Handbuch für den Religionsunterricht in den oberen Klassen: Teil 1 Kirchengeschichte [3., zum Teil umgearb. Aufl. Reprint 2020] 9783112377987, 9783112377970


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German Pages 754 [759] Year 1905

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Handbuch für den Religionsunterricht in den oberen Klassen: Teil 1 Kirchengeschichte [3., zum Teil umgearb. Aufl. Reprint 2020]
 9783112377987, 9783112377970

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Kandbuch für den

Religionsunterricht in den oberen Klaffen.

Erster Teil:

Nirchengeschichte. Von

Professor Hi. Keidrich, Geh. Regierungsrat, König!. Gymnasial-Direktor a. D.

Dritte, zum Teil umgearbeitete Auflage.

Berlin 1905. I. Guttentag, Verlagsbuchhandlung, G. m. b. H.

„Neuere deutsche Geschichte vom preußischen Standpunkt zu schreiben, das ist die wahre Geschichte Deutschlands; Kirchengeschichte vom Standpunkt der Reformation zu schreiben, das ist die wahre Kirchengeschichte." Harnack (Legenden als Geschichtsquellen).

Vorwort zur ersten Auflage. „Immer noch berechtigen so manche Wahrnehmungen und Erfahrungen zu dem Urteile, daß man es vielfach noch für wichtiger hält, die einzelnen Disziplinen vom Anfang bis zum Ende regelrecht, vermeintlich wissenschaftlich, mit der größten Gründlichkeit im Detail durchzuarbeiten und mitzuteilen, als das den Kräften und Fähigkeiten der Lernenden Entsprechende klar und bündig zu geben und Sorge zu tragen, daß diese durch eine tüchtige Verarbeitung desselben und einen gesunden Berdauungsprozeß an geistiger Substanz gewinnen und etwas werden." (Pädag. Encykl. von Schmid s. v. „Konzentration des Unterrichts in den Gymnasien".) Wer von uns Lehrern hätte nicht als Anfänger gegen diesen Grundsatz der Pädagogik verstoßen, dazu verleitet durch die wissenschaftlichen Handbücher, aus denen man sich auf den Unterricht vorbereitete, und oft genug auch durch die in der Schule einge­ führten Hilfsbücher, die doch gar oft nur ein kurzer Auszug des wissenschaft­ lichen Handbuchs waren. Das galt früher besonders auch für allen geschicht­ lichen Unterricht, auch für den in der Kirchengeschichte; es ist heute anders geworden, und von diesem Standpunkte aus sind ja namentlich die Geschichtsbücher von H e r b st bahnbrechend geworden. Ich habe die Herbstschen Bücher erst kennen gelernt, als ich mir für meinen Unterricht in der Kirchen­ geschichte meinen Vortrag im wesentlichen bereits schriftlich fixiert hatte, und habe mich sehr gefreut, als ich wahrnahm, daß ich bei der Auswahl und Anordnung des Stoffes je mehr und mehr nach den von Herbst auf­ gestellten Grundsätzen gearbeitet hatte. Freilich ist ja nun das vorliegende Buch kein „Hilfsbuch" (ein solches würde vielleicht dem „Handbuche" nach­ folgen können), sondern ein „Handbuch" für den Lehrer und, wie ich hoffe, ein geeignetes Wiederholungsbuch auch für den Schüler, welches etwa in der Weise von D. Müllers größerer deutscher Geschichte gearbeitet ist (wenigstens war es des Vers. Wunsch, in dieser Weise zu schreiben). Aber für den Vers, war es doch die Hauptaufgabe, bei der Abfassung seines Buches für die Auswahl und Anordnung des Stoffes bestimmte Grundsätze zu gewinnen (die Darstellung ist wohl weniger schwer), und deshalb erlaube ich mir, diese Grundsätze zu einer Bearbeitung der Kirchengeschichte im folgenden darzulegen. Ich glaube dies am besten im Anschluß an Herbst („Zur Frage über den Geschichtsunterricht") tun zu können. 1. „Viel Lehrstoff, den andere Schulbücher bringen, fehlt hier — mit voller Absicht. Auch hier strenge Sichtung und I*

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Vorwort zur ersten Auflage.

der Versuch, was an Breite abgeht, nach der Tiefe hin durch reichere Detaillierung der gegebenen Hauptstücke zu ersetzen" (Herbst S. 49). In meinem Buche ist kein einziges System der Gnostiker vorgeführt, Paschasius Radbertus und Anselm von Canterbury sind nicht be­ sprochen, Calixt und Jansen sind nicht erwähnt, nicht einmal Schleiermacher und Neander habe ich genannt. Was für den Theologen sehr wichtig ist, kann für den Religionsunterricht ganz fern liegen. Diesen Mangel in der Breite habe ich durch um so gründlicheres Eindringen in die Tiefe zu ersetzen gesucht. Für diesen Zweck haben mich nun freilich die gewöhnlichen Hand­ bücher der Kirchengeschichte, auch die größeren, sehr oft im Stiche gelassen, und ich verdanke das Beste, was ich nach meiner Meinung in meinem Buche vorbringe, den vielen Biographieen und Monographieen, welche ich in großer Zahl, soweit ich sie kennen gelernt habe, für mein Buch verwertet habe; auch ich bin, wie D. Müller (Vorrede zur Deutschen Geschichte) von sich sagt, „den großen Meistern unserer Wissenschaft gefolgt, wie der Ährenleser folgt dem Schnitter". Einen Abschnitt, wie ich ihn über den Katechismus gegeben habe, konnte ich nicht geben, ohne v. Zezschwitz' Katechetik zu benützen; für Luther ist natürlich das große Werk von Köstlin benützt; für die deutsche Missionsgeschichte neben anderen auch das neue Buch von Hauck usw. Durch die Benutzung solcher Bücher habe ich für meinen Unterricht das zu gewinnen gesucht, was die Pädagogik für allen Unterricht fordert: möglichste An­ schaulichkeit. Wenn der Schüler so allerdings manche Dinge gar nicht kennen lernt, die vielleicht sogar in seinem Hilfsbuch stehen, so halte ich das für kein Unglück; lieber wenig, aber das wenige gründlich wissen, darauf kommt es doch wohl an.

2. Die Auswahl nun aus dem großen Stoffgebiete habe ich getroffen im Sinne eines mir bekannt gewordenen Wortes von Thiersch: „Die Geschichte soll die ganze Vergangenheit auf die Gegenwart beziehen, um das Verständnis der Gegenwart zu begründen und divinatorische Blicke in die Zukunft der Kirche zu eröffnen", womit ja ein Wort von Dahlmann übereinstimmt: „Die Geschichte soll nur solchen Bewegungen nachgehen, welche in die Gegenwart münden." Wenn das von diesen Männern für die wissenschaftliche Dar­ stellung gefordert wird, so gilt es um so mehr für ein Schulbuch?) Für den Gelehrten haben viele Dinge Interesse, aber für den Schüler nur dasjenige, mit dem sein Leben und Denken noch direkt oder indirekt in Berührung kommt. Bon diesem Gesichtspunkte aus ist in meinem Buche nur das besprochen, was für die Gegenwart noch irgend von Bedeutung ist. (Vergl. auch die Vorbemerkungen zu Abschnitt II.)

3. „Die Stoffmassen sind aufgelöst in faßliche und über­ sichtliche Gruppierungen" (Herbst S. 52), und jede Gruppe ist dargestellt „auf dem Höhepunkte, wo sie volle Gestalt ge­ winnt" (Herbst S. 50 m.). „Das etwaige Bedenken, daß einzelne Ereig­ nisse an einer andern Stelle, als wo man sie zunächst und nach chronologischer 0 Wenn Bernheim (Lehrbuch der hist. Methode § 1, 1) die Geltung dieses Grundsatzes für die Wissenschaft bestreitet, so bleibt derselbe doch für die Schule richtig.

Vorwort zur ersten Auflage.

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Ordnung sucht, und in anderem Zusammenhänge vorkommen, wird schwinden, wenn man die triftigen Gründe erwägt, die sie im Interesse des Verständ­ nisses in solche Zusammenhänge gebracht haben." (Herbst S. 49—50.) Es versteht sich beim Geschichtsunterricht von selbst, daß man nicht das Letzte zuerst erzählen wird; aber die Beachtung der Chronologie ist nicht die Haupt­ sache, sonst wäre eine Geschichtstabelle oder eine Chronik das beste Geschichts­ buch. Ich habe von diesem Standpunkte aus in dem Abschnitte über den evangelischen Gottesdienst nicht bloß das Kirchenlied in seiner ganzen Ent­ wickelung (auch vor Luther) besprochen, sondern sogar hier erst das christ­ liche Kirchenjahr besprochen, das doch seiner Entstehung nach durchaus der älteren Kirche angehört. Ebenso habe ich die Reformation in Brandenburg mit dem Übertritt von Johann Sigismund und sogar mit Friedrich

Wilhelm III. zu einer einzigen Gruppe verbunden. Auch ist das Einsiedler­ leben erst im Mittelalter dargestellt, als Vorläufer des Mönchtums. Durch diese Gruppierung bekommt das Einzelne für den Schüler einen ganz anderen Halt, als wenn es unverbunden an verschiedenen Stellen des Buches nebeneinander steht. Wo eine solche Zusammenfassung untunlich war (Glaube der kath. und der evang. Kirche usw.), da ist wenigstens durch Hinweisung auf den betreffenden Abschnitt vorher oder nachher eine Zusammenfassung im Geiste des Schülers als wünschenswert bezeichnet worden.

Nach diesen Grundsätzen ist das vorliegende Buch gearbeitet. Es ist zunächst ein Buch für den Religionsunterricht, wie der Titel besagt, also für den Religionslehrer gearbeitet. An den Lehrer habe ich natürlich zuerst gedacht, wenn ich den einzelnen Perioden und auch mehreren einzelnen Paragraphen eine Vorbemerkung vorausgeschickt habe, die mir für den Lehrer wichtig schien. Auch habe ich deshalb einen besonderen Abschnitt über den Unterricht in der Kirchengeschichte, nebst einer zweifachen Übersicht über die Stoffauswahl für mittlere wie für obere Klassen beigegeben, um dem Lehrer zu zeigen, wie er den im Buche gebotenen Stoff für seinen Zweck benutzen kann — aber nicht muß, und ich habe sogar die Zeit angegeben, die etwa dazu nötig ist, um den Anfänger vor dem Nichtfertigwerden zu bewahren. Wenn ich so bei meinem Buche zunächst an den Religionslehrer gedacht habe, so könnte dasselbe doch vielleicht auch noch in anderer Beziehung brauchbar sein. „Die Frage, wo der Philologe oder der Mathema­ tiker sich die für seinen Zweck nötige religiöse Bildung er­ werben können, ist leider nicht völlig zureichend zu beant­ worten. An Schriften, welche nach diesem Gesichtspunkte die theologischen Wissenschaften für Nichttheologen erläuterten und zusammenfaßten, fehlt es meines Wissens noch" — so heißt es in einem bekannten Buche eines hochangesehenen Schulmannes (Schrader, Verfassung der höheren Schulen § 28). Vielleicht wäre mein Buch auch in dieser Beziehung zu brauchen; dafür fehlt mir freilich die Erfahrung, denn ich habe bisher nur Gelegenheit gchabt, Gymnasiasten zu unterrichten, nicht aber angehende Lehrer für ihre Prüfung in der Religion vorzubereiten; ich kann aber nicht annehmen, daß mein Buch für diesen Zweck

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Vorwort zur ersten Auflage.

zu wenig bieten sollte; auch wäre ja diesem Mangel durch andere Bücher leicht abzuhelfen, wenn es nur in seiner Darstellung für den Studierenden zu seiner Vorbereitung auf das Examen in der Religionslehre brauchbar wäre. Sodann aber dürfte diese Kirchengeschichte vielleicht auch dazu geeignet sein, die Teilnahme und das Verständnis des christlichen Hauses für die Geschichte und das Leben der Kirche, besonders der evangelischen Kirche, zu wecken und zu fördern, da der Verfasser nicht bloß den Verlauf der kirchengeschichtlichen Entwickelung darstellt, sondern auch das innere Leben der Kirche, Glaube und Gottesdienst, Verfassung und Liebeswerke, in ausführlicher Darstellung ein­ gehend behandelt. Endlich könnte das Buch auch ein Lesebuch und Wieder­ holungsbuch für den Schüler der oberen Klassen sein, der neben seinem Hilfsbuche auch noch ein größeres Buch zur Wiederholung und Befestigung seines Wissens brauchen kann. Mein Buch ist nicht ausschließlich am Schreibtisch entstanden, sondern ebenso sehr in der Schule und durch den Unterricht; was ich hier ausge­ zeichnet habe, habe ich selber beim Unterricht schon lange benützt, und sehr ost vorgetragen und durchgesprochen, und darnach immer aufs neue erprobt und gefeilt. Ich habe durch das besondere Wohlwollen meines damaligen Vorgesetzten, des jetzigen Geh. Regierungsrates, Herrn Provinzial-Schulrat Professor Dr. Sommerbrodt in Breslau, damals Gymnasial-Direktor in Posen, den Religionsunterricht in Prima schon vor mehr als 25 Jahren er­ halten und seitdem immerfort erteilt; da habe ich mich denn ununterbrochen praktisch und wissenschaftlich mit Kirchengeschichte beschäftigt, und wage es nunmehr, weiteren Kreisen das vorzulegen, was ich zunächst für meinen Unterricht ausgearbeitet habe. Sollte das Buch einigen Anklang finden, so würde ich mich dazu er­ mutigt fühlen, auch für die andern Gebiete des Religionsunterrichts in den oberen Klassen der höheren Schulen entsprechende Handbücher herauszugeben, also vor allem „Heilige Geschichte" und „Glaubenslehre"; zunächst kann ich nur die „Kirchengeschichte" vorlegen.

Rakel, den 9. Januar 1888. R. Heidrich.

Vorwort zur -ritten Auflage. Wenn die Lehrpläne von 1892 und 1901 hinsichtlich des Unterrichts in der Kirchengeschichte fordern, daß derselbe auf die für die kirchlich-religiöse Bildung der evangelischen Jugend unmittelbar bedeutsamen Stoffe beschränkt werde, so habe ich mich schon in der ersten Auflage dieses Buches bemüht, den Lehrer zur Lösung gerade dieser Aufgabe durch mein Buch zu befähigen

vn

Vorwort zur dritten Auflage.

und anzuleiten. Eine geringe Erweiterung des Inhalts des Buches war in der zweiten Auflage nur insofern eingetreten, als die Liebestätigkeit der christlichen Kirche nicht bloß für die Neuzeit, sondern auch für die alte und für die mittelalterliche Kirche dargestellt wurde. Die dritte Auflage enthält ebenfalls nur einen einzigen neuen Abschnitt, die Darstellung der Hoffnung der christlichen Kirche, der aber als eine Vergrößerung des Lernpensums des Schülers nicht angesehen werden wird. Dagegen sind in dieser Ausgabe wieder ausgenommen — aber in neuer Bearbeitung — die Abschnitte über Weihnachten und Ostern, welche in der zweüen Auflage der „Heiligen Geschichte" zugewiesen worden waren. Auch in dieser Ausgabe sind die meisten Abschnitte nicht bloß durch­ gesehen und verbessert, sondern zum Teil sogar erheblich umgestaltet und auch erweitert worden, aber nicht um die Lernaufgabe für den Schüler zu ver­ größern, sondern um das Wissen des Lehrers über die von ihm in der Schule zu behandelnden Stoffe zu erweitern und zu verttefen. Um den Wünschen vieler Religionslehrer, daß bei der Darstellung möglichst die Quellen verwertet würden, entgegenzukommen, habe ich die Zahl der Quellenstücke vermehrt; mein Quellenbuch ganz in die Darstellung auf­ zunehmen, war nicht möglich, ohne das Buch allzusehr zu vergrößern; ich habe daher an den betr. Stellen, wo der Lehrer in demselben (oder auch in anderen Büchern) geeignete Quellenstücke findet, auf mein Quellenbuch (wie auch auf andere) hingewiesen. Über diese Frage (Heranziehung der Quellen beim Unterricht) findet der Lehrer eine ausführliche Erörterung in Nr. II (Unterricht in der Kirchengeschichte). So ist denn das Buch etwas größer geworden, aber die Aufgabe für den Schüler wird davon nicht berührt. Berlin, den 9. Januar 1905.

