Problem begreifen, lässt sich erahnen, wie geschickt und fein durchdacht der Entwurf der zwei Studentinnen ist: Eine auf das Quadrat abgestimmte Abrundung und ein präzise errechneter Zahnradwinkel ermöglichen den Quadraten eine ineinandergreifende, fließende Choreografie.
Die Entwurfsverfasserinnen Brontë Schuetzenmeister und Aileen Stolze holten Eduard Mica und Hussein Kelani zur Ausführung ins Team.
baukobuilds! – learning from/by doing BAUKObuilds! originated as an innovative teaching format based on the motto “learning from/by doing,” in which BAUKO decided to supervise the construction of previous designs – mostly winners of own competitions – as a new way to teach students how to understand “building design and construction” principles. The on-going class has already presented several results [e.g.: BauBar – SS 2008; Winter in the Great Garden – WS 2014–15; A piece of furniture for the President – WS 2016–17; and MOVE NEW MOVE – WS 2018–19]. The most recently conceived project is “shadowstation” – seven sculptures rotating 2.5 times per minute on square gears. When properly synchronised, the sculptures reveal the title of the publication “new move.” We are very happy to announce that further projects are about to come!
1 Schumacher, Michael. Webseite Baukonstruktion und Entwerfen – Zitat Prof. Schumacher. www.iek.uni-hannover.de/de/ bauko/, 26.4.21
prof. michael schumacher, luis a. cordón krumme, maximilian pape, michael-marcus vogt Forschung Institut für Entwerfen und Konstruieren, Baukonstruktion und Entwerfen
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cosmopolitan habitat
„Cosmopolitan Habitat“, gefördert vom DAAD, arbeitet an einer Forschungsagenda für urbane Resilienz. Städte können als globale Avantgarde verstanden werden, die sich den Herausforderungen des Klimawandels, der Migration und der sozialen Fragmentierung stellen müssen. Gleichzeitig sind wir mit den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf unsere Städte konfrontiert, die unsere Vorstellungen und Konstruktionen einer urbanen Zukunft beeinflussen werden. Wie können Städte zu Laboratorien der Zivilisation werden, in denen Strategien für mehr Lebensqualität, Inklusion und nachhaltige Ökonomie erfunden, erforscht und getestet werden? Das im Rahmen dieses Projekts entstandene Buch Cosmopolitan Habitat (JOVIS Verlag) stellt konzeptionelle Modelle, urbane Strategien und räumliche Praktiken zur Debatte.
Cosmopolitan Postcards (©Julia Hermanns)
cosmopolitan habitat In order to achieve resilience and sustainability goals within the framework of the European Green Deal, Europe is advancing ideas and actions for manifesting change and longterm strategies in its cities. At the same time, we are confronted with the effects of the Covid-19 pandemic on our cities, ambitions and ways of imagining and
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constructing the cities of the future. “Cosmopolitan Habitat” aims to contribute to this current debate from a research perspective, addressing cities as main stages for the crucial political, economic and social topics of our time and as multi-places and multi-communities on the front lines of the global challenges of climate change, migration and health. A specific focus is placed on addressing social inequalities. How can cities become new, concrete places to invent, explore, experiment and live in open communities? Places that are able to face global challenges and enhance urban inclusiveness and urban economies simultaneously? As an international dialogue, Cosmopolitan (from the classic Greek kosmos: world and politai: citizens) Habitat (from Latin habitare: to dwell) focuses on the city as the laboratory of civilisation. Cosmopolitan Habitat is a dialogue for a new paradigm in urbanism in Europe: conceptual models, urban strategies and spatial practices of the open and inclusive city. “Cosmopolitan Habitat” has been funded in 2020 by DAAD German Academic Exchange Service, as a research dialogue between universities in Germany and Southern Europe. The project is based on cooperation between the Institute of Urban Design and Planning at Leibniz University Hannover (Prof. Jörg Schröder) and the Department of Architecture at the University of Palermo (Prof. Maurizio Carta). Impacted by the effects of the Covid-19 pandemic on cities and on academic work, the partners developed a blended model of dialogue: a workshop with master students, PhD candidates and researchers, an international symposium and a book publication. Thanks to all the academic participants, urban stakeholders and members of the city administrations and the active urban society who took part in the discussions, and especially all the international experts who extended the dialogue to become truly cosmopolitan in scope, the project was able to be implemented during this difficult time. The book “Cosmopolitan Habitat, A Research Agenda for Urban Resilience,” published by Jovis (Berlin), offers a substantial range of current research perspectives and projects shedding light on the topic of Cosmopolitan Habitat in urban design, urban plan-
ning and urban studies, as well as in social sciences and humanities. Thus, the book shows a lively debate between twenty-four researchers from Germany, Cyprus, Greece, Portugal, Slovenia, Spain and the US, involved prominent figures on the cosmopolitan stage and evolved projects and pathways as well as emerging young researchers. The debate is structured in three platforms: Cosmopolitan atmospheres: triggering innovative spirit How can cosmopolitan atmospheres be defined, enhanced and formed by using the competences of urban planning and design frameworks? In what ways can they create value that is an asset to cultural, economic and social innovation, and liveable, safe habitats? Cosmopolitan accelerators: activating spaces and networks How can processes of activation that lead to attractive places, new uses for abandoned space and new urban networks be configured and framed? What innovations can be introduced to urban planning and design processes? Cosmopolitan makers: co-creating urban change How can the engagement of stakeholders and active citizenship of Cosmopolitan Habitats be conceptualised in order to develop new models of co-creation? What pathways are necessary in order to develop expertise in urban planning?
prof. jörg schröder, dr. federica scaffidi, riccarda cappeller, alissa diesch Forschung Institut für Entwerfen und Städtebau, Regionales Bauen und Siedlungsplanung; Universität Palermo (Italien)
mountains
Im Mittelpunkt des Projekts „Mountains“ stehen Peripherien, die als „Welt fernab der Metropolen“ hinsichtlich ihres Potenzials für Resilienz erforscht und genutzt werden sollen. Dieser Trend wird aktuell durch die Corona-Situation verstärkt und steht im Fokus öffentlicher und politischer Aufmerksamkeit. Berge waren und sind – im Klimawandel, in sozialen und wirtschaftlichen Umbrüchen – Orte der Erfindung. „Mountains“ verbindet dazu in einem Entwurfsstudio des Masterstudiengangs Architektur und Städtebau die Entwicklung von Konzepten und Modellen mit Recherche und Forschung und bietet ein breites Spektrum an unterschiedlichen peripheren Situationen an: Mittelgebirge in Deutschland, diverse Orte in den Alpen sowie Täler und Berge nahe Barcelonas, auf der Krim und in Nepal. Die Projekte bildeten den Rahmen, um übergreifende Themen zu analysieren und ein tiefes Verständnis für lokale Besonderheiten zu erarbeiten – immer mit der Perspektive auf Peripherien als „kreative und resiliente Habitats“.
mountains This research aims to explore mountains as a world apparently distant to metropolitan regions that offers opportunities to construct models of transformation towards resilience. In recent years, a remarkable shift can be observed in theories that overcame the definition of urban influence as indicator for fitness for the future1. In the context of climate change and more advanced models of economic innovation, peripheries today are considered in a perspective of potential and effective “Emerging Creative and Resilient Habitats”2: able to allow and foster performance, in regard to new living and working models based on digital and social innovation, new organisational and financing models for resilience, and territorial creativity to activate and connect cultural resources. This perspective demands new abilities, new concepts and new tools in architecture and urbanism to detect and foster potentials, to link to other disciplines, to local actors and to society. Not least since the Covid-19 pandemic, a qualitative and targeted focus on active construction – in terms of processes and spaces3 – of towns and villages as “places of good living,”4 as Bätz-
ing postulated the idea of “Landleben,” is very much highlighted in public and political awareness and debate. Mountains in particular, due to extremes of climate, topography and culture, have always been and are now – in climate change, social and economic changes and even in the Corona crisis – places of inventiveness. Here, our research interests are new lifestyles and living and working models that attract new settlers and “temporary citizens” in order to construct perspectives for peripheral and marginalised communities. Traditional concepts of seasonal migratory living and transhumance could give new perspectives for new living and working models beyond tourism. The existing (not only the protected heritage), as patterns of settlement and building culture, as tangible and intangible values, and in relation with nature, “invite us not only to recycle reality but to re-inform it ... by incorporating new layers of superimposed realities – combined, conjugated, superposed, infiltrated, crossed, or hybridised – in synergy and mutual interaction.”5 In the perspective of urbanism and architecture, we address spatial innovation connected with this “new habitat,” in particular spatial strategies, upscaling, replication and new typologies. For this, two working fields are at the core: new forms of urban and territorial projects, more strategic, more adaptive, more interactive; and new forms of analysis to grasp cultural resources – material and immaterial – for a creative use towards the future, in the interaction space and society. First, materials for this research have been gathered in a design studio of the M.Sc. Architecture and Urban Design programme, thanks to the fantastic elan and dedication of our students in the Covid-19 situation of digital work. The established platform for inventions and experimentation merged free projects (in terms of places) chosen by the students, including, in particular, a series from Erasmus students. This led to a broad range of territorial drills: low mountain ranges in central Germany (Harz, Thuringia), diverse situations in the Alps (Engadin, Sarentino/Sarntal, Lago d’Iseo, Leukerbad, Soca Valley), mountains in the middle of the Barcelona metropolitan area (Collserola), on the Crimean Peninsula and in Nepal. The research and design
Engadin: Topographie (© Ricco Frank, Hans von Witzendorff) projects generated a framework to analyse common topics and to generate a deeper understanding of local characteristics. Identified transversal approaches and trends in mountain areas, in particular, led to a focus on re-signifying established structures and embed them into new regional and metropolitan networks and flows.
1 Diener, Roger/Herzog, Jacques/Meili, Marcel/de Meuron, Pierre/Schmid, Christian: Switzerland: An Urban Portrait. Basel 2007 2 Schröder, Jörg/Carta, Maurizio/Ferretti, Maddalena/Lino, Barbara (Hg.): Dynamics of Periphery. Atlas of Emerging Creative and Resilient Habitats. Berlin 2018 3 Schröder, Jörg: „The Construction of Alpine Building Culture“. In: ALPS design magazine, special issue ‘Reporting from the Alps’, 2017, S. 14–21 4 Bätzing, Werner: Das Landleben. München 2020 5 Gausa, Manuel: „Heritage: Re-informing Pre-existence(s)“. In: Schröder, Jörg/Carta, Maurizio/Hartmann, Sarah (Hg.): Creative Heritage. Berlin 2018, S. 104–105
prof. jörg schröder, alissa diesch, dr. federica scaffidi Forschung Institut für Entwerfen und Städtebau, Regionales Bauen und Siedlungsplanung
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circular campus
Das Projekt „Circular Campus“ erforscht das System der circular economy im Rahmen einer Neudefinierung des Lindener Hafens – bisher eine industriell-gewerbliche „Insel” innerhalb des Stadtgebietes – in der Stadt und Region Hannovers. Gemeint sind hier Innovationen in den Kreislaufsystemen, die nicht nur die umfängliche Rolle erneuerbarer Energien, sondern auch kulturelle und soziale Ressourcen miteinbeziehen und auf eine tiefgreifende Veränderung von Verhaltensweisen und Einstellungen aufgrund einer wirtschaftlichen Neuaufstellung abzielen. Der Begriff des recycling somit wird von einer rein materiellen Bedeutung in eine urbane Dimension übertragen. Damit rücken insbesondere Bildung, Forschung, Start-ups und Möglichkeitsräume für Kreative, aber auch neue Mischformen von Arbeiten und Wohnen in den Vordergrund.
circular campus In the area of Linden Harbour in Hanover, 50 companies with around 3,000 employees are located on an area of around 70 ha. It is the largest industrial-commercial estate within the city area of Hanover. However, operating and decommissioned businesses, intensively used and unused plots form a diverse mix – a porous industrial-commercial “island” within the city. Recently, a debate about the future of this “island” is emerging, and various goals such as securing of production sites in the city or the need for housing collide. As a starting point, we are interested in the territorial networks of movements of people and goods for and with which the port was built: mainly, the water network, that as Mittelland Canal also forms an urban water network; and to put forward the harbour area’s possible role for future and sustainable urban networks. Up to now, there has been a lack of forward-looking and viable ideas for the use of these areas, some of which are vacant or underused in central locations. The conversion of the sites for purely residential use raises the question of immission. The brownfield sites currently represent a kind of land reservoir and do not contribute to the attractiveness of the location. At the same time, it is a question of necessary innovations
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in industry and commerce as well as competitiveness, which could be developed emphatically on an inner-city site. The area includes derelict buildings and areas with potential for temporary use on both, the eastern and western, sides of the harbour. Particularly striking is the characteristic vacant building on the eastern bank, which stands out above all because of its attractive location directly on the water. The mosaic-like brownfield sites offer the opportunity for alternative urban development strategies. Temporary elements, micro-economies, experimental spatial models, innovative architectures and new urban spaces often find a breeding ground in spatial niches that is not available in conventional urban planning – but which can bring out the creative and innovative potential of the city. Within the research for a “Circular Campus,” these observations are used to design concepts for a coherent development perspective. It aims at circular economy for a new role of the port in the city and region. This addresses innovations in closed-loop systems that not only aim at a comprehensive role of renewable resources, at regional networks, but also at cultural and social resources and at a profound change in behaviour and attitudes in this reorganisation of the economy. Hence, the concept of recycling is transferred from a material context to an urban dimension. With this, particular
emphasis is set on education, research, start-ups and opportunities for creatives, but also new models of work and living. As a hub for circular economy in the entire port area, in Hanover and beyond, the research develops proposals for a new form of campus. This campus should bring to bear the creative and innovative potential of the city and act as an engine for urban development – through innovative programming and architecture, “urban recycling” as concept and ability of urban design and architecture. Two fields are addressed in the project, also in connection with a study project in the B.Sc. Architecture programme: first, to review established tools for spatial analysis, to adapt to the concept of “urban recycling” and to extend where necessary: design promotes cognitive and analytical skills based on observation of movement flows and appropriation of space. Secondly, to test and evaluate how new concepts and strategies for an innovative campus in Linden can be constructed, including a focus on new socio-economic networks, technological tools and, above all, liveable urban space.
prof. jörg schröder, dr. federica scaffidi Forschung Institut für Entwerfen und Städtebau, Regionales Bauen und Siedlungsplanung
hangar explorations
„Hangar Explorations“ ermittelt Szenarien für das ca. zehn Hektar große Areal des Reichsbahnausbesserungswerks (RAW) in Halle/Saale. Das Projekt geht von der Idee aus, dass der post-industrielle Baubestand zu einem Möglichkeitsraum urbaner Produktion, der Kreativindustrie und neuer Arbeits- und Wohnmodelle werden und die Entwicklung des gesamten Areals in Bezug auf Nachhaltigkeit und Branding positiv beeinflussen kann. Diese wissenschaftliche Exploration baut auf Konzepten auf, die urbanes Recycling und eine Neucodierung des Bestands in den Vordergrund rücken und dafür geeignete städtebauliche Instrumente suchen. Ein integrativer Ansatz kann auf der konzeptuellen Grundlage aufbauend das Areal als Ganzes entwickeln und den Realisierungsprozess schrittweise organisieren. Dazu können sowohl temporäre Aktivierungen als auch innovative Nutzungskombinationen beitragen.
hangar explorations This project focuses on the unused, nearly 10-hectare area of the former Reichsbahnausbesserungswerk (RAW: National Railway Repair Works) in Halle/Saale with remarkable, abandoned industrial buildings. The vision for the research has been to transform the existing buildings as both start and engine for the further development of the area: as a place for urban life, creative exchange, living, working and production. Linked with a study project in the M.Sc. Architecture and Urban Design programme, the research starts from an analytical phase, working with digital sources, maps, interviews and photography. The analysis has been inspired by the idea of “as found” – recycling the existing material, putting the unused and abandoned back into circulation1. The approach aims to adapt the area to present needs, both in terms of content and technical aspects, creating a material continuity2 and drawing new urban links. A particular focus in the exploration of possible scenarios is put on public space as part of urban networks, triggering community, accessibility, spatial and material atmospheres and performativity that support an innovative programme for the transformation.
