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German Pages 1058 [1053] Year 2015
Neudrucke deutscher Literaturwerke Neue Folge herausgegeben von robert seidel und Johann anselm steiger Band 83
s i G M u N d VO N B i r k e N
werke und korrespondenz herausgegeben von klaus Garber, Ferdinand van ingen, hartmut Laufhütte und Johann anselm steiger Mitbegründet von dietrich Jöns (†) Band 6/i
De Gruyter
s i G M u N d VO N B i r k e N
Psalterium Betulianum herausgegeben von alexander Bitzel teil i: texte
De Gruyter
einbandabbildung: [sigmund von Birken]: Passions=schiff/ auf welchen alle christen/ vermittelst wahren Glaubens/ starcker hoffnung und thätiger Liebe/ durch diß Threnen=Thal in das gelobte Vatterland/ segeln können. Nürnberg o.J. (haB wolfenbüttel it 33)
isBN 978-3-11-041600-8 e-isBN (PdF) 978-3-11-041764-7 e-isBN (ePuB) 978-3-11-041778-4 issN 0077-7688 Library of Congress Cataloging-in-Publication Data a ciP catalog record for this book has been applied for at the Library of congress. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek die deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische daten sind im internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2016 walter de Gruyter Gmbh, Berlin/Boston druck und Bindung: hubert & co. Gmbh & co. kG, Göttingen ∞ Gedruckt auf säurefreiem Papier Printed in Germany www.degruyter.com
Für Davita, Helene und Martha
INHALT Einleitung...................................................................................................................................... S. XIII PSALTERIUM Betulianum Gei‰li¡e Lieder Sigmund von Birken I. Anda¡tLieder. ...........................
1
I/1: MorgenLieder. .........................................................................................................................
3
I/2: "Herr, gib gehör! dir geb i¡ Ehr'". ............................................................................................
5
I/3: Parodia. .................................................................................................................................
6
I/4: AbendLieder. ...........................................................................................................................
8
I/5: "Jn dieser braunen Abend‰und". ................................................................................................
10
I/6: Josua Stegman#, gebä‹ert. ......................................................................................................
12
I/7: Auli Prudentij: Jam moesta quiesce querela; hierher geteuts¡et. .............................................
14
I/8: Sünden-abs¡eu, wegen der Allgegenwart Gotte#. .......................................................................
15
I/9: Mens¡li¡e Stamm-Ankun[t, Erde, Staub und As¡e. ...............................................................
19
I/10: Anda¡tLied, eine# Junggesellen. .............................................................................................
21
I/11: Anda¡tLied, eine# Waisen. ....................................................................................................
24
I/12: Welt, gute Na¡t. ..................................................................................................................
28
I/13: Tode#-betra¡tung. .................................................................................................................
34
I/14: Betra¡tung der Sonnn‰erniß Anno 1654 die 2. Augusti. ....................................................
38
I/15: NeuJahr#-Empfehlung. ..........................................................................................................
42
I/16: Dank- und Bitt-Lied, na¡ Wohlverri¡tem Werk. ...................................................................
44
I/17: Anda¡tLied Bey bevor‰ehender Keyserwahl de# Römis¡en Rei¡#, Anno 1658. .......................
50
I/18: Er wird# wohl ma¡en: Mein Leibspru¡, Ps. 37. ver# 5. ...........................................................
59
I/19: Dapfere Gemüt#-verfa‹ung. ...................................................................................................
62
I/20: De# Leben# Führer und Verführete. .........................................................................................
64
I/21: Sü‹e Tode#-Nahmen. ...........................................................................................................
66
I/22: Sommer-Lied. .......................................................................................................................
68
I/23: Sterben#-gedanken. ...............................................................................................................
76
I/24: Winter-Lied. .........................................................................................................................
78
I/25: Morgen-Lied. ........................................................................................................................
82
I/26: Morgen-Segen. ....................................................................................................................
92
I/27: Die Sabbath-Feyer. ..............................................................................................................
95
I/28: Sonntag#-MorgenLied. .........................................................................................................
97
I/29: Kir¡en-Anda¡t. ................................................................................................................... 102
VIII
I/30: Tro‰ in Widerwärtigkeit. Threnen-Saat und Freuden-Maat. .................................................... 103 I/31: Der VIII Psalm David#. ....................................................................................................... 109 I/32: Gei‰li¡er We¿er. ................................................................................................................. 110 I/33: S¡la[ der Si¡erheit. ............................................................................................................ 114 I/34: Der müde Leben#Pflug. Sterbgedanken. .................................................................................. 121 I/35: Der Gei‰li¡e Krieg und Sieg vom Namen Siegmund abgesehen. .............................................. 127 I/36: Abend-Lied, Dr. Stegmann#, verbä‹ert. .................................................................................. 132 I/37: MorgenLied. Dr. Stegmann#, vermehret. ................................................................................ 135 I/38: Abend-Lied. .......................................................................................................................... 140 I/39: Sterb-Le”e. .......................................................................................................................... 145 I/40: MorgenLied. ......................................................................................................................... 146 I/41: Abend-Lied. .......................................................................................................................... 148 I/42: Tode#-Erinnerung. Der Mens¡, ein Gla#. ............................................................................... 150 I/43: Danksagung vor die Leibli¡e Geburt und Gei‰li¡e Wiedergeburt. ............................................. 153 I/44: Winter-Anda¡t. ................................................................................................................... 157 I/45: Post Nubila Phoebus. Na¡ Regen Sonne. ........................................................................... 160 I/46: Trauung#-Lied. ..................................................................................................................... 164 I/47: Zum Für‰en der Fin‰ernu#. Psalm VI. v. 9. Weichet von mir, ihr Übelthäter. ....................... 168 I/48: Dank-Lied: Uber den Gesundbrunn zu Krie¡enberg im Marggräfli¡en oberhalb Gebirg#. ............. 172 I/49: Der Mens¡, ein Dopf. ........................................................................................................... 174 I/50: Reise-Lieder. MorgenLied. ..................................................................................................... 176 I/51: Um Glü¿ und Heil zur Reise. ................................................................................................. 178 I/52: Reise-AbendLied. NB. Sihe etli¡e Gese”e droben im XLI Lied. ................................................ 181 PSALTERIUM Betulianum. Gei‰li¡e Lieder, Sigmund von Birken. II JESUS-Lieder. ...................... 183 II/1: Von der Ewigen Gottheit, meine# allerlieb‰en Erlößer# JESU CHRJSTJ. .............................. 185 II/2: Uber die Vermählung der Gottheit, mit der Mens¡heit, in JESU CHRJSTO. ......................... 191 II/3: JESUS, JMMANUEL, Gott mit Un#. Esa. 7. 14. ............................................................... 194 II/4: Uber die Freudenrei¡e Wundergeburt de# allerlieb‰en JESULEJNS. ....................................... 196 II/5: Uber die Bes¡neidung de# allerlieb‰en JESULEJNS. ............................................................ 200 II/6: Jubel-Gesang, Sancti Bernhardi, von dem süßen Nahmen JESU: hieher verteuts¡et. ................. 207 II/7: Marien Magdalenen über JESU au#gego‹ne# NardenWa‹er. ................................................. 213 II/8: Da# Hanges¡rey. .................................................................................................................. 215 II/9: JESU Bluts¡weiß. ............................................................................................................... 217 II/10: Der Creu” Kel¡ JESU. ...................................................................................................... 219 II/11: Juda#, der verlohrne Jünger JESU. ...................................................................................... 221
IX
II/12: JESU Purpurmantel. .......................................................................................................... 223 II/13: JESU Rohr-Zepter. ............................................................................................................. 225 II/14: JESU Au#führung. ............................................................................................................. 227 II/15: Die S¡edel‰ätt. .................................................................................................................. 230 II/16: JESU EntKleidung. ............................................................................................................ 232 II/17: Die Ubers¡ri[t de# Creu”e# I. N. R. I. .................................................................................. 234 II/18: Die Siben Le”Worte JESU am Creu”. ................................................................................ 237 II/19: Creu”-Threnen, vergo‹en unter dem Kreu” JESU. ................................................................. 240 II/20: JESUS der himmlis¡e PurpurWurm. .................................................................................. 243 II/21: JESU erö[nete Seite. .......................................................................................................... 246 II/22: JESU Lei¡e. ...................................................................................................................... 248 II/23: JESU Begräbniß. ............................................................................................................... 250 II/24: Lob- und Lei¡gedä¡tniß JESU. ........................................................................................... 253 II/25: Da# Gei‰li¡e Pa‹ion#-S¡i[. ............................................................................................. 256 II/26: JESU und seiner Lieben, Himmel#genoßs¡a[t. ...................................................................... 260 II/27: Einer Jesu#-verliebten Seele Gei‰li¡e# BrautLied. ................................................................ 263 II/28: GOTT, da# hö¡‰e Gut, Au# Stegmann und Opi”en, gemehrt und geändert. ............................ 268 II/29: Die himmlis¡e Glu¿henne, JESUS. ................................................................................... 271 II/30: JESU Leiden#genoßs¡a[t. ................................................................................................... 272 II/31: Garten-Ang‰ und BlutS¡weiß JESU. ................................................................................ 274 II/32: Buß-Seu[zer zum Erlößer JESU üm Erla‹ung der Sünden und de# Stra[-übel#. ................... 275 II/33: Die Buß-leidige Seele an ihren Himmlis¡en DAFNJS. Parodia. .......................................... 283 II/34: Die Gei‰li¡e Taube. ............................................................................................................ 285 II/35: Abend-Gesang einer JESUS-verliebten Seele. Parodia. ........................................................ 288 II/36: Morgen-Gesang einer JESUS-verliebten Seele. Parodia. ...................................................... 290 II/37: Die Jesu#-Liebe. .................................................................................................................. 293 II/38: Wie Gott Will. ................................................................................................................... 298 II/39: Der Leben#-gewinn im Sterben. Uber den Spru¡ Philip. 1. Ver# 21. ...................................... 302 II/40: Eine# verirrten SeelS¡äflein# Sündenang‰-geblöke. .............................................................. 307 II/41: Die JESUS-Liebe. Auf den Spru¡, HohLied Salomoni# 3. Ver# 1. ..................................... 310 II/42: Von der Gotte#Kinds¡a] und Himmel#Erbs¡a]. Au# dem Spru¡ Psalm 16. Ver# 5.6. .......... 317 II/43: Labor optimos citat. Unglü¿ fordert die Dapfren au#. ........................................................... 322 II/44: Buß-Lied. JESUS, der Sünder-Arzt. .................................................................................. 324 II/45: Der gesunde Creu”Trunk Parodia. ......................................................................................... 326 II/46: Da# Beru[-S¡i[. .............................................................................................................. 327
X
II/47: Zu Anfang der Wo¡e. .......................................................................................................... 329 II/48: Um den Herzen#Frieden. ........................................................................................................ 330 II/49: JESU Leben, und de‹en Na¡folge. ...................................................................................... 332 II/50: MATTHIAS, der von Gott und seiner Kir¡ erwehlter Apo‰el. ................................................ 334 II/51: MARCUS, emphlt der Chri‰enheit da# Evangelium von JESU. ........................................... 335 II/52: LUCAS mahlet JESUM al# einen Arzt vor. ......................................................................... 336 II/53: Sterb-Lied. .......................................................................................................................... 337 II/54: Anda¡t-Lied Uber meine StammBirke und WappenS¡ild. .................................................... 340 II/55: Reise-Lied Um Göttli¡en S¡u”. ........................................................................................... 343 II/56: Die ThrenenSaat. ................................................................................................................ 346 II/57: Ang‰-ges¡rey Unter dem Creu”Jo¡ der Glieder S¡merzen. .................................................... 347 II/58: Tod-Leben und Leben#-Tod. .................................................................................................. 349 II/59: Ni¡t#-ho[en, meine Hoffnung. .......................................................................................... 351 II/60: Die verzweifelte Ho[nung. .................................................................................................... 353 II/61: Der Welt Eitelkeit. Opi”s¡e Parodia. ................................................................................... 355 II/62: Da# A b c der Eitelkeit. ........................................................................................................ 356 II/63: Anda¡t-Lied, Eine# Diener# Jesu Chri‰i. .............................................................................. 359 II/64: Anda¡t-Lied, Wider den Wut-Türken. .................................................................................. 361 II/65: NeuJahr#Lied Anno 1664 beym Türkenkrieg. ........................................................................ 362 II/66: Zu Jesu, wider den Türken. ................................................................................................... 363 II/67: Advent#-Lied. ...................................................................................................................... 364 II/68: Verlangen na¡ der Ewigkeit, au# der bangen Eitelkeit. ........................................................... 365 II/69: Drey Türken Lieder. Da# bedrangte Kir¡S¡i[lein. ................................................................ 367 II/70: Die verfolgte Chri‰u#Kir¡e. ................................................................................................. 368 II/71: Wider den Türken. ............................................................................................................... 369 II/72: Der XX Psalm Vorbitt vor meinen gnädig‰en David. A. U. H. Z. B. U. L. ............................. 370 II/73: Pa‹ion#-Lied. Au# dem 53 Capitel Esaiae. ........................................................................... 372 II/74: Erklärung der XII Sinnbilder zum Teuts¡en Geldmangel. ....................................................... 375 II/75: Glauben#bli¿ der Sterbenden in da# Land der Lebendigen. ....................................................... 378 II/76: Sterb-Gedanken. ................................................................................................................. 381 II/77: JESUS ru[et einem Kinde, gen Himmel. .............................................................................. 383 Himmlis¡e Liebe#amme,: brennend gegen dem Edlen Hirten Cölidoro und der edlen Hirtin URANJE:. ..... 385 III/1: HoheLied 1. v. 2. Er kü‹e mi¡ mit dem Ku‹e seine# Munde#. Da# Gebet, i‰ ein Kuß JESU. .. 387 III/2: Die Sünd-reuleidige Psy¡e. Parodia de# Lied#: Daphnis gieng, vor wenig Tagen etc.. ............. 389 III/3: JESUS, ru[et der Verirrten Seele. Parodia de# Lied#: A¡ Amarilli# ha‰ du dann etc. ............ 391
XI
III/4: Die betrübte Seele, sehnet ›¡ na¡ ihrem JESU. Parodie ebendiese# Liede#. ............................. 394 III/5: Fernere# Sehnen der von ihrem JESU entfernten Seele. Parodie de# Liede#: J‰ irgend zu erfragen. .............................................................................................................................. 396 III/6: Der Glaube, trö‰et die Seele, daß ihr Jesu# ›e nit ha‹e, Parodia meine# Lied#. ......................... 398 III/7: Pa‹ion#Lied von der Ehrnen S¡lange. .................................................................................. 400 III/8: Pa‹ion#-Lied von der Liebe JESU. ....................................................................................... 403 III/9: Uber den Spru¡: In Foraminibus Petrae Quiesco. ............................................................... 405 III/10: Der Gei‰li¡e Kampf. ......................................................................................................... 408 III/11: Der Gei‰li¡e PerlenKauf. ................................................................................................... 410 III/12: Der fä‰e GRUND de# HERRN. ....................................................................................... 413 III/13: Der Himlis¡e Freuden-Bühl. .............................................................................................. 414 III/14: Die Erlösung vom Ubel. ....................................................................................................... 415 III/15: Vers¡mähte Eitelkeit und Verlangte Ewigkeit. ...................................................................... 417 III/16: Da# Flü¡tige Welt-Ni¡t#. ................................................................................................. 419 III/17: Die Jrdis¡e Flü¡tigkeit. ..................................................................................................... 421 III/18: Threnen Saat und Freuden Ernde. ....................................................................................... 422 III/19: Die Himmel#wohnungen. ..................................................................................................... 423 III/20: Pilgers¡a] der Erden und Bürgers¡a] im Himmel. ............................................................... 424 III/21: Jrdis¡e Wallfart und Himlis¡e Wolfart. .............................................................................. 426 III/22: Gott-gewiße# Glauben#-heil und bä‰e# Theil. ....................................................................... 427 III/23-III/34: Zwölf Anda¡ten und Lieder vom Gotte#-ges¡i¿e. ....................................................... 429 III/35-III/43: Neun FrauenZimmer-Lieder. ...................................................................................... 430 III/44-III/53: Zehen MorgenLieder. ................................................................................................ 431 III/54-III/65: Zwölf MalzeitLieder Vor E‹en#. ............................................................................... 432 III/66-III/109 ............................................................................................................................... 433 III/110-III/121: Gebet-Lieder. ....................................................................................................... 437 III/122-III/123: HöllenLieder. .......................................................................................................... 439
EINLEITUNG Der vorliegende Doppelband macht Sigmund von Birkens handschriftlich überliefertes Psalterium Betulianum der Forschung erstmals zugänglich. Bei dieser Handschrift handelt es sich um eine Sammlung von geistlichen Gedichten, die sich im Archiv des Pegnesischen Blumenordens befindet und im Germanischen Nationalmuseum zu Nürnberg aufbewahrt wird (PBlO.B.3.3.3). Dem Textcorpus vorangestellt ist ein von Birken angefertigtes alphabetisches Verzeichnis der Gedichtanfänge sowie ein Schlagwortregister. Beide Indices werden im folgenden nicht ediert. Im Anschluß an das Textcorpus findet sich in der Handschrift ein Anhang, in dem Birken die Incipitzeilen von 104 weiteren geistlichen Texten notiert hat, deren Volltexte in anderen Handschriftenkonvoluten zu finden sind und die teilweise auch gedruckt wurden. Das Textcorpus im engeren Sinne, d.h. ohne die 104 mit Incipitzeilen verzeichneten Texte, umfaßt 151 Gedichte. Niedergeschrieben wurde es aller Wahrscheinlichkeit nach im November des Jahres 1667. Ein Eintrag in Birkens Tagebüchern nämlich zum 11. November 1667 hat folgenden Wortlaut: "Das Psalterium Betul[ianum] Zusammengerichtet".1 Vermutlich ist mit dieser Bemerkung die Arbeit an, möglicherweise sogar der Abschluß der Endredaktion des Psalterium Betulianum gemeint. Im folgenden wird darum der November 1667 als terminus ante quem für die Entstehung der Texte des Psalterium Betulianum gesetzt (dieser terminus ante quem gilt auch für die 104 nur mit Incipitzeilen verzeichneten Texte im Anschluß an Text Nr. III/22). Eine exakte Datierung der Gedichte gestaltet sich in der Regel kompliziert. Nur bei vier Gedichten finden sich marginale Notizen, in denen Birken das Jahr ihrer Entstehung vermerkt.2 Daß diesen Notizen zufolge Text Nr. II/49 später – nämlich 1663 – entstanden ist als Text Nr. II/56 – laut marginaler Notiz 1661 verfaßt – macht deutlich, daß die Texte im Psalterium Betulianum nicht in chronologischer Reihenfolge niedergeschrieben wurden. Beim Psalterium Betulianum handelt es sich folglich nicht um eine durchgehend sukzessiv niedergeschriebene, sondern um eine in einem überschaubaren Zeitraum entstandene Sammelhandschrift.3 Auf den Tag genaue Datierungen der Gedichte sind selten möglich, näherhin nur bei jenen Texten, zu welchen sich in Birkens Tagebüchern und in seiner Korrespondenz Hinweise bezüglich ihrer
1
Birken: Tagebücher I.15; PBlO.B.2.1.3, fol. 67v.
2
Texte Nrr. I/48, II/49, II/56, II/72.
3
Vgl. dazu demnächst Bitzel: Studien zum Psalterium Betulianum.
XIV
Abfassung finden lassen. Die Entstehung von Texten, die keine Spuren in den Birkenschen Archivalien hinterlassen haben, die aber vor dem Jahr 1667 gedruckt wurden, läßt sich näherungsweise bestimmen, kann doch das Datum der Drucklegung als terminus ante quem für die Entstehung der Gedichte herangezogen werden. Bei denjenigen Gedichten, die nach dem November 1667 gedruckt wurden oder die ungedruckt geblieben sind, bzw. von denen bislang keine Druckfassung bekannt ist und auf die es weder in Birkens Tagebüchern noch in seinen Briefen Hinweise gibt, ist keine präzise, gar taggenaue Datierung möglich. Freilich ergibt die wahrscheinliche Endredaktion des Psalterium Betulianum im November 1667 einen terminus ante quem für die Entstehung dieser Gedichte. Ein Blick auf die Druckgeschichte der im Psalterium Betulianum versammelten Gedichte zeigt, daß seine frühesten Texte vor 1652 entstanden sein müssen. In diesem Jahr erfolgte die früheste Drucklegung eines im Psalterium vorfindlichen Textes. Das bedeutet jedoch nicht, daß später gedruckte oder ungedruckt gebliebene Gedichte aus einer späteren Schaffensphase stammen, da in zahlreichen Publikationen Birkens, etwa auch in dem postum gedruckten Heilige[n] Sonntag#-Handel und Kir¡-Wandel Texte aus verschiedenen Schaffensperioden publiziert worden sind.4 Das Psalterium Betulianum ist in drei Abschnitte gegliedert. Der erste ist mit Anda¡tLieder überschrieben, der zweite mit JESUS-Lieder und der dritte trägt den Titel Himmlis¡e Liebe#amme. Teil eins umfaßt 52 Gedichte,5 Teil zwei 776 und Teil drei 22 Gedichtvolltexte.7 Berücksichtigt man die 104 nur mit Incipitzeilen verzeichneten Texte im Anschluß an Text Nr. III/22 und rechnet man diese zum dritten Teil der Sammelhandschrift hinzu, wofür der Umstand spricht, daß die interne Gedichtnumerierung im dritten Teil über Text Nr. III/22 hinaus weiterzählt, so umfaßt der dritte Teil der Handschrift insgesamt 125 Gedichte. Die thematische Ausrichtung der Texte ist vielfältig. Ein durchgehender systematischer Aufbau ist im Psalterium Betulianum nicht zu erkennen. Nur sequenzweise sind inhaltlich verwandte und miteinander in Beziehung stehende Texte zusammengefaßt. Die Teile zwei und drei der Handschrift weisen anfänglich eine stärkere thematische Geschlossenheit auf. In Teil zwei betrifft das Texte, die das Geschick Jesu Christi von seiner Geburt bis zu seiner Himmelfahrt behandeln. Teil drei bietet zu Beginn eine Reihe von jesusmystischen Gedichten. Der erste Teil der Handschrift – die Anda¡tLieder – ist in toto inhaltlich offen. Nach thematisch konzentrierten Eingangssequenzen öffnen sich freilich auch die Teile zwei und drei des Psalterium für Texte sehr heterogener Inhalte. Die metrischen Formen und die rhetorischen Strategien, deren sich Birken im Psalterium bedient, sind vielfältig. Das Psalterium Betulianum umfaßt 214 gezählte Blätter. Nach dem alphabetischen Verzeichnis der Gedichtanfänge und dem Schlagwortregister auf den ersten 12 Blättern beginnt mit Bl. 13 das
4
Zur postumen Drucklegung vgl. Hermann Stauffer: Sigmund von Birken (1626-1681). Morphologie seines Werks, 2 Bde. Tübingen 2007, Nr. 624.1.
5
Text Nrr. I/1-I/52.
6
Text Nrr. II/1-II/77.
7
Text Nrr. III/1-III/22.
XV
Textcorpus, das sich bis Bl. 210 erstreckt. Auf den Bl. 211-214 steht der Anhang, der die Incipitzeilen weiterer geistlicher Gedichte verzeichnet. Die Blätter messen ca. 75 x 130 mm. Die Sammelhandschrift besteht aus 18 Heften, die aus ineinanderliegenden Doppelblättern gebildet sind. Die Hefte umfassen bis auf eine Ausnahme sechs Doppelblätter. Das achte Heft (Blattzählung 85r-94v) besteht aus fünf Doppelblättern. Der erste Teil des Psalterium kommt mit diesem verkürzten Heft zum Abschluß. Alle Teile des Psalterium sind damit heftgenau abgegrenzt. Im ersten Heft findet sich das Incipitregister und das Schlagwortverzeichnis. Der erste Teil des Psalterium umfaßt die Hefte 2-8, der zweite Teil die Hefte 9-16 und der dritte Teil die Hefte 17-18. Die Hefte sind ohne Ausnahme mit einer Fadenheftung zusammengefügt. Bis auf die Titel- und Zwischentitelblätter (Bl. 13, 95 und 191) sind alle Blätter vorder- und rückseitig beschrieben. Die Numerierung der Blätter befindet sich am oberen Seitenrand. Die einzelnen Gedichte sind durch waagrechte Linien voneinander getrennt, wenn nicht ein Seitenumbruch oder ein Notensatz Zäsuren setzen. Kolumnentitel gibt es nicht. Innerhalb der drei Abschnitte sind die Gedichte mit römischen Ziffern – wenn auch bisweilen fehlerhaft8 – durchgezählt. Viele Gedichte sind mit senkrechten, zuweilen mit diagonalen Linien durchgestrichen. Die Durchstreichungen weisen darauf hin, daß das durchgestrichene Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. Ebenso verhält es sich in anderen Handschriftenkonvoluten Birkens.9 Einige Texte des Psalterium Betulianum freilich, die gedruckt wurden, sind nicht durchgestrichen. Das Psalterium Betulianum ist – bis auf sehr wenige Stellen, an denen mehrere Bearbeitungsschichten deutlich werden10 – eine Reinschrift, die komplett von Birkens Hand stammt und nur vereinzelte Korrekturen aufweist.
1. Die Texte Was die Textdarbietung betrifft, so wurden die für die Birken-Edition gültigen Editionsprinzipien befolgt, die in Bd. 12 der vorliegenden Ausgabe (Briefwechsel Birken-Greiffenberg) detailliert dargelegt worden sind.11 Birkens Zählung der Gedichte mit römischen Ziffern beginnt in jedem der drei Abschnitte der Handschrift von neuem. Diese Zählung wurde in der Edition beibehalten und im Falle von gelegentlichen Inkonsequenzen korrigiert, wobei im philologischen Apparat die inkorrekte Zählung der Hand8 9
Zu Einzelheiten vgl. den Kommentar zum Psalterium Betulianum. Vgl. Hartmut Laufhütte: Floridans Silvia. Transformationen einer Liebesbeziehung. Neue Erkenntnisse zur Biographie Sigmund von Birkens. In: Archiv für Kulturgeschichte 73 (1991), S. 85-134, S. 94/Anm. 44 (in Bezug auf Birkens Amarantengarten); vgl. außerdem Johann Anselm Steiger: Einleitung. In: Sigmund von Birken: Todten-Andenken, S. IV.
10
Vgl. etwa Text Nr. II/28.
11
Vgl. Sigmund von Birken: Der Briefwechsel zwischen Sigmund von Birken und Catharina Regina von Greiffenberg. Hrsg. von Hartmut Laufhütte. Teil 1: Die Texte. Teil 2: Apparate und Kommentare. Tübingen 2005 (Sigmund von Birken: Werke und Korrespondenz. Bd. 12 = Neudrucke Deutscher Literaturwerke. Bd. 49), Teil 1, S. XXX-XXXIV.
XVI
schrift dokumentiert wird. In den Kolumnentiteln des ersten Bandes der vorliegenden Edition ist die von Birken zugeteilte Nummer des jeweiligen Textes angegeben. Auf eine Kommentierung der nur mit Incipitzeilen im Anschluß an Text Nr. III/22 angeführten Gedichte wurde verzichtet. Der Umstand, daß die Gedichtzählung des dritten Teils der Sammelhandschrift über den letzten Volltext des Teils, der die Nummer 22 trägt, hinausläuft bis Text Nr. 127, legt die Vermutung nahe, daß Birken eine Fortsetzung des Psalterium Betulianum geplant hat. 2. Das Psalterium Betulianum im Kontext frühneuzeitlicher Psalmlieddichtungen Martin Luther (1483-1546) hat die Gattung des Psalmliedes in der deutschsprachigen Literatur etabliert.12 Unter Psalmliedern versteht Luther Gedichte, die bald in engerer, bald in loserer Orientierung am Ausgangstext einen biblischen Psalm ins Deutsche übertragen und singbar machen.13 Im Laufe des 16. und 17. Jahrhunderts entwickelten sich im Wirkungsbereich der Reformation zwei Arten der Übertragung biblischer Psalmen in die jeweilige Nationalsprache. Bei der einen handelt es sich um eine Nachdichtung der Texte mit zum Teil weitreichenden interpretativen Eingriffen, näherhin mit christologischen Ausdeutungen der biblischen Praetexte.14 Die zweite ist zu beschreiben als konsequent an der biblischen Vorlage entlang-gehende dichterische Translation. Reformierte Dichter präferierten diese zweite Option, während die erste von lutherische Autoren bevorzugt wurde.15 Selbst die als Paraphrasen charakterisierten Bearbeitungen der Bußpsalmen aus der Feder des Lutheraners Paul Fleming (1609-1640), die der Vorrede zufolge ganz eng an der Lutherschen Bibelübersetzung orientiert sind (1631 erstmals veröffentlicht), die Psalmen in Alexandriner fassen und dabei höchste Texttreue anstreben, sind keine vorlagengetreuen Nachdichtungen, sondern mit zahlreichen theologischen Glossen und interpretativen Erläuterungen versehene Texte.16 Der Antagonismus in der Übertragung von biblischen Psalmen entwickelte sich im Verlauf des 16. und des beginnenden 17. Jahrhunderts zu einem konfessionellen Schibbolet und machte das Psalmlied zum Zankapfel.17 Wer im ausgehenden 16. Jahrhundert im deutschen Sprachraum vorlagengetreue Psalmübertragungen anfertigte und publizierte, galt als reformiert. Christologisch überformte Psalm-
12
Vgl. Jens Wolff: Dichtungen. In: Luther Handbuch. Hrsg. von Albrecht Beutel. Tübingen 22010 (Uni-Taschenbücher. Bd. 3416), S. 312-315, hier: S. 312; Inge Mager: Zur vergessenen Problematik des Psalmliedes im 16. und 17. Jahrhundert. In: Jahrbuch für Liturgik und Hymnologie 37 (1998), S. 139-149.
13
Zu Luthers Psalmendichtung, insbesondere zu seinen Richtlinien für die (Psalm)lieddichtung vgl. Inka Bach/Helmut Galle: Deutsche Psalmendichtung vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Berlin/New York 1989 (Quellen und Forschungen zur Sprachund Kulturgeschichte der germanischen Völker. Neue Folge. Bd. 95 (219)), S. 89-99.
14
Vgl. Bach/Galle, Psalmendichtung (Anm. 13), S. 99-221.
15
Vgl. Mager, Problematik (Anm. 12), S. 139f.
16
Vgl. Hubert Heinen: Paul Fleming's Bußpsalmengedichte und ihre Eigenart als Paraphrasen. In: Opitz und seine Welt. FS für George Schulz-Behrend zum 12. Februar 1988. Hrsg. von Barbara Becker-Cantarino und Jörg-Ulrich Fechner. Amsterdam/Atlanta 1990 (Chloe. Bd. 10), S. 233-250.
17
Vgl. Mager, Problematik (Anm. 12), S. 141.
XVII
übertragungen ließen auf die lutherische Konfession des Urhebers schließen. Diese Entwicklung erklärt, weshalb die 1573 erstmals in Leipzig gedruckte Übertragung des Genfer Psalters ins Deutsche durch den Lutheraner Ambrosius Lobwasser (1515-1585) nicht als ein Produkt lutherischer Frömmigkeit, sondern als reformiertes Werk gesehen und von gnesiolutherischer Seite heftig bekämpft wurde.18 Im Laufe des 17. Jahrhunderts schwächte sich der lutherisch-reformierte Antagonismus im Blick auf die Übertragung von Psalmen ab. Ende des 18. Jahrhunderts hatte er sich erledigt, weshalb die konsequent am biblischen Grundtext orientierten Psalmparaphrasen des Lutheraners Matthias Jorissen (1739-1823) in seinem konfessionellen Umfeld keine Abwehrreflexe mehr auslösten.19 Deutlich allerdings ist, daß es im Blick auf den "bislang bibliographisch zwar in ersten Ansätzen kartographierten, keinesfalls aber philologisch erschlossenen Kontinent der lateinischen und muttersprachlichen Psalmdichtung"20 noch erheblichen Forschungsbedarf gibt. Nur wenige germanistische Arbeiten haben sich bislang mit dem Phänomen der frühneuzeitlichen Psalmdichtung befaßt, die theologiegeschichtliche Forschung ist in dieses Terrain noch kaum vorgedrungen,21 was nicht zuletzt darum erstaunlich ist, weil es sich – wie Klaus-Peter Ewald herausgearbeitet hat – bei Psalmliedern um Spielarten einer engagierten Dichtung handelt, die zur spirituellen Erziehung und über diese zur praktischen Lebensführung im Sinne biblischer Normativität auf Seiten ihrer Rezipienten beitragen wollen22 und 18
Vgl. Mager, Problematik (Anm. 12), S. 140f. Demnach publizierte gegen den Lobwasserpsalter der Lutheraner Cornelius Becker (1561-1604) 1602 einen neuen Liedpsalter, welcher eine pointiert christologische Psalmlektüre bietet. Becker schickte seinen Psalmen gereimte Summarien voraus, in denen er die christologischen Aussagegehalte der folgenden Lieder hervorhob. Heinrich Schütz und Seth Calvisius vertonten Beckers Texte und verhalfen ihnen so zu weiter Verbreitung und großer Popularität.
19
Vgl. Mager, Problematik (Anm. 12), S. 145.
20
Vgl. Wilhelm Kühlmann: Luthers Psaltervorrede von 1528 als poetologische Urkunde frühneuzeitlicher Lyrik und der lateinische Psalter des Eobanus Hessus. In: Ders.: Vom Humanismus zur Spätaufklärung. Ästhetische und kulturgeschichtliche Dimensionen der frühneuzeitlichen Lyrik und Verspublizistik in Deutschland. Hrsg. von Joachim Telle, Friedrich Vollhardt und Hermann Wiegand. Tübingen 2006, S. 44-56, hier: S. 46.
21
Vgl. Peter Fricke: Evangelische Psalmliederbücher von Einzelautoren im 16. und 17. Jh. Diss. theol. Göttingen 1967; Konrad Ameln: Unbekannte Psalmlieder des Hochbarock. In: Jahrbuch für Liturgik und Hymnologie 14 (1969), S. 179-187; Angelika Reich: Übersetzungsprinzipien in den deutschsprachigen liedhaften Gesamtpsaltern des 16. und 17. Jh. Diss. phil. Regensburg 1977; Dies.: Psalmübertragung und Umdichtung im Psalmlied des 16. und 17. Jahrhundert. In: Liturgie und Dichtung. Hrsg. von Hansjakob Becker / R. Kaczynski, Bd. 1, St. Ottilien 1983, S. 659-710; Irmgard Scheitler: Das Geistliche Lied im deutschen Barock. Berlin 1982 (Schriften zur Literaturwissenschaft. Bd. 3); Heinen, Paul Fleming 's Bußpsalmengedichte (Anm. 16), S. 233-250.
22
Vgl. Klaus-Peter Ewald: Engagierte Dichtung im 17. Jahrhundert. Studie zur Dokumentation und funktionsanalytischen Bestimmung des "Psalmdichtungsphänomens". Stuttgart 1975 (Stuttgarter Arbeiten zur Germanistik. Bd. 6); auch Kühlmann, Psaltervorrede (Anm. 20), S. 50ff., streicht heraus, daß die Lektüre und über diese die Aneignung von muttersprachlichen Psalmtexten der frommen Bewußtseinsbildung, der spirituellen Erziehung und damit auch der praktischen Lebensführung im Sinne einer musterhaften Modellierung des inneren und äußeren geistlichen Habitus diente. Der Psalmtext – so Luthers Überzeugung – erzeugt Empfindungen wie Andacht, Stärke und Trost. Psalmen bieten demzufolge nicht nur einen dogmatischen Gehalt dar, sondern sie bilden Sprechhandlungen vor, die vom Leser nachzuvollziehen sind und über diesen Nachvollzug in ihm, dem Leser, zur frommen Bewusstseinsbildung beitragen. Dabei geht die existentielle Psalmenlektüre Luthers von einer übertragbaren individuellen Emotionalität der Psalmen aus. Nicht rhetorischer ornatus ist darum bei den Psalmen das Wichtige, sondern die in der Sprache geborgene Offenbarung des Inneren, des Herzens des Psalmisten. Die christliche Nachfolge in der Psalmlektüre – so Kühlmanns Fazit – beruht auf dem affektiven Vollzug gleicher Gesinnung und
XVIII
darum im Blick auf den Kernbereich der theologie- und frömmigkeitsgeschichtlichen Forschung von eminenter Bedeutung sind. Bei Birkens Psalterium Betulianum handelt es sich nicht um eine Übertragung des gesamten biblischen Psalters ins Deutsche. Die Handschrift gehört nicht zur Textsorte des liedhaften Gesamtpsalters, welche im 16. und 17. Jahrhundert sehr beliebt war.23 Das Psalterium Betulianum unterscheidet sich damit dezidiert von der Psalterdichtung des Nürnberger Kaufmanns Christoph Adam Negelin (1656-1701), der Mitglied im Pegnesischen Blumenorden war, in späteren Jahren zum Katholizismus konvertierte und Hofpoet in Wien wurde.24 Der Begriff ′Psalterium′ im Titel der Handschrift erklärt sich daraus, daß es in der deutschsprachigen Dichtung der frühen Neuzeit gebräuchlich geworden war, Gedichte und Lieder, die "im weiten Spektrum von vorlagengetreuer Interlinearübersetzung bis poetischer Neuschöpfung"25 an der poetischen Form oder auch nur an der Motivik des Psalters orientiert waren, Psalmen zu nennen.26 Nach Wilhelm Kühlmann umfaßte der Gesamtkomplex der Psalmdichtung ein "Gestaltungsspektrum, das von möglichst wortgetreuer Translation bis hin zu ausdeutender und amplifizierender, ja bewußt ästhetisch nobilitierter Paraphrase und freien Nachdichtung reichte."27 Der Gebrauch des Terminus ′Psalm′ war demnach im deutschen Sprachraum der Frühen Neuzeit unspezifisch für jeden geistlichen Text möglich, wobei es ohne Zweifel die lutherische Variante der Psalmübertragung war, welche aufgrund ihrer theologischen und interpretativen Überformung der biblischen Psalmen den Boden für die Synonymität der Lexeme ′Psalm′ und ′geistliches Lied′ bereitete.28 In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts erschienen verschiedene Sammlungen geistlicher
gleicher Rede in allen möglichen Lebenssituationen; nicht das elegante Kunstwerk wird von frühneuzeitlichen Psalmdichtern in der Nachfolge Luthers intendiert, sondern ein literarisch vermitteltes gnoti seauton. 23
Vgl. Reich, Übersetzungsprinzipien (Anm. 21).
24
Die Texte in Negelins Psalter bestehen fast ausschließlich aus Psalmzitaten nach dem Wortlaut von Luthers Bibelüber-
25
Ralf-Georg Czapla: Paul Schedes "Psalmen Davids" und "Psalmi aliquot". In: Der Genfer Psalter und seine Rezeption in
setzung. Vgl. dazu Bach/Galle, Psalmendichtung (Anm. 13), S. 196-200. Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden 16.–18. Jahrhundert. Hrsg. von Eckhard Grunewald, Henning P. Jürgens und Jan R. Luth. Tübingen 2004 (Frühe Neuzeit. Bd. 97), S. 195-215, hier: S. 196. 26
Vgl. Helmut Galle: Art. Psalm. In: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft 3 (2003), S. 185-188, hier: S. 186; wenig sinnvoll erscheint es, wie Galle, ebd., S. 187, es am Beispiel der Odendichtung von Andreas Gryphius vornimmt, Gedichte, die der inhaltlichen Struktur der Klagepsalmen folgen, ohne dabei jedoch textuelle Verzahnungen mit biblischen Klagepsalmen aufzuweisen, als Texte zu charakterisieren, die eine "Nachahmung der biblischen Psalmen" darstellten (ebd., S. 188). Auch im Blick auf Quirinus Kuhlmanns Kühlpsalter von einem stellenweise zu bemerkenden "psalmischen Tonfall" zu reden, führt nicht weiter (gegen Bach/Galle, Psalmendichtung (Anm. 13), S. 212).
27
Vgl. Kühlmann, Psaltervorrede (Anm. 20), S. 46; Kühlmann unterscheidet auf S. 48f. folgende Arten der Bindung frühneuzeitlicher Psalmdichtungen an den biblischen Prätext: 1. die zitathafte Anlehnung an einen Psalm in liturgischen Texten, Gemeinde- und Andachtsliedern; 2. die Ausbildung eigener Psalmlieder, also die Übertragung einzelner Psalmen in Liedform (etwa Luther: Aus tiefer Not schrei ich zu dir nach, Ps 130) oder die Übertragung des gesamten Psalters im Werk Lobwassers; 3. die lateinische Psalmdichtung.
28
Schon Luther konnte die Begriffe ′geistliches Lied′ und ′Psalm′ synonym gebrauchen; vgl. dazu Bach/Galle, Psalmendichtung (Anm. 13), S. 90.
XIX
Lieder unter dem Titel ′Psalter′, die nicht mit dem biblischen Psalter intertextuell verbunden waren,29 während umgekehrt seit dem 16. Jahrhundert Psalmparaphrasen unter den Titeln Geistliche Lieder, Oden oder Elegien firmieren konnten.30 Im engeren Sinne also sind barocke Psalmlieder gebundene geistliche Texte, die biblische Psalmen entweder paraphrasieren oder nachdichten. Im weiteren Sinne – und in diesem Sinne verwendet Birken den Begriff ′Psalm′ im Titel seiner Handschrift Psalterium Betulianum – sind barocke Psalmlieder geistliche Texte, die Motive und Sprachmaterial aus dem Psalter ebenso wie aus anderen biblischen Traditionen verarbeiten. Dabei ist das Spektrum biblischer Bezugnahmen in der barocken lutherischen Lyrik generell sehr breit. Präzise textkomparatistische Untersuchungen ergeben, wie stark geistliche Texte des barocken Luthertums gerade von biblischem Sprachmaterial jenseits des Psalters durchtränkt sind. Der Nachweis der biblischen Bezüge im Kommentar zu Birkens Psalterium Betulianum macht auf diesen Sachverhalt exemplarisch aufmerksam.31 Es ist aus diesem Grund fragwürdig, ob man im Blick auf die Sättigung der geistlichen Lyrik der frühen Neuzeit mit biblischer Motivik und mit biblischem Sprachmaterial bei denjenigen Texten, die nicht Psalmen alludieren, übertragen oder paraphrasieren, von einer primär am Psalter orientierten Prägung oder gar von einem "psalmischen Tonfall" sprechen sollte.32 Das zweite Titelwort der im folgenden edierten Handschrift sagt zunächst aus, daß es sich um eine auf Birken selbst zurück gehende Liedersammlung handelt, die Texte aus eigener Produktion oder selbst gesammelte Dichtungen umfaßt. Ob es sich bei der Handschrift um ein für den privaten Gebrauch gedachtes Erbauungsbuch handelt, ist noch zu klären. Einiges spricht dafür, so erstens das kleine Format der Handschrift, zweitens der Befund, daß das Psalterium Betulianum nicht gedruckt wurde, bzw. von einer avisierten Drucklegung in den uns überlieferten Ego-Dokumenten Birkens nichts verlautet, sowie drittens der Umstand, daß – wie Irmgard Scheitler beobachtet hat – der Funktionszusammenhang geistlicher Lieder und Gedichte im Barock zunächst häufig die persönliche Andacht des einzelnen oder eines Kreises gleichgesinnter Hausgenossen und Freunde gewesen ist.33 Sollte die Vermutung zutreffen, daß das Psalterium Betulianum ein persönliches Erbauungsbuch war, dann wäre die Handschrift vergleichbar mit dem – in seiner Entstehung von Birken redaktionell betreuten –
29
So der Kühlpsalter von Quirinius Kuhlmann (1684-86) oder die Sammlung Heilige Palmen und christliche Psalmen von Johann Christoph Arnschwanger (1680), der als Zeitgenosse Birkens in Nürnberg lebte; vgl. Galle, Psalm (Anm. 26), S. 186; zu Arnschwanger vgl. Renate Jürgensen/Red.: Art. Arnschwanger, Johann Christoph. In: Killy Literaturlexikon2 1 (2008), S. 224f.
30
Vgl. Galle, Psalm (Anm. 26), S. 185.
31
Die starke Rückbindung der geistlichen Lyrik des Gryphius an den biblischen Text hat Hans-Henrik Krummacher: Der junge
32
Gegen Bach/Galle, Psalmendichtung (Anm. 13), S. 212.
33
Vgl. Scheitler, Das Geistliche Lied (Anm. 21), S. 403. Dem entsprechend sieht der Lutheraner Wolf Helmhard von Hohberg
Gryphius und die Tradition. München 1976, herausgearbeitet.
den Verwendungszweck seiner poetischen Psalterbearbeitung in der häuslichen Lektüre, wie Bach/Galle, Psalmendichtung (Anm. 13), S. 189, notieren.
XX
Andachtsbuch der Catharina Regina Gräfin von Greiffenberg (1633-1694), sowie mit dem Erbauungsbuch der Herzogin Sibylla Ursula von Schleswig-Holstein-Sonderburg, geb. Herzogin von Braunschweig-Lüneburg (1629-1671), welches ursprünglich für den Eigenbedarf verfaßt worden war und nach dem Tod der Herzogin (am 12.12.1671 im Kindbett) von ihrem Bruder Anton Ulrich, Herzog von Braunschweig-Lüneburg (1633-1714), unter Beteiligung Birkens, der die Texte redakionell überarbeitete, ohne Nennung der Autorin zum Druck befördert wurde.34 Daß zahlreiche Texte des Psalterium Betulianum in den Nürnberger Gesangbüchern von 1650 und 1676 gedruckt wurden, steht der Vermutung, das Psalterium Betulianum sei ursprünglich Birkens persönliches Erbauungsbuch gewesen, nicht entgegen. Läßt sich doch genrell beobachten, daß barocke Liedschöpfungen, die ursprünglich nicht für den gottesdienstlichen Gebrauch verfaßt worden waren, sukzessive in diesen hineingewachsen sind. Einige Gedichte des Psalterium Betulianum hätten dann den Weg von der persönlichen Erbauung zum liturgischen Gebrauch gefunden, ein Weg, der dadurch erleichtert wurde, daß nahezu alle Lieder in Birkens Psalterium damals gängigen Kirchenliedmelodien angepasst sind. Der Druck zahlreicher Gedichte Birkens in den Nürnberger Gesangbüchern des 17. Jahrhunderts zeigt exemplarisch, wie Gedichte dieser Zeit in den liturgischen Gebrauch hinüberwanderten und dort das Liedgut aus der Reformationszeit erweiterten.35 Direkt, passagenweise paraphrasierend nehmen nur zwei Texte des Psalterium Betulianum Bezug auf biblische Psalmen, nämlich die Texte II/31 und II/72. Besonders hervorgehoben zu werden verdient Birkens Versifizierung von Ps 8 (Text I/31). Dieser Psalm sorgte im beginnenden 17. Jahrhundert zwischen lutherischen und reformierten Psalmdichtern und Theologen für Kontroversen. Reformierte Poeten wie Pierre Olivétain (1505-1538) übertrugen Ps 8 dem biblischen Praetext entsprechend als Schöpfungspsalm, während Lutheraner wie Cornelius Becker (1561-1604) diesen Psalm christologisch ausdeuteten.36 Birken optiert für die gewissermaßen reformierte Variante, bzw. er orientiert sich an der biblischen Vorlage, wenn er Ps 8 nicht christologisch überformt, sondern vorlagengetreu als Lobpreis der Schöpfung Gottes darbietet. Darin einen Hinweis auf eine konfessionelle Irenik auf Birkens Seiten erkennen zu wollen, ginge freilich zu weit. Vielmehr ist es so, daß der alte lutherisch-reformierte Antagonismus im Blick auf die Übertragung von Psalmen zu Birkens Zeiten seinen Zenit lange überschritten hatte. 34
Vgl. Hartmut Laufhütte: Ein frühneuzeitlicher Autor als Redakteur: Sigmund von Birken. In: editio. Internationales Jahrbuch für Editionswissenschaft 21 (2007). Vgl. auch den Kommentar zu Gedicht Nr. III/8 in Teilband 2, sowie die Kommentare zu den Texten Nr. 252-258 und 281 in Birkens Todten-Andenken und Himmels-Gedanken oder Gottes- und Todes-Gedanken (Werke und Korrespondenz. Bd. 5).
35
Vgl. Hans-Georg Kemper: Das lutherische Kirchenlied in der Krisen-Zeit des frühen 17. Jahrhunderts. In: Das protestantische Kirchenlied im 16. und 17. Jahrhundert. Text-, musik- und theologiegeschichtliche Probleme. Hrsg. von Alfred Dürr und Walther Killy. Wiesbaden 1986 (Wolfenbütteler Forschungen. Bd. 31), S. 87-108, hier: S. 91; Bach/Galle, Psalmendichtung (Anm. 13), S. 147f. Der lutherische Gemeindegesang wurde noch im 17. Jh. weitgehend mit dem Liedgut aus der Reformationszeit bestritten.
36
Vgl. Mager, Problematik (Anm. 12), S. 143.
XXI
3. Apparate und Kommentare Die Apparate und Kommentare zu den einzelnen Texten gliedern sich entsprechend den für die BirkenAusgabe gültigen Maßgaben in vier Teile.37 Auf formale Angaben folgt ein philologischer Apparat, an den sich ein allgemein charakterisierender Kommentar anschließt. Den vierten und in der Regel umfänglichsten Teil bildet ein Zeilenkommentar. Folgende Erläuterungen zur Struktur des Kommentars sind nötig: 1. Formale Angaben: Die Gedichtzählung besteht aus zwei Ziffern. Die erste römische gibt den Abschnitt des Psalterium Betulianum an, in dem sich das Gedicht befindet. Die zweite arabische Ziffer ist die laufende Nummer des Gedichtes im angegebenen Abschnitt. Es folgt die Überschrift des Gedichtes oder – wenn eine Überschrift fehlt – der erste Gedichtvers mit An- und Abführungszeichen. Anschließend wird angegeben, auf welchen Blättern der Handschrift der Text steht. 2. Der philologische Apparat entspricht den für die Birken-Ausgabe gültigen Vorgaben. Zunächst werden Streichungen vermerkt, die darauf hindeuten, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. Ebenso werden Bearbeitungsvermerke von Birkens Hand mitgeteilt. Im edierten Text vorgenommene Emendationen werden in der üblichen Weise im Apparat belegt (zum Beispiel Text Nr. I/8, Z. 63 nit] mit). Sind Emendationen aufgrund der gedruckten Fassung des betr. Gedichtes erfolgt, wurde dies im Apparat verzeichnet. 3. Allgemein charakterisierender Kommentar: Hier wird einmal – sofern die Birkenschen Tagebücher und/oder seine Korrespondenz diesbezügliche Rückschlüsse erlauben (was äußerst selten der Fall ist) – eine präzise Datierung des Textes vorgenommen. Zum anderen werden Hinweise auf die Entstehungssituation und ggfls. zum Anlassbezug des Textes gegeben. Ebenso werden prosopographische Informationen zu solchen Personen mitgeteilt, die an der Entstehung eines Textes in welcher Form auch immer – ob als Anlassstifter oder als Auftraggeber – beteiligt waren. Der allgemeine Kommentar weist auch auf die Drucklegung(en) eines Textes hin. Die erste greifbare Druckfassung wird bibliographisch nachgewiesen, weitere Drucke des Textes zu Birkens Lebzeiten werden genannt, ohne daß dabei – insbesondere was die Verbreitung der Birkenschen Gedichte in der lutherischen Gesangbuchliteratur anbetrifft – bibliographische Vollständigkeit angestrebt worden wäre. Ausführliche diesbezügliche Hinweise finden sich in Hermann Stauffers BirkenMorphologie.38 Differenzen zwischen der handschriftlichen Version des Textes und seiner ersten Druckfassung werden im allgemeinen Kommentar aufgeführt, sofern es sich nicht um solche Abweichungen handelt, die lediglich die Orthographie oder die Interpunktion betreffen. Werden im Druck eines Gedichtes mehrere Verse einer Strophe neu gefasst, wird zunächst die handschriftliche Version der Verse notiert. Nach einem Lemmazeichen wird dann die Druckversion der Verse dargeboten. 37
Vgl. Birken, Briefwechsel Birken-Greiffenberg (Anm. 11).
38
Vgl. Anm. 3.
XXII
Waren Doppelüberlieferungen in Birkens handschriftlichem Nachlaß eruierbar, wurden sie belegt. Konnte eine Druckfassung des Textes nicht aufgefunden werden, wird das ebenso mitgeteilt. Erwähnung finden im allgemeinen Kommentar überdies diejenigen Werke, zu denen Birken die entsprechenden Gedichte verfasst hat. 4. Zeilenkommentar: Der Einzelstellenkommentar bezieht sich auf einen bzw. mehrere Verse oder auf einzelne Wörter des edierten Textes. Ein besonderes Augenmerk wurde dabei auf Birkens Rezeption und Verarbeitung von biblischem Sprachmaterial gerichtet. Bei expliziten Zitaten aus der Bibel und bei biblischen Allusionen wurden die entsprechenden Bibelstellen im Apparat notiert. Allusionen wurden mit dem Kürzel ′vgl.′ versehen. Daß es mitunter schwierig ist, klar zwischen biblischen Zitaten und Allusionen zu unterscheiden, wird deutlich, wenn man Birkens Verse mit den entsprechenden biblischen Bezugspunkten vergleicht. Beim Nachweis der Bibelstellen wurde darauf geachtet, daß vornehmlich die in dogmatischen Texten sowie in der Predigt- und Erbauungsliteratur des barocken Luthertums zu findenden loci classici Berücksichtigung finden. In das Bibelstellenregister wurden alle im Zeilenkommentar angeführten Stellen aufgenommen, nicht aber die Bibelstellen aus den zitierten Quellen anderer Autoren. Heutzutage nicht mehr gebräuchliche Lexeme und Wendungen werden erklärt, sprichwörtliches Gut wird nachgewiesen, historische Ereignisse, Naturphänomene oder andere Realien, auf die ein Gedicht Bezug nimmt, werden erläutert. Ein besonderes Interesse gilt dem Nachweis von emblematischen Motiven, die Birken in seiner Lyrik verarbeitet. Nicht nur dieser ikonographische Kontext, sondern auch literarische Prätexte, auf die sich Birkens Gedichte beziehen, werden nachgewiesen. Dabei finden sowohl Texte aus dem heidnisch-antiken wie auch aus dem christlich-antiken Kulturkreis Berücksichtigung. Motive der antiken Mythologie, die im Psalterium Betulianum vorkommen, werden im Zeilenkommentar erläutert. Bezugnahmen auf exegetische Texte und mitunter auch auf juridische Bestimmungen werden angezeigt. Den meisten Raum nimmt im Zeilenkommentar der Nachweis der engen Verzahnung zwischen der Birkenschen Lyrik und der zeitgenössischen lutherischen Predigt- und Erbauungsliteratur ein. Dabei finden vor allem diejenigen Autoren Berücksichtigung, deren Werke Birken nach Auskunft seiner Tagebücher kannte und gelesen hat (etwa Philipp Nicolai, Johann Arndt, Heinrich Müller). Einen besonderen Schwerpunkt in diesem Zusammenhang bilden Birkens Übereinstimmungen mit Texten Johann Michael Dilherrs (1604-1669), mit dem er einen sehr engen und vertrauensvollen Umgang pflegte. Texte von Dilherr stammen aus Birkens unmittelbarem Kontext und sind darum besonders beachtenswert. Hin und wieder finden sich im Psalterium Betulianum auch Gedichte, die gemeinsam mit Predigten Dilherrs gedruckt wurden. Bezugnahmen Birkens auf den jeweiligen Dilherrschen Text werden nachgezeichnet. Der Zeilenkommentar informiert außerdem über lyrische Vorlagen, die Birken im Rahmen von Parodien oder sog. ′Verbesserungen′ bearbeitet. Des weiteren bietet er Similien aus der geistlichen
XXIII
Dichtung und aus dem Kirchenliedgut des 16. und 17. Jahrhunderts. Im Blick auf die geistliche lutherische Dichtung des Barock finden Texte von Johann Rist (1607-1667) besondere Aufmerksamkeit, mit dem Birken schon auf seiner Reise durch Norddeutschland (1646-1648) in Kontakt getreten war. Zwischen den beiden entwickelte sich eine mitunter länger unterbrochene Verbindung, die allerdings nicht frei war von Konkurrenzdenken und Eifersucht.39 Zur Transkribierung der Noten schreibt Konrad Küster, der die Transkribierung vorgenommen hat, das Folgende: "Generell wurde der Notentext quellengetreu wiedergegeben. Ergänzungen sind durch Kleinstich, Kursivierung oder Strichelung gekennzeichnet. Um ein leichteres Erfassen der Musik zu ermöglichen wurden durchgängig nur Violin- und Bassschlüssel verwendet, die historische Schlüsselung wird durch Vorsätze erkenntlich. Die in der Vorlage oft inkonsequente und auch in beiden Stimmen nicht einheitliche Setzung von Mensurstrichen wurde großzügig vereinheitlicht – wissend, daß eine moderne Takteinteilung ohnehin nur bedingt dem Verständnis von Mensurierung zur Zeit Walchs entspricht. Der Text wurde in historischer Orthographie wiedergegeben, die Silbentrennung erfolgte nach modernen Regeln."40
4. Danksagung Zum Gelingen der vorliegenden Edition haben viele beigetragen. Gerne nutze ich an dieser Stelle die Gelegenheit zum Dank. Mein größter Dank geht an Herrn Prof. Dr. Johann Anselm Steiger (Hamburg), bei dem ich das editorische Handwerk erlent habe, der mich über Jahre hinweg auf vielfältige Weise gefördert hat und der die vorliegende Edition als Teilleistung meiner Habilitation an der Universität Hamburg begutachtet hat. Mit ihm zusammen habe ich seit 2005 überaus produktive Jahre an der Universität Hamburg verbracht. Vorliegende Edition ist die gewichtigste Frucht der Zusammenarbeit. Großen Dank sage ich auch Frau Prof. Dr. Inge Mager (Hamburg) für ihr Zweitgutachten im Hamburger Habilitationsverfahren sowie für wichtige Hinweise für die Kommentierung der Texte. An Transkription, Erstellung des philologischen Apparates, Eruierung der Bibelstellen und Worterklärungen, an der Dokumentation der Druckvarianten sowie an der Erstellung der Register haben mitgewirkt Rinja Müller, Arne E. Kutsche, Andreas Schuppert und Marcus Frowerk (alle Hamburg). Herr Dr. Thomas Illg (Hamburg) hat als Experte für das Druckwerk von Johann Arndt wertvolle Hinweise für den Apparat gegeben. Die Herren Prof. Dr. Hartmut Laufhütte und Dr. Ralf Schuster (beide Passau) haben mit großer Geduld und Ausdauer, mit freundlicher und freigiebiger Hilfsbereitschaft zahllose wertvolle Hinweise für die Einrichtung der Texte und für die Kommentierung
39
Vgl. Hartmut Laufhütte/Ralf Schuster: Johann Rist und Sigmund von Birken. Eine schwierige Beziehung, rekonstruiert aus
40
Prof. Konrad Küster in einer E-Mail vom 2. Februar 2009 an den Hg. der vorliegenden Edition.
ihrem Briefwechsel. In: Informationen aus dem Ralf Schuster Verlag 1 (2008), S. 7-28.
XXIV
derselben gegeben. Ihnen bin ich in besonderer Weise zum Dank verpflichtet, Herrn Dr. Schuster nicht zuletzt auch für die Herstellung der Druckvorlage. Ebenso danke ich Herrn Prof. Hans-Henrik Krummacher (Mainz) für seine genaue Durchsicht des Kommentars sowie für präzise Verbesserungsvorschläge. Den Herren Prof. Dr. Klaus Garber (Osnabrück) und Dr. Hermann Stauffer (Mainz) sei ebenso für ihre vielfältigen Hilfen gedankt. Die Herren Prof. Dr. Konrad Küster (Freiburg i.Br.) und Dr. Joachim Steinheuer (Heidelberg) haben sich im Blick auf die Transskription der Notensätze verdient gemacht. Dank gebührt außerdem der Deutschen Forschungsgemeinschaft für die Bereitstellung der für die Durchführung der Arbeit erforderlichen Mittel. Zu danken ist außerdem den Bibliotheken, die bereitwillig Reproduktionen von Quellentexten und Abbildungsvorlagen angefertigt haben. Gewidmet ist die vorliegende Edition meinen Töchtern Davita, Helene und Martha. Ihr humorvoller Umgang mit meiner Leidenschaft für alles Historische ist für mich beglückend und bereichernd zugleich.
XXV
fol. 13r, Titelblatt der Sammelhandschrift und erster Zwischentitel.
XXVII
fol. 90v, Ende von Text Nr. I/47 und Beginn von Text Nr. I/48 mit Datumsangabe.
XXVI
fol. 18v, letzte Seite von Text Nr. I/6 mit Schmuckvignette am Seitenende.
XXVIII
fol. 95r, zweiter Zwischentitel.
XXIX
fol. 103r, Notensatz (1. Teil) am Ende von Text Nr. II/4.
XXX
fol. 103v, Notensatz (2. Teil) am Ende von Text Nr. II/4 und Beginn von Text Nr. II/5.
XXXI
fol. 116v, erste Seite von Text Nr. II/14 mit Bearbeitungsspuren.
XXXII
fol. 124r, Notensatz (1. Teil) am Ende von Text Nr. II/19.
XXXIII
fol. 124v, Notensatz (2. Teil) am Ende von Text Nr. II/19.
XXXIV
fol. 125r, Notensatz (3. Teil) am Ende von Text Nr. II/19 sowie Beginn von Text Nr. II/20.
XXXV
fol. 173r, erste Seite von Text Nr. II/56 mit marginal notierter Strophe 7.
XXXVI
fol. 191r, dritter Zwischentitel.
PSALTERIUM Betulianum Gei‰li¡e Lieder Sigmund von Birken
_____________________ I. Anda¡tLieder. |
I. MorgenLieder. 1. Wa¡et auf, ihr meine Sinnen! e# wa¡et an de# Himmel# Zinnen da# güldne Lie¡t, da# Aug der Welt. ›e, die Sternen, gehn zu bette. 5
die Sonne tritt an ihre ‰ätte, verlä‹t de# Meere# S¡la[gezelt. wa¡ auf, erwa¡ mit ihr, ermundre di¡ in mir, meine Seele!
10
e# bri¡t herein de# Tage# S¡ein: e# soll au¡ Tag im Herzen seyn. 2. Dank sey dir, Gott in der Höhe, dur¡ den i¡ i”t gesund auf‰ehe und fröli¡ wieder seh den Tag;
15
dur¡ den i¡ hab überwunden die Na¡t, darinn i¡ lag gebunden, die mir gedrohet Tod und Plag. J¡ wu‰e ni¡t# von mir: dein Engel wa¡te hier,
20
daß die Hölle, kein Ungelü¿, kein Feinde#Tü¿, mi¡ bra¡t in seine Ne” und ‰ri¿. 3. Alle#, wa# auf Erden lebet, mit Lobe billi¡ di¡ erhebet.
25
diß Wunder-Rund, den Mei‰er prei‰; die Ges¡öpfe, ›nd die Zungen: so wird dein gro‹er Nahm besungen, der wunderbar und herrli¡ hei‰. Freud, Leben, Kra[t und Muht,
30
von dir, du hö¡‰e# Gut, alle# ie‹et.
Psalterium Betulianum (Teil I)
4
dein Gnadens¡u”, der i‰ un# nu”, der Hölle-Tru” zubieten tru”. 4. Herr! laß meine Sündens¡ulde 35
dir nit verbieten, deine Hulde no¡ ferner zuerweißen mir. | s¡au auf deine# Sohne# Wunden, der meinen S¡aden hat verbunden: so bin i¡ heil und rein vor dir.
40
dein Kind, hat mi¡ versühnt: sey gnädig deinem Kind, ô mein Vatter! dein Kne¡t i¡ bin: gib, daß i¡ dien' heut dir, ô Herr, mit Herz und Sinn.
45
5. Laß, mein' Augen na¡ dir sehen, die Füß' auf deinen Wegen gehen, mein Herz dir treuli¡ hangen an, und die Hand wa# gute# s¡a[en. du woll‰ mi¡ nit mit Blindheit ‰ra[en:
50
a¡ laß mi¡ gehn die re¡te Bahn. der Seele gib Ver‰and, und ma¡ ›e dir verwandt dur¡ die Liebe. Mein Glaube brenn', und di¡ erkenn',
55
in Ho[nung mi¡ s¡on seelig nenn. 6. Gib dem Leib, den du gegeben, Gesundheit und wa# noht zum Leben. in Tugend und in Erbarkeit laß mi¡ wandeln, dir zu Ehren,
60
mein und de# N䡉en bä‰e# mehren. Fleis¡, Welt und Höll treib von mir weit. Segne mein Thun und Hau#. auf dein Wort wer[ i¡ au# heut mein Ne”e.
Gedichte 1 und 2
65
5
i¡ bin dein Reb', an dir i¡ kleb, mein Wein‰o¿, daß i¡ wa¡s' und leb. 7. Freu di¡ nun, ô meine Seele! du bi‰, und deine Leibe#höle, in Gotte# Händen wohl verwahrt.
70
tru” Welt, Teufel, Tod und Hölle, daß ein# mir ›¡ zuwider ‰elle! i¡ ma¡ mi¡ fröli¡ auf die Fahrt. | im Si”en oder Stehn, im Ligen oder Gehn,
75
bin i¡ ›¡er, daß mir vom Haubt, Gott-unverlaubt, kein Härlein au¡ soll seyn geraubt.
II.
Josua Stegmann#, gebä‹ert
1. Herr, gib gehör! dir geb i¡ Ehr' in dieser Morgen‰unde. der Liebe Läng, der Gnaden Mäng rühm i¡ mit Herz und Munde. 5
2. Mein lebenlang ein Kun‰gesang auf meiner Zung erklinge: der deine Güt, die mi¡ behütt, mit Lob und Dank be›nge. 3. Dank sey dir, Gott! daß du zu spott
10
der Feinde böße Tü¿e heut ha‰ gema¡t in dieser Na¡t, zerri‹en ihre Stri¿e. 4. Woll‰ alsofort, ô lieb‰er Hort, mi¡ diesen Tag behüten
15
vor Sünd und S¡and, vor hartem ‰and, und vor der Feinde Wüten.
Psalterium Betulianum (Teil I)
6
5. A¡ laß mir heut, au# Gütigkeit, Fleis¡, Höll und Welt nit s¡aden. vergiß der S¡uld, erzeig mir Huld, 20
du wolle‰ mi¡ begnaden. 6. Weil Jesu# Chri‰, ge‰orben i‰, von wegen meiner Sünden: bin i¡ erlö‰, da# gläub i¡ fä‰: drüm werd i¡ Gnade nden.
25
7. A¡ nimm in Hut, Leib, Seel und Gut, e# sey dir übergeben mein Will und Raht, Wort, Werk und That, mein ganze# Seyn und Leben. | 8. Dein Engels¡u”, sey heut mein Tru”,
30
wann mir die Feinde ‰ellen. ô Gott, auf di¡ verla## i¡ mi¡: e# soll mi¡ keiner fällen. 9. Gib tägli¡# Brod, und wa# i‰ Noht zu meinem s¡wa¡en Leben.
35
gib Kra[t und Stärk, zu meinem Werk, da# du mir untergeben. 10. J¡ bin dein Kind: viel mittel ›nd bey dir, mi¡ zuerhalten. Herr, wie du wilt! hierauf ‰ät# zielt
40
mein Sinn, di¡ laß i¡ walten.
III. Parodia. 1. Wa¡ auf, mein Herz! verlaß den S¡la[, laß alle Trägheit gehen, und deine Kra[t zusammen ra[, mit Dank vor Gott zu‰ehen.
Gedicht 3
5
7
dank ihm, mein traute# Herz, daß er vor Noht und S¡merz di¡ hat in dieser Na¡t bewa¡t, di¡ au# der Na¡t an# Lie¡t gebra¡t. 2. Ja, Gott! dein S¡u” hat mi¡ erfreut,
10
die Ruhe mu‰ mir werden: tru” allen Feinden, allem Leid und Unfall dieser Erden! J¡ lige oder ‰eh, i¡ ›”e oder geh:
15
so soll, ô Gott, dein Lob allein ‰ät# meine# Herzen# denken seyn. 3. Laß diesen Tag au¡, wie bey Na¡t, kein Leid mir ma¡en bange. Nimm Gut, Ehr, Leib und Seel in a¡t.
20
dein Gnadlie¡t i¡ verlange. wie helle, s¡ön und klar mag seyn ein Tag im Jahr: | danno¡ er voller Fin‰er' i‰, wann du, ô Gott, nit Sonne bi‰.
25
4. Ma¡, Jesu, mein Gewi‹en klar, woll‰ meine S¡uld bes¡önen, errette mi¡ von Seelgefahr: dein Blut kan mi¡ versöhnen. de# Vater# Herz erwei¡.
30
laß deinen Gei‰ zuglei¡ von Himmel seine Flämmelein in meine Seele ö‹en ein. 5. S¡ü” mi¡ mit deiner Engelwa¡t: daß mi¡ nit möge s¡re¿en
35
de# Teufel# arge Li‰ und Ma¡t; dein Gei‰ mein Herz woll we¿en. Mein Fleis¡, nit von mir wei¡t. die Welt, mi¡ hinters¡lei¡t.
Psalterium Betulianum (Teil I)
8
s¡a[ mir vor diesen Feinden Ruh. 40
du woll‰ mir Wa[en wer[en zu. 6. Leid' i¡: laß mi¡ nit leiden lang. do¡, Herr, dein Will mein Wille. damit so end i¡ den Gesang, halt dir in allem ‰ille.
45
So fa‹' i¡ dann i”und mit Freuden an mein Pfund, so geh i¡ fröli¡ an mein Werk: du, Gott, gib Segen, Kra[t und Stärk.
IV. AbendLieder 1. Bleib bey un#, Jesu! e# i‰ spat, der Abend naht, der Tag hat ›¡ geneiget. a¡ laß un# deinen Gnadens¡ein 5
nit dunkel seyn, der aller Na¡t fürbeuget. de# Tode# Bild, der S¡la[, un# hüllt die Augen zu: |
10
Herr! wa¡e du, wie du di¡ tag# erzeiget. 2. Dir danket billi¡ Hand und Mund, und Herzen#grund mit Singen und lobsagen:
15
daß du den Feinden nit ge‰att, na¡ ihrem Raht un# diesen Tag zuplagen. Herr Zebaoth! du hil[‰ au# Noht
Gedicht 4
20
9
den Deinen hier, die für und für zu dir nur Ho[nung tragen. 3. Verzeih un#, Herr, au¡ unsre S¡uld, die deine Huld
25
un# Armen hat entzogen. laß deine Gnad im aufgang seyn: dein Gnadens¡ein sey unsrer Na¡t gewogen. der Sünden Plag
30
weit von un# jag, so fern der We‰ von O‰en blä‰: wie du bi#her gepogen. 4. Laß ferner deine Engelwa¡t
35
und Heldenma¡t au¡ heute vor un# ‰reiten: daß ihre Wagenburg un# s¡ü”', ein ieder ›”' üms¡anzt auf allen seiten.
40
Tru”, daß un# s¡ad der Höllen Raht, Noht und Gefahr! wann diese S¡aar die Händ' un# unterbreiten.
45
5. Ob wir di¡ ie erzürnet heut: e# i‰ un# leid. do¡ wir‰ du un# au# gnaden | de#wegen nit verla‹en hier, da# ho[en wir;
50
du wir‰ nit Stra[' aufladen. Käm' ie der Tod: e# hat nit noht. Gott, Jesu Blut
Psalterium Betulianum (Teil I)
10
ma¡t wieder gut: 55
wa# kan der Tod un# s¡aden? 6. So thun wir dann die Augen zu und gehn zu Ruh, von Unfall unbetro[en. e# wa¡t der Hüter Jsraël
60
vor Leib und Seel, hat ‰ät# die Augen o[en. Hau#, Haab und Gut in dieser Hut i‰ wohl verwahrt.
65
auf sol¡e Art, la‹t un# da# bä‰e ho[en!
V. 1. Jn dieser braunen Abend‰und, la‹t un# dem Herren ›ngen mit ‰illem Gei‰ und hellem Mund, und ihm Dankopfer bringen! 5
weil seine Gnad von S¡and und S¡ad un# heute wolt befreyen, au¡ abgewandt die zornig' Hand,
10
de# Feinde#, und sein dräuen. 2. Verzeih', ô Herr, de# Tage# S¡uld. So wir wa# gut# begangen, dein i‰ die Ehre, deine Huld hal[ enden und anfangen.
15
Wir rühmen sehr, und geben Ehr dir, Gott, vor gute Gaben: |
Gedicht 5
11
die wolle‰ du un# immerzu 20
von Himmel la‹en laben. 3. De¿ un# mit deiner Gnadenhand, wann wir heut ligen s¡la[en: daß un# kein Mord, kein Feuerbrand, kein Unfall, mög hinra[en.
25
Laß deine Wa¡t in ‰iller Na¡t Gut, Leib und Seel ümgeben: daß wir den Tag, der kommen mag,
30
fris¡, frey und froh erleben. 4. Der S¡la[, der i‰ de# Tode# Bild. diß, Herr, laß un# erwägen! auf unser Grab da# Bette zielt, wann wir un# niderlegen.
35
Man hört no¡ ›ht, man fühlet nit, man fäht halb an zu‰erben: die Na¡t mahlt ab, die Na¡t im Grab,
40
die ein‰ un# wird entfärben. 5. Wir bitten, Herr, wend ab die Noht: daß un# zu Grab nit s¡i¿e da# Bette, und ein s¡neller Tod un# au# der Ruh wegrü¿e.
45
do¡ wäre ja da# Sterben nah, daß wir nit mehr erwa¡en: gib gnädigli¡, daß ieder ›¡
50
darzu mög färtig ma¡en.
Psalterium Betulianum (Teil I)
12
6. Und wa# wir dann vor liebe# hier auf Erden hinterla‹en, da# wolle‰ du, empfohlen dir, in deine Hulde fa‹en. | 55
du sol‰ allein ihr Vatter seyn: bi# daß wir wieder kommen zusammen dort, im Himmel#port,
60
wo wohnen alle Frommen.
VI. Josua Stegman#, gebä‹ert. 1. Die Sonn' hat ›¡ verkro¡en, der Tag i‰ überhin. die Na¡t i‰ angebro¡en, die Arbeit-trö‰erin. 5
die Erd' hat angeleget ein s¡warze# TrauerKleid. Der Himmel Lie¡t aufträget, und ‰irnt ›¡ weit und breit. 2. Mein Dank, ô Gott nit s¡weiget:
10
du ha‰, mir deinem Kind, viel Gnaden heut erzeiget, die nit zu zehlen ›nd. so hohe Liebe#-Zei¡en lobt keine Zunge re¡t:
15
Wolthaten zuverglei¡en, ›nd Worte viel zu s¡le¡t. 3. J¡ bitt, verzeih au# Gnaden mir alle meine S¡uld, die mir Zorn aufgeladen,
Gedicht 6
20
13
entzogen deine Huld. i¡ hab de# weg# verfehlet, der zu dem Himmel führt, mein Herz der Welt vermählet: da# mir i”t Leid gebiehrt.
25
4. Versenke meine Sünden in Jesu Wundenut. woll‰ gnädig mi¡ entbinden und wieder werden gut. | dein' Hand au# mir formire
30
ein neue Creatur, mit Tugend mi¡ s¡öne ziere na¡ himmlis¡er Figur. 5. Und weil de# Na¡te# S¡atten mi¡ lädet ein zur Ruh,
35
so komm du mir zu‰atten. Gib nit dem Satan zu, daß er mit seinen S¡re¿en mi¡ äng‰e diese Na¡t. du wolle‰ mi¡ zude¿en
40
mit Flügeln deiner Ma¡t. 6. Send Himmel-ab die S¡aaren, dein Englis¡e# Geleit: daß ›e mi¡ heut bewahren, abwenden alle# Leid.
45
Nimm Seel, Gut, Leib und Leben in deine Hut und Wa¡t, die Meinen au¡ darneben. leu¡t mir, in dunkler Na¡t. 7. Solt S¡la[ und Tod ›¡ paaren,
50
solt mü‹en i¡ davon: laß mi¡ in Frieden fahren zu dir, wie Simeon; laß mi¡ mit Freud anländen
Psalterium Betulianum (Teil I)
14
im Port der Seeligkeit, 55
getro‰ mein Leben enden, eingehn zur Himmel#freud. |
VII. Auli Prudentij: Jam moesta quiesce querela; hieher geteuts¡et. 1. Wa# soll diß zage Klagen seyn? ihr mütter, ‰ellt da# weinen ein. Kein Mens¡ beklag der Seinen Tod: der Tod belebt und bringt zu Gott. 5
2. Wann all# im Tod ge‰orben wär, warüm gäb man den Gräbern Ehr? warüm ziert man die Lei¡en‰ein? e# ma¡t, ›e ›nd S¡la[kämmerlein. 3. Der Leib zwar, Sinn- und Gei‰er-loß,
10
ligt kalt in kalter Erdens¡oß: die Seel ihn wieder soll beseel'n, wann man nit Jahre mehr wird zehl'n. 4. Bald werden, diese Todtenbein voll Wärm und Leben wieder seyn,
15
Blut, Fleis¡ und Haut von neuem blühn, die alte Hütte fris¡ beziehn. 5. Der Körper zwar, verweset hier: sein Wesen, fault nit für und für. die Seel auf# neu ihm zugesellt,
20
s¡wingt ›¡ mit ihm in# HimmelZelt. 6. Also der todte dürre Sam, im A¿er Seel und Sa[t bekam. e# träget wieder Aehr'n der Sam, der vormal# au# den Aehren kam.
Gedichte 7 und 8
25
15
7. Nimm hin, Erd, den entseelten Leib! derselb' in deinem S¡oße bleib. die Glieder i¡ dir anbefehl, die Bre¡li¡keit, du Grabe#höl. 8. diß i‰ der Seele Hau# gewe‰,
30
darein Gott selb‰ den Odem blä‰. | dur¡ Jesu Gnade, wohnte drinn Vernun[t, der Sinnen Hers¡erinn. 9. Den Körper mag‰ du hier verwahr'n: er wird einmahl zum S¡öpfer fahr'n,
35
der de# Ges¡öpf# gedenken wird, daß er mit seinem Bild geziert. 10. Die Zeit soll kommen mit der Zeit, da Gott ihn bringen wird zur Freud. Wie ihn empfangen hat da# Grab
40
wird Gott ihn wieder fordern ab!
VIII. Sünden-abs¡eu, wegen der Allgegenwart Gotte#. 1. O du ›¡re# Sünden Kind, Sinnen-blind! a¡ wann wil‰ du sehend werden? faule Seele, s¡lä[‰ du no¡? 5
wa¡e do¡, wa¡e auf, du Sklav der Erden! hör, der We¿er s¡läget an, di¡ in Bu‹e wa¡ zuma¡en. denk do¡, wie üm deine sa¡en
10
e# so übel sey gethan.
Psalterium Betulianum (Teil I)
16
2. A¡ du bi‰ in Sünden todt, fühl‰ die Noht leider! ni¡t, darinn du ‰e¿e‰ deine Wonn' i‰, daß du hier 15
für und für von der s¡nöden Wollu‰ s¡le¿e‰. Unzu¡t, die veru¡te Su¡t, hält dein geile# Herz gefangen; und e# i‰ nur dein Verlangen,
20
langen na¡ verbottner Fru¡t. 3. Du füll‰, wie du immer kan‰, deinen Wan‰ mit den allerbä‰en Bi‹en. | mit der vollen Be¡er-ba¡
25
mü‹en a¡! alle La‰er in di¡ ießen. Ho[art unter deiner bru‰ brü‰et ›¡, blä‰ auf die Sinnen. Zorn und Jammer anzuspinnen,
30
da# i‰ deine grö‰e Lu‰. 4. Thumme Seel! bedenk‰ du nit, daß e# ›ht Gott, der überall zugegen? träg‰ du dann gar keine s¡eu,
35
keine Reu, de‹en Zürnen aufzuregen, der di¡ könd in einem Nun zorn-zermalmen und zer‰ü¿en, und zur tie[en Hölle s¡i¿en
40
in dem bößen Sünden-thun? 5. Vor der Mens¡en Ange›¡t und dem Lie¡t s¡äm‰ du di¡, in s¡nöden Thaten: aber Gott, den lä‹e‰ du
Gedicht 8
45
17
s¡auen zu. der, muß auf den La‰erpfadten in sein Aug di¡ fa‹en ein: der, selb‰ deiner Boßheit Zeuge, wird, na¡ dieser Leben#neige,
50
einmahl au¡ dein Ri¡ter seyn. 6. A¡ e# i‰, in Gotte# Aug, eine Laug' und ein Greul, da# Wollu‰-brennen: danno¡ lä‹t du auf die Weid
55
unges¡eut deine S¡andbegierden rennen. A¡ du wend‰ zur Ho[art an, opfer‰ deinem Bau¡, die Gaben, die dir Gott, damit zulaben
60
deinen Bruder, eingethan. | 7. E# i‰ nur geliehen dir alle# hier: und du dar[‰ di¡ ‰olz nit ma¡en. Gott, dem Ehr davon gebührt,
65
einmahl wird re¡nung fordern von den Sa¡en, ob du ›e re¡t angewandt; wie du seye‰ ümgegangen mit dem Pfund, da# du empfangen,
70
mit dem anvertrauten Pfand. 8. Dein Herz häng‰ du an die Gab: wei¡e‰ ab von dem Geber, s¡arr‰ und gei”e‰. deinem Gott nit, nur dem Gold
75
bi‰ du hold, dem du, di¡, zu dienen, rei”e‰. Gold und Mammon, i‰ dein Gott, den du tägli¡ pfleg‰ zu ehren.
Psalterium Betulianum (Teil I)
18
und mit unre¡t denk‰ zumehren. 80
Gott muß sehen ›¡ verspott. 9. Kommt dein armer Bruder dir vor die thür, den Gott selb‰ zu dir gewiesen: a¡ da kan dein harte# Herz,
85
fä‰ wie Erz, kein Erbarmen nit aufs¡lie‹en. Eisern bi‰ du, und da# Gut ligt in Eisen au¡ vers¡lo‹en, ungenü”et, ungeno‹en,
90
niemand e# wa# gute# thut. 10. Ja, vor gute#, da# du hier für und für solte‰ thun von sol¡em gute, thu‰ du böße#, triege‰ ab
95
Gut und Haab deinem Bruder, al# ein Jude, su¡‰, dur¡ unre¡t, rei¡ zu seyn, | und mit eine# andern S¡aden deine Laden vollzuladen.
100
Solt Gott nit erzürnet seyn? 11. Gott ›ht alle#, wa# du thu‰: au¡ die Lu‰, die no¡ laus¡t in deinem Herzen. Gott, dir ›het ausen zu:
105
a¡ so thu, wa# ihm nit kan ma¡en S¡merzen. Wollu‰, Gei” und S¡welgerey, Ho¡mut, Zorn- und Unzu¡t-brennen, au¡ wa# Neid und Haß zunennen,
110
weit von dir entfernet sey. 12. Gott! i¡ wolt mi¡ gern vor dir s¡euen hier:
Gedichte 8 und 9
19
meine Fin‰erniß di¡ de¿et. Meine Blindheit di¡ nit ›ht: 115
drüm wird nit Fur¡t vor dir in mir erwe¿et. ô du Lie¡t! erleu¡te mi¡: daß i¡ di¡ in dir mög sehen. Fromm i¡ werde vor dir ‰ehen,
120
wann bey mir i¡ sehe di¡.
IX. Mens¡li¡e Stamm-Ankun[t, Erde, Staub und As¡e. 1. Blinder Mens¡! thu weg die De¿e, die vor deinen Augen i‰. selber di¡ in dir erwe¿e, und bedenke, wer du bi‰? 5
wa# du nit bi‰, wil‰ du seyn: wa# du bi‰, geht dir nit ein. Wi‹e: ›¡ selb‰ re¡t erkennen, i‰ die bä‰e Wi” zunennen. | 2. Erde bi‰ du, geh‰ auf Erden,
10
leb‰ von Erd und wir‰ einmahl Erde wieder mü‹en werden in dem n‰ren Todten thal. Jn dem Koht bi‰ du daheim; Koht kommt von dir, Ro” und S¡leim;
15
Koht wird au# dir, na¡ dem Leben: wa# wil‰ du di¡ dann erheben? 3. Lerne di¡ erkennen, lerne! S¡öne, ›nd au# Perlen nit, Edle ni¡t au# einem Sterne,
20
Rei¡e ni¡t au# Gold ges¡midt.
Psalterium Betulianum (Teil I)
20
Ho¡ und nider, arm und rei¡, Herr und Kne¡t, i‰ alle# glei¡: alle ›e ges¡rieben werden, die Gebohrnen von der Erden. 25
4. Tod und Ankun[t un# verglei¡en. Gehe hin in'# Todtenhau#, su¡ da einen edlen, rei¡en, s¡önen, klugen Kopf herau#. geh au¡ zu den Wiegen hinn,
30
ma¡ den Unters¡ied darinn, ob da# na¿te Kind die dinge, Kron und Gold, zur Welt mit bringe. 5. Wa# will dann der Staub viel prangen? wa# ma¡t er so gro‹en ‰aub,
35
kommt in Stolz hereingegangen? wa# hebt er empor die Haub'? i‰ er ni¡t ein Maden-aaß, ein au# Staub geblasne# Gla#? Maden werden, la‹t ihn pralen,
40
ihn zu Staub bald wieder mahlen. 6. Stolzer Pfau, s¡au an, die Füße, nit die Federn nur allein: | diese Ho[art-füße, diese, s¡au, wie ›e so gar‰ig seyn.
45
Koht, dein End und Anfang i‰: Koht, bedenk e#, der du bi‰! so wird deine Ho[art ‰inken, und die Federn la‹en ›nken. 7. Ni¡t so, Mens¡! bedenk di¡ bä‹er.
50
sey kein Staub und dürre# Land. laß der Threnen Bußgewä‹er feu¡ten den unfru¡tbarn Sand deine# Herzen#, deinen Sinn lege Gott zu fü‹en hinn,
Gedichte 9 und 10
55
21
di¡ in demut ihm bekenne und di¡ einen Sünder nenne. 8. Soviel Staube# i‰ auf Erden, soviel deiner Sünden ›nd. Gott muß selber elend werden,
60
auf daß er dir hel[en künd. dieser demut, denke na¡. Diese# Leid, di¡ leidig ma¡. thue Buß in Staub und As¡en und laß Jesu Blut di¡ was¡en.
65
9. Wie die Sonne von der Erden, zieht die Stäublein auf und an: so laß au¡ gezogen werden an die lie¡te Sonnenbahn in den Himmel, deine Seel.
70
deine# Heiland# Wunden zehl: so wird er di¡ Staub anbli¿en, von der Erd gen Himmel rü¿en.
X. Anda¡tLied, eine# Junggesellen. 1. O Gott, der du ein reine# Wesen bi‰. au# de‹en Seyn mein Gei‰ und Seele ie‰: | i¡ klage dir, wie mi¡ so gar verderbet die böße Lu‰, die auf mi¡ i‰ geerbet. 5
2. Du ha‰ die Seel dem Leib gehau¡et ein, daß ›e auf Erd dein Ebenbild solt seyn: der Satan hat diß dein Gemähl bee¿et, dafür i”und mi¡ seine Larve de¿et. 3. Die Seele solt, wie du, au¡ heilig-rein,
10
dein s¡öne# Hau#, der Gottheit Tempel seyn:
Psalterium Betulianum (Teil I)
22
der Satan ma¡t ›e ihme zur Kapelle, e# wohnt in mir, an Himmel# ‰at, die Hölle. 4. Wer einmahl will in Himmel gehen ein, der muß auf Erd, dein Glied, ô Jesu, seyn: 15
die Hölle, will von Dir, mein Haupt, mi¡ trennen, ein Satan#glied mi¡ ewigli¡ zunennen. 5. Nimm von mir weg, Herr, wa# nit i‰ von dir, ri¡t wieder auf dein Ebenbild in mir: ma¡ wieder rein die Sündbee¿te Seele,
20
daß ›e mit dir ›¡ seeligli¡ vermähle. 6. Wir[ alle# da#, wa# Unat i‰, hinau#: so wird mein Herz dann wieder seyn dein Hau#. dein guter Gei‰ in meinem ›¡ bethrone, daß du in mir und i¡ in dir ‰ät# wohne.
25
7. Di¡ reinen Gott, fa‹t kein unreine# Ort. J¡ werde rein: spri¡ nur ein gnädig# Wort. komm, wohn in mir! die Bilder aller Tugend mahl in mein Herz, belehre meine Jugend. 8. A¡ ›e i‰ fre¡, zum bößen ‰ät# geneigt,
30
unkeus¡e Brun‰ au# ihrer Hi” auf‰eigt. so hil[ mir dann den alten Mens¡en zwingen: den neuen panz in mi¡, ihm obzuringen. 9. Laß deinen Gei‰ mi¡ seelig führen an, und lenk mein Herz; daß i¡ ihm folgen kan. |
35
den Bey‰and laß bey mir be‰ändig bleiben, den bößen Gei‰ im Anlau[ abzutreiben. 10. A¡ trag i¡ do¡ selb‰ meinen Feind an mir. mein sündli¡# Fleis¡ mi¡ rei”t und rei‹t von dir, Lä‹t ein dur¡ Thor der Augen und der Ohren
40
die Lu‰, von der die Sünde wird gebohren. 11. So laß mi¡ dann die Thüren halten zu, daß mir kein dieb im Hause s¡aden thu.
Gedicht 10
23
Kommt einer ein, so wolle‰ du mi¡ we¿en, in der Geburt die Boßheit zu er‰e¿en. 45
12. Der Höllengei‰ ‰e¿t die Gedanken an: bald brennt der Leib, daß man nit lös¡en kan. laß, mi¡ in mir mit ihm nit spra¡e halten, und den Ver‰and sein amt ‰ät# wohl verwalten. 13. Laß mein Gefäß mi¡ halten rein und keus¡,
50
und wohnen, al# ein Fremdling, in dem Fleis¡: nit Satan# Zeug au# Jesu Gliedern ma¡en, und opfern mi¡ also dem HöllenRa¡en. 14. J‰ der veru¡t, der hier dein irdis¡ Hau# befrefelt, oder etwa# raubt darau#:
55
vielmehr i‰# der, der einen Leib unehret, darein du selb‰ bi‰ gei‰li¡ eingekehret. 15. Gott! wahre Zu¡t laß mir ‰ät# wohnen bey: daß i¡ vor dir ein re¡ter Reinhold sey, und daß ja mög au# Reden und Gebärden
60
kein Unzu¡ts¡ein an mir gespüret werden. 16. Die arge Welt mi¡ ärgert und verleitt, ›e weißet mir, zur Sünd, Gelegenheit: wend ab, ô Gott, die Augen und die Sinnen von Eitelkeit, den Stri¿en zuentrinnen.
65
17. Die S¡önheit, soll zur Tugend rei”en mi¡, weil ›e dein Werk und Mei‰er nennet di¡. laß da# Ges¡öpf mi¡ nit vom S¡öpfer rei‹en: laß ›¡ die Seel an deiner S¡önheit speißen. | 18. Wer will, der prang in Kleider‰olz herein,
70
damit er mög der welt gefällig seyn: i¡, bä‹er# ›nn#, will meine Seele s¡mü¿en, und mi¡ allein, Gott zugefallen, s¡i¿en. 19. Laß derer, die unreine wege gehn, und Mü‹iggang# mi¡ allzeit müßig ‰ehn.
Psalterium Betulianum (Teil I)
24
75
J¡ werd mit Glü¿, werd i¡ mit Keus¡heit prangen: wer Josef i‰, wird Josef# Lohn erlangen. 20. J‰# mit der Zeit dein will, so führe du na¡ deinem Raht mir ein Gehül[en zu. Von deiner Hand wir alle# hier empfangen:
80
so laß dann mi¡ au¡ diß von dir erlangen. 21. Eh‰i[ter du! dir ‰ell' i¡ heim die Wahl. J¡ wüns¡e nur ein fromme# Ehgemahl. J‰ e# mir nü”, und au¡ dein Will vor allem, wird S¡önheit, Ehr und Gut mir au¡ zufallen.
85
22. Den Segen gib indeß zu meinem Fleiß, daß mir dann au¡ erwerbe Brod mein Sweiß. Laß darna¡ mi¡ i”t in der Jugend ‰reben, daß i¡ einmahl im Alter hab zuleben. 23. Laß meine Lu‰ mi¡ haben nur an dir:
90
so wir‰ du dann, wie du verspro¡en mir, diß, wa# mein Herz erwüns¡et, mir gewähren, mi¡ ma¡en rei¡ an Glü¿, Wi”, Tugend, Ehren. 24. Hör mein Gelübd: E# soll der Zehend dein von meinem Gut, und du, du sol‰ hier seyn
95
mein lieb‰er Gott, wann du mi¡ wir‰ ernehren, mir Hüll und Füll, und wa# mir noht, bes¡ehren. 25. Meyt dann der Tod mi¡ in der Blüte ab: so nimm die Seel, dem Leibe gönn ein Grab. geselle mi¡ zur reinen Engels¡aare.
100
die Ewigkeit erse” die Zahl der Jahre. |
XI. Anda¡tLied, eine# Waisen. 1. O Gott, du Herr und S¡öpfer aller Welt, den iede# Kind vor seinen Vater hält!
Gedicht 11
25
a¡! i¡ verla‹ner Wai#, i¡ komm' und ehe brün‰igli¡, 5
und weiß son‰ keinen Tro‰ al# di¡. 2. Ein harte# Leid mein Herze s¡merzli¡ drü¿t, weil mir der Tod die Eltern weggerü¿t, in meiner Jahre Blüt. dein weißer und verborgner Raht
10
diß über mi¡ verhänget hat. 3. E# war Dein Will, der auf mein bä‰e# ›ht: darüm will i¡ darüber klagen nit. du, Vater, leb‰ ja no¡, im Himmel, ob i¡ arme# Kind
15
s¡on keinen mehr auf Erden ndt. 4. Du ha‰, mi¡ ja ers¡a[en und erlö‰, vor mi¡ gesorgt da i¡ no¡ nit gewe‰. du wir‰ e# ferner thun: dein Vaterherz, da# trau i¡ dir,
20
dir bre¡en wird au¡ über mir. 5. Kam i¡ do¡ bloß und na¿et in die Welt: wer hat damal# die Nottur[t mir be‰ellt? Gott! deine rei¡e Hand mir soviel gute# hat gethan:
25
die, wa# ›e kond, no¡ immer kan. 6. So sey dann du ein Vater gegen mir: erziehe mi¡, wie e# gefället dir, mi¡ unerzogne# Kind. führ meine blöde Jugend an,
30
und leite mi¡ auf re¡te Bahn. 7. Mein Herze i‰ ein Wa¡#, drü¿ du darein die Gotte#fur¡t: al#dann so werd i¡ seyn glü¿seelig hier und dort. Bin i¡ in Gnaden nur bey dir,
35
so frag' i¡ ni¡t# na¡ allem hier. |
Psalterium Betulianum (Teil I)
26
8. Von dir allein kommt alle gute Gab: a¡ s¡i¿e mir Ver‰and und Wi” herab, dur¡ deinen guten Gei‰: daß i¡ mit wohlbeda¡tem Muht 40
erwehle da#, wa# re¡t und gut. 9. J¡ bin i”t no¡ ein leere# Tafel-Erz: a¡ s¡reibe du die Tugend in mein Herz, dein Finger red' in mir. Kra” alle La‰er-lu‰ herau#,
45
und laß mi¡ seyn dein reine# Hau#. 10. Laß mi¡, i”und im Lenzen meiner Zeit, Fleiß säen au#, daß Fru¡t werd eingemeyt ein‰ in der Jahre Herb‰. lehr mein Gedä¡tniß fa‹en wohl,
50
und au¡ behalten, wa# e# sol. 11. Wie ma¡ i¡ mir bey Gott und Mens¡en Huld? dur¡ Frömmigkeit, dur¡ demut und Gedult. A¡ Herr, behüte mi¡ vor Boßheit, Zorn und Ubermut,
55
und wa# mi¡ son‰ mi#zieren thut. 12. Die arge Welt, mi¡ ärgert und verführt: in mir da# Fleis¡, o[t böße Lu‰ gebiehrt: der Teufel, feyret ni¡t. du ‰arker Gott! a¡ s¡a[e du
60
mir vor den dreyen Feinden Ruh. 13. Ein Vatter i‰ de# Kinde# Tro‰ und S¡u”: a¡ sey au¡ du, ô Gott, mein ‰arker Tru”, in Seel- und Leib#-gefahr. laß mi¡, dur¡ deine Engelwa¡t,
65
behütet seyn bey Tag und Na¡t. 14. E# ehet ie ein Kind dem Vatter ab ein ‰ü¿lein Brod, daß e# zu leben hab. So sey mein Vatter au¡:
Gedicht 11
27
ernehr mit deiner rei¡en Gnad, 70
wa# deine Hand ers¡a[en hat. 15. Erhör‰ du do¡ der armen Raben Stimm: dein Kind ru[t au¡; a¡ meine Bitt vernimm, | hör, Vatter, und erhör! gib Hüll und Füll, gib tägli¡# Brod,
75
und wa# mir i‰ zum Leben noht. 16. J¡ zage ni¡t, wir[' alle Sorg auf di¡: dann, Herr, du sorg‰ vor alle# Fleis¡ und mi¡. du wir‰ e# ma¡en wohl. mein Herz hab seine Lu‰ an dir:
80
so gib‰ du, wa# e# wüns¡et, mir. 17. Sey wohlgemut, laß Trauren seyn, mein Herz! thu weg von dir, wa# Kummer hei‰ und Smerz, sorg nit üm zeitli¡# Gut. vertraue Gott, und gläube fä‰,
85
daß er die seinen nit verlä‹t. 18. Er kan und will und wird di¡ la‹en ni¡t. so weiß er au¡ gar wohl, wa# dir gebri¡t. Wa# i‰, i‰ alle# sein. e# i‰ ihm eine s¡le¡te Sa¡,
90
daß er au# Armen Rei¡e ma¡. 19. Elia# dort dur¡ Raben ward gespei‰: zu ihm von Gott ein Engel i‰ gerei‰, bey dem Wa¡olderbaum. der Armen Wittib Oel und Meel,
95
muß laben sein' und ihre Seel. 20. A¡ Gott! du bi‰ no¡ heut so rei¡ und gut, und deine Hand no¡ immer Wunder thut, du Vätterli¡e# Herz. Bes¡ere mir au¡ fromme Leut,
100
die an mir thun Barmherzigkeit.
Psalterium Betulianum (Teil I)
28
21. Soll irgend i¡ ein Ga‰ und Fremdling seyn, so führe mi¡, wie Joseph, au# und ein. du kan‰ mi¡ ma¡en groß. muß i¡ von Hau#: du wei‰ (weiß i¡!) 105
s¡on ein Egyptenland vor mi¡. 22. Zwar a¡t i¡ ni¡t den fals¡en Güter-s¡ein: wann i¡ nur rei¡ kan an der Seele seyn. Welt-Ehr und zeitli¡# Gut | währt do¡ nur eine kleine Zeit,
110
und hil[t do¡ ni¡t# zur Seeligkeit. 23. Do¡, wa# i¡ s¡on von dir empfangen hab, da# segne du, ô Gott, al# deine Gab. s¡ü” e# vor Wa‹er#wut, vor Raub und Dieberey, vor Brand,
115
vor ungetreuer Leute Hand. 24. Stäup‰ du dann mi¡, wie au¡ ein Vatter thut: i¡ weiß, e# i‰ nur eine Vatter-ruht' und die mein bä‰e# su¡t. s¡lag drauf, i¡ bin ein bößer Kne¡t:
120
iedo¡ laß gehen Gnad für Re¡t. 25. Bri¡t dann zule”t mein Leben#Ziel herein: so laß mi¡ ein# von deinen Kindern seyn, da# theure Himmel#-Erb einnehmen in der Seeligkeit;
125
laß mi¡ zum Tode seyn bereit.
XII. Welt, gute Na¡t. 1. So sag i¡ dann nun gute Na¡t der Welt und ihrem Wesen, die mir viel Jammer# hat gema¡t.
Gedicht 12
29
nun ho[' i¡ zu genesen: 5
gar s¡ön ›e s¡eint: wer aber meynt ›e sey e#, wird betrogen
D. Philipp Nicolai und Josua Stegmann gebä‹ert
2. Von Unre¡t i‰ die s¡nöde Welt ganz trunken, wie von Weine. 10
ein ieder spri¡t: hätt i¡ nur Geld! ihn sättigt ni¡t da# seine. wer ni¡t hat Haab, der hei‰ S¡abab, kein Mens¡ i‰ ihm gewogen.
15
3. Betrug und Li‰, ein gute# Wortt geredt au# bößem Herzen, | die hers¡en i”t an iedem ort. wen solte diß nit s¡merzen? Gewalt ohn ziel,
20
thut wa# er wil, und pflegt ›¡ ho¡ zublehen. 4. Wer groß und breit ›¡ ma¡en kan, den ‰ellt man an die spi”en, man sagt von ihm: da# i‰ der Mann!
25
er muß bald oben ›”en. wer aber s¡le¡t, fromm und gere¡t, den lä‹t man hinten ‰ehen. 5. Kun‰, Weißheit, werden dieser Zeit
30
fa‰ überall vera¡tet. die alte Treu und Redli¡keit ligt todt und ganz vers¡ma¡tet. nur Geld, i‰ wehrt und wird verehrt.
35
da# Re¡t, da# ‰eht auf S¡rauben. 6. Bey Na¡t und Tag i¡ of] betra¡t in mir, mir selb‰ gela‹en,
Psalterium Betulianum (Teil I)
30
daß so der Torheit blinde Na¡t einrei‹t auf allen ga‹en. 40
man fället um, vom Chri‰entum, auf wi” und Aberglauben. 7. Dur¡ angema‹te Gleißnerey, will der in Himmel kommen.
45
ihm hat, in fals¡er Fantasey ein andrer vorgenommen die s¡were Rei# zum Paradeiß mit blo‹em Fuß zuwandern.
50
8. Glaub, Liebe, Ho[nung, und Gedult inde‹en ›nd verge‹en. mit S¡uld man immer häu[et S¡uld. Wahn hat die Welt bese‹en: ein ieder meynt,
55
Gott sey sein Freund; und lebt do¡, wie die andern. | 9. Wer seinem Jesu folget na¡, und bleibet Gott-ergeben: der muß hier leiden Leid und S¡ma¡,
60
kaum fri‰et er sein Leben; er muß, wie treu und fromm er sey, ›¡ s¡le¡t# verdammen la‹en. 10. Ni¡t einen s¡malen bi‹en Brod
65
der Arme kan behalten. man bringt ihn da und dort in Noht, und lä‹t herna¡ Gott walten. ob er s¡on klagt, i‰ hart geplagt:
70
kein Mens¡ darauf will pa‹en.
Gedicht 12
31
11. A¡ gro‹er Gott! wie kan‰ du sehn dein Häuflein so ver‰ören, in# Elend soviel Chri‰en gehn, die Warheit so verkehren, 75
dein heilig# Wort mit Trug und Mord verfäls¡en und verfärben? 12. Wie kan‰ du länger s¡auen an, die Armen so bedränget?
80
erwei¡t di¡ ni¡t so man¡er Mann, der an der Haut kaum hänget, vor gro‹er noht und wüns¡t den Tod, und kan do¡ nit er‰erben?
85
13. A¡ wann soll e# ges¡ehen do¡, daß ›¡ dein Antli” wendet? auf deine Güt wir ho[en no¡, die alle# Elend endet. hör unsre Klag,
90
wend ab die Plag! daß deine S¡aar genese. 14. Mein Herz in tausend Aeng‰en s¡webt, mö¡t Blut vor Threnen weinen, | wann ›¡ mit ‰olzem Hon erhebt
95
und fragt der Frommen einen, die böße Rott: wo i‰ dein Gott? Ru[, daß er di¡ erlöße! 15. Do¡ Patienz! e# naht da# Ziel:
100
Gott wird e# einmahl rä¡en. wer s¡öne Rosen bre¡en wil, muß ›¡ in dornen ‰e¡en. dru¿ di¡, und leid
Psalterium Betulianum (Teil I)
32
ein kleine Zeit! 105
e# soll bald bä‹er werden. 16. Gedult, Gedult, da# edle Kraut, w䡉 nit in iedem Garten. Gott! laß e# seyn in mir gebaut, daß i¡ kan deiner warten.
110
Jndeß di¡ wend, ma¡ bald ein End, und hol mi¡ von der Erden. 17. Tru” nun, ô Welt, die mir nit hold tru” allen Höllen-pforten!
115
kein Härlein ihr mir krümmen solt. i¡ traue Jesu Worten. weht, winde, weht, da# Meer aufbleht! mi¡ solt ihr ni¡t ersäu[en.
120
18. Wie bin i¡ do¡ der Welt so müd! wie lange muß i¡ harren, hart eingespannet sonder fried an diesen Elend#Karren? soll i¡ ümher
125
no¡ s¡wimmen mehr auf diesen Jammer-teu[en. 19. Wann komm i¡ in dein Paradeiß, ô Gott, wo dir in Wonne die Seelen ›ngen Lob und preiß,
130
bekleidet mit der Sonne? | a¡ komm do¡ bald, mein Aufenthalt, reiß mi¡ au# diesem Leben. 20. Ja, nimm mi¡ in den Freudensaal,
135
von dir bereitet oben, da di¡, vermis¡t der EngelZahl, die Au#erwehlten loben!
Gedicht 12
33
laß mi¡ aldar, mit dieser S¡aar, 140
üm deinen Thron hers¡weben. 21. Jo, jo! mi¡ dünkt, e# lä‹t ›¡ s¡on der Port von fernen s¡auen. dort ‰eht mein Bruder, Gotte# Sohn. ‰ill alle# Wellen-grauen!
145
i¡ sehe Land: fort, fort zu Rand! mein Elend hat ein Ende. 22. Jo, jo! wie fröli¡ werd i¡ seyn, ein AnfurtLiedlein ›ngen,
150
wann i¡ werd gehen Himmel-ein, vom Meer zu Lande springen. wie werd i¡ dir, ô Gott, dafür aufheben meine Hände.
155
23. J¡ werd, mit tausend Engelein und tausend frommen Seelen, vor deinen Thron mi¡ ‰ellen ein, der Stimm den dank vermählen. ô lang, ô lang,
160
da# ma¡t mir bang! komm bald, mi¡ zuentquälen. 24. Nun gute Na¡t, ô Welt, und ihr ihr lieb‰en Freund und Brüder! ob i¡ eu¡ s¡on muß la‹en hier:
165
dort spre¡en wir un# wieder. vom Jammerthal, zum Freudensaal reis' i¡: mir folg' ein ieder. |
Psalterium Betulianum (Teil I)
34
XIII. Tode#-betra¡tung. 1. Bedenk, ô Seele, wie e# i‰, den Tod und diese# Leben, und deinen Leib, mit dem du bi‰, al# mit dem Tod ümgeben. 5
Zieh selber dir die Larven ab, die Warheit ni¡t in Wahn begrab, laß ab, am Staub zukleben. 2. Du liebe‰ diese Leben#noht, und iehe‰ vor dem Sterben.
10
du wil‰ nit, dur¡ de# Leibe# Tod, üm re¡te# Leben werben. bild dir diß todte Leben ein. ja, Seele, wil‰ du seelig seyn, so muß der Leib verderben.
15
3. Du Edle, bi‰ von hohem Stand: wa# kreu¡‰ du an der Erden? der Himmel, i‰ dein Vatterland: der soll dir wieder werden. auf Erd du nur zur Herberg bi‰,
20
von der dein Leib genommen i‰, der dir nur ma¡t Bes¡werden. 4. Gott hat dir diese# Lehmenhau# ein Zeitlang eingegeben. du sol‰ di¡ sehnen ‰ät# hinau#,
25
na¡ einem bä‹ern ‰reben. dein Ankun]hau# der Himmel i‰: dort wartet au¡, na¡ kurzer fri‰, auf di¡ ein ewig# Leben. 5. Dein Leib zum Sterben i‰ erkohrn.
30
der Sarg ‰eht bey der Wiegen. ein Kind, da# no¡ kaum i‰ gebohrn,
Gehört in den II Theil.
Gedicht 13
35
muß s¡on im Grabe ligen. E# kommt, mit dir, dein Tod zur Welt: der wohnt bey dir im Leib#gezelt, 35
da# Leben zubekriegen. | 6. Kein Zorn e# i‰, nur lauter Gnad. du wander‰ im Elende: e# i‰ ein guter Gotte#-Raht, der deinen Jammer wende.
40
Er gibt dir diesen Boten zu den Tod, der führt di¡ in die Ruh und ma¡t der Noht ein Ende. 7. Diß Leben, i‰ ein ‰äter Tod. soviel di¡ Qualen quälen,
45
so man¡e Krankheit, Ang‰ und Noht, soviel ›¡ Töde zehlen. dem allen ‰irb‰ du seelig ab, ni¡t# sol¡e# nimm‰ du mit zu grab. solt‰ du nit Sterben wehlen?
50
8. Solt Wollu‰, Ehre, Gut und Geld diß Leben dir lieb ma¡en. a¡! in der runden KugelWelt ›¡ drehen alle Sa¡en. da# Glü¿, die Ehr nit lange günnt:
55
da# Geld zergeht, die Lu‰ vers¡windt, folgt Weinen auf da# La¡en. 9. Glei¡wie dein Leib, diß alle# au¡ dem Tod i‰ untergeben. su¡‰ du in s¡nödem dun‰ und Rau¡,
60
in todten dingen, Leben? bau ab! ›e halten nit den ‰i¡, ›e ‰erben und verla‹en di¡, die ‰ät# im s¡wunge s¡weben. 10. Der Tod di¡ in ein Leben bringt,
65
wo wahre Wonne wohnet:
Psalterium Betulianum (Teil I)
36
wo di¡, vom Himmel#heer ümringt, die Ehrenkron bekronet: wo alle# gnug, kein Mangel i‰. der Tod, wann du sein Buhle bi‰, 70
die Lieb dir wohl belohnet. 11. Wa# i‰ dein Leib? ein Kerkerhau#, darinn lig‰ du gefangen. der Tod s¡lie‰ auf, und lä‹t di¡ au#, | aufdaß du mög‰ gelangen
75
in# freye Himmel#-Freudens¡loß, in Jesu Arm', in Gotte# S¡oß. wolt‰ du an Fä‹eln hangen? 12. Und wolt‰ du ja so thöri¡t seyn, dein bä‰e# selb‰ zuha‹en:
80
e# wird, gib‰ du di¡ ni¡t darein, der Tod di¡ do¡ anfa‹en. wann du nit wil‰, so mu‰ du fort: viellei¡t an einen bößern ort, al# der, den du verla‹en.
85
13. Du Leben#für‰, Herr Jesu Chri‰! i¡ weiß, daß alle ‰unden dein Bot, mein Tod, vorhanden i‰. laß ‰ät# mi¡ seyn erfunden zur Abfart färtig und bereit:
90
da# bitt i¡ di¡ zu ieder Zeit, von wegen deiner Wunden. 14. Ja, meiner Seele Bräutigam! der Tod mi¡ dir heimführet, mi¡ deine Braut, ô sü‹er Nahm!
95
du ha‰ mein Herz gerühret. weg, alle#, wa# Welt hei‰ und i‰. mein hö¡‰e# Gut, hei‰ Jesu# Chri‰. mein Seel zu ihm spaziret.
Gedicht 13
37
15. Komm, lieber Tod, s¡ließ auf die Thür, 100
laß mi¡ zu Jesu kommen. mein Kerker, dieser Körper hier, hat mi¡ in Ha[t genommen. wa# ma¡ i¡ hier im Threnenland? i¡ sehne mi¡ zum Leben#‰rand
105
und in da# Land der Frommen. 16. J¡ weiß e#, Herr, und bin betrübt: e# ›nd viel tausend Sünden, die i¡ im Leben hab verübt; die werden ›¡ dann nden,
110
mir ma¡en heiß der Höllen glut. | do¡ kan mi¡ ja dein theure# Blut von aller S¡uld entbinden. 17. Mit diesem Gold bin i¡ erkau[t: laß mi¡ nit seyn verlohren.
115
J¡ ward in deinen Tod getau[t, zum Himmel neugebohren. Jn diesem Glauben bitt' i¡ di¡, und ho[e, daß i¡ ›¡erli¡ zum Leben sey erkohren.
120
18. J¡ bin ein Glied an deinem Leib: dafür woll‰ mi¡ erkennen. an dir i¡ hang' und klebend bleib, der Tod soll un# nit trennen. Stirb' i¡: in dir i¡ lebend bin.
125
so i‰ der Tod dann mein Gewinn. die Höll soll mi¡ nit brennen. 19. Mein Leib, weil du er‰anden bi‰, nit bleiben wird im Grabe. dein Au[art meine Na¡fart i‰:
130
kein- höhern Tro‰ i¡ habe. und wo du bi‰, da komm i¡ hin:
Psalterium Betulianum (Teil I)
38
daselb‰ i¡ ewig bey dir bin. drüm fahr' i¡ fröli¡ abe. 20. Der Leib geht in sein Kämmerlein, 135
wann gute Na¡t gegeben; da s¡lä[t er san[t, und ruhet fein, ver‰e¿t al# wie ein Reben: bi# Jesu Stimm ihn ru[t herfür, und führt ihn dur¡ de# Himmel# Thür
140
verklärt in# ewig Leben.
XIV. Betra¡tung der Sonnn‰erniß Anno 1654 die 2. Augusti 1. Gott! dein Thron, da# HimmelRunde, zeigt' un# einen Prediger, der im s¡warzen Ro¿e ‰unde, und der Erd von oben her | 5
deinen Zorn mu‰ künden an: weil un# ni¡t erwei¡en kan deiner Erdenboten Stimme, zubegegnen deinem Grimme. 2. Fin‰erniß mu‰ un# verde¿en
10
unser s¡öne# Himmel#lie¡t. deine Sonne mu‰ ver‰e¿en ihr son‰-güldne# Ange›¡t. im Mittage wurd e# Na¡t, braune S¡atten hielten wa¡t.
15
er, der Mond, nahm un# die Strahlen, die un# pflegen son‰ zumahlen. 3. Dieser Mond, ›nd unsre Sünden, ‰ehend zwis¡en un# und dir:
Gedicht 14
39
drüm mu‰ unser Tag erblinden. 20
bi#her leider liebten wir Fin‰erniß, mehr al# da# Lie¡t: drüm verbirg‰ du dein Ge›¡t; und dein Herze, müd der Gnaden, denket nur auf unsren S¡aden.
25
4. Dort verlohr die liebe Sonne ihre# Golde# klaren S¡ein, al#, un# zur Erlößung#wonne, Jesu# litte Creu”e#pein. Vatter! a¡, a¡ unsre Sünd
30
kreu”igt no¡ dein liebe# Kind: diß die Sonn' au¡ ni¡t kan sehen, da# Ge›¡t will ihr vergehen. 5. Freyli¡ neben di¡ ›¡ ‰ellen, da du un# so n‰er wir‰,
35
Mar#, Saturnu#, die Gesellen: Jener, i‰ der Höllenfür‰, de‹en S¡werd un# s¡läget wund; dieser, der Gewi‹en#hund: die un# hart vor dir verklagen,
40
und von unsrer Boßheit sagen. 6. A¡ wir liegen ganz ents¡la[en in der dü‰ren SündenNa¡t, wie die S¡ulden, so die Stra[en. a¡ dein S¡luß i‰ s¡on gema¡t: |
45
deinen bößen Kindern du Fin‰erniß wilt s¡i¿en zu. s¡warze Tage voller Jammer, droht un# deine SternenKammer. 7. S¡warzen Rau¡ der Kriege#ammen,
50
s¡warze Plagen, Gi[t und Pe‰, ru[‰ du wider un# zusammen: a¡ der s¡warzen Trauergä‰!
Psalterium Betulianum (Teil I)
40
au¡ da# helle Lie¡t, dein Wort, wil‰ du länger ni¡t hinfort 55
unsren Seelen leu¡ten la‹en: weil wir deinen Willen ha‹en. 8. Dorten haben s¡on den Ra¡en Grab und Hölle aufgethan: satt soll ihren Hunger ma¡en
60
unser Leib und Seel fortan. a¡ der kohlpe¡s¡warzen Noht! i‰ dann alle Gnade todt? i‰ da# Ubel ni¡t zuwenden? rinnt kein Heil von Jesu Händen?
65
9. Ni¡t so, Vatter! deine Kinder ›nd wir, ob wir böße ›nd. a¡ e# litt ja vor die Sünder Jesu#, dein geliebte# Kind. Er hat lang‰ entri¡tet dir,
70
wa# wir s¡üldig werden hier. seine# theuren Blut# Goldgulden, zahlen unsre rohte S¡ulden. 10. Und wa# nüzt e# dir dort oben, wann du tödte‰ un# auf Erd?
75
wird di¡ au¡ die Hölle loben? wird dein Himmel so gemehrt? Lädt da# Re¡t un# vor Geri¡t: deine Gnad da# Urtheil spri¡t. Laß di¡ ni¡t nur zornig nennen,
80
laß di¡ au¡ barmherzig kennen. 11. Thu ni¡t, wie die Sonn', auf Erden: bleibe, sey du unser Lie¡t. | alle Welt mag n‰er werden: nur leu¡t' un# dein Ange›¡t.
85
liebet un# der S¡öpfer nur: dann mag iede Creatur,
Gedicht 14
41
Erd und Himmel, s¡eel au#sehen. ni¡t ein Haar soll un# entgehen! 12. O du SeelenLie¡t! erleu¡te 90
unsren n‰ren SündenSinn. Glauben#-Oel da# Herz befeu¡te, und die Lieb entbrenn darinn. führ du un#, dur¡ wahre Buß, au# dem Land der Fin‰ernuß.
95
wir Verkehrte, wir begehren: Herr, du wolle‰ un# bekehren. 13. Laß un# ni¡t de# Zorn# verge‹en, no¡ die Sünden, wie ein Hund da# Gespeyte, wieder fre‹en.
100
Leib und Seel erhalt gesund. Lehr un# wandeln in dem Lie¡t: daß wir dir verbieten ni¡t, mit dem neuen Sünd-ents¡la[en, abzuwenden deine Stra[en.
105
14. Fehlen wir: laß un# nit fallen, Gott, au# deiner VatterLieb. jrrsam i‰ ja diese# Wallen. unsrer S¡wa¡heit etwa# gib. Soll e# ie gebü‹et seyn:
110
ma¡ un# nur nit ewig Pein leiden ein‰ an n‰ren Orten. ‰ra[e hier, und s¡one dorten. 15. A¡ diß gro‹e Weltgebäude thut die beyden Augen zu,
115
s¡eint, al# ob e# nun vers¡eide, eile zu der le”ten Ruh. La‹t a¡ la‹t un# aufer‰ehn, au# dem Sündenbette gehn: daß der Tag un# nde wa¡en,
120
der die le”te Na¡t wird ma¡en.
Psalterium Betulianum (Teil I)
42
16. Al# Jsrael solte gehen au# Egypten, konde man | ni¡t# in dreyen tagen sehen. wa# mag i”t wohl deuten an 125
diese s¡warze Sonnenhüll? Gott die Seinen führen will, au# dem Erden-Elend‰ande, zum gelobten Himmel#lande. 17. Wann die Sonne ›¡ verheelet,
130
al#dann au¡ der Zeiger ruht. a¡ die le”te Stunde zehlet ihren le”ten Zeit-Minut. S¡au, ô Welt, e# i‰ s¡on spat, deine# Tage# Abend naht.
135
der da kommen soll, will kommen: weh den Bößen, wohl den Frommen! 18. Nun, der We¿er sol¡er Zei¡en unsre Herzen wa¿er ma¡: daß un# ja nit mög errei¡en
140
deine# gro‹en Tage# Ra¡; daß du un#, im le”ten Nun, au# dem n‰ren Erden-thun in dein ewig# Lie¡t mög‰ führen, da un# keine Noht soll rühren.
XV. NeuJahr#-Empfehlung. 1. Gott! MeIne SeeL sICh DIr ergIebt in diesem Neuen Jahre. MaCh#, mit mir, wIe e# DIr beLIebt. dein Kind nehr und bewahre. 5
Mein Vatter bi‰: i¡ bin vergwi‰,
Gedicht 15
43
du wir‰ mi¡ ni¡t verla‹en. die Ho[nung i¡ will fä‰igli¡ 10
mit Glauben#-händen fa‹en. 2. Gott! meine Seel ›¡ dir ergibt. gilt glei¡, Tod oder Leben: gern will i¡, wann e# dir beliebt, den Gei‰ dir wiedergeben;
15
den Leib der Erd, bi# er verklärt wird in den Himmel gehen. Nur, Vatter, du | laß mi¡ hierzu
20
‰ät# in bereits¡a[t ‰ehen. 3. Gott! meine Seel ›¡ dir ergibt. i¡ bin bereitt zu leiden, wa#, wo und wann e# dir beliebt. i¡ a¡te ni¡t der Freuden
25
auf Erden hier. gib du nur mir ein fromm# und muhtig# Herze: daß i¡# erdult, und deine Huld
30
mit Sünden ni¡t vers¡erze. 4. J¡ hab son‰ keinen Tro‰, al# di¡, auf dieser ganzen Erden. auf di¡ allein verla‹' i¡ mi¡, du sol‰ mein Hel[er werden.
35
die fals¡e Welt nit glauben hält, pflegt meiner Noht zu la¡en. ihr i¡ verheel und dir erzehl
40
mein Leid: DV kan‰# wohL MaChen.
Psalterium Betulianum (Teil I)
44
5. Laß diß einmahl do¡ seyn da# Jahr der Gnad und de# Erhören#: mein Mund, viel Jahre her, s¡on war voll Klagen# und bes¡weren#: 45
nur diß bitt i¡, du wolle‰ mi¡ fä‰ in der Frommkeit ma¡en: al#dann e# sol ›¡ s¡i¿en wohl,
50
mit allen meinen Sa¡en. 6. A¡ laß mi¡ mein Gewi‹en rein in allem Thun bewahren, und hier dein heilger Tempel seyn. dann mag mir widerfahren
55
wa# immer kan: i¡, al# ein Mann, werd alle# da# verla¡en, und spre¡en fort diß wahre Wort:
60
DV, Vatter, wIr‰# wohL MaChen. |
XVI. Dank- und Bitt-Lied, na¡ Wohlverri¡tem Werk. 1. Nun, Gott, e# i‰ gethan! mit dir i¡ enge an, mit dir bra¡t' i¡ zu ende, diß Tagwerk meiner Hände. 5
du hal[‰ e# mir wohl ma¡en, wie alle meine Sa¡en.
Gedicht 16
45
2. J¡ ni¡t, du ha‰'# gethan. ohn di¡, man gar ni¡t# kan. Von dir wir Gei‰ und Gaben, 10
von dir wir alle#, haben. Au# dir nur, al# vom Brunnen, kommt Weißheit hergeronnen. 3. Nimm diesen dank dafür, den i¡ kan lallen hier.
15
a¡! i¡ kan, di¡ zuloben, nit lei‰en re¡te Proben. dein Gei‰, woll vor mi¡ reden und meine Zung entblöden. 4. Hab meine Lippen dir,
20
und lob di¡ selb‰ in mir: lob di¡, mit meinem Munde, au# meine# Herzen#grunde. du mu‰, du woll‰, mi¡ regen, den Dank dir abzulegen.
25
5. Do¡ i‰ mit Worten ni¡t e# alle# au#geri¡t. du wolle‰ mi¡ au¡ ‰ärken, ô Gott, zu guten Werken: mit einem feinen Leben
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dir dank und Ehr zugeben. 6. Du ha‰ mir Hül[ gewährt: bin'# tausendmahl nit wehrt. i¡ bin ein grober Sünder, ein S¡ande¿ deiner Kinder. |
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wiedaß der Gut# empfangen, der Böße# nur begangen? 7. Wiedaß der Gnade ndt, der ni¡t# al# Zorn verdient? Gott! diß thut deine Güte,
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dein vätterli¡# Gemüte.
Psalterium Betulianum (Teil I)
46
du kan‰, ob wir di¡ ha‹en, dein Lieben do¡ nit la‹en. 8. Diß Jesu Vorbitt thut: und sein gere¡te# Blut 45
lös¡t unsre rohte S¡ulde, erkau[t un# Gotte# Hulde. wie solt ein Mens¡ verderben, vor den Gott selb‰ wolt ‰erben? 9. diß thut der Gotte#-Gei‰,
50
der au¡ Vertretter hei‰. Er hil[t im herzen bitten und ‰arke Seu[zer s¡ütten wie solt Gott ni¡t erhören, wa# er selb‰ bitten lehren?
55
10. diß Wort i‰ nun gethan. Ein# manglet no¡ daran, e# manglet no¡ der Segen. ô Gott, dein Gnaden-Regen mein Pflanzen muß begie‹en,
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wanndaß e# soll ersprie‹en. 11. Diß war ja dein Geheiß: E‹t euer Brod im S¡weiß! J¡, hab lang mü‹en ›”en, diß Werk herau# zu s¡wi”en:
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viel Tropfen ›nd verronnen, eh i¡ e# abgesponnen. 12. Der S¡weiß i‰ nun vorbey: ma¡ du, daß er gedey; laß, wo er hingeo‹en,
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mir Frü¡te mögen spro‹en. a¡ laß mir diesen Reben wein, na¡ dem Weinen, geben. |
Gedicht 16
47
13. Gib, daß diß Feld, ô Gott, mir trag ein ‰ü¿lein Brod. 75
wir grunen, wann du liebe‰: wir sammlen, wann du gibe‰. Gib di¡ au¡ mir, du Segen, und laß mi¡ Garben legen. 14. Gib, laß mi¡ sammlen ein:
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a¡ laß e# Erndte seyn; a¡ laß mi¡ fröli¡ meyen, na¡ saurem Samen‰reuen. laß Rosen, na¡ dem Ste¡en, von diesen dornen bre¡en.
85
15. Die Arbeit i‰ zwar hier von dir befohlen mir: do¡ ha‰ du au¡ auf morgen verbotten alle# Sorgen. i¡ soll nur hand anlegen,
90
dir ‰ellen heim den Segen. 16. Die Arbeit i‰ vollbra¡t, die au¡ auf morgen da¡t: laß mi¡, auf morgen, Gaben damit erworben haben.
95
J¡ hab gethan da# meine: thu du nun au¡ da# deine. 17. Die Arbeit ware mein: der Segen i‰ nun dein, den woll‰ du drüber spre¡en.
100
laß ihn mit vollen bä¡en ›¡ über mi¡ ergie‹en: laß mi¡ der Fru¡t genie‹en. 18. J¡ war[, wie Petru# dort, mein Ne”e über Bort:
105
laß e#, mi¡ zuerfreuen, zu rei¡em Zug gedeyen.
Psalterium Betulianum (Teil I)
48
woll‰ mir, du kan‰, na¡ Willen diß Garn mit Fis¡en füllen. 19. Wer gabe Glü¿ darzu, 110
wa# Josef thät? a¡ du! | wer segnte Jacob# Heerden, und David in Gefärden, und Daniel den Frommen? von dir i‰# alle# kommen.
115
20. Bin i¡ kein fromme# Kind, wie die gewesen ›nd: i¡ bin (zwar, a¡ ein Sünder!) do¡ eine# deiner Kinder, da# Huld ho[t zuerwerben.
120
Du kan‰ mi¡ ni¡t enterben. 21. Mein Sorg wer[ i¡ auf di¡: sorg du, versorge mi¡. jen# ha‰ du mi¡ thun heißen, und diese# theur verheißen.
125
J¡ thu, wa# dir behaget: thu du, wa# du gesaget. 22. Versorge, segne mi¡: daß nit Brod# halber i¡ die edle Zeit verzehre
130
mit eitlem dien‰ und Ehre der Mens¡en, und mit Sa¡en die mi¡ nit seelig ma¡en. 23. Nur dir zu dienen hier, allein zu Ehren dir,
135
ô Gott, ›nd wir gebohren. J‰ alle# Thun verlohren, i‰ alle Zeit verspielet, die auf diß Ziel nit zielet.
Gedicht 16
49
24. Du kenn‰, ô Gott, mein Herz. 140
e# i‰ mein bittrer S¡merz, daß i¡# nit kan vollbringen, dir reden, s¡reiben, ›ngen. i¡ muß mein edle# denken auf eitle Sorgen lenken.
145
25. J‰ do¡ die Erde dein, und wa# du s¡u[‰ darein. Du kan‰ mi¡ lei¡t ernehren, die Notdur[t mir bes¡eren. | E# ›nd dir s¡le¡te Sa¡en,
150
mi¡ Armen rei¡ zuma¡en. 26. S¡a[ dann dem ErdenS¡oß, daß er, den ErdenKloß, den Leib versorg und nehre: so soll dein dien‰ und Ehre,
155
dein Himmel und der meine, seyn meine Sorg alleine. 27. Laß, diese Arbeit mein, laß ›e den Faden seyn, der mi¡, na¡ langem Warten,
160
führ' au# dem Jrregarten de# Elend#; der e# ende, da# Glü¿e zu mir wende. 28. Gib, Vatter! und kan i¡ nit selb‰ erbitten di¡,
165
so laß, na¡ alten ›tten, dur¡ Jesum di¡ erbitten. Bitt, Jesu, vor mi¡ Sünder, du Heil der Mens¡enKinder. 29. O guter Gotte#-Gei‰!
170
thu, wa# dein Amt di¡ hei‰, hil[ beten, hil[ au¡ gläuben. Woll‰ in mein Herze s¡reiben
Psalterium Betulianum (Teil I)
50
den Tro‰: Gott hat gehöret, i‰ Amen und gewähret. 175
30. Nimm diß Gelübd von mir: Gott! i¡ will danken dir; i¡ will von deinem Segen, den Zehnden dir ablegen; und deine Güte loben
180
hier, und einmahl dort oben. |
XVII. Anda¡tLied Bey bevor‰ehender Keyserwahl de# Römis¡en Rei¡#, Anno 1658. 1. Komm wieder, na¡ dem Leide, e# soll dir ma¡en pla”, komm wieder, Teuts¡e Freude, du jüng‰-verlohrner S¡a”! 5
Wir sahen di¡ begraben mit unsrem Ferdinand. da# s¡warze Grab soll haben nit ewig diese# pfand. 2. O Freud! er‰eh un# wieder.
10
wir haben, ob der Klu[t, gnug Leid# gefühlt ein ieder, un# heis¡er s¡ier geru[t. komm, werd un# neugebohren! laß in dem bä‹ern Land,
15
dahin er ›¡ verlohren, laß ruhen Ferdinand.
Gedicht 17
51
3. Er kan nit wiederkommen, Er will au¡ nun nit mehr: wer wohnt im Land der Frommen, 20
sehnt ›¡ in diß nit her, wo Noht und Bo#heit wohnen; wo au¡ die s¡were Bürd, da# Gold der König#kronen, mit Ang‰ getragen wird. 4.
25
Herfür, vers¡arrte Wonne! herfür, au# deinem Grab. | leg du, ô freuden-Sonne, den Trauers¡leyer ab. wir ›nd, ma¡ du un# tru¿en,
30
vom Threnen-Regen na##. laß ab, gewülk zu s¡lu¿en, gib dem Gewitter maß. 5. Wir haben viel erduldet. i”t ›nd wir ohne Haupt,
35
da# un#, wie wir vers¡uldet, der Himmel hat geraubt. di¡ au# der As¡en hebe, ô hö¡‰e Maje‰ät, und un# verjünget lebe:
40
wie son‰ der Fönix thät. 6. Stieg eine Sonne nieder: ein andre mit dem Tag komm aufge‰iegen wieder, von un# die Nä¡te jag.
45
die Zeit, eilt na¡ dem Morgen, wann Abend worden i‰.
Psalterium Betulianum (Teil I)
52
die Na¡t i‰ voller Sorgen: komm, Tag, und un# belü‰. 7. O ihr dur¡leu¡ten Sternen 50
am Teuts¡en Firmament: seit, wa# ihr seit, Lucernen, und unser dunkel wendt. Jhr irdis¡en Planeten, la‹t einen unter Eu¡
55
al# Jupitern auftreten, bezeptern diese# Rei¡. 8. A¡t Seulen, ‰arke Stü”en, auf wel¡en ‰ät und fä‰ | de# Rei¡e# Krä[ten ›”en!
60
prü], wel¡e sey die grö‰': und diese soll man krönen, den andren gipfeln für. Wer i‰#, der ›¡ solt sehnen na¡ sol¡er Ehr, al# Jhr? 9.
65
Jhr diese# Rei¡e# Götter! seit i”und, wa# ihr seit, de# Vatterlande# Vätter, vergüldet unsre Zeit. Jhr ihr könd un# beglü¿en,
70
Jhr könd Eu¡ in da# Stahl der Ewigkeiten drü¿en, dur¡ eine kluge Wahl. 10. Erwehlt un# einen Keyser, der unser Vatter sey,
75
den Bienen einen Weiser, ein Herze voller Treu.
Gedicht 17
53
den Fried un# hinterliese der fromme Ferdinand: sein Rei¡e#-Erb un# müße 80
verwahren diese# Pfand. 11. Wir haben jüng‰ empfunden den Krieg mehr al# genug: e# bluten no¡ die Wunden, die Mar# un# allen s¡lug.
85
J‰ ia viel bä‹er, pügen da# unverwildte Feld, al# dur¡ unnötig# Kriegen verwirren alle Welt. 12. Wa# hil[t#, in Wa[en krie¡en,
90
viel Lande# nehmen ein? | wa# hal['# dem gro‹en Grie¡en? man könd ja ruhig seyn, und de‹en ‰ill genie‹en, wa# s¡on gewonnen i‰.
95
wie kan da# Gut ersprie‹en, da# man mit Blut begie‰? 13. Wa# hil[t e# au¡, bekriegen den Himmel, und zu feld mit den Gewi‹en ligen,
100
die er ihm vorbehält? der Himmel, Leib und Güter dem Keyser räumet ein: und über die Gemüter will Er selb‰ Keyser seyn. 14.
105
Viel hundert tausend Seelen, ihr Helden, bitten Eu¡:
Psalterium Betulianum (Teil I)
54
wollt mit Ver‰and erwehlen ein Haupt dem Teuts¡en Rei¡, da# sorge vor die Glieder; 110
da# der Gere¡tigkeit, die Wage gebe wieder, da# S¡werd häng an die seit. 15. Der Fried hat viel verspro¡en: e# muß gehalten seyn,
115
e# wird mit Sünd gebro¡en: der Himmel ›ht darein. man mittle die Bes¡werden: man la‹e iederman da# seine wieder werden:
120
dem Re¡t werd re¡t gethan. 16. Der Krieg hat viel genommen: e# brau¡t no¡ langen Fried, | viel wieder zubekommen, daß wir verarmen nit
125
der Krieg hat un# verzehret, an Mangel rei¡ gema¡t. der Fried un# wieder nehret: den nehmt a¡ nehmt in a¡t. 17. Wolt ihr eu¡ etwan rau[en,
130
und diese Würde hier mit unsrem Blute kau[en? der Himmel sey dafür! a¡, unsre Haare beben, die würd e# ko‰en bald.
135
E# soll ein Haupt un# geben die Wahl, nit der Gewalt.
Gedicht 17
55
18. Nein! eure Friede#-›nnen die ›nd un# gut davor, daß Mar# nit werde künnen 140
un# kommen vor da# Thor. Hinweg, hin zu den Türken mit Krieg und Würgerey, da kan er gute# würken: hier, i‰ kein Glü¿ darbey. 19.
145
Wehlt einen, der hat augen und ohren, die zum Sehn und Hören selber taugen, und allen o[en ‰ehn. Räht' o[t ›nd fals¡e Brillen,
150
man ›ht dur¡ ›e nit re¡t. wer hört, na¡ fremdem Willen, i‰ fals¡er Zungen Kne¡t. 20. Auf ihre# o[t ›e sehen, nit auf de# Lande# Heil.
155
Un# mag, wa# will, ges¡ehen: nur su¡en ›e ihr Theil. | Sie rahten, wa# ›e wöllen, nit, wa# da# bä‰e sey: Ahitofel# Gesellen
160
und Ahab# Clerisey. 21. Erwehlt un# einen Hirten, un#, der zer‰reuten Heerd. bi#her wir irr spazirten. E# ward un# nit gewährt,
165
e# ward un# nur gewiesen der Vierdte Ferdinand:
Psalterium Betulianum (Teil I)
56
Wann er no¡ wär, wir hiesen i”t kein enthaupte# Land. 22. Wir S¡äfer und Poeten, 170
wir haben s¡on bereitt die Pfei[en und die Flöten: die nahe Krönung#Freud zufeyren, zube›ngen; und Eu¡, vor eure Wahl,
175
ihr Helden, au¡ zubringen Danklieder ohne Zahl. 23. Wer etwa# wohl will enden fang mit dem Himmel an: Er, er muß bey‰and senden,
180
soll'# werden wohlgethan. sorgen
auf
Wa# bitten wir die Erden? von Himmel kan allein jahr
ein gute# Haupt un# werden. Geber
Sein Will, soll Keyser seyn. 24. 185
Er hat lu‰, un# zu‰ra[en. die Rute i‰ gefa‹t. die ‰rengen Zorne#wa[en un# drohen eine La‰. | auf unser böse# Leben
190
gehören harte ‰rei¡'. Er pfleget Lohn zugeben, so dem Verdien‰e glei¡. 25. La‹t un#, e# gilt un# allen, la‹t un# mit wahrer Reu
195
Jhm in die Rute fallen, ans¡reyen seine Treu.
Neu Jahr#Lied
Gedicht 17
57
Er lä‹et ›¡ begüten, wann wir nit bleiben bö#: daß er von allem wüten, 200
au# nöten, un# erlö#. 26. Gere¡ter Himmel, höre! die S¡uld bekennen wir: wir geben dir die Ehre; kein Unre¡t kommt von dir.
205
do¡ bi‰ du gut darneben: wann bä‹ern ›¡ die Leut, so labe‰ du ihr Leben, so bä‹er‰ du die Zeit. 27. Ein ieder fromm will werden:
210
und keiner thut e# do¡. wa# ma¡t e#? a¡ auf Erden drü¿t un# der Bo#heit Jo¡. du kan‰, du mu‰ bekehren. da# Fleis¡ will ni¡t zu dir:
215
dein Gei‰ den Gei‰ woll mehren. Zeu¡ un#, so lau[en wir. 28. A¡ laß dir, von un# allen, die arme Frömmigkeit, den s¡wa¡en Dien‰, gefallen:
220
a¡ laß un# seyn befreyt von S¡ulden und von Stra[en. dein Sohn hat un# versühnt: | Mit diesem S¡ild und Wa[en der Glaub di¡ überwindt. 29.
225
Wahl‰immen der Churhäuser, die werden ni¡t allein
Psalterium Betulianum (Teil I)
58
un# wählen einen Keyser. E# mü‹en Stimmen seyn, die tausend Seelen s¡i¿en 230
und seu[”en Himmel-an. eh jene Wahl kan glü¿en, muß diese seyn gethan. 30. Die Helden ›nd beysammen. du Gei‰ vom Himmelhau#!
235
gieß deiner Weißheit Flammen auf diese Häubter au#, und heise ›e un# wehlen ein Haupt, na¡ deinem Raht: zur Wolfart unsrer Seelen,
240
zu Nu” dem Teuts¡en Staat. 31. Laß un# dein Bild auf Erden, du Himmel#keyser du, a¡! einen Keyser werden, der deinen Willen thu,
245
der deine Stell verwalte in allem, wie er soll, ob deiner Ehre halte, ma¡' unsren Wol‰and voll. 32. Sey du au¡ unser Keyser.
250
Laß ein‰ un# Bürger seyn der s¡önen Sternenhäuser, bekleidt mit Sonnens¡ein, mit Seeligkeit gekrönet, selb‰-Könige zuglei¡
255
(hierna¡ mein Gei‰ ›¡ sehnet) in deinem ew'gen Rei¡. |
Gedicht 18
59
XIIX.
Jm Todten-Andenken.
Er wird# wohl ma¡en: Mein Leibspru¡, Ps. 37. ver# 5. 1. Wa# i‰ de# Mens¡en s¡wa¡e Ma¡t? wa# hil] sein Thun und Di¡ten? ni¡t# kan er mit au#ri¡ten. ob er anspannet Tag und Na¡t 5
die Krä]e seiner Sinnen, wird er do¡ ni¡t# gewinnen. Tritt Gott nit selber mit in# spiel: so hil] kein Thun und Wa¡en. Laß Gott e# thun, nimm ihn zum Ziel
10
in allen deinen Sa¡en Er kan und wird# wohl ma¡en. 2. Wer ließ, al# du no¡ ware‰ ni¡t, in mutterleib begraben, di¡ Spei# und Nahrung haben?
15
Wer war e#, der di¡ an da# Lie¡t gebohren liese werden, di¡ bra¡t ohn di¡ zur Erden? Wer hat dir da ein Hau# be‰ellt? wer sorgte vor di¡ S¡wa¡en?
20
du kame‰ na¿et in die Welt, und fand‰ do¡ Nottur]-sa¡en. Gott kond und kan# wol ma¡en. 3. Mit Gotte# Hülf fang alle# an, in Worten und in Thaten:
25
so wird e# wohl gerahten. Du kan‰ mit dem, der alle# kan, dein Werk am bä‰en führen, mit gutem Ende zieren. Daß e# mit gutem Wind au#geh,
30
nimm Gott mit in den Na¡en:
Psalterium Betulianum (Teil I)
60
so fähr‰ du glü¿li¡ auf die höh in deinen Amte#sa¡en. Gott kan und wird# wol ma¡en. | 4. Strei¡t s¡on ein s¡arfer Wind daher; 35
ob Meer und Wellen brausen; ob Lu] und Wolken sausen; ha‰ du da# Meer die läng und quär die ganze Na¡t dur¡gangen, und danno¡ ni¡t# gefangen:
40
Halt an! ob s¡on auf ieder Seit die Seil' und Bretter kra¡en. dir sollen morgen, wo nit heut, fortgehen deine Sa¡en. Trau Gott, Er wird# wol ma¡en.
45
5. Hat dir den rohten Koht, da# Geld, da# heut den prei# gewinnet, da# Unglü¿ mi#gegünnet; mu‰ du di¡ bü¿en in der welt, üm Armut nur di¡ ha‹en
50
und unterdru¿en la‹en: Sorg nit, laß sorgen deinen Gott! Sein' Hülf wird di¡ anla¡en, di¡ la‹en leiden keine Noht. E# ›nd Jhm s¡le¡te Sa¡en,
55
Ein Armen rei¡ zuma¡en. 6. Er weiß, zu deinem Mangel, raht: sein Rei¡tum, kan verehren dir über dein Begehren. Je mehr er gibt, ie mehr er hat.
60
dir ‰ehen, wir‰ du ho[en, all seine S¡ä”e o[en. Ho[ nur, und gläub ohn zweifelmut. Nie hab i¡ sehen bra¡en den Mens¡en, der auf Gott beruht,
Gedicht 18
65
61
behlt ihm seine Sa¡en. Trau nur, Er wird# wol ma¡en. 7. Denk, daß bey Jhm du wehrter bi‰, al# die verla‹nen Raben, die nie verhungert haben.
70
Ein Vögelein, da# trinkt und i‹t: | hat do¡ ni¡t# zuerwerben. zu wu¡ern und zu erben. Wer zieht den S¡afen Kleider an? wer füllt der Löwen Ra¡en?
75
wer färbt die bunte Tulipan? A¡ da# ›nd Gotte# Sa¡en, der alle# wohl kan ma¡en. 8. Sind dir dann böse Leute feind: Gott, der di¡ herzli¡ liebet,
80
wird au¡ dur¡ ›e betrübet. S¡au nur, behalte den zum Freund: Er wird dein' Uns¡uld rä¡en, ein re¡te# Urteil spre¡en. Laß Gott die Ra¡, und zürne ni¡t
85
auf die vergi]e dra¡en. Laß di¡ nit irren, wa# man spri¡t. Gott weiß üm deine Sa¡en: klag# Jhm, Er wird# wol ma¡en. 9. An Gott hab deine Herzen#lu‰:
90
der wird dein Herzbegehren und Wüns¡en au¡ gewähren. Wann Gott wohnt unter deiner Bru‰: so muß dir alle# glü¿en, ›¡ dir zu willen s¡i¿en.
95
Thue du da# deine na¡ gebühr: für übrig# laß Gott wa¡en, der wird mit Ehren helfen dir
Psalterium Betulianum (Teil I)
62
vollenden deine Sa¡en. Laß Jhn, Er kan# wol ma¡en. 100
10. Stö‰ dir auf deinen Wegen auf ein Unfall, di¡ zu‰ürzen, dein Leben zuverkürzen; will di¡ wa# hintern an dem Lauf; wir] die gesunde Glieder
105
dir eine Krankheit nieder: Laß tretten her! dein gro‹er Muht kan alle# diß verla¡en. | Kein Ding auf Erd dir S¡aden thut, wann Gott führt deine Sa¡en.
110
Spri¡: der, der wird# wol ma¡en! 11. Bleib du nur auf dem Tugendweg: laß auf dem Steig der Sünden und La‰er di¡ nit nden. Laß di¡ die Welt nit ma¡en träg,
115
in Fromheit fortzulaufen, da# Kleinod zuers¡naufen. Komt# endli¡ an da# Gute-na¡t, da deine# Leben# Na¡en soll werden in den Port gebra¡t:
120
laß gerne die welt-sa¡en. Gott wird di¡ seelig ma¡en.
XIX. Dapfere Gemüt#-verfa‹ung 1. Feige Seelen, die ›nd feige: du, mein Herze, sey beherzt, groß in kleinem Glü¿ di¡ zeige,
Gedicht 19
63
la¡e deß wa# andre s¡merzt. 5
Steh, wann alle# ›nkt, sey deine,
Band 1.
wie der fä‰en Klippen eine.
S¡äfergedi¡te
2. Laß mit spott zurü¿e prellen, du mein Felsen›nn, an dir die ergrimmten Unglü¿#wellen. 10
Tobt, ihr tollen Winde ihr! e# soll, euer wütig# Rasen, meine Tugend mehr aufblasen. 3. Ob da# Lei¡te Glü¿, da# Blinde, dir den Rü¿en kehret zu:
15
geh in di¡, di¡ in dir nde, sey dein Glü¿ dir selber du. Su¡ in deinen bä‰en Sinnen: da, da wohnt dein Rei¡tum innen. 4. Rei¡tum kan nit rei¡e ma¡en,
20
der dem Glü¿ i‰ unterthan. | Wer de# Gütertand# mag la¡en, der i‰ re¡t ein rei¡er Mann. Gott wird allzeit etwa# geben, daß da# Seelen-ne” mög leben.
25
5. J¡ will für¡ten ni¡t#, ni¡t# ho[en: beyde#, soll mir eine# seyn; Gute#, hat e# mi¡ betro[en, Böse# au¡, i¡ nehm' e# ein. du mag‰ lieblen oder ‰u”en,
30
Glü¿! wa# gilt#, i¡ will di¡ tru”en. 6. Dru¿t der Neid, so halt i¡ wider; geht er lo#, so bind i¡ an. er soll mi¡ nit werfen nieder. i¡ bin froh, daß er wa# kan
35
Au# meinem
an mir nden, da# er neide; und sein Leid i‰ meine Freude.
Psalterium Betulianum (Teil I)
64
7. A¡t mi¡ einer s¡on geringe: i¡ bin bä‹er wohl, al# er. mein Sinn ›nnt auf hohe Dinge: 40
seiner, kreu¡t im ‰aub daher, mit den Erdgebü¿ten Seelen, die der re¡ten Güter fehlen. 8. Nimt da# Glü¿: so hab i¡ Gaben, daß i¡ seiner la¡en kan.
45
und wa# der und jener haben, a¡t i¡ all# vor einen Wahn. Tugend i‰ die re¡te Haabe, die un# lebend ma¡t im grabe. 9. S¡weige, mein Gemüt! und la¡e,
50
wann da# Glü¿ di¡ weinen hei‰. Sag e# dir, di¡ in di¡ ma¡e, und gedenke, daß dein Gei‰ grö‹er sey, al# daß auf Erden ihm ob etwa# bang solt werden.
55
10. Bri¡ hindur¡, wirf alle Fälle uners¡ro¿en unter di¡. | deiner Tugend Lie¡t wird helle, wann die s¡warzen wolken ›¡ wider ›e zusammenrotten.
60
Laß den Tag der Nä¡te spotten.
XX. De# Leben# Führer und Verführete. 1. Viel Führer, ›nd in dieser Welt: Welt, Satan, unser Leibe#zelt. Wer ›¡ lä‰ führen diese drey: wi##, daß er bald verführet sey.
Gedicht 20
5
65
2. Die Welt verführt, die blinde Welt, hei‰ rennen nur na¡ Ehr und Geld. Ehr', i‰ ein S¡atten, der nit währt: Gold, i‰ nur rohter Koht und Erd. 3. Der Satan, führet ab von Gott,
10
dur¡ seine Lü‰ und La‰er-rott; mit Stri¿en in den Tod er zieht, die man¡er weder ›ht no¡ ieht. 4. Da# Fleis¡, der Seele böser Wirt, da# Ne”, un# in die Ne”e führt.
15
Glei¡wie ein Vogel wird berü¿t: so, hat die Wollu‰ viel be‰ri¿t. 5. Seel! folge den Verführern ni¡t. da# wort laß seyn dein Führer-Lie¡t, da# au# dem Himmel hergerei‰
20
und dir den Weg zum Himmel wei‰. 6. Herr! führ du: i¡ verführe mi¡, i¡ irre, geh i¡ sonder di¡. Mit dir allein, i¡ ›¡er geh, die Bahn zum Leben vor mir seh.
25
7. Führ du mi¡, wie e# dir, gefällt: ni¡t, wie e# wollen J¡ und Welt. | Führ mir den Satan au# dem Weg, daß i¡ nit tre[ den Höllen‰eg. 8. Führ, wie du wil‰, au¡ wunderli¡.
30
Ob i¡ mi¡ s¡on in dornen ‰i¡: Mit dir, man ni¡t auf Rosen geht. die Freud-Ernd, er‰li¡ Threnen seet. 9. Führ mi¡, dein S¡äflein, treuer Hirt! bi# mi¡ der Tod zum Leben führt.
35
Zule”t au¡ meinen Leib dir hab, führ ihn gen Himmel au# dem Grab.
Psalterium Betulianum (Teil I)
66
XXI. Sü‹e Tode#-Nahmen. 1. Fleu¡, Seele! na¡ dem Himmelzelt, denk', in der Welt no¡, au# der Welt. bild dir diß Leben bitter ein, so wird der Tod dir sü‹e seyn. 5
2. Diß Leben hier, kein Leben i‰: ein Sterben, da# der Tod bes¡lie‰. der liebe Tod nur, kan allhier dir s¡lie‹en auf de# Leben# Thür. 3. Fang an zu‰erben hier auf Erd,
10
daß dir der Tod ein Leben werd. Wer ›¡ für¡t vor der Sterben#noht, ‰irbt lebend und bleibt ‰erbend todt. 4. Zween Wege gehen Himmel-an. der er‰', i‰ hier die Leben#bahn:
15
wer darauf Chri‰li¡ wandret fort, komt seelig in den SeelenPort. 5. Der ander, i‰ ein san]er Tod, dur¡ den die Seele fährt zu Gott. do¡ i‰ er ni¡t so sehr ein Weg,
20
al# eine Thür zum Himmel-‰eg. | 6. Ni¡t übel ‰irbt, wer re¡t gelebt und ‰ät# in Fromkeit fortge‰rebt. Wer wohl gieng auf der er‰en Bahn, den nimmt die andre seelig an.
25
7. Der Tod, legt un# nit ganz in# grab: er wir] nur unsre Hütten ab. da# Erdtheil, legt die Erd zu Ruh: da# Himmeltheil eilt Himmel-zu. 8. Er spannt un# müde Zieher au#,
30
ma¡t Herberg in dem Sternenhau#;
Gedicht 21
67
lö‰ un#, na¡ langem harten Zug, von diesem s¡weren Elend#-pug. 9. Er i‰ ein Lehrbrief, den Gott sendt, wann unser LehrJahr hat ein end; 35
ein Bot, der un# in# Vatterland holt von der Fremde müdem Sand. 10. Er i‰ der langverlangte Sieg im Teufel- Fleis¡- Welt- Sünden-Krieg: Gott, der un# gonnt die Frieden#ruh,
40
s¡i¿t diesen Abdankbrief un# zu. 11. Der Tod, i‰ unser Leben#Port: hier wallen wir nur fort und fort auf dieser Welt wild-weitem Meer mit tausend Wellen hin und her.
45
12. Der Tod, i‰ unser S¡ranken-Ziel, worna¡ e# hier gilt Laufen# viel, worinn man ringet üm die Kron. der Tod, i‰ unser Abend-lohn. 13. Hier man gefangen ›”en muß:
50
der Tod ‰ellt un# auf freyen fu#, | wir] unsre Leibe#fä‹el ab, s¡arrt unser Grab selb‰ in da# Grab. 14. Der Tod zahlt der Natur die S¡uld der Sterbli¡keit, die alte Huld.
55
Dur¡ ihn, die Seel zum Leben geht; de# Leibe# ›¡rer S¡la[ anfäht. 15. Wir ‰erben ni¡t: wir s¡la[en ein. Die Gräber, unsre Kammern seyn: da ruht der Leib in ‰iller Na¡t,
60
bi# er am le”ten Tag erwa¡t. 16. Ein Feyerabend unsrer Noht, ein Freuden-anfang, i‰ der Tod;
Psalterium Betulianum (Teil I)
68
ein Ende dieser eitlen Zeit; ein Anbeginn der Ewigkeit.
XXII. Sommer-Lied. 1. Kron de# Jahre#, Gold der Zeiten, Freud der Erden, Zier der Welt, Tro‰ der Jammer-Eitelkeiten, aller Wonne Wohngezelt, 5
Aehrenvatter, Garbengeber, Traubenko¡, Feldteppi¡weber, Brunn, au# dem un# Nahrung ie‰, Güldner Sommer, sey gegrü‰! 2. Sey gegrü‰, Gemahl der Erden,
10
Cere# Bruder, SonnenSohn, Pflegevatter unsrer Heerden, armer Feldleut rei¡er Lohn, Freund der Flora, Wiesenmahler, BlumenVormund, Feldbe‰rahler,
15
Sonne-mehrer, sey gekü‹t, güldner Sommer, sey gegrü‰! 3. Sey gegrü‰, Capellenmei‰er unsrer Lü]e-Cantorey, | Herzbeherzer, Gei‰begei‰er,
20
Lieb-entzünder, Sinnen-Mey, Wa‹erfahrer, Badehei”er, Ho¡zeitma¡er, Wollu‰rei”er, Krug, der Fluten-Silber gie‰, güldner Sommer, sey gegrü‰!
25
4. Sey gegrü‰, Spazirenführer, GartenWirt und S¡attenfreund, Blumenhold, Waldeinlo›rer
Gedicht 22
69
Lu]besän]er, Maurenfeind, Kräuter-Apoteker, Keyser 30
der dur¡sü‰en Honighäuser, aller Freuden Prinz du bi‰, güldner Sommer, sey gegrü‰! 5. Hö¡‰er Gott! sey ho¡gepriesen, vor die s¡öne Sommerzeit,
35
da un# Freud und Sonne grü‹en, na¡ dem kalten WinterLeid. Laß mit Dank mein Herze rau¡en. Laß mi¡, dir zu Ehren, brau¡en, diese s¡öne Jahre#-zeit,
40
die un# nü”et und erfreut. 6. Feld und Wälder bitten Gä‰e, laden un# in# grün' hinau#. die belaubten S¡atten-ä‰e, lo¿en un# von Stadt und Hau#.
45
Laß mi¡, wann i¡ geh spaziren, di¡ im herzen mit mir führen. der Ges¡öpfe WunderZier, ‰elle mir den S¡öpfer für. 7. Sie, die buntgeblümten Wiesen,
50
un# in ihren Gräselein in der Kräuter Arme s¡ließen: da un# wiegt und ›nget ein der kry‰allnen Bä¡lein wudeln und ihr sü‹e# Silber‰rudeln;
55
da un#, in der san]en Ruh, de¿t der Bäume S¡atten zu. | 8. Uber un#, die VögelChöre ›ngen auf dem Baumgezelt, geben ihrem S¡öpfer Ehre,
60
der ›e nehret und erhält. Sie, die sü‹en Na¡tegalen,
Psalterium Betulianum (Teil I)
70
dir den Dank mit Liedern zahlen. Dir, dir, dir die Ler¡e ›ngt, ›ngend ›¡ in Lü]en s¡wingt. 65
9. A¡ der bösen Sünden-fehden, die un# jener Freud entse”t in dem s¡önen Garten Eden, da un# ewig hätt erge”t sol¡ ein sü‹e# SommerLeben.
70
do¡ du wir‰# un# wiedergeben dorten in der Ewigkeit: dieser Tro‰ i‰ meine Freud. 10. Paradi#! wo bi‰ du blieben? kaum dein S¡atten seind i”und
75
diese Gärten, die betrüben: weil im Garten hat begunnt alle# Elend dieser Erden. do¡ wolt angefangen werden au¡ im Garten, unser Heil,
80
da# dur¡ Jesum ward zutheil. 11. Bäum'! ihr ma¡t mi¡ Threnen gie‹en über jenen Baum, wovon Tod und Fru¡t ward abgeri‹en: da der Lu‰ ward Flu¡ zu Lohn;
85
da der andre Baum vers¡wunde, der un# Leben geben kunde. do¡ ward Jesu# bald dafür unser Baum de# Leben# hier. 12. Seh i¡ ni¡t zum Brennen fällen
90
Bäume, die nit bringen Fru¡t? der wird au¡ ein Brand der Höllen, an dem Gott nit Frü¡te ndt. | Jesu! laß du mi¡ auf Erden deiner Zweiglein eine# werden,
Gedicht 22
95
71
ô du Baum, daß für und für grün' und Frü¡te bring' in dir. 13. Du ha‰ jenen Baum veru¡et auf der Rei#, an dem du ni¡t fande‰ Fru¡t, die du gesu¡et.
100
Jesu, du mein Herz befrü¡t: daß i¡ meine Glauben#zweige dir nit todt und dürre zeige, und so abgehauen, werd von der Höllenglut verzehrt.
105
14. Hör' i¡ liebli¡ tireliren auf den Bäumen, Sorgen-frey, und in Lü]en mu›ciren, ›e die Vögel-Sängerey: lern' i¡, daß i¡ au¡ soll ehren
110
Di¡, mit Mund- und Herzen#-Chören, und dann la‹en di¡ allein sorgen und zufrieden seyn. 15. Ha‰ du mi¡ do¡ selb‰ geführet zu den Vögeln in die Lehr,
115
die ganz keine Sorg berühret, wo ›e Nahrung nehmen her. Zu den Grä#lein, die da ‰ehen, hei‰ du mi¡ zur S¡ule gehen, lernen, daß ein Vatter sey,
120
der da Hüll und Füll verleih. 16. Zwar i¡ weiß, du thu‰ da# deine. do¡ i¡ muß, auf dein Gehei#, au¡ mit händen thun da# meine, su¡en Brod in Müh und S¡wei#.
125
Lehret mi¡ do¡ izt im Grünen, da# bemühte Volk der Bienen Spei# und Vorraht tragen ein, und die Amei# äm›g seyn. |
Psalterium Betulianum (Teil I)
72
17. Jn den langen Sommer-Tagen, 130
laß mi¡ ja, die theure Zeit ni¡t in Mü‹iggang vertragen; denken an der Ewigkeit Er‰en Tag, da da# Geri¡te und dein zornig# Ange›¡te
135
au¡ von ieder Zeit-Minut Einmal Re¡nung fordern thut. 18. Mi¡ erinnert au¡, da# Flie‹en dieser s¡nellen Wä‹erlein, wie die Tage hinvers¡ie‹en,
140
keiner ‰ellt ›¡ wieder ein diß trö‰ un#, daß du da# Leben, da# du nahm‰, wir‰ wiedergeben: Wie die Flü‹e gehn Zu Meer, und von dannen wieder her.
145
19. Grüne Grä#lein! euer Leben, bildet mir da# meine vor. J”und seh i¡ eu¡ zwar heben eure Köpflein fris¡ empor: bald komt Sense, Fro‰, Hi”, Regen,
150
die eu¡ todt zu boden legen. Also nimt der Mens¡ au¡ ab, und sein Wesen eilt zu Grab. 20. Starker Gott! ‰eh bey mir S¡wa¡en! Kan i¡ do¡, au# eigner Kra],
155
ni¡t ein Grä#lein wa¡sen ma¡en. A¡ gib Segen, Gei‰ und Sa]! Ohne di¡, i¡ hier auf Erden kan kein fru¡tbar# Erdrei¡ werden; ohne di¡, Herr, kan i¡ hier
160
ni¡t zu Ehren leben dir. 21. Laß da# Gute bey mir ha]en, daß i¡ sey ein gute# Land; |
Gedicht 22
73
laß e# wurzeln, fru¡ten, sa]en, daß i¡ sey kein dürrer Sand; 165
laß in mir, die Sorgenhe¿en, deinen Samen ni¡t er‰e¿en; ‰reu ihn in mein Herz hinein, laß da# nit seyn harten Stein. 22. Herr! du kond‰ die Erd s¡attiren
170
mit dem Blum- und Kräutergra#. Wolle‰ au¡ mein Herze zieren, feu¡ten mit dem Himmelnaß: daß e#, wie ein s¡öner Anger, geh mit TugendBlümlein s¡wanger.
175
Wärm e# wohl mit deinem Gei‰, der der Seelen Sonne hei‰. 23. Bäume, Gra# und Kraut auf Erden, ha‰ du, mir zu nu” und gut, mir zu dien‰e, la‹en werden.
180
deine Gnad viel an un# thut. daß au¡, dir zu dien‰ und Ehren, (wie die Erde, mi¡ zu nehren,) i¡ zur Welt ers¡a[en sey: diß ma¡ denken mi¡ hierbey.
185
24. Warme Zeit! die bange Hi”e, an da# Creu” mi¡ denken ma¡t. Sonn'! ie heller deine Bli”e, iemehr unser Leib vers¡ma¡t. So, der Gott am n䡉en ›”et,
190
unterm Creu” am mei‰en s¡wi”et. Do¡ die Trübsal i‰ un# nü”, wie im Sommer au¡ die Hi”. 25. Er meint# gut: er will un# leiten von der s¡nöden Sündenbahn
195
in Gedult un# lehren ‰reiten, un# dur¡ Hi”e treiben an,
Psalterium Betulianum (Teil I)
74
daß wir, wie ein Hirs¡e, s¡naufen, na¡ dem Gnadenbrünnlein laufen. | Daß die Seele dür‰ na¡ Gott, 200
ma¡t die hei‹e Creu”e#Noht. 26. Zwar wir mü‹en, dur¡ viel Leiden, dur¡ die hei‹e Wü‰en, gehn in# gelobte Land der Freuden. Lieber will i¡ Creu” au#‰ehn,
205
vor die bösen Sündenthaten hier, al# dorten ewig braten in der Höllenglut, aldar nie kein Tröpflein Wa‹er# war. 27. Gott! dein Bli”- und Donner-Wagen
210
s¡re¿t un# billi¡, wann er di¡ rollend bringt daher getragen: Keile träget er bey ›¡, die dein Zorn pflegt au#zu‰reuen, die der Sünder S¡edeln dräuen.
215
A¡ erzeige Gnad für Re¡t, und vers¡one deiner Kne¡t'. 28. A¡ wir ›nd ja freyli¡ Sünder, wehrt, daß un# dein Grimm berühr. Do¡ wir ›nd au¡ deine Kinder,
220
ho[en Gnad und Lieb von dir. Laß da# Wetter un# vormahlen, de# Gese”e# Donner‰rahlen: laß die s¡lagen in da# Herz, daß e# fühle Reu und S¡merz.
225
29. A¡ die Dün‰, ›nd unsre Sünden, die da ‰eigen Himmel-auf, ›¡ an Gotte# Zorn entzünden, mit ergrimmtem Donner-lauf zu den Sündern wieder kehren,
230
s¡elten, ‰ra[en und versehren.
Gedicht 22
75
Gott! laß walten deine Gnad: daß dein Zürnen un# nit s¡ad. 30. Nun so laß dann, Sonn' und Regen, ko¡en rei¡e Fru¡t im Feld. | 235
Zeig un# nit nur, deinen Segen: Hagel, Nä‹e, Hi” und Kält laß die Frü¡te ni¡t versehren; woll‰ den Segen au¡ gewähren. Laß die Erd nit Erz und Stein,
240
und den Himmel eisern, seyn. 31. Laß izt deinen Fu#‰apf triefen, ma¡e Feld und Wiesen fett: deine Gnad und Ma¡t zuprüfen, die un# trö‰en in die wett.
245
Krön da# Jahr mit deinen Gaben, daß un# Les' und Ernde laben; daß sein Brod und Futter werd, allem Fleis¡ und Vieh auf Erd. 32. Do¡ der Wei”en-ähren eine,
250
ni¡t ein Unkraut, laß mi¡ seyn: daß du in die Himmel-S¡eune mi¡ einmal mög‰ führen ein. in der Ernde, da da# Feuer wird verzehren Tresp und Spreuer.
255
laß, in# Leben#bündelein, meine Seel gebunden seyn. 33. J”und la¡t un# an, die Sonne: bald wird# wieder Winter seyn. Leid ›¡ we¡selt hier, mit Wonne;
260
Regen folgt auf Sonnens¡ein. dorten wird, bey ‰ätem Sommer, nimmer folgen Kält und Kummer. da wir, angethan mit S¡ein, selber werden Sonnen seyn.
Psalterium Betulianum (Teil I)
76
265
34. Wir, die wir auf Erden ‰reuen Threnen, Trübsal au#geseet, werden dorten Freud einmeyen, wann die Himmel#Ernd' angeht. da wird wohnen Wonn' und La¡en,
270
da wird alle Lu‰ erwa¡en. Komm, du s¡öne Sommerzeit! Komm, du sü‹e Ewigkeit! |
XXIII.
Gehört zum II Theil Jm Toden-andenken
Sterben#-gedanken. 1. Solt i¡ ni¡t, an wen i¡ gläube, wi‹en, wie i¡ wi‹en soll? ja, i¡ weiß e#, und betäube meinen Zweifel, Glauben#-voll: 5
daß er, wann den Leib im grab i¡ nun beygeleget hab, ihn zum Leben werd bewahren, bi# sein Tag gibt end den jahren. 2. A¡ mein Trauter, a¡ mein Lieber!
10
eher nd i¡ di¡ do¡ nit, bi# i¡ etwa# komm vorüber, bi# mein Leben au# mir zieht. A¡ der Tod, der Tod allein kan mi¡ ma¡en bey dir seyn.
15
Sterben i‰ e#, da# mir gibet den, den meine Seele liebet. 3. Muß inde‹en e# gelitten, muß i¡ no¡ wa# von dir seyn: wird Gedult (hilf nur!) ents¡ütten
20
mi¡ der Häl]e meiner Pein. Und mein Heil erwart i¡ hier,
Gedicht 23
77
ô mein Heiland, nur von dir. J¡ will sehnli¡ auf di¡ s¡auen, deiner Treu in Trauren trauen. 25
4. Hab mi¡, wa# e# woll, betro[en; mir ges¡eh, sey wa# e# sey: do¡ so will i¡ auf di¡ ho[en, alle# Leid# im Leiden frey. Wann du au¡ glei¡ töde‰ mi¡,
30
soll mein Herz do¡ sehn auf di¡; soll die Ho[nung do¡ no¡ leben, und üm meine Lei¡e s¡weben. 5. Herr! i¡ weiß, i¡ bin ein Sünder. do¡ s¡lie‰ mi¡ die Sünde nit |
35
au# der Anzahl deiner Kinder. ob man s¡on viel Fle¿en ›ht an mir, ey so hat dein Kind, an dem man kein Fle¿lein ndt, au¡ viel Tropfen la‹en rinnen,
40
die mi¡ s¡neeweiß was¡en künnen. 6. Sterb i¡! mein Erlöser lebet: der (i¡ weiß e#,) au# dem Grab mi¡ ein‰ wieder we¿t und hebet. diese Haut, die mi¡ ümgab,
45
soll dann wieder werden mir: diß mein Fleis¡, die Glieder hier, sollen Gott vor augen ‰ehen: i¡, i¡ selb‰, will mir ihn sehen. 7. Also wird da# Ende werden
50
meiner jammervollen Zeit, meiner Mühsal hier auf Erden, dur¡ beginn der Ewigkeit. dann mein Leben hier nimt ab vor betrübni#, lebt dem Grab.
Psalterium Betulianum (Teil I)
78
55
meine Zeit, verie‰ in Threnen. Jahre na¡ der Baar ›¡ sehnen. 8. Jesu! du bi‰ izt mein Leben: Sterben wird seyn mein Gewinn Al#dann, Herr! (du wir‰ e# geben,)
60
wann i¡ nun ents¡la[en bin, soll der san]e Grabe#-s¡rein mir ein ›¡re Wohnung seyn. dafür will i¡ dir lob›ngen, dir den Dank gen Himmel bringen.
XXIV. Winter-Lied. 1. Gehabt eu¡ wohl, Feld, Wiesen, Wald, ihr Gärten, Büs¡' und Häyne! die Sonn verlä‹t eu¡ alt und kalt, zieht weg mit ihrem S¡eine. | 5
Vor Bäume, ‰ehen Ruten dar, mit kahlen Gipfeln: Zier und Haar der Nord hat abgeri‹en. der faule Fluß in fä‹eln geht, auf ihm de# Eise# Brü¿e ‰eht;
10
die Wa‹er ›¡ betredten la‹en mü‹en. 2. Der Wa‹erKnab am Himmel ›”t, gie‰ Winter auf die Erde. fahrt wohl, ihr Felder! weil i¡ izt mi¡ ma¡e zu dem Heerde.
15
Ei#zapfen, Laub und Blumen ›nd. der Tag s¡on halb i‰ worden blind, borgt Lie¡t vom Kerzens¡eine. der Erd, dem alten grauen Weib, wird Himmel-ab vor ihren Leib
20
gesandt ein warme# Kleid: den S¡nee i¡ meyne.
Gedicht 24
79
3. Du bi‰ e# Gott, der also kan die Zeit in we¡sel se”en. du zieh‰ den Wa‹ern Harnis¡ an, lä‹t ›e den Rand nit ne”en. 25
dein Odem, blä‰ da# Laub herab. die Blumen s¡i¿e‰ du zu grab, und ma¡‰ die Erd zu Eisen. Wie Wolle, ‰reue‰ du den S¡nee; wirf‰ Reif, wie Bi‹en, au# der höh:
30
vor Mens¡en deine Allma¡t zuerweisen. 4. Do¡ bi‰ du gut, e# s¡adt un# ni¡t. Wir können izt verzehren die eingebra¡ten Sommerfrü¡t', und di¡ dafür verehren.
35
der S¡nee, de# Himmel# Federwat, bede¿et al# ein Bett die Saat und die ver‰e¿ten Reben: damit die Erd, wa# ihr verehrt, | von Fro‰ und Nä‹e unversehrt,
40
un# mög einmal mit Wu¡er wiedergeben. 5. Zwar i‰, da# kalte Winterleid, au¡ eine Stra[ der Sünden. A¡ eine ‰äte Lenzenzeit auf Erden wär zunden:
45
wann unsrer er‰en Eltern S¡uld un# ni¡t, samt Gotte# Gnadenhuld, hätt alle Freud vers¡erzet. Wohl dem, der bey der Winterkält ihm so den Sünden-Sold vor‰ellt,
50
sein böse# Thun mit frommer Reu beherzet. 6. Der Winter, i‰ de# Leben# Bild, da# wir auf Erden treiben, da# ganz in Unlu‰ i‰ verhüllt; da ›¡ ‰ät# an un# reiben
Psalterium Betulianum (Teil I)
80
55
die Unglü¿#-Norden da und hier. do¡ diese Ho[nung haben wir: E# wird bald Sommer werden. die Freudenrei¡e Ewigkeit wird un# bezahlen alle# Leid,
60
un# räumen ein den Himmel vor die Erden. 7. Man dris¡et izt die Garben au#, lä‹t Wein von Trauben pre‹en, füllt Kü¡' und Keller in dem Hau# mit Trinken und mit E‹en.
65
Wir mü‹en in der Erden-S¡eun' au¡ er‰li¡ sol¡e Garben seyn, mit Creu” gedros¡en werden. An Jesu, unsrem Himmelbrod, wir Körnlein werden, wann der Tod
70
un# wohl vorher zermalmet in der Erden. 8. A¡ lange bange Trübsal-Na¡t! da# dü‰er-kalte Kränken der langen WinterNä¡te, ma¡t, daß i¡ an di¡ muß denken. |
75
Ja, Gott, du ma¡‰ e# o]e lang, du ma¡e‰ mir o] ang‰ und bang, verbirg‰ dein Ange›¡te. do¡ trö‰ die Ho[nung alle Plag: glei¡wie bald wieder w䡉 der Tag,
80
so ma¡‰ au¡ du no¡ meine Nä¡te lie¡te. 9. Der WinterTage kurze# Ziel, glei¡t sehr wohl unsrem Leben. Wir nehmen vor und denken viel: Kaum können wir anheben,
85
da bri¡t der Abend s¡on herein; wir hören plö”li¡ auf zu seyn, eh unser Tag vollendet. diß trö‰ hierbey: e# währt da# Leid
Gedicht 24
81
nit lange, bey so kurzer Zeit. 90
Leid mit Gedult! bald soll e# seyn gewendet. 10. Jzt muß man, mit der Lie¡ter Wa¡t, die Na¡t zum Tage ma¡en: ô Gott! ma¡ au¡, mein Herz voll Na¡t, bey deinem Lie¡te wa¡en.
95
dem Glauben Oel und Flamme gib: so wird er hellen S¡ein der Lieb, in Werken, von ›¡ geben. A¡ mi¡ ümgibt ‰o¿n‰re Na¡t: wann deine Gnad nit sehend ma¡t
100
mein n‰re# Herz, mir leu¡tet vor im Leben. 11. Die böse Welt er‰arret ganz im harten Fro‰ der Sünden; bey ihr i‰ weder Wärm no¡ Glanz, kein Glaub no¡ Lieb, zu nden.
105
›e i‰, wie iezt die Winter-Erd, halb-todt, unfru¡tbar, weil ›¡ kehrt von ihr die liebe Sonne. du Sonne der Gere¡tigkeit, ô Jesu! wei¡ von mir nit weit,
110
gib Wärm und S¡ein, ô Leben, Lie¡t und Wonne! | 12. Wer hier nit wandlet in dem Lie¡t, muß dort im n‰ren tappen. Wem Wärm im herzen hier gebri¡t, muß ewig# Zähne-Klappen
115
dort treiben in dem Höllenthal. ô Gott! behüt mi¡ vor der Qual, wärm meine kalte Sinnen. Ma¡ meiner rohten Sünden Blut, so weiß al# S¡nee: do¡ deine Glut
120
ma¡ au¡ da# Ei# in meiner Seel zerrinnen. 13. Da# Ei#, der Erde Eitelkeit vorbildet meinen Sinnen.
Psalterium Betulianum (Teil I)
82
kry‰allen-hell s¡eint ihre Freud: do¡ muß ›e bald verrinnen. 125
der Teufel führt auf diese# Ei# die Seelen, auf der Leben#-Rei#, die Welt-ergebnen Seelen: da bre¡en ›e dann beyde Bein', und kommen so nit Himmel-ein.
130
Herr! laß mi¡ ni¡t den Höllenweg erwehlen. 14. Herr! wie du izt bede¿‰ die Erd, so de¿ au¡ meine Glieder: aufdaß der Leib erhalten werd, den Sommer sehe wieder.
135
Gib Hüll und Füll, und tägli¡# Brod, und wärm in kalter Winter-noht. Wann mi¡ die Belze de¿en: so denk i¡ an die Jammerzeit, da un# die Sünd zog an ein Kleid,
140
da ›¡ die Blö## in Rö¿e mu‰ ver‰e¿en. 15. Jzt s¡la[en Thier' und Kräuter au#, im warmen Bett der Erden: bi# ›e vom san]en Lenzensau# einmal erwe¿et werden.
145
Soll i¡ im Tod au¡ s¡la[en gehn: | laß zwar den Leib verwesung sehn, wie Weizenkörnlein pflegen; do¡ we¿ mi¡ auf, zur Herrli¡keit, wann bri¡t herein die Früling#freud
150
der Ewigkeit, den Winter abzulegen.
XXV. Morgen-Lied. 1. Gott! wa# Dank soll i¡ dir bringen, nun die Sonn mit mir erwa¡t?
Gedicht 25
83
wie soll i¡ dein Lob satt ›ngen, daß du in verwi¡ner Na¡t, 5
al# i¡ s¡lie[e, ob mir wa¡te‰? daß mi¡ deiner Engel Hut s¡ü”te vor de# Satan# Wut; daß du gnädig an mi¡ da¡te‰: al# i¡ wu‰e ni¡t# von mir,
10
lag im Tod begraben s¡ier. 2. Leib und Seele, Gut und Leben, waren man¡em Ungema¡ man¡em Elend untergeben. a¡! der Tod mir ‰ellte na¡.
15
Daß i¡ ni¡t in Sünd ge‰orben, daß kein Unfall mi¡ gewe¿t. kein Gespän‰ no¡ Traum ers¡re¿t; daß i¡ ni¡t mu‰ Seelverdorben in der Höll auf‰ehen heut:
20
da# s¡a[t deine Gütigkeit. 3. Hüter Jsrael! dein Wa¡en, deiner Flügel GnadenS¡u”, konde mi¡ so glü¿ha] ma¡en, bote tru” der Feinde Tru”.
25
Dank sey dir, du Mens¡enhüter! dein Herz i‰ voll Vatter-Treu die wird alle Morgen neu. Du, du Geber aller Güter, nimme‰ dein Ges¡öpf in a¡t.
30
dein i‰ Ehre, Kra] und Ma¡t. | 4. Nun i¡ ferner hab vonnöten deine Hülfe, diesen Tag: will i¡ gläubig zu dir beten. A¡ Herr! höre, wa# i¡ sag.
35
Thu hinweg die wand der Sünden, die ‰eht zwis¡en dir und mir:
Psalterium Betulianum (Teil I)
84
daß mein Seufzen mög zu dir, deine Gnad zu mir, ›¡ nden. S¡uld laß mi¡ hier ‰ra[en ni¡t, 40
no¡ dort ‰ellen vor Geri¡t. 5. Dir befehl i¡ meine Seele. Ma¡ ›e rein und heilig dir: daß ›e ›¡ mit dir vermähle, daß ›e sey dein Tempel hier.
45
bade ›e in Jesu Wunden. s¡mü¿e ›e mit Gaben au#, dur¡ den Gei‰ vom Himmelhau#. laß ›e seyn mit dir verbunden. bilde ›e na¡ deinem Bild,
50
ganz in Tugend eingehüllt. 6. Gib, daß i¡ di¡ re¡t erkenne, meine# Glauben# sey gewiß. Vatter, S¡öpfer i¡ di¡ nenne, der bi#her mi¡ leben hieß.
55
dein Sohn Jesu#, Mens¡ gebohren, litt und ‰arb auf Erd vor mi¡, lebt und herrs¡t nun ewigli¡, hat zum Himmel un# erkohren, wird bald kommen zum Geri¡t.
60
dein Gei‰, in un# wirkt und spri¡t. 7. Deine Fur¡t panz in mein Herze: daß i¡ s¡eue dein Geri¡t, nit mit deiner Langmut s¡erze; daß i¡ dein Gebot verri¡t. |
65
und bedenke, wie du immer überall zugegen bi‰, alle# Thun und La‹en ›h‰. La‹e mi¡ ja fallen nimmer in verru¡te Si¡erheit.
70
deine Ehr, sey meine Freud.
Gedicht 25
85
8. Laß in Unglü¿ mi¡ nit zagen, au¡ im Glü¿ nit tro”ig seyn. Ho[art kan‰ du ni¡t vertragen: ›e ‰ieß Mens¡en Hölle-ein, 75
und die Teufel au# dem Himmel. Demut ziehe‰ du herfür. Laß mi¡ ni¡t den Ehrgei” hier rei”en in dem Weltgetümmel. Hab i¡ Gaben: ›e ›nd dein,
80
i¡ darf damit ‰olz nit seyn. 9. Herr! i¡ habe neugebohren dir gehuldigt in der Tauf, und den Teufel ganz vers¡woren, ihm den Dien‰ gesaget auf.
85
Tägli¡ su¡t er, mi¡ zufällen. a¡! so zieh mir Wa[en an. Glaub und ‰ätig# Beten kan seine Stri¿' und Tü¿' ab‰ellen. Deinen Engel gib mir zu,
90
der mir vor ihm s¡a[e Ruh. 10. Au¡ der Welt i¡ ganz absage. ob ›e mi¡ verfolget s¡on: ni¡t# na¡ ihrer Gun‰ i¡ frage, ni¡t# na¡ ihrem Spott und Hon.
95
Laß mi¡ ni¡t seyn ihr Geselle: ›e verführt und ärgert nur, leitet auf die Sündenspur, | und ihr Weg der rennt zur Hölle. Leid' i¡ s¡on viel Unre¡t hier:
100
Re¡t wir‰ du no¡ s¡a[en mir. 11. Meinem Fleis¡ i¡ au¡ absage, da# mi¡ rei”et wider di¡. S¡a[ du, daß i¡ in mir trage deinen Gei‰, der ritterli¡
Psalterium Betulianum (Teil I)
86
105
mir helf mit mir selber ‰reiten, kreu”gen mein verderbte# Fleis¡; daß i¡ lebe rein und keus¡, mi¡ die Lu‰ nit la‹e reiten. Laß mi¡ selb‰ ab‰erben mir:
110
daß i¡ lebe nur in dir. 12. Zähme meinen bösen Willen, der dem deinen wider‰rebt, der ›¡ ni¡t will la‹en ‰illen und an Eitelkeiten klebt.
115
mei‰ern will er, und mit ni¡ten der Vernun] gehorsam seyn. A¡ du wol‰, du kan‰ allein, in mir wieder neu aufri¡ten dein verlohrne# Ebenbild.
120
Lehr mi¡ wollen, wa# du wilt. 13. Hilf bewahren mein Gewi‹en: daß i¡, aller S¡wermut frey, ni¡t von ihme werd gebi‹en, daß e# ni¡t mein Henker sey.
125
Fall' i¡ ja: laß mi¡ nit liegen, ri¡t mi¡ auf, verwirf mi¡ ni¡t. Jesu# hat die Fehd ges¡li¡t: du wir‰ meine S¡uld nit rügen. dein Gei‰ wohne ‰ät# in mir,
130
daß i¡ fröli¡ sey in dir. | 14. Diesen Leib, und seine Krä]e, laß dein Hau# und Werkzeug seyn: hab in ihm, Herr, dein Ges¡ä]e: ni¡te# böse# dring' hinein,
135
dur¡ die o[ne Thür der Ohren, dur¡ der Augen Fen‰ergla#. keine SündenS¡lange laß in dem Herzen seyn gebohren.
Gedicht 25
87
Laß den Fuß, nit irre gehn, 140
fä‰ auf deinem Wege ‰ehn. 15. Meinen Mund, dein Lob erfülle. Flu¡en, zieht den Flu¡ na¡ ›¡: laß ihn ja nit lä‰ern, ‰ille! ja nit reden wider di¡.
145
Bo#heit, Hader, S¡and und Lügen werde ni¡t von mir gehört. Meine Hand, laß unbes¡wert zu der Armen Noht ›¡ biegen. Laß, die Glieder über-ein
150
ja nit Satan#-Werkzeug seyn. 16. Lehre mi¡ in diesem Leben, lieb‰er Gott und Vatter, dir Lieb üm Liebe wiedergeben. hat do¡ au¡ dein Sohn mit mir
155
›¡ verlobet und vermählet, mi¡ erkäu] mit seinem Blut. Der mir tägli¡ gute# thut, der mi¡ ihm zur Braut erwehlet, der mir alle# gibt allein:
160
solt der nit mein Lieb‰er seyn. 17. Treuer Gott! dir i¡ vertraue. s¡a[, daß i¡ auf Mens¡engun‰, no¡ auf eigne Kra], nit baue alle# i‰ ohn di¡ ümson‰.
165
drüm in allen meinen Sa¡en nehm i¡ diesen Spru¡ in a¡t: Gotte# Weißheit, Güt und Ma¡t kan und will und wird# wohl ma¡en. Diese Ho[nung mi¡ erfreut,
170
wann mir alle# ma¡et leid. | 18. Gib Gedult, muß i¡ ja zagen. gib au¡ Krä]e, daß i¡ mög
Psalterium Betulianum (Teil I)
88
Jesu gern da# Creu” na¡tragen. dorni¡t i‰ der Himmelweg. 175
Ni¡t# ges¡iht ohn deinen Willen: Mir ges¡ehe wie du wilt. du bi‰ allzeit Vatter-mild, wir‰ mein Leid do¡ endli¡ ‰illen: ja du wir‰ mir seilen an,
180
mehr nit al# i¡ tragen kan. 19. E# i‰ eine Vatter-rute, die mi¡ also ‰äupt und s¡lägt, die du binde‰ mir zu gute. Wann mein Weg von dir mi¡ trägt,
185
hol‰ du mi¡ damit zurü¿e. Trübsal, i‰ der Tugend Prob, gibt im Himmel Lohn und Lob: da wohnt wahre# ewig# Glü¿e. Laß mi¡ diese#, wie i¡ sol,
190
mir zu Tro‰, bedenken wol. 20. Meinen Leib, i¡ dir befehle. Diese# Hau# hat deine Hand selb‰ gebaut vor meine Seele. dein Ges¡öpf i‰ dir bekandt.
195
Vatter! du gab‰ mir da# Leben: du wol‰ au¡, wa# mir i‰ noht, wol‰ mein ‰ü¿lein Tägli¡# Brod, wol‰ mir Hüll und Fülle geben. Alle Sorg werf i¡ auf di¡:
200
dann i¡ weiß, du sorg‰ vor mi¡. 21. Pfleg‰ du do¡ die armen Raben, und die klein‰en Würmelein, zuversorgen und zu laben: und i¡, solt verla‹en seyn,
205
der i¡ do¡ di¡ Vatter nenne? Nein! e# soll mir manglen ni¡t.
Gedicht 25
89
Wann i¡ nur, in frommer Pfli¡t | er‰li¡ deinem Rei¡ na¡renne: Alle# ander# wir‰ du hier 210
rei¡li¡ dann zuwerfen mir. 22. Weißer Gott! laß gute# Wi‹en von dir in mi¡ ie‹en ab, deinen Gei‰ wol‰ in mi¡ gie‹en: daß i¡ ni¡t im Fin‰ern trab.
215
Gib Ver‰and: re¡t zuver‰ehen, wa# zuthun und la‹en sey: daß mir Vor›¡t wohne bey, sonder An‰oß fortzugehen. Alle# Gute panz in mir:
220
reut au#, wa# nit i‰ von dir. 23. Mein Beru[, Werk und Vorhaben, alle Müh, i‰ ganz ümsun‰, ohne di¡ und deine Gaben, ohne deine# Segen# Gun‰.
225
A¡ so wolle‰ bey mir ‰ehen. Hilf mein Thun mir ri¡ten au#: so wird in und auser Hau# alle# wohl von ‰atten gehen. Laß mit dir mi¡ fangen an:
230
so wird Alle# wohl gethan. 24. Hier ›nd Glieder, hier ›nd Sinnen: würke dur¡ ›e, wa# du wilt. deine Ehr sey mein Beginnen, da# zum Nu” de# N䡉en zielt,
235
hier und dort mir Wolfart bringe. Gib Gesundheit: daß i¡ kan mein Werk dapfer greifen an, mü‹ig ni¡t die Zeit verbringe; daß i¡, mit befohlnem Fleiß,
240
mir mein Brod erwerb in S¡weiß.
Psalterium Betulianum (Teil I)
90
25. Laß mi¡, wa# du mir bes¡eret, brau¡en, und zufrieden seyn. Wer sein Gut mit Unre¡t mehret, erndet Flu¡ für Segen ein. | 245
Wa# solt i¡ dem Koht na¡‰reben, Gott verliehren, su¡en Gold, und dem Rei¡tum werden hold? muß i¡ ihn do¡ wiedergeben: er i‰ nur geliehen mir,
250
zu dem kurzen Leben hier. 26. J¡ weiß, daß wir dir dort werden Re¡nung mü‹en legen ab, wie wir hielten hau# auf Erden mit der anvertrauten Haab.
255
A¡ so laß mi¡ deiner Gaben ja gebrau¡en, wie i¡ sol: ni¡t mir la‹en nur seyn wol, au¡ den N䡉en damit laben. daß i¡ wu¡re mit dem Pfund,
260
ma¡ im Werk den Glauben kundt. 27. Laß mi¡ au¡ den N䡉en lieben, der dein Kind sowohl al# i¡: in der Lieb den Glauben üben; andre meynen so, al# mi¡;
265
mi¡ so gegen ihm bezeigen, wie i¡ will, daß er mir thu; seine Mängel de¿en zu, Herz, Mund, Hände zu ihm neigen, ihme Gute# theilen mit,
270
Raht und That versagen nit. 28. Jn Gere¡tigkeit zu leben, laß mi¡, wie e# billig i‰, iederman da# seine geben, sonder Stolz, Betrug und Li‰;
Gedicht 25
275
91
meinen N䡉en nit beneiden, denken, daß na¡ deinem Raht er vor mir die Gaben hat; ihn nit ärgern, ni¡t beleiden, nit anta‰en seine Ehr,
280
Leib und Gut, und andre# mehr. | 29. Gib mir San]mut, Zorn zumeiden und zu lieben, der mi¡ ha‹t. mu‰ e# do¡ au¡ Jesu# leiden. Tausendpfündig i‰ die La‰
285
meiner S¡ulden, die i¡ ma¡e: wie darf i¡ dem N䡉en dann huntert Gros¡en fordern an? du ‰ra[‰ nit: i¡ su¡e Ra¡e. Herr! laß mi¡ vergeben hier:
290
so vergib‰ du wieder mir. 30. Sey au¡ deiner Kir¡ Erhalter: s¡ü”e deine kleine Heerd. Au¡ regir die Staat#verwalter, daß der Fried befä‰et werd.
295
Hunger, Krieg und Seu¡en wende. a¡ sey gnädig unsrem Land. unsre Noht i‰ dir bekandt: der Betrübten Elend ende, heil die Kranken, und bekehr
300
viel zu dir und deiner Lehr. 31. Dir befehl i¡ meine Lieben meine Freund', und die an mir gut# au# gutem Herzen üben. Dank und Lohn wüns¡ i¡ von dir.
305
wolle‰ wieder gute# geben, und ›e segnen hier und dort. laß dann mi¡ au¡ alsofort ihnen wohlempfolen leben.
Psalterium Betulianum (Teil I)
92
Meine Feinde, bä‹re du, 310
und s¡a[ mir vor ihnen Ruh. 32. Herr! hier leb i¡, daß i¡ ‰erbe, daß i¡ na¡ dem Tod bey dir dort die Ewigkeit ererbe. A¡ so la‹e mi¡ dann hier
315
tägli¡ in bereits¡a] ‰ehen: Daß i¡ san] mög sla[en ein, | und au# dem Grabkämmerlein seelig ein‰ in Himmel gehen: Da will i¡ dann ewigli¡
320
mit den Engeln, preisen di¡. 33. Vatter! höre diß mein Bitten, laß e# dringen Wolken-dur¡. A¡! du wol‰ Erhörung s¡ütten auf mi¡ von der blauen Burg.
325
Mä¡tig bi‰ du, kan‰ gewähren; gnädig au¡, und wil‰ e# thun; Warha], wir‰ in diesem Nun, wie du zugesagt, erhören, wa# dur¡ Jesum i‰ begehrt.
330
Amen! Ja! i¡ bin erhört.
XXVI. Morgen-Segen. 1. Froh erwa¡ i¡ und gesund! Werde munder, mein Gemüte! gib der Gottheit Ehr ie”und, prei# de# DreygeEinten Güte. 5
Ehr dem Vatter! der mir gabe Seel und Leben, Leib und Gut;
Gedicht 26
93
der mir gibet Nahrung#-haabe; der mi¡ hält in seiner Hut. 2. Ehr dem Sohne, Mens¡ und Gott! 10
wel¡er vor mi¡ ‰arb und litte, der mi¡ lö‰' au# Höll und Tod, mir Gott söhnt mit seiner Bitte. Ehr dem Gei‰! der mi¡ zum Leben in der Tauf geheiligt hat,
15
der mir Lie¡t und Tro‰ kan geben und mit Seufzen mi¡ vertrat. | 3. Heilig‰e DreyEinigkeit! sey mit dank von mir gepriesen: daß du diese Na¡t und heut
20
deinen S¡u” an mir erwiesen. Herr und S¡öpfer aller Dinge! die du au¡ erhält‰ allein; mi¡ i¡, dein Ges¡öpf, dir bringe: wolle‰ mein Erbarmer seyn.
25
4. Jesu Chri‰e, Gotte# Sohn, Mens¡-Erlöser, S¡a” der Armen, Heil der Sünder, Gnadenthron! wolle‰ meiner di¡ erbarmen. Gotte# Gei‰, Brunn aller Gabe,
30
Chri‰enTrö‰er, Seelen-Ruh, Stärk der S¡wa¡en, bä‰e Haabe! sey au¡ mein Erbarmer du! 5. Gott! gönn deinem Kinde Huld, und di¡ zu mir Sünder kehre,
35
a¡ vergib mir alle S¡uld, mein Gebet hör und erhöre. Sey und bleib mein Gott in Gnaden. Sey mein Vatter, der mi¡ liebt, der mir hil] au# Noht und S¡aden,
40
mi¡ versorgt, mir Nahrung gibt.
Psalterium Betulianum (Teil I)
94
6. Jesu, Bruder! mi¡ verbitt, dein Verdien‰ mi¡ Gott versöhne. Freund und Bey‰and! mi¡ vertritt, meine Seel mit Gaben kröne. 45
Gott! im Tod führ mi¡ zum Leben. wol‰ ein gnädig# Urteil mir spre¡en, und den Himmel geben, wann i¡ geh vom Grab herfür. 7. Herr und Vatter! Segne mi¡,
50
Seel, Ehr, Leib und Gut behüte. Mein Herr Jesu! dein bin i¡: leu¡t mir vor mit deiner Güte; | Gei‰ de# Herren! wolle‰ gie‹en di¡ und deinen Fried in mi¡;
55
Fried mit Mens¡en, Gott, Gewi‹en, werd gepanzt in mi¡ dur¡ di¡. 8. Dir behlt ›¡, mein Ver‰and. dir ergib i¡ Will und Sinnen, Wort' und Werke, Mund und Hand,
60
meinen Gang, und mein Beginnen, die Begierden und Gebärden. Laß mein Thun und La‹en heut dienen deiner Ehr' auf Erden, fördern meine Seeligkeit.
65
9. Gott und Engel sey mit mir! daß mi¡ heut kein Unfall fälle; daß i¡ ni¡t in Sünden hier falle, und dort in die Hölle: helf mir ‰reiten, helf ob›egen
70
Belialn und seiner Welt; helf mir mit mir selber kriegen, wann da# Fleis¡ mir widerbellt. 10. Gott! sey meiner Feinde Feind: do¡ bekehre meine Brüder.
Gedichte 26 und 27
75
95
Gott! sey meiner Freunde Freund: deine Lieb die Lieb erwieder meinen Lieben: gib au¡ ihnen, wa# i¡ mir von dir erbat. Lehr die Lehrer, so dir dienen.
80
au¡ regire Staat und Raht. 11. Wolle‰, alle# Elend# hier aller Mens¡en, di¡ erbarmen. Jesu Vorbitt, ma¡e dir gegen un# da# Herz erwarmen.
85
Vatter, liebe! Vatter, höre! no¡ i‰ ja die Allma¡t dein. rette deiner Warheit Ehre. Warli¡ e# wird Amen seyn! |
XXVII.
J‰ au¡ im IV Theil.
Die Sabbath-Feyer. 1. Auf, auf, mein Herz und du mein ganzer Sinn! wirf alle# heut, wa# Welt i‰, von dir hinn. Heut hat da# Werk der S¡öpfung angefangen, da diesem Rund da# Lie¡t i‰ aufgegangen. 2. 5
Auf, auf, mein Herz! leg alle# Jrdis¡' ab! Heut Jesu# i‰ er‰anden au# dem Grab, heut hat er sein Erlösung#werk geendet: heut hat er au¡ den Gei‰ herabgesendet. 3. Diß Heilig' Heut, hei‰ di¡ au¡ heilig seyn.
10
Gott, diesen Tag, bey dir will ziehen ein. So ruhe du von Arbeit, Sorg und Sünden: daß Gott in dir mög seine Ruhe nden.
Psalterium Betulianum (Teil I)
96
4. Gott gibet dir Se¡# Tage, vor den Leib. der Siebende, der Seele eigen bleib. 15
Sie muß ja au¡, von Sieben, einen haben: daß ›e ›¡ mög mit Himmelspeise laben. 5. Viel Sünden dir die Wo¡e lädet auf: an diesem Tag, mit Bitten Gnade kauf, leg ab die La‰. geh, Gotte# Wort zu hören;
20
und laß di¡ heut die Wo¡enWege lehren. 6. Se¡# Tage di¡ Gott segnet, s¡ü”t und nehrt: Heut er dafür mit Dank will seyn verehrt. der Er‰e soll heut vor die andren bitten: Daß Gott ›e woll mit Segen übers¡ütten. 7.
25
Gott wö¡entli¡ gibt Sieben Tage dir: gib Einen du, den Er‰en, ihm dafür. der Er‰e wird die andern Se¡se zieren: wir‰ du heut Gott im Mund und Herzen führen. 8. Am Er‰en du na¡ Gotte# Rei¡e tra¡t:
30
ob s¡on die Welt hier deiner Anda¡t la¡t. der S¡ad i‰ ihr: dir aber soll# gedeyen: Gott alle# Glü¿ wird rei¡li¡ auf di¡ ‰reuen. | 9. An diesem Tag, hab deine Lu‰ am Herrn. Wa# wüns¡t dein Herz, wird er dir geben gern.
35
Behle Gott heut deine Weg' und Sa¡en, und ho[ auf Jhn: gewiß, Er wird# wol ma¡en. 10. Wir‰ aber du ihm nehmen seinen Tag: so ma¡t er dir die Se¡se voller Plag.
Gedichte 27 und 28
97
Wer ehret Gott, den ehrt er au¡ auf Erden: 40
wer ihn vera¡t, soll au¡ vera¡tet werden.
XXIIX. Sonntag#-MorgenLied. 1. Gegrü‹et sey, der izt anbri¡t, der Tag, der aller Tage Lie¡t, der alle# Lie¡te# Quelle. Du au¡, ô S¡öpfer, sey gegrü‰, 5
der du de# Lie¡te# Vatter bi‰, ma¡‰ Erd und Himmel helle. Dafür i¡ dir dank und ›nge, Opfer bringe, mit dem Munde,
10
au# entbrenntem Herzen#grunde. 2. J¡ lag ümgeben mit der Na¡t. ein Bild de# Tode# hatt gema¡t der S¡la[, au# meinem Leben. mit dunkel i¡ be‰ri¿et war;
15
ümlagert von der Höllens¡aar, die mir wolt Garau# geben. Dur¡ di¡ kehr i¡ mein Ge›¡te zu dem Lie¡te nun verneuet,
20
bin von aller Na¡t befreyet. 3. Du Ewig# Lie¡t! erleu¡te mi¡: daß i¡ re¡t möge mi¡ und di¡ erkennen und ver‰ehen. dein Gei‰ verhelle meinen Gei‰:
25
aufdaß er, wa# dein Wort mi¡ hei‰, in allem Thun mög sehen. | Laß mir von dir gute# Wi‹en
Psalterium Betulianum (Teil I)
98
rei¡li¡ ie‹en: daß mein Wille 30
deinen Willen ‰ät# erfülle. 4. Laß mi¡ ein Kind de# Lie¡te# seyn. gib, daß mein Glaub in Werken s¡ein', entbrennt von Tugend-Oele. ma¡ meine# Herzen# Lampe feu¡t:
35
daß mein Lie¡t vor den Leuten leu¡t. dur¡kläre meine Seele. Laß kein räumlein s¡warz von Sünden seyn zu nden unter Zinnen
40
ihre# Zimmer#, meiner Sinnen. 5. Thu mit mir, wie du heut gethan, al# du die S¡öpfung enge‰ an, die Welt lie¡t hiese‰ werden. spri¡ au¡, E# werde Lie¡t! in mir:
45
al#dann so leu¡t ein Glanz herfür au# Worten und Gebärden. Sonne, Wonne! von der Höhe mir aufgehe; Lie¡t der Erden
50
Jesu! laß mi¡ leu¡tend werden. 6. Dein Wort, dein heilig# Wort allein, kan meine# Leben# Leu¡te seyn: ohn an‰oß fortzugehen. Laß diß die Feuerseule seyn,
55
die zum Gelobten Land hinein den Weg mi¡ ma¡e sehen. Jesu! sey du Na¡tLucerne, bleib nit ferne, mi¡ regire:
60
daß kein Jrrlie¡t mi¡ verführe.
Gedicht 28
99
7. Fang heute mit der Wo¡en an, wie du verwie¡en ha‰ gethan, mi¡ Armen zubegnaden. | Gib Anda¡t: daß i¡ diesen Tag 65
in deinem dien‰ verbringen mag. Du wir‰ viel Segen laden auf mi¡, wann i¡ deinem Rei¡e er‰ na¡s¡lei¡e: All# in allem
70
soll dann rei¡li¡ mir zufallen. 8. Von Sieben Tagen, laß mi¡ hier, Herr! Einen wiedergeben dir: wie du mir ha‰ befohlen. wann du so nimm‰ die Er‰ling' ein:
75
so wird die Wo¡e glü¿ha] seyn, so werd' i¡ Wolfart holen. J¡ will fein ‰ill heute leben, dir-ergeben, di¡ zupreisen
80
und dir Ehre zuerweisen. 9. Der Tag sey ein Versöhnung#Tag. daß deine Gnade zu mir mag, zu dir mein Beten, ‰eigen: so s¡a[ die Sündenwolk beyseit;
85
e# kan, vor ihrer dunkelheit, die Sonn ›¡ mir nit zeigen. Wa# mir noht hier diese Wo¡en, will anpo¡en, will i¡ bitten,
90
daß du e# auf mi¡ wol‰ s¡ütten. 10. Hab i¡ heut meine Lu‰ an dir: so wir‰ du diese Wo¡e mir, wa# mein Herz wüns¡et, geben. Wann du den Tag bey mir zieh‰ ein:
Psalterium Betulianum (Teil I)
100
95
du wir‰ die Wo¡e bey mir seyn, mir s¡enken Gei‰ und Leben. Und di¡ will i¡ von mir jagen, dir absagen, Welt und Hölle!
100
Gott und Himmel, mein Geselle! | 11. Herr, rede! dein Kne¡t hört auf di¡. dein Heilig# Wort heut lehre mi¡, wa# i¡ soll thun und la‹en. Gib Weißheit, sol¡e# zuver‰ehn;
105
Vermögen, dem re¡t na¡zugehn; Gedä¡tni#, e# zu fa‹en. Laß sein diß dein theure# Worte fort und forte mir in Freuden
110
eine Lehr, ein Tro‰ in Leiden. 12. Verneure mi¡, al# dein Gefäß: daß deinem Ebenbild gemäß i¡ mehr und mehr mög werden. fa## deine Fur¡t und Lieb in mi¡:
115
daß voller Glaub und Ho[nung i¡ dein Werkzeug sey auf Erden. Heute leite, Herr! auf Wege re¡te Stege meine Sinnen:
120
daß ›e seelig wandeln künnen. 13. Herr! wann die Na¡t der Trübsal kömt den Tag der Freuden von mir nimt, wann s¡warze# Leid mi¡ plaget: so s¡ein mi¡ an mit Tro‰ und Lie¡t,
125
birg ni¡t vor mir dein Ange›¡t, dadur¡ in mir e# taget. Na¡ dem Regen s¡eint die Sonne: so laß Wonne
Gedicht 28
101
mi¡ anla¡en, 130
und na¡ Trauren fröli¡ ma¡en. 14. Komt dann die s¡warze Tode#na¡t, die mir die Fen‰er n‰er ma¡t, au#lös¡et Lie¡t und Leben: so sey, dur¡# dü‰re Tode#thal,
135
mein Führer in den Himmelsaal, daselb‰ üm Gott zus¡weben. | Laß mi¡, dur¡ di¡, seelig ringen und fortdringen, dur¡ da# Leiden,
140
zu verspro¡nen Engel-Freuden. 15. Und daß hierzu i¡ sey bereit: laß mit dem lie¡ten Ho¡zeitkleid mi¡ ‰ät# seyn angezogen. Al#dann der Abend dieser Welt
145
mi¡ unbereitt nit überfällt, wann er komt angeogen. Wann du, Jesu! wir‰ einbre¡en, Re¡t zu spre¡en Bös- und Frommen:
150
Laß mi¡ dir zur Re¡ten kommen. 16. Laß, Jesu! wie der Er‰e di¡ gewe¿et, au¡ zum Leben mi¡ den le”ten Sonntag we¿en. Jm Himmel hebet ›¡ al#dann
155
ein ewigli¡er Sabbath an: da wird ›¡ Freud entde¿en. Eya! alda will i¡ ›ngen, und erklingen mit den Chören,
160
di¡, Gott! ohn aufhören ehren.
Psalterium Betulianum (Teil I)
102
XXIX. Kir¡en-Anda¡t. 1. E# i‰ ja diß auf Erden dein Pala‰, in wel¡em du dein Heerd und Feuer ha‰, du Herren Herr, du hö¡‰er Himmel#keyser! an diesem Ort i‰ eine# deiner Häuser. 2. 5
Den deinen du ertheile‰ hier Verhör: die deinen dir hier geben dank und Ehr. du red‰ mit un#: mit dir wir reden wieder. hier unsre Noht vor dir wir legen nieder. | 3. J¡ komme au¡. Zuvörder‰ bitt i¡ di¡:
10
vergib, worüm du billig zürn‰ auf mi¡. Denk, daß du, nur vor Sünder, gnädig seye‰. J¡ weiß, daß du in Jesu gern verzeihe‰. 4. Al#dann so red, behl wa# dir gefällt: dein Kne¡t, dein Wort gern höret und au¡ hält.
15
a¡ s¡reib e# du mir selb‰ in die Gedanken: und laß mi¡ ni¡t au# dem Gehorsam wanken. 5. Hör dann au¡ an, wa# i¡ dir klag und sag. erhör, daß i¡ von dir au¡ sagen mag: man pfleg von dir begabt hinwegzugehen;
20
man pfleg vor dir nit lang betrübt zu‰ehen. 6. A¡ Eine Gab, son‰ keine, i¡ begehr: gib deinen Gei‰, der dir mi¡ dienen lehr. J¡ frage ni¡t# na¡ Erdensa¡en allen. Hab i¡ nur Gott: da# andre wird zufallen.
Gedichte 29 und 30
103
7. 25
So geh i¡ rei¡, der i¡ kam leer, davon. mi¡ ma¡t getro‰ mein Bruder, der dein Sohn: Er wird bey dir, wa# gut i‰, mir au#bitten; Er selb‰, er wird mit Gei‰ mi¡ übers¡ütten. 8. Wie liebli¡ i‰# auf Erd in deinem Hau#!
30
wie s¡ön dann wird# im Himmel sehen au#. Nun, du wir‰ mi¡ dorthin au¡ kommen heisen: al#dann, soll seyn mein ewig# Thun, di¡ preisen.
XXX.
Jm Todten-andenken
Tro‰ in Widerwärtigkeit. Threnen-Saat und Freuden-Maat. 1. Fin‰ernu# hat mi¡ ümgeben. Trübsal hat mir trüb gema¡t, mein zu Leid gebohrne# Leben. meine Tage ›nd voll Na¡t 5
da# erzürnte Firmament, alle Wetter auf mi¡ sendt | mit betrübtem Wolken-weinen, lä‹t die Sonne mir nit s¡einen. 2. Lie¡t der Freuden, klare# Glü¿e!
10
will nit mehr dein Ange›¡t, dur¡ ein s¡öne# Gold der Bli¿e, meine Nä¡te ma¡en lie¡t? A¡ die bange Creu”e#hi” s¡melzt mi¡, daß i¡ Threnen s¡wi”.
15
meinen Trank mis¡' i¡ mit Weinen. Au¡ kein Sternlein will mir s¡einen.
Psalterium Betulianum (Teil I)
104
3. Pre‹en mir do¡ bald die S¡merzen, mit den Zähren, rohte# Blut, ja da# Herz gar, au# dem Herzen. 20
eine, treibt die andre Flut. Threnenbrod, i‰ meine Spei#: son‰ von keiner Ko‰ i¡ weiß. und mein Wein, i‰ bittre# weinen. Gar kein Tro‰ will mir ers¡einen.
25
4. Perlen und Kri‰allen, wallen über meine Wangen ab, und mein Antli” übers¡wallen. danno¡, mit so theurer Gab, kan mein s¡eele# Glü¿ i¡ nit
30
söhnen au#, no¡ kaufen Fried. Na¡ so langem bangem Weinen, will mir do¡ kein Tro‰ ers¡einen. 5. I¡, muß weinen: andre la¡en, derer Bo#heit allzumahl
35
ni¡t da# Glü¿ kan zornig ma¡en. meine Tugend, tri[t sein Strahl. Nur auf mi¡, sein Bogen zielt, und mit Pfeilen mir zuspielt Wunden, die ‰ät# Blut au#weinen
40
und gar nit zu heilen s¡einen. 6. Nun e# sey! i¡ will e# leiden, denken, daß da# Glü¿ an mir | funden hab, da# zubeneiden. Tugend ihme für und für
45
in den augen i‰ ein dorn. J¡ verla¡e seinen Zorn, sehend, mitten in dem Weinen, mir die Tugend-Sonne s¡einen. 7. Au¡ so i‰ hier diese# Leben
50
nur ein Threnen-Wanderthal:
Gedicht 30
105
da wir, dur¡ viel Pfü”en, ‰reben na¡ de# Himmel# FreudenSaal. Weinend kommen wir zur Welt. in der Erde Jammer-Feld 55
säen wir viel trübe# Weinen, sehen wenig Sonne s¡einen. 8. Jacob, dur¡ de# Unglü¿# fü‹e, wurd getretten härtigli¡. Und er, thäte wie er hie‹e,
60
tratt e# wieder unter ›¡. Josef au¡, dur¡ Ungema¡, tratte seinem Vatter na¡. Beyde sahen, na¡ dem Weinen, endli¡ ihre Sonne s¡einen.
65
9. Jesu# selb‰, ›¡ lie‹e tragen diese na‹e Threnen‰raß, ward in seinen Fleis¡e#tagen o] vom trüben Weinen naß. Ja man sah gar eine ut,
70
seinen Leib, von rohtem Blut am Olivenberg au#weinen und am Creu”, vor un# die Seinen. 10. Na‹e# Leid, betrübte# Weinen! Jesu# di¡ geheiligt hat,
75
unsre Zähren dur¡ die Seinen. La‹et un#, auf diesem Pfad, | ihm gedultig tretten na¡. Un# wird, na¡ dem Ungema¡, wann wir ihm allhier na¡weinen,
80
dort au¡ seine Sonn bes¡einen. 11. Unser Haupt, ließ Threnen ie‹en. wer sein wahre# Glied will seyn, muß au¡ sol¡e Fluten gie‹en, ein Gefäß der Threnen seyn.
Psalterium Betulianum (Teil I)
106
85
Leiden führet un#, wie Jhn, in da# Land der Freuden hin. er‰li¡ mü‹en wir hier weinen: soll un# dort die Sonne s¡einen. 12. Und er sagt' e# un# auf Erden:
90
weinen, heulen werdet ihr; do¡ e# soll zur Freude werden dorten, euer Leiden hier. Und die Welt, so hier gela¡t, vor ihr Spottspiel eu¡ gea¡t,
95
ewig heulen wird und weinen dort, wo ni¡t# al# Flammen s¡einen. 13. Glut der Höllen! Jesu Threnen konden mir au#lös¡en di¡: Und i¡ will au¡ eu¡ gewöhnen,
100
meine Augen! bitterli¡ zubeweinen meine Sünd die Gott wider mi¡ entzündt, die mir ma¡t den Himmel weinen und entzieht der Sonne s¡einen.
105
14. Ring mit mir, erbo‰e# Glü¿e, treib mir S¡weiß und Tropfen au#, gib mir harte bange drü¿e! oben in dem Sternenhau# wohnet einer, der die Zahl
110
meiner Threnen allzumahl | merkt und hört mein klägli¡# Weinen. de‹en antli” wird mir s¡einen. 15. Etwan ö[nen ›¡, und sagen, seine Lippen: Weine ni¡t!
115
wie in seinen Wandertagen er zu jener Wittib spri¡t? Regnt e# Threnen heut bey mir: wer weiß, ob nit morgen hier
Gedicht 30
107
tro¿en wird mein na‹e# weinen 120
dur¡ ein s¡öne# Sonne-s¡einen? 16. Threnen ›nd al# wie ein Regen, der die Erde fru¡tbar ma¡t. Etwan blühet mir ein Segen? etwan hat mir Fru¡t gebra¡t
125
(da# zwar auf die Erde rann, do¡ au¡ ‰eiget Himmel-an,) mein betrübte# trübe# Weinen, hei‰ mir eine Sonne s¡einen? 17. Edler Wein‰o¿! deine Reben
130
weinen, eh ›e tragen Wein. Wann der Traube Sa] soll geben, muß er wohl gepre‹et seyn. Nun da# Creu” au¡ pre‹e mi¡! endli¡ no¡ wird nden ›¡
135
sü‹er Wein, auf bittre# Weinen; endli¡ wird die Sonne s¡einen. 18. Rinnet izt der Brunn mit Zähren: Er wird einmal tru¿nen au# und die Augenröhren leehren,
140
wann vom blauen Engelhau# meine FreudenSonne ‰rahlt, mi¡ mit s¡önen Blikken mahlt, und wann ›e verzehrt mein weinen dur¡ ein warme# Mittags¡einen.
145
19. Volle# gro‹e# Maß der Threnen! du sol‰ werden au#ges¡ütt. | Gott wird la‹en ›¡ versöhnen. dur¡ so man¡e na‹e Bitt. Lä‹t ›¡ do¡ ein harter Stein,
150
dur¡ die Mäng der Tröpfelein, hölen au# und wei¡er weinen: Solt Gott härter no¡ ers¡einen?
Psalterium Betulianum (Teil I)
108
20. Nun, der alle# ma¡t, mag ma¡en, wie und wa# er will, mit mir. 155
Jhm befehl i¡ meine Sa¡en, ho[ auf ihn und halte ‰ill. J‰ e# no¡ nit Zeit zur Huld: ey so geb er nur Gedult, ey so laß er in dem Weinen
160
mir do¡ diese Sonne s¡einen. 21. Keinen S¡weiß ein Seemann s¡euet, daß er einmal S¡nitter werd, wann er seine Körner ‰reuet seine Ho[nung in die Erd.
165
regnt e# auf ihn in der Saat, trö‰et ihn die FreudenMaat: Sonne (denkt er) und diß Weinen wird no¡ füllen meine S¡eunen. 22. O so will i¡ au¡ auf Erden
170
Threnentropfen seen au#, die mi¡ ein‰ mit Garben werden wieder s¡i¿en froh zuhau#. Mir soll iede# quintlein Leid tragen tausend Zentner Freud
175
in den Himmel, wo kein weinen we¡selt mehr mit Sonnes¡einen. 23. Raue# Feld, au¡ 100 Körner o] vor eine# wiedergibt. ob mir zeigt mein Leben Dörner,
180
und mit Ste¡en mi¡ betrübt: dorten wird der Sta¡el‰o¿ tragen einen Rosenro¿; Blut, da# hier die Finger weinen, wird von de‹en Blüte s¡einen. |
185
24. Na‹e Tage regnen mögen: die Gedult, mein Wetterda¡,
Gedichte 30 und 31
109
läßt mi¡ nit zu boden legen, weil i¡ mi¡ darunter ma¡. Zwar wa# hätte unser Hort 190
einmal abzuwis¡en dort, wanndaß er un# naß vom Weinen sähe ni¡t vor ihm ers¡einen? 25. Burg der Freuden! auf da# weinen, La¡en folgen wird in dir,
195
wie auf Regen Sonne-s¡einen. Wie man in der Ernde hier, also wird man ewigli¡ in dem Himmel freuen ›¡: da die Sonne, na¡ dem weinen,
200
wird nur de‰o s¡öner s¡einen. 26. Gotte#a¿er! i¡ will seen ein‰ au¡ meinen Leib in di¡. der soll wieder dann er‰ehen, herrli¡ blühen über ›¡,
205
und im Himmel s¡ön und rein eine Sonnenblume seyn: dann wir, die auf Erden weinen, werden dort wie Sonnen s¡einen.
XXXI. Der VIII Psalm David#. 1. Du gro‹er HerrenHerr, bi‰ herrli¡ allerwegen, im Himmel und auf Erd, in diesem ganzen Rund. Jm Himmel, dir zu Lob, ›¡ 1000 Lippen regen. auf Erden di¡ au¡ prei‰ der Kinder s¡wa¡er Mund.
Psalterium Betulianum (Teil I)
110
2. 5
Dein Stul und dein Gezelt, wie glänzt e# do¡ von fernen, die blaugewölbte Burg, da# helle Lie¡terHau#! da# s¡öne Sonnen-Aug, der Mond und seine Sternen, al# deiner Finger Werk, e# zieren au# und au#. | 3. Die Erd ha‰ du, ô Herr, den Mens¡en eingegeben:
10
wa# i‰ er, daß er i‰ so angenehm bey dir? Die Thiere mü‹en nur, ihn zu beleben, leben: Hier tritt ein S¡af, und dort ein Wild, herfür. 4. Die Lu] ihm Vögel muß, da# Wa‹er Fis¡e, hegen. du ma¡‰, daß ihme selb‰ da# Meer zu willen wall.
15
Du gro‹er HerrenHerr, bi‰ herrli¡ allerwegen: Dur¡ di¡ man lebt, und di¡ man lobet, überall.
XXXII. Gei‰li¡er We¿er. 1. Seel! wa# s¡lä[‰ du? a¡ erwa¡e, faule Seele, ‰eh do¡ auf! s¡i¿ di¡ re¡t in deine sa¡e, ni¡t mit Trägheit S¡aden kauf. 5
Wil‰ du s¡la[en, da auf Erden will da# Wa¡en nötig werden? 2. Denke do¡, a¡ ja bedenke, Edle Seele, wer du bi‰! Di¡ nit so der Erden s¡enke,
10
da dein Wesen himmlis¡ i‰. Denke Himmel-an auf Erden, Seele, wil‰ du seelig werden.
Gedicht 32
111
3. Du sol‰ werden aufgenommen in de# Himmel# FreudenSaal, 15
und daselb‰ mit allen Frommen halten ewig# Ho¡zeitmahl. Dorther ha‰ du di¡ empfangen: dorthin sol‰ du au¡ gelangen. 4. Dortenher wird einer kommen,
20
der di¡ führen will dorthin. ha‰ du dann nit o] vernommen seine Stimm die We¿erinn? Wa¡et! rief er; ma¡t eu¡ munder! Wa¡et! ru[t er no¡ ie”under. | 5.
25
Wa¡et! ru[en seine Wä¡ter, die er ‰ellet auf die wart. Laß e# dir seyn kein gelä¡ter, Seele, denk an diese Fahrt. wir‰ du diesen Gang wol gehen,
30
wird dir ewig wol ges¡ehen. 6. JESUS i‰ e#, der soll kommen. JESUS ru[et, und sein Bot. Ha‰ du ni¡t die Stimm vernommen? Hör‰ du ni¡t, so bi‰ du todt,
35
todt in Sünden, und bes¡a[en, a¡! dein bä‰e# zu vers¡la[en. 7. Ja, du s¡lä[e‰, ›¡re Seele! weil du s¡lä[‰, so hör‰ du ni¡t deine# Heiland# Heil-Befehle:
40
s¡la[end ha‰ du kein Ge›¡t
Psalterium Betulianum (Teil I)
112
und kein o[ne# Aug, da# sehe wie so s¡limm e# üm di¡ ‰ehe. 8. Träge Seele, wil‰ du s¡la[en? S¡la[en i‰ ein Mü‹iggang, 45
ni¡t# kan man im Bette s¡a[en. A¡! e# wird üm di¡ mir bang: du verfaulenz‰ deine sa¡en, die di¡ könden seelig ma¡en. 9. Wil‰ du s¡la[en, ô du Arme,
50
in der s¡warzen SündenNa¡t? a¡ du wir‰, da# Gott erbarme, du wir‰ also geben Ma¡t, (selb‰-onmä¡tig) di¡ zu fällen, deinen Feinden au# der Höllen. 10.
55
Ja du wir‰ ein Aa# und Luder aller Teufel#Raben seyn. und dein S¡la[, de# Tode# Bruder, wird dem Tod di¡ liefern ein. | S¡la[end, ligt man halb-ge‰orben.
60
Si¡er, i‰ man halb-verdorben. 11. Wa¡en mu‰ du! diesem Leben soll ein bä‹er# folgen na¡, da# dann bald ›¡ wird anheben. Wen der Tag nit ndet wa¡,
65
wen er ndet todt in Sünden: ewig den der Tod wird binden. 12. JESUS, der wird bald heimführen seine Braut die Chri‰enheit. S¡i¿ di¡, du mu‰ mitspaziren
Gedicht 32
70
113
und ihm geben da# Geleit, du mu‰ mit zur Ho¡zeit gehen: Drum lern in bereits¡a] ‰ehen. 13. Er wird bald, bald wird er kommen. e# i‰ üm die Mitterna¡t.
75
Glaub und Lieb hat abgenommen: Da# die Zeiten n‰er ma¡t. S¡wärzer kan do¡ nun nit werden a¡! die SündenNa¡t auf Erden. 14. Blinde Seel! wolt‰ du im Dunkeln
80
seyn begraben mit der Welt? Ni¡t do¡! auf! und ma¡e funkeln deine Lampe wohlbeölt: deinen Glauben#do¡t befeu¡te, daß er in der Liebe leu¡te. 15.
85
Auf! e# i‰ die lezte Stunde, ja die lezte StundMinut. A¡ so gib dem Herzen#grunde, deiner Lampe, Oel und Glut. der da kommen soll, will kommen:
90
weh dem Bösen! wohl dem Frommen. | 16. Sey do¡ wa¡, laß di¡ gewinnen. Hör, der Wä¡ter ru[et dir, von de# Tempel# Lehr‰ulzinnen, und au# diesen Blättern hier.
95
Wa¡e auf! laß ni¡t mit S¡re¿en die PosaunenStimm di¡ we¿en. 17. Auf! der Bräutgam komt gegangen. auf! er komt, der kommen soll.
Psalterium Betulianum (Teil I)
114
Geh, entfah ihn mit Umfangen, 100
spring entgegen freuden-voll. Eil, verweil ja ni¡t zu lange: son‰en wird dir ewig bange. 18. Er wird, wen er ndet wa¡en, mit ›¡ führn in# Ho¡zeitHau#:
105
und al#dann die Thür zuma¡en, alle S¡lä[er s¡lie‹en au#; keinen wird er wollen kennen, und ›e von den Gä‰en trennen. 19. JESU! du behl‰ zu wa¡en.
110
J¡ wolt gern, und kan do¡ ni¡t. du, du wol‰ mi¡ munder ma¡en; laß ümleu¡ten mi¡ dein Lie¡t. daß mein Aug ‰ät# o[en bleibe, und die S¡la[su¡t von ›¡ treibe. 20.
115
Komme bald! du bi‰ willkommen, ô du Für‰ der Seeligkeit! Laß nur mit den klugen Frommen mi¡ seyn wa¡sam, und bereit, mit dir himmel-ein zu gehen.
120
Amen, ja, e# soll ges¡ehen! |
XXXIII. S¡la[ der Si¡erheit. 1. Fauler S¡lä[er, träger Sünder! s¡au dein leidig# Ebenbild: wie der S¡la[, dein Uberwinder,
Gedicht 33
115
di¡ zu fällen i‰ gewillt. 5
S¡au in diesen Spiegel, s¡aue deine blinde Si¡erheit; und ihm, der di¡ warnet, traue, vor der bangen Ewigkeit. 2. Zwar du s¡läf‰, wie kan‰ du sehen?
10
ja du s¡läf‰, wie diese# Bild, wil‰ dein Elend ni¡t ver‰ehen, mein‰ nit, daß e# dir au¡ gilt. Jeder will den andern ‰ra[en, hält ›¡ selb‰ vor fromm und rein,
15
leugnet daß er sey ents¡la[en, will nit mit ein Sünder seyn. 3. Ni¡t so! kenne di¡, bekenne, Mens¡ der Sünden, wer du bi‰. deine Krankheit klag und nenne,
20
weil dir no¡ zu helfen i‰. Höre mi¡, wil‰ du ja s¡weigen: i¡ will dir, du Sünder du, deine s¡were Krankheit zeigen, und die Arzeney darzu.
25
4. Deiner S¡la[su¡t Lager‰ätte, i‰ der Wollu‰ s¡nöder S¡oß: da du, in dem Sündenbette, lig‰ von aller Tugend bloß. A¡ betra¡te ›e von hinden,
30
ni¡t von vornen nur allein: eine Teuflinn wir‰ du nden, angelarvt mit Engel#S¡ein. 5. Venu# nennt ›¡ diese Hure. wil‰ du au¡ Cupido sehn? |
35
s¡au die HöllenCreature hier, den kleinen Teufel, ‰ehn. die Begierd i‰#, die die Sünden
Psalterium Betulianum (Teil I)
116
dir gar liebli¡ spielet ein: wird bey dir gehör ›e nden, 40
wir‰ du bald ents¡la[en seyn. 6. Dort hat dir diß Weib gede¿et eine Tafel voll Gefräß. Wann dein Leib ›¡ füllt und s¡le¿et, i‰ ein S¡lau¡ und Weingefäß:
45
wird er fre¡e, geil und lü‰ern; wird er s¡lä[rig, träg und faul. A¡ e# kan die Seel verdü‰ern, so ein Sündgefräßig# Maul. 7. Um di¡ her legt ›e dir Wä¡ter,
50
Rei¡tum, S¡ä”e, Gold und Geld: ma¡t di¡ so zum Gott#verä¡ter, daß du, weil dir ni¡te# fehlt, weil du Gold ha‰, Gott üm Gaben darf‰ auf Erd ersu¡en ni¡t.
55
Jn den S¡la[ di¡ zu begraben, diese Wa¡t i‰ zugeri¡t. 8. Nun du s¡lä[‰! inde‹en wa¡en deine Feinde, die di¡ so er‰li¡ lie‹en wehrloß ma¡en,
60
deine# Fall# zu werden froh. Dann, wer s¡lä[t, kan ›¡ nit s¡ü”en, liget allen Feinden bloß. Wie dem Samson, wird dir nü”en dieser san]er HurenS¡oß.
65
9. Hier der Jäger au# der Höllen wir] sein Ne”e über di¡. Sein Verdammni# wirbt Gesellen (Gott behüt!) auf ewigli¡. Dorten ‰eht mit Pfeil und Bogen
70
da# gefür¡te Todgebein, |
Gedicht 33
117
hat die Senne angezogen: du sol‰ ihm ers¡o‹en seyn. 10. Todter Sünder, HöllenLuder! a¡ dein S¡la[ dir tödli¡ i‰, 75
a¡ er i‰ de# Tode# Bruder. Ewig du ge‰orben bi‰, ndt dein Tod di¡ todt in Sünden: er wird di¡ im Höllens¡lund mit de# Tode# Fä‹eln binden.
80
a¡ erwa¡e diese Stund! 11. Si¡rer Mens¡! du lig‰ ents¡la[en. a¡! do¡ s¡lä[‰ du ›¡er ni¡t. S¡ä”e, ›nd nit Wehr und Wa[en: keiner, keiner vor di¡ ¡t.
85
Sie verla‹en di¡ im Sterben, bleiben alle hinter dir. du und ›e, ihr mü‰ verderben, wann der Tod komt an die Thür. 12. Thummer Sünder! darf‰ du s¡la[en,
90
da der Feind i‰ vor dem Thor? auf! ergreif die Gotte#Wa[en, komme deinem S¡aden vor. Sih‰ du ni¡t: laß dir e# träumen, wie so s¡limm e# ‰eht üm di¡,
95
wie die Teufel auf di¡ s¡äumen: laß di¡ ni¡t also im ‰i¡. 13. Träge Seel! du mu‰ nit ligen. faule Seele, ‰eh do¡ auf! du mu‰ kämpfen, du mu‰ kriegen,
100
du mu‰ laufen deinen Lauf. Auf dem Bette, und mit S¡la[en, fähret man gen Himmel ni¡t. du mu‰ etwa# thun und s¡a[en: Faulheit zieht di¡ vor Geri¡t. |
Psalterium Betulianum (Teil I)
118
105
14. Fre¡er Sünder! di¡ errette! heb di¡ von der Wollu‰ S¡oß au# dem geilen La‰erBette. lig nit mehr so Tugend-bloß. dir verbittert, diese Sü‹e,
110
diese Zeit, die Ewigkeit. kauf nit, tausend Leidverdrü‹e, üm ein kurze# biß¡en Freud. 15. Taube# Herz! du kan‰ nit hören, weil du hart ents¡la[en bi‰.
115
Laß di¡ do¡ nit so bethören diese# jungen Teufel# Li‰, die Begierde, die Sirene; ‰opf die Ohren zu vor ihr: di¡ bezaubern ihre Thöne.
120
höre mir zu, folge mir. 16. Höre diese Engel‰imme, die dir in die Ohren blä‰: Wa¡e auf! diß Wort vernimme. thu, wa# Gott dir sagen lä‹t.
125
Kan di¡ diese Stimm nit we¿en, kan ›e di¡ ermundern ni¡t; wird di¡ einmal jene s¡rö¿en: Stehet auf, komt vor Geri¡t! 17. Blinder Sünder! deine Augen
130
hat der S¡la[ ges¡lo‹en zu. daß ›e ni¡t zum Sehen taugen. a¡ wie elend bi‰ do¡ du! Du bi‰ nahe bey der Höllen, s¡läf‰ dem Teufel in dem S¡oß:
135
kenn‰ iedo¡ nit den Gesellen, s¡läf‰ und s¡nar¡e‰ Sorgenlo#. 18. Thu die Augen auf, zu s¡auen, wa# dir Gott hält vor Ge›¡t:
Gedicht 33
119
hier den Tod, da# Bild voll grauen; 140
dort da# lezte WeltGeri¡t, | Höll und Himmel, ›nd zu sehen. Bilde dir diß Bild wol ein: dir wird bald der S¡la[ vergehen, wir‰ nit mehr so ›¡er seyn
145
19. Sey nit so ein Kne¡t der Sünden: sey ein Kne¡t de# Himmel#Herrn. Laß di¡ ni¡t in Bo#heit nden: er komt bald, und i‰ nit fern. Wie ein dieb, sein Tag wird kommen:
150
wa¡, laß dir nit bre¡en ein! Leib und Seel wird dir genommen, wo du ni¡t wir‰ wa¡end seyn. 20. Er wird, wann er kommet, ‰ra[en, die ›¡ ni¡t auf ihn bereitt,
155
Kne¡te die er ndet s¡la[en; plagen wird ›e ewig# Leid. Wa¡e do¡! er komt gewiße. Ungewiß nur i‰ die Stund: iede kan e# seyn, au¡ diese.
160
S¡i¿ di¡, weil e# no¡ vergunnt. 21. Fin‰re Seele! ieh da# S¡la[en, iehe Na¡t und Fin‰ernu#, und ergreif de# Lie¡te# Wa[en: Glaub und Liebe brennen muß.
165
Fin‰ernuß ümgibt die Erden, hier i‰ leider lauter Na¡t, da man lei¡t kan s¡la[end werden. drüm so nimm di¡ wol in a¡t. 22. A¡! e# ›nd iezt Noah Zeiten:
170
die pe¡s¡warze SündenNa¡t, alle# Chri‰entum in Leuten blind und n‰er hat gema¡t.
Psalterium Betulianum (Teil I)
120
Gotte# Zorn mit Feuerammen kürzli¡ wird die dü‰re Welt 175
übers¡wemmen, und verdammen zu dem n‰ren HöllenZelt. | 23. Wa¡e auf, du träge# Herze, blinde# Aug, und taube# Ohr! wa¡e auf! e# i‰ kein S¡erze,
180
wa# diß Blat dir bildet vor. Wa¡e auf! die Stund i‰ kommen: s¡au, der Zeiger zwölfe wei‰, Leid den Bösen, Freud den Frommen. Wa¡ auf, weil e# Heut no¡ hei‰.
185
24. A¡ i¡ selber kan nit wa¡en, der i¡ andre we¿en wil. JESU! du kan‰ munder ma¡en. Unsre Kra] erkle¿t nit viel. Deinen Gei‰ laß un# erleu¡ten.
190
laß dein Wort un# we¿en auf. lehr un# unsre Lampen feu¡ten, wie der kluge Jungfern-hauf. 25. Komme do¡, a¡ komm, ô Chri‰e, Bräutgam deiner Chri‰enheit!
195
gib, daß ieder Chri‰ ›¡ rü‰e zu de# Himmel# Ho¡zeitFreud. Wis¡ den S¡la[ un# au# den Augen: daß wir in da# Freudenhau# mit dir einzugehen taugen,
200
keiner werd ges¡lo‹en au#.
Gedicht 34
121
XXXIV. Der müde Leben#Pflug. Sterbgedanken. 1. O du mein mühsam# Leben, wie ma¡‰ du mi¡ so müd! wie lange muß i¡ kleben am Jo¡e sonder Fried? 5
J¡ habe satt gezogen: wann soll e# abend seyn? mein Tag wird überwogen, die Na¡t fällt langsam ein. | 2. Ein Kne¡t in Feld und Matten,
10
der üm da# Taglohn s¡wi”t, sehnt ›¡ na¡ Na¡t und S¡atten, ermattet und erhi”t. Eil, Sonne, lauf ges¡winde, verzieh do¡ ni¡t so lang,
15
eil, ru[t er, mi¡ entbinde! der Pflug mir ma¡et bang. 3. Er seufzet an der ‰ätte, und denkt na¡ hause hinn. er sehnet ›¡ zu Bette,
20
na¡ Ruhe ‰eht sein Sinn. Er zehlet alle Stunden, die Vierteil, ja darbey Minuten und Secunden, wann# Feyerabend sey.
25
4. Ein Tagwerk i‰ diß Leben: wie allen, also mir. Ein Pflug i‰ mir gegeben in meine Hände hier. die s¡weren Amt#ges¡ä]e
30
mi¡ ma¡en müd und matt,
Jm Todten-Andenken.
Psalterium Betulianum (Teil I)
122
entkrä]en meine Krä]e. de# Tragen# bin i¡ satt. 5. Ein Lie¡t ›¡ selb‰ verzehret, indem e# andern s¡eint. 35
J¡ au¡, i¡ werd versehret. der Leib S¡wei#tropfen weint. Jm di¡ten und im Wa¡en verrinnt die Leben#Ba¡. die s¡wa¡en Glieder kra¡en.
40
J¡ ‰erbe na¡ und na¡. 6. Bald komt daher gefahren der Neid, da# Höllenkind, ergrei] mi¡ bey den Haaren, i‰ wider mi¡ entzündt. |
45
J¡ muß mi¡ dru¿en la‹en, Gott weiß e#, unvers¡uldt, und wider man¡e# Ha‹en mi¡ wa[nen mit Gedult. 7. So ma¡t au¡ meine Haare
50
de# Alter# Winter weiß. die Wärm der SommerJahre, wird ie”und Reif und Ei#. J¡ kan ein beyspiel geben, e# i‰ bey mir nit neu:
55
daß, ein verlebte# Leben, die Krankheit selber sey. 8. Du höre‰ diß mein Klagen, du, Gott! ›h‰ meine Noht. dir hätt i¡ viel zu sagen.
60
ein Seufzer sey der Bot. du kenne‰ meine S¡merzen: i¡ kenne deine Lieb. nimm do¡ mein Leid zu herzen, au# treuem Vatter-trieb.
Gedicht 34
65
123
9. Dein Kne¡t hat lang gepüget, da# Feld der Eitelkeit, dein Kne¡t hat lang gekrieget, ge‰ritten deinen Streit. dein Kne¡t hat lang gelaufen,
70
in S¡ranken dieser Welt! da# Pflügen, Ringen, S¡naufen, bey mir ‰ät# we¡sel hält. 10. Herr! laß mi¡ ein‰ erlangen, da# langverlangte Ziel:
75
da# Kleinod zu empfangen, da# mir ma¡t Laufen# viel. A¡ laß mi¡ ein‰ erringen, de# Himmel# Ehrenkron, und einmal davon bringen
80
der Arbeit AbendLohn | 11. Mein Leib sehnt ›¡ zu Bette, in# kühle TodtenHau#: zu s¡la[en an der Stätte, und wol zu ruhen au#:
85
bi# du ihn wir‰ vers¡önen, beru[en au# dem Grab; den S¡weiß, da# Blut, die Threnen im Himmel wis¡en ab. 12. Al#dann führ du die Seele,
90
ô Jesu, in da# Bad, in deiner Wunden Höle, die reine Brunnen hat. Taufwa‹er mi¡ bego‹e; dein theure# Blut in mi¡
95
in deinem Na¡tmal o‹e: so fahr i¡ seeligli¡. 13. Dein Gei‰ mi¡ seufzen lehre, wann i¡ nit reden kan.
Psalterium Betulianum (Teil I)
124
Laß deine Engelheere 100
die Seele nehmen an, und ›e mit Freuden tragen in deinen Vatter-S¡oß: da ›e von allen Plagen soll wohnen frey und loß.
105
14. Ein gute# Lob auf Erden laß na¡ mir leben hier. Und wann du deine Heerden einsamlen wir‰ zu dir, mi¡ von den Bö¿en s¡eide,
110
spri¡ mir ein gnädig# Re¡t: Zu deine# Herren Freude geh ein, du treuer Kne¡t! 15. A¡ eile abzulösen mi¡ s¡wa¡en Simeon
115
von diesem Jammerwesen. spann au#, daß i¡ davon | daß i¡ in Frieden fahre in# re¡te Vatterland: hier i¡ ein Fremdling ware.
120
lö# auf de# Leibe# Band. 16. Welt, gute Na¡t! i¡ reise in eine bä‹re Welt. fahr wol! a¡ deine Weise dein Wesen mir mi#fällt.
125
sey fromm, denk an den Himmel: die Hölle brennet heiß. dem End naht dein Getümmel: bereite di¡ zur Rei#. 17. Seit bald gegrü‰, ihr Lieben,
130
die i¡ voranges¡i¿t. ob i¡ zurü¿ geblieben: iezt werd i¡ na¡gerü¿t.
Gedicht 34
125
Gott hat eu¡ mir genommen, ihr komt nit wieder her. 135
bald i¡ zu eu¡ will kommen: dort trennt kein Tod un# mehr. 18. Von dir zwar werd i¡ s¡eiden, mein Lieb‰e# Ehgemal! mein Tro‰ in meinem Leiden,
140
nur ie”und meine Qual, Gesellinn meiner Freuden, mein traute# Ander-J¡! der Tod wird un# zers¡neiden. Nur diß, no¡ kränket mi¡.
145
19. Stell do¡, du lieb‰e# Herze, a¡ ‰ell dein Weinen ein! dein Weinen i‰ mein S¡merze. E# muß, e# muß do¡ seyn, e# muß do¡ seyn ges¡ieden:
150
Wir leben hier zum Tod. Gib du di¡ nur zu frieden: e# soll nit haben noht. | 20. Werd i¡ dir hier genommen: getro‰! wir werden dort
155
zusammen wieder kommen, im ‰illen Himmel#Port. kein end hat unser Lieben: nur mü‹en# ie”und wir in jene Welt vers¡ieben,
160
da brennt e# für und für. 21. Hab Dank, vor alle Liebe! hab Dank vor, gute Wart Da# Lob i¡ dir iezt gibe in meiner Tode#fart:
165
du bi‰ mir treu gewesen, bi# zu dem Lei¡enTu¡:
Ad Uxorem, qui talem habet
Psalterium Betulianum (Teil I)
126
Gott wird e# einmal lesen au# seinem Leben#Bu¡. 22. Gott hab i¡ di¡ befohlen: 170
der soll Vergelter seyn, der soll na¡ mir di¡ holen, wann# Zeit i‰, Himmel-ein; der soll, ‰att meiner werden, dein treuer Ehgemal,
175
bi# er di¡ von der Erden führ in den HimmelSaal. 23. Gesegn di¡ Gott, mein Herze! nimm hin den lezten Kuß. Gesegn di¡ Gott, mein S¡merze,
180
weil i¡ di¡ la‹en muß. Gesegn di¡ Gott, mein Leben! der Tod da# Ende ma¡t: Gott wird# un# wiedergeben. Zu tausend guter Na¡t!
185
24. Jhr S¡we‰ern und ihr Brüder die i¡ gesegnen sol, ihr Freunde hin und wieder, ihr Lieben, lebet wol! | Jhr seit mir treu verblieben,
190
ihr hieltet Fried mit mir. Gott lieb' eu¡, vor da# Lieben, dort ewig, zeitli¡ hier. 25. Eu¡ au¡, eu¡ will i¡ geben, ihr Feinde! gute Na¡t.
195
Jhr habt mein Uns¡uldleben zur Creu”e#S¡ul gema¡t. Jhr wieset mir, die Stra‹e voll dornen himmel-an. Gott eu¡ die S¡uld erla‹e:
200
i¡, hab e# lang‰ gethan.
Gedichte 34 und 35
127
26. Nun, Erd! nimm hin da# deine: den Leib befehl i¡ dir. der Himmel nimt da# seine. der Name leb no¡ hier: 205
Bi# daß die Seel zum Leibe dort wieder werd gebra¡t, ein ewig# Leben treibe. Zu tausend guter Na¡t!
XXXV. Der Gei‰li¡e Krieg und Sieg vom Namen Siegmund abgesehen. 1. O Gott! der du im SeelenBad der Tauf zu deinem Kind mi¡ ha‰ genommen auf: da dann von dir ges¡rieben werd mein Name in# Leben#Bu¡, den i¡ auf Erd bekame. 2. 5
Gib, daß mein Thun dem Namen ‰imme bey, und daß i¡ re¡t ein Siegmann heiß und sey. Lehr mi¡ mit Höll und Welt und Lü‰en kriegen so ritterli¡, aufdaß i¡ möge ›egen. | 3. Der Höllengei‰, der Bö#wi¡t, mi¡ bekriegt:
10
sein Feuerpfeil auf meine Seel lo#iegt. er su¡t mein Herz in hellen brand zu‰e¿en, Zorn, geile Lu‰, und Ho[art, zu erwe¿en. 4. Zieh, wider ihn, zieh du mir Wa[en an. der Glauben#S¡ild die Pfeil abwenden kan.
15
Hilf mir auf ihn vom Herzen#Bogen s¡ie‹en den Anda¡tpfeil: so wird er wei¡en mü‹en.
Psalterium Betulianum (Teil I)
128
5. Umgürte mir da# S¡werd dein göttli¡# Wort: mit de‹en Strei¡ kan i¡ ihn jagen fort. Ma¡ da# Gebet, den re¡ten Weyrau¡ rau¡en 20
au# meiner Seel: von mir ihn wegzusmau¡en. 6. Mit diesem Rau¡, mit diesem Pulverdampf, kan tro”en i¡ dem Teufel in dem Kampf. demna¡ so sey mein Herz da# Krieg#ges¡ü”e, da# mä¡tigli¡ dem Feind entgegen bli”e. 7.
25
Er s¡lei¡t mir na¡ mit Garnen li‰igli¡. Mein Fleis¡ muß ihn selb‰ wa[nen wider mi¡. Jn diese# Stroh ‰e¿t er die Wollu‰ Flammen: zur Höllenglut mi¡ ewig zu verdammen. 8. Die reine Flut, so auf mi¡ in der Tauf
30
geo‹en i‰, die laß mit vollem Lauf ergie‹en ›¡ in diß unreine Brennen: daß i¡ der Stra[ und Hölle mög entrennen. 9. Mein sündli¡# Fleis¡ empört ›¡ wider mi¡, will herrs¡en nur, nit zähmen la‹en ›¡,
35
lä‹t ein den Feind dur¡ Pforten meiner Sinnen, und hil] er‰eigen selb‰ der Seele Zinnen. 10. Mi¡ fordert au# die Lu‰, da# La‰erThier: Herr, panze du die Tugendlieb in mir und deine Fur¡t: diß Thier zu unterdru¿en,
40
da# mi¡ gern wolt in seinen Bau¡ vers¡lu¿en. | 11. Dein Gei‰ bewohn die Ve‰ung meiner Seel, sey Commendant, geb Ordnung und Befehl
Gedicht 35
129
und halte Wa¡t, und la‹e ni¡t beginnen Verräterey den Willen und die Sinnen. 12. 45
Gib der Vernun] den Zügel in die Hand, und ‰ärke ›e: auf daß ›e mit Ver‰and da# tolle Pferd de# Willen# möge zähmen, und die Begierd in mir gefangen nehmen. 13. Bald hat ›¡ au¡ mit meinem SeelenFeind
50
die s¡nöde Welt fä‰ wider mi¡ vereint, belägert mi¡ gar hart auf allen seiten, und ma¡et mir alltägli¡ viel zu ‰reiten. 14. Sie hei‹et mi¡ die Seele ma¡en na##, und mä‰en wol den Leib mit ‰ätem Fraß.
55
So wird Vernun] ersäu] und untergraben: dann lä‹t die Lu‰ die La‰er einhertraben. 15. Dort auf dem Berg der Ho[art zeigt ›e mir viel Herrli¡keit, ‰ellt mir ›¡ selber für. ›e führt mi¡ ho¡: mi¡ tief zu ‰ürzen wieder.
60
will, daß i¡ ‰eig: aufdaß i¡ fall hernider. 16. Laß du mi¡, Herr, fu#halten in dem Thal der Demut hier: bi# daß i¡ dort einmal ‰eig Himmel-auf, ein hoher Baum zu werden; ob i¡ hier war gepanzt in nidrer Erden. 17.
65
Mit Ergerni# lo¿t ›e mi¡ in da# feld: da Satan ›¡ im Hinterhalt verhält. du wol‰, ô Gott, mit Vor›¡t mi¡ so rü‰en: daß i¡ entieh den Rei”ungen und Lü‰en.
Psalterium Betulianum (Teil I)
130
18. Bald wir] ›e au¡ die güldnen Leitern an, 70
versu¡t, ob ›e damit er‰eigen kan die Herzen#Burg, be‰ürmet mi¡ mit Golde, will, daß i¡ dem, an Gotte# ‰at, sey holde. | 19. Genügli¡keit, Herr, laß mein Werkzeug seyn, zu treiben ab: daß zu mir ‰eig herein
75
der Pluto ni¡t, Gold# Gott und au¡ der Hölle, vor de‹en Volk im Himmel keine Stelle. 20. Verfolgt ›e mi¡, weil i¡ ihr folge ni¡t, die s¡nöde Welt, und wird auf mi¡ geri¡t ihr Zungenspieß, ihr Hönen und Verla¡en:
80
Herr! laß diß mi¡ nit wei¡ und feige ma¡en. 21. Wer einmal s¡wört zu Jesu Creu”Panier, der lebt, wie er, im Kampfe für und für. Ein Chri‰ lä‰ ›¡ zu leiden ni¡t verdrießen, wa# au¡ auf Erd sein Chri‰u# leiden müßen. 22.
85
Jndeß Gedult! Gedult die sey mein S¡ild. Al#dann, ô Welt, tob auf mi¡ wie du wilt, laß Neid und Haß und Unre¡t an mi¡ se”en: du sol‰ mi¡ do¡ nit fällen no¡ verle”en. 23. J¡ la¡e nur: wa# solt i¡ zürnen viel?
90
Gott lä‹t e# zu. Er ‰e¿et au¡ ein Ziel. Zule”t wird er no¡ selb‰ mein Unre¡t rä¡en. Darauf i¡ wart, und will nit widerspre¡en. 24. Er wird zulezt no¡ alle# ma¡en wol: deß will i¡ ihm vertrauen, wie i¡ sol.
Gedicht 35
95
131
Die ve‰e Burg der Ho[nung soll mi¡ s¡u”en, wann Anmut, Noht und Elend auf mi¡ ‰ur”en. 25. Stop] Holofern die Tro‰e#brünnlein zu, und will, daß i¡ nur gar verzweifeln thu im Seelendur‰: so hilf, ô Gott, mir ringen,
100
na¡ Bethlehem zum Brunnthor fortzudringen. 26. Dein Smerz und Hon, ô Jesu, deine Noht, die dornen, Geisel, Nägel, Creu” und Tod, die Wa[en ›nd#, die mi¡ re¡t können rü‰en, in Sündennoht mi¡ vor dem Tod zu fri‰en. | 27.
105
Zuweilen du mi¡ selb‰ befe¡ten wilt, verwandel‰ mir di¡ in ein grausam# Bild. Die Wa[en ›nd#, die trag i¡ dir entgegen: so muß, ô Gott, so wird dein Zorn ›¡ legen. 28. J¡ ring mit dir, wie ‰ark du immer bi‰:
110
Mein Arm, der Glaub an Jesum, ‰ärker i‰. Mein S¡ild, da# Bild von seinen Marter‰unden, bede¿et mi¡: du kan‰ mi¡ ni¡t verwunden. 29. No¡ wohnt ein Feind hier unter meinem da¡, der fällt mi¡ an, wann i¡ ihn zornig ma¡;
115
son‰, i‰ er Freund: mein Herz und mein Gewi‹en. J¡ für¡te mi¡ vor seinen s¡arfen Bi‹en. 30. So laß mi¡ dann, daß dieser böse Hund mi¡ ni¡t anbell und tödli¡ bei‹e wund, a¡ laß mi¡ ihn an eine Kette legen,
120
die Uns¡uld hei‰, der Wa¡t vor mi¡ zupflegen.
Psalterium Betulianum (Teil I)
132
31. Mir leu¡te vor der Weißheit Sonnens¡ein: son‰ wird in mir e# Na¡t und Nebel seyn. Vor›¡tigkeit ein Mond sey meiner Seele, damit ›e ni¡t im dunkel tapp und fehle. 32. 125
Hier wart i¡ nun, i¡ dapfrer Kriege#mann, ganz wohlgerü‰, bi# daß ein Feind greif an. Mit dir, ô Gott, will i¡ ›e alle dämpfen, ein Siegmann seyn, unüberwunden kämpfen. 33. So kämpf i¡ dann, bi#daß die Kampfs¡ul au#,
130
und komm im end mit einem Kranz na¡ hau#, der nimmer welkt und ewig wird erge”en, den Gott mir selb‰ im Himmel wird aufse”en. 34. Ja, meine Seel, ja kämpf und sey getreu, bi# in den Tod, leg alle Trägheit bey.
135
der ›egt gewiß, der also pflegt zukriegen. der krieget wol, der Ho[nung hat zum Siegen. | 35 Und du, mein Mund, ‰imm au# de# Herzen S¡rein diß Kampflied an: so werd i¡ Siegmund seyn, Dur¡ Beten hier werd i¡ den Sieg erringen.
140
Jm Himmel dort, will i¡ mein Sieglied ›ngen.
XXXVI. Abend-Lied, Dr. Stegmann#, verbä‹ert. 1. Zu Gott will i¡ mi¡ wenden, weil von un# wei¡t der Tag:
Gedicht 36
133
den er mi¡ la‹en enden ohn alle Klag und Plag. 5
Jhm will i¡ ferner iezt die Wa¡t im S¡la[ befehlen. Er woll mi¡ ledig zehlen von S¡uld, die auf mir ›”t. 2. Bewahre meine Seele,
10
Gott! die di¡ Vatter hei‰, die in die Leibe#höle von Himmel abgerei‰. Walz ab von ihr die S¡uld, die Jesu# s¡on gebü‹et:
15
au# seinen Wunden ie‹et mir seine# Vatter# Huld. 3. Bewahre mein Gehirne, die Ve‰ung der Vernun]: daß ja nit meine Stirne
20
bewohn der Sorgen Zun], die Störerinn der Ruh. Daß mi¡ kein Traum ers¡re¿e, kein Fur¡tGe›¡te we¿e, Gott! da# verhüte du.
25
4. Bewahre mir mein Leben, wann mi¡ de# Tode# Bild der ‰ille S¡la[ ümgeben: Do¡ wann du etwan wilt, | daß mir da# Bett' ein Grab
30
ein lange Ruh‰ätt werde: so fordre von der Erde mi¡ zu dem Himmel ab. 5. Bewahre dein Ges¡öpfe, den Leib, der bre¡li¡ i‰
35
wie Gläser und wie Döpfe, den man¡e Krankheit fri‹t.
Psalterium Betulianum (Teil I)
134
Laß ihn au#ruhen wol von Arbeit und Ges¡ä]en: daß er mit neuen Krä]en 40
thu morgen, wa# er soll. 6. Bewahre mein Gemüte. a¡ wa¡e du darinn, ô Gott! mein Herz behüte vor allem Sünden›nn:
45
e# wa¡e ‰ät# na¡ dir, ob s¡on die Augen s¡la[en. laß ni¡t die Hölle ra[en, Herr! deine Fur¡t au# mir. 7. Bewahre meine Güter,
50
die du mir eingethan. du bi‰ der bä‰e Hüter, der alle# retten kan. A¡ wende gnädig ab Raub, Mord und Jammergluten,
55
Gefahr und Wa‹eruten von aller meiner Haab. 8. Bewahre au¡ die Meinen, die Lieben allzumal: ›e ›nd ja au¡ die Deinen.
60
Wie i¡ mi¡ dir befahl, so i‰ vor ›e zuglei¡, du wol‰, so i‰ mein Bitten, de# Bösen ›e ents¡ütten, an Gutem ma¡en rei¡. |
65
9. Nun, wa# i¡ bin und habe, Gut, Freunde, Leib und Seel, i‰ alle# deine Gabe, i¡ alle# dir befehl. So kan i¡ ›¡er seyn,
70
no¡ Höll und Welt ni¡t# fragen.
Gedichte 36 und 37
135
Auf Gott will i¡ e# wagen, und fröli¡ s¡la[en ein.
XXXVII. MorgenLied. Dr. Stegmann#, vermehret. 1. Au# meine# Herzen# grunde dir danket mein Gesang in dieser Morgen‰unde, darzu mein lebenlang, 5
ô Gott in deinem Thron! mit Preiß will i¡ di¡ ehren. wol‰ hören, au¡ erhören, dur¡ Chri‰um deinen Sohn. 2. Lob ›ng i¡ deiner Gnade,
10
die in verwie¡ner Na¡t mi¡ vor Gefahr und S¡ade bewahret und bewa¡t. du ha‰ au¡, neben mir, die Meinen und da# Meine
15
behutet, al# da# deine. Hab ewig dank dafür. 3. Laß nun seyn abgetragen, dur¡ Jesum, meine La‰. du wir‰ mir# ni¡t versagen,
20
wie du verheisen ha‰. J¡ eh demütigli¡: wol‰ alle Sünd vergeben, womit in meinem Leben i¡ o] erzürnet di¡.
25
4. Am Tage deiner Ruhe i¡ ge‰ern diente dir, |
Psalterium Betulianum (Teil I)
136
wie i¡ dann billig thue. Nun Heute will i¡ mir die Wo¡e fangen an, 30
an meine Arbeit gehen. du wolle‰ bey mir ‰ehen: Mit dir man alle# kan. 5. Dein i‰ allein die Ehre. Dein i‰ allein die Ma¡t.
35
Mit Hülf di¡ zu mir kehre. Wie du ha‰, diese Na¡t, gewendet alle Plag: also wol‰ mi¡ in gnaden vor Sünde, S¡and und S¡aden
40
bewahren diesen Tag. 6. Dir i¡ mi¡ ganz befehle in deine Vatterhand. a¡ wohn in meiner Seele. gib Weißheit, dem Ver‰and.
45
au¡ wa[ne meinen Gei‰: daß er dem Fleis¡ ob›ege; daß die Begierd erlige, der Will gehorsam lei‰. 7. Gib Ho[nung, Lieb und Glauben,
50
der Seele Tugend-ko‰. Laß ja die Sünd nit rauben mir deine Huld und Tro‰. Fall i¡, wie o] ges¡iht: so wol‰ du mi¡ aufri¡ten.
55
Die Fehd wird Jesu# s¡li¡ten, au# Brüderli¡er Güt. 8. Gesundheit gib, und Leben, dem Leib, der Seele Hau#, da# du ihr eingegeben,
60
ihr Werk zu ri¡ten au#.
Gedicht 37
137
Wa# du ers¡a[en ha‰, da# wol‰ du au¡ erhalten. Di¡ laß i¡ sorgen, walten: auf Erd bin i¡ dein Ga‰. | 65
9. Vers¡lie‹e meine Sinnen, der Seele Fen‰erlein, vor sündli¡em Beginnen: auf daß nit dring hinein, dur¡ Augen, Ohr und Mund,
70
dur¡ diese Leibe#thüren, wa# kan die Seel verführen und ma¡en ungesund. 10. Mein Di¡ten und mein Sinnen, Herr, dir gehorsam sey.
75
abwende mein Beginnen von eitler Fantasey. bewohn du mein Gemüt: gib denken, da# di¡ ehret; ein Ohr, da# na¡ dir höret;
80
ein Aug, da# na¡ dir ›ht. 11. Die Glieder au¡ regire, die Kne¡te meiner Seel: daß Bo#heit ›e nit rühre, und di¡ ma¡ sehen s¡eel.
85
der Fuß, geh deinen Weg; die Hand, dein Werk vollbringe; die Zunge, bet und ›nge. Dein Gei‰ regir und reg. 12. Bewahre, meine Ehre.
90
behüt vor Sünd und S¡and. in dem Beru[, mi¡ lehre. a¡ segne meinen Stand. Mein Ziel die Tugend sey, darna¡ i¡ allzeit tra¡te;
Psalterium Betulianum (Teil I)
138
95
all' Uppigkeit vera¡te, der WeltLu‰ mi¡ verzeih. 13. Bewahre meine Güter, dem Leib zum Unterhalt. gib, daß i¡ re¡t sey Hüter,
100
›e dir zu dien‰ verwalt; und Herr! na¡ deinem S¡luß, in S¡weiß mein Brod erwerbe, und deinen Segen erbe der nur rei¡ ma¡en muß. |
105
14. Dein Engel, mir ümzäune mein Hau# und meine Haab: e# i‰ do¡ alle# deine, i‰ alle# deine Gab. Dein guter Gei‰ mi¡ treib:
110
daß i¡ da# Böse meide, dir trau in allem Leide, an# End be‰ändig bleib. 15. Gib au¡ all meinen Freunden, wa# i¡ erbeten mir.
115
S¡ü” mi¡ vor meinen Feinden, bekehre ›e zu dir. Wend ab mein Ungema¡. Fleis¡, Welt, Höll, Tod und Sünde kein theil an mir heut nde,
120
dir ‰ell i¡ heim die Sa¡. Beru[-Seufzer. Ein Thun i‰ vorgenommen. Herr! deine Kra] und Ma¡t laß mir zu Hülfe kommen. Ohn di¡ wird ni¡t# erda¡t.
125
ohn di¡ wird ni¡t# gethan, hier ›nd Hand, Mund und Sinnen:
Gedicht 37
139
a¡ würke du darinnen. Mit dir man Alle# kan. Beginnen und Vollbringen, 130
‰eht beyde# nur bey dir. So laß e# mir gelingen. dein Gei‰ beytrette mir. we¿ meine Trägheit auf. du kan‰ mi¡ munder ma¡en,
135
und fördern meine Sa¡en, daß i¡ den Zwe¿ erlauf. Ver‰and, gib dem Ver‰ande; ma¡ meine Torheit klug.
Zunge der Feder lö# vom bande, 140
wann i‰ zu reden fug. | laß mein Gedä¡tni# mir, hierzu da# seine geben. wol‰ meinen Gei‰ beleben, daß Feur iezt amm' herfür.
145
Herr! gib nit nur Vermögen, gib nit nur Kra] und Stärk: du wol‰ au¡ deinen Segen abs¡ütten auf mein Werk. Hilf, daß e# wol gedey:
150
di¡, Gott, zuvörder‰ ehre, mi¡ und die meinen nehre, dem N䡉en nü” darbey. 16. Gott will i¡ la‹en rahten, der allzeit alle# thut.
155
Er segne meine Thaten: so ›nd ›e re¡t und gut. Jhm hab i¡ heimge‰ellt, wa# er mir hat gegeben, Leib, Seel, Ehr, Gut und Leben:
160
Er thu, wa# ihm gefällt.
Psalterium Betulianum (Teil I)
140
17. Hierauf i¡ spre¡e Amen, und zweie ni¡t daran, e# werd in Gotte# Namen seyn alle# wol gethan. 165
So ‰re¿ i¡ au# die Hand, greif an da# Werk mit Freuden, darzu mi¡ Gott bes¡eiden in meinem Leben#‰and.