R. Heidrich.

Inhaltsverzeichnis.') Seite

Vorwort........................................................................................................................ Quellenstücke (und Lesestücke) der Kirchengeschichte........................................... Dmckfehlerverzeichnis.................................................................................................. L Die Enttvickelung der Kirchengeschichte alsWissenschaft.............................. n. Der Unterricht in der Kirchengeschichte....................................................... HI. Der Bücherschatz des Religionslehrers für den Unterricht in der Kirchen­ geschichte .............................................................................................................

IH XHI XIV XV XVII

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Mrchengeschichte?) Einleitung. 1. (1.) Heidentum und Judentum um die Zeit von Christi Geburt...................... 2. (2.) Das Christentum....................................................................................................... 3. (3.) Die Geschichte der christlichen Kirche.................................................................

1 5 5

Erster Abschnitt.

Das Christentum unter den alten Völkern. Vorbemerkung für den Lehrer............................................................................

6

I. Die Begründung des Christentums unter den alten Völkern; der Sieg des Christentums; der Untergang des Heidentums. 4. (4.) Die Begründung des Christentums unter den Juden durch den Apostel Petrus; die Verfolgung der Gemeinde; die Ausbreitung des Christentums 6 5. (5.) Die Verbreitung des Christentums unter den Heiden durch den Apostel Paulus........................................................................................................................ 9 6. (6.) Paulus in Jerusalem und in Cäsarea; Paulus und Petrus in Rom . . 11 7. (7.) Das Christentum im Verhältnis zum Judentum: Judenchristen und Heiden­ christen ; die Vereinigung in Jerusalem (das Apostelkonzil) und der Streit in Antiochia; das Judenchristentum in der späteren Zeit; die Zerstörung Jerusalems und das Judentum in der späteren Zeit........................................16 8. (8.) Der Apostel Johannes und die Einbeit der Kirche; die andern Apostel; die Feste der Apostel im kirchlichen Kalender........................................................18 9. (9.) Die weitere Ausbreitung des Christentums unter den Heiden .... 21 10. (10.) Die Verfolgung des Christentums........................................................................23 II. (11.) Aus der Märtyrer-Geschichte und Sage............................................................. 29 12. (12.) Der Sieg des Christentums und der Untergang des Heidentums . . 41

*) Die in Parenthese beigefügte Nummer bezeichnet die Nummer des entsprechenden Abschnitts in der zweiten Auslage des Buches. 2) Für den Unterricht in der KG werden in Prima etwa 60—70 Stunden er­ forderlich sein: 12—14 für die alte Kirche, 16—18 für das Mittelalter und 35—40 für die Neuzeit; für die alte Kirche würde etwas weniger Zeit nöttg sein, wenn der Lehrer auf die im Buche damit verbundene Zeit der Apostel verzichtete; für die Kirche der Neuzeit müßte mehr Zeit zur Verfügung stehen, wenn der Lehrer bei derselben nicht vieles aus dem früheren Unterricht und aus der Weltgeschichte als bekannt voraussetzen könnte. Die angeyebenen Stunden sind natürlich nicht bloß für den Vortrag, sondern auch für die Wiederholung bestimmt.

Inhaltsverzeichnis.

IX Seite

II. Die innere Gestaltung und Entwickelung der alten Kirche.

A. 13. (13.) Die Berfassung der alten Kirche: die Apostel; die Gemeindevor­ steher; die Entstehung des Bischofsamts; die Synoden; der Kaiser ... 46 B. 14. (14.) Der altchristliche Gottesdienst................................................................... 49 Nr. 1—14: 5 Stunden. C. Der Glaube der alten Kirche. 15. (15.) Der Glaube der alten Kirche; die Jrrlehrer.................................................... 51 16. (16a Die Autoritäten für die Wahrheit des Christentums: der Bischof; die heilige Schrift; das apostolische Glaubensbekenntnis..........................................54 17. (17.) Der Streit um die Person Christi; Arius und Athanasius; Nestorius und Eutyches........................................................................................................... 56 18. (18.) Augustinus und Pelagius; der Bischof Ambrosius von Mailand... 65 Nr. 15-18: 5-6 Stunden. D. Das Leben der alten Christen. 19. (19.) Das Leben der Christen....................................................................................... 74 20. (20.) Die Liebestätigkeit der alten Kirche...................................................................78 21. (21.) Die „Gemeinde der Heiligen"........................................................................ 83 22. (22.) Der Verfall der Christenheit............................................................................. 88 HL Die Auflösung der Reichskirche; die innere Entwickelung der morgenländischen Kirche; der Verfall der morgenländischen Kirche.

23. (23.) Die Auflösung der Reichskirche und die Trennung der morgenländischen von der römischen Kirche....................................................................................... 90 24. (24.) Die innere Entwickelung der morgenländischen Kirche; der Bilderstreit; die Spaltung der morgenländischen Kirche.........................................................94 25. (25.) Die Zertrümmerung der griechischen Kirche durch den Islam.... 97 Nr. 19—25: 2—3 Stunden.

Zweiter Abschnitt.

Die katholische Kirche des Mittelalters. Vorbemerkung für den Lehrer.

Einleitung für den Schüler................................... 102

I. Die Ausbreitung des Christentums im Mittelalter. 26. (26.) Die Begründung des Christentums unter den Deutschen.........................103 27. (27.) Das Christentum unter den Germanen des Nordens; Anskar, der „Apostel des Nordens"..................................................................................... 125 28. (28.) Die Begründung einer deutschen Kirche auf slawischem Boden; das Christentum in Ungarn.......................................................................................... 127 29. (29.) Das Christentum unter den Slawen............................................................ 134 30. (30.) Das Gebiet der römisch-katholischen Kirche im Mittelalter......................... 143 Nr. 26—30 : 4—6 Stunden.

n. Die Verfassung der katholischen Kirche des Mitelalters (und der Neuzeit). 31. (31.) Die Entstehung des Papsttums...................................................................... 145 32. (32.) Die steigende Macht des Papsttums; der Kirchenstaat; die Trennung der griechischen Kirche von der römischen............................................................ 152 33. (33.) Das Papsttum auf der Höhe seiner Macht..................................................161 Nr. 31—33: 3 Stunden.

HL Katholischer Glaube und katholische Frömmigkeit. 34. (34.) Die Kirche in ihrer Bedeutung für den katholischen Christen. Einleitung................................................................................................................... 174 A. Die Kirche als Herrscherin über die Völker; das Kirchenregiment in der katholischen Kirche................................................................................ 175 B. Die Kirche als Lehrerin der Völker; die Kirchenlehre des Mittelalters 178 C. Die Kirche als Heilsmittlerin für die Völker............................................ 183

X

Inhaltsverzeichnis. Seite

35. (35.) Die Frömmigkeit des katholischen Christen; die Verehrung der Maria und der Heiligen; Reliquien und Bilder........................................................... 191 36. (36.) Die Sittlichkeit des katholischen Christen...................................................... 198 37. (37 u. 38.) Das „wahre Christentum" und seine Vertreter: die Einsiedler und die Mönche................................................................................................... 200 38. (37 u. 38.) Das Einsiedlerleben und das Mönchtum in seiner geschichtlichen Entwickelung........................................................................................................ 206 39. (39.) Die Liebestätigkeit der Kirche des Mittelalters........................................... 221 Nr. 34—39 : 6 Stunden. IV. Der Verfall der Kirche und die Versuche einer Reformation. 40. (40.) Der Verfall des Papstums und der Kirche in den letzten Jahrhunderten vor der Reformation.............................................................................................. 226 41. (41.) Die reformatorischen Konzilien des Mittelalters....................................... 232 42. (42.) Reformatoren vor der Reformation.................................................................235 Nr. 40—42: 3 Stunden.

Dritter Abschnitt. Die Begründung der evangeliscken Kirche im Zeitalter der Reformation und der Kampf um den Bestand des evangelischen Glaubens von der Reformation bis zur Gegenwart.

Vorbemerkung für den Lehrer......................................................................................... 248 43. (43.) Einleitung.......................................................................................................248 l. Die Begründung der evangelischen Kirche in Deutschland. (44.) Martin Luther, 1483—1517 ..................................................................... 250 (45.) Johannes Tetzel und der Ablaß................................................................... 258 (46.) Der Anfang oer Reformation. 1517—1519........................................... 266 (47.) Der Fortgang der Reformation.1519—1521 ........................................... 273 (48.) Luther auf der Wartburg; Luther und die Schwärmer; die Umgestaltung des Kirchenwesens; der Bauernkrieg und das Reich der Wiedertäufer in Münster..................................................................................................................281 49. (49.) Die Reformation im Kampfe mit Kaiser und Reich vom Wormser Edikt bis zum Augsburger Religionsfrieden. 1521—1555......................... 290 50. (50.) Wie Luther seine Lehre durch sein Leben und sein Sterben bestätigt hat 306 A. Luthers Leben................................................................................................... 306 B. Luther als Professor, als Prediger und als Schriftsteller........................ 314 C. Luthers Sterben..............................................................................................316 D. Luthers Bedeutung......................................................................................... 319 51. (51.) Philipp Melanchthon und Luthers andere Freunde und Mitarbeiter . 322 Nr. 43—51: 8—10 Stunden.

44. 45. 46. 47. 48.

n. Die Begründung der reformierten Kirche in der Schweiz. 52. (52.) Huldreich Zwingli (1484—1531) und das Religionsgespräch in Marburg (1529)................................................................................................................... 53. (53.) Johannes Calvin 1509-1564 .................................................................

333 344

m. Die Begründung lutherischer und reformierter Landes­ kirchen und der Kampf um den Glauben in Deutschland und in den anderen germanischen Ländern. 54. (54.) Die Begründung lutherischer und reformierter Landeskirchen in Deutsch­ land und tn den anderen germanischen Ländern............................................ 351 55. (55.) Die Erhaltung und Wiederherstellung des Katholizismus in einem Teile von Deutschland; der dreißigjährige Krieg; Verfolgungen der Evangelischen in neuerer Zeit................................................................................................... 359

Inhaltsverzeichnis.

XI

Seite IV. 56. (56.) Die Begründung der anglikanischen Kirche in England; die Reformation in Schottland; die evangelische Kirche in Amerika. A. England und Irland................................................................................... 371 B. Schottland.........................................................................................................377 C. Amerika..............................................................................................................379 V. 57. (57.) Die Unterdrückung der Reformation unter den romanischen Völkern von Europa. A. Spanien..............................................................................................................380 B. Italien..............................................................................................................381 C. Die Reformation in Frankreich...................................................................... 382 VI. 58. (58.) Die Unterdrückung der Reformation unter den slawischen Völkern von Europa. A. Die Reformation in Böhmen......................................................................391 B. Die evangelische Kirche in Polen.................................................................395 C. (Die Russen und die griechische Kirche).......................................................399 VH. 59, (59.) Kleinere evangelische Kirchenparteien................................................. 400 Nr. 52—59: 6 oder mehr Stunden. Vierter Abschnitt.

Glaube und Gottesdienst der evangelischen Kirche.

Einleitung........................................................................................................................ 408

I. Der Glaube der evangelischen Kirche. 60. (60.) Die Bedeutung des Glaubens für die christliche Kirche............................. 408 61. (61a Die Religion des Volkes Israel in ihrer Entwickelung zum Christentum. Z)ie Entwicklung des Glaubens in der christlichen Kirche. Die innere Ent­ wickelung der evangelischen Kirche......................................................................410 02. (62.) Der Glaube der evangelischen Kirche im Unterschiede vom katholischen Glauben...................................................................................................................413 63. (63.) Evangelische und katholische Sittlichkeit......................................................418 64. (64.) Die Bekenntnisschriften oer christlichen Kirchen............................................ 421 65. (65.) Die Glaubensbekenntnisse der alten Kirche................................................. 425 66. (66.) Das apostolische Glaubensbekenntnis........................................................... 428 67. (67.) Das nicänisch-konstantinopolitanische Bekenntnis.......................................431 08. (68.) Die Bekenntnisschristen der katholischen Kirche............................................433 69. (69.) Der Katechismus.............................................................................................. 435 70. (70.) Die Augsburgische Konfession.................................................... 445 71. (71.) Die heinge Schrift: Gliederung und Entstehung der Bibel; Übersetzung und Verbreitung der Bibel; die Bedeutung der Bibel.................................. 447 Nr. 60—71: 6 Stunden. II. Der Gottesdienst der evangelischen Kirche. Einleitung................................... 473 72. (72.) Der christliche Gottesdienst............................................................................... 473 73. (73.) Gesangbuch und Choralbuch; dieOrgel in der Kirche............................. 487 74. (74.) Das christliche Kirchenjahr................................................................................502 75. Das Weihnachtsfest und der 6. Januar; Jahr und Tag der Geburt des Herrn *)................................................................................................................... 508 76. Ostern und Pfingsten*)...............................................................................................522 77. (75.) Das christliche Gotteshaus............................................................................... 525 78. (76.) Die Bilder m der Kirche................................................................................533 79. (77.) Die Katakomben und der Kirchhof.................................................................538 Nr. 72—79: 4 oder mehr Stunden. x) Aus der heiligen Geschichte wieder ausgenommen.

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Inhaltsverzeichnis. Seite

Fünfter Abschnitt.

Die evangelische und die kathoMche Kirche von der Reformation bis zur Gegenwart. Vorbemerkung für den Lehrer.......................................................................................... 541 I. Die innere Entwickelung der evangelischen Kirche von der Reformation bis zur Gegenwart; die Liebestätigkeit der christlichen Kirche seit der Reformation. 80. (78 u. 79.) Der Kampf um den rechten Glauben in der evangelischen Kirche 541 81. (79^ Der Kampf um das „wahre Christentum" in der evangelischen Kirche: Pietismus und Methodismus; Brüdergemeinde, Evangelische Gemeinschaft und Heilsarmee.....................................................................................................552 82. (86.) Die Liebestätigkeit der christlichen Kirche seit der Reformation ... 569

II. Die Einigung der evangelischen Kirche und ihre Verfassung. 83. (80.) Die Reformation in Brandenburg; die Union und die evangelische Allianz; die Einigung der deutschen evangelischen Landeskirchen. A. Die Reformation in Brandenburg................................................................. 585 B. Johann Sigismund 1613................................................................................588 C. Der große Kurfürst und Paul Gerhardt.......................................................591 D. Die Union in Preußen................................................................................595 E. Die Einigung der deutschen evangelischen Landeskirchen........................ 596 F. Die evangelische Allianz 1846 ................................... 601 84. (81.) Die Verfassung der evangelischen Kirche.......................................................601 Nr. 80-84 : 5 Stunden.

III. Die katholische Kirche von der Reformation bis zur Gegenwart. Vorbemerkung für den Lehrer.......................................................................................... 606 85. (82.) Die katholische Kirche im Verhältnis zur Reformation (Tridentiner Konzil, Jesuitenorden und Inquisition)............................................................609 86. (83.) Dre katholische Kirche im Beginn der neueren Zeit............................... 628 87. (84.) Die Unfehlbarkeit des Papstes......................................................................626 88. (85.) Das Ende des Kirchenstaates........................................................................... 630 89. (85.) Der Altkatholizismus..................................................................................... 632 90. (85.) Die katholische Kirche und der Staat in der neueren Zeit.........................636 Nr. 85—90: 4 Stunden.

91. 92. 93. 94. 95. 96. 97. 98.

IV. Die Mission der Neuzeit. Die Religionen und Kirchen der Gegenwart. (87.) Die Mission in der neueren Zeit.................................................................648 (88.) Die katholische Heidenmission...........................................................................650 (89.) Die evangelische Heidenmission...................................................................... 651 (90.) Die Religionen der Gegenwart......................................................................662 (90.) Die christlichen Kirchen der Gegenwart....................................................... 665 (90.) Die „rechtgläubige (orthodoxe) morgenländische (orientalische)" Kirche . 667 (90.) Die römisch-katholische Kirche........................................................................... 675 (90.) Die evangelische Kirche..................................................................................... 681

V. 99. Die Hoffnung derKirche*)................................ 696 100. Schluß.............................. 703 Nr. 91—100: Letzte (6) Stunden des Schuljahres. Zahlen der heiligen Geschichte und oerMrchengeschichte............................................... 706 Register............................................................................................................................. 710 r) Erst dieser Auflage beigegeben.