As a main conclusion of the analysis, alternatives to a mere distribution of functional zones or the premature sale of singular buildings or parts of the area, that until now is constituted as one property, promise higher impact for sustainability of the area’s development and for its possible role for the urban development of the city. Thus, the scenarios target an integrative approach: a programmatic pre-definition that brings together urban production with culture, art, social initiatives and in particular new living models. The scenarios identify spaces in-between that allow new intersections and add alternatives to what could already be found in the city. They define possible constellations of actors and activities that foster urban complexity – based on new economic but also architectural and social models, allowing spatial adaptivity. Specific tools have been used to understand the atmosphere and value inherent in the existing space as a resource, transforming perception into experience. It was particularly important to build architectural models and to use them in the process of scenario design, for discussions with local experts and stakeholders. In order to cope with the size of the existing buildings and to develop different approaches useful for a processual development, the complex has been divided into three parts for the detailed scenarios that could later be reconnected: the northern hall as activator, open to participatory processes and first community gatherings; the large, differentiated middle part of former workshop and storage buildings as innovative complex where creative industries, urban production, co-working and co-living can be organised in a dense and mixed manner; and the southern part, the former core of the repair work with its spacious halls, as new performative space for large exhibitions and congresses, as asset for the city’s cultural economy. These conceptual directions have been based on analytical findings and confirmed in the scenario process with regard to making best use of the resources and reach efficient spatial configurations. At the same time, the scenarios can be used for the further search for financing and organisation models, for the political decision-making process and for public discussion.
Scenario Matrix (© Rebekka Wandt, auf Grundlage einer Zeichnung von Lennart von Hofe, Marie-Sophie Waldminghaus und Karina Zinn)
1 Ricci, Mosè/Schröder, Jörg (Hg.): Re-cycle Italy. Towards a proactive manifesto. Rome 2015 2 Corboz, André: „Old Buildings and Modern Functions“. In: Lotus International 13, 12/1978, S. 69–79
prof. jörg schröder, riccarda cappeller Forschung Institut für Entwerfen und Städtebau, Regionales Bauen und Siedlungsplanung; Stadt Halle, Geschäftsbereich Stadtentwicklung und Umwelt
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creative food cycles
„Creative Food Cycles“ zielt darauf ab, innovative Formen des Zusammenspiels von Ernährung, Architektur und Stadt mit transnationaler, europäischer Perspektive zu entwickeln. Das Projekt wurde 2018–2021 von der Europäischen Union im Programm „Creative Europe“ gefördert und vom Institut für Entwerfen und Städtebau der LUH (Deutschland) als Leadpartner gemeinsam mit dem Institute of Advanced Architecture of Catalonia – IAAC (Barcelona, Spanien) sowie dem Department für Architektur und Design der Universität Genua, UNIGE (Italien) entwickelt und durchgeführt. Die Projektpartner verwandelten urbane Räume in Labore für Creative Food Cycles mit den drei Schwerpunkten Urbane Resilienzstrategien (LUH), Digitale Technologien (IAAC) und Partizipation (UNIGE). Die Ergebnisse des Projekts sind als Open-Access-Publikationen auf der Internetseite www.creativefoodcycles.org zugänglich.
creative food cycles Funded by the Creative Europe programme 2018 – 2021 of the European Union, this project has developed and implemented innovative cultural initiatives, with a special focus on food, to address the topic through a creative and cultural approach to urban space, active engagement and cocreation as a contribution to resilience in climate change. Policy agendas and common engagement in the coming years are directed to addressing climate change as a major challenge, understanding the Green Deal as a chance for Europe’s societies and economies to develop resilient innovation, new models for work and business, social cohesion and global influence. Cities and towns will be at the core of this common transition: as concrete spaces to develop and enact strategies, as dynamic spaces to experiment and experience change, and as welcoming spaces to construct new liveability. Food is already addressed as a policy field (European “Farm to Fork” strategy), the relevance of its impact concerns sustainable production, transport and consumption, its role for urban space and networks, and the design-out of food loss and waste. This project sees Food Cycles as complex and rapidly changing constellations of economic activity, cultural
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exchange and social interaction that influence the longterm sustainability and living conditions of Europe’s cities. “Creative Food Cycles” aims to enhance innovative and creative practices between food, architecture and cities in a transnational and European perspective. The project is developed and realised by three cooperating artistic-scientific groups: from the Institute of Urban Design and Planning of Leibniz University Hannover LUH (Germany), as lead partner, from the Institute of Advanced Architecture of Catalonia IAAC in Barcelona (Spain) and from the Department of Architecture and Design of the University of Genoa UNIGE (Italy). The partners transformed urban spaces into laboratories of Creative Food Cycles – enhanced by the combination of the partners’ competences in urban resilience strate gies by LUH, advanced digital technologies by IAAC and inclusive citizen participation by UNIGE. The main activities of “Creative Food Cycles” started with an open call for good practices in creative-spatial innovation, from production to distribution/consumption and disposition. These three phases have been interlinked in a holistic approach in creative workshops in Hanover, Barcelona and Genoa. A total of 172 creative people from architecture, design and urban planning developed novel models for design interventions between food and the city, that formed the basis for 12 co-creative installations. With an open and inclusive approach and targeted communication, a deeper collaboration between creative minds, interdisciplinary experts, enterprises and active urban society has been stimulated, establishing the role of food for resilience to urban space and a wider cultural sphere. An exhibition with events, some in digital formats, toured through seven cities, disseminating the results and expanding networks: in Hanover (Germany), Barcelona (Spain), Genoa (Italy), Ljubljana (Slovenia), Antwerp (Belgium), Patras (Greece) and Nancy (France). The international creative research symposium in Hanover in September 2020 attracted more than 250 participants from all over the world. Results of the project are published in academic journals and open-access books, available on the project website www.creativefoodcycles.org: Food Interac-
Mycoscape (© IAAC) tions Catalogue (good practices), Creative Food Cycles Book 1 (creative research), Creative Food Cycles Book 2 (activities) and Creative Food Cycles Experience (festival publication). Videos on https://creativefoodcycles. org/videos_page give insights into the results of the workshops and installations in Barcelona, Hanover and Genoa, and into the symposium, including interviews with participants and experts.
prof. jörg schröder, dr. emanuele sommariva, dr. sabrina sposito Forschung Institut für Entwerfen und Städtebau, Regionales Bauen und Siedlungsplanung; Institute of Advanced Architecture of Catalonia IAAC / Department of Architecture and Design of the University of Genoa
architekturfragmente im stadtraum hannovers
Im Vorfeld der Konferenz „Das Fragment im digitalen Zeitalter“, die 2021 von der HAWK Hildesheim veranstaltet wurde, haben die Lehrstühle Bau- und Stadtbaugeschichte sowie Digitale Methoden in der Architektur ein Forschungsseminar durchgeführt, das sich mit Architekturfragmenten im Stadtraum Hannovers befasste. Dabei ging es einerseits darum, die Fragmente sowie deren ursprüngliche Gebäude in ihrem Gesamtkontext zu dokumentieren und ihre konkrete (Fragmentierungs-)Geschichte zu ergründen. Da mehrere Fragmente transloziert wurden, ging es ferner darum, sich mit wechselnden Standorten und stadträumlichen Bezügen auseinanderzusetzen. Im zweiten Projektteil wurden verschiedene digitale Methoden und Tools entwickelt, um die Architekturfragmente für ein breites Publikum besser verständlich zu machen. Dabei wurden unterschiedliche digitale Herangehensweisen erprobt, um die jeweiligen Potenziale auszuloten. Das Spektrum reicht von interaktiven Modellen der Virtuellen Realität (VR) und 3D-Webapplikationen bis zu Augmented Reality (AR) auf Smartphones oder Projection Mapping. Hannover gehört zu den Städten, in denen nach 1945 ungewöhnlich viele Architekturfragmente im Stadtraum platziert wurden. Dazu gehören das Barockportal der Garde-du-Corps-Kaserne vor der städtischen Bauverwaltung, das Marstalltor am Historischen Museum oder das Kolonnaden-Fragment des Neuen Hauses vor der Musikhochschule. Obwohl es sich um durchaus prominente Relikte und stadtbildprägende Standorte handelt, werden viele dieser Architekturfragmente heutzutage nur wenig beachtet und noch weniger verstanden. Die Möglichkeiten, sie vor Ort begreifen und einordnen zu können, sind sehr beschränkt. Selbst Fachleute haben Mühe, sowohl den historischen Kontext der Torsi als auch ihren gegenwärtigen semantischen Bezug zu erfassen. Im Rahmen des Projektseminars haben die Studierenden ungewöhnlich forschungsnah gearbeitet, sowohl auf baugeschichtlicher als auch auf digitaler Ebene. Die Ergebnisse wurden im Rahmen der Konferenz an der HAWK Hildesheim
der wissenschaftlichen Community vorgestellt und im Tagungsband dokumentiert.
Das barocke Portalfragment vor dem Neubau der Bauverwaltung
architectural fragments in hanover’s city space In the run-up to the conference “The Fragment in the Digital Age,” which was organised by HAWK Hildesheim in 2021, the chairs of Building History and Digital Methods of Architecture conducted a research seminar dealing with architectural fragments in Hanover’s city area. On the one hand, the aim was to document the fragments and the original buildings in their overall context and also to trace their concrete fragmentation history. In the second part of the project, various digital methods and tools were developed to make these architectural fragments more comprehensible to a broad public. Different digital approaches were tested to explore their respective potentials. The spectrum ranges from interactive VR models, 3D web applications, AR on smartphones or projection mapping.
prof. dr. markus jager, prof. mirco becker Forschung Institut für Geschichte und Theorie der Architektur, Bau- und Stadtbaugeschichte, Institut für Gestaltung und Darstellung, Digitale Methoden in der Architektur
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entwerfen gestalten
medien der architekturkonzeption Werden die
Trajekte der Architekturkonzeption als aktiv gestaltet verstanden, erscheinen Medien nicht nur als passive Instrumente oder Werkzeuge, die etwas neutral abbilden, übertragen oder vermitteln. Ihre reflexive Dimension im Sinne eines performativen „Dazwischen“ sowie ihrer transformativen, generativen und präsentativen Potenziale rücken in den Mittelpunkt. Die a_ku-Publikation ENTWERFEN GESTALTEN bietet neue Perspektiven auf diese Möglichkeiten, auf das Zusammenspiel und die Wechselwirkungen von Entwerfenden und dem offenen Katalog an Medien. Welche Bedeutung haben die alltäglichen Medien der Architekturkonzeption für unser Denken und Handeln? Auf welche Weise können wir mit ihnen gezielt unsere entwerfenden und forschenden Tätigkeiten gestalten und dadurch räumliche Qualitäten wie auch architekturspezifisches Wissen generieren und kommunizieren? Anhand konkreter aktueller Beispiele wird im Buch untersucht, wie Medien der Architekturkonzeption nicht nur eine Kontinuität im Übergang von der Analyse zum Entwurf bilden, sondern auch inwieweit und mit welcher Intensität sie als Referenz, Katalysator und Bote in kreativen Entwurfsprozessen aktiviert werden. Facettenreich erkunden die Beiträge das breite Spektrum an Medien, die für die Generierung, Entfaltung und Vermittlung von Entwurf und entwurfsspezifischem Wissen von Bedeutung sind. Einige der vorgestellten Instrumente und Praktiken wie Handzeichnungen, Pläne, Schnitte, Axonometrien, Sprache und Modelle zeichnen sich durch ihre Bedeutungsdichte und ihren Reichtum an kollektiven Traditionen aufgrund langjähriger Verwendung aus. Individuelle entwerferische Akte und kollektive Interaktionen in Entwurfsprozessen zeigen jedoch immer wieder, wie andere mediale Formen bereichernd in die Architekturkonzeption integriert werden können. Im Fokus stehen daher auch Medien, mit denen nur teilweise interagiert wird, angefangen bei Mapping und Diagramm bis hin zu weniger vertrauten Annäherungen an die Architekturkonzeption mit Fotografie, Collage und Tableau.
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Sowohl übergreifende Merkmale als auch die Charakteristika der jeweils spezifischen Interaktion zwischen Werkzeug, Material und menschlichem Akteur werden vorgestellt und exemplarisch erläutert. Mit ihren Beiträgen ermöglichen Steffen Bösenberg, Valerie Hoberg, Julian Benny Hung, Moritz Othmer, Sarah Wehmeyer und Margitta Buchert den Lesenden neue Perspektiven auf (nicht) alltägliche Medien des Architekturschaffens und leisten einen wichtigen architekturtheoretischen Beitrag zur Entwurfspraxis. ENTWERFEN GESTALTEN erweitert die a_ku Publikationsreihe rund um das Thema des Reflexiven Entwerfens und zeigt sich als impulsgebender Dialogpartner zum Buch EINFACH ENTWERFEN. Erschienen 2020 beim Verlag jovis, Berlin.
and communicate spatial qualities and their architecture-specific knowledge? Some of the presented instruments and practices, such as hand drawings, plans, sections, axonometries, language and models, are characterised by their significant meaning and wealth of collective traditions due to longstanding use. However, individual design acts and collective interactions in design processes show repeatedly how other media forms can be integrated in an enriching way into architectural conception. The focus is therefore also on media with which there is more partial interaction, such as mapping and diagrams, as well as on exceptional approaches to architecture conception with photography, collage and tableau. Overarching features and characteristics of each specific interaction between tool, material and human agent are introduced and exemplified. With their contributions, Steffen Bösenberg, Valerie Hoberg, Julian Benny Hung, Moritz Othmer, Sarah Wehmeyer, and Margitta Buchert enable the reader to gain new perspectives on (not) everyday media of architectural creation and present an important architecture theory contribution to design practice. SHAPING DESIGN expands the a_ku publication series on the topic of Reflexive Design and proves to be an inspiring dialogue partner to the book SIMPLY DESIGN. All publications are published by jovis, Berlin.
shaping design – media of architectural conception If the trajectories of architectural conception are understood as actively shaped, then “media” appear not only as passive instruments or tools that depict, transfer and convey something neutrally. Their reflexive dimension in the sense of a performative “in-between” and in the sense of their transformative, generative and presentative potential become the focal point. The new a_ku publication SHAPING DESIGN points out new perspectives on these possibilities, the interplay and the mutual influence of designers and the open catalogue of media. How do the everyday media of architectural conception affect our thinking and acting? How can architects shape their design and research activities with these media in a targeted way and thereby generate
herausgeberin: margitta buchert, mit beiträgen von steffen bösenberg, valerie hoberg, julian benny hung, moritz othmer, sarah wehmeyer und margitta buchert Forschung Institut für Geschichte und Theorie der Architektur, Architektur und Kunst 20. / 21. Jahrhundert
inform@risk
partizipation in zeiten der corona-pandemie
Das Reallabor Inform@Risk, im März 2019 gestartet (und durch das BMBF gefördert), entwickelt innovative Strategien zur Stärkung der Resilienz informeller Siedlungen mit Erdrutschgefährdung in der Andenregion. Dort steigt die Zahl der Menschen, die durch die unkontrollierte Urbanisierung und Folgen des Klimawandels gefährdet sind, kontinuierlich. Umsiedlungen überfordern Kommunen und Verwaltungen, die mit begrenzten finanziellen Mitteln ausgestattet sind. Inform@Risk verfolgt die Entwicklung eines kostengünstigen und ortsspezifischen Frühwarn- und Evakuierungssystems, das speziell an die komplexen räumlichen und sozialen Bedingungen informeller Siedlungen angepasst ist. Ein inter- und transdisziplinäres Team aus 12 kooperierenden Institutionen wird von dem Team des Fachgebiets Landschaftsarchitektur und Entwerfen (LAE) geleitet. Als Fachbeitrag entwickelt das LAE die räumliche Integration der Geosensoren im öffentlichen Raum von Bello Oriente, einer informellen Siedlung mit mehr als 9000 vor Ort lebenden Menschen (2018) am Stadtrand von Medellín, Kolumbien. Bis März 2020 wurden dazu intensive Beteiligungs-Workshops mit den Menschen vor Ort zur Risikowahrnehmung, zum Monitoring und zum geplanten Sensorensystem durchgeführt, bei denen auch eine Mitarbeiterin der LUH vor Ort war. Aufgrund der Folgen der Corona-Pandemie mussten geplante Partizipationsmodelle erheblich umgestellt werden. Zum Beispiel konnten Versammlungen von April 2020 bis Jahresende nur online durchgeführt werden. Wegen beschränkter technischer Möglichkeiten in der informellen Siedlung konnte nur ein geringer Teil der Bevölkerung erreicht werden. Nach wiederholten Lockdowns in Medellín traten neue Alltagsprobleme in den Vordergrund: die fehlende Beschäftigung für die zum Großteil im informellen Sektor arbeitenden Menschen sowie eine erschwerte Beschaffung von Lebensmitteln. Die Häufigkeit der monatlich geplanten Workshops und Versammlungen musste daher in der zweiten Jahreshälfte reduziert werden. Erst zum Jahresabschluss 2020 konnte ein
Treffen mit den Verantwortlichen der Siedlung in kleinem Kreis stattfinden, um die geplanten Aktivitäten für das kommende Jahr 2021 zu diskutieren. Für die Forschenden stellte sich die Frage, wie man trotz der erschwerten Lage den Kontakt zu den Bewohnerinnen und Bewohnern aufrechterhalten konnte. Da ein persönlicher Austausch nicht möglich war, wurde eine umfangreiche Informationskampagne mit Postern und Flyern erarbeitet. Die Menschen vor Ort wurden über laufende Aktivitäten wie beispielsweise die geologischen Bohrungen in der Siedlung und die Drohnenbefliegung informiert und bekamen entsprechendes Hintergrundwissen vermittelt. Regelmäßige Informationen wurden ebenfalls per SMS und in einer dafür eingerichteten Messenger-Service-Gruppe verschickt, an der inzwischen circa 100 Menschen teilnehmen. Trotz Pandemie hielten die Bewohnerinnen und Bewohner auch von sich aus den Kontakt zu den Projektverantwortlichen aufrecht, indem sie regelmäßig von Starkregenereignissen und kleineren Erdrutschen in der Nachbarschaft mit Bildern in der WhatsApp-Gruppe berichteten. Dies zeigt bereits eine gewisse Sensibilisierung der Menschen für die Rolle des Risikomonitorings und ein Interesse an der aktiven Beteiligung bei der Umsetzung. Außerdem unterstreicht es für Reallabore die Bedeutung, fortwährend den verbalen und nonverbalen Kontakt mit den Bewohnerinnen und Bewohner aufrechtzuerhalten und dafür immer wieder neue Ansatzpunkte und Methoden zu erproben
inform@risk – participation in times of the corona pandemic The project Inform@ Risk, started in 2019, aims at developing innovative strategies to strengthen resilience against landslides in informally urbanised areas in the Andes region. Early warning systems offer an alternative to relocation, but are currently limited in accuracy and affordability. Inform@Risk seeks to develop a low-cost, site-specific early warning and evacuation system that is culturally and spatially well adapted to the complex conditions of dense self-constructed urbanisation. Since the beginning of 2020, the consequences of the corona pan demic led the researchers to find alternative ways to stay in contact with people living in the project area in Bello Oriente, Medellín.
