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English, German Pages 346 [348] Year 2018
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Ägypten und der Christliche Orient Peter Nagel zum 80. Geburtstag
Ägypten und der Christliche Orient Harrassowitz
www.harrassowitz-verlag.de
TSKB 1
Aus gutem Grund bildet die Festschrift zu Ehren von Peter Nagels 80. Geburtstag den Auftakt für die neue Reihe Texte und Studien zur Koptischen Bibel, denn Peter Nagel ist einer der bedeutendsten Spezialisten für die Überlieferung des koptischen Alten Testaments, zu dessen wichtigsten Wirkungsfeldern die Erforschung der koptischen Sprache, Kultur und Religion des spätantiken und byzantinisch-frühislamischen Ägypten zählen. In 22 Beiträgen spiegeln Schüler und Kollegen des Jubilars nicht nur die koptologischen Schwerpunkte seiner Tätigkeit, sondern die gesamte Spannbreite seiner wissenschaftlichen Interessen, die auch die Sprachen und Kulturen des christlichen Orients namentlich in Syrien, Nubien und Äthiopien sowie das pharaonische Ägypten einschließen. Vier Beiträge zur Geschichte und Forschungsgeschichte des christlichen Orients führen den Leser bis hinein in die Neuzeit und Gegenwart und runden so die Festgabe zu einem umfassenden Einblick in ein breites Forschungsspektrum ab, das durch das wissenschaftliche Lebenswerk Peter Nagels nachhaltig geprägt wurde.
Herausgegeben von Heike Behlmer, Ute Pietruschka und Frank Feder
Texte und Studien zur Koptischen Bibel Texts and Studies on the Coptic Bible
Harrassowitz
23.02.18 12:06
© 2018, Otto Harrassowitz GmbH & Co. KG, Wiesbaden ISBN Print: 978-3-447-11031-0 — ISBN E-Book: 978-3-447-19757-1
Texte und Studien zur Koptischen Bibel Texts and Studies on the Coptic Bible Herausgegeben von / Edited by Heike Behlmer, Frank Feder, Siegfried G. Richter
Band 1
2018
Harrassowitz Verlag · Wiesbaden
© 2018, Otto Harrassowitz GmbH & Co. KG, Wiesbaden ISBN Print: 978-3-447-11031-0 — ISBN E-Book: 978-3-447-19757-1
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Peter Nagel
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Ägypten und der Christliche Orient Peter Nagel zum 80. Geburtstag Herausgegeben von Heike Behlmer, Ute Pietruschka und Frank Feder
unter Mitarbeit von Theresa Kohl
2018
Harrassowitz Verlag · Wiesbaden
© 2018, Otto Harrassowitz GmbH & Co. KG, Wiesbaden ISBN Print: 978-3-447-11031-0 — ISBN E-Book: 978-3-447-19757-1
Umschlagabbildung © Suzana Hodak, nach einem Ornament der Handschrift Morgan Library & Museum, MS M.566, fol. 152r. Frontispiz © Ave Maria Mõistlik [Creative Commons CC-BY-3.0 licence].
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. Bibliographic information published by the Deutsche Nationalbibliothek The Deutsche Nationalbibliothek lists this publication in the Deutsche Nationalbibliografie; detailed bibliographic data are available on the Internet at http://dnb.dnb.de .
Informationen zum Verlagsprogramm finden Sie unter http://www.harrassowitz-verlag.de © Otto Harrassowitz GmbH & Co. KG, Wiesbaden 2018 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen jeder Art, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und für die Einspeicherung in elektronische Systeme. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. Druck und Verarbeitung: Memminger MedienCentrum AG Printed in Germany ISSN 2569-1007 ISBN 978-3-447-11031-0 e-ISBN PDF 978-3-447-19757-1
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Inhalt
Vorwort ............................................................................................................................ VII Tabula Gratulatoria .........................................................................................................
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Fortsetzung des Schriftenverzeichnisses von Peter Nagel ................................................ XI Diliana Atanassova Neue Erkenntnisse bei der Erforschung der sahidischen Quellen für die Paschawoche ...