Ouetlenftücke (mtb Lesestückej der Kirchengeschichte 6 c. Tacitus: Neros Christenverfolgung. 6 k. „Ave Caesar, morituri te salutant.“ Von Gerok. 10 b. Plinius und Trajanus. 10 f. Gin libellus. IIA. Märtyrer-Akten. IIB. Märtyrer-Geschichten. 16 und 66. Apostolikum. 17. Nicänum. 67. Konstantinopolitanum. 25 e. Klagegesang auf den Fall von Konstantinopel. 99 B. Der alte Bischof. n. 33 d. Gregors VII. Bannspruch über Heinrich IV. 35 A. Ave Maria. 36 c. Die fünf Kirchengebote der kath. Kirche. S. 199, Anm. 2. Kirchengebote der morgenländischen Kirche. 37 b. Die drei evang. Ratschläge. S. 203, Anm. 1. Selbstkasteiung eines Mönches. 41 b. Geibel, Benedikt XHI. 42 c, Anm. Volkslied auf Johannes Hus. 42 c. Gans und Schwan. HI. 44 Ln. Luther im Jahre 1517. 45 d. Mykonius und Tetzel. 45 e. Drei Ablaßzettel. 46 a. Luthers Bericht, „wie der Lutherische Lärmen angefangen hat". 46 c. Luthers Thesen (Auswahl). (47 a. Der Hofnarr ber der Leipziger Disputation.) 48 f. Luther und die Schwärmer. 49 B. Veit Dietrich über Luthers Beten. 49 B. Luther über sein Petschaft. 50 v. Urteile über Luthers Bedeutung. 52 c. Zwingli über Luther. 56 h. Ritualisten und ein Gegner in einer Londoner Kirche 1898. IV. 66. Apostolikum. 67. Konstantinopolitanum. 71D 3 c. Die Gottesnamen in Luthers Bibel. 71D 3 c. Psalm 23 in Luthers Bibel von 1545. 71 Ed. Erlaß des Papstes gegen die Bibelgesellschaften. 72 01—m. Gdttesdienst-Ordnung der preußischen Landeskirche. V. 81 a. Aus Johann Arndts „wahrem Christentum". 81 b. Aus Speners „Pia desideria“. 82 o. Botschaft Kaiser Wilhelms I. an den Deutschen Reichstag vom 17. Nov. 1881. 83 A. Joachim H. und Eck, nach Mathesius. 83 C. Edikt des Großen Kurfürsten 1664. 83 D. Unions-Urkunde 1817. 83 E. Der Deutsche evangelische Kirchenausschuß an die evangelischen Gemeinden Deutschlands. 86 c. Aufhebungs-Breve des Jesuitenordens. 89 b. Brief des Bischofs Hefele nach der Unfehlbarkeits-Erklärung. 90 a. Bulle des Papstes Bonifatius' VIH. „Unam sanctam“, 1302. 90 b. Protest des Papstes gegen den Westfälischen Frieden. 90 c. Erklärung des Papstes über die Annahme der preußischen Königskrone, 1701. 90 e. Briefwechsel zwischen Papst Pius IX. und Kaiser Wilhelm L, 1873. 90 e. Kaiser Wilhelms I. Brief über den Streit mit dem Papste, 1874.

I.

XIV

Quellenstücke und Lesestücke der Kirchengeschichte.

Brief des Kronprinzen an Papst Leo XIII., 18.78. Brief Papst Leos XIII. an den Fürsten Bismarck, 1885. Ansprache des Papstes Leo XIU. an die Kardinäle über die Beendigung des Kirchenstreites, 1886. 90 h. Fürstbischof Kopp von Breslau an seine Diözesanen 1887. 99Le. Bube, Der alte Bischof. (99 C c. Die Lehninsche Weissagung.) (99Cd. Die Weissagung des Malachias.) 90 e. 90 e. 90 e.

Druckfehler und Berichtigungen. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S.

S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S.

4, Z. 3 vor c lies: Zeit ist zur 92, Z. 3 lies: Alexandria 128 b, Z. 9 lies: Karl dem Großen 142, Anm. 2 lies: B, Anm. 2. 145, e lies: Nr. 99 D. 149, Anm. 3 lies: Nr. 99 D. 173, Anm. 1 lies: Nr. 99 D. 187: die Anm. muß die Nr. 1 erhalten. 189, Z. 9 lies: so beflecken 192, Anm. 1, Z. 5 lies: katholischen 211 g, Z. 4 lies: die Äbte 232: die Seitenzahl ist nicht 332, sondern 232. 275, Z. 7: Am 15. Juni 1520 wurde Luther nur mit dem Banne bedroht, gebannt wurde er erst am 3. Jan. 1521. 278, Z. 11 lies: er habe 356, Text Z. 3 v. u. lies: kund, in welchem 357 letzte Zeile lies: 97 C. 375 f, Z. 3 lies: der kaum zwei Drittel der E. 376, Z. 8 lies: anglikanische 396, Absatz 1, Z. 4 und 3 von unten, ist zu streichen der Zusatz: die noch heute vorhandenen . . . gegründet worden. 396, letzte Zeile von Absatz 1, lies: Diözesanverband 397 Text, Z. 9 von unten lies: die Evangelischen 404, Z, 7 ües: Nr. 98 E. 408. Über Nr. 60 fehlt die Überschrift: A. Der evangelische Glaube. 421. Über Nr. 64 fehlt die Überschrift: B. Die Bekenntnisschriften. 447 b, Z. 5 lies: (Dan. 9, 2) 484, Z. 4 lies: Geistlicher 493, Z. 11 lies (statt: usw.): und andere. 599 e, Z. 1 lies: an die 600, Absatz 5, Z. 6 lies: möglichster 606, Z. 3 v. u. lies: Nr. 98, G. 636, Abs. 5, Z. 3 lies: daß 652 a, Z. 10 lies: Griechen, und neben mehreren 681, Z. 6 lies: denken. 686, vorletzte Z. lies: 76 (statt 67)

XIV

Quellenstücke und Lesestücke der Kirchengeschichte.

Brief des Kronprinzen an Papst Leo XIII., 18.78. Brief Papst Leos XIII. an den Fürsten Bismarck, 1885. Ansprache des Papstes Leo XIU. an die Kardinäle über die Beendigung des Kirchenstreites, 1886. 90 h. Fürstbischof Kopp von Breslau an seine Diözesanen 1887. 99Le. Bube, Der alte Bischof. (99 C c. Die Lehninsche Weissagung.) (99Cd. Die Weissagung des Malachias.) 90 e. 90 e. 90 e.

Druckfehler und Berichtigungen. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S.

S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S.

4, Z. 3 vor c lies: Zeit ist zur 92, Z. 3 lies: Alexandria 128 b, Z. 9 lies: Karl dem Großen 142, Anm. 2 lies: B, Anm. 2. 145, e lies: Nr. 99 D. 149, Anm. 3 lies: Nr. 99 D. 173, Anm. 1 lies: Nr. 99 D. 187: die Anm. muß die Nr. 1 erhalten. 189, Z. 9 lies: so beflecken 192, Anm. 1, Z. 5 lies: katholischen 211 g, Z. 4 lies: die Äbte 232: die Seitenzahl ist nicht 332, sondern 232. 275, Z. 7: Am 15. Juni 1520 wurde Luther nur mit dem Banne bedroht, gebannt wurde er erst am 3. Jan. 1521. 278, Z. 11 lies: er habe 356, Text Z. 3 v. u. lies: kund, in welchem 357 letzte Zeile lies: 97 C. 375 f, Z. 3 lies: der kaum zwei Drittel der E. 376, Z. 8 lies: anglikanische 396, Absatz 1, Z. 4 und 3 von unten, ist zu streichen der Zusatz: die noch heute vorhandenen . . . gegründet worden. 396, letzte Zeile von Absatz 1, lies: Diözesanverband 397 Text, Z. 9 von unten lies: die Evangelischen 404, Z, 7 ües: Nr. 98 E. 408. Über Nr. 60 fehlt die Überschrift: A. Der evangelische Glaube. 421. Über Nr. 64 fehlt die Überschrift: B. Die Bekenntnisschriften. 447 b, Z. 5 lies: (Dan. 9, 2) 484, Z. 4 lies: Geistlicher 493, Z. 11 lies (statt: usw.): und andere. 599 e, Z. 1 lies: an die 600, Absatz 5, Z. 6 lies: möglichster 606, Z. 3 v. u. lies: Nr. 98, G. 636, Abs. 5, Z. 3 lies: daß 652 a, Z. 10 lies: Griechen, und neben mehreren 681, Z. 6 lies: denken. 686, vorletzte Z. lies: 76 (statt 67)

I. Die Entwickelung der Kirchengeschichte als Wissenschaft?) a. Wenn man gewöhnlich einen Zeitgenossen des Kaisers Constantinus, den Bischof Eusebius von Cäsarea, als den „Vater der Kirchen­ geschichte" bezeichnet und daher eine Darstellung der Kirchengeschichte schon in der alten Kirche vorhanden sein läßt, so ist es doch wohl richtiger, seine Schriften und die seiner Nachfolger als Quellen der Kirchengeschichte zu betrachten, nicht aber als Darstellungen derselben; eigentliche Darstellungen der Kirchengeschichte gibt es erst seit der Reformation und infolge der Reformation. Wenn nämlich die Reformatoren den damaligen Glauben der katholischen Kirche als durch Neuerungen entstellt betrachteten und ihren Glauben als den Glauben der alten Kirche ansahen, so sahen sich beide Parteien vor die Aufgabe gestellt, ihren Glauben als den rechten Glauben aus der Geschichte der Kirche zu erweisen. So entstand die Kirchengeschichte, zwar zunächst nicht aus wissenschaftlichem, sondern aus praktischem Interesse, aber die Darstellung der Kirchengeschichte konnte doch nur dann ihren Zweck erreichen, wenn sie den Anforderungen aller Geschichtswissenschaft gerecht wurde. Diesen Forderungen immer mehr zu entsprechen — das war die Aufgabe der Kirchengeschichtsschreiber in den Jahrhunderten nach der Reformation. Die katholische Theologie kann diese Aufgabe nicht lösen, da sie für ihre Forschung an ein bestimmtes Resultat gebunden ist; sie muß z. B. zu dem Resultat kommen, daß alle Päpste von jeher unfehlbar gewesen find, obwohl doch ein Papst von seinen Nachfolgern immer aufs neue als Ketzer verflucht worden ist. Die Aufgabe der Kirchengeschichte kann nur von 8er evangelischen Theologie gelöst werden, welche bei ihrer Forschung und Darstellung, wie alle Wissenschaft, nur an das Gesetz der Wahrheit gebunden ist, und welche deshalb z. B. in der neueren Zeit ruhig zugegeben hat, daß auch schon die alte Kirche viel mehr vom katholischen Aberglauben erfüllt gewesen ist, als die Reformatoren meinten. Die Aufgabe, die Geschichte der Kirche darzustellen, ist nun in folgender Weise gelöst worden. x) Der Lehrer vergleiche hierzu außer dem betr. Abschnitt eines kirchenaesch. Handbuchs: Bernheim, Lehrbuch der historischen Methode; Nirschl, Propädeutik der KG; Theol. Encykl? s. v. „Kirchengeschichte", „Dogmengeschichte", „Archäologie", „Inschriften, christliche", „Papyri", „Zeitrechnung".

XVI

I.

Die Entwickelung der Kirchengeschichte als Wissenschaft.

b. Da die Reformatoren im 16. Jahrhundert die angreifende Partei waren, so war es natürlich, daß sie auch in der Darstellung der Kirchen­ geschichte vorangingen. Das ist nun geschehen durch einen Lieblingsschüler von Luther, Matthias Flacius Jllyricus (Flach aus Ambona in Illyrien), welcher in 13 Bänden mit großer Gelehrsamkeit die Geschichte der ersten 13 Jahrhunderte der christlichen Kirche dargestellt hat (der 14. Band liegt als Handschrift in Wolfenbüttel); da jeder Band immer ein Jahrhundert behandelt, so wurde das Werk die Centurien genannt, und zwar die Magdeburger Centurien, weil es zunächst in Magdeburg entstand?) Dies Werk hat natürlich die Geschichte der Kirche vom damaligen pro­ testantischen Standpunkte aus dargestellt: von einem richtigen Anfänge aus, der etwa bis zum Jahre 600 reicht, ist nach der Darstellung dieses Buches die Kirche, namentlich durch das Papsttum, in immer größere Irrtümer ge­ raten; der Papst ist der Antichrist. Das Gegenstück zu diesem Werke hat, auch noch im 16. Jahrhundert, der Katholik Cäsar Baronins geschrieben; sein Werk?) welches nur die ersten zwölf Jahrhunderte umfaßte, hat durch andere Gelehrte noch Fort­ setzungen bis zum Jahre 1585 erhalten. c. Wenn Gelehrte der katholischen Kirche in Frankreich im 17. Jahrh, die Kirchengeschichte auch in etwas freierer Weise dargestellt haben als Baronius, so ist doch erst in der evangelischen Kirche Deutschlands dieselbe zur freien Wissenschaft fortgebildet worden. Der Professor in Helmstädt Calixtus gelangte zu einer unbefangeneren Auffassung von der Entwicke­ lung der Kirche, weil er im Streite der Konfessionen das beiden Gemeinsame nicht übersah. Ein Gesinnungsgenosse der Pietisten, Arnold, zeigte in seiner „Unpartheiischen Kirchen- und Ketzer-Historia" (1699), daß die herr­ schende Kirche, auch die evangelische, die Ketzer meist mit Unrecht geschmäht habe; sein Blick richtete sich sehnsüchtig nach „der Zeit der ersten Liebe". In demselben Sinne, wie Calixtus und Arnold, aber in gewandterer Dar­ stellung und mit größerer historischer Kunst, stellte Mosheim (Professor in Helmstädt, zuletzt Kanzler der Universität Göttingen, f 1755) die Geschichte der Kirche dar. Mit selbständiger Kritik hat Semler (f 1791) die Ent­ stehung und Entwickelung der Kirche dargestellt. Eine Zusammenfassung der damaligen Forschungen bietet das große Werk von Schröckh (45 Bände 1768—1810). Wenn der Rationalismus dem Christentum zu fremd gegenüberstand, um seine Geschichte darstellen zu können, so mußte es als ein Fortschritt er­ scheinen, wenn man die Quellen selber zum Worte kommen ließ; das ist nach weniger bedeutenden Vorgängen in dem Werke von Giesel er geleistet worden (Lehrb. der KG 1824 s, 3 Bände, jeder in mehreren Abteilungen). Vom Standpunkte des am Anfänge des 19. Jahrhunderts neu erwachten Glaubens aus hat Neander (Professor in Berlin, f 1850) die Geschichte der Kirche (bis zur Reformation) ausführlich dargestellt, ein unsterbliches Werk, in gläubigem Sinne geschrieben, aber mild gegen Andersdenkende. Von der Hegelschen Philosophie ausgehend, hat Ferdinand Christian Baur (Professor in Tübingen, f 1860, der Begründer der Tübinger

1) Ecclesiastica historia, 1559—1574. 2) Annales ecclesiastici, 1588—1607.

I.

XVII

Die Entwickelung der Kirchengeschichte als Wissenschaft.

Schule) die Geschichte der Kirche dargestellt. Unabhängig von der Zeit­ philosophie hat Hase (Professor in Jena, f 1890) ein langes Leben der Darstellung der Kirchengeschichte gewidmet (Lehrbuch der KG für Studierende in einem Bande; KG auf der Grundlage akademischer Vorlesungen, von ihm selber im I. 1885 begonnen, nach seinem Tode von feine« Schülern vollendet — drei Bände). Die evangelischen Kirchengeschichtschreiber der Neuzeit sind teils Nach­ folger der letzten großen Forscher (Hagenbach, Kurtz, Möller), teils selbständige Forscher (Reuter, Ritschl, Kawerau, Zahn, Hauck, Harnack); eine durchaus selbständige, neue Bahnen einschlagende Gesamt­ darstellung der KG bietet das im Erscheinen begriffene Werk von K. Müller (Bd. I, bis zum I. 1300, Bd. II, bis zum I. 1560 reichend), welches für den Anfänger wohl zu schwer sein dürste, aber für tiefere Studien unentbehr­ lich ist?) d. Von katholischer Seite find in der neueren Zeit Kirchengeschichten er­ schienen namentlich von Alzog, Kraus und Hergenröther, zuerst noch in etwas freierem Geiste, dann immer mehr geknechtet (und sogar korrigiert) von dem in der Neuzeit herrschend gewordenen Jesuitismus, welcher die Wahrheit beugt unter das Joch des unfehlbaren Papstes; wenn die Tat­ sachen der Geschichte festgestellt werden von der Dogmatik, dann ist eine wirkliche Geschichte der Kirche zu schreiben unmöglich und eigentlich auch nicht nötig.

