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German Pages 148 Year 1912
ZEITSCHRIFT FUH
ÄGYPTISCHE SPRACHE UND
ALTERTUMSKUNDE MIT UNTERSTÜTZUNG DER DEUTSCHEN MORGENLANDISCHEN GESELLSCHAFT HERAUSGEGEBEN VON
GEORG STEINDORFF
FÜNFZIGSTER BAND MIT
47
ABBILDUNGEN IM TEXT UND
h
TAFELN
LEIPZIG J. C.
HINRICHS'scHE
BUCHHANDLUNG
1912
Die »Zeitschrift für
Ägyptische Sprache und Altertumskunde
wurde begründet 1863 von Heinrich Brugsch und herausgegeben von: C. R. Lepsius mit H. Brugsch
1864—1880,
C. R. Lepsius mit H. Brugsch, A.
Erman, L. Stern 1881
H. Brugsch und L. Stern 1885—1888,
H. Brugsch und A. Erman 1889
— 1893,
H. Brugsch und A. Erman mit G. Steindorff 1894, A.
Erman und
G. Steindorff
G. Steindorff 1895 seit
1907.
— 1906,
— 1884,
— 86
:
Inhalt des 50. Bandes. Seile
Bi&iing, F.
W.
Die älteste Darstellung eines Skeletts [zu Herodot
von.
Blackman, A. M.
Remarks on an Incense-Brazier depicted
78J (mit 4 Abbildungen)
II
The
66—68
Significance of Incense and Libations in Funerary and
Burchardt,
Temple
M. Das Herz des Bata
118—119
Zur Rassenzugeliörigkeit der Hyksos Zwei Bronzeschwerter aus Ägypten (mit Tafel 5 und 2 Abbildungen) Ember, Ä. Notes on the Relation of Egyptian and Semitic Erman, A. Die ägyptischen Ausdrücke für -noch nicht-, «ehe» Gardiner, A. H. A late-Egyptian use of the older absolute pronouns
The
ISavüle, E.
La XI e dynastie. U. The Tree of the
Roeder, G.
—
Der
Name
— — — —
(Mit
Nome
(mit 8 Abbildungen)
— — — — — — — — —
Abu Simbel
in
(mit 2 Abbildungen)
78
— 79^
19
—2S — 8& — 78
76
— 60 — 99
91
80—83
— 103
99
—
1
109 — IIS
der Straßburger
Sammlung demotischer Ostraka
Demotische Inschrift auf einem Sargbrett (mit
(mit 3 Schriftbildern)
.
.
.
1 Schriftbild)
Dendera aus der Zeit des Augustus (mit 4 auf der Statue von Rhodos (mit 2 Abbildungen)
Denkstein einer Kultgenossenschaft
Die demotische Inschrift
117
57
Ägyptern
alten
Negativadjektiv
W. Aus
114
84
und das Tier des Gottes Set
Das Fehlen des Begriffs der Blutschande bei den Das Wort für "Hand- im Ägyptischen und der Laut cl Der Name des Gottes Suchos Die ägyptischen Worte für »hier« und »dort« Ein übersehener König des alten Reichs
Zum
— 109
9—18
Abbildung)
1
Herakleopolite
Namensunterschriften von Künstlern unter Tempelreliefs
Spiegelherg,
—90
104
49—57
Sethe, K.
—
— 63
86
Die demotischen und die griechischen Eponymendatierungen
Plaumann, G.
—
6 61
Stele of Bilgai (mit Tafel 4)
JSeuberry, P. E.
— 75
69
Ritual
— —
—
ß.>
Thuthotep's Tonib at El-Bersheh
in
(mit 13 Abbildungen)
—
—
63
in
Schriftbildern)
28
—32
44
— 45
36
— 39
24
— 27
43
Ein demotischer Grabstein der römischen Kaiserzeit Ein Sargbrett mit hieroglyphisch-demotischer Inschrift (mit
1
Eine Weihinschrift an Amenophis, den Sohn des Paapis (mit
1
Abbildung und
1
47
Schriftbild)
— 42 — 48 32 — 36
Hieroglyphisch-demotische Mumienetiketten (mit Tafel 3 und 3 Schriftbildern)
40
XEc-Eßat-^oi»
47
Zwei Kalksteinplatten mit demotischen Texten (mit Tafel
1.
