171 65 38MB
German Pages 132 [138] Year 1989
ISSN 0044-3409 • Z. Psychol. • Leipzig • 196 (1988) 4 • S. 325-444
ZEITSCHRIFT FÜR
PSYCHOLOGIE mit Zeitschrift für angewandte Psychologie
Schriftleitung Friedhart Klix, Berlin Redaktion:
Jürgen Mehl, Berlin • Friedrich Kukla, Berlin
Unter Mitwirkung
von
J . E . Azcoaga (Buenos Aires) P. B. Baltes (Berlin/West) N. Bischof (Zürich) A. A. Bodaljow (Moskau) H. Dörner (Bamberg) J . Engelkamp (Saarbrücken) P. Fraisse (Paris) H.-G. Geißler (Leipzig) W. Hacker (Dresden) D. J . Herrmann (New York) A. Kossakowski (Berlin) D. Kovâc (Bratislava)
B. F. Lomow (Moskau) D. Magnusson (Stockholm) K. Pawlik (Hamburg) P. Petzold (Jena) H.-D. Köster (Rostock) E. Roth (Salzburg) H.-D. Schmidt (Berlin) L. S. Svetkova (Moskau) H. Sydow (Berlin) B. M. Velichkowsky (Moskau) M. Wertheimer (Boulder) G. d'Ydewalle (Leuven)
VEB J O H A N N A M B R O S I U S
BARTH
LEIPZIG
Inhalt Wotjak, G. (Leipzig). Verbbedeutung und Geschehenstypbeschreibung
325
Tauber, M. J . (Heidelberg). Mental Models: Manipulation of Virtual Objects with the help of virtual Machines. With 10 fig
335
Junghanns, Gisa; Ullsperger, P.; Metz, Anna-Marie (Berlin). Veränderungen des Bezugssystems am Beispiel einer visuellen Schätzaufgabe. Mit 2 Abb
351
Krauth, J . ; Brechtold-Neumann, M. (Düsseldorf). A Model for Disjunctive Reasoning
361
Zießler, M.; Hänel, Kathrin; Hoffmann, J . (Berlin). Die Programmierung struktureller Eigenschaften von Bewegungsfolgen. Mit 9 Abb
371
Kivelä, Sirkka-Liisa; Pahkala, K. (Tampere). Factor Structure of the Hamilton Rating Scale for Depression among Depressed Elderly Finns
389
Vihmalo, Anneli; Vihmalo, M. (Jyväskylä). Utilization of Subject's Background Knowledge in Computer Program Comprehension. With 2 fig
401
Chalupa, B. (Brno). Productive Memory and Solution of Problems. With 1 fig
415
Hansch, D. (Berlin). Psychosynergetik — neue Perspektiven für die Neuropsychologic? Grundriß einer psychosynergetischen Theorie emotionaler und motivationaler Prozesse. Mit 2 Abb 421 Buchbesprechungen
350, 370, 388, 400, 413, 436
ZEITSCHRIFT
FÜR
PSYCHOLOGIE
Band 196, 1988 mit Zeitschrift für angewandte Psychologie Z. Psychol. 196 (1988) 3 2 5 - 3 3 4
Heft 4 Band 102 V E B J . A. B a r t h , Leipzig
Aus der Seklion T A S der Karl-Marx-Universität L e i p z i g
Verbbedeutung und Geschehenstypbeschreibung Von GL Wotjak 0. Bereits ein flüchtiger Blick auf Untersuchungen zur Bedeutung lexikalischer Einheiten, wie sie etwa von der modelltheoretischen Semantik (hier vor allem M. Bierwisch, 1983), der situativen Semantik (vgl. J . Barwise und J . Perry, 1983; B . Rieger, 1987), aber auch der „realistischen" Semantik (hierzu vor allem W. Lorenz und G. Wotjak, 1977; G. Wotjak, 1986; M. Immler, 1987) aus linguistischer Sicht in den letzten fünf J a h r e n vorgelegt wurden, macht überraschend viele Parallelen, ja Ubereinstimmungen deutlich zu den von Seiten der kognitiven Psychologie und dabei besonders von F . Ivlix 1984/1987 vorgelegten Beschreibungen der sogenannten Geschehenstypen. 0.1. Nachstehende Ausführungen zur Bedeutung von Verben basieren auf umfassenderen erkenntnistheoretisch-sprachphilosophischen Überlegungen zur lexikalischen Bedeutung, die als im Grenzfeld zwischen Sprachlich-Kognitivem und Außersprachlich (enzvklopädisch)-Kognitivem angesiedelte und per definilionem wohl nur in interdisziplinärer Kooperation hinreichend erfaßbare Erscheinung verstanden wird 1 . Dabei sollen aus linguistischer Sicht Überlegungen zu den in der Semantik sprachlicher Zeichen als bi- bzw. trilateraler Gebilde, bestehend aus einem materiellen (graphisch oder phonetisch realisierten) Zeichenkörper F, dessen Abbild F ' im Gehirn (Lautbild) und der/den ihm zugeordneten Bedeutung(en), kommunikativ interiorisierten, rekurrenten, vergesellschaftet „eingefrorenen" Erscheinungsformen sprachlichen Wissensbesitzes und weiteren, primär bis ausschließlich denotatszentrierten Wissensrepräsentationen (darunter die Geschehenstypen) angestellt werden. Sollte damit ein bescheidener Beitrag zu einem interdisziplinären Gedankenaustausch zwischen Linguistik und Psychologie geleistet werden können (bislang scheint die Linguistik eher die nehmende Seite zu sein), so betrachten wir das Anliegen unseres Beitrages als erfüllt. Dabei sind wir uns der Schwierigkeiten der Verständigung über Disziplingrenzen hinweg (wo schon „Paradigmengrenzen" innerhalb der Linguistik häufig genug den Blick auf gegcnstandsdelerminierte Gemeinsamkeiten verstellen) durchaus bewußt. 0.2. Unsere Darstellungen takten sich ein in die von Ch. J . Fillmore 1985/1986 als Verstehenssemantik bezeichnete Richtung und sind in vielem auch der sogenannten scriptZur Beziehung von B e d e u t u n g von lexikalischen Einheiten [ L E ] und Denotatswissen vgl. u. a. J . S. Gruber, 1985, aber auch W. Lorenz und G. W o t j a k , 1977 und dort vor allem die Bemerkungen zur „Semetik". 1
22 Z. Psychol. 196-4
326
Z. Psychol. 196 (1988) 4
oder frame-basierten Semantikforschung (dazu u. a. V. Raskin, 1985/1986 sowie die in Quaderni di semantica 2/1985 und 1/1986 abgedruckten Materialien eines Rundtischgespräches zu dieser Thematik) verpflichtet; sie gehen dabei aber auf zahlreiche Vorgänger, darunter auch auf eigene Überlegungen zu den Beziehungen von Sprache und Denken/ Bedeutung und Sachverhaltswiderspiegelung (Konzeptualisierungen) zurück (dazu neben W . Lorenz und G. W o t j a k , 1977; G. W o t j a k , 1986, 1987a). 1. Nach unserem Verständnis erscheint es zweckmäßig davon auszugehen, daß unter der Bedeutung von sprachlichen Einheiten mit den Zeichenkörpern (bzw. deren interiorisierten Abbildern F ' ) synchron relativ stabil verbundene (ihnen zugeordnete) kognitivkommunikative Invarianten verstanden werden können. Dabei sollte Bedeutung von lexikalischen Einheiten (LE) sowohl als interiorisierte und im Bedarfsfall abrufbare Inventargröße (LE-type- bzw. Systembedeutung) wie auch als aktualisierte und in der Regel weiter spezifizierte Außerungsbedeutung (LE-token- bzw. Kontextbedeutung) nicht undifferenziert mit der Gesamtheit der durch das betreffende Zeichen, die lexikalische Einheit, evozierten „eingefrorenen", reduzierten bzw. kondensierten (d. h. in einzelsprachspezifischer Weise perspektivierten oder modalisierten), in jedem Fall aber sozialisierten und als Bestandteil der L E interiorisierten „Sachverhaltsaussagen" gleichgesetzt werden. L E sind nach weitgehend übereinstimmender Ansicht i. d. R . Träger mehrerer Bedeutungen (auch semantische Mikrostrukturen bzw. Sememe genannt); sie sind also mehrdeutig (polysem bzw. homonym). Wenn hier fortan von Bedeutung die Rede ist, so beziehen wir uns immer auf eine bestimmte unter mehreren semantischen Mikrostrukturen (Sememen), die in ihrer Gesamtheit die sogenannte semantische Mediostruktur der betreffenden L E (Semem-Semem-Beziehungen im Rahmen einer polysemen L E ) konstituieren. Darüber hinaus sind auch noch die gleichfalls interiorisierten Semem-Semem-Beziehungen zwischen unterschiedlichen (synonymen bzw. auch antonymen) L E zu beachten, wobei unter der Bezeichnung paradigmatische semantische Makrostrukturen verschiedenartige semantische Interrelationen (Inklusion, Intersektion, Hyperonyinie-Hyponymie, Feldbeziehungen etc.) subsumiert sind. 1.1. E s würde zu weit führen, wollten wir im folgenden allein diese drei Arten semantischer Strukturen näher charakterisieren, zwischen denen Wechselbeziehungen bestehen und die allesamt das lexikalisch-semantische Sprachwissen konstituieren. Daß darüber hinaus zum Sprachwissensbesitz auch noch gesonderte, die Bildung sogenannter syntagmatischer semantischer Makrostrukturen als frei mittels LE-Kombination produzierter und nunmehr schon nicht mehr „reproduzierter" Konzeptualisierungen regulierende Prozeduren zum Sprachwissensbesitz hinzukommen, kann hier nur angedeutet werden. Immerhin aber sei darauf verwiesen, daß wir nach unserer in mehreren Beiträgen dargelegten Uberzeugung davon ausgehen können, daß sich in den Sememen, den semantischen Mikrostrukturen, i. d. R . nicht nur für die eine L E , sondern auch für alle weiteren, einer bestimmten paradigmatischen semantischen Makrostruktur zuzuordnenden (synonymen, antonymen etc.) L E in der Art einer gemeinsamen „Adresse" weitgehende Ubereinstimmungen im Bedeutungskern, als sogenannte Basisproposition, nachweisen lassen. In der T a t gehört es zu den Grundannahmen der frühesten Untersuchungen der lexikalischen (strukturellen) Semantik (hier besonders B . Pottier, 1964), daß man für die Feldbestandteile einen Feld-
W o t j a k , Verbbedeutung u. Geschehcnstypbeschreibung
327
Oberbegriff, ein Archisemem (eine Arehisemformel — dazu B . Wotjak, 1982), als gemeinsame Ordnungsinstanz annehmen kann. Diese in den Sememen, genauer in deren Basispropositionen, zumindest anteilig, i. d. R . aber in einem sehr weitgehenden Maße übereinstimmend repräsentierten Archisemformeln bilden als sogenannte archisemformelhafte Designalsklassenbildungen/Konzeplualisierungen ein nicht zu unterschätzendes Organisationsprinzip unseres Wissensbesitzes insgesamt. In den Wissensbesitz gehen aber daneben noch weitere distinkte wie diskrete Designatsklassenbildungen im Ergebnis sozialer Interaktion und individuell subjektiver wie interindividueller kognitiver Auseinandersetzung (Widerspiegelung) mit der realen Welt (Ergebnis: Aufbau eines inneren Modells der objektiven Realität) wie auch der Konstruktion fiktiver Weltmodelle ein, die u. a. unter solchen Formen der Wissenskonfiguration erscheinen wie den Geschehenstypen (den Frames am nächsten kommend), Szenen, Skripten, „Geschichten" und allgemein Memory Organisation Packets (MOPs), chunks etc. der kognitiven Psychologie wie künstlichen Intelligenzforschung. 1.2. In den Basispropositionen der LE-Bedeutungen, hier nun vorrangig, aber keineswegs ausschließlich von Verben als mehrstelligen Relationsbezeichnungen (etwa R(a, b, c)), finden sich nach unserem Verständnis anteilig sozialisiert archisemformelkongruente Sachverhalt swiderspiegelungen als „Konstruktionsanleitungen" für Wissensorganisation/ Sachverhaltskomplexion (Textproduktion) „eingefroren", die den Charakter von Handlungsmus Lerwissen, Verhaltensstereotypwissen, Klassenbildungen über Zustände, Vorgänge etc. besitzen und von daher aufs engste mit dem Konzept der Geschehens!vpen korreliert sind. Selbst wenn — was im folgenden noch zu untersuchen ist — Basisproposilions- bzw. Archisemformelbeschreibung und Geschehenstypdarstellung nicht nur als korreliert, sondern als weitgehend deckungsgleich betrachtet würden, wäre es voreilig, daraus auf eine Deckungsgleichheit von LE-Bedeutungen als Ganzes und Geschehenstyp schließen zu wollen. Immerhin macht die semantische Mikrostrukturanalyse deutlich, daß die in einer sehr denotatszentrierten Beschreibung sehr weitgehend an eine außereinzelsprachliche Darstellung von Handlungsmusterwissen (kognitiv-interaktionale Designatsklassenbildungen bzw. archisemformelhafte Designatsklassenbildungen) angenäherten — denotativen — Basispropositionen nur einen Teil, wenn auch einen zentralen Kernbereich der semantischen Mikrostruktur, ausmachen. Auf der denotativen Basisproposition in ihrer Prädikats (Funktoren)—Argumenten-Struktur aufbauend gilt es, der für die einzelnen Sememe typischen, idiosynkratischen und i. d. R. sprachspezifischen signifikativen Brechung (Perspektivierung, Spezialisierung und Modalisierung — vgl. Stufe II bei G. Wotjak, 1987) Rechnung zu tragen. Erst eine u. a. auch um mehr oder minder komplexe Einstellungsoperatoren komplettierte, die signifikative Brechung berücksichtigende Beschreibung vermag der semantischen Mikrostruktur in ihrer unverwechselbaren Spezifik gerecht zu werden. 2 Die Einzelsprachspezifik der jeweiligen LP] wird im übrigen auch noch durch nach unserem Verständnis nicht zur Bedeutung selbst hinzuzurechnende kommunikativ
In der T a t gibt es aus sprach- wie denkökonomischen Gründen keinen Anlaß, absolute Synonymie anzunehmen.