1L Der Unterricht in der Kirchengeschichte?) A.

Die Notwendigkeit des Unterrichts in der Kirchengeschichte.

a. Als Luther erkannt hatte, wie unwissend die Laien und die Geistlichen zu seiner Zeit waren, da beschloß er, für eine bessere Unterweisung der Jugend im Christentum zu sorgen, indem er ein Buch schrieb, aus welchem sie über den rechten christlichen Glauben mit Erfolg belehrt werden könnte. Dies Buch erschien in seinem Kleinen Katechismus. Auch wir lernen den christlichen Glauben noch heute durch Luthers (oder einen andern) Katechismus kennen, und keine Stufe des Religions­ unterrichts auch in der höheren Schule entbehrt des an den Katechismus sich an­ schließenden Unterrichts im christlichen Glauben. b. Aber daß der Katechismus-Unterricht nicht die einzige Aufgabe des Religions­ unterrichts sei, wie die ältere Zeit meinte, hat schon der Pietismus erkannt, indem er zum Katechismus-Unterricht den Unterricht in der biblischen Geschichte x) Vyl. Theol. Jahresbericht für 1892, S. 302-304. 2) Die folgende Darlegung ist eine neue Bearbeitung des betr. Abschnitts in meinem „Lehrplan für den Religionsunterricht", Rakel 1903, Progr. Nr. 191 (S. 17—22). Heidrich, Handbuch Bd. I.

3. Auflage.

II

I.

XVII

Die Entwickelung der Kirchengeschichte als Wissenschaft.

Schule) die Geschichte der Kirche dargestellt. Unabhängig von der Zeit­ philosophie hat Hase (Professor in Jena, f 1890) ein langes Leben der Darstellung der Kirchengeschichte gewidmet (Lehrbuch der KG für Studierende in einem Bande; KG auf der Grundlage akademischer Vorlesungen, von ihm selber im I. 1885 begonnen, nach seinem Tode von feine« Schülern vollendet — drei Bände). Die evangelischen Kirchengeschichtschreiber der Neuzeit sind teils Nach­ folger der letzten großen Forscher (Hagenbach, Kurtz, Möller), teils selbständige Forscher (Reuter, Ritschl, Kawerau, Zahn, Hauck, Harnack); eine durchaus selbständige, neue Bahnen einschlagende Gesamt­ darstellung der KG bietet das im Erscheinen begriffene Werk von K. Müller (Bd. I, bis zum I. 1300, Bd. II, bis zum I. 1560 reichend), welches für den Anfänger wohl zu schwer sein dürste, aber für tiefere Studien unentbehr­ lich ist?) d. Von katholischer Seite find in der neueren Zeit Kirchengeschichten er­ schienen namentlich von Alzog, Kraus und Hergenröther, zuerst noch in etwas freierem Geiste, dann immer mehr geknechtet (und sogar korrigiert) von dem in der Neuzeit herrschend gewordenen Jesuitismus, welcher die Wahrheit beugt unter das Joch des unfehlbaren Papstes; wenn die Tat­ sachen der Geschichte festgestellt werden von der Dogmatik, dann ist eine wirkliche Geschichte der Kirche zu schreiben unmöglich und eigentlich auch nicht nötig.

1L Der Unterricht in der Kirchengeschichte?) A.

Die Notwendigkeit des Unterrichts in der Kirchengeschichte.

a. Als Luther erkannt hatte, wie unwissend die Laien und die Geistlichen zu seiner Zeit waren, da beschloß er, für eine bessere Unterweisung der Jugend im Christentum zu sorgen, indem er ein Buch schrieb, aus welchem sie über den rechten christlichen Glauben mit Erfolg belehrt werden könnte. Dies Buch erschien in seinem Kleinen Katechismus. Auch wir lernen den christlichen Glauben noch heute durch Luthers (oder einen andern) Katechismus kennen, und keine Stufe des Religions­ unterrichts auch in der höheren Schule entbehrt des an den Katechismus sich an­ schließenden Unterrichts im christlichen Glauben. b. Aber daß der Katechismus-Unterricht nicht die einzige Aufgabe des Religions­ unterrichts sei, wie die ältere Zeit meinte, hat schon der Pietismus erkannt, indem er zum Katechismus-Unterricht den Unterricht in der biblischen Geschichte x) Vyl. Theol. Jahresbericht für 1892, S. 302-304. 2) Die folgende Darlegung ist eine neue Bearbeitung des betr. Abschnitts in meinem „Lehrplan für den Religionsunterricht", Rakel 1903, Progr. Nr. 191 (S. 17—22). Heidrich, Handbuch Bd. I.

3. Auflage.

II

XVIII

n.

Der Unterricht in der Kirchengeschichte.

hinzufügte.') Seitdem gibt es in jeder Schule auf jeder Stufe auch Unterricht in der biblischen Geschichte, und heute betrachtet man diesen Unterricht sogar als die Grund­ lage des Religionsunterrichts. Aus dem Katechismus lernt der Schüler das Wesen des Christentums kennen; die biblische Geschichte läßt ihn die Entstehung des Christentums erkennen. c. Aber noch nach einer anderen Seite hin bedurfte der Katechismus-Unterricht (wie auch der Unterricht in der biblischen Geschichte) einer Ergänzung, und dieselbe ist dem Religionsunterricht im 19. Jahrhundert zu teil geworden: der Schüler soll in der Schule nicht bloß das Wesen und die Entstehung, sondern auch die Ent­ wickelung des Christentums kennen lernen — diese Aufgabe wird gelöst durch den Unterricht in der Kirchengeschichte. Zunächst weist ja schon der Unterricht in der biblischen Geschichte auf eine Fortsetzung hin, die er in der Kirchengeschichte findet. Daß die Apostel hin­ gehen sollten in alle Welt, um alle Menschen zu Jüngern Jesu zu machen — das hat Jesus gefordert, und die Apostelgeschichte erzählt, wie die Apostel dieser Forderung entsprochen haben. Aber die Apostel haben das von Jesus gesteckte Ziel nicht erreicht; andere Männer sind an ihre Stelle getreten, und sie haben die den Aposteln gestellte Aufgabe zu lösen unternommen. Wie das von den Nachfolgern der Apostel getan worden ist, zeigt uns die Kirchengeschichte. Aber auch die Betrachtung des Katechismus führt uns zu dem Verlangen nach einer Kirchengeschichte. Aus dem Katechismus lernt der Schüler den christ­ lichen Glauben kennen; aber es kann und darf ja auch dem Schüler nicht verborgen bleiben, daß derjenige christliche Glaube, der ihm in seinem Katechismus als der rechte Glaube vorgeführt wird, nicht von allen Christen als der rechte Glaube an­ erkannt wird. Für uns ist Luther, dem wir den Katechismus verdanken, der rechte Lehrer des christlichen Glaubens; aber seine Lehre wird ja von anderen Christen verworfen und eine andere Lehre der {einigen entgegengestellt. Woher das kommt, muß dem Schüler klargemacht werden, und das geschieht durch den Unterricht in der Kirchengeschichte.

d. Es ist zunächst für den Schüler interessant zu erfahren, wie die von Jesus seinen Jüngern gestellte Aufgabe von diesen und von ihren Nachfolgern durch die Gründung der Kirche gelöst worden ist, und ebenso interessant, zu erfahren, wie sich die von den Nachfolgern Jesu gegründete Kirche entwickelt hat, und wem wir die eigentümliche Form des Christentums verdanken, die wir den anderen Formen des­ selben vorziehen; eine solche Belehrung entspricht dem im Schüler immer mehr wirksam werdenden Verstände, der zunächst danach verlangt, das Wesen der Sache, also hier des Christentums, zu erkennen (das erfährt er durch den Katechismus), sodann auch die Entstehung des Christentums überhaupt und im besonderen die Entstehung des evangelischen Christentums kennen lernen will; jenes erfährt er durch die biblische Geschichte, dies erfährt er durch die Kirchengeschichte. Schon ctus diesem theoretischen Grunde ist der Unterricht in der Kirchengeschichte erforderlich. Die Entwickelung der Kirche kennen zu lernen, deren Glied er ja ist, ist für den Schüler ebenso interessant, wie die Kenntnis von der Entwickelung des Staates, dem er angehört. e. Aber nicht bloß ein theoretisches Interesse, ein Interesse des Wissens, führt zum Unterricht in der Kirchengeschichte, sondern auch ein praktisches Interesse: der Schüler soll ja dereinst am Leben der Kirche selber teilnehmen, nicht bloß an den

') Erste biblische Geschichte für die Schule von Hübner, 1714.

II.

Der Unterricht in der Kirchengeschichte.

XIX

Segnungen des Christentums, die ihm in der Kirche dargeboten werden, sondern auch an den Aufgaben, die dem Christen in der Kirche gestellt werden. „Das Wissen der Tatsachen und der Jahreszahlen der Kirchengeschichte ist nicht der Haupt­ zweck der Vorführung der Vergangenheit; der Hauptzweck ist vielmehr die Erweckung der Teilnahme für das Leben der Kirche in der Gegenwart."*) f. Um das zu erreichen, muß aber dem Schüler die Kirchengeschichte im Unter­ richt dargeboten werden, also nicht etwa bloß ein Leben Luthers oder die Geschichte der evangelischen Kirche bis zum Westfälischen Frieden, sondern es muß auch die Weiterentwickelung der Kirche bis zur Gegenwart dargestellt werden; wer von der Zeit vor Luther nicht viel hört, der entbehrt ja allerdings die Kenntnis von der Ent­ wickelung der Kirche vor Luther; aber das ist vornehmlich ein Mangel des Wissens; wer aber von der Entwickelung der evangelischen Kirche nach Luther gar nichts weiß, der ist nicht imstande, am Leben der Kirche mit Bewußtsein und Verständnis sich zu beteiligen — und das ist ein praktischer Nachteil. „Schon um das volle Verständnis und die rechte Würdigung der staatlichen Zustände der Gegenwart zu gewinnen, muß das religiöse und kirchliche Leben der jüngsten Vergangenheit, das diese Zustände mit verursacht hat, zur Behandlung kommen. Der Mensch ist aber nicht bloß Staatsbürger, er ist auch ein Glied seiner Kirchen­ gemeinde, und so hat die Kirche ein Recht, zu fordern, daß er, wie zum „„ver­ antwortungsvollen Staatsbewußtsein"", so auch zum verantwortungsvollen Gemeinde­ bewußtsein erzogen wird. Daß unsere oberen Stände im allgemeinen dem kirchlichen Leben so fern stehen, das ist zum Teil wenigstens ganz sicher eine Folge der Geschichts­ losigkeit, in der sie aufgewachsen sind; sie haben deshalb kein Interesse an der Kirche, weil sie von dem gegenwärtigen Leben derselben, wie es sich in der Geschichte unsers Jahrhunderts darstellt, keine Ahnung haben."*2) Nur wer von der inneren und der äußeren Mission etwas weiß, wird sich für diese kirchlichen Werke interessieren und dieselben unterstützen; nur wer vom Gustav-Adolf-Berein und den Bibelgesellschaften etwas weiß, wird diese Vereine fördern.

g. Aber wenn nun durch den Unterricht in der KG Liebe zur evangelischen Kirche erweckt wird, ist dann nicht zu fürchten, daß die Liebe zur eigenen Religion die Liebe zu allen Menschen verdrängt oder wenigstens gefährdet? Das ist ja früher allerdings oft geschehen, daß die Liebe zur eigenen Religion mit dem Hasse gegen andere Religionen verknüpft war; der Lehrer wird heute in diese Gefahr seltener kommen, jedenfalls soll er in diesem Sinne nicht unterrichten; eher besteht die Gefahr, daß er die anderen Religionen gar zu geringschätzig behandelt, und auch das soll nicht geschehen; „wer uns versteht, der wird uns auch verzechn" — das soll auch hier das Ergebnis des Unterrichts sein; Liebe zur eigenen Religion und Achtung auch der anderen Religionen — dazu soll der Unterricht in der Kirchengeschichte den Schüler führen. h. Bei diesem Werte, den der Unterricht in der Kirchengeschichte für alle Christen besitzt, ist es nun durchaus erforderlich, daß kein Schüler die Anstalt verläßt, ohne eine für seine sonstige Bildung und für feine spätere Stellung im Leben aus­ reichende Kenntnis auch der Kirchengeschichte in der Schule gewonnen zu haben, und darum mutz auch dieser Unterricht jedem Schüler dargeboten werden, auch demjenigen, welcher nicht die erste Klasse der Volksschule erreicht, auf den höheren Schulen auch demjenigen, der nicht aus der Untersekunda oder Obertertia, sondern *) Thrändorf in der Zeitschrift für den Religionsunterricht 4, 199. 2) Thrändorf, Jahrbuch für wiss. Pädagogik 26, 159—160.

XX

n.

Der Unterricht in der Kirchengeschichte.

aus Quarta abgeht; die Reifeprüfung machen ja nur etwa 20% der Schüler der höheren Schule; etwa 40% gehen vor der Untersekunda ab; auch in der Volksschule gehen nicht alle Schüler aus der ersten Klasse ab. Auch diese Schüler sollen, wie ich meine, die Schule nicht ohne jede Kenntnis der KG verlassen. i. Daß nun die Kirchengeschichte überhaupt in den Religionsunterricht gehört — das ist die Voraussetzung des Lehrplans vom Jahre 1901 nicht bloß für die oberen Klassen, sondern eine solche Lehraufgabe wird daselbst auch den mittleren Klassen gestellt; allerdings nicht für die unteren Klassen; aber es wird doch wohl keinem Lehrer verwehrt sein, auch in Quarta und in einer mittleren Klasse der Volksschule (im Anschluß an die Lektüre der „Apostelgeschichte") von Luther und der evangelischen Kirche zu sprechen. Auf diese dritte Aufgabe des Religionsunterrichts hatte schon Augustinus hingewiesen/) wenn er sagt: „Die Erzählung nennt man dann vollständig, wenn sie jeden, der solche Unterweisung empfängt, von den Worten der Schrift an „„Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde"" bis zu den gegenwärtigen Zeiten der Kirche führt." Im Mittelalter lernte das Volk zwar die Heiligen der Kirche kennen, aber von einem Unterricht in der eigentlichen Kirchengeschichte hören wir nichts. Auf diese dritte Aufgabe des Religionsunterrichts, aus welche schon Mathesius in seinen Predigten über Luthers Leben hingewiesen hat,2) von welcher aber die Schule des 16. Jahrhunderts kaum etwas gewußt hat,») war zwar schon im 18. Jahrhundert hingewiesen worden/) aber besonders nachdrücklich hat erst Palmer (Katechetik, S. 154) darauf hingewiesen, daß es im Interesse des Schülers liege, „die kirchliche Gegenwart, die protestantische Form und den protestantischen Geist der kirchlichen Gemeinschaft genetisch zu begreifen", und er hat einen Lehrplan aufgestellt, der etwa mit demjenigen übereinstimmt, den ich für die mittleren Klassen ausgestellt habe (ohne daß ich an den von Palmer gedacht habe)/) und Zezschwitz (Katechetik II, 2, 1, § I) hat ebenfalls auf diejenigen Stoffe aus der Kirchengeschichte hingewiesen, welche dem Schüler nicht vorenthalten werden dürfen. Und so sagt denn Zange mit Recht (Evang. Religions­ unterricht, 1897, S. 80): „Die Kirchengeschichte gehört notwendig in den Religions­ unterricht, von der Dorfschule bis zum Gymnasium." k. Diese Forderung, daß die Kirchengeschichte zu den unentbehrlichen Stoffen des Religionsunterrichts gezählt werde, ist wohl heute allgemein anerkannt. Zwar Sachsse in seiner Katechetik sagt (S. 333): „Die Geschichte der Kirche gehört nicht in den Religionsunterricht, denn sie ist keine grundlegende göttliche Offenbarung, sondern die menschliche Entwickelung derselben"; aber ich glaube nicht, daß er mit dieser Ablehnung dieses Lehrstoffes Anklang gefunden hat;») ich halte auch die Be­ gründung seiner Behauptung nicht für richtig; eine „grundlegende göttliche

J) De rudibus catechizandis. *) „Wir Christen sollen und müssen auch wissen, wo, wann und durch wen uns Gott die reine Lehre des Evangelii offenbaret und bezeuget hat." Predigt 8. 8) Nur in der Kirchenordnung von Lauingen (in Baiern) ist für das 16. Jahrh, ein Unterricht in der Kirchengeschichte bezeugt; vgl. Theol. Jahresbericht Bd. 22, S. 637. 4) Vgl. Schumann und Sperber, Geschichte der Methodik des Religions­ unterrichts, 1890, § 7, 6. — Im Friedrich-Werderschen Gymnasium zu Berlin wurde um das Jahr 1700 Kirchengeschichte gelehrt. Vgl. Schmid, pädag. Encykl? s. v. „Gelehrtenschulwesen", Bd. 2, 856—857. 6) Vgl. meinen Lehrplan von 1903, S. 54—56. 6) Sachsse bezeichnet aber selber (S. 384) die Reformationsgeschichte als eine Lehraufgabe des Religionsunterrichts.

n.