Zur Vermittlung relevanter Themen, wie Erdrutschrisiko oder Monitoring, entwickelte Charaktere
dr. heike schäfer, prof. christian werthmann, lisa seiler Workshop-Situation im März 2020, vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie
Forschung Institut für Landschaftsarchitektur, Landschafts architektur und Entwerfen
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ee100konkret
konkretisierung einer natur verträglichen ausgestaltung der energiewende Die Men-
schen sind Hauptverursachende der Klimakrise. Um Klimaschutzziele zu erreichen, ist ein schneller Umbau der Energieversorgung hin zu erneuerbaren Energien (EE) unerlässlich und muss unverzüglich umgesetzt werden. Dabei gilt es, gleichzeitig dem Rückgang der biologischen Vielfalt und den Ansprüchen der Menschen vor Ort gerecht zu werden. Zielsetzung und Forschungsdesign Das Vorhaben „Konkretisierung von Ansatzpunkten einer naturverträglichen Ausgestaltung der Energiewende, mit Blick auf strategische Stellschrauben (EE100-konkret)“ hatte zum Ziel, durch Szenarien aufzuzeigen, wie die Umsetzung einer solchen mensch- und naturverträglichen Energiewende bis zum Jahr 2050 gestaltet werden kann. Hierfür wurden Leitplanken einer Raumbeanspruchung durch Anlagen zur EE-Gewinnung definiert, Stromertragspotenziale innerhalb dieser Leitplanken berechnet und mit einem projizierten Energiebedarf verglichen (Abb. S. 35). Darauf aufbauend wurden ein Netzausbau simuliert sowie resultierende Systemkosten und zeitliche Transformationspfade ermittelt. Basierend auf der Vorgängerstudie (Ausgangsszenario)2 wurden im Projekt drei Szenariovarianten erarbeitet. In Variante 1 wurden die Stromertragsberechnungen verbessert. In Variante 2 wurden menschund naturverträgliche Flächenpotenziale für Onshore-Windenergie und Dach-Photovoltaik (PV) zusätzlich mit hochaufgelösten räumlichen Daten berechnet. Für die Berechnung von Dach-PV-Potenzialen wurden 3D-Gebäudemodelle genutzt, um Hausumringe in Schräg- und Flachdach zu kategorisieren. In Variante 1 und 2 wurde eine leistungsstarke Beispiel-Windenergieanlage für die anlagenspezifische Berechnung von Flächen- und Ertragspotenzialen genutzt. In Variante 3 wurde von einer konservativeren Entwicklung der Erzeugungstechnologien ausgegangen und entsprechend der aktuellen Planungspraxis beispielhaft eine Stark-, Mittel- und Schwachwindanlage in die Modelle integriert. Der Modulwirkungsgrad für die Dach-PV-Module
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wurde von 30 Prozent (Variante 1 und 2) auf 24 Prozent reduziert. In allen Varianten wurde eine Energiemenge von 24 TWh/a für Wasserkraft und 50 TWh/a für Geothermie angenommen.1 Mensch- und naturverträglich nutzbare Flächenpotenziale und ihre Stromertragspotenziale Variante 1 zeigt ein Flächenpotenzial für OnshoreWindenergie von 8300 km2 (2,3 % der Fläche Deutschlands).2 Durch eine optimierte Platzierung der Onshore-Windenergieanlagen (WEA) und eine geänderte Berechnungsmethodik kann der potenzielle Stromertrag im Vergleich zum Ausgangsszenario gesteigert werden (von 530 TWh/a im Ausgangsszenario auf 1051 TWh/a in Variante 1). Insgesamt konnte in Variante 1 eine potenzielle Energiemenge von 1833 TWh/a erreicht werden.1 In Variante 2 werden im Vergleich die höchsten Stromertragspotenziale erzielt (2034 TWh/a), obwohl die Potenzialflächen für Onshore-Windenergie durch die bessere Datengrundlage auf 5320 km2 reduziert wurden (ca. 1,5 % der Fläche Deutschlands). Der prognostizierte Energiebedarf an EE-Strom von 1500 TWh/a im Jahr 2050 kann gedeckt werden, wenn alle Potenzialflächen mit leistungsstarken WEA optimal belegt und alle Dachflächen mit effizienten PV-Modulen ausgestattet werden. In Variante 3 hingegen wird durch den Einsatz weniger leistungsstarker WEA und Solarmodule der Strombedarf von 1500 TWh/a bilanziell unterschritten.1 Handlungsoptionen Die dargestellten Leitplanken können für die Festsetzung von regionalen Mindestzielen für den EE-Ausbau genutzt werden, da nach bundesweit einheitlichen Kriterien mensch- und naturverträgliche Flächen- und Ertragspotenziale berechnet wurden. Damit kann eine Energie-Governance unterstützt werden, die von der Bundesebene bis auf die lokale Ebene hinunter konkretisiert werden kann. Die Modelle könnten Partizipation und Teilhabe an der Energiewende auf lokaler Ebene unterstützen, wenn sie in einer ansprechenden Form nutzbar gemacht werden.2
ee100-konkret A fast transformation of the energy supply towards renewable energies (RE) is essential and must be implemented immediately. The project “EE100-konkret” aimed to identify strategic options for the implementation of a human- and nature-compatible energy transition by 2050 through scenarios. The project shows that a human- and nature-compatible expansion of RE is possible to cover a predicted energy demand of 1500 TWh/a in 2050. For this purpose, all potential areas must be optimally allocated with powerful wind turbines and all roof areas must be equipped with highly efficient photovoltaic modules. The presented strategic options are suitable for the definition of regional minimum targets for the expansion of RE, since area and yield potentials have been calculated according to nationwide standardised criteria.
1 Thiele, Julia/Wiehe, Julia/Gauglitz, Philip/Lohr, Clemens/Pape, Carsten/Kraschewski, Tobias et al.: Konkretisierung von Ansatzpunkten einer naturverträglichen Ausgestaltung der Energiewende, mit Blick auf strategische Stellschrauben. BfN-Skripten, Bonn/ Bad Godesberg 2021 2 Walter, Anna/Wiehe, Julia/Schlömer, Gerrit/Hashemifarzad, Ali/Wenzel, Tim/Albert, Ingrid/Hofmann, Lutz/zum Hingst, Jens/von Haaren, Christina: Naturverträgliche Energieversorgung aus 100 erneuerbaren Energien 2050. BfN-Skripten 501, Bonn/ Bad Godesberg 2018
dr. julia thiele, dr. julia wiehe, prof. dr. christina von haaren Forschung Institut für Umweltplanung, Landschaftsplanung und Naturschutz. Das dreijährige Forschungsprojekt „EE100-konkret“ wurde vom Bundesamt für Naturschutz aus Mitteln des BMU gefördert (FKZ 3515 82 4300), Projektpartner: Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik, Leibniz Universität Hannover: Institut für Elektrische Energiesysteme und Institut für Wirtschaftsinformatik, TU Berlin: Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung
doing design – perspektiven von gen(re)doing der und diversity in difference? der designlehre Differenzierung als soziale Ordnungshandlung ist mit Ungleichheitsproduktion verbunden, die sich in einer durch Gestaltung geprägten Welt in kulturellen Bedeutungs- und Handlungsträgern wie Produkten und Räumen materialisiert. Designerinnen und Designer gestalten nicht nur Artefakte, sondern auch die damit verknüpften Kontexte und Prozesse, die Kommunikation und das Wissen, die Bedeutungen und Werte. Da sie nicht nur an der Vermittlung von letztgenannten, sondern ebenso an deren Hervorbringung aktiv beteiligt sind, kann von einem „Doing Difference“1 im Design gesprochen werden. Geschlecht als soziale Kategorie wird in dieser Forschungsarbeit exemplarisch als eine Differenzkategorie fokussiert, die in Wechselwirkung mit anderen steht und zugleich Produkt und Voraussetzung sozialer und kultureller Interaktion ist. Es wird aufgezeigt, inwiefern Gender differenzierend und strukturierend im und durch Design wirksam wird und in die designdisziplinären und gesellschaftlichen Verhältnisse eingebunden ist und somit zum „Doing Gender“2 im Design wird. Aufbauend auf diese theoretische Konzeptualisierung wird untersucht, wie sich die Zusammenhänge zwischen Gender, Diversity und Design in der Designlehre vermitteln lassen und in ihr zum Tragen kommen. Designlehre wird als Möglichkeitsraum der Multiplikation betrachtet, in dem eine kritische Reflexion über die Wirkung und Auswirkung des Gestalteten vermittelt und in die Berufspraxis weitergetragen wird. Ziel ist die Verknüpfung von Designwissen und Gender-Diversity-Wissen mit der Ausbildung einer Designkompetenz, die Aspekte von Gender und Diversity selbstverständlich einbezieht und so ein „Redoing Difference“ – beispielsweise im Sinne einer Neuformulierung der Geschlechterverhältnisse – im Design mittels einer geschlechter- und sozial gerechten Gestaltung ermöglicht. Die Relevanz von Geschlecht und weiteren Ungleichheitskategorien als Analysekategorien in Design und Designwissenschaft und damit einhergehend die Integration von Gender und Diversity in Form einer
didaktische Anknüpfungspunkte für die Einbindung von Gender und Diversity in die Designlehre auf und verdeutlicht, welche individuellen, institutionellen und strukturellen Voraussetzungen und Verhältnisse sich dabei förderlich, aber auch hemmend zeigen.
Gendered Object Artefakte
Gendered Subject Gestalter*innen
GENDER DESIGN Gendered Subject Nutzer*innen
Gendered Interface Verhalten
Vergeschlechtlichung im Design, eigene Darstellung in Anlehnung an Brandes 2014 und 2017
curricularen Einbindung sind im Vergleich zu anderen Disziplinen als randständig zu beurteilen.3 Die Forschungsarbeit untersucht, inwieweit hochschuldidaktische Anforderungen an eine gender- und diversitätsgerechte Lehre in der Designausbildung bereits umgesetzt werden und an welchen Stellen Potenziale für eine weiterführende Einbindung von Gender und Diversity vorhanden sind. Anhand einer Fallstudie aus der eigenen Lehr- und Arbeitspraxis werden Einbindungsmöglichkeiten auf struktureller, inhaltlicher und didaktischer Ebene untersucht und mit theoretischen Befunden zu Gender, Diversity, Design und Designlehre verknüpft. Diese Entwicklungsforschung im Sinne von „Scholarship of Teaching and Learning“4 und „Design-Based Research“5 intendiert sowohl die Weiterentwicklung der eigenen Lehre als auch die Ableitung designspezifischer und fachübergreifender Impulse. Lehr-Lerngestaltung wird dabei als Designprozess gefasst, welcher im Sinne von „Research Through Design“ mit dem Forschungsprozess verbunden ist und in dem sich die Prozessschritte Forschen, Analysieren, Synthetisieren und Realisieren vollziehen.6 Wissen über Gender, Design und Lehre wird in die Lehrgestaltung eingespeist, diese analytisch reflektiert, die Erkenntnisse in der Gestaltung nachfolgender Angebote verarbeitet und so fort. Die Untersuchung zeigt inhaltliche und
doing design – (re)doing difference? – perspectives on gender and diversity in design teaching The thesis illustrates how gender becomes effective in and through design and thus becomes “doing gender in design.” It examines how these correlations can be conveyed in design teaching, to what extent university didactic requirements for gender- and diversity-sensitive teaching are already being implemented in design education and where there is potential for the further integration of gender and diversity. On the basis of a case study of the own teaching and working practice, possibilities on a structural, content-related and didactic level are examined, content-related and didactic links for integrating gender and diversity into design teaching are shown, and it is clarified which individual, institutional and structural prerequisites and conditions are conducive and inhibiting.
1 Vgl. West, Candace/Fenstermaker, Sarah: „Doing Difference“. In: Doing Gender, Doing Difference. New York 2002, S. 55–79 2 Vgl. West, Candace/Zimmerman, Don H.: „Doing Gender“. In: ebenda, S. 3–23 3 Vgl. Brandes, Uta: Gender Design. Basel 2017, S. 18f. 4 Vgl. Huber, Ludwig: „Scholarship of Teaching and Learning“. In: Forschendes Lehren im eigenen Fach. Bielefeld 2014, S. 19–36 5 Vgl. Reinmann, Gabi: Reader zum Thema entwicklungsorientierte Bildungsforschung. http://gabi-reinmann.de/?page_id=4000, 24.4.2020 6 Vgl. Jonas, Wolfgang: „Forschung und Design“. In: Erstes Design Forschungssymposium Basel 2004. Zürich 2004, S. 26–33
katharina krämer Promotion Erstgutachterin: apl. Prof. Dr. Tanja Mölders, LeibnizUniversität Hannover; Zweitgutachter: Prof. Dr. Friedrich Weltzien, Hochschule Hannover
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sketching mindscapes
ort und reflexivität im architekturentwurf Das
Dissertationsprojekt „Sketching Mindscapes“ erforscht reflexive Arbeitsweisen, die als Mittel zur Aufdeckung von intendierten (aber wenig beachteten) wie auch der architektonischen Praxis zugrundeliegenden, meist intuitiven Facetten fungieren. Untersucht werden Prozesse, die mit der Wahrnehmung und Interpretation von Orten verbunden sind. Ziel ist es, potenzielle Forschungs- und Ent wurfswerkzeuge zu generieren, die einen Rahmen für die Entwicklung übertragbarer Wissenskompetenzen bilden können. Als Teil des von der EU geförderten Netzwerks „TACK: Communities of Tacit Knowledge. Architecture and its ways of knowing“ konzentriert sich dieses Projekt auf reflexive Haltungen zu Orten in der zeitgenössischen Architektur, um Formen impliziten Wissens in Entwurfs- und Forschungspraktiken aufzuspüren.
sketching mindscapes – place and reflexivity in architectural design As overarching perspective, this research aims to explore reflexive modes of operation as means to uncover intentional (yet rarely noticed) and underlying (and often intuitive) facets of architectural practice. Processes inherent in the perception and interpretation of place are therefore investigated, potentially generating research and design tools. In other words, this project hones in on reflexive attitudes towards place in contemporary architecture as generative and mediating perspectives for design. This, in turn, opens up a possible framework for the development of transferable knowledge skills. As part of the EU-funded network “TACK: Communities of Tacit Knowledge. Architecture and its ways of knowing,” this project approaches reflexive dimensions of the perception of place in order to uncover forms of tacit knowing in design and research practices. Architects and architectural offices may develop and evolve their qualitative toolsets when designing in relation to place, involving embedded, embodied and enacted knowing in the process. Reflexivity can shed light on these aspects, while stimulating more layered approaches to place-related practices: dynamic atti-
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tudes which activate synesthetic perceptions and relational, versatile perspectives/modes of thought. This research tries to unravel these attitudes by promoting deeper readings and perceptual experiences of sites and localities. It inquires into the practitioner’s individual and collaborative repertoire of tools, modalities and practices of interpreting place. Thereby, reflexive features and their iterative yet case-specific qualities can be revealed and developed. This anchors itself in a broader search to better understand our shared living environments and create proposals for future habitats. A discourse-analytical approach and a phenomenological-hermeneutic research practice is proposed. Past yet relevant as well as current and situated discourses on place and reflexivity are observed and related to each other. Examining generated terms of and perspectives on the perception of place and extracting their reflexive features then shapes an evolving taxonomy for the project. In parallel, participatory observation sessions, further dialogues and on-site studies stimulate interpretative approaches using and processing different forms of sensorial/projective recording. This aims to create, at a final stage, a new reading of possibilities facilitated by what is tentatively named “sketching mindscapes.” By exploring tools that open up new avenues for design and research, the project seeks to reach beyond the architectural discipline, expanding into the creative field as a whole. This project involves two five-month assignments. As of September 2020, a practice-based phase took place at the architecture and urbanism partnership Cityförster, in the Hanover office. There, an active attitude was adopted, which involved selecting, arranging and interpreting various traces of place relations in practice. This was done both by experimenting with different modes of tracing – thus shifting the iterative actions of the research – and by exploring different analogue supports for those traces, thereby questioning how the shape or format intentionally given to a specific trace of tacit knowing can spark our perception in different ways. The search for potential reflexive attitudes towards place in practice was threefold, looking at who Cityförster are, what they produce and how they work.