2
22-
328
Z. Psycliol. 196 (1988) 4
— s i t u a t i v — s t i l i s t i s c h e M a r k i e r u n g e n wie a u c h S p e z i f i k a d e r A k t a n t i f i z i e r u n g , d. h . d e r morphosyntaktisch-lexikalischeii
Belegung
der
Argumentlcerstellenvariablen
(seltener
- k o n s t a n t e n ) d e r B a s i s p r o p o s i t i o n d e r V e r b b e d e u t u n g e n v e r s t ä r k t (vgl. d a z u u. a. G . W o t jak, 1984, 1985; aber auch 1987). 1 . 3 . E s l i e g t a u f d e r H a n d , d a ß e i n e so v e r s t a n d e n e , v i r t u e l l j e e i n z e l s p r a c h s p e z i f i s c h e semantische
Mikrostrukturbeschreibung
sich n o t g e d r u n g e n
von der Beschreibung
eines
virLuell a u ß e r ( e i n z e l ) s p r a c h l i c h e n G e s c h e h e n s t y p s m i t s e i n e r Z e n t r i e r u n g a u f die g r u n d l e g e n d e n D e n o t a t s w i s s e n s b e s t a n d t e i l e , e t w a die g e n e r i s c h e n wie s p e z i f i s c h e n k o n s t i t u t i v e n H a n d l u n g s b e d i n g u n g e n (dazu v o r a l l e m D . Y i e h w e g e r , 1 9 8 4 f ü r S p r e c h h a n d l u n g e n , u . I i . aber
für
alle
Handlungen/Handlungsmuster
generalisierbar
— dazu
1 9 8 7 b ) , u n t e r s c h e i d e t . A b e r s e l b s t h i n s i c h t l i c h d e r in h o h e m M a ß e kongruierenden denotativen Geschehenstypen
Basispropositionsbeschreibung
f i n d e n sich A b w e i c h u n g e n
u. a. G . W o t j a k ,
gegenstandsbedingt
und der Beschreibung
sowohl hinsichtlich
des
von
Generalisierungs-
g r a d e s 3 wie a u c h h i n s i c h t l i c h des G r a d e s d e r d e r B e s c h r e i b u n g z u g r u n d e g e l e g t e n F e i n a u f l ö s u n g . S o f i n d e n sich b s p w . in den u n s b i s l a n g v o r l i e g e n d e n G e s c h e h e n s l y p d a r s t e l l u n g e n die JAelaloren, d a s K e r n k o n z e p t (die s e m a n t i s c h e P r ä d i k a t i o n ) — so b s p w . B E H A N D E L N — als G a n z e s , hoUstisch, Handlungsbeteiligten
repräsentiert.
U m sie g r u p p i e r e n sich die R e l a t i o n s t e r m e ,
und Handlungsbedingungen,
vergleichbar den
die
Argumentleerstel-
lenangaben einer prädikatenlogischen Prädikats-Argumenten-Darstellung.
B e i e i n e r se-
m a n t i s c h e n M i k r o s t r u k l u r a n a l y s e d a g e g e n f i n d e t sich — w e n n a u c h d u r c h a u s n i c h t zwingend, wohl aber n a c h unserem spezifischen e i n e iu T e i l p r o p o s i t i o n e n m i t j e w e i l s
V e r s t ä n d n i s d u r c h a u s b e r e c h t i g t — i. d. I I .
Prädikats-Argumentslrukturen/l
weiter
aufgelöste
B a s i s p r o p o s i t i o n s d a r s t e l l u n g ; d. h . a n s t e l l e v o n B E H A N D E L N s t e h t h i e r e i n e m e h r o d e r w e n i g e r s t a r k an e i n e p r ä d i k a t e n l o g i s c h e b z w . l a m b d a k a l e g o r i a l e S y m b o l i s i c r u n g l e h n t e D a r s t e l l u n g d e r T e i l k o m p o n e n t e n d e r k o m p l e x e n H a n d l u n g , die sich in m i t den a u c h i m G e s c h e h e n s t y p r e f l e k t i e r t e n
ange-
behandeln
llandhmgsmvolvierten reflektiert findet.5
1 . 4 . D i e h i n s i c h t l i c h i n l e n s i o n wie E x t e n s i o n z. T . u n t e r s c h i e d l i c h b e s t i m m t e n k o g n i t i v e n G e b i l d e , wie S z e n e n , F r a m e s , S k r i p t e , S z e n a r i e n , M O P s o d e r M I P s , a b e r a u c h G e s c h i c h t e n 6 b z w . die G e s c h e h e n s t y p e n
i m S i n n e v o n F . Kl ix, 1 9 8 4 / 1 9 8 7 , sind, n o c h w e n i g e r f o r s c h t .
A l l e n g e m e i n s a m ist die p l a u s i b l e A n n a h m e , d a ß d e r W i s s e n s b e s i t z wie a u c h die e r w o r b e n e E r f a h r u n g / W e l t — u n d S a c h k e n n t n i s nicht diffus und a m o r p h sind, s o n d e r n in spezv-
3
Die Basispropositionsdarslellinig von Syslenibedculungen wird etwa im Gefolge von M. Bierwisch, 1983
zunehmend eher generischer, abstrakter konzipiert — dazu auch unser Verständnis von Bedeulung als prälexikalisches Systempattern G. W o t j a k , 1972. 4 Bis hin zu Elenientarhandlungen/ElemehlarsiUialioneo bzw. -Sachverhalten — dazu u. a. A. R . Arutjunov, 1 9 7 0 ; V. A. Zveginccv, 1985, 1986; 11. Oim und Saluveer. 1985 sowie G. W o t j a k , 1987. 5
Vgl. die Bedeutungsparaphrase der mit dem Geschehenstyp korrespondierenden Bedeutung des deut-
schen Verbs „behandeln" — Varianten 2.1. sowie 2.2. aus dem „Handwörterbuch der deutschen Gegenwartssprache" zusammengefaßt ergäben etwa folgende Umschreibung; „einen K r a n k e n (ärztlich) versorgen, um zur Heilung beizutragen". 6 So S. .T. Schmidt schon Anfang der 70er Jahre/vgl. dazu auch F. B a r t l e t t 1932; zur Erörterung verschiedener neuerer Ansätze — vgl. die Hundtischdiskussion in Quadcrni di semantica 2/1985 und 1/1986, Bologna.
\\GKTH H oßpaSaTbmaromHG HX C noMombio BHpTyajibHbix o i i f p a m t i i . C noMombio 3THX nonHTHHHblX CHCTGM MO/KHO HCCJIGROBaTb CGMaHTHKy pGHGBWX BblCKaSblBaHHÄ H RGHCTBHit nOJIb3yH3mHXCH 9 B M . BoJieG CHCTGMaTHtGCKOe H3yMGHHG CGMaHTHMeCKOrO aenGKTa CHCTeMHblX COCTOHHHM H CHCTGMHbIX npOI(CCCOB MOJKGT ItpHBGCTH K ÖOJIGG 0Jt,H03HaMH0ii 01(6111«: VMOTBGHHblX MOaGJIGH.
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350
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V E B J . A. B a r t h , Leipzig
Buchbesprechung Sader, M.: Holleuspiel als Forschungsmethode. 173 S. mit 1 Abb., 1 Tab., 1 5 x 2 1 ein. Opladen — Wiesbaden: Westdeutscher Verlag 1980. Kartoniert, 30,— D.M. Alit erfreulicher Einfachheit und Klarheit wird hier der Frage nachgegangen, ob unci wie das Rollenspie], das j a vor allem aus Anwendungen in der Psychotherapie, im sozialpsychologischen Verhaltenstraining etc. bekannt ist, auch als zuverlässige und effektive Methode in der Forschung a n g e w a n d t werden k a n n . Nach dem Einführiingskapilel mit den notwendigen dcfinitorischen Abklärungen w i d m e t sich der Autor explizit in sieben Beispielen der l'rage, welche Aufgaben und Funktionen empirischer (experimenteller) Forschung überhaupt zukommen. Eine Auszählung von Gerdes (1979) in der F a c h l i t e r a t u r ergab, d a ß über 90 0 n aller L nlersuchungcn der IIv|>othesenprüfung dienten. Diese Funktion k a n n auch das Rollenspiel erfüllen! — Aber berühmt gewordene Experimente gerade aus der Sozialpsychologie, wie die von Lewin/Lippit/White, von Alilgram, /.imbardo u. a., h a t t e n jedocli andere Ziele, wie z. B. das Erkennen höherer Komplexität oder des prozessualen Verlaufs von Ereignissen oder der Veränderungsmöglichkeiten des Forsehuiigsstandes selbst. Diese akribiseh methodenkrilischcn Betrachtungen des Autors, die ganz sicher auch für Spezialisten auf dem Gebiet psychologischer Methodik interessant sind, ziehen sich durch das ganze Buch. Es gibt für Spezialisten der Gruppenpsychologie viele konkrete methodenkritische Anleitungen und zeigt Möglichkeiten und Grenzen, A or- und Nachteile des Rollenspiels als Forscliungsmethode. Die Beispiele, klar geordnet über die Forschungszielc (Bericht über eigenes Erleben, Erfassung von Kognitionen und Emotionen, von A erhaltensstratcgien, Handlungszielen etc.) stammen überwiegend aus dem breit gefächerten Erfahrungsbereich des Autors. Derjenige Leser, der für sein Feld komplexer Problembetrachtung auf Gebieten der Persönlichkeits- oder Sozialpsyehologie nach geeigneten Methoden sucht, wird bei Sader zweifellos ebenfalls zahlreiche Anregungen finden, jedoch sicherlich auch bedauern, daß bei den Beispielen zugunsten der methodischen Erwägungen die Ergebnisse z. T. allzu lokonisch, oft nur b r u c h s t ü c k h a f t referiert werden. Das schmälert die Darstellung der Ergiebigkeit dieser Alethode u n d damit die AnregerFunktion. K. Birth (Berlin)
350
Z. Psychol. 196 (1988) 4
Schnupp, P . ; Floyd, Ch.: Software — P r o g r a m m e n t w i c k l u n g und Projektorganisation. 2., durchges. Aufl. Berlin — New Y o r k : W a l t e r de G r u y t e r 1979. Tauber, AI. J . : Top Down Design of I i u m a n Computer S y s t e m s from the Demands of H u m a n Cognition to the Virtual Machine—An interdisciplinary Approach to model Interfaces in Human-Computer Interaction. Proceedings of the I E E E Workshop on L a n g u a g e s for Automation. P a l m a de Alallorca, J u n e 28—29, 1985. Silverspring 1985. S. 1 3 2 - 1 1 0 . Tauber, AJ. J . : On Mental Alodels and the User Interface. In: Working with Computers: Theory versus Outcomes. Eds.: Veer, v a n der G. C.; Green, T. R . G.; Hoc, J . AI.; Alurray, D. London: Computer a n d People Series, Academic Press 1988. Tauber. AI. J . : Top Down Design of Human—Computer Interfaces. I n : Visual Languages. Eds. Chang. S. K . ; Ichikawa, T.; Ligomenides, P. A. New Y o r k : P l e n u m Press 1980. Young, II. AI.: Surrogates and Mappings: Two Kinds of Conceptual Alodels for Interactive Devices. I n : Menial Alodels. Eds. Gentncr, 1).: Stevens, A. L. Hillsdale — New J e r s e y : Lawrence E r l b a u m 1983. Accepted: April 1988 Author's address: Dr. AI. ,). Tauber Fachbereich Mathematik/Informatik Universität Paderborn W a r b u ige istr. 100, I) - 4790 Paderborn '/.. Psycho], 196 (1988) 350
V E B J . A. B a r t h , Leipzig
Buchbesprechung Sader, M.: Holleuspiel als Forschungsmethode. 173 S. mit 1 Abb., 1 Tab., 1 5 x 2 1 ein. Opladen — Wiesbaden: Westdeutscher Verlag 1980. Kartoniert, 30,— D.M. Alit erfreulicher Einfachheit und Klarheit wird hier der Frage nachgegangen, ob unci wie das Rollenspie], das j a vor allem aus Anwendungen in der Psychotherapie, im sozialpsychologischen Verhaltenstraining etc. bekannt ist, auch als zuverlässige und effektive Methode in der Forschung a n g e w a n d t werden k a n n . Nach dem Einführiingskapilel mit den notwendigen dcfinitorischen Abklärungen w i d m e t sich der Autor explizit in sieben Beispielen der l'rage, welche Aufgaben und Funktionen empirischer (experimenteller) Forschung überhaupt zukommen. Eine Auszählung von Gerdes (1979) in der F a c h l i t e r a t u r ergab, d a ß über 90 0 n aller L nlersuchungcn der IIv|>othesenprüfung dienten. Diese Funktion k a n n auch das Rollenspiel erfüllen! — Aber berühmt gewordene Experimente gerade aus der Sozialpsychologie, wie die von Lewin/Lippit/White, von Alilgram, /.imbardo u. a., h a t t e n jedocli andere Ziele, wie z. B. das Erkennen höherer Komplexität oder des prozessualen Verlaufs von Ereignissen oder der Veränderungsmöglichkeiten des Forsehuiigsstandes selbst. Diese akribiseh methodenkrilischcn Betrachtungen des Autors, die ganz sicher auch für Spezialisten auf dem Gebiet psychologischer Methodik interessant sind, ziehen sich durch das ganze Buch. Es gibt für Spezialisten der Gruppenpsychologie viele konkrete methodenkritische Anleitungen und zeigt Möglichkeiten und Grenzen, A or- und Nachteile des Rollenspiels als Forscliungsmethode. Die Beispiele, klar geordnet über die Forschungszielc (Bericht über eigenes Erleben, Erfassung von Kognitionen und Emotionen, von A erhaltensstratcgien, Handlungszielen etc.) stammen überwiegend aus dem breit gefächerten Erfahrungsbereich des Autors. Derjenige Leser, der für sein Feld komplexer Problembetrachtung auf Gebieten der Persönlichkeits- oder Sozialpsyehologie nach geeigneten Methoden sucht, wird bei Sader zweifellos ebenfalls zahlreiche Anregungen finden, jedoch sicherlich auch bedauern, daß bei den Beispielen zugunsten der methodischen Erwägungen die Ergebnisse z. T. allzu lokonisch, oft nur b r u c h s t ü c k h a f t referiert werden. Das schmälert die Darstellung der Ergiebigkeit dieser Alethode u n d damit die AnregerFunktion. K. Birth (Berlin)
Z. P s y c l i o l . 1Ü6 ( 1 9 8 8 ) 3 5 1 - 3 G 0
V E ß J . A. B a r t h , Leipzig
Aus dem F a c h b e r e i c h Psycho;)!*ysiotogie des Z c i ü i a l i n s l i l u l s für Arbeitsmedizin der D D R , Berlin
Veränderungen des Bezugssystems a m Beispiel einer visuellen Schätzaufgabe Von Gisa Junghanns, P. Ullsperger und Anna-Marie Metz Mit 2 Abbildungen
Einleitung D a s U n i c r s u c h u n g s g e b i e t der klassischen P s v e h o p h y s i k blieb l a n g e Zeil auf
Probleme
s c n s o r i s c h e r Prozesse b e s c h r ä n k t , wobei ausschließlich der Z u s a m m e n h a n g zwischen eindimensional v a r i i e r e n d e n R e i z a u s p r ä g u n g e n und d e r E m p f i i i d u n g s s t ä r k e b e t r a c h t e t w u r d e . I n n e u e r e r Zeit wird v e r s t ä r k t die T e n d e n z e r k e n n b a r zur P s v e h o p h y s i k a u c h solche Ansätze u n d Verfahrensweisen zu r e c h n e n , die diese e i n g e e n g t e A u f g a b e n s t e l l u n g s i n n g e m ä ß auf k o m p l e x e W a h r n e h m u n g s p r o z e s s e und a n d e r e p s y c h i s c h e V o r g ä n g e a u s d e h n e n . Die T a t s a c h e , d a ß der R e i z k o n t e x t die W a h r n e h m u n g des einzelnen R e i z e s b e e i n f l u ß I , wui de s y s t e m a t i s c h in der B e z u g s s y s l e m f o r s c h u n g u n t e r s u c h t (Helson, 1 9 6 4 ; S a r r i s . 1 9 7 1 ; Heller. 1 9 8 0 ; L a u l e r b a c h und S a r r i s , 1 9 8 0 ; P e l z o l d , 1 9 8 5 u. a.). D a s I n t e r e s s e an Kragen zur psychologischen B e z u g s s y s l e m f o r s c h u n g e n t w i c k e l t e sich in der W a h r n e h m u n g s p s y chologie. I n der B e z u g s s y s t e m f o r s e h u n g g e h l es im allgemeinen d a r u m zu u n t e r s u c h e n , auf welche W e i s e die W a h r n e h m u n g einzelner R e i z e beeinflußt wird i m S i n n e der A b h ä n g i g k e i l der W a h r n e h m u n g s l e i s t u n g und W a h r n e h m u n g s u r t e i l e von m o m e n t a n als auch f r ü h e r v e r a r b e i t e t e n R e i z g e g e b e n h e i t e n . D a b e i geht die B e z u g s s y s l e m f o r s c h u n g v o n d e r allgemeinen A n n a h m e einer I n t e r a k t i o n von W a h r n e h m u n g s - u n d Urleilsprozessen aus. E i n e B e z u g s s y s t e m t h e o r i e wurde e r s t m a l s von U e l s o n (.1964) auf e i n e r e m p i r i s c h - e x p e r i m e n t e l l e n G r u n d l a g e e n t w i c k e l t . In seiner A d a p t a t i o n - L e v e l T h e o r y wird davon ausgeg a n g e n , daß ein B e z u g s s y s t e m durch einen B e z u g s p u n k t c h a r a k t e r i s i e r t wird, der einen b e s t i m m t e n Wert auf der D i m e n s i o n der zu b e u r t e i l e n d e n E i g e n s c h a f t e i n n i m m t . Die Ausprägung einer O b j e k l e i g e n s c h a f t wird durch den jeweiligen Vergleich mit dem B e z u g s punkt ermittelt. Von B e d e u t u n g f ü r die K o n z e p i i o n des Begriffs „ B e z u g s s y s t e m " ist die A n n a h m e der A h n l i c h k e i l zwischen k o g n i t i v u n t e r s c h e i d b a r e n
M e r k m a l e n f ü r die
Reizinformalions-
i n t e g r a l i o n ( S a r r i s , 1 9 7 1 ) . D a s b e d e u t e t : l ' ü r ähnliche R e i z e b e s i e h t eine g r ö ß e r e W a h r s c h e i n l i c h k e i t , d a ß sie in eine g e m e i n s a m e U r t e i l s k a t e g o r i e fallen als f ü r u n ä h n l i c h e . S a r r i s ( 1 9 7 1 ) f ü h r t e zu diesem P r o b l e m u n t e r a n d e r e m U n t e r s u c h u n g e n m i t Hilfe von T o n r e i z e n d u r c h : E r stellte eine A b h ä n g i g k e i t des Klassifizierungsvorganges b e i T o n e n unterschiedlicher' F r e q u e n z zur A h n l i c h k e i l eines Vorreizes (Ankers), der in eine g e m e i n s a m e phänom e n o l o g i s c h e bzw. k o g n i t i v e Klasse mit den zu b e u r t e i l e n d e n T ö n e n g e h ö r l , f e s t . I n v o r l i e g e n d e r A r b e i l sind nun von I n t e r e s s e : a) M e r k m a l e eines a u f g e b a u t e n B e z u g s s y s t e m s , b ) V e r ä n d e r u n g e n eines B e z u g s s y s t e m s durch einen Vor- oder A n k e r r e i z .