Der Unterricht in der Kirchengeschichte.

XXI

Offenbarung" ist auch in der Apostelgeschichte und in den Psalmen nicht enthalten, und trotzdem stehen beide Bücher mit Recht in der Bibel.

Wenn aber Zange (Leitfaden 3, S. 49, Anm. 1) für Obertertia sagt: „Für die Erzählung der äußeren Tatsachen des Lebens Luthers ist in der Religions­ stunde keine Zeit; sie sind im Geschichts- und im deutschen Unterricht von Sexta an bereits angeeignet; sie werden also nur wiederholt. Dazu benutzen die Schüler ein Leben Luthers, das sie in Händen haben" — so stimme ich auch damit nicht überein. Auf den anderen Unterricht sich zu verlassen, erscheint mir stets als bedenklich; viel­ leicht erteilt denselben ein katholischer Lehrer; außerdem ist gerade Luthers Person auch für die Religion, nicht bloß für die Religionsgeschichte, so wichtig, daß ich auf keiner Stufe des Religionsunterrichts von der Darstellung des Lebens Luthers absehe. Gerade für Luthers Leben gilt in besonderem Grade, was Schrader (Pädagogik § 100) von der Kirchengeschichte überhaupt sagt: „In der Reformations­ geschichte setzt sich die Geschichte der Kirche in die lebendige Darstellung des fort­ wirkenden Heils um; aus der äußeren Geschichte wird eine innere, welche der Schüler an sich miterlebt, und auf diese Weise wird er nicht nur über zeitliche Tat­ sachen unterrichtet, sondern innerlich angeregt und umgebildet, so daß die erweckende Wirkung des Religionsunterrichts auch in der Kirchengeschichte zur Geltung kommt." Diese Wirkung wird aber der Unterricht gewiß sicherer haben, wenn die Reformations­ geschichte nicht vorausgesetzt, sondern dargeboten wird?) 1. Diese Forderung, daß auch der Unterricht in der Kirchengeschichte jedem Schüler dargeboten werde, auch demjenigen, welcher nicht die erste Klasse der mehrklassigen Volksschule oder die Prima, ja nicht einmal die Untersekunda oder Obertertia der höheren Schule durchmacht, geht nun zunächst für die höheren Schulen über die Forderung der Lehrpläne von 1892 und 1901 hinaus?) „Nach den Lehrplänen für die höheren Schulen hat derjenige evangelische Schüler, welcher nach Absolvierung der Untersekunda eine höhere Schule verläßt, viel weniger von der Geschichte unserer Kirche gehört, als derjenige, welcher die Volksschule durch­ gemacht hat; auch weniger, als sein katholischer Mitschüler, dem in Obertertia „hervorragende kirchengeschichtliche Charakterbilder" vorgeführt werden. Er hat in der Obertertia die Resormationsgeschichte erzählen gehört — das ist alles. Für die Volks­ schule sind außer den wichtigsten Partieen aus der älteren Kirchengeschichte, von denen auf den höheren Schulen erst in Unterprima gesprochen wird, auch nach der Re­ formation noch die wichtigeren Abschnitte der Kirchengeschichte zu besprechen, von denen wiederum alle Schüler höherer Schulen erst in Unterprima sprechen hören. Da es aber nur wenige sind, die die Schule ganz absolvieren (20%), so erfährt der größte Teil dieser Schüler von der Kirchengeschichte wenig oder gar nichts." Im In­ teresse dieser Schüler halte ich es für erwünscht, daß ein Unterricht in der Kirchen­ geschichte auch schon auf der unteren, namentlich aber auf der mittleren Stufe um­ fassender, als heute, erteilt werde.

Aber auch in der mehrklassigen Volksschule muß nach meiner Meinung dafür gesorgt werden, daß auch derjenige Schüler, welcher die erste Klasse der Schule nicht erreicht, eine für ihn ausreichende Kenntnis der Kirchengeschichte ins Leben mit hinaus-

*) Als ein gutes Hilfsmittel zur Erreichung dieses Ziels ist es zu betrachten, wenn das Reformationsfest auch in der Schule durch eine Andacht gefeiert wird; schöne Vorschläge für eine solche Feier findet der Lehrer in Zanges Leitfaden (4, 91—95). 2) Das Folgende (mit dem ich übereinstimme) nach: Lüngen, Progr. von Köln 1893, Nr. 494, S. 13-14.

XXII

n.

Der Unterricht in der Kirchengeschichte.

nimmt. Dafür ist z. B. in dem unlängst erschienenen „Grundlehrplan für die Ber­ liner Gemeindeschulen" nicht gesorgt. Nur wer die erste Klasse dieser Schulen durch­

macht, hört etwas von der Kirchengeschichte, und zwar auch nur im letzten Viertel­ jahr der ersten Klasse. Daß eine solche Belehrung nicht ausreicht, ist unzweifelhaft; auch hier ist für den katholischen Schüler viel besser gesorgt als für den evan­ gelischen Schüler. Es wird ja nun dem Lehrer, sowohl in der Volksschule wie auch in der höheren Schule, nicht verboten sein, mehr zu leisten, als der Lehrplan fordert; aber es ist doch zu wünschen, daß die Lehrpläne für den Unterricht in der Kirchengeschichte einer Revision unterzogen werden, auch von dem Standpunkte aus, daß der evangelische Schüler hinsichtlich dieses Unterrichts nicht hinter seinem katholischen Mitschüler zurückstehen darf, wie das bisher der Fall ist*1)

B.

Der Gang des Unterrichts in der Kirchengeschichte.

Die kulturhistorischen Stufen; die konzentrischen Kreise. a. Der preußische Lehrplan für den Religionsunterricht in den höheren Schulen beruht auf der Annahme, daß es nicht wünschenswert sei, daß jeder Gegenstand in den neun Jahren nur einmal durchgenommen wird, sondern die höhere Schule zer­ fällt in drei Stufen, und auf jeder dieser drei Stufen wird ein gewisser Abschluß des Unterrichts erreicht, so daß also auch derjenige Schüler, welcher die Schule nicht ganz durchmacht, für seine Bildung einen gewissen Abschluß erreicht. Wenn nun, wie ich wünsche, auch der Unterricht in der Kirchengerichte in den höheren Schulen auf allen drei Stufen dargeboten wird, so gelten die im folgenden aufgestellten Forderungen für die untere und für die mittlere Stufe auch für die Volksschule, wenigstens für die mehr als einklassige Volksschule; die Behandlung der Kirchengeschichte auf der obersten Stufe gilt nur für die höheren Schulen. Welches ist nun die Aufgabe des Unterrichts in der Kirchengeschichte für die ein­ zelnen Stufen? b. Auf der untersten Stufe wird sich der Unterricht in der Kirchenge­ schichte darauf beschränken, im Anschluß an die Apostelgeschichte (nach ganz kurzer Hinweisung auf die Ausbreitung des Christentums im Altertum und im Mittelalter) eine Geschichte der Begründung der evangelischen Kirche, des Kampfes um den Glauben und auch (wenn auch nur in kurzer Darstellung) der Einigung der evangelischen Kirchen zu geben, woran sich eine Belehrung über die wichtigsten Einrichtungen und

Aufgaben der Kirche anschließen mag; auch dem Quartaner kann man klar machen, was ein Missionar und eine Diakonissin ist, was der Gustav-Adolf-Berein und die Bibelgesellschaften erstreben. Wenn er einen solchen Unterricht empfangen hat, dann ist auch der Quartaner und der Schüler der mittleren Klassen der Volksschule befähigt, am Leben der evangelischen Kirche teilzunehmen.*) *) Im Notfall müßte bei Schülern, welche ohne jede Kenntnis der KG in den­ selben eintreten, der Konfirmanden-Unterricht diese Lücke noch ausfüllen; aber es ist doch besser, daß die Schule diese Aufgabe erfüllt. a) Der Gang des Unterrichts würde etwa folgender sein. I. Die Geschichte der evangelischen Kirche. 1. Die Kirche vor Luther. a. Der Ausgang der Apostel, b. Das Christentum im römischen Reiche, c. Das Christentum in Deutschland, d. „Sie blieben nicht in der Apostel Lehre." e. Johannes Huß.

n.

Der Unterricht in der Kirchengeschichte.

XXHI

c. Auf der mittleren Stufe der höheren Schulen (der oberen der Volks­ schule) wird sich der Unterricht in der Kirchengeschichte von Luther aus nach beiden Seiten hin etwas erweitern; einerseits wird hier unter kurzem Hinblick auf die Aus­ breitung des Christentums im römischen Reiche (die sich an die Darbietung einer An­ zahl von Märtyrer-Geschichten anschließen kann), eine genauere Darstellung der Mission unter den Deutschen zu geben sein, so daß der Schüler erfährt, wie seine Vorfahren Christen geworden sind. Inwiefern aber ihr Christentum nicht entsprochen habe der Lehre der Apostel, wird in den Hauptpunkten darzustellen sein?) Darauf wird die Reformation der Kirche dargestellt, wobei nun hier auch auf die reformierte und die anglikanische Kirche kurz hinzuweisen ist. Der Kampf um den Glauben mit der katho­ lischen Kirche ist hier zu besprechen, und auch auf die Entwickelung der katholischen Kirche seit der Reformation ist hinzuweisen. Hier mag nun auch (wo möglich) vom Pietismus gesprochen werden, und im Anschluß daran über die Herrnhuter und den Methodismus. Aber vor allem ist die Einigung der evangelischen Kirche (1539—1903) genauer zu besprechen, und es ist auf die Aufgaben der Kirche hinzuweisen, wie auch Glaube und Gottesdienst darzustellen. Auf diese Aufgaben der evangelischen Kirche muß auch schon der Unterricht in den mittleren Klassen den Schüler genauer Hin­ weisen, so daß wenigstens kein Untersekundaner die Schule verläßt, ohne dieselben kennen gelernt zu haben. Diese Darlegungen können auch neben dem anderen Unterricht hergehen, ohne gerade mit dem Unterricht in der Kirchengeschichte verbunden zu sein. Es handelt sich bei diesem Unterricht um folgende Punkte: 1. Erhaltung der evangelischen Kirche (Gustav-Adolf-Berein, Evangelischer Bund). 2. Gottesdienst und Gesangbuch; Gotteshaus und Kirchhof; Kirchenjahr. 3. Ver­ fassung der Kirche. 4. Liebestätigkeit der christlichen Kirche. 5. Ausbreitung der evangelischen Kirche (Mission); Übersicht über die Religionen und Kirchen?) 2. Dr. Martin Luther, der Begründer der evangelischen Kirche. 1483—1648. 3. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart. a. Die Erhaltung der evangelischen Kirche; der Gustav-Adolf-Berein. d. Die Einigung der evangelischen Kirche: 1539, 1613, 1817, 1903, 1846. c. Die Verfassung der evangelischen Kirche, d. Die Liebes­ tätigkeit der evangelischen Kirche, e. Die Ausbreitung der evange­ lischen Kirche, f. Religionen und Kirchen der Gegenwart. II. Unser Glaube. 4. Bibel, Katechismus und Gesangbuch. 5. Was wir von Luther über des Christen Glauben und Leben gelernt haben. III. Gottesdienst und Kirchenjahr. 6. Der evangelische Gottesdienst. 7. Das christliche Kirchenjahr. x) Der Lehrer vergleiche, was Zange (Evang. Rel.-Unterricht, S. 215, 216 und 265) über diese Lehraufgaben sagt: „Was von der mittelalterlichen Kirche heute noch einem evangelischen Christen zu wissen nottut, das findet unwillkürlich und ungesucht im Bilde Luthers seinen Platz. Eine selbständige Schilderung der Verirrungen der mittelalterlichen Kirche dürfte für dieses Alter zu abstrakt sein; wenn der Schüler mit Luther die Hauptver­ irrungen und Hauptschäden der Kirche durchlebt, so ist das wirksamer, als eine Her­ zählung dieser Schäden und Irrtümer. Ein Überblick über die kirchlichen Mißbräuche wird in Oberprima an der Hand der letzten Artikel (22—27) der Augustana gegeben." Ich glaube nicht, daß durch das für die Mittelklassen empfohlene Verfahren dem Lehrer seine Aufgabe erleichtert wird. 2) Vgl. meinen Lehrplan für HIB unfc A in dem Programm von Rakel 1903, Nr. 191. Auf S. 56 sind bei Nr. 14 hinzuzufügen: Pietismus, Brüdergemeinde, Methodismus — Einigung der deutschen evangelischen Landeskirchen 1903.

XXIV

II.

Der Unterricht in der Kirchengeschichte.

Bis hierher soll nach den neueren Bestimmungen auch die Volksschule, wenigstens die mehr als einklassige, ihre Zöglinge führen; zur Bibel und zum Katechismus kann und muß auch in der Volksschule die Kirchengeschichte hinzutreten, wie ja auch die Weltgeschichte, wenn auch nur im engeren Sinne, der Volksschule nicht fern bleibt; der Bürger des Landes muß die Geschichte des Vaterlandes, das Glied der Kirche die Geschichte der Kirche hinreichend kennen, um Vaterland und Kirche lieben und an ihrem Leben sich mit Verständnis beteiligen zu können. d.1) Der Unterricht auf der oberen Stufe der höheren Schulen (in Unter­ prima) wird nun bei seiner längeren Dauer (ein ganzes Jahr) imstande sein, das Wissen der Schüler von der Entwickelung seiner Kirche so zu erweitern, daß es hinter seinem sonstigen geschichtlichen Wissen nicht zurücksteht. So fordert denn auch der neue Lehrplan, daß dem Schüler die für seine kirchlich-religiöse Bildung bedeutsamen Stoffe aus der Geschichte der alten, der katholischen und der evangelischen Kirche vor­ geführt werden. Wenn nun in der Weltgeschichte die höheren Schulen das Altertum auch noch nach dem neuen Lehrplan etwas ausführlicher behandeln, so tritt hier die alte Kirche für den Schüler nicht so stark hervor (vgl. meine Vorbemerkung zum ersten Abschnitt des Buches). Aber dafür tritt, eher noch mehr als in der Weltgeschichte, das Mittelalter vor seine Augen; die Kirche des Mittelalters ist für den evange­ lischen Schüler die alte Kirche; daher lernt er nicht bloß ihre Begründung, sondern auch ihre Verfassung, ihren Glauben, ihr Beten und ihr Leben genauer kennen; alle diese Dinge sind ja noch heute lebendig, und er muß sie kennen, um sie weder zu verachten noch zu hoch zu schätzen. Auf das Mittelalter folgt die Gründung der evangelischen Kirche und ihr Kampf ums Dasein, wobei sich des Schülers Blick nun nicht mehr bloß auf Deutschland richtet, sondern nun auch genauer, als früher, auf die Schweiz und die anderen Länder von Europa, wie ja auch in der Weltgeschichte in der Neuzeit die anderen Länder in den Gesichtskreis des Schülers einrücken. Auch die Entwickelung der Kirche, sowohl der evangelischen als auch der katholischen, in der neueren Zeit muß dem Schüler genauer vorgeführt werden. Aber wenn der Schüler schon bei der katholischen Kirche ihr inneres Leben kennen lernen muß, so ist das bei der evangelischen Kirche noch viel nötiger. In dies innere Leben der Kirche, ihren Glauben und ihre Liebestätigkeit, ihren Gottesdienst und ihre Verfassung, wird also der Schüler ebenfalls eingeführt, um ihm zu zeigen, auf welche Aufgaben das

Tun seiner Kirche (und später sein eigenes) vornehmlich gerichtet ist.