Research and design table experiments: modes of tracing and shapes of traces Each of these persepctives are threads for analogue experiments of modes of tracing and shapes of traces and guide the first outputs of the assignment. These are then brought back to the office and placed in order to be interacted with: by viewing, by manipulating, by enacting. Perception and interpretation of place from within the activities of Cityförster become the essential components to explore the role of reflexive attitudes in design and in their relation to tacit knowing. This broad range of explorations along with material outputs serve as foundations for the next stages of the research. As of September 2021, a rhetorical event will be held at the Vlaams Architectuurinstituut (VAi) in Antwerp, which proposes to broaden the research held until then in a specific local context by approaching place and reflexivity from a wider perspective of multiple practices. There, new modes of encounter, staging and mediation which go hand in hand with the context of a cultural institution are to be explored.
caendia wijnbelt Promotion Institut für Geschichte und Theorie der Architektur, Architektur und Kunst 20. / 21. Jahrhundert, TACK: Communities of Tacit Knowledge. Dieses Projekt wird gefördert von 2019–2023 durch das Rahmenprogramm Horizont 2020 der Europäischen Union für Forschung und Innovation unter der Fördervereinbarung Nr. 860413.
kulturelle ökosystemleistungen von flusslandschaften
Flusslandschaften sind Austragungsort zahlreicher kultureller Praktiken, die materielle und immaterielle Vorteile sowie Nutzen für das menschliche Wohlergehen erbringen. Aus der Perspektive des Ökosystemleistungs-Konzeptes stellen Flusslandschaften, also Fließgewässer und ihre Auen, zahlreiche kulturelle Ökosystemleistungen (ÖSL) bereit. In der Dissertation wurden kulturelle ÖSL definiert als Beiträge der Ökosysteme zu den materiellen und immateriellen Vorteilen, z. B. Fähigkeiten und Erfahrungen der Menschen, die sich aus einer Umwelt-Mensch-Beziehung entwickeln und ermöglicht werden.1 Die Bereitstellung kultureller ÖSL ist durch die Nutzung von Flusslandschaften beeinträchtigt. Der Überbeanspruchung von Ökosystemen kann durch die Anwendung des ÖSL-Konzeptes entgegengewirkt werden, da das Konzept eine nachhaltige Landnutzung und die Berücksichtigung von ÖSL in Entscheidungsprozessen zum Ziel hat. In bestehenden Instrumenten werden bisher die Erfassung und Bewertung kultureller ÖSL wenig berücksichtigt.2 Dissertationsziel und Forschungsdesign Ziel war eine räumliche Bewertung kultureller ÖSL mit einem transparenten und in der Praxis reproduzierbaren Verfahren, um den Wert kultureller ÖSL von Flusslandschaften in Deutschland zu ermitteln. Dazu wurde ein bundesweiter Bewertungsansatz erarbeitet, der einen Vergleich der Bereitstellung kultureller ÖSL von Flusslandschaften ermöglicht und der durch den Einbezug von lokalen räumlichen Daten erweitert werden kann.1,2 Abgeleitet aus einem praxisnahen Bewertungsmodell wurden die Bereitstellung kultureller ÖSL, der menschliche Beitrag sowie die Nutzung indikatorbasiert bewertet. Der nächste Schritt war die Ermittlung derjenigen Ausstattungen einer Flusslandschaft, die für Erholungssuchende besonders wichtig sind. Eine repräsentative Online-Umfrage lieferte hierfür die nötige Datengrundlage. Sie wurde ebenfalls herangezogen, um den Nutzen des Flusslandschaftsbesuchs auf das menschliche Wohlergehen zu erfassen. Abschließend
wurde die Bewertung der Bereitstellung in einen praxistauglichen ÖSL-Gesamtindex für Flusslandschaften integriert.1 Dabei fanden die kulturellen ÖSL „Landschaftsbild“, „Natur und Kulturerbe“, „nicht wasserbezogene Aktivitäten“ und „wasserbezogene Aktivitäten“ Beachtung. Bewertung mit dem KÖSLMAP-Verfahren Ein entwickeltes Kartierverfahren, das KÖSLMAP- Verfahren, erfasste und bewertete die Bereitstellung kultureller ÖSL, die Inanspruchnahme sowie die dazu nötigen Erholungsinfrastrukturen. Das KÖSLMAP-Verfahren basiert auf der Bewertung von Indikatoren zwischen 0 und 100 in einem Geoinformationssystem. Räumliche Daten lieferten die Analysegrundlage, um hoch und gering bewertete Flusslandschaftsbereiche abzugrenzen, kartografisch zu visualisieren und statistisch zu vergleichen.1 Für die Bewertung des Landschaftsbildes wurde auf eine existierende deutschlandweite Bewertung zurückgegriffen. Ergebnisse Ein statistischer Vergleich der Landschaftsbildbewertung von Flusslandschaften und der restlichen Fläche von Deutschland zeigt, dass der Mittelwert der Landschaftsbildbewertung von Flusslandschaften geringer ist. Rezente Auen und Fließgewässer weisen hingegen einen höheren Mittelwert auf als die restliche Fläche von Deutschland. Altauen erzielen im Mittel den geringsten Wert für die kulturelle ÖSL „Landschaftsbild“. In rezenten Auen sind die Werte der Bereitstellung kultureller ÖSL generell höher als in der Altaue, und hoch bewertete Flusslandschaftsbereiche werden von Wiesen, Laubwäldern und Gewässern geprägt. Erholungssuchende präferieren für Ausflüge ruhige, natürliche Flusslandschaften mit einer Sichtbarkeit des Fließgewässers, um spazieren zu gehen und Rad zu fahren. Der Besuch einer Flusslandschaft bewirkt bei den Befragten einen Stressabbau und einen körperlichen Ausgleich.1
schaften bereitzustellen, zu erweitern und Zusammenhänge zwischen der Bereitstellung und der Nutzung von kulturellen ÖSL darzustellen. Diese Erkenntnisse können genutzt werden, um planerische Handlungsoptionen abzuwägen.1
cultural ecosystem services of river landscapes The objective of the dissertation was to spatially assess cultural ecosystem services (CES) with a transparent approach in order to determine the value of CES of river landscapes in Germany. For this purpose, a nationwide assessment approach was developed that allows a comparison of offered CES, the human input and the utilisation of CES. This approach can be extended by including local spatial data. The indicator framework, CAESaR, includes four CES. River landscapes show a lower aesthetic landscape quality than the rest of Germany. Active floodplains and river courses, on the contrary, show a higher aesthetic landscape quality rating. Historical floodplains achieve the lowest CES rating. The established indicators help to expand knowledge about CES of river landscapes and to show links between provision and utilization of CES.
1 Thiele, Julia: Kulturelle Ökosystemleistungen von Flusslandschaften: Erfassen – Bewerten – Planen. Hannover: Gottfried Wilhelm Leibniz Universität, Diss., 2020, 252 S. DOI: https:// doi.org/10.15488/11018 2 Thiele, Julia/Albert, Christian/von Haaren, Christina: „Erfassung und Bewertung kultureller Ökosystemleistungen von Flusslandschaften“. In: River Ecosystem Service Index (RESI) – Methoden zur Quantifizierung und Bewertung ausgewählter Ökosystemleistungen in Flüssen und Auen. Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ, Leipzig 2021. In Druck
dr. julia thiele Fazit Die aufgestellten Indikatoren und ihre Bewertung helfen, Wissen über kulturelle ÖSL von Flussland-
Promotion Institut für Umweltplanung, Landschaftsplanung und Naturschutz
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berufsbedingte multilokalität als planerische herausforderung
auswirkungen mehrörtiger lebensweisen im niedersächsischen landkreis diepholz
Multilokalität – also die Lebensweise an mehreren Orten gleichzeitig – ist bereits heute für viele Menschen Realität. Lebensmodelle verändern und differenzieren sich zunehmend: Menschen leben immer individueller und pluralisieren ihre Lebensstile. Unternehmen delegieren ihre Beschäftigten oder entwickeln sich zu (internationalen) Mehrbetriebs-Unternehmen, sodass Beschäftigte zunehmend mobil sind. Multilokale Lebensweisen können eine Form sein, um mit den Veränderungen umzugehen. Der niedersächsische ländlich geprägte Landkreis Diepholz wurde anhand von sozio-räumlichen Kriterien als von Multilokalität betroffen identifiziert. Die Lebensund Arbeitswelt der hier multilokal lebenden Beschäftigten sowie die Herausforderungen und Chancen ihrer Lebensform standen im Mittelpunkt der Untersuchung. Damit Kommunen und Unternehmen auf die resultierenden gesellschaftlichen und räumlichen Auswirkungen reagieren können, wurden für diese Akteurinnen und Akteure Handlungsoptionen entwickelt. Mittels Online-Kurzbefragung und qualitativer Methoden, u. a. problemzentrierter leitfadengestützter Interviews nach Mayer 20131 mit reflexiver Fotografie nach Dirksmeier 20092, wurden mehrörtige Lebensweisen analysiert. Insbesondere die bisher wenig bekannten Perspektiven der wirtschaftlichen Akteurinnen und Akteure sowie der Personen mit politisch-planerischen Funktionen standen dabei im Fokus. Auffällig ist, dass der Landkreis aufgrund seiner guten wirtschaftlichen Ausstattung vermehrt von berufsbedingten Incomings, d. h. Personen, die dort nicht ihren Hauptwohnort haben, aufgesucht wird. Aus der Analyse der mehrörtig Lebenden wurden Typen berufsbedingt multilokal lebender Incomings nach Kluge 20003 entwickelt. Die Typologie kann politisch-planerischen und unternehmerischen Akteurinnen und Akteuren helfen, die Wohnpraktiken der mehrörtigen Incomings zu erkennen und darauf zu reagieren. Zu den Typen gehören:
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• Kurzzeitige Incomings, die zumeist weniger als vier Jahre mehrörtig leben, befristet angestellt sind und delegiert werden, • Mittelfristige Incomings, die ca. fünf bis neun Jahre an mehreren Orten leben und zumeist unbefristet angestellt sind; sie haben sich die Arbeitsstelle (freiwillig) ausgesucht bzw. werden nicht delegiert, • Langfristige Incomings, die seit mindestens zehn Jahren und länger (freiwillig und gerne) multilokal leben und dadurch Kontakte knüpfen. Darüber hinaus wurde mittels der räumlichen Strukturmerkmale der Unternehmenstätigkeit eine Unternehmens-Typologie im Umgang mit Multilokalität nach Kluge 20004 entwickelt. Mit Hilfe der Unternehmenstypen können Kommunen und Unternehmen erkennen, ob und in welcher Form sie von Multilokalität betroffen sind und daraus Handlungsoptionen ableiten. Die Typen sind: • Multilokalität-Vermeidende, die versuchen, keine multilokal Lebenden zu beschäftigen, • Multilokalität-Neutrale, die Multilokalität nicht ablehnen oder befürworten, • Multilokalität-Treibende, die oft Multilokale beschäftigen und diese Lebensweise durch ihre Vernetzung und Delegationen auf allen räumlichen Ebenen fördern und fordern. Die Untersuchung verdeutlicht, dass multilokale Lebensweisen eine Chance für ländliche Räume darstellen, den (Fach-)Arbeitskräftemangel (zumindest phasenweise) abzufedern. Gleichzeitig sorgen Betriebsstrukturen mit Delegationen oder Projektarbeiten für eine Zunahme multilokaler Lebensweisen. Planerische Steuerungsmöglichkeiten bestehen durch finanzielle Anreize (z. B. Fördermittel für Wohnraum(um-)nutzung) und kommunikative Instrumente (z. B. Informationsveranstaltungen zu Multilokalität). Handlungsoptionen für Unternehmen sind beispielsweise Genehmigungen von flexiblen Arbeitszeiten und -orten. Darüber hinaus sollten Unternehmen und Kommunen gemeinsame Strategien entwickeln, um Personal, Ressourcen und Finanzen zu sparen. Die Auswirkungen von Multilokalität auf Kommunen und Unternehmen sind komplex, deshalb müssen Handlungsoptionen je nach Ausgangslage entwickelt und
angepasst werden. Zukünftig werden v. a. praxisnahe und entscheidungsunterstützende Ansätze als Reaktion auf Multilokalität benötigt.
work-related multi-locality as a planning challenge – effects of multi-local lifestyles in the district of diepholz in lower saxony Multi-locality – living in more than one place at the same time – is already a common practice for many people. Ways of life are changing and becoming increasingly differentiated. In addition, working environments are becoming more flexible. Based on an analysis of the living and working worlds of multi-locals, challenges and opportunities are examined. In response to the resulting social and spatial effects, types of work-related “incomings” living multi-locally, a company typology in dealing with multi-locality and options for action for municipalities and companies are developed. Multi-local lifestyles in rural areas cause social and spatial effects to which municipalities and companies must respond.
1 Mayer, Horst Otto: Interview und schriftliche Befragung. Grund lagen und Methoden empirischer Sozialforschung. 6. überarb. Aufl., München 2013, S. 232 2 Dirksmeier, Peter: Urbanität als Habitus. Zur Sozialgeographie städtischen Lebens auf dem Land. Bielefeld 2009, S. 296 3, Kluge, Susann (2000): Empirisch begründete Typenbildung in der qualitativen Sozialforschung. https://www.qualitati ve-research.net/index.php/fqs/article/view/1124/2497
dr.-ing. lena greinke Promotion Institut für Umweltplanung, Raumordnung und Regionalentwicklung
virtuelles planen im ausland
internationale kollaboration in einer zeit der persönlichen isolation Trotz pan-
demischer Einschränkung brachte dieses Projekt Studierende der Umweltplanung aus Deutschland und den USA zusammen und bot eine internationale Erfahrung von Zuhause aus. Gemeinsam mit Studierenden des Master-of-Landscape-Architecture-Programms der Utah State University (USU) entwickelten LUH-Studierende Szenarien, die die Nachhaltigkeit von Cache Valley, Utah, wo sich die USU befindet, bis 2050 verbessern. Die virtuelle Planung forderte die Studierenden heraus, die sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Probleme, die physischen Merkmale des Tals und die lokale Einstellung zum Planen ohne Besuche vor Ort zu erfassen. Das Projekt konfrontierte die LUH-Studierenden mit einem Planungssystem, das Eigentumsrechten eine Priorität gibt, und bot eine neue Perspektive und Wertschätzung für Naturschutz und Planung in Deutschland.
virtually planning abroad – international collaboration in a time of personal isolation The global pandemic stopped life as we know it and thrust society into a deeply isolating moment in time. At universities, students shifted to learning in front of their computer screens at home. Student projects, the traditional “sandbox” for learning in-person collaboration, became video conferences, in which participants’ physical location no longer mattered. This project capitalised on this challenging moment and created a collaborative undertaking that brought environmental planning students from Germany and the USA together and offered an international experience from home. Environmental Planning students at LUH partnered with students from the Master of Landscape Architecture programme at Utah State University (USU) to develop scenarios that improve the resilience and sustainability of Cache Valley in northern Utah, where USU is located, by 2050. Using the framework provided by the International Geodesign Collaboration (https://www.igc-geodesign.org/), students teamed up to prepare and participate in a three-day, online Geo
designhub workshop to seek solutions for the growing risks of climate change and uncontrolled growth in the rural, agricultural valley. LUH students introduced German and European planning concepts to the planning proposals, while the USU students contributed local knowledge and a local perspective. The project required LUH students to understand a landscape, culture, climate and scale very different from their own. This unique learning experience forced the students to use creative approaches to planning virtually but also allowed them to form international connections. From a teaching perspective, the collaboration presented organisational, cultural and planning-content-related challenges. Different time zones meant that student teams had narrow windows of time to connect in video conferences. Different semester schedules required that tasks be divided between the universities in work packages that were presented in group meetings, not collaboratively developed. More difficult were the challenges of grasping the social, economic and environmental issues of the community; the physical characteristics of the valley; and the local attitudes toward land use planning without site visits. To develop planning proposals, the LUH students relied on online planning documents, virtual exploration of the landscape, and local knowledge from their USU partners. The power of geographic data on the internet was evident in the students’ capacity to orient and find information. However, two things remained elusive: the scale and the mentality of Cache Valley. Without comprehending the vastness of the landscape it is difficult to understand the entropic growth of the valley. On the other hand, promoting a new paradigm of living closer together that builds on a European scale is foreign to a culture with a pioneer homesteading tradition in the expansive western landscape. However, at the heart of this conflict lies the opportunity for insight and innovation. The LUH students introduced ideas stemming from a European perspective of planning, and the USU students contributed the landscape analysis and identified areas of planning priority. LUH and USU students debated innovative approaches proposed measures that promote sustainability and resilience in Cache Valley. Later, in the Geo-
design workshop, the students assumed the role of stakeholders in Cache Valley and used the proposed measures to negotiate a consensus for a vision of the Valley in 2050. Although the stakeholder negotiation was roleplay, the situation required the LUH students to assume an unfamiliar perspective, in some cases, pushing past their comfort zone. Their USU partners helped to provide an insight into the local population’s attitudes toward land ownership and autonomy in the valley. In the end, local experts agreed that students vision was consistent with the planning situation and needs of Cache Valley. Such feedback confirms the appropriateness of their assessment and planning proposals, which was achieved in the absence of first-hand knowledge of the study area. In retrospect, the international experience introduced students to a planning culture with a different attitude towards property rights and the role of government, giving a new perspective and appreciation of nature conservation and planning in Germany. In the pandemic, the students showed exceptional engagement in this demanding project. The future will reveal the impact of the project on each student and, potentially, on the way we plan in the future.