352
Z. Psychol. 196 (1988) 4
Hypothesen 1. Zum A u f b a u von Bezugssystemen kann angenommen werden, daß sieh dieser innerhalb eines Lernzeitraumes vollzieht. Johnsons Kategorienschwellenkonzept (1945) sagt ein Anwachsen der Urteilsunsicherheit mit zunehmender Distanz von der Kategoriengrenze voraus. Die im Grenzbereich liegenden Reize sind nicht so fest an die Kategorionskala gebunden wie Reize innerhalb des S y s t e m s . Damit ist eine Instabilität der Urteile an den (jjrenzbereichen zu erwarten. 2. E n (.sprechend dem Ahnlichkeitsklassifikationsmodell (Sarris, 1971) müßte ein Yorreiz (Kontextreiz) so langt; das Urteil beeinflussen, wie eben dieser Ankerreiz mit den zu beurteilenden Reizen (Serienreize) in eine gemeinsame phänomenologische bzw. kognitive K l a s s e gehört. Dies würde bedeuten: a) Befindet sich der Yorreiz in seiner (eindimensionalen) Merkmalsausprägung innerhalb der Serie, würde er nur einen Einfluß auf die ihm unmittelbar ähnlichen Reize ausüben im Sinne eines Urleilskontrasts (Über- bzw. Unterschätzung). b) Liegt die Merkmalsausprägung des Vorreizes außerhalb der zu beurteilenden Serie, beeinflußt er die gesamte Serie, wobei sein Einfluß mit zunehmender Unähnlichkcit des Serienreizes zum Yorreiz abnimmt. c) Isl. der Vorreiz extrem unähnlich der Serie, zeigt er nur noch einen geringen Einfluß auf die Serienreize.
Methoden 30 freiwillige gesunde .Probanden (18 Eraucn, 13 Männer im Alter von 18—30 J a h r e n ) nahmen an dem Experiment teil. Die Personen saßen in einem Abstand von ca. 1,2 m vor einem Bildschirm (24 c m X l S cm). Das Aufgabenmaterial bestand aus visuellen Reizen in Form von horizontalen Balken (Breite: 0,8 mm) unterschiedlicher Länge, die auf dem Schirm rechnergesteuert dargeboten wurden. D a s Experiment besland aus 3 Aufgabenteilen. Der :!. Teil (Lernphase) diente der Ausprägung eines internen Modells über die auftretenden Längen. Im 2. Aufgabenteil (Testphase) wurde das im 1. Teil Gelernte überprüft und gefestigt. Aufgabe des 3. Teils (Intervent ionsphase) war die Untersuchung der Beeinflussung des internen Modells durch sogenannte Ankerreize. In der Lernphase wurden den Probanden in Zufallsabfolge sukzessiv Balken gezeigt. Am rechten oberen Ende jedes Balkens erschien eine Ziffer, die jeweils die L ä n g e des Balkens in. Skaleneinheilen angab. Dabei wurde folgende 9stufige Längenskala eingesetzt, die den Probanden mit der Instruktion vorgelegt wurde: „extrem kurz" — 1, „sehr k u r z " — 2, „ k u r z " — 3, „eher kurz als l a n g " —4, „ m i t t e l " - 5 , „eher lang als k u r z " — 6, „ l a n g " — 7, „sehr l a n g " - 8, „ e x I r a n l a n g " — 9. Der jeweilige Balken erschien für 900 ms auf dem Schirm, unmittelbar darauf folgte der nächste. Die Probanden halten die Aufgabe, die Balken anzusehen und sich die Zuordnung zu deren Längen mit der entsprechenden Zahl einzuprägen. 2 Serien von Balkenlängen, S 1 und S 2, wurden verwendet. Serie S 1 umfaßte die. Längen 9 mm, 30 mm, 45 mm, 75 m m
J i i T i g l i n n i i K ii.
Tab. I.
a., Bezugssysteme
353
lialkenlange pro Serie (S 1, S 2) und deren Langenangabeii
Kalkenlänjie (Serie) (mm) < S1 S2 9 :so
Lüngenangabe (Skaleneiidieil)
120 135 150 180 195
75 90
1 ;>
7 9
uud 90 nun. Serie S 2 beinhaltete die Längen 120 nun. 135 nun, 150 mm, 180 nun und 195 nun mit den entsprechenden Längenangaben in Skaleneinheiten am rechten oberen E n d e des jeweiligen Balkens (Tab. 1). Pro Länge (Kategorie 1, 3, 5, 7, 9) wurden 5 Balken in zufälliger Abfolge gezeigt, so daß den Frobanden insgesamt 25 Balken sukzessiv geboten wurden. In der Testphase wurden den Probanden Balken mit den gleichen Längen wie in der Lernphase gezeigt, jedoch ohne die Kategorienangabe. Nachdem der jeweilige Balken für 9 0 0 ms auf dem Bildschirm dargeboten wurde, hatte der Proband die Aufgabe, ein Urteil der Längenkategorie über die Tastatur einzugeben. Dabei wurden die Probauden so instruiert, daß ihnen die gesamte Skala von 1 bis 9 zur Verfügung stand, auch unter Benutzung der Skalenangabeii, die in der Lernphase nicht auf traten (Kategorie 2, 4, 6, 8). Mit Betätigung einer Taste konnte das jeweils nächste Bild aufgerufen werden. Analog zur Lernphase wurden 2 Längenseriell eingesetzt: S 1 und S 2 (Tab. 1). Die Balken pro Serie wurden in Zufallsabfolge geboten. Pro Balkenlänge wurden 25 Bilder gezeigt. I m 3. Aufgabenteil, der liilerventionsphase, wurden wiederum die gleichen Balken wie in der Testpliase geboten. Vor jedem zu beurteilenden Balken (Serienreiz) erschien jedoch ein Balken (Ankerreiz), der den Probanden, laut Instruktion, als Warnsignal für den jeweiligen Serienreiz dienen sollte. Der Serienreiz wurde jeweils entsprechend der Länge von den Probanden eingeschätzt anhand der 9stufigen kalegorialeu Längenskala analog der Testphase. Nach Betätigung einer Taste erschien der Anker auf dem Schirm. Der Anker blieb pro Serie konstant, 2 Längenseriell wurden untersucht, S 1 und S 2, analog der Testphase. J e d e r Anker erschien für ca. 900 ms auf dem Schirm. Nach einer Pause von ca. 450 ms wurde der Serienreiz für ca. 900 ms geboten. Danach war das kategoriale Urteil über die Tab. It.
Anker (mm)
Möglichkeiten der Kombination von Anker und Serie Serie S1
S2
5'i 120 195
G 90 150
354
Z. Psycliol. .196 (1988) 4
Länge des jeweiligen Seriem'oizes einzugeben. 50 Balkon pro Längenkategorie wurden gezeigt. J e d e m Probanden wurde pro Sitzung ein Anker geboten. 2 Sitzungen h a t t e n die P r o b a n den zu absolvieren, zwischen denen ein A b s t a n d von ca. 2 Tagen lag. .1.0 Probanden wurde jeweils der gleiche Anker pro E x p e r i m e n t geboten, wobei die in Tabelle II festgelegten Kombinationen zwischen Anker und Serie a u f t r a t e n . Datengewin n ui ig Zur Datenerhebung wurden entsprechend dem I n h a l t des Aufgaben teils der Test- u n d Intervenlionsphase die Längenurteile über die jeweiligen Serienreize rechnergesteuert erf a ß t i. Zur Untersuchung der Merkmale eines Bezugssystems in Abhängigkeit von der A r t der Reize (kurze Serienreize — Serie S l , lange Serienreize — Serie S 2) wurden die Urteile der Testphase aus S 1 m i t den Urteilen aus S 2 statistisch mit. dem U-Test nach Mann u n d Whitney geprüft. Zur F r a g e der zeitlichen Stabilität eines Bezugssystems der Länge wurden die Längenurteile des 1. Abschnitts (Reiz 1—13) und des 2. Abschnitts (Reiz 14-25) der Test p h a s c m i t dem Zeichentest nach Fisher verglichen. Da der Einfluß des Ankers in der I . H ä l f t e der Intervenlionsphase (1.—25. Serienreiz) besonders deutlich war (Prüfung der Mittelwertdifferenzen des 1.—25. Urteils gegen das 26.—50. Urteil) wurde dieser Abschnitt zur E r m i t t l u n g der Urteilsdifferenzen zwischen Test- und Interventionsphase verwendet. Zur Bildung der Differenzen der gömittelten Urteilswerte zwischen Test- u n d Interventionsphase wurden die Urteilswcrte der jeweiligen Testphase von denen der Interventionsphase pro Serienreizklasse u n d P r o b a n d abgezogen. Diese Urteilsdifferenzen (geprüft mit dem Zeichentest) wurden als ein K r i t e r i u m f ü r den Einfluß des Ankers auf die Beurteilung der Serien angenommen.
Ergebnisse Testphase Die gemittelten Urteile über die jeweiligen Serienreize pro Serie S 1 u n d S 2 sowie die Resultate der Unterschiedsprüfung der Urteile zwischen S 1 u n d S 2 sind in Tabelle I I I wiedergegeben. Es zeigen sich signifikante Unterschiede zwischen den Urteilswerlen der Serienreize der Serien S 1 u n d S 2. Vor allem eine Unterschätzung v e r b u n d e n m i t Urteilsinstabilität (hohe Streuung) wird am längsten Serienreiz der Serie S 1 sichtbar. In der Serie S 2 erweist sich vor allem d e r kürzeste Reiz als e x t r e m überschätzt und urteilsinstabil. Es k o n n t e n keine signifikanten Unterschiede zwischen den Urteilen des 1. u n d 2. Abschnitts der Testphase nachgewiesen werden. 1
Für die Unterstützung bei der Erstellung des Reelmerprogramms und bei der Datenauswertung danken wir R. Michna und R. Renner.
J u n g h a n n s u. a., B e z u g s s y s t e m e Tab. III.
355
U r t e i l s m i t t e l w e r t e der 2 S e r i e n (S 1 u n d S 2) in der T e s t p h a s e g e p r ü f t duroll den U - T e s t
Serienreize
Urteilswerte
(Skaleneinheit)
S 1 x
S 2 s
sf s
X
1
1,1
0,38
1,89
0,83
3
3,0
0,39
3/. 7
0,70
*
5
0,59
4,80
0,71
*
7
V> 6,7
0,47
7,00
0,08
*
9
8,3
0,57
8,04
0,09
*
x
— Urteilsmittelwerte über 30 Probanden
s
— S t r e u u n g e n der U r t e i l s w e r t e ü b e r 3 0 P r o b a n d e n
*
sf — S i g n i f i k a n z ( p ^ 0 , 0 1 )
Vergleich von Test- und
Inlerventionsphase
Tabellen IV und V zeigen Mittelwerte lind Streuungen der Urteilswerle über die Serienreize aus der Interventionsphase. Die Markierung signifikanter Unterschiede (Spalte sf) bezieht sieli auf den Vergleich zwischen den Urteilswerten von Test- und Jnlerventionsphase pro Serie S 2 (Tab. IV) und Tab. IV.