1
Verena Böll Die Anwesenheit von Klageweibern bei der Bestattung von Kaiser Ḫaylä Śəllase im Jahr 2000 ..................................................................................................................... 39 Dmitrij F. Bumazhnov Transformationen der Paradiesbäume. Gnostische, manichäische und syrisch-christliche Parallelen zum Baum Zaqqūm, Koran 37,62–64 u.a. ....................................................... 47 Stephen Emmel A Crux in the Versional Transmission of the Hebrew Bible? Shenoute and the Coptic Attestation for the Prophet Micah 4:8a.............................................................................. 59 Frank Feder Ein Pergamentblatt aus dem British Museum zu London (EA 75338) mit Jer 22,4–20 ... 77 Gisela Fuchs Die Gerechten des Alten Bundes im Liber Graduum (ktābā d-masqātā) .......................... 85 Wolf-Peter Funk „Wohl dir!“ auf koptisch-manichäisch ............................................................................. 115 Jürgen Horn Theodor Petraeus als Pionier orientalischer Studien: Das Lebenswerk eines begabten, aber glücklosen Gelehrten ................................................................................................ 121 Hubert Kaufhold Ein weiteres Bruchstück der anonymen koptischen Vita des hl. Athanasios ................... 153
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VI
Inhalt
Alexandr L. Khosroyev Eine Bemerkung zum ϩⲉⲣⲙⲁ in der Apokalypse des Petrus (78. 18 /NHC VII. 3/) .......... 163 Ludwig D. Morenz Jubel! ................................................................................................................................ 171 Tito Orlandi Once again on the Coptic dossier of Agathonicus of Tarsus ............................................ 177 Nils Arne Pedersen The Legendary Addai and the First Apocalypse of James ................................................ 187 Ute Pietruschka Eine Karšūnī-Handschrift und ihr historischer und religiöser Kontext ............................. 213 Uwe-Karsten Plisch Der Codex Glazier als Quelle für die Erforschung der koptischen Septuaginta ............... 227 Uwe-Karsten Plisch „Du zeigst das Übermaß des Erklärers“ – Ein Verständnisproblem im Dialog des Erlösers (NHC III,5) und seine Lösung ...................................................................... 233 Siegfried G. Richter Recent Research and Publications on Christian Nubia (2004–2008) ................................ 237 Magdalena Stoof Königin Teje auf Siegelamuletten ..................................................................................... 263 Harald Suermann Status der Christen in der Neuen Verfassung der Arabischen Republik von Ägypten ..... 293 Martin Tamcke Mardin, die Bagdadbahn und die Deutsche Orientmission ............................................... 305 Jürgen Tubach Die Personennamen des Liber Legum Regionum ............................................................. 313 Matthias Westerhoff Osterlachen – das Motiv des betrogenen Todes bei Ephraem, einem koptischmanichäischen Psalm und im koptischen „Buch der Auferstehung“ ................................ 321
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Vorwort Am 3. April 2018 begeht Peter Nagel seinen 80. Geburtstag. Aus diesem Anlass haben die Herausgeber einen illustren Kreis von wissenschaftlichen Weggefährten und Schülern Peter Nagels überzeugen können, dieses Ereignis mit einer kleinen Festgabe zu begehen. Zahlreiche weitere Freunde und Kollegen ehren Peter Nagel zu seinem Jubiläum mit ihrem Eintrag in die beigefügte Tabula Gratulatoria. Das Leben und der immense Wirkungskreis Peter Nagels als Wissenschaftler und akademischer Lehrer ist schon zu anderen Anlässen in Festgaben gebührend gewürdigt worden. Zu seinem 65. Geburtstag 2003 erschien die Festschrift „Sprache und Geist“1 mit einer Liste seiner Publikationen, die mit der vorliegenden Festgabe bis 2017 aktualisiert wurde. 