XXXVIII. Abend-Lied. 1. Die Sonne gibet gute Na¡t. der blei¡e Mond zieht auf die Wa¡t. der müde Tag ›¡ s¡la[en legt. die Na¡t un# hin zu bette trägt. 5
2. Wa¡, Seele, eh du s¡lä[e‰ ein: Gott muß zuvor versöhnet seyn. Behl di¡ ihm, dank seiner Hut, ver›h di¡ vor der Feinde Wut. | 3. Begib di¡ ja nit in Gefahr.
10
da# Bett mö¡t werden deine Baar. der S¡la[, der i‰ de# Tode# Bild. da# Leben, na¡ dem Sterben zielt. 4. Bedenk, wa# Böse# du verübt, damit du deinen Gott betrübt,
15
da# ›¡ zum Leben ni¡t gereimt. Bedenk, wa# Gute# du versäumt. 5. Denk, wa# du thät‰ zuwider heut Gott, der Vernun] und Erbarkeit; wa# du geda¡t, geredt, gethan,
20
da# Gott dir s¡reibt zur Sünde an.
Prüfung.
Gedicht 38
141
6. Ja, Herr! i¡ war ein böser Kne¡t. wa# mir verbeutt dein Göttli¡# Re¡t, da# thät i¡ heut dir zu Verdrieß. Wa# du gebeut‰, i¡ unterließ. 25
7. Dein ungehorsam# Kind war i¡. i¡, Vatter! ließ verführen mi¡ mein Fleis¡, den Teufel, und die Welt, daß i¡ mi¡ wider di¡ ge‰ellt. 8. J¡ läg begraben in der Höll,
30
i¡ wär der Teufel ihr Gesell: wann deine Langmut und Gedult nit hätt bede¿et meine S¡uld. 9. J¡ ware böß: du ware‰ gut. viel fühlen iezt der Hölle glut,
35
die ni¡t so gro‹e Sünd, al# i¡, soviel nit thäten wider di¡. 10. J¡ bitte di¡: vergib die S¡uld, vor Re¡t, laß walten Gnad und Huld. daß ›e mi¡ ni¡t betrübe hier,
40
no¡ dorten ewig s¡ade mir. 11. Dein bi# in Tod gehorsam# Kind, hat alle meine Sünd versühnt. Er nahme ›e mit ›¡ zu Grab. sein Blut hat mi¡ gewas¡en ab.
45
12. Laß gelten diß: ma¡ mi¡ gere¡t. nimm wieder an, den Sohn und Kne¡t. | J¡ bin dein Kind: zürn wie du wilt. ô Herr! erkenn dein Ebenbild. 13. Zieh mir die Satan#Larve ab,
50
die i¡ selb‰ angenommen hab: al#dann wir‰ du gewiß an mir ni¡t# nden, al# wa# i‰ von dir.
Versöhnung
Psalterium Betulianum (Teil I)
142
14. J¡ habe, Vatter! di¡ betrübt. Du aber ha‰ dein Kind geliebt. 55
du ha‰ mein Böse# ni¡t ge‰ra[t, mi¡ ni¡t in Sünden weggera[t. 15. Viel Gute# ha‰ du mir gethan, da# i¡ nit überzehlen kan. Die Seele el: du halfe‰ ihr
60
bald wieder auf, zog‰ ›e zu dir. 16. Der Leib, der Sünden Werkzeug war: do¡ s¡ü”te‰ du ihn vor Gefahr. no¡ Noht, no¡ Tod, hat ihn versehrt. du ha‰ ihm Hüll und Füll bes¡ert.
65
17. Du ha‰ bewahrt mein Ehr und Gut. Nun weiß i¡, wa# dein Segen thut. Dur¡ deine Gnad, ward abgewandt von mir, Sünd, S¡ade, Spott und S¡and. 18. Hab i¡ wa# Gute# heut gethan,
70
da# dir, ô Gott, gefallen kan: dein i‰ die Ehr, dein i‰ der Ruhm. i¡ bin dein Kne¡t und Eigentum. 19. Nur darüm leb i¡ hier auf Erd, daß Gott dur¡ mi¡ geehret werd,
75
daß i¡ dem N䡉en gute# thu, in Fromkeit wandre Himmel-zu. 20. Thu i¡#: i¡ thu e# do¡ nit re¡t, bin vor dir ein unnü”er Kne¡t. Ni¡t#, al# nur Böse#, komt von mir:
80
da# Gute ie‰, ô Gott, von dir. 21. Ha‰ du wa# über mi¡ verhängt, hat Noht und Unfall mi¡ bedrängt: | Du bi‰ gere¡t, Herr! meine Sünd hat diese# und no¡ mehr verdient.
Lob Gotte# Güte
Gedicht 38
85
143
22. Du prüfte‰ die Gedult an mir. du s¡alte‰, daß i¡ käm zu dir. die Vatterrute liebte mi¡, ob ›e s¡on hart mi¡ ‰ra[t' und ‰rie¡. 23. E# muß allhier gelitten seyn.
90
der Creu”Weg führet Himmel-ein. Wir mü‹en Jesu werden glei¡, dur¡ Trübsal gehen in sein Rei¡. 24. Wer diß gelobte Land will sehn, muß dur¡ die rauhe Wü‰en gehn.
95
wer Honig su¡t und Rosen bri¡t, ›¡ hier in Dorn und Angel ‰i¡t. 25. Herr! laß mi¡ diese#, wie i¡ sol, in allem Creu” bedenken wol: dir halten au#, erwarten Freud
100
in deiner sü‹en Ewigkeit. 26. Ob mi¡ da# Creu” zur Erd gebü¿t: do¡ hat e# mi¡ nit gar erdrü¿t. i¡ truge lei¡t, wie s¡wa¡ i¡ binn: dein' hand war meine Helferinn.
105
27. Hab Dank, daß du mi¡ so getrö‰: den du ers¡a[en und erlö‰, ihn heilig‰ und erhält‰ no¡ hier. wie soll i¡ immer danken dir? 28. Ein Mens¡, kein Thier, kein Baum no¡ Stein,
110
kein Heid no¡ Türk, mu‰ i¡ dir seyn, darzu ein Chri‰, der di¡ re¡t kennt. du hält‰ ob mir bi# an mein End. 29. Al# i¡ ward ein verlohrne# Kind: daß i¡ mi¡ wieder zu dir fänd,
115
hat selb‰ dein Sohn erlöset mi¡. Er nahme meine S¡uld auf ›¡.
Psalterium Betulianum (Teil I)
144
30. Dein Gei‰ mi¡ heiligt, in der Tauf nahm er zu deinem Kind mi¡ auf. | Er s¡enkt mir Gaben hier auf Erd, 120
dadur¡ i¡ ewig-seelig werd! 31. Dank dir gebührt, Dank leg i¡ ab, Dank sag i¡ dir bi# in mein Grab.
Danksagung.
ja, wann i¡ werd begraben seyn, soll seyn dein Lob mein Lei¡en‰ein. 125
32. Nimm, Vatter! diese# Lallen an: dieweil mein Dank nit reden kan. dort will i¡ re¡t im Himmel di¡, mit Engeln, loben ewigli¡. 33. Du half‰, und wir‰ no¡ helfen mir,
130
ô treuer Gott! da# trau i¡ dir. S¡au Vatter! auf dein arme# Kind: da# Tro‰ bey dir, son‰ nirgend, ndt. 34. A¡ laß mi¡ ruhen diese Na¡t: du ha‰ ›e au¡ zur Ruh gema¡t.
135
dein Engel, Herr! mein Wä¡ter sey: aufdaß i¡ s¡la[e Sorgen-frey. 35. Kein Traum, kein Höllengei‰ mi¡ s¡re¿. kein Feind, kein Unfall, mi¡ erwe¿. A¡ Herr! bes¡irme Leib und Gut.
140
nimm au¡ die Seel in deine Hut. 36. Wil‰ du, daß, i¡ nit mehr erwa¡, die Na¡t mein Bett zum Grabe ma¡: so nimm zu dir die arme Seel, in deine Händ' i¡ ›e befehl.
145
37. Was¡ ›e in Jesu Wunden ab. die Sünd in seinen Tod begrab. Er i‰ mein Haupt: laß mi¡, sein Glied, von ihm ges¡ieden werden nit.
Na¡t Empfehlung.
Gedichte 38 und 39
145
38. Den Leib we¿ auf, am Jüng‰en Tag, 150
zur Seeligkeit, und ni¡t zur Plag. gönn mir dein Rei¡ und Ange›¡t. Du wir‰ e# thun, i¡ zweie ni¡t. 39. Wil‰ aber meinem Leben du hier no¡ mehr Jahre se”en zu: |
155
so s¡a[e, daß i¡ bä‹re mi¡, mit Thun und La‹en ehre di¡. 40. So walt e# Gott! mit ihm i¡ geh zu bett und wieder froh auf‰eh. Jn diesem Glauben s¡la[ i¡ ein,
160
daß mein Gebet werd Amen seyn.
XXXIX. Sterb-Le”e.
Jm Tode#Andenken
1. Nun, i¡ seh, e# i‰ da# Ende meiner Tage vor der thür. e# i‰ Zeit, daß i¡ anlände von dem ErdenLande hier, 5
daß i¡ fahre ab, gen Himmel. Tod! du wir‰ da# S¡i[lein seyn! Meine Seele, ›” darein, eil au# diesem Erdgetümmel. Jhr, ihr treuen Engelein,
10
werdet bot#gesellen seyn. 2. S¡nöde Welt! i¡ will mit freuden dir bald sagen gute Na¡t. a¡! du ha‰ mir man¡e# Leiden, du ha‰ mir o] leid gema¡t.
15
Sünd und ungere¡te# Wesen, Ang‰ und Trübsal, wohnt in dir;
Psalterium Betulianum (Teil I)
146
e# i‰ lauter Jammer hier. bald i¡ ho[e zu genesen, reisend ab au# fremdem Sand 20
in mein Himmel#-Vatterland. 3. Jesu, einig# Heil der Erden! sey mein treuer Steuermann. dann i¡ weiß e#, daß mi¡ werden Höllenwogen fallen an,
25
in den Abgrund mi¡ zu senken. A¡ mein Glaub da# Ruder sey. deine Hand mir ‰ehe bey. Laß die Wellen ni¡t ertränken diß mein S¡i[lein, wann von hier
30
e# mi¡ führt und holt zu dir. | 4. Komm, die du in ihren Tagen meine Lieben von der Baar ha‰ in Gotte# S¡oß getragen, kom, du wehrte EngelS¡aar!
35
hol mi¡ na¡, gib mir ›e wieder. Hier i¡, voller Ang‰ und weh, mit dem Tode s¡wanger geh, wüns¡e, daß i¡ bald komm nieder. Ob der S¡merz mir ma¡et Leid:
40
er gebiehrt mir Himmel#Freud.
XL. MorgenLied: 1. Auf, mein Herz! erwa¡ in Freuden. Na¡t und Dunkel i‰ dahin di¡ in Gotte# Lob zu weiden, sey ie”und dein ganzer Sinn: 5
der, dur¡ seine GnadenWa¡t, au# dem S¡la[ di¡ widerbra¡t;
Gedicht 40
147
der dir s¡enket neue# Leben, di¡ dem Tod nit übergeben. 2. Denk, wie treuli¡ er getragen 10
di¡ in seinem Vatters¡oß, abgewandt und au#ges¡lagen Feinde#pfeile und Ges¡oß, alle# Leid und Ungema¡, so der rohte Höllendra¡
15
auf di¡, mit erzürntem rasen, au# dem Ra¡en hat geblasen. 3. Theuer, Gott! i‰ deine Güte. deiner Gnade FlügelHut, ô du vätterli¡# Gemüte!
20
s¡ü”et un# vor Feinde#Wut. Wann i¡ di¡ erbitten kan, wolle‰ du ›e no¡ fortan über mi¡ au¡ heute de¿en: daß mi¡ Noht und Tod nit s¡re¿en. |
25
4. S¡öpfer! fri‰e mir da# Leben, da# du ha‰ gegeben mir. Laß e# dir nur seyn ergeben. Herr und Gott! i¡ diene dir. Leite meinen s¡wa¡en Tritt:
30
daß kein böser Sündens¡ritt von der Bahn mi¡ ni¡t, zur Linken oder Re¡ten, ma¡e ›nken. 5. Weil man au¡ ümson‰ auf‰ehet, früh und eh’ der Tag anbri¡t;
35
spat ümson‰ zu bette gehet, von der Arbeit, mit dem Lie¡t; weil ümson‰ die lange Wa¡t währet mitten in die Na¡t, wann dein’ Hand nit i‰ zur Seiten:
40
a¡! so wolle‰ mi¡ begleiten.
Psalterium Betulianum (Teil I)
148
6. Laß an deinem Himmel#bogen mir die Fen‰er ö[nen ›¡. Segen komm’ herab geogen dein Gedeyen ieß auf mi¡: 45
daß i¡ in, und auser Hau# wol anfang’ und führ hinau# dir-gefällig mein Ges¡ä]e. Deine Kra], ‰ärk meine Krä]e. 7. Freunde, Weib, Kind und Ge›nde,
50
milder Geber! deine Gaab, wa# au¡ son‰ zuhau# i¡ nde, deine mir-verehrte Haab, laß in deinem S¡u”e seyn. wir‰ du Segen s¡enken ein,
55
Gott! so wird ›¡, dir zu Ehren, üm mi¡ alle# Gute mehren.
XLI. Abend-Lied. 1. Brauner Abend, sey willkommen! komm, du Arbeit-‰ille Na¡t! nun der Mond hat angeglommen, nun der Tag mi¡ müd gema¡t. | 5
gib mi¡ mir, dur¡ Ruhe, wieder, komm, erqui¿e meine Glieder. laß mi¡, in de# Bette# Grab, meine Sorgen legen ab. 2. Und du, Gott! sey iezt gepriesen
10
vor da# Gute, da# du mir diesen langen Tag erwiesen. Freud und Leben komt von dir. Du ha‰ Tag und Na¡t ges¡a[en: ihn zur arbeit, ›e zum S¡la[en;
Gedicht 41
15
149
ma¡e‰ lei¡t de# Tage# La‰, gib‰ die Na¡t zu unsrer Ra‰. 3. Gute#, i‰ mir widerfahren. Böse#, ha‰ du abgewandt. S¡ande, S¡ad und Feinde waren,
20
die mir drohten harten Stand. deine Gnad hat mi¡ ges¡ü”et. deine Hand hat mi¡ ge‰ü”et. Gut# empeng i¡: meine Sünd hatte Böse# wohl verdient.
25
4. Meinem Leibe ha‰ du Leben, meiner Seele Himmelbrod, du ha‰ Ehr und Gut, gegeben, mi¡ bewahrt für Noht und Tod. Freud, Gesundheit, Hüll und Fülle
30
gönnte mir dein VatterWille. A¡ so sey dann no¡ dafür tausendmal geprei‰ von mir. 5. Bin i¡ frey von groben Sünden: diß bin i¡ dur¡ deine Gnad.
35
Do¡ wir‰ du viel Fehler nden. Bo#heit meinen Sinn betrat, Gute# hab i¡ unterla‹en: wolle‰ mi¡ darüm nit ha‹en. laß, von wegen Jesu Pein,
40
deinem Kind vergeben seyn. | 6. Laß mi¡ fromm zu bette gehen. morgen, gib dur¡ deinen Gei‰, daß i¡ frömmer mög auf‰ehen, thun und la‹en wa# du hei‰.
45
Laß im S¡la[ zu dir mi¡ wa¡en: bilde meiner Seele Sa¡en, Träume voller Himmel#, vor. mein Gemüte s¡web empor.
Psalterium Betulianum (Teil I)
150
7. Wa¡e du und deine Wa¡en, 50
wann i¡ s¡la[end lig halb-todt. Laß mir ni¡t zu S¡aden tra¡ten Hölle, Welt und andre Noht. laß mi¡, Träume voller S¡re¿en, nit au# meiner Ruhe we¿en.
55
Froh erwa¡ und s¡la[ i¡ ein, wann dein S¡u” wird mit mir seyn.
XLII. Tode#-Erinnerung. Der Mens¡, ein Gla#. 1. Wa# i‰ diese# eitle Leben? ein au# Staub geblasne# Gla#. will man mehr ein Glei¡ni# geben: e# i‰ S¡atten, Rau¡ und Gra#. 5
Gra# verwelkt, vom Sonne-brennen. Rau¡ i‰ dampf, vergeht ges¡wind. S¡atten, i‰ gar ni¡t# zu nennen. Gläser, s¡ön, do¡ bre¡li¡, ›nd. 2. Gla# i‰, Leben: wa# dann werden
10
wir, wa# werden Mens¡en, seyn? Gläser ›nd wir, Staub und Erden, Koht und Lehmen überein. Gläser ›nd wir, Erdenklößer: Adam ward davon gema¡t.
15
Und wir alle ›nd nit be‹er, wurden all’ in ihm erda¡t. | 3. Al# die Gläser, ›nd wir worden: al# die Gläser, bre¡en wir. su¡ in We‰en, su¡ in Norden:
20
keinen nd‰u ander‰ hier.
Gedicht 42
151
su¡ in hoh- und niedern Häusern: ›e ›nd all’ einander glei¡, alle gläsern, keiner eisern, Für‰ und Bauer, arm und rei¡. 25
4. Wa# erhebt ›¡ dann die Erden? warüm ‰äubt die As¡’ empor? Mens¡, du mu‰ do¡ balde werden Erd und As¡e, wie zuvor. Gläsern bi‰ du: wil‰ du ‰eigen,
30
daß du di¡ zu trümmern fäll‰? Mens¡! laß dir ein Gla# di¡ zeigen: ›¡rer du di¡ nieder ‰ell‰. 5. Gla# i‰, alle# ErdenGlü¿e. ob e# s¡einet s¡ön und lie¡t:
35
du wir‰ mü‹en bald die Stü¿e sammlen auf, indem e# bri¡t. Trau dem Weibe ni¡t: ›e heu¡elt; la¡t, daß ›e di¡ weinen ma¡; o[enbar ›e freundli¡ s¡mei¡elt,
40
heimli¡ ‰ellt ›e feindli¡ na¡. 6. Gläser, un# zu Spiegeln taugen, tägli¡ sehen wir hinein. La‹t un# mit Ver‰ande#-augen, re¡te Spiegels¡auer seyn.
45
S¡aue, (wird der Spiegel spre¡en,) s¡au, erkenne di¡ in mir, denk, wie lei¡t wir können bre¡en: As¡’ und Gla# ›nd beyde wir. | 7. Wann den Nectar, dort vom Ne¿er,
50
von der Mosel und vom Rhein, wann den Wein, den Freudenwe¿er, un# die Gläser ö‹en ein: sollen ›e nit nur un# tränken, sollen ›e un# überda#
Psalterium Betulianum (Teil I)
152
55
die Gedanken Herz-eins¡enken, daß ein Gla# trinkt au# dem Gla#. 8. Bä‹er i‰ e#, aufgeogen (Demant bri¡t nit, wie da# Gla#,) an die blau-demantnen Bogen,
60
au# Gewölbe von Topa#. Dorten werden wir Kry‰allen, keine Klöß und Gläser seyn. dort wir werden, unzerfallen, ewig# Wesen holen ein.
65
9. Ob i¡ hier, i¡ Erd, auf Erden au¡ ein Gla# und gläsern bin, ob i¡ muß zerbro¡en werden; nimt da# Grab die Trümmer hin, und zer‰ü¿t der Tod die Glieder:
70
Gott wird einmal in sein Hau# ›e zusammenru[en wieder, einen demant ma¡en drau#. 10. Dort die Seel, mit Gotte# heere, ‰eht bey Gotte# Thron-ge‰ül,
75
am Kry‰all-gegla‰en Meere, spielt da# Englis¡’ Har[enspiel, funkelt, wie Karfunkel‰eine, wie ein Sonn-be‰ralte# Gla#, i‰ der Himmel#Perlen eine.
80
Wer mi¡ liebet, gönn mir da#. |
Gedicht 43
153
XLIII. Danksagung vor die Leibli¡e Geburt und Gei‰li¡e Wiedergeburt. 1. O Gott! dir will i¡ ›ngen, dir zahlen meinen Dank. hilf, laß e# mir gelingen. mein Gei‰ i‰ blöd und krank. 5
Dein Gei‰, in mir di¡ preise, und red’ au# meinem Mund, dein Gei‰ lehr mi¡, die Weise zu loben, diese Stund. 2. Dein, Herr! ›nd meine Jahre.
10
du denk‰ an eine Zeit, da i¡ no¡ gar nit ware. du wei‰ mein er‰e# Heut. du ha‰ in Mutterleibe, zu Etwa# mi¡ gema¡t.
15
J¡ komm von Mann und Weibe, die deine hand erda¡t. 3. Ein Wunder i‰, mein Werden. du ha‰ gebildet mi¡ im Fin‰ern, hier auf Erden.
20
mit Haut und Fleis¡ ward i¡ dur¡ deine Ma¡t ümgeben, mit Adern und Gebein gefüget, und da# Leben blie# mir dein Odem ein.
25
4. Ein Mens¡ mu‰ i¡ dir werden, kein unvernün]ig# Thier. Ein Thier ›ht na¡ der Erden, ‰eht aufre¡t ni¡t, wie wir. wer an der Erde klebet,
30
wer Jrdis¡, Thieris¡ i‰.
Jm Tode#gedanken
Psalterium Betulianum (Teil I)
154
Wer ni¡t gen Himmel ‰rebet, a¡! seine# Seyn# vergi‹t. | 5. Du ha‰ mi¡ wol formiret, ohn mangel und gerad: 35
glei¡wie ein Mei‰er zieret, wa# er gebildet hat. Viel werden lahm gebohren, ‰umm, taub, blind, ohn Vernun]: au# Gnad, ward i¡ erkohren
40
nit unter diese Zun]. 6. Du ha‰ mi¡, mir gewogen, vom Fin‰ern an da# Lie¡t au# Mutterleib gezogen: mein Grab er wurde ni¡t.
45
Wie man¡e# Mens¡en Leben o] ungebohren ‰irbt: er muß den Gei‰ aufgeben, den er iezt er‰ erwirbt. 7. Wa# hülf, gebohren werden?
50
ein Adam#-Kind mit ›¡ bringt seinen Flu¡ auf Erden, der tödet ewigli¡. Wer ni¡t will seyn verlohren, wer Gotte# Rei¡ zuräi‰:
55
muß werden neu gebohren, dur¡ Wa‹er und dur¡ Gei‰. 8. Viel Millionen Heiden, viel Juden, Türken au¡, diß Glü¿e mü‹en meiden,
60
verführt vom HöllenGau¡ Vor soviel tausend allen, ha‰ du auf mi¡ allein TaufWa‹er la‹en fallen: da# wus¡ mi¡ ErbSünd-rein.
Gedicht 43
65
155
9. Wa# i‰#, da# auf mi¡ o‹e? die Flut, i‰ Jesu Blut, | da# seine Seite go‹e am Creu”e, mir zu gut. E# wäs¡t mi¡ no¡ von Sünde,
70
und ma¡t mi¡ wiederum ô Gott! zu deinem Kinde, zu deinem Eigentum. 10. J¡ bin dadur¡ geworden ein Glied der Chri‰enheit.
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i¡ tratte in den Orden der Himmel#Bürgerleut. den Himmel soll i¡ erben mit Chri‰o meinem Haubt: den mir, kein Tod im Sterben,
80
kein’ Höll’ im Leben, raubt. 11. Wer wird mir können s¡aden? J¡ bin ja JESU Glied. Er theilt mir alle Gnaden und seine Güter mit.
85
Jhn hab i¡ angezogen mit meinem We‰erKleid. tru” allen HöllenWogen, daß ›e mir ma¡en leid! 12. J¡ ehre diese Gaben.
90
ô Gott, hab dank dafür! gib au¡, daß ›e mi¡ laben, und bringen Fru¡t in mir. Hilf, daß i¡ mi¡ beei‹e, ein Neuer Mens¡ zu seyn;
95
im Gei‰e lebend hei‹e, todt in dem Fleis¡e mein. 13. Dein Gei‰ ja auf mi¡ o‹e, im Wa‹er meiner Tauf.
Psalterium Betulianum (Teil I)
156
diß Feuer mi¡ bego‹e: 100
mein Seele eng e# auf. | Diß Feur, laß mi¡ entzünden in Liebe gegen dir; und leu¡ten vor, mir Blinden; und brennen ‰ät# in mir.
105
14. Diß Bad mi¡ Heilig nennet: laß mi¡# im werke seyn; darbey man Chri‰en kennet. e# panzt mi¡ Chri‰o ein: so ma¡ mi¡ in ihm leben.
110
J¡ will kein todter Zweig, a¡ i¡ will seyn ein Reben, der gute Trauben zeug. 15. Dank sey dir, Vatter droben! laß, nit nur meinen Mund,
115
mein Leben au¡ di¡ loben. diß heis¡et unser Bund. J¡ hab mi¡ dir ergeben dur¡ Zeugen, in der Tauf; der Höll, in meinem Leben,
120
den dien‰ gesaget auf. 16. Der Bund bleib ungebro¡en. hilf du ihn halten mir. J¡ will, wie i¡ verspro¡en, dir treuli¡ dienen hier.
125
J¡ will, mit Chri‰o leiden, be‰reiten höll und Welt; wa# dir zu wider, meiden; thun, wa# dir wohlgefällt. 17. Der Bund bleib ungebro¡en.
130
du wir‰ au¡ halten mir, wa# du so theur verspro¡en: du wir‰, auf Erden hier,
Gedichte 43 und 44
157
mein Vatter und Ernehrer, mein treuer Trö‰er seyn, | 135
mein S¡u”, und mein Bekehrer. Sey mein! i¡ bleibe dein. 18. Ha‰ du mi¡ JESU Gliedern so gnädig zugezehlt, die ›¡ mit ihm verbrüdern:
140
so bin i¡ au#erwehlt. J¡ werd mit ihm, zwar ‰erben, do¡ wieder aufer‰ehn; mit ihm da# Leben, erben, und in den Himmel gehn.
145
19. Al#dann, wann i¡ bin oben, will i¡ er‰ würdig di¡, mit allen Engeln loben, dir danken ewigli¡. Jndeß laß diese# Lallen,
150
der Will’ i‰ gut daran, in Gnaden dir gefallen. J¡ gebe, wa# i¡ kan.
XLIV.
Pipenburgis¡e S¡äferey. Gehört in den II Theil.
Winter-Anda¡t. 1. Trüber Winter meiner Tage! ma¡et mir s¡on bange Plage deiner Trübsal lange Na¡t: dein- und meiner Tage Kürze 5
mir diß Leid mit Freuden würze, bald soll seyn ein End gema¡t. 2. Kältert man mi¡ s¡on auf Erden, muß i¡ au¡ gedros¡en werden, |
Psalterium Betulianum (Teil I)
158
wie ein Aehr’ und Träubelein: 10
Ey i¡ werd im andern Leben s¡öne Himmel#Körner geben, triefen sü‹en FreudenWein. 3. Trüber Winter! immer plage und betrübe meine Tage!
15
naht ›¡ do¡ die Früling#Zeit und de# Himmel# FreudenSommer: der bezahlt mir allen Kummer mit der sü‹en Ewigkeit. 4. Fals¡e# Ei# der Eitelkeiten,
20
glatte# Glü¿ der Leben#zeiten, Goldges¡minkte Freud der Welt, s¡ön-getün¡te# Grab voll Maden! wer dir traut, liebt seinen S¡aden, baut ein Hau#, da# bald zerfällt.
25
5. Solt i¡ Ei# mi¡ la‹en tragen? weg, mit allzu-guten Tagen! Böse ma¡en ›e mi¡ nur. J¡ mag ni¡t die Beine bre¡en. Nein! auf dornen, ob ›e ‰e¡en,
30
komm i¡ auf die Himmel-spur. 6. Muß i¡ über glattem Eise thun die Rei# zum Paradeise: Gott! laß mi¡ behutsam gehn. Solt i¡ etwan fallend werden,
35
oder ›nken gar zur Erden: hilf mir, daß i¡ bleibe ‰ehn. 7. Meine s¡warze Sündene¿en, meine Blö‹e, zu ver‰e¿en, Feigenblätter ›nd zu s¡mal;
40
au¡ nit breit genug die Rö¿e aller Lämmer, S¡af’ und Bö¿e. a¡! i¡ werd be‰ehen kahl. |
Gedicht 44
159
8. Hirt, vor deine Heerd ges¡la¡tet, Lamm, am Creu” Altar vers¡ma¡tet, 45
al# ein Opfer, vor die Sünd! Weil e# mir au¡ nu”en solle, laß von deiner Uns¡uld-Wolle mir ein Pfündlein seyn vergünnt. 9. Diese# Lamme#Fell alleine
50
kan bede¿en groß’ und kleine, mein’ und alle Sündenmahl. A¡ so laß mi¡ di¡ anziehen! dein’ Uns¡uld sey mir geliehen: daß i¡ meine S¡uld bezahl.
55
10. JESU! soll der Tod mi¡ säen: laß mi¡ in die Erde gehen, wie ein seelig# Wei”enKorn; ni¡t wie Unkraut, da# verdirbet und auflebend ewig ‰irbet,
60
wird ein dürrer Höllendorn. 11. Muß i¡ faulen in der Erden: Laß mi¡ wieder grünend werden, und in deiner Himmel#-S¡eun mit den andern Wei”en-ähren
65
deine Ernde helfen mehren, und ein seelig# Helmlein seyn. 12. Laß mi¡ s¡la[en san] im Grabe, bi# die Morgenröt hertrabe, na¡ der kalten WinterNa¡t:
70
Al#dann laß mi¡ fröli¡ sehen, jenen SommerTag angehen und zum Leben seyn erwa¡t. |
Psalterium Betulianum (Teil I)
160
XLV.
Jm Todenandenken
Post Nubila Phoebus. Na¡ Regen Sonne. 1. Sey wolgemuht, laß Trauren seyn! auf Regen folget Sonnens¡ein. E# thut do¡ endli¡ no¡ da# Glü¿, na¡ Toben, einen sü‹en bli¿. 5
2. Wann lang ge‰e¿t im grauen Belz Erd, Wa‹er, Felder und Gehölz: bald komt der Lenz, und s¡mü¿t die Heyd, mit ihrem grünen Blumenkleid. 3. Wann Euru# von dem Wolken-Zelt
10
bließ Flo¿en, Ei# und rauhe Kält: bald wieder ›¡ zu Felde ndt Favoniu# der san]e Wind. 4. Sein warmer Hau¡ smelzt Ei# und S¡nee: an deren ‰att komt Gra# und Klee.
15
der Früling alle# fröli¡ ma¡t, wa# in dem Winter war vers¡ma¡t. 5. Die Vögel, die da kro¡en ein in man¡en Baum und holen Stein, al#dann beziehn die Lü]e-bahn
20
und ihren S¡öpfer ›ngen an. 6. Wanndaß ein Sturm der Jünger S¡i[ begraben will in Wellen tie[: bald Jesu# kommet ungefähr, bedroht den Wind und ‰illt da# Meer.
25
7. Wann der pe¡s¡warze Ro¿ der Na¡t die Erd bede¿t und traurig ma¡t: bald tritt Aurora au# dem Zelt, ma¡t wieder la¡en alle Welt.
Gedicht 45
161
8. Wann von der höh Saturnu# s¡ilt, 30
mit Hagel, Bli” und Donner brüllt: bald Föbu# dur¡ die Wolken bri¡t, lä‹t sehn sein trö‰li¡# Ange›¡t. 9. Der Himmel mahlt ›¡ wieder blau, Dur¡leu¡tig wird der Sternenbau: |
35
e# darf nit hangen mehr davor der s¡warzen wolken Traueror. 10. Wann seet de# Feldmann# müder Fleiß, daß von ihm thrent und trop] der S¡weiß: die Ernde folgt, ma¡t in die S¡eun
40
mit Freuden führen Garben ein. 11. Na¡ Pre‹en, weint die Kelter Wein. Na¡ dres¡en, sa¿t man Körner ein. Auf Arbeit, folget sü‹e Ra‰. Lu‰, i‰ Na¡tretterinn der La‰.
45
12. Die Hand ›¡ in die dörner ‰i¡t, eh daß ›e s¡öne Rosen bri¡t. der Mund von Jmmen ward verwundt, der etwan Honig le¿en kund. 13. Wann ›¡ die Mutter hermt und krümmt,
50
na¡ Krei‰en die Genesung kümmt: al#dann so ma¡t die neue Freud, daß ›e nit denkt an alte# Leid. 14. Wann Hiob komt üm Hau# und Haab, wann au¡ die Freunde se”en ab:
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Gott i‰ ihm nah, der labt und liebt, ihm alle# zweyfa¡ wiedergibt. 15. Hat Jacob man¡e# Jahr gedient; wann David nirgend Ruhe ndt: bald wird ein gro‹er König der;
60
ein Herr wird jener zweyer Heer’.
Psalterium Betulianum (Teil I)
162
16. Wann Josef# Treu der Kerker lohnt, und Daniel bey Löwen wohnt: Gott ›e hervorzieht alle beyd, se”t ›e dem König an die seit’. 65
17. Sei wolgemuht, und denk hieran, mein Herz! da# Blat Gott wenden kan. e# kan ›¡ ändern über Na¡t. da# Glü¿, na¡ Weinen, la¡end ma¡t. | 18. Wann au# de# Herzen# Trauerbrunn
70
ThränWa‹er dur¡ die Augen runn: bald Jesu# komt, ma¡t Wein darau#, und au# dem Traur- ein Ho¡zeithau#. 19. Wann er ›¡ ‰ellt, al# ob er s¡lie[, iedanno¡ i‰ er mit im S¡i[:
75
er wird aufwa¡en, ru[en zu dem Meer der Trübsal: Geh zu Ruh! 20. Stellt er ›¡ iezt, al# hör’ er ni¡t; obs¡on sein Mund kein’ Antwort spri¡t; se”, daß er einen Hund di¡ nenn:
80
halt an, ru[: mir die Brosam gönn! 21. Bald wird er spre¡en au¡ zu dir: nimm hin, wa# du begehr‰ von mir, und dir ges¡ehe wie du wilt: weil ›¡ dein Glaub fä‰ an mi¡ hielt.
85
22. Hält‰ du mit ihm die MarterWo¡’, und drü¿et di¡ sein Leiden#Jo¡: e# wartt auf di¡, na¡ dieser Plag, ein Freudenrei¡er O‰ertag. 23. Betrübt ein Feind an diesem Ort:
90
ein Freund di¡ liebt am andern dort. Jagt Unglü¿ di¡ au# diesem Land: dir blüht ein Glü¿ in jenem Sand.
Gedicht 45
163
24. Der Friede, folgt auf Krieg und Streit; der Sieg, zule”t au#theilt die Beut. 95
Wüt, Satan, du und seine Welt! hier Jesu# i‰, der Siege#held. 25. Ob er mi¡ kämpfen lä‹t allein: bald wird er wieder bey mir seyn. Er ‰eht nur iezt und ›ht mir zu,
100
wie i¡ mit eu¡ ein gänglein thu. 26. Ob i¡ iezt ä¡z’ und seufze viel: gar bald i¡ fröli¡ jau¡zen wil. J¡ ho[e, kömt die MorgenZeit, zu jubeln, ob i¡ heule heut. |
105
27. Wa# i¡ nit hab, kan werden mein. wa# i¡ nit bin, da# werd i¡ seyn. da# alle# hat, i‰, kan, wa# mi¡ erfreut, wer? frag‰ du: Gott und J¡. 28. Wann i¡ Gott hab, i¡ hab genug:
110
der kan bald segnen meinen Pflug; damit auf Armut, Noht und Fleiß, mög folgen Rei¡tum, Brod und Speiß. 29. Kränkt mi¡ die Sünd, iedo¡ in Buß: will Himmel, Hölle wei¡en muß.
115
der meine S¡ulden trug zu grab, wird mir die Stra[ au¡ bürden ab. 30. Wa# i¡ verlang, erlang i¡ s¡ier: e# wei¡e, wa# i¡ für¡t, von mir! Jn ‰iller Ho[nung hab i¡ Muht
120
ob mir der Unmut Drang anthut. 31. Jn Ho[nung, hab i¡, wa# i¡ will, und halte meinem Unglü¿ ‰ill. Jn Ho[nung, i¡ re¡t fröli¡ bin: ›e trägt mir alle# Trauren hin.
Psalterium Betulianum (Teil I)
164
125
32. Jndeß i¡ dult', und wart der Zeit, bin ›¡er in Gefärli¡keit. Wa# kan mir thun Sünd, Welt und Höll! hei‰ Jesu# do¡ Jmmanuel. 33. Die Ho[nung trö‰et meinen Muht:
130
e# wird no¡ alle# werden gut. J‰ au¡ mein Leib s¡on krank und swa¡: dem Sie¡tum folgt Gesundheit na¡. 34. Fri‹t Tod und Grab s¡on meinen Leib: in Ho[nung i¡ do¡ lebend bleib.
135
auf diese Zeit folgt Ewigkeit, und ‰äte Freud auf kurze# Leid. 35. So ‰ell dann du dein Trauren ein, mein Herz, und laß dein zagen seyn Vertraue Gott, und gläube fä‰,
140
daß er die Seinen ni¡t verlä‹t. |
XLVI. Trauung#-Lied. 1. Gott, du Sti]er keus¡er Flammen! der du selb‰ da# Er‰e Paar gab‰ im Paradei# zusammen, al# die Welt jung worden war. 5
Ein Paar deiner Lieben Kinder, Vatter! tretten iezt vor di¡, wollen la‹en trauen ›¡. Sie ›nd Mens¡en, ›e ›nd Sünder: wolle‰ Gnade wenden ein,
10
laß ›e dir empfohlen seyn. 2. Du wei‰, daß ›e ›¡ in Ehren und in deiner Fur¡t vermählt.
Gedicht 46
165
daß die Mens¡en Einsam wären, lebten von dem Fleis¡ gequält, 15
ha‰ du selb‰ nit gut befunden: darum baute‰ du da# Weib au# der Rieb vom Manne#Leib. diese# Paar hier hat verbunden dein allweißer Himmel#s¡luß,
20
der auf Erd fortgehen muß. 3. Beyde tretten diesen Orden, Herr! na¡ deiner Ordnung an; haben, eh ›e liebend worden, ihr Gebet zu dir gethan.
25
Laß, wa# mit dir angefangen, dur¡ di¡ glü¿li¡ gehen fort. Thue, Herr! na¡ deinem Wort: ihrer Herzen Wuns¡-verlangen, da# ›¡ hält an di¡ allein,
30
laß erhört gewähret seyn. 4. Wann, dur¡ deine# Diener# Hände, du vereinig‰ Hand und Hand: deinen Gei‰ von Himmel sende, der ein unauflö#li¡# Band
35
knüpfe au¡ an Beyder Herzen: Diese# Band, i‰ fä‰e Lieb, Ein Sinn, Eine# Willen# Trieb, | Eine Freud und au¡ Ein S¡merze. Wa# also geknüp] zu hauf,
40
löse Höll und Welt nit auf. 5. Wann ›e au¡, in deinem Namen, segnet deine# Prie‰er# Mund: Laß e# seyn im Himmel Amen. diese# Paar zu dieser Stund
45
s¡reib in deine Vatterhände: lös¡e ›e nit mehr darau#,
Psalterium Betulianum (Teil I)
166
bi# daß dir da# Lehmenhau# ihre Seelen wieder sende. Geht, ihr Trauten! Gott mit Eu¡! 50
baut auf Erd seyn Himmelrei¡. 6. Nun so komt willkommen wieder, geht gesegnet au# und ein. JESU! Sie ›nd deine Glieder: laß ihr Haupt bey ihnen seyn.
55
Cana hat di¡ dörfen bitten: und du kame‰ ni¡t allein, Segen au¡ und Ho¡zeitWein mu‰en Wa‹er Eimer s¡ütten. deine er‰e Wunder-hand
60
ehrt' und weihte diesen Stand. 7. JESU komm! du bi‰ geladen: sey au¡ hier ein Ho¡zeitGa‰. Komm, wie du mit Gab- und Gnaden dort di¡ eingefunden ha‰.
65
Gro‹e Herren leer nit kommen. Jesu, Herr der Herren hier! Käm dein Segen ni¡t mit dir, wa# würd un# dein Kommen frommen? A¡ so komm und bring zuglei¡,
70
wa# diß Paar ma¡t seelig-rei¡. 8. Zwar wa# betteln wir üm Gaben, komm nur du! ›e haben s¡on Alle#, wann ›e di¡ nur haben. Du kom‰, und mit dir dein Lohn.
75
Wo du bi‰, da ‰eht# am bä‰en, da wohnt Wonne, Fried und Ruh, da fällt alle Nottur] zu, | füllet Keller, Kü¡en, Kä‰en. komm dann, Jesu, bleib nit au#,
80
segne Bett, Beru[ und Hau#!
Gedicht 46
167
9. Komm! e# bitten di¡ die Beyde: ohn di¡, ›e versehen ›¡ einer s¡le¡ten Ho¡zeitfreude. Ein# au¡ no¡ ›e bitten di¡: 85
Wann die andren Gä‰e gehen, Jesu, bleibe du im Hau#, geh mit ihnen ein und au#. laß au¡ ‰ät# bey ihnen ‰ehen deine ‰arke EngelWa¡t:
90
so wird alle# wohl gema¡t. 10. Komm und bleib, sey Gott mit ihnen, wie du hei‰, Emmanuel! Hier kan dir zur Wohnung dienen, au¡ ein Himmel, ihre Seel,
95
ihre fromme Chri‰en Herzen: da bi‰ du ges¡rieben ein. Endli¡, wann verbronnen seyn ihre lange Leben# Kerzen: führe ›e mit dir zuglei¡
100
in dein ewig# FreudenRei¡. 11. Laß au¡, wann e# ihnen nü”et Creu” und dornen vor der Thür. Sollen ›e dann seyn geri”et und ein Spänlein tragen hier:
105
a¡ so hil[ und heile wieder, ma¡ e# alle# lei¡t und klein und au# Weinen FreudenWein. Gott! a¡! neig dein Ohr hernieder, hör, wa# gläubig wird begehrt.
110
Amen, Ja! Wir ›nd erhört. |
Psalterium Betulianum (Teil I)
168
XLVII. Zum Für‰en der Fin‰ernu#. Psalm VI. v. 9. Weichet von mir, ihr Übelthäter W
1. Wa#, du S¡andGei‰, su¡‰ du hier? Gott mit mir! Wa# hab i¡ zu thun mit dir? Wei¡ von mir, ieh zu den Deinen, Gotte#-Feind!
5
Gott, mein Freund, nennt mi¡ den Seinen. e
2. Esel! deine HöllenPein trag allein: i¡ mag dein Gesell nit seyn. pa¿ di¡ in dein Hau# voll Flammen!
10
Gott will mi¡ ni¡t, wie di¡, zur Qual verdammen. i
3. Jesu# litt und ‰arb vor mi¡: dur¡ Jhn i¡ Gott versöhnt bin ewigli¡.
15
Aber dir zur Gnad ‰eht o[en für und für keine Thür, ni¡t# kan‰ du ho[en. ch
4. Chri‰u# hat di¡ ganz entwehrt und zer‰ört
20
al# er war ein Ga‰ der Erd. J¡ sein Chri‰ will au¡ ob›egen ritterli¡, du sol‰ mi¡ ümson‰ bekriegen. 25
e
5. Ey so wei¡ und ziehe hinn, ‰eig im Sinn wieder an die HimmelZinn, da du war‰ ein gro‹er Engel.
Gedicht 47
169
diese# Hau# warf di¡ au#, du ‰olzer Pengel!
30
t
6. Trolle di¡, fahr in ein S¡wein, da# wird fein vor di¡ eine Wohnung seyn: da mag‰ du, du Unat, wühlen in dem Koht,
35
und mit Sot den Rü‹el spülen. | V
7. Und du kan‰ nur diß au¡ ni¡t, bi# mein Lie¡t JESUS die erlaubni# spri¡t. du darf‰ eine Sau nit rühren:
40
und wie soll deinen Groll ein Mens¡e spüren? o
8. O i¡ la¡e deiner Wut wohlgemut: i¡ weiß, daß ›e mir ni¡t# thut;
45
weil mein Jesu# mir hil] ‰reiten, und mit S¡u” dir zu tru”, mir ‰eht zur seiten. n
9. Neide mi¡ üm diesen S¡ild, ‰ell di¡ wild!
50
wider Gott kein Teufel gilt. Gott bleibt Vatter, Jesu# Bruder: der wir] di¡ unter mi¡, du Höllenluder! 55
M
10. Mahl mir meine Sünd nit roht: JESU Tod hat getödet alle Noht. Dein Regi‰er i‰ zerri‹en, da# verklagt
60
und un# nagt in dem Gewi‹en.
Psalterium Betulianum (Teil I)
170
i
11. JESUS mein Erlöser hei‰. Gotte# Gei‰, mir Genad und hülf erwei‰. Lügner! du sol‰ mir nit rauben diesen Tro‰,
65
den i¡ ko‰ im fä‰en Glauben. r
12. Rä¡en wird mi¡ Gott an dir, daß du mir Jhn al# zornig ‰elle‰ für und verleumde‰ seine Liebe;
70
daß du lüg‰, mi¡ betrüg‰, au# Teufel#triebe. J
13. JESUS i‰ mein Fleis¡ und Blut, redt mir gut,
75
der zur Re¡ten Gotte# ruht, | Wo mein Fleis¡ iezt herrli¡ wohnet, da werd i¡ ewigli¡ au¡ seyn bekronet. 14. Hab du dein Verdamni# dir
80
für und für du verworfne# dra¡enthier! Gotte# Rei¡ i‰ dir versaget: aber mein soll e# seyn, da ni¡t# mehr plaget.
85
15. Rei¡tum wartet dort auf mi¡: ob s¡on i¡ hier muß leben kümmerli¡. J‰ nur Jesu# meine Haabe: wa# a¡t i¡,
90
Satan! di¡ und deine Gabe? 16. Und zwar, ›nd ›e do¡ nit dein, e# ›nd sein alle S¡ä”e, und au¡ mein. Der ›¡ selb‰ mir hat gegeben:
Gedicht 47
95
171
gibt mir au¡ wa# i¡ brau¡' in diesem Leben. 17. Bo¿! ob mi¡ hier ‰ö‰ dein Horn, ob dein Zorn mir aufse”et man¡en Dorn:
100
de‰o s¡öner wird mi¡ krönen Jesu# dort, an dem Ort der ewig-S¡önen. 18. Er wird, die mit dir e# hält, deiner Welt
105
zahlen au¡ ihr Wiedergelt. Meine Ruhte ›e, dein Buhle, brennen sol, eine Kohl' im Höllenpfule. 19. Laß, mein Fleis¡! a¡ laß di¡ nit
110
führen mit, di¡ vor Welt und Teufel hüt: | son‰ mu‰ du mit ihnen brennen. Bä‹er, Leid: al# dur¡ Freud zur Hölle rennen.
115
20. Troll di¡, du veru¡te# Thier! wolt‰ du hier deinen Stolz einblahen mir? wei¡, du FliegenKönig, wei¡e! meine Ehr
120
i¡ begehr in Gotte# Rei¡e. 21. Höllenbrand! wei¡ hinterwärt#! deine Kerz ni¡t entzünden soll mein Herz. Jesu San]mut wird abkühlen:
125
keine Glut Zorne#Wut mi¡ la‹en fühlen.
Psalterium Betulianum (Teil I)
172
22. Alte S¡lammSau! a¡ solt i¡ bilden di¡, und in Lu‰Koht welzen mi¡? 130
i¡, ein Glied an Jesu Leibe? nein, a¡ nein! fein und rein i¡ ewig bleibe. 23. Tru” der Hölle! Gott i‰ hier und bey mir
135
Sey ohn fur¡t, i¡ bin bey dir: ru[t er mir in seinem Worte, Gott i‰ Freund: Gotte#feind! ma¡ du di¡ forte. 24. Ey so wei¡, laß mi¡ in ruh,
140
Mörder du! Gott wird ni¡t# dir la‹en zu. Seine Engel mi¡ behüten; in dem S¡u”, kan i¡ tru” dir, Teufel, bieten:
145
25. Rase, Farao der Höll! mein Gesell, | mein Freund, i‰ Emmanuel. Diese Feurseul soll un# trennen. du, dein Heer,
150
mü‰ in# Meer der Flammen rennen.
XLIIX. Dank-Lied: Uber den Gesundbrunn zu Krie¡enberg im Marggräfli¡en oberhalb Gebirg#. 1. Singen wir au# her”en#grund, loben Gott mit unsrem Mund:
1660
Gedicht 48
173
der un# rei¡li¡ tränkt und spei‰, seine Güt an un# erwei‰. 5
der da# Leben un# bes¡ert, un# mit Leben#nottur] nehrt, billi¡ wird von un# verehrt. 2. Und wa# hälf un# alle haab, ohne der Gesundheit Gab?
10
Diese Gab er iezt au¡ gibt, weil er un# al# Kinder liebt. Eine Quell er un# eins¡enkt, die vertreibet, wa# un# kränkt, un# mit neuen Krä]en tränkt.
15
3. Seine gro‹e VatterTreu wird un# alle Morgen neu. Seine Gnade, wie ein Fluß, s¡ie‰ herab mit mildem guß Brunnen s¡i¿t er, au# dem Stein,
20
ma¡t au# Wa‹erfelsen Wein, ‰ellet unser Weinen ein. 4. Er heilt wieder, die er s¡lug, gibt Arzney im Wa‹erkrug. | komt und s¡aut de# Herren Werk,
25
komt, ihr Kranken, holet Stärk! Blinde, Komt! ihr sollet sehn! komt, ihr Lahmen, lernet gehn, la‹et hier die Krü¿en ‰ehn! 5. Diese# Wa‹er Gott selb‰ rührt,
30
daß e# heilsam-heilig wird. Singt dem Herrn ein neue# Lied, preiset seine Wundergüt. Gott i‰ selb‰ an diesem Ort, daß er sey der kranken Hort:
35
a¡! hier i‰ die Himmel#pfort!
Psalterium Betulianum (Teil I)
174
6. Unsre Herzen rühr, ô Gott! daß e# un# nit sey ein spott; daß wir hier mit Dank die Gab deiner Gnade holen ab. 40
Laß un# diß dein Brünnelein lang no¡ voller Wa‹er seyn, s¡ließ den S¡a” nit wieder ein. 7. Laß au¡ deine# Sohne# Blut rinnen, Vatter, un# zu gut;
45
sol¡er Brunn un# was¡e rein: daß wir dir gefällig seyn. Heil die Seelen, wie den Leib: alle Bo#heit von un# treib. unser guter Gott verbleib.
50
8. Ma¡ die Seel au¡ dur‰ig hier, Herr! na¡ deinem Wort und dir: daß wir thun, wa# du un# hei‰, folgen deinem guten Gei‰. Endli¡ führ un# allzumahl,
55
wo die Leben#‰röm ohn Zahl, dort in deinen HimmelSaal. |
XLIX. Der Mens¡, ein Dopf. 1. Wa# i‰ der Mens¡? worau# i‰ er entsprungen? Er i‰ ein Dopf, von Gott au# Toon gedreht, dem diese# Werk a¡! in der hand mi#lungen: daher e# s¡wa¡, und bald zu S¡erben geht. 5
Die Sünde hat un# leider! mi#gebohren: daher wir ›nd, so gut wir ›nd, verlohren.
Gedicht 49
175
2. Der Gotte#Sohn un# wieder hat ergänzet, weil unser Fleis¡ ward seiner Gottheit Kleid. die Mens¡heit nun, in ihn verselb‰et, glänzet, 10
soll bre¡en ni¡t in alle Ewigkeit. Wa# un#, an un#, in Adam gieng verlohren: da# alle# ward in Jesu neu gebohren. 3. Und ob wir s¡on Gefä‹e ›nd von Erden: iedo¡ darinn ein edle# Kleinod wohnt.
15
Wie konden wir, wir Arme, rei¡er werden? die Seel in un#, der Gotte#-Odem, thront. Und Gott hat selb‰ die Seel zum Hau# erkohren. Wir ›nd ja groß, wie s¡le¡t wir ›nd gebohren. 4. Wir ›nd, vor Gott, Gefä‹e seiner Ehren,
20
darein er ›¡ und Wi” und Tugend legt: wann wir# nur ihm mit wieder›nn nit wehren. Wa# S¡a” ein Mens¡ im Erdgefäße trägt! Und wen Gott ni¡t zu seinem Faß erkohren, der bleibt zers¡erbt: a¡ wär er nie gebohren! 5.
25
Wie s¡ön ein Lie¡t au# s¡le¡tem Glase leu¡tet, wie eine Bü¡# voll Balsam liebli¡ rie¡t: Also ein Mens¡, von Gotte#sa] befeu¡tet, und de‹en Sinn die Weißheit ma¡et lie¡t; da# Lobgerü¡t lä‹t seinen Ruhm ers¡allen:
30
der niemand kan, al# nur dem Neid, mi#fallen. | 6. Und ob der Tod s¡on ma¡t zu leeren S¡erben den Leib, der war so man¡er Gaben Faß: Gott wird die Stü¿ einmal zusammen werben, und fa‹en drein viel Gute# ohne maß.
Psalterium Betulianum (Teil I)
176
35
da soll der Dopf in Ewigkeit nit bre¡en, und diesen Tod mit immer-leben rä¡en.
L. Reise-Lieder. MorgenLied. 1. Wa¡ auf, mein Herz! denk hinterwärt#. die Sonn i‰ aufgegangen. Nit, wie zuvor, mit s¡warzem or der Himmel i‰ behangen. 2. 5
Da# Lie¡t erwa¡t, verjagt die Na¡t: erwa¡ au¡, mein Gemüte! zu Glü¿ der Rei#, gib Ehr und Preiß de# guten Gotte# Güte. 3. J¡ s¡lie[ die Na¡t. Gott hat gewa¡t,
10
deß Augen allzeit o[en. Er war mein S¡irm, daß kein Ge‰ürm der Feinde mi¡ betro[en. 4. Wie o] wüns¡ i¡, ô Vatter, di¡ zu preisen re¡t auf Erden!
15
Nun, wa# man kan, da# nim‰ du an: dort, wir beredter werden. 5. Mi¡ selb‰ hab dir, zum Dank dafür: i¡ kan dir mehr nit geben. J¡ bin s¡on dein: hilf mir e# seyn,
20
und gib dir selb‰ mein Leben.
Gedicht 50
177
6. Vergib die S¡uld. du ha‰ do¡ Huld, ob i¡ s¡on Ha## verdienet. | Dein Kind bin i¡, erkenne mi¡: den au¡ dein Sohn versühnet. 7. 25
Dein Himmelzelt die Mens¡enWelt ümhängt an allen enden. du thu‰ no¡ mehr: träg‰ Erd und Meer in deinen Allma¡t-händen. 8. J¡ werd Allein ohn di¡ nit seyn,
30
weil du bi‰ allerwegen. Bi‰ du bey mir! so i‰ mit dir au¡ Glü¿ auf meinen Wegen. 9. J¡ brau¡e Glü¿. Viel Ne”' und Stri¿', auf einen Wandrer lauren.
35
Dein Engelheer leg üm mi¡ her: diß ›nd die bä‰en Mauren. 10. Laß diese S¡aar mi¡ ohn Gefahr auf treuen händen tragen: so wird kein Stein ein An‰oß seyn
40
dem Fuß, Ro## oder Wagen. 11. Dein Gnaden‰rahl dur¡ n‰re Thal ohn fur¡t mi¡ ma¡et reisen. Mein Stab dein Wort, mi¡ fördert fort, an ihn kan i¡ mi¡ spreißen. 12.
45
Weg, Feinde#rott! mit mir i‰ Gott, an ihm i¡ kleb im Glauben.
Psalterium Betulianum (Teil I)
178
tru” der Gefahr! ›e soll kein Haar mir krümmen oder rauben. 13. Zeu¡ mit mir au#. Bleib au¡ zu hau#, 50
ô Vatter! bey den Meinen. Mein Weib und Kind, mein Hau#ge›nd, mit S¡u”e wol‰ ümzäunen. | 14. Von Hau# und Haab, al# deiner Gab, abwend au¡ allen S¡aden.
55
Sey dort und hier, bey Jhr und mir. hör und erhör in Gnaden. 15. Die Liebe ru[t: trag hin, ô Lu]! den Wuns¡ zu meinen Lieben: Diß sey ein Tag, da keine Plag
60
kein Leid ›e soll betrüben. 16. So rei#' i¡ heut in Gott# Geleit, laß keine fur¡t mi¡ rühren. Gott wird mi¡ au#, und au¡ zu hau#, mit Freuden wieder führen.
LI. Um Glü¿ und Heil zur Reise. 1. Gro‹er Gott, du Mens¡enhüter! der du s¡ufe‰ ni¡t allein, au¡ bes¡ü”e‰, Leib und Güter Deiner, die ›¡ nennen dein; 5
der du drausen und zuhau#
Gedicht 51
179
gehe‰ mit un# ein und au#, allzeit überall zugegen: Sey bey mir au¡ auf den Wegen! 2. Wege ›nd#, die dir gefallen: 10
mein Beru[ mi¡ reisen hei‰ Wol‰ mir ni¡t entgegen wallen. du wei‰, der du alle# wei‰, daß mi¡ Bileam# sein Pfad nit von hau# beru[en hat.
15
woll‰ mir ni¡t, wie ihm, begegnen, sondern mein Vorhaben segnen. 3. Mein Gefärt i‰ mein Gewi‹en, da# üm Sünden mi¡ verklagt. Heile du, i¡ werd gebi‹en.
20
Laß mir drüm ni¡t seyn versagt | deine Gnad zu dieser Rei#. Sey vielmehr von Liebe heiß, al# von Zorn, üm Jesu willen. laß di¡ seine Vorbitt ‰illen. 4.
25
Deinen Gei‰, der aller enden Herberg in den Herzen su¡t, wol‰ du in da# meine senden: daß i¡ bringe bä‹re Fru¡t. Laß auf dieser Reise mi¡
30
nit mit Sünd erzürnen di¡. Ob i¡ ie au# S¡wa¡heit fehle: rä¡ e# ni¡t an meiner Seele. 5. Deine Flügel laß mi¡ de¿en, die da über alle Welt
35
ihren S¡u” und S¡atten ‰re¿en: ›¡rer de¿et mi¡ kein Zelt. Einen Leit‰ern deiner Gnad
Psalterium Betulianum (Teil I)
180
laß mir zeigen Steig und Pfad, wie dort den Sabäer-Weißen: 40
daß i¡ ni¡t mög irre reisen. 6. Sey mit mir, du und dein Segen, wie bey Abram# treuem Kne¡t, wie bey Jacob, auf den Wegen: so glü¿t alle# wohl und re¡t.
45
Deinen Engel send voran, der zu meinem Thun die Bahn mir na¡ deinem Re¡t bereite, und wa# hintert s¡a[ beyseite. 7. Gib mir Muht, fris¡ anzugehen:
50
Do¡ au¡ augen dem Ver‰and, na¡ dem bä‰en Weg zu sehen. Herz und Herze ma¡ verwandt. Meine Zunge reden ma¡: | do¡ nur diß, wa# dient zur sa¡.
55
hil] dein Gei‰ mir thun und di¡ten: werd i¡ alle# re¡t verri¡ten. 8. Laß mi¡ dann, auf dieser Reise, ko‰en, wie den Jonathan, deiner Gnaden Honigspeise.
60
Laß, im fremden Canaan. laß mi¡, deine# Segen# Gab, einen Trauben s¡neiden ab, meiner Mühe Fru¡t einmeyen, und mein Hau# damit erfreuen.
65
9. Vatter! hör, erhör mein Singen. Und mein Glaub, der ‰arke arm, soll wie Jacob mit dir ringen, dir da# herze ma¡en warm. er soll au¡ nit la‹en di¡,
Gedichte 51 und 52
70
181
bi# du ha‰ gesegnet mi¡. Mein Herz hört di¡ sagen Amen. Amen, ja, in Jesu Namen.
LII. Reise-AbendLied. NB. Sihe etli¡e Gese”e droben im XLI Lied. 1. Brauner Abend sey willkommen etc. etc. 2. Sonne! du bi‰ au¡ zu bette: laß di¡ morgen wieder sehn. 5
Wa¡t, Jhr Sternen, in die wette, wa¡et! i¡ will s¡la[en gehn. blinket, inket ihr dort oben: i¡ will euren S¡öpfer loben, der de# Tage# Lie¡t gema¡t,
10
und den Tag zur Ruh erda¡t. 3. Ja mein Vatter! sey gepriesen vor da# Gute, da# du mir diesen langen Tag erwiesen. | Daß i¡ fröli¡ ‰eh vor dir,
15
Daß kein Unfall mi¡ gefället. Kein feind ›¡ zu mir gesellet, kein Tod mi¡ getödet heut: da# s¡a[t deine Gütigkeit. 4. Gute# i‰ mir widerfahren etc. etc.
20
5. Bin i¡ frey von groben Sünden etc. etc. 6. Laß mi¡ frey zu bette gehen etc. etc.
Psalterium Betulianum (Teil I)
182
7. S¡re¿e, die mi¡ wollen s¡re¿en. Wol‰, mit deinem GnadenS¡ild, mi¡ und au¡ da# meine de¿en, 25
wann die höll mit Pfeilen zielt. Laß dein Lie¡t im herzen gla‰en. laß die müden Glieder ra‰en: daß i¡ morgen meine Bahn trette wunder, wieder an.
30
8. Laß in deinen Gnaden-armen meine Lieben dort zuhau#, die i¡ dir befahl, erwarmen. Feuer, Wind und Wa‹erbrau#, Mörderfäu‰e, Diebe#hände
35
fern von meiner hütten wende. Mein Herz wüns¡et, wie e# sol: Gute Na¡t! s¡la[t san] und wol! 9. Nun so s¡la[en wir in frieden: weil die Gottheit un# bewa¡t.
40
Böse# i‰ von un# ges¡ieden, weil ›¡ Jesu# zu un# ma¡t, Wann die Sternen werden s¡eiden, so erwa¡en wir mit Freuden, danken Gott vor seine Hut.
45
J‰ Gott, so i‰ alle#, gut. |
PSALTERIUM Betulianum. Gei‰li¡e Lieder, Sigmund von Birken.
______________________
II
JESUS-Lieder. |
I. Von der Ewigen Gottheit, meine# allerlieb‰en Erlößer# JESU CHRJSTJ 1. J¡ will meiner selb‰ verge‹en, Jesu, daß i¡ denk an di¡. deine Gottheit hat bese‹en meine Seel, mein bä‰e# J¡. 5
J¡ will au# dem Leib entrinnen, di¡, wie du unangethan mit dem Fleis¡, zu s¡auen an. wei¡t, ihr Erdge›nnten Sinnen! abge‰orben sey der Welt,
10
wer mit Gott Gesprä¡e hält. 2. Soll i¡ deine Ankun[t lernen? dein ho¡herrli¡# Vaterland ›het unter ›¡ die Sternen. Jesu, du bi‰ Gott verwandt,
15
Gott mit Gott, au# Gott gezeuget, Sohn de# Himmel# vor der Welt, Er‰- und hö¡‰gebohrner Held: glei¡wie, wann die Sonn auf‰eiget, S¡ein
tritt ihr Strahl glei¡ mit empor, 20
läu[t ihr weder na¡ no¡ vor. 3. Ob i¡ ni¡t ver‰eh dein Wesen: do¡ so lä‹et, wer du bi‰, dein warha[tig# Wort mi¡ lesen. Gott mu‰ sagen, wer er i‰.
25
Ewigkeit hat di¡ gebohren. deine Zeit, hei‰ Ewigkeit. Jesu# ge‰ern, Jesu# heut, bleibt mir ewig unverlohren.
m!
Psalterium Betulianum (Teil II)
186
‰erb i¡, ‰irbt mir alle# hier: 30
bleibt und lebt mein Jesu# mir. 4. Gott, dein Vater, Sohn di¡ nennet. Sohn, du nenne‰ Vater ihn. | Au¡ der Sathan di¡ bekennet: daß die Lüg der Warheit dien.
35
deine# Vater# Engelboten sagten eben diß von dir. in den Ohren s¡allen mir ‰ät# die Himmel#-Sänger-Noten: Gotte# Sohn wird euer heut,
40
seyt ohn Fur¡t, ihr Mens¡enleut. 5. Ja du wurde‰ hier auf Erden, wa# du war‰ im Himmel dort: und ein Mens¡en Sohn mu‰ werden Gotte# Sohn, na¡ Gotte# Wort.
45
Gotte# Bild war‰ du dort oben: wurd‰ auf Erd ein Mens¡enbild, ha‰ in mi¡ di¡ eingehüllt, ha‰ die Mens¡heit ho¡ erhoben. Eine Mutter su¡t‰ du hier,
50
bra¡te‰ deinen Vater mir. 6. Mein Ver‰and i‰ blind, zusehen, er kan deine Göttli¡keit ni¡t so, wie er wüns¡t, ver‰ehen, spart e# in die Ewigkeit.
55
Unterde‹en gläub i¡ fä‰e, daß mein Fleis¡ i‰ Gotte# Kleid, bleibet von ihm ungezweyt. dieser Tro‰ mi¡ ewig trö‰e. Jesu# ge‰ern, Jesu# heut,
60
vor und in und na¡ der Zeit. 7. Rühmen will i¡, ni¡t ergründen, diß Geheimniß wundervoll,
Gedicht 1
187
dort im Himmel werd i¡ nden, wa# i¡ hier nit su¡en soll. 65
Jesu, Gott! von dir au#gehet, wie vom Vater, Gotte# Gei‰, der die Seelen gnadenspei‰. meine Seele di¡ anehet: woll‰ ihn senden au¡ zu mir,
70
daß i¡ würdig ›ng von dir. | 8. Dur¡ di¡, Jesu, ward ers¡a[en, alle# wa# ers¡a[en i‰. Händ' und Augen no¡ nit s¡la[en. we‹en du ein S¡öpfer bi‰,
75
dein Ges¡öpfe, du regire‰; du erhält‰, und hälte‰ Wa¡t; du bi‰ unsre Leben#ma¡t, au# dem Tode du un# führe‰. dur¡ di¡ leb i¡, und in dir:
80
laß dann dir mi¡ leben hier. 9. Dar[, i¡ Erde, vor dir reden und von deiner Maje‰ät? a¡ ein Kne¡t ja ohn erblöden nie vor seinem König ‰eht.
85
hö¡‰er Herrs¡er aller dinge! hil[, daß i¡, dein treuer Kne¡t, diene dir, di¡ für¡te re¡t. a¡! au¡, wie du kan‰, bezwinge dein- und meiner Feinde Pra¡t:
90
dein i‰ Herrs¡a[t, Rei¡ und Ma¡t. 10. Alle Ma¡t i‰ dir gegeben. Gotte# Allma¡t wohnt in dir. du kan‰ ‰ürzen, du kan‰ heben. a¡ laß mä¡tig seyn in mir
95
deine Allkra[t, in mir S¡wa¡en. Jesu, sey mein Hel[erfreund,
Psalterium Betulianum (Teil II)
188
wann mir ni¡t zu hel[en s¡eint. kan i¡ ni¡t, du kan‰# wohl ma¡en, Gott ›nd mögli¡ alle ding', 100
ob s¡on i¡ mit Onma¡t ring. 11. Jesu, Gott! du bi‰ zugegen, überall und allezeit. du bi‰ mit auf meinen Wegen, ›h‰ mein Elend und mein Leid,
105
kan‰ und wil‰ e# ändern, enden. du, du hil[‰ au¡, wa# i¡ sol, mir verri¡ten re¡t und wohl. | alle# ‰eht in deinen Händen. gib, daß i¡ re¡t denk und thu:
110
dann, du ›h‰ und höre‰ zu. 12. Sih‰ du alle# allerwegen: ey so wei‰ du alle# au¡. Hül[e s¡i¿‰ du, Tro‰ und Segen, wundersam na¡ deinem Brau¡.
115
Jesu, aller Weißheit Quelle! üm ein Bä¡lein bitt i¡ di¡, da# du gie‹en woll‰ in mi¡. Jesu, komm, sey mein Geselle, der du aller Orten bi‰.
120
s¡au, mein Herz dir o[en i‰. 13. Zwar, i¡ Sünder dar[ nit laden di¡, die Heiligkeit, zu mir. do¡, du Brunn, du kan‰ mi¡ baden. wa# mi¡ reinigt, ie‰ von dir.
125
Uns¡uld quillet ni¡t auf Erden. mein Herz i‰ ein Sündenborn, säu[t ›¡ ‰ät# voll Gotte#Zorn. Nur dur¡ di¡ kan heilig werden, Jesu, wer e# wüns¡t zuseyn.
130
a¡ so komm, und s¡a[ mi¡ rein.
Gedicht 1
189
14. Deine Warheit la## i¡ reden. dein Verspre¡en vor mi¡ spri¡t, wann mi¡ Noht und Tod befehden. Gotte# Mund kan lügen ni¡t: 135
sein Verheißen und sein dräuen, e# muß beyde# werden wahr. laß mi¡ meiden die Gefahr, und mi¡ deiner Zusag freuen. Laß au¡ dir mi¡ folgen na¡,
140
nur von Warheit halten spra¡. 15. Adam, hatt' un# aufgeladen Gotte# Zorn und alle Noht. Jesu, Brunn der Gotte#gnaden, du erseu[‰ un# Höll und Tod. |
145
dur¡ di¡, und üm deinet willen, will Gott ewig gnädig seyn, alle Gaben s¡enken ein, un# mit seinen Gütern füllen. unsre# dien‰e# armut hier
150
nimmt er gültig an dafür! 16. A¡ der Gnad! und a¡ der Liebe! al# die Mens¡heit war veru¡t, ha‰ du ›e, au# eignem Triebe, in dem Jammerthal gesu¡t,
155
un# Gott wieder zugeführet. Jesu, Lieb! entzünde mi¡, daß i¡ wieder liebe di¡. laß mi¡ au¡, wie ›¡# gebühret, lieben den, der neben mir
160
wird geliebt von Gott und dir. 17. Jesu, selber Gotte# Güte! du ha‰ un# Gott gut gema¡t. lieb-entbrandt i‰ sein Gemüte und auf unser Heil beda¡t.
Abendmahl.
Psalterium Betulianum (Teil II)
190
165
Er, nun-Vater, nennt un# Kinder, weil wir deine Brüder seind. Gott i‰ nimmer unser Feind, und verträgt un# arme Sünder. Gott! ma¡ deine Langmut mein,
170
andren au¡ so gut zuseyn. 18. Guter Jesu! hier du s¡one‰. dorten du mit Höllen pein den Verä¡tern ewig lohne‰, wir‰ ein ‰renger Ri¡ter seyn.
175
A¡ so laß mi¡ Sünde meiden: daß den Anwalt meiner Sa¡ i¡ mir ni¡t zum Ri¡ter ma¡. plagt man mi¡: i¡ will e# leiden, dir die Ra¡e nehmen ni¡t,
180
und erwarten dein Geri¡t. | 19. Jesu, hier du lä‹e‰ plagen deine Lieben, von der Welt: dort du ewig# Freudbehagen ihnen gib‰ zum widergelt.
185
dorthin ha‰ au¡ du dur¡ Leiden deine Mens¡heit eingeführt ›e mit Sonnenglanz geziert. Jmmerher, wa# ni¡t zu meiden! i¡ will soviel Fuder Freud
190
kau[en um ein Quintlein Leid. 20. J¡ bin ganz in di¡ entzü¿et, Jesu, du mein hö¡‰e# Gut. hier da# Jrdis¡', i‰ zer‰ü¿et, währt nit lang, ma¡t kurzen mut.
195
S¡ein e# i‰: du bi‰ die Sonne. Bä¡lein ›nd#: du, bi‰ da# Meer. a¡ wer in dem Himmel wär! da, da wohnet Freud und Wonne.
Gedichte 1 und 2
191
Jesu, nun, dir leb i¡ hier: 200
daß i¡ ‰erbend komm zu dir.
II. Uber die Vermählung der Gottheit, mit der Mens¡heit, in JESU CHRJSTO. 1. Wa# vor ein Lie¡t erleu¡t die Na¡t und Fin‰erniß der Erden? wa# hat die Welt zur Welt gebra¡t, dadur¡ wir himmlis¡ werden? 5
die Gottheit in die Mens¡heit ‰eiget. der Himmel ›¡ zur Erden neiget. der S¡öpfer da# Ges¡öpf annimmt. da# Leben zu den Todten kömmt. 2. Gott und die Mens¡heit wird getraut:
10
ô wunderrei¡e Wonne. der Gottheit wird ein Hau# gebaut. die wahre Leben#Sonne | ‰eigt in da# todte Meer, wird Dunkel. da# Himmel#kleinod, den Karfunkel
15
ümgibt da# Bley der Sterbli¡keit. der Ewig war, nimmt an die Zeit. 3. Den nie kein Ort begri[en hat, der ligt im Mutterleibe. der keine# Mens¡en Sinn betrat,
20
getragen wird vom Weibe. der alle# tränket, spei‰ und kleidet, dem wird bloß Mil¡ zur Speiß bes¡eidet. der Gott, dur¡ den wir Mens¡en ›nd, wird selb‰ ein arme# Mens¡enkind.
Jm fe‰ Fe‰in.
Psalterium Betulianum (Teil II)
192
25
4. Unendli¡keit, fäht an zu seyn; Un‰erbli¡keit, zu‰erben. der unüms¡ränkt, ein räumelein beginnet zuerwerben. deß Gegenwart die Erde zieret,
30
der son‰ im Himmelhau# regiret. der Tod den Leben#brunn ümgibt deß Wa‹er unser Elend trübt. 5. Der ‰arke Löw i”t wird ein Lamm; die Allma¡t, selb‰ onmä¡tig.
35
der Zweig von Königli¡em Stamm, ‰eht da gekrümmt und s¡mä¡tig. die Hoheit ›¡ gar tie[ erniedert. mit Armut, Rei¡tum ›¡ verbrüdert. der alle# gibt, dem mangelt i”t.
40
die Herrli¡keit, im Staube ›”t. 6. So solt e# seyn: vor aller Zeit war diese Zeit versehen, daß Gott mit unsrer Sterbli¡keit solt in Vermählung ‰ehen.
45
im Paradeiß, bey unsren Alten, da# Brautverlöbni# wurd gehalten, na¡dem die Zusag lang voran im Raht der Gottheit war gethan. | 7. Der Ho¡zeit Aufs¡ub hat verlängt
50
der Heiligen Verlangen. ihr Herz, von Seu[zen eingeängt, im Sehnen lag gefangen. ihr Wuns¡ die Wolken hat zerri‹en, ihr Glaub o[t an die Thür ges¡mi‹en
55
de# Himmel#, an de# Bräutgam# Hau#, daß e# ihn geben solt herau#. 8. Den David dür‰ na¡ Bethlehem Me‹ia# Vaterlande.
Gedicht 2
193
a¡ daß die Hül[ au# Zion käm, 60
Zerri## Jsrael# Bande! ru[t er; die andren ihm na¡›ngen: wann wird die s¡wangre Erde bringen da# Heil der Erd? wann trie[t vom Zelt der Wolken her, der Sternenheld?
65
9. Un# ward zutheil, wa# ›e begehrt. ›e wüns¡ten, wir empfangen. wa# ›e begehrt, ›nd wir gewährt. Verlangen, ward Erlangen. die dürre Wurzel wurd besa[tet.
70
der Sa[t hat un# die Fru¡t bekra[tet, die jene# S¡langengi[t vertreibt, von der die Seele lebend bleibt. 10. Der Herr, wird Kne¡t, vor seine Kne¡t; nimmt Fleis¡, da# Fleis¡ zuretten.
75
daß er den Tod zum Tode brä¡t, wolt er in# Leben tretten. der Mens¡heit, die ihm ward vermählet, der Braut, hat er‰li¡ viel gefehlet. do¡ glänzt da# Weib nun dur¡ den Mann:
80
dur¡ ihn fäht ›¡ ihr Wol‰and an. 11. Dur¡ ihn verherrli¡t und verklärt, dar[ ›e im Himmel wohnen. hie wird ›e ho¡ al# Gott geehrt, von den beglänzten Thronen. |
85
Wo forthin wird die Gottheit s¡weben, da wird die Mens¡heit au¡ mit leben. die vormal# Himmelü¡tig war, dar[ ›¡er wieder tretten dar. 12. Du gro‹er Gott, du kleiner Sohn!
90
hab dank vor deine Liebe, die di¡ von deinem hohen Thron so tie[ herunter triebe.
Psalterium Betulianum (Teil II)
194
der Himmel hat di¡ au#gego‹en. den du un# wieder aufges¡lo‹en, 95
den Himmel auf, die Hölle zu. hab dank, vor die erworbne Ruh. 13. Ma¡ unsre Sünd-Empfängniß rein, der du ohn Sünd empfangen. und laß au¡ unsrer Herzen S¡rein
100
mit dir im Gei‰e prangen. Laß di¡ empfangen unsre Seelen: so wird# an Seeligkeit nit fehlen, so wird kein bößer Sünden›nn gebohren werden mehr darinn.
105
14. Mein Herz s¡on, wie Johanne#, springt und hüp[t in mir vor Freuden. mein Gei‰ zu dir in Himmel dringt, ›¡ dort in di¡ zu kleiden. s¡a[ nur, daß du mein Herz ohn Sünden,
110
ein Hau# ohn Unat, möge‰ nden. der Lieb und Glauben# Ampel-Oel hellbrennend ma¡ in meiner Seel.
III. JESUS, JMMANUEL, Gott mit Un#. Esa. 7. 14. 1. Freud der Seelen, trö‰li¡# Wort, Heil der Mens¡enKinder! Gott mit un#, hei‰ unser Hort, der versöhnt die Sünder. | 5
2. Vormal# waren, dur¡ die Sünd, Gott und wir ges¡ieden: Jesu# ›¡ in# mittel ndt, bringet un# den Frieden.
Gedicht 3
195
3. Jesu# wieder, al# der Weg, 10
un# zum Vater führet; Jacob#leiter, Himmel‰eg, so die Erd berühret. 4. Gott wird Mens¡, und bringt damit Gott den Mens¡en wieder.
15
weil er unser Fleis¡ anzieht, ›nd wir seine Brüder. 5. Jesu, du und i¡, wir ›nd worden eine Seele. du bi‰ Haupt: mi¡, dir verbind,
20
zu den Gliedern zehle. 6. Ja, du ha‰ mi¡, vor der Zeit dir zur Braut erwählet: dir i¡ nun in Ewigkeit bin und bleib vermählet.
25
7. Gott mit un#! wer mag i”und wider un# ›¡ se”en? Welt, Sünd, Tod, der Höllen s¡lund, kein# un# soll verle”en. 8. Gott mit un#! wir können nu
30
keinen Mangel haben. wo Gott i‰, fällt alle# zu, sein ›nd alle Gaben. 9. Habe dank, Jmmanuel, vor die gro‹e Liebe:
35
Und dafür i¡ meine Seel dir zu eigen gibe. 10. Bleib mit un#! laß mi¡ und di¡ leben unges¡ieden: bi# mit dir i¡ ewigli¡
40
lebe dort im Frieden. |
Psalterium Betulianum (Teil II)
196
IV. Uber die Freudenrei¡e Wundergeburt de# allerlieb‰en JESULEJNS. 1. Wa¡et auf, ihr Mens¡en›nnen! wa# ‰eiget von der Wolken Zinnen? ein Mens¡e, der au¡ Gotte# Sohn. Mitterna¡t legt in die Wiegen, 5
vor dem ›¡ die Ges¡öpfe biegen, den S¡öpfer au# de# Himmel# Thron. Wer i‰ e#, der dort ›ngt, die Freudenbots¡a[t bringt? Engels¡aaren,
10
ma¡t eu¡ bereit zur Weihna¡tfreud! a¡ Himmelsü‹er Freudenthon! 2. Mein Herz hört die Sänger ›ngen, e# will vor Freuden s¡ier zerspringen.
15
Gott wird ein Mens¡, ein Mens¡ wird Gott. Gott kommt herrli¡ abge‰iegen in unsre arme Mens¡enwiegen. der Sündenjammer wird zu spott. ô gro‹e gro‹e Freud!
20
ô langgewüns¡te Zeit von den Vätern! ô FreudenNa¡t, die ü¡tig ma¡t Welt, Sünd, Tod und die Höllenrott.
25
3. Ey laßt un# nit länger ‰ehen, kommt, laßt un# mit den Hirten gehen, zus¡auen diese# WunderKind. wie? wa# seh i¡? Stall und Krippen bewirten diese Purpur Lippen,
Gedicht 4
30
197
die Glieder, die do¡ göttli¡ ›nd. | der diese ganze Welt in seinen Armen hält, soll der darben? soll der mit Heu
35
und Lumperey ›¡ s¡ü”en vor dem kalten Wind? 4. Jhr verblendte Jüden›nnen! laßt ihr an Herberg dem zerrinnen, der eu¡ die Welt zur herberg gibt?
40
muß der ›¡ mit Lumpen de¿en, in Heu und Stoppel‰roh ver‰e¿en, der ›¡ üm euer Heil betrübt? auf den ihr lang geharrt, wird, ô verkehrte Art!
45
i”t ver‰o‹en. der Herr der Erd i‰ eu¡ unwehrt der eu¡ von anbeginn geliebt. 5. Zwar na¡ ‰olzem Zimmer-prangen
50
du Krippenkind träg‰ kein Verlangen. der Welt du viel zu groß au¡ bi‰: tausend weite Erdenhäuser ›nd dir, du hö¡‰er Himmel#Keyser, zu klein zur Wohnung und zu wü‰.
55
Mein Herz ‰eht o[en dir: komm, hab dein Hof‰adt hier, ô mein König! da# soll dir seyn ein Wiegelein,
60
ma¡ dir e# rein von ‰ank und mi‰. 6. HimmelPrinz, wa# kan di¡ hintern, du Gott au¡ unter Mens¡enKindern, daß du nit jag‰ Herode# au#
Psalterium Betulianum (Teil II)
198
au# den Hof- und Pra¡t-Gemä¡ern; 65
daß den ver‰o¿ten Widersä¡ern du nit nimm‰ Krone, Thron und Hau#. do¡ nein! da# wil‰ du ni¡t. | daß dir i”t viel gebri¡t i‰ dein Wille.
70
e# ma¡t un# rei¡ und Engeln glei¡, dein' arme Stall- und KrippenKlauß. 7. A¡ Geheimniß voller Wunder! die Himmel#heere werden munder,
75
und s¡auen e# mit Wollu‰ an. Gott selb‰, wolt heut Mens¡e werden. der Himmel wandert auf der Erden. den keine Zeit üms¡reiben kan, zieht an die Sterbli¡keit,
80
wird Fleis¡, tritt in die Zeit: a¡ der Liebe! ein sol¡er Held mu‰ in die Welt, zuma¡en Weg und Himmel#Bahn.
85
8. Billi¡ hat die Na¡t ges¡ienen, wie son‰en von der Himmel#bühnen da# helle Rad der Sonne bli”t: weil auf diese# Kinde# Wangen ein heller Tag un# aufgegangen,
90
der un# vor HöllenNä¡ten s¡ü”t. Die SündenNa¡t vergeht: der GnadenTag ent‰eht allen Mens¡en. e# bri¡t herein
95
ein Freudens¡ein, der billi¡ Herz und Mund erhi”t.
Gedicht 4
199
9. Al# Man Janu# Kir¡ vers¡lo‹en, Augu‰u# Zepter übergo‹en die Welt mit ‰olzer Frieden#Ruh: 100
bringt diß Kind, den re¡ten Frieden, mit Gott un# wieder zuverglieden. die Hölle wird ges¡lo‹en zu: der Himmel ö[net ›¡, begehrt un# ewigli¡.
105
zubewirten. | dur¡ di¡, ô Kind ›nd wir versühnt, du Leben#wiederbringer du. 10. Heut i‰ Delfo# Bü¡ ver‰ummet,
110
der Hau[ der fals¡en götter mummet: weil Gotte# Warheit redend wird. Oel und Balsam mu‰e rinnen, an Wa‹er# ‰at, heut au# den Brünnen: weil unser Fleis¡ wird Gotte# Wirt;
115
weil der Gesalbte kömmt, von unsern S¡ultern nimmt, unsre S¡ulden, die Sünden-Noht, den Seelen-Tod,
120
die aufgelegte Flu¡e#-bürd. 11. Höret, die ihr hört, ihr Ohren: diß Mens¡enKind hat un# gebohren die Mutter, die do¡ Jungfrau i‰. vor und na¡ und im Gebähren
125
kond ihre Keus¡heit ni¡t versehren der Sohn, den ›e i”t herzt und kü‹t. Gott selb‰ hat diese# Weib und diesen Mutterleib übers¡attet
130
da# Wunderkind
Psalterium Betulianum (Teil II)
200
hat sonder Sünd und wundersam zur Welt gemu‰. 12. Lob und Dank sey dir gesungen mit Mens¡en- und mit EngelZungen 135
du Mens¡enKind, du Gotte#Sohn! daß du bi‰ mein Bruder worden, mi¡ führe‰ au# dem Sünder-Orden, zuleben unter deiner Kron. Laß diese FreudenZeit
140
au¡ wahre Seelenfreud in mir würken. dein Fleis¡ und Blut sey mir zu gut verselb‰et mit dem Gotte#Thron. |
145
13. Nun, ihr Hirten, kommt herwieder, kommt, la‹t un# di¡ten tausend Lieder, und loben diese# Kindelein. Zwar wir la‹en Stall und Krippen: do¡ wollen wir mit Herz und Lippen
150
dir, Jesu, ‰ät# verbunden seyn. verwir[t s¡on Salem di¡: dort rü‰et Saba ›¡, di¡ zugrü‹en: ein neuer Stern
155
soll dir von fern ein Volk der Heiden holen ein. |
V. Uber die Bes¡neidung de# allerlieb‰en JESULEJNS 1. Nun der Sonne Strahlenwagen gegen un# die A¡se kehrt
Gedicht 5
201
und will ‰ärker Lie¡t auftragen, nun er neu-beammet fährt; 5
nun da# alte Jahr i‰ hin, zeigt de# Neuen anbeginn: ma¡et mi¡ ein Kindlein ›ngen, da# ›e zur Bes¡neidung bringen. 2. Jesu Vorhaut wird bes¡nitten.
10
Je‹e Sohn und David# Reiß blutet, na¡ der Jüden ›tten und na¡ Gotte# Bundgeheiß. | diesen Bund er, wie er solt, mit der Tau[ verwe¡seln wolt,
15
und ihn, na¡ de# Vatter# willen, al# der le”te, no¡ erfüllen. 3. Blutig hat er# angefangen, der zu Elend und auf Blut in diß Leben eingegangen.
20
dieser er‰en Wunde Flut hat gedeutet auf den Pfad, der viel Blut# geko‰et hat: bi# ihn, na¡ den Leiden#tagen, seine Gottheit aufgetragen.
25
4. Wa# bringt dann, diß Kind vom Stalle, da# anheut Blutbräutgam hei‰, dem zu Bethlehem mit S¡walle seine Vorhaut blutig s¡wei‰? Jesu#, Heil, da# i‰ sein Nahm:
30
nun zertritt der Weibe#sam jenen Kopf de# alten Dra¡en, der un# droht mit o[nem Ra¡en. 5. Heiland, heile und befreye mi¡ vom dü‰ren Höllenbau¡.
35
meine Sünden mir verzeihe. Jesu, sey mein Jesu# au¡.
Psalterium Betulianum (Teil II)
202
a¡ dein angenehmer Nahm sey mein Tro‰- und FreudenKram, wann mi¡ s¡re¿t die Fur¡t der Höllen 40
und die S¡ulden in mir bellen. 6. Wie der Pelikan zerri”et mit dem S¡nabel seine Bru‰, und die todte Brut bespri”et mit dem rohten Leben#Mu‰:
45
Also rinnet un# zu gut, Jesu, deiner Wunden Flut, die un# Sünden-todte ne”et, wieder in da# Leben se”et. 7. Jesu, deiner Wunden Brunnen
50
meine Wunden ma¡en heil | woll‰ mir au¡ ein Tröpflein gunnen: meiner Seel zuhel[en eil. i¡ bin Sündens¡wa¡ und krank: Jesu, dieser Himmel#trank
55
wird erqui¿en Gei‰ und Leben, und mi¡ mir selb‰ wiedergeben. 8. Meine Seele, ma¡ di¡ munder, s¡au mit Gei‰e#-augen an, ja betra¡te, und bewunder,
60
wa# der Herr an un# gethan. dieser i‰ nit Leben# wehrt, der zu loben ni¡t begehrt den, der selb‰, un# zubeleben, ›¡ der Sterbli¡keit ergeben.
65
9. Den verlohrnen Himmel#frieden bringet diese# Himmelkind, da# mit Gott un# hat ents¡ieden. diese# Kind un# Freud gewinnt, Freud vor Leid, und Lu‰ vor La‰,
70
indem e# wird unser Ga‰.
Gedicht 5
203
Edler Ga‰, sey un# willkommen, der du komm‰ zu unsrem Frommen. 10. Kommet Gott al# Mens¡ hernieder: ey so ›nd wir allzuglei¡ 75
Gotte# Kinder, Gotte# Brüder, Erben zu dem Himmelrei¡. Jesu# bringt den Himmel mit. Abba, ru[t nun unsre Bitt. wir ›nd allem Flu¡ entseßen,
80
und der S¡ulden i‰ verge‹en. 11. Au# dem Elend un# zuführen, er in# Elend kam herab. seine zarte Glieder frieren, heis¡en Heu und Lumpenhaab:
85
diese Armut, ma¡t un# rei¡; seine Kne¡ts¡a[t, Herren glei¡. | ‰erbli¡ kommet er auf Erden, aufdaß wir un‰erbli¡ werden. 12. Sein Geburt gebiert un# wieder.
90
unser Leben i‰, sein Tod. Mens¡en, werden Himmel#glieder, dur¡ de# Himmel#herren Noht. daß wir nießen, bü‹et er: leidend, bringt er Freuden her:
95
un# den Segen zuerwerben, wolt er an dem Flu¡holz ‰erben. 13. Au¡ die Hölle zuzus¡ließen, ‰ieg er in da# Teufelzelt; kam, die Mens¡en zubegrüßen,
100
au# dem Himmel in die Welt, den er hat ges¡lo‹en auf. la‹et la‹t un# allzuhau[ dur¡ dieselbe Pforte dringen, zu den himmelis¡en dingen.
Psalterium Betulianum (Teil II)
204
105
14. Vor der Pforte nit mehr wa¡et einer von den Cherubim. der gesamte Himmel la¡et, und da# Kleid der Seram ‰rahlet von ›¡ hellen Glanz:
110
weil der höllis¡ Dra¡ens¡wanz nit vern‰ert mehr die Sonne, unsrer Seelen Lie¡t und Wonne. 15. Aber wie soll i¡ satt danken, Gott, vor deine Güte dir,
115
die in ihre# S¡u”e# s¡ranken diese# Jahr dur¡ für und für mi¡ erhalten und geführt? i¡ weiß zwar, wa# mir gebührt: do¡ lä‹t mi¡ mein Unvermögen,
120
da# du kenn‰, ni¡t# würdig# legen. 16. Nimm vorlieb mit meiner Liebe, die in s¡wa¡en Flammen glimmt. | du wei‰, daß, wa# i¡ dir gibe, alle# do¡ von dir herkömmt.
125
ni¡te# können wir ohn di¡. Herr, gib deinen Gei‰ in mi¡, der be‰ärk mein gei‰li¡# Leben. gib, so kan i¡ wieder geben. 17. Halt, i¡ muß mein Herz au#s¡ütten.
130
Jesu, warüm hat man heut dein uns¡üldig# Fleis¡ bes¡nitten? den Gese”e#herren s¡neidt de# Gese”e# Blutgeheiß. Zwar e# s¡eint, daß sol¡er weiß
135
da# Gese”, dur¡ diese# Ri”en, solte seine S¡är[ abnü”en. 18. Aber mi¡ will ander‰ dünken. dieser S¡nitt ein Vorbild i‰,
Gedicht 5
205
wie zur re¡ten und zur linken 140
unsre Sündenlu‰ und Li‰ dur¡ da# Me‹er wahrer Buß wegges¡nitten werden muß: daß also-verwundte Herzen fühlen die Bereuung#S¡merzen.
145
19. Darüm, Jesu, laß mi¡ eilen, und da# Me‹er se”en an. aber s¡aue: mein verweilen Zeigt, daß i¡ nit s¡neiden kan. a¡ i¡ s¡one meiner nur.
150
dir befehl i¡ diese Cur: Herr, bes¡neide meine Glieder, Seel und Sinnen, hin und wider. 20. S¡neid den Felsen von dem Herzen, vom Ver‰and den Unver‰and,
155
und der Seele ma¡e S¡merzen, die hier su¡t ihr Vaterland. s¡neid die Gei”e#nägel ab, und der Fü‹e Sünden-trab, | und der Augen eitle Bli¿e,
160
und der Lu‰begierden Stri¿e. 21. S¡neid au¡ ab von unsren Zeiten alle# alte# Ungema¡. laß die mi#ge‰immten Säiten unsrer Eintra¡t geben na¡.
165
laß die Liebe, die erfrohren, wieder werden neugebohren: wärm die kaltge›nnten Herzen selb‰ mit deinen Liebe#Kerzen 22. S¡neid die angei¿ten Lappen
170
von dem Glauben#mantel ab, die den Gotte#dien‰ verkappen. alle# Unheil s¡i¿ zu grab:
Psalterium Betulianum (Teil II)
206
und we¿ die im Kriege#lau[ langbegrabne Wolfart auf. 175
s¡enk un#, na¡ der Zorne#fülle, eine Halkyoner-Stille. 23. Laß nit länger S¡werd und degen un# ein ungere¡te# Re¡t von verkürzter Wag abwägen.
180
laß dur¡ unsre Kriege#nä¡t bre¡en ein‰ ein Freuden Lie¡t und ein freundli¡# Sonnge›¡t. laß die Winde, die i”t rasen, au# geneigtern Lö¡ern blasen.
185
24. Jesu, dir i¡ i”t befehle, mit dem neu-verjüngten Jahr, Gut und Ehre, Leib und Seele: wie i¡ dir befohlen war in der abgewi¡nen Zeit.
190
i¡ will in Zufriedenheit von dir ho[en meine Sa¡en. ni¡te# mehr! du wir‰# wol ma¡en. 25. Eine# nur i¡ no¡ begehre. wann viellei¡t, na¡ deinem Raht, |
195
diese# Jahr mein le”te# wäre: laß mi¡, Herr, in deiner Gnad bi# zum le”ten Odem ‰ehn, im Hingehen ni¡t vergehn. laß mi¡, daß i¡ lebe, ‰erben,
200
‰erben, und do¡ ni¡t verderben.
Gedicht 6
207
VI. Jubel-Gesang, Sancti Bernhardi, von dem süßen Nahmen JESU: hieher verteuts¡et. 1. An Jesum man gar seelig denkt, der wahre Freud dem Herzen s¡enkt. do¡, wo mein Jesu# selber i‰, daselb‰ man alle# Leid# vergi‹t. 5
2. Erdenke mir do¡ einen Klang, laß hören einen Spielgesang, nenn einen sol¡en Wunderthon, der süßer klingt al# Gotte# Sohn. 3. Jesu, der kranken Seelen Kra[t,
10
der müden Herzen HimmelSa[t! di¡ su¡en, i‰ die grö‰e Freud: di¡ nden, volle Seeligkeit. 4. Jesu, der Herzen Sü‹igkeit, weit übertre[end alle Freud!
15
du bi‰ der Brunn, der überquillt; ein Lie¡t, darein die Seel ›¡ hüllt. 5. Di¡, Jesu, lieben, wa# da# sey, kan keine Zung au#reden frey. der gläubt e#, der di¡ in der that
20
und deine Lieb geko‰et hat. 6. Jn dem vers¡lo‹nen S¡la[gema¡ de# Herzen#, frag i¡ Jesu na¡. | i¡ su¡e Jesum spat und früh, mit unverdro‹ner Liebe#Müh.
25
7. J¡ su¡e, wann der Tag anbri¡t, im Herzen meine# Herzen# Lie¡t.
Psalterium Betulianum (Teil II)
208
mein Herz da# ru[t, und mein Gemüt im Glauben na¡ ihm seu[zt und ›ht. 8. Die Threnen rinnen häu[ig ab, 30
und su¡en Jesum in dem Grab. mein Herz im Garten vor ihm ‰eht, im Glauben seine Füß umfäht. 9. Jesu, du Edler Siege#held, du WunderPrinz im HimmelZelt!
35
du bi‰ mein ganzer Wuns¡ allzeit, mein Tro‰ i‰ deine Sü‹igkeit. 10. A¡ bleib bey un#, der Tag vergeht, der Sündenjammer s¡on ent‰eht. Leu¡t un#, du helle# SeelenLie¡t;
40
dein Glanz der Sinnen Na¡t dur¡bri¡t. 11. Wann Jesu# in ein Herz einzieht, die Eitelkeit von dannen ieht: dargegen ›¡ bald ndet ein der Lieb und Glauben# Ampel-s¡ein
45
12. Süß übersüß i‰ Jesu Lieb, ein wunderangenehmer Trieb. wann tausendmal i¡ davon sag, danno¡ i¡# ni¡t au#spre¡en mag. 13. Diß wei‰ sein Leiden, Pein und Tod,
50
sein Blut geo‹en purpurroht. sein Tod de# Tode# Ma¡t zerbri¡t: drüm un# Gott gönnt sein Ange›¡t. 14. Seht, daß ihr Jesum re¡t erkennt, daß ihr ihn euren Heiland nennt.
55
su¡t ihn mit brennender begier. brennt, ihn zu su¡en, für und für. | 15. Liebt Jesum wieder, der eu¡ liebt. ergebt eu¡ dem, der ›¡ eu¡ gibt.
Gedicht 6
209
gebt Herz üm Herz, folgt seinem Wort, 60
lau[t im Geru¡ der Salben fort. 16. Jesu#, der Gnaden Honiguß, der Gotte#gaben Himmelguß, mitleidig i‰ in unsrem Leid, ein Tro‰ in aller Traurigkeit.
65
17. O Jesu, laß mi¡ ko‰en di¡, wie deine Seele liebet mi¡. in deiner Gegenwart laß heut mi¡ ehren deine Herrli¡keit. 18. Mein Mund von dir nit würdig spri¡t,
70
iedanno¡ will i¡ s¡weigen ni¡t. nimm diese# Freudenlallen an, weil meine Lieb nit reden kan. 19. Herr, deine Lieb zu dir mi¡ rei‹t, im Glauben mein Gemüte spei‹t.
75
›e ma¡et satt, do¡ ohn verdruß: der Hunger w䡉 beym Uberuß. 20. Die di¡ geko‰, die hüngert do¡, ›nd trunken und do¡ dur‰ig no¡. du bi‰, der ihr Verlangen spei‰;
80
son‰ kein ding ihnen liebli¡ hei‰. 21. Derselb er‰ deine Sü‹e spürt, der von der Liebe trunken wird. wie seelig i‰, hier werden satt: do¡ bleibt die Seel ‰ät# Liebe#matt.
85
22. O Jesu, Honig in dem Mund, du Himmelbrod im Herzengrund, der Ohren angenehmer Thon, du Engelzier, du WolkenSohn! 23. Viel tausend Seu[zer send i¡ dir:
90
komm, Jesu, komm einmahl zu mir. |
Psalterium Betulianum (Teil II)
210
wann soll i¡, krank von Liebe#pein, an dir einmahl gesättigt seyn? 24. Dein Abseyn i‰ mein bittrer S¡er”, und deine Lieb mein süßer S¡merz. 95
du bi‰#, der mi¡ erqui¿en kan, wie Honigseim den Jonathan. 25. O Jesu, meine# Herzen# Ruh, dein' Huld viel höher i‰ al# du und unbegrei[li¡ deine Güt.
100
die Lieb entzünde mein Gemüt. 26. Jesum i¡ su¡en will allein, mir soll auf Erd ni¡t# lieber# seyn. mir selber will i¡ ‰erben ab, daß i¡ in ihm zu leben hab.
105
27. O Jesu, Tro‰ und Sü‹igkeit der Seel, die na¡ dir sehnli¡ s¡reyt. die heißen Zähren su¡en di¡, und mein Gemüt ä¡zt innigli¡. 28. An wel¡em Ort i¡ immer bin,
110
ligt mein Herr Jesu# mir im Sinn. ô Seeligkeit, wann i¡ ihn fünd! ô Freud, wann i¡ ihn halten künd! 29. J¡ wolt umfangen meinen Freund, und mit ihm bleiben fä‰ vereint.
115
der Lohn, vor langen Leidverdruß, solt seyn ein Honigsüßer Kuß. 30. Wa# i¡ gesu¡t bring i¡ davon. wa# i¡ begehrt, da# hab i¡ s¡on. vor Lieb, ô Jesu, bin i¡ s¡wa¡:
120
mein Herz, da# ammt und s¡reyt dir na¡. 31. Wer also seinen Jesum liebt, der liebt und lebet unbetrübt.
Gedicht 6
211
ni¡t# i‰, da# diese Lieb verzehr: ›e w䡉 und brennt iemehr und mehr. | 125
32. Ja, diese Lieb brennt lie¡ter loh; s¡me¿t übersüß, ma¡t wunder froh: ›e bringet Glü¿ in dieser Zeit, und na¡ der Zeit die Seeligkeit. 33. Diß Feuer, Himmel-ab gesandt,
130
diß Feuer legt mein Herz in brand. die Brun‰ entzündet Mark und Bein und ma¡t die Seele munder seyn. 34. O du gewüns¡te Jesu#-gun‰, du heilighohe Liebe#brun‰.
135
Mein Herz, in Gotte# Sohn verliebt, fühlt, wie die Liebe labung gibt! 35. Jesu, du Fru¡t der Weiber Blum, der armen Mens¡en rei¡er Ruhm: dir sey Lob, Ehre, dank und preiß,
140
vor deine Lieb und jeden Reiß: 36. Du o[t gewüns¡ter König komm, bezieh mein Herz dein Eigentum. du gro‹er Vater voller Güt, du Lie¡t, erleu¡te mein Gemüt.
145
37. O Jesu, heller al# die Sonn, du angenehm‰e SeelenWonn: dein Ru¡ den Balsam überreu¡t, da# bä‰e Honig dir nit glei¡t. 38. Di¡ ko‰en, thut dem Herzen wol;
150
di¡ rie¡en, ma¡t e# Leben#voll. vor Lieben e# in onma¡t fällt, do¡ ›¡ an dir erholt und hält. 39. Du bi‰ der Lieb Vollkommenheit, und de# Gemüte# Sü‹igkeit.
Psalterium Betulianum (Teil II)
212
155
ô Jesu, aller Mens¡en Heil, mein Ruhm i‰, an dir haben theil. 40. Ja, Lieb‰er, geh! e# i‰ vollbra¡t. du ha‰ Gott wieder gut gema¡t. | geh hin, be›” dein Himmelrei¡,
160
de# Vater# Re¡te mit zuglei¡. 41. Sey, wo du bi‰, i¡ folge dir. di¡ soll nun ni¡te# nehmen mir. dein will i¡, Jesu, ewig seyn, demna¡ mein Herz i‰ worden dein.
165
42. Jhr Himmel#bürger, ziehet au#, ma¡t sperrweit auf da# Sternenhau#, holt ein, den der nun Sieger i‰ und ihn al# einen König grü‰. 43. Du EhrenKönig, Siege#held,
170
dem alle# zu gebot ›¡ ‰ellt, der du un# se”‰ zu Erben ein: a¡ laß die S¡uld vergeben seyn. 44. Du Brunnquell der Barmherzigkeit, du Lie¡t der ewigli¡en Zeit!
175
der Traurigkeit Gewülk vertreib: da# Lie¡t der Freuden bey un# bleib. 45. Dein Lob im Himmel ho¡ erklingt: kein Chor i‰, der von dir nit ›ngt. Jesu# erfreut die ganze Welt,
180
hat Gott vor un# zu fried ge‰ellt. 46. Jn sol¡em Fried hers¡t er forthin, den nit begrei[et Mens¡enSinn. Mein Herz na¡ sol¡er Wonne ‰rebt, daselb‰ s¡on in Gedanken s¡webt.
185
47. Zum Vater Jesu# i‰ gefahrn, da er behers¡t die Himmels¡aarn.
Gedichte 6 und 7
213
mein Herz von mir gewi¡en i‰, lau[t Jesu na¡, ihn herzt und kü‹t. 48. So preißen wir den HimmelSohn 190
mit einem Lob- und Jubelthon: und bitten, daß er unser Leid bald we¡sle mit der Himmel#freud. |
Pa‹ion#-Lieder VII. Marien Magdalenen über JESU au#gego‹ne# NardenWa‹er. 1. Freyli¡ bleibt no¡ unverge‹en (wie vorde‹en Jesu# selber ihr verspra¡) der Marien Ehrdien‰-ei[er. 5
Juda# Gei[er nit ihr Lob verlös¡en kan. 2. Seit der That, gezehlet werden hier auf Erden mehr al# zweythalbtausend Jahr'
10
und daß man no¡ ›ng und s¡reibe von dem Weibe, da# wird järli¡ klar und wahr. 3. Jhre Lieb i‰ wehrt zuloben, die in Proben
15
›¡ hat herrli¡ la‹en sehn. theurer Nardenbalsam ie‹et und begießet Jesum, der zum Tod soll gehn. 4. Jesu, i¡ wolt gern, au# Triebe
20
heißer Liebe,
Psalterium Betulianum (Teil II)
214
ehren di¡, wie diese# Weib. Gei‰li¡ kan i¡ balsamiren, nit berühren also leibli¡, deinen Leib. 25
5. Mein Gefäß, die Seelenhütte, i¡ au#s¡ütte. wa# du ha‰ gelegt darein, wa# i¡ rede, ›nn' und denke, dir i¡ s¡enke,
30
alle# dir zu dien‰ soll seyn. | 6. Deinen Gei‰ s¡i¿ mir zu ‰euer. diese# Feuer meine Krä[te di‰illir: daß mein dir-gefällig# Leben
35
Gott-ergeben di¡ wolrie¡end balsamir. 7. Kan i¡ kein Gefäß der Ehren dir gewähren, ob e# ni¡t Alpa‰er-rein:
40
do¡ du wolle‰ e# begün‰en, dir zu dien‰en will e#, au¡ zerbro¡en, seyn. 8. Ob kein Balsam frommer Sinnen i‰ darinnen,
45
i‰ mein Salböl s¡le¡ter Sa[t: do¡ vers¡mähe nit den Willen: laß erfüllen meinen Abgang, deine Kra[t. 9. Herr, hier i‰ au¡ meine Haabe,
50
deine Gabe. meiner Gab zwar dar[‰ du nit: do¡ so wird, al# dir-erwiesen, dort geprießen, wa# den deinen hier ges¡iht.
Gedichte 7 und 8
55
215
10. Soll i¡ nit de# Haupte# Zinnen salben können: salb i¡ dann die Fü‹e dir: Jesu, deinen armen Gliedern, meinen Brüdern,
60
will i¡ gute# thun allhier. 11. Will die Welt mi¡ drüm verla¡en, wendig ma¡en, und mit Juda# bellen an: s¡ilt ›e, Jesu: mi¡ dargegen
65
wolle‰ regen, daß dein Mund mi¡ loben kan. |
VIII. Da# Hanges¡rey. 1. J¡ au¡, Herr, mi¡ o[t verme‹e, meiner s¡wa¡en Füß verge‹e die zum fallen ›nd geneigt. mi¡ verführen Fleis¡e#Sinnen, 5
die dem Gei‰ bald angewinnen, ob er ›¡ s¡on ‰ark erwei‰. 2. J¡ bin Petru#, fre¡ von Munde, aber träg im Herzen#grunde. meine Zunge zwar di¡ nennt:
10
do¡ verleugnet di¡ mein Leben. meine Seel, der Welt ergeben, di¡ nit kennet, nur bekennt. 3. Langsam i¡ o[t wiederkehre, und nur Sünd mit Sünde mehre
15
voller S¡la[# der Si¡erheit! Meine Seele ni¡t auf‰ehet;
Psalterium Betulianum (Teil II)
216
bi# mi¡ dein Gese” ankrähet, wie der Han die Morgenzeit. 4. Unsre Alten, se”ten Hanen 20
auf die Kir¡, an ‰at der Fahnen: weil dein Wort, da# Hanges¡rey, die ents¡la[nen Sünder we¿et, und den le”ten Tag entde¿et daß er nit mehr ferne sey.
25
5. Jesu, a¡! au¡ auf den Zinnen meine# Herzen#, meiner Sinnen, ‰ehe deine# Worte# Han: den laß augenbli¿li¡ krähen, daß i¡ ‰ät# in Buße ‰ehen
30
und der Na¡t entgehen kan. | 6. Laß den Han mi¡ zeitli¡ we¿en; laß mi¡ seine Po‰ au¡ s¡re¿en mit de# Jüng‰en Tage# Näh: daß i¡, no¡ in zeit der Gnaden,
35
der gefahr mi¡ mög entladen, nit müß ewig s¡reyen weh. 7. Do¡ laß nit dein Wort nur krähen, woll‰ mi¡ gnädig au¡ ansehen, wann i”t mein Gewi‹en wa¡t:
40
daß i¡ so, wie Petru#, gläube; nit, wie Juda#, ligen bleibe in der Sündverzwei[lung#-Na¡t. 8. J¡ will meine Sünd beweinen: woll‰ mir na¡ dem Regen s¡einen,
45
Sonne der Gere¡tigkeit! Zwar i¡ will au¡ Petru# werden, weinen, weil i¡ leb auf Erden: dort er‰, kommt die Freudenzeit.
Gedichte 8 und 9
217
9. Hanges¡rey soll, wie ›e sagen, 50
au¡ die Löwen ma¡en zagen und bald jagen in die u¡t. a¡! e# pfleget au# der Höllen au¡ ein Löw mir na¡zu‰ellen, der mi¡ zuvers¡lingen su¡t.
55
10. Gei‰ von Himmel! hil[ mir s¡reyen, dieser Fur¡t mi¡ zubefreyen, zuverjagen diese# Thier. mein Ges¡rey sey, ‰ätig# Beten: so ma¡ i¡ ihn ferne treten,
60
und so nahet Gott zu mir. |
IX. JESU Bluts¡weiß. 1. Wa# ma¡t meinem Jesu bang? wa# ma¡t ihn im Ang‰s¡weiß baden? sündig# Herz, wa# frag‰ du lang? deine S¡uld hat ihn beladen. 5
deiner La‰er Zentner-La‰ drü¿t ihn, daß er Blut muß s¡wi”en. alle Sünden auf ihm ›”en, die du o[t begangen ha‰. 2. Meine Boßheit, hat in Glut
10
Gotte# Zürnen aufgerei”et. Gotte# Zorn, voll Ei[er-wut, Jesu diese# S¡weißbad hei”et. diese Ang‰ äng‰ ihn vor mi¡: i¡, i¡ hätt, üm Sündenthaten,
15
in der Hölle s¡wi”en, braten, brennen sollen ewigli¡.
Psalterium Betulianum (Teil II)
218
3. Diese# Zorne# Kälter tritt Jesu#, in dem Oelpreß-garten, er allein, und niemand mit: 20
fühlet aller Aeng‰e arten. meiner Bluts¡uld rohter Wein seine Kleider hat bespri”et: daß die meinen unbes¡mi”et und gewas¡en mö¡ten seyn.
25
4. Meine Seel, gedenk hieran: Sünd zu meiden, sey gei‹en, die Gott so erzürnen kan, die selb‰ Gotte# Sohn mu‰ bü‹en mit so s¡werer Bangigkeit.
30
iehe ›e, wie eine S¡lange: | son‰ wird ›e au¡ dir hier bange und dort ewig ma¡en leid. 5. Treuer Jesu, habe dank, daß du meiner Seele s¡merzen
35
deine ließe‰ ma¡en krank. woll‰ hingegen meinem Herzen ‰ät# in Buße ma¡en bang: daß i¡ göttli¡ sey betrübet, und also bleib unverübet
40
aller eitler Wollu‰-Zwang. 6. Aber, Jesu, wann zuviel bellen wolte mein Gewi‹en; wann die Höll mi¡ äng‰en wil, und mir allen Tro‰ entri‹en:
45
al#dann deine Ang‰ für mi¡ laß, vor deinem Vater, spre¡en, der nit zweymahl pflegt zurä¡en, nit wird plagen mi¡ und di¡. 7. Al#dann deinen Gei‰ laß mir
50
diese Freud in# Herze trö‰en:
Gedichte 9 und 10
219
Jesu# nahm die S¡uld von dir, du bi‰ au¡ von den Erlö‰en, sey getro‰, du Gotte#kind! der um di¡ ›¡ sah betrüben 55
seinen Sohn, der muß di¡ lieben und verge‹en deiner Sünd. 8. Se”et Sathan feindli¡ an, s¡ießet mi¡ mit Feuerpfeilen: will i¡, hil[ nur daß i¡ kan,
60
hin zu diesem Garten eilen, ihme Jesum ‰ellen dar wie er vor mi¡ Ang‰ erlitten, Gott zu glei¡ üm bey‰and bitten. tru” dann, der mir krümm ein Haar! |
X. Der Creu” Kel¡ JESU. 1. J¡ seh meinen Jesum le¡zen im Oliven-garten dort. seinen Mund au¡ hör i¡ ä¡zen man¡e# Ang‰gebro¡ne# Wort, 5
und von einem Kel¡e sagen, der Gott selber ma¡et zagen. 2. Wa# do¡ i‰ ihm einges¡enket, daß er ›¡ zu trinken s¡eut? wer i‰#, der so bitter tränket
10
meinen Jesum, meine Freud? ha! du selber, der du frage‰, ihn mit Sünden also plage‰. 3. Freyli¡ ja, i¡ muß bekennen, Jesu, i¡ hab di¡ gekränkt.
Psalterium Betulianum (Teil II)
220
15
mein Thun, i‰ der Kel¡ zunennen, der di¡ also gall-getränkt. wolle‰ mir die S¡uld vergeben, und mir hel[en frömmer leben. 4. Wel¡ ein Greul vor Gott, i‰ Sünde!
20
daß ›e mö¡t gebü‹et seyn, muß Gott selber seinem Kinde Gall und Myrrhen s¡enken ein. a¡ wer wolte Sünd begehen, üm die Gott so weh ges¡ehen!
25
5. Zwar, vor mi¡ ha‰ du getrunken: i¡ hätt sollen ewigli¡, in den Höllenpful versunken, sau[en S¡wefelpe¡ in mi¡. Jesu, nimm, wie s¡le¡t i¡ gibe,
30
meinen dank vor deine Liebe. | 6. Jesu, du trink‰ ni¡t alleine: wer dir i‰ am lieb‰en hier, hat den Kel¡ mit dir gemeine; wer am n䡉en ›”et dir,
35
dem pfleg‰ du ihn zuzuwinken. mit dem Haupt da# Glied muß trinken. 7. Jmmerher, du bittrer Be¡er! e# muß nur getrunken seyn. Zwar, der Trunk ma¡t mi¡ nit s¡wä¡er:
40
Gott, al# Arzt, mir s¡enket ein einen Trank, der ma¡et beben, do¡ Gesundheit gibt zum Leben. 8. Jmmerher, da# Gott gesegne! i¡ will gern e# dulten hier,
45
daß viel Trübsal auf mi¡ regne. Laß mi¡ Jesu dort mit dir au¡ vom Freudenbe¡er trinken: da wird alle# Leid ver›nken.
Gedichte 10 und 11
221
9. Soll i¡, i¡ will gerne s¡ütten 50
in mi¡ diesen Wermutwein. Zwar dar[ i¡ mit Jesu bitten: Vatter, kan e# mögli¡ seyn, dieser Creu”kel¡ von mir gehe! do¡, nit mein, dein Will ges¡ehe!
55
10. A¡ ja, Vater, wolle‰ denken, daß i¡ bin ein s¡wa¡e# Kind, und mir nit zuvoll eins¡enken: daß mi¡ Sathan ja nit nd taumlend, daß mein Glaub nit wanke.
60
denk, daß Jesu# vor mi¡ tranke. |
XI. Juda#, der verlohrne Jünger JESU. 1. J¡ empnde Fur¡t und s¡auren, wann bei mir i¡ denk daran, wie so gar ein Mens¡ nit kan vor der Sünde ›¡ vermauren. 5
Jesu! Juda# war üm di¡, tägli¡ deine Predig hörte, ja selb‰ deine Lehre lehrte: trug den Satan do¡ bey ›¡. 2. Sammlet S¡ä”e, die nit ro‰en,
10
dienet Gott und ni¡t dem Gold, wartet auf den Himmel#Sold; su¡et, Gotte# Rei¡ zu ko‰en, ewigli¡ zu werden rei¡! wa# hil[t, seinen Weltdur‰ kühlen,
15
und die Seeligkeit verspielen? dieser We¡sel i‰ nit glei¡.
Psalterium Betulianum (Teil II)
222
3. Also ha‰ du o[t gesaget, diß hat Juda# o[t gehört. danno¡ ihn der Gei” bethört, 20
daß er nur na¡ Gulden fraget. danno¡ ihn der Mammon führt, daß er Gott üm Gold verkau[et, daß er na¡ dem Rei¡tum lau[et, und da# Himmelrei¡ verliert.
25
4. Jesu, den du wolte‰ s¡reiben unter deiner Jünger Zahl, der rennt na¡ dem Höllenthal. el der: wer kan ‰ehend bleiben? nur zwöl[ Boten wehlt‰ du dir:
30
no¡ nahm dir der Satan einen. soll er dann, frag i¡ mit weinen, au¡ so haben Ma¡t an mir? | 5. J¡ s¡web, ob nit mit dem Leibe, Jesu, do¡ im Gei‰, üm di¡;
35
und dein Wort da# lehret mi¡, dem i¡, al# dein Jünger, gläube. Solte Satan au¡ mit Li‰ einen Juda# au# mir S¡wa¡en, eine Teufel#-Larve, ma¡en,
40
Chri‰e, der i¡ bin dein Chri‰? 6. Nein! da# wir‰ du nit zugeben, daß er ‰ärker sey al# du! leg mir Gei‰e#wa[en zu, daß i¡ ihm könn wider‰reben.
45
laß mi¡, Jesu, i¡ bin dein, dir nit au# den händen rei‹en. wolle‰ deine Gottheit weißen, meiner Onma¡t Allma¡t seyn. 7. Wir[t mir Satan, Rei¡tum, Ehre,
50
Wollu‰, die drey Aepfel für,
Gedichte 11 und 12
223
ma¡t ›e gülden s¡einen mir: hil[, daß i¡ ja nit ümkehre, no¡ mi¡ la‹e halten auf auf dem Weg, der führt zum Leben. 55
laß mi¡ ungeirrt fort‰reben, daß da# Kleinod i¡ erlau[. 8. Ob man lebte tausend Jahre, und hätt alle# Gut der Welt, arm an Gott und rei¡ an Geld:
60
endli¡ e# ein S¡atten wäre, eine kurze Zeit und Freud, gegen tausend Millionen Jahr- und Plagen, die belohnen sol¡e Freud mit Herzenleid. |
XII. JESU Purpurmantel 1. Du Henker#rott, wa# thu‰ du Gott dem Für‰en aller Ehren? ein Purpurkleid sein Leiden#leid no¡ s¡mähli¡ muß vermehren. 5
ihr hört, daß er ein König wär: drüm ihr mit dornen krönet sein Haupt, und ihn au# fre¡em Sinn mit alten Lumpen hönet. 2. Ni¡t diese Rott: J¡, hab, ô Gott,
10
ô Jesu, di¡ ges¡mähet mit diesem Hon, mit Ro¿ und Kron. mein Stolz hat ›¡ geblehet mit Kleiderpra¡t, dir Ang‰ gema¡t.
Psalterium Betulianum (Teil II)
224
mi¡ hat die de¿ der Sünden 15
mit Sünd bekleidt, in Eitelkeit die Glieder einzuwinden. 3. Mein, i‰ die S¡uld, die du erdultt diß Kleid hat dir gefärbet, der Sünden ut, so roht al# Blut,
20
von Adam angeerbet. du nimm‰ auf di¡ die Stra[, so mi¡ hätt ewig sollen drü¿en: ein Flammenkleid war mir bereitt, mi¡ jämmerli¡ zu s¡mü¿en. 4.
25
A¡ deine Pein laß krä[tig seyn, von Sünd mi¡ abzus¡re¿en. dein Purpur-ro¿ sey meine Glo¿, Zur Buß mi¡ aufzuwe¿en wie solt i¡ do¡ mi¡ brü‰en no¡,
30
wie solt i¡ Ho[art üben, die Gott entzündt, daß er sein Kind darüm selb‰ ließ betrüben. | 5. Gib, Herr, daß Reu im Herzen sey ob meinen Sündenthaten.
35
Laß auf den Weg den Ho[art‰eg mi¡ ja nit mehr gerahten. laß deine Gnad mi¡ auf den Pfad der Demut seelig führen: daß keinen Pra¡t i¡ in der Tra¡t
40
de# Leibe# la‹e spüren. 6. Hil[ ja, daß i¡ nit also di¡ mehr martre no¡ betrübe. Hab dank und Lob, vor diese Prob,
Gedichte 12 und 13
225
ô Jesu, deiner Liebe. 45
du ha‰ erdultt, vor meine S¡uld, so man¡e S¡ma¡ und S¡merzen. die Stra[, war mein: ›e wurde dein. Dank sag i¡ dir von Herzen. 7. Du litt‰ vor mi¡: erlö‰ bin i¡.
50
tru”, daß mi¡ mehr verklage de# Teufel# Neid! dein Uns¡uldKleid i¡ gläubig an mir trage, ô Gotte#-Lamm, da# du am Stamm de# Creu”e# ließe‰ hangen:
55
damit will i¡ dort seeligli¡ vor deinem Vatter prangen. 8. Jnde‹en gib, daß i¡ mit Lieb dir deine Lieb erwider; daß i¡ dur¡ S¡ma¡ dir folge na¡,
60
auf Erden mi¡ ernider. So wird mi¡ dort im Himmel#port ein Sonnenkleid ümfangen: al# eine De¿ im Purpurro¿, i¡ ewig werde prangen. |
XIII. JESU Rohr-Zepter. 1. Lä‹t ›¡ Jesu# also hönen? a¡ der frommen Lamm#gedult! Dornen ihn mit S¡merzen krönen, der do¡ keine nie vers¡uldt. 5
der muß einen Rohr‰ab führen, der gesalbet ward zum Chri‰;
Psalterium Betulianum (Teil II)
226
der von Gott bezeptert i‰, diese# Ganze zu regiren. 2. Diese#, ô ihr Zepter-führer, 10
leidet Gotte# Sohn vor eu¡, ô ihr gro‹en Weltregirer! Gott eu¡ gabe Land und Rei¡: dem pflegt ihr na¡ Gotte# willen allzeit nit zu ‰ehen vor.
15
darüm Jesum hönt ein Rohr, eure S¡ulden abzu‰illen. 3. Welt! diß, wa# du Jesu gabe‰, ‰ellet di¡ dir selber vor. lern, wie du ni¡t# bä‹er# habe‰.
20
deine Ma¡t, i‰ nur ein Rohr. e# ›nd s¡wa¡e Binzen‰äbe, wa# du Rei¡#‰äb nenne‰ hier. denke, daß Gott über dir mit dem Allma¡t-Zepter s¡webe.
25
4. Der auf di¡ se”t sein Vertrauen, lehnt ›¡ auf ein bre¡li¡# Rohr. wer auf di¡, auf Sand, wird bauen und mit S¡aden seyn ein Thor. Rohre, kan ein Wind bewegen:
30
also wankt au¡ deine Gun‰; ›e vers¡windt, wie Rau¡ und dun‰, ›e verrinnet, wie der Regen. | 5. Aber ‰ark i‰ und von Eisen Jesu Zepter, der auf Erd
35
mu‰ mit spott ein König heißen. i”und ›”t er hö¡‰geehrt zu der Gotte#-Re¡ten oben. über seiner Feinde Rott, daß er ma¡e ›e zu spott,
40
hat der Vatter ihn erhoben.
Gedichte 13 und 14
227
6. Dein RohrZepter mag mi¡ plagen, Satan! Welt! au¡ dornen mir in da# Haupt, wie Jesu, jagen. Jesu# wird e# endli¡ s¡ier, 45
der ge‰renge Ri¡ter, rä¡en, eu¡ wie Rohre hauen ab, und dort in dem Flammengrab ewig euren Ho¡mut bre¡en. 7. J¡ will hier mit Jesu dulden:
50
dort i¡ hers¡ mit ihm zuglei¡. Creu”, wird mir ein Zepter gulden in dem s¡önen HimmelRei¡ dann, wo Chri‰u# herrli¡ worden, soll au¡ herrli¡ seyn sein Chri‰.
55
hol mi¡, Jesu, wo du bi‰, in den EngelFür‰en-Orden. 8. Al#dann, Jesu, will i¡ beugen meine Knieh vor deinem Thron, Dank und Ehre dir erzeigen
60
für vor mi¡-erlittnen Hon, da man spöttli¡ vor dir kniehte. hier i¡ dir nit danken kan. nimm ein s¡wa¡e# Können an, Jesu, s¡au auf da# Gemüte. |
XIV. JESU Au#führung. 1. Wo führt man meinen Jesum hin? von Salem, a¡! zur S¡edel‰ätte. i¡ weiß vor Ang‰ nit, wo i¡ bin. wer i‰, der meinen Jesum rette? 5
muß dann mein Leben gehn zum Tod?
Psalterium Betulianum (Teil II)
228
rei‹t Gott ihn ni¡t au# dieser Noht, au# händen dieser Rott? 2. A¡ Deine Sünden ›nd die Rott, die mi¡ also zum Tode s¡leppen. an mir rä¡t Dein Verbre¡en Gott.
10
e# solte zu der Höllen treppen die Teufel#rott hinrei‹en Di¡, da du so meinen Tode#‰i¡ solt‰ leiden ewigli¡. 3. 15
S
Führ du mi¡, Jesu, gei‰li¡ au# au# dieser Welt und ihrem Wesen: aufdaß i¡ in dein ewig# Hau# eingehen möge und genesen. Jndeß hab dank vor diesen Gang! der sey mein Tro‰, wann mit bedrang
20
die Sünd mir ma¡et bang. 4. J.
A¡ ja! i¡ lie‹e führen mi¡ au# diesem Salem hier auf Erden: in jene# einzuführen Di¡, und daß du mö¡te‰ Bürger werden
25
im himmlis¡en Jerusalem, daß eine wohnung dir bequem di¡ dorten zu ›¡ nähm. 5. S. 30
Zieh hin, mein Jesu, ‰irb vor mi¡; geh in den Tod, aufdaß i¡ lebe. | mein Herz da# will begleiten di¡: im Gei‰ i¡ dort üm Salem s¡webe. mein Herz da# weint dir hinten na¡, beklaget dur¡ der Augen Spra¡
35
dein Leid und Ungema¡.
Gedicht 14
229
6. J.
A¡, warum wein‰ du über mi¡? mi¡ wird der Tod i”t bald entbinden. du mü‰e‰ weinen über Di¡, mög‰ viel beweinen Deine Sünden. Dein böße# Leben, da# mi¡ zwang
40
zugehen diesen harten Gang, laß Dir i”t ma¡en bang. 7. S.
Herr, wa# mir geht an Threnen ab, da# laß dein heilig# Blut erse”en. wann i¡ nur Reu im Herzen hab:
45
der Will soll mein Vermögen s¡ä”en. Jedo¡ will i¡ hier weinen fort: daß i¡ ni¡t ewig weine dort, an dem verdammten Ort. 8. 50
J.
Werd i¡, der grüne Leben#baum, so peinli¡ in den Tod geri‹en: erhält ›¡ der Gere¡te kaum: wie wird der Sünder müßen bü‹en! in# Feuer muß man¡ dürre# Rei#. s¡au ieder, daß er meid mit Fleiß
55
den S¡aden, den er weiß. 9. S.
Zeu¡ hin, ô Jesu, bahne mir, dur¡ deinen Tod, den Weg zum Leben. Soll i¡, gern will i¡ gehn mit dir;
60
gern will i¡ da# Geleit dir geben zum Himmel, über Sto¿ und ‰ein, zur Freud dur¡ Leiden gehen ein. dann werd i¡ seelig seyn. |
Psalterium Betulianum (Teil II)
230
XV. Die S¡edel‰ätt. 1. J‰# mögli¡ zuerme‹en? kan Gott so gar verge‹en de# Sohne#, den er liebt, daß er ihn, so zuplagen, 5
an# Creu”holz anzus¡lagen, den Henkern übergibt? 2. Die Ho[nung unsrer Väter, wird al# ein Ubelthäter zum Galgen hingeführt.
10
Gott, auf der S¡edel‰ätte der Buben Grab und bette, zu todt gemartert wird. 3. Wie groß i‰ Gotte# Ra¡e! wie böß i‰ meine Sa¡e,
15
die ihn erzürnet hat! sein Sohn dafür muß bü‹en; Gott selb‰ hat leiden mü‹en vor meine Ubelthat. 4. Der Greul a¡! meiner Sünden,
20
i‰ abgebildt zunden auf dieser Ri¡t‰ätt hier. die Hämmer, Nägel, Börer, a¡ die Gese”e#-lehrer mi¡ selber zeigen mir.
25
5. Mein ewig# Marterbette und meine S¡edel‰ätte die Höll hat sollen seyn: die tie[e Mörder#gruben voll Teufel#-henker#buben
30
mi¡ solte laden ein.
Gedicht 15
231
6. Wie groß i‰ Gotte# Gnade! daß mir die Sünd nit s¡ade, ‰ra[t er sein einig# Kind; | er legt auf de‹en Rü¿en 35
die S¡ulden, die mi¡ drü¿en, die meine Bürde ›nd. 7. Wie groß i‰ Gotte# Liebe, den i¡ do¡ ‰ät# betrübe bezahl die Lieb mit Haß.
40
i¡ diene seinem Feinde, und hab do¡ ihn zum Freunde. mein Herz, bedenke da#! 8. Wie groß i‰ deine Hulde: du dulte‰ meine S¡ulde
45
ô Jesu, treue# Her”! zum dank, laß dir mi¡ leben, dir Lieb üm Liebe geben, nit wei¡en hinterwärt#. 9. Daß in die Zahl der Frommen
50
i¡ wieder mö¡te kommen, lä‹t du di¡ s¡leppen fort, wo Ubelthäter ‰erben der Boßheit Lohn erwerben, zu dem veru¡ten Ort.
55
10. Mein Flu¡ wird so zuni¡te. Herr, geh nit in# Geri¡te mit deinem bößen Kne¡t! der Fromme hat bezahlet: mein Glaube damit pralet;
60
in ihm bin i¡ gere¡t. 11. Laß mi¡ nit wieder lau[en zum Ubelthäter-hau[en: daß ja nit dorten i¡ werd mit den Ungere¡ten
Psalterium Betulianum (Teil II)
232
65
von Höllen-Henker#Kne¡ten gemartert ewigli¡. |
XVI. JESU EntKleidung. 1. Der, den son‰ die Wolken kleiden, der den Wurm hei‰ spinnen Seiden, der da# S¡af ers¡a[en hat, Wolle gibt von Baum und Heerden, 5
Fla¡# lä‹t wa¡sen au# der Erden, der un# kleidt mit allem Wat, Jesu#, meiner Seel Verlangen, muß der so entkleidet hangen? 2. Andrer Adam! du ha‰ mü‹en
10
an dem Holz in Blö‹e bü‹en, wa# der er‰e Adam au¡ na¿et hat am Holz begangen: da die Blöß er‰ angefangen, eingeführt den Kleiderbrau¡.
15
Uns¡uld, hat ohn Kleid bede¿et: i”t kein Kleid die S¡uld ver‰e¿et. 3. Sünde, war der er‰e S¡neider, Sünde ‰e¿et' un# in Kleider. Ubelthätern werden Stri¿'
20
und Hal#eisen angehenket, denen Gnad da# Leben s¡enket. Stolzer Sünder, denk zurü¿: Fä‹eln ›nd# und Henker#ketten, wa# di¡ ma¡t so prä¡tig tretten.
25
4. Adam, hat sein Kleid verlohren. mir, ward glei¡so zuerkohren,
Gedicht 16
233
in der Tau[', ein Uns¡uldKleid: Satan, mi¡ au¡ darüm bra¡te; Satan mi¡ zum Adam ma¡te, 30
na¿et an Gere¡tigkeit. meinen Ro¿ ließ i¡ mir nehmen, muß mi¡ nun der Blö‹e s¡ämen. | 5. Nun, ô Jesu, diese meine meine Blö##, i‰ worden deine.
35
meine S¡uld entkleidet di¡: deine Uns¡uld soll mi¡ kleiden. dein Verdien‰, i‰ Woll' und Seiden, darein will i¡ hüllen mi¡, daß i¡ meine Sünd ver‰e¿e.
40
deine Blöß, i‰ meine de¿e. 6. Laß mi¡ dir in deinen Gliedern diese deine Lieb erwidern. na¿et häng‰ du no¡ vor mir in den Armen, in den deinen,
45
die vor Blö‹e mü‹en weinen, die du, Jesu, träg‰ an dir. di¡ will i¡ in ihnen kleiden, und bedenken diß dein Leiden. 7. Soll, mit dir, i¡ etwan leiden,
50
daß ›¡ Buben in mi¡ kleiden, daß man spielt üm meine Haab; solt i¡ au¡, wie du, auf Erden na¿et, arm und dür[tig werden und an mitteln nehmen ab:
55
laß mir, diese# angedenken deiner Blö‹e, Tro‰ eins¡enken. 8. Solt i¡ mi¡ vor Armut s¡euen, die du so ha‰ wollen weihen? diese# Leid leid' i¡ mit dir.
60
der du litt‰, leb‰ i”t in Freuden,
Psalterium Betulianum (Teil II)
234
dir i‰ alle Welt bes¡eiden. Wann i¡ mit dir leide hier, werd i¡ dort mit dir regieren; wird, au¡ mi¡, der We¡sel zieren. |
XVII. Die Ubers¡ri[t de# Creu”e# I. N. R. I. 1. Holz, gewohnet son‰ zus¡weigen! Holz, ers¡a[en ‰umm zu seyn! wiedaß di¡ der Augens¡ein mir i”und muß redend zeigen. 5
Zwar, au¡ redend ‰umm du bi‰: wer i‰, der die S¡ri[t mir li‰? 2. Jesu Bildniß, der getragen meine Sünd, seh i¡ an dir: und wa# sollen (sag do¡) mir
10
hier die vier Bu¡‰aben sagen? J¡ will rahten, wie e# ie‰, lernen, wer mein Jesu# i‰. 3. J¡ Erlöße Sie Von Sünden: saget selb‰ von un# sein Nahm.
15
Wann un# Gott i‰ worden gram, i‰ sein Zorn zuüberwinden dur¡ den, der un# hat verbü‰. Jesum Nennen, Rettung J‰. 4. Jesu# Euer Sünd Ver-Söhnet,
20
Seelen, arm an Frömmigkeit! vor eu¡, litt er alle# Leid. sein Gehorsam eu¡ vers¡önet. daß Gott aller S¡uld vergi‹t, Jesu Narbe Raitung J‰.
Gedicht 17
25
235
5. Jesu# Eifert Sehr Üm Sünder, keinen gern verderben lä‹t, er verbittet ›e auf# bä‰, ma¡t ›e seine# Vater# Kinder. daß Gott keine S¡uld zumi‹t,
30
Jesu Nahme Redner J‰. | 6. Jesu# eignt ›¡ unsre Sa¡en. Seele, drü¿t di¡ Ang‰ und Noht, drohet deinem Leib der Tod: ho[ auf ihn, er wird# wohl ma¡en,
35
seine# Leibe# Glied du bi‰. Jesu Nahm Regirer J‰. 7. Jesu Bund bleibt ungebro¡en. Seine Red, i‰ kein Gedi¡t: gläubt, i¡ laß eu¡ Waisen ni¡t.
40
ja! er hält, wa# er verspro¡en, unsrer Noht er nit vergi‹t. Jesu Nahme Redli¡ J‰. 8. Jesu# fühlt au¡ ›¡ bes¡weret, wann di¡ dru¿t de# Creu”e# La‰:
45
weil sein Herze di¡ nit ha‹t, weil er deine# Heil# begehret. Er hil[t tragen, sey vergwi‰! Jesu Nahm ru¿halter J‰. 9. Mu‰ du S¡uld in Uns¡uld haben,
50
unre¡t in gere¡ter Sa¡; mu‰ du leiden Hon und S¡ma¡: Jesu# wird di¡ wieder laben, auf die Feinde seyn entrü‰: Jesu Nahme Ri¡ter J‰.
55
10. Jesu# ri¡ten wird und rä¡en; er wird ‰ra[en diese Welt, die zum Teufel ›¡ gesellt. e# wird mü‹en ihr Verbre¡en
Psalterium Betulianum (Teil II)
236
in der Hölle seyn gebü‹t. 60
Jesu Nahme Rä¡er J‰. | 11. Feinde mögen wild ›¡ ‰ellen: Jesu# ihnen bietet tru”, nimmet di¡ in seinen s¡u”. nur ein Wörtlein soll ›e fällen,
65
wann du sag‰, und gläubig bi‰: Jesu Nahme, Rü‰ig J‰. 12. Seele, deinen Jesum kü‹e, ko‰e seine Freundli¡keit. preißend auf ihn allezeit
70
deine# Munde# Salbe gieße. spri¡, mit Wollu‰ angesü‰: Jesu Narde Ru¡bar J‰. 13. Eine Nard' i‰ Jesu Nahme: in der ganzen Chri‰enheit
75
sein Gerü¡t i‰ au#gebreitt, einen ‰arken Ru¡ bekame. drüm so rühm' ein ieder Chri‰: Jesu Nahm Ruhmseelig J‰. 14. Nun so lebe Jesu Leben,
80
Seele, wil‰ du seelig seyn. ma¡ sein Thun und Leiden dein. dulte so und sey ergeben sol¡er Uns¡uld, wohlgerü‰. Jesu Na¡folg Rei¡tum J‰.
85
15. Jn mein Herze will i¡ s¡reiben diese S¡ri[t, ›e soll in Leid in der Trübsal meine Freud und im Tod mein Leben bleiben. S¡ri[t! mein gro‹er Tro‰ du bi‰,
90
weil der Jnnhalt Jesu# i‰. |
Gedichte 17 und 18
237
16. Auf mein Creu” au¡ will i¡ s¡reiben, wie auf seine#, diese# Wort. Wa# ges¡rieben, soll sofort ewigli¡ bes¡rieben bleiben. 95
diese S¡ri[t mein Labsal i‰, Jesu, weil du Jnnhalt bi‰.
XVIII. Die Siben Le”Worte JESU am Creu”. 1. E# lenkt mein Sündenkranker Sinn ›¡, Jesu, in dein Leiden hinn, da# mir hat, Freud erworben. daß i¡ ein Kind de# Leben# bin, 5
ma¡t, weil du bi‰ ge‰orben. 2. Die Wort, so dir der S¡merz und Lieb am Creu” au# deinem Herzen trieb, in meinen Ohren s¡allen. A¡ mö¡te, wa# i¡ seu[zend gib,
10
au¡ wohl in deinen hallen. 3. Die ganz-entmens¡te Mens¡enrott, die Rott, so au# dir treibet spott, die ihren Gott verni¡tet, verbitte‰ du bey deinem Gott,
15
›e, die di¡ hingeri¡tet. 4. J¡ i¡ und meiner Sünden S¡wal ursa¡te deine Nägelmahl, die i¡ selb‰ hatt verdienet: do¡ hat so deiner Wunden Qual
20
die meinen au#gesühnet.
I.
Psalterium Betulianum (Teil II)
238
5. Den Mörder, der dir hieng zur seit,
II
hat dein Verdien‰ voran erfreut von denen die erkau[et. der sündig lebte bi# auf Heut, 25
der Hölle no¡ entlau[et. | 6. J¡ zwar fühl tägli¡ SündenReu: do¡ wird die Sünd au¡ tägli¡ neu: i¡ glei¡e dem Verbre¡er. s¡a[, daß einmahl i¡ bey dir sey
30
so au¡, wie dieser S¡ä¡er. 7. Du wolte‰ ein Nothel[er seyn,
III
in deiner s¡wer‰en Creu”e#pein den treuen Hül[-entblö‰en, und diese, die ›¡ nennten dein, 35
selb‰ arm an Tro‰e, trö‰en. 8. Nun, Jesu, i¡ ‰eh au¡ vor dir. wann mein Gewi‹en bellt herfür, komm meiner Seel zu ‰atten: wann i¡ wein' unterm Creu” allhier,
40
laß mi¡ Tro‰ übers¡atten. 9. Du Mens¡enfreund! wa# war do¡ dir,
IV.
al# di¡ so kränkte dur‰begier, die deine Seel ümfangen? Mein Heil, ô Heiland, nahte s¡ier: 45
da#, da# war dein Verlangen. 10. Mi¡ leider hätt au¡ dur‰ bekriegt, wann du ihn hätte‰ nit be›egt, dort in den Höllenammen. ô Jesu, bring un# wohlvergnügt
50
zum Leben#brunn zusammen. 11. E# quälte di¡ die Sündendrüß, die Gott auf deine S¡ultern ‰ieß, die du von unsren nahme‰.
V.
Gedicht 18
239
du klagte‰, daß di¡ Gott verließ, 55
dein Gott, von dem du kame‰. 12. Herr, meine Sünden drü¿ten di¡, auf dir ›e, Jesu, regten ›¡, ›e ma¡ten di¡ verbla‹en. daß mi¡ Gott nit ließ ewigli¡,
60
lie‰ du di¡ so verla‹en. | 13. O sü‹e# Wort, ô trö‰li¡# Wort,
VI
ô Wort, der armen Seelen Port, ein Au#spru¡ zu dem Leben! E# i‰ vollbra¡t! spri¡t unser Hort 65
der ›¡ dem Tod will geben. 14. Hab Dank, du treue# Bruderherz, hab Dank, ô Jesu, vor den S¡merz den S¡merz, der mi¡ erqui¿et! Tod, Teufel, Höll bleib hinterwärt#,
70
die Hands¡ri[t i‰ zer‰ü¿et. 15. Die Sündensühnung i‰ vollbra¡t, der Mittler gibet gute Na¡t, der Leben#Herr ver‰irbet: Nimm, Vater, meine Seel in a¡t!
75
spri¡t, der den Fried erwirbet. 16. Du ‰irb‰: dein Sterben ma¡et mi¡, ô Jesu, leben ewigli¡. A¡ laß an meinem Ende au¡ meine Seel so le”en ›¡
80
nimm ›e in deine Hände. 17. Mir, Jesu, hat dein MarterTod, dein Tod in harter Creu”e#noht, da# Leben wollen s¡enken. daran, ô du mein Seelenbrod,
85
laß mi¡ ja ‰ät# gedenken.
VII.
Psalterium Betulianum (Teil II)
240
18. Dein Kreu”, sey meine# Creu”e# Tro‰, dein Dür‰en, meiner Seele Ko‰: bi# i¡ bey dir mög leben. Jndeß laß mi¡, ohn Glauben#fro‰, 90
an deiner Gnade kleben. |
XIX. Creu”-Threnen, vergo‹en unter dem Kreu” JESU. 1. Hier ‰eh i¡ ganz von Zähren aufgezehret: mein und dein Leid mi¡, Jesu, weinen lehret. e# i‰ kein Herz fa‰ mehr in meinem Herzen. e# quälen mi¡, Herr, mein' und deine S¡merzen. 5
zwar meine ›nd nit deinen zuverglei¡en. dein Elend solt au¡ einen Stein erwei¡en. 2. Du hänge‰ hier, von Geiseln wundgeri”et: da# fris¡e Blut au# Händ und Füßen s¡wi”et. du Uns¡uld selb‰, bi‰ an ein Kreu” ges¡lagen.
10
der Galge muß di¡ Gott de# Himmel# tragen. die dörner dir da# heilig Haubt dur¡‰e¡en. i¡ sehe s¡on die matten Augen bre¡en. 3. Du Segen#herr, bi‰ al# ein Flu¡ verbannet, und jämmerli¡ am Creu”holz au#gespannet.
15
du bi‰, vom s¡eitel an bi# zu den fü‹en, zerpeits¡t, zerquäts¡t, dur¡henkert und zers¡mi‹en. Die treuen Händ, die viel geheilet haben, die Fü‹e ›nd mit Nägeln dur¡gegraben. 4. Die Striemen und die Wunden Eiter gie‹en:
20
und niemand i‰, der Oel darein ließ ie‹en. du Leben#herr, erbärmli¡ wir‰ getödtet.
Gedicht 19
241
e# hat dein Blut den Kreu”Baum angerötet: du häng‰ mit rohtem Weinbeerblut verfärbet, bi‰ Tode#matt, der S¡merz dein Herze ‰erbet. 25
5. Herr, meine Sünd hat di¡ hieher getragen und an da# Creu” di¡ s¡merzli¡ anges¡lagen. J¡, habe di¡ verspeyet und verhönet. J¡, habe dir den Leib so au#gedönet. | dein' Uns¡uld hat vor meine S¡uld gelitten.
30
du ha‰ vor mi¡, i¡ wider di¡, ge‰ritten. 6. Mein Vater, hat vom Holz den Tod gefre‹en: dein Vater, deiner fa‰ am Holz verge‹en. die er‰e Sünd im Garten ward begangen, daselb‰ an dir die Stra[ wurd angefangen.
35
daß wider Gott i¡ heimli¡ mi¡ gerottet, dafür wir‰ du hier o[entli¡ verspottet. 7. Dein S¡merz hat abgetragen meine Lü‰e, und meinen Zorn, Herr, deine San[tmut bü‰e. a¡ wel¡e Ho[art solt auf dieser Erden
40
dur¡ sol¡e Demut nit gebü‹et werden! mein' Ungedult heilt die Gedult de# Lamme#, mein' Uppi¡keit die bitterkeit de# S¡wamme#. 8. Nun diese Noht hab i¡ dir aufges¡uldet, und du ha‰ ›e vor meine Noht erduldet.
45
du geh‰ zu grab, vom Grabe mi¡ zuretten. dein Höllengang, muß meine Seel vergötten: du ‰eig‰ zur Höll, i¡ an die Himmel#bogen. J¡ Barraba#, werd Jesu vorgezogen. 9. Der Urteil‰ab, der über mi¡ gebro¡en
50
verdammet di¡, und i¡ werd loßgespro¡en. wa# i¡ verdient, dafür wird dir gelohnet. du leide‰ Pein, und meiner wird vers¡onet. J¡ Kne¡t war böß: du frommer Herr mu‰ leiden, und mit viel Leid mir kau[en tausend Freuden.
Psalterium Betulianum (Teil II)
242
55
10. Zwar wird mir i”t ein Kreu” au¡ aufgeleget, da# mi¡, wie di¡, fa‰ gar zu grabe träget. i¡ kämpfe au¡ i”t unter deinen Fahnen. Die Noht will mi¡ zur Kleinmut fa‰ ermahnen. do¡ hab i¡ selb‰ mir diese# Leid gesponnen:
60
dur¡ mi¡ i‰ über mi¡ der Zorn entbronnen. | 11. Wo nd i¡ dann da# Heil, vor meine Sünden die meine Seel in zwei[el‰ri¿e binden? Gott selb‰ i‰ taub zu meinen Jammerklagen: wem soll i¡ ›e, der hel[en kan, son‰ sagen?
65
J¡ nde keinen Tro‰ in meinen Aeng‰en. die kürz‰en Stunden werden mir die läng‰en. 12. Hier hab i¡ mi¡ zu deinem Creu” gefunden, und su¡e Hül[ in deiner S¡ma¡ und Wunden. E# i‰ dein Blut vor meine Sünd geo‹en.
70
vor mi¡ ha‰ du da# Leben au#gego‹en. Der Sünden Stra[ ha‰ du auf di¡ genommen: drüm sollen ›e nit in die Re¡nung kommen. 13. J¡ habe zwar verdienet tausend Plagen, mir solte Höllenpe¡ den S¡edel zwagen.
75
do¡, e# i‰ dir mit S¡merzen nit gedienet der deinen, die dein S¡merz hat au#gesühnet. Laß deinen Tro‰ in meiner Seel aufgehen, und mi¡ do¡ bald ein Freudenbli¿lein sehen. 14. Hab dank vor deine Marter, Tod und Smerzen,
80
die mir räumt alle S¡merzen von dem Herzen. dein Leiden hat den Mens¡en Freud gebohren: a¡ laß da#selb an mir nit seyn verlohren. vergönne mir, daß i¡ di¡ möge loben hier fröli¡, seeligli¡ einmahl dort oben.
85
15. Hier bleib i¡ nun, mit herzli¡em Verlangen, die Tropfen deiner Wunden aufzufangen. J”t, wann man wird mit dir zu Grabe traben, will meine Sünd i¡ la‹en mit eingraben.
Gedichte 19 und 20
243
der Stein, der deinen Lei¡nam wird ver‰e¿en, 90
soll meine S¡uld au¡ ewigli¡ bede¿en. | 16. Du aber laß, al# den Versöhnung#Zeugen, die Vatergun‰ heut Himmel-ab ›¡ neigen. Gedult gib oder Hül[, von beyden eine#. leid' i¡ hier Noht, wolan e# währt ein kleine#.
95
der Tro‰ wird, wo nit hier, ›¡ dorten nden. hil[ du mir nur, ô Jesu, überwinden. |
XX. JESUS der himmlis¡e PurpurWurm. 1. Wa# i‰ da# vor ein Jammerbild, da# dort in Purpur eingehüllt am Creu”e#holze klebet? ein Bild mir so die Augen füllt. 5
do¡ nein! e# bebt und lebet. 2. J‰ diß ein Mens¡? i¡ gläub e# ni¡t. ein Wurm mir hänget im Ge›¡t, in Purpurfarb ges¡wemmet. ein ‰ille# Leid mein Herz an¡t,
10
der S¡merz die Threnen ‰ämmet. 3. Wa# hör i¡? seine Stimm ers¡allt. i‰ diß ein Mens¡? in der Ge‰alt ward keiner nie gesehen. seht, wie da# Blut do¡ quillt und wallt.
15
i¡ muß mi¡ näher nähen. 4. Wer i‰ allhier do¡, den i¡ frag, der mir de# Mens¡en Nahmen sag? dort seh i¡ wa# ges¡rieben. wa#? i‰ diß Jesu#? a¡ der Plag!
20
i¡ ‰erbe, vor betrüben. |
Psalterium Betulianum (Teil II)
244
5. Gott i‰ e#, ni¡t ein Mens¡e nur, der Herr und Mei‰er der Natur, der S¡öpfer aller Sa¡en. dar[ den die s¡nöde Creatur 25
zu sol¡em Bilde ma¡en? 6. Fährt so mit ihrem Gott die Welt? i‰ diß der Prinz vom HimmelZelt? der König aller Ehren, wird der hin an ein Creu” ge‰ellt?
30
kan er ›¡ s¡mähen hören? 7. Die Allma¡t, s¡webt onmä¡tig hier. die S¡önheit selb‰, i‰ sonder Zier. der Hel[er, muß vers¡ma¡ten. der Arzt, i‰ krank und ‰irbet s¡ier.
35
wer kan da# re¡t betra¡ten. 8. Die Striemen voller Striemen ‰ehn; auf Wunden kan man Wunden sehn. der Leib i‰ lauter S¡runden, die ‰ät# mit Eiter übergehn
40
und bluten unverbunden. 9. S¡au, wel¡ ein Mens¡, ô Mens¡enKind! und der von wegen deiner Sünd ein sol¡er Mens¡ i‰ worden. Er tradt, daß er di¡ deß entbind',
45
in sol¡en Elend#-Orden. 10. J‰ da# der Gott vom Himmelrei¡, der keinem Mens¡en ›ehet glei¡? ein Wurm i‰ er zunennen, der ganz zerquäts¡t, gekrümmt und blei¡
50
fa‰ nit mehr i‰ zu kennen. 11. Herr, meine rohte Sünd hat di¡ gefärbet so erbärmigli¡, ›e ward auf di¡ geleget.
Gedicht 20
245
a¡ deine S¡ulter bü‰ vor mi¡, 55
die meine S¡ulden träget. | 12. Die Zorne#Kälter tritt‰ du heut: du ha‰ s¡on deiner Mens¡heit Kleid im Weinbeerblut gewas¡en. e# färbet di¡ der rohte Streit,
60
die Feinde zuerhas¡en. 13. Ja, walze di¡ im Elend#Koht, J¡nevmon, al#dann spring dem Tod dem Crocodil in Ra¡en: und beiß di¡ dur¡, die Tode#noht
65
und Sünde todt zu ma¡en. 14. Die Sonn, de# Himmel# Aug und Lie¡t, kan ihrem Gott und S¡öpfer ni¡t die Augen bre¡en sehen: ›e läßt, verbergend ihr Ge›¡t,
70
die Welt im dunklen ‰ehen 15. J¡ kan au¡ nit mehr s¡auen an di¡, du zerquälter Jammermann. fahr wohl! i¡ geh von hinnen. do¡ soll üm di¡ so man¡er Thran,
75
al# Blut von dir, abrinnen. 16. Stirb, du mein Leben, fahre wohl! wann i¡ di¡ nimmer sehen sol: dort spre¡en wir un# wieder: da i¡ dir meinen Dank für voll
80
bezahle dur¡ Loblieder.
Psalterium Betulianum (Teil II)
246
XXI. JESU erö[nete Seite. 1. Jesu lä‹e‰ du au¡ di¡, a¡ vor mi¡, spi‹en einen Lanzen‰i¡? ha‰ du nit gnug Pein empfunden? 5
muß mit Leid no¡ die Seit' empfangen Wunden? | 2. Zwar ni¡t# fühle‰ du i”t mehr: dieser Speer ndet di¡ s¡on Leben#leer.
10
Du bi‰ allem S¡merz ent‰orben. deine Noht hat im Tod ihr End erworben. 3. Nein! e# solt nur trö‰en mi¡ dieser Sti¡,
15
der nit mehr kond martern di¡. er solt zu den Liebe#Kerzen ö[nen mir eine Thür, zu deinem Herzen. 4. Diese# i‰ der hole Stein,
20
da hinein i¡ mi¡, wie ein Täubelein, vor dem Wetter will ver‰e¿en: wann da# Glü¿ seine Tü¿ mir will entde¿en.
25
5. Jesu, hier i‰ meine Ruh: s¡ließe du mir die Thür nit wieder zu. in den Wunden laß mi¡ leben: hier will i¡
30
seeligli¡ den Gei‰ aufgeben.
Gedicht 21
247
6. Au# der Seite dein Gemüt trö‰li¡ ›ht, Zeigt, wie deine Liebe glüht: ihr Gedä¡tniß wird gefunden, 35
Jahr für Jahr immerdar, in dieser Wunden. 7. Balsam ie‰ au# dieser Höl vor die Seel, der ›e S¡merzenledig zehl.
40
Mose Fel# ließ hier, ges¡mi‹en, un# zu Tro‰, rohten Mo‰ und weißen ie‹en. | 8. Wa‹er, Jesu, ie‰ von dir. diese# mir
45
abwäs¡t allen Unat hier, allen Koht und Wu‰ der Sünden: daß i¡ kan rein fortan mi¡ la‹en nden. 9. Diese# Wa‹er ›¡tigli¡
50
o## in mi¡, al# i¡ ward gepanzt in di¡, al# die Tau[ mi¡ neugebahre: diese Flut und dein Blut, mein Seelbad ware.
55
10. Blut oß, Jesu, au¡ von dir. diese# mir Gotte# Huld ver›gelt hier. diß i¡ trink au# deiner Seite, wann i¡ mir
60
selb‰ von dir ein Mahl bereite. 11. Dank hab, Jesu, andre# J¡! daß du mi¡ also liebe‰ innigli¡. dein Herz lä‹e‰ du mi¡ sehen:
Psalterium Betulianum (Teil II)
248
65
laß, in Leid und in Freud, e# bey mir ‰ehen.
XXII. JESU Lei¡e. 1. Jesu, lig‰ du todt, mein Leben! i‰ dein Leib nun eine Lei¡, der hin in der Gottheit Rei¡ unsre Mens¡heit kond erheben? 5
freundli¡# Antli”, bi‰ du blei¡, da# zuvor, der Sonne glei¡, man¡ betrübte# Herz erqui¿et und in Nöten angebli¿et? | 2. Augen, s¡öner no¡, al# Sternen,
10
muß i¡ eu¡ gebro¡en sehn? dör[t ihr nimmer o[en ‰ehn, Gotte# Lieb au# eu¡ zulernen? Ohren, die ihr gern gehört, man¡e# Munde# Bitt gewährt!
15
wer erhöret nun auf Erden, nun ihr taub habt mü‹en werden? 3. Mund der Warheit, Freudenquelle, Brunn de# Tro‰# in allem Leid, bi‰ du ‰umm au¡ worden heut?
20
‰umm‰ du, a¡ so bellt die Hölle. Treue# Herz, bi‰ du entseelt, dem e# nie an Lieb gefehlt, da# die Sünder, die nun-Armen, immer fanden voll Erbarmen.
25
4. Milde Hände, rei¡ von Gaben, Hel[erhände, ligt ihr todt?
Gedicht 22
249
selb‰ ihr Gräber unsrer Noht, soll man la‹en eu¡ begraben? O ihr Fü‹e! liget ihr, 30
die ihr habt vor un# allhier man¡en sauren Weg gegangen, un# zuhel[en trugt verlangen? 5. J¡, hab di¡ getödt, mein Leben. Leib, i¡ ma¡te di¡ zur Lei¡.
35
Wangen, eu¡ i¡ färbte blei¡. Augen, die un# Sonne geben, a¡ i¡ hab gebro¡en eu¡. Herz, di¡ ‰erbte meine Seu¡. Händ und Fü‹e, Mund und Ohren,
40
i¡ hab eu¡ den Tod gebohren. 6. O[t mi¡ ma¡en meine Sünden lebend einem Aase glei¡, daß die Seel al# eine Lei¡ | in dem Körper-grab zunden.
45
drüm der Tod solt ewigli¡ in der Hölle nagen mi¡: dorten solten Würm und Raben fre‹en mi¡ ‰ät#-unbegraben. 7. Dank hab, Jesu, vor dein Sterben.
50
deine Lei¡, mi¡ lebend ma¡t. du lig‰ in der Tode#Na¡t, ewig# Lie¡t mir zuerwerben. Meine Augen, trettet hin, weint Buß-Myrrhen, salbet ihn.
55
was¡e di¡, mein Herz, werd reine, gib zum Grabtu¡ au¡ da# deine. 8. Meine Seel, wind ein Gebände, pü¿e Tugendblumen ab, und ein Kränzlein mit zu Grab
60
diesem keus¡en Jüngling sende.
Psalterium Betulianum (Teil II)
250
Fahr nun wohl, du wehrte Lei¡, ma¡ da# Grab an Leben rei¡! fahret hin, ver‰ellte Glieder; kommet tausend-s¡öner wieder!
XXIII. JESU Begräbniß. 1. Wo trägt man meinen Jesum hin? zu Grab man trägt mein Leben. bereite di¡, mein Gei‰ und Sinn, ihm da# Geleit zugeben! 5
wein' hinten na¡: ein ganzer Ba¡ ein Threnenba¡ soll ießen, diß Grabmahl zubegießen. 2. Mein Herz! dir wird i”t dieser S¡rein
10
den bä‰en S¡a” vers¡ließen. | so leg di¡ dann zu ihm hinein, son‰ wird er dir entri‹en. wo i‰ sein S¡a”, da pflegt au¡ pla”
15
da# Herze ja zuhaben: so laß di¡ mit begraben. 3. Ma¡, Jesu, pla” im Grabe mir: mein Herz i¡ dir mitgebe. mein Sünden-todte# Herz hab dir:
20
ma¡, daß e# wieder lebe, wie der Prophet Elisa thät. dein Tod, i‰ ja da# Leben: da# woll‰ mir Todtem geben.
Gedicht 23
25
251
4. No¡ etwa#, Jesu, nimm von mir: s¡au, alle meine Sünde die geb' i¡ mit zu Grabe dir. daß man ›e nimmer nde: laß ›e mit Stein
30
vermauret seyn. dein Tod, soll ›e verrigeln. dein Blut, laß ›e ver›geln. 5. Mein Glaub, weil aller Sünder Sünd mit dir i”t wird begraben,
35
die meinen au¡ darunter ndt: diß kan mi¡ trö‰li¡ laben. die Sünd versenkt dem Grabe s¡enkt ein Garten, die zuvoren
40
im Garten ward gebohren. 6. Jhr Blümlein in dem Garten hier, ihr ma¡t mir wohl und bange. | E# ‰irbt im Winter eure Zier: do¡ währt der Tod nit lange;
45
da# Lenzen-jahr eu¡ neugebahr. jen# mi¡ in Leid begräbet: diß meine Freud belebet. 7. So, Jesu, grü‰ mi¡ Freud und Leid
50
i”t au¡ au# deinem Grabe. di¡ raubet mir de# Tode# Neid, an dir mein Herz i¡ labe, du Himmel#blum, der Erden Ruhm!
55
bald wird di¡ mir da# Leben viel s¡öner wiedergeben. 8. Ja, Tod! ja, Grab! ihr sollet mir mein Leben nit vers¡lingen.
Psalterium Betulianum (Teil II)
252
na¡ dreyen Tagen mü‹et ihr 60
den Raub mir wiederbringen: wie dorten au¡ der Walls¡bau¡ dor[t Jonam nit verdeuen, an# Land ihn mu‰e speyen.
65
9. J¡ neide diesen Felsen‰ein, diß Grab, üm diese# Glü¿e. dein Grab, ô Jesu, i¡ will seyn: dein Leib und Blut erqui¿e mein ganze# J¡,
70
und komm' in mi¡ im Na¡tmal, mi¡ zulaben: da wir‰ du re¡t begraben. 10. Ein neue# Grab wil‰ du, darinn kein Lei¡en-unat liget. |
75
Nimm du den alten Mens¡en hin: gib mir, wa# di¡ vergnüget, ein Herz, da# neu und reine sey. du kan‰, du bi‰ da# Leben,
80
nit bey den Todten s¡weben. 11. Komm nur, ô Jesu, komm herein: dir wird bald alle# wei¡en: mein fä‰er Vorsa”, al# der Stein, soll alle Aaß und Lei¡en
85
von diesem Hau# au¡ s¡ließen au#: den wird ni¡t# bre¡en künnen, wann du nur bleib‰ darinnen. 12. So weih dann unsre Gräber ein,
90
laß in da# Grab di¡ ra[en. du ma¡‰ darau# RuhKämmerlein, darinn wir san[te s¡la[en.
Gedichte 23 und 24
253
komm nun herbey, sey wann e# sey, 95
der Tod, mi¡ zubegraben: soll Jesu Ruh mi¡ laben.
XXIV. Lob- und Lei¡gedä¡tniß JESU. 1. Flie‰, ihr Threnen, ie‰ und s¡ießet, fallt und wallet Wangen-ab! gie‰, ihr Augenbrunnen, gießet ganze Bä¡e auf da# Grab, 5
wo im Tode ligt da# Leben. la‹t un# ihm die Le”e geben. A¡ a¡ unsre Leben#zier, Jesu#, i‰ nun nit mehr hier. | 2. S¡öner Himmel su¡ auf Erden
10
deinen König nun nit mehr. hil[ beweinen sein Entwerden, ma¡ die Wolkenbrunnen leer. Sonne, Mond und Sternen, weinet! eure Sonne nit mehr s¡einet
15
A¡ de# Himmel# kron und Zier, Jesu#, ligt verbli¡en hier. 3. Weint, ihr frommen Engelgei‰er! euer Herr und Prinz i‰ todt. euer gro‹er Orden#mei‰er,
20
dem ihr ‰undet zu gebot. die Geburt habt ihr besungen: la‹t sein Grab au¡ seyn beklungen. A¡ a¡ a¡, der Engel Zier, Jesu#, ligt begraben hier.
Psalterium Betulianum (Teil II)
254
25
4. Weinet, ô ihr Mens¡enheerden! euer treuer Hirt i‰ hinn. ihn verbannte von der Erden der ergrimmten Wöl[e Sinn. Er hat, vor der S¡äflein Leben,
30
selber ›¡ in Tod gegeben. A¡ a¡ unsrer Erden Zier, Jesu#, i‰ nun nit mehr hier. 5. Weint, ihr seine HirtenKnaben! er hat eu¡, ihr ihn, geliebt.
35
euer Tro‰ ligt nun begraben. freyli¡, ihr seit s¡on betrübt. labet do¡ der Mutter Herze, da# zerbre¡en will vor S¡merze. A¡ a¡ aller Hirten Zier,
40
Jesu#, i‰ nun nit mehr hier. | 6. Alle#, wa# ers¡a[en, weine, Himmel, Erde, Meer und Lu[t, Mens¡en, Thiere, Bäum und Steine, Bä¡' und Brunnen, Wald und Klu[t.
45
klaget, ihr Ges¡öpfe, klaget, von dem Tod de# S¡öpfer# saget! A¡ a¡, der Ges¡öpfe Zier, Jesu#, ligt begraben hier. 7. War do¡ ni¡t# al# lauter Lieben,
50
seine ganze Leben#zeit, da# ihn Himmel-ab getrieben. Er tratt vor un# in den ‰reit, und erwürgte Wöl[' und dra¡en, die zur Beut un# wolten ma¡en.
55
A¡ a¡, unsre Liebe#zier, Jesu#, i‰ nun nit mehr hier. 8. Er, der rei¡e Gott von Himmel, zog in Armut üm auf Erd
Gedicht 24
255
dur¡ da# wü‰e Weltgetümmel. 60
keine Noht, hat ihn bes¡wert, die er trug vor unsre S¡ulden: Er kond, wie ein Lämmlein, dulden. A¡ a¡, unsre Freunde#Zier, Jesu#, i‰ nun nit mehr hier.
65
9. Gute# er vor böße# thäte, er war seiner Feinde Freund. niemand ihn ümson‰ anehte, niemand hat er Hül[ verneint. s¡alt man ihn, er s¡alt nit wieder,
70
rieb ›¡ s¡on an ihn ein ieder. A¡ a¡, unsre TugendZier, Jesu#, i‰ nun nit mehr hier. | 10. Er, der höh‰e, Für‰ der Sternen, Er, der Herr, war unser Kne¡t;
75
gab die demut un# zulernen, die er vorgebildet re¡t. Warha[t war er mit dem Munde, ohne Fals¡ im Herzen#grunde. A¡, a¡, unsre Demut-Zier,
80
Jesu#, i‰ nun nit mehr hier. 11. Selb‰ die wilden Wöl[e heulen, die ihn haben ümgebra¡t, ihm ein s¡öne# Lob mittheilen, al# er i”t gab gute na¡t:
85
Warli¡ (wird die Red vernommen) diß war einer von den Frommen. A¡ a¡ unsre Seelen-Zier, Jesu#, i‰ nun nit mehr hier. 12. Aber, i‰ er s¡on verbli¡en,
90
bald er wieder leben wird. Von un# bleibt er unentwi¡en, ob der Tod ihn weggeführt.
Psalterium Betulianum (Teil II)
256
Ewig, ob wir ihn nit sehen, will Er üm und bey un# ‰ehen. 95
Unser Tro‰ und unsre Zier, Jesu, du bi‰ danno¡ hier. 13. Unterde‹en soll auf Erden alle Jahr' üm diese Zeit dein Tod no¡ beweinet werden.
100
bi# du au# der Eitelkeit un# hol‰ zu den Himmel#Höhen, da wir werden wieder sehen di¡, ô Jesu, glei¡wie hier. A¡ so komm, hol un# zu dir. |
XXV. Da# Gei‰li¡e Pa‹ion#-S¡i[. 1. Wa# i‰ dieß Elend-Leben? ein breite# Jammer-Meer, darauf wir alle s¡weben und s¡wanken hin und her. 5
E# i‰ ein Pilger-wallen, ein Fahren voll Gefahr; da# un# ‰rak# muß befallen im anfang unsrer Jahr'. 2. Hier unser Hau# der Seelen,
10
der Leib, da# S¡i[lein hei‰. der Will', hat zubefehlen: Vernun[t ihn unterwei‰, und weißet Weg' und Stra‹en: die Sinnen rudern fort,
15
al# Bot#Kne¡t', in den Ga‹en der Wellen, na¡ dem Port.
du mu‰ au¡ Pas›on drinn halten, leiden
Gedicht 25
257
3. Vernun[t, wolt‰ du e# wagen, ô s¡wa¡er Steuerman! diß S¡i[ in Port zutragen, 20
auf so un›¡rer Bahn, dur¡ Feinde und Gefärden? du wei‰ nit, wa# du wil‰. a¡ du würd‰ innen werden, daß du na¡ S¡aden ziel‰.
25
4. Hör‰ du nit wütig wehen der Unglü¿#-winde Heer? ›h‰ du ›e ni¡t aufblehen der Welt untreue# Meer. | und, ma¡t e# dir nit Sorgen?
30
e# lauren ja auf di¡, die Klippen im verborgen, die Räuber ö[entli¡. 5. S¡au, Seel, i¡ will dir zeigen den bä‹ern Steuerman.
35
heiß die Vernun[t hier s¡weigen, die dir nit rahten kan. i¡ will di¡ dir abmahlen. e# weißet diese# Bild dir, wider Wetter‰rahlen,
40
Wind, Wellen, einen S¡ild. 6. Dein S¡i[lein mu‰ du zieren mit Jesu Pa‹ion. Er selber muß di¡ führen, und seyn dein S¡i[-Patron.
45
Sein Creu” ‰ell in die mitten, al# einen fä‰en Ma‰. di¡ lehre seine Sitten, sein Wort dein See-Compa‰. 7. Mit Seil'n, die er empfunden
50
auf seiner Leiden#bahn,
Psalterium Betulianum (Teil II)
258
und die di¡ ihm verbunden, den Ma‰ bind an den Kahn. die Creu”S¡ri[t, an der Spi”en laß deine Flagge seyn. 55
die dornkron di¡, zum Si”en, al# Ma‰korb, lädet ein. 8. Dur¡ seine Creu”e#-Nägel, hä[t alle# diese# an. spann auf, e# sey dein Segel
60
sein O‰er-Siege#fahn | Sein Gei‰ wird, auf dein Flehen, der gute Na¡wind seyn, diß Segeltu¡ aufblehen und portwart# spielen drein.
65
9. Und daß, in Creu”e#hi”en, die Fahrt süß Wa‹er hab, s¡au dort fün[ Brunnen spri”en von einem Felsen ab. S¡öpf, e# ›nd Jesu Wunden,
70
de# Blute# rohten Wein. dein Herz, von Reu zers¡runden, gieß Thränen mit darein. 10. Da# S¡i[ i‰ au#gerü‰et: nun mag# gefahren seyn.
75
wem na¡ dem Port gelü‰et, der komm und ›” herein. der Glaube soll un# führen, der ‰arke Steuerman: wird er da# S¡i[ regiren,
80
die Fahrt i‰ wolgethan. 11. Die Liebe, ›”t darneben, gönnt andren au¡ da# Glü¿, den Hafen zuer‰reben, s¡ie‹t man¡en sü‹en bli¿.
Gedicht 25
85
259
wolt un# ein Wetter kränken: die Ho[nung ‰eht bereitt, den Anker einzusenken, zu tro” de# Meere# Neid. 12. Tru” Feinden, Wind und Wellen!
90
getro‰, du fromme Seel! ›e sollen un# nit fällen: hier i‰ Jmmanuel. | die Sünden, ›nd versunken; getödtet i‰, der Tod;
95
die Hölle, i‰ ertrunken: drüm hat e# keine Noht. 13. Ob s¡on, mit ‰olzen Wogen, der Welt Gewalt und Li‰ auf un# kommt angezogen:
100
im S¡i[ i‰ Jesu# Chri‰. la‹t da# Gebet ihn we¿en, wann er ents¡la[en s¡eint: er kan, er wird bald s¡re¿en und täuben diesen Feind.
105
14. Ob au¡ der Wolken-Zinnen Ge‰ürm di¡ s¡re¿en wolt: denk, in dem Himmel drinnen wohnt Jesu#, der dir hold. Gott will di¡ nur probiren:
110
drüm halt be‰ändig au#, und laß Gedult laviren; e# i‰ ein kurzer Strau#. 15. Diß mu‰ du thun, und senken den bleywur[, den Ver‰and,
115
dein S¡i[ mit Vor›¡t lenken; daß e# nit lau[ auf Sand; daß e# die Klippen meide, die man eh fühlt al# ›ht;
Psalterium Betulianum (Teil II)
260
daß e# nit S¡i[bru¡ leide. 120
der Himmel e# verhüt. 16. Nun, liebe# S¡i[lein, fahre, fahr, daß di¡ Gott beleit! fahr, daß di¡ Gott bewahre! der Port i‰ nit gar weit, |
125
Wir wollen bald anländen im Land der Seeligkeit, die Jammerfahrt zu enden. Fahr fort, wir ›nd bereit.
XXVI. JESU und seiner Lieben, Himmel#genoßs¡a[t. 1. Wo bin i¡? ni¡t üm di¡, trauter Jesu! a¡ e# geht mir bä‹er ein, gar nit, al# ohn Jesu, seyn. 5
wo der ni¡t i‰, da i‰ Pein. 2. Bat‰ du do¡ le”li¡ no¡ vor un# alle: Vatter, (spra¡‰ du) laß hinfür, die du ha‰ gegeben mir,
10
leben neben mir bey dir. 3. Vor sein Haupt di¡ beglaubt meine Seele. a¡ so bin i¡ ja dein Glied: warüm daß mein Haupt dann nit
15
mi¡ gen Himmel an ›¡ zieht? 4. Trauter Freund! a¡ wir seind eine Seele.
Jm Todten-Andenken
Gedicht 26
261
Meine Seel i‰ dir vermählt, du ha‰ ›e zur Braut erwehlt: 20
hol ›e heim, die hier ›¡ quält. 5. Ander-J¡ nenn' i¡ di¡, ô mein Bruder! i¡ bin wieder Gotte# Kind, Vatter-Treu bey ihm i¡ nd,
25
du ha‰ un# mit ihm versühnt. | 6. Lamm, du ha‰ meine La‰ hingetragen auf den hohen Creu”-altar, wurd‰ ges¡la¡tet o[enbar:
30
diese# mein Sühn-opfer war. 7. Eine Flut, rohte# Blut, vor mi¡ o‹e. du ha‰ mi¡ mit Blut erkau[t. dir hat mi¡ die Flut getau[t,
35
in der meine Sünd ersau[t. 8. Ja du ‰arb‰, und erwarb‰ mir da# Leben. Jesu, treuer Pelican! dur¡ da# Blut, da# von dir rann,
40
meine Seel dem Tod entrann. 9. Dein bin i¡: du ha‰ mi¡ theur erworben. J¡ bin dein, und du bi‰ mein: gern wolt i¡ bald bey dir seyn,
45
daß i¡ ewig bleibe dein. 10. Herr! dein Kne¡t gerne mö¡t bald eingehen dort in seine# Herren Freud, s¡auen deine Herrli¡keit,
50
die du dir und mir bereitt.
Psalterium Betulianum (Teil II)
262
11. A¡ du bi‰ (bin vergwi‰) mein Erlößer. du ha‰ mi¡ erlö‰ vom Tod. und der Tod wird seyn der Bot, 55
der mi¡ lö‰ von aller Noht. 12. Trauter Hort! du bi‰ dort: i¡ hier warte, | bi# du mi¡ hol‰ Himmel-ein. wo du bi‰, da soll i¡ seyn,
60
weil i¡ bin leibeigen dein. 13. Ru[ du mir bald zu dir. Wie ein Adler in dem Flug gen Himmel rü¿t: also laß mi¡, wohlges¡i¿t,
65
dir entgegen seyn gezü¿t. 14. Nimm mi¡ auf, wann mein Lau[ hat ein Ende Für der Erde S¡ma¡ und Hon, se” mir auf den Gnadenlohn
70
und de# Himmel# EhrenKron. 15. Bä‰er S¡a”! laß mi¡ pla” bey dir nden! wann i¡ i”t wegfärtig bin: daß i¡ fahr in Frieden hin;
75
so wird Sterben mein Gewinn. 16. Du war[‰ ab, von dem Grab Stein und Rigel. ‰arker Simson! heb au¡ mir einmahl au# de# Grabe# Thür:
80
daß i¡ seelig komm zu dir. 17. Weil daß du lebe‰ nu, na¡ dem Tode: bleib au¡ i¡ im Grabe nit;
Gedichte 26 und 27
263
i¡, dein Glied, werd leben mit, 85
wann mein Leib ›¡ neu anzieht. 18. Jn dem Grab, legt‰ du ab alle# Leiden; trat‰, al# Fönix, neu herfür. Jesu, laß mi¡ folgen dir,
90
au# dem Grabe holen Zier. | 19. J¡ bin dein S¡äfelein, treuer Hirte! a¡ so führ mi¡ auf die Weid, speiße mi¡ mit Himmel#Freud,
95
tränke mi¡ mit Seeligkeit. 20. Bleib bey mir: laß an dir mi¡ au¡ hangen; wie ein Reben an dem Sto¿, glei¡wie eine Klett' am Ro¿:
100
daß i¡ werd kein Höllenbo¿. 21. Laß mi¡ dein Kü¡lein seyn du Glu¿henne! unter deiner Flügel da¡ bin i¡ frey von Ungema¡,
105
bi# der Tod ein Ende ma¡.
XXVII. Einer Jesu#-verliebten Seele Gei‰li¡e# BrautLied. 1. Jesu, meiner Seelen Wonne, meine Seele selber du, meiner Augen güldne Sonne, meine# Herzen# bä‰e Ruh, 5
meine Lieb, mein einig# Leben, du mein lieb‰e# Ander-J¡!
Psalterium Betulianum (Teil II)
264
mein Verlangen su¡et di¡, na¡ dir meine Wüns¡e ‰reben. i¡ entrei‹e mi¡ au# mir: 10
daß i¡ wohne ganz in dir. 2. Kan i¡ ander‰, al# di¡ lieben? Lieb‰er Jesu, hat do¡ di¡ deine Freundli¡keit getrieben, damal# s¡on zu lieben mi¡,
15
al# di¡ meine Sündenthaten angerei”t, mein Feind zu seyn; da i¡, zur verdienten Pein, | werden solt ein Höllenbraten: da lie‰ du, an Zorne# ‰at,
20
walten unerhörte Gnad. 3. Du, der Hö¡‰e, wolt‰ erniedern di¡ vom Himmel auf die Erd, nahm‰ un# Mens¡en an zu Brüdern, su¡te‰ die verlohrne Heerd,
25
fa‹te‰ selb‰ auf deinen Rü¿en unser Elend, litte‰ Noht, Ang‰, Hon, Marter, und den Tod der un# ewig sollen drü¿en. solt i¡ dann nit lieben di¡,
30
da du thät‰ soviel vor mi¡? 4. Dann fuhr‰ du gen Himmel wieder, nahme‰ unser Fleis¡ mit dir, daß, du Haupt, wir deine Glieder könden folgen dir von hier.
35
da ha‰ du mi¡ arme Seele, deine theur-erkau[te Braut, dir verlobet und vertraut. drüm i‰ billi¡, daß i¡ wehle di¡ vor meinen lieb‰en S¡a”,
40
dir nur ma¡' im Herzen pla”.
Gedicht 27
265
5. Weiß i¡ do¡, du Herz-entzünder, daß du ie der S¡ön‰e bi‰ über alle Mens¡enKinder! meine Seel e# ni¡t vergi‹t. 45
Solt i¡ dann mi¡ la‹en blenden alle S¡önheit dieser Welt, die vergehet und verfällt? Nein! i¡ will zu dir mi¡ wenden: du nur bleibe‰ allezeit
50
meine# Gei‰e# Augenweid. | 6. Fals¡e Wollu‰ dieser Erden, keine Freude gibet mir. meine Seel nit satt kan werden, ‰illt ›¡ s¡on die Fleis¡begier.
55
Wahre Lu‰, wohnt im Gemüte, die da währt in Ewigkeit: jene s¡windt in kurzer Zeit, fällt au# der Vernun[t Gebiete. Deine Liebe, re¡t erge”t,
60
da# Gewi‹en nit verle”t. 7. Von dir kan i¡ alle# haben. du, der rei¡‰e bi‰ die quell aller Güter, aller Gaben, auf die i¡ mein Wüns¡en ‰ell.
65
du, du lä‹e‰ Weißheit ie‹en. Glü¿ und Segen, kommt von dir. Solt i¡ pfü”en sau[en hier, da mir Brunnen ›¡ ergießen? nein! i¡ hange Jesu an,
70
der mi¡ re¡t berei¡ern kan. 8. Allweiß bi‰ du, wei‰ zugeben, wa# mir noht und nü”li¡ i‰. hier, der Welt ihr thörli¡# Streben, ›¡ zule”t mit Reü bes¡lie‰:
Psalterium Betulianum (Teil II)
266
75
›e weiß nit, wa# ›e soll wöllen. du, kan‰ au¡, weil du zuglei¡ bi‰ allmä¡tig, groß und rei¡, mi¡ allein zufrieden ‰ellen. deine Allma¡t mi¡ vergnügt,
80
da die Welt in Onma¡t ligt. 9. Ob die Welt o[t wü‰ und könde, au¡ au# Feinds¡a[t will ›e ni¡t! ihre Fals¡heit mi¡ nit blende, die hält wenig, viel verspri¡t. |
85
du (i¡ kenn dein treue# Lieben, da# unendli¡ i‰ wie du) wil‰ mir alle# eignen zu. ja, i¡ weiß, du wir‰ e# üben, weil du selb‰ die Warheit bi‰.
90
dein Verspre¡en mi¡ vergwi‰. 10. Solt i¡ mi¡ dann la‹en blenden, und, dem S¡attend tappend na¡, von dem wahren Gut mi¡ wenden? nein! i¡ grei[e na¡ der Sa¡.
95
Jesu, di¡ nur will i¡ haben. Jesu, dein will i¡ allein und son‰ keine# andern seyn. du kan‰ Leib und Seel begaben. Wann i¡ habe di¡ bey mir,
100
so wird ni¡te# manglen hier. 11. Keine# Gut# i¡ zwar begehre, weil du bi‰ mein hö¡‰e# Gut. au¡ weiß i¡, daß auf mi¡ Ehre er‰ im Himmel warten thut.
105
Diß nur i‰ mein Herzverlangen, daß i¡ möge lieben di¡ so au¡, wie du liebe‰ mi¡; daß i¡ möge di¡ ümfangen,
Gedicht 27
267
s¡ließen in die Glauben#-arm', 110
aufdaß meine Seel erwarm. 12. Nur an dir kan hier auf Erden, al# der du un‰erbli¡ bi‰, meine Seel gesättigt werden, weil ›e au¡ un‰erbli¡ i‰.
115
a¡ e# s¡me¿t ihr ni¡t die Speiße dieser s¡nöden Eitelkeit. diese Welt ›e ni¡t erfreut, | no¡ da# Fleis¡, da# Sündgehäuße. a¡ ›e dür‰ nur für und für
120
na¡ dem Himmel, und na¡ dir. 13. Dir i¡, Jesu, mi¡ ergibe, deine Braut zu seyn allein. a¡ so laß all' andre Liebe in mir au#gerottet seyn.
125
la‹e mi¡, üm deinet willen, alle# in Vera¡tung ziehn. ob i¡ drüm vera¡tet bin: du wir‰ alle# endli¡ ‰illen, und mit ewigli¡er Freud
130
mir bezahlen zeitli¡# Leid. 14. Meine dir-verlobte Seele räum' i¡ dir ganz-völlig ein. Herz und Sinn i¡ dir vermähle. wa# i¡ bin, sey alle# dein.
135
dann, i¡ weiß, e# wird mir frommen. i‰ mir s¡on die Welt drüm gram: du mein lieb‰er Bräutigam wir‰ gar bald von Himmel kommen, deine Braut heimholen mi¡.
140
Jesu, komm! i¡ wart auf di¡.
Psalterium Betulianum (Teil II)
268
XXIIX. GOTT, da# hö¡‰e Gut, Au# Stegmann und Opi”en, gemehrt und geändert. 1. Wohin? wohin soll i¡ mi¡ wenden? hier geh i¡ irr auf dieser Erd. J¡ nde ni¡t# an allen enden, wodur¡ i¡ re¡t erfreuet werd. 5
die Welt, liebt eitel fals¡en S¡ein: Mein Gott mein wahre# Gut soll seyn. | 2. Na¡ dem Parna## mi¡ ni¡t verlanget: von dem man ni¡t# al# Fabeln lie‰. die Sion#burg viel höher pranget:
10
von ihr die wahre Warheit ie‰. Ein andrer liebe fals¡en S¡ein: Mein Gott nur soll mein Wi‹en seyn. 3. Nit Auf da# Glü¿ i¡ mi¡ verla‹e, da# ‰ät# auf einer Kugel geht.
15
Die Gun‰ der Welt i¡ ieh und ha‹e, die auf gar-s¡wa¡en beinen ‰eht. Ein andrer liebe fals¡en S¡ein, Gott mein be‰ändig# Glü¿ soll seyn. 4. Man ‰eht bey gro‹er Leute Pforte
20
o[t lang, und kommt au¡ selten ein. Bey Gott bedar[ e# nit viel Worte: bitt i¡ ihn wa#, er sagt nit nein. Ein andrer liebe fals¡en S¡ein: mein Gott nur mein Patron soll seyn.
25
5. Umson‰ i‰#, hier auf Freunde bauen. sehr viele gehen auf ein Loht. dem Meer wär eher zuvertrauen. ›e la‹en ‰e¿en in der Noht.
promessen.
Gedicht 28
269
Ein andrer liebe fals¡en S¡ein: 30
Mein Gott mein treuer Freund soll seyn. 6. So frag i¡ ni¡t# na¡ hohem Stande. mein' Hoheit wohnt in jener Welt. vera¡t man mi¡ im Erdenlande: Ehr' auf mi¡ wartt im Himmelzelt.
35
Ein andrer liebe fals¡en S¡ein: Mein Gott soll meine Ehre seyn. 7. Flög i¡ glei¡ an der Hoheit spi”en mit Flügeln s¡nöder Eitelkeit: | der Tod mi¡ hei‰ herunter ›”en.
40
e# währt nur eine kleine Zeit. Ein andrer liebe fals¡en S¡ein: Mein Gott mein hö¡‰e# Gut soll seyn. 8. Ein hohe# S¡loß, wird von den S¡lägen de# harten Donner# mehr berührt.
45
wer ho¡ will, fällt o[t au# den Wegen, und wird dur¡ seinen Stolz verführt. Ein andrer liebe fals¡en S¡ein: Mein Gott der soll mein Adel seyn. 9. Wa# hil[t, na¡ gro‹em Gute ‰reben?
50
der rohte Koht, da# s¡nöde Geld, fährt nit mit mir au# diesem Leben: e# bleibt do¡ alle# in der Welt. Ein andrer liebe fals¡en S¡ein: Mein Gott nur soll mein Rei¡tum seyn.
55
10. Hab i¡ nit Haabe, Gold und S¡ä”e: wann i¡ nur hab, wa# Gott gefällt. womit i¡ mein Gemüt erge”e, wird nit erkau[t üm alle# Geld. Ein andrer liebe fals¡en S¡ein:
60
Mein Gott mein bä‰er S¡a” soll seyn.
Psalterium Betulianum (Teil II)
270
11. Glänz i¡ s¡on nit von theuren Sa¡en: so glänzt im Herzen do¡ mein Lie¡t. wa#? solt mi¡ Ho[art s¡öne ma¡en? damit gefall i¡ Jesu ni¡t. 65
Ein andrer liebe fals¡en S¡ein: Mein Gott mein s¡ön‰er Pra¡t soll seyn. 12. Mir i‰ kein Lu‰, da# Wollu‰ Leben, der s¡nöde dient der Uppigkeit. i¡ würd nur ‰ät# in äng‰en s¡weben.
70
und mir zuziehen man¡e# Leid. | Ein andrer liebe fals¡en S¡ein: Mein Gott nur meine Lu‰ soll seyn. 13. Wa# irdis¡ hei‰, gar bald verdirbet. der Anfang selb‰, da# Ende zeigt.
75
da# eine wird, da# andre ‰irbet. zum Tod und Grab ›¡ alle# neigt. Ein andrer liebe fals¡en S¡ein: Mein Gott mein ewig# Gut soll seyn. 14. Wohl dem, der, weit von Erdendingen,
80
den Fuß ‰ellt auf die Himmel#bahn, der über ›¡ au# ihm ›¡ s¡wingen, der Eitelkeit entiehen, kan! Ein andrer liebe fals¡en S¡ein: Mein Gott mein edle# Gut soll seyn.
85
15. Da# Meer der Welt, wir[t hohe Wellen, hat Klippen, drohet Sturm und Wind. J¡ will zum Himmel mi¡ gesellen, daselb‰ man Port und Stille ndt. Ein andrer liebe fals¡en S¡ein:
90
Mein Gott mein ruhig# Gut soll seyn. 16. Wer will, mag diese Wellen pügen, vom Porte ›¡ entfernen weit, auf Erden su¡en sein Vergnügen in Gut, in Ehre, Glü¿ und Freud.
Gedichte 28 und 29
95
271
J¡ a¡te nit den fals¡en S¡ein: Mein Gott mein einig# Gut soll seyn. |
XXIX. Die himmlis¡e Glu¿henne, JESUS. 1. J¡ ›nge, trauter Jesu, dir, du himmlis¡e Glu¿henne! S¡a[, daß di¡ re¡t mein Herz allhier bey diesem Nahmen kenne. 5
2. Dein Kü¡lein bin i¡, deine Brut, von dir hab i¡ da# Leben: al# i¡'# verlohr, hat mir dein Blut da#selbe wiedergeben. 3. Du glu¿e‰ mir die Körnlein für:
10
gib‰ Leben meinem Leibe, der Seele Tro‰, und dort bey dir den Himmel: wie i¡ gläube. 4. Du gehe‰ mir au¡ treuli¡ vor: und leite‰ meine Seele:
15
daß ›e de# Weg# zum Leben#thor, im Tode, ni¡t verfehle. 5. Mit zweyen Flügeln de¿‰ du mi¡, der Allma¡t und der Gnaden: wann Welt und Höllengeyer ›¡
20
anma‹en, mir zu s¡aden. 6. Du lo¿‰ mi¡ freundli¡, wann von dir i¡ etwan mi¡ vergangen: hil[‰ au# den Creu”e#dornen mir, darinn i¡ bleibe hangen.
Psalterium Betulianum (Teil II)
272
25
7. Un# deine Kü¡lein sammle‰ du am Abend unsrer Tage in'# Grab, in# Ne‰ der ›¡ren Ruh, befrey‰ von aller Plage. | 8. Wann dann vorbey die Tode#Na¡t,
30
wir‰ du un# wieder we¿en am le”ten Tag, den güldnen Pra¡t de# Himmel# un# entde¿en. 9. Hab dank, du treue Glu¿henn du, vor gute#, mir erwiesen!
35
im Himmel du dort für und für von mir solt seyn geprießen. 10. Laß mi¡ dir allzeit folgen na¡, mi¡ nit von dir verlau[en: daß i¡, dur¡ Creu” und Ungema¡,
40
komm zu der Engel Hau[en.
XXX. JESU Leiden#genoßs¡a[t. 1. La‹et un# mit Jesu ziehen! seinem Vorbild folgen na¡; in der Welt, der Welt entiehen, auf der Bahn, die er un# bra¡, 5
immer fort zum Himmel reisen, irdis¡- no¡ s¡on himmlis¡ seyn, glauben re¡t und leben fein, in der Lieb den Glauben weißen. Treuer Jesu! bleib bey mir,
10
gehe vor: i¡ folge dir. 2. La‹et un# mit Jesu leiden! seinem Vorbild werden glei¡.
Gedicht 30
273
na¡ dem Leide, folgen Freuden. Armut hier, ma¡t dorten rei¡. 15
Threnen-Saat, die erndet La¡en. Ho[nung, trö‰e die Gedult: e# kan lei¡tli¡, Gotte# Huld, au# dem Regen Sonne ma¡en. Jesu! hier leid i¡ mit dir:
20
dortt theil meine Freud mit mir. | 3. La‹et un# mit Jesu ‰erben! sein Tod, un# vom andren Tod rettet, und vom Seel-verderben, von der ewigli¡en Noht.
25
La‹t un# tödten, weil wir leben, unser Fleis¡, ihm ‰erben ab: so wird er un#, au# dem Grab, in da# Himmel-Leben heben. Jesu! ‰erb i¡, ‰erb i¡ dir,
30
daß i¡ lebe für und für. 4. La‹et un# mit Jesu leben! Weil er aufer‰anden i‰ muß da# Grab un# wiedergeben. Jesu, unser Haupt du bi‰,
35
wir ›nd deine Leibe#glieder: wo du leb‰, da leben wir. a¡ erkenn un# für und für, trauter Freund, vor deine Brüder. Jesu! dir i¡ lebe hier:
40
dorten ewig au¡ bey dir.
Psalterium Betulianum (Teil II)
274
XXXI. Garten-Ang‰ und BlutS¡weiß JESU. 1. Meine Seel i”t i‰ e# Zeit, laß un# sonder Warten Jesu geben da# geleit zum Oliven-garten. 5
Weil im Garten ›¡ der Tod er‰li¡ angespunnen: hat da# Ende unsrer Noht au¡ dar anbegunnen. 2. Tod! du ma¡‰ dem Leben bang.
10
Ang‰ ihn überfället. mit dir er ›¡ müde rang. S¡wermut ihn ver‰ellet trauret, selb‰ die Freudigkeit? a¡, der Heiland, klaget.
15
selb‰ die Hül[, üm Hül[e s¡reyt. unser Trö‰er, zaget. | 3. Mein' und aller Mens¡en Sünd ihn i”und muß drü¿en: die Gott seinem lieben Kind
20
selb‰ legt auf den Rü¿en. Gotte# Zorn, ein s¡were La‰! Sünd, ein gro‹er Lärmen! Tod, ô wie ein bittrer Ga‰! ma¡t Gott selb‰ ›¡ härmen.
25
4. A¡! sein S¡weiß, i‰ rohte# Blut: seht do¡ die Corallen! s¡auet eine Purpur-ut trop[enweiß abfallen! ie‹et, s¡ie‰, ihr Tröpfelein,
30
ô ihr Blut-goldgulden!
Gedichte 31 und 32
275
daß bezahlet mögen seyn meine rohte S¡ulden. 5. Gie‹et eine Threnenut, meine Augen-brunnen! 35
diese# heilsam-heilge Blut sey damit berunnen; mängt eu¡ unter diesen S¡weiß: Buß und Heil zubinden diese# Blut mi¡ wäs¡et weiß,
40
ma¡et rein von Sünden. 6. Jesu! dir ward bang vor mi¡: meine Ang‰ zuenden, wann i”t Tod und Sünde ›¡ mir zuwider wenden.
45
A¡! mi¡ trö‰' in allem Leid diß dein gei‰li¡# Leiden. dein Blut mi¡, im Tod, begleit zu den Himmel#freuden. |
XXXII. Buß-Seu[zer zum Erlößer JESU üm Erla‹ung der Sünden und de# Stra[-übel#. 1. Jesu, Tro‰ betrübter Herzen, Creu”-gepre‹ter S¡ultern Kra[t, Arzt der bittren Seelens¡merzen, kranker Sinnen Labung#saf], 5
du Versühner unsrer Sünd! meine Wunden mir verbind,
Psalterium Betulianum (Teil II)
276
laß di¡ meine Noht erbarmen, laß mi¡ ni¡t an Tro‰ verarmen. 2. J¡ bekenne meine Sünden. 10
meine Boßheit i‰ mir leid, die di¡ kond in Zorn entzünden, die mi¡ i”und aller Freud, alle# Gei‰e#, hat beraubt. drüm i¡ mit gebü¿tem Haupt
15
und bethränten Augen klage, und dir meinen Jammer sage. 3. Meiner Sünden Zahl i‰ grö‹er, al# de# Sand# am rohten Meer, al# der Tropfen üm die Flö‹er;
20
grö‹er, al# der Sternen Heer. eine s¡were S¡uldenLa‰ hab i¡ mir selb‰ aufgefa‹t, die mi¡ hin zur Erde bü¿et und fa‰ in die Hölle drü¿et.
25
4. Meine Mutter, hat in Sünden mi¡ empfangen und gebohrn. war no¡ gut# an mir zunden, a¡ da# hab i¡ selb‰ verlohrn. Mein Gewi‹en ma¡t mi¡ krank,
30
wir[t mi¡ auf die Folterbank. i¡ dar[ nit gen Himmel s¡auen: und auf Erden will mir grauen. | 5. Gute#, hab i¡ unterla‹en. Böße# hab i¡ ‰ät# geübt.
35
i¡ lie[ auf der Spötter‰ra‹en. Gott und Engel, wurd betrübt. a¡ der gute Gotte#Gei‰ i‰ au# mir hinweg gerei‰. a¡ i¡ werd, üm Sündenthaten,
40
ein verdammter Höllenbraten.
Gedicht 32
277
6. Und wa# nun, wa# soll i¡ ma¡en? soll i¡ iehen au# der Welt? so el i¡ der Höll in Ra¡en. a¡ wo nd i¡ do¡ ein Zelt, 45
da# mi¡ berge vor dem Stul, der mi¡ in den Höllenpful in die gelben S¡wefelammen, a¡! auf ewig, will verdammen? 7. Mein Gewi‹en, i‰ der Henker,
50
der mi¡ s¡lägt und plagt in mir. no¡ ma¡t mi¡ mein Jammer kränker, der mi¡ hei‰ verzwei[eln s¡ier. keine Rettung weiß i¡ ni¡t. Tro‰ und Hül[e mir gebri¡t.
55
kan mir niemand Gnad erwerben? wendet niemand mein Verderben? 8. Jesu! dir i‰, mein begehren und mein Elend, wohl bewu‰. du, du kan‰ dem Teufel wehren,
60
der mi¡ hat zufällen lu‰. drum so rette, rette mi¡: daß dein Feind nit rühme ›¡, er hab sol¡ ein Herz gefället, da# auf di¡ sein Ho[en ‰ellet.
65
9. Jesu! du trug‰ auf dem Rü¿en in die Meere#tie[en hin meine Sünden, die mi¡ drü¿en, die dur¡äng‰en meinen Sinn. | reiß die S¡uldenbrief' entzwey:
70
daß i¡ frey und ledig sey. Jesu, deine Geisels¡runden heilen meine Seelenwunden. 10. Wa# hei‰ Jesu#? Heil der Seelen, da# die Sünder seelig ma¡t.
Psalterium Betulianum (Teil II)
278
75
unter die muß i¡ mi¡ zehlen, der i¡ in der Sünden-Na¡t, voller Tode#n‰ernuß, ganz geblendt vom Höllenruß, (die mi¡ i”und wollen ‰ra[en)
80
alle Wolfart hab vers¡la[en. 11. Jesu, du bi‰ abge‰iegen au# dem Himmel, mir zu gut, in die arme Mens¡enwiegen, ha‰ genommen Fleis¡ und Blut.
85
mir zu gut, ha‰ du gehi”t, rohte Tropfen au#ges¡wi”t. mir zu gut, bi‰ du ge‰orben, ha‰ da# Leben mir erworben. 12. Meine Noht hat di¡ gezogen,
90
Jesu, und mein Sündengreul, von dem hohen Himmel#bogen, an die Spott- und Marter-seul, vor da# Frefel-hal#geri¡t, da# da# Leben dir abspri¡t,
95
an da# Creu” zur S¡edel‰ätte, ja gar in da# Grabe#bette. 13. Mir ha‰ du dein Blut vergo‹en, Jesu, treuer Pelican! mir die Seite aufges¡lo‹en,
100
da i¡ mi¡ verbergen kan. Jesu, deiner Striemen Blut rinnet alle# mir zu gut. darüm will i¡ ni¡t verzagen, und von deinen Plagen sagen. |
105
14. Wie in Fel#- und Bäume-ri”en eine Taube ›¡ verkreu¡t, wann die Wolken donnern, bli”en, wann ein Wetter einher zeu¡t:
Gedicht 32
279
Also, Jesu, eu¡t die Seel 110
au¡ in deiner Wunden Höl, wann ›¡ Sturm und Wetterammen rotten wider ›e zusammen. 15. Wie die Ehrne S¡lange heilte jener Feuers¡langen Biß,
115
und den, den da# Gi[t dur¡eilte, anges¡aut, nit ‰erben ließ: also bi‰ au¡ du der Welt anzus¡auen darge‰ellt; wen da# Sündengi[t dur¡go‹en
120
hat dur¡ Glauben Heil geno‹en. 16. Laß mi¡ di¡, du Gnadens¡lange, wann mir ma¡t auf wü‰er Bahn jene rohte S¡lange bange, bey mir selber s¡auen an.
125
Laß mi¡ arme# Täubelein vor dem Wetter ›¡er seyn in den Blutgespaltnen Hölen, ô du Fel# bedrangter Seelen. 17. Treue Glu¿henn, laß mi¡ de¿en
130
einen Flügel deiner Gnad, wann mi¡ Satan# Klauen s¡re¿en, der auf mi¡ gespi”et hat. a¡ laß mi¡, dein Glied und Rei#, werden ni¡t der Hölle Speiß:
135
daß die glutverdammten Raben ›¡ an meiner Seel nit laben. 18. O du Brunn, darau# un# Leben mitten in dem Tode quillt! sü‹er Wein‰o¿ voller Reben,
140
derer Sa[t den Seeldur‰ ‰illt. | s¡aue do¡, ô Himmelbrod, meiner Seele Hunger#noht.
Psalterium Betulianum (Teil II)
280
laß, mi¡ deinen Tro‰Wein s¡me¿en, mir die GnadenTafel de¿en. 145
19. Jesu, meine Glauben#-Arme haben di¡ fä‰ angefa‹t. dein Herz meiner ›¡ erbarme. nimm von mir die SündenLa‰. i¡ will au¡ nit la‹en di¡,
150
bi# du, Jesu, segne‰ mi¡. i¡ will halten di¡ gefangen, bi# du tru¿ne‰ meine Wangen. 20. Jesu, blase meinen Glauben mitten au# der As¡en auf.
155
laß mir nit da# Fünklein rauben den verbo‰en Höllenhauf. laß der Wellen Unge‰üm nit mein S¡i[lein ‰o‹en üm, da# von Winden überheeret
160
auf dem wilden Meere fähret. 21. Jesu, eh du lie‰ verderben eine Seel, die s¡reyt na¡ dir, würde‰ du no¡ einmahl ‰erben. a¡ so wende di¡ zu mir.
165
a¡ laß deinen Creu”e#-Tod' tödten meine Creu”e#-noht. J¡ will mi¡ der Ho[nung trö‰en, daß i¡ sey von den Erlö‰en. 22. O du Noah deiner Lieben!
170
i¡ irr' auf dem Meer der Welt, von den Wogen umgetrieben. keine Ruh mir hier gefällt. a¡ nimm mi¡, dein Täubelein, in den Himmel wieder ein,
175
da e# du ha‰ au#gela‹en: hier ›nd eitel Sünden‰ra‹en. |
Gedicht 32
281
23. Jesu, trag auf deinem Rü¿en mi¡ dem Vatter wieder zu. laß mi¡ seine S¡oß erqui¿en, 180
da man ndet ‰olze Ruh. nirgend wird mir bä‹er seyn, al# an diesem Ort allein. laß mi¡ wieder seyn ges¡rieben in# Regi‰er deiner Lieben.
185
24. A¡ i¡ wolte gerne gläuben, daß i¡ sey versöhnt mit dir. a¡ der Tro‰ will nit bekleiben, er will ha[ten nit in mir. Jesu, a¡ die Stra[en-La‰
190
will mi¡ ma¡en zwei[len fa‰, daß der Sünden sey verge‹en, weil mi¡ soviel Plagen pre‹en. 25. S¡au do¡ meiner Augen Thränen, mein verfallne# Ange›¡t.
195
laß ümson‰ nit seyn mein Sehnen na¡ dem Tro‰- und Freuden-Lie¡t. s¡au den guten Vorsa” an, der dir o[t wa# abgewann. s¡au die Reu in meinem Herzen,
200
und die wahren Sündens¡merzen. 26. Halt mir, wa# du ha‰ verspro¡en allen Sündern ingemein. hab i¡ gröbli¡ s¡on verbro¡en, laß mi¡ ni¡t verwor[en seyn.
205
denke, wa# du dort gesagt, darauf i¡ ho[' unverzagt: Eh ›e ru[en, will i¡ hören, geben wann ›e no¡ begehren. 27. Billi¡ ha‰ du mi¡ ver‰o‹en,
210
weil mein Thun di¡ zorngerei”t,
Psalterium Betulianum (Teil II)
282
deinen Grimm auf mi¡ gego‹en und ein Creu”bad mir gehei”t. | A¡ laß gehen Gnad für Re¡t, und erfreue deinen Kne¡t, 215
der i”t reuig kommet wieder und vor dir ›¡ wir[et nieder. 28. Laß mi¡ hören Freud und Wonne. laß mir wieder gehen auf deine s¡öne Gnaden-Sonne,
220
na¡ dem s¡warzen Wetterlauf. laß, mi¡ deine S¡ä”e sehn, mir die Kammer o[en ‰ehn, und vergönne mir, zuhaben au¡ die Notdur[t deiner Gaben.
225
29. Gib der Seele, Gei‰e#gaben. woll‰ ihr liebe# Hau#, den Leib, au¡ mit deinem Gute laben, daß er dir dien‰fähig bleib. gib‰ du ni¡t, so hab i¡ nit.
230
aller Segen vor mir ieht, alle Müh verlohren gehet: wo Gott nit zur seite ‰ehet. 30. Gib mir wieder, wa# mit Sünden wa# bey Dir i¡ hab vers¡erzt.
235
Jesu, laß mi¡ wieder nden, wa# mi¡ i”t verlohren s¡merzt. Na¡ vermögen und gebühr, will i¡ danken dir dafür: und mein Thun soll deinen Willen,
240
zwar mit deiner Hül[, erfüllen. 31. Jesu, alle meine Glieder sollen Zungen werden dir. i¡ will ›ngen Lobe#lieder lieben will i¡ di¡ in mir:
Gedichte 32 und 33
245
283
deine Wege will i¡ lehrn und der Sünder Thun bekehrn. i¡ will, dur¡ ein neue# Leben, gute Beyspiel' andren geben. | 32. Meine Fü‹e, sollen gehen
250
auf der s¡mahlen Himmel#bahn. und mein Aug na¡ dir soll sehen, nit da# Eitle s¡auen an. A¡ laß kommen bald die Zeit, da i¡ in ein Lied voll Freud
255
diese# Trauer-ang‰gethöne wohlvergnüget kehren könne.
XXXIII. Die Buß-leidige Seele an ihren Himmlis¡en DAFNJS. Parodia. 1. Psy¡e gieng, in trüben Tagen, in ›¡ selb‰, voll Traurigkeit. herzli¡ eng ›e an zu klagen über Ang‰ und s¡were# Leid, 5
Hand- und Hau#-Po‰ill
sang au# Reu-betrübtem Herzen
neben no¡ 450
von dem bittren Sündens¡merzen.
Poëtis¡en
a¡ daß mir von Herzen weh,
Anda¡ten
und i¡ keinen Tro‰ erseh! 2. J‰ mir re¡t, da# ›nd die spi”en 10
J‰ gedru¿t in der
die i¡ an den Wolken s¡au, hinter wel¡en pflegt zu›”en JESUS an der Himmel#-au, wo er bittet vor die Sünder. ô du Heil der Mens¡enkinder!
Psalterium Betulianum (Teil II)
284
15
a¡ daß mir von Herzen weh, und i¡ meinen Tro‰ nit seh! 3. Könd i¡ in den Lü[ten iegen, wie ein lei¡te# Täubelein: a¡ wie wolt i¡ mi¡ vergnügen,
20
bald bald wolt i¡ bey dir seyn und dir zuver‰ehen geben meine Noht, diß wär mein Leben. A¡ mir i‰ von herzen weh, weil i¡ meinen Tro‰ nit seh. |
25
4. Mö¡t i¡ bey der Sonne ‰ehen bey dem güldnen Himmel#lie¡t: a¡ wie wolt i¡ na¡ dir sehen, ô du freundli¡# Ange›¡t! tausend bli¿e wolt i¡ s¡ießen,
30
deiner Augen zugenie‹en. Nun i‰ mir von Herzen weh, weil i¡ meinen Tro‰ nit seh. 5. Kan i¡ dann nit zu dir kommen, die i¡ do¡, die deine bin?
35
a¡! mir i‰ der Weg benommen. Nimm die Wand der Sünden hin, die di¡ von mir abgewendet. a¡ wann wird mein Leid geendet, da# mir ma¡t von Herzen weh,
40
weil i¡ meinen Tro‰ nit seh? 6. Jhr, ihr Thränen, solt ihm bringen meine Buß und S¡merzen zu: dann mein Mund kan nit mehr ›ngen, weil da# Herz i‰ sonder Ruh.
45
A¡ i¡ Arme hab ersehen Tod und Höll von ferne ‰ehen. Nun i‰ mir von herzen weh, bi# i¡ meinen Tro‰ erseh.
Gedichte 33 und 34
285
7. Meine Seu[zer, die ihr wendet eure Fahrt an seinen Ort:
50
sagt, i¡ hab eu¡ hingesendet, daß ihr mit eu¡ führet fort meine Reu und Sündenthränen, die ›¡ na¡ Vergebung sehnen. A¡ mir i‰ von Herzen weh,
55
bi# i¡ meinen Tro‰ erseh. 8. Trauter JESU, du mein Leben, nimm die Zährn und Seu[zer an. woll‰ Erhörung dafür geben. und, bi# i¡ im werke kan
60
meine Buße la‹en s¡auen, wolle‰ du dem Vorsa” trauen. Nun i‰ mir nit mehr so weh, weil i¡ Tro‰ im Glauben seh. |
XXXIV. Die Gei‰li¡e Taube. Ich
1. J¡ arme Seel, bin Noah Täubelein, da# er ließ au# und wieder zog hinein. du, Gott, lie‰ mi¡ au# deinem Himmel iegen, da ‰reb i¡ hin: solt mi¡ die Erd vergnügen?
5
Ruh
2. Ruh nd i¡ nit, su¡ i¡ s¡on hin und her, hier auf der Welt: ›e i‰ ein Sünden-Meer, i¡ dar[ darauf den Fuß nit ke¿li¡ se”en; der Flügel ›nkt, den diese Fluten ne”en.
e 10
3. Ein#, wär mein Wuns¡: im Himmel i‰ gut seyn. wann nimm‰ du mi¡, ô Jesu, wieder ein? mein Noah du! i¡ su¡ im Weltgetümmel vergeben# Ruh, i¡ nd ›e nur im Himmel.
Psalterium Betulianum (Teil II)
286
I
4. J¡ wüns¡e diß, do¡ denk i¡ au¡ darbey, daß i¡ nit eh, al# bi# e# einmahl sey dein Will' und Raht, werd werden aufgenommen:
15
du mu‰ die hand mir bieten, soll i¡ kommen. n
5. Nun, muß i¡ ie erwarten no¡ der Stund: laß mir indeß ein räumlein seyn vergunnt auf Erden hier, da i¡ mög ›¡er bleiben, wann mi¡ da# Meer der Welt denkt aufzureiben.
20
6. Felslöcher ihr, ihr Wunden, die i¡ dort an Jesu seh! ihr seit mein ›¡rer Port. i¡ nde mi¡ zu eu¡, ihr Gotte#-wunden, und su¡e Ruh da wo ›e wird gefunden. 25
n
7. Nun s¡web i¡ hier, i¡ seh und seh hinein solang, bi# i¡ werd eingela‹en seyn. J¡ bin nit wehrt, daß mi¡ diß da¡ bede¿e, weil i¡ e# nur mit Sündenwu‰ bee¿e. 8. Jedo¡ i¡ weiß, ô Jesu, daß du di¡
30
verwunden lie‰ vor meine Sünd' und mi¡. de# Mose sein Gese”e#‰ab di¡ s¡mi‹e; aufdaß mir Heil au# dir, du Felse, ie‹e. 9. O ja! e# soll mein Glaub au¡ klopfen an: der wird gewiß mir ö[nen Thür und bahn. |
35
A¡ geh mir auf, du bä‰e Seelenhütte! dann ›h, i¡ gläub, i¡ klopf', i¡ su¡' und bitte. 10. Sohn Gotte#, komm und ziehe mi¡ hinein! i¡ bin erhört: die Wohnung i‰ i”t mein. tru” Fleis¡, tru” Welt, Sünd, Teufel, Tod und Hölle,
40
daß eine# mi¡ nun reiß von dieser ‰elle. 11. Ne‰ wahrer Ruh! bey dir i¡ ›¡er bin. Weltwogen ihr! raus¡t neben mir i”t hin! i¡ seh eu¡ zu, kan eure# Zorne# la¡en: ihr werdt ümson‰ an meinen Fel# eu¡ ma¡en.
Gedicht 34
45
287
12. Mi¡ werdt ihr nit ers¡nappen an der ‰ell, Raubvögel ihr, ihr Geyer au# der Höll! i¡ bin nun frey, und eurem Grimm entogen: e# kommt hieher kein Feind mir na¡gezogen. 13. Au¡ ha‹et mi¡ i”und der Himmel ni¡t.
50
ob s¡on sein Bli” und donner einher bri¡t: i¡ bin getro‰, Gott werde mi¡ in Grimme nit reden an mit harter Wetter‰imme. 14. E# brate mi¡ die heiße Creu”e#hi”: in dieser Gru[t i¡ etwa# kühler ›”.
55
Bringt dann der Tod den Abend meiner Jahre, so s¡la[ i¡ hier ohn Sorgen und Gefahre. 15. Liebsü‹er Ort! vor allen sol‰ allein du in der Welt mein lieb‰er Winkel seyn. Behaltet eu¡, ihr Gro‹en, die Palä‰e!
60
i¡ habe mir erwehlt diß Tauben-Ne‰e. 16. Diß Felsenhau#, an Jesu FelsenGrab mi¡ denken ma¡t; i¡ will hier legen ab, wa# irdis¡ hei‰, mir selber abzu‰erben: so werd i¡ dann da# Leben dort erwerben.
65
17. Laß mi¡ indeß, ein fromme# Täubelein, von Boßheit-gall, von Fals¡, entfernet seyn! Gib, Jesu, daß kein Thun voll mi#behagen mi¡ mög hintan au# dieser Wohnung jagen. | 18. Herr, höre diß mein sehnli¡# girren an!
70
dein Täubelein dir bleibe zugethan. Zule”t laß mi¡ mit Adler#ügeln dringen entgegen dir, mi¡ an den Himmel s¡wingen.
Psalterium Betulianum (Teil II)
288
XXXV. Abend-Gesang einer JESUS-verliebten Seele. Parodia. 1. J”und bri¡t die Na¡t herein, Vieh und Mens¡en müde seyn: ieder Leib, su¡t seine Ruh, und die Augen fallen zu. 5
2. S¡öne glänzt der Monde#s¡ein; und die güldnen Sternelein inken blinken in die wett, leu¡ten glei¡sam un# zu bett. 3. Einen su¡ i¡ überal
10
einen von der Sternen Zahl. diese# Sternlein, da# i¡ meyn', i‰ mein lieb‰e# Jesulein. 4. Jesu# i‰ mein Firmament: wann ›¡ der zu mir gewendt,
15
will i¡ wohl zufrieden seyn, ob kein Stern no¡ Monde s¡ein. 5. Aber wann ›¡ fernt von mir Jesu#, meine SternenZier: leu¡t mir, au¡ der Monde, ni¡t,
20
dunkel i‰ der Sternen Lie¡t. 6. Jesu, s¡ön‰er Abend‰ern! wei¡e ja von mir nit fern. leu¡te mir, du wahre# Lie¡t, daß i¡ tapp' im n‰ren ni¡t. |
25
7. Deine Liebe bli¿t herein, heller dann der Monde#s¡ein: du zertreibe‰ alle Na¡t, daß man ihrer Fur¡t nit a¡t.
Gedicht 35
289
8. Weil der liebe Tag ›¡ endt, 30
Jesu, du di¡ zu mir wend: wann du mir gönn‰ deinen S¡ein, wird kein dunkel üm mi¡ seyn. 9. Wei¡t, ihr Fakeln allzumahl an dem hohen Himmelsaal:
35
ma¡et meinem Jesu pla”, ehrt mir meinen SeelenS¡a”. 10. Darna¡ frag' i¡ nun nit mehr, wo die Glu¿henn' oder Beer aufgeh oder nidergeh:
40
weil ein s¡öner# Lie¡t i¡ seh. 11. S¡ön‰e# Sternlein au# der Zahl! mi¡ mit deinen Strahlen mahl: brenn in meiner Seelen an, daß ›e himmlis¡ leu¡ten kan.
45
12. Dann von deinen Flämmelein wird erqui¿et Mark und Bein: und da# Herz, na¡ dir entbrennt, ›¡ ganz von der Erde trennt. 13. Laß, du heller Seelen S¡ein,
50
deiner tausend Äugelein eine# wa¡en über mir, Jesu, meine SternenZier! 14. Diesen Tag, war‰ du mein Lie¡t, meine Sonn war dein Ge›¡t:
55
a¡ du wolle‰ nun au¡ seyn, diese Na¡t, mein Monde#s¡ein. 15. Jesu, sey bey Na¡t mein Tag: daß i¡ ›¡er ruhen mag, | daß mi¡ keine, Sorge kränk
60
und kein Leid in Trauren senk.
Psalterium Betulianum (Teil II)
290
16. Laß die Sünd- und Höllen-Na¡t an mir nden keine Ma¡t. laß dein' Engeldienerlein meine S¡la[gesellen seyn: 65
17. Bi# der s¡öne Sonnens¡ein s¡ließet Mond und Sternen ein, und beginnet seinen Lauf, we¿ und de¿ mi¡ wieder auf. 18. Laß, du tausend-S¡ä”elein,
70
mi¡ dann deinen diener seyn, deinen diener, der ganz dein und will keine# andren seyn. 19. Fröli¡ i¡ nun s¡la[en wil, bi# die Na¡t errei¡t ihr Ziel.
75
Jesu! meine Seel in mir, wann i¡ s¡la[e, wa¡t zu dir.
XXXVI. Morgen-Gesang einer JESUS-verliebten Seele. Parodia. 1. J”und bri¡t der Tag herein. Vieh und Mens¡en munder seyn. ieder Leib verlä‹t die Ruh, eilet seiner Arbeit zu. 5
2. S¡öne glänzt der Morgens¡ein, ‰rahlt mit Sonnengold herein, la¡t mit Rosen in die wett, lo¿t un# au# dem faulen Bett.
Gedicht 36
291
3. Eine su¡ i¡ überall, 10
eine Sonn', im Sternensaal: | diese Sonne, die i¡ meyn', i‰ mein lieb‰e# Jesulein. 4. Jesu# i‰ mein Firmament. wann nur der zu mir ›¡ wendt:
15
will i¡ gern zufrieden seyn, daß die Sonne gar nit s¡ein'. 5. Aber, wann ›¡ fernt von mir Jesu#, meine SternenZier: leu¡t mir, au¡ die Sonne, ni¡t,
20
dunkel i‰ de# Tage# Lie¡t. 6. Jesu, s¡ön‰er Morgen‰ern! bleibe heut von mir nit fern. leu¡te mir, du wahre# Lie¡t: daß mein Tag sey n‰er ni¡t.
25
7. Deine Liebe bli¿t herein heller, dann der Sonnens¡ein: du zertreibe‰ alle Na¡t, daß der Tag un# froh anla¡t. 8. Weil die ‰ille Na¡t ›¡ endt,
30
Jesu, du di¡ zu mir wend: wann du mir gönn‰ deinen S¡ein, wird e# Tag im Herzen seyn. 9. Sonne! wei¡ mit deinem Strahl von dem hohen Himmel-Saal:
35
ma¡e meinem Jesu pla”, Jesu, meinem Seelens¡a”. 10. Darna¡ frag' i¡ nun nit mehr, wann die Sonne und woher aufgeh oder niedergeh:
40
weil ein s¡öner# Lie¡t i¡ seh.
Psalterium Betulianum (Teil II)
292
11. S¡ön‰er Prinz im SternenSaal! mi¡ mit deinen Strahlen mahl. | meine Seel woll‰ bli¿en an, daß ›e himmlis¡ leu¡ten kan. 45
12. Deine Gei‰e#-ämmelein mir erqui¿en Mark und Bein: himmlis¡ au¡ da# Herz entbrennt, daß e# von der Erd ›¡ trennt. 13. Laß, du Seelen-Sonnens¡ein,
50
deiner Vor›¡t-äugelein eine# o[en seyn ob mir, Jesu#, meine Herzbegier! 14. Diese Na¡t, war‰ du mein Lie¡t, und mein Mond, dein Ange›¡t:
55
a¡ du wolle‰ nun au¡ seyn, diesen Tag, mein Sonnens¡ein. 15. Jesu, sey mein Freudentag, daß i¡ frey dir dienen mag, daß mi¡ keine Sorge kränk
60
und kein Leid in Trauren senk. 16. Laß die Sünd- und Höllen-Na¡t an mir nden keine Ma¡t. laß dein' Engel-dienerlein mi¡ heut führen au# und ein:
65
17. Bi# den s¡önen Sonnens¡ein Mond und Sternen s¡ließen ein; bi# ›¡ endt der Tage#lau[ und die S¡atten ziehen auf. 18. Laß du tausend-S¡ä”elein,
70
mi¡ heut deinen diener seyn, deinen diener, der ganz dein und will keine# andern seyn.
Gedichte 36 und 37
293
19. Fröli¡ i¡ nun s¡a[en wil, bi# der Tag errei¡t sein Ziel. 75
Jesu, meine Seel in mir seu[zt, in allem Thun, na¡ dir. |
XXXVII. Die Jesu#-Liebe. 1. Auf, mein Herz! in Lieb entglimme, werd in hei‹er Anda¡t wa¡. auf, mein Mund! s¡i¿ deine Stimme an da# güldne Sternenda¡ 5
Meine Hände! mu›cirt: David# Harfe werd berührt. J¡ will meinem Jesu ›ngen, ein verliebte# Ständ¡en bringen. 2. Werdet himmlis¡, ihr Gedanken!
10
und verbannt, wa# irdis¡ hei‰. Rei## di¡ au# de# Leibe# S¡ranken, du mein Fleis¡gefangner Gei‰! weg, wa# Welt und Weltli¡ i‰! Seel! sey göttli¡, al# du bi‰.
15
J¡ will meinen Freund ümfangen, i¡ will kü‹en Jesu Wangen. 3. Jesu, meiner Seele Wonne, meine Seele selber du! Jesu, meiner Augen Sonne!
20
höre mir von Himmel zu. du mein lieb‰e# Ander J¡, S¡a”! du wei‰, i¡ liebe di¡. Aller S¡a” auf dieser Erden kan dir ni¡t verglie¡en werden.
Psalterium Betulianum (Teil II)
294
25
4. Allerlieb‰er! der mein Herze mit Gedanken-honig spei‰! meinen hei‹en Liebe#S¡merze wei‰ du, weil du Alle# wei‰. du bi‰, alle# wa# i¡ bin.
30
auf di¡ ›nnt mein ganzer Sinn. die geheimen Liebe#ammen s¡melzen mi¡ und di¡ zusammen. | 5. Solt i¡ den nit widerlieben, der mi¡ liebet', eh i¡ war?
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der mir Vatter-treu geblieben, seit die Mutter mi¡ gebar, der mi¡ tägli¡ nehrt und s¡u”t, meiner Feinde Tru”en tru”t; der mi¡ ‰ü”et, wann i¡ wanke;
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der mi¡ heilet, wann i¡ kranke. 6. Solt i¡ ni¡t mit Gegenliebe deine Lieb erwidren dir? die di¡ abzu‰eigen triebe von der Sternenburg zu mir,
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in die arme Sterbli¡keit, in da# Fleis¡ der Gottheit Kleid. Dur¡ dein Leiden, Blut und Sterben, ma¡‰ du mi¡ den Himmel erben. 7. Jenen Sündenbiß zurä¡en,
50
liese‰ du Plag, S¡ma¡ und Tod, lieb‰e# Herz! da# Herz dir bre¡en: und die mir-gedrohte Noht (a¡ der unerhörten Gun‰!) nahme‰ du, au# Liebe#brun‰,
55
auf den hartgedrü¿ten Rü¿en, der darüber gieng zu‰ü¿en. 8. Du, du ha‰ mein Leid erlitten. di¡ zerquälte meine Qual.
Gedicht 37
295
du ha‰ meinen Streit ge‰ritten, 60
in dem n‰ren Tode#thal. meine Sünd, ha‰ du versöhnt. und mein Hon, hat di¡ gehönt. mein Verzagen hieß di¡ zagen, und di¡ plagten meine Plagen.
65
9. Dort mi¡ ewig rei¡ zuma¡en, zog‰ du arm auf Erden üm. | S¡wa¡heit trug‰ du, vor mi¡ S¡wa¡en. J”t, da di¡ dein Eigentüm da di¡ ehrt dein HimmelZelt,
70
meinem Gott zur Re¡ten ‰ellt; bi‰ du rei¡ und ho¡ erhaben: solt mi¡ deine Lieb nit laben. 10. S¡eitel-ab bi# zu den Fü‹en, sahe man von deinem Leib
75
Blut- und Eiter-Ströme ie‹en: daß i¡ Makel-ledig bleib. Aber nun, bi‰ du verklärt. Solte‰ du, dem ni¡t# auf Erd und im Himmel glei¡ zunden
80
mi¡, ô S¡ön‰er, ni¡t entzünden. 11. O ihr alten Liebe#thoren, die ihr in der eitlen Welt Staub vor S¡önheit habt erkohren; die ihr rohten Koht, da# Geld,
85
ehret, und die Ehre liebt, die eu¡ do¡ nur S¡atten gibt! weg, mit euren s¡nöden Flammen! mein S¡a”, hat diß allzusammen. 12. Sagt mir ni¡t# von Liebe#sa¡en!
90
meine Seel, i‰ ho¡ vermählt, mag ›¡ so gemein nit ma¡en. Jesum, hab i¡ mir erwählt.
Psalterium Betulianum (Teil II)
296
Mein Herz (weg mit Wollu‰brun‰!) kennet ni¡t so nidre Gun‰. 95
da ein König mi¡ will trauen: solt i¡ na¡ den Kne¡ten s¡auen? 13. Sage mir, du mein Verlangen! wo zugegen nd i¡ di¡? a¡! wann soll i¡ di¡ ümfangen,
100
und an dir erge”en mi¡? | Allerfreundli¡‰# Ange›¡t, soll i¡ di¡ erbli¿en ni¡t? laß do¡ deine Gnaden‰rahlen, Sonne, deinen Mond mi¡ mahlen.
105
14. Zieht, ihr meine Abgesandten, meine Seufzer, ziehet hin, sehet, wo er i‰ vorhanden. sagt ihm, daß i¡ krank hier bin, krank vor Lieb, von Sehnen matt.
110
bre¡et dur¡ die Wolken-‰adt, ieget an die Sternenhäuser, holt herab den Himmel#Keyser. 15. Aber s¡aut, er ‰eht dorthinden, ›het mi¡ dur¡# Gitter an.
115
Warte, Lieb‰er, laß di¡ nden. und weil i¡ nit ander‰ kan, will mit Glauben#-Armen i¡ di¡ ümgreifen krä]igli¡. fä‰ soll di¡ mein Glaube fa‹en,
120
und in Ewigkeit nit la‹en. 16. Mag i¡, Jesu, di¡ nur haben, a¡t i¡ Erd und Himmel ni¡t. du, du kan‰ mi¡ danno¡ laben, ob der Tod zum Herzen bri¡t.
125
S¡reib mi¡ deinen Händen ein. bind mi¡ in da# Bündelein
Gedicht 37
297
derer Seelen, die dort leben und in deiner Freude s¡weben. 17. Drü¿e mi¡, al# wie ein Sigel, 130
Jesu, in dein treue# Herz. ‰e¿ den Feinden einen Rigel, daß ›e bleiben hinterwärt#. kein Leid, wann du bi‰ bey mir, keinen Mangel i¡ verspür.
135
al#dann hab i¡ alle Gaben, wann i¡, Jesu, di¡ mag haben. | 18. S¡läget mir da# SündRegi‰er der verbo‰e Satan auf, und ma¡t mein Gewi‹en dü‰er,
140
träget alle S¡uld zuhauf: bald mein Jesu# ndet ›¡, ziehet einen Gnaden‰ri¡ mit der Dinte seiner Wunden, spri¡t mi¡ lo# von tausend pfunden.
145
19. Ob die Creu”e#dörner ‰e¡en: i¡ will danno¡, na¡ der Zeit, s¡öne FreudenRosen bre¡en in der sü‹en Ewigkeit. Jesu Liebe, ‰ärkt den Muht.
150
diese heilig-hei‹e Glut soll kein Wa‹er ni¡t ergreifen, au¡ kein ‰arker Strom ersäufen. 20. J‰ do¡, wa# von lieben Händen son‰en kommt, gar angenehm:
155
solt mir ni¡t dein Trübsal-senden, Jesu, fallen au¡ bequem? Du trug‰ dörner: solt au¡ i¡ nit wa# ri”en la‹en mi¡: daß i¡, in da# Bu¡ der Lieben
160
und de# Leben#, werd ges¡rieben.
Psalterium Betulianum (Teil II)
298
21. Wann dann werd i¡ zu dir kommen? Herr, du wei‰, i¡ sehne mi¡. wann soll i¡ seyn aufgenommen? a¡ daß i¡, mein Bruder, di¡ 165
a¡ daß i¡ di¡ drausen fänd und mir sattsam kü‹en könd! a¡ daß i¡ di¡ fände drausen, auser meiner Leibe#klausen! 22. Diese s¡nöde Leibe#bande,
170
a¡ die s¡eiden mi¡ und di¡. | komm, hol mi¡ zum Vatterlande, lieb‰er Bräutgam, hole mi¡, deine dir-vermählte Seel, au# der eitlen Leibe#höl.
175
laß do¡ s¡lagen ein‰ zusammen dein' und meine Liebe#ammen.
XXXVIII. Wie Gott Will. 1. Wa# i‰ e# dann, da# du dir se”e‰ für, du töri¡t# Fleis¡, du Sündge›nnte# Thier, du Erd auf Erd erpi¡t? dein Will', und die verkehrte Wahl, 5
die ma¡en dir nur selber Qual. 2. Wa# lü‰et di¡ na¡ Lü‰en dieser Welt? di¡ Goldwurm reizt der rohte Koht, da# Geld, hei‰ lieben Gold für Gott. du häng‰ dein Herz nur an die Gab,
10
und wei¡e‰ von dem S¡öpfer ab.
Gehört zum I Theil.
Gedicht 38
299
3. Bald lo¿et di¡ der Wollu‰ fals¡e Lu‰: daß ›¡ dein Will walzt in der Sünden Wu‰, wühlt wie ein S¡wein im Koht. du ‰e¿e‰ die Vernun] mit Wahn, 15
die Seel mit Sünden›nnen, an. 4. Die Mei‰erinn, die Seele, mei‰er‰ du, daß ›e dir lä‹t die Oberherrs¡a] zu, wird ihre# Kne¡te# Kne¡t. Wa# ›e verbeutt, gebeut‰ du ihr.
20
wa# Gott mi#fällt, gefället dir. 5. Du hä]e‰ da#, wa# Göttli¡, an die Erd: da# Himmeltheil, die Seele, wird bes¡wert von dir, du Erdenklump! der Wagen seinen Fuhrman führt.
25
da# Ro## den Mann, nit er, regirt. 6. Nimm du, ô Seel, den Zügel in die hand, und zäume so den Willen mit Ver‰and: | gebiete, nit gehor¡! der Wille wolle, wa# du wilt.
30
ni¡t# gilt Vernun], wann der wa# gilt. 7. Stra¿# wollen, eh no¡ eine Wahl ges¡ehn, und an die That eh al# zu rahte gehn, i‰ ümgekehrte# Thun. Zuvor erwogen, dann gewagt!
35
Will! wähl, wa# die Vernun] dir sagt. 8. Dein Will, ô Gott, sey meine# Willen# Will. dein GnadenRaht, sey meine# Wuns¡e# Füll. Erfüll e# ni¡t, ô Gott!
Psalterium Betulianum (Teil II)
300
wann, wa# der Seel nit seelig hier, 40
mein töri¡t# Fleis¡ begehrt von dir. 9. Du weißer Gott! du wei‰, wa# mir gebri¡t. J¡, wa# mir nüzt, da# weiß i¡ selber ni¡t, und wüns¡e, wa# mir s¡adt. Mein Sinn, wa# vor mir i‰, vergi‰:
45
wie solt er sehn, wa# kün]ig i‰? 10. Wa# s¡reib i¡ viel dir meine Wolfart für? du wei‰, wa# gut, und gib‰ e# gerne mir, du treue# Vatter-Herz! Verehre‰ du do¡ unbegehrt,
50
ha‰ ungebetne Bitt gewährt. 11. Du meyn‰ e# gut. bö# i‰ o], wa# i¡ meyn', e# sey mir nü”, und ri¡te na¡ dem S¡ein, i‰ do¡ mein bittrer S¡ad: i¡ seh ihn ni¡t, den ›ehe‰ du,
55
lä‹t ihn, ob i¡ ihn will, nit zu. 12. Wa# i‰, und war, und wa# no¡ werden wird, dein weißer Raht s¡on in gedanken führt', eh i¡ no¡ worden war. der mi¡, ohn mi¡, au# ni¡t# gema¡t,
60
hat lang‰ mein gute# vorbeda¡t. 13. Der diese# Rund in seinen Armen hält, der alle Haar' auf meinem Haupt gezehlt, | der alle# weiß und kan: solt der mein bä‰e# wi‹en ni¡t,
65
no¡ geben können wa# gebri¡t?
Gedicht 38
301
14. Er ha‹et ni¡t, wa# er zur Welt gebra¡t; und liebet ‰ät#, wa# seine Hand gema¡t. Mein Lieben, i‰ mir feind. Sein Lieben, hat mein Heil zum Ziel: 70
da# meine, mi¡ erwürgen wil. 15. Zwar un# verklagt die Sünd vor deinem Thron, die Bo#heit heis¡t glei¡-bö#-gere¡ten Lohn: do¡ gehet Gnad vor Re¡t. Dein Sohn, die S¡läge vor un# hielt,
75
dur¡ den Erbarmung vor dir gilt. 16. Wer heilig lebt, soviel ein Mens¡e kan; den ›he‰ du mit Langmut-augen an, wann er au# S¡wa¡heit fällt. Bald aber au¡ dein Zorn ergrei]
80
den, der beharrli¡ Sünden häu]. 17. Mein Sinn i‰ blind, kennt deinen Willen ni¡t. Laß gehen auf, in mir, der Weißheit Lie¡t, Herr! daß i¡ sehen mög. So du mi¡ willig haben wilt,
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panz in mir deine# Willen# Bild. 18. J¡ thue ni¡t da# Gute, da# i¡ will: da# i¡ nit will, da# Bö#', i¡ ‰ät# erfüll: und kämpfe so mit mir. O Gott! ma¡ du da# Gute fä‰:
90
bi# daß da# Böse von mir lä‰. 19. J¡ bitte di¡: laß mi¡ ni¡t# bitten sehr; auf daß e# mi¡, i‰# böse, ni¡t gefähr. J‰# gut, du wir‰ e# mir
Psalterium Betulianum (Teil II)
302
verehren au¡ ohn meine Bitt: 95
wann i¡ an dir nur zweie nit. 20. Will i¡, wa# du: so wil‰ du, wa# i¡ will. Wil‰ du dann ni¡t: wer i‰, der mir erfüll | mein Wollen sonder di¡? Will i¡ au¡ nit, so muß i¡ fort:
100
fortgehen muß dein Will' und Wort. 21. Herr! wie du wilt, so soll mein Wille seyn. Jn Lieb und Leid, bin i¡ und bleibe dein, im Leben und im Tod, in S¡ma¡ und Ehr, arm oder rei¡,
105
krank und gesund: gilt alle# glei¡. 22. Fahr hin, mein will! ihr Sorgen, gute Na¡t! Gott will mir wohl, vor mi¡ sorgt seine Ma¡t, die alle# alle# kan. Eu¡ folg' i¡ nit, Höll, Fleis¡ und Welt!
110
De# Himmel# Will, mir nur gefällt.
XXXVIIII.
Jm Todten-Andenken
Der Leben#-gewinn im Sterben. Uber den Spru¡ Philip. 1. Ver# 21. 1. Wa# i‰ diß Leben, al# ein Tod, al# eine ‰äte Sterben#noht? Jndem man w䡉, so nimmt man ab. indem man lebt, geht man zu grab. 5
2. Wann du betritt‰ die Leben#bahn, so fäh‰ du s¡on zu ‰erben an.
Gedicht 39
303
Viel ‰erben, eh ›e ›nd gebohrn; ›nd, eh ›e worden ›nd, verlohrn. 3. Die Uhr, soviel ›e Sand verliehrt, 10
soviel die Stund man kürzer spürt: Soviel vom Leben rü¿wart# i‰, soviel dem Tod du näher bi‰. 4. So älter i‰ der Sonnens¡ein, so bälder wird e# Abend seyn!
15
die Tage, die du nit mehr ha‰, ›e hat der Tod s¡on aufgefa‹t. 5. Du ‰irb‰ nit er‰, wann dir auf Erd der allerle”te Gei‰ au#fährt. | Glei¡wie vom Leibe rinnt der S¡wei#,
20
verie‰ da# Leben tropfenwei#. 6. Wer ‰erbli¡ in diß Leben geht, derselb' im Tode tägli¡ ‰eht. E# rei‹t ein ieder Augenbli¿ von seiner Leben#Zeit ein Stü¿.
25
7. Die Stund der le”ten Sterben#noht bringt nit, ›e endet nur, den Tod: Glei¡wie der le”te Sand im Gla# bes¡lie‹et nur, nit füllt, da# Maß. 8. Viel Sand lang dur¡ da# Lö¡lein el,
30
da# le”te Stäublein bringt da# Ziel. So, iede Stund di¡ vor be‰ahl, die le”te nimmt da# le”te mahl. 9. So man nun ‰irbet für und für: wa# i‰ dann diese# Leben hier?
35
Kein Leben i‰#: ein Gang darzu; nit Ruh: ein Weg zur wahren Ruh. 10. Wir mü‹en, dur¡ da# Tode#thal, heimreisen zu dem HimmelSaal:
Psalterium Betulianum (Teil II)
304
der lä‹et un#, al# Fremdling', au#; 40
der Tod un# wieder holt na¡ hau#. 11. Du blinder Mens¡! Wie bring‰ dann du dein Leben hier so ›¡er zu? du mein‰, du leb‰ und träg‰ da# Jo¡ de# Tod# an deinem Halse do¡.
45
12. Du zitter‰ vor der le”ten Stund, und belle‰ al# ein Ketten hund: der nit will ‰ehn, und halten ‰ill dem, der ihn ledig ma¡en will. 13. Diß Leben, i‰ die Wand allein,
50
die di¡ nit lä‹t zum Leben ein. no¡ wil‰ du, der dir wei‰ die Thür, den Tod nit la‹en ein zu dir. | 14. Diß Leben, i‰ ein Kerkerhau#, darinn man ›”t und denkt hinau#:
55
Du aber, wann der Tod einbri¡t, wil‰ ihm von hinnen folgen ni¡t. 15. Ein Ding nur i‰, in dir da# lebt, da# hier dein Leib, der Sarg, begräbt: die Seel, im Körper ›¡ bewegt,
60
der al# ihr Grab ›e ümher trägt. 16. Die lebet, ob dein Leib s¡on ‰irbt; die ‰irbt nit, ob s¡on der verdirbt. der Leib ein Wagen i‰, e# wird die Seel darinn herümgeführt.
65
17. Sih zu, daß diesen Wagen hier die Seel, nit er den Fuhrman, führ. Ma¡ ja die Warheit nit dem Wahn, Vernun] dem Willen, unterthan. 18. O Jesu, der du meine Seel
70
ges¡i¿t in diese Leibe#höl;
Gedicht 39
305
der du den Gei‰, den Fleis¡e#-Ga‰, der Hütte eingeherbergt ha‰. 19. Du lieb‰er Herr! der du allein kan‰ meine# Leben# Leben seyn: 75
Wo du nit bi‰, i‰ alle# todt; wo du einzeu¡‰, wei¡t alle Noht. 20. J¡ lebe ni¡t, al# nur in dir: dann son‰en i‰ kein Leben hier. a¡ laß mein arme# Seelelein
80
in Lü‰en nit begraben seyn. 21. Wer in der Eitelkeiten Koht ›¡ wälzt, der i‰ und bleibet todt. Jn Lü‰en, die sein Leben ›nd, sein Tod no¡ vor dem Tod beginnt.
85
22. We# Leben i‰ die SündenWelt, der Rau¡ der Ehr, da# s¡nöde Geld: | der muß mit Welt und Geld vergehn; lebendig bey den Todten ‰ehn. 23. Wa# an mir todt und ‰erbli¡ i‰,
90
a¡t i¡ vor lauter Koht und Mi‰: wa# unvergängli¡ i‰ an mir, behalt i¡ meinem Jesu für. 24. Ein andrer liebe fals¡en S¡ein: mein wahre# Gut soll Jesu# seyn.
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Mir selber will i¡ ‰erben ab: daß i¡ in ihm zuleben hab. 25. Klop] dann der Tod an meine Thür; so will i¡ tretten bald herfür: komm (will i¡ spre¡en,) lieber Tod!
100
komm, du gewüns¡ter Leben#bot! 26. La‹t andre vor ihm fur¡tsam seyn: J¡ will ihn willig la‹en ein.
Psalterium Betulianum (Teil II)
306
Dur¡ Sterben, will i¡ wandren fort vom Sterben zu dem Leben#port. 105
27. S¡a[t mir der Tod soviel Gewinn: so gib i¡ mi¡ ihm willig hin. Hätt i¡ hier tausend Leben s¡on: no¡ wolt i¡ lieber mit davon. 28. Laß i¡ viellei¡t nit gern die Welt,
110
weil ›e no¡ hier gefangen hält die Lieben, die i¡ mö¡te sehn mit mir vom Tod zum Leben gehn? 29. Nein! darüm i¡ mi¡ gar nit säum. E# wird au¡ ›e Gott holen heim:
115
und ma¡en, daß wir in dem Port einander wieder sehen dort. 30. Und du, der du mir gute# günn‰! beweine ja nit den Gewin‰: mi#gönn mir nit die Leben#freud,
120
na¡ über‰andner Sterbli¡keit. | 31. Betrübte ›nd beweinen#wehrt: mir, ward mein Leid in Freud verkehrt. Wil‰ du ja weinen, wein' üm di¡, daß du nit darf‰ begleiten mi¡.
125
32. Erd, wa# du ha‰ gegeben mir, werd i¡ dann wiedergeben dir: hab dir den Leib! indeß die Seel ›¡ mit dem Himmel#herrn vermähl. 33. Die Seele, die nit ‰erben kan,
130
wird er‰ zuleben fangen an; und wohl nit nehmen tausend Welt, vor eine Lu‰ im HimmelZelt. 34. Sie aber, die ihr Leben hier gesu¡t in todter Lu‰begier,
Gedichte 39 und 40
135
307
die werden, wann ihr Tod bri¡t ein, ge‰orben und verdorben seyn. 35. Soll i¡ mit deinem Boten fort: so höre, Herr, mein Abdru¿-wort. Be‰rei¡ mit deinem Blut die Thür,
140
da# der WürgEngel mi¡ nit rühr. 36. Dein Sterb- und gute Na¡t-ges¡rey, dein le”te# Wort, mein le”te# sey. Und ob die Stimme würde klein, so laß e# no¡ geseufzet seyn.
XXXX.
Au# meiner S¡äferey.
Eine# verirrten SeelS¡äflein# Sündenang‰-geblöke. 1. Wo bin i¡ arme# S¡äflein hingekommen, seit von der Heerd mein Weg mi¡ weggenommen? mein Jrre-›nn ma¡t, daß i¡ binn, 5
i¡ böse# S¡af, verbannet von den Frommen. 2. Wo bin i¡ i”t, wo war i¡ vor, i¡ Arme? Wer i‰, wo niemand i‰, der ›¡ erbarme? | hier wohnet Noht und lauter Tod,
10
die nehmen mi¡ mit S¡re¿en in die Arme. 3. Ein Wolf au# jener Höl mit o[nem Ra¡en mir droht, sein fette# Mahl au# mir zuma¡en. hier ring# um mi¡ die Dornen‰i¡
15
mir se”en zu, daß Mark und Beine kra¡en.
Psalterium Betulianum (Teil II)
308
4. Von oben her die Wetters¡läge bli”en: bald wird ein Keil mi¡ in die Erde s¡mi”en. A¡ Ungema¡! kein Fel# no¡ da¡ 20
i‰ hier, darunter i¡ könd ›¡er ›”en. 5. Die Sonne selb‰ will mi¡ nit mehr ansehen. So i‰ kein Weg, von hinnen wegzugehen. J¡ bin vers¡reint und eingezäunt.
25
von Dornen, die an allen seiten ‰ehen. 6. Ni¡t# hil] mir hier, al# nur um hülfe sreyen. Wen eh i¡ an, in diesen Wü‰eneyen? kein treuer Rüd mein Leiden#lied
30
anhört, und holt mi¡ zu den S¡äfereyen. 7. Kein S¡äflein au¡, da# i¡ lie# auf der Weide, hört meine Stimm, die in entlegner Heyde au# holem Wald leer wieders¡allt.
35
Viel freuen ›¡ voll Neid#, daß i¡ so leide. 8. Du, wann du wil‰, kan‰ hören und erhören mein Ang‰gesang, mein plärrende# Begehren mein Hirte du! a¡ tritt herzu,
40
eh Thier und Dorn und donner mi¡ versehren. | 9. Zwar war i¡ au¡, i¡ muß e# do¡ ge‰ehen, i¡ ware taub in meinem Jrre-gehen zu deiner Stimm:
Gedicht 40
309
daher dein Grimm 45
izt eben au¡ i‰ taub zu Meinem Flehen. 10. Do¡ wir‰ du mir nit ewig Zorn zueignen. J¡ bin dein S¡af, du kan‰ e# ie nit leugnen. Bey Nahm mi¡ nenn, dein Bild erkenn,
50
mit dem du selber wollen mi¡ bezei¡nen. 11. J¡ bin ein S¡af. Ein S¡af hat Einfalt›nnen, tritt lei¡tli¡ au# und lä‹t ›¡ bald gewinnen. da# er‰e S¡af hat, ihm zur Straf,
55
die Erbverkehrni# in mi¡ panzen können. 12. Wo bleib‰ du do¡? Laß neun und neunzig laufen auf ›¡rer Weid: mi¡ huntert‰e# vom haufen mi¡ S¡äfelein hol wieder ein,
60
und laß auf deinen a¡seln mi¡ vers¡naufen. 13. Laß neue Freud in deinem Stall ent‰ehen, und mi¡ nit länger au#gemerzet gehen von derer Zahl, die du zumahl
65
auf grünen Auen grasen lä‹t und kleen. 14. Du spri¡‰: Vor meine S¡af laß i¡ da# Leben. wie lä‹e‰ du dann mi¡ im Tode s¡weben? Eil, bitt' i¡ di¡, komm, su¡e mi¡,
70
eh i¡ dem Wolf im Ra¡en bleibe kleben. |
Psalterium Betulianum (Teil II)
310
15. Dein treuer Stab mi¡ auf den Wegen lenke, und meinen Dur‰ in kühle Bä¡lein senke. Wann der bey mir: tru” biet i¡ ihr, 75
der dü‰ren Bahn, daß ›e mir Fur¡t eins¡enke. 16. Er nahet s¡on. die s¡warzen Wolken bre¡en; die Dornen selb‰ mi¡ nit so hart mehr ‰e¡en. Wolf! bleib von mir, da# raht' i¡ dir:
80
son‰ wird mein treuer Hirt mi¡ an dir rä¡en.
XXXXI. Die JESUS-Liebe. Auf den Spru¡, HohLied Salomoni# 3. Ver# 1. 1. Dir, ô Jesu, meine Freude, meine Liebe, meine Lu‰, O du sü‹e Seelen-weide, mein Verlangen sey bewu‰. 5
Herzli¡ lieb' i¡ di¡, mein Leben! und mein Herze sehnet ›¡, lieber no¡ zu haben di¡. Wehrter Wein‰o¿! i¡ dein Reben kleb' und hange fä‰ an dir:
10
du allein beliebe‰ mir. 2. Ruhe hab i¡ hier auf Erden in der weiten Welt gesu¡t. O i¡ nde nur bes¡werden, ho[nung, blätter sonder Fru¡t.
15
Wie solt meine Seel au¡ können, die un‰erbli¡ i‰ wie du,
Gedicht 41
311
in dem Eitlen nden Ruh und wa# ‰erbli¡# liebgewinnen? Jesu! a¡ ›e komt zu dir: 20
du allein beliebe‰ ihr. | 3. Thorheit i‰#, na¡ Ehre ‰reben, die nur Rau¡ und S¡atten i‰. Hofart su¡t ›¡ zuerheben, ihrer selb‰ darbey vergi‹t.
25
Wa# erhebt ›¡ Staub und As¡en? Erde ›nd wir, Lehm und Koht, Maden-äser na¡ dem Tod. Stolz den Sturz trägt in der tas¡en. Demut panze du in mir,
30
Jesu, die beliebet dir. 4. Erden-›nnen, ›nd auf Erden, Gotte#-leer auf Gold, erpi¡t. Arm ›nd ›e, die wollen werden immer-rei¡er, nie-vergnügt.
35
Rei¡tum nur die Seel bes¡weret, hält nit ‰and, ma¡t Sorgen-matt, zag und tro”ig, nimmer-satt; Geld und Gut, den Muht bethöret. Gott und Gnug! so hei‰ e# hier:
40
dieser Spru¡ beliebet mir. 5. Eitle Wollu‰, ma¡t die Seele den Begierden unterthan, Labt da# Fleis¡ die Madenhöle, leitet zu der Höllenbahn.
45
Gotte# Rei¡ i‰ ni¡t im Pra‹en. Geilheit ›¡ an S¡önheit spei‰, zum Ges¡öpf da# Herze wei‰, hei‰ e# von dem S¡öpfer la‹en. A¡ rei## alle Lieb au# mir,
50
Jesu, die nit brennt na¡ dir.
Psalterium Betulianum (Teil II)
312
6. Iesu, hö¡‰e# Gut, du Quelle aller Güter, die man liebt! S¡a”! auf di¡ mein Ziel i¡ ‰elle, deine Lieb mir alle# gibt. | 55
Solt i¡ au# den Bä¡en saufen, da der Brunn mir selber ie‰? da die Bahn vor augen i‰, solt i¡ abweg# irre-laufen? Nein! i¡ s¡reye mit begier
60
wie ein Hirs¡e, nur na¡ dir. 7. A¡ solt mi¡ da# ni¡t entzünden, daß du selb‰ die Weißheit bi‰? Bey dir kan i¡ Wi”e nden, die mir nu” und seelig i‰.
65
Wüns¡ i¡ Hoheit, Würd' und Ehre: du der Hö¡‰e, groß und wehrt, bi‰ ein Herr der ganzen Erd und ein Prinz der Sternenheere. Ehr und Weißheit i‰ bey dir:
70
solt‰ du ni¡t belieben mir? 8. Ewig# Gut! wann i¡ di¡ habe, wa# a¡t i¡ da# Gut der Welt? Theurer s¡ä” i¡ diese Gabe, diesen S¡a”, al# alle# Geld.
75
Und wa# ¡t mi¡ an die Erden? na¡ dem Himmel frag' i¡ ni¡t, no¡ na¡ seinem Sternenlie¡t: Kan mir nur mein Jesu# werden. Der du mir bi‰ alle# hier,
80
Jesu, du beliebe‰ mir. 9. Re¡te Freud und lu‰ empndet, lieb‰er Jesu, wer di¡ liebt. Deine Liebe süß entzündet, meiner Seele Labung gibt.
Gedicht 41
85
313
O du S¡ön‰er aller S¡önen, unter tausend au#erkohrn, mir zur Flamme Mens¡-gebohrn, solt i¡ mi¡ na¡ dir nit sehnen? | Jesu, allerlieb‰e Zier!
90
du allein beliebe‰ mir. 10. Vollenkomne Tugend ‰ammet, die n䡉 Gott da# hö¡‰e Gut, wo die Jesu#-Liebe ammet. A¡ so laß dann, diese Glut,
95
›¡ in meiner Seel bethronen. laß von mir mi¡ gehen au#: daß du mög‰, al# in dein hau#, in mi¡ gehen, in mir wohnen. a¡ laß todt mi¡ seyn in mir,
100
Jesu, daß i¡ leb in dir. 11. Komm, nimm weg au# meinem Herzen da#, wa# du nit selber bi‰. wirf hinau# die La‰erkerzen, und wa# dir zuwider i‰.
105
di¡ nur, laß darinnen brennen. ma¡ e#, Jesu, leer von Erd: daß e# voller Himmel# werd, ›¡ mög deinen Tempel nennen. E# verles¡', au# Lieb zu dir,
110
alle andre Lieb in mir. 12. Gro‹er Undank würd e# hei‹en, wann i¡ mi¡, zu lieben di¡, Jesu, wolte ni¡t beei‹en di¡, der du so liebe‰ mi¡.
115
A¡ du ha‰ mi¡ s¡on geliebet, da i¡ törli¡ di¡ geha‹t. Meine gro‹e, S¡uldenLa‰, deine S¡ultern hat betrübet.
Psalterium Betulianum (Teil II)
314
Dein Tod gab da# Leben mir, 120
da i¡ war zuwider dir. 13. Vor so unerhörte Liebe, zahl' i¡ dir au¡ widergelt? | Nein! ob i¡ s¡on mi¡ selb‰ gibe. Do¡ weil dir da# Herz gefällt,
125
a¡ so wüns¡' i¡, wie i¡ solte, Gegenlieb zulegen ab. S¡au, wie i¡ den Vorsa” hab, wie i¡ gerne lieben wolte: kein Vollbringen do¡ i‰ hier,
130
Jesu! wie komm i¡ zu dir? 14. Glei¡ wie eine Turteltaube, der ihr Buhl entworden i‰, öde Wälder dürr von Laube ihr, vor grüne Bäum', erkie‰:
135
also irr' i¡ herz-betrübet in Gedanken hin und her, wüns¡end, daß do¡ bey mir wär Der, den meine seele liebet. Jesu! seufz i¡ für und für:
140
a¡ wo bi‰ du, meine Zier. 15. Traute# Lieb! an wel¡er Stelle su¡' i¡, daß i¡ nde di¡? Treuer Freund, mein Herzgeselle! sag, wo leb‰ du sonder mi¡?
145
Sind wir dann ni¡t eine Seele? a¡! e# wird mir weh und bang, daß i¡ warten muß solang. komme, di¡ mit mir vermähle, J¡ bin lang‰ verlobet dir:
150
Jesu, a¡ ers¡eine mir. 16. Freundli¡# Herze! nimm zu herzen, wie mein Herz di¡ sehnli¡ su¡t,
Gedicht 41
315
au# betrübtem Liebe#s¡merzen, lau] dir na¡ in s¡neller u¡t. 155
J¡ dur¡su¡e, mit Verlangen, | diß mein Herz, dein S¡la[gema¡, wann mi¡ Trübsal ma¡et wa¡, wann die Na¡t mi¡ hat ümfangen. Jesu, a¡ du bi‰ nit hier!
160
i¡, i¡ ru[: gib Antwort mir! 17. Raht i‰ hier: i¡ seh ihn ‰ehen. dorten hinter jener Wand, trägt er Lu‰ mir zuzusehen, ob i¡ werde halten ‰and.
165
Jesu# lä‹t mi¡ ni¡t alleine: i¡ bin ja sein lieb‰e# Gut, theur-erkau] mit seinem Blut. Er i‰ mein, i¡ bin die seine; und er hält ›¡ au¡ zu mir:
170
s¡einet fern, und i‰ do¡ hier. 18. Drü¿e, al# ein s¡öne# Sigel, dein Erkentni# fä‰ in mi¡: O so hab i¡ himmel#ügel, al#dann halt i¡ mi¡ an di¡.
175
Wa# du wil‰, da# soll mein Wille und mein Wolgefallen seyn. Probet mi¡ die Creu”e#pein: i¡ will fröli¡ halten ‰ille; denken, daß e# komt von dir,
180
Jesu meine Lieb#begier! 19. Re¡t, mein Lieb‰er, di¡ zulieben, sollen meine Krä]e ›¡ Ingesamt und allzeit üben: der Ver‰and betra¡ten di¡,
185
meine Augen na¡ dir sehen, loben soll di¡ dieser Mund,
Psalterium Betulianum (Teil II)
316
lieben dieser Herzen#grund, mein Fu# deine Wege gehen. | Alle#, wa# an und in mir, 190
Jesu, ‰eht zu dien‰en dir. 20. Leid' i¡ noht, dir will i¡# klagen. deine Lieb wird la‹en nit, In dem Zagen, mi¡ verzagen, weil du selber leide‰ mit.
195
Du kan‰ au# Vera¡tung heben, meine Armut ma¡en rei¡, Krankheit heilen, und zuglei¡ selb‰ im Tode seyn mein Leben. Jesu! mi¡ verlangt na¡ dir:
200
komm, und hole mi¡ au# mir. 21. Sü‹er Freund! komm, laß un# gehen au# der Stadt in# Feld hinau#: bring mi¡ zu den Himmel#-Höhen, zu dir, au# de# Leibe# Hau#.
205
führ mi¡ in den Gotte#-garten, speise mi¡ mit Leben#sa], tränke mi¡ mit Himmel#Kra], komm bald, laß nit länger warten deine Braut, laß ›e mit dir
210
seelig leben für und für. 22. Bräutigam! wie wir‰ du drü¿en mi¡ so herzli¡ an dein Herz, a¡ wie wird dein freundli¡# bli¿en mir bezahlen allen S¡merz.
215
Da wir‰ du von meinen Wangen alle Threnen wis¡en ab. wann i¡ di¡ in armen hab, will i¡ ‰illen mein Verlangen. Jesu, komm, hol mi¡ von hier!
220
ewig will i¡ danken dir. |
Gedicht 42
317
XLII.
Jm Todtenandenken
Von der Gotte#Kinds¡a] und Himmel#Erbs¡a] Au# dem Spru¡ Psalm 16. Ver# 5.6. 1. Mein Herz! verla‹e diese Welt, nimm Flügel, s¡wing di¡ an da# Zelt der Sternen, zu der Sonne-bahn, hä] deine Sinnen Himmel-an. 5
2. Auf Erd du in der Fremde bi‰: mein Gei‰! ›h auf, der Himmel i‰ dein Stammhau# und dein Vatterland; Gott i‰ dir, du bi‰ Gott verwandt. 3. Rei## au# da# Aug, da# Seele-blind
10
auf Eitelkeit nur ›ht und ›nnt. Sih in di¡ selb‰! diß Ausen hier i‰ ni¡t der Mens¡: su¡ di¡ in dir! 4. In dir, su¡ di¡! den Leib allhier hat, ja sowohl al# du, ein Thier.
15
der wahre Mens¡ ›¡ innen wei‰, die Seel, da# Stü¿lein Gotte#-Gei‰. 5. A¡ ja! da# Werk den Mei‰er kenn; mein ganze# Seyn, Gott Vatter nenn: Sein Odem, meinen Gei‰ gebiert,
20
den Leib hat seine Hand formiert. 6. Kein andren Vatter weiß i¡ nit. sein Ebenbild an mir man ›ht: ob s¡on die Sünd mi¡ wa# ver‰ellt, de# Teufel# Larve vor mi¡ hält.
25
7. A¡ leider ja! die s¡nöde Sünd, ma¡t' au# mir ein verworfne# Kind. | Au# seinem Kind, ward i¡ wie Kne¡t, enterbt von allem Kinde#re¡t.
Psalterium Betulianum (Teil II)
318
8. Theur, Jesu, bin i¡ worden dir. 30
du ‰iege‰ Himmel-ab zu mir: mein Elend nahme‰ du auf di¡, de#selben zuentbürden mi¡. 9. Herr! wa# i¡ war, da# wurde‰ du, ein Mens¡, ein armer Kne¡t darzu:
35
daß i¡ dir mö¡te werden glei¡, und einmal rei¡ im Himmelrei¡. 10. Aufdaß i¡ würde Gotte# Kind, daß mir der Himmel o[en ‰ünd, daß i¡ mö¡t erben dort mit dir:
40
wolt‰ du mein Bruder werden hier. 11. Rang‰ du nit selb‰ mit Noht und Tod, zuretten mi¡ von Tod und Noht. Du bü‰e‰ meine Sünd, vor mi¡. Du ‰arb‰, daß i¡ leb' ewigli¡.
45
12. I¡ bin nun dein erkau]e# Gut: Goldgülden ›nd dein rohte# Blut: di# Lö#geld i‰ e#, wa# mi¡ trö‰: J¡ bin dadur¡ vom Tod erlö‰. 13. Nun i‰ die Hands¡ri] abgethan,
50
Gott will mir ni¡t# mehr fordern an; e# ‰eht darinn diß Wort, gemahlt mit Jesu Blut: E# i‰ bezahlt. 14. An deren ‰at, vor seinem End se”t' er ein Neue# Te‰ament,
55
darinn er seiner Chri‰enheit verma¡t da# Erb der Seeligkeit. | 15. Raum hat hierbey kein Zweifelwahn. Zwei Sigel hänget er daran, die Sacrament: sein Blut und Gei‰
60
in roht und weißem Wa¡# ›¡ wei‰.
Gedicht 42
319
16. J¡ bin unwürdig au¡ benennt zum Erben, ‰eh im Te‰ament. da# Erb i‰ s¡on in ho[nung mein, bi# mir e# raumt der Himmel ein. 65
17. E# su¡ die Welt, i¡ la## e# ihr, ihr Himmelrei¡ auf Erden hier: die, weil diß Leben ihr Legat, kein Erbe dort zuho[en hat. 18. Thue, wa# du thu‰, du blinde Welt!