Cache Valley, Utah
dr. barty warren-kretzschmar Lehre Institut für Umweltplanung, Landschaftsplanung und Naturschutz, Department for Landscape Architecture and Environmental Planning, Utah State University
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faculty news
neuberufungen und verabschiedungen
besondere auszeichnungen
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ausstellungen
dissertationen
gäste und vorträge
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exkursionen
neue forschungsprojekte
publikationen
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symposien und workshops
kooperationen
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abgeschlossene forschungsprojekte > SEITE 186
neuberufungen und verabschiedungen ruhestand professor bohne Zum Wintersemester 2020/21 verabschiedete sich Prof. Dr.-Ing. Dirk Bohne nach langjähriger Leitung der Abteilung Gebäudetechnik am Institut für Entwerfen und Konstruieren in den Ruhestand. Als Professor und Gesellschafter des Büros Bohne Ingenieure GmbH vermittelte er den Studierenden praxisnah und mit Leidenschaft seine langjährigen Erfahrungen mit komplexen Planungsaufgaben. Besonders hervorzuheben sind seine Forschungsaktivitäten mit dem Schwerpunkt nachhaltige Versorgungstechnik und netzreaktive Gebäudeenergiesysteme. Wir bedanken uns für sein Engagement und wünschen alles Gute! [IEK – Institut für Entwerfen und Konstruieren]
prof. andré kempe & prof. oliver thill Seit dem Wintersemester 2020/21 sind André Kempe und Oliver Thill Professoren an der Abteilung Entwerfen und Ressourcen am Institut für Entwerfen und Gebäudelehre. Aus ihrer eigenen Arbeit mit dem Büro Atelier Kempe Thill, die bereits vielfach ausgezeichnet wurde, bringen sie reiche Erfahrungen an international herausragenden Architekturprojekten wie der Sint Lucas School of Arts in Antwerpen mit. Ihre exzellente internationale Vernetzung mit Architekturfakultäten und der Praxis und die enge Verknüpfung zwischen Lehre und Forschung sind eine Bereicherung für die Fakultät. ▿ [IEG – Entwerfen und Gebäudelehre]
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gastprofessur bernd schmutz Zum Sommersemester 2020 übernahm Bernd Schmutz für ein Jahr eine Gastprofessur am IEG. Bernd Schmutz studierte Architektur und Stadtplanung an den Akademien der Bildenden Künste in Wien und Hamburg, wo er 2003 mit Auszeichnung abschloss. Er arbeitete elf Jahre als Büropartner bei Caruso St John Architects in London und gründete 2015 sein eigenes Büro in Berlin, welches internationale Projekte verschiedenster Disziplinen und Größenordnungen realisiert. Während seiner zwei Semester an der Leibniz Universität Hannover betreute er erfolgreiche Projekt- und Abschlussarbeiten und bereicherte die Lehre an der Fakultät sehr. Wir bedanken uns sehr herzlich für die Zusammenarbeit. [IEG – Entwerfen und Gebäudelehre] ▿
lehrauftrag
nachhaltige
mobilität Die
Fakultät freut sich, dass Henrik Sander, orange edge, Büro für integrierte Stadt- und Verkehrsplanung und Mobilitätsforschung in Hamburg, den Lehrauftrag für Nachhaltige Mobilität übernimmt. Das Modul für den M.Sc. Architektur und Städtebau zielt insbesondere auf die mögliche Schwerpunktbildung für die Qualifizierung zur Stadtplanerliste. Zugleich richtet es sich an Studiengänge der Fachgruppe Landschaft. Im Fokus stehen raumdifferenzierte Mobilitätskulturen, für die im regionalen Kontext neue Mobilitätsangebote geschaffen werden müssen. Darauf aufbauend wird aufgezeigt, wie zukunftsorientierte, integrierte Mobilitätskonzepte für Städte oder Quartiere aussehen können. [IES – Institut für Entwerfen und Städtebau]
prof. dr. eva hacker verabschiedet Den Studierenden wird sie besonders in Erinnerung bleiben durch ihre jährliche Ingenieurbiologische Bauwoche an der Nordsee: Im Oktober 2020 verabschiedete sich Prof. Dr. Eva Hacker, die am IUP seit 1997 das Lehrgebiet Ingenieurbiologie innehatte. In dieser Zeit war sie unter anderem an einem Projekt der Europäischen Kommission zur Einrichtung der Studiengänge Landschaftsplanung und Ingenieurbiologie an russischen Hochschulen beteiligt, 2007 erhielt sie die Ehrenprofessur der Technischen Universität Maikop. Seit 1993 steht Eva Hacker der Gesellschaft für Ingenieurbiologie e. V. vor, darüber hinaus ist sie weiterhin in der Europäischen Föderation für Ingenieurbiologie (E.F.I.B.) aktiv. [IUP – Institut für Umweltplanung] ▿
Prof. Dr. Eva Hacker während ihrer letzten Ingenieurbiologischen Bauwoche 2019 auf Norderney
besondere auszeichnungen baukobaut! – informationspavillion urban hub – solar decathlon europe 21 Im WiSe 2019/20 wurde der Realisierungswettbewerb seitens der Universität Wuppertal für den „info.energiewendebauen – An urban hub for the SDE21“ ausgelobt. Im Zuge des Seminars „Holz und Glas“ in Zusammenarbeit mit der BBS 3 haben sich Auszubildende und Studierende daher mit dem Thema eines wiederverwendbaren und ressourcenschonenden Pavillon für den SDE 21 auseinandergesetzt. Am Ende wurden drei
Entwürfe eingereicht. Darunter der Pavillon „Box²“ von Hojun Noh und Felix Rutenbeck. Sie setzen mit zwei kombinierten Boxen, ausgeführt als intelligente Holz-Konstruktion, eine Landmarke in der Stadtlandschaft. Am Ende konnten sie den 3. Platz erreichen. Der Pavillon soll nun umgesetzt werden. [IEK – Baukonstruktion und Entwerfen] ▿
proklima-sonderpreis: cityring hannover
baukobaut! – drei stegreifentwürfe für die landesgartenschau 2022 in bad gandersheim Nach der Auseinandersetzung mit einem Ein-
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gangs- und einem Sanitärpavillon stand der Fokus des Projekts auf der Konzeption eines Ausstellungspavillons. Besondere konstruktive Anforderung war dabei die innovative Verwendung von HPL-Platten. Der Pavillon der Regionen soll für die Landesgartenschau unter Beteiligung der Verfasserinnen des Siegerentwurfes realisiert werden. Die Jury würdigte beim Gewinnerentwurf von Siri El-Hawari und Annika Jankowski insbesondere das innovative Stecksystem aus vertikal und kreuzweise angeordneten HPL-Platten. Einen Sonderpreis erhielten Katharina Glimm und Jan Zülchner für eine parametrisch entwickelte Torkon struktion in Form eines weit spannenden Bogens. [IEK – Baukonstruktion und Entwerfen]
Josephine Arfsten und Laura Baden gewannen den erstmals verliehenen proKlima-Sonderpreis für die besondere Berücksichtigung von Klimaschutzaspekten im Rahmen des BDA Thesispreises Architektur und Städtebau 2020. Das Ziel dieses Sonderpreises ist es, die für die gesellschaftliche Zukunft wichtigen Themen Energie, Klimaschutz und CO2-Vermeidung stärker in den Fokus zu rücken. Der proKlima-Fonds ist eine Initiative der Stadtwerke Hannover, der Stadt Hannover sowie weiterer Kommunen und Organisationen. Die Masterthesis „Back to the future – Cityring Hannover" zeichnet ein äußerst positives Zukunftsbild der Transformation von der autogerechten Stadt Hannover zur autofreien, multimodalen Stadt. [IES – Regionales Bauen und Siedlungsplanung] ▿
deutschlandweiten „Campus³-Preises“ für die visionäre bauliche Weiterentwicklung von Hochschulen, verliehen auf dem Bauwelt-Kongress in Berlin. Ihr Entwurf „Common Ground“ im Masterstudiengang Architektur und Städtebau geht vom Nachholbedarf im Bereich der digitalen Infrastruktur und einer interaktiven Campus-Erfahrung aus. Sie erarbeiten Transformationspotenziale an der Leibniz Universität Hannover: zur Zukunftssicherung und Verdichtung bestehender Standorte, der Umgestaltung und Aktivierung des Straßenraums und der Schaffung von verschiedenen Interaktionsräumen für differenzierte Lern- und Forschungsumgebungen. ▿ [IES – Regionales Bauen und Siedlungsplanung]
förderpreis der victor rizkallah-stiftung
campus³-preis: common ground Matthias Tippe und Enno Alting gewinnen den 2. Preis des
Für ihre Masterarbeit „Projektion der Auswirkungen des Klimawandels auf Natura-2000-Gebiete und der Veränderung des Erhaltungszustandes von FFH-Lebensraumtypen am Beispiel der Stadtgemeinde Bremen“ wurde Anna Lena Vollheyde am 16. Oktober 2020 als eine von fünf Absolventinnen und Absolventen der LUH ausgezeichnet. Die Arbeit ist in der institutseigenen Schriftenreihe „Arbeitsmaterialien“ veröffentlicht. Sie wurde betreut von Prof. Dr. Christina von Haaren und Tim Wenzel und ergänzt die Forschungsarbeiten im BMBF-geförderten Vorhaben „Kompensationsflächen-Management im Klimawandel – Anpassungsmaßnahmen im Bremer Feuchtgrünland zum Erhalt von Ökosystemleistungen und Empfehlungen für die Eingriffsregelung“. [IUP – Landschaftsplanung und Naturschutz]
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bda preis 2020: 1. preis Die Master-Thesis „Per-
ausstellungen
fectly Acceptable“ von Amelie Bimberg wurde mit dem BDA Preis (1. Preis) ausgezeichnet. Aufbauend auf einer theoretischen Auseinandersetzung zu den Begriffen „Durchschnittlichkeit/Mittelmäßigkeit“ lotet das Projekt für den Standtort Hannover Glocksee beispielhaft das architektonische Potenzial dieser Begriffe aus. Die Arbeit verbindet auf herausragende Weise theoretische Fragen mit Fragen der Gestaltung und bezieht dabei provakant Stellung. Das Projekt entstand am Institut für Entwerfen und Städtebau bei Prof. Andreas Quednau. ▿ [IES – Städtebauliches Entwerfen]
creative food cycles: itinerant exhibition Die Ausstellung „Creative Food Cycles“ war 2020 in sieben Städten in Europa zu sehen und hat mit Events, die teilweise als digitale Formate organisiert waren, die Ergebnisse des im „Creative Europe Programm“ geförderten Projekts verbreitet. Neben Stationen in Hannover (Deutschland), Barcelona (Spanien) und Genua (Italien), den Städten der drei Projektpartner, waren mit dabei: Ljubljana (Slowenien), bei der Ideenmesse der „Future Architecture Platform“, in Kooperation mit dem Museum of Architecture MAO; Antwerpen (Belgien) in Kooperation mit dem Museum MAS; Patras (Griechenland) in Kooperation mit der Universität Patras; und Nancy (Frankreich) in Kooperation mit der Université de Lorraine. [IES – Regionales Bauen und Siedlungsplanung] ▿
international school landscape prize barcelona Nach dem ersten Treffen der Internationa-
bda preis 2020: 3. preis Die Master-Thesis „Po-
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rous Border“ von Morgane Martin-Alonzo wurde mit dem BDA Preis (3. Preis) ausgezeichnet. Ausgehend von Handel und Logistik entwickelt die Arbeit für die konfliktträchtige Situation entlang der Friedenslinien von Belfast einen städtebaulichen Ansatz, um durch alltägliches Handeln eine Annäherung der verfeindeten Gruppen und Verbindungen über die trennenden Linien hinweg zu ermöglichen. Der unsentimentale, pragmatische, aber auch sensible Umgang mit der aufgeladenen Thematik eröffnet überraschende und neue Sichtweisen. Das Projekt entstand am Institut für Entwerfen und Städtebau bei Prof. Andreas Quednau. [IES – Städtebauliches Entwerfen]
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len Jury für den International School Landscape Prize in Barcelona freuen wir uns mitteilen zu können, dass unsere Projekte • Melting Glaciers in the Andes – Impacts on the Regional Water Supply • T he Impact of Alpine Ski Tourism on the Austrian Alps • New Alpine Grounds – Planning with Transformated Landscapes in Glacier Forefields • Coasts of the Future – New Ways of Land Reclama tion • Getting to the Bottom – Design Enhancement of Low Water Levels of Reservoirs in die engere Auswahl gekommen sind und die LUH aufgrund dessen in die fachspezifische Finalistenriege der besten Universitäten weltweit aufgenommen wurde. [IF – Entwerfen urbaner Landschaften]
stadthaltig – eine rauminstallation in der akademie der künste Egal ob in der Fachwelt, in den Medien oder im politischen Diskurs – meist werden die Defizite unserer Städte betont. Aber was sie täglich leisten und welche Möglichkeiten sie für die nachhaltige Entwicklung bieten, bleibt allzu häufig unerwähnt. Die Abteilung für Stadt- und Raumentwicklung und der Fotograf Erik-Jan Ouwerkerk haben sich auf die Suche gemacht. Mit Hilfe von Fotografie, Zeichnung und intensiver Recherche haben sie eine Vielzahl verborgener Potenziale aufgespürt und in Form einer großen Rauminstallation ausgestellt. Die Installation ist ein Plädoyer für unsere Städte, die – allen Defiziten
zum Trotz – schon heute ungeahnte Möglichkeiten des Wandels und der Reform bereithalten. [IES – Stadt- und Raumentwicklung] ▿
zuschreibungen von Frauen am Beispiel der Gemeinde Krummhörn [Othengrafen, ehemals IUP, jetzt TU Dortmund / Danielzyk, IUP] Dissertation im Rahmen des Promotionskollegs „Dörfer in Verantwortung, Universität Vechta“
angelika göb 10. Februar 2021: Lebenswelten im Suburbanen: (Re)konstruktionen von Raum und Routinen am Rande von Hannover [Othengrafen, ehemals IUP, jetzt TU Dortmund / Danielzyk, IUP] Dissertation im Rahmen des TRUST / ARL-Promotionskollegs
Christian Dootz liegt auf visuellem Storytelling und erweiterter Fotografie. Seine aktuellen Arbeiten waren 2020 in der Galerie „Kubus“ in Hannover ausgestellt. Christian Dootz verfolgte in dem Webinar für Masterstudierende in Architektur und Städtebau das Ziel, die Perspektive der Stadtgestaltung als narratives Vorgehen zu hinterfragen. Gemeinsam mit den Studierenden wurden Erzählstrukturen und Schlüsselfiguren innerhalb ihrer Entwurfsprojekte zu Halle, Hannover und Flensburg diskutiert. [IES – Regionales Bauen und Siedlungsplanung] ▿
© Erik-Jan Ouwerkerk
dissertationen
jörn harfst 24. März 2021: Framework conditions and development potentials of (old) industrialised towns and regions in Central Europe [Othengrafen, ehemals IUP, jetzt TU Dortmund / Danielzyk, IUP]
lena greinke 6. Mai 2020: Berufsbedingte Multilokalität in ländlichen Räumen Niedersachsens. Gesellschaftliche und räumliche Auswirkungen mehrörtiger Lebensweisen als planerische Herausforderung am Beispiel des Landkreises Diepholz [Danielzyk, IUP / Mose, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg]
julia thiele 31. August 2020: Kulturelle Ökosystemleistungen von Flusslandschaften: Erfassen – Bewerten – Planen [von Haaren, IUP / Pauleit, TU Berlin] ines lüder 4. Februar 2021: Widerständige Ressource. Fachhallen- und Barghäuser in den Steinburger Elbmarschen [Danielzyk, IUP / Franz, HAWK Hochschule Hildesheim / Holzminden / Göttingen] Dissertation im Rahmen des Promotionskollegs „Dörfer in Verantwortung, Universität Vechta“
insa cheng geb. trenn 10. Februar 2021: Das Potenzial der Tätigkeiten von Frauen auf die Entwicklung ländlicher Räume. Zum Einfluss und Rollen-
almut wolff 24. März 2021: Der Einfluss von Akteursperspektiven auf kommunikativ gestaltete Planungsprozesse. Divergenz und Konvergenz akteursspezifischer Handlungskulturen an den Schnittstellen partizipativer Planungsprozesse und ihr Einfluss auf die Planung [Othengrafen, ehemals IUP, jetzt TU Dortmund / Selle, RWTH Aachen] falco knaps 14. April 2021 Raumbezogene Identität als Faktor für eine nachhaltige Entwicklung [Herrmann, IUP / Blotevogel, Universität Wien]
challenge: wild spaces Ein Gastvortrag im Rahmen des Masterseminars Emergent Topics – Plants and People von Verena Butt am 25. November 2020 trug den Titel „Challenge: Wild Spaces“: Als Landschaftsarchitektin und Forscherin begleitet Verena Butt seit 2016 das „Städte wagen Wildnis“-Projekt für die Landeshauptstadt Hannover. In ihrem Vortrag hat sie uns von ihren Erfahrungen in der Planung und Umsetzung von sogenannten Wildnisflächen berichtet. Eine besondere Herausforderung liegt in der richtigen Vermittlung und Kommunikation. [ILA – Landschaftsarchitektur und Entwerfen] 100places:munich Im Rahmen des Masterse-
gäste und vorträge webinar mit dem fotografen christian dootz Im Format eines digitalen Webinars war der Fotograf Christian Dootz am Dienstag, den 16. Juni 2020, zu Gast im Entwurfsprojekt „Cosmopolitan Habitat – Urban Narratives“. Der Arbeitsschwerpunkt von
minars Emergent Topics – Plants and People im WiSe 20/21 trug Prof. Regine Keller vom Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und öffentlicher Raum an der TU München zum Thema „Challenge: Public Place“ vor: Über die letzten Jahre hat Regine Keller mit einem interdisziplinären Team im Projekt „100places: Munich“ die Funktionen von Stadtplätzen erforscht und von ihren Erkenntnissen berichtet. Besonders der Blick ihres Forschungspartners des Stadtanthropologen Prof.