2013 fand ein Kolloquium im koptisch-orthodoxen Kloster der Heiligen Jungfrau und des Heiligen Mauritius in Höxter Brenkhausen statt, das dem Thema „Digitale Edition der koptisch-sahidischen Septuaginta“, einem der Schwerpunkte des wissenschaftlichen Wirkens des Jubilars, gewidmet war. Er war Ehrengast dieses Kolloquiums, und sein vielfältiges wissenschaftliches Lebenswerk wurde dort – aus Anlass seines 75. Geburtstags – von Sebastian Richter umfassend gewürdigt.2 Dieser von großer Bewunderung und Verbundenheit getragenen Würdigung ist hier kaum etwas hinzuzufügen, deswegen möchten die Herausgeber sich im Folgenden auf die „Hypostase“ des Peter Nagel – wie Sebastian Richter es in seiner Laudatio vor fünf Jahren so schön formulierte – als Anreger und Förderer vieler Forschungsgebiete konzentrieren, die sich in dieser Festschrift ausdrucksvoll manifestiert. Peter Nagel wusste mit sicherem Gespür auf wichtige Desiderata, nicht nur in der koptologischen Forschung, aufmerksam zu machen Als bedeutender =pezialist f2r die Überlieferung des koptischen Alten Testaments hatte er bereits früh erkannt, dass eine umfassende und systematische Erfassung der Textzeugen der koptischen Septuaginta notwendige Grundlage f2r eine Gesamtedition sein muss Der Plan einer solchen Edition nahm erst ab xop, durch Peter Oagel und seine Pitarbeiter in Talle initiiert, Uorm an Das darauf aufbauende Proøekt „Koptische =eptuaginta“ des Rnstituts f2r Arientalistik der ;niversität Talle-Wittenberg widmete sich in den oer Qahren der sukzessiven Edition der einzelnen B2cher des sahidischen Alten Testamentes, wobei Peter Nagel die Bearbeitung des Pentateuch übertragen war. Nur durch den unerwarteten Wegfall der Förderung im Jahr 2000 musste die Edition auf einem fortgeschrittenen Bearbeitungsstand stehenbleiben. Seit Januar 2015 führt nun das Projekt „Digitale Gesamtedition und Übersetzung des koptisch-sahidischen Alten Testamentes“ als
1 W. Beltz, U. Pietruschka, J. Tubach (Hgg.), Sprache und Geist – Peter Nagel zum 65. Geburtstag [Hallesche Beiträge zur Orientwissenschaft 35], Halle 2003. 2 Oachzulesen online als „Philologie der kleinen Schritte – Rede aus Anlass von Peter Nagels 75. Geburtstag gehalten am 26. April 2x3 in Kloster Brenkhausen“, in: H. Behlmer, F. Feder, U. Pietruschka (Hgg.), Digitale Edition der koptisch-sahidischen Septuaginta. Fragestellungen und Herausforderungen, Halle 2015: http://menadoc.bibliothek.uni-halle.de/id/1453421.
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VIII
Vorwort
Langzeitvorhaben des Akademienprogramms an der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen3 einen sehr wesentlichen Teil des wissenschaftlichen Erbes von Peter Nagel fort. Der Jubilar stellte bereitwillig und mit Freude seine in Jahrzehnten erarbeiteten Materialien sowie seine Erfahrung und seinen Rat dem neuen Vorhaben zur Verfügung. Mehr noch, er beteiligt sich uneigennützig selbst an der Arbeit und hilft dem Team immens bei der Vorbereitung der Edition des sahidischen Pentateuch. Ähnlich selbstlos inspizierte und ordnete Peter Nagel die Zettelkästen, die Alexander Böhlig für seine Sammlung der griechischen Lehnwörter im Koptischen angelegt hatte und die nach dessen Weggang nach Tübingen in Halle zurückgeblieben waren. Das war die Initialzündung für ein weiteres wichtiges Langzeitprojekt, „Database and Dictionary of Greek Loanwords in Coptic“, das von Sebastian Richter geleitet wird.4 Die Beiträge in dieser Festschrift spiegeln jedoch nicht nur die koptologischen Schwerpunkte des Lebenswerkes von Peter Nagel wider, sondern reflektieren die gesamte Spannbreite seiner wissenschaftlichen Interessen. Als Schüler von Johannes Leipoldt und Siegfried Morenz wurde er an zwei Fakultäten der Leipziger Universität promoviert – der Theologischen (1961) und der Philosophischen Fakultät (1965). Er fühlte sich in beiden Fakultäten heimisch und war somit prädestiniert, auf dem Gebiet des Christlichen Orients zu forschen und zu lehren; einem Gebiet, das immer noch gern, aber fälschlicherweise, auf theologische Themen und Fragestellungen