70
nimm, vor den Himmel, snöde# Geld; dein eitle# Herz dem Gold vermähl; sey rei¡ an Gut, arm an der Seel. 19. Elender Koht! heb immerhin di¡ über Gott, in deinem Sinn:
75
‰reb hier na¡ Ehr, hab dorten S¡and; verfolg, verla¡ den Demut‰and. 20. Renn immerfort, su¡ kurze Freud, vers¡erz die lange Seeligkeit; wälz di¡ im Wollu‰koht, du S¡wein!
80
nimm ewig dafür Unlu‰ ein. 21. Ja, thumme Welt! sey seelig hier! gern will i¡ theilen so mit dir. Zwo Freuden zehlt kein Mens¡e nit: wem wohl hier, dort ihm weh ges¡iht.
85
22. Ni¡t# mit dem fals¡en Güters¡ein! ein bä‹er# Gut soll werden mein. | da# Lo# da# el und will mir wohl: ein s¡öne# Erb i¡ haben sol. 23. Ni¡t# mit der eitlen Lu‰ auf Erd!
90
›e wird gar bald in Leid verkehrt. Jm Himmel wohnt die wahre Freud, die bleibt und währt in Ewigkeit.
Psalterium Betulianum (Teil II)
320
24. Verbannet sey die Ehrbegier! die Demut ziehet Gott herfür. 95
Dort wartt auf mi¡ die Ehrenkron: trag i¡ ›e hier von Dornen s¡on. 25. Ohn Rei¡tum, i¡ viel lei¡ter thu die s¡were Reise Himmel-zu. J¡ su¡e Gott: Gold ndt ›¡ wohl,
100
soviel zur noht i¡ haben sol. 26. Nur dorthin ‰eht mein Herz und Muht, wo auf mi¡ wartt ein ewig# Gut. da# ander' alle#, Welt, hab dir! da# bä‰e Theil erwähl i¡ mir.
105
27. Kein einig# Gut mir hier gefällt: auf Dort i‰ meine Wahl ge‰ellt. da# bä‰e Theil soll bleiben mein, mir ewig unbenommen seyn. 28. O Jesu, du mein hö¡‰e# Gut!
110
wir ›nd ein Herz, ein Fleis¡ und Blut. Wo du bi‰, dahin komm' au¡ i¡; kein Ding soll trennen mi¡ und di¡. 29. Rein nennte‰ du mi¡ in der Tauf, da du zur Braut mi¡ name‰ auf.
115
J¡ will au¡ deine Reinhild seyn, bi# du mi¡ hole‰ Himmel-ein. 30. Ni¡t# frag i¡ na¡ der ganzen Welt: du bi‰ mein S¡a”, mein Gut und Geld. | i¡ hab genug, hab i¡ nur di¡:
120
du lä‹t nit mangel leiden mi¡. 31. Bi‰ du do¡ Geber aller Haab, von dir kommt alle gute Gab. du liebe‰ mi¡, wie solte‰ du mir nit au¡ notdur] werfen zu?
Gedicht 42
125
321
32. Und muß i¡ dir s¡on folgen na¡ viellei¡t dur¡ Creu” und Ungema¡, ob i¡ s¡on geh auf dornen hier: so weiß i¡ do¡, i¡ komm zu dir. 33. Re¡t so! du litte‰ viel vor mi¡.
130
kein Elend war, e# drü¿te di¡. leid' i¡, so leid' i¡ nur mit dir: i¡ weiß, du leide‰ au¡ mit mir. 34. Gieng‰ du do¡ selb‰, dur¡ Creu” und Pein, in deinen Himmel wieder ein:
135
du bi‰ da# haupt, i¡ bin dein Glied, i¡ kan e# bä‹er haben nit. 35. So hab i¡ au¡, dur¡ S¡uld und Sünd, die Creu”e#‰ra[e wohl verdient. die Rute meint e# gut, und liebt:
140
ob ›e mir Vatter‰rei¡e gibt. 36. I¡ bitte di¡: gib nur Gedult, und daß i¡ bleib in deiner Huld; daß Satan, Welt, mein Fleis¡, die Sünd' an mir kein theil no¡ Erbe nd.
145
37. Lau] do¡ mein Leben tägli¡ ab, e# nähert iede Stund dem Grab: Da dann gewißli¡ alle# Leid ›¡ enden wird in lauter Freud. 38. Von Armut, Sma¡ und Trübsal lo#,
150
werd ruhen i¡ in deinem S¡oß: | bi# meinen Leib, wann dir beliebt, da# Grab der Seele wiedergibt. 39. I¡ komme dur¡ den Tod zu dir: der Tod i‰ nur die Leben#thür.
155
da# Sterben mein Gewinn wird seyn, mein Himmel#-Erb mir raumen ein.
Psalterium Betulianum (Teil II)
322
40. A¡ Jesu! di¡ al#dann nit säum, mi¡ deine Braut zu holen heim. Mein Brauts¡a”, i‰ dein Himmelrei¡: 160
darinn hers¡' i¡ mit dir zuglei¡. 41. So was¡ mit deinem Blut mi¡ rein, daß i¡ fein s¡ön vor dir ers¡ein; und daß i¡ dann mög ewigli¡, mein s¡ön‰er S¡a”, ans¡auen di¡.
165
42. Bey deinem Vatter söhn mi¡ au#, daß er mir gönnt sein Himmelhau#; daß er mi¡ vor sein Kind erkenn, und ›¡ au¡ meinen Vatter nenn. 43. Für alle mir-erwiesne Gnad,
170
für Tro‰, S¡u”, Hülfe, Raht und That, will i¡, na¡ diesem Lallen hier, dann ewig er‰ re¡t danken dir. 44. Prang, meine Seel, freu di¡ und la¡, mit diesem Tro‰ di¡ lu‰ig ma¡;
175
und wann dein Leib wird von dir seyn, s¡reib ihn auf dein S¡la[Kämmerlein. 45. Seht, wie da# loß mir el so fein! hier ruht mein Leib von ang‰ und Pein. die Seel, soll bald seyn wieder sein,
180
nimt s¡on mein Himmel#-Erbtheil ein. |
XLIII.
Gehört zum I Theil.
Labor optimos citat. Unglü¿ fordert die Dapfren au#. 1. Wer dapfer i‰, den ‰ellt man an die Spi”en. man grei] zu er‰ den ‰ärk‰en Flügel an. der muß dem Feind o] im Ge›¡te ›”en,
Gedicht 43
323
der mannli¡ i‰ und wa¿er fe¡ten kan. 5
Die grö‰e Müh gemeinli¡ fordert au# den bä‰en Mann, man lä‹t ihn ni¡t zuhau#. 2. Der Nordwind nur ›¡ ma¡t an ‰arke Ei¡en, die mit dem Haupt ho¡ an den Wolken gehn: man hört ihn ni¡t dur¡ nidre Thäler ‰rei¡en.
10
er lä‹t am Ba¡ die s¡wa¡en Rohre ‰ehn. der donner mei‰ in hohe Thürme s¡lägt, weil ihre Spi”' ihm ›¡ entgegen-trägt. 3. So thut da# Glü¿: e# a¡tet feige Sinnen nit wehrt, daß e# ›e solte greifen an;
15
e# iehet die, die ›¡ nit wehren können, und su¡et ihm nur einen fä‰en Mann. Ein Löw geht au¡ na¡ seine# glei¡en au#, man ndet ihn nit kämpfen mit der Mau#. 4. E# reut da# Glü¿, wann daß e# wen erhoben:
20
au# unbe‰and, verfolgt e# ihn al#bald. Wer ho¡ und groß, auf den pflegt e# zutoben, an sol¡em muß erhellen sein Gewalt. Wer ni¡tig i‰ und wohnt in Dunkelheit, den lä‹et e# in ruh und unbeneidt. 5.
25
Mi¡ quält e# ni¡t, vielmehr e# ma¡t mir Freude, daß etwa# au¡ an mir gefunden hat | da# s¡nöde Glü¿, worüm e# mi¡ beneide, und daß e# mi¡ a¡t würdig, zwar ohn gnad, zu prüfen mi¡ und meinen ‰arken Muht,
30
daß e# mit mir ein s¡arfe# gänglein thut. 6. So muß e# dann an mir no¡ nden Gaben, die ihm ein dorn in s¡eelen augen seind.
Psalterium Betulianum (Teil II)
324
E# pflegt, der Neid, der Tugend na¡zutraben: wen die beglü¿t, dem i‰ da# Unglü¿ feind! 35
E# s¡eint, indem e# mi¡ nit geht vorbey, wiedaß mein Thun nit von dem Pöbel sey. 7. Diß i‰ mein Tro‰: i¡ la‹e mi¡ zwar drü¿en, wie eine Palm, do¡ unterdrü¿en ni¡t. Komm an, Unglü¿! i¡ biet dir nit den rü¿en,
40
i¡ trette dir ke¿ unter ange›¡t. s¡lag her! i¡ werd verse”en deinen Strei¡. mein harter Sinn lä‹t ›¡ nit nden wei¡. 8. Wie wann da# Meer aufbäumet seine Wellen, und ‰ürmt damit auf eine Klippe lo#:
45
der Fel# ›”t fä‰, ma¡t ›e zurü¿e prellen, ihm s¡adet ni¡t# so man¡er ‰urm und ‰oß. So will au¡ i¡ mi¡ se”en felsen-fe‰, bi# daß da# Glü¿ ermüdet von mir lä‹t. 9. Du sol‰ bey mir ein dapfre# herze nden,
50
verfolge mi¡, thu, Unglü¿, wa# du thu‰! du sol‰ mi¡ nit, i¡ will di¡, überwinden: ha‰ du s¡on, mi¡ zu ‰ürzen, gute lu‰. Wüt, wie du wil‰! e# wird do¡ Sonnes¡ein im ende no¡, na¡ trübem Regen, seyn. |
XLIV. Buß-Lied. JESUS, der Sünder-Arzt. 1. O Jesu Chri‰! Wie bö# do¡ i‰ der S¡aden meiner Sünden.
Jn Sterbbereits¡a]
Gedicht 44
325
Da i‰ kein Mann, der helfen kan, kein Arzt, auf Erd zunden. 5
2. Lief i¡ glei¡ weit mit diesem Leid, und su¡t an allen enden, erlö‰ zu seyn, von Ang‰ und Pein: i¡ würd e# do¡ nit wenden. 3. Zu dir ieh i¡: ver‰o## nit mi¡,
10
wie i¡ e# zwar verdienet. a¡ führe ni¡t mi¡ in# Geri¡t. du ha‰ mi¡ ja versühnet. 4. E# i‰ ja gut dein heilsam# Blut, zu allen Seelenwunden.
15
man s¡luge di¡, zu heilen mi¡. dein S¡ad hat mi¡ verbunden. 5. Wär niemand wund und ungesund, wer würd de# Arzt# begehren. der S¡merzverdruß die Krankheit, muß
20
die Arzeney bewähren. 6. De# Arzte# Händ', ein Patient, ›¡ wohl zusammen ‰ellen. Zu dir will i¡, ô Jesu, mi¡, mein treuer Arzt, gesellen.
25
7. Je böser S¡ad, ie bä‹er Raht. iemehr der Wunden heilet an meiner Seel, dein Balsam-öel: iemehr e# Ruhm ereilet. 8. J¡ komm verwundt: ma¡ mi¡ gesund.
30
treib ab da# Gi] der Sünden, du Mithridat! da# mi¡ fa‰ hat gema¡t den Tod empnden. | 9. Geh ein zu mir: und laß mit dir mi¡ heilsam abendmalen.
Psalterium Betulianum (Teil II)
326
35
der rohte Wein de# Blute# dein, vom Herzen wäs¡t die Qualen. 10. O sü‹e Ko‰! i¡ fühle Tro‰ s¡on, eh i¡ di¡ empfangen. Dur¡ diese Cur i¡ auf die Spur
40
de# Leben# will gelangen.
XLV. Der gesunde Creu”Trunk Parodia. 1. J¡ empnde fa‰ ein grauen, daß i¡, Jesu! für und für Creu”e#Reden hör von dir, deinen Kel¡ lä‹t du mi¡ s¡auen, 5
angefüllt mit Wermutquellen. Soll e# denen übel gehn, die auf deinem Wege ‰ehn, die auf di¡ ihr' Ho[nung ‰ellen? 2. Do¡ du heise‰ mi¡ ‰udiren
10
mein Heil in dem Ungema¡. E# muß mi¡ der Threnenba¡ zu dem Leben#‰rome führen. Wer dein Tis¡genoß will werden, laufe ni¡t zur Weide hinn,
15
die der Welt verkehrter Sinn su¡et auf der eitlen Erden. 3. Wann i¡ mein Gemüt selb‰ frage, wa# die bä‰e Freud mag seyn? Ehre, Rei¡tum, Lu‰ und Wein
20
endli¡ enden ›¡ in Klage. Jesu! di¡ im Herzen haben,
Au¡ diese#.
Gedichte 45 und 46
327
gibt allein die ‰ärk‰e Kra]: ob s¡on deine# Creu”e# Sa] in der Wurzel ligt begraben. | 25
4. Unlu‰, wird der Wollu‰ lohnen, die in Jesu labet ni¡t. Glü¿, al# Gla#, im S¡einen bri¡t. derer Gott hier pflegt zu s¡onen, die ümguldet ›nd mit S¡ä”en:
30
sol¡e er zuha‹en pflegt, in die Höll zu bette legt, wann ›e mit der Welt ›¡ le”en. 5. Jesu! deine Creu”e#brüder tränkt dein bittre# Be¡erglaß.
35
a¡! kein Trunk bekommet baß! der vom Haupt ie‰ in die Glieder. Wer die Ehrenkron will erben, s¡eue ni¡t den Myrrhen-wein. J¡ will gern unseelig seyn:
40
daß i¡ möge seelig ‰erben.
XLVI. Da# Beru[-S¡i[. 1. Jesu! komm, sey eingebetten! meine Hände leg i¡ an: wolle‰ mir zur seite tretten, daß mein Thun sey wolgethan: 5
Auf dein Wort, in deinem Namen, will i¡ i”und senken ein de# Beru[e# Arbeit Hamen: Ma¡ ihn voller Segen seyn.
Psalterium Betulianum (Teil II)
328
2. Ohne di¡, ma¡t ni¡t# mein Ma¡en, 10
ni¡t# kann alle meine Kun‰. ohne di¡, in allen sa¡en, alle Müh i‰ ganz ümson‰. A¡ du mu‰ mit hand anlegen: meine Stärk i‰ viel zu s¡wa¡.
15
Ey so kom, mit Hülf' und Segen: meine Onma¡t mä¡tig ma¡. 3. Gerne will i¡ thun da# meine, i¡ will sparen keinen Fleiß. Thu au¡ du darbey da# deine
20
und beglü¿e meinen S¡weiß. | Laß mi¡ und mein Hau# erfreuen einen rei¡en guten Zug. do¡ solt e# nit ‰rak# gedeyen: hab i¡ di¡, i¡ hab genug.
25
4. Zwar wie solt e# mir nit glü¿en, Da du selb‰ Mithelfer bi‰? a¡ du kan‰ und wil‰ erqui¿en, wann man fromm und gläubig i‰. J‰ nur Gott, so i‰ darneben
30
Gold und Brod in meinem Hau#. du wir‰ segnen, du wir‰ geben, der du allen theile‰ au#. 5. J¡ verseh mi¡ deiner Gnaden: ob i¡ keine# Segen# wehrt.
35
Wir‰ du mir mein Ne” beladen: sol‰ du seyn mit dank verehrt. Gib‰ du: i¡ will wiedergeben. ja, ein Theil davon soll dein, dein, ô Gott! und au¡ darneben
40
meine# armen N䡉en seyn.
Gedicht 47
329
XLVII. Zu Anfang der Wo¡e. 1. Jesu! heil den alten S¡aden. Gott! hab dank vor alte Gnaden: laß an mir ›e werden neu. Vatter deinem Kind wol‰ Leben 5
und de# Gei‰e# Gaben geben: Leib und Seel versorget sey. 2. Jesu! wie du wurd‰ bes¡nitten: hilf, daß i¡ au¡ meine Sitten, dur¡ da# Me‹er wahrer Reu
10
mög von meinem Herzen s¡neiden. E# muß alte Bo#heit s¡eiden: daß die neue Wo¡ gut sey. 3. Jesum liese‰ du di¡ nennen. Jesu! laß di¡ so erkennen:
15
sey mein Heil, mein Jesu#, heut, mein Versöhner, wie i¡ gläube. Jesu! a¡ mein Jesu# bleibe diese Wo¡' und allezeit. | 4. Laß mi¡, wie die Slangen pflegen,
20
Adam# alten Balg ablegen und den neuen ziehen an. Laß mein Thun di¡ allzeit ehren, meine# N䡉en Nu”en mehren: so i‰ alle# wohlgethan.
25
5. S¡ü” mi¡ wider Welt und Hölle. Dein Engel sey mein Geselle. ma¡ kein alte# Unglü¿ neu. Laß mi¡ alte Sünden meiden. Soll i¡ ja, so hilf mir, leiden:
30
endli¡ ma¡ mi¡ froh und frey.
J‰ im IV Theil au¡.
Psalterium Betulianum (Teil II)
330
6. A¡ verneu au¡ unsre Zeiten, ma¡ ›e bä‹er, samt den Leuten. Wende Krieg und Seu¡en ab. Wol‰ un# weiden, deine Heerden. 35
Laß dein Rei¡ erweitert werden. Un# mit deinen Gütern lab. 7. Soll die Wo¡ i¡ au# dem Leben: wol‰ mir jen# vor diese# geben, nimm mi¡ seelig von der Erd.
40
S¡ü” die Kir¡, den Staat regire. Unser aller Noht di¡ rühre. Amen, Ja, i¡ bin erhört.
XLVIII. Um den Herzen#Frieden. 1. O Jesu! dir e# sey geklagt, du Frieden#geber du! Viel Krieg# mi¡ in dem Herzen plagt, ver‰ört mir alle Ruh. 5
Mein böser Will i‰ nimmer ‰ill will die Vernun] bezwingen. 2. Der Satan slei¡t mir immer na¡ blä‰ Sündgedanken ein. Mein Fleis¡ mit ihm hält heimli¡ spra¡,
10
will Gei‰e# Mei‰er seyn. | die fals¡e Welt, ihm zugesellt, mi¡ ärgert und verführet. 3. Darauf bellt, wann i¡ unterlig, mi¡ mein Gewi‹en an,
15
und ru¿t mir vor mit ‰rengem Krieg die Sünd so i¡ gethan.
Gedicht 48
331
Gott selb‰ i‰ Feind: weil i¡, sein Freund zu seyn, mi¡ ni¡t bei‹en. 4. Da ›zt verslo‹en selb‰ in ›¡, 20
au# Fur¡t der Höllenpein, da ›zt gefangen äng‰igli¡ da# Herz, der Leben#s¡rein. die Seel ru[t, müd: komm wieder, Fried! der Krieg will mi¡ erwürgen.
25
5. Du, Jesu, bi‰#, dir ru[t die Seel. Fried kam auf Erd mit dir. komm, ö[ne diese Marterhöl, geh dur¡ vers¡lo‹ne Thür, tritt mitten ein, laß Friede seyn.
30
Die Fehd ha‰ du ge‰illet. 6. Mit deinem Vatter mi¡ versöhn. Mir deine Wunden zeig: darau# kan i¡ mi¡ was¡en s¡ön. dein Herze zu mir neig.
35
Spri¡ au¡ zu mir: Fried sey mit dir! So hat mein Krieg ein ende. 7. Sey du bey mir: so i‰ e# Fried. komm, Jesu, komm und bleib.
40
Du treue# Haupt! s¡ü” mi¡ dein Glied, die Feinde von mir treib. So kan i¡ mi¡ au¡ über di¡, mein trauter Hort! erfreuen. |
Psalterium Betulianum (Teil II)
332
XLIX.
Zur Academia Chri‰-Apo‰olica 1663
JESU Leben, und de‹en Na¡folge. 1. JESU du mein Leben! Du ha‰ mir gegeben Di¡ zum Leben#bild. A¡ daß i¡ auf Erden 5
mö¡t dein Na¡bild werden, ganz mit dir erfüllt. Zeig di¡ selber mir, du Weg! wolle‰ mi¡, du Warheit, lehren: ohren gib, zum Hören.
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2. Du wolt‰ klein auf Erden und ein Mens¡kind werden, gro‹er Gotte#-Sohn! Demut, un# zu heben, hie‹e di¡ aufgeben
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deinen Himmel#thron. JESU, a¡! laß mi¡, von dir, zu dem hohen Hau# der Sternen nidrig gehen, lernen. 3. Unsren Tod zu morden,
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bi‰ du ‰erbli¡ worden: diß mag Liebe seyn! und mit deinem Leiden kau]e‰ du un# Freuden, litte‰ alle Pein.
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du half‰ iedem, der di¡ bat. Lehr und Tro‰ au# deinem Munde ie‰ no¡ diese Stunde. 4. JESU meine Liebe! deine Lieb mir gibe,
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die in Werken s¡ein: und au# reinem Brennen wird man mi¡ erkennen,
Gedicht 49
333
daß i¡ hei‹e dein. Bruder und mein Bräutigam! 35
ma¡ mi¡ dir in armen Brüdern, deine Lieb erwidern. | 5. Feinde und Gottlosen konden ni¡t erbosen, JESU, dein Gemüt.
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Dein gedultig# Herze ma¡te kundt den S¡merze, da du murrte‰ nit. S¡enke do¡, du Gotte#Lamm! deine San]mut meiner Seele:
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daß kein Zorn ›e quäle. 6. Na¡ S¡ma¡, Tod und Leiden, leb‰ du nun in Freuden deiner Herrli¡keit. Soll die Ruh mi¡ zieren,
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muß mi¡ arbeit führen zu dem Sieg und Streit. Gern bin i¡ dein Creu”genoß, mein Haupt JESU, hier auf Erden: dort MitErb zu werden.
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7. Sterb i¡ s¡on: du lebe‰, mein Gebeine hebe‰ einmal au# dem Grab. Und die Seel soll kommen in den Saal der Frommen,
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wo i¡ JESUM hab. Unterde‹en mi¡ verbitt. deinen wehrten Gei‰ mir sende: daß i¡ seelig ende.
Psalterium Betulianum (Teil II)
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L. MATTHIAS, der von Gott und seiner Kir¡ erwehlter Apo‰el. 1. Mein Nam' hei‰ eine Gotte#Gab: mein Lehrberu[ kam Himmel-ab. von Gott die Lehrer mü‹en kommen. die Eilfe JESUS hatt' erwehlt: 5
und i¡ ward ihnen zugezehlt, den dur¡ da# Lo# ›e angenommen. | 2. Die Lehrer, Boten Chri‰i ›nd: wem er nit ru[t, der laufet blind. Kan ein Legat ›¡ selber senden?
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Si¡ s¡mei¡eln zu, ›¡ kaufen ein, dur¡ Mens¡Gun‰ Gotte# diener seyn: diß heiset Gotte# All-aug blenden. 3. Ein Lehrer, Chri‰i Kne¡t auf Erd, ein Hirte i‰ der Gotte#Heerd:
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der Herr und Erzhirt muß ihn mieten. So ein beru[ner Gotte#Kne¡t, in Gotte# Hau# kan dienen re¡t. und seiner Heerd mit Nu”en hüten. 4. Weil i¡ üm JESUM war auf Erd:
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ward i¡ zu diesem Amt begehrt. Weltköpf' in Gotte# Kir¡ nit taugen. Wer pflegt mit JESU ümzugehn, wer Anda¡t lä‹t und Eifer sehn: der taugt zum dien‰ vor Gotte# Augen.
Gedichte 50 und 51
335
5. 25
An dem man ›het Gotte# Wahl: den soll in seiner Hirten Zahl der Mens¡en fromme# Urteil se”en. An Frü¡ten wird der Baum erkennt. Wen Lehr und Leben Gei‰li¡ nennt,
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vor JESU diener i‰ zu s¡ä”en.
LI. MARCUS, emphlt der Chri‰enheit da# Evangelium von JESU. 1. Wa# wir Evangeli‰en eu¡ angekündt, ihr Chri‰en: ein gute Bots¡a] hei‰. Erla‹ung eurer Sünden 5
werdt ihr darinnen nden, die Chri‰i Mund au#geu‰. | 2. Jhr ndt, in JESU Leiden, bes¡rieben eure Freuden, die er erwarb damit.
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Jhr habet au¡ zu heben au# seinem Tod da# Leben, und vor der Hölle Fried. 3. Sein Leben, Thun und La‹en, eu¡ lehrt ein Fürbild fa‹en,
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wie ihr au¡ leben solt so le‰' eu¡ au¡, im Lesen, au# dem Ges¡i¡te-Wesen da# feine Glauben#Gold. 4. Lernt leben, lernt au¡ lieben,
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von dem, den Lieb getrieben
Psalterium Betulianum (Teil II)
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zu un# in# Jammerthal. Folgt ihme na¡, dur¡ Leiden, zum Ziel der Himmel#Freuden, kau] Lu‰ üm kurze Qual. 25
5. Wir haben diß ges¡rieben, von Gotte# Gei‰ getrieben. Derselbe ‰eh eu¡ bey, ihr Chri‰en, in dem Lesen: daß JESU Thun und Wesen
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‰ät# euer denken sey.
LII. LUCAS mahlet JESUM al# einen Arzt vor. 1. Solt i¡ wohl meinen JESUM mahlen? die Farb, mü‰ Gold der Sonnen‰rahlen und blanke# SternenSilber seyn. Do¡ weg mit Pinsel und den Farben, 5
e# soll mein Gri[el seine Narben in# Erz der Herzen s¡reiben ein. | 2. J¡ Arzt der Seelen, son‰ der Leiber will JESU sein Ges¡i¡tens¡reiber und seiner Er‰en Kir¡e seyn.
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Wa# i‰#, da# mehr auf Erd kan laben, al# JESUM in dem Herzen haben? al# ihn den Herzen ä”en ein? 3. J¡ bleib ein Arzt, al# i¡ gewesen. wa# i¡ den Augen gib zu lesen,
Gedichte 52 und 53
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da# i‰ der Seelen Arzeney. An JESU und in seinen Wunden wird Arzt und Arzeney gefunden: Wer Hülfe su¡t, der komm herbey. 4. Gesundheit gieng au# seinem Munde.
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in seiner Hand man Heilung funde. diß re¡te Manna Himmel-ab i‰ in der Erden S¡oß gefallen: nu”t denen, die e# ko‰en, allen, erhält ›e lebend in dem Grab. 5.
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Ein BalsamSalbe i‰ sein Name, der au#ges¡üttet wol bekame und dient zur Unverwe#li¡keit. So komme dann, wer liebt da# Leben. E# wird zum Heil ümson‰ gegeben,
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wa# Gott den Sündern hat bereitt.
LIII.
Pipenburgis¡e S¡äferey. Jm Todten-Andenken.
Sterb-Lied 1. Jesu! soll i¡ von der Erden, laß nit lang gequälet werden in dem Leib hier diese Seel. Laß, au# dieser Welt zur andern, 5
›e fein san] und seelig wandern, und ›e bald entbunden zehl. 2. No¡mal#, darf i¡ ferner bitten, laß den Leib, die Seelenhütten, | ehrli¡ bringen in sein Grab:
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laß mi¡ leben so inde‹en,
Psalterium Betulianum (Teil II)
338
daß die Welt, mein zu verge‹en, na¡ dem Tod nit ursa¡ hab. 3. Bette mir ein san]e# Bette auf der lezten Lager‰ätte, 15
JESU, wann i¡ leide weh. Da# i¡ ruhig möge ligen, wann die S¡merzen mi¡ bekriegen, kehr e# um, und bey mir ‰eh. 4. Gib mir ein vernün]ig# Ende:
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daß die Seel vom Leib ›¡ wende san] und seelig, froh und fein; daß da# Herz bre¡ ohn Gedrös¡e, daß i¡ wie ein Lie¡t au#lös¡e. Laß mi¡ so begnadet seyn.
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5. Mit dir ‰erb i¡, na¡ dem Leben: a¡ e# hat ja do¡ gegeben, Jesu, dir der Vatter mi¡. Nun du leb‰: i¡ au¡ werd leben, bey dir seyn und seelig s¡weben.
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diß, mein Heiland, bitt' i¡ di¡. 6. Herr, vergib, vergib die S¡ulde. Vatter! nimm in deine Hulde wieder, dein verführte# Kind. A¡ üm deine# Kinde# willen,
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da# dein Zürnen konde ‰illen, la‹e dir mi¡ seyn versühnt. 7. Lenke au¡ diß mein Gemüte, daß e# ›¡ vor Zornmut hüte, Ra¡ und Ha‹e# mü‹ig geh,
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Haß und Neid gedültig dulde, und vergebe dem die S¡ulde, der mir anthut Leid und weh.
Gedicht 53
339
8. JESU! a¡ du ma¡‰ e# lange. kom, da# Warten ma¡t mir bange, | 45
kom mit meinem Jüng‰en Tag. A¡ du wir‰ an mi¡ gedenken, mir in deinem Rei¡ au¡ s¡enken eine Stell, die mir behag. 9. Komme do¡, mein Heiland, komme.
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Wie der S¡ä¡er, er der Fromme, seufz' i¡ na¡ dem Paradei#. Komme do¡, mi¡ zu erlösen: daß, entbunden allem Bösen, i¡ in# Land der Freuden rei#.
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10. Ru[et er, so will i¡ hören; J¡ will helfen, auf Begehren; i¡ bin bey ihm in der Noht, und i¡ will herau# ihn rei‹en, daß er mi¡ darüm soll preißen:
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so spri¡‰ du, warha]er Gott. 11. Ja, Herr! thu na¡ deinem Worte. Wann der Tod ‰eht vor der Pforte, a¡ e# i‰ kein grö‹re Noht: a¡ so führe mi¡ ohn Quale,
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dur¡ die n‰re Tode#thale, rette mi¡ im Tod vom Tod. 12. Nun mein Kämpfen hat ein Ende. Zeit i‰#, daß einmal anlände diß mein S¡i[lein in dem Port.
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J‰ no¡ etwa# zu vollbringen: Jesu, laß mi¡ hier so ringen, daß i¡ werd gekrönet dort. 13. JESU! dein vollbra¡te# Leiden bringe mi¡ zu Himmel# Freuden,
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wann i¡ hier gib gute Na¡t, wann der Tod da# Herz will bre¡en.
Psalterium Betulianum (Teil II)
340
Laß mi¡ seelig dir na¡spre¡en: J¡ bin dur¡: E# i‰ vollbra¡t! | 14. JESU! diese Seele, meine, 80
ja, nit meine, diese deine, dein so theur-erkau]e# Gut, nimm, und deine Braut heimführe, ›e mit deinem S¡mu¿e ziere, was¡e ›e mit deinem Blut.
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15. Diese deine, meine Seele, diesen Gei‰, i¡ dir befehle, JESU, iezt in deine Händ. Laß ›e, au# dem Leib, zum andern Zu dem re¡ten Leben wandern:
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daß mein Sterben hab ein End.
LIV.
Gehört in den I Theil. S¡äferlieder
Anda¡t-Lied Uber meine StammBirke und WappenS¡ild. 1. Soll e# seyn, e# mag so bleiben: gerne leid i¡, weil i¡ muß. danno¡ soll mir der Verdruß ni¡t den Muht vom Herzen treiben. 5
J¡ will ‰ehen: tru” dem Glü¿, daß e# von der Stell mi¡ rü¿. 2. I¡, i¡ will mein Herz vermauren keinen Unmut la‹en ein. ihr, ihr solt verbannet seyn,
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bla‹e Fur¡t und s¡warze# Trauren! Man soll mi¡ zu Grabe gehn eher no¡, al# zagen, sehn.
Gedicht 54
341
3. Glü¿, komm an! wir wollen fe¡ten. J¡ will ‰ehen al# ein Mann, 15
und dir zeigen, wa# i¡ kan. Wa# frag i¡ na¡ deinen Nä¡ten? Meiner Sinnen Sonne-Lie¡t lei¡tli¡ dein Gewölk dur¡bri¡t. | 4. Mir gilt glei¡, dein Zorn und La¡en,
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glei¡e# mut# i¡ beyd# vertrag: jener mir nit s¡aden mag; diß soll mi¡ nit tro”ig ma¡en. Alle# Glü¿ mir eine# i‰, weil von Einem alle# ie‰.
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5. Von dem Himmel wird gego‹en auf die Erd, mein Wohl und Weh. Wie Gott will, daß mir# ergeh, wa# er über mi¡ bes¡lo‹en, nehm i¡ au¡ mit willen an.
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Wa# Gott thut, i‰ wolgethan. 6. Noht und Armut mag mi¡ plagen: J‰ nur mein Gemüte rei¡, ›e soll mi¡ nit ma¡en wei¡. Erd! sorg du vor Leib und Kragen:
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Meine Seele sorgen sol, wie ›e Gott mög dienen wohl. 7. Der die Erd, wa# drauf und drinnen, Silber, Gold, Brod, Land und Sand, Alle#, hat in seiner Hand:
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solt mir der nit au¡ wa# günnen? Nein! Er sorgt vor mi¡ und di¡, der ers¡a[en di¡ und mi¡. 8. Vnd ob Neid und Ha## mi¡ bei‹en, ob die böse Welt mi¡ plagt:
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meine Seel mit David sagt: Diese# hat ›e Gott gehei‹en.
Psalterium Betulianum (Teil II)
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Ruten ›nd e#, die im end werden in der höll verbrennt. 9. Ob der Raht de# Himmel# wolte, 50
daß i¡, nur ‰ät# Ruten-rei¡, (meiner WinterBirke glei¡,) nimmermehr nit grünen solte: | J¡ will gerne seyn allhier, wa# mein S¡öpfer ma¡t au# mir.
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10. Nur diß will, ô Gott! i¡ bitten: laß mi¡ ni¡t erzürnen di¡, keine Rute laß vor mi¡ binden meine Sünden-›tten: A¡! i¡ würd ein Besem seyn,
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eine Birke mir zur Pein. 11. Bei‰ mi¡ nur nit mein Gewi‹en, bin i¡ fromm, so hab i¡ Muht, wider alle Unglü¿#wut, s¡lage ›e mir zu den Fü‹en:
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ja, ob mi¡ die Höll grie[ an, i¡ will ›egen al# ein Mann. 12. Iacob, Josef, David zogen lang im Elend elend um ob ›e waren keus¡ und fromm:
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endli¡ haben ›e erogen und erlanget gro‹en Lohn, bra¡ten Ehr und Glü¿ davon. 13. Regnt e# heut: wer weiß, wa# morgen mir für eine Sonne s¡eint?
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J¡ will, ob der Himmel weint, einen s¡önen Tag ihm borgen. Ob i¡ heut ganz dürre bin: morgen kan i¡ werden grün.
Gedichte 54 und 55
343
14. Kranker Anker! nun di¡ hebe, 80
ri”e deine Birke wund: ob der Wunde feu¡ter Mund unsrer Ho[nung Lab-Sa] gäbe. S¡au, ›e grünt s¡on fris¡belaubt, auf de# Baume# Gipfelhaubt.
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15. Eine Kron, di¡ zu bekränzen und zu krönen meine Jahr, hat in jenem zweige-paar s¡on begunt mi¡ anzuglänzen. | Nun, wa# mi¡ erfreuen kan,
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da# hat alle# Gott gethan. 16. Nü”t e# mir nit hier auf Erden, daß i¡ soll gekrönet seyn: ey so tre[ e# dorten ein. Ja, mir wird im Himmel werden,
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na¡ vollendtem ElendStand, eine Kron von Gotte# Hand.
LV.
8 Folgende gehören au¡ in I Theil
Reise-Lied Um Göttli¡en S¡u”. 1. So rei# i¡ fröli¡ ab, weil meinen Gott i¡ hab: er gehet mir zur seiten, und wird mi¡ wohl begleiten. 5
Mein Glaube soll ihn fa‹en: so kan er mi¡ nit la‹en. 2. Welt, Hölle, sey mein Feind: wann nur i‰ Gott mein Freund. Jhr' Onma¡t mi¡ nit s¡re¿et,
Psalterium Betulianum (Teil II)
344
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weil mi¡ die Allma¡t de¿et. Wer mir den Hal# will bre¡en, muß meinen S¡ild dur¡‰e¡en. 3. Jag alle Fur¡t von dir! spri¡t ja sein Wort zu mir,
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wie dort zu dem Profeten: J¡ bin bey dir in Nöten. kein Feur soll di¡ ergreifen, kein Wa‹er ni¡t ersäufen. 4. Sein Wort i‰ klar und wahr.
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tru”, der mir krümm ein Haar! ohn ihn, der ›e gezehlet, mir kein# entfällt und fehlet. Er nimt au¡ meine Haabe in Hut, al# seine Gabe. |
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5. Wer kan, i‰ Gott vor mi¡, mir widerse”en ›¡? e# kan kein Mens¡ mir s¡aden, weil Gott mi¡ will begnaden. Er lä‹et ni¡t ümkommen,
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wa# er in S¡u” genommen. 6. Ob au¡ ein ganze# Heer auf mi¡ im anzug wär: Gott hat viel Roß und Wagen, die bald viel tausend s¡lagen.
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a¡ derer, die mir dienen ›nd mehr, al# die bey ihnen. 7. Eilt s¡on der Höllendra¡, der Farao, mir na¡: die Feur- und WolkenSeule
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i‰ hier, daß ›e un# theile. Wohl bleib i¡ unberühret: Gott ohn Gefahr mi¡ führet.
Gedicht 55
345
8. Der Jacob führet' au# und wieder bra¡t zu hau#, 45
der Gott herrs¡t no¡ auf Erden. der, wie ein Hirt der Heerden, hat seine# Volk# gehütet, mi¡ au¡ mit S¡u” begütet. 9. Der Engel Raphael,
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Tobia# sein Gesell, i‰ au¡ ie”und der meine. der Rei#gefärden keine, weil mein Gefärte wa¡et, mir bang im Herzen ma¡et.
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10. Mein Gott! i¡ trau auf di¡: dein Wort ver›¡ert mi¡. Thu, wie i¡ ho[ und gläube: daß dein Wort Warheit bleibe. dein Wort muß do¡ be‰ehen,
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solt au¡ die Welt vergehen. | 11. Laß mi¡ mit Freuden heut, in deinem S¡u”geleit, zu Land und Wa‹er wandeln und dir-gefällig handeln.
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Wer trägt na¡ dir Verlangen, der hat di¡ s¡on empfangen. 12. So trag i¡ Gott im Sinn. so rei# i¡ fröli¡ hinn, Berg-auf und ab, dur¡ Felder
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dur¡ Thäler, Büs¡ und Wälder. Hinweg, wa# Unfall heiset! Gott und da# Glü¿e reiset.
Psalterium Betulianum (Teil II)
346
LVI.
1661
Die ThrenenSaat. 1. Wa# thut man hier? man säet Threnen au#. Ein volle# Meer i‰ diese# Mens¡enhau#, darein zuhauf die Threnen‰röme ie‹en; darau# ›e dann au¡ wieder ›¡ ergie‹en. 2. 5
Wa# thut man hier? man wallet hin und her in dieser Flut, auf diesem ZährenMeer. E# i‰ dur¡salzt, lä‹t ›¡ mit grauen trinken. E# ‰ürmet o], daß man¡er muß ver›nken. 3. Do¡ bringet Fru¡t die Saat, der Threnen Hauf.
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Gott ziehet ›e zu ›¡ in Himmel auf, glei¡ wie die Sonn im Sommer Wa‹er ziehet. Die Trübsal nü”t, ob ›e s¡on brennt und glühet. 4. Man säet hier: dort wird die Ernde seyn, wann nun der Tod zu Grab un# holet ein.
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Vor eine Maß LeidThrenen, die man ‰reuet, ein Fuder Freud wird werden eingemeyet. 5. Dort ›het man die Fru¡t von seiner Saat, die man auf Erd lang au#ge‰reuet hat. | Man wird, vom Meer in ›¡ren Port der Frommen,
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in# WeinLand hin vom Land de# Weinen# kommen. 6. Glü¿, zu der Ernd! Gedult zu unsrer Saat! wie seelig i‰, der au#gesäet hat! Wie wohl wird dort, na¡ Leid, die Freude s¡me¿en, die Himmel#Freud! Gott woll ›e bald entde¿en.
Gedichte 56 und 57
347
7. 25
Dort s¡milzt un# ab der graue Haupte#S¡nee: dafür un# krönt der güldne Sternenklee. dort lebt verjüngt, wer hier i‰ alt ge‰orben. dort nimt man ein, wa# Jesu# un# erworben.
LVII. Ang‰-ges¡rey Unter dem Creu”Jo¡ der Glieder S¡merzen. 1. Gott, du Vatter voll Erbarmen! s¡aue, der du alle# ›h‰, s¡au von Himmel auf mi¡ Armen, sey mir, wa# du Allen bi‰. 5
du ha‰ ja ein gnädig# Herz: und mi¡ äng‰et Qual und S¡merz. Sende, mi¡ zu heilen, sende deiner Allma¡t Helferhände. 2. Leider, ja! i¡ bin ein Sünder,
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wie wir Mens¡en alle ›nd: do¡ au¡ eine# deiner Kinder. Ob i¡ Stra[e hab verdient, ob i¡ hab erzürnet di¡: Jesu# hat bezahlt vor mi¡,
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Vatter auf dem Sternenthrone! s¡on' üm Jesu willen, s¡one. 3. Jn mir ‰e¿en deine Pfeile, die mi¡ quälen Na¡t und Tag. Eile mir zu helfen, eile!
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wende von mir deine Plag Denk, daß i¡ ein Mens¡e sey, ni¡t von Eisen, Stein und Bley.
Jm Todtenandenken.
Psalterium Betulianum (Teil II)
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Wol‰ nit so in zorne ‰ra[en, den du ha‰ au# Lieb ers¡a[en. | 25
4. A¡ ma¡ ledig meine Glieder, die der S¡merz gebunden hat: laß mi¡ ›e do¡ brau¡en wieder. Laß auf dem Beru[e#-pfad dein- und meinen Weg mi¡ gehn,
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Canzel und Canzley besehn. Vatter, laß dein Herz erwarmen, deine# Kind# di¡ zu erbarmen. 5. JESU, treue# Bruder Herze! Jesu, Haupt! i¡ bin dein Glied.
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a¡ mein S¡merz i‰ ja dein S¡merze: leid' i¡, leide‰ du ja mit. Jesu, Heiland, heile mi¡: meine Ho[nung ho[t auf di¡. Bä‰er Freund! du wir‰ ja Freude
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haben ni¡t an meinem Leide. 6. Half‰ du do¡, no¡ in den Tagen deiner Wallfart hier auf Erd, man¡em Leib von man¡en Plagen, der im Glauben Hülf begehrt.
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Wa# kan‰ du, al# Herrs¡er, nun zu de# Vatter# Re¡ten thun? A¡ so laß dann mein Vertrauen deine Lieb und Allma¡t s¡auen. 7. Ha‰ du do¡ dein Blut und Leben,
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meine Seel, du treuer Hort! Zu erlösen hingegeben. A¡ iezt ko‰ e# nur ein Wort, so i‰ meinem s¡wa¡en Leib au¡ geholfen, wie i¡ gläub.
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Jesu! ey so komm und rette, spri¡: Steh auf von deinem Bette!
Gedichte 57 und 58
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8. Und du trug‰ ja unsern S¡aden; unsre S¡merzen ha‰ du dir, | un# zur Freyheit, aufgeladen: 60
warüm ligt er dann auf mir? Zwar i¡ ehre deinen Raht, der mir aufgebürdet hat. do¡, üm deiner Marter willen, wolle‰ du die meine ‰illen.
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9. Muß e# seyn dir na¡gelitten: laß e# nur erträgli¡ seyn. Gib, daß i¡ mit deinen Sitten, mit Gedult mi¡ s¡i¿ darein. Der die La‰ zu tragen gab,
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wird ›e wieder nehmen ab. Herr! e# ‰eht in deinen händen: wolle‰ lindern, wo nit enden.
LVIII.
Jm Todten-Andenken.
Tod-Leben und Leben#-Tod. 1. Sü‹er Tod, du Glü¿e#Bot! du bi‰#, den der Himmel sendet; du, der unsren Jammer wendet. Grausam# Leben. unsre Noht 5
‰rak# dein anbeginn anfähet, Unser Leid mit dir ent‰ehet. 2. Tod, du angenehmer Ga‰! unsren Kummer du begräbe‰ und so unsre Ruh belebe‰.
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Leben, ô du CentnerLa‰! du drü¿‰ un# von er‰er Wiegen, unter dir wir äng‰ig ligen.
Psalterium Betulianum (Teil II)
350
3. Wa# hat, der ni¡t# ho[en kan, bä‹er#, al# den Tod, zu ho[en? 15
den viel Elend hat betro[en, ein geplagter Jammermann trö‰et so sein Trauerwesen: A¡ der Tod wird mi¡ erlösen. | 4. Sol¡e ›nd wir, wer wir ›nd.
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Alle Ungnad der Zufälle wartet auf an unsrer S¡welle. Niemand ›¡ befreyet ndt vom Tyrannis¡en Gese”e, da# un# wir] in Unglü¿#Ne”e.
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5. Wa# kan un# dann sü‹er seyn, al# die Ho[nung, loß zu werden von dem Kerker dieser Erden? Wir] der Tod die Pforten ein: a¡ wer wolt hervor nit gehen,
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und ›¡ gern befreyet sehen? 6. Wann nit ieder Augenbli¿ nähm ein ‰u¿ von unsrem Leben: in wa# ho[nung würde s¡weben unser unglü¿ha]e# Glü¿?
35
Diß trö‰ unser Erd-Elende, daß der Tod e# endli¡ ende. 7. Da, auf unsren Leben#weg, un# de# Unglü¿# donnerpra‹eln Fur¡t kan in die Herzen ra‹eln:
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a¡ wer wolte laufen träg? wer wolt s¡naufen ni¡t und eilen, zu entgehn den WetterKeilen? 8. Hier auf diesem JammerMeer wer wolt Flügel ni¡t verlangen,
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bald zum Porte zu gelangen? wer wolt lieber hin und her
Gedichte 58 und 59
351
auf den fals¡en Wellen wallen, die un# werfen al# die Ballen? 9. A¡ da# Grab, da# i‰ der Rand, darna¡ wir so sehnli¡ sehen
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von der Wellen berge Höhen. | A¡ wer wolte ni¡t an Land wüns¡en seinen Leibe#-Na¡en, den die Wogen ma¡en kra¡en? 55
10. Solt der Tod un# ma¡en Leid? Unser lezter Nun auf Erden soll der Er‰ im Himmel werden. Sterben, bringt Un‰erbli¡keit. Leben, wei¡, du tödli¡# Weben! komm, ô Tod! du gibe‰ Leben.
60
LIX. Ni¡t#-ho[en, meine Hoffnung. 1.
Solt i¡ mi¡ grämen mir selb‰ mi¡ nehmen, weil mir da# Glü¿ nimt alle Ho[nung hinn? Nit gern i¡ mi¡ verlier. J‰ do¡ no¡ Muht in mir.
5
J¡ bin gerü‰: Ni¡t#-Ho[en meine Ho[nung i‰. 2.
J¡ laß sein S¡elten zwar etwa# gelten,
10
mö¡t lieber wol bey ihm in Gnaden seyn. Do¡ laß i¡ ihm sein Spiel, und su¡ ein andre# Ziel, gib Li‰ üm Li‰. Ni¡t#-ho[en meine Ho[nung i‰.
Psalterium Betulianum (Teil II)
352
15
3.
J¡ laß hinraus¡en, kan au¡ nit-taus¡en. J¡ la‹e gern, wa# mi¡ verla‹en will. Mein Sinn zu Leid und Freud ›¡ lang‰ hat vorbereitt, ganz unentrü‰.
20
Ni¡t# ho[en, meine Ho[nung i‰. | 4.
Zwar der kan prangen: der sein Verlangen im Glü¿e#port ›ht seelig laufen ein. Do¡ ›¡ der Lu‰genuß
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o] endet in Verdruß und bald vers¡ie‰. Ni¡t# ho[en meine Ho[nung i‰. 5.
Wer ni¡t# begehret lebt unbes¡weret.
30
Wer viel verlangt, erlanget selten viel. Ein gro‹er Muht ni¡t# a¡t. ein dapfre# Herze la¡t der Eitelkeit. Ni¡t# wüns¡en, i‰ Zufriedenheit.
35
6.
Wen wider Ho[en ein Glü¿ betro[en, der wird gelabt, e# s¡me¿t ihm no¡ so süß. Gibt Glü¿, so nehm i¡ an. Wa# e# mir abgewann.
40
mi¡ ni¡t verdrie‰. Ni¡t# ho[en meine Ho[nung i‰. 7.
Da# Glü¿ mag walten: i¡ werd ‰ri¡ halten.
45
Wa# mir versagt, mag immer fahren hin. Vergnüget dru¿ i¡ fort, hab mir diß wahre Wort
Gedichte 59 und 60
353
zum Spru¡ erkie‰: Ni¡t# ho[en meine Ho[nung i‰.
LX. Die verzweifelte Ho[nung. 1. Son‰ ni¡t# mehr i¡ ho[en kan, al# die Ho[nung zu verlieren, die da# Glü¿ mir will entführen. | Ha! Verzweiflung, komm heran! 5
thu, wa# dir, da# mit mir spielet, mein Verhängni# anbehlet. 2. Liebe Ho[nung! e# i‰ Zeit, e# i‰ Zeit, daß wir un# s¡eiden. Du mu‰ mi¡, i¡ soll di¡ meiden:
10
ob der S¡merz da# Herze s¡neidt. S¡au Verzweiflung einher rennen, die da kommet, un# zu trennen. 3. Sagt, ihr Felder! wa# ihr wi‹t: wie ihr man¡e#mal gesehen
15
mi¡ mit meiner Ho[nung gehen, wie mir wohl gewesen i‰. wa# für Worte o] gefallen, hört man no¡ die Bä¡lein lallen. 4. J‰ nit no¡, du S¡attenWald,
20
dort auf deiner Stämme Rinden Jnnhalt unsrer Lu‰ zu nden? E¡o au¡ no¡ wiederhallt, wa# i¡ o] rie[ auf der Heyde: Ho[nung i‰ mein hö¡‰e Freude.
25
5. Zeit und Freud! wo bi‰ du hin? J¡ verspra¡ mir sü‹e Sa¡en,
Psalterium Betulianum (Teil II)
354
wie mi¡ ho[nung würde ma¡en glü¿ha] no¡ na¡ meinem Sinn. J¡ da¡t: Laß der Zeit den Willen! 30
›e wird meinen Wuns¡ no¡ ‰illen. 6. Je”und komt Unmögli¡keit, und verkartet alle Sa¡en; rei‹t den Anker von dem Na¡en, daß i¡ werd der Wellen Beut.
35
Sü‹e Ho[nung, Tro‰ im Leiden! Gute Na¡t! wir mü‹en s¡eiden. | 7. Ziehe hin, du wehrte# Kind, geh, zu andern di¡ geselle, die von wilder Unglü¿# Welle
40
nit, wie i¡, verfolget ›nd. Darf‰ du mir nit Freude geben, sag i¡: Lebe wol, mein Leben! 8. Komm, Verzweiflung, mein Gespiel! gern will i¡ dir seyn verpfändet,
45
weil di¡ sü‹e Ursa¡ sendet. Komm, Unglü¿! dein Mütlein kühl! biet mir tru”! i¡ tro” di¡ wieder: du s¡läg‰ mir den Muht nit nieder. 9. J¡ bin ja so s¡eel, al# du.
50
J¡ kan dulten, kan‰ du plagen. J¡ will danno¡ ni¡t verzagen, ob du mir nit gönn‰ die Ruh. E# i‰ no¡ viel Muht# im herzen: der soll deinen Grimm bes¡erzen.
55
10. KummerS¡wamm, Verge‹enheit! Komm, lös¡ mir au# den Gedanken diese# S¡eiden, diese# Wanken. do¡ bleibt mir die bittre Freud in da# Herze eingeä”et:
60
daß mi¡ Ho[nung ein‰ erge”et.
Gedicht 61
355
LXI. Der Welt Eitelkeit. Opi”s¡e Parodia. 1. J¡ empnde fa‰ ein Grauen, Erde, daß i¡ für und für ni¡t# al# Ni¡te# nd in dir. Deine Runde gibt zu s¡auen 5
eine Blase trüber Quellen: die i‰ leer und muß vergehn. | Wer will ‰ehen und be‰ehn, darf ›¡ ni¡t auf Kugeln ‰ellen. 2. Salomon lehrt mi¡ ‰udiren
10
deinen Tand, dein Ungema¡. N䡉 i¡ sah ein Kind am Ba¡ in dem Mund ein Röhrlein führen. Wa# kan Sei[' und Wa‹er werden? Lei¡te Blasen ogen hinn.
15
ha! da¡t i¡ in meinem Sinn: Diese# i‰ ein Bild der Erden. 3. Weltling! deine Wollu‰ frage: e# wird rund und gläsern seyn, wa# dir eins¡enkt FreudenWein.
20
Auf Behagen folget Klage. Laß diß Sodom Aepfel haben: ihnen i‰ die Kra] entra[t; As¡e nd‰ du, keinen Sa]: wie bei dem, der i‰ begraben.
25
4. Runde Kronen ›nd Ballonen, die ›¡ blehn, und ‰ehen ni¡t. Aufgeblasne Blasen bri¡t nur ein Nadel‰i¡, ohn S¡onen. Runde# Gelde# vollen S¡ä”en
30
e# an Gott zu mangeln pflegt:
Psalterium Betulianum (Teil II)
356
Klingen ›nd# mit Gold belegt, die nur taugen zum Verle”en. 5. Erd! ‰ell deine Nabal#-brüder auf de# Glü¿e# Kugelgla#. 35
S¡me¿t die Eitelkeit so baß, daß man Ewigkeit verlieder? S¡attentapper ni¡t# ererben: ihren S¡aden i¡ bewein. Erd i‰ (0) Nulla: Jrdis¡ seyn,
40
ma¡et null und ni¡tig ‰erben. |
LXII.
Jm Todten Andenken
Da# A b c der Eitelkeit 1. A¡ wa# i‰ diß eitle Leben,
Psalm 90. v. 11.
al# in Müh und Arbeit s¡weben? Mens¡! du bi‰ gebohrn zum Pflug, Wie der Vogel zu dem Flug. 5
2. Blehet o]mal# ›¡ ein Hase,
Hiob 11. v. 12.
wie die aufgeblasne Blase: frag, wa# man darinnen nd? ni¡t# al# eitel leeren Wind. 3. Clar ein Glei¡ni# hier zu geben: 10
Luc. 6. v. 25.
ein Calender i‰ diß Leben. S¡warzer Tage Ang‰ und Plag folgt auf rohten FreudenTag. 4. Du mu‰ wieder Erde werden,
Jer. 19. 11.
Mens¡, du Dopf gema¡t au# Erden! 15
wann der Tod di¡ s¡nell zerbra¡, daß er di¡ zu S¡erben ma¡. 5. E# i‰ hier ein s¡lüpfrig# Wallen: Sih di¡ vor! son‰ wir‰ du fallen.
Psalm 73. v. 2.
Gedicht 62
357
Die un›¡re Leben#rei# 20
geht (auf Eisen ni¡t) auf Ei#. 6. Fliehe vor der Wollu‰Weide.
Pred. 9. 12.
Eine Fis¡Reis' i‰ die Freude: e# lä‹t, diese# fals¡e Hau#, nur zum tod di¡ wieder au#. 25
7. Grün‰ du, wie ein bunter Wase:
Psalm 103. 15.
lei¡tli¡ Heu wird au# dem Grase. Prale ni¡t! bi‰ du heut roht: Morgen haut der Tod di¡ todt. 8. Hause‰ du hier in Palä‰en: 30
Psalm 119. v. 19.
a¡ man baut hier nur den Gä‰en. deine Herberg i‰ die Erd: bi# der Tod bey dir einkehrt. | 9. Jn der Welt wir hier wallfarten
E#. 53.6.
irrig, al# im Jrregarten. 35
Soll der Gang wohl seyn volbra¡t: wandle mit Gott und Beda¡t. 10. Ketten leget an, der Seele,
Rom. 7.24
diese# Körper# Kerker-Höle. Oe[net ihr der Tod die Thür, 40
dann so tritt ›e frey herfür. 11. Laß den S¡ein di¡ ni¡t verführen: Larven diese Welt nur zieren;
Mc. 4.17.
die, wann man ›e re¡t entde¿t, voller Ungeziefer ‰e¿t. 45
12. Mitten zwis¡en Tod und Leben,
Za¡. 10. v. 11.
muß man auf dem Welt-Meer sweben. Do¡ der Ho[nung#-anker dort un# verspri¡t den Himmel#Port. 13. Nur na¡ Leben ‰rebt der Pöbel. 50
Kehr e# üm: e# i‰ nur Nebel.
Sap. 2.24.
Psalterium Betulianum (Teil II)
358
Windges¡wind vers¡windt die Zeit. Mens¡! denk an die Ewigkeit. 14. Ob da# Ob‰ s¡eint s¡ön von ausen:
Psalm 103. 14.
Würm und Stank o] innen hausen. 55
Sodom-Aepfel ›nd nur Staub. Mens¡! dem fals¡en Tand nit glaub. 15. Pilger ›nd wir nur auf Erden:
Psalm 39. v. 14.
la‹t un# Himmel#Bürger werden! Hier i‰ Wallfart: Wolfart dort. 60
Streb hier, Mens¡! na¡ jenem Ort. 16. Qualm und Rau¡, wie ho¡ er ‰eiget,
Psalm 102.4.
›¡ gar bald zerni¡tet zeiget. Ni¡t# i‰, wer will Etwa# seyn. Wahre Hoheit, ma¡t ›¡ klein. | 65
17. Rühme ni¡t de# Glü¿e# Proben:
Psalm 37.35,f.
Sein Rad untert bald, wa# oben; Wen e# füllt, den leert e# au¡. Lerne wohl de# Glü¿e# Brau¡. 18. S¡atten, den die Sonne gibet 70
Hiob 14. v. 2.
i‰ die Ehre, die man liebet. Wei¡t der Mens¡en Gun‰ und S¡ein: deine Ehr wird Ni¡te# seyn. 19. Torheit i‰#, worna¡ wir s¡nappen
Psalm 49. 14.
tappend in den Narrenkappen. 75
Wa# nit na¡ dem Tod i‰ nü”, da# i‰ lauter Hann#sup#-Wi”. 20. Vögel, die der Lo¿ na¡iegen,
Pred. 9.12.
bald im Garn ver‰ri¿et ligen. Mens¡! diß Leben i‰ ein Heerd: 80
hüte di¡, kein Vogel werd. 21. Wie die Wa‹er Meerwart# laufen: so, zum Tod, die Mens¡enhaufen.
2 Sam. 14. v. 14.
Gedichte 62 und 63
359
Laß di¡ führn die s¡nelle Zeit zur Meerbreiten Ewigkeit. 85
22. Zehl da# Zeiger# S¡attenZahlen: deinen Tod, ›e dir vormahlen. Ma¡e di¡ mit ihm gemein: e# kann XII heut mit dir seyn.
LXIII. Anda¡t-Lied, Eine# Diener# Jesu Chri‰i. 1. Guter Hirt der Gotte# Heerden, und au¡ selber ihre Weid! Du ru[‰ Himmel-ab auf Erden, JESU! no¡, wie vor der Zeit. 5
Gehet hin, und holt mir ein die verlohrne S¡äfelein, die mein Blut hat einges¡rieben: spra¡‰ du zu den Zehnmal-Sieben. | 2. J¡ au¡ (habe Dank der Ehre!)
10
deiner Diener einer bin, die zur Weide deiner Lehre deine S¡äflein leiten hin. Du gab‰ Arbeit; gib au¡ Gei‰: daß i¡ deinen Willen lei‰;
15
daß von mir verführt nit werden deine theur-erkau]e Heerden. 3. Rede du au# meinem Munde, rege meine Zung' und mi¡, wu¡re selb‰ mit meinem Pfunde.
20
Ni¡t# thut unser Thun ohn di¡. Mein Wort sey, dein wahre# Wort.
Esa. 38. v. 8.
Psalterium Betulianum (Teil II)
360
J¡ werd, wir‰ du fort und fort mi¡ dur¡ deinen Gei‰ regiren, au¡ die S¡äflein seelig führen. 25
4. Wa# hil]#, wann ein Hirt spri¡t, Gehet! und er selber ‰ehet ‰ill? Raht und That beysamm wol ‰ehet. Vorgehn muß, wer führen will. JESU! ma¡ mi¡ folgen dir:
30
daß die Heerd au¡ folge mir. A¡! laß mi¡ un‰rä[li¡ heisen, und die Lehr im Leben weisen. 5. Hilf! i¡ will, wie du befohlen, kranker S¡äflein Pfleger seyn,
35
da# verirrte wieder holen, treue Vorsorg wenden ein. A¡! bey dieser Zeiten-Na¡t mundre mi¡, zu halten Wa¡t: Daß nit deine S¡af‰all-Seelen
40
dir der Höllen Wolf mög ‰ehlen. 6. Reden soll i¡, und nit s¡weigen: ob die Warheit i‰ verha‹t. Chri‰en keine Fur¡t muß beugen, wann ›e drü¿et Chri‰i La‰. |
45
A¡ e# war, bi# in da# Grab, hier ein Creu” dein Hirten‰ab. Hat der Herr ›¡ müd getragen: solt e# ni¡t der Kne¡t au¡ wagen? 7. Hat die Welt di¡ ni¡t geliebet:
50
ey ›e mag au¡ ha‹en mi¡, die nur allzeit gern betrübet, wen du lieb‰, wer liebet di¡. E# mag seyn, daß ›e mi¡ hönt und mit deinen Dornen krönt:
Gedichte 63 und 64
55
361
Du wir‰ wieder mi¡ erge”en, Deine Kron mir dort aufse”en. 8. Nimt die Welt: du wei‰ zu geben. S¡mähet ›e: der Himmel ehrt. Würgt ›e gar: du bi‰ mein Leben.
60
Laß nur seyn den Wuns¡ gewährt: Daß i¡ eine Heerd von hier mit gen Himmel bringe dir; und mi¡ selb‰ die Sternenheyde ewig, al# dein S¡äflein, weide.
LXIV.
Num. 10.35.
Anda¡t-Lied, Wider den Wut-Türken. 1. Herr! s¡lä[e‰ du? a¡ spring un# zu, ô Chri‰e! deinen Chri‰en: S¡au an, wie ›¡ iezt wider Di¡ und un# die Türken rü‰en. 5
2. Sie spre¡en Hon: di¡, Gotte#-Sohn! vom Thron ›e wollen ‰o‹en. Die Onma¡t ›¡ darf wider di¡, du Allma¡t selb‰, erboßen. 3. Der Mahumed, dir wider‰eht,
10
mit Lügen und Mordkriegen. Soll er dann ‰ehn, und wir vergehn? soll Jesu#, vor ihm, liegen? | 4. Wa¡ und ‰eh auf! So wird ihr Hauf zu boden mü‹en fallen.
15
Laß ihre Pfeil' an dir, ô Heil! zer‰ü¿t zurü¿e prallen. 5. Rett deine Ehr: Zer‰reu da# Heer der Feinde, die di¡ ha‹en.
Psalterium Betulianum (Teil II)
362
du wol‰, die wir di¡ lieben hier, 20
un# Freunde ni¡t verla‹en. 6. Du bi‰ ja GOTT! ma¡ ›e zu spott, und laß ›e ü¡tig werden vor un# und dir: aufdaß man spür, du sey‰ au¡ Herr auf Erden.
25
7. Du Herzog du! a¡ spring un# zu, zeu¡ au# vor unsrem Heere, Jmmanuel! Dir unsre Seel soll ewig geben Ehre.
LXV. NeuJahr#Lied Anno 1664 beym Türkenkrieg. 1. Ein Neue# Jahr voll Krieg#gefahr will wieder einherdringen. O treuer Gott! S¡au auf die Noht; gib Fried vor allen dingen. 5
Laß deine# Himmel# Engel¡or da# Freudenlied Auf Erd sey Fried! al# wie zuvor bey Bethlehem, erklingen.
10
2. Der Türken Heer un# drohet sehr, al# deine Zorne#-rute. A¡ du bi‰ do¡ der Vatter no¡, der alte Gott, der Gute. Un# Kinder, ob wir Sünder ›nd,
15
ver‰oß ja nit. Ma¡ mit un# Fried! ‰ra[ un# gelind, und ni¡t in ‰renger Wute. |
Jn dem I Theil.
Gedichte 65 und 66
363
3. Den re¡ten Weg, den TugendSteg, 20
laß deinen Gei‰ un# lehren. Gieß Den un# ein! du kan‰ allein, du wolle‰, un# bekehren. A¡ bä‹re du die bösen Leut: so wird fürwar,
25
diß Neue Jahr, die bä‹re Zeit un# au¡ na¡ Wuns¡ verehren. 4. So wollen wir au¡ für und für dein Namen#Lob erklingen;
30
und hier auf Erd, Gott sey geehrt! mit den Chri‰Sängern ›ngen A¡ Herr! ‰e¿ ein da# Swerd der Ra¡. Wend Krieg#gefahr von diesem Jahr.
35
Führ unsre Sa¡. Herr, hilf! laß wohl gelingen.
LXVI. Zu Jesu, wider den Türken. 1. O Jesu Chri‰, du gro‹er Gotte#-Sohn! s¡au her vom Himmel#thron. Sey, der du bi‰. 5
Der Lügen-Mahumet auf Erd dir wider‰eht. Laß deine Allma¡t mä¡tig würken, die ma¡tlo# ma¡en kan den Türken. Sey, der du bi‰,
10
ô Jesu Chri‰! 2. O Jesu Chri‰, du treuer Mittler du!
Psalterium Betulianum (Teil II)
364
spri¡ deinem Vatter zu: Sey der du bi‰! 15
E# rede iezt dein Blut, da# Gott ma¡t wieder gut. Laß deine Vorbitt un# verbitten. | den Flu¡ wol‰ auf die Türken s¡ütten. Sey, der du bi‰,
20
ô Jesu Chri‰! 3. O Jesu Chri‰, du ‰arker Siege#Held! a¡ zieh mit un# zu Feld. Sey der du bi‰.
25
Dein Swerd gürt an die Seit, zeu¡ vor un# her im Streit. Laß fe¡ten ie”und deine Re¡te. vor deine theur-erkau]e Kne¡te. Sey, der du bi‰,
30
ô Jesu Chri‰!
LXVII. Advent#-Lied 1. Höhert die Thore, ma¡t weiter die Thüren, rü‰et zum Einzug, ziehet entgegen, la‰ un# den König der Ehren einführen, ‰reuet SiegZweige, Palmen auf Wegen. 2. 5
Singt Ho›anna, dem himlis¡en Manna, da# in da# Brodhau# Bethlem einkehret. prei‰ e#, wie Simeon thäte und Hanna. E# werd der EhrenKönig geehret.
Gedichte 67 und 68
365
3. Er i‰ der ‰arke der mä¡tige Kämpfer: 10
heiset ihn willkomm, Feinden zu tru”e. Er wird seyn unserer Widrigen Dämpfer, Kriegen und ›egen, Freunden zu S¡u”e. 4. Jau¡zet dem Herren der Engelheers¡aaren. ›nget und klinget, klinget und ›nget.
15
Ma¡t ihn, mit Psalmen bepalmet, herfahren. Klinget und ›nget, ›nget und klinget. | 5. Höhert die Thore, ma¡t weiter die Thüren, ö[net den Eingang, bahnet die Stra‹e. La‹t un# den König der Ehren einführen.
20
Herr der Heers¡aaren! nimmer un# la‹e.
LXVIII. Verlangen na¡ der Ewigkeit, au# der bangen Eitelkeit. 1. Diß i‰ die Neig der Zeiten. Ni¡t# gute# ho[t man mehr. Sehr bang i‰ iezt den Leuten. da# End eilt s¡on daher. 5
Klein wird die Zahl der Frommen: weil Bo#heit zugenommen. La‹et un# die Welt verla‹en, denken an die Himmel#‰ra‹en. O wohl dem! ô mehr al# wohl!
10
der fährt au# dem Weltgetümmel, au# dem Ang‰- und Sündgewimmel; de‹en Wandel i‰ im Himmel.
Zum I Theil.
Psalterium Betulianum (Teil II)
366
2. Man hört iezt ni¡t# auf Erden, al# Krieg und Krieg#ges¡rey. 15
kaum kan e# ärger werden. erfrohrn i‰ Lieb und Treu. de# Türken grausam# Rü‰en, droht Noht und Tod un# Chri‰en. A¡ wer nun im Himmel wäre!
20
da wohnt Friede, Freud und Ehre. O wohl dem! ô mehr al# wohl! Der fährt au# dem Weltgewimmel, au# dem Brand- und Mordgetümmel, zu dem ›¡ren Hau# im Himmel.
25
3. Man hört in Lü]en sausen der Winde tolle# Heer. die wilden Wogen brausen, und führen Krieg im Meer. Man ›ht au¡ unter Sternen
30
ers¡re¿li¡e Lucernen. Bä‹er wär, im Himmel wohnen, | da der Feind muß unser s¡onen. O wohl dem! und mehr al# wohl! der fährt au# dem Weltgetümmel,
35
au# dem Wind- und Meer-gewimmel, zu dem ›¡ren Port im Himmel. 4. Wohl könd‰ du, Jesu, wenden, wa# un# ma¡t bang ie”und. Do¡ nein! du wir‰ bald enden:
40
e# i‰ die lezte Stund. Wol‰, vor diß eitle Leben, un# dort dein ewig# geben. La‹et un# zur Rei# un# rü‰en: wie wann wir heut wandern mü‰en?
45
Wen Gott führt, der fähret wohl. Gute Na¡t, ô Weltgetümmel!
Gedichte 68 und 69
367
kränket s¡on dein Leidgewimmel: trö‰ un# do¡ die Freud im Himmel.
LXIX. Drey Türken Lieder. Da# bedrangte Kir¡S¡i[lein. 1. A¡ Herr! da# S¡i[lein s¡wa¡ und klein hier deiner Kir¡e und Gemein auf wildem Meer de# Kriege# wallet. De# Winde# und der Wellen Bund, 5
der will e# ‰ürzen auf den Grund, und gro‹e Wa‹erberge ballet. 2. Wie kan‰ du do¡ ents¡la[en seyn? ô Jesu! i‰ da# S¡i[ do¡ dein: wil‰ du e# gar ertrinken la‹en?
10
a¡ wa¡e! wir verderben s¡on. wil‰ du, ô unser S¡i[Patron, da# Steuerruder ni¡t anfa‹en? 3. Du bi‰ ja grö‹er, al# diß Meer, und ‰ärker, al# diß Winde-heer:
15
so ma¡ a¡ ma¡ die Feind entrinnen. | Ja wa¡e do¡, und spring un# zu du s¡lä[e‰ ni¡t, nur slummer‰ du; bi‰, ob du slä[‰, do¡ bey un# drinnen. 4. Hör, wie da# Heer der Türken hau‰,
20
mit HöllenWellen einherbrau‰. Auf dann! bedrohe diß Gebrülle Du hör‰ e# ja, und ›he‰ zu. S¡la[ ni¡t, wa¡ auf, und s¡a[ un# Ruh. spri¡ bald zu Wind und Meer: seit ‰ille!
25
5. Dein i‰ da# Rei¡, dein i‰ die Ma¡t. verfolg den Feind, der di¡ vera¡t:
Psalterium Betulianum (Teil II)
368
Un# Freunde s¡ü”, die wir di¡ ehren. Un# deine Glieder, lieb‰e# Haubt, laß dir nit werden abgeraubt. 30
So wollen wir dein Lob vermehren.
LXX. Die verfolgte Chri‰u#Kir¡e. 1. A¡ wider deine Kir¡ und di¡, ô Himmel! regt die Erde ›¡. Türk, Tod und Teufel toben, s¡nauben. Gott! deine# Worte# will die Welt, 5
die ›¡ zur Hölle hat gesellt, und unsre# Chri‰u#, un# berauben. 2. Du bi‰ e#, Jesu! dem e# gilt: nur di¡ verfolget, plagt und s¡ilt de# Mahumet#, de# MordKind#, Haufen.
10
Wie kan‰ du s¡weigen? zeige di¡. Jhr Feinde, wa# verfolgt ihr mi¡! so spri¡ zu denen, die un# raufen. 3. Soviel wir fühlen, fühl‰ au¡ du. Wie kan‰ du dann so s¡auen zu?
15
ma¡ di¡ den Feinden kund, mit S¡re¿en. Wie lei¡te Spreuer, ›e zer‰reu. | Und laß ›e sehn, wie s¡wer e# sey, so wider di¡, den Sta¡el, le¿en. 4. Begei‰ un# au¡, dur¡ deinen Gei‰:
20
Daß ieder Chri‰ sey, wa# er hei‰; die Lehr bes¡äme ni¡t da# Leben. Do¡ mit der Swa¡heit hab gedult: und re¡ne ni¡t all unsre S¡uld, dem Rä¡er un# zu übergeben.
Gedichte 70 und 71
25
369
5. Laß Gnad vor Re¡t, ô Vatter! gehn! laß, Chri‰e! deine Chri‰en sehn un#, die wir ja na¡ dir un# nennen: wieda# du sey‰ der gro‹e Gott. Dem Türkenheer, da# di¡ verspott,
30
gib deine Allma¡t zu erkennen.
LXXI. Wider den Türken. 1. Herr der ‰arken Heere#-s¡aaren! hat nit dort in Jordan# Land deiner Freunde Feind erfahren o]mal# deine Allma¡t-Hand? 5
Wie auf Döpfe, s¡mie‹e‰ du mit dem Zepter-Eisen zu auf die tolle Heidenköpfe: S¡erben wurden diese Döpfe. 2. Du bi‰ no¡, der du gewesen.
10
du kan‰ thun, wa# du gethan. S¡au un# nur, daß wir genesen, s¡au un# ni¡t al# Sünder an. Unsre S¡uld, hat diß vers¡uldt. A¡! ein Vatter hat Gedult.
15
Sind wir (freyli¡ ›nd wir,) Sünder: denke do¡, wir ›nd au¡ Kinder. | 3. Unsre S¡ulde dir die Rute gab, ô Vater, in die Hand. Do¡ du bleib‰ und bi‰ der Gute.
20
Und e# i‰ dir wohl bekandt unsre Swa¡heit, die un# o[t lä‹et ›nken unverho[t. Wol‰ nit, un# in Zorn zu pre‹en, der Barmherzigkeit verge‹en.
Psalterium Betulianum (Teil II)
370
25
4. S¡au, mit Augen voll Erbarmen, unsren Zu‰and-Jammer an. Greif na¡ un# mit Gnaden-Armen, die kein Onma¡t s¡wä¡en kan. Gib do¡ zu, daß unser S¡merz
30
bre¡e dir da# Vaterherz. Wol‰, die an di¡ gläuben, s¡ü”en: Feinde ‰ürzen, Freunde ‰ü”en. 5. Soll, der di¡ verleugnet, ›egen? Chri‰e! und dein Chri‰enheer
35
soll vor deinem Feind erligen? Mahumet# würd seyn die Ehr. Jesu! wahrer Gotte#Sohn! zeig di¡ do¡ vom Himmel#Thron; und laß deine Gottheit sehen
40
Feinden, die dir wider‰ehen. 6. Und, ob ›e dein Wort nit hören: du kan‰, Jesu! Wer du bi‰, ›e mit gro‹en Werken lehren. Ma¡ ›e sehn, wer Chri‰u# i‰,
45
au# der Chri‰en WunderSieg. Ma¡ zum Frieden diesen Krieg: Laß einmal, au# soviel Heerden, Einen deinen S¡af‰all werden.
LXXII. Der XX Psalm Vorbitt vor meinen gnädig‰en David, | A. U. H. Z. B. U. L. 1. O Herr! der du di¡ Jacob# Gott genannt! Dein Jsrael i‰ iezt da# Teuts¡e Land.
Zum I Theil.
Gedicht 72
371
Du kenn‰ darinn ein Edle# Für‰enherze: da# i‰ entbrennt von deiner Liebe#kerze. 2. 5
Diß David#herz laß dir befohlen seyn. Jn deine Hand wol‰ du Jhn zei¡nen ein. Hör an, vor Jhn, mein treue# Herzbegehren. Jhn wolle‰ du in aller Noht erhören. 3. Sey iederzeit die S¡u”wehr seiner Ehr,
10
und allen Tro” mit Spott zurü¿e kehr. Von deinem Thron wol‰ du Jhm hülfe s¡i¿en, und Sion glei¡ Jhn ‰ärken und beglü¿en. 4. Wa# Er vor Wüns¡' und Seufzer opfert dir, derselben wol‰ gedenken für und für.
15
Gib rei¡li¡ Jhm, wa# nur sein Herz begehret, sein Ans¡lag werd erfüllet und gewähret. 5. Wie wohl thu‰ du, wann Du Jhm helfen wir‰! dein Rei¡ auf Erd wird dieser theure Für‰ vermehren mehr, dein Ruhmpanier erswingen:
20
da# man wird weit von deinem Namen ›ngen. 6. Du wei‰ sein Herz, da# dir ergibet ›¡, da# dir vertraut, wir] seine Sorg auf di¡: drüm wolle‰, Herr, Jhm keine Bitt versagen. Er wüns¡t au¡ ni¡t#, al# wa# dir kan behagen. 7.
25
Man merket s¡on, da# Jhn dein Herze liebt: weil deine Hand Jhm soviel gute# gibt. Man hört, wie du ihn pflege‰ zu erhören. du wol‰ von Jhm nit deine Re¡te kehren.
Psalterium Betulianum (Teil II)
372
8. Auf ›¡ selb‰ mag, wer will, verla‹en ›¡: 30
Er, bleibt wohl ‰ehn, weil Er ›¡ ‰öhnt auf di¡: | da Andrer Tro” wird ‰urzen und zerfallen, wie an dem Fel# die ‰olzen Wellenballen. 9. Dur¡ di¡ wird Er, wie man Herb‰rosen-blüt, tro” rauher Lu], voll Purpur blühen ›ht,
35
zu Leid dem Neid in hoher Ehr ›egprangen, und bringen Fru¡t na¡ allem Herzverlangen. 10. Nimm au¡ in S¡irm sein Für‰li¡e# Gemahl, und mehr dur¡ Sie Jhm der Augu‰en Zahl. Die du ges¡enkt, die hohe Stamme#spro‹en,
40
Die laß mit Thau vom Himmel seyn bego‹en. 11. Gib deine Jhm, und mir gib seine Huld. laß seyn mein Glü¿ dur¡ seinen Bli¿ verguldt. Wann du auf Erd mir gönne‰ eine Wonne, ‰rahl mir ›e zu, ô Gott! dur¡ diese Sonne. 12.
45
Hör und erhör! mein Bitten lä‹t nit ab, bi# diesen Mund verslie‰ da# kalte Grab. Du wol‰, ô Herr, üm Jesu Mens¡heit willen, au¡ wann i¡ todt, den treuen Wuns¡ erfüllen.
LXXIII. Pa‹ion#-Lied. Au# dem 53 Capitel Esaiae. 1. War diß unser Jesu#, sehet? a¡ da# s¡ön‰e Mens¡en- | kind,
1664
Gedicht 73
373
hä‹li¡ von Ge‰alt hier ‰ehet, keine S¡ön' an ihm ›¡ ndt. 5
Martert Gott so seinen Sohn? mu‰ er vor die SternenKron einen Kranz von Dornen tragen? Ward die Uns¡uld so ges¡lagen? | 2. Mu‰ da# Leben selb‰ so kranken?
10
ward der Wehrt‰e so vera¡t? Wie ver‰ört mir die Gedanken, daß mein Lie¡t ›ht glei¡ der Na¡t! Fuhr man den so unre¡t an, der nie unre¡t hat gethan?
15
und in de‹en treuem Bunde keinen Trug i¡ iemal# funde? 3. Do¡, wa# soll man hier viel fragen? Jesu! i¡ muß selber mir i¡ muß mir zur Antwort sagen:
20
Unsre Krankheit, lag auf dir. Unsre Sünd und ihren Sold Gott auf deinen werfen wolt, die da drü¿et' unsren Rü¿en. du vertrat‰ der Sünder Lü¿en.
25
4. Unsre Wunden, unsren S¡aden, unsre S¡merzen, hatt‰ du dir, Jesu! selber aufgeladen. Jn der Jrre giengen wir, al# die S¡afe auf der Heid,
30
ieder su¡t' un›¡re Weid: du für un#, aufdaß wir leben, wurd‰ den Wölfen hingegeben. 5. Dir die Bürd ward aufgebunden, daß wir hätten Fried und Ruh.
35
Salb-öel oß au# deinen Wunden, da# die unsern heilet zu.
Psalterium Betulianum (Teil II)
374
Jesu! a¡ mit wa# Gedult trug‰ du mein' und alle S¡uld! Wie ein Lamm, ohn Wider‰räuben 40
lie‰ du di¡ zur Sla¡tbank treiben. 6. Ja du ‰arb‰, aufdaß wir leben. Du ha‰ deine treue Seel Zum S¡uldopfer hingegeben: daß der Tod un# ledig zehl. |
45
Deine Noht endt unsre Noht. und dein Tod, tödt selb‰ den Tod. Wer mi‹t, na¡ dem Ang‰gedränge, ie”und deine# Leben# Länge? 7. Jesu! wurd‰ du s¡on begraben
50
arm und elend, Sündern glei¡: von dir erben wir viel Gaben, du bi‰ un# ge‰orben rei¡. Du selb‰ erbe‰ rei¡en Lohn; träge‰ gro‹e Beut davon:
55
Gott gab dir, vor zeitli¡# Leiden, dort sein ewig# Rei¡ voll Freuden. 8. Du ha‰ di¡ al# Löw erwiesen. Jm Triumfe führe‰ du Sünd, Tod, Höll, die ‰arke Riesen,
60
die dir feindli¡ se”ten zu. Wer will au¡, die du erlö‰ au# de# Satan# Kerker-Ne‰, wer will nun, die Deinen, zehlen, die zuvor-gefangne Seelen?
65
9. Di¡ und diese# re¡t erkennen, Jesu, da# i‰ Seeligkeit. Wer di¡ kan Erlöser nennen, der i‰ alle# Leid# befreyt. Wir unnü”e böse Kne¡t',
70
heisen nun dur¡ di¡ gere¡t.
Gedichte 73 und 74
375
Dir sey Dank, du Uberwinder! Bitte vor un# arme Sünder.
LXXIV. Erklärung der XII Sinnbilder zum Teuts¡en Geldmangel. 1. Von Armut dieser Zeit, ein ieder seufzt und saget: do¡ keiner ›¡ anklaget. Die Ursa¡, ›nd die Leut. 5
Nur böse# wird begangen: de# Guten man vergi‹t. | Wann wir e# re¡t anfangen, Da# Land voll Segen i‰. 2. Der tolle Bürger-Krieg
10
da# Land hat au#geleeret, zer‰öret und verheeret: i‰ Mangel, iezt der Sieg. Zank, alle# Gut verzehret. Wo Re¡t und Fried ›¡ kü‹t:
15
de# Frieden# Gold un# nehret, da# Rei¡ voll Segen i‰. 3. Die Zweytra¡t au¡ im Hau#, den Flu¡ pflegt einzuladen, ma¡t den Gewinn zu S¡aden,
20
und jagt den Wol‰and au#. Wann, warm von Liebe#ammen, die Ehen ›nd ohn Zwie‰: bleibt au¡ da# Gut beysammen, da# Hau# voll Segen i‰.
Psalterium Betulianum (Teil II)
376
25
4. Wo i‰ die Gute Zu¡t? Man ›ht, al# junge Rinder, iezt ungezogne Kinder: w䡉 wenig gute Fru¡t. wann wird der Baum bes¡nitten,
30
wann Jugend re¡t aufs¡ie‰, gewohnt der Tugend-Sitten, der Stamm voll Segen i‰. 5. Man fähret thumm daher, irrt auf verwirrten Wegen.
35
Wir leben, wie wir pflegen, wie e# komt ungefähr. Wann, na¡ Vernun]-Gese”en, da# Hau# die Ordnung rü‰: al#dann, in vielen S¡ä”en,
40
der S¡rein voll Segen i‰. 6. Wa# au¡ wär morgen gut, muß heute seyn vers¡wendet. Und wa# nit wird verspendet, | da# nimt der Gei” in Hut.
45
Wann, wa# man übrig# krieget, der Vorraht, ›¡ vers¡lie‰, do¡ nit gefangen liget: der Korb voll Segen i‰. 7. Viel faule Praler ›nd,
50
die nur gern trinken, e‹en, der Arbeit-pi¡t verge‹en; kein Tag ›e äm›g ndt. Wann i‰ der Pflug gemeine, die Arbeit ni¡t verdrie‰,
55
und ieder thut da# seine: die Stadt voll Segen i‰. 8. Man gei”et mit Betrug, will ieder alle# haben,
Gedicht 74
377
viel S¡ä”e zu begraben: 60
und hat do¡ nie genug. Wann alle ni¡t na¡ Fülle, na¡ Vielem ni¡t, gelü‰, vergnügt mit Ko‰ und hülle: da# Gut voll Segen i‰.
65
9. E# muß iezt man¡er Tropf verarmen, vom Betrügen: die Hand und Siegel (f)lügen, wie Vögel, ohne Kopf. Jmfall man redli¡ handlet,
70
der Treue ni¡t vergi‹t, und in der Warheit wandlet: Die Zeit voll Segen i‰. 10. Man grube, vor der Zeit, GoldS¡ä”e au# der Erden:
75
iezt ›e verfädelt werden zur Erde von dem Kleid. Jmfall der Bergmann s¡wi”et, der Berge Mark ersprie‰, wird wie e# soll genü”et:
80
da# Geld voll Segen i‰. | 11. Man taus¡te Waar um Waar, na¡ er‰er Mens¡en Sitten: iezt legt man fals¡, bes¡nitten, die bösen Pfennig dar
85
Wann aber gut und feine die Münz wird re¡t erkie‰, und allen glei¡ gemeine: der Staat voll Segen i‰. 12. Maß, Ellen und Gewi¡t,
90
pflegt ie”und, samt den Waaren, ver‰ümpelt um zu fahren; Fals¡, füllet da# Ge›¡t;
Psalterium Betulianum (Teil II)
378
Wann, sonder Tand-au#‰reuen, der Handels¡a] man nie‰: 95
so lä‹t ›e Gott gedeyen, der Kram voll Segen i‰. 13. Man will nur, sonder Gott, ›¡ nehren selb‰ auf Erden: darüm lä‹t er au¡ werden
100
die Zeiten Bankerott. Jmfall, zu allen Sa¡en, die Anda¡t Gott begrü‰, So hil] er ›e wohl ma¡en, da# Land voll Segen i‰.
LXXV. Glauben#bli¿ der Sterbenden in da# Land der Lebendigen. 1. Ein sü‹e# Wort i‰, Leben. Wer sagt mir, wo e# i‰? J‰# diß, worinn wir s¡weben, auf eine kurze fri‰? 5
in Trübsal, Sorg- und Sünden? in Unre¡t, S¡ma¡ und Noht? J¡ kan e# so nit nden. diß Leben, i‰ ein Tod. 2. Wann# kö‰li¡ i‰ gewesen,
10
so war e# müh und S¡weiß, | ein saure# Trauben-lesen, dur¡gallte Honig-Spei#. da# Gute, so in händen, ents¡lupfet al# ein Aal.
15
Die Freuden bald ›¡ enden, in diesem Threnenthal.
Gedicht 75
379
3. Und ob man s¡on auf Erden hat, wa# man haben sol: man brau¡t e# mit bes¡werden. 20
Un# i‰ au¡ weh im Wohl. der Tod, eh wir'# be›nnen, spri¡t unsren Wüns¡en Hon: Wir fahren s¡nell von hinnen, al# ögen wir davon.
25
4. Diß Leben, i‰ kein Leben, ob e# s¡on s¡einet s¡ön. E# i‰ dem Tod ergeben, im Land der Sterbenden. Krankheiten un# verzehren,
30
die ›nd de# Tode# Zahn. Wir wandern, vom Gebähren, ‰ät# auf der Grabe#bahn. 5. Du sü‹e# wörtlein, Leben! wer sagt mir, wo du bi‰?
35
E# muß ja oben s¡weben, weil e# nit unten i‰. Wo wohnt der, der ›¡ selber da# Leben hat genannt? Jhr seit, ihr Sterngewölber,
40
da# re¡te Leben#land. 6. Dorthin mein Glaube ›het: (Leib#-augen ›nd zu blind,) von dieser Erd er iehet, weil er den Himmel ndt.
45
Mein Gei‰, von ihm entfähret, eugt in die Gotte#-Stadt. Jn diesem Hau# regiret, der mir# erworben hat. | 7. Dort, weiß i¡, werd i¡ sehen
50
de# guten Gotte# Güt.
Psalterium Betulianum (Teil II)
380
Mein Leben wird angehen, wann diß mi¡ ‰erben ›ht. Verdru¿' hier deine S¡merzen, Du mein geplagter Leib! 55
dort wird di¡ Freude herzen, die i¡ dir ni¡t bes¡reib. 8. Du wei‰, daß i¡ di¡ liebe: J¡ weiß, du liebe‰ mi¡, ô Jesu! a¡! so gibe,
60
dort anzus¡auen di¡. Sey meine# au¡, du Leben! hol in da# Land mi¡ ein, wo deine Lieben s¡weben. bey dir, i‰ Ewig# Seyn.
65
9. Viel Gute# du auf Erden mir wiese‰, man¡e# Jahr: wa# wird dann dort mir werden? diß, nur der S¡atten war. J‰, nun i¡ tod# verfahre,
70
die Zahl der Tage klein: viel Millionen Jahre, dort sollen werden mein. 10. Nur kränkt mi¡#, daß i¡ Threnen den Ehfreund gie‹en ma¡.
75
Er wird ein lange# Sehnen in# Grab mir senden na¡. Spri¡, Jesu, ihm, im S¡eiden, den Tro‰ in# herz hinein: dort ewig wir in Freuden
80
beysammen werden seyn. 11. Au¡ Kinder i¡ ihm la‹e: dieselben, Jesu, du auf deine Arme fa‹e, dir selber trage zu,
Gedichte 75 und 76
85
381
wie i¡ zu dir ›e wiese, wie er wird thun forthin. Mit dir i¡, Jesu, s¡lie‹e: dein i¡ im Tode bin. |
LXXVI. Sterb-Gedanken 1. Wa# i‰ ein lange# Leben? nur eine lange Qual. Auf Erd wir alle s¡weben in einem Jammerthal. 5
Seit über un# gebro¡en Die Sünde diesen Stab, so drü¿t un# alle Wo¡en der Flu¡, bi# in da# Grab. 2. E# i‰ vor diese# Leiden
10
kein Mittel, al# der Tod: der Anfang jener Freuden, da# Ende dieser Noht. Wir hören auf zu ‰erben, wann wir ge‰orben ›nd.
15
dem Elend und Verderben ein frommer Tod entrinnt. 3. Vor seinem Tode iehen, ihm Leben bilden ein, hei‰, seinem Tod na¡ziehen,
20
gern lang gequälet seyn; hei‰, seine Bande lieben, nit wollen werden frey; hei‰, lieber ›¡ betrüben, al# daß man fröli¡ sey.
Jm Todten-Andenken.
Psalterium Betulianum (Teil II)
382
25
4. Der s¡nappt na¡ leerem S¡atten und tappt na¡ fals¡em S¡ein, der ›¡ die Wollu‰-Matten der Welt lä‹t laden ein. Jm Himmel, ni¡t auf Erden,
30
wohnt unsre Seeligkeit: dort sollen wir er‰ werden beglü¿te frohe Leut. 5. Wer zeitli¡ lebt in Freuden, hat seinen Himmel hier.
35
Auf Wohl, folgt Weh und Leiden, und währet für und für. | da# hieß, na¡ S¡aden ‰reben, üm eine hand voll lu‰ ein ganze# Fuder geben.
40
Der We¡sel i‰ nit ju‰. 6. Ein Chri‰ pflegt ›¡ zu sehnen, eilt seinem Chri‰o zu, der ihm die bittren Threnen von Wangen wis¡e nu.
45
Er war, der Heiland selber, ein kurzer Erdenga‰, fuhr bald an die Gewölber. der blauen Himmel#La‰. 7. Ein Chri‰, de# Elend# müde,
50
bey Chri‰o wüns¡t zu seyn. Jm Tode ma¡t er Friede mit aller Noht und Pein. Er weiß, ihn werd vom Bösen, von hölle, Fleis¡ und Welt,
55
der liebe Tod erlösen. Ni¡t# ihn auf Erden hält. 8. Weg mit dem eitlen Wesen! auf Erd i¡ elend bin.
Gedichte 76 und 77
383
Kom, Tod, mi¡ aufzulösen, 60
bring mi¡ zu Chri‰o hin. J¡ wüns¡ mir eine Hütte, wo bä‹er wohnen i‰. Kom, froher Tod! i¡ bitte, kom, sey mir, wa# du bi‰.
LXXVII. JESUS ru[et einem Kinde, gen Himmel. 1. Hör, liebe# Kind! e# ru[et dir dein Heiland au# dem Himmel: Komm, traute# Seel¡en! komm zu mir, au# Jenem Erd-getümmel. 5
2. Du bi‰ mir lieb, gefäll‰ mir wol: i¡ kan e# ni¡t zugeben, | daß di¡ auf Erd vergi]en sol die Seu¡, da# Sündenleben. 3. Du ha‰ gereifet vor der Zeit,
10
bi‰ zwar no¡ jung von Jahren, do¡ alt genug zur Seeligkeit: drüm sol‰ du iezt abfahren. 4. Fahr ab, du s¡öne# Engelein! sol‰ hier no¡ s¡öner werden.
15
du sol‰ mein liebe# Lämlein seyn, hier bey den Gotte#heerden. 5. Hier nd‰ du deine#glei¡en viel: s¡au, meinen EdelKnaben i¡ di¡ hier zugesellen wil,
20
die dir entgegen traben. 6. Die Ewigkeit erlängern soll die Kürze deiner Tage.
Psalterium Betulianum (Teil II)
384
Auf meinem Arm i¡ san] und wohl di¡ zu dem Vatter trage. 25
7. Jhr Eltern! murrt nit wieder mi¡. Ein ieder ja da# seine, wann# ihm gefället, nimt zu ›¡. Wa# i¡ eu¡ nimm, i‰ meine. 8. J¡ hatt e# nur geliehen eu¡:
30
mir, hattet ihr gezeuget diß Kind¡en, und dem Himmelrei¡, daher e# au¡ gezweiget. 9. J¡ s¡u[, und mu‰ e# wieder mir mit meinem Blut erwerben:
35
Und daß e# mö¡te leben hier, so mu‰ i¡ dorten ‰erben. 10. Gönnt mir mein theur-erkau]e# Gut. denkt, wer e# eu¡ genommen. Und, wa# eu¡ Mens¡en bange thut,
40
dem allen i‰# entkommen. 11. Dankt mir, daß i¡ so wohl e# ma¡; eu¡ ni¡t darwider ‰räubet! Eur Kind i‰ hier: folgt seelig na¡, die Thür eu¡ o[en bleibet. |
Himmlis¡e Liebe#amme,: brennend gegen dem Edlen Hirten Cölidoro
Dietman.
und der Edlen Hirtin URANJE:
Himmeltraut.
erkaltend gegen DJRAM die fals¡en S¡äfer Reinhild.
Hüldebrand
Dietri¡
REJCHARD
Erdmut.
ARNOLD und
Gottfried.
WUNNJBALD: in dem Herzen der PSYCHE.
Diethild. |
I. HoheLied 1.v.2. Er kü‹e mi¡ mit dem Ku‹e seine# Munde#. Da# Gebet, i‰ ein Kuß JESU. 1. Psy¡e rie[, in sü‹en S¡merzen: wo mag Celidoro seyn, meine Lu‰ und meine Pein? Zwar er ›”t mir in dem Herzen: 5
an ihm fehlt e# mir iedo¡. den i¡ habe, su¡ i¡ no¡. 2. Von dem Lieb‰en meiner Lieben red' i¡: aber nur mit mir. Seine Bildni# zwar i‰ hier,
10
Er hat ›¡ in mi¡ ges¡rieben: do¡ so i‰ von seinem Mund mir kein keus¡er Kuß vergunnt. 3. Hier in diesem ‰illen Hayne, ferne von dem Leute-pfad,
15
su¡ i¡ meinen S¡merzen Raht. A¡ daß i¡ ihn fänd alleine! mein und seine Freud und Lu‰, muß nit iedem seyn bewu‰. 4. A¡ i¡ weiß e#, und bekenne,
20
daß i¡ o]mal# ümgeirrt, wann zu nden war mein Hirt; daß i¡ selb‰ von ihm mi¡ trenne. do¡ weiß i¡ au¡, daß er liebt, und gern alle S¡uld vergibt.
Psalterium Betulianum (Teil III)
388
5. 25
Celidoro, laß di¡ nden. Sagt, ihr Bäume, i‰ er hier? Seh i¡ reden ni¡t mit mir | diese# alten Stamme# Rinden? Psy¡e, komm und su¡e mi¡:
30
Celidor' erqui¿et di¡. 6. Diß i‰ meine# Freunde# Stimme. Ja i¡ komm und su¡e di¡: Celidor', erqui¿e mi¡. Ob i¡ brenne ni¡t: i¡ glimme.
35
komm, daß deiner Liebe Treu meine Flamm und Kühlung sey. 7. Ru[e mir, daß i¡ di¡ nde; laß di¡ sehen auf der Weid: daß ni¡t auf der fals¡en Heyd
40
mi¡ ein fremder Hirt entzünde. Celidoro, i¡ will dein, i¡ will keine# andren seyn. 8. Laß, von deine# Munde# Kü‹en, mir au¡ einen seyn vergunnt:
45
tausend nimm von meinem Mund, wann e# dir i‰ kein Verdrü‹en. deiner Lippen Liebe#-spra¡, meine ‰ummheit redend ma¡. 9. J¡ gewohne deiner Sitten,
50
wann du di¡ gesell‰ zu mir: du wir‰ viel von deiner Zier, dur¡ Gesprä¡e, in mi¡ s¡ütten.
Gedichte 1 und 2
389
J¡ verge‹e aller Welt, wann mein Hirt zu mir ›¡ hält. 10. 55
Nun i¡ su¡e, bi# i¡ nde. Find i¡ dann, i¡ la## di¡ ni¡t. Jn getreuer Liebe#pi¡t i¡ mein Herz an deine# binde. Celidoro, werde mein!
60
Psy¡e bleibet ewig dein. |
II. Die Sünd-reuleidige Psy¡e. Parodia de# Lied#: Daphnis gieng, vor wenig Tagen etc. 1. Psy¡e gieng, in trüben Tagen, in ›¡ selb‰ voll Traurigkeit. Herzli¡ eng ›e an zu klagen über Ang‰ und s¡were# Leid, 5
sang au# Reu-betrübtem Herzen von dem bittren Sündens¡merzen: a¡ daß mir von Herzen weh, und i¡ keinen Tro‰ erseh! 2. J‰ mir re¡t, dort ›nd die Spi”en,
10
die i¡ an den Wolken s¡au, hinter wel¡en pflegt zu›”en Jesu# an der Sternen-au, wo er bittet vor die Sünder. ô du Heil der Mens¡enKinder!
15
a¡ da# mir von Herzen weh und i¡ meinen Tro‰ nit seh!
Psalterium Betulianum (Teil III)
390
3. Könd i¡ in den Lü[ten iegen, wie ein lei¡te# Engelein: a¡ wie wolt i¡ mi¡ vergnügen! 20
bald bald wolt i¡ bey dir seyn, und dir zu ver‰ehen geben meine Noht, diß wär mein Leben. A¡ mir i‰ von Herzen weh, weil i¡ meinen Tro‰ nit seh. 4.
25
Mö¡t i¡ bey der Sonne ‰ehen, bey dem güldnen Himmel#lie¡t: a¡ wie wolt i¡ na¡ dir sehen ô du freundli¡# Ange›¡t: tausend Bli¿e wolt i¡ s¡ie‹en,
30
deiner Augen zugenie‹en. Nun i‰ mir von Herzen weh, weil i¡ meinen Tro‰ nit seh. | 5. Kan i¡ dann nit zu dir kommen, die i¡ do¡ die deine bin?
35
a¡ mir i‰ der Weg benommen! nimm die Wand der Sünden hin, die di¡ hat von mir gewendet. a¡ wann wird mein Leid geendet, da# mir ma¡t von Herzen weh,
40
weil i¡ meinen Tro‰ nit seh? 6. Jhr, ihr Threnen, solt ihm bringen meine Buß und S¡merzen zu: dann mein Mund kan nit mehr ›ngen, weil da# Herz i‰ sonder Ruh.
45
A¡ i¡ Arme hab ersehen Tod und Höll von ferne ‰ehen.
Gedichte 2 und 3
391
Nun i‰ mir von Herzen weh, bi# i¡ meinen Tro‰ erseh. 7. Meine Seufzer, die ihr wendet 50
euren Flug an seinen Ort: sagt, i¡ hab eu¡ hingesendet daß ihr mit eu¡ nehmet fort meine Reu- und Sünden-threnen, die ›¡ na¡ Vergebung sehnen.
55
A¡ mir i‰ von Herzen weh, bi# i¡ meinen Tro‰ erseh. 8. Theurer Jesu, du mein Leben, nimm die Zähr'n und Seu[zer an. woll‰ Erhörung davor geben.
60
Und bi# i¡ im Werke kan meine Buße la‹en s¡auen, wolle‰ du dem Vorsa” trauen. Nun i‰ mir nit mehr so weh, weil i¡ Tro‰ im Glauben seh. |
III. JESUS, ru[et der Verirrten Seele. Parodia de# Lied#: A¡ Amarilli# ha‰ du dann etc. 1. A¡ traute Psy¡e, ha‰ du dann die Wälder gar verla‹en hier wo na¡ dir i¡ renn und brenn, und wandel‰ n‰re Stra‹en? 5
Flieh‰ du da# Lie¡t,
Psalterium Betulianum (Teil III)
392
und höre‰ ni¡t, wie sehr dein Jesu# klaget, und s¡merzli¡ na¡ dir fraget? 2. Ob s¡on, in Wü‰en voller Na¡t, 10
dein Lu‰ i‰, irr zugehen: so zwingt mi¡ do¡ der Liebe Ma¡t, na¡ dir mi¡ ümzusehen. Mi¡ ieh‰ du dort an fremdem Ort:
15
und kan‰ mi¡ hier do¡ zwingen, mit Ang‰ von dir zu ›ngen. 3. Mein andre# J¡! du wei‰ ja no¡, ohn di¡ kond i¡ nit leben. Vor di¡, hab i¡ dem Elend#jo¡
20
mi¡ willig untergeben. J¡ litte Noht, und gar den Tod: bereitt, üm deinet willen ein s¡warze# Grab zu füllen. 4.
25
J¡ ru[e diese Wunden an zu zeugen, und die Threnen wie i¡ dort auf der Jammerbahn di¡ su¡t' in heißem Sehnen. | J¡ seufz und s¡rey:
30
O Lieb und Treu! kondt i¡ ›e ni¡t gewinnen? soll Psy¡e mir entrinnen? 5. Drüm, traute Psy¡e, laß do¡ seyn die abgelegne Felder.
35
kehr wieder, über Sto¿ und Stein,
Gedicht 3
393
in diese ‰ille Wälder. Eil vom Geld: eh di¡ da# Wild in seinen Ra¡en s¡lu¿et, 40
und jämmerli¡ zer‰u¿et. 6. So komm do¡ bald, und säum di¡ ni¡t! son‰ mehr‰ du meine S¡merzen. Komm, eile au# der Na¡t, zum Lie¡t. laß mi¡ in deinem Herzen
45
forthin allein vers¡lo‹en seyn: so soll mi¡# ni¡t verdrießen, daß du di¡ mir entri‹en. 7. Kehr wieder, kehr di¡ üm zu mir.
50
laß ab von mir zu laufen. A¡ di¡ nit selber so verführ zu dem verlohrnen Haufen. J¡ su¡e di¡: su¡ du au¡ mi¡.
55
Wil‰ du dem Tod di¡ geben? bey mir nd‰ du da# Leben. 8. Komm, au# dem Elend, in die Ruh! die di¡ verlohren klaget. Komm, eile diesen Wäldern zu,
60
wo Jesu# na¡ dir fraget, di¡ wüns¡t zu sehn! Wann soll# ges¡ehn? Dann wird mein und dein Leiden verkehrt in lauter Freuden. |
Psalterium Betulianum (Teil III)
394
IV. Die betrübte Seele, sehnet ›¡ na¡ ihrem JESU. Parodie ebendiese# Liede#. 1. A¡ trauter JESU, ha‰ du denn mi¡ i”und gar verla‹en, den i¡ do¡ so verliebet kenn, und wandel‰ fremde Stra‹en? 5
A¡ hör‰ du ni¡t, ô du mein Lie¡t! wie deine Psy¡e klaget, und s¡merzli¡ na¡ dir fraget? 2. Ob i¡, in dieser Creu”e#Na¡t,
10
di¡ su¡end ümhergehe: do¡ ›e mir immer bänger ma¡t, weil i¡ di¡ ni¡t ersehe. A¡ denke dort an diesen Ort,
15
wo Noht und Ang‰ mi¡ zwingen, ein klägli¡# Lied zu ›ngen. 3. Mein trauter Hirt! du wei‰ ja wol: ohn di¡ kann i¡ nit leben. Wil‰ du dann, daß da# Elend soll
20
dem Tod mi¡ übergeben? Gibt mi¡ dahinn, dein trauter Sinn? Um deiner Liebe willen, wol‰ meinen Wuns¡ erfüllen. 4.
25
Am Himmel klopf i¡ tägli¡ an, mit Seufzen und mit Threnen.
Gedicht 4
395
Mi¡, weil i¡ di¡ nit nden kan, verzehrt mein heiße# Sehnen. | Hier i‰ ja Reu, 30
au¡ Lieb und Treu: die laß di¡ do¡ gewinnen, du Prinz der HimmelZinnen! 5. Drüm wol‰ nit länger ferne seyn. Kehr um in diese Felder.
35
Dur¡‰rale, du mein Sonnens¡ein, die s¡warze TrauerWälder. Komm, eile do¡! eh mi¡ da# Jo¡ de# Elend# gar erdrü¿et
40
und hin zu Grabe s¡i¿et. 6. Dein' Hand i‰ ja verkürzet ni¡t, zu wenden meine S¡merzen. J¡ bitte sehr, ô du mein Lie¡t! laß ni¡t au# deinem Herzen
45
mi¡, die i¡ dein, verbannet seyn. laß diese Threnen ie‹en laß di¡ in Herzen s¡lie‹en 7. J¡ laß nit ab, im Glauben di¡
50
abwesend anzufa‹en; i¡ ru[e: bi# du höre‰ mi¡. laß ab, mi¡ zu verla‹en. J¡ s¡au na¡ dir. Kehr di¡ zu mir,
55
mi¡ Arme zu ümarmen: dein Herz i‰ voll Erbarmen.
Psalterium Betulianum (Teil III)
396
8. Mein traurig# Herz! gib di¡ zu Ruh. Dein Hirt s¡on na¡ dir fraget. er kommt, und eilt den Wäldern zu, 60
wo meine Stimme klaget. Jhn werd i¡ sehn, soll bald ges¡ehn. dann wird mein lange# Leiden verkehrt in lauter Freuden. |
V. Fernere# Sehnen der von ihrem JESU entfernten Seele. Parodie de# Liede#: J‰ irgend zu erfragen. 1. J‰ irgend zu erfragen, i‰ eine S¡äferinn, die sehnli¡ ma¡et klagen ein harter Hirten›nn: 5
›e wird mir mü‹en wei¡en. Mein Jesu# kränkt mi¡ mehr, al# eine meine# glei¡en. i¡ leid' und leide sehr. 2. E# i‰ vorbey gegangen
10
s¡on man¡e# liebe# Jahr: seit er mi¡ hält gefangen in Liebe ganz und gar. Er hat mir eingenommen Gedanken, Herz und Sinn:
15
daß i¡, mir selb‰ entkommen, in ihm nur lebend bin.
Gedicht 5
397
3. Jndeß bin i¡ verwirret, und seufze für und für. Mein Jesu# umher irret, 20
und se”et au# von mir. Ob i¡ s¡on alle# la‹e, ‰ät# wohn' in Einsamkeit, und andre S¡äfer ha‹e: mein Hirt mi¡ ni¡t erfreut. 4.
25
Ni¡t# hab' i¡ mögen ›ngen, al# seiner Augen Lie¡t. Von ihm hab i¡ zu ›ngen die Har[e zugeri¡t. | Ja mein entbrannte# Lieben,
30
und seine gro‹e Zier, hab i¡ fe‰ einges¡rieben in alle Bäume hier. 5. Kein Trinken und kein E‹en, ja ni¡t#, hat mir behagt.
35
Die Ang‰ hat mi¡ bese‹en, der Mund ni¡t# thut al# klagt. Der s¡warze Trauer-Orden a¡! der ver‰e¿et mi¡. Mein Leib i‰ mager worden.
40
i¡ bin gar nit mehr J¡. 6. Er hat ›¡, harter Sinnen, weit von mir abgekehrt; i‰ gar nit zu gewinnen. Mein Hirt mir ni¡t zuhört:
45
ob s¡on, wa# i¡ gesungen, bi# an den Himmel s¡allt,
Psalterium Betulianum (Teil III)
398
Mitleiden abgedrungen den Thieren in dem Wald. 7. Diß weiß i¡ zwar darneben: 50
ob er ›¡ rei‹t von mir, sein Herz wird ni¡t zugeben, daß i¡ vers¡ma¡te hier Sein Lob an diesem Rande dur¡ alle Mäuler geht;
55
und seine Güt, im Lande wird Himmel-an erhöht. 8. Na¡ vor-erlittnem allen, will i¡ nit fragen viel. ja, i‰ e# sein Gefallen,
60
no¡ mehr i¡ leiden wil. Ni¡t# hier auf dieser Erden mir, auser ihm, gefällt. kan seine Huld mir werden, so hab i¡ alle Welt. |
VI. Der Glaube, trö‰et die Seele, daß ihr Jesu# ›e nit ha‹e, Parodia meine# Lied#. 1. Gläub e# ni¡t, e# ›nd Gedanken, laß di¡ ja nit fe¡ten an, Seele! daß in Liebe kan dein getreuer JESUS wanken: 5
gläub e# ni¡t! e# i‰ ein Wahn. sein Gemüt
Gedicht 6
399
brennt und glüht gegen dir für und für 10
sonder Ziel und S¡ranken. 2. Will er etwan ›¡ ver‰ellen, s¡eint er dir wa# fremd zu seyn: e# i‰ nur ein augens¡ein Du ha‰ JESUM zum Gesellen,
15
der will ewig bleiben dein. E# muß ni¡t dein Ge›¡t na¡ dem Glü¿ Augenbli¿
20
von ihm urtheil fällen. 3. E# i‰ no¡ üm keinen Funken kälter worden JESU Flamm, die in seinem Blute s¡wamm, die au# seiner Seit gesunken
25
dorten, an dem Creu”e#‰amm. Wie dann solt minder hold er dir seyn? Nein! a¡ nein!
30
laß di¡# ni¡t bedunken. | 4. Treue Ursa¡ hei‰ ihn lieben. JESU Güte währet dir, wie er selber, für und für. JESUS au¡, von Lieb getrieben,
35
ewig sehnet ›¡ na¡ dir E# i‰ sein deine Pein.
Psalterium Betulianum (Teil III)
400
Ni¡t mehr Er JESUS wär, 40
wann er Ha## könd üben. 5. Deine Noht auf Erden kennen, und ›e dir nit nehmen ab: a¡! dein JESUS diß, sein Grab seinen Tod selb‰, würde nennen,
45
dem er ›¡ vor di¡ hingab. S¡warzen S¡nee eh die Höh ‰reuen wird: eh dein Hirt
50
›¡ von dir solt trennen. 6. Au¡, die er vor di¡ empfangen, seine Wunden la‹en ihn di¡ nit la‹en au# dem ›nn. A¡ dein Heil i‰ sein Verlangen.
55
iezt no¡, wie von anbeginn. Seiner Lieb Glauben gib: bild ihn dir gnädig für;
60
nimm den Wahn gefangen. |
VII. Pa‹ion#Lied von der Ehrnen S¡lange. 1. Da# Volk in der Wü‰en, fre¡ von Fleis¡e#lü‰en, wider Mose spra¡: |
Gedicht 7
401
Wa# soll diese Reise 5
und die lose Speise, die un# Ekel ma¡? Sonder Brod, in Dur‰e#Noht, von Egypten weit entri‹en, wir hier ‰erben mü‹en.
10
2. Also thun wir Chri‰en in der wilden Wü‰en dieser Eitelkeit: Nur na¡ Wollu‰-Kleyen mit den s¡nöden Säuen
15
un# verlangt allzeit. Aber Gott! dein Himmelbrod, a¡ dein Gei‰ und Worte#-Weide, gibt un# keine Freude. 3. Au# dem Feuergrimme
20
Gotte#, den die Stimme seine# Volk# entzündt, fuhren gi]e#-funken feuerrohte Unken unter diß Ge›nd.
25
Da# Geld ward angefüllt, dur¡ der S¡langen Biß und Seu¡en, mit vieltausend Lei¡en. 4. Uber un# au¡ lohet unsrer Bo#heit drohet,
30
Gotte# Eifergrimm. Un# verkündet Stra[en, Hunger, Seu¡ und Wa[en, seine# Worte# Stimm. Un# ma¡t bang die HöllenS¡lang,
35
von der wir zu todt gebi‹en ewig ‰erben mü‹en.
Psalterium Betulianum (Teil III)
402
5. Der Jsraeliten kranke Seelen bitten: Groß i‰ unsre Sünd; | 40
Gegen Gott und Mosen, haben wir Gottlosen, Noht und Tod verdient. Mose! bitt und un# vertritt, daß er nehm von un# die S¡langen,
45
daß wir Gnad erlangen. 6. Chri‰e! wir die deinen, deine Chri‰en, weinen unsre Noht dir zu. Jesu, mild von Sitten!
50
wol‰ au¡ un# verbitten, bä‰er Mittler du! Unsre Sünd laß seyn versühnt. Laß der HöllenS¡lange Bei‹en un# zum Tod nit rei‹en.
55
7. Mose vor da# Volke klopfet an die Wolke ma¡t Gott wieder gut. daß man Hülf empfange, ma¡t' er eine S¡lange
60
erzen in der Glut. Gott behlt, diß Ehrne Bild in die Lu] ho¡ aufzupfälen, sein Volk zuentquälen. 8. Jesu! Tro‰ der Herzen,
65
Arzt der Seelens¡merzen! di¡ bildt diese# Bild. Di¡ hat man gesehen an da# Creu” erhöhen, daß Gott würd ge‰illt.
70
Gotte# Lamm! in Liebe#amm
Gedichte 7 und 8
403
lie‹e‰ du di¡ s¡merzli¡ braten: Unsrer Noht zu rahten. 9. Al# die S¡lang erhoben hieng in Lü]en oben: 75
wer gebi‹en war, | dor] ›e nur ansehen, so kond er entgehen aller Tod#gefahr. Eine S¡lang die andre zwang:
80
die belebte mu‰e wei¡en diesem todten Zei¡en. 10. Du gekreu”igt# Leben, Jesu! laß nit s¡weben meine Seel im Tod.
85
Wann die HöllenS¡lange mir ma¡t ang‰ und bange: töde meine Noht. Wa# vor Plag mi¡ quälen mag: J¡ will deinen Wunden trauen,
90
gläubig di¡ ans¡auen.
VIII. Pa‹ion#-Lied von der Liebe JESU. 1. Jesu! wel¡ ein Liebe#Spiegel i‰ mir deine Pa‹ion! Meine Seele redt davon: Gib ihr deine# Gei‰e# | Flügel. 5
Zu¿e meinen Gei‰ au# mir, laß ihn heben ›¡ zu dir.
Psalterium Betulianum (Teil III)
404
2. Jesu! deine Band und Stri¿e mi¡ entbanden von dem Tod. Mit der Noht hat# keine noht. 10
deine Fä‹el, ›nd mein Glü¿e. Diese Liebe#bande hier, Jesu! mi¡ verbinden dir. 3. JESU! deine GeiselWunden, ›nd die Zungen deiner Lieb,
15
die darein mit Blut ›¡ s¡rieb: du ha‰ ›e vor mi¡ empfunden. diß ›nd Liebe#wunden mir: ›e verwunden mi¡ na¡ dir. 4. JESU! deiner Liebe Brennen
20
zeigt der Purpurmantel an, den die S¡ma¡ dir angethan: ›e i‰ an der Farb zu kennen. Jesu! zünd mi¡ an, gib dir meine Lieb üm deine hier. |
25
5. JESU! deine DornenKrone mir die SternenKron erwarb; wei‰ de# Rosenblute# Farb, ob ›e di¡ s¡on krönt mit Hone. Dornen, die mi¡ ‰e¡en hier,
30
dorten Rosen tragen mir. 6. JESU! dir gab deine Liebe, vor de# Himmel# Zepter-pfand, einen Rohr‰ab in die Hand. Ob die Welt mit mir au¡ triebe
35
ihren Spott, i¡ dult e# hier: herrs¡en soll i¡ dort mit dir. 7. JESU! du trink‰ bittre Myrrhen: daß mir sü‹en Leben#Wein mö¡t der Himmel s¡enken ein.
40
Bitterkeit soll mi¡ nit irren:
Gedichte 8 und 9
405
i¡ will süß und saur mit dir, Jesu, trinken dort und hier 8. JESU! an die Creu”e#Seule di¡ die Liebe nagelt an: 45
daß i¡ ledig werden kan. dur¡ der Nägel Liebe#pfeile, Jesu, laß mi¡ dort und hier hangen nagel-fä‰ an dir. 9. JESU! di¡ mu‰ au¡ die Liebe,
50
ô du heilig# Gotte#Lamm! braten an dem Creu”e#Stamm: daß i¡ Gott versöhnet bliebe. Nun, zu Lieb, ô Jesu, dir, soll da# Creu” belieben mir.
55
10. JESU! du lie‰ gar zum Herzen raumen dir mit einem Speer: daß die Lieb vor Augen wär. Wann mir Feinde drohen S¡merzen: J¡ komm und verbirg mi¡ hier,
60
ô du Leben#baum! in dir. | 11. JESU! Dank hab, vor die Liebe, die mir Gott hat gut gema¡t, mi¡ zum Leben wiederbra¡t. A¡! di¡ mir in# Herze gibe:
65
daß i¡ möge, na¡ gebühr, Lieb üm Liebe geben dir.
IX.
Jm Todtenandenken
Uber den Spru¡: In Foraminibus Petrae Quiesco. 1. Hör, liebe Seel! wer ru[et dir? dein Jesu#, au# der Höhe:
Psalterium Betulianum (Teil III)
406
kom, meine Taube, kom zu mir! die Stimm i¡ wohl ver‰ehe. 5
2. Wann i¡ soll deine Taube seyn: du mu‰ mir Flügel geben. J¡ komm, ô Jesu! laß mi¡ ein. der Glaub, mi¡ wird aufheben. 3. Du ru[e‰ mir! Wie fremd i¡ binn:
10
so darf i¡ danno¡ kommen. Die Mängel, hat dein treuer Sinn von mir hinweggenommen. 4. Sag, Jesu! werden hole Stein' au¡ dort bey dir gefunden?
15
Ja! ru[e‰ du: kom nur herein, wohn hier in meinen Wunden. 5. A¡ ja! der ‰arke Fel# du bi‰, der alle dinge ‰ü”et. Die Leben#quell, so von dir ie‰,
20
hat di¡ mir aufgeri”et. 6. Weg mit dem güldnen Pra¡tPala‰! hier diese Klu] i¡ wehle. J‰ ›e darinn ein lieber Ga‰, so pranget meine Seele.
25
7. Brennt Gotte# Zorn, mit seiner Hi”, mi¡, wegen meiner Sünden: i¡ werd, in dieser Höle Si”, die hölle ni¡t empnden. | 8. Ob mi¡ der Seelengeyer s¡re¿t:
30
i¡ ieh in diese Ri”en; i¡ werd, weil mi¡ mein Jesu# de¿t, vor ihm wol ›¡er ›”en. 9. Pla”t au¡ da# Unglü¿ auf mi¡ lo# mit trübem Trübsal-Regen:
Gedicht 9
35
407
Fried wohnt in diesem Felsen S¡oß, da will i¡ mi¡ hinlegen. 10. Au# dir, du edler Felsen‰ein, mir Leben#wa‹er quillet: dort meine Seel ›¡ wäs¡et rein,
40
mein HeilDur‰ wird ge‰illet. 11. Dur¡ diese Fen‰er, kan i¡ sehn, in meine# Jesu Herzen die treue Lieb ges¡rieben ‰ehn: ô Tro‰ vor meine S¡merzen!
45
12. Zielt s¡on na¡ mir de# Tode# Pfeil: do¡ will i¡ ni¡t verderben. Zu dieser Felsenklu] i¡ eil: da will i¡ seelig ‰erben. 13. Mein Sterbe-bett, mein heilig# Grab,
50
›nd, Jesu, deine Wunden: Da i¡ gewiß da# Leben hab, selb‰ in dem Tod gefunden. 14. Ein Fel#, na¡ dieser Leben#noht, war deine# Leib# Ruh‰ätte:
55
Du bi‰ der Fel#, da au¡ mein Tod mi¡ legen soll zu bette. 15. Dur¡ diese# Felsen# o[ne Thür, i¡ ‰erbend geh zum Leben: mein Jesu! a¡ da# wol‰ du mir,
60
dur¡ deine Wunden geben
Psalterium Betulianum (Teil III)
408
X.
im Todten-Andenken
Der Gei‰li¡e Kampf. 1. E# gibt mir do¡ diß Leben keine Ruh. Der er‰e S¡ritt, den i¡ zur Erde thu der ‰ellet mi¡ so man¡em Feind entgegen. J¡ sehe Streit vor mir auf allen Wegen. | 2. 5
J¡ s¡wure ja, mein Herzog Jesu, hier, mein General, zu deinem StreitPanier. Mir liese‰ du der Chri‰en Orden#Zei¡en, da# rohte Creu”, in meiner Taufe rei¡en. 3. Bald zog‰ du mir de# Gei‰e# Wa[en an.
10
da# S¡werd, dein Wort, i¡ in die Fau‰ gewann; den S¡ild an Hal#, au# Glauben#gold formiret. J¡ trag an mir, wa# deine Ritter zieret. 4. J¡ bilde mir die faule Ruh nit ein. i¡ bin gerü‰: e# muß gefo¡ten seyn.
15
Ha‰ du nit selb‰, mein Herr, di¡ müd ge‰ritten? Solt i¡, dein Kne¡t, mir wählen träge Sitten? 5. Roht oder Todt! so ru[t ein gut Soldat, der Kra] im Arm, und Herz im Herzen, hat. er su¡t den Feind: ›¡, wer er i‰, zu weisen.
20
Solt ni¡t so ke¿ ein Jesu#Ritter heisen? 6. Wo nd i¡ Feind? a¡! derer mehr al# viel. dort brüllt ein Löw, der mi¡ vers¡lingen wil, der Höllenhund, der Wolf, der alte Dra¡e: mit Feur füllt ihm den Ra¡en, Gotte# Ra¡e.
Gedicht 10
409
7. 25
Hier führet auf, der Weltfür‰, seine Welt: ein ganze# Heer ‰eht wider mi¡ im Feld. Jhr Zorn und Ha##, ihr Neid, ihr Hon und Lügen, die Wa[en ›nd, womit ›e mi¡ bekriegen. 8. Wa# su¡ i¡ Feind? i¡ nd ihr selb‰ in mir.
30
Mein lü‰ern# Fleis¡ aufrühret für und für. Begier na¡ Gut, na¡ Wollu‰, und na¡ Ehren, ›¡ wider Gei‰ und Seele ‰ät# empören. 9. Gott selb‰, an mir zu prüfen die Gedult, in Ungnad o] ver‰ellet seine Huld.
35
Der lezte Feind, der Tod, ‰eht mit dem Bogen, hat gegen mi¡ die Senne angezogen. 10. Fleis¡, Höll und Welt, mag kommen auf den plan: i¡ trett getro‰ den Kampf der Chri‰en an, | mit Chri‰u# Hülf. Wie arm i‰ mein Vermögen:
40
will i¡ do¡ ni¡t die Wa[en niederlegen. 11. Du wir‰ mir Kra], Herr Jesu, theilen mit: wann mit dem Feind i¡ nur nit ma¡e Fried. Ob i¡ erlig: so ha‰ do¡ du ge›eget. Wie s¡wa¡ i¡ kämpf: der Wille di¡ vergnüget. 12.
45
J¡ halte ‰ill, bekämp] mi¡ Gott und Tod: Gott, su¡t mein Heil. der Tod, al# Gotte# Bot, zum Abdankpla” mi¡ führt, zu Gotte# Throne: da wartt auf mi¡ die güldne Siege#Krone. 13. A¡ s¡öne Kron, in meine# Herren Hand!
50
wann seh i¡ di¡ dort in dem Engelland?
Psalterium Betulianum (Teil III)
410
kämpf, meine Seel, lauf an, und halte Glauben: ob Blut und Sand dir unter Augen ‰auben. 14. Wohl mir, wann i¡ den guten Kampf gekämp], wann meine Feind' iezt alle ›nd gedämp]. 55
O sü‹e Müh, die so zur Ruhe führet! O seelge Seel, wann di¡ die Krone zieret!
XI.
Jm Todten-Andenken
Der Gei‰li¡e PerlenKauf. 1. Zwar Rei¡tum eine i‰ auf Erd von Gotte# guten Gaben. Der, dem er Gut und Geld bes¡ert, kan ›¡ und andre laben. 5
Wer ni¡t hat Haab, der i‰ S¡abab; der i‰ nur rei¡ am Leiden und arm an allen Freuden. 2. Do¡ i‰ vergängli¡ diese Gab,
10
glei¡wie au¡ i‰ diß Leben. Auf Erden bleibet alle Haab, die un# die Erd gegeben. Ein bä‹er# Gut, mit bä‹erm Muht
15
will i¡ von Gott begehren, da# mir soll ewig währen. | 3. Mein bä‰e# Theil, mein' EhrenZier, i‰ in mir meine Seele. demna¡ i¡ billig, ihr und mir,
20
da# hö¡‰e Gut erwehle. Mein Gei‰, weil er
Gedicht 11
411
‰ammt Himmel-her, ›¡ aufwart# wieder s¡winget, na¡ Himmel#gütern ringet. 25
4. J¡ weiß ein Perl, von Orient, wo meine Sonn aufgehet; wo ihr ge‰irnte# Firmament im güldnen Stü¿e ‰ehet. Fragt, wer er i‰?
30
Du, JESU, bi‰ mein hö¡‰e# Gut auf Erden: a¡ da#, da# soll mir werden. 5. Jn unser# Heile# Früling#Zeit, da ele‰ du auf Erden,
35
du Himmel#thau, von Gott bereitt, ein Perlein hier zu werden. Marien Leib, da# Gnaden-Weib, die PerlenMutter ware,
40
empeng di¡ und gebahre. 6. Ein# bitt' i¡ von dem Himmel#Herrn, na¡ Einem Gut i¡ tra¡te: Nur diese# Perlein hätt i¡ gern. All andre# i¡ vera¡te.
45
Leib, Ehr und Gut, ja gar mein Blut, hier meine ganze Haabe, gib i¡ üm diese Gabe. 7. Gebt her die Wag! i¡ will dafür
50
e# alle# gern darwägen. Zwar, JESU, wa# kan gegen dir ›¡ in die S¡ale legen? Die ganze Welt nit Wage hält
Psalterium Betulianum (Teil III)
412
55
Dir, S¡öpfer dieser Erden! ob du klein wolte‰ werden. | 8. J¡ frage ni¡t# na¡ allem Gut, wann i¡ nur di¡ mag haben. J¡ greif na¡ dir dur¡ Flut und Glut:
60
du kan‰ mi¡ wohl begaben. Mein Perlein! i¡ kan mir dur¡ di¡ den Himmel selber kaufen: solt i¡ na¡ dir nit laufen?
65
9. Ob i¡ nit kan bezahlen di¡: i¡ will di¡ s¡ön verwahren. J¡ will di¡ knüpfen fä‰ an mi¡. Muß i¡ von hinnen fahren: ob an der Thür
70
nimt alle# mir der Tod, im lezten S¡nauben: er soll mir di¡ nit rauben. 10. Mein Glaube, i‰ da# rohte Gold: darein will i¡ di¡ fa‹en.
75
Diß Kleinod ‰ellt mi¡ s¡ön und hold, dort in die Sternen-ga‹en, vor GOTTe# Thron; Zu einer Kron wir‰ du mir herrli¡ dienen,
80
samt deine# Blut# Rubinen. 11. Jndeß mein Herz dein S¡reinlein sey: Darinn will i¡ di¡ tragen: du wir‰, du Edle Arzeney, da# Gi] von dannen jagen,
85
die Sündennoht, die mi¡ dem Tod will ewig wiedergeben. Du, Perle, bi‰ mein Leben
Gedicht 12
413
XII. Der fä‰e GRUND de# HERRN. 1. Wer ein fä‰e# Hau# ihm bauet, (spri¡t der Warheit grund und Mund,) nit dem fals¡en Sande trauet; su¡et einen Felsen-grund. | 5
Sand-gegründte# Thun zergehet, i‰ der Ström und Stürme Spiel; ieder fällt e#, wann er wil. Wa# auf Felsen ‰eht, be‰ehet; wei¡et keiner wilden Flut,
10
no¡ der ‰rengen Winde Wut. 2. W䡉 au¡, so ein Fel#, auf Erden? wohnt Be‰and im Unbe‰and? kan man hier grund-seelig werden, auf dem ungewi‹en Sand?
15
Wa# ›nd Güter? kurze Haabe. Wa# i‰ Ehre? s¡nöder S¡aum. Wa# i‰ Freud? ein sü‹er Traum. Wa# i‰ Leben? Gehn zu Grabe. Sterben mu‰ du! hei‰ der Bund.
20
a¡! hier unten i‰ kein Grund. 3. S¡au! der hole Himmel-Spiegel zeigt dir alle# ümgekehrt. Laß di¡ tragen Gei‰e#-Flügel. oben su¡, und ni¡t auf Erd.
25
Oben, i‰ der grund zu nden: bau hierunten di¡ darauf. du mu‰ kehren deinen Lauf zu den Bergen, au# den Gründen. Stamme zwar von Erden her:
30
do¡ den Gipfel Sternwart# kehr.
Psalterium Betulianum (Teil III)
414
4. Gott! du bi‰#, auf den wir bauen unsrer ho[nung hohe# Hau#. Deinem Grund, Herr! wir un# trauen, der un# ni¡t wird la‹en au#. 35
Dieser fä‰e Fel# be‰ehet, und auf ihm ein treuer Chri‰. Unser Grund-‰ein Chri‰u# i‰, der da nimmer ni¡t vergehet. Auf so fä‰en Grund de# Herrn,
40
unsre Seel ›¡ gründet gern. | 5. Jn den güldnen Stern-Reeren, wi‹en wir ein andre Stadt: deren Grund i‰ von Sa[iren, die Gott selb‰ gebauet hat.
45
Dorten läßt e# ›¡ gut wohnen. Man ›ht, selb‰ ein heller Stern, Jesum diese# Grunde# Herrn, und der Himmel#bürger Kronen. der vergi‹et alle# Weh,
50
dem so wohl i‰ in der Höh.
XIII. Der Himlis¡e Freuden-Bühl. 1. A¡! wa# i‰ diese# Leben? ein Ang‰- und Threnen-Thal: da wandern wir, und s¡weben in Trübsal, ang‰ und qual. 5
Wann# kö‰li¡ i‰ gewesen, so i‰ e# Arbeit viel. Da# Ort, wo wir genesen, da# i‰ der Himmel#-Bühl. 2. Hier i‰ ein fremde# Wallen:
10
dort kommen wir zu hau#;
Gedichte 13 und 14
415
zu Gotte# Kindern allen, die vor un# zogen au#. Hier i‰ ein Thal voll Leiden, de# Glü¿e# Wankelspiel: 15
dort wohnen tausend Freuden a¡! auf dem Himmel#-Bühl. 3. Jn diese# Thal der Erden man¡ trüber Regen ie‰: dort soll e# bä‹er werden,
20
wo ni¡t# al# Sonne i‰. drüm wir die augen heben, wo un# der Freuden viel verspri¡t ein Ewig# Leben, dorthin zum Himmel#-Bühl. |
25
4. Wen Gott hier jung lä‹t ‰erben, den rei‹t er au# der Noht; er lä‹t ihn bald erwerben, da# Leben, dur¡ den Tod. Er i‰ bald angekommen
30
zu unser aller Ziel. Jhn ‰ellt, da# Land der Frommen, dort auf den Sternen-Bühl.
XIV.
Jm Tode#Andenken
Die Erlösung vom Ubel. 1. Ein gefangne# Kerker-Leben lebt, im Leib, die Seele hier: da ›e muß am Eitlen kleben, al# an Fä‹eln, für und für. 5
Sorgen, S¡merzen, S¡ma¡ und Sünden, ihre Folter-Marter seind. Höll und Welt, ges¡worne Feind,
Psalterium Betulianum (Teil III)
416
ihr zuwider ›¡ verbinden. Keinem ›e entiehen kan: 10
weil der Leib ›e bindet an. 2. Ob ihr Leib mit S¡önheit pralet: e# i‰ nur ein Slaven-Kleid. Ob von Gold der Kerker ‰ralet: ohne Freyheit, ni¡t# erfreut.
15
Und wer wohl-lebt hier auf Erden, wa# i‰ er? ein drebber-ga‰, der im Stalle, nur zur Ma‰, eingekerkert pflegt zu werden: daß sein fetter S¡inkenbau¡
20
hange dort im Höllenrau¡. 3. Solte hier die Seele leben? a¡ nein! von dem Leib ›e wird, al# von ihrem Tod, ümgeben. Au# dem Tod, der Tod ›e führt.
25
Nur der Tod, kan un# erlösen: der den Kerkers¡lü‹el hat. | daß man ‰irbt, i‰ Gotte# Gnad: diß entfä‹elt un# vom Bösen. den, der für¡t im Tode Noht,
30
führt der Tod zum andern Tod. 4. Fromme Gott-gesellte Seelen, sehnen ›¡, erlö‰ zu seyn au# den Ang‰- und Kerker-hölen; und den Tod selb‰ laden ein.
35
Dieser Bot, ›e seelig führet dem Erlöser Jesu zu: der ›e mit gekrönter Ruh im Pala‰ de# Himmel# zieret. Gott und Tod vom Bösen lö‰,
40
und mit Leben#wonne trö‰.
Gedichte 14 und 15
417
5. Mein Erlöser Jesu# lebet: der mi¡, wie der Sarg den Leib, ein‰ in seine Seit begräbet, da i¡ frey und fröli¡ bleib. 45
Meiner Seele lohnen Freuden, die ein Gei‰ genie‹en kan: bi# ›e, auf dem Sternenplan wird der Leib verhimmelt kleiden. Dort de# Körper# KerkerPein
50
ewig wird verwiesen seyn. 6. Diß soll mi¡ im Sterben trö‰en, wann i¡ au¡ werd eine Lei¡. J¡ komm unter die Erlö‰en, dort in de# Erlöser# Rei¡.
55
Dort i¡ mi¡ im Singen übe, mit dem heilgen Engel-Chor: wie i¡ thät auf Erd zuvor. Dort i¡ dank und Ehre gibe Jesu, der mi¡ ewig trö‰
60
und vom Ubel hat erlö‰. |
XV. Vers¡mähte Eitelkeit und Verlangte Ewigkeit. 1. J‰ e# hier nit Eitelkeit! Wa# heut lebet, labt und liebet: morgen ‰irbt e#, un# zu leid. wa# beliebet, bald betrübet. 5
Und wa# i‰ e#, wa# hier i‰? e# gehört in einen Beutel, der gefüttert i‰ mit Eitel. Alle#, wie der S¡nee verie‰.
Psalterium Betulianum (Teil III)
418
2. Wa# i‰ Ehre? S¡atten i‰#, 10
der den Leib nit ma¡et grö‹er. Saml' i¡ Rei¡tum: wer genie‰#? er ma¡t böser au¡, nit be‹er. Wollu‰, i‰ nur eine Krä”: lang ›e smerzt, na¡ kurzem Grauen.
15
Ni¡t# i¡ kan auf Erde s¡auen, da# be‰ändig mi¡ erge”! 3. Kun‰ und Wi”e la## i¡ zwar no¡ da# bä‰e Ni¡t# hier heisen: Do¡ e# i‰ au¡ LumpenWaar,
20
wann ›e ni¡t zu Gott kan weisen. Sie gibt unvollkomne Lu‰, weil ›e ‰ü¿werk nur zu nennen. Wann wir zwar ein Stäublein kennen: bleibt ein Berg un# unbewu‰.
25
4. Wahre Freud, i‰ Ewigkeit. Ewigkeit, i‰ meine Freude. Seelig denkt ›¡#, in der Zeit, dort an jene SeelenWeide. A¡ der eitlen Sorgen Pein,
30
üm den s¡nöden Tand der Erden! Wie un# ewig wohl mög werden: diß soll unser denken seyn. | 5. Diß zu denken mi¡ gelü‰: diß au¡ lehr' i¡ andre denken.
35
Ein Gei‰, der gern himlis¡ i‰, pflegt ›¡ himmel-auf zu lenken. A¡ ja! la‹t un# diese# thun: la‹t un# iezt mit Sinnen s¡weben, wo wir ewig wollen leben.
40
Ewig, hängt an diesem Nun.
Gedicht 16
419
XVI. Da# Flü¡tige Welt-Ni¡t#. 1. Zu Jesaia dort, dem tre[li¡en Profeten, spra¡ Gotte# Stimm und Wort: zum Volk er solte reden. 5
Wie? (fragt er,) und von wa#? Nenn, alle# Fleis¡ auf Erden, mir eine Blum, ein Gra#, da# bald zu Heu muß werden. 2. Die kurze grüne Zier,
10
in dürre# Heu ›¡ endet: Also i‰ alle# hier der Eitelkeit verpfändet. Der Mens¡, die kleine Welt, und all sein gute# Leben,
15
i‰, wie die Blum im Feld, dem s¡nellen Tod ergeben. 3. Die wind-ges¡winde Flu¡t, ma¡t alle# bald vers¡winden. diß, wa# hier wird gesu¡t,
20
verliert ›¡ o] im Finden. E# i‰, wie Rau¡ und Du]: wer diesen will erlangen, der grei] in leere Lu], hat ni¡t# al# Ni¡t# gefangen. |
25
4. Wa# i‰, die tolle Ehr, die alle Welt ma¡t rasen? a¡ daß ›e bä‹er wär, al# Wind in leeren Blasen! Wer ›¡ ma¡t groß und krau#,
30
wer Etwa# s¡eint auf Erden: der i‰ da# ding, darau# Gott Ni¡te# lä‹et werden.
Jm Todten-andenken
Psalterium Betulianum (Teil III)
420
5. Wa# i‰ da# Gold? der Koht un# diesen Koht gebiehret. 35
Er s¡ämt ›¡ billig roht, daß er die Welt regiret. der Gei”, diß Gö”enbild weit über Gott hier se”et. dem Gold vor alle# gilt:
40
ein Ni¡te# den erge”et. 6. Wa# i‰ die s¡nöde Freud? ein Traum de#, der da wa¡et. ihr ende, da# i‰ Leid: wann ›e am mei‰en la¡et.
45
Die Wollu‰, kommend ieht, verführt und führt zum Bösen. Wie s¡ön ›e au¡ au#›ht: do¡ i‰ ›e Ni¡t# gewesen. 7. Gott, i‰ da# re¡te Gut.
50
Bey Gott, i‰ FreudenFülle, dort an der Leben#Flut. dort i‰ die Ehrenhülle. da# bä‰e KronenGold auf den im Himmel wartet,
55
der seinem Gott i‰ hold, der himmlis¡ i‰ geartet. 8. Wohl predigt man also iezt den so eitlen Leuten, wie David, Salomo
60
und Amo# Sohn vorzeiten: | Ni¡t#, Eitel, Gra# und Heu, i‰ alle# hier auf Erden. Wer solte do¡, auf Reu, hierna¡ verlangig werden?
Gedicht 17
421
XVII. Die Jrdis¡e Flü¡tigkeit. 1. Soll man, ô du ü¡tig# Leben! soll man seyn verliebt in di¡? muß man di¡ do¡ übergeben, eh man mag ümsehen ›¡. 5
du vers¡winde‰ un# ges¡wind, wie in Lu] ein Rau¡ und Wind. 2. O du Traum! wer kan di¡ fa‹en? ô du Bli”! wer hält di¡ auf, wann fährt dur¡ der Wolken Ga‹en
10
dein so s¡nell- al# heller Lauf? du verrinne‰, wie ein Ba¡; ma¡e‰ un# dir sehen na¡. 3. Du eil‰, wie ein Pfeil vom Bogen, wann de# Tode# Pfeil di¡ tri[t:
15
Wie dur¡ windgekrau‰e Wogen, ein gehäus' von Brettern, s¡i[t. Plö”li¡ man verlieret ›¡. Leben! warüm liebt man di¡? 4. Du vergängli¡e# Erfreuen!
20
hat man einen lieben Freund, einen frommen, einen treuen, der e# redli¡ hat gemeint; morgen komt der Trauer-bot, spri¡t: au¡ dieser i‰ nun todt.
25
5. A¡ wie ni¡tig i‰ diß Leben! a¡ wie ü¡tig i‰ die Freud! La‹et la‹et un# do¡ ‰reben na¡ der sü‹en Ewigkeit. A¡! wer au¡ im Himmel wär!
30
dorten trennt kein Tod un# mehr. |
Psalterium Betulianum (Teil III)
422
XVIII. Threnen Saat und Freuden Ernde. 1. Sie gehen hin, und weinen. Die Seelen gehen au#, der Neugebornen Kleinen, dort au# dem HimmelHau#. 5
Mit Weinen ›e eingehen in diese# Threnenthal. wann ›e die Welt ersehen, beginnt bald ihre Qual. 2. Sie tragen edlen Samen.
10
›e tragen Gotte# Bild, von dem ›e Erdwart# kamen mit Himmel angefüllt. Jn# Fleis¡, da# Feld der Sünden, fällt diese theure Saat.
15
Von Hi”e, Fro‰ und Winden ›e man¡en an‰oß hat. 3. Sie weinen in dem Gehen. Man lebt in Ang‰ und Leid. Mit Threnen ›e au#säen,
20
die ho[nung jener Freud. Bald ne”t, der Trübsal-Regen; bald brennet ›e die Sünd, wie hei‹e Tage pflegen; bald ‰ürmt Verfolgung#-Wind.
25
4. Der Fro‰ ›e ma¡et s¡auren, der Lieb-erfrornen Welt. die Saat, mit sorg und trauren muß fallen in da# Feld. Sie senden o] mit Sehnen
30
die Augen himmel-auf. die bittre quell der Threnen, zu Gott s¡i¿t ihren Lauf.
Gedichte 18 und 19
423
5. Wa# trö‰et dann ihr weinen? da# End von diesem Leid: | 35
der SommerSonne s¡einen, die sü‹e Ernde-Freud. der Tod i‰ diese Sonne, ma¡t reif die Wei”en-ähr, und führt mit Garben-wonne
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zur Himmel#-Wiederkehr. 6. Sie kommen fröli¡ wieder, die traurig giengen au#. die Threnen Saat ein ieder mit Wu¡er bringt zu hau#.
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Sie bringen ihre Garben mit ›¡ zur Himmel-S¡eun. die Glori ›e erwarben, da# seelig' Ewig-seyn.
XIX. Die Himmel#wohnungen. 1. Jm Vatter#-Hau#, in unsrem Vatterland, im Himmel-Rei¡, dort an dem Leben#‰rand, viel Wohnungen vor un# bereitet ‰ehen: da werden wir, in Wonne, Wunder sehen. 2. 5
Da ‰eht de# Herrn der Herren sein Pala‰, der ganz dur¡s¡önt mit güldnem Sternengla‰. da ‰eht da# Hau#, da Jesu# führt die Seelen zum Ho¡zeitmal, die Braut ihm zu vermählen. 3. Dort oben auf der Gotte#Tempel ‰eht,
10
da ewig wird von Gotte# Lieb geredt.
Psalterium Betulianum (Teil III)
424
die Englis¡e Capelle dort erklinget, da nun ohn end da# dreymal-heilig ›nget. 4. Dort ‰ehet au¡ in s¡ön‰er GartenZier, da# Paradei#, da# grünet für und für. 15
E# hat kein aug gesehn, kein ohr gehöret, kein herz ver‰eht, die Freud, so ewig währet. |
XX. Pilgers¡a] der Erden und Bürgers¡a] im Himmel. 1. Ziehet hin! spri¡t zu den Seelen, der dem Adam Odem gab; geht, ihr Kinder! in die Hölen, die i¡ eu¡ gebauet hab. 5
Wandert hin, komt wieder her. su¡t, dur¡ Elend, Sternen-Ehr. Geht, seit Pilger dort auf Erden! Jhr solt Himmel#bürger werden. 2. Dieser Leib, und diese# Leben,
10
i‰ ein Rei#ro¿, eine Rei#. auf dem Weg wir alle s¡weben, der un# führt zum Paradei#. Wir, von dar gejaget au#, su¡en wieder diese# hau#.
15
Hier wir werden ümgetrieben: dorten ›nd wir einges¡rieben. 3. Unser Ga‰hau# i‰ die Erde: ›e i‰ unser Heimat ni¡t. Unser Wallen voll bes¡werde,
Jm Todten-Andenken
Gedicht 20
20
425
na¡ dem Himmel i‰ geri¡t. Vor un#, i‰ kein Bleiben hier: jene WohnStadt su¡en wir. Pilger ›nd wir hier auf Erden: dort wir Himmel#bürger werden.
25
4. Un# s¡ü”t, wider Sonn und Regen, Gotte# hand, der Pilgerhut. Und sein Wort, auf unsren Wegen i‰ der Stab, so Hülfe thut: der ma¡t unsren Tritt gewiß,
30
in dem Thal der Fin‰erni#. Hier wir werden ümgetrieben: dorten ›nd wir einges¡rieben. | 5. Sorgen, die un# müde drü¿en, unser Wanderbündel ›nd:
35
bi# da# Reise-Ziel den Rü¿en von der s¡weren La‰ entbind. Wann ›¡ endet unser Lauf, s¡la[en wir dann san] darauf. Müde Pilger dieser Erden,
40
endli¡ Himmel#bürger werden. 6. Unsre Ho[nung in die ferne ›het, dur¡ de# Glauben# Gla#: da, im güldnen Bu¡ der Sterne, ›e o] unsre Namen la#.
45
Endli¡ ru[t der Liebe Tod, unsre# Vatterlande# Bot: die ihr dort werdt ümgetrieben, komt! hier seit ihr einges¡rieben.
Psalterium Betulianum (Teil III)
426
XXI. Jrdis¡e Wallfart und Himlis¡e Wolfart. 1. Hier diß müde PilgerLand, wem do¡ solt e# Freude geben? Unbe‰and i‰ unser Stand. eine Wallfart i‰ diß Leben. 5
der Leib, so die Seel vers¡lie‰, eine Wanderhütte i‰. 2. Wie da# daumendi¿e Hau# wallet in dem Rei¡ der Wellen; bi# e# se”t die S¡i[er au#,
10
und ›¡ selb‰ in Port kan ‰ellen: also trägt diß Leben#-Meer unsre Seel im Leib daher. 3. A¡ man fähret mit gefahr. Sorgen Wogen ‰ät# un# wiegen.
15
Selb‰ der Leib i‰ unsre Baar, da die Seel todkrank muß ligen: | wie im S¡i[e, nur ein Bret zwis¡en Grab und Leben ‰eht. 4. Sterben, unsre Anfurt i‰
20
in dem Vatterland der Freuden: wo un#, na¡ der Wallfart, grü‰ Wolfart in den Sternenheyden. A¡! diß WeltMeer ma¡et müd: Sü‹er Port! na¡ dir man ›ht.
25
5. Fort! au# diesem S¡i[ herfür! auser Leib, i‰ bä‹er wallen. Unser Heimat i‰ nit hier. Wem kan lange Fahrt gefallen?
Gedichte 21 und 22
427
Fort, zu Land, zu Vatterland! 30
gute Na¡t, du PilgerStand!
XXII. Gott-gewiße# Glauben#-heil und bä‰e# Theil. 1. J¡ weiß, zu wem i¡ s¡reye: i¡ kenne meinen Gott. J¡ traue seiner Treue: ›e ma¡t mi¡ ni¡t zu spott. 5
Er bleibt der Gute do¡, ob i¡ bin böse no¡. Er ›het meine Reue, zerbri¡t da# Creu”e#-Jo¡. 2. Sein Thron, die Threnen zehlet.
10
Er ›ht#, der alle# ›ht, wa# meine Seele quälet. den Zorn, ‰illt seine Güt. Mein Glaub gen himmel s¡aut, sein heil auf Jesum baut!
15
Wer also zielt, nit fehlet. Auf Gott, i‰ wohl getraut! 3. Von Einer Flamm entbrennet, mein Glaub und seine Lieb. Mein Herz ihn Vatter nennet,
20
au# Kind-entzündtem Trieb. | Du Ei#, ô Zweifelwut! vers¡milz in dieser Glut! Wer seinen Gott re¡t kennet, ›”t fä‰ in seiner Hut.
25
4. Du, Herr! auf den i¡ s¡aue, bi‰ meine Zuver›¡t.
Jm Todten Andenken
Psalterium Betulianum (Teil III)
428
Und wa# auf di¡ i¡ baue: kein Feind e# mir zerbri¡t. Du ‰ehe‰, i¡ auf dir, 30
ô Ewger für und für. Und wa# i¡ dir zutraue, soll werden wahr an mir. 5. Ob mir di¡ zornig mahlet dein Bli” und donnerkeil,
35
und über mir her‰ralet: Mein Glaub di¡ nennt sein heil. Ob mir fällt Mangel zu: Mein bä‰e# Theil bi‰ du, womit mein Seele pralet,
40
du meiner Wüns¡e Ruh! 6. Wer thöri¡t i‰, nehm Kleyen, vor jene# hö¡‰e# Gut. Mi¡, Gotte# S¡ä”' erfreuen, erkau] dur¡ Chri‰i Blut.
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Dort i‰ mein Vatterland, am klaren Leben#Strand: da un# mit ‰ätem Mäyen wird krönen Gotte# Hand. 7. Dort in dem Land der Seelen,
50
wohnt Leben sonder Tod. Der Leiber Marterhölen un# tödten hier, mit Noht Dort i‰, wo Jesu# lebt, mein Theil mir aufgehebt.
55
den Himmel will i¡ wehlen: Erd an der Erde klebt. |
Titelübersicht der geplanten Fortführung der Sammelhandschrift
Zwölf Anda¡ten und Lieder vom Gotte#-ges¡i¿e. XXIII. Um Zufriedenheit Wider Murren und Ungedult. O Gro‹er Gott, i¡ klage dir mit Reu etc. XXIV Gott, i‰ Glü¿ und Stern. 5
Weg, Heydinn, blinde# Glü¿e etc. XXV Gotte# Weißheit und Allma¡t. A¡ wie ni¡tig und untü¡tig etc. XXVI. Ergebung in Gotte# Willen. O guter Gott! i¡ komm zu dir etc. XXVII
10
Um Genügli¡keit. S¡öpfer aller Mens¡enkinder etc. XXVIII. Wider den Neid. O Gott, i¡ muß dir klagen etc. XXIX. Um Weißheit und Ver‰and,
15
da# Gute zu erwehlen. Auf Erden hier wohnt lauter Unver‰and etc. XXX. Wider die Ho[art. WeltMutter du, ô Eva, deine Kinder etc. XXXI. Um ein Gläubige# Herz,
20
Wider Vernun]-grübeln. Vernun], du blind gebohrne# Thier etc.
429
Psalterium Betulianum (Teil III)
430
XXXII Daß Gott geben wolle, na¡ seinem Willen, und ni¡t na¡ meiner Bitte. 25
Gott du Geber aller Gaben etc. | XXXIII. Um Göttli¡en Beru[-Bey‰and. Sag, wa# i‰ alle Welt etc. XXXIV Wa# Gott thut, i‰ wolgethan. S¡weige, mein Gemüt, nit belle etc.
Neun FrauenZimmer-Lieder XXXV. Einer Jungfrauen. Jesu, der du dir erkohren etc. XXXVI. Einer Verlobtinn. O Gott, der du de# Eh‰and# Sti]er bi‰ etc. XXXVII. 5
Einer Ehefrauen. Du Sti]er keus¡er Flammen etc. XXXVIII Einer Eheli¡-S¡wangern. O Gro‹er Gott, der du zu er‰ auf Erden etc. XXXIX Einer KinderMutter.
10
Du Geber aller Gaben etc. XL. Einer Chri‰li¡en Wittib. J¡ arm-verla‹ne# Wittib-Herz etc.
Titelübersicht der geplanten Fortführung der Sammelhandschrift
XLI Dorotheen Ges¡i¡tLied. Ein Liedlein will i¡ ›ngen etc. XLII 15
Catharinen Ges¡i¡tLied. J¡ frag, ihr Salem#-Heyden etc. XLIII. Ra¡el der GroßMutter Le”Rede. E# i‰ gema¡t der S¡luß der harten Sternen etc. |
Zehen MorgenLieder. XLIV. Wann man Gotte# Tis¡ga‰ i‰. Wie s¡ön blinkt mir der Morgen‰ern etc. XLV. Morgenbetra¡tung de# Himmel#. W Nun bli¿et von de# Himmel# Höh etc. XLVI. 5
Morgenbetra¡tung der Erde. T Herr i¡ wohn auf deiner Erden etc. XLVII. FreudMorgengruß der Sonne. S¡öne Sonne, sey gegrü‰ etc. XLVIII. TraurMorgengruß der Sonne.
10
Bin i¡, oder ni¡t, erwa¡et etc. XLIX Kranken-MorgenLied. Die Freude der Gesunden etc.
431
Psalterium Betulianum (Teil III)
432
L. Morgenbetra¡tung de# Mens¡en. R Meine Seel mit mir erwa¡e etc. LI 15
Morgenbetra¡tung de# Leiden# JESU CHRJSTJ. Jesu! dein i‰ dieser Tag etc. LII Allgemeine MorgenVorbitte. Hö¡‰er Vatter aller Kinder etc. LIII
20
Abbitte der Wo¡en-Sünden. U Gott heut endet ›¡ die Wo¡en etc.
Zwölf MalzeitLieder Vor E‹en#. LIV. Du S¡öpfer aller ding und Geber etc. LV Di¡ wir deine Kinder bitten etc. | LVI. Hirt der Mens¡en, deiner Heerden etc. LVII. Vatter! also darf di¡ nennen etc. LVIII. 5
Wo nimt man Brod? war deiner etc. LIX Mens¡, Vis¡e, Vieh und Vögelein etc. Na¡ E‹en#. LX. De# Herren Ga‰hau# i‰ die Erd etc.
Titelübersicht der geplanten Fortführung der Sammelhandschrift
LXI La‹t un# den Herren preisen etc. LXII 10
Nun danket alle Gott in dieser etc. LXIII. Du gabe‰, un# ô Vatter Trank etc. LXIV. La‹t un# ›ngen diese Stund etc. LXV. Du satter Leib, laß nun au¡ etc.
LXVI Die David#-Har[e Zwölf‰ändig# Sinnbild. J‰ s¡on David lang‰ verweset etc. LXVII. Gotte#-Lob. 5
O du gro‹er GötterGott, König etc. LXVIII. Sehnli¡e# KlagLied. A¡ Gott, dir muß i¡ sagen etc. LXIX Um Gei‰ und Weißheit Zum Göttli¡en Ehrendien‰.
10
Bin i¡ ni¡t von dir ers¡a[en etc. LXX HERR wann i¡ nur di¡ habe. An meinem Gott i¡ hange etc. | LXXI. Nürnbergis¡e# NeuJahrLied. Nun da# alte Jahr ›¡ endet etc.
433
Psalterium Betulianum (Teil III)
434
LXXII. 15
Der David#-Psalter. Wa# i‰ da# gro‹e Bu¡, da# Gotte# etc. LXXIII. Der Chri‰li¡e GottLieb. Wel¡ ein liebe# Thun i‰ Lieben etc. LXXIV. Die Satanis¡e Welt-Liebe.
20
Thummer Weltling, s¡au hieher etc. LXXV. Advent#-Lied. Jesu du kame‰ in die Welt etc. LXXVI. Neu-Jahr#-Empfehlung. Jesu, iezt ein Neue# Jahr etc. LXXVII.
25
Welt, da# gro‹e Narren Hau#. Sag, wa# i‰ diese Welt etc. LXXVIII. Chri‰i Lehr und Leben, der Chri‰en Leben#lehre. Hört Chri‰o zu, gehor¡et seiner etc. LXXIX.
30
E# i‰ Alle# Eitel. J¡ empnde fa‰ ein Grauen etc. LXXX. Advent#-Seelengesprä¡e. Ha‰ du mein Advent vernommen etc. LXXXI. Er saget der Welt ab.
35
Wer i‰ dann nun so seelig wie i¡ etc.
Titelübersicht der geplanten Fortführung der Sammelhandschrift
LXXXII. Todte# Leben und Leben im Tod. Nur ein Tod i‰ diese# Leben etc. LXXXIII. Advent#-Lied. Jesu du bi‰ o] gekommen etc. | LXXXIV. 40
Der XXXIV Psalm David# Gotte# Hülfe, hat gegeben. LXXXV. ZeitLeid und Ewige Freud. A¡ wie groß, wie lang und wi¡tig. LXXXVI Creu”Tro‰ von JESU.
45
E# sey, soll e# seyn. LXXXVII. Also hat Gott die Welt geliebt etc. Gro‹er Gott du bi‰ die Liebe. LXXXVIII. Der CXVI Psalm. Wer i‰ do¡ nur so fröli¡ wie i¡ etc.
Bei¡t David#
LXXXIX. 50
Geh, müde Sonne, geh zu Ruh. XC. Weihna¡tLied J‰ dann mein Jesu# iezt ein Kind. XCI Sidereen Jesu#Verlöbni#. Gönn mir, daß i¡ dir erzehle. XCII
55
Glei¡e# Jnnhalt#. J¡ wirf mi¡ auf meine Knieh.
Communion AbendLied
435
Psalterium Betulianum (Teil III)
436
XCIII Diese JESUS-verliebte. E# ging ein Anda¡t-volle Seele. XCIV Seelige# Heil und Theil. 60
Sinnen, die au# Erd gedreht. XCV Göttli¡e# Wol-ma¡en. Wa# solt i¡ hier verlangen. XCVI. Non confundar Wer traut auf Gott wird ni¡t zu s¡anden. | XCVII
65
Kinde#-Abs¡ied. A¡! an euren Wangen etc.
100
XCVIII. Viel Wi‹en, wenig Gewi‹en. Gelehrte Welt! du bi‰ verkehrt.
78
XCIX Welt-Abdank. 70
Fahr hin, du s¡nöde Welt.
120
C. Der Versühner und Sünder.
72
Wer i‰ mein Jesu#? Wer bin i¡? CI JESUS-Verehrung. Jesu! di¡ verehre i¡.
133
CII 75
Welt-Vera¡tung und Himmel#Verehrung. Meine Seel hier ndet ni¡t.
60
Titelübersicht der geplanten Fortführung der Sammelhandschrift
437
CIII Bä‹er im Himmel Seele wehle ni¡t die Welt.
128
CIV. Pro impetrante Uxore. 80
Meinem Adam i‰ nit gut.
128
CV Sonntag#-Abendlied. Süße# Lie¡t wir müßen s¡eiden.
132
CVI Göttli¡e# DonnerGebot. O du großer Gott der Götter.
120.
CVII 85
Da# Gebet de# Herrn. Gott Vater in de# Himmel# thron.
90.
CVIII Der vertrübte Gotte#brunn. O großer Gott du ken‰ den Spott.
84
CIX Gotte#Gesprä¡e im Wort. 90
Wer in der Sonne ‰ehet.
60 |
Gebet-Lieder. CX No¡ ein Gesprä¡e mit Gott. II. Darf die hö¡‰e Maje‰ät.
48
CXI Die Gebet-demut I O Gott wie kan vor dir i¡ ‰ehn.
52
Psalterium Betulianum (Teil III)
438
CXII 5
Gott im Himmel-anbetteln. III Klopfet an die Himmel#pforte.
56
CXIII Heilige Vatter-Zuu¡t. IV Vatter, also darf di¡ nennen.
48
CXIV Die Jesu#-Fürbitte. 10
V. Und darf i¡ dann au¡ tretten hin.
60
CXV Heilige Bruder-Zuu¡t. VI. Jesu du nenn‰ Bruder mi¡.
54
CXVI Gott der Jesu#-Kuß. VII. Psy¡e rie[ in süßen S¡merzen
60
CXVII 15
Die Jesu#-GegenLiebe. VIII J‰ da# ni¡t die Stimm.
77
CXVIII Der Himmlis¡e Anwalt. IX. Gotte# Gei‰, du edler Ga‰.
80
CXIX Göttli¡e Allma¡t-Zuver›¡t. 20
X Gott deine Allma¡t trö‰et mi¡.
70
CXX Göttli¡e Warheit-Zuver›¡t. XI. Ru[et! ru[‰ du, i¡ will hören.
60
CXXI. Der wunderthätige Glaube. XII Di¡ ô Jesu hör i¡ s¡wören.
56
Titelübersicht der geplanten Fortführung der Sammelhandschrift
439
HöllenLieder CXXII Gott de# Himmel# und der Erden.
96
CXXIII O Jesu der du dort einmal.
88
Apparate und Kommentare Psalterium Betulianum Teil 1
Überschrift: PSALTERIUM | Betulianum | Gei‰li¡e Lieder | Sigmund von Birken | I. Anda¡tLieder. T2 Betulianum] Betulian‾u – T4 Sigmund] Sigm.
Text I/1: MorgenLieder. 14r-15r Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T1 Am rechten Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – 22 und] u. (ebenso 48, 52, 61) – 28 wunderbar] zweites r aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 33 Tru”] u aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 43 bin] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 44 Herr] erstes r aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 44 Sinn] Si‾n – 75 ›¡er] c aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1-11 Das vorliegende Gedicht ist eine exakte formale Kontrafaktur des von Philipp Nicolai stammenden Liedes ′Wachet auf, ruft uns die Stimme′ – 1 Wa¡et auf] Ps 57,9; Eph 5,14. Das Motiv des geistlichen Weckrufs, der zu Andacht und Gebet ermuntert, ist im geistlichen Lied des frühneuzeitlichen Luthertums weit verbreitet. Vgl. Johann Heermann, Fischer-Tümpel. Bd. 1, S. 266, Nr. 321, Str. 1: WA¡ au[, O Mens¡, O Mens¡, wa¡ au[ Vom tie[en S¡la[ der Si¡erheit. La# fahren den Gottlosen Hau[, Dem Gott die Stra[ hat s¡on bereit. Je”t lebt er zwar in Frewd vnd Glü¿, Hat keinen S¡ad vnd S¡mer” vmb ›¡; Bald aber werden seine Tü¿ Mit Fewr gequelet ewigli¡. Josua Stegmann: ERNEWERTE HERTZEN=SEUFFTZER (1663), S. 48: WA¡ auf mein Her” mit Freuden/ Die s¡war”e Na¡t i‰ hin/ Steh au[ und thu bereiten/
444
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
Da# Morgenop[er dein Dem HErrn/ der di¡ umbgeben/ Mit seiner Engelwa¡t/ Und au# dem S¡la[ dein Leben Gesund dir wiederbra¡t. Martin Opitz, Fischer-Tümpel. Bd. 1, S. 239, Nr. 293, Str. 1f.: 1. AV[, au[, die re¡te Zeit i‰ hier, Die Stunde wartet für der Thür: Jhr Brüder, la‹et vn# erwa¡en, Vergeßt der Welt vnd jhrer Sa¡en. 2. Bezwingt den S¡la[ vnd komt in eil, Denn vnser Lie¡t vnd Gnadenheil, Der re¡te Tro‰ vnd S¡u” der seinen, J‰ näher, al# wir selber meynen. Simon Dach: Gedichte. Bd. 3/1, S. 42, Nr. 37, Str. 2: Beden¿' e# weisli¡, in der Zeit, Vnd eu¡ den S¡la[ der Si¡erheit, Sey augenbli¿li¡ wa¿er! Denn, wi‹', e# bleibet dabey ni¡t, Daß man di¡ hin auß diesem Lie¡t Trägt au[ den Gotte#-A¿er. Johann Rist: Himlis¡e Lieder I, S. 53-56, Str. 1: AV[ meine Seel' vnd lobe Gott/ spiel au[ dem HErren Zebaoht/ dem König' aller Ehren/ au[/ au[ vnd la‹' vn# be‰er weis' allein de# HErren Lob vnd Preiß/ zu jeder Zeit vermehren: Mein Gott du bi‰ voll Herrligkeit/ sehr prä¡tig glän”et dort dein Kleid/ viel heller al# die Sonne/ du breite‰ deine# Himmel# Hauß/ wie einen blawen Teppi¡ au#/ mit gro‹er Frewd' vnd Wonne. Johann Rist: Himlis¡e Lieder IV, S. 37, Str. 1:
Gedicht 1
445
WA¡' au[ mein Her”' e# klinget/ die Stimme so un# bringet/ den allerle”ten Tag/ Jhr Mens¡en-Kinder sehet/ wie alle# au[er‰ehet/ wa# in den Gräbern lag/ Der gro‹e Gott wird kommen/ zu ri¡ten Böß und Frommen/ man höret überall/ s¡on der Posaunen S¡all. Johann Rist: Himlis¡e Lieder IV, S. 57, Str. 13: Wa¡? au[ O Mens¡ vom Sünden-s¡la[' Ermuntre di¡ verlohrne# S¡af Und be‹re bald dein Leben/ Wa¡ au[ e# i‰ do¡ hohe Zeit/ E# kompt heran die Ewigkeit Dir deinen Lohn zu geben/ Vielei¡t i‰ heut der le”ter Tag. Wer wei# no¡ wie man ‰erben mag! Johann Rist, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 169, Nr. 184, Str. 1: ERmuntre di¡, mein s¡wa¡er Gei‰, Vnd trage groß Verlangen, Ein kleine# Kind, da# Vater hei‹t, Mit Frewden zu empfangen. Diß i‰ die Na¡t, darin e# kam Vnd mens¡li¡ Wesen an ›¡ nam, Dadur¡ die Welt mit Trewen Al# seine Braut zu freyen. Johann Rist, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 220. Nr. 220, Str. 1: WA¡et au[, Jhr Meine Sinnen, Wa¡et au[, Her”, Seel' und Muht. Hel[et Mir ein Lied beginnen, Daß da# allerhö¡‰e Guht, JEsum Chri‰um, Gotte# Lamm, Unsern sü‹en Bräutigam,
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
446
Möge mit den be‰en Weisen Wegen sol¡er Wolthat preisen. (ebenso 7) – 3 Lie¡t] Joh 8,12 – 3 Aug] Ps 33,18 – 5f. Ps 19,5-7 – 10f. 2Petr 1,19 – 15-17 Röm 8,36f. – 19 Ps 91,11. Zum Motiv der permanenten Engelwacht vgl. Josua Stegmann: ERNEWERTE HERTZEN=SEUFFTZER (1663), S. 26, Z. 11-15: "HERR Jesu/ behl deinem Engel/ meinem Hüter und Wä¡ter/ daß er heut ni¡t von mir wei¡e/ mi¡ Blinden führe/ mi¡ unwi‹enden unterri¡te/ mi¡ s¡wa¡en ‰är¿e/ mi¡ Jrrenden zu re¡t bringe/ der mi¡ leite wenn i¡ gehe/ der mi¡ halte wenn i¡ ‰ehe/ der mi¡ au[ri¡te wenn i¡ niedergefallen bin […]"; Gerhard: Meditationes Sacrae (1606), S. 143, Z. 6-9: "Coelestis pater filium suum mittit ad nos liberandos, filius DEI incarnatus ad nos salvandos, Spiritus sanctus mittitur ad nos sanctificandos, Angeli mittuntur ad nos protegendos, sic ergo tota coelestis curia nobis quasi inservit […]"; vgl. ebenso Dilherr: Frommer Chri‰en Tägli¡er Geleit#mann (1653), S. 24 (2. Paginierung): "Weil du denn so ein mä¡tiger HErr der Heers¡aren bi‰/ und bi#her au¡ mi¡/ dur¡ deiner heiligen Engel Heer/ so dapfer bes¡irmet ha‰/ und no¡ i”t diese Stunde bes¡irme‰: A¡! so laß mi¡ sol¡en deinen s¡irm mit demütiger Dan¿sagung tägli¡ erkennen:" Vgl. außerdem in gebundener Sprache Josua Stegmann: ERNEWERTE HERTZEN=SEUFFTZER (1663), S. 48: WA¡ auf mein Her” mit Freuden/ Die s¡war”e Na¡t i‰ hin/ Steh au[ und thu bereiten/ Da# Morgenop[er dein Dem HErrn/ der di¡ umbgeben/ Mit seiner Engelwa¡t/ Und au# dem S¡la[ dein Leben Gesund dir wiederbra¡t. Simon Dach: Gedichte. Bd. 3/1, S. 361, Nr. 246, Str. 2: Sey du beyde# Li¡t und Stab Dur¡ dein Wort au[ unsern Wegen, Wend der Feinde Bo#heit ab, Die un# Stri¿e legen, Laß ›¡ deiner Engel S¡ar Jmmerdar Trewli¡ umb un# regen, Simon Dach: Gedichte. Bd. 4/2, S. 483, Nr. 271, Str. 2: So dan¿' i¡, Vater, dir von Her”en, Daß du mein arme# Gut Und mi¡ bewahrt für Noth und S¡mer”en,
Gedicht 1
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Dur¡ deiner Engel Hut, Die Dieberey, au¡ Mord und Brand Getreuli¡ abgewand. – 22 ‰ri¿] 2Tim 2,26 – 23-26 Die gloria Dei ist nach Ansicht der lutherischen Dogmatik der Frühen Neuzeit causa finalis der Schöpfung, vgl. Hütter: COMPENDIUM (2006 (11610)), S. 114: "Causa finalis [scil. creationis] est, ut [scil. Deus] à creaturis vicissim agnosceretur, & celebraretur: Ps. 19, 1. Coeli enarrant gloriam Dei, & opera manuum ejus annunciat firmamentum." Gerhard: Loci theologici, tom. 2, loc. 5, S. 15b: "Hic ergo ultimus finis creationis, Dei gloria, quam enarrant coeli, quam depraedicat terra, quam annuntiant omnia, quae in illis sunt." Bei Johann Friedrich König: Theologia positiva, S. 78, ist zu lesen: "Finis alius summus s. ultimus, gloria Dei, Ps. 19, 1. Prov. 16, 4." Vgl. auch Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 42, S. 501: "Alle wer¿e GOtte# loben jhren Mei‰er au[ jhre weise. GOTT hat sein lob in alle Creaturen mit seinem Finger ges¡rieben/ vnnd kan au¡ keine Creatur Gotte# lob vers¡weigen." – 25 Ps 19,2 – 25 diß Wunder-Rund] ′dieser Kosmos′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 1825. – 33 Tru”] ′Drohung′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 22, Sp. 1090f. – 33 tru”] ′Widerstand′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 22, Sp. 1090. – 37-39 1Petr 2,24; 1Joh 1,7 – 37f. Zur Aufforderung des Beters, Gott möge die Wunden seines Sohnes betrachten, durch welche die Sünden des Beters gesühnt worden sind, vgl. Gerhard: Meditationes Sacrae (1606), S. 52, Z. 40-43: "O misericors DEUS, respice corpus filij tui vulneribus omni ex parte sauciatum, & vulnera peccatorum meorum ne respexeris: sanguis filij tui lavet me ab omnibus peccati maculis:" – 38 S¡aden hat verbunden] Jes 30,26 – 43f. Vgl. Lk 17,10 – 46 Ps 27,11 – 49 Vgl. Apg 13,9-11 – 50 gehn ~ Bahn] Ps 27,11 – 54 Lk 24,32 – 55 Röm 8,24 – 58 1Tim 2,2 – 61 Fleisch, Welt und Hölle sind die drei genera von tentationes, die Luther im Anschluß an die Tradition unterscheidet. Vgl. Großer Katechismus (Vaterunser), Bekenntnisschriften, S. 686, Z. 4-7: "Die Versu¡ung aber oder (wie e# unsere Sa¡sen von Alter# her nennen) Bekörunge i‰ dreierlei: de# Fleis¡#, der Welt und de# Teufel#." Vgl. auch WA 30/I, S. 16, Z. 10f. (Katechismuspredigten, 1528). Zum inneren Zusammenhang dieser drei tentationes nach Luther schreibt Peters 3, 1991, S. 177: "Die Anfechtungen vom Fleisch, von der Welt und vom Teufel her stehen […] nicht nebeneinander. In einer echten Dynamik ficht uns mithilfe des Fleisches und der Welt zutiefst der alt-böse Feind selber an." Ins Bild gesetzt findet sich die Trias von Fleisch, Teufel und Welt im Kupferstich Nr. 22 in Heinrich Müllers Himmlis¡e[m] Liebe#-Kuß (1723). Hier ist der mit einer Rüstung ausgestattete Glaubende abgebildet, der von Fleisch (altem Adam), Welt und Teufel bestürmt wird, diesen dreien aber zwei herzförmige Gegenstände entgegenhält, die geistliche Wachsamkeit (Herz mit Auge) und Gebet (Rauchfäßlein) symbolisieren. Die subscriptio lautet: Fleis¡ Welt und Teu[el mir zu aller Zeit na¡‰ellen, Daß ›e dur¡ Ma¡t und Li‰ mi¡ arme# Würmlein fällen,
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
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Du aber hälte‰ mit dein Rü‰ung mi¡ bede¿et, Weil J¡ ‰et# wa¡ und bet daß mi¡ kein Feind ers¡re¿et. – 63f. Lk 5,5 – 65f. Joh 15,5. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 5, S. 46: "Dur¡ diese Kra[t Gotte# werden wir wiederumb in GOtt gezogen/ zu Gott geneiget/ in Gott verse”et vnnd transplantirt, au# Adam al# au# einem veru¡ten Wein‰o¿ in Chri‰um den gesegneten vnnd lebendigen Wein‰o¿/ Johan. 15. Also/ daß wir in Chri‰o be›”en alle seine Güter/ vnnd in jhme gere¡t werden." – 67-69 Ps 31,6 – 73-75 Ps 139,2f. Vgl. Arndt: Paradiß-Gärtlein II (1625), Nr. 1, S. 112f.: "J¡ befehle dir mein Leib vnd Seele/ mein Ehr vnd Gut/ laß mi¡ deine Gnade vnd Güte allezeit geleiten/ halt deine Hand vber mi¡/ i¡ gehe oder ‰ehe/ ›”e oder wandle/ wa¡e oder s¡la[e." – 76f. Mt 10,30 – 76 unverlaubt] ′unerlaubt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 737f.
Text I/2: "Herr, gib gehör! dir geb i¡ Ehr'". 15r-15v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 Josua Stegmann#, gebä‹ert] J. Stegma‾n#, gebä‹ert – T1 Am rechten Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – 2 Morgen‰unde] r aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 5 lebenlang] ev. leben lang – 16 und] u. (ebenso 18, 27 (2mal) 33) – 21 Chri‰] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 23 gläub] g überschrieben – 25 nimm] nim‾ – 35 gib] i überschrieben Das Gedicht, von dem es in Birkens Dien#tag#-Dien‰ (PBlO.B.4.6.7) eine weitere Manuskriptfassung gibt (Bl. 6r-7v), wurde erstmals 1663 in der zweiten Auflage von Dilherrs Andachtswerk Her”- und Seelen-Speise in 10 gezählten Strophen gedruckt (Nr. CCCCLV, S. 1295). Nach Stauffer hat Birken dieses Gedicht bereits für die erste Auflage von Dilherrs Her”- und Seelen-Speise (1661) geschrieben, wo es aber noch nicht zum Abdruck kam (vgl. Morphologie, Nr. 253, S. 401 und S. 441). Aus Birkens Tagebüchern ergibt sich (Tagebücher I.72; PBlO.B.2.1.3, 24v), daß er das vorliegende Gedicht am 14.2.1661 verfaßt hat. Im Druck (1663) steht das Gedicht unter dem Titel Morgen-Lied. Als Lehnmelodie ist angegeben: Na¡ der Singweise: A¡ GOtt! und HErr! Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgender Stelle von der handschriftlichen Version im Psalterium Betulianum: 5 Kun‰gesang] Freud-Gesang Das Gedicht wurde 1679 wieder abgedruckt in Birkens Teuts¡e[r] Rede-bind und Di¡t-Kun‰ (S. 112f.) sowie – in längerer Fassung – 1676 im Nürnbergis¡e[n] Gesangbu¡ (S. 838). Zu weiteren Druckfassungen vgl. Morphologie, Nr. 253, S. 441.
Gedicht 2
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1 Bei diesem Gedicht handelt es sich um eine sehr freie Bearbeitung eines Gedichtes von Josua Stegmann, das sich in seinen ERNEWERTE[N] HERTZEN=SEUFFTZER[N] (1663), S. 31-33, unter dem Titel Morgen-Gesang befindet und folgenden Wortlaut hat: MIt Lob mein HERR/ I¡ di¡ verehr/ In dieser Morgen‰unde/ Deiner Lieb Mäng/ Und Wolthat läng/ I¡ rühm mit meinem Munde/ Dein Lob mein Gsang/ Mein Lebenlang/ Sol meine Stimm erklingen/ Dein Hül[ und Güt/ So mi¡ behüt/ Mit Her”n und Zungen ›ngen. DIr dan¿ i¡ Gott/ Für all Wolthat/ Die du mir ha‰ bezeiget/ Heint diese Na¡t/ Dur¡ deine Ma¡t/ Dein Lieb zu mir geneiget/ Und bitt nun fort/ Mein trewer Hort/ Du woll‰ mi¡ heut behüten/ Für Sünd und S¡and/ Noth allerhand/ Und für de# Teufel# Wüten. NImb in dein Hut/ Leib/ Seel und Gut/ Daß dir allein i¡ lebe/ Ans¡lag und Rath/ Vorhabn und That/ I¡ alle# dir ergebe/ Den Engel dein/ Mein S¡u” laß seyn/
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
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Der Feind mi¡ ni¡t verführe. Mit seiner Li‰/ So gar viel i‰/ Mein Seele ni¡t bethöre. ABwend au¡ heut Au# Gütigkeit/ Alle# wa# mir kan s¡aden/ Mit meiner S¡uld Habe Gedult/ So i‰ mir s¡on gerathen/ Dein thewr Verdien‰ I‰ mein Gewin‰/ Da# thut bey mir da# be‰e/ Die Gegenwag Halt den Außs¡lag/ De# i¡ mi¡ allzeit trö‰e. GIb gnädigli¡ Wa# dün¿et di¡ Zur Nothdur[t meine# Leben#. Segne mein Thun/ Und Ans¡läg kühn/ Daß ›e ni¡t seyn vergeben#/ Wenn# i‰ dein Will/ Sind Mittel viel/ Mi¡ Armen zu erhalten/ Au[ dein berath/ Geht# woll von ‰att/ Di¡ laß i¡# fröli¡ walten. – 5f. Ps 34,2 – 7 Güt ~ behütt] Ps 40,12 – 8 Ps 147,7 – 9-12 Ps 2,3f – 13 Hort] Ps 19,15; 28,1 u.ö. – 14 Vgl. Luthers Morgensegen, Bekenntnisschriften, S. 521, Z. 25-35. – 21f. 1Kor 15,3 – 25f. Vgl. Ps 31,6 – 29f. Ps 91,11. Vgl. zur Stelle Luthers Morgensegen, Bekenntnisschriften, S. 521, Z. 25-35. Zum Motiv der permanenten Engelwacht vgl. zu Text Nr. I/1, v. 19. – 29 Tru”] ′Schutz′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 22, Sp. 1098. – 30 ‰ellen] ′nachstellen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 18, Sp. 2251. – 31f. Vgl. Ps 84,13 – 33f. Mt 6,11 – 37 J¡ ~ Kind] 1Joh 3,1 – 39 wie du wilt] Mt 26,39 – 39 wilt] ′willst′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 1329.
Gedichte 3 und 4
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Text I/3: Parodia. 15v-16r Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. 6 und] u. (ebenso 48) – 19 Nimm] Nim ‾ – 20 verlange] erstes e aus i überschrieben – 23 voller] e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 26 bes¡önen] b überschrieben – 33 Engelwa¡t] w überschrieben – 3
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36 dein Gei‰ mein Herz] mein Herz dein Gei‰ – 39 diesen] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. T2 Welche literarische Vorlage Birken hier verarbeitet hat, konnte bislang nicht ermittelt werden. – 1f. Ps 57,9; Eph 5,14. Zum Motiv vgl. zu Text Nr. I/1, v. 1. – 5-7 Vgl. Luthers Morgensegen, Bekenntnisschriften, S. 521, Z. 25-35. – 10f. Dtn 12,10 – 11 tru”] ′widerstehe′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 22, Sp. 1438. – 13f. Ps 139,2f. – 15f. Ps 34,2 – 19 Vgl. Luthers Abendsegen, Bekenntnisschriften, S. 522, Z. 10-19. Vgl. auch Arndt: Paradiß-Gärtlein II (1625), Nr. 1, S. 112: "J¡ befehle dir mein Leib vnd Seele/ mein Ehr vnd Gut […]." – 24 Sonne] Ps 84,12; Mal 3,20 – 25 Vgl. 1Tim 3,9 – 26 bes¡önen] ′rein brennen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1590. – 28 2Kor 5,18f. – 30-32 Apg 2,3f. – 33 Ps 91,11. Zum Motiv der permanenten Engelwacht vgl. zu Text Nr. I/1, v. 19. – 35 Vgl. Eph 6,11 – 38 hinters¡lei¡t] ′betrügt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 1516. – 39 Dtn 12,10 – 40 Wa[en] Vgl. Eph 6,14-17 – 42 dein ~ Wille] Mt 26,39 – 45f. Lk 19,11-27 – 45 i”und] ′jetzt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 2184. – 47 Vgl. Luthers Morgensegen, Bekenntnisschriften, S. 521, Z. 37f.
Text I/4: AbendLieder. 16r-17r Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten und mit diagonalen Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. 8 der] Kürzel – 56 wir dann] dazwischen Worttrennungsstrich Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt.
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
1-3 Lk 24,29 – 4-6 Vgl. Ps 18,29 – 6 fürbeuget] ′vorbeugt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 26, Sp. 904. – 7-9 Mt 9,24; Joh 11,11. Auch sonst ist die Bezeichnung des Todes als Schlaf biblisch breit belegt (vgl. neben den genannten Belgen außerdem Dtn 31,16; 2Sam 7,12; 1Kön 2,10; Jes 57,2; Dan 12,2; Apg 13,36; 1Kor 11,30; 1Kor 15,20; 1Thess 4,13). Zur antik-heidnischen Parallelisierung von Schlaf und Tod, bzw. zur Bezeichnung des Todes als Schlafes Bruder vgl. folgende Belege: Sokrates vergleicht, wie Platon in der Apologie schildert, den Tod mit einem tiefen Schlaf (Apologie, 40c/d). Ähnlich im Dialog mit Phaidon (71b/c): "T… oân; œfh, tù zÁn ™st… ti ™nant…on, ésper tù ™grhgoršnai tÕ kaqeÚdein; – P£nu mŸn oân, œfh. – T…; – TÕ teqn£nai, œfh." Vgl. die Worte des Diogenes kurz vor seinem Tod (Plutarch: Consolatio ad Apollonium, 107E): "p£nu de sofîj kaˆ Ð kunikÕj Diogšnhj katenecqeˆj e„j Ûpnon kaˆ mšllwn ™kle…pein tÕn b…on, diege…rantoj aÙtÕn toà „atroà kaˆ puqomšnou m» ti perˆ aÙtÕn e‡h calepÒn, 'oÙdšn' œfh: 'Ð g¦r ¢delfÕj tÕn ¢delfÕn prolamb£nei'." Cicero: Tusculanae disputationes I, 92: "habes somnum imaginem mortis eamque cotidie induis; et dubitas quin sensus in morte nullus sit, cum in eius simulacro videas esse nullum sensum?" Vgl. auch die von Kyros d.Ä. in seiner Sterbestunde geäußerten Worte, die Cicero: De senectute 81 überliefert: "iam vero videtis nihil esse morti tam simile quam somnum." Ovid: Amores II, 9, 39-42: infelix, tota quicumque quiescere nocte sustinet et somnos praemia magna uocat! stulte, quid est somnus gelidae nisi mortis imago? longa quiescendi tempora fata dabunt. Der Topos erfreut sich, passionstheologisch reflektiert und auf diese Weise verbunden mit der Gewißheit der endzeitlichen resurrectio carnis, sowohl in patristischen (vgl. etwa Prudentius: Hymnus ad Galli Cantum, in: CCSL 126, S. 4, Z. 25f.: "Hic somnus ad tempus datus | est forma mortis perpetis;") und mittelalterlichen Texten, wie auch in Texten der Frühen Neuzeit – nicht zuletzt bei Birken – großer Beliebtheit. Zum Überblick vgl. Richter, 2005. Als Quellenbelege aus dem 16. und 17. Jahrhundert seien folgende angeführt: zunächst die erste Strophe von Luthers Verdeutschung des ′Nunc dimittis′ (1524), AWA 4, S. 229: Myt frid und freud ich far do hyn ynn Gotts wille. Getrost ist myr meyn hertz und syn, sanfft und stille. Wie Gott myr verheissen hat: der tod ist meyn schlaft worden. Im Anschluß hieran formuliert Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel (1599), S. 301: "Darvmb komm Todt/ vnd löse mi¡ jmmer au[/ du bi‰ mir ni¡t s¡re¿li¡/ sondern ein angenemmer Ga‰/ vnnd eine Pforte dur¡ Chri‰um auß dieser Welt in da# himmlis¡e Vatterlandt. Getro‰ i‰ mir mein Her” vnd Sinn/ san[t vnnd ‰ille/ wie mir Gott
Gedicht 4
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verhei‹en hat/ Lieber Todt/ Du bi‰ mein S¡la[ worden." Vgl. außerdem Martin Schalling, Wackernagel. Bd. 4, S. 788, Nr. 1174, Str. 3: A¡ Herr, laß dein lieb Engelein an meinem end mein Seelelein inn Abraham# s¡o# tragen, Der leib in seim s¡la[kemmerlein gar san[t on einige qual vnd pein ruhe biß an Jüng‰en tage. Vgl. ferner – mit ausführlichen passionstheologischen Vertiefungen versehen – Martin Moller: SterbeKun‰ (1673), Bl. C2v-3r: Der ungläubige Heu¡ler/ wenn sein mens¡li¡ Her” den Tod betra¡tet/ entse”et er ›¡/ und ers¡ri¿t für dem Anbli¿ de# Tode#/ erzittert und für¡tet ›¡/ denn Fleis¡ und Blut kan ni¡t# ander#/ ›ntemal der Tod unser Feind i‰/ der un# alle erwürget. Der Re¡tgläubige aber thut au[ die Augen de# Glauben#/ und ›ehet den Tod an/ ni¡t na¡ dem Gese” GOtte#/ sondern na¡ dem heiligen Evangelio/ trö‰et und freuet ›¡ seine# lieben HErrn JEsu Chri‰i/ der für ihn die Bitterkeit de# Tode# ges¡me¿et/ denselben in einen san[ten S¡la[ verwandelt/ und hat die fröli¡e Zuver›¡t/ er werde ni¡t ‰erben/ sondern san[te eins¡la[en/ und der Bitterkeit de# Tode# für der Sü‹igkeit de# Tro‰e# Jesu Chri‰i ni¡t gewahr werden. Weiter ebd., S. 220-222: Denn glei¡ wie einem i‰/ der au# einer tödtli¡en Feuer#- oder Wa‹er#-Gefahr errettet worden/ so o[te er darna¡ daran geden¿et/ ers¡uttert er ›¡: Also au¡ ers¡uttert ›¡ unsere gan”e Natur/ und alle unsere Krä[ten erzittern/ wenn wir geden¿en an da# gro‹e Elend/ darinnen wir hätten verderben sollen/ und betra¡ten/ daß wir no¡ umb unserer Sünden willen den Sta¡el de# Tode# erleiden und ‰erben mü‹en. Dargegen aber sollen die Kinder Gotte# gar eine andere neue Spra¡e lernen/ und sehen/ wie da# heilige Evangelium hiervon redet. Denn da‹elbige nennet den Tod der Gläubigen einen S¡la[/ und da# Grab ein Ruhekämmerlein. Denn weil Chri‰u# die Stra[e de# Tode# für un# erduldet/ die Ang‰ der Höllen für un# gelitten/ der Gere¡tigkeit GOtte# für un# genug gethan/ und un# da# Leben erworben hat/ so hebet der Heilige Gei‰ au¡ im Evangelio die heßli¡e Namen au[/ und trö‰et seine Gläubigen mit einer andern neuen Spra¡e. Denn so spri¡t der HErr: Gehe hin/ mein Vol¿/ in eine Kammer/ und s¡leuß die Thür na¡ dir zu/ verbirge di¡ einen kleinen Augenbli¿/ biß der Zorn fürüber gehe. Und abermal: Viel/ so unter der Erden s¡la[en liegen/ werden au[wa¡en. Und Chri‰u# spri¡t selber: Lazaru# unser Freund s¡lä[t/ und i¡ gehe hin/ daß J¡ ihn au[erwe¿e. Und abermal: Da# Kind i‰ ni¡t ge‰orben/ sondern e# s¡lä[t. Also saget au¡ die Hi‰oria der Pa‹ion: E# ‰unden au[ viel Leiber der Heiligen/ die da s¡lie[en. So lerne nun/ liebe Seele/ diese neue Evangelis¡e Spra¡e mit neuer Anda¡t fa‹en. Siehe/ der HERR hat dur¡ seinen Tod dein Sterben in ein san[te# Eins¡la[en verwandelt/ und dir dein Grab zu einem säuberli¡en Ruhe-Bettlein gema¡t. Wenn du ‰irbe‰/ hei‹et e# Eins¡la[en: Wenn du in# Grab geleget wir‰/ hei‹et e# zu Bette gehen: Wenn man zu-
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
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s¡arret/ hei‹et e# die Thür na¡ dir zus¡lie‹en: Wenn dein Leib verfaulet/ hei‹et e# ruhen/ und di¡ verbergen/ biß der Zorn fürüber i‰. Vgl. auch Friedrich Balduin: TRACTATUS […] De […] CASIBUS […] CONSCIENTIAE (1628), S. 675b: "sed cogitemus, quomodo mors piorum per mortem Christi qualificata sit, & in amabilem somnum transformata, adeò, ut Deus animos piè morientium paternis ulnis acceptet, corpora autem in dormitoriis suis, usque ad diem restitutionis omnium recondat, & meliori seculo reservet." Philipp Nicolai: THEORIA VITAE AETERNAE (1606), S. 801: "Aber der Himmlis¡e Ar”t Jesu# Chri‰u#/ dur¡ den Glauben gefa‹et vnd ergri[en/ kompt dazu/ ma¡et auß dem Todte einen heylsamen S¡la[trun¿/ dur¡ sein Wort/ hei‹et den Leib damit vnter die Erde in sein Kämmerlein gehen/ vnnd ein kleine Zeit/ biß hin zum Jüng‰en Tag san[t ruhen vnd s¡la[en." Dilherr: Freud/ in Leid (1653), S. 311-313: Ferner/ nennet die H. S¡ri[t den Tod einen S¡laf: wie der HERR vom ver‰orbenen Lazaro saget: Vnser Freund Lazaru# s¡lä[t: und wie der Apo‰el Paulu# an seine The‹alonier s¡reibet: Wir wollen eu¡/ lieben Brüder/ ni¡t verhalten/ von denen/ die da s¡la[en; auf daß ihr ni¡t traurig werdet/ etc. Glei¡wie nun der S¡laf die abgemattete Krä[te ergän”et: Also überkommen wir au¡/ dur¡ den Tod/ eine tre[li¡e Erqui¿ung aller Müheseligkeit und Abmattung. Jm mens¡li¡en Leben wird der S¡laf o[t/ dur¡ Träume und S¡re¿en/ ver‰öret: allein der S¡laf deß Tode# bleibt unver‰öret; biß der HErr Jesu# wird ru[en: Stehet auf/ ihr/ Meine Lieb‰e/ und gehet mit Mir ein zur Ho¡zeit deß Lamme#/ und zur Freude/ die eu¡ von Anbegin der Welt i‰ zubereitet. Dilherr: Kur”e Anweisung (1655), S. 197-200: Wa# i‰ der Chri‰en ihr Todt? J‰ er ni¡t ein san[ter S¡la[? Wie der HErr zu Mose sagt: Sihe! du wir‰ s¡la[en mit deinen Vättern: in dem 5. B. Mos. 31/ 16. und zu David: Deine Zeit i‰ hin/ daß du/ mit deinen Vättern/ s¡la[en lig‰: in dem 2. B. Sam. 7/ 12. Also sagte au¡ der HERR JEsu# von de# Ober‰en ver‰orbenem Tö¡terlein: da# Mägdlein i‰ ni¡t todt; sondern e# s¡lä[t: Mat. 9/ 24 Wa# i‰ aber dem Mens¡li¡en Leben annehmli¡er/ al# der S¡la[? Wa# ergän”et seine au#gemergelte Gliedma‹en mehr/ al# der S¡la[? Ei! wer wollte ›¡ denn ni¡t darna¡ sehnen? zumahl weil un# der HErr JEsu#/ zu viel einem be‹ern Leben/ wird auferwe¿en; und zwar viel lei¡ter/ al# man einen S¡la[enden aufwe¿en mag: wie der heilige Kir¡enlehrer Augu‰inu# redet. Da un# denn dün¿en wird/ wir haben gar ni¡t lang ges¡la[en: inma‹en Lutheru# s¡reibet: daß Adam/ bei seiner Aufer‰ehung/ vermeinen werde/ er habe/ die gan”e Zeit/ länger ni¡t/ al# ein einige# Stündlein/ in einem Grabe ges¡la[en. O du ho¡gewüns¡ter S¡la[! wenn wirstu au¡ mir zu theil werden! Heinrich Müller: Himmlis¡er Liebe#-Kuß (1723), S. 662: "Der Frommen Tod i‰ kein Tod/ sondern nur ein S¡la[/ wie Chri‰u# von Lazaro spri¡t: Unser Freund s¡lä[t: Joh. 11." – 10 Ps 121,3 – 12 billi¡] ′billig im Sinne von recht′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 28. – 13 Herzen#grund] Vgl. zu Text Nr. I/16, v. 22. – 1822 Ps 71,4f. – 26-28 Vgl. Jes 9,1 – 31 We‰] ′Westwind′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 29, Sp. 618. – 33 gepogen] ′zu tun pflegtest′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1736f. – 34 Ps 91,11. Zum Motiv der per-
Gedichte 4 und 5
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manenten Engelwacht vgl. zu Text Nr. I/1, v. 19. – 37 Wagenburg] Lk 19,43 – 40 Tru”] ′Verhindere′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 22, Sp. 1115. – 43f. Ps 91,11f. – 44 die Händ' un# unterbreiten] ′uns auf Händen trägt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 24, Sp. 1515. – 53f. Vgl. 1Joh 1,7 – 55 1Kor 15,55 – 59 Ps 121,4
Text I/5: "Jn dieser braunen Abend‰und". 17r-18r Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten und mit diagonalen Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. 6 und] u. – 11 de#] # aus r überschrieben – 23 Feuerbrand] erstes e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 25 Wa¡t] c aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 29 kommen] komen ‾ (ebenso 59 Himmel#port) – 46 Sterben] r aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 55 allein] zweites l aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 57 wieder kommen] dazwischen Worttrennungsstrich Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 5-7 Vgl. Luthers Abendsegen, Bekenntnisschriften, S. 522, Z. 10-19. – 8-10 Vgl. Arndt: Paradiß-Gärtlein II (1625), Nr. 2, S. 114: "J¡ dan¿e dir au¡ für die abwendung deß bösen/ so mir diesen Tag begegnen können […]." – 10 dräuen] ′Drohen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1343. – 15-17 2Kor 10,17 – 17 vor] ′für′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 26, Sp. 775f. (ebenso 51) – 18-20 Vgl. Jak 1,17 – 21-27 Vgl. Ps 139,5 – 25-27 Ps 91,11. Zum Motiv der permanenten Engelwacht vgl. zu Text Nr. I/1, v. 19. – 31 Mt 9,24; Joh 11,11. Zum Tod als Schlaf vgl. zu Text Nr. I/4, v. 7-9. – 37 fäht] ′fängt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1236f. – 40 entfärben] ′erbleichen lassen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 516. – 51-56 Vgl. Ps 146,9 – 57-60 Ri 2,10; 2Chr 34,28. Zum Wiedersehen aller im Vertrauen auf Gott Verstorbenen vgl. zu Text Nr. I/34, v. 129-136. – 59 Himmel#port] ′Hafen des Himmels′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2003f. Zur Bezeichnung der himmlischen Herrlichkeit als Hafen in Texten frühneuzeitlicher Lutheraner vgl. zu Text Nr. I/21, v. 41.
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
456 Text I/6: Josua Stegman#, gebä‹ert. 18r-18v
Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T2 Josua Stegman#] J. Stegman# – 45 Nimm] Nim ‾ – 45 Seel] l überschrieben aus le – 45 und] u. – U1 Zwischen der letzten Gedichtzeile und dem unteren Seitenrand befindet sich ein Schmuckornament. Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. T2 Als Vorlage zu diesem Gedicht diente Birken folgender Abend-Gesang von Josua Stegmann, der sich in seinen ERNEWERTE[N] HERTZEN=SEUFFTZER[N] (1663), S. 81f., findet und folgenden Wortlaut hat: DIe Sonn hat ›¡ verkro¡en/ Der Tag i‰ nun dahin/ Die Na¡t i‰ angebro¡en/ Der Arbeit Trö‰erin/ Dir sag i¡ Dan¿ von Her”en/ Jesu mein# Leben# Ruh/ Daß du den Tag ohn S¡mer”en Mi¡ la‹en bringen zu. MIt Lob i¡ di¡ verehre/ Lob dir allein gebührt/ Dein Hand da# wilde Meere/ Himmel und Erd regiert/ Dein Odem kan verru¿en Die allerhö¡‰en Berg/ De# Wa‹er# Grund außtru¿nen/ Wei¡t alle# deiner Stär¿. DU ha‰ mir heut bezeiget/ Wolthaten groß und viel/ Dein Güt zu mir geneiget/ Der weder Maß no¡ Ziel/ Kein Ver‰and kan außre¡en Dein Lieb und Freundligkeit/
Gedicht 6
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Kein Zung taug außzuspre¡en/ Dein groß Barmher”igkeit. OHn Dein Hül[/ Tro‰ und Retten/ I¡ ni¡t mö¡t ›¡er seyn/ Du ha‰ mi¡ heut vertreten Vorm Grimm der Feinde mein/ Dein Hand hat mi¡ geführet/ Dein Auge mein nam wahr/ Daß mi¡ ni¡t hat berühret/ Viel Unglü¿ und Gefahr. ALlein no¡ ein# au# Gnaden Verzeih wa# i¡ gethan/ Mein böse Wer¿ und Thaten/ Und wa# i¡ unterlahn/ Deß Weg# hab i¡ gefehlet Zur wahren Gottseligkeit/ Die Welt hat mi¡ gefället/ Da# thut mir her”li¡ leid. VErsen¿ all meine Sünde In de# verge‹en# Fluht/ Von der S¡uld mi¡ entbinde/ So führt zur Höllenglut/ Dein Hand au# mir formire Ein neue Creatur/ Mit Tugend s¡ön mi¡ ziere/ Na¡ de# Himmel# Figur. UNd weil de# Na¡te# S¡atten Mi¡ zu der Ruh leit ein/ Wollstu ja ni¡t ver‰atten Dem Feind den Willen sein/ Für# Satan# Fur¡t uud S¡re¿en/ Bes¡irmen mi¡ die Na¡t/ Au[ daß mi¡ ni¡t au[we¿en No¡ fällen mög sein Ma¡t.
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
VOm Himmel rab die S¡aaren Send deiner Herrligkeit/ Daß ›e mi¡ heint bewahren/ Abwenden alle# Leid/ Woll‰ fri‰en mir mein Leben/ Dein Huld zu mir geri¡t/ Uber meim Häupt laß s¡weben/ Und von mir wei¡en ni¡t. SOl i¡ aber gesellen Mit dem Tod meinen S¡la[/ Laß mir# an Tro‰ ni¡t fehlen/ In deim Arm halt mi¡ ‰ra[/ Daß i¡ fröli¡ anlende An Port der Si¡erheit/ Mein Leben selig ende/ Eingeh zur Himmel#freud. – 11f. Vgl. Luthers Abendsegen, Bekenntnisschriften, S. 522, Z. 10-19. – 17f. Vgl. Ps 19,13 – 21f. Vgl. Mt 7,14 – 25f. 1Petr 2,24; Offb 1,5 – 29f. 2Kor 5,17 – 29 formire] ′forme′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1901. – 31f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 12, S. 158: "erleu¡te vn# au¡/ daß wir in Chri‰o die s¡önen Tugenden leu¡ten sehen/ vnnd mit denselben erleu¡tet vnd gezieret werden." – 35 so ~ zu‰atten] ′so sei mir von Nutzen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 17, Sp. 1020. – 36-38 Vgl. Luthers Abendsegen, Bekenntnisschriften, S. 522, Z. 10-19. – 36 Gib nit dem Satan zu] ′Gestatte nicht dem Satan′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 32, Sp. 400. – 39f. Ps 17,8; 91,4; Mt 23,37. Zur Bezeichnung Jesu als Gluckhenne vgl. zu Text Nr. II/26, v. 101-104. – 41-44 Ps 91,11. Zum Motiv der permanenten Engelwacht vgl. zu Text Nr. I/1, v. 19. – 42 Englis¡e# Geleit] ′Engelsgeleit′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 481. – 45f. Vgl. Luthers Abendsegen, Bekenntnisschriften, S. 522, Z. 10-19. – 48 Ps 18,29 – 51f. Lk 2,25-32 – 53 anländen] ′an Land gehen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 389f. – 53f. Zur Parallelisierung des Sterbens mit dem Einlaufen in einen Hafen vgl. zu Text Nr. I/18, v. 118f. – 54 Port] ′Hafen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2003f. – 56 Mt 25,21.23
Text I/7: Auli Prudentij: Jam moesta quiesce querela; hierher geteuts¡et. 19r-19v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit diagonalen Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T2 Auli] A. – 14 wieder] mit der-Kürzel
Gedicht 7
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Auf den 19.8.1653 datiert Dilherr die Vorrede zu seiner Liedersammlung Der Jrdis¡en Mens¡en himmlis¡e Engelfreude, in welcher das vorliegende Gedicht in zehn gezählten Strophen gedruckt wurde (S. 514-516). Im Druck steht Birkens Text unter dem Titel Tro‰lied für die/ so über dem Ab‰erben der ihrigen betrübt seyn. Birkens Signatur am Ende lautet: Sigismundi Betulii. Als Lehnmelodie ist angegeben: Jm Ton: HErr Jesu Chri‰ waar Mens¡ und Gott etc. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 3 beklag] seuf” ob – 15 Haut von neuem] Haar soll wider – 16 die] Sein – 16 fris¡] neü – 28 du] die – 29 Seele] Seelen – 30 Odem] Athem – 34 er] Der – 39 da# Grab] die Erd – 40 wird Gott ihn wieder fordern ab] Er wider werden wird begehrt T2-4 Birken bearbeitet hier den Hymnus circa exsequias defuncti des antik-christlichen Laientheologen Aurelius Prudentius Clemens (geb. 348) und bezieht sich (in Auswahl) auf dessen Strophen 30 bis 43 (CCSL 126, S. 57, Z. 117 - S. 59, Z. 172), die folgenden Wortlaut haben: Iam maesta quiesce querella, lacrimas supendite, matres! Nullus sua pignera plangat, mors haec reparatio uitae est. Sic semina sicca uirescunt iam mortua iamque sepulta, quae reddita caespite ab imo ueteres meditantur aristas. Nunc suscipe, terra, fouendum gremioque hunc concipe molli! Hominis tibi membra sequestro, generosa et fragmina credo. Animae fuit haec domus olim factoris ab ore creatae, feruens habitauit in istis sapientia principe Christo. Tu depositum tege corpus, non inmemor ille requiret sua munera fictor et auctor propriique enigmata uultus.
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
Veniant modo tempora iusta cum spem deus inpleat omnem, reddas patefacta necesse est qualem tibi trado figuram. Non, si cariosa uetustas dissoluerit ossa fauillis fueritque cinisculus arens minimi mensura pugilli, nec, si uaga flamina et aurae uacuum per inane uolantes tulerint cum puluere neruos, hominem periisse licebit. Sed dum resolubile corpus reuocas, deus, atque reformas, quanam regione iubebis animam requiescere puram? Gremio senis addita sancti recubabit ut est Eleazar quem floribus undique saeptum diues procul aspicit ardens. Sequimur tua dicta, redemptor, quibus atra e morte triumfans tua per uestigia mandas socium crucis ire latronem. Patet ecce fidelibus ampli uia lucida iam paradisi, licet et nemus illud adire homini quod ademerat anguis. Illic, precor, optime ductor, famulam tibi praecipe mentem genitali in sede sacrari, quam liquerat exul et errans.
Gedicht 7
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Nos tecta fouebimus ossa uiolis et fronde frequenti titulumque et frigida saxa liquido spargemus odore. – 1f. Lk 7,13 – 1 zage] ′zaghafte′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 27. – 4 Vgl. Phil 1,21 – 8 e# ma¡t] ′es kommt daher′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1373f. – 8 Nach Ansicht frühneuzeitlicher Lutheraner hat Jesus durch sein Sterben und Auferstehen den Tod in einen sanften Schlaf (vgl. hierzu zu Text Nr. I/4, v. 7-9) und die Gräber in Schlafkammern verwandelt. Zur Bezeichnung des Grabes als einer Schlafkammer vgl. z.B. Martin Schalling, Wackernagel. Bd. 4, S. 788, Nr. 1174, Str. 3: A¡ Herr, laß dein lieb Engelein an meinem end mein Seelelein inn Abraham# s¡o# tragen, Der leib in seim s¡la[kemmerlein gar san[t on einige qual vnd pein ruhe biß an Jüng‰en tage. Vgl. ferner folgende Belege: Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 300 (Karfreitag, Mt 27,57-66), der im Blick auf die Grablegung Jesu schreibt: "Demna¡ hat au¡ der HErr JEsu# dur¡ seine Begräbniß un# da# Ruhe-Bettlein auf dem Kir¡-Hofe gewärmet und geweyhet/ daß wir un# für dem kalten Grabe ni¡t mehr dür[en für¡ten/ glei¡ wie eine fromme Her”-Mutter ihrem Kindlein im Winter da# Bettlein wärmet/ daß ›¡# für dem S¡la[ ni¡t soll für¡ten. Nu sollen unsere Gräber liebli¡e Ruhe-Kämmerlein hei‹en/ wie Esaia# s¡on die Spra¡e führet/ Cap. 26. v. 20." Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 433, Z. 272276: "Mit dieser seiner Ruhe im Grabe hat vns Christus erworben/ daß Gott der HErr in vns vnd wir in Gott ruhen können/ daß nach dem Tode vnser Leib im Grabe/ vnsere Seele in GOttes Henden ruhen kan/ vnd daß wir einmal mit Leib vnnd Seele in die ewige Ruhe können eingehen." Heermann: CRUX CHRISTI (1628), S. 460: "Endli¡en/ Sepulcra nostra sanctificavit, Chri‰u# JEsu# hat dur¡ sein Begräbnüß vnserer [recte: vnsere] Gräber sacrificiret, Creden”et/ geheiliget vnnd eingeweyhet/ au# den heß- vnnd greßli¡en Tode#Ker¿ern/ liebli¡e S¡la[Kämmerlein oder Ruhebettlein gema¡t/ darinnen wir in san[ter Ruhe/ der endli¡en Erlösung/ mit allen Chri‰gläubigen erwarten." – 9-16 Ez 37,2-14 – 16 Hütte] 2Kor 5,1-4 – 17-24 1Kor 15,35-44 – 29 gewe‰] ′gewesen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 6, Sp. 5696f. – 30 Gen 2,7 – 36 Gen 1,27 – 38 Mt 25,21.23 – 39f. Ez 37,12
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
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Text I/8: Sünden-abs¡eu, wegen der Allgegenwart Gotte#. 19v-21r Die Verse 93-96 sind mit einer senkrechten Linie durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß die betreffenden Zeilen gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden sind. 19 und] u. (ebenso 29, 63, 73, 77, 79) – 63 nit] mit – 78 zu ehren] ev. zuehren – 97 zu seyn] ev. zuseyn Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1-3 Vgl. Joh 9,39. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 37, S. 385: "Die grö‹e‰e Blindheit vnd Fin‰erni# de# mens¡li¡en Her”en# i‰ der Vnglaube mit seinen Frü¡ten […]." – 4-6 Ps 57,9; Eph 5,14. Zum geistlichen Weckruf vgl. zu Text Nr. I/1, v. 1. – 7 s¡läget an] ′klingelt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 441. – 10 gethan] ′bestellt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 5, Sp. 4366. – 11 in Sünden todt] Eph 2,5 – 19f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 17, S. 159: "Denn da# alle# i‰ der verbotene Baum mit seinen Frü¡ten/ dauon wir ni¡t e‹en sollen/ da# i‰/ vn# ni¡t gelü‰en la‹en diese Welt/ also/ daß wir vnser# Her”en Lu‰ vnd Freude daran haben/ wie denn je”o die gan”e Welt thut/ die jre Wollu‰ in Zeitli¡en su¡et zu Erge”ung jhre# Fleis¡e# mit kö‰li¡er Speise vnd Tran¿/ kö‰li¡er Kleidung vnd anderer irrdis¡er Freude […]." – 20 Vgl. Gen 3,6 – 21-24 Vgl. Lk 21,34 – 22 Wan‰] ′Bauch′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 27, Sp. 1914. – 29 anzuspinnen] ′einzufädeln′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 466. – 31 Thumme] ′Dumme′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1510. – 32f. Daß Gott im Sinne von Ps 33,13-15 und Sir 39,24 im Rahmen seiner providentia alles sieht und überall zugegen ist, ist ein im Kontext des frühneuzeitlichen Luthertums häufig wiederkehrendes Motiv. Ins Bild gesetzt ist dieser Zusammenhang in Birkens Umfeld etwa im Emblem zum dritten Adventssonntag in Dilherrs HeiligEpi‰olis¡e[m] Beri¡t (1663), S. 12. Dort sieht man das Christuskind, wie es gemeinsam mit zwei Engeln an einem Tisch steht und mit einem Messer ein Herz seziert. Von oben links erleuchtet die Szene ein heller Lichtstrahl. Der Titel des Emblems lautet: Ni¡t# kan GOTT verborgen sein: Er s¡neidt auf den Her”en#s¡rein. Das Bild hat die subscriptio: GOTTES allsehende# Aug. KEiner trau dem n‰ern Ort/ Wider GOTTES helle# Wort. J‰# ni¡t heut; so i‰ e# morgen: Daß werd kund/ wa# war verborgen.
Gedichte 8 und 9
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(ebenso 101). – 37f. Vgl. 1Sam 2,10 – 39 Mt 25,41 – 41-47 Vgl. Sir 23,27f. – 47 in sein Aug di¡ fa‹en ein] dich in den Blick nehmen. – 49f. Röm 14,10; 2Kor 5,10 – 54-56 Vgl. Ez 34,18f. – 64-70 Lk 19,1127 – 71-73 Vgl. Mt 6,21. Vgl. dazu auch Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 50, S. 598: "Da bendet ›¡# o[t/ daß wir ni¡t au[ GOtt selb‰/ sondern allein au[ seine Gaben vnd glü¿ geho[et haben/ vnd au[ den Sand gebawet/ ja die Creaturen zu vnsern Gott gema¡t haben." – 73 s¡arr‰] ′scheffelst Geld′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 2217. – 74-79 Mt 6,24 – 80 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 18, S. 174f.: "J‰# nit die hö¡‰e Vera¡tung Gotte#/ die Creaturen mehr lieben denn den S¡öp[er/ dem Vergengli¡en mehr anhangen/ denn dem Vnuergengli¡en?" – 8183 Lk 16,20 – 84-90 Jer 6,28 – 91 vor] ′statt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 623. – 94-100 Vgl. 1Thess 4,6 – 94 triege‰ ab] ′betrügst um′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 22, Sp. 482. – 103 laus¡t] ′lauert′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 353f. – 116 Mal 2,5 – 117 du Lie¡t] Ps 27,1; 1Joh 1,5 – 118 Ps 36,10; 1Kor 13,12
Text I/9: Mens¡li¡e Stamm-Ankun[t, Erde, Staub und As¡e. 21r-22r Die Überschrift und die Verse 1-48 sind mit einer senkrechten Linie durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß die betreffenden Zeilen gedruckt worden sind. T2 Stamm-Ankun[t] Stam-Ankun[t ‾ (ebenso 35 kommt – 72 Himmel) – T2 Stamm-] t aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 5 bi‰] t aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 6 geht] darüber undeutlich will (?) – 9 geh‰] t aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 10 und] u. (ebenso 32, 50, 63, 64) – 19 einem] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 22 Komma aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 27 edlen] l aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 29 hinn] hi‾n (ebenso 30 darinn – 33 dann – 53 Sinn – 54 hinn) – 33 der] Kürzel – 35 hereingegangen] drittes e oberhalb der Zeile – 41 die] d überschrieben – 66 die] überschrieben Das vorliegende Gedicht, von dem es in Birkens Montag#-Mund (PBlO.B.4.6.6) eine weitere handschriftliche Fassung (Bl. 12r-14v) gibt, wurde erstmals 1653 in Dilherrs Heilige[n] Karwo¡en in neun gezählten Strophen (S. 399-402) gedruckt (vgl. Morphologie, Nr. 124, S. 185). Auf den 1.5.1653 datiert Dilherr die Zueignungsschrift in den Heilige[n] Karwo¡en. Der 1.5.1653 ist damit terminus ante quem für die Abfassung des Gedichts. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel Mens¡li¡e StammAnkun[t/ ERDE/ STAUB/ ASCHE. As¡ermitwo¡#-Gedan¿en. Als Lehnmelodie ist angegeben: Na¡ der Singweise: Wie na¡ einer Wa‹erquelle/ etc. Oder Werde munder/ mein Gemüte/ etc. Birkens Signatur am Ende des Gedichts lautet: Sigm. Betulius. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der hier vorliegenden handschriftlichen Version: 29 den] der – 30 ma¡] su¡ – 59 muß] mußt – 61 denke] denk i”t – 64 und laß Jesu Blut di¡
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
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was¡en] laß di¡ JEsu# Blut abwas¡en – 69 in] an Erneut gedruckt wurde das Gedicht im Nürnbergis¡e[n] Gesangbu¡ von 1676 (S. 71f.). Es bezieht sich auf Dilherrs Aschermittwochspredigt aus dem Jahr 1651, welche ohne Überschrift in den Karwo¡en gedruckt wurde (S. 1-38). Eine literarische Abhängigkeit des vorliegenden Gedichts von Dilherrs Predigt wird an verschiedenen Stellen deutlich. 1f. Vgl. 2Kor 3,13. Die geistliche Blindheit des Unglaubens ist ein wichtiges Thema in der Predigt des zeitgenössischen Luthertums. Es ist etwa zu finden bei dem von Birken sehr geschätzten Heinrich Müller: Her”en#-Spiegel (1738), S. 921 (3. Pfingsttag, Joh 10,1-12): ES hatte der Heyland einen Blinden geheilet, davon nahm er Gelegenheit zu reden von der gei‰li¡en Blindheit, sonderli¡ der Heyden. J¡ bin, sagt er, zum Geri¡t auf diese Welt kommen, auf daß, die da ni¡t sehen, sehend werden, und die da sehen, blind werden. Er will sagen: GOtte# und Mens¡en-Geri¡te ›nd weit von einander. Jhr Pharisäer urtheilet und meynet, daß ihr alleine gar weise und klug im Geri¡te seyd, und die, so eu¡ angehen, die andern aber haltet ihr für Blinde und Narren. Aber vor GOtt i‰ e# weit ander#: Wel¡en ihr für blind haltet, den erleu¡tet GOtt dur¡ mi¡ und mein Wort, daß er selig werde; Eu¡ aber, die ihr mit Gewalt wollet klug und sehend seyn, ver‰o¿et und verblendet der Teufel au# gere¡tem Geri¡te GOtte#, daß ihr ni¡t selig werdet, ihr seyd re¡t verblendet, ihr seyd blinde Leiter. – 8 Wi”] ′Klugheit′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 861. – 9-16 Vgl. Dilherr: Heilige Karwo¡en (1653), S. 8f., wonach der traditionelle Aschermittwochs-Ritus den Menschen daran erinnert, daß er Asche bzw. Staub ist. Laut Dilherr ist dieser Ritus darum geeignet, den Menschen zur Buße zu bewegen: "DJeser heutige Tag/ Außerwehlte in dem HErrn JEsu! i‰ vorzeiten/ wie au¡ no¡/ der As¡ermitwo¡en genennet worden: Weil man daran/ in den Römis¡-Catholis¡en Kir¡en/ As¡en weihet/ auf die Häubter ‰reuet/ und dabey zu den Personen sagt: du bi‰ Erd; (oder As¡en) unnd solt zu Erden/ (oder As¡en) werden: selbige/ bey der Erden/ oder As¡en/ zur traurigen Bu‹e/ zu vermahnen:" Und weiter ebd., S. 16f.: "Dem Ebreis¡en na¡/ hei‰#: du bi‰ Staub/ und solt zu Staub werden. Du bi‰/ ohne meine Gnad/ so einer s¡wa¡en Natur/ und so einer elenden und armseligen Bes¡a[enheit; daß/ wenn i¡ meine allmä¡tige Hand von dir würde abziehen/ du/ wie Staub/ zerfallen würde‰: wie du denn/ na¡ dem Tod/ den du dir nunmehr ha‰ zugezogen/ zu Staub werden soll‰." – 9-12 Pred 12,7. Zur Trennung von Leib und Seele im Tod vgl. zu Text Nr. I/15, v. 14f. – 15 Hi 20,7 – 17 Anspielung auf die Inschrift am Eingang des Tempels von Delphi "Erkenne dich selbst" (gnîqi seautÒn) – 21-32 Daß der Tod alle Menschen, egal, welchen Standes sie sind, gleichmacht, ist eine der zentralen Botschaften der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Totentänze (sowohl graphischer als auch monumentaler Art). Vgl. Rosenfeld, 31974, Hammerstein, 1980, sowie Tanz der Toten, 1998, und Leppin, 2002. In Birkens Umfeld findet sich dieses Motiv etwa bei Dilherr: Augen- und Her”en#-Lu‰ (1661), S. 218, wo im Abschnitt zum 24. Sonntag nach Trinitatis in einem Kupferstich der Tod als Knochenmann abgebildet ist, der zugleich einen kurfürstlichen Rock und einen Bauernkittel trägt. In der subscriptio heißt es:
Gedicht 9
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DEm Tod ein Bauren-Kittel gilt So viel/ al# Chur-ro¿/ Helm und S¡ild. Dem Frommen er ein Kü‹en bringt: Zum Bösen er/ zur Pein/ ›¡ dringt. Der Aspekt der totalen Egalisierung der Standesunterschiede durch den Tod kommt auch in dem "Gesänglein" zur Sprache, welches bei Dilherr den Abschnitt zum 24. Sonntag nach Trinitatis abschließt (ebd., S. 222, Str. 2): Der Tod hält alle Stände glei¡/ und rühret ›e mit einem Strei¡: Er s¡lägt mit seiner Sensen an/ wo er nur kan: Do¡ wa# er thut/ hat GOtt gethan! Vgl. auch Dilherr: Heilig-Epi‰olis¡er Beri¡t (1663), S. 153f.: Warum wolte ›¡ aber ein Mens¡/ auf der Welt/ viel blehen und aufblasen? J‰ er do¡ ein eitel s¡ändli¡er Koth. Wa# erhebt ›¡ denn die arme Erde und As¡e? Warum will do¡ der leimi¡te Erdenkloß/ seine ihme anklebende S¡wa¡heiten ni¡t erkennen? Gan”e Berg träget man¡er/ in seinem ‰ol”en Her”en/ herum: er bauet/ mit seinen ruhm-begjerigen Gedan¿en/ einen gro‹en Babylonis¡en Thurm/ de‹en Spi”e biß an den Himmel rei¡en soll: er vermeinet/ er ‰o‹e/ mit seinem Kop[/ s¡on allbereit oben/ an dem Himmel/ an: in seinem Her”en i‰ er wohl so groß und ho¡/ daß ihm fa‰ die Welt zu eng werden will. Aber/ O Eitelkeit! O ni¡tige und ü¡tige Welt-gedan¿en! E# ‰ehet etwan etli¡e Tag/ etli¡e Jahr an; so wird er/ in ein kleine# Erden-grüblein/ vers¡arret: Keinen grö‹ern Toden-sarg hat ein Stol”er vonnöthen/ al# ein Demüthiger. Ein Stol”er wird/ von den Würmen/ so wohl gefre‹en/ al# ein Demüthiger. Betra¡te/ und ›he an einen faulen Toden-cörper; la‹e dir zeigen/ und weisen verdorrete Toden-bein: du wir‰ gewißli¡ keinen Unters¡eid sehen/ no¡ wi‹en können/ ob diese# alle# eine# ‰ol”en/ oder demüthigen Mens¡en# gewesen seye? Die Rede vom Tod als sozialem Gleichmacher findet sich ebenso bei Johann Rist: Himlis¡e Lieder IV, S. 34, Str. 11: Wir sehen ja die s¡wa¡e Mens¡en-kno¡en So s¡mähli¡ o[t verwor[en und zubro¡en/ Daß niemand ›e kan von einander lesen/ Nun ri¡te do¡/ wer Herr/ wer Kne¡t gewesen. (ebenso 26-28). – 25 Hi 1,21 – 25 verglei¡en] ′gleich stellen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 450. – 26 Vgl. Dilherr: Heilige Karwo¡en (1653), S. 10, mit einem Zitat aus Mi 1,10: "Vnd/ der Prophet Mi¡a sagt: Gehet in die Traurkammer/ und ›”t in die As¡en: im 1. cap." – 33-40 Vgl. die "Vermahnung zur Demut" in Dilherr: Heilige Karwo¡en (1653), S. 31-33:
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
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Zum Andern/ nemen wir herauß eine Vermahnung zur Demuth. A¡! wie magstu di¡/ in deinem Her”en/ so groß dün¿en/ andere/ gegen dir/ für ni¡t# a¡ten/ und di¡/ mit allerley prä¡tigen Kleidern/ zur ungebühr/ herauß brü‰en? Sind wir do¡ alle miteinander nur Staub/ und i‰/ für unser# S¡öp[er# Augen/ keiner ein kö‰li¡erer Staub/ denn der andere; da# etwa der eine wie fun¿elnder Golds¡mid#‰aub/ und der andere wie s¡war”er Kohlen‰aub/ wäre: Nein! Sondern wir ›nd/ in# gesammt/ verä¡tli¡er Erden‰aub. Ei! wa# erhebt ›¡ denn die arme Erde/ und As¡e? J‰ er do¡ ein eitel s¡ändli¡er Koth/ weil er no¡ lebt: und wenn der Ar”t s¡on lang dran i¿t; so gehet# do¡ endli¡ also: heut König; morgen todt: und/ wenn der Mens¡ todt i‰; so fre‹en ihn die S¡langen/ und die Würme: sagt Sira¡/ im 10. cap. Den¿e hieran/ du ho¡iegender Staub/ und s¡äme di¡ deine# Vbermuth#. – 38 Das Glas gilt – u.a. in Malerei und Emblematik (vgl. z.B. Cesare Ripa: ICONOLOGIA (1603), S. 328, sowie Jakob Bornitz: EMBLEMATA ETHICO POLITICA (1669), S. 62) – seiner Fragilität halber als ein Symbol der vanitas. Vgl. Gerhard: Exercitium pietatis (1612), S. 182, Z. 8f.: "Quae & qualia sunt terrena ista omnia? vitro fragiliora, Euripo mobiliora, vento fugaciora." Vgl. zudem Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 33, Str. 3: A¡! daß i¡ mi¡ so sehr bemühet Umb Ehr' und Gut so länger ni¡t Al# ein vergängli¡# Kräutlein blüht Da# s¡neller al# ein Glaß zubri¡t! A¡ daß i¡ mi¡ So jämmerli¡ Umb eitle# Thun gequelet Und do¡ nur Staub erwehlet! Vgl. ferner Heinrich Müller: Gei‰li¡e Erqui¿-‰unden (1672), S. 102f.: Von der Gebre¡ligkeit unser# Leben#. Ein Gla#/ wie bald bri¡t da#! WA# bri¡t no¡ eher? der Mens¡. D. Luther hat auf eine Zeit seinem Collegen Justo Jonae, ein s¡ön Gla# verehrt/ und diese Ver# drüber gema¡t: Dat vitrum vitro Jonae vitrum ipse Lutherus | Ut fragili vitro similem se noscat uterque. I¡ habe Gläser gesehen/ die vieler Mens¡en Leben überlebet/ und viellei¡t mein und dein au¡ überleben werden. Du erlü‰ige‰ di¡ am Gla#/ sonderli¡ wann wa# gut# drinn i‰/ do¡ den¿stu da bey/ je”t i‰# entzwey. Wie man¡er gefällt ihm selb‰ wol/ bevorab/ so er gro‹e Gaben von Gott hat. Da# höl”erne Kä‰lein ‰ol”iret mit dem güldnen Kleinod/ da# do¡ eine frembde Hand hinein gelegt/ und wieder au#nimmt/ wann ›e wil. Mein/ den¿e wer du bi‰? Ein Gla#/ wie lei¡t bri¡t da#! Da# Gla# bri¡t ›¡ selb‰ ni¡t entzwey: Du ha‰ in dir/ wa# di¡ tägli¡ zerbri¡t und entkrä]et. Wie man¡e Traurigkeit/ wie man¡e Kran¿heit/ wie man¡er An‰oß thut dir Abbru¡ am Leben? Die Erbsünd/ so in dir wohnt/ fri‹t an deinem Cörper/ wie der Wurm am Apfel/ und säumt nit/ biß ›e ihn au[ hat. Ein Gla# kan lang dauren/ wann man# behend handelt/ und sorgfältig be-
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wahret: Sorge wie du wilt/ nim di¡ in a¡t au[# allerbe‰e/ du bi‰ do¡ deine# Leben# ni¡t au[ einen Bli¿ ver›¡ert. – 39f. Vgl. Jes 14,11 – 41f. Birken dürfte hier das entsprechende Emblem im Goldenen Saal des Nürnberger Rathauses vor Augen haben, das unter dem Motto "Nosce teipsum" einen Pfau darstellt, der seine Schwanzfedern aufstellt, zugleich aber auf seine Krallen schaut und so zur Meidung von Hochmut aufruft. Eine Wiedergabe dieses (nicht erhaltenen) Emblems in Form eines Kupferstiches findet sich in Peter Isselburgs EMBLEMATA POLITICA (1617) (hier Nr. 3; auch bei Henkel / Schöne, 1996, Sp. 809), die im Jahre 1617 in Nürnberg gedruckt wurden und die das Bildprogramm des Goldenen Saals dokumentieren. Neben der lateinischen subscriptio findet sich im Vorspann ("Kur”e erklärung na¡folgender Emblematum.") auch eine deutschsprachige Erläuterung (Bl. π1r): Nosce teipsum. Der ‰ol” Pfaw an der Sonnen glan” Vbermütig au[wir[t sein s¡wan”: So bald 'r sein füß ans¡auen thut/ Le‰ er sol¡n fallen für vnmuth. Wann der Mens¡ sein s¡wa¡heit erkennt/ Nimmt bey jhm ‰ol” vnd pra¡t ein end. Vgl. zum Nürnberger Emblem-Programm die Wiedergabe des Gemäldes von Lorenz Hess (1626) bei Mende, 1979, S. 153. Zum emblematischen Programm des Goldenen Saals im Nürnberger Rathaus vgl. Mummenhoff, 1891, und Mödersheim, 2004. Der Pfau gilt schon in der antiken Naturkunde (Plinius, Naturalis historia 10, 43f.) und in der ikonographischen Tradition des Mittelalters als Verkörperung von Eitelkeit und Hochmut. Vgl. Kramer, 1971, Sp. 411. Vgl. zur Beurteilung des Pfaus in der frühneuzeitlichen Tierkunde Hermann Heinrich Frey: Therobiblia (1595), Vogelbuch, 87v/88r, sowie Franzius: HISTORIA ANIMALIUM (1665), S. 313, der den Pfau als ehrsüchtig beschreibt. Auf derselben Linie bewegt sich eine satanologische Kontextualisierung des Pfaus, die zu finden ist bei Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 31, S. 323f.: Denn alle eigene Liebe/ eigener Ruhm/ Ehr vnd Nu” i‰ au# dem Teu[el/ vnd i‰ de# Teu[el# Fall/ dadur¡ er vom Himmel ver‰o‹en i‰. Denn na¡ dem Gott den Lucifer zum s¡önen Engel ges¡a[en/ jhn mit sondern hohen gaben/ S¡önheit/ Weißheit/ Lie¡t vnd Herrligkeit begabet/ hat er ›¡ in seinen eigenen gaben gespiegelt al# ein Pfaw in seinen Federn/ vnd angefangen ›¡ selb‰ zu lieben/ zu ehren/ zu rühmen. Da# i‰ der Anfang seine# Fall# […]. Vgl. zur Sache auch J.A. Steiger, 2008. – 45 Hi 20,7 – 46 Sir 10,10 – 51-56 Lk 7,36-50 – 62 leidig] ′traurig, betrübt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 675. – 63 Hi 42,6 – 64 1Joh 1,7 – 67 Joh 6,44 – 68 Mt 13,43 – 68 lie¡te] ′helle′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 857. – 71f. Hi 19,25
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Text I/10: Anda¡tLied, eine# Junggesellen. 22r-23v T2 Junggesellen] teilweise lateinische Schreibung – 2 und] u. (ebenso 24, 34, 38, 49, 50, 52, 59 (1. Position), 61, 66, 74, 83, 94, 96 (2mal)) – 12 Himmel#] Himel# ‾ (ebenso 17 Nimm – 27 komm – 43 kommt – 82 fromme# – 98 nimm) – 22 dann] da‾n (ebenso 46 brennt – 66 nennet – 80 dann – 90 dann) – 17 wa#] Kürzel (ebenso 21) – 21 da#] Kürzel (ebenso 67) – 22 wieder] mit der-Kürzel (ebenso 69 Kleider‰olz) – 39 Ohren] darüber ein unentziffertes Wort – 44 zu er‰e¿en] dazwischen Worttrennungsstrich – 53 der (2. Position)] Kürzel – 70 der] Kürzel (ebenso 87, 97 (2mal)) Das vorliegende Gedicht wurde 1654 in Dilherrs Fortse”ung oder Ander Theiß Deß Haußprediger# in 25 gezählten Strophen gedruckt (S. 542-552) (vgl. Morphologie, Nr. 140, S. 207f.). Die Drucklegung von Dilherrs Fortse”ung oder Ander Theiß Deß Haußprediger# erfolgte im Jahr 1654. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel Gebetlied eine# Junggesellen. Als Lehnmelodie ist angegeben: Na¡ der Singweise: Auf/ auf/ mein Herz/ und du mein ganzer etc. Das Gedicht endet mit der Signatur S. B. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 7 Satan] Teu[el – 15 trennen] rei‹en – 16 Satan#glied] Teufel#glied – 16 zunennen] zu hei‹en – 17 Nimm] Thu – 17 nit] ni¡t (ebenso 46, 51, 67) – 26 gnädig#] krä[tig# – 31 dann] denn – 32 mi¡] mir – 34 ihm] dir – 36 Gei‰] Feind – 37 an] bey – 44 die Boßheit] den Dra¡en – 57 Gott! wahre Zu¡t laß mir] Laß wahre Zu¡t mir denn – 78 Gehül[en] Gehül[in – 79 empfangen] erlangen – 80 erlangen] empfangen – 83 mir nü”] mein Nu” – 84 Gut mir au¡ zufallen] Glü¿ mir mitzufallen – 98 Leibe gönn] Leib vergönn Erneut gedruckt wurde das Gedicht im Nürnbergis¡e[n] Gesangbu¡ von 1676 (S. 965-967). 4 Ps 51,7. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 3, S. 24: "Au# Adam/ vnd von Adam hat der Mens¡ ererbet da# hö¡‰e Vbel/ al# Sünde/ Flu¡/ Zorn/ Todt/ Teu[el/ Hell vnnd Verdamni# […]." – 4 geerbet] ′vererbt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 2057. – 5 Gen 2,7 – 6 Gen 1,27 – 7 Gen 3,1-3 – 5-8 Die Aussage, daß der Mensch als Ebenbild Gottes durch den lapsus Adae seine Gottebenbildlichkeit komplett eingebüßt habe und zur imago Diaboli geworden sei, gehört zum Kernbestand der lutherischen Sündenlehre. Wenn Adam nicht gefallen wäre, "weren" – so Luther – "wir alle Gott enhli¡ gewesen, Da# hette man denn gehei‹en ein erbgere¡ti¿eit, al# die da gebra¡t und geerbet were von Adam dur¡ die geburt. Nu i‰ er ni¡t also blieben, und i‰ da# bilde umbkomen, und wir ›nd dem Teu[el enhli¡ worden dur¡ diese geburt" (Predigten über das 1. Buch Mose, 1527, WA 24, S. 51, Z. 21-24). Vgl. weiter WA 37, S. 454, Z. 5-10 (Predigten des Jahres 1534 (Nr. 42)): "Sed ubi Teufel kam, der zoge unserm herr Gott ein larven an, ideo kert# verbum umb, malet unsern herr Gott so fur: putas eum patrem et tam amicum, ut se ‰elt, Si esset pater, lie# di¡ ex arbore e‹en, timet, dw wer‰ zw klug […] Ibi amittit bild, quod deus ei creavit, und bildet ›¡ jnn bild diaboli […]." Die imago Dei ist laut Luther "per peccatum amissa" (Vorlesungen über 1. Mose, 1535-1545, WA 42, S. 46, Z. 4). Das frühneuzeitliche Luthertum übernahm diese Sicht der Dinge. Vgl. Martin Moller: Sterbe-Kun‰ (1673), S. 41: "Der Satan hat di¡ dur¡ Adam# Fall
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de# Bilde# GOtte# beraubet/ an allen Krä[ten verwundet/ zerrüttet/ und halb todt liegen la‹en/ daß in dir keine einige Kra[t/ no¡ einige# Gliedmaß übrig war/ da# GOtte# Willen thun und erfüllen könte […]." Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 2, S. 14: Darau# [scil. aus Adams Ungehorsam gegenüber Gott] dieser Grewel erfolget/ Er‰li¡/ dz der Mens¡ dem Sathan glei¡ worden in seinem Her”en/ denn ›e haben beyde glei¡e Sünde begangen. Vnd i‰ demna¡ der Mens¡ auß Gotte# Bilde de# Sathan# Bilde/ vnd seyn Wer¿zeug worden/ fehig aller Bo#heit de# Sathan# darna¡ i‰ der Mens¡ au# einem göttli¡en/ gei‰li¡en/ himlis¡en Bilde gar jrrdis¡/ eis¡li¡/ viehis¡/ vnnd thieris¡ worden. Denn er‰li¡/ damit der Sathan sein teu[elis¡ Bildni# im Mens¡en pan”ete/ so hat er dur¡ seine li‰ige/ gi[tige/ verführis¡e Wort vnd Betrug/ seinen S¡langensamen in den Mens¡en geseet/ wel¡er hei‰ eigene Ehre/ eigene Liebe/ eigener Wille/ vnd Gott selb‰ seyn. Johann Rist, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 322, Nr. 305, Str. 5: O s¡nöder Fall, der Adam hat Au# Gotte# Bild' und Leben Vermittel‰ sol¡er Mi‹ethat Gebra¡t und ihm gegeben De# Satan# Bild, in wel¡e# Orden Er viehis¡, ja re¡t Teuis¡ worden, So daß na¡ seine# Mei‰er# Lehr' Er su¡t sein eigne Lib' und Ehr'. – 7 Gemähl] ′Gemälde′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 5, Sp. 3159. – 8 Larve] ′Maske′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 208. – 9 Lev 11,44 – 10 1Kor 3,16 – 12 Röm 7,18 – 14-16 Eph 4,15f. – 18 Röm 8,29 – 20 Hos 2,21f. – 21 2Chr 29,5 – 23 ›¡ bethrone] ′herrsche′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 21, Sp. 430. – 24 Eph 3,17 – 26 spri¡ ~ Wort] Mt 8,8 – 27 komm ~ mir!] Eph 3,17 – 28 mahl] ′male′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1500f. – 30 Brun‰] ′Leidenschaft′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 438f. – 31f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 16, S. 149: JN einem jeden wahren Chri‰en ›nd zweyerley Mens¡en/ ein innerli¡er vnd eu‹erli¡er/ 2. Cor. 4. Diese zwey ›nd wol bey einander/ aber wider einander/ also/ daß da# Leben de# einen de# andern Tod i‰. Lebet vnd herrs¡et der eu‹erli¡e Mens¡/ so ‰irbt der innerli¡e/ Lebet der innere Mens¡/ so muß der eu‹erli¡e ‰erben/ wie S. Paulu# 2 Cor. 4. sagt: Ob vnser eu‹erli¡e Mens¡ verweset/ so wird do¡ der innere tägli¡ ernewert. – 33f. Joh 16,13 – 35 Joh 14,16 – 37-40 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 14, S. 139: "Wir tragen den alten Mens¡en am Halse/ vnd ›nd selb‰ der alte Mens¡/ de# Art vnd Natur i‰ ni¡t# ander# denn sündigen/ ›¡ selb‰ lieben/ sein eigen Ehre vnd Nu” su¡en/ dem Fleis¡ seine Lu‰ bü‹en/ denn Fleis¡ vnd Blut le‰ seine Vnart ni¡t […]." Ebd., cap. 16, S. 150: "Vberwindet aber da# Fleis¡/ so lebet der Mens¡ im Teu[el/ in der alten Geburt/ vnd gehöret ni¡t in# Rei¡ Gotte#/ vnd wird eis¡li¡ genant:" – 44 er‰e¿en] ′ersticken′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1005. – 46 Jer 4,4 – 49 mein Gefäß] 2Kor 4,7 –
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50 und ~ Fremdling] Hebr 13,14 – 53f. Vgl. Mk 11,15-17 – 54 befrefelt] ′frevlerisch gebraucht′. Nicht bei Grimm: DWb. – 55f. 1Kor 6,12-20 – 55 unehret] ′entehrt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 24, Sp. 453. – 57 Vgl. Tit 2,12f. – 61 arge Welt] Gal 1,4; 1Joh 5,18f. – 63f. Ps 119,37 – 69-72 1Petr 3,3f. – 74 mi¡ a=zeit müßig ‰ehn] ′mich allzeit enthalten′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 2773f. – 76 Vgl. Gen 39,7-9; 41,3739 – 78 Vgl. Gen 2,18 – 79 Hi 2,10 – 83f. Vgl. Mt 6,33 – 86 Gen 3,19 – 89-91 Ps 37,4 – 93-96 Mal 3,10 – 93 Zehend] ′Zehnt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 455f. – 97 Meyt] ′Mäht′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1450f. Die Darstellung des Todes (meist als Knochenmann) mit Sense ist ein in den mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Totentänzen weit verbreitetes Motiv. Vgl. zum Lübecker Totentanz: Tanz der Toten, 1998, S. 115. Eine ganze Heerschar von Knochengerippen mit Sensen bietet ein Emblem im Emblembuch von Andreas Friedrich: EMBLEMATA NOVA (1644), S. 169. In der subscriptio zu diesem Emblem heißt es: "WAnn# Graß lang ‰eht/ so wirt# gemäht: | Also/ wann s¡on viel Zeit hingeht/ | Komt do¡ endli¡ der Todt ges¡wind/ | Hawt alle# vmb samt seim Ge›nd." Auch bei Dilherr: Augenund Her”en#-Lu‰ (1661), S. 218, findet sich ein Kupferstich, der den Knochenmann mit Sense zeigt. Zum Tod als Sensenmann, der die Menschen abmäht, vgl. außerdem Martin Moller: Sterbe-Kun‰ (1673), S. 15f.: Ja liebe Seele/ der Tod i‰ wie ein Graßmäder au[ der Wiesen/ der nimbt mit der Sensen alle# weg/ und a¡tet ni¡t#/ e# sey Gräßlein oder Blümlein/ Kräutlein oder Rößlein; Fraget au¡ ni¡t darna¡/ wie alt/ wie s¡ön/ wie kö‰li¡: Also thut der Tod au¡/ e# i‰ ihm keiner zu ‰ar¿/ keiner zu jung; E# i‰ ihm kein S¡loß zu ho¡/ keine Burg zu fe‰e; So lä‹et er ›¡ au¡ mit keinem Gelde oder Golde abweisen; Ja wenn# mügli¡ wäre/ daß du ihm aller Welt Güter geben könte‰/ so vermö¡te‰ du ihm ni¡t eine Stunde abzukäu[en/ die er verzöge/ und dir deine# Gefallen# zugebe. Da# soll ja iederman tägli¡ beden¿en/ wohl zu Her”en nehmen/ sein Häupt ni¡t ehe san[te legen/ biß er die selige Sterbe-Kun‰ re¡t und wohl gelernet habe. – 99 Vgl. Mt 22,30
Text I/11: Anda¡tLied, eine# Waisen. 24r-25v 4 und] u. (ebenso 5, 9, 16, 21, 33, 45, 51, 52, 54, 55, 56, 61, 63, 74, 75, 77, 82, 86 (2mal), 96, 97, 101, 102, 108, 110, 114, 118) – 32 al#dann] al#da‾n (ebenso 107 wann – 116 dann) – 36 kommt] komt ‾ (ebenso 71 Stimm – 72 vernimm – 82 Kummer – 123 Himmel#-Erb) – 49 lehr] e überschrieben – 57 da#] Kürzel – 2
1
64 mi¡] m überschrieben – 72 vernimm] mit ver-Kürzel – 82 wa#] Kürzel (ebenso 87) – 89 i‰ ihm] ihm i‰ – 97 Wunder] mit der-Kürzel – 107 der] Kürzel Auf den 2. Januar 1672 datiert Caspar von Lilien seine Vorrede zu dem von ihm herausgegebenen Neuen Marggräfl[i¡] Brandenburgis¡en Gesang-Bu¡, in welchem das vorliegende Gedicht in 25 gezählten Strophen veröffentlicht wurde (Nr. XIV, S. 484-488) (vgl. Morphologie, Nr. 448, S. 789). In Anbe-
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tracht der wahrscheinlichen Endredaktion des Psalterium Betulianum im November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I) ist dieser Monat der terminus ante quem für die Entstehung des Textes. Als Lehnmelodie ist im Neuen Marggräfl[i¡] Brandenburgis¡en Gesang-Bu¡ angegeben: Jm Ton: Warumb betrüb‰ du di¡ mein etc. Es folgen die Initialen S. V. B. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 10 verhänget] verhangen – 26 dann du] du dann – 30 re¡te] re¡ter – 41 i”t] je”t – 46 i”und] je”t – 52 dur¡ (1. Position)] Mit – 52 dur¡ (2. Position)] mit – 57 o[t] au¡ – 62 au¡ du] du au¡ – 83 nit] ni¡t (ebenso 85) – 105 s¡on ein Egyptenland vor] au¡ ein Egypten s¡on vor – 110 do¡ ni¡t#] gar ni¡t – 113 Wa‹er#wut] Wa‹er#-Flut – 120 für] vor 1f. Vgl. 1Kor 8,6 – 5 Vgl. Ps 68,6 – 11f. Vgl. 2Kor 7,9f. – 13 Daß Gott trotz der Erfahrung seiner Ferne, zumal in Zeiten der tentatio, noch lebt und helfend bzw. rettend zu intervenieren fähig ist, ist in zeitgenössischen lutherischen Predigten und Erbauungsschriften ein gängiger Topos der consolatio. Vgl. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 412 (3. Pfingsttag, Joh 5,1-18): "Seyd fröli¡ und getro‰/ der HErr JEsu#/ wel¡er dem a¡t und dreyßigjährigen kran¿en Manne gehol[en/ der lebet no¡/ er i‰ so freundli¡/ al# für jenen Jahren/ ihr solt seine Hül[e au¡ zu seliger Stunde erfahren. " Ebd., S. 590f. (19. Sonntag nach Trintatis, Mt 9,1-8 parr.): "Wer Vergebung der Sünden hat/ der kan fröli¡ und muthig seyn/ wenn# glei¡ Creu” regnete und s¡neyete/ denn er weiß/ daß ihm alle# muß zum be‰en dienen/ Rom. 8. v. 28. Der GOtt lebet no¡/ der den gro‹en Creu”träger Job getrö‰et und erlöset hat." Ders.: MAGNALIA DEI (1728) (zu Gen 50,24), S. 294a: "Wer nun gro‹e# Unglü¿ leidet, der trö‰e ›¡ de‹en. Der alte GOtt lebet no¡. Wer weiß, wa# für ein gro‹e# Glü¿ dein gegenwärtige# Unglü¿ in kur”em soll vers¡lingen." Vgl. auch Martin Opitz, FischerTümpel. Bd. 1, S. 241, Nr. 296, Str. 5: Do¡ sorge ni¡t, wir[ alle# hin, O meine seel, vnd ho[ au[ jhn. Warumb wil‰ du sol¡ leidt erweisen? Er lebet no¡ vnd wird ›¡ baldt Erzeigen al# dein au[enthalt, Vnd du wir‰ jhn in kür”en preisen. Vgl. außerdem Dilherr: Zeit-Predigten (1657), S. 250 (Epiphanias, Mt 2,1-13): "Wa# thäte Gott hierbey? s¡lie[ Er? oder a¡tete Er# ni¡t? da# sey ferne! Er hatte s¡on für ›e [scil. die Heilige Familie] gesorget: und mu‰e ehe Per›en mit zu‰euren/ und gan” unbekante Leute Gold zu tragen/ al# ›e s¡ändli¡e Noth leiden solten. Diß Her” hat Er no¡ allweg gegen un#; wenn wir nur kein Mißtrauen in Jhn se”en/ und un# ni¡t einig und allein dur¡ unsere eigene Wi” versorgen wollen." Vgl. ebenso Johann Rist, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 312, Nr. 297, Str. 3: Und wenn du glei¡ dur¡# Wa‹er geh‰, Bleib' J¡ dir do¡ zur Seiten
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
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Und s¡a[e, daß du ›¡er ‰eh‰, Ja daß au¡ ni¡t von weiten Ein s¡wehrer Unfall tre[e di¡. Drum baue nur getro‰ auf Mi¡, J¡ hers¡' au¡ in den Tie[en, Ja Himmel, Erd' und Meer i‰ Mein; Wie s¡nel pag J¡ dabei zu sein, Wenn die Verzagte rie[en. Johann Rist, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 313, Nr. 298, Str. 7: Do¡, der Du lib‰ da# Leben, Du Mens¡en Hühter Du, Du ha‰ ni¡t zugegeben, Daß wir no¡ immerzu Verla‹en solten sein: Du lie‹e‰ Hül[e kommen, Du ha‰ un# aufgenommen Dur¡ Deinen S¡u” allein. (ebenso 97) – 16f. Eph 1,4 – 19f. Vgl. Jer 23,9 – 21 Hi 1,21 – 22 Nottur[t] ′notwendigen Lebensmittel′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 924. – 23-25 Ps 145,16 – 26-28 Vgl. Dtn 8,5 – 29 blöde] ′unerfahrene′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 139. – 30 Ps 27,11 – 31f. Ps 22,15. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 18, S. 177: "Vnsere Seele i‰ wie ein Wa¡#/ wa# man hinein dru¿et/ de# Bilde behelt#:" – 32 Gotte#fur¡t] Sir 41,17– 35 Ps 73,25 – 36 Jak 1,17 – 37 Wi”] ′Klugheit′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 861. – 40 Lk 10,42 – 41f. Jer 31,33 – 41 Tafel-Erz] ′Tafel, auf die etwas geschrieben werden kann′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 21, Sp. 16. – 45 1Kor 3,16 – 47 eingemeyt] ′geerntet′. Nicht bei Grimm: DWb. – 51f. Vgl. Röm 14,18 – 53-55 Vgl. Sir 23,5 – 55 mi#zieren] ′verunstalten′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 2323. – 56 arge Welt] Gal 1,4; 1Joh 5,18f. – 56 Welt […] Fleis¡ […] Teufel] Zu den drei traditionellen genera von tentationes vgl. zu Text Nr. I/1, v. 61. – 58 1Petr 5,8. Vgl. Luther, WA 17/I, S. 445, Z. 21-27 (Predigten des Jahres 1525, Sonntag nach Simon und Judas, Joh 4,47ff., Nr. 63): Denn herwidderumb i‰ e# die art und natur unser# widdersa¡er# de# teufel#, da# er au¡ ni¡t feyert, wie S. Petru# spri¡t am fun[ten capittel seyner er‰en epi‰el 'Der teu[el s¡le[t ni¡t, er gehet herumb wie eyn brulender law, su¡t, wen er vers¡lynde.' So nu der teufel ni¡t s¡le[t und feyert ni¡t, so will e# ›¡ ni¡t zymmen, da# eyn Chri‰en feyer und die hend ynn s¡o# lege, nemli¡, da# er so ‰ar¿ i‰, denn er wird eyn Fur‰ dieser welt genennet […].
Gedichte 11 und 12
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Vgl. weiter WA 17/II, S. 221, Z. 4f. (Fastenpostille, 1525, Oculi, Lk 11,14-28): "Der teu[el feyert ni¡t und s¡le[t ni¡t, sondern su¡t widder, wie er den mens¡en eynneme." – 59 ‰arker Gott] Ps 71,3 u.ö. – 60 Vgl. Dtn 12,10 – 62 Ps 62,3 – 62 Tru”] ′Schutzschild′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 22, Sp. 1098. – 64f. Ps 91,11. Zum Motiv der permanenten Engelwacht vgl. zu Text Nr. I/1, v. 19. – 66f. Vgl. Mt 7,9 – 69 Mt 6,26 – 71 Ps 147,9 – 73 Ps 27,7 – 74f. Mt 6,11 – 76 wir[' ~ di¡] Ps 55,23 – 77 Ps 40,18 – 78-80 Ps 37,4f. – 81 wohlgemut] ′zuversichtlich′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 1137. – 83-85 Mt 6,31f. – 85 Jes 26,4 – 87 Mt 6,8. – 87 so weiß er au¡ gar wohl, wa# dir gebri¡t] Vgl. Georg Neumark, Baden-Durla¡is¡e# Gesangbu¡ (1763), S. 157, Nr. 202, Str. 8: Auf di¡, mein lieber Gott, i¡ traue, J¡ bitte di¡, verlaß mi¡ ni¡t, Mit Gnaden meine noth ans¡aue, Du wei‰ gar wohl, wa# mir gebri¡t: S¡a[# mit mir, wiewohl wunderli¡, Dur¡ Chri‰, den Herrn, nur seligli¡. – 87 gebri¡t] ′fehlt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 1854. – 89f. Vgl. Georg Neumark, Fischer-Tümpel. Bd. 4, S. 311, Nr. 365, Str. 6: E# ›nd ja GOtt sehr s¡le¡te Sa¡en Und i‰ dem Hö¡‰en alle# glei¡, Den Rei¡en klein und arm zu ma¡en Den Armen aber groß und rei¡. GOtt i‰ der re¡te Wundermann, Der bald erhöhn, bald ‰ür”en kan. – 89 s¡le¡te] ′einfache′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 15, Sp. 665f. – 90 Lk 1,52f. – 91 1Kön 17,5f. – 92f. 1Kön 19,5 – 94f. 1Kön 17,10-16 – 101-103 Vgl. Gen 41,40-46 – 105 vor] ′für′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 26, Sp. 775f. – 106-110 Mt 16,26 – 116-120 Hebr 12,6-11. Zur Deutung der Nöte und Anfechtungen der Gläubigen als Züchtigungen Gottes vgl. zu Text Nr. I/25, v. 181-190. – 116 Stäup‰] ′Züchtigst′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 17, Sp. 1202. – 120 für] ′vor′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 648. – 122f. Röm 8,17
Text I/12: Welt, gute Na¡t. 25v-27v Das Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 Am linken Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – 5-7 in der Handschrift marginal links – senkrecht zum Text – von unten nach oben geschrieben: D. Philipp Nicolai
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
und Josua Stegmann gebä‹ert] D. Phil. Nicolai u. J. Stegm. gebä‹ert – 7 wird] r aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 19 ziel] zi überschrieben – 21 und] u. (ebenso 22, 27, 31, 36, 56, 58, 59, 66, 67, 76, 77, 84, 95, 103, 112, 129, 156, 162, 163) – 24 Mann] Ma‾n (ebenso 80 Mann – 127 Wann) – 35 da# (2. Position)] Kürzel – 42 auf] f überschrieben – 42 wi” und] oberhalb der Zeile, darunter lauter gestrichen – 44 kommen] komen ‾ (ebenso 126 Jammer – 131 komm – 134 nimm – 156 frommen – 158 Stimm – 161 komm – 166 Jammerthal) – 45 hat,] danach mit gestrichen – 45 in] oberhalb der Zeile – 45 fals¡er] danach Betteley gestrichen – 62 fromm] r aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 81 der] Kürzel – 100 e#] e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 135 bereitet] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 137 Au#erwehlten] A überschrieben – 149 AnfurtLiedlein] ev. Anfurt Liedlein – 160 bang] b überschrieben – 165 spre¡en] c aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar Auf den 2.1.1672 datiert Caspar von Lilien seine Vorrede zu dem von ihm herausgegebenen Neuen Marggräfl[i¡] Brandenburgis¡en Gesang-Bu¡, in welchem das vorliegende Gedicht – um vier Strophen verkürzt – in 20 gezählten Strophen gedruckt wurde (Nr. XIII, S. 267-270) (vgl. Morphologie, Nr. 448, S. 789). In Anbetracht der wahrscheinlichen Endredaktion des Psalterium Betulianum im November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I) ist dieser Monat der terminus ante quem für die Entstehung des vorliegenden Gedichtes. Im Neuen Marggräfl[i¡] Brandenburgis¡en Gesang-Bu¡ steht das Gedicht unter dem Titel Welt gute Na¡t. D. Josua Stegmann#/ vermehrt und verbe‹ert dur¡ S. V. B. Als Lehnmelodie ist angegeben: Jm Ton: So wüns¡ i¡ ihr ein gute Na¡t. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 13 der hei‰] hei‰ je”t – 16 bößem] fals¡em – 18 nit] ni¡t (ebenso 107) – 24 der] ein – 29 dieser] diese – 33 nur Geld] Geld nur – 41 vom] von – 42 wi” und] lauter – 44 in] im – 45 in] mit – 45 Fantasey] Betteley – 59 hier] hie – 71-84 fehlt (ebenso 141-154) – 85 Aufgrund des Wegfalls der Strophen 11 und 12 sowie der Strophen 21 und 22 ändert sich die Strophenzählung in der Druckfassung wie folgt: 13 (in der Handschrift) = 11 (im Druck), 14 = 12, 15 = 13, 16 = 14, 17 = 15, 18 = 16, 19 = 17, 20 = 18, 23 = 19, 24 = 20 – 98 Ru[] Auf – 103 dru¿] Du¿ – 123 diesen] diesem – 157 deinen] deinem T2 Als Vorlage für das vorliegende Gedicht diente Birken ein Text von Josua Stegmann, der sich unter dem Titel S¡lußreimen/ oder Ade der Welt in seinen ERNEWERTE[N] HERTZEN=SEUFFTZER[N] (1663), S. 120-123, findet (der Text findet sich weder im Nürnbergis¡e[n] Gesangbu¡ von 1650, noch in dem von 1653, noch in dem von 1676) und folgenden Wortlaut hat: SO wüns¡ i¡ nun ein gute Na¡t Der Welt mit ihrem Wesen/ Die mir so viel Unruh gema¡t/ Mit ihren Zorngefä‹en/ I¡ meint die Leut
Gedicht 12
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Wärn fromb zur Zeit/ Bend mi¡ nun betrogen. NUr Unre¡t in der argen Welt/ Geht hin und her im s¡wange/ Ein jeder spri¡t hätt i¡ nur Geld/ Darna¡ ‰eht all# Verlangen/ Wer ni¡t hat Haab/ J‰ je”t s¡abab/ Bey Mens¡en-Kindern allen. FAls¡heit/ Betrug/ Zwang und Gewalt/ Gut Wort au# fals¡em Her”en/ Je”und gemein da# Feld behält/ A¡ wen solt diß ni¡t s¡mer”en/ Wer hat Ma¡t viel/ Thut wa# er wil/ Spri¡t/ tro” wer wil mir# wehren. WEr groß und breit hrein treten kan/ Den ‰ellt man an die Spi”en/ Von ihm man sagt/ da# i‰ der Mann/ Herfür muß er bald ›”en/ Wer aber s¡le¡t/ Fromb und gere¡t/ Der muß dahinden ‰ehen. WEißheit/ Kun‰ und Ges¡i¿ligkeit/ Wird heut ni¡t mehr gea¡tet/ Die alte Trew und Redligkeit/ I‰ überall vera¡tet/ Ohn Gut viel Ehr/ Gilt nimmermehr/ Die Tugend i‰ gefallen. ZU Tag und Na¡t i¡ o[t betra¡t Die Thorheit überma‹en/ Und Blindheit groß/ so je”t mit Ma¡t/ Rei‹t ein au[ allen Ga‹en/
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
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Man fället umb Vom Chri‰enthumb/ Au[ lauter Aberglauben. EIner dur¡ seine Gleißnerey Wil in den Himmel kommen/ Der ander dur¡ sein Betteley In Sinn hat ›¡ genommen Die weite Reiß Zum Paradeiß/ Mit blo‹em Fuß zu wandern. IN de# Glaub/ Lieb/ Ho[nung/ Gedult/ Wird überall verge‹en/ Mit S¡uld man häu[et immer S¡uld/ Die Welt i‰ gan” bese‹en/ Ein jeder meint/ Er sey Gott# Freund/ Und niemand darna¡ lebet. WEr folgt Chri‰i Fu߉ap[en na¡/ Si¡ sein# Verdien‰e# trö‰et: Muß in der Welt nur leiden S¡ma¡/ Und kaum da# leben fri‰et/ Hil[t ni¡t# dabey/ Wie fromb er sey/ Muß ›¡ verdammen la‹en. DEr Arm nit mehr ein bi‹en Brodt/ Ge›¡ert kan behalten/ Bald jaget man ihn hie und dort/ Be‰and er ndet selten/ Sein Seu[”n und Klag/ Wärt Na¡t und Tag/ Und niemand darau[ pa‹et. ACh Gott wie kanstu länger sehn Dein Häuflein so ver‰öret/ So viel Chri‰en in# Elend gehn/
Gedicht 12
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Die Warheit so verkehret/ Dein heilig Wort Mit Trug und Mord Wird hie und da vertilget. WIe kanstu länger s¡awen an/ Die Armen so bedränget/ Jammert di¡ ni¡t so man¡er Mann/ Der an der Haut kaum hänget/ Für gro‹er Noth Nur wünds¡t den Todt/ Diß le”ten Tro‰# do¡ mangelt. MEin Seel voll tausent äng‰en i‰/ Mein Her” im Leib Blut weinet/ Wenn i¡ muß hörn zu aller fri‰/ Daß man sagt unverneinet/ Wo i‰ dein Gott So hel[ au# Noth/ Du ›¡‰ ja nun verlohren? ACh wenn sol e# ges¡ehen do¡/ Daß ›¡ dein Antli” wendet/ Wir ho[en au[ dein Güte no¡/ Die alle# Elend endet/ Hör unser Klag/ Laß na¡ dein Plag/ I‰ denn kein Widerkehren? DO¡ Patien” mein arme Seel/ Der lieb Gott wird# wol ma¡en/ Wer diese Rosen bre¡en wil/ Muß die Dorn ‰e¡en la‹en/ Drumb meinen Sinn I¡ ‰ell dahin/ E# muß do¡ seyn gewaget. TRo” Teufel/ Sünd und arge Welt/ Tro” allen Höllen-Pforten/
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
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Ihr mir kein Härlein krümmen solt/ Traw Chri‰i theuren Worten/ Weht Winde weht/ Ihr Wellen geht/ Solt mi¡ do¡ ni¡t ersäu[en. IU¡ zu/ den re¡ten Port i¡ s¡on Von fernen thu ans¡auen/ Dort ‰eht mein Hel[er Gotte# Sohn/ Wie solt mir ferner grauen/ O komm und halt/ I¡ ›n¿e bald/ I¡ komm zu deinen Freuden. UNd O wie fröli¡ wil i¡ seyn/ Man¡ s¡ön# Dan¿liedlein ›ngen/ Wenn i¡ zu deinem Himmel ein Werd gehn mit Freudensprüngen? Dein Lob und Preiß Au[ man¡e weiß/ Sol meine Zung erklingen. MIt so viel tausend Engelein Wil i¡ für deinem Throne/ Dir und zum Preiß dem Namen dein Dienen mit Freud und Wonne/ O lang/ O lang/ Da# ma¡t mir bang/ Komm HErr/ mein Wuns¡ erfülle. ADe/ du s¡nöde Welt/ Ade/ Ade mein Liebn und Freunde/ Ob i¡ eu¡ glei¡ ni¡t mehr hie seh/ Dort i¡ eu¡ wieder nde/ Dur¡# Jammerthal/ Zum Freudensaal Geh hin/ wer wil/ der folge.