M i t t e l w e r t e u n d S t r e u u n g e n ü b e r die U r t e i l e der S e r i e S 2 der I i U e r v e n l i o n s p h a s e pro S e r i e n -
reiz u n d A n k e r
(mm)
Anker: 90 mm
Anker: 6 mm
Serienreize Skalen-
X
s
sf
A n k e r 1: 150 nun
x
s
sf
X
s
sf
einhei t 120
1
2,36
1,08
2,82
0,96
*
1,97
1,02
135
3
3,94
0,93
4,02
0,68
*
3,25
0,89
150
5
5,35
0,85
5,03
0,69
4,79
0,73
180
7
7,31
0,38
7,11
0,45
6,94
0,64
195
9
8,75
0,25
8,75
0,39
8,62
0,78
x
— U r t e i l s m i t t e l w e r t e ü b e r 10 P r o b a n d e n
s
— S t r e u u n g e n der U r t e i l s w e r t e ü b e r 10 P r o b a n d e n
*
sf — S i g n i f i k a n z ( p s 0 , 0 5 , Z e i c h e n t e s t ) z w i s c h e n den U r t e i l e n der T e s t - und I n t e r v e u t i o n s p h a s e
S 1 (Tab. V). Signifikante Unterschiede treten vor allem bei den dem Anker ähnlichen Serienreizen auf. In Abbildung 1 sind die gemittelten Urteilsdifferenzen zwischen Serienreizen der Test- und Interventionsphase (kurze Anker) für alle Serienreize dargestellt. Es ist ersichtlich, daß der Einfluß des Ankers auf die Urteile gering ist bei einem extrem kurzen Anker von 6 nun (Abb. 1, oben). Es deutet sich eine Überschätzung der Serienreize an, die statistisch jedoch nicht gesichert werden kann (Tab. IV). Beträgt die Länge des Ankers 90 mm (Abb. 1, Mitte) und nähert sich somit den Serienreizen, zeigt sich anhand des signifikanten AS (120 mm und 135 mm) eine Überschätzung der ankernahen
356
Z. Psychol. 196 (1988) 4
Tab. V. Mittelwerte und Streuungen über die Urteile der Serie S 1 der Interventionsphase pro Serieni'ciz und Anker (nun) 9 30 45 75 90
Skalen- Anker: 54 min einlieit x s 1 J 5 7 9
1,00 2,91 4,09 6,88 8,22
0 0,32 0,49 0,36 0,59
sf
* *
Anker: 120 mm x s 1,15 3,14 4,49 6,47 7,61
0,32 0,29 0,52 0,50 0,83
sf
* *
Anker: 195 mm x s 1,09 3,13 4,69 6,74 8,01
0,17 0,43 0,60 0,46 0,60
sf
* *
x — Urteilsmittehverle über 10 Probanden s — Urteilsstreuungen über 10 Probanden sf — Signifikanz ( p s 0 , 0 5 , Zeiehcntest) zwischen den Urteilen der Test- und Interventionsphase 0,4
AJ
0.2
0
d l J v 120135 150 180195 L [mm]
-0.2
AJ 1.0
0,8 0.6
0.4 0,2
0
120135150
180195 L [mmj
AJ 0.4 0,2
0 -0,2
-0-4
Abb. 1. C.emittelte Urteilsdifferenzon (AJ) zwischen Test- und Interventionsphase (Urteile der Interventionsphase minus Urteile der Testphase) bezüglich der Länge der Serienreize (L) unter Ankereinfluß: t t r x r Anker 6 mm (oben); Anker 90 mm (Mitte); Anker 150 mm 120 135150 160 195 L [mm] (unten)
i
Serienreizc. Dieser Einfluß n i m m t f ü r längere Serienreize ab (150 mm, 1 8 0 mm, 1 9 5 mm). Sind A n k e r und mittlerer Serienreiz gleich lang, zeigt sich ein gesicherter Unterschied zwischen den Urteilswcrten der Test- und Interventionsphase bei der Beurteilung des dem A n k e r benachbarten Serienreizes (Abb. 1, unten, Serienreiz 1 3 5 mm) im Sinne einer Unterschätzung der Länge. Die Serienreize 1 5 0 mm, 1 8 0 min, 1 9 5 mm werden unterschätzt, der kürzeste Serienreiz (120 mm) überschätzt. Diese Urteilsdifferenzen zwischen Test- und Interventionsphase sind jedoch nicht zu sichern. Urteilsinstabilität (hohe S t r e u u n g in Tab. IV) t r i t t v o r allem bei der Beurteilung des kürzesten Serienreizes (120 mm) auf. Die
J u n g h a n n s u. a , B e z u g s s y s t e m e
357
AJ 0.4
0.2
hI 1
0
-0.2 9
30 4 5
7 5 90
L [mm]
AJ
9
0.4
30 45
75
90
L [jnml
A b b . '2.
AJ
0,2.
-0.2. 9
30 45
Gemittelle
Urtcilsdiffcrenzeii
und Intervoiitionsphase
(Urteile
t i o n s p h a s e m i n u s U r t e i l e der T e s t p h a s e )
XX
0
-0,4 J
Test-
(zJJ)
zwischen
der
Interven-
bezüglich
der
L ä n g e der S e r i e n r e i z e (U) u n t e r A n k e r e i n f l u ß : A n k e r 51 m m ( o b e n ) ; A n k e r 120 min ( M i t t e ) ; 75 90
L [mm]
Anker
195 min (unten)
gemilteilen Urleilsdiffereiizen zwischen den Serienreizen der Test- und Interventionsphase (langer Anker) sind in Abbildung 2 dargestellt. Ist der Anker ähnlich der mittleren Länge der Serienreize (Abb. 2 oben, Anker 54 mm), wird der Serienreiz, der unmittelbar kürzer als der Anker ist (Serienreiz 45 mm), unterschätzt, der längere (Serienreiz 75 mm) überschätzt. Bei den Serienreizen 9 mm, 30 mm und 90 mm konnte kein gesicherter Unterschied der Urteilswerte zwischen Test- und Interventionsphase festgestellt werden (vgl. Tab. V). Beträgt die Länge des Ankers 120 mm (Abb. 2, Mitte), ist er somit länger als die gesamten Serienreize, zeigt sich anhand des signifikanten A3 (75 mm und 90 mm) eine Unterschätzung der ankernahen Serienreize. Dieser Einfluß nimmt für kürzere Serienreize ab (45 nun, 30 nun, 9 mm). Ist der Anker extrem länger als die gesamte Serie (Anker 195 mm), sinkt sein Einfluß auf die Beurteilung der Serienreize (Abb. 2, unten). Es deutet sich eine Überschätzung der ankerfernen Serienreize (9 mm, 30 mm, 45 mm) an, die statistisch nicht gesichert werden kann (Tab. V). J e ähnlicher sich Anker und Serienreiz werden, desto eher zeigt sich eine Unterschätzung (Serienreiz 90 mm), die sich statistisch sichern läßt. Urteilsinstabilität (hohe Streuung) tritt vor allem bei der Beurteilung des längsten Serienreizes (90 mm) auf (vgl. Tab. V).
2Me Ha
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Zur k o n z e p t i o n e l l e n
W a h r n e h m u n g s p s y c h o l o g i s c h c ('.rundlagen. I n :
Bedeutung von psychologischen
B e i t r ä g e zur p s y c h o l o g i s c h e n
Bezugssystemen:
Bezugssystemforschung.
H r s g . : L a u t e r b a c h , W . ; S a r r i s , Y . B e r n — S t u t t g a r t — W i e n : H a n s l l u b e r 1 9 8 0 . S . 15—51. l l l s p c r g e r . P . ; Metz, A . - M . ; Gille, 11.-(1.: T h e 1' 3 0 0 c o m p o n e n t of 1 he e v e n I - r e l a t e d b r a i n p o t e n t i a l a n d m e n t a l e f f o r t . E r g o n o m i c s , (im D r u c k ) . M a n u s k r i p t e i n g a n g : März 1 9 8 8 A n s c h r . d. V e r f . : D i p l . - P s y c h , ( i i s a J u n g h a n n s Z e n t r a l i n s t i l u l für A r b e i t s m e d i z i n der D D B Fachbereich
Psychophysiologic
N ö l d n e r s t r . 10/12, D D R - 1131 B e r l i n
Z. Psychol. .190 (1988) 361-370
VEB J. A. Barth, Leipzig
From Psychologicnl Institute, University of Diissoldorf
A Model for Disjunctive Reasoning By J. Krauth and M. Berchtold-Neumann Introduction Evans and Lynch (1973) extended Wason's selection task (Wason, 1966) by introducing negations. By a stochastic model developed by Evans (1977) it was possible to describe and analyse the results of this experiment. Later on this model was reformulated and extended by Krauth (.1982). The extended model made it possible to satisfactorily describe the outcome of seven conditional reasoning experiments. It is now obvious to ask whether the same model can also be used for the analysis of the outcome of a disjunctive reasoning experiment. Oddly enough, no true replication of Wason's selection task with disjunctive rules and negations that, corresponds to the Evans and Lynch (.1973) experiment on conditional reasoning has been reported in literature. The reported experiments, which used all 4 rules pVq, pVq, pVq, ami pVq (Roberge, :I.97'/i, :1976 a, b, 1978; Kvans and Newslead, 1980), all applied the truth table task and not the selection task in the sense of Evans (1982). This makes it. difficult to compare the results of Evans and Lynch (1973) type experiments on conditional reasoning (Manklelow and Evans, 1979; Krauth, 1982) with the results of experiments on disjunctive reasoning. We therefore conducted a disjunctive selection task experiment, hoping to gain more; insight into some of the problems which have been discussed in disjunctive reasoning. In the following we list some of those open questions. A first problem arises from the two possible meanings of the word "or", which allows an inclusive and an exclusive interpretation. In some studies the meaning of " o r " was not specified, but it was concluded from the results which interpretation had been preferred by the majority of subjects. Kvans and Newslead (.1980) found a preference for the inclusive interpretation, and Newslead el al. (1984) found a preference for the exclusive interpretation. Other authors either used (inly exclusive disjunctives (Roberge, 1976 b), only inclusive disjunctives (Roberge, 1974,1977), or considered both types of disjunctives (Roberge, :1976 a, 1978; Roberge and Antonak, :I979: Roberge and Klexer, 1979). In the present study we also considered both types of disjunctives separately in order to exclude a possible source of variation, and also to study the. appropriateness of the stochastic model of Krauth (1982) in two different situations. A second question is whether or not a matching bias, which was first observed by Kvans (1972) in a conditional truth table task, is also present in disjunctive tasks. No matching bias was found by Van Duvne (1973) for the rule pVf/ and by Van Duyne (1974) for the rule p\/q. The same negative results were reported by Roberge (1978) and Evans and Newslead (1980) who used all four rules p\/q, pVq, pV 0 . 0 5 , MQ 0 = 2258.36). Bei gleicher Alternativenanzahl zeigten sich systematische Unterschiede zwischen den Kombinationsbedingungen. Die Anfangslatenzzeit hing also nicht nur von den Eigenschaften der auszuführenden Folge sondern auch von ihrer Übereinstimmung zu der möglichen Alternative ab (vgl. Rosenbaum, Inhoff, Gordon 1984; Inhoff, Rosenbaum, Gordon, Campbell 1984; Heuer 1982). Sowohl Ubereinstimmungen in der Struktur als auch im Startelemeut führten zu einer Verkürzung der Anfangslatenzzeiten gegenüber der Kontrollbedingung. Wir interpretieren dieses Ergebnis als Folge einer Vorprogrammierung der Tippfolgen in Abhängigkeit von den gemeinsamen Eigenschaften der jeweiligen Alternativen. Dabei ist hervorzuheben, daß nicht nur gemeinsame Teilbewegungen sondern auch gemeinsame Relationen zwischen den Elementen einer Bewegungsfolge vorprogrammiert werden können. D. h. die Struktur einer Bewegungsfolge kann auch unabhängig von den durch sie verbundenen Elementen zur Bewegungsplanung verwendet werden. Dies nachzuweisen. war das Ziel des Experiments. Auch wenn man die Programmierungswechselwirkungshypothese (Heuer 1984, 1985, 1986) der Interpretation zugrunde legt, bleibt die Aussage gültig. Zur Erklärung der Daten muß dann angenommen werden, daß die motorischen Programme der strukturgleichen Tippfolgen bei ihrer parallelen Vorbereitung weni-
380
Z. Psychol. 196 (1988) 4
gcr stark m i t e i n a n d e r interferieren als die P r o g r a m m e der a l t e r n a t i v e n Folgen in der Kontrollbedingung. Die s t r u k t u r e l l e n Eigenschaften der Tippfolgen müssen also in den motorischen P r o g r a m m e n v e r a n k e r t sein. Das 1. u n d 2. E x p e r i m e n t belegen d a m i t ü b e r e i n s t i m m e n d , daß s t r u k t u r e l l e E i g e n s c h a f t e n von Bewegungsfolgen in die P r o g r a m m i e r u n g der Folgen eingehen. Im Vergleich der beiden E x p e r i m e n t e f ä l l t auf, d a ß die V o r p r o g r a m m i e r u n g s e f f e k t e im 2. E x p e r i m e n t relat i v gering sind. Dies liegt v e r m u t l i c h d a r a n , daß im 2. E x p e r i m e n t a u c h u n t e r der Kontrollbedingung g e m e i n s a m e Eigenschaften der A l t e r n a t i v e n zu einer Vorprograminierung verwendet werden konnten. Die; A l t e r n a t i v e n beginnen z. B. mit einem der Mittelfinger, gefolgt vom Zeigefinger der jeweils anderen H a n d . Auch das ist eine g e m e i n s a m e s t r u k t u r e l l e Eigenschaft, die möglicherweise v o r p r o g r a m m i e r t werden k a n n . Allgemeiner formuliert b e d e u t e t das, daß die jeweils möglichen A l t e r n a t i v e n nicht n u r b e s t i m m e n , in welchen Ausm a ß eine Vorprogrammierung erfolgen k a n n , sondern daß sie auch den Aufbau des Prog r a m m s selbst m i t b e s t i m m e n . Diese v e r m u t e t e A b h ä n g i g k e i t der Verhaltenssteuerung von den a k t u e l l bestehenden V e r h a l t e n s a l t e r n a t i v e n scheint uns ein wichtiger Ansatzpunkt für weitere Untersuchungen zu sein.
Experiment 3 In den beiden v o r a n g e g a n g e n e n E x p e r i m e n t e n konnten sowohl durch die Vorinformation über das S t a r t e l e m e n t als auch über die S t r u k t u r L a t e n z z e i t v e r k ü r z u n g e n erreicht werden. Diese L a t e n z z e i t v e r k ü r z u n g e n können als ein Maß für den A u f w a n d s a n t e i l der beiden E i g e n s c h a f t e n an der vollständigen P r o g r a m m i e r u n g der Tippfolgen i n t e r p r e t i e r t w e r d e n . Die A n f a n g s l a t e n z z e i t v e r k ü r z u n g e n bei b e k a n n t e r S t r u k t u r bzw. bei b e k a n n t e m S t a r t element w a r e n statistisch nicht v o n e i n a n d e r zu unterscheiden. Im Prozeß der vollständigen P r o g r a m m i e r u n g der Tippfolgen scheint d a m i t für beide Eigenschaften e t w a der gleiche A u f w a n d erforderlich zu sein. Diese A u f w a n d s s c h ä t z u n g ist jedoch nicht identisch mit dem Z e i t a u f w a n d für die Vorprograminierung der jeweiligen Eigenschaft ohne Kenntnis der anderen Eigenschaft der Bewegungsfolge. Es ist wiederholt gezeigt worden, daß der E f f e k t einer Vorinformation nicht nur von ihrem I n h a l t sondern a u c h von der Zeit a b h ä n g t , die f ü r die Vorprogrammierung zur Verfügung steht (Miller, 1982; R e e v e und Proctor, 1984; Zießler u n d Hoffm a n n , 1988). W i r d die Vorbercitungszeit zwischen der Darbietung der Vorinformation u n d der Darbietung des R e a k t i o n s s i g n a l s v e r k ü r z t , werden die Vorinformationseffekle differentiell schwächer. Die Verkürzung der Vorbereitungszeit sollte i m m e r d a n n zu einer Reduktion des Vorinformationseffektes führen, w e n n die Zeit nicht ausreichend w a r , u m die vorgegebene Eigenschaft vollständig zu p r o g r a m m i e r e n . E i n e s y s t e m a t i s c h e V e r k ü r z u n g der Vorbereitungszeiten e r l a u b t so eine direkte Abschätzung des A u f w a n d e s , der für die Vorprogrammicrung einer b e s t i m m t e n Eigenschaft, k a l k u l i e r t werden m u ß . Ziel des vorliegenden E x p e r i m e n t s w a r eine A b s c h ä t z u n g des A u f w a n d e s f ü r die V o r p r o g r a m m i e r u n g der s t r u k t u r e l l e n Beziehungen bzw. der S t a r t e l e m e n t e f ü r die Tippfolgen aus Experim e n t 2.