reduziert wird. Bereits 1964 konnte er erste Lehraufträge am Institut für Byzantinistik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg übernehmen und so die Lücke ausfüllen, die Alexander Böhlig nach seinem Weggang aus der DDR hinterlassen hatte. Später als Dozent und ab 1980 als außerordentlicher Professor an der Sektion Orient- und Altertumswissenschaften der halleschen Universität tätig, konnte er Generationen von Studierenden sein breit gefächertes Wissen vermitteln und Interdisziplinarität im besten Sinne vorleben, lange bevor dieser Begriff in fast inflationärer Weise begann, verwendet zu werden. Peter Nagel zählt noch zu den Vertretern des Christlichen Orients, die viele Sprachbereiche abdecken konnten; einer Spezies, die wegen der zunehmenden fachlichen Ausdifferenzierung im Bereich des Christlichen Orients im Aussterben begriffen ist. Die Studierenden, die bei ihm hörten, rekrutierten sich naturgemäß häufig aus der Theologie, der größte Teil seiner Hörer jedoch studierte an der Philosophischen Fakultät. Insbesondere Studierende aus Nachbarfächern wie der Orientarchäologie, den orientalischen Philologien oder der Mediävistik belegten – mehr oder weniger freiwillig, aber immer gern – Sprachkurse im Koptischen, Äthiopischen, Syrisch-Aramäischen, Ägyptischen oder Christlich-Arabischen. Dass sein Fachgebiet zu DDR-Zeiten keinen eigenen Studiengang hatte, war sicherlich ein kleiner Wermutstropfen für den Hochschullehrer Peter Nagel; nie hat er sich aber als bloßer „Zuträger“ f2r andere =tudiengänge gesehen, und es gelang ihm, die Begeisterung für seine Fächer an seine Hörer weiterzugeben. Neben koptologischen Arbeiten regte er Dissertationen an, die in der Syrologie und der Äthiopistik angesiedelt waren und häufig nicht nur philologisch, sondern auch religionsgeschichtlich ausgerichtet waren. Gerade letzterer Aspekt war für ihn wichtig – zu zeigen, dass christliche Literaturwerke durch ein spätantikes oder isla-
3 http://coptot.manuscriptroom.com. 4 http://www.geschkult.fu-berlin.de/e/aegyptologie/forschung/Drittmittelprojekte/ddglc/index.html.
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IX
Vorwort
misches Umfeld geprägt wurden. Er ermunterte seine Schüler, sich nicht nur mit philologischen Details zu beschäftigen, so sehr ihm eine gediegene sprachliche Ausbildung von Anfang an als Grundlage für gutes wissenschaftliches Arbeiten wichtig war (eine Forderung, die heute manchmal vernachlässigt wird), sondern über den Tellerrand der eigenen Spezialisierung zu blicken und in großen historischen und räumlichen Dimensionen zu denken. Die Artikel in dieser Festschrift zeigen, dass die Samenkörner, die er legte, aufgegangen sind und nun reiche Früchte tragen – sei es in Arbeiten seiner Schüler wie auch bei den langjährigen Kollegen und Freunden, die sich zur Schar der Gratulanten zusammengefunden haben. Sie illustrieren eindrucksvoll die Bandbreite von Forschungsthemen und Lehrinhalten, die Peter Nagel im Laufe seines Lebens aufgegriffen und weitergegeben hat: So beschäftigen sich Stephen Emmel, Frank Feder und Uwe-Karsten Plisch mit der Septuaginta, und Diliana Atanassova untersucht liturgische Fragen, die untrennbar mit der Erforschung der biblischen Überlieferung verbunden sind. Alexandr Khosroyev, Uwe-Karsten Plisch und Wolf-Peter Funk widmen sich religiösen Strömungen, die vielfach Gegenstand von Peter Nagels Forschungen waren: der Gnosis und dem Manichäismus. Die Aufsätze von Hubert Kaufhold und Tito Orlandi beschäftigen sich mit der koptischen literarischen Tradition, während Gisela Fuchs und Jürgen Tubach sich syrischen Studien zuwenden. Es überrascht nicht, in dieser Festschrift Studien zu anderen alten Kulturvölkern und Textgemeinschaften zu finden, die letztendlich durch die Lehrtätigkeit Peter Nagels angeregt wurden: Siegfried Richter berichtet über den Aufschwung der aktuellen Forschungen zu Nubien, während Ludwig Morenz und Magdalena Stoof sich ägyptologischen Fragestellungen widmen. Verena Böll geht auf alte Traditionen in