Gedicht 12
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– 1f. Zum an die Welt gerichteten Gute-Nacht-Topos vgl. zu Text Nr. I/34, v. 121. – 2 1Kor 7,31 – 4 Vgl. Ps 80,4 – 13 S¡abab] ′Kehricht, Abschaum′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 1946. – 21 ho¡ zublehen] ′aufzublähen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 61f. – 26 s¡le¡t] ′einfach, schlicht′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 15, Sp. 523. – 35 auf S¡rauben] ′unfest′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 15, Sp. 1651. – 37 mir selb‰ gela‹en] ′mir selbst überlassen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 471. – 42 wi”] ′Schlauheit, List′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 870. – 43 Gleißnerey] ′Heuchelei′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 7, Sp. 8314. – 46 vorgenommen] ′vor Augen gemalt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 26, Sp. 1352. – 50 Glaub, Liebe, Ho[nung] 1Kor 13,13 – 52 Vgl. Jes 30,1 – 57-63 Mt 10,22 – 59 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 40, S. 438: "So i‰ die Vera¡tung ein gro‹e# Stü¿ der S¡ma¡ Chri‰i/ So die wahren Glieder Chri‰i au¡ tragen mü‹en." – 70 pa‹en] ′achten′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1485. – 72 Häuflein] Ps 125,3 – 80-84 Hi 3,20f. – 85-91 Vgl. Ps 80,4 – 93 vor] ′anstatt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 26, Sp. 802. – 95-97 Ps 42,4.11 – 98 Mt 27,40-43 – 99 Patienz] ′Geduld′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1504. – 101f. wer ~ ‰e¡en] Sprichwörtlich. Vgl. Wander. Bd. 3, Sp. 1728. – 103-105 1Petr 5,10 – 103 dru¿ di¡] ′beug' dich′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1446. – 106f. Gedult ~ Garten] Sprichwörtlich. Vgl. Wander. Bd. 1, Sp. 1402 (Nr. 21). – 106-112 vgl. Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel (1599), S. 415: Da# Kräutlein patientia, W䡉 ni¡t in allen Garten/ A¡ Gott/ s¡a[ du mir# jmmerdar/ Daß i¡ könn deiner warten. Son‰ bin i¡ sehr/ betrübt vnd s¡wer Von Ang‰ au[ dieser Erden. – 113 Tru”] ′Widerstehe′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 22, Sp. 1090 (ebenso 114). – 115f. Lk 21,18 – 120126 vgl. Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel (1599), S. 414: Mein Seel hat noht/ vnd leidet Qual/ Daß i¡ so lang muß harren/ Gespannet au[ dem Jammerthal/ Al# zög i¡ s¡were Karren. Da treibt jhrn Spott/ Die fals¡e Rott/ Mit mir in meinen Nöhten. – 126 teu[en] ′Tiefen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 21, Sp. 293. – 127-129 Jes 6,3; Offb 14,2f. Zur frühneuzeitlichen lutherischen Sicht auf den ewigen Lobgesang der Engel in der himmlischen Kantorei vgl. Philipp Nicolai: Praxis vitae aeternae (1620), Bl. 111v-112r: Da wird jhre [scil. der Engel] himlis¡e Cantorey/ vnd kö‰li¡e Music sehr liebli¡ ers¡allen/ al# Paulu# de‹en geden¿et/ 1. The‹. 4. v. 16. da er s¡reibet: Daß wir al#denn hören werden die Stimme de# Er”Engel# mit der Posaunen GOtte#/ da# i‰ Sie werden e”li¡e jhre sü‹e Stimme mit ›ngen vnd jubiliren/
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
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Die andern jhre himlis¡e Posaunen/ mit s¡önem blasen vnd freudigem s¡allen/ hören la‹en/ wel¡e# sol¡e liebli¡e Kun‰/ vnd kün‰li¡e Liebligkeit sein wird/ daß aller Welt aller be‰e/ aller kun‰rei¡‰e vnd fröli¡‰e Mu›c/ ni¡t allein ni¡t al# ein Kun‰‰ü¿ vnd Frewdenwer¿; Sondern al# ein ni¡tige# vnd todte# Ding/ Ja no¡ al# ein Trawrwer¿ mag dagegen ges¡e”et werden. So groß soll die Liebligkeit der Engelis¡en Cantorey vnd Mu›c im Himmelrei¡ seyn/ zu der zeit die vn# kommen wird. Darumb sagt der alte Lehrer Augustinus libr. De Spiritu & Anima Cap. 57: Niemandt kan in dieser Welt genugsam s¡e”en/ wie ho¡ die Glü¿seligkeit sey/ GOTT von Ange›¡te zu Ange›¡te s¡awen/ vnd wie anmuhtig die Liebligkeit der Engelis¡en Mu›c sey anzuhören. Zum Einstimmen der Erlösten in diesen ewigen Lobgesang der Engel vgl. aus dem lutherischen Bereich Nicolaus Polantus: Musica Instrumentalis (1605), S. 30f.: "Jm ewigen Leben im Himlis¡en Chore/ Mu›c vnd Cantorey/ werden Engel vnnd Mens¡en zu hau[ kommen/ vnd zusammen tretten/ vnd ewigli¡ vor Göttli¡er Maie‰et mu›cirn vnd gurirn/ ›ngen vnd preisen […]." Christoph Frick: Music-Bü¡lein (1631), S. 110: Aber wa# sol vnd kan i¡ von sol¡er frewden Mu›c reden? Quis dicere, quis intellectus capere potest, quanta sint gaudia, Angelorum choris interesse? sagt der alte Lehrer Gregorius: Da# i‰: Wer kan e# außspre¡en/ Wer kan e# mit seinem Ver‰and fa‹en (Dum Angeli cum hominibus jungent choros, & angelicis choris addentur homines. Chrysostomus) vnd ver‰ehen/ wa# für gro‹e Frewde e# seyn werde/ bey den heiligen Engeln im Himmel zu Chor gehen? Hat e# do¡ kein Auge gesehen/ kein Ohr gehöret/ vnd i‰ in keine# Mens¡en Her” kommen/ etc. 1. Cor. 2. Weiter ebd., S. 128f.: Wird ›¡ diese# an eu¡ benden/ daß jhr an jhn gläubet/ vnnd allhie im niedern Chor mit Her” vnnd Mund jhn bekennet/ vnd an›nget/ so wird e# gewi# seyn/ er wird eu¡ dort im höhern Chor der Engel vnd Außerwehlten/ wa# jhr allhie intonirt habt/ fröli¡ hinau# ›ngen/ vnd ein ‰etwärende# Halleluja s¡allen la‹en/ daß jhr in conspectu regis Domini, für dem helleu¡tenden Ange›¡t de# hö¡‰en Könige# in Ewigkeit jubiliren werdet. Vgl. auch Johann Matthäus Meyfart: Himlis¡e[#] Jerusalem I (1627), S. 448: "Darneben i‰ au# dem 14. Capitel derselbigen [scil. der Offenbarung des Johannes] sehr frewdig zuvernehmen/ daß die Außerwehlten ›ngen ein newe# Lied/ ohne Au[hörung/ vnnd do¡ ohne Verdrie‹ung: Ohne Au[hörung/ vnd do¡ ohne Wiederholung." Weiter ebd., II (1627), S. 293 [marginal: Jmmerwerender Lobgesang]: "Wie können do¡ die Außerwehlten s¡weigen/ alldieweil/ wo ›e nur hinsehen/ wo ›e nur hingehen/ wo ›e nur hingeden¿en/ mehr denn hundert tausend Vrsa¡en haben den HErrn Zebaoth zu loben." Philipp Nicolai: Praxis vitae aeternae (1620), Bl. 141v: "Betra¡te au¡ ferner lieber Mens¡/ wie kö‰li¡ vnnd herrli¡ da# ewige Leben/ vnd de#selben frewdiger Wol‰andt/ in dem für vn# sein wird/ daß wir mit den heiligen Engeln ‰et# sollen vmbgehen/ vnd/ wie Chri‰u# zeuget/ Matth. 22. v. 30. jhnen glei¡ seyn/ au¡ mit jhnen da# himlis¡e Chor halten/ vnd frewdig jmmer daher
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‰immen: Heilig/ heilig/ heilig i‰ GOtt der HErr Zebaoth/ Esa. 6. v. 3." Vgl. auch Jeremias Nicolai: Nürnbergis¡e# Gesangbu¡ (1676), S. 1203, Nr. 1150, Str. 12f.: 12. Da [im Eschaton] wird man hören klingen da# himmlis¡ Säitenspiel: Deß Himmel# Chor wird bringen/ in GOTT/ der Freuden viel. Da# liebe JEsulein un# freundli¡ wird erqui¿en/ und gnädigli¡ anbli¿en/ mit Seine# Antli”# S¡ein. 13. Re¡t mit den Engeln fröli¡ wir werden ›ngen GOtt da#: Heilig/ Heilig/ Heilig i‰ der HERR Zebaoth! Ein neue# Freuden-Lied: Glori/ Lob/ Ehr und Weißheit/ Kra]/ Rei¡thum/ Heil und Klarheit/ sey GOtt in Ewigkeitt! Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 31f., Str. 10: O daß i¡ von der Hand de# HErren Solt' ewigli¡ begabet seyn/ J¡ wolte meinen Mund au[sperren Und mit den s¡önen Gei‰erlein Ohn' Ende ›ngen fris¡ allda Daß Frewdenrei¡' Alleluja/ Denn wolt' i¡ Stimm und S¡ri[t verblümen De# HErren Güt' allein zu rühmen. – 127-133 vgl. Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel (1599), S. 414: Wenn komm i¡ in dein Paradeiß/ Da s¡on viel Chri‰en wohnen? Vnd ›ngen dir Lob/ Ehr vnd Preiß/ Bekleidet mit der Sonnen? Wenn holstu mi¡/ in# Himmelrei¡? Da i¡ dein Antli” s¡auwe.
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
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– 130 Mt 13,43 – 131 Offb 22,20 (ebenso 161) – 134-140 vgl. Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel (1599), S. 415: Ey nim mi¡ in den Freuwdensaal/ Von dir bereitet droben/ Da di¡ die Patriar¡en all/ Mit den Propheten loben: Vnd da die S¡ar der Engel klar/ Vmb deinen Thron hers¡weben. – 134f. Zur Bezeichnung des Himmels als Freudensaal in Texten des zeitgenössischen Luthertums vgl. Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel (1599), S. 15-17: WA# i‰ aber da# ewige Leben im Himmel/ eygentli¡ für ein Leben/ daß i¡ mi¡ de‹en so ho¡ erfrewen/ vnd so sehr darna¡ tra¡ten soll? J¡ rede mit meinem Her”en (sagt Dauid) vnd mein Gei‰ muß fors¡en. Wa# hat# für ein Gelegenheit/ mit derselben Frewde/ Lu‰ vnd Herrli¡keit? Antwort. O liebe Seele: E# i‰ ein Leben der einbrün‰igen reinen Liebe/ ein re¡t Ho¡zeitli¡ Leben/ ein Leben der sü‹en himmlis¡en Wollu‰/ vnd ein Leben der vnau[lößli¡en Gemeins¡a[t/ wel¡e die Außerwehlten mit Gott dem Vatter/ mit Gott dem Sohn/ vnnd mit Gott dem heyligen Gei‰ in Ewigkeit haben/ voll alle# Tro‰#/ voll aller Frewden vnd voll aller Herrli¡keit […] Sihe du liebe Seele/ Ein sol¡e Ge‰alt vnd Gelegenheit hat e# mit dem ewigen Leben. So i‰# ein Paradeiß/ so ein Freuwdensaal/ so ein Statt Gotte#/ so ein Land der Lebendigen/ vnd eine sol¡e Ho¡zeit/ da Gott mit seinen heyligen Engeln/ Patriar¡en/ Propheten/ Apo‰eln vnnd allen Außerwehlten (wel¡e von diesem Jammerthal dahin gefahren ›nd) lebet/ herrs¡et vnd regieret/ in eitel einbrün‰iger Liebe […]. In lyrischer Verdichtung ebd., S. 412f.: Zion hört die Wä¡ter ›ngen/ Da# Her” thut jhr von Frewden springen/ Sie wa¡et vnd ‰eht eilend au[: Jhr Freund kompt vom Himmel prä¡tig/ Von Gnaden ‰ar¿/ von Warheit mä¡tig: Jhr Lie¡t wirdt hell/ jhr Stern geht au[. Nu komm du werthe Kron/ HErr Jesu Gotte# Sohn/ Ho›anna. Wir folgen all zum FrewdenSaal/ Vnd halten mit da# Abendmal. Vgl. außerdem Philipp Nicolai: THEORIA VITAE AETERNAE (1606), S. 698:
Gedicht 12
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Wiewol nun der Himmel […] ni¡t i‰ ein jrrdis¡ Paradeiß/ no¡ ein campus Elysius, oder Weltli¡ Frewdenfeld […] sondern ein Frewdenort bey Gott/ derglei¡en kein Auge au[ dieser Welt gesehen/ kein Ohr gehöret/ vnnd kein Mens¡li¡ Her” erfahren hat/ So wird e# do¡ ein Paradeiß genennet/ damit anzuzeigen/ daß eine# frommen Chri‰en Seele/ na¡ dem Tode/ in den Stand der vollkommenen Seligkeit (darinn vnsere er‰en Eltern/ Adam vnd Eua für dem Fall ›¡ verhielten/ al# da# jrrdis¡ Paradeiß jhr Vaterland war) ug# wider komme/ vnd wider eingese”t werde. Gerhard: Enchiridion consolatorium/Handbüchlein (1611), S. 154, Z. 21 - S. 155, Z. 27: Viel weniger hat dich der heilige Geist darumb beruffen durch die Predigt des Worts zum Reich Christi/ daß du nur diese kleine zeit vber/ in diesem Leben möchtest außtauren/ Sondern daß du aus diesem Gnadenreich/ in das Reich der Herrligkeit/ aus der streitenden zur triumphirenden vnd siegenden Kirchen/ aus diesem Jammerthal/ in den rechten freuden Saal mit der zeit versetzet werden könnest […]. Vgl. auch Johann Rist, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 314, Nr. 299, Str. 5: J¡ wil di¡ au# dem Jammerthal, Wo ni¡t# al# Noht und Tod regiret, Verse”en in den Freüdensahl, Da Sion herli¡ triumphiret. J¡ wil di¡ bringen mit Gewalt, O Freundinn', au# dem Tod' in# Leben. Ja, mein HErr Jesu, komm nur bald, Diß s¡öne Wohnhauß mir zu geben. Josua Stegmann: ERNEWERTE HERTZEN=SEUFFTZER (1663), S. 123: ADe/ du s¡nöde Welt/ Ade/ Ade mein Liebn und Freunde/ Ob i¡ eu¡ glei¡ ni¡t mehr hie seh/ Dort i¡ eu¡ wieder nde/ Dur¡# Jammerthal/ Zum Freudensaal Geh hin/ wer wil/ der folge. (ebenso 167) – 136 Mt 22,30 – 139f. Jes 6,1f. – 142 Port] ′Hafen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2003f. Zur Bezeichnung des Eschatons als Hafen in Texten frühneuzeitlicher Lutheraner vgl. zu Text Nr. I/21, v. 41. – 143 Mk 3,35 – 144 Mt 8,26 – 149 Anfurt] ′Ankunft′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 322. – 152-154 Ps 63,5 – 155-157 Offb 5,11f. – 161 zuentquälen] ′von Schmerz und Qual zu befreien′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2302. – 165 Ri 2,10; 2Chr 34,28. Zum Wiedersehen aller im Vertrauen auf Gott Verstorbenen vgl. zu Text Nr. I/34, v. 129-136. – 166 Vgl. zu Text Nr. II/71, v. 4.
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
484 Text I/13: Tode#-betra¡tung. 28r-29v
11 üm] überschrieben – 11 werben] w oberhalb der Zeile – 33 kommt] komt ‾ (ebenso 48 nimm‰ – 99 Komm 3
2
1
– 102 genommen – 105 Frommen) – 50 und] u. (ebenso 59, 73, 105) – 96 hei‰ und i‰] i‰ und hei‰ – 125 Gewinn] Gewi‾n – 132 bin] n überschrieben Gedruckt wurde das vorliegende Gedicht anonym und ohne Datum auf einem illustrierten Flugblatt unter dem Titel Chri‰li¡e Betra¡tung/ Der ni¡tigen Flü¡tigkeit/ zeitli¡er/ und hö¡‰erwüns¡ten Wi¡tigkeit ewiger Güter. Wa# i‰ euer Leben? Ein Dampf i‰ e#/ Jac. 4. 14. Am unteren Blattrand befindet sich das Impressum Zunden bey Paulu# Für‰en/ Kun‰händler in Nürnberg. Stauffer datiert das Flugblatt auf das Ende des Jahres 1652 (Morphologie, Nr. 103, S. 169). Harms/Schilling/Wang III/3, 1989, S. 222, Nr. 115, datieren es zwischen 1650 und 1666. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 1 Bedenk] Betra¡t – 22 Lehmenhau#] Leymenhauß – 36 nur] nein – 61 nit] ni¡t (ebenso 123) – 89 färtig] willig – 90 di¡ zu ieder Zeit] deine Freundli¡keit – 91 von wegen deiner] dur¡ deine rohte T2 Eine Reproduktion des Kupferstiches, auf den sich Birkens Gedicht bezieht, findet sich unter Abb. 1. – 5 Larven] ′Maske′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 207. – 10f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 12, S. 106: "Denn e# kan ni¡t ander# sein/ wer in Chri‰o leben wil/ der mu# den weltli¡en Lü‰en ab‰erben/ vnd wer der bösen Welt vnd jhm selber leben wil/ der mu# Chri‰um fahren la‹en." Ebd., cap. 15, S. 148f.: Wer nun jhm selber er‰ also ab‰irbet/ der kan au¡ darna¡ lei¡t der welt ab‰erben/ vnd dieselbige mit all jhrem Rei¡thumb vnd Herrligkeit vers¡mehen/ also/ daß er keiner weltli¡en Ehr/ Rei¡thumb vnd Wollu‰ begeret/ sondern sein Ehr/ Rei¡thumb vnd Wollu‰ allein an Gott hat/ Gott i‰ seine Ehre/ Rei¡thum vnd Wollu‰/ der i‰ ein re¡ter Ga‰ vnd Frembdling in dieser Welt/ er i‰ Gotte# Ga‰/ vnd Gott wird jhm bald da# fröli¡e Jubeljahr in seinem Her”en anri¡ten/ vnnd jhn voller gei‰li¡er Freude ma¡en/ vnnd denn dort da# Iubilaeum aeternum, da# ewige Jubeljahr mit jhm halten/ etc. – 12 bild ~ ein] ′stell ~ vor′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 149f. – 15f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 13, S. 124f.: Da# i‰ ja ein gro‹er augens¡einli¡er Bewei#/ da# wir zu diesem Leben ni¡t ges¡a[en seyn/ vnnd diese Welt nit sey principalis finis nostrae creationis, son‰ würden wir wol drinnen bleiben/ darumb muß ja ein ander vnd herrli¡er finis nostrae creationis seyn/ Da# zeiget vnser Vrsprung an/ wel¡er Gott selb‰ i‰/ vnd dz göttli¡e Bildni#/ wel¡e# wir tragen in Chri‰o/ vnd zu wel¡em wir ernewert seyn. Denn da‹elbige bezeuget/ dz wir fürnemli¡ zu dem Rei¡ Gotte# ges¡a[en seyn/ vnd zum ewigen Leben/ dazu ›nd wir au¡ von Chri‰o erlöset/ vnd dur¡ den heiligen Gei‰ wieder geboren. – 17 Hebr 11,14.16 – 17f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 17, S. 168f.: "So wir denn nun Frembdlinge vnd Gä‰e in dieser Welt seyn/ vnd hie keine bleibende Stadt haben/
Gedicht 13
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so muß je darauß folgen/ daß wir ni¡t vmb dieser ›¡tbaren Welt willen ers¡a[en seyn. Darumb i‰ diese Welt ni¡t vnser re¡te# Vaterland vnd Eigenthumb/ wir wi‹en ein be‹er# vnd edler#/ vmb wel¡e# willen wir lieber sollen zwo Welt verlieren/ ja Leib vnd Leben/ daß wir jene# behalten mö¡ten." – 19 Ps 119,19 – 20f. Gen 3,19 – 22-28 2Kor 5,2-4 – 33-35 1Kor 15,31. Zur Gleichsetzung des Lebens mit permanentem Sterben in der antik-paganen Tradition vgl. Seneca: Ad Lucilium epistulae morales, epistula 24, 20: "Cotidie morimur: cotidie enim demitur aliqua pars uitae, et tunc quoque, cum crescimus, uita decrescit." Zum Vorkommen dieses Motivs in der Erbauungsliteratur des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 57, S. 698: "Dann die zeit nimpt tegli¡ ein ‰ü¿ von vnserm Leben hinweg. Vn in dem wir an Jahren zunehmen/ in dem nimpt vnser Leben ab/ Ja eben diesen Tag/ den wir i”o leben/ mü‹en wir mit dem Todt theilen." (ebenso 43, 57f.) – 37 Hebr 11,38 – 38f. Ps 73,24 – 40f. Zur Rede vom Tod als Boten, der Menschen aus der Welt abberuft, um sie zu Gott zu bringen, vgl. zu Text Nr. I/21, v. 35f. (ebenso 87, 93). – 41f. Weish 3,1; Offb 14,13 – 47f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 57, S. 698f.: Diß Leben i‰ ein elend Leben. Syr. 40. E# i‰ ein elend jemmerli¡ ding vmb aller Mens¡en Leben/ etc. Wir ‰erben ja tegli¡/ 1. Cor. 15. Dann die zeit nimpt tegli¡ ein ‰ü¿ von vnserm Leben hinweg. Vn in dem wir an Jahren zunehmen/ jn dem nimpt vnser Leben ab/ Ja eben diesen Tag/ den wir j”o leben/ mü‹en wir mit dem Todt theilen. Mit wieviel elender erbärmli¡er Kran¿heiten i‰ vnser ‰erbli¡er Leib geplagt/ die vnsern Leib tegli¡ au[fre‹en al# Gi[t/ biß er endli¡ dahin fellt? Mit wie viel sorgen/ ang‰/ mühe vnd arbeit bringen wir vnser Leben zu? Da# wol der Prediger Salomo sagen mag: Der Tag de# Tode# i‰ be‹er dann der Tag der Geburt. Job. 7. Muß nit der Mens¡ immer im ‰reit sein au[ Erden? Vnd seine Tage ›nd wie eine# Taglöhner#. Wie ein Kne¡t ›¡ sehnet na¡ dem s¡atten/ vnd ein Taglöhner/ daß sein arbeit au# sey: Also habe i¡ wol gan”er Monden gearbeitet/ vnd elender Na¡t ›nd mir viel worden. Job 14. Der Mens¡ vom Weibe geboren lebet kur”e zeit/ vnd i‰ voll vnruhe. Wann nun der Mens¡ seligli¡ ‰irbt/ so ‰irbt all sein Elend mit. – 49 Vgl. Phil 1,23 – 52-54 Zur Darstellung des Glücks im Bild der Fortuna, die auf einer Kugel tanzt vgl. zu Text Nr. II/28, v. 13f. – 54 günnt] ′gönnt′. Zum recht seltenen absoluten Gebrauch von ′gönnen′ vgl. Grimm: DWb. Bd. 8, Sp. 937. – 56 Jak 4,9 – 59 Zum Rauch als vanitas-Symbol vgl. zu Text Nr. III/17, v. 6. – 61 halten nit den ‰i¡] ′halten nicht Stand′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 18, Sp. 2693. – 63 im s¡wunge s¡weben] ′sich in die Höhe schwingen′. Nicht bei Grimm: DWb. – 64f. Zur Gleichsetzung des Todes mit dem Beginn der ewigen Freude vgl. folgende Belege aus der zeitgenössichen lutherischen Erbauungs- und Predigtliteratur: Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel (1599), S. 275f.: DJe vierdte Wolthat Gotte# […] i‰ eygentli¡ ander# nit/ denn die Vollendung der allerheylsam‰en Widergeburt/ da Gott seine Außerwehlte Kinder von allem Vbel Leib# vnd der Seelen errettet/ vnd zu le”t/ wenn da# Sterb‰ündtlein kompt/ ›e von diesem Jammerthal abfordert/ nimpt jre Seelen dur¡ den zeitli¡en Tode von der Welt zu ›¡ in da# Paradeiß der ewigen Frewde/ vnd lä‹et jre Leiber mitler weil san[t vnter der Erden ruhen vnd s¡la[en/ biß hin zum jüng‰en Tag.
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
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Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 417 (3. Pfingsttag, Joh 5,1-18): "Solt du ‰erben/ so verzage do¡ ni¡t/ GOtt wird dir dur¡ diß trübe Wa‹er zur ewigen Freude hel[en." Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 57, S. 702f.: So i‰ der Todt ein gro‹er gewin/ Phil. 1. Wir gewinnen im Tode mehr dann wir verlieren/ für die Sünde Gere¡tigkeit/ für elend Herrligkeit/ für zeitli¡en Rei¡thum/ ewige Güter/ für zeitli¡e freunds¡a[t/ Brüder vnnd S¡we‰er ewige Freunds¡a[t vnd Brüders¡a] im Himmel/ für den ‰erbli¡en kran¿en vnge‰alten Leib einen Himlis¡en verklerten Leib/ für diß Exilium dz re¡te Vatterland/ für vnruhe/ friede/ für diese Welt/ da# Paradieß. Summa/ wa# i‰ in dieser welt/ da# nit tausentmal be‹er i‰ im ewigen Leben? wiltu Rei¡thum/ Ehre/ Herrligkeit/ Freunds¡a]/ Lu‰/ friede/ dort wirstu alle# be‹er nden. Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 257f. (2. Sonntag nach Epiphanias, Joh 2,1-11): Sol¡e Vicissitudines vnd Abwe¡selung der himlis¡en Frewde vnd göttli¡en Trawrigkeit weren mit einem Chri‰en die gan”e Zeit de# Leben# vber […] biß endli¡ einmal der HErr Chri‰u# seine Braut in# ewige Leben wird heimholen/ al#denn wird erfüllet werden/ wa# Apoc. 19. ‰ehet/ La‹et vn# frewen vnd fröli¡ seyn/ denn die Ho¡zeit de# Lamb# i‰ kommen. Da wird al#denn alle# Wa‹er der Trübsal vnd Anfe¡tung au[hören/ e# wird kein Leid no¡ S¡mer”en mehr da seyn/ Apoc. 21. sondern wir werden trun¿en werden von den rei¡en Gütern de# Hause# Gotte#/ Psal. 36. Diesen guten Wein sparet Chri‰u# au[ die le”te […]. Dilherr: Freud/ in Leid (1653), S. 313-314: […] der S¡laf deß Tode# bleibt unver‰öret; biß der HErr Jesu# wird ru[en: Stehet auf/ ihr/ Meine Lieb‰e/ und gehet mit Mir ein zur Ho¡zeit deß Lamme#/ und zur Freude/ die eu¡ von Anbegin der Welt i‰ zubereitet. Da wird seyn ewige Wonne und Sonne/ und kein S¡wermut no¡ Fin‰erniß; da wird seyn ewige Wolfahrt/ und kein Trübsal: Da wird seyn ewige Fröli¡keit/ und keine Müheseligkeit: Da wird seyn ewige# Leben/ und kein Tod: Da wird seyn ewige# Gut/ und kein Böse#: Da wird seyn ewiger S¡mu¿/ und keine S¡ma¡: Da wird seyn ewige Zierd/ und keine Vnge‰alt: Da wird seyn eitel Gesundheit/ und keine Kran¿heit: Da wird seyn eitel Liebe/ und kein Haß: Da wird seyn ewige# Frolo¿en/ und kein Aufhören. Dilherr: Gei‰li¡e# Klaghau# (1655), S. 242: "Wenn gehet aber dieser/ in dem HErrn ver‰orbenen/ ihre Seligkeit an? Die Stimme von dem Himmel sagt: Von nun an. Derowegen kommen derselbigen ihre Seelen also bald an den Ort der Freuden/ da ihnen ewigli¡ wohl i‰." Ders.: Kur”e Anweisung (1655), S. 202f.: Wa# i‰ der Chri‰en ihr Todt? J‰ er ni¡t der Tag ihre# Abs¡ied#? Wie der Apo‰el Paulu# von ›¡ s¡reibt: Die Zeit meine# Abs¡ied# i‰ fürhanden. Jn der 2. an Tim. 4/ 6. Wa# für eine# Abs¡ied#? De# Abs¡ied# au# dieser Welt/ (die ein gro‹er Stall voll böser Buben i‰/ in wel¡em der Satan den grö‰en Theil der Mens¡en regiret/ und in alle S¡andthaten führet) in den Himmel; au# der Dien‰barkeit/ zu der Freiheit; au# dem Leiden/ zu den Freuden; au# dem weinen/ zu dem jau¡zen; au# dem Tod/ zu dem Leben. O Abs¡ied! wenn wir‰ du au¡ mir fürhanden seyn! Vgl. außerdem folgende Belege aus der geistlichen Lyrik des frühneuzeitlichen Luthertums: Joseph Beckh: Nürnbergis¡e# Gesangbu¡ (1676), S. 1200, Nr. 1148, Str. 3:
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Wa# Pra¡t/ wa# fröli¡# Leben/ wa# Rei¡thum/ Ehr und Herrli¡keit? Der Himmel kann un# geben/ wa# un# an Leib und Seel erfreut: Jn JEsu ›¡ erge”en/ bleibt ewig süß und gut/ Sein Rei¡ für alle# s¡ä”en/ erqui¿et Gei‰ und Mut: […] Johann Rist: Himlis¡e Lieder I, S. 27f., Str. 13: Zieh vn# dir na¡/ so lau[en wir Gib vn# de# Glauben# Flügel/ Hil[/ daß wir iehen weit von hier Au[ Jsraeli# Hügel/ Mein GOtt/ wenn fahr' i¡ do¡ dahin/ Wo i¡ ohn' Ende fröli¡ bin/ Wenn werd' i¡ für dir ‰ehen/ Dein Ange›¡t zu sehen? Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 57, Str. 1: O Gotte# Stadt/ O himmlis¡ Lie¡t/ O gro‹e Freüd' ohn' Ende/ Wenn s¡aw i¡ do¡ dein Ange›¡t/ wenn küß' i¡ dir die Hände/ wenn s¡me¿' i¡ deine gro‹e Güte/ O Lieb e# brennet mein Gemüte/ i¡ lig' und seu[”e mit Begier/ O allers¡ön‰e Braut na¡ dir. Johann Rist, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 308, Nr. 293, Str. 9: Lib‰er JEsu, laß mi¡ do¡ Deine Wollu‰ s¡mekken! A¡ zerbri¡ mein Unglük# Jo¡, Laß dein Bluht bedekken Meine S¡uld und Mi‹etaht, Laß mi¡ di¡ erheben, Wo dein Lob kein' Ends¡a] hat, Dort im Freudenleben!
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Johann Rist, Ebd., S. 309, Nr. 294, Str. 7: So tobe nun, Welt, Teu[el, Tod Laß tausend Trübsal kommen: Mi¡ s¡re¿et weder Ang‰ no¡ Noht, Die Fur¡t i‰ mir benommen. E# währt do¡ alle# Creu” und Leyd, O Seeli¡en, nur kur”e Zeit; Drumb dar[ i¡ da# ni¡t s¡euen. Bald kompt die Stund', in der i¡ mi¡ Die Welt quitirend ewigli¡ Mit Jesu werd' erfreuen. Johann Heermann, Fischer-Tümpel. Bd. 1, S. 320, Nr. 364, Str. 4: Kur” i‰ mein Jrrdis¡ Leben; Ein be‹er# wird mir geben Gott in der Ewigkeit. Da werd i¡ ni¡t mehr ‰erben, Jn keiner Nott verderben; Mein Leben wird sein lauter Frewd. – 66 Vgl. 1Kön 22,19 – 67 1Petr 5,4; Jak 1,12 – 69 Buhle] ′Liebhaber′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 500. – 71-77 Vgl. Eph 4,8 – 85 Leben#für‰] Apg 3,15 – 88f. Mt 24,44 – 92 Bräutigam] Vgl. Jes 62,5; Mt 25,1 – 95 Vgl. Hld 4,9 – 96f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 3, S. 178f.: "O du liebli¡‰er Breutigam/ da# mein Her”e in dir jau¡”e/ O meine Freude/ mein wille dein allein mit verlangen begere: O meine# Her”en# einige begierde/ mein ver‰and di¡ allein erkenne/ O du ewige Weißheit/ alle meine affecten vnnd begierden in dir allein mügen ruhen/ O Jesu meine Liebe/ mein Friede/ meine Freude. Nim weg au# meinem Her”en alle# wa# du ni¡t selber bi‰." – 97 Zur Bezeichnung des Sohnes Gottes als summum bonum im lutherischen Kirchenlied vgl. Bartholomäus Ringwaldt, Wackernagel. Bd. 4, S. 1028, Nr. 1523, Str. 1: HERR Jhesu Chri‰, du hö¡‰e# gut, du Brunquel der genaden […]. – 104f. 2Kor 5,2 – 111 theure# Blut] 1Petr 1,19 – 113 Offb 5,9. Vgl. zu Text Nr. II/42, v. 45-48. – 115 in ~ getau[t] Röm 6,3 – 117-119 Vgl. Joh 3,16 – 120 1Kor 6,15 – 122 1Kor 6,17 – 123 Röm 8,38f. – 124 Joh 11,25; Röm 14,8 – 125 Phil 1,21 – 127f. 1Kor 15,20-23 – 129 Die leibliche Auferstehung des Menschen wird in Texten des frühneuzeitlichen Luthertums oft als 'Nachfahrt' bezeichnet – in dem Sinne, daß der dereinst Auferstehende dem bereits in den Himmel aufgefahrenen Christus nachfolgen wird. Besonders häufig begegnet der Terminus 'Nachfahrt' in Leichenpredigten, insbesondere am
Gedicht 13
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Schluß derselben. Vgl. Justus Söffing: Der auf Erden und im Himmel Geehrte Ar”t, S. 38; Gerhard: Leichenpredigten, S. 160, Z. 8-13: "Der Barmhertzige Gott wölle […] dem hinterlassenen Cörper eine selige Ruh vnd fröliche Aufferstehung zum ewigen Leben verleihen/ die Angewanten vnd alle so dieses Todesfalls wegen betrübt sind/ kräfftiglich trösten/ vnnd vns allen sämptlich/ einem jeden zu seiner Zeit/ eine friedliche vnd fröliche Nachfahrt auß Gnaden geben […]." – 131 Joh 12,26 – 133 Lk 2,29. Vgl. die erste Strophe von Luthers Verdeutschung des ′Nunc dimittis′ (1524), AWA 4, S. 229: Myt frid und freud ich far do hyn ynn Gotts wille. Getrost ist myr meyn hertz und syn, sanfft und stille. Wie Gott myr verheissen hat: der tod ist meyn schlaft worden. – 134-136 Jes 57,2 – 138f. 1Thess 4,14 – 138 herfür] ′hervor′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 1092. – 140 Phil 3,21. Vgl. zur glorificatio der zum ewigen Leben Auferstandenen auch Gerhard: Meditationes Sacrae (1606), S. 265, Z. 65 - S. 266, Z. 74: Quod si „s£ggeloi erimus, utique corpora nostra fragilia, debilia, mortalia immutabuntur, & spiritualia, agilia, immortalia efficientur, lucida erunt, quia DEO propinqua, qui habitat in luce inaccessibili, & luce vestitus est; Incorruptibilia erunt, quia Angelis imò corpori Christi clarificato conformia, seminantur hîc in corruptione, resurgent in incorruptione: seminantur in ignobilitate; resurgent in gloria, seminantur in infirmitate, resurgent in virtute, seminatur corpus animale, surget corpus spirituale, quod fulgebit sicut splendor firmamenti in aeternum.
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
Abb. 1: [Sigmund von Birken]: Chri‰li¡e Betra¡tung/ Der ni¡tigen Flü¡tigkeit/ zeitli¡er/ und hö¡‰erwüns¡ten Wi¡tigkeit ewiger Güter. Wa# i‰ euer Leben? Ein Dampf i‰ e#/ Jac. 4. 14. Nürnberg o.J. (HAB Wolfenbüttel *IT 86), Flugblattillustration.
Gedicht 14
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Text I/14: Betra¡tung der Sonnn‰erniß Anno 1654 die 2. Augusti. 29v-31v Das Gedicht ist teilweise (Verse 57-80 und 89-112) mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß die betreffenden Zeilen gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden sind. T3 Anno] A. – T3 die] d. – T3 Augusti] Aug. – 2 un#] aus und überschrieben – 8 Grimme] Grime ‾ (ebenso 135 kommen (2. Position)) – 21 da#] Kürzel – 58 aufgethan] Nach aufge gestrichen s¡lo‹en – 89 SeelenLie¡t] viertes e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 90 n‰ren] t aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 95 Verkehrte] zweites r aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 108 etwa#] mit wa#-Kürzel – 141 Nun] N aus n überschrieben Die Sonnenfinsternis, die das vorliegende Gedicht behandelt, war am 2. (novi styli: 12.) 8. 1654 am mitteleuropäischen Himmel zu sehen. Um diesen Termin herum dürfte das vorliegende Gedicht entstanden sein. Eine Druckfassung des Textes ist bislang nicht bekannt. T2f. Eine in Nürnberg gedruckte Schilderung der Sonnenfinsternis vom 2. (novi styli: 12.) 8. 1654 findet sich in der im selben Jahr in Nürnberg gedruckten "A‰rologis¡e[n] Bes¡reibung Von der Anno 1654 den 2. Augusti vorfallenden gro‹en/ ›¡tbaren und na¡den¿li¡en Sonnen-Fin‰ernuß". Dasselbe Ereignis nimmt die 1654 gedruckte "ECLIPSIOGRAPHIA Oder Bes¡reibung der vngewohnli¡en gro‹en Sonnen-Fin‰ernu#" aus der Feder des Straßburger Mathematikers Eberhard Welper (1590–1664) in den Blick. Welper gehört auch zu den Beiträgern zur erstgenannten A‰rologis¡e[n] Bes¡reibung. Das Theatrum Europaeum geht ebenso ausführlich auf diese Sonnenfinsternis ein und berichtet außerdem merkwürdige Ereignisse, die in den Tagen nach der Sonnenfinsternis in Mitteleuropa geschehen sein sollen (ebd., Bd. 7, S. 696-698). – 1-8 Himmelserscheinungen wie Kometenflüge und Sonnenfinsternisse im Sinne von Bußpredigten Gottes durch die Natur zu deuten, ist im frühneuzeitlichen Luthertum weithin üblich. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 4, cap. 4, S. 125f.: "Vor# vierdte ›nd Sonne vnnd Mond/ wann ›e vern‰ert werden/ au¡ Spiegel de# Zorn# Gotte#/ vnd Zei¡en deß Jüng‰en Tag#/ vnnd gro‹er verenderungen der Welt Buß-Predigten/ dadur¡ vn# Gott vnser Sünde erinnert." Johann Wolfgang Rentsch: Beden¿en, Bl. πijr-πijv: Für ungefähr drey Jahren i‰ ein Bu¡ eine# Unbekanten/ wel¡er ›¡ Mercurium Platonis santem nennet/ al# Lie¡t kommen/ wel¡er in der Meinung ‰ehet/ e# seyn die Cometen in# gesammt vom Teu[el; Allein e# i‰ vermuthli¡/ daß der Teu[el gerne alle Tage neue Cometen wiese/ und un# in da# eu‹er‰e Verterben ‰ür”ete/ wann e# nur an ihm gelegen wäre. J‰ derowegen be‹er/ man bleibe bey GOtte# Gnade/ wel¡e un# zu warnen und zur Bu‹e zu lo¿en/ derglei¡en Zei¡en seiner zukün[tigen Stra[e vorher sendet. Vgl. auch Johann Ludwig Hartmann: Neuer Himmlis¡er Bußprediger/ Und Abermahliger Comet/ Auß Eze¡. 7. v. 10. Alß Perspicax Informator, Minax Increpator, und Efficax Excitator, Vorge‰ellet/ Neben Anfügung ›eben anderer Bußpredigten/ darinnen die Himmel#-Ruthe und Comet wird betra¡tet/ ut Divinus Clarigator,
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
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Peccatorum Objurgator, Irae & Poenarum Exaggerator, wie au¡ Novissimus Monitor, & Judicii Extremi Praecursor, Auß unters¡iedli¡en Buß-Texten (1678). – 17f. Vgl. Jes 59,2 – 20f. Joh 3,19 – 22 verbirg‰ ~ Ge›¡t] Vgl. Jes 54,8; 64,6; Mi 3,4 – 23f. Jer 15,6 – 25-28 Lk 23,45 – 29f. Hebr 6,6. Das Motiv der fortwährenden Kreuzigung Christi durch die Sünden der Menschen begegnet in der frühneuzeitlichen lutherischen Predigt häufig. Vgl. etwa Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 307, Z. 277-285: Aber die Schrifft zeuget/ daß Christus noch heutiges Tages offtmals muß hindan stehen/ vnd der Mörder Barrabas wird jhm vorgezogen. Wie nun daßelbe geschehe/ lehret vns die Epistel an die Hebreer am 6. nemlich/ die jenigen so einmal erleuchtet/ vnnd geschmecket hatten die himlische Gaben vnd theilhafftig worden des heiligen Geistes/ wenn sie nachmals wider jhres Hertzen Zeugnis die Warheit verleugnen vnnd verlestern/ auch darinnen biß an jhr Ende verharren/ dieselbe creutzigen jhn wiederumb selbst den Sohn GOttes. Weiter ebd., S. 324, Z. 331-334: "Denn wie die Jüden Christum gecreutziget haben/ vnd damit solche schwere Straffe auff sich bracht/ also stehet von den Mutwilligen verruchten Sündern/ Heb. 6. daß sie jnen selbst den Sohn Gottes wiederumb creutzigen vnd für Spott halten." – 32 Ge›¡t] ′Sehvermögen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 5, Sp. 4087. – 39f. Vgl. Offb 12,10 – 45-48 Zum astrologischen Hintergrund dieser Passage vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 58, S. 710: Der GOtt weise Mens¡ herrs¡et vber dz ge‰irn. den die au# der newen geburt/ sein vber den natürli¡en Himmel in jrem wandel/ vnd ›nd nit mehr filii Saturni, iouis, Martis, oder filii Solis, Mercurii, Lunae sondern filii Dei: vnd leben im glauben/ dardur¡ ›e ›¡ den kre[ten vnd impressionen de# natürli¡en Himmel# entziehen. die aber nit in der Newengeburt leben/ Sondern na¡ dem Fleis¡/ die haben ›¡ zu für¡ten/ den ›e mü‹en de# Himmel# ‰rei¡e leiden/ weil ›e Heydnis¡ Leben. Zum dritten so i‰ ja gan” vnleugbar/ wz die n‰erni‹en der gro‹en lie¡ter am Himmel/ vnd die Cometen für gro‹e verenderung auf erden mit ›¡ bringen. – 49-56 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, Vorrede, Bl. Avr-Avv: "Ni¡t allein aber i‰ da# Gottlose Leben vnd Wesen/ Chri‰o vnd dem waren Chri‰enthumb gan” zuwieder/ sondern e# heu[et tägli¡ Gotte# Zorn vnnd Stra[e also/ daß Gott alle Creaturen wieder vn# rü‰en muß zur Ra¡e/ daß Himmel vnnd Erde/ Fewer vnd Wa‹er wieder vn# ‰reiten mü‹en […]." Ebd., cap. 18, S. 174: "Wenn wir nun sol¡e Stra[en sehen/ e# sey Fewer/ Wa‹er/ Krieg/ Hunger/ Pe‰ilen”/ so sollen wir nur ni¡t ander# geden¿en/ denn daß e# Gotte# Zorn sey/ allein daher verursa¡et/ daß man nur dz Zeitli¡e su¡et/ vnd da# Ewige vergi‹et […]." – 53 Ps 119,105 – 57-60 Vgl. Jes 5,14; 1Petr 5,8. Das Bild des Rachens der Hölle, das schon im Mittelalter ikonographisch breit belegt ist (vgl. Brenk/Brulhart, 1974, Sp. 317-319), begegnet im Kirchenlied etwa in Luthers Verdeutschung der Antiphon ′Media vita in morte′ (1524), AWA 4, S. 161: Mitten yn dem tod anfycht uns der hellen rachen.
Gedicht 14
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Wer wil uns aus solcher not frey und ledig machen? das thustu, herr, alleyne. Zitiert ist dieser Text bei Gerhard: Po‰illa (1613) Appendix, S. 212. Zum Vorkommen dieses Motivs in der geistlichen Lyrik des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. Johann Rist: Himlis¡e Lieder I, S. 10f., Str. 10: Du träg‰ die Stra[en meiner S¡uld' Vnd s¡weren Mi‹ethaten/ Ja lä‹e‰ di¡ au# lauter Huld' Am Pfal de# Creu”e# braten/ Da# that die Lieb' HErr/ die di¡ trieb Die Sünder au# dem Ra¡en Der Hellen frey zu ma¡en. – 67f. 1Petr 3,18 – 69-72 1Petr 1,18f. – 72 rohte S¡ulden] Vgl. Jes 1,18 – 75 Ps 6,6; Jes 38,18 – 84 Num 6,25 – 85-88 Vgl. Röm 8,31 – 87 s¡eel] ′feindlich′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 2486. – 88 Lk 21,18 – 89 SeelenLie¡t] Lk 2,32 – 91 Glauben#-Oel] Vgl. Mt 25,1-13 – 95f. Jer 31,18. Nach reformatorischer Auffassung ist die conversio nicht ein Werk des Menschen, sondern mit Jer 31,18 ein solches, das allein Gott vollbringen kann. Vgl. Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 172, Z. 386 - S. 173, Z. 391: "Sihe/ das muß GOtt der HERR noch heutiges Tages bey vns thun/ wenn wir sollen zur Busse kommen/ er muß vns selber mit den Augen der Barmhertzigkeit anschawen/ vnd vnsere Hertzen zu jhm bekehren/ wenn wir sollen zu jhm bekehret werden/ wie Jeremiae am 31. stehet/ HERR bekehre du mich/ so werde ich bekehret." Ders.: Exercitium pietatis (1612), S. 112, Z. 5-7: "Tu, DEUS meus, convertisti me, & conversus sum: posteaquam per te conversus sum, egi poenitentiam, & posteaquam ostensum est mihi, percussi femur meum." Josua Stegmann: ERNEWERTE HERTZEN=SEUFFTZER (1663), S. 230, Z. 69-71: "O du her”frommer Gott/ bekere du un#/ so ›nd wir bekehret/ ma¡e du un# fromm/ so ›nd wir re¡t fromm/ hilf du un#/ so i‰ un# am be‰en gehol[en." – 97-99 Spr 26,11; 2Petr 2,21f. – 101 wandeln ~ Lie¡t] 1Joh 1,7 u.ö. – 110 ewig Pein] Mt 25,46 – 119f. Vgl. Mt 25,10 – 121-123 Ex 10,22 – 126-128 Ex 3,17 – 129 verheelet] ′verbirgt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 547. – 135 Offb 22,12 – 137f. Zum Motiv des Bußweckers vgl. Johann Neukrantz: Chri‰li¡er und wolgemeinter Bueß-Wäkker Füer Alle in Sünden s¡la[ende Bueßü¡tige Seelen (1648) sowie Johann Peter Rauh: Bußwe¿er Wegen de# Gro‹en S¡nee#/ Wel¡er in diesem 58‰en Jahr/ über Winter gefallen; Wie derselbe/ al# ein Zeiger und Vorbote/ Männigli¡ groß Trübsal und Unglü¿ weise/ und de‹en betra¡tung zu re¡ter Bekehrung/ und abwendung der Stra[e/ au[we¿e (1658). – 140 Vgl. Jes 34,8 – 141 Nun] ′Augenblick′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 994. – 144 Weish 3,1
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494 Text I/15: NeuJahr#-Empfehlung. 31v-32r
Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T1 Am linken Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – 3 mit] mi überschrieben – 6 bin] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 19-20 laß ~ ‰ehen.] Steht am Ende des Gedichts, am unteren Rand von Bl. 32r. Mit Q hier eingefügt. – 44 und] u. (ebenso 53, 58) – 47 Frommkeit] Fromkeit ‾ (ebenso 55 immer) – 56 Mann] Ma‾n Die beiden Chronosticha in den Versen 1 und 3 weisen in die Jahre 1654 (V. 1) und 1653 (V. 3). Daraus kann geschlossen werden, daß Birkens Gedicht den Jahreswechsel 1653/54 im Blick hat. Die Chronosticha in den Zeilen 40 und 60 (letzte Gedichtzeile!) dürften als Hinweise dahingehend zu deuten sein, daß der Text erst im Jahr 1655 abgeschlossen worden ist. Eine Druckfassung des Gedichtes ist bislang nicht bekannt. 1 Zur Verwendung des von Birken in den Eingangsversen der ersten drei Strophen benutzten Verbums "sich ergeben" im Sinne einer glaubenden Hingabe an Gott vgl. Johann Habermann: Betbü¡lein (1567), Bl. C1r: "Sihe du trewer Gott/ i¡ ergebe mi¡ dir heut gan” vnd gar na¡ deinen willen zu leben/ Ma¡e du mi¡ dir zu einem wolgefelligen opfer/ da# mein dien‰ dir angenem sey. Jn Chri‰o etc." Vgl. auch ebd., Bl. D7r, Bl. K3r, Bl. L7r. Was das Kirchenlied anlangt, vgl. Anonym, Wackernagel. Bd. 5, S. 336, Nr. 532, Str. 3: Du bi‰ nun mein vnd i¡ bin dein, dir hab i¡ mi¡ ergeben. Zur Rede von der gänzlichen Hingabe des Glaubenden an Gott vgl. auch Johann Rist: Himlis¡e Lieder I, S. 5, Str. 11: Sag' an mein Her”en#-Bräutigam Mein' Ho[nung/ Frewd' vnd Leben/ Mein edler Zweig au# Jacob# Stamm/ Wa# sol i¡ dir do¡ geben? A¡ nimb von mir Leib/ Seel' vnd Gei‰ Ja alle# wa# Mens¡ i‰ vnd heis‰ J¡ wil mi¡ gan” vers¡reiben Dir ewig trew zu bleiben. Johann Rist: Himlis¡e Lieder I, S. 51, Str. 9:
Gedicht 15
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So nimm von mir O Vater hin/ Mein Her”/ Gedan¿en/ Muth vnd Sinn/ Daß i¡ dir gan” vertrawe/ Behüt' au¡ du getrewer Hort Mein ti¡ten/ reden/ Wer¿ vnd Wort Daß e# nur ‰etig s¡awe Au[ deine# thewren Namen# Ehr' Au¡ meine# Ne¡‰en Nu” vermehr'. Im Blick auf Birkens Nürnberger Kontext vgl. Dilherr: Zeit-Predigten (1657), S. 570f.: Daß man mit David/ in Grund der Warheit/ sagen könne: Her”li¡ lieb hab i¡ di¡/ HERR! meine Stär¿e; HErr! mein Fel#/ mein Burg/ mein Erretter/ mein GOtt/ mein Hort/ auf den i¡ traue: in dem 18. Psalm. Wie mehr? gän”li¡. Daß man ni¡t nur allein JEsum Chri‰um/ al# da# Haupt; sondern au¡/ üm deß Haupt# willen/ seine Gliedma‹en/ nemli¡ die Ne¡‰en und Neben¡ri‰en/ liebe: ohne wel¡er Liebe/ die Liebe gegen den HErrn JEsum Chri‰um/ gan” ni¡t# taugt. – 4 nehr] ′nähre′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 549. – 6f. Vgl. Ps 9,11 – 6 vergwi‰] ′vergewissert′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 429. – 10 Das Motiv der Glaubenshand versinnbildlicht, daß der Glaubende die ihm von Gott dargereichten geistlichen Güter ergreift. Davon ist bei Luther und im Anschluß an ihn bei den lutherischen Theologen der Frühen Neuzeit häufig die Rede, so z.B. bei Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 7 (1. Advent, Mt 21,1-11): "fa‹e di¡ mit deinem Erlöser/ mit beyden Armen deine# Glauben#/ und hebe ihn auf dein Thier/ laß ihn Regenten bleiben deine# Leben# und deine# Glauben#." Ebd., S. 322f. (Ostermontag, Lk 24,13-35): "du mu‰ Cleophä/ und seine# Gesellen Her”/ Hand und Mund haben/ du mu‰ deine Hände aufheben/ und deinen Seligma¡er bey dem Reisemantel/ und Wander#hut seine# Worte# und der ho¡würdigen Sacramenten ergrei[en/ du mu‰ ihn mit der Hand de# Glauben# nöthigen/ und her”li¡ beten: Der Abend kömmt/ bleib bey un#/ HERR/ dein Lie¡t laß les¡en nimmermehr." Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 724 (Pfingstmontag, Joh 3,16-21): "Wollen demna¡ von diesem trö‰li¡en Sprü¡lein [gemeint ist die Predigtperikope]/ wel¡e# gewiß der Kern i‰ de# gan”en Euangelij/ in zweyen Stü¿en handeln: Er‰li¡ hören/ wie Gott au# gro‹er Liebe seinen Sohn vn# ges¡en¿et. Vor# ander/ wie wir diß Ges¡en¿ mit der Hand de# Glauben# sollen annehmen." Weiter ebd., S. 731: Wa# nu Gott au# Liebe gegeben/ da# sollen wir dur¡ den Glauben annehmen/ Dauon spri¡t Chri‰u#: GOtt habe seinen Sohn der Welt gegeben/ au[ daß alle die an jhn gleuben/ ni¡t verloren werden/ sondern da# ewige Leben haben. Gott der HERR beut da# Ges¡en¿ der gan”en Welt an/ aber e# werden nur de#selben theilha[tig/ die e# mit wahrem Glauben ergrei[en. Wie hette Gott ein ‰är¿er Zeugniß seiner Barmher”igkeit/ vnd einen fe‰ern Grund vnser# Glauben# geben vnd se”en können al# seinen Sohn/ denselben ergrei[t vnser Glaube/ vnd ndet in jhm Gotte# Gnade vnd Seligkeit.
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Zur Rede von der Glaubenshand im Kirchenlied des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. Zacharias Hartmann: Nürnbergis¡e# Gesangbu¡ (1676), S. 380, Nr. 345, Str. 9: Wie der Trauben‰o¿ die Armen ‰re¿et na¡ dem Jlmenbaum/ daß er wieder mög erwarmen/ also gibe mir au¡ Raum/ damit meine Glauben# Hand Di¡ halt/ al# der Seelen Pfand/ daß i¡ ‰et# an Dir bekleibe/ und au¡ ewig Dein verbleibe. Paul Gerhardt: Gei‰li¡e Anda¡ten [1667], S. 131, Str. 11: Die ihr arm seyd und elende/ Kompt herbey Füllet frey Eure# Glauben#‐Hände: Hier ›nd alle gute Gaben/ Und da# Gold Da ihr sollt Euer Her” mit laben. – 14f. Pred 12,7. Daß sich Leib und Seele im Tod trennen, der Leib vergeht und die Seele in der Sphäre Christi weiterlebt, ist eine Grundthese des frühneuzeitlichen Luthertums, die in Erbauungsschriften, Predigten und Kirchenliedern lutherischer Provenienz vielfach zu finden ist, etwa bei Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel (1599), S. 299f.: O meine Seele: Gott der Vatter hat di¡ zum ewigen Leben ers¡a[en/ Jesu# Chri‰u# hat di¡ zum ewigen Leben erlö‰: GOtt der heylige Gei‰/ hat di¡ zum ewigen Leben geheyliget/ vnnd die gan”e heylige Dreyfaltigkeit hat di¡ zum ewigen Leben erwehlet. Zum Himmelrei¡ bistu bereitet/ zum Himmelrei¡ erkorn/ zum Himmelrei¡ widergeborn/ vnd dein Bürgers¡a[t i‰ droben im Himmel. Daselb‰ soltu ewigli¡ wohnen/ vnd dein ewige Frewde nden. Darvmb laß nun all deine Gedan¿en dorthin geri¡tet seyn/ vnd lege nur getro‰ ab/ die unreine/ vnd gan” bes¡wehrli¡e Bürde deine# Fleis¡e#. Kommt di¡ die Erlösung hart an/ vnd s¡mer”t di¡ der Außzug auß diesem Leibe/ ey mein liebe Seele/ sey zu Frieden: E# i‰ dein new Geburt#tag/ da du dring‰ auß dieser müheseligen Welt in da# ewige Leben […] Du aber mein Leib solt in der Erden ruhen/ vnd s¡la[en biß hin zum jüg‰en Tage. J¡ habe mit dir nun etli¡e Jare her viel zu s¡i¿en vnd zu s¡a[en gehabt/ vnd viel edler Zeit mit dir vergeben# zugebra¡t/ du bi‰ mir sehr bes¡wehrli¡ vnd sehr hinderli¡ gewe‰/ daß mein Her” ›¡ zu Gott ni¡t so viel erhaben/ vnd an da# ewige Gut nit so viel geda¡t hat/ al# i¡ hette billi¡ thun sollen. Dieweil dann Gotte# Wille i‰/ daß du wider zur Erden werde‰/ vnd die viele Kran¿heiten/ S¡mer”en vnd Wehetage/ glei¡ al# Kammerbotten vnd Vorläu[er deß Tode#/ nun etli¡ mal angeklop[t/ vnd di¡ gefordert haben/ Wolan/ so gehor¡e dem HERRN deinem Gott/ vnd fahre vnter die
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Erden in dein S¡la[kämmerlein zu Gott/ vnd thue die Thur hinder dir zu/ vnd harre eine kleine Weil/ biß di¡ Gott au[we¿en/ vnd wider herfür ru[en wirdt/ am jüng‰en Tage. Vgl. auch ebd., S. 332f.: Nun ›he/ wa# ›¡ für vnglei¡e Specta¿el/ vnd widerwärtige Proceß erheben/ Der todte Lei¡nam deß ver‰orbenen Chri‰en ligt da/ wie ein Klo” vnd Stein/ weiß niergendt von/ wirdt in ein Thu¡ verhüllet/ in Sar¿ gelegt/ au[ einem Todtenbar zum Hause außgetragen/ na¡ dem Gotte# A¿er weggebra¡t/ vnd vnter die Erden vers¡arret […] Jn mittel# aber fähret die au[gelösete Seele daher/ ni¡t vnter den ‰erbli¡en Mens¡en au[ Erden/ sondern mitten vnter den Engeln Gotte# im hohen Himmel/ erlö‰ von allem Jammer/ Noht/ Anfe¡tungen/ Bekümmernuß vnnd Her”enleid: Weiß von keiner Ang‰ no¡ Trauwrigkeit mehr/ sondern jubilirt/ ›ngt/ jau¡”et/ vnd triumphieret vber jhrer Erlösung: Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 197 (Neujahrstag, Lk 2,21): "Die Gleubigen ‰erben/ da# i‰/ jhr Leib vnd Seel werden getrennet/ aber ›e sehen den Tod ni¡t/ da# i‰/ ›e sehen ni¡t die grausame Ge‰alt de# Tode#/ au¡ s¡me¿en ›e den Tod ni¡t/ da# i‰/ ›e empnden ni¡t den Zorn Gotte# im Tode/ sondern ›e s¡la[en san[t ein." Dilherr: Her”- und Seelen-Speise (1663), S. 691 (1. Sonntag nach Trinitatis, Lk 16,19-31): "Und womit wolte man do¡ die Wiederers¡einung der Ver‰orbenen behaupten und vertheidigen? Die Seele allein kan ni¡t ers¡einen/ oder gesehen werden: denn ›e i‰ ein un›¡tbarer Gei‰ […] Wa# den Leib betri[t: liegt selbiger in der Erden/ und wird/ vor dem jüng‰en Tag/ ni¡t wieder aufer‰ehen." Zacharias Hartmann: Nürnbergis¡e# Gesangbu¡ (1676), S. 380, Nr. 345, Str. 13: S¡ließli¡/ wann mein arme Seele/ na¡ dem aufgese”ten S¡luß ein‰en au# deß Leibe# Höle s¡eiden und ›¡ trennen muß/ so gönn meinem Leib die Ruh/ aber den Gei‰ wolle‰ Du la‹en hin zu Dir gelangen/ wo viel tausend Engel prangen. – 16f. Phil 3,21 – 20 Mt 24,44 – 21-23 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 44, S. 516: "DJe wahre Chri‰li¡e gedult i‰ eine sol¡e Tugend/ da man in allerley Trübsal vnd Leyden/ deren man dur¡ keine ordentli¡e Mittel entiehen mag/ ›¡ in den gnedigen willen Gotte# ergibt/ vnnd denselben willigli¡ an jhm vollbringen le‹et/ vnd ehe alle# leidet/ ehe er wieder Gott murren/ vnd von jhm abfallen wolte." – 26f. Ps 51,12 – 31f. Ps 73,26 – 33f. Ps 86,2 – 38 verheel] ′verheimliche′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 547. – 40 DV ~ MaChen] Ps 37,5 – 41f. Vgl. Jes 61,2 – 53 1Kor 3,16 – 57 Daß der Glaubende die Verderbensmächte verlacht, da sie ihm aufgrund der Tatsache, daß sie von Christus bereits ausgestanden und überwunden sind, nichts mehr anhaben können, ist ein bei Luther häufig begegnender Topos. Vgl. Luther, WA 20, S. 574, Z. 22-24 (Predigten des Jahres 1526, 26. Sonntag nach Trinita-
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tis, Jer 23,5-8): "Wa# wil nu der tod odder die sünde einem Chri‰en ynn tod# nötten anhaben? Ni¡t#, der tod wird ein gele¡ter für yhm." Ders., WA 40/II, S. 225, Z. 29f. (Enarratio Psalmi II, 1546): "Christianus non metuet peccatum nec mortem, sed ridebit diabolum et minas eius […]." Vgl. auch Ders., WA 52, S. 250, Z. 3-8 (Hauspostille, 1544, Ostern, Mt 28,1-10): "Glei¡ nun wie der Teufel außzogen i‰, also ›nd die gewaltigen au¡ außzogen, Da# i‰: der tod, der un# alle demp[et, Den hat Chri‰u# au¡ gewürget, da# also die Chri‰en fürt an auß dem teu[el und tod ein gele¡ter können ma¡en, denn ob ›e s¡on bede böß und zornig ›nd und all jr ma¡t wider die Chri‰en wenden, so konnen ›e do¡ ni¡t# außri¡ten." Zum Vorkommen dieses Motivs im zeitgenössischen lutherischen Kirchenlied vgl. Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 56, Str. 14: Gib meiner Seelen Stär¿' und Kra[t Daß i¡ den Todt verla¡e/ Gib daß mi¡ deiner Wunden Sa[t Am End' au¡ fröli¡ ma¡e/ S¡leuß selber mir die Augen zu Und hil[ daß i¡ na¡ san[ter Ruh' Am gro‹en Tag' erwa¡e. – 58 fort] ′weiter′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 9.
Text I/16: Dank- und Bitt-Lied, na¡ Wohlverri¡tem Werk. 32v-34v Die Überschrift sowie die Verse 1-120 und 163-180 sind mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß die betreffenden Zeilen gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden sind. 7 du] d überschrieben – 12 kommt] komt ‾ (ebenso 13 Nimm – 113 Frommen) – 18 und] u. (ebenso 20, 52, 78, 124, 130, 131, 146, 154, 155) – 76 wann] wa‾n – 102 der] Kürzel – 146 wa#] Kürzel – 167 vor] v aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 168 der] e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 169 Gotte#] e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 178 den ~ ablegen] oberhalb der Zeile; darunter unentzifferte Streichung – 179 deine] zweites e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 8 Joh 15,5 – 9f. 1Kor 12,11 – 11f. Sir 1,5 – 15-24 Röm 8,26 – 17 woll] ′möge′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 1330. – 18 entblöden] ′munter machen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 499. – 22 Herzen#grunde]
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Im Blick auf diesen Begriff war für den Bereich des deutschsprachigen Protestantismus ohne Zweifel Luther sprachprägend. Vgl. folgende Texte von ihm: Luther (AWA 4, S. 236): Gott der vater won uns bey und las uns nicht verterben, Mach uns aller sünden frey und helff uns selig sterben; für dem teuffel uns bewar, hallt uns bey festem glauben, und auff dich las uns bawen, aus hertzem grund vertrawen, dyr uns lassen gantz und gar, mit allen rechten Christen entfliehen teuffels listen, mit waffen Gotts uns fristen. Amen, Amen, das sey war, so singen wyr: Alleluja. Ders. (AWA 4, S. 295): Vater unser im Himelreich, der du uns alle heissest gleich Brüder sein und dich rufen an und wilt das beten von uns han. Gib, das nicht bett allein der mund; Hilff, das es geh von hertzen grund. Vgl. außerdem Ders., WA 10/I,2, S. 85, Z. 17f. (Adventspostille, 1522, 2. Advent, Röm 15,4-13): "Wo nu sol¡er wille gotti# re¡t erkand wirt, da muß lieb und lob ”u gott auß her”engrund folgen, und seyne barmher”i¿eyt preyßet werden […]." Zur weiteren Wirkungsgeschichte dieser reformatorischen Begriffsprägung vgl. Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 117 (1. Weihnachtstag, Lk 2,13f.): Wo Friede de# Her”en# i‰/ wel¡er au[ Chri‰um gegründet/ daselb‰ le‰ man ›¡ ni¡t dur¡ eu‹erli¡en Vnfall zu Vnruhe vnd Trawrigkeit bewegen. Hinwiederumb/ wo ni¡t Gotte# Ehre vnd Friede de# Her”en# i‰/ da i‰ au¡ kein Wolgefallen/ da kan man ni¡t zu frieden seyn mit dem jenigen/ wa# jemand begegnet/ Daher kömpt#/ wenn s¡on den Gottlosen zeitli¡e Wolfarth/ zeitli¡e# Glü¿ widerfehret/ so hil[t ›e e# do¡ wenig/ denn ›e haben ni¡t den re¡ten jnnerli¡en Frieden de# Her”en#/ darumb mag ›e au¡ da# eu‹erli¡e ni¡t erfrewen/ vnd ›e können keinen Wolgefallen daran haben/ wahre be‰endige Frewde muß au# dem innern grunde de# Her”en# kommen/ Darzu hel[e vn# Gott/ dur¡ Chri‰um/ Amen. Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 688 (6. Sonntag nach Ostern, Joh 15,26-16,4):
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Weil au¡ der heilige Gei‰ ein Gei‰ der Warheit i‰/ so bekre[tiget er vn# innerli¡ im Wort der Warheit/ Er s¡reibet al# der Finger GOtte# Chri‰um in vnser Her”/ zündet in vn# an wahre Erkentni# Gotte#/ Er i‰ die Salbung/ die da alle# lehret 1. Johanni# 2. Er s¡a[et vnnd wir¿et in vnserm Her”en diese#/ daß wir au# der Warheit ›nd/ wie Chri‰u# redet Johanni# am 18. Capitel/ Er ma¡et daß alle vnsere gute Wer¿e au# der Warheit/ au# dem Grunde de# Her”en# hergehen/ vnd ni¡t heu¡leris¡ seyn/ vnnd daher spri¡t Chri‰u# Johanni# am 3. Cap. Daß die guten Wer¿e der Gleubigen ›nd in Gott gethan/ weil ›e nemli¡ herrühren au# einem dur¡ den Gei‰ GOtte# ernewerten Her”en/ vnnd weil der heilige Gei‰ die Widergebornen darzu rei”et vnd treibet/ Rom. 8. – 25-30 Vgl. Arndt: Paradiß-Gärtlein (1625), Vorrede, Bl. C1r: Diesen Jrrthumb vnd Blindheit zuerö[nen/ damit do¡ Gott ni¡t also verspottet werde/ hab i¡ diese# Betbü¡lein ge‰ellet/ damit die wahren Beter sehen/ da# Beten ni¡t deß alten Mens¡en/ sondern deß newen Mens¡en Werk sey/ dieweil die mei‰en Leute also beten/ da# ›e jmmer fort vnd fort die Gebetlein au[ alle Tage spre¡en vnd lesen/ vnd bleiben do¡ in jhrem alten Leben/ na¡ dem alten Mens¡en/ haben so eine lange zeit gebet/ vnd do¡ den gering‰en A[ecten ni¡t gebe‹ert/ oder in einer Göttli¡en Tugendt zu genommen: Beden¿en ni¡t da# ein heilig Leben da# be‰e vnd krä[tig‰e Gebet sey/ ja da# lebendige wür¿li¡e Gebet/ da man ni¡t mit Worten allein/ sondern mit der That vnd Warheit betet/ vnd zu Gott ›¡ nahet: – 27f. Phil 2,13 – 42 Vgl. Hos 11,8 – 43 Röm 8,34; 1Joh 2,1 – 46 1Kor 6,20; 7,23; 1Petr 1,18f. – 48 Gott selb‰] Vgl. Apg 20,28. Dieser Aussage liegt die genuin lutherische Ansicht zugrunde, daß aufgrund der zwischen den beiden Naturen Christi statthabenden communicatio idiomatum nicht nur die menschliche, sondern auch die göttliche Natur Christi gelitten hat und gestorben ist. Vgl. dazu J.A. Steiger, 2002, S. 5-7. Dieses Theologumenon hat im Luthertum des 16. und 17. Jahrhunderts breite Rezeption gefunden, die sich auch in der geistlichen Dichtung greifen läßt, etwa bei Johann Rist: Himlis¡e Lieder I, S. 13, Str. 2: O gro‹e Noth! GOtt selb‰ ligt todt/ Am Creu”' i‰ Er ge‰orben Hat dadur¡ da# Himmelrei¡ Vn# au# Lieb' erworben. – 49-54 Röm 8,26 – 57-60 Jes 44,3f. – 62 Gen 2,19 – 66 abgesponnen] ′vollendet habe′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 123. – 75 wir grunen] Ps 92,13 – 75 grunen] ′grünen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 9, Sp. 939f. – 76 Ps 104,28 – 79-82 Vgl. Ps 126,5 – 81 meyen] ′mähen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1450f. – 85f. Gen 3,17-19 – 87f. Mt 6,34 – 98-102 Jes 44,3f. – 103-108 Lk 5,4-7. Vgl. dazu Heinrich Müller, der in seinem Her”en#-Spiegel (1738), S. 416 (5. Sonntag nach Trinitatis, Lk 5,1-12), Jesus in einer oratio ficta sagen läßt: "Siehe, lieber Petre! so sauer, al# du dir# ha‰ werden la‹en, Fis¡e zu fangen, so sauer, und no¡ viel säurer mu‰ du dir# einmahl werden la‹en, Mens¡en-Seelen zu fangen. Wie i¡ di¡ habe im Fis¡-
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Fange gesegnet, so will i¡ di¡ au¡ segnen, wenn du au#gehe‰, Mens¡en-Seelen zu gewinnen." – 106 Zug] ′Fang′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 32, Sp. 379. – 108 Garn] ′Netz′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 1365. – 109f. Gen 39,3 – 111 Gen 30,30 – 112 1Sam 18,11-14 – 112 Gefärden] ′Gefahren′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 2069f. – 113 Dan 7,17-23 – 114 1Chr 29,14 – 118-120 Vgl. Röm 8,17; Gal 4,7 – 121-126 Ps 55,23 – 133-135 Dtn 6,13 – 139 Ps 139,1.23; Röm 8,27 – 141 Phil 2,13 – 143f. Vgl. Mt 13,22 – 145147 Ps 104,24 – 148 Notdur[t] 'notwendigen Lebensmittel'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 924. – 149 Vgl. Georg Neumark, Fischer-Tümpel. Bd. 4, S. 311, Nr. 365, Str. 6: E# ›nd ja GOtt sehr s¡le¡te Sa¡en Und i‰ dem Hö¡‰en alle# glei¡, Den Rei¡en klein und arm zu ma¡en Den Armen aber groß und rei¡. GOtt i‰ der re¡te Wundermann, Der bald erhöhn, bald ‰ür”en kan. – 149 s¡le¡te] ′einfache′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 15, Sp. 665f. – 152 ErdenKloß] Vgl. Gen 2,7. Da der Mensch "au# einem Erdenkloß ers¡a[en" (Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 82 (1. Weihnachtstag, Lk 2,1-7)) ist, kann er metonymisch als solcher bezeichnet werden, so bei Luther, WA 36, S. 669, Z. 2f. (Predigten des Jahres 1532, 1Kor 15, Nr. 15): "Adam war ein erdenklo#, und Eva ein rib […]." Auch frühneuzeitliche Lutheraner verwenden diese Metonymie, so etwa Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 34, S. 350: "DEr Mens¡ i‰ von GOtt auß einem Erdenkloß ges¡a[en vnd formirt." Diese Passage und das ganze folgende Kapitel übernimmt Arndt aus Valentin Weigels Gebetbuch, wo sich dieselbe Aussage findet. Vgl. Weigel: Gebetbuch, cap. 1, S. 12, Z. 6-8: "Der Erste Mensch Jst von Gott auß einem Erdenkloß geschaffen vnd gemacht zue einer vollkommenen Bildnuß Gottes durch das Spiraculum Vitae Genes. 2 das ist durch das Göttliche einblasen." (zu Arndts Rezeption des Gebetbuchs von Valentin Weigel vgl. Illg, 2011, S. 127-150). Für den Nürnberger Kontext vgl. im Blick auf den in Rede stehenden Zusammenhang Dilherr: Tugends¡az/ Und La‰erplaz (1659), S. 6: Dannenher sagte GOtt/ na¡ dem Fall/ zu Adam: pulvis es: da# i‰/ Du bi‰ Staub und Erden: und soll‰ wider zu Staub und Erden werden. Und David spri¡t: Er kennet/ wa# für ein Gemä¡t wir ›nd; Er geden¿et daran/ daß wir Staub ›nd. Jnglei¡em s¡reibt au¡ der Zu¡tlehrer Sira¡: Alle Mens¡en ›nd au# der Erden/ und Adam i‰ au# dem Staub ers¡a[en. Jn Betra¡tung diese# unser# Ursprung#/ sagte der Erzvatter Abraham/ in tief‰er Demuth/ zu GOtt: A¡/ ›he! J¡ habe mi¡ unterwunden/ zu reden mit dem HERRN; Wiewohl i¡ Erd und As¡en bin. A¡! wa# wollen ›¡ denn andere zeihen? wel¡e hundertmahl geringer ›nd/ denn dieser gro‹e Gotte#freund: und do¡ dabei so ho¡müthig ›nd. Dilherr: Chri‰li¡e Betra¡tungen deß Glän”enden Himmel# (1670), S. 260f.: 57. Wir […] erinnern di¡/ daß du/ bey Betra¡tung dieser vergängli¡en Erden/ na¡ einem neuen Himmel/ und einer neuen Erden verlange‰; wovon in der O[enbarung Johanni#/ im 21. Cap. gehandelt wird. Erwege
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au¡/ wa# du anfängli¡ gewesen seye‰? Erden. Wa# du i”under seye‰? Erden. Du träg‰ die Erden an dir; du gehe‰ auf der Erden; und du nehre‰ di¡ von der Erden. Wa# du/ na¡ deinem Tode/ seyn werde‰? Erden. Du bi‰ Erden: und mu‰ zur Erden werden: na¡ dem Urtheil deine# GOtte#: in dem 1. B. Mos. im 3. Cap. 58. Ob nun glei¡ dem also; daß du zu Staub und As¡en werden mu‰: So wird do¡ GOTT deine Stäublein gar wohl wiederum wi‹en zusammen zu bringen. Dann so man in ein Geväßlein voll As¡en etli¡e Tröp[lein Oel geu‰/ und ›e mit der As¡en also vermenget/ daß man gar ni¡t# mehr/ von dem Oel/ verspührt; und do¡/ dur¡ die Chymis¡e Kun‰/ da# Oel/ ohn Abgang/ au# der As¡en kan wiederum herau# bringen: ey! wie vielmehr wird GOTT den Staub/ und die As¡en/ die zu deinem Leibe gehöret/ au# der Erden können zusammen bringen/ und ›e mit deiner Seele/ die Er in seine Hände nehmen wird/ wiederüm vereinigen! – 155f. Vgl. Mt 6,33 – 157-162 Es handelt sich um ein Motiv der antiken Mythologie, das von Birken auf die Existenz eines Christenmenschen in der Welt übertragen wird: Theseus kam mit einer Gruppe von Athenern nach Kreta, um den in einem Labyrint lebenden Minotaurus zu töten. Mit Hilfe der Ariadne gelingt ihm das Vorhaben. Diese hatte Theseus einen Fadenknäul gegeben, den er beim Begehen des Labyrints abrollte. Anhand des Fadens fand er nach der Tötung des Minotaurus aus den Gängen wieder heraus. Vgl. Hederich, 1770, Sp. 2347-2352; Stenger, 2002, Sp. 436. – 163-168 Röm 8,34; 1Joh 2,1 – 164 erbitten] ′erweichen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 726 (ebenso 166). – 169-171 Röm 8,26 – 179 Vgl. Ps 59,17
Text I/17: Anda¡tLied Bey bevor‰ehender Keyserwahl de# Römis¡en Rei¡#, Anno 1658. 35r-38v T3 bevor‰ehender] mit der-Kürzel – T5 Anno] A. – 3 komm] kom ‾ (ebenso 13 komm – 121 genommen – 204 kommt – 218 Frömmigkeit) – 19 der] Kürzel (ebenso 212) – 51 Lucernen] teilweise lateinische Schreibung – 100 vorbehält] b überschrieben – 105 hundert] d ergänzt; an der Stelle ein senkrechter Strich – 110 da#] Kürzel; davor unentzifferte Streichung – 130 und] u. (ebenso 142, 230) – 140 da#] Kürzel – 177 Neu Jahr#Lied] N.Jahr#L. – 247 halte] h aus w überschrieben Die Wahl des römisch-deutschen Kaisers, die das vorliegende Gedicht behandelt, fand am 8. (novi styli: 18.) 7. 1658 statt. Um diesen Termin herum dürfte das vorliegende Gedicht entstanden sein. Eine Druckfassung des Texts ist bislang nicht bekannt. T2-5 Bei der Wahl, die Birken hier im Blick hat, wurde Leopold I. (1640-1705) zum römisch-deutschen Kaiser gekürt. Die Wahl fand am 8. (novi styli: 18.) 7. 1658 im Dom in Frankfurt am Main statt. Vgl. die Schilderung im Theatrum Europaeum, Bd. 8, S. 434-436. Die Kaiserkrönung fand am 22. 7. (novi styli: 1. 8.) desselben Jahres ebenfalls im Frankfurter Dom statt. Das Krönungszeremoniell und die
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Feierlichkeiten werden ebd., S. 485-500 ausführlich beschrieben. Die Anreise Leopolds zu seiner Kaiserwahl führte an Nürnberg vorbei. Vgl. ebd., S. 323: "Den 14. 24. [scil. Februar] ges¡ahe de# Na¡mittag# der fernere Aufbru¡/ und gieng die Reise ne¡‰ an der Stadt Nürnberg Mauren vorbey; Da dann Sr. Königl. Maj. zu unterthänig‰en Ehren ein s¡öne# Salve auß Stü¿en von den Thürmen/ Mauren und Ba‰eyen/ gegeben ward: Auf den Abend quartierte man ›¡ zu Fürth ein […]." Denkbar ist, daß Birken vorliegendes Gedicht für diesen Anlaß verfaßt hat. – 6 Ferdinand] Es handelt sich um Kaiser Ferdinand III., der 1608 zur Welt kam, 1637 zum römisch-deutschen Kaiser gewählt wurde und am 2. 4. 1657 novi styli verstarb (ADB 6,664-668). – 12 Ps 69,4 – 12 heis¡er] ′heiser′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 902. – 12 geru[t] ′geschrieen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 1397f. – 31 gewülk] ′Wolkenansammlungen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 7, Sp. 6698. – 37-40 Vgl. zu Text Nr. II/26, v. 88. – 48 belü]] ′lüfte′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1455. – 49 ihr dur¡leu¡ten Sternen] Gemeint sind die Kurfürsten (ebenso 57 A¡t Seulen – 65 Rei¡e# Götter). – 51 Lucernen] ′Leuchten′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1222. – 56 bezeptern] ′mit einem Zepter versehen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 1941. – 58 ‰ät] ′beständig′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 17, Sp. 934. – 62 gipfeln für] ′voranstellen′. Nicht bei Grimm: DWb. – 65 Ps 82,6 – 82 Krieg] Gemeint ist der Dreißigjährige Krieg. – 84 Mar#] Römischer Kriegsgott (ebenso 139). – 8588 Vgl. Jes 2,4; Mi 4,3 – 86 unverwildte] ′nicht verwilderte′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 24, Sp. 2124. – 91 gro‹en Grie¡en] Gemeint ist der griechisch-makedonische König und Feldherr Alexander der Große (356-323 v. Chr.). – 101-104 Vgl. Mt 22,21 – 112 In Blick ist hier das Schwert der Justitia, das neben der Waage und der Augenbinde eines ihrer Attribute ist. Bei einer Wiederherstellung des Rechtswesens muß – im Bild gesprochen – das Richtschwert aus der Hand angemaßter Richter wieder zurück in die Hand der Justitia/Gerechtigkeit gelegt werden. – 117 mittle die Bes¡werden] ′lindere die Beschwerden′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 2405. – 132 der Himmel sey dafür] ′das verhindere der Himmel′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 869. – 159 Ahitophel war Ratgeber König Davids und schlug sich im Zuge der Revolte des Absalom auf dessen Seite (vgl. 2Sam 16,20-22). "Ahitofels Gesellen" sind untreue Ratgeber, auf deren Rat kein Verlaß ist. – 160 Gemeint sind die 400 falschen Propheten aus 1Kön 22,6ff., die dem König Ahab einen Sieg gegen die Assyrer in Aussicht stellten, während Micha ben Jimla eine Niederlage voraussagte, die dann auch eintraf. – 162f. Vgl. 2Sam 7,10 – 175 Helden] Im Blick sind hier die Kurfürsten. – 179f. Vgl. Ps 127,1 – 191f. Vgl. Jer 25,14 – 196 ans¡reyen] ′anrufen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 449. – 197 begüten] ′gütig stimmen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1315. – 204 Ps 92,16 – 205 darneben] ′zugleich′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 723f. – 209f. Vgl. Röm 7,15.18 – 213 Jer 31,18. Zu Gott als Subjekt der Bekehrung des Menschen vgl. zu Text Nr. I/14, v. 95f. – 216 Hld 1,4 – 216 Zeu¡] ′Zieh′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 825. – 222 Röm 5,10; 2Kor 5,20f. – 223 Eph 6,10-17 – 224 Gen 32,29 – 235f. Vgl. Apg 2,3f. – 241 Vgl. Ps 82,6 – 249 Ps 47,8; 1Tim 1,17 – 250 Eph 2,19 – 251f. Mt 13,43 – 253 1Kor 9,25; 1Petr 5,4 – 254 1Petr 2,9
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Text I/18: Er wird# wohl ma¡en: Mein Leibspru¡, Ps. 37. ver# 5. 39r-40v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 XIIX.] XIIX – T1 Am rechten Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – T4 ver#] Kürzel – 9 nimm] nim ‾ (ebenso 30) – 11 und] u. (ebenso 21, 22, 33, 37, 39, 84, 3
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91) – 29 e#] er – 37 da#] Kürzel (ebenso 46) – 67 bey Jhm du] du bey Jhm – 86 wa#] Kürzel Das Gedicht wurde erstmals 1652 in Birkens Gei‰li¡e[n] Weihrau¡körner[n] gedruckt in 11 gezählten Strophen (Nr. XII, S. 105-110) (vgl. Morphologie, Nr. 86, S. 143). Birken schloß die Arbeiten an seinen Gei‰li¡e[n] Weihrau¡körner[n] im Herbst 1651 ab. Dies geht aus einer Notiz in seiner Autobiographie hervor (Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 47 (marginal)), sowie aus einem Brief, den Heinrich Krolow, Ehegatte von Magdalena Krolow, geb. Wulkow, der neben Magdalena Vanzke, geb. Schröder, und Anna Otten, geb. Retz, die Weihrau¡körner gewidmet sind, am 28. Februar 1652 an Birken schickt (vgl. Morphologie, Nr. 86, S. 140f.). Der Herbst 1651 ist damit terminus ante quem für die Abfassung des vorliegenden Gedichts. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel Anda¡t über Deß Verfa‹er# Gedenk- und Leib-Sprü¡lein/ au# Psalm XXXVII. 5. Er wird# wol ma¡en. Als Lehnmelodie ist angegeben: Na¡ der Weise: J¡ weiß daß mein Erlöser lebt. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 7 nit] ni¡t (ebenso 42, 86, 113, 114) – 35 Meer] Wind – 40 ieder] aller – 49 nur di¡] willen – 55 Ein] den – 67 bey Jhm du] du bey ihm – 69 verhungert] gehungert – 112 dem Steig] der Bahn Das Gedicht wurde – worauf die Marginalie neben T1 hinweist – 1670 erneut abgedruckt in Birkens Tode#Gedanken und Todten-Andenken (S. 84–88). 2 Thun und Di¡ten] Gen 6,5; 8,21 – 3 mit] ′damit′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 2325. – 7f. Vgl. Joh 15,5 – 9 nimm ~ Ziel] Phil 3,14 – 11 Ps 37,5 (ebenso 22, 33, 44, 66, 77, 88, 99, 110) – 12-14 Ps 139,13; Jes 44,24 – 20 Hi 1,21 – 21 Nottur]-sa¡en] 'notwendige Lebensmittel'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 924. – 26 dem ~ kan] Eph 3,20 – 29f. Zur hier angespielten navigatio vitae-Topik vgl. zu v. 118f. – 30 Na¡en] ′Kahn′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 45. – 34f. Zur navigatio vitae-Topik vgl. zu v. 118f. – 37 die läng und quär] ′kreuz und quer′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 166. – 37-39 Lk 5,5 – 43 fortgehen] ′Fortschritte machen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 17. – 45 Vgl. Weish 7,9 – 51 Mt 6,25-34; Phil 4,6 – 54f. Vgl. Georg Neumark, Fischer-Tümpel. Bd. 4, S. 311, Nr. 365, Str. 6: E# ›nd ja GOtt sehr s¡le¡te Sa¡en Und i‰ dem Hö¡‰en alle# glei¡, Den Rei¡en klein und arm zu ma¡en Den Armen aber groß und rei¡.
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GOtt i‰ der re¡te Wundermann, Der bald erhöhn, bald ‰ür”en kan. – 54 s¡le¡te] ′einfache′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 15, Sp. 665f. – 57 verehren] ′schenken′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 267. – 57f. Vgl. Phil 4,19 – 60f. Vgl. Kol 2,1-3 – 63f. Ps 37,25 – 63 bra¡en] ′zerbrechen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 282. – 67-72 Vgl. Mt 6,26; Lk 12,24 – 68f. Vgl. Ps 147,9; Hi 38,41 – 74 Vgl. Hi 38,39 – 75 Vgl. Mt 6,28f.; Lk 12,27. Nach zeitgenössischer Anschauung steht die Tulpe, obgleich sie weder besonders gut duftet noch irgendeine pharmazeutische Verwertbarkeit aufweist, für den Superlativ an floraler Schönheit. So schreibt Georg Philipp Harsdörffer in einem Dilherrs Chri‰li¡e[n] Welt- Feld- und Gartenbetra¡tungen vorangestellten Sendschreiben unter Bezugnahme auf Justus Lipsius (1547–1606) (Dilherr: Chri‰li¡e Welt- Feld- und Gartenbetra¡tungen (1651), Bl. A10r/v): Der prä¡tigen Tulipan/ (wel¡e Lipsius der Garten Sinnbilder genennet) will i¡ ni¡t geden¿en/ weil jhre ‰ol”e S¡öne die Blumen aller Wolredenheit weit übertri[t: Daß also jener Niderländis¡e Poet Vrsa¡ gehabt zu di¡ten/ wie alle andere Blumen über diese frembde Einkömling ›¡ bey der Blumen Göttin Flora bes¡wert/ und au#fündig gema¡t/ daß ›e in der Ar”ney ohne Nu”en/ no¡ weniger dur¡ den Geru¡ zu belu‰igen gewa¡sen were. – 81 Freund] Joh 15,13-15. Die Rede von Gott als (bestem) Freund, die sich in der scholastischen Gelehrsamkeit, aber auch in der mittelalterlich-mystischen Tradition – etwa in der Bewegung der 'Gottesfreunde' des 14. Jahrhunderts – niederschlug, und die sich bereits in der antik-christlichen Tradition großer Beliebtheit erfreute (vgl. Peterson, 1923; Egenter, 1928; Gerwing, 1989; Haas, 1998), ist auch in der lutherischen Frömmigkeit des 17. Jahrhunderts weit verbreitet. Vgl. z.B. Paul Gerhardt: Gei‰li¡e Anda¡ten (1667), S. 38, Str. 2: Nun weiß und gläub' i¡ fe‰e/ J¡ rühm# au¡ ohne S¡eu/ Daß GOtt der Hö¡‰ und be‰e/ Mein Freund und Vater sey […]. Vgl. auch ebd., S. 247, Str. 8: Er i‰ da# Lie¡t der Blinden/ Erleu¡tet ihr Ge›¡t/ Und die ›¡ s¡wa¡ benden/ Die ‰ellt er aufgeri¡t: Er liebet alle Frommen: Und die ihm gün‰ig seynd/ Die nden/ wann ›e kommen An ihm den be‰en Freund.
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Auch nach Simon Dach: Gedichte. Bd. 3/1, S. 28, Nr. 20, Str. 4, ist Gott "Der allerbe‰e Freund". Vgl. ebenso die folgenden Belege aus der Erbauungs- und Predigtliteratur des frühneuzeitlichen Luthertums: Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 51, Z. 320-329: Wenn vns jederzeit das trawrige Bild des gecreutzigten Christi für vnsern Hertzen schwebet/ werden leichtlich alle böse Lüste erleschen. Darumb dann auff zweyerley wege Christi Leiden vns von Sünden sol abhalten/ ein mal weil es so ein schreckliches Exempel ist des Zorns Gottes wider die Sünde/ denselbigen Zorn sollen wir ja nicht mit mutwilligen Sünden wider vns erwecken/ es möchte vns sonst dieselbige Last zu schwer werden: Darnach weil diß Leiden so ein trefflicher Beweis ist der Liebe Christi gegen vns/ darumb sollen wir ja wiederumb gegen diesen vnsern besten Freund/ der so viel auff vns gewendet/ mit allerley guten Wercken vns danckbar erzeigen […]. Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 606 (3. Sonntag nach Ostern, Joh 16,16-23): "Warumb leget denn Gott der HErr den seinen so viel Creu” au[? J‰ er do¡ ein Mens¡enfreund/ ein leutseliger HErr. Antwort/ e# ges¡i¡t ni¡t au# Haß/ sondern au# Liebe/ e# i‰ ni¡t gemeynet zu vnserm Verderben/ sondern zu vnserm be‰en." Ders.: Po‰illa (1613) III, S. 89 (Tag der Apostel Philippus und Jacobus, Joh 14,1-14): Gewißli¡ kan kein Mens¡ gegen seinem be‰en Freund sol¡e freundli¡e vnd trö‰li¡e Wort gebrau¡en/ al# allhie Chri‰u# gegen seine Jünger führet/ e# i‰ au¡ wol etwa#/ wenn etwa Eltern von Kindern/ oder Ehegatten dur¡ den Tod sollen ges¡ieden werden/ daß daselb‰ au¡ her”li¡e vnd na¡den¿li¡e Wort gefallen/ Aber glei¡ wie niemand sol¡e Liebe au¡ gegen seinen be‰en vnnd ne¡‰en Freund getragen/ al# Chri‰u# gegen die seinen/ Also hat au¡ niemand sol¡e freundli¡e vnd liebli¡e Wort gebrau¡en können/ denn wo da# innerli¡e Fewer der re¡ten Liebe ni¡t also brennet/ da mögen au¡ ni¡t eu‹erli¡ sol¡e fewrige Wort gebrau¡t werden. – 84 Laß ~ Ra¡] Dtn 32,35 – 84 und zürne ni¡t] Eph 4,26 – 85 vergi]e] ′giftigen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 438. – 86 irren] ′irre machen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 2163. – 90f. Mt 7,7 – 100 Stö‰ ~ auf] ′stößt ~ zu′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 752. – 107 Zum Topos, daß der Glaubende die Verderbensmächte verlacht, da sie ihm aufgrund der Tatsache, daß sie von Christus bereits ausgestanden und überwunden sind, nichts mehr anhaben können, vgl. zu Text Nr. I/15, v. 57. – 108f. Röm 8,31 – 112f. Vgl. Ps 1,1 – 114-116 Phil 3,14 – 116 zuers¡naufen] ′zu erlaufen′. Nicht bei Grimm: DWb. – 118 Na¡en] ′Kahn′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 45. – 118f. Zur navigatio vitae-Topik, also zur Parallelisierung des Lebens mit der Schiffahrt und des Sterbens mit dem Einlaufen in einen Hafen im Kontext der heidnisch-antiken Tradition vgl. Cicero: De senectute 71: "quae quidem mihi tam iucunda est, ut, quo propius ad mortem accedam, quasi terram videre videar aliquandoque in portum ex longa navigatione esse venturus." Vgl. weiter Seneca: Ad Helviam de consolatione 12, 9, 7, sowie die Nachweise bei Rahner, 1964, S. 548-553. Dieser Topos wurde im antiken Christentum breit rezipiert – u.a. von Gregor von Nazianz: Orationes, oratio 18, 3, MPG 35, Sp. 988D, sowie von Cyprian: De mortalitate 3,
Gedicht 18
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CSEL 3/1, S. 299, Z. 5-9: "[…] tunc esse seruis Dei pacem, tunc liberam, tunc tranquillam quietem, quando de istis mundi turbinibus extracti sedis et securitatis aeternae portum petiuimus, quando expuncta hac morte ad immortalitatem uenimus." Vgl. zur Fortwirkung dieser Topik im Mittelalter z.B. Ps-Bernhard von Clairvaux: In transitu Sancti Malachiae episcopi sermo II, cap. 8, MPL 183, Sp. 490A: "mors tua, mortis portus, et porta vitae […]." Traditionsgeschichtlich von hoher Bedeutung für das Luthertum ist folgender Passus aus Luthers Tischreden (WA.TR 5, S. 628, Z. 25 - S. 629, Z. 5 (Nr. 6371)), von dem im 17. Jahrhundert reicher Gebrauch gemacht wurde: Unser Leben i‰ glei¡ wie ein S¡i[ahrt. Denn glei¡ wie die S¡i[leut fur ihnen haben den Port, na¡ und zu wel¡em ›e ihre Fahrt ri¡ten, daß ›e den erlangen und dahin kommen mögen, da ›e ›¡er und au# aller Gefahr ›nd; also i‰ un# die Verheißung de# ewigen Leben# au¡ ges¡ehen und gethan, daß wir in derselben glei¡ wie in einem Port fein san] und ›¡er ruhen sollen. Weil aber da# S¡i[, in dem wir gefuhrt werden, s¡wa¡ i‰ und große, gewaltige, fährli¡e, unge‰üme Winde, Wetter und Wellen zu und auf un# einfallen und gern bede¿en wollen, so bedürfen wir wahrli¡ wol eine# ver‰ändigen, ges¡i¿ten S¡i[manne# und Patron#, der da# S¡i[ mit seinem Rath und Ver‰and also regiere und führe, daß e# ni¡t irgend, entweder an ein Steinklippe an‰oße oder gar versaufe und untergehe. Nu i‰ unser S¡i[herr und Patron alleine Gott, der da# S¡i[ ni¡t alleine will, sondern au¡ kann regieren und erhalten, auß daß, da e# glei¡ von unge‰ümen Wellen und Sturmwinden hin und wieder gewehet und uberfallen wird, glei¡wol unversehret und unzubro¡en, ganz an# Ufer und an Port kommen möge. Er hat aber verheißen, daß er un# will bey‰ehen, wenn wir ihn nur um Regierung und Hülfe, S¡u” und S¡irm eißig bitten und mit Ern‰ anrufen; und so lange wir diesen S¡i[herrn bey un# haben und behalten, so hat# kein Noth, und kommen au# allem Unglü¿, daß un# die grausamen Winde und Wellen ni¡t s¡aden no¡ bede¿en können. Wenn aber die, so im S¡i[, in der größten Gefahr den S¡i[herrn und Regenten muthwilligli¡ au#m S¡i[ werfen, der ›e do¡ dur¡ seine Gegenwärtigkeit und Rath erhalten könnte, in dem Fall muß da# S¡i[ umkommen und verderben. Und man ›ehet klärli¡, daß der S¡i[bru¡ ges¡ehen i‰ ni¡t au# Verwahrlosung und S¡uld de# S¡i[herrn, sondern au# Muthwillen und Un›nnigkeit derer, die im S¡i[ gewe‰ ›nd. Die# Glei¡niß und Bilde zeiget fein an, wa# die Ursa¡ sey unser# Unglü¿# und Elende# und woher e# komme. Zur Verarbeitung der navigatio-vitae-Topik in Texten des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel (1599), S. 135f.: Sihe lieber Chri‰/ den Tro‰ gibt dieser Arti¿el/ vnnd erwe¿t dazu no¡ viel liebli¡er vnd frewdenrei¡er Gedan¿en/ daß du deinen in Gott ver‰orbenen Freundt dir nit ander# zu Sinne nemme‰/ denn al# ob er in ein wunders¡öne# Königrei¡ ferrn vber dz gro‹e Meer gezogen/ vnd daselb‰ in ein wunders¡öne Statt/ au[ eine sehr prä¡tige vnd sehr fröli¡e Ho¡zeit gekommen sey/ dahin er au¡ deiner Ankun[t warte/ vnnd ›”e in gro‹en Gütern/ in gro‹er Freuwde/ vnnd in gro‹er Herrligkeit/ die ewig währet vnd kein Ende nemmen soll. Warvmb woltestu di¡ deß ni¡t von Her”en freuwen/ vnnd ni¡t wünds¡en/ daß du er‰er Zeit/ er‰e# Tage# vnnd er‰er Stunde au¡ dahin kommen mö¡te‰?
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Und weiter ebd., S. 290f.: WEnn nun der Todt kompt/ so thue jhm also/ Stelle di¡ al# trettestu in ein S¡i[lein/ vnd führe‰ dareyn vber ein groß vnge‰ümme# Meer in ein s¡ön Landt/ da alle# lebet von gro‹er Frewde vnd Herrligkeit. Der Todt mit seinen Hellis¡en Anfe¡tungen/ al# au¡ die äng‰ige vnd s¡wehrmütige Betra¡tung der vielfältigen begangenen Sünden/ der Zorn Gotte#/ vnd die s¡re¿li¡e Gewalt deß Teu[el#/ ›nd allzusammen/ wie da# gro‹e Meer/ wel¡# von grawsamen Sturmwinden/ Bulgen/ Wellen vnd Wa‹erwogen allenthalben brauset vnd wütet. Da# Euangelium aber von vnser Seligkeit/ Vergebung der Sünden/ vnd Erlösung vom Tode/ sampt den Arti¿eln vnser# Chri‰li¡en Glauben# i‰ da# S¡i[/ darinn wir mit frewdiger vners¡ro¿ener Bekänntnuß tretten mü‹en/ vnd wagen vn# dareyn in dem Namen Gotte# vber da# gro‹e Todte Meer/ biß wir da# himmlis¡e Vatterlandt errei¡en. Nun s¡einet zwar für vnser Vernun[t da# Meer sehr groß vnd s¡re¿li¡: Da# S¡i[lein aber sehr s¡wa¡/ klein vnd gering: Aber glei¡ wie einer (der vber Rhein oder vber die Thonauw wil) ni¡t an›het da# gro‹e Wa‹er/ sondern verläßt ›¡ au[# S¡i[/ wenn# s¡on klein vnd gering i‰/ vnd trauwet dem S¡i[mann/ daß er jhn glü¿li¡ vberbringen werde: Also soltu lieber Bruder au¡ ni¡t ansehen/ wie groß da# todte Meer i‰/ vnd wie e# allenthalben brauset/ sondern verlaß di¡ au[ da# S¡i[lein deß Göttli¡en Wort# vnd der Euangelis¡en Verhei‹ungen/ dareyn Chri‰u# der S¡i[Patron selb‰ gegenwärtig i‰/ vnd spri¡t: Für¡te di¡ ni¡t/ denn i¡ habe di¡ erlöset: J¡ habe di¡ bey deinem Namen geru[en/ denn du bi‰ mein. Denn so du dur¡ Wa‹er gehe‰/ wil i¡ bey dir seyn/ daß di¡ die Ströme ni¡t sollen ersäu[en. Vgl. auch Johann Matthäus Meyfart: Himlis¡e[#] Jerusalem I (1627), S. 53f.: Wie frewet ›¡ ein S¡i[mann/ wenn er zwar mitten vnten (recte: vnter) den vnge‰ümmen Wellen de# Meer# s¡webet/ aber den glü¿li¡en Port von fernen s¡awet/ in wel¡en zufahren er nur verho[et: Wa# Frewde muß dann seyn der Außerwehlten Seele/ wenn ›e zwar mitten vnter den Flammen de# Fieber#/ mitten vnter der Fluth der au[gerührten humorem […] s¡webet/ aber den Port de# Paradiese# ni¡t von ferne/ sondern in der nähe ›het/ vnd in denselben zugelangen ni¡t ho[et/ sondern allbereit dahin reiset/ vnd im Glauben eingefahren i‰. Heinrich Müller: Gräber Der Heiligen (1685), S. 412: Unser Leben i‰ eine S¡iffart voller Gefährligkeit/ Wir s¡weben mit unserm Seelen-S¡i[lein au[ dem wilden/ wü‰en und unge‰ümmen Welt-Meer/ da ‰o‹en wir bald an diese/ bald an jene Klippe/ bald an die Klippe der Si¡erheit/ bald an die Klippe der Verzwei[elung. Wie lei¡t kan# da ges¡ehen/ daß wir S¡i[bru¡ leyden am Glauben/ dadur¡ die Seligkeit vers¡er”et wird! E# verfolgen un# die höllis¡en See-Räuber/ die un# den S¡a” der Seligkeit rauben wollen. E# ent‰ehet da ein Sturm na¡ dem andern […]. Die Schiffahrts-Metaphorik begegnet auch sehr oft in Leichenpredigten. Vgl. als ein Beispiel Paul Röber, der in seiner Leichenpredigt auf Christian Bresenthal (Si¡ere S¡i[art (1628)), durch die sich die besagte Metaphorik leitmotivisch hindurchzieht, u.a. sagt, man solle durch die "Gefahr de# Ang‰meer# in dieser Welt" "›¡erli¡ hindur¡ s¡i[en" (C3v). Die Beschreibung des Lebens mit Hilfe von
Gedichte 18 und 19
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nautischen Bildern ist ebenso in der frühneuzeitlichen Emblematik verbreitet, so etwa zu finden bei Cramer: EMBLEMATA SACRA (1622) I, S. 64f. sowie II, S. 184f. Vgl. zur navigatio vitae auch die Ausführungen im Kommentar zu Text Nr. II/28, v. 85f. – 119 Port] ′Hafen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2003f. Zur Bezeichnung des Eschatons als Hafen in Texten frühneuzeitlicher Lutheraner vgl. zu Text Nr. I/21, v. 41.
Text I/19: Dapfere Gemüt#-verfa‹ung. 40v-41v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 XIX.] XIX – T1 Am linken Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – 5 wann] wa‾n (ebenso 22 Mann – 50 wann – 58 wann) – 6-8 in der Handschrift marginal links – senkrecht zum Text – von unten nach oben geschrieben: Au# meinem Band 1. S¡äfergedi¡te] Au# meinem B. 1. S¡äfergedi¡t. – 9 ergrimmten] ergrimten ‾ – 13 da# (2mal)] Kürzel – 13 Blinde] B überschrieben – 24 da#] Kürzel (ebenso 43, 50) – 45 wa#] Kürzel Das Gedicht, von dem eine weitere handschriftliche Fassung in Birkens Autobiographie zu finden ist (Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 28f.), wurde erstmals 1650 gedruckt in Birkens Gelegenheitsschrift Ehrenzuruf/ auf H. Joa¡im Pipenburg# in Lüneburg betrettene Raht‰elle/ Jn wel¡e Er/ n䡉verwi¡enen Jahr# am 8. Tag de# LenzenMond# dur¡ einhällige Wahl erhoben worden (S. 84-86) (vgl. Morphologie, Nr. 55, S. 91-93). Birken hatte Joachim Pipenburg (1596-1661) auf seiner Reise durch Norddeutschland, die er nach seinem Aufenthalt in Wolfenbüttel unternahm, in Lüneburg kennengelernt. Er war dort am 10.12.1646 eingetroffen und von Pipenburg freundlich aufgenommen worden (Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 39, Z. 28-35 und S. 39 (marginal), Z. 12). Anlaß für die Abfassung des vorliegenden Gedichts war Pipenburgs Wahl zum Lüneburger Ratsherrn am 8.3.1650. Kurz vor oder kurz nach diesem Datum wird Birken das Gedicht verfertigt haben. Im Druck hat der Text keine Überschrift. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 17 bä‰en] hohen – 19 nit] ni¡t (ebenso 33) – 24 mög] könn – 28 i¡ nehm' e#] gern/ nehmen In Birkens Teuts¡e[r] Rede-bind und Di¡t-Kun‰ wurden 1679 die ersten acht Strophen des vorliegenden Gedichtes wieder abgedruckt (S. 124f.), und zwar als Musterbeispiel eines Akrostichions. Ergeben doch die Initialen der Strophen hintereinander gelesen den Namen ′Floridan′, der Birkens Name im Blumenorden war. Zur Beurteilung des Akrostichions in der frühneuzeitlichen Poetik vgl. die Einleitung zu Text Nr. II/34, v. 1-72. 1-12 Der Fels in der Brandung gehört zu den prominentesten Motiven der frühneuzeitlichen constantia-Topik. Zu den antiken Wurzeln dieses Topos vgl. z.B. Vergil: Aeneis, lib. 7, 586-590:
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ille velut pelagi rupes inmota resistit, ut pelagi rupes magno veniente fragore, quae sese multis circum latrantibus undis mole tenet; scopuli nequiquam et spumea circum saxa fremunt laterique inlisa refunditur alga. Zur Verbreitung dieses Motivs in der frühneuzeitlichen Emblematik vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 67f. Zur constantia-Thematik bei Birken vgl. Wieland, 2006. – 4 Zum Topos, daß der Glaubende die Verderbensmächte verlacht, da sie ihm aufgrund der Tatsache, daß sie von Christus bereits ausgestanden und überwunden sind, nichts mehr anhaben können, vgl. zu Text Nr. I/15, v. 57. – 7-10 Vgl. Ps 65,6-8 – 11f. Zu den unter dem Bild des Sturmes vorgestellten calamitates, die dem Menschen Gelegenheit geben, seine Tugendhaftigkeit unter Beweis zu stellen, vgl. Seneca: De providentia 4, 5-7. – 1924 Vgl. 1Tim 6,17 – 27f. Hi 2,10. Zur aequitas, bzw. magnitudo animi vgl. Seneca: De constantia sapientis 9, 4 sowie Ders.: De providentia 4, 16. – 29 lieblen] ′liebkosen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 930. – 29 ‰u”en] ′protzen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 20, Sp. 765f. – 30 di¡ tru”en] ′dir widerstehen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 22, Sp. 1438. – 31 halt i¡ wider] ′widerstehe ich′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 29, Sp. 1032. – 32 bind i¡ an] ′trete ich in den Kampf ein′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 296. – 42 fehlen] ′ermangeln′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1427. – 46 Wahn] ′Einbildung′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 27, Sp. 602. – 47f. Vgl. Joh 5,28f. – 52-54 2Tim 1,7. Vgl. auch Seneca: De providentia 2, 1f.
Text I/20: De# Leben# Führer und Verführete. 41v-42r Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T1 XX.] durch 2
3
1
Streichung aus XXI. – 8 rohter Koht und] Koht und rohter – 9 führet] r aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 10 und] u. (ebenso 20) – 12 weder] erstes e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 13 der] e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 14 da#] Kürzel (ebenso 18) – 16 hat] h überschrieben Eine Druckfassung von diesem Gedicht ist bislang nicht bekannt. Eine andere, am Schluß um eine Strophe erweiterte handschriftliche Gedichtfassung findet sich in den Todten-Andenken (Text Nr. 19). Diese andere Fassung brachte Birken anläßlich des Todes der Nürnberger Patrizierin Maria Pömer von Diepoltsdorf, geb. Fürer von Haimendorf (geb. 1611), zu Papier. Maria starb am 6. 11. 1649. Gedruckt wurde die andere Fassung 1650 in der Trauerschrift auf Maria (vgl. Morphologie, Nr. 50, S. 84-86). Ob das vorliegende Gedicht eine Vorstufe oder eine entpersonalisierte Bearbeitung der anderen Version ist, kann nicht mehr geklärt werden.
Gedichte 20 und 21
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1 2Joh 7 – 2 Zu diesen drei traditionellen genera von tentationes vgl. zu Text Nr. I/1, v. 61. – 3f. Vgl. im Blick auf Satan Offb 12,9 – 3 führen] ′führen durch′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 437. – 11 2Tim 2,26 – 13f. Vgl. Röm 7,5 – 15 berü¿t] ′in die Falle gelockt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1529. – 16 be‰ri¿t] ′gefesselt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1685. – 18 Vgl. Ps 119,105; 2Petr 1,19 – 21 i¡ verführe mi¡] Vgl. 1Joh 1,8 – 22 sonder] ′ohne′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1571f. – 21-24 Joh 6,68f. – 22 Vgl. Jes 53,6 – 25f. Joh 21,18 – 28 Höllen‰eg] Vgl. Mt 7,13 – 29 Röm 11,33 – 32 Ps 126,5 – 33 Ps 23,13 – 34-36 Die Rede vom Tod als Durchgang zum Leben war im frühneuzeitlichen Luthertum verbreitet. Vgl. Gerhard: Enchiridion consolatorium (1611), S. 83, Z. 21 - S. 84, Z. 28: Profectio est, quam mortem putamus, non exitus sed transitus; non tàm emigratio, quàm à deterioribus ad meliora transmigratio, ablatio animae (& beatissima quaedam translocatio) non abolitio, repetitur enim anima (& in locum quietis transponitur) non interimitur. Met£basij est & ¢n£basij ad veram vitam. œxodoj est, quia per eam ex servitute peccati ad veram libertatem pii transeunt, quemadmodum olim Israëlitae ex servitute AEgyptiaca in terram promissam. Dilherr: Kur”e Anweisung (1655), S. 202f.: Wa# i‰ der Chri‰en ihr Todt? J‰ er ni¡t der Tag ihre# Abs¡ied#? Wie der Apo‰el Paulu# von ›¡ s¡reibt: Die Zeit meine# Abs¡ied# i‰ fürhanden. Jn der 2. an Tim. 4/6. Wa# für eine# Abs¡ied#? De# Abs¡ied# au# dieser Welt/ (die ein gro‹er Stall voll böser Buben i‰/ in wel¡em der Satan den grö‰en Theil der Mens¡en regiret/ und in alle S¡andthaten führet) in den Himmel; au# der Dien‰barkeit/ zu der Freiheit; au# dem Leiden/ zu den Freuden; au# dem weinen/ zu dem jau¡zen; au# dem Tod/ zu dem Leben. O Abs¡ied! wenn wir‰ du au¡ mir fürhanden seyn!
Text I/21: Sü‹e Tode#-Nahmen. 42r-43r T1 XXI.] durch Überschreibung aus XXII. – 1 Himmelzelt] Himelzelt ‾ (ebenso 24 nimmt – 28 Himmel-zu – 58 Kammern) – 2 der (2. Position)] Kürzel – 6 da#] Kürzel (ebenso 27, 52) – 11 der] Kürzel (ebenso 37) – 12 und] u. (ebenso 22, 42) – 39 gonnt] go‾nt – 39 Frieden#ruh] F aus f überschrieben – 56 Leibe#] b überschrieben Vom vorliegenden Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. Das Gedicht findet sich leicht abweichend und am Ende mit zwei weiteren Strophen versehen auch in den Todten-Andenken (Text Nr. 21). Birken hat diese andere handschriftliche Gedichtversion anlässlich des Ablebens von Hieronymus Geilinger (geb. 1617) aufgesetzt, der seit 1644 Pfarrer in Beerbach und Neuhof war und am 21.11.1649 in Nürnberg verstarb. Ob das vorliegende Gedicht eine Vorstufe oder eine entpersonalisierte Bearbeitung der anderen Version ist, kann nicht mehr geklärt werden.
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
2 Phil 3,13f.; Kol 3,2 – 5f. 1Kor 15,31. Zur Gleichsetzung des Lebens mit permanentem Sterben vgl. zu Text Nr. I/13, v. 33-35. – 8 de# Leben# Thür] Luther nennt den Tod mehrfach "vitae ianua", so z.B. in seiner Schrift Tessaradecas consolatoria (1520) (WA 6, S. 118, Z. 11) und auch in seinem Sermon von der Bereitung zum Sterben (1519) (WA 2, S. 685, Z. 27). Eine Quelle, auf die in diesem Zusammenhang im 16. und 17. Jahrhundert immer wieder Bezug genommen wird, ist Ps-Augustin: Sermones de tempore, sermo 156, cap. 14, MPL 39, Sp. 1957: "Quid enim metuis in hac via? Mortem? Et mortem times, qui ad vitam curris? Si bonus es, bene in hac via curris: mors tibi janua erit, quae te repraesentet, non quae auferat vitae. Ambula ergo viam: imo ipse qui propter te factus est via, ipse te ducat per se ipsum ad se ipsum. Ipse enim est via, veritas et vita (Joan. XIV, 6)." Häufig findet auch folgender Beleg Verwendung: Bernhard von Clairvaux: In transitu Sancti Malachiae episcopi sermo, cap. 4, Opera 5, S. 420, Z. 17-20: "Pessima quidem mors peccatorum, quorum et nativitas mala, et vita peior; sed pretiosa est mors sanctorum. Pretiosa plane, tamquam finis laborum, tamquam victoriae consummatio, tamquam vitae ianua et perfectae securitatis ingressus." Im Luthertum der Frühen Neuzeit begegnet die Rede vom Tod als Tür zum Leben (ianua vitae) oft. Vgl. Gerhard: Enchiridion consolatorium (1611), S. 17, Z. 20-24: "Quare cùm videas, te per mortis januam ad istam vitam perducendum esse, ad quam es à Patre creatus, propter quam à Filio redemtus, cujus gratiâ à Spiritu es sanctificatus, noli quaeso benevolum Dei consilium adversus temetipsum spernere, sed vocanti Deo promptissimè pare & obsequere." Ebd., S. 100, Z. 15 - S. 101, Z. 19: "Verè pii propter assiduas illas, quibus in hac vita premuntur, calamitates quotidie moriuntur, utique ergò mors ipsorum est mortis finis: per mortis autem januam transeunt ad quietam & aeternam vitam, utique ergò mors ipsorum verae vitae est origo." Vgl. auch Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel (1599), S. 301: "Darvmb komm Todt/ vnd löse mi¡ jmmer au[/ du bi‰ mir ni¡t s¡re¿li¡/ sondern ein angenemmer Ga‰/ vnnd eine Pforte dur¡ Chri‰um auß dieser Welt in da# himmlis¡e Vatterlandt." Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 57, S. 693: "Der Todt i‰ die Thür zum Leben/ vnd zu [… den] ewigen Gütern." Vgl. ferner unter Verarbeitung einer Reihe von antik-christlichen und mittelalterlichen Belegen Conrad Dieterich: Da# Bu¡ Der Weißheit Salomon# (1667), S. 267, sowie Hütter: COMPENDIUM (2006 (11610)), S. 580: "Pii sive credentes in Christum, sciunt, Mortem sibi non esse mortem: sed januam sive transitum ad vitam." Die Bezeichnung des Todes als Tür, die zum ewigen Leben führt, gehört, wie Birken in der Teuts¡e[n] Redebind und Di¡t-Kun‰ (1679), S. 228, darlegt, zu den festgeprägten Topoi insbesondere in Epizedien (ebenso 20). – 9-12 Die Formulierung lehnt sich deutlich an eine sprichwörtliche Wendung an, die im 16. und 17. Jahrhundert weit verbreitet war und die lautet: "Ante obitum moriens non moriturus obit" (Proverbia. Bd. 1 (1963), S. 133 (Nr. 46)). Bezüglich der deutschsprachigen Version vgl. Wander. Bd. 4, Sp. 835: "Wer eh stirbt, als er stirbt, (der) stirbt nit, wann er stirbt." Im 17. Jahrhundert ist dieses Sprichwort z.B. greifbar bei: Janus Gruterus: FLORILEGIVM ETHICO-POLITICUM (1610-1612), Teil 3, S. 111: "wer ‰irbt/ ehe er ‰irbt/ ‰irbt nit wann er ‰irbt." Gerhard wählt die lateinische Version des
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Sprichwortes als Motto seines in 39 Auflagen und Übersetzungen (in neun Sprachen) verbreiteten Trostbuches Enchiridion consolatorium (vgl. Bibliographia Gerhardina, 2003), das erstmals im Jahre 1611 gedruckt wurde, hier S. 9, Z. 11f.: "Ante obitum moriens non moriturus obit." Vgl. auch Gerhard: Loci theologici, tom. 8, loc. 26, S. 10b: "Qui moritur, scilicet vitiis per mortem spiritus, antequam moritur, scilicet carne vel corpore, is non moritur, scilicet morte aeterna sive gehennae, quando moritur, scilicet morte corporis." Johann Georg Seybold: VIRIDARIUM Selectissimis Paroemiarum & Sententiarum Latino-Germanicarum (1677), S. 29 bzw. 30: "Ante obitum moriens non moriturus obit." "Wer da ‰irbt/ eh er ‰irbt/ der ‰irbt ni¡t/ wann er ‰irbt." Simon Dach: Gedichte. Bd. 3/1, S. 222, Nr. 170, Str. 1: NJmm di¡, O meine Seel', in a¡t, Du mu‰ s¡on hier in diesem Leben Na¡ dem, wa# ewig seelig ma¡t, Ni¡t aller er‰ im Tode, ‰reben. Der reformierte Genfer Theologe Simon Goulart (1543-1628) führt den besagten Spruch auf Bernhard von Clairvaux zurück in seinen Drey‹ig Gei‰rei¡e[n] Ta[elen vom Todte (1605), Bl. a1v: "Bernardus. Geden¿e (o Mens¡) woher du kömme‰/ vnd s¡eme di¡/ wo du seye‰/ vnd betrübe di¡/ wohin du fehre‰/ vnd entse”e di¡. Darumb Lerne ‰erben/ ehe du ‰irbe‰/ So ‰irbestu ni¡t wann du ‰irbe‰." Ein Beleg bei Bernhard konnte bislang nicht ermittelt werden. Belege für das Vorkommen dieses Topos in Nürnberger Drucken zu Birkens Zeiten finden sich etwa in der Leichenpredigt auf Georg und Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg von Michael Walther: Der CHRJSTEN Allerkrä[tig‰e# CORDIAL vnd Her”Stär¿ung im Leben vnd Tod (1643), S. 38: Die lieben Alten haben daran ein feine# Theologis¡e# Aenigma vnd Rä”el den Liebhabern Gotte# au[gegeben/ daß ›e gespro¡en: Qui moriens moritur, non moriturus obit: Wer da ‰irbt/ eh er ‰irbt/ der ‰irbt ni¡t/ wann er ‰irbt. Da# i‰ kün‰li¡ geredet von dem Zeitli¡en/ Gei‰li¡en/ vnd Ewigen Tod/ vnd hat den Ver‰and au[ ›¡/ daß der/ wel¡er zeitli¡ ‰irbet deß Natürli¡en Tode#/ am Ende seine# Leben#/ mit ni¡ten ‰erbe ohne Au[hören deß Ewigen Tode#/ in dem tie[en S¡lund vnd Abgrund der Höllen/ wann er beyzeiten dur¡ reinen Glauben vnd Chri‰li¡e# Leben ge‰orben i‰ deß Gei‰li¡en Tode# seiner Sünde/ in dem waaren Chri‰enthumb/ daß der Alte Mens¡ gecreu”iget werde/ vnd der Sündli¡e Leib au[höre. Bei dem Birken besonders nahe stehenden Theologen Dilherr taucht das Motiv auf in seiner Schrift Frommer Chri‰en Tägli¡er Geleit#mann (1653), S. 406f. (2. Paginierung): A¡! darüm laß mi¡ do¡ meinen Sünden alle Tag/ bei gesundem Leibe ab‰erben; ehe denn i¡/ dem Leibe na¡/ er‰erbe: Laß mi¡ ab‰erben meinen eis¡li¡en Wollü‰en/ und meiner Si¡erheit: so kan i¡/ wenn du wilt/ re¡t ruhig und Chri‰li¡ ‰erben. Wenn i¡ also ‰erbe gei‰li¡ und tägli¡/ ehe i¡ ‰erbe natürli¡; so werde i¡ ni¡t ‰erben ewigli¡/ wenn i¡ ‰erbe natürli¡. A¡! i¡ wollte gerne ‰erben mit einem guten Gewi‹en: A¡! so laß mi¡ do¡ au¡ leben mit einem guten Gewi‹en. Gib/ daß i¡ ja ni¡t# wider mein Gwi‹en
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thue: und ob ja etwan eine S¡wa¡heit mö¡te mein Gewi‹en verunreinigen/ wie allhier keine Vollkommenheit i‰: so wollestu do¡ dieselbe S¡wa¡heit/ mit deiner Vollkommenheit/ zude¿en. – 14-16 Mt 7,14 – 15f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 22, S. 232: "Wie ein Mens¡ zu ‰erben begeret/ so soll er au¡ leben. Du wolte‰ ja nit gern ‰erben al# ein Gottloser/ Ey so soltu au¡ ni¡t leben al# ein Gottloser/ Wiltu ‰erben al# ein Chri‰/ So mustu leben al# ein Chri‰." – 16 SeelenPort] ′Hafen der Seelen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2003f. Zur Parallelisierung des Sterbens mit dem Einlaufen in einen Hafen vgl. zu Text Nr. I/18, v. 118f. – 17f. Zum Motiv des sanften Todes vgl. Gerhard: Enchiridion consolatorium (1611), S. 83, Z. 4-6: "Sanè in se ac per se mors peccati est stipendium atque vindex irati Dei flagellum, sed credentibus in Christum mutatur in somnum suavissimum." – 20 Zur Rede vom Tod als Tür zum Leben (ianua vitae) vgl. zu v. 8. – 21f. Es gehört zu den Grundüberzeugungen der frühneuzeitlichen lutherischen ars moriendi, daß diese nicht erst kurz vor dem Tod, sondern im gesamten Leben im Sinne einer ars vivendi einzuüben sei. So stellt Martin Moller: Sterbe-Kun‰ (1673), Bl. B1v, klar, "daß alle#/ wa# ein Chri‰en-Mens¡ au# Gotte# Wort ‰udieren/ behalten und thun soll/ ‰ehet in dem/ daß er lerne 1. Chri‰li¡ leben/ und 2. Seligli¡ ‰erben." Ebenso äußern sich: Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 10, S. 149: "Dann wie wir natürli¡ vnd Leibli¡ ‰erben mü‹en: Also mü‹en wir au¡ Gei‰li¡ tägli¡ ‰erben/ au[ daß wir einmal wol ‰erben lernen. Dann wa# man ‰et# vbet/ daß kan man am be‰en." Dilherr: Gei‰li¡e# Klaghau# (1655), S. 240: "Diese#/ Lieb‰e Zuhörer! i‰ die edle himmlis¡e Sterbkun‰: die wir/ bey Zeiten/ lernen sollen: damit ›e un#/ zur Zeit der Noth/ ni¡t ermangeln möge." – 23f. Vgl. Mt 25,34-40 – 26 Vgl. 2Kor 5,1.4; 2Petr 1,13f. Zur Verarbeitung des locus classicus 2Kor 5,1.4 in der lutherischen Leichenpredigt der Frühen Neuzeit vgl. z.B. Gerhard: Leichenpredigten, S. 138, Z. 14-25: [Paulus] helt gegen einander die jrrdische Hütte vnsers Leibes/ die im Todt zerbrochen wird/ vnnd die ewige Himmlische Wohnung/ welche an statt derselben jrrdischen Hütte den Gläubigen wird eingegeben/ daß wir also diesen seligen Wechsel gern vnd willig annehmen sollen. Vnsern Leib nennet der Apostel erstlich domum ™p…geion, ein jrrdisch Hauß/ einmal ratione primae originis, weil GOtt der HErr den Adam/ von welchem wir alle herkommen/ anfangs auß einem Erdenkloß formieret/ Genes. 2. Dannenhero billig vnser Leib für ein jrrdisches oder erdenes Gebäw zu achten. Wir Menschen wohnen in Leymern Häusern/ spricht Job. Cap. 4. welches er im folgenden zehenden Capitel also erkläret/ daß wir auß Leymen sind bereitet. – 27f. Pred 12,7. Zur Trennung von Leib und Seele im Tod vgl. zu Text Nr. I/15, v. 14f. – 29 Die Aussage, daß Christus durch den Tod den Menschen aus dem Elendspflug des Lebens ausspannt, begegnet in der zeitgenössischen lutherischen Erbauungs- und Predigtliteratur häufig. Vgl. Martin Moller: Sterbe-Kun‰ (1673), S. 214: Aber wer den sü‹en Tro‰ JEsu Chri‰i im Her”en hat/ und freuet ›¡ de# Ewigen/ der hält den Tod nur für ein Abs¡eiden und Au[lösen au# diesem Jammerthal/ für ein Außspannen au# dieser Müheseligkeit/ und für
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eine Heimfahrt in# ewige Vaterland. Denn Chri‰u#/ der in ihnen wohnet/ hat für ›e den Tod ges¡me¿et/ ihm seine Gewalt genommen/ seinen Sta¡el zubro¡en/ daß er an den Gläubigen ni¡t# mehr enden kan/ denn nur Leib und Seele s¡eiden/ und diese# vergängli¡en Leben# berauben. Glei¡ aber/ wie ihnen son‰ alle Dinge zum be‰en dienen mü‹en: Also dienet ihnen au¡ der Tod darzu/ daß ›e von allem Ubel erlöset werden/ und zur Ruhe kommen. Dilherr: Gei‰li¡e# Klaghau# (1655), S. 240: Diese#/ Lieb‰e Zuhörer! i‰ die edle himmlis¡e Sterbkun‰: die wir/ bey Zeiten/ lernen sollen: damit ›e un#/ zur Zeit der Noth/ ni¡t ermangeln möge […] Also hat König David/ in dem HErrn zu ‰erben begehrt; der/ ehe e# no¡/ mit ihm/ zum äu‹er‰en Au#spannen kam/ sagte: Jn deine Hände bevehl i¡ meinen Gei‰: du ha‰ mi¡ erlöset/ HErr! Du treuer GOtt! in dem 31. Ps. v. 6. Auch die geistliche Lyrik des zeitgenössischen Luthertums kennt die Rede vom Ausgespanntwerden durch den Tod. Vgl. z.B. Simon Dach: Gedichte. Bd. 3/1, S. 14, Nr. 6, Str. 6: Komm, o Chri‰e, komm vn# außzuspannen, Löß vn# au[, vnd führ vn# bald von dannen, Bey dir, o Sonne, J‰ der Frommen Seelen frewd vnd wonne. – 29 Zieher] ′Wanderer′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 1027. – 30 Joh 14,3. Zum Motiv der Bereitung einer Herberge im Himmel für alle selig Entschlafenen durch Christus vgl. Gerhard: Enchiridion consolatorium (1611), S. 84, Z. 40 - S. 85, Z. 46: Dicuntur ex terra peregrinationis suae per dissolutionem corporei tabernaculi emigrare, & praesentes apud Dominum adesse, nimirum quia ex ruinoso mundi habitaculo ad coeleste palatium, ex domo lutea ad civitatem ¢ceiropo…hton a„ènion ™n to‹j oÙrano‹j, ex terrestris corporis tabernaculo ad coelestem Hierosolymam & beatissimam Christi in ea commorantis consuetudinem deveniunt. – 35f. Der Tod als Bote, der den Menschen aus irdischer Not und Betrübnis erlöst und zu Gott führt, ist ein Motiv, das sich in der frühneuzeitlichen Emblematik etwa bei Cramer: EMBLEMATA SACRA (1622) I, S. 168f., findet, wo ein Mensch in einem Block gefangen sitzend abgebildet ist. Auf ihn tritt der Tod als Skelett zu, um ihn aus dem Block zu lösen und gen Himmel zu führen. Auch in Texten des zeitgenössischen Luthertums findet sich dieses Motiv, so etwa bei Simon Dach: Gedichte. Bd. 4/2, S. 149, Nr. 85, Str. 1: TOdt, du aller Sorgen Ruh, Aller Arbeit Ende, S¡leuß mir san[t die Augen zu, S¡lag umb mi¡ die Hände, Nim mi¡ au# der Eitelkeit
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Dieser s¡nöden Erden, J¡ wil au# der bösen Zeit Abgefordert werden. – 37 1Kor 15,55 – 38 Zu diesen drei traditionellen genera von tentationes vgl. zu Text Nr. I/1, v. 61. – 39 Weish 3,1; Offb 14,13 – 40 Abdankbrief] ′Entlassungsbrief′. Nicht bei Grimm: DWb. Zu ′Abdankung′ vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 19. – 41 Leben#Port] ′Hafen des Lebens′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2003f. Zur Bezeichnung des Eschatons und des Todes als Hafen bzw. 'Lebensport' in Texten frühneuzeitlicher Lutheraner vgl. Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel (1599), S. 298f.: Meine Erlösung nahet ›¡/ die Morgenröhte meine# ewigen Heyl#/ meiner ewigen Frewde/ vnd meiner ewigen Seligkeit/ bri¡t herfür/ vnd weil mein Leben biß daher gewesen i‰/ wie ein vnrühige vnd äng‰ige S¡i[fahrt/ au[ dem vnge‰ümmen Meer vnd au[ der wilden See/ so komm i¡ nun einmal/ Gott sey Lob vnd Dan¿/ zum re¡ten Hafen vnd S¡i[e/ auß der Welt in da# himmlis¡e Canaan/ vnd in da# re¡te FrewdenLandt/ da alle# lebet von Frewden/ da die Sonne der Gere¡tigkeit ewig s¡einet/ vnd da# Lie¡t nimmer vntergehet/ vnd kein Na¡t/ kein Fin‰ernuß/ kein Ang‰/ kein Todt/ vnd kein S¡mer”en gespüret wirdt. Vgl. ferner Josua Stegmann: ERNEWERTE HERTZEN=SEUFFTZER (1663), S. 123: IU¡ zu/ den re¡ten Port i¡ s¡on Von fernen thu ans¡auen/ Dort ‰eht mein Hel[er Gotte# Sohn/ Wie solt mir ferner grauen/ O komm und halt/ I¡ ›n¿e bald/ I¡ komm zu deinen Freuden. UNd O wie fröli¡ wil i¡ seyn/ Man¡ s¡ön# Dan¿liedlein ›ngen/ Wenn i¡ zu deinem Himmel ein Werd gehn mit Freudensprüngen? Dein Lob und Preiß Au[ man¡e weiß/ Sol meine Zung erklingen. – 42 Vgl. 2Kor 5,6; Hebr 13,14 – 43f. Zur navigatio vitae-Topik vgl. zu Text Nr. I/18, v. 118f. – 45-47 1Kor 9,24f.; 1Petr 5,4 u.ö. – 49f. Zum Tod als Befreier vgl. Gerhard: Enchiridion consolatorium (1611), S. 83, Z. 21 - S. 84, Z. 28: Profectio est, quam mortem putamus, non exitus sed transitus; non tàm emigratio, quàm à deterioribus ad meliora transmigratio, ablatio animae (& beatissima quaedam translocatio) non abolitio, repetitur enim anima (& in locum quietis transponitur) non interimitur. Met£basij est &
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¢n£basij ad veram vitam. œxodoj est, quia per eam ex servitute peccati ad veram libertatem pii transeunt, quemadmodum olim Israëlitae ex servitute AEgyptiaca in terram promissam. Vgl. ferner Dilherr: Kur”e Anweisung (1655), S. 202f.: Wa# i‰ der Chri‰en ihr Todt? J‰ er ni¡t der Tag ihre# Abs¡ied#? Wie der Apo‰el Paulu# von ›¡ s¡reibt: Die Zeit meine# Abs¡ied# i‰ fürhanden. Jn der 2. an Tim. 4/ 6. Wa# für eine# Abs¡ied#? De# Abs¡ied# au# dieser Welt/ (die ein gro‹er Stall voll böser Buben i‰/ in wel¡em der Satan den grö‰en Theil der Mens¡en regiret/ und in alle S¡andthaten führet) in den Himmel; au# der Dien‰barkeit/ zu der Freiheit; au# dem Leiden/ zu den Freuden; au# dem weinen/ zu dem jau¡zen; au# dem Tod/ zu dem Leben. – 51 Die Bezeichnung des Leibes als Fessel ist tief in der antik-christlichen Tradition verwurzelt. Vgl. z.B. Ambrosius: De excessu fratris sui Satyri, lib. 1, cap. 67, MPL 16, Sp. 1311B: "Non enim dolere debemus eos, quos cernimus liberatos; neque enim otiose tam sanctas hoc tempore animas corporeis vinculis reminiscimur absolutas." – 52 Zur auf antik-griechische Wurzeln zurückgehenden Rede vom Körper als Grab der Seele vgl. Platon: Kratylos, 400c: "Kaˆ g¦r sÁm£ tinšj fasin aÙtÕ eŠnai tÁj yucÁj, æj teqammšnhj ™n tù nàn parÒnti". Vgl. auch Platon: Gorgias, 493a: "Óper ½dh tou œgwge kaˆ ½kousa tîn sofîn, æj nàn ¹me‹j tšqnamen, kaˆ tÕ mŸn sîm£ ™stin ¹min sÁma […]." Zum Vorkommen der Leib-Grab-Thematik innerhalb der patristischen Tradition vgl. Courcelle, 1983, S. 460-466. – 53f. Röm 6,23 – 54 Huld] ′Ergebenheit′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 1887. – 55-60 1Thess 4,13f. Zum Tod als Schlaf vgl. zu Text Nr. I/4, v. 7-9. – 56 anfäht] ′anfängt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1236f. – 58f. Jes 57,2 – 61f. Offb 14,13 – 62 Zur Gleichsetzung des Todes mit dem Beginn der ewigen Freude vgl. zu Text Nr. I/13, v. 64f.
Text I/22: Sommer-Lied. 43r-46v T1 XXII.] durch Überschreibung aus XXIII. – 3 Jammer-Eitelkeiten] Jamer-Eitelkeiten ‾ (ebenso 218 Grimm – 226 Himmel-auf – 228 ergrimmtem – 262 nimmer – 268 Himmel#Ernd' – 271 Komm – 272 Komm) – 26 GartenWirt] beide t überschrieben – 76 begunnt] begu‾nt (ebenso 111 dann – 268 wann) – 26 und] u. (ebenso 41, 52, 54, 83, 95, 96, 110, 111, 120, 124, 156, 170, 177, 220, 224, 230, 233, 243, 247, 262, 269) – 84 der] Kürzel – 91 der (2. Position)] d überschrieben – 92 nit] n überschrieben – 95 daß] Kürzel – 121 da#] Kürzel (ebenso 123, 126, 133, 137, 141, 146, 186, 221, 223, 245) – 142 wiedergeben] mit derKürzel – 173 e#] # aus r überschrieben – 183 ers¡a[en] er überschrieben – 191 Trübsal] b überschrieben – 218 wehrt] hr überschrieben – 233 Sonn'] oberhalb der Zeile, darunter Jung gestrichen – 249 Do¡] überschrieben Das vorliegende Gedicht wurde – um mehrere Strophen gekürzt – 1657 in 29 gezählten Strophen gedruckt in Dilherrs Zeit-Predigten (S. 704-714) (vgl. Morphologie, Nr. 161, S. 241f.). Auf den 25.2.1657
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
hat Dilherr die Vorrede zu seinen Zeit-Predigten datiert. Ob das vorliegende Gedicht als Ausgangspunkt für die gedruckte Gedichtversion diente oder eine erweiterte Bearbeitung derselben darstellt, kann nicht mehr geklärt werden. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel Sommer-Lied. Als Lehnmelodie ist angegeben: Na¡ der Singweise: JEsu/ der du meine Seele etc. Das Gedicht endet mit der Signatur S. B. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 21f. Wa‹erfahrer, Badehei”er, Ho¡zeitma¡er, Wollu‰rei”er,] Ho¡zeitma¡er/ Wollu‰-rei”er/ Wa‹erfahrer/ Bade-Hei”er/ – 33 Hö¡‰er] Du/ O – 34 s¡öne] güldne – 44 von] au# – 50 ihren] ihrem – 53 der kry‰allnen Bä¡lein wudeln] dort deß Ba¡e# Lispel-Wudeln/ – 54 ihr sü‹e#] deß Strome# – 55f. da un#, in der san]en Ruh, de¿t der Bäume S¡atten zu.] und da# sü‹e Flutgelall s¡allend in dem Wall und Fall. – 64 ›ngend ›¡ in Lü]en s¡wingt] die dein hohe# Lob bezüngt – 71 Ewigkeit:] Seligkeit. – 73-80 Diese Strophe fehlt in der Druckversion – 81-152 Aufgrund des Wegfalls von Strophe 10 ergibt sich im Druck folgende Strophenfolge: 11 (in der Handschrift) = 10 (im Druck), 12 = 11, 13 = 12, 14 = 13, 15 = 14, 16 = 15, 17= 16, 18 = 17, 19 = 18 – 82 wovon] woran – 87 ward] wird – 90 nit bringen Fru¡t?] ni¡t fru¡tbar ›nd! – 93 laß du] la‹e – 96 grün' und Frü¡te bring' in] unverdorret grün' an – 98 der Rei#] dem Weg – 103 so abgehauen, werd] dann abgehauen werd – 108 Sängerey] Cantorey – 109 soll ehren] sol lehren – 111 und dann] al#dann – 120 der] da – 125 do¡ izt] ni¡t je”t – 130 theure] werthe – 135 ieder Zeit] jederzeit – 138 dieser s¡nellen] liebli¡ s¡neller – 142 nahm‰] gab‰ – 149 Sense] Seu¡e – 150 boden] Erden – 151 Mens¡ au¡ ab] Mens¡e ab – 153-184 Diese Strophen fehlen in der Druckversion. – 185-224 Aufgrund des Wegfalls von Strophe 10 sowie der Strophen 20-23 ergibt sich im Druck folgende Strophenfolge: 24 (in der Handschrift) = 19 (im Druck), 25 = 20, 26 = 21, 27 = 22, 28 = 23 – 187 heller] näher – 191f. Do¡ die Trübsal i‰ un# nü”, wie im Sommer au¡ die Hi”.] Er ‰äupt jeden/ den Er liebt/ do¡/ al# Vatter/ Strei¡e gibt. – 193 un#] mi¡ (ebenso 195) – 197 wir] i¡ – 197 s¡naufen] s¡nau[e – 198 laufen] lau[e – 202 Wü‰en] Wü‰e – 203 in# gelobte Land der Freuden] zu gelobten Himmel#heiden – 204 Lieber will i¡] J¡ wil lieber – 219 wir ›nd] ›nd wir – 223 die] ›e – 225-232 Diese Strophe fehlt in der Druckversion. – 233-272 Aufgrund des Wegfalls der Strophen 10, 20-23 und 29 ergibt sich im Druck folgende Strophenzählung: 30 (in der
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Handschrift) = 24 (im Druck), 31 = 25 – 233 Sonn'] Hi” – 235 nit] ni¡t – 237 versehren;] verheeren/ – 238 woll‰ den Segen] wolle‰ in un# – 244 trö‰en] lieben – 248 Es folgt: 26. Laß au¡ mi¡ seyn einen A¿er/ der dein Wort zu nehmen an/ ni¡t sey träge/ sondern wa¿er/ der e# au¡ behalten kan: daß e# mir die Sorgene¿en/ die Weltdornen/ ni¡t er‰re¿en: sonder Härt' und Unver‰and/ laß mi¡ seyn ein gute# Land/ – 249-272 Aufgrund der Einfügung einer neuen Strophe ergibt sich im Druck folgende Strophenzählung: 32 (in der Handschrift) = 27 (im Druck), 33 = 28, 34 = 29 – 249 Do¡] A¡ – 261 bey ‰ätem] auf ‰eten Die Druckversion des vorliegenden Gedichtes folgt auf die dreizehnte Predigt in Dilherrs ZeitPredigten, die überschrieben ist mit Sommer-Predig/ von dem Gekrönten Jahr (S. 646-703). Eine literarische Abhängigkeit zwischen dem Gedicht von Birken und der Predigt von Dilherr ist lediglich an einer Stelle feststellbar. 1-32 Metonymfindungen galten in der frühneuzeitlichen Poetik als Meisterstücke. Harsdörffer scheibt dazu in seinem Poetis¡en Tri¡ter I, S. 106f.: "Wie da# Edelge‰eine einen Ring zieret/ also zieren die Bey- oder Ansa”wort die Rede […] Hierau# erkennet man etli¡er ma‹en den Poeten/ wie den Löwen au# den Klauen/ dann ni¡t da# gering‰e Mei‰er‰ü¿ herinnen verborgen liget." – 1 Kron de# Jahre#] Ps 65,12. Vgl. auch den Titel von Dilherrs Sommerpredigt (Zeit-Predigten, S. 646): "Sommer-Predig/ von dem Gekrönten Jahr." – 27 Waldeinlo›rer] ′einlosieren′ bedeutet ′einquartieren′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 229. Gemeint ist an dieser Stelle, daß der Sommer die Wälder bevölkert. – 28 Maurenfeind] Im Sinne einer ad-hoc-Bildung (nicht bei Grimm: DWb.) Synonym zu Spazirenführer (v. 25): Der Sommer lockt die Menschen aus den Mauern der Gebäude bzw. aus den Stadtmauern heraus (vgl. v. 42). – 37 Zum Gebet als Rauchopfer vgl. zu Text Nr. I/35, v. 19f. – 53 wudeln] ′Bewegung′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 1735. – 59 Ps 19,2; Sir 9,24 – 60 Mt 6,26 – 61-64 Vgl. Paul Gerhardt: Gei‰li¡e Anda¡ten (1667), S. 108, Str. 3: Die Ler¡e s¡wingt ›¡ in die Lu[t/ Da# Täublein eu¡t au# seiner klu] Und ma¡t ›¡ in die Wälder: Die ho¡begabte Na¡tigall Ergö”t und füllt mit ihrem S¡all Berg/ Hügel/ Thal und Felder. – 62 Ps 19,2; Sir 9,24 – 63 Zur onomatopoetischen Imitation des Gesangs der Lerche vgl. Martin Opitz: Zlatna, Oder von Rhue des Gemütes (1623) [kritische Werkausgabe 2/1, S. 85]:
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Die Lerche schreyt auch: Dir Dir lieber GOTT allein Danckt alle Welt/ Dir Dir Dir sein wir was wir sein. Nach Wolfgang Franzius: HISTORIA ANIMALIUM (1665), S. 469, schreibt sich der lateinische Name der Lerche (alauda) von 'laus' (Lob) her: "nomen habet à laude." Der Lerche "proprium opus" ist es, in den Himmel zum Gebet aufzusteigen ("[…] ut in coelum ad preces subvolet"), um Gott für die Wiederbringung der angenehmen Jahreszeit und die mit ihr einhergehende Erneuerung der Welt zu danken ("[…] quasi singulariter assurgeret propius ad DEUM, eique pro renovatione mundi tempore Veris ageret gratias"). In dieser Hinsicht ist die Lerche für Franzius ein prominentes exemplum im Hinblick auf die pietas (Frömmigkeit) der Glaubenden, die sich ebenfalls zu Gott aufschwingen sollen, um ihm für die Befreiung aus Trübsal und für die Spendung von Trost zu danken: "Sicut in specie Alauda laudat Deum propter hyemem quasi aliò transmissam, & divinitùs concessum jucundum tempus: ita quoque pii liberati ex aerumnis altiùs debent ascendere, & Deo gratias agere pro liberatione & pro consolatione" (ebd., S. 470). – 65f. Gen 3,23f. – 66 entse”t] ′entzieht′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 620. – 69-72 Vgl. Philipp Nicolai: THEORIA VITAE AETERNAE (1606), S. 816, wo zu lesen ist, daß die ins ewige Leben Eingegangenen sich "in dem frewdenrei¡en Paradeiß/ vnnd re¡tem Sommerlande deß ewigen Leben#" befinden. Auch Jeremias Nicolai: Nürnbergis¡e# Gesangbu¡ (1676), S. 1202, Nr. 1150, Str. 7, imaginiert das ewige Leben als immer währenden Sommer: Jn jener Sommer-Zeit/ wird GOtt/ mit Freud und Wonne/ ers¡einen/ wie die Sonne/ der gan”en Chri‰enheit. Martin Behm: Kir¡en Calender (1625), S. 380, spricht von einem himmlischen Sommer, der auf den Mai eines christlichen Lebens folgt: "Darumb haben wir vrsa¡ ein sol¡ MeyenLeben zu füren/ daß e# Gott im Himmel gefalle/ damit wir na¡ dem fröli¡en Mäyen einen herrli¡en Sommer im ewigen Leben erlangen mögen." Johann Matthäus Meyfart: Himmlis¡e# Jerusalem I (1674), S. 129, wiederum inauguriert das Eschaton als ewigen Mai und Frühling: "Da ›het ›e [scil. die erlöste Seele im Himmel] die Paradi#rosen/ den Rubin unter den Blumen/ den Sapphiren unter den Geru¡en/ den Purpur der Edenis¡en Gärten/ da# Aug deß ewigen Majen#/ den Phoenix deß immerwährenden Len”en#/ und den gewaltigen Pra¡t der himmlis¡en Natur." (ebenso 261f.) – 76f. Gen 2,8; 3,1-6 – 76 begunnt] ′begonnen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1296. – 78f. Gemeint ist mit Joh 18,1; 19,41 und 20,15 der Garten Gethsemane, daneben aber auch der Garten, in dem sich Jesu Grab befand. – 81-88 Lk 23,31. Eine Identifizierung des Gekreuzigten mit dem Baum des Lebens findet sich bei lutherischen Autoren der Frühen Neuzeit vielfach. Vgl. Salomon Glassius: ARBOR VITAE (1629), S. 2: "Die ander hohe Wolthat Gotte# i‰ die Sendung vnd S¡en¿ung de# Sohne# Gotte#. Denn e# redet der heilige Apo‰el ferner also: Mitten au[ jhrer Ga‹en/ vnnd au[ beyden Seiten de#
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Strom# ‰und Hol” de# Leben#/ etc. [scil. Apk 22,2] Wa# i‰ da# für ein Hol” de# Leben#? E# i‰ vnser ho¡verdienter HErr vnd her”lieber Heiland JEsu# Chri‰u#." Und weiter ebd., S. 3: Jm jrrdis¡en Paradißgarten hatte Gott der HErr vorzeiten einen Baum gepan”et/ vnd denselben mitten in Garten gese”et/ wel¡er der Baum deß Leben# genennet wird Genes. 2. 8. darumb daß der Mens¡ dur¡ Nie‹ung vnd Gebrau¡ de#selben bey langwärendem Leben vnnd fris¡em gesunden Wol‰ande erhalten worden were. Dieser Baum im Paradiß i‰ wegen der leidigen Sünde verdorret/ vnd mit dem Garten selb‰en vergangen. Er i‰ aber ein Vorbilde gewesen de# re¡ten Leben#baum# JEsu Chri‰i/ von wel¡em ges¡rieben ‰ehet 2. Timoth. 1. 10. daß er (al# ein liebli¡er fru¡tbarer Leben#baum) da# Leben vnnd ein vnvergengli¡ Wesen an# Lie¡t gebra¡t habe. Vgl. auch Herberger: MAGNALIA DEI (1678), Teil 1, S. 57a/b: Also haben wir armen Leute wegen unserer Sünden weder Paradieß/ no¡ Baum de# Leben#/ no¡ Baum der Erkäntniß Gute# und Böse#. E# nimmet ›¡ aber der HErr Jesu# unser mit gro‹em Ern‰ an/ daß er un# da# Paradieß wieder erwerbe/ er lä‰ ›¡ am Hol” erhöhen/ daß wir dur¡ seinen blutigen Todt einen Baum de# Leben# haben mö¡ten/ er lä‹et sein Evangelium in aller Welt verkündigen/ daß wir ein warha]ige# Erkäntni# Gute# und Böse# haben mö¡ten. […] Wer nun wil den Baum de# Leben# haben/ der muß ihn bey Chri‰o/ bey Chri‰i Creu”/ Verdien‰ und Wolthaten su¡en. Heinrich Müller: Liebe#-Kuß (1723), S. 81: "DEr getödete JEsu# i‰ dir ein Baum de# Leben#/ und der veru¡te Wurm ein Brunn de# Segen#. Dieser Leben#-Baum trägt seine Frü¡te im Kir¡en-Garten/ im Paradeiß GOtte#/ und dieser Segen-Brunn quillet herfür im gei‰li¡en Zion." In der mittelalterlichen Ikonographie des Kreuzes Jesu wird dieses oft als Lebensbaum dargestellt, aus welchem grüne Zweige, Ranken und Äste herauswachsen; vgl. Schiller, 1983, S. 145-148; ein wichtiger mittelalterlicher Basistext für die Identifizierung des Kreuzes Jesu mit dem arbor vitae ist der Tractatus qui lignum vitae dicitur des Bonaventura. – 82f. Gen 3,3-5 – 85f. Gen 2,9; 3,22-24 – 89-92 Mt 7,19f. – 91 Brand der Höllen] ′großer Bösewicht, der in der Hölle brennen wird′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 1749. Zur Rede vom Höllenbrand in lutherischen Predigten der Frühen Neuzeit vgl. Herberger: Her”-Po‰illa I (1691), S. 209 (Invocavit, Mt 4,1-11): "Dahin ri¡tet er [scil. der Teufel] no¡ heutige# Tage# alle seine Kün‰e/ daß er au# GOtte# Kindern Welt-Kinder und Höllen-Brände ma¡e/ und die Leute dahin bringe/ daß ›e ihrer eignen Seele/ ihrem Amte/ GOtt im Himmel und ihrem N䡉en untreu werden." – 93-96 Vgl. Röm 11,1724; vgl. auch Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 5, S. 46f.: "Glei¡ wie ein Pfro[reißlein in einen guten Stamm eingepfro[et/ in demselben grünet/ blühet/ vnd Fru¡t bringet/ au‹er demselbigen aber verdorret: Also i‰ ein Mens¡ au‹er Chri‰o ni¡t# denn ein veru¡ter Wein‰o¿/ vnnd all seine Wer¿e ›nd Sünde/ Deut. 32. Jre Drauben ›nd Dra¡engi[t. Jn Chri‰o aber i‰ er gere¡t vnd selig;" Vgl. auch den Kommentar zu v. 81-88. – 94 Vgl. Joh 15,5 – 96 grün'] Ps 92,13 – 97-99 Mt 21,19 – 100-102 Phil 2,13 – 103 abgehauen] Mt 3,10; 7,19 – 105-112 Mt 6,25-27.34 – 111f. Vgl. 1Petr 5,7 – 113-116 Mt 6,26. Vgl. auch Luther, WA 32, S. 462, Z. 1-3 (Wochenpredigten über Mt 5-7, 1530-1532): "Sihe also
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
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ma¡et er die vogelin zu Mei‰ern und lerern, da# ein ome¡tiger sperling zu unsern gro‹en, ewigen s¡anden im Euangelio ‰ehen mu# al# de# aller weise‰en mens¡en Doctor und prediger." Sowie WA 10/I,2, S. 380, Z. 10-12 (Sommerpostille, 1526, 15. Sonntag nach Trinitatis, Mt 6,24-34): "J‰ un# da# ni¡t ein gro‹e s¡ande, da# un# der Herr die vögelin zü mai‰ere ma¡t und fürhelt, da# wir er‰ von in lernen sollen, Pfeü de# heßli¡en s¡endtli¡en unglaubenn#, die vögel thon, wa# ›e sollen, wir aber ni¡t." Vgl. auch das Emblem in Dilherrs Augen- und Her”en#-Lu‰ (1661), S. 177, das einen Vogel sowie Blumen auf einer Kanzel zeigt und mit folgender Inscriptio versehen ist: Die Blumen und die Vögelein: Die sollen unsre Lehrer sein. – 117-120 Mt 6,28-30 – 124 Gen 3,19 – 125-128 Nach Wolfgang Franzius: HISTORIA ANIMALIUM (1665), S. 682, ist die unablässige Tätigkeit der Bienen ein "signum indefessi studii & maximae industriae". Vgl. auch Hermann Heinrich Frey: Therobiblia (1595), Tierbuch, 178v, der im Anschluß an Johannes Chrysostomos in Erinnerung ruft, "da# ein jeder Chri‰ von der Bienen lernen sol 1. die reinigkeit vnnd sauberkeit 2. den gro‹en eiß vnd arbeit 3. die liebe: denn ›e arbeitet jhr ni¡t allein sondern den Mens¡en: also sollen die Chri‰en all jhr thun vnd arbeit dem ne¡‰en zu nu” vnd be‰en anwenden vnd verri¡ten." Vgl. auch Harsdörffers "JmmenLied" in seinen Her”bewegli¡e[n] Sonntag#Anda¡ten, Teil 2 (1652), S. 191, wo es in der 5. Strophe heißt: Man ›eht ›e [scil. die Bienen] friedli¡ leben/ ohn Eigennu” und Streit/ in ‰eter Mühe s¡weben zu Len”- und Winter#zeit: Sie pflegen einzutragen der Blumen Sa[t und Tau/ und führen mit behagen zuglei¡ den Zu¿erbau. In derselben Spur schreibt Heinrich Müller: Liebe#-Kuß (1723), S. 794: "Ja/ die Biene und Spinne übertri[t eu¡. Wie klügli¡ sammlet und bauet jene ihr Honig-Häußlein! wie nett und kün‰li¡ wir¿et diese ihre Webe!" Auch in der Emblematik ist die Biene das Sinnbild für Fleiß par excellence. Vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 930. Im frühneuzeitlichen Luthertum gilt ebenso die Ameise im Anschluß an Spr 6,6 als vom Menschen nachzuahmendes exemplum des Fleißes. So ist zu lesen bei Heinrich Müller: Liebe#-Kuß (1723), S. 55f.: "Da bi‰ du mit deiner Güte unterlegen den unvernün[tigen Thieren. Die Taub übertri] di¡ mit Einfalt/ da# Kü¡lein mit vertrauen/ da# Lamm mit Gedult/ die S¡walbe mit Für›¡t/ der O¡# und Esel mit Erkänntniß seine# Herrn/ die Ameiß mit Fleiß und Sorgfalt/ der Löwe mit Tap[erkeit/ der Haan mit Wa¡tsamkeit/ die S¡lange mit Klugheit." Der Fleiß der Ameise wird auch in der zeitgenössischen Emblematik ins Bild gesetzt, so bei Daniel Cramer: EMBLEMATA MORALIA NOVA (1630), S. 256f.,
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wo unter der Überschrift Spr 6,6 (Gehe hin zur Ameise, du Fauler; siehe ihre Weise an und lerne!) ein Mensch mit Eselskopf abgebildet ist, der auf einem Felsen liegt und eine auf dem Boden umherlaufende Gruppe Ameisen beobachtet. Die deutschsprachige subscriptio lautet: Zur Ameysen du fauler Trop[/ Lau[/ vnd gut Sitten lerne: Vnd laß die Faulheit auß dem Kop[/ Arbeiten solt du gerne. – 128 Spr 6,6-8 – 131 vertragen] ′verschwenden′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 1926f. – 136 Mt 12,36 – 145f. Ps 103,15f.; Jes 40,6-8 – 149 Fro‰, Hi”, Regen] Vgl. Gen 8,22 – 153 Starker Gott] Jer 32,18; Tob 13,2 – 153 ‰eh ~ S¡wa¡en] Ps 109,26 – 162 Mt 13,8 – 165f. Mt 13,7 – 166 er‰e¿en] ′ersticken′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1005. – 168 Mt 13,5; Ez 11,19; 36,26 – 173 Anger] ′Grasfeld′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 348. – 185f. Vgl. 1Petr 4,12 – 191f. Vgl. 1Petr 4,12f. – 195f. Röm 5,3 – 197 Ps 42,2 – 198 Ps 65,10 – 199 Ps 42,3 – 200 1Petr 4,12 – 201-203 Apg 14,22; 1Petr 4,13. Vgl. zu Text Nr. I/30, v. 85-88. – 204-206 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 45, S. 533f.: So beden¿e in deinem Creu” deine Sünde/ ob du e# ni¡t sehr wol verdienet ha‰? Da mustu ja selb‰en bekennen. Darumb so erfordert ja Gotte# Gere¡tigkeit/ daß die sünde ge‰ra[et werde/ sol ander# Gott ein gere¡ter Gott seyn: Soll vnnd muß nun die Sünde ge‰ra[et werden/ so i‰# ja viel be‹er/ ›e werde hie ge‰ra[et dann dort. Dann diese ‰ra[e i‰ zeitli¡/ jenne i‰ ewig. Hie trö‰et Gott im Creu”e/ dort i‰ in ewigkeit kein Tro‰. – 207f. Vgl. Lk 16,24 – 209 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 4, cap. 4, S. 131: "Wa# i‰ der s¡re¿li¡e Donner ander#/ denn eine Gewaltige Stimme deß Himmel#/ dafür die Erde Zittert/ dadur¡ vn# Gott warnet." – 214 dräuen] ′bedrohen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1343. – 217 Röm 3,23 u.ö. – 219 Joh 1,12; Röm 8,14.16 u.ö. – 230 versehren] ′verwunden′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 1259. – 231 walten deine Gnad] Ps 103,11 – 239f. Dtn 28,23 – 241f. Ps 65,12f. – 244 in die wett] ′um die Wette′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 29, Sp. 677. – 245 Ps 65,12 – 249-254 Mt 13,24-30 – 254 Tresp] ′Ein unter dem Getreide wachsendes Unkraut′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 22, Sp. 171. – 254 Spreuer] ′Plural von Spreu; Hülsen die beim Dreschen von Getreide abfallen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 17, Sp. 52f. – 255f. 1Sam 25,29 – 260 Tob 3,23. Zur sprichwörtlichen Ausprägung des Zusammenhangs vgl. Wander. Bd. 3, Sp. 1578f. Zur emblematischen Umsetzung dieses Zusammenhangs vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 24f. Zur geistlichen Ausdeutung des Sprichwortes im Bereich des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. zu Text Nr. I/28, v. 127. – 264 Mt 13,43 – 265-267 Ps 126,5f. – 267 einmeyen] ′einmähen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 230. – 268 Mt 13,39 – 269f. Ps 126,2; Jes 51,3
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Text I/23: Sterben#-gedanken. 47r-47v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. 11 etwa#] mit wa#-Kürzel – 15 da#] Kürzel – 18 wa#] Kürzel (ebenso 26) – 29 Wann] Wa‾n (ebenso 52 beginn – 53 dann – 58 Gewinn) – 36 ›ht] s überschrieben – 43 wieder] mit der-Kürzel – 64 Himmel] Himel ‾ – 32 und] u. (ebenso 43) Das Gedicht wurde 1652 in acht ungezählten Strophen ohne eigene Überschrift gedruckt in Birkens Gelegenheitsschrift Unverbrü¡li¡e# Ehrenmahl/ wel¡e# dem wehrten Gedä¡tniß Seiner theuren Wolthäterinn Fr. MAGDALENEN PJPENBURGS/ au# trauriger Dankpi¡t/ auf der Ruh‰ätt ihrer seeligen Gebeine/ gese”et Der S¡äfer Floridan (Abschnitt 66, Bl. F4r-F4v) (vgl. Morphologie, Nr. 87, S. 144f.). Anlaß für die Abfassung des Gedichtes war der Tod von Magdalene Pipenburg, geb. Otto, der Ehefrau des Lüneburger Ratsherren Joachim Pipenburg (zu diesem vgl. zu Text Nr. I/19). Sie war am 11.5.1651 verstorben und am 16.5. in der Lüneburger Kirche St. Nicolai bestattet worden (vgl. die Leichenpredigt von Georg Brasche). Birkens Widmungsvorrede an den Witwer ist auf den 25.4.1652 datiert. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 4 meinen] allen – 30 Herz] Aug – 35 Anzahl] Zahle – 37 so] e# 1f. 2Tim 1,12 – 6-8 2Tim 1,12 – 6 beygeleget] ′deponiert′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1377. – 11 komm vorüber] ′vorbeikomme′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 11, Sp. 1636. – 16 Hld 1,7; 3,1-4 – 19 ents¡ütten] ′frei machen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 613f. – 33-35 Vgl. 1Tim 1,15 – 38 Hebr 4,15 – 39 Lk 22,44 – 40 Jes 1,18 – 41-43 Hi 19,25f. – 45 Ez 37,6.8 – 48 1Kor 13,12 – 53 Vgl. Ps 31,11 – 54 lebt dem Grab] 1Kor 15,31. Zur Gleichsetzung des Lebens mit permanentem Sterben vgl. zu Text Nr. I/13, v. 33-35. – 55 Ps 42,4 – 57f. Phil 1,21 – 60-62 Jes 57,2 – 63 Ps 146,2
Text I/24: Winter-Lied. 47v-50r 3 und] u. (ebenso 15, 27, 39, 63, 110 (2mal), 135 (1. Position), 136, 141) – 11 Himmel] Himel ‾ (ebenso 19 Himmel-ab – 60 Himmel – 129 kommen) – 69 wann] wa‾n – 25 da#] Kürzel (ebenso 120) – 29 der] Kürzel (ebenso 48 (2. Position), 70, 91) – 40 wiedergeben] mit der-Kürzel – 126 der] überschrieben – 140 ver‰e¿en] mit ver-Kürzel Das vorliegende Gedicht wurde 1657 in 15 gezählten Strophen erstmals gedruckt in Dilherrs ZeitPredigten (S. 773-780) (vgl. Morphologie, Nr. 161, S. 241f.). Auf den 25.2.1657 hat Dilherr die Vorrede zu seinen Zeit-Predigten datiert. Der 25.2.1657 ist damit terminus ante quem für die Abfassung des Gedichts. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel Winter-Lied. Als Lehnmelodie ist angegeben:
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Na¡ der Singweise: An Wa‹erü‹en Babylon/ etc. Das Gedicht endet mit der Signatur S. B. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 11 am Himmel] in Wol¿en – 24 lä‹t ›e den Rand nit ne”en] de¿‰ ›e/ samt ihren S¡ä”en – 29 au#] von – 39 unversehrt] unverhert – 42 au¡] a¡! – 57 wird] werd – 61-130 Die Strophen 7-13 wurden im Druck folgendermaßen umgestellt: 7 (in der Handschrift) = 13 (im Druck), 8 = 7, 9 = 8, 10 = 9, 11 = 10, 12 = 11, 13 =12 – 71 Trübsal-Na¡t] Trübsal#-Na¡t – 87 Tag] Thun – 89 nit] ni¡t – 93 ô Gott! ma¡ au¡, mein Herz] Laß/ GOTT! mein Her”/ so i‰ – 95 Flamme] Feuer – 100 n‰re# Herz] blinde# Thun – 103 Wärm] Lie¡t – 104 kein] no¡ – 124 verrinnen] zerrinnen – 149 bri¡t herein] einher bri¡t Das Gedicht folgt auf die vierzehnte Predigt in Dilherrs Zeit-Predigten, die überschrieben ist mit Winter-Predig/ von der Mitternä¡tigen Kälte (S. 715-772). Eine literarische Abhängigkeit des vorliegenden Gedichtes von Dilherrs Winterpredigt ist erkennbar. Auch auf die Sommerpredigt in Dilherrs Zeit-Predigten bezieht sich Birken an einer Stelle des vorliegenden Gedichts. 5 Vor] ′an statt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 26, Sp. 802. – 7 Nord] ′Nordwind′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 888. – 18-20 Vgl. Ps 147,16 – 20 Vgl. zu v. 131-133. – 21-24 Sir 43,22 – 23 Harnis¡] ′Rüstung′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 488. – 24 Rand] ′Ufer′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 83. – 28f. Ps 147,16 – 31 Auf die Nützlichkeit oder utilitas des Winters kommt auch Dilherr in seinen Zeit-Predigten (1657), S. 676f. (Sommerpredigt, Ps 65,12), zu sprechen: So unfreundli¡ und altfre‹ig der Winter au#›¡t; so wird er do¡ au¡ mit der Güte de# HErrn gekrönet: sonderli¡ gibt er Hol” und Fleis¡. Da# Hol”/ wel¡e# im Sommer hat S¡atten geben/ da# gibt im Winter Hi”. Wäre e# im Winter grün; so brennete e# ni¡t: Wäre e# im Sommer dürre; so gäbe e# keinen S¡atten. Wäre die Winter#-Kälte ni¡t: wie könte man Kraut/ Fleis¡/ Ob#/ und ander# behalten? darüm beherberget sol¡e# der Winter; biß der Sommer ander# gibt. Die Schöpfung Gottes – und damit auch der Winter – zeichnet sich nach Überzeugung lutherischorthodoxer Theologen nicht nur dadurch aus, daß sie als Ganze Gott lobt, sondern auch dadurch, daß sie dem Menschen nützlich (utilis) ist. Zur utilitas der Schöpfung vgl. Gerhard: Loci theologici, tom. 2, loc. 5, S. 15b-16a: "Hic ergo ultimus finis creationis, Dei gloria, quam enarrant coeli, quam depraedicat terra, quam annuntiant omnia, quae in illis sunt […] Ultimus ille ac primarius finis creationis includit alterum istum secundarium, quod scilicet omnia propter usum et utilitatem hominum sint condita." Dieselbe Position vertritt Johann Friedrich König: Theologia positiva, S. 78: "Finis alius summus s. ultimus, gloria Dei, Ps. 19, 1. Prov. 16, 4. Alius intermedius, utilitas nempe hominis est, Ps. 115, 16. Es. 45, 18. Gen. 1, 26. 28. seqq." – 35 Federwat] ′Federbett′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1409. – 38 verehrt] ′geschenkt wurde′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 267. – 40 Wu¡er] ′Zuwachs′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 1692. – 41-47 Vgl. Luther, WA 54, S. 96, Z. 14-25 (Von den letzten Worten Davids, 1543):
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
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Denn glei¡, wie der Prophet David hie dur¡ den Len”en bedeut die seligen zeit der gnaden, so dur¡ Mes›a, seinen Son, un# s¡einet, Also gibt er damit zu ver‰ehen, da# dur¡ den winter da# widerspiel, Nemli¡ die zeit der ungnaden unter der Erbsunde, die wir dur¡ Adam# fall haben, bedeutet sey, Und hat Gott also in seiner Creatur un# zum ewigen gede¡tni# bi# an den Jung‰en tag (da andere Jar, Erden und Himel sein werden) fur gebildet die sunde und gnade, da# ›e un# tegli¡ und jerli¡ dur¡ den Winter und Sommer fur gepredigt werden, wenn wir ohren zu hören und augen zu sehen hetten. Sol¡er gei‰li¡er deutung na¡ i‰ Adam im s¡önen Len”en er‰li¡ gewe‰ (da er au¡ leibli¡ im Len”en im anfang de# iar# ges¡a[en i‰), Bald aber dur¡ die sunde den gei‰li¡en Winter uber ›¡ bra¡t hat, Wel¡en Chri‰u#, die liebe sonne, widerumb vertrieben und den Len”en angefangen. – 49 Sünden-Sold] Röm 6,23 – 55 Norden] ′Nordwinde′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 888. – 56f. Vgl. Mt 24,32. Zu den theologischen Implikationen dieser Passage vgl. zu Text Nr. I/22, v. 70-72. – 65-70 Hinter dieser Passage steht das mittelalterliche Motiv der mystischen Mühle, von dem unterschiedliche Ausprägungen bekannt sind (vgl. hierzu Thomas, 1936 (1981), S. 163-169, sowie Schiller, 1976, S. 6163). Diese Tradition greift Birken auf, indem er sie auf den Glaubenden bezieht, der durch tentatio und schließlich durch den Tod gedroschen bzw. gemahlen wird, um Teil des Sohnes Gottes, des 'Himmelbrotes' zu werden. Hierbei handelt es sich um eine Anverwandlung eines traditionell-mittelalterlichen Stoffes, welche reformatorisches Gepräge erkennen läßt. Zur verwandten Rezeption dieses Motivs bei Luther vgl. WA 4, S. 655, Z. 25 - S. 656, Z. 2 (Sermone aus den Jahren ca. 1514-1520): Sic in Exodi Moses scripsit: Wen du dein neh‰en p[endenn wiltt, non omnia accipias, quia supremum et infimum non accipies [scil. Dtn 24,6], da# muß bleiben. Exponunt hoc doctores per similitudinem lapidis superioris et inferioris in molari edificio: Si inferior non esset, perirent omnia, der ober‰e ‰ein trybe sun‰ da# mehl und wergkgezceug alle# uber ein hau[en. Iam autem licet volvitur superior lapis, murtt, rumpelt und purtt, et in eo cum currit, ßo helt der under ‰ein fe‰, und wirt da# korn alßo klein und wirtt fein brott drauß, quod alioqui fieri non posset. Sic etiam homo est granum Dei, cor et conscientiam s¡utt ehr ”s¡wis¡en ein, oben timor premit, unden fides sustinet, ut credat, der ober ‰ein trugktt, läu[tt, will alle# vorterben in grund, und al# vill an ihm löge, deturbaret nos ad inferos: verum fides in imo firmissime sustinet, do leu[t conscientia dohehr und wirt alßo reyn, und wir [sic!] Gott ein p[anku¡en darauß, und die s¡on‰en hostia. – 67 Mt 10,38 – 68 Joh 6,35 – 69f. Joh 12,24 – 76f. Ps 30,8 – 80 Ps 139,12 – 81 kurze# Ziel] ′frühes Ende′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 1064f. – 86 Hi 34,20 – 88f. 1Petr 1,6 – 90 Vgl. 2Kor 1,6 – 95 Vgl. Mt 25,7 – 96f. Mt 5,16 – 108 Mal 3,20 – 111f. Joh 8,12 – 113-116 Bezugnahme auf Dilherr: ZeitPredigten (1657), S. 763-765 (Winterpredigt, Hi 37,9f.): Lang gro‹e Kälte leiden/ i‰ eine fa‰-unerträgli¡e Quaal/ dadur¡ alle Krä[te deß Leibe# und deß Gemüt# ges¡wä¡et werden/ und der Mens¡ dadur¡ also kan zugeri¡tet werden/ daß er/ so er zu genesen verho[t/ gan”e Stü¿ von lebendigem Leibe muß la‹en abnehmen. Und diese# ges¡iehet in diesem Leben; da GOtt
Gedicht 24
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no¡ Gnade einwendet/ und ni¡t na¡ Verdien‰ ‰ra[et: Wa# wird denn dort ges¡ehen/ wenn da# gedrohete Heulen und Zeenklappen wird angehen? Heulen kömmt vom Brand und unmä‹iger Hi”e her: Zeenklappen aber von gro‹er Kälte. Geden¿e do¡ ein vernün[tiger Mens¡/ wa# diese# vor eine wunderseltsame und ers¡re¿li¡e Pein seyn muß; wenn die jenige/ so da liegen im Pful/ der mit Feuer und S¡wefel brennet/ au¡ zuglei¡ mit unsägli¡er Kälte sollen gemartert werden? O ihr erkaltete Her”en! werdet ihr mit keiner Hi”e der Reu und Bu‹e übers¡üttet/ wenn ihr an sol¡e Höllenkälte geden¿et? – 114f. Mt 8,12 – 116 Lk 16,23.28 – 118f. Jes 1,18 – 121-129 Bezugnahme auf Dilherr, der das winterliche Eis ebenso als Sinnbild für Vergänglichkeit deutet und den Teufel als denjenigen bezeichnet, der Menschen auf dieses Eis führt, um sie vom rechten Weg abzubringen; in Dilherr: Zeit-Predigten (1657), S. 766-770 (Winterpredigt, Hi 37,9f.): Da# Eiß ›ehet s¡ön hell/ und glän”et wie ein Cri‰all: e# i‰ aber ni¡t# ander#/ denn ein geronnen Wa‹er; und kan lei¡t ein Sonnens¡ein kommen/ so fället der Glan” dahin. Wa# i‰ do¡ aller Welt Gut und Muth ander#/ denn ein sol¡e# Eiß. Wie viel tausend Wege ›nd/ dadur¡ au# einem vornehmen rei¡en gesunden Job/ ein vera¡teter/ armer/ ›e¡er Lazaru# werden kan? […] Weltli¡ Ehr/ zeitli¡e Wollu‰ und derglei¡en/ wa# ›nd ›e ander# al# Eiß; darauf der böse Gei‰ unvor›¡tige und unwa¡same Mens¡en führet/ und ›e beede Bein bre¡en lä‹t; daß ›e zum Himmelrei¡ ni¡t eingehen können […] Weil denn der höllis¡e Jäger un# allenthalben Stri¿e leget/ weil er un# auf# s¡lüp[erige/ und auf da# betriegli¡e Eiß der weltli¡en Unbe‰ändigkeit führet: so i‰ e# Noth und Zeit/ klug wie die S¡langen/ und nü¡tern und wa¿er zu seyn/ wie ein treuer Kne¡t zu seyn pfleget: damit wir ni¡t/ dur¡ muthwillige Unvor›¡tigkeit dur¡ da# Eiß hinunter in den höllis¡en Pful verfallen. Vgl. auch Dilherr: Heilig-Epi‰olis¡er Beri¡t (1663), S. 305: "Wir ‰ehen zwar: aber wir ‰ehen glei¡/ al# auf einem s¡lüp[erigen Eiß. Einer ‰rau¡elt hie/ der ander da; viel fallen gar darnieder/ ehe ›e ›¡# versehen. E# i‰ ja gar ein s¡maler Steg/ über wel¡en wir/ zu dem ewigen Leben/ wandern mü‹en. Wie viel Fall‰ri¿e aber legen un# der Teufel/ die Welt/ und unser eigen Fleis¡?" Auch in der frühneuzeitlichen Emblematik gilt das Eis als Sinnbild für die Unsicherheiten und Gefahren des Lebens. Vgl. dazu Henkel / Schöne, 1996, Sp. 111. – 122 vorbildet] ′bildet ab′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 26, Sp. 913. – 130 Mt 7,13 – 131 Ps 147,16 – 131-133 Die gleichnishafte Parallelisierung von Schneedecke und Wolldecke, bzw. -kleidern findet sich im Anschluß an Ps 147,16 auch bei Luther, WA 31/I, S. 449, Z. 6-12 (Der 147. Psalm, Lauda Jerusalem, ausgelegt, 1532): "So hat Gott warzei¡en eben jnn den s¡nee, rei[en und s¡lo‹en gemalet und gebildet, die di¡ trö‰en und ander# leren, denn ›e drewen. Denn ›he da, i‰ do¡ der s¡nee ge‰alt wie wolle, damit wil Gott so viel sagen: Der s¡nee sol di¡ ni¡t tödten, ia er zeigt dir wolle an und solt wolle haben und werme, damit du den winter ertragen könne‰, ehe mü‰e der s¡nee selb# wolle werden und ni¡t allein bedeuten." – 135 tägli¡# Brod] Mt 6,11 – 137 Belze] ′Pelze′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1456. – 139f. Gen 3,7 – 145 Mt 9,24; Joh 11,11. Zum Tod als Schlaf vgl. zu Text Nr. I/4, v. 7-9. – 146f. Joh 12,24; 1Kor 15,36 – 148-150 Hld 2,10-13
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
528 Text I/25: Morgen-Lied. 50r-54v
Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T1 XXV.] durch Streichung aus XXVI. – 1 1.] fehlt im Manuskript – 29 nimme‰] nime‰ ‾ (ebenso 47 Himmelhau# – 59 kommen – 75 Himmel – 207 frommer) – 38 ›¡] danach gestrichen neigen – 45 bade] überschrieben – 52 Glauben#] b überschrieben – 57 und] u. (ebenso 60, 96, 115, 152, 167, 168 (1. Position), 202, 204, 302, 326) – 60 wirkt] unterhalb der Zeile, darüber redt gestrichen – 67 und] d überschrieben – 70 sey] e überschrieben – 74 Hölle-ein] Hölle überschrieben – 87 und] d überschrieben – 95 ihr] überschrieben – 101 i¡] danach ganz gestrichen – 120 wa#] Kürzel (ebenso 220) – 127 Fehd] d überschrieben – 155 vermählet] hl überschrieben – 168 wird#] d überschrieben – 172 Krä]e] e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 177 allzeit] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 184 Wann] Wa‾n (ebenso 207 Wann – 286 dann) – 195 da#] Kürzel – 199 i¡] emendierend ergänzt – 257 wol] w überschrieben – 258 laben] b überschrieben – 329 dur¡] d überschrieben Vom vorliegenden Gedicht findet sich in Birkens Gottseelige[r] Gesprä¡-Lu‰ (Bl. 113r/v) eine weitere Manuskriptfassung. Birkens Tagebüchern ist zu entnehmen, daß derjenige Abschnitt in der Gottseelige[n] Gesprä¡-Lu‰, in dem das vorliegende Gedicht steht, am 2.6.1660 ins Reine geschrieben wurde (Tagebücher I.15; PBlO.B.2.1.3, 5v). Damit liegt ein terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes vor. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1f. Vgl. Ps 113,3; Mal 1,11 – 5 Ps 4,9 – 4 verwi¡ner] ′vergangener′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 2168. – 5 ob] ′über′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1046. – 6 Ps 91,11. Zum Motiv der permanenten Engelwacht vgl. zu Text Nr. I/1, v. 19 (ebenso 89). – 7 Satan# Wut] 1Petr 5,8 – 14 Vgl. 1Petr 5,8 – 17 Vgl. Arndt: Paradiß-Gärtlein II (1625), Nr. 2, S. 114: "behüte mi¡ für s¡re¿li¡en Träumen/ für Gespen‰e vnd Na¡tgei‰ern […]." – 18-20 Lk 9,56 – 21 Ps 121,4 – 22-24 Ps 57,2; 91,1f.; Jes 31,5 – 24 bote tru”] ′hielt stand′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 22, Sp. 1106. – 24 Tru”] ′Drohung′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 22, Sp. 1095f. – 25 Mens¡enhüter] Hi 7,20. Zur Verwendung dieses Begriffes in der geistlichen Lyrik des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. Paul Gerhardt: Gei‰li¡e Anda¡ten (1667), S. 198, Str. 1: WA¡ auf mein Her” und ›nge dem S¡öp[er aller Dinge dem Gäber aller Güter: den frommen Mens¡enhüter. – 26f. Klg 3,22f. – 28 Jak 1,17 – 30 1Chr 29,12 – 34 Ps 27,7; 28,2 u.ö. – 35f. Jes 59,2 – 41 Ps 31,6; Lk 23,46 – 42 Ps 51,9 – 43 Hos 2,21f. – 44 1Kor 3,16; 2Kor 6,16 – 45 Tit 3,5 – 46f. 1Kor 12,6f. – 49 2Kor 3,18 – 51 1Kor 13,12 – 54 Apg 17,25 – 55 Mens¡ gebohren] Gal 4,4; Phil 2,7; 1Tim 2,5 – 56 Gal 1,4 – 57 1Kor 15,23-25; Eph 1,20-22 – 59 Mt 25,31-33; Röm 14,10f.; 2Kor 5,10 – 60 Röm 8,15.26f. –
Gedicht 25
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62f. Vgl. Hebr 10,26f. – 65f. Ps 139,3 – 68f. Die Warnung vor der Sicherheit (securitas) im Glauben findet sich vielfach bei Luther und bei frühneuzeitlichen Lutheranern. Vgl. WA 28, S. 651, Z. 11-13 (Predigten über das 5. Buch Mose, 1529): "Sehet eu¡ für für der Si¡erheit und verge‹ung Gotte#, werdet ni¡t mutig und ‰ol”, denn e# i‰ zeit, da# jr an Gotte# Gebot geden¿et und ni¡t Gotte# verge‹et." Ebd., S. 653, Z. 21-23: "Also vermanet un# Salomo glei¡er ge‰alt, al# Mose# gethan hat, da# wir von der Si¡erheit ni¡t betrogen werden, au[ da# der Esel ni¡t au[# Ei# tan”en gehe." Im Nürnberger Kontext vgl. Dilherr: HeiligEpi‰olis¡er Beri¡t (1663), S. 25f.: Zum Dritten/ haben wir zubehalten eine Warnung/ für der ho¡s¡ädli¡en Si¡erheit; wel¡e wir lei¡tli¡ vermeiden können: wenn wir eis›g geden¿en an die Ers¡einung der Herrligkeit deß gro‹en GOtte#/ und unser# Heilande# JEsu Chri‰i: und diese Seine Stimme allezeit in unsern Ohren klingen la‹en: Stehet auf/ ihr Toden! Und kommet für Geri¡t. O Mens¡! wa# du thu‰; so beden¿e da# Ende: so wir‰ du nimmermehr übel# thun; no¡ di¡ deß HErrn Tag/ wie ein Dieb in der Na¡t/ überfallen können: Sondern du wir‰/ mit deinem Seelen-Bräutigam JEsu Chri‰o/ zur himmelis¡en Ho¡zeit eingehen. Vgl. auch ebd., S. 302: Darum/ wer ›¡ lä‹et dün¿en/ er ‰ehe: wer ihme viel einbildet/ und ›¡ vor andern groß dün¿et; daß er ein getau[ter Chri‰ i‰/ und de# heiligen Abendmahl# theilha]ig wird; und vermeinet also/ er ‰ehe nun fe‰ genug/ und e# könne ihme/ an der Gnade GOtte#/ ni¡t fehlen: der mag wohl zusehen; daß er ni¡t falle/ no¡/ au# Si¡erheit/ dur¡ den leidigen Teufel/ na¡ dem Exempel der o]gemelten Jsraeliten/ zu einem s¡weren Sündenfall/ verleitet/ und verführet werde. Vgl. zum Thema auch folgende Texte in gebundener Sprache: Johann Rist: Himlis¡e Lieder IV, S. 25, Str. 1: O Si¡erheit du Pe‰ der Seelen/ Begleiterin zur s¡war”en Hölen/ wo führestu die Mens¡en hin? Zwar du verspri¡‰ no¡ lange Zeiten/ in dieser Welt un# zu bereiten/ da# wil mir aber ni¡t zu Sinn/ J¡ wei# die le”te Leben#Stund'/ i‰ warli¡ keinem Mens¡en kund. Johann Rist: Himlis¡e Lieder IV, S. 32, Str. 16: Betra¡te diß zu allen Zeiten So kanstu würdig di¡ bereiten O Mens¡ zu deinem Stündelein/ Die Si¡erheit/ die Pe‰ der Seelen Den breiten Weg zur s¡war”en Hölen
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
Vermeide glei¡ der Hellen Pein/ Wenn Gott dir ru[et/ so vernim/ Wa¡' au[ e# i‰ de# Leben# Stimm'. Johann Rist: Himlis¡e Lieder IV, S. 45, Str. 1: JSt etwa# in der gro‹en Welt/ mit Wunder anzus¡awen/ Da# deinem Gott O Mens¡ mißfält/ dafür dir selb‰ muß grawen/ So i‰ e# ja die Si¡erheit/ die di¡ au# dieser Gnadenzeit/ in# Rei¡ der Hellen leitet/ und dir die Quaal bereitet. Johann Heermann, Fischer-Tümpel. Bd. 1, S. 261, Nr. 318, Str. 3-4: 3. Do¡ hüte di¡ für Si¡erheit, Den¿ ni¡t: zur Buß i‰ no¡ wol zeit, J¡ wil er‰ fröli¡ seyn au[ Erd; Wann i¡ de# Leben# müde werd, Al#dann wil i¡ bekehren mi¡, Gott wird wol mein erbarmen ›¡. 4. War i‰#: Gott i‰ wol ‰et# bereit Dem Sünder mit Barmher”igkeit; Do¡ wer au[ Gnade sündigt hin, Fehrt fort in seinem bösen Sinn Vnd seiner Seelen selb‰ ni¡t s¡ont, Dem wird mit Vngnad abgelohnt. Simon Dach: Gedichte. Bd. 3/1, S. 42, Nr. 37, Str. 2-4: Beden¿' e# weisli¡, in der Zeit, Vnd eu¡ den S¡la[ der Si¡erheit, Sey augenbli¿li¡ wa¿er! Denn, wi‹', e# bleibet dabey ni¡t, Daß man di¡ hin auß diesem Lie¡t Trägt au[ den Gotte#-A¿er. Wir werden auß den Gräbern gehn Vnd alle vor der Ban¿e ‰ehn, Die Chri‰u# selb‰ wird hegen,
Gedicht 25
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Wenn au[ der Engel Feld-ges¡rey Die Glut da# gro‹e Welt-Gebew Wird in die As¡e legen. Al#denn wird er‰li¡ aller Welt Belohnung werden zuge‰ellt: Die Sünder sollen bü‹en, Vnd Jhnen ohn Betrug vnd S¡ein Selb‰ Kläger, Ri¡ter, Hen¿er seyn, Verdampt dur¡ jhr Gewi‹en. – 73 Jdt 9,13; 1Petr 5,5 – 76 1Petr 5,5 – 76 ziehe‰ du herfür] ′ziehst du vor′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 1097. – 78 rei”en] ′anstacheln′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 794f. – 79f. 1Kor 7,7. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 31, S. 322f.: Also sol ein Mens¡ in gro‹er Einfalt dem lieben Gott seyn/ wie seine Hand/ daß wa# er von Gott empfangen/ da# soll er in gro‹er Einfalt ohn eigenen Ruhm vnd Ehre/ au# reiner lauterer Liebe vnnd gütigkeit wieder weg geben/ Denn er hat# au¡ von Gott empfangen/ darumb er ›¡ au¡ ni¡t# rühmen kan. Der Ruhm aber i‰ allein de#/ von wel¡em er e# empfangen hat/ da# i‰/ GOtte# i‰ die Ehre allein/ wir ›nd nur blo‹e Wer¿zeuge Gotte# von GOtt zu empfahen seine Gaben/ vnd dieselben wieder außzutheilen. – 81 Joh 3,5; Tit 3,5 – 81-110 Zu diesen drei traditionellen genera von tentationes (Teufel, Welt und Fleisch) vgl. zu Text Nr. I/1, v. 61. – 83f. Die abrenuntiatio diaboli war integraler Bestandteil der Taufliturgie im lutherischen Bereich. Vgl. hierzu das Formular, das Luther im dem Kleinen Katechismus angehängten Taufbüchlein bietet (Bekenntnisschriften, S. 540, Z. 19-26): "Darna¡ laß' der Prie‰er da# Kind dur¡ seine Paten dem Teufel absagen und spre¡e: 'N. entsage‰ Du dem Teufel?' Antwort. 'Ja.' 'Und allen seinen Werken?' Antwort. 'Ja.' 'Und alle seinem Wesen?' Antwort. 'Ja.'" – 84 gesaget auf] ′aufgekündigt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 717. – 86 Röm 6,13; Eph 6,11-17 – 88 Stri¿'] 2Tim 2,26 – 93 Ps 73,25 – 97f. Mt 7,13 – 101f. Vgl. Röm 8,13 – 103f. Ps 51,12 – 106 Gal 5,24. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 15, S. 145: Di# verleugnen i‰ nun da# Creu” Chri‰i/ da# wir au[ vn# nemen sollen/ wie der HErr spri¡t: Wer mein Jünger sein wil/ der verleugne ›¡ selb‰/ vnd neme sein Creu” au[ ›¡ vnd folge mir na¡. Dz i‰ dem Fleis¡ ein bitter Creu”/ denn e# wolte lieber ›¡er/ frey/ ru¡lo# na¡ seinen eigenen Lü‰en leben/ denn da# e# solte leben in der Demut/ San[tmut vnd Gedult Chri‰i/ vnd da# Leben Chri‰i an ›¡ nemen. Denn diß Leben Chri‰i i‰ dem Fleis¡ ein bitter Creu”/ ja e# i‰ sein Tod/ denn der alte Mens¡ muß ‰erben. – 109f. Vgl. 1Petr 2,24 – 118f. Röm 8,29; Kol 3,10 – 120 Ps 143,10 – 123 Vgl. Hi 27,6 – 125 Vgl. Ps 145,14 – 126 verwirf mi¡ ni¡t] Ps 51,13 – 127f. 2Kor 5,19 – 129f. Ps 5,12 – 139f. Ps 91,12; Lk 1,79 – 147f. Mt 6,3 – 149f. Vgl. 1Joh 3,8 – 149 über-ein] ′unbedingt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 23, Sp. 178. – 154f. Hos 2,21f. Zur Verwendung dieser Bibelstelle im Zusammenhang der unio mystica vgl. Gerhard:
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
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Po‰illa (1613) I, S. 704f. (Pfingstsonntag, Joh 14,23-29): "Also wird au¡ der heilige Gei‰ genennet da# Pfand/ wel¡# vn# Gott gegeben 2. Cor. 1. oder wie e# eigentli¡ lautet/ Arrha Sponsalis, Glei¡ wie ein Breutgam ›¡ dur¡ einen Trawring mit seiner lieben Braut vermählet/ Also wenn ›¡ Gott der HErr dur¡ den Glauben mit vn# verlobet/ Oseae 2. gibt er vn# diese Arrham vnd diß Pfand de# heiligen Gei‰e#." Ebd. Appendix, S. 177f. (Eph 5,32): Wie ein Breutigam ›¡ mit seiner Braut verlobet/ vnnd werden also zwey ein Fleis¡/ Also s¡i¿et au¡ der liebe HErr Chri‰u# seine Freywerber au#/ da# seyn die Lehrer vnd Prediger/ wel¡e der Mens¡en Seelen jhm sollen zuführen/ wie denn S. Paulu# spri¡t 2. Corinth. 11. J¡ habe eu¡ vertrawet einem Manne/ daß i¡ eine reine Jungfraw Chri‰o zubre¡te. Sol¡e gei‰li¡e Vermählung Chri‰i vnd einer Seelen ges¡i¡t dur¡ den Glauben/ ebener ma‹en wie Maria den HErrn Chri‰um leibli¡ empeng/ al# ›e jhren Willen dargab/ vnd spra¡/ Sihe i¡ bin de# HErrn Magd/ mir ges¡ehe na¡ seinem Willen/ Also empfehet au¡ vnsere Seele Chri‰um gei‰li¡/ vnnd wird mit jhm ein Gei‰/ da# i‰/ gei‰li¡ vermählet/ wann wir mit warem Glauben jm anhangen/ 1. Cor. 6. Wann wir in wahrem Glauben vnsern Willen jhm dargeben/ daruon i‰ zu mer¿en da# Sprü¡lein Ose. 2. J¡ wil mi¡ mit dir verloben in Ewigkeit/ i¡ wil mi¡ mit dir vertrawen in Gere¡tigkeit/ in Geri¡t/ in Gnade vnnd Barmher”igkeit/ ja im Glauben wil i¡ mi¡ mit dir verloben/ vnd du wir‰ den HErrn erkennen. – 156 1Kor 6,20; 7,23; 1Petr 1,18f. – 158 Hos 2,21f. – 163f. Ps 127,1 – 167f. Ps 37,5 – 171 zagen] ′verzagt sein′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 27. – 173 Mt 10,38; Mk 15,21 u.ö. – 174 dorni¡t] ′dornig′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1298. – 178 Jes 60,20 – 179f. 1Kor 10,13 – 179 seilen an] ′anhängen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 459. – 181-190 Daß Gott den Menschen Not und Anfechtungen zu ihrem eigenen Wohl auferlegt, daß er entsprechend Hebr 12,6-11 mit guter Absicht 'züchtigt', weil Not und Anfechtungen den Menschen von der Weltliebe abziehen und wieder zu Gott zurück treiben, ist eine poimenische Grundüberzeugung frühneuzeitlicher Lutheraner, die von diesen in zahllosen Erbauungsschriften und Predigten zur Geltung gebracht wird; so etwa bei Martin Moller: Sterbe-Kun‰ (1673), S. 205f.: Lerne aber au¡ de# HERRN Weise kennen/ Er hat seine Lu‰ bey den Mens¡en-Kindern/ zärtelt und spielet mit ihnen/ wie Eltern mit ihrem lieben Kinde: Er zeu¡t bißweilen ein wenig Hand abe/ und übet ›e/ ni¡t zu ihrem Verderben und Untergang/ sondern daß ›e lernen ihr Vertrauen ni¡t au[ ›¡ selb‰ se”en/ sondern au[ GOtt den HERRN/ der au¡ die Todten erwe¿en/ ges¡weige denn/ die S¡wa¡en ‰är¿en kan. Vgl. auch Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 349 (Misericordias Domini, Joh 10,11-28): Eben also handelt au¡ der HERR JEsu# mit un#: Wenn wir ihm wollen in dem Jrrweg gerathen/ so s¡reyet er un# bald an/ thut Bu‹e/ Matth. 4. v. 17. Kommt her zu mir/ Matth. 11. v. 28. Wollen Worte ni¡t hel[en/ so kömmt er mit Kran¿heit/ und wir[t un# auf da# Bette darnieder/ daß wir beden¿en/ wir ›nd Staub und Erden/ und also klug werden/ Psal. 90. v. 13. Will# no¡ ni¡t hel[en/ so wir[t er un# mit einem unbarmher”igen/ blutdür‰igen Krumhorn/ oder Kumhol” an die Seiten/ und s¡i¿et un# über den Hal# gro‹e
Gedicht 25
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Verfolgung/ einen Hau[en krumme Händel/ Brands¡äden/ etc. oder giebet un# son‰ redli¡e Pü[e an die Seiten unsere# Her”en#. Vgl. außerdem Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 52, S. 632: Diese entziehung [scil. der Gnade Gottes] i‰ vn# Mens¡en nü”li¡er dann alle Herrligkeit dieser Welt/ ob# glei¡ vnserer Natur sehr s¡wer vnd lang wird/ Gotte# ein zeitlang mangeln vnd entberen. Ja gan” vnd gar ni¡t fühlen vnnd empnden/ Dann diß i‰ ein leyden vber alle# leyden. Denno¡ aber lernet man in dieser FewrProba die wahre Demut/ die wahre Bu‹e/ die vers¡mehung der Welt/ daß man ›¡ abwende von allen Creaturen/ von allen Gaben/ von allen vergengli¡en Dingen/ weil man ›ehet/ da# darin kein warha[tiger tro‰ der Seelen i‰. Heinrich Müller: Her”en#-Spiegel (1738), S. 117f. (4. Sonntag nach Epiphanias, Mt 8,23-28): Daß er die Frommen in# Creu” führet. Er führet hier seine Jünger in# S¡i[. Die Welt, wann ›e im Leyden i‰, sagt wohl also: Hätte mi¡ JEsu# lieb, er würde mi¡ in sol¡ Leyden ni¡t bringen. Ein Chri‰ aber muß da# umkehren, und also sagen: Hätte mi¡ mein JEsu# lieb, er würde mi¡ immer in da# Leyden kommen la‹en. Hätte der Vater sein Kind ni¡t lieb, er würde e# ni¡t ‰äupen. Eben die Liebe ma¡t#, daß di¡ CHri‰u# in# Creu” führet. Er führet di¡ in# Creu”, daß du vom Lande abkomme‰, daß du de# Jrrdis¡en möge‰ verge‹en. Dein Her” klebet am Jrrdis¡en, und die Welt-Liebe i‰ dir angeboren, sonderli¡, wann du in der Welt ha‰ alle# na¡ deinem Wuns¡ und Willen. […] Hätte man die Jünger gefraget, da ›e vom Lande ‰ie‹en, da e# no¡ ‰ille Lu[t war: Liebe Jünger, glaubt ihr au¡ an Chri‰um? Ohne Zweifel würden ›e ja gesagt haben; aber der Au#gang beweiset, daß ihr Her” ›¡ ni¡t verla‹en auf Chri‰um, sondern auf die ‰ille Lu[t. Sie geda¡ten also: Ey! wir werden wohl hinüber kommen, e# i‰ ein gute# Wetter. Da aber da# Wetter hinsegelte, da segelte au¡ der Muth hin. […] Petru# meynete, daß er im Glauben so ‰ar¿, so fe‰ wäre, daß er wohl mit Chri‰o in den Tod gehen wollte. Aber da e# angehen sollte, da san¿ er dahin. Also giebt da# Creu” den Mens¡en ihm selb‰ zu erkennen. Der Heyland führet di¡ au¡ in# Creu”-S¡i[, daß du beten lerne‰. Da die Gefahr über die Jünger kam, engen ›e an, her”li¡ zu CHri‰o zu s¡reyen: A¡ HErr, hil[! Jm Beten be‰ehet der Chri‰en hö¡‰e Stär¿e. Mit dem Gebet können wir Tod, Teufel und alle# Unglü¿ überwältigen. Müller kann auch davon sprechen, daß Gott den Seinen in Situationen der Hochgestimmtheit Anfechtungen schickt, damit sie nicht übermütig werden und in der Folge Gott aus den Augen verlieren, in Her”en#-Spiegel (1738), S. 85 (1. Sonntag nach Epiphanias, Lk 2,41-52): Wann wir dann an GOtte# Tro‰-Brü‰e geleget werden, und s¡mä¿en und sehen, wie freundli¡ der HErr i‰, ey! da ‰eiget un# der Muth, da den¿en wir: Ey, wa# bi‰ du für ein heiliger Mann, wie hat di¡ GOtt so lieb! Wie geht er so freundli¡ mit dir um! Wa# i‰ der N䡉e gegen dir? Der klagen und kirren muß wie eine Taube, und heulen über die Ang‰ und S¡re¿en der Seelen. Da den¿et dann GOtt: J¡ muß dir geben einen Pfal in# Fleis¡, daß du di¡ ni¡t erhebe‰. De#halben s¡i¿t dann GOtt auf die gro‹e Freude einen gei‰li¡en S¡mer”, daß wir in der Demuth bleiben, und un# allein an die Gnade GOtte# halten.
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
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Der Topos, daß Gott Not und Anfechtungen aus Liebe schickt – näherhin, um Menschen in seine Arme zu treiben –, begegnet auch in der geistlichen Lyrik des zeitgenössischen Luthertums, etwa bei Zacharias Hartmann: Nürnbergis¡e# Gesangbu¡ (1676), S. 380, Nr. 345, Str. 10: Laß je länger/ laß je lieber/ mi¡/ HErr JEsu/ Deine seyn/ wann Du mi¡ s¡on ma¡e‰ trüber/ dur¡ deß s¡weren Creu”e# Pein/ laß mi¡ den¿en/ daß die Rut sey kein Zei¡en Deiner Wut; sondern die Du pfleg‰ zu lieben/ pflege‰ Du au¡ zu betrüben. Simon Dach: Gedichte. Bd. 3/1, S. 32, Nr. 25, Str. 2: Hie wurdestu zwar sehr betrübet, Erfuhre‰ viel vnd gro‹e Pein; Do¡ weil der Hö¡‰e di¡ geliebet, So kuntt' e# gan” ni¡t ander# seyn, Creu”, die Zu¡t der Frommen, Mu‰ au[ di¡ au¡ kommen, Biß di¡ GOtt bewehrt Jn Gedult befunden, Der di¡ nun entbunden Vnd zu ›¡ begehrt. Johann Rist: Himlis¡e Lieder I, S. 43f., Str. 6: Dur¡ Leyden wird mein Stol” und Pra¡t Zur Demuth und Gedult gema¡t/ Wenn ›¡ mein Her” so grämet/ Denn wird mein Leib gezähmet/ Ja wenn gan” he[tig ‰reitet Mein Gei‰ vnd Fleis¡ zuglei¡ So wird in mir bereitet De# Allerhö¡‰en Rei¡. Johann Rist: Himlis¡e Lieder II, S. 40, Str. 7: Jerusalem du Gotte# Stadt/ Dein S¡u” der di¡ erhalten hat/ Der wird di¡ bald dur¡ seine Stär¿'
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Hart zü¡tigen umb deine Wer¿'/ Er wird ›¡ aber au¡ der Armen Au# Gnaden wiedrumb s¡nell erbarmen. – 182 ‰äupt] ′züchtigt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 17, Sp. 1202. – 186 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 3, cap. 8, S. 61f.: Deßglei¡en wenn du o[t vnnd viel rede‰ von der Gedult/ i‰ do¡ ni¡te#/ du werde‰ denn ‰ar¿ angefo¡ten/ von allen Creaturen/ son‰ i‰ e# gan” ni¡t#/ vnnd erlange‰ ni¡t da# Wesen der Tugend/ sondern e# fellet alle# wieder ab/ wie e# ein vnnd zugefallen i‰. Darumb were billi¡/ da# du einen sol¡en Mens¡en der di¡ s¡mehet vnd dur¡e¡tet/ einen sonderli¡en Liebedien‰ erzeige‰/ denn diese zwo Edele Tugend/ San[tmuth vnnd Gedult/ mü‹en dur¡ gro‹e bittere/ harte/ wiederwertigkeit er‰ritten werden. Denn wo du kein wiederwertigkeit hette‰/ wie woltestu diese Edele Tugend in vbung vnd erfahrung bringen. – 191 Vgl. Luthers Abendsegen, Bekenntnisschriften, S. 521, Z. 31-33. – 194 Vgl. Jer 1,5 – 197 Mt 6,11 – 199f. 1Petr 5,7; Ps 55,23 – 201-203 Lk 12,24; Hi 38,41 – 205 Vgl. Röm 8,15 – 208-210 Mt 6,33 – 209 ander#] ′andere′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 311. – 213 Jes 44,3 – 214 Vgl. Joh 8,12 – 215 Vgl. 2Tim 2,7 – 218 sonder] ′ohne′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1571f. – 220 reut] ′reiß′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 849. – 221-223 Vgl. Ps 127,1 – 231f. Röm 6,13.19 – 238 Mt 20,6f. – 240 Gen 3,17 – 242 brau¡en] ′gebrauchen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 317. – 243f. Hab 2,6 – 245f. Ez 7,19 – 248250 Hi 1,21 – 251-260 Mt 25,14-19; Lk 19,11-27. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 32, S. 332: "Darumb ni¡t die Gaben gegeben werden/ daß einer dadur¡ für GOtt gro# oder selig werde/ sondern von wegen der Erbawung der Kir¡en." – 259 Mt 25,20f. – 260-263 Mt 7,16; Gal 5,6; Jak 2,17. Zur Ansicht, daß das Tun guter Werke im Rahmen der nova oboedientia die mit der Buße einsetzende fides in Erscheinung treten läßt, vgl. zu Text Nr. II/30, v. 8. – 261 Lev 19,18; Mt 22,39 – 263f. Lev 19,18; Mt 22,39 – 264 meynen] ′lieben′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1930. – 265f. Mt 7,12 – 265 mi¡ so gegen ihm bezeigen] ′mich so ihm gegenüber verhalten′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1796. – 269 Gal 6,6 – 273 1Kor 10,24; Phil 2,4. Zur sprichwörtlichen Fassung des Satzes (suum cuique) vgl. Wander. Bd. 2, Sp. 1009. – 275 Ex 20,17; Dtn 5,18 – 278 beleiden] ′beleidigen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1443f. – 281f. Mt 5,43f. – 284-287 Mt 18,23-33 – 287 fordern an] ′abverlangen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 332. – 289f. Mt 6,14 – 292 kleine Heerd] 1Petr 5,2 – 293f. 1Tim 2,1f. – 294 befä‰et] ′befestigt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1257. – 309f. Ps 31,16; 44,8 u.ö. – 311-313 Phil 1,23 – 313 Röm 8,17; Tit 3,7; Jak 2,5 – 316 sla[en ein] Vgl. Mt 9,24; Joh 11,11. Zum Tod als Schlaf vgl. zu Text Nr. I/4, v. 7-9. – 317 Jes 57,2 – 318-320 Offb 5,11-13; 14,1-3 – 327 Nun] ′Moment′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 994. – 327-329 Joh 16,23
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
536 Text I/26: Morgen-Segen. 54v-55v
Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T1 XXVI.] durch Überschreibung aus XXVII. – T1 Am linken Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – 1 1.] fehlt im Manuskript – 10 und] u. (ebenso 39, 50, 60, 62, 80) – 31 Stärk] tä überschrieben – 38 der] Kürzel – 1
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51 dein] d überschrieben – 56 werd gepanzt in mi¡ dur¡ di¡] werd dur¡ di¡ gepanzt in mi¡ – 72 da#] Kürzel (ebenso 84) – 72 widerbellt] mit der-Kürzel Eine zweite handschriftliche Fassung des vorliegenden Gedichtes findet sich – mit minimalen Varianten – in Birkens Gottseelige[r] Gesprä¡-Lu‰ (PBlO.B.1.0.3, 10r-11v). Birkens Tagebüchern ist zu entnehmen, daß derjenige Abschnitt in der Gottseelige[n] Gesprä¡-Lu‰, in dem das vorliegende Gedicht steht, am 17.5.1660 ins Reine geschrieben wurde (Tagebücher I.10f.; PBlO.B.2.1.3, 4r). Damit liegt ein terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes vor. Eine Druckfassung des Gedichtes ist bislang nicht bekannt. 2 Birken zitiert hier Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 45, Str. 1: WErde munter mein Gemüte/ vnd jr Sinne geht herfür/ Daß jhr preiset Gotte# Gute/ die er hat gethan an mir/ da er mi¡ den gan”en Tag/ für so man¡er s¡weren Plag'/ hat erhalten und bes¡ü”et/ daß mi¡ Satan ni¡t bes¡mi”et. Zum geistlichen Erwachen vgl. zu Text Nr. I/1, v. 1. – 9 Joh 1,14; 1Tim 3,16 – 10f. Gal 1,4; 1Tim 2,6 – 12 1Joh 2,1f. – 12 söhnt] ′aussöhnt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1423. – 13f. Kol 2,12; Tit 3,5 – 15 Joh 14,26; Eph 1,17f. – 16 Röm 8,26 – 19f. Vgl. Luthers Morgensegen, Bekenntnisschriften, S. 521, Z. 25-35. – 21 Sir 24,12; Hebr 11,3; Offb 4,11 – 22 Weish 14,3; Hebr 1,3 – 24 Jes 49,10; 54,10; Jak 5,11 – 27 Heil der Sünder] Mt 1,21 – 27 Gnadenthron] Röm 3,25; Hebr 4,16 – 29 Gal 5,22 – 30 Chri‰entrö‰er] Joh 14,26 – 32 Jes 49,10; 54,10; Jak 5,11 – 35 Mt 6,12 – 36 Ps 54,4 – 39 Ps 34,18 – 40 Ps 55,23 – 41 Jesu, Bruder] Mt 12,50 – 41 mi¡ verbitt] Röm 8,34; 1Joh 2,1 – 42 2Kor 5,18; Kol 1,20 – 43 Freund] Joh 15,15 – 43 Bey‰and] Ps 60,13; Joh 14,16f. – 43 mi¡ vertritt] Röm 8,34; 1Joh 2,1 – 44 Eph 4,8; 1Petr 4,10f. – 45-48 Joh 5,28f. – 53-56 Gal 5,22 – 57-64 Ps 37,5 – 59f. Vgl. Arndt: Paradiß-Gärtlein II (1625), Nr. 1, S. 112: "J¡ befehle dir alle meine Wer¿e/ daß ›e zu deine# Namen# Ehren gerei¡en/ vnnd zu Nu” meine# Ne¡‰en […]." – 61 Gebärden] ′Verhaltensweisen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 1735f. –
Gedichte 26 und 27
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65f. Vgl. Luthers Morgensegen, Bekenntnisschriften, S. 521, Z. 25-35. – 70 2Kor 6,14-16; Gal 5,17 – 71f. Vgl. Röm 7,18f. – 72 mir widerbellt] ′sich mir widersetzt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 29, Sp. 916. – 73 Feinde Feind] Ex 23,22 – 83 Jesu Vorbitt] Röm 8,34; 1Joh 2,1 – 83 Vorbitt] ′Fürbitte′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 26, Sp. 919.
Text I/27: Die Sabbath-Feyer. 56r-56v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 XXVII.] durch Überschreibung aus XXVIII. – 1 und] u. (ebenso 11, 20, 21, 28, 35) – 1 Sinn] Si‾n (ebenso 2 hinn) – 16 Himmelspeise] Himelspeise ‾ – 3 da#] Kürzel (ebenso 4) – 3 S¡öpfung] S¡öpf‾ug – 22 verehrt] mit ver-Kürzel – 30 ob] o überschrieben Von diesem Gedicht findet sich eine weitere Manuskriptfassung in Birkens Handschrift Zur Emblematischen Hand- und ReißPostill (EHR Text 71). Diese weitgehend identische Fassung trägt den Titel Dominica XVII. post Trinitatem [...] Anda¡tLied. Die Sabbath-feyer. Das vorliegende Gedicht wurde erstmals 1663 gedruckt in der zweiten Auflage von Dilherrs Andachtswerk Her”- und Seelen-Speise in zehn gezählten Strophen (Nr. CCCXIV, S. 838f.) (vgl. Morphologie, Nr. 253, S. 429). Nach Stauffer hat Birken dieses Lied bereits für die erste Auflage von Dilherrs Her”- und Seelen-Speise (1661) verfaßt, wo es aber noch nicht zum Abdruck kam (Morphologie, Nr. 253, S. 401). Auf den 18.2.1661 datiert Dilherr die Widmungsvorrede der Erstauflage der Her”- und Seelen-Speise. Der 18.2.1661 ist damit terminus ante quem für die Abfassung des Gedichts. Im Druck (1663) steht das Gedicht unter dem Titel Sinnbild#-Erklärung. Die Sabbath-Feyer. Anda¡t-Lied. Als Lehnmelodie ist angegeben: Na¡ der Singweise: Auf auf mein Herz und du mein ganzer Sinn. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 11 Sorg und] und von – 12 Gott] er – 20 und] diß – 22 verehrt] geehrt – 30 hier] nur – 31 soll#] wird# – 32 wird rei¡li¡ auf di¡] auf di¡ wird rei¡li¡ – 38 Se¡se] Wo¡e Das Gedicht wurde 1676 erneut gedruckt im Nürnbergis¡e[n] Gesangbu¡ (S. 363f.). Um zwei Strophen erweitert wurde das Gedicht im Jahre 1679 in Birkens Teuts¡e[r] Rede-bind und Di¡t-Kun‰ gedruckt (S. 116-118) unter dem Titel Von der Sabbathfeyer. 1-4 Der Gedichtanfang ist angeregt von den ersten Versen eines Gedichtes von Martin Opitz, das den Titel trägt Gesang zur Anda¡t. Au[ die Weise deß hundert vnd vierdten Psalm#. Im Nürnbergis¡e[n] Gesangbu¡ von 1676 (Nr. 1088, S. 1143f.) hat der Opitzsche Gedichtanfang folgenden Wortlaut: AV[/ au[/ mein Her”'/ vnd du/ mein ganzer Sinn/ Wir[ alle# da#/ wa# Welt i‰/ von dir hin: Wo daß du wilt/ wa# Göttli¡ i‰/ erlangen/
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
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So laß den Leib in dem du bi‰ gefangen: Die Seele muß von dem gesäubert seyn/ Wa# ni¡t# ni¡t i‰/ al# nur ein fals¡er S¡ein/ […] – 3 Gen 1,1 – 4 Gen 1,3 – 5 Kol 3,8 – 6 1Kor 15,4 – 8 Apg 2,1-4 – 9 Ex 20,8-11; Dtn 5,12-15 – 11f. Ex 20,f.; Dtn 5,14 – 13f. Ex 20,8-10 – 16 Himmelspeise] Joh 6,55 – 23 der Er‰e] ′dies prima, der Sonntag′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1710. – 24 mit Segen übers¡ütten] Ps 21,4 – 29 Mt 6,33 – 31 gedeyen] ′zum Glück gereichen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 1990. – 33f. Ps 37,4 – 35f. Ps 37,5
Text I/28: Sonntag#-MorgenLied. 56v-58v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. 10 entbrenntem] entbre‾ntem; bre‾n oberhalb von gestrichenem a – 12-13 ein Bild de# Tode# hatt gema¡t der S¡la[] 6
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der S¡la[ ein Bild hatt gema¡t de# Tode# – 12 Bild] durch Streichung aus Bilder – 12 Tode#] e oberhalb der Zeile – 25 aufdaß] ev. auf daß – 32 gib] überschrieben – 57 Na¡tLucerne] teilweise lateinische Schreibung – 74 wann] wa‾n oberhalb von gestrichenem Jmfall – 74 so] oberhalb der Zeile – 77 ‰ill] t aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 78 dir-ergeben] zweites r aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 81 ein] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 87 noht] t überschrieben – 93 wa#] Kürzel – 96 und] u. (ebenso 99, 115) – 102 Wort] r aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 121 wann] wa‾n (ebenso 154 al#dann) – 125 birg] b überschrieben – 149 Frommen] Fromen ‾ (ebenso 150 kommen) – 121 der] Kürzel Sechs stark veränderte Strophen des vorliegenden Gedichts – nämlich die Strophen 1, 9, 5, 3, 6 und 4 – wurden – in der angegebenen Reihenfolge – 1681 postum gedruckt in Birkens Andachts- und Gesangbuch Heiliger Sonntag#-Handel und Kir¡-Wandel (S. 12-14) (vgl. Morphologie, Nr. 624.1, S. 1082). Dieses Buch versammelt sowohl schon publizierte als auch noch unpublizierte Gedichte aus Birkens Feder. Die dem vorliegenden Gedicht entnommenen Strophen gehören zu letzteren. In Anbetracht der wahrscheinlichen Endredaktion des Psalterium Betulianum im November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I) ist dieser Monat der terminus ante quem für die Entstehung des vorliegenden Gedichtes. Im Druck wurden den sechs Strophen des vorliegenden Gedichtes drei weitere angefügt, so daß das gedruckte Gedicht neun Strophen umfaßt. Es steht unter dem Titel Sonntag#-Morgenlied. Als
Gedicht 28
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Lehnmelodie ist angegeben: Na¡ der Singweise: Wie s¡ön leu¡tet der Morgen‰ern. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung der sechs Strophen an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 7-10 Dafür i¡ dir dank und ›nge, Opfer bringe, mit dem Munde, au# entbrenntem Herzen#grunde.] Sonne/ Wonne kehret wieder/ heis¡et Lieder/ di¡ zu preisen. Mein Dank sol gen Himmel reisen. – 21-30 Du Ewig# Lie¡t! erleu¡te mi¡: daß i¡ re¡t möge mi¡ und di¡ erkennen und ver‰ehen. dein Gei‰ verhelle meinen Gei‰: aufdaß er, wa# dein Wort mi¡ hei‰, in allem Thun mög sehen. Laß mir von dir gute# Wi‹en rei¡li¡ ie‹en: daß mein Wille deinen Willen ‰ät# erfülle.] Ja/ ewig# Lie¡t/ erleu¡te mi¡. Laß mi¡ in deinem Worte di¡/ mein S¡ön‰er/ heut ersehen. Dein Gei‰ beglanze meinen Gei‰: daß i¡/ wa# Gott-gefällig hei‰/ mög fa‹en und ver‰ehen. Laß mir/ von dir/ seelig# wi‹en rei¡ zuie‹en. Deinen Willen/ lerne heut mein Will erfüllen. – 31-40 Laß mi¡ ein Kind de# Lie¡te# seyn. gib, daß mein Glaub in Werken s¡ein',
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
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entbrennt von Tugend-Oele. ma¡ meine# Herzen# Lampe feu¡t: daß mein Lie¡t vor den Leuten leu¡t. dur¡kläre meine Seele. Laß kein räumlein s¡warz von Sünden seyn zu nden unter Zinnen ihre# Zimmer#, meiner Sinnen.] Lehr mi¡ ein Kind de# Lie¡te# seyn. Mein Glaub' in Liebe#Werken s¡ein' und vor den Leuten leu¡te. Und daß die Lampe meiner Seel hellbrennend bleib/ dein Gei‰e#-Oel den s¡wa¡en Do¡t befeu¡te. Heute ‰reute ›¡ da# theuer' Himmel#-Feuer auf die Deinen: Laß e# mir au¡ iezt ers¡einen. – 41-50 Thu mit mir, wie du heut gethan, al# du die S¡öpfung enge‰ an, die Welt lie¡t hiese‰ werden. spri¡ au¡, E# werde Lie¡t! in mir: al#dann so leu¡t ein Glanz herfür au# Worten und Gebärden. Sonne, Wonne! von der Höhe mir aufgehe; Lie¡t der Erden Jesu! laß mi¡ leu¡tend werden.] Hier i‰ mein Herz/ da# n‰re Hau#: gib diesem au¡ den Tag herau#/ Du/ der du wohn‰ im Lie¡te. Spri¡ heut/ E# werde Lie¡t! in mir. Du/ mein' Aurora/ tritt herfür/ und meine Na¡t verni¡te.
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Ja du/ JESU/ du bi‰ Wonne/ du bi‰ Sonne/ Lie¡t der Erden: Laß au¡ mi¡ erleu¡tet werden. – 54-58 Laß diß die Feuerseule seyn, die zum Gelobten Land hinein den Weg mi¡ ma¡e sehen. Jesu! sey du Na¡tLucerne, bleib nit ferne,] Diß sei der FeuerSeule Brand: die zum gelobten Himmel#Land den Weg mi¡ ma¡e sehen. Gib S¡ein in mein' Herz-Laterne/ du Lucerne/ – 82 deine Gnade zu mir] mein Gebet zu dir hin – 83 dir mein Beten] mir dein Gnade – 84 so s¡a[ die Sündenwolk] Die SündenWolke s¡a[ – 85 e#] mir – 86 Sonn ›¡ mir nit] Sonne ›¡ ni¡t – 87-90 Wa# mir noht hier diese Wo¡en, will anpo¡en, will i¡ bitten, daß du e# auf mi¡ wol‰ s¡ütten.] A¡ ja/ Abba! hö¡‰e Liebe/ mir vergibe alle S¡ulde. J¡ verseh mi¡ deiner Hulde. – 91-160 Diese Strophen fehlen in der Druckversion. Dafür folgen drei andere Strophen, die lauten: 7. O Sonn'! i¡ ‰elle mi¡ hinein/ in deinen s¡önen Gnaden-S¡ein; auf daß i¡ süß erwarme. Mein Glaube soll/ al# Simeon/ im Tempel/ di¡ Marien-Sohn heut nehmen auf die Arme. Ma¡ mir/ na¡ dir/ heilig brennen/ Himmel-rennen die Gedanken:
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
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Laß ›e zu der Welt ni¡t wanken. 8. Heut iege‰ du au# deinem Grab: Der Tod di¡ lebend wiedergab. J¡ lag im Tod der Sünden: a¡! diesen man begrub mit dir/ Erlöser! mö¡te‰ du an mir ein neue# Leben nden! Geh du/ JEsu meine Kerze/ in diß Herze/ al# zu Grabe: Dann leb i¡/ wann i¡ di¡ habe. 9. Zween Jüngern ma¡t' im Herzen heiß/ die heut gethan die Sabbath-Rei#/ dein Reden und Geleite. Kom/ Feur/ geselle di¡ zu mir. Hör' i¡ dein Wort/ i¡ bin bei dir. Ma¡ mi¡ au¡ brennen heute. Bi# i¡ endli¡ werd/ in Wonne/ wie die Sonne/ leu¡ten droben: Da will i¡ di¡ ewig loben. 5 Gen 1,3 – 10 Zum Begriff "Herzensgrund" vgl. zu Text Nr. I/16, v. 22. – 12f. Zum Vergleich des Todes mit dem Schlaf vgl. zu Text Nr. I/4, v. 7-9. – 14 be‰ri¿et] ′gefangen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1685. – 19 verneuet] ′erneuert′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 917. – 21 Du Ewig# Lie¡t] Jes 60,19f. – 24 Vgl. Röm 8,16 – 24 verhelle] ′erhelle′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 561. – 31 Kind de# Lie¡te#] Joh 12,36; Eph 5,8; 1Thess 5,5 – 35 Mt 5,16 – 42f. Gen 1,3 – 44 2Kor 4,6 – 45f. Lk 11,36 – 47 Sonne] Mal 3,20 – 49 Joh 8,12 – 51f. Ps 119,105 – 53 Ps 91,12 – 54 Ex 13,21; Num 14,14 u.ö. – 57 Jes 60,1; Joh 1,5 u.ö. – 57 Lucerne] ′Leuchte′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1222. – 60 Vgl. 2Kor 11,14 – 62 verwie¡en] ′in der vergangenen Woche′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 2169. – 67-70 Mt 6,33 – 74 die Er‰ling'] Vgl. Ex 23,19; 34,26; Num 15,20 – 76 holen] ′erlangen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 1742. – 77-80 Ex 20,8-10 – 81 Versöhnung#Tag] Lev 23,27f. – 88-90 Mt 7,7f. – 91 Ps 37,4 – 93 Mt 6,8 – 96 Vgl. Joh 6,63 – 97-100 Vgl. Lk 14,33 – 101 1Sam 3,9f. – 107 theure# Worte] 1Tim 1,15; 4,9 – 110 Röm 15,4 – 111 Verneure mi¡] Eph 4,23 – 111 dein Gefäß] Röm 9,21.23 – 112f. Röm 8,29; Kol 3,10 – 112116 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 1, S. 6f.:
Gedicht 28
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Der Mens¡ solte ni¡t Gott selb‰ seyn/ sondern Gotte# Bilde/ Glei¡ni#/ Contrafect/ vnd Abdru¿/ in wel¡em allein ›¡ Gott wollte sehen la‹en also/ daß ni¡t# ander# in dem Mens¡en sollte leben/ leu¡ten/ wir¿en/ wöllen/ lieben/ geden¿en/ reden/ frewen/ denn Gott selb‰. Denn wo etwa# ander# im Mens¡en solte gespüret werden/ da# ni¡t Gott selb‰ wir¿et vnd thut/ so könte der Mens¡ nit Gotte# Bilde [die Fortsetzung des Zitats fehlt im herangezogenen Druck aus dem Jahr 1610; sie wird darum übernommen aus Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb, Braunschweig 21606: sein/ sondern de‹en/ der in jhm wir¿et/] vnd ›¡ in jhm sehen le‰. So gar solt der Mens¡ Gott ergeben vnd gela‹en seyn wel¡e# i‰ ein bloß lauter Leiden de# göttli¡en willen#/ da# man Gott alle# in jhm le‰ wir¿en/ vnd seinem eigenen Willen absagt. Vnd da# hei‰ Gott gan” gela‹en seyn. Nemli¡/ wenn der Mens¡ ein bloß lauter/ reine#/ heilige# Wer¿zeug Gotte#/ vnd seine# heiligen Willen# i‰/ vnnd aller Göttli¡en Wer¿e […]. – 117-119 Ps 139,24 – 125 Ps 69,18 – 126 Vgl. 2Petr 1,19 – 127 Tob 3,23. Zur sprichwörtlichen Ausprägung des Zusammenhangs vgl. Wander. Bd. 3, Sp. 1578f. Zur emblematischen Umsetzung des Zusammenhangs vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 24f. Zur geistlich-theologischen Ausdeutung dieses Motivs in Texten des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 42, S. 499: "Darumb so wenig al# eine trübe Wol¿e die Sonne kan vnterdru¿en vnd gar außles¡en/ ›e bri¡t do¡ endli¡ dur¡: So wenig kan au¡ die Wol¿e der trübsal Gotte# güte vnd gnade tilgen vnnd demp[en." Ders.: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 53, S. 657: "Darumb soll kein Mens¡ verzagen in seinen hohen Anfe¡tungen/ sondern eine kleine zeit lernen de# HERRN Zorn tragen/ biß die Sonne der Gnaden wieder au[gehet." Josua Stegmann: ERNEWERTE HERTZEN=SEUFFTZER (1663), S. 229, Z. 44-58: "O HERR [...] Na¡ der Zü¡tigung lä‹estu un# Gnade nden/ na¡ dem Ungewitter lä‹estu un# die Sonne wieder s¡einen/ na¡ dem Heulen und Weinen übers¡üttestu un# mit Frewden." Vgl. auch die folgenden gebundenen Texte zeitgenössischer Lutheraner: Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 24, Str. 10: Lieb‰e Seel' hör' au[ zu s¡reyen/ Deine# Klagen# i‰ zu viel/ Na¡ dem Trawren kommt da# Frewen Her”en#-Ang‰ hat au¡ ihr Ziel/ We¡seln i‰ bey allen Sa¡en Na¡ dem heulen kan man la¡en Gott der treibt mit dir sein Spiel. Weiter ebd, S. 25f., Str. 16: Brausen je”t die Wa‹erwogen; Morgen ‰illet ›¡ da# Meer/ J‰ dir heut' ein‰ Frewd' entzogen; Morgen kommt ›e wieder her.
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
J‰ dir aller Tro‰ entgangen; Sey zu frieden/ dein Verlangen Wird erfüllet ohn Bes¡wer. Simon Dach: Gedichte. Bd. 3/1, S. 92, Nr. 86, Str. 1: EY so gäbt Gott allerseit Nun au¡ Lob und Dan¿barkeit! Sprä¡t: sey ho¡, o Gott, geehrt, Der du unsre Klag erhört! Du bi‰ Herr und gib‰ allein Frewd und Tro‰ na¡ Ang‰ und Pein Vnd na¡ Regen Sonnens¡ein. Josua Stegmann: ERNEWERTE HERTZEN=SEUFFTZER (1663), S. 199: SEy wolgemut/ laß trauren seyn/ Auf Regen folget Sonnens¡ein/ E# gibt do¡ endli¡ no¡ da# Glü¿/ Na¡ Toben einen guten Bli¿. WEnn hat der rau¡e Winter ›¡/ An un# erzeiget zornigli¡/ Bald wieder die Sonn höher ‰eigt/ Und alle# fröli¡ ›¡ erzeigt. FAvonius der zarte Wind/ Au[ harten Fro‰ ›¡ wieder nd/ Da# Eyß muß al#denn gan” zergehn/ Und kan der S¡nee ni¡t mehr be‰ehn. Vgl. nicht zuletzt Birkens Text im weiteren Verlauf des Psalterium Betulianum unter der Nr. I/45. – 134f. Ps 23,4 – 137 seelig ringen] Vgl. Gen 32,25-29 – 140 Zur Gleichsetzung des Todes mit dem Beginn der ewigen Freude vgl. zu Text Nr. I/13, v. 64f. – 141-146 Mt 25,1-13 – 145 unbereitt] ′unvorbereitet′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 24, Sp. 328. – 147-150 Mt 25,31-34 – 151f. 1Kor 15,20 – 155f. Die Seligkeit als ewigen Sabbat zu imaginieren, war in Texten frühneuzeitlicher Lutheraner verbreitet. Vgl. dazu Philipp Nicolai: THEORIA VITAE AETERNAE (1606), S. 760: "Hie [scil. in der Seligkeit] i‰ Ruhe vmb Ruhe: Gott wohnet vnd ruhet in seiner triumphirenden Chri‰enheit/ vnd die triumphirende Kir¡e ruhet ewigli¡ in Gott vnd in jhrem Himmlis¡en Bräutigam: Da# i‰ re¡t der ewige Sabbath vnnd da# ho¡zeitli¡e Frewdenfe‰/ da die außerwehlete Seelen mit Himmlis¡er Wollu‰/ vollenkömli¡ ersättiget werden." Johann Matthäus Meyfart: Himmlis¡e# Jerusalem I (1674), S. 128: "JN dem Propheten Esaia am 33. Cap. wird da# himmlis¡e Jerusalem na¡ der H. Spra¡e genennet Civitas solennitatis, eine Stadt der Feiertagen/ und da# darumb/ die-
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weil in demselben ein Sabbath na¡ dem andern/ ein Fe‰ na¡ dem andern/ ein Jubeljahr na¡ dem andern gefeiret/ und ein Lobgesang na¡ dem andern gespielet wird." Dilherr: Freudenbli¿ deß Ewigen Leben# (1652), S. 139: Ein Fürbild deß Ewigen Leben# i‰ au¡ ein jeder Sabbath: da man/ wo man GOtte# Ordnung und Befel¡ in A¡t nimt/ von aller Arbeit ruhet/ und allein deß Gotte#dien‰e# abwartet: Jn dem Ewigen Leben wird au¡ alle Bemühung aufhören: wie abermal in der O[enb. Johan. ‰ehet: Seelig ›nd die Toden/ die in dem HErrn ‰erben/ von nun an. Ja der Gei‰ spri¡t/ daß ›e ruhen von ihrer Arbeit: im 14. Cap. Gerhard: Po‰illa (1613) II, S. 244 (13. Sonntag nach Trinitatis, Lk 10,23-37): "Also wenn die se¡# tausend Jahr der Welt fa‰ fürüber/ vnd der ewige Sabbath wird angehen/ da wird da# Jeri¡o dieser Welt vber einen Hau[en fallen." – 157-160 Offb 5,11-13; 7,11
Text I/29: Kir¡en-Anda¡t. 58v-59r Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. 1 davor 1.] fehlt im Manuskript – 2 und] u. (ebenso 14, 16, 17) – 3 du (2. Position)] überschrieben – 3 Himmel#keyser] Himel#keyser ‾ (ebenso 30 Himmel – 31 kommen) – 6 hier] ie aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 7 red‰] ed überschrieben – 16 wanken] w‾aken – 17 dir] d überschrieben – 24 da#] Kürzel – 26 Bruder] mit der-Kürzel – 26 der] Kürzel – 27 wa#] Kürzel – 30 dann] da‾n Das Gedicht wurde ohne Nennung des Autors 1663 gedruckt in der zweiten Auflage von Dilherrs Andachtswerk Her”- und Seelen-Speise in acht ungezählten Strophen (Nr. CCCCXXXVII, S. 1224f.) (vgl. Morphologie, Nr. 253, S. 439). Nach Stauffer hat Birken dieses Lied bereits für die erste Auflage von Dilherrs Her”- und Seelen-Speise (1661) verfaßt, wo es aber noch nicht zum Abdruck kam (vgl. Morphologie, Nr. 253, S. 401). Auf den 18.2.1661 datiert Dilherr die Widmungsvorrede der Erstauflage der Her”- und Seelen-Speise. Der 18.2.1661 ist damit terminus ante quem für die Abfassung des Gedichts. Im Druck (1663) steht das Gedicht unter dem Titel Kir¡en-Gedanken. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 22 dir mi¡] mi¡ dir 2 Heerd und Feuer] Jes 31,9 – 3 Herren Herr] Dtn 10,17; 1Tim 6,15 – 5 Verhör] ′Gehör, Audienz′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 579. – 7 Vgl. Luther, WA 49, S. 588, Z. 12-18 (Predigt [...] bei der Einweihung der Schloßkirche zu Torgau, 1544): MEin lieben Freunde, Wir sollen j”t di# newe Hau# einsegnen und weihen unserm HERrn Jhesu CHri‰o, Wel¡e# mir ni¡t allein geburt und zu‰ehet, Sondern jr solt au¡ zu glei¡ an den Sprengel und Reu¡fa## grei[en, au[ da# di# newe Hau# dahin geri¡t werde, da# ni¡t# ander# darin ges¡ehe, denn da# unser lieber
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Herr selb# mit un# rede dur¡ sein heilige# Wort, und wir widerumb mit jm reden dur¡ Gebet und Lobgesang [...]. – 11 Lk 18,13f. – 14 1Sam 3,10 – 15 Vgl. 2Kor 3,3 – 21f. Joh 14,26 – 23f. Ps 73,25 – 24 zufallen] Mt 6,33 – 26 2Thess 2,16 – 27 Röm 8,34; 1Joh 2,1 – 28 mit ~ übers¡ütten] Joel 3,1f.; Apg 2,17f. – 29 Ps 84,2 – 32 Offb 7,15; 14,3
Text I/30: Tro‰ in Widerwärtigkeit. Threnen-Saat und Freuden-Maat. 59r-62r Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 Am rechten Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – 1 1.] fehlt im Manuskript – 2 mir] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 3 mein] n überschrieben – 5 da#] Kürzel (ebenso 35, 42, 43, 86, 125, 133, 193) – 38 und] u. (ebenso 40, 44, 95, 106, 111, 139, 143, 151, 154, 156, 167, 180) – 52 Himmel#] Himel# ‾ (ebenso 53 kommen – 96 Flammen – 103 Himmel) – 80 dort] t aus d überschrieben – 91 Freude] danach unentzifferte Streichung – 97 Höllen] H aus h überschrieben – 101 zubeweinen] b überschrieben; davor zwei kurze parallele Striche – 102 die 3
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Gott wider mi¡] wider mi¡ die Gott – 104 entzieht] danach au# gestrichen – 106 treib] b überschrieben – 106 S¡weiß] wei überschrieben – 110 meiner] davor dein gestrichen – 119 tro¿en] ro überschrieben – 125 rann] ra‾n (ebenso 137 Brunn – 140 wann – 143 wann – 161 Seemann – 191 wanndaß) – 131 der] Kürzel (ebenso 145) – 138 wird] d überschrieben – 142 Blikken] kk überschrieben – 154 wa#] Kürzel – 3
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172 wieder] erstes e überschrieben – 179 ob mir zeigt mein Leben Dörner] zeigt mir mein Leben Dörner ob – 183 weinen] w überschrieben – 191 wanndaß] ev. wann daß Das Gedicht wurde 1670 gedruckt im ersten Teil von Birkens Tode#-Gedanken und Todten-Andenken in 26 gezählten Strophen (S. 140-147) (vgl. Morphologie, Nr. 415A, S. 735). Anlaß für die Publikation von Birkens Tode#-Gedanken und Todten-Andenken ist der Tod seiner ersten Frau Margaretha Magdalena, geb. Göring, verw. Müleck (1616-1670). Die Beerdigung der Verstorbenen fand am 20. 2. 1670 statt. Die Tode#-Gedanken und Todten-Andenken bestehen aus zwei Teilen. Im ersten Teil versammelt Birken Gebete, geistliche Lieder und Andachtsverse aus eigener und fremder Feder (von Bartholomäus Ringwaldt, Gregor Richter, Johann Saubert d.Ä., Josua Stegmann, Johann Rist, Philipp Nicolai, Martin Behaim, Valerius Herberger, Johann Weiße, Wilhelm Alardus, Paul Eber, Nikolaus Hermann sowie einige anonyme Autoren aus dem Nürnberger Gesangbuch), die Leichenpredigt auf seine Frau sowie Epicedien und Nachrufgedichte aus dem Kreis der Freunde und Pegnitzschäfer. Beim zweiten, mit Floridan# Lieb- und Lob-Andenken seiner Seelig-entseelten Margari# überschriebenen Teil handelt es sich um eine geistliche Schäferdichtung. Birkens Gedichte in beiden Teilen der Schrift sind zum einen Erst-
Gedicht 30
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veröffentlichungen, zum anderen Wiederabdrucke früher publizierter Texte. Beim vorliegenden Gedicht handelt es sich um eine Erstveröffentlichung, die in Anbetracht der wahrscheinlichen Endredaktion des Psalterium Betulianum im November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I) vor November 1667 entstanden sein dürfte. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel Tro‰lied. ThrenenSaat und FreudenMaat. Als Lehnmelodie ist angegeben: Na¡ der Singweise: Werde munter mein Gemüte etc. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 16 Au¡] gar – 30 söhnen au#, no¡] sehnen au#/ und – 36 meine] nur die – 40 gar nit zu heilen] au¡ ganz unheilsam – 49 diese# Leben] wo wir leben – 79 wir ihm allhier na¡weinen] allhier mit ihm wir weinen – 80 bes¡einen] ans¡einen – 84 ein Gefäß der Threnen seyn] Threnen in ›¡ fa‹en ein – 94 vor] für (ebenso 178) – 97 Höllen] Hölle – 99 will au¡] au¡ will – 103 die] und – 185 regnen] triefen – 187 läßt mi¡ nit zu boden legen] ‰ellt mi¡ ›¡er für den Regen – 191 wanndaß er un#] wann er un# nit – 192 ni¡t] dort – 203 der soll wieder dann] bald er wieder soll – 208 wie] al# T3 Ps 126,5 – T3 Maat] ′Ernte′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1449. – 2 Vgl. Gerhard: Po‰illa (1613) Appendix, S. 274 (Offb 7,13-17): "So se”et au¡ dieser Elte‰e hinzu/ wa# ›e jn diesem Leben für einen Zu‰and haben/ vnnd spri¡t: Sie kommen zu Gotte# Thron au# gro‹en Trübsaln/ Denn wir mü‹en dur¡ viel Trübsal jn# Rei¡ Gotte# eingehen/ Actor. 14." – 3 Vgl. Ps 38,18 – 9 Vgl. Joh 8,12 – 13 Vgl. 1Petr 4,12 – 15 Ps 102,10 – 16 Vgl. Jes 13,10; Ez 32,7 – 17-20 Vgl. Gerhard: Po‰illa (1613) II, S. 179 (10. Sonntag nach Trinitatis, Lk 19,41-48): "Au# gepre‰em Her”en eu‰ der Brunn der Threnen: Lachrymae sunt sanguis animi vulnerati, Glei¡ wie au# den Wunden de# Leibe# Blut herau# eu‰/ Also wenn da# Her” dur¡ Bekümmerni# verwundet/ ie‹en die Threnen dur¡ die Augen." – 21 Ps 80,6 – 29 s¡eele#] ′feindliches′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 2485. – 33 Vgl. Joh 16,20 – 37f. Hier liegt eine motivische Verknüpfung von Fortuna und Amor vor. Die Ungerechtigkeit von ersterer wird von antiken Autoren (vgl. Hederich (1770), Sp. 1123), genauso wie in der frühneuzeitlichen Emblematik (vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 1798) beklagt und ins Bild gesetzt. Amors Liebe stiftende Pfeile werden in der antiken Literatur zuweilen als Urheber allen Unglücks gesehen (vgl. Hederich (1770), Sp. 809f.). – 38 zuspielt] ′zufügt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 32, Sp. 834. – 40 Vgl. Jer 30,12 – 46 Zum Topos, daß der Glaubende die Verderbensmächte verlacht, da sie ihm aufgrund der Tatsache, daß sie von Christus bereits ausgestanden und überwunden sind, nichts mehr anhaben können, vgl. zu Text Nr. I/15, v. 57. – 53 Weish 7,3 – 55 Ps 126,5 – 5760 Der Name Jakob bedeutet "Untertreter", was "Sieger" bedeutet. Vgl. dazu Luther, WA 24, S. 471, Z. 9-12 (Predigten über das 1. Buch Mose, 1527): "'Ekeb' hei‰ 'ein fu#sol', daher kompt Jacob odder Jacob 'ein untertreter' odder 'der mit fu‹en trit' und bedeut alle gleubigen, die dur¡ da# Euangelion die welt und da# eis¡ und den Teu[el mit sund und tod unter ›¡ treten." Vgl. auch Luthers Marginalie zu Gen 27,36 in WA.DB 8, S. 117: "Ekeb hei‰ ein Fu#sol, daher komet Jakob oder Jacob, ein vntertretter, oder der mit Fü‹en tritt. Vnd bedeut alle Gleubigen, die dur¡ da# Euangelium die Welt, da# Fleis¡, vnd den Teufel mit sünde vnd Tod vnter ›¡ tretten, dur¡ Chri‰um etc." Luther steht hier in einer langen Tradition, die bis in das antike Christen-
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tum zurückreicht. Vgl. Hieronymus: Liber interpretationis hebraicorum nominum, CCSL 72, S. 67, Z. 18: "Iacob subplantator". 'Untertreten' bedeutet außerdem 'betrügen' (vgl. Grimm: DWb. Bd. 24, Sp. 1880). Auch das trifft auf Jakob zu, der seinem Bruder Esau den väterlichen Segen mit einer List abgejagt hat (Gen 27,1ff.). Später wird Jakob vom Engel Gottes in 'Israel' umbenannt (Gen 32,29), was 'Gotteskrieger' bedeutet. Jakob hatte gegen den Engel Gottes gekämpft, der ihn nächtens am Jabbok angegriffen hatte, und ging als Sieger aus diesem Kampf hervor, weswegen er als Prototyp dessen gilt, der sich gegen Unbilden geistlich zur Wehr setzt und auch nicht davor zurückscheut, Gott den Segen abzuringen. Vgl. zu Jakob auch zu Text Nr. I/51, v. 66-70. – 62 tratte seinem Vatter na¡] ′trat in die Fußstapfen seines Vaters′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 208. – 64 Gen 32,32 – 68 Lk 19,41 – 69-71 Lk 22,44 – 72 Joh 19,34 – 75 Zähren] ′Tränen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 190f. – 76-80 Zur Gleichsetzung des Todes mit dem Beginn der ewigen Freude vgl. zu Text Nr. I/13, v. 64f. – 78-80 Apg 14,22; 1Petr 4,13. Vgl. zu v. 85-88. – 80 Mal 3,20 – 81 Lk 19,41 – 81f. Eph 4,15f. – 81-84 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 52, S. 625: "Darumb alle#/ wa# vn# wiederfehret/ da# i‰ zuuor vnserm HErrn Jesu Chri‰o au¡ wiederfahren/ al# vnserm Heupte. Vnnd i‰ demna¡ ni¡t vnre¡t/ daß die Glieder de# Haupte# s¡mer”en empnden." – 85-88 Apg 14,22; 1Petr 4,13. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 15, S. 176: "Wie aber vnser HERR Chri‰u# dur¡ leid in die frewde gangen i‰/ dur¡ s¡ande in die Ehre/ dur¡ den Todt in# Leben/ dur¡ die Helle in Himmel: Also soll vnd muß vn# au¡ vnser Creu” zu vnser Seligkeit befördern/ vnd ein eingang sein zum ewigen Vaterlandt." Ebd., cap. 43, S. 509: "wie niemand Chri‰o wird ehnli¡ werden/ er werde jm dann glei¡ in diesem Leben/ da# i‰/ er […] werde hie dem Ebenbilde de# […] niedrigen/ gecreu”igten Chri‰i ehnli¡/ au[ daß er au¡ dem Ebenbilde de# herrli¡en erhöheten verklerten Chri‰i glei¡ werde." Ebd., cap. 48, S. 568f.: "5. Dann ohne Creu” kan kein Chri‰ in# Rei¡ Gotte# eingehen. 6. E# i‰ da# H. Ebenbilde Chri‰i." Ebd., cap. 56, S. 682f.: Warumb wolten wir nit au¡ Vera¡tung vnd S¡ma¡ tragen? Er hat für seine grö‰e Wolthaten den grö‰en vndan¿ bekommen/ für seine herrli¡e Wunderwer¿e S¡eltwort/ für seine getrewe Lehre Verleumbdung. Also i‰ Chri‰u# für vn# hergangen/ vnd vn# den Weg zum Himmel gezeigt/ Jn de‹en Fu߉ap[en mü‹en wir nun treten. Sein Leben i‰ vnser Exempel. Dur¡ die heilige gedult wandeln wir jm na¡. Darumb i‰ er vn# vorgangen/ au[ daß wir jm folgen sollen. Wie fern vnd weit bleiben die dahinden/ die diß Ebenbild nit ans¡awen/ no¡ demselben folgen? Wie wandeln die in so gro‹er Fin‰erni#/ die diesem Lie¡t nit folgen. Joh. 12. spri¡t der HErr: J¡ bin da# Lie¡t der Welt/ wer mir na¡folget/ wandelt nit in Fin‰erni#/ sondern wird da# Lie¡t de# Leben# haben. E# solte ein Mens¡ vmb der kün[tigen Herrligkeit/ vnd vmb de# ewigen Leben# willen allen jammer dieser Welt leyden. Vgl. auch Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 58, Z. 139 - S. 59, Z. 149: 2. Dieser Gehorsam Christi sol vns auch ein Exempel der Nachfolg seyn. Es stehet geschrieben/ daß gleich wie Christus durchs Leiden zur Herrligkeit eingangen sey/ Luc. 24. also müssen auch wir durch viel Trübsal ins Reich Gottes eingehen/ Actor. 14. Wie aber Christus williglich vnnd
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gehorsamlich gelitten/ also müssen wir auch williglich vnnd gehorsamlich vnser Creutz tragen/ dahero der HErr spricht/ Wer mein Jünger seyn wil/ der neme sein Creutz auff sich teglich/ Mat. 16. Das ist/ er muß mit willigem gehorsamem Hertzen sein Creutz tragen/ wiltu Gottes Kind seyn/ mustu dir nicht etwas bessers begehren in dieser Welt/ als es der rechte natürliche Gottes Sohn Christus gehabt [...]. Vgl. ebenso Heinrich Müller: Her”en#-Spiegel (1738), S. 870f. (3. Ostertag, Lk 24,36-48): "Wende deine Augen auf die Herrli¡keit, die auf da# Creu” folget. Du mu‰ leiden, und dur¡ da# Leiden in die Herrli¡keit eingehen. Creu” i‰ der Weg zur Herrli¡keit." – 90-92 Joh 16,20 – 93-96 Vgl. Lk 13,28 – 94 Spottspiel] Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 17, S. 197: "Die Welt muß do¡ etwa# haben/ daran ›e jhr A[enspiel treibet. Heut leget ›e diesem eine Narrenkappe an/ Morgen einem andern." – 99-102 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 20, S. 199: "Wenn ein Mens¡ ›¡ selb‰ re¡t an›het/ so ndet er mehr Vrsa¡ zu trawren/ dennn ›¡ zu frewen/ vnd wenn er anderer Leute Leben re¡t an›het/ so ndet er mehr vrsa¡ vber ›e zu weinen denn ›e zu neiden." – 107 drü¿e] ′Nöte′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1440. – 109-111 Vgl. Ps 56,9 – 112 Vgl. Ps 4,7 – 114 Lk 7,13 – 116 Wittib] ′Witwe′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 828. – 117-120 Lk 6,21; Joh 16,20 – 123 Etwan] ′vielleicht′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1181 (ebenso 124). – 129 Joh 15,5 – 131 Traube] ′Traubenhenkel′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 21, Sp. 1289. – 138 Jes 25,8; Offb 7,17; 21,4 – 145 Ps 80,6 – 149-151 Lä‹t ~ weinen] Sprichwörtlich. Vgl. Wander. Bd. 4, Sp. 1336. – 155f. Ps 37,5 – 161-166 Mk 4,26-29. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 44, S. 518f.: Sol vnsere gedult ge‰er¿et werden dur¡ die ho[nung der zukün[tigen wiederbringung aller ding/ vnnd der ewigen Seligkeit. Dann glei¡ wie ein A¿erman mit gedult wartet au[ die Erndte vnnd ›ehet alle seine Arbeit ni¡t an/ ho[et aber e# wird jhm alle seine mühe vnd arbeit rei¡li¡ mit gro‹em gewinn er‰attet werden Jacob. 5. Also sol ein Chri‰ seine Seele mit gedult fa‹en/ Luc. 21. vnnd gewiß gleuben/ daß die gro‹e Erndte de# lieben Jünge‰en Tage# alle# wiederbringen wird/ wa# hie verloren/ ja ni¡t verloren/ sondern gesäet vnd gepan”et wird. – 161 Seemann] ′Sämann′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 59. – 169-172 Ps 126,5f. – 170 seen] ′säen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 61 (ebenso 201). – 172 zuhau#] ′nach Hause′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 32, Sp. 452f. – 173 quintlein] ′Viertel eines Lotes′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2376. – 175 Jes 25,8; Offb 7,17; 21,4 – 177f. Gen 26,12; Mt 13,8.23 – 179-182 Vgl. Hld 2,2 – 189 Hort] Ps 19,15 u.ö. – 189192 Jes 25,8; Offb 7,17; 21,4 – 193-200 Vgl. Lk 6,21; Joh 16,20 – 195 Tob 3,23. Zur sprichwörtlichen Ausprägung des Zusammenhangs vgl. Wander. Bd. 3, Sp. 1578f. Zur emblematischen Umsetzung dieses Zusammenhangs vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 24f. Zur geistlichen Ausdeutung des Sprichwortes im Bereich des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. zu Text Nr. I/28, v. 127. – 201-204 Joh 12,24; 1Kor 15,36-38.42f. – 205f. Vgl. Dilherr: Frommer Chri‰en Threnensaat/ und Freudenernd (1648), C3r:
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
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Sol¡ Saam wird nun zwar wol mit Threnen gesäet; wann man unsere lieb‰e Her”en/ für vn# dahin/ au[ jhr Ruhebettlein zu/ trägt: Allein sollen ›e einmal/ wie die s¡öne außgebreitete glän”ende Sonnenblumen (denn fromme CHri‰en sollen leu¡ten wie die Sonne/ in jhre# Vatter# Rei¡: sagt unser HErr JEsu# Chri‰u#/ Matth. im 13 Cap.) in dem Paradißgarten deß ewigen Leben#/ wider herfür wa¡sen; so muß der Leib/ wie ein Saamkörnlein/ zuvor verwesen. Zur Sonnenblume als Sinnbild der rechten Glaubensbeziehung zu Christus vgl. Gerhard: Meditationes Sacrae (1606), S. 173, 65–68: "herbae, quae solsequia dicuntur, semper convertunt se ad solem â quo vitam & succum hauriunt: sic cum omnibus tuis donis & omni tuo honore ad DEUM te converte, & nihil quicquam tibi tribue." Vgl. auch Dilherrs mehrfach gedruckte Chri‰li¡e Welt- Feld- und Gartenbetra¡tungen (1651), die eröffnet werden mit einem Kupferstich, der eine als Sonnenuhr stilisierte Sonnenblume zeigt, deren Ziffernkranz die Inschrift trägt: "Auf der Erden na¡ dem Himmel". Vgl. außerdem Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 307: O lieben andä¡tigen O‰er Chri‰en/ la‰ auf dem Grund und Boden eure# Her”en lauter Sonnewendelblümlein# Art wa¡sen: Glei¡ wie ›¡ dieselben alle na¡ der Sonnen ri¡ten/ also ri¡tet eu¡ na¡ eurer Her”Sonnen Chri‰o Jesu im Leben/ in Noth und Tod/ so seyd ihr wol hier gewesen/ so wird eu¡ diese gro‹e O‰er-Sonne/ wenn ›e wieder von aller Höhe s¡einen wird/ au# der Erde eure# Grabe# herfür wärmen/ wie ›e je”und die lieben primulas veris und blaue Violi¡en herfür lo¿et/ al#denn werdet ihr euren himmlis¡en Sonnen-Mann in Ewigkeit preisen. Vgl. auch Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 309, wo Christus, der Maria Magdalena als Gärtner begegnet (Joh 20,15), als derjenige bezeichnet wird, der die Sonnenblumen in die Herzen der Menschen einpflanzt: "Also will unser O‰er-König in Demuth in da# Gärtlein unser# Her”en# Blümlein pan”en/ die zuvor ni¡t da gewesen. Er wil Sonnenwendel-Blümlein hineinse”en/ daß wir un# im Leben und Tode na¡ ihm al# der gro‹en Kir¡-Sonne wenden [...]." Zur Sonnenblume als Sinnbild für den Gott zugekehrten Gläubigen in der frühneuzeitlichen Emblematik vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 311. – 208 Mt 13,43
Text I/31: Der VIII Psalm David#. 62r-62v 2 Himmel] Himel ‾ (ebenso 3 Himmel) – 2 und] u. (ebenso 5, 7, 8, 12, 16) – 4 au¡] a. – 4 der] Kürzel – 4 Kinder] mit der-Kürzel – 6 da#] Kürzel (ebenso 7, 13, 14) – 10 wa#] Kürzel Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt.
Gedichte 31 und 32
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T2 Die Art der Nachdichtung von Psalmen war zu Birkens Zeiten im evangelischen Bereich ein Konfessionspolitikum. Entwickelte sich doch im 17. Jahrhundert das paraphrasierende Psalmlied zu einem Spezifikum des Reformiertentums. Um den Psalter nicht an die reformierte Konfession zu verlieren, veröffentlichte lutherischerseits Cornelius Becker (1561-1604) 1602 einen Liedpsalter, der sich – selbst bei Schöpfungspsalmen wie Ps 8 – durch eine konsequent christologische Akzentuierung auszeichnet. Vgl. dazu Mager, 1998. – 1f. Ps 8,2 – 3f. Ps 8,3 – 5-8 Ps 8,4 – 9 Ps 8,7 – 10 Ps 8,5 – 11f. Ps 8,7-9. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 29, S. 316: "Ja ›he den Walt an/ wel¡er eine Behausung i‰ deß Wilde#/ daß hat GOtt den Mens¡en in jhre hand gegeben […]." – 13f. Ps 8,9. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 29, S. 315: Siehe die ma¡erley art der Fis¡e im Meer an/ die haben jhre Zeit vnnd Monden/ wann ›e kommen/ so praesentirn ›e ›¡ an/ geben ›¡ auß der tie[en herfür in die höhe/ ‰ehen da al# ein Herde S¡a[e/ ja so di¿e al# da# Getreide au[ dem Felde/ al# spre¡en ›e: J”o i‰ vnsere zeit/ j”o i‰ die Erndte de# Meer#/ grei[et zu jhr Mens¡en. Also i‰# au¡ mit den Vögeln/ wann jhre zeit i‰/ iehen/ ›e bey hau[en turmatim, vnd zeigen ›¡ den Mens¡en. – 15f. Ps 8,10
Text I/32: Gei‰li¡er We¿er. 62v-64r 6 da#] Kürzel – 10 himmlis¡] himlis¡ ‾ (ebenso 11 Himmel-an – 14 Himmel# - 15 Frommen – 19 kommen – 21 vernommen – 22 Stimm – 33 Stimm – 33 vernommen – 42 s¡limm – 73 kommen – 75 abgenommen – 89 kommen (2 mal) – 90 Frommen – 98 kommen – 115 Komme – 117 Frommen – 119 himmel-ein) – 22 We¿erinn] We¿eri‾n – 23 munder] mit der-Kürzel (ebenso 111) – 75 und] u. – 99 entfah] ent überschrieben Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1-3 Ps 57,9; Eph 5,14. Zum geistlichen Weckruf bzw. Erwachen vgl. zu Text Nr. I/1, v. 1. – 5f. Mt 24,42; 25,13 u.ö. – 9f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 3, cap. 6, S. 50: "Meine Seele Jammert vnd Seu[”et immer darna¡/ da# ›e diesen jhren liebli¡en Breutigam mö¡t nden/ vnd ›¡ in seiner Liebe sättigen/ jhren re¡ten Himlis¡en Adel wieder erlangen/ wel¡er ‰ehet in der vereinigung mit Chri‰o/ da# ›e ni¡t jhr Lu‰ vnnd Frewde am ni¡tigen vergengli¡en/ viel weniger an der Sünden vnd Fleis¡e# Lu‰ haben müge." – 10 Eph 2,6 – 11f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 18, S. 176: "Summa/ ein Chri‰ muß sein Her”/ Liebe/ Lu‰/ Rei¡thumb vnd Ehre im Ewigen
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
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haben/ darau[ folget da# ewige Leben/ denn wo dein S¡a” i‰/ da i‰ dein Her”/ Luc. 12. Au# der Liebe vnd Lu‰ dieser Welt kan ni¡t# ander# komen denn ewige Verdamni#." – 11 Kol 3,2 – 13-16 Mt 22,2-14. Zur Gleichsetzung des Todes mit dem Beginn der ewigen Freude vgl. zu Text Nr. I/13, v. 64f. – 19f. Lk 21,27f. – 20 1Thess 4,14 – 21-24 Mt 26,41 – 25f. Vgl. Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel (1599), S. 412: WA¡et au[/ ru[t vn# die Stimme/ Der Wä¡ter sehr ho¡ au[ der Zinnen/ Wa¡ au[ du Statt Jerusalem. Mitterna¡t heißt diese Stunde/ Sie ru[en vn# mit hellem Munde/ Wo seydt jhr klugen Jungfrauwen? Wolau[/ der Bräutgam kompt/ Steht au[/ die Lampen nimpt/ Halleluia. Ma¡t eu¡ bereit/ Zu der Ho¡zeit/ Jhr mü‹et jhm entgegen gehn. (ebenso 91-93) – 35 todt in Sünden] Eph 2,1.5; Kol 2,13 – 37 Zum Schlaf der Sicherheit vgl. Johann Heermann, Fischer-Tümpel. Bd. 1, S. 266, Nr. 321, Str. 1: WA¡ au[, O Mens¡, O Mens¡, wa¡ au[ Vom tie[en S¡la[ der Si¡erheit. La# fahren den Gottlosen Hau[, Dem Gott die Stra[ hat s¡on bereit. Je”t lebt er zwar in Frewd vnd Glü¿, Hat keinen S¡ad vnd S¡mer” vmb ›¡; Bald aber werden seine Tü¿ Mit Fewr gequelet ewigli¡. Im Blick auf Birkens Nürnberger Kontext vgl. Dilherr: Her”- und Seelen-Speise (1661), S. 1025 (27. Sonntag nach Trinitatis, Mt 25,1-14): Dem andern Theil kan wiederum beygefüget werden eine Lehre: daß ni¡t allein die Bösen/ sondern au¡ die Frommen/ bißweilen in einen S¡la[ der Una¡tsamkeit ›n¿en: jedo¡ mit dem Unters¡eid; daß die Bösen/ in ihrer Una¡tsamkeit/ ›¡er dahinfahren/ biß an ihr Ende: die Frommen aber ›¡ bald wiederum erholen/ ihre Sünde erkennen/ GOtt abbitten/ ihre Gebühr herna¡ de‰o behutsamer in A¡t nehmen/ und ‰etig zu GOtt seu[zen: So Du willt/ HErr! Sünde zure¡nen: HErr! wer wird be‰ehen? Au# dem 130. Ps. Zum Schlaf der Sicherheit als Schlaf der Seele vgl. Gerhard: Po‰illa (1613) II, S. 187f. (10. Sonntag nach Trinitatis, Lk 19,41-48):
Gedicht 32
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Die Si¡erheit i‰ ein S¡la[ der Seelen/ Securitas est lethargus animae, Ein S¡la[ender kömpt ehe zu s¡aden al# ein Wa¡ender vnnd Fleis›ger/ Also au¡ ein Si¡erer. Der HErr Chri‰u# ‰ellet vn# diese# vor in einem Glei¡ni#/ Lucae 12. Wie ein gro# Ding i‰# vmb einen trewen vnnd klugen Hau#halter/ wel¡en sein Herr se”t vber sein Ge›nde/ daß er jhnen zu re¡ter Zeit jhr Gebür gebe? Selig i‰ der Kne¡t/ wel¡en sein HErr ndet also thun/ wenn er kömpt: Warli¡ i¡ sage eu¡/ er wird jhn vber alle seine Güter se”en/ so aber derselbige Kne¡t in seinem Her”en sagen wird/ Mein Herr verzeu¡t zu kommen/ vnnd fehet an zu s¡lagen Kne¡te vnd Megde/ au¡ zu e‹en vnd zu trin¿en/ vnnd ›¡ vollzusau[en/ so wird de#selbigen Kne¡t# Herr kommen an dem Tage/ da er ›¡# ni¡t ver›het/ vnnd zu der Stunde/ die er ni¡t wei#/ vnnd wird jhm zus¡eitern/ vnd wird jhm sein Lohn geben mit den Vngleubigen. Ein sol¡er Kne¡t i‰ ein jegli¡er ›¡erer Mens¡/ wel¡en die Stra[e vberfelt/ ehe er ›¡# ver›het. Im Rahmen einer admonitio ruft Gerhard in Po‰illa (1613) I, S. 34 (2. Advent, Lk 21,25-36), zum geistlichen Wachen auf: Au# wel¡em allen ers¡einet/ daß der HErr Chri‰u# von einem gei‰li¡en wa¡en rede/ daß wir nemli¡ ni¡t in dem S¡la[ der Si¡erheit sollen ver›n¿en/ sondern alle Tage vnd alle Stunde geden¿en/ je”o werde Chri‰u# zum Geri¡t ers¡einen/ sollen da# Lie¡t de# Glauben# dur¡ die Liebe herfür leu¡ten la‹en/ den HErrn Chri‰um anziehen/ Rom. 13. au[ daß wir ni¡t vngerü‰et angetro[en werden/ denn wenn wir im S¡la[ der Sünd vnd Si¡erheit so lang wolten ligen/ biß daß die Posaune Gotte# ers¡allen würde/ so were e# viel zu lang verzogen. Daß – wie in der 7. Strophe des vorliegenden Gedichtes zur Sprache gebracht – der Schlaf der Sicherheit einerseits und die Blindheit des Herzens sowie die geistliche Taubheit andererseits aufs engste zusammengehören, entfaltet Gerhard in seiner Po‰illa (1613) II, S. 216f. (12. Sonntag nach Trinitatis, Mk 7,31-37): Denn wie Chri‰u# diesen Mens¡en [scil. den Taubstummen aus Mk 7,31-37] vom Vol¿ besonder# nimpt/ da er jhn wil curiren/ Also au¡ sollen vnsere Ohren geö[net werden/ da# Wort Gotte# mit Fru¡t zu hören: Soll vnsere Zunge au[gethan werden/ Gotte# Lob zu verkündigen/ so mü‹en wir vom breiten Wege der sündli¡en Welt abtreten/ vnd vn# ni¡t mehr dur¡ Sünden der Welt glei¡ ‰ellen/ Rom. 12. Wer jmmerdar au[ dem Wege der Sünden wider da# Gewi‹en wil ›¡erli¡ fortgehen/ der mag von diesem gei‰li¡en Jammer ni¡t erlöset werden. Wa¡e au[ der du s¡le[e‰/ so wird di¡ Chri‰u# erleu¡tigen/ spri¡t S. Paulu# zun Ephesern am 5. Darau# folget/ wer im S¡la[ der Si¡erheit vnd muthwilliger Sünden jmmerdar wil bleiben/ der mag von der Blindheit seine# Her”en# vnd von der gei‰li¡en Taubheit dur¡ Chri‰um ni¡t erlöset werden. Gehet au# von jhnen/ vnd sondert eu¡ abe/ spri¡t der HErr/ vnd rühret kein vnreine# an/ so wil i¡ eu¡ annehmen/ vnd ewer Vater seyn/ vnnd jhr solt meine Söhne vnnd Tö¡ter seyn/ spri¡t der allme¡tige HErr Esa. 52. 2. Corinth. 6. Wer demna¡ ni¡t wil von der gottlosen Welt au#gehen/ der kan au¡ von Gott ni¡t angenommen werden. Sol¡e# Außgehen ges¡i¡t nun am allerbe‰en innerli¡ dur¡ Verenderung de# Her”en#/ dz man nemli¡ da# gottlose sündli¡e Wesen der Welt jhme mißfallen le‰/
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Man kan wol in der Welt leben/ vnd do¡ ni¡t von der Welt seyn. Man kan mitten vnter dem vnges¡la¡ten vnd verkehrtem Ges¡le¡t al# ein Lie¡t s¡einen/ Philip. 3. vnd da# Lie¡t de# Glauben# herfür leu¡ten la‹en/ daß man die guten Wer¿ ›het/ Matth. 5. Eine motivische Nähe zwischen dem letzten Gerhardzitat und dem vorliegenden Gedicht fällt auf. Die Vermutung, daß es sich an dieser Stelle um eine literarische Abhängigkeit Birkens von Gerhard handeln könnte, läßt sich nicht ganz von der Hand weisen. – 41f. Vgl. Mt 13,15 – 55f. Vgl. Mt 24,28 – 57 S¡la[ ~ Bruder] Die Bezeichnung des Todes und des Schlafes als Brüder ist antik-griechischen Ursprungs. Vgl. den Gorgias von Leontinoi (485-380 v. Chr.) zugeschriebenen Ausspruch am Ende seines Lebens, wie er bei Aelianus (Varia historia 2, 35) überliefert ist: "™peˆ dš tij e„j aÙtÕn parÁlqe tîn ™pithde…wn ™piskopoÚmenoj kaˆ ½reto t… pr£ttoi, Ð Gorg…aj ¢pekr…nato: '½dh me Ð Ûpnoj ¥rcetai parakatat…qesqai tù ¢delfù.'" ('... schon fängt der Schlaf an, mich seinem Bruder zu übergeben') Zum allgemeineren Vergleich des Todes mit dem Schlaf vgl. zu Text Nr. I/4, v. 9. – 61 Wa¡en mu‰ du] Mk 13,33 – 64 Vgl. Lk 12,37 – 65 todt in Sünden] Eph 2,1.5; Kol 2,13 – 67f. Mt 25,10. Vgl. auch Philipp Nicolai: Praxis vitae aeternae (1620), 116r: "Die Vor‰ellung de# ewigen Leben# in dieser Welt/ ges¡iehet au¡ ferner in heiliger S¡ri[t dur¡ abbildung einer Heimführung/ in wel¡er der himlis¡e Breutigam JEsu# Chri‰u# vn#/ seine thewr verlobte/ vnd nunmehr gar fe‰ verbundene Braut/ zu seiner Herrligkeit vnd ewiger Frewden heimholet." – 73 Offb 22,7.12.20 – 74 Mt 25,6 – 75 Mt 24,12 – 81f. Mt 25,4 – 83f. Mt 5,16 – 85 1Joh 2,18 – 87f. Mt 25,4 – 87 Herzen#grunde] Vgl. zu Text Nr. I/16, v. 22. – 89 Mt 11,3; Hebr 10,37; Offb 22,7.12.20 – 90 Mt 25,31-46 – 96 PosaunenStimm] Mt 24,31; 1Kor 15,52; 1Thess 4,16 – 97f. Mt 25,1 – 99-102 Mt 25,6f. – 99 entfah] ′empfange′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 515. – 99 Umfangen] Vgl. Herberger: Her”Po‰illa I, S. 301 (Ostersonntag I, Mt 28,1-15 parr.): "Gehe hin zu dem gro‹en Landpfleger/ GOtt dem himmlis¡en Vater/ in deß Pege alle Lande auf Erden liegen/ und bitte ihn um den Lei¡nam JEsu/ nimm ihn mit beyden Armen de# Glauben#/ und lege ihn in da# heilige Grab eine# bußfertigen Her”en#/ so bi‰ du ges¡i¿t zum Leben und Tode." – 103-105 Mt 25,10 – 107 Mt 25,12 – 109f. Mt 26,40-45 – 112 Lk 2,9 u.ö. – 115 Offb 22,7.12.20 – 116 Apg 5,31 – 117f. Mt 25,2.4.9f.