2 und
1
Schriftbild)
44 46
Schriftbild)
Miszellen
Burchardt,
— —
M. Ägyptische Eigennamen
Ein arisch-ostsemitisclier
in
semitischer
Umschreibung
Name
Sur
la
120—121
forme (j^'^ljlj
—
Sur
—
Sur une construction de
le
Möller, G.
mot
saito-ptoleniaique
— 123
122
König Seken-en-re^ TeKo?
De'vaud, E.
122
a
-venir«, copte ci:i
|'^^(] MQ/) rdj supposee rare
Die Datumszahlen im Monat Ordinalzahlen
130
127—129 129
— 130
123
—
:
IV
Miszellen
Seite
JSewberry, P. E.
—
v-^\^
The
Pieper,
King
(
O
^
^^37
of Methen
of the Story of the Eloquent Peasant
'
J
= the
fmlT
of the
Nome
Lists
M. Ein Wechsel im Horusnamen Amenemhets I Aus dem nubischen Felsentempel von Bet el-Wali
Boeder, G.
Das Qualitativ von irj »tun» im Demotischen W. Der angebliche Name des Xerxes in der deniotischen Chronik Ein angeblicher thebanischer Gaugraf Antef
Sethe, K.
Spiegelberg,
—
Weitere Spuren der ägyptischen Jahresbezeichnung
Zu
der neuen Lesung von
n-swt
|
4
im Koptischen
123
124 119 126
— 127
125
119 125
124—125
ArfVAAAA.
Erschienene Schriften
— 120
126
131
— 134
K. Sethe: Ein übersehener König des alten Reichs.
[öO.
Hand.
Iltlj.|
Ein übersehener König des alten Reichs.
Von
S
längerer Zeit
eit
Namen
uns auf verschiedenen Denkmälern der
ist
Q—^J
Königsname
KiiKT Sktiik.
wegen
belegt, der
seiner Ähnlichkeit mit
des vorletzten Königs dieser Dynastie
Schreibfehler gehalten worden
"
(Tj
[j^
Der Name fand
ist.
I)>nastie ein
5.
dem hekannten
aber allgemein
einen
fiir
sich zunächst in zwei Dorf-
*— oder Gutsnamen im Grabe des Ptah-hotep (Mariette, D. 64): lö— Ö^^vPt®
Horus erhält den
»das Haus:
Isj
am Leben« und
Göttin der Wahrheit will, daß Isj lebe« (Davies, Ptahhetep
dem h
ersteren
Namen könnte
dem andern Namen ein
bereits
dem nämlichen Gau
in
Namen
ff] ||
will,
daß
IssJ
lebe«
Auch
in
13
=
«die
Bei
15).
eine Verschreibmi
für
u-
10 so hat.
ib.
Bei
dem Grabe
{|
(westliche Hälfte
\T®
j?
J
des Harpunen-
Wahr-
»die Göttin der
Zwei gleichbenannte Güter eines Mannes
führt.
und demselben Gau wären
ein
um
II pl.
'(^•^©
das jedocli ausgeschlossen, weil in der betreffenden Liste
ist
anderes,
gaues) gelegenes Gut den heit
Tat nur
da die allerdings unfertige Parallelliste
handeln,
h
es sich in der
^
([]—^— [|1
in
beispiellos.
eines andern Ptah-hotep (Mariette, D. 62), allem
An-
schein nach eines Vorfahren jenes Ptah-hotep, findet sich ein Dorfname (()—*- öl
^
\®
Es
Mast. 12).
Wahrheit
»die
Isj^
AA
3X
:
:
76
G.
—
,
RoEDER Namensunterschrift, v. Künstlern :
unt. Tempelreliefs
i.
Abu Simbel.
Band.
[50.
Namensunterschriften von Künstlern unter Tempelreliefs in
Abu
Simbel.