Zicßlcr u.
381
Programmierung von Bewcgungsfolgon
Methode Versuchspersonen:
A m E x p e r i m e n t n a h m e n 3 ( ¡ n i p p e n zu j e 8 Y p n , S t u d e n t e n und Mit-
a r b e i t e r der S e k t i o n P s y c h o l o g i e der l l u i n b o l d t - l l n i v e r s i t ä t . zu B e r l i n , teil. Apparatur
und Heize:
Die A p p a r a t u r und das H e i z m a t e r i a l s t i m m t e n mil dem v o r a n g e g a n -
genen E x p e r i m e n t ü b e r e i n . Versuchsablauf:
N a c h der I n s t r u k t i o n ü b e r die 4 Tippfolgen h a l l e n die: Ypn zunächst einen
aus 72 E i n z e l v c r s u c h e n
bestehenden Trainingsblock
zu absolvieren.
Darin
t r a t e n alle
4 Folgen mit gleicher Häufigkeit auf. In der H ä l f t e der E i n z e l v e r s u c h e erhielten die Y p n eine V o r i n f o r m a t i o n ü b e r die geforderten F o l g e n . In der anderen l l ä l f l e wurde das R e a k t i o n s s i g n a l lediglich durch das A u f l e u c h t e n eines kleinen Q u a d r a t e s in der B i l d s c h i r m m i t t e a n g e k ü n d i g t . Zur V o r i n f o r m a t i o n wurden ausschließlich die Ziffern I und 2 verwendet'. D a d u r c h sollten für alle Y o r i n f o r m a t i o n s a r t e n g l e i c h a r t i g e
Kodierungsbedingungen
g e s c h a f f e n werden, so daß für die D e k o d i e r u n g der V o r i n f o r m a t i o n jeweils die gleiche Zeit a n g e n o m m e n werden k a n n . I n der 1. Versuchsgruppe dienten die beiden Ziffern zur K e n n z e i c h n u n g einer der beiden S t r u k t u r e n . F ü r die 2. V e r s u c h s g r u p p e wurde mit der Vorinform a t i o n a n g e k ü n d i g t , ob m i t der linken oder der r e c h t e n H a n d zu beginnen ist, d. h. das S t a r t e l e m e n t wurde v o r g e g e b e n . Die 3. G r u p p e diente als K o n l r o l l g r u p p e . H i e r k e n n z e i c h n e t e eine Ziffer jeweils ein F o l g e n p a a r , b e i dem weder die S t r u k t u r noch das S t a r t e l e m e n t ü b e r e i n s t i m m t e n (vgl. die K o n l r o l l b e d i n g u n g in E x p . 2). J m U n t e r s c h i e d zu den b e i d e n ersten E x p e r i m e n t e n wurde die V a r i a t i o n der Y o r i n f o r m a t i o n s h e d i n g u n g e n damit zwischen den Y p n realisiert. N e b e n d e m E r l e r n e n der F o l g e n diente der T r a i n i n g s b l o c k auch dazu, die E r k e n n u n g und A u s n u t z u n g der Y o r i n f o r m a l i o n zu t r a i n i e r e n . D e s h a l b wurde eine r e l a t i v lange Y o r b e r e i tungszeit g e w ä h l t . Die Zeit zwischen dem B e g i n n der D a r b i e t u n g der V o r i n f o r m a t i o n und dem E r s c h e i n e n
des R e a k t i o n s s i g n a l s , die S O A
(Stimulus Onset Ansychrony),
betrug
1 0 0 0 m s . N a c h j e d e m E i n z e l v e r s u c h erhielten die Ypn R ü c k n i e l d u n g ü b e r die K o r r e k t h e i t der a u s g e f ü h r t e n T i p p b e w e g u n g e n , die G e s a m t f e h l e r z a h l , die m i n i e r e n
Anfangslatenz-
u n d A u s f ü h r u n g s z e i t e n wurden a m E n d e dos B l o c k s m i t g e t e i l t . An den T r a i n i n g s b l o c k schlössen sich 6 \ e r s u c h s b l ö c k e an. Die einzige V e r ä n d e r u n g geg e n ü b e r dem T r a i n i n g s b l o c k b e s t a n d in der V a r i a t i o n der S O A . Die S O A k o n n t e 1 0 0 , 2 5 0 oder 5 0 0 ms b e t r a g e n . Alle S O A wurden mil gleicher H ä u f i g k e i t v e r w e n d e t . B e i der B e dingung ohne V o r i n f o r m a t i o n v a r i i e r t e die Zeit zwischen dem A u f l e u c h t e n des Aiikiindigungssignals u n d dem R e a k t i o n s s i g n a l ebenfalls e n t s p r e c h e n d den 3 S O A . D e r Versuch d a u e r t e etwa 2 . 5 S t u n d e n .
Ergebnisse Nur die l e t z t e n b e i d e n Y e r s u e l i s b l ö c k e , in denen eine sichere B e h e r r s c h u n g der Tippfolgen durch die Y p n v o r a u s g e s e t z t werden k a n n , wurden in die Auswei tung e i n b e z o g e n . Die m i t t l e r e n A n f a n g s l a t e n z z e i l e n sind in A b h ä n g i g k e i t von den Y o r i n f o r m a t i o n s b e d i n gungen u n d den S O A in A b b i l d u n g 8 z u s a m m e n g e f a ß t . Die D a t e n wurden e i n e r 3 f a c h e n Y a r i a n z a n a l y s e mil den Variablen Art der
Vorinformation
( S t r u k t u r , S t a r t e l e m e n t , Kontrolle') als F a k t o r zwischen den Ypn, und
Vorinformation
382
Z. Psychol. 196 (1988) 4
1STRUKTUR 1
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Kivela; Pahkala, Factor structure of the H R S D
397
w o r k a n d t a s k s a n d w i t h loss of l i b i d o . T h e l a t t e r c o r r e l a t e d n e g a t i v e l y with loss of w e i g h t , a n d retardation a n d agitation correlated negatively with each other. T h e n u m b e r of s i g n i f i c a n t c o r r e l a t i o n s f o u n d b e t w e e n d i f f e r e n t I I R S D i t e m s w a s h i g h e r a m o n g d e p r e s s e d w o m e n t h a n a m o n g d e p r e s s e d m e n ( t a b . V). A m o n g d e p r e s s e d w o m e n , depressed m o o d correlated significantly with almost every other item ; the exceptions were p a r a n o i d a n d c o m p u l s o r y s y m p t o m s . H e r e t o o 1 lie correlat ion b e t w e e n d e p r e s s e d m o o d a n d loss of i n s i g h t w a s n e g a t i v e . N e g a t i v e c o r r e l a t i o n s w e r e also f o u n d b e t w e e n loss of i n s i g h t a n d initial i n s o m n i a , d e l a y e d i n s o m n i a , loss of interest in work a n d t a s k s , r e t a r d a t i o n , l o s s of libido, a n d s t r e n g t h of d i u r n a l v a r i a t i o n . F u r t h e r m o r e , initial i n s o m n i a c o r r e l a t e d n e g a t i v e l y w i t h p a r a n o i d s v m p l o m s . All o t h e r significant correlations a m o n g depressed women were positive.
Discussion T h e c o r e i t e m s of t h e f i r s t f a c t o r f o u n d in t h i s s t u d y w e r e s i m i l a r for b o t h s e x e s . D i u r n a l v a r i a t i o n w a s t h e c o r e i t e m of t h e s e c o n d f a c t o r b o t h in m e n a n d w o m e n , b u t a d d i t i o n a l i t e m s v a r i e d b e t w e e n t h e s e x e s . A c c o r d i n g to t h e criteria of f a c t o r a n a l y s i s u s e d in this s t u d y , n o s i m i l a r f a c t o r e m e r g e d for the t o t a l p o p u l a t i o n . S o m a t i c , a n x i e t y a n d h y p o t h o n d r i a s i s w e r e t h e c o r e i t e m s of t h e s e c o n d f a c t o r in t h e t o t a l p o p u l a t i o n a n d of t h e t h i r d f a c t o r a m o n g d e p r e s s e d w o m e n , b u t a m o n g d e p r e s s e d m e n n o f a c t o r i n c l u d e d t h e s e two iLems. G u i l t , i n s o m n i a v e r s u s loss of i n s i g h t e m e r g e d in t h e t h i r d f a c t o r a m o n g t h e t o t a l p o p u l a t i o n . T h e i h i r d f a c t o r in m a l e s w a s a p u r e " i n s o m n i a " f a c t o r , a n d guilt w a s i n c l u d e d in f a c t o r 5 a m o n g d e p r e s s e d m e n . T h u s , a l t h o u g h t h e r e were s i m i l a r i t i e s b e t w e e n t h e third f a c t o r in t h e t o t a l p o p u l a t i o n a n d t h e third f a c t o r a m o n g m e n , t h e r e were; also s o m e d i f f e r e n c e s . N o s i m i l a r f a c t o r c o u l d b e f o u n d in w o m e n . L o s s of w e i g h t a n d g a s t r o i n t e s t i n a l s y m p t o m s l o a d e d h i g h l y in f a c t o r 4 b o t h a m o n g t h e t o t a l p o p u l a t i o n , a n d a m o n g m a l e s a n d f e m a l e s . P a r a n o i d s y m p t o m s w e r e c o m m o n i t e m s for m a l e f a c t o r 5 a n d f e m a l e f a c t o r 5 . F a c t o r 6 e m e r g e d o n l y a m o n g w o m e n . T h u s , a l t h o u g h s o m e s i m i l a r i t i e s w e r e f o u n d in the f a c t o r s t r u c t u r e of t h e H R S D in d e p r e s s e d e l d e r l y m e n a n d w o m e n , d i f f e r e n c e s w e r e also e v i d e n t . I t s e e m s t h a t t h e s e x of t h e d e p r e s s e d p o p u l a t i o n a f f e c t s t h e f a c t o r p a t t e r n of the H a m i l t o n R a t i n g S c a l e for Depression. U n l i k e t h e s c a l e s u s e d in s o m e earlier s t u d i e s s e e k i n g to d e t e r m i n e t h e f a c t o r p a t t e r n of the H a m i l t o n R a t i n g S c a l e f o r D e p r e s s i o n , t h e I I R S D u s e d in this s t u d y i n c l u d e d 2 2 i t e m s . D i f f e r e n c e s in t h e n u m b e r of i t e m s o b v i o u s l y a f f e c t s t h e f i n d i n g s of different, s t u d i e s , w h i c h m u s t b e k e p t in m i n d w h e n c o n s i d e r i n g t h e r e s u l t s . F u r t h e r m o r e , while earlier studies h a v e b e e n c o n c e r n e d w i t h m i d d l e - a g e d p o p u l a t i o n s , t h i s s t u d y w a s c a r r i e d out in a n e l d e r l y p o p u l a t i o n : t h e a i m of this s t u d y w a s to i n v e s t i g a t e t h e f a c t o r p a t t e r n of the I I R S D in a n e l d e r l y d e p r e s s e d p o p u l a t i o n . M a n y of t h e e a r l i e r f a c t o r a n a l y t i c s t u d i e s in m i d d l e - a g e d p o p u l a t i o n s h a v e y i e l d e d two r e l a t i v e l y s t a b l e f a c t o r s a c r o s s different s e t t i n g s : a g e n e r a l d e p r e s s i o n f a c t o r w h i c h a p p e a r s t o m e a s u r e t h e s e v e r i t y of d e p r e s s i v e illness, a n d an ' ' a g i t a t e d - r e t a r d e d " f a c t o r w h i c h h a s b e e n a s s o c i a t e d w i t h r e a c t i v e v e r s u s e n d o g e n o u s t y p e s of d e p r e s s i v e illness. In this s t u d y , d e g r e s s e d m o o d t o g e t h e r w i t h s o m e o t h e r i t e m s e m e r g e d in t h e first f a c t o r a m o n g the total
398
Z. P s y c h o l . 196 ( 1 9 8 8 ) 4
population,
m e n a n d women. F a c t o r 1 has m a n y similarities with the general
depression
f a c t o r f o u n d in earlier s t u d i e s . A b i p o l a r " a g i t a t e d - r e t a r d e d " f a c t o r e m e r g e d o n l y women
in this s t u d y . T h u s , o n l y t h e f a c t o r a n a l y s i s of e l d e r l y w o m e n s h o w s
w i t h t h e f a c t o r a n a l y s i s in m i d d l e - a g e d p o p u l a t i o n s a s r e g a r d s t h e
among
similarities
"agitated—retarded"
factor. T h e c o r r e l a t i o n m a t r i x in t h i s s t u d y s h o w e d n o t o n l y p o s i t i v e b u t a l s o n e g a t i v e correlations
between
multidimensional
individual items,
scale.
Both
which
supports
the
idea
that
the
significant
HRSD
is
positive and negative correlations tended to be m o r e
m e r o u s in e l d e r l y d e p r e s s e d w o m e n t h a n i n e l d e r l y d e p r e s s e d m e n . T h i s m e a n s t h a t t o m s of d e p r e s s i o n m a y b e m o r e n u m e r o u s in w o m e n t h a n in
a
nu-
symp-
men.
Summary T h e f a c t o r p a t t e r n und c o r r e l a t i o n s b e t w e e n i n d i v i d u a l i t e m s of t h e H a m i l t o n R a t i n g S c a l e for D e p r e s s i o n (11 R S I)) i n c l u d i n g 2 2 i t e m s were s t u d i e d a m o n g a n e l d e r l y (60 y e a r s or over) depressed F i n n i s h p o p u l a t i o n A p r i n c i p a l - c o m p o n e n t s f a c t o r analysis was p e r f o r m e d , a n d t h e r e m a i n i n g f a c t o r s were r o t a t e d using t h e o r t h o g o n a l V a r i m a x r o t a t i o n a l g o r i t h m . F o u r f a c t o r s e m e r g e d for t h e t o t a l p o p u l a t i o n , five for m e n , a n d six for w o m e n . A s i m i l a r general depression f a c t o r m e a s u r i n g t h e s e v e r i t y of depressive illness as lias beeil found in m a n y earlier f a c t o r a n a l y t i c studies in depressed m i d d l e - a g e d p o p u l a t i o n s was f o u n d in t h i s s t u d y in elderly depressed persons, and it c o u l d be termed " d e p r e s s e d m o o d w i t h loss of i n t e r e s t " . T h e s e c o n d f a c t o r a m o n g t h e t o t a l p o p u l a t i o n could he t e r m e d " s o m a t i c a n x i e t y a n d h y p o c h o n d r i a s i s " , t h e t h i r d " g u i l t v e r s u s loss of i n s i g h t " , a n d t h e f o u r t h " l o s s of w e i g h t " . A l t h o u g h t h e r e were s o m e s i m i l a r i t i e s in the f a c t o r s t r u c t u r e b e t w e e n depressed men and w o m e n , there were also s o m e c l c a r d i f f e r e n c e s .