Text I/33: S¡la[ der Si¡erheit. 64v-67r T1 XXXIII.] XXXIII – 1 Sünder] mit der-Kürzel – 14 fromm] from ‾ (ebenso 67 Verdammni# – 89 Thummer – 92 komme – 94 s¡limm – 102 Himmel – 123 vernimme – 146 Himmel#Herrn – 149 kommen – 151 genommen – 153 kommet – 168 nimm – 173 Feuerammen – 175 übers¡wemmen – 181 kommen – 183 Frommen – 193 Komme – 193 komm – 196 Himmel#) – 14 und] u. (ebenso 43, 44, 45, 50, 69, 103, 136, 148, 162, 163, 164, 175, 178) – 31 Teuflinn] Teufli‾n (ebenso 61 Dann – 88 wann – 153 wann – 160 vergunnt) – 78 Höllens¡lund] d überschrieben – 88 der] Kürzel – 103 etwa#] mit wa#-Kürzel – 112 biß¡en] ¡ über-
Gedicht 33
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schrieben – 124 wa#] wa überschrieben – 138 wa#] Kürzel – 139 da#] Kürzel (ebenso 140, 161, 198) – 164 muß] ß überschrieben – 189 erleu¡ten] danach gestrichenes Komma Eine weitere, bis auf wenige Varianten identische handschriftliche Fassung des vorliegenden Gedichts findet sich in Birkens Gottseelige[r] Gesprä¡-Lu‰ (PBlO.B.1.0.3, 12r-17r). Aus Birkens Tagebüchern geht hervor, daß derjenige Abschnitt in der Gottseelige[n] Gesprä¡-Lu‰, in dem das vorliegende Gedicht steht, am 18.5.1660 von Birken ins Reine geschrieben wurde (Tagebücher I.11; PBlO.B.2.1.3, 4v). Damit liegt ein terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes vor. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 3-6 Zum Schlaf der Sicherheit vgl. zu Text Nr. I/32, v. 37. – 17-19 Daß die Seele aufgrund der Sünde krank zu Bette liegt, ist ein in der frühneuzeitlichen Emblematik verbreitetes Motiv. Vgl. etwa Christian Hoburg: EMBLEMATA SACRA (1662), S. 36f. – 17f. kenne di¡] Im Rahmen einer Aufforderung zur unumwundenen confessio peccati nimmt Birken Bezug auf die Inschrift am Eingang des Tempels von Delphi "Erkenne dich selbst" (gnîqi seautÒn). – 20 weil] ′solange′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 28, Sp. 764. – 24 Sir 38,2.4.7 sowie Ex 15,26. Zur Rede von Gott/Christus als Arzt vgl. zu Text Nr. II/32, v. 3. – 25-28 Vgl. Ri 16,19; vgl. auch Johann Matthäus Meyfart: Himlis¡e[#] Jerusalem I (1627), S. 263: "O der s¡nöden Wollü‰en/ derer fa‰ ni¡t eine ohne Sünde/ ohne Beleidigung Gotte#/ ohne Vera¡tung de# Wort# ohne Bes¡werung de# Armut# ange‰ellet vnd gehalten wird." – 29-32 Bezugnahme auf die mittelalterliche Allegorie der Frau Welt: vorne erscheint Frau Welt als Schönheit, hinten ist sie von Ungeziefer zerfressen. Im weiteren Verlauf des vorliegenden Gedichtes wird Frau Welt mit Venus identifiziert. – 32 angelarvt] ′maskiert′. Zur ′Larve′ vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 208. – 33 Venu#] Römische Göttin der Liebe und Schönheit. – 34 Cupido] Römischer Gott der Liebe und Sohn der Venus, häufig dargestellt als Jüngling mit Pfeil und Bogen, identisch mit Amor. – 36 kleinen Teufel] Gemeint ist Cupido/Amor. Es handelt sich um eine in der Zeit geläufige Gleichsetzung. – 37-40 1Tim 5,6; Jak 1,15 – 63f. Ri 16,1619 – 66 Ps 57,7 – 69-72 Der Tod als Knochenmann mit Pfeil und Bogen findet sich in der Emblematik der Zeit eher selten. Henkel/Schöne bieten kein Emblem, das den Tod als Bogenschütze zeigt. Den Tod als eine mit tödlichen Pfeilen hantierende Gestalt zeigt ein Emblem in den SACRA EMBLEMATA (1624) des Nürnberger Diakons Johann Mannich (86r). – 71 Senne angezogen] ′Sehne gespannt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 783. – 73 Todter Sünder] Eph 2,1.5; Kol 2,13 – 75 Zur Bezeichnung des Todes als Bruder des Schlafes vgl. zu Text Nr. I/32, v. 57. Zum allgemeineren Vergleich des Todes mit dem Schlaf vgl. zu Text Nr. I/4, v. 7-9. – 77 todt in Sünden] Eph 2,1.5; Kol 2,13 – 78f. Offb 20,14; 21,8 – 8388 Vgl. Lk 12,15-21 – 89 Thummer] ′Dummer′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1510. – 91 Gotte#Wa[en] Eph 6,11-17 – 99f. 1Kor 9,24-26; 1Tim 6,12; Hebr 12,1; vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 16, S. 153f.: "So lang nun dieser Streit im Mens¡en weret/ so lang herrs¡et die sünde nit im Mens¡en. Denn wider wel¡en man jmmer ‰reitet/ der kan ni¡t herrs¡en." – 108 Tugend-bloß] ′ohne Tugend′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 146. – 117f. Sirenen sind Fabelwesen, die in antiken
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
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Seefahrermärchen vorkommen. Die griechische Mythologie beschreibt sie als weiblich. Auf Bilddarstellungen erscheinen sie als Mischwesen aus Mensch und Vogel. Ihr Gesang läßt Seefahrer die Heimat vergessen und treibt sie in den Tod. Odysseus überlistet die Sirenen, indem er die Ohren seiner Gefährten mit Wachs verklebt und sich selbst an den Mastbaum seines Schiffes binden läßt (Homer: Odyssee, 12,39-54; 12,158-200). Auch bei Platon (Symposion 216a) sind Sirenen Inbegriff der Verführung (vgl. Nünlist, 2001). Zur Adaption dieses Mythos im antiken Christentum vgl. Rahner, 1964, S. 247, 249-271. Die Art und Weise, wie Odysseus seine Gefährten gegen den Gesang der Sirenen immun machte, empfiehlt Birken seinen Lesern an dieser Stelle als Mittel gegen irdische Versuchungen und Verlockungen. – 123 Ps 57,9; Eph 5,14. Zum geistlichen Weckruf vgl. zu Text Nr. I/1, v. 1. – 127f. Joh 5,28f. – 127 s¡rö¿en] ′erschrecken′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 15, Sp. 1670. – 129-132 Mt 13,15. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 37, S. 385: "Die grö‹e‰e Blindheit vnd Fin‰erni# de# mens¡li¡en Her”en# i‰ der Vnglaube mit seinen Frü¡ten/ al# Ho[art/ Gei”/ eis¡li¡e Lü‰e/ Zorn/ etc. Wer damit bese‹en i‰/ der kann Chri‰um da# wahre Lie¡t ni¡t erkennen/ viel weniger re¡t an jhn gleuben/ jhm vertrawen/ vnd dur¡ jn selig werden." – 137-144 Im Zuge der Meditation der Ewigkeit der Höllenstrafen verbindet auch Johann Rist den geistlichen Weckruf mit der Sündenschlaf-Topik in: Himlis¡e Lieder IV, S. 57, Str. 13: Wa¡? au[ O Mens¡ vom Sünden-s¡la[' Ermuntre di¡ verlohrne# S¡af Und be‹re bald dein Leben/ Wa¡ au[ e# i‰ do¡ hohe Zeit/ E# kompt heran die Ewigkeit Dir deinen Lohn zu geben/ Vielei¡t i‰ heut der le”ter Tag. Wer wei# no¡ wie man ‰erben mag! – 140 Mt 25,31-34 – 145f. Mt 6,24; Röm 6,16 – 148 Offb 3,11; 22,20 – 149 Mt 24,43; 1Thess 5,2 – 150 Mt 24,42 – 151f. Lk 12,46 – 153-157 Mt 24,48-51 – 158 Mt 24,36; 1Thess 5,1f. – 160 vergunnt] ′möglich ist′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 479f. – 161-163 Röm 13,11f. – 165 Jes 60,2 – 167 Mt 25,5 – 169 Gen 6,13; Mt 24,37 – 173-175 Jes 66,15; 2Thess 1,8f.; 2Petr 3,7 – 176 HöllenZelt] Vgl. Johann Rist: Sabbathis¡e Seelenlu‰, S. 11: Wie Satan ligt gebunden Jm s¡war”en HöllenZelt – 177 Eph 5,14 – 178 Mt 13,13 – 181 Röm 12,11f. – 183 Mt 25,34.41.46 – 184 weil ~ hei‰] Hebr 3,13 – 184 weil] ′solange′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 28, Sp. 764. – 188 erkle¿t] ′nützt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 876f. – 189 Eph 5,14 – 190 Vgl. Jes 50,4 – 191f. Mt 25,1-4 – 193f. Mt 25,6; Offb 22,17.20 – 195200 Mt 25,1-13 – 198f. Mt 25,23; zum Reich Gottes als Freudensaal vgl. zu Text Nr. I/12, v. 134f.
Gedicht 34
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Text I/34: Der müde Leben#Pflug. Sterbgedanken. 67r-70r Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. 10 da#] Kürzel (ebenso 75, 87, 182, 191, 201) – 18 und] u. (ebenso 37) – 18 hinn] hi‾n (ebenso 20 Sinn – 107 wann – 141 Gesellinn) – 26 wie] überschrieben – 31 entkrä]en] k überschrieben – 41 Bald] B überschrieben – 63 nimm] nim ‾ (ebenso 125 fromm – 125 Himmel – 127 Getümmel – 133 genommen – 135 kommen – 176 HimmelSaal – 178 nimm – 201 nimm) – 74 Ziel] l überschrieben – 161 Hab] davor Und gestrichen – 161 Dank] teilweise lateinische Schreibung (ebenso 162) – 195 Uns¡uldleben] ld überschrieben – 204 leb] 2
1
durch Streichung aus lebe – 204 no¡ hier] hier no¡ Das vorliegende Gedicht wurde – um neun Strophen erweitert – gedruckt als Trauergedicht für den Lüneburger Ratsherrn Joachim Pipenburg (1596-1661) (vgl. Morphologie, Nr. 198, S. 313f.). Dieser verstarb am 16.4.1661. Sein Todestag ist terminus post quem für die Abfassung des Trauergedichts auf ihn. Ob das vorliegende Gedicht vor Pipenburgs Ableben entstand oder ein entpersonalisierter Extrakt aus dem Trauergedicht auf ihn ist, kann nicht mit Sicherheit bestimmt werden. Eine präzise Datierung des vorliegenden Gedichtes ist daher nicht möglich. Im Druck, der ohne Angabe von Druckort, Verlag und Jahr erfolgte, umfaßt das Trauergedicht – innerhalb dessen die Strophen unseres Gedichtes erstmals publiziert wurden – 35 gezählte Strophen. Es steht unter dem Titel Mein J. P. Bes¡werli¡e# Leben#-Tagewer¿/ seelige# Feyerabend-Verlangen/ und Gute-Na¡t. Als Lehnmelodie ist angegeben: Na¡ der Singweiße: Her”li¡ thut mi¡ verlangen/ etc. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung des Trauergedichts auf Pipenburg an folgenden Stellen von der hier vorliegenden handschriftlichen Gedichtversion: 22 ja] au¡ – 37 di¡ten] Den¿en – 48 Es folgt: So hat au¡ aufgerieben der Tod/ der Freuden Feind/ Sie/ meine Freund' und Lieben/ die e# so treu gemeynt. da# Kleeblat i‰ zerri‹en: J¡ nur J¡ lebe no¡; Zwey/ hab J¡ senden mü‹en in# kalte TodtenLo¡. – 49-208 Durch die Einfügung zusätzlicher Strophen ergibt sich folgende Verschiebung der Strophenzählung: 7 (in der Handschrift) = 8 (im Druck), 8 = 9, 9 = 10, 10 = 11, 11 = 12, 12 = 13, 13 = 14, 14 = 15, 15 = 16, 16 = 17, 17 = 18, 18 = 19, 19 = 20, 20 = 21, 21 = 22, 22 = 23, 23 = 24, 24 = 29, 25 = 32, 26 = 35 – 52 Reif und] kalte# – 56 die Krankheit selber] ein ‰äte Kran¿heit – 79 einmal] endli¡ – 86 beru[en] und ru[en – 114 s¡wa¡en] Alten – 135 i¡ zu eu¡ will] will J¡ zu eu¡ – 138 Lieb‰e# Ehgemal]
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
Ehgehül[in du – 140 nur ie”und meine Qual] im Alter meine Ruh – 142 traute#] andre# – 151 Gib du di¡ nur] a¡ gib di¡ do¡ – 182 da# Ende] ein Amen – 184 Es folgt: 25. Jhr/ die Jhr Mi¡ ges¡ü”et/ Jhr Obern/ gute Na¡t! Jhr habt Mi¡ aufge‰ü”et/ Mir Ehre zugeda¡t. den Dan¿ woll Gott erlegen/ der Heers¡er aller Welt: Fried/ Weißheit/ Freud und Segen soll seyn da# Widergelt. 26. Eu¡ hab J¡ hinterla‹en mein lieb‰e# Ehgemahl. Wollt Sie in S¡u”huld fa‹en/ darein J¡ Sie empfahl. Verla‹t nit in Gefahren/ die so verla‹en i‰; a¡ la‹t Jhr wiederfahren/ weß Jhr mi¡ habt vergwi‹t. 27. Jhr Edlen der Stadt-Väter! seyt/ wa# Jhr hei‰ und seyt/ seyt eure# Nahmen# Thäter/ thut/ wie Jhr thut allzeit hel[t Wittwen/ pflegt der Wäißen: hel[t meiner Wittib au¡/ wann daß Sie wolte beißen der Boßheit Frefel-Rau¡ 28. Jhr Treuen Seelenhirten/ Jhr Lehrer/ gute Na¡t! die Mi¡ zur Weide führten und gei‰li¡ satt gema¡t. Habt dan¿ vor euer Wa¡en! Gott gebe Glü¿ zur Hut! da# bä‰e zu den Sa¡en Jsrael# Hüter thut.
Gedicht 34
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– 185 Jhr S¡we‰ern und ihr Brüder] Jhr au¡ Jhr Ampte#-Brüder – 190 ihr] und – 192 Es folgt: 30. Und du Beru[e# Stelle/ du Ri¡t-Ampt/ gute Na¡t! Gott selb‰ i”t Urtheil fälle/ wie gut J¡'# hab gema¡t. J¡ habe Mi¡ bei‹en/ na¡ Re¡t und Billi¡keit (weiß Gott und mein Gewi‹en) zuri¡ten jederzeit. 31. J¡ will dort freudig ‰ehen vor Gotte# Ri¡tertrohn. J‰ etwa# fehl ges¡ehen: da# Her” weiß ni¡t# davon. kein Mens¡ kan alle# wi‹en; kein Mens¡ ma¡t alle# re¡t: Da wir am frömm‰en gli‹en ›nd wir die s¡limm‰e Kne¡t. – 200 Es folgt: 33. Jhr Lehrling' und Gelehrten/ Jhr S¡ulen Lehrer Jhr! Jhr waret Mir die wehrten/ fandt Raht und That bey Mir. J”t ru[et Mi¡ von hinnen de# Himmel# Hohe-S¡ul. Lebt wohl/ Jhr Musen Sinnen! Gott segne Ban¿ und Stul 34. Jhr Wittwen und Jhr Wäisen/ Jhr Armen/ meine Sorg! muß J¡ j”t von Eu¡ reisen: e# i‰ ein kleiner Borg. Jm Himmel lebt ein Vater/ der Eurer au¡ wird seyn; ein Hel[er und Berahter: dem laß J¡ Eu¡ allein.
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– 203 nimt] nahm – 204 no¡ hier:] na¡ Mir! Nochmals gedruckt wurde das vorliegende Gedicht 1670 im zweiten Teil von Birkens Tode#-Gedanken und Todten-Andenken (S. 218-227). Gegenüber der im Psalterium Betulianum vorliegenden handschriftlichen Fassung ist dieser Druck erneut um mehrere Strophen erweitert. Insgesamt umfaßt er 33 ungezählte Strophen. 4 Jo¡e] Vgl. zum Jochmotiv Paul Gerhardt: Gei‰li¡e Anda¡ten (1667), S. 109, Str. 12: Do¡ wil i¡ glei¡wol/ weil i¡ no¡ Hier trage diese# Leibe#-Jo¡/ Au¡ ni¡t gar ‰ille s¡weigen: – 6 Vgl. Dtn 28,67 – 9-12 Hi 7,1f. – 19f. Hi 7,2 – 25 Hi 7,1 – 38 Leben#Ba¡] Vgl. Hi 14,10f. – 40 1Kor 15,31. Zur Gleichsetzung des Lebens mit permanentem Sterben vgl. zu Text Nr. I/13, v. 33-35 (ebenso 150). – 42 Jak 3,14f. – 45 Klg 3,47 – 48 Hebr 12,1 – 57f. Ps 31,8; 55,18 – 59f. Vgl. Röm 8,26 – 61 Mt 6,8 – 62 1Joh 4,7.9 – 63 Hebr 4,15 – 67f. 2Kor 10,3-6; 2Tim 4,7 – 69f. 1Kor 9,24 – 72 we¡sel hält] ′sich abwechselt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 27, Sp. 2687. – 73-76 1Kor 9,24 – 78 1Kor 9,25; 2Tim 4,8; 2Petr 5,4 – 79f. Mt 20,8 – 82 Jes 57,2 – 84 Hebr 4,10; Offb 14,13 – 86 Joh 5,28 – 87f. Jes 25,8; Offb 7,17; 21,4 – 91f. Joh 19,34 in Verbindung mit Hld 2,14. Vgl. Arndt: Paradiß-Gärtlein II (1625), Nr. 18, S. 157: "A¡ HErr deine gro‹e Liebe hat diese Heilbrunnen erö[net/ denn dieselbe bezeugen deine vberie‹ende vberlau[ende Liebe/ wie ›¡ gro‹e Ströme auß den Wa‹ertei¡en Brünnlein vnd Quellen ergie‹en/ au[ da# Erdrei¡/ also haben ›¡ die Ströme deiner Liebe auß deinen Brünnlein/ in vn# al# ein dürre# Erdrei¡ ergo‹en/ da# i‰ da# re¡te Aquavitae/ vnd Wa‹er deß Leben# […]." Die sakramentstheologische Deutung von Hld 2,14 ist im frühneuzeitlichen Luthertum, das diesbezüglich mystisch-mittelalterliche Traditionslinien (besonders Bernhard von Clairvaux) aufgreift, weit verbreitet. Vgl. dazu J.A. Steiger, 1997, S. 70/Anm. 105, sowie die Leichenpredigt auf Dilherr von Adolf Saubert: Tauben-Ra‰ der Chri‰en-Seelen/ Jn deß Leben#-Felse# Hölen (1669). Vgl. auch den Kommentar zu Text Nr. II/19, v. 68. – 94f. Vgl. Luther: Kleiner Katechismus (Der Glaube), Bekenntnisschriften, S. 511, Z. 31f. – 97f. Röm 8,26 – 99-102 Lk 16,22 – 103f. Weish 3,1 – 107-109 Mt 25,32 – 111f. Mt 25,21 – 113f. Lk 2,29f. – 117 Lk 2,29 – 118 Hebr 11,14 – 119 Hebr 11,13 – 121 Der an die Welt gerichtete Gute-Nacht-Wunsch gehört zu den fest geprägten Topoi frühneuzeitlicher ars moriendi. Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel (1599), S. 302, empfiehlt dem Sterbenden eine Abschiedsrede an die Welt, die mit folgenden Worten beginnt: "Damit gute Na¡t Welt/ gut Na¡t Vatter/ Mutter/ Weib/ Kinder/ Bruder/ S¡we‰er: Ade Hauß/ Ho[/ vnd alle# wa# in der Welt i‰:" Einen ausführlichen Abschiedsgruß an die Welt formuliert Philipp Nicolai in seinem FrewdenSpiegel (1599), S. 298f.: Ade Welt mit deiner ‰ol”en Pra¡t/ mit deiner gro‹en Eytelkeit/ mit deinen vergängli¡en Gütern/ vnd mit deiner betriegli¡en Wollu‰: Du ha‰ mi¡ lang gnug vexiert/ lang gnug hastu mi¡ gekrän¿et/ gequelet/ betrogen/ vnd mir viel Bekümmernuß gema¡t. Diß i‰ mein le”ter Kamp[/ damit i¡ all meine Arbeit/ all meine Gefahr/ all meine Sorge/ vnd alle meine Anfe¡tung vollende/ vnd vberwinde. Meine Erlösung nahet ›¡/ die
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Morgenröhte meine# ewigen Heyl#/ meiner ewigen Frewde/ vnd meiner ewigen Seligkeit/ bri¡t herfür/ vnd weil mein Leben biß daher gewesen i‰/ wie eine vnrühige vnd äng‰ige S¡i[fahrt/ au[ dem vnge‰ümmen Meer vnd au[ der wilden See/ so komm i¡ nun ein mal/ Gott sey Lob vnd Dan¿/ zum re¡ten Hafen vnd S¡i[e/ auß der Welt in da# himmlis¡e Canaan/ vnd in da# re¡te FrewdenLandt/ da alle# lebet von Frewden/ da die Sonne der Gere¡tigkeit ewig s¡einet/ vnd da# Lie¡t nimmer vntergehet/ vnd kein Na¡t/ kein Fin‰ernuß/ kein Ang‰/ kein Todt/ vnd kein S¡mer”en gespüret wirdt. Vgl. weiter Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel (1599), S. 413f.: SO wünds¡ i¡ nun eine gute Na¡t Der Welt/ vnd laß ›e fahren/ Ob ›e mir glei¡ viel Jammer# ma¡t/ Gott wirdt mi¡ wol bewahren/ J¡ meynt die Welt/ wer eytel Gold/ Bend e# nun viel ander#. Andreas Gryphius: Werke 2, S. 19, Z. 55-60: Wir re¡nen jahr au[ jahre/ Jn de‹en wirdt die bahre Vn# für die thüre bra¡t: Drau[ mü‹en wir von hinnen/ Vnd ehr wir vn# be›nnen Der erden sagen gutte na¡t. Vgl. ferner Johann Gerhards Testament aus dem Jahr 1603 (Text bei J.A. Steiger, 1997, S. 171). – 124 dein Wesen] 1Kor 7,31 – 125 Vgl. Mt 6,33; Kol 3,2 – 126 Jes 66,24 – 129-136 Ri 2,10; 2Chr 34,28. Die Rede davon, daß sich alle im Vertrauen auf Gott Verstorbenen einst wiedersehen werden, und daß zu sterben auch bedeutet, zu den im Glauben verstorbenen Vorfahren versammelt zu werden, spielt in der ars moriendi sowie in der Sterbe- und Hinterbliebenenseelsorge des frühneuzeitlichen Luthertums eine zentrale Rolle. Vgl. dazu Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel (1599), S. 111f.: Jhr betrübte Wittwen vnnd Waysen/ jhr Gottselige Eltern vnd Kinder/ jhr Brüder vnnd S¡we‰er/ vnd alle Freunde in Chri‰o/ die jhr beweinet den tödtli¡en Abgang euwer Freunden/ wel¡e in dem HERREN seligli¡ ents¡la[en ›nd. O wie ein edlen rei¡en Tro‰/ würdet jhr auß dieser sü‹en Lehre s¡öp[en/ wenn jhr ›e eu¡ lie‹et zu Her”en gehen. Denn ob jhr wol seydt her”li¡ betrübet/ vnnd euwere Augen thränen vber den Ri‹z/ wel¡en der Todt an euwerer Freundts¡a[t gethan/ vnd glei¡ al# ein Stü¿ von euwrem Her”en weggenommen hat/ da eben die Liebe am grö‹e‰en war. So würdet jhr eu¡ do¡ hergegen darvber erfreuwen/ daß euwere Freunde bey Gott ›nd im himmlis¡en Paradeiß deß ewigen Leben#/ da jhr au¡ (geliebet e# Gott) bald werdet hinkommen/ vnnd ›e mit Freuwden widersehen/ vnnd einer den andern tausentmal be‹er kennen/ vnnd tausent mal mehr lieben/ al# jhr au[ Erden gethan habt.
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Und weiter ebd., S. 134f.: BJstu eine Wittwe/ oder ein arme# Wayselein/ oder son‰ Tro‰loß/ vnnd besprenge‰ di¡ mit deinen eigen Thränen/ vber den tödli¡en Abgang deiner allerbe‰en Freunden au[ Erden/ da weine‰ du billi¡/ vnd träge‰ billi¡ Leid/ wie Syra¡ vermanet vnd spri¡t: Mein Kind/ wenn einer ‰irbt/ so beweine jhn/ vnd klage jn/ al# sey dir groß Leyd ges¡ehen/ vnnd verhülle seinen Leib gebürli¡er Weise/ vnnd be‰atte jhn ehrli¡ zum Grabe. Du solt bitterli¡ weinen/ vnnd her”li¡ betrübt seyn/ vnd Leyde tragen/ darna¡ er gewe‰ i‰. Aber do¡/ wenn du weise‰/ daß dein lieb‰er Freund in warer be‰ändiger Anru[ung vnnd Bekäntnuß deß Namen# Jesu/ die Welt gesegnet hat/ vnd seligli¡ in dem HErren ents¡la[en i‰/ So kanstu deine Trauwrigkeit lindern mit diesem Arti¿el/ vnnd sagen: Wa# betrübstu di¡ meine Seele/ vnd bi‰ so vnruhig in mir? Hab i¡ do¡ meinen Freund ni¡t verloren/ sondern jhn allein la‹en für mir herziehen/ in da# ewige freuwdenrei¡e Paradeiß/ da alle gottselige Patriar¡en/ Propheten vnnd Apo‰eln/ Abraham/ Jsaac/ Jacob/ Heno¡/ Dauid/ Elia#/ Johanne# der Täu[er/ Petru#/ Paulu#/ etc. wohnen. Zu diesen seligen Vättern/ wie au¡ zu allen außerwehlten Engeln vnnd Kindern deß Lie¡te#/ i‰ er versammlet/ vnnd ›het den lieben Gott von Ange›¡t zu Ange›¡t/ vnd freuwet ›¡ mit vollkommener Frewde in alle ewigkeit. Mein liebe Seele/ da# soltestu ja jhm von Her”en gönnen/ vnnd derwegen di¡ ni¡t so sehr betrüben/ sondern viel mehr fröli¡ seyn/ daß sein Jammer/ Trübsaal vnnd Elend i‰ kommen zu einem seligen End. Er ruhet von seiner Arbeit/ vnd nemme nit für ein Augenbli¿ seiner himmlis¡en Freuwde/ diese gan”e weite Welt/ mit all jhren Königrei¡en/ Pra¡t/ Gewalt/ Ehre vnd Herrligkeit/ vnd kompt au¡ nit wider zu vn# in diß elende betrübte Jammerthal. Du aber meine liebe Seele/ wir‰ bald zu jhm kommen/ vnd jhn in vnaußspre¡li¡er Freuwde mitten vnter den Engeln vnnd allen Außerwehlten sehen/ wenn du dermal ein# au¡ die ‰erbli¡e Hütten deine# Leibe# abgelegt ha‰. E# wehret hie ein kleine Zeit/ vnd all Ding ein weil/ ein Sprü¡-Wort i‰. Dort aber wirstu ni¡t allein deine lieben Freunde widersehen/ sondern au¡ den lieben Gott selbe‰ mit deinen Augen s¡auwen. Vnnd er wird abwis¡en alle deine Thränen von deinen Augen/ vnnd di¡ führen zu der lebendigen Quelle/ daß du in seinem Lie¡t sehe‰ da# ewige Lie¡t/ vnnd werde‰ geträn¿et mit Wollu‰/ al# mit einem Strom. Im Blick auf Birkens Nürnberger Kontext vgl. Dilherr: Freud/ in Leid (1653), S. 315-317: Weiter nennet die H. S¡ri[t den Tod eine Versamlung zu den Vättern. Denn so ‰ehet von denen/ so zu Josuae Zeiten gelebet: Da ›e alle zu ihren Vättern versamlet worden. Vnd zu Jo›a sagte der HErr: Sihe/ i¡ wil di¡ samlen zu deinen Vättern; daß du in dein Grab mit Frieden gesamlet werde‰. Wel¡e# Kind freuet ›¡ ni¡t/ wenn e# zu seinen her”lieben Eltern/ Anherren/ und grö‹ern Voreltern kommen solle? Nun werden wir dort nden/ und ans¡auen/ ni¡t allein unsere liebe Eltern und Groß-Eltern; sondern au¡ Adam/ Evam/ alle heilige Patriar¡en/ Propheten/ Apo‰eln/ Märtyrer/ da# gan”e himmelis¡e Heer; und alle fromme Anverwandten/ bei Chri‰o ‰ehen; In Tugends¡az/ Und La‰erplaz (1659), S. 103f., führt Dilherr über Abraham aus, daß er Lebete/ na¡ Sarah Tod/ no¡ a¡t und drei‹ig Jahr: und ‰arb in einem ruhigen Alter; da er alt und Leben#satt war/ und ward zu seinem Vol¿ gesamlet. Und seine Söhne/ Jsaac und Jsmael/ begruben ihn/ und
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legten ihn in sein Erbbegräbni#/ neben sein vorige# Weib/ Sarah. [...] Er ward zu seinem Vol¿ gesamlet: s¡reibt Mose#. Denn Gott hatte ihme verspro¡en: Du solt fahren/ zu deinen Vättern/ mit Frieden. Wel¡e# ni¡t von dem Leibe zuver‰ehen i‰: denn selbige hatten in Chaldea und Mesopotamien gewohnet/ und waren au¡ daselb‰ begraben worden: Abraham aber wurde eben weit von seinen Vättern/ al# ein Frembdling/ in dem Lande Canaan/ begraben: Sondern e# i‰ von der Seele zuver‰ehen; daß/ derselben na¡/ Abraham zu seinem Vol¿/ und zu seinen Vättern/ kommen sei: da# i‰/ in ein ander Leben gebra¡t worden: da Adam/ Seth/ Eno#/ Noah/ Heva/ Habel/ und andere Gottseelige Leute/ so vor Abraham vers¡ieden waren/ leben/ und beieinander sein. Vgl. außerdem Dilherr: Gei‰li¡e# Klaghau# (1655), S. 39, wo im Zusammenhang einer Traueransprache der Verstorbene selbst angesprochen wird: "Du lieber Edler S¡midmair! du redli¡e# Her”! Ruhe/ dem Leib na¡/ in der kühlen Erden! Der HErr bewahre dir alle deine Gebeine/ daß derer ni¡t eine# zerbro¡en werde! und der HERR erwe¿e ›e/ am herbeyeilenden Jüng‰en Tage/ zum ewigen Leben: da wir einander wider sehen werden und unser Her” ›¡ freuen/ und niemand unsere Freude von un# nehmen wird." Auf derselben Linie sagt Dilherr im Gei‰li¡e[n] Klaghau# (1655), S. 134f., über einen Verstorbenen, sein letztes Lebensjahr sei ihm "[...] ein geheiligte# Jahr worden; in wel¡em Er zu der S¡aar aller heiligen Engel und Au‹erwehlten gelangen/ aller Arbeit/ Mühe/ Sorg und S¡mer”en erla‹en/ zu dem Hall und S¡all der Englis¡en Posaunen kommen/ und zu seinen lieben Eltern/ und dap[ern Vorfahren/ versamlet worden." Im Gei‰li¡e[n] Klaghau# (1655), S. 281f., adressiert Dilherr Hinterbliebene unter Verwendung dieses Trosttopos folgendermaßen: Wel¡er re¡ts¡a[ener Freund hat/ in diesen grundverderbten und treulosen Läu[ten/ ni¡t ein Verlangen/ na¡ seinen ver‰orbenen vorigen ungefärbten Freunden? Nun gedultet eu¡! gedultet eu¡/ Jhr meine lieb‰e Zuhörer! die Stunde i‰ eu¡ s¡on be‰immet/ und der glänzende Engelwagen i‰ s¡on be‰ellet; auf wel¡en Jhr/ zu jenigen Seelen/ solt abfahren: wohin unser ehrli¡er und redli¡er Herr Haller vorangefahren i‰. Vgl. weiter ebd., S. 373f.: Wozu no¡ kommen wird da# allerselig‰e Ans¡auen de# allerheilig‰en Gotte#: worna¡ ›¡ Hiob so sehr sähnete/ in dem 19. Cap. seine# Bü¡lein#; und die ho¡gewüns¡te Gesells¡a[t der heiligen Engel und Er”Engel/ der VorEltern/ Ehegatten/ Kinder/ Ges¡wi‰ern und Freunde; die un# der Tod hat weggenommen. E# wartet unser/ sagt der ho¡begabte Kir¡enlehrer Cyprianus dort eine gro‹e Anzahl der Freunde/ der Eltern/ der Brüder/ der Kinder/ wel¡e nunmehr ihrer seligen Un‰erbli¡keit ver›¡ert ›nd; aber na¡ unserer Seelen Wolfahrt no¡ ein sehnli¡e# Verlangen haben. Wa# wird nun diese# ihnen und un# für ein Freude seyn; wenn wir für ihr Ange›¡t kommen/ und einander ümfangen werden? Solte da# ni¡t/ sage i¡ no¡mal#/ eine Herrli¡keit seyn! die an un#/ an un#/ die wir/ dur¡ den Glauben an den eingebohrnen Sohn Gotte#/ ›nd Erben Gotte#/ und Miterben CHRJSTJ/ worden/ soll o[enbahret werden. Sol¡e Herrli¡keit i‰ s¡on bereitet und vorhanden/ sagt vorangezogener Kir¡enlehrer Chrysostomus: aber ›e i‰/ no¡ zur Zeit/ für unsern Augen verborgen: biß ›e un# dort/ in dem gro‹en Freuden Pala‰ Gotte#/ wird o[enbahret werden.
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
Auch in der geistlichen Lyrik des zeitgenössischen Luthertums begegnet der Trosttopos vom Wiedersehen aller im Glauben Verstorbenen oftmals. Vgl. Jeremias Nicolai: Nürnbergis¡e# Gesangbu¡ (1676), S. 1202f., Nr. 1150, Str. 8: Da [scil. im Eschaton] ndet ›¡ beysammen/ wa# s¡eidet hie der Tod; die nur auf Chri‰i Namen ents¡la[en ›nd in GOtt: Der Ehmann/ sein Gemahl/ Söhn/ Tö¡ter und Bekandte/ Freund/ Brüder und Verwandte/ die Lieben allzumal: Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 62f., Str. 15: Die hö¡‰e Lu‰ i‰/ unsern Gott Jn Ewigkeit zu sehen Und für dem gro‹en Zebaoth Bey Königen zu ‰ehen/ Ja in der Himmel#-Liebe brennen/ Dazu die be‰en Freunde kennen/ Mit allen Engeln freüen ›¡ Und fröli¡ ›ngen ewigli¡. Martin Opitz, Fischer-Tümpel. Bd. 1, S. 240, Nr. 295, Str. 3: Er selb‰, der HErr der Herren, Wird dur¡ ein Feldges¡rey Erzeigen weit vnd ferren, Da# er fürhanden sey. De# Engel# Wort wird s¡allen, Wird sagen: "Kompt herfür" Zu denen Mens¡en allen, Die je”t ni¡t mehr ›nd hier. Johann Heermann, Fischer-Tümpel. Bd. 1, S. 304, Nr. 349, Str. 10f.: 10. Du kömp‰ ni¡t wieder her zu mir Jn diß betrübte Leben, J¡ aber komm hinau[ zu dir; Da werd i¡ mit dir s¡weben Jn hö¡‰er Frewde, Wonn vnd Lu‰,
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Die deine Seele tägli¡ ko‰; Drau[ i¡ mi¡ her”li¡ frewe. 11. O wie mit gro‹er Frewdigkeit Wolln wir einander kennen! Da wird vn# denn zu keiner zeit Der bittre Todt mehr trennen. A¡ wel¡e Frewde wird denn seyn, Wann i¡ di¡, die i¡ je”t bewein, Mit Frewden werd vmbfangen. Johann Heermann, Fischer-Tümpel. Bd. 1, S. 320, Nr. 364, Str. 12: Ade! Nun seyd gesegnet! Wa# j”und eu¡ begegnet, J‰ andern au¡ ges¡ehn. Viel mußen# no¡ erfahren. Nun! Gott woll eu¡ bewahren; Dort wollen wir vn# wieder sehn. Johann Heermann, Fischer-Tümpel. Bd. 1, S. 335, Nr. 380, Str. 7: A¡ höre do¡ mein Flehen! Laß mi¡ die Meinen sehen Jm Himmel bey der S¡aar, Die für dir selig ‰ehet, Dein Lob vnd Ehr erhöhet Vnd leu¡tet wie die Sternen klar. Johann Heermann, Fischer-Tümpel. Bd. 1, S. 336, Nr. 384, Str. 3: Drumb wann mi¡ Gott von hinnen nimmt, So den¿e ni¡t mit s¡mer”en, Er sey auf mi¡ und di¡ ergrimmt: Er liebet un# von her”en, Er liebet, sag i¡, di¡ und mi¡, Da# gläub, o lieb‰e, ›¡erli¡. Werd i¡ von dir genommen Auf kur”e zeit, Jn Herrli¡keit Wir‰ du dort zu mir kommen. Simon Dach: Gedichte. Bd. 3/1, S. 32, Nr. 24, Str. 5:
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
Ja e# wird ein Tag ›¡ nden, Daß au¡ Jhr, befreyt der Welt Vnd ges¡ieden von den Sünden, Mir sollt werden beygesellt, Da wir GOtt, da# wahre Lie¡t, Werden sehn von Ange›¡t, Vnd sol vn# gesampt kein Leiden Dan von JEsu Chri‰o s¡eiden. Zum dogmatischen Hintergrund vgl. Gerhard: Loci theologici, tom. 9, loc. 31, S. 378a-379b: "Societatem habebunt [scil. beati, also die im Glauben Verstorbenen] 1. cum Deo et Christo, 2. cum sanctis angelis, 3. cum omnibus beatis […] Ex hac suavissima et sanctissima beatorum societate orietur ac vigebit inter eos 1. mutuus amor […] 2. Mutuus honor […] 3. Maximum gaudium […] 4. Suavissimum colloquium […]." (ebenso 154f.) – 151f. Ps 116,7 – 156 Himmel#Port] ′Himmelshafen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2003f. Zur Bezeichnung des Eschatons als Hafen in Texten frühneuzeitlicher Lutheraner vgl. zu Text Nr. I/21, v. 41. – 162 gute Wart] ′guten Schutz′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 27, Sp. 2111. – 168 Vgl. Lk 10,20; Offb 3,5 – 170 Mt 6,4; 16,27 – 174 Jes 62,5; Hos 2,21f. – 177 Gesegn di¡ Gott] ′sei zum Abschied von Gott gesegnet′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 5, Sp. 4019 (ebenso 179, 181). – 183 Hi 19,25; Dan 12,2 – 197-200 Zum Hintergrund der Passage vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 17, S. 201: "Darumb/ wann man sol¡e böse Meuler ›ehet oder höret/ soll man ›¡ vielmehr vber ›e erbarmen. Dann ›e ›nd nit auß Gott/ sonder auß jhrem Vater dem Teu[el. Da# i‰ die Vrsa¡e/ warumb man für die Feinde bitten soll/ au[ daß ›e ni¡t in ewigkeit de# Teu[el# Leibeigene Kne¡te bleiben mügen." – 199f. Vgl. Lk 23,34 – 201 Gen 3,19 – 202f. Pred 12,7. Zur Trennung von Leib und Seele im Tod vgl. zu Text Nr. I/15, v. 14f. – 205f. Hi 19,25; Dan 12,2
Text I/35: Der Gei‰li¡e Krieg und Sieg vom Namen Siegmund abgesehen. 70r-72v T2 und] u. (ebenso 6 (2. Position), 7 (2. Position), 12, 32, 36, 39, 43 (2mal), 46, 48, 52, 54, 55, 68, 75, 78, 79, 80, 82, 87 (2mal), 92, 96, 98, 101, 102, 115, 118, 122, 130, 131, 133) – 1 der (1. Position)] Kürzel – 2 genommen] genomen ‾ (ebenso 5 ‰imme – 27 Flammen – 28 verdammen – 63 Himmel-auf – 76 Himmel – 109 immer – 130 komm – 131 nimmer – 132 Himmel – 137 ‰imm – 140 Himmel) – 3 dann] da‾n (ebenso 6 Siegmann – 35 Sinnen – 36 Zinnen – 56 dann – 86 Al#dann – 96 wann – 97 Tro‰e#brünnlein – 100 Brunnthor – 103 können – 114 wann – 125 Kriege#mann – 128 Siegmann – 129 dann) – 11 Herz] ♥ (ebenso 23, 115) – 13 wider] mit der-Kürzel (ebenso 26 wider – 33 wider – 37 fordert – 50 wider – 60 hernider – 92 widerspre¡en) – 17 da#] Kürzel (ebenso 19, 23, 37, 40, 47, 65, 111) – 31 Brennen] B über-
Gedicht 35
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schrieben – 40 vers¡lu¿en] mit ver-Kürzel (ebenso 83 verdrießen – 112 verwunden) – 45 der] Kürzel (ebenso 75 (2. Position), 120, 121, 135 (2. Position), 136 (2. Position)) – 57 Dort] Do überschrieben – 84 wa#] Kürzel (ebenso 89) – 95 Ho[nung] Ho[n‾ug (ebenso 136) – 111 Marter‰unden] erstes t überschrieben – 136 zum] z‾u Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des vorliegenden Gedichtes, von dem eine weitere handschriftliche Fassung in Birkens Autobiographie (Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 10–14) zu finden ist, kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. T3 abgesehen] hier ′verstanden′ (im Sinne einer inventio a nomine). Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 113. – 1f. Gal 3,26f. – 4 Lk 10,20; Offb 3,5 – 6 Siegmann] 2Kor 2,14; Offb 15,2 – 7 Eph 6,11f.; 1Tim 6,12 – 9 Eph 6,12 – 9 Bö#wi¡t] Eph 6,16 – 9-12 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 54, S. 664: Vnter andern Anfe¡tungen aber hat der Sathan au¡ diese/ daß er den Mens¡en mit bösen/ le‰erli¡en/ s¡endli¡en/ vnruhigen gedan¿en plaget/ dardur¡ er da# Her” eng‰et/ martert vnnd quelet/ daß e# nimmer froh kan werden. Vnnd sol¡e böse gedan¿en ›nd so ges¡winde/ so he[tig vnd gi[tig/ daß man ni¡t ein Augenbli¿ dafür friede hat. Darumb ›e S. Paulu# nennet Fewrige Pfeile de# Bösewi¡t# […]. – 10 Eph 6,16 – 13 Röm 6,13 – 14 Eph 6,16 – 17 Eph 6,17 – 19f. Zur biblisch auf Offb 5,8 und 8,4 zurück gehenden Identifizierung von Gebet und Weihrauchbrand, allgemein gesagt: zur Rede vom Gebet als Rauchopfer im frühneuzeitlichen Luthertum vgl. Herberger: Her”-Po‰illa I (1691), S. 106 (Epiphanias, Mt 2,1-12): "Weyrau¡ reu¡t wohl und liebli¡/ ni¡t# reu¡t be‹er/ al# ein andä¡tige# Gebet/ und Chri‰li¡er Vorsa” GOtt in allen Tugenden zu dienen." Vgl. auch Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 229f. (Epiphaniastag, Mt 2,1-12): dur¡# Weyrau¡ haben ›e [scil. die Weisen aus dem Morgenland] angezeiget/ daß ›e jhn [scil. Jesus] für einen waren Gott halten/ weil demselbigen allein zu räu¡ern vnd zu op[ern: [...] Also sollen wir au¡ Chri‰um für vnsern gei‰li¡en König/ für wahren Gott/ vnd für vnsern ewigen Hohenprie‰er bekennen/ sollen jhm au¡ darrei¡en [...] Weyrau¡/ da# i‰/ andä¡tige# Gebet/ wie denn Apoc. 8. da# Gebet ein gei‰li¡ Räu¡wer¿ genennet wird [...]. Gerhard: Po‰illa (1613) III, S. 239 (St. Michael, Mt 18, 1-11): Tobia# bekam von dem Engel Befehl/ daß er ein Stü¿ von der Leber de# gro‹en Fis¡e# anzünden mu‰e/ vnter de‹en nahm der Engel Raphael den bösen Gei‰ gefangen/ daß er jhme ni¡t s¡aden kondte/ Tob. 8. Eu‹erli¡ Reu¡wer¿ vertreibet den Teu[el ni¡t/ e# i‰ aber angedeutet/ dz da# gei‰li¡e Reu¡wer¿ de# Gebet# muß gebrau¡et werden/ wenn die Engel die Ma¡t de# Teu[el# sollen von vn# abtreiben/ vnd darzu muß kommen/ daß man den alten Adam mit seinen bösen Lü‰en creu”ige vnd tödte […]. Vgl. ebenso Heinrich Müller: Himmlis¡er Liebe#-Kuß (1723), S. 384f.:
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Wa# David wüns¡et im 141. Psalm/ da# glaube du nur/ daß dein Gebet für GOtt tauge/ wie ein Rau¡Op[er/ und deiner Hände Aufheben/ wie ein Abend-Op[er. Im Gese” war# geordnet/ daß man tägli¡ zwey Lämmer zum Morgen- und Abend-Op[er/ und dabey ein Rau¡-Op[er von kö‰li¡em Geru¡ bringen mu‰e. Darunter ni¡t allein fürgebildet i‰/ daß dein Gebet seinen Geru¡ und Kra[t empfange von dem Op[er de# uns¡uldigen und unbee¿ten Lämmlein# Gotte# JEsu Chri‰i; sondern au¡/ daß GOtt an deinem Gebet einen gnädigen Wolgefallen habe. Dann wie da# mens¡li¡e Her” erqui¿et wird dur¡ einen krä[tigen Geru¡/ wel¡en die Leben#-Gei‰erlein in# Her” ziehen/ so dringet da# Gebet dur¡ den H. Gei‰/ der mit GOtt eine# Wesen i‰/ in Gott/ derselbe zeu¡t dein Gebet in GOtte# Her”. Vgl. zudem ebd., S. 391: "So weit ›nd die Worte im Gebet nu”/ daß ›e die Anda¡t erwe¿en/ wie man die Kohlen zum Weyrau¡ legt/ daß der Rau¡ herau# bre¡e. Wann dieser Rau¡ der wahren Anda¡t aufgehet/ so mag einer die Worte kühnli¡ fahren la‹en." Vgl. weiter ebd., S. 422: Darum wird au¡ da# Gebet dem Weyrau¡ vergli¡en/ weil da# Her” im Gebet/ wie der Rau¡ vom Weyrau¡ über ›¡ in die Höhe ‰eigen muß/ und GOtt den Himmel ‰ürmen. So bald da# Feuer ein Weyrau¡Körnlein ergrei[t/ so dringet e# dadur¡ und su¡et den Rau¡/ der drinnen i‰/ ma¡t au¡/ daß er au#gehe/ und da# gan”e Gema¡ erfülle. Diß Feuer i‰ die brennende Liebe zu GOtt/ die im Gebet ligt/ da# Gebet i‰ der Weyrau¡/ der Rau¡ i‰ die H. Anda¡t de# Her”en#; und i‰ also dein Gebet ni¡t# ander#/ al# ein Au[gang oder Erhebung de# Gemüth# zu GOtt. Im Blick auf Birkens Nürnberger Kontext vgl. Dilherr: Her”- und Seelenspeise (1661), S. 1076f. (Epiphanias, Mt 2,1-13): Die Weisen wandern [...] biß ›e gen Bethlehem kamen [...] Da ›e/ au# Bewegung deß H. Gei‰e#/ für Jhm [scil. dem Jesuskind] niederelen/ e# anbeteten/ mit den be‰en Sa¡en ihre# Lande# verehreten [...] und dabey erinnert; daß wir unserm JEsulein au¡ bringen sollen [...] Weirau¡/ da# i‰/ andä¡tige# Gebet/ wel¡e# da# be‰e Räu¡erwer¿ i‰: in der O[enb. Joh. im 8. Cap. – 25 2Tim 2,26 – 28 Höllenglut] Jes 66,24 – 29-32 Hebr 10,22. Vgl. die siebte Strophe von Luthers Lied "Christ, unser Herr, zum Jordan kam" (AWA 4, S. 301): Das Aug allein das Wasser siht, Wie Menschen Wasser giessen. Der Glaub im Geist die krafft versteht Des Blutes Jhesu Christi. Und ist für im ein rote Flut, Von Christus Blut geferbet, Die allen Schaden heilen thut, von Adam her geerbet, auch von uns selbs begangen.
Gedicht 35
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Im Taufbüchlein nennt Luther die Taufe eine "heilsame Sintut" (Bekenntnisschriften, S. 539, Z. 19). – 32 entrennen] ′entrinnen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 584. – 33 Gal 5,17 – 35 Vgl. Mk 4,19 – 37 Jak 1,14 – 37 fordert au#] ′fordert heraus′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 860. – 42 Tit 2,11f. – 48 Gal 5,24 – 50 Joh 15,19 – 54 Vgl. Röm 14,17 – 57-60 Mt 4,5-7 – 61 fu#halten] ′gleichen Schritt halten′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 1029. – 66 verhält] ′aufhält′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 509. – 68 2Tim 2,22; 2Petr 1,4 – 71f. Vgl. Mt 6,24 – 73 Lk 3,14; 1Tim 6,6 – 75 Pluto] In der griechischen Mythologie Herr der Unterwelt. Nach Platon (Kratylos, 403a) sorgt er auch für den – in Form von Edelmetallen – aus der Erde stammenden Reichtum (vgl. Parker, 2000). Auf beide Aspekte nimmt Birken hier Bezug. – 76 Mt 19,24 – 77 Lk 21,12; Joh 15,20 – 79 Zungenspieß] Biblischer locus classicus bezüglich der destruktiven Potenz der Zunge als eines vergleichsweise kleinen Körperteils ist Jak 3,5–8 (vgl. zur Deutung von Jak 3,5–8 in der Frühen Neuzeit (vor allem im schulischen Unterricht sowie bei Autoren wie Andreas Gryphius, Andreas Tscherning, Georg Philipp Harsdörffer u.a.) Bogner, 1997, S. 31–40 u.ö.). Birken spielt zugleich auf diejenigen biblischen Texte an, in denen von der Zunge als einem Spieß die Rede ist, so in Ps 57,5, Ps 64,3–5 und Sir 28,14–26. Die zerstörerische Potenz der Zunge wurde auch von der frühneuzeitlichen Emblematik ins Bild gesetzt. So findet sich bei Johann Mannich: SACRA EMBLEMATA (1624), 30v, ein Sinnbild, bei dem – unter marginalem Verweis auf Sir 28,21 – von den "Mäuler[n]" die Rede ist, die "jhre Zungen wie S¡werdter we”n". – 81-84 Zur im Luthertum der Frühen Neuzeit verbreiteten Rede vom Leben im Glauben als einer militia christiana (auf der Grundlage von Eph 6,10-17), die einhergeht mit einer Christomorphwerdung des Gläubigen im Leiden und letztlich auch in der Auferstehung, vgl. Bitzel, 2002, S. 84-89. – 82 Hebr 12,1 – 83f. Röm 8,17; Phil 1,29 – 85 Vgl. Kol 3,12 – 86 ô Welt, tob] Ps 2,1 – 87 an mi¡ se”en] ′mir zusetzen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 684. – 91 Röm 12,19 – 93 Ps 37,5; 52,11 – 94 vertrauen ~ sol] Hebr 3,6 – 95 ve‰e ~ Ho[nung] Ps 91,2 – 97 Jdt 7,10-12 – 101f. Mt 27,27-50 – 103f. Vgl. 1Kor 1,18 – 105 mi¡ selb‰ befe¡ten] ′gegen mich fechten′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1250f. – 105-108 Luther spricht häufig davon, daß sich der den Glaubenden anfechtende Gott verstellt, daß er mithin zum deus absconditus wird. Birken verarbeitet nicht nur dieses Motiv, sondern auch den Lutherschen Rat, sich gerade dann, wenn sich Gott als deus absconditus verbirgt, ihn anzurufen, sich auf ihn zu verlassen und an seiner promissio festzuhalten. Vgl. Luther, WA 21, S. 114, Z. 20-24 (Winterpostille, 1528, Reminiscere, Mt 15,21-28): "Darbey wir mer¿en sollen, wenn un# glei¡ dün¿et, Gott zörne mit un# und ‰elle ›¡ unfreundli¡ gegen un#, da# wir darümb ni¡t verzagen no¡ abla‹en sollen yhm zu gleuben und yhn zu lieben, Er kömpt gewi# und bleibt ni¡t au‹en, darau[ verla‹e di¡ kühnli¡, er hil[t, wenn e# am nöttig‰en thut und ehe du e# gewahr wir‰ [...]." – 107f. Vgl. 1Kor 1,18 – 109 Gen 32,25-29. Zu Jakob als Prototyp des sich gegen den anfechtenden Gott geistlich zur Wehr setzenden Glaubenden vgl. Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 365 (Reminiscere, Mt 15,21-28): "Wie aber der Patriar¡ Jacob dort [scil. in Gen 32,27-30] ›egete/ nemli¡ dur¡ den Glauben vnd dur¡# Gebet/ al# eine Fru¡t de# Glauben#/ Also au¡ vnser Glaube i‰ der Sieg/ wel¡er ni¡t allein die Welt vnd den Für‰en
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
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dieser Welt/ sondern au¡ Chri‰um selb‰ vberwindet/ 1. Johan. 5." – 120 der Wa¡t vor mi¡ zupflegen] ′damit er (der Hund) mich bewache′. Nicht bei Grimm: DWb. – 121f. Vgl. Ps 119,105 – 124 Joh 11,10 – 128 Siegmann] 2Kor 2,14; Offb 15,2 – 128 unüberwunden kämpfen] Phil 1,30; 1Tim 6,12 – 130 1Kor 9,25 – 133f. Offb 2,10 – 139 Vgl. Röm 15,30. Vgl. auch Luther, WA 51, S. 575, Z. 24f. (Vorrede zu 'Wider die gottlosen blutdürstigen Sauliten und Doegiten', 1541), der das Gebet "ein alme¡tig, gewaltig und ›egha[tig ding" nennt. Vgl. außerdem Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 365 (Reminiscere, Mt 15,21-28): Wie aber der Patriar¡ Jacob dort [scil. in Gen 32,27-30] ›egete/ nemli¡ dur¡ den Glauben vnd dur¡# Gebet/ al# eine Fru¡t de# Glauben#/ Also au¡ vnser Glaube i‰ der Sieg/ wel¡er ni¡t allein die Welt vnd den Für‰en dieser Welt/ sondern au¡ Chri‰um selb‰ vberwindet/ 1. Johan. 5. Daß Jacob dur¡ den Glauben ge›eget/ bezeuget er selber/ da er au# her”li¡em gewi‹en Vertrawen zum Sohn Gotte# spri¡t: J¡ laß di¡ ni¡t/ du segne‰ mi¡ denn. Daß er dur¡# Gebet ge›eget/ bezeuget Osea# Cap. 12. da er von dem Jacob spri¡t/ Er hat von allen Kre[ten mit Gott gekemp[et/ Er kemp[te mit dem Engel/ vnd ›eget [...]. – 140 Offb 15,3
Text I/36: Abend-Lied, Dr. Stegmann#, verbä‹ert. 72v-73v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T1 Am linken Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – T3 Dr.] danach au# gestrichen – T3 Stegmann#] # oberhalb der Zeile – 28 wann] wa‾n – 40 wa#] überschrieben – 49 Bewahre] hüte oberhalb von wahre – 54 und] u. (ebenso 55, 70) – 54 Jammergluten] Jamergluten ‾ – 64 ma¡en] c aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 65 wa#] Kürzel Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. T3 Als Vorlage zu diesem Gedicht diente Birken folgender Text von Josua Stegmann, der sich unter dem Titel "Abend-Gesang" in seinen ERNEWERTE[N] HERTZEN=SEUFFTZER[N] (1663), S. 97f., findet und folgenden Wortlaut hat: BEwahr mi¡ Gott mein HErre/ In dieser n‰ern Na¡t/ Dein Gnade mir vermehre/
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So über mi¡ hält wa¡t/ Ob s¡on der Tag ›¡ endet/ Von mir denno¡ dein Güt/ Mein Bes¡irmer ni¡t wende/ Für allm Unfall behüt. BEwahr mir Gott mein Seele/ Die Fä‰ung der Vernun[t/ Daß mi¡ die Na¡t ni¡t quäle/ Der Sorg unruhig Zun[t/ Mein Her”e zu dir wa¡e/ Wenn mein Aug s¡lä[et ein/ Dir trag i¡ au[ mein Sa¡e/ Laß dir# befohlen seyn. BEwahr mir Gott mein Sinne/ Die Wä¡ter meiner Seel/ Daß i¡ ni¡t lieb gewinne Der Wollu‰ Sündenquell/ Sey du mein# Her”en Frewde/ Meiner Gedan¿en Ziel/ Von dir mi¡ ni¡t ableite De# bösen Fleis¡e# Will. BEwahr mir Gott mein Glauben/ Mein Ho[nung und Gedult/ Daß mi¡ ni¡t mög berauben/ Die S+nde deiner Huld/ Wenn# ohn dein Bey‰and wäre/ Mö¡t den n‰ern Ver‰and/ Von der Warheit lei¡t kehren/ der höllis¡ Gei‰ zur hand. BEwahr mir Gott mein Leben/ All Kran¿heit abewend/ In Gefahr thu i¡ s¡weben/ Komm mir zu Hül[ behend/ Dein Bru‰‰ü¿ wol bewehret
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
De# Fried# und Si¡erheit/ Erhalt mi¡ unversehret/ In aller Fährligkeit. BEwahr mir Gott mein Güter/ Mein Hauß/ Hof/ Weib und Kind/ Du bi‰ der be‰e Hüter/ Dir ›e vertrauet ›nd/ Au[ dein S¡u” wil i¡# wagen/ Und fröli¡ s¡la[en ein/ Na¡ der Welt Li‰ ni¡t fragen/ Dur¡ dein Güt ›¡er seyn. – 6 Ps 121,3f. – 7 ledig zehlen] ′frei sprechen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 498. – 8 Ps 34,23; Mt 6,12 – 9 Ps 25,20; 86,2; 97,10 – 10 Mt 6,9 – 13 Ps 34,23; Mt 6,12 – 15 Mt 26,28 – 22f. Vgl. Arndt: ParadißGärtlein II (1625), Nr. 2, S. 114: "behüte mi¡ für s¡re¿li¡en Träumen/ für Gespen‰e vnd Na¡tgei‰ern […]." – 26f. Mt 9,24; Joh 11,11. Zum Vergleich des Todes mit dem Schlaf vgl. zu Text Nr. I/4, v. 7-9. – 30 Weish 4,7; Hebr 4,9f. – 33f. Ps 34,21 – 35 Gläser] Zum Glas als Sinnbild der vanitas vgl. zu Text Nr. I/9, v. 38. – 35 Döpfe] Vgl. in diesem Zusammenhang Klg 4,2 sowie Jes 64,7. – 45f. Hld 5,2 – 50 1Sam 2,7 – 51 Ps 121,4 – 63 ents¡ütten] ′frei machen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 613f. – 66f. Vgl. Luthers Abendsegen, Bekenntnisschriften, S. 522, Z. 10-19. – 70 Vgl. Ps 73,25
Text I/37: MorgenLied. Dr. Stegmann#, vermehret. 73v-75v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten und in den Versen 121-152 auch mit diagonalen Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T1 XXXVII.] XXXVII – 5 deinem] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 10 Na¡t] t überschrieben – 14 da#] Kürzel (ebenso 15, 78, 79, 80, 166) – 28 will] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 39 und] u. (ebenso 103, 146, 159, 162) – 71 wa#] Kürzel (ebenso 114) – 80 ›ht] t überschrieben – 105 mir] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar (ebenso 131) – 132 Gei‰] ‰ aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 134 kan‰] t aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 135 fördern] erstes r aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 139 Zunge] n aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 139 Feder] d aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 143 wol‰] o aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 144 Feur] u aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 150 zuvörder‰] v aufgrund der Durchstreichung des Gedich-
Gedicht 37
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tes unlesbar – 151 die] e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 161 spre¡e] erstes e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. T3 Vorlage für dieses Gedicht ist folgendes Kirchenlied, als dessen Verfasser das Nürnbergis¡e Gesangbu¡ von 1676 Johannes Mathesius (1504-1565) angibt. Es hat dort, S. 806, Nr. 746, folgenden Wortlaut: [1.] AUß meine# Her”en Grunde/ sag i¡ Dir Lob und Dan¿/ in dieser Morgen-Stunde/ darzu mein Lebenlang/ O Gott in Deinem Thron! Dir zu Lob/ Preiß und Ehren/ dur¡ Chri‰um unsern HErren/ Deinn eingebornen Sohn: 2. Daß Du mi¡ au# Genaden/ in diesr vergangnen Na¡t/ für Gfahr und allem S¡aden/ behütet und bewa¡t. J¡ bitt demütigli¡/ woll‰ mir mein Sünd vergeben/ womit in diesem Leben i¡ hab erzörnet Di¡. 3. Du woll‰ au¡ gnädigli¡en mi¡ bhüten/ diesen Tag/ vor# Teufel# Li‰ und Wüten/ vor Sünden und vor S¡ma¡/ vor Feur- und Wa‹er#-Noht/ vor Armut und vor S¡anden/ vor Ketten und vor Banden/ vor bösem s¡nellen Tod.
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
4. Mein Seel/ mein Leib/ mein Leben/ mein Weib/ Gut/ Ehr und Kind/ in Deine Händ thu geben/ darzu mein Haußge›nd/ (i‰ Dein Ges¡en¿ und Gab:) Mein Eltern und Verwandten/ Ges¡wi‰rig und Bekannten/ und alle#/ wa# i¡ hab. 5. Deinn Engel laß au¡ bleiben/ und wei¡en ni¡t von mir/ den Satan zu vertreiben; aufdaß der böß Feind/ hier in diesem Jammerthal/ sein Tü¿ an mir ni¡t übe/ Leib und Seel ni¡t betrübe/ und bring mi¡ ni¡t zu Fall. 6. GOtt will i¡ la‹en rahten: denn Er all Ding vermag: Er segne meine Thaten/ mein Fürnehmen und Sa¡: Dann i¡ Jhm heimge‰ellt mein Leib/ mein Seel/ mein Leben/ und wa# Er mir son‰ geben: Er ma¡#/ wie# Jhm gefällt. 7. Darauf so spre¡ i¡ Amen/ und zwei[el ni¡t daran: GOTT wird e# all# zusammen Jhm wol gefallen lahn: Und ‰re¿ nun au# mein Hand/ grei[ an da# Wer¿ mit Freuden/ darzu mi¡ GOtt hat bs¡eiden in meim Beru[ und Stand. Die Verfasserfrage bei diesem Lied ist umstritten. Ohne Verfasserangabe findet es sich im Nürnbergis¡e[n] Gesangbu¡ von 1650 (S. 447f.). Das von Dilherr 1653 in Nürnberg herausgegebene Gesang-
Gedicht 37
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buch nennt Mathesius als Verfasser (vgl. Der Jrdis¡en Mens¡en himmlis¡e Engelfreude (1653), S. 1-3). Im Nürnbergis¡e[n] Gesangbu¡ von 1676 findet sich derselbe Hinweis. Bei Wackernagel. Bd. 5, S. 177, Nr. 248, wird das Lied wieder ohne Verfasserangabe aufgeführt. Er datiert es – was mit einer Autorschaft von Mathesius nicht in Einklang zu bringen wäre – auf die Zeit zwischen 1585 und 1587. 1918 hat Paul Althaus d.Ä. das Lied aufgrund eines Manuskriptfundes in der Deutschen Staatsbibliothek/Berlin (heute Staatsbibliothek unter den Linden) Georg Niege (1525-1588) zugewiesen. Diese Zuweisung hält sich seither (vgl. Handbuch zum Evangelischen Kirchengesangbuch III/2, S. 414-418; Schilling, 1999). Josua Stegmann kommt als Urheber des Liedes wohl nicht infrage. Eine Bearbeitung des Liedes durch ihn, die Birken als Vorlage gedient haben könnte, konnte bislang nicht nachgewiesen werden. Der Titel des vorliegenden Gedichtes legt gleichwohl nahe, daß es eine solche Bearbeitung durch Stegmann gegeben hat. – 1 Herzen# grunde] Vgl. zu Text Nr. I/16, v. 22. – 1-4 Ps 90,14 – 5 Jes 6,1-3 – 7 Ps 17,6; 27,7; 86,7 – 8 Joh 14,13f.; 16,23 – 10 verwie¡ner] ′vergangener′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 2168. – 11 Vgl. Luthers Morgensegen, Bekenntnisschriften, S. 521, Z. 25-35. – 16 Ps 52,11; 61,9 – 17f. 1Petr 2,24 – 19f. Mt 7,7 – 22 Mt 6,12 – 25 Gen 2,2 – 26f. Ex 20,8-11; Dtn 5,12-15 – 31f. Ps 127,1 – 33 Dtn 32,3 – 34 Ps 62,12 – 35 Ps 121,2 – 36-42 Vgl. Luthers Morgensegen, Bekenntnisschriften, S. 521, Z. 25-35. – 43 Vgl. Eph 3,17 – 44 Dan 2,23; Kol 1,9 – 45f. Röm 8,13 – 49 1Kor 13,13 – 53f. Ps 145,14 – 55f. 2Kor 5,19; 1Tim 2,5 – 61 Gen 1,1; Joh 1,1 – 62 Gen 8,22; Hebr 1,3 – 63 Ps 40,18; 1Petr 5,7 – 64 Ps 119,19. Vgl. Martin Behm, Wackernagel. Bd. 5, S. 235, Nr. 348, Str. 1: O Jesu Chri‰, mein# leben# Lie¡t, mein hort, mein tro], mein zuver›¡t: Au[ erden bin i¡ nur ein Ga‰ vnd dr+¿t mi¡ sehr der Sünden la‰: Paul Gerhardt: Gei‰li¡e Anda¡ten (1667), S. 46, Str. 1: JCh bin ein Ga‰ au[ Erden/ Und hab' hier keinen Stand: Der Himmel soll mir werden/ Da i‰ mein Vaterland. Hier reis' i¡ auß und abe: Dort in der ewgen Ruh J‰ GOtte# Gnaden-Gabe/ Die s¡leu‰ all' Arbeit zu. Vgl. auch Herberger: JESUS OMNIUM MEDICORUM PRINCEPS ET DOMINUS, S. 294f.: Darnach hat er [scil. der Verstorbene] auch solche Todesgedancken geschöpfft aus seinem eignen Zunamen Gast. Dabey hat er bedacht/ daß er ein Gast auff Erden sey/ Ps. 119 v. 19. vnd daß seines bleibens hier nicht sey/ Ebr. 11. v. 13. Levit. 25. v. 23. [...] Mein lieber Gast/ der geborne
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Weltgast/ ist nun ein seliger Himmelsgast worden. Der HErr mein Artzt Jesus/ der auch ein Gast gewesen/ Matth. 25. v. 36. helffe mir seliglich hernach/ damit Gast vnd Herberger wieder mit frewden zusammen kommen. – 67 Beginnen] ′Tun′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1297 (ebenso 75). – 71 Vgl. 1Kor 15,33; Eph 5,6 – 73 Vgl. Gen 6,5 – 74 Vgl. Röm 6,16f. – 77 Röm 8,9.11; 2Kor 12,9 – 79f. Mt 13,16 – 84 s¡eel] ′feindlich′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 2486. – 85 Ps 119,101 – 88 Gal 5,18; Kol 3,15 – 96 Tit 2,12 – 96 verzeih] ′verweigere′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 2513. – 101 S¡luß] ′Beschluß′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 15, Sp. 866. – 102 Gen 3,17 – 103f. Spr 10,22 – 105f. Vgl. Hebr 1,14 – 109 Röm 8,14 – 112 Offb 2,26 – 115f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 17, S. 201: Also soll ein jeder Chri‰ in erbarmender Liebe für seine Feinde bitten: Vater/ vergib jhnen. Dann die Re¡te liebe erbarmet ›¡ au¡ vber die Feinde. Dieweil man weiß/ daß sol¡e Leute fern von GOtt vnd Chri‰o seyn/ vnnd der Teu[el in jhnen i‰. Darumb/ wann man sol¡e böse Meuler ›ehet oder höret/ soll man ›¡ vielmehr vber ›e erbarmen. Dann ›e ›nd nit auß Gott/ sonder auß jhrem Vater dem Teu[el. Da# i‰ die Vrsa¡e/ warumb man für die Feinde bitten soll/ au[ daß ›e ni¡t in ewigkeit de# Teu[el# Leibeigene Kne¡te bleiben mügen. – 115 Ps 59,2 – 116 Jer 31,18. Zu Gott als Subjekt der Bekehrung des Menschen vgl. zu Text Nr. I/14, v. 95f. – 118 Fleis¡, Welt, Höll] Zu diesen drei traditionellen genera von tentationes vgl. zu Text Nr. I/1, v. 61. – 120 Ps 37,5 – 129f. Phil 2,13 – 131 Ps 118,25 – 132f. Röm 8,26 – 136 1Kor 9,24; Phil 3,14 – 137 Spr 2,6; Dan 2,21 – 138 1Kor 1,18; 3,19 – 139 Mk 7,35 – 140 fug] ′passend′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 377. – 144 Apg 2,3f. – 145-148 Spr 10,22 – 149 1Kor 3,6f. – 150-152 Mt 22,37-39 – 153 Ps 16,7 – 154 Ps 33,13-15 – 160 Mt 6,10 – 167 bes¡eiden] ′beauftragt hat′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1554.
Text I/38: Abend-Lied. 75v-78r Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T1 Am linken Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – 5 Prüfung] Prüf‾ug (ebenso 37 Versöhnung – 122 Danksagung – 130 Empfehlung) – 10 da#] Kürzel (ebenso 12, 23, 101, 130) – 31 wann] wa‾n (ebenso 51 al#dann – 103 binn – 104 Helferinn) – 38 und] u. (ebenso 64, 65, 68, 72, 82, 88, 96, 150) – 46 nimm] nim ‾ (ebenso 90 2
1
Himmel-ein – 125 Nimm – 127 Himmel – 140 nimm – 143 nimm) – 53 Gotte#] G. – 102 nit gar] gar nit –
Gedicht 38
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103 truge] tr überschrieben – 104 meine] deine – 109 Baum] Ba‾u – 129 und] d überschrieben – 144 deine] d überschrieben – 158 wieder] erstes e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 7 Ps 37,5 – 7f. Vgl. Luthers Abendsegen, Bekenntnisschriften, S. 522, Z. 10-19. – 9 Vgl. Sir 3,27 – 11 Mt 9,24; Joh 11,11. Zum Vergleich des Todes mit dem Schlaf vgl. zu Text Nr. I/4, v. 7-9. – 12 1Kor 15,31. Zur Gleichsetzung des Lebens mit permanentem Sterben vgl. zu Text Nr. I/13, v. 33-35. – 13f. Jes 53,5 – 21 Mt 24,48 – 22 verbeutt] ′verbietet′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 110. – 24 gebeut‰] ′gebietest′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 1752f. – 25-28 Lk 15,21 – 27 Zu diesen drei traditionellen genera von tentationes vgl. zu Text Nr. I/1, v. 61. – 31f. Ex 34,6f.; Ps 103,8 – 34 Hölle glut] Mt 25,41 – 37 Mt 6,12 – 41 Phil 2,8 – 42 Hebr 2,17 – 43 Vgl. Heermann: CRUX CHRISTI (1628), S. 458: O/ du andä¡tige# Her”/ betra¡te diese Begräbnüß Chri‰i mit allem eiß/ du wir‰ davon s¡önen Tro‰ empnden. Dann peccata nostra contumulavit, Er hat deine Sünde in# Grab vers¡arret. Er i‰ da# re¡te S¡la¡tLämblein/ au[ wel¡e# GOTT alle vnsere Sünde gewor[en/ wel¡e er mit ›¡ in# Grab genommen/ vnnd in seiner Au[er‰ehung darinnen gela‹en/ Hergegen Gere¡tigkeit vnd alle Seligkeit herauß gebra¡t. (ebenso 146). – 44 1Kor 6,11; Offb 1,5. Vgl. Luther, der die Taufe in seinem Taufbüchlein eine "Abwas¡ung der Sunden" nennt (Bekenntnisschriften, S. 539, Z. 14). Vgl. ebenso Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 275, Z. 192-195: "Er hat nicht allein Thränen vergossen/ sondern aus allen Gliedern seines Leibes ist das Blut miltiglich geronnen/ weil er seinen geistlichen Leib/ die gantze Kirche wolte von Sünden abwaschen." Ebd., S. 341, Z. 287-289: "[…] vnd daß er beydes Jüden vnnd Heyden vnter sein Creutz möchte zu sich bringen/ daß sie durch sein heilwertiges Blut besprenget vnnd von Sünden gewaschen würden […]." Ebd., S. 421; Z. 452-455: "[…] hatte Gott der HERR die blutigen Opffer vnd die mancherley Reinungen durch Wasser verordnet/ daß dadurch das blutige Versühnopffer Christi vnd die Abwaschung von Sünden durch Christi Blut angedeutet würde […]." – 45 ma¡ mi¡ gere¡t] Röm 8,33 – 46f. Vgl. Lk 15,24 – 48 Gen 1,27; Kol 3,10 – 49 Larve] ′Maske′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 208. Zur Rede davon, daß der Teufel dem Sünder sein Bild übergezogen habe, vgl. zu Text Nr. I/10, v. 5-8. – 53-56 Lk 15,21-24 – 57 Ps 103,2 – 58 überzehlen] ′ermessen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 23, Sp. 670. – 60 zog‰ ~ dir] Joh 6,44 – 69-72 Lk 17,10 – 72 Eigentum] Tit 2,14 – 73f. Zur gloria Dei als causa finalis der Schöpfung vgl. zu Text Nr. I/1, v. 23-26. – 77f. Lk 17,10 – 79f. Gen 6,5; Röm 3,12 – 80 2Kor 3,5 – 83 Du ~ Herr] Ps 119,137 – 87f. Hebr 12,6-11. Zur Deutung der Nöte und Anfechtungen der Gläubigen als Züchtigungen Gottes vgl. zu Text Nr. I/25, v. 181-190. – 88 ‰rie¡] ′schlug′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 19, Sp. 1213. – 89-92 Apg 14,22. Vgl. zu Text Nr. I/30, v. 85-88. – 91 1Petr 2,21. Vgl. zu Text Nr. II/30, v. 11f. – 93f. Birken parallelisiert hier das Leben des Christen-
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menschen auf dem Weg zur himmlischen Heimat mit der Wüstenwanderung des Volkes Israel und knüpft damit insbesondere an den Hebr-Brief an. Entsprechungen hierfür finden sich in der zeitgenössischen lutherischen Predigt- und Erbauungsliteratur häufig. Vgl. z.B. Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 343 (Quinquagesimae, Lk 18,31-43): Au¡ hat vn# Chri‰u# hiermit lehren wollen/ daß wir glei¡#fal# in vnserm Creu” vnd Tode au[ die darau[ folgende Erlösung vnnd Au[er‰ehung sollen sehen/ glei¡ wie er Johan. am 17. al# er je”o an sein Leiden gehen wolte/ seine Verklerung betra¡tete/ sol¡e Betra¡tung wird vnser Creu” vnd Tod vn# trägli¡/ ja au¡ liebli¡ ma¡en/ glei¡ wie die Jsraeliten alle# Vngema¡ vnd Widerwertigkeit in der Wü‰en wegen der Verhei‹ung de# gelobten Lande# gedültig solten au#‰ehen. – 95f. wer ~ ‰i¡t] Sprichwörtlich (auch in dieser Kombination). Vgl. Wander. Bd. 2, Sp. 770. – 96 Angel] ′Stachel (der Biene)′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 344. – 103f. Mt 11,30. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 3, cap. 23, S. 163f.: "Leidestu aber vmb GOtt allein/ da# Leiden thut dir ni¡t wehe/ vnnd i‰ dir au¡ ni¡t s¡wer/ denn GOtt tregt die La‰/ Leget dir nu GOtt einen Centner au[ vnnd tregt jhn selb‰/ so mehr legte er Hundert au[/ al# nur einen/ denn daselb‰ ma¡et GOtt die La‰ lei¡t/ vnnd da# Jo¡ sü‹e. Darumb lege au[ lieber GOtt wa# du wilt/ vnnd wie viel du wilt/ vnd hil[ tragen/ so trage i¡# nit sondern du." – 105 Vgl. Ps 4,2 – 106 Vgl. Luther: Kleiner Katechismus (Der Glaube), Bekenntnisschriften, S. 510, Z. 33.36. – 112 hält‰ ob mir] ′beschützst mich′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 276. – 115 Gal 3,13; Hebr 2,15 – 116 Jes 53,6; Joh 1,29 – 117f. Eph 4,5f. – 119 1Kor 12,7 – 122 Eph 5,20 – 127f. Jes 6,1-3 und Offb 14,2f. in Verbindung mit Mk 12,25. Zum ewigen Lobgesang der Engel und zum Einstimmen der Erlösten in diesen vgl. zu Text Nr. I/12, v. 127-129. – 128 Vgl. Ps 103,20f.; Jes 6,3 – 130 ô treuer Gott] Ps 31,6 – 135 Ps 91,11. Vgl. Luthers Abendsegen, Bekenntnisschriften, S. 522, Z. 10-19. Zum Motiv der permanenten Engelwacht vgl. zu Text Nr. I/1, v. 19. – 143f. Ps 31,6; Lk 23,46; 1Petr 4,19 – 145 1Kor 6,11 – 147 Eph 4,15f. – 149f. Joh 5,28f. – 151 Vgl. 1Kor 13,12; 1Joh 3,2 – 153f. Mt 6,27 – 157 So ~ Gott] Vgl. Luthers Abendsegen, Bekenntnisschriften, S. 522, Z. 10-19.
Text I/39: Sterb-Le”e. 78r-78v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. 1 da#] Kürzel (ebenso 6, 26) – 3 anlände] a‾ lände – 10 werdet] danach nun gestrichen – 10 bot#gesellen] bot# überschrie2
1
ben – 16 und] u. (ebenso 30) – 18 bald] davor Je” gestrichen – 18 i¡ ho[e] ho[e i¡ – 19 ab] überschrieben – 20 Himmel#-Vatterland] Himel#-Vatterland ‾ (ebenso 38 komm – 40 Himmel#Freud) – 22 Steuermann] Steuerma‾n – 35 wieder] mit der-Kürzel – 36 voller] e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar
Gedicht 39
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Der Druck des vorliegenden Gedichtes steht im Zusammenhang mit der Beerdigung der im Kindbett verstorbenen Susanna Kindermann (1616-1653), der Frau des Nürnberger Komponisten Johann Erasmus Kindermann, am 15.9.1653. Beim vorliegenden Text handelt es sich um die ersten vier Strophen des siebenstrophigen Trauergedichtes auf Susanna Kindermann. Gedruckt wurde das Trauergedicht anonym unter dem Titel Seeligen Abs¡ied# Gedä¡tniß/ Der Erbarn und Tugendsamen Frauen Susanna/ Deß [...] Johann Erasmu# Kindermann# [...] Eh-Lieb‰en (vgl. Morphologie, Nr. 130, S. 193-195). Die drei letzten, eine oratio ficta der Verstorbenen an die Hinterbliebenen darstellenden Strophen des Gedichtes finden sich nicht im Psalterium Betulianum. Ob das vorliegende Gedicht eine Vorstufe oder eine entpersonalisierte Bearbeitung der auf Susanna Kindermann bezogenen Version ist, kann nicht mehr geklärt werden. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version im Psalterium Betulianum: 8 Erdgetümmel] Weltgetümmel – 10 bot#gesellen] Ruderkne¡te – 12 bald] je”t – 17 e# i‰ lauter Jammer hier] allzeit/ immer/ für vnd für – 18 bald i¡ ho[e] Je”und ho[ i¡ – 19 reisend ab] ie”t rei# i¡ – 20 Himmel#Vatterland] himmlis¡ Vaterland – 27 deine Hand mir ‰ehe bey] deine ‰arke Hand darbey – 29 wann] daß – 30 e# mi¡ führt und holt] mi¡ wegführt und bringt – 31 in ihren] vor wenig – 32 meine Lieben von der Baar] mein genesne# Kinderpaar – 36 Ang‰] A¡ – 39f. Ob der S¡merz mir ma¡et Leid: er gebiehrt mir Himmel#Freud.] s¡i¿/ du s¡merzli¡# Wo¡enBett/ mi¡ bald hin zur Grabe#‰ätt. – 40 Es folgt: 5. Eu¡ gesegn' i¡/ zwar mit S¡merzen/ die i¡ truge groß und klein in und unter meinem Herzen/ ihr betrübten Wäiselein. GOTT wird euer ›¡ erbarmen/ (reißt Er s¡on die Mutter hin) wie ein treuer Mutter›nn/ eu¡ selb‰ tragen auf den Armen. der eu¡ mir ges¡enket hier/ bring eu¡ alle dort zu mir. 6. Trauter Ehs¡a”/ treue# Herze nun/ e# muß ges¡ieden seyn. Mein Entwerden di¡ nit s¡merze; du s¡i¿‰ mi¡ nur Himmel-ein.
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
GOTT wird di¡ zu trö‰en wi‹en; der vergelte dir darbey/ all erwiesne Lieb und Treu/ Nimm zum Dan¿ diß le”te Kü‹en. komm und s¡au mi¡ wieder dort. Gute Na¡t! i¡ reise fort. 7. Du woll‰ meinen Leib bes¡i¿en/ ehrli¡ bringen Erden-ein. Ja/ er soll mi¡ er‰li¡ drü¿en unser neuer Lei¡en‰ein. Wird da# Chor der MusenSöhne meine As¡e ›ngen an; Den¿/ daß auf dem Sternenplan/ au¡ ein Englis¡e# Gethöne üm die Seele wird gema¡t. Nun zu tausend guter Na¡t! Erneut gedruckt wurde eine wiederum veränderte Fassung des vorliegenden handschriftlichen Gedichttextes 1670 ohne Titel im zweiten Teil von Birkens Tode#-Gedanken und Todten-Andenken, der überschrieben ist mit Floridan# Lieb- und Lob-Andenken seiner Seelig-entseelten Margari# im Pegni”-Gelde/ bey fröli¡er Früling#zeit/ traurig ange‰immet (S. 62-64). T2 Sterb-Le”e] ′Sterbens-Abschied′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 798. – 6 Anspielung auf die mythologische Figur des Charon, der als Fährmann die Aufgabe hat, in einem Nachen Verstorbene (zuweilen auch Lebende) über den Fluß Styx in die Unterwelt zu befördern. Vgl. Barceló, 1997. Diese antike Vorstellung wurde im frühneuzeitlichen Luthertum im Rahmen der Rede von der navigatio vitae rezipiert, wobei der Ort, zu dem die Fahrt führt, nicht die Unterwelt, sondern die himmlische Herrlichkeit ist. Vgl. etwa Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel (1599), S. 290: "WEnn nun der Todt kompt/ so thue jhm also/ Stelle di¡ al# trettestu in ein S¡i[lein/ vnd führe‰ dareyn vber ein groß vnge‰ümme# Meer in ein s¡ön Landt/ da alle# lebet von gro‹er Frewde vnd Herrligkeit." – 11f. Zum an die Welt gerichteten Gute-Nacht-Topos vgl. zu Text Nr. I/34, v. 121. – 20 Hebr 11,16 – 22 Zur Bezeichnung Christi als Steuermann vgl. zu Text Nr. II/25, v. 41-64. – 21-30 Mk 4,36-41 – 33f. Lk 16,22 – 35 Ri 2,10; 2Chr 34,28. Zum Wiedersehen aller im Vertrauen auf Gott Verstorbenen vgl. zu Text Nr. I/34, v. 129-136. – 39f. 1Petr 4,13
Gedichte 40 und 41
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Text I/40: MorgenLied. 78v-79r 13 Leid] d überschrieben – 19 vätterli¡#] # überschrieben – 24 und] u. – 25 da#] Kürzel – 37 Wa¡t] W aus N oder M überschrieben Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1 Eine vergleichbare Selbstaufforderung des Sängers findet sich in einem Osterlied von Paul Gerhardt: Gei‰li¡e Anda¡ten (1667), S. 186, Str. 1: AUf/ auf/ mein Her” mit Freuden Nim wahr wa# heut ges¡i¡t/ Wie kommt na¡ gro‹en Leiden Nun ein so gro‹e# Li¡t! – 5 Vgl. Ps 121,4 – 17f. Ps 36,8 – 22f. Ps 91,4 – 29-32 Ps 17,5; 27,11 – 33-40 Ps 127,1 – 43 Gen 49,25 – 44 1Kor 3,6f. – 54-56 Dtn 7,13
Text I/41: Abend-Lied. 79r-80r T1 XLI.] XLI – 1 willkommen] willkomen ‾ (ebenso 2 komm – 6 komm –41 fromm) – 10 da# (1. Position)] Kürzel – 16 gib‰] b überschrieben – 19-20 S¡ande, S¡ad und Feinde waren, | die mir drohten harten Stand.] als Alternativverse finden sich auf dem linken Seitenrand – senkrecht zur Handschrift geschrieben und mit einem Asterisken (*) dieser Stelle zugewiesen – folgende zwei Zeilen: Aller Zorn der HöllenS¡aaren | war ümson‰ auf mi¡ entbrandt. – 22 hat] überschrieben – 29 und] u. – 31 dann] da‾n (ebenso 50 wann) – 32 tausendmal] t überschrieben – 45-48 Laß im S¡la[ zu dir mi¡ wa¡en: | bilde meiner Seele Sa¡en, | Träume voller Himmel#, vor. | mein Gemüte s¡web empor.] als Alternativverse finden sich auf dem rechten Seitenrand – senkrecht zur Handschrift geschrieben und mit einem Strich dieser Stelle zugewiesen – folgende Zeilen: Wolle‰, wann i¡ s¡la[e, wa¡en, | dein Heer mir zu Hütern ma¡en: | laß ›e über mir bey Na¡t, | wie bey Tag, au¡ halten Wa¡t. Vom vorliegenden Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. Eine zweite, unter Text Nr. I/52 zu findende Fassung des Gedichtes wurde 1661 in der Erstauflage von Dilherrs Her”- und Seelen-Speise gedruckt (Vgl. zu Text Nr. I/52). Ob es sich beim vorliegenden Gedicht um eine Vorfassung oder um eine Bearbeitung von Text Nr. I/52 handelt, kann nicht geklärt werden. Die Entstehung des Gedichtes ist damit nicht exakt datierbar.
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
7 Zur Parallelisierung von Schlaf und Tod vgl. zu Text Nr. I/4, v. 7-9 (ebenso 50). – 13 Gen 1,4f. – 15 Ps 68,20 – 22 Ps 63,9 – 26 Himmelbrod] Joh 6,33.41.50f.58 – 33f. Phil 2,13 – 39f. Jes 53,5 – 43 Vgl. Arndt: Paradiß-Gärtlein II (1625), Nr. 2, S. 114: "vnd gib mir/ daß i¡ jmmer Gott#för¡tiger heiliger vnd gere¡ter wider au[‰ehe […]." – 45 Hld 5,2. Unter Bezugnahme auf diese Bibelstelle ist in Texten frühneuzeitlicher Lutheraner häufig von der rechten geistlichen Wachsamkeit die Rede. Vgl. Gerhard: Meditationes Sacrae (1606), S. 88, Z. 38-40: "Vigilantibus juxta gregem haec nativitas [scil. Jesu] nunciatur, quia non illi qui in peccatis stertunt, sed quorum cor ad DEUM vigilat, tanti muneris participes fiunt." – 49f. Ps 91,11. Zum Motiv der permanenten Engelwacht vgl. zu Text Nr. I/1, v. 19. – 53f. Vgl. Arndt: Paradiß-Gärtlein II (1625), Nr. 2, S. 114: "behüte mi¡ für s¡re¿li¡en Träumen/ für Gespen‰e vnd Na¡tgei‰ern […]." – 55f. Ps 3,6; 4,9
Text I/42: Tode#-Erinnerung. Der Mens¡, ein Gla#. 80r-81r Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. 10 wa#] Kürzel – 24 arm] r überschrieben – 29 Gläsern] n oberhalb der Zeile – 30 trümmern] trümern ‾ (ebenso 36 sammlen – 68 Trümmer) – 33 5] 7, überschrieben – 41 6] 8, überschrieben – 42 tägli¡] ä überschrieben – 44 re¡te] te überschrieben – 45 S¡aue] a überschrieben – 49 7] 9 – 57 8] 10, überschrieben – 58 da#] Kürzel (ebenso 76) – 63 unzerfallen] un oberhalb von gestrichenem ni¡t – 65 9] 11, überschrieben – 65 i¡ (2mal)] oberhalb der Zeile – 65 hier,] danach unentzifferte Streichung – 65 Erd] Er überschrieben – 71 ›e] nachträglich an den Zeilenanfang gesetzt – 73 10] 12, überschrieben Eine aus dem Jahr 1673 stammende, um zwei Strophen erweiterte Druckfassung des vorliegenden Gedichtes findet sich in einer Gemeinschaftspublikation der Pegnitzschäfer, welche den Titel Der Gei‰li¡en Erqui¿‰unden de# Fürtre[li¡en Theologi H. Doct. Heinri¡ Müller# [...] Poetis¡er Anda¡tKlang trägt (vgl. Morphologie, Nr. 490.1, S. 859). Die durch Überschreibungen in der Handschrift erreichte Neunumerierung der Strophen 5-10 (als Strophen 7-12) deutet auf die Einfügung von zwei neuen Strophen nach Strophe 4 hin (s. unten). Im Poetis¡e[n] Anda¡tKlang haben Mitglieder des Blumenordens 50 der insgesamt 300 unter dem Titel Gei‰li¡e Erqui¿‰unden publizierten Andachten des Rostocker Theologen Heinrich Müller (1631–1675) poetisch bearbeitet. Zu dieser Gemeinschaftspublikation steuerte Birken insgesamt sieben Texte bei (vgl. dazu den Kommentar zu den Texten 244–247 in den TodtenAndenken, ebenso Morphologie, Nr. 490.1, S. 858). Die Kompositionen stammen von dem Nürnberger Musiker und Organisten Johann Löhner (zu diesem vgl. die Einleitung zu Text 263 in den TodtenAndenken). Außerdem übernahm Birken die Endredaktion des Gesamtwerkes und überwachte die Drucklegung. Birkens Anteil an der Gemeinschaftspublikation ist durch seine Tagebucheinträge im
Gedicht 42
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Zeitraum zwischen dem 15.8.1672 und dem 20.9.1673 recht detailliert belegt. Der Druck lag Birken am 12.11.1673 vor (Tagebücher II.249; PBlO.B.2.1.8, 25r; vgl. auch Morphologie, Nr. 490.1, 858f.). Die 12strophige Druckfassung des vorliegenden Gedichtes, die mit einem vorangehenden zweistimmigen Satz versehen ist, steht unter dem Titel Die Leben#-Gebre¡li¡keit. Der Mens¡ ein Gla#/ wie bald bri¡t da#? Erqui¿St. XLII Betra¡tung (Nr. IX, S. 41-48). Das Gedicht endet mit der Signatur Floridan. In Anbetracht der wahrscheinlichen Endredaktion des Psalterium Betulianum im November des Jahres 1667 dürfe die vorliegende Fassung des Gedichtes eine Vorstufe der gedruckten Gedichtfassung sein. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der hier dargebotenen handschriftlichen Version: 27 balde] kürzli¡ – 32 Es folgt: 5. Ob GOtt in di¡ leget Gaben/ ob er dir legt Güter zu: wolt‰ du ‰olz damit hertraben? Da# Gefäße nur bi‰ du. Du bi‰ ni¡t von Stein entspro‹en; gläsern bi‰ du/ und ein Gla# au# Metallen ni¡t geo‹en: prale ni¡t! wie bald bri¡t da#? 6. Gläser ›¡ ni¡t selber bre¡en. Du träg‰/ wa# di¡ bri¡t/ bey dir. Sünd in dir i‰ eingese‹en/ hält den Tod dir ‰undli¡ für. Zorn und Kummer/ Fre‹en/ Saufen/ diß Gewürme zehrt di¡ ab. Siht man ni¡t den grö‰en Haufen selb‰ ›¡ fördern hin zu Grab? – aufgrund der Einfügung von zwei Strophen verändert sich die Zählung der Strophen im Druck wie folgt: 5 (in der Handschrift) = 7 (im Druck), 6 = 8, 7 = 9, 8 = 10, 9 = 11, 10 = 12 – 42 tägli¡] o]mal# – 59 an die] zu den T2f. Das vorliegende Gedicht bezieht sich auf die 42. Andacht in Müllers Gei‰li¡e[n] Erqui¿‰unden, welche folgenden Wortlaut hat (Ausgabe: Hamburg 1705, S. 102–105): Von der Gebre¡ligkeit unser# Leben# Ein Gla#/ wie bald bri¡t da#! WA# bri¡t no¡ eher? der Mens¡. D. Luther hat auf eine Zeit seinem Collegen Justo Jonae, ein s¡ön Gla# verehrt/ und diese Ver# drüber gema¡t: Dat vitrum vitro Jonae vitrum ipse Lutherus Ut fragili vitro similem se noscat uterque. J¡ habe Gläser gesehen/ die vieler Mens¡en Leben überlebet/ und viellei¡t mein und dein au¡ überleben werden.
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
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Du erlü‰ige‰ di¡ am Gla#/ sonderli¡ wann wa# gut# drinn i‰/ do¡ den¿stu da bey/ je”t i‰# entzwey. Wie man¡er gefällt ihm selb‰ wol/ bevorab/ so er gro‹e Gaben von Gott hat. Da# hölzerne Kä‰lein ‰olziret mit dem güldnen Kleinod/ da# do¡ eine frembde Hand hinein gelegt/ und wieder au#nimmt/ wann ›e wil. Mein/ den¿e wer du bi‰? Ein Gla#/ wie lei¡t bri¡t da#! Da# Gla# bri¡t ›¡ selb‰ ni¡t entzwey: Du ha‰ in dir/ wa# di¡ tägli¡ zerbri¡t und entkrä]et. Wie man¡e Traurigkeit/ wie man¡e Kran¿heit/ wie man¡er An‰oß thut dir Abbru¡ am Leben? Die Erbsünd/ so in dir wohnt/ fri‹t an deinem Cörper/ wie der Wurm am Apfel/ und säumt nit/ biß ›e ihn au[ hat. Ein Gla# kan lang dauren/ wann man# behend handelt/ und sorgfältig bewahret: Sorge wie du wilt/ nimm di¡ in a¡t au[# allerbe‰e/ du bi‰ do¡ deine# Leben# ni¡t au[ einen Bli¿ ver›¡ert. J¡ kenne/ die beym Glase niedergesun¿en/ und s¡leunig‰ ge‰orben ›nd. Da# Gla# blieb/ ›e vergiengen. Darumb den¿ beyzeiten an den Tod/ und lebe/ al# der du je”t ‰erben solt. Höre wa# der weise Seneca im 24. Brie[ sagt: Wir ›n¿en ni¡t ug# in den Tod/ sondern kommen demselben allgemähli¡ näher. Wir ‰erben tägli¡/ dann alle Tage fährt ein Theil¡en unser# Leben# hin/ indem wir fortgehen/ kommen wir dem Ziel immer näher/ und nehmen ab im Wa¡#thumb. Die Kindheit i‰ dahin/ die Jugend au¡. Wa# bi# au[ den gegenwärtigen Tag vor Zeit vero‹en/ umb die ›nd wir kommen: Au¡ den je”igen Tag/ den wir erlebt/ theilen wir mit dem Tod. Und Cyprianus, im Bu¡ von der Sterbligkeit: Wann du in einem alten Hause wohnte‰/ da die Wände wan¿eten/ da# Da¡ über dir kra¡ete/ da# gan”e Hau# thät/ al# wann# übern hau[en fallen wolte/ würde‰ du ni¡t eilend dazu thun/ dein Gerätlein zusammen ra[en/ und di¡ davon ma¡en? Nun ›he/ die Hütte deine# Leibe# wird alt und wandelbar/ und lä‹t ›¡ dazu an/ daß ›e bald übern Hau[en fallen und eingehen wil. Wolan/ so ma¡ di¡ auf die Fahrt/ und den¿e/ daß da# Ende vor der Thür sey. J¡ wil nimmer ›¡er seyn/ no¡ meine# Leben# au[ eine Stunde mißbrau¡en. Der Tod wartet mein an allen Orten/ i¡ wil sein wieder warten. Wer weiß/ wie bald wir zusammen treten/ und un# in die Arme fa‹en? Er s¡rö¿t mi¡ ni¡t/ i¡ bin ihm in Chri‰o wol gewa¡sen. Selig i‰ der da ‰irbt/ ehe er ‰irbt/ dem kommt der Tod nimmer zu frühe. – 1 eitle Leben] Pred 1,2 – 2 Pred 3,20 – 4 S¡atten ~ Gra#] Ps 102,12 – 4 Rau¡] Ps 102,4. Zum Rauch als vanitas-Symbol vgl. zu Text Nr. III/17, v. 6. – 7 S¡atten] Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 19, S. 184: "Ein Mens¡ i‰ ni¡t# ander# denn ein S¡atte. Sihe an einen S¡atten eine# Baum#/ wa# i‰ er? Ni¡t#." – 11 Staub und Erden] Sir 17,31 – 12 Koht] Sir 10,9f. – 12 Lehmen] Hi 10,9 – 13f. Erdenklößer ~ gema¡t] Gen 2,7. Vgl. zu Text Nr. I/16, v. 152. – 25f. Sir 10,9 – 27f. Gen 3,19 – 51 Ps 104,15 – 58 Demant] ′Diamant′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 916 (ebenso 59, 72). – 60 Offb 21,20 – 65 i¡ ~ Erden] Gen 3,1 – 70 Offb 21,3 – 71 Joh 5,28f. – 73f. Offb 7,15 – 75f. Offb 15,2 – 76 Englis¡'] ′den Engeln gehörende′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 481.
Gedicht 43
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Text I/43: Danksagung vor die Leibli¡e Geburt und Gei‰li¡e Wiedergeburt. 81v-83v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 XLIII.] XLIII – T3 und] u. – 3 gelingen] l überschrieben – 7 Weise] danach gestrichenes Komma – 17 Wunder] danach gestrichenes Komma – 38 ‰umm] ‰um ‾ – 42 da#] Kürzel (ebenso 143) – 91 gib] g überschrieben – 94 Neuer] N überschrieben – 135 mein] me überschrieben Vom vorliegenden Gedicht gibt es in Birkens Autobiographie (Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 14–16) und in seiner Gottseelige[n] Gesprä¡-Lu‰ (Bl. 35v–37r) weitere Manuskriptfassungen. Birkens Tagebüchern ist zu entnehmen, daß derjenige Abschnitt in der Gottseelige[n] Gesprä¡-Lu‰, in dem das vorliegende Gedicht steht, am 24.5.1660 ins Reine geschrieben wurde (Tagebücher I.12; PBlO.B.2.1.3, 5r). Damit liegt ein terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes vor. Erstmals gedruckt wurde das Gedicht 1670 in Birkens Tode#-Gedanken und Todten-Andenken (S. 25-30) (vgl. Morphologie, Nr. 415A, S. 734). Der Text steht im Druck mit 19 gezählten Strophen unter dem Titel DankLied/ für Die leibli¡e Geburt und Gei‰li¡e Wiedergeburt. Als Lehnmelodie ist angegeben: Na¡ der Singweise: Herzli¡ thut mi¡ verlangen. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version im Psalterium Betulianum: 32 a¡!] hier – 40 nit] ni¡t (ebenso 114) – 97 ja auf mi¡] auf mi¡ ja – 120 gesaget] zu sagen – 135 Bekehrer] Belehrer 1 Ps 13,6 – 3 Ps 118,25 – 4 blöd] ′verzagt, dumm, schwach′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 138f. – 4 krank] Daß die Seele mit Ps 6,3 infolge der Erkenntnis ihrer Sünden krank zu Bette liegt, ist ein in der frühneuzeitlichen Emblematik beliebtes Motiv. Vgl. etwa Christian Hoburg: EMBLEMATA SACRA (1662), S. 36f. – 7 Weise] ′Melodie, Lied′ oder ′Art und Weise′. – 7f. dein Gei‰ ~ loben] Röm 8,26f. – 9 Ps 31,16 – 10f. Ps 139,16 – 13f. Ps 139,13 – 15f. Gen 1,27 – 18f. Ps 139,15 – 20-23 mit ~ gefüget] Hi 10,11 – 23f. und ~ ein] Gen 2,7 – 25-32 Daß ein Mensch, der gottvergessen lebt und nur irdischen Dingen zugeneigt ist, zum Tier wird, das seinen Kopf zur Erde gerichtet hält, ist eine im frühneuzeitlichen Luthertum verbreitete Redeweise, die sich sehr pointiert beispielsweise bei Arndt findet: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, S. 164f.: Darumb au¡ die jenige/ die diese Welt lieb haben/ vnd jhr Paradiß darinne su¡en/ die kommen vber den viehis¡en Ver‰and ni¡t/ fahren daruon wie ein Vi¡e/ Psalm. 49. ›nd blind am innern Mens¡en/ haben keine himlis¡e Gedan¿en/ können ›¡ in Gott ni¡t erfrewen/ frewen ›¡ nur in dem Dre¿ dieser Welt/ darin i‰ jre Ruhe/ wenn ›e da# haben/ so i‰ jhnen wol/ Da# ›nd re¡te Viehmens¡en. A¡ die elenden blinden Leute/ ›e ›”en im Fin‰erni# vnd S¡atten de# Tode#/ vnd fahren in die ewige Fin‰erni#. Der solcherart auf das Irdische fixierte Mensch missbraucht zum einen die guten Gaben Gottes, wie zu lesen ist bei Dilherr: Frommer Chri‰en tägli¡er Geleit#mann (1653), S. 23f. (erste Paginierung):
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
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Wie der Hunger und Dur‰ eine verborgne Wolthat Gotte# i‰: also i‰ da# Fre‹en und Sau[en glei¡sam eine verborgne Mi‹ethat der Mens¡en; ma‹en bei un# Teuts¡en die na‹e Hö[li¡keit da# Weywa‹er i‰/ mit wel¡em die kommenden und abs¡eidenden so bene”et werden/ daß ›e mehrmal# mit ungeweitem und unges¡eidem Ver‰ande/ der unter Mens¡en und Vieh den Unters¡eid ma¡et/ zu brüllenden Löwen/ zu unätigen S¡weinen/ zu springenden A[en oder zu s¡lä[erigen Bären/ na¡ ihre# Leibe# Bes¡a[enheit (complexionibus, vel temperamentis) werden/ und in sol¡em blöden Stande verbleiben/ biß ›e den Circis¡en ZauberBe¡er von ›¡ gela‹en/ und mit gro‹em Haubtweh/ wieder zu vernün[tigen Mens¡en werden. Zum anderen – worauf auch Birken im vorliegenden Gedicht zu sprechen kommt – verfehlt ein dem Irdischen Verfallener seine Bestimmung, welche darin besteht, Gott zu loben. Vgl. dazu Herberger: MAGNALIA DEI (1728), S. 38a: Du ha‰ un# ni¡t au[ die Erde gekehret, wie da# unvernün[tige Vieh, sondern au[geri¡tet gegen den Himmel; denn da# Vieh i‰ nur dazu ers¡a[en, daß e# ›¡ mä‰e, und dem Mens¡en zu Nu” komme: Wir aber seyn ni¡t darzu bereitet, daß wir un# nur in diesen Welt-Gütern mä‰en, sondern, daß wir un# hinau[ gen Himmel wenden mit Her”en und Gedan¿en, und un# um di¡ bekümmern. A¡ hil[, daß i¡ allezeit mit allen meinen Gedan¿en mi¡ hinau[ ri¡te zu dir, und ni¡t allein den Kop[, sondern au¡ da# Her” empor re¿e, und diß su¡e, wa# droben i‰, ja zuer‰ su¡e da# Rei¡ GOtte# und seine Gere¡tigkeit. Homo sursum caput habes, & sursum cor non habes: Du Mens¡ re¿e‰ da# Haupt empor, und da# Her” will‰ du ni¡t empor heben: Saget Bernhardus. Zu letzterem vgl. Bernhard von Clairvaux: Sermones super Cantica, sermo 24, cap. 6, Opera 1, S. 157, Z. 14 - S. 158, Z. 4. Vgl. zum Thema auch J.A. Steiger, 2006, S. 33-37. – 30-32 Phil 3,18f. – 35f. Sir 9,24 – 42 1Petr 2,9 – 44 Jer 20,17 – 50-52 Ps 51,7 – 54-56 Joh 3,5 – 60 HöllenGau¡] ′Gauch′ bezeichnet eigentlich den Kuckuck, übertragen wurde der Begriff auch für ′Schelm, Narr′ gebraucht. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 1525-1530. Hier dürfte der Teufel als höllischer Spitzbube gemeint sein. – 63f. Apg 22,16; Eph 5,26 – 66 Deutlicher Anklang an die siebte Strophe von Luthers Tauflied (AWA 4, S. 301): Das Aug allein das Wasser siht, Wie Menschen Wasser giessen. Der Glaub im Geist die krafft versteht Des Blutes Jhesu Christi. Und ist für im ein rote Flut, Von Christus Blut geferbet, Die allen Schaden heilen thut, von Adam her geerbet, auch von uns selbs begangen.
Gedichte 43 und 44
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– 66f. Joh 19,34 – 69 Offb 7,14 – 70f. Gal 3,26 – 72 Eigentum] Eph 1,14 – 73f. 1Kor 12,13f. – 76 Eph 2,19 – 77 Röm 8,17; Gal 4,7 – 78 Eph 4,15 – 79f. Röm 8,38f. – 81 Röm 8,31 – 82 Eph 4,15 – 85f. Gal 3,27 – 86 We‰erKleid] ′Taufkleid′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 29, Sp. 640. – 87 tru”] Interjektion in der Bedeutung ′trotz sei geboten′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 22, Sp. 1085. – 89f. 2Kor 9,15 – 92 Gal 5,22 – 93-96 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 11, S. 97: "Denn so viel ein Mens¡ jm selber ab‰irbet/ so viel lebt Chri‰u# in jhm: So viel die böse Natur dur¡ den Gei‰ Gotte# abnimpt/ so viel nimpt die Gnade im Mens¡en zu: So viel da# Fleis¡ gecreu”iget wird/ so viel wird der Gei‰ lebendig gema¡t." – 94 Eph 4,24 – 95f. Gal 5,16 – 97f. Vgl. Tit 3,5 – 99f. Apg 2,3f. – 105 Eph 5,26 – 106f. Mt 7,16-21; Jak 2,18; vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 5, S. 64: "Darumb lerne nun hier diese Lehre mit allem Fleiß/ wa# einen re¡ten Chri‰en beweiset/ ni¡t Gotte# Wort wi‹en vnd hören/ sondern thun." – 108-112 Joh 15,1-5. Zur Verwendung dieser Bibelstelle im Kontext der Ermahnung zur sanctificatio vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 5, S. 46f.: "Glei¡ wie ein Pfro[reißlein in einen guten Stamm eingepfro[et/ in demselben grünet/ blühet/ vnd Fru¡t bringet/ au‹er demselbigen aber verdorret: Also i‰ ein Mens¡ au‹er Chri‰o ni¡t# denn ein veru¡ter Wein‰o¿/ vnnd alle seine Wer¿e ›nd Sünde/ Deut. 32. Jre Drauben ›nd Dra¡engi[t. Jn Chri‰o aber i‰ er gere¡t vnd selig;" Gerhard: Po‰illa (1613) II, S. 150f. (8. Sonntag nach Trinitatis, Mt 7,15-21): Darumb betriege ›¡ niemand mit fals¡em Wahn/ er sey ein Chri‰/ wenn er ni¡t Chri‰li¡ lebet/ wer in dem gei‰li¡en Wein‰o¿ in Chri‰o bleibet/ vnnd Chri‰u# in jhm/ der bringet viel Frü¡te/ Johanni# am 15. Einen jegli¡en Reben an Chri‰o/ der ni¡t Fru¡t bringet/ wird der himlis¡e Weingärtner wegnemen/ vnnd in# Fewer wer[en/ Wa# ein wahre# Glied an dem gei‰li¡en Leibe Chri‰i i‰/ da‹elbe lebet vnd wir¿et/ wa# no¡ ein lebendige# Sprößlein i‰ an einem Baum/ da# grünet/ wel¡er no¡ gepfrop[et i‰ in dem Baum de# Leben#/ in Chri‰o/ derselbe grünet dur¡ die Liebe vnnd gute Wer¿ [...]. – 111f. Mt 7,17 – 114f. 1Joh 3,18 – 116 heis¡et] ′erfordert′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 899. – 116 unser Bund] 1Petr 3,21 – 121 Jes 55,3 – 125 Röm 8,17; 2Tim 2,3 – 128 Vgl. Sir 2,19 – 129 1Petr 3,21 – 133 mein Vatter] Mt 6,26; Röm 8,15 – 134 Jes 51,12; Joh 14,16.26 – 135 mein S¡u”] 2Sam 22,3; Ps 46,8 – 135 mein Bekehrer] Jer 31,18. Zu Gott als Subjekt der Bekehrung des Menschen vgl. zu Text Nr. I/14, v. 95f. – 136 Hld 2,16; Joh 15,4 – 137f. 1Kor 6,15; 12,27; Eph 5,30 – 141f. Röm 6,8f. – 143f. Tit 3,7 – 146f. Mt 22,30; Offb 5,11f. Zum ewigen Lobgesang der Engel und zum Einstimmen der Erlösten in diesen vgl. zu Text Nr. I/12, v. 127-129.
Text I/44: Winter-Anda¡t. 83v-84v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T1 Pipenburgis¡e
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
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S¡äferey] Pipenb. S¡äferey – T1 danach sieben gestrichene und unentzifferte Zeilen – 7 2] überschrieben – 8 gedros¡en] ged überschrieben – 13 3] überschrieben – 14 Tage] Ta überschrieben – 24 da#] Kürzel (ebenso 58) – 27 Böse] B überschrieben – 30 komm] kom ‾ (ebenso 44 Lamm – 63 Himmel#S¡eun) – 32 die] d überschrieben – 43 ges¡la¡tet,] Komma durch Streichung und Ergänzung aus Rufzeichen überschrieben – 49 Lamme#Fell] ev. Lamme# Fell – 51 und] u. (ebenso 63) Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 7 Vgl. Jes 63,3 – 11 Vgl. Mt 13,30 – 23f. Lk 6,49 – 28 Vgl. Joh 19,33 – 29 Vgl. Joh 19,2 – 34f. Vgl. Mt 14,28-31 – 38f. Gen 3,7 – 40 Gen 3,21 – 43 Joh 10,11 – 44 Jes 53,7 – 45 Hebr 9,26 – 47 Vgl. Jes 1,18 – 49-54 Vgl. Herberger: MAGNALIA DEI (1728), S. 71a (zu Gen 3,21): Wenn ein Mens¡ fa‰ halb erfroren i‰, und man de¿et ihn mit einem warmen Bel”e, so ermuntert er ›¡ wieder, und wird lebendig: Also thu‰ du au¡ mit mir, HErr JEsu; wenn i¡ s¡on halb todt bin in gro‹er Her”en#-Ang‰, so bald du mi¡ mit deinen Wohlthaten umhülle‰, und mit deiner Gun‰ mi¡ kleide‰, so bald werde i¡ wieder lebendig und froh, daß i¡ meine# Her”en# Tro‰ kaum au#reden mag. Dannenhero werden au¡ Adam# und Evä Kleider im Ebräis¡en Text genennet Vestes resuscitationis, die Kleider der Lebendigma¡ung und Erwe¿ung. – 52 Röm 13,14 – 53f. 1Petr 1,18f. – 55-60 Mt 13,24-30 in Verbindung mit 1Kor 15,35-38 – 61f. Joh 12,24; 1Kor 15,36 – 62 grünend] Ps 92,13 – 63-66 Mt 13,30 – 66 Helmlein] ′Hälmchen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 241. – 67 Zum Vergleich des Todes mit dem Schlaf vgl. zu Text Nr. I/4, v. 7-9. – 68 Hos 6,3
Text I/45: Post Nubila Phoebus. Na¡ Regen Sonne. 85r-86v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 XLV.] XLVI – T1 Am rechten Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – 3 da#] Kürzel (ebenso 24, 66) – 7 und] u. (ebenso 13, 38, 49, 53, 55, 62, 93, 108, 112, 125, 127, 131, 133, 136, 138, 139) – 21 der] Kürzel (ebenso 25 (2. Position), 34, 38) – 33 wieder] mit der-Kürzel (ebenso 37 müder – 90 andern) – 47 verwundt] mit ver-Kürzel – 49 krümmt] krümt ‾ (ebenso 50 kümmt) – 103 J¡] J überschrieben – 107 wa#] Kürzel – 113 die] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 127 Wa#] W überschrieben
Gedicht 45
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Als Ganzes wurde das vorliegende Gedicht 1670 gedruckt in Birkens Tode#-Gedanken und TodtenAndenken in 35 gezählten Strophen (S. 178-183) (vgl. Morphologie, Nr. 415A, S. 736). Die Strophen 1, 5, 11 und 35 kamen bereits 1663 in einem insgesamt zehnstrophigen Gedicht in der zweiten Auflage von Dilherrs Andachtswerk Her”- und Seelen-Speise (Nr. CLXXXVI, S. 480) zum Abdruck. Das Gedicht dort trägt den Titel Sinnbild#-Erklärung. Der Chri‰en Leid- und Freud-We¡sel. Anda¡t-Lied. Nach Stauffer hatte Birken auch jene Gedichte, die in der zweiten Auflage von Dilherrs Her”- und Seelen-Speise erstmals gedruckt wurden, bereits für die 1661 erfolgte erste Auflage dieses Buches verfaßt (Morphologie, Nr. 253, S. 401). Auf den 18.2.1661 datiert Dilherr die Widmungsvorrede der Erstauflage der Her”und Seelen-Speise. Ob das vorliegende Gedicht als Ausgangspunkt für das 1663 gedruckte Gedicht diente oder ob letzterem vier Strophen entnommen und von Birken um 31 Strophen zum vorliegenden Gedicht erweitert wurden, kann nicht mehr geklärt werden. In Anbetracht der wahrscheinlichen Endredaktion des Psalterium Betulianum im November 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I) ist das gesamte Gedicht vor November 1667 entstanden. In den Tode#-Gedanken und Todten-Andenken (1670) steht das vorliegende Gedicht unter dem Titel Na¡ Regen/ Sonne. Als Lehnmelodie ist angegeben: Auf die Singweise: Sey wolgemut laß Trauren seyn etc. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung in den Tode#-Gedanken und Todten-Andenken (1670) an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 8 ihrem] seinem – 12 san]e] zarte – 21 Wanndaß] Wann jezt – 33 mahlt] ma¡t – 47 ward] wird – 48 etwan] na¡mal# – 61 Wann] Al# – 68 la¡end] la¡en – 95 du und] und du – 111 Armut] Mangel – 116 Stra[ au¡ bürden ab] S¡uld au¡ nehmen ab – 127 Wa# kan mir thun Sünd, Welt und Höll!] Wa# Ma¡t hat Höll an meiner Seel? T2f. Als literarische Vorlage für das vorliegende Gedicht könnte ein Text in Frage kommen, der von Josua Stegmann stammt und sich unter dem Titel "Tro‰-Lied/ von Enderung der Creu”- und Kriege#-La‰" in seinen ERNEWERTE[N] HERTZEN=SEUFFTZER[N] (1663), S. 199f., findet. Der Text von Stegmann, den Birken stark erweitert hat, hat folgenden Wortlaut: SEy wolgemut/ laß trauren seyn/ Auf Regen folget Sonnens¡ein/ E# gibt do¡ endli¡ no¡ da# Glü¿/ Na¡ Toben einen guten Bli¿. WEnn hat der rau¡e Winter ›¡/ An un# erzeiget zornigli¡/ Bald wieder die Sonn höher ‰eigt/ Und alle# fröli¡ ›¡ erzeigt. FAvonius der zarte Wind/ Au[ harten Fro‰ ›¡ wieder ndt/
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
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Da# Eyß muß al#denn gan” zergehn/ Und kan der S¡nee ni¡t mehr be‰ehn. DIe Vöglein so ›¡ in die Bäum Verkro¡en hatten in geheim/ Si¡ s¡wingen in die Lu[t hinein/ Singn ihrem S¡öpfr ein Liedelein. SO ‰ell du au¡ dein Trauren ein/ Mein Her”/ und laß dein Zagen seyn/ Vertraue Gott/ und gläube fä‰/ Daß er die Seinen ni¡t verlä‰. – T2f. Post ~ Sonne] Tob 3,23. Zur sprichwörtlichen Ausprägung des Zusammenhangs vgl. Wander. Bd. 3, Sp. 1578f. Zur emblematischen Umsetzung dieses Zusammenhangs vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 24f. Zur geistlichen Ausdeutung des Sprichwortes im Bereich des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. zu Text Nr. I/28, v. 127. – 1-4 Vgl. als Vorlage neben Stegmann außerdem Opitz: Teutsche Poemata (1624) [kritische Werkausgabe 2/1, S. 185]: SEy wolgemuth/ laß trawren sein/ Auff Regen folget Sonnenschein/ Es gibet endtlich doch das Glück Nach toben einen guten Blick. – 5 Belz] ′Pelz′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1456. – 9 Euru#] Im antiken Griechenland zunächst ein Sammelname für alle Ostwinde. Nach Aristoteles weht der Euros vom winterlichen Sonnenaufgangspunkt her und wird darum Südostwind genannt. Im Athener "Turm der Winde" bezeichnete Euros auch den Südostwind. Er galt als regenbringend. Vgl. Hünemörder/Bloch, 1998. – 9-12 Vgl. als Vorlage neben Stegmann außerdem Opitz: Teutsche Poemata (1624) [kritische Werkausgabe 2/1, S. 185]: Das frostig Eyß muß gantz vergehn/ Der Schnee kan gar nicht mehr bestehn/ Favonius der zarte Windt Sich wider auff die Felder findt/ – 12 Favoniu#] Lateinischer Name für den Westwind, der gr. Zephyros heißt. Der Westwind zählte in der Antike neben dem (gr./lat.) Boreas/Aquilo (Nordwind) und dem Notos/Auster (Südwind) zu den nützlichen Winden, die als lebensfördernd galten. Vgl. Rausch, 2003. – 21-24 Mt 14,24-32 – 27 Aurora] Römische Göttin der Morgenröte (gr. Eos). Nach Homer erhebt sie sich mit ihrem Gespann jeden Morgen aus dem Meer. Vgl. Scheer, 1997. – 29 Saturnu#] Römischer Gott, der für Aussaat und Fruchtbarkeit zuständig ist und dem am Jahresausgang – nach dem Ende der Ackerarbeit – ein karnevaleskes Fest gefeiert wurde (Saturnalien). Früh wurde Saturn mit dem griechischen Kronos gleichge-
Gedichte 45 und 46
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stellt. Er galt als Herr über Werden und Vergehen und verfügte über die Macht der Verwüstung. Den letzten Aspekt bringt Birken hier ins Spiel. Vgl. zu den antiken Zusammenhängen Thulin, 1921; Mastrocinque, 2001. – 31 Föbu#] Beiname des Apollon, der, nachdem sein Sohn Phaeton in einen Schwan verwandelt worden war, nolens volens als Phaetons Nachfolger die Lenkung des Sonnenwagens übernahm. Vgl. Ovid: Metamorphosen II, v. 381-400. – 34 Dur¡leu¡tig] ′strahlend′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1639. – 37-40 Ps 126,5f. – 37 seet] ′sät′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 61. – 44 Na¡tretterinn] ′Folge′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 208f. – 49-52 Joh 16,21 – 49 hermt] ′quält′. Nicht bei Grimm: DWb. – 50 Krei‰en] ′Gebärschreien′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 11, Sp. 2162. – 53 Hi 1,14-19 – 56 Hi 42,10 – 57 Gen 29,18-30 – 58 1Sam 19,10; 20,1; 21,11 u.ö. – 59 2Sam 8,15 – 60 Gen 32,8f. – 61 Gen 39,9.19f. – 62 Dan 6,17f. – 63 Gen 39,21; Dan 6,23 – 64 Gen 41,40-46; Dan 6,24-29 – 71f. Joh 2,1-11 – 73-76 Mk 4,36-41 – 79f. Mt 15,26f. – 79 se”] ′nimm an′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 668. – 83f. Mt 15,28 – 86 Mt 27,32 – 94 au#theilt die Beut] Jes 9,2 – 96 1Kor 15,55-57 – 100 gänglein] ′kurzen Waffengang′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 1251. – 109 Ps 73,25 – 115f. Vgl. Jes 53,5 – 123 Röm 12,12 – 128 Jes 7,14; Mt 1,23 – 129 Muht] ′Gemüt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 2781f. – 137-140 Vgl. als Vorlage neben Stegmann außerdem Opitz: Teutsche Poemata (1624) [kritische Werkausgabe 2/1, S. 185]: So stelle du auch trawren ein/ Mein Hertz/ vnd laß dein Zagen sein/ Vertrawe Gott/ vnd glaube fest Daß er die seinen nicht verlest. – 140 Ps 37,28
Text I/46: Trauung#-Lied. 87r-88r Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T1 XLVI.] XLVII. – 2 da#] Kürzel (ebenso 47) – 47 dir] überschrieben – 63 Komm] Kom‾ (ebenso 65 kommen – 68 Kommen – 68 frommen – 72 komm – 79 komm – 81 Komm) – 69 und] u. (ebenso 74) – 100 FreudenRei¡] R aus r überschrieben Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt.
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
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1 Hld 8,6 – 2f. Gen 2,18.24 – 13-15 Gen 2,18 – 16f. Gen 2,22 – 17 Rieb] ′Rippe′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 909. – 18-20 Mt 19,6 – 25f. Phil 1,6 – 29 Ps 73,28 – 33 Joel 3,1; Apg 2,17f. – 34-36 Kol 3,14f. – 39 zu hauf] ′hier oben′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 590. – 43 2Kor 1,20 – 45 Lk 10,20 – 47 Lehmenhau#] Hi 4,19 – 48 Pred 12,7. Zur Trennung von Leib und Seele im Tod vgl. zu Text Nr. I/15, v. 14f. – 53f. Eph 4,15f. – 55-59 Joh 2,2-11 – 61 JESU komm] Offb 22,17.20 – 61 du bi‰ geladen] Joh 2,11 – 72f. ›e ~ haben] Ps 73,25 – 74 Offb 22,12 – 77 fällt ~ zu] ′wird ~ zuteil′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 32, Sp. 347. – 77 Nottur]] 'notwendigen Lebensmittel'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 924. – 81 Komm] Offb 22,17.20 – 82 versehen ›¡] 'erwarten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 1237. – 88f. Ps 91,11. Zum Motiv der permanenten Engelwacht vgl. zu Text Nr. I/1, v. 19. – 90 Ps 37,5 – 91 Komm] Offb 22,17.20 – 92 Jes 7,14; Mt 1,23 – 93 Joh 14,23; Eph 3,17 – 95f. Vgl. Hebr 8,10 – 97 verbronnen] ′verbrannt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 176. – 99f. Mt 25,21 – 105 Ps 147,3; Lk 4,18 u.ö. – 107 Joh 2,7f. in Verbindung mit Joh 16,20 – 108-110 Ps 17,6
Text I/47: Zum Für‰en der Fin‰ernu#. Psalm VI. v. 9. Weichet von mir, ihr Übelthäter. 88v-90v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T1 XLVII.] XLVIII. – T3 Psalm] Kürzel – T4 überwiegend lateinische Schreibung – 10 Flammen] Flamen ‾ (ebenso 12 verdammen – 27 HimmelZinn – 127 S¡lammSau – 150 Flammen) – 25 hinn] hi‾n (ebenso 26 Sinn) – 36 Rü‹el] R überschrieben – 73 und] u. – 79 Hab] H überschrieben – 92 sein] überschrieben – 103 mit dir 3
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e#] e# mit dir – 108 Kohl'] durch Streichung aus Kohlen – 121 Höllenbrand] H überschrieben – 123 entzünden] z überschrieben – 139 Ey] E aus E überschrieben – 139 mi¡] ¡ überschrieben Eine weitere, mit dem vorliegenden Gedicht nahezu identische handschriftliche Fassung liegt in Birkens Gottseelige[r] Gesprä¡-Lu‰ (PBlO.B.1.0.3, 54v-56r) vor. Eine dritte, leicht abweichende Manuskriptfassung bietet Birkens Anhang zu den Tode#-Gedanken und Todten-Andenken (TG Text Nr. 27). Dort trägt der Text die Überschrift Dirae in Mundi Principem. Ps. VI. v. 9. Birkens Tagebüchern ist zu entnehmen, daß derjenige Abschnitt in der Gottseelige[n] Gesprä¡-Lu‰, in dem das vorliegende Gedicht steht, am 4.6.1660 ins Reine geschrieben wurde (Tagebücher I.15; PBlO.B.2.1.3, 6r). Damit liegt ein terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes vor. Die jeweils ersten Buchstaben der Strophen des vorliegenden Gedichtes bilden ein Akrostichion, welches den Vers Ps 6,9 ergibt: WEJChET UON MJR JHR UBELTHATER. Das Gedicht wurde 1681 postum gedruckt in Birkens Andachts- und Gesangbuch Heiliger Sonntag#-Handel und Kir¡-Wandel (S. 227-233) (vgl. Morphologie, Nr. 624.1, S. 1084). Im Druck steht es unter dem Titel Glaubige Fortweisung de# Für‰en# der Fin‰erni#. Ps. 6. v. 9. Weichet von mir ihr Ubelthäter. Als Lehnmelodie ist angegeben: J‰ zu ›ngen na¡ der bekandten Weise: O wol
Gedicht 47
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dem der seine Tag. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version im Psalterium Betulianum: 1150 Die in der Handschrift vorfindlichen Marginalien (rechts und links) fehlen in der Druckversion. – 1 S¡andGei‰] Höll-Gei‰ – 4 ieh] hin – 7 Esel!] Ewig – 9 nit] ni¡t (ebenso 64) – 17f. für und für | keine Thür] keine Thür | für und für – 27 Himmel] Wolken – 30 Pengel] S¡wengel – 33 vor] für (ebenso 111) – 34 du (2. Position)] al# – 42 Mens¡e] Chri‰ no¡ – 63 mir Genad und hülf] Hülf und Gnade mir – 69 al#] nur – 71 daß] da – 72 Teufel#Liebe] Neide#-Triebe – 97 Bo¿! ob mi¡ hier ‰ö‰] Bo¿et s¡on auf mi¡ – 100 mi¡] au¡ – 102 dem] den – 105 ihr] da# – 110 führen] s¡leppen – 115 veru¡te#] ges¡wollne# – 117 einblahen] einblasen – 129 und in] in dem 2 Mt 1,23; Jes 7,14 – 4 Mt 4,10; Jak 4,7 – 5 Mt 13,39 – 6 Gott, mein Freund] Ps 127,2; Spr 3,32; Joh 15,13-15. Zur Rede von Gott als (bestem) Freund vgl. zu Text Nr. I/18, v. 81. – 7 HöllenPein] Mt 25,41; Mk 9,43f.; Lk 16,24 – 10 Offb 20,10 – 13 Röm 5,8; 1Kor 15,3 – 14f. 2Kor 5,19 – 16-20 Offb 12,9f.; 20,10. Daß der Satan keine Aussicht auf Errettung hat, ist – abgesehen von seit dem antiken Christentum von Zeit zu Zeit neu virulent werdenden Allversöhnungskonzepten (Lehre von der apokatastasis panton) – eine Grundüberzeugung christlicher Theologie, wie sie sich u.a. auch in der lutherischen Dogmatik des 17. Jahrhunderts niederschlägt. Vgl. etwa Aegidius Hunnius: Disputatio 17: De angelis bonis et malis, Opera 5, Sp. 159D: "Diaboli nullam habent spem redemptionis: cùm nec ipsi satisfacere Deo poßint pro peccatis suis, nec Christi satisfactio ad illos spectet, qui non Angelos sed semen Abrahae assumpsit, Heb. 2." Vgl. außerdem Hütter: COMPENDIUM (2006 (11610)), S. 132: Habentné Diaboli spem aliquam redemtionis? Nullam prorsus: neque enim ipsi satisfacere possunt pro peccatis suis, neque Christi etiam satisfactio ad illos pertinet, ut qui non Angelos, sed semen Abrahae assumsit. Heb. 2, 16. Neque ullum aliud Redemptionis lÚtron pro Diabolis dari potest. Proinde manent illi vinculis aeternis sub caligine inferorum reservati: Judae Epist. v. 6. Et licet nunc quoque suas persentiscant poenas: tamen longè atrociora supplicia in extremo die subire necesse habebunt. Matt. 8, 29. & cap. 25, 41. 2. Pet. 2, 4. (ebenso 82). – 19 entwehrt] ′entwaffnet′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 649. – 19-21 1Joh 3,8 – 22-24 Eph 6,11 – 27f. Jes 14,11f. – 29f. Lk 10,18; 2Petr 2,4 – 30 Pengel] ′Bengel′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1541. – 31 Mt 8,32 – 36 Sot] ′Brühe′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1816. – 37-39 Mt 8,31f. – 38f. Joh 8,12 – 40 rühren] ′in Bewegung setzen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 1462. – 43 deiner Wut] 1Petr 5,8 – 43f. Zum Topos, daß der Glaubende die Verderbensmächte verlacht, da sie ihm aufgrund der Tatsache, daß sie von Christus bereits ausgestanden und überwunden sind, nichts mehr anhaben können, vgl. zu Text Nr. I/15, v. 57. – 46 Vgl. 2Kor 10,4 – 48 dir zu tru”] ′dir widerstehend, dich bekämpfend′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 22, Sp. 1108f. – 49 S¡ild] Vgl. Eph 6,16 – 52 Gott bleibt Vatter] Mt 6,9; Eph 3,14f. – 52 Jesu# Bruder] Mt 12,50 – 53f. Vgl. Gen 3,15 – 55 Vgl. Jes 1,18 – 57 Hos 13,14; 2Tim 1,10 – 58f. Kol 2,14; Offb 12,10 – 61 Röm 3,24; 1Kor 1,30; Tit 2,14 – 64 Lügner] Joh 8,44 – 67 Dtn
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
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32,35; Ps 94,1 – 68f. Laut Luther besteht die höchste verderbliche Kunst des Teufels darin, "ex euangelio legem [zu] ma¡en" (WA.TR 1, S. 276, Z. 11) und dem Menschen einzureden, der barmherzige, gnädige Gott sei ihm "gram" (WA 46, S. 206, Z. 26 (Predigten des Jahres 1538, Nr. 17)) wegen der Sünde. – 69 ‰elle‰ für] ′vor Augen stellst′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 855f. – 71 Joh 8,44 – 73 Joh 1,14; Hebr 2,14. Vgl. Luther (AWA 4, S. 166): Des ewigen vatters ainig kind yetz man in der krippen find. In unser armes flaysch und blůt verklaydet sich das ewig gůt. Kyrieleys. Vgl. weiter Luther, WA 29, S. 651, Z. 16-21 (Predigten des Jahres 1529, 1. Weihnachtstag, Lk 2, Nr. 77): "Er i‰ ni¡t nur mein S¡wager worden und hat ni¡t etwa meine S¡we‰er zum Weibe genomen, sondern wie die Epi‰el zun Ebr. spri¡t Cap. 2. 'Er hat ni¡t die Engel an ›¡ genomen', so die Engel do¡ viel herrli¡er ›nd denn wir sündigen Mens¡en, 'sondern den Samen Abrahe hat er an ›¡ genomen' etc. nemli¡ unser mens¡li¡ Fleis¡ und Blut." Vgl. außerdem Nikolaus Hermann, Wackernagel. Bd. 3, S. 1170, Nr. 1365, Str. 6: Er we¡selt mit vnn# wunderli¡: eis¡ vnd blut nimpt er an, Vnd gibt vn# inn sein# Vatern rei¡ die klare Gottheit dran. Arndt: Paradiß-Gärtlein II (1625), Nr. 8, S. 128: glei¡ wie nuhn da# Bandt der vereinigung Göttli¡er vnd Mens¡li¡er Natur vnau[lößli¡ i‰ in alle Ewigkeit/ also hat Gott mit vn# dur¡ die Mens¡werdung seine# lieben Sohn#/ ein ewig Verbündniß gema¡t/ eine ewige Freunds¡a[t/ ewige Liebe ge‰i[tet/ eine ewige Verwandnu#/ ewige Vereinigung/ ewige Versöhnung/ ewige Kinds¡a[t/ ewige Brüders¡a[t/ ewigen Frieden zwis¡en Gott vnd den Mens¡en. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 65 (2. Weihnachtstag, Joh 1,1-14): "Ja da# i‰ deine grö‰e Freude/ daß der HERR JEsu# dein Bruder/ Blut#- und Muth#-Freund i‰/ wir ›nd sein liebe# Ges¡wi‰er: Wir ›nd nun worden GOtte# Ges¡le¡t/ wir ›nd theilha[tig worden der göttli¡en Natur in Chri‰o/ DEI genus sumus [...]." Gerhard: Meditationes Sacrae (1606), S. 94, Z. 66-68: "Mirabile est, quod caro nostra & ossa nostra â DEO nobis sunt formata, mirabilius adhuc est, quod ipse DEUS caro de carne nostra & os de ossibus nostris fieri voluit." Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 121 (1. Weihnachtstag, Jes 9,1-4): "[...] in vnser Fleis¡ vnd Blut ›¡ verkleidet [...]." Ebd., S. 123: Wenn er [scil. Christus] in seiner blo‹en Gottheit zu vn# kommen were/ so hetten wir sein göttli¡e# Lie¡t ni¡t ertragen können/ wie wir in der Hi‰oria der Geburt Chri‰i hören/ daß die Hirten/ al# ›e sehen/ daß vmb den Engel die Klarheit diese# HErrn herleu¡tete/ entsa”ten ›e ›¡ sehr. Also vnnd no¡ viel mehr hetten wir vn# entse”et/ wenn diß göttli¡e Lie¡t ohne Mittel vn# ers¡ienen were/ ›ntemal e# i‰ ein sol¡ Lie¡t/ da nie-
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mand zu kommen kan/ 1. Timoth. 6. Darumb verkleidet ›¡ nun diß Lie¡t/ vnd verbirget ›¡ glei¡sam in vnser Fleis¡ vnd Blut/ al# in eine Latern/ au[ daß e# also von vn# mö¡te ertragen werden. – 74f. Röm 8,34; 1Joh 2,1f. – 75 Hebr 1,3; Eph 1,20 – 78 1Petr 5,4; Jak 1,12; Offb 2,10 – 79-81 Offb 20,10 – 84 Offb 21,4 – 85 Gemeint ist der nichtirdische, geistliche Reichtum. Vgl. Gerhard: Meditationes Sacrae (1606), S. 217, Z. 41-45: "Divitiae servorum DEI est Christus rex coelorum. Verus thesaurus debet esse in homine, non extra ipsum: Verus thesaurus est, quem ad judicium illud universale tecum afferre poteris, omnia verò illa exteriora bona auferuntur â nobis in morte." Ebd., S. 217, Z. 54f.: "Quid dubitas paupertatem mundi divitiis praeferre, cùm Christus regni coelestis divitiis eam praetulerit?" – 88-90 Vgl. Ps 73,25 – 94-96 Röm 8,32 – 97 Die Darstellung des Teufels als Ziegenbock mit Hörnern, Schwanz und Spalthufen ist fester Bestandteil der frühneuzeitlichen Ikonographie. Seit dem 12. Jahrhundert sind Darstellungen des Teufels in Tiergestalt im Abendland verbreitet. Vgl. Erich, 1931, S. 63-73. – 100 1Petr 5,4; Jak 1,12; Offb 2,10 – 102 Röm 8,17 – 105 Wiedergelt] ′Vergeltung′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 29, Sp. 1007. – 112 Mt 25,41 – 113f. Mt 7,13; 18,8f. – 117 einblahen] ′einblasen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 61. – 118 FliegenKönig] Mt 10,25; 12,24.27 u.ö. Vgl. Valentin Schindler: LEXICON PENTAGLOTTON (1653), Sp. 222. – 121 Mk 8,33 – 124 Jesu San]mut] Vgl. Mt 11,29 – 130-132 1Kor 6,15 – 133 Tru”] ′Widerstand sei geboten!′ Zu ′Trotz!′ als Interjektion vgl. Grimm: DWb. Bd. 22, Sp. 1085. – 135 Jes 41,10; Apg 18,10 – 137 Joh 15,14 – 138 Gotte#feind] Mt 13,39 – 138 forte] ′aus dem Staub′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 10. – 139 Ey so wei¡] Mt 7,23 – 140 Joh 8,44 – 142 Ps 91,11. Zum Motiv der permanenten Engelwacht vgl. zu Text Nr. I/1, v. 19. – 147 mein Freund] Joh 15,14f. – 147 Emmanuel] Jes 7,14; Mt 1,23 – 148 Ex 14,24 – 149f. Mt 25,41
Text I/48: Dank-Lied: Uber den Gesundbrunn zu Krie¡enberg im Marggräfli¡en oberhalb Gebirg#. 90v- 91r Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 XLIIX.] XLIX. – T4 Krie¡enberg] ¡ überschrieben – T4 Marggräfli¡en] Marggr. – 2 unsrem Mund] dazwischen Worttrennungsstrich – 3 und] u. – 4 un#] # überschrieben – 5 der da#] dazwischen Worttrennungsstrich – 7 billi¡ wird] billi¡wird – 8 wa#] # überschrieben – 10 gibt] überschrieben – 13 vertreibet] tr überschrieben – 13 wa#] über a unentzifferte Streichung – 14 un#] davor unentzifferte Streichung – 14 mit] überschrieben – 14 neuen] überschrieben – 14 tränkt] überschrieben – 16 wird] d überschrieben – 16 un#] n überschrieben – 17 Fluß] ß überschrieben – 20 Wa‹erfelsen] f überschrieben – 21 Weinen] W überschrieben – 23 gibt] danach unentzifferte Streichung – 23 im] Tintenkleks an dieser Stelle, Wort aus Kontext erschlossen – 23 Wa‹erkrug] Tintenklecks an dieser Stelle, Wort aus Resten rekonstruiert – 34 der] e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 35 Himmel#pfort] Himel#pfort ‾ – 44 un#] # überschrieben – 45 rein] danach gestrichenes Kom-
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
ma – 47 Seelen] drittes e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 49 verbleib] erstes b überschrieben – 52 thun] n aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar Das Gedicht entstand – worauf die marginale Notiz neben T3 hinweist – im Jahr 1660, anläßlich der Auffindung eines neuen Mineralbrunnens in Steben in der Markgrafschaft Bayreuth (heute Bad Steben). Zu diesem Anlaß verfaßte Birken auch ein Sonett mit dem Titel Vom ie”t lau[enden Wunder-Jahr und obbes¡riebenen Wunder-Brunnen, dessen Manuskript sich in den Birken-Wälder[n] (Bl. 159r/v) befindet, und das gedruckt wurde 1660 im Warha[te[n] Beri¡t vom Ursprung/ Kra] und Wür¿ung de#/ Dur¡ GOtte# Gnad/ ohnfern der Für‰li¡en Brandenburgis¡en Residentz Bayreuth/ erö[neten Heil- und Wunder Brunnen#, einer Publikation aus der Feder des Bayreuther Hofarztes Adam Schaffer, mit dem Birken auch nach seiner Bayreuther Zeit in engem Kontakt stand. Eine ausführliche medizinische Beschreibung des Brunnens in Steben wurde im Jahre 1690 unter dem Titel STEBECRENE, Da# i‰ Kurzgefaßter Beri¡t/ von dem unweit Li¡tenberg [...] bey dem Dor[e Steben liegenden Sauer-Brunnen veröffentlicht und stammt von dem Bayreuther Hofarzt Gottfried Stein. Birkens Sonett Vom ie”t lau[enden Wunder-Jahr und obbes¡riebenen Wunder-Brunnen und das vorliegende Gedicht wurden am 5.9.1660 fertiggestellt. An diesem Tag notiert Birken in sein Tagebuch: "Da# BrunnLied u[nd] Sonnet verfärtigt." (Tagebücher I.39; PBlO.B.2.1.3, fol. 14r). Erstmals gedruckt wurde das vorliegende Gedicht 1660 in der Publikation Dan¿-Lied über Den im Obern Für‰enthum Burggrafthum# Nürnberg neu-entsprungenen Heil- und Wunder Brunnen in sieben gezählten Strophen (vgl. Morphologie, Nr. 188, S. 292f.). Überschrieben ist das Gedicht im Druck mit Dan¿-und LobLied. Als Lehnmelodie ist angegeben: Na¡ der Singweise: Singen wir au# Herzen grund. Bereits am 14.9.1660 lagen Birken drei gedruckte Exemplare des Dank-Lied[e#] vor (Tagebücher I.40; PBlO.B.2.1.3,14v: "H[err] Gebhart mit den Brunndr[u¿en] ankommen, mir 3. Exempl[are] verehrt"). Die Druckfassung des vorliegenden Gedichtes ist bis auf den Titel und Abweichungen im Hinblick auf Orthographie und Interpunktion mit der Handschrift identisch. 3-7 Vgl. Luther: Kleiner Katechismus (Der Glaube), Bekenntnisschriften, S. 510, Z. 33 - S. 511, Z. 8. – 10 Sir 34,20 – 15f. Kgl 3,23 – 19 Ex 17,6 – 20 Joh 2,1-11 – 21 Offb 21,4 – 22 Jer 30,17 – 23 Vgl. Joh 4,14. Hier schwingt die bei Luther, WA 17/I, S. 477, Z. 26-28 (Predigten des Jahres 1525, 1. Advent, Mt 21, Nr. 67) und WA 48, S. 153f., Nr. 199 (Bibel- und Bucheinzeichnungen), sowie im frühneuzeitlichen Luthertum vielfach belegte Bezeichnung des Sohnes Gottes als apothecarius mit, die sich ikonographisch etwa in einem Öltafelbild des Nürnberger Malers Michael Herr (1591-1661) aus dem Jahre 1619 niedergeschlagen hat. Vgl. hierzu J.A. Steiger, 2005, S. 42-47, 59-65 u.ö., sowie Krafft, 2001, S. 135-139. In den Bildinschriften verarbeitet Herr (wie Birken im vorliegenden Gedicht) u.a. den sogenannten Heilandsruf Mt 11,28.– 25 Vgl. Mt 11,28 – 26-28 Mt 11,5 – 31f. Ps 98,1 – 34 Hort] Ps 71,3 – 43-46 1Joh 1,7. Zur im frühneuzeitlichen Luthertum verbreiteten Bezeichnung Christi als Brunnen, bzw. Heilbrunnen, dessen Wunden das tröstende und von Sünden reinigende Blut spenden, vgl. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 349 (Misericordias Domini, Joh 10,11-28):
Gedichte 48 und 49
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Er [scil. Christus] trän¿et un# au¡ mit den fris¡en Wa‹ern/ Psal. 23. v. 2. au# den Heilbrünnlein/ Esa. 12. v. 3. Seine Brünnlein haben Wa‹er# die Fülle/ Psal. 65. v. 10. Er erqvi¿et un# mit dem Strom de# heiligen Gei‰e#/ Joh. 4. v. 14. und c. 7. v. 29. Denn glei¡ wie da# Futter ohne Tran¿ ni¡t gedeyet: Also i‰ au¡ ohne Bey‰and und Wür¿ung de# Heil. Gei‰e# die Lehre und Tro‰ de# heiligen Evangelii ni¡t krä[tig. Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 572 (1. Sonntag nach Ostern, Joh 20,19-29): "Zu vnserm Tro‰/ daß wir gewi# seyn können/ Gott werde vnserer nimmermehr verge‹en/ weil wir in seine Hende gezei¡net/ Esa. am 49. Der Heilbrunn ‰ehe no¡ tegli¡ o[en/ Za¡. 13. E# röhre/ also zu reden/ Chri‰i Blut no¡ tegli¡ au# seinen Wunden au[ die geeng‰ete Her”en [...]." Ähnlich Gerhard – im Anschluß an Bernhard von Clairvaux (Sermo 61 super Cantica, cap. 2, Opera 2, S. 150, Z. 19-21) in Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 338, Z. 237 - S. 339, Z. 241: "So hat auch vber diese Wunden in Christi Henden S. Bernhard seine Gedancken/ Affluunt manus Domini misericordiae visceribus, nec desunt foramina, per quae effluant, aus Christi auffgespaltenen Henden fleust der Brunn vnsers Heils vnnd göttlicher Gnade." Vgl. außerdem Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 11, Str. 11: Fün[ Apoteken ‰ehn bereit Voll wundersü‹er Liebligkeit Voll edler Specereyen: Ey liebe Seel' halt' au[ den Mund Und s¡me¿e nur/ du wir‰ gesund Hie dar[‰ du di¡ ni¡t s¡ewen/ Diß Räu¡wer¿ führt di¡ Himmel an/ Dahin der Todt ni¡t kommen kan. Johann Rist, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 216, Nr. 216, Str. 7: Du bi‰ der re¡te Leben#trank, Du heile‰ Mi¡, wen J¡ bin krank: Viel sü‹er Labsahl gib‰ du Mir, Wen Mi¡, HErr, dür‰et für und für Allein na¡ Dir. – 54-56 Offb 22,1f.
Text I/49: Der Mens¡, ein Dopf. 91v-92r T1 XLIX.] L. – 1 entsprungen] entspr‾ugen – 3 der] Kürzel (ebenso 16, 24, 31) – 4 und] u. (ebenso 20 (2mal), 28, 34) – 7 wieder] mit der-Kürzel – 9 verselb‰et] mit ver-Kürzel (ebenso 11 verlohren) – 12 da#]
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
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Kürzel (ebenso 29) – 14 darinn] dari‾n (ebenso 21 wann – 21 wieder›nn) – 17 zum] z‾u – 21 wieder›nn] mit der-Kürzel – 23 ni¡t] n‾ – 33 zusammen] zusamen ‾ (ebenso 36 immer-leben) Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. T2 Dopf] ′Topf′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 21, Sp. 814f. – 1 Wa# i‰ der Mens¡] Hi 15,14 – 2 Jes 64,7. Vgl. auch Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 154 (1. Weihnachtstag, Jes 9,5f.): "Haben wir ni¡t alle einen Vater? Hat vn# ni¡t ein Gott ges¡a[en? Esa. 64. Nu HERR/ du bi‰ vnser Vater/ Wir ›nd Tohn/ du bi‰ vnser Töp[er." – 3 Vgl. Jer 18,4 – 8 Joh 1,14; Hebr 2,14. Zur Menschwerdung Gottes vgl. zu Text Nr. I/47, v. 73. – 9 verselb‰et] ′angenommen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 1269. – 11f. Röm 5,18; 1Kor 15,22. Zum Vorkommen der paulinischen Adam-Christus-Typologie in Texten des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. Lazarus Spengler, Wackernagel. Bd. 3, S. 49, Nr. 71, Str. 3: Wie vn# nu hat eyn frembde s¡uld ynn Adam all verhonet, Also hat vn# eyn frembde huld in Chri‰o all versonet; Vnd wie wyr all dur¡ Adam# fall ›nd ewige# tod# ge‰orben, also hat Gott dur¡ Chri‰u# tod vernewt da# war verdorben. Vgl. ebenso Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 34, S. 350: "Wa# wir in Adam verlohren haben nden wir gan” vnnd vollkommen in Chri‰o wider." An diese Stelle rezipiert Arndt Valentin Weigel: Gebetbuch, cap. 1, S. 13, Z. 13f., wo es heißt: "Dann was wir in Adam verlieren, das finden wir Jn Christo gantz vollkommen wider." Zu Arndts Rezeption des Gebetbuchs von Valentin Weigel vgl. Illg, 2011, S. 127-150. – 13f. 2Kor 4,7 – 16 Gotte#-Odem] Gen 2,7. Vgl. dazu Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 34, S. 350f.: "DEr Mens¡ i‰ von GOtt auß einem Erdenkloß ges¡a[en vnd formirt/ vnd dur¡# spiraculum vitae mit einer lebendigen vn‰erbli¡en Seele begabet/ wel¡e gezieret worden mit vollkommener Weißheit/ Gere¡tigkeit/ Heiligkeit vnd Seligkeit al# mit dem Bilde Gotte#." In dieser Passage rezipiert Arndt erneut Valentin Weigel, in dessen Gebetbuch I, 1, S. 12, Z: 6-8, zu lesen ist: "Der Erste Mensch Jst von Gott auß einem Erdenkloß geschaffen vnd gemacht zue einer vollkommenen Bildnuß Gottes durch das Spiraculum Vitae Genes. 2 das ist durch das Göttliche einblasen." Zu Arndts Rezeption des Gebetbuchs von Valentin Weigel vgl. Illg, 2011, S. 127-150. –
Gedichte 49 und 50
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17 1Kor 3,16 – 19 Röm 9,21 – 20 Wi”] ′Verstand′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 861. – 21 wieder›nn] ′Feindseligkeit′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 29, Sp. 1208. – 22 2Kor 4,7 – 24 zers¡erbt] ′in Scherben geworfen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 756. – 24 a¡ ~ gebohren] Mt 26,24 – 25 s¡le¡tem] ′einfachem′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 15, Sp. 523. – 29 Lobgerü¡t] ′lobender Ruf′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1086. – 33 zusammen werben] ′zusammenfügen′. Nicht bei Grimm: DWb.
Text I/50: Reise-Lieder. MorgenLied. 92r-93r Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 L.] LI. – 5 verjagt] v überschrieben – 7 und] u. (ebenso 27, 33, 53, 55 (1. Position), 63) – 15 da#] Kürzel – 16 wir] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 25 Himmelzelt] Himelzelt ‾ – 57 Die] teilweise lateinische Schreibung – 59 Diß] teilweise lateinische Schreibung – 61 Geleit,] vor Komma gestrichenes Satzzeichen – 63 mi¡] c aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar Das Gedicht wurde erstmals 1661 in der Erstauflage von Dilherrs Her”- und Seelen-Speise gedruckt (Nr. I, Bl. 2π2v-2π3r) in 16 gezählten Strophen im Kapitel Rei#-Lieder (vgl. Morphologie, Nr. 197, S. 308). Am 14.2.1661 trägt Birken in sein Tagebuch ein: "Rei# Morgen- u[nd] AbendLied verf[aßt] pro Dilherro" (Tagebücher I.72; PBlO.B.2.1.3, 24v). Die Abfassung des Gedichtes kann damit exakt datiert werden. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel Rei#-Morgenlied. Als Lehnmelodien sind angegeben: Na¡ der Singweise: J¡ dan¿ Dir s¡on/ in Deinem Thron/ etc. A¡ Gott und Herr/ wie groß und s¡wer/ etc. Hör/ liebe Seel/ dir ru[et der HErr/ etc. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 3 Nit] Ni¡t – 18 nit] ni¡t (ebenso 29) – 37 ohn] der – 38 treuen händen tragen] treuer Hand/ enttragen – 60 soll] mög Wieder abgedruckt wurde das Gedicht 1663 in der zweiten Auflage von Dilherrs Her”- und SeelenSpeise im Kapitel Rei#-Lieder (Nr. I, Bl. 2π2v-2π3r) sowie im Nürnbergis¡e[n] Gesangbu¡ von 1676 (S. 851f.). 1 Ps 57,9; Eph 5,14. Zum geistlichen Weckruf vgl. zu Text Nr. I/1, v. 1. – 9f. Ps 121,2f. – 11 Ps 32,7 u.ö. – 16 Zur Vollendung von Sprache und Sprachkompetenz des Menschen im Eschaton vgl. Johann Matthäus Meyfart: Himlis¡e[#] Jerusalem I (1674), S. 233f.: Daselb‰ [scil. im Himmel] wird man ni¡t hören die grobe Spra¡ der Pohlen und Crabaten/ die harte Spra¡ der Teuts¡en und Dähnen/ die weibis¡e Spra¡ der Jtaliäner und Fran”osen/ die grausame Spra¡ der Tür¿en und Perser/ die zer‰ümmelte Spra¡ der Spanier und S¡otten: in Summa/ man wird ni¡t hören die männli¡e Spra¡ der Europäer/ die unbe‰ändige Spra¡ der A›aner/ die tyrannis¡e Spra¡ der Afri-
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
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caner/ die viehis¡e Spra¡ der Jndianer: sondern die reine‰e Spra¡/ die zierli¡‰e Spra¡/ die zarte‰e Spra¡/ wel¡e wir in dieser Welt weder erden¿en oder ver‰ehen können. Etli¡e gelehrte Scribenten ‰ehen in der opinion, daß in dem himmlis¡en Jerusalem die Hebraeis¡e Spra¡/ wie ›e Adam in dem Garten Eden/ die Patriar¡en und Propheten vor der Geburt CHri‰i gebrau¡t/ seyn werde: i‰ aber ni¡t# gewi‹e# hievon zu urtheilen/ viel weniger zu s¡lie‹en. Da# i‰ unfehlbar/ in dem heiligen Rei¡ der neuen Himmel und Erden wird die edle‰e/ die ‰attli¡‰e/ die vernün[tig‰e Spra¡ verführet/ und in den gloricirten oder verklärten Leibern von der gelehrte‰en Zungen au#gespro¡en werden. Vgl. auch Jeremias Nicolai: Nürnbergis¡e# Gesangbu¡ (1676), S. 1202, Nr. 1150, Str. 7: Hie mü‹en wir no¡ lallen; glei¡wie die Kinder klein: Dort aber in un# allen der HERR wird Selber seyn. – 21 Vergib die S¡uld] Mt 6,12 – 23 1Joh 3,1f. – 29f. Ps 139,3 – 31f. Ps 139,5 – 33f. Viel ~ lauren] Ps 140,6 – 35 Ps 91,11. Zum Motiv der permanenten Engelwacht vgl. zu Text Nr. I/1, v. 19. – 36 Mauren] ′Mauern′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1773. – 37-40 Ps 91,12 – 41-44 Ps 23,4 – 43 Mein Stab dein Wort] Zur metaphorischen Bezeichnung des Wortes Gottes als Stab im Anschluß an Ps 23,4 vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 44, S. 520f.: "Also mü‹en wir vnser wan¿ende# Her” an den Stab Göttli¡e# Wort# vnd Warheit binden/ vnd da# ›n¿ende S¡i[lein de# Her”en#/ mit dem An¿er der Ho[nung befe‰igen/ daß e# ni¡t ver›n¿e/ Hebr. 6." Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 544 (Vergleichung unserer und der jüdischen Ostern, 1Kor 5,7f.): Endli¡ mu‰en die Jüden jhr O‰erlamb mit sol¡en Ceremonien e‹en/ daß ›e vmb jhre Lenden vmbgürtet waren/ vnd S¡uhe an den Fü‹en/ vnd Stäbe in den Händen hatten/ vnd mu‰en# e‹en/ al# die hinweg eilen. Also sollen wir au¡ vnser# O‰erlamb# Chri‰i derge‰alt genie‹en/ daß wir allzeit geden¿en/ Wir haben hie keine bleibende Stete/ Darumb sollen wir au¡ vnsere Lenden la‹en vmbgürtet seyn/ vnd glei¡ seyn den Dienern/ die au[ jhren Herrn warten/ Luc. 12. An Beinen sollen wir ge‰ie[elt seyn/ al# fertig zu treiben da# Euangelium de# Friede#/ Ephes. 6. Sollen au¡ zur Hand nehmen den Ste¿en vnd Stab de# göttli¡en Wort#/ wel¡er vn# trö‰en wird/ Psal. 23. daß wir vn# ›¡erli¡ können drau[ lehnen/ vnd die hellis¡en Hunde damit von vn# wegtreiben. – 44 spreißen] ′stützen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 17, Sp. 19. – 45 Vgl. Röm 8,31 – 46 Vgl. Ps 63,9. Zum Glauben als Kleben an Gottes Wort vgl. Luther, WA 17/II, S. 404, Z. 13-16 (Festpostille, 1527, Verkündigung Mariä, Lk 1,26-38): "[...] drauß wir denn lernen, wie ein re¡ter, ri¡tiger glaub genaturt i‰, und wa# sein art sey, da# er an keinem eu‹erli¡en dinge, an kainem wer¿e, wie er genant i‰, sondern allein an Gotte# wort klebet und hanget." Ders., WA 21, S. 112, Z. 21-24 (Winterpostille, 1528, 2. Sonntag der Fastenzeit, Mt 15,21-28): "Warümb ges¡i¡t aber di# alle#, da# au¡ Chri‰u# seiner Jüngere furbitt vers¡lehet [...] Darümb, da# wir au¡ au[ keinen heiligen po¡en odder un# verla‹en sollen no¡ au[ kein furbit bawen, sonder allein
Gedichte 50 und 51
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an dem blosen wortte Gotte# hangen und kleben [...]." Ders., WA 33, S. 80, Z. 18-21 (Wochenpredigten über Joh 6-8, 1530-1532): "[...] hange und klebe an Chri‰o, e# mu# au[ der Person Chri‰i allein geblieben sein, wenn du die ha‰, so ha‰ du alle# empfangen [...]." Vgl. auch Johann Lindemann, Fischer-Tümpel. Bd. 1, S. 32, Nr. 44, Str. 1: Jn dir i‰ freude Jn allem leide, O du sü‹er Jesu Chri‰! Dur¡ di¡ wir haben Himlis¡e gaben, Der du warer Heilandt bi‰; Hil[e‰ von s¡anden, Rette‰ von banden; Wer dir vertrawet, Hat wol gebawet, Wird ewig bleiben, Alleluia. Zu deiner güte Steht vnser gemüthe, An dir wir kleben Jm Todt vnd Leben, Ni¡t# kan vn# s¡eiden, Alleluia. – 47f. Lk 21,18 – 49 Zeu¡] ′Zieh′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 825.
Text I/51: Um Glü¿ und Heil zur Reise. 93r-94r T1 LI.] LII – 14 nit] danach zuhau# gestrichen – 15 ni¡t] n‾ (ebenso 20) – 46 Bahn] teilweise lateinische Schreibung – 47 danach gestrichene, unentzifferte Zeile – 48 und] u. (ebenso 55, 64) – 48 wa#] Kürzel – 48 beyseite] bey in der Handschrift gestrichen; Streichung vom Hg. rückgängig gemacht – 53 reden] danach unentzifferte Streichung – 65 Singen] danach unentzifferte Streichung – 66 der] Kürzel Das vorliegende Gedicht wurde erstmals 1661 in der Erstauflage von Dilherrs Her”- und Seelen-Speise gedruckt (Nr. II, Bl. 2π3r-2π3v) in neun gezählten Strophen im Kapitel Rei#-Lieder(vgl. Morphologie, Nr. 197, S. 308). Am 15. 2.1661 trägt Birken in sein Tagebuch ein (Tagebücher I.72; PBlO.B.2.1.3, 24v): "Rei#lied vor H[errn] Dilherrn". Dabei handelt es sich um das vorliegende Gedicht, dessen Entste-
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hung auf diesen Tag datiert werden kann. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel Rei#-Gesang/ üm Glü¿ zur Reise. Als Lehnmelodien sind angegeben: Na¡ den Singweisen: Wie na¡ einer Wa‹erquelle/ etc. Werde munter mein Gemüte/ etc. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 4 Deiner] derer – 30 nit] ni¡t – 47 Re¡t] Raht – 48 und wa# hintert s¡a[ beyseite] alle Hinderniß be‰reite – 52 Herz und Herze] Di¡ dem Her”en – 60 Laß, im] Jn dem Wieder abgedruckt wurde das Gedicht 1663 in der zweiten Auflage von Dilherrs Her”- und Seelen-Speise (1663) im Kapitel Rei#-Lieder (Nr. II, Bl. 2π3r-2π3v). 1-4 Im Blick ist hier die Lehre von der providentia Dei, in deren Rahmen Gott die Glaubenden schützt und zur Seligkeit leitet. Vgl. Hütter: COMPENDIUM (2006 (11610)), S. 140-142: Providentia Dei est talis actio, quâ Deus non tantùm nudè omnia scit, quae fiunt & geruntur, tum bona, tum mala: sed etiam quâ res à se conditas sustentat & conservat: praecipuè autem salvandorum salutem procurat: actiones hominum bonas praecipit, juvat, promovet: malas prohibet, & detestatur: easque vel impedit; vel ita permittit, ut tamen ratione finis eas dirigat, etiam contra voluntatem Diaboli & impiorum, ad suam gloriam, & Electorum salutem. – 1 Mens¡enhüter] Hi 7,20. Zur Verwendung dieses Begriffs in der geistlichen Lyrik des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. Paul Gerhardt: Gei‰li¡e Anda¡ten (1667), S. 198, Str. 1: WA¡ auf mein Her” und ›nge dem S¡öp[er aller Dinge dem Gäber aller Güter: den frommen Mens¡enhüter. – 2f. Vgl. Luther: Kleiner Katechismus (Der Glaube), Bekenntnisschriften, S. 510, Z. 33-35. – 7 Ps 139,3 – 17f. Röm 2,15 – 19 Vgl. Num 21,8f.; Apg 28,2-5 – 19 Heile du] Ps 6,3 – 23f. Röm 8,34; 1Joh 2,1 – 24 Vorbitt] ′Fürbitte′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 26, Sp. 919. – 24 ‰illen] ′beruhigen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 18, Sp. 3009. – 25f. 1Kor 3,16 – 28 Röm 7,4; Phil 2,13 – 33-36 Ps 17,8 u.ö. – 37-40 Mt 2,10f. – 39 Sabäer-Weißen] Gemeint sind die Weisen aus dem Morgenland in Mt 2,1-12. – 42 Gen 24 – 45-47 Mal 3,1 – 55f. Phil 2,13 – 58f. 1Sam 14,25-27 – 63 einmeyen] ′einmähen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 230. – 66-70 Gen 32,25-29. Der Patriarch Jakob erscheint hier als exemplum fidei, an dem die Macht des Glaubens sichtbar wird, der Gott das von ihm Verheißene abringt. Das Motiv findet sich schon bei Luther, WA 8, S. 483, Z. 12-16 (Vom Mißbrauch der Messe, 1521): "Denn e# muß mit sol¡en gewi‹en glawben und vertrawen gehandelt werden, da# wyr ni¡t alleyn die urteyl der gan”en welt al# ‰rew und sprew a¡ten, ßondern da# wyr ym todt wider den teu[el und alle seyn ma¡t, au¡ gegen dem geri¡t gotti# zu ‰reytten ges¡i¿t seyn und mit Jacob gott dur¡ eyn sol¡en ‰ar¿en glawben uberwinden." Ders., WA 44, S. 104, Z. 34-38 (Vorlesungen über 1. Mose (1535-1545)): "Ibi tua culpa stertendo et oscitando amittis certissimas promissiones et Christum ipsum: quia recusas in hanc arenam descendere, et certamen cum Deo suscipere, ubi conspicitur et viget usus harum promissionum. Sicut vir iste exercet Iacob, donec verum
Gedichte 51 und 52
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robur et firmitudo fidei sese exerat." Zum Vorkommen dieses Gedankens in Texten des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 365 (Reminiscere, Mt 15,21-28): "Wie aber der Patriar¡ Jacob dort [scil. Gen 32,27-30] ›egete/ nemli¡ dur¡ den Glauben vnd dur¡# Gebet/ al# eine Fru¡t de# Glauben#/ Also au¡ vnser Glaube i‰ der Sieg/ wel¡er ni¡t allein die Welt vnd den Für‰en dieser Welt/ sondern au¡ Chri‰um selb‰ vberwindet/ 1. Johan. 5." – 69f. Gen 32,27
Text I/52: Reise-AbendLied. NB. Sihe etli¡e Gese”e droben im XLI Lied. 94r-94v T1 LII.] LIII – 1 willkommen] willkomen ‾ – 2 etc. (2mal)] Kürzel (ebenso 19, 20, 21) – 10 und] u. (ebenso 24, 33, 37) – 12 da# (1. Position)] Kürzel – 24 da#] Kürzel – 25 wann] wa‾n (ebenso 42 Wann) Das vorliegende Gedicht wurde 1661 in der Erstauflage von Dilherrs Her”- und Seelen-Speise erstmals gedruckt (Nr. IV, Bl. 2π4r-2π4v) in neun gezählten Strophen im Kapitel Rei#-Lieder (vgl. Morphologie, Nr. 197, S. 308f.). Am 14. 2. 1661 trägt Birken in sein Tagebuch ein: "Rei# Morgen- u[nd] AbendLied verf[aßt] pro Dilherro" (Tagebücher I.72; PBlO.B.2.1.3, 24v). Es handlet sich dabei u.a. um das vorliegende Gedicht, welches sich damit exakt datieren läßt. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel Rei#-Abendlied. Als Lehnmelodie ist angegeben: Na¡ der Singweise: JEsu! der Du meine Seele/ etc. Das Gedicht endet mit der Signatur Sigmund von Birken/ C. P. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 2 etc. etc.] fehlt. Es folgt der Rest der Strophe: komm/ du Arbeit‰ille Na¡t! nun der Mond hat angeglommen/ nun der Tag mi¡ müd gema¡t. Komm/ erqui¿e meine Glieder/ gib mi¡ mir/ dur¡ Ruhe/ wieder. Laß mi¡/ in deß Bette# Grab/ meine Sorgen legen ab. – 10 den Tag] die Na¡t – 17 kein] und kein – 17 getödet] tödtet' – 19 etc. etc.] fehlt. Es folgt der Rest der Strophe: Böse# ha‰ Du abgewandt. Aller Zorn der Höllen-S¡aaren war umson‰ auf mi¡ entbrandt. Deine Gnad/ hat mi¡ ges¡ü”et: Deine Hand/ hat mi¡ ge‰ü”et. Gut# empeng i¡: meine Sünd hatte Böse# wol verdient.
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil I)
– 20 etc. etc.] fehlt. Es folgt der Rest der Strophe: i¡ bin sol¡# dur¡ Deine Gnad. Do¡ Du wir‰ viel Fehler nden: Sünde mi¡ vergi[tet hat. Gute# hab i¡ unterla‹en: wolle‰ mi¡ darum ni¡t ha‹en. Laß/ dur¡ meine# JEsu Pein/ Deinem Kind vergeben seyn. – 21 etc. etc.] fehlt. Es folgt der Rest der Strophe: Morgen gib/ dur¡ Deinen Gei‰/ daß i¡ frömmer mög auf‰ehen: thun und la‹en/ wa# Du hei‰. Wolle‰/ wann i¡ s¡la[e/ wa¡en/ Dein Heer mir zu Hütern ma¡en: laß ›e über mir/ bey Na¡t/ wie bey Tag/ au¡ halten Wa¡t! – 28 meine] mög die – 29 trette wunder, wieder] wa¿er wieder tretten – 38 in] im Das Gedicht wurde wieder abgedruckt in der zweiten Auflage von Dilherrs Her”- und Seelen-Speise (1663) im Kapitel Rei#-Lieder (Nr. IV, Bl. 2π4r-2π4v). T3 Gese”e] ′Strophen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 5, Sp. 4075. – T3f. Dieser Verweis bezieht sich auf Text Nr. I/41. – 2 etc. etc.] Bezieht sich auf Text Nr. I/41, v. 2-8. – 5 in die wette] ′um die Wette′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 29, Sp. 677. – 7 inket] ′glänzt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1801. – 8 Gen 1,16 – 9 Gen 1,3 – 10 Ex 20,8-11; Dtn 5,12-15 – 19 etc. etc.] Bezieht sich auf Text Nr. I/41, v. 18-24. – 20 etc. etc.] Bezieht sich auf Text Nr. I/41, v. 34-40. – 21 etc. etc.] Bezieht sich auf Text Nr. I/41, v. 42-48. – 23 GnadenS¡ild] Ps 5,13 – 24 Ps 91,4 – 25 Vgl. Eph 6,16 – 26 gla‰en] ′leuchten′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 7, Sp. 7699. – 28 meine Bahn] Vgl. 1Kor 9,24 – 29 wunder] ′wunderbar′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 1838. – 30 Vgl. Gerhard: Po‰illa (1613) III, S. 84 (St. Matthias, Mt 11,25-30): "[...] trage vn# in den Armen deiner Gnade […]." – 31f. Vgl. Luthers Abendsegen, Bekenntnisschriften, S. 522, Z. 16f. – 38f. Ps 4,9
Apparate und Kommentare Psalterium Betulianum Teil 2
Zwischenüberschrift: PSALTERIUM | Betulianum. | Gei‰li¡e Lieder, | Sigmund von Birken. | II | JESUS-Lieder. T4 Sigmund] Sigm. – T4 von] v‾o
Text II/1: Von der Ewigen Gottheit, meine# allerlieb‰en Erlößer# JESU CHRJSTJ. 96r-98v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 m!] Zeichen für die Trinität – 17 und] u. (ebenso 30, 79, 89, 90, 104, 105, 107, 109, 133, 135, 138, 144, 151, 164) – 42 wa#] Kürzel (ebenso 106, 124) – 52 Göttli¡keit] k überschrieben – 104 ›h‰] ‰ überschrieben – 118 komm] kom ‾ (ebenso 130 komm – 150 nimmt) – 196 da#] Kürzel Vom vorliegenden Gedicht finden sich in Birkens Versöhnung mit Gott (Bl. 62r-64v) und in seiner Gottseelige[n] Gesprä¡-Lu‰ (Bl. 113r/v) weitere Manuskriptfassungen (Vgl. Morphologie, Nr. 415A, S. 735). Eintragungen in Birkens Tagebüchern legen nahe, daß derjenige Abschnitt in der Gottseelige[n] Gesprä¡-Lu‰, in dem das vorliegende Gedicht steht, wahrscheinlich Ende des Jahres 1664 entstand (Tagebücher I.156; PBlO.B.2.1.4, 20r). Damit liegt ein terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes vor. Erstmals gedruckt wurde das vorliegende Gedicht 1670 mit 20 gezählten Strophen in Birkens Tode#-Gedanken und Todten-Andenken (S. 114-121) (vgl. Morphologie, Nr. 415A, S. 735). Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel Lobgesang JESU CHRJSTJ. Als Lehnmelodie ist angegeben: Na¡ der Singweise: JESU du mein lieb‰e# Leben etc. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen S¡ein
Version im Psalterium Betulianum: 4 mein bä‰e# J¡] entzündet mi¡ – 19 Strahl] s¡ein – 34 daß die Lüg der Warheit dien] ob e# quälet seinen Sinn – 35 Engelboten] gro‹e Boten – 38 ‰ät# die Himmel#-SängerNoten] a¡! die EngelSänger-Noten – 44 Gotte# (2. Position)] seinem – 50 deinen] einen – 132 vor] für – 148 Abendmahl] Diese Marginalie fehlt im Druck. – 189 Fuder] Centner Wieder abgedruckt wurde das Gedicht 1681 in Birkens Heilige[m] Sonntag#-Handel (S. 84-90). 5-7 Phil 1,23. Birken rezipiert hier die innerhalb der lutherischen Theologie der Frühen Neuzeit verbreitete Ansicht, daß der affectus fidei ein Ausbrechen aus der leiblich-irdischen Existenz und einen ekstatischen raptus mit sich bringe. Vgl. Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 45, Str. 1: WErde munter mein Gemüte/ vnd jr Sinne geht herfür/ Daß jhr preiset Gotte# Gute/ die er hat gethan an mir/
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
da er mi¡ den gan”en Tag/ für so man¡er s¡weren Plag'/ hat erhalten und bes¡ü”et/ daß mi¡ Satan ni¡t bes¡mi”et. Diese Bewegung des Aus-sich-Herausgehens prägt auch Paul Gerhardts Sommerlied "GEh au# mein Her” und su¡e Freud", in: Gei‰li¡e Anda¡ten (1667), S. 108f. – 6f. 1Joh 3,2 – 8 Erdge›nnten Sinnen] Phil 3,19; Jak 3,15 – 8-10 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 36, S. 371f.: "Wiltu nun den edlen Tro‰ Gotte# haben/ so mustu der Welt Tro‰ vnnd Freude vers¡mehen/ wiltu mi¡ re¡t hören/ so mustu dein Ohr zu mir wenden/ Wiltu mi¡ ver‰ehen/ so mustu dein Her” zu mir wenden/ Wiltu mi¡ sehen/ so mustu deine Augen zu mir wenden. Also wende zu Gott dein gan”e# Her”/ alle deine Sinne/ so wirstu jhn sehen/ hören vnd ver‰ehen/ s¡me¿en vnd empnden." – 9 Gal 6,14 – 14 Joh 1,1 – 15 Lk 1,35 – 15f. Die Formulierung lehnt sich an das nizäno-konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis an. Vgl. Bekenntnisschriften, S. 26, Z. 9-11. – 17 Jes 9,5. Zur Bezeichnung Jesu als Held in Texten des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 153f. (1. Weihnachtstag, Jes 9,5f.): Vor# vierdte/ nennet Esaia# diß Kindlein Held/ wel¡e# genommen i‰ au# dem 45. Psalm/ Gürte dein S¡werdt an deine Seiten du Held. Denn er i‰ der zwey‰ämmige Held/ wel¡er al# ein ‰ar¿er Gewapneter de# Teu[el# Palla‰ hat zer‰öret/ Luc. 11. Vnd wie er den Vnterthanen seine# Rei¡# kan Kra[t geben/ also kan er au¡ die Feinde seine# Rei¡# al# ein Held demp[en. De‹en Vorbild gewesen ›nd alle Helden/ derer im alten Te‰ament geda¡t wird/ daß Gott der HERR dur¡ ›e wünderli¡e Thaten gethan/ al# Gideon/ Simson/ vnd andere. Denn wie dieselbigen da# Vol¿ Jsrael au# der Gewalt leibli¡er Feinde erlöset/ also hat dieser Held von vnsern gei‰li¡en Feinden vn# errettet/ Luc. 1. Da# dienet vn# darzu/ wenn wir hören/ daß wir ni¡t mit Fleis¡ vnd Blut/ sondern mit den hellis¡en/ mä¡tigen Gei‰ern zu ‰reiten/ Ephes. 6. daß wir bitten/ er wolle vn# einen Heldenmuth geben/ selber für vn# ‰reiten/ vnd in vn# vberwinden. Johann Rist, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 169, Nr. 184, Str. 5: Du Für‰ vnd Herrs¡er dieser Welt, Du Frieden#-Wieder-Bringer, Du kluger Rath vnd tap[rer Held, Du ‰ar¿er Hellen-Zwinger [...] – 18f. Das Verhältnis zwischen Gott-Vater und Gott-Sohn metaphorisch mit dem Verhältnis zwischen Sonne und Sonnenstrahl in Beziehung zu setzen, ist eine Tradition, die in der antik-christlichen Theologie verwurzelt ist. Vgl. z.B. Tertullian: Adversus Praxean, lib. 8, 5, FC 34, S. 132, Z. 10-15: "Nec dubitaverim Filium dicere et radicis fruticem et fontis fluvium et solis radium, quia omnis origo parens est et omne quod ex origine profertur progenies est, multo magis sermo Dei qui etiam proprie nomen Filii accepit. Nex frutex tamen a radice nec fluvius a fonte nec radius a sole discernitur, sicut nec a Deo sermo." – 23 dein warha[tig# Wort] Ps 33,4; 2Tim 3,16f.; 2Petr 1,19-21 – 25 Ps 90,2; Mi 5,1;
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Hebr 1,8 – 26-28 Hebr 13,8 – 29f. Röm 14,8 – 31 Mt 3,17; 17,5 – 32 Mt 7,21; 10,32; 11,25 – 33 Lk 4,41 – 34 die Lüg] Joh 8,44 – 35f. Lk 1,32.35 – 39f. Lk 2,9-11 – 43f. Jes 7,14; Mt 1,21-23 – 45f. 2Kor 4,4; Kol 1,15. Der präexistente Sohn Gottes ist nach Luther, der die chalkedonensische Zweinaturenlehre nicht selten im Sinne der Doppelebenbildlichkeit Christi zuspitzt, "imago Dei perfecta" (WA 39/II, S. 23, Z. 33 (Disputation über Joh 1,14, 1539)) und wird zugleich durch die Inkarnation – um der Errettung der sündigen Menschheit willen – imago hominis: "Induit formam et figuram nostram et imaginem et similitudinem, ut nos induat imagine, forma, similitudine sua" (WA 1, S. 28, Z. 28-30 (Sermo in Natali Christi, 1515)). – 47 Eph 5,30; zur Menschwerdung Gottes vgl. zu Text Nr. I/47, v. 73 (ebenso 56). – 48 Lk 1,48 – 49f. Hinter dieser Formulierung verbirgt sich der in Texten des frühneuzeitlichen Luthertums verbreitete Topos, dem zufolge Christus, was seine generatio aeterna anlangt, einen Vater, aber keine Mutter hat, während er, was seine Geburt in der Zeit betrifft, zwar keinen Vater, aber eine Mutter hat. Vgl. Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 165 (1. Weihnachtstag, Gal 4,19): "Diese Geburt Chri‰i/ ob ›e zwar ni¡t so gan” vnbegrei[li¡ vnd vnerfors¡li¡/ al# die vorige [scil. die generatio aeterna]/ so i‰ ›e do¡ eine wunderbare Geburt/ vnd ein gro‹e# Geheimniß/ denn na¡ derselben i‰ Chri‰u# ohne Vater/ glei¡ wie er na¡ der vorigen ohne Mutter i‰/ Hebr. 7." – 51 Eph 4,18 – 54 1Kor 13,12. Nach lutherischer Ansicht erlangt der Mensch erst mit dem Eingang in die himmlische Herrlichkeit Gottes seine volle Erkenntnisfähigkeit, die ihren Grund darin hat, daß der Mensch von Gott erkannt ist (1Kor 13,12), so daß die Bruchstückhaftigkeit menschlicher Erkenntnis und Wissenschaft ein Ende findet (1Kor 13,9f.) und durch eine im höchsten Maße perfekte Theognosie und Theosophie abgelöst wird, worin die endgültige Restitution der imago Dei kulminiert. Vgl. zu diesem Zusammenhang Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel (1599), S. 33f.: Gott kennet die Seinen in jener Welt [scil. in der himmlischen Herrlichkeit] so liebli¡ vnd so freundtli¡/ daß er ›e füllet mit seinem Gei‰/ vnd trän¿et ›e mit Wollu‰/ wie mit einem Strom […] Glei¡ wie er nun ›e kennet/ also kennen ›e jhn wider/ vnd seine# Her”en Wollu‰ vnd Frewde i‰/ daß ›e die tie[e Geheimnuß seiner Güter vnd seiner Herrli¡keit sehen vnd ver‰ehen/ Darvmb daß ›e ›nd seine Freunde vnd seine außerwehlte Braut […] Darvmb i‰ jhr Intellectus, Vernun[t/ Her” vnnd Ver‰andt/ vom heyligen Gei‰ (der in jhnen na¡ gegebenem Maß völlig wohnet) mit einem Wunderlie¡t der vollkommenen Erkänntnuß Gotte# angezündet/ daß ›e wi‹en/ wie rei¡li¡ ›e von Gott begnadet seyen/ ver‰ehen seine heimli¡e Weißheit/ vnnd bedör[en keine# Lehrmei‰er#/ Sondern ›nd alle von Gott gelehret. Da# i‰ da# ewige Leben (spri¡t GOtte# Sohn) daß ›e di¡/ daß du allein Gott bi‰/ vnd den du gesandt ha‰/ Jesum Chri‰um/ erkennen. Sol¡ Leben vnd sol¡e Erkändtnuß gehet da in voller Frewde/ da ›e vnserm lieben Gott in sein Her” sehen/ s¡auwen seine gro‹e Güte/ Weißheit/ Gnade/ Gere¡tigkeit vnd Barmher”igkeit/ genie‹en au¡ vnd s¡mä¿en die himmlis¡e Sü‹igkeit seiner Liebe in jhrem Her”en/ vnnd benden im Wer¿/ wie der HErr sehr freundli¡ i‰/ vnnd seine Güte ewigli¡ währet. Vgl. auch Dilherr: Freudenbli¿ deß ewigen Leben# (1652), S. 315-318:
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
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Au# sol¡er Ans¡auung GOtte# [scil. in der himmlischen Herrlichkeit] wird ent‰ehen/ in unserm Ver‰and/ eine vollkommene Wi‹ens¡a[t aller Göttli¡en Geheimni‹en; daß wir GOtt/ Sein heilige# Wesen/ Seine gebenedeite Eigens¡a[ten/ den wunderbaren Rahts¡luß von der gefallenen Mens¡en Wideraufhel[ung/ von der Mens¡werdung JEsu Chri‰i/ von Seinem geführeten untadeli¡en Wandel in den Tagen Seine# Fleis¡e#/ von Seinem s¡mer”li¡en Leiden/ und blutigen Sterben/ von Seiner Siegrei¡en Aufer‰ehung/ von Seiner Glorwürigen Himmelfahrt/ von Seinem Maje‰ätis¡en ›”en zur re¡ten Gotte#; den unbes¡reibli¡en Au#gang deß Heiligen Gei‰e# von GOtt dem Vatter/ und GOtt dem Sohn; die mä¡tige Wir¿ung der empfangenen H. Tau[/ die herrli¡e Kra[t deß geno‹enen H. Abendmahl#/ und andere derglei¡en sonder- und wunderbahre Stü¿e unser# gehabten Chri‰li¡en Glauben#/ rei¡li¡ begrei[en werden. […] Jn deinem Lie¡t/ sehen wir da# Lie¡t: sagt David/ in dem 36. Psalm. Sol¡e# wird dort ‰attli¡ erfüllet werden: wenn wir von den hellen Strahlen der Himmelis¡en Ans¡auung Gotte#/ also werden erleu¡tet werden/ daß alle vorige Fin‰erni‹en deß Ver‰and# ›¡/ in einem Augenbli¿/ werden verlieren mü‹en. Vgl. ebenso Johann Rist, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 252, Nr. 242, Str. 8: Wie werd J¡ kün]ig sein so klug, Wen i¡ mag Chri‰um sehen Und alle Sa¡en kan genug Dem Grunde na¡ ver‰ehen! Wie wol wird Mir Den für und für Jn Gotte# Rei¡ ges¡ehen! Auch nach Gerhard wird die endzeitliche Schau Gottes von Angesicht zu Angesicht (die beata visio Dei), die er "aÙtoy…a Dei" (Loci 9, S. 357b) nennt, prophetiae, linguae und scientia unnötig werden lassen (1Kor 13,8) und eine Destruktion derselben nach sich ziehen, weil im neuen Äon eine andere Qualität von Erkenntnisfähigkeit gestiftet wird. Die pluralische Formulierung in 1Kor 13,8, wonach die Sprachen ein Ende haben werden, legt Gerhard dahingehend aus, daß es im himmlischen Jerusalem nur noch eine Sprache, nämlich die hebräische geben wird (ebd., S. 406b–407a), mithin die Ursprache, deren sich Gott von Anfang an bedient hat und die im Paradies gesprochen wurde, wohingegen die "diversitas linguarum" (ebd., S. 406b) eine Folge des babylonischen Turmbaus und der auf ihn folgenden Sprachverwirrung ist (ebenso 62f.). – 56 Eph 5,30 – 57 Röm 8,38f. – 57 ungezweyt] ′ungetrennt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 24, Sp. 954. – 59f. Hebr 13,8 – 61f. Vgl. Philipp Melanchthon: Loci communes (1521), S. 6, Z. 16f.: "Mysteria divinitatis rectius adoraverimus quam vestigaverimus." Vgl. Gerhard: Meditationes Sacrae (1606), S. 21, Z. 82-85: "quantò magis ad rem pertinet, hoc modis omnibus agere, ut Trinitatem, illam cujus majestatem scrutari fas non est, piè sanctéque colamus & adoremus [...]." Vgl. auch das Motto zu Gerhards 19. Betrachtung (ebd., S. 108, Z. 4): "Mirari, non rimari sapientia vera est." – 65f. Joh 20,22; Grundlage für diese Formulierung bildet die westliche
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Deutung des nizäno-konstantinopolitanischen Trinitätsdogmas (325/381 n. Chr.), der zufolge der Heilige Geist vom Vater und vom Sohn ausgeht (ex patre filioque). Das 'filioque' ist integraler Bestandteil auch der lutherischen Trinitätslehre. Vgl. Bekenntnisschriften, S. 27, Z. 2f. – 66 Joh 20,22 – 71f. Kol 1,16 – 73 no¡ nit s¡la[en] ′sind noch nicht erschlafft′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 15, Sp. 294. – 75 Röm 14,9 – 77f. Joh 5,28f.; 1Thess 4,14; 2Tim 1,10 – 79 Apg 17,28 – 80 Gal 2,19f. – 81 i¡ Erde] Pred 12,7 – 83 erblöden] ′scheu zu werden′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 732. – 85 Eph 1,22; Hebr 2,8. Die Königsherrschaft Christi umfaßt nach Ansicht lutherisch-orthodoxer Theologen das Regiment über den Kosmos, die Welt und die Natur ebenso wie die Herrschaft über den Teufel und alle Gewalten. Vgl. Hütter: COMPENDIUM (2006 (11610)), S. 104-106. In der geistlichen Dichtung des frühneuzeitlichen Luthertums wird die Königsherrschaft Gottes vielfach thematisiert, so z.B. bei Johannes Mühlmann: Wackernagel. Bd. 5, S. 445, Nr. 697, Str. 6: Wa# dir gerey¡t zu Ehren vnd der Gemein zu nu”, Da# will der Sathan wehren mit Li‰ vnd gro‹em tru”: Do¡ kan er ni¡t# verbringen, weil du, HERR JEsu Chri‰, herrs¡e‰ in allen dingen vnd vnser bey‰and bi‰. Vgl. auch Johann Rist: Himlis¡e Lieder I, S. 24f., Str. 4: Nun liget alle# vnter dir Di¡ selb‰ nur außgenommen/ Die Engel mü‹en für vnd für Dir au[zuwarten kommen/ Die Für‰en ‰ehn au¡ au[ der Bahn Vnd ›nd dir willig vnterthan/ Lu[t/ Wa‹er/ Fewr vnd Erden Muß dir zu Dien‰e werden. Johann Rist: Himlis¡e Lieder I, S. 53-56, Str. 1-3: 1. AU[ meine Seel' und lobe Gott/ spiel au[ dem HErren Zebaoht/ dem König' aller Ehren/ au[/ au[ vnd la‹' vn# be‰er weis' allein de# HErren Lob vnd Preiß/ zu jeder Zeit vermehren:
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Mein Gott du bi‰ voll Herrligkeit/ sehr prä¡tig glän”et dort dein Kleid/ viel heller al# die Sonne/ du breite‰ deine# Himmel# Hauß/ wie einen blawen Teppi¡ au#/ mit gro‹er Frewd' vnd Wonne. 2. Du fähre‰ au[ den Wol¿en her Al# wenn e# nur dein Wage wär/ Du gehe‰ au[ den Winden Du s¡a[e‰/ daß der Engel S¡aar Glei¡ wie die Flammen hie vnd dar Si¡ dir zu Dien‰e nden/ Du gründe‰ diesen Erden-Kloß/ Du lä‹e‰ seine Hügel bloß/ Bede¿e‰ jhn mit Wellen/ Die Wa‹er hangen oben an/ Da keiner ›e bezwingen kan Daß ›e herunter s¡nellen. 3. Die Wol¿en lau[en spät' vnd früh/ Dein ‰ar¿er Donner jaget ›e/ Die Berge zu besprü”en/ Die haben jhre Gren”' vnd Ort Sie lau[en nun vnd jmmer fort Ho¡ prangen jhre Spi”en/ Du lä‹e‰ Brunen ohne Zahl Vnd tausend Bä¡lein tausend mal Entspringen in den Gründen/ Da wi‹en so viel wilder Thier' Al# Löwen/ Bähren/ Hirs¡' vnd Stier Den klaren Tran¿ zu nden. Paul Gerhardt: Gei‰li¡e Anda¡ten (1667), S. 123, Str. 9: Wa# fragt ihr na¡ dem S¡reyen Der Feind/ und ihrer Tü¿? Jhr Herr wird ›e zer‰reuen Jn einem Augenbli¿.
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Er kommt/ er kommt ein König/ Dem warli¡ alle Feind' Au[ Erden/ viel zu wenig Zum Wieder‰ande seynd. (ebenso 108). – 86 dein treuer Kne¡t] Mt 25,21.23 – 88f. 1Kor 15,25 – 90 Mt 6,13 – 91 Mt 28,18 – 92 Vgl. Kol 2,9 – 93 Lk 1,52 – 94f. 2Kor 12,9 – 98 Ps 52,11 – 99 Mt 19,26 – 101f. Ps 139,2; Mt 28,20 – 103 Ps 139,3 – 104 Ps 10,14 – 106f. Phil 2,13 – 108 Ps 10,14; 31,16 – 111f. Ps 139,1f. – 113f. Ps 68,20 – 115 1Kor 1,30; Kol 2,3 – 120 Vgl. Georg Weissel, Fischer-Tümpel. Bd. 3, S. 9, Nr. 11, Str. 5: Kom, ô mein Heyland JEsu Chri‰, Mein# Her”en# thür dir o[en i‰. A¡ zeu¡ mit deiner gnaden ein! Dein Freundligkeit au¡ vn# ers¡ein. Dein Heilger Gei‰ vn# führ vnd leit Den Weg zur ewgen Seeligkeit. Dem Nahmen dein, ô HErr, Sey ewig Preiß vnd Ehr. – 121f. Mt 8,8 – 123f. 1Joh 1,7; Offb 1,5 – 125 Hi 15,14f. – 126 Gen 6,5; 8,21 – 129f. Mt 8,2 – 131 Wahrheit] Joh 14,6 – 132 1Joh 2,1 – 134 Num 23,19; Tit 1,2; Hebr 6,18 – 135 dräuen] ′drohen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1343. – 139 Mt 4,19f. – 141f. Röm 5,14 – 145-147 Eph 1,3-5 – 153f. Phil 2,68 – 156f. Vgl. Johann Rist: Himlis¡e Lieder V, S. 21f., Str. 5: A¡ wie wird dein freundli¡# bli¿en Allerlieb‰er Seelen-S¡a” Meinen Gei‰ in mir erqui¿en Und jhn führen au[ den Pla”/ Da er sol¡e Lu‰ empndet Die ni¡t zu verglei¡en i‰/ Deine Lieb' HErr Jesu Chri‰ J‰ e#/ die mi¡ gar entzündet Die mein Her” zu Tag und Na¡t Au¡ im Leiden freudig ma¡t. – 157-160 Mt 22,37-39; Gal 5,14 – 162 Röm 5,10; Kol 1,21f. – 165 1Joh 3,1 – 166 Mt 12,50; Röm 8,16f. – 168-170 Vgl. Mt 6,12 – 168 verträgt] ′erträgt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 1930. – 172f. Mt 25,45f. – 174 Mt 25,31-33; Röm 14,10; 2Kor 5,10. Zu Christus als Richter vgl. Johann Rist: Himlis¡e Lieder IV, S. 37f., Str. 2:
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
Da tretten vier Personen Die unters¡iedli¡ wohnen Zusammen vor Geri¡t: Er‰ kompt der Mens¡ gegangen Zu hören mit Verlangen Ob er leb' oder ni¡t. Bald wird der Ri¡ter ›”en Ho¡ au[ der Wol¿en Spi”en/ Fragstu no¡ wer er i‰? Er hei‹et JEsu# Chri‰. – 176 1Joh 2,1 – 177 Mt 25,31-33; Röm 14,10; 2Kor 5,10 – 179f. Röm 12,19 – 181f. Apg 14,22; vgl. zum Thema auch den Kommentar zu Text Nr. I/30, v. 85-88. – 183f. Offb 21,4 – 184 widergelt] ′Belohnung′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 29, Sp. 1007. – 185f. Lk 24,26 – 189f. Röm 8,18. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 46, S. 548f.: "Darumb i‰# eine gro‹e Barmher”igkeit/ da# vn# Gott hie zü¡tiget in dieser zeit/ wel¡e ja eine kleine zeit i‰ gegen die ewigkeit: Dagegen Er vn# do¡ die frewde geben wird/ die ewig i‰. Solt do¡ ein Mens¡ wüns¡en vnd darümb bitten/ da# GOtt hie seiner ni¡t vers¡onete/ au[ da# Er seiner dort Ewig vers¡onete." – 189 Fuder] ′Wagenladungen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 366. – 190 Quintlein] ′Viertel eines Lotes′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2376. – 195 du ~ Sonne] Vgl. Mal 3,20 – 199f. Phil 1,21
Text II/2: Uber die Vermählung der Gottheit, mit der Mens¡heit, in JESU CHRJSTO. 98v-100r Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T1 Am linken Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – T3 Vermählung] Vermähl‾ug – T3 der] Kürzel (ebenso 63) – 2 und] u. (ebenso 9, 36, 106, 111) – 7 annimmt] annimt ‾ (ebenso 8 kömmt – 14 Himmel#kleinod – 16 nimmt – 30 Himmelhau# – 33 Lamm – 35 Stamm – 55 Himmel# – 74 nimmt – 87 Himmelü¡tig) – 15 da#] Kürzel (ebenso 74, 79) – 31 Leben#brunn] Leben#bru‾n (ebenso 62 wann – 63 wann – 79 Mann – 103 Sünden›nn – 104 darinn) – 38 Rei¡tum] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 65 wa#] Kürzel – 77 vermählet] mit ver-Kürzel
Gedicht 2
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Das vorliegende Gedicht wurde – mit einer zusätzlichen Strophe – 1652 gedruckt in Birkens Andachtsbuch Gei‰li¡e Weihrau¡körner (Nr. I, S. 21-26) (vgl. Morphologie, Nr. 86, S. 142). Birken schloß die Arbeiten an seinen Gei‰li¡e[n] Weihrau¡körner[n] im Herbst 1651 ab. Dies geht aus einer Notiz in seiner Autobiographie hervor (Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 47) sowie aus einem Brief, den Heinrich Krolow, Ehegatte von Magdalena Krolow, geb. Wulkow, der neben Magdalena Vanzke, geb. Schröder, und Anna Otten, geb. Retz, die Weihrau¡körner gewidmet sind, am 28. Februar 1652 an Birken schickt (vgl. Morphologie, Nr. 86, S. 140f.). Ob das vorliegende Gedicht eine Vorstufe der Druckfassung ist oder eine Bearbeitung derselben, kann nicht mehr geklärt werden. Im Druck steht das Gedicht unter der Überschrift Anda¡t uber die Vermählung dere himmlis¡en Gottheit mit unserer Mens¡heit. Als Lehnmelodie ist angegeben: Na¡ der weise X. L. III. Z. H. Johann Ri‰en#. O Gotte# Stadt/ o himlis¡ Lie¡t. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 1 vor] für – 6 ›¡ zur Erden] Erdenwart# ›¡ – 18 der ligt] ligt i”t – 21 tränket, spei‰] hier spei‰/ tränkt – 22 bloß Mil¡ zur Speiß] zur Speise Mil¡ – 24 arme#] s¡wa¡e# – 25 fäht] hebt – 30 Himmelhau# regiret] Himmel wird gespüret – 40 im Staube] in Blö‹e – 56 Es folgt: Wüns¡t Abraham ni¡t/ diesen Held und seinen Tag zu sehen. Der Jsaac pflegt auf da# Feld voll Anda¡t au¡ zugehen. HErr/ daß i¡ do¡ gesehen hätte (seufzt Jacob auf dem le”ten Bette/ al# er vom Shiloh er‰ erwähnt) dein Heil/ na¡ dem mein Herz ›¡ sehnt. – 57 Aufgrund der zusätzlichen Strophe ändert sich die Strophenzählung in der Druckfassung wie folgt: 8 (in der Handschrift) = 9 (im Druck), 9 = 10, 10 = 11, 11 = 12, 12 = 13, 13 = 14, 14 = 15 – 64 Sternenheld] Wolkenheld – 65 ward zutheil, wa# ›e] wurde/ wa# ›e lang – 67 begehrt] gewüns¡t – 73 wird] ward – 73 vor seine] für seinen – 80 fäht] fängt – 83 hie wird ›e] Sie wird so – 98 ohn Sünd empfangen] in Sünd entfangen – 101 empfangen] entfangen – 102 nit] ni¡t 1f. Jes 9,1; 60,1f. – 5 Joh 1,14; Hebr 2,14. Zur Menschwerdung Gottes vgl. zu Text Nr. I/47, v. 73. – 57 Vgl. Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 107 (1. Weihnachtstag, Lk 2,13f.): "Gro‹e Barmher”igkeit i‰ e#/ daß Gott der HERR vn# zu Mens¡en ers¡a[en/ Leib vnd Seele gegeben/ aber viel grö‹er Barmher”igkeit i‰ e#/ daß der S¡öp[er selber wollen ein Mens¡ gebohren werden/ vnd von den Mens¡en Leib vnd Seele annehmen." – 9 Hos 2,21f. – 14f. Phil 2,6f. – 14 Karfunkel] ′Feuerrubin′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 11, Sp. 212. – 17f. Vgl. Luther (AWA 4, S. 166):
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
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Den aller welt kreyß nye beschlos, der ligt in Maria schoß. Er ist ain kindlin worden klain, der alle ding erhelt allain. Kyrieleys. – 21 Ps 145,15 – 22 bes¡eidet] ′zugeteilt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1556. – 23 Ps 33,6; Joh 1,3; Kol 1,16; Hebr 1,2 – 25 fäht] ′fängt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1236f. – 31 Joh 4,14 – 33 ‰arke Löw] Offb 5,5 – 33 Lamm] Jes 53,7; Joh 1,29.36 – 35 Jes 11,1 – 37 Phil 2,7f. – 42 versehen] ′bestimmt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 1237. – 44 Hos 2,21f. – 45f. Gen 3,15 – 47f. Zu diesem in der Theologie der alten Kirche verwurzelten und im frühneuzeitlichen Luthertum verbreiteten Motiv der Beratschlagung im Himmel um willen der Erlösung der gefallenen Menschheit vgl. Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 48, Z. 235-240: "Als der erste Mensch Adam gefallen/ vnnd durch den Fall alle seine Nachkommen in den ewigen Tod gestürtzet/ hat der Sohn GOttes für dem Thron seines himlischen Vaters eine Vorbitt gethan/ vnnd für das menschliche Geschlecht zu bezahlen sich anerboten/ vnd also frembde Schuld auff sich geladen [...]." Dilherr: Zeit-Predigten (1657), S. 664-666: Da die Welt no¡ ni¡t gegründet ward/ ›ehe/ da fand ›¡ s¡on die Güte GOtte#. Denn da Er/ al# ein allwi‹ender GOtt/ zuvor sahe/ daß sein kün[tige# Ges¡öp[/ der Mens¡/ ›¡ s¡werli¡ würde versündigen/ die lu‰ige Wohnung deß Paradise# ni¡t allein vers¡er”en; sondern au¡/ mit seinem Ungehorsam/ die Stätte aller Dra¡en und höllis¡en S¡langen verdienen: da da¡t Er al#balden/ wie selbigem wieder mögte zu hel[en seyn; und bes¡loß/ in der himmelis¡en Can”ley/ denselben lieber dur¡ seine# einigen Sohn# Blut und Tod zu erlösen/ al# verderben zu la‹en. – 49 verlängt] ′verlängert′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 719. – 51f. Ps 63,2; Jes 26,9 – 57 2Sam 23,15 – 58 Mi 5,1 – 59 Ps 14,7 – 60 Vgl. Ps 107,14 – 69f. Jes 11,1 – 69 besa[tet] ′befeuchtet′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1539. – 70 bekra[tet] ′gestärkt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 11, Sp. 1946. Vgl. Joh 15,4f. – 71f. Num 21,8f.; Joh 3,14f. – 71 S¡langengi[t] Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 2, S. 15f.: "Also i‰ in dem gi[tigen bösen S¡langensamen/ in dem Vngehorsam vnd eigener Liebe de# Adam#/ so au[ alle Na¡kommen dur¡ eis¡li¡e Geburt/ geerbet/ so ein gi[tiger Baum verborgen/ vnnd so vnzehlige böse Frü¡te/ daß in jhnen da# gan”e Bilde de# Sathan# mit aller bösen Vnart vnd Bößheit ers¡einet." Ders.: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 1, S. 1: "JESVS Chri‰u# Gotte# Sohn i‰ vn# von vnserm Himlis¡en Vater gegeben zu einem Ar”t vnd Heilbrunnen/ wieder da# tödtli¡e vnd verdamli¡e Gi[t der Erbsünde sampt jren Frü¡ten/ vnd wider allen Jammer vnd Elende/ Leibe# vnd der Seelen." – 73 Phil 2,7. Vgl. Nikolaus Hermann, Wackernagel. Bd. 3, S. 1170, Nr. 1365, Str. 7:
Gedicht 2
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Er wird ein kne¡t vnd i¡ ein Herr, da# mag ein we¡sel sein! Wie könd er do¡ sein freundli¡er, da# her”e Jhesulein! – 74-76 1Kor 15,55; 2Tim 1,10; Hebr 2,14. Vgl. Gerhard: Loci theologici, tom. 8, loc. 26, S. 376a: "ejus [scil. Christi] enim mors est mors nostrae mortis [...]." – 77 Hos 2,21f. – 88 tretten dar] ′herzutreten′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 795. – 91f. Phil 2,7f. – 94 Zu Christus als clavis coeli vgl. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 42 (1. Weihnachtstag, Lk 2,1-20): Ein Gnaden-Tag aber mag er au¡ wol hei‹en/ denn heute jährig i‰ ers¡ienen die heilsame Gnade GOtte#/ Tit. 2.v.11. Die leu¡tet und glän”et un# an dur¡ die zwey holdseligen Freuden-Aeuglein de# HErrn JEsu/ wel¡e da# s¡ön‰e Stü¿ seyn im Stall und Kripplein zu Bethlehem. J‰ da# ni¡t Gnade über alle Gnade? GOtt der himmlis¡e Vater solte von re¡t#wegen mit un# zürnen/ so s¡leu‰ er den Himmel auf/ und theilet sein Her” mit un#. Vgl. auch Nikolaus Hermann, Wackernagel. Bd. 3, S. 1169, Nr. 1365, Str. 1: LObt Gott, jr Chri‰en alle glei¡ in seinem hö¡‰en thron, Der heut s¡leu‰ au[ sein Himelrei¡ vnd s¡en¿t vn# seinen Son! – 96 Vgl. Mt 11,29; Hebr 4,9-11 – 97 Sünd-Empfängniß] Ps 51,7 – 98 2Kor 5,21; Hebr 4,15 – 99-102 Der Topos der geistlichen Empfängnis Christi durch den Glaubenden im Herzen (conceptio spiritualis) spielt in der Frömmigkeit des frühneuzeitlichen Luthertums eine zentrale Rolle. Ein diesbezüglich grundlegender Text ist Luthers Choral "Vom Himmel hoch, da komm ich her", wo es in der 13. Strophe heißt (AWA 4, S. 290): Ach mein hertzliebes Jhesulin, Mach dir ein rein sanfft bettelin, zu rugen jnn meins hertzen schrein, Das ich nimer vergesse dein. Zur Rede von der conceptio spiritualis in Texten des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. Arndt: POSTILLA I (1680), S. 77 (Weihnachten, Lk 2,1-14), der in diesem Zusammenhang auch die angeführte Choralstrophe Luthers zitiert: Aber er hat darumb keinen Raum in der Welt wollen nden/ au[ daß er Raum in unsern Her”en nden möge: Unser Her” solte seine Wiege seyn/ und unser Glaube seine Windelein. A¡ mein Her”liebe# JEsulein! Ma¡ dir ein rein san[t Bettelein/ Zu ruhen in mein# Her”en S¡rein/ Daß i¡ nimmer verge‹e dein.
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
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Er war ein gei‰li¡er König/ er wolte ein gei‰li¡e# Wiegelein haben/ in unserer Seelen und Her”en wolte er ruhen/ san[ter denn in einer gülden und seiden wei¡en Wiege. So hat nu der HERR keinen Raum in der Welt/ denn er wil in unsern Her”en Raum haben/ und darinne gewieget werden. Vgl. weiterhin Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 47 (Weihnachten, Lk 2,1-20): Du lege da# liebe JEsulein in dein Her”e. Die alten Kir¡en-Lehrer fragen: Warum do¡ diß holdselige Kindlein kein eigne# Kripplein habe? und geben Antwort: E# thue e# mit besonderm Rath und Beden¿en/ denn unser Her” einig und allein/ soll sein eigne# Kripplein seyn. Un# i‰ er gebohren/ Un# i‰ er gegeben/ Es. 9. v. 6. Den¿e allzeit an da# s¡öne Wort: O fili mi, da mihi cor tuum, gib mir/ mein Sohn/ dein Her”/ Spri¡w. 23. v. 26. und bete: Sit Praesepe tuum, Cor, pie Christe, meum; Lieber JESU/ laß do¡ mein Her” deine Krippen seyn. Zu Bethlehem im Krippelein/ da lag da# liebe JEsulein. A¡ GOtt/ laß au¡ da# Her”e mein/ seyn JEsu Chri‰i Krippelein! Vgl. auch Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 159f. (1. Weihnachtstag, Gal 4,19): GLei¡er weise/ wie der Apo‰el Paulu# Rom. 6. vnd Colo‹. 3. lehret/ daß wir mit Chri‰o gei‰li¡er weise au[er‰ehen/ vnd gen Himmel fahren mü‹en/ soll vn# ander# Chri‰i Au[er‰ehung vnd Himmelfarth zu gute kommen [...] Also können wir glei¡#fal# sagen/ daß Chri‰u# in vnsern Her”en gei‰li¡er weise mü‹e gebohren werden/ sollen wir ander# derselben heilwertigen Fru¡t/ die er in seiner Geburt vn# mitbra¡t/ theilha[tig werden. Dilherr: Her”- und Seelen-Speise (1661), S. 3f. (1. Advent, Mt 21,1-9): SJhe! J¡ ‰ehe für der Thür/ und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Thür aufthun; zu dem werde J¡ eingehen/ und da# Abendmahl mit ihme halten/ und er mit Mir. Dieser Wort/ Andä¡tige/ Gottergebene Her”en! erinnern wir un#/ bei i”t angehender Advent#-Zeit/ billi¡: wel¡e au# der O[enb. Joh. im 3. Cap. genommen ›nd; und un# anzeigen: wie der HERR JESUS/ dur¡ die Predigt seine# Wort#/ so sähnli¡ an unsern Her”en anklopfe: auf daß Er/ dur¡ her”li¡e Buß/ und waaren Glauben/ möge eingela‹en werden: da Er un# denn aller seiner himmlis¡en Wolthaten wolle theilha]ig ma¡en. Also wird der traute HERR JEsu#/ au¡ in dem Hohenlied Salomonis, eingeführet; daß Er spri¡t/ zu einer jeden glaubigen Seele: thue mir auf/ liebe Freundin/ meine S¡we‰er/ meine Taube/ meine Fromme! denn mein Haupt i‰ voll Taue#/ und meine Lo¿en voll Na¡t-Tropfen: in dem 5. Cap. da# i‰/ J¡ habe deinetwegen viel gelitten/ und au#ge‰anden: damit du/ von deinen Sünden/ möge‰ erlöset werden. Wa# nun der HErr JEsu# dazumal so sähnli¡ begehret hat; da# begehret er no¡ heut zu Tag eben so sähnli¡: und i‰ willig und bereit/ dur¡ die Predigt seine# Wort#/ in unsern Her”en un›¡tbarli¡ einzuziehen; wie Er/ vor länger al# se¡#zehenhundert Jahren/ ›¡tbarli¡ zu Jerusalem i‰ eingezogen: wie unser Evangelium bezeuget: Heinrich Müller: Her”en#-Spiegel (1738), S. 733 (1. Weihnachtstag, Lk 2,1-15): "Maria hat keine Wiegen. Mit der Krippen, darau# son‰ da# Vieh aß, mu‰e Chri‰u# vorlieb nehmen. Mein Her”, dein Heyland vera¡tet da# ni¡t, wa# gering und s¡le¡t i‰; Er nimmt gerne mit dir vorlieb. Ja, die Niedrigkeit und gei‰li¡e Armuth erwehlet er vor andern. Die gei‰li¡e Armuth deine# Her”en# i‰ re¡t da# Krippelein, darinne er wohnet."
Gedichte 2 und 3
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Vgl. nicht zuletzt den folgenden gebundenen Text von Georg Weissel, Fischer-Tümpel. Bd. 3, S. 9, Nr. 11, Str. 5: Kom, ô mein Heyland JEsu Chri‰, Mein# Her”en# thür dir o[en i‰. A¡ zeu¡ mit deiner gnaden ein! Dein Freundligkeit au¡ vn# ers¡ein. Dein Heilger Gei‰ vn# führ vnd leit Den Weg zur ewgen Seeligkeit. Dem Nahmen dein, ô HErr, Sey ewig Preiß vnd Ehr. – 105f. Lk 1,41.44. Vgl. auch Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 456 (Palmarum, Mt 21,1-9): Vnser Her” sol für Freude springen/ vnser Gei‰ sol für Frewde hüp[en/ vnser Zunge sol lobsagen/ denn e# bringt vn# dieser König keine gemeine Wolthat/ darumb sol au¡ die Freude ni¡t eine gemeine sondern eine sonderbare Frewde seyn/ sol¡e Frewde am HErrn i‰ vnsere Ster¿e/ ‰ehet Nehem. 8. E# wird aber ni¡t eine jrrdis¡e Weltfrewde allhie gemeynet/ sondern die Freude de# Gei‰e#/ de# jnnerli¡en Mens¡en#/ da vnsere Seele vnd Gei‰ in her”li¡er Betra¡tung der gro‹en Wolthaten/ die wir von Chri‰o haben/ ›¡ frewet/ wie von dem Abraham Johan. 8. vnnd von der Mutter de# HERRN/ Luc. 1. wird vermeldet. – 108 Jes 61,10; Gal 3,27 – 109 Ps 51,12 – 111 Glauben# Ampel-Oel] Mt 25,1-13
Text II/3: JESUS, JMMANUEL, Gott mit Un#. Esa. 7. 14. 100r-100v Die Verse 17-24 sind mit einer diagonalen Linie durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß die betreffenden Zeilen gedruckt worden sind. T1 III.] III – T1 Am rechten Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen 3
2
1
angebracht hat. – 6 Gott und wir] wir und Gott – 6 und] überschrieben – 13 und] u. – 35 Und] nachträglich an den Zeilenanfang gesetzt – 35 i¡] danach dir gestrichen – 36 dir] oberhalb von 3
1
gestrichenem ganz – 38 leben] durch Streichung und Überschreibung aus bleiben – 39 mit dir i¡] i¡ mit 2
dir Das vorliegende Gedicht wurde 1653 erstmals gedruckt in Dilherrs Erbauungsschrift Die Himmelis¡e Glu¿-Hänne in zehn gezählten Strophen (Bl. E2r-E3r) (vgl. Morphologie, Nr. 126, S. 189). Auf den 25.7.1653 (Tag der Apostel Philippus und Jacobus) hat Dilherr die Zueignungsschrift seiner Himmlis¡e[n] Glu¿henne datiert. Der 25.7.1653 ist damit terminus ante quem für die Abfassung des Gedichts. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel JESUS Jmmanuel/ Gott mit un#. Als Lehnmelodie ist angegeben: Zu›ngen na¡ der Weise: La‹t un# alle fröli¡ seyn/ etc. Das Gedicht endet mit der Signatur
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
Sigm. Betulius. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 4 der] da# – 6 Gott und wir] wir von Gott – 28 kein# un# soll] soll un# ni¡t – 35 Und dafür i¡] dafür i¡ dir – 36 dir] gan” – 37 mit] bey – 38 leben] bleiben – 39 mit dir i¡] i¡ mit dir Nochmals gedruckt wurde das Gedicht 1663 in der zweiten Auflage von Dilherrs Her”- und Seelen-Speise (Nr. LV, S. 96-98). 3 Hort] Ps 18,3 u.ö. – 4 Röm 5,10 – 7 1Tim 2,5 – 7 ›¡ in# mittel ndt] ′sich in die Mittlerrolle begibt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 2381. – 8 Jes 9,6 – 9f. Joh 14,6 – 11 Jacob#leiter] Gen 28,12. Zur Verwendung dieses Motivs in Texten des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. Martin Moller: Sterbe-Kun‰ (1673), S. 189: "Wa# zage‰ du? Sterben i‰ dein Gewinn. Wei‹e‰ du ni¡t/ wohin? Siehe/ Chri‰u# i‰ der Weg und die Leiter zum Himmel. Weil du den ha‰/ so kan dir kein Tod s¡aden; Weil du Chri‰um ha‰/ kan‰ du ni¡t# verlieren/ ob s¡on Leib und Leben au[gehet/ denn Chri‰u# ‰ehet dir für alle#." Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, Vorrede, Bl. Aiiijr-Aiiijv: "An dieser Niedrigkeit vnd Demut vnser# HERRN Jesu Chri‰i/ ‰eigen wir au[/ al# an der re¡ten Himmel# Leiter/ in da# Her” GOtte# vnser# lieben Vater#/ vnd ruhen in seiner Liebe/ denn an Chri‰i Mens¡heit mü‹en wir anfahen/ vnd au[‰eigen in seine Gottheit." Im Exordium einer Predigt zum ersten Weihnachtstag kommt Arndt auf Jakobs Traum von der Himmelsleiter (Gen 28,12-15) zu sprechen und deutet diesen Text als christologische Prophezeiung (POSTILLA I (1616), S. 53, Predigt zum 1. Christtag): Dur¡ diß Bild i‰ bedeutet 1. die Mens¡werdung unser# HErrn JESU CHri‰i, und seine hohe Person, die GOTT und Mens¡ seyn sollte. Denn diese Leiter rühret mit der Spi”en an den Himmel, und ‰ehet do¡ auf Erden. Darna¡ i‰ hiedur¡ bedeutet da# Amt de# Mittler#; denn dur¡ diesen Mittler sollte GOtt und Mens¡ vereiniget werden, der Höhe‰e und Niedrig‰e, und alle# versöhnet werden, wa# im Himmel und auf Erden i‰; darum fa‹et diese Leiter Himmel und Erden zusammen. In der folgenden Predigt (POSTILLA I (1616), S. 67, Predigt zum 2. Christtag) kann Arndt sogar Christus selbst mit der Himmelsleiter identifizieren. Demnach hat Jakob im Traum niemand anderen als Christus gesehen, der ihm nicht leiblich, sondern "in der Ge‰allt einer Himmel#-Leiter. 1. B. Mos. 28, 13." erschienen ist. Vgl. auch Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 26, Z. 295299: "Christus verheisset dem bekehrten Schecher den Eingang zum himlischen Paradiß/ Luc. 23. anzuzeigen/ quod scala Paradisi in Adamo fracta, in se verò reparata sit, daß er vns durch sein Creutz vnd Tod den Weg zum Leben wiederumb eröffnet Psalm. 16." Zur mittelalterlichen Verwendung dieses Motivs vgl. Bonaventura: Itinerarium mentis in Deum, cap. 4, 2, S. 110: "Veritas, assumta forma humana in Christo, fieret sibi scala reparans priorem scalam, quae fracta fuerat in Adam." – 13f. Joh 3,16 – 15 Joh 1,14; Hebr 2,14. Zur Menschwerdung Gottes vgl. zu Text Nr. I/47, v. 73. – 16 Hebr 2,11 – 19f. Eph 4,15f. – 21 vor der Zeit] Eph 1,4 – 22 Hos 2,21f.; Offb 21,2 – 25f. Röm 8,31 – 27f. Röm 8,38f. – 31 Mt 6,33 – 32 Jak 1,17 – 37 Bleib mit un#] Lk 24,29 – 39f. Offb 21,3f.
Gedicht 4
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Text II/4: Uber die Freudenrei¡e Wundergeburt de# allerlieb‰en JESULEJNS. 101r-103v Das vorliegende Gedicht ist im Ausnahme des zweistimmigen Satzes am Schluß ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 IV.] überschrieben aus III – T1 Am rechten Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – 6 Himmel#] Himel# ‾ (ebenso 16 kommt – 18 Sündenjammer – 49 Zimmer-prangen – 56 komm – 66 nimm‰ – 84 Himmel#bahn – 109 ver‰ummet – 115 kömmt – 116 nimmt – 145 kommt – 146 kommt) – 12 Freudenthon] Freuden oberhalb von gestrichenem Engel – 22 FreudenNa¡t] ev. Freuden Na¡t – 24 und] u. (ebenso 60, 66, 72, 96, 112, 124 (2mal), 126, 133, 134, 149) – 28 wa#] Kürzel – 30 Glieder] mit der-Kürzel – 97 Man] oberhalb von gestrichenem mi¡ – 110 fals¡en] oberhalb von gestrichenem Gö”en – 117 S¡ulden] danach wa# un# drü¿et gestrichen – U1 Auf den Text folgt eine Melodie zu diesem Lied von Georg Walch. Diese findet sich unter Notentranskription 1. Das Gedicht wurde 1652 gedruckt in Birkens Andachtsbuch Gei‰li¡e Weihrau¡körner in 13 gezählten Strophen (Nr. II, S. 27-34) (vgl. Morphologie, Nr. 86, S. 142). Birken schloß die Arbeiten an seinen Gei‰li¡e[n] Weihrau¡körner[n] im Herbst 1651 ab. Dies geht aus einer Notiz in seiner Autobiographie hervor (Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 47) sowie aus einem Brief, den Heinrich Krolow, Ehegatte von Magdalena Krolow, geb. Wulkow, der neben Magdalena Vanzke, geb. Schröder, und Anna Otten, geb. Retz, die Weihrau¡körner gewidmet sind, am 28. Februar 1652 an Birken schickt (vgl. Morphologie, Nr. 86, S. 140f.). Der Herbst 1651 ist damit terminus ante quem für die Abfassung des vorliegenden Gedichts. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel Anda¡t Uber die Freudenrei¡e Wunder-Geburt deß lieben trauten JESULEJNS. Als Lehnmelodie ist angegeben: Na¡ der Weise D. Philippi Nicolai: Wa¡et auf/ ru[t un# die Stimme. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 3 ein Mens¡e, der au¡] für ein vermens¡ter – 12 Himmelsü‹er Freudenthon] Freudensü‹er Engeltohn – 13 Sänger] Engel – 16 herrli¡] prä¡tig – 30 Glieder, die do¡ göttli¡] un# ein Mund der Warheit – 38 laßt ihr an Herberg dem] soll dem an Herberg hier – 40 muß] soll – 49 na¡ ‰olzem] kein güldne# – 50 du Krippenkind träg‰ kein Verlangen] kan di¡/ O Wunderkind/ ümfangen – 51 Welt du viel zu groß au¡] du der Er‰geborne – 53 hö¡‰er] gro‹er – 54 zur Wohnung] zum Wohnhau# – 56 hab] ma¡ – 61 HimmelPrinz] Wunderknab – 62 Gott au¡] S¡ön‰er – 63 daß du nit jag‰] zu jagen den – 64 Hof- und Pra¡t-Gemä¡ern] Gold und Kun‰gemä¡ern – 65 daß] und – 66 du nit nimm‰ Krone] zu nehmen Zepter – 72 arme Stall- und KrippenKlauß] arme# Stall- und Krippenhau# – 76 heut] ein – 78 üms¡reiben] üms¡lie‹en – 80 tritt in die] in voller – 90 vor] für – 92 GnadenTag] Freudentag – 96 Mund] Muht – 97 Man] izt – 97 vers¡lo‹en] ges¡lo‹en – 108 Leben#wiederbringer] Frieden#widerbringer – 109 Bü¡] Gott – 110 fals¡en götter] Gö”engötter – 111 weil] nun (ebenso 114) – 117 unsre S¡ulden] wa# un# drükket – 122 Mens¡enKind] Wunderkind (ebenso 135) – 126
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
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der Sohn, den] da# Kind/ da# – 144 Gotte#Thron] Gotte# Sohn – 150 Jesu, ‰ät#] ‰ät# zu Lob – 155 soll] muß – 156 der] die 1-12 Vgl. Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel (1599), S. 412: WA¡et au[/ ru[t vn# die Stimme/ Der Wä¡ter sehr ho¡ au[ der Zinnen/ Wa¡ au[ du Statt Jerusalem. Mitterna¡t heißt diese Stunde/ Sie ru[en vn# mit hellem Munde/ Wo seydt jhr klugen Jungfrauwen? Wolau[/ der Bräutgam kompt/ Steht au[/ die Lampen nimpt/ Halleluia. Ma¡t eu¡ bereit/ Zu der Ho¡zeit/ Jhr mü‹et jhm entgegen gehn. – 1 Ps 57,9; Eph 5,14. Zum geistlichen Weckruf vgl. zu Text Nr. I/1, v. 1 – 5 Phil 2,10 – 6 den S¡öpfer] Ps 33,6; Joh 1,3; Kol 1,16; Hebr 1,2 – 6 au# ~ Thron] Joh 1,1 – 7-9 Lk 2,14 – 13f. Vgl. Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel (1599), S. 412f.: Zion hört die Wä¡ter ›ngen/ Da# Her” thut jhr von Frewden springen/ Sie wa¡et vnd ‰eht eilend au[: Jhr Freund kompt vom Himmel prä¡tig/ Von Gnaden ‰ar¿/ von Warheit mä¡tig: Jhr Lie¡t wirdt hell/ jhr Stern geht au[. Nu komm du werthe Kron/ HErr Jesu Gotte# Sohn/ Ho›anna. Wir folgen all zum FrewdenSaal/ Vnd halten mit da# Abendmal. – 14 Vgl. Luther, WA 29, S. 651, Z. 15f.21-23 (Predigten des Jahres 1529, 1. Weihnachtstag, Lk 2, Nr. 77): "GOtt [...] i‰ mir so nahe worden, daß er i‰, wa# i¡ bin [...] Da# i‰ unser Herrli¡keit und di# sol un# fröli¡ ma¡en, daß unsere Her”en mö¡ten für Ho[art und freuden zerspringen [...]." – 15 Gott ~ Mens¡] Joh 1,14; Hebr 2,14. Zur Menschwerdung Gottes vgl. Text Nr. I/47, v. 73 (ebenso 114). – 16f. Phil 2,7f. – 19 Lk 2,10 – 24 Zu diesen drei traditionellen genera von tentationes vgl. zu Text Nr. I/1, v. 61. – 26f. Vgl. die sechste Strophe von Luthers Choral "Vom Himmel hoch, da komm ich her" (AWA 4, S. 289):
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Des lasst uns alle frölich sein Und mit den hirten gehn hinein, Zu sehn, was Gott uns hat beschert Mit seinem lieben Son verehrt. Die Worte der Hirten "Laßt uns nun gehen nach Bethlehem" (Lk 2,15) kommentiert Herberger: Her”Po‰illa I (1. Weihnachtstag, Lk 2,1-20), S. 54, wie folgt: "Da# i‰ da# er‰e Wort/ wel¡e# Mens¡en in der S¡ri[t na¡ Chri‰i Geburt geredet haben. Laß diß au¡ dein er‰e# Wort seyn/ und deinen vornehm‰en Kummer in deinem gan”en Leben. Eamus, la‰ un# hingehen/ und den neugebohrnen Ehren-König JEsum Chri‰um mit den Weisen au# Morgenland su¡en und anbeten." – 28 Lk 2,7 – 37 verblendte] 2Kor 4,4 – 38 Lk 2,7 – 38 dem zerrinnen] ′dem ermangeln′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 750. – 39 Ps 33,6; Joh 1,3; Kol 1,16; Hebr 1,2 – 43 Ps 63,2; Jes 26,9 – 44 ô verkehrte Art] Mt 17,17 – 48 1Joh 4,19 – 52-54 1Kön 8,27 – 55-59 Zur geistlichen Empfängnis Christi durch den Glaubenden im Herzen (conceptio spiritualis) vgl. zu Text Nr. II/2, v. 99-102. – 60 Zur Reinigung des Herzens durch den Einzug Jesu vgl. zu Text Nr. II/6, v. 41-44. – 71 Lk 20,36 – 82 Jes 9,5 – 97-99 Im antiken Rom wurden die Türen des Janustempels geöffnet, wenn Rom sich im Krieg befand, und geschlossen, wenn im Imperium Romanum Frieden herrschte. Kaiser Augustus schloß die Türen des Tempels dreimal (vgl. Eisenhut, 1967). Die Friedensherrschaft des Augustus als Hinweis auf denjenigen Frieden zu deuten, den Christus der Welt bringt, ist ein seit den Zeiten der Alten Kirche geläufiges Motiv, das ebenso im Mittelalter (vgl. etwa die Legenda Aura, S. 64) wie auch im frühneuzeitlichen Luthertum vielfach belegt ist. Zur Assoziierung der Friedensherrschaft des Augustus mit dem Frieden Christi unter Bezugnahme auf die Praxis am römischen Janustempel vgl. Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 74f. (1. Weihnachtstag, Lk 2,1-7): Dieser Keyser Augu‰u# i‰ der allermä¡tig‰e Keyser der Römis¡en Monar¡i gewesen/ hatte fa‰ alle Lands¡a[ten/ etli¡e wenig au#genommen/ vnter der Römer Bottmes›gkeit gebra¡t/ vnd war nunmehr da# Krieg#wesen ge‰illet/ vnd saß jederman im Friede/ also daß die Pforten de# Jani zu Rom vers¡lo‹en/ wel¡e# son‰ ni¡t zu ges¡ehen pflegte/ al# wenn von allen Enden vnd Orten Friede war/ darumb ließ au¡ dieser Keyser Augu‰u# ein Gebot au#gehen/ daß alle Welt ges¡ä”et würde. Daß nu Chri‰u# vnter diesem allermä¡tig‰en Keyser wollen gebohren werden/ i‰ darumb ges¡ehen/ weil er gewesen i‰ der Sohn de# allmä¡tigen Gotte#/ vnd hat wollen zur Gemeins¡a[t seine# gei‰li¡en Rei¡# die gan”e Welt beru[en/ E# hat aber weder Augu‰u#/ weder jemal# einiger Potentat die gan”e Welt vnter ›¡ gebra¡t/ zum Zeugniß/ daß Chri‰u# allein i‰ Catholicus Rex, ein allgemeiner König/ wel¡em allein alle Gewalt au[ Erden gegeben. Daß er au¡ zu einer sol¡en friedli¡en Zeit wollen gebohren werden/ damit hat er angezeiget/ daß Er der re¡te Friedefür‰/ Esa. 9. Vnd er sey darumb in die Welt gebohren/ daß er da# Mens¡li¡e Ges¡le¡t wiederumb mit Gott zu frieden ‰ellete/ vnnd wann wir vn# mit wahrem Glauben dieser seiner Geburt trö‰en/ daß er also gei‰li¡er weise au¡ in vnsern Her”en gebohren wird/ so wil er den wahren jnnerli¡en Friede vn# mitbringen/ denn wo der Glaube i‰/ da i‰ Chri‰u#/ wo Chri‰u# i‰/ da i‰ Gnade Gotte#/ wo Gotte# Gnade
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i‰/ da i‰ Friede vnd Frewde de# Her”en#/ wie S. Paulu# spri¡t Rom. 5. Nu wir ›nd gere¡t worden dur¡ den Glauben/ so haben wir Friede mit Gott/ dur¡ vnsern HErrn Jesum Chri‰. – 100 Lk 2,10 – 101 1Kor 6,15 – 101 zuverglieden] ′zu verbinden′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 8, Sp. 48. Zum biblischen Hintergrund der Stelle vgl. 1Kor 6,15. – 103 Zu Christus als clavis coelae vgl. zu Text Nr. II/2, v. 94. – 104f. Lk 22,30 – 109 Delfo# Bü¡ ver‰ummet] Einer antiken Überlieferung nach soll das Orakel von Delphi mit der Geburt Jesu verstummt sein. Kaiser Augustus kam demnach um 12. n. Chr. nach Delphi, um zu erfahren, wer sein Nachfolger werden würde. Die Pythia blieb stumm. Der Kaiser wollte wissen, weshalb das Orakel schweige und bekam daraufhin zur Antwort: Ein hebräischer Knabe, größer als alle Götter, befiehlt mir, Dieses Haus zu verlassen, in den Hades zurückzukehren. Verlass also schweigend unsere Altäre. Augustus kehrte nach Rom zurück und baute auf dem Capitol dem neuen Gott einen Tempel. Vgl. Parke/Wormell, 1956, Vol. I, S. 288-290 sowie Vol. II, S. 209. – 110 mummet] ′verhüllt sich′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 2663. – 112f. Birken verarbeitet hier folgendes legendarisches Motiv: Der Legenda aurea zufolge (S. 68f.) sprang in der Nacht, in der Jesus zur Welt kam, aus einem Brunnen in Rom kein Wasser mehr, sondern Öl. Das Öl sprudelte den ganzen Tag und floß in den Tiber ab. In diesem Brunnen sieht die Legenda aurea eine Weissagung der Prophetin Sibylle (überliefert in den oracula sibyllina) erfüllt, derzufolge der Welterlöser geboren werde, wenn Öl aus einem römischen Brunnen springe. – 115 Joh 1,41 – 116-120 Jes 53,4f. – 121 Mt 11,15 – 123-125 Lk 1,27.34f. Zur Bezeichnung der Maria als semper virgo bei Luther vgl. WA 20, S. 357, Z. 5-8 (Predigten des Jahres 1526, 3. Predigt über Ex 3): "Wie wol e# eine gute meinung oder deuttung i‰ und den arti¿el mü‹en wir war sein und bleiben la‹en, Da# Maria i‰ eine reine jun¿fraw gewesen vor der geburt, in der geburt und na¡ der geburt und bleibet ewigli¡ eine reine jun¿fraw." Zur Verwendung dieses Topos' im frühneuzeitlichen Luthertum vgl. Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 80f. (1. Weihnachtstag, Lk 2,1-7): Die Mutter diese# HErrn i‰ gewesen eine Jungfraw/ denn also war e# zuuor verkündiget Esa. am 7. Sihe/ eine Jungfraw i‰ s¡wanger/ vnd wird einen Sohn gebehren/ den wird ›e hei‹en Jmmanuel. Diese# hatte au¡ Gott der HERR dur¡ man¡erley Fürbilder bezeuget. Num. 17. wird vermeldet/ daß der Ste¿en Aaron# gegrünet/ vnd Mandeln getragen. Dadur¡ i‰ angezeiget/ daß Maria frembd von aller natürli¡en vnd eis¡li¡en Bluts¡a[t/ Kra[t vnd Wer¿/ hat vbernatürli¡erweise/ do¡ einen warha[tigen Sohn/ ›e eine natürli¡e Mutter/ geboren/ glei¡ wie die Ruthe au¡ natürli¡e Mandeln trug/ vnd eine natürli¡e Ruthe bliebe. Also Judic. 6. thut Gott der HERR für Gideon ein Zei¡en/ daß der Thaw au[ da# au#gebreitete Fell alleine fellet/ aber der gan”e Erdboden bleibet tro¿en/ de# andern Morgen# bleibet da# Fell tro¿en/ vnd die Erden wird naß: Also hat die reine Jungfraw Maria allein vnter allen Weibern diesen himlis¡en Thaw Chri‰um dur¡ wir¿ung de# heiligen Gei‰e# empfangen/ dauon Esa. 45. ‰ehet: Treu[elt jhr Himmel von oben. Dieser Thaw i‰ na¡mal# au[ die gan”e Erden kommen/ da# i‰/ die Fru¡t dieser Geburt gehet alle
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Mens¡en an/ aber Maria i‰ widerumb ein tro¿en Fell worden/ da# i‰/ ›e i‰ eine reine Jungfraw blieben na¡ der Geburt/ wie vor der Geburt. Also Eze¡. 44 führet Gott der HERR den Propheten zum Thor de# eu‹ern Heiligthumb#/ vnd spri¡t zu jhm: Diß Thor soll zuges¡lo‹en bleiben/ vnd ni¡t au[gethan werden/ vnd sol niemand dadur¡ gehen/ ohn allein der HERR/ der Gott Jsrael/ soll dadur¡ gehen/ vnd soll zuges¡lo‹en bleiben. Damit i‰ angezeiget/ daß Chri‰u# werde von einer Jungfrawen geboren werden/ vnd glei¡wol die signacula pudoris virginalis ni¡t erö[nen oder verle”en/ sondern Maria/ wie ›e jhn in Jungfräwli¡er Keus¡heit empfangen/ also werde ›e jhn au¡ in Jungfräwli¡er Keus¡heit gebehren. – 127-129 Lk 1,35. Vgl. Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 131f. (1. Weihnachtstag, Jes 9,5f.): "Denn ob wol allein der Sohn Gotte# in Einigkeit seiner Person/ die mens¡li¡e Natur angenommen/ so i‰ do¡ au[ gewi‹e ma‹e die Mens¡werdung ein Wer¿ der gan”en heiligen Dreyfaltigkeit/ ›ntemal der heilige Gei‰ i‰ vber Mariam kommen/ vnd die Kra[t de# Hö¡‰en hat ›e vbers¡attet/ daß ›e den Sohn Gotte# zur Welt bringen können/ Luc. 1." – 130 Jes 9,5 – 131 Hebr 4,15 – 131 sonder] ′ohne′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1571f. – 133-144 Vgl. Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel (1599), S. 413: Gloria sey dir gesungen/ Mit Mens¡en vnd Englis¡en Zungen/ Mit Harp[en vnd mit Cymbaln s¡ön: Von zwöl[ Perlen ›nd die Pforten An deiner Statt/ wir ›nd Consorten Der Engeln ho¡ vmb deinen Thron/ Kein Aug hat je gespürt/ Kein Ohr hat mehr gehört/ Sol¡e Freuwde. Deß ›nd wir froh/ jo/ jo Ewig in dulci iubilo. – 135 Mt 16,16 – 136 Vgl. Dilherr: Her”- und Seelen-Speise (1661), S. 59 (1. Weihnachtstag, Gen 3,15): "O tro‰volle Wort! daß JEsu# CHri‰u#/ dur¡ seine Mens¡werdung und Geburt/ unser Bruder worden: zu dem wir un# ni¡t#/ al# alle# Gute#/ zu versehen haben:" – 138 2Tim 4,8; 1Petr 5,4 u.ö. – 139 Lk 2,10 – 142-144 Mk 16,19; Apg 7,55 – 144 verselb‰et] ′verbunden′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 1269. – 145-150 Lk 2,20 – 151 Mt 23,37 – 152 Ps 72,10; Jes 60,6 – 152-156 Mt 2,1-12
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Notentranskription 1: Notensatz zu Text Nr. II/4: Wa¡et auf, ihr Mens¡en›nnen!, 103r-103v.
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Text II/5: Uber die Bes¡neidung de# allerlieb‰en JESULEJNS. 103v-106v Die Verse 121-128 und 145-200 sind mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß die betreffenden Zeilen gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden sind. T1 V.] durch Streichung aus IV. – 6 anbeginn] anbegi‾n (ebenso 39 wann – 68 gewinnt – 194 wann) – 10 Je‹e] ‹ überschrieben – 12 und] u. (ebenso 15, 40, 69, 80, 84, 108, 116, 139, 140, 146, 152 (2mal), 155, 160, 173, 177, 182, 200) – 14 Tau[] [ überschrieben – 26 Blutbräutgam] teilweise lateinische Schreibung – 32 droht] r überschrieben – 39 die] überschrieben – 39 der] Kürzel – 60 wa#] Kürzel (ebenso 118) – 71 willkommen] willkomen ‾ (ebenso 72 komm‰ – 72 Frommen – 73 Kommet – 91 Himmel#glieder – 92 Himmel#herren – 121 Nimm – 122 Flammen) – 75 Brüder,] Komma aus Punkt überschrieben – 98 da#] Kürzel (ebenso 141, 146) – 128 wieder] mit der-Kürzel (ebenso 151 Glieder) – 176 Halkyoner-Stille] teilweise lateinische Schreibung Das vorliegende Gedicht wurde – mit einer zusätzlichen Strophe – 1652 gedruckt in Birkens Andachtsbuch Gei‰li¡e Weihrau¡körner in 24 gezählten Strophen (Nr. III, S. 34-43) (vgl. Morphologie, Nr. 86, S. 142). Birken schloß die Arbeiten an seinen Gei‰li¡e[n] Weihrau¡körner[n] im Herbst 1651 ab. Dies geht aus einer Notiz in seiner Autobiographie hervor (Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 47) sowie aus einem Brief, den Heinrich Krolow, Ehegatte von Magdalena Krolow, geb. Wulkow, der neben Magdalena Vanzke, geb. Schröder, und Anna Otten, geb. Retz, die Weihrau¡körner gewidmet sind, am 28. Februar 1652 an Birken schickt (vgl. Morphologie, Nr. 86, S. 140f.). Ob das vorliegende Gedicht eine Vorstufe der Druckfassung ist oder eine Bearbeitung derselben, kann nicht mehr geklärt werden. Im Druck steht das Gedicht unter der Überschrift Anda¡t Uber die Bes¡neidung deß Neugebornen JESULEJNS/ zum Neu-eintrettenden Jahr. Als Lehnmelodie ist angegeben: Na¡ der Weise H. Johann Herman#: Zion klagt mit Ang‰ und S¡mer”en. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 4 neu-beammet] neu-bespannet – 6 zeigt] bringt – 7 ma¡et] hei‹et – 13 diesen Bund er, wie er solt] daß er den Bes¡neidung#bund – 14 wolt] kund – 15 und ihn] den er – 16 no¡] wolt – 18 zu] voll – 19 diß] da# (ebenso 25) – 20 Wunde] Wunden – 23 Leiden#tagen] Kreu”e#tagen – 27 Bethlehem mit S¡walle] Salem in der Halle – 29 Jesu#, Heil, da# i‰ sein Nahm] A¡ da# teure Gotte# Lam – 30 nun zertritt der] der erwüns¡te – 31 jenen] tritt den – 32 Es folgt: Warüm solt er Jesu# hei‹en? Jesu# hei‹et/ Heil der Welt/ da# vom Himmel wolte reisen in da# arme Mens¡enzelt. Gott von Gott ein Gott geborn/ Mens¡ zum Mens¡enheil erkorn/
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Gott ein Gott und Mens¡ensamen träget billi¡ diesen Namen. – 33-40 Aufgrund der zusätzlichen Strophe verschiebt sich die Strophenzählung wie folgt: 5 (in der Handschrift) = 6 (im Druck) – 33 Heiland, heile und befreye] Sü‹er Heiland/ heile/ freye – 35 Sünden] Sünde – 39 die Fur¡t] da# Leid – 41-56 Beide Strophen fehlen in der Druckversion. Die Strophenzählung verschiebt sich wie folgt: 8 (in der Handschrift) = 7 (im Druck), 9 = 8, 10 = 9, 11 = 10, 12 = 11; 13 = 12; 14 = 13, 15 = 14, 16 = 15, 17 = 16, 18 = 17, 19 = 18, 20 = 19, 21 = 20, 22 = 21, 23 = 22, 24 = 23, 25 = 24 – 57 ma¡ di¡] werde – 58 Gei‰e#-augen] Glauben#augen – 59 ja betra¡te, und bewunder] und betra¡te diese# Wunder – 61 nit] ni¡t (ebenso 105, 111, 148) – 66 bringet diese# Himmelkind] bringt die# neugeborne Kind – 69 vor (2mal)] für – 80 und der S¡ulden] unsrer Sünden – 82 er in# Elend kam herab] wandert er in# Elend ab – 85 diese] seine – 87 ‰erbli¡ kommet er auf Erden] daß er ›¡ läßt ‰erbli¡ zehlen – 88 aufdaß wir un‰erbli¡ werden] ma¡t un‰erbli¡ unsre Seelen – 97 Au¡ die Hölle zuzus¡ließen] Höll und Teufel zu vers¡lie‹en – 101 hat] so – 106 einer von den] ein erzürnter – 114 vor] für – 117 erhalten] gehalten – 125-128 ni¡te# können wir ohn di¡. Herr, gib deinen Gei‰ in mi¡, der be‰ärk mein gei‰li¡# Leben. gib, so kan i¡ wieder geben.] Laß mi¡ die zwey S¡ärflein dir Leib und Seele/ die du mir ha‰ ges¡enket/ widergeben dir zu wolgefallen leben. – 131 uns¡üldig#] unsündli¡# – 134 e# s¡eint, daß sol¡er weiß] s¡eint e#/ al# ob mit eiß – 143 alsoverwundte] verwundet/ unsre – 157 Gei”e#nägel] Diebe#Nägel – 159 und] samt – 159 eitle Bli¿e] eitlen Blikken – 160 Stri¿e] Tükken – 165 laß] und – 167 wärm] ma¡ – 168 selb‰] warm – 182 freundli¡# Sonnge›¡t] Freudensonnge›¡t – 185 dir i¡ i”t] dir dir i¡ – 187 Ehre] Leben – 191 ho[en] warten – 193 Eine# nur i¡ no¡ begehre] Da# sey fern/ daß i¡ di¡ lehre – 194 wann viellei¡t] do¡ wann wo – 196 laß mi¡, Herr] so laß mi¡ – 197 Odem] Athem 1 der Sonne Strahlenwagen] Zum Motiv vgl. zu Text Nr. I/45, v. 27. – 8 Lk 2,21 – 10 Jes 53,2; Apg 13,22 – 11 Vgl. Dilherr: Hohe S¡ul de# Hö¡‰en Lehrer# und Seiner S¡üler (1663), S. 10: "Am a¡ten Tage/ wurde Er/ wie ein ander gemeine# Kindlein/ mit S¡mer”en bes¡nitten/ vergoß Seine er‰e Blut#tröpflein: und begab Si¡ also damit unter da# Gese”/ demselbigen Gehorsam zu lei‰en/ und/ dur¡ sol¡en Seinen willigen Gehorsam/ un#/ von de# Gese”e# Anklage/ zuerlösen." – 12 Gen 17,10 – 13f. Kol 2,10f. Zur Ersetzung der Beschneidung durch die Taufe vgl. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 84 (Neujahrstag, Lk 2,21): "Glei¡ wie Abraham dur¡ die Bes¡neidung ein Pfand an seinem Leibe träget/ daß ihm Gott gün‰ig sey/ und ein Siegel der Gere¡tigkeit de# Glauben#/ also haben wir gläubigen Chri‰en dur¡ die Tau[e/ wel¡e an der
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Bes¡neidung Stelle getreten/ ein gewi‹e# Pfand und Zeugniß im Her”en/ daß wir sollen selig werden/ Colo‹. 2. v. 14." Gerhard: Po‰illa (1613) III, S. 110f. (Johannes der Täufer, Lk 1,57-80): "Allhie haben wir nun zu beden¿en/ daß glei¡er weise/ wie Johanni in seiner Bes¡neidung sein Name gegeben/ daß wir also au¡ in der heiligen Tau[e/ wel¡e an ‰at der Bes¡neidung kommen i‰/ Colo‹. 2. mit newen Namen genennet werden [...]." – 17 Vgl. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 84 (Neujahrstag, Lk 2,21): "E# hat aber mit der Bes¡neidung ohne Blut und S¡mer”en ni¡t können zugehen. S. Luca# s¡reibet ni¡t# darvon/ denn e# ver‰ehet ›¡ wohl selber." Dilherr: Heil Deß Sünder# (1653), S. 19f.: "Da# Mittel der Reinigung i‰ da# Blut: wel¡e# der HERR Jesu# ni¡t ein- sondern vielmal vergo‹en. Da# er‰e mal/ in Seiner zarten Kindheit/ al# Er/ am a¡ten Tag/ na¡ Seiner Geburt/ bes¡nitten worden: wel¡e# denn ni¡t ohne he[tigen S¡mer”en ges¡ehen." – 20-22 Nach lutherischem Verständnis ist die Beschneidung Jesu ein Auftakt zu seiner Passion. Vgl. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 84 (Neujahrstag, Lk 2,21): S. Augu‰inu# führet ein feine# Glei¡niß/ und saget: Der HErr JEsu# hält Kau[mann#-Brau¡. Er war darzu in die Welt kommen/ daß er un# ni¡t mit Gold und Silber/ sondern mit den rothen Ro›nobeln seine# allerheilig‰en Blut#/ von dem ewigen Verdammniß wolte loß kau[en. Heut gibt er bald am er‰en Tage de# Jahr# die er‰en Blut-Gros¡en auf den Kau[ unserer Seelen/ damit ihm niemand einfalle/ folgend am guten Freytage zeu¡t er die volle Tas¡en/ und i‰ irgend ein Blut#-Trop[en unter seinem Her”en/ der muß herfür/ damit un# der Himmel ri¡tig erkau[t würde. Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 191f. (Neujahrstag, Lk 2,21): Wie er vn# zu gut gebohren/ vn# zu gut gelitten/ also i‰ er au¡ vn# zu gut bes¡nitten worden/ ›ntemal sol¡e seine Bes¡neidung i‰ gewesen eine solennis obligatio, eine ö[entli¡e Verspre¡ung/ daß er an vnser ‰att die La‰ de# Gese”e# au[ ›¡ nehmen wolle/ dieweil die Bes¡neidung war ein Gebot Gotte#/ er wolle au¡ vnserer Sünden Stra[ au[ ›¡ nemen/ dieweil die Bes¡neidung ni¡t ohne sonderbahren S¡mer”en kondte verri¡tet werden/ vnnd worzu er in dieser seiner Bes¡neidung ›¡ obligiret/ da‹elbe hat er zur Zeit seine# Leiden# trewli¡ gelei‰et/ da er ni¡t Tröp[lein#/ sondern Strome#weise sein Blut vergo‹en/ da er au¡ ni¡t allein eu‹erli¡e Leib#s¡mer”en/ sondern innerli¡e Hellenang‰ erduldet hat. Dilherr: Her”- und Seelen-Speise (1661), S. 82 (Neujahrstag, Gen 3,15): Jn sol¡er seiner Bes¡neidung o‹en/ au# seinem zarten Leiblein/ herau# die uns¡uldige Blut#tröpflein: wel¡e Du/ O Mein JEsulein! deinem Himmlis¡en Vatter/ zu einem Pfand der na¡kommenden gan”en Bezahlung/ darlegte‰. J”t bringstu die Angab/ O mein JEsulein! du wir‰/ zu re¡ter Zeit/ au¡ die gan”e Summ erlegen. J”t besprengstu die Windeln der Kindheit tropfenwei#: in deinem männli¡en Alter/ wirstu deinen Ro¿/ in rotem Wein was¡en/ und deinen Mantel in Weinbeerblut: wie dein Großvatter Jacob/ auf seinem Todbette/ hatte gewei#saget. O s¡mer”ha[te! aber au¡ nü”li¡e und heilsame Bes¡neidung! au# wel¡er un# rinnet die Stär¿ung unser s¡wa¡en Seelen/ und die Reinigung unser# sündha[ten Her”en#. – 24 aufgetragen] ′emporgetragen in den Himmel′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 762. – 26 anheut] ′heute′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 375. – 26 Blutbräutgam] Ex 4,25f. Vgl. dazu auch folgenden Text
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
Birkens in: Dilherr: Her”- und Seelen-Speise (1663), S. 112/Nr. LXV (Neujahrstag, Gen 3,15) (zu Birkens Verfasserschaft vgl. ebd., Bl. π8r [Vorrede Dilherrs an den Leser]): JESUS/ der Blut-Bräutgam. 2. B. Mos. 4. v. 25. AL# unsre Mens¡-Natur ward deiner Gottheit Braut/ ha‰ du zum Mals¡a”/ HErr/ dein Blut ihr wollen geben: ein Vorspiel/ daß ›e di¡ würd ko‰en Blut und Leben. Und daß au¡ ›e mit Blut solt werden dir getraut/ da# hat der Kindermord bald anfang# mü‹en weisen, du kan‰ Blutbräutigam/ du andrer Mose#/ hei‹en. – 28 s¡wei‰] ′schwitzt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 15, Sp. 2462. – 29 Lk 2,11.30. Zur soteriologischen Ausdeutung des Jesusnamens in Texten des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 85 (Neujahrstag, Lk 2,21): "Le”li¡ lä‹et ihm unser neugebohrner Ehren-König den Namen JEsu# geben/ damit alle# werde zusammen ges¡lo‹en/ wa# man von ihm habe zu gewarten/ er soll unser Seligma¡er/ Heyland/ Erlöser und Hel[er seyn/ in Leibe#- Seelen- und Tode#noth/ Matt. 1. v. 21." Gerhard: Meditationes Sacrae (1606), S. 44, Z. 37-39: "Tu Domine veritas es, nomen tuum sanctum & verum, sit igitur in me quoque nomen tuum verum, sis etiam mihi JESUS & Salvator." Ders.: Po‰illa (1613) I, S. 192 (Neujahrstag, Lk 2,21): "Diß alle# i‰ fein angedeutet in dem/ daß er in sol¡er seiner Bes¡neidung den Namen Jesu# oder Heilande# bekommen/ anzuzeigen/ e# gerei¡et alle# zu vnserm Heil vnd be‰en/ daß er ›¡ habe bes¡neiden la‹en." Dilherr: Hohe S¡ul de# Hö¡‰en Lehrer# und Seiner S¡üler (1663), S. 1: "JESUS/ i‰ ein Ebraeis¡er Nahm/ und bedeutet/ auf teuts¡/ einen Erlöser/ Hel[er/ Heyland und Seeligma¡er." Ders.: Her”und Seelen-Speise (1661), S. 82 (Neujahrstag, Gen 3,15): "Wobey [scil. bei der Beschneidung] aller Welt kund gethan wurde/ wa# kün[tig sein [scil. Christi] Amt seyn solte; indem Er JEsu#/ da# i‰/ ein Seligma¡er/ genennet worden: weil Er sein Vol¿ solte selig ma¡en/ von ihren Sünden: wie un# der Engel Gabriel beri¡tet/ Matth. im 1. Cap." Vgl. auch die folgenden gebundenen Texte zeitgenössischer Lutheraner: Johann Angelus: Nürnbergis¡e# Gesangbu¡ (1676), S. 59, Nr. 63, Str. 9: JEsu# i‰ da# hö¡‰e Gut/ in dem Himmel und auf Erden: JEsu# Name ma¡t mir Mut/ daß i¡ ni¡t kan traurig werden. JEsu# Name soll allein mir der lieb‰e Name seyn. Johann Hermann: Nürnbergis¡e# Gesangbu¡ (1676), S. 63, Nr. 66, Str. 2f.: 2. Fürnemli¡ wird in mir all Herzen#-Ang‰ ge‰illet/ wann mi¡ Dein sü‹er Nam mit seinem Tro‰ erfüllet:
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Kein Tro‰ so liebli¡ i‰/ al# den mir gibt Dein Nam/ der sü‹e JEsu#-Nam/ Du Für‰ au# David# Stamm! 3. O JESU! hö¡‰er S¡a”! Du kan‰ nur Freude bringen: E# kann ni¡t# liebli¡er/ al# JEsu# Nam/ erklingen: J¡ kan ni¡t traurig seyn: weil JEsu# hei‹t so viel/ al# Heiland/ oder Held/ der seelig ma¡en will. (ebenso 36-38) – 30-32 Gen 3,15; Offb 20,2. Vgl. dazu auch Dilherrs Predigt zum Neujahrstag in seiner Her”- und Seelen-Speise (1661), der das Protevangelium Gen 3,15 zugrunde liegt, welches auch Birken in vorliegender Strophe verarbeitet. Dilherr thematisiert anhand der Beschneidung Jesu die oboedientia Christi activa et passiva (ebd., S. 81): "womit hat deß Weibe#-Sahme/ JEsu# CHri‰u#/ der alten vergi[teten Mords¡langen den Kopf zutretten/ und alle Krä[te benommen: daß ›e seinen Glaubigen ni¡t# mehr s¡aden kan? Sol¡e# hat Er verri¡tet auf zweyerlei Weise: Er‰li¡/ mit Thun: zum Andern/ mit Leiden." Vgl. weiter ebd., S. 83: "Wer der S¡langen den Kopf zutretten/ da# i‰/ dem Teu[el alle seine Ma¡t genommen hat/ der muß waarer GOtt seyn. Nun hat aber der verspro¡ene Weibe#-Sahme der S¡langen den Kopf zutretten/ oder dem Teu[el alle seine Ma¡t genommen. Deßwegen muß der verspro¡ene Weibe#-Sahme waarer GOtt seyn." – 33 Jes 61,1; Lk 4,18 – 41-48 Das Pelikanmotiv stammt aus dem Physiologus, wo zu lesen ist in cap. 6, 17: Physiologus dicit de pelicano quoniam amator est filiorum nimis; cum autem genuerit natos et coeperint crescere, percutiunt parentes suos in faciem; parentes autem eorum repercutiunt eos et occidunt. Tertia uero die mater eorum percutiens costam suam aperit latus suum, et incumbit super pullos, et effundit sanguinem suum super corpora filiorum mortuorum; et sic sanguine suo suscitat eos a mortuis. Das Pelikanmotiv war in lutherischen Texten der Frühen Neuzeit weit verbreitet. Vgl. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 84 (Neujahrstag, Lk 2,21): "Sein [scil. Christi] Blut i‰ da# re¡te Pelican#-Blut/ da# un# vom Tode erwe¿en kan." Johann Klaj: Nürnbergis¡e# Gesangbu¡ (1676), S. 226f., Nr. 197, Str. 8: Er/ Er/ der traute Pelican/ der nam Si¡ unser treuli¡ an/ die heiligen fün[ Brunnen/ gegraben an deß Creu”e# Stamm/ au# wel¡en un# da# Leben kam/ dur¡ Dein Blut hergerunnen/ regnen/ segnen/ Sünd vergeben/ Heil und Leben!