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Dr. Ignacio Farías-Hurtado, hat neue Sichtweisen auf Designstrategien für den öffentlichen Raum im Spannungsfeld zwischen Klimakrise, Nutzungsanforderungen und Aneignung durch viele Akteure ermöglicht. [ILA – Landschaftsarchitektur und Entwerfen]
urban issues lunchtime lectures – vortragsreihe zu „databased architecture & urbanism“ Im Rahmen der Vortragsreihe Urban Issues, die das Projekt „Open Data City: Nach der Pandemie“ ergänzte, haben Prof. Andreas Quednau und Benedikt Stoll vom Institut für Entwerfen und Städtebau Gäste zum Thema Databased Architecture & Urbanism eingeladen. Marek Tuszynski von Tactical Tech (Berlin), Max Rudolph von form follows you (Berlin), Mateo Neira von Foster + Partner (London) und Mar Santamaria von 300.000 km/s (Barcelona) stellten journalistische Ausstellungsprojekte, digitale Beteiligungsformate, analytische Stadtplanungsprojekte und großmaßstäbliche Stadtentwicklungsprojekte vor. ▿ [IES – Regionales Bauen und Siedlungsplanung]
Digitale Beteiligungstools für die Stadtplanung – form follows you
Projekt-Lang-Studierenden zwei Tage lang das Umfeld mit Hof, Dorf, Siedlung und Vegetation untersuchen, diskutieren und die Gebäude von außen und innen festhalten. Die Landschaftsarchitektin Prof. Jane Sörensen erläuterte Landschaft und Außenräume und Miroslav Pazdera von der TU Prag unterstützte die „Expedition“ nach Holstein beim Freihandzeichnen und Aufmessen der Gebäude. ▿ [IEG – Entwerfen und Architekturtheorie]
spaziergang Auch oder gerade während der aktuellen Pandemie wird einem bewusst, wie schnell und wie mobil unsere Gesellschaft geworden ist. Wir kommen an fast jeden Ort der Welt, ob es mit dem Auto, Zug, Boot oder Flugzeug ist. Das alles hat nicht nur unseren Blick auf die Welt verändert, sondern auch unsere Wahrnehmung von Freiraum.. Der Soziologe und Planungstheoretiker Lucius Burckhardt hatte sich bereits in den 1980er Jahren mit den Auswirkungen von Wahrnehmung und Mobilität auf das Planen und Bauen beschäftigt und nannte sein neues Fachgebiet Spaziergangswissenschaft. Vor diesem Hintergrund entstanden auf den individuellen Exkursionen ganz unterschiedliche Fotoreihen mit einer jeweils eigenen Betrachtungsweise der Studierenden. [ILA – Landschaftsarchitektur und Entwerfen] ▿
bodensee archguide Aus der vordergründig widersprüchlichen Idee, eine Exkursion im Winter 2020/21, mitten in der Corona-Situation, anzubieten, sind neue Freiheiten entstanden. So war es möglich, in einem viel größeren Maßstab den Raum um den Bodensee zu untersuchen und ihn als Cosmopolitan Habitat zu verstehen. Das Ergebnis dieser virtuellen Exkursion ist eine Sammlung von zeitgenössischen Architekturprojekten, kuratiert von Alissa Diesch und Marie Schwarz, die zum Besuch der Orte einlädt. Diese bisher so noch nicht im Zusammenhang präsentierte Auswahl ließ sich dank der engagierten Studierenden zusammentragen und spiegelt den Charakter der Bodenseeregion als einen innovativen Kulturraum wider. [IES – Stadt und Raumentwicklung] ▿
„Pandemie“ – Exkursionsbeitrag von Amelie Oltmanns
nicht-orte Mit Texten von dem Anthropologen
exkursion studio garkau – 'offline' in holstein Last-Minute vor dem Lockdown haben es Ende Oktober 2020 alle 25 Teilnehmenden des „Studio Garkau“ geschafft, unter Leitung von Gastprofessor Bernd Schmutz den berühmten Hof von Hugo Häring bei Lübeck zu besuchen. Bei bestem Herbstwetter und mit viel Abstand konnten die Bachelor-Thesis- und
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Marc Augé zum Thema „Nicht-Orte“ gingen die Studierenden auf die Suche nach anthropologischen Orten, die für sie keine individuelle Identität, keine gemeinsame Vergangenheit und keine sozialen Beziehungen stiften. Anhand von aussagekräftigen Fotografien sollten diese Orte auf individuellen Tagesexkursionen festgehalten werden und durch das Überzeichnen der Bilder spontane Assoziationen transportiert werden. [ILA – Landschaftsarchitektur und Entwerfen]
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exkursionen
arbeitseinsatz im therapiegarten „grüne stunde e. v.“ Seit 2017 unterstützen Studierende
„Straßenschwimmbad“ von Lena Friedebold; auf Grundlage von Virgine Morgand
die Arbeit des Vereins Grüne Stunde e. V. durch einen jährlichen Arbeitseinsatz. Der Therapiegarten ist durch Umgestaltung eines bäuerlichen Gartens am Ortsrand von Wedemark-Mellendorf entstanden. Schwerpunkt der Arbeit sind gartentherapeutische Angebote für Menschen mit Demenz. Staudengärtnerin und Gartentherapeutin Corinna Cieslik-Bischof ist Motor und Herz der Anlage. Den Studierenden gibt sie ihr Wissen mit Begeisterung für die Sache weiter. 2020 befassten sich drei Studentinnen in ihren Abschlussarbeiten mit gartentherapeutischen Themen. Betreut wurden sie von Dr. Roswitha Kirsch-Stracke, die auch die Exkursionen zum Therapiegarten, so am 26. Juni 2020, organisiert. ▿ [IUP – Landschaftsplanung und Naturschutz]
historische heckenformen in ostwestfalen und lippe Am 3. Juli 2020 fuhren Studierende
„Perspektivwechsel“ – Exkursionsbeitrag von Maxim Altenburger
nach Nieheim im Kreis Höxter, um sich vom Erfolg eines vorausgegangenen Arbeitseinsatzes zu überzeugen: Im Februar und März hatte die Gruppe einen Beitrag zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes „Anlage und Pflege von Flechthecken“, anerkannt von der UNSECO, geleistet. Die geflochtene Haselhecke zeigte sich mit vielen frischen Austrieben in bester Verfassung. Im Anschluss fuhr die Gruppe gemeinsam mit Dr. Roswitha Kirsch-Stracke und den lokalen Akteuren ins LWL-Freilichtmuseum Detmold, wo die Pflege weiterer historischer Heckenformen kennengelernt wurde. [IUP – Landschaftsplanung und Naturschutz]
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oh, wie schön ist panama Geografische Bezeichnungen und Karten helfen uns bei der Orientierung, verschaffen uns Überblick auf unbekanntem Terrain und navigieren uns durch den Raum. Sie leiten und prägen damit unsere Wahrnehmung. Auf der Tagesexkursion „Oh, wie schön ist Panama!“ haben wir uns ganz unserer Umgebung und unserer eigenen Wahrnehmung gewidmet. Auf Entdeckungsreisen im Zeitraum vom 3. bis zum 6. Dezember 2020 sind kartografische Collagen von Eindrücken, Gefühlen, Gesprächsfetzen, Gerüchen, besonderen Momenten, Assoziationen und anderen Gedanken entstanden, die einen individuellen Zugang zum Raum festhalten. ▿ [ILA – Landschaftsarchitektur und Entwerfen]
An den Hecken im LWL-Freilichtmuseum Detmold
fulda – sternenstadt und klosterlandschaft Die Exkursion am 24. August mit Dr. Roswitha Kirsch-Stracke führte in die erste „Sternenstadt“ Deutschlands. Für ihre Bemühungen gegen die Lichtverschmutzung wurde Fulda 2019 von der International Dark-Sky-Association (IDA) als „Dark-Sky-Community“ ausgezeichnet. Mitarbeitende des Umweltzentrums Fulda erläuterten die Folgen der Lichtverschmutzung für die Artenvielfalt. In der Fulda-Aue, an der ältesten noch erhaltenen Mühlenanlage Deutschlands, wurde Landschaftsprägung durch klösterliches Wirtschaften veranschaulicht. Die Gruppe besuchte noch verschiedene historische Gärten der Barockstadt und lernte den Klostergarten der Franziskaner in seiner historischen Bedeutung und heutigen Nutzung kennen. ▿ [IUP – Landschaftsplanung und Naturschutz]
Im Dahliengarten der barocken Innenstadt von Fulda
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audiotour „öffentliche räume“ Mit öffentlichen Räumen haben Planerinnen und Planer in ihrem (beruflichen) Alltag immer wieder zu tun. Ziel einer virtuellen Tagesexkursion am 17. Dezember 2020, betreut von Dr. Lena Greinke, war es, Hannovers öffentliche Räume kennenzulernen und ihre Bedeutung für die Stadtentwicklung nachzuvollziehen. Rund 30 Studierende der Studiengänge Landschaftsarchitektur und Umweltplanung erkundeten mithilfe der Audio. StadtRadTour „Öffentliche Räume“ des Bürgerbüro Stadtentwicklung e. V. (bbs) ausgewählte öffentliche Plätze im Stadtgebiet von Hannover mittels einer App. Ihre Erlebnisse und Erfahrungen an den neun Hörstationen bereiteten die Studierenden inhaltlich und grafisch in Collagen auf. [IUP – Raumordnung und Regionalentwicklung] ▿
Die Exkursion wurde von Amanda Grobe und Lotta Zoch angeboten und von August 2020 bis März 2021 von rund 100 Studierenden wahrgenommen. [IUP – Naturschutz und Landschaftsökologie] ▿
mit dem laptop auf den acker – eine online-exkursion zum themenfeld „solidarische landwirtschaft“ SoLaWi (Solidarische Landwirtschaft) bedeutet: rausgehen, austauschen und anpacken – leicht gesagt, wenn man pandemiebedingt allein vor dem heimischen PC sitzt. Hannes Gerlof und Selina Tenzer von Ackercrowd und Jule Hesse vom Netzwerk Solidarische Landwirtschaft teilten trotzdem ihre Visionen von sozialer und ökologischer Lebensmittelproduktion mit den Studierenden: In einer virtuellen Exkursion, organisiert von Julia Thiele, führten sie am 22. Januar 2021 durch ihre Projekte und zeigten Unterschiede der SoLaWi gegenüber konventioneller Landwirtschaft auf. Dabei wurde diskutiert, welchen Problemen Agrarbetriebe heute gegenüberstehen und welche Lösungsansätze dazu die SoLaWi bietet. ▿ [IUP – Landschaftsplanung und Naturschutz]
Collage zur Audio.StadtRadTour „Öffentliche Räume“ von Lena Siese
auf eigene faust das moor erkunden Der Moor-Erlebnisweg am Steinhuder Meer führt durch das größte Hochmoorgebiet in der Region Hannover. Auf 7 km informieren Stationen des Naturparks Steinhuder Meer über Tier- und Pflanzenwelt sowie Nutzung und Schutz der Moore. Im coronabedingten Lockdown hatten Studierende die Chance ihren Schreibtisch zu verlassen und ins Gelände zu gehen. Auf eigene Faust sollten sie sich mit den Informationen des Moorerlebnis-Pfades befassen und eine Fotodokumentation typischer Moorpflanzen erstellen. Deren Bestimmung im Winterzustand war eine besondere Herausforderung.