Von Günther Roeder. Mit 2 Abbildungen.
In der Nordostecke der Pfeilerhalle in Abu Simbel stehen auf den dort zusammenstoßenden Wänden außerhalb der Reliefs einige kleine Inschriften, deren Bedeutung öffentlich noch nicht festgestellt zu sein scheint \
Abb.
1.
Auf der Ostwand (Abb.
Abu
1)
.Simbel, Pfeilerhalle, Ostwand'-.
sind unter der Randlinie des Bildes (Ramses IL
schlägt Syrer nieder) einige senkrechte
ow
glyphen eingeschnitten »
>) Zeilen
(
20
mit großen, sauberen Hiero-
c^'x^^k^^naoSohn
gemacht vom Bildhauer des Ramses Miamun
des Nefer-cha< des seligen
Piai,
und nach einem kleinen Zwischenraum
~rr'
l
fl
dem
»
X\?^
«
und
Opferträger Panofer«.
Auf der Nordwand (Abb.
2) steht
auf
dem
dem
glatten Streifen, der unter
Bilde (Hethiterschlacht) entlangläuft, in ungeschickt, aber sorgfaltig geschnittenen
und
rot ausgemalten
-Sa.
Hieroglyphen (wagerecht f^^^^
»gemacht vom Priester ')
Hui
für
seinen
Herrn«;
50cm
ist erschienen: Maspero in Ann. Serv. Antüju. und 2 sind mit freundlicher Erlaubnis von Prof. Breasted
Geschrieben im Herbst 1909; inzwischen
Egypte 11 (1911) 158/59.
—
^)
Abb.
1
nach den imveröifentlichten Photographien reproduziert, die er durch die Egyptian Expedition of the University of Chicago 1905/06 hat anfertigen lassen.
—
^)
Champollion, Not. descr.
1,
62.
G.Uokuek:
1912.J
weiter
iincli
gemalt:
Nainensuntersebril't.v. Ivüristlern unt.Tfiiipcliflicis
links (Westen), zieinlicli
J^^^^fj'^
f
l,
^
-
lesbar:
J(T|'!^
»Priester Clmuni-notem
(?)«;
^^
64''"*;
(?)«.
Nordwand
ist
Lesung
die
\^^Z^
R. stecken:
ES. D
Mastabas
BIariette,
^nr
a.
trotz der
19;
(Var.
mit
VO::^
kommt auch
er
klar.
in
roli
könnte
27
— 29
48.
saitischer
Zeit
vor
i
I.D. II
Kei
///«.
ft-J
^
—-rif'
iif
'
^
'
'
"-
Abb.
-as>
2.
Abu
Sinibel, Pfeilerhalle,
erinnere ich an das
\
Unterschrift
Vielleicht
war der
Ramses Miamun«.
Namens ohne
Titel, nicht
wie
2)
Oder
^)
Die Zitate habe ich im Berliner Wörterbuch zusairunengestellt.
1/,
\
od.
ist
klar:
ä.
;
Urheber der
letztere
der ent-
Merkwürdig
ist
Eine solche Nennung
einmal durch den Ring eingeschlossen,
Undeutliches Zeichen od.
als
respektwidrig; offenbar
offiziellen Inschrift völlig
')
I
»Wolken«, ohne eine
der erstere der ausführende Steinmetz.
Titel des Bildhauers der Zusatz »des
wäre in einer
Nordwaiid.
SW^
durch ihre
darüberstehenden Darstellungen nennen.
des königlichen
]
daß der Bildhauer Piai mit dem Priester
als
der Priester Hui sich
werfende Zeichner und
T
ersten, mit Sorgfalt angebrachten Inschriften
können nichts anderes besagen,
Panofer und
T
Wort ^
Übersetzung des ganzen Titels zu wagen
Der Sinn der beiden
*'
,
iM
im
;iii.s-
unbeholfenen
In
X
sie
i
wieder ÖO eni weiter,
Louvre, Apisstele 8H) und bedeutet »/^/-Priester des (»ottes
der Gruppe
I
20 cm weiter, ganz
endlich, noch
•,
Zeichenformen meist sicher, aber der Sinn nicht überall der Priestertitel des
SiinlicI.
sol
»Sutech-mes
Bei den Inschriften der
Alm
d\v Stucksclnchteingej^^rahcii, nielit
u:rol) in
noch gröber eingekratzt: ^^()"fh^
nnd kanm
i.
lies o
1'
ä.
ist
sie
vulgär.