Wenn nun der neue Lehrplan mit Recht fordert, daß sich der Unterricht in der Kirchengeschichte auf die für die religiös-kirchliche Bildung der evangelischen Jugend bedeutsamen Stoffe beschränke, so glaube ich sagen zu dürfens) daß eben dieses Ver­ langen, die Theologie auch diesem Unterrichte fernzuhalten und dem Schüler nur das zu bieten, was für die Religion von Bedeutung ist, für die ganze Gestaltung meines Buches bestimmend gewesen ist. Wenn manche Ausführungen (namentlich auch der neuen Ausgabe) beigegeben sind, welche nur für den Lehrer bestimmt sind, so sind dieselben doch nur dazu beigegeben, um das Dargestellte zu veranschaulichen und das Wissen des Lehrers zu vertiefen, aber nicht um den Stoff zu erweitern; eine Erweiterung des Stoffes ist auch in der neuen Auflage nicht erfolgt trotz mancher dahin gehender Wünsche einiger Beurteiler meines Buches.

*) Vgl. meinen Lehrplan für Unterprima in dem Programm von Rakel 1903, Nr. 191. 2) Das Vorwort der ersten Auflage (auch hier wieder abgedruckt) gibt davon Zeugnis.

DE.

Der Unterricht in der Kirchengeschichte.

XXV

Bon diesem Standpunkte aus ist zunächst die Geschichte der alten Kirche be­ handelt; es ist iir derselben alles übergangen, was für die Gegenwart gar keine Be­ deutung mehr hat, z. B. die Systeme der Gnostiker. Die Kirche des Mittelalters und die katholische Kirche der Neuzeit lernt der Schüler nicht bloß in ihrer Entstehung, sondern auch in ihrer eigentümlichen Frömmigkeit und Sittlichkeit kennen, da er ohne diese Kenntnis die Notwendigkeit der Reformation und das Wesen der evangelischen Frömmigkeit und Sittlichkeit nicht verstehen kann. Auch hier ist aber nichts mitge­ teilt, was für die Religion keine Bedeutung hat. Am schwierigsten war es, bei der Darstellung der evangelischen Kirche und der Kirche der Neuzeit überhaupt sich auf das Notwendige und Wichtige zu beschränken; Männer wie Semler, Neander und viele andere, die jeder Theologe kennen muß, auch bedeutsame Ereignisse der Neuzeit, z. B. die Streitigkeiten in Preußen mit der katholischen Kirche vor dem Jahre 1840, kann trotzdem die Schule nicht behandeln; hier gilt es erst recht, nicht alles mögliche Interessante dem Schüler darzubieten, sondern sich auf das zu beschränken, was „für die kirchlich-religiöse Bildung der evangelischen Jugend von Bedeutung ist". Von diesem Standpunkte aus ist mein Buch geschrieben und der Unterricht in der Kirchengeschichte (wie der Religionsunterricht überhaupt) zu erteilen. Welchen Gang nun der Unterricht in der Kirchengeschichte in Unterprima nehmen kann, ersieht der Lehrer aus der Darstellung dieses Buches und aus der Dar­ stellung in meinem Hilfs buch;') ich erlaube mir auch auf die den einzelnen Ab­ schnitten vorangeschickten „Vorbemerkungen für den Lehrer" in diesem Buche hinzuweisen. Der Inhaltsangabe dieses Buches ist auch die Zeit beigefügt, die für den betreffenden Abschnitt etwa erforderlich ist, damit der Lehrer sich leichter die Zeit ein­ teilen kann und nicht aus Mangel an Zeit Wichtiges übergehen muß. Es ist aber nach meiner Meinung nicht wünschenswert, den Unterricht in der Kirchengeschichte auf mehrere Jahre zu verteilen, weil dann die Gefahr droht, daß der Zusammenhang verloren geht (namentlich wenn der Unterricht in den verschiedenen Klassen nicht in einer Hand liegt), und daß die Theologie in den Unterricht ein­ dringt; dann glaubt der Lehrer leicht, für manche Dinge Zeit zu haben, die nicht in die Schule gehören; auch ist es für den Lehrer und für den Schüler leichter, wenn sie in jedem Schuljahr mit einer Lehraufgabe zu tun haben, als wenn — an sich sehr schöne — Verbindungen zwischen den verschiedenen Lehrstoffen hergestellt werden. Endlich aber ist es auch deshalb wünschenswert, daß dieser Unterricht nicht erst in Oberprima seinen Abschluß erreicht, damit möglichst viele Schüler (auch die NichtAbiturienten) die Geschichte der Kirche vollständig kennen gelernt haben.

e. Wenn ich nun der Meinung bin, daß die mehrklassige Volksschule einen zweifachen, die höhere Schule einen dreifachen Gang durch die Lehraufgabe des Religionsunterrichts einschlagen soll, so widerspricht diese Forderung allerdings der Herbartschen Pädagogik, welche in der Volksschule wie auch in der höheren Schule nur einen einmaligen Gang durch den Unterrichtsstoff zuläßt, also in Sexta mit dem Alten Testament ansängt und in Prima, wie in der ersten Klasse der Volksschule, mit der Darstellung der Geschichte und des Glaubens der evangelischen Kirche endigt. Zu dieser Abweichung von dem Herbartschen Lehrplan veranlassen mich, abge­ sehen von dem äußeren Zwange des offiziellen Lehrplans, folgende Erwägungen. a. Es liegt im Interesse sowohl der Kirche als auch des Schülers, daß kein Schüler, auch derjenige, welcher die erste Klasse nicht erreicht, die Schule verläßt, ohne *) Der Abschnitt des Hilfsbuchs über die Kirchengeschichte ist auch als Sonderdruck erschienen unter dem Titel: Abriß der Kirchengeschichte. (Mk. 1,40.)

XXVI

n.

Der Unterricht in der Kirchengeschichte.

einen seiner sonstigen Bildung entsprechenden Unterricht auch in der Kirchengeschichte erhalten zu haben, da er sonst nicht mit Verständnis und Interesse am kirchlichen Leben teilnehmen kann.

ß. Der Unterschied zwischen dem neunjährigen Sextaner und dem achtzehn­ jährigen Primaner ist viel zu groß, als daß es möglich wäre, diejenigen Unterrichts­ stoffe, welche der Unterstufe, ja auch der Mittelstufe dargeboten werden, Altes und Neues Testament, den Schülern der unteren und der mittleren Klaffen in einer diesen Stoffen gerecht werdenden Weise so darzubieten, daß diese Stoffe wirklich recht ge­ würdigt werden. Die Propheten sind kein Lehrstoff für die Quinta, die Reden Jesu werden auch in den Mittelklassen noch nicht genügend verstanden. Ein solcher Lehr­ gang paßt für Schüler, bei denen die Altersdifferenz nicht mehr so sehr ins Gewicht fällt, für Seminaristen und Studenten.

y. Wenn den oberen Klassen die Kirchengerichte in so umfassender Weise dar­ geboten wird, wie das bei diesem Lehrplan geschehen kann und soll, also Luther der Untersekunda ein ganzes Jahr lang, so ist nach meiner Meinung auch der Unter­ sekundaner für eine derartige Betrachtung Luthers noch nicht reif genug.

die Kirche zu reformieren.1) So sind denn immer aufs neue falsche Friedriche in Deutschland ausgetreten^ und immer wieder knüpften sich die Hoffnungen des deutschen Volkes an einen Kaiser oder auch an einen anderen Fürsten, der als der wiedererstandene Kaiser Friedrichdie auf diesen gesetzten Hoffnungen erfüllen werde. Diese Hoffnung des deutschen Volkes ist erfüllt worden einerseits in der Refor­ mation, durch welche die Kirche reformiert worden ist, und andrerseits durch die Er­ neuerung des deutschen Kaisertums im Jahre 1871; aber das von der Kaisersage ver­ heißene vollkommene Gottesreich ist allerdings noch nicht erschienen. c. Die Lehninsche Weissagung.

Die im Mittelalter begehrte Reformation der Kirche war gekommen, aber nicht alle Christen waren damit einverstanden; da war es natürlich, daß man hoffte, daß> die evangelische Kirche wieder zugrunde gehen werde. Eine solche Hoffnung ist in ber Lehninschen Weissagung ausgesprochen. Im Kloster Lehnin in der Mark Brandenburg soll nämlich am Anfang des 14. Jahrhunderts ein Mönch, Namens Hermanns) gelebt haben, welcher der Klosterbibliothek eine Handschrift überließ, in welcher nach kurzem Hinblick auf die Zeit vor 1415 das Schicksal der Hohenzollern geweissagt war. Diese Weissagung ist erst in den letzten Jahren des Großen Kurfürsten auf» getaucht, im Jahre 1722 ist sie zuerst gedruckt worden. Die ältere Zeit hat vielfach ihre Echtheit anerkannt; Friedrich der Große wurde sehr erschüttert, als er in ihr einen. Vers las, den er auf sich beziehen zu müssen glaubte:

Qui sequitur, pravos imitatur pessimus avos. Der Nachfolger ahmt als der schlechteste die schlechten Sitten [be§ Vorgängers) nach. Heute 2) nimmt man an, daß der Verfasser dieser Weissagung, der etwa bis zum Jahre 1680 in der Geschichte der Hohenzollern ganz gut Bescheid weiß, über die spätere Zeit aber offenbar nicht, ein Zeitgenosse des Großen Kurfürsten gewesen sei, jedenfalls ein eifriger Katholik und ein Feind der Hohenzollern. Über die Person dieses Mannes sind verschiedene Vermutungen ausgesprochen worden, die Gelehrten sind aber bis jetzt nicht zu einem allgemein anerkannten Resultat gekommen.^) Der Hauptinhalt der Weissagung ist die Hinweisung darauf, daß die Hohenzollern^ welche sich von der katholischen Kirche abgewandt haben, untergehen und ganz Deutsch­ land unter einem katholischen Kaiser wieder katholisch wird. Die Hohenzollern sind nicht, wie es in der Weissagung heißt (B. 49), mit Friedrich Wilhelm III., dem elften protestantischen Hohenzollern, ausgestorben; dagegen hat in der Zeit Friedrich Wilhelms III., wo das protestantische Geschlecht zugrunde gehen und ein katholischer Herrscher wieder ganz Deutschland beherrschen sollte, der katholische Kaiser von Deutschland seine Würde niedergelegt (1806), so daß nach einiger Zeit (1871) ein protestantisches Kaisertum gegründet werden konnte, und zwar durch einen Hohenzoller; auch sind in derselben Zeit (1803) die katholischen geistlichen Fürsten ihres weltlichen Besitzes beraubt und derselbe zum Teil protestantischen Fürsten gegeben

0 An die Stelle Friedrichs II. ist später der dem Volke bekanntere Friedrich I.r Barbarossa, getreten. 2) Einen Abt Hermann hat Lehnin gehabt im 13. Jahrh. (1257—1272) und im 14. Jahrh. (1335-1342). 8) Seit der im Jahre 1746 erschienenen Schrift des Pastors Weiß in Lehnin. *) Vgl. Theol. Encykl? 11, 351—353.

V.

99.

Die Hoffnung der Kirche.

701

Worden. Nur eins ist merkwürdiger Weise geschehen, was die Weissagung verkündet: die Abtei-Kirche des Klosters Lehnin, die Gruftkirche der Anhaltiner (der „Ottonen" Unserer Weissagung) ist wieder hergestellt worden, und zwar auf Befehl des protestan­ tischen Kaisers Wilhelms I., gegeben am 18. Januar 1871 zu Versailles, am Tage der Kaiserkrönung. Aber selbst wenn das Kloster wieder einmal an Mönche gegeben werden sollte, so wird nach unserer Meinung die evangelische Kirche weder in Deutschland, noch in der Welt zum katholischen Glauben zurückkehren. d. Das Ende des Papsttums: die Weissagung des Malachias.

Wenn aber die protestantische Kirche — wenigstens in Preußen — zugrunde ge­ gangen und die katholische Kirche wieder hergestellt ist, dann soll doch die Herrschaft des Papstes nicht mehr allzu lange dauern, sondern in absehbarer Zeit ein Ende nehmen; es gibt nämlich über die Päpste eine alte Weissagung, nach welcher auf den Papst Pius X. nur noch neun Päpste folgen sollen, als letzter Petrus n.,1) nach dessen Tode das Reich Gottes kommt. Da nun bisher jeder Papst durchschnittlich nur etwas über 7 Jahre regiert hat,2)3 so dürfte das Ende des Papsttums nach dieser Weissagung in etwa 70 Jahren eintreten?) Es ist kaum anzunehmen, daß die Weissagung recht be­ halten wird. Diese Weissagung, die im Jahre 1595 durch den Benediktiner Wion in seiner Schrift Lignum vitae zuerst bekannt gemacht worden ist, und zwar als das Werk eines berühmten Bischofs von Irland, Malachias, der im Jahre 1148 gestorben ist,4) ist schon im Jahre 1686 von dem Jesuiten Menestrier als eine Fälschung erwiesen worden.

Diese Weissagung beginnt mit den Päpsten des 12. Jahrhunderts, und sie ver­ kündet 111 Päpste als noch zukünftig; jeder wird mit einem kurzen Stichwort bezeichnet. Während nun die Päpste bis zum Ende des 16. Jahrhunderts treffend bezeichnet sind, hört dies nach Clemens VIII. (1592—1605) plötzlich auf; unter diesem Papste ist aber diese Weissagung im Druck erschienen (1595). Für die späteren Päpste trifft zwar die Bezeichnung wohl auch einmal zu (so für Pius VI. als Pereginus apostolicus sapostolischer Fremdling oder Pilgerj: er ist zweimal über die Alpen gezogen, im Jahre 1782, um Kaiser Joseph II. von seinen Reformen abzubringen — was ihm aber nicht gelang, im Jahre 1798 als Gefangener der Franzosen), aber doch nur ausnahmsweise. Pius IX. war bezeichnet als: Crux de cruce, Leo XIII. als: Lumen de coelo, Pius X. als: Ignis ardens. Die nun noch zu erwartenden neun Päpste sind bezeichnet durch die Worte: 1. Religio depopulata. 2. Fides intrepida. 3. Pastor angelicus. 4. Pastor et nauta?) 5. Flos florum. 6. De medietate lunae. 7. De labore solis. 8. Gloria olivae. 9. Petrus romanus.

Die katholische Kirche wird wohl noch mehr Päpste erhalten, als diese Weis­ sagung verkündet.

x) Mit demselben Namen wie der erste Papst — ebenso wie der erste und der letzte heidnische und christliche römische Kaiser gleichnamig gewesen sind: Augustus und Constantinus. 2) Vom Jahre 42—1903 hat es 257 Päpste gegeben; danach kommen auf einen Papst 7,24 Jahre. 3) Die letzten zehn Päpste haben allerdings 163 Jahre regiert (1740—1903). 4) Dem Malachias wohl auch deshalb zugeschrieben, weil diesen Namen auch der letzte Prophet des Alten Test, trägt. ö) Eine neuere Weissagung hatte verkündigt, der Papst werde im 1.1900 seinen Sitz in Amerika (in Baltimore) aufschlagen.

V.

702 E.

99.

Die Hoffnung der Kirche.