Zusammenfassung Die F a k l o r e n s t r u k t u r und die K o r r e l a t i o n e n zwischen d e n 2 2 I t e m s der H a m i l t o n - D e p r e s s i o n s - S k a l c wurden an einer finnischen P o p u l a t i o n v o n ä l t e r e n Depressiven (60 J a h r e u n d älter) u n t e r s u c h t . Hierzu w u r d e eine 1 l a u p t k o m p o n e n t c n - F a k t o r c n a n a l y s e d u r c h g e f ü h r t und die e r h a l t e n e n F a k t o r e n w u r d e n n a c h d e m A l g o r i t h m u s der o r t h o g o n a l e n Y a r i m a x - R o t a t i o n r o t i e r t . F ü r die G e s a m t p o p u l a t i o n e r g a b e n sich A F a k toren. o für M ä n n e r allein. 0 für F r a u e n allein. — Iis wurde ein a l l g e m e i n e r D e p r e s s i o n s f a k t o r g e f u n d e n , der die S c h w e r e der depressiven E r k r a n k u n g m i ß t und der dem F a k t o r ä h n l i c h ist, der in f r ü h e r e n f a k t o r e n analytischen
Studien
einer
depressiven P o p u l a t i o n i m m i t t l e r e n A l t e r g e f u n d e n wurde. E r k a n n als
..depressive S t i m m u n g mit 1 n t c r e s s e i i v e r l u s l ' ' b e z e i c h n e t werden. D e r 2. F a k t o r für die G e s a m t p o p u l a t i o n k a n n ..körperliche A n g s t und H y p o c h o n d r i e ' " , der Ii. „ S c h u l d g e f ü h l vs. E i n s i c h t s v e r l u s t " und der
,.Ge-
wichtsverlust'" g e n a n n t w e r d e n . T r o t z einiger Ä h n l i c h k e i t e n zwischen den F a k t o r e n s t r u k t u r e n depressiver M ä n n e r und F r a u e n g a b es a u d i klare l n t e r s c h i c d e .
Pe3ioMe H a nonyjiHUHH noJKiijibix juoaefi
HccjieAOBajiHCb (fiaKTopiian
(60 aeT m cTapme), $hhckoü naitHOHaJibHocra, CTpaaaiomnx ffenpeccHeü, h K o p p e j i m u i n Mewny Mernny 22 BonpocaMH CKa:n>i nenpeccHH no
cTpyKTypa
XaMHJibTOHy. /l.TiiT aToro ßjibi npoBeAeH (jiaKTopHi)iti an a m « rnaBHbix KOMnoHeHTOB, h noJiyneHHbie aKTOpbl npOKpyMHBanHCb B COOTBeTCTBHH C SJiropHTMOM OpTOrOHaJII.HOÜ BapHMa]CO-p0T'milH. B IjeJIOM flJIH
hjih thjkcctt,
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nonyjiHitnH fibijin noJiyteHbi 4 (¡iai;Topa, 5 oTflejibiio
MywHim
HaftfleH o ö m e ü KeHmHM. — B h j i
b j i p y r a x ([laKTopHo-aiia-iimwecKiix nccjießOBaHHHx E r o mojkho o6o3HaiHTb Kau „aenpeccHBHoe HacTpoeHHe
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Ha noriyjifmitu narj,nen-
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c noTepeil HHTepeccoB".
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noHHMaHHH" h MeTBepraii — „noTepH Beca". HecMOTpa Ha neKOTopoe CXOBCTBO MejKfly aKTopHofi CTpyisT y p o i i aenpeccHH MymMim h HceHupni HMejiHCb xi saiweTuwe pasjiHiira.
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dem
erkennenden S u b j e k t - h a n d h a b b a r ' g e m a c h t werden können. Das Motiv zur B e s c h ä f t i g u n g m i t der Them a t i k ist in p r a k t i s c h e r T ä t i g k e i t g e w a c h s e n — einer F e l d s t u d i e i m R a h m e n der p s y c h i a t r i s c h e n
Rehabili-
t a t i o n , die, wie viele dieser A r t , v o n S e l e k t i o n u n d E v a l u a t i o n einer F ü l l e r e l e v a n t e r B e d i n g u n g e n , M e r k m a l e o d e r V a r i a b l e n a b h ä n g i g i s t . — Die s y s t c m i s c h e P e r s p e k t i v e w i r d a l s g r u n d l e g e n d e
Betrachtungs-
weise jeglicher P h ä n o m e n b e r e i c h e , die den B l i c k auf Muster, Z u s a m m e n h ä n g e u n d D y n a m i k e n
lenkt'
oder als ,vernetztes Denken' charakterisiert.
daran
Deren L e i s t u n g s f ä h i g k e i t k a n n a l l e r d i n g s n i c h t n u r
gemessen werden, auf diese K o m p l e x i t ä t h i n z u w e i s e n ; .Möglichkeiten, wie dies geschehen k a n n . A u c h w i r d
zu f r a g e n i s t n a c l i k o n k r e t e n
methodologischen
d u r c h die Zielstellung des Diagnostizierens,
sog.
. i d i o g r a f i s c h e S y s l e m m o d e l l e ' zu g e n e r i e r e n , d i e F r a g e n a c h d e m V e r h ä l t n i s v o n G c n e r a l i s i c r b a r k e i t u n d I n d i v i d u u m s p e z i f i k a u f g e w o r f e n . — S e t z t m a n v o r a u s , d a ß es sich noch n i c h t u m ein geschlossenes Konzept h a n d e l t , sind die vorgestellten Ü b e r l e g u n g e n ohne Zweifel für eine Reihe d i a g n o s t i s c h e r
Probleme
a l s g r u n d s ä t z l i c h e L ö s u n g e n d e n k b a r . .Nach e i n e r a u s f ü h r l i c h e n B e g r ü n d u n g d e r N o t w e n d i g k e i t
einer
s y s t e m a t i s c h e n P e r s p e k t i v e , die a u s der erforderlichen B e r ü c k s i c h t i g u n g k o m p l e x e r W e c h s e l b e z i e h u n g e n , der Auflösung der (irenzen von a b h ä n g i g e n und u n a b h ä n g i g e n V a r i a b l e n sowie einer dringend Sensibilisierung für K o n t e x l b e d i n g u n g e n gespeist werden, wird svsteinisrhes Denken näher
nötigen
präzisiert.
Z u n ä c h s t w e r d e n B e z i e h u n g e n z u h i s t o r i s c h e n s y s l e m t h e o r c l i s c h c n A n s ä t z e n d a r g e s t e l l t (u. a . a u s
der
K y b e r n e t i k ) . Als M e r k m a l e von S y s t e m e n gelten ihre Vei'nelzheil, K o m p l e x i t ä t , U n b e s t i m m t h e i t , Kigenilynamik und m a n g e l n d e Prognostizicrbarkeit sowie ihre Zielindelerminierlheil. Hierarchische Beziehungen (Gesamt- und T e i l s y s t e m - S y s t e m als E l e m e n t von S y s t e m e n ) dienen der S t r u k t u r i e r u n g , wobei die ,Einheit' S y s t e m auch aus neueren Überlegungen zur S e l b s l o r g a n i s a l i o n (Autopoiese, Selbst i c f e r e n l i a l i tät) abgeleitet wird. Einen großen B a u m n e h m e n Gedanken zur Konstruktion idiografischer
System-
modelle ein. I n d e m diese als ,Muster' der E i n z e l m e r k m a l e a u f g e f a ß t werden, ist Vergleich- wie Gencrierb a i ' k c i l p r i n z i p i e l l m ö g l i c h . E i n e , ( ' h e c k l i s t e ' soll a u f d i e w i c h t i g e n Ü b e r e i n s t i m m u n g e n i m P r o z e ß d e r R e k o n s t r u k t i o n h i n w e i s e n . Iis h a n d e l t sich d a b e i n i c h t u m eine (spezielle) P s y c h o p a t h o l o g i e ,
sondern
u m e i n e n O r d n u n g s r a h m e n , w i e e i n z e l n e A u s s a g e n zu s t r u k t u r i e r e n s i n d , w i e e i n z e l n e S y s t e m k o m p o n e n ten u n d - d e m e n t e ( p r a k t i s c h a l l e E r e i g n i s s e , d i e v o m D i a g n o s t i k e r b e o b a c h t e t o d e r e r s c h l o s s e n w e r d e n ) i n B e z i e h u n g zu b r i n g e n s i n d . — I i s e r g e b e n s i c h a u c h S c h l u ß f o l g e r u n g e n f ü r d e n Z u s a m m e n h a n g v o n Diagnostik
und Therapie: Zum einen als Hinweis, auch hier stärker auf den psychosozialen K o n t e x t z u
orientieren, zum andern», indem beide als einheitlicher rckursiver Prozeß a u f g e f a ß t werden (Erkennen — V e r ä n d e r n — E r k e n n e n . . .). D a b e i soll k e i n e n e u e . S c h u l e ' p o s t u l i e r t w e r d e n , s o n d e r n d a s s y s t c m i s c h e D e n k e n s o l l t e eine; , G r u n d l a g e m e n s c h l i c h e n
H a n d e l n s darstellen — in der psychosozialen
Versorgung
g e n a u s o w i e in a n d e r e n L e b e n s b c r c i e h e n ' — a l s M e t h o d e d e r ( R e - ) K o n s t r u k t i o n d e r W i r k l i c h k e i t a u c h d e r P l a n u n g v o n I n t e r v e n t i o n e n z u g r u n d e l i e g e n . V i e l l e i c h t ist dieser A p p e l l schon nützlich g e n u g . — Das B u c h ist ein A n f a n g . T r o t z der K o m p l i z i e r t h e i t des T h e m a s bleibt es v e r s t ä n d l i c h . Vielleicht w ä r e w e n i g e r m e h r gewesen: — sehr viele Fragen werden berührt u n d Beispiele a u s anderen
Wisscnschaftshereicheji
b e m ü h t . A n w i c h t i g e n S t e l l e n w ä r e es d a r a u f a n g e k o m m e n ( u n d w i r d es w e i t e r h i n ) , B e i s p i e l e a u s d e m p s y c h o s o z i a l e n B e r e i c h zu b e m ü h e n o d e r d i e l l a n d l u n g s r c l e v a n z ( f ü r d i e T h c r a p i e p l a n u n g ) n o c h s t ä r k e r zu d i f f e r e n z i e r e n . — D a s B u c h d i i r f l e f ü r all«; t h e o r e t i s c h a r b e i t e n d e n o d e r i n t e r e s s i e r t e n . D i a g n o s t i k e r u n d T h e r a p e u t e n g l e i c h e r m a ß e n eine B e r e i c h e r u n g sein. Edith Kasiclke, K.-D. Haensgen (Berlin)
Z. Psychol. 196 (1988) 4 0 1 - 4 1 3
YK15 J . A. liarth, Leipzig
From the Institute for Educational Research, Jvvaskyla and the Jyviiskvla Commercial College J y viiskyta. Kinnland
Utilization of Subject's Background Knowledge in Computer Program Comprehension By Anneli Vihmalo and M. Vihmalo With 1! figures Introduction The wide use of new information technology brings aboul problems that set new challenges to psychological research. One central problem concerns the competences and skills required by the new tasks. Programing skill has become the target of increasing research interest in last, years (Soloway and Iyengar, .1.986; Olsen et al., .1987). This is firstly due to the extraordinary individual differences in programmers' performance among professionals with many years experience (Yosburgh el al., 1984). Secondly, there are many problems concerning the teaching of programming, especially those concerning the role of programming language semantics, programming techniques, application domain knowledge and the interaction of these in the teaching process. If we had better understanding about the programming skill, we could probably find adequate and well-grounded solutions also for many teaching and learning problems. Programming is a relatively complex cognitive skill, and psychological research on this kind of activity can contribute to solving current problems of knowledge representation and that of the relations between the subject's knowledge base and his performance. This paper focuses on expert, programmers' background knowledge and its consequences on the program comprehension strategies. Empirical results about comprehension strategies, which are reported in more detail elsewhere (Vihmalo, 1986, 1987), will be discussed in the light of new research findings. Intensive analysis is carried out in the group of expert, programmers who lack the knowledge; about programming language syntax and semantics. This group is interesting because it should utilize other areas of knowledge base, than the programming language in order to construct a coherent mental model about the target, program. Research on program comprehension is important, because the ability to understand programs written by someone else is a important component of a programmer's skill. Program comprehension underlies performance on programming tasks like debugging and modification (Pennington, 1987). The experts' superior debugging performance seems to be due primarly to their superior ability to comprehend the program (Cugerty and Olson, 1986). Understanding how a program is constructed and how it functions are important components of the task of maintaining or enhancing a computer program (Litman et al., 1986). Research on program comprehension may also provide information that can be used to improve programmer's performance, education and design technologies. Equally impor-
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Z. P s y c h o l . 1 9 6 ( 1 9 8 8 ) 4
the study of the program comprehension process can add to the ongoing development of cognitive theories of programming skill, and more generally of expert skill (see e.g. Pennington, .1987).