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Auf einer digitalen Stellwand wurden Fragen gesammelt, sortiert und noch während der Online-Exkursion beantwortet.
im nationalpark harz Wie sieht „Natur Natur sein lassen“ im ehemaligen Fichten-Wirtschaftswald im Nationalpark Harz aus? Davon machten sich 15 Studierende auf einer geführten Wanderung zusammen
mit Meike Hullen (Fachbereichsleiterin für Informations- und Bildungsarbeit) und Anna-Lena Vollheyde am 15. September 2020 ein genaueres Bild. Auf der Exkursion erlebten die Studierenden hautnah, welchen Wandel das Wildnisgebiet durch den Borkenkäfer-Befall derzeit durchläuft – und welche wertvollen Lebensräume dadurch neu entstehen. Beim Beschreiten der Bohlenwege über dem Großen Torfhausmoor lernten die Studierenden zudem charakteristische Pflanzenarten im Ökosystem Moor kennen und diskutierten die Auswirkungen des Klimawandels auf die Lebensräume im Nationalpark Harz. [IUP – Landschaftsplanung und Naturschutz]
neue forschungsprojekte habitate der zukunft – prototypen für eine globale gesellschaft Unter dem übergreifenden Thema „Habitate der Zukunft“ werden Jahresthemen behandelt, die das gesamte Lehr- und Forschungsprogramm durchziehen. Ziel dabei ist es, mit dem Erkenntnisgewinn unserer Arbeit eine Sammlung von neuen architektonischen Typologien zu erstellen, die aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen sichtbar machen und eine Perspektive auf eine noch unbekannte Zukunft bieten. Die Arbeit am Thema der Typologie, die auch die Lehre bestimmt, wird wissenschaftlich vertieft und systematisch erweitert mit dem Ziel, eine objektive Architektur mit einem optimalen Verhältnis von Quantität und Qualität zu stimulieren und zu erzeugen. [IEG – Institut für Entwerfen und Gebäudelehre]
leibniz works 4.0 Das BMBF geförderte Projekt „Leibniz works 4.0“ bildet ein Zukunftskonzept für das berufliche Lehramt (LBS) an der LUH. Studierende des LBS weisen häufig berufsbiografische Besonderheiten auf, welche mit spezifischen Bedarfen an ein Studium einhergehen. Diese Anforderungen gilt es aufzugreifen, um mehr Studierende für das berufliche Lehramt zu gewinnen und Studienabbrüche zu verhindern. Eine entscheidende Rolle spielt die Flexibilisierung des Studiums durch eine digital gestützte Lehre, die auch
die Transformationsprozesse der Arbeit 4.0 aufgreift. Am IBW entstehen zur Flexibilisierung des Studiums digital aufbereitete Experimente, Laborübungen und individualisierte Lernformate. [IBW – Institut für Berufswissenschaften im Bauw.] ▿
strate im Gartenbau) genutzt. Innerhalb eines bundesweiten Forschungskonsortiums untersucht ein Team unter Leitung von Prof. Dr. Michael Reich über zwei Jahre bis Ende 2022, wie Paludikulturen möglichst biodiversitätsfördernd angelegt und bewirtschaftet werden können. Förderer sind die Europäische Union und das Land Niedersachsen. [IUP – Naturschutz und Landschaftsökologie]
leguminosen in biodiversitätsbasierten landwirtschaftssystemen Das internationale
Übersicht Leibniz works 4.0 (Bild: P. Föhr)
insekten beleben moore (insmoor) Durch Schaffung geeigneter Mikrohabitate und das gezielte Einbringen von Initialpflanzen aus lokalem Spendermaterial sollen ehemalige Abtorfungsflächen im Naturschutzgebiet „Totes Moor“ beispielhaft als Lebensräume für moortypische Insekten entwickelt werden. Die Region Hannover setzt als Projektpartner die Maßnahmen um, das Institut für Umweltplanung evaluiert fortlaufend, indem die Bestandsentwicklung ausgewählter Zielarten (Käfer, Libellen, Tagfalter, Heuschrecken, Ameisen) untersucht sowie die Entwicklung der Vegetation und der abiotischen Bedingungen beobachtet werden. Das Projekt unter Leitung von Prof. Dr. Michael Reich läuft bis 2026 und wird gefördert vom Bundesamt für Naturschutz. [IUP – Naturschutz und Landschaftsökologie] produktketten aus niedermoor-biomasse Paludikultur ist die landwirtschaftliche Nutzung von nassen oder wiedervernässten Mooren. Pflanzenarten wie Schilf, Rohrkolben und Schwarz-Erle (Niedermoor-Paludikultur) oder Torfmoose (Hochmoor-Paludikultur) werden angebaut und die gewonnene Biomasse energetisch (Briketts, Pellets oder zur Biogasgewinnung) oder stofflich (Dämmmaterialien, Sub-
Verbundvorhaben, geleitet von der Universität Florenz, soll im Zeichen des Klimawandels einen Plan für die Inwertsetzung der Agro-Biodiversität von Leguminosen im Mittelmeerraum in biodiversitätsbasierten Anbausystemen vorantreiben und so die Leistungen des Agrarökosystems verbessern. Ein Teilprojekt unter Leitung von Prof. Dr. Christina von Haaren hat zum Ziel, bis Ende 2023 neue räumlich-konkrete Modelle zu entwickeln. Sie sollen eine einfache Bewertung der Agro-Biodiversität und verschiedener Ökosystemleistungen auf Betriebsebene über möglichst wenige Basisdaten und Felderhebungen ermöglichen. Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. [IUP – Landschaftsplanung und Naturschutz]
zukunft diskutieren – gesellschaft zusammen bringen: über soziale utopien reden Eine Gesellschaft, die Menschen zusammenbringt, Ungerechtigkeiten und Ungleichheiten überwindet, ist die Vision vieler engagierter Menschen in Hannover. Was braucht es, um die Spaltung der Gesellschaft zu überwinden? Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse gibt es, die für die Praxis relevant sind? Das im Rahmen des MWK-Förderprogramms „Zukunftsdiskurse“ vom Land Niedersachsen geförderte Projekt widmet sich ein Jahr lang diesen Fragen und eröffnet einen Diskursraum zwischen Zivilgesellschaft und Wissenschaft im Sinne der Bürgerwissenschaften. In Workshops und Themengruppen werden wissenschaftliche Methoden mit praktischen Inhalten verknüpft. Die Leitung liegt bei Dr. Daniela Kempa. [IUP – Landschaftsplanung und Naturschutz]
transfer erforschen – transfer gestalten: evidenzbasierter wissenstransfer als beitrag zum gesellschaftlichen zusammenhalt Im Rahmen des Forschungsinstituts gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) wird aus transdisziplinärer Perspektive untersucht, wie und unter welchen Bedingungen der Transfer von sozialem Raumwissen in die Gesellschaft hineinwirkt. Welchen Einfluss hat die Wissensvermittlung aus der Erforschung räumlicher Strukturen in nicht wissenschaftliche Handlungsfelder, wie können Teilhabe und Vertrauen als wesentliche Voraussetzungen für gesellschaftlichen Zusammenhalt gestärkt werden? Unter Leitung von Prof. Dr. Rainer Danielzyk wird diesen Fragen, koordiniert vom Forschungszentrum TRUST und in Kooperation mit der Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft, bis Mai 2024 nachgegangen. [IUP – Raumordnung und Regionalentwicklung]
lokaler
energiewende-dialog Im Projekt „Lokaler Energiewende-Dialog“ entwickelt ein Konsortium aus Institut für Umweltplanung der LUH, Klimaschutzagentur Region Hannover und IP SYSCON ein digitales Entscheidungsunterstützungs-System. Es soll Kommunen helfen, den Ausbau erneuerbarer Energien partizipativ umzusetzen. Indem die Auswirkungen des individuellen Handelns visualisiert werden, soll die Akzeptanz vor Ort gesteigert werden. Das Tool ermöglicht Teilnehmenden in moderierten Veranstaltungen, eine vollständige Energieversorgung aus erneuerbaren Energien für ihre Region zu planen. Das Projekt, geleitet von Prof. Dr. Christina von Haaren und Dr. Julia Wiehe, wird bis Februar 2022 gefördert vom Land Niedersachsen. [IUP – Landschaftsplanung und Naturschutz]
zivilgesellschaftliche verantwortungsübernahme – für gesellschaftlichen zusammenhalt „vor ort“ Gesellschaftlicher Zusammenhalt ist nicht „einfach da“, sondern wird in einem territorialen Gemeinwesen in konkreten Praktiken hergestellt. Einflussvariablen sind die sozialen und räumlichen Gegebenheiten und die zivilgesellschaftliche
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Jager, Markus (Hg.): peter behrens – continental hannover, Berlin, 2020. Das einstige Continental-Verwaltungsgebäude wurde 1912–1914 nach Plänen von Peter Behrens errichtet. In der Geschichte der deutschen Unternehmensarchitektur sowie im Œuvre des Architekten nimmt es eine herausragende Stellung ein. E. M. Remarque nannte es ein „Musterbeispiel für den Stil unserer Zeit“.
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In der Nordstadt Hannovers befindet sich der als Coworking und Makerspace konzipierte Hafven. Der Baukörper des Berliner Architekturbüros Mensing Timofticiuc vereint mit seiner Architektur Bildung, Technologie, Forschung und Produktion. Seinen Namen erhielt der Komplex aus dem deutschen „Hafen“ und dem englischen „Haven“. Im Kontext einer heterogenen Umgebung nahe eines stillgelegten Güterbahnhofsareals setzt der markante Monolith aus Beton ein architektonisches Statement. Die Neigung des Baukörpers vermittelt zwischen den unruhigen Höhenverhältnissen der Umgebung: Der alte Wasserturm im Osten und die Bestandsbauten im Westen. Das massive Erscheinungsbild im Außenraum, welches lediglich durch vertikale Fensterschlitze unterbrochen wird, steht im Kontrast zur offenen Bauweise im Innenraum. Über den Haupteingang im Norden oder die Zufahrt im Süden lassen sich zweieinhalb offen gestaltete Grundrisse erschließen. Diese ordnen sich um einen zentralen Innenhof, der Raum- und Sichtachsen generiert und sich auf jeder Ebene geometrisch wandelt. Die autarken Arbeitsräume mit raumhohen Verglasungen zum Innenhof sind individuell gestaltbar. Der Beton übernimmt die tragende Funktion und unter-
streicht die Ausdruckskraft der Baukörper. Durch die Aktivierung des Betons zur Beheizung und Kühlung, die Verwendung von Schaumglas als Dämmstoff, ein begrüntes Dach und die Beheizung durch Fernwärme zeigt nicht nur die Konzeptidee, sondern auch die Detailplanung die Zukunftsfähigkeit des Hafven. Mittlerweile umfasst der Hafven mehr als 1000 Mitgliedern. Das Projekt bekam für seine Vision einer neuen, flexiblen Arbeitswelt 2018 den Niedersächsischen Staatspreis. Was die Stadt Hannover auf dem Güterbahnhofsareals vorhat ist noch nicht klar. Dennoch wurde mit dem Hafven ein Ort generiert, der dieser Ungewissheit ein markantes Gegenüber bietet und Synergieeffekte erzeugt kann.
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Kopernikusstraße 14 Mensing Timofticiuc Architekten 2016
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Schumacher, Michael/Vogt, Michael Marcus/Cordón Krumme, Luis A. (Hg.): new move | architektur
in bewegung – neue dynamische komponenten und bauteile, Basel 2020.
architekturführer hannover – architectural guide hanover In Zusammenarbeit mit dem DOM publishers-Verlag Berlin und Prof. Dr. Meuser wurde im Rahmen des Seminars Gebäudelehre unter der Leitung von Prof. Zvonko Turkali und Dr. Jens Broszeit ein aktueller Architekturführer Hannover erarbeitet. Mit mehr als 300 vorgestellten Bauten und Projekten bietet dieser Architekturführer einen umfassenden Einblick in die städtebauliche Enwicklung und die vielgestaltige Architektur der Landeshauptstadt Niedersachsens. Der Schwerpunkt liegt auf den aktuellen Bauten und Entwicklungen des Projektes Hannover 2020+. Ergänzt wird die Publikation durch Beiträge von Dr. Sid Auffarth, Gregor Janböcke und Conrad von Meding. [IEG – Baukunst]
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publikationen
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Zeihcnung: Grundriss EG o.M.
GUTE KÜSTE – REALLABORE FÜR EINEN ÖKOSYSTEMSTÄRKENDEN KÜSTENSCHUTZ IN NIEDERSACHSEN Seit der Mensch begonnen hat, Küstenregionen zu besiedeln, versucht er, sich vor der Kraft des Meeres zu schützen und gleichzeitig seine Ressourcen zu nutzen. Neben dem Schutz von Lebens- und Wirtschaftsräumen stellt sich zunehmend die Frage nach einem das Ökosystem stärkenden Küstenschutz: Was ist eine gute Küste, an der wir sicher vor Naturgefahren, im Einklang mit der Natur, eingebettet in die gewachsene Kulturlandschaft, verantwortungsbewusst und nachhaltig leben und wirtschaften können? In sogenannten Reallaboren werden die Institute gemeinsam mit lokalen Akteurinnen und Akteuren Handlungs- und Managementmöglichkeiten zum ökosystemstärkenden Küstenschutz erarbeiten und testen. [IF – Entwerfen urbaner Landschaften und IUP – Landschaftsplanung und Naturschutz]
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Gleichwohl war das Bauwerk bislang wenig bekannt. Dafür war seine wechselvolle Geschichte verantwortlich. Dieses Buch schildert die Biografie des Gebäudes von der ersten Planungsidee über die unterschiedlichen Nutzungen und baulichen Veränderungen bis hin zu seiner jüngsten Restaurierung. Und es bietet eine architekturhistorische Würdigung dieses frühen Hauptwerkes von Peter Behrens. [IGT – Bau und Stadtbaugeschichte] ▿
Fotos: Alexandra Othmer
Verantwortungsübernahme. Die Verbindungslinien zwischen diesen Variablen und dem Zusammenhalt werden international vergleichend analysiert. Eingebunden in das Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) wird das Projekt bis Mai 2024 geleitet von PD Dr. Sylvia Herrmann und Prof. Dr. Frank Othengrafen (TU Dortmund), in Kooperation mit der Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft und koordiniert vom Forschungszentrum TRUST. [IUP – Landschaftsplanung und Naturschutz, Raumordnung und Regionalentwicklung]
Was bewegt uns, was bewegt die Architektur und was bewegt sich in der Architektur? Bei BAUKO vermitteln wir den Prozess des Entwerfens und Konstruierens in den Wechselwirkungen der zahlreichen Einflüsse auf das Bauteil. In verschiedenen Seminaren und unter Beobachtungen der Architektur- und Technikentwicklung haben wir den Aspekt der Bewegung in der Architektur weiter verfolgt und erforscht. NEW MOVE dokumentiert als ATLAS beweglicher Architektur den aktuellen Stand in Forschung und Praxis der jüngsten zehn Jahre. [IEK – Baukonstruieren und Entwerfen] ▿
beton – eine neue haut für das ihmezentrum Beton ist ohne Zweifel ein fester Bestandteil der deutschen Baukultur. Das Grundrezept ist einfach und seine Bestandteile liefert die Natur. Dabei ist Beton aber nicht gleich Beton. Im Zuge des Seminars „Beton“ haben Studierende sich mit unterschiedlichen Zusammensetzungen in Verbindung mit verschiedenen Bewehrungsarten und -stoffen in Hinblick auf den Einsatz als Fassadenmaterial auseinandergesetzt. Neue Verarbeitungsmethoden, Techniken und aktuelle Forschungen bieten dabei neue Möglichkeiten: von leichten Betonplatten mit Textilbewehrung über Lichtbeton bis hin zu biegsamen Elementen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse wurden beispielhaft auf die Fassade des Ihme-Zentrums übertragen. [IEK – Baukonstruieren und Entwerfen] ▿
Schröder, Jörg/Sommariva, Emanuele/Sposito, Sabrina (Hg.): creative food cycles book 1. Hannover, 2020. Das Buch präsentiert Ergebnisse des Projekts „Creative Food Cycles“, gefördert von der Europäischen Union, und stellt mit weiteren Beiträgen aus einem Open Call und führender internationaler Expertinnen und Experten einen Überblick der aktuellen Forschung zur Rolle von Nahrungskultur für Urbane Resilienz dar. Kreative Ansätze in Architektur, Design und Stadtplanung werden entwickelt, indem digitale Technologien (ICT, digital fabrication) und Ansätze der Co-Creation sowie Kooperation mit weiteren Disziplinen und lokalen Aktivisten kombiniert werden. Das Buch wird als Open-
Access-Publikation mit permanenter DOI-Adresse zur Verfügung gestellt: http://doi.org/10.15488/10074. [IES – Regionales Bauen und Siedlungsplanung] ▿
Schröder, Jörg/Scaffidi, Federica (Hg.): palermo open city. Hannover, 2020. Palermo hat mit der Manifesta für zeitgenössische Kunst „The Planetary Garden. Cultivating Coexistence“ und mit der Einrichtung der arabisch-normannischen Weltkulturerbestätten internationale Aufmerksamkeit erregt. Die Vision von Palermo als „Labor für Kunst und Kultur“ verweist auf eine mediterrane Dimension. Sie ist eine Bühne für die Herausforderungen der Migration, des Klimawandels und der Zukunft des äußersten Südens Europas, insbesondere für junge Menschen. Das Buch Palermo Open City geht der Frage nach, wie das mit Maurizio Carta entwickelte Konzept „Cosmopolitan Habitat“ urbane Zukunft beeinflussen kann. Wie kann materielles und immaterielles Kulturerbe als kreativer Faktor eingesetzt werden? [IES – Regionales Bauen und Siedlungsplanung] ▿