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J¡ muß springen: GOtt und Gotte# Güte ›ngen. Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 330, Z. 78 - S. 331, Z. 86: Wir alle sämptlich sind numehr nach dem Fall für Gott dem HERRN eitel Mörder/ als die wir von dem ersten Ertzmörder dem Adam herkommen/ darumb sind wir für Gott verworffene verdorrete Todenköpffe/ aber da kompt Christus zu vns/ stellet sein Creutz auff/ vnd lesset am Creutz sein heiliges Blut auff vns herab röhren/ auff daß die verdorreten Todenköpffe wiederumb lebendig gemacht würden/ wie dann daher die Väter den HErrn Christum dem Vogel Pelican vergleichen/ welcher mit Besprengung seines Bluts seine ertödtete Jungen sol wiederumb lebendig machen. Vgl. auch Hermann Heinrich Frey: Therobiblia (1595), Vogelbuch, 144r/v. Zur Verarbeitung dieses Motivs in der frühneuzeitlichen Emblematik vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 811-813. Zum traditionsgeschichtlichen Zusammenhang vgl. auch Lexikon der christlichen Ikonographie 3, Sp. 390392. – 44 Mu‰] ′Most′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 2597. – 45-48 Jes 53,5; 1Petr 2,24 – 49f. Jes 53,5; 1Petr 2,24. Vgl. dazu Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 84 (Neujahrstag, Lk 2,21): Der HErr JEsu# leidet# [scil. seine Beschneidung] willig und gern/ bald in seiner Kindheit un# zu gut/ und also s¡en¿et er un# für# andere zu einem seligen Neuen Jahre seine er‰en allerheilig‰en Blut#-Tröpflein/ damit wil er un# seinem himmlis¡en Vater versöhnen. Denn keine Versöhnung ges¡ah ohne Blut/ er wil unsere Sünde/ wenn# glei¡ rothe Blut-S¡ulden wären/ S¡neeweiß was¡en/ Esa. 1. v. 18. und 1. Joh. 1. v. 7. und er erwirbt un# die Ho[nung zum ewigen Leben. Mose führet eine verde¿te Rede: Da# Leben i‰ im Blute. Da# gehet auf die allerheilig‰en Blut#-Tröpflein JEsu Chri‰i/ denn in ihm i‰ da# Leben/ Joh. 1. v. 4. – 51 gunnen] ′gönnen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 8, Sp. 893. – 52 Ps 22,20 – 53 Daß die Seele mit Ps 6,3 infolge der Erkenntnis ihrer Sünden krank zu Bette liegt, ist ein in der frühneuzeitlichen Emblematik verbreitetes Motiv. Vgl. etwa Christian Hoburg: EMBLEMATA SACRA (1662), S. 36f. – 54 Joh 6,55; 1Kor 10,4 – 57 Ps 57,9; Eph 5,14. Zum geistlichen Weckruf vgl. zu Text Nr. I/1, v. 1. – 65f. Lk 2,14 – 67 ents¡ieden] ′ausgesöhnt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 596. – 68 Lk 2,10 – 73-76 Joh 1,14; Hebr 2,14. Zur Menschwerdung Gottes vgl. zu Text Nr. I/47, v. 73. – 75f. Röm 8,17 – 78 Röm 8,15 – 79 Gal 3,13. Vgl. auch zu Text Nr. II/15, v. 54f. – 79 allem Flu¡ entseßen] ′allen Fluchs enthoben′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 620. – 84 heis¡en] ′bitten um′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 897. – 85 Vgl. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 46 (1. Weihnachtstag, Lk 2,1-20), der auf die sechste Strophe von Luthers Weihnachtschoral "Gelobet seist du, Jesu Christ" Bezug nimmt (AWA 4, S. 166): "Die Armuth de# Kindlein# JESU i‰ groß/ denn er i‰ auf Erden kommen arm/ daß er unser ›¡ erbarm/ und in dem Himmel ma¡et rei¡/ un# seinen lieben Engeln glei¡. Jhr wi‹et die Gnade unser# HErrn JESU Chri‰i/ daß/ ob er wol rei¡ i‰/ ward er do¡ arm/ um euren willen/ auf daß ihr dur¡ sein Armuth rei¡ würdet/ saget Paulu#/ 2. Cor. 8." – 91 Vgl. 1Kor 6,15; Eph 5,30 – 93 nießen] ′genießen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 838. – 95 Gal
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3,13. Vgl. auch zu Text Nr. II/15, v. 54f. – 101 Zu Christus als clavis coelae vgl. zu Text Nr. II/2, v. 94. – 105f. Vgl. zu diesem Motiv Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 51 (1. Weihnachtstag, Lk 2,1-20): De# HErrn Engel ers¡einet/ so bald der HErr JEsu# gebohren. Diß i‰ ein bes¡erte# Gut. Der Engel mit dem feurigen S¡werdt an der Thüre de# Paradise# soll weg seyn. Wenn du dein Leben im Namen JEsu wir‰ bes¡lie‹en/ so soll diß Wort in deinen Ohren klingen: Heute wir‰ du mit mir im Paradiß seyn. Der Engel de# HErrn soll ›¡ um di¡ und deine gläubigen Kinder lagern/ Psal. 34. vers. 8. Vgl. ebenso Nikolaus Hermann, Wackernagel. Bd. 3, S. 1170, Nr. 1365, Str. 8: Heut s¡leu‰ er wider au[ die thür zum s¡önen Paradei#, Der Cherub ‰eht ni¡t mehr darfür, Gott sey lob, ehr vnd prei#! – 110f. Vgl. Offb 12,3f.7-9 – 113-120 Der Topos, der Mensch sei unfähig, Gott adäquat zu danken und zu loben, begegnet in zeitgenössischen lutherischen Kirchenliedern und Gebeten oft. Vgl. Johann Rist: Himlis¡e Lieder I, S. 23, Str. 2: Du ha‰ die Hell' vnd Sünden-Noth Gan” ritterli¡ bezwungen/ Du ha‰ den Teufel/ Welt vnd Todt Dur¡ deinen Todt verdrungen/ Du ha‰ ge›eget weit vnd breit/ Wie sol i¡ sol¡e Herrligkeit O HErr in diesem Leben Gnug würdigli¡ erheben? Johann Rist: Himlis¡e Lieder IV, S. 66, Str. 16: O Herrligkeit/ die niemand kan bes¡reiben/ Die keine# Mens¡en Ohr gehört! O Liebligkeit/ die niemand kan vertreiben Die alle# Leid in Lu‰ verkehrt! Kommet do¡ jhr sü‹e Zeiten A¡ mein Heyland komm' herzu Komm' HErr JEsu mi¡ zu gleiten Daß i¡ su¡' und nde Ruh'. Paul Gerhardt: Gei‰li¡e Anda¡ten (1667), S. 247, Str. 10: A¡ i¡ bin viel zuwenig Zu rühmen seinen Ruhm: Der HERR i‰ ewger König
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J¡ eine wel¿e Bluhm. Jedo¡ weil i¡ gehöre Gen Zion/ in sein Zelt J‰# billi¡/ daß i¡ ehre Sein Lob vor aller Welt. – 120 legen] ′geben′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 526. – 123-125 Ganz allgemein kommt auf diesen Zusammenhang zu sprechen Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 3, cap. 22, S. 146f.: "WEil der Mens¡ von Natur i‰ vnter Gotte# Zorn/ so ›nd au¡ alle seine Natürli¡e Wer¿e/ vnter Gotte# Zorn/ Er thue denn au¡ so hohe Wer¿e für der Welt/ al# er immer wolle/ denn er kan au‹er der Gnaden Gotte#/ ni¡t# thun da# Gott Wolgefalle/ i‰ er aber in Gnaden/ so ›nd alle seine Wer¿e in Gnaden/ vnnd gefallen GOtt wol/ denn Gotte# gnade wir¿et dieselbe in jhm." Mit speziellem Bezug auf Jesu Beschneidung und die Danksagung für dieselbe bringt Dilherr diesen Zusammenhang zur Sprache in seiner Her”- und SeelenSpeise (1661), S. 82f. (Neujahrstag, Gen 3,15): Jhr Tropfen/ liebe Tropfen! fallet in da# Geväß unserer Her”en/ und erfüllet da‹elbige: auf daß dadur¡ die S¡ande¿en unser Bo#heit gesäubert werden. Und Du/ O mein JEsulein! laß deine Blut#tropfen ie‹en auf unsere Augen: damit dieselbe erleu¡tet sehen mögen die Klarheit deiner Geheimniß. Laß deine Blut#tropfen fallen auf unsere Lippen: damit dieselbe/ dadur¡ bene”et/ ›¡ aufthun zu deinem Lob. Laß deine Blut#tropfen fallen auf unser Her”: damit dadur¡ da# Gi[t unserer Todsünden au#getrieben werde. – 124 Phil 2,13 – 125 Joh 15,5 – 126f. 1Kor 12,6 – 131 Lk 2,21 – 132-136 Daß sich der Sohn Gottes bei seiner Beschneidung im Sinne der oboedientia activa dem Gesetz unterwirft, um den Fluch desselben zu überwinden, ist eine Kernaussage in lutherischen Texten der Frühen Neuzeit. Vgl. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 84 (Neujahrstag, Lk 2,21): Uber diß/ weil an der Bes¡neidung da# gan”e Gese” Mo›# hanget/ so hat der HErr JEsu# dur¡ seine Bes¡neidung von un#/ seinen Chri‰en/ da# unerträgli¡e Jo¡ de# Gese”e# weggenommen/ wel¡e# weder die Väter im Alten Te‰ament/ no¡ wir hätten tragen mögen/ wie Petru# redet/ Apo‰. Ges¡. 15. v. 10. Wir ›nd von der Bes¡neidung/ und von allen Mosais¡en Ceremonien dur¡ Chri‰um befreyet/ wenn wir getau[t seyn/ an Chri‰um gläuben/ und Chri‰li¡ leben/ so können wir verfahren. Vornemli¡ aber hat der HErr JEsu# den Flu¡ de# Gese”e# von un# genommen/ und un# den Segen GOtte# krä[tig erlanget/ Gal. 4. v. 5. und Cap. 3. v. 13. Also i‰ Chri‰u# de# Gese”e# Ende/ Rom. 10. v. 4. dafür sey ihm in Ewigkeit Lob und Dan¿ gesagt. Dilherr: Her”- und Seelen-Speise (1661), S. 81f. (Neujahrstag, Gen 3,15): Dieweil unsere er‰e Eltern/ und wir in ihnen/ da# heilige Gese” Gotte# übertretten hatten: (denn wer an einem sündiget/ der i‰ gan” s¡uldig) so mu‰e der Weibe#-Sahme/ der an unser Statt kommen war/ da‹elbige vollkömmli¡ erfüllen: damit der Satan keine Ursa¡ mehr hätte/ un#/ wegen unser# Ungehorsam#/ anzuta‰en/ und anzuklagen. Zu sol¡er Erfüllung ma¡te der Weibe#-Sahme/ an dem a¡ten Tage na¡
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Seiner Geburt/ einen Anfang: indem Er ›¡/ na¡ Jnhalt deß Göttli¡en Gese”e#/ bes¡neiden lie‹e: Wobey aller Welt kund gethan wurde/ wa# kün[tig sein Amt seyn solte; indem Er JEsu#/ da# i‰/ ein Seligma¡er/ genennet worden: weil Er sein Vol¿ solte selig ma¡en/ von ihren Sünden: wie un# der Engel Gabriel beri¡tet/ Matth. im I. Cap. – 137-144 Die Buße des Menschen im Bild der Beschneidung des Herzens zu fassen, ist im Bereich des frühneuzeitlichen Luthertums weit verbreitet. Vgl. dazu Arndt: POSTILLA I (1616), S. 121 (Neujahrstag, Lk 2,21): "Wollen wir de# HErrn Chri‰i genie‹en/ und da# ewige Erbe be›”en, so mü‹en wir Buße thun, denn die Bu‹e i‰ die gei‰li¡e Bes¡neidung, da# ungöttli¡e Wesen ablegen, und un# von Herzen zu GOtt bekehren, son‰ können wir seiner Wohlthaten ni¡t genie‹en." Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 86 (Neujahrstag, Lk 2,21): Er [scil. Christus] s¡en¿et dir seine Bes¡neidung/ bringe du ihm wieder zum seligen Neu-Jahr eine demüthige gei‰li¡e Bes¡neidung deine# Her”en#/ 5. B. Mos. 10. v. 16. Ergrei[ da# s¡ar[e Me‹er wahrer Bu‹e/ und s¡neide und s¡abe alle# ab von allen deinen Gedan¿en/ von allen deinen Reden/ von allen deinen Geberden/ von allen deinen Thaten/ wa# ihm mag übel gefallen/ dur¡su¡e alle Win¿el deine# Gewi‹en#/ gehe dur¡ alle deine Gliedma‹en und Sinnen/ denn an sol¡er gei‰li¡en Bes¡neidung i‰ ihm am mei‰en gelegen. Dilherr: Her”- und Seelen-Speise (1661), S. 84 (Neujahrstag, Gen 3,15): Nemli¡/ da# soll unsere Gei‰li¡e Bes¡neidung seyn: daß wir/ na¡ Anleitung deß Wort# Gotte#/ in Kra[t deß H. Gei‰e#/ alle böse Lü‰e deß Her”en# sollen ablegen/ und sol¡e/ weder in den Augen/ no¡ in den Ohren/ no¡ in der Zungen/ no¡ in den Händen/ no¡ in den Fü‹en/ no¡ in irgend einem andern Glied/ sollen herrs¡en la‹en. Da#/ da# i‰ eine Bes¡neidung deß Her”en#/ die im Gei‰/ und ni¡t im Bu¡‰aben ges¡i¡t: s¡reibt der Apo‰el Paulu# an die Röm. im 2. Cap. Vgl. außerdem Christoph Arnschwanger: Nürnbergis¡e# Gesangbu¡ (1676), S. 58, Nr. 62, Str. 3: S¡au da# Exempel an/ O Mens¡! und lern daran/ daß du di¡ zu bes¡neiden/ von Sünden abzus¡eiden/ und deine Lu‰ zu zähmen/ viel minder solle‰ s¡ämen. – 151f. Kol 2,11. Vgl. auch zu Text Nr. I/25, v. 181-190 – 153 Vgl. Ez 11,19; 36,26 – 156 Hebr 11,14 – 159f. Mt 5,29f. – 165 Liebe, die erfrohren] Mt 24,12 – 167f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 29, S. 323f.: "E# hat ›¡ aber darna¡ herrli¡ ereuget in de# HERREN Mens¡werdung vnd Geburt/ vnd sonderli¡ in seinem H. Leyden vnd Sterben/ dadur¡ er vn# die hö¡‰e Liebe erzeiget/ vnd wird da# Fewer seiner Liebe#Flamme au¡ in Ewigkeit gegen vn# ni¡t erles¡en. Zu demselben Fewr halte dein kalte# Her”/ daß du erwermet vnd mit der liebe Chri‰i entzündet vnnd vereiniget werde‰." – 176
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Halkyoner-Stille] Alkyone ist eine Gestalt der griechischen Mythologie. Sie ist die Tochter des Aiolos, die Keÿx heiratete, welcher auf einer Schiffsreise nach Delphi ertrank. Alkyones Trauer war derart intensiv, daß sie und der Verstorbene nach einer Woche eine Verwandlung in Eisvögel bzw. Königsfischer (halkyones) erfuhren. Diesen Vögeln wird nachgesagt, winters ihr Nest auf dem Meer zu bauen und (wie einst Alkyone) sieben Tage lang zu brüten. In dieser Zeit verhält sich das Meer völlig ruhig. Seeleute nennen diese Zeit absoluter Flaute die 'halkyonischen Tage'. Vgl. Ovid: Metamorphosen 11, 410–748; Apollodorus: The library 1, 7, 3f. – 180f. Vgl. Jes 60,1f. – 185-187 Vgl. Luthers Abendsegen, Bekenntnisschriften, S. 522, Z. 10-19. – 192 du ~ ma¡en] Ps 37,5 – 196f. Die Beständigkeit im Glauben (perseverantia fidei) ist nach lutherisch-orthodoxer Auffassung conditio sine qua non für das Eingehen des Gläubigen in die Herrlichkeit Gottes am Ende der Tage (vgl. Bitzel, 2002, S. 62-67). Dementsprechend eindringlich bitten Texte lutherischer Autoren Gott um Beständigkeit im Glauben. Vgl. etwa Wolfgang Jakob Christmann: Gebet/ wann man au# der Kir¡en gehet, in: Gei‰li¡e# HAndbü¡lein (1640), S. 908f.: BArmher”ig‰er Vater/ dieweil du meine Seele/ dur¡ die himmlis¡e Gnadenspeise deine# Göttli¡en Wort#/ abermal gesättiget/ sage i¡ dir de#wegen her”li¡ Lob vnd Dan¿: vnd bitte di¡ von Grund meine# Her”en#/ du wolle‰ hierau[ mi¡ [...] allezeit in wahrer Anda¡t erhalten/ damit i¡ di¡ dermalein# in der ewigen Seligkeit/ mit allen himlis¡en Heers¡aaren/ vnau[hörli¡ preisen möge: Vgl. ebenso folgende gebundene Texte frühneuzeitlicher Lutheraner: Nikolaus Selnecker (1572): Evangelisches Kirchengesangbuch, Nr. 140: Laß mi¡ dein sein und bleiben, du treuer Gott und Herr, von dir laß mi¡ ni¡t# treiben, halt mi¡ bei deiner Lehr. Herr, laß mi¡ nur ni¡t wanken, gib mir Be‰ändigkeit; dafür will i¡ dir danken in alle Ewigkeit. Johann Rist: Himlis¡e Lieder I, S. 46, Str. 13: Gib lieb‰er HErr' au¡ allezeit Jm Glauben mir Be‰ändigkeit/ Au[ daß i¡ biß an# Ende Zu dir allein mi¡ wende/ Denn wer ›¡ hie au[ Erden Jm ‰reiten tap[er hält/
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Der muß na¡ sol¡em werden Ein Held/ der Gott gefält. Ders.: Himlis¡e Lieder III, S. 5f., Str. 15: Jesu# ri¡te mein Beginnen/ Jesu# bleibe ‰et# bey mir/ Jesu# zäume mir die Sinnen/ Jesu# sey nur mein Begier/ Jesu# sey mir in Gedan¿en/ Jesu# la‹e nie mi¡ wan¿en. Ders.: Himlis¡e Lieder III, S. 37, Str. 13: A¡ mein HERR Jesu laß mi¡ haben An dir allein mein' hö¡‰e Lu‰ So wird mi¡ Freüd' ohn' Ende laben Die Gotte# Kindern i‰ bewu‰/ Laß mehr und mehr Mein Lob und Ehr' Allein an deiner kleben Nur ›e kan mi¡ erheben. – 199f. Vgl. Phil 1,21
Text II/6: Jubel-Gesang, Sancti Bernhardi, von dem süßen Nahmen JESU: hieher verteuts¡et. 106v-109r Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht worden ist. T1 VI.] aus VII überschrieben – T3 Sancti] S. – 13 Sü‹igkeit] ‹ überschrieben – 15 Brunn] B überschrieben – 27 da#] Kürzel (ebenso 120, 166) – 27 und] u. (ebenso 28, 49, 78, 94, 99, 108, 120, 124 (2mal), 128, 131, 132, 139, 140, 152, 154, 188, 191) – 40 der] Kürzel (ebenso 173, 174, 192) – 71 nimm] nim ‾ (ebenso 90 komm (2mal) – 120 ammt – 141 komm – 153 Vollkommenheit – 177 Himmel – 189 HimmelSohn – 192 Himmel#freud) – 93 S¡er”] ert überschrieben – 100 Lieb] durch Streichung aus Liebe – 110 Sinn] Si‾n (ebenso 111 wann – 112 wann – 183 Wonne) – 2
3
1
121 also seinen Jesum] seinen Jesum also – 126 wunder] mit der-Kürzel – 136 labung] lab‾ug – 145 heller] zweites e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 160 Re¡te] Tintenklecks an dieser 3
1
2
Stelle, nur te klar erkennbar, Rest aus Kontext erschlossen – 178 von dir nit] nit von dir – 182 nit] t überschrieben
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
Das Gedicht wurde 1652 gedruckt in Birkens Andachtsbuch Gei‰li¡e Weihrau¡körner in 48 gezählten Strophen (Nr. VI, S. 53-61) (vgl. Morphologie, Nr. 86, S. 142). Birken schloß die Arbeiten an seinen Gei‰li¡e[n] Weihrau¡körner[n] im Herbst 1651 ab. Dies geht aus einer Notiz in seiner Autobiographie hervor (Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 47) sowie aus einem Brief, den Heinrich Krolow, Ehegatte von Magdalena Krolow, geb. Wulkow, der neben Magdalena Vanzke, geb. Schröder, und Anna Otten, geb. Retz, die Weihrau¡körner gewidmet sind, am 28. Februar 1652 an Birken schickt (vgl. Morphologie, Nr. 86, S. 140f.). Der Herbst 1651 ist damit terminus ante quem für die Abfassung des vorliegenden Gedichts. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel Der Jubelgesang deß H. Er”lehrer# Bernhardi von dem sü‹en Namen JESU au# dem Latein überse”t. Als Lehnmelodie ist angegeben: Na¡ der Weise Erasmi Alberi: Jhr lieben Chri‰en freut eu¡ nun. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 15 du bi‰ der Brunn, der überquillt] ein Brunn/ der überüs›g quillt – 43 ndet] nden – 64 aller] unser – 69 nit] ni¡t (ebenso 178, 182) – 73 zu dir mi¡] mi¡ zu dir – 86 im] dem – 87 der] den – 121 also seinen Jesum] seinen Jesum also – 123 diese] die so – 132 ma¡t] hei‰ – 140 vor deine Lieb und jeden Reiß] darfür gesagt mit hohem Fleiß – 147 dein Ru¡ den Balsam überreu¡t] der sü‹er no¡ al# Balsam reu¡t – 148 da# bä‰e Honig dir nit] und dem kein be‰e# Honig – 151 Lieben] Liebe – 178 von dir nit] ni¡t von dir T2-7 Birkens Vorlage ist ein ps-bernhardinisches Lied mit dem Titel "Jubilus rhythmicus de nomine Jesu" (MPL 184, S. 1317–1320). Dieses Lied wurde im Wirkungsbereich der lutherischen Reformation mehrfach nachgedichtet. Martin Moller hat es in seinem Choral "Ach Gott, wie manches Herzeleid" verarbeitet (zum Text vgl. Wackernagel. Bd. 5, S. 84f., Nr. 121. Bei Wackernagel wird der Choral Cunrad Höier zugeschrieben. Mit Friedrich Spitta weist Axmacher, 1989, S. 151, diese Zuschreibung zurück). Auch Arndt bietet in seinem Paradiß-Gärtlein (1625) eine deutschsprachige Bearbeitung des Gesanges (S. 362-365). Ps-Bernhards Lied hat in Mignes Patrologia Latina folgenden Wortlaut: Jesu dulcis memoria, Dans vera cordi gaudia: Sed super mel et omnia Ejus dulcis praesentia. Nil canitur suavius, Nil auditur jucundius, Nil cogitatur dulcius, Quam Jesus Dei Filius. Jesus spes poenitentibus, Quam pius est petentibus,
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Quam bonus te quaerentibus! Sed quid invenientibus! Jesus dulcedo cordium! Fons vivus, lumen mentium, Excedens omne gaudium, Et omne desiderium. Nec lingua valet dicere, Nec littera exprimere: Expertus potest credere, Quid sit Jesum diligere. Jesum quaeram in lectulo, Clauso cordis cubiculo: Privatim et in publico Quaeram amore sedulo Cum Maria diluculo Jesum quaeram in tumulo, Clamore cordis querulo, Mente quaeram, non oculo. Tumbam perfundam fletibus, Locum replens gemitibus; Jesu provolvar pedibus, Strictis haerens amplexibus. Jesu rex admirabilis; Et triumphator nobilis, Dulcedo ineffabilis, Totus desirabilis. Mane nobiscum, Domine, Et nos illustra lumine, Pulsa mentis caligine, Mundum replens dulcedine. Quando cor nostrum visitas, Tunc lucet ei veritas,
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
Mundi vilescit vanitas, Et intus fervet charitas. Amor Jesu dulcissimus Et vere suavissimus, Plus millies gratissimus, Quam dicere sufficimus. Hoc probat ejus Passio, Hoc sanguinis effusio, Per quam nobis redemptio Datur, et Dei visio. Jesum omnes agnoscite, Amorem ejus poscite; Jesum ardenter quaerite, Quaerendo inardescite. Sic amantem diligite, Amoris vicem reddite, In hunc odorem currite, Et vota votis reddite. Jesu auctor clementiae, Totius spes laetitiae, Dulcoris fons et gratiae, Verae cordis deliciae. Jesu mi bone, sentiam, Amoris tui copiam, Da mihi per praesentiam Tuam videre gloriam. Cum digne loqui nequeam De te, tamen ne sileam: Amor facit ut audeam, Cum de te solum gaudeam. Tua, Jesu, dilectio, Grata mentis refectio,
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Replens sine fastidio, Dans famem desiderio. Qui te gustant esuriunt; Qui bibunt, adhuc sitiunt: Desiderare nesciunt Nisi Jesum, quem diligunt. Quem tuus amor ebriat, Novit quid Jesus sapiat: Quam felix est, quem satiat! Non est ultra quod cupiat. Jesu, decus angelicum, In aure dulce canticum, In ore mel mirificum, In corde nectar coelicum. Desidero te millies, Mi Jesu; quando venies? Me laetum quando facies? Me de te quando saties? Amor tuus continuus Mihi languor assiduus, Mihi fructus mellifluus Est et vitae perpetuus. Jesu, summa benignitas, Mira cordis jucunditas, Incomprehensa bonitas, Tua me stringat charitas. Bonum mihi diligere Jesum, nil ultra quaerere, Mihi prorsus deficere, Ut illi queam vivere. O Jesu mi dulcissime, Spes suspirantis animae,
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
Te quaerunt piae lacrymae, Te clamor mentis intimae Quocunque loco fuero, Mecum Jesum desidero: Quam laetus, cum invenero! Quam felix, cum tenuero! Tunc amplexus, tunc oscula, Quae vincunt mellis pocula, Tunc felix Christi copula; Sed in his parva morula. Jam quod quaesivi, video: Quod concupivi, teneo: Amore Jesu langueo, Et corde totus ardeo. Jesus cum sic diligitur, Hic amor non exstinguitur; Non tepescit, nec moritur; Plus crescit, et accenditur. Hic amor ardet jugiter, Dulcescit mirabiliter, Sapit delectabiliter. Delectat et feliciter. Hic amor missus coelitus Haeret mihi medullitus, Mentem incendit penitu, Hoc delectatur spiritus. O beatum incendium, Et ardens desiderium! O dulce refrigerium, Amare Dei Filium! Jesu, flos matris virginis Amor nostrae dulcedinis,
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Tibi laus, honor numinis Regnum beatitudinis. Veni, veni, Rex optime, Pater immensae gloriae, Affulge menti clarius, Jam exspectatus saepius. Jesu sole serenior, Et balsamo suavior, Omni dulcore dulcior, Caeteris amabilior. Cujus gustus sic afficit, Cujus odor sic reficit, In quo mea mens deficit, Solus amanti sufficit. Tu mentis delectatio, Amoris consummatio; Tu mea gloriatio, Jesu mundi salvatio. Mi dilecte, revertere, Consors paternae dexterae: Hostem vicisti prospere, Jam coeli regno fruere. Sequar te quoquo ieris, Mihi tolli non poteris, Cum meum cor abstuleris, Jesu laus nostri generis. Coeli cives, occurrite, Portas vestras attollite Triumphatori dicite, Ave, Jesu rex inclyte. Rex virtutum, rex gloriae, Rex insignis victoriae,
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
Jesu largitor veniae, Honor coelestis patriae. Tu fons misericordiae, Tu verae lumen patriae: Pelle nubem tristitiae, Dans nobis lucem gloriae. Te coeli chorus praedicat, Et tuas laudes replicat: Jesus orbem laetificat, Et nos Deo pacificat. Jesus in pace imperat, Quae omnem sensum superat: Hanc mea mens desiderat, Et ea frui properat. Jesus ad Patrem rediit, Coeleste regnum subiit: Cor meum a me transiit, Post Jesum simul abiit. Quem prosequamur laudibus, Votis, hymnis, et precibus: Ut nos donet coelestibus, Secum perfrui sedibus. Amen. – 2 Joh 16,22 – 3f. Mt 9,15 – 9 Vgl. Lk 5,31. Daß die Seele mit Ps 6,3 infolge der Erkenntnis ihrer Sünden krank zu Bette liegt, ist ein in der frühneuzeitlichen Emblematik verbreitetes Motiv. Vgl. etwa Christian Hoburg: EMBLEMATA SACRA (1662), S. 36f. – 10 Jes 40,29 – 11f. Hld 3,1-4 – 13 Ps 119,103; Hld 4,11. Zum Topos der Süße Jesu in Texten der mittelalterlichen Mystik vgl. Bernhard von Clairvaux: Sermo 15 super Cantica, cap. 3f., in: Opera 1, S. 86, Z. 12f.18-20: "Nec tantum lux est nomen Iesu, sed et cibus est. [...] Iesus mel in ore, in aure melos, in corde iubilus. Sed est et medicina." Ps.-Bernhard: Lamentatio in passionem Christi, in: MPL 184, Sp. 769A-772C, hier: Sp. 769Af.: "Renuit consolari anima mea, nisi te, dulcedo mea sancta, attenderem et ad osculum oris tui." Ebd., Sp. 771B: "Qui non sentit odorem tuum, Christe, aut fetidus aut mortuus est. Tota dulcedo terrae humanitas Christi: tota dulcedo coeli spiritus Christi." Zur oft auf Bernhard rekurrierenden Verwendung des christologischen Süßetopos im frühneuzeitlichen Luthertum vgl. Philipp Nicolai: Praxis vitae aeternae (1620), 130v: "Fleu‰ ni¡t einem Gleubigen Chri‰en die gro‹e Süs›gkeit seine# Erlöser#/ in der Gnadenpredigt
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seine# verdien‰e#/ gar heu[ig zu? Sind ni¡t seine heilige Wunden sehr liebli¡/ da# Her”e zu ersü‹en? [...] J‰ ni¡t alle# an jhm sü‹e/ wa# an jhm i‰? Ja sü‹e vnd gan” liebli¡/ Cantic. 5. vers. 16." Salomon Glassius: Spru¡Po‰ill, Teil 2 (1647), S. 14: "Jesus/ mel in ore, in aure melos, in corde jubilus, na¡ Bernhardi Wort/ da# i‰/ der vnser# Munde# sü‹e# Honig/ vnserer Ohren liebli¡e Frewdenmu›c/ vnser# Her”en Jau¡”en vnd Wonne i‰." Ebd., Teil 2 (1647), S. 994 (Liedpredigt über Philipp Nicolais Lied "Wie schön leuchtet der Morgenstern", zu Str. 2): Jesu#/ der zarte Jungfrawen Sohn (von wel¡em im heutigen Evangelio ‰ehet/ daß er bey seinen Jüngern/ al# er ›¡ ihnen o[enbahrete/ Honigseim ge‹en habe) i‰ selb‰/ in vnd mit seinem Leben#Wort/ da# allerwei‹e‰e vnd sü‹e‰e Honig/ wie sol¡e# Wort allhie gerühmet wird: Dein sü‹e# Evangelium i‰ lauter Mil¡ vnd Honig. Sol¡er Name i‰ au# den Sprü¡en der heiligen S¡ri[t gezogen/ darinnen da# göttli¡e Wort/ wegen der Kra[t/ die e# hat/ in den Her”en der Mens¡en/ wel¡e e# heilig halten/ gerne hören vnd lernen/ mit dem sü‹en Honige vergli¡en/ vnd zuglei¡ demselben weit vorgezogen wird. Ps. 19/ 11. Die Re¡te de# HERRN ›nd sü‹er denn Honig vnd Honigseim. Ps. 119/ 103. Dein Wort i‰ meinem Munde sü‹er/ denn Honig. Wegen diese# Jungfrawen Honig#/ wel¡e# die Kir¡e Chri‰i lieb vnd werth helt/ wird ›e ho¡ gepriesen von ihrem himmlis¡en Bräutigam Chri‰o/ im Hohel. Sal. 4/ 11. Deine Lippen/ meine Braut/ ›nd wie trie[ender Honigseim/ Honig vnd Mil¡ i‰ vnter deiner Zungen. Heinrich Müller: Her”en#-Spiegel (1738), S. 11 (1. Advent, Mt 21,1-10): Eine glaubige Seele a¡tet keiner weltli¡en Ehre, keiner Augen-Lu‰ und irrdis¡en Herrli¡keit, denn ›e empndet weit sü‹ere Lu‰, weit grö‹ere Ehre und Herrli¡keit, weit edlere S¡ä”e bey ihrem JEsu, al# die Welt hat u. geben kan. Eine glaubige Seele für¡tet weder S¡ma¡ no¡ Trübsal, weder Noth no¡ Tod. Denn JEsu# i‰ ihr so sü‹e geworden, daß er ihr au¡ alle#, wa# bitter i‰, versü‹et. Weiter ebd., S. 375 (2. Sonntag nach Trinitatis, Lk 14,16-25): A¡! wann der Glaube so sagen kan, so s¡mä¿et JEsu# dem Her”en sü‹e. Er s¡mä¿et so süß, daß alle Welt bitter wird. Da sagt dann ein Chri‰: Die Welt ‰in¿t mi¡ an, mein JEsu# i‰ mir süß. Und, mein Her”, da# i‰ nur der Vors¡ma¿, wa# wird dann einmahl da für Wollu‰ seyn, wann du da# ewige Abendmahl bey GOtt im Himmel halten wir‰. Hier nde‰ du nur ein Tröpflein der himmlis¡en Sü‹igkeit, da i‰ da# gan”e Meer, da trän¿et GOTT die Seinigen mit Wollu‰, al# mit einem Strom. [...] A¡ JEsu, sü‹e bi‰ du! O JEsu! wa# bring‰ du für selige Ruh! O JEsu! mein Leben! Wa# soll i¡ dir geben? Sü‹er, dann Honigseim, Bi‰ du dem Her”en mein! Amen, Amen! Komm du s¡öne Freuden-Crone Bleib ni¡t lange, Deiner wart i¡ mit Verlangen! Weiter ebd., S. 624 (21. Sonntag nach Trinitatis, Joh 4,47-54): "Laß un# in deiner Liebe und Erkäntniß nehmen zu, Daß wir im Glauben bleiben, Und dienen im Gei‰ so, Daß wir hier mögen s¡mä¿en Deine Süßigkeit im Her”en, Und dür‰en ‰et# na¡ dir! Amen." Ebd., S. 875 (Himmelfahrt, Mk 16,14-20): "Wann dir der Heyland ein Fün¿lein von seinem göttli¡en Li¡te, ein Fün¿lein göttli¡er Brun‰ lä‰ in# Her” fallen, daß du erkenne‰ di¡ und deine Ni¡tigkeit, und di¡ selb‰ ha‹e‰; daß du erkenne‰ die Welt und ihre Eitelkeit, und ›e
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
vers¡mähe‰; daß du erkenne‰ JEsum in seiner Süßigkeit, und ihm anhange‰, da# i‰ seine O[enbarung." Heinrich Müller: Liebe#-Kuß (1723), S. 72: "Unser JEsu# s¡me¿et un# im Glauben so süß/ daß un# die sü‹e Welt gan” bitter/ und die bittere Welt gan” sü‹e wird." Josua Stegmann: ERNEWERTE HERTZEN=SEUFFTZER (1663), S. 290, Z. 46-49: "Laß mein Her” ein Tempel der Heil. Dreyfaltigkeit/ die Kir¡e zum Salvator seyn/ darinnen dein Lie¡t leu¡te/ dein Wort klinge/ deine Stimme gehöret/ deine S¡öne gesehen/ deine Sü‹igkeit ges¡mä¿et werde." Vgl. auch die folgenden Texte zeitgenössischer lutherischer Poeten: Bonifacius Stöltzlin: Nürnbergis¡e# Gesangbu¡ (1676), S. 61, Nr. 65, Str. 4: O JESU! Sü‹en Her”en#-Tro‰ empndt ein jeder/ der Di¡ ko‰: Kein Honig i‰ so süß dem Mund/ wie Dein Nam meinem Her”en#Grund. A¡ JEsu Chri‰! Vergiß mein ni¡t/ wann mi¡ Ang‰/ Noht und Tod an¡t! Joachim Lütkemann: Nürnbergis¡e# Gesangbu¡ (1676), S. 416, Nr. 400, Str. 4: A¡ JEsu! Deine Seeligkeit/ Dein Ehre/ Lieb und Freundli¡keit/ mir Honig-süß im Her”en springt/ mit sü‹em Ton zum Mund au#dringt. Rühr an die Säiten/ guter Gei‰/ Du Singe-Mei‰er/ Hül[e lei‰. Johann Angelus: Nürnbergis¡e# Gesangbu¡ (1676), S. 526f., Nr. 490, Str. 1f.: 1. JEsu/ wie süß i‰ Deine Liebe! Wie Honig-ie‹end i‰ Dein Kuß! Der hätte gnug und Uberuß/ wer nur in Deiner Liebe bliebe! Wie süß i‰ e# bey Dir zu seyn/ und ko‰en Deiner Brü‰e Wein! 2. Wie süß i‰ e# in Deinen Armen empnden Deine# Gei‰e# Gun‰/ und von der hei‹en Liebe#-Brun‰/ bey Dir/ Du heilge Glut erwarmen! Wie süß i‰ e#/ bey Dir allein/ Du sü‹er Bräutgam JEsu seyn! (ebenso 85) – 15 Vgl. Joh 4,14 – 16 Lk 2,32; Joh 8,12 – 18 Vgl. Ps 106,2 – 21f. Hld 3,1 – 25 Vgl. Mk 16,2 – 30 Mk 16,5 – 31 Joh 20,14-16 – 32 Mt 28,9 – 32 umfäht] ′umfängt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 23,
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Sp. 851. – 37 Lk 24,29 – 39f. Vgl. Jes 60,1f.; Joh 1,5 – 41-44 Daß Christus mit Apg 15,9 diejenigen Menschen, in denen er Wohnung nimmt, einer innerlichen Reinigung unterzieht, wird in Texten des frühneuzeitlichen Luthertums vielfach betont, so z.B. bei Dilherr: Heilig-Epi‰olis¡er Beri¡t (1663), S. 213: Zum Andern/ hat der Wind diese Eigens¡a]; daß er die Lu] reiniget/ vertreibet die ungesunden Dämp[/ gi]ige Dün‰/ und Nebel: also vertreibet der H. Gei‰ da# tödtli¡e Sünden-gi]/ in unserm Fleis¡. Denn ob wohl die böse Sünden-wur”el/ in diesem Leben/ ni¡t gar au#gereutet wird: so wür¿et do¡ dieser himmlis¡e Wind/ bei glaubigen Chri‰en/ so viel; daß ›e den bösen Lü‰en wider‰reben/ ihre Begierde/ und sündli¡e affecten/ dämp[en/ und dem/ zum Bösen geneigten/ Fleis¡ den Zaum ni¡t s¡ie‹en la‹en: wie Paulu# sagt: Die da gei‰li¡/ von dem H. Gei‰/ wiedergeborn/ und erneuert ›nd die ›nd gei‰li¡ ge›nnet/ haben ihre Freud/ an dem/ wa# vom H. Gei‰ kommt/ und Gotte# Kindern wohl an‰ehet. Vgl. auch Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 7 (1. Advent, Mt 21,1-9): "aber der HErr Chri‰u# kennet die seinen 2. Tim. 2. er wei#/ wel¡e eigentli¡ seine# Gnadenrei¡# Vnterthanen seyn/ vnd wie solt er# ni¡t genaw wi‹en? i‰ er# do¡/ wel¡er ›e widergebieret/ ernewert/ heiliget/ jhre Her”en reiniget/ ›e erleu¡tet/ vnd ›e zu allen guten leitet/ darinnen denn diß innerli¡e Rei¡ Chri‰i be‰ehet." Vgl. aus dem Bereich der geistlichen Lyrik des zeitgenössischen Luthertums Johann Rist: Himlis¡e Lieder IV, S. 23, Str. 8: HErr säubre do¡ von Eitelkeit Mein sündli¡e# Gemüte/ Daß i¡ in dieser kur”en Zeit Für s¡nöder Lu‰ mi¡ hüte/ De# Her”en Grund Sey wie der Mund Dem Ne¡‰en nie zu S¡aden [...]. – 49 wei‰] ′lehrt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 28, Sp. 1079. – 51 1Kor 15,55; 2Tim 1,10; Hebr 2,14. Vgl. Gerhard: Loci theologici, tom. 8, loc. 26, S. 376a: "ejus [scil. Christi] enim mors est mors nostrae mortis [...]." – 52 Kol 2,9 – 53f. Joh 4,42 – 55f. Lk 24,32 – 57 1Joh 4,19 – 58 der ~ gibt] Gal 1,4 – 60 Vgl. Hld 1,3f.; Joh 12,3 – 61 Ps 119,103; Hld 4,11 – 63 Hebr 4,15 – 64 2Kor 1,4 – 69 Vgl. Lk 7,7 – 82 Apg 2,4.13 – 86 Himmelbrod] Joh 6,58 – 87 Zur Bezeichnung Jesu als Ton im Kirchenlied des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. Johann Angelus: Nürnbergis¡e# Gesangbu¡ (1676), S. 59, Nr. 63, Str. 6: JEsu# i‰ der lieb‰e Ton/ den mir alle Welt kan ›ngen: Ja/ i¡ bin im Himmel s¡on/ wann i¡ JEsum hör erklingen:
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JEsu# i‰ mein# Her”en# Freund/ und mein ewge Seeligkeit. – 90 Offb 22,17 – 91 Hld 2,5; 5,8 – 93 Abseyn] ′Abwesenheit′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 115. – 95 Mt 11,28 – 96 1Sam 14,27 – 101 Hld 3,2 – 103f. Röm 6,11 – 107 Vgl. Lk 2,48 – 112 Vgl. Hld 3,4 – 116 Hld 1,2 – 119 Hld 2,5 – 120 Hld 8,6 – 123f. Hld 8,6f. – 129 Apg 2,3 – 130 Lk 24,32 – 137 Weiber Blum] ′Monatsblutung′. Vgl. Grimm, DWb. Bd. 28, Sp. 382. – 139 Offb 7,12 – 142 Zur geistlichen Empfängnis Christi durch den Glaubenden im Herzen (conceptio spiritualis) vgl. zu Text Nr. II/2, v. 99-102. – 144 du Lie¡t] Joh 8,12 – 144 erleu¡te mein Gemüt] Vgl. 2Petr 1,19 – 145 Apg 26,13 – 147f. Vgl. Hld 4,10f. – 147 dein Ru¡ den Balsam überreu¡t] ′dein Geruch duftet stärker als der Balsam′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 1340 sowie DWb. Bd. 23, Sp. 475. – 156 Röm 5,11; 1Kor 1,31 – 157 e# i‰ vollbra¡t] Joh 19,30 – 158 Röm 5,10 – 159f. Mk 16,19 – 161 Mt 8,19 – 165 Himmel#bürger] Eph 2,19 – 167f. Vgl. Mt 21,5.8f. – 169 EhrenKönig] Ps 24,8.10 – 171 Röm 8,17; Gal 3,29 – 172 Mt 6,12 – 177 Lk 2,13f. – 180 Röm 5,10 – 181 Phil 4,7 – 185 Apg 1,10f.; 1Petr 3,22 – 187f. Zur Beschreibung des affectus fidei als ein Ausbrechen aus der leiblich-irdischen Existenz vgl. zu Text Nr. II/1, v. 5-7. – 191f. Phil 1,23
Text II/7: Marien Magdalenen über JESU au#gego‹ne# NardenWa‹er. 109v-110r T1 VII.] VII – 10 und (2. Position)] u. – 43 frommer] fromer ‾ – 51 zwar] überschrieben – 54 wa#] Kürzel – 61 Welt] l überschrieben Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 2f. Mt 26,13; Joh 12,7 – 4 Mt 26,7; Joh 12,3 – 5 Joh 12,4-6 – 5 Gei[er] ′Lästern′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 5, Sp. 2567. – 9 zweythalbtausend] ′1500′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 313. – 16-18 Mt 26,7; Joh 12,3 – 27 Vgl. 1Kor 12,6 – 32 Apg 2,3 – 37 Gefäß der Ehren] Röm 9,21 – 39 Alpa‰er-rein] ′Alabasterrein′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 200. – 40 e# begün‰en] ′ihm günstig sein′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1314. – 46 Daß sich der Glaube nicht in ethischer Perfektion zeigt, sondern im Willen und im Vorsatz, gute Werke zu tun, ist eine Grundposition frühneuzeitlicher lutherischer Theologie. Vgl. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 408 (2. Pfingsttag, Joh 3,16-21): "E# hat aber der ungefäls¡te Glaube allezeit ein vorlau[ende# demüthige# Erkäntniß der Sünden/ eine mitlau[ende Her”-Freude in GOtt/ und einen gewi‹en hinter ›¡ na¡folgenden Vorsa” und Anfang eine# neuen löbli¡en Wandel#." Arndt: Vier Bücher
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Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 40, S. 430: "Ob du glei¡ ni¡t also vollkömli¡ leben kan‰ wie e# GOtte# Wort fordert/ vnd wie du gern wolte‰: So soltu e# do¡ wüns¡en. Denn sol¡e heilige Begierde gefallen Gott wol/ vnd Gott nimpt ›e an für die That." Dilherr: Freudenbli¿ deß Ewigen Leben# (1652), S. 30: "Wie leben ›e [scil. die Kinder Gottes] aber? Sie bemühen ›¡/ zu lieben GOtt/ ihren Himmelis¡en Vatter/ über alle#/ und zu folgen seinen treuen Vätterli¡en Vermahnungen:" Josua Stegmann: ERNEWERTE HERTZEN=SEUFFTZER (1663), S. 261, Z. 70-74: "Und ob i¡ di¡ [scil. Christus] wol ni¡t mit dem Maß lieb haben kan/ wie e# wol seyn solte: So wil i¡ mi¡ jedo¡ bemühen/ dir also zu gefallen/ daß du au# Gnaden damit zu frieden seyn möge‰: Und wil di¡ lieben über alle Ding/ umb deiner selb‰ willen/ und meinem Ne¡‰en dienen von deinet wegen:" – 50 Jak 1,17 – 51 dar[‰] ′bedarfst′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1721. – 5254 Mt 25,40 – 57 Mt 26,7; Joh 12,3 – 58 Gliedern] Eph 4,15f. – 61 Vgl. Hi 12,4 – 63 Joh 12,4f. – 64f. mi¡ ~ regen] Phil 2,13
Text II/8: Da# Hanges¡rey. 110v-111r T1 VIII.] erstes I überschrieben – 14 und] u. (ebenso 23, 30, 51) – 21 da#] Kürzel – 42 der] überschrieben – 48 kommt] komt ‾ (ebenso 55 Himmel) Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1 Mt 26,33 – 4 Mt 26,41 – 7-12 Vgl. Johann Heermann: CRUX CHRISTI (1628), S. 211f.: An Petrus zeigt sich "nostram Infirmitatem, wa# für elende Creaturen vnd s¡wa¡e Gefä‹e wir ›nd." – 8 Herzen#grunde] Vgl. zu Text Nr. I/16, v. 22. – 9f. Zum Hintergrund dieser Passage vgl. zu Text Nr. II/7, v. 46, sowie zu Text Nr. II/30, v. 8. – 9 Mt 16,16 – 10 Lk 22,57 – 14 Jes 30,1 – 15 Zum Schlaf der Sicherheit vgl. zu Text Nr. I/32, v. 37. – 17 Mt 26,74 – 21f. Joh 5,28 – 41f. Mt 27,3-5 – 43 Mt 26,75 – 44f. Tob 3,23. Zur sprichwörtlichen Ausprägung des Zusammenhangs vgl. Wander. Bd. 3, Sp. 1578f. Zur emblematischen Umsetzung dieses Zusammenhangs vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 24f. Zur geistlichen Ausdeutung des Sprichwortes im Bereich des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. zu Text Nr. I/28, v. 127. – 45 Mal 3,20 – 49f. Vgl. Wolfgang Franzius: HISTORIA ANIMALIUM (1665), S. 357f.: "Naturalis esse ¢ntip£qeia dicitur inter leonem, basiliscum & gallum. Leo enim [...] putatur exhorrescere, cum audit et videt gallum [...]." – 53f. 1Petr 5,8 – 55 Röm 8,26 – 58 ‰ätig# Beten] Lk 18,1; Röm 12,12 – 58-60 Jak 4,8
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
650 Text II/9: JESU Bluts¡weiß. 111v-112r
T1 IX.] IX (davor gestrichen: V) – 2 wa#] Kürzel – 32 und] u. (ebenso 44, 56) – 43 wann] wa‾n (ebenso 64 dann) – 64 krümm] krüm ‾ Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 2 Lk 22,44 – 4f. Jes 53,4f. – 6 Lk 22,44 – 11f. Daß in Jesu Leiden wie in einem Spiegel der Zorn Gottes deutlich wird, gehört zu den passionstheologischen Grundthesen frühneuzeitlicher Lutheraner. Vgl. dazu Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 28, Z. 356 - S. 29, Z. 363: Jst demnach das Leiden Christi der allerklerste Spiegel des göttlichen Zorns wider die Sünde/ daß Christus im Garten so zittert vnd zaget/ sich also engstet/ daß er Blut schwitzet/ das machet alles die Last des göttlichen Zorns/ welche jhn vmb vnser Sünde willen drücket/ daß Christus nichts/ als er vmb Abwendung des Kelchs bate/ erlanget/ kömpt daher/ weil GOtt der HERR einen gantzen vollen Becher seines Zorns jm auszutrincken vorgesetzt/ weil er wolte vor vnsere Sünde bezahlen [...]. Weiter ebd., S. 94, Z. 231-235: "Was mag denn Christum das mal also gedrücket haben/ daß jhm so angst worden? Es ist gewesen die Last des göttlichen Zorns. Denn weil die Sünde des gantzen menschlichen Geschlechts auff jm gelegen/ so druckte jn auch warhafftig der Zorn Gottes/ welcher sonsten auff Sünde folget." – 17-22 Jes 63,3. Hier verwendet Birken das Motiv von Christus als Keltertreter, dessen Wurzeln bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen (Thomas, 1936 (1981), S. 102113). Kombiniert mit der Lutherschen Lehre von der Versöhnung der Menschen mit Gott visualisiert das Bild vom Keltertreter, das sich bei Luthers Erben größter Beliebtheit erfreute, daß der Sohn Gottes stellvertretend für die sündige Menschheit das iudicium extremum in der Art eines Keltervorgangs erleidet, indem er die gesamte Last der Sündenstrafen und den Zorn Gottes trägt. Sichtbar wird hier unter seinem radikalen Gegenteil der Sieg Christi über Tod, Sünde und Teufel. Bei Luther findet sich das Motiv vom Keltertreter eher selten, z.B. WA 31/II, S. 534, Z. 22-35 (Vorlesung über Jesaias, 152730) und in WA 52, S. 678, Z. 20-22 (Hauspostille, 1545, St. Jakob, Mk 10,35-45), sowie ebd., S. 750, Z. 17-20 (Hauspostille, 1545, 2. Passionspredigt, Mt 26,47-50). Zum Vorkommen dieses Motivs in Texten des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. Johann Heermann: CRUX CHRISTI (1628), S. 77: "Gethsemane hei‰ so viel al# Oelthal/ oder OelPre‹e/ denn daselb‰en pflegete man da# Oele zu kältern. Fürwar/ HErr Jesu/ hie ‰ehe‰ du re¡t in der ZornPre‹e/ du wir‰ derma‹en zerquets¡et/ daß dein heilige# Blut/ al# da# kö‰li¡e BalsamOele au# deinen Gliedma‹en dringet." Herberger: MAGNALIA DEI (1678) (zu Gen 6), Teil 1, S. 123: "du wurde‰ zerqvets¡et in der Zornpre‹e deine# Vater# im Oelgarten [...] da s¡wi”et herau# da# edle
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Balsamöl deine# Blute#/ da# ma¡et un# rein von unsern Sünden [...]." Vgl. auch Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 13f., Str. 15: O Jesu/ lieb‰er Bräutigam/ Dein Leib/ der au# der Kelter kam Der hat mir angezogen Den rothen S¡mu¿/ den Perlen Pra¡t/ Der meinen Gei‰ so fröli¡ ma¡t Daß er wird gan” bewogen/ Je”t fühl' i¡ O mein sü‹er Mund Du liebe‰ mi¡ au# Her”en# Grund'. Vgl. außerdem Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 87, Z. 88-92: "Daß nun Christus bey Gethsemane/ das ist/ bey einer Oelpressen sein innerliches Leiden angefangen/ dadurch ist bedeutet worden/ daß er jetzo die Kelter zu tretten angefangen/ dauon Esai. 63. zuuor verkündiget/ vnnd vns dadurch das Oel göttlicher Gnade vnnd Barmhertzigkeit erworben." Weiter ebd., S. 94, Z. 233 - S. 95, Z. 246: Denn weil die Sünde des gantzen menschlichen Geschlechts auff jm gelegen/ so druckte jn auch warhafftig der Zorn Gottes/ welcher sonsten auff Sünde folget. Daher spricht er Esa. 63. Jch trete die Kelter allein/ das ist/ wie es erkläret wird Apo. 19. die Kelter des Weins des grimmigen Zorns des allmechtigen Gottes/ denn wie ein zartes Treublein wenn es in die Kelter geworffen/ wird es zerdrücket daß es rohten Safft gibt/ also ligt hie der Sohn GOttes der edle Weinstock Joh. 15. vnter der Kelter des göttlichen Zorns/ vnnd wird also gedrücket/ daß er blutroten Schweis fallen lest. Jch bin ein Wurm/ spricht er/ Ps. 22. als wolt er sagen/ es ist an dem/ daß ich wie ein armes Würmlein von dem grimmigen Zorn Gottes muß zerquetschet werden/ denn Gott hat jn dasmal geschlagen Zach. 13. vnd jn also zermartert/ weil nemlich alle vnsere Sünde auff jhn geworffen Esa. 53. Salomon Glassius: Spru¡-Po‰ill 1 (1642), S. 307 (Karfreitag, Sach 3,8-10): A¡ sehet do¡ mit erleu¡teten Augen ewre# Ver‰ändni# an den himlis¡en Josua vnd Hohenprie‰er Chri‰um/ wa# er in seinem bittern Leiden für vnreine Kleider angehabt/ vnd allda für dem Engel ge‰anden/ ja au[ der Erden wie ein armer zerque”s¡ter Wurm gelegen/ Luc. 22. v. 43/44. ni¡t zwar mit vnreinen Kleidern eu‹erli¡/ sondern innerli¡/ ni¡t irrdis¡/ sondern gei‰li¡/ indem er mit der abs¡ewli¡en Vnreinigkeit der Sünden der gan”en Welt belegt/ ja/ da er vor ›¡ von keiner Sünde wu‰e/ do¡ für vn# zur Sünde (zur Sünde selb‰/ al# wenn er ni¡t# dann Sünde/ Vngere¡tigkeit vnd Gottlo›gkeit were) von Gott gema¡t worden/ 2. Cor. 5. v. 21. vnd ein Flu¡ ward für vn#/ Gal. 3. v. 13. Wel¡e# in der Figur der vnreinen Kleider von jhm selb‰ vorge‰ellet wird Esa. 63. v. 3. J¡ habe (in dem Kamp[ mit dem Satan/ der Höllen vnd dem Tode/ wegen der au[ mi¡ genommenen Sünde) alle mein Gewandt besuddelt. E# war aber
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sein Gewandt ersehen Rothfarb (womit au[ sein vergo‹ene# Blut zu Wegnehmung vnserer Sünde gesehen wird/) vnd sein Kleid wie eine# Keltertreter#/ v. 2. Dem alle seine Kleidung hiedur¡ commaculirt, vnd verunreiniget werden. Heinrich Müller: Her”en#-Spiegel (1738), S. 988 (1. Predigt vom Leiden Christi, Mt 26,30-46 parr.): "Gethsemane hatte den Namen von Oel-Pre‹en, weil daselb‰ die Oliven gekeltert wurden. Daselb‰ ‰ellet ›¡ au¡ der Kelter-Treter ein, au# wel¡em die Zorn-Kelter GOtte# alle# Blut hat herau# gepre‹et. J¡ trete die Kelter allein, und i‰ niemand unter den Völ¿ern mit mir, sagt er bey dem Propheten Esaia Cap. 63,3." Ders.: Liebe#Kuß (1723), S. 59: Die Ang‰ hat ihn so gekeltert/ daß sein gan”er Lei¡nam/ wie eine zerdru¿te Kirs¡e Blut gespri”et. So hat der heilige Leib Chri‰i mü‹en zerknirs¡et werden/ und wie eine Weintraube zerie‹en. [...] A¡ den¿e/ wie dein lieb‰er Heiland mü‹e gelitten haben/ da sein gan”er Leib voll Blut#-Trop[en gehangen/ so gar au¡/ daß ›e dur¡ die Kleider getrungen/ und häu[ig auf die Erde gefallen. E# ›nd ni¡t wenige und kleine Tröp[lein/ sondern gro‹e und di¿e Klumpen gewesen/ die an seinem Leibe gehangen/ wie viel rothe Beerlein am Sto¿. Das Titelkupfer der sogenannten Kurfürstenbibel, die im Jahre 1641 bei Wolfgang Endter d.Ä. in Nürnberg erstmals erschien und deren Erarbeitung zunächst von Gerhard und nach dessen Tod von Salomon Glassius federführend geleitet wurde, zeigt am oberen Bildrand Christus als Keltertreter – gleichsam die Summe und Quintessenz der gesamten biblischen Überlieferung. Die Dialektik von Erhöhung und Erniedrigung im Motiv des Keltertreters kommt in diesem Titelkupfer darin zum Ausdruck, daß Christus von der Zorneskelter des Jüngsten Gerichts gedrückt wird und zugleich einen Kreuzstab mit österlicher Siegesfahne in der Hand hält, mit der er den Teufel (in Gestalt eines Drachen) zur Strecke bringt. Rings um die Kelter stehen Gläubige, die die Gesamtheit der Kirche repräsentieren und das aus Jesus gepreßte Blut empfangen, welches sie von Sünden reinigt und so errettet. Vgl. zum Keltertretermotiv auch R. Steiger, 2006, S. 561-564. – 23 unbes¡mi”et] ′unbefleckt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1585. – 24 1Joh 1,7; Offb 7,14 – 26 Sünd zu meiden] Tob 4,22 – 29 Lk 22,44 – 30 Vgl. Gen 3,1 – 34f. Jes 53,4 – 38f. Zur Ansicht, daß Gott den Menschen in guter Absicht betrübe, vgl. zu Text Nr. I/25, v. 181-190. – 38 2Kor 7,9f. – 39 unverübet] ′unausgeführt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 2022. – 46 1Joh 2,1f. – 51 Jes 53,5 – 52 Gal 4,4f. – 54f. Röm 8,32 – 58 Eph 6,16 – 60 Gemeint ist der Garten Gethsemane. – 62 Lk 22,44 – 64 Vgl. Lk 21,18
Text II/10: Der Creu” Kel¡ JESU. 112v-113r Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T1 X.] überschrieben, danach unentzifferte Streichung. – 5 und] u. (ebenso 18, 22, 57) – 12 plage‰] l
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überschrieben – 29 nimm] nim ‾ – 31 trink‰] zweites t aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 33 dir] d überschrieben – 36 da#] Kürzel – 39 der] Kürzel – 42 Gesundheit] G aus g überschrieben – 49 will] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 53 Creu”kel¡] zweites c aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 59 taumlend] teilweise lateinische Schreibung Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1f. Mt 26,36-46 – 3f. Mt 26,38 – 5 Mt 26,39.42 – 6 Gott selber] Kol 2,9 – 8 Mt 26,39 – 11-16 Jes 53,4f. Nach Ansicht Luthers und seiner Erben tragen alle Menschen, gleich ob Juden oder Heiden, mit Jes 53,4f. die Schuld an der Passion Christi, da sie alle gleichermaßen Sünder sind – und nicht etwa lediglich diejenigen, die in den historischen Prozeß gegen Jesus involviert waren oder an seiner Hinrichtung mitgewirkt haben. Vgl. Luther, WA 2, S. 137, Z. 22f.27f. (Sermon von der Betrachtung des heiligen Leidens Christi, 1519): "Zcum fun[ten, da# du dir tie[ eyn bilde‰ und gar ni¡t zwey[el‰, du seye‰ der, der Chri‰um alßo marteret, dan deyn sund haben# gewißli¡ than [...]. Drumb, wan du die negel Chri‰i ›h‰ dur¡ seyn hend dringen, glaub ›¡er, da# deynn wer¿ seynd, ›¡stu seyn dörenn kron, glaub, e# seyn deyn böß gedan¿en etc." Weiter S. 138, Z. 30-32: "die Juden, wie ›e nu gott geri¡tet und vortrieben hatt, seynd ›e do¡ deyner sunde diener gewe‰, unnd du bi‰ warha[tig, der dur¡ seyn sunde gott seynen sun erwurget und gecreu”iget hatt, wie gesagt i‰." Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 297 (Karfreitag, Mt 27,57-66 parr.): "wa# soll i¡ viel sagen/ der S¡ön‰e unter den Mens¡en-Kindern i‰ der allergreuli¡‰e worden/ Psal. 45. v. 3. Esa. 53. v. 3. Da# gehöret auf die Sünde/ so klägli¡ hätten wir sollen zugeri¡tet werden. A¡ erkennet eure Sünde/ und la‹et ›e eu¡ her”li¡ leid seyn/ ihr habt euren Seligma¡er JEsu Chri‰o da# Elend bereitet." Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 312, Z. 70 - S. 313, Z. 79: Daß nun Christus nicht allein von dem Jüdischen Volck verworffen vnd fälschlich angeklaget/ sondern auch von diesen heydnischen Kriegsknechten leiden wollen/ damit ist angedeutet/ daß er nicht allein vmb der Jüden/ sondern auch der Heyden willen leide/ Denn wie sonsten alle Menschen in Jüden vnd Griechen oder Heyden werden eingetheilet in der Schrifft/ also hat Christus wollen andeuten/ weil er nicht allein von den Hohenpriestern vnd Eltesten des Jüdischen Volcks/ sondern auch vom heydnischen Landpfleger vnd seinen Steckenknechten leide/ daß er für alle Menschen gelitten/ vnd daß sie alle darzu geholffen. Gerhard: EXERCITIVM PIETATIS (1612), S. 74, Z. 11-14: "peccata mea sunt horridae istae spinae, quibus sanctissimum illius caput, ipsis Angelicis potestatibus reverendum, coronavi: peccata mea sunt aculeatae istae scuticae, quibus purissimum ipsius corpus, proprium divinitatis templum, flagellavi." Johann Matthäus Meyfart: Himlis¡e[#] Jerusalem I (1674), S. 12f.:
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Umb meinet willen mu‰e‰ du uns¡uldige# Lamm den wilden Wöl[en/ den grimmigen Löwen/ den grausamen Tigerthieren in den Ra¡en gewor[en: Und der du ware‰ ein Für‰ der Engel/ ein Haupt aller Creaturen/ ein Käiser über Himmel und Erden/ mit Nägeln dur¡boret/ mit Gei‹eln zerhauen/ mit Dornen gekrönet, mit Stri¿en gebunden/ und endli¡ mit Lan”en dur¡‰o¡en werden. Ursa¡? J¡ hatte dir Arbeit gema¡t in meinen Sünden/ und Mühe mit meiner Mi‹ethat. Dilherr: Heilige Karwo¡en (1653), S. 138: "Wa# mag nun wol die Vrsa¡ seyn? A¡! wa# frag‰u? Die la‰ deiner/ und meiner Sünden/ und unser aller Mi‹ethaten/ die haben Jhn [scil. Christus] so zur Erden gedrü¿et." Josua Stegmann: ERNEWERTE HERTZEN=SEUFFTZER (1663), S. 260, Z. 28-33: "Wa# hat denn diß dein ers¡re¿li¡e# Leiden/ S¡mer”en und Tod verursa¡et? HErr/ i¡ habe e# gethan/ meine Mi‹ethaten haben dir deine S¡and und Spott zuwegen gebra¡t/ meine Sünde haben e# gethan: J¡ habe gesündiget/ und du bi‰ verklaget worden: J¡ habe übertreten/ und du ha‰ den Todt außge‰anden: J¡ habe Ubel# gethan/ und di¡ hat man an da# Creu” gehe[tet [...]." Vgl. auch die folgenden lyrischen Texte: Johann Rist: Himlis¡e Lieder I, S. 10f., Str. 10: Du träg‰ die Stra[en meiner S¡uld' Vnd s¡weren Mi‹ethaten/ Ja lä‹e‰ di¡ au# lauter Huld' Am Pfal de# Creu”e# braten/ Da# that die Lieb' HErr/ die di¡ trieb Die Sünder au# dem Ra¡en Der Hellen frey zu ma¡en. Johann Rist: Himlis¡e Lieder I, S. 14, Str. 3: O Mens¡en Kind! Nur deine Sünd' Hat diese# angeri¡tet/ Da du dur¡ die Mi‹ethat Ware‰ gan” verni¡tet. Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 39f., Str. 2: J¡ ma¡t' e# O HErr Jesu Chri‰ Daß du so sehr gemartert bi‰ J¡ s¡lug dir deine Wunden/ J¡ bin da# La‰er deiner Stra[' Und du O allerlieb‰e# S¡af Bi‰ sonder S¡uld gefunden/
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J¡ s¡a[te deinem frommen Her”en So gro‹e Pein und Tode# S¡mer”en. Paul Gerhardt: Gei‰li¡e Anda¡ten (1667), S. 20, Str. 4: Nun wa# du/ HErr erduldet/ J‰ alle# meine La‰: J¡ hab e# selb‰ vers¡uldet Wa# du getragen ha‰. S¡au her/ hier ‰eh i¡ Armer/ Der Zorn verdienet hat/ Gib mir/ o mein Erbarmer/ Den Anbli¿ deiner Gnad. – 16 Ps 69,22; Mt 27,34 – 17 Mt 6,12 – 22 Ps 69,22; Mt 27,34 – 32f. Vgl. Mt 10,22 – 35 ihn zuzuwinken] ′den Kelch zu geben′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 32, Sp. 916. – 36 Eph 4,15f. – 40 Arzt] Ex 15,26; Mt 9,12. Zur Rede von Gott/Christus als Arzt vgl. zu Text Nr. II/32, v. 3. – 40-42 Vgl. zu diesem Motiv Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 52, S. 640: "Also mustu mit Chri‰o vermyrreten Wein trin¿en/ mit Gallen gespeiset werden/ au[ daß du mit vber seinem Tis¡ im Himmel den ewigen frewden Wein trin¿en müge‰." Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 608 (3. Sonntag nach Ostern, Joh 16,17-23): "So i‰ au¡ da# Creu” eine heilsame Praeservativ wider kün[tige Sünden/ glei¡ wie ein ver‰endiger Ar”t einen bitteren Tran¿ dem Patienten gibt/ daß er vor einer vor‰ehenden gro‹en Kran¿heit dardur¡ bewahret werde/ Also brau¡t GOtt der HErr der Bitterkeit de# Creu”e# darzu/ daß er vn# die Sünde verleiden möge." Ebd. III, S. 192 (St. Jacobus, Mt 20, 20-23): Wie nu ein trewer ver‰ändiger Ar”t die Gi[t dur¡ Ar”neyen au#treibet/ vnd de# Leibe# Ges¡wul‰ man¡mal dur¡ bittere Medicamenta wiederumb heilet: Also ma¡t# au¡ Gott der himlis¡e Ar”t mit vn#/ Er nimpt den Creu”be¡er/ vnnd gibt vn# in demselben eine potionem sanativam, einen bittern/ aber do¡ gesunden Tran¿/ daß die Gi[t vnd Ges¡wul‰ de# Her”en#/ die innerli¡e Ho[arth möge geheilet werden. Ähnlich Heinrich Müller: Her”en#-Spiegel (1738), 835 (1. Ostertag, Mk 16,1-9): "Auf den HöllenGes¡ma¿ muß der Himmel#-Ges¡ma¿ folgen. Sie werden von einem Engel getrö‰et beym Grabe Chri‰i. So folget auf da# Leyden die Freude. Au# Wa‹er ma¡t JEsu# Wein." (ebenso 46-50) – 47 Vgl. Lk 22,28-30 – 48 Offb 21,4 – 51-54 Mt 26,39. Vgl. Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 103, Z. 441-446: "Vberhebe mich dieses Kelchs/ spricht Christus/ also ists nicht vnrecht/ daß man vmb Abwendung oder Linderung des Creutzes Gott bittet/ aber es muß so bald darauff folgen vnd darbey seyn/ daß man solches alles dem väterlichen Willen Gottes heimstellt/ wie allhie Christus spricht/ Doch nicht mein Will/ sondern dein Wille geschehe." – 52-54 Mt 26,39 – 58f. Vgl. Hebr 10,23. Zur Rede davon, daß der Glaube durch Einwirkungen des Satans ins Taumeln gerät, vgl. zu Text Nr. I/24, v. 121-129.
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Text II/11: Juda#, der verlohrne Jünger JESU. 113v-114r T1 XI.] durch Streichung aus IX. – T2 Jünger] mit er-Kürzel – 1 und] u. (ebenso 10, 15, 24, 35, 58, 59) – 2 wann] wa‾n – 9 Sammlet] Samlet ‾ – 24 da#] Kürzel – 29 wehlt‰] erstes t überschrieben Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 5-8 Vgl. Johann Heermann: CRUX CHRISTI (1628), S. 121: "Allhier hastu au¡ meine Seele/ Exemplum Discipuli ingrati, ein Exempel eine# vndan¿barn S¡üler#. Juda# war von Chri‰o in# vierdte Jahr treweis›g informiret vnd vnterwiesen worden: Aber O wie vbel lohnet er seinem Lehrmei‰er abe?" Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 110, Z. 78 - S.111, Z. 86: Das ist ja eine vberaus schreckliche Metamorphosis vnd Verenderung/ daß aus einem Jünger Christi worden ist ein Verrähter Christi. Judas war nicht ein gemeiner Christ/ sondern er hatte ins vierdte Jahr in Christi Schul studiret/ hatte viel trefflicher Predigten von Christo gehöret/ vnd viel göttlicher Wunderwerck von jhm vollbracht angesehen/ ja er hatte selber Christi Lehre geprediget/ vnd mit Wunderwercken bestettiget/ wie wir aus dem 10. Cap. Matt. können abnemen/ gleichwol wird er dahin gebracht/ daß er seinen HErrn vnd Meister verräht vnd zur Blutbanck führet. – 8 Lk 22,3; Joh 6,70f.; Joh 13,2.27 – 9 Mt 6,20 – 10 Mt 6,24 – 14f. Mt 16,26 – 19-22 Mt 26,14-16 Vgl. Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 207, Z. 295f.: "Darnach gibt er [scil. der Teufel] jhm [scil. Judas] ins Hertz den Geitz/ nun aber ist der Geitz eine Wurtzel alles Vbels [...]." – 27 Vgl. Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 121, Z. 330f.: "Redet Christus allhie so freundlich mit Juda/ welcher doch sein Verrähter vnd des Teuffels Leibeigner war [...]." – 28 Vgl. 1Kor 10,12 – 37 Vgl. Eph 6,11 – 39 Zur Rede davon, daß der Teufel dem Sünder sein Bild übergezogen habe, vgl. zu Text Nr. I/10, v. 5-8. – 43 Gei‰e#wa[en] Eph 6,11-17 – 45 i¡ bin dein] Ps 119,94 – 46 Joh 10,28f. – 47 weißen] ′kundtun′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 28, Sp. 1094. – 49f. Vgl. Mt 4,39 – 54 Mt 7,14 – 56 Phil 3,14 – 59 Vgl. Mt 16,26 – 60 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, S. 483: "So soltu wi‹en/ daß du keine derglei¡en vollkommene gute gaben ohne Gebet von Gott erlangen wir‰/ sondern wa# du ha‰/ i‰ al# ein S¡atte vnd thumme# Korn/ dz keine Fru¡t bringet/ vnd verwel¿et ehe e# rei[ wird […]."
Gedicht 12
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Text II/12: JESU Purpurmantel. 114v-115r T1 XII.] XII – 1 wa#] Kürzel – 7 und] u. (ebenso 11, 43, 46) – 7 Sinn] Si‾n – 21 nimm‰] nim‰ ‾ (ebenso 23 Flammenkleid – 24 jämmerli¡ – 53 Gotte#-Lamm – 53 Stamm – 61 Himmel#port) – 30 Ho[art] [ überschrieben – 39 der] Kürzel – 44 Liebe] zweites e überschrieben – 52 gläubig] teilweise lateinische Schreibung – 54 hangen] h überschrieben Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 2 Vgl. Ps 24,7 – 3 Mt 27,28; Joh 19,2 – 6 Mt 27,29; Joh 19,2 – 13 Kleiderpra¡t] Ständisch ausdifferenzierte Kleiderordnungen wurden in frühneuzeitlichen Gesellschaften als Instrumente zur Aufrechterhaltung der inneren Ordnung und des inneren Friedens verstanden. Dementsprechend heftig war die Kritik an Verletzungen dieser Kleiderordnungen. Man fürchtete, mit solchen Verletzungen nicht nur das gesellschaftliche Chaos, sondern auch – weil man dachte, Kleiderordnungen bildeten von Gott geschaffene Unterschiede zwischen den Menschen ab und eine Mißachtung derselben wäre nichts weniger als eine Konterkarierung des göttlichen Ordo – den Zorn Gottes heraufzubeschwören. Vgl. dazu die sächsische, unter Johann Georg I. erlassene Kleiderordnung des Jahres 1626 (Policey- Vnd KleiderOrdnung. Lepizig 1612), S. 1f. (Vorrede): Demna¡ leider mehr/ dann gnugsam/ am tage/ wel¡er ge‰alt [...] ni¡t allein die Ho[art vnd übermuth in Kleidungen/ sondern au¡ übermä‹iger pra¡t/ vnordnung/ s¡welgerey vnd andere üppigkeit au[ Ho¡zeiten/ Kindtäu[en/ Begräbni‹en vnd derglei¡en zusammenkun[ten [...] derma‹en überhand genommen/ daß fa‰ kein Stand mehr vor dem andern zuvnters¡eiden/ vnd ›¡ zubesorgen/ do diesen dingen ni¡t bey zeiten mit einem sonderbaren ern‰ begegnet würde/ daß über die allbereit vor augen s¡webende gefahr/ die Vnterthanen vollend# in eu‹er‰e armuth nothwendig gerathen/ ja wol endli¡er verderb vnd vntergang de# Vaterlande#/ au# Gotte# gere¡tem hierdur¡ geursa¡ten zorn vnd ‰ra[e/ erfolgen mü‹e. Vgl. auch Georg Philipp Harsdörffer: GESPRÄCHSSPJELE I, S. 100: "Wann man die Warheit ge‰ehen wil/ so i‰ gro‹er Mi#brau¡ in diesen/ wie in andern Stü¿en eingeri‹en/ und fa‰ niemand zu frieden/ seinem Stand gemäß bekleid/ zu gehen. E# bedrohet dorten Gott sonderli¡ au¡ zu ‰ra[en und heimzusu¡en alle/ die ein fremd Kleid tragen." – 17-19 Jes 53,4f. Zur Ansicht, daß alle Menschen Schuld am Tod Jesu tragen, weil sie alle gleichermaßen Sünder sind, vgl. zu Text Nr. II/10, v. 11-16. – 20 Röm 5,14 – 21f. Jes 53,5 – 23 Flammenkleid] Vgl. Lk 16,24 – 33 Reu] Vgl. 2Kor 7,9f. – 41f. Hebr 6,6. Vgl. zu Text Nr. I/14, v. 29f. – 45f. Jes 53,4f. – 50f. daß ~ Neid] Offb 12,10 – 51-56 dein ~ prangen] Jes 61,10. Vgl. zu diesem Motiv Martin Chemnitz: Historia der Passion II (1590), 102r-103r:
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
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Wann Gott damit in sein geri¡te gehet/ al# wenn ein arme# Würmlein mit Fü‹en zertretten wird vnd gequets¡et/ da# da# blut allenthalben herau# sprü”t/ weil vnsere Sünde au¡ also blutig sein/ wenn ›e dur¡ Gotte# zorn gequets¡et vnd zubro¡en werden/ so sollen wir vn# de# trö‰en/ da# der für vn# hergehet/ der sein Kleidt vmb vnsernt willen besudelt vnd mit Blut besprü”et hat/ au[ da# die S¡aar die jm folget/ rein vnd vns¡üldig sey/ vnd in einem wei‹en seiden Kleide herinner gehe/ Apocal. 19. Dauon Esa. so trö‰li¡ redet cap. 1. Wann vnsere Sünde glei¡ blut roth i‰/ sol ›e do¡ s¡nee wei## werden/ vnd wann ›e glei¡ i‰ wie Ro›n farbe/ sol ›e do¡ wie wolle werden. Da# i‰ der tro‰ der vn# hierin wird geweiset/ da# wir hie hören/ Chri‰o wird ein Purpur kleidt angethan/ wel¡e purpur farbe au# Würmi¡en gema¡t wird/ die zerquets¡et werden/ da# da# bluth au# jnen gespre‹et wird/ dauon die Purpurfarbe wird. Da# Kleid nu/ wel¡e# mit blut geferbet vnd also blutig i‰/ da# wird Chri‰o angezogen/ darau[ er alle vnser Bluts¡ülde hat au[gefa‹et/ vnd damit hat er vn# erworben/ da# s¡öne wei‹e Kleidt der vns¡uldt/ da# er vn# hat angezogen/ damit wir im ewigen leben prangen sollen. Apoc. 7. 19. mit dem Kleide de# heil#/ vnd dem Ro¿ der gere¡tigkeit/ Esa. 61. vnd daß da# vmb vnsert willen ges¡ehen sey/ derhalben werden Chri‰o seine eigene Kleider au#gezogen/ vnd wird jhm ein frembder Mantel angethan/ anzuzeigen/ da# er diß Kleidt ni¡t vmb seiner eigen/ sondern vmb frembder Sünde willen trage. Diß i‰ vnser Kleidt/ da# wir mit vnsern Sünden also besudelt haben. Da# blutige/ sündige/ vnetige Kleidt wird aber Chri‰o angelegt/ der mu# e# von vnsernt wegen tragen/ vnd vn# damit widerümb da# s¡öne wei‹e seiden Kleid der vns¡ult verdienen vnd zu wege bringen. Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 27, Z. 323f.: "Christus ist mit Purpur bekleidet/ auff daß er vns das schöne weisse Kleid der Gerechtigkeit erwerben möchte [...]." – 53 Gotte#-Lamm] Joh 1,29.36 – 57f. 1Joh 4,19 – 59f. Mt 10,38 – 60 ernider] ′erniedrige′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 922. – 61 Himmel#port] ′Himmelshafen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2003f. Zur Bezeichnung des Eschatons als Hafen in Texten frühneuzeitlicher Lutheraner vgl. zu Text Nr. I/21, v. 41. – 62 Mt 13,43 – 63f. Jes 61,10
Text II/13: JESU Rohr-Zepter. 115v-116r T1 XIII.] XIII – 2 frommen] fromen ‾ (ebenso 63 nimm) – 17 wa#] Kürzel – 28 und] u. (ebenso 31) – 33 Aber] b überschrieben – 40 ihn] n überschrieben – 43 da#] Kürzel – 45 Ri¡ter] te überschrieben – 52 HimmelRei¡] R überschrieben Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt.
Gedichte 13 und 14
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2 Vgl. Jes 53,7 – 3 Mt 27,29; Joh 19,2 – 4 Hebr 4,15 – 5 Mt 27,29; Joh 19,2 – 6 Apg 10,38 – 7f. Hebr 2,8 – 15 Mt 27,29. Vgl. dazu Johann Heermann: CRUX CHRISTI (1628), S. 339: "E# bleibet bey diesen no¡ ni¡t/ sondern dein Heyland wird au[ man¡erley weise verhönet. Sihe/ man giebt jhm einen Rohr‰ab in die Hand: Wie der König i‰/ wollen ›e sagen/ so i‰ au¡ sein Scepter/ beyde# wird bald zu boden gehen." Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 270, Z. 87 - S. 271, Z. 90: Die Kriegsknechte des Pilatus "geben jhm auch ein Rohr in die Hand/ spotten damit seines armen schwachen Reichs vnd Scepters/ fallen für jhm aus Hohn vnd Spott nider/ vnd sagen/ GOtt grüsse dich/ lieber König der Jüden:" – 21 Binzen‰äbe] ′Binsenstäbe′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 37. – 22 Rei¡#‰äb] Der ′Reichsstab′ ist das ′Reichszepter des Kaisers′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 610. Im Plural steht dieser Begriff für die Regentschaften von Fürsten. – 27 auf Sand, wird bauen] Mt 7,26 – 29 Mt 11,7. Vgl. Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 51 (3. Advent, Mt 11,2-10): "Da# Rohr hat eu‹erli¡ ein fein ansehen/ wenn aber der Wind her gehet/ wan¿et e# hin vnd her/ dieweil e# ni¡t tie[ vnd fe‰ eingewur”elt/ ja e# treget gar keine Frü¡te [...]." – 31 Rau¡] Ps 102,4. Zum Rauch als vanitas-Symbol vgl. zu Text Nr. III/17, v. 6. – 33f. Aber ~ Zepter] Ps 2,9 – 34f. der ~ heißen] Mt 27,42 – 36f. Apg 7,55; Röm 8,34 – 45 Apg 10,42 – 46f. Mt 13,30 – 49f. 2Tim 2,12 – 53 dann] ′denn′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 740. – 55f. Zur Rede davon, daß Jesus die Seinen zu sich holt, vgl. zu Text Nr. II/77, v. 3f. – 57f. Offb 19,4 – 61 Mt 27,29 – 64 Vgl. 1Sam 16,7
Text II/14: JESU Au#führung. 116v-117r 5 dann] da‾n (ebenso 20 wann) – 7 au#] überschrieben; danach unentzifferte Streichung – 7 händen] hä und den überschrieben – 7 dieser] unterhalb von gestrichenem Sterben# – 7 Rott] R überschrieben – 8 Deine] D überschrieben – 9 mi¡] überschrieben – 10 mir] oberhalb von gestrichenem ihm – 10 Dein] D überschrieben – 12 Di¡] D überschrieben – 13 du so meinen] oberhalb einer unentzifferten Streichung – 13 Tode#‰i¡] Tode#‰ überschrieben – 14 solt‰] überschrieben – 14 leiden] durch Streichung aus erleiden – 15-28 in der Handschrift folgt Strophe 3 auf Strophe 4 – 16 und] u. (ebenso 35) – 22 A¡ ja! i¡] oberhalb einer unentzifferten Streichung – 22 lie‹e] ie überschrieben; danach unentzifferte Streichung – 22 mi¡] m überschrieben – 24 Di¡] D überschrieben – 25 du] oberhalb von gestrichenem i¡ – 25 mö¡te‰] ‰ überschrieben – 27 eine wohnung dir bequem] oberhalb einer unentzifferten Streichung – 28 di¡] nachträglich vor die Zeile gesetzt; danach unentzifferte Streichung – 28 ›¡] überschrieben – 28 nähm] überschrieben – 33 da#] Kürzel (ebenso 60) – 36 A¡] aus do¡ überschrieben – 36 warum] rum oberhalb von gestrichenem nn – 36 wein‰] ‰ überschrieben – 36 du] oberhalb von gestrichenem i¡ – 36 mi¡] m überschrieben – 37 mi¡] m überschrieben – 37 der] Kürzel (ebenso 53) – 38 du mü‰e‰] unsichere Lesung; aus Resten rekonstruiert – 38 Di¡] D aus m überschrieben – 39 mög‰ viel]
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
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unsichere Lesung; aus Resten rekonstruiert – 39 Deine] D überschrieben – 40 Dein] D überschrieben – 40 mi¡] di¡ – 42 laß] nachträglich vor die Zeile gesetzt; danach soll gestrichen – 42 Dir] D aus m überschrieben – 43 Herr] überschrieben – 46 Will] W überschrieben – 46 soll] danach unentzifferte Streichung – 47 Jedo¡] Je oberhalb der Zeile – 47 will] oberhalb von gestrichenem laß – 47 i¡] durch Streichung aus mi¡ – 47 hier] danach unentzifferte Streichung – 48 daß i¡] oberhalb der Zeile; darunter unentzifferte Streichung – 48 ni¡t] durch Ergänzung aus i¡ – 48 weine] durch Streichung aus weinen – 49 verdammten] verdamten ‾ – 50 Werd] aus Wirf überschrieben – 50 i¡] aus a¡ überschrieben – 50 der] aus du überschrieben – 50 grüne] durch Streichung aus grüner – 54 muß] aus mu‰ überschrieben – 54 man¡] oberhalb einer unentzifferten Streichung – 55 s¡au] unterhalb einer unentzifferten Streichung – 55 ieder] überschrieben – 55 er] oberhalb von gestrichenem i¡; danach unentzifferte Streichung – 56 er] oberhalb einer unentzifferten Streichung – 57 Zeu¡] eu überschrieben Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 2 Mt 27,31-33 – 6 Ps 91,15 – 8-10 Jes 53,4f. – 17 ewig# Hau#] 2Kor 5,1 – 18 Ps 80,4.8.20 – 20f. Daß derjenige, den seine Sünden schrecken, sich dem für die Sünden der Welt gekreuzigten Christus zukehren soll, ist ein seelsorglicher Rat, den Luther häufig erteilt. Vgl. etwa WA 2, S. 689, Z. 24-29 (Sermon von der Bereitung zum Sterben, 1519): Alßo mustu die sund nit ansehen yn denn sundern, no¡ yn deynem gewi‹en, no¡ yn denen, die yn sunden endli¡ bliben und vordampt seyn, du fere‰ gewißli¡ hyna¡ und wir‰ ubirwunden, sondern abkeren deyn gedan¿en unnd die sund nit dan yn der gnaden bild ansehen, und da‹elb bild mit aller cra[t yn di¡ bilden und vor augen halten. Der gnaden bild i‰ nit ander#, dan Chri‰u# am Creu” und alle seyne lieben heyligen. Zur Wirkungsgeschichte dieser poimenischen Anweisung im frühneuzeitlichen Luthertum vgl. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 280 (Palmarum, Jes 53,4-11): Wenn der böse Gei‰ mit eurem Sünden-Regi‰er kömmt aufgezogen/ und viel Plaudern# treibet: Fürwar du bi‰ ein Sünder/ fürwar GOtt i‰ der Sünder abgesagter Feind/ fürwar du wir‰ dem brennenden Zornfeuer GOtte# ni¡t entlau[en/ so spri¡: Harr/ harr/ du trauriger Gesell/ kan‰ du mir über meiner Sünden mit deinem fürwar bange ma¡en/ so kan i¡ dir wohl mit Esaiä fürwar da# Maul zu‰op[en: Fürwar/ JESUS trug unsere Kran¿heit/ und lud auf ›¡ unsere S¡mer”en. Fürwar/ die Stra[e/ die i¡ verdienet hatte/ lieget auf ihm/ i¡ soll Friede haben. Vgl. auch Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 14, Str. 16: HERR/ deine Wunden zeige mir Wenn mi¡ die s¡were Sünden-Thür' Erleget hat zur Erde/
Gedicht 14
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HErr deine Wunden laß mi¡ sehn/ Wenn i¡ dur¡# Thränen-Thal muß gehn Daß i¡ erqui¿et werde/ HErr/ deine Wunden zum Bes¡luß' Ergrei[' i¡ wenn i¡ ‰erben muß. – 22-28 Vgl. dazu Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 315, Z. 135-141: Daß nun Christus aus dieser heiligen Stadt Gottes wird hinaus geführet als ein verbannetes vnd verfluchtes/ damit hat er vns den Eingang ins himlische Jerusalem erworben/ daß wir kommen können zu dem Berge Zion vnd zur Stadt des lebendigen Gottes/ zu dem himlischen Jerusalem vnd zur Menge vieler tausent Engel/ vnd zu der Gemeine der Erstgebornen/ die im Himmel angeschrieben sind/ wie die Epistel an die Hebreer am 12. redet. – 25 Vgl. Eph 2,19 – 26 Offb 21,2.10 – 27 Joh 14,2.23 – 29f. 1Thess 5,10 – 36-39 Lk 23,28. Zur Verarbeitung dieser Szene am Kreuz in gebundenen wie ungebundenen Texten des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. Sebald Heyden, Wackernagel. Bd. 3, S. 553, Nr. 603, Str. 1: O Mens¡, beweyn deyn sünde groß, darumb Chri‰u# seyn# Vatter# s¡oß eu‹ert vnd kam au[ erden; Von einer Jun¿fraw reyn vnd zart für vn# er hie geporen ward, er wolt der mitler werden. Den todten er da# leben gab vnd legt darbey all kran¿heyt ab, biß ›¡ die zeyt her trange, Dz er für vn# geop[ert würd, trüg vnser sünden s¡were bürd wol an dem Creu”e lange. Vgl. außerdem Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 323, Z. 312 - S. 324, Z. 320: Allhie haben wir 1. einen herrlichen Commentarium vnd Auslegung vber die gantze Passionshistori von Christo selbst vns dictiret/ daß man nemlich es nicht sol darauff stellen/ daß man Christum beweinen wolte/ wie jhme so vngütlich geschehen/ sondern wir sollen vielmehr vber vns weinen/ weil wir mit vnsern Sünden solch schweres Leiden jhme gemacht haben/ vnnd sollen jederzeit also gedencken/ Geschicht diß am grünen Holtz an Christo/ was hette wol vns dürren Höltzern widerfahren können/ wenn sich Christus nicht vnser angenommen/ vnd für vns bezahlet hette?
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
Johann Heermann: CRUX CHRISTI (1628), S. 379: "Zu diesen frommen Matronen wendet ›¡ der HErr JEsu#/ thut jhnen eine den¿würdige ValetPredigt/ vnd spri¡t: O jhr Tö¡ter von Jerusalem/ weinet ni¡t vber mi¡/ vnd mein Leyden/ i¡ wil bald da# fröli¡e Consummatum est ›ngen. Weinet viel mehr vber eu¡ vnd ewre Kinder/ berewet ewre Sünde/ vnd trö‰et eu¡ meine# bittern Leyden# vnd Sterben#." – 47f. Lk 6,21 – 50 Leben#baum] Gen 2,9; Offb 22,2.14.19 – 50-53 Lk 23,31 – 54 Mt 13,30 – 62 Apg 14,22; 1Petr 4,13. Vgl. zu Text Nr. I/30, v. 85-88.
Text II/15: Die S¡edel‰ätt. 117v-118r T1 XV.] V überschrieben – 26 und] u. – 42 da#!] Rufzeichen überschrieben – 45 Her”] t oberhalb der Zeile – 49 Frommen] Fromen ‾ (ebenso 50 kommen – 58 Fromme) – 66 gemartert] zweites t überschrieben Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 2 Mt 27,46 – 3 Mk 1,11 – 7 Jer 50,7 – 8 Jes 53,12; Mk 15,28. Vgl. Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 312, Z. 68-70: Christus "wird in der gottlosen Steckenknechte Hände eingeantwortet vnd als ein verruchter Vbelthäter zum Creutz hinaus geführet werden." – 16 Jes 53,5 – 22-24 Zu dieser für die Wittenberger Reformation und ihren Wirkungsbereich charakteristischen Deutung der Kreuzigungswerkzeuge vgl. Luther, WA 2, S. 137, Z. 27-29 (Sermon von der Betrachtung des heiligen Leidens Christi, 1519): "Drumb, wan du die negel Chri‰i ›h‰ dur¡ seyn hend dringen, glaub ›¡er, da# deynn wer¿ seynd, ›¡stu seyn dörenn kron, glaub, e# seyn deyn böß gedan¿en etc." Vgl. Johann Heermann: CRUX CHRISTI (1628), S. 380: "Dann eben deine vnd meine Mi‹ethaten ›nd die spi”igen Nägel/ damit der HErr JEsu# an# Creu” gehe[tet i‰." – 22 Börer] ′Bohrer′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 228. – 25-27 Vgl. Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 279, Z. 264-266: "denn wegen der Sünde war der Fluch vber vns gangen/ vnd gehörten alle ins hellische Fewer/ gleich wie abgehawene Dornen mit Fewer werden angestecket/ Esai. 33." – 28 Mörder#gruben] Mt 21,13 – 34-36 Jes 53,4f. Vgl. zu diesem Motiv Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 76 (1. Weihnachtstag, Lk 2,1-7): "Weltli¡er Könige/ wie au¡ allhier de# Augu‰i Herrs¡a[t/ war au[ den S¡ultern der Vnterthanen/ ›e mu‰en S¡a”ungen geben/ die onera imperii zu ertragen/ Aber diese# Könige# Chri‰i Herrs¡a[t i‰ au[ seinen S¡ultern/ er nimpt willig au[ ›¡ vnsere La‰ vnd Bürden." Vgl. auch Paul Gerhardt: Gei‰li¡e Anda¡ten (1667), S. 174, Str. 5:
Gedichte 15 und 16
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J¡ bin#/ i¡ solte bü‹en An Händen und an Fü‹en Gebunden in der Höll: Die Gei‹eln und die Banden/ Vnd wa# du außge‰anden/ Da# hat verdienet meine Seel/ – 49 Zahl der Frommen] Offb 14,1 – 54f. Gal 3,13. Vgl. Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 51, Z. 305f.: "Christus wird für vns ein Fluch am Holtz des Creutzes/ auff daß wir nicht ewiglich von Gott verfluchet würden." Ebd., S. 287, Z. 147-153: Es ist noch nicht genug/ es muß dieser Christus noch ans Creutz hinan/ er muß ein Fluch werden für die Sünde der Menschen/ wie dauon S. Paulus Galat. 3. sehr tröstlich schreibet/ Christus hat vns arme Menschen erlöset von dem Fluch des Gesetzes/ da er ward ein Fluch für vns/ Denn es stehet geschrieben/ Leuit. 18. Verflucht ist jederman/ der am Holtze hanget. – 56f. Ps 143,2 – 58 1Kor 6,20; 7,23; 1Petr 1,18f. – 60 Röm 3,24
Text II/16: JESU EntKleidung. 118v-119r T1 XVI.] XVI (V überschrieben) – 3 da#] Kürzel (ebenso 21) – 11 wa#] Kürzel – 14 Kleiderbrau¡] nach Kleider gestrichen pra¡t – 23 und] u. (ebenso 37, 48, 53, 54) – 32 der] Kürzel – 44 deinen] d überschrieben – 45 mü‹en] zweites s überschrieben Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 3 Ps 33,6; Joh 1,3; Kol 1,16; Hebr 1,2 – 6 Wat] ′Tuch′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 27, Sp. 2561. – 8 Mt 27,35; Joh 19,23f. – 9 Andrer Adam] 1Kor 15,45 – 10 Gal 3,13; 1Petr 2,24 – 11 er‰e Adam] 1Kor 15,45 – 12 Gen 3,6 – 13f. Gen 3,7.21. Zur hamartiologischen Deutung des menschlichen Brauches, Kleider zu tragen, vgl. Dilherr: Tugends¡a” und La‰erpla” (1659), S. 18f.: 32. Na¡dem ›e [scil. Adam und Eva] nun ihre Lu‰/ mit der verbothenen Speise gebüßet hatten: wurden ihrer beeder Augen aufgethan/ und wurden gewahr; daß ›e na¿et wären. Wel¡e# ni¡t von den aufgethanen leibli¡en Augen/ sondern von dem Aufwa¡en de# Gewi‹en# zuver‰ehen. Denn ihre begangene grausame Sünde s¡lug ihnen unter Augen/ und ihr eigen Herz überzeugete ›e/ daß ›e sehr übel gethan hätten. 33. E# traf ni¡t# ein an den Worten der dur¡teüfelten S¡langen/ al# da# er‰e: daß Adam und Even die Augen
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
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würden aufgethan werden. Allein ›e wurden ihnen ni¡t zu Göttli¡er Weißheit/ sondern zu eitel Unehr aufgethan: daß ›e ihre Blö‹e sahen. Sie hatten zuvor wohl au¡ gesehen/ daß ›e na¿et wären: aber e# war ihnen dazumahl eine Ehre und gro‹e Herrli¡keit: izt i‰# ni¡t#/ al# S¡and/ in ihren Augen; daß ›¡ ein# vorm andern muß wegwenden/ da# Sündengi[t s¡lug an ihnen so herau#; daß ›e ›¡ selber ni¡t würdig a¡teten/ daß man ›e mit freiem Ange›¡t ans¡auen/ sondern vielmehr anpfujen und anspeien solte. 34. Jnwendig war ihr Gewi‹en tödli¡ verwundet/ und wu‰en weder Hül[e no¡ Rath zunden; wären au¡ lieber tausent Meilweg# von Gott weg/ al# zu ihme/ gelau[en: Au#wendig wolten ›e ihre mit Sünden verderbte Leiber gerne bede¿en. Knüp]en derowegen breite Blätter von Feigenbäumen zusammen/ und ma¡ten ihnen/ so gut ›e konten/ S¡ürze darau#. – 24 tretten] ′gehen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 22, Sp. 237. – 27 Gal 3,27 – 32 Gen 3,10 – 33-36 Zur Ausgestaltung des im Blick auf das Verhältnis zwischen Christus und den Gläubigen formulierten Tausch-und-Wechsel-Gedankens im Assoziationsfeld von Nacktheit und Kleidung vgl. Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 335, Z. 159-170: Daß nun Christo seine Kleider ausgezogen/ ist darumb geschehen/ auff daß er vns das Kleid der Gerechtigkeit/ darinnen wir für Gott bestehen können/ erwerben möchte. Vnsere erste Eltern waren von Gott heilig vnd rein erschaffen/ sie waren angethan mit dem schönen Kleide der Vnschuld vnd Gerechtigkeit/ aber da kam der hellische Mörder vber sie/ vnd zog jhnen diesen schönen Rock aus/ Luc. 10. Daher sind alle jhre Nachkommen für GOttes Augen nackend vnnd blos Ezech. 16. Apoc. 3. Damit wir nun möchten mit dem Rock des Heils vnd mit dem Kleide der Gerechtigkeit wiederumb bekleidet werden Es. 61. vnd nicht offenbaret würde die Schande vnserer Blösse/ Apoc. 3. Darumb hat Christus sich wollen lassen nackend ausziehen. Und weiter ebd., S. 354, Z. 228-238: Damit vns von dieser eussersten Armut vnd Blösse geholffen würde/ sihe/ so lesset sich Gottes Sohn in die eusserste Armut/ da er doch ein zweyfacher HERR Himmels vnd der Erden war/ Er lesset sich am Stam des Creutzes entblössen/ vnnd sich Fademnackend ausziehen/ da er doch die gantze Erde mit Gras vnd Früchten bekleidet/ auff daß er vns die verlohrnen Güter wiederumb erwerben/ vnd das Kleid der Gerechtigkeit vnnd Vnsterbligkeit wiederumb zurichten möchte/ numehr kan er vns wiederumb an vnserer Seele reich machen vnd weisse Kleider geben/ damit wir vns anthuen/ daß nicht offenbaret werde die Schande vnserer Blösse Apoc. 3. Vgl. auch Johann Heermann: CRUX CHRISTI (1628), S. 389: "Also au¡/ ehe der Himlis¡e Hohe-Prie‰er Chri‰u# JEsu# am Creu” ‰irbet/ Spoliatur veste terrena, ut indumento immortalitatis nos vestiat, wird er seiner jrrdis¡en Kleyder beraubet/ damit er vn# anlege den Ro¿ der Vn‰erbligkeit/ darinnen du prangen/ GOtt gefallen [...] kan‰." Heermann zitiert hier Cyprian von Carthago: Liber de bono patientiae, in: MPL 4, Sp. 621C-638B, hier: Sp. 627A. – 51 Mt 27,35; Joh 19,24 – 52-56 Vgl. Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 355, Z. 264 - S. 356, Z. 288:
Gedichte 16 und 17
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Vors dritte/ wie allhie Christus nicht allein sein Blut vergeust/ sondern auch seine Kleiderlein jhme genommen werden. So gehets noch manchmal seinen waren Gliedern/ sie werden von den Verfolgern der Kirchen nicht allein an Leib vnd Blut/ sondern auch an Ehr vnd Gut angefochten […]. Es hatte das Völcklein etliche wenig Tage vorher/ als Christus seinen königlichen Einzug zu Jerusalem hielte/ jhme jhre eigne Kleider auff den Weg gebreitet/ aber jetzo werden Christo seine Kleider genommen vnd dieselben vnter mutwillige Buben vertheilet/ so gehets noch […] aber dieses alles sihet der HErr Christus/ welches Wort denen/ so diesen Raub leiden/ tröstlich/ den andern so jhn vornemen/ schrecklich ist. Denn so es Christus sihet/ wie mit seinen Gliedern auch in diesem Stück werde vmbgangen/ so hats kein noht/ er wird die seinen dieses Verlusts/ seiner Zusage nach Marci am 10. Cap. reichlich vergelten/ auch die Vngerechten hart darüber zur Rede setzen/ nach der Dräwung GOttes/ Esaiae am 33. Wehe dir/ der du raubest/ denn du solt wieder beraubet werden. – 57f. Vgl. 2Kor 8,9 – 62f. 2Tim 2,12
Text II/17: Die Ubers¡ri[t de# Creu”e# I. N. R. I. 119v-121r T1 XVII.] XVII – 5 ‰umm] ‰um ‾ (ebenso 20 Frömmigkeit – 63 nimmet) – 6 der] Kürzel – 11 wie e#] oberhalb von gestrichenem zu dem – 13 Sünden] teilweise lateinische Schreibung – 23 vergi‹t] mit verKürzel – 25 Sehr] S aus s überschrieben – 25 Üm] Ü aus u überschrieben – 29 Gott] überschrieben – 30 J‰] J überschrieben – 31 eignt ›¡] oberhalb einer unentzifferten Streichung – 32 und] u. (ebenso 51, 65) – 39 Waisen] teilweise lateinische Schreibung – 40 ja] aus a¡ überschrieben – 40 wa#] Kürzel – 44 wann] wa‾n (ebenso 65 wann) – 56 ‰ra[en] zweites f überschrieben – 70 deine#] de überschrieben Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 7f. der ~ Sünd] Jes 53,4f. – 16f. Jes 53,5. Vgl. Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 332, Z. 96-99: "Damit ist angedeutet worden/ daß Christus diese Vorbilder des alten Testaments erfüllet habe/ vnd daß dieses sein Opffer sey das rechte einige Versühnopffer/ dardurch Gottes Zorn gestillet worden." – 18 Mt 10,32 – 19 Kol 1,20 – 24 Raitung] ′Bezahlung′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 790. – 25f. Lk 9,56 – 27 Röm 8,34; 1Joh 2,1 – 28 Joh 1,12; Gal 3,26 – 29 Röm 4,5-8; 2Kor 5,19 – 34 Ps 37,5 – 35 1Kor 6,15 – 37 Jesu Bund] Mt 26,28; 1Kor 11,25 – 39 Joh 14,18 – 43 Hebr 4,15 – 45
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
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Vgl. Eph 5,29 – 47 Ps 68,20. Vgl. Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 320, Z. 220-226: Darnach so gehet Christus jhnen vor/ vnd tregt am schwersten Ende/ wie allhie Simon nachgehet vnd auch mit angreifft/ aber Christus tregt das schwerste. Damit ist angedeutet/ daß vnser Creutz vnd Leiden gar nichts gegen Christi Leiden zu achten/ da wir ein Spänlein tragen/ hat er ein grosmechtig Holtz tragen müssen/ ja er gehet vns vor/ wir folgen von ferne nach/ er hilfft vns auch tragen/ daß ja vnser zeitliches vnd geringes Leiden nicht zu schwer werde 2. Cor. 4. – 48 ru¿halter] ′Rückhalt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 1370. – 49-52 Vgl. 1Petr 4,12f. – 55 Joh 5,27; Apg 17,31 – 60 Röm 12,19 – 64 Vgl. Luther (AWA 4, S. 248): Und wenn die welt vol Teuffel wehr unnd wolt uns gar vorschlingen, So fürchten wir uns nicht zu sehr. Es sol uns doch gelingen. Der Fürst dieser welt, wie saur er sich stellt, thut er unns doch nicht, das macht: er ist gericht. Ein wörtlin kan yhn fellen. – 67 Hld 1,2 – 68 Freundli¡keit] Ps 34,9; 1Petr 2,3 – 70 Munde# Salbe] Vgl. Hld 1,3 – 73-75 Hld 1,12 – 75 Gerü¡t] ′großer Ruhm′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 5, Sp. 3755. – 76 Ru¡] ′Geruch′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 1340f. – 79-81 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 17, S. 165f.: Vnd damit wir ja wol lernen mögen/ daß wir Frembdlinge vnd Gä‰e in dieser Welt seyn/ sollen wir au[ da# Exempel Chri‰i sehen/ vnd jhm na¡folgen/ seiner Lehr vnd Leben. Derselbige i‰ vnser Vorgänger gewesen/ vnser Exemplar vnd Vorbild/ dem sollen Chri‰en begeren glei¡förmig zu werden. Sihe die Lehr vnd Leben Chri‰i an/ ›he der war der edel‰e Mens¡ in dieser Welt/ wa# war aber sein Leben? Ni¡t# ander# denn eitel Armut vnd Vers¡mehung der weltli¡en Ehre/ Lu‰ vnd Güter/ Quae tria pro trino numine Mundus habet. Sagt er ni¡t selb‰/ de# Mens¡en Sohn hat nit so viel/ da er sein Haupt hinlege? – 85f. 2Kor 3,3; Hebr 8,10. Vgl. zum Titulus "INRI" Johann Heermann: CRUX CHRISTI (1628), S. 395: "Sonderli¡/ meine Seele/ he[te dir diese s¡öne Vbers¡ri[t an dein Her”/ vnnd vergiß jhr ja zu keiner Stunde. Wer i‰# der für di¡ an# Creu” gehen¿t? E# i‰ JEsu#/ der darumb diesen edlen Tro‰Namen führet/ daß er sein Vol¿ wird selig ma¡en von jhren Sünden." (ebenso 93-96) – 89 Röm 15,4 – 90 Joh 5,39 – 93f. Joh 19,22
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Text II/18: Die Siben Le”Worte JESU am Creu”. 121r-122r Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 XVIII.] XVIII – 1 Sinn] Si‾n (ebenso 2 hinn – 39 wann) – 6 und] u. (ebenso 34) – 15 hingeri¡tet] erstes i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 21 der] Kürzel (ebenso 68) – 34 ›¡] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 38 komm] kom ‾ (ebenso 48 Höllenammen – 50 zusammen – 74 Nimm – 80 nimm) – 41 wa#] Kürzel – 43 Seel] S überschrieben – 51 die] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 63 Au#spru¡] p überschrieben – 88 mög] ög überschrieben Das vorliegende Gedicht wurde 1646 erstmals gedruckt in Dilherrs Andachtsbuch Weg zu der Seeligkeit in 18 gezählten Strophen (S. 644-647) und markiert den Beginn der Zusammenarbeit zwischen Birken und Dilherr (vgl. Morphologie, Nr. 10.1, S. 16f.). Auf den 15.12.1645 datiert Dilherr die Vorrede seines Buches Weg zu der Seligkeit. Der 15.12.1645 ist damit terminus ante quem für die Abfassung des vorliegenden Gedichts. Im Druck steht das Gedicht unter der Überschrift Gei‰li¡e Betra¡tung. Der ›eben Wort JEsu. Als Lehnmelodie ist angegeben: Jm Thon: Da Jesu# an dem Creu”e ‰und etc. Das Gedicht endet mit der Signatur S. B. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 8 s¡allen] hallen – 10 hallen] s¡allen – 11 ganz-entmens¡te] ganz verwildte – 12 so au# dir treibet spott] so deine Ma¡t verspott – 34 nennten] nennen – 41-60 Die Strophen sind wie folgt umgestellt: 9 (in der Handschrift) = 11 (im Druck), 10 = 12, 11 = 9, 12 = 10 – 42 kränkte] qvälte – 43 die] Und – 46 Mi¡] Un# – 47 ihn hätte‰ nit be›egt] ni¡t hätte‰ ihn be›egt – 48 den Höllenammen] der Höllen Flammen – 56 Herr,] A¡! – 59 nit] ni¡t – 67 vor den] für dein – 69 bleib] bleibt – 79 au¡ meine Seel] mein Seel¡en au¡ – 80 ›e] mi¡ – 88 i¡] ›e Das Gedicht wurde 1652 wieder abgedruckt in Birkens Gei‰li¡e[n] Weihrau¡körner[n] (S. 44-48), sowie 1667 in Gottlieb Berlichs Biblis¡e[m] Perlen-S¡a” (S. 257-261). T2-4 Die Behandlung der sieben letzten Worte Jesu am Kreuz in Prosa und Vers gehört zu den Kernstücken der literarischen Betrachtung der Passion Jesu durch frühneuzeitliche Lutheraner. Weshalb dies so war, macht ein Zitat von Johann Heermann deutlich, der in seinem Text HEPTALOGUS CHRISTI (1648), S. 3, schreibt: "S¡ließli¡en/ so ›nd die ›eben Worte Chri‰i billi¡ jederzeit ho¡ gehalten worden/ denn ›e ›nd Doctrina & solatio plena, gan” Lehr- und Tro‰rei¡. Hier kanstu hören/ wie s¡wer und groß Chri‰i Leyden gewesen/ wa# du de#selben gebe‹ert/ wie er di¡ und alle die Seinigen liebe biß an# Ende [...]." – 1 Daß die Seele mit Ps 6,3 infolge der Erkenntnis ihrer Sünden krank zu Bette liegt, ist ein in der frühneuzeitlichen Emblematik verbreitetes Motiv. Vgl. etwa Christian Hoburg: EMBLEMATA SACRA (1662), S. 36f. – 4f. 1Petr 2,24 – 6f. Vgl. Johann Heermann: HEPTALOGUS CHRISTI (1648), S. 3: "Hier [scil. am Kreuz Jesu] kanstu hören/ wie s¡wer und groß Chri‰i Leyden gewesen/ wa# du de#selben gebe‹ert/ wie er di¡ und alle die Seinigen liebe biß an# Ende [...]." – 11-15 Diese Strophe
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steht im Kontext der zeitgenössischen lutherischen Passionspredigt. In dieser wird nicht nur thematisiert, wie der Sohn Gottes sein hohepriesterliches Amt (munus sacerdotale) dadurch wahrnimmt, daß er das allgenugsame Opfer darbringt, indem er an die Stelle der Menschen tritt und sich selbst opfert. In ihr kommt angesichts des ersten Kreuzeswortes häufig auch die durch den Gekreuzigten getätigte intercessio zur Sprache, die der Gekreuzigte durch seine für die sündige Menschheit bei Gott eingelegte Fürbitte vollbracht hat. Vgl. z.B. Johann Heermann: HEPTALOGUS CHRISTI (1648), S. 13f. Auch die von Birken in den Blick genommene Paradoxie, daß der Gekreuzigte für diejenigen fürbittend tätig wird, die ihn gekreuzigt haben, kommt bei Heermann vor. Vgl. ebd., S. 16: O Wunder über alle Wunder! Wer kan do¡/ O mein HErr Jesu/ diese deine überau# gro‹e Liebe außspre¡en? Dein Leib henget Finger-na¿end und bloß am Creu”/ deine Hände ›nd gebunden/ dein Häupt mit Dörnern gekrönet/ deine Fü‹e mit Nägeln dur¡‰o¡en/ dein Mund mit Es›g und Gallen exacerbiret und bitter gema¡t. Vnd denno¡ vergibe‰ du denen/ so dir sol¡ Leid angethan/ mit dem Her”en jhre Sünde/ und mit dem Munde bittestu deinen Vater für ›e. J‰ au¡ derglei¡en zuvor jemal# gehöret worden? Vgl. ebenso Paul Gerhardt: Nürnbergis¡e# Gesangbu¡ (1676), S. 157f., Nr. 139, Str. 2f.: 2. Sein [scil. des gekreuzigten Jesu] allerer‰e Sorge war/ zu s¡ü”en/ die Jhn ha‹en/ bat/ daß Sein GOtt der bösen S¡aar wolt ihre Sünd erla‹en: Vergib/ spra¡ Er au# Lieb/ O Vatter/ ihnen allen/ ihr keiner i‰/ der säh und wü‰/ in wa# für That ›e fallen. 3. Lehrt un# hiermit/ wie s¡ön e# sey/ die lieben/ die un# krän¿en/ und ihnen/ ohne Heu¡eley/ all ihre Fehler s¡en¿en/ Er zeigt zuglei¡/ wie gnadenrei¡ und fromm sey Sein Gemüte/ daß au¡ sein Feind/ der# böse meint/ bey Jhm ni¡t# ndt/ al# Güte. – 11 Den Hintergrund dieser Zeile bildet eine theologische Position, die Arndt in seinen Vier Bücher[n] Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 23, S. 235f., so formuliert: "Denn die
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Mens¡heit ‰ehet in der Glei¡ni# Gotte#/ darumb Gott den Mens¡en also definirt vnd bes¡rieben/ da# ein Mens¡ ein Bilde sey/ da# jhm glei¡ sey/ je vnglei¡er Gott/ je minder Mens¡ […]." – 12 Mt 27,39-44 – 14 verbitte‰] ′für sie bittest′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 126. – 14f. Lk 23,34 – 17 ursa¡te] ′verursachte′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 24, Sp. 2520. – 21-25 Lk 23,33. Vgl. dazu Johann Heermann: HEPTALOGUS CHRISTI (1648), S. 55, der von dem bußfertigen Schecher als einem "Latrocinator", d.h. "Mörder vnd Räuber" spricht. Wie bei Birken ist auch bei Heermann von der bis zum letzten Lebensmoment aufgeschobenen Buße die Rede. Vgl. ebd., S. 55f.: [...] so war dieser S¡e¡er procrastinator, ein sol¡er Sünder/ der ni¡t einmal an seine Bekehrung/ oder an GOtt geda¡te/ und seine Seligkeit beda¡te. Sein gan”e# Leben hatte er in eitel Buben‰ü¿en zugebra¡t/ seine Bu‹e aber von Tage zu Tage/ von Wo¡en zu Wo¡en/ von Jahr zu Jahren/ biß zur le”ten Stunde gesparet. [...] Ob er nun wol sol¡e überau# s¡re¿li¡e Sünden gethan/ und mit frembden Gute und Blute sein Gewi‹en bes¡weret/ ob er au¡ glei¡ seine Bekehrung biß au[ da# le”te Stündlein hinterzogen hatte/ denno¡ al# er seine Sünde her”li¡ und s¡mer”li¡ berewete/ ›¡ warha[tig zu GOtt bekehrete/ de# Verdien‰e# CHri‰i trö‰ete/ in wahrer Bu‹e ›¡ zu JEsu wendete/ und spra¡: Geden¿e/ HERR/ meiner/ wenn du in dein Rei¡ kömme‰. Da erlangte er Gnade/ ward von seinen Sünden absolvirt/ dem Teu[el au# dem Ra¡en geri‹en/ und zur Erbs¡a[t de# ewigen Leben# au# Gnaden au[- und angenommen. – 22 Lk 23,42 – 24f. Lk 23,43 – 26 Vgl. Ps 44,16 – 30 Lk 23,43 – 31 Jer 14,8; Dan 6,28. Luther zufolge ist Gott "unser Nothel[er" (WA 16, S. 191, Z. 19 (Predigten über das 2. Buch Mose, 1524-1527)) und nicht die Heiligen (WA 16, S. 204, Z. 16-19), also auch nicht die 14 Nothelfer, deren Verehrung sich im späten Mittelalter im bayerisch-fränkischen Raum entwickelte. Die exklusive Formulierung, der dreieinige Gott "allein" sei "ein Nothel[er" (WA 38, S. 44, Z. 10f. (Summarien über die Psalmen 15311533)), findet sich bei Luther oft. Zur Bezeichnung Christi als Nothelfer vgl. Luther, WA 52, S. 129, Z. 6f. (Hauspostille, 1544, 4. Sonntag nach Epiphanias, Mt 8,23-27): "Aber ye”t lernen ›e [scil. die Jünger bei der Sturmstillung] jn kennen, da# er der hö¡‰e und be‰e nothel[er sey, da son‰ kein mens¡ hel[en kan." Vgl. außerdem Jakob Ebert, Wackernagel. Bd. 5, S. 413, Nr. 628, Str. 1: DV friedenfür‰, HErr Jesu Chri‰, war mens¡ vnd warer Gott, Ein ‰ar¿er nothel[er du bi‰ im leben vnd im Todt, Drumb wir allein im namen dein zu deinem Vater s¡reyen. Georg Weissel, Fischer-Tümpel. Bd. 3, S. 10, Nr. 13, Str. 2: Su¡, wer da wil, Nothel[er viel,
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Die vn# do¡ ni¡t# erworben: Hie i‰ der Man, Der hel[en kan, Bey dem nie wa# verdorben. Vn# wird da# Heyl Dur¡ Jhn zutheil, Vn# ma¡t gere¡t Der trewe Kne¡t, Der für vn# i‰ ge‰orben. – 35 Vgl. Mt 5,4 – 39f. Vgl. Johann Heermann: HEPTALOGUS CHRISTI (1648), S. 29 (zum zweiten Kreuzeswort): "Stehe/ da# i‰/ trö‰e di¡ unter dem Creu”/ und sey unverzagt/ 1. Qvia Christus te respicit: Denn Chri‰u# ›ehet deine Noth." – 41 Du Mens¡enfreund] Vgl. Johann Franck, Fischer-Tümpel. Bd. 4, S. 88, Nr. 96, Str 4: A¡! wie hungert mein gemüthe, Mens¡enfreund, na¡ deiner güte! [...]. – 41-47 Vgl. Daniel Haenichen: Chri‰i S¡wanenGesang (1618), S. 128f.: Wir lernen au# dem Dur‰ de# HERRN Chri‰i/ wa# abermal# die Sünde [...] vnserm HErrn Jesu Chri‰o/ dem trewen Erlöser/ vor gro‹e S¡mer”en vnd Pein außgedru¿et/ [...] daß ›e jhm alle seine Krä[te wie ein S¡erbe vertro¿net/ seine Zung darob an seinem Gaumen kleben blieben/ [...] vnd [er] bald darau[ seinen Gei‰ au[geben mü‹en/ solten i¡ vnd du ander# von dem hellis¡en Dur‰/ Marter/ Ang‰ vnd Qual errettet vnd erlöset werden. Weiter ebd., S. 130: "Wie nun di¡/ du trewer Erlöser/ na¡ meiner Seligkeit gedür‰et/ Also dür‰et vnd s¡reyet meine Seele/ O Gott/ au¡ zu dir." Vgl. auch Johann Heermann: HEPTALOGUS CHRISTI (1648), S. 93: "Do¡ aber/ O meine Seele/ i‰ e# ni¡t vergeben# ges¡ehen. Denn dur¡ diesen seinen natürli¡en Dur‰/ 1. ab aeterna siti te liberavit, hat er di¡ erlöset von dem ewigen Hunger und Dur‰e." Weiter ebd., S. 96: "[...] empndet CHri‰u# in seinem Leyden Dur‰/ Spiritualiter, Gei‰li¡er Weise. Jhn dür‰et na¡ deiner und meiner Seligkeit." Es folgt (ebd., S. 96f.) ein Bernhard zugeschriebenes Zitat: "Non satis est credibile, Dominum de siti corporali dixisse, ut potum peteret carnalem, qvi in instanti se sciebat carnaliter moriturum: sed potiùs desiderium ardentissimum salutis nostrae ipsum sitivisse credimus. Domine qvid est, qvod sitis? nonne sitiebas salutem animarum nostrarum, salutem hominum, & gaudium nostrorum?" Das Zitat findet sich in Ps-Bernhard: Vitis mystica seu tractatus de passione Domini, cap. 13, §44, MPL 184, Sp. 662C: "Sed non satis credibile est ipsum de siti corporali dixisse, ut potum peteret carnalem, qui in instanti se sciebat carnaliter moriturum: sed potius desiderium ardentissimum salutis nostrae ipsum credimus sitivisse." Vgl. außerdem Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 389, Z. 86-91: "Nach vns thet jhn verlangen/ darumb sprach er/ Mich dürstet/ ver-
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nim nach vnser Seligkeit/ daher spricht dieser himlische Breutigam Cant. 4. Du hast mir das Hertze genommen/ oder verwundet/ meine Schwester/ liebe Braut. Weil sein Hertz durch Liebe verwundet war vnd brennete/ daher folget darauff Durst vnd Verlangen nach vnser Seligkeit." – 42 Joh 19,28 – 48 Hos 13,14 – 50 Ps 36,10; Offb 21,6 – 51-53 Jes 53,4f. – 51 Sündendrüß] ′Sündengeschwulst′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1458. – 54 Ps 22,2; Mt 27,46 – 55 Joh 1,14 – 59f. Vgl. Johann Heermann: HEPTALOGUS CHRISTI (1648), S. 89 (Gebet am Ende der Predigt über das vierte Wort Jesu am Kreuz): "A¡ lieb‰er HErr JEsu/ der du di¡ unsertwegen klage‰ verla‹en/ O verlaß un# in keiner Noth/ sonderli¡ aber ‰eh bey un# in der le”ten Noth/ und nimb un# zu dir/ au[ daß wir di¡ loben und preisen für und für/ Amen/ Amen." Ebd., S. 74: Du/ du/ O meine Seele/ eben du solte‰ von GOtt ewig verla‹en seyn/ du solte‰ umb Hül[e s¡reyen/ und niemand solte dir antworten [...]. Werestu nun von GOtt verla‹en? Ey so ‰ündestu in hö¡‰er Trawrigkeit/ Ang‰ vnd Noth/ ja in ewiger Verdamni#. Aber sey zu frieden meine Seele/ CHri‰u# i‰ an deine Statt getreten/ und hat für di¡ bezahlet: Je”t soltu nimmermehr von GOTT verla‹en werden. Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 27, Z. 331-333: "Christus klaget sich von GOtt verlassen/ daß wir nimmermehr von Gott verlassen würden." – 62 Port] ′Hafen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2003f. – 64 E# i‰ vollbra¡t] Joh 19,30 – 64 Hort] Ps 19,5 u.ö. – 70 Kol 2,14. Der durch den Kreuzestod des Sohnes Gottes zerrissene und ausgetilgte Schuldschein als Sinnbild der Totalität der an Karfreitag erworbenen Sündenvergebung begegnet in der geistlichen Literatur des frühneuzeitlichen Luthertums an vielen Stellen. Ein Beispiel findet sich bei Johann Mannich: SACRA EMBLEMATA (1624), Bl. 10r. Hier wird in einem Emblem die 'Handschrift' als eine am Kreuz hängende dargestellt, die von einer Hand mit einem Federstrich ausgetilgt wird. Die deutschsprachige Erläuterung des Emblems (Bl. 9v) lautet: Getilgt Hands¡ri[t/ Deß Todte# Gi[t. AM Creu” ein Hands¡ri[t hängt allhier/ Damit wird abgebildet dir Die S¡uld/ damit wir in gemein/ Dem S¡öp[er all verbunden seyn: Zwey Sigill hängen hie dabey/ Die vn# all überzeugen frey. Da# ein Sigill die Warheit i‰/ Da# ander Sigill da# du ›h‰/ Da# wird gnannt die Gere¡tigkeit/ Damit ›¡ Gott vmbgürt allzeit. Der Pen”el so die S¡ri[t dur¡‰rei¡t/
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Vnser Versöhnung vn# anzeigt/ Daß CHRJSTVS JESVS GOTTES Sohn/ Dieselbig auß dem mittel thon/ An# Creu” gehe[t/ den Todt verhönt/ Vnd hierdur¡ gän”li¡ außgesöhnt/ Daß nunmehr ni¡t# verdamli¡# i‰ An denen/ die an JESV CHRJST. – 71 Vgl. Johann Heermann: HEPTALOGUS CHRISTI (1648), S. 121 (Predigt über das sechste Wort Jesu am Kreuz): Zum III. und le”ten/ meynet Chri‰u# mit diesem Triumph-Liedlein: E# i‰ vollbra¡t/ Opus Redemptionis, da# Wer¿ der Erlösung. Al# wolte er sagen: Nun habe i¡ dur¡ meinen vollkommenen Gehorsamb der Welt Sünde und S¡uld bezahlet/ nun i‰ die verrigelte Paradyß-Pforte/ dur¡ mein Blut und Op[er/ allen Gläubigen au[ges¡lo‹en. [...] Nun habe i¡ da# hohe Gnaden-Wer¿ mens¡li¡er Erlösung vollbra¡t/ und alle# außgeri¡tet/ wa# zu ewiger Vergebung der Sünden in dieser Welt von nöthen i‰. – 72 Mittler] 1Tim 2,5 – 74 Lk 23,46 – 76f. Vgl. Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 27, Z. 333: "Christus stirbt/ auff daß wir ewig leben möchten." – 78-80 Vgl. zu diesem Motiv Martin Schalling, Wackernagel. Bd. 4, S. 788, Nr. 1174, Str. 3: A¡ Herr, laß dein lieb Engelein an meinem end mein Seelelein inn Abraham# s¡o# tragen, Der leib in seim s¡la[kemmerlein gar san[t on einige qual vnd pein ruhe biß an Jüng‰en tage. Vgl. auch Johann Heermann: HEPTALOGUS CHRISTI (1648), S. 142-144 (zum siebten Kreuzeswort): Aber wer wil diesen Tro‰ au#spre¡en/ daß dir allhiero der HErr den Orth namha[tig ma¡et/ dahin deine Seele na¡ deinem Ab‰erben kommen sol/ und da du ›e am Jüng‰en Tage in der fröli¡en Au[er‰ehung wiederumb antre[en wir‰. [...] A¡ wa# betrübstu di¡ denn/ meine liebe Seele/ wa# krän¿e‰ du di¡? Weil du in einen sol¡en frewdenrei¡en/ ›¡ern und herrli¡en Ort kommen wir‰/ nembli¡ in die Hand GOtte#. – 79 le”en ›¡] ′Abschied nehmen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 805. – 80 Lk 23,46 – 84 Seelenbrod] Joh 6,51 – 86 Vgl. 1Petr 4,12f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 44, S. 526: "Darau# dann dieser tro‰ folget/ so vn# in gedult erhalten sol/ da# Chri‰u# mit seinem Leiden vnser leiden geheiliget vnd gesegnet hat/ daß e# vn# ni¡t zum verderben gerei¡en sol/ sondern zum Segen/ zum Leben/ zur Herrligkeit. Glei¡ wie Chri‰i Leiden zur Herrligkeit worden. Also au¡ aller Chri‰en leiden in Chri‰o."
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Text II/19: Creu”-Threnen, vergo‹en unter dem Kreu” JESU. 122v-125r T1 XIX.] IX überschrieben – 4 und] u. (ebenso 8, 14, 16, 19, 20, 26, 38, 44, 50, 52, 54, 68 (2mal), 79) – 10 Himmel#] Himel# ‾ (ebenso 14 jämmerli¡ – 41 Lamme# – 42 S¡wamme# – 47 Himmel#bogen – 50 verdammet – 53 frommer – 63 Jammerklagen – 71 genommen – 72 kommen) – 11 da#] Kürzel (ebenso 61, 70) – 13 verbannet] mit ver-Kürzel (ebenso 23 verfärbet – 36 verspottet – 46 vergötten – 52 vers¡onet) – 20 der] Kürzel (ebenso 24, 64, 89 (2mal)) – 35 wider] mit der-Kürzel – 41 mein'] überschrieben – 47 die] d überschrieben – 53 J¡] J überschrieben – 53 du] überschrieben – 55 au¡] a. – 67 gefunden] gef‾uden (ebenso 72 Re¡nung – 91 Versöhnung#Zeugen) – 85 Verlangen] Verl‾agen – 87 wann] wa‾n – 93 oder] mit der-Kürzel – 96 darunter folgt eine "Melodie Zu vorhergehendem Lied." von Georg Walch. Eine Transkription des Satzes findet sich unter Notentranskription 2. Das vorliegende Gedicht wurde 1652 erstmals gedruckt in Birkens Andachtsbuch Gei‰li¡e Weihrau¡körner in 16 ungezählten Strophen (Nr. V, S. 49-52) (vgl. Morphologie, Nr. 86, S. 142). Birken schloß die Arbeiten an seinen Gei‰li¡e[n] Weihrau¡körner[n] im Herbst 1651 ab. Dies geht aus einer Notiz in seiner Autobiographie hervor (Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 47) sowie aus einem Brief, den Heinrich Krolow, Ehegatte von Magdalena Krolow, geb. Wulkow, der neben Magdalena Vanzke, geb. Schröder, und Anna Otten, geb. Retz, die Weihrau¡körner gewidmet sind, am 28. Februar 1652 an Birken schickt (vgl. Morphologie, Nr. 86, S. 140f.). Der Herbst 1651 ist damit terminus ante quem für die Abfassung des vorliegenden Gedichts. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel Kreu”thränen. Am ‰illen Freytag/ vergo‹en unter dem Creu” JESU. Als Lehnmelodien sind angegeben: Na¡ der Weise/ Danket dem HErren/ dann er i‰. Oder na¡ XXIII Psal Mart. Opi”en#. Gott i‰ mein Hirt/ i¡ darf ni¡t etc. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 5 nit] ni¡t (ebenso 40, 72, 75, 82, 95) – 16 dur¡henkert und zers¡mi‹en] dur¡henkert/ zers¡mi‹en – 19-22 Die Striemen und die Wunden Eiter gie‹en: und niemand i‰, der Oel darein ließ ie‹en. du Leben#herr, erbärmli¡ wir‰ getödtet. e# hat dein Blut den Kreu”baum angerötet:] Du Leben#HErr, erbärmli¡ wir‰ getödtet/ E# hat dein Blut den Kreu”baum angerötet. Die Striemen und die Wunden Eiter gie‹en/ und niemand i‰/ der Oel darein ließ ie‹en. – 53 J¡] Der – 53 du frommer] der fromme – 54 mir kau[en tausend] ihm kau[en neue – 57 i¡ kämpfe] Zwar kämpf i¡ – 57 deinen] deiner – 62 in] mit – 70 vor] Für – 74 S¡edel] S¡eitel Das Gedicht wurde 1679 wieder abgedruckt in Birkens Teuts¡e[r] Rede-bind und Di¡t-Kun‰ (S. 223-226), unter dem Titel Unter dem Creu” Chri‰i vergo‹ene Creu”-Threnen.
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7 Mt 27,26 – 9 du Uns¡uld selb‰] Hebr 7,26 – 11 Mk 15,17 – 13f. Gal 3,13 – 18 Joh 20,25 – 23 Weinbeerblut] Vgl. Gen 49,11. Zur passionstheologischen Ausdeutung dieser Stelle in der Predigt des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 85, Z. 46 S. 86, Z. 63: GEnes. 49. weissaget der Patriarch Jacob von dem Siloh oder Messia/ daß er sein Kleid werde in Wein waschen/ vnnd seinen Mantel in Weinbeerblut. Durch das Kleid des Messiae wird verstanden seine edele Menschheit/ sein angenommenes Fleisch/ in welches er sich gekleidet/ vnd gleich als mit einem Mantel bedecket/ ebener massen wie er sich Apoc. 1. in einem langen priesterlichen Kleid sehen lest. Diß sein Kleid wird der Messias in Weinbeerblut oder in rothen Wein waschen/ spricht Jacob/ das ist/ es wird sein Fleisch mit rothem Blut besprengt vnd gewaschen werden/ welches nachmals süssen Wein/ das ist/ kräfftigen Trost den Gleubigen wird geben können/ daß sie auch hernach/ wie Apoc. 7. vermeldet wird/ jhre Kleider in seinem Blut waschen vnd hell machen können/ das ist/ sie werden durch des Messiae Blut sich von jhren blutrothen Sünden können reinigen/ vnd das helle schöne Kleid der Gerechtigkeit/ welche für Gott gilt/ vberkommen. Diese Weissagung des Patriarchen ist an Christo dem Messia erfüllet worden am Oelberge/ als er in seinem innerlichen Leiden für Angst blutigen Schweis geschwitzet/ dadurch sein Fleisch begossen vnd gewaschen worden. – 25-30 Jes 53,4f. Zur Ansicht, daß alle Menschen Schuld am Tod Jesu tragen, weil sie alle gleichermaßen Sünder sind, vgl. zu Text Nr. II/10, v. 11-16. – 27 Vgl. Mk 15,19 – 29 Jes 53,5 – 31 Gen 3,1 – 32 Mt 27,46 – 33f. Gen 3,1-7. Vgl. zu Text Nr. II/31, v. 5-9. – 36 o[entli¡ verspottet] Mt 27,39-44 – 37 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 8, S. 73: "Wie hat Chri‰u# mit so gro‹er ang‰ vnd Tode#s¡mer”en deine# Fleis¡e# Lu‰ bü‹en mü‹en […]." – 38 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 8, S. 74: "Sihe mit wa# tie[er San[tmut vnnd hoher gedult dein HErr gebü‹et hat deinen Zorn/ Haß/ Feinds¡a[t/ Bitterkeit/ Ra¡gier/ vnuersöhnligkeit […]." – 39f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 27, S. 283f.: "Wie kan die Ho[art in einem Mens¡en so gro# seyn/ da# ›e ni¡t geheilet werden mö¡te mit der tie[e‰en Nidrigkeit vnd Demut de# Sohn# Gotte#:" Vgl. auch Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 25, Z. 265-268: "Adam wolte Gott gleich seyn/ solche Hoffart zu büssen ernidrigt sich Christus so sehr tieff/ ob er wol in göttlicher Gestalt war/ hielt ers nicht für einen Raub Gott gleich zu seyn/ sondern eusert sich selbst/ nam Knechts Gestalt an/ Phil. 2." – 42 Joh 19,29f. – 46 Luther zufolge zieht die exinanitio Gottes in Christus eine exaltatio des sündigen Menschen nach sich, da das zwischen jenem und diesem statthabende commercium es dem Glaubenden ermöglicht, an den göttlichen Gütern teilzuhaben. In diesem Kontext sind Luthers Äußerungen bezüglich der deificatio zu verstehen, die keineswegs den Unterschied zwischen Gott und Mensch einebnen, sondern Ausdruck der soteriologischen Zuspitzung von Luthers Theologie sind. Vgl. hierzu Luther, WA 1, S. 28, Z. 27-30 (Sermone
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aus den Jahren 1514-1517): "Ideo Deus fit homo, ut homo fiat Deus. Ideo virtus fit infirma, ut infirmitas fiat virtuosa. Induit formam et figuram nostram et imaginem et similitudinem, ut nos induat imagine, forma, similitudine sua." In diesem Kontext erschließt sich auch Luthers bekannte Briefpassage aus WA.B 7, S. 83, Z. 15-20 (an Joh. Rühel, 29.6.1534): "Sive vivimus, sive morimur, Domini sumus. Ja, vere Domini, in genitivo et nominativo: Domini in genitivo, quia ipsius domus, imo membra sumus; Domini in nominativo, quia regnamus super omnia per fidem, quae est victoria nostra, Deo gratia, et conculcamus Leonem et Draconem. Summa: Confidite (ait), ego vici mundum." – 48 Vgl. Mt 27,26 – 49 Vgl. Sach 11,14 – 54 Vgl. 1Petr 1,18f. – 55 Vgl. Mt 16,24 – 57 1Tim 6,12 – 60 entbronnen] ′entbrannt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 504f. sowie DWb. Bd. 2, Sp. 391. – 68 Joh 19,34 in Verbindung mit Hld 2,14. Das Bild von der rettenden Wunden-Höhle Christi – gemeint ist Jesu Seitenwunde – findet sich im Schrifttum des frühneuzeitlichen Luthertums vielfach, u.a. im Choral "Gleichwie sich fein ein Vögelein", dessen Verfasserschaft und Traditionsgeschichte weitgehend im dunkeln liegen. Das Neue voll‰ändige Eisena¡is¡e Gesangbu¡ (1673) schreibt ihn Michael Altenburg (S. 138) zu, in DBA 798, S. 18f., wird Johann Major als Verfasser genannt. Die hier einschlägige Strophe lautet im Eisena¡is¡e[n] Gesangbu¡ (1673): GLei¡ wie ›¡ fein ein Vögelein/ im holen Baum ver‰e¿et/ wenn# trüb hergeht/ die Lu] un‰ät/ Mens¡en und Vieh ers¡re¿et. Also HErr Chri‰ mein Zuu¡t i‰/ die Höle deiner Wunden/ wenn Sünd und Tod mi¡ bringt in Noht/ hab i¡ mi¡ drein gefunden. Adolf Saubert zitiert diesen Choral in seiner Leichenpredigt auf Dilherr (Tauben-Ra‰ der Chri‰enSeelen) und entfaltet das Motiv breit (ebd., S. 14-16): E# ma¡et aber der Breutigam selber/ in unserm Texte/ no¡ eine merkwürdige Eigens¡a] absonderli¡ namha]/ na¡ wel¡er Er die gei‰li¡e Braut seine Taube nennet. Dann also hei‹et e# in den Worten de# Texte#: Komme her/ meine Taube/ in den Fel#lö¡ern/ in den Steinrizzen! Eine Taube/ wann ihr der Habi¡t na¡jaget/ oder/ wann ›¡ ein Ungewitter und Sturmwind erhebet/ so gebrau¡et ›e ›¡ ihrer Flügel/ und eilet damit in die aufgespaltene Steinklü]e und Fel#lö¡er der Wü‰en/ darein verkreu¡t ›e ›¡/ und wann ›e daselb‰ zum ö]ern Rettung gefunden hat/ so wird ihr endli¡ so wol darinnen/ daß ›e gar allda ni‰et/ und Wohnung ma¡et. Hierauf zielet dorten der hö¡‰e GOtt/ wann Er zu den Einwohnern Moab spri¡t: Verla‹et die Stätte/ und wohnet in den Felsen/ und ruhet wie die Tauben/ so da ni‰en in den holen Lö¡ern/
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Jer. 48. und dahin gehet au¡ David# Wuns¡: O hätte i¡ Flügel wie Tauben/ daß i¡ öge/ und etwa bliebe! Sihe/ so wolte i¡ mi¡ ferne wegma¡en/ und in der Wü‰e bleiben/ Sela. J¡ wolte eilen/ daß i¡ entrünne für dem Sturmwinde und Wetter/ Psal. 55. Wo nun eine Seele deß HErrn Chri‰i Braut/ und seine Taube hei‹en wil/ so muß ›e au¡ hierinn Taubenart annehmen. Wann der höllis¡e Habi¡t/ der leidige Teu[el/ mit seinen Mordgierigen Raubvögeln und Helfer#helfern auf ›e lo#gehet; inglei¡em/ wann die Sturmwinde s¡werer Anfe¡tungen und Trübsalen/ oder da# ers¡rekkli¡e Donnerwetter deß Göttli¡en Zorn# auf ›e zu‰ürmet; da muß ›e ›¡ ihrer Gei‰li¡en Taubenügel bedienen/ wel¡e ›nd der Glaube und da# Gebet. Wo ›¡ diese regen/ da glänzet e# re¡t/ al# der Tauben Flügel/ die wie Silber und Gold s¡immern/ Ps. 68. E# s¡immert wie dur¡leutert Silber die Lauterkeit deß Glauben#: E# glänzet wie Gold die feurige Anda¡t deß Gebet#. Mit diesen zwejen Flügeln muß nun eine fromme Seele ›¡ aufs¡wingen/ und fort eilen zu den Fel#lö¡ern/ zu den Steinrizzen. Wa# i‰ e# aber für ein Fel#/ wa# i‰ e# für ein Stein/ von de‹en Rizzen und Lö¡ern allhier geredet wird? Jn der Grundspra¡e hei‹et e# mit besonderm Na¡trukk: Meine Taube in den Lö¡ern de#selbigen Felse#. De#selbigen Felse#! ver‰ehe/ von deme sovil in Heiliger S¡ri] gerühmet wird; De‹en Fürbild der jenige Fel# gewesen/ au# deme weiland/ da er von Mose ges¡lagen worden/ da# sü‹e Trinkwa‹er heraußliefe/ 2. Bu¡ Mos. 17. also au¡ der Fel#/ von wel¡em wir reden/ na¡dem Er um unserer Sünden willen mit dem Flu¡ deß Gesezze# ges¡lagen worden/ so kwillet auß Jhme sü‹er Tro‰/ und Seelenerfris¡ende# Heilwa‹er herfür. Mit einem Wort: E# wird diese# Ort# ver‰anden der gei‰li¡e Fel#/ wel¡er i‰ Chri‰u#/ 1. Kor. 10. E# wird ver‰anden der bewärte Stein/ den der HErr in Zion geleget hat. Wie Esaia# Chri‰um bes¡reibet/ s. Weißh. 28. Wa# hat dann dieser Fel# für Lö¡er? wa# hat dieser Stein für Rizze/ darein man iehen kan? E# ›nd/ kurz zusagen/ die Heilige fünf Wunden JEsu/ die Er bej Abbü‹ung der Mens¡li¡en Sünden an seinem uns¡uldigen Leibe empfangen. Jn diesen Fel#lö¡ern/ in diesen Steinrizzen/ soll die gei‰li¡e Taube oder Chri‰enseel ihre Zuu¡t‰ette/ ihre Si¡erung/ ihren Ruhe›zz su¡en: also/ daß ›e all ihre Ho[nung und Vertrauen einig und allein auf da# Leiden und Sterben JEsu Chri‰i gründe/ und der ungezwei[elten Zuver›¡t lebe/ ›e werde in dem Bluht und Tod ihre# Erlöser# wider Noht und Tod/ ja wider Teu[el und Hölle S¡irmung nden. Johann Michael Dilherrs Wappenspruch bringt auf der Grundlage von Hld 2,14 das Motiv der Flucht einer angefochtenen Seele in die schützende Seitenwunde Jesu zur Sprache. Der Wappenspruch lautet: "In Foraminibus Petrae Quiesco". Das Wappenbild zeigt einen Hügel mit einer Höhlenöffnung, in der eine Person Zuflucht gefunden hat (vgl. Kupferstich Dilherr). Zur weiten Verbreitung dieses Motivs im Erbauungsschrifttum des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. außerdem Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 63 (2. Weihnachtstag, Joh 1,1-14): Jn ihm [scil. Jesus] war da# Leben. Johanne# erkläret ›¡ selber 1. Cap. 1. v. 2. Wir verkündigen eu¡ da# Leben/ da# ewig i‰. Derowegen mer¿e dir diß abermahl zu Tro‰/ liebe# Her”: Chri‰u# i‰ dein Leben/ in dir i‰ der Tod/ du träg‰ ihn am Halse/ er ‰e¿t dir in allen Gliedma‹en/ er zerret di¡ so lange um der Sünden willen/ bi# er di¡ auf den Kir¡ho[ s¡leppet/ darauf sollte folgen der ewige Tod. Wilt du nun dem Tode
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entlau[en/ so kreu¡ in Chri‰i aufgespaltene Seite/ wi¿ele di¡ in die Wunden deine# Seligma¡er#/ er i‰ die Aufer‰ehung und da# Leben/ Johann 11. v. 25. Er i‰ der Weg/ die Warheit und da# Leben/ Joh. 14. v. 6. Er i‰ da# edle Kräutlein Widertod. Laß diß deine selige Sterben#-Kun‰ seyn: HErr JEsu/ kreu¡t der Tod in mi¡/ so krie¡e i¡ in di¡/ mit dir lebe und ‰erbe i¡/ und entlau[e dem Tode und allem Elend in# ewige Leben. Und weiter ebd., S. 94 (Sonntag nach Neujahr, Mt 3,13-17): "Uber diß soll der Heilige Gei‰ re¡te Täublein#-Art in unsern Her”en wür¿en/ daß wir er‰li¡ girren und traurigli¡ klagen über begangene Sünde. Zum andern/ daß wir un# in die aufgespaltene Seite de# HErrn JEsu verbergen/ glei¡ wie die Täublein in hohlen Steinri”en/ wenn gro‹e Wetter aufziehen/ Jerem. 48. v. 28." Ebd., S. 293 (Karfreitag, 1Kor 6,20): "Seine Seite wird aufgespalten/ daß unsere Seele im Felßri” seiner Seiten ›¡ verbergen könte." Vgl. auch Josua Stegmann: ERNEWERTE HERTZEN=SEUFFTZER (1663), S. 186, Z. 21-25: "O daß meine Seele TurtelTäublein#-Flügel hätte/ daß ›e öge zu der Si¡erheit deine# Throne#/ unnd ›¡ verbergen mö¡te in den Wunden deine# Sohne#/ al# ein Vöglein in den Steinklippen/ und darinnen bleiben/ biß daß dein grimmiger Zorn fürüber gehe." Vgl. ebenso die folgenden gebundenen Texte frühneuzeitlicher Lutheraner: Christoph Arnold: Nürnbergis¡e# Gesangbu¡ (1676), S. 164, Nr. 144, Str. 1f.: 1. JEsu/ der Du ha‰ gebunden Höll und Teufel/ Sünd und Tod! Laß mi¡ fühlen Deine Wunden: Laß mi¡/ in der hö¡‰en Noht (wann mi¡ äng‰en meine Sünden) bey denselben Zuu¡t nden: Nimm mi¡ in die Wunden ein/ daß i¡ möge ›¡er seyn. 2. Laß mi¡ do¡/ al# eine Taube/ iehen in di# Felsenlo¡. Ob i¡ glei¡ so ‰ar¿ ni¡t glaube/ wie i¡ sollte; weiß i¡ do¡/ daß Du mi¡ wir‰ in den Ri”en Deiner Wunden la‹en ›”en: Meine Burg/ mein Fel#/ und Ruh/ bi‰ und bleib‰ Du immerzu. Simon Dach: Gedichte. Bd. 4/2, S. 485, Nr. 273, Str. 4: Darumb i¡ zu dieser Stunden, Meinen Leib zwar in die Still, Aber mehr in deine Wunden
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Meine Seele legen wil, Wie ›¡ birgt ein Vögelein, Wettert e#, in hole Stein, Hierauß sol kein Todt mi¡ heben, Denn du bi‰ und bleib‰ mein Leben. Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 11, Str. 9f.: 9. Fün[ Hölen zeigt un# dieser Ort Die trägt an ›¡ de# Vater# Wort/ Da kan man ›¡ verkrie¡en: Ja liebe Seel'/ e# su¡en do¡ Die wilden Thier' ein ›¡er# Lo¡ Wenn ›e ein Wetter rie¡en/ Die Taube eugt den Felsen zu Ein Vöglein su¡t im Bawme Ruh'. 10. Au¡ du mein Gei‰ verzage ni¡t Jm Fall' ein ‰ar¿er Donner bri¡t Die Wol¿en gro‹er Gnade/ Krie¡' in de# HErren Wunden ein/ Da kan‰ du frey und ›¡er seyn Daß dir der Sturm ni¡t s¡ade/ Da tri[t di¡ weder Bli” no¡ Zorn/ Ja du bi‰ gän”li¡ unverlohrn. – 69 1Petr 1,18f. – 71f. 2Kor 5,19 – 74 zwagen] ′waschen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 32, Sp. 931. – 78 Freudenbli¿lein] Vgl. die Sammlung Dilherrscher Predigten über die letzten Dinge, die 1652 unter dem Titel Freudenbli¿ deß Ewigen Leben# in Nürnberg erschien und deren Titelkupfer linker Hand einen Mann zeigt, der einen Feldstecher, welchem ein am Boden liegender Anker als Stativ dient, in den Himmel richtet, wo er jenseits der Wolken in einer Aureole den thronenden Christus erblickt. Vgl. ebenso den Kupferstich in Dilherr: Augen- und Her”en#-Lu‰ (1661), S. 54, der drei Knaben abbildet, die mit Fernrohren in den offen stehenden Himmel blicken. Die subscriptio lautet: Deß ewigen Leben# Freudenbli¿. HJer wir sehen einen Bli¿: und da# be‰ i‰ no¡ zurü¿. Wenn wir aber heimefahren/ Wird GOTT alle# o[enbahren.
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– 85f. Zu diesem im frühneuzeitlichen Luthertum verbreiteten Motiv vgl. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 291 (Karfreitag, 1Kor 6,20): "Mer¿e/ liebe# Her”/ viel Blut#-Tröp[lein fallen von Chri‰i Ange›¡t/ ein jeder hole da# seine/ niemand verspäte ›¡ im Unglauben." Ebd., S. 293f.: "Haltet eure Her”Krüglein unter/ bey der Gei‹elung eure# Erlöser#/ daß ›e mit seinem Blut gefüllet werden. [...] Glei¡ wie man Engel mahlet/ die da# Blut Chri‰i mit Kel¡lein auffangen/ also s¡winget eu¡ in seliger Engelis¡er Demuth zum Creu” Chri‰i/ haltet eure Her”-Kel¡lein unter/ und sammlet da# edle Blut JEsu/ damit ihr theuer erkau[t seyd zum ewigen Leben." Vgl. auch den Christus-medicus-Kupferstich von Hendrik Goltzius (1578), in: Goltzius: The Complete Engravings, S. 71, wo die am Boden liegende "Anima morbida" abgebildet ist, die in dem mit der rechten Hand emporgehaltenen Becher den aus der Seitenwunde Christi strömenden Blutstrahl auffängt (vgl. auch ebd., S. 133). Zum Bildmotiv des unter dem Kreuz stehenden Adam, der von Jesu Blutstrahl getroffen wird, vgl. Lucas Cranachs d.Ä. Gemälde "Gesetz und Evangelium", von dem mehrere Ausführungen überliefert sind, z.B. das heute im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg aufbewahrte (ca. 1535). Vgl. dazu Reinitzer, 2006, Bd. I, S. 353 sowie Bd. II, S. 252. Das Motiv begegnet in der bildenden Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts sehr häufig. Für Birkens Nürnberger Kontext einschlägig ist etwa der in Dilherrs Heilige Karwo¡en eingeklebte und von Johann Friedrich Fleischberger signierte Kupferstich, der Dilherr zeigt, wie er zu Füßen des Kreuzes Jesu kniet und von dem Blutstrahl aus Jesu Seitenwunde getroffen wird. Dasselbe Motiv begegnet im Kupferstich Nr. 6 in Heinrich Müllers Himmlis¡e[m] Liebe#kuß, wo Müller, am Fuße des Kreuzes knieend und die Füße des Gekreuzigten umfangend, von Blutstrahlen aus allen fünf Wunden Jesu getroffen wird. Variationen des Blutstrahlmotivs finden sich in Müllers Himmlis¡e[m] Liebe#kuß auch auf den Kupferstichen Nrr. 10 und 16. Eine weitere Variante des Motivs bietet der Titelkupferstich der in Nürnberg im Jahre 1641 bei Wolfgang Endter d.Ä. gedruckten (und vielfach wiederaufgelegten) sog. Kurfürstenbibel, deren Redaktion bis zu seinem Tode Johann Gerhard und danach Salomon Glassius hauptverantwortlich betrieben haben. Hier erblickt man den Gekreuzigten als Keltertreter, dessen mannigfache Blutstrahlen den am Fuße des Hügels (Golgatha) Stehenden zugute kommen. Zur Kurfürstenbibel vgl. Reinitzer, 1983, S. 271–274, Jahn, 1986, sowie Koch, 2002. – 88 Daß Christus die Sünden der Seinen mit ins Grab genommen habe, ist eine in Texten frühneuzeitlicher Lutheraner verbreitete Ansicht. Vgl. Johann Heermann: CRUX CHRISTI (1628), S. 458: "O du andä¡tige# Her”/ betra¡te diese Begräbnüß Chri‰i mit allem eiß/ du wir‰ davon s¡önen Tro‰ empnden. Dann peccata nostra contumulavit, Er hat deine Sünde in# Grab vers¡arret." Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 280 (Palmarum, Jes 53,4-11): "GOttLob/ nun i‰ dur¡ da# Begräbniß JEsu alle unsere Mi‹ethat und Untugend bede¿t/ vers¡arret und ver›egelt worden/ daß ihr nimmermehr geda¡t werde." Und weiter ebd., S. 300f. (Karfreitag, Mt 27,57-66): Daß dur¡ den Meßiam dem Ubertreten gewehret/ die Sünde zuge›egelt/ die Mi‹ethat versöhnet/ und die ewige Gere¡tigkeit wiederbra¡t solle werden. GOtt Lob/ unsere Sünde i‰ im Grabe de# HErrn JESU
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verpits¡ieret! Tro” sey geboten dem Teu[el und allen höllis¡en Pforten/ daß ›e diß Siegel wolten erbre¡en. [...] Endli¡ hat au¡ der HErr JEsu# alle unsere Sünde in sein Grab vers¡arret/ unsere Mi‹ethaten ›nd darin ver›egelt worden/ daß ›e un# nimmermehr aufgerü¿et werden sollen/ Danieli# am 9. v. 24. also i‰ erfüllet worden/ wa# Mi¡a hat gesaget Cap. 7. v. 19. Er wird ›¡ unser erbarmen/ unsere Mi‹ethat dämp[en/ und alle unsere Sünden in die Tie[e de# Meer# wer[en. Vgl. auch Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 433, Z. 276-281: So spricht auch Esaias am 53. Capitel/ Christus sey begraben als ein Gottloser/ das ist/ er hat als ein an vnser stat verdampter/ verfluchter Mensch all vnser Sünde vnd gottloses Wesen mit sich ins Grab genommen/ vnnd dieselbe darunter verscharren vnnd bedecken lassen/ daß sie nimmermehr ins Liecht für das göttliche Angesicht sollen gestellet werden Psal. 90. – 89 Mt 27,60; Mk 15,46 – 94f. Apg 14,22; 1Petr 4,13. Vgl. zu Text Nr. I/30, v. 85-88. – 96 überwinden] Offb 2,7-9
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Notentranskription 2: Notensatz zu Text Nr. II/19: Hier ‰eh i¡ ganz von Zähren aufgezehret, 124r-125r.
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Text II/20: JESUS der himmlis¡e Purpurwurm. 125r-126r Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 XX.] XX (zweites X überschrieben, danach unentzifferte Streichung) – T3 der] Kürzel – 3 Creu”e#holze] zweites z überschrieben – 11 Stimm] Stim ‾ (ebenso 46 Himmelrei¡ – 49 gekrümmt – 66 Himmel#) – 14 und] u. (ebenso 34, 40, 42, 49, 65, 66, 67) – 62 J¡nevmon] teilweise lateinische Schreibung – 62 al#dann] al#da‾n (ebenso 72 Jammermann) – 65 zu ma¡en] ev. zuma¡en Das Gedicht wurde 1653 gedruckt in Dilherrs Heilige[n] Karwo¡en in 16 gezählten Strophen (S. 426429) (vgl. Morphologie, Nr. 124, S. 186). Auf den 1.5.1653 datiert Dilherr die Zueignungsschrift in den Heilige[n] Karwo¡en. Der 1.5.1653 ist damit terminus ante quem für die Abfassung des Gedichts. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel Vber die ›ebende Predig. JESUS Der himmlis¡e Purpurwurm. Als Lehnmelodie ist angegeben: Zu›ngen na¡ der Weise: Da JEsu# an dem Creu”e ‰und/ etc. Das Gedicht endet mit der Signatur Sigm. Betulius. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 5 bebt und lebet] lebt und bebet – 13 nie] je – 27 diß] daß – 27 HimmelZelt] Sternenzelt – 50 nit] ni¡t (ebenso 71) Das Gedicht bezieht sich auf die Karfreitagspredigt (1649) in Dilherrs Heilige[n] Karwo¡en (1653), S. 274276, welche die Überschrift trägt Der himmelis¡e Purpurwurm/ JEsu# Chri‰u#. Eine literarische Abhängigkeit des vorliegenden Gedichts von Dilherrs Predigt wird an verschiedenen Stellen deutlich. 1 Jammerbild] Vgl. Dilherr: Heilige Karwo¡en (1653), S. 264, wo von einem "Jammerspectakel" die Rede ist. – 2 Mt 27,28; Joh 19,2.5 – 7 Wurm] Ps 22,7. Vgl. Luther, WA 47, S. 67, Z. 19-21 (Auslegung des dritten und vierten Kapitels Johannis, 1538-1540): Gott läßt "seinen Sohn von Himmel fharen [...] und an ein Creu” s¡laen, do er den au¡ al# ein s¡lang und wurm in gro‹er vera¡tung anhengt, wie er selb‰ im 22. psalm druber klaget [...]." Zur Bezeichnung Jesu als Wurm in Texten des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. Johann Heermann: CRUX CHRISTI (1628), S. 340: "HErr Jesu/ du mag‰ wol klagen: J¡ bin ein Wurm/ vnd kein Mens¡/ alle die mi¡ sehen/ spotten mein." Vgl. auch Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 275, Z. 195f.: "Psalm. 22. spricht Christus von der Zeit seines Leidens/ daß er in demselben ein Wurm sey [...]." Dilherr: Heilige Karwo¡en (1653), S. 262: Christus ist der "re¡te Purpurwurm gewesen/ der so/ von seinem Rosenfarben Blut/ i‰ gefärbet worden; daß sein Leib/ wie röthli¡e Kleider/ und wie ein rothfarbe# Gewand/ ges¡ienen?" Heinrich Müller: Her”en#-Spiegel (1738), S. 167 (Estomihi, Lk 18,31-43): "Wie krümmet und ringet er ›¡ vor Gott, al# ein Wurm, s¡wi”et Blut au# seinem Leibe, und klaget für Ang‰: Meine Seele i‰ betrübt bi# in den Tod." Ders.: Liebe#-Kuß (1723), S. 65: "Da hanget nun dein Erlöser al# ein veru¡ter Wurm am Creu”e/ al# ein Unat und Fegop[er/ muß allem Fleis¡ ein Greuel seyn/ daß jederman die Augen für ihm zuhält/ niemand erbarmet ›¡ seiner/ al# der ni¡t werth gehalten wird/ daß ihm etwa# zu gute ges¡ehe/ weder im Leben no¡ im Tode." Ebd., S. 66: "J‰ je über alle Maa# klä-
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gli¡/ daß jederman diesen elenden Wurm am Creu” no¡ verla¡et/ s¡mähet/ u¡et/ lä‰ert und anspeyet." – 8 ges¡wemmet] ′getaucht′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 15, Sp. 2515. – 10 ‰ämmet] ′läßt anschwellen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 18, Sp. 2309. – 12f. in ~ gesehen] Jes 53,2 – 18 Vgl. Mt 27,37 – 21 2Kor 5,19 – 22 Eph 1,20f.; Hebr 2,8. Zur Herrschaft Christi über die Natur vgl. zu Text Nr. II/1, v. 85. – 23 Ps 33,6; Joh 1,3; Kol 1,16; Hebr 1,2 – 28 Ps 24,7-10 – 32 Jes 53,2 – 32 sonder] ′ohne′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1571f. – 34 der Arzt] Ex 15,26; Mt 9,12. Zur Rede von Gott/Christus als Arzt vgl. zu Text Nr. II/32, v. 3. – 36-40 Die Passion Jesu in drastischen Farben zu schildern, um die Betrachter derselben affektiv in das Geschehen hineinzuziehen, ist ein verbreitetes Stilmittel in lutherischen Texten der Frühen Neuzeit. Vgl. etwa Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 45, Z. 165 - S. 46, Z. 181: Vors dritte leidet er auch am gantzen Leib vnd allen Gliedern des Leibes. Sein Heupt wird mit Dornen gekröhnet/ vnd mit einem Rohr geschlagen/ sein Angesicht wird mit Speichel verstellet/ seine Wangen fühlen Backenstreiche/ sein Rücken wird mit Geisseln verwundet vnnd geschlagen/ seine Schultern müssen das schwere Holtz des Creutzes tragen/ seine Hände vnnd Füsse werden mit Nägeln durchgraben/ seine Seiten wird mit einem Speer eröffnet/ sein gantzer Leib wird entblösset vnd voller Striemen gemacht/ seine Gebeine werden jämmerlich am Creutz ausgerecket/ daß man sie alle zehlen möchte/ seine Adern vergiessen das Blut miltiglich/ alle Glieder werden vertrocknet wie ein Scherbe/ seine Zunge klebt an seinem Gaumen/ sein Hertz wird in seinem Leibe wie zerschmoltzen Wachs/ seine Augen vergiessen Threnen vnd verdunckeln im Tode/ er sihet mit grossen Schmertzen seine liebe Mutter vnter dem Creutze stehen/ seine Ohren hören falsche Zeugnis/ Verlästerung vnd Verschmehung/ sein Mund wird mit Essig vnnd bitterer Gallen geträncket. – 41 wel¡ ein Mens¡] Joh 19,5 – 48 Ps 22,7 – 48-50 Vgl. zu diesem Motiv Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 275, Z. 195 - S. 196, Z. 205: Psalm. 22. spricht Christus von der Zeit seines Leidens/ daß er in demselben ein Wurm sey/ in der heiligen Sprach stehet ein Wort/ welches eigentlich heist ein solches Würmlein/ welches mit Füssen zerquetscht wird/ daß das Blut allenthalben heraus spritzet/ dauon hernach die Purpurfarbe wird gemacht/ weil nun Christus für Gottes Gericht also für vns zerschlagen/ vnd als ein armes Würmlein zertretten/ sihe/ so hat er jhm auch lassen einen solchen Mantel anziehen/ welcher mit solches Würmleins Blut geferbet/ damit er vns dann erworben/ wenn vnsere Sünde blutroth seyn/ si sunt sicut coccinum, Esa. 1. Vnd wenn sie gleich seyn wie Rosinfarb/ da eben daßelbige Wort stehet/ so können sie doch wie Wolle werden. Vgl. auch Dilherr: Heilige Karwo¡en (1653), S. 258, wo der Prediger dem Sohn Gottes Ps 22,7 in den Mund legt ("J¡ bin ein Wurm") und ihn (S. 259f.) fortfahren läßt: "Wie ein armer Wurm/ au[ der Erden/ mit Fü‹en getreten wird: Also werde J¡ au¡ zerdrü¿t/ und zerquets¡et." Ebd., S. 261: "E# i‰ aber wol
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
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zubetra¡ten: daß/ in der Ebreis¡en Grundspra¡ [scil. in Ps 22,7] ein Wörtlein ‰ehet/ wel¡e# eigentli¡ einen sol¡en Wurm bedeutet/ der i”t in Armenia/ und Spanien au[ etli¡en Stämmlein/ in Körnlein wä¡set/ auß wel¡em die kö‰li¡e Purpurfarb heraußgepre‹t und zubereitet wird." Weiter ebd., S. 272: "Sihe! da kömmt dieser himmelis¡e Purpurwurm/ les¡t/ mit seinem Blut/ die brennende S¡wefelglut auß/ und befreyet un# von sol¡en her”kiesenden Würmern deß ewigen Tode#." Heinrich Müller: Her”en#-Spiegel (1738), S. 994 (2. Predigt vom Leiden Christi, Mt 26,47-56 parr.): "Nun hat die Sünde den Heyland blutrün‰ig gema¡t, darum klaget er im 22. Ps. v. 7. J¡ bin ein Wurm, und kein Mens¡. Da dann ein Wörtlein ‰ehet, wel¡e# eigentli¡ bedeutet ein Purpur-Würmlein, oder Blut-Würmlein, da# allenthalben Blut von ›¡ sprü”et, wann man# zutrit: Ein sol¡er Wurm hat der Heyland werden mü‹en, damit er bü‹ete unsere blutrothen Sünden." – 51-55 Jes 53,4f. – 51 rohte Sünd] Jes 1,18 – 56-60 Jes 63,3. Zu Christus als Keltertreter vgl. zu Text Nr. II/9, v. 17-22. – 58 Weinbeerblut] Vgl. Gen 49,11. Zur passionstheologischen Ausdeutung dieser Stelle in der Predigt des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. zu Text Nr. II/19, v. 23. – 62 J¡nevmon] Schleichkatze. Das antikchristliche Naturkundebuch mit dem Titel Physiologus vergleicht den leidenden und sterbenden Sohn Gottes mit dem Ichneumon. Vgl. Physiologus, S. 42–44. In Passionspredigten des frühneuzeitlichen Luthertums findet diese allegorisch-christologische Naturdeutung breite Rezeption. Vgl. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 300 (Karfreitag, Mt 27,57-66 parr.): Glei¡ wie ›¡ da# kleine Thierlein Ichnevmon im Koth verpan”ert und dem Crocodil/ wenn er ›¡ satt gefre‹en/ und mit aufgesperretem Munde an der Sonnen ruhet/ in den Hal# fähret/ und ihm ein Lo¡ dur¡ den Bau¡ bei‹et: Also hat ›¡ der ewige Sohn GOtte# in unser Fleis¡ und Blut verpan”ert/ und i‰ dem grimmigen Mens¡enfre‹er/ dem ewigen Tode/ dur¡ sein Begräbni# in seinen gefreßigen Hal# ges¡lippet/ und hat ihm ein sol¡ Lo¡ dur¡ seine Ma¡t gebi‹en/ daß nu ein Spott au# dem Tode i‰ worden/ er kan hinfort kein gläubige# Her” in seinen Banden behalten. Salomon Glassius: Spru¡-Po‰ill 1 (1642), S. 387 (Ostertag, Jon 1-4): Die lieben Alten haben hierau[ gezogen ein feine# Bilde au# der Natur genommen/ da nemli¡ da# kleine Thierlein/ Ichneumon genandt/ dem gro‹en s¡re¿li¡en Thier/ dem Crocodil/ mit Li‰ in den Ra¡en springet/ vnd herna¡ dur¡ de#selben dur¡gebi‹enen vnd dur¡lö¡erten Bau¡ wieder an# Lie¡t kömpt/ vnd also den Crocodil tödtet: Mit wel¡em Bilde ›e den HErrn Jesum in etwa# abmahlen wollen/ wel¡er in de# Tode# Bau¡ glei¡sam ›¡ vers¡lu¿en la‹en/ aber zuglei¡ den Todt vnd Hölle/ den Gläubigen zu gute/ getödtet/ vnd lebendig wieder herfür kommen. – 64f. Hos 13,14 – 66-70 Mt 27,45. Vgl. Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 380, Z. 185-193: So Jeremias sagen darff C. 2. daß sich der Himmel dafür entsetzen/ erschrecken vnd sehr erbeben möchte wegen der Abgötterey des Jsraelitischen Volcks/ wieviel mehr können wir sagen/ daß der Himmel darüber sich entsetzet vnd erschwartzet/ daß die Jüden den HErrn der Herrligkeit ge-
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creutziget haben/ vnd hie möcht man billicher sagen/ was dort der Poet schreibet Georgicor. 1. Sol caput obscurâ nitidum ferrugine texit, Impiaque aeternam timuerunt secula noctem. – 75 Joh 19,34 – 80 Offb 19,6f.
Text II/21: JESU erö[nete Seite. 126r-127r Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T1 XXI.] nach erstem X gestrichenes I – 18 eine] davor ein unverbundenes e – 21 Täubelein] teilweise lateinische Schreibung – 36 immerdar] imerdar ‾ – 40 Fel#] F überschrieben – 47 i¡] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 54 und] u. – 54 mein] e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 57 hier] h überschrieben – 58 Seite] durch Streichung aus Seiten – 60 dir] d überschrieben – 65 in] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 3 Joh 19,34 – 16-18 Daß die Seitenwunde den Blick auf das liebende Herz des Gekreuzigten ermöglicht, ist ein altkirchlich vorgegebener Topos (vgl. Ps-Augustin: Manuale; cap. 21, in: MPL 40, Sp 960: "Per foramina corporis patent mihi arcana cordis, patet magnum pietatis sacramentum, patent viscera misericordiae Dei nostri, in quibus visitavit nos Oriens ex alto."), der in lutherischen Texten der Frühen Neuzeit vielfach begegnet. Vgl. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 290 (Karfreitag, 1Kor 6,20): "Hände und Fü‹e ›nd ihm dur¡graben/ er lä‹et ihm die Seite erö[nen/ damit wir sein liebrei¡e# Her” am hellen Lie¡t bes¡auen sollen/ seine# Her”en# Sinn i‰/ wie Eze¡. 16. v. 8. zu lesen: Du solt mein seyn." Ebd., S. 346 (Misericordias Domini, Joh 10,11-28): Der Hirte behil[t ›¡ auf dem Felde in einem geringen albern Kleide. Siehe den HErrn JEsum an. Jn unser arme# Fleis¡ und Blut/ verkleidet ›¡ da# ewige Gut: A¡ wie i‰ sein S¡ä[erro¿ so klägli¡ zuri‹en/ wie i‰ seine zarte Mens¡heit voll Striemen/ Beulen und Wunden! Aber sein Her” i‰ de‰o be‹er/ darum lä‹et er seine Seite aufspalten/ damit wir die Süßigkeit seine# liebrei¡en Her”en# eigentli¡ wohl bes¡auen mögen. Vgl. außerdem Arndt: Paradiß-Gärtlein II (1625), Nr. 13, S. 140: "A¡ sein liebrei¡e# Her”/ wie hat Er vn# da‹elb dur¡ seine erö[nete Seiten gezeigt […]." Ebd., Nr. 18, S. 156: "vnd weil da# Her” i‰ ein Si” vnd Behausung der Liebe/ so hastu dir deine Seiten erö[nen la‹en/ daß wir dadur¡ einen Einbli¿ in dein Her” thun köndten." Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 30, Z. 389-392: "seine Seiten wird mit
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
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einem Speer eröffnet/ daß die Flamme der hertzlichen Liebe möge heraus brechen/ ut per aperturam vulneris intueamur secretum cordis [...]." Ebd., S. 417, Z. 366-368: "sihe/ damit wir nun Christi Hertz sehen möchten/ hat er jhm durch diese Seitenwunde gleichsam ein Thürlein lassen dazu machen." Ders.: Meditationes Sacrae (1606), S. 55, Z. 10 - S. 56, Z. 11: "ideò per aperturam vulneris intrare debemus ad secretum cordis:" Das von Gerhard mehrfach verarbeitete Zitat stammt aus: Ludovicus Granatensis: De praecipuis articulis et mysteriis vitae Servatoris nostri Jesu Christi, Prolog, in: Memoriale, Bd. 2, S. 290 (ebenso S. 31-33 und S. 64). – 19-22 Joh 19,34 in Verbindung mit Hld 2,14. Zur christologischen Ausdeutung von Hld 2,14 vgl. zu Text Nr. II/19, v. 68. – 30 Vgl. Ps 31,6; Lk 23,46 – 37-39 Zur Bezeichnung des von der Krankheit der Sünde heilenden Blutes Christi als 'Balsam' vgl. Bernhard von Clairvaux: In nativitate Domini, sermo 3, Opera 4, S. 260, Z. 22 - S. 261, Z. 1: "et ecce mittitur Virginis Filius, Filius Dei altissimi, et iubetur occidi, ut vulneribus meis pretioso sanguinis illius balsamo medeatur." Zur Verwendung dieses Topos' in lutherischen Texten der Frühen Neuzeit vgl. Melchior Lehe: SANGVINES PECCATORVM (1616), B2r: Denn de‹en Blut/ wie Hieronymus s¡reibet/ i‰ Clavis Paradisi, der S¡lü‹el zum Himmlis¡en Paradeiß/ oder wie Bernhardus redet: Est pretiosum Balsamum vulnerum nostrorum; Da# kö‰li¡e Balsamöl zur Heilung vnserer Sünden Wunden/ oder wie ein ander Chri‰li¡er Kir¡enlehrer redet/ Rubrica Dei, Gotte# rothe Dinte/ mit wel¡er alle seine Heiligen canonisirt, vnd in# Calendarium oder Bu¡ der Lebendigen einges¡rieben werden. Johann Heermann: CRUX CHRISTI (1628), S. 77: "Gethsemane hei‰ so viel al# Oelthal/ oder OelPre‹e/ denn daselb‰en pflegete man da# Oele zu kältern. Fürwar/ HErr Jesu/ hie ‰ehe‰ du re¡t in der ZornPre‹e/ du wir‰ derma‹en zerquets¡et/ daß dein heilige# Blut/ al# da# kö‰li¡e BalsamOele au# deinen Gliedma‹en dringet." Herberger: MAGNALIA DEI (1678) (zu Gen 6), Teil 1, S. 123: "du wurde‰ zerqvets¡et in der Zornpre‹e deine# Vater# im Oelgarten [...] da s¡wi”et herau# da# edle Balsamöl deine# Blute#/ da# ma¡et un# rein von unsern Sünden [...]." Auch in der frühneuzeitlichen Emblematik ist dieses Motiv verbreitet, vgl. Daniel Cramer: EMBLEMATA SACRA (1622) II, S. 56f. (ebenso 43-54). – 39 S¡merzenledig zehl] ′frei von Schmerzen macht′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 497. – 40 Mose Fel#] Ex 17,6; Num 20,11; 1Kor 10,4 – 42 Joh 19,34 – 43-45 Vgl. Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 10, Str. 6: Fün[ Quellen wie da# Gold so klar Entspringen hie gan” o[enbahr Die lautre Ström' ergie‹en; A¡ komm' herzu du liebe Seel' Und s¡awe wa# au# dieser Höll' Jn di¡ vor Wa‹er ie‹en/ Da was¡e di¡ mit gan”em eiß' Al#denn so wirstu s¡ön und weiß.
Gedicht 21
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– 49-60 Entsprechend der altkirchlichen Tradition (vgl. etwa Augustin: In Johannis Evangelium tractatus 120, cap. 2, CCSL 36, S. 661, Z. 6-10) bezieht Birken hier das aus Jesu Seitenwunde tretende Wasser auf die Taufe und das Blut auf das Abendmahl. Er folgt hier Luther, der – auf Augustin und Chrysostomus rekurrierend – in WA 52, S. 818, Z. 17-20 (Hauspostille, 1545, 12. Passionspredigt, Joh 19,25-37) davon spricht, daß die "heiligen Sacrament der kir¡en" aus Christi Seitenwunde "her geo‹en ›nd". Weiter führt Luther aus (ebd., S. 818, Z. 24-27): "Sintemal die heyligen geheimnuß hie [scil. in der Seitenwunde Jesu] jren ursprung haben, solt du, wenn du zum heyligen Kel¡ gehe‰, also hinzu gehn, alß wolle‰ du dem Herrn Chri‰o auß seiner seyten trin¿en." In Texten des frühneuzeitlichen Luthertums findet sich diese sakramentstheologische Deutung der Erzählung vom Lanzenstich, der bewirkt, daß heilsames Wasser und Blut aus Jesu Seitenwunde treten, vielfach. Vgl. Johann Heermann: CRUX CHRISTI (1628), S. 443-445: Glei¡ wie Gott den er‰en Mens¡en in einen tie[en S¡la[ fallen ließ/ nam eine Riebe au# seiner Seyten/ vnd bawete die Evam darauß. Also le‰ jhm au¡ dein Heyland/ da er am Creu” ents¡la[en/ seine Seite mit einem Speer ö[nen/ vnd darauß ie‹en die zwey Sacramenta/ dadur¡ die Chri‰li¡e Kir¡e erbawet wird. Dur¡ da# Wa‹er wird vorgebildet/ der heilige Tau[-Brunn [...] Dur¡ da# Blut wird bedeutet da# ho¡würdige Abendmahl/ darinnen dir/ O du Chri‰li¡e# Her”/ dein Erlöser sein Leib vnd Blut zu e‹en vnd zu trin¿en giebt. Interessant ist, daß Heermann in diesem Zusammenhang die siebte Strophe von Luthers Tauflied "Christ, unser Herr, zum Jordan kam" (1544), die auch bei Birken im vorliegenden Gedicht anklingt (V. 53f.), zitiert, wo es heißt (Luther, AWA 4, S. 301): Das Aug allein das Wasser siht, Wie Menschen Wasser giessen. Der Glaub im Geist die krafft versteht Des Blutes Jhesu Christi. Und ist für im ein rote Flut, Von Christus Blut geferbet, Die allen Schaden heilen thut, von Adam her geerbet, auch von uns selbs begangen. Vgl. außerdem Johann Klaj: Au[er‰ehung JESU CHRJSTJ, S. 39: Da# Blut und Wa‹er/ so darauß geo‹en/ i‰ ein gro‹e# Wunderwer¿/ und i‰ ni¡t/ wie Calvinu# mit seinen Spießgesellen wil/ natürli¡ zugangen/ über diß/ so i‰ da# Blut mit dem Wa‹er nit vermenget worden/ sondern e# i‰ beyde# zuglei¡ al# auß zweyen Röhrlein gesprungen. Die H. Kir¡enlehrer deuten e# auf die Tau[e und Na¡tmahl de# HErrn. Warüm Wa‹er und Blut/ fragt Theophylactu#/ und beantwortet ›¡: Wa‹er/ da# un# reinigte/ Blut/ da# un# erlösete.
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Das Motiv findet sich auch bei Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 286 (Gründonnerstag, Joh 13,117): "Er ‰re¿et Hände und Fü‹e daran/ er geu‰ au# der gebenedeyten Gießkanne seiner Seiten/ au# dem Krüglein seiner allerheilig‰en fün[ Wunden/ S¡wei‹wa‹er und Blut in da# Be¿en der heiligen Taufe/ der Predigt de# Evangelii/ der Absolution/ und wäs¡et alle# weg/ wa# an un# besudelt i‰/ und tro¿net un#." Vgl. ebenso Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 420, Z. 418-429: sondern er hat auch aus seiner eröffneten Seiten Blut vnd Wasser herfür lassen rinnen/ vnd solches hat der H. Geist durch mich [scil. durch den Evangelisten Johannes] im Euangelio lassen auffzeichnen/ demnach zeugen diese drey Stück der Geist/ das Blut vnd das Wasser von Christo dem Sohn Gottes/ nicht allein aber haben dazumal diese drey Stück von Christo gezeuget/ sondern sie zeugen noch heutiges Tages von jm/ denn der Geist gibt im Wort Christo das Zeugnis/ welches Wort vnd Predigampt das Ampt des Geistes genennet wird 2. Cor. 3. das Wasser in der H. Tauffe vnd das Blut im H. Abendmal zeuget gleichsfalls noch heutiges Tages von Christo/ denn diese beyde H. Sacramenta sind nichts anders als Zeugen/ daß Gott vmb Christi willen vns zu Gnaden anneme vnd von Sünden wasche [...]. – 45 1Kor 6,11; Hebr 10,22 – 46 Wu‰] ′Unrat′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 2404. – 48 1Joh 1,7 – 51 Vgl. Röm 11,17 – 52 Joh 3,5; Tit 3,5-7 – 55-60 Mt 26,27f.; 1Kor 10,16; 11,23-25
Text II/22: JESU Lei¡e. 127r-128r T1 XXII.] XXII – 7 betrübte#] te# überschrieben, danach unentzifferte Streichung – 8 Nöten] N überschrieben – 17 der] Kürzel (ebenso 45) – 19 ‰umm] ‰um ‾ (ebenso 20 ‰umm‰) – 38 Seu¡] S überschrieben – 39 und (2mal) – 56 da#] Kürzel Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 6 Mt 17,2 – 7 Mt 11,28 – 11 dör[t] ′dürft′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1721. – 17 Mund der Warheit] Joh 14,6; 18,37 – 17f. Freudenquelle ~ Leid] Joh 4,14 – 33f. Jes 53,4f. Zur Ansicht, daß alle Menschen Schuld am Tod Jesu tragen, weil sie alle gleichermaßen Sünder sind, vgl. zu Text Nr. II/10, v. 11-16. – 38 ‰erbte] ′tötete′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 18, Sp. 2430. – 41f. 1Tim 5,6 – 44 Zur Bezeichnung des menschlichen Leibes als Grab der Seele vgl. zu Text Nr. I/21, v. 52. – 50 Vgl. Dilherr: HeiligEpi‰olis¡er Beri¡t (1663), S. 278: "Au# Chri‰i Tod und Sterben/ wä¡set un# Mens¡en neue himmlis¡e Kra] hervor." – 54 salbet ihn] Mk 16,1 – 55 Ps 51,12 – 56 Mk 15,46
Gedicht 23
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Text II/23: JESU Begräbniß. 128r-129v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 XXIII.] XXIII – 3 und] u. (ebenso 49, 68) – 3 Sinn] Si‾n – 7 Threnenba¡] Threnba¡ – 7 ießen] f überschrieben – 9 Mein] danach ein senkrechter Strich, ev. Streichung eines Buchstabens oder Satzzeichens – 25 nimm] nim‾ (ebenso 75 Nimm – 81 komm (2. Position) – 93 komm) – 33 Sünder] mit der-Kürzel – 42 und] danach bangen gestrichen – 52 dir] der – 63 Jonam] teilweise lateinische Schreibung – 81 Jesu] e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 90 da#] Kürzel Das Gedicht wurde 1679 gedruckt in Birkens Teuts¡e[r] Rede-bind und Di¡t-Kun‰ (S. 230-232) (vgl. Morphologie, Nr. 590, S. 1036). Birken druckt in seiner Teuts¡e[n] Rede-bind und Di¡t-Kun‰ sowohl schon publizierte als auch noch unpublizierte Gedichte aus allen Phasen seines Schaffens ab (vgl. Morphologie, Nr. 590, S. 1031). Beim vorliegenden Gedicht handelt es sich um einen bislang unpublizierten Text, der darum aber nicht unmittelbar vor Drucklegung der Teuts¡e[n] Rede-bind und Di¡t-Kun‰ entstanden sein muß. In Anbetracht der wahrscheinlichen Endredaktion des Psalterium Betulianum im November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I) ist davon auszugehen, daß bereits der November 1667 der terminus ante quem für die Entstehung des vorliegenden Gedichtes ist. Eine Überschrift hat das Gedicht in der Teuts¡e[n] Rede-bind und Di¡t-Kun‰ nicht. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 5/6 Beide Verse stehen auf einer Zeile (ebenso 13/14, 21/22, 29/30, 37/38, 45/46, 53/54, 61/62, 69/70, 77/78, 85/86, 93/94) – 30 vermauret] verwahret – 44 nit] ni¡t (ebenso 58, 63, 80) – 49 So, Jesu, grü‰ mi¡] Also mi¡/ JEsu/ – 50 i”t au¡] au¡ grü‰ – 52 dir] der – 66 diß] da# 1 Vgl. Joh 20,13 – 2 mein Leben] Joh 11,25 – 13-15 Mt 6,21 – 21f. 2Kön 4,32-35 – 26-30 Zur Rede davon, daß die Sünden der Menschen bei der Beerdigung des Sohnes Gottes in dessen Grabkammer verschlossen werden, vgl. zu Text Nr. II/19, v. 88 (ebenso 33-36). – 32 ver›geln] Mt 27,66 – 39 ein Garten] Joh 19,41 – 40 Gen 3,1-7 – 51 Tode# Neid] Weish 2,24. Zur Rede vom Neid des Todes vgl. Dilherr: Gei‰li¡e# Klaghau# (1655), S. 323: "So ›nd ›e [scil. die Sterbenden] zwar anfängli¡ ni¡t ohne alle For¡t; ›ntemal ›e ihr Fleis¡ und Blut ni¡t gan” und gar ablegen können/ und au¡ der Tod der gan”en Natur zu wider/ und keine# weg# au# Gotte# beliebigen Fürsa”; sondern au# de# Teu[el# Neid/ i‰ eingeführet worden: Jn dem Bu¡ der Weißheit im 2. Cap. v. 23/24." – 53 Himmel#blum] Vgl. Paul Gerhardt: Gei‰li¡e Anda¡ten (1667), S. 128, Str. 1: WJr ›ngen dir Jmmanuel/ Du Leben#-Für‰ und Gnaden-Quel: Du Himmel#-Blum und Morgen‰ern Du Jungfraun-Sohn/ Herr aller Herrn.
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
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– 54 1Kor 1,31 – 59f. Mk 8,31 – 61-64 Mt 12,40. Jona als alttestamentlicher Typos Christi begegnet in lutherisch-orthodoxen Passionspredigten häufig. Vgl. Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 432, Z. 246-250: "Auch wie Jonas drey Tage vnd drey Nacht im Bauch des Wahlfisches gewesen/ also wolte des Menschen Sohn drey Tage vnd drey Nacht im Bauche der Erden/ das ist/ im Grabe seyn Matt. 12. Diese Weissagungen vnd Vorbilder zeucht die Schrifft selber deutlich auff Christi Begrebnis [...]." Salomon Glassius: Spru¡-Po‰ill 1 (1642), S. 367 (Ostertag, Jon 1-4): JM Evangeli‰en Matthaeo am 12. Cap. v. 39. geden¿et vnser Heyland Chri‰u# de# Propheten Jonae/ vnd nennet jhn ein Zei¡en [...] dieweil er in seinem Leben/ Thun/ vnd gan”em Zu‰and/ na¡ Gotte# Verordnung ein Zei¡en/ Fürbild/ vnd glei¡sam Gemälde gewesen/ der Dinge/ so im newen Te‰ament na¡ der O[enbarung de# Mes›ae/ ges¡ehen solten. E# bendet ›¡ aber eine zwiefa¡e Bes¡a[enheit dieser Bezei¡nung an Jona. 1. Typica, in dem er ein Vorbild au[ Chri‰um selb‰ gewesen/ denn also lauten die Wort de# HErrn beym Matthaeo: v. 39. [...] So i‰ nun Jona# ein Zei¡en vnd Fürbild gewesen de# zukün[tigen Leiden#/ Sterben# vnd Begräbni#/ wie au¡ der Au[er‰ehung von den Todten/ de# HErrn Mes›ae/ wel¡e# alle# von vnserm Heyland intendirt vnd ver‰anden wird [...]. – 63 dor[t] ′durfte′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1721. – 63 verdeuen] ′verdauen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 199. – 64 Jon 2,11 – 67 Zur Rede davon, daß der Gläubige das Grab Christi zu sein begehrt, vgl. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 301 (Karfreitag, Mt 27,57-66): Laß dein Her” de# HErrn JEsu Grab seyn/ wie Artemi›a ihre# Herrn Grab seyn wolte/ und de#wegen die As¡e von seinem Cörper in ihren Tran¿ ‰reuete. Ri¡te alle deine Gedan¿en/ Reden/ Tritt und Thaten na¡ de# HErrn JEsu Rath und Wohlgefallen. Ein jeder für seine Person hel[e dazu/ daß der HErr JEsu# glü¿li¡ vom Creu”e genommen und in der Mens¡en Her”en geleget werde. – 71 Mt 26,27f.; 1Kor 10,16; 11,23-25 – 73 Mt 27,60. Zur Bedeutung des Umstands, daß Jesus in ein neues Grab gelegt wurde, vgl. Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 430, Z. 200206: [...] weil auch Christus auff eine newe sonderbare Art sich ins Grab legte/ nemlich allein auff etliche Stunden darinnen zu ruhen/ vnd bald darauff aus eigner Krafft wieder herfür zu gehen/ so wolte er auch ein newes Grab darzu haben. Es hat vns Christus durch sein Begrebnis die Vernewerung zum Leben erworben/ darumb wolte er ein newes Grab jme erwelen. – 75 Röm 6,6; Eph 4,22; Kol 3,9 – 77f. Ps 51,12 – 79 da# Leben] Joh 11,25 – 81 Offb 22,17.20 – 89-92 Zur Transformation des Grabes durch Jesu Grablegung vgl. zu Text Nr. I/7, v. 8. – 96 Jes 57,2; Offb 14,13
Gedicht 24
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Text II/24: Lob- und Lei¡gedä¡tniß JESU. 129v-131r Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. 1 und] u. (ebenso 2, 43, 44 (2mal)) – 11 hil[] [ überschrieben – 17 frommen] fromen ‾ (ebenso 57 Himmel – 85 vernommen – 86 Frommen – 104 komm) – 26 hinn] hi‾n – 29 S¡äflein] S¡ überschrieben – 53 Wöl['] [ überschrieben – 73 höh‰e] ‰ überschrieben – 97 Unterde‹en] teilweise lateinische Schreibung Das Gedicht wurde erstmals 1653 gedruckt in Dilherrs Heilige[n] Karwo¡en in 13 gezählten Strophen (S. 430-434) (vgl. Morphologie, Nr. 124, S. 186f.). Auf den 1.5.1653 datiert Dilherr die Zueignungsschrift in den Heilige[n] Karwo¡en. Der 1.5.1653 ist damit terminus ante quem für die Abfassung des Gedichts. Gedruckt wurde das Gedicht unter dem Titel Vber die a¡te Predig. JESU Lob und Lei¡gedä¡tni#. Als Lehnmelodie ist angegeben: Na¡ der Singweise: JESU/ der du meine Seele/ etc. Das Gedicht endet mit der Signatur Sigm. Betulius. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 8 nit] ni¡t (ebenso 10, 14, 32, 40, 56, 64, 69, 72, 80, 88, 93) – 35 nun] dort – 71 Tugend] Freunde# – 73 höh‰e] hohe Das Gedicht wurde erneut gedruckt im Nürnbergis¡e[n] Gesangbu¡ von 1676, S. 198f., sowie in Birkens Teuts¡e[r] Rede-bind und Di¡t-Kun‰ (1679), S. 233-235. Das Gedicht bezieht sich auf die achte Predigt in Dilherrs Heilige[n] Karwo¡en (1653), S. 274-301, welche die Überschrift trägt Dan¿-Lei¡predig/ dem HErrn JEsu Chri‰o gehalten. Eine literarische Abhängigkeit zwischen dem Gedicht von Birken und der Predigt Dilherrs ist nicht zu erkennen. 5 da# Leben] Joh 11,25 – 6 Le”e] ′Abschiedsgruß′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 798. – 10 deinen König] Vgl. Mk 16,19; Hebr 1,3 – 17f. Eph 1,20f.; Hebr 2,8. Zur Herrschaft Christi über Natur und Engelwelt vgl. zu Text Nr. II/1, v. 85. – 18 Vgl. Hebr 1,6 – 21 Lk 2,13f. – 26 Joh 10,14 – 29f. Joh 10,12 – 39f. Zur Entfaltung des christologischen Hirtenmotivs in der Predigt des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 349 (Misericordias Domini, Joh 10,11-28): Ein guter Hirte versorget au¡ seine S¡äflein im Winter/ und zu der Zeit/ wenn keine Weide auf dem Felde i‰/ er s¡üttet ihm Haber in# Tröglein/ er leget ihm Heu in die Rau[e. Gegen der S¡aar giebet er ihnen Sal” zu le¿en/ daß ›¡ die Wolle fein empor hebe. Wenn# nöthig i‰/ so treibet er# zum fris¡en Wa‹er: Eben also versorget un# unser lieber guter Hirte JEsu# Chri‰u#/ er ‰reuet un# seine s¡ma¿ha[tigen Haberkörnlein für in dem Tröglein der Predigt de# heiligen Evangelii. Er leget un# wohls¡me¿ende# Heu in die Rau[e der ho¡würdigen Sacramenten. Er ‰reuet un# über hand#weil die bei‹enden Sal”körnlein de# lieben Creu”e# für/ damit ›¡ die Wolle unser# Her”en# und unserer Seu[”er gegen dem Himmel empor s¡winge und erhebe. – 46 S¡öpfer#] Ps 33,6; Joh 1,3; Kol 1,16; Hebr 1,2. Vgl. zum ganzen Vers Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 406, Z. 77-79: "Also gehets auch allhie im Tode Christi/ des
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
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Schöpffers aller Creaturen vnd Hausherren in dieser Welt [...]." – 49-51 Daß Christus allein aus Liebe zu den Menschen in die Welt kommt, wird in den zeitgenössischen lutherischen Predigten sowie in der geistlichen Dichtung häufig akzentuiert. Vgl. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 348 (Misericordias Domini, Joh 10,11-28): Ein guter Hirte muß da# Her” zu seinen Lämmlein haben/ er muß ›e lieben wie ein Tö¡terlein/ da# man in dem S¡o# träget/ und von seinem Teller e‹en lä‹et/ wie Nathan zu David redet/ 2. Sam. 12. v. 3. Er wu‰e wohl/ daß David diß Glei¡niß re¡t ver‰ehen würde/ ›ntemal ihm vor Zeiten seine Lämmlein waren lieber gewesen/ al# sein eigen Leib und Leben: Also brennet au¡ de# HErrn JEsu Her” für ungefäls¡ter Liebe gegen seine S¡äflein. Jhm war im Himmel ni¡t wohl ohne un#/ er kam herunter/ damit wir seyn mö¡ten/ wo er i‰/ und seine Herrligkeit sehen/ Joh. 17. v. 24. Jhm i‰ no¡ im Himmel ni¡t wohl ohne un#/ er will un# s¡le¡ter Dinge zu ›¡ holen/ Joh. 12. v. 26. und c. 14. v. 3. Er kan kein Augenbli¿ weit von un# seyn/ Matth. 18. v. 20. c. 28. v. 20. Er will un# ni¡t Waisen la‹en/ Joh. 14. v. 18. Da# mag ein guter treuher”iger Hirte seyn! Vgl. außerdem Johann Rist: Himlis¡e Lieder V, S. 36, Str. 6: A¡ s¡auet/ wie der HErr un# liebt Wie ho¡ er un# verehret/ Jndem' er ›¡ un# selber giebt Und freundli¡ zu un# kehret/ Beden¿et wie er un# gema¡t Zu Bürgern seiner gro‹en Pra¡t/ Ja wie er unser Fleis¡ erge”t/ Da# er zule”t Zu seiner Re¡ten hat gese”t. – 51 Phil 2,6f. – 53 dra¡en] Vgl. Offb 12,7-12 – 57-59 Phil 2,6f. – 58 in Armut] Mt 8,20 – 61 Jes 53,4f. – 62 Jes 53,7 – 66 Vgl. Lk 23,34 – 69 1Petr 3,9 – 70 Lk 2,34. Zur hamartiologisch orientierten Auslegung dieser Stelle in der Predigt des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 182f. (Sonntag nach Weihnachten, Lk 2,33-40): Endli¡ spri¡t Simeon/ Chri‰u# sey gese”t zu einem Zei¡en/ dem widerspro¡en wird/ Dadur¡ denn zum theil Vrsa¡ angezeiget wird/ woher Chri‰u# jhrer vielen zum Fall gerei¡e/ nemli¡ weil ›e jhm in seinem Wort vnd Wer¿en widerspre¡en. Wa# hat do¡ nur der liebe HErr in den Tagen seine# Fleis¡e# für ein Widerspre¡en von den Sündern erlitten? Hebr. 12. wel¡e# so lang geweret/ biß ›e jhn endli¡ gar an# Creu”e gebra¡t haben […]. Vgl. auch Dilherr: Her”- und Seelen-Speise (1661), S. 67-69 (Sonntag nach dem Christfest, Lk 2,33-40): Simeon aber segnete ›e/ oder wüns¡ete ihnen/ zu der gro‹en Ehre/ Glü¿ und Heil: daß allein ihnen dieser gewaltige Fürzug ges¡ehen/ und Maria zu einer leibli¡en Mutter/ und Joseph zu einem Pflegvatter deß
Gedichte 24 und 25
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HErrn Mes›ae/ erkieset worden: und spra¡ zu Maria/ seiner Mutter/ al# wel¡e diesem Kindlein näher zu gehörte/ denn Joseph; au¡ älter/ denn Joseph/ worden/ und CHri‰um/ in seinem Ambt und Leiden sehen solte; wel¡e# Joseph ni¡t erlebet hat: Sihe! dieser dein Sohn/ wird gese”t/ zu einem Fall/ und Au[er‰ehen vieler/ in Jsrael. Sol¡e Wort nam er au# dem Propheten Esaia; allwo ‰ehet: Der HErr Zebaoth wird seyn ein Fel# deß Aergerniß/ den zweyen Häusern (Juda/ und) Jsrael: Zum Stri¿ und Fall den Bürgern zu Jerusalem; daß ihrer viel ›¡ dran ‰o‹en/ fallen/ zubre¡en/ ver‰ri¿t/ und gefangen werden: im 8. Cap. E# hat aber ni¡t die Meinung/ al# wenn unser JEsulein/ an und vor ›¡ selb‰/ solte zum Fall gese”t seyn; sondern Er i‰ eigentli¡ zu dem Ende kommen/ daß Er die Welt seelig ma¡e: wie Er au#drü¿li¡ Joh. im 3. Cap. gesagt. E# ges¡i¡t aber zufälliger Weise/ daß Er etli¡en zum Fall gerei¡t/ dadur¡ ›e in# ewige Verdamniß gerahten: weil nemli¡ etli¡e/ dur¡ ihre eigene Bo#heit/ ›¡ an Jhm ärgern/ und Jhn/ dur¡ ihren Unglauben/ verwer[en. J‰ eben/ al# wie mit einem gro‹en/ breiten und herfürgehenden E¿‰ein. Glei¡wie ›¡ etwan ein Trun¿enbold/ oder/ ein Blinder/ daran ‰ö‹t/ und über einen Hau[en fällt; ein Nü¡terer und Sehender aber/ so son‰ etwan gefallen/ ›¡ herna¡ daran hält/ wider auf‰ehet/ und an demselben ruhet: Also wird au¡ man¡er von dem HErrn CHri‰o/ wiewol wider de‹en Fürnehmen und Begehren/ harte Stra[e; man¡er aber san[te Ruhe bekommen. Eine Mar¿- oder Grän”seule wird deßwegen aufgeri¡tet/ daß ›e den Weg zeigen solle; ni¡t# de‰oweniger läu[t man¡er Unbesonnener daran/ und verle”t ›¡: Also i‰ au¡ der HErr CHri‰u# un# gegeben/ daß Er un# den Weg zum ewigen Leben zeigen solle: Aber sol¡e# nehmen sehr viel ni¡t in A¡t; sondern vera¡ten Jhn/ und ma¡en also muhtwillig/ daß ›e dadur¡ in den Jrrweg der ewigen höllis¡en Fin‰erniß gerahten. – 73 Für‰ der Sternen] Vgl. Offb 1,16 – 74 Phil 2,7 – 75 Vgl. Mt 11,29; Mt 20,26-28 – 78 Herzen#grunde] Vgl. zu Text Nr. I/16, v. 22. – 81 wilden Wöl[e] Mt 7,15 – 86 Lk 23,47 – 91f. Joh 14,26f. – 93f. Mt 28,20 – 102f. Joh 16,22
Text II/25: Da# Gei‰li¡e Pa‹ion#-S¡i[. 131v-133v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 XXV.] V aus II überschrieben – T2f. du mu‰ au¡ Pas›on drinn halten, leiden] du mu‰ a. Pas›on dri‾n halten, leiden – 4 und (1. Position)] u. (ebenso 51, 64, 104) – 12 unterwei‰] erstes t überschrieben – 51 und] u. (ebenso 64, 104) – 75 wem] m aus n überschrieben – 76 komm] kom ‾ – 82 da#] Kürzel – 95 ertrunken] erstes r aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 109 di¡] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar Das Gedicht wurde anonym und ohne Datum auf einem illustrierten Flugblatt publiziert. Stauffer datiert es auf das Jahresende 1652 (Morphologie, Nr. 102, S. 168f.). Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel Pas›on#-S¡i[/ Auf wel¡en alle Chri‰en/ vermittel‰ wahren Glauben#/ ‰ar¿er Ho[nung und thätiger
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
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Liebe/ dur¡ diß Threnen-Thal in da# gelobte Vatterland/ segeln können. Darauf folgt ein Kupferstich ohne Angabe des Künstlers. Eine Reproduktion dieses Kupferstiches findet sich unter Abb. 2. Das Gedicht steht in vier Kolumnen unter dem Kupferstich. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 24 daß] wie – 29 e# dir nit] dir'# keine – 74 mag#] soll# – 124 nit] ni¡t 1-10 Zur Bezeichnung des Lebens als Schiffahrt, zur sogenannten navigatio vitae-Topik also, vgl. zu Text Nr. I/18, v. 118f. (ebenso 38-64 und 113-120) – 5 2Kor 5,6 – 16 Port] ′Hafen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2003f. Zur Parallelisierung des Sterbens mit dem Einlaufen in einen Hafen vgl. zu Text Nr. I/18, v. 118f. (ebenso 19, 75, 124). – 21 Gefärden] ′Gefahren′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 2078. – 2528 Vgl. Arndt: POSTILLA II (1616), S. 194f.: Glei¡ wie da# Meer ni¡t kann ‰ille ‰ehen, also i‰ e# unmögli¡, in dieser Welt viel Friede haben. Glei¡ wie eine Bulge na¡ der andern kommt, also eine Trübsal über die andere. Man kann auf dem Meere ohne Gefahr, ohne Sorge, Fur¡t und S¡rö¿en ni¡t wohl fahren: Also au¡ in dieser Welt: Bald kommt ein Wind daher, eine Anfe¡tung, die lehnet ›¡ auf wider unsern Glauben: Bald kommt eine Wa‹erwoge, die will unsern Beru[, Stand und Amt unterdrü¿en [...]. – 34 Zur Bezeichnung Christi als "re¡te[n] S¡i[er, Patron und Gubernator" bei Arndt vgl. zu v. 41-64. – 35f. 1Kor 1,19f. – 40 Mk 4,39 – 41-64 Zur ekklesiologisch und christologisch motivierten Schiffsallegorese sowie zur Bezeichnung Gottes bzw. Christi als Steuermann eines Schiffes in altkirchlichen Texten vgl. Ambrosius: Explanatio Psalmi 47, 13, CSEL 64, S. 355, Z. 5-16 sowie Ambrosius: Hexaemeron, lib. 3, cap. 5, 24, CSEL 32/1, S. 75, Z. 11-17: successuum flamine propero ligno currere, tuto portu consistere, nequitiae spiritalis grauiora quam ferre possumus temptamenta nescire, fidei ignorare naufragia, habere pacem profundam et, si quando aliquid sit, quod graues nobis saeculi huius excitet fluctus, euigilantem pro nobis habere gubernatorem dominum Iesum, qui uerbo imperet, tempestatem mitiget, tranquillitatem maris refundat. Weitere altkirchliche Belege bei Rahner, 1964, S. 308-313. Zur Rezeption dieser christologischekklesiologischen Schiffsallegorese im frühneuzeitlichen Luthertum vgl. Arndt: POSTILLA II (1680), S. 190f. (4. Sonntag nach Epiphanias, Mt 8,23-27): Diese# Evangelium i‰ ein Bild und Spiegel der heiligen Chri‰li¡en Kir¡en, da# i‰, aller Gläubigen und Gottseligen, wel¡e einem S¡i[lein vergli¡en wird, so auf dem umge‰ümen Meere dieser Welt herum s¡webet in gro‹er Gefahr: Aber da# i‰ der Tro‰, daß der HErr Chri‰u# der re¡te S¡i[er, Patron und Gubernator im S¡i[e i‰, und da‹elbe wunderli¡ regieret, und einen ‰ar¿en Ma‰-Baum im S¡i[e aufgeri¡tet hat, sein Creu” und Siege#-Zei¡en, daran die Segel unser# Glauben# und Gebete# fe‰ gebunden, wel¡e der Wind der Gnaden GOtte# dur¡ die Bulgen treibet, und dur¡ den Compaß de# H. Gei‰e# regieret wird. Au¡ i‰ diese# S¡i[lein wohl proviantiret mit gutem Brode de# Göttli¡en Wort# und
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fris¡em Wa‹er derer heiligen Sacramente, dadur¡ wunderli¡ diese# S¡i[lein geführet wird an den re¡ten Port und Hafen de# ewigen Leben#, und an da# Land derer Lebendigen. Und i‰ au¡ ein Tro‰-Bild, wie der allmä¡tige GOtt seine Kir¡e erhalten wolle, au¡ am Ende der Welt in so vielen gro‹en Trübsalen. De‹en hat er in der Sünd-Fluth un# ein Vorbild gezeiget, 1. B. Mos. am 6. und 7. da bes¡rieben i‰ die Ar¡a Noä [...]. Vgl. ebenso Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 141 (4. Sonntag nach Epiphanias, Mt 8,23-27): 1. Da# S¡i[ muß einen ver‰endigen Herrn haben: die liebe Chri‰enheit hat au¡ ihren HERRN/ bonum Dominum, JEsum Chri‰um. 2. Da# S¡i[ mu# einen Compaß und Wegzeiger haben: Also hat die Chri‰enheit die heilige S¡ri[t/ Alte# vnd Neue# Te‰ament/ darna¡ mü‹en ›¡ alle Her”en ri¡ten/ die in# ewige Leben fahren wollen/ Joh. 5. v. 39. 3. Da# S¡i[ hat einen hohen Ma‰-Baum/ und daran die Segel-Stangen/ samt der au#gespanneten Leinwand; Also hat die Chri‰enheit zuglei¡ den Baum de# Leben#/ da# i‰ Gotte# Wort/ wie Salomo redet/ Sprü¡w. 3. v. 18. Und darneben die ho¡würdigen Sacramenta. 4. Da# S¡i[ wird vom Winde getrieben: Also alle/ die der Gei‰ GOtte# treibet in der Chri‰enheit/ die ›nd GOtte# Kinder/ Rom. 8. v. 14. 5. Jm S¡i[e führet man gro‹e S¡ä”e und Güter: Jn der Chri‰enheit werden die gro‹en S¡ä”e/ Vergebung der Sünden/ Au[er‰ehung de# Fleis¡e#/ und ein ewige# Leben ö[entli¡ gerühmet. 6. Da# S¡i[ muß nothwendig mit zweyba¿enem Brodt und reinem Tran¿ proviantiret seyn: Also haben wir in der Chri‰enheit da# taurha[tige Himmel-Brot/ und darneben den gesunden Tran¿ de# edlen Blute# JEsu Chri‰i/ Joh. 6. v. 51. 7. Wenn ›¡ Sturm-Winde erheben/ so wer[en die S¡i[-Leute den ‰ar¿en An¿er au#: Also/ wenn in der Chri‰enheit Noth fürfällt/ so wir[t man ein ‰ar¿e# Gebet au# im Namen de# gecreu”igten HErrn Jesu/ Chri‰i Creu” i‰ vnser gewi‹e‰er An¿er. 8. Da# S¡i[ muß seine Ruder-Kne¡te haben: Die Chri‰enheit hat treue Prediger/ treue Regenten/ treue Hau#-Väter/ die überall hel[en zurathen/ daß e# wol zugehe/ die heiligen Engel ›nd au¡ eißig. 9. Die Freybeuter pflegen den beladenen S¡i[en sehr na¡zu‰ellen/ die gro‹en Wals¡e dräuen au¡ vielmal den S¡i[en gro‹e Gefahr; Also hat die liebe Chri‰enheit viel Verfolger und Tyrannen/ der böse Gei‰ ‰ellet ihr na¡ Tag und Na¡t/ und su¡et/ wie er ›e um ihre S¡ä”e möge bringen. 10. O[t i‰ ein unvermer¿ter Trieb-Sand/ ein unbekanter Stein-Felß/ daran leidet da# S¡i[ gro‹en S¡aden: Also wird die liebe Chri‰enheit dur¡ viel heimli¡e Verräther betrübet und geäng‰et. Dilherr: Augen- und Her”en#-Lu‰ (1661), S. 46f. (4. Sonntag nach Epiphanias, Mt 8,23-28): Da# Meer deß Kir¡s¡i[lein# i‰ die Welt. Die Wellen und Sturmwinde ›nd der Satan/ die Ke”er/ die Tyrannen/ und alle andere Kir¡enfeinde. Der Steurmann/ der da ›”et am Ruder Seine# S¡i[#/ und e# regiret/ i‰ der HErr Jesu# Chri‰u# [...] Da# Ruder/ damit der HErr JEsu# Chri‰u# Sein Kir¡ens¡i[lein len¿et/ i‰ da#/ von Jhm/ eingese”te Predigamt. Der Ma‰- oder Segel-baum/ i‰ Gotte# gnädige Zusagung: E# sollen wohl Berge wei¡en/ und Hügel hinfallen: aber Meine Gnade soll ni¡t von dir wei¡en/ und der Bund Meine# Friede# soll ni¡t hinfallen. [...] Da# Segel/ so da# S¡i[/ unter den Sturmwinden/ und Wellen allerlei An‰ö‹e/ fortführet/ i‰ der Glaub/ der ›¡ an die Zusagung GOtte# hänget/ und/ an der
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Göttli¡en Erhaltung/ ni¡t zweifelt. Der An¿er i‰ die Ho[nung: wie der Apo‰el/ in der Epi‰el an die Ebreer/ s¡reibet: Wir halten an der angebotenen Ho[nung; wel¡e wir haben/ al# einen ve‰en und ›¡ern An¿er unser Seelen. Da# Kabeltow/ oder der Reif/ daran die Ho[nung/ al# der An¿er/ in dem Kir¡ens¡i[lein/ angebunden wird/ i‰ die Gedult; so/ in dem Creu”/ au#dauret [...] Da# Gewehr/ und die Wa[en/ damit ›¡ diejenigen/ so in dem Kir¡ens¡i[ ›nd/ wider die Seeräuber/ den Teufel/ die Tyrannen/ und derglei¡en Seelen Feinde/ wehren/ i‰ da# Gebeth: wel¡e# viel vermag/ wenn e# ern‰li¡ i‰. Die Steinklippen/ ›nd die muthwillig-begangene Sünden; mit wel¡en ›¡ diejenige/ so in dem Kir¡ens¡i[lein ›nd/ besudeln [...] Die Zeit/ da die S¡i[farth wird ein Ende haben/ i‰ der Jüng‰e Tag. Der Port/ da da# Kir¡ens¡i[ anlendet/ i‰ da# himmlis¡e Jerusalem [...]. Josua Stegmann: ERNEWERTE HERTZEN=SEUFFTZER (1663), S. 162, Z. 22 - S. 163, Z. 72: A¡ HERR JEsu/ Du bi‰ ja der re¡te Stewrmann deine# Kir¡en-S¡iflein#/ warumb lä‹estu un# denn verderben? Wir fahren au[ dem wü‰en wilden Meer daher/ ›nd in gro‹er Noth und Gefahr/ der höllis¡e S¡i[räuber der Teufel ‰ellet un# na¡/ der grawsame Leviathan und Mens¡enwürger der Todt lauret au[ un#/ Wir s¡i[en daher auf lauter Trübsand und Un›¡erheit/ unnd wel¡e# no¡ da# ärg‰e i‰/ so ‰eigen nunmehr gegen dem Abend der Welt allerley s¡were Wetter der Trübsal au[ wider un#/ die Winde der Anfe¡tung blasen au# allen vier E¿en der Welt zu au[ un#/ der Himmel wird dun¿el vom Wetter/ und da# Meer vom Ungewitter/ die Tie[en brausen/ die Wa‹eruthen raus¡en/ der Ma‰baum de# heiligen Creu”e# wird zerbro¡en/ die Segel de# Göttli¡en Worte# die zerrei‹en/ die Ruder der Gei‰li¡en S¡i[lein gehen entzwei/ da# S¡if wird lö¡eri¡t/ und thut ›n¿en/ und i‰ ni¡t# al# der endli¡e Untergang verhanden [...] A¡ HErr Jesu/ wei¡e ni¡t von un# [...] Regiere e# [scil. dein Kirchenschifflein] dur¡ den gewi‹en Compaß deine# Worte#/ Treibe e# fort dur¡ den Dien‰ deiner Lehrer und Prediger/ verwahre e# mit der Besa”ung deiner heiligen Engel/ Binde e# an den An¿er der Ho[nung [...]. Heinrich Müller: Her”en#-Spiegel (1738), S. 119f. (4. Sonntag nach Epiphanias, Mt 8,23-28): Gar mer¿li¡ i‰#, daß Marcu# in dieser Hi‰oria [scil. Mk 4,38] sagt: Er lag am Ruder, und s¡lie[. Mit dem Ruder regieret man da# S¡i[. Am Ruder liegt JEsu# im Creu”, und hat da# Regiment. Der Teufel und die Welt wollten gern da# Creu”-Ruder in der Hand führen, da# S¡i[ auf die Klippen jagen, und endli¡ in# Verderben hinein ‰ür”en. Aber GOTT sey immer Dan¿, da# i‰ ihnen wohl verboten. Vom Lande können ›e zwar da# S¡i[lein ab‰o‹en, in# Creu” können ›e di¡ hinein jagen, aber da# Ruder behält JEsu# in seiner Hand, der regiert e# do¡ endli¡ also, daß seine Ehre und deine Seligkeit dadur¡ befördert werde. Auch in lutherischen Leichenpredigten der Frühen Neuzeit begegnet diese Schiffsallegorese häufig; vgl. etwa Johann Christian Gotter: Der gläubigen Chri‰en Selige S¡i[-Fahrt (1674, Leichenpredigt auf Thomas von Aussen), Bl. A4v-B3v: Demnach braucht man zu einer guten Schiffahrt guten Wind [...] GOtte# gnädige Verhei‹ung/ oder sein theure#/ und warha[tige# Wort [...] SegelGlaube, der dur¡ den Hl. Gei‰ gewirkt wird und kein Mens¡enwerk i‰ [...] Einen treuen S¡i[-HErrn/ derselbe i‰ CHri‰u# von seinem himlis¡en Vater zu unserm Heil gesand [...] Der ‰ar¿e Ma‰baum. dardur¡
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ver‰ehen wir de# HErrn CHri‰i teure# Verdien‰. Denn daran hänget unsere gan”e Seligkeit [...] Der fe‰e An¿er/ wel¡er ni¡t# ander# i‰ al# die Chri‰li¡e Ho[nung/ wel¡e ni¡t lä‹et zu s¡anden werden/ sondern da# Her” krä[tigli¡ erhält/ daß e# unter den Sturmwinden/ und Wellen der Anfe¡tungen ni¡t umbgekehret wird/ sondern fe‰ und unbewegli¡ bleibet [...]. – 53 Mt 27,37; Joh 19,19 – 55 dornkron] Joh 19,5 – 60 O‰er-Siege#fahn] Die Darstellung des auferstandenen Christus mit einer Siegesfahne setzt sich seit dem 12. Jahrhundert durch. Die Siegesfahne löst das Stabkreuz als Attribut des Auferstandenen allmählich ab. Vgl. Schiller, 1971, S. 72-88. – 61 Lk 11,13 – 64 portwart#] ′dem Hafen zu′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2003f. sowie DWb. Bd. 27, Sp. 2179. Zur Parallelisierung des Sterbens mit dem Einlaufen in einen Hafen vgl. zu Text Nr. I/18, v. 118f. – 65 1Petr 4,12 – 67 fün[ Brunnen] Gemeint sind die fünf Wunden des Gekreuzigten an Händen, Füßen und an der Seite. Zur soteriologischen Interpretation derselben vgl. Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 10, Str. 6: Fün[ Quellen wie da# Gold so klar Entspringen hie gan” o[enbahr Die lautre Ström' ergie‹en; A¡ komm' herzu du liebe Seel' Und s¡awe wa# au# dieser Höll' Jn di¡ vor Wa‹er ie‹en/ Da was¡e di¡ mit gan”em eiß' Al#denn so wirstu s¡ön und weiß. – 68 Ex 17,6; 1Kor 10,4 – 70 Vgl. Mt 26,27f. – 86f. Hebr 6,18f. Zum Anker als Sinnbild der Hoffnung vgl. Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 289 (4. Sonntag nach Epiphanias, Mt 8,23-27): Wie e# au¡ in# gemein mit der Kir¡en gehet/ also gehet# insonderheit einem jegli¡en wahren Chri‰en/ wenn Chri‰u# in da# S¡i[lein deine# Her”en# tritt/ wel¡e# ges¡i¡t/ wenn du wahre Bu‹e thu‰/ an Chri‰um gleube‰/ vnd von Her”en di¡ der Gottseligkeit beei‹e‰/ so werden die vnge‰üme Winde vnd Wellen ni¡t au‹en bleiben/ du wir‰ au# dem 42. Psalm sagen: Mein Gott/ betrübet i‰ meine Seele in mir/ deine Fluth raus¡en daher/ daß hie eine Tie[e vnd da eine Tie[e brausen/ Alle deine Wa‹erwogen vnd Wellen gehen vber mi¡. Vnd au# dem 69. Psalm: Gott hil[ mir/ denn da# Wa‹er gehet mir biß an die Seele/ vnd die Fluth wil mi¡ erseu[en. Wenn wir nu wollen Gotte# Diener seyn/ mü‹en wir vn# bey Zeit zu sol¡en Anfe¡tungen s¡i¿en/ Syr. cap. 2. Vnd wie die S¡i[leute der Stille de# Meer# ni¡t trawen/ sondern einen An¿er zu ›¡ nehmen au[ die kün[tige Noth vnd Gefahr: Also sollen wir mit Glauben vnd Ho[nung vn# rü‰en/ wel¡e wir haben al# einen ›¡ern vnd fe‰en An¿er vnserer Seelen/ Heb. 6. Gerhard: Po‰illa (1613) Appendix, S. 212f. (1Joh 1,7): Da wir hören/ daß im Tod/ Hellen vnd Sündenang‰ ›¡ gemeinigli¡ nden/ wel¡e al# gro‹e Wellen da# S¡i[lein de# mens¡li¡en Her”en# al#denn jämmerli¡ hin vnd wider treiben/ daß man¡er darüber am
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Glauben vnd an der Seligkeit S¡i[bru¡ leidet. J‰ derowegen zum hö¡‰en von nöthen/ daß man bey zeit wider diese Anfe¡tung ›¡ rü‰e/ vnd zu demselben Streit gefaßt ma¡e/ au[ daß wir also einen ‰ar¿en Tro‰ haben/ vnd halten an der angebohrnen Ho[nung/ wel¡e wir haben al# einen fe‰en vnnd ›¡ern An¿er vnserer Seelen/ der au¡ hinein gehe in da# Jnwendige de# Vorhang#/ dahin der Vorläu[er für vn# eingangen/ JEsu# ein Hoherprie‰er in Ewigkeit/ Hebr. 6. Dilherr: Kir¡weih-Predigt/ am Tage S. Sebald#, in: Her”- und Seelen-Speise (1661), S. 1132-1142. Die Predigt steht unter einem Emblem, das Dilherr S. 1141f. so beschreibt: ‰elle dir für/ eine Jungfrau/ die auf einem Fel#/ in dem unge‰ümmen Meer/ ‰ehe/ ihre Hände und Augen gen Himmel ri¡te/ unter dem re¡ten Arm ein Creu”/ und unter dem lin¿en Arm einen An¿er habe: oben/ dur¡ die Wol¿en/ ›het man da# Himmelis¡e Jerusalem/ und gehen zwo Hände herau#/ derer eine die Jungfrau hineinziehen will/ die andere aber eine Krone darrei¡t: anzuzeigen/ daß die Chri‰li¡e Kir¡e/ al# deß HErren JESU Braut/ zwar gro‹er Gefahr unterwor[en sey/ jedo¡/ im Glauben/ und in der Ho[nung/ wel¡e dur¡# Creu”/ und dur¡ den An¿er/ bedeutet werden/ ve‰ ‰ehe/ und ›¡ ‰et#/ na¡ dem Himmel/ sehne: darein ›e au¡ werde eingenommen/ und zu der Himmelis¡en Ho¡zeit gebra¡t werden. Vgl. auch Georg Philipp Harsdörffer, der in seinen Her”bewegli¡e[n] Sonntag#anda¡ten, Teil 2 (1652), S. 17ff., ein Emblem, das ein Schiff in rauer See zeigt, wie folgt erläutert: JCh war jüng‰en auf dem Meer/ al# die Norden‰ürmer sau‹ten/ al# der Wellen Berg und Thal und der Fluten Struden brau‹ten/ vnser abgela‹ner Segel/ samt dem ho¡erhabnen Ma‰/ und die Güter auf dem S¡i[e/ waren ein zu lei¡ter La‰/ sol¡em gro‹en Unge‰üm kur”e Zeit zu wider‰ehen/ daß wir/ in dem s¡wa¡en S¡i[/ mu‹ten mit den Winden gehen/ bi# der Anker au#gewor[en/ und in fe‰en Grund gesenkt/ daß wir ihn ni¡t mo¡ten sehen/ wie an jhn da# S¡i[ gehenkt. Also/ sagt i¡ bey mir selb‰en/ i‰ mit Augen ni¡t zu s¡auen/ wie un# Gott hat au#erwehlt/ de‹en Wort wir un# vertrauen/ al# der Ho[nung aller Chri‰en: Dieser SeelenAnker hält/ wann glei¡ Jammer/ Creu” und Leiden un# in diesem S¡i[lein fällt. GOTT hat un# den GnadenGei‰ in da# reine Her” gegeben/ Der Her” und Gemüt regiert/ weil wir in dem Leibe s¡weben. Dieser muß den Anker wer[en und die Ho[nung ma¡en fe‰/ e# ver›¡ert unsre Seelen/ Der ›¡ do¡ ni¡t sehen lä‰. Wer i‰ in dem Kir¡en-S¡i[' und geneu‹t der Sacramenten/ wird ›¡/ dur¡ deß Tode# Würbel/ von dem Stand ni¡t la‹en lenken.
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Wol/ wo dieser Anker ha[t'/ GOTT hat un# all' au#erwehlt/ weil er un#/ dur¡ seinen Sohn/ andern Frommen zugezehlt. Weitere emblematische Belege für den Anker als Sinnbild der Hoffnung finden sich bei Hendrik Goltzius (1578), in: Goltzius: The Complete Engravings, S. 71 (am unteren Rand des Christus-medicus-Kupfers), sowie bei Andreas Friedrich: EMBLEMATA NOVA (1644), S. 21. – 92 Jes 7,14; Mt 1,23 – 94 Hos 13,14; 1Kor 15,26 – 95 Zum Ertrinken der Hölle, also zum Verlöschen der Höllenflammen vgl. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 279f. (Palmsonntag, Jes 53,4-11): Gott "s¡lug auf da# uns¡uldige Lämmlein ohn alle Barmher”igkeit/ wie er auf un# hätte zu‰ürmen sollen/ da mu‰e Blut au# allen seinen S¡weißlö¡lein/ Striemen und Wunden sprü”en/ damit da# höllis¡e Feuer au#geles¡et würde." Vgl. auch Johann Rist: Himlis¡e Lieder V, S. 37, Str. 10: [...] Ja Chri‰u# Fleis¡ i‰ sol¡er Art Da alle# dur¡ geheilet ward/ Hie i‰ sein Seiten-Wa‹er feil/ Dadur¡ in Eyl Geles¡et wird der Höllen Pfeil. – 97-99 Zur In-Beziehung-Setzung von Welt und Meer vgl. neben dem Kommentar zu Text Nr. II/28, v. 85f., noch Gerhard: Po‰illa (1613) III, S. 10f. (St. Andreas, Mt 4,18-22): Denn wie da# Meer tie[ vnnd vnge‰üm i‰/ darinnen viel vngehewrer Wahls¡e vnd Meerwunder ›nd/ darau[ ›¡ viel Sturmwinde vnnd Wellen o[termal# erheben/ Also i‰ die Welt ein wilde# vnge‰ümme# Meer/ darinnen der hellis¡e Leuiathan/ der Teu[el herrs¡et/ der erreget viel Verfolgung vnnd Widerwertigkeiten/ warumb wolten wir vn# dann ni¡t gerne dur¡# Ne” der Euangelis¡en Lehr la‹en au# dem Meer dieser Welt herau# ziehen/ vnnd an# Vfer der ewigen Seligkeit bringen/ Matthaei am 13. Capitel. – 100-104 Mk 4,36-41. Hinter dieser Formulierung steht Luthers Verständnis des Gebetes. Der Reformator ruft den Beter dazu auf, Gott "immerdar in Ohren [zu] liege[n]" (Großer Katechismus (Das Vaterunser), Bekenntnisschriften, S. 662, Z. 26f.). Denn Gott, von dem es in Ps 121,4 heißt 'Siehe, der Hüter Israels schläft noch schlummert nicht' – so weit geht die Anthropomorphie in Luthers Gottesverständnis – schläft zuweilen und weigert sich zu hören (vgl. Ps 44,24: 'ERwecke dich HERR/ warumb schleffestu? Wache auff/ vnd verstosse vns nicht so gar'). Luther spricht auch davon, Gott werde durch das Gebet zunächst veranlaßt, sich schlafenzulegen, weswegen man ihn durch heftiges Anklopfen wecken müsse, in WA.TR 5, S. 123, Z. 8-16 (Nr. 5392): Wen wir nun anfahen zu bitten, so vorkreu¡t er ›¡ irgent# hin und will ni¡t hören, will ›¡ ni¡t la‹en nden; so mu# man in denn su¡en, da# i‰, mitt beten anhalten. Wen man in den su¡t, so vors¡leu‰ er ›¡ den in ein kemmerlein; wil man zu im nein, so mu# man den kloppen. Wen man dan ein mal oder zwei geklop[t hat, so vorhöret er; le”li¡, wen man de# kloppen# will zu vil ma¡en, so thut er au[ vnd spri¡t: Wa# wiltu den? Herr, i¡ wil da# oder jene# haben. So spri¡t er: So hab dir# do¡! Also mu# man in auf we¿en.
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Zum Fortwirken dieser Überlegungen zum Gebet in Texten des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 290 (4. Sonntag nach Epiphanias, Mt 8,23-27): Vber sol¡ s¡la[en klaget David in Psalmen: Erwe¿e di¡ HERR/ warumb s¡le[e‰u/ Psal. 44. Gott s¡weige do¡ ni¡t also/ Psal. 83. HERR/ wie lang verbirgestu dein Antli”? Psal. 13. Aber do¡ i‰# trö‰li¡/ daß Chri‰u# glei¡wol im S¡i[ i‰/ wenn er s¡on s¡le[et/ Ja er i‰ ni¡t allein im S¡i[/ sondern ›”t au¡ hinden im S¡i[/ da derselbe pfleget zu ›”en/ wel¡er da# S¡i[ regieret: Damit wird angedeutet/ dz Chri‰u# glei¡wol da# S¡i[lein seiner Kir¡en mitten vnter den Wellen wunderbahrli¡ regiere/ wenn e# s¡on vor vnsern Augen s¡einet/ al# s¡la[e er/ vnd nehme ›¡ vnser ni¡t an/ er wil aber dur¡ ein gleubige# Gebet au[gewe¿et seyn/ wie allhier die Jünger thun/ ›e bitten er‰li¡/ HErr hil[ vn#/ wir verderben/ Da e# ni¡t hel[en wil/ su¡en ›e/ vnd sagen: Mei‰er/ Mei‰er wir verderben/ Da er no¡ ni¡t wil zur Hül[e ›¡ au[ma¡en/ klop[en ›e an/ vnd sagen: A¡ Mei‰er/ fragstu denn ni¡t# darna¡/ daß wir alle verderben? Mit sol¡em gleubigem eyverigem Gebet sollen wir nun au¡ Chri‰um ans¡reyen/ wenn die Winde vnd Wellen da seyn/ so wird er vn# antworten au# dem Propheten Jeremia am 31. J¡ wil die müden Seelen erqui¿en/ vnd die bekümmerten Seelen setigen/ darumb bin i¡ au[gewa¡t/ vnd sahe au[/ vnd habe so san[t ges¡la[en. Vgl. auch Johann Rist: Himlis¡e Lieder V, S. 2f., Str. 3: Laß di¡ nimmermehr verdrie‹en Dein Gebet O frommer Chri‰/ Da# den Himmel kan au[s¡lie‹en Wenn er glei¡ verriegelt i‰/ Beten i‰ al#denn ein S¡ild Wenn der Satan rauh und wild Emb›g i‰ dir alle Stunden Leib und Seele zu verwunden. – 107f. Eph 1,20; Hebr 1,3 – 109-112 Vgl. 1Kor 10,13 – 110 Mt 10,22 – 111 Gedult laviren] ′geduldig abwarten′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 394. – 112 Strau#] ′Gefecht′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 19, Sp. 1005. – 114 bleywur[] ′Senkblei der Seefahrer′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 103. – 118 eh] ′eher′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 37.
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Abb. 2: [Sigmund von Birken, Verf.]: Pas›on#-S¡i[/ Auf wel¡en alle Chri‰en/ vermittel‰ wahren Glauben#/ ‰ar¿er Ho[nung und thätiger Liebe/ dur¡ diß Threnen-Thal in da# gelobte Vatterland/ segeln können. o.O. o.J. (HAB Wolfenbüttel IT 33), Flugblattillustration.
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
Text II/26: JESU und seiner Lieben, Himmel#genoßs¡a[t. 133v-135r Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht worden ist. T1 XXVI.] I überschrieben – 7 un#] überschrieben – 14 dann] da‾n (ebenso 39 rann – 40 entrann – 66 wann – 75 Gewinn) – 28 Creu”-altar] u überschrieben – 38 Pelican] teilweise lateinische Schreibung – 47 bald] d aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 52 mein] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 64 wohlges¡i¿t] hlg überschrieben – 76 ab] b aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 77 Stein] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 77 und] u. – 79 Grabe#] Graube# – 80 seelig] g aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 82 na¡] c aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 87 alle#] e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 89 mi¡] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar Das vorliegende Gedicht wurde erstmals 1653 gedruckt in Dilherrs Heilige[n] Karwo¡en in 21 gezählten Strophen (S. 405-409) (vgl. Morphologie, Nr. 124, S. 185f.). Auf den 1.5.1653 datiert Dilherr die Zueignungsschrift in den Heilige[n] Karwo¡en. Der 1.5.1653 ist damit terminus ante quem für die Abfassung des Gedichts. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel Vber die dritte Predig/ Von deß HErrn JEsu sehnli¡er Bitte für die Seinigen. JESU Himmel#genoßs¡a[t. Als Lehnmelodie ist angegeben: Na¡ der Singweise. JEsulein/ du bi‰ mein/ etc. Das Gedicht endet mit der Signatur Sigm. Betulius. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 1/2 In der Druckversion stehen beide Verse auf einer Zeile (ebenso 6/7, 11/12, 16/17, 21/22, 26/27, 31/32, 36/37, 41/42, 46/47, 51/52, 56/57, 61/62, 66/67, 71/72, 76/77, 81/82, 86/87, 91/92, 96/97, 101/102) – 4 nit] ni¡t – 11 Vor] Für – 24 bey ihm i¡] i¡ bey ihm – 25 un# mit ihm] ihn mit un# – 30 diese#] wel¡e# – 35 in der] darinn – 60 leibeigen] vielfältig – 68 Für der Erde] Vor der Erden – 74 in Frieden] im Friede – 84 i¡, dein Glied, werd] i¡ i¡ soll au¡ Ein Wiederabdruck des Gedichtes erfolgte – worauf der marginale Vermerk in T1 hinweist – in Birkens Tode#-Gedanken und Todten-Andenken (1670), S. 264-268, sowie im Nürnbergis¡e[n] Gesangbu¡ von 1676 (S. 82f.). Das Gedicht bezieht sich auf die Gründonnerstagspredigt (1651), die unter der Überschrift Deß HErrn Jesu sehnli¡e Bitte für die seinigen in Dilherrs Heilige[n] Karwo¡en (1653), S. 74-112, zu finden ist. Eine literarische Abhängigkeit des Birkenschen Gedichts von Dilherrs Predigt läßt sich nicht erkennen. 8-10 Joh 17,24 – 8 hinfür] ′künftig′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 1434. – 11-13 Eph 4,15f. – 11 beglaubt] ′bezeugt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1298. – 15 Joh 12,32 – 18f. Hos 2,21f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 3, cap. 7, S. 54: "vnnd weil die Seele soll ein Gesponß sein de# Sohn# Gotte#/ so i‰ ni¡te# vnter allen Creaturen da# GOtt so lieb hat al# die Seele/ vnd darumb i‰ Gotte# Sohn außgangen von dem Allerhö¡‰en/ au[ da# Er hole seine Freundin/ die jhm der Vater ewi-
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gli¡ vermehlet hatte/ da# Er ›e wiederbre¡te in da# Allerhö¡‰e darau# ›e kommen i‰." – 23 Gal 3,26 – 25 1Joh 2,2 – 26-30 Jes 53,5.7 – 31-34 Anklang an die siebte Strophe von Luthers Tauflied "Christ, unser Herr, zum Jordan kam" (AWA 4, S. 301): Das Aug allein das Wasser siht, Wie Menschen Wasser giessen. Der Glaub im Geist die krafft versteht Des Blutes Jhesu Christi. Und ist für im ein rote Flut, Von Christus Blut geferbet, Die allen Schaden heilen thut, von Adam her geerbet, auch von uns selbs begangen. – 33 Offb 5,9. Zum Motiv vgl. zu Text Nr. II/42, v. 45-48. – 34f. Tit 3,5 – 38 Pelican] Vgl. zu Text Nr. II/5, v. 41-48. – 42 1Kor 6,20; 7,23; 1Petr 1,18f. – 43 Hld 2,16 – 46-48 Mt 25,21 – 49 Joh 17,24 – 50 Joh 14,3 – 52 Hi 19,25 – 53 2Kor 1,10 – 54f. Zum Tod als Boten, der Menschen aus der Welt abberuft, um sie zu Gott zu bringen, vgl. zu Text Nr. I/21, v. 35f. – 56 Hort] Ps 19,5 – 59 Joh 17,24 – 62-65 Jes 40,31. Zum Adler als Sinnbild des himmelwärts strebenden Christenmenschen vgl. Hermann Heinrich Frey: Therobiblia (1595), Vogelbuch, 108v-109r: "Wa# aber die fromme Chri‰gleubige Mens¡en anlanget/ werden ›e au¡ bey vnnd mit den Adlern abgebildet. Esa. 40. Die au[ den HERRN harren/ kriegen newe Kra[t/ daß ›e auffahren mit Flügeln/ wie Adler/ daß ›e lau[en vnd ni¡t matt werden/ daß ›e wandeln vnnd ni¡t müde werden." Im Anschluß an Augustin (Enarratio in Ps 102,9, CCSL 40, S. 1459, Z. 17-21.45-48; S. 1460, Z. 49-51) deutet Frey den Flug des Adlers zudem (wie Birken) als Sinnbild der resurrectio carnis. Vgl. Hermann Heinrich Frey: Therobiblia (1595), Vogelbuch, 109v-110r: Darna¡ zum andern/ wird diese Vernewerung au¡ außgelegt von der Au[er‰ehung der Todten/ da vnsere Leiber gloricirt au[er‰ehen werden. Augustinus. Resurrectionem quandam significavit nobis: Et quidem renovatur iuventus aquilae, sed non ad immortalitatem: data est enim similitudo quantum de re mortali, potuit trahi ad rem utcunque significandam immortalem, non ad demonstrandam. Pòst. Quod de aquila dictum est, non ad immortalitatem Aquila reparatur, nos autem ad vitam aeternam. Sed tamen propterea inde ducta est similitudo, ut quod nos impedit, petra nobis auferat. Non ergò praesumas de viribus tuis: firmitas petrae tibi excutit vetustatem, petra autem erat Christus. In Christo renovabitur sicut Aquilae iuventus nostra, &c. Vgl. außerdem Heinrich Müller: Her”en#-Spiegel (1738), S. 699-701 (25. Sonntag nach Trinitatis, Mt 24,15-29): Dann wo ein Aa# i‰, da versammlen ›¡ die Adler. Dur¡ die Adler ver‰ehet der Heyland die Gläubigen. Der Adler i‰ ein edler Vogel, und nennet ihn Plinius einen König unter den Vögeln; darum führet au¡ der
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
Kayser in seinem Wapen einen Adler: Wer i‰ edler, al# ein gläubige# Her”, da# au# GOtt geboren, ein Herr der Welt, ein König und Prie‰er, ein Erbe de# ewigen Leben# i‰? Der Adler i‰ großmüthig, er ‰reitet mit den Dra¡en, und vers¡linget ›e; dann dur¡ seine innerli¡e Hi”e verzehret er allen Gi[t: Großmüthig i‰ ein gläubige# Her”, e# hat zu kämpfen mit dem alten Dra¡en, dem Teufel, e# a¡tet die Teufel ni¡t, sondern trit einen Teufel na¡ dem andern unter seine Fü‹e. Der Adler i‰ ein kluger Vogel; weil ihm der Jäger na¡‰ellet, so bauet er sein Ne‰ auf den hö¡‰en Bäumen, dahin der Jäger mit seinem Ges¡oß ni¡t rei¡en kan: So klug handelt ein gläubige# Her”, e# bauet sein Glauben#-Häu#lein auf den Fel#, der Chri‰u# JEsu# hei‰, der wan¿et ni¡t, den kan niemand um‰o‹en. Auf diesem Fel# ›”et e#, und la¡et, wann alle# Unglü¿ herein ‰ürmet; von diesem Fel# beut e# dem Teufel und allen seinen S¡uppen Tru”, und spri¡t: GOtt i‰ meine Zuver›¡t und Stär¿e, eine Hül[e in den gro‹en Nöthen, die mi¡ tro[en haben. Ps. 46,2. GOtt, sagt e#, i‰ meine Stär¿e, mein Fel#, meine Burg, mein Erretter, mein GOtt, mein Hort, auf den i¡ traue, mein S¡ild und Horn meine# Heyl#, und mein S¡u”. Ps. 18,2.3. Der Adler verneuert ›¡, und wird wieder jung, wann er alt i‰, wie David Ps. 103,5. saget: Du wir‰ wieder jung, wie ein Adler: Ein gläubige# Her” erneuert ›¡ au¡ von Tage zu Tage dur¡ Erneurung seine# Sinne#, wie Paulu# vermahnet: Erneuret eu¡ aber im Gei‰ eure# Gemüthe#, u. zühet an den neuen Mens¡en, der na¡ GOtt ges¡a[en i‰, in re¡ts¡a[ener Gere¡tigkeit und Heiligkeit. Ephes. 4,23.24. So leget ein gläubige# Her” den alten Mens¡en ab und zeu¡t den neuen an, und wird von GOTT je mehr und mehr mit neuer Kra[t angethan. Der Adler kan ferne rie¡en; wo ein Aa# i‰, da eugt er hin, da nehret er ›¡. Man hat zwar Chri‰um au# dem Aristotele wollen widerlegen, al# wel¡er ni¡t zugiebt, daß ›¡ ein Adler zum Aa# halte; aber wir mü‹en Chri‰um ni¡t la‹en ein S¡ul-Re¡t au#‰ehen beym Aristotele, sondern mit Chri‰o ‰immet der alte Orientalis¡e Physicus, der Hiob, überein, wann er Cap. 39,30. sagt: Wo ein Aa# i‰, da i‰ er, der Adler. Bey den Juden war diß ein gemeine# Sprü¡wort, wann ›e anzeigen wollten, daß ›¡ zwey Verliebte gern bey einander fänden, haben ›e gesaget: Wo ein Aa# i‰, da versammlen ›¡ die Adler. Eben wie man sagt: Wo i¡ gerne bin, da zeu¡t man mi¡ mit einem Härlein hin. Chri‰u# will mit diesem Sprü¡wort diese# andeuten: Wie ein Alder na¡ dem Aa#, so sollen wir na¡ ihm einen Hunger und Begierde haben. Bey Chri‰o i‰ gut seyn. Er will un# erqui¿en, wann wir mühselig ›nd. – 66 Nimm mi¡ auf] Apg 7,58 – 66 mein Lau[] 2Tim 4,7 – 70 1Petr 5,4 – 71 Bä‰er S¡a”] Vgl. Kol 2,3 – 74 Lk 2,29 – 75 Phil 1,21 – 77 Mk 16,4 – 78f. Ri 16,28-30 – 81-83 1Kor 15,20-22 – 84 dein Glied] 1Kor 6,15 – 85 1Kor 15,53; 2Kor 5,4 – 88 Fönix] Phoenix ist in der griechischen Mythologie ein Vogel, der verbrennt und im Stande ist, aus seiner Asche wieder aufzuerstehen. Dieses Mythologem wurde bereits im frühen Christentum christologisch gedeutet, etwa im Physiologus, der den Phoenix als ein Sinnbild des Sterbens und der Auferstehung Jesu Christi deutet. Vgl. Physiologus, S. 14–16. Zur breiten Rezeption dieses Motivs innerhalb des antiken Christentums vgl. Tertullian: De resurrectione mortuorum, cap. 13, CCSL 2, S. 936, Z. 5-13, sowie das Gedicht De ave Phoenice von Lactantius (CSEL 27, S. 135–147). In lutherischen Texten des 17. Jahrhunderts ist der derart christologisch gedeutete
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Phoenix ein festgeprägter Topos. Vgl. Philipp Nicolai: THEORIA VITAE AETERNAE (1606), S. 978: Do¡ liset man au¡ von einem königli¡en Vogel genandt Phenix/ daß er einig sey/ vnd daß er na¡ Vollendung seiner be‰impten Zeit ›¡ selb‰ au[ seinem eignen Ne‰e (wel¡# er von den edle‰en Reisern der liebli¡‰en vnnd wolrie¡en‰en Bäwmen vnd Kräutern bereitet) zu As¡en verbrenne/ vnnd auß der verbrandten As¡en einen jungen lebendigen Leib wider bekomme. Sol¡er Vogel i‰ ein fein Pictur vnd Anbildung vnser# HErrn vnnd Heylande# Jesu Chri‰i/ der al# ein einiger Himlis¡er Phenix/ ›¡ in seinem Wort für vnsern einigen Mittler/ Hohenprie‰er/ Seligma¡er/ Häupt vnd Bräutigam o[enbart vnd außgibt: Vgl. auch Wolfgang Franzius: HISTORIA ANIMALIUM (1665), S. 305: "Sicut item Phoenix ex suis cineribus reviviscit: ita Christus ex mortuis resurrexit propriâ potestate." Gerhard: Po‰illa (1613) II, S. 422 (24. Sonntag nach Trinitatis, Mt 9,18-26): Georg. Major zeugt/ daß er eine gro‹e Menge S¡walben hinter einem alten Bret in der Wittenbergis¡en S¡lo#kir¡en im Winter al# todt ligend funden/ wel¡e aber al#bald ›e in die warme Stuben bra¡t/ herumb geogen/ Die Väter halten vn# für den Arabis¡en Vogel/ Phoenix genandt/ wel¡er ›¡ selb‰ verbrennet/ vnd wiederumb lebendig wird. Solte nun die Natur kre[tiger seyn al# GOTte# Ma¡t? Solte GOtt vergeben# sol¡e typos in der Natur vn# vorge‰alt haben. Diese# ›nd zehen ‰ar¿er Gründe vnserer Au[er‰ehung/ zu ges¡weigen der ‰atli¡en Zeugnü‹e vnd Sprü¡e alte# vnd newe# Te‰ament#/ darinnen die Au[er‰ehung gewaltig gegründet. Dieselbe Schwalbenepisode bietet im Nürnberger Kontext Johann Saubert in seiner Predigtsammlung GEJSTLJCHE GEMAELDE I (1652), S. 336f., um dann auf den Phönix zu sprechen zu kommen, der auch ein in der Natur auffindbares Bild sein könnte zur Veranschaulichung der Auferstehung Jesu. Allein, weil die Existenz des Phoenixvogels umstritten ist und "weil ›e in vnserm Land ni¡t zu nden", will Saubert nicht weiter auf den Phoenix eingehen. – 91f. Joh 10,14 – 92f. Ps 23,1f. – 94 Mt 25,21 – 95 Vgl. Ps 23,3 – 96 Bleib bey mir] Lk 24,29 – 96-98 laß ~ Sto¿] Joh 15,5 – 99 Vgl. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 427 (Trinitatis, Joh 3,1-15): "Wer nun wil GOtte# Kind werden/ und in Himmel fahren/ der […] hange an dem HErrn JEsu dur¡ wahren Glauben/ wie ein Klette am Ro¿e/ und s¡aue zu/ daß beyde# sein Glaube/ und au¡ sein Leben Chri‰li¡ sey. Also wird er GOtte# Kind/ und ein Tempel der Heiligen Drey-Einigkeit [...]." – 100 Mt 25,32f. – 101-104 Ps 17,8; 91,4; Mt 23,37. Zur Bezeichnung Jesu als Gluckhenne vgl. Luther, WA 10/I, 1, S. 281, Z. 4-6 (Kirchenpostille, 1522, St. Stephan, Mt 23,34-39): "[...] i‰# gewiß, da# unßer seelen die kü¡le ›nd, ßo ›nd die teu[ell und boßen gey‰ die weyhe [= Falken bzw. Habichte] ynn der lu[t, on da# wyr nit ßo klug ›nd al# die kü¡le, unter unßer glu¿henne ”u iehen." Weiter ebd., S. 283, Z. 10-21: O wyr mu‹en ynn Chri‰o, au[ Chri‰o unnd unter Chri‰o bleyben, von der glu¿hennen nit wey¡en. E# i‰ son‰ alliß vorloren. [...] Nu ›he, wie die naturli¡ glu¿henne thut: E# nympt ›¡ kawm eyn thier seyner iungen ßo hartt an. Sie wandelltt yhr naturli¡ ‰ym und nympt an eyn iamerige, klagende ‰ym, ›e su¡t,
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
s¡arrett und lo¿t den ku¡le; wo ›e wa# ndt, da# i‹et ›e nitt, le‰ e# den ku¡le; mitt gan”em ern‰ ‰reytt unnd ru[t ›e widder den weyh und breyttet yhr ugel so willigli¡ auß und le‰ die ku¡le unter ›¡ und ubir ›¡ ‰eygen [...] und i‰ yhe ein feyniß, liebli¡# bilde. Weiter ebd., S. 284, Z. 23 - S. 285, Z. 2: "Sih, da# [scil. Christus] i‰ die aller liebli¡‰ glu¿henne, die da all”eyt gerne wollt un# samlen unter ›¡, breyttet yhr ugell auß und lo¿t, da# i‰: ›e predigt unnd le‰ predigenn die beyde te‰ament [...]." Vgl. außerdem WA 41, S. 665, Z. 14-17 (Predigten des Jahres 1536, Nr. 33): "Ideo mu# so zu ghen, ut glorientur sub alis Christi, ut simus sub glu¿henne. Ut quando Ieremias locutus, quae placuit. Sed fac mecum secundum misericordiam. Ibi euget er unserm herr Gott unter sein gnadenügel." Zur Verwendung dieses Motivs im frühneuzeitlichen Luthertum vgl. Johann Heermann: CRUX CHRISTI (1628), S. 390, wo im Blick auf die ausgebreiteten Arme des Gekreuzigten zu lesen ist: "Ja wie eine Henne jhre Keu¡lein vnter jhre Flügel versamlet: Also haben au¡ wir Heyl vnter diesen außgebreiteten Flügeln." Ähnlich läßt sich Dilherr in seiner Schrift Die Himmelis¡e Glu¿-Hänne (1653) vernehmen. Hier setzt Dilherr – offensichtlich an Luthers oben genannter Predigt aus der Kirchenpostille anknüpfend und in Übereinstimmung mit der gelehrten exegetischen Tradition seiner Zeit – das von Gott in Christus aufgerichtete Heilswerk detailreich mit der Tätigkeit der Glucke in Beziehung. Im Zuge dessen wird so gut wie alles, was eine Glucke mit ihren Küken tut, einer geistlichen Deutung unterzogen und auf das Verhältnis von Christus und den Glaubenden bezogen. Vgl. etwa ebd., S. 13: "E# kan aber der HErr JEsu# mit einer Glu¿hänne vergli¡en werden/ wegen unters¡iedener Vrsa¡en." Wie eine Henne "alle#/ wa# ›e gegen ihre Kü¡lein thut/ auß freywilliger liebrei¡er Zuneigung thut", so auch der Sohn Gottes (ebd., S. 13f.). "Glei¡ wie eine Glu¿hänne/ dur¡ Göttli¡e Vers¡a[ung/ ihren Kü¡lein da# Leben giebet: Also gibt au¡ der HErr JEsu# un# da# Leben" (ebd., S. 16), nämlich das ewige. "Glei¡ wie eine Glu¿hänne/ wegen ihrer Kü¡lein/ gan” s¡wa¡ und kra[tloß wird/ und ihre Federn verleuret; damit ›e ihre natürli¡e Wärme den Kü¡lein de‰o be‹er könne mittheilen: Also hat au¡ der HErr Jesu#/ unsertwegen/ ›¡ seiner Göttli¡en unüberwindli¡en Stär¿ und Allma¡t geeu‹ert/ und i‰ ein s¡wa¡e# Mens¡enkindlein worden." (ebd., S. 18f.) "Glei¡ wie eine Glu¿hänne/ wenn ›e brütet/ o[t gan”e Tage unge‹en bleibet/ und ihrer Ku¡lein wegen/ gro‹en Mangel leidet: Also hat au¡ der HErr Jesu#/ unsertwegen/ gutwillig/ Mangel und Armuth gelitten:" (ebd., S. 21) "Glei¡ wie eine Glu¿hänne ihre Stimme sehr ändert/ und fa‰ gan” heiser wird: Also hat au¡ der HErr JEsu# seine Stimme geändert. Vnd/ da e# zuvor mit ihm gehei‹en: Die Stimme deß HErrn gehet mit Ma¡t; die Stimme deß HErrn gehet herrli¡; im 29. Psalm; liegt Er nun da/ und weinet/ in seiner kalten Krippen/ glei¡ andern ohnmä¡tigen Mens¡en-Kindlein." (ebd., S. 24f.) "Glei¡ wie eine Glu¿hänne ni¡t nur allein ihre eigene/ sondern au¡ frembde Eyer/ außbrütet: Also hat ›¡ der HErr Jesu# ni¡t nur allein seine# eigenthümli¡en Vol¿#/ der Jüden/ sondern au¡ unser/ die wir Heyden waren/ angenommen." (ebd., S. 28) "Glei¡ wie die Glu¿hänne für ihren Kü¡lein hergehet/ und ›e/ zu re¡ter Zeit/ wider in# Ne‰e führet: Also führet der HErr Jesu# un# au¡ [...] Wird un# au¡/ dur¡ ein selige# end/ einmal/ (ie ehe/ ie seliger!) in unsere kühle und san[te Ruhene‰lein/ dur¡# n‰ere Tode#thal/ führen [...]." (ebd., S. 36f.) Vgl. auch die Darstellung der ihre Küken
Gedichte 26 und 27
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nährenden sowie schützenden Gluckhenne im Emblemzyklus des Nürnberger Rathauses, der in Peter Isselburgs EMBLEMATA POLITICA (1617), Nr. 15, dokumentiert ist. Vgl. nicht zuletzt folgenden Nürnberger Emblemdruck: Johann Mannich: SACRA EMBLEMATA (1624), Bl. 64r, in dessen deutschsprachiger Erläuterung es heißt (Bl. 63v): EJn Glu¿henn i‰ hie gurirt/ CHri‰um JEsum ›e praesentirt/ Denn wie ein Henn jhr Kü¡elein/ Bede¿t mit jhren Flügelein/ So thut vn# au¡ der fromme Gott/ Er s¡ü”t vnd de¿t vn# in der Not.
Text II/27: Einer Jesu#-verliebten Seele Gei‰li¡e# BrautLied. 135r-137r Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten und mit diagonalen Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 XXVII.] V überschrieben – 16 zu seyn] ev. zuseyn – 31 wieder] mit der-Kürzel – 33 wir] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 47 vergehet] t aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 53 satt] s überschrieben – 66 kommt] komt ‾ (ebenso 135 frommen – 138 kommen – 140 komm) – 80 Onma¡t] teilweise lateinische Schreibung – 92 und] u. (ebenso 129, 133) – 103 i¡] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 118 da# (2. Position)] Kürzel – 121 ergibe] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 132 räum'] teilweise lateinische Schreibung Das Gedicht wurde 1654 in Dilherrs Fortse”ung oder Ander Theiß Deß Haußprediger# mit 14 gezählten Strophen gedruckt (S. 553-560) (vgl. Morphologie, Nr. 140, S. 207f.). Die Drucklegung von Dilherrs Fortse”ung oder Ander Theiß Deß Haußprediger# fand im Jahr 1654 statt. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel Anda¡tlied/ einer Chri‰verliebten Seele. Vor die Ehlosen. Als Lehnmelodie ist angegeben: Na¡ der Singweise Jesu du mein lieb‰e# Leben. Das Gedicht endet mit der Signatur S. B. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 8 na¡ dir meine Wüns¡e] meine Wüns¡e na¡ dir – 19 lie‰ du] du ließt – 27 Hon, Marter] vera¡tung – 28 sollen] solte – 29 nit] ni¡t (ebenso 53, 60, 75, 83) – 38 i‰] i‰# – 41 do¡] ni¡t – 44 meine Seel e#] meiner Seelen – 46 alle] eitle – 56 die da] bleibt und – 82 au¡] a¡! – 93 wenden] wend 1 Ps 43,4 – 3 Mal 3,20 – 4 Mt 11,29 – 5 einig#] ′einziges′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 206f. – 9f. Zur Beschreibung des affectus fidei als ein Ausbrechen aus der leiblich-irdischen Existenz vgl. zu Text Nr.
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
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II/1, v. 5-7. – 14-16 Eph 2,4f. – 21-23 Phil 2,6-8 – 24 Ez 34,16 – 25-27 Jes 53,4f. – 31f. Apg 1,9 – 33 Eph 4,15f. – 36 theur-erkau[te] 1Kor 6,20; 7,23; 1Petr 1,18f. – 36f. Braut ~ vertraut] Hos 2,21f. – 39 S¡a”] Vgl. Mt 13,44 – 42f. Ps 45,3. Zur doxologischen Bezeichnung Christi als des Schönsten in gebundenen und ungebundenen Texten des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. Martin Moller: Sterbe-Kun‰ (1673), S. 306-308: O wohl dir/ mein Seele/ wenn du au# deinem irdis¡en Leibe au[gelöset wir‰/ und frey gen Himmel fähre‰! [...] ja du wir‰ bey dem HERRN deinem GOtt und Heyland seyn allezeit/ denselben wir‰ du da allezeit gegenwärtig haben/ und Jhn ohne Au[hören ans¡auen den Allers¡ön‰en unter den Mens¡enkindern [...] O freue di¡/ meine Seele/ und sey fröli¡/ du s¡öne Für‰en-To¡ter/ denn der König hat Lu‰ zu deiner S¡öne/ und der S¡öne‰e unter den Mens¡enKindern liebet deinen S¡mu¿. Vgl. auch Philipp Nicolai: THEORIA VITAE AETERNAE (1606), S. 747: "Sie [scil. die glaubende Seele] ›het da [scil. in der eschatologischen Herrlichkeit] jhren her”allerlieb‰en Freund/ den HERRen Jesum/ wie er i‰ der s¡öne‰e vnter den Mens¡en Kindern:" Johann Rist: Himlis¡e Lieder I, S. 9, Str. 5: O fromme#/ vnbee¿te# Lamm O s¡ön‰er Mens¡ au[ Erden/ O Manna/ da# vom Himmel kam/ Du mu‰ geop[ert werden/ Dein Händ' vnd Fü‹' Al# die so sü‹' Am le”ten End' vn# laben Die werden gan” dur¡graben. Johann Rist: Himlis¡e Lieder V, S. 19-21, Str. 2 und 4: 2. O du allers¡ön‰e# Wesen O du Glan” der Herrligkeit Von dem Vater außerlesen Zum Erlöser in der Zeit/ A¡ i¡ wei#/ daß i¡ au[ Erden/ Der i¡ bin ein s¡nöder Kne¡t/ Heilig/ selig und gere¡t Sonder di¡ kan nimmer werden/ HErr' i¡ bleib' ein böser Chri‰ Wo dein Hand ni¡t mit mir i‰. [...] 4. Komm mein Lieb‰er/ laß mi¡ s¡auen Wie du bi‰ so wol ge‰alt
Gedicht 27
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S¡öner al# die s¡ön‰e Frauen Allzeit liebli¡/ nimmer alt/ Komm du Au[enthalt der Sie¡en/ Komm du lie¡ter Gnaden-S¡ein/ Komm du liebli¡# Blümelein/ Laß mi¡ deinen Balsam rie¡en/ Du mein Leben komm heran/ Daß i¡ dein genie‹en kan. Vgl. ebenso Dilherr: Freud/ in Leid (1653), S. 376-378: HErr JEsu mein S¡a”/ mein S¡u”/ mein Lie¡t/ mein Leben/ mein Mut/ mein Gut/ mein Tro‰/ der mi¡ erlö‰/ mein Allerlieb‰er/ mein Allers¡ön‰er/ mein Allerholdselig‰er HErr! laß mi¡ do¡ sehen den Tag der ewigen Wonne/ den Tag der Freuden/ den Tag deß Heil#/ den DU gema¡t ha‰: daran wir un# freuen und fröli¡ seyn sollen. O wel¡ ein klarer/ s¡öner/ herrli¡er/ liebli¡er Tag wird da# seyn/ der da ewig wären/ und keinen Abend haben wird: daran i¡ haben werde Freud und Wonne/ Frolo¿en/ und Dan¿en/ in alle Ewigkeit! Dilherr: Zeit-Predigten (1657), S. 562: "Wilstu lieben einen S¡önen? Ein sol¡er i‰ der HErr JEsu# Chri‰u#: von wel¡em/ in dem 45. Psalm/ ‰ehet: Du bi‰ der s¡ön‰ unter den Mens¡enkindern." Ebd., S. 564-566: Aber derer aller ihre S¡önheit i‰ ni¡t# zu a¡ten/ gegen der S¡önheit deß HErren JEsu Chri‰i: wie denn/ in der heiligen Ebreis¡en Grundspra¡/ ein sol¡e# Wort ‰ehet/ derglei¡en in der gan”en heiligen S¡ri[t/ ni¡t zu nden i‰/ und eine S¡önheit in dem hö¡‰en Grad bedeutet: daß der Lateinis¡e Lehrer Cas›odoru# re¡t s¡reibt: CHri‰u# i‰ in warheit s¡öner gewesen/ al# da# gan”e Mens¡li¡e Ges¡le¡t; und Lutheru#: ein einige# Härlein de#selben i‰ heller und s¡öner/ al# die helle und s¡öne Sonne/ am Firmament deß Himmel#. Und i‰ kein Zwei[el; wenn ein Mens¡ den HErrn JEsum Chri‰um/ in seiner je”igen S¡önheit/ nur einen Augenbli¿ sehen solte; so würde er/ für dem überau# s¡önen Glan”/ ›n¿en/ und gern/ wenn e# mügli¡ wäre/ tausenderley Tod leiden wollen; so er Jhn nur ein Viertheil Stund sehen solte. Ebd., S. 575f.: "O JEsu/ JEsu/ allerlieb‰er HErr JEsu! du alleredel‰er/ du allers¡ön‰er/ du allermä¡tig‰er/ du allertugendha[te‰er HErr und Heiland! entzünde unsere Her”en/ dur¡ die heilige Flamme deine# Heiligen Gei‰e#: daß wir di¡ her”li¡/ gän”li¡ und be‰ändigli¡ lieben/ und un#/ von deiner Liebe/ weder Tod no¡ Leben/ s¡eiden la‹en. Amen!" – 61 Mt 7,7 – 62f. Vgl. Joh 4,14 – 71f. Mt 7,11 – 73 thörli¡#] ′törichtes′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 21, Sp. 403. – 81 Ob] ′Obgleich′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1053. – 81 wü‰] wüßte – 81 könde] könnte – 82 Feinds¡a[t] Vgl. Joh 1,11 – 89 Joh 14,6 – 91-93 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 50, S. 600: "Der nun au[# ›¡tbare ding sein Ho[nung se”et/ hat ni¡t den vn›¡tbaren Gott zum grunde/ sondern nur einen S¡atten." – 95 Ps 73,25 – 99f. Ps 23,1; 73,25 – 103f. 1Petr 5,4 – 105-107 Joh 14,21 – 108-110 Die Rede davon, daß der Glaubende Jesus in die Arme schließt, findet sich – veranschaulicht am Beispiel verschiedener biblischer Figuren – bei Luther
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ebenso wie bei frühneuzeitlichen Lutheranern. Vgl. WA 52, S. 159, Z. 21-24 (Hauspostille, 1544, Reinigung Mariens, Lk 2,25-32): "Allein ligt e# an dem, da# wir unsere augen mit dem alten, lieben Simeon au[thun, und dise# kindlein ansehen und in unsere arm nemen, jn her”en und kü‹en, Da# i‰: Da# wir unser freüd, vertrawen, tro‰ und her” au[ jhn se”en." Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 301 (Karfreitag, Mt 27,57-66 parr.): "Gehe hin zu dem gro‹en Landpfleger/ GOtt dem himmlis¡en Vater/ in deß Pflege alle Lande auf Erden liegen/ und bitte ihn um den Lei¡nam JEsu/ nimm ihn mit beyden Armen de# Glauben#/ und lege ihn in da# heilige Grab eine# bußfertigen Her”en/ so bi‰ du ges¡i¿t zum Leben und Tode." Dilherr: Göttli¡e Liebe#amme (1651), S. 258: "i¡ [scil. die gläubige Seele] will di¡ [scil. Jesus] nun/ damit du e# eben wei‰/ wol be‹er in A¡t nemen: damit du mir ni¡t wider entgehe‰. Sihe‰ du diese meine Hände? Damit will i¡ di¡ halten." – 113 Ps 107,9 – 119 Ps 42,3; 143,6 – 121-124 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 14, S. 138: Da# i‰ eine re¡ts¡a[ene Braut/ die son‰ niemand gefallen wil denn jhrem Bräutigam/ warumb wiltu der Welt gefallen/ so du do¡ Chri‰i Braut bi‰? Die Seele i‰ eine reine Braut Chri‰i/ die son‰ ni¡t# liebet in der Welt denn Chri‰um. Derwegen mustu alle#/ wa# in der welt i‰/ gering a¡ten/ vnd in deinem Her”en vers¡mehen/ au[ da# du wirdig werde‰ von Chri‰o deinem Bräutigam geliebet zu werden/ Die Liebe/ die ni¡t Chri‰um allein liebet/ vnd meynet in allen Dingen/ die i‰ eine Ehebre¡erin/ vnd nit eine reine Jungfraw/ die Liebe der Chri‰en soll eine Jungfraw seyn. – 122 Vgl. Mt 25,10 – 125f. Phil 3,7 – 127 1Kor 4,10 – 129f. Apg 14,22; 1Petr 4,13. Vgl. zu Text Nr. I/30, v. 85-88. – 131-133 Hos 2,21f. – 134-136 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 13, S. 120: "Vnd wiewol die Welt sol¡e Leute/ die der Welt abge‰orben seyn/ ha‹et: So liebet ›e do¡ Gott. Denn der Welt Feinds¡a[t i‰ Gotte# Freunds¡a[t/ vnd hinwieder der Welt Freunds¡a[t i‰ Gotte# Feinds¡a[t." Vgl. auch zu Text Nr. II/42, v. 69-84. – 137-139 Mt 25,10. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 3, cap. 7, S. 54: "vnnd weil die Seele soll ein Gesponß sein de# Sohn# Gotte#/ so i‰ ni¡te# vnter allen Creaturen da# GOtt so lieb hat al# die Seele/ vnd darumb i‰ Gotte# Sohn außgangen von dem Allerhö¡‰en/ au[ da# Er hole seine Freundin/ die jhm der Vater ewigli¡ vermehlet hatte/ da# Er ›e wiederbre¡te in da# Allerhö¡‰e darau# ›e kommen i‰." – 140 Offb 22,17
Text II/28: GOTT, da# hö¡‰e Gut, Au# Stegmann und Opi”en, gemehrt und geändert. 137r-138v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T1 XXIIX.] II überschrieben – T2 GOTT] links auf den Rand vorgefügt – T2 Gut,] danach JESUS gestrichen – T3 Stegmann] Stegma‾n (ebenso 56 wann) – T3 und] u. (ebenso T4, 20, 46, 55, 70, 76, 86, 88) – 1 Wohin?] oberhalb von gestrichenem A¡ wird – 6 Mein Gott] unterhalb der Zeile, mit Plazierungsstrich hier
Gedicht 28
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eingefügt – 6 soll] danach Jesu# gestrichen (ebenso 18, 30, 42, 60, 66, 84, 90, 96) – 7 Na¡] davor Ni¡t# gestrichen – 7 dem] oberhalb der Zeile – 7 Parna##] durch Streichung aus Parna‹u# – 7 ni¡t] n‾ ; oberhalb der Zeile – 7 verlanget] verl‾aget – 8 oberhalb einer gestrichenen, unentzifferten Zeile (ebenso 10) – 8 ni¡t#] n‾ # – 8 al#] danach unentzifferte Streichung – 9 höher] oberhalb von gestrichenem Threnen – 9 pranget:] vor Doppelpunkt gestrichenes Satzzeichen, ev. Strichpunkt – 12 Mein Gott nur soll] links auf den Rand vorgefügt und mit einem Strich hier eingefügt – 12 Wi‹en] danach hier soll Jesu# gestrichen – 2
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13 Nit Auf da# Glü¿ i¡ mi¡ verla‹e] Auf da# Glü¿ i¡ mi¡ nit verla‹e – 13 Nit] N aus n überschrieben – 13 da#] Kürzel, oberhalb der Zeile – 13 mi¡] danach au¡ gestrichen – 14 geht] ge überschrieben – 15 Die] D überschrieben – 15 der] Kürzel (ebenso 85) – 18 Gott] davor mein gestrichen. Gott ist links auf den Rand vorgefügt und mit einem Strich hier eingefügt. – 18 be‰ändig#] oberhalb von gestrichenem fe‰e# – 20 kommt] komt ‾ (ebenso 34 Himmelzelt) – 20 selten] oberhalb von gestrichenem langsam – 21 Gott] oberhalb von gestrichenem Jesu# – 21 bedar[] be oberhalb der Zeile – 24 Gott nur] oberhalb von gestrichenem Jesu# – 30 Mein Gott] links auf den Rand vorgefügt – 36 Mein Gott soll] links auf den Rand vorgefügt; soll ein wenig verschmiert – 36 meine] ne überschrieben – 36 Ehre] danach soll mein Jesu# gestrichen – 37 der] r aus # überschrieben – 37 Hoheit] oberhalb von gestrichenem Glü¿e# – 39 der Tod mi¡ hei‰] oberhalb einer nichtentzifferten Streichung – 40 kleine] n überschrieben – 42 Mein Gott mein] links auf den Rand vorgefügt – 48 Mein Gott der] teilweise links auf den Rand vorgefügt, 2
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teilweise oberhalb der Zeile – 48 der] oberhalb der Zeile – 48 soll mein Adel] mein Adel soll – 48 soll] danach mein Jesu# gestrichen – 50 rohte] oberhalb von gestrichenem s¡nöde – 50 da#] Kürzel (ebenso 67, 74, 75 (2. Position)) – 53 S¡ein] S¡ei überschrieben – 54 Mein Gott nur] links auf den Rand 2
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vorgefügt – 54 soll mein Rei¡tum] mein Rei¡tum soll – 54 soll] danach mein Jesu# gestrichen – 56 wa#] Kürzel – 60 Mein Gott] links auf den Rand vorgefügt – 60 bä‰er] bä überschrieben – 66 Mein Gott] links auf den Rand vorgefügt – 67 12] 13, überschrieben – 68 Uppigkeit] g überschrieben – 69 nur] oberhalb von gestrichenem in – 69 ‰ät#] # aus en überschrieben – 69 in] oberhalb der Zeile – 70 zuziehen] unterhalb von gestrichenem nur sollen – 70 man¡e#] m‾a¡e#; # aus en überschrieben – 72 Mein Gott nur] links auf den Rand vorgefügt – 72 meine] durch Ergänzung aus mein – 72 soll] danach nur mein Jesu# gestrichen – 73 13] 14, überschrieben – 79 14] 15, überschrieben – 84 Mein Gott] links auf den Rand vorgefügt – 85 15] 16, überschrieben – 87 J¡] J überschrieben – 90 Mein Gott] links auf den Rand vorgefügt – 91 16] 17, überschrieben – 96 Mein Gott] links auf den Rand vorgefügt – 96 einig#] # überschrieben Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt.