1 Mill,
Programmers' knowledge base and its utilization The problem of prior knowledge and its impact on learning and comprehending new information has been much discussed in psychology. In a semantically rich domain like programming the a d e q u a c y of one's knowledge base has the central meaning for understanding. 1L is well-known (e.g. Brooks, 1983) that professional programmers h a v e acquired large amount of domainspecific knowledge, which affects their performance in program understanding. Theories about frames and scripts hypothesize that the subject uses the information input to address his knowledge base directly, in an attempt to find a recognizable episode, or setting corresponding in some w a y to the input itself. According to this view the reader or underslander has two rather different problems. First, he must use the t e x t to identify an appropriate domain of reference, loosely corresponding to w h a t the text is about, and second, he must use the identified domain of reference to interpret, the subsequent text as far as this is possible. (Sandford and Carrod, 1981). Krames and scripts can be looked upon as extended domains of reference. Schema theories describe understanding in terms of finding an appropriate schemata. Schemata describe knowledge structures for representing the generic concepts stored in memory ( R u m m e l h a r l , 1984). Models originated on schema theories (Brooks, 1983; Solow a y and Ehrlich, 1984) view programmers as knowledge based understanders with the following three components: — A knowledge base which encodes the expertise and background knowledge which the programmer brings to the understanding task — A mental model which encodes the programmer's current understanding of ihe target program — An assimilation process which interacts with the target program (code and documentation) and the knowledge base, to construct the mental model. Opposite views of program understanding stress either the bottom-up (Shneiderman and Mayer, 1979) or top-down (Brooks, 1983) processes. The background knowledge needed for program understanding has been identified in considerable detail. Following types of knowledge can be differentiated (Letowsky, 1986): — Programming l a n g u a g e s y n t a x and semantics — The meaning of computational operations performed during program execution, such as search, sort, delete from a set, and so on. These operations are described independently of the algorithms which compute them. — A programmer has solutions to programming problems t h a t he has solved in the past. These range from solutions for problems concerning the low level components of programs like running-total-loop or counter, which are almost universally known to experienced programmers, to solutions that are more domain-specific and dependent on the
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V i l i m a l o ; Vihmalo, B a c k g r o u n d Knowledge ill Program Comprehension
programmers' history, such as converging—iteration loop, heuristic search, and so on. There are solutions for actions and for data structures. — E f f i c i e n c y knowledge: programmers h a v e criteria which allow inefficiencies to be detected, as well as techniques for evaluating the resource coasts of different programming solutions. — D o m a i n knowledge: programmers h a v e knowledge of t h e world, the application domain, and specialized domains such as calculation of salaries or checking of subscriptions. T h e i m p o r t a n c e of domain knowledge for program understanding has been st ressed (Brook, 1983), but, this issue has not received as much study as t h e programming knowledge. B r o o k s (1983) believes t h a t domain knowledge is critical to the formation of the top level hypotheses of t h e program. H e also suggests t h a t knowledge about the problem domain can be critical in making hypotheses a b o u t t h e program structure. A critical issue for program understanding is n o t only t h e total q u a n t i t y of the s u b j e c t ' s knowledge, b u t also t h e ability to apply it in the appropriate point of the comprehension process. T h e i m p o r t a n t characteristic of skilled performance is t h e easy access of s u b j e c t ' s b a c k g r o u n d knowledge. E x p e r t s usually d e m o n s t r a t e an impressive ability to retrieve and apply relevant information in t h e course of solving problems (e.g. J e f f r i e s el al, 1981). T h e appropriate f a d s are utilized j u s t when they are needed and i m p o r t a n t items are seldom forgotten. Moreover t h e y devote little time to t h e consideration of extraneous information. E x p e r t s ' ability to use effectively t h e relevant background knowledge is greallv dependent on t h e organization of their knowledge base. Brooks (1983) hypothesizes, that
experts
differ from novices more in their ability to organize information a b o u t the program than t h e y do in the absolute q u a n t i t y of information per se. In this study we can t e n t a t i v e l y analyse this hypothesis. B y comparing t h e program understanding of the e x p e r t group, whose general knowledge a b o u t programming is well-organized b u t who are lacking t h e specific knowledge a b o u t programming language semantics, to the, novice group, whose knowledge base is complete, b u t not y e t well organized, we can get a rough approximation a b o u t t h e i m p o r t a n c e of knowledge organization for performance. Studies concerning t h e knowledge organization of e x p e r t and novice programmers (Adelson, 1 9 8 1 ; M c K e i t h e n et al., 1 9 8 1 ; W i e d e n b e c k , 1 9 8 6 ; Holt et al., 1987) h a v e clearly d e m o n s t r a t e d t h e q u a l i t a t i v e differences of these groups. Adelson (1981) e.g. found that novices h a v e a s y n t a x - b a s e d knowledge organization whereas t h e e x p e r t s h a v e a more a b s t r a c t hierarchical organization based on principles of program function. S t u d i e s concerning t h e strategies used in program reading and comprehension (Jeffries, 1 9 8 2 ) h a v e e.g. shown t h a t e x p e r t s programmers read t h e program in t h e order in which i t would b e e x e c u t e d , main program first, then procedures called b y t h e main program, then t h e procedures called b y these procedures, etc. E x p e r t s understood t h e program a t m a n y levels—from overall understanding of what t h e program does to t h e role of individual s t a t e m e n t s . In c o n t r a s t , novices read t h e program sequentially from beginning to end like a priece of prose. Vessey (1985) found in her study of the debugging process t h a t programmer expertise is g r e a t l y based on chunking a b i l i t y : t h e more e x p e r t t h e programmers, t h e greater will be t h e i r chunking ability.
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Pennington (1987) compared programmers who attain high and low levels of program comprehension. Her results show that programmers attaining high levels of comprehension tend to think about both the program world and the application domain world while studying the program. This is called cross-reference strategy, and it is contrasted with strategies in which the programmers focus on program objects and events or application domain objects and events, but not both. Litman et al. (1986) differentiate between systematic strategy and as-needed strategy for program understanding. They also analysed the consequences of different strategy use for the knowledge subjects gathered about the program, and considered the meaning of this knowledge for program modification. Research about program comprehension skill has also mainly focused on the knowledge organization and strategies of novices and experts. Limited attention has been so far directed to the relations between knowledge base and comprehension strategies and their consequences for understanding. In most studies the variance of subjects' knowledge base has occured only in the dimension of expert-novice. This approach does not reveal the meaning of qualitatively different knowledge bases for comprehension strategies and understanding. In our studies we had a group of experienced programmers who had background knowledge of other kinds, but not of the programming language syntax and semantics. B y taking this group we wanted to see how far and with which strategies experienced programmers can advance in program understanding using other types of knowledge than programming language syntax and semantics. Especially we wanted to see, what is the role of domain knowledge and the knowledge about program type (here updating) and how they are interacting in the comprehension process. Methods Program comprehension was studies in a laboratory setting, where a program updating the customers' register, with 340 lines written in Cobol language was presented 1. to the computer science students who had taken the course of Cobol-programming, but who had no professional experience in programming (n = 12), 2. to professional programmers, who had used programming languages other than Cobol, primarly Fortran and F A S for at least two years with programming tasks and application area similar to the program used in this study (s.c. non-Cobol-experts, n = 12), and 3. to professional programmers who had used Cobol for at least two years with programming tasks and application areas similar to the program used in this study (Cobolexperts, n = 12). Each subject was instructed to study what the program was doing and how it functioned. During the investigation period subjects were asked to think aloud. After four and ten minutes from the start of the working period subjects were interrupted, and they were asked to give a short description of the program. After the comprehension period, which lasted for 22 minutes, the subjects were asked to describe from memory, what the program was doing and how it functioned (1. understanding task). Subjects were also presented
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Vilimalo ; Viliiualo, Background Knowledge in Program Comprehension
with a task, which measured the specific understanding of Cobol-code (2. understanding task) and the ability to produce from memory one paragraph of the target program using Cobol (3. understanding task). After these tasks subjects were asked to produce a modification to the program (4. understanding task). Subjects were then interviewed concerning the strategies and work methods which they had used during the inspection. The subjects' fatigue and motivation, and changes in these variables during the experimental session, were measured at the beginning of the experiment and again at the end with a 15-itcm self-rating method developed by 1'lath and Richler (in Hacker and Richter, 1980).
Results Comprehension
strategies
of experts
with different
background
knowledge
Our first question concerns the consequences of different background knowledge for prograin comprehension strategies. For this purpose we describe the typical strategies used by two expert groups. The group of Cobol-experts had a complete knowledge base with appropriate knowledge organisation. i\on-Cobol-experts were lacking the knowledge of the syntax and semantics of Cobol languages, but their other knowledge about programming was complete and well-organized. The analysis of thinking aloud protocols and videotaping of subjects' skimming through the program code indicated that Cobol-experts, who had no essential gaps in their knowledge base, typically read the program in line with its execution logic. They did not move in program code sequentially from beginning to end, but read first the main paragraph, then paragraphs called by the maixi paragraph, than the paragraphs called by these paragraphs, and so on. This confirms the results reported by Jeffries (1982). Cobol-experts followed the execution logic of the program also in the sense that they often turned off to read those input and output file descriptions and details of working storage section, which were encountered while reading the paragraphs of the procedure division. The main indicator of the tendency to follow the execution logic of the program was the number of times attention was directed to the data division and to the subparagraphs of the procedure division while reading the main paragraphs of the programs. The more diversions subjects made while reading the program, the more closely they followed the program's execution logic. Figure 1 shows that Cobol-experts had more diversions than the non-Cobol-experts, although the oneway analysis of variance did not express significant differences (F = 2.64, d f = 2 . 3 3 ; p < . 1 0 ) between the groups. The second characteristic in the comprehension strategy of Cobol-experts was the ability to perceive large pieces of information when reading the paragraphs of procedure division. Cobol-experts could read continuously 4—5 hierarchically subordinated paragraphs and safely return back to their starting point. Novices could read only two or three paragraphs and returning was always difficult. Cobol-experts also effectively chunked about the program execution when reading the paragraphs in the order of execution. We agree with 27
Z. Psychol. 19C-/i
406
rcany
Z. Psychol. 196 (1988) 4
10-
Diversion 5-
n e t at a l l
non-Cobol experts
Cobolexperts
Fig. 1. Number of diversions to the data division and to tlie s u b p a r a g r a p s of the procedure division in different skill g r o u p s ; means and standard deviations
Vessey's (1985) conclusions t h a t a p r o g r a m m e r ' s expertise is greatly b a s e d on chunking ability. As a result of effective chunking Cobol-experts created the impression of moving with the programs execution. Their mental representations of the programs were dynamic, i.e. they saw the p r o g r a m s running in the computer. Characteristic of the typical strategy used by non-Cobol-experts is the strong utilization of n a t u r a l l a n g u a g e information included in the program. Variables, files and p a r a g r a p h s were n a m e d according to their function in programs, a n d n a t u r a l l a n g u a g e description a b o u t the purpose and the application area of the program was presented in the first lines of the program. Ten subjects a m o n g the 12 non-Cobol-experts indicate in their thinking aloud protocols or in their first reports of programs (during the interruption period) strong references to the domain knowledge and application area of the program. S o m e of them even very actively tried to construct the possible application domain before they h a d r e a d the n a t u r a l l a n g u a g e comments referring to it. The p r o g r a m m i n g t a s k , here u p d a t i n g , which was written on the first line of the identification division, was clearly mentioned in the thinking aloud b y six (50 % ) of non-Cobolexperts. Others seemed to p a y attention to this comment a b o u t p r o g r a m t a s k , b u t they did not s t a t e it explicitly. F i g u r e 1 showed t h a t the non-Cobol-experts' group m a d e less diversions t h a n Cobolexperts to d a t a division and s u b - p a r a g r a p h s of the procedure division while reading t h e main p a r a g r a p h s of the program. This m e a n s t h a t non-Cobol-experts did not read t h e p r o g r a m s according to their execution logic as strictly as the Cobol-experts. When a n a l y s ing the group of non-Cobol-experts in details we observed t h a t seven out of twelve subjects m a d e very few, three or less, diversions. These subjects m o v e d in the procedure division forward a n d b a c k w a r d scanning quickly the n a m e s and places of t h e p a r a g r a p h s . These were not read in very great detail. Thinking aloud consisted of global structure and its functioning. Most non-Cobol-experts did not read the Cobol-code in detail, b u t they a b s t r a c t e d on higher levels of understanding. When we are comparing the comprehension strategies of Cobol- and non-Cobol-experts we can clearly differentiate the typical strategies of these groups. Non-Cobol-experts who l a c k e d the knowledge a b o u t p r o g r a m m i n g l a n g u a g e s y n t a x and semantics, typically used s t r a t e g y which effectively utilized the information a b o u t the program t y p e and its appli-
Vihmalo; Vihmalo, Background Knowledge in Program Comprehension
407
cation domain. This strategy allowed the compensation of tlic gaps in the non-Cobolexperts' knowledge base with their other well organised knowledge areas. Hence we call this a compensatory strategy. Later in this paper we will return to the compensatory strategy and the understanding results produced by it. Importance of knowledge organization for understanding
results
Our second question is closely related to the importance of knowledge organization for understanding. We will tentatively analyse a hypothesis based on Brooks' (1983) statement, that the general knowledge organization about the domain is more important than the absolute quantity of information per se. Analysis is made by comparing the understanding results of 1) non-Cobol-experts and 2) students. Non-Cobol-experts are representing a group whose knowledge about programming is well-organized, but who are lacking the specific knowledge about programming language semantics. Students are representing a group whose knowledge base including the programming language syntax and semantics is "complete", but not yet well organized because of the lack of professional experience. If non-Cobol-experts have better understanding results than students, this would support the hypothesis that knowledge organization is more important for understanding than ihe absolute quantity of information per sc. In figure 2 understanding profiles of the three skill groups are represented. Profiles show that students and non-Cobol-experts are quite near to each other in the first understanding task, which measured the global understanding of the program task, files and program functioning. The understanding score in this task was based on the completeness and competence of the description. Two independently made ratings produced high reliability (r= .644, N = 36, pnitonaJii>iiasr CHCTeMa, A M O I I H O H A J I B H O O I J E H I I B A I O M A H CTeneHb nopnaKa H cTaßiiJibnocTH (B TepMOfliiHaMH^iecitOM cMbicjie) 3THX npoqeccoB. 9 T H 3 M O I ; H H ocyiqecTBJiHioT jtHHaMimecKyio npoiteccyajibiinio oqeHi-ty 11 He ao-nwubi CMeilIHBaTbCH C npyrHMH, CTRTHHGCKH-p63y JIbTaTHBH0, B CBH31I C 06l>eKT0M H COCTOHHHeM OIjeHHBaiOIUliMH 3M0IJHHMH. Ha 3T0Ü OCHOBe MOJKHO JiyHIIie BblffejIHTb CymHOCTb HHTepHHHMeCKHX MOTHBOB H BbliiHIHX lienoBeHecKHx 3moi(hö h 6oJiee AH$$epeHi(HpoBaHHo noHHTb B3aHM0HeiicTBHe KorHHTHBHbix h 3M0itH0iiajibRIPHMGHGHMÖ
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Z. Psycliol. 196 (1988) 4
43G
Meili, R . : Von der Ci es la] t psychologie z u r Psychologie. I n : G e s t a l t t h e o r i c in der m o d e r n e n Psychologie. H r s g . : Ertel, S . : K e m m l e r , 1).; Stadler, M. D a r m s t a d t 1975. S. 6 4 - 7 5 . Nicolis, J . S. : D y n a m i c s of H i e r a r c h i c a l Systems. Berlin — H e i d e l b e r g — N e w Y o r k 1986. Nicolis, J . S . : Chaotic D y n a m i c s Applied to I n f o r m a t i o n Processing, (in V o r b e r e i t u n g ) . Prigogine, I . ; Stengers, I . : Dialog m i t der N a t u r . M ü n c h e n 1980. S a n d e r , F . : G e s t a l t w e r d e n u n d Gestaltzerfall. I n : Ganzheitspsychologie. H r s g . : S a n d e r , F . ; Volkelt, I I . ¡München 1962. S. 1 1 3 - 1 1 7 . Stadler, M.; Kruse, P . : Gestalttlieorie u n d Theorie der Selbstorganisalion. G e s t a l t T h e o r y 8 (1986) 75-98. Tiehomirow, 0 . K . : S t r u k t u r a muislilelnoi d e j a t e l n o s t i tscheloweka, Moskwa 1969. \Veiner, 15.: Theorien der Motivation. S t u t t g a r t 1976. M a n u s k r i p t e i n g a n g : April, 1988 Ansclir. d. Verf. : D. H a n s e l l I n s t i t u t f ü r Physiologie des Bereichs Medizin (Charité) der H u m b o l d t - U n i v e r s i t ä t Hessische Str. 15—4, Berlin D D K - 1040
Z. Psycliol. 196 (1988) 4 3 6 - 4 4 4
V F B J . A. B a r t h , Leipzig
Buchbesprechungen Irvine, S. I I.; Ncwsload, S. K. (I Irsg'.): Intelligente a n d Cognition; Contcmporary F r a m e s of Kcference. 460 S., D o r d r e c h t — Boston — L a n c a s t e r : M a r t i n u s Nijhoff Publishers 1987. Nato band.