der äthiopischen Begräbniskultur ein. Interdisziplinären Fragen des Kultur-, Religions- und Textkontaktes gehen Dmitrij Bumazhnov, Nils Arne Pedersen, Ute Pietruschka und Matthias Westerhoff nach. Jürgen Horn, Harald Suermann und Martin Tamcke greifen (forschungs-)geschichtliche Themen auf, die bis in die jüngste Vergangenheit reichen. Bereits während des oben erwähnten Kolloquiums zur Feier des 75. Geburtstages von Peter Nagel reifte der Gedanke, dem Jubilar eine zweite Festschrift zu widmen. Die Herausgeber freuen sich sehr, dass so viele seiner Weggefährten diesen Gedanken mitgetragen haben und möchten allen Beitragenden für ihre schriftlichen Geschenke und den Gratulierenden für ihre Glückwünsche danken. Ein ganz besonderer Dank geht an Theresa Kohl, die sich unermüdlich und umsichtig um die Fertigstellung der Festschrift kümmerte. Ebenso geht unser Dank an Malte Rosenau und Orell Witthuhn sowie an alle Mitarbeiter des Akademievorhabens „Digitale Gesamtedition und Übersetzung des koptisch-sahidischen Alten Testamentes“ in Göttingen für ihre Mitwirkung bei Gestaltung und Ideengebung zum Gelingen des Bandes. Für die Unterstützung bei der Drucklegung sind wir den Göttinger Miszellen sehr zu Dank verpflichtet. Dass die vorliegende Festschrift gleichzeitig den Auftakt der neuen Reihe „Texte und Studien zur koptischen Bibel“ darstellt, bedeutet den Herausgebern der Festschrift Dank und Symbol zugleich: Dank an den Jubilar, dessen Lebenswerk inspirierend für Schüler und Kollegen war (und hoffentlich noch lange ist) und Symbol für die vielen Anfänge, die Peter Nagel angeregt hat. Ad multos annos! Göttingen & Berlin, im Februar 2018 Heike Behlmer
Frank Feder
Ute Pietruschka
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Tabula Gratulatoria Diliana Atanassova (Göttingen) Heike Behlmer (Göttingen) Hans-Gebhard Bethge (Berlin) Elke Blumenthal (Leipzig) Stefan Bojowald (Bonn) Verena Böll (Dresden) Nathalie Bosson (Genf) Anne Boudmhors (Paris) Heinzgerd Brakmann (Bonn) Dmitrij F. Bumazhnov (Göttingen) Hans-Joachim Cristea (Trier) Alain Delattre (Brüssel) Armenuhi Drost-Abgaryan (Halle/Saale) Ralf Elger (Halle/Saale) Stephen Emmel (Münster) Frank Feder (Göttingen) Manfred Fleischhammer (Halle/Saale) Hans Förster (Wien) Gisela Fuchs (Bonn) Wolf-Peter Funk (Laval) Gawdat Gabra (Claremont) Eitan Grossman (Jerusalem) Sebastian Günther (Göttingen) Daniel Haas (Halle/Saale) Andrea Hasznos (Berlin) Suzana Hodak (Göttingen) Jürgen Horn (Hamburg) Hubert Kaufhold (München) Alexandr L. Khosroyev (St. Petersburg) Theresa Kohl (Göttingen) Ulrich Luft (Budapest)
Markus Mode (Halle/Saale) Ludwig D. Morenz (Bonn) Matthias Müller (Basel) Wolf-Burkhard Oerter (Prag) Tito Orlandi (Hamburg) Nils Arne Pedersen (Aarhus) Ute Pietruschka (Berlin) Uwe-Karsten Plisch (Göttingen) Günter Poethke (Berlin) T. Sebastian Richter (Berlin) Siegfried G. Richter (Münster) Malte Rosenau (Göttingen) Udo Rüterswörden (Bonn) Helmut Satzinger (Wien) Gesa Schenke (Oxford) Gesine Schenke Robinson (Claremont) Peter Schneemelcher (Bonn) Ulrich Schmid (Göttingen) Ariel Shisha-Halevy (Toronto) Adel Sidarus (Evora) Heike Sternberg-el Hotabi (Göttingen) Magdalena Stoof (Halle/Saale) Dieter Sturm (Leuna) Alin Suciu (Göttingen) Harald Suermann (Bonn) Martin Tamcke (Göttingen) Jürgen Tubach (Halle/Saale) Matthias Westerhoff (Erlangen) Orell Witthuhn (Göttingen) Gregor Wurst (Augsburg)
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Fortsetzung des Schriftenverzeichnisses von Peter Nagel (erschienen in den Halleschen Beiträgen zur Orientwissenschaft 35/2003) Monographien Codex apocryphus gnosticus Novi Testamenti. Bd. 1 Evangelien und Apostelgeschichten aus den Schriften von Nag Hammadi und verwandten Kodizes. Koptisch und deutsch [Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament 326], Tübingen 2014.
Herausgeberschaften (zusammen mit Siegfried G. Richter): Alexander Böhlig. Die Bibel bei den Manichäern und verwandte Studien [Nag Hammadi and Manichaean Studies 80], Leiden / Boston 2013.