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
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T3f. Dem Titel nach bearbeitet Birken hier Vorlagen von Martin Opitz und Josua Stegmann. Ein Text von Opitz, der als Vorlage hätte dienen können, konnte bislang nicht ermittelt werden. Bei der anderen Vorlage handelt es sich um ein Gedicht von Josua Stegmann, das sich unter dem Titel JEsu# über alle# da# hö¡‰e Gut in seinen ERNEWERTE[N] HERTZEN=SEUFFTZER[N] (1663), S. 297-299, findet und folgenden Wortlaut hat: ACh wohin sol i¡ mi¡ wenden/ Weil i¡ irr geh au[ der Erd/ Finde ni¡t# an allen Enden/ Dadur¡ i¡ erfrewet werd/ Ein ander folge fals¡em S¡ein/ J¡ halt# mit meinem Jesulein. NA¡ Athen mi¡ ni¡t verlanget/ Ob s¡on ihr Lob weit und breit/ Wenn der Helicon glei¡ pranget/ Mit seiner Kun‰ und Weißheit/ Ein ander folge fals¡em S¡ein/ J¡ halt# mit meinem Jesulein. AU[# Glü¿ i¡ mi¡ ni¡t verla‹e/ Die Glü¿#kugel i‰ un‰et/ Die Gun‰ dieser Welt i¡ ha‹e/ Weil ›e gar selten geräth/ Ein jeder folge fals¡em S¡ein/ J¡ halt# mit meinem Jesulein. WA# frag i¡ na¡ hohen Stande/ Und gro‹er Ehr mannigfalt/ Hab i¡ glei¡ kein Si” im Lande/ Bistu do¡ mein Au[enthalt/ Ein ander folge fals¡em S¡ein/ J¡ halt# mit meinem Jesulein. FLög i¡ glei¡ an# Glü¿e# Spi”en/ Mit Flügeln der Sterbligkeit/ Bald mü‰ i¡ herunter ›”en/ J‰ do¡ alle# Eitelkeit.
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Ein ander folge fals¡em S¡ein/ J¡ halt# mit meinem Jesulein. WA# hil[t# do¡ viel G+ter su¡en/ Und den theuren Koth da# Geld/ Wa# i‰# au[ sein Rei¡thumb po¡en/ Bleibt do¡ alle# in der Welt/ Ein ander folge fals¡en S¡ein/ J¡ halt# mit meinem Jesulein. WEr wil/ in die Lu[t mag iehen/ Mein Ziel ‰re¿t ›¡ ni¡t dahin/ J¡ laß mi¡ an dem begn+gen/ Da# da bringt re¡ten Gewinn/ Ein ander folge fals¡em S¡ein/ J¡ halt# mit meinem Jesulein. NJ¡t# i‰ au[ die Freunde bawen/ Gehn ihr gar viel au[ ein Loth/ Eh sol‰ au[ da# wild Meer trawen/ Al# au[ einn Freund in der Noth/ Ein ander folge fals¡em S¡ein/ J¡ halt# mit meinem Jesulein. SOlt i¡ in Wollü‰en leben/ Und dienen der Uppigkeit/ Mü‰ i¡ ‰et# in äng‰en s¡weben/ Und mir ma¡en selber Leid/ Ein ander folge fals¡em S¡ein/ J¡ halt# mit meinem Jesulein. ALle# wa# irrdis¡ verdirbet/ Der Anfang da# Ende zeugt/ Eine# lebt/ da# ander ‰irbet/ Bald den Untergang errei¡t/ Ein ander folge fals¡em S¡ein/ J¡ halt# mit meinem Jesulein. – 5f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 17, S. 160: "Dagegen die Chri‰en sollen geden¿en/ daß ›e hier Pilgram vnd Gotte# Gä‰e seyn/ Darumb ›e nur sollen zur Nottur[t/ vnd
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ni¡t zur Wollu‰ de# zeitli¡en gebrau¡en/ Gott soll allein vnser Lu‰ vnd Freude seyn/ vnd ni¡t die Welt." – 6 Gut] Ps 16,2.5 (ebenso 42, 78, 84, 96) – 7 Parna##] Zentrales Gebirge im mittleren Griechenland. Der mythologischen Überlieferung nach ist es Apollon geweiht und Heimat der Musen. Der Legende nach soll einer, der auf dem Parnass geschlafen hat, dichten können. Vgl. Hederich, Sp. 1894f. – 9 Ps 48,3 – 13f. Fortuna, die römische Gottin des Glücks, wird in der frühneuzeitlichen Emblematik oft als auf einer Kugel balancierend dargestellt, zur Versinnbildlichung der Unbeständigkeit des Glücks. Vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 1799f. – 21 Mt 6,7 – 22 Joh 11,22 – 25-28 Im Anschluß an das Sprichwort "freunde in der noth, gehen 25 auf ein loht" (Grimm, DWb. Bd. 12, Sp. 1206). Vgl. auch Wander. Bd. 1, Sp. 1182. – 27 vgl. den Kommentar zu v. 85f. – 34 1Petr 5,4 – 36 Ps 62,8 – 45 Spr 16,18 – 48 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 3, cap. 6, S. 50: "Meine Seele Jammert vnd Seu[”et immer darna¡/ da# ›e diesen jhren liebli¡en Breutigam mö¡t nden/ vnd ›¡ in seiner Liebe sättigen/ jhren re¡ten Himlis¡en Adel wieder erlangen/ wel¡er ‰ehet in der vereinigung mit Chri‰o/ da# ›e ni¡t jhr Lu‰ vnnd Frewde am ni¡tigen vergengli¡en/ viel weniger an der Sünden vnd Fleis¡e# Lu‰ haben müge." – 50 Weish 7,9 – 55-60 Vgl. Ps 73,25 in Verbindung mit Mt 6,20 – 67-69 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 50, S. 597: "Die aber zeitli¡ ding zu grund jhrer Ho[nung legen/ Ehre/ Rei¡thumb/ glü¿/ freude/ die mü‹en in ‰eter Fur¡t/ Sorge/ vnnd Ang‰ leben […]." – 72 Ps 37,4 – 74 Vgl. Gen 3,19 – 76 1Kor 15,31. Zur Gleichsetzung des Lebens mit permanentem Sterben vgl. zu Text Nr. I/13, v. 33-35. – 80 Himmel#bahn] Mt 7,14 – 85f. Innerhalb der navigatio vitae-Topik ist es seit antiken Zeiten (Belege bei Rahner, 1964, S. 276-278) gebräuchlich, Gefahren und Unwägbarkeiten, die das Leben bedrohen, ins Bild der stürmischen See sowie der klippenreichen Brandung zu fassen. Vgl. als altkirchliche Belege etwa Gregor von Nazianz: Oratio 37 in Mt 19,1-12, in: MPG 36, Sp. 284: "“Oper oân eŠpon, ¡lieÝj g…netai [scil. Jesus], p©si sugkataba…nei, saghneÚei, p£nta stšgei, †n' ™k b£qouj tÒn „cqÝn ¢nenšgkh, tÕn nhcÕmenon ™n to‹j ¢st£toij kaˆ ¡lmuro‹j toà b…ou kÚmasin ¥nqrwpon." Gregor d. Gr.: Homiliae in Evangelia, Hom. 24,2 (= FC 28/2), S. 426-428 (zu Joh 21,114): "Quid enim mare nisi praesens seculum signat, quod se causarum tumultibus et undis vitae corruptibilis illidit? […] Quia ergo discipuli adhuc fluctibus mortalis vitae inerant; in mari laborabant." Im frühneuzeitlichen Luthertum findet sich diese Wellen- und Klippenmetaphorik vielfach, so etwa bei Arndt: POSTILLA II (1616), S. 194f.: Glei¡ wie da# Meer ni¡t kann ‰ille ‰ehen, also i‰ e# unmögli¡, in dieser Welt viel Friede haben. Glei¡ wie eine Bulge na¡ der andern kommt, also eine Trübsal über die andere. Man kann auf dem Meere ohne Gefahr, ohne Sorge, Fur¡t und S¡rö¿en ni¡t wohl fahren: Also au¡ in dieser Welt: Bald kommt ein Wind daher, eine Anfe¡tung, die lehnet ›¡ auf wider unsern Glauben: Bald kommt eine Wa‹erwoge, die will unsern Beru[, Stand und Amt unterdrü¿en [...]. Gerhard: Po‰illa (1613) III, S. 10f. (St. Andreas, Mt 4,18-22):
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Denn wie da# Meer tie[ vnnd vnge‰üm i‰/ darinnen viel vngehewrer Wahls¡e vnd Meerwunder ›nd/ darau[ ›¡ viel Sturmwinde vnnd Wellen o[termal# erheben/ Also i‰ die Welt ein wilde# vnge‰ümme# Meer/ darinnen der hellis¡e Leuiathan/ der Teu[el herrs¡et/ der erreget viel Verfolgung vnnd Widerwertigkeiten/ warumb wolten wir vn# dann ni¡t gerne dur¡# Ne” der Euangelis¡en Lehr la‹en au# dem Meer dieser Welt herau# ziehen/ vnnd an# Vfer der ewigen Seligkeit bringen/ Matthaei am 13. Capitel. Dilherr: Augen- und Her”en#-Lu‰ (1661), S. 46f. (4. Sonntag nach Epiphanias, Mt 8,23-28): "Da# Meer deß Kir¡s¡i[lein# i‰ die Welt. Die Wellen und Sturmwinde ›nd der Satan/ die Ke”er/ die Tyrannen/ und alle andere Kir¡enfeinde." Heinrich Müller: Her”en#-Spiegel (1738), S. 114f. (4. Sonntag nach Epiphanias, Mt 8,23-28): So geht# zu auf dem wilden Meer, da ›ehet man o[t den Tod für Augen, da erkennet man GOtte# Hand und Ma¡t, wa# die vermag. So gehet# au¡ in der Anfe¡tung zu, da s¡lägt eine Meer#-Welle na¡ der andern auf da# Seelen-S¡i[lein zu, da kommt ein S¡re¿en, ein s¡wermüthiger Gedan¿e na¡ dem andern, da muß man klagen au# dem 42. Psalm v. 8. Deine Fluthen raus¡en daher, daß hier eine Tie[e und da eine Tie[e brausen, alle deine Wa‹erwogen und Wellen gehen über mi¡. Bald de¿t ›¡ auf der Abgrund göttli¡er Barmher”igkeit, und giebt einen trö‰li¡en Gnaden-Bli¿; bald aber de¿t ›¡ auf der Abgrund der Höllen, und will die Seele vers¡lingen. Und da geht e# o[t an ein Sin¿en/ da muß man klagen au# dem 69. Psalm V. 2.3. GOtt hil[ mir, denn da# Wa‹er gehet mir bi# an die Seele. J¡ ver›n¿e im tie[en S¡lamm, da kein Grund i‰. J¡ bin in tie[em Wa‹er, und die Fluth will mi¡ ersau[en. Hil[t un# Gott ni¡t, so ›n¿en wir. Daß wir im Creu” be‰ehen, i‰ lauter Gnade GOtte#. Weiter Ebd., S. 211 (Laetare, Joh 6,1-16): "Vollkommene Ruhe hat kein Mens¡ zu ho[en, ehe er über da# Meer hinüber i‰, über da# Welt-Meer, da die Winde brausen, die Unglü¿#-Wellen eine na¡ der andern auf# Her” zus¡lagen." Ebd., S. 506f. (12. Sonntag nach Trinitatis, Mk 7,31-37): Der HErr kam an# Meer. Da# Meer i‰ in heiliger S¡ri[t ein Bild der Trübsal. Wann die Frommen mit David klagen mü‹en: Psalm 42, 18. Deine Fluthen raus¡en daher, daß hier eine Tie[e und da eine Tie[e brausen, so ›”en ›e am Meer de# Elend#. Am Creu”-Meere lä‰ ›¡ JEsu# nden. Jn guten Tagen verlieret, und im Creu” ndet man Chri‰um. Er ›”et am Meer, daß er da# bittere Creu”-Wa‹er mit seinem sü‹en Tro‰ versü‹e. Ein Tröpflein seine# Tro‰# kann ein gan” Meer verzu¿ern. Wann du im Creu” bi‰, so i‰ dir JEsu# am allern䡉en. Weiter Ebd., S. 598 (19. Sonntag nach Trinitatis, Mt 9,1-9): Dein Leben i‰ ni¡t# ander#, al# eine Ueberfahrt über da# Welt-Meer. Hier s¡weben wir auf dem unge‰ümmen Welt-Meere, da ein Ungewitter na¡ dem andern auf un# zu‰ö‰; du dar[‰ ni¡t den¿en auf lauter guten Wind und ‰ille# Wetter. Wie geht# auf dem Meer zu? Da sauset und brauset eine Welle über die andere: So au¡ im Leben. Wa# sollt du thun? Den¿e also: J¡ bin auf dem Meere, i¡ muß hinüber, will mi¡ drü¿en und bü¿en, daß alle Wellen über mi¡ hingehen. J‰ do¡ JEsu# mit im S¡i[. Wann i¡ ›n¿e, so
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›n¿et er mit: Laß ihn ›n¿en, so ›n¿e i¡ gerne mit. Wann er mit im S¡i[ i‰, wa# kan mir der SturmWind s¡aden? Er kan Wind und Wellen bedräuen, daß ›e mü‹en ‰ille seyn. Vgl. auch Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 21, Str. 3: A¡ mein S¡i[lein wil ver›n¿en Re¡t au[ diesem Sünden-Meer Gotte# Grimm lä‰ mi¡ ertrin¿en Denn sein' Hand i‰ viel zu s¡wer/ Ja mein S¡i[lein lä‰ ›¡ jagen Dur¡ Verzwei[lung#-Ang‰ und Plagen Gan” entan¿ert hin und her. Josua Stegmann: ERNEWERTE HERTZEN=SEUFFTZER (1663), S. 123: TRo” Teufel/ Sünd und arge Welt/ Tro” allen Höllen-Pforten/ Ihr mir kein Härlein krümmen solt/ Traw Chri‰i theuren Worten/ Weht Winde weht/ Ihr Wellen geht/ Solt mi¡ do¡ ni¡t ersäu[en. IU¡ zu/ den re¡ten Port i¡ s¡on Von fernen thu ans¡auen/ Dort ‰eht mein Hel[er Gotte# Sohn/ Wie solt mir ferner grauen/ O komm und halt/ I¡ ›n¿e bald/ I¡ komm zu deinen Freuden. – 88 Hebr 4,9f.; Offb 14,13 – 88 Port] ′Hafen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2003f. Zur Bezeichnung des Eschatons als Hafen in Texten frühneuzeitlicher Lutheraner vgl. zu Text Nr. I/21, v. 41. – 92 Porte] ′Hafen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2003f.
Text II/29: Die himmlis¡e Glu¿henne, JESUS. 139r-139v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 XXIX.] XXIX (drittes X überschrieben) – T2 himmlis¡e] himlis¡e ‾ – T2 Glu¿henne] Glu¿he‾ne (ebenso 19 wann – 21 wann) – 1 dir] überschrieben – 11 und] u.
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(ebenso 19, 39) – 18 Allma¡t] c aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 18 der (2. Position)] Kürzel – 22 mi¡] c aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 24 bleibe] erstes e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar Das Gedicht wurde 1653 erstmals gedruckt in Dilherrs Erbauungsschrift Die Himmelis¡e Glu¿-Hänne in zehn gezählten Strophen (Bl. E1r-E2r) (vgl. Morphologie, Nr. 126, S. 189). Auf den 25.7.1653 (Tag der Apostel Philippus und Jacobus) hat Dilherr die Zueignungsschrift seiner Himmlis¡e[n] Glu¿henne datiert. Der 25.7.1653 ist damit terminus ante quem für die Abfassung des Gedichts. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel JESUS Die himmelis¡e Glu¿hänn. Als Lehnmelodie ist angegeben: Zu›ngen na¡ der weise: Hör/ liebe Seel/ dir ru[t der HErr/ etc. Das Gedicht endet mit der Signatur Sigm. Betulius. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 35 du dort] sol‰ du – 36 solt] dort – 37 Laß mi¡ dir allzeit] Mi¡ lehre dir ‰et# – 39 daß i¡] laß mi¡ – 40 komm] sehn Wieder abgedruckt wurde das Gedicht 1663 in der zweiten Auflage von Dilherrs Andachtswerk Her”- und Seelen-Speise (Nr. CCCLXVII, S. 1027f.) und im Nürnbergis¡e[n] Gesangbu¡ von 1676 (S. 227f.). T2f. Ps 17,8; 91,4; Mt 23,37. Zum ganzen Gedicht vgl. zu Text Nr. II/26, v. 101-104. – 2 Mt 23,37 – 5 Mt 23,37 – 5 Kü¡lein] ′Küken′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 11, Sp. 2514. – 6 Ps 33,6; Joh 1,3; Kol 1,16; Hebr 1,2 – 7f. Eph 2,4f. – 9 glu¿e‰ mir die Körnlein für] ′weist mich durch Gluckgeräusche auf die Körnlein hin′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 8, Sp. 280f. – 9f. Zum Vorkommen dieses Motivs in der frühneuzeitlichen Emblematik vgl. Daniel Cramer: EMBLEMATA MORALIA NOVA (1630), S. 20f. – 13f. Zum führenden Vorangehen Christi vgl. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 348 (Misericordias Domini, Joh 10,11-28): Der gute Hirte hat seine Lu‰ für dem S¡äflein vorher zu gehen/ und sehen/ wo die Weide am be‰en i‰/ die S¡äflein gehen ihm immer na¡. Diß i‰ au¡ de# HErrn JEsu Lu‰/ wenn er soll für un# herziehen/ und un# bey dem Her”en seine# himmlis¡en Vater# wohl anweisen. Da saget er: Lieber himmlis¡er Vater/ je”t kömmet mein liebe# S¡äflein/ da# i¡ mit meinem Blut erkau[t habe/ da# wird in meinem Nahmen ble¿en und beten/ a¡ bi# ihm gnädig! Vgl. außerdem Johann Rist: Himlis¡e Lieder I, S. 27, Str. 13: Zieh vn# dir na¡/ so lau[en wir Gib vn# de# Glauben# Flügel/ Hil[/ daß wir iehen weit von hier Au[ Jsraeli# Hügel/ [...] Johann Rist: Himlis¡e Lieder IV, S. 1, Str. 1: FOlget mir/ ru[t un# da# Leben [i.e. Jesus]/ gehet nur den re¡ten Steg/ Folget mir von gan”em Her”en/
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Lernet von mir in gemein/ Wa# jhr bittet wil i¡ geben/ Folget i¡ bin selb‰ der weg/ J¡ benem eu¡ alle s¡mer”en/ san[t und rei¡ von Demut seyn. – 15 Leben#thor] Vgl. Offb 22,14 – 17 Mt 23,37 – 22 mi¡ vergangen] ′mich verirrt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 402. – 23 Creu”e#dornen] Mt 27,29; Joh 19,5 – 23f. Vgl. Ps 54,9; 107,6 – 28 Weish 3,1 – 30 Dan 12,2; Joh 5,28 – 31f. Offb 21,10f. – 32 entde¿en] ′aufdecken′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 506. – 36 Offb 19,5f. – 37 Lk 5,11 – 38 Vgl. Lk 15,4 – 39f. Apg 14,22; 1Petr 4,13. Vgl. zu Text Nr. I/30, v. 8588. – 40 Engel Hau[en] Mk 12,25
Text II/30: JESU Leiden#genoßs¡a[t. 139v-140r Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. 3 der (2. Position)] r aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 9 Jesu!] Rufzeichen aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 10 i¡] c aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 11 am rechten Seitenrand: ‰reiten – 17 lei¡tli¡] erstes ¡ aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 18 Regen] zweites e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 21 mit] t überschrieben – 24 ewigli¡en] zweites e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 25 weil] e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 28 da#] Kürzel – 30 und] u. (ebenso 37) – 36 leb‰,] Komma aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 37 erkenn] k überschrieben Das Gedicht wurde 1653 gedruckt in Dilherrs Heilige[n] Karwo¡en in vier gezählten Strophen (S. 412414) (vgl. Morphologie, Nr. 124, S. 186). Auf den 1.5.1653 datiert Dilherr die Zueignungsschrift in den Heilige[n] Karwo¡en. Der 1.5.1653 ist damit terminus ante quem für die Abfassung des Gedichts. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel Vber die fün[te Predig. JESU Leiden#-Mitgenoßs¡a[t. Als Lehnmelodie ist angegeben: zu›ngen na¡ der Weise: JEsu/ du mein lieb‰e# Leben/ etc. Das Gedicht endet mit der Signatur Sigm. Betulius. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 11 ‰reiten (Marginalie am rechten Seitenrand)] fehlt im Druck – 20 meine] deine Das vorliegende Gedicht bezieht sich auf die Gründonnerstagspredigt (1653), die sich unter der Überschrift Reißgesells¡a[t deß HErren JEsu/ zu seinem Leyden in Dilherrs Heilige[n] Karwo¡en (1653), S. 151-191, findet. Eine literarische Abhängigkeit des Gedichtes von Dilherrs Text wird an verschiedenen Stellen deutlich.
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1-10 Zur gesamten ersten Strophe vgl. die abschließenden Merkverse der Gründonnerstagpredigt von Dilherr: Heilige Karwo¡en (1653), S. 191: Du mu‰ mit au[ der Reißfahrt seyn/ Zu deine# HErren Leiden: Wenn du einmal will‰ gehen ein Zu seinen Himmel#freuden. – 1 Daß das Ziehen nach Jerusalem in geistlicher Weise im Sinne der Nachfolge Christi zu interpretieren ist, hebt Dilherr hervor in seinen Heilige[n] Karwo¡en (1653), S. 181f.: Wie ziehen wir aber mit Chri‰o? Mit Jhme na¡ Jerusalem zu reisen/ i‰ unmügli¡: dieweil Er nit mehr ›¡tbarli¡ auf Erden wandelt; und au¡ son‰en sol¡e reisen zu dem gelobten Land/ in Heiliger S¡ri[t/ un# Chri‰en ni¡t bevohlen ›nd. Andä¡tige Her”en! E# bedar[ sol¡e# äu‹erli¡en leibli¡en mitziehen# gan” und gar ni¡t. Sondern sol¡e# mitziehen be‰ehet eigentli¡ darinn: daß wir Chri‰i Fu߉apfen na¡folgen: auß der 1. Petr. im 2. cap. – 2 1Petr 2,21. Vgl. zu Text Nr. II/30, v. 11f. – 6 Vgl. 1Kor 7,29 – 8 Gal 5,6; Jak 2,17. Das Tun guter Werke im Rahmen der nova oboedientia läßt nach frühneuzeitlicher lutherischer Sicht der Dinge die fides in Erscheinung treten. Vgl. Martin Moller: Sterbe-Kun‰ (1673), S. 44f.: J‰ wahrer Glaube in deinem Her”en/ und bi‰ neu geboren dur¡ den Heiligen Gei‰/ so wir‰ du viel ander# ge›nnet seyn. Denn neugeborne Mens¡en haben Lu‰ zum neuen Leben. Und der Glaube hütet ›¡ alleweg für muthwilligen Sünden/ und i‰ allem gottlosen Wesen gram und feind/ und ob ein gläubiger Mens¡ vom Satan übereilet/ und au# angeborner S¡wa¡heit einen Fehltrit thäte/ ra[et er ›¡ do¡ bald wieder au[/ bereuet seinen Fall tägli¡/ und trö‰et ›¡ seine# HERRN JEsu/ derhalben i‰ au¡ ni¡t# verdammli¡e# an ihm/ weil er dur¡ den Glauben seinem HERRN Chri‰o Jesu anhanget. Und da# i‰ nun da# dritte Stü¿e zur wahren Chri‰li¡en Bu‹e gehörende/ nemli¡ der neue Gehorsam na¡ den Zehen Geboten GOtte#/ darinnen ›¡ der Glaube tägli¡ beweiset/ und in allen guten Wer¿en gegen GOtt und Mens¡en dan¿bar und liebrei¡ erzeiget. Vgl. auch Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, Vorrede, Bl. Avjr-Avjv: "Darzu werden dir lieber Chri‰/ diese Bü¡lein Anleitung geben/ wie du ni¡t allein dur¡ den Glauben an Chri‰um Vergebung deiner Sünden erlangen solt/ sondern au¡ wie du die Gnade Gotte# re¡t solt gebrau¡en zu einem heiligen Leben/ vnd deinen Glauben mit einem Chri‰li¡en Wandel zieren vnd beweisen." Ebd., cap. 22, S. 226f.: NJ¡t der Name/ sondern ein Chri‰li¡ Leben beweiset einen wahren Chri‰en/ vnd wer ein re¡ter Chri‰ seyn wil/ sol ›¡ beei‹igen/ daß man Chri‰um selb‰ in jhm sehe an seiner Liebe/ Demut vnd freundligkeit. Denn niemand kan ein Chri‰ seyn/ in wel¡em Chri‰u# ni¡t lebet. Ein sol¡ Leben muß von innen au# dem Her”en vnd Gei‰ gehen wie ein Ap[el au# der innerli¡en grünenden Kra[t de# Baume#. Denn der Gei‰ Chri‰i mu# da# Leben regieren/ vnd Chri‰o glei¡förmig ma¡en […].
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Johann Michel Dilherr: Heilig-Epi‰olis¡er Beri¡t (1663), S. 112: Hierau# nehmen wir/ Er‰li¡/ eine Lehre: Daß man allein/ dur¡ den Glauben an Chri‰um/ gere¡t und seelig werde. Denn wer an Jhn glaubet/ soll ni¡t verlohren werden; sondern da# ewige Leben haben. Dur¡ den Glauben/ an Jhn/ haben wir einen freudigen Zugang/ zu GOTT/ in aller Zuver›¡t. Au# Gnaden/ seyd ihr seelig worden/ dur¡ den Glauben. Jedo¡ muß man ihm keinen toden Glauben einbilden; al# ob e# gnug sey/ ›¡ deß Glauben# rühmen man lebe glei¡ dabei/ wie man wolle: sondern e# muß der Glaub/ dur¡ einen Gottseeligen Wandel/ erwiesen werden. Er muß/ wie der Apo‰el Paulu# redet/ dur¡ die Liebe thätig seyn. Der Glaub/ wenn er ni¡t Wer¿e hat; i‰ tod an ihm selber. Weiter ebd., S. 113: Vor# Andere/ nehmen wir herau# eine Warnung: Daß/ weil Paulu# die Lieb dem Glauben vorzeu¡t/ wir ni¡t geden¿en sollen; al# wenn wir/ dur¡ die Liebe/ mü‰en seelig werden: denn Paulu# lehret hier ni¡t/ wie man solle gere¡t und seelig werden; ander‰wo hatte er sol¡e Lehr na¡ Nothdur] abgehandelt: sondern Er lehrt allein; wa# man thun solle/ wenn man nun/ dur¡ den Glauben/ gere¡t worden sey? Nemli¡/ man soll deß Glauben# Lie¡t leu¡ten la‹en/ und gute Wer¿ thun: aber ni¡t/ daß man dadur¡ wolle seelig werden/ sondern zum Beweiß; daß man s¡on/ dur¡ den Glauben/ die Gere¡tigkeit/ die für Gott gilt/ erlanget habe. Da# Feuer brennet ni¡t darum/ daß e# heiß werden möge: sondern eben daher/ daß e# von Natur heiß i‰/ brennet e#. Und der heilige Augustinus sagt: Die guten Wer¿e gehen ni¡t vor der Re¡tfertigung her; sondern ›e folgen derselben na¡. Wenn wir dur¡ die Lieb solten gere¡t werden; so mü‰e ›e vollkommen seyn. Wel¡e# aber ni¡t seyn wird; so lang wir in dieser S¡wa¡heit leben. – 9 Lk 24,29 – 10 Joh 10,27 – 11f. 1Petr 2,21. Zur imitatio Christi gehört auch die Bereitschaft, dem Sohn Gottes im Leiden ähnlich zu werden. Vgl. Dilherr: Heilige Karwo¡en (1653), S. 187f.: "La‹t un#/ Andä¡tige Her”en! mit Jhm ziehen: daß i‰/ la‹t un# au¡/ in dem leiden/ da# über un#/ in unserm Chri‰enthum ergehet/ gedultig seyn/ und na¡kommen dem Fürbilde/ so un# Chri‰u# gela‹en hat:" Heinrich Müller: Her”en#Spiegel (1738), S. 870 (3. Ostertag, Lk 24,36-48): "Bi‰ du ein Chri‰, so mu‰ du leiden: Chri‰en tragen Chri‰um im Her”en, und da# Creu” auf dem Rü¿en. GOtte# Rath hat e# von Ewigkeit bes¡lo‹en, daß du leiden sollt, den kan‰ du ni¡t um‰o‹en. GOtte# Wort hat e# vorher gesagt, da# kan ni¡t lügen; Du mu‰ leiden, ha‰ du JEsum lieb; Die Liebe leidet alle#." – 13 Apg 14,22; 1Petr 4,13. Vgl. zu Text Nr. I/30, v. 85-88. – 14 Lk 16,22 – 15 Ps 126,5 in Verbindung mit Lk 6,21 – 16 Vgl. Röm 5,3-5 – 18 Tob 3,23. Zur sprichwörtlichen Ausprägung des Zusammenhangs vgl. Wander. Bd. 3, Sp. 1578f. Zur emblematischen Umsetzung dieses Zusammenhangs vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 24f. Zur geistlichen Ausdeutung des Sprichwortes im Bereich des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. zu Text Nr. I/28, v. 127. – 19f. 1Petr 4,13 – 21 Vgl. Röm 6,8. Vgl. Dilherr: Heilige Karwo¡en (1653), S. 189: "La‹t un#/ Andä¡tige Her”en! mit Jhm ziehen: dz i‰/ la‹t un# au¡ bereit seyn/ wenn e# Gott also haben wolte/ gar zu ‰erben/ ni¡t al# die s¡uldige/ sondern al# die uns¡uldige/ und al# ‰andha[tige bekenner der Lehre deß ge‰orbenen/ aber au¡ wider aufer-
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‰andenen/ und zur re¡ten Gotte# ›”enden Chri‰i;" – 21-26 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 12, S. 107f.: Darumb habe wol a¡tung/ wer in dir lebet/ selig i‰ der Mens¡/ der da von Her”en sagen kan/ Chri‰u# i‰ mein Leben/ ni¡t allein na¡ diesem Leben/ sondern au¡ je”o. Weil du no¡ allhie lebe‰/ mu# Chri‰u# dein Leben seyn/ da# i‰/ in dir leben/ vnd also mu# Sterben dein Gewinn seyn/ da# i‰/ wenn in dir ‰irbet die Ho[art/ Gei”/ Wollu‰/ Zorn vnd Feinds¡a[t/ wenn du dir selbe‰ vnd der Welt ab‰irbe‰. O ein gro‹er Gewinn/ denn so lebet Chri‰u# in dir. Denn je mehr du der Welt ab‰irbe‰/ je mehr Chri‰u# in dir lebet. Solte da# ni¡t ein gro‹er Gewinn sein? Lebe nun also/ da# Chri‰u# in dir lebe in der Zeit/ au[ daß du mit jhme lebe‰ na¡ der Zeit. – 22 andren Tod] Offb 20,6 – 25f. Röm 8,13 – 29f. Röm 14,8 – 31-40 Vgl. Dilherr: Heilige Karwo¡en (1653), S. 186f.: "La‹t un#/ Andä¡tige Her”en! mit Jhm ziehen: da# i‰/ la‹t un# au¡ O‰ern halten: denn wir haben au¡ ein O‰erlamb/ daß i‰ Chri‰u#/ für un# geopfert." – 39f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 22, S. 232: "Wie ein Mens¡ zu ‰erben begeret/ so soll er au¡ leben. Du wolte‰ ja nit gern ‰erben al# ein Gottloser/ Ey so soltu au¡ ni¡t leben al# ein Gottloser/ Wiltu ‰erben al# ein Chri‰/ So mustu leben al# ein Chri‰." – 32f. 2Kor 4,14 – 34f. Eph 4,15f. – 37f. Hebr 2,11
Text II/31: Garten-Ang‰ und BlutS¡weiß JESU. 140r-140v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 XXXI.] XXXI – T1 Am rechten Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – T2 und] u. – 11 mit] überschrieben – 19 seinem] zweites e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 21 ein] e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 23 ein] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 33 eine] zweites e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 42 Ang‰] n aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar Das Gedicht wurde 1653 gedruckt in Dilherrs Heilige[n] Karwo¡en in sechs gezählten Strophen (S. 410412) (vgl. Morphologie, Nr. 124, S. 186). Auf den 1.5.1653 datiert Dilherr die Zueignungsschrift in den Heilige[n] Karwo¡en. Der 1.5.1653 ist damit terminus ante quem für die Abfassung des Gedichts. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel JESU Heiliger Ang‰s¡weiß/ und Heilsame Blut#trop[en. Als Lehnmelodie ist angegeben: Zu›ngen na¡ der weise. CHri‰u# der un# selig ma¡t/ etc. Das Gedicht endet mit der Signatur Sigm. Betulius. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, weist die Druckfassung keine Varianten auf. Das Gedicht bezieht sich auf Dilherrs Gründonnerstagspredigt, die in den Heilige[n] Karwo¡en (S. 112-150), unter der Überschrift Von der Ang‰/ und blutigem S¡weiß
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deß HErrn Jesu zu finden ist. Eine literarische Abhängigkeit des Gedichtes von Dilherrs Predigt wird an verschiedenen Stellen deutlich. 4 Mt 26,36 – 5-9 Gen 3,1-19. Die antithetische Typologese, die dem Paradiesgarten, in dem durch den lapsus Adae der Tod in die Welt kam, den Garten Gethsemane gegenüberstellt, in welchem die Rettung der Menschheit ihren Anfang nahm, ist in zeitgenössischen lutherischen Texten verbreitet. Vgl. Herberger: Her”Po‰illa I, S. 284 (Gründonnerstag, Joh 13,1-17): DEr heutige Tag wird der Grünedonner#tag genennet/ denn der HErr JEsu#/ der grüne sa[tige Baum de# Leben#/ da# edle grüne Hol”/ (wie er ›¡ selber nennet) hat heut jährig im grünen Oelgarten den er‰en S¡ritt gethan in da# grimmige Zornfeuer seine# Vater#/ und hat den he[tigen Donner/ und da# gro‹e s¡re¿li¡e Wetter seine# Leiden# über ›¡ angehen la‹en/ damit die unfru¡tbare/ veru¡te/ verderbte Erde unser# Her”en# mö¡te gebe‹ert und zur Seligkeit gewä¡›g werden. Unsere Seligkeit fänget mit Ma¡t an im äng‰li¡en Bluts¡weiß JEsu Chri‰i zu grünen. Der HErr JEsu# fänget an/ alle# gut zu ma¡en/ wa# weyland Adam und Eva im grünen Paradiß verderbet hatten. Weiter ebd., S. 299 (Karfreitag, Mt 27,57-66): "Der HErr JEsu# hat mit Fleiß in einem Garten wollen ruhen/ denn er will al# der kun‰rei¡e Paradiß-Gärtner mit dem Grabs¡eid seine# Creu”e# die Garten-Sünde Adam# und Evä samt allen unsern Mi‹ethaten vergraben/ daß ›e un# nimmermehr für GOtte# Geri¡t aufgerü¿et werden." Weiter ebd., S. 309 (Ostertag, Mt 28,1-15): Endli¡ so ers¡einet der HErr JEsu# au# besonderm Rath der Magdalena in Gärtner# Ge‰alt/ denn ›e meynet/ e# sey der Gärtner/ und spri¡t zu ihm: HErr/ wo ha‰ du ihn hingetragen? Adam/ der er‰e Gärtner/ war der Bo¿ zum Gärtner gewesen/ er hatte GOtt dem HErrn die Bäume ges¡älet/ und wider seinen Befehl die Aep[el vom Baum gefre‹en. Wa# jener verderbet hat/ da# wil unser O‰er-Gärtner wiederum zu re¡te bringen. Je”und jährig/ i‰ pan”en de# Gärtner# vornehm‰e Arbeit und Kun‰: Also will unser O‰er-König in Demuth in da# Gärtlein unser# Her”en# Blümlein pan”en/ die zuvor ni¡t da gewesen. Er wil Sonnenwendel-Blümlein hineinse”en/ daß wir un# im Leben und Tode na¡ ihm al# der gro‹en Kir¡-Sonne wenden/ da# thut niemand/ al# der ein bußfertige# Her”e hat/ derowegen will er un# für allen Dingen zum Erkäntniß unserer Sünden bringen. Vgl. auch Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 24f., Z. 255-265: Erstlich S. Paulus schreibet Rom. 5. wie durch eines vngehorsam viel Sünder worden sind/ also auch durch eines Gehorsam werden viel Gerechten. Da haben wir einen rechten Schlüssel der göttlichen Erkentnis/ mit welchem wir viel Geheimnis in der Passionshistorien können finden/ wenn wir nemlich den tieffen Gehorsam Christi des andern himlischen Adams/ da er in seinem Leiden biß zum Tode gehorsam worden/ Phil. 2. ansehen als eine Bezahlung vnd Gnugthuung vor den Vngehorsam vnd vor die Sünde des ersten Adams/ mit diesem Schlüssel wandere durch die gantze Historiam. Adam hatte im Garten gesündiget/ solches zu büssen fenget Christus sein Leiden im Garten an.
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Weiter Ebd., S. 87, Z. 92 - S. 88, Z. 96: "Weil auch vnsere erste Eltern im Paradißgarten die Sünde vnnd Tod auffs menschliche Geschlecht gebracht hatten/ so wolte auch Christus im Garten sein Leiden anfangen/ als durch welches für die Sünde bezahlet vnnd die verlohrne Güter herwieder bracht seyn." Vgl. außerdem Dilherr: Chri‰li¡e Welt- Feld- und Gartenbetra¡tungen (1651), S. 159-161: Jm Garten/ war da# Gebot GOtte# übertretten worden: im Garten mu‰e e# wider erfüllet werden. Jm Garten/ war da# Feuer de# Zorn# GOtte# angangen: im Garten/ mu‰e e# wider geles¡t werden. Jm Garten/ war/ dur¡ die Sünde/ der Tod in die Welt kommen: im Garten/ i‰ der Tod/ von dem HErrn deß Leben#/ wider vertrieben worden. Jm Garten/ war die Seelenkran¿heit ent‰anden: im Garten/ i‰ die Seelenar”ney zubereitet worden. Jm Garten/ wurde der er‰e Adam/ üm seiner eigenen Vbertrettung willen/ für GOtte# Geri¡t gefordert: im Garten/ mu‰e der andere Adam sol¡e Geri¡t Gotte# an ›¡ vollziehen la‹en. Jm Garten/ hat der er‰e sündige Adam da# Vrtheil der Verdamniß mü‹en anhören: im Garten/ hat der andere heilige Adam da# Vrtheil der Loßzehlung davon getragen. Jm Garten/ hat der er‰e Adam seine Freiheit verloren/ und i‰ ein leibeigener Kne¡t deß Teufel# worden: im Garten/ hat der andere Adam die Freiheit erworben/ und un# zu Kindern Gotte# gema¡t. Jm Garten/ hat der er‰e Adam die Verhei‹ung/ von dem zukün]igen S¡langentretter empfangen: im Garten/ hat ›¡ der verhei‹ene S¡langentretter einge‰ellet. – 9 dem Leben] Gemeint ist mit Joh 14,6 Jesus. – 9f. Mt 26,37f. – 11 Lk 22,44 – 13-16 Zur Paradoxie der Trauer des Sohnes Gottes, der zugleich die Personifikation der Freude schlechthin ist, vgl. Dilherr: Heilige Karwo¡en (1653), S. 125: "die sü‹e Freude aller betrübten Her”en trauret; die einige Kra] der s¡wa¡en zittert; der ‰ar¿e Fel#/ und die ›¡ere Zuu¡t aller/ die Jhn anlau[en/ zaget." – 15 Mt 26,39 – 17-20 Jes 53,4f. Zur Ansicht, daß alle Menschen Schuld am Tod Jesu tragen, weil sie alle gleichermaßen Sünder sind, vgl. zu Text Nr. II/10, v. 11-16 – 21-24 Zu diesem Zusammenhang vgl. Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 28, Z. 356 - S. 29, Z. 360: "Jst demnach das Leiden Christi der allerklerste Spiegel des göttlichen Zorns wider die Sünde/ daß Christus im Garten so zittert vnd zaget/ sich also engstet/ daß er Blut schwitzet/ das machet alles die Last des göttlichen Zorns/ welche jhn vmb vnser Sünde willen drücket [...]." Weiter ebd., S. 94, Z. 231-235: "Was mag denn Christum das mal also gedrücket haben/ daß jhm so angst worden? Es ist gewesen die Last des göttlichen Zorns. Denn weil die Sünde des gantzen menschlichen Geschlechts auff jm gelegen/ so druckte jn auch warhafftig der Zorn Gottes/ welcher sonsten auff Sünde folget." Dilherr: Heilige Karwo¡en (1653), S. 139: "Die La‰ deß Gese”e# der Flu¡ Mo›#/ der Zorn Gotte#/ die s¡är[e der Stra[en/ und die Anfe¡tungen deß Belial#/ wel¡e um unsertwegen über Jhn ergiengen/ die haben Jhn so traurig/ so zitternd und so zagend/ gema¡t;" – 25 Lk 22,44 – 31f. 1Petr 1,18f. in Verbindung mit Jes 1,18. Vgl. Johann Rist: Himlis¡e Lieder I, S. 37f., Str. 6: JEsu/ du ha‰ weggenommen Meine S¡ulden dur¡ dein Blut/ La‹' e# O Erlöser kommen
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Meiner Seligkeit zu gut' Und dieweil du so zus¡lagen Ha‰ die Sünd' am Creu” getragen/ Ey so spri¡ mi¡ endli¡ frey/ Daß i¡ gan” dein eigen sey. – 36 berunnen] ′vermischt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1525. – 39f. 1Joh 1,7 in Verbindung mit Ps 51,9. – 41-48 Zur Nutzbarmachung der Passionsmeditation im Hinblick auf die ars moriendi vgl. Dilherr: Heilige Karwo¡en (1653), S. 148f.: "Wegen deine# HErrn JEsu trauren/ wirstu zur freude gelangen; wegen deine# HErrn JEsu zittern/ wirstu zur ‰ille gelangen; wegen deine# HErrn Jesu zagen/ wirstu zur ruhe gelangen: wegen deine# HErrn Jesu Todkampf#/ wirstu keine Tode#ang‰ empnden;"
Text II/32: Buß-Seu[zer zum Erlößer JESU üm Erla‹ung der Sünden und de# Stra[-übel#. 141r-144v Die Überschrift sowie die Verse 1-104, 145-168, 177-208 und 213-256 sind mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß die betreffenden Zeilen gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden sind. T1 XXXII.] XXXII – T1 Am rechten Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – 1 betrübter] zweites t aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 19 üm] danach Gewä‹er gestrichen – 28 da#] Kürzel (ebenso 88, 95, 119, 155) – 48 verdammen] verdamen ‾ (ebenso 51 Jammer – 111 Wetterammen – 135 glutverdammten – 173 nimm – 211 Grimm) – 50 und] u. (ebenso 92, 133, 239) – 65 du] oberhalb der Zeile – 65 dem] durch Streichung aus deinem – 79 ‰ra[en] r oberhalb der Zeile – 98 Pelican] teilweise lateinische Schreibung – 108 wann] wa‾n (ebenso 122 wann – 137 Brunn – 198 abgewann – 256 könne) – 178 wieder] mit der-Kürzel – 194 mein] me überschrieben – 234 Dir] D aus d überschrieben – 236 wa#] Kürzel – 240 zwar] w überschrieben Das vorliegende Gedicht wurde – mit erheblichen Änderungen und um drei Strophen erweitert – 1652 gedruckt in Birkens Gei‰li¡e[n] Weihrau¡körner[n] mit 35 gezählten Strophen (S. 61-74) (vgl. Morphologie, Nr. 86, S. 142). Birken schloß die Arbeiten an seinen Gei‰li¡e[n] Weihrau¡körner[n] im Herbst 1651 ab. Dies geht aus einer Notiz in seiner Autobiographie hervor (Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 47) sowie aus einem Brief, den Heinrich Krolow, Ehegatte von Magdalena Krolow, geb. Wulkow, der neben Magdalena Vanzke, geb. Schröder, und Anna Otten, geb. Retz, die Weihrau¡körner gewidmet sind, am 28. Februar 1652 an Birken schickt (vgl. Morphologie, Nr. 86, S. 140f.). Ob es sich beim vorliegenden Gedicht um eine Vorstufe oder um eine Bearbeitung der Druckversion handelt, kann nicht mehr geklärt werden. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel Sehnli¡e Ang‰seufzer/ üm Erla‹ung der Sünden und deß Strafübel#. Als Lehnmelodie ist angegeben:
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Na¡ der Weise XLII. Ps. Ambr. Lobwa‹er#: Wie na¡ einer Wa‹erquelle. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version im Psalterium Betulianum: 1 betrübter] bedrangter – 2 Creu”-gepre‹ter S¡ultern] und der Kreu”gepre‹ten – 3 bittren] s¡weren – 4-6 kranker Sinnen Labung#saf], du Versühner unsrer Sünd! meine Wunden mir verbind] Balsam der Erquikkung s¡a[t wann der Sündenwunden S¡wal wekket tausendfa¡e Qual – 10 meine Boßheit] mein verbre¡en – 11 die] da# (ebenso 12) – 12 aller] alle – 13 alle# Gei‰e#, hat beraubt] allen Tro‰ und Lu‰ geraubt – 19 al# der Tropfen üm die Flö‹er] am Arabis¡en Gewä‹er – 21 S¡uldenLa‰] Sündenla‰ – 23 hin zur] na¡ der – 27 war no¡ gut# an mir zunden] Und/ wo soll i¡ mi¡ hinnden – 28 a¡ da# hab i¡] i¡ bin dur¡ mi¡ – 29 ma¡t mi¡] liget – 31 nit] ni¡t (ebenso 136, 155, 158, 195, 252) – 34 Böße# hab i¡] und da# böse – 35 lie[] hab – 36 wurd] ho¡ – 41 wa# (1. Position)] a¡ – 43 so el i¡ der Höll in Ra¡en] mi¡ vers¡lingt der Höllen Ra¡en – 48 Es folgt: O der bösen S¡andbegierden die mi¡ in diß Leid ge‰ür”t/ die mir meine Seel verführen/ die mir alle Freud verkür”t. O verdamter Lu‰genuß den i¡ ewig bü‹en muß. bü‹et ihr veru¡ten Sinnen/ bü‹et für da# Sündbeginnen! – 49 Aufgrund der zusätzlichen Strophe verschiebt sich die Strophenzählung wie folgt: 7 (in der Handschrift) = 8 (im Druck), 8 = 9, 9 = 10, 10 = 11, 11 = 12, 12 = 13 – 50 s¡lägt und plagt in] plaget inner – 51 no¡ ma¡t mi¡ mein Jammer] und mein Jammer ma¡t mi¡ – 54 Tro‰ und Hül[e mir] weil mir Hülf und Tro‰ – 55 kan mir niemand] niemand kan mir – 56 wendet niemand] niemand wenden – 58 Elend] Sehnen – 62 dein] der – 63 sol¡ ein] ein sol¡ – 65 du trug‰ auf dem] trag auf deinem – 68 dur¡äng‰en] dur¡henkern – 70 und ledig] von Sünden – 77 voller] in deß – 78 ganz geblendt vom Höllenruß] auf dem s¡war”en Höllenuß – 79 ‰ra[en] ra[en – 90 Jesu, und mein] und mein grober – 93 -hal#geri¡t] -Blutgeri¡t – 94 da# da# Leben dir abspri¡t] da# ob dir den Stab zerbri¡t – 95 zur] und – 96 Es folgt: Wie de# Nilu# Vogel ri”et mit dem S¡nabel seine Bru‰ und die todte Brut bespri”et
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
mit dem roten Leben#Mu‰: Also rinnet un# zu gut Jesu deiner Wunden Flut/ die un# Sündentodte ne”et wider in da# Leben fe”et – 97 Aufgrund der zusätzlichen Strophe verschiebt sich die Strophenzählung wie folgt: 13 (in der Handschrift) = 15 (im Druck) – 104 deinen Plagen] deiner Gnade – 104 Es folgt: Nur ein Tröpflein au# den Brünnen deiner aufgespaltnen Seit laß in meine Seele rinnen/ laß mi¡ ni¡t verdur‰en heut. J¡ bin Sünden s¡wa¡ und krank: Jesu/ dieser Leben#trank wird erfris¡en meine Glieder und mi¡ mir selb‰ geben wieder. – 105 Aufgrund der zusätzlichen Strophe verschiebt sich die Strophenzählung wie folgt: 14 (in der Handschrift) = 17 (im Druck), 15 = 18, 16 = 19, 17 = 20, 18 = 21, 19 = 22, 20 = 23, 21 = 24, 22 = 25, 23 = 26, 24 = 27, 25 = 28, 26 = 29, 27 = 30, 28 = 31, 29 = 32, 30 = 33, 31 = 34, 32 = 35 – 105 Wie in Fel#- und Bäume-ri”en] Wie ›¡ in deß Felse# Ri”en – 106 ›¡] bald – 108 zeu¡t] ‰rei¡t – 113-116 Wie die Ehrne S¡lange heilte jener Feuers¡langen Biß, und den, den da# Gi[t dur¡eilte, anges¡aut, nit ‰erben ließ] Wie die Er”gego‹ene S¡lange heilte jener S¡langen-Biß/ wann der/ dem ihr Gi[t thät bange/ auf ›e Blikke s¡ie‹en ließ – 120 dur¡] im – 124 bey mir selber s¡auen an] sehn mit Glauben#augen an – 129 Treue Glu¿henn] Nur ein Fitti¡ – 130 einen Flügel] treue Glukkhenn – 131 Satan#] de‹en – 133 a¡ laß mi¡, dein Glied] laß ni¡t mi¡ dein Kind – 134 ni¡t] no¡ – 135 daß] laß – 138 Tode] Sterben – 141 s¡aue do¡, ô] O du sü‹e# – 142 meiner Seele] s¡au der Seelen – 147 dein Herz meiner] bi# dein Her”e – 148 nimm von mir die] meiner in der – 149 i¡ will au¡ nit la‹en] Darum laß i¡ nimmer – 151f. i¡ will halten di¡ gefangen, bi# du tru¿ne‰ meine Wangen]
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forthin soll mein Thun und Leben ‰ät# an meinem Heiland kleben – 158 mein] da# – 162 Seel, die s¡reyt na¡ dir] s¡on erkau]e Seel – 164 a¡ so wende di¡ zu mir] an der hohen Kreu”e#Dehl – 165 a¡ laß deinen] darüm soll dein – 171 Wogen] Wellen – 175 da e# du ha‰ au#gela‹en] darau# von dir gela‹en – 176 eitel] lauter – 186 sey versöhnt mit dir] au#gesönet sey – 187f. a¡ der Tro‰ will nit bekleiben, er will ha[ten nit in mir] und mir selber übers¡reiben deine hohe Vatertreu – 189 Jesu] Aber – 195 laß ümson‰ nit seyn mein Sehnen] Laß mi¡ ni¡t vergeben# sehnen – 201 Halt mir] Halte – 204 laß mi¡ ni¡t verwor[en seyn.] soll i¡ drüm verwor[en seyn? – 206 ho[' unverzagt] e# au¡ gewagt – 210 zorngerei”t] aufgerei”t – 213 laß gehen] erzeige – 216 wir[et nieder] wir[t darnider – 220-224 na¡ dem s¡warzen Wetterlauf. laß, mi¡ deine S¡ä”e sehn, mir die Kammer o[en ‰ehn, und vergönne mir, zuhaben au¡ die Notdur[t deiner Gaben] kür”e meiner S¡mer”en Lauf ö[ne deiner S¡ä”e Thür/ daß i¡ langen mög herfür Nohtdur] zum Beruf und Leben so du selber mir gegeben – 225-232 Gib der Seele, Gei‰e#gaben. woll‰ ihr liebe# Hau#, den Leib, au¡ mit deinem Gute laben, daß er dir dien‰fähig bleib. gib‰ du ni¡t, so hab i¡ nit. aller Segen vor mir ieht, alle Müh verlohren gehet: wo Gott nit zur seite ‰ehet] Gib mir Leib# und Seelengaben und die Güter/ so i¡ hier solang werde mü‹en haben bi# du mi¡ nimm‰ auf zu dir.
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Laß mi¡ ‰ät# in deinem Dien‰ su¡en meinen Seelgewin‰/ und den Ne¡‰en also meynen wie du forder‰ von den deinen – 234 wa# bey Dir i¡ hab] i¡ vor dieser Zeit – 237-239 Na¡ vermögen und gebühr, will i¡ danken dir dafür: und mein Thun soll deinen Willen] Al#dann will i¡ dir dafür Jesu/ danken na¡ Gebühr/ und in allem deinen Willen – 243 i¡ will ›ngen] und dir di¡ten – 244 lieben will i¡ di¡ in] daß du so geholfen – 245 deine Wege will i¡] Meine Zung soll von dir – 248 gute Beyspiel' andren] andren gute Beyspiel – 251 na¡ dir soll] soll auf di¡ – 254 da] daß 1 2Kor 1,4 – 3 Ex 15,26; Lk 5,31. Zur Bezeichnung Gottes, bzw. Christi als Arzt (medicus) vgl. Luther, WA 5, S. 311, Z. 1 (Operationes in Psalmos, 1519-1521); WA 31/II, S. 311, Z. 12 (Vorlesung über Jesajas, 1527-1530). Im Anschluß an Lk 10,33-35 spricht der Reformator auch von dem Sohn Gottes als Samariter. Vgl. Luther, WA 56, S. 272, Z. 11 (Vorlesung über den Römerbrief, 1515f.): "Samaritanus noster Christus". WA 11, S. 171, Z. 35 (Predigten des Jahres 1523 (30.8.)): "Samaritanus est Christus". Vgl. weiter WA 12, S. 661, Z. 25 (Predigten des Jahres 1523 (30.8.)). Vgl. auch Lazarus Spengler: Schriften, Bd. 1, S. 226f., der Christus den "re¡ten warha[ten ar”t, hailma¡er und gütigen Samaritan" nennt. Zur Wirkungsgeschichte dieser christologischen Bestimmung im frühneuzeitlichen Luthertum vgl. Ludwig Helmbold, Wackernagel. Bd. 4, S. 647, Nr. 932, Str. 4: Ein Ar”t i‰ vn# gegeben, der selber i‰ da# Leben: Chri‰u#, für vn# ge‰orben, der hat da# Heyl erworben. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 347 (Misericordias Domini, Joh 10,11-28): Ein guter Hirte muß ein Arzt mit seyn/ denn die Lämmlein ›nd vielen Gebre¡en unterwor[en: Also i‰ der HErr JEsu# au¡ ein Ar”t mit/ denn er spri¡t klar: J¡ bin der HErr dein Ar”t/ 2. B. Mos. 15. v. 26. Und er mahlet ›¡ selber in dem jämmerigen Samariter/ der ›¡ auf die S¡äden de# verwundeten Manne# auf der Stra‹en na¡ Jeri¡o ver‰und/ Luc. 10. v. 33. Darum bi# getro‰/ liebe# S¡äflein JEsu Chri‰i/ dein Leibund Seelen-Ar”t wird dir wohl wi‹en zu rathen. Weiter ebd., S. 414 (3. Pfingsttag, Joh 5,1-18):
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Diese# Hospital zu Jerusalem wird genennet Bethe#da/ da# i‰/ ein Gnaden-Hau#/ domus misericordiae. Denn arme Spital-Leute/ und andere hungerige Chri‰en ›nd aller Gnaden benöthiget. Nun aber wird e# er‰ ein re¡te# Bethe#da/ na¡dem der Brunn aller Gnaden und Barmher”igkeit/ JEsu# Chri‰u#/ selber in seiner zarten Mens¡heit hinein kömmet/ und i‰ also ein re¡te# Bildniß der gan”en Chri‰enheit/ in wel¡em Spital wir alle kran¿ liegen/ ja e# i‰ ein Bildniß der armen Leute Häuser/ und au¡ unsere# elenden Her”en#. Laß nur den HErrn JEsum Spital-Mei‰er seyn in deinem Her”en/ so wird zuglei¡ dein Hau# und au¡ da# kleine Spitäl¡en deine# Her”en#/ da du o[t gro‹e Stü¿e krei‰e‰/ ein re¡te# Bethe#da und Gnaden-Hau# werden. Josua Stegmann: ERNEWERTE HERTZEN=SEUFFTZER (1663), S. 300, Z. 4-8: "O GOtt ein HErr de# Tode# und Leben#/ der Kran¿heit und Gesundheit/ der du in dz Grab lege‰/ und wieder au# demselben aufwe¿e‰/ führe‰ in die Hölle/ und wieder herau#/ zu dir komme i¡ al# zu dem ewigen Ar”t und Meister zu hel[en/ der allein meine Seele von Sünden/ und meinen Leib von Kran¿heit heilen kan [...]." Heinrich Müller: Her”en#-Spiegel (1738), S. 504 (12. Sonntag nach Trinitatis, Mk 7,31-37): Wa# i‰ trö‰li¡er, al# daß GOtt do¡ den Ar”t JEsum sendet, der da# gut ma¡et, wa# der Teufel verdorben hatte? Wir wollen au# dem heutigen Evangelio un# und ihn erkennen lernen, un# soll der Taube und Stumme ein S¡re¿-Spiegel seyn, darinne wir un# selb‰ bes¡auen, al# gei‰li¡ taub und ‰umm. Der Heyland JEsu# soll un# seyn ein Tro‰-Spiegel, darinne wir ihn bes¡auen, al# den Ar”t unserer Seelen. Weiter ebd., S. 506 (12. Sonntag nach Trinitatis, Mk 7,31-37): "Wa# soll nun ein Kran¿er thun, wann er die Kran¿heit erkennet? Er soll JEsum, den Ar”t, su¡en." Weiter ebd., S. 508 (12. Sonntag nach Trinitatis, Mk 7,31-37): Wir haben bi#her bes¡aut den Patienten, je”t kommen wir zu dem Ar”t. Der Ar”t i‰ der Heyland Chri‰u# JEsu#, wie er ›¡ selb‰ vernehmen ließ dur¡ Mosen: J¡ bin der HErr, dein Ar”t. 2. B. Mos. 15,25. Dieser Ar”t nimmt den Kran¿en zu ›¡. Siehe, so bereit i‰ JEsu# zu hel[en. Die Leutlein hatten ihre Bitte kaum angebra¡t, da grei[t er zu, und nimmt den Kran¿en an. Viel geneigter, viel begieriger i‰ Chri‰u# zu geben, al# wir zu nehmen. Er kan# über sein Her” ni¡t bringen, da# Her” will ihm bluten und bre¡en, wann er unsern Jammer ›ehet, er muß un# hel[en. Er nahm ihn zu ›¡. GOtt lob! Wa# die Welt ver‰ö‹et, da# nimmt JEsu# an. Diese Weise hat er immer gehalten. Er nimmt ein traurige# und elende# Her” an, daß er e# trö‰e, heile und verbinde. Der Heyland thut hier mehr al# die Leute von ihm begehren. – 4 kranker Sinnen] Daß die Seele mit Ps 6,3 infolge der Erkenntnis ihrer Sünden krank zu Bette liegt, ist ein in der frühneuzeitlichen Emblematik verbreitetes Motiv. Vgl. etwa Christian Hoburg: EMBLEMATA SACRA (1662), S. 36f. (ebenso 29). – 5 Röm 5,10 – 6 Lk 10,34 – 7 Mt 9,27 – 9 Ps 32,5 – 21 Ps 38,5 – 23 Ps 44,26 – 25f. Ps 51,7 – 33f. Röm 7,19 – 35 Vgl. Ps 1,1 – 37f. Die Rede davon, daß sich Gottes Geist und Engel zurückziehen, wenn die Sünden überhand nehmen, ist als Mahnung zur Umkehr in gebundenen wie auch in ungebundenen Texten des frühneuzeitlichen Luthertums verbreitet. Vgl. Johann Rist: Himlis¡e Lieder IV, S. 11f., Str. 10-12:
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10. Glei¡ wie ni¡t kondte bleiben De# Noäh Taub' allda/ Wo e# no¡ kothig sah' Also lä‰ ›¡ vertreiben Der Gei‰ der Sauberkeit Wo man die liebe Zeit/ Jn Uppigkeit verbringet Und glei¡ zur Hell' einspringet. 11. Wer Zan¿ und Hader liebet/ Wer bey den Spöttern ›”t/ Und s¡ändli¡ ›¡ bes¡mi”t/ Wer ›¡ in Ho[ahrt übet/ Wer ‰et# im Sause lebt/ Wer nur na¡ Gelde ‰rebt Der kan den Gei‰ der Gnaden Do¡ nimmer zu ›¡ laden. 12. Er gibt ›¡ selb‰ nur denen Die von der Triegerey Der s¡nöden Wollu‰ frey Si¡ na¡ dem Himmel sehnen/ Ja wel¡e Tag und Na¡t Au[ Gotte# Zorn beda¡t Jhr traurig# Her”' außs¡ütten Und ‰et# umb Gnade bitten. Vgl. auch Dilherr: Heilig-Epi‰olis¡er Beri¡t (1663), S. 119: Und der Apo‰el Paulu# sagt/ von ›¡ selb‰/ daß/ wenn er ni¡t eis›ge# Aufsehen habe; er wohl andern predigen/ und selb‰ verwer[li¡ werden könne. Dannenher vermahnet er die Philipper/ und mit ihnen/ alle Chri‰en: Sie sollen s¡a[en; daß ›e seelig werden/ oder da#jenige/ so von denen erfordert wird/ so da wollen seelig werden/ mit Fleiß/ beoba¡ten/ mit kindli¡er For¡t und Zittern; und ers¡re¿en/ für dem Zorn Gotte#/ wel¡er/ über alle Gottlosen/ ergehen wird [...] E# bezeugen au¡ sol¡e# die traurige Exempel. Saul war anfang# ein Geväß Gotte#/ und sein Her” eine Wohnung deß Heiligen Gei‰e#: aber/ da er Gotte# Geboth übertrath/ und von GOTT wi¡e; da wi¡e der Gei‰ Gotte#/ mit Seiner Gnaden-Gegenwart und Regierung/ au¡ von ihm: und ein böser Gei‰/ vom HErrn/ ma¡te ihn sehr unruhig. Waren ni¡t unsere er‰e Eltern/ im hö¡‰en Stand der Uns¡uld vollkommen im Glauben? no¡ lie‹en ›e ›¡ [dur¡] den Satan/ von GOTT/ abwendig ma¡en: und verloren den Glauben/ und den Heiligen Gei‰. Diß Exempel hält St. Paulu# den
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Corinthiern für/ und sagt: J¡ hab eu¡ vertrauet einem Mann; daß i¡ eine reine Jungfrau Chri‰o zu brä¡te. J¡ för¡te aber/ daß ni¡t/ wie die S¡lang Evam verführte/ mit ihrer S¡al¿heit; also au¡ eure Sinne verru¿et werden/ von der Einfältigkeit in Chri‰o. Diese Sorg wäre unnöthig gewesen/ wenn ›e den Heiligen Gei‰ ni¡t hätten können verlieren. – 40 Vgl. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 284 (Gründonnerstag, Joh 13,1-17), wo es heißt, ohne Jesu Passion "hätten wir dürren Höllenbrände im ewigen Verdammniß ohn unterlaß braten mü‹en." – 45 Stul] Gemeint ist der Stuhl des Anklägers, von dessen Sturz in Offb 12,10 die Rede ist. – 46 Höllenpful] Offb 19,20 – 49f. Vgl. Röm 2,15 – 57f. Ps 10,14 – 59 Mt 4,10 – 65f. Vgl. Jes 53,4 – 69 Kol 2,14 – 71f. Zur Rede davon, daß Christi Wunden die Wunden der Seele heilen, vgl. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 292f. (Karfreitag, 1Kor 6,20), der dem Sohn Gottes folgende oratio ficta in den Mund legt: S¡aue Mens¡/ dur¡ meine Striemen solt du heil werden/ dur¡ meine dornene Krone habe i¡ dir die Krone der Gnaden/ die Krone der Gere¡tigkeit/ die Krone der Ehren und de# Leben# erworben/ dur¡ mein blutige# Ange›¡t soll da# Bild GOtte# in deiner Seelen erneuert werden [...] A¡ wie erbärmli¡ i‰ sein Leib voller blutiger Striemen und Wunden/ damit die Wunden unsere# Gewi‹en# heil würden! Vgl. zu diesem Motiv auch Dilherr: Heilig-Epi‰olis¡er Beri¡t (1663), S. 174: Denn Chri‰i Tod nimmet ni¡t nur allein die Stra[ der Sünden weg: sondern tödet/ in un#/ au¡ die Lu‰ zu sündigen; dur¡ wel¡e# Leiden und Verdien‰/ un# allen Vergebung der Sünden/ und die Erneurung deß Heiligen Gei‰e# erworben i‰. Ja! dur¡ wel¡e# leibli¡-ges¡lagene Wunden/ ihr/ an euren Seelen-wunden/ seyd heil/ und gesund worden; wel¡e# eu¡/ auf dieser Welt/ genug seyn soll. Denn ob ihr glei¡ bißweilen/ an dem Leib/ unbillig ges¡lagen/ und verwundet werdet: so seyd und bleibet ihr do¡/ an der Seelen gesund/ wel¡e# gewißli¡ viel höher zu s¡ä”en i‰. Vgl. außerdem Johann Rist, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 216, Nr. 216, Str. 5: O wehrter Ri‹, O sü‹er Flu‹! Nim hin von Mir den Glauben#ku##, Erö[ne Mir dadur¡ den Mund Und la## Mi¡ werden bald gesund Biß au[ den Grund. Vgl. ebenso Heinrich Müller: Her”en#-Spiegel (1738), S. 150 (Sexagesimae, Lk 8,4-16): "Und dazu hat er seinen Sohn in die Welt gesandt, daß er# [scil. das Leben] dur¡ seinen Tod erwürbe. Daher sagt Petru# 1. Epi‰. 2,24. daß wir geheilet ›nd dur¡ die Wunden JEsu. Der Heyland JEsu# i‰ die einige Qvelle, darau# alle# Heyl eu‰." Johann Conrad Dannhauer: CATECHJSMVS MJLCH, Teil 8 (1666), S. 11, führt im Anschluß an Röm 5,12 und unter Zitation eines Teils der dritten Strophe von Lazarus Spenglers Choral 'Durch Adams Fall ist ganz verderbt' (zu finden bei Wackernagel. Bd. 3, S. 49, Nr. 71) aus: "wie un# ein frembde S¡uld in Adam all verhönet/ also au¡ ein frembde Huld in Chri‰o all versöhnet; Daß Chri‰i Wunden unserige Wunden heilen und un# zur Gesundheit verhel[en." Insofern ist die Seitenwunde Christi
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nicht eine solche, die nach Heilung verlangt, sondern paradoxerweise selbst das Heilmittel, womit Dannhauer an die schon altkirchliche sakramentstheologische Interpretation von Joh 19,34 anknüpft, wenn er schreibt, daß die Seitenwunde "Vulnus medicinale, [...] ein heilsame Wunder-Wund [...] eine Heyl-Wunde Esa. 53/6." (CATECHJSMVS MJLCH, S. 9) ist. Vgl. ähnlich Christophorus Gaudichius: Grundfe‰ der Seelen Seligkeit (1625), S. 125. Auch hier findet sich der Topos von der Heilung der Sündenwunden der Menschen durch die Wunden Christi, wobei Gaudichius ähnlich wie Dannhauer recht intensiv auf Bernhard von Clairvaux zurückgreift und mitunter folgende Passage zitiert: "Omnia quae de Christo Servatore legimus, medicamina sunt animarum nostrarum". Der Bernhard-Beleg findet sich in: Bernhard: Opera 5, S. 110, Z. 4f. – 73f. Apg 4,12 – 81f. 1Joh 4,9 – 83 Lk 2,7 – 84 Joh 1,14; Hebr 2,14. Zur Menschwerdung Gottes vgl. zu Text Nr. I/47, v. 73. – 85f. Lk 22,44 – 91f. Phil 2,6-8 – 93 Frefel-hal#geri¡t] Das Halsgericht ist eine gerichtliche Instanz, die bei schweren Straftaten die Todesstrafe verhängen konnte. Halsgerichtsordnungen regeln seit dem 15. Jahrhundert das Verfahren in solchen Prozessen. – 95 Mt 27,33 – 96 Mt 27,60 – 98-100 Vgl. zu Text Nr. II/5, v. 41-48. – 99f. Joh 19,34 in Verbindung mit Hld 2,14. Zur christologischen Ausdeutung von Hld 2,14 vgl. zu Text Nr. II/19, v. 68 (ebenso 105-112; 125-128). – 108 zeu¡t] ′zieht′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 939. – 113-118 Num 21,6-9 in Verbindung mit Joh 3,14f. Diese Parallelisierung der Fürbitte des Mose für das Volk Israel mit der intercessio Christi findet sich ebenso bei Luther, WA 2, S. 689, Z. 16-23 (Sermon von der Bereitung zum Sterben, 1519): Da# i‰ bedeut Numeri 21. Da die kinder von Jsrael, von den feurenden s¡langen gepi‹en, nit ›¡ mit den selben s¡langen zerren, sondern die todte ehrne s¡lange mu‰en ansehen, da elen die lebendigen von yhn selb# ab und vorgingen. Alßo mustu di¡ mit dem todt Chri‰i alleyn bekummern, ßo wirstu da# leben nden, und wo du den todt anderßwo an›he‰, ßo tödt er di¡ mit gro‹er unruge unnd peyn. Bei Herberger: MAGNALIA DEI (1678) (zu Num 21,8), Teil 1, S. 148b-149a heißt es: "GLei¡ wie aber den Jsraeliten da# küp[erne S¡länglein muß hel[en: also muß unser gecreu”igte Herr JEsu# unserer Seelen Ar”t und Ar”ney werden. Jm Kup[er ‰a¿te jene#mahl die Kra[t ni¡t/ sondern im Heyland JEsu/ der dur¡ da# küp[erne S¡länglein ward gebildet/ wie im Bu¡ der Weißheit cap. 16. v. 8. zu lesen. [...] HErr JEsu/ i¡ dan¿e dir für da# s¡öne Bildniß [...]." Herberger fährt fort, ebd., S. 149a: Wie Mose# eine S¡lange in der Wü‰en erhöhet hat: also muß de# Mens¡en Sohn erhöhet werden/ au[ daß alle/ die an ihn gläuben/ ni¡t verlohren werden/ sondern da# ewige Leben haben. J¡ bin deiner eben so ho¡/ benöthiget/ al# die verwundeten Jsraeliten. Die S¡lange hat mi¡ au¡ betrogen/ i¡ fühle die brennenden Sündenbeulen in meinem Gewi‹en. A¡ HErr/ heile mi¡/ daß i¡ ni¡t ‰erbe/ sondern lebe. Die typologische Exegese von Num 21 findet sich auch bei Friedrich Balduin: PASSIONIS TYPICAE Liber alter (1616), S. 84f., sowie bei Johannes Förster: PASSIO CHRISTI TYPICA (1610), S. 102: Mose# le‰ ›¡ erbitten. Darau[ behlt jhm al#bald der HERR/ er sol eine Ehrne S¡lange ma¡en/ vnd ›e an einer Säulen oder Pfal zum zei¡en au[ri¡ten. Vnd wenn denn jemand von den S¡langen gebi‹en
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worden/ so sol er nur diese S¡lang anbli¿en/ so sol er von ‰und an genesen/ vnd beym leben erhalten werden. Mose# thut/ vnd verri¡tet/ wa# jhm der HERR befolen/ ma¡t eine sol¡e S¡lange/ hengt vnd ri¡t ›e au[/ da# Vol¿ von den S¡langen gebi‹en/ ›het diese also in der höhe au[gehengte S¡lang an/ vnd bleibt beim leben. Vgl. auch die Kurfürstenbibel (1641), Teil 1, S. 140a (zu Num 21,9): "Johan. 3. vers. 14. 15. zeu¡t Chri‰u# sol¡e# Bild selb‰ au[ ›¡/ daß/ wer dur¡ den alten gi[tigen S¡langen Biß verwundet/ jhn am Creu” erhöhet/ mit waaren Glauben ans¡awen wird/ derselbe werde gei‰li¡ vnd ewig genesen." – 123 Vgl. Offb 12,15 – 129f. Mt 23,37. Zur Bezeichnung Jesu als Gluckhenne vgl. zu Text Nr. II/26, v. 101-104. Zu dieser speziellen Stelle vgl. außerdem Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 98 (Sonntag nach Neujahr, Mt 3,13-17): Die Gevatter se”et ›¡ allda ein wenig nieder/ und hat da# Kindlein [scil. den Täufling] in ihrer S¡o#. Da beden¿en wir/ nun liegt da# liebe fromme junge Her”lein in der Gnaden-S¡o# de# himmlis¡en Vater#/ je”t liegt# in den Armen JEsu Chri‰i/ je”t ruhet# unter den Glü¿hennen-Flügeln seine# Verdien‰e#/ Matth. 23. v. 37. Wol dem/ der unter dem S¡irm de# Hö¡‰en ›”et/ und unter dem S¡atten de# Allmä¡tigen bleibet. Psal. 91. v. 1. – 132 gespi”et hat] ′seine Aufmerksamkeit gerichtet hat′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 5, Sp. 4157. – 133 Glied] 1Kor 6,15 – 137f. Joh 4,14. Im Hintergrund dieser Formulierung dürfte Luthers Überzeugung stehen, daß die fides eine Umformulierung des Gesanges 'Media vita in morte sumus' (verdeutscht von Luther AWA 4, S. 160ff.) erzwingt. Vgl. Luther, WA 43, S. 219, Z. 2-4 (Vorlesungen über 1. Mose, 1535–1545): "Euangelium autem et fides invertunt hanc cantionem, et sic canunt: Media morte in vita sumus, te redemptorem laudamus, suscitasti nos de morte et salvasti nos." – 139 Joh 15,1.5 – 141 Joh 6,58 – 143 Tro‰Wein] Mt 26,27f.; 1Kor 10,16; 11,23-25 – 145f. Zu der im frühneuzeitlichen Luthertum verbreiteten Rede davon, daß der Glaubende Christus in die Arme schließt, vgl. zu Text Nr. II/27, v. 108-110. – 149f. Gen 32,27 – 152 Jes 25,8; Offb 7,17; 21,4 – 157-160 Mt 8,23-26. Zur Beschreibung des christlichen Lebens in nautischen Bildern (navigatio vitae) vgl. zu Text Nr. I/18, v. 118f. – 162 Ps 42,2 – 164 Vgl. Lk 23,43 – 169-175 Zur Bezeichnung Christi als rechten Noah und Tröster vgl. Gerhard: Po‰illa (1613) III, S. 64f. (Reinigung Mariens, Lk 2,22-32): "Vnser Euangeli‰ bes¡reibet jhn [scil. Simeon] also/ daß er gewesen from vnd gott#für¡tig/ vnd habe gewartet au[ den Tro‰ Jsrael/ da# i‰/ au[ die Sendung de# verhei‹enen Mes›ae/ de# re¡ten Noa oder Trö‰er#/ au¡ sey der heilige Gei‰ in jhm gewesen [...]." Weiter ebd. III, S. 72f. (St. Matthias, Mt 11,25-30): AL# Genes. 5. dem Patriar¡en Lame¡ ein Sohn gebohren wurde/ hieß er denselben Noah/ da# i‰ einen Trö‰er/ vnnd spra¡: Dieser wird vn# trö‰en in vnser Mühe vnd Arbeit au[ Erden/ die der HERR veru¡t hat. E# vermeynete der fromme Lame¡/ dieser sein Sohn were der verhei‹ene Weibe#samen/ wel¡er der hellis¡en S¡langen den Kop[ solte zutreten/ Genes. 3. darumb hieß er jhn Noah/ in Ho[nung/ e# solte dur¡ denselben da# mens¡li¡e Ges¡le¡te wiederumb einen Tro‰ wider die Sünde vnd allerley Vnglü¿/ dem ›e
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der Sünden halben vnterwor[en ›nd/ empfangen. Ob nun wol der heilige Patriar¡ in der Person vnd in der Zeit etwa# verfehlet/ weil die be‰impte Zeit dazumal no¡ ni¡t erfüllet/ zu wel¡er ›¡ der Mes›a# solte ein‰ellen/ denn au¡/ dieweil der Mes›a# ni¡t dem gemeinen Lau[ der Natur na¡/ sondern von einer Jungfrawen solte gebohren werden/ jedo¡ hat er da# heilwertige Ampt de# Mes›ae in diesen Worten gar re¡t tro[en/ daß er werde ein Trö‰er seyn/ der die armen elenden Mens¡en werde trö‰en in jhrer Mühe vnd Arbeit au[ Erden/ die der HERR veru¡t hat. Wie denn sol¡er liebli¡er Name au¡ ander#wo in H. S¡ri[t dem Mes›ae wird gegeben/ al# daß er genennet wird aller Heyden Tro‰/ Hagg. 2. der Tro‰ Jsrael/ Luc. 2. Na¡ dem Sündenfall i‰ vnser gan”e# Thun vnd Wesen ander# ni¡t# al# Mühe vnd Arbeit/ Psal. 90. von wegen de# göttli¡en Flu¡#/ dem wir alle von Natur der Sünden halben vnterwor[en ›nd/ Da i‰ aber Chri‰u# vnser Tro‰ worden/ der hat vn# ni¡t allein von der Sünde vnd vom Flu¡ göttli¡e# Zorn# dur¡ sein Blut vnd Tod erlöset/ sondern hat au¡ sol¡e thewrerworbene Wolthaten in der trö‰li¡en Lehre de# Euangelij allen bekümmerten tro‰losen Her”en fürgetragen/ al# er in den Tagen seine# Fleis¡e# au[ Erden gewandelt/ Wie denn sol¡e Lehre Chri‰i dannenhero mit diesen holdseligen Worten bes¡rieben wird/ Esa. 40. Trö‰et/ trö‰et mein Vol¿/ spri¡t ewer Gott/ Redet mit Jerusalem freundli¡/ vnd prediget jhr/ daß jhre Ritters¡a[t ein Ende hat/ Denn jhre Mi‹ethat i‰ vergeben/ vnnd ›e hat zwiefeltige# empfangen von der Hand de# HERREN vmb alle jhre Sünde. – 173-175 Vgl. Gen 8,9 – 177f. Lk 15,5f. – 180 Hebr 4,10; Offb 14,13 – 183f. Lk 10,20; Offb 3,5 – 187 bekleiben] ′kleben′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1420. – 193f. Vgl. Mt 6,22f. – 197 Zur lutherischen Auffassung, daß sich der Glaube im Vorsatz, gute Werke zu tun, zeigt und nicht in ethischer Perfektion, vgl. zu Text Nr. II/7, v. 46. – 207 Jes 65,24 – 212 gehei”t] Vgl. 1Petr 4,12 – 217 Ps 51,10 – 219 Mal 3,20 – 222 Vgl. Joh 14,2 – 225 1Kor 12,4 – 226-228 1Kor 6,19f. – 229-232 Joh 15,5 – 239f. Vgl. Phil 2,13 – 241-244 Zum hier angespielten Zusammenhang von Glauben und guten Werken vgl. zu Text Nr. II/30, v. 8. – 245 Ps 51,15 – 247f. 1Petr 5,3 – 250 Mt 7,14. Vgl. Arndt: Von wahrem Christentumb, Buch 1 (Erstausgabe 1605), S. 170: "Es ist ein solcher schmaler Weg zum ewigen Leben/ der da alles der Seelen abstreiffet/ was Jrrdisch ist/ Matth. 7. Der Weg ist eng vnnd schmal/ der zum Leben führet/ vnnd wenig ist jhr/ die jhn finden." Weiter ebd., S. 325: "Das ist der rechte weg zur Warheit vnd zum Leben/ welches alles Christus selbst ist. Es ist aber der schmale Weg/ vnd die enge Pforte/ Mat. 7. die jhrer wenig finden [...]." – 251 Ps 25,15 – 254 Zum ewigen Lobgesang der Engel und zum Einstimmen der Erlösten in diesen vgl. zu Text Nr. I/12, v. 127-129.
Text II/33: Die Buß-leidige Seele an ihren Himmlis¡en DAFNJS. Parodia. 144v-145r Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T1 XXXIII.]
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XXXIII – T1 Am linken Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – 2-7 am linken Seitenrand – senkrecht zum Text – von unten nach oben geschrieben: J‰ gedru¿t in der Hand- und Hau#-Po‰ill | neben no¡ 450 Poëtis¡en Anda¡ten] J‰ gedru¿t in der Hand- und Hau#-Po‰ill | neben no¡ 450 Poët. Anda¡ten – 8 und] u‾ d – 8 und i¡] und überschrieben, dazwischen Worttrennungsstrich – 21 und] u. – 33 kommen] kom ‾ en (ebenso 35 benommen – 36 Nimm – 58 nimm) – 44 da#] Kürzel Eine Druckfassung des Gedichtes in der vorliegenden Form ist bislang nicht bekannt. Mit minimalen Varianten findet sich das Gedicht im Psalterium Betulianum nochmals unter der Nummer III/2. Ob es sich beim vorliegenden Gedicht um eine Bearbeitung dieses Textes (Nr. III/2) handelt oder umgekehrt, kann nicht mehr geklärt werden. Eine exakte Datierung muß offen bleiben, auch weil sich nicht sagen läßt, ob das vorliegende Gedicht zeitnah zu Text Nr. III/2 und also im Jahr 1661 entstanden ist oder nicht. In Anbetracht der wahrscheinlichen Endredaktion des Psalterium Betulianum im November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I) kann zumindest dieser Monat als terminus ante quem für die Entstehung des vorliegenden Gedichtes angeführt werden. T4 DAFNIS] Mythische Gestalt eines sizilischen Hirten. Er gilt als Begründer der bukolischen Dichtung (vgl. Baudy, 1997). Vermutlich spielt Birken hier weniger auf den mythologischen Daphnis, als auf den Daphnis aus dem von Longos verfaßten Liebesroman "Daphnis und Chloe" an. Der bukolische Roman von Longos spielte zwar – wenn man Garber, 1974, S. 60, glauben darf – bei der Ausbildung des europäischen Schäferromans keine besondere Rolle. Gleichwohl scheint die Erzählung hier bei Birken im Hintergrund zu stehen. Mit Daphnis ist im vorliegenden Gedicht Christus gemeint, der von der Seele/Psyche sehnsüchtig geliebt und gesucht wird. Ein geistlicher Sachverhalt wird hier in einem antiken Romanstoff gespiegelt. – T5 Das vorliegende Gedicht ist die Parodie eines Gedichtes von Johann Rist, welches sich unter dem Titel Daphni# bekümmerte Liebe#-Gedan¿en/ Al# er bey seiner Galatheen ni¡t seyn konte in seinem Buch Des DAPHNJS aus Cimbrien GALATHEE (1642) befindet und folgenden Wortlaut hat (fol. Bjv-Biijr): 1. DAphni# gieng für wenig Tagen über die begrünten Heid/ Heimli¡ eg er an zu klagen Bey ›¡ selb‰ sein s¡were# Leid/ Sang au# ho¡betrübten Her”en Von den bittern Liebe# S¡mer”en/ A¡ da# i¡ di¡ ni¡t mehr seh Allers¡ön‰e Galathe!
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2. J‰ mier re¡t/ da# ›nd die Spi”en Die i¡ an den Bäumen s¡auw/ Hinter wel¡em pflegt zu ›”en Galathee bey der Auw' Al# ›e zwinget meine Sinnen O du Preiß der S¡ä[erinnen/ Weh mir daß i¡ ni¡t mehr seh; Allers¡ön‰e Galathe. 3. Könt i¡ in den Lü[ten iegen Wie ein s¡nelle# Vögelein/ A¡ wie wolt i¡ di¡ betriegen Bald/ bald wolt i¡ bey dir seyn Und dier tausend S¡mä”lein geben/ Da# wer mein erwüns¡te# Leben/ Nun i‰ mier von Her”en weh Allers¡ön‰e Galathe. 4. Mö¡t i¡ bey der Sonnen ‰ehen Bey dem güldnen Himmel# Li¡t O wie ei‹ig wolt i¡ sehen Au[ dein freundli¡# Ange›¡t Tausend Strahlen wolt' i¡ s¡ie‹en Deiner äuglein zu genie‹en Nun i‰ mir von Her”en weh' Allers¡ön‰e Galathe/ 5. Kan i¡ denn ni¡t zu dir kommen Der i¡ dir so nah je”t binn/ J‰ mier s¡on der Weg benommen/ Ey so nim die Seu[zer hinn/ Die i¡ dier von Her”en sende Biß da# Glü¿ ›¡ wiederumb wende
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Und i¡ di¡ mit Freuden seh/ Allers¡ön‰e Galathe! 6. Drumb' jhr Winde solt jhr bringen Meine Klag und Seu[”en zu/ Selber kan i¡ ni¡t mehr ›ngen Denn mein Her” i‰ sonder Ruh' A¡ i¡ Armer hab ersehen Jhr Gezelt von ferne ‰ehen/ Nun i‰ mir von Her”en weh' Allers¡ön‰e Galathe! 7. O jhr Vöglein die jhr wendet Euren Flueg an jhren Orth/ Sagt i¡ hab eu¡ hergesendet Daß jhr mit eu¡ nehmet fort Die getreuen liebe# Thränen/ Die ›¡ ‰ündli¡ na¡ dir sehnen/ Biß i¡ di¡ mit Freuden seh' Allers¡ön‰e Galathe. 8. Galathee du mein Leben Nim die Wind und Vöglein au[ Die ›¡ dir zu Dien‰ ergeben Mit so s¡nellem Flug und Lau[/ Und weil i¡ di¡ ni¡t kan s¡auen Wolle‰ du dem Boten trauen/ Biß i¡ selb‰ di¡ wiederseh' Allers¡ön‰e Galathe! Dasselbe Lied von Rist parodiert Birken im Psalterium Betulianum ein weiteres Mal in Text Nr. III/2 – 1 Psy¡e] Steht hier für die gläubige Seele. Zum mythologischen Zusammenhang, der hier aufgerufen wird, vgl. zu Text Nr. III/1, v. 1f. – 11f. Apg 7,55 – 13 Röm 8,34; 1Joh 2,1; Hebr 7,25 – 14 Lk 2,30-32; Apg 4,12 – 20 Vgl. Erasmus Alber, Wackernagel. Bd. 3, S. 879, Nr. 1032, Str. 2:
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Der Jüng‰e Tag i‰ nun ni¡t ferr, kum, JHEsu CHRi‰e, lieber HERR! Kein Tag vorgeht, Wir warten dein vnd wolten gern bald bey dir sein. – 33 Vgl. Joh 8,21 – 43 Ps 69,4 – 44 sonder] ′ohne′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1571f. – 57 Joh 14,6 – 58 Zährn] ′Tränen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 191. – 60-62 Gal 5,6; Jak 2,17. Zur Ansicht, daß das Tun guter Werke im Rahmen der nova oboedientia die mit der Buße einsetzende fides in Erscheinung treten läßt, vgl. zu Text Nr. II/30, v. 8. Zur lutherischen Ansicht, daß sich der Glaube im Vorsatz, gute Werke zu tun, zeigt und nicht in ethischer Perfektion, vgl. zu Text Nr. II/7, v. 46. – 62 Vorsa”] Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 22, S. 230: "Vnnd wo ein sol¡er heiliger Vorsa” ni¡t i‰/ da i‰ au¡ keine Be‹erung/ vnd grünen vnd zunemen in Chri‰o […]." – 64 Röm 1,12
Text II/34: Die Gei‰li¡e Taube. 145v-146v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 XXXIV.] XXXIV (V aus II überschrieben) – T1 Jn die Dillhers¡e S¡äferey] Jn die Dillh. S¡äferey – 2 und] u. (ebenso 5, 15, 25, 30, 34, 36, 37, 39, 50) – 3 Himmel] Himel ‾ (ebenso 9 Himmel – 10 nimm‰ – 11 Weltgetümmel – 12 Himmel – 15 aufgenommen – 16 kommen – 37 komm – 47 Grimm – 48 kommt) – 4 vergnügen] mit ver-Kürzel (ebenso 18 vergunnt) – 9 mein] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 9 Wuns¡] W‾us¡ (ebenso 68 Wohnung) – 10 wann] wa‾n (ebenso 18 vergunnt – 20 wann) – 12 Ruh,] Komma aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 13 diß] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 17 i¡] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 17 der] Kürzel (ebenso 20, 45) – 20 da#] Kürzel – 21 Felslöcher] überwiegend lateinische Schreibung – 30 lie‰] e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 31 Gese”e#‰ab] erstes e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 37 Sohn] überschrieben, aus Resten rekonstruiert – 45 Mi¡] überschrieben, aus Resten rekonstruiert – 53 E#] E überschrieben – 58 Winkel] teilweise lateinische Schreibung – 62 denken] zweites n aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 63 hei‰] is aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 65 indeß] n aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 66 Boßheit-gall] e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 69 girren] Tintenklecks über en, aus Kontext erschlossen Die Marginalie neben T1 ist nicht korrekt. Das vorliegende Gedicht findet sich nicht in dem aus Anlaß von Dilherrs Tod im Jahr 1669 von Mitgliedern des Pegnesischen Blumenordens publizierten Himmel-
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klingende[n] S¡äferspiel, das Birken als Dillh[errs¡e] S¡äferey bezeichnet (vgl. Morphologie, Nr. 399, S. 705). Das vorliegende Gedicht wurde vielmehr 1663 gedruckt in Dilherrs Erbauungsschrift Hohe S¡ul de# Hö¡‰en Lehrer# und Seiner S¡üler in 17 gezählten Strophen (S. 239-242) (vgl. Morphologie, Nr. 251, S. 396). Auf den 21.12.1663 (Tag des Apostels Thomas) datiert Dilherr die Zueignungsschrift der Hohe[n] S¡ul de# Hö¡‰en Lehrer# und Seiner S¡üler. Der 21.12.1663 ist damit terminus ante quem für die Abfassung des Gedichts. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel Anda¡t-Lied. Als Lehnmelodie ist angegeben: Na¡ der Singweise: Auf! auf mein Her”! und du mein gan”er Sinn/ etc. Das Gedicht endet mit der Signatur S. von B. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 5 nit] ni¡t (ebenso 7, 14, 27, 45, 52) – 5 s¡on] glei¡ – 10 wann] Wenn (ebenso 20) – 13 denk i¡ au¡] daß i¡ den¿ – 15 werd] soll – 23 Gotte#-wunden] Leiden#-Wunden – 25-72 Durch die irrtümliche Doppelzählung von Strophe 6 im Druck ergibt sich im Druck folgende, nicht korrekte Strophenzählung: 7 (in der Handschrift) = 6 (im Druck), 8 =7, 9 = 8, 10 = 9, 11 = 10, 12 = 11, 13 = 12, 14 = 13, 15 = 14, 16 = 15, 17 = 15, 17 = 16, 18 = 17 – 28 weil i¡ e#] diß Ort i¡ – 30 vor] für – 32 mir] mein – 32 du Felse, ie‹e] du Fel# her! i‹e – 35f. A¡ geh mir auf, du bä‰e Seelenhütte! dann ›h, i¡ gläub, i¡ klopf', i¡ su¡' und bitte.] ja! ja! i¡ glaub/ i¡ klopf/ i¡ su¡/ i¡ bitte. A¡! geh mir auf/ du bä‰e Seelenhütte! – 37 Sohn] HANd – 40 mi¡ nun] nun mi¡ – 50 ob s¡on] obglei¡ – 51 in] im – 54 Gru[t] Klu[t – 55 dann] denn – 57 vor] für – 67 kein] mein – 68 mög hintan] möge ni¡t – 71 Adler#ügeln] Adler# Federn Im Druck ergeben die Initialen bzw. die jeweils ersten Silben und Wörter der Gedichtstrophen ein Akrostichion, welches das auf Hld 2,14 fußende Motto von Dilherr ergibt: "ICh Ruhe IN FelslöcherN JOHANNES MICHAEL DILHERR" (in der Druckfassung hervorgehoben durch Antiqualettern). Zum mnemotechnisch bedeutsamen Mittel des Akrostichions schreibt Birken in seiner Teuts¡e[n] Rede-bind und Di¡tKun‰ (1679): "Bei den Lateinern und Grie¡en/ hei‰ eine Art von Poesy Acrostichis: wan nämli¡/ die er‰e Bu¡‰aben oder Wörter aller Verse oder Strophen/ zusammen ein oder mehr Wörter oder Namen ma¡en [...] in den Strophen oder Gese”en der Lieder/ fällt e# zuglei¡ lei¡ter und liebli¡er/ und dienet/ daß man dieselbe de‰o eher kan zu Gedä¡tni# bringen." 1-8 Gen 8,8f. Zur Taube als Sinnbild für den wahren Christen, der sein letztes Vertrauen nicht auf die Kreaturen bzw. die Welt setzt, vgl. Hermann Heinrich Frey: Therobiblia (1595), Vogelbuch, 69r: "Glei¡ wie die TAVBEN ni¡t vmb vnd bey den Mens¡en in jhren Stuben ni‰eln/ sondern von jhnen iegen/ Also iegen au¡ die Gleubigen von der Gemeins¡a[t der Weltkinder/ Vnd ob# s¡on ni¡t allwegen mit dem Leibe ges¡i¡t/ so ges¡i¡t# do¡ mit der Seel/ Her”en vnd Gewi‹en." Vgl. außerdem Heinrich Müller: Her”en#Spiegel (1738), S. 76 (Sonntag nach Neujahr, Mt 3,13-17):
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Da# Leben eine# getau[ten Chri‰en soll seyn ein Tauben-Leben. Der heilige Gei‰ kommt über Chri‰um in Tauben-Ge‰allt, anzudeuten, daß wir in der Tau[e gesalbet mit dem heiligen Gei‰ sollen Tauben-Art an un# nehmen. Die Taube, wie s¡on gesagt, i‰ ein reine# Thier. Ein getau[ter Chri‰ soll ›¡ beeißigen der Reinigkeit an Leib und Seel. [...] Jn der Tau[-S¡wemme hat ›e [scil. die Seele des Getauften] JEsu# gereiniget mit seinem Blut […] Die Tauben ›nd rein, und spiegeln ›¡ o[t in der Sonne, was¡en ›¡ au¡ o[t in reinem Wa‹er. Mein Her”, da# dienet zu deiner Reinigung, daß du di¡ halte‰ gegen die Sonne der Gere¡tigkeit, JEsum, und spiegel‰ di¡ darinne, wie nahe du mit deinem Leben JEsu sey‰, und wie ferne du no¡ mit deinem Leben von ihm abseye‰. Finde‰ du dann, daß no¡ Fle¿en und Mängel an dir seyn, wie dann selbiger gar viele no¡ an dir ›nd, so eile zum Thränen-Wa‹er, und was¡e di¡ damit, beweine, wa# sünd- und mangelha[t an dir i‰; Laß deine Thränen vermenget seyn mit JEsu Blut, und söhne di¡ mit GOtt im Glauben au#. Die Taube i‰ ein fru¡tbare# Thier. Der Apo‰el Paulu# wüns¡et allen Chri‰en, daß ›e erfüllet seyn mögen mit Frü¡ten der Gere¡tigkeit. Phil. 1,11. […] Die Tauben ziehen viele Jungen. So sollt du au¡ fru¡tbar seyn in vielen guten Wer¿en. […] Die Taube i‰ ein san[tmüthige# Thier. Man hält dafür, daß ›e ohne Galle seye. […] Wann di¡ demna¡ der Zorn übereilet, so besän[tige dein Her”. Da# Her” ‰illen und besan[tigen, i‰ ein Wer¿ der San[tmuth und de# Gei‰e#. Die Taube seu[zet und kirret immerdar. Mein Her”, willt du re¡t beweisen, daß du ein getau[ter Chri‰ seye‰, so bringe dein Leben zu im Seu[zen. Zur Gleichsetzung des Glaubenden mit der Taube Noahs, wie sie im vorliegenden Gedicht von Birken vollzogen wird, vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 23, S. 237f.: Glei¡ wie da# Täublein Noae nirgend# fande/ da e# mö¡te ruhen/ ohne in der Ar¡en/ darumb kam e# wieder/ die Ar¡e i‰ Chri‰u# vnd seine Chri‰enheit/ die nur eine Thür oder Fen‰er hat/ da# i‰ die Bu‹e/ dadur¡ man zu Chri‰o eingehet/ vnd wie da# Täublein bald wieder kömpt zu der Ar¡en: Also mustu bald wider einkehren in dein Her” zu Chri‰o von den vielen Wa‹ern dieser Welt/ oder du wir‰ keine Ruhe nden. Vgl. ebenso Dilherr: Göttli¡e Liebe#amme (1660), S. 206: "Und glei¡ wie die Taube/ wel¡e Noa/ zur Zeit der Sündut/ zu er‰ au# dem Ka‰en ließ/ nirgend# ruhen kunte/ sondern bald wider zu ihm eilete: Also haben ›e [scil. die Gläubigen] au¡ au[ dem wütenden Meer dieser vnreinen Welt nirgend# angeneme Erge”ligkeit [...]." Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 671f. (Himmelfahrt, Kol 3,1-5): Gen. 24. Abraham wolte ni¡t/ daß sein Sohn Jsaac ein Weib solte von den Tö¡tern der Cananiter/ vnter wel¡en er wohnet/ sondern er mu‰e in sein Vaterland ziehen/ vnnd zu seiner Freunds¡a[t/ vnd daselb‰ ein Weib nehmen. Sihe/ also soltu deine Liebe ni¡t hengen an die Creaturen/ sondern in# himlis¡e Vaterland geden¿en/ vnd Chri‰o anhangen. Da# Täublein/ wel¡e# Noah au# der Arca lie#/ fand ni¡t/ da jhr Fuß ruhen kondte/ darumb kam ›e wieder zu jhm in den Ka‰en. Agar die Magd Sarae/ wurde vom Engel wiederumb zu dem Hause jhre# Herrn gewiesen. Der verlohrne Sohn fand nirgend Ruhe/ er mu‰e wieder zum Vater kommen/ Also mag deine Seele bey den Creaturen ni¡t Ruhe nden/ denn ›e ›nd vnbe‰ändig/ aber in
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GOtt wirstu die re¡te Ruhe deiner Seelen nden. Darumb spra¡ Chri‰u# Matthaei 11. Kompt her zu mir/ so werdet jhr Ruhe nden für ewre Seele. – 9 Phil 1,23. Zur Sehnsucht nach einem baldigen Abscheiden aus der Welt vgl. zu Text Nr. II/53, v. 43f. – 10-12 Vgl. zu Text Nr. II/32, v. 169-175. – 12 i¡ ~ Himmel] Hebr 4,9f.; Offb 14,13 – 16 Daß die Beziehung eines Menschen mit Gott (Glaube) sowie jede tatsächliche Tröstung eines Menschen allein durch Gottes Hand gewirkt werden können, ist ein Motiv, das sich bei Luther vielfach findet, so etwa in WA 12, S. 221-227, hier: S. 226, Z. 7-12 (Trostbrief an die Christen zu Augsburg, 1523): "Darumb seyt getro‰, meyn lieben herren und brüder, e# ‰ehet wol mit eu¡, und e# will gut werden, entfallet nur ni¡t au# der hand Gotti#, der eu¡ y”t gefa‹et hat, eu¡ re¡ts¡a[en Chri‰en zu ma¡en, die ni¡t mit wortten alleyn, wie i¡ und meyn# gley¡en leyder ›nd, sonder mit der that und der warheyt Evangelis¡ leben sollen." Vgl auch WA 31/1, S. 419, Z. 20-23 (Der 111. Psalm ausgelegt, 1530): "dadur¡ wird der glaube geübt, da# Euangelion ges¡er[t und die Chri‰en ein re¡ts¡a[en wer¿ und newe Creatur Gotte#, Da# i‰ ein wer¿, da# wir von Gott leiden und ni¡t thun, Darumb hei‹t e# wol seiner hende wer¿ [...]." Zur Verbreitung dieses Motivs im frühneuzeitlichen Luthertum vgl. Dilherr: Heilig-Epi‰olis¡er Beri¡t (1663), S. 306: Ja! so e# au¡ ges¡ehe; daß wir/ wider Verho[en/ und ohn unsern Willen/ au# S¡wa¡heit/ gar mögten dahin fallen: so la‹et un# ja ni¡t/ mit dem gefallenen Juda/ liegen bleiben; sondern/ mit dem bußfertigem David/ mit dem weinenden Petro/ wieder auf‰ehen. Denn ein gere¡ter fället ›ebenmal; und ‰ehet wieder auf: aber die Gottlosen ver›n¿en/ im Unglü¿/ spri¡t Salomo. Ob wir aber glei¡/ au# unsern eigenen natürli¡en Krä]en/ ni¡t können wieder auf‰ehen: so ‰re¿et do¡ der mitleidige GOtt Seine Gnaden-hand au#; und will un# aufhel[en. A¡! la‹et un# dieselbige ergrei[en: la‹et un# die Güte Gotte#/ wel¡e un#/ zur Buß leitet/ erkennen. Vgl. auch Zacharias Hartmann: Nürnbergis¡e# Gesangbu¡ (1676), S. 380, Nr. 345, Str. 11: Vergiß aber au¡ ni¡t meiner/ O Du gro‹er Gnaden-Gott/ wann i¡ fa‰ verge‹e Deiner/ wann die herbe Tode#-Noht mir beraubet mein Ge›¡t/ wann mein Ohren hören ni¡t/ und wann mein Ver‰and will wei¡en/ woll‰ Du/ HErr/ Dein Hül[-Hand rei¡en. – 21-24 Joh 19,34 in Verbindung mit Hld 2,14. Zur christologischen Ausdeutung von Hld 2,14 vgl. zu Text Nr. II/19, v. 68. Zur vorliegenden Stelle vgl. auch Dilherr: Hohe S¡ul de# Hö¡‰en Lehrer# und Seiner S¡üler (1663), S. 238 (= Ende des Kapitels, dem Birkens Gedicht zugeordnet ist): Haben wir gesündiget: (wie wir denn tägli¡ sündigen) so la‹t un#/ mit dem versündigten Thoma/ nirgend# ander# wohin iehen/ al# zu den dur¡nagelten Händen unser# HErrn Jesu Chri‰i; wel¡e Er no¡ immer na¡
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un# au#‰re¿et: und zu Seiner o[enen Seiten-Wunden; in wel¡er wir die allersü‹e‰e Seelen-Ruhe/ und die allerbe‰e Si¡erheit/ für dem Göttli¡en Zorn/ und für der ewigen Verdamni#/ nden können. A¡! wie freundli¡ rü[t unser HERR JEsu# un# Selber: Komme/ meine Taube! komme/ meine Taube! in die Steinrize/ und in die Felßlö¡er. O da# ›nd deine Striemen! o da# ›nd deine Wunden/ HErr Jesu! du Fel# de# Heil#. Vgl. außerdem das anschließende Gedicht in Dilherr: Hohe S¡ul de# Hö¡‰en Lehrer# und Seiner S¡üler
(1663), S. 238f.: Wie ein Täublein/ wenn e# wittert/ wenn der Geier/ Mord-erbittert/ ihm/ in Lu]en/ ‰ö‹et na¡; Daß e# möge ›¡er ›”en/ ›¡ verkri¡t in Felsen-Rizen/ ›¡ ver‰e¿et unter Da¡: Also/ wenn mi¡ wollen fällen/ wenn mir Höll und Sünd na¡‰ellen/ meine Seel/ im Glauben/ ieht in die Höhle deiner Wunden/ JESU! ô du Felß zers¡runden! da/ da nd i¡ Ruh und Fried. – 22 Port] ′Hafen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2003f. – 30 Jes 53,4f. – 31f. Ex 17,6; 1Kor 10,4 – 33-36 Mt 7,7f. – 38 Joh 14,2 – 41 Ne‰ wahrer Ruh] Vgl. zu v. 21-24. – 46 Raubvögel] Vgl. Dan 7,4.6 – 52 harter Wetter‰imme] Hi 37,2 – 53 1Petr 4,12 – 56 Jes 57,2; Dan 12,13 – 60 Tauben-Ne‰e] Vgl. zu v. 21-24. – 61 Mt 27,60 – 63 Röm 6,2 – 67 Vgl. Phil 2,13. Die Aussage, daß allein Gott mit Hilfe seines Geistes die Kraft zum rechten Tun und zur Vermeidung von Fehltritten geben kann, ist eine Kernthese der lutherischen Pneumatologie, die sich in ungebundenen Texten des frühneuzeitlichen Luthertums genauso findet wie in gebundenen. Vgl. Dilherr: Heilig-Epi‰olis¡er Beri¡t (1663), S. 213: Also i‰ der H. Gei‰/ ein un›¡tbare#/ unbegrei[li¡e#/ freiwillige# Wesen: und hat Seine Wir¿ung/ im Her”en/ verborgen: jedo¡ kan deß H. Gei‰e# Gegenwart erkannt und verspühret werden; an Seinen krä]igen Wür¿ungen/ und Bewegungen/ in den Her”en der Gläubigen: denn wel¡e der Gei‰ Gotte#/ zu allen Chri‰li¡en Tugenden/ treibet; die ›nd Gotte# angenommene Gnaden-Kinder/ und beeis›gen ›¡ alle# kindli¡en Gehorsam#/ und der Wer¿e deß Gei‰e#: dargegen ha‹en ›e die Wer¿e deß Fleis¡e#; la‹en die Sünde ni¡t herrs¡en/ in ihrem ‰erbli¡en Leib/ ihr Gehorsam zulei‰en/ in ihren Lü‰en: sondern wider‰ehen denselben/ dur¡ Bei‰and deß H. Gei‰e#/ und creu”igen ihr Fleis¡/ samt den Lü‰en und Begierden. Weiter ebd., S. 322: "Böse# können wir/ für un# selb‰/ leider! mehr/ al# zu viel/ thun; und da# Gute hindern: wie Paulu# gethan/ al# er die Gemeine Gotte# verfolget: aber/ wo wir Gute# thun/ und Gott gefälligen Nu”en s¡a[en;
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wie abermal Paulu#/ na¡ seiner Bekehrung/ da# Evangelium/ mit gro‹em Na¡dru¿/ geprediget/ und da# Rei¡ Chri‰i gewaltig erweitert: da# ges¡i¡t allein/ dur¡ die Gnade Gotte#." Weiter ebd., S. 327: Wie wir nun/ von Natur/ untü¡tig ›nd/ un# selb‰ da# Li¡t deß Glauben# anzuzünden; also ›nd wir au¡ untü¡tig/ einen gottseeligen Chri‰li¡en Wandel zu führen. Da i‰ keiner/ der gute# thue/ au¡ ni¡t einer: ›e ›nd alle abgewi¡en/ nemli¡/ von dem Weg der Geboten Gotte#/ und allesamt untü¡tig; na¡ den Worten David#. J‰ also au¡ die Tü¡tigkeit eine# heiligen Wandel#/ und Chri‰li¡en Leben#/ allein von GOtt. GOtt der HErr muß au¡ dißfall# alle#/ au# Gnaden/ in un# wür¿en/ unsern Willen heiligen/ unsere Begierden reinigen/ und unsere Glieder zu Wa[en der Gere¡tigkeit ma¡en/ wie Er verhei‹en hat: J¡ will eu¡ ein neu Her”/ und einen neuen Gei‰/ in eu¡/ geben: und will da# ‰einerne Her”/ au# eurem Fleis¡/ wegnehmen/ und eu¡ ein eis¡ern Her” geben. J¡ will meinen Gei‰/ in eu¡/ geben/ und will sol¡e Leute au# eu¡ ma¡en/ die/ in meinen Geboten/ wandeln/ und meine Re¡te halten/ und darna¡ thun. Vgl. auch Josua Stegmann: ERNEWERTE HERTZEN=SEUFFTZER (1663), S. 295, Z. 40-45: HErr Jesu/ dir hab i¡ Trew zugesagt/ dir wil i¡ Treu halten/ verleihe nu Kra[t und Vermögen/ daß i¡ dir von Her”en diene: Zwar da# Her” i‰ willig: aber da# Vermögen i‰ s¡wa¡/ gib du nur Kra[t und Ma¡t e# zu vollbringen/ ‰är¿e meine s¡wa¡e Arm/ regiere meine zitternde Hände/ ‰ü”e meine ›n¿ende Knie/ halte meine gleitende Fü‹e/ ri¡te ›e zu deinem Dien‰/ regiere ›e na¡ deinem Wolgefallen. Vgl. ebenso Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 3, Str. 6: Laß mi¡ HErr in deinem Namen Fröli¡ nemen Speiß' und Tran¿/ Güter die von dir her kamen Fordern ja von mir den Dan¿/ Deine Weißheit kan mi¡ ‰är¿en Zu der Lieb' und guten Wer¿en. Johann Rist: Himlis¡e Lieder IV, S. 1f., Str. 3: Aber HErr/ wo nd' i¡ Stär¿e Zu verbringen gute Wer¿e Und dir ‰et# zu folgen na¡? A¡ mein Gott i¡ bin zu s¡wa¡! Bin i¡ s¡on au[ guten Wegen/ Bald muß i¡ mi¡ niederlegen/ Di¡ zu lieben O mein Lie¡t J‰ in meinen Krä[ten ni¡t. Johann Rist: Himlis¡e Lieder IV, S. 9, Str. 3: Er i‰#/ der un# regieret Die Sinnen und Ver‰and/
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
Der dur¡ der Liebe Band Un# re¡t zum Himmel führet/ Ja der de# Glauben# Kra[t Jn unser Seelen s¡a[t/ Der ›e mit Tugend s¡mü¿et Und in der Noth erqui¿et. Johann Rist: Himlis¡e Lieder V, S. 12, Str. 9: A¡ frommer Gott erhalte do¡ Mi¡ ‰et# in guten Wer¿en/ Du kan‰ in diesem Sünden-Lo¡' Allein' O HErr mi¡ ‰är¿en/ Drumb bitt' i¡ di¡ nun allermei‰ Umb deine Gnad und guten Gei‰/ Daß der mi¡ möge lehren/ So kan i¡ bald in dieser Stund' Allein zu dir au# Her”en-Grund' Jn Demuht mi¡ bekehren. Johann Rist: Himlis¡e Lieder V, S. 19f., Str. 2: O du allers¡ön‰e# Wesen O du Glan” der Herrligkeit Von dem Vater außerlesen Zum Erlöser in der Zeit A¡ i¡ wei#/ daß i¡ au[ Erden/ Der i¡ bin ein s¡nöder Kne¡t/ Heilig/ selig und gere¡t Sonder di¡ kan nimmer werden/ HErr' i¡ bleib' ein böser Chri‰ Wo dein Hand ni¡t mit mir i‰. Josua Stegmann: ERNEWERTE HERTZEN=SEUFFTZER (1663), S. 69: MJt Frewdn wil i¡ verri¡ten Mein# anbefohlnen Ampte#wer¿/ Jn all mein Thun und Di¡ten Au[ deine Hül[ allein i¡ mer¿/ – 71f. Jes 40,31
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Text II/35: Abend-Gesang einer JESUS-verliebten Seele. Parodia. 146v-147v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 Am linken Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – 3 su¡t] t überschrieben – 26 Monde#s¡ein] Monde# aus Sonne# überschrieben – 28 ihrer] e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 35 meinem] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 36 meinen] zweites e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 45 Flämmelein] Flämelein ‾ – 55 a¡] durch Streichung aus au¡ – 68 we¿] durch Streichung aus we¿e – 68 und] u. sowie oberhalb der Zeile – 68 de¿] durch Streichung aus de¿e – 68 mi¡ wieder] oberhalb von gestrichenem alle# Das vorliegende Gedicht wurde 1679 gedruckt in Birkens Teuts¡e[r] Rede-bind und Di¡t-Kun‰ in 19 ungezählten Strophen (S. 109-111) (vgl. Morphologie, Nr. 590, S. 1033). Birken druckt in seiner Teuts¡e[n] Rede-bind und Di¡t-Kun‰ sowohl schon publizierte als auch noch unpublizierte Gedichte aus allen Phasen seines Schaffens ab (vgl. Morphologie, Nr. 590, S. 1031). Beim vorliegenden Gedicht handelt es sich um einen bislang unpublizierten Text, der darum aber nicht unmittelbar vor Drucklegung der Teuts¡e[n] Rede-bind und Di¡t-Kun‰ entstanden sein muß. In Anbetracht der wahrscheinlichen Endredaktion des Psalterium Betulianum im November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I) ist vielmehr davon auszugehen, daß bereits der November 1667 der terminus ante quem für die Entstehung des vorliegenden Gedichtes ist. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel Abend-Lied. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 5 S¡öne glänzt der Monde#s¡ein;] S¡ön erglänzt de# Monde# Mund/ – 6 die güldnen Sternelein] da# güldne Sternen-Rund – 7 inken blinken] inket blinket – 8 leu¡ten glei¡sam un#] un# e# leu¡ten will – 11 diese# Sternlein, da#] JEsu# hei‰ er/ den – 12 i‰ mein lieb‰e# Jesulein] ihn i¡ su¡e nur allein – 15 wohl] gern – 19 au¡ der Monde] Mond und Sonne – 22 nit] ni¡t – 23 wahre#] ewig# – 26 dann] al# – 27 du zertreibe‰] ›e zertreibet – 30 di¡ zu mir] zu mir di¡ – 32 kein dunkel üm mi¡] um mi¡ kein Dunkel – 38 oder Beer] und der Bär – 41 S¡ön‰e# Sternlein au# der] S¡ön‰er Stern au# ihrer – 52 meine Sternen] meiner Ruhe – 56 Monde#] Sonne – 58 mag] ma¡ – 63 dein' Engeldienerlein] da# Heer der Engel dein – 65 Bi#] Wann – 67 beginnet] erneuret – 69 du tausendS¡ä”elein] dan/ TausendS¡a”/ mi¡ dein – 70 mi¡ dann] laß mi¡ T5 Das vorliegende Lied ist eine um 14 Strophen erweiterte Parodie eines Textes von Martin Opitz, der sich ohne Überschrift in dessen Acht Bücher[n] Deutscher Poematum (1625) findet und nach der kritischen Werkausgabe, Bd. 2/2, S. 664f., folgenden Wortlaut hat: Jetzund kömpt die Nacht herbey/ Vieh vnd Menschen werden frey/
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
Die gewüntschte Ruh geht an; Meine Sorge kömpt heran. Schöne gläntzt der Mondenschein; Vnd die güldnen Sternelein; Froh ist alles weit vnd breit/ Ich nur bin in Trawrigkeit. Zweene mangeln vberall An der schönen Sternen Zahl; Diese Sternen die ich meyn' Ist der Liebsten Augenschein. Nach dem Monden frag' ich nicht/ Tunckel ist der Sternen Liecht; Weil sich von mir weggewendt Asteris/ mein Firmament. Wann sich aber neigt zu mir/ Dieser meiner Sonnen Ziehr/ Acht' ich es das beste seyn/ Das kein Stern noch Monde schein. – 23 Joh 1,9; 8,12 – 24 Vgl. 2Petr 1,9 – 31f. Joh 8,12 – 38 Glu¿henn'] Fiktives Sternzeichen. Birken ironisiert hier die Astrologie seiner Zeit. – 38 Beer] gemeint ist das Sternzeichen des großen, bzw. des kleinen Bären. – 40 Jes 9,1; Lk 2,32 – 44 Mt 5,16 – 45f. Apg 2,3f. – 47f. Vgl. Ps 73,25 – 51 Vgl. Ps 121,4 – 57 Vgl. Ps 139,12 – 58 Vgl. Ps 4,9 – 61-64 Ps 91,11. Vgl. Luthers Abendsegen, Bekenntnisschriften, S. 522, Z. 10-19. Zum Motiv der permanenten Engelwacht vgl. zu Text Nr. I/1, v. 19. – 71f. Lk 16,13 – 75f. Hld 5,2. Gemeint ist hier die "Spiritualis vigilia", wie Gerhard in seiner Auslegung von Hld 5,2 sagt, mithin die geistliche Wachsamkeit des Glaubens, der die Parusie Christi sehnsüchtig erwartet und sie als kurz bevorstehend ansieht. Vgl. dazu Gerhard: POSTILLA SALOMONAEA I (1631), S. 37 (2. Advent, Hld 5,2): [...] wir haben in vnserm Sprü¡lein die deutli¡e Erklärung/ daß diß wa¡en von dem wa¡en de# Her”en# oder der Seelen eigentli¡ zu ver‰ehen sey/ wel¡e# au¡ Chri‰u# lehret/ wenn er in dem Evangelio de# ne¡‰abgewi¡enen Sontag# [d.i. des vorangegangenen Sonntags, in diesem Fall des 1. Advents] spri¡t: So seyd nun wa¿er oder wa¡et allezeit. Nun were e# aber ni¡t mügli¡/ allzeit dem Leibe na¡ zu wa¡en/ weil der S¡la[ zu Erhaltung der Natur de# Mens¡en von nöhten i‰/ so würde au¡ da# leibli¡e wa¡en wenig nü”en/ wenn ni¡t da# gei‰li¡e wa¡en oder da# wa¡en de# Her”en# dabey were. Der Prophet
Gedichte 35 und 36
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Esaia# nennet diß wa¡en de# Her”en# da# wa¡en de# Gei‰e#/ oder ein gei‰li¡e# wa¡en/ wenn er spri¡t cap. 26. Von Her”en begehre i¡ dein de# Na¡te#/ darzu mit meinem Gei‰/ in mir wa¡e i¡ früh zu dir.
Text II/36: Morgen-Gesang einer JESUS-verliebten Seele. Parodia. 147v-148v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T1 Am linken Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – 62 Ma¡t] M überschrieben – 66 und] u. – 73 s¡a[en] s¡a überschrieben – 74 Tag] T überschrieben Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. T5 Der vorliegende Text ist eine Parodie des vorhergehenden Textes II/35. Mittelbar nimmt damit auch der vorliegende Text Bezug auf einen Text von Martin Opitz (vgl. dazu den Kommentar zu II/35.T5) – 11f. Vgl. Mal 3,20; Lk 2,32 – 23 Joh 1,9; 8,12 – 24 Vgl. 2Petr 1,9 – 27 Joh 8,12 – 31f. 2Kor 4,6; 2Petr 1,19 – 36 Seelens¡a”] Vgl. Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 673 (Himmelfahrt, Kol 3,1-5): "Chri‰u# der S¡a” vnser Seelen". Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel (1599), S. 411: HERR Gott Vatter/ mein ‰ar¿er Heldt/ Du ha‰ mi¡ ewig/ für der Welt/ Jn deinem Sohn geliebet/ Dein Sohn hat mi¡ jhm selb‰ vertrawt/ Er i‰ mein S¡a”/ i¡ bin sein Braut/ Sehr ho¡ in jhm erfreuwet. Eya/ Eya/ Himmlis¡ Leben/ wirdt er geben Mir dort oben/ Ewig soll mein Her” jhn loben. Johann Rist, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 286, Nr. 276, Str. 12: Dise# Li¡t lä‰ un# ni¡t wanken Jn der re¡ten Glauben#bahn. Ewig, HErr, wil J¡ dir danken,
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
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Daß du ha‰ so wol gethan Und un# disen S¡a” ges¡enket, Der zu deinem Rei¡' un# lenket. – 40 Jes 9,1; Lk 2,32 – 44 Mt 5,16 – 45f. Apg 2,3f. – 47 Vgl. Lk 24,32 – 51 Vgl. Ps 121,4 – 52 Vgl. Lk 6,19 – 61-64 Ps 91,11. Vgl. Luthers Abendsegen, Bekenntnisschriften, S. 522, Z. 10-19. Zum Motiv der permanenten Engelwacht vgl. zu Text Nr. I/1, v. 19. – 71f. Lk 16,13
Text II/37: Die Jesu#-Liebe. 149r-151v Mit Ausnahme der Überschrift sind die Verse 1-8 mit einer diagonalen Linie gestrichen. Die Verse 7176 sind mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T1 XXXVII.] XXXVII – 1 3
2
1
entglimme] zweites e überschrieben – 16 i¡ will kü‹en] kü‹en will i¡ – 21 lieb‰e#] s aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 22 wei‰] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 27 Liebe#] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 28 weil] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 30 Sinn] Si‾n (ebenso 40 wann – 163 wann) – 31 Liebe#ammen] Liebe#amen ‾ (ebenso 32 zusammen – 48 Himmel – 87 Flammen – 88 allzusammen – 154 kommt – 161 kommen – 163 aufgenommen – 171 komm – 175 zusammen – 176 Liebe#ammen) – 32 und] u. (ebenso 47, 50, 79, 100, 128) – 33 Solt] teilweise lateinische Schreibung – 43 abzu‰eigen] te aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 46 da#] Kürzel (ebenso 51, 84, 137, 159) – 60 n‰ren] e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 71 bi‰] biß – 79 Himmel] H überschrieben – 111 die] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 143 seiner] er überschrieben – 145 Ob] überschrieben – 152 Strom] S überschrieben – 161 Wann] Wa überschrieben – 174 eitlen] zweites e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar Vom vorliegenden Gedicht findet sich in Birkens Gottseelige[r] Gesprä¡-Lu‰ (Bl. 61v-67r) eine weitere Manuskriptfassung. Birkens Tagebüchern ist zu entnehmen, daß derjenige Abschnitt in der Gottseelige[n] Gesprä¡-Lu‰, in dem das vorliegende Gedicht steht, am 7.6.1660 ins Reine geschrieben wurde (Tagebücher I.16; PBlO.B.2.1.3, 6r). Damit liegt ein terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes vor. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1 Ps 57,9; Eph 5,14. Zum geistlichen Weckruf vgl. zu Text Nr. I/1, v. 1. – 9-13 vgl. Röm 8,5-9 – 9f. Diese Ermahnung impliziert den Wunsch, Gott möge den supralapsarischen Zustand des Menschen durch Einstiftung des Glaubens wiederherstellen und den Menschen zu einem solchen machen, dessen Gottebenbildlichkeit – wie einst vor dem lapsus Adae – restituiert ist und dessen Gedanken mit denen
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Gottes voll übereinstimmen. Zur Beschreibung des supralapsarischen Zustands des Menschen in Texten frühneuzeitlicher Lutheraner vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, S. 4f.: Zu dem Ende hat GOtt den Mens¡en rein/ lauter/ vnbee¿t ers¡a[en mit allen Leib# vnd Seelen Krä[ten/ daß man GOtte# Bilde in jhm sehen solte/ Ni¡t zwar al# einen todten S¡atten im Spiegel/ sondern al# ein warha[tige# lebendige# Contrafeyt vnd Glei¡ni# de# vn›¡tbaren Gotte#/ vnd seiner vberau# s¡önen/ innerli¡en/ verborgenen Ge‰alt/ dz i‰/ Ein Bilde seiner göttli¡en Wei#heit im Ver‰ande de# Mens¡en/ ein Bilde seiner Gütigkeit/ Langmut/ San[tmut/ Gedult in dem Gemüt de# Mens¡en/ Ein Bilde seiner Liebe vnnd Barmher”igkeit in den Affecten de# Her”en# de# Mens¡en/ Ein Bilde seiner Gere¡tigkeit/ Heiligkeit/ Lauterkeit vnnd Reinigkeit in dem Willen de# Mens¡en/ Ein Bilde der Freundligkeit/ Holdseligkeit/ Liebligkeit vnnd Warheit in allen Geberden vnd worten de# Mens¡en/ Ein Bilde der Allma¡t in der gegebenen Herrs¡a[t vber den gan”en Erdboden/ Vnnd [...] vber alle Thier/ Ein Bilde der Ewigkeit in der Vn‰erbligkeit de# Mens¡en. Vgl. auch Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel (1599), S. 181: Vber diß natürli¡e Leben aber/ führeten Adam vnd Eua/ au¡ ein himmlis¡ Leben/ auß der Jnhabitation oder Eynwohnung der gan”en heyligen Dreyfaltigkeit in jhrem Leibe vnnd in jhrer Seelen. Denn na¡demmal ›e beyde/ Gott vnd der Mens¡/ sehr liebli¡/ vnd einbrün‰igli¡ von Liebe/ vnd GegenLiebe/ gegen einander brannten/ so wonete Gott dur¡ sol¡e Liebe in dem Mens¡en/ vnd hielt seinen Sabbath/ oder seine Ruge in jhm/ also/ daß der gan”e Mens¡ mit Leib vnnd Seele ni¡t sein eygen war/ sondern war Gotte# Eygenthumb/ Gotte# Tempel/ Gotte# Palla‰/ vnd Gotte# Behausung. Derwegen glei¡ wie da# natürli¡ Leben i‰ ein Verknüp[ung vnd Gemeins¡[t Leib# vnnd der Seelen: Also war da# Göttli¡e Leben in Adam vnd Eua/ ein Verknüp[ung vnnd Gemeins¡a[t mit Gott/ daß Gott in jhnen ruhete vnnd wonete/ vnd jhr Leib vnd Seele/ mit dem lebendigen Gott/ dur¡ vnd dur¡ bese‹en waren. Vgl. außerdem Dilherr: Tugends¡az/ Und La‰erplaz (1659), S. 12-14: 21. Diese# war also der Mens¡/ den GOTT na¡ seinem Bilde/ na¡ dem Bilde GOtte#/ sage i¡/ ers¡a[en hatte. E# be‰unde aber dazumahl da# Bilde GOtte# fürnemli¡ in vier Stü¿en. Denn e# begrie[e in ›¡/ Er‰li¡/ eine vollkommene Weißheit/ und Erkentni# Gotte#/ und der Ges¡öpfe Gotte#: Darna¡ eine vollkommene Gere¡tigkeit/ eiverige Lu‰/ und be‰ändige Liebe zu dem Guten/ und zu dem Gehorsam gegen GOtt: Zu dritten/ die Herrs¡a[t über die ganze Erden/ und über alle#/ wa# auf/ in/ über und unter der Erden i‰: Zum vierdten/ die Un‰erbli¡keit/ und die Befreiung von allen Kran¿heiten/ und für dem Tod selb‰en. 22. Von den beeden er‰en Stü¿en/ sagt der Apo‰el Paulu# also: Leget von eu¡ ab/ na¡ dem vorigen Wandel/ den alten Mens¡en/ der dur¡ Lü‰e/ in Jrrthum/ ›¡ verderbet: erneuret eu¡ aber in dem Gei‰ euer# Gemüth#/ und ziehet den neuen Mens¡en an; der na¡ GOtt ges¡a[en i‰/ in re¡ts¡a[ener Gere¡tigkeit und Heiligkeit. Von dem Dritten/ redet Mose# in seinem 1. Bu¡ in den 1. Cap. Da Gott den er‰en Mens¡en zu einem Herren aller seiner ›¡tbarli¡en irdis¡en Ges¡öpfen ma¡te. Da# Vierdte/ daß der Mens¡/ ohne
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Kran¿heiten/ S¡merzen und Todt/ ewig gelebet hätte/ zeüget die Dräuung Gotte#/ die er an sein Gebot hienge: Daß der er‰e Mens¡ ni¡t solte von dem verbotenen Baum e‹en: son‰ würde er deß Tode# ‰erben. 23. J‰ demna¡ der Mens¡/ von Gott/ in sol¡er Herrli¡keit ers¡a[en worden: daß er er‰li¡ Gott den HErrn/ (so viel ihme dazumahl von nöthen gewesen) na¡ seinem Wesen und Willen/ re¡t erkennet hat. Da hat er keine# Lehrmei‰er#/ au¡ keiner ges¡riebener Gese”e/ bedör[t: Sondern er i‰/ von Natur/ weiser/ ver‰ändiger/ und gelehrter gewesen/ al# izo ein ganze# Regiment der allerwizig‰en Lehrmei‰er sein mögen. Er hat Gott dem HErrn glei¡sam in da# Herze gesehen/ und sein Ver‰and hat/ mit dem fürtre[li¡en Li¡t der Erkentni# aller Creaturen/ herrli¡ gefun¿elt; daß er ganz eigentli¡ gewu‰: Wie? und warüm ›e Gott ges¡a[en habe? 24. Sol¡e# hat ›¡ ja gnug an dem erwiesen: daß/ na¡ dem Gott alle vernün[tige Thiere/ zu dem er‰en Mens¡en/ geführet/ er einem jegli¡en seinen Nahmen/ na¡ seinen Eigens¡a[ten/ gegeben; und/ so bald er nur seiner Even an›¡tig worden/ gar wol erkennet/ daß ›e/ au# seinem Leibe/ erbauet sei: und den Rath Gotte# gewu‰: warüm ›e ers¡a[en sei? nemli¡/ daß ›e ›¡ zu ihm halte. 25. Also hat der er‰e Mens¡ au¡ aller Kräuter auf dem Felde/ und aller Metallen in der Erden/ ihre Eigens¡a[ten gewu‰: daß e# ihme an keinem Stü¿e gefehlet. We#wegen der vernün[tige Sittenprediger Sira¡ sagt: GOtt gab ihnen Vernun[t/ Spra¡e/ Augen/ Ohren/ und Ver‰and/ und Erkentni#. – 11f. Zur Beschreibung des affectus fidei als ein Ausbrechen aus der leiblich-irdischen Existenz vgl. zu Text Nr. II/1, v. 5-7. – 12 Vgl. Röm 7,23 – 15 Zu der im frühneuzeitlichen Luthertum verbreiteten Rede davon, daß der Glaubende Christus in die Arme schließt, vgl. zu Text Nr. II/27, v. 108-110 (ebenso 97-99; 117f.). – 16 Hld 1,2. Die in der mittelalterlichen Mystik zentral stehende Rede vom Kuß Jesu war auch im frühneuzeitlichen Luthertum verbreitet. Vgl. Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 30, Z. 383-387: "Als die Jünger sämptlich von jhm flohen/ entwich er nicht/ wie er wol thun können/ denn seine Liebe hatte jhn gleichsam gefangen genommen/ seine Liebe hat jhn von Himmel gezogen/ an die Marterseulen vnd ans Creutz gehefftet/ er neiget sein Heupt am Stamm des Creutzes/ vns aus Liebe zu küssen […]." Daß dieser Kuß Jesu erbeten sein will, betont Dilherr: Göttli¡e Liebe#amme (1660), S. 6f.: Die Braut wüns¡et/ daß ihr Seelenbräutigam ›e kü‹en möge mit dem Kuß seine# Munde#/ oder/ wie e# der Grundspra¡ näher kömbt/ daß er do¡ jhr au¡ einen/ von den Kü‹en seine# Munde#/ geben möge! Du her”allerlieb‰er HErr/ sagt ›e/ i¡ weiß/ daß du deine heilige Liebe viel meiner Gespielen mer¿li¡ ha‰ spüren [...] la‹en/ wel¡e# alle# i¡ jhnen von Her”en gönne: Aber/ O mein S¡a”/ geden¿e do¡ au¡ an mi¡/ vnd laß mi¡ ni¡t allein leer außgehen: Das Geschehen des Kusses Jesu wird als ein gnadenhaftes Widerfahrnis begriffen, so bei Gerhard: Po‰illa (1613) III, S. 152 (Mariae Heimsuchung, Lk 1,39-45): "Diese Freude de# Gei‰e# i‰ der liebli¡e Kuß/ von wel¡em Cantic. 1. ‰ehet/ Er kü‹e mi¡ mit dem Kuß seine# Munde#/ vnnd man kan# mit Worten ni¡t au#spre¡en/ wa# e# sey/ wer# aber gefühlet vnnd ges¡me¿et/ der wei# e#/ derselbe jammert au¡ darna¡/ vnd
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ndet# do¡ ni¡t/ e# werde jhm denn von GOtt gegeben." Zur Freude und zum reichen Trost, den der Kuß Jesu spendet, vgl. Johann Rist: Himlische Lieder III, S. 29, Str. 4: Da# i‰ mein' hö¡‰e Frewd' au[ Erden Wenn i¡ O HErr in deiner Gun‰ So freundli¡ mag entzu¿et werden Und fühlen deiner Liebe Brun‰/ Denn bin i¡ re¡ter Wollu‰ voll Wenn i¡ di¡ Lieb‰er kü‹en sol/ So kan i¡ dir mein arme# Leben Und alle# wa# i¡ hab' ergeben. Johann Rist: Himlis¡e Lieder V, S. 22, Str. 7: O du Paradyß der Freuden Da# mein Gei‰ mit S¡mer”en su¡t/ O du ‰ar¿er Tro‰ im Leiden O du fris¡e Leben#-Fru¡t O du Himmel-sü‹e# Bi‹en Wie bekompstu mir so wol/ Ja mein lieb‰er S¡a” der sol Mi¡ in hö¡‰er Wollu‰ kü‹en Gib mir deinen zarthen Mund/ Denn so wird mein Her” gesund. Vgl. auch Gerhard: Zwey kleine Trostreiche Tractätlein, Bl. A IVv-AVr: "Denn solcher göttlicher Trost in wahrem Glauben angenommen/ ist der geistliche Kuß/ vmb welchen die Geistliche Braut Christi/ die Kirche Gottes vnnd ein jegliches wahres lebendiges Glied derselben bittet im Hohelied Salomonis am I. Cap." Darauf, daß sich der Liebeskuß Jesu nach lutherischer Ansicht auch bei der Predigt ereignen kann, weist J.A. Steiger, 1997, S. 64f., hin. Vgl. zum Thema auch Birkens Gedicht unter Nr. III/1 (ebenso 165-167). – 19 Joh 8,12 – 22-24 Mt 6,19f. – 28 Joh 2,25 – 29-32 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 29, S. 323f.: "E# hat ›¡ aber darna¡ herrli¡ erzeuget in de# HERREN Mens¡werdung vnd Geburt/ vnd sonderli¡ in seinem H. Leyden vnd Sterben/ dadur¡ er vn# die hö¡‰e Liebe erzeiget/ vnd wird da# Fewer seiner Liebe#Flamme au¡ in Ewigkeit gegen vn# ni¡t erles¡en. Zu demselben Fewr halte dein kalte# Her”/ daß du erwermet vnd mit der liebe Chri‰i entzündet vnnd vereiniget werde‰." – 29 Gal 2,20 – 30 Ps 73,25 – 33f. 1Joh 4,19 – 34 Ps 139,16; Jer 31,3 – 37f. Vgl. Luther: Kleiner Katechismus (Der Glaube), Bekenntnisschriften, S. 510, Z. 39 - S. 511, Z. 3. – 38 Tru”en] ′Drohen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 22, Sp. 1122f. – 38 tru”t] ′Widerstand leistet′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 22, Sp. 1125f. – 40 Ex 15,26; Mt 9,12. Zur Rede von Gott/Christus als Arzt vgl. zu Text Nr. II/32, v. 3. – 43-46
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Phil 2,6-8 – 46 Joh 1,14; Hebr 2,14. Zur Menschwerdung Gottes vgl. zu Text Nr. I/47, v. 73. – 47f. Röm 5,9f. in Verbindung mit Röm 8,17 – 49 Gen 3,6 – 50 Phil 2,7f. – 52-60 Jes 53,4f. – 61 1Joh 2,2 – 63 di¡ zagen] Lk 22,44 – 68 dein Eigentüm] Eph 1,14 – 70f. Eph 1,20f.; Phil 2,9 – 76 Makel-ledig] ′makellos′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 500. – 77 Apg 3,13 – 80 ô S¡ön‰er] Ps 45,3 – 82 eitlen Welt] Pred 1,14; 2,11 – 84f. Vgl. Ez 7,19; Mt 6,24 – 90 Hos 2,21; Offb 19,7 – 95 trauen] ′heiraten′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 21, Sp. 1351f. – 97 Ps 86,4; Hld 1,7 – 104 Sonne] Vgl. Mal 3,20 – 109 Hld 2,5; 5,8. Zum im frühneuzeitlichen Luthertum verbreiteten Motiv der geistlichen Krankheit, die ein Kranksein aus Liebe zu Christus ist, vgl. Martin Moller: Sterbe-Kun‰ (1673), S. 306: "Mi¡ gelü‰et zu s¡auen deine [scil. Jesu] Klarheit/ und mein Her” hat groß Verlangen na¡ deiner Wonne/ ie mehr i¡ an di¡ geden¿e/ ie krän¿er i¡ werde für Liebe/ die i¡ zu dir trage." Nach Gerhard: POSTILLA SALOMONAEA I (1631), S. 533f. (Laetare, Hld 2,5), zeigt sich die "gei‰li¡e selige Kran¿heit", von der in Hld 2,5 und 5,8 die Rede ist und die aus der Liebe zu Christus als dem "himlis¡en Seelenbräutigam" resultiert, u.a. in der starken Sehnsucht nach Christus: [...] wie eine# Kran¿en einige# Verlangen ‰ehet na¡ dem Ar”te/ an demselben hat er alle seine Frewde/ na¡ demselben sehnet er ›¡/ denn die Star¿en bedür[en de# Ar”te# ni¡t/ sondern die Kran¿en Matth. am 9. Also wel¡e Seele an dieser gei‰li¡en Liebe#kran¿heit ligt/ die hat jhr hö¡‰e# Verlangen na¡ dem Seelenar”t Chri‰o/ na¡ demselben sehnet ›e ›¡/ daß derselbe komme/ vnd ›e erqui¿e vnd labe. Zum Kranksein aus Liebe zu Christus vgl. auch Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 28f., Str. 3: Mein Her”/ Gott wallet mir vor Frewden Jm Fall' i¡ nur geden¿e dran/ Wie deine Klarheit mi¡ bekleiden Und deine Lieb' erge”en kan/ Wie dür‰et mi¡ na¡ diesem Tran¿'! J¡ werde für Verlangen kran¿/ J¡ habe Lu‰ diß zu betra¡ten Und deine Wunder ho¡ zu a¡ten. Johann Rist: Himlis¡e Lieder V, S. 59, Str. 5: J‰ do¡ mein Leben wie da# Hew Verdorret und wie Rau¡ vers¡wunden/ Wa# solt' i¡ denn mit Fur¡t und S¡eu' Erwarten er‰ der Tode#-Stunden? A¡ nein i¡ wil mit gro‹em Dan¿' Au# dieser Welt zum Himmel eilen/ Mein Her” i‰ s¡on vor Liebe kran¿/ E# kan dur¡au# ›¡ ni¡t verweilen.
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– 114 Hld 2,9 – 121f. Ps 73,25 – 125 Jes 49,16 – 126f. 1Sam 25,29. Diese Bibelstelle ist ein innerhalb der lutherischen ars moriendi zentraler Text, der v.a. in Leichenpredigten oft Verwendung fand, so etwa bei Gerhard: Leichenpredigten, S. 80, Z. 19-23: "Sie [scil. die Lehrer und Prediger Gottes] werden einmal jhre Garben bringen/ das ist/ am jüngsten Tage werden sie das Heuflein derer/ so durch jhr Wort zu Gott bekehret sind/ dem HErrn Christo darstellen/ da werden die Seelen in dem Bündlein der Lebendigen/ darinn sie eingebunden seyn [...] vor Gott vorgestellet werden [...]." Ebd., S. 201, Z. 19-24: "Darumb wann schon die Welt vntergehet/ wann schon alles über einen hauffen wird geworffen/ wann schon vnser Leib vnter der Erden muß verfaulen/ so wird doch vnsere Seele in den Allmechtigen/ mildreichen vnd trewen Henden GOttes deß HErrn erhalten werden/ sie ist eingebunden ins Bündlein der Lebendigen bey den HErrn/ 1. Sam. 25." – 129f. Hld 8,6 – 133f. Ps 23,4 – 137-144 Offb 12,10f. Die Annullierung des menschlichen Sündenregisters durch Jesu Blut und damit zusammenhängend die Eintragung der Seinen in das Buch des Lebens war in der Predigt, Lyrik und Emblematik des frühneuzeitlichen Luthertums ein beliebtes Bild, um die Versöhnung zwischen Gott und den Menschen einzufangen. Vgl. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 70f. (3. Weihnachtstag, Ps 24,710): "da wil i¡ [scil. Christus] mi¡ wie ein elende# Erdwürmlein la‹en ‰o‹en/ au#kehren/ und zuqvets¡en/ damit dur¡ die rothe Dinten meine# Blute# dein Name im Himmel anges¡rieben werde/ Luc. 10. v. 20." Melchior Lehe: SANGVINES PECCATORVM (1616), B2r: "Denn de‹en Blut [...] i‰ [...] wie ein ander Chri‰li¡er Kir¡enlehrer redet/ Rubrica Dei, Gotte# rothe Dinte/ mit wel¡er alle seine Heiligen canonisirt, vnd in# Calendarium oder Bu¡ der Lebendigen einges¡rieben werden." Vgl. auch Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 16, Str. 6: Dein Blut da# tilg' auß die so harte S¡ri] Die mir vor Augen ‰eht/ Dazu den Flu¡/ so mir die Seele tri[t Und gar an# Her”e geht/ Mein Hel[er/ mein Erretter S¡reib' eitel Gnaden-Gab' Jn de# Gewi‹en# Blätter Die i¡ zuri‹en hab'. Ein emblematisches Beispiel für diesen Zusammenhang findet sich bei Johann Mannich: SACRA EMBLEMATA (1624), Bl. 10r. Das dort abgedruckte Sinnbild stellt das Sündenregister eines Menschen am Kreuz hängend dar und zeigt eine Hand, welche die Handschrift mit einem Federstrich durchstreicht. Die deutschsprachige Erläuterung (Bl. 9v) lautet: Getilgt Hands¡ri[t/ Deß Todte# Gi[t. AM Creu” ein Hands¡ri[t hängt allhier/
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
Damit wird abgebildet dir Die S¡uld/ damit wir in gemein/ Dem S¡öp[er all verbunden seyn: Zwey Sigill hängen hie dabey/ Die vn# all überzeugen frey. Da# ein Sigill die Warheit i‰/ Da# ander Sigill da# du ›h‰/ Da# wird gnannt die Gere¡tigkeit/ Damit ›¡ Gott vmbgürt allzeit. Der Pen”el so die S¡ri[t dur¡‰rei¡t/ Vnser Versöhnung vn# anzeigt/ Daß CHRJSTVS JESVS GOTTES Sohn/ Dieselbig auß dem mittel thon/ An# Creu” gehe[t/ den Todt verhönt/ Vnd hierdur¡ gän”li¡ außgesöhnt/ Daß nunmehr ni¡t# verdamli¡# i‰ An denen/ die an JESV CHRJST. – 137 SündRegi‰er] Kol 2,14 – 143 Dinte] ′Tinte′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1179f. – 145 Creu”e#dörner] Mt 28,29 – 147f. Vgl. Hld 6,2 – 150-152 Hld 8,6f. – 155f. Ps 68,20; 1Kor 10,13 – 157f. Mt 16,24; 1Petr 2,21 – 157 Du trug‰ dörner] Mt 27,29 – 159f. Lk 10,20; Phil 4,3; Offb 3,5 – 161f. Phil 1,23. Zur Sehnsucht nach einem baldigen Abscheiden aus der Welt vgl. zu Text Nr. II/53, v. 43f. – 165f. Hld 8,1 – 171 Vatterlande] Hebr 11,14-16 – 173 Hos 2,21 – 175f. Hld 8,6. Zur Vereinigung der Erwählten mit Christus im Eschaton vgl. Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel (1599), S. 15f.: WA# i‰ aber da# ewige Leben im Himmel […] Antwort. O liebe Seele: E# i‰ ein Leben […] voll aller Frewden vnd voll aller Herrli¡keit/ dazu ein Leben/ in eytel heylige Liebe gefa‹et/ mit heyliger Liebe verbunden/ vnd au[ heylige ‰ar¿e Liebe gegründet/ also/ daß die gan”e heylige Dreyfaltigkeit/ der wahre Gott/ alle Außerwehlte Engel vnd Mens¡en/ mit seiner vnaußspre¡li¡en Liebe/ wie mit einer feuwrigen Mawren/ ‰ar¿ vmbringt/ bes¡leußt vnd vmbfähet/ vnd läßt ›e in jhm/ wie in einem wunder s¡önen Tempel/ wunderliebli¡ ruhen vnd frolo¿en. Vnd glei¡ wie er ›e liebet/ also wirdt er von ihnen mit vollkommener GegenLiebe/ so her”li¡ widergeliebet/ daß er dur¡ diß Bandt vnd Mittel/ der einbrün‰igen Liebe vnd GegenLiebe/ sehr liebli¡ in jhnen/ al# in seinen edlen Lu‰häusern vnd Pallä‰en/ mit seiner gro‹en Güte/ Kra[t/ Frewde/ Herrli¡keit/ Weißheit vnd Gere¡tigkeit/ re›diert/ wohnet vnd ruhet/ i‰ alle# in allen/ vnd ma¡et ›e theilha[tig seiner Göttli¡en Natur. Daher ›e denn all miteinander/ auß sol¡er Jnhabitation vnnd Eynwohnung deß lebendigen Gotte#/ ›nd wunders¡ön/ wunder‰ar¿/ vnd na¡ gegebener Maß vollkommen weise/ vollkommen gere¡t/ vollkommen heylig/ freundtli¡/ fröli¡/ vnd aller Tugenden voll/ lieben Gott jhren HERREN (der in
Gedichte 37 und 38
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jhnen wohnet) von gan”em Her”en/ von gan”er Seelen/ vnd von allen Krä[ten/ vnd darna¡ einer den andern/ al# ›¡ selb‰. Halten ›¡ vermittel‰ sol¡er Liebe vnd Einigkeit zusammen/ wie Glieder in einem Leibe/ mit dem heyligen Gei‰/ al# mit Gotte# Athem/ dur¡ vnd dur¡ liebli¡ erfüllet vnd bese‹en/ ›nd alle eine# in Gott/ vnd Gott eine# mit jhnen/ vnd ›e all mit einander/ Gott/ Engel vnd Mens¡en/ wie ein Leib/ ein Gei‰/ eine Massa, voll aller himmlis¡en Frewden/ voll himmlis¡er Wollu‰/ vnd voll ewigwährender Herrli¡keit.
Text II/38: Wie Gott Will. 151v-153r Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T1 XXXVIII.] XXXVIII – T1 Gehört zum I Theil] Gehört z‾u I Theil – T2 Wie Gott Will] überwiegend lateinische Schreibung – 1 dann] da‾n (ebenso 16 Mei‰erinn – 30 wann – 39 wann – 81 kennt – 97 dann) – 7 der] Kürzel (ebenso 12, 30, 80, 97) – 7 da#] Kürzel (ebenso 42) – 21 wa#] Kürzel (ebenso 30, 35, 39, 41, 42, 43, 44, 47, 51, 56 (2. Position), 66) – 26 Nimm] Nim ‾ – 27 und] u. (ebenso 43, 47, 52, 56 (2. Position), 67, 88, 100, 102 (1. Position), 104, 105, 109) – 33 i‰] überschrieben Das vorliegende Gedicht wurde – mit drei weiteren Strophen – 1652 gedruckt in Birkens Gei‰li¡e[n] Weihrau¡körner[n] in insgesamt 25 gezählten Strophen (S. 84-91) (vgl. Morphologie, Nr. 86, S. 143). Birken schloß die Arbeiten an seinen Gei‰li¡e[n] Weihrau¡körner[n] im Herbst 1651 ab. Dies geht aus einer Notiz in seiner Autobiographie hervor (Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 47) sowie aus einem Brief, den Heinrich Krolow, Ehegatte von Magdalena Krolow, geb. Wulkow, der neben Magdalena Vanzke, geb. Schröder, und Anna Otten, geb. Retz, die Weihrau¡körner gewidmet sind, am 28. Februar 1652 an Birken schickt (vgl. Morphologie, Nr. 86, S. 140f.). Ob das vorliegende Gedicht eine Vorstufe oder eine Bearbeitung der Druckversion ist, kann nicht mehr geklärt werden. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel Anda¡t/ über H. J. P. Her”- und Leibsprü¡lein: Wie Gott Will. Als Lehnmelodie ist angegeben: Na¡ der Weise deß Kir¡enlied#: Warum betrüb‰ du di¡ mein Her”. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version im Psalterium Betulianum: 3 erpi¡t] verpi¡t – 10 S¡öpfer] Geber – 25 nit] ni¡t (ebenso 39, 87, 99, 109) – 26 Zügel] Ziegel – 34 gewagt] gewage – 52 und] i¡ – 55 ob i¡ ihn] da# i¡ zwar – 59 mi¡ (2. Position)] Müh – 62 Haupt gezehlt] Haubte zählt – 64 der mein bä‰e#] er mein Gute# – 70 erwürgen] verderben – 71 deinem] seinem – 73 do¡] no¡ – 73 vor] für (ebenso 74, 75, 107) – 74 Dein] Sein – 75 dir] ihm – 77 du] er – 79 dein] sein – 80 Sünden] S¡ulden – 92 auf daß e# mi¡, i‰# böse] daß e#/ im fall e# böß/ mi¡ – 100 Es folgt:
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
21. J¡ dank/ O Gott/ für deinen Willen dir/ der mi¡ ges¡ikkt in diese# Leben hier/ ein Glied an deinem Leib ließ werden dur¡ den Bund der Tauf/ zum Gnadenkind genommen auf. 22. Mein Vater du von meiner Kindheit an/ da mir der Tod die Eltern abgewan/ Feur/ Wa‹er mi¡ gefährt. Na¡ Sturm zeig‰ du den fü[en Port: dur¡ müh kommt man zur Ehrenpfort. 23. Die ha‰ du mir/ wie Joseph/ aufgethan/ wie sehr mi¡ Leid und Neid gefo¡ten an. Hab Dank für alle Lieb/ für Tro‰ in Ang‰/ für S¡u” in Noht/ für Segen/ Hülf und tägli¡# Brod. – 100-110 Aufgrund der Hinzufügung von drei Strophen verändert sich die Strophenzählung wie folgt: 21 (in der Handschrift) = 24 (im Druck), 22 = 25. Die Marginalie neben T1 weist auf den 1673 erfolgten Wiederabdruck des Gedichtes im ersten Teil von Birkens PEGNESJS (S. 227-231) hin. Auch hier umfaßt der Text 25 Strophen und entspricht derjenigen Textversion in den Gei‰li¡e[n] Weihrau¡körner[n]. 2 2Petr 2,12 – 3 du Erd] Gen 2,7 – 4 Im Hintergrund dieses Verses steht die Ansicht, daß der Wille des Menschen durch den lapsus Adae ganz verdorben ist und der Mensch das, was ihm gut tun würde, nicht mehr tut. Vgl. dazu die Texte im Kommentar zu Text Nr. I/10, v. 5-8 (ebenso 106). – 5 Vgl. Röm 7,24 – 8 Vgl. Mt 6,24 – 9f. Vgl. Röm 1,25 – 13 2Petr 2,22 – 14 Wahn] ′Einbildung′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 27, Sp. 602. – 19 verbeutt] ′verbietet′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 110. – 19 gebeut‰] ′gebietest′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 1752f. – 23 Erdenklump] Gen 2,7 – 27 zäume] ′bändige′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 405. – 34 Zuvor ~ gewagt] Sprichwörtlich. Vgl. Wander. Bd. 1, Sp. 852. – 36 Mt 26,39 – 41 Mt 6,8 – 42 Röm 7,15 – 47f. Mt 7,11 – 49 Verehre‰] ′Schenkst′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 267. – 50 Vgl. Jes 65,24 – 57f. Eph 1,4 – 59 Hebr 11,3 – 62 Mt 10,30 – 66 Eph 5,29 – 69 Joh 3,16 – 74 Jes 53,5 – 79f. Röm 2,5 – 82 2Petr 1,19 – 85 Jer 31,33 – 86f. Röm 7,19 – 93-95 Mt 6,8 – 94 verehren] ′schenken ′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 266f. – 98 sonder] ′ohne′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1571f. – 101 Lk 22,42 – 102-105 Röm 8,38f. – 106f. Mt 6,25f.; 1Petr 5,7 – 109 Zu diesen drei traditionellen genera von tentationes vgl. zu Text Nr. I/1, v. 61.
Gedicht 39
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Text II/39: Der Leben#-gewinn im Sterben. Uber den Spru¡ Philip. 1. Ver# 21. 153r-155r Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 XXXVIIII.] XXXVIIII – T2 Leben#-gewinn] Leben#-gewi‾n (ebenso 5 Wann – 17 wann – 41 dann – 64 darinn – 97 dann – 105 Gewinn) – T4 Ver#] Kürzel – 3 nimmt] nimt ‾ (ebenso 32 nimmt – 99 komm – 100 komm) – 19 der] Kürzel (ebenso 25, 58, 97, 117) – 28 da#] Kürzel (ebenso 29, 30 (2mal), 43, 57, 86) – 40 holt] danach her gestrichen – 45 der] danach Sterben#Noht gestrichen – 45 Stund] St‾ud – 46 und] u. (ebenso 54, 82, 141) – 46 belle‰] b überschrieben 3
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– 57 in dir da#] da# in dir – 130 er‰ zuleben fangen] fangen er‰ zuleben Das Gedicht wurde 1652 erstmals gedruckt in Birkens Gei‰li¡e[n] Weihrau¡körner[n] in 36 gezählten Strophen (S. 91-99) (vgl. Morphologie, Nr. 86, S. 143). Birken schloß die Arbeiten an seinen Gei‰li¡e[n] Weihrau¡körner[n] im Herbst 1651 ab. Dies geht aus einer Notiz in seiner Autobiographie hervor (Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 47) sowie aus einem Brief, den Heinrich Krolow, Ehegatte von Magdalena Krolow, geb. Wulkow, der neben Magdalena Vanzke, geb. Schröder, und Anna Otten, geb. Retz, die Weihrau¡körner gewidmet sind, am 28. Februar 1652 an Birken schickt (vgl. Morphologie, Nr. 86, S. 140f.). Der Herbst 1651 ist damit terminus ante quem für die Abfassung des vorliegenden Gedichts. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel Anda¡t über F. M. P. G. O. Sterb- und Leibsprü¡lein au# Philip. I. 21 Chri‰u# i‰ mein Leben/ Sterben i‰ mein Gewinn. Als Lehnmelodie ist angegeben: Na¡ der Weise: HErr Jesu Chri‰/ waar Mens¡ und Gott. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 9-24 Die Strophen 3-6 wurden im Druck folgendermaßen umgestellt: 3 (in der Handschrift) = 4 (im Druck), 4 = 5, 5 = 6, 6 = 3 – 15 nit] ni¡t (ebenso 17, 26, 28, 36, 47, 50, 52, 62, 66, 67, 75, 80, 109, 113, 118, 119, 124, 129, 131) – 16 s¡on] ‰rak# – 21 diß] da# – 29 lang] er‰ – 36 Weg zur wahren] Weiser zu der – 38 dem HimmelSaal] deß Himmel#saal – 39 Fremdling'] Täublein – 40 holt na¡] bringt zu – 46 al#] wie – 51 no¡ wil‰ du] und du wil‰ – 57 nur i‰, in dir da#] i‰/ da# in dir no¡ – 60 ihr] ein – 63 e#] und – 64 die Seel darinn herümgeführt] nur von der Seelen re¡t geführt – 71 Fleis¡e#-Ga‰] Leibe#ga‰ – 73 der du] du du – 87 Welt und Geld] Geld und Welt – 89 an mir todt und] hier und an mir – 94 mein wahre# Gut soll Jesu# seyn] i¡ halt# mit meinem Jesulein – 97 dann] denn – 101 La‹t] Laß – 109 viellei¡t] dann wol – 110 ›e no¡ hier] no¡ der Tod – 112 mit mir vom Tod zum] zuglei¡ mit in da# – 114 au¡ ›e Gott] ›e Gott au¡ – 115 in dem Port] an dem Ort – 122 ward] wird – 123 üm] für – 128 Himmel#herrn] Leben dort – 130 er‰ zuleben fangen] fangen er‰ zu leben – 134 todter Lu‰begier] viehis¡er Begier – 135 wann] wenn – 135 bri¡t] tritt – 140 da# der WürgEngel mi¡ nit rühr] dadur¡ i¡ ›¡er geh zu dir Das Gedicht wurde 1652 wieder abgedruckt in Birkens Unverbrü¡li¡e[m] Ehrenmahl Magdalenen Pipenburg# (S. 4953). Erneut gedruckt wurde es 1670 – worauf auch der marginale Vermerk in T1 hinweist – im zweiten Teil der Tode#-Gedanken und Todten-Andenken, der überschrieben ist mit Lieb- und Lob-Andenken (S 142-
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
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147) sowie 1679 in Birkens PEGNESIS II, Teil 5 (S. 49-53). Zur Druckgeschichte vgl. Morphologie, Nr. 86, S. 143. 1 1Kor 15,31. Zur Gleichsetzung des Lebens mit permanentem Sterben vgl. zu Text Nr. I/13, v. 33-35 (ebenso 22-24). – 6 fäh‰] ′fängst′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1236f. – 9-12 Zur Sanduhr als Sinnbild der verrinnenden Zeit vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 1342f., sowie Andreas Friedrich: EMBLEMATA NOVA (1644), S. 153 und 169, wo Totengerippe mit hochgehaltenen Sanduhren zu sehen sind. Vgl. außerdem die anonym publizierte Schrift Klare/ vnd Warha[te Entwer[ung/ Mens¡li¡er Ge‰alt/ vnd Wesenheit (1662), S. 79. – 31f. Im Hintergrund dieser Verse steht das Sprichwort "Alle Stunden verwunden, die letzte tötet". Vgl. Wander. Bd. 4, Sp. 942. – 31 vor] ′zuvor′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 26, Sp. 806. – 36 wahren Ruh] Hebr 4,9f.; Offb 14,13 – 39 al# Fremdling'] Hebr 11,13 – 56 von hinnen] ′von hier weg′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 1458. – 59f. Zur Bezeichnung des menschlichen Leibes als Grab der Seele vgl. zu Text Nr. I/21, v. 52. – 61f. Pred 12,7. Zur Trennung von Leib und Seele im Tod vgl. zu Text Nr. I/15, v. 14f. (ebenso 125-128). – 67 dem Wahn] ′der Einbildung′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 27, Sp. 602. – 69f. Vgl. Ps 33,6; Joh 1,3; Kol 1,16; Hebr 1,2 – 72 Hütte] 2Kor 5,1 – 74 Joh 11,25 – 75 Daß Menschen, die sich von Christus trennen und also der Sünde (verstanden als Trennung von Gott) verfallen, in die Sphäre des Todes geraten, ist eine Grundüberzeugung frühneuzeitlicher Lutheraner. Vgl. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 104 (Epiphanias, Mt 2,1-12): Die Weisen au# Morgenland haben re¡te Morgenländis¡e Her”en/ alle ihr Sinn i‰ dahin geri¡tet/ daß ›e den re¡ten Morgen‰ern JEsum Chri‰um nden mögen. Liebe# Her”/ thue de#glei¡en. Sey weise/ esto Magus orientalis, non occidentalis; Sey ein Morgenländis¡er/ und ni¡t ein Abendländis¡er Weise. Lege deinen Ver‰and auf# Gute/ ni¡t auf# Böse. Alle dein Gemüthe ri¡te dahin/ daß du die Sonne der Gere¡tigkeit JEsum Chri‰um möge‰ re¡t erkennen. Vita sine CHRISTO mors est; Da# Leben ohne Chri‰o i‰ ein Tod [...]. – 77 Gal 2,20 – 90 Vgl. Phil 3,8 – 93f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 17, S. 160: "Dagegen die Chri‰en sollen geden¿en/ daß ›e hier Pilgram vnd Gotte# Gä‰e seyn/ Darumb ›e nur sollen zur Nottur]/ vnd ni¡t zur Wollu‰ de# zeitli¡en gebrau¡en/ Gott soll allein vnser Lu‰ vnd Freude seyn/ vnd ni¡t die Welt." – 95f. Phil 1,23. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 12, S. 106: "Denn e# kan ni¡t ander# sein/ wer in Chri‰o leben wil/ der mu# den weltli¡en Lü‰en ab‰erben […]." Ebd., Überschrift von Kap. 12: "Ein wahrer Chri‰ mu# jhm selb‰ vnd Der Welt ab‰erben/ vnd in Chri‰o leben." – 99 lieber Tod] Zur Rede vom lieben Tod vgl. Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel (1599), S. 301: "Lieber Todt/ Du bi‰ mein S¡la[ worden." – 100 Zur Rede vom Tod als Boten, der Menschen aus der Welt abberuft, um sie zu Gott zu bringen, vgl. zu Text Nr. I/21, v. 35f. (ebenso 137). Zur Sehnsucht nach einem baldigen Abscheiden aus der Welt vgl. zu Text Nr. II/53, v. 43f. – 104 Leben#port] ′Hafen des Lebens′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2003f. Zur Bezeichnung des Eschatons als Hafen in Texten frühneuzeitlicher Lutheraner vgl. zu Text Nr. I/21, v. 41 (ebenso 115). –
Gedichte 39 und 40
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105 Phil 1,21 – 113-116 Ri 2,10; 2Chr 34,28. Zum Wiedersehen aller im Vertrauen auf Gott Verstorbenen vgl. zu Text Nr. I/34, v. 129-136. – 122 Jer 31,13; Joh 16,20 – 123 Lk 23,28 – 128 Hos 2,21 – 131-136 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 18, S. 176: "Summa/ ein Chri‰ muß sein Her”/ Liebe/ Lu‰/ Rei¡thumb vnd Ehre im Ewigen haben/ darau[ folget da# ewige Leben/ denn wo dein S¡a” i‰/ da i‰ dein Her”/ Luc. 12. Au# der Liebe vnd Lu‰ dieser Welt kan ni¡t# ander# kommen denn ewige Verdamni#." – 139f. Vgl. Ex 12,7. Vgl. auch Dilherr: Heil Deß Sünder# (1653), S. 57: Der Würg-Engel solte die Wohnungen der Jsraeliten ni¡t berühren/ no¡ jemand ein Leidlein darinnen zufügen: Wenn Sie nur mit deß abges¡la¡ten O‰erlamm# Blut/ beide Pfo‰en an der Thür/ und die öber‰e S¡welle/ be‰rei¡en würden: wie im 2. B. Mos. im 12. Cap. mit mehrerm davon zu lesen. Hat nun da# Blut eine# unvernün[tigen Viehe#/ wel¡e# nur/ wie ein S¡atten/ auf da# Lamm Gotte#/ so der Welt Sünde getragen/ zeigete/ eine sol¡e edle Kra[t gehabt: Ey wie vielmehr wird eine sol¡e Kra[t haben da# Blut JEsu CHri‰i/ deß Sohn# GOtte#. – 140 Ex 12,13 – 142 dein le”te# Wort] Lk 23,46 – 143f. Vgl. Martin Moller: Sterbe-Kun‰ (1673), S. 131: "Bi‰ du au¡ meine Seele zu s¡wa¡ mit deinem Munde zu beten/ so laß deine Seu[zen gehen au# deinem gläubigen Her”en/ denn dieselbigen gehen ‰ar¿ und gewaltig/ ›nd unaußspre¡li¡/ und hören ni¡t au[/ biß der HERR drein ›ehet/ und rettet." – 144 Röm 8,26
Text II/40: Eine# verirrten SeelS¡äflein# Sündenang‰-geblöke. 155r- 156v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 Au# meiner S¡äferey.] auf den rechten Seitenrand – senkrecht zum Text – von oben nach unten notiert – T1 XXXX.] XXXX (danach unentzifferte Streichung) – T1 Am rechten Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – 1 hingekommen] hingekomen ‾ (ebenso 5 Frommen – 32 Stimm – 43 Stimm – 44 Grimm – 69 komm) – 2 der] Kürzel (ebenso 31) – 4 binn] bi‾n (ebenso 36 wann) – 6-15 Die Verse der Strophen 2 und 3 wurden nachträglich mit marginal notierten Nummern umsortiert; die ursprüngliche, im Manuskript vorfindliche Versfolge ist: 2. Ein Wolf au# jener Höl mit o[nem Ra¡en mir droht, sein fette# Mahl au# mir zuma¡en. hier wohnet Noht und lauter Tod, die nehmen mi¡ mit S¡re¿en in die Arme.
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
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3. Wo bin i¡ i”t, wo war i¡ vor, i¡ Arme? wer i‰, wo niemand i‰, der ›¡ erbarme? hier ring# um mi¡ die Dornen‰i¡ mir se”en zu, daß Mark und Beine kra¡en. – 6 Wo bin i¡ i”t] überschrieben – 10 die nehmen] überschrieben – 14 Dornen‰i¡] D überschrieben – 15 und] u. (ebenso 30, 36, 40 (1. Position), 52, 56, 60, 62, 65, 72) – 22 wegzugehen] z überschrieben – 31 da#] Kürzel (ebenso 66) – 35 Neid#] Nei überschrieben – 38 Hirte] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 39 tritt] erstes t aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 45 Meinem] M überschrieben – 52 gewinnen] nnen überschrieben Eine weitere handschriftliche Fassung des vorliegenden Gedichtes, die einige Unterschiede aufweist, findet sich im Anhang zu den Tode#-Gedanken und Todten-Andenken (TG Text Nr. 4) und trägt die Überschrift Da# verirrte S¡äflein. Luc. 16. Das vorliegende Gedicht wurde 1650 in 16 gezählten Strophen gedruckt in der von Birken herausgegebenen Gelegenheitsschrift Ehrenzuruf/ auf H. Joa¡im Pipenburg# in Lüneburg betrettene Raht‰elle/ Jn wel¡e Er/ n䡉verwi¡enen Jahr# am 8. Tag de# LenzenMond# dur¡ einhällige Wahl erhoben worden (S. 89-93) (vgl. Morphologie, Nr. 55, S. 91-93). Dem Titelblatt des Druckes nach trat Joachim Pipenburg am 8. März 1650 die Stelle als Lüneburger Rat an. Damit liegt ein terminus ante quem für die Abfassung des Gedichtes vor. Im Druck hat der Text keinen Titel. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version im Psalterium Betulianum: 21 nit] ni¡t (ebenso 46, 47, 62, 77) – 26 nur] fehlt im Druck – 40 versehren] verzehren – 44 daher] darüm – 45 eben au¡] ebenfall# – 66 Vor] für 1f. Vgl. Jes 53,6; Ez 34,5; Lk 15,4 – 6 vor] ′zuvor′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 26, Sp. 806. – 8f. Zum Zusammenhang von Gottesferne und Tod vgl. zu Text Nr. II/39, v. 75. – 11f. Vgl. Ez 34,5; Joh 10,12. Zum Teufel als reißendem Wolf vgl. Gerhard: Po‰illa (1613) II, S. 57f. (3. Sonntag nach Trinitatis, Lk 15,1-10): Aber der Mens¡ i‰ in sol¡em seligem Stande ni¡t blieben / sondern der hellis¡e Wol[ rieß diß S¡a[ weg von der Herde [...] ›he / daher kam e# / daß ›e au¡ alle semptli¡ in der Jrre giengen wie S¡afe / Esa. 53. ›e waren verjrrete vnnd verlohrne S¡afe / Ps. 119. vnd trugen da# Bild de# Jrrdis¡en / 1. Cor. 15. Da# war der große Jammer / darinnen da# mens¡li¡e Ges¡le¡t ‰a¿ / vnnd wie ein S¡a[ / wenn e# einmal von der Herde ›¡ verjrret / von jm selber ›¡ nit zu re¡t kan nden / sondern e# leu[t so lange herumb / biß e# endli¡ dem wol[ zu theil wird [...] Also hetten wir arme Mens¡en au# eigenen Kre[ten vn# ni¡t können zu re¡te nden / sondern weren semptli¡ dem hellis¡en Wol[e zu theil worden / hetten au¡ mü‹en vom ewigen Fewer gefre‹en vnd verzehret werden.
Gedichte 40 und 41
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– 14 Vgl. Ez 2,6 – 16 Wetters¡läge] ′Donnerschläge′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 29, Sp. 763f. – 17 s¡mi”en] ′schlagen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 15, Sp. 1100. – 21 Vgl. Am 8,9 – 23 vers¡reint] ′eingeschlossen′. Nicht bei Grimm: DWb. – 23-25 Hos 2,8 – 30 S¡äfereyen] ′Schafställen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 2004. – 35 Neid#] ′Eifer′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 550. – 38 Ps 23,1; Joh 10,12 – 42f. Vgl. Joh 10,3.27 – 46 Jes 57,16; Jer 3,12 – 48 Joh 10,3 – 49f. Gen 1,26f. Der Beter fordert Gott dazu auf, in ihm die verlorene imago Dei zu erblicken und diese so neu zu konstituieren. Vgl. dazu Gerhard: Po‰illa (1613) II, S. 57f. (3. Sonntag nach Trinitatis, Lk 15,1-10): Zwar Gott der HErr hatte anfengli¡ Engel vnnd Mens¡en im seligen Stande ers¡a[en [...] Vnd wie ein Lande#für‰ sein Gepreg vnd Bildni# au[ eine Mün”e drü¿et / Also hatte GOtt der HERR den Mens¡en na¡ seinem Ebenbild ers¡a[en / daß er im Ver‰and / im Willen vnnd an allen Kre[ten der Seelen Gotte# Bild truge / Aber der Mens¡ i‰ in sol¡em seligem Stande ni¡t blieben / sondern der hellis¡e Wol[ rieß diß S¡a[ weg von der Herde / Vnnd dieser Gros¡e verlohr dur¡ die Sünde da# göttli¡e Bild / vnd weil au# Adam alle Mens¡en herkommen / ›he / daher kam e# / daß ›e au¡ alle semptli¡ in der Jrre giengen wie S¡afe / Esa. 53. ›e waren verjrrete vnnd verlohrne S¡afe / Ps. 119. vnd trugen da# Bild de# Jrrdis¡en / 1. Cor. 15. Da# war der große Jammer / darinnen da# mens¡li¡e Ges¡le¡t ‰a¿ / vnnd wie ein S¡a[ / wenn e# einmal von der Herde ›¡ verjrret / von jm selber ›¡ nit zu re¡t kan nden / sondern e# leu[t so lange herumb / biß e# endli¡ dem wol[ zu theil wird / au¡ wie ein Gros¡e / wenn er verlohren / ›¡ selber nit kan wiederumb nden / sondern er ligt so lang / biß er endli¡ vom Ro‰ gefre‹en wird / Also hetten wir arme Mens¡en au# eigenen Kre[ten vn# ni¡t können zu re¡te nden / sondern weren semptli¡ dem hellis¡en Wol[e zu theil worden / hetten au¡ mü‹en vom ewigen Fewer gefre‹en vnd verzehret werden. – 52 tritt lei¡tli¡ au#] ′verläßt leicht die Herde′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1004. – 53-55 Gemeint ist mit Röm 5,12 Adam. – 56-60 Lk 15,4-7 – 65 Ps 23,2 – 65 kleen] ′Klee fressen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 11, Sp. 1063.– 66 Joh 10,11 – 71-75 Ps 23,1-4 – 74 tru” biet i¡ ihr] ′Widerstand leiste ich′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 22, Sp. 1105f. – 75 eins¡enke] ′bereite′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 268.
Text II/41: Die JESUS-Liebe. Auf den Spru¡, HohLied Salomoni# 3. Ver# 1. 156v-159v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T1 XXXXI.] XXXXI – T2 Die] überwiegend lateinische Schreibung – T3 HohLied] HohL. – T3 Salomoni#] Sal. – T3 Ver#] Kürzel – 37 nimmer-satt] nimer-satt ‾ (ebenso 87 Flamme – 101 Komm – 101 nimm – 151 nimm – 201 komm – 207 Himmel#Kra] – 208 komm – 219 komm) – 47 da#] Kürzel (ebenso 119, 124, 175) – 50 nit] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 63 Wi”e] Wi überschrieben – 69 und] u.
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
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(ebenso 81, 139, 146, 176, 200) – 181 Re¡t] R überschrieben – 202 der] Kürzel – 211 Bräutigam] überwiegend lateinische Schreibung – 217 wann] wa‾n Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 8 Joh 15,5 – 15-18 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 13, S. 124f.: Da# i‰ ja ein gro‹er augens¡einli¡er Bewei#/ da# wir zu diesem Leben ni¡t ges¡a[en seyn/ vnnd diese Welt nit sey principalis finis nostrae creationis, son‰ würden wir wol drinnen bleiben/ darumb muß ja ein ander vnd herrli¡er finis nostrae creationis seyn/ Da# zeiget vnser Vrsprung an/ wel¡er Gott selb‰ i‰/ vnd dz göttli¡e Bildni#/ wel¡e# wir tragen in Chri‰o/ vnd zu wel¡em wir ernewert seyn. Denn da‹elbige bezeuget/ dz wir fürnemli¡ zu dem Rei¡ Gotte# ges¡a[en seyn/ vnd zum ewigen Leben/ dazu ›nd wir au¡ von Chri‰o erlöset/ vnd dur¡ den heiligen Gei‰ wieder geboren. – 25-27 Vgl. Arndt: Paradiß-Gärtlein I (1625), Nr. 6, S. 13: "denn wa# bin i¡/ denn eine Hand voll Erde vnd As¡e/ ein faule# Aaß/ ein Gefäß voller Vnsauberkeit/ ein elender Wurm/ eine sündli¡e Geburt […]." – 25f. Sir 10,9f. – 27 Sir 10,13 – 27 Maden-äser] ′Speise für die Maden′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 586. – 35f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 50, S. 597: "Die aber zeitli¡ ding zu grund jhrer Ho[nung legen/ Ehre/ Rei¡thumb/ glü¿/ freude/ die mü‹en in ‰eter Fur¡t/ Sorge/ vnnd Ang‰ leben […]." – 45 Röm 14,17 – 47f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 3, cap. 21, S. 142: "Darein fellet denn die Li‰ige Natur/ vnd erfrewet ›¡ der Gaben mehr al# Gotte#/ bee¿et# mit eigenen Wolgefallen vnnd Lu‰/ liebet die Gaben mehr al# den der ›e geben hat/ wel¡e# eine fals¡e betriegli¡e frewde vnd liebe i‰." – 49f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 3, S. 184f.: "nim weg auß meinem Her”en alle# wa# deine Liebe in mir hindert/ entkleide meine Seele von aller Creatur vnnd WeltLiebe/ ma¡e ›e bloß vnnd lauter von allen Jrrdis¡en dingen/ da# du di¡ allein mit jhr vermählen vnnd vereinigen kan‰ […]." – 55f. Vgl. Jer 2,13 – 57 Bahn] Mt 7,14 – 59f. Ps 42,2 – 62 1Kor 1,24; Kol 2,3 – 66-68 Eph 1,20f.; Hebr 2,8. Zur Königsherrschaft Christi vgl. zu Text Nr. II/1, v. 85. – 71f. Ps 73,25 – 73f. Mt 6,19f. – 85 Ps 45,3 – 86 Hld 5,10 – 96-100 Vgl. Arndt: Paradiß-Gärtlein II (1625), Nr. 11, S. 137: "Führe mi¡ von mir selber ab/ vnd nimb mi¡ au[ zu dir/ ja in di¡/ denn in dir lebe i¡/ in mir selber ‰erbe i¡/ in dir bin i¡ gere¡t/ in mir bin i¡ eitel Sünde/ in dir bin i¡ selig/ in mir bin i¡ lauter Verdamniß." – 97f. 1Kor 3,16 – 100 Gal 2,20 – 101-107 Vgl. Mk 11,15-17 – 108 1Kor 3,16 – 115f. Röm 5,10 – 116 törli¡] ′töricht′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 21, Sp. 403. – 117f. Jes 53,4f. – 127 Zur lutherischen Ansicht, daß sich der Glaube im Vorsatz, gute Werke zu tun, zeigt und nicht in ethischer Perfektion, vgl. zu Text Nr. II/7, v. 46. – 128f. Röm 7,18 – 132 entworden] ′entgangen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 654. – 134 vor] ′anstatt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 26, Sp. 806. – 134 erkie‰] ′erwählt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 872.
Gedicht 41
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– 138 Hld 3,1f. – 141f. Hld 5,6 – 148f. Hos 2,21f. – 151-154 Hld 3,1f. – 158 Ps 116,3 – 160 Hld 5,6 – 162f. Hld 2,9 – 165-170 Daß Gott nicht von den Seinen weicht, auch wenn es den Anschein danach hat, ist ein klassischer Trosttopos im frühneuzeitlichen Luthertum. Vgl. Martin Moller: Sterbe-Kun‰ (1673), S. 89f.: Ja meine Seele/ die Lehre vom Creu”e i‰ der grö‹e‰en Geheimniß ein#/ darein ›¡ mens¡li¡e Vernun[t ni¡t# s¡i¿en kan/ alleine in GOtte# Wort i‰# o[enbaret/ wie andere Geheimniß/ und darau# muß man e# lernen. Daher kömpt e# nun/ liebe Seele/ daß un# da# Creu”e so s¡wer eingehet/ und wir dafür ers¡re¿en/ al# wenn un# GOtt gar verlie‹e/ oder unser ärg‰er Feind wäre. Sol¡e# i‰ sehr fein vorgebildet in den lieben zweyen Jüngern/ die von Jerusalem na¡ Emau# giengen im Trauren und Leide/ wel¡en der HERR ers¡ien in einer andern Ge‰alt/ und ihre Augen wurden gehalten/ daß ›e Jhn ni¡t kanten. Siehe/ meine Seele/ da# i‰ die Ge‰alt de# Creu”e#/ darinnen ›¡ der HErr o[t also verkleidet und verbirgt/ daß Er au¡ seinen lieb‰en Kindern frembde vorkömpt: Aber also hat er seine Lu‰ mit seinen Gläubigen/ und also spielet er mit ihnen au[ seinem Erdboden. Ja er hält ›¡ bißweilen au¡ so hart gegen ihnen/ daß ›e o[t meynen/ GOtt habe aller Liebe und Güte verge‹en. Aber zu seiner Zeit gibt er ›¡ wieder zu erkennen/ daß ihre Her”en voller Freuden werden. Vgl. auch Dilherr: Heilig-Epi‰olis¡er Beri¡t (1663), S. 191: Du aber/ du ang‰-volle# Creu”-Her”! warum klage‰ du/ der Himmel seye dir eisern/ und die Gnaden-brunnen GOtte# seyen dir ver‰op[et: dieweil du/ auf dieser Welt/ viellei¡t/ in ‰et#wehrendem Elend Armuth und Vera¡tung/ leben mu‰/ und auf dein inbrün‰ige# Gebet/ von GOTT/ keine Hül[ erlangen kan‰? Sind dir glei¡/ an der Quelle Gotte#/ die jenige Röhren/ au# wel¡en un# Mens¡en die zeitli¡en Güter herie‹en/ ver‰op[et: so la‹e dir benügen/ daß die übrigen Röhren der Barmher”igkeit Gotte# dir o[en ‰ehen; au# wel¡en entspringen die gei‰li¡en Güter: Vergebung der Sünden/ Ruhe deß Gewi‹en#/ Fried und Freud im Heiligen Gei‰/ Versöhnung mit Gott/ Gnad/ Gere¡tigkeit und ewige# Leben. – 167 1Kor 6,20; 7,23; 1Petr 1,18. Vgl. auch Dilherr: Göttli¡e Liebe#amme (1660) (im Rahmen der Auslegung des auch bei Birken zugrundeliegenden Verses Hld 2,16), S. 142: "[...] mi¡/ da i¡ in Sünden verloren war/ mit deinem eigenen Blut/ sehr thewer erkau[t/ vnd zu deinem lieb‰en Her”e außerkohren:" – 168 Hld 2,16 – 171f. Hld 8,6 – 175f. Mt 26,42. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 11, S. 95: "Gotte# Wille muß im Mens¡en seyn/ vnd der Mens¡ in Gotte# Willen leben." – 177180 Vgl. 1Petr 4,12f. – 187 Herzen#grund] Vgl. zu Text Nr. I/16, v. 22. – 194 Hebr 4,15 – 195f. Lk 1,48 – 199f. Vgl. Arndt: Paradiß-Gärtlein II (1625), Nr. 11, S. 137: "Führe mi¡ von mir selber ab/ vnd nimb mi¡ au[ zu dir/ ja in di¡/ denn in dir lebe i¡/ in mir selber ‰erbe i¡/ in dir bin i¡ gere¡t/ in mir bin i¡ eitel Sünde/ in dir bin i¡ selig/ in mir bin i¡ lauter Verdamniß." – 200 Phil 1,23. Zur Sehnsucht nach einem baldigen Abscheiden aus der Welt vgl. zu Text Nr. II/53, v. 43f. – 201f. Hld 7,12 – 205 Gen 2,8 – 215f. Offb 21,4 – 217f. Zu der im frühneuzeitlichen Luthertum verbreiteten Rede davon, daß der Glaubende Christus in die Arme schließt, vgl. zu Text Nr. II/27, v. 108-110. – 219 Offb 22,17
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
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Text II/42: Von der Gotte#Kinds¡a] und Himmel#Erbs¡a]. Au# dem Spru¡ Psalm 16. Ver# 5.6. 160r162v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 XLII.] XLII – T1 Am rechten Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – T3 und] u. (ebenso 7, 41, 59, 92, 101, 110, 112, 118, 126, 137, 139, 149, 170, 173, 178) – T3 Himmel#Erbs¡a]] Himel#Erbs¡a] ‾ (ebenso 2 nimm – 6 Himmel – 7 Stammhau# – 64 Himmel – 70 nimm – 70 Himmel – 80 nimm – 128 komm – 159 Himmelrei¡ – 175 wann – 176 S¡la[kämmerlein – 180 Himmel#-Erbtheil) – T4 Psalm] Ps. – T4 Ver#] Kürzel – 1 1.] fehlt im Manuskript – 2 da#] Kürzel 3
1
2
(ebenso 16, 56, 87 (1. Position), 107, 135, 177) – 11 in di¡ selb‰] selb‰ in di¡ – 12 der] Kürzel (ebenso 113, 117) – 23 wa#] Kürzel – 40 Bruder] mit der-Kürzel (ebenso 179 wieder) – 42 Noht] N überschrieben – 46 dein] aus dem überschrieben – 51 Wort] teilweise lateinische Schreibung – 52 Jesu Blut] ev. JesuBlut – 71 vermähl] mit ver-Kürzel – 73 heb] durch Streichung aus hebe – 81 Welt] teilweise lateinische Schreibung – 106 Dort] teilweise lateinische Schreibung – 116 bi#] b überschrieben – 137 35] 5 aus 4 überschrieben – 172 dir.] Punkt emendierend ergänzt – 175 dein] durch Streichung aus deinen – 176 S¡la[Kämmerlein] a[ überschrieben – 177 Seht] Se überschrieben – 177 fein] überschrieben – 178 ang‰] überschrieben Das Gedicht wurde 1670 gedruckt in Birkens Tode#-Gedanken und Todten-Andenken (S. 168-174) in 45 gezählten Strophen (vgl. Morphologie, Nr. 415A, S. 736). Es steht unter dem Titel Die Gotte#-Kinds¡a] und Himmel#-Erbs¡a]. Als Lehnmelodie ist angegeben: Na¡ der Singweise: A¡ GOtt wie kan e# mögli¡ seyn etc. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 11 Sih] S¡au – 27f. Au# seinem Kind, ward i¡ wie Kne¡t, enterbt von allem Kinde#re¡t.] J¡ hab verlohrn mein Kinde#Re¡t/ bin worden ein unnü”er Kne¡t – 39 erben] leben – 62 zum Erben] ein Erbe – 70 vor] für – 79 Wollu‰koht] Wollu‰S¡lamm – 80 ewig dafür] dafür ewig – 108 mir] nun – 112 mi¡ und di¡] di¡ und mi¡ – 113 nennte‰] wus¡e‰ – 124 nit] ni¡t – 129 Re¡t so! du litte‰ viel vor mi¡] Re¡t! litte‰ du do¡ au¡ für mi¡ – 146 iede Stund] jeder S¡ritt – 149 Armut] Mangel – 175 wird von dir] von dir wird – 176 dein] sein Die in der Handschrift durch Antiqua hervorgehobenen Initialbuchstaben der jeweils ersten Verse der Strophen 1 bis 41 des Gedichtes ergeben folgendes Anagramm: "MARIA KATHARINA RIETERINN VON KORNBURG SILVIA". Die Referenz an Maria Katharina Rieter von Kornburg (1616–1692) erklärt sich dadurch, daß Birken ihr sehr zugetan war und um sie geworben hat. Die Werbung blieb indes ohne Erfolg. Maria wurde ihm – wie Laufhütte, 1991, S. 86, schreibt – allem Anschein nach "weggeheiratet [...], weil seine seit
Gedicht 42
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1653 betriebene Nobilitierung sich hinzog." Das vorliegende Gedicht dürfte aus der Zeit der Werbung um Maria stammen. Eine Datierung seiner Abfassung um das Jahr 1653 liegt von daher nahe. 1f. Vgl. Ps 55,7 – 4 hä]] ′hefte′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 770. – 5 Hebr 11,13 – 6f. Hebr 11,16. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 18, S. 178: "Also ob wir wol in dieser Welt sein vnd leben mü‹en in vnserm Ampt vnd Beru[/ soll do¡ vnser Her” immer geri¡tet seyn in# himlis¡e ewige Vaterland." Vgl. auch Johann Rist: Himlis¡e Lieder I, S. 27, Str. 11: HERR JEsu/ zieh vn# für vnd für Daß wir mit den Gemühtern Nur oben wohnen ‰et# bey dir Jn außerwehlten Gütern/ [...] – 9 Rei## ~ Aug] Mt 5,29; 18,9 – 11 Ausen] ′Äußere′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1032f. – 16 Im Hintergrund dieser Formulierung steht die Anschauung, daß die Seele ein göttlicher Funke im Menschen sei, der nach dem Sündenfall nicht erloschen ist, sondern lediglich schlafe und von Gott wieder erweckt werden müsse. Diese bei Seneca (vgl. Seneca: Ad Helviam matrem de consolatione, VI, 8: "… humanum animum, ex iisdem quibus diuina constant seminibus compositum, …") und ebenso bei Clemens von Alexandria zu findende Auffassung wurde sehr stark in der Mystik des Mittelalters rezipiert und gelangte über Autoren wie Thomas von Kempen in bestimmte Bereiche des frühneuzeitlichen Luthertums sowie in den zeitgenössischen Spiritualismus. Der klassischen lutherischen Ansicht, daß im Menschen nach dem Sündenfall überhaupt nichts Göttliches mehr vorhanden sei, widerspricht diese Lehre diametral. Mit spiritualistischen Konzeptionen ist sie vereinbar. Arndt rezipiert diese Lehre vom göttlichen Seelenfunken in der Urausgabe des ersten Buchs Von wahrem Christenthumb (1605), wo er schreibt auf S. 64: "Darauß sehen wir nun/ wie Gott ein Füncklein seines Bildes/ oder ein Spür oder Merckmal seines Liechtes im Menschen auch nach dem Fall lassen vbrig bleiben [...]." Da die zitierte Passage Arndt des Spiritualismus verdächtig machte, revidierte er sie theologisch signifikant, indem er den göttlichen Seelenfunken auf die Fähigkeit zur natürlichen Gotteserkenntnis hin verengte. In der ersten Gesamtausgabe der Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), liest sich die Passage in Buch 1 auf S. 62 wie folgt: "Darau# sehen wir nun/ wie Gott ein Fün¿lein de# natürli¡en Lie¡te# oder ein Spür oder Mer¿mal de# natürli¡en zeugniß GOtte# im Mens¡en au¡ na¡ dem Fall la‹en vbrig bleiben [...]." Im frühneuzeitlichen Luthertum gab es eine breite Grauzone, in der die Lehre vom göttlichen Seelenfunken virulent war, ohne daß sie auf literarischen Widerspruch gestoßen wäre. In Birkens Psalterium Betulianum findet sich diese Lehre mehrfach. Birken ist in diesem Zusammenhang von der Arndtschen Frömmigkeit beeinflusst. Im vorliegenden Gedicht wird die Lehre vom Seelenfunken freilich orthodox abgefedert durch die Bemerkung in Z. 19, daß sich der göttliche Seelenfunke einer Einwirkung des Geistes Gottes verdanke. Zur Theologie des frühneuzeitlichen Spiritualismus vgl. Geyer I, 2001, S. 229-309. – 17 Sir 9,24 – 19f. Gen 2,7 – 22 Gen
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1,27; Kol 3,10 – 24 Larve] ′Maske′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 208. Zur Rede davon, daß der Teufel dem Sünder sein Bild übergezogen habe, vgl. zu Text Nr. I/10, v. 5-8 – 27f. Jer 17,4 – 30 Phil 2,6-8 – 31f. Jes 53,4f. – 33f. Phil 2,6-8 – 35 Röm 8,29 – 37-39 Röm 8,17 – 41 Lk 22,44 – 44 Joh 3,16 – 45-48 Offb 5,9. Zur Beschreibung des Versöhnungswerkes Christi in ökonomischer Metaphorik vgl. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 84 (Neujahrstag, Lk 2,21): S. Augu‰inu# führet ein feine# Glei¡niß/ und saget: Der HErr JEsu# hält Kau[mann#-Brau¡. Er war darzu in die Welt kommen/ daß er un# ni¡t mit Gold und Silber/ sondern mit den rothen Ro›nobeln seine# allerheilig‰en Blut#/ von dem ewigen Verdammniß wolte loß kau[en. Heut gibt er bald am er‰en Tage de# Jahr# die er‰en Blut-Gros¡en auf den Kau[ unserer Seelen/ damit ihm niemand einfalle/ folgend am guten Freytage zeu¡t er die volle Tas¡en/ und i‰ irgend ein Blut#-Trop[en unter seinem Her”en/ der muß herfür/ damit un# der Himmel ri¡tig erkau[t würde. Wenn wir unsere Dien‰boten be‰ellen/ so geben wir ihnen au¡ einen Gros¡en/ nehmen ›e denselben an/ so dür[en ›e den Dien‰ ni¡t wieder aufsagen. Heut kömmt der HErr JEsu# bald am er‰en Tage de# Jahr#/ und be‰ellet un# zu seinem Dien‰/ darauf gibt er un# seine er‰en Blut#gros¡en/ daß wir da# kün[tige Jahr seine# Dien‰e# gewiß seyn. Derowegen den¿e/ liebe# Her”/ so di¡ die Welt/ der böse Gei‰/ oder dein Fleis¡ und Blut kün[tiger Zeit wollte verführen/ du kan‰ ni¡t zurü¿/ du ha‰ allbereit die er‰en Dien‰-Gros¡en angenommen/ würde‰ du Chri‰o treuloß werden/ so würde dir# ni¡t allein zu Spott und S¡anden/ sondern au¡ zu ewigen S¡aden gelangen/ du würde‰ warli¡ au# dem Himmel gejaget werden. Vgl. auch Dilherr: Her”- und Seelen-Speise (1661), S. 82 (Neujahrstag, Gen 3,15): "Jn sol¡er seiner Bes¡neidung o‹en/ au# seinem zarten Leiblein/ herau# die uns¡uldige Blut#tröpflein: wel¡e Du/ O mein JEsulein! deinem Himmelis¡en Vatter/ zu einem Pfand der na¡kommenden gan”en Bezahlung/ darlegte‰. J”t bringstu die Angab/ O mein JEsulein! du wir‰/ zu re¡ter Zeit/ au¡ die gan”e Summ erlegen." – 49 Kol 2,14 – 54 Mt 26,28; 1Kor 11,25 – 61f. Hebr 9,15 – 67 Legat] ′Vermächtnis′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 834. – 69-84 Daß Welt- und Gottesliebe einander ausschließen, stand für frühneuzeitliche Lutheraner außer Frage. So führt Gerhard in seiner Po‰illa (1613) II, S. 244 (13. Sonntag nach Trinitatis, Lk 10,23-37), aus: Jeri¡o i‰ eine s¡öne lu‰ige Stadt gewesen/ da e# die kö‰li¡en Balsamgärten gehabt hat: Also die Welt mit jhrer Pra¡t/ Herrligkeit vnnd eu‹erli¡en S¡ein füllet vn# die Augen/ da‹elbe Jeri¡o muß zer‰öret werden/ Jene# Jeri¡o wurde also zer‰öret/ daß Josua darzu brau¡te den S¡all der Posaunen: Also soll au¡ die Posaune göttli¡er Vermahnung die Liebe dieser Welt in vn# zer‰ören. Rom. 12. Stellet eu¡ ni¡t dieser Welt glei¡. 1. Joh. 2. Wer die Welt lieb hat/ in dem i‰ ni¡t die Liebe de# Vater#. Josua gieng ›eben mal vmb die Stadt herumb/ da el ›e endli¡ hernieder am ›ebenden Tage: Also wenn die se¡# tausend Jahr der Welt fa‰ fürüber/ vnd der ewige Sabbath wird angehen/ da wird da# Jeri¡o dieser Welt vber einen Hau[en fallen. Ebenso äußerst sich Dilherr: Heilig-Epi‰olis¡er Beri¡t (1663), S. 393:
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Zum Andern/ haben wir hiebei zubehalten eine Vermahnung: daß wir/ in der Bilgers¡a] und Wahlfahrth diese# zeitli¡en Leben#/ ni¡t irrdis¡; sondern himmlis¡ ge›nnet seyn sollen. A¡! wie ein gro‹er Hau[/ unter den Mens¡en/ ja au¡ mitten unter den Chri‰en/ kehren dem/ wa# himmlis¡ i‰/ den Rü¿en; und ri¡ten all ihr Absehen nur allein auf da#/ wa# irrdis¡ i‰. Die Welt/ und wa# in der Welt i‰/ Fleis¡e#lu‰/ Augenlu‰/ und ho[ärtige# Leben i‰ immerfort/ in ihren Her”en und Gedan¿en. Jhr Ti¡ten und Tra¡ten ‰ehet dahin; daß der Bau¡/ al# ihr Abgott/ alle# vollau[ habe/ und ihm ni¡t# mangeln möge. Ehe ›e/ bei Chri‰o/ sollten Ungema¡/ Armuth/ Vera¡tung und Verfolgung au#‰ehen: würden ›e Jhn ni¡t nur dreimal/ wie Petru#; sondern wol hundertmal verläugnen. O verkehrte Leut! wel¡en der Gott dieser Welt die Sinne so gar verblendet hat; daß ›e weder da# vergängli¡e Wesen der irrdis¡en Dinge erkennen/ no¡ die ewige Verdamniß/ die endli¡ auf ›e wartet/ s¡euen. Weil demzufolge Welt- und Geldliebe das Eingehen ins ewige Leben gefährden, warnen frühneuzeitliche Lutheraner nachdrücklich vor beidem. Vgl. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 396 (Pfingstsonntag, Joh 14,23-31): Wer nun wil den H. Gei‰ zum Her”-Ga‰ haben/ der muß [...] ›¡ ni¡t auf seinen vollen Geld-Beutel verla‹en/ wie Simon/ der Zauberer/ der mit seiner krummen Hand wolte gerade ma¡en/ wa# s¡limm war/ Apo‰. Ges¡. 8. und den Bes¡eid hörete: Daß du verdammt werde‰ mit deinem Gelde/ daß du meine‰/ GOtte# Gabe werde mit Gelde erlanget; Vgl. in diesem Zusammenhang auch Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 44, Str. 12: Laß ja den Rei¡thumb dieser Welt Und wa# man son‰ für kö‰li¡ hält Mein Her” ni¡t von dir kehren/ Verleyhe mir nur gnädigli¡ Daß i¡ gar ni¡t# müg' über di¡ Jn dieser Zeit verehren. Dein Blut HErr Jesu/ kan mi¡ laben/ Nur da#/ ni¡t# ander# wil i¡ haben. Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 54, Str. 8: Wa# nd' i¡ do¡ au[ dieser Welt Da# kö‰li¡ zu erkennen/ Wa# sol mir da# veru¡te Geld Al# mi¡ von Gott zu trennen? J‰ do¡ diß kur”e Leben fa‰ Kein Leben/ ja de# Tode# La‰ Wil i¡ viel eh' e# nennen. Johann Rist: Himlis¡e Lieder V, S. 27f., Str. 4:
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
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Viel ärger i‰ de# Gei”e# Wu‰ Die Mutter aller Sünden/ Ein Mammon#-Kne¡t kan nirgend# Lu‰ Al# nur im Geld' empnden/ O güldner Thor Du ‰eig‰ empor Daß du mit ‰ar¿em knallen Zur Hellen müge‰ fallen! – 71f. Vgl. Lk 16,13 – 73f. Sir 10,9f. – 79 2Petr 2,22 – 87f. Ps 16,6 – 95 1Petr 5,4 – 97f. Mt 19,23 – 102 Vgl. Mt 6,20 – 104 Lk 10,42 – 105f. Mt 6,19f. – 110 Vgl. Gal 2,20 – 111 Joh 17,24 – 113 Eph 5,26 – 119 Ps 73,25 – 120 Ps 23,1 – 121 1Sam 2,7 – 122 Jak 1,17 – 124 notdur]] 'notwendige Lebensmittel'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 924. Vgl. zur Stelle auch Luther: Kleiner Katechismus (Der Glaube), Bekenntnisschriften, S. 510, Z. 39. – 125-128 Apg 14,22; 1Petr 4,13. Vgl. zu Text Nr. I/30, v. 85-88. – 132 Hebr 4,15 – 133-136 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 52, S. 625: "Darumb alle#/ wa# vn# wiederfehret/ da# i‰ zuuor vnserm HErrn Jesu Chri‰o au¡ wiederfahren/ al# vnserm Heupte. Vnnd i‰ demna¡ ni¡t vnre¡t/ daß die Glieder de# Haupte# s¡mer”en empnden." – 135 Eph 4,15f. – 137f. Vgl. zu Text Nr. I/22, v. 204-206. – 139f. Hebr 12,6-11. Zur Deutung der Nöte und Anfechtungen der Gläubigen als Züchtigungen Gottes vgl. zu Text Nr. I/25, v. 181-190. – 145 1Kor 15,31. Zur Gleichsetzung des Lebens mit permanentem Sterben vgl. zu Text Nr. I/13, v. 33-35. – 146 nähert] ′bringt nahe′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 297. – 147f. Weish 3,1; Offb 7,14-17 – 150 Lk 16,22 – 151f. Joh 5,28f. – 154 Vgl. zu Text Nr. I/21, v. 8. – 155 Phil 1,21 – 158 Mt 25,10 – 160 2Tim 2,12 – 161 1Joh 1,7; Offb 1,5 – 163f. 1Kor 13,12; zur eschatologischen visio beata vgl. Philipp Nicolai: THEORIA VITAE AETERNAE (1606), S. 747: "Sie [scil. die glaubende Seele] ›het da jhren her”allerlieb‰en Freund/ den HERRen Jesum/ wie er i‰ der s¡öne‰e vnter den Mens¡en Kindern:" Hütter: COMPENDIUM (2006 (11610)), S. 622: "Ergoné statuis Beatos visuros Deum sicuti est? Maximè: Haec enim praecipua pars erit beatitudinis nostrae, quòd à facie ad faciem videbimus Deum, & tam essentiam, quàm voluntatem ipsius, non modò perfectè cognoscemus, sed & summo cum desiderio ac voluptate exequemur." – 165 2Kor 5,19 – 166 Joh 14,2 – 167 1Joh 3,1 – 176 S¡la[Kämmerlein] Jes 57,2 – 177-180 Dan 12,13
Text II/43: Labor optimos citat. Unglü¿ fordert die Dapfren au#. 163r-163v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T1 Am rechten
Gedicht 43
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Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – T3 fordert] mit der-Kürzel (ebenso 5 fordert) – 4 und] u. (ebenso 16, 21, 23, 28, 29, 44, 46) – 6 Mann] Ma‾n (ebenso 16 Mann – 43 wann) – 8 dem] d überschrieben – 9 ni¡t] nic überschrieben – 10 am] überschrieben – 11 in] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 12 entgegen-trägt] teilweise lateinische Schreibung – 13 davor 3.] aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 14 e#] e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 15 ›¡] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 18 der] Kürzel (ebenso 33 (2mal)) – 19 da#] Kürzel (ebenso 34, 43, 48) – 20 verfolgt] mit ver-Kürzel – 22 sein] in überschrieben – 25 quält] teilweise lateinische Schreibung – 26 etwa#] mit wa#-Kürzel – 34 die] überschrieben – 39 Komm] Kom‾ – 2
1
45 zurü¿e prellen] ev. zurü¿eprellen – 46 ni¡t#] n‾ # – 50 wa#] Kürzel – 51 mi¡ nit] nit mi¡ Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 7 Nordwind] Zur Windmetaphorik im Zusammenhang der Rede von Not und Anfechtung im Erbauungsschrifttum des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. Josua Stegmann: ERNEWERTE HERTZEN=SEUFFTZER (1663), S. 236, Z. 25-29: "J¡ wandere daher auf der betriegli¡en Erden/ da der O‰wind vieler Plagen mi¡ verzehret/ der We‰wind de# Unglü¿# mi¡ bes¡weret/ und der Nordwind von Mitterna¡t alle# Ubel herwehet/ und kan mi¡ au# sol¡em Windwirbel der man¡erley Anfe¡tung ni¡t herau# wir¿en [...]." – 16 ihm] ′sich′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 710. – 19f. Die Unbeständigkeit des Glücks ist ein Topos, der sich bereits in antiken Quellen vielfach findet. Auf antiken Münzen (Hederich, Sp. 1125) wird diese Unbeständigkeit emblematisch umgesetzt durch die Abbildung der Fortuna als auf einer Kugel balancierend. Zum frühneuzeitlichen Vorkommen dieses Emblems vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 1799f. – 22 erhellen] ′sichtbar werden′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 848. – 30 gänglein] ′Waffengang′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, 1251. – 32 s¡eelen] ′feindlichen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 2486. – 35 mi¡ nit geht vorbey] ′an mir nicht vorüber geht′ – 37f. Hinter dieser Formulierung steht das antike Motiv der Palme, die unter auferlegter Last besser wächst. Vgl. Gellius: Noctes atticae 3, 6; Plinius: Naturalis historia 16, 223. Das Bild begegnet in der frühneuzeitlichen Emblematik recht häufig (vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 192; Alciatus: Emblematum libellus (1542), S. 64f.), und pflegt geistlich dahingehend ausgelegt zu werden, daß auch die Anfechtung dem Wachstum des Glaubens zuträglich ist. Dieser Topos kehrt in Predigten und Erbauungstexten des frühneuzeitlichen Luthertums regelmäßig wieder. Vgl. Gerhard: Meditationes Sacrae (1606), S. 128, Z. 56f.: "Ecclesia est palma, quia sub pondere tribulationum ac tentationum magis crescit." Ders.: Po‰illa (1613) I, S. 462 (Palmarum, Mt 21,1-9): "Wer in Creu” gedültig i‰/ der thut ni¡t# ander#/ al# daß er Chri‰o Palmzweyge fürtregt/ denn Palmenhol” hat die art/ daß e# von keiner La‰ ›¡ le‹et vnterdrü¿en/ sondern vnter der La‰ vielmehr
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
we¡‰ […]." – 53f. Tob 3,23. Zur sprichwörtlichen Ausprägung des Zusammenhangs vgl. Wander. Bd. 3, Sp. 1578f. Zur emblematischen Umsetzung dieses Zusammenhangs vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 24f. Zur geistlichen Ausdeutung des Sprichwortes im Bereich des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. zu Text Nr. I/28, v. 127.
Text II/44: Buß-Lied. JESUS, der Sünder-Arzt. 164r-164v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 XLIV.] XLIV (V überschrieben) – T1 am rechten Seitenrand gestrichen: J‰ im IV Theil au¡. – T1 Jn Sterbbereits¡a]] Jn Sterbber. – T1 Am rechten Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – 1 1.] fehlt im Manuskript – 3 Mann] Ma‾n – 22 zusammen ‰ellen] ev. zusammen‰ellen – 29 komm] kom ‾ – 29 verwundt] mit ver-Kürzel – 30 da#] Kürzel Von diesem Gedicht sind vier weitere Manuskriptfassungen bekannt. Eine mit dem vorliegenden Text übereinstimmende Fassung findet sich in Birkens Handschrift Zur Emblematischen Hand- und ReißPostill (EHR Text 67). Dort lautet die Überschrift Feria Matthaei. [...] Anda¡tLied. Jesu#, die SündenArzney. Nahezu identisch ist die Manuskriptfassung in Birkens Handschrift Fe‰-Lieder (PBlO.B.3.3.2, 54r-55r). Eine leicht differente Version findet sich in Birkens Handschrift Versöhnung mit Gott (Bl. 26r/v) unter der Überschrift Jesu# der SeelenArzt u. Sünden-Arzney. Eine stärker abweichende Version bietet Birkens Handschrift Tägli¡e# Chri‰entum (Bl. 34r/v) mit der Überschrift JESUS Der Sünder Seelen-Arzt. Das vorliegende Gedicht wurde erstmals 1663 gedruckt in der zweiten Auflage von Dilherrs Andachtswerk Her”- und Seelen-Speise in zehn gezählten Strophen (Nr. CCCCXLII, S. 1256) (vgl. Morphologie, Nr. 253, S. 440). Nach Stauffer hat Birken dieses Lied bereits für die erste Auflage von Dilherrs Her”- und Seelen-Speise (1661) verfaßt, wo es aber noch nicht zum Abdruck kam (Morphologie, Nr. 253, S. 401). Auf den 18.2.1661 datiert Dilherr die Widmungsvorrede der Erstauflage der Her”- und Seelen-Speise. Der 18.2.1661 ist damit terminus ante quem für die Abfassung des Gedichts. Im Druck (1663) steht das Gedicht unter dem Titel Sinnbild#-Erklärung. JESUS/ die Sünden-Arzney. Anda¡t-Lied. Als Lehnmelodie ist angegeben: Na¡ der Singweise: A¡ GOtt und HErr/ wie groß und s¡wer. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version im Psalterium Betulianum: 8 wenden] enden Erneut gedruckt wurde das Gedicht 1670 in Birkens Tode#-Gedanken und Todten-Andenken (S. 47-49). T3 Ex 15,26; Mt 9,12. Zur Rede von Gott/Christus als Arzt vgl. zu Text Nr. II/32, v. 3 (ebenso 24). – 2 Jes 30,26 – 9 Zu ~ i¡] 2Sam 22,3; Ps 71,3 – 11 Ps 143,2 – 12 Röm 5,10; Kol 1,20; 1Joh 2,2 – 13f. Zur
Gedichte 44 und 45
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Rede von Christi Blut als einer Seelenarznei vgl. Gerhard: Po‰illa (1613) III, S. 223f. (St. Matthaei, Mt 9,9-13): Wie au¡ eine Ar”ney muß gebrau¡t/ vnd inn den Leib genommen werden/ soll ›e ander# dem Mens¡en zu Nu” vnd gute kommen/ Also mü‹en wir die thewre ko‰bare Ar”ney/ so vn# Chri‰u# mit dargebung seine# Leibe#/ vnd mit vergie‹ung seine# Blut# zugeri¡tet/ mit wahrem Glauben annehmen. O Chri‰e/ du himlis¡er Ar”t meiner Seelen/ meine Kran¿heit i‰ groß vnnd gefehrli¡/ aber dir mangelt# ni¡t an Kra[t/ mir zu hel[en/ du ha‰ meine S¡wa¡eit au[ di¡ genommen/ daß meiner Seelenkran¿heit i¡ mö¡te werden benommen/ laß ja ni¡t den Teu[el mä¡tiger seyn/ mi¡ zu verwunden/ al# du bi‰ zu heilen/ HErr/ heile meine Seele/ denn i¡ habe an dir gesündiget. – 14 zu allen] ′für alle′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 9, Sp. 1229. – 15f. Jes 53,4f.; 1Petr 2,24 – 17f. Ex 15,26; Mt 9,12 – 20 die Arzeney bewähren] ′die Wirkung der Arznei unter Beweis stellen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1763f. – 22 ›¡ wohl zusammen ‰ellen] ′passen gut zusammen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 32, Sp. 770-772. – 24 treuer Arzt] Ex 15,26; Mt 9,12; vgl. Gerhard: Po‰illa (1613) III, S. 223 (St. Matthaei, Mt 9,9-13): "Wo i‰ ein Ar”t/ der mit seinem eigenen Leben vnnd mit seinem Blut dem Kran¿en hil[t? Da# hat aber Chri‰u# der trewe Ar”t bey vn# gethan/ darumb i‰ jhm kein Ar”t in sol¡er Trew vnd Liebe zuverglei¡en." – 25 Raht] ′Abhilfe′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 160. – 25f. Jes 30,26; Jer 30,12f.17 – 27 dein Balsam-öel] Zur Bezeichnung des von der Sündenkrankheit heilenden Blutes Christi als 'Balsam' vgl. zu Text Nr. II/21, v. 37-39. – 28 ereilet] ′erringt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 786. – 30 treib ab] ′leite aus′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 141f. – 31 Mithridat] Metonymie für Christus. Gemeint ist das Electuarium Mithridatis, das der pontische König Mithridates VI. (132-63 v. Chr.) erfunden haben soll. Es handelt sich um ein breiartiges Medikament, dem in der Frühen Neuzeit der Rang eines Universalheilmittels (v.a. als Gegengift) zugesprochen wurde. Vgl. Zedler. Bd. 21 (1739), Sp. 546. Zur christologischen Allegorese dieses Topos vgl. Herberger: Magnalia Dei (1610), Teil 8, S. 379f.: "JESVS I‰ da# edel‰e Gi[tlatwerge/ Mithridat/ Panacea und Sti¡pa‰er vnser# verwundeten Gewi‹en#/ wie un# in dem küp[ernen S¡länglin Mo›# sehr trö‰li¡ wird gebildet/ Numer. 21." Birken variiert an dieser Stelle die von ihm auch sonst gerne verwendete Christus-medicus-Topik (vgl. zu Text Nr. II/32, v. 3). – 33f. Offb 3,20 – 35 Mt 26,27f. Implizit ist auch hier die Keltertreter-Thematik virulent. Zu dieser vgl. den Kommentar zu Text Nr. II/9, v. 17-22. – 39f. Ps 16,11; Joh 14,6
Text II/45: Der gesunde Creu”Trunk Parodia. 164v-165r Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 XLV.] XLV (V aus II überschrieben) – T1 Am linken Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
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Bearbeitungszeichen angebracht hat. – 1 1.] fehlt im Manuskript – 14 hinn] hi‾n (ebenso 15 Sinn) – 18 wa#] Kürzel – 35 bekommet] bekomet ‾ Eine weitere Manuskriptfassung mit nahezu identischem Text findet sich in Birkens Handschrift Zur Emblematischen Hand- und ReißPostill (EHR Text 62). Dort lautet die Überschrift Feria Jacobi. [...] Anda¡tLied. Das vorliegende Gedicht wurde 1663 gedruckt in der zweiten Auflage von Dilherrs Andachtswerk Her”- und Seelen-Speise in fünf gezählten Strophen (Nr. CCCCXXIX, S. 1210) (vgl. Morphologie, Nr. 253, S. 439). Nach Stauffer hat Birken dieses Lied bereits für die erste Auflage von Dilherrs Her”- und Seelen-Speise (1661) verfaßt, wo es aber noch nicht zum Abdruck kam (Morphologie, Nr. 253, S. 401). Auf den 18.2.1661 datiert Dilherr die Widmungsvorrede der Erstauflage der Her”- und Seelen-Speise. Der 18.2.1661 ist damit terminus ante quem für die Abfassung des Gedichts. Im Druck (1663) steht das Gedicht unter dem Titel Sinnbild#-Erklärung. Der gesunde Creu”-trunk. Anda¡t-Lied. Parodia de# Opitianis¡en Lied#: J¡ empnde fa‰ ein grauen. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, weist die Druckfassung keine Varianten auf. T3 Birkens Gedicht ist – wie seine Druckfassung in Dilherrs Her”- und Seelen-Speise (21663) deutlich macht – die Parodie einer "Ode" von Martin Opitz, welche sich in dessen Buch von der Deutschen Poeterey (1624) findet und nach der kritischen Werkausgabe, Bd. 2/1, S. 370f., folgenden Wortlaut hat: Ich empfinde fast ein grawen Das ich/ Plato/ für vnd für Bin gesessen vber dir; Es ist zeit hienauß zue schawen/ Vnd sich bey den frischen quellen In dem grünen zue ergehn/ Wo die schönen Blumen stehn/ Vnd die Fischer netze stellen. Worzue dienet das studieren/ Als zue lauter vngemach? Vnter dessen laufft die Bach Vnsers lebens das wir führen/ Ehe wir es innen werden/ Auff jhr letztes ende hin; Dann kömpt (ohne geist vnd sinn) Dieses alles in die erden.
Gedicht 45
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Hola/ Junger/ geh' vnd frage Wo der beste trunck mag sein; Nim den Krug/ vnd fülle Wein. Alles trawren leidt vnd klage/ Wie wir Menschen täglich haben Eh' vns Clotho fortgerafft Wil ich in den süssen safft Den die traube giebt vergraben. Kauffe gleichfals auch melonen/ Vnd vergiß des Zuckers nicht; Schawe nur das nichts gebricht. Jener mag der heller schonen/ Der bey seinem Gold vnd Schätzen Tolle sich zue krencken pflegt Vnd nicht satt zue bette legt; Ich wil weil ich kan mich letzen. Bitte meine guete Brüder Auff die music vnd ein glaß Nichts schickt/ dünckt mich/ nicht sich baß Als guet tranck vnd guete Lieder. Laß ich gleich nicht viel zue erben/ Ey so hab' ich edlen Wein; Wil mit andern lustig sein/ Muß ich gleich alleine sterben. Diese "Ode" von Opitz parodiert Birken im Psalterium Betulianum ein weiteres Mal in Text Nr. II/61. Zu Opitzens Gedicht, welches seinerseits die Parodie eines Textes von Pierre de Ronsard (1524-1585) ist, vgl. Haberland (2003), S. 309-325. – 3 Creu”e#Reden] Mt 20,17-19.23 – 5 Wermutquellen] Zur Parallelisierung von Widrigkeiten mit bitterem Wermut vgl. Luther, WA 9, S. 589, Z. 21-24 (Predigten Luthers gesammelt von Joh. Poliander, 1519-1521, Invocavit, Mt 4,1-11). – 9f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 52, S. 633: "Darau# wir lernen/ wel¡ ein hohe# gut Gott i‰/ daß au‹er jhm kein wahrer be‰endiger tro‰ i‰. Diß kan man ni¡t lernen ohn in dieser S¡ule [scil. der Anfechtung]. Vnd i‰ do¡ da# höhe‰e/ daß wir in dieser zeit lernen sollen vnd mü‹en. Dann wer dz nit weiß/ der weiß nit wa# Gott vnd Chri‰u# i‰." – 11f. Apg 14,22 – 12 Leben#‰rome] Offb 22,1 – 13 Lk 22,30 – 21 Eph 3,17 – 26 die in Jesu labet ni¡t] ′deren Vergnügen nicht auf Jesus gründet′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 7. – 27 Zum Glas als Symbol der vanitas und der Vergänglichkeit vgl. zu Text Nr. II/61, v. 11-16. –
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
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32 ›¡ le”en] ′Abschied nehmen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 805. – 35 baß] ′besser′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1153. – 36 Eph 4,15f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 52, S. 625: "Darumb alle#/ wa# vn# wiederfehret/ da# i‰ zuuor vnserm HErrn Jesu Chri‰o au¡ wiederfahren/ al# vnserm Heupte. Vnnd i‰ demna¡ ni¡t vnre¡t/ daß die Glieder de# Haupte# s¡mer”en empnden." – 37 1Petr 5,4 – 38 Zum Myrrhenwein vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 52, S. 640: "Also mustu mit Chri‰o vermyrreten Wein trin¿en/ mit Gallen gespeiset werden/ au[ daß du mit vber seinem Tis¡ im Himmel den ewigen frewden Wein trin¿en müge‰." Ganz allgemein steht die Myrrhe für das Leiden Jesu, das auch Jesu Jünger gewärtigen müssen. So nennt etwa Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 338 (Quinquagesimae, Lk 18,31-43), Golgatha einen Myrrhenberg und fährt fort: Nu/ zu diesem Myrrhenberg vnd Weyrau¡hügel sollen wir o[t gehen/ non pedibus corporeis, sed affectu mentis, ni¡t mit vnsern leibli¡en Fü‹en/ sondern mit den Fü‹en vnserer Seelen/ da# i‰/ mit her”li¡em Verlangen/ Chri‰li¡er Anda¡t/ vnd göttli¡er Betra¡tung/ daß wir o[t vnd viel beden¿en/ wa# Chri‰u# au[ diesem Myrrhenberg vnd Weyrau¡hügel au#ge‰anden/ wie denn die Chri‰li¡e Kir¡e hieruon ferner spri¡t Cant. 1. Mein Freund i‰ mir ein Püs¡el Myrrhen/ da# zwis¡en meinen Brü‰en hanget/ da# i‰/ alle bittere Myrrhen/ alle# Leiden/ alle seine jnnerli¡e vnd eu‹erli¡e S¡mer”en fa‹e i¡ zusammen in ein Püs¡el/ vnd henge da‹elbe zwis¡en meine Brü‰en/ i¡ betra¡te e# o[t mit jnnerli¡er her”li¡er Anda¡t. Vgl. auch Dilherr: Weg Zu Der Seligkeit (1655), S. 622f.: JCH wil zum Myrrhenberge gehen/ und zum Weirau¡hügel: sagt unser her”lieb‰er S¡a” und Seelenbräutigam JESu# CHri‰u#/ im Königli¡en Brautlied Salomoni#/ im 4. Cap. Und zeiget damit seiner au#erwehlten Braut/ der Chri‰li¡en Kir¡en/ an; daß Er willig und bereit sey/ auf den Berg Golgatha/ oder S¡edel‰ätt/ zu kommen/ und alda sein Myrrhenbitter# Leiden anzutretten/ und auf selbigem Hügel/ glei¡wie der Weirau¡ zum heiligen Räu¡wer¿/ und zu den Op[ern i‰ gebrau¡t worden/ also ›¡ selb‰en/ seinem himmelis¡en Vatter zu einem sü‹en Geru¡/ aufzuop[ern:
Text II/46: Da# Beru[-S¡i[. 165r-165v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 XLVI.] XLVI – 1 eingebetten] tten überschrieben – 8 Ma¡] überschrieben – 17 da#] Kürzel (ebenso 19) – 20 und] u. (ebenso 27, 28, 30, 39) – 28 fromm] from ‾ Das Gedicht wurde erstmals 1663 gedruckt in der zweiten Auflage von Dilherrs Andachtswerk Her”und Seelen-Speise (Nr. CCLXII, S. 658) (vgl. Morphologie, Nr. 253, S. 425). Nach Stauffer hat Birken dieses Lied bereits für die erste Auflage von Dilherrs Her”- und Seelen-Speise (1661) verfaßt, wo es aber noch nicht zum Abdruck kam (Morphologie, Nr. 253, S. 401). Auf den 18.2.1661 datiert Dilherr
Gedichte 46 und 47
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die Widmungsvorrede der Erstauflage der Her”- und Seelen-Speise. Der 18.2.1661 ist damit terminus ante quem für die Abfassung des Gedichts. Im Druck (1663) steht das Gedicht unter dem Titel Da# Beru[-S¡i[lein. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 8 Ma¡] laß Wieder abgedruckt wurde das Gedicht im Nürnbergis¡e[n] Gesangbu¡ von 1676 (S. 985f.). 1 Jesu! komm] Offb 22,17 – 1 eingebetten] ′hereingebeten′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 154. – 4 Phil 2,13 – 7 Hamen] ′Fesseln′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 307. – 9 Joh 15,5 – 11f. Ps 127,1 – 15f. Phil 2,13 – 24 Ps 73,25 – 25f. Phil 2,13 – 27 Mt 11,28 – 32 1Kor 7,17 – 35 Lk 5,5f.
Text II/47: Zu Anfang der Wo¡e. 165v-166r Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 Am linken Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – 5 und] u. (ebenso 6, 18, 21, 25, 30, 33) – 9 da#] Kürzel – 39 nimm] nim ‾ – 39 der] Kürzel Das vorliegende Gedicht, von dem es in Birkens Handschrift Zu Dilherrn# Hand- und ReißPo‰ill eine weitere Manuskriptfassung gibt (mit einer Reihe von textlichen Abweichungen, vgl. Birken: Anhang zu Todes-Gedanken und Todten-Andenken sowie Emblemata, Erklärungen und Andachtlieder zu Johann Michael Dilherrs Emblematischer Hand- und Reisepostille (WuK. Bd. 7/I), S. 103-105), wurde erstmals 1663 gedruckt in der zweiten Auflage von Dilherrs Andachtswerk Her”- und Seelen-Speise (Nr. LXIII, S. 111) (vgl. Morphologie, Nr. 253, S. 407). Am 15. 11. 1660 notiert Birken in sein Tagebuch (Tagebücher I.51; PBlO.B.2.1.3, 18v): "Ein Dil[herr] Lied verfertigt." In der Marginalspalte findet sich der Hinweis "versus [Pl.] 42." Weil die Verszahl exakt mit derjenigen des vorliegenden Gedichts übereinstimmt, kann dessen Entstehung auf den Tag genau datiert werden. Vier Strophen des vorliegenden Gedichtes (nämlich die Strophen 1, 4, 5 und 7) wurden – mit kleinen Varianten im Text – bereits 1660 ohne Verfasserangabe in einem Einblattdruck publiziert unter dem Titel Gebet- und Wuns¡-Gedan¿en zum Antritt De# Neuen Jahr#/ na¡ der Gnadseligen Mens¡geburt de# ewigen Sohn# GOtte# (zum Wortlaut dieser ersten Druckfassung vgl. Birken: Anhang zu Todes-Gedanken und Todten-Andenken sowie Emblemata, Erklärungen und Andachtlieder zu Johann Michael Dilherrs Emblematischer Hand- und Reisepostille (WuK. Bd. 7/II), S. 471f.). Das vorliegende Gedicht erschien 1663 unter dem Titel Sinnbild#-Erklärung. Die gei‰li¡e Bes¡neidung. Anda¡t-Lied. Jn seiner eignen Singweise. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung des Jahres 1663 an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version im Psalterium Betulianum: 7
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
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wie du wurd‰] heut wurd‰ du – 12 die neue Wo¡] da# Neue Jahr – 13 Jesum liese‰ du di¡] So lie‹t du di¡ Jesum – 18 diese Wo¡'] diese# Jahr – 31 verneu] bes¡neid – 37 die Wo¡ i¡] i¡ diß Jahr Erneut gedruckt wurde das Gedicht im Nürnbergis¡e[n] Gesangbu¡ von 1676 (56f.) sowie 1679 in Birkens Teuts¡e[r] Rede-bind und Di¡t-Kun‰ (S. 253f.). 1 S¡aden] Zur Bezeichnung der Sünde als ′Schaden′ vgl. Jes 30,26 sowie die siebte Strophe von Luthers Tauflied "Christ, unser Herr, zum Jordan kam" (1544) (AWA 4, S. 301): Das Aug allein das Wasser siht, Wie Menschen Wasser giessen. Der Glaub im Geist die krafft versteht Des Blutes Jhesu Christi. Und ist für im ein rote Flut, Von Christus Blut geferbet, Die allen Schaden heilen thut, von Adam her geerbet, auch von uns selbs begangen. – 5 1Kor 12,4-6 – 7 Lk 2,21 – 8-10 Vgl. zu Text Nr. II/5, v. 137-144. – 13-15 Vgl. Mt 1,21. Zur Bedeutung des Namens Jesu vgl. Gerhard: Meditationes Sacrae (1606), S. 42, Z. 5 - S. 43, Z. 15: O Bone JESU, sis etiam mihi JESUS, propter sanctum tuum nomen miserere mei: condemnat me vita mea, sed nomen JESU salvabit me. Propter hoc nomen tuum fac mihi secundum nomen tuum: cumque verus & magnus sis Salvator, utique etiam veros & magnos respicis peccatores, miserere mei bone JESU in tempore miserendi, ne damnes me in tempore judicandi. Si me intra misericordiae gremium receperis, non eris propter me angustior, si mihi micas bonitatis tuae distribueris, non eris propterea indigentior; mihi natus es, mihi circumcisus, mihi etiam JESUS es. Quàm hoc nomen suave & delectabile! quid enim JESUS, nisi Salvator? Gerhard zitiert hier Anselm von Canterbury: Meditatio ad concitandum timorem, Opera omnia, Bd. 2, S. 79, Z. 83f.: "IESU, IESU, propter hoc nomen tuum fac mihi secundum hoc nomen tuum." – 16 2Kor 5,19 – 19f. Die sich häutende Schlange ist in der frühneuzeitlichen Emblematik ein Sinnbild für die Erneuerung der Buße. Vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 634f. – 20 Eph 4,22 – 20 Balg] ′Haut′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1085. – 21 Eph 4,24 – 26 Ps 91,11. Zum Motiv der permanenten Engelwacht vgl. zu Text Nr. I/1, v. 19. – 29 Ps 68,20 – 31 verneu] ′erneure′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 917. – 34 Wol‰ un# weiden] Joh 10,11
Gedicht 48
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Text II/48: Um den Herzen#Frieden. 166r-166v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 XLVIII.] XLVIII – 5 nimmer] nimer ‾ (ebenso 23 komm – 27 komm – 39 komm (2mal)) – 7 Satan] t überschrieben – 9 heimli¡ spra¡] dazwischen Worttrennungsstrich – 15 und] u. (ebenso 39) – 15 ru¿t] kt überschrieben – 23 wieder] mit der-Kürzel Gedruckt wurde das vorliegende Gedicht 1663 in der zweiten Auflage von Dilherrs Andachtswerk Her”- und Seelen-Speise in sieben ungezählten Strophen (Nr. CLXXXI, S. 452) (vgl. Morphologie, Nr. 253, S. 417). Nach Stauffer hat Birken dieses Lied bereits für die erste Auflage von Dilherrs Her”- und Seelen-Speise (1661) verfaßt, wo es aber noch nicht zum Abdruck kam (Morphologie, Nr. 253, S. 401). Auf den 18.2.1661 datiert Dilherr die Widmungsvorrede der Erstauflage der Her”- und Seelen-Speise. Der 18.2.1661 ist damit terminus ante quem für die Abfassung des Gedichts. Im Druck (1663) steht das Gedicht unter dem Titel JESU Friedbringender Herzen#-Eintritt. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 4 ver‰ört mir alle Ruh] und se”t mir feindli¡ zu – 44 mein trauter Hort! erfreuen] wie deine Jünger/ freuen 2 Jes 9,5 – 7-10 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 11, S. 92f.: "Wir wi‹en# vnd erfahren# leider tägli¡/ wie vnsere sündli¡e Natur/ Fleis¡ vnd Blut/ Leib vnd Seele mit so vieler Vnreinigkeit/ Boßheit/ sünd vnd La‰er beha[tet i‰/ wel¡e# alle# de# Teu[el# Wer¿/ Vnart vnd Eigens¡a[t im eis¡li¡en natürli¡en Mens¡en i‰ sonderli¡ der böse wille de# Mens¡en. Denn au# dem bösen Willen kömpt alle Sünde." – 13f. Vgl. Röm 2,15 – 20 Höllenpein] Mt 25,46 – 26 Lk 2,14 – 28f. Joh 20,19 – 32 Joh 20,27 – 33 Offb 7,14 – 36 Joh 20,19 – 38 Röm 5,1. Daß derjenige, der sich in der Gemeinschaft mit Christus befindet (= Glaube), in der Sphäre des Friedens ist, betonen frühneuzeitliche Lutheraner vielfach. Vgl. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 341 (Quasimodogeniti, Joh 20,1931): Der HErr JEsu# i‰ unser re¡te Chrysostomus und gülden Mund/ wenn er unser Her”e mit diesem ö‰erli¡en Wort begrü‹et. Glei¡ wie er in diesem Evangelio zu dreyen unters¡iedenen malen diese# edle Pax vobis wiederholet: Also kann er un# au¡ eigentli¡ dreyerley Frieden bes¡eren: Den äu‹erli¡en Frieden/ daß un# niemand/ ohne sein Zula‹en/ mü‹e über den Hal# lau[en: Den innerli¡en Her”-Frieden/ daß wir un# mit Freuden der Gnaden GOtte# trö‰en: Und endli¡ den ewigen Himmel#-Frieden/ wel¡en kein Störfriede soll verderben/ da# i‰ Pax externa, interna & aeterna, ein äu‹erli¡er/ innerli¡er und ewiger Friede. Vgl. auch Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 12f. (1. Advent, Mt 21,1-9): "so wir ›nd gere¡t worden dur¡ den Glauben/ an Chri‰um/ so haben wir Friede mit Gott/ Rom. 5. Wo aber Friede mit Gott i‰/ da i‰ au¡ Frewde de# Her”en#/ vnd alßdenn hei‰ e#/ wie S. Paulu# sagt/ Rom. 14. Da# Rei¡ Gotte# i‰ Gere¡tigkeit/ Friede vnd Frewde in dem heiligen Gei‰." Dilherr: Göttli¡e Liebe#amme (1651), S. 5:
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
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Meine Lu‰ vnd Her”en#frewde i‰/ dein Gebot zu ver‰ehen: darna¡ zu leben/ vnd dir zugefallen. Jn sol¡en Gedan¿en/ vnd Reden mit dir/ mein Gott/ s¡la[e i¡ fröli¡ ein/ ruhe darau[ san[t vnd gan” mit Frieden. Wenn i¡ denn wider erwa¡e/ so ›nd die vorigen Gedan¿en wider da/ vnd wo i¡#/ in meiner Anda¡t zu dir/ gela‹en habe/ da fahre i¡ fort. Vnd/ wiewol i‰ mir/ wie ruhig i‰ mein Her” vnd Gewi‹en/ wie getro‰ vnd fröli¡ i‰ mein Gemüt/ wenn i¡ also mit dir vmbgehe! – 39 Offb 22,17 – 40 Eph 4,15f. – 44 Hort] Ps 19,15; 28,1
Text II/49: JESU Leben, und de‹en Na¡folge. 167r-167v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 Zur Academia Chri‰-Apo‰olica 1663] Zur Academ. Chri‰Apo‰ol. 1663 – T2 und] u. (ebenso 46) – 43 Gotte#Lamm] Gotte#Lam ‾ (ebenso 59 Frommen) Der Notiz auf dem rechten Seitenrand nach entstand das vorliegende Gedicht im Jahr 1663. Ebenso ist der Notiz zu entnehmen, in welchem Werk der Text gedruckt wurde. Es handelt sich um Dilherrs Erbauungsschrift Hohe S¡ul de# Hö¡‰en Lehrer# und Seiner S¡üler, die 1663 erschien. In ihr ist das vorliegende Gedicht in sieben gezählten Strophen zu finden (S. 278f.) (vgl. Morphologie, Nr. 251, S. 396). Auf den 21.12.1663 (Tag des Apostels Thomas) datiert Dilherr die Zueignungsschrift der Hohe[n] S¡ul. Der 21.12.1663 ist damit terminus ante quem für die Abfassung des Gedichts. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel JESU Leben/ der Chri‰en Leben#-Fürbild. Als Lehnmelodie ist angegeben: Na¡ der Singweise: JEsu meine Freude/ etc. Das Gedicht endet mit der Signatur S. von B. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 5 Na¡bild] Fürbild – 7 di¡ selber mir, du Weg] du selber mir/ du Weg – 41 den] der – 51 und] der 1 Joh 14,6 – 4-6 Vgl. Arndt: Paradiß-Gärtlein III (1625), Nr. 4, S. 195: "Laß mi¡ einen Gei‰/ ein Leib vnd Seele mit dir sein/ au[ daß i¡ in dir vnd du in mir lebe‰/ Lebe du in mir vnd ni¡t i¡ selb‰/ laß mi¡ dir leben vnd ni¡t mir selber/ gib daß i¡ di¡ also kenne vnd lieb habe/ daß i¡ au¡ also wandele/ glei¡ wie du gewandelt ha‰ […]." – 5f. Kol 3,10 – 5 Na¡bild] ′Abbild′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 30. – 7f. Joh 14,6. Vgl. Arndt: Paradiß-Gärtlein III (1625), Nr. 4, S. 195: "du ewiger Weg leite mi¡/ du ewige Warheit lehre mi¡." – 9 Mt 11,15 – 13-15 Phil 2,6-8 – 16-18 Daß Jesus durch seine Inkarnation zum Lehrer der Demut wurde und der Pfad der Demut derjenige ist, der in den Himmel führt, betonen frühneuzeitliche Lutheraner vielfach. Vgl. im Nürnberger Kontext Dilherr: Heilig-Epi‰olis¡er Beri¡t (1663), S. 152f.: Wir nehmen hierau#/ Er‰li¡/ eine Vermahnung zur Demuth. A¡! lerne/ Chri‰en Mens¡! lerne von deinem traute‰en Heiland/ diese bei GOtt und Mens¡en hö¡‰-s¡ä”bar‰e Tugend! Solte‰ du nur mit deiner Vernun] begrei[en können/ wa# da# für eine unau#spre¡li¡e Ernidrigung seye: wenn GOtt ein Mens¡
Gedicht 49
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worden i‰: wenn der unbegrei[li¡-gro‹e GOTT/ der in unendli¡er Maje‰ät herrs¡ende GOTT/ der von Ewigkeit und in Ewigkeit triumphirende GOTT/ eine ‰erbli¡e Mens¡en-Creatur/ ein verä¡tli¡er Kne¡t worden i‰? Solte‰ du/ spre¡e i¡/ diese# Exempel der Demuth/ re¡t ver‰ehen können/ und wollen: du würde‰ di¡ gewißli¡ s¡ämen/ daß du di¡ über einigen Mens¡en erheben solte‰! GOtt ‰eiget/ au# tie[er Demuth/ von dem Himmel/ zu un# Mens¡en/ herab: warum wolte‰ du denn/ mit dem ho[ärtigen Lucifer/ über alle Mens¡en/ ja über GOTT selb‰en/ hinauf‰eigen? Siehe! dein HERR Chri‰u# ‰ehet dir da/ an der Seiten/ in hö¡‰er Vera¡tung/ Armut/ Spott und Hohn/ mit geneigtem Haupt/ mit demüthigen Gebärden/ mit san]müthiger Bes¡eidenheit: du aber wolte‰ neben Jhm ‰ehen ho¡trabend und aufgeblasen/ mit empors¡webenden Gedan¿en/ mit ho¡pralenden/ ‰ol”en Worten und Gebärden? Lei¡tli¡ würde man erkennen/ daß du Chri‰i Bruder ni¡t seyn mü‹e‰: dieweil du dem HERRN Chri‰o so gar unglei¡ wäre‰. Brüder mü‹en ja son‰en einander glei¡ seyn. Demuth und Stolz/ Tugend und La‰er/ können ni¡t einen Vatter im Himmel haben. Siehe! die Ruthe/ von dem Stammen Jsai/ da# fru¡tbringende Zweiglein au# der Wur”el Je‹e/ da# gere¡te Gewä¡# David#/ die Blume zu Saron/ ‰ehet da/ im nidrigen Thal. Du aber bilde‰ dir ein; du seye‰ eine hohe Cedern/ auf dem Berge Libanon. So gehe derowegen Feuer au#/ von dem zornigen GOtt/ und verzehre die Cedern Libanon. Ein liebli¡er Sonnens¡ein aber/ gehe auf/ von dem gnädigen GOTT/ und erqui¿e die edle Blum im Thal zu Saron! Berg und Thal kommen nimmermehr zusammen: ‰ol”e und demüthige Her”en werden dermal ein# ni¡t/ in einem Himmel/ zusammen kommen. Stol” hat den Lucifer/ und seine Engel/ au# dem Himmel/ ge‰ür”et: Stol” hat Adam und Eva/ au# dem Paradei# vertrieben: die Demuth Chri‰i aber führet alle demüthige und re¡tgläubige Chri‰en-Mens¡en/ wiederum über ›¡/ in den Himmel. Zur Zeit der Zukun] Chri‰i/ sollen alle Berge und Hügel genidriget werden: spri¡t Esaia#. A¡ ja/ freili¡! nimmermehr wird der allerdemüthig‰e HERR Chri‰u#/ mit seiner Gnade/ in ein ‰olze# und aufgeblasene# Her” einziehen. Der liebe demüthige Chri‰u# reitet daher/ auf einer geringen Eselin/ und auf einem s¡le¡ten Füllen der Eselin/ al# er zu Jerusalem einziehet: Gewißli¡! gewißli¡! auf gro‹en und hohen Cameelen/ werden Chri‰i Na¡folger/ ni¡t in da# himmlis¡e Jerusalem/ einreiten. – 19 Hos 13,14; 1Kor 15,54f. – 20f. Joh 3,16 – 22f. Offb 5,9 – 25 Lk 4,38-41 – 27 Mt 28,20 – 30 Gal 5,6; Jak 2,17. Zur Ansicht, daß das Tun guter Werke im Rahmen der nova oboedientia die mit der Buße einsetzende fides in Erscheinung treten läßt, vgl. zu Text Nr. II/30, v. 8. – 35f. Mt 25,40 in Verbindung mit 1Joh 4,19 – 37-39 Mt 26,47-56 – 38 erbosen] ′erzürnen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 734. – 43 Gotte#Lamm] Joh 1,29.36 – 49 Ruh] Hebr 4,9f.; Offb 14,13 – 51 1Kor 9,24f. Die Charakterisierung des Lebens im Glauben als eines Streites gegen Fleisch, Teufel und Welt (vgl. diesbezüglich zu Text Nr. I/1, v. 61) ist weit verbreitet im lutherischen Schrifttum der Frühen Neuzeit. Vgl. Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 459 (Palmarum, Mt 21,1-9): E# ‰reitet wider da# Gnadenrei¡ Chri‰i in vnserm Her”en ni¡t# he[tiger/ al# eben die Regierung de# sündli¡en Fleis¡e#/ so du nun da# sündli¡e Fleis¡ in dir le‹e‰ herrs¡en/ so kan nimmermehr zuglei¡ Chri‰u# sein Gnadenrei¡ in dir führen/ einem Hers¡er mu# Vrlaub gegeben werden/ e# i‰ ni¡t mügli¡/ da# man zu-
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
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glei¡ zweyen widerwertigen HErrn die Vberhand la‹e/ einer mu# hindan gese”et werden/ Matth. 6. Wiewol wir# aber in diesem Leben ni¡t werden dahin bringen/ daß wir gan” vnnd gar ohne alle böse Lü‰e de# Fleis¡e# vnnd ohne alle S¡wa¡heit weren/ jedo¡ sollen wir die bösen Lü‰e ni¡t la‹en herrs¡en/ sollen denselben ni¡t folgen/ sondern ›e dur¡ die Kra[t de# Gei‰e# vnter vn# zwingen/ so wird dadur¡ Chri‰i Gnadenrei¡ in vn# ni¡t ver‰öret werden. Vgl. auch Dilherr: Heilig-Epi‰olis¡er Beri¡t (1663), S. 339af.: Hiebei haben wir zu behalten/ Er‰li¡/ eine Lehre: daß/ in einem wahren Chri‰en/ ›¡ immerfort der Streit deß Gei‰e# und Fleis¡e# bende; do¡ also: daß da# Fleis¡ unten lige/ und der Gei‰ die Oberhand/ und Herrs¡a] behalte. Ein Chri‰ hat Fleis¡ und Blut an ›¡/ wel¡e# nimmermehr müs›g i‰; sondern fort und fort ges¡ä]ig i‰/ und in ihm erreget allerhand böse Lü‰e/ und Begierden; daß der Apo‰el Paulu# selb‰/ au¡ mitten im Stand seiner Wiedergeburt/ sol¡e Verderbung seiner Natur/ bekennen/ und klagen muß: J¡ weiß/ daß in mir/ da# i‰/ in meinem Fleis¡/ wohnet ni¡t# gut#. J¡ elender Mens¡/ wer wird mi¡ erlösen/ von dem Leibe diese Tode#? Dagegen aber ndet ›¡ bei den Chri‰en/ au¡ ein anderer und be‹erer Antrieb/ der Antrieb deß Gei‰e#; dadur¡ den sündli¡en Regungen deß Fleis¡e# Einhalt ges¡i¡t und ›e unterdrü¿et werden. Man¡er wird berübt darüber: daß er immerfort/ in sol¡em Streit/ leben muß. Aber wohl un#/ so lang un# derge‰alt wehe ges¡i¡t! Wohl un#/ so lang wir/ in un#/ sol¡en Streit fühlen/ und mer¿en. Da# i‰ ein Kennzei¡en der wahren Chri‰en/ und re¡ts¡a[enen Kinder Gotte#; wenn die/ in ihnen bendli¡e/ zwey Mens¡en/ der alte und neue Mens¡/ die verderbte Natur/ und der wiedergeborne Chri‰/ ›¡/ wie die zwei Kinder/ in Rebecca Leib/ miteinander ‰o‹en; und wenn/ na¡ Gotte# Willen/ der Grö‹er dem Kleinern dienet: da# i‰/ der alte Mens¡ dem neuen unterthan gema¡t wird. Weiter ebd., S. 381a: Denn wir haben/ in diesem gei‰li¡en Streit/ ni¡t mit Fleis¡ und Blut/ ni¡t mit s¡wa¡en Mens¡en/ und unser# glei¡en/ zu kämpfen; sondern/ mit Für‰en und Gewaltigen/ mü‹en wir un# einla‹en: nemli¡/ mit den Teufeln/ die ein weitläu[tige# Rei¡ der Fin‰erniß/ bei/ und/ in den Weltkindern/ haben: da allerlei Jrrthume/ Unglaub/ S¡and und La‰er im s¡wang gehen: und haben diese gewaltige Feinde/ und böse Gei‰er/ no¡ diesen Vortheil; daß die/ unter dem Himmel/ in der Lu[t/ n䡉 über un# s¡weben/ und ihre Gelegenheit/ un# zus¡ädigen/ eis›g können in a¡t nehmen. Um deßwillen/ so ergrei[et den Harnis¡ Gotte#/ und verwahret eu¡ auf# be‰e/ al# e# immer mügli¡: wie tap[ere/ und behutsame Soldaten/ wenn ihnen der Feind nahe i‰/ ›¡ ni¡t lei¡t au‹er/ oder weit/ von ihrer Rü‰ung/ nden la‹en. Auf daß ihr/ wenn da# böse/ und gefährli¡e Stündlein kommt: da der Teufel/ mit seinen Anfe¡tungen/ und Versu¡ungen/ grimmig anse”t; bereit seyn/ tap[ern Wieder‰and thun/ alle# wohl au#ri¡ten/ und/ dur¡ Gotte# gnädigen Bei‰and/ da# Feld/ und den Sieg/ behalten möget. Vgl. außerdem Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 19f., Str. 15: Dieweil denn i¡ in diesem Jammerthal Muß tägli¡ kämp[en no¡/
Gedichte 49 und 50
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Und wa# mir son‰ au[bürdet mehr für Quaal Der Sünden s¡were# Jo¡/ So hil[ O HErr mir ›egen/ Daß de# Gewi‹en# S¡a” Ja nimmer mög' erligen Au[ diesem Tummel-Pla”'. – 52 1Petr 4,12f. – 53 Eph 1,22; Kol 1,18 – 54 Röm 8,17 – 56f. Joh 5,28f. – 62 Gal 4,6
Text II/50: MATTHIAS, der von Gott und seiner Kir¡ erwehlter Apo‰el. 167v-168r Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T2 MATTHIAS] überwiegend lateinische Schreibung – T2 und] u. (ebenso 15, 18, 23) – 2 Himmel-ab] Himel-ab ‾ (ebenso 3 kommen – 6 angenommen – 27 fromme#) – 6 da#] Kürzel – 14 Gotte#Heerd] ev. Gotte# Heerd – 21 Weltköpf'] lt überschrieben – 24 der] Kürzel (ebenso 28) – 24 zum] z‾u – 26 seiner] zweites e überschrieben – 27 se”en] t oberhalb der Zeile – 28 erkennt] erke‾nt (ebenso 29 nennt) Das vorliegende Gedicht wurde 1663 gedruckt in Dilherrs Erbauungsschrift Hohe S¡ul de# Hö¡‰en Lehrer# und Seiner S¡üler in fünf gezählten Strophen (S. 660f.) (vgl. Morphologie, Nr. 251, S. 396). Auf den 21.12.1663 (Tag des Apostels Thomas) datiert Dilherr die Zueignungsschrift der Hohe[n] S¡ul. Der 21.12.1663 ist damit terminus ante quem für die Abfassung des Gedichts. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel Matthia#. Der von GOtt und seiner Kir¡en erwählte Apo‰el. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 6 den dur¡ da# Lo# ›e] Dur¡# Loß/ von ihnen – 8 nit] ni¡t – 26 den] der Zwischen Birkens Gedicht und Dilherrs Ausführungen in der Hohe[n] S¡ul besteht eine literarische Abhängigkeit. 1 Vgl. Dilherr: Hohe S¡ul de# Hö¡‰en Lehrer# und Seiner S¡üler (1663), S. 639: "Der Nahm Matthia#/ bedeutet/ in dem Ebreis¡en und Syris¡en/ soviel/ al# Matthaeu#/ nemli¡/ einen Ges¡en¿ten. Denn GOtt hatte diesen Matthiam seiner er‰en Kir¡en Neue# Te‰ament#/ zu einem Lehrer ges¡en¿t." – 3 1Kor 12,28; Eph 4,11 – 5f. Apg 1,26 – 6 Vgl. Dilherr: Hohe S¡ul de# Hö¡‰en Lehrer# und Seiner S¡üler (1663), S. 641: "Denn hie wird/ mit dem Loß-wer[en/ ein hoher Apo‰el erwählet; und der heimlis¡e Rath GOtte# erfors¡et: wie man denn/ sonderli¡ im Alten Te‰ament/ viel Art und Weise gehabt hat/ GOtt zu consultiren und zu fragen/ und ›¡ Bes¡eid# bei Jhm zuerholen: al# entweder/ dur¡ Urim und Thumim, Lie¡t und Re¡t; oder/ dur¡ Propheten/ Träume/ Ge›¡te/ Engel/ und derglei¡en." – 7 2Kor 5,20 – 9 Legat] ′Gesandter′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 5,
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
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Sp. 3792. – 10f. Apg 8,18-24 – 14 1Petr 5,2 – 15 Erzhirt] 1Petr 5,4 – 21-24 Daß nur derjenige, der eine lebendige praxis pietatis pflegt, zum Amt der Verkündigung taugt, ist eine Grundüberzeugung frühneuzeitlicher Lutheraner. Vgl. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 404 (2. Pfingsttag, Joh 3,1621): "Wenn Evangelis¡e Prediger auf diese oder andere Worte ‰udiren/ und darneben beten/ so ndet ›¡ al#bald der H. Gei‰ in ihren Gedan¿en/ und giebet ihnen allerley nü”li¡e Einfälle." Dilherr: Freudenbli¿ deß Ewigen Leben# (1652), Bl. biijv: "Da [scil. zur Verrichtung des Predigtamts] i‰ nun s¡werer Mühe/ harter Arbeit/ zuförder‰ aber/ ‰etige# Gebet#/ und eine# nü¡tern eingezogenen Leben#/ äu‹er‰ von Nöthen:" – 28 Mt 12,33
Text II/51: MARCUS, emphlt der Chri‰enheit da# Evangelium von JESU. 168r- 168v T2 der] Kürzel – T3 da#] Kürzel (ebenso 11) – T3 Evangelium] Eium ‾ – 10 habet] danach gestrichenes Komma – 10 zu] z überschrieben – 16 le‰'] les't – 19 leben,] Komma durch Streichung aus Rufzeichen Das vorliegende Gedicht wurde 1663 gedruckt in Dilherrs Erbauungsschrift Hohe S¡ul de# Hö¡‰en Lehrer# und Seiner S¡üler in fünf gezählten Strophen (S. 857-859) (vgl. Morphologie, Nr. 251, S. 396). Auf den 21.12.1663 (Tag des Apostels Thomas) datiert Dilherr die Zueignungsschrift der Hohe[n] S¡ul. Der 21.12.1663 ist damit terminus ante quem für die Abfassung des Gedichts. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel Marcu# Emphlet der Chri‰enheit da# Evangelium von Jesu. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 16 au¡] au# Eine literarische Abhängigkeit zwischen Birkens Gedicht und Dilherrs Ausführungen in der Hohe[n] S¡ul ist nicht zu erkennen. 3 Mk 1,1 – 4-6 Mk 2,5 u.ö. – 14 1Petr 2,21. Vgl. zu Text Nr. II/30, v. 11f. – 16-18 Daß der Glaube aus der Lektüre und Meditation der Bibel erwachsen kann, ist feste Überzeugung Luthers und seiner Erben im 16. und 17. Jahrhundert. Vgl. dazu zwei Gebete Luthers, die Dilherr in dem von ihm herausgegebenen Gei‰li¡e[n] HAndbü¡lein (1640) wiedergibt. Das erste Gebet lautet (ebd., S. 869): "EWiger Gott vnd Vater vnser# HErrn Jesu Chri‰i/ verleihe vn# deine Gnade/ daß wir die heilige S¡ri[t wol vnd ei‹ig ‰udieren/ vnd Chri‰um drinnen su¡en vnd nden/ vnd dur¡ jhn da# ewige Leben haben: da# hil[ vn# lieber Gott mit Gnaden/ Amen." Das zweite Gebet Luthers findet sich in Dilherrs Gei‰li¡e[m] HAndbü¡lein (1640) auf S. 869f.: GOtt Vater aller Barmher”igkeit/ wir dan¿en dir hö¡li¡ vnd allezeit/ daß du vn# na¡ dem vbers¡wengli¡en Rei¡thumb deiner Gnaden/ ha‰ bra¡t zu dem S¡a” deine# Wort#/ darinnen wir haben Erkändtnü# deine# lieben Sohn#/ da# i‰/ ein ›¡er Pfand vnser# Leben# vnd Seligkeit/ die im Himmel zukün[tig i‰/ vnd bereitet allen/ die im reinen Glauben vnd brün‰iger Liebe be‰ändig/ biß an# Ende/ beharren: wie wir dann
Gedicht 51
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ho[en vnd bitten/ du werde‰ vn#/ barmher”iger Vater/ erhalten/ vnd vollkommen ma¡en/ mit allen Au#erwehlten/ in einem Sinne/ zu glei¡em Bilde deine# lieben Sohn# Jesu Chri‰i/ vnser# HErrn/ Amen. Zur dogmatischen Erfassung dieses Zusammenhangs im frühneuzeitlichen Luthertum vgl. Hütter: COMPENDIUM (2006 (11610)), S. 204-206: 16. Perficitné Spiritus sanctus Conversionis opus Mediatè an Immediatè? Mediatè: Visum enim est Deo non alio modo, quàm per verbum suum, cùm id vel praedicari auditur, vel legitur, ut & per Sacramentorum legitimum usum, homines ad aeternam salutem vocare, ad se trahere, convertere, regenerare, & sanctificare. 17. Hoc ipsum ex Scripturis demonstrari velim. 1. Cor. 1, 21. Quia in Dei sapientia non cognovit Deum Mundus per sapientiam: placuit Deo per stultitiam praedicationis salvos facere credentes. Rom. 10, 17. Fides est ex auditu: Auditus autem per verbum Dei. Joh. 17, 20. Non pro eis tantùm rogo, sed & pro eis, qui credituri sunt per verbum eorum in me. Act. 11, 14. Petrus loquetur tibi verba, in quibus salvus eris, tu & universa domus tua. Matth. 17, 5. AEternus pater de Filio clamat: Hunc audite. […] 18. Velim paucis describas totum modum ac processum, quo Deus in convertendis hominibus uti solet? Cùm naturales hominis vires ad veram conversionem nihil conferre, aut quicquam adjumenti adferre possint, Deus ineffabili bonitate & misericordiâ nos praevenit: & Evangelium, per quod Spiritus Sanctus conversionem & renovationem in nobis operari & perficere vult, annunciari curat: & per verbi sui praedicationem & meditationem, fidem in audientibus accendit: ita quidem, ut haec omnia solius Spiritus Sancti dona sint atque operationes. Für einen Beleg aus der Predigtliteratur des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 186f. (Sonntag nach Weihnachten, Lk 2,33-40): Darumb wann wir glei¡#fal# Chri‰um in den Tempel bringen/ da# i‰/ wenn wir in den S¡ri[ten der Propheten fors¡en/ na¡ dem Befehl Chri‰i/ Joh. 5. vnd na¡ dem Exempel der Beroenser/ Act. 7. Ob ›¡# au¡ also mit Chri‰o verhalte/ wie von jhm gelehret wird/ so werden ›¡ bald Simeon vnd Hanna/ wel¡e ein Bild ›nd aller heiligen Propheten/ nden/ vnnd Chri‰o ein klare# Zeugniß geben. Simeon hei‰ ein Hörer/ darumb i‰ er ein Bild aller Propheten/ wel¡e gewesen ›nd Hörer göttli¡er Rede. Num. 24. Sie haben gehöret Gott mit jhnen vnd in jhnen reden. Hanna hei‹et Gnad oder Huldrei¡/ dieselbe i‰ glei¡#fal# ein Bild aller Propheten/ wel¡e sämptli¡ von der Gnade Gotte# in Chri‰o gewei‹aget haben/ Sihe/ wenn nun also Chri‰u# in den Tempel gebra¡t wird/ wenn du Chri‰um in die S¡ri[t trege‰/ so wirstu sehen/ wie jhn die Prophetis¡e Sprü¡e so liebli¡ vmbfangen/ ein Spru¡ antwortet jmmer dem andern/ einer erkleret den andern/ wie allhier im Text von Simeone vnnd Hanna ‰ehet/ daß ein# vmb# ander von Chri‰o gezeuget ¢nqwmologe‹to, wie au¡ bey der Verklerung Chri‰i Matth. 17. Mose# vnd Elia# ers¡ienen/ anzuzeigen/ daß die S¡ri[ten Mo›# vnnd der Propheten/ vnter wel¡en Elia# ni¡t der gering‰e gewesen/ einmütigli¡ von Chri‰o zeugen/ Wenn wir demselben Zeugniß ei‹ig na¡den¿en/ werden wir vn# gewi#li¡ darüber verwundern/ wie Chri‰i Eltern ›¡ allhier verwundern.
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
Das Sich-Wundern ist dabei als Einsatzpunkt des Glaubens zu verstehen. Ins Emblem gesetzt findet sich der hier in Rede stehende Zusammenhang bei Daniel Cramer: EMBLEMATA SACRA (1622) II, S. 120f., wo unter der Zitation von Apg 8,30 der äthiopische Kämmerer mit Philippus dargestellt wird mit der folgenden deutschsprachigen subscriptio: Fors¡ in der S¡ri[t zu Tag zu Na¡t/ So wirdt dein Her” erleu¡t. Vom Heilgen Gei‰ kompt sol¡e Ma¡t/ Auß deinen Krä[ten ni¡t. – 20 Phil 2,6-8 – 21 Jammerthal] Ps 84,7 – 22f. 1Petr 4,13 – 24 Röm 8,18 – 25f. 2Tim 3,16; 2Petr 1,21 – 27f. Zur assistierenden Funktion des Heiligen Geistes bei der Bibellektüre vgl. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 409 (2. Pfingsttag, Joh 3,16-21): "Sihe/ sol¡e Arbeit treibet der Heilige Gei‰ in unsern Her”en und Gedan¿en/ wenn er un# der Worte de# HERRN JEsu/ entweder in der Predigt/ oder zu Hause erinnert; also zündet er Lie¡t an in unserm Ver‰ande/ also wir¿et er Tro‰ in unsern Her”en/ also treibet er unser Leben zu heiligen Wer¿en." Dilherr: Heilig-Epi‰olis¡er Beri¡t (1663), S. 215: "Er [scil. der heilige Geist] i‰ der himmlis¡e Thürhüter; der den Ver‰and deß Wort# erö[net/ und die Bekehrung der Her”en wür¿et."