Schröder, Jörg/Cappeller, Riccarda (Hg.): cosmopolitan habitat: urban narratives. Hannover, 2020. Ausgangspunkt für dieses Buch ist das Konzept „Cosmopolitan Habitat“, um das Denken, Gestalten und die Transformation in eine offene und multidimensionale Stadt zu inspirieren. Urban Narratives sind ein Beitrag zu dieser internationalen Debatte über neue Konzepte und Werkzeuge im Städtebau und der Stadtplanung – als analytisches und als projektuales Werkzeug. Mit Fokus auf die Städte Halle, Hannover und Flensburg untersucht das Buch, wie Elemente, Energien und Netzwerke der Stadt räumliche und soziale Fragmentierung überwinden können. Welche Rolle können Grenzen, Begrenzungen, Ränder, Schwellen und Peripherien für die Vision eines Cosmopolitan Habitat spielen? [IES – Regionales Bauen und Siedlungsplanung] ▿
Schröder, Jörg/Cappeller, Riccarda (Hg.): hangar ex-
plorations: the „raw“ area in halle/saale. Hannover, 2021. Das ehemalige Reichsbahnausbesserungswerk (RAW) in Halle ist ein großes ehemaliges Industriegelände nahe dem Stadtzentrum und dem Bahnhof – seit 30 Jahren eine Brachfläche und isoliert durch die Bahninfrastruktur. Die aktuelle Dynamik in Halle hinsichtlich Kultur, Kreativbranchen, Forschung und Industrie bietet eine neue Grundlage, dieses Areal und die faszinierenden ehemaligen Industriebauten als Raum
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der Möglichkeiten zu betrachten und zu erforschen: als „Hangar“ zum Experimentieren und Konstruieren urbaner Zukunft. Die Lage Halles im metropolitanen Netzwerk Mitteldeutschlands und die Nähe zu Berlin verstärken das Potenzial des RAW-Areals und seines Baubestands als Raum der Möglichkeiten. ▿ [IES – Regionales Bauen und Siedlungsplanung]
symposien und workshops dara 10. intentionen | intentions Zum
Vollheyde, Anna-Lena: natura-2000-gebiete im
klimawandel. projektion der auswirkungen des klimawandels auf natura-2000-gebiete und der veränderung des erhaltungszustandes von fhh-lebensraumtypen am beispiel der stadtgemeinde bremen. IUP-Arbeits-
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Schröder, Jörg/Diesch, Alissa (Hg.): mountains. Hannover, 2021. Diese Veröffentlichung untersucht die Berge als eine von den Metropolen weit entfernte Welt, die Chancen für Resilienz bietet. Berge waren und sind noch heute – im Klimawandel, in sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen und auch in der Corona-Krise – Orte des Erfindergeistes. Das Interesse gilt neuen Lebensstilen sowie Lebens- und Arbeitsmodellen in Berggebieten, die neue „Bürger und Bürgerinnen auf Zeit“ anziehen und Chancen für periphere und marginalisierte Gemeinschaften bilden. Aus der Perspektive des Städtebaus und der Architektur befasst sich das Buch mit räumlichen Innovationen, die mit diesem „neuen Lebensraum“ verbunden sind, und mit räumlichen Strategien, um ihn zu gestalten. Zwei Themenbereiche stehen im Fokus der Forschungsprojekte, die in diesem Buch vorgestellt werden: strategischere, adaptivere und interaktivere Formen urbaner und territorialer Planungen sowie neue Formen der Analyse, um kulturelle Ressourcen besser zu erfassen. [IES – Regionales Bauen und Siedlungsplanung]
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materialien Band 63. Hannover 2020, 75 Seiten und Anhang Im ersten Teil der mit dem Förderpreis der Victor-Rizkallah-Stiftung ausgezeichneten Masterarbeit werden bestehende Methoden für die Fragestellung nutzbar gemacht, wie das zukünftige Bodenfeuchte-Regime und die generelle Entwicklung der Biotopwerte projiziert werden können. In einem zweiten Schritt wird eine eigene Methode zur Modellierung der Entwicklung und zur Bewertung der Vollständigkeit des Arteninventars vorgestellt. Anschließend erfolgt ein Vergleich unterschiedlicher Zustände in drei Szenarien. Die Ergebnisse zeigen, wie sich die hochschutzwürdige Vegetation im Klimawandel verändern wird und die Flächenanteile schutzwürdiger Biotope zurückgehen werden. ▿ [IUP – Landschaftsplanung und Naturschutz]
zehnten Mal organisierte a_ku im November 2020 das internationale Symposium und PhD Peer Review „DARA. Design and Research in Architecture and Landscape“. Im digitalen Format widmeten sich die Teilnehmenden den facettenreichen Charakteristiken, Wirkungsweisen und Bedeutungen von Intentionen in Prozessen des Entwerfens und Forschens in Architektur, Städtebau und Landschaftsarchitektur. Intentionen wurde dabei als bewusste Ausrichtung und Haltung wie auch als intendierter Inhalt für Wahrnehmung, Denken und Handeln diskutiert. Key Lectures wurden von Prof. Margitta Buchert, Prof. Matthias Ballestrem, Prof. Ricardo Carvalho, Cyrus Zahiri und Ass. Prof. Caroline Voet gehalten. [IGT – Architektur und Kunst 20. / 21. Jahrhundert]
solaranlagen oder grün? – dachbegrünung und photovoltaik erfolgreich kombinieren! Auf dem Unternehmensdach kann beides Platz finden. Welche Vorteile die Kombination von Solaranlagen und Gründach bringen kann, zeigte der e.coBizz-Onlinevortrag „Win-win für Unternehmen – Dachbegrünung und Photovoltaik erfolgreich kombinieren“ am 10. Juni 2020. Anhand anschaulicher Praxisbeispiele erklärte Referent Jörg Ewald von der Heinz Ewald GmbH aus Hannover, wie die individuelle Umsetzung der Projekte unkompliziert gelingt. Friederike Stelter von der Klimaschutzagentur und Matthias Wohlfahrt von proKlima – Der enercity-Fonds GbR moderierten die Veranstaltung, an der 60 Interessierte teilnahmen. Der Online-Vortrag fand in Kooperation mit dem INTERREG europe-Projekt IRENES statt. [IUP – Landschaftsplanung und Naturschutz]
windenergie und artenschutz – miteinander statt gegeneinander Zum Erreichen der Klimaschutzziele ist ein Ausbau der Windenergie nötig und auch mit dem Artenschutz vereinbar. Klare Zielvorgaben für die Bundesländer sowie eine rechtssichere und weniger fehleranfällige Planung auf den
unteren Ebenen bleiben die Herausforderungen der Energiewende. Zu diesen Ergebnissen kamen die Teilnehmenden der Online-Konferenz „Windenergie und Artenschutz. Miteinander statt gegeneinander – wie kann das gelingen?“ Rund 270 Interessierte diskutierten am 29. Oktober 2020 mit Expertinnen und Experten aus Naturschutzverbänden, Planungsbüros und Behörden die Zielkonflikte zwischen Arten- und Klimaschutz sowie die Umsetzungschancen einer naturverträglichen Energiewende. [IUP – Landschaftsplanung und Naturschutz]
integration von solarenergie – in die niedersächsische energielandschaft Das Institut für Solarenergieforschung Hameln und das Institut für Umweltplanung waren am 10. Februar 2021 Gastgeber der Online-Veranstaltung „Integration von Solarenergie in die niedersächsische Energielandschaft“. Die Vorträge gaben einen Einblick in die Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt INSIDE. Auf der Grundlage von Statements aus den Fachressorts der niedersächsischen Ministerien und von zwei Praxisbeispielen wurden darüber hinaus Stand und Perspektiven der Solarenergienutzung in Niedersachsen diskutiert. [IUP – Landschaftsplanung und Naturschutz]
creative food cycles symposium Das internationale Symposium „Creative Food Cycles“, organisiert im Rahmen des EU-Projekts, brachte 250 Teilnehmende aus aller Welt im Rahmen eines digitalen Formats nach Hannover, um über die Rolle kreativer Ansätze für urbane Resilienz zu arbeiten. Das Symposium am 17.9.2020 zielte auf weitere gestaltungsorientiere, interdisziplinär erweiterte Forschungsperspektiven in diesem Feld, ausgehend von den Resultaten des Projekts, ab: mit Beiträgen aus einem internationalen Open Call, eingeladenen Expertinnen und Experten und Beteiligung internationaler Organisationen (wie Slow Food, Ellen MacArthur Foundation, Future Architecture Platform). Die Musik für das Symposium kam von Scarcella & Friends (Hannover). ▿ [IES – Regionales Bauen und Siedlungsplanung]
mit kreativen Panels und einem Markt der Ideen einen intensiven Austausch über „Creative Food Cycles“, der neben Architektur und Design auch Kunst, Film und Mode einschloss. [IES – Regionales Bauen und Siedlungsplanung] ▿
auftaktveranstaltung des forschungsinstituts für gesellschaftlichen zusammenhalt teilinstitut hannover Am 9. und 10.
online-workshop halle Der Online-Workshop
März 2021 fand die Online-Auftaktveranstaltung des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt, Teilinstitut Hannover, statt. 110 Gäste aus Wissenschaft und Praxis diskutierten zum Thema „Räume des gesellschaftlichen Zusammenhalts – Formen und Formate von sozialer Kohäsion“. Die Veranstaltung war mit ihrer facettenreichen, räumlichen Perspektive auf gesellschaftlichen Zusammenhalt ein wichtiger Ausgangspunkt zur weiteren Forschungs- und Transferarbeit. Interdisziplinarität und direkte Anbindung an die Praxis förderten den ständigen Blickwechsel. Es wurde deutlich, welche Potenziale in der Diskussion der räumlichen Dimension von gesellschaftlichem Zusammenhang liegen. [IUP – Institut für Umweltplanung]
wurde für das Entwurfsprojekt „Cosmopolitan Habitat – Urban Narratives“ organisiert, um die digitale Transformation der Feldforschung in Halle zu ergänzen. Im Online-Workshop am 15.5.2020 gaben Expertinnen und Experten aus Halle Impulsbeiträge zu Kultur und Stadtentwicklung und diskutierten mit Studierenden des M.Sc. Architektur und Städtebau zu deren Ansätzen im Rahmen von „Cosmopolitan Habitat“. Am Workshop beteiligt waren René Rebenstorf (Stadtbaurat von Halle), Daniel Herrmann (werkleitz, Zentrum für Medienkunst), Philipp Kienast (Freiraumgalerie), Dr. Christine Fuhrmann und Ingrid Häußler (Kulturinitiative Volkspark e. V.). Die Moderation hatte Riccarda Cappeller. [IES – Regionales Bauen und Siedlungsplanung]
creative food cycles festinar Das im Rahmen des Projekts „Creative Food Cycles“ geplante Festival wurde aufgrund der durch Corona verursachten Situation in ein Festinar (Festival+Webinar) als Blended Format umgewandelt und von der Universität Genua am 11.12.2020 veranstaltet. Ausgehend von Installationen und Performances im Albergo dei Poveri, einem leerstehenden Gebäude in der Altstadt Genuas, wurden kreative Forschungsansätze vorgestellt und diskutiert, sowohl aus den Ergebnissen des Projekts als auch über einen Open Call. Das Festinar ermöglichte
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cosmopolitan habitat symposium Das internationale Symposium im Rahmen des Projekts „Cosmopolitan Habitat“ wurde durch den DAAD gefördert. Aufgrund der Corona-Situation wurde das Symposium am 17.12.2020 in einem digitalen Format realisiert, das 24 Beiträge aus Städtebau, Stadtplanung und weiteren Disziplinen in einen Dialog setzte: Thema war die Rolle von Städten als Avantgarde angesichts gesellschaftlicher Herausforderungen wie Klimawandel, Migration und Gesundheit. Mit den Veranstaltenden vom Institut für Entwerfen und Städtebau der LUH und vom Department für Architektur der Universität Palermo nahmen junge Forschende sowie internationale Expertinnen und Experten teil, wie Grahame Shane (Columbia Universität) oder Mosè Ricci (Universität Trient). ▿ [IES – Regionales Bauen und Siedlungsplanung]
Stadträumen fester Bestandteil der Ausbildung. Aber es lassen sich nicht alle Orte bereisen, die man kennen sollte. Als Lösung entwickelt die Abteilung Stadt- und Raumentwicklung in Kooperation mit dem Institut für Geschichte und Theorie der Architektur und Stadt (TU Braunschweig) ein Lehrmittel, basierend auf Google Maps. Die Luft- und Straßenaufnahmen werden z. B. mit Texten, Grafiken oder Videos verknüpft. So lassen sich zukünftig ausgewählte Orte online erkunden. Finanziert wird Uuurble durch das Programm „OER für den Hochschulbereich“ des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur. ▿ [IES – Stadt und Raumentwicklungen]
raumbezogene identitäten verstehen und nutzen – eine chance für zukunftsorientierte regionen Aus der Identifikation mit der eigenen Region können neue Impulse für eine nachhaltige Regionalentwicklung gewonnen werden. Fachkräfte aus Wissenschaft und planerischer Praxis sowie regionale Akteurinnen und Akteure diskutierten im Zukunftsdiskurs „Raumbezogene Identitäten“, wie solche regionalen Identitäten für eine zukunftsorientierte Entwicklung von Regionen genutzt werden können. Zu den Produkten, die im Rahmen des einjährigen Forschungsprojektes, geleitet von Dr. Daniel Kempa, REGIONEN ZUKUNFTSFÄHIG MACHEN: entstanden, gehört die Broschüre „Regionen zukunftsfähig machen: Identifikation als Baustein zur nachhaltigen Entwicklung“. [IUP – Landschaftsplanung und Naturschutz] ▿
IDENTIFIKATION ALS BAUSTEIN ZUR NACHHALTIGEN ENTWICKLUNG
abgeschlossene forschungsprojekte synergien für die grüne infrastruktur – ländliche wege in der agrarlandschaft
kooperationen uuurble – ein lehrmittel für virtuelle stadt erkundungen In der Architektur und im Städtebau ist die Auseinandersetzung mit Bauwerken und
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Die „Sustainable Development Goals“ (SDGs) der UN legen Ziele für eine nachhaltige Entwicklung fest. Viele SDGs beziehen sich auf Wasserressourcen und ihre Nutzung. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte dreijährige Verbundprojekt „ViWA“ verfolgte einen interdisziplinären Ansatz. Das Teilprojekt unter Leitung von Prof. Dr. Christina von Haaren bewertete die Nachhaltigkeit der Landnutzung, bezogen auf den Wasserverbrauch, auf der Datengrundlage eines räumlich und zeitlich hochauflösenden Monitoring-System. Die Bewertung berücksichtigt die Wasserbedürfnisse zur Erhaltung von Ökosystemen. [IUP – Naturschutz und Landschaftsökologie]
© C. Busch
Regionen zukunftsfähig machen: Impulspapier aus dem Zukunftsdiskurs „Raumbezogene Identitäten Identifikation alsnutzen Baustein zurChance nachhaltigen Entwicklung Regionen“ verstehen und – Eine für zukunftsorientierte Impulspapier aus dem Zukunftsdiskurs gefördert im Niedersächsischen Vorab durch „Raumbezogene Identitäten verstehen und nutzen – Eine Chance für zukunftsorientierte Regionen“ (© C. Busch)
kösl 2.0 – bundesweiter indikatorensatz für kulturelle ökosystemleistungen Als kulturelle Ökosystemleistungen (KÖSL) werden Leistungen von Natur und Landschaft bezeichnet, die eine Wirkung auf das Landschaftserleben haben. In
„KÖSL 2.0“ wurde der Indikatorensatz für die bundesweite Erfassung und Bewertung kultureller Ökosystemleistungen weiterentwickelt und vereinfacht. Die Beschreibung der Versorgungsleistung der Landschaft im Zusammenspiel mit dem Versorgungsgrad von Siedlungen wurde weiterentwickelt. Für die Leistungen von Küsten und Meeren für Erholung und Tourismus wurden neue Indikatoren definiert. Das Projekt unter Leitung von Prof. Dr. Christina von Haaren und Prof. Dr. Christian Albert wurde von 2018 bis 2020 gefördert vom Bundesamt für Naturschutz. [IUP – Landschaftsplanung und Ökosystemleistungen, Landschaftsplanung und Naturschutz]
virtualwatervalues – multiskaliges monitoring globaler wasserressourcen und optionen für deren effiziente und nachhaltige nutzung (viwa) Die „Sustainable Development Goals“ (SDGs) der UN legen Ziele für eine nachhaltige Entwicklung fest. Viele SDGs beziehen sich auf Wasserressourcen und ihre Nutzung. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte dreijährige Verbundprojekt „ViWA“ verfolgte einen interdisziplinären Ansatz. Das Teilprojekt unter Leitung von Prof. Dr. Christina von Haaren bewertete die Nachhaltigkeit der Landnutzung, bezogen auf den Wasserverbrauch, auf der Datengrundlage eines räumlich und zeitlich hochauflösenden Monitoring-System. Die Bewertung berücksichtigt die Wasserbedürfnisse zur Erhaltung von Ökosystemen. Weiteres Ziel war die Identifizierung von institutionellen Optimierungspotenzialen. [IUP – Landschaftsplanung und Naturschutz]
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impressum
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bibliografische information der deutschen nationalbibliothek
Edin Bajrić Prof. Dr. Margitta Buchert Riccarda Cappeller Jan-Eric Fröhlich Valerie Hoberg Lilly Irmer Dr. Roswitha Kirsch-Stracke Helena Kreysler Sabrina Lang Judith Schurr Lisa Seiler Julia Streletzki Johannes Wolff
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redaktionsleitung Sabine Bartels Dr. Jens Broszeit
ISBN 978-3-86859-700-4
Für die finanzielle Unterstützung bedanken wir uns beim Dekanat der Fakultät für Architektur und Landschaft und beim Spar- und Bauverein Hannover sowie bei den Freunden der Architektur an der Leibniz Universität Hannover e.V.
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