Aufsätze und Artikel „Gespräche Qesu mit seinen Q2ngern vor der Auferstehung“ – zur Terkunft und Datierung des „;nbekannten Berliner Evangeliums“, inl Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft 94 (2003), 215–257. wⲉ¿ⲉ ®ahlfs, Oissel und Petraeus, 27x–27w Orxaxb, 2 und 3)c der Widmungsbrief von Or xb ist mit Leiden 2p August x6uw datiert (>ahlfs, Oissel und Petraeus, 272)
x6uw, 3 Pärz
Die ;niversität Leiden zahlt durch Golius 2 Gulden an Oissel und Petraeus zur ;nterst2tzung ihrer äthiopischen Publikationen aus (Rversen, om Kontakte mit Athanasius Kircher (Werner, issertatio ÎelÔhica, BlA2 v)22 Petraeus fertigt Abschriften äthiopischer Bibelte×te nach
20 U.a. die Lingua Aegyptiaca Restituta des Athanasius Kircher – was nach Iversen, Theodor Petraeus, zeigt, dass Golius Petraeusm erster Lehrer im Koptischen gewesen ist. 21 In gedruckter Form zum ersten Mal im Titel einer der beiden Fassungen der Ausgabe des äthiopischen Jakobus-Briefes, s. Rahlfs, Nissel und Petraeus, 272f./ Nr. 1b. 22 Für Kircher und seine Kontakte zu Personen seiner Zeit jetzt grundlegend Fletcher, J.E.: A Study of the Life and Sor!s o# thanasiÎs zircherÐ áermanÎs }ncredi7ilis2. With a Selection of his Unpublished
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Jürgen Horn
Tss im Kloster =an =tefano dei Pori an (>ahlfs, A< Tandschriften, passim) Padua x6uu, x Quni
Petraeus trägt sich in das =tammbuch des Qohannes >hodius 23 ein, eines aus Dänemark stammenden Wissenschaftlers, der an der ;niversität Padua lehrt (Rversen, om x6u6, Uebruar
Petraeus treibt Êthiopisch mit Abba Gregorius, dem Lehrer und Ureund von Tiob Ludolf, dem Begr2nder der Êthiopistik 24 Gregorius macht Petraeus die r5mische Ts der äthiopischen Kleinen Propheten zugänglichc Petraeus schreibt diese f2r seine Zwecke ab =ie wird die Basis späterer gedruckter om x6u6, 2 Uebruar Absendung eines signierten E×emplars von Qacob Wemmers, yeºicon ethioÔicÎm (>oma x63p) an Terzog Uriedrich RRR von =chleswig-Tolstein-Gottorf (Rversen, ahlfs, Oissel und Petraeus, 3x Anm x)
x666, 2u Aktober
Der Kurf2rst ernennt Petraeus zum außerordentlichen Professor der orientalischen =prachen an der ;niversität K5nigsberg – mit der Klausel, dass Petraeus den Zeitpunkt seines Amtsantrittes (damit aber auch den Beginn seiner Besoldung durch die kurf2rstliche 9erwaltung) selbst bestimmen darf, da Petraeus erst noch einige orientalistische Arbeiten in den Oiederlanden zu Ende f2hren m5chte (ausf2hrl bei >ahlfs, Oissel und Petraeus, 37f)57
Amsterdam x666
Petraeus vertieft seine Kenntnisse im Armenischen bei Garabied Wartabied und arbeitet an der armenisch-lateinischen obert Bellarmin (>ahlfs, Oissel und Petraeus, 36f) Diese erscheint dann Ende des Qahres =ie bedeutet aber gleichzeitig wegen ihrer Kosten den Grundstein zum finanziellen >uin des Petraeus (>ahlfs, Oissel und Petraeus, 3xxf)58
x667, 2p =eptember
eise lassen sich Emden, Aldenburg, Wolfenb2ttel und Talberstadt angeben Leider blieb die >eise erfolglosc sie d2rfte finanziell kaum mehr als ihre Kosten eingebracht haben65 x66o, x Quni
Werner antichambriert in Wolfenb2ttel beim Welfen-Terzog >udolf August von Braunschweig und L2neburg und 2berreicht Widmungs-E×emplare von octrina hristianaÐ rmenice und issertatio ÎelÔhica f2r die Bibliothek des Terzogs66
x67, p Uebruar
Petraeus widmet der ;niversität Leiden zu ihrem Gr2ndungstag ein E×emplar der armenischen Bibel des Askan mit speziell gedruckter Dedikationc ihm wird daf2r ein Dankgeld der ;niversität von x Gulden bewilligt (Rversen,