G.Rokder: Namensunterschrift. V.Künstlern
Sie
ist
um
aber doch deutlich genug,
um
hier nur
sich
mit. Tempelreliefs
i.
Abu Simbel.
[50.
Band.
den Verdacht auszuschließen, daß es
Besucherinschriften gewöhnlicher Art handelt;
genden kleineren Inschriften könnte ich
für die fol-
Verdacht nicht so bestimmt
diese;i
widerlegen. Dieses
uns Modernen selbstverständliche Beifügen einer Unterschrift des
Künstlers unter ihr
Werk
ist
für die alten
Ägypter ungewöhnlich
;
einen gleichen
Tempeln kaum wieder vorkommen. In Privatgräbern hat sich der Künstler wohl gelegentlich die Freiheit genommen, in der Ecke sich selbst darzustellen das kennen wir aus der fünften Dynastie und der zwanzigsten\ Damit ist übrigens unsere Kenntnis von ägyptischen Künstlern auch fast ganz erschöpft, und bei der Lage der Dinge werden wir dafür nur in Einzelheiten weiterkommen; daß ein Bildhauer es wüßte
Fall
und auch ähnliche werden
ich nicht zu nennen,
in
;
sich erlauben durfte,
seinen
Namen
unter sein
Werk
Gotteshauses zu setzen, das konnte wohl nur
eines
den heiligen Räumen
in
am
äußersten Ende des
ägyptischen Reiches, fern im barbarischen Nubien, geschehen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich eine Beobachtung von H. Schäfer mitteilen,
durfte.
die zeigt,
welche Freiheiten sich ein Beamter
Abu Simbel nehmen
in
Der Felsentempel enthält unter seinen vielen Bildern auch eine DarHarsaphis von Ehnas'.
stellung des
ägyptischen Provinzgottes würde
Die Erklärung für das Auftreten dieses
man
Prinz von Nubien, dem doch gewiß
zunächst nicht vermuten;
die
Ausführung des Baues
stammte aus Ehnas, wie eine Felsenstele neben dem Eingang^ hat dieser die mit der Dekoration der
Wände
sie
ist:
der
unterstellt war, sagt.
Offenbar
beauftragten Zeichner bestimmt,
auch seines heimatlichen Gottes zu gedenken.
The Tree
of the Herakleopolite
By Percy With
E.
Nome.
Newberry.
8 figures.
ne of the names of Herakleopolis was
°0^
(Brugsch,
Dict.
geogr.
315)
/\A/\AA^
or
(Brugsch,
i
the seat of a tree cult. V
From
38 1''^ *)
Erman 2.
—
^)
in
showing that
this
this tree cult the Herakleopolitan
LoRET* has suggested that the
.
1)
pl.
Thesaurus VI, 1251),
/z'^r-tree
pl. 4, 2.
Sur Varhre Narou in Recueü des travaux, 15, 102.
was onee
nome took its ensign
was the Oleander {Nerlum
ÄZ. 42 (1905), 128 mit Literatur für weitere
Champollion, Monuments
city
Fälle.
—
^)
ole-
Champollion, Monuments
^
1912.]
Newberry: The Tree
P. E.
ander
but
L.),
1-6
figures
1
the
based on
is
verv
79 grounds.
hypotlietical
In
give the various forms of this nome-sign as they nppear on the
The
monuments'. plains
Identification
liis
Nomc
of tho Ilci-iklcopolitc
froni a
appendage of
ill-defined
prqjecting branch
example,
first
tlie
IV"' later
one side terminating
oii
Dynasty Stola of (_]?%¥". fbrrns:
is
it
ch'arly
a llower or fruit.
in
branch was already becoming misunderstood
tree
a