Die Hoffnung der evangelischen Kirche.

a. Als das Jahr 1000 vorüber und weder der Antichrist noch das Ende der Welt, die man erwarten zu müssen glaubte, erschienen war, lebte doch die alte Hoff­ nung des Mittelalters, wie (in der Kaisersage) für das Reich, so auch für die Kirche weiter, und was Luther von der Zukunft der Kirche erwartete, das hat er aus dem Mittelalter übernommen, nicht, wie seinen sonstigen Glauben, aus der h. Schrift, am wenigsten aus der Offenbarung Johannis. Diese Schrift stellte er nämlich nicht so hoch, wie die anderen Schriften des Neuen Testaments, und aus ihr ein Bild von der Zukunft der Kirche zu gewinnen, das lehnte er ab. Nach seiner Meinung, die sich an die Hoffnungen des Mittelalters anschloß, war das tausendjährige Reich bereits vorüber (gegen die Off. Joh., welche dasselbe erst nach dem — allerdings in der nächsten Zeit zu erwartenden — Untergange des Judentums und des Heidentums kommen läßt), der Antichrist war bereits vorhanden int Türken und im Papstes) in diesem Sinne betete er:

„Erhalt' uns, Herr, bei deinem Wort, Und steur' des Papsts und Türken Mord, Die Jesum Christum, deinen Sohn, Wollen stürzen von seinem Thron." Das Ende des Papsttums stand aber nach Luthers Meinung nahe bevor; bald nach seinem Tode — so meinte er — werde das Papsttum zugrunde gehen:

Pestis eram vivus, moriens ero mors tua, Papa! Eine Pest war ich für dich, o Papst, so lange ich lebte; wenn ich sterbe, werde ich dein Tod sein — in diesem lateinischen Verse hat er diese Hoffnung ausgesprochen. Bald nach dem Untergange des Papsttums sollte dann das vollkommene Gottesreich kommen; daß die Katholiken und die Türken und die Heiden sich vorher nach bekehren würden, hat er nicht erwartet; er betet: „Erhalt' uns, Herr, bei deinem Wort," aber nicht: „Bekehre, Herr, den Papst und den Türken und die Heiden," und in der Erklärung der zweiten Bitte sagt er: „Wir bitten in diesem Gebet, daß es sdas Reich Gottes^ auch zu uns komme;" von den Katholiken und Türken und Heiden nahm er an, sie hätten Gelegenheit genug gehabt, den rechten Christenglauben kennen zu lernen; Gott sei nicht schuld daran, daß sie ihn nicht angenommen haben; etwa um das Jahr 1560 sei, so meinte er, das Ende der Welt zu erwarten. Es ist anders gekommen, als Luther gedacht hat: in dieser Zeit (1555) ist durch den Augsburger Religionsfrieden die von ihm gegründete Kirche als zu Recht bestehend anerkannt worden, und das Ende der Welt ist noch heute nicht gekommen. b. Luthers Hoffnung, daß das Ende der Welt nahe sei, trat aber nach seinem Tode, im Zeitalter der nach Luther zur Herrschaft gekommenen Orthodoxie, zurück gegenüber der Freude über die Erneuerung der Kirche, die man durch Luther gewonnen hatte. Als aber der Pietismus auf die Mängel der bestehenden evangelischen Kirche hinwies, da trat auch alsbald wieder die Hoffnung auf eine Besserung der kirchlichen Zustände hervor, und mit dieser Hoffnung verband sich — wie bei Luther — die Meinung, daß das Ende der Welt nahe sei. Der Pietismus versenkte sich — von Luther abweichend — mit besonderer Vorliebe in das von der alten Kirche hoch ge­ schätzte Buch der Offenbarung Johannis, und er suchte (allerdings in unwissenschaft­ licher Weise) seine Siegel zu lösen; der berühmte Schriftforscher Bengel berechnete

0 Die Katholiken sahen in Luther den Antichrist.

V.

99.

Die Hoffnung der Kirche.

703

nach demselben als den Tag des Weltuntergangs den 18. Juni 1836, und obwohl sich diese Rechnung als irrig erwies, so hielt man doch, namentlich in pietistischen Kreisen, und zwar noch bis in die neueste Zeit, an dem Irrtum fest, aus den sinnbild­ lichen Zahlen der Off. Joh. ein mathematisches Exempel zu machen. Wie in den pietistischen, so hat auch in sektiererischen Kreisen der Ge­ danke, daß das Ende der Welt nahe sei, eine größere Rolle gespielt. Das vollkommene Gottesreich aufzurichten, das haben die Wiedertäufer in Münster im Jahre 1534 versucht. Daß dieses Gottesreich nicht das wahre Gottesreich sei, haben die Reformatoren sofort erkannt. Auch die Wiedertäufer haben später die Er­ richtung eines solchen Gottesreiches nicht mehr versucht. Neuere Sekten haben diesen Glauben wieder ausgenommen: die Plymouthbrüder oder Darbysten (um 1820 in England entstanden), die Jrvingianer (1832, ebenfalls in England entstanden), die Adventisten (1832 in Amerika entstanden). Um dem Grün­ dungsorte des vollkommenen Gottesreiches nahe zu sein, wurden sogen. Tempel­ gemeinden in Palästina gegründet (1868), die zwar noch heute bestehen, aber ihre eigentümlichen Ansichten mehr und mehr aufgeben und sich wieder der evangelischen Kirche zuwenden. Immer wieder taucht in den Sekten oder auch in den Kirchen ein neuer Rechen­ künstler auf, der die Zeit des Weltuntergangs genau herausbekommen hat — bis jetzt ohne Erfolg. c. Dieser unrichtigen Auslegung und Deutung der Offenb. Joh. und den darauf beruhenden Berechnungen des Endes der Welt war schon seit dem Anfänge des 17. Jahrhunderts, namentlich aber seit dem Ende des 18. Jahrhunderts, die Erkenntnis entgegengetreten, daß die Offenbarung Johannis aus den Zuständen ihrer Zeit heraus verstanden werden müsse, und seitdem erschien das frühere Rätselbuch, von dem Luther nichts wissen wollte, als eine sehr wertvolle Urkunde des Urchristentums. Wenn nun allerdings der Verfasser des Buches gemeint hat, daß schon zu seiner Zeit das Heidentum und das Judentum untergehen und das tausendjährige Reich kommen werde, so entspricht dieser Irrtum der Schranke der Prophetie überhaupt, welcher es nicht gegeben ist, zu erkennen, wann und wie das in Erfüllung geht, was Gott sie schauen läßt; trotz dieser Schranke sind die Gedanken der Off. Joh. auch für uns von unvergänglicher Bedeutung: in der Hoffnung auf ein voll­ kommenes Gottesreich, welches sie von der Zukunft erwarten (mag demselben ein tausendjähriges Reich vorangehen oder nicht), stimmen alle Christen mit der Off. Joh. überein; an diesem Gottesreiche sollen alle Menschen teilhaben, und alle sollen dann von der Macht der Sünde und des Todes ganz und für immer erlöst sein und in einer ewigen Gemeinschaft mit Gott stehen. Nicht bloß an das Reich Gottes, welches schon jetzt auf Erden vorhanden ist, sondern auch an das noch der Zukunft angehörende vollkommene Gottesreich im Himmel denken, mit der Offenbarung Johannis, alle Christen, wenn sie beten:

Dein Reich komme!

100.

Schluß.

a. Daß der Christ vor allem über das Wesen des Christentums be­ lehrt werden müsse, das hatte Luther erkannt, und dazu hatte er seinen Katechismus geschrieben. Daß aber zu diesem Unterricht über das Wesen des Christentums auch eine Belehrung über die Entstehung des Christen­ tums hinzukommen müsse, das hat die evangelische Kirche erst später erkannt;

704

100.

Schluß.

diesem Zwecke diente ein zweites, seit dem Jahre 1714 in der evangelischen Kirche gebrauchtes Buch: die „biblische Geschichte". Erst int 19. Jahr­ hundert hat man erkannt, daß der Christ nicht bloß über das Wesen und über die Entstehung, sondern auch über die E n t w i ck e l u n g des Christen­ tums belehrt werden müsse — das ist die Aufgabe der Kirchengeschichte, welche in dem vorliegenden Buche dargestellt worden ist. b. Wenn es nun zunächst die Aufgabe der Kirchengeschichte ist, den Christen über die Entwickelung der Kirche zu belehren, so ist schon das eine wertvolle Sache für den Christen: jeder Gebildete verlangt danach, die Entwickelung einer Sache kennen zu lernen, die ihn interessiert. Wer aber die Entwickelung einer Sache kennen lernt, der wird auch über das Wesen derselben sich selbst ein Urteil bilden können; wer da

weiß, wie sich die evangelische Frömmigkeit und Sittlichkeit von der des Katholiken unter­ scheidet, der wird zwar den katholischen Christen weder verdammen noch verachten, aber er wird wissen, warum er ein evangelischer Christ bleibt und nicht katholisch wird. Zu dieser Fähigkeit, über den Wert seines Glaubens und eines andern Glaubens zu urteilen, führt den Menschen die Kirchengeschichte (wie auch die Glaubenslehre). c. Aber die Kenntnis der Kirchengeschichte ist auch darum von großem Werte für

den Christen, weil sie ihn befähigt, an dem Leben der Kirche sich mit Bewußt­ sein und Verständnis zu beteiligen; der Unterricht in der Kirchengeschichte hat nicht bloß einen theoretischen, sondern auch einen praktischen Wert für den Christen. Wertvolle Gaben sind der evangelischen Kirche durch die Reformatoren zu teil geworden: ein rechter Glaube und ein rechter Gottesdienst, welche die Kirche des Mittelalters nicht mehr gehabt hat. Aber die evangelische Kirche darf sich nicht damit begnügen, sich an diesen wertvollen Gaben zu erfreuen, sondern sie hat auch Auf­ gaben zu erfüllen, welche auf ihrem Glauben beruhen. Die evangelische Kirche soll erhalten bleiben trotz der Gegner, die sie bekämpfen, und sie muß das Ihre tun, damit sie erhalten bleibe. Die evangelische Kirche soll nicht in lauter einzelne Gemeinden zerfallen, sondern die einzelnen Gemeinden sollen zu einem wohlgeordneten Ganzen verbunden werden, da ein solches die der christlichen Kirche gestellten Aufgaben besser lösen kann, als lauter für sich stehende Gemeinden. Dazu bedarf es einer angemessenen Kirchenverfassung. Die einzelnen Kirchen aber, in welche die evangelische Christenheit zerfällt, sollen auch stets dessen eingedenk sein, daß sie sich gegenseitig nicht bekämpfen, sondern durch ihre innere Einheit auch zu einer immer größeren äußeren Einheit geführt werden sollen. Die evangelische Kirche soll sodann nicht zurückstehen hinter der alten und der mittelalterlichen Kirche in der Liebestätigkeit, die aus dem Glauben hervorgeht. Und die evangelische Kirche soll auch nicht bloß erhalten, sondern sie soll auch ausgebreitet werden unter allen Völkern; auch die evangelische Kirche betrachtet die Mission als eine Aufgabe der Kirche. Wenn nun schon die Gaben der Kirche dem einzelnen Christen Pflichten auf­ erlegen, daß er im rechten Glauben beharre, und daß sein Glaube ihn zu einer rechten Frömmigkeit und Sittlichkeit führe, daß er am Gottesdienste der Gemeinde gern und eifrig teilnehme, so legen die Aufgaben der Kirche dem einzelnen Christen erst recht Pflichten auf, welche er zu erfüllen hat, daß er nach Kräften mitwirke an der Erhaltung und Ordnung und Einigung, an der Liebestätigkeit und an der Ausbreitung seiner Kirche, daß er am kirchlichen Leben sich gern und freudig beteilige.

Auf diese Aufgaben der Kirche und die kirchlichen Pflichten des einzelnen Christen ist oben ebenfalls hingewiesen worden.

100. Schluß.

705

d. So empfängt der Christ durch die Darstellung der Kirchengeschichte zunächst eine sein Wissen bereichernde Darstellung über die Entstehung und die Entwickelung der Kirche, sodann einen ihn erfreuenden Hinweis auf die wertvollen Gaben, welche er der Kirche, besonders der evangelischen Kirche, verdankt, und endlich eine ernste Mahnung zur Mitwirkung an der Lösung der Aufgaben, welche der Kirche, besonders der evangelischen Kirche, ge­ stellt find. Gott gebe, daß es auch diesem Buche gelinge, Jntereffe für das Leben der Kirche zu erwecken und Freude an den Gaben, die wir ihr ver­ danken, und Lust zur Mitarbeit an den Aufgaben, die sie zu lösen hat! In diesem Sinne, dankbar für die Gaben, die wir der Kirche verdanken, und bereit zur Mitarbeit an der Lösung der Aufgaben der Kirche, wollen wir beten: „Dein Reich komme!"

Heidrich, Handbuch Bd. I.

3. Auflage^

45

Zahlen der heiligen Geschichte und der

Kirchengeschichte. A. Zahlen -er heiligen Geschichtet) *1320 Moses führt die Israeliten aus Ägypten; sein Nachfolger Josua erobert das Westjordanland. 1050 Saul, der erste König der Israeliten. *1025 David, der Stammvater des Königsgeschlechts vom Reiche Juda, erobert Jerusalem. 980 Salomo, Davids Sohn, baut den ersten Tempel. *950 Das Reich zerfällt in die Reiche Israel (Hauptstadt Samaria) und Juda (Hauptstadt Jerusalem).^ 851 Ahab, König von Israel, Gemahl der Jsebel, Vater der Athalja. Der Prophet Elias. 738 und 734 Israel und Juda werden den Assyrern untertan. *722 Salmanassar, König der Assyrer, vernichtet das Reich Israel.8) 701 Jerusalem von dem Assyrerkönig Sanherib vergeblich belagert. — Der Prophet Jesaias. 621 Reform des Gottesdienstes nach dem 5. Buche Mofis durch den König Josia. 609 Josia fällt im Kampfe gegen den König Necho von Ägypten. 606 Niniveh, die Hauptstadt des assyrischen Reiches, wird durch die Ver­ bündeten Meder und Babylonier zerstört und das assyrische Reich unter die Sieger geteilt. *586 Nebukadnezar, König von Babylon, vernichtet das Reich Juda. — Der Prophet Jeremias. — Die Juden im Exil. — Der zweite Jesaias. *538 Kyros, König der Perser, erobert Babylon und entläßt die Juden aus dem babylonischen Exil. 444 Die Juden verpflichten sich auf Esras Aufforderung, das Gesetz Mosis zu halten. 301 Die Juden kommen unter die Herrschaft der Ptolemäer in Ägypten. *) Nur die mit einem Stern bezeichneten Zahlen sind zu lernen. —8) In jedem der beiden Reiche 19 Herrscher, in Juda alle aus dem Geschlechte Davids, in Israel aus 9 Geschlechtern. — 3) Genauer: Saigon, König der Assyrer, vernichtet das schon von Salmanassar angegriffene Reich Israel.

Zahlen der heiligen Geschichte.

707

198 Die Juden werden dem Syrerkönig untertan. *167 Die Juden gewinnen durch die Makkabäer ihre Unabhängkeit von den Syrern. 143 Der Makkabäer Simon wird Hoherpriester und Feldherr der Juden. *63 Die Juden werden durch Pompejus den Römern zinspflichtig. *40—4 v. Chr. König Herodes der Große; gegen Ende seiner Regierung*) wird Jesus Christus geboren. 4 v. Chr. Archelaus (bis 6 n. Chr.), Philippus (bis 34 n. Chr.), Antipas (bis 39 n. Chr.), die Söhne des Herodes, als Herrscher im Mischen Lande. 26—36 n. Chr. Pontius Pilatus, Prokurator in Judäa, Samaria und Jdumäa; die Kreuzigung Jesu. 37—41 Herodes Agrippa I., König des jüdischen Landes; nach seinem Tode wieder römische Prokuratoren. 64 (ober 67) Paulus (und Petrus) in Rom unter Kaiser Nero getötet.2) 66 Beginn des Krieges mit den Römern. *70 Jerusalem wird durch Titus zerstört.

B.

Zahlen der Kirchengeschichte?)

°64—311 Christenverfolgungen durch die römischen Kaiser; die Zeit der Märtyrer. 325 Constantinus der Große, der erste christliche Kaiser, beruft das erste allgemeine Konzil nach Nicäa (in Bithynien); Arms und Athanasius; das Nicänum. c. 350 Erste deutsche Bibel durch den Arianer Wulfila, Bischof der Westgoten. 381 Zweites allgemeines Konzil zu Konstantinopel; das Konstantinopolitanum. c. 450 Der römische Bischof Leo I., der Große (viertes Konzil zu Chalcedon 451, Attila in Italien 452). 496 Chlodwig, König der Franken, bekennt sich zum katholischen Christentum. 529 Der Untergang des Heidentums im römischen Reiche (Schließung der letzten heidnischen Schule zu Athen durch Kaiser Justinianus I.). 529 Benediktus von Nursia, der Begründer des Mönchtums im Abendlande, c. 600 Die Angelsachsen in Britannien durch den römischen Bischof Gregor I, den Großen, bekehrt und der römischen Kirche unterworfen. °726—842 Bilderstreit in der griechischen Kirche. 755 f Winfrrd oder Bonifatius, der „Apostel der Deutschen", der Be­ gründer der römisch-katholischen Kirche in Deutschland. 755 Gründung des Kirchenstaates durch die Schenkung Pippins, des Königs der Franken. 800 den 25. Dez. Karl der Große empfängt in Rom von Papst Leo HL die römische Kaiserkrone; Unterwerfung und Bekchrung der Sachsen. 831 Anskar, der „Apostel des Nordens". 0 Also vor dem Beginn unserer Zeitrechnung! — 2) Vgl. S. 12, Anm. 1. ’) Die mit einem Stern bezeichneten Zahlen sind schon in Tertia zu lernen, in Sekunda zu wiederholen; die mit einer Null bezeichneten Zahlen brauchen nicht gelernt zu werden.