ASI
Series
J) ¡So. 38. P a p p -
I ngezählte B ü c h e r h a b e n seit etwa 10—15 J a h r e n m e h r oder weniger a u s d r ü c k l i c h das T h e m a Intelligenz als E f f e k t k o g n i t i v e r Prozesse z u m G e g e n s t a n d . I m allgemeinen w i r d der ,kognitive Z u g a n g ' als Altern a t i v e z u m testpsychologisch m o t i v i e r t e n , I Q - Z u g a n g ' b e g r ü n d e t . So n i c h t im vorliegenden B u c h . E s m a r k i e r t diese A l t e r n a t i v e k a u m , wenigstens n i c h t i m K o n z e p t . So w i r d des ö f t e r e n v e r s u c h t , v o n der Korrelationsanalyse aus d e n Blick auf mögliche k o g n i t i v e H i n t e r g r ü n d e zu lenken (Carroll, D. F. Lohn i a n n ein]., Klich). — Aber was d o m i n i e r t , das ist vor allem T e x t , T e x t u n d wenig D a t e n . Wirkliche Neuigkeiten wird m a n schwerlich finden im vorliegenden B a n d . F. Klix (Berlin)
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Meili, R . : Von der Ci es la] t psychologie z u r Psychologie. I n : G e s t a l t t h e o r i c in der m o d e r n e n Psychologie. H r s g . : Ertel, S . : K e m m l e r , 1).; Stadler, M. D a r m s t a d t 1975. S. 6 4 - 7 5 . Nicolis, J . S. : D y n a m i c s of H i e r a r c h i c a l Systems. Berlin — H e i d e l b e r g — N e w Y o r k 1986. Nicolis, J . S . : Chaotic D y n a m i c s Applied to I n f o r m a t i o n Processing, (in V o r b e r e i t u n g ) . Prigogine, I . ; Stengers, I . : Dialog m i t der N a t u r . M ü n c h e n 1980. S a n d e r , F . : G e s t a l t w e r d e n u n d Gestaltzerfall. I n : Ganzheitspsychologie. H r s g . : S a n d e r , F . ; Volkelt, I I . ¡München 1962. S. 1 1 3 - 1 1 7 . Stadler, M.; Kruse, P . : Gestalttlieorie u n d Theorie der Selbstorganisalion. G e s t a l t T h e o r y 8 (1986) 75-98. Tiehomirow, 0 . K . : S t r u k t u r a muislilelnoi d e j a t e l n o s t i tscheloweka, Moskwa 1969. \Veiner, 15.: Theorien der Motivation. S t u t t g a r t 1976. M a n u s k r i p t e i n g a n g : April, 1988 Ansclir. d. Verf. : D. H a n s e l l I n s t i t u t f ü r Physiologie des Bereichs Medizin (Charité) der H u m b o l d t - U n i v e r s i t ä t Hessische Str. 15—4, Berlin D D K - 1040
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V F B J . A. B a r t h , Leipzig
Buchbesprechungen Irvine, S. I I.; Ncwsload, S. K. (I Irsg'.): Intelligente a n d Cognition; Contcmporary F r a m e s of Kcference. 460 S., D o r d r e c h t — Boston — L a n c a s t e r : M a r t i n u s Nijhoff Publishers 1987. Nato band.
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I ngezählte B ü c h e r h a b e n seit etwa 10—15 J a h r e n m e h r oder weniger a u s d r ü c k l i c h das T h e m a Intelligenz als E f f e k t k o g n i t i v e r Prozesse z u m G e g e n s t a n d . I m allgemeinen w i r d der ,kognitive Z u g a n g ' als Altern a t i v e z u m testpsychologisch m o t i v i e r t e n , I Q - Z u g a n g ' b e g r ü n d e t . So n i c h t im vorliegenden B u c h . E s m a r k i e r t diese A l t e r n a t i v e k a u m , wenigstens n i c h t i m K o n z e p t . So w i r d des ö f t e r e n v e r s u c h t , v o n der Korrelationsanalyse aus d e n Blick auf mögliche k o g n i t i v e H i n t e r g r ü n d e zu lenken (Carroll, D. F. Lohn i a n n ein]., Klich). — Aber was d o m i n i e r t , das ist vor allem T e x t , T e x t u n d wenig D a t e n . Wirkliche Neuigkeiten wird m a n schwerlich finden im vorliegenden B a n d . F. Klix (Berlin)
Buchbesprechungen
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Autorenkollektiv, Bielefeld, J . (Hrsg.): Körpererfalirung. Grundlage menschlichen Bewegungsverhaltens. Neuerscheinung 303 S. mit 5 Abb., 18 Tab., 1 6 , 5 x 2 1 cm. Göttingen — Toronto — Zürich: Verlag für Psychologie, Dr. ('.. J . Ilogrefe 1986. Brosclriirt. Absicht der Autoren ist es, Kürpererfahrung als Grundlage menschlichen Bewegungsverhaltens thematisch zu bearbeiten und den Versuch einer Strukturierung, Systematisierung und Differenzierung des Gesamtkomplexes Körpercrfalirung vorzunehmen, einer fast 80jährigen Forschvingstradition. — Nach einem philosophisch-anthropologischem und einem kulturhistorisch-gesellschaftlichen Abriß, bezogen auf die? sen Forschungskomplex, setzen sich die Autoren kritisch mit einer Fülle von Einzeltheorien und fachspezifischen Aspekten der Medizin, Psychiatrie, Psychologie, Pädagogik, Soziologie und der Sportwissenschaften auseinander. — Durch die Betonung der dialektischen Beziehungsverhältnisse zwischen Personen — Umwelt und den internen Variablen der Kognition, Emotion und Motivation in der psychischen Regulation menschlichen Verhaltens, kommen sie dem realen komplexen Gesehen der Bewegungsregulation näher. — Eine Einordnung der zitierten vielfältigen persönlichkeitstheoretischen Beiträge in ein tragfähiges verhaltensbiologisches Konzept, wie es z. B. 11.-D. Schmidt in seinem Buch „Grundriß der Persönlichkeitspsychologic", Verlag der Wissenschaften Berlin 1985 vorgestellt hat, mit den Wesensmerkmale des Menschen Eigenaktivität, Bewußtheit und Soziabilität in den Handlungsfeldern Lebenslage, Lebensprozeß und Lebenssituation oder in ein tätigkeitsorientiertes Konzept, erfolgt nicht. — Wertvolle Hinweise ergeben sich für die unmittelbare Praxis der Körperkultur und des Sports, der Verhaltens- oder Ganzheitsmedizin, der Psychotherapie und Prophylaxe sowie der Sozial- und Rehabilitationspädagogik, auch wenn einige der angeführten empirischen Befunde zurückhaltend zu bewerten sind, terminologische und definitorische Uneinheitlichkeiten, wie die Autoren selbst bemerken, Vergleichbarkeit und Übertragbarkeit erschweren, teilweise auch einschränken. — Die angefügte Bibliographie ließe sich sicherlich wesentlich erweitern, vor allem aus der Sicht der Philosophie, der medizinisch-klinischen Psychologie und der Sportwissenschaft. Namhafte Autoren, nicht nur aus sozialistischen Ländern und führenden Sportnationen, werden vermißt. V. Dubbick (Berlin)
Kleinsorge, IL: Selbstentspannung, Trainingsheft für das Autogene Training. 7. Überarb. u. erw. Aufl., 96 S. mit 2 Abb., 1 2 x 1 9 cm. Stuttgart — New York: Gustav Fischer Verlag 1988. Kartoniert, 9,80 DM. Das in der V. Auflage vorliegende Trainingsheft wendet sich wie seine seit 1970 regelmäßig erschienenen Vorgänger vor allem an den „mündigen Patienten", der das Autogene Training erlernen und dabei über das spezifische Behandlungsangebot etwas mehr und vielleicht auch genaueres erfahren möchte sowie auch an den an der prophylaktischen Anwendung von Entspannungsmethoden Interessierten. Wesentliche Grundzüge der insbesondere von J . H. Schultz entwickelten Methode werden mit Schwerpunkt auf der Grundstufe des Autogenen Trainings übersichtlich, anschaulich und leicht verständlich beschrieben, die Begriffe Entspannung, Streß und Suggestion kurz erläutert und exkursorisch Verbindungen zu sper ziellen psychotherapeutischen Anwendungsbedingungen und anderen Entspannungsverfahren hergestellt. Ausgespart bleibt auch in dieser Einführung die Darstellung von Ergebnissen empirischer Arbeiten zur Wirkungsweise und zu den Effekten des Autogenen Training. Inge Froh bürg (Berlin)
29 Z. Psychol. 196-4
338
Z. PsychoI. 196 (1988) \
Autorenkollektiv, Bämnler, (¡.; Hrengelinann, J . C. (Hrsg.): Verhallen und Verhaltensinodifikation im Sport. 298 S. mit 23 Abb., 39 Tab., 1 1 , 8 x 2 1 cm. München: Gerhard Röttger 1987. Texte aus der IV'/.ssenschaft 2. Broscliürt, 39,80 DM. Die ausgewähllen Beiträge zu psychologischen Aspeklen des Sports erheben den berechtigten Anspruch, entscheidende Anregungen für den sportwissenschaftlichen Forseluings- und Betreuungsprozeß zu geben, auch wenn nicht alle uktucll-interessierenden Problemstellungen berücksichtigt werden konnten. Dies gilt sowohl für den Leistungssport, Volkssport, Rehabilitationssport als auch für den Versehrtensport. — Die empirischen- und theoretischen Charakter tragenden Beiträge in den drei Kapiteln 1. Verhaltensmodifikation im Leistungssport; 2. Verhaltensmodifikation durch Sport im Rahmen der Psychohygiene; 3. Verhalten und Verhaltensdifferenzen im Sport sind deu praktischen Aufgabenstellungen und den theoretischen Modellvorstellungen förderlich. — Dem Anliegen, die Ergebnisse und Erkenntnisse der psychologischen Grundlagenforschung für die Sportpraxis nutzbar zu machen und den sportwissenschaftlichen Integrationsprozeß, der im Sport tätigen Psychologen im Sinne der Ganzheitsmedizin zu fördern, kann nur zugestimmt werden. — Unter dem Aspekt der Individualisierung des Trainings und der individuellen Wettkampfvorbereitung der Sportler können die gegebenen Hinweise im Kapitel I : — „Nutzung der Verhaltenstanalyse und Verhaltensmodifikation" ; „Einfluß von Emotionen auf den Handlungsverlauf im S p o r t " ; „Biofeedback und sportliche Leistungsförderung"; „Optimierung von Erholungsprogrammen durch EMG-feedback" ; „Theorie und Praxis der unmittelbaren Startvorbereilung"; „Psychologische Interventionsmethoden in Mannschaftssportarten" im Kapitel I I : — „Die Bedeutung des Sports für die Rehabilitation"; „Bewegung und Sport im psychotherapeutischen K o n t e x t " ; ..Sport als unterstützende Maßnahme bei der Behandlung von Adipositas"; „Stimmungswirkungen von Sport bei der Therapie psychosomatischer Störungen; — im Kapitel I I I : „Sportliche Interaktion und Personenwahrnehmung"; „Uber die Beziehung von Gruppenslruktur und Leistungsmotivation bei Fußballspielern"; — „Handlungs- und erlebnispsychologische Aspekte des Freizeitsports" ; „Psychische und physische Reaktionen bei Belastung"; „Persönlichkeitsunterschiede bei Langstreckenläufern" zur Erhöhung der Effklivität. der Führungs- und Leistungstätigkeit im Sport, des Trainings- und Ausbildungsprozesses und des sportmedizinisch-psychologischen Betreuungsprozesses beitragen, auch wenn in der Sportpsychologie der D D R eine Reihe der angeführten Methoden und diskutierten Ergebnisse der Grundlagenforschung der Psychologie bereits zu einem festen Bestandteil psychologischer Beeinflussuugsmaßnahmen geworden sind. V. Dubbick (Berlin)
Laux, G.: Psychopharmaka — Ein Leitfaden. 2. Überarb. Aufl., 161 S. mit div. Abb., div. Tab., 12 x 19 c m . Stuttgart — New York: Gustav Fischer Verlag 1988. Ärztliche Ratschläge. Kartoniert, 18,80 DM. Das vorliegende Taschenbuch wendet sieh au psychiatrisches Pflegepersonal, Studenten der Medizin und Psychologie und stellt in einer auch Laien verständlichen Sprache das Gesamtgebiet der Psychopharmaka dar — in knapper, aber sachlich fundierter Weise. Im 1. Teil wird ein allg. Überblick über die Einteilung und den Umgang mit Psychopharmaka gegeben, im 2. Teil wird auf die einzelnen Substanzgruppen eingegangen, wobei neben Pharmakologie und praktischer Anwendung auch Neben- und Wechselwirkungen dargestellt werden. Ein Glossar der benutzten Fachtermini und ein S ach Wortregister erleichtern die Benutzung. Ein Präparateverzeichnis zum schnellen Nachschlagen soll die „in den deutschsprachigen Ländern derzeit verfügbaren Psychopharmaka" (S. I X ) umfassen, ist aber (hinsichtlich der Handelsnamen) auf die B R D , Österreich und die Schweiz beschränkt und damit für den DDR-Leser nur von sehr eingeschränktem Nutzen.
Buchbesprechungen
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Das Buch kann sowohl als Leitfaden für eine weitere Beschäftigung m i t dem Gebiet der P s y c h o p h a r m a k a dienen (Literaturverzeichnis) oder als Kompendium für die P r a x i s von Psychologen und Allgemeinärzten genutzt werden. F. Kukla (Berlin)
Brack, U. B. (Hrsg.): Friihdiagnostik und Frühtherapic. Psychologische Behandlung von enlwicklungsund verhaltensgestörlen Kindern. 538 S. mit 84 Abb., 61 Tab., München — W e i n h e i m : Psychologie-Verlags-Union. Urban & Schwarzenberg 1986. Kartoniert. Das B u c h behandelt Konzeptionen und Techniken der Diagnostik und Therapie bei Kindern m i t Entwicklungsrückständen u n d Verhaltensstörungen — bezogen auf den Altersbereich zwischen Geburt u n d Schuleintritt. — Das zentrale Anliegen besteht darin, mehr Ubersicht in die verwirrende Vielfalt an Behandlungs- und Diagnoseverfahren zu bringen, die für diesen Bereich vorliegen. Eine methodenkritische Diskussion, von Positionen der Verhaltensthera pie aus geführt, soll dem Leser die Orientierung erleichtern und den Gefahren des unkontrollierten und exzessiven Gebrauchs der in der L i t e r a t u r mitgeteilten diagnostischen u n d therapeutischen Methoden entgegnen. Der B a n d u m f a ß t eine größere Anzahl von Artikeln unterschiedlicher Autoren. Es gelang dabei eine S y n t h e s e zu einem in sich geschlossenen, in die theoretischen Grundlagen wie die w esentlichsten Anwendungsfragen gleichermaßen einführenden Werk. — Der 1. Teil m a c h t m i t Modellen normaler und gestörter Entwicklung, licuropsychologischen Grundlagen der Verhaltenstherapie, hier relevanten Fragen der Testdiagnostik sowie Therapiekontrolle und -erfolgsmessung v e r t r a u t . — Im 2. Teil erfolgt eine weitergellende Aufbereitung dieser Themen für die beabsichtigte praktische Umsetzung. Es w erden unter diesem Aspekt diagnostische Verfahren auf ihre Brauchbarkeit hin diskutiert sowie grundlegende Fragen der Verhaltensmodifikation in der Entwicklungsrehabilitation und Prinzipien der Verhaltensbeobcchtung besprochen. — Der 3. Teil ist speziellen Fragen der Diagnose und Therapie von E n t w i c k l u n g s r ü c k s t ä n d e n gewidmet ( R ü c k s t ä n d e in der motorischen, der perzeptiven, der Sprach- und Sozialentwicklung, Sinnesschädigungen, Verzögerungen in der kognitiven Repräsentation sowie allgemeine Entwicklungsrückstände). — Der 4. Teil befaßt sich mit der Diagnostik un