708

Zahlen der Kirchengeschichte.

863 Methodius und Cyrillus, die „Apostel der Slawen". "963 Papst Johann XII. wird von Kaiser Otto I. abgesetzt. "1046 Absetzung der drei gleichzeitig herrschenden Päpste durch Kaiser Heinrich III. auf der Synode zu Sutri. 1054 Trennung der griechischen von der römischen Kirche. "1076 Kaiser Heinrich IV. wird von Papst Gregor VII. gebannt und abgesetzt. (Erster Bannspruch über einen deutschen Kaiser.) 1077 Kaiser Heinrich IV, erscheint als Büßer zu Canossa vor Papst Gregor VH. (1073—1085). 1122 Das Konkordat von Worms. c.®1170 Die Waldenser. 1177 Friedrich I. Barbarossa beugt sich zu Venedig vor Papst Alexander HI. c. 1200 (1198—1216) Jnnocenz III., der weltherrschende Papst. "1245 Kaiser Friedrich II. von Papst Jnnocenz IV. gebannt und ab­ gesetzt. Untergang der Staufer (1268). Die Kaisersage des Mittelalters. c. 1300 (1294—1303) Papst Bonifatius VIII. 1309—1377 Die Päpste in Avignon, das „babylonische Exil". "1346 Kaiser Ludwig der Bayer wird von Papst Clemens VI. gebannt. (Letzter Bannspruch über einen deutschen Kaiser.) "1374 John Wiclif, Professor zu Oxford. 1378—1409 Zwei Päpste, zu Avignon und zu Rom. 1409 Konzil zu Pisa; drei Päpste. 1414—1418 Konzil zu Konstanz, Ende der Kirchenspaltung; Johannes Huß aus Prag wird als Ketzer verbrannt 1415; Hussitenkrieg 1419—1436. 1431—1449 Konzil zu Basel. 1453 Konstantinopel wird von den Türken erobert, Ende des griechischen Reiches. *1517 den 31. Okt. Dr. Martin Luther, geb. zu Eisleben den 10. Nov. 1483, schlägt 95 Thesen gegen den Ablaßhandel an der Schloßkirche zu Wittenberg an. *1518 Luther in Augsburg vor dem Kardinal Cajetan. 1518 Philipp Melanchthon, Professor in Wittenberg (1497—1560). *1519 Luther in Altenburg vor Miltitz. *1519 Luthers Disputation zu Leipzig mit Dr. Eck. *1520 Die Bannbulle des Papstes gegen Luther und seine Anhänger. *1521 Luther vor dem Reichstage zu Worms und auf der Wartburg; das Wormser Edikt. *1522—1534 Luthers Bibel. 1524 Reformation in Zürich durch Huldreich Zwingli (1484—1531). *1526 Reichstag zu Speier: jeder Reichsstand soll sich in Religionssachen verhalten, wie er es gegen Gott und Kaiserliche Majestät zu ver­ antworten sich getraut. *1529 Reichstag zu Speier: die Evangelischen protestieren gegen die Be­ schlüsse der katholischen Mehrheit: „Protestanten". 1529 Religionsgespräch zu Marburg zwischen dm Wittenbergern und den Schweizern. *1529 Luthers großer und kleiner Katechismus.

Zahlen der Kirchengeschichte.

709

Reichstag zu Augsburg, die Augsburgische Konfession. Schmalkaldischer Bund der Protestanten. Nürnberger Religionsfriede. Kurfürst Joachim IL führt in Brandenburg die Reformation ein. Dxr Jesuitenorden, gestiftet von dem Spanier Ignatius Loyola, aufgehoben 1773, wiederhergestellt 1814. "1540 Erneuerung der im Jahre 1215 gestifteten Inquisition. 1541 Johannes Calvin als Reformator in Genf (1509—1564). 1545—1563 Das Tridentiner Konzil. *1546 den 18. Febr. Luther stirbt zu Eisleben. *1546—1547 Schmalkaldischer Krieg; das Interim 1548. ♦1552 Passauer Vertrag. *1555 Augsburgischer Religionsfriede: die Gleichberechtigung der Bekenner der Augsburger Konfession mit den Katholiken wird anerkannt. 1563 Der Heidelberger Katechismus. 1598 Das Edikt von Nantes (aufgehoben 1685). *1613 Kurfürst Johann Sigismund von Brandenburg tritt von der lutherischen zur reformierten Kirche über. *1648 Westfälischer Friede; die Bestimmungm des Augsburger Religions­ friedens werden erneuert, ergänzt und ausdrücklich auf die Refor­ mierten ausgedehnt. 1675 Spener, der Begründer des Pietismus. "1705 Hallisch-dänische Mission in Ostindien. 1710 Cansteinsche Bibelanstalt in Halle, im Anschluß an das im Jahre 1698 von August Hermann Francke gegründete Hallische Waismhaus. "1727 Graf Zinzendorf erneuert in Herrnhut die Brüdergemeinde. "1739 Der Methodismus, gegründet von Wesley und Whitefield. "1792 Gründung der ersten evangelischen (baptistischen) Missionsgesellschast in London. 1804 Britische und ausländische Bibelgesellschaft in London. "1815 Gründung der ersten deutschen Missionsgesellschast in Basel. *1817 Union der Lutheraner und der Reformierten in Preußm (und in einigen anderen deutschen Ländern). "1833 Wichern gründet das Rauhe Haus bei Hamburg; die innere Mission. "1836 Fliedner gründet das erste Diakonissenhaus in Kaiserswerth. "1842 Der Gustav-Adolf-Verein. 1846 Die evangelische Allianz. 1869—1870 Vatikanisches Konzil, Unfehlbarkeit des Papstes (Pius IX., 1846—1878), Ende des Kirchenstaates. 1881 den 17. Nov. Botschaft Kaiser Wilhelm's I. an den Deutschen Reichs­ tag hinsichtlich der Fürsorge für die Arbeiter. *1903 Einigung der deutschen evangelischen Landeskirchen. "*1530 *1531 *1532 *1539 "1540

Register. In das Register ist nicht ausgenommen, was nach dem Inhaltsverzeichnis leicht aufhufinden ist. Die Nummern bezeichnen die Abschnitte des Buches, nur aus­ nahmsweise ist die Seite angegeben.

Alexius, der heilige S. 236, Anm. „Alles, was getauft ist, gehört dem Papste

an" S. 637. Amen S. 485, Anm. 1. Arkandisziplin S. 22, Anm. 5. Arminianer S. 545, Anm. 1. Avemaria S. 194, b.

Karlaam und Josaphat S. 195, Anm. 1 und S. 208, Anm. 3. Bismarck und Leo XHL S. 640. Böhmische Brüder 58 A. Bonisacius-Berein S. 683, Anm. 3. „Bruder" und „Schwester" 19 d, Anm. 20 a. Buridans Esel S. 182, Anm. 1. Charisma veritatis 16 b, Anm. 2. Christianus 5 a, Anm. Christophorus 11B, g. Columbus 42 f, Anm. Constantinus 12 a. 32 d.

„Bei gratia“ S. 155, Anm. 1. Deismus 80 e. Deutscher Gesang in der katholischen Kirche 73 cd. Dominus und Domnus 19 d, Anm. Donatismus 21 c. Dordrechter Synode 64 b. 80 B.

Gbioniten 7 d. 15 e. „Ecrasez l’infäme“ S. 390 und S. 546, Anm. 5. Einhorn S. 317, Anm. Elftausend Jungfrauen 11B, 1. Epistolae obsc. virorum 42 f. Erasmus 42 f. „Erhalt uns Herr bei deinem Wort" 80 b. Eselsbrücke S. 182, Anm. 1. Evangelischer Bund 98. „Extra ecclesiam nulla salus“ S. 183, Anm. 3.

Exorzismus S. 543, Anm. 1. Exorzisten 13 b, Anm.

Farben, kirchliche 74 d. Fasten 36 c. Fegfeuer S. 189. Filioque 17 e und 67. Florianus 26 A a. Freikirche 84 i und k. Friedhof S. 540, Anm. 1. Fronleichnamsfest S. 188 u. 505, Anm. 1. „Gelobt sei Jesus Christus" 55 e. Gemeinde der Heiligen 21. 37. 48 f. 63. 81. Georg, der heilige 11B, h. Gerhardt, Paul 82 C, d. „im Gerüche der Heiligkeit stehen" S. 195, Anm. 2. Gespenster S. 189, Anm. 1. Gladiatorenspiele beseitigt 12 b, Anm. Glocken, größte der Welt S. 528 Anm. Gnostiker 15 e. „Gottesdienst" S. 473, Anm. Gottesdienst, evangelischer 72. —, katholischer 34 C. 35. 72. —, morgenländischer 72. Gotteskasten 82 d. Gregor der Große 26 C. 32 b. 73, 2. Gustav-Adolf-Berein 98. Halle, Bibelanstalt 71D. —, Waisenhaus 82 f. Händefalten beim Gebet 21 c, Anm. 2. Hallelujah S. 483, Anm. 7. Handschlag 14 c. Heilige 35 c, B. Herrnhuter 81 c. Hexen 40 h und S. 621, Anm. 2. Hieronymus S. 453 s. Honorius, ketzerischer Papst 17 f. 87. Hosiannah S. 484, Anm. 3.

Register.

(Die Ziffern bezeichnen die Abschnitte.)

Ignatius von Loyola und Luther S. 614,

Anm. 4. In necessariis unitas etc. S. 546. Jrvingianer 59 f. Jfidorische (falsche) Dekretalien 32 e.

Iansenisten 86. Januar, 18*« 8 c. Jetzerscher Handel 40 e. Johanna, Päpstin 32 g. Johann von Leyden 48 f. Johannes von Damaskus 17 h. 23 c. Jubeljahr 40 b. Kalender 74 c. Kant 80 f. Kapelle, Kaplan 38 d. Kasteiung eines Frommen S. 203, Anm.l. Katakomben 79. Katechumenen 9 d. Katharer 42 a. Katholischwerden, Das ist ja zum 55 f. Kinderkommunion 14 c. Kindertaufe 48 f. 59. Kirche, älteste der Welt S. 529, Anm. 1. Kirche, nördlichste der Welt S. 660, Anm. 2. Kirchen, größte 77 b, Anm. Kirchengebote, katholische und griechische 36 c. Kirchenstaat 32 d. 88. Kirchenzucht 10 e. 21. Kirchhof 79. Kirchtürme, höchste 77 b Anm. Klingelbeutel S. 481, Anm. 4. „Knecht der Knechte Gottes" 32 b. Knieen S. 84, Anm. 2. Konzilien, Übersicht der allgemeinen S. 434,

Anm. 2. Konstanttnische Schenkung 32 d. Konstantinopel, Bekenntnis von 17 c u. 17 e* —, Klagegesang auf den Fall von 25 e. —, Stadt 25 d. —, Synode von 17 e. „zu Kreuze kriechen" 55 f. Kuß, S. 55, Anm. 2. Kurie, päpstliche 34Ab. Kyrie eleison S. 483, Anm. 3.

Landeskirchen, evang. in Deutschland S. 595 s.

711

Lanze, heilige S. 40 Anm. 1. Lapsi 10 e. Lateinische Sprache in der Kirche 36 a. Laurentius 11B, e. Lehninsche Weissagung 99. Libellus vom I. 250: 10 f. Liebesmahl 19 b. Liebestätigkeit der chr. Kirche 20. 39. 82. Litanei 72 h. „Liturgie" S. 473, Anm. Loreto S. 193. Lourdes S. 193. „Lutheraner" 95. „Lutherisch" 95. „Lutherische" Kirche 95.

Manichäer 15 e. 18 a. Marburger Religionsgespräch 52 e. Maria, Verehrung der 17 f. 22 b. 35 c, A. Maroniten 17 f. 24 c. 96 C. Martin von Tours 38 d. Märtyrer 10 e. 11. 21 a. 22 b. Maternus 26 A a. Mauritius 11 Bn. „Messe" S. 473, Anm. Messe 34 C. 62. 72. nMeum otium magnum habet negotium“ S. 69, Anm. 4. Mission, Missionar, Missionär 91 a, Anm. Monophysiten 96 c. Monotheleten 96 c. Montanismus 21 c. Mormonen 59 f. Münster 48 f. Uepomuk 29 B, c. Novatianismus 21c.

Orgel 73, 3. Orthodoxie 80. Osterprogramm der Schulen S. 522, Anm. 1. Ostertermin S. 86, Anm. 3; Nr. 74 u. 76.

Pagani 12 b. Paleario 57 B. Papst (Bedeutung des Wortes) 32 a, Anm. 2. Papst, Wahl und Weihe des P. 31 g. Päpste, Nationalität der 31 b, Anm. Päpste, Zahl der 31 f.

712

Register.

(Die Ziffern bezeichnen die Abschnitte.)

Papstes, Krone des S. 175, Anm. 1. Papsttums, Ende des 316. 99 C. Paradies S. 534, Anm. 1. Patriarchen 13. 23 b. 96. 97. Patrik 26 0. Peniscola 41 b. Perückenstreit S. 556, Anm. 1. Petrus, Ketten des 8 c. Petrus n. 99 C. Philipp n. 56 A. 57 A. Prädestination 18 B. 53 h. Presbyterianer 56 A und B. Propaganda 85E. Pseudo-Jsidorische Decretalien 32 e. Puritaner 56 A.

Huäker 59 e. Kaskolniken 96 0. Rationalismus 80 e. Ratschläge, evangelische 37 b. Räubersynode 17 f. Rauhes Haus 82 k. „Reformiert" 95. Reliquien 35 c, 0. Ritterorden 38 m. Rom, Kirchen in S. 237, Anm. 3. Nr. 97. Rosenkranz S. 194.

Kalzburger Auswanderer 55 g. Samariter 94. Säulenheilige 38 b. Schiller 80 f. Schleiermacher 80 f. Schmalkaldische Artikel 49 C, a. 64 b. Schutzpatrone 35 B. Schutzpatrone der Fakultäten der Uni­ versität S. 39, Anm. Servet 53 f. „Sic transit gloria mundi“ 31 g. Sieben Schläfer 11B, f. Simonie 33 b. Sinnbilder, christliche 78. Skapulier S. 194. Sozialgesetzgebung 82 c. Segen S. 484, Anm. 5.

Sonntag 74 a. Staat und kath. Kirche 90. Superintendent S. 603, Anm. 2. Supranaturalismus 80 e. Syllabus 87,ä. Sylvester 32 d. Synoden, Übersicht der allgemeinen S. 434r

Anm. 2.

Tabakrauchen S. 504 und 562 und 568„Tabor" S. 392. Taufe 9 d. 21 a. Tertiarier 38 k. Teufelsaustreibung in Wemding S. 612,. Anm. 2. Thomaschristen 96 und 97. Toleranz 12 e. 55 e und i. „Die Tradition bin ich" 87 k.

Ulfila siehe Wulfila. Unfehlbarkeit der Bischöfe 16 b, des Papstes62 d. 87. Unierte Griechen 96 und 97. Utraquisten 58 A. Verfassung der alten Kirche 13. — der evangelischen Kirche 84. — der katholischen Kirche 34 A. 97. — der morgenländischen Kirche 96.

Veronika 78 c. Voltaire S. 390 und 546. „Bon Gottes Gnaden" S. 155, Anm. 1,

Meihbischöfe 34 Ac. Westminster-Konfession 56 A e. Wichern 82 i u. k. Wiedertäufer 48. 59. Wilhelm, Kaiser 90. Wilsnack 40 f. Wittenberger Konkordia 52 e. Wulfila 26 A, b. 71C, 2. Wundenmale Jesu S. 216. Iillerthaler 45 g. „Der Zweck heiligt die Mittel" S. 615, Zölibat S. 190.

Druck von A. Rietz & Sohn in Naumburg a. S.