Text II/52: LUCAS mahlet JESUM al# einen Arzt vor. 168v-169r T1 LII.] LII – 1 wohl] oberhalb der Zeile, mit einem Strich hier eingefügt – 2 der] Kürzel (ebenso 7 (1. Position)) – 3 und] u. (ebenso 4, 17, 27) – 10 Wa#] Kürzel – 18 komm] kom ‾ (ebenso 21 Himmel-ab – 28 komme) – 28 da#] Kürzel Das vorliegende Gedicht wurde 1663 gedruckt in Dilherrs Erbauungsschrift Hohe S¡ul de# Hö¡‰en Lehrer# und Seiner S¡üler in fünf gezählten Strophen (S. 884f.) (vgl. Morphologie, Nr. 251, S. 396). Auf den 21.12.1663 (Tag des Apostels Thomas) datiert Dilherr die Zueignungsschrift der Hohe[n] S¡ul. Der 21.12.1663 ist damit terminus ante quem für die Abfassung des Gedichts. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel Luca# Mahlet Jesum/ al# einen Arzt/ vor. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 30 hat bereitt] zubereitt Zwischen Birkens Gedicht und Dilherrs Ausführungen in der Hohe[n] S¡ul besteht eine literarische Abhängigkeit. 1 Die Darstellung des Evangelisten Lukas als Maler, der in einem Atelier vor einer Staffelei sitzt und die Gottesmutter portraitiert, ist ein sowohl in der byzantinischen als auch in der westlichen Ikonographie des Mittelalters verbreitetes Motiv. Birken rezipiert dieses Motiv und reformuliert es reformatorisch, indem er Lukas nicht als Madonnen-, sondern als Christusmaler charakterisiert. Zu Lukas
Gedicht 52
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dem Madonnenmaler vgl. Lechner, 1974, Sp. 458-462. – 6 Vgl. 2Kor 3,3 – 7 Kol 4,14. Vgl. auch Dilherr: Hohe S¡ul de# Hö¡‰en Lehrer# und Seiner S¡üler (1663), S. 873f.: "Daß aber Luca# ein Medicus, oder ein Arzt/ gewesen sei/ bezeuget die heilige S¡ri[t selber. Denn so s¡reibet der Apo‰el Paulu# an die Colo‹er/ von Rom: E# grü‹et eu¡ Luca#/ der Arzt/ der geliebte. Und haben Eusebiu# und Hieronymu# gar wohl in a¡t genommen: daß Luca# die erlernete Leibe#-Cur/ sehr ersprißli¡/ in eine Seelen-Cur/ verwandelt habe." – 8f. Lk 1,3 – 12 Vgl. 2Kor 3,3 – 14f. Daß die Heilige Schrift eine Seelenarznei (medicina animarum) ist, gehört zu den Kernaussagen der frühneuzeitlichen lutherischen theologia medicinalis. Vgl. z.B. Martin Moller: Sterbe-Kun‰ (1673), S. 226-232: Denn so spri¡t der HERR dein Heyland: Warli¡/ warli¡/ i¡ sage eu¡/ so iemand mein Wort wird halten/ der wird den Tod ni¡t sehen ewigli¡. Höre hie/ liebe Seele/ au[ den Mund diese# deine# himmlis¡en Ar”te#/ ›ehe zu/ lerne diese Ar”ney re¡t einnehmen/ wel¡e au¡ die S¡mer”en de# Tode# vertreiben kan/ nemli¡ da# Wort deine# HErrn Jesu Chri‰i: Ni¡t Mose# Wort/ wel¡e# i‰ da# Gese” GOtte#: Ni¡t Mens¡enWort: Ni¡t zäuberis¡e/ abergläubis¡e Wort; Sondern deine# HErrn Chri‰i Wort/ nemli¡ die GnadenPredigt seine# heiligen Evangelii/ darinnen Er verkündiget/ verhei‹et/ und gewähret allen gläubigen Her”en Vergebung der Sünden/ Gere¡tigkeit/ die für GOTT gilt/ den Tro‰ de# Heiligen Gei‰e#/ und da# Ewige Leben. Diß Wort und himmlis¡e Ar”ney giebt der HERR seinen Gläubigen ein/ au# seinem Her”en und Munde/ da# i‰/ ›e hören#/ behalten#/ bewahren# in einem feinen guten Her”en/ halten ›¡ daran/ verla‹en ›¡ darau[ im Leben und Sterben/ ja ›e fa‹en e# in ihr Her” mit re¡tem/ wahren und ‰ar¿en Glauben/ und s¡me¿en im Worte Chri‰um selber/ und seinen Tro‰/ damit ›e also eingenommen werden/ daß ›e die Bitterkeit de# Tode# für der Süs›gkeit de# Worte# und Tro‰e# JEsu Chri‰i ni¡t s¡me¿en. Denn Chri‰u# i‰ im Worte/ und da# Wort führet Chri‰um und seine Kra[t. Wer den HErrn haben will/ der habe da# Wort/ und wer da# Wort hat und behält/ der hat den HERRN selb‰/ samt aller Süs›gkeit seiner Gnaden und seine# Tro‰e#/ und wird den Tod ni¡t sehen/ da# i‰/ er wird seine Bitterkeit und S¡mer”en ni¡t fühlen/ ni¡t empnden/ ni¡t gewahr werden/ ni¡t s¡me¿en. Denn also leget e# der HERR selber au#: Warli¡/ i¡ sage eu¡/ spri¡t Er: E# ‰ehen etli¡e hier/ die ni¡t s¡me¿en werden den Tod/ biß daß ›e de# Mens¡en Sohn werden kommen sehen in seinem Rei¡e. Und abermal spri¡t Er: J¡ sage eu¡ warli¡/ daß etli¡e ›nd von denen/ die hier ‰ehen/ die den Tod ni¡t s¡me¿en werden/ biß daß ›e da# Rei¡ GOtte# sehen. Da# i‰/ ›e bauen au[ sein gewi‹e# Wort/ wagen ›¡ darau[/ s¡me¿en im Worte Chri‰um und seinen Tro‰/ befehlen ›¡ dem wahrha[tigen GOtt mit Leib und Leben/ freuen und trö‰en ›¡ ihre# HERRN JEsu Chri‰i/ ja ›e hüllen ›¡ in# Wort/ wie man eine todte Lei¡e in einen Sterbekittel hüllet. Und also widerfähret ihnen au¡ eigentli¡ alle#/ wa# da# Wort Chri‰i saget/ und fühlen Chri‰um und seine Gnade samt dem Vors¡ma¿ de# Ewigen Leben# im Her”en. O du edle/ s¡öne/ herrli¡e/ ho¡gelobte Ar”ney/ die gewiß i‰/ und ni¡t treuget. Wa# wilt du mehr/ liebe Seele/ und wa# su¡e‰ du? Nim ein diese himmlis¡e Ar”ney in dein Her”/ brau¡e ›e wohl/ und verwahre di¡ damit alle Tage/ alle Augenbli¿. Siehe do¡/ wie pranget die Welt/ wenn ›e etwan eine Ar”ney für# Fieber/ oder für# Zahnwehe/ oder zu bösen Augen weiß/ wie theuer/
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
wie werth kan man dieselben halten? Wie viel mehr solt du prangen mit dieser himmlis¡en Göttli¡en Ar”ney deine# Heylande#/ die au¡ den Tod hinweg nimbt/ der ein Vater i‰ aller Kran¿heiten. Frage au¡ ni¡t/ liebe Seele/ ob# probatum und gewiß sey. Siehe nur an die Exempel der Heiligen/ die sol¡e Ar”ney gebrau¡t haben. S. Stephanu# war voll Glauben# und Tro‰e# JEsu Chri‰i/ darumb ents¡lie[ er seligli¡/ und spra¡: HErr JEsu/ nim meinen Gei‰ au[. S. Paulu# hatte sein Her”e au¡ bewähret mit dieser himmlis¡en Ar”ney/ darumb kunte er tägli¡ dem Tode Tro” bieten/ und spra¡: J¡ habe Lu‰ abzus¡eiden/ und bey Chri‰o zu seyn. Also thaten au¡ die lieben Märtyrer. S. Jgnatiu# war erfüllet mit der Süs›gkeit de# Namen# JEsu Chri‰i/ darumb a¡t er keiner Marter. S. Polycarpu# war entzündet mit der Liebe und Brun‰ Jesu Chri‰i/ darumb gieng er getro‰ zum Feuer. S. Laurentiu# hatte den S¡a” de# Leben# im Her”en/ und spottete de# Tyrannen darzu in allem/ da# er leiden mu‰e. Und da er sahe/ daß er greuli¡ solte gemartert werden/ spra¡ er: Na¡ dem Labsal habe i¡ lange gewüns¡et. S. Vincentiu# fühlete im Glauben den Vors¡ma¿ de# Ewigen Leben#. Derhalben/ da er au[ vielerley Weise gepeiniget ward/ war er voller Freuden/ und dan¿ete GOtt/ daß er würdig wäre umb Chri‰i willen zu leiden. Also meldet au¡ der Herr Philippu# Melan¡thon/ er habe sampt andern gehöret und gesehen/ daß der theure Mann GOtte#/ D. Martin Luther/ da er ein#mal# in tödli¡er Kran¿heit gelegen/ o[t na¡ einander diesen Spru¡ S. Pauli erholet/ und sein Her” damit getrö‰et habe: GOtt hat alle# bes¡lo‹en unter den Unglauben/ au[ daß Er ›¡ aller erbarme. Ja/ liebe Seele/ sol¡e Tro‰-Sprü¡e der S¡ri] ›nd unser Seelen Labsal/ damit der Tro‰ im Her”en dur¡ Kra[t de# Heiligen Gei‰e# erhalten/ und da# Her”e erqvi¿et wird biß an# Ende. Unter Bezugnahme auf Basilius den Großen heißt es bei Dilherr: Heilig-Epi‰olis¡er Beri¡t (1663), S. 9: "Der Grie¡is¡e Kir¡enlehrer/ Basilius Magnus, s¡reibet: Die heilige S¡ri[t i‰ eine gemeine Apothe¿en unserer Seelen." Hier ist folgende, häufig verwendete Belegstelle im Blick: Basilius d. Gr.: Homilia in Ps 1, MPG 29, Sp. 210f.: "Omnis Scriptura est divinitus inspirata atque utilis, ideo a Spiritu sancto conscripta, ut velut in communi animarum curandarum officina, nos omnes quotquot sumus homines ad nostrum morbum sanandum medelam seligere possimus." – 16f. Lk 5,31. Zur Koinzidenz von Arzt und Arznei in Christus vgl. Augustin: Sermo 302. In solemnitate martyris Laurentii I, cap. 4: "Medicus etiam cum occideretur, suo sanguine aegrotos sanabat" (PL 38, Sp. 1387). Luther, WA 5, S. 311, Z. 1 (Operationes in Psalmos, 1519-1521), zufolge ist Christus "medicus", der heilt, indem er das Evangelium predigt und Sündenvergebung zuspricht, und "medicamentum" zugleich. Vgl. auch Luther, WA 4, S. 609, Z. 14-17 (Sermone aus den Jahren ca. 1514–1520): "Ita Christus est pharmacon et medicus, sacerdos et victima semel oblata, ut omnis qui credit in eum, hoc est credit Christum sibi esse idipsum, non pereat, sed habeat vitam aeternam". Dieser Sachzusammenhang kam bei lutherischen Theologen des 17. Jahrhunderts zu breiter Entfaltung. Vgl. etwa Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 1, S. 1 (Überschrift): "JESVS Chri‰u# Gotte# Sohn i‰ vn# von vnserm Himlis¡en Vater gegeben zu einem Ar”t vnd Heilbrunnen/ wieder da# tödtli¡e vnd verdamli¡e Gi[t der Erbsünde sampt jren Frü¡ten […]." Gerhard: APHORISMI SACRI (1616), S. 79: "Fusus est sanguis
Gedichte 52 und 53
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Medici & factus est medicamentum aegroti." – 18 Mt 11,28 – 21 Joh 6,48-51 – 24 Vgl. Jes 57,2 – 28f. Offb 22,17
Text II/53: Sterb-Lied. 169r-170v Das Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T1 LIII.] LIII – T1 Pipenburgis¡e S¡äferey.] Pipenb. S¡äferey. – 9 bringen] b überschrieben – 10 laß] l überschrieben – 16 Da#] D überschrieben – 20 Seel] durch Streichung aus Seele, danach › gestrichen – 22 da#] Kürzel (ebenso 44, 76) – 30 bitt'] b überschrieben – 50 Fromme] Frome ‾ (ebenso 82 nimm) – 74 bringe] b überschrieben – 74 Himmel# Freuden] ev. Himmel#Freuden Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Der marginale Vermerk in T1 führt in die Irre. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 8 Seelenhütten] 2Kor 5,4 – 13-18 Vgl. zu Text Nr. II/52, v. 16f. – 20 Pred 12,7. Zur Trennung von Leib und Seele im Tod vgl. zu Text Nr. I/15, v. 14f. – 25 Röm 14,8 – 28 Röm 6,8 – 31 Mt 6,12 – 34-36 Röm 5,10 – 37 Ps 33,15 – 41f. Vgl. Lk 23,34 – 43f. Phil 1, 23. Zur in Texten des frühneuzeitlichen Luthertums vielfach geäußerten Sehnsucht nach einem baldigen Abscheiden aus der Welt vgl. Martin Moller: Sterbe-Kun‰ (1673), S. 156f.: Die Kinder GOtte# aber/ ie mehr ›e im Erkäntniß GOtte# zunehmen/ und im Glauben und Liebe Chri‰i wa¡sen/ ie mehr werden ›e diese# elenden Leben# überdrüs›g/ sehnen ›¡ na¡ dem Ewigen/ seu[zen alle Augenbli¿/ und spre¡en mit dem lieben S. Paulo: J¡ habe Lu‰ abzus¡eiden/ und bey Chri‰o zu seyn. Ja e# hat ihnen au¡ der HErr befohlen/ daß ›e tägli¡ bitten und seu[zen sollen: Erlöse un# von allem Ubel. Denn hiermit bitten ›e ni¡t allein/ daß ›e Gott au# aller zeitli¡er Noth Leibe# und der Seelen erlösen und erretten wolle/ sondern seu[zen au¡ von Her”en na¡ der endli¡en Erlösung/ daß Gott entweder mit der bösen Welt gar ein Ende ma¡en/ oder ja mit einem seligen Stündelein kommen/ und ›e zur ewigen Ruhe bringen wolle. Weiter ebd., S. 305-307: O heilige# Leben/ O selige# Leben/ da# GOtt bereitet hat/ denen/ die Jhn lieben. O du lebendige# Leben/ du ‰ille# Leben/ du friedli¡e# Leben/ darinnen kein Tod/ keine Traurigkeit/ keine Sünde/ keine S¡mer”en/ keine Ang‰/ keine Gebre¡en/ kein S¡re¿en/ keine Veränderung seyn wird. Ein Leben voll aller Zier und Herrligkeit/ da kein Widersa¡er i‰/ da keine sündli¡e Lü‰e ›nd/ da vollkommene Liebe i‰/ und keine Fur¡t/
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
da ein ewiger Tag i‰/ und ein Gei‰ in allen/ da man GOtt s¡auet von Ange›¡t zu Ange›¡t/ und ein iede# Her” mit der Speise de# Leben# überüs›g gesättiget wird. Mi¡ gelü‰et zu s¡auen deine Klarheit/ und mein Her” hat groß Verlangen na¡ deiner Wonne/ ie mehr i¡ an di¡ geden¿e/ ie krän¿er i¡ werde für Liebe/ die i¡ zu dir trage. O wohl dir/ meine Seele/ wenn du au# deinem irdis¡en Leibe au[gelöset wir‰/ und frey gen Himmel fähre‰! Wie wohl wir‰ du ankommen? Wie liebli¡ wir‰ du empfangen werden? Du wir‰ ewig ‰ille und ›¡er seyn/ und dar[‰ di¡ weder für Feinden no¡ für dem Tode für¡ten/ ja du wir‰ bey dem HERRN deinem GOtt und Heyland seyn allezeit/ denselben wir‰ du da allezeit gegenwärtig haben/ und Jhn ohne Au[hören ans¡auen den Allers¡ön‰en unter den Mens¡enkindern. Vgl. auch die folgenden gebundenen Texte zeitgenössischer Lutheraner: Joseph Beckh: Nürnbergis¡e# Gesangbu¡ (1676), S. 1200f., Nr. 1148, Str. 7: O JEsu/ meine Freude/ wann kommt die liebe Zeit heran/ daß i¡ von hinnen s¡eide/ daß i¡ Di¡ her”li¡ loben kan? Wann werd i¡ do¡ gezieret mit Kleidern weiß und hell? Wann werd i¡ aufgeführet zu Dir: A¡ laß mi¡ s¡nell/ HERR/ güldne Kronen tragen/ wel¡ unvergängli¡ ›nd/ dann werd i¡ Dir behagen al# Dein her”lieb‰e# Kind. Johann Rist: Himlis¡e Lieder I, S. 28, Str. 14: Wenn sol i¡ hin in# Paradieß Zu dir HERR JEsu kommen/ Wenn ko‰' i¡ do¡ da# Engel-süß Wenn werd' i¡ au[genommen? Mein Heyland komm' vnd nimb mi¡ an/ Au[ daß i¡ fröli¡ jau¡”en kan Vnd klop[en in die Hände: Alleluja ohn' Ende. Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 30-32, Str. 9.11: 9. O wolte Gott i¡ solt' ablegen Bald meiner Sünden s¡were La‰ Die mir so man¡e Noth erregen
Gedicht 53
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Und zuverzwei[len treiben fa‰! O wolte Gott/ i¡ solte mi¡ Entkleiden dur¡ de# Tode# Sti¡ Und wa# i¡ wünds¡e mit Verlangen Die Kron de# Leben# bald empfangen. [...] 11. HErr Jesu laß mi¡ ewig ‰ehen Bey deiner außerwehlten S¡aar/ HErr Jesu laß mi¡ fröli¡ sehen Dein göttli¡# Antli” jmmerdar/ Mein Heyl/ mein Tro‰/ mein Zuver›¡t Komm/ zeige mir dein klare# Lie¡t/ HErr hil[ und laß mi¡ überwinden Den Himmel und di¡ selb‰ zu nden. Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 57, Str. 1: O Gotte# Stadt/ O himmlis¡ Lie¡t/ O gro‹e Freüd' ohn' Ende/ Wenn s¡aw i¡ do¡ dein Ange›¡t/ wenn küß' i¡ dir die Hände/ wenn s¡me¿' i¡ deine gro‹e Güte/ O Lieb e# brennet mein Gemüte/ i¡ lig' und seu[”e mit Begier/ O allers¡ön‰e Braut na¡ dir. Johann Rist: Himlis¡e Lieder IV, S. 65, Str. 15: Wie trag' i¡ ein so sehnli¡e# Verlangen Na¡ diesem allertheur‰en Gut'/ O solt i¡ bald die Süs›gkeit empfangen Die mir erqui¿et Her” und Muth! Wenn i¡ au[ mein lange# Leiden Ein mal nur geden¿e dran/ La¡et mir mein Her” vor Freuden Mehr au¡ al# man ›ngen kan. – 46 Lk 23,42 – 49 Offb 22,17.20 – 50f. Lk 23,40-43 – 55-58 Ps 91,15 – 65 Ps 23,4 – 66 Tod (2. Position)] Gemeint ist der zweite Tod nach Offb 9,6; 20,14. Als zweiten Tod bezeichnen lutherische Theologen der Frühen Neuzeit die ewige Verdammnis, in welche jene, die in ihrem irdischen Leben die Gnade Gottes ausgeschlagen haben und also als Ungläubige zu bezeichnen sind, durch den Tod
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
hindurch eingehen werden. Vgl. Gerhard: Loci theologici, tom. 8, loc. 26, S. 35a: "Impiis mors est 1. peccati poena [...] 2. Est secundae sive aeternae mortis initium, unde ab una morte ad aliam transeunt." Daß Ausführungen zum zweiten Tod, zu Hölle und Verdammnis, im lutherischen Bereich nicht als metaphysische Spekulationen, sondern als paränetische Topoi, mithin als Bußrufe zu verstehen sind, stellt Gerhard klar, wenn er schreibt (Loci theologici, tom. 9, loc. 30, S. 285b): "Usus parainetikÒj sive exhortatorius is est, ut infernalium tormentorum meditatio verum Dei timorem cordibus nostris instillet et ad poenitentiam mature agendam eandemque per studium bonorum operum demonstrandam nos impellat." Auf derselben Linie führt Dilherr aus in Zeit-Predigten (1657), S. 764f.: "Geden¿e do¡ ein vernün[tiger Mens¡/ wa# diese# vor eine wunderseltsame und ers¡re¿li¡e Pein seyn muß; wenn die jenige/ so da liegen im Pful [scil. der Hölle]/ der mit Feuer und S¡wefel brennet/ au¡ zuglei¡ mit unsägli¡er Kälte sollen gemartert werden? O ihr erkaltete Her”en! werdet ihr mit keiner Hi”e der Reu und Bu‹e übers¡üttet/ wenn ihr an sol¡e Höllenkälte geden¿et?" – 69 Port] ′Hafen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2003f. Zur Parallelisierung des Sterbens mit dem Einlaufen in einen Hafen vgl. zu Text Nr. I/18, v. 118f. – 71f. Jak 1,12 – 78 E# i‰ vollbra¡t] Joh 19,30 – 81 1Kor 6,20; 7,23; 1Petr 1,18f. – 82 Mt 25,10 – 84 Offb 7,14 – 86f. Ps 31,6; Lk 23,46
Text II/54: Anda¡t-Lied Uber meine StammBirke und WappenS¡ild. 170v-172r Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T1 Am linken Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – T1 I Theil. S¡äferlieder] I Theil. S¡äfe. – T3 StammBirke] ev. Stamm Birke – T4 WappenS¡ild] ev. Wappen S¡ild – 6 rü¿] durch Streichung aus rü¿t – 7 Herz] ♥ – 10 und] u. (ebenso 26, 31, 34, 38, 69, 71) – 18 Gewölk] ö überschrieben – 34 Kragen] K überschrieben – 37 wa#] Kürzel (ebenso 40, 73, 89) – 43 Vnd] V überschrieben aus U – 47 ›nd] d überschrieben – 49 Himmel#] Himel# ‾ (ebenso 52 nimmermehr – 62 fromm – 69 fromm – 75 Himmel) – 52 nimmermehr] auf erstem e Tintenklecks – 52 grünen] ü überschrieben – 66 Mann] Ma‾n – 81 ob] b überschrieben – 95 ElendStand] ev. Elend Stand Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt.
Gedicht 54
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T3f. Birkens Wappen, das er nach seiner Nobilitierung im Jahr 1655 führen durfte, hat einen quartierten Schild, dessen Felder links unten und rechts oben einen schrägliegenden Anker auf schwarzem Grund zeigen; die Felder rechts unten und links oben zeigen vor weißem oder silbernem Hintergrund einen grünenden Lorbeerkranz, der von einer aus einer blauen Wolke herausragenden Hand gehalten wird. In der Mitte der Quartierung findet sich ein Herzschild, der in der unteren Hälfte rot, in der oberen gelb (gold) grundiert ist und als Motiv einen Birkenbaum zeigt, welcher auf einem Hügel steht. Zu Birkens Nobilitierung sowie zu seinem Wappen vgl. Text Nr. 49a im Briefwechsel Birken-Harsdörffer-Rist-Schottelius-Stubenberg-Windischgrätz, WuK. Bd. 9. – 2 Vgl. 1Petr 4,13 – 17 Sonne-Lie¡t] Mal 3,20; Joh 8,12 – 24 Jak 1,17 – 27-29 Mt 26,39 – 30 Ps 37,5. Zur im frühneuzeitlichen Luthertum verbreiteten Rede davon, daß alles, was Gott tut, wohl getan ist, auch wenn sich dies dem Menschen nicht erschließt, vgl. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 313 (Ostersonntag, Ri 14): Wir haben au# Blödigkeit unser# Her”en# diese Art/ daß wir für GOtt al# für einem ‰rengen Ri¡ter pflegen zu ers¡re¿en. Böse Buben mögen# wol thun/ die ›¡ mit Sünden und S¡anden überladen haben. Aber wer an unsern O‰er-König JEsum Chri‰um gläubet/ der soll GOtt (wie ein Kind seinen lieben Vater) ans¡auen/ und ›¡ alle# gute# in kindli¡em Vertrauen zu ihm versehen. Darum hat un# der HERR JEsu# da# Wort Vater mit Fleiß oben an gese”et. Demna¡ sollen wir von Her”en gewiß seyn/ daß GOtt au¡ unser GOtt/ und gegen un# ni¡t ander#/ al# gut ge›nnet sey. Vgl. auch Dilherr: Heilig-Epi‰olis¡er Beri¡t (1663), S. 189f.: Glei¡wie aber/ bei GOtt/ keine Abwe¡selung deß Lie¡t#/ und der Fin‰erni# i‰: also i‰ au¡/ bei Jhm/ keine Veränderung deß Bösen/ und deß Guten; sondern Er i‰ und bleibet beide# da# unveränderli¡e Lie¡t/ und da# unveränderli¡e Gut: von wel¡em ni¡t# Böse# herkommen/ no¡ entspringen kan [...] Ni¡t unbillig hat GOtt Seinen Nahmen/ von dem Wörtlein Gut. Denn Er i‰ ni¡t nur allein wesentli¡/ vollkommen/ und von ›¡ selber gut; auf wel¡e Weiß niemand gut i‰/ denn der einige GOtt: sondern Er i‰ au¡/ in Seinen Wer¿en/ gut. Denn so spri¡t Mose#: GOtt sahe an alle# wa# Er gema¡t hatte: und ›ehe da! e# war sehr gut. A¡! freili¡ ›nd alle Wer¿ deß HErrn sehr gut! Vgl. außerdem die folgende lyrische Fassung des in Rede stehenden Zusammenhangs von Samuel Rodigast, Fischer-Tümpel. Bd. 4, S. 379, Nr. 467, Str. 1: Wa# Gott thut, da# i‰ wolgethan, E# bleibt gere¡t sein wille. Wie er fängt seine sa¡en an, Will i¡ ihm halten ‰ille. Er i‰ mein Gott, der in der noth Mi¡ wohl weiß zu erhalten, Drüm laß i¡ ihn nur walten.
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
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– 37-39 Ps 95,4 – 41 1Petr 5,7 – 42 Gen 1,27 – 46 2Sam 16,10 – 47f. Mt 13,30 – 53f. Vgl. Röm 9,20f. – 59 Besem] ′Besen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1614. – 61 Vgl. Hi 27,6 – 65 grie[] ′greift′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 9, Sp. 15. – 67 Iacob] Gen 29-32 – 67 Josef] Gen 37,23f.; 39,19f. – 67 David] 1Sam 19,10; 20,1; 21,11 u.ö. – 71f. Gen 30,43; 32,29 (Jakob); Gen 41,40-46 (Josef); 2Sam 2,4 (David) – 73f. Tob 3,23. Zur sprichwörtlichen Ausprägung des Zusammenhangs vgl. Wander. Bd. 3, Sp. 1578f. Zur emblematischen Umsetzung dieses Zusammenhangs vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 24f. Zur geistlichen Ausdeutung des Sprichwortes im Bereich des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. zu Text Nr. I/28, v. 127. – 77f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 22, S. 227f.: darumb hat vn# der HErr befohlen vmb den Heiligen Gei‰ zu bitten/ vnd er hat vn# denselbigen verhei‹en/ vnd er i‰ der Gei‰ der newen Geburt/ der vn# in Chri‰o lebendig ma¡et zu einem newen gei‰li¡en himlis¡en Leben. Au# demselbigen immer grünenden lebendigen Gei‰ GOtte# mü‹en herfür blühen die Chri‰li¡en Tugenden/ daß der Gere¡te grünet wie ein Palmbaum/ vnd wä¡set wie ein Ceder au[ dem Libano/ die der HErr gepan”et hat. – 88 begunt] ′begonnen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1296. – 89f. Jak 1,17 – 94-96 Jak 1,12
Text II/55: Reise-Lied Um Göttli¡en S¡u”. 172r-173r T1 au¡] a. – 20 krümm] krüm‾ – 63 und] u. (ebenso 69) – 67 Sinn] Si‾n (ebenso 68 hinn) – 70 Büs¡] B überschrieben Das vorliegende Gedicht wurde 1661 erstmals gedruckt in der Erstauflage von Dilherrs Andachtswerk Her”- und Seelen-Speise, in zwölf gezählten Strophen (Nr. III, Bl. 2π3v-2π4r) im Kapitel Rei#-Lieder (vgl. Morphologie, Nr. 197, S. 308). Auf den 18.2.1661 datiert Dilherr die Widmungsvorrede der Erstauflage der Her”- und Seelen-Speise. Der 18.2.1661 ist damit terminus ante quem für die Abfassung des Gedichts. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel Rei#-Gesang/ üm S¡u” zur Reise. Als Lehnmelodie ist angegeben: Na¡ der Singweise: Auf meínen lieben GOtt/ etc. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 6 nit] ni¡t (ebenso 9) – 10 die] Sein – 14 spri¡t ja] so spri¡t – 15 wie dort zu dem] und dorten zum – 27 kan] mag – 34 bald viel tausend] tausend können – 52 Rei#gefärden] Rei#Bes¡werten Wieder abgedruckt wurde das Gedicht 1663 in der zweiten Auflage von Dilherrs Her”- und Seelen-Speise (Nr. III, Bl. 2π3v-2π4r). 1f. Lk 2,29f. – 3f. Ps 16,8 – 5f. Vgl. Gen 32,27 – 7f. Röm 8,31 – 10 Ps 91,4 – 12 Ps 28,7 – 16-18 Jes 43,2 – 19 Zur lutherischen Lehre von der claritas sacrae scripturae vgl. Gerhard: Tractatus de legiti-
Gedicht 55
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ma scripturae sacrae interpretatione (1610), S. 26 u.ö., sowie Hütter: COMPENDIUM (2006 (11610)), S. 40: "Estnè Scriptura sacra dilucida & perspicua? Est maximè, praesertim in locis illis omnibus, quae de fide ac justificatione nostra coram Deo, aeternaque salute agunt." Zur lyrischen Verdichtung des Zusammenhangs vgl. Georg Weissel, Fischer-Tümpel. Bd. 3, S. 9, Nr. 13, Str. 1: [...] Sein Wort ›nd war, Sein wer¿ ›nd klar, Sein Heilger Mund Hat kra[t vnd grund, All Feind zu überwinden. – 20-22 Lk 21,18 – 21 der ›e gezehlet] Mt 10,30 – 25f. Röm 8,31 – 33 Ps 68,18 – 35f. Vgl. Ps 91,11 – 37f. Ex 14,6f. – 37 Höllendra¡] Ez 29,3 – 39f. Ex 14,19f. – 41f. Ex 14,29 – 43f. Gen 28,15; 31,3 – 45 Zur im frühneuzeitlichen Luthertum verbreiteten Rede davon, daß Gott trotz der Erfahrung seiner Ferne, zumal in Zeiten der tentatio, noch lebt und helfend bzw. rettend zu intervenieren fähig ist, vgl. zu Text Nr. I/11, v. 13. – 46 Jes 40,11; Jer 31,10; Joh 10,12.14 – 49-51 Tob 3,25; 5,6. Die Ansicht, daß Schutzengel Menschen begleiten, war frühneuzeitlichen Lutheranern geläufig; ebenso verbreitet war, diese Begleitung anhand der Tobias-Raphael Episode zu exemplifizieren. Vgl. Paul Jenisch: Himlis¡ Heer (1605), Bl. 85v: "FRagt man nu wa# der Engel ampt/ wer¿ vnd wolthaten gegen die Mens¡en ›nd So hören wir/ Er‰li¡ da# Tobia# den Engel sein# Sohn# gesellen nent/ der mit jhm gezogen. Hie gibt ›¡ al#bald die er‰ wolthat/ die der Mens¡ von seim Engel zugewarten/ nemli¡/ er i‰ comes itineris, der vn# begleitet/ mit vn# ein vnd au#gehet." Vgl. auch folgende Reisegebete in dem von Dilherr herausgegebenen Gei‰li¡e[n] HAndbü¡lein (1640): Johann Cörber (1587-1639) (ebd., S. 1020): "HERR Jesu/ i¡ habe zu reisen/ vnd au#zugehen: reise du selb‰ mit mir: zeige mir deine Weg [...] vnd glei¡ wie du den jungen Tobiam ha‰ dur¡ deinen Engel hin vnd her begleitet: also begleite mi¡ au¡/ HERR Jesu/ dann dir ergeb i¡ mi¡ gan” vnd gar [...]." Sigismund Scherertz (1584-1639) (ebd., S. 1022): GNädiger Gott/ himmlis¡er Vater: i¡ dan¿e dir von Grund meine# Her”en#/ daß du mi¡ meine fürgehabte Reise ha‰ glü¿li¡ la‹en vollbringen/ vnd mi¡ dur¡ deiner lieben Engelein S¡u” mit Frewden wiederumb zu den meinen gebra¡t/ vnd für allem Vbel/ Jrthumb vnd Feinds¡a[t väterli¡ bewaret: Daß i¡ ni¡t von Räubern vnd Mördern bin vmbbra¡t/ oder in Wa‹er# Noht vnd andere Gefährligkeiten gerahten: daß i¡ au¡ keinen Arm oder Bein zerbro¡en/ no¡ bes¡ädiget bin: Jn summa/ daß i¡ (wie der junge Tobia#/ dur¡ den Engel Raphael) fris¡ vnd gesund hin vnd her bin begleitet worden. Auch Luther führte die wohlbehaltene Heimkehr nach einer Reise auf den Schutz der Engel Gottes zurück, wie aus einem seiner in Dilherrs Gei‰li¡e[m] HAndbü¡lein (1640) wiedergegebenen Texte hervorgeht, der überschrieben ist mit Dan¿sagung für der Engel S¡u” (ebd., S. 1023): LJeber Gott/ i¡ dan¿e dir/ daß du vn# also mit deinen lieben Engeln versorget vnd ges¡ü”et ha‰/ vnd sol¡e himmlis¡e Für‰en vber vn# ha‰ gese”t. Vnd bitte di¡/ laß heute deine H. Engel bey mir seyn/ mi¡ regieren
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
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vnd führen/ s¡ü”en vnd lehren wider den Teu[el: dann du wei‰ e#/ wa# der böse Feind im Sinn hat/ der vmb vn# her gehet/ wie ein brüllender Löwe/ vnd su¡et/ daß er vn# vers¡linge: darumb sende deine H. Engel/ vnd wehre jhm/ Amen. Daß Gottes Engel die Menschen nicht nur im Leben, sondern auch auf der letzten Reise begleiten, schreibt Paul Jenisch – den Choral "Herzli¡ lieb hab i¡ di¡, o Herr" (1569) von Martin Schalling (15321608) aufnehmend – in Himlis¡ Heer (1605), Bl. 86r: "Sie [scil. die Engel] ›nd bey vn# im ‰erben/ tragen die seelen vnd bringen ›e zu ruh/ darumb au¡ fromme Chri‰en beten/ A¡ HErr la# dein lieb Engelein | Am le”ten end die Seele mein | Jn Abraham# s¡o# tragen." Vgl. zu diesem Punkt auch folgendes Sterbegebet aus Dilherrs Gei‰li¡e[m] HAndbü¡lein (1640) von Johann Habermann, wo es heißt (ebd., S. 1063f.): ALLmä¡tiger/ gütiger Gott/ der du vnser Leben erhälte‰ im Tode vnd Sterben: Wir bitten di¡/ du wolle‰ die Augen deiner Barmher”igkeit wenden zu diesem kran¿en Mens¡en/ vnd jhn erqui¿en an Leib vnd Seel/ jhm alle Sünde au# Gnaden vergeben. Nim da# Op[er de# vns¡uldigen Tode# Jesu Chri‰i/ deine# lieben Sohne#/ für die Bezahlung seiner Mi‹ethat: dann er au¡ au[ de#selbigen Namen getau[t/ vnd mit de#selbigen Blut gewas¡en vnd gereiniget i‰. So errette jhn nun von Leibe# Qual vnd Pein: verkür”e jhm seine S¡mer”en: erhalte jhn wider die Anklage de# Gewi‹en#/ vnd wider alle Anfe¡tung de# bösen Feinde#: au[ daß er im Glauben ritterli¡ kämp[e/ vnd vberwinde. Verleihe jhm eine selige Heimfahrt zum ewigen Leben. S¡i¿e deine heilige Engel her/ daß ›e jhn begleiten/ zu der Versammlung aller Au#erwehlten/ in Chri‰o Jesu vnserm HErrn/ Amen. Vgl. auch Martin Moller: Sterbe-Kun‰ (1673), S. 280: "Und wenn der Gere¡ten Seelen von den Leibern abs¡eiden/ werden ›e von den heiligen Engeln geholet/ und getragen zu Gott/ und ›nd daheimen bey dem HERRN/ bey Chri‰o/ und leben im Paradiß/ droben im Himmel/ und s¡weben in unaußspre¡li¡en Ehren und Freuden [...]." – 52 Rei#gefärden] ′Gefahren der Reise′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 2069. – 55 i¡ ~ di¡] Ps 7,2; 18,3 – 58 Ps 119,160; Joh 17,17 – 59f. Mt 24,35 – 65f. Nach lutherischer Überzeugung ist das Verlangen eines Menschen nach Christus hinreichender Grund dafür, daß Christus zu ihm kommt und in ihm Wohnung nimmt. Nicht erst ein fester Glaube begründet die Gemeinschaft mit Christus, sondern bereits das Verlangen nach ihm. Vgl. dazu Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 522 (Ostermontag, Lk 24,13-35): ›e [scil. die Emmausjünger] waren zwar in jhrem Glauben sehr s¡wa¡/ jedo¡ hatten ›e den HErrn Chri‰um no¡ in jhren Her”en/ vnd redeten von jhm au[ dem Wege. Glei¡er ge‰alt sollen wir au¡ ge›nnet seyn/ sol ander‰ Chri‰u# gerne vmb vnd bey vn# seyn. Na¡ dir HErr verlanget mi¡/ spri¡t Dauid Psal. 23. Sol¡ Verlangen rührete her au# her”li¡er Liebe/ vnnd bra¡ herau# in Lob vnnd Preiß Gotte#/ Also au¡ wenn wir Chri‰um von Her”en lieben/ so werden wir au¡ ein her”li¡e# Verlangen na¡ jhm tragen/ vnd gerne von jhm vnd seinen Wolthaten reden/ Jesus in ore melos, in corde jubilus, Wir sollen Chri‰o in vnsern
Gedichte 55 und 56
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Her”en spielen/ Colo‹. 4. vnd von seiner Liebe gegen vn# gerne reden/ so wird er au¡ Lu‰ haben/ bey vn# zu wohnen. Vgl. zum Thema auch Bitzel, 2002, S. 71-75. – 67f. Apg 8,39
Text II/56: Die ThrenenSaat. 173r-173v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 am rechten Seitenrand: 1661 – 2 volle#] ll überschrieben – 4 au¡] a. – 5 und] u. (ebenso 12) – 8 ver›nken] mit ver-Kürzel – 9 der] Kürzel (ebenso 19, 21) – 11 glei¡ wie] ev. glei¡wie – 11 Sommer] Somer ‾ (ebenso 19 Frommen – 20 kommen – 24 Himmel#Freud) – 12 brennt] bre‾nt (ebenso 14 wann) – 24 Himmel#Freud] ev. Himmel# Freud – 25-28 Strophe 7 findet sich auf dem rechten Rand der vorhergehenden Seite, senkrecht von oben nach unten notiert (Bl. 173r). Der letzte Vers (Z. 28) steht links von den drei ersten Versen und wurde mit Q an Vers 27 angehängt. Das vorliegende Gedicht wurde – wie die marginale Notiz zeigt – 1661 niedergeschrieben. Im selben Jahr wurde es – mit minimalen personalisierenden Abänderungen versehen (s. unten) – gedruckt, und zwar als Beigabe zu einer von Wolfgang Jacob Müller (1614-1661) gehaltenen Leichenpredigt auf Peter Engelhard Dietherr von und zu Anwanden (1582-1661). Leichenpredigt und Beigaben erschienen unter dem Titel Justa Justa DIETHERRIANA (vgl. Morphologie, Nr. 193, S. 301f.). Peter Engelhard Dietherr von und zu Anwanden war Genannter der Stadt Nürnberg (d.h. Mitglied im Großen Rat) und städtischer Zollamtmann. Er verstarb am 5.1.1661. Die Bestattung fand am 10.1. des Jahres statt unter Leitung von Wolfgang Jacob Müller, der Diakon an der Nürnberger St. Sebald Kirche war. Birkens Tagebuch ist zu entnehmen, daß er das vorliegende Gedicht am 14.2.1661 abgefaßt hat (Tagebücher I.72; PBlO.B.2.1.3, 24v). Im mit Justa Justa DIETHERRIANA betitelten Druck findet sich Birkens Gedicht in der Rubirk Carmina Lugubria (Nr. III, Bl. B4v-C1r) unter dem Titel Grab-Lied. Als Lehnmelodie ist angegeben: Na¡ der Singweise. Auf/ Auf/ mein Her” und du mein gan”er Sinn. Es endet mit der Signatur Sigmund von Birken. C. P. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 2 volle#] gro‹e# – 3 Threnen‰röme] Zähren Ströme – 4 darau# ›e dann] Von dannen ›e – 6 ZährenMeer] Thränen Meer – 7 dur¡salzt] versal”t – 7 mit grauen] ni¡t liebli¡ – 10 in] und – 14 nun] nur – 14 Grab] GOtt – 17 Dort ›het man] Herr Dietherr ›ht – 18 man auf Erd lang au#ge‰reuet] er gar lang auf Erd ge‰reuet – 19 Man wird] Er i‰ – 21-28 Strophe 6 (in der Handschrift) = Strophe 7 (im Druck), 7 = 6 – 22 wie seelig i‰, der au#gesäet] wir su¡en no¡/ wa# er gefunden – 23 wird dort] muß do¡ – 25 Dort s¡milzt un# ab der graue] Nunmehr s¡milzt ab sein grauer – 26 un#] ihn – 27 dort] Er – 27 wer hier i‰ alt] der über-alt – 28 dort nimt man] Er nimmt i”t
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
1 Ps 126,5 – 5-8 Zur Beschreibung des christlichen Lebens in nautischen Bildern (navigatio vitae) vgl. zu Text Nr. I/18, v. 118f. – 6 ZährenMeer] ′Meer von Tränen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 191. – 9 Ps 126,5 – 12 1Petr 4,12f. – 15f. Ps 126,5f. – 16 ein Fuder] ′eine Wagenladung′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 366. – 16 eingemeyet] ′eingemäht′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 230. – 19 Port] ′Hafen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2003f. Zur Parallelisierung des Sterbens mit dem Einlaufen in einen Hafen vgl. zu Text Nr. I/18, v. 118f. – 20 WeinLand] Vgl. Lk 22,29f. – 20 Land de# Weinen#] Ps 80,6 – 24 Himmel#Freud] Mt 25,21.23 – 28 wa# ~ erworben] Hebr 9,12
Text II/57: Ang‰-ges¡rey Unter dem Creu”Jo¡ der Glieder S¡merzen. 173v-174v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 Am linken Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – T3 der] Kürzel – 6 Qual] teilweise lateinische Schreibung – 32 Di¡] D aus d überschrieben – 39 Bä‰er] teilweise lateinische Schreibung – 47 dann] da‾n – 48 und] u. (ebenso 49) – 55 komm] kom ‾ – 58 unsre] u überschrieben Das vorliegende Gedicht steht in einem engen Zusammenhang mit dem Juristen und brandenburgbayreuthischen Hofrat Adam Volkmann (1616-1664). Ob es sich um ein von Birken für Volkmann geschriebenes Lied oder um ein von Birken bearbeitetes Gedicht aus Volkmanns Feder handelt, kann nicht mehr geklärt werden. Nachweisen läßt sich, daß Volkmann den Text zum Druck befördert hat. Fertiggestellt wurde das Gedicht wohl vor dem 1.4.1661 (vgl. dazu den Kommentar zu Text Nr. 12 im Birken-Volkmann-Briefwechsel, WuK. Bd. 10). Erstmals gedruckt wurde das vorliegende Gedicht anonym im Jahre 1661 unter dem Titel Anda¡tLied (vgl. Morphologie, Nr. 194, S. 302). Als Lehnmelodien sind angegeben: na¡ der Weiße: Wie na¡ einer Wa‹erquelle/ etc. oder/ Werde munder mein Gemühte/ etc. zu›ngen. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 15 auf] in – 23 in] im – wenden 27 laß mi¡ ›e do¡] la‹e ›e mi¡ – 72 enden] enden Erneut gedruckt wurde das Gedicht – worauf der marginale Vermerk in T1 hinweist – 1670 in Birkens Tode#-Gedanken und Todten-Andenken (S. 199f.). 1 Jes 54,10 – 2 Hi 28,24 – 3 Ps 14,2; 33,13; 53,3 – 5 Ps 103,8 – 9f. Röm 3,23 – 11 1Joh 3,1 – 14 1Kor 6,20; 7,23; 1Petr 1,18f. – 17f. Ps 38,3 – 19 Ps 22,20; 40,14 – 20 Ps 39,11 – 21f. Vgl. Arndt: ParadißGärtlein III (1625), Nr. 21, S. 250: "grei[ mi¡ au¡ lieber Vatter ni¡t zu hart an/ geden¿e daß i¡ Staub vnd As¡e bin/ daß meine Kra[t ni¡t ‰einern/ no¡ mein Fleis¡ eysern i‰ […]." – 23 Ps 6,2; 38,2 – 33-36 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 48, S. 572: "Weil alle Gleubige
Gedichte 57 und 58
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de# HErrn Chri‰i gei‰li¡e Glieder seyn [gilt:] Glei¡ wie nun da# Haupt die s¡mer”en empndet per condolentiam & consensum, wegen der einigkeit de# Haupt# vnd Glieder: Also empndet Chri‰u# vnser Haupt da# Leyden vnnd Trübsal seiner Glieder." – 34 Eph 4,15f. – 36 Hebr 4,15 – 37 Jesu, Heiland] Lk 1,47 – 37 heile mi¡] Lk 5,31 – 41-44 Vgl. Mt 9,22; 15,28; Mk 5,34; 10,52; Lk 8,48; 17,19; 18,42 – 45f. Eph 1,20f. – 48 Ps 63,3 – 49-51 Mt 20,28 – 50 Hort] Ps 19,15; 28,1 – 52-54 Mt 8,8 – 55f. Mt 9,6; Joh 5,8 – 57-59 Jes 53,4f. – 69f. Ps 68,20; 1Kor 10,13 – 71f. Ps 31,16
Text II/58: Tod-Leben und Leben#-Tod. 174v-175v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 LVIII.] LVIII – T2 und] u. (ebenso 9, 41) – 16 Jammermann] Jammerma‾n (ebenso 25 dann – 38 donnerpra‹eln) – 24 Unglü¿#Ne”e] N überschrieben – 36 der] r überschrieben – 44 verlangen] mit ver-Kürzel – 57 Himmel] Himel ‾ (ebenso 60 komm) Das Gedicht wurde 1670 in zehn ungezählten Strophen gedruckt im zweiten Teil von Birkens Tode#-Gedanken und Todten-Andenken, der den Titel trägt Floridan# Lieb- und Lob-Andenken seiner Seelig-entseelten Margari# im Pegni”-Gelde/ bey fröli¡er Früling#zeit/ traurig ange‰immet (S. 287f.) (vgl. Morphologie, Nr. 415B, S. 743; zur Entstehung der Tode#-Gedanken vgl. die Einleitung zu Text Nr. I/30). Beim vorliegenden Gedicht handelt es sich um eine Erstveröffentlichung in Birkens Tode#-Gedanken. In Anbetracht der wahrscheinlichen Endredaktion des Psalterium Betulianum im November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I) dürfte das Gedicht vor November 1667 entstanden sein. Im Druck hat das Gedicht keinen Titel. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 19 wer] die – 31-60 Die Strophen 6-10 wurden im Druck folgendermaßen umgestellt: 6 (in der Handschrift) = 10 (im Druck), 7 = 6, 8 = 7, 9 = 8, 10 = 9. – 33 s¡weben] leben – 37 Da] Wann – 42 WetterKeilen] WetterKeulen – 52 A¡] und – 53 Leibe#] Leben# 1f. Vgl. Phil 1,23. Zur in Texten des frühneuzeitlichen Luthertums verbreiteten Rede vom süßen, angenehmen Tod vgl. Johann Rist: Himlis¡e Lieder V, S. 57, Str. 1: SO wünds¡' i¡ mir zu guter le”t/ ein selig# Stündlein wol zu ‰erben/ Da# mi¡ für alle# Creu” erge”t/ und krönet mi¡ zum Himmel#-Erben/ Komm sü‹er Todt und zeige mir/ wo do¡ mein Freund in Ruhe weidet/
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
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biß meine Seel' au¡ mit Begier/ zu jhm' au# dieser Welt abs¡eidet. Und weiter ebd., S. 59, Str. 6: O vielbegehrter lieber Todt Du bi‰ zwar greuli¡ anzusehen/ Mir aber ni¡t/ weil du in Noth Mi¡ länger ni¡t wir‰ la‹en ‰ehen/ J¡ wei#/ die Rei¡en für¡ten di¡/ Die Könige der Welt ers¡re¿en/ J¡ ni¡t also du trö‰e‰ mi¡/ Weil du mi¡ friedli¡ wilt bede¿en. Zur Sehnsucht nach einem baldigen Abscheiden aus der Welt vgl. zu Text Nr. II/53, v. 43f. Zur Rede vom Tod als Boten, der Menschen zu Gott führt, vgl. zu Text Nr. I/21, v. 35f. – 5 ‰rak#] ′sogleich′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 19, Sp. 611. – 5 anfähet] ′fängt an′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1236f. – 7-9 Hi 3,17-19; Weish 3,1 – 18 Vgl. 1Kön 19,4 – 25-30 Zur Charakterisierung des Todes als eines transitus in die Freiheit vgl. zu Text Nr. I/21, v. 49f. – 27 Kerker dieser Erden] Vgl. zu diesem Motiv Johann Matthäus Meyfart: Himlis¡e[#] Jerusalem I (1674), S. 41: "Die au#erwehlte Seel i‰ umbfa‹et mit dem kran¿en Cörper nur zur Disciplin/ aber mit keinen Stri¿en der For¡t umbfangen/ dargegen der Gnaden Gotte# ver›¡ert/ und wartet mit Verlangen auf da# Le”te Gänglein/ in wel¡em ›e dem Ker¿er de# Leib# gesegnen soll." Gerhard: Meditationes Sacrae (1606), S. 240, Z. 26-30: "Vita haec carcer animae est, mors autem liberatio; ideò moriturus Simeon exclamat: nunc dimittis servum tuum Domine, dimitti desiderat, veluti corporeo ergastulo inclusus: gratulandum ergo nostris, quod ex hoc carcere soluti ad veram libertatem aspiraverint;" – 31f. 1Kor 15,31. Zur Gleichsetzung des Lebens mit permanentem Sterben vgl. zu Text Nr. I/13, v. 33-35. – 43-54 Zur Beschreibung des christlichen Lebens in nautischen Bildern (navigatio vitae) vgl. zu Text Nr. I/18, v. 118f. – 45 Porte] ′Hafen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2003f. Zur Bezeichnung des Eschatons als Hafen in Texten frühneuzeitlicher Lutheraner vgl. zu Text Nr. I/21, v. 41. – 56 Nun] ′Augenblick′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 994. – 56f. Lk 23,43 – 58 Phil 1,21 – 60 Vgl. zu Text Nr. I/21, v. 8.
Text II/59: Ni¡t#-ho[en, meine Hoffnung. 175v-176r Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T2 meine Hoffnung] Hoffn‾ug sowie überwiegend lateinische Schreibung – 3 da#] Kürzel – 3 Ho[nung] Ho[n‾ug
Gedichte 59, 60 und 61
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(ebenso 42, 49) – 3 hinn] hi‾n (ebenso 40 abgewann) – 17 verla‹en] mit ver-Kürzel – 18 und] u. – 21 ho[en,] Komma aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 31 verlangt] t überschrieben – 45 immer] imer ‾ Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 24 Glü¿e#port] ′Hafen des Glücks′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2003f. – 29f. Wer ~ unbes¡weret] Sprichwörtlich. Sinnverwandte Belege bei Wander. Bd. 1, Sp. 292. – 44 ‰ri¡ halten] ′Kurs halten′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 19, Sp. 1534. – 48 erkie‰] ′erwählt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 872.
Text II/60: Die verzweifelte Ho[nung. 176r-177r Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T1 LX.] LX – T2 Ho[nung] Ho[n‾ug – 3 da#] Kürzel (ebenso 5, 10) – 12 kommet] komet ‾ (ebenso 20 Stämme– 43 Komm – 46 Komm – 54 Grimm – 55 KummerS¡wamm (2mal) – 56 Komm) – 17 wa#] Kürzel – 28 Sinn] Si‾n – 44 verpfändet] mit ver-Kürzel Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 32 verkartet] ′verdirbt durch falsche Karten′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 617. – 33 Na¡en] ′Kahn′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 45. – 49 s¡eel] ′krumm′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 2485. – 54 bes¡erzen] ′sich lustig machen über′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1565.
Text II/61: Der Welt Eitelkeit. Opi”s¡e Parodia. 177r-177v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 Am rechten Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – T3
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
Parodia] teilweise lateinische Schreibung – 2 und] u. (ebenso 6, 13, 18, 26, 40) – 14 hinn] hi‾n (ebenso 15 Sinn) Von diesem Gedicht existiert eine weitere handschriftliche Fassung in Birkens Todten-Andenken (dort Text Nr. 206). Das Manuskriptumfeld dort legt eine Entstehung des Gedichtes zwischen Mitte Juli und Ende August 1667 nahe. Gedruckt wurde das vorliegende Gedicht in Birkens Teuts¡e[r] Rede-bind und Di¡t-Kun‰ (1679), S. 122f., unter dem Titel Die Eitelkeit (vgl. Morphologie, Nr. 590, S. 1033). Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 24 i‰] ligt – 35 die] eu¡ – 37 ererben] erwerben T3 Birkens Text parodiert eine "Ode" von Martin Opitz, die sich in dessen Buch von der Deutschen Poeterey (1624) findet. Im Kommentar zu Text Nr. II/45, welcher dieselbe "Ode" parodiert, ist die Vorlage von Opitz wiedergegeben. – 8 Kugeln] Die Kugel dient als Sinnbild der vanitas, insbesondere der Unbeständigkeit, weswegen Fortuna, die römische Göttin des Zufalls, häufig – so etwa auf römischen Münzen (Hederich, Sp. 1125) – als auf einer Kugel stehend dargestellt wird. Das Bildmotiv begegnet in der frühneuzeitlichen Emblematik oft. Vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 1799f. Das Vanitassymbol der Kugel findet sich auch in Opitz' Gedicht Von der Welt Eitelkeit. Auß dem Fran”ö›s¡en (Brieg 1629), wo Opitz eine literarische Vorlage des reformierten Pfarrers Antoine de Chandieu (1534-1591) verarbeitet (vgl. Opitz: Kritische Werkausgabe. Bd. 4/2, S. 420-422). In Opitz' Gedicht heißt es (Kritische Werkausgabe. Bd. 4/2, S. 422-430, hier S. 427, Z. 97-104): Bildthauer/ schnitze du hier eine Kugel her/ Das bildt der welt/ gantz hol/ von lufft vndt winde schwer: Heraußwerts mache dann so guet dein eisen kan Viel schönheit/ augenlust vndt alle ziehr daran: Laß gleichfalls keine frucht noch guet dahinden bleiben: Zue letzte wirst du mir mitt diesen worten schreiben: Hier dieses ist die welt in der wir menschen sindt/ Die außen früchte hatt/ vndt in sich lufft undt windt. (ebenso 34) – 9f. Pred 1,13 – 11-16 Wie die fragile Glaskugel gilt auch die leicht zerplatzende Seifenblase als ein Symbol der vanitas. Vgl. den Kupferstich von Hendrik Goltzius (The Complete Engravings and Woodcuts, S. 589) aus dem Jahre 1594, der einen sitzenden, auf einen Totenkopf gelehnten Knaben zeigt, der mit der rechten Hand mit Hilfe eines Stabes Seifenblasen zum Platzen bringt. Vgl. zudem Henkel / Schöne, 1996, Sp. 1315f. Vgl. ferner das Emblem in Georg Philipp Harsdörffer: Her”bewegli¡e Sonntag#anda¡ten, Teil 1 (1649), S. 325, sowie das dazugehörende Gedicht, das die von dem abgebildeten Knaben geblasenen "Wa‹erblasen" (S. 326) als Sinnbild der Eitelkeit und Vergänglichkeit der irdischen Existenz deutet (ebenso 27f.). – 21-23 Vgl. zu den im Rahmen frühneuzeitlicher vanitas-Topik häufig herangezogenen Sodomsäpfeln, die sinnbildlich für trügerischen Schein und
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Heuchelei stehen, Gerhard: Po‰illa (1613) III, S. 251 (Tag der Apostel Simon und Judas, Joh 15,1725): [...] jedo¡ wie man¡mal die Frü¡te de# Baum# eu‹erli¡ ein s¡ön Ansehen haben/ aber inwendig faul vnd wurm‰i¡ig seyn/ wie sonderli¡ von den Oep[eln zu Sodom gemeldet wird/ daß ›e s¡ön ›nd anzusehen/ wenn man ›e aber angrei[et/ wie Staub vnd As¡en zerfallen/ Also haben au¡ die Wer¿ der Heu¡ler man¡mal einen guten S¡ein/ aber e# i‰ ein verborgener Wurm vnnd Fäule darinnen/ Nemli¡ eigene Liebe/ eigene Ehre/ eigener Nu” vnd derglei¡en/ Also wer ›¡ eu‹erli¡ freundli¡ gegen den Nehe‰en erzeiget/ vnnd jhn do¡ im Her”en ha‹et/ oder au¡ wer vmb eigener Ehre willen dem Nehe‰en gute# thut/ de‹en Wer¿ ›nd ni¡t re¡ts¡a[en in der Liebe/ E# i‰ ein verborgener Wurm darinnen/ wel¡er ›e verderbet. Vgl. auch Gerhard: Meditationes Sacrae (1606), S. 212, Z. 62-66: "Nascuntur poma circa regionem Sodomae, quae delectant exteriori pulcritudine, sed contacta in pulverem abeunt: felicitas hujus vitae exterius delectat, quòd si pressiori consideratione eam tangas, fumo & pulveri similis apparebit." Vgl. ferner Gerhard: COMMENTARIUS super GENESIN (1653), S. 400f. In Dilherrs Chri‰li¡e[n] WeltFeld- und Gartenbetra¡tungen (1651) findet sich ein Kupferstich (S. 132), der einen Sodomsapfel zeigt, welcher von zwei Händen aufgebrochen wird. Aus dem Apfel ergießt sich ein Ascheregen auf die Erde. Die das Sinnbild erklärenden Verse lauten: 1. ES i‰ ni¡t alle# Gold/ wa# glei‰/ der Wahn hat viel verführet: der Apfel/ wel¡er Gi] vers¡leu‰ i‰ gelbli¡roht gezieret/ und hat der/ so jhn angefa‰/ den Edel-eitlentand beta‰. 2. So wann wir Mens¡en in der Welt Auf ‰ol”e S¡önheit trauen; So werden wir/ wie e# gefehlt/ Im Ende mü‹en s¡auen; und/ na¡ verru¿ter Zeit gebrau¡/ dort brennen in dem Höllenrau¡. Die prominenteste antike Quelle zu den Sodomsäpfeln bietet Tacitus: Historiae, lib. 5, cap. 7, 1f. – 29f. Mt 6,24 – 31 mit Gold belegt] ′mit Blattgold überzogen′. Nicht bei Grimm: DWb. – 33 Nabal#-brüder] Nabal gilt mit 1Sam 25,11.36f. als Narr. Als Brüder Nabals bezeichnet Birken unverständige Leute. Vgl. zur Verwurzelung dieses Nabalbildes in der patristischen Literatur Hieronymus: Liber interpretationis hebraicorum nominum, CCSL 72, S. 104, Z. 12f.: "Nabal insipiens." – 35 baß] ′besser′. Vgl.
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1153. – 36 verlieder] ′verliederlichen′ bedeutet ′auf liederliche Weise durchbringen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 790. – 37 Vgl. Pred 8,13f.
Text II/62: Da# A b c der Eitelkeit. 178r-179r Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 LXII.] LXII – T1 Am rechten Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – T2 der] Kürzel – 4 Vogel] o aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 5 Hiob] überwiegend lateinische Schreibung – 8 eitel] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 9 Luc.] überwiegend lateinische Schreibung – 11 Tage] g aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 12 rohten] h aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 14 Dopf] o aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 15 wann] wa‾n (ebenso 76 Hann#sup#Wi”) – 17 Psalm] Kürzel (ebenso 25, 29, 53, 65, 73) – 19 Die] D überschrieben – 21 der] r aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 23 diese#] zweites e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 25 wie] e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 27 bi‰] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 29 hier] r aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 31 i‰] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 48 Himmel#Port] ev. Himmel# Port – 53 Ob] O überschrieben – 53 da#] Kürzel – 54 und] u. – 58 Himmel#Bürger] Him‾ el#Bürger sowie teilweise lateinische Schreibung – 66 wa#] Kürzel – 76 Hann#sup#-Wi”] W überschrieben – 79 Leben] L aus l überschrieben – 84 zur] r unterhalb der Zeile – 84 Meerbreiten] M überschrieben, Meer mehrheitlich unterhalb der Zeile Das vorliegende Gedicht wurde – worauf auch der marginale Vermerk in T1 hinweist – 1670 in Birkens Tode#-Gedanken und Todten-Andenken gedruckt in 22 ungezählten Strophen (S. 6-10) (vgl. Morphologie, Nr. 415A, S. 734; zur Entstehung der Tode#-Gedanken vgl. die Einleitung zu Text Nr. I/30). Es handelt sich um eine Erstveröffentlichung in den Tode#-Gedanken. In Anbetracht der wahrscheinlichen Endredaktion des Psalterium Betulianum im November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I) dürfte das Gedicht vor November 1667 entstanden sein. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel Da# A b c der Eitelkeit. Lied. Als Lehnmelodie ist angegeben: Na¡ der Singweise: A¡ wa# i‰ do¡ unser Leben. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: Die in der Handschrift in der rechten Marginalspalte notierten Bibelstellen sind in der Druckversion als Fußnoten wiedergegeben. – 22 Fis¡Reis'] Fis¡Reu# – 44 voller] ganz voll – 72 deine Ehr wird Ni¡te#] Ni¡t# wird deine Ehre – 73 i‰#] i‰ – 74 den] der
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1 recte: Ps 90,10 – 14 Dopf] ′Topf′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 21, Sp. 814f. – 13f. Gen 3,19 – 25 Wase] ′Rasen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 27, Sp. 2276. – 27f. bi‰ ~ todt] Anklang an das Sprichwort "Heute rot, morgen tot". Vgl. Wander. Bd. 2, Sp. 637. – 31 Vgl. Justus Söffing: Ehren-Seüle (1667), Bl. C1v (Predigttext Phil 3,20): "Jn der Welt herbergen wir/ im Himmel hausen wir." Ebd., Bl. C2r: Und wie solten e# diese und andere erleu¡tete glaubige Gotte#-Mens¡en ni¡t erkant haben/ weil e# au¡ den Heyden ni¡t so gar verborgen gewesen/ ge‰alt der bekante Cicero ›¡ glei¡ für einen sol¡en au#gibt/ wenn Er spri¡t: Ex hac vita discedo tanquam ex hospitio, non tanquam ex Domo, commorandi enim natura diversorium nobis, non habitandi dedit, da# i‰/ i¡ s¡eide au# diesem Leben/ ni¡t al# au# einem Hause/ darin i¡ daheime/ sondern al# au# einer Herberge/ dann die Natur le‰ un# hier ni¡t ewig wohnen/ sondern nur eine Zeitlang. Der Cicero-Beleg findet sich in De senectute, cap. 84. – 42 Larven] ′Masken′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 208. – 45-48 Vgl. zu Text Nr. I/50, v. 43. – 45f. Zur Bezeichnung des Lebens als Schiffahrt, zur sogenannten navigatio vitae-Topik also, vgl. zu Text Nr. I/18, v. 118f. – 47 Hebr 6,18f. Zum Anker als Emblem der Hoffnung vgl. zu Text Nr. II/25, v. 86f. – 48 Himmel#Port] ′Hafen des Himmels′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2003f. Zur Bezeichnung des Eschatons als Hafen in Texten frühneuzeitlicher Lutheraner vgl. zu Text Nr. I/21, v. 41. – 49 recte: Weish 2,6 – 50 Daß das irdische Leben bzw. die Welt lediglich ein flüchtiger Nebel sei, ist ein gängiges Motiv der frühneuzeitlichen vanitas-Topik. Vgl. z.B. die Gebetsformulierung bei Gerhard: EXERCITIVM PIETATIS (1612), S. 190, Z. 18-20: "insere verò plenam animi fiduciam ac Spiritus fervorem, ut mundana odia, quippe transitorias nubeculas, contemnere discam." Vgl. auch Michael Franck (1652), Fischer-Tümpel. Bd. 4, S. 221, Nr. 254, Str. 1: A¡ wie ü¡tig, A¡ wie ni¡tig J‰ der Mens¡en Leben! Wie ein NEBEL bald ent‰ehet Und au¡ wieder bald vergehet, So i‰ unser LEBEN, sehet. Der Nebel als vanitas-Topos kommt in zeitgenössischen Leichenpredigten häufig vor. Dieselbe Umkehrungspointe wie bei Birken findet sich bei Henoch Svantenius: Grund-fe‰e der Seeligkeit (1672), S. 35: "Wa# i‰ di# Leben? Kehre e# umb/ so hei‰ e# Nebel [...]." – 55 Zu den Sodomäpfeln vgl. zu Text Nr. II/61, v. 21-23. – 66 untert] ′erniedrigt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 24, Sp. 1695. Zum Rad der Fortuna in der frühneuzeitlichen Emblematik vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 1808f. – 69f. Vgl. Johann Matthäus Meyfart: Himlis¡e[#] Jerusalem I (1627), S. 83: "Wa# sey Ehr? Ein S¡atten von einem Nebel." – 73f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 17, S. 169: "Sihet au¡ wie elende verblendete Leute die Weltnarren ›nd/ wel¡e Thorheit ›e in der Welt begehen/ da# ›e jhre edle Seele vmb de# zeitli¡en willen bes¡weren/ ja wol verlieren/ etc." – 76 Hann#sup#-Wi”] Hanssupp ist ein Narr, der neben
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Hanswurst auftritt. Laut Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 461, leitet sich Hanssupp von der französischen Figur Jean Potage her. Vgl. dazu Johann Rist: Die Aller Edel‰e Belu‰igung Kun‰- und Tugendliebender Gemühter (1666), S. 21f., wo Rist in der Rolle des 'Rüstigen' sagt: Al# i¡ meine er‰e Tragödien spielete/ ward zwar dieselbe von Ver‰ändigen und dieser Kun‰ erfahrnen Leuten ni¡t wenig gelobet/ die mei‰en aber waren ni¡t allerdinge# damit zu frieden/ allein darum/ weil keine sonderli¡e Pi¿elhering#-Po‹en mit untergemenget wurden/ dahero i¡ genöhtiget ward/ zu einer jedweden tragis¡en oder traurigen Handlung/ derer in# gemein drey/ ein lu‰ige# Zwis¡en-Spiel/ son‰ Interscenium genandt/ (die glei¡wol mit dem re¡ten Haubtwer¿e eigentli¡ ni¡te# zu s¡a[en hatten/) zu se”en/ worau[ meine Spiele alsobald ein gro‹e# Lob erlangeten/ angesehen/ der Welt mehr mit dem lu‰igen Joan Potage oder Han# Suppe/ al# mit den traurigen und ern‰ha]en Cato i‰ gedienet/ wie sol¡e# die Erfahrung bezeuget/ son‰ muß i¡ bekennen/ daß diese Kun‰ nunmehr zehnmahl höher i‰ ge‰iegen/ al# ›e für 30/ 40/ oder 50. Jahren gewesen.
Text II/63: Anda¡t-Lied, Eine# Diener# Jesu Chri‰i. 179r-180r 25 wann] wa‾n – 27 und] u. (ebenso 41) – 27 beysamm] beysam‾ (ebenso 58 Himmel) Das vorliegende Gedicht wurde 1663 gedruckt in Dilherrs Erbauungsschrift Hohe S¡ul de# Hö¡‰en Lehrer# und Seiner S¡üler in acht gezählten Strophen (S. 893-896) (vgl. Morphologie, Nr. 251, S. 396). Auf den 21.12.1663 (Tag des Apostels Thomas) datiert Dilherr die Zueignungsschrift der Hohe[n] S¡ul. Der 21.12.1663 ist damit terminus ante quem für die Abfassung des Gedichts. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel Gebeth-Lied Eine# Diener# Jesu Chri‰i. Als Lehnmelodie ist angegeben: Jm Thon: Wie na¡ einer Wa‹erquell. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 13 gab‰] gib‰ – 30 Heerd au¡] Heerde – 32 im] mit – 52 wen] wa# – 52 wer] wa# – 53 E# mag] Laß e# T3 Zur lutherischen Lehre vom Predigtamt, die Birken in diesem Gedicht geradezu mustergültig zur Sprache bringt, vgl. Dilherr: Heilig-Epi‰olis¡er Beri¡t (1663), S. 437: Hiebei haben wir zubehalten/ Er‰li¡/ eine Lehre: daß die Kir¡endiener Bots¡a[ten ›nd/ an GOtte# ‰att/ und Gesandten deß HERRN JEsu Chri‰i; wel¡er Selber sagt: Glei¡wie mi¡ mein Vatter gesandt hat: so sende J¡ eu¡. Dannenher sollen ›e den Bevel¡ ihre# Oberherrn eis›g beoba¡ten; und ni¡t# fürtragen/ al# wa# Er ihnen bevohlen: und wozu ihnen glei¡sam der Seraphim einer/ glei¡wie dem Propheten Esaiae/ die Zungen selb‰ gereiniget hat. Weßwegen der Apo‰el Petru# s¡reibt: So jemand/ in der Gemeine GOtte#/ na¡ Jnhalt seine# ordentli¡en Beru[#/ redet: so rede er e#/ al# Gotte# Wort; und komme ni¡t/ mit s¡wül‰igen Worten/ oder hoher mens¡li¡er Wei#heit/ aufgezogen; sondern/ mit der lautern Göttli¡en
Gedicht 63
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Warheit/ trette er für seine anbefohlene Gemein: damit man da# Lie¡t der Erkenntniß/ und da# Re¡t deß Leben#/ von ihnen/ lernen möge. Zum Andern/ haben wir hiebei zu behalten eine Vermahnung: daß die Lehrer und Prediger/ na¡ dem Exempel deß frommen Bis¡ov# Nicolai/ zu Myra, in Lycia, weder in der Lehre/ no¡/ in dem Leben/ einige Ursa¡/ zu ihrer Vera¡tung/ geben sollen. Denn GOtt ‰ra[t gemeinigli¡ sol¡e liederli¡e Brod-diener/ mit Verlierung alle# ihre# Ansehen#; daß man ihnen spöttli¡ na¡sagt: Wa# will der die La‰er ‰ra[en? der selb‰/ biß über die Ohren/ darinnen‰e¿et. Vgl. zum Thema auch Bitzel, 2002, S. 43-49. – 1 Joh 10,11 – 2 Vgl. Joh 10,9 – 3 1Thess 5,24 – 5f. Mt 10,6 – 7 Vgl. Apg 20,28 – 8 Lk 10,1 – 11f. Eph 4,11f. – 13f. gib ~ lei‰] Vgl. Phil 2,13 – 15 Mt 24,4 – 16 1Kor 6,20; 7,23; 1Petr 1,18f. – 17f. Lk 10,16; 2Petr 1,21. Daß Christus – wenn er möchte – tatsächlich durch den Mund eines Predigers sprechen und der Prediger auf diese Weise reales, wirkmächtiges und konversiv ins Leben der Hörer eingreifendes Wort Gottes ausrichten kann, ist entsprechend Lk 10,16 und 2Petr 1,21 eine Grundannahme Luthers und der frühneuzeitlichen lutherischen Homiletik. Vgl. Luther, WA 45, S. 310, Z. 26-29 (Predigten des Jahres 1537, Donnerstag nach St. Elisabeth, Kol 1,18-20): "Ein Prediger i‰ Gotte# Diener und Rü‰zeug, Wel¡e# Gott brau¡et zu seinem Wer¿. Wenn i¡ Predige, Teu[e, Absolvire, Sacrament rei¡e, So brau¡et Gott meine# Munde# und meiner Hand eu‹erli¡ zu seinem Wer¿, da# er inwendig au#ri¡ten wil." Herberger: Her”-Po‰illa I (1691), S. 319 (Ostermontag, Lk 24,13-35): "Auf der Can”el lehret er [scil. Christus] un# dur¡ armer Leute Kinder/ und denno¡ hei‰#: Wer eu¡ höret/ der höret mi¡/ da# i‰ seine [scil. Christi] fremde Ge‰alt." – 19 Vgl. Lk 19,13 – 20 Phil 2,13 – 24 Joh 21,16f. – 25-32 Zur Vorbildfunktion des Predigers vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 11, S. 90f.: "Ja ein vollkommener Lehrer mu# er‰ selb‰ thun/ wa# er andere lehret." Ebd., cap. 39, S. 419: "So ‰ehet da# wahre Erkentni# vnnd Bekentni# Chri‰i vnd reiner Lehre ni¡t allein in Worten/ sondern au¡ in der That/ vnnd heiligem Leben […]." Dilherr: Freudenbli¿ deß Ewigen Leben# (1652), Bl. aixv-axr: "denn wa# Er [scil. der Prediger]/ au# GOtte# Wort/ lehret/ daß man/ in dem Chri‰enthumb thun solle; da# muß er ›¡ selb‰ zuförder‰ beei‹igen/ in seinem eigenen Leben und Wandel/ so viel un#/ in dieser s¡wa¡heit/ dur¡ deß Hö¡‰en verspro¡enen Bei‰and/ mügli¡/ zu erweisen." Ders.: HeiligEpi‰olis¡er Beri¡t (1663), S. 392f.: Ein re¡ts¡a[ener Prediger und Seelsorger muß ein Fürbild seyn der Gemein/ über wel¡e er gese”t i‰: ein Fürbild sag i¡; so wol in der Warheit der Lehr/ al# in der Reinigkeit deß Leben#. Da# i‰#/ dazu der heilige Paulu# den Timotheum vermahnt; da er s¡reibt: Sey ein Fürbild den Glaubigen/ im Wort/ im Wandel/ in der Liebe/ im Gei‰/ im Glauben/ und in der Keus¡heit. Eben derglei¡en Vermahnung ließ er/ an den jungen Bis¡o[/ Titum/ abgehen/ und sagte: Allenthalben ‰elle di¡ selb‰/ zum Fürbilde guter Wer¿: mit unverfäls¡ter Lehre mit Erbarkeit/ mit heilsamen und untadeli¡en Worten: auf daß der Widerwärtige ›¡ s¡äme/ und ni¡t# habe/ daß er von un# möge böse# sagen. Da# i‰#/ da# der Apo‰el Petru#/ mit einem Wort andeutet: Werdet Fürbilde der Heerde. Der HERR JESUS hat eben diß seine Apo‰el gelehret/ da Er/ zu ihnen/ gesagt: Jhr seyd da# Lie¡t der Welt: la‹et euer Lie¡t leu¡ten/ für den Leuten: daß ›e eure gute
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
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Wer¿e sehen/ und euren Vatter im Himmel preisen. Glei¡er ma‹en sollen au¡ andere getreue Lehrer und Prediger/ al# gei‰li¡e Lie¡ter/ ihren Zuhörern/ in unverfäls¡ter Lehr/ und in einem/ der Lehre glei¡förmigen/ un‰rä[li¡en Leben#wandel/ fürleu¡ten: und ›¡ ja wohl fürsehen; daß ›e ni¡t andern predigen/ und selb‰ verwer[li¡ werden; ni¡t jemand irgend eine Aergerniß geben: auf daß ihr Amt ni¡t verlä‰ert werde. A¡! wel¡ eine s¡rö¿li¡e Stimme i‰#/ wenn GOtt/ in da# Gewi‹en eine# la‰erha]en Lehrer#/ hinein donnert: Wa# verkündigestu Meine Re¡te/ und nim‰ Meinen Bund in deinen Mund? so du do¡ Zu¡t ha‹e‰/ und wir[‰ meine Wort hinter di¡? Vgl. auch den Kommentar zu Text Nr. II/30, v. 8. – 28 Vgl. 1Petr 5,3 – 30 Vgl. Joh 10,4 – 31 1Tim 3,2 – 35 Ez 34,12; Mt 18,12f. – 38 Apg 20,28 – 38 mundre] ′ermuntere′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 2702. – 39f. Vgl. Apg 20,29 – 41 Apg 18,9 – 43f. Vgl. Mt 5,11f. – 47f. Daß die Nachfolge Christi mit Leiden einhergeht und der Gläubige im Leid seinem Herrn ähnlich wird, ist ein verbreitetes Motiv in der frühneuzeitlichen Emblematik (etwa bei Daniel Cramer: EMBLEMATA MORALIA NOVA (1630)), S. 16f.), ebenso wie im frühneuzeitlichen lutherischen Schrifttum. Vgl. Arndt: Po‰illa I (3. Predigt am Karfreitag, Vom heilsamen Gebrauch der Passion Jesu), S. 373: Chri‰u# i‰ ein Creu”treger gewe‰: Also alle wahre Chri‰en die mü‹en der ‰ol”en Welt Verfolgung/ S¡ma¡ vnd Creu”igung leiden/ da# Creu” mu# von den Chri‰en in dieser Welt getragen werden/ Gott hat da# Creu” au[geri¡tet/ wer wil e# widerlegen? Gott hat seinen Sohn daran gehen¿et/ wel¡er Chri‰ wil den frey au#gehen? Der HErr hat getrawret vnd der Kne¡t solt la¡en? Der Vns¡üldige hat gelitten/ vnd der S¡üldige solt gar frey seyn? Da# Heupt tregt S¡mer”en/ vnd da# Glied solt in Wollü‰en leben? Vgl. auch Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 281 (Palmarum, Jes 53,4-11): "Glei¡ wie nu der Herr JEsu# seine Marterwo¡en hat erdulden mü‹en: Also haben alle seine Kenner/ Bekenner und Liebhaber eine gewi‹e Marterwo¡en in dieser Welt zu gewarten/ e# ‰ehe über lang oder über kur”. GOtt pfleget vielmal redli¡ mit ihnen die Pas›on zu spielen/ und ›e dem Ebenbilde de# gemarterten HErrn JEsu ähnli¡ zu ma¡en." Dilherr: HeiligEpi‰olis¡er Beri¡t (1663), S. 176: Ein jeder vermeinet/ sein Creu” seye da# s¡wer‰e. Wenn i¡ meinen Jammer wüge/ spri¡t man¡er mit Hiob/ und mein Leiden zusammen/ in eine Wag/ legte: so würde e# s¡werer seyn/ dann Sand am Meer. Du ha‰ di¡ aber/ O du Zärtling! gar ni¡t zu beklagen. Siehe nur an die Centners¡were La‰/ wel¡e deinem Heiland auf dem Rü¿en liget; unter wel¡er Er äng‰igli¡ ä¡zet und krä¡zet: dein kleine# Creu”lein/ wel¡e# du Jhme na¡träg‰/ wieget ja dargegen kaum etli¡e Quintlein. Du wei‹e‰ ja/ daß GOTT getreu i‰: der un# ni¡t lä‹et versu¡en über unser Vermögen; sondern ma¡et/ da# die Versu¡ung so ein End gewinne/ daß wir# können ertragen. E# i‰ ja niemal# kein Mens¡ auf einem sammeten Kü‹en in den Himmel getragen worden. O derowegen/ leide/ leide/ lieber Chri‰! Folge/ folge/ lieber Chri‰! Wem aber? Deinem HERRN Chri‰o. – 49f. Joh 15,18f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 13, S. 120: "Vnd wiewol die Welt sol¡e Leute/ die der Welt abge‰orben seyn/ ha‹et: So liebet ›e do¡ Gott. Denn der Welt Feinds¡a[t i‰ Gotte# Freunds¡a[t/ vnd hinwieder der Welt Freunds¡a[t i‰ Gotte# Feinds¡a[t." – 56
Gedichte 63 und 64
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2Tim 4,8; 1Petr 5,4 – 58 Mt 5,11f. – 59 du ~ Leben] Phil 1,21 – 61-64 Hinter dieser Passage steht die Überzeugung frühneuzeitlicher Lutheraner, daß ein Pfarrer für den Glaubensstand seiner Gemeinde unmittelbar verantwortlich ist und bei einer Vernachlässigung seiner Pflichten im iudicium extremum Strafen zu gewärtigen hat. Vgl. dazu Bitzel, 2002, S. 42f. und 47f.
Text II/64: Anda¡t-Lied, Wider den Wut-Türken. 180r-180v T3 Wut-Türken] teilweise lateinische Schreibung – 22 und] u. – 27 Jmmanuel] Jmanuel ‾ sowie J aus E überschrieben Das vorliegende Gedicht wurde 1664 erstmals gedruckt in Andreas Gyglers Gebet-Bü¡lein wider den Türken in sieben gezählten Strophen (S. 512f.) (vgl. Morphologie, Nr. 258, S. 448). Für die von Dilherr herausgegebene zweite Auflage des Gebetbuches, das der Grazer Pfarrer Andreas Gygler anläßlich der Türkengefahr von 1566 verfaßt hatte, schrieb Birken vier Lieder, von denen das vorliegende Gedicht eines ist. Die drei anderen Gedichte finden sich im Psalterium Betulianum unter den Nummern II/69, II/70 und II/71. Birken war damit beauftragt, die Drucklegung der Dilherrschen Ausgabe des Gebet-Bü¡lein[#] von Gygler zu betreuen. Am 2.1.1664 notiert er in sein Tagebuch (Tagebücher I.86; PBlO.B.2.1.4, 2v): "Am Kir¡enbü¡l, in 12°, 6 Bl[att] colligirt ½ Bogen." Mit Stauffer (Morphologie, Nr. 258, S. 449f.) beziehen wir diesen Eintrag auf das Gyglersche Gebetbuch, ebenso die Eintragung vom 7.1. desselben Jahres (Tagebücher I.89; PBlO.B.2.1.4, 2v): "drey Lieder in# Kir¡enbü¡l eingetragen." Am 11.2.1664 notiert Birken, daß er Gyglers Gebetbüchlein nach Bayreuth geschickt habe (Tagebücher I.101; PBlO.B.2.1.4, 5r): "Lit[eras] ad Gebh[ard]. ad Rentschel. ad Bönerum. huic die LandCh[arte] officium Chori u. Türkengebetbü¡l. alteri eine gebundne Po‰ill in 8° Dilh[err#]." Entstanden sind Birkens Lieder wohl um den Jahreswechsel 1663/64. Am 7.1.1664 lagen die Texte vor. Im Druck steht das vorliegende Gedicht unter dem Titel Gebet-Lied wider den Türken. Au# dem Spru¡/ Num. 10. v. 35. Als Lehnmelodien sind angegeben: Na¡ der Singweise: A¡ GOtt und HErr/ wie etc. Oder Hör/ liebe Seel/ dir ru] der etc. Das Gedicht endet mit der Signatur S. v. B. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 3 iezt] i”t – 9 Mahumed] Ma¡omed – 16 zer‰ü¿t zurü¿e] zertrümmert rü¿wart# – 19 di¡ lieben hier] di¡ bitten sehr – 20 un# Freunde] mit Hülfe Wieder abgedruckt wurde das Gedicht im Nürnbergis¡e[n] Gesangbu¡ von 1676 (S. 1072f.). 1f. Mt 8,25 – 8 erboßen] ′böse werden′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 734. – 13 Ps 7,7 – 15f. Ps 76,4 – 17f. Ps 68,2 – 21 Du ~ GOTT] Jer 14,22 – 21 ma¡ ~ spott] Ps 2,4 – 26 Ri 4,14; 1Chr 14,15 – 27 Jmmanuel] Jes 7,14; Mt 1,23
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
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Text II/65: NeuJahr#Lied Anno 1664 beym Türkenkrieg. 180v-181r T2 Anno] A. – T3 Türkenkrieg] teilweise lateinische Schreibung – 32 da#] Kürzel Von diesem Gedicht, das sich (textlich leicht abweichend) auch in Birkens Todten-Andenken findet (dort Text Nr. 157), ist bislang keine Druckfassung bekannt. In Birkens Tagebüchern fehlt der Jahrgang 1664. Das Gedicht könnte am Neujahrstag 1664 verfaßt worden sein. 3 O treuer Gott] Ps 31,6 – 3 S¡au auf die Noht] Vgl. Ex 3,7 – 5-9 Lk 2,13f. – 10f. Vgl. Jer 25,8-11. Zum Krieg als einer Rute, mittels deren Gott die sündige Menschheit züchtigt und zur Buße bewegen will, vgl. Luther, WA 34/II, S. 240, Z. 1-4 (Predigten des Jahres 1531, Tag vor Michaelis, Mt 18,1-10, Nr. 86): "Et utitur diabolis, ut si nos eius oblivisci volumus, da# ›e un# au[we¿en. Ipsi certe volunt omnia perdere, sed non permittit, nisi sit ein rutten da, quod verdienet. Sinit pestem, krig etc. oder son‰, ut nos fur yhm demutigen und fur¡ten, zw yhm halten und anru[en." Zum Vorkommen dieser Ansicht im frühneuzeitlichen Luthertum vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch I (1610), cap. 18, S. 174: "Wenn wir nun sol¡e Stra[en sehen/ e# sey Fewer/ Wa‹er/ Krieg/ Hunger/ Pe‰ilen”/ so sollen wir nur ni¡t ander# geden¿en/ denn daß e# Gotte# Zorn sey/ allein daher verursa¡et/ daß man nur dz Zeitli¡e su¡et/ vnd da# Ewige vergi‹et […]." Josua Stegmann: ERNEWERTE HERTZEN=SEUFFTZER (1663), S. 179, Z. 11-30: A¡ GOtt [...] Sol¡e Staupe haben wir au¡ wol verdienet/ so s¡ar[e Ruthen haben wir un# selber gebunden/ haben wir do¡ au# unserm Chri‰enthumb nur einen Spott getrieben/ und unter dem S¡ein de# Chri‰li¡en Namen# ärger gelebet/ al# die Heyden/ darumb brau¡estu au¡ nun einen sol¡en Ern‰ wider un#/ und eine so s¡ar[e Ruthe/ damit man die Spötter und Narren ‰ra[et/ lä‹e‰ un# zertreten umb Gelde# willen/ s¡i¿e‰ da# S¡werdt über un#/ daß e# un# au[reibe/ s¡i¿e‰ da# Fewer über un#/ da# unser Wohnung verzehret/ Erzeige‰ di¡ gegen un# grimmig/ zornig/ unbarmher”ig/ ra[e‰ die Bösen mit den Frommen hinweg/ und häu[e‰ alle# Unglü¿ über un#/ umb unser Sünde willen. Derselbe Gedanke findet sich in Schriften und Predigten, die angesichts der heranrückenden Türken publiziert wurden. Vgl. etwa die im Jahre 1664 anonym erschienene Schrift Klagende# Teuts¡land, C1vC2r: Die Theologi legen die Ursa¡ deß besorgenden blutigen Tür¿enKrieg# in gemein der Justitiae universali bey/ wel¡e# i‰ da# Unre¡t/ da# wider GOtte# Gese” lau[et/ nemli¡/ die Sünd/ 1. Joh. 3. v. 4. Al# da i‰/ insonderheit die Arten derselben zu erzählen/ Abgötterey/ Aberglauben/ Unglaub: Uberdruß und Vera¡tung der Göttli¡en Warheit: Heu¡eley und S¡einheiligkeit/ grobe Undan¿barkeit vor die Wolthaten GOtte#: Lä‰erung und Mißbrau¡ GOtte# heiligen Namen#/ und der ho¡würdigen Sacramenten/ da# überhäu[te Flu¡en/ S¡weren/ Meineid: Im folgenden entfaltet der Verfasser einen detaillierten Lasterkatalog, um die Notwendigkeit der Buße, das heißt der Umkehr zu Gott, darzutun. Bezüglich der Auffassung, daß die Türkenheere von Gott
Gedichte 65 und 66
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eingesetzte Instrumente und Exekutoren seines Zornes über die sündhafte Christenheit darstellen, vgl. die im "Beden¿en von den beyden gro‹en Anti-Chri‰en/ Pap‰ und Tür¿en" (1665) von Heinrich Ammersbach gesammelten Texte (älterer) lutherischer Autoren, hier z.B. von Wolfgang Waldner (gest. 1591), Bl. A4r: "Vnd daß ges¡i¡t auß GOtte# Zorn/ von wegen unser Sünde/ die wir bey Zeite erkennen und Bu‹e thun sollen/ GOtte# Wort ehren/ und Chri‰um al# unsern waren Hel[er anru[en/ so haben wir die Vertrö‰ung und gnädige Zusage von GOTT/ daß wir ni¡t allein vor den Tür¿en sollen ›¡er bleiben/ sondern daß jhn GOTT wie den Pab‰ Zeitli¡ und Ewigli¡ ‰ür”en werde." Bei dieser Einschätzung der Türkenheere herrschte Einigkeit zwischen lutherischen und zeitgenössischen spiritualistischen Autoren. Vgl. zu letzteren z.B. Christian Hoburgs anonym publizierte Schrift "Regenspurgis¡er Heerholdt" (1664), bes. S. 21: Denn gläubet man innigli¡/ her”gründli¡/ lebendig/ daß der Zorn de# HErrn Zebaoth hie da# Directorium führet/ so muß folgen/ daß der Tür¿e nur sey Virga furoris; Item, Baculus furoris DEI: Eine Ruthe de# Zorne# Gotte#/ und seine Hand Gotte# seine# grimme# Ste¿e: da# i‰/ ihre Musquetten und Spie‹e/ die ›e in ihren Händen führen/ ›nd Instrumenten und Ste¿en seine# Grimm#. Vgl. hierzu auch Friedrich Brecklings aus demselben Jahr stammende Schrift Summa summarum. – 11 Ps 89,33 – 12f. Zur im frühneuzeitlichen Luthertum verbreiteten Rede davon, daß Gott trotz der Erfahrung seiner Ferne, zumal in Zeiten der tentatio, noch lebt und helfend bzw. rettend zu intervenieren fähig ist, vgl. zu Text Nr. I/11, v. 13. – 15 Ps 44,24 – 19 Den re¡ten Weg] Mt 7,14 – 20 Vgl. 2Tim 3,16 – 21 Gieß ~ ein] Apg 2,2-4 – 22 Jer 31,18. Zu Gott als Subjekt der Bekehrung des Menschen vgl. zu Text Nr. I/14, v. 95f. – 27 verehren] ′schenken′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 267. – 29 Namen#Lob] Ps 7,18 – 29 erklingen] Hier transitiv im Sinne von ′erklingen lassen′. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 878. – 35 Ps 9,5; 43,1 – 36 Ps 118,25
Text II/66: Zu Jesu, wider den Türken. 181r-181v 3 Himmel#thron] Himel#thron ‾ Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. Mit leichten Abweichungen ist der Text auch in den Todten-Andenken (dort Text Nr. 158) überliefert. 3 Vgl. Ps 84,10 – 5 Lügen-Mahumet] Lügen-Mohammed. Die 'Hauptlüge' Mohammeds, die die von christlichen Theologen der frühen Neuzeit vorgebrachte anti-islamische Polemik häufig benennt, ist die Leugnung der Gottheit Jesu Christi. Vgl. Philipp Nicolai: Hi‰oria deß Rei¡# Chri‰i (1629), S. 113:
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
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"Darna¡ gibt er [scil. Mohammed] ni¡t zu/ daß GOTT Mens¡ worden sey/ weil sol¡e# für der Vernun[t vngereymt [zu] seyn s¡einet." – 12 1Tim 2,5 – 13 Röm 8,34; 1Joh 2,1 – 15 Hebr 12,24 – 17 Röm 8,34; 1Joh 2,1 – 17 Vorbitt] ′Fürbitte′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 26, Sp. 919. – 17 un# verbitten] ′für uns bitten′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 126. – 22 Jer 20,11 – 23 Eph 6,10 – 25 Ps 45,4 – 26 Vgl. Ri 4,14; 1Chr 14,15 – 26 zeu¡] ′zieh′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 938. – 28 1Kor 6,20; 7,23; 1Petr 1,18f.
Text II/67: Advent#-Lied. 181v-182r 5 Manna] teilweise lateinische Schreibung – 6 da# (2. Position)] Kürzel – 9 der (1. Position)] Kürzel – 10 willkomm] willkom ‾ (ebenso 20 nimmer) – 12 und] u. (ebenso 14 (2mal), 16 (2mal)) Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. Mit leichten Abweichungen ist der Text auch in den Todten-Andenken (dort Text Nr. 159) überliefert. 1 Ps 24,7.9. Vgl. Georg Weissel, Fischer-Tümpel. Bd. 3, S. 8, Nr. 11, Str. 1: MA¡t ho¡ die thür, die thor ma¡t weit, E# komt der Herr der Herrligkeit, Ein König aller Königrei¡, Ein Heyland aller Welt zuglei¡, Der Heil vnd Leben mit ›¡ bringt; Derhalben Jau¡”t, mit frewden ›ngt: Gelobet sey mein Gott, Mein S¡öpfer, rei¡ von Raht. (ebenso 3, 17, 19) – 1 Höhert] ′erhöht′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 1711 (ebenso 17). – 4 Mt 21,8 – 5 Singt Ho›anna] Ps 118,25f.; Mt 21,9 – 5 dem himlis¡en Manna] Joh 6,51; Offb 2,17. Die Bezeichnung Jesu als himmlisches Manna ist in der geistlichen Lyrik wie auch in der Predigt des frühneuzeitlichen Luthertums weit verbreitet. Vgl. Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel (1599), S. 410: Ey mein Perle/ du werthe Kron/ Wahr Gotte# vnd Marien Sohn/ Ein ho¡geborner König/ Mein Her” heißt di¡ ein lilium, Dein sü‹e# Euangelium,
Gedichte 67 und 68
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J‰ lauter Mil¡ vnd Honig/ Ey mein Blümlein/ Ho›anna/ Himmlis¡ Manna/ Da# wir e‹en/ Deiner kan i¡ ni¡t verge‹en. Vgl. auch Gerhard: Po‰illa (1613) III, S. 152 (Mariae Heimsuchung, Lk 1,39-45): Singet vnnd spielet dem HErrn in ewren Her”en. E# i‰ sol¡e freude da# Siegel/ wel¡# der heilige Gei‰ in# Her” drü¿et/ Luc. 17. Sihe/ da# Rei¡ Gotte# i‰ inwendig in eu¡/ da# bes¡reibet S. Paulu# Rom. 14. also/ daß e# sey Gere¡tigkeit/ Friede vnnd Freude im heiligen Gei‰. Sol¡e Freude i‰ die innerli¡e Erqui¿ung der Seele/ denn wie der Leib dur¡ Speise wird erhalten/ also wird vnsere Seele dur¡ diß himlis¡e Manna gespeiset. Weiter ebd., III, S. 164 (Mariae Heimsuchung, Lk 1,39-45): Denn dieser ‰ar¿e Arm de# HERRN i‰ der Me‹ia#/ Esa. 53. die Kra[t Gotte#/ 1. Corinth. 1. der hat mit mä¡tiger Hand vn# Mens¡en au# der Gewalt de# Teu[el# erlöset/ vnd wel¡e er also erlöset hat/ die bes¡ü”et vnnd verthediget er au¡ wider die ‰ol”en ho¡mütigen Feinde/ er erhebet ›e in diesem vnd kün[tigem Leben/ Er speiset jhre hungerige Seele mit dem himlis¡en Manna/ vnd erfüllet ›e mit ewigen Gütern. – 6 Lk 2,7. Vgl. zu diesem Motiv Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 79 (1. Weihnachtstag, Lk 2,1-7): Endli¡ gibt vn# au¡ der Ort ein Geheimniß/ denn Judaea hei‰ Bekentniß vnd Dan¿sagung. Bethlehem hei‰ ein Hauß de# Brot#/ weil da‹elbige ein fru¡tbare# Kornrei¡e# Land gewesen/ Also wenn wir vn# dieser Geburt Chri‰i trö‰en/ werden vnser Her”en dadur¡ zur Dan¿sagung vnd Lob Gotte# erwe¿et werden/ vnd wir werden au¡ bey Chri‰o nden die re¡te Speise vnserer Seelen/ wie er denn selber spri¡t/ Joh. 6. J¡ bin da# Brot de# Leben#/ Wer von diesem Brot e‹en wird/ der wird leben in Ewigkeit/ vnd au# seiner Fülle werden wir alle# nehmen können/ Joh. 1. Die Deutung des Ortsnamens 'Bethlehem' mit Bezug auf Joh 6 hat eine lange Tradition. Vgl. z.B. Gregor d. Gr.: Homiliae in Evangelia, Hom. 8 (= FC 28/1), S. 142, Z. 7-9: "Qui bene etiam in Bethlehem nascitur; Bethlehem quippe domus panis interpretatur. Ipse namque est, qui ait: 'Ego sum panis vivus, qui de coelo descendi.'" – 7 Lk 2,25-38 – 8 EhrenKönig] Ps 24,7-10 – 9 Ps 24,8 – 11 Ps 81,15 – 13 Vgl. Ps 103,21 – 18 Vgl. Ps 68,5; Jes 40,3; 57,14
Text II/68: Verlangen na¡ der Ewigkeit, au# der bangen Eitelkeit. 182r-182v T2 der] Kürzel – 4 da#] Kürzel – 5 Frommen] Fromen ‾ (ebenso 6 zugenommen – 10 Weltgetümmel – 36 Himmel – 48 Himmel) – 11 und] u. (ebenso 23, 35) – 22-24 senkrecht auf den rechten Seitenrand notiert ╒
– von oben nach unten – und mit einem hier eingefügt – 44 wann] wa‾n
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
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Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 8 Mt 7,14 – 12 Phil 3,20 – 14 Mt 24,6 – 16 Mt 24,12 – 19 Vgl. Phil 1,23 – 24 2Kor 5,1 – 31f. Weish 3,1 – 35f. Zur Bezeichnung des Lebens als Schiffahrt, zur sogenannten navigatio vitae-Topik also, vgl. zu Text Nr. I/18, v. 118f. – 36 Port] ′Hafen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2003f. – 40 1Joh 2,18 – 41f. Joh 10,28 – 48 Freud im Himmel] Mt 25,21.23
Text II/69: Drey Türken Lieder. Da# bedrangte Kir¡S¡i[lein. 182v-183r 1 da#] Kürzel (ebenso 8, 19, 25) – 1 und] u. (ebenso 6, 14, 22, 24) – 17 slummer‰] slumer‰ ‾ Das vorliegende Gedicht wurde 1664 gedruckt in Andreas Gyglers Gebet-Bü¡lein wider den Türken in fünf gezählten Strophen (S. 514f.) (vgl. Morphologie, Nr. 258, S. 448). Zu seiner Datierung vgl. die Einleitung zu Text Nr. II/64. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel Ein andre# au# dem Evangelio. Als Lehnmelodie ist angegeben: Na¡ der Singweise: Kommt her zu mir/ spri¡t etc. Das Gedicht endet mit der Signatur S. v. B. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 2 Kir¡e] Kir¡en – 11 ô] du – 17 slummer‰] s¡lummer‰ – 18 slä[‰] s¡lä[‰ – 19 hau‰] sau‰ 1-6 Mt 8,24. Zur Bezeichnung der Kirche als Schiff in der Predigt des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. Arndt: POSTILLA II (1616), S. 190f. (4. Sonntag nach Epiphanias, Mt 8,23-27): "Diese# Evangelium i‰ ein Bild und Spiegel der heiligen Chri‰li¡en Kir¡en, da# i‰, aller Gläubigen und Gottseligen, wel¡e einem S¡i[lein vergli¡en wird, so auf dem umge‰ümen Meere dieser Welt herum s¡webet in gro‹er Gefahr: Aber da# i‰ der Tro‰, daß der HErr Chri‰u# der re¡te S¡i[er, Patron und Gubernator im S¡i[e i‰ [...]." Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 288 (4. Sonntag nach Epiphanias, Mt 8,23-27): Die Chri‰li¡e Kir¡e allhie au[ Erden i‰ da# S¡i[lein/ darinnen Chri‰u# mit seinen gleubigen Jüngern i‰/ in da‹elbe S¡i[ mü‹en ›¡ alle begeben/ wel¡e vor der Sünduth de# ewigen Verderben# wollen ge›¡ert seyn/ glei¡ wie alle die/ so vor der Sünduth wolten bewahret werden/ in die Arca oder da# S¡i[ Noa treten mu‰en. Diß S¡i[lein Chri‰i/ diese Kir¡e/ muß au¡ sol¡e Sturmwinde der man¡erley Ke”ereyen/ Ephes. 4. vnd die Wellen der Verfolgung erfahren/ ›e i‰ die Elende/ vber wel¡e alle Wetter gehen/ Esa. 54. Vgl. auch Heinrich Müller: Her”en#-Spiegel (1738), S. 125 (5. Sonntag nach Epiphanias, Mt 13,24-31): Zum 1. mein Her”, mu‰ du wi‹en, daß die Kir¡e Chri‰i sey ein S¡i[lein auf dem Meer. Matth. 13,1. Wann der Heyland diese Predigt vom guten Saamen halten will, se”t er ›¡ zuvor in ein S¡i[, lä‰ da# vom
Gedicht 69
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Lande abführen, und hält ›¡ darmit auf dem Meer. […] Da ha‰ du ein Bild der Kir¡en Chri‰i auf Erden; ›e i‰ ein S¡i[lein auf dem Meer, da sausen, da brausen die Wellen, da ‰ürmen die Winde. – 7-12 Mt 8,25 – 13f. Vgl. zu diesem Motiv Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 291f. (4. Sonntag nach Epiphanias, Mt 8,23-27): Jhr Kleingleubigen/ spri¡t er [scil. Jesus] zu den Jüngern/ warumb seyd jhr so fur¡tsam? Wie daß jhr keinen Glauben habt? Wo i‰ ewer Glaube? Darau[ bedräwet er den Wind vnd die Woge de# Wa‹er#/ Er spri¡t zu dem Meer: S¡weig vnd ver‰umme/ Marc. 4. Au[ sol¡ einige# Wort muß da# wütende Meer ‰ille werden/ der Wind muß ›¡ legen/ die Wellen mü‹en ›¡ se”en/ daß vberall eine gro‹e Stille wird. Darüber entse”en ›¡ nun ni¡t allein die Jünger/ sondern au¡ alle andere/ die mit jhnen im S¡i[ waren/ vnd sagen: Wa# i‰ da# für ein Mann/ daß jhm Wind vnd Meer gehorsam i‰? Wer i‰ dieser/ der mit einem Wort dem Wind vnnd Wa‹er gebieten kan? Darau[ s¡i[en ›e in der Stille fort/ vnd kommen an da# erwünds¡te Vfer. Hierau# lernen wir: 1. daß dur¡ diß Wunderwer¿ der HErr Chri‰u# ›¡ kre[tigli¡ erweisen wollen/ einmal al# einen HErrn de# Meer#/ wel¡er darau[ kan wandeln/ Matth. 14. dem Meer vnd den Fis¡en darinnen kre[tigli¡ gebieten/ Matth 17. Luc. 5. Wie denn im 8. Psalm David zeuget/ daß diesem HErren au¡ die Fis¡e de# Meer# vnd alle# wa# darinnen i‰/ vnterthänig sey gema¡t/ Psal. 89. wei#saget er in der Person Gotte# also von Chri‰o: J¡ wil seine Hand in# Meer ‰ellen/ vnd seine Re¡te in die Wa‹er/ Er wird mi¡ nennen also/ Du bi‰ mein Vater vnd mein Gott/ i¡ wil jhn zum er‰en Sohn ma¡en/ allerhö¡‰ vnter den Königen au[ Erden. Dieser er‰gebohrne Sohn/ de‹en Hand oder Ma¡t au¡ in# Meer ge‰ellet/ vnd darinnen regieret/ i‰ der HErr Chri‰u#/ darumb er billi¡ der Allerhö¡‰e vnter den Königen au[ Erden wird genennet [...]. – 17f. Mt 8,24; vgl. auch Ps 121,4 – 21-24 Zur Herrschaft Jesu über das Wasser des Meeres im Rahmen seines munus regale vgl. Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 292f. (4. Sonntag nach Epiphanias, Mt 8,23-27): Darau[ antwortet David Ps. 104. Du HERR gründe‰ da# Erdrei¡ au[ seinem Boden/ daß e# bleibet jmmer vnd ewigli¡/ mit der Tie[e de¿estu e# al# mit einem Kleide/ vnd Wa‹er ‰ehen vber den Bergen/ aber von deinem S¡elten iehen ›e/ von deinem Donner fahren ›e dahin/ da# i‰/ Gott hat mit seinem Wort al# mit einem ‰ar¿en Donner da# Meer ges¡olten/ daß e# wei¡en mü‹en/ eben da‹elbe Wort wird au¡ im Euangelio gebrau¡t/ Chri‰u# s¡alt da# Meer/ da ward# ‰ille/ weistu ni¡t/ wil Chri‰u# zum Meer sagen/ wa# i¡ für ein HErr sey/ hastu ni¡t vor meinem S¡elten in der S¡öp[ung iehen/ vnd deine ‰ol”e Wellen ›¡ legen mü‹en. Zur zeitgenössischen Thematisierung der Königsherrschaft Christi nach Eph 1,20f. und Hebr 2,8 vgl. auch zu Text Nr. II/1, v. 85. – 21 Mt 8,26 – 23 Ps 44,24; 59,6 – 24 Mt 8,26 – 25 Mt 6,13 – 28 Eph 4,15f.
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
Text II/70: Die verfolgte Chri‰u#Kir¡e. 183r-183v 3 und] u. – 21 da#] Kürzel (ebenso 29) – 28 wieda#] # unleserlich, erschlossen Das vorliegende Gedicht wurde 1664 im Anschluß an den Text Nr. II/69 gedruckt in Andreas Gyglers Gebet-Bü¡lein wider den Türken in fünf gezählten Strophen (S. 516f.) (vgl. Morphologie, Nr. 258, S. 449). Zu seiner Datierung vgl. die Einleitung zu Text Nr. II/64. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel No¡ ein andre#. Au# eben selbigem. Als Lehnmelodie ist dieselbe wie beim vorhergehenden Lied (Text Nr. II/69) angegeben (Jn glei¡er Singweise). Das Gedicht endet mit der Signatur S. v. B. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 3 Teufel] Hölle – 5 zur Hölle] zum Teufel – 8 s¡ilt] s¡i¿t – 9 Mahumet#] Ma¡omed# – 14 dann] denn – 22 Swa¡heit] S¡wa¡heit – 24 Rä¡er] Ri¡ter 3 Ps 2,1. Birken variiert hier die drei traditionellen genera von tentationes (Fleisch, Welt und Teufel). Vgl. zu diesen den Kommentar zu Text Nr. I/1, v. 61. – 10 Ps 28,1 – 13 Hebr 4,15 – 16 Spreuer] ′Plural von Spreu′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 17, Sp. 52f. – 18 Apg 26,14 – 18 le¿en] ′löcken′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 481. – 19f. Röm 8,14 – 21 1Thess 4,7. Zur Ansicht, daß das Tun guter Werke im Rahmen der nova oboedientia die fides in Erscheinung treten läßt, vgl. zu Text Nr. II/30, v. 8. – 22-24 Vgl. 2Petr 3,9 – 28 Ps 95,3; Jer 32,18
Text II/71: Wider den Türken. 183v-184r T2 Wider] teilweise lateinische Schreibung – 25 voll] teilweise lateinische Schreibung – 34 Chri‰e] überschrieben – 42 Wer] W überschrieben Das vorliegende Gedicht wurde 1664 im Anschluß an den Text Nr. II/70 gedruckt in Andreas Gyglers Gebet-Bü¡lein wider den Türken in sechs gezählten Strophen (S. 518-520) (vgl. Morphologie, Nr. 258, S. 449). Zu seiner Datierung vgl. die Einleitung zu Text Nr. II/64. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel Ein andre#. Als Lehnmelodie ist angegeben: Na¡ der Singweise: Werde munder/ mein Gemüte. Das Gedicht endet mit der Signatur S. v. B. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 7 tolle] tollen – 21 Swa¡heit] S¡wa¡heit – 23 zu pre‹en] zupre‹en – 26 Zu‰and-Jammer] JammerZu‰and – 36 Mahumet#] Ma¡omed# – 36 würd] wird – 46 Frieden] Friede 1 Ps 103,21 – 2-4 Jos 6 u.ö. – 5f. Ps 2,9 – 5 Döpfe] ′Töpfe′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 21, Sp. 814f. – 9 Ex 3,14; Offb 1,4.8 – 9f. Zur im frühneuzeitlichen Luthertum verbreiteten Rede davon, daß Gott trotz der Erfahrung seiner Ferne, zumal in Zeiten der tentatio, noch lebt und helfend bzw. rettend zu intervenie-
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ren fähig ist, vgl. zu Text Nr. I/11, v. 13 (ebenso 19). – 11 Ps 80,4.8.20 – 15 Röm 3,23 – 16 1Joh 3,1 – 17-19 Hebr 12,6-11. Zur Deutung der Nöte und Anfechtungen der Gläubigen als Züchtigungen Gottes vgl. zu Text Nr. I/25, v. 181-190. – 31f. Ps 35,3; 59,2 – 34-36 Vgl. Jes 38,18 – 37 Mt 27,54 – 38 Vgl. Apg 7,55 – 43 Vgl. Joh 5,36 – 48 Vgl. Joh 10,1-11
Text II/72: Der XX Psalm Vorbitt vor meinen gnädig‰en David. A. U. H. Z. B. U. L. 184r-185r Das vorliegende Gedicht ist mit Ausnahme der Überschrift ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. 1 der] Kürzel – 2 da#] Kürzel (ebenso 4, 20, 21, 22, 25, 46) – 3 darinn] dari‾n (ebenso 4 entbrennt – 17 wann – 43 Wann – 43 Wonne – 44 Sonne – 48 wann) – 7 Herzbegehren] ♥begehren – 9 iederzeit] mit der-Kürzel – 10 und] u. (ebenso 12 (2mal), 13, 14, 16, 31, 36, 38, 41, 45) – 13 Wa#] Kürzel – 15 wa#] Kürzel (ebenso 24) – 15 Herz] ♥ – 15 begehret] b überschrieben – 16 Ans¡lag] A aus W überschrieben – 18 theure] theuren – 20 man] überschrieben – 22 wir]] ] überschrieben – 23 versagen] mit ver-Kürzel (ebenso 29 verla‹en – 42 verguldt – 46 verslie‰) – 24 au¡] a. (ebenso 37, 48) – 24 ni¡t#] n‾ # – 30 bleibt] l überschrieben – 35 ›egprangen] ›egpr‾agen – 37 Nimm] Nim‾ (ebenso 39 Stamme#spro‹en – 40 Himmel) – 38 Sie] S überschrieben – 47 Mens¡heit] Mens¡h. – 48 Wuns¡] W‾us¡ Eine weitere handschriftliche Fassung des vorliegenden Gedichtes, die einige Unterschiede aufweist, findet sich im Anhang zu den Tode#-Gedanken und Todten-Andenken (TG Text Nr. 25) und trägt die Überschrift Vorbitt-Anda¡t Na¡ dem XX Ps. David#. Der Notiz auf dem rechten Seitenrand zufolge (Z. 48) hat Birken das Gedicht im Jahr 1664 verfaßt. T5 zufolge ist Herzog Anton Ulrich zu Braunschweig und Lüneburg (1633-1714) Adressat des Textes (vgl. unten). Birkens Tagebuch ist zu entnehmen, daß er in der Zeit vom 7.1. bis 16.1.1664 an einem längeren Brief für den Herzog saß. Wahrscheinlich handelt es sich bei dem im Tagebucheintrag vom 5.1.1664 genannten "Vorbidtlied" um den vorliegenden Text. Eine Druckfassung des vorliegenden Textes ist bislang nicht bekannt. Mit einigen Abweichungen sowie um eine Strophe erweitert ist der Text in gedruckter Form in den Todten-Andenken (dort Text Nr. 163) überliefert. T3 Vorbitt] ′Fürbitte′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 26, Sp. 919. – T3-T5 Die Initialen "A. U. H. Z. B. U. L." stehen für Anton Ulrich Herzog zu Braunschweig und Lüneburg (1633-1714), den Birken als Hauslehrer in jungen Jahren kennengelernt hatte und mit dem er zeitlebens verbunden war. Daß Birken den Herzog "meinen gnädig‰en David" nennt, ist ein Hinweis auf eine von Anton Ulrich angefertigte Sammlung von geistlichen Liedern, die seit 1667 in verschiedenen Auflagen unter dem Titel Chri‰Für‰li¡e# David#-Harpfen-Spiel: zum Spiegel und Fürbild Himmel-Flammender Anda¡t gedruckt wur-
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
de und an deren redaktioneller Betreuung und Drucklegung Birken entscheidend beteiligt war (vgl. Spahr, 1984, S. 605f). Ein anderes Beispiel für die enge literarische Zusammenarbeit von Anton Ulrich und Birken ist Anton Ulrichs Romanwerk Mesopotamis¡e S¡äferei/ Oder Die Dur¡leu¡tige Syrerin Aramena, dessen Manuskripte Birken zum Druck vorbereitete (vgl. Tagebucheintrag vom 16.1.1671: "An Aram. 6 Bl. ümgeschrieben"; Eintrag vom 17.1.1671: "An Aram. 2 Bl. revidirt"). Zum Verhältnis zwischen Birken und Anton Ulrich vgl. Krummacher, 2005, sowie Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 85f. – 1 Jacob# Gott] Ps 20,2 – 6 Jes 49,16 – 8 Ps 20,2 – 10 zurü¿e kehr] ′wende ab′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 32, Sp. 695. – 11f. Ps 20,3 – 13f. Vgl. Ps 20,4 – 15f. Ps 20,5 – 16 Ans¡lag] ′Vorhaben′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 440. – 17-20 Ps 20,6 – 19 Ruhmpanier] ′Ruhmesfahne′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1421f. – 19 erswingen] ′schwenken′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 978. – 21 Du ~ Herz] Jer 12,3 – 22 wir] seine Sorg auf di¡] 1Petr 5,7 – 23 Ps 20,5f. – 25-28 Ps 20,7 – 29-32 Ps 20,8f. – 30 ‰öhnt] ′stützt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 19, Sp. 179. – 32 Wellenballen] Hi 38,11. Gemeint sind die ′sich auftürmenden Wellenmassen′. Zu 'Balle' als 'Zusammenballung' vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1092. – 33 Herb‰rosen-blüt] Die Anton Ulrich in der Fruchtbringenden Gesellschaft zugeordnete Pflanze war die ′Rohte Herb‰rose′, vgl. Neumark: Palmbaum, S. 406. – 34 tro” rauher Lu]] Das Anton Ulrich in der Fruchtbringenden Gesellschaft zugelegte Wort lautet ′Der rauen Lu] zu tro”′, vgl. Neumark: Palmbaum, S. 406. – 34 tro”] ′widerstehe′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 22, Sp. 1438. – 35 ›egprangen] ′triumphieren′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 946. Herzog Anton Ulrichs Name in der Fruchtbringenden Gesellschaft war ′Der Siegprangende′, vgl. Neumark: Palmbaum, S. 406. – 36 bringen Fru¡t] Anspielung auf die Fruchtbringende Gesellschaft, in die Anton Ulrich 1659 von Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar aufgenommen wurde. – 37f. Anton Ulrich war seit dem 17. August 1656 mit Elisabeth Juliane von Holstein-Norburg (1634-1704) verheiratet. Das Paar hatte sieben Söhne und sechs Töcher. Sechs der 13 Kinder verstarben vor ihrem ersten Geburtstag. – 40 Ps 133,3 – 42 verguldt] ′vergoldet′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 475. – 45 Hör und erhör] Ps 20,10 – 45f. mein Bitten ~ Grab] Röm 12,12; 1Thess 5,17
Text II/73: Pa‹ion#-Lied. Au# dem 53 Capitel Esaiae. 185r-186v Das vorliegende Gedicht ist mit Ausnahme der Überschrift und der Verse 1-8 mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß die betreffenden Zeilen gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden sind. T3 Capitel] Cap. – T3 Esaiae] vorwiegend lateinische Schreibung – 1-8 Die erste Strophe ist mit einem Notensatz versehen. Eine Transkription des Satzes findet sich unter Notentranskription 3. – 1 1.] fehlt im Manuskript – 2 da#] Kürzel – 11 ver‰ört] aus be‰ür”t überschrieben – 16 keinen] en oberhalb der Zeile; davor niemand gestrichen – 16 i¡] oberhalb
Gedicht 73
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der Zeile – 16 iemal#] mal# oberhalb der Zeile – 17 wa#] Kürzel – 38 und] u. (ebenso 46, 50) – 39 Lamm] Lam ‾ Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. T3 Jes 53 und der von diesem Text ganz wesentlich inspirierte Gedanke des stellvertretenden Leidens Jesu hat in der lutherischen Passionsliteratur des 16. und 17. Jahrhunderts eine herausragende Bedeutung. Vgl. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 297 (Karfreitag, Mt 27,57-66 parr.): "wa# soll i¡ viel sagen/ der S¡ön‰e unter den Mens¡en-Kindern i‰ der allergreuli¡‰e worden/ Psal. 45. v. 3. Esa. 53. v. 3. Da# gehöret auf die Sünde/ so klägli¡ hätten wir sollen zugeri¡tet werden. A¡ erkennet eure Sünde/ und la‹et ›e eu¡ her”li¡ leid seyn/ ihr habt euren Seligma¡er JEsu Chri‰o da# Elend bereitet." Gerhard: EXERCITIVM PIETATIS (1612), S. 74, Z. 11-14: "peccata mea sunt horridae istae spinae, quibus sanctissimum illius caput, ipsis Angelicis potestatibus reverendum, coronavi: peccata mea sunt aculeatae istae scuticae, quibus purissimum ipsius corpus, proprium divinitatis templum, flagellavi." Johann Matthäus Meyfart: Himlis¡e[#] Jerusalem I (1674), S. 12f.: Umb meinet willen mu‰e‰ du uns¡uldige# Lamm den wilden Wöl[en/ den grimmigen Löwen/ den grausamen Tigerthieren in den Ra¡en gewor[en: Und der du ware‰ ein Für‰ der Engel/ ein Haupt aller Creaturen/ ein Käiser über Himmel und Erden/ mit Nägeln dur¡boret/ mit Gei‹eln zerhauen/ mit Dornen gekrönet, mit Stri¿en gebunden/ und endli¡ mit Lan”en dur¡‰o¡en werden. Ursa¡? J¡ hatte dir Arbeit gema¡t in meinen Sünden/ und Mühe mit meiner Mi‹ethat. Dilherr: Heilige Karwo¡en (1653), S. 138: "Wa# mag nun wol die Vrsa¡ seyn? A¡! wa# frag‰u? Die la‰ deiner/ und meiner Sünden/ und unser aller Mi‹ethaten/ die haben Jhn [scil. Christus] so zur Erden gedrü¿et." Josua Stegmann: ERNEWERTE HERTZEN=SEUFFTZER (1663), S. 260, Z. 28-33: "Wa# hat denn diß dein ers¡re¿li¡e# Leiden/ S¡mer”en und Tod verursa¡et? HErr/ i¡ habe e# gethan/ meine Mi‹ethaten haben dir deine S¡and und Spott zuwegen gebra¡t/ meine Sünde haben e# gethan: J¡ habe gesündiget/ und du bi‰ verklaget worden: J¡ habe übertreten/ und du ha‰ den Todt außge‰anden: J¡ habe Ubel# gethan/ und di¡ hat man an da# Creu” gehe[tet [...]." Johann Rist: Himlis¡e Lieder I, S. 10f., Str. 10: Du träg‰ die Stra[en meiner S¡uld' Vnd s¡weren Mi‹ethaten/ Ja lä‹e‰ di¡ au# lauter Huld' Am Pfal de# Creu”e# braten/ Da# that die Lieb' HErr/ die di¡ trieb
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Die Sünder au# dem Ra¡en Der Hellen frey zu ma¡en. Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 39f., Str. 2: J¡ ma¡t' e# O HErr Jesu Chri‰ Daß du so sehr gemartert bi‰ J¡ s¡lug dir deine Wunden/ J¡ bin da# La‰er deiner Stra[' Und du O allerlieb‰e# S¡af Bi‰ sonder S¡uld gefunden/ J¡ s¡a[te deinem frommen Her”en So gro‹e Pein und Tode# S¡mer”en. Paul Gerhardt: Gei‰li¡e Anda¡ten (1667), S. 20, Str. 4: Nun wa# du/ HErr erduldet/ J‰ alle# meine La‰: J¡ hab e# selb‰ vers¡uldet Wa# du getragen ha‰. S¡au her/ hier ‰eh i¡ Armer/ Der Zorn verdienet hat/ Gib mir/ o mein Erbarmer/ Den Anbli¿ deiner Gnad. – 2 Ps 45,3 – 3f. Jes 53,2 – 5 Jes 53,4 – 7 Joh 19,5 – 8 2Kor 5,21 – 9f. Jes 53,3 – 9 da# Leben] Joh 14,6 – 12 mein Lie¡t] Joh 8,12 – 14 Jes 53,9 – 20-24 Jes 53,4f. – 21 Röm 6,23 – 26f. Jes 53,4 – 28-30 Jes 53,6 – 35f. Zur Bezeichnung des von der Sündenkrankheit heilenden Blutes Christi als 'Balsam' vgl. zu Text Nr. II/21, v. 37-39. – 38 Jes 53,5 – 39f. Jes 53,7 – 43 Jes 53,10 – 46 Hos 13,14; 1Kor 15,55 – 47f. Jes 53,10 – 49f. Jes 53,9 – 51 Eph 1,11 – 53 Hebr 1,2 – 54 Jes 53,12 – 57 Offb 5,5 – 61f. die ~ KerkerNe‰] Ps 68,19; Eph 4,8 – 67 Hi 19,25; Jes 63,16 – 69 Lk 17,10 – 70 Jes 53,11 – 71 du Uberwinder] Offb 5,5 – 72 Röm 8,34; 1Joh 2,1
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Notentranskription 3: Notensatz zu Text Nr. II/73: War diß unser Jesu#, sehet?, 185r-185v.
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Text II/74: Erklärung der XII Sinnbilder zum Teuts¡en Geldmangel. 186v-188r T1 LXXIV.] LXXIV – T2 Erklärung] Erklär‾ug – 7 Wann] Wa‾n (ebenso 30 wann – 37 Wann – 45 Wann – 61 Wann – 77 Bergmann – 85 Wann) – 14 Re¡t] R überschrieben, ev. aus F – 20 und] u. (ebenso 63, 67, 71, 87) – 21 Liebe#ammen] Liebe#amen ‾ (ebenso 23 beysammen – 32 Stamm) – 24 da#] Kürzel (ebenso 55, 64, 80, 104) – 43 wa#] Kürzel – 62 Vielem] teilweise lateinische Schreibung – 67 (f)lügen] sic! – 101 Jmfall] davor No¡ gestrichen Das vorliegende Gedicht wurde 1664 gedruckt in Johann Friedrich Schwesers Werk Geldmangel in Teuts¡lande und de#selben gründli¡e Ursa¡en/ na¡ Anleitung de# warha[ten Verlauf# de#/ in unserm Vaterlande/ von etli¡ vielen Jahren her/ verführten Wesen# und Wandel#/ an Tag gegeben (Bayreuth 1664) (vgl. Morphologie, Nr. 272, S. 473-476). Das Gedicht steht dort unpaginiert, unmittelbar auf das Titelblatt folgend. Um eine Strophe am Schluß erweitert findet sich das Gedicht auch in den Todten-Andenken (dort Text Nr. 177). Der Geldmangel aus der Feder des Bayreuther Hofrats Johann Friedrich Schweser (1606–1681) erschien unter dem Pseudonym Gottlieb Warmund. Von Birken stammen sowohl die Entwürfe zu den zwölf emblematischen Abbildungen im Kupfertitel, als auch das hierauf Bezug nehmende Erklärungsgedicht, welches das vorliegende Gedicht ist. Eine Reproduktion des Kupfertitels findet sich unter Abb. 3 und 4. Birken betreute die Drucklegung von Schwesers Geldmangel in Teuts¡lande und unterstützte seine Markteinführung. Embleme und Gedicht schuf er auf der Grundlage eines Inhaltsverzeichnisses sowie von Textauszügen, die Schweser ihm zur Verfügung stellte. Den vollständigen Text des Buches lernte Birken erst nach Fertigstellung seiner Beigaben kennen. Über ein Jahr lang zogen sich Herstellung und Erstvermarktung des Geldmangel# hin (Juni 1663 – August 1664). Die Emblementwürfe waren schon früh fertig. Für ihre visuelle Umsetzung war zunächst Jacob Sandrart (1630-1708) im Gespräch. Seine finanziellen Forderungen aber waren zu hoch, so daß Peter Troschel (um 1620 – nach 1667) den Zuschlag erhielt, der die Arbeit fast für die Hälfte des von Sandrart geforderten Honorars zu erledigen bereit war (6 statt 10 Reichstaler; vgl. Eintrag zum 2.3.1664 in Birkens Tagebüchern I.108; PBlO.B.2.1.4, 6v, sowie den Brief Schwesers an Birken vom 24.5. desselben Jahres (PBlO.C.318.8)). Das Erklärungsgedicht vollendete Birken am 13.4.1664. Tags darauf schickte er es nach Bayreuth zu Johann Gebhard, der das Buch druckte (Tagebücher I.116; PBlO.B.2.1.4, 8v). Die Höhe der Auflage betrug 2000 Exemplare. Am 24.5. hielt Birken das erste Exemplar des gedruckten Werkes in Händen (Brief Schwesers am 24.5. PBlO.C.318.8, Ar). Zu den Einzelheiten vgl. auch Morphologie, Nr. 272, S. 474-476. In 22 Kapiteln handelt Schweser über ebenso viele Ursachen des Geldmangels in Deutschland. Hinsichtlich der Biographie Schwesers vgl. die detaillierten Angaben in der Leichenpredigt von Johann Leonhard Schöpf: Fröli¡- und seeliger Abs¡ied au# dieser Welt/ Na¡ Anleitung Ps. LXXIII, 23, 24. Im Druck umfaßt das vorliegende Gedicht zwölf gezählte und zwei ungezählte Strophen (= erste und letzte Strophe) und steht unter dem Titel
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Erklärung de# Kup[er-Tittelblat# und XII‰ändigen Sinnbilde#. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 1 1.] Fehlt in der Druckfassung. Daher beginnt die Zählung mit 1. in der zweiten Strophe. – 11 zer‰öret und verheeret] verheeret und zer‰öret – 12 iezt] izt (ebenso 27, 65, 75, 83) – 16 Rei¡] Land – 47 nit] ni¡t – 59 begraben] vergraben – 60 nie] ni¡t – 67 (f)lügen] (f)liegen – 69 Jmfall] Wann daß (ebenso 101) – 80 da# Geld] der Staat – 90 ie”und] i”und – 93 Wann] Wenn – 104 Es folgt: Diß alle# zeiget dir/ diß Bu¡ voll Gei‰ und Sinnen: drüm/ Leser/ dein Beginnen lern wol entfehlern hier. Meid/ wa# di¡ arm kan ma¡en. dem Autor wüns¡ darbey/ zum Dank vor diese Sa¡en: Sein Hau# voll Segen sey. 1-3 Vgl. Arndt: Von wahrem Christenthumb (1605), S. 13: "Man klaget an allen Orten vber die Boßheit der Welt/ vnnd vber elende betrübte Zeit/ vber Vnfried/ vber Zerrüttung der Regimente/ vber erbärmliche klägliche Fälle/ vber Jammer vnd Elend/ Aber die Vrsach der bösen Zeit will niemand verstehen/ vielweniger durch wahre Busse abwenden." – 4-6 Bezugnahme auf das Schlußkapitel oder die 22. Ursache des Geldmangels in Deutschland (S. 802-821), die Schweser im Inhaltsverzeichnis seines Buches wie folgt zusammenfasst (Bl. Fff4r): "Gottlose# Leben und Wesen/ wobey der Rei¡thum/ Vermögen und aller Seegen vers¡winden und zerie‹en muß." – 9-11 Gemeint ist der Dreißigjährige Krieg, den Schweser: Geldmangel (1664), S. 1-63, als erste Ursache des Geldmangels namhaft macht. Vgl. ebd., S. 1: "DEr Langwierige in Teuts¡land au#ge‰andene Krieg/ i‰ billi¡ vor die er‰e und Hauptursa¡e de# ie”o darinn ers¡einenden gro‹en Geldmangel# zuse”en." – 9 tolle] ′rasende′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 21, Sp. 632. – 14 Ps 85,11 – 25-28 Laut Schweser: Geldmangel (1664), Bl. Fff3v, ist die achte Ursache des Geldmangels "Die ni¡t re¡t eingeri¡tete Kinderzu¡t/ und Anführung der Jugend." Vgl. hierzu ebd., S. 360-380. – 30 aufs¡ie‰] ′aufwächst′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 721. – 33 thumm] ′dumm′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1510. – 43 verspendet] ′ausgegeben′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 1389. – 43f. Schweser: Geldmangel (1664) gibt als 14. Ursache des Geldmangels "Vnvergnügli¡keit und unersättli¡e[n] Gei”" (Bl. Fff4r) an. Vgl. ebd., S. 546-583. – 50 Schweser: Geldmangel (1664) identifiziert "Gottlose# Leben und Wesen" (Bl. Fff4r) als 22. Ursache des Geldmangels. Vgl. ebd., S. 802-821. – 51 Im "Müs›ggang" und im "bey vielen verspürte[n] Verdruß und Abs¡eu vor der Arbeit" (Bl. Fff3v) erkennt Schweser: Geldmangel
(1664) die 13. Ursache des Geldmangels. Vgl. ebd., S. 480-545. In diesem Zusammenhang handelt Schweser auch "von den ‰arken Bettlern/ und andern zum Bettlerorden gehörigen Müs›ggängern und Zärtlingen/ wel¡e etli¡e wiewol Ehrli¡e Handwerke vera¡ten" (Bl. Fff3v-4r). – 57-60 "Der Verlorne aufri¡tige
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Glaube/ au¡ vielfältiger Betrug und umwurf in Handel und Wandel" ist laut Schweser: Geldmangel (1664), Bl. Fff3v, die 11. Ursache des Geldmangels (ausführliche Abhandlung ebd., S. 414-452). – 71 Ps 26,3 – 75 verfädelt] ′aufgefädelt′ (als Zierperlen an einem Kleidungsstück). Nicht bei Grimm: DWb. – 75f. Vergleichbar hiermit benennt Schweser: Geldmangel (1664), Bl. Fff4r, die 16. Ursache des Geldmangels wie folgt: "Der gro‹e Mißbrau¡ de# Golde# und Silber# im S¡mukke/ und verbremen der Kleidungen/ wie au¡ die Vppigkeit in denen von Au#ländis¡en Waaren verfertigten/ oder au# fremden Landen hergebra¡ten Kleidern/ und deren vielfältige Alamodis¡e Abwe¡selungen." Vgl. ebd., S. 629-648. Vgl. dazu die brandenburgische, unter Kurfürst Friedrich III. erlassene Kleiderordnung des Jahres 1696 (De# Dur¡lau¡tig‰en/ Großmä¡tigen Für‰en und Herrn/ Herrn Frideri¡ de# Dritten [...] CONSTITUTION und Ordnung/ Wie e# [...] in Kleidungen [...] gehalten werden solle), welche die Verfädelung von Edelmetallen an Kleidungsstücken strikt untersagt auf Bl. π5.πr: I. Und zwar werden zu er‰ alle Zeuge und Sto[en worinnen Gold und Silber i‰/ wie au¡ II. Zweyten# alle# gold und ›lberne Band/ und III. Dritten# alle Broderien und Ge‰i¿te#/ e# sey von Gold/ Silber oder Seiden (jedo¡ die sogenante Bussiéres, oder wa# da# Frauen-Vol¿ für der Bru‰ träget/ inglei¡em die kur”en Tabliers, oder S¡ür”gen/ wel¡e zu ‰i¿en/ oder son‰ zu verbrehmen permittiret bleibet) ni¡t allein bey Mann#- sondern au¡ bey Frauen#-Personen so wol bey Ho[ al# in den Städten gän”li¡ verbohten und untersaget. – 77-80 Die 15. Ursache des Geldmangels ist nach Schweser: Geldmangel (1664), Bl. Fff4r: "Die verna¡läs›gte Erauferung derer Fund- und Metallen-Gruben au¡ Bergwerke." Schweser handelt dies ausführlich ebd., S. 584-628, ab. Analog zu Schwesers Analyse der 19. Ursache des Geldmangels ("Derer Mün” Verfäls¡ere Vielheit", Bl. Fff4r) formuliert Birken den Appell, aus dem geschürften Edelmetall gutes Geld zu schlagen. – 83f. Bezugnahme auf die 19. Ursache des Geldmangels, die Schweser: Geldmangel (1664), Fff4r, folgendermaßen benennt: "Derer Mün” Verfäls¡ere Vielheit/ verna¡läs›gte gute Auf›¡t bey dem Mün”wesen/ au¡ die Verwe¡selung de# guten Gelde#/ und Einführung ni¡t vollgültiger Sorten." Vgl. ebd., S. 695-711. Das Kipper- und Wipper-Unwesen als eine wirtschaftlich besonders schädliche Ausprägung der avaritia sowie die aus der Münzverschlechterung resultierende Inflation wurden nicht nur im 16., sondern auch im 17. Jahrhundert häufig beklagt, nicht zuletzt in einer Fülle von Flugblättern. Vgl. hierzu Goer, 1981. – 86 erkie‰] ′gewählt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 872. – 91 ver‰ümpelt] ′verstümmelt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 1816. – 93 sonder] ′ohne′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1574. – 93 Tand-au#‰reuen] Gemeint ist der Handel mit schlechten Waren. – 94 der Handels¡a]] ′des Handels′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 380. – 94 nie‰] ′genießt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 5, Sp. 3470. – 104 Die im Druck an dieser Stelle folgende Strophe (vgl. Varianten der ersten Druckfassung) stammt auch von Birken. Sie findet sich in der handschriftlichen Parallelüberlieferung dieses Gedichtes in den Todten-Andenken (dort Text Nr. 175).
Gedicht 74
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Abb. 3: [Johann Friedrich Schweser]: Geldmangel in Teuts¡lande und de#selben gründli¡e Ursa¡en/ na¡ Anleitung de# warha[ten Verlauf# de#/ in unserm Vaterlande/ von etli¡ vielen Jahren her/ verführten Wesen# und Wandel#/ an Tag gegeben. Bayreuth 1664 (HAB Wolfenbüttel A: 105.20 Pol.), Titelkupferstich, linke Hälfte.
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
Abb. 4: [Johann Friedrich Schweser]: Geldmangel in Teuts¡lande und de#selben gründli¡e Ursa¡en/ na¡ Anleitung de# warha[ten Verlauf# de#/ in unserm Vaterlande/ von etli¡ vielen Jahren her/ verführten Wesen# und Wandel#/ an Tag gegeben. Bayreuth 1664 (HAB Wolfenbüttel A: 105.20 Pol.), Titelkupferstich, rechte Hälfte.
Gedichte 75 und 76
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Text II/75: Glauben#bli¿ der Sterbenden in da# Land der Lebendigen. 188r-189r T2 der] Kürzel – 6 und] u. – 38 da#] Kürzel – 52 wann] wa‾n – 64 bey] b überschrieben Vom vorliegenden Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. Textlich abweichend ist das Gedicht auch in den Todten-Andenken (Text Nr. 180) überliefert. Die Version dort wurde 1664 im Anhang zu Michael Webers Leichenpredigt auf Maria Magdalena Tucher von Simmelsdorf, geb. Gebhardt (1634-1664) gedruckt. Marias Beerdigung fand am 27.7.1664 statt. Ob das vorliegende Gedicht eine Vorstufe oder eine entpersonalisierte Bearbeitung jener anderen Version ist, kann nicht mehr geklärt werden. T4 Land der Lebendigen] Ps 27,13; 116,9. Vgl. Johann Heermann: CHRISTIANAE 'Euqanas…aj STATUAE (1642), A3r (Vorrede): "Sol¡e vnsere Reise ‰ehet ni¡t an einem jrrdis¡en Ort/ wie etwa vorzeiten Abraham vnd Loth auß Vr Chaldea na¡ der Stadt Haran in Mesopotanien [sic!]/ in die vier vnd a¡”ig Meil Wege# gewandert ›nd: Sondern in da# Land der Lebendigen/ darinnen wir ni¡t mehr Gä‰e vnd Frembdlinge seyn werden/ sondern Bürger mit den Heyligen/ vnd Gotte# Haußgeno‹en." – 8 1Kor 15,31. Zur Gleichsetzung des Lebens mit permanentem Sterben vgl. zu Text Nr. I/13, v. 33-35. – 9f. Ps 90,10 – 16 Threnenthal] Vgl. Ps 42,4 – 23f. Ps 90,10 – 31f. 1Kor 15,31 – 37f. Joh 11,25 – 39f. Vgl. Mt 13,43 – 40 Ps 27,13; 116,9 – 41 Kol 3,2 – 46 eugt] ′fliegt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1780. – 46 Gotte#-Stadt] Offb 21,10 – 47f. Joh 14,2 – 49f. Ps 27,13; vgl. 1Kor 13,12 – 51f. Vgl. zu Text Nr. I/21, v. 8 – 53 Verdru¿'] ′Unterdrücke′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 252. – 55f. Jes 35,10; Mt 25,21.23 – 60 1Kor 13,12 – 61 Joh 14,6 – 64 Offb 21,4 – 68 Kol 2,17 – 69 tod# verfahre] ′sterbe′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 286. – 79f. Ri 2,10; 2Chr 34,28. Zum Wiedersehen aller im Vertrauen auf Gott Verstorbenen vgl. zu Text Nr. I/34, v. 129-136. Zur Gleichsetzung des Todes mit dem Beginn der ewigen Freude vgl. zu Text Nr. I/13, v. 64f. – 83f. Jes 40,11 – 88 Röm 14,8
Text II/76: Sterb-Gedanken. 189v-190r Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. 8 da#] Kürzel (ebenso 12, 37) – 16 frommer] fromer ‾ (ebenso 29 Himmel) – 26 und] u. (ebenso 36 (1. Position), 54) Das vorliegende Gedicht wurde – um drei Strophen erweitert – in insgesamt elf ungezählten Strophen 1670 gedruckt im zweiten Teil von – wie in T1 angezeigt – Birkens Tode#-Gedanken und TodtenAndenken, welcher den Zwischentitel trägt Floridan# Lieb- und Lob-Andenken seiner Seelig-entseelten Margari# im Pegni”-Gelde/ bey fröli¡er Früling#zeit/ traurig ange‰immet (S. 48-51) (vgl. Morphologie, Nr. 415B, S. 742; zur Entstehung der Tode#-Gedanken vgl. die Einleitung zu Text Nr. I/30). Bei dem Gedicht
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
handelt es sich um eine Erstveröffentlichung in den Tode#-Gedanken. In Anbetracht der wahrscheinlichen Endredaktion des Psalterium Betulianum im November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I) dürfte das vorliegende Gedicht vor diesem Monat entstanden und also eine Vorstufe der gedruckten Gedichtversion sein. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel Die Leben#-Müh und Tode#-Ruh. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 43 bittren] bittre – 44 von Wangen wis¡e nu] von Wangen wis¡en thu – 56 Es folgt: Diß wu‰e/ diß beda¡te die wehrte Margari#. Diß o] Sie seufzen ma¡te/ diß ihre Ho[nung hieß: al# die Gottfromme Seele lang einges¡lo‹en war in diese Leibe#-höle/ ›¡ quälte man¡e# Jahr. – 57 mit dem eitlen] (spra¡ ›e) mit dem – 64 Es folgt: Nun hat Sie/ wa# Sie lange verlanget und begehrt. Jhr ma¡t kein Tod mehr bange: Jhr Leben ewig währt. Sie i‰ nun aufgelöset/ und hebet an/ zu seyn bey Chri‰o/ Sie geneset von aller alten Pein. Jhr Freund sey unbetrauret! die Lieb‰e/ lebet wol/ mit Gotte# S¡oß ümmauret: ‰arb/ wie man ‰erben sol. Wir wollen ihr na¡‰reben/ au# dieser Erden-Noht. GOtt geb/ na¡ sattem Leben/ un# einen sol¡en Tod! 1f. Zur Rede vom langen Leben als einer langen Qual vgl. Gerhard: Enchiridion consolatorium (1611), S. 94, Z. 12f.: "Quid aliud est diu vivere, quàm diu torqueri & diu peccare?" – 4 Zu der im frühneuzeitlichen Luthertum verbreiteten Bezeichnung der diesseitigen Welt als Jammertal vgl. Martin
Gedicht 76
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Moller: Sterbe-Kun‰ (1673), S. 214: "Aber wer den sü‹en Tro‰ JEsu Chri‰i im Her”en hat/ und freuet ›¡ de# Ewigen/ der hält den Tod nur für ein Abs¡eiden und Au[lösen au# diesem Jammerthal [...]." Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel (1599), S. 299: "Sihe/ derselbige dein allerlieb‰er Erlöser/ dein höhe‰er Freundt/ vnd edler Bräutigam i‰ hie mit seinen heyligen Engeln/ den gro‹en Himmel#für‰en/ gegenwärtig/ vnd wil di¡ heim holen auß diesem Jammerthal in seine# Vatter# Rei¡:" Gerhard: Enchiridion consolatorium/Handbüchlein (1611), S. 154, Z. 21 - S. 155, Z. 27: Viel weniger hat dich der heilige Geist darumb beruffen durch die Predigt des Worts zum Reich Christi/ daß du nur diese kleine zeit vber/ in diesem Leben möchtest außtauren/ Sondern daß du aus diesem Gnadenreich/ in das Reich der Herrligkeit/ aus der streitenden zur triumphirenden vnd siegenden Kirchen/ aus diesem Jammerthal/ in den rechten freuden Saal mit der zeit versetzet werden könnest [...]. Vgl. außerdem Josua Stegmann: ERNEWERTE HERTZEN=SEUFFTZER (1663), S. 123: ADe/ du s¡nöde Welt/ Ade/ Ade mein Liebn und Freunde/ Ob i¡ eu¡ glei¡ ni¡t mehr hie seh/ Dort i¡ eu¡ wieder nde/ Dur¡# Jammerthal/ Zum Freudensaal Geh hin/ wer wil/ der folge. Johann Rist, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 314, Nr. 299, Str. 5: J¡ wil di¡ au# dem Jammerthal, Wo ni¡t# al# Noht und Tod regiret, Verse”en in den Freüdensahl, Da Sion herli¡ triumphiret. J¡ wil di¡ bringen mit Gewalt, O Freundinn', au# dem Tod' in# Leben. Ja, mein HErr Jesu, komm nur bald, Diß s¡öne Wohnhauß mir zu geben. Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 19f., Str. 15: Dieweil denn i¡ in diesem Jammerthal Muß tägli¡ kämp[en no¡/ Und wa# mir son‰ au[bürdet mehr für Quaal Der Sünden s¡were# Jo¡/ So hil[ O HErr mir ›egen/ Daß de# Gewi‹en# S¡a”
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
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Ja nimmer mög' erligen Au[ diesem Tummel-Pla”'. Paul Gerhardt: Gei‰li¡e Anda¡ten [1667], S. 202, Str. 3: Der Tag i‰ nun vergangen: Die güldnen Sternlein prangen Am blauen Himmel#-Saal: So/ so werd i¡ au¡ ‰ehen/ Wann mi¡ wird hei‹en gehen Mein GOtt au# diesem Jammerthal. – 13f. Phil 1,21 – 15f. Weish 3,1 – 29f. Phil 3,20 – 33-36 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 18, S. 176: "Summa/ ein Chri‰ muß sein Her”/ Liebe/ Lu‰/ Rei¡thumb vnd Ehre im Ewigen haben/ darau[ folget da# ewige Leben/ denn wo dein S¡a” i‰/ da i‰ dein Her”/ Luc. 12. Au# der Liebe vnd Lu‰ dieser Welt kan ni¡t# ander# komen denn ewige Verdamni#. Denn die Welt vergehet mit jhrer Lu‰. Wer aber den Willen Gotte# thut/ der bleibet in Ewigkeit." – 33f. Lk 16,25 – 39 ein ganze# Fuder] ′eine ganze Wagenladung′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 366. – 41 2Kor 5,2.4 – 43f. Offb 21,4 – 47f. Lk 24,51 – 50 Phil 1,23 – 59f. Vgl. Phil 1,23. Zur Rede davon, daß der Tod den Menschen aus dem irdischen Elend auf-, bzw. auslöst vgl. Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel (1599), S. 300: Kommt di¡ die Erlösung hart an/ vnd s¡mer”t di¡ der Außzug au# diesem Leibe/ ey mein liebe Seele/ sey zu Frieden: E# i‰ dein new Geburt#tag/ da du dring‰ auß dieser müheseligen Welt in da# ewige Leben. Derwegen dru¿e di¡ ein kleine Weil/ vnnd halt ‰ill deinem Erlöser vnd Seligma¡er/ der di¡ bald au[lösen wirdt. Du wir‰ do¡ ni¡t ‰erben/ sondern leben/ vnd deß HERREN Wer¿ verkündigen. Weiter ebd., S. 301: "komm Todt/ vnd löse mi¡ jmmer au[/ du bi‰ mir ni¡t s¡re¿li¡/ sondern ein angenemmer Ga‰/ vnnd eine Pforte dur¡ Chri‰um auß dieser Welt in da# himmlis¡e Vatterlandt. Getro‰ i‰ mir mein Her” vnd Sinn/ san[t vnnd ‰ille/ wie mir Gott verhei‹en hat […]." Vgl. auch Gerhard: Enchiridion consolatorium (1611), S. 84, Z. 28-35: Dicuntur pii per mortem venire ad pacem & requiescere in cubilibus suis, nimirum quia ex militia illa assidua super terram ad locum pacis; ex turbulentissimo hujus vitae mari ad portum; ex laboriosissimo hujus mundi ™rgast»riJ ad locum quietis deveniunt: dicuntur ¢nalàsai & ad Christum venire, siquidem ex praesentis vitae veluti diversorio ad coelestem patriam & ex colluvie improborum hominum ad beatissimam Christi in coelo consuetudinem perducuntur [...]. – 61f. 2Kor 5,1.4
Gedicht 77
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Text II/77: JESUS ru[et einem Kinde, gen Himmel. 190r-190v T2 JESUS] teilweise lateinische Schreibung – T3 Himmel] Himel ‾ (ebenso 3 Komm – 3 komm – 28 nimm – 38 genommen – 40 entkommen) – 3 Komm] K überschrieben – 22 deiner] danach Jahre gestrichen – 23 und] u. Von diesem Gedicht, das mit leichten Abweichungen auch in den Todten-Andenken überliefert ist (Text Nr. 61), ist bislang keine Druckfassung bekannt. Die zweite, in den Todten-Andenken überlieferte Version des Gedichtes hat Birken anläßlich des Todes von Susanne Maria Rieter von Kornburg, Tochter des Paul Albrecht Rieter von Kornburg (1635-1704) und der Anna Catharina Rieter, geb. Löffelholtz von Colberg (1634-1700), aufgesetzt. Birken und die Familie Rieter verband eine enge Freundschaft (vgl. Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 101, Z. 22-30). Dies zeigt sich auch an dem Umstand, daß Birken den Eltern anläßlich ihrer Hochzeit (1656) die Schrift Floridan# Verliebter und Geliebter Sireno widmete (vgl. Jürgensen, 2006, S. 20). Das Manuskriptumfeld im Todten-Andenken legt die Vermutung nahe, daß es sich bei der verstorbenen Tochter um das erste Kind der Eheleute handelt, das kurz nach seiner Geburt Ende 1656 oder im Jahre 1657 gestorben ist. Ob Birken das vorliegende Gedicht vor oder nach der in den Todten-Andenken zu findenden Version aufgeschrieben hat, kann nicht mehr geklärt werden. 3f. Daß Christus durch den Tod die Seinen zu sich holt oder von seinen Engelboten holen läßt, um sie gut zu versorgen und vor weiterem Unheil zu bewahren, ist ein gängiger Trosttopos in lutherischen Texten der Frühen Neuzeit. Vgl. Martin Moller: Sterbe-Kun‰ (1673), S. 215: "Höre hier [bezogen auf Weish 3,1 und Joh 14,3] und lerne/ liebe Seele/ wa# dein Sterben i‰? Ni¡t# mehr/ al# ein Abs¡eiden/ eine Hinfahrt zum Friede/ ja Sterben i‰ den Gläubigen ni¡t# ander#/ al# daß der HERR Chri‰u# kömmet/ und ›e zu ›¡ holet." Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel (1599), S. 299: O freuwe di¡ meine Seele/ du außerwehlte Braut Jesu Chri‰i/ der di¡ mit seinem rohten ro›nfarben Blut so theuwer erkau[t/ gewonnen vnd erworben hat: Sihe/ derselbige dein allerlieb‰er Erlöser/ dein höhe‰er Freundt/ vnd edler Bräutigam i‰ hie mit seinen heyligen Engeln/ den gro‹en Himmel#für‰en/ gegenwärtig/ vnd wil di¡ heim holen auß diesem Jammerthal in seine# Vatter# Rei¡: O freuwe di¡ meine Seele/ vnd verzüg ni¡t länger/ in dieser argen s¡nöden Welt zu bleiben: Eyle herauß mit Loth auß Sodoma/ vnd ›he bey Leibe ni¡t zu rü¿e. Wa# i‰ die Welt ander#/ denn ein Sodoma vnd Gomorrha? Vnd wa# i‰ dein Leben au[ Erden mehr/ denn ein Egyptis¡e Dien‰barkeit? Darvmb O meine Seele/ zeu¡ auß von Sodoma/ vnd wei¡ auß von Egypten: Eyle dur¡ da# rothe Meer deß zeitli¡en Tode#/ da Jesu# Chri‰u# die Hellen‰röme/ vnnd da# greuwli¡e Ang‰Wa‹er mit dem Stab seine# Creu”e# zertheilet hat/ daß du ›¡er vnnd vnbes¡ädigt kan‰ hindur¡ kommen: Johann Matthäus Meyfart: Himlis¡e[#] Jerusalem I (1674), S. 47:
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wann der Chri‰glaubige in seinem Sie¡bette/ wie in einem Ker¿er liget/ angefe‹elt mit Kran¿- und S¡wa¡heiten/ umblauret mit höllis¡en Krieg#gurgeln/ und da# be‰imbte Augenbli¿ herzunahet/ tretten die Frongei‰erlein herzu/ reden die au#erwehlte Seele an/ und sagen: Stehe auf du s¡öne Freundin Gotte#/ du lieb‰e Braut JEsu Chri‰i/ du edel‰e Bürgerin deß himmlis¡en Jerusalem#/ da# i‰ der freudige Tag wegen deiner Glü¿seligkeit/ da# i‰ der glü¿selige Tag/ wegen deiner Ewigkeit! S¡aue da den Wagen/ auf wel¡en du ›”en/ s¡aue da die Ro‹e/ wel¡e den ziehen sollen: Je”und gehet an die himmlis¡e Ho¡zeit und nun mu‰ du dem himmlis¡en Bräutigam voll‰ändigli¡ vermählet/ und dem du lange Zeit verlobet gewesen/ unauflö#li¡ vertrauet werden. Un# hat Er befohlen/ dir al# der Braut seine be‰ändige Huld und Gruß zuvermelden/ di¡ anzunehmen und zu begleiten/ von dir ni¡t zu wei¡en/ sondern di¡ in den Ehrensaal deß Paradiese# zubringen! Josua Stegmann: ERNEWERTE HERTZEN=SEUFFTZER (1663), S. 262, Z. 118-123: "So wolle‰ du deinen H. Englein Befehl thun/ daß ›e meine Seele/ wie de# Lazari in da# Himmelrei¡ tragen/ und nehmen mi¡ au[ in da# Paradyß/ wel¡e# du dem bußfertigen S¡e¡er verhei‹en ha‰/ al# er so demütigli¡ und ei‹ig in dem le”ten Odem seine# Leben# dir deine Barmher”igkeit abbettelte." Vgl. außerdem Johann Rist: Himlische Lieder V, S. 57, Str. 2: Steh' au[ O Gott/ gib mir dein' Hand Und ziehe mi¡ au# lauter Gnaden Zu dir in# re¡te Vaterland Da mehr kein Unfall mir kan s¡aden/ Steh' au[/ e# i‰ s¡on hohe Zeit Erlöse mi¡ au# allem Jammer/ Steh' au[ mein Gott/ i¡ bin bereit Zu wandlen na¡ der Ruhe-Kammer. Johann Rist, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 309f., Nr. 295, Str. 1.7: 1. LAß un#, o Seele, iehen Auß dieser bösen Zeit; Laß un#, O Seele, ziehen Jn# Hauß der Ewigkeit. Bald kompt der Engel S¡aar, Gen Himmel un# zu führen, Woselb‰ un# kan berühren Kein Unglü¿ no¡ Gefahr. […] 7. Da wird man fröli¡ sagen: Willkommen, liebe# Kind! Di¡ hat der Engel Wagen
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Herau[ geführt ges¡wind' Und in den Stand verse”t, Wo du na¡ tausend Plagen, Na¡ lauer Ang‰ und Zagen Wir‰ ewigli¡ erge”t. Simon Dach: Gedichte. Bd. 3/1, S. 169, Nr. 138, Str. 8: Wer weiß e# wol, vor wel¡er Noht Er [scil. Christus] ›e zur Rhue bringt dur¡ den Todt, Wir für¡ten man¡en Jammer, Wie wol i‰ der, Den kein Bes¡wehr Mehr s¡re¿t in seiner Kammer! Johann Heermann, Fischer-Tümpel. Bd. 1, S. 316, Nr. 360, Str. 6: Niemand sag, i¡ sey vmbkommen, Ob i¡ glei¡ ge‰orben bin. Mein GOtt hat mi¡ weggenommen, Sterben i‰ je”t mein Gewinn. Vgl. ebenso Johann Heermann: CHRISTIANAE 'Euqanas…aj STATUAE (1642, hier die Leichenpredigt auf das Kind Susanna von Kottwitz), S. 71f.: "Da er [scil. Christus] e# [scil. das Kind Susanna] auß dieser bösen Welt zu ›¡ nehmen wolte/ al# sein Propergut/ redete ER eu¡ glei¡samb an/ vnd spra¡: La‹et diß Kindlein wieder zu mir kommen/ denn sein i‰ da# Rei¡ GOtte#." Dilherr: Freud/ in Leid (1653), S. 210f.: "Sie geel Gott wol/ und war Jhm lieb/ und ward weggenommen auß dem Leben/ unter den Sündern. Sie i‰ bald vollkommen worden/ und hat viel Jahr erfüllet/ dann ihre Seele geel Gott: darüm eilete Er mit ihr auß dem bösen Leben." Dilherr: Gei‰li¡e# Klaghau# (1655), S. 222f.: So nun ein glaubiger Chri‰/ in sol¡er Beoba¡tung seine# gelei‰eten Taufbunde#/ von seinem GOTT/ von hinnen wird abgefordert: solte er ni¡t viel/ viel glü¿seliger zu a¡ten seyn/ al# wann er vorher eine lange Zeit auf dem Siegbette liegen mü‹en? auf wel¡em e# gar selten ohne Ungedult abgehet. Darum wir ni¡t die unannehmli¡e Ge‰alt de# Tode#/ sondern die heilige S¡i¿ung de# grundgütigen Gotte#/ ansehen sollen: al# wel¡er mit den unserigen so ges¡wind dur¡gegangen/ und mit ihnen/ von der irrdis¡en Eitelkeit/ zu der himmlis¡en Herrligkeit/ geeihlet habe: Wie der Prophet Esaia# saget: daß Gott die Gere¡ten für dem Unglü¿ wegra[e; Esa. 57. v. 1. und/ wie in dem Bu¡e der Weißheit ‰ehet/ daß Er diejenige/ so Jhme gefallen/ hinru¿e/ im B. der Weißh. Cap. 4. v. 11/ 14. Und i‰ au¡/ bey sol¡er ges¡winden Abhohlung unserer glaubigen Mitglieder/ an der Aufwartung der heiligen Engel/ im gering‰en ni¡t zu zwei[eln: dieweil selbige allzumahl dien‰bahre Gei‰er ›nd/ au#gesandt zum Dien‰/ üm derer willen/ wel¡e die Seligkeit ererben sol-
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len. Ep. an die Ebr. 1. v. 14. Wel¡e sollen aber die Seligkeit ererben: Sollen# ni¡t die jenige thun; so an GOtt glaubig ›nd worden/ und in einem Stand guter Wer¿e funden werden? Tit. 3. v. 8. – 5-8 Der locus de immatura morte, also die Aussage, daß Gott junge Menschen früh aus der Welt abfordert, um sie vor einem Leben in Sünde und Gefahr zu bewahren, ist im frühneuzeitlichen Luthertum ein insbesondere im Falle des Kindstodes eingesetzter Trosttopos. Zu altkirchlichen Belegen für den locus de immatura morte vgl. von Moos, 1971f., Bd. 3, Nr. 169-171. Frühneuzeitliche lutherische Belege sind Gerhard: Enchiridion consolatorium (1611), S. 89, Z. 6-11: Nihil praematurum est Deo quod maturuit. μακρoβιότης est quidem Dei donum; interim tamen bracubiÒthj non semper est divinae irae indicium, siquidem quandoque etiam pios & sibi dilectos maturè Deus ex hujus mundi domicilio emigrare jubet, ut à peccandi periculis liberati in non peccandi securitatem constituantur, nec publicas calamitates ipsâ morte saepiùs tristiores experiri cogantur. Gerhard: Leichenpredigten, S. 184, Z. 21 - S. 185, Z. 1: "[...] woltestu denn nicht vielmehr dem lieben Gott deinen Sohn willig folgen lassen/ von welchem du noch zu befahren/ er möchte in der jetzigen Grundsuppen/ der bösen Welt/ verführet vnd verderbet werden?" Ders.: Po‰illa (1613) Appendix, S. 25f. (Jes 57,1f.): So ges¡i¡t diese frühzeitige Wegra[ung der Heiligen au¡ darumb/ daß ›e von der Mühe vnd Arbeit diese# Leben# de‰o ehe zur Ruhe kommen/ Sap. 4. der Gere¡te gefellet Gott wol/ vnd i‰ jhm lieb/ vnd wird weggenommen au# dem Leben vnter den Sündern/ vnnd wird hingerü¿et/ daß die Boßheit seinen Ver‰and ni¡t verkehre/ no¡ fals¡e Lehre seine Seele betriege/ metetšqh, ‰ehet daselb‰/ er wird verse”t/ mit wel¡em wort wir au[ diese Glei¡niß gewiesen werden/ E# ›nd die wahren Gleubigen fru¡tbare Bäume/ gepan”et im Hause de# HErrn/ in seiner Kir¡en/ Ps. 92. Wie nu ein Baum zeitig verse”t oder vmbgese”t wird/ wenn er de‰o s¡öner blühen vnd Fru¡t tragen soll/ Also verse”et Gott der HErr die Gleubigen man¡mal zeitig in den himlis¡en Paradießgarten/ daß ›e für jhme blühen vnd Fru¡t tragen/ da# ›nd die beyden Vrsa¡en/ vmb wel¡er willen Gott der HERR hohe wolverdiente Leute/ wel¡e no¡ gro‹en Nu” in Kir¡en vnd weltli¡em Regiment hetten s¡a[en können/ au¡ in#gemein fromme Chri‰en/ wel¡e mit jhrem Gebet viel böse# hetten können abwenden/ frühzeitig wegra[et. Vgl. auch Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel (1599), S. 379: Ein gestorbenes Kind "wirt weggenommen auß dem Leben vnter den Sündern/ vnd wirt hingeru¿t/ daß die Boßheit seinen Ver‰andt nit verkehre/ no¡ fals¡e Lehre seine Seele betriege. Denn die bösen Exempel verführen vnd verderben einem da# Gute/ vnd die wi”ende Lu‰ verkehret vns¡üldige Her”en." Dilherr: Freud/ in Leid (1653), 91-94: [...] beden¿et die überauß gro‹e Glü¿seligkeit: wel¡e Eurem lieben Söhnlein widerfahren: in dem e# so ges¡wind auß dem irdis¡en Leben abgefordert worden. Beher”iget do¡ nur wa# diese# Leben sey? J‰ ni¡t diese Welt eine re¡te Mordgruben/ darinnen viel Millionen Todsünden tägli¡/ bei Tag und Na¡t/ Morgen# und Abend#/ gegen Mittag/ und Mitterna¡t/ gegen Abend/ und gegen Morgen begangen werden? J‰# ni¡t
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ein unge‰ümme#/ grausame# wilde# Meer/ darauf tägli¡ so man¡er Mens¡ S¡i[bru¡ an seinem Glauben und an seiner Seele leidet? J‰# ni¡t eine Galeen/ darauf wir Mens¡en/ wie Sclaven/ bald na¡ unser Geburt/ glei¡sam anges¡miedet/ viel Arbeit/ groß Vngema¡/ und s¡re¿li¡e Gefahr au߉ehen mü‹en? J‰# ni¡t ein Jahrmar¿t/ da viel Rotten Betrieger und Spi”buben herümgehen/ un# der himmlis¡en Güter zu berauben/ und üm die kö‰li¡e S¡ä”e der verspro¡enen Seligkeit zu bringen? J‰# ni¡t ein Gefängniß/ darinnen eine gläubige Seele ›¡ so lang äng‰et und qvälet/ biß ›e außgela‹en/ und befreiet wird? J‰# nit ein söl¡er Ort/ da wir un# immer für¡ten mü‹en/ und im gering‰en ni¡t# gut# zu versehen haben? Weiter ebd., S. 101-103: Sehet diesem Vnglü¿ allem i‰ Euer liebe# Kindlein nunmehr entgangen/ und i‰/ wie bei gewüns¡ter Fortun und gutem Wind/ vor so viel Steinklippen/ unversehret vorübergefahren/ und in den ›¡ern Port deß gelobten Lande#/ deß Lande# der Lebendigen/ angelendet. O du glü¿selige# Kindlein/ wie wol i‰ dir! Wa# hätte‰ du in dieser Welt zu über‰ehen gehabt! Wie lei¡t hätte‰ du können in ein Vngewitter kommen! Aber du bi‰ hindur¡: du ha‰ überwunden/ und bi‰ dahin kommen/ da wir alle hinzukommen geden¿en: du be›”e‰/ worauf wir warten: du ha‰/ darna¡ wir ‰reben: du hält‰/ worna¡ wir ringen. Selig bi‰ du/ du liebe# Kind/ und seliger/ denn alle Alten/ in dieser Pilgrams¡a[t. Wer von dieser Glü¿seligkeit di¡ zurü¿ ru[en wil: der muß entweder deinen tre[li¡en Zu‰and nit ver‰ehen/ oder di¡ ni¡t re¡t lieb haben. Weiter ebd., S. 207-211: Vermeinet Jhr etwan/ daß ›e gar zu bald und vor der Zeit hinweggenommen? Sind wir dann ni¡t zum Tode rei[/ sobald wir nur den er‰en S¡ritt in diese# Lazareth gethan haben? Soll dann niemand ‰erben/ denn dem da# graue Alter alle Krä[te und Sinne hinweggenommen? Man ›het ja sowol zarte unverführte Kinder/ al# abgelebte und dur¡triebene Männer zum Grabe tragen. Da i‰ keine gewi‹e Zeit/ sondern wir mü‹en ‰ündli¡ von unserm HErrn ordre erwarten/ daß wir aufbre¡en sollen. Je länger wir in diesem Lager verbleiben/ je mehr wir mü‹en Vngema¡ leiden: und können lei¡t die S¡an” versehen/ daß wir un# deß Gnadensolde#/ der un# verspro¡en/ verlu‰ig ma¡en. Ni¡t i‰ der jenige alt/ der viel Jahr hinter ›¡ zurü¿ geleget: sondern Klugheit und ein unbee¿te# Leben i‰ da# re¡te Alter. Vnd die Vollkommenheit deß Alter# muß ni¡t na¡ dem Leibe/ al# na¡ dem gering‰en/ sondern na¡ der Seelen/ al# na¡ dem edel‰en Theil/ gere¡net werden. Dür[t derowegen/ Lieb‰er Freund/ ni¡t sagen/ daß Euer Her”lieb‰e zu jung hinweggera[t: Sintemal ›e den ihr von Gott be‰immten Zwe¿ errei¡et/ und in dem Alter abges¡ieden/ da ›e an Klugheit und allerley Tugenden rei[ gnug worden. Sie geel Gott wol/ und war Jhm lieb/ und ward weggenommen auß dem Leben/ unter den Sündern. Sie i‰ bald vollkommen worden/ und hat viel Jahr erfüllet/ dann ihre Seele geel Gott: darüm eilete Er mit ihr auß dem bösen Leben. Vgl. ebenso Dilherr: Kur”e Anweisung (1655), S. 202: "Denn glei¡wie/ wann/ in einem gro‹en Ungewitter/ der Himmel mit s¡war”en Wol¿en bede¿t wird/ der Hirt seine S¡äflein ug# heimführet/ der A¿er#mann seine Garben eilend# einsamlet/ und die Eltern ihre Kinder/ von der Ga‹en/ in da# Hauß ru[en: Also ru[t unser lieber
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GOtt o[tmahl# seine lieb‰e Kinder ges¡wind zusammen: damit ›e da# bevor‰ehende Unglü¿ ni¡t tre[e." Dilherr: Gei‰li¡e# Klaghau# (1655), S. 46f.: DA# walte der gro‹e Gott alle# Tro‰e#/ 2. Cor. 1. v. 1. 3. und der inbrün‰ige Liebhaber der Mens¡enkinder/ JESUS Chri‰u#: Prov. 8. v. 31. Wel¡er ni¡t allein an den gläubigen Eltern, sondern au¡ an deroselben lieben jungen Ehepän”lein/ Seine Lu‰ und Freude hat; und o[t dieselbige/ von ihnen/ gar bald wiederum abfordert: damit ›e/ für dem Unglü¿/ mögen weggera[t werden: Es. 57. v. 2. Wie Er denn zwei[el#frei/ deßwegen au¡ diese# zarte Kindlein […] ug# in seinem allerer‰en Jahr/ von hinnen zu ›¡ hat abgefordert. Weil denn sol¡e für unsern Augen/ früzeitige Abforderung gewißli¡ s¡mer”li¡e Betrübni# verursa¡et: So wollen wir/ au# Gotte# Wort/ Tro‰ su¡en/ und beibringen; und also lehren: Wa# wir/ in sol¡en Fällen/ für Gedan¿en haben sollen? Weiter ebd., S. 57-59: [...] selig seyd ihr/ ihr Kindlein/ die ihr/ bald na¡ euer heiligen Tau[/ au# diesem Sündha[ten Noht‰all/ werdet aufgelöset; und/ in eurem wei‹en We‰erhemdlein/ gelanget zu der gro‹en S¡aar der jenigen/ die da kommen ›nd au# gro‹em Trübsahl; und haben ihre Kleider gewas¡en/ und haben ihre Kleider helle gema¡t/ im Blut de# Lamb#: au# der O[enb. Joh. am 7. Cap. v. 14. Darüm seyd ihr i”t für dem Stuel Gotte#/ und dienet Jhm/ Tag und Na¡t/ in Seinem Tempel: da eu¡ ni¡t mehr wird hungern/ no¡ dür‰en; au¡ keine Sonne/ oder irgend eine Hi”e auf eu¡ fallen wird. Denn da# Lamb GOTTES/ mitten im Stuel/ wird eu¡ weiten und leiten/ zu den lebendigen Wa‹erbrunnen/ und GOTT wird abwis¡en alle Threnen/ von euren Augen; au# dem Proph. Esa. im 25. Cap. v. 8. [...] Darüm eihlet Er mit ihnen/ au# diesen bösen Leben/ und rü¿t ›e hin von den Sündern; damit die Boßheit ihren Ver‰and ni¡t verkehre. Er lä‹t ›e bald vollkommen werden/ und bringt ›e zur Ruhe: au# dem B. der W. im 4. Cap. v. 8/ 9. Vgl. außerdem Johann Heermann, Fischer-Tümpel. Bd. 1, S. 316f., Nr. 360, Str. 6f.: 6. Niemand sag, i¡ [= kindliches Sprecherich] sey vmbkommen, Ob i¡ glei¡ ge‰orben bin. Mein GOtt hat mi¡ weggenommen, Sterben i‰ je”t mein Gewinn. Für dem Vnglü¿ hat Er mi¡ Hingera[t so väterli¡. Je”t kan mi¡ kein Trübsal pre‹en, Aller Ang‰ i‰ nun verge‹en. 7. Der Leib s¡lä[t in seiner Kammer Ohne Sorgen, san[t vnd wol Vnd vers¡lä[t den gro‹en Jammer, De‹en je”t die Welt i‰ voll. Meine Seele s¡awet an
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Den, der ni¡t# al# lieben kan, Der au[ seine S¡oß mi¡ se”et Vnd mit hö¡‰er Frewd erge”et. (ebenso 11) – 6 zugeben] ′dulden′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 32, Sp. 400. – 7f. Zur Sünde als Gift vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 3, cap. 21, S. 144: "Denn die Elende Mens¡li¡e Natur i‰ dur¡ die Erbsünde/ also ho¡ vnnd tie[ dur¡ vnnd dur¡ vergi[tet/ da# der tausende Mens¡ die verborgene boßheit/ seine# Her”en# ni¡t erkennet oder ver‰ehet/ [...]." – 9 ha‰ gereifet] ′bist reif geworden′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 629. – 13 Lk 20,36 – 15f. Jes 40,11; Joh 10,27f. – 18f. Die u.a. auf Mt 22,30 zurückgehende Rede von der Vergemeinschaftung der zum ewigen Leben Erwählten mit den Engeln (consociatio cum angelis) ist eine integrale Aussage der Eschatologie des frühneuzeitlichen Luthertums. So schreibt Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel (1599), S. 318-341, ausführlich über die "Herrligkeit der Außerwehlten Seelen“, die darin besteht, daß sie „selige Gemeins¡a[t mit den heyligen Engeln" (S. 318) haben. Vgl. außerdem Gerhard: Meditationes Sacrae (1606), S. 265, Z. 59 - S. 266, Z. 74: Consociabimur Angelorum & Archangelorum caetibus, thronis & dominationibus, principibus & potestatibus, neque solùm sociabimur, sed etiam similes erimus. Agnoscemus ibi Angelum custodiae in vita olim deputatum: neque egebimus ipsius ministerio, sed suavi ejus laetabimur contubernio: non desiderabimus ipsius protectionem: sed ob suavem gaudebimus sociationem, & claritatem ipsius oculis intuebimur clarificatis. Quod si „s£ggeloi erimus, utique corpora nostra fragilia, debilia, mortalia immutabuntur, & spiritualia, agilia, immortalia efficientur, lucida erunt, quia DEO propinqua, qui habitat in luce inaccessibili, & luce vestitus est; Incorruptibilia erunt, quia Angelis imò corpori Christi clarificato conformia, seminantur hîc in corruptione, resurgent in incorruptione: seminantur in ignobilitate; resurgent in gloria, seminantur in infirmitate, resurgent in virtute, seminatur corpus animale, surget corpus spirituale, quod fulgebit sicut splendor firmamenti in aeternum. Gerhard: Loci theologici, tom. 9, loc. 31, S. 378a: "Societatem habebunt [scil. beati] 1. cum Deo et Christo, 2. cum sanctis angelis, 3. cum omnibus beatis." – 21 erlängern] ′verlängern′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 889. – 23f. Jes 40,11 – 25-32 Der Topos, daß Gott einen Verstorbenen seinen Angehörigen nur als Leihgabe überlassen hat, ist in der frühneuzeitlichen lutherischen Seelsorge an Hinterbliebenen weit verbreitet. Das poimenische Potential dieses Topos besteht darin, daß die Hinterbliebenen dessen versichert sein können, daß ihr verstorbener Angehöriger nicht nirgendwo, sondern bei dem zurecht gekommen ist, dem er ursprünglich und eigentlich gehört. Vgl. Johann Heermann: CHRISTIANAE 'Euqanas…aj STATUAE (1642, hier die Leichenpredigt auf das Kind Margaretha von Sack), S. 456, wo der Prediger – wie Birken in Text Nr. II/77 – im Rahmen einer oratio ficta Christus zu den Eltern sagen läßt: "Darumb la‹et mir ewre Kinder willig folgen. Habe i¡ ›e eu¡ do¡ gegeben. E# i‰ nur ein depositum vnd vertrawte# Gut. J¡ thue eu¡ ni¡t vnre¡t/ i¡ nehme nur da# meine
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
wieder." Ebd., S. 459f.: "Ey so höret au[ zu trawren/ jhr betrübten Eltern. Kommen do¡ ewre Kinderlein zu vnserem ho¡verdienten Erlöser vnnd Liebhaber JEsu Chri‰o/ wann ›e von dieser Welt abs¡eiden. Sie werden traun au¡ miteinges¡lo‹en/ da er sagt: J¡ gebe meinen S¡a[en da# ewige Leben." – 26-28 Hi 1,21 – 32 gezweiget] Dies ist (mit Absicht?) doppeldeutig formuliert. ′Zweigen′ kann ′wachsen′ bedeuten, aber auch ′sich trennen′ (hier: von den Eltern). Vgl. Grimm: DWb. Bd. 32, Sp. 1049f. – 33f. Apg 20,28 – 35f. Röm 6,23 – 37 1Kor 6,20; 7,23; 1Petr 1,18f. – 39f. Weish 3,1; Offb 14,13 – 41 Ps 37,5 – 43f. Die Zusage, daß die Verstorbenen vorangegangen sind (vgl. Gerhard: Leichenpredigten, S. 188, Z. 10f.: "[…] denn die vorigen verstorbene waren nicht verlohren/ sondern vorhin geschickt […].") und bei Gott die noch Lebenden erwarten, sofern diese es an einem gottwohlgefälligen Leben im Glauben nicht fehlen lassen, kann im frühneuzeitlichen Luthertum auch als paränetischer Bußruf ins Treffen geführt werden; so etwa bei Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel (1599), S. 112-115: Vnnd warvmb nimpt der liebe Gott euwere Freunde/ vnnd hat ›e von der Welt zu ›¡ abgefordert/ vnd eu¡ dur¡ den zeitli¡en Todt getrennet/ denn daß jhr all euwere Gedan¿en solt von der Erden gen Himel hinwenden? Er wil/ daß wir vnser her”li¡e# Verlangen na¡ jhm vnnd na¡ dem ewigen Leben hinri¡ten/ damit wir alle droben in heyliger Liebe/ Liebe#Freuwde vnd Liebe#Herrligkeit wider zusammen kommen mögen. Jhr junge Gesellen vnd Jungfrauwen würdet deß glei¡en au¡ (da jhr den fröli¡en Arti¿el vom ewigen Leben kündet re¡t fa‹en vnd begrei[en) eu¡ aller weltli¡en Lu‰Seu¡e ents¡lahen/ vnnd mit heyliger himmlis¡er Lieb vmbgehen/ vnnd ›ngen eytel Gei‰li¡e Brautlieder von Chri‰o dem s¡öne‰en vnter den Mens¡en Kindern/ vnnd seiner ewigen Ho¡zeit in dem Paradei# deß ewigen Leben#. Da würdestu zu deiner Seelen sagen: […] O meine Seele wiltu nun etwa# von Her”en lieben/ so habe ni¡t lieb die Welt/ no¡ alle# wa# darinnen i‰/ sondern laß die Liebe hingeri¡tet seyn zu dem allers¡öne‰en/ allerfreundtli¡‰en/ allerrei¡‰en vnd allerprä¡tig‰en Ehrenkönig/ zu dem Gott Himmel# vnd der Erden/ der dir dein Her” zur Gnüge wirdt ersättigen/ wel¡# son‰ kein jrrdis¡e Pra¡t/ Frewde no¡ Wollu‰ thun kan. Also würdet au¡ jhr Könige/ jhr Für‰en vnd Regenten au[ Erden (da dieser Arti¿el eu¡ allein re¡t bekannt were) mit himmlis¡en Gedan¿en vmbgehen/ vnd mit dem König Dauid sagen: Wie ein Hirs¡ s¡reyet na¡ fris¡em Wa‹er/ so s¡reyet meine Seele Gott zu dir/ Meine Seele dür‰et na¡ Gott/ na¡ dem lebendigen Gott/ wenn werde i¡ dahin kommen/ daß i¡ Gotte# Ange›¡t s¡auwe? Jhr würdet in seliger Betra¡tung (daß da# ewige Leben ein Leben der inbrün‰igen vnd vngefärbten Liebe i‰) vber alle Ding vnsern lieben GOtt/ vnnd darna¡ euwere Vnterthanen her”li¡ lieben/ vnd den Anfang deß ewigen himmelis¡en Leben#/ mit sol¡er Liebe beweisen/ Jhr würdet auß inbrün‰iger her”li¡er Liebe zu Gott/ mit allem Fleiß vber re¡ter reiner Lehre deß Euangelij/ in euweren Stätten/ Fle¿en/ Dör[ern/ Kir¡en und S¡ulen halten. Jhr würdet die Thore weit ma¡en/ vnd die Thüre in der Welt ho¡ au[thun/ daß der König der Ehren zu eu¡ vnd den euwern eynzöge. Auß re¡ter vätterli¡en Liebe würdet jhr Re¡t s¡a[en dem Armen vnd dem Waisen/ vnd hel[en dem Elenden und Dür[tigen. Jhr würdet eu¡ al# Kinder deß Lie¡t#/ aller Weltli¡en Pra¡t vnd Ho[art ents¡lahen/ na¡ Liebe/ Friede vnd Einigkeit tra¡ten/ Landt vnd Leute mit newen Bürden/ vnd neuwer S¡a”ung nit bes¡wehren/ Sondern al#
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Himmelrei¡# Für‰en/ würdet jhr brennen/ von heyliger himmlis¡er Liebe/ vnd die Chri‰li¡e Liebe im gan”en Regiment leu¡ten vnd mer¿en la‹en. Jhr Chri‰en hohe# vnd nidrige# Stande#/ jhr Edelleut/ jhr Bürger vnd Bawren/ jhr Männer vnd Frauwen/ jhr Rei¡en vnd Armen/ jhr Gro‹en vnd Kleinen/ jhr Alten vnd Jungen/ jhr würdet eu¡ in der Welt Händeln/ vnd Welt Ges¡ä[ten/ al# in Sorgen der Nahrung/ in zeitli¡en Gütern/ Re¡thummen/ Pra¡t/ Herrligkeit vnd vergängli¡en Wollu‰en/ so ni¡t vertie[en no¡ verwi¿eln. Jhr würdet eu¡ mit Maria halten zu Gotte# Wort/ zu den Fü‹en Chri‰i/ vnd den be‰en Theil erwehlen/ der vn# ni¡t kan genommen werden. O wie würdet jhr tra¡ten na¡ dem Rei¡ Gotte# vnd na¡ seiner Gere¡tigkeit. Wie würdet jhr Gott euwern allmä¡tigen Liebhaber so her”li¡ lieben/ vnd den¿en mit allem Fleiß/ wie jhr nur mö¡tet in seiner Liebe vnd in seiner Erkänntnuß tägli¡ wa¡sen vnd zunemmen. O wa# ein Liebe deß Ne¡‰en wirdt au¡ vnter eu¡ seyn/ daß einer den andern liebete al# ›¡ selb‰/ vnnd lie‹et allen Groll/ Hadder/ Ha‹z/ Zorn/ Verbitterung/ Neidt vnd Feindts¡a[t fahren. Vgl. auch Johann Heermann, Fischer-Tümpel. Bd. 1, S. 338, Nr. 384, Str. 17: Dahin fahr i¡ mit fröligkeit, Vnd ihr seyd Gott ergeben, Die ihr mein her” und kinder seyd; Lebt hier ein sol¡e# leben, Auf daß ihr dort bey Gott au¡ lebt Vnd mit mir seinen ruhm erhebt Jn hö¡‰er freud und wonne, Ja damit wir Da für und für Hell leu¡ten wie die Sonne. Simon Dach: Gedichte. Bd. 3/1, S. 22, Nr. 13, Str. 3f.: Drumb, meine Lieb‰en, la‹et ab, Viel jämmerli¡e# klagen Vmb meinen Tod zu tragen. Diß Sterben, diese# n‰re Grab J‰ mir auß allem leiden Der Ri¡t‰eig zu den frewden. Jhr mü‹et au¡ von hinnen ziehn, Do¡ bleibet eu¡ da# Leben, Wo jhr die Sünde werdet iehn Vnd Chri‰o eu¡ ergeben. Denn da# gewüns¡te Himmel-gut Ererben alle Frommen,
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil II)
Die Chri‰um angenommen, Die hie ›¡ gründen au[ sein Blut, Jn seiner Fur¡t ›¡ üben Vnd seine Zukun[t lieben: Mit sol¡em tro‰ bin i¡ verwahrt, Vnd wil da# Heil gewinnen, Begebe drau[ mi¡ au[ die fahrt, Vnd s¡eide so von hinnen. Simon Dach: Gedichte. Bd. 3/1, S. 34, Nr. 27, Str. 5: Wir wollen, die ›¡ fort gema¡t, Jm Friede s¡la[en la‹en, Vnd bloß nur seyn au[ vn# beda¡t, Der Sünden wege ha‹en, Daß wir, weil ›e nun ewig ni¡t Zu vn# zurü¿e kommen, Zu jhnen in da# wahre Lie¡t Bald werden au[genommen. – 44 Joh 10,9
Apparate und Kommentare Psalterium Betulianum Teil 3
Zwischenüberschrift: Himmlis¡e Liebe#amme,: brennend gegen dem Edlen Hirten Cölidoro und der Edlen Hirtin URANJE: erkaltend gegen die fals¡en S¡äfer REJCHARD ARNOLD und WUNNJBALD: in dem Herzen der PSYCHE. 191r T1 Himmlis¡e] Himlis¡e ‾ (ebenso T1 Liebe#amme – T8 Himmeltraut) – T4 darunter gestrichene, unentzifferte Zeile (ebenso T11) – T10 gegen] darunter unentziffertes Wort mit wahrscheinlich sieben Buchstaben, die beiden ersten sind DJ, die drei letzten sind RAM. – T20 darunter zwei gestrichene, unentzifferte Zeilen. T5-20 Welche realen Personen mit den hier aufgeführten Schäfernamen gemeint sind, muß offen bleiben. Es handelt sich nicht um Namen von Mitgliedern des Blumenordens.
Text III/1: HoheLied 1. v. 2. Er kü‹e mi¡ mit dem Ku‹e seine# Munde#. Da# Gebet, i‰ ein Kuß JESU. 192r-192v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T2 HoheLied] HoheL. – 7 Von] davor Mit der gestrichen – 8 i¡:] Doppelpunkt überschrieben, ev. aus Komma – 10 anschließend gestrichene, unentzifferte Zeile – 12 vergunnt] vergu‾nt sowie mit ver-Kürzel – 13 davor gestrichene, unentzifferte Zeile – 17 und (2. Position)] u. – 21 wann] wa‾n (ebenso 54) – 24 und] u. (ebenso 36) – 28 diese#] danach Stamm gestrichen – 29 komm] kom ‾ (ebenso 35 komm – 36 Flamm – 45 nimm) – 39 daß] danach ›e gestrichen – 39 auf] danach ge gestrichen – 50 wann] w überschrieben – 56 di¡ ni¡t] dazwischen Worttrennungsstrich Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1f. Birken verarbeitet hier die aus den Metamorphosen (4,28-6,24) des Apuleius von Madaura (2. Jh. n. Chr.) stammende Novelle "Amor und Psyche". Psyche wird dort als eine Königstochter eingeführt, die ihrer Schönheit wegen als neue Venus verehrt wird. Neiderfüllt blickt die Göttin Venus auf ihre Nebenbuhlerin, zu deren Bestrafung sie ihren Sohn Amor auf die Erde schickt. Dieser soll Psyche verführen und in unheilbares Liebesleid verstricken. Indes, Amor verliebt sich in Psyche, die ihrerseits keinen Gatten finden kann, weil ihre Schönheit potentielle Liebhaber abschreckt. Psyches Vater, die drohende Ehelosigkeit seiner Tocher vor Augen, befragt das Orakel des milesischen Apollon, was zu
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tun sei. Der dunkle Orakelspruch lautet, daß Psyche auf einen Berggipfel einem Ungeheuer auszusetzen ist. Psyche wird dorthin gebracht. Tieftraurig versucht sie, sich zu orientieren und entdeckt in einem nahen Wald einen Palast, den sie betritt. In der Nacht wird sie dort von einem Liebhaber heimgesucht. Weitere Treffen folgen. Die Identität des Liebhabers bleibt Psyche verborgen, zum einen wegen der Dunkelheit, zum anderen, weil der Liebhaber es so will. Zwei ihrer Schwestern aber bereden Psyche dahingehend, die Identität des Liebhabers aufzudecken. Am Morgen nach einer Liebesnacht entdeckt Psyche, daß es sich bei ihrem Liebhaber um Amor handelt. Weil Psyche dies nun weiß, flieht Amor. Er kehrt zurück zu seiner Mutter, die wütend und zornig ist wegen der menschlichen Partnerin ihres Sohnes. Die zwischenzeitlich schwangere Psyche irrt umher auf der Suche nach Amor, bis sie in den Palast der Venus gelangt. Die Göttin der Liebe stellt Psyche verschiedene gefährliche Aufgaben, darunter auch einen Gang in die Unterwelt. Mit göttlicher Hilfe gelingt es Psyche, alle Prüfungen zu bestehen. Am Ende ist es Juppiter, der – auf Betreiben seines Enkels Amor hin – den Zorn der Venus besänftigt und eine Hochzeit zwischen Amor und der zu diesem Anlaß vergöttlichten Psyche anbahnt. Der Sproß der beiden ist die Tochter Voluptas (Vgl. Johannsen, 2001). Das vorliegende Gedicht überträgt die Psycheerzählung auszugsweise auf einen geistlichen Zusammenhang. Es spiegelt die Suche der gläubigen Seele (Psyche) nach ihrem Heiland Christus am Umherirren der Psyche auf der Suche nach Amor. Birken hat die "Amor und Psyche"-Novelle des Apuleius auch in einem Schauspiel mit dem Titel "Psyche" verarbeitet, das 1652 in Nürnberg zur Aufführung kam und in Birkens Teuts¡e[r] Redebind und Di¡t-Kun‰ (1679) abgedruckt ist (ebd., S. 389-516). – 2 Celidoro] Wörtlich übersetzt: Himmelsgeschenk. Auf der Bildebene ist Amor gemeint. Auf der Sachebene handelt es sich um Christus. Daß Christus die Gottheit Amor beerbt in seiner Funktion als Gott der Liebe und daß Christus die Rolle des Liebesgottes besser ausfüllt als die auf Liebesleid und Liebesschmerz sinnende antike Gottheit, ist ein Motiv, das sich etwa auch in Georg Philipp Harsdörffer: Her”bewegli¡e Sonntag#Anda¡ten, Teil 2 (1652), S. 131f., findet, wo es heißt: 1. LEg hin die Pfeil und Bogen verbulder Venu#s¡ü”; Der du viel ha‰ betrogen/ bi‰ s¡neller al# der Bli”. Du sol‰ ›e ni¡t mehr haben/ dieweil Maria Kind/ den wunders¡önen Knaben/ ›e übergeben ›nd. 2. S¡au deiner Pfeile Spi”en/ ›e ›nd ni¡t mehr vergi[t: Sie können den bes¡ü”en/
Gedichte 1 und 2
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den ihre S¡är[e tri[t. Hiervon soll niemand ‰erben al# du vers¡alkter Knab: Du solt ni¡t Gnad erwerben/ hier i‰ dein Todengrab. 3. Nun ›nd e# deine Wa[en/ mein lieb‰e# Jesulein/ niemand damit zu ‰ra[en/ tri[‰ du da# Her” allein. Ma¡t diese Wunde S¡mer”en so wärt er kur”e Zeit/ Die Freud' in Chri‰enHer”en heilt sol¡e# sü‹e Leid. – 5 Hld 3,1f. – 20 Hld 3,2 – 21 Hirt] Ps 23,1; Joh 10,12 – 24 Ez 33,11; 1Tim 2,4 – 31 Hld 2,8 – 33 Vgl. Hld 2,5 – 43 Hld 1,2. Zur mystischen Rede vom Liebeskuß Jesu vgl. zu Text Nr. II/37, v. 16. – 46 Verdrü‹en] ′Verdruß′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 255. – 53f. Ps 73,25 – 55 Hld 3,1f. In der frühneuzeitlichen lutherischen Predigt findet sich dieses Motiv vielfach verarbeitet, so z.B. bei Dilherr: Göttli¡e Liebe#amme (1660), S. 200f.: Wahre Glieder der Chri‰li¡en Kir¡en gesellen ›¡ zu niemand/ al# zu jhrem außerwehlten SeelenBräutigam/ Jesu Chri‰o/ der jhr Heil vnd Tro‰/ jhr Labsal vnd Erge”ung/ jhr Wollu‰ vnd Frewde/ jhr wuns¡ vnd Begierde/ jhr Anfang vnd Ende i‰; an den ›e Tag vnd Na¡t geden¿en: vnd so ›e vermeinen/ er sey von jhnen weg gewi¡en; können ›e ni¡t ruhen/ biß ›e jhn wiederfunden: wie auß dem königli¡en Brautlied ers¡einet/ da ein verliebte# Her” also winselt: Es folgt ein Zitat von Hld 3,1-4. – 56 Gen 32,27
Text III/2: Die Sünd-reuleidige Psy¡e. Parodia de# Lied#: Daphnis gieng, vor wenig Tagen etc. 193r-193v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T3 Parodia] teilweise lateinische Schreibung – T4 Daphnis] überwiegend lateinische Schreibung – T4 etc.] Kürzel – 4 und] u. (ebenso 8, 16, 21, 42, 58) – 9 ›nd die] oberhalb von gestrichenem harter – 11 hinter wel¡en] oberhalb von gestrichenem wel¡e – 12 Jesu#] oberhalb der Zeile – 12 der] danach güldnen gestrichen – 15 da#] Kürzel (ebenso 39, 44) – 20 seyn] s überschrieben – 26 Himmel#lie¡t] Himel#lie¡t ‾ (ebenso 33 kommen – 35 benommen – 36 nimm – 58 nimm) –
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38 wann] wa‾n (ebenso 43 dann) – 42 S¡merzen] nach S gestrichen ma¡ – 57 Theurer Jesu] oberhalb von gestrichenem Wälder – 59 Erhörung] Erhör‾ug Das vorliegende Gedicht findet sich im Psalterium Betulianum mit minimalen Varianten noch einmal unter Text Nr. II/33. Ob es sich bei dem vorliegenden Gedicht um eine Bearbeitung dieses Textes (Nr. II/33) handelt oder umgekehrt, kann nicht mehr geklärt werden. Das Gedicht wurde 1663 gedruckt in der zweiten Auflage von Dilherrs Andachtswerk Her”- und Seelen-Speise in acht gezählten Strophen (Nr. CCCCXLVI, S. 1257f.) (vgl. Morphologie, Nr. 253, S. 440). Nach Stauffer hat Birken dieses Lied bereits für die erste Auflage von Dilherrs Her”- und Seelen-Speise (1661) verfaßt, wo es aber noch nicht zum Abdruck kam (Morphologie, Nr. 253, S. 401). Auf den 18.2.1661 datiert Dilherr die Widmungsvorrede der Erstauflage der Her”- und Seelen-Speise. Der 18.2.1661 ist damit terminus ante quem für die Abfassung des Gedichts. Im Druck (1663) steht das Gedicht unter dem Titel Der Gei‰li¡e Dafni#. Buß-Lied. Parodia de# Lied#: Dafni# gieng vor wenig Tagen. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 6 dem] den – 9 dort] da# – 57 Theurer] Trauter T3f. Das vorliegende Gedicht parodiert ein Gedicht von Johann Rist, das sich unter dem Titel "Daphni# bekümmerte Liebe#-Gedan¿en/ Al# er bey seiner Galatheen ni¡t seyn konte" in seinem Buch Des DAPHNJS aus Cimbrien GALATHEE (1642) befindet (fol. Bjv-Biijr) und im Kommentar zu Text Nr. II/33, v. T5 wiedergegeben wird. – 1 Psy¡e] Steht für die gläubige Seele. Zum mythologischen Zusammenhang vgl. zu Text Nr. III/1, v. 1f. – 11f. Apg 7,55 – 13 Röm 8,34; 1Joh 2,1; Hebr 7,25 – 14 Lk 2,3032; Apg 4,12 – 20 Vgl. Erasmus Alber, Wackernagel. Bd. 3, S. 879, Nr. 1032, Str. 2: Der Jüng‰e Tag i‰ nun ni¡t ferr, kum, JHEsu CHRi‰e, lieber HERR! Kein Tag vorgeht, Wir warten dein vnd wolten gern bald bey dir sein. – 33 Vgl. Joh 8,21 – 43 Ps 69,4 – 44 sonder] ′ohne′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1571f. – 57 Joh 14,6 – 58 Zähr'n] ′Tränen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 191. – 60-62 1Thess 4,7. Zur Ansicht, daß das Tun guter Werke im Rahmen der nova oboedientia die mit der Buße einsetzende fides in Erscheinung treten läßt, vgl. zu Text Nr. II/30, v. 8. Zur lutherischen Auffassung, daß sich der Glaube im Vorsatz, gute Werke zu tun, zeigt und nicht in ethischer Perfektion, vgl. zu Text Nr. II/7, v. 46. – 64 Röm 1,12
Gedicht 3
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Text III/3: JESUS, ru[et der Verirrten Seele. Parodia de# Lied#: A¡ Amarilli# ha‰ du dann etc. 194r-194v T4 Parodia] teilweise lateinische Schreibung – T5 etc.] Kürzel – 5 da#] Kürzel (ebenso 56) – 9 in] oberhalb von gestrichenem auf – 27 wie] oberhalb von gestrichenem al# – 29 und] u. (ebenso 41, 63) – 31 ›e] aus mir überschrieben – 37 Eil] davor der gestrichen – 37 vom] oberhalb von unentzifferter Streichung – 38 da#] danach Jag gestrichen – 39 in] davor unentzifferte Streichung – 41 komm] kom ‾ – 43 Komm] Kom ‾ (ebenso 57, 59) – 43 der] Kürzel – 49-64 in der Handschrift steht Strophe 8 vor Strophe 7. Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. T5 Das vorliegende Gedicht ist die Parodie eines Gedichtes von Johann Rist, welches sich unter dem Titel Mirtillo KlageLied An seine Allerlieb‰e Amarylli#/ Al# ›e eine lange Zeit an frembde örter war verreiset in seinem Buch Des DAPHNJS aus Cimbrien GALATHEE (1642) befindet und folgenden Wortlaut hat (fol. Cvjr-Cvijr): 1. A¡ Amarylli# ha‰ du denn Die Wälder gar verla‹en/ Die i¡ zum allerbe‰en kenn' Und wandel‰ frembde Stra‹en/ Geden¿‰ du ni¡t O du mein Li¡t Wie sehr Myrtillo klaget Und tägli¡ na¡ dier fraget. 2. Ob i¡ die Wiesen s¡on bey Na¡t In Traurigkeit dur¡gehe/ So fühl' i¡ denno¡ deine Ma¡t Ob i¡ di¡ glei¡ ni¡t sehe/ Du bi‰ zwar dort An frembden Ort' Und kan‰ denno¡ mi¡ zwingen Ein Klag-Lied dier zu ›ngen.
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3. Mein s¡ön‰e# Lieb du wei‰ ja woll Von dier kan i¡ ni¡t leben/ Gefellt e# dier denn daß i¡ soll Dem ‰erben mi¡ ergeben? Wollan i¡ bin O S¡ä[erin Bereit na¡ deinem Willen Ein s¡war”e# Grab zu füllen. 4. Den Himml ru[' i¡ tägli¡ an Zum Zeugen meiner Thränen/ Die weil i¡ gar ni¡t# ander# kan Al# ‰et#' mi¡ na¡ dir sehnen. I¡ seu[” und s¡rey: O Lieb und Treu' Kommt hel[et mier gewinnen Den Preiß der S¡ä[erinnen. 5. Drumb Amarilli# la# do¡ seyn Die abgelegne Wälder/ Komm' über Felsen/ Berg und Stein Komm über Flüss und Felder Komm' eylig‰ do¡ Eh mi¡ da# Jo¡ Der Lieb' hie unterdrü¿et und jämmerli¡ er‰i¿et. 6. Und kan‰ du den so s¡leunig ni¡t Abwenden meine S¡mer”en/ So bitt' i¡ sehr/ o du mein Li¡t/ Laß do¡ in deinem Her”en Nun mi¡ allein Vergraben seyn/
Gedichte 3 und 4
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So soll mi¡# ni¡t verdrie‹en Abwesend dein genie‹en. 7. Immittel‰ leb' in guter Ruh' und so di¡ jemand fraget; Wohin? So spri¡: den Wäldern zu Da ›¡ Myrtillo klaget/ Ihn muß i¡ sehn Ey kan# ges¡ehn/ So wird mein lange# Leiden Verkehrt in lauter Freuden. – 1 Psy¡e] Steht für die gläubige Seele; zum mythologischen Zusammenhang vgl. zu Text Nr. III/1, v. 1f. – 11f. Vgl. Hld 3,1f. – 19f. Jes 53,4f. – 26 Lk 19,41 – 28 Vgl. Hld 3,1f. – 40 zer‰u¿et] ′zerstückelt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 786. – 43 Vgl. Joh 8,12 – 49 Vgl. Hld 7,1; Jes 31,6 – 53 Ez 34,16 – 54 Vgl. Jes 55,6 – 56 Joh 4,14 – 57 Weish 3,1; Offb 14,13 – 63f. Joh 16,20
Text III/4: Die betrübte Seele, sehnet ›¡ na¡ ihrem JESU. Parodie ebendiese# Liede#. 195r-195v T4 Parodie] teilweise lateinische Schreibung – 4 und] u. – 11 immer] imer ‾ (ebenso 25 Himmel – 32 HimmelZinnen – 37 Komm) – 11 bänger] b überschrieben – 21 dahinn] dahi‾n (ebenso 22 Sinn) – 47 laß] danach su¡ gestrichen – 47 diese] überschrieben – 47 Threnen] aus hand überschrieben – 48 unterhalb einer gestrichenen, unentzifferten Zeile – 49-64 in der Handschrift steht die 8. vor der 7. Strophe Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. T4 Das vorliegende Gedicht parodiert ein Gedicht von Johann Rist, das sich unter dem Titel "Mirtillo KlageLied An seine Allerlieb‰e Amarylli#/ Al# ›e eine lange Zeit an frembde örter war verreiset" in seinem Buch Des DAPHNJS aus Cimbrien GALATHEE (1642) befindet (fol. Cvjr-Cvijr) und im Kommentar zu Text Nr. III/3, v. T5 wiedergegeben wird. – 2 Vgl. Ps 22,2 – 6 Joh 8,12 – 17 Mein trauter Hirt] Joh 10,11 – 18 Joh 6,68; 15,5 – 25 Mt 7,7f. – 27f. Hld 3,1f. – 34 Ps 90,13 – 35 Sonnens¡ein] Mal 3,20 – 37 Offb 22,17.20 – 41 Num 11,23 – 43 ô ~ Lie¡t] Joh 8,12 – 45 Ps 119,94 – 49f. Vgl. Gen 32,27 – 54 Ps 90,13 – 58 Vgl. Lk 15,4 – 63f. Vgl. Ps 126,5
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Text III/5: Fernere# Sehnen der von ihrem JESU entfernten Seele. Parodie de# Liede#: J‰ irgend zu erfragen. 196r-196v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T3 entfernten] erstes e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – T4 Parodie] teilweise lateinische Schreibung – 1 erfragen] erstes r aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 3 ma¡et] a aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 9 gegangen] erstes e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 10 man¡e#] # aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 11 hält] l aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 12 ganz] n aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 13 eingenommen] erstes n aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 15 entkommen] entkomen ‾ (ebenso 56 Himmel-an) – 18 seufze] zweites e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 23 S¡äfer] c aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 24 Hirt] t aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 25 i¡] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 26 seiner] zweites e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 28 Har[e] unterhalb von gestrichenem Laute; ar aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar und erschlossen aus dem Zusammenhang Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. T4f. Das Lied ist die Parodie eines Textes von Martin Opitz, der sich ohne Überschrift in seinen Acht Bücher[n] Deutscher Poematum (1625) findet, und der nach der kritischen Werkausgabe, Bd. 2/2, S. 660-662, folgenden Wortlaut hat: Ist jrgend zu erfragen Ein Schäffer vmb den Rein/ Der sehnlich sich beklagen Muß vber Liebespein/ Der wird mir müssen weichen/ Ich weis sie plagt mich mehr: Niemand ist mir zu gleichen/ Vnd liebt er noch so sehr. Es ist vorbey gegangen Fast jetzt ein volles Jahr/ Daß Phyllis mich gefangen
Gedicht 5
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Mit Liebe gantz vnd gar; Daß sie mir hat genommen Gedancken/ Muth vnd Sinn: Ein Jahr ists daß ich kommen In jhre Liebe bin. Seyt dem bin ich verwirret Gewesen für vnd für/ Es haben auch geirret Die Schaffe neben mir; Das Feldt hab' ich verlassen/ Gelebt in Einsamkeit/ Hab' alles müssen hassen Worumb ein Mensch sich frewt. Nichts hab' ich können singen Als nur jhr klares Liecht; Von jhr hab' ich zu klingen Die Lauten abgericht; Wie sehr ich sie muß lieben/ Vnd jhre grosse Ziehr Das hab' ich fast geschrieben An alle Bäwm' allhier. Kein Trincken vnd kein Essen/ Ja nichts hat mir behagt/ Ich bin nur stets gesessen/ Vnd habe mich beklagt; In diesem schweren Orden Verendert alles sich/ Die Herd' ist mager worden/ Vnd ich bin nicht mehr ich. Sie aber hat die Sinnen Weit von mir abgekehrt/ Ist gar nicht zu gewinnen/ Als wer' ich jhr nicht werth; Da doch was ich gesungen
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil III)
Im Brittenland erschallt/ Vnd auch mein Thon gedrungen Biß durch den Böhmer Waldt. So hab' ich auch darneben/ Ich habe was bey mir/ Das ich nicht wolte geben Vmb alles Vieh allhier Das an das Neckers Rande Im grünen Grase geht: Mein Lob wird auff dem Lande Vnd in der Stadt erhöht. Jedoch nach diesem allen Frag' ich nicht sonders viel/ Der Phyllis zu gefallen Ich einig singen wil/ Weil nichts ist das auff Erden Mir ohne sie gefellt; Kan jhre Gunst mir werden/ So hab' ich alle Welt. – 11-14 Hld 4,9 – 15f. Gal 2,20 – 27f. Vgl. Ps 71,22 – 33f. Ps 102,5 – 36 Ps 55,18 – 39 Vgl. Ps 31,10 – 51f. Vgl. Mt 9,36 – 53-56 Ps 8,2f. – 59f. Vgl. Mt 26,39 – 61-64 Ps 73,25
Text III/6: Der Glaube, trö‰et die Seele, daß ihr Jesu# ›e nit ha‹e, Parodia meine# Lied#. 197r-197v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 Am rechten Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – T4 Parodia] teilweise lateinische Schreibung – 7 und] u. – 12 wa#] Kürzel – 22 Flamm] Flam ‾ (ebenso 23 s¡wamm – 25 Creu”e#‰amm) – 24 Seit] Seite – 48 wird] d überschrieben – 53 la‹en] der Druckfassung folgend emendiert aus la## – 53 ›nn] ›‾n (ebenso 55 anbeginn) Das vorliegende Gedicht wurde ohne Verfasserangabe erstmals 1668 in sechs gezählten Strophen gedruckt in der Leichenpredigt auf Christoph Hübner (1619-1668), die von Gottfried Händel (16441698) – damals Pfarrer in Frauenaurach – gehalten wurde und den Titel trägt Hiob# heilsamer Woolge-
Gedicht 6
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muth Oder Freuden-Fahne in dem Her”en gepan”et und in der Seele vom Gei‰ GOtte# ges¡wungen (S. 17-19) (vgl. Morphologie, Nr. 377, S. 657f.). Hübner war Dekan in Baiersdorf und mit Birken seit den gemeinsamen Studientagen in Jena bekannt. Er starb am 25. 6. 1668 und wurde vier Tage später (29. 6.) zu Grabe getragen. Birken hat das vorliegende Lied – wie Stauffer (Morphologie, Nr. 377, S. 657) vermutet – wohl bereits 1663 verfaßt und für diesen Trauerfall aus seinem Fundus geschöpft. Bemerkenswert ist, daß das Gedicht nicht im Anhang zu Händels Leichenpredigt, sondern – ohne Verfasserangabe – in dieser selbst gedruckt wurde. Es hat im Druck keine Überschrift. Der ersten Gedichtstrophe ist im Druck eine Marginalie beigesellt (Witwen und Waisen verlä‹t Gott ni¡t). Für den Anhang von Händels Leichenpredigt hat Birken einen weiteren Text beigesteuert (Nr. III in den EPICEDIA), den er anlässlich des Todes von Christoph Hübner neu aufgesetzt hat (vgl. Morphologie, Nr. 377, S. 657f.). Die handschriftliche Fassung von letzterem Text findet sich in den Todten-Andenken (dort Text Nr. 212). Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung des vorliegenden Gedichtes an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 2 di¡] di¡# – 15 der] Er – 20 von ihm urtheil] Urtheil von Jhm – 25 dem] deß – 40 wann] Wenn – 42 nit] ni¡t (ebenso 53) – 45 dem] denn – 45 vor] für (ebenso 51) – 52 seine] So viel Wieder abgedruckt wurde das Gedicht im Nürnbergis¡e[n] Gesangbu¡ des Jahres 1676. T4 Das eigene Gedicht, das Birken an dieser Stelle parodiert, findet sich unter der Überschrift An Silvien. Wie daß er no¡ liebe in seiner Textsammlung Floridans Amaranten-Garte unter der Nummer LXXXI. (WuK. Bd. 1, S. 158f.) und hat dort folgenden Wortlaut: 1. Gläub e# ni¡t, e# ›nd Gedanken, Silvia! daß Floridan in der Lieb erkalten kan; gläub e# ni¡t, er kan ni¡t wanken, der getreue S¡äfer#mann. Sein Gemüt brennt und glüht ‰ät# na¡ dir, Edle Zier! sonder Ziel und S¡ranken. 2. Muß er ›¡ zuweilen ‰ellen, gegen dir wa# fremde seyn, mit verliebtem augens¡ein ›¡ zu andern au¡ gesellen: wi‹, er bleibt do¡ dein allein. du mu‰ ni¡t,
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ô mein Lie¡t! na¡ dem Blink Augen-wink von ihm Urtheil fällen. 3. E# i‰ no¡ um keinen Funken kälter worden seine Flamm, die in ihm s¡lägt ho¡ zusamm, die in seine Seel gesunken und au# deinen Auglein kam. wie dann solt minder hold er dir seyn? Nein! a¡ Nein! laß di¡# ni¡t bedunken. 4. Hohe Ursa¡ hei‰ ihn lieben: deine Tugend, deine Zier ewig i‰, bleibt für und für: darüm er, von Lieb getrieben, ›¡ au¡ ewig sehnt na¡ dir. du mu‰ seyn ni¡t so fein, Gabenrei¡ Nymfen glei¡, wann er Ha## soll üben. 5. Sehen di¡, und nit entbrennen: lieben di¡, und la‹en ab: i‰ so mögli¡, al# dem Grab und dem blei¡en Tod entrennen. wann dort gie‹t der Wa‹erknab von der Höh s¡warzen S¡nee, sodann wird dieser Hirt sein Herz von dir trennen.
Gedicht 6
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6. Au¡, die er von dir empfangen, soviel Gnaden, la‹en ihn di¡ ni¡t la‹en au# dem Sinn. deine Gun‰, i‰ sein Verlangen, i”t no¡, wie von anbeginn. A¡ so gib Lieb üm Lieb! für und für bleibt bey dir Floridan gefangen. – 5 Wahn] ′Einbildung′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 27, Sp. 602. – 10 sonder] ′ohne′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1571f. – 11-15 Zur auf Luther zurückgehenden Rede davon, daß sich der den Glaubenden anfechtende Gott verstellt, sowie zu Luthers Ratschlägen, wie man sich in solchen Situationen verhalten sollte, vgl. den Kommentar zu Text Nr. I/35, v. 105-108. Zur consociatio des in dieser Weise Angefochtenen mit dem angefochtenen Christus am Kreuz, wie Birken sie hier zur Sprache bringt, vgl. Paul Gerhardt: Nürnbergis¡e# Gesangbu¡ (1676), S. 158, Nr. 139, Str. 8f.: 8. Nu wol/ der S¡e¡er wird mit Freud au# Chri‰i Wort erfüllet: Er aber selb‰ fängt an/ und s¡reyt/ glei¡ al# ein Löwe brüllet: Eli/ mein GOtt/ wel¡ Ang‰ und Noht muß J¡/ Dein Kind/ au#‰ehen! J¡ ruf/ und Du s¡weig‰ ‰ill darzu/ lä‹t Mi¡ zu Grunde gehen! 9. Nimm di# zur Folge/ fromme# Kind/ wann GOtt ›¡ grausam ‰ellet/ s¡au/ daß du/ wann ›¡ Trübsal ndt/ ni¡t werde‰ umgefället/ halt ‰eif und fä‰/ der di¡ j”t lä‹t/ wird di¡ gar bald erfreuen/ sey du nur treu/ und halt darbey ‰ar¿ an mit gläubigm S¡reyen. – 15 Mt 28,20 – 21-25 Vgl. Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 572 (1. Sonntag nach Ostern, Joh 20,19-29): "[...] au# Chri‰i Wunden leu¡te no¡ heutige# Tage# die Flamme seiner Liebe herau# [...]." – 30 di¡# ni¡t bedunken] ′es dir nicht derart erscheinen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1237f. – 32f. Vgl. Lk 1,50 – 46-
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48 S¡warzen ~ wird] Verarbeitung des Sprichworts "Wenn schwarzer Schnee fällt, wird dies und jenes geschehen". Zum Sprichwort vgl. Wander. Bd. 4, Sp. 296, Nr. 94. – 49 dein Hirt] Joh 10,12 – 51f. Jes 53,5 – 54 Ez 33,11; 1Tim 2,4 – 58f. Das Fürbilden des u.a. im Katechismus kondensierten Evangeliums ist für Luther die Kernaufgabe eines Predigers sowie der Inbegriff der täglichen praxis pietatis des Gläubigen. Nur so kann es Luthers Ansicht nach gelingen, den Glauben eines Menschen lebendig zu halten, sowie den Gläubigen stark zu machen gegen die intramundanen Verderbensmächte. Entsprechend eindringlich mahnt Luther darum in seinem Kleinen Katechismus (1529) (nach WA 30/1, S. 267, Z. 22 - S. 268, Z. 2): Darümb bitte i¡ umb Gotte# willen eu¡ alle meine lieben herrn und brüder, so Pfarherr odder Prediger ›nd, wollet eu¡ ewer# ampt# von her”en annemen, eu¡ erbarmen uber ewr vol¿, da# eu¡ befolhen i‰, unnd un# hel[en den Cate¡ismum ynn die leute, sonderli¡ ynn da# iunge vol¿ bringen, Und wel¡e e# ni¡t be‹er vermügen, diese tafeln und forme für ›¡ nemen und dem vol¿ von wort zu wort für bilden [...]. Auch in Luthers Seelsorge spielt das Für- und Einbilden (zur Synonymität beider Verben vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 665-667) Christi um willen der Tröstung in Notsituationen eine wichtige Rolle. Vgl. Luther, WA 2, S. 689, Z. 24-29 (Sermon von der Bereitung zum Sterben, 1519): Alßo mustu die sund nit ansehen yn denn sundern, no¡ yn deynem gewi‹en, no¡ yn denen, die yn sunden endli¡ bliben und vordampt seyn, du fere‰ gewißli¡ hyna¡ und wir‰ ubirwunden, sondern abkeren deyn gedan¿en unnd die sund nit dan yn der gnaden bild ansehen, und da‹elb bild mit aller cra[t yn di¡ bilden und vor augen halten. Der gnaden bild i‰ nit ander#, dan Chri‰u# am Creu” und alle seyne lieben heyligen. – 60 Wahn] ′Einbildung′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 27, Sp. 602.
Text III/7: Pa‹ion#Lied von der Ehrnen S¡lange. 198r-199v Das vorliegende Gedicht ist mit Ausnahme des vorangestellten zweistimmigen Satzes ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. 1-9 Die erste Strophe ist mit einem Notensatz versehen. Auf den Satz folgen der Gedichttitel und die erste Strophe noch einmal. Eine Transkription des Satzes findet sich unter Notentranskription 4. – 4 diese] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 26 und] u. – 35 todt] überschrieben – 70 Lamm] Lam ‾ (ebenso 70 Liebe#amm) – 72 Unsrer] überschrieben – 87 meine] durch Streichung aus meinen; danach Tod gestrichen Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt.
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4-9 Num 21,5 – 7 Sonder] ′Ohne′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1571f. – 16 dein Himmelbrod] Joh 6,3135 – 19-27 Num 21,6 – 34 HöllenS¡lang] Vgl. Offb 20,2. Das Motiv der Höllenschlange als einer Abgesandten des Satans findet sich in der Erbauungsliteratur des frühneuzeitlichen Luthertums vielfach, vgl. Dilherr: Zeit-Predigten (1657), S. 664f.: "Da die Welt no¡ ni¡t gegründet ward/ ›ehe/ da fand ›¡ s¡on die Güte GOtte#. Denn da Er/ al# ein allwi‹ender GOtt/ zuvor sahe/ daß sein kün[tige# Ges¡öp[/ der Mens¡/ ›¡ s¡werli¡ würde versündigen/ die lu‰ige Wohnung deß Paradise# ni¡t allein vers¡er”en; sondern au¡/ mit seinem Ungehorsam/ die Stätte aller Dra¡en und höllis¡en S¡langen verdienen:" Unter Bezugnahme auf Gen 3,1-5 vgl. Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 41: "Daß vnsere er‰e Eltern in die Sünde gerathen ›nd / i‰ ges¡ehen aus antrieb der hellis¡en S¡langen de# Teu[el# [...]." Zur zeitgenössischen emblematischen Umsetzung der Rede von der Höllenschlange und ihrer Überwindung durch Christus vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 644f. – 37-45 Num 21,7. Vgl. Johannes Förster: PASSIO CHRISTI TYPICA (1610), S. 101: "Wa# thun aber die Kinder Jsrael/ al# ›e diese ern‰e Gotte#‰ra[ da vor augen sehen/ ›e s¡lagen in ›¡/ lau[en mit gesampten hau[en zu Mose/ Bei¡ten vnd bekennen jhre Sünde vnd Mi‹ethat/ bitten darneben vor Gott vnd na¡ Gott/ Er wolle do¡ den HERREN für ›e bitten/ da# er do¡ diese s¡re¿li¡ S¡langenplag von jhnen nehme." – 38 kranke Seelen] Daß die Seele mit Ps 6,3 infolge der Erkenntnis ihrer Sünden krank zu Bette liegt, ist ein in der frühneuzeitlichen Emblematik verbreitetes Motiv. Vgl. etwa Christian Hoburg: EMBLEMATA SACRA (1662), S. 36f. – 50f. Röm 8,34; 1Joh 2,1 – 55-72 Zur Parallelisierung der Fürbitte des Mose für das Volk Israel mit der intercessio Christi vgl. zu Text Nr. II/32, v. 113-118. – 65 Ex 15,26; Mt 9,12. Zur Rede von Gott/Christus als Arzt vgl. zu Text Nr. II/32, v. 3. – 66 Joh 3,14f. – 68f. 1Petr 2,24 – 70 Gotte# Lamm] Joh 1,29.36 – 70-72 in ~ rahten] Jes 53,5 – 70f. Vgl. Luther (AWA 4, S. 195): Hie ist das recht Osterlamm, davon Gott hatt gepotten. Das ist an des creützes stamm ynn heysser lieb gebroten. Des blutt zeichet unser thür; das helt der glaub dem tod für. der wurger kan uns nicht ruren. – 73-78 Num 21,9 – 73-90 Joh 3,14f. Die typologische Verknüpfung der erhöhten Schlange aus Num 21 mit dem erhöhten Christus begegnet bei Luther und in der frühneuzeitlichen lutherischen Predigtund Erbauungsliteratur häufig. Vgl. Luther, WA 47, S. 67, Z. 28 - S. 68, Z. 1 (Auslegung des dritten und vierten Kapitels Johannis, 1538-1540): Aber Mose# hatt gesagt: Ej, fur¡tet eu¡ ni¡t, und hat ihnen da# khulepa‰er und die s¡lange au[geri¡tet, so ge‰alt i‰ gewesen wie die s¡langen, die ›e gebi‹en hatten, dafur ›e ohen und ›¡ fur¡ten. Wa# mu‹en do¡ da die Juden geda¡t haben? Mose#, bistu tholl und thori¡t? wilstu un# mit deiner ar”tej no¡ viel mehr
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ers¡re¿en und un# gahr in ein bo¿#horn fur fur¡t jagen? wa# solt un# die s¡lang hel[en? Aber Mose# fheret fort und geu‰ eine eherne s¡lange in der ge‰alt un form, wie die andern lebendigen feurigen s¡langen waren, und henget ihnen eine s¡lang wieder fur die augen. Den wen man von einem tollen hunde gebie‹en wird, so mu## man hund#harr wider au[binden, so wird de# bi## geheilet. Also solten, die von feurigen s¡langen ge‰o¡en, da# i‰: vom Teu[el in Sunde und ewige verdamni## gebra¡t wahren, widerumb diese eherne s¡lange ansehen, da# i‰: an Chri‰um gleuben [...]. Vgl. auch Arndt: POSTILLA I (1736), Teil 1, S. 441: "Wi‹et ihr au¡, wa# Mose# in der Wü‰en thäte, al# er die rothe eherne S¡lange aufri¡tete, wer dieselbe würde ansehen, der solte leben? J‰ dieser [scil. Christus] ni¡t die re¡te blutrothe S¡lange, die jederman gesehen hat am Hol”e hangen, al# ein Flu¡?" Vgl. Kurfürstenbibel (1641), Teil 3, S. 114a: 14. Vnd (damit i¡ au¡ auß dem Gese”/ de‹en jhr Phariseer eu¡ rühmet/ meine Lehre be‰etige/) wie Mose# in der Wü‰en (au[ Gotte# Befehl) eine (eherne) S¡lange erhöhet (zum Zei¡en au[geri¡tet) hat/ (damit alle die/ so von den fewrigen S¡langen gebi‹en waren/ dur¡ da# Ans¡awen derselben ehernen S¡langen gesund gema¡t/ vnd beym Leben erhalten worden/) Also muß (dem geda¡ten Vorbild na¡) deß Mens¡en Sohn (na¡ vnaußspre¡li¡ gro‹em Leiden/ Jammer vnd Ang‰/ no¡ vber da# am Creu”) erhöhet [...] werden. 15. Au[ daß alle (die zwar von der Höllis¡en S¡langen/ dem leidigen Teu[el/ dur¡ die Sünden verwundet/ vnd deß ewigen Tode# Leibeigene worden/ aber do¡) die an jhn (den am Creu” erhöheten Heiland vnd Erlöser deß Mens¡li¡en Ges¡le¡t#) gläuben/ (vnd jhn also gei‰li¡ vnd mit erleu¡teten Augen jhre# Ver‰ändni# ans¡awen/ Ephes. 1. v. 18. wie er jhnen in seiner Creu”igung dur¡# heilige Evangelium für die Augen gemahlet i‰/ Galat. 3. v. 1.) ni¡t verlohren (ewigli¡ verdampt) werden/ sondern da# ewige Leben haben. Vgl. ebenso Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 297, Z. 38-50: Num. 21. ist solches in einem Vorbilde zuuor angedeutet/ denn daselbst wird gemeldet/ als das Volck Jsrael in der Wüsten durch fewriger Schlangen Stich verwundet/ da habe der H ERR dem Mosi befohlen/ er sol eine ehrne Schlangen machen/ dieselbe zum Zeichen auffrichten/ wer nun gebissen war vnd dieselbe auffgerichtete Schlange ansahe/ derselbe blieb bey Leben. Diß Bild zeucht Christus Joh. 3. auff sich selber/ in dem er spricht/ Wie Moses in der Wüsten eine Schlange erhöhet hat/ also mus des Menschen Sohn auch erhöhet werden/ verstehe am Holtz des Creutzes/ auff dz alle die an jhn gleuben/ die jhn mit wahrem Glauben vnd Hertzensvertrawen anschawen/ nicht verlohren werden/ sondern von den Wunden der hellischen Schlangen von den Sünden geheilet vnd erlöset/ das ewige Leben haben. Johannes Förster: PASSIO CHRISTI TYPICA (1610), S. 107-109: Ebener ma‹en geliebte/ war e# au¡ mit vn# elenden Erdwürmlein sämbtli¡ vnd sonderli¡ bewand vnd bes¡a[en. Die alte S¡lange die da hei‰ der Teu[el vnd Satanas/ hat ni¡t allein vnsere er‰en Eltern Adam vnd Evam/ sondern au¡ vn# in jhnen vnnd mit jhnen ingesampt alle vnd iede gan” tödli¡ verwundet [...]. Aber glei¡ wie Gott der HERR/ in vnserm heutigen text ein mittel gefunden/ wieder den Biß vnnd gi[t der
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feurigen S¡langen/ vnd Mose beviehlet/ er soll eine Rote Küp[erne S¡lange an ein Höl”ern pfal au[hengen zum zei¡en/ da# wer gebie‹en i‰/ vnd ›ehet ›e an/ der soll leben: Also geliebte/ hat au¡ Gott der himlis¡e Vater/ der Welt seinen eingebornen Sohn JESVM CHRJSTVM gesand vnd ges¡en¿et/ der hat ›¡ am Stam de# heiligen Creu”e#/ al# ein veru¡ter S¡langenwurm au[hengen la‹en/ vnd ›¡ derma‹en mit Blut vnd wunden zuri¡ten/ daß er einer Roten Küp[ern s¡langen ehnli¡er al# eim Mens¡en/ außgesehen. Weiter ebd., S. 110f.: Denen [scil. den Kindern Israel] wird zwar zu gut die Ehrne S¡lange erhöhet vnd au[geri¡tet: Aber damit war e# ni¡t verthan: sondern ›e mu‰en au¡ da# jhre dabey thun. Wa# denn? Sie mu‰en die S¡lange ni¡t also vor ›¡ ‰ehen la‹en/ sondern/ ›e mu‰en jhre Augen au[heben/ vnd dieselbe ansehen. [...] Sie haben die ehrne S¡lange mü‹en ansehen/ vnd wer ›e angesehen hat/ der i‰ genesen/ vnd beym leben erhalten worden. Glei¡er ge‰alt [...] i‰ e# ni¡t genug/ da# CHRJSTVS am Creu” vor vn# ge‰orben/ vnd vn# die vergebung vnserer Sünden erworben: Sondern e# mu‰ au¡ da# ansehen dazu kommen/ wir mü‹en diese todte vnd blutrothe S¡lange am ‰amm de# Creu”e# ansehen? Womit aber? Mit den augen de# glauben#/ da# i‰/ E# mu# ein jeder Chri‰ vor ›¡ in seinem Her”en die application au¡ au[ ›¡ ma¡en/ vnd fe‰igli¡ glauben: CHRJSTVS sey au¡ vor seine Sünde ge‰orben. Dilherr: Augen- und Her”en#-Lu‰ (1661), S. 313: "GOTT ließ weisen/ wie die/ von den feurigen S¡langen gebi‹ene/ Jsraeliten könnten geheilet werden: Gott lä‹t un# no¡ weisen/ wie wir/ von den Sünden-bi‹en der höllis¡en S¡langen/ können geheilet werden. Denn da# i‰ der Wille GOtte#/ daß/ wer den Sohn ›ehet/ und glaubet an Jhn/ da# ewige Leben habe." Vgl. außerdem Friedrich Balduin: PASSIONIS TYPICAE Liber alter (1616), S. 90-140. – 89 Vgl. Jes 53,5; 1Petr 2,24
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Notentranskription 4: Notensatz zu Text Nr. III/7: Da# Volk in der Wü‰en, 198r.
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Text III/8: Pa‹ion#-Lied von der Liebe JESU. 199v-201r Das vorliegende Gedicht ist mit Ausnahme der Überschrift und des zweistimmigen Satzes mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 Am linken Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – T1 anschließend gestrichene, unentzifferte Zeile – 1-6 Die erste Strophe ist mit einem Notensatz versehen. Eine Transkription des Satzes findet sich unter Notentranskription 5. – 1 1.] fehlt im Manuskript – 8 von] n überschrieben – 13 deine] d aus D überschrieben – 13 GeiselWunden] ev. Geisel Wunden – 18 verwunden] er überschrieben – 51 Creu”e#Stamm] Creu”e#Stam ‾ Das vorliegende Gedicht wurde 1674 im persönlichen Andachtsbuch der Herzogin Sybilla Ursula von Schleswig-Holstein-Sonderburg, geb. Herzogin von Braunschweig-Lüneburg (1629-1671), gedruckt (vgl. Morphologie, Nr. 504, S. 882). Das Buch erschien unter dem Titel Himmlis¡e# Kleeblat oder Betra¡tungen Der Allerhö¡‰heilig‰en DreyEinigen Gottheit. Die Herzogin war eine Tochter von Herzog August. Birken kannte sie seit seiner Zeit als Prinzenerzieher in Wolfenbüttel. Sybilla Ursula starb am 12.12.1671 im Kindbett gemeinsam mit ihrer neugeborenen Tochter. Beide wurden am 6.2.1672 beigesetzt (vgl. Für‰l. S¡leßwig-Hol‰ein-Glü¿#burgis¡e Gedä¡tniß-Seule (1672). DBA I, 1252, S. 394f.). Anläßlich des Todes der Herzogin verfaßte Birken eine Trauerekloge (ECLOGA. DIANA.), die 1672 in Wolfenbüttel gedruckt wurde (vgl. dazu Morphologie, Nr. 451, S. 794-796). Das Himmlis¡e Kleeblat geht zurück auf einen Text, den Sybilla Ursula als Erbauungsbuch für den Eigenbedarf niedergeschrieben hatte. Das Manuskript wird in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel aufbewahrt (240 Extravagantes) und trägt einen Titel, der detaillierte Informationen zum Abfassungszeitraum gibt: Geistliches Kleeblatt. angefangen den 9. iulius und vollendet den 26. octobris 1655. Anno 1658 eingeschrieben (Otte, 1993, S. 74). Nach dem Tod der Herzogin entschied ihr Bruder Anton Ulrich, das Werk zu publizieren, und beauftragte Birken mit dessen Überarbeitung und der Betreuung der Drucklegung. Am 3.5.1673 notierte Birken in sein Tagebuch: "Lit[erae] v[on] Ser[enissi]mo samt Dianae Bu¡" (Tagebücher II.203; PBlO.B.2.1.8, 105v). Von September bis November 1673 las Birken die Druckfahnen. Im Jahre 1674 wurde die Erbauungsschrift bei Johann Hoffmann in Nürnberg publiziert. Die Verfasserin blieb ungenannt – wie auch Birkens Beiträge nicht als solche kenntlich gemacht wurden. Dem Dichter eindeutig zuzuweisen sind aufgrund der Manuskriptfassungen zehn Gedichte, von denen sich eines im Psalterium Betulianum (das vorliegende) und acht in den Todten-Andenken befinden (Texte Nr. 252-258 und 281). Darüber hinaus dürften auch der die Schrift abschließende Trostbrief und weitere Beiträge Birken zuzuschreiben sein. Vgl. zu den Details Morphologie, Nr. 504, S. 881-884 und Laufhütte, 2007, S. 65. In Anbetracht der wahrscheinlichen Endredaktion des Psalterium Betulianum im November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I) ist davon auszugehen,
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daß der November 1667 als terminus ante quem für die Entstehung des vorliegenden Gedichtes zu gelten hat. In Sybillas gedruckter Erbauungsschrift findet sich das Gedicht im Kapitel Von der Erlösung, S. 387-389, in elf ungezählten Strophen. Es trägt den Titel JESU Leiden und Tod/ ein Liebe-Spiegel. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 9 hat# keine] e# hat nit – 21 den] der – 40 nit] ni¡t – 43 die] de# – 60 Leben#baum] Leben–-Fel# 1f. Vgl. Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 29, Z. 369-374: Zum vierdten/ S. Paulus spricht zun Galat. 2. Christus hat mich geliebet/ vnnd hat sich selbst für mich dahin gegeben/ Da haben wir einen andern Schlüssel der Erkentnis/ damit wir die Geheimnis der Passionshistorien können eröffnen/ daß wir nemlich das Leiden Christi ansehen als einen klaren Spiegel seiner hertzlichen brünstigen Liebe gegen vns/ Johan. 15. – 4 Vgl. Jes 40,31 – 5f. Joh 6,44; 12,32 – 5 Zu¿e] ′Reiße′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 32, Sp. 284. – 7f. Joh 18,24. Die paradoxale Rede davon, daß Christi Bande den Menschen vom Tod entbinden, ist im lutherischen Schrifttum der Frühen Neuzeit breit belegt. Vgl. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 292 (Karfreitag, 1Kor 6,20): Bald darauf wird er [scil. Jesus] wiederum glei¡ wie im Oelgarten al# ein Dieb und Ubelthäter gebunden. A¡ wie theuer hat un# der HErr JEsu# erkau[t! Nu soll fürwar unser ges¡onet werden/ wir sollen im Himmel geehret werden/ nu sollen wir ungebundene Her”en und Gewi‹en haben/ die Bande unserer Sünden sollen zuspringen/ nu sollen wir ungebundene Hände zum Beten/ ungebundene Fü‹e zum Himmel#wege haben/ unsere Seele soll in# Gebündlein der Lebendigen gebunden werden/ am Jüng‰en Tage sollen alle Unglü¿#Bande an un# zurei‹en/ wie Simson# Stri¿e/ die entzwey fuhren al# Zwirn#faden und Strohbändlein/ B. der Ri¡t. 16. v. 9. 12. Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 27, Z. 313f.: "Christus wird gebunden/ daß er vns von der Sünden/ des Teuffels vnd Todes Banden möchte erledigen." Ebd., S. 50, Z. 282f.: "Christus wird gebunden/ auff daß er vns von den Banden der Sünden vnd der Hellen erlösete." Vgl. auch Johann Olearius: Nürnbergis¡e# Gesangbu¡ (1676), S. 249, Nr. 216, Str. 3: J¡ dan¿e Dir/ daß Du gebunden und gefangen/ daß Du so willig bi‰ für mi¡ in Tod gegangen: Weil Du gefangen bi‰/ so bin i¡ frey gea¡t: weil Du gebunden bi‰/ so bin i¡ loßgema¡t. – 13f. Jes 53,5; 1Petr 2,24. Vgl. Arndt: Paradiß-Gärtlein II (1625), Nr. 18, S. 156: "Deine heilige Wunden/ ›nd glei¡sam al# eine Hands¡ri[t deiner Göttli¡en Liebe/ dadur¡ du di¡ gegen vn# vers¡rieben vnd verpi¡tet ha‰/ vnser Liebhaber zu sein […]." – 17f. Vgl. Arndt: Paradiß-Gärtlein II (1625), Nr. 5, S. 120: "A¡ mein Liebhaber du bi‰ vmb meiner Liebe willen verwundet/ verwunde meine Seele mit deiner Liebe." – 20 Purpurmantel] Mk 15,17 – 23 zünd mi¡ an] Lk 12,49; 24,32 – 26 SternenKron] 2Tim 4,8; 1Petr 5,4 – 27
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Rosenblute#] Vgl. Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 235, Z. 112-114: "Weiß ist er [scil. Christus] wegen seiner reinen Vnschuld/ Roth ist er wegen seines Rosinfarben Blutes/ damit er besprenget [...]." Dilherr: Heilige Karwo¡en (1653), S. 262: Christus ist der "re¡te Purpurwurm gewesen/ der so/ von seinem Rosenfarben Blut/ i‰ gefärbet worden; daß sein Leib/ wie röthli¡e Kleider/ und wie ein rothfarbe# Gewand/ ges¡ienen?" – 33 Mt 27,29. Vgl. zu Text Nr. II/13, v. 15. – 35f. 2Tim 2,12 – 37 Mk 15,23. Zum Myrrhemotiv vgl. zu Text Nr. II/45, v. 38. – 40 irren] ′irre machen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 2163. – 43f. Vgl. Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 30, Z. 385f.: "[...] seine Liebe hat jhn von Himmel gezogen/ an die Marterseulen vnd ans Creutz gehefftet [...]." Ders.: Meditationes Sacrae (1606), S. 83, Z. 25f.: "Vide amorem immensum tui sponsi, ô fidelis anima: amor ê coelo ad terram eum traxit, ad columnam ligavit, cruci affixit, sepulcro clausit, & ad inferos attraxit:" – 4951 Anklang an Luther (AWA 4, S. 195): Hie ist das recht Osterlamm, davon Gott hatt gepotten. Das ist an des creützes stamm ynn heysser lieb gebroten. Des blutt zeichet unser thür; das helt der glaub dem tod für. der wurger kan uns nicht ruren. – 50 Gotte#Lamm] Joh 1,29.36 – 52 Röm 5,10 – 55-57 Vgl. zu Text Nr. II/21, v. 16-18. – 56 raumen] ′eine Öffnung machen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 285. – 59 Hld 2,14 – 60 Leben#baum] Offb 2,7; 22,2 – 64 Vgl. Eph 3,17
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Notentranskription 5: Notensatz zu Text Nr. III/8: Jesu! wel¡ ein Liebe#Spiegel, 199v-200r.
Gedichte 9 und 10
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Text III/9: Uber den Spru¡: In Foraminibus Petrae Quiesco. 201r-201v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T1 IX.] IX – T3 In Foraminibus Petrae Quiesco] überwiegend lateinische Schreibung – 4 Stimm] Stim ‾ (ebenso 7 komm) – 9 binn] bi‾n (ebenso 11 Sinn) Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. T3 Es handelt sich um Johann Michael Dilherrs Wappenspruch, der auf der Grundlage von Hld 2,14 das Motiv der Flucht einer angefochtenen Seele in die schützende Seitenwunde Jesu zur Abbildung bringt. Das Bild von Dilherrs Wappen zeigt einen Hügel mit einer Höhlenöffnung, in der eine Person Zuflucht gefunden hat (vgl. Kupferstich Dilherr). Zum Motiv der Flucht in die Seitenwunde Jesu vgl. den Kommentar zu Text II/19.68. – 1-4 Vgl. Dilherr: Göttli¡e Liebe#amme (1660), S. 194 (zu Hld 2,14): "WJe liebli¡ lo¿et di¡ dein liebhaber/ der HErr JEsu#/ zu ›¡?" – 3 Hld 2,13 – 5f. Vgl. Ps 55,7; Jes 40,31 – 9 Du ru[e‰ mir] Hld 2,13 – 11f. Tit 2,14 – 16 Joh 19,34 in Verbindung mit Hld 2,14. Zur christologischen Ausdeutung von Hld 2,14 vgl. zu Text Nr. II/19, v. 68 (ebenso 25-28). – 17-20 1Kor 10,4 – 31 Ps 91,4; Mt 23,37 – 37-40 1Kor 10,4 – 41-44 Zur Rede davon, daß die Seitenwunde den Blick auf das liebende Herz des Gekreuzigten ermöglicht, vgl. zu Text Nr. II/21, v. 16-18. – 45 de# Tode# Pfeil] Eph 6,16 – 51f. Phil 1,21 – 53f. Mt 27,60 – 57f. Vgl. Joh 10,9 – 60 Vgl. Jes 53,5; 1Petr 2,24
Text III/10: Der Gei‰li¡e Kampf. 201v-202v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. 10 gewann] gewa‾n (ebenso 53 wann) – 12 wa#] Kürzel – 17 oder] mit der-Kürzel – 18 und] u. (ebenso 27 (2mal), 30, 31, 37, 45, 51, 52) – 22 der] Kürzel (ebenso 23 (2. Position)) – 22 vers¡lingen] mit ver-Kürzel (ebenso 44 vergnüget) – 32 empören] empö oberhalb von gestrichenem verzeh – 35 Der] D überschrieben – 37 kommen] komen ‾ – 44 Wie] W überschrieben Das vorliegende Gedicht wurde – um vier Strophen erweitert – 1663 in 18 gezählten Strophen publiziert in der Funeralschrift Der Chri‰-gläubige Leben#kampf/ wel¡en Der Erbare und Wolgelehrte Herr Jacob Sebald Ludwig [...] Ritterli¡ gekämpfet (die 18. Strophe wurde im Druck versehentlich als 19. gezählt)
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil III)
(vgl. Morphologie, Nr. 246, S. 385). Jacob Sebald Ludwig (geb. 1616) war Kantor und Lehrer an St. Lorenz in Nürnberg und starb am 6.8.1663. Vor seiner Nürnberger Zeit war Ludwig als Kantor in Preßburg und Regensburg tätig. Ludwig wurde am 9.8.1663 auf dem Friedhof von St. Johannis zu Grabe getragen. Zwischen dem 6. und dem 9.8. oder in den Tagen nach der Beerdigung dürfte Birken sein Trauerlied verfaßt haben. Ob das vorliegende Gedicht eine Vorstufe oder eine entpersonalisierte Bearbeitung dieses Trauerliedes ist, kann nicht mehr geklärt werden. Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel Der Chri‰-gläubige Leben#kampf. Als Lehnmelodie ist angegeben: Na¡ der Singweise: Auf/ auf/ mein Herz und du mein ganzer Sinn. Das Gedicht endet mit der Signatur S. v. B. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 7 der] da# – 56 Es folgt: 15. So sang' und sagt' Herr Ludwig/ hier auf Erd. So ‰ritt er au¡/ von JEsu Streit-bewehrt. Sein guter Kampf/ i‰ gut hinau# gekämpfet. All seine Feind' Er ›egha] hat gedempfet. 16. Jm Tempel Er o] sang von JEfu Sieg/ al# er an'# Creu”/ zu Grab und Hölle ‰ieg. Wie s¡ön wird i”t die s¡öne Seele ›ngen/ ihr Siege#-Lied/ wo Engel-Cymbeln klingen. 17. Da# s¡öne Thun eng er auf Erden an/ da# ewig währt dort auf dem Engelplan. Jhn hat i”und/ in# heil'ge Chor der Frommen/ die Cantorey de# Himmel# aufgenommen. 18. J”t pranget er mit seine# Kampfe# Lohn/ a¡ s¡öner Dank! mit einer Sternen Kron. Er ›egt/ und ›ngt. Wir kämpfen fort auf Erden: daß wir einmal/ wie Er/ gekrönet werden. Der marginale Verweis neben T1 im Todten-Andenken ist nicht korrekt, da vorliegendes Gedicht in Birkens Tode#-Gedanken und Todten-Andenken (1670) nicht erneut gedruckt wurde. 8 Röm 6,3 – 9 2Kor 10,4 – 10 Eph 6,17 – 11 Eph 6,16 – 16 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 14, S. 134: "Ein Chri‰ sol ›¡ s¡emen in Wollu‰ vnd Freude zu leben/ da vnser HErr Chri‰u# sein Leben in Jammer vnd Elend zugebra¡t hat." Ders.: Po‰illa I (3. Predigt am Karfreitag, Vom heilsamen Gebrauch der Passion Jesu), S. 373: Chri‰u# i‰ ein Creu”treger gewe‰: Also alle wahre Chri‰en die mü‹en der ‰ol”en Welt Verfolgung/ S¡ma¡ vnd Creu”igung leiden/ da# Creu” mu# von den Chri‰en in dieser Welt getragen werden/ Gott hat
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da# Creu” au[geri¡tet/ wer wil e# widerlegen? Gott hat seinen Sohn daran gehen¿et/ wel¡er Chri‰ wil den frey au#gehen? Der HErr hat getrawret vnd der Kne¡t solt la¡en? Der Vns¡üldige hat gelitten/ vnd der S¡üldige solt gar frey seyn? Da# Heupt tregt S¡mer”en/ vnd da# Glied solt in Wollü‰en leben? – 17 Roht ~ Soldat] Verarbeitung des Sprichworts "Heute rot, morgen tot". Vgl. Wander. Bd. 3, Sp. 1741 (Nr. 7). – 19 weisen] ′beweisen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 28, Sp. 1079. – 22 1Petr 5,8 – 23 Höllenhund] Phil 3,2; Offb 22,15 – 23 Wolf] Mt 10,16; Joh 10,12 – 23 Dra¡e] Offb 12,9 – 25 Eph 6,12 – 29 Röm 7,14f. – 30 Röm 7,18f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 16, S. 149: "Jn einem wahren Chri‰en muß allezeit seyn der Streit de# Gei‰e# vnd Fleis¡e#." – 31f. Röm 7,23 – 33f. Vgl. Röm 5,3 – 35 Der ~ Tod] 1Kor 15,26 – 36 Senne] ′Sense′. Nicht bei Grimm: DWb. Die Darstellung des Todes als Knochenmann mit Sense ist ein in den mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Totentänzen weit verbreitetes Motiv. Vgl. zum Lübecker Totentanz: Tanz der Toten (1998), S. 115; vgl. auch Hammerstein (1980) und Rosenfeld (31974). Eine ganze Heerschar von Knochengerippen mit Sensen bietet ein Emblem in Andreas Friedrichs EMBLEMATA NOVA (1644), S. 169. In der subscriptio zu diesem Emblem heißt es: WAnn# Graß lang ‰eht/ so wirt# gemäht: Also/ wann s¡on viel Zeit hingeht/ Komt do¡ endli¡ der Todt ges¡wind/ Hawt alle# vmb samt seim Ge›nd. Auch in Dilherr: Augen- und Her”en#-Lu‰ (1661), S. 218, findet sich ein Kupferstich, der den Tod als Knochenmann mit Sense zeigt. – 38 Kampf der Chri‰en] 1Tim 6,12 – 40 die Wa[en] 2Kor 10,4 – 41 Vgl. Heinrich Held, Fischer-Tümpel. Bd. 1, S. 363, Nr. 413, Str. 1: KOmm, o komm, du Gei‰ de# Leben#, Wahrer GOtt von Ewigkeit! Deine Kra[t sey ni¡t vergeben#, Sie erfüll un# jederzeit; So wird Gei‰ und Lie¡t und S¡ein Jn den tun¿eln Her”en seyn. Johann Olearius, Fischer-Tümpel. Bd. 4, S. 334, Nr. 398, Str. 3: Gelobet sey der HERR, Mein GOtt, mein Tro‰, mein Leben, De# Vater# werther Gei‰, Den mir der Sohn gegeben, Der mir mein Her” erqui¿t, Der mir giebt neue Kra[t,
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Der mir in aller Noth Rath, Tro‰ und Hül[e s¡a[t. – 43 erlig] ′unterliege′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 905. – 44 Zur lutherischen Überzeugung, daß der Glaube sich nicht in ethischer Perfektion zeigt, sondern im Willen und im Vorsatz, gute Werke zu tun, vgl. zu Text Nr. II/7, v. 46. – 45 J¡ halte ‰ill] Ps 37,7 – 46f. Zur Rede vom Tod als Boten, der Menschen zu Gott führt, vgl. zu Text Nr. I/21, v. 35f. – 46 Gott ~ Heil] Ps 91,16 – 48 Siege#Krone] 2Tim 4,8; 1Petr 5,4 – 50 Ps 27,13 – 51 1Kor 9,24 – 53 2Tim 4,7 – 54 Ps 81,15 – 55 zur Ruhe] Weish 3,1; Hebr 4,9f. – 56 die Krone] 2Tim 4,8; 1Petr 5,4
Text III/11: Der Gei‰li¡e PerlenKauf. 202v-203v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt worden ist. T1 XI.] XI – 1 eine] i aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 16 währen] w überschrieben – 37 Marien] danach Wei gestrichen – 39 PerlenMutter] M überschrieben – 41 Himmel#Herrn] Himel#herrn ‾ – 59 und] u. – 73 da#] Kürzel Das vorliegende Gedicht wurde in elf gezählten Strophen 1663 erstmals gedruckt im Anhang zu Albrecht Volckhards (1591-1666) Leichenpredigt auf den Nürnberger Kaufmann Heinrich Müller (16191663), die publiziert wurde unter dem Titel Gei‰li¡er Perlen-Kau[ (S. 42-45) (vgl. Morphologie, Nr. 243, S. 382). Müller war Kaufmann und Mitglied des Größeren Rats der Stadt Nürnberg. Er verstarb am 21.7.1663 und wurde am 26.7. von Volckhard auf dem Friedhof von St. Johannis in Nürnberg beerdigt. In zeitlicher Nähe zur Beerdigung dürfte Birkens Gedicht entstanden sein. Im Druck steht es unter dem Titel Perlen-Anda¡t. Als Lehnmelodien sind angegeben: Na¡ der Arie de# XXVI. Lied# H. Joh. Ri‰en#/ Wie bin i¡ do¡ so gar betrübet etc. oder de# bekandten Hirten Lied#/ A¡ Amarilli# ha‰ du dann etc. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 6 i‰] hei‰ – 7 am] an – 10 glei¡wie au¡ i‰ diß] zuglei¡ wie diese# – 29 er] e# – 35 von Gott bereitt] vom Gei‰ bereit – 48 gib] geb – 60 wohl] rei¡ – 76 die] den – 87 wiedergeben] übergeben Mit leichten Abweichungen wurde das Gedicht 1670 in Birkens Tode#Gedanken und Todten-Andenken (S. 213-216) erneut gedruckt. 1f. 1Sam 2,7 – 6 S¡abab] ′Kehricht, Spreu, Schlacke′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 1946. – 9f. Sir 14,20 – 11f. Hi 1,21; Pred 5,14 – 17-20 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 13, S. 125: "Solte nun ein Mens¡ sein Her” an diese Welt hengen/ vnnd seine edele Seele mit dem zeitli¡en bes¡weren/ da do¡ eine# Mens¡en Seele edler vnd be‹er i‰ denn die gan”e Welt?" – 21f. 1Kor 3,16 – 23f. Vgl. Kol 3,2 – 25 Mt 13,45 – 33-40 Die naturmythische Ansicht, daß eine Perle aus Tau und
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himmlischem Licht entsteht, ist in der heidnischen Antike verbreitet und etwa bei Plinius (naturalis historia 9, 107) zu finden. Das antik-christliche Naturkundebuch Physiologus (S. 85-87) bezieht dieses Motiv auf Christus: Höre aber auch, wie die Perle entsteht! Es gibt eine Muschel im Meer, Auster genannt. Sie steigt aber in der ersten Morgenfrühe aus der Meerestiefe empor, und die Muschel öffnet ihren Mund und trinkt den Tau des Himmels und den Strahl von Sonne, Mond und Sternen und bildet die Perle aus dem Licht der Himmelsgestirne. [...] die Perle deutet auf unseren Erlöser Jesus Christus; er nämlich ist die kostbare Perle, die der Mensch gewinnen soll, indem er all das Seine verkauft [vgl. Mt 13,46] und den Armen gibt und so die kostbare Perle erwirbt [vgl. Mt 19,21]. Die Bezeichnung des Sohnes Gottes als Perle begegnet im antiken Christentum u.a. bei Clemens von Alexandrien (Paidagogos, lib. 2, 63, 5, SC 108, S. 128, sowie lib. 2, 118, 4f., SC 108, S. 224/226), bei Origenes, der Christus "polut…mhtoj margar…thj" nennt (Commentaria in euangelium secundum Matthaeum, lib. 10, cap. 8, SC 162, S. 168, Z. 14), und bei Gregor von Nazianz (Oratio 39, cap. 16, SC 358, S. 186, Z. 16). Im Hinblick auf das frühneuzeitliche Luthertum vgl. Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel (1599), S. 410: Ey mein Perle/ du werthe Kron/ Wahr Gotte# vnd Marien Sohn/ Ein ho¡geborner König/ Mein Her” heißt di¡ ein lilium, Dein sü‹e# Euangelium, J‰ lauter Mil¡ vnd Honig/ Ey mein Blümlein/ Ho›anna/ Himmlis¡ Manna/ Da# wir e‹en/ Deiner kan i¡ ni¡t verge‹en. Zu Christus als Perle in der geistlichen Emblematik des 17. Jahrhunderts vgl. auf römischkatholischer Seite ein Sinnbild in der Emblemsammlung des Jesuiten Heinrich Engelgrave: LUX EUANGELICA (1659), S. 431, das eine leicht geöffnete Muschel mit einer darin liegenden Perle zeigt. Vgl. zum Thema außerdem Ohly, 2002, sowie Meier, 1977, S. 94-96, und Usener, 1907. Die Bezeichnung Christi als Himmelstau findet sich auch bei Arndt: Paradiß-Gärtlein II (1625), Nr. 24, S. 171: "du liebli¡er Himelthaw erqui¿e vnser verwel¿ete Her”en […]." – 35 Ex 16,13-15; Joh 6,50 – 38 Lk 1,28.30 – 40 Lk 1,35-2,7 – 42-48 Mt 13,45f. – 49-56 Zum Motiv der Seelenwägung vgl. Luther, WA 50, S. 590, Z. 15-18 (Von den Konziliis und Kirchen, 1539): "Wenn Gotte# tod und Gott ge‰orben in der woges¡ü‹el ligt, so ›n¿et er unter und wir faren empor, al# eine lei¡te ledige s¡ü‹el [...] Er [scil. Gott] kündte aber ni¡t in die s¡ü‹el ›”en, Er mü‰e un# glei¡ ein mens¡ werden [...]." Diese bildliche Redeweise ist eine Variation des
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bekannten, ursprünglich byzantinischen, seit dem 12. Jahrhundert auch im Westen häufig auftauchenden Motivs der Seelenwägung durch den Erzengel Michael (vgl. Kemp, 1972, Sp. 144f., sowie Till, 1972, und Kretzenbacher, 1958). Luther greift dieses Bild auf, reformuliert es von der theologia crucis her, setzt daher Gott selbst in die herabfahrende Schale, damit der Sünder, von seinen Sünden erleichtert, in den Himmel fahre (vgl. Luther, WA 43, S. 169, Z. 24-26 (Vorlesungen über 1. Mose, 15351545)). Zur Verwendung dieses Motivs in Texten des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. Herberger: Her”Po‰illa I (1691), S. 56 (2. Predigt am 1. Weihnachtstag, Lk 2,1-20): Wenn in gro‹en Anfe¡tungen der böse Gei‰ deine Sünde wäget/ wie s¡wer ›e sey/ so lege du auf die andere S¡ale da# Kindlein JEsu#/ so ha‰ du gewonnene Sa¡e. J¡ habe in etli¡en alten Altären diß Bild gesehen/ wie ein Engel da# JEsulein wieget. Auf einer S¡alen liegen gro‹e Wer¿‰ü¿e/ da# ›nd der Mens¡en Sünden/ unten hänget dran Mei‰er Hämmerling mit seinen Pfoten/ der wil die Mens¡en immer bereden/ ›e ›nd grö‹er/ al# daß ›e ihnen mögen vergeben werden/ aber da# Jesulein/ da# allein ›”et in der andern S¡ale/ behält allzeit den Au#s¡lag. Her”/ mer¿e diese Kun‰. Auch in der frühneuzeitlichen Emblematik taucht das Motiv der Seelenwägung auf, so etwa bei Christian Hoburg: EMBLEMATA SACRA (1662), S. 58. – 55 Ps 33,6; Joh 1,3; Kol 1,16; Hebr 1,2 – 57f. Ps 73,25 – 64 1Kor 9,24 – 75 Diß Kleinod] 1Kor 9,24 – 78 1Kor 9,25; 2Tim 4,8; 1Petr 5,4 – 81f. Eph 3,17. Vgl. Luther (AWA 4, S. 290): Ach mein hertzliebes Jhesulin, Mach dir ein rein sanfft bettelin, zu rugen jnn meins hertzen schrein, Das ich nimer vergesse dein. – 83 Einer der ersten, die Jesus als Arznei bezeichnet haben, war Ignatius von Antiochien, der das Abendmahl, also Leib und Blut Jesu, ein "pharmakon athanasias" nennt (Brief an die Epheser, cap. 20, Die apostolischen Väter, S. 88, Z. 14-16). Die Rede von Jesus als Arznei hat eine breite Wirkungsgeschichte, die über Augustin (Sermo 302. In solemnitate martyris Laurentii I, cap. 4: "Medicus etiam cum occideretur, suo sanguine aegrotos sanabat" (MPL 38, Sp. 1387)) und Bernhard von Clairvaux (In nativitate Domini, sermo 3, in: Opera 4, S. 260, Z. 22 - S. 261, Z. 1: "et ecce mittitur Virginis Filius, Filius Dei altissimi, et iubetur occidi, ut vulneribus meis pretioso sanguinis illius balsamo medeatur.") Luther erreicht, der in WA 5, S. 310, Z. 40 - S. 311, Z. 2 (Operationes in Psalmos, 1519–1521), schreibt: "Ipse [scil. Christus] est panis, qui dat vitam mundo, Et omnino idem medicus et medicamentum, quo sanantur peccata animarum, quo et liberamur ab omni malo." In den Predigten der Jahre 1514 bis 1520 führt Luther aus: "Ita Christus est pharmacon et medicus, sacerdos et victima semel oblata, ut omnis qui credit in eum, hoc est credit Christum sibi esse idipsum, non pereat, sed habeat vitam aeternam." (WA 4, S. 609, Z. 14-17) Zum Vorkommen der Rede von Jesus als Arznei im frühneuzeitlichen Luthertum vgl. Melchior Lehe: SANGVINES PECCATORVM (1616), B2r: "Denn de‹en Blut [...] i‰
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[...] Da# kö‰li¡e Balsamöl zur Heilung vnserer Sünden Wunden [...]." Herberger: MAGNALIA DEI (1678) (zu Gen 6), Teil 1, S. 123: "du wurde‰ zerqvets¡et in der Zornpre‹e deine# Vater# im Oelgarten [...] da s¡wi”et herau# da# edle Balsamöl deine# Blute#/ da# ma¡et un# rein von unsern Sünden [...]." Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 110, Z. 71-74: "Sihe/ so gehet auch nun sein [scil. Jesu] leibliches Leiden an/ denn weil sein heilig Leiden solte vns an Leib vnd Seel eine Artzney wider die Sünde vnd den ewigen Tod seyn/ so wolte er auch an Leib vnd Seele leiden." Vgl. auch Johann Angelus: Nürnbergis¡e# Gesangbu¡ (1676), S. 59, Nr. 63, Str. 2f.: 2. JEsu# i‰ da# Heil der Welt/ und ein Ar”ney für die Sünden: JEsu# i‰ ein ‰ar¿er Held/ unsern Feind zu überwinden. Wo nur JEsu# wird gehört/ i‰ der Teufel s¡on ge‰ört. 3. JEsu# i‰ der Weisen Stein/ der Gesundheit gibt und Leben: JEsu# hil[t von aller Pein/ die den Mens¡en kan umgeben. Lege JEsum nur auf# Her”/ so verliert ›¡ aller S¡mer”. Vgl. ebenso Johann Conrad Dannhauer: CATECHJSMVS MJLCH, Teil 8 (1666), S. 9: Die Seitenwunde ist ein "Vulnus medicinale, [...] ein heilsame Wunder-Wund [...] eine Heyl-Wunde Esa. 53/6." Christophorus Gaudichius: Grundfe‰ der Seelen Seligkeit (1625), S. 125: "Omnia quae de Christo Servatore legimus, medicamina sunt animarum nostrarum." Im Blick auf die fünf Wunden Jesu am Kreuz dichtet Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 11, Str. 11: Fün[ Apoteken ‰ehn bereit Voll wundersü‹er Liebligkeit Voll edler Specereyen: Ey liebe Seel' halt' au[ den Mund Und s¡me¿e nur/ du wir‰ gesund Hie dar[‰ du di¡ ni¡t s¡ewen/ Diß Räu¡wer¿ führt di¡ Himmel an/ Dahin der Todt ni¡t kommen kan. Auch die frühneuzeitliche Emblematik setzt das in Rede stehende Motiv ins Bild, so etwa Daniel Cramer in seinen EMBLEMATA SACRA (1622) II, S. 56f. – 88 Mt 13,45
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Text III/12: Der fä‰e GRUND de# HERRN. 203v-204v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T1 XII.] XII – T1 Am linken Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – 2 und] u. – 29 Stamme] Stame ‾ (ebenso 38 nimmer) Eine zweite, um eine Strophe längere handschriftliche Fassung des Gedichtes findet sich in den TodtenAndenken (dort Text Nr. 187). Die zweite Fassung wurde anläßlich der Bestattung von Leonhard V. Grundherr von Altenthann auf Weyerhaus (1597-1665) im Sommer 1665 gedruckt (vgl. Morphologie, Nr. 309.1, S. 543). Ob es sich beim vorliegenden Gedicht um eine Vorstufe oder um eine Bearbeitung dieser anderen Version handelt, kann nicht mehr geklärt werden. 1-10 Mt 7,24-27 – 1 ihm] ′sich′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 710. – 18 1Kor 15,31. Vgl. zu Text Nr. I/13, v. 33-35. – 23 Vgl. Jes 40,31 – 24 Kol 3,2 – 29 Gen 2,7 – 33f. 2Tim 2,19 – 35 Ps 31,3 – 37 1Kor 3,11 – 39 2Tim 2,19 – 41 Reeren] ′Gebieten′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 851. – 42 Offb 21,10 – 43 Offb 21,19 – 46 Mt 13,43 – 48 Kronen] 1Kor 3,11; 2Tim 4,8; 1Petr 5,4
Text III/13: Der Himlis¡e Freuden-Bühl. 204v-205r Die Überschrift und die Verse 1-24 sind mit einer senkrechten Linie durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß die betreffenden Zeilen gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden sind. 10 kommen] komen ‾ (ebenso 24 Himmel#-Bühl – 31 Frommen) – 15 dort] do überschrieben – 2
1
17 diese#] d überschrieben – 20 wo ni¡t#] ni¡t# wo – 29 Er] E überschrieben – 29 i‰] aus ›eht überschrieben – 30 unser] u‾ ser – 31 da#] Kürzel Vom vorliegenden Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. Eine andere Version des Gedichtes (mit textlichen Abweichungen) hat Birken anläßlich des Ablebens von Johann Michael Pühler (?-1664) am 29.11.1664 für einen anderen, dessen Identität bislang nicht ermittelt werden konnte, aufgesetzt. Dieser Text findet sich in den Todten-Andenken (dort Text Nr. 188). Ob das vorliegende Gedicht eine Vorstufe oder eine entpersonalisierte Bearbeitung der anderen Version ist, kann nicht mehr geklärt werden. T2 Freuden-Bühl] ′Freuden-Hügel′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 496f. – 5f. Ps 90,10 – 7 Vgl. Offb 22,2 – 8 Himmel#-Bühl] ′Himmels-Hügel′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 496f. (ebenso 16, 24). – 9 Gen 47,9 – 10 Joh 14,2 – 11f. Ri 2,10; 2Chr 34,28. Zum Wiedersehen aller im Vertrauen auf Gott Verstor-
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benen vgl. zu Text Nr. I/34, v. 129-136. – 15 Jes 35,10; Mt 21,23.25 – 20 Offb 21,23 – 21f. Ps 121,1; Kol 3,2 – 23 Offb 21,4 – 25f. Weish 4,7. Zum Locus de immatura morte vgl. zu Text Nr. II/77, v. 5-8 – 27f. Vgl. zu Text Nr. I/21, v. 8. – 31f. Mt 13,43 – 32 Sternen-Bühl] ′Sternen-Hügel′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 496f.
Text III/14: Die Erlösung vom Ubel. 205r-205v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T1 XIV.] XIV – T1 Am rechten Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – 28 vom] überwiegend lateinische Schreibung – 31 Fromme] Frome ‾ (ebenso 48 verhimmelt – 53 komm) – 44 und] u. – 52 wann] überwiegend lateinische Schreibung Das vorliegende Gedicht wurde – mit zwei weiteren Strophen – in insgesamt acht gezählten Strophen erstmals 1665 gedruckt im Anhang zu Johann Sauers Leichenpredigt auf Frau Dorothea Grundherr von Altenthann auf Weyerhaus (1605-1665), die unter dem Titel Da# Erlösen vom Bösen publiziert wurde (vgl. Morphologie, Nr. 315.1, S. 551f.). Die 1605 geborene Dorothea Grundherr von Altenthann, geb. Müleck, war Witwe des am 11. Juni desselben Jahres verstorbenen Nürnberger Patriziers und Geheimrates Leonhard V. Grundherr von Altenthann auf Weyerhaus (1597-1665). Sie starb am 17.9.1665. Ihr Begräbnis unter Leitung von Johann Sauer (1621-1677), dem Diakon an der Nürnberger St. Lorenz-Kirche, fand am 21.9. statt. Ob das vorliegende Gedicht eine Vorstufe oder eine Bearbeitung der erweiterten Druckversion ist, kann nicht mehr geklärt werden. Birken hatte zu diesem Sterbefall noch ein weiteres Gedicht verfaßt, das nicht gedruckt wurde und sich in den Todten-Andenken unter der Nr. 189 findet. Die beiden am Ende der Druckfassung des vorliegenden Gedichtes ergänzten Strophen stammen aus diesem zweiten Gedicht Birkens zum Sterbefall Dorothea Grundherr von Altenthann. Die fünfte Strophe ist eine variierte Version der ersten Strophe, die sechste Strophe ist die zweite Strophe des Gedichtes in den Todten-Andenken unter der Nr. 189. Im um diese zwei Strophen erweiterten Druck steht das vorliegende Gedicht unter dem Titel EJn gefangne# Ker¿er Leben/ lebt im Leib die Seele hier (unpaginiert). Beigegeben ist ihm ein fünfstimmiger, von Heinrich Schwemmer (1621-1696) komponierter Notensatz. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version im Psalterium Betulianum: 4 al#] wie – 13 Gold] Gott – 19f. daß sein fetter S¡inkenbau¡ hange dort im höllenrau¡]
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil III)
wa# kan aller Erden S¡ein/ al# ein prä¡tig# Elend seyn – 28 diß] er – 40 Es folgt: 5. Diß hat diese edle Seele/ o[t erwogen und beda¡t. Wüns¡end/ ihrer Leibe# höle/ bald zu geben gute Na¡t. No¡mehr i‰ der Wuns¡ entbrennet/ Seit den lieb‰en Eh-Gemahl/ Von de# Leibe# Ker¿er Qual/ und von Jhr/ der Tod getrennet/ Sie rie[: a¡! wohin ohn mi¡? JEsu# rie[: i¡ löß au¡ di¡. 6. Freyli¡ ihr Erlöser lebte/ den ›e lebend ‰ät# geliebt/ Der Jhr in dem Her”en s¡webte/ wie die Hand e# Zeugniß gibt. Jhre fromme Pfleg' und Treue/ Diß an Wäisen au¡ erwieß/ Denen Sie ni¡t manglen ließ/ diese Lieb/ Jhr nun gedeye/ wa# der Armut kommt zu gut: alle# diß man JESU thut. – 41 Aufgrund der zusätzlichen Strophen verschiebt sich die Strophenzählung wie folgt: 5 (in der Handschrift) = 7 (im Druck), 6 = 8 – 41 Mein] Jhr – 42 mi¡] Sie – 43 ein‰] Je”t – 44 i¡] Sie (ebenso 57, 58) – 45 Meiner Seele lohnen] Jhr je”t lohnen s¡on die – 51 mi¡ im Sterben] ihre Lieben – 52 wann i¡ au¡ werd eine] die nun krän¿t die vierdte – 53 J¡ komm] Sie wohnt – 53 die] den – 55 i¡ mi¡ im Singen übe] Sie ›¡ in Reimen übet – 58 gibe] gibet – 59 mi¡] Sie – 60 Ubel] Himmel Wieder abgedruckt wurde das Gedicht in einem im selben Jahr publizierten Separatdruck mit dem Titel Die Erlösung vom Ubel. Ebenso fand das Lied 1670 Eingang in den zweiten Teil von Birkens Tode#-Gedanken und Todten-Andenken (S. 57-60). 12 Slaven] ′Sklaven′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1309. – 16 drebber-ga‰] Bei "drebber" oder Treber handelt es sich nach Grimm: DWb. Bd. 21, Sp. 1568, um einen Rückstand bei der Wein- und Bierherstellung, der als Schweinefutter Verwendung findet. Ein "drebber-ga‰" ist ein Schwein. Vgl. dazu Gerhard: Meditationes Sacrae (1606), S. 95, Z. 14-16: "Christus est verus ille coelestis panis, qui de coelo
Gedichte 14 und 15
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descendit, ut daret vitam mundo. Plenus porcorum siliquis, hoc est, hujus mundi delitiis, non desiderat illam suavitatem." Vgl. ebd., S. 191, Z. 28-30: "quomodo potest aspirare ad regnum coelorum, plenus quotidie siliquis porcorum?" Gerhard nimmt an beiden Stellen Bezug auf Bernhard von Clairvaux: Epistola 2, Opera 7, S. 20, Z. 14f.: "Sed quomodo potest esurire vel sitire Christum, plenus quotidie siliquis porcorum?" – 22f. Röm 7,24 – 29f. Nach Luther geht ein Sterbender, der Angst vor dem Tod, vor seinen Sünden und vor der Hölle hat, und sich in dieser Angst nicht von Christus trösten lassen will, durch den Tod nicht in die Seligkeit, sondern in die Verdammnis ein, d.h. er erleidet mit Offb 9,6; 20,14 den zweiten oder – in Birkens Diktion – den "andern Tod". Vgl. WA 2, S. 687, Z. 18-24 (Sermon von der Bereitung zum Sterben, 1519): Die sund we¡‰ und wirt groß au¡ dur¡ yhr zuvill ansehen [...] Da hatt der teu[ell dan eyn bad funden, da# er gesu¡t, da treybt er, da ma¡t er die sund ßo vill vnd groß, da soll er alle die fürhalten, die gesundet haben, und wie vil mit wenigern sunden vordampt seyn. Da# der mens¡ aber muß vorzagen odder unwillig werden zu‰erben, und alßo gotti# vorge‹en und ungehorsam erfunden bleyben biß yn todt [...] Auß dem dann muß folgenn eyn unwillig ‰erben, ungehorsam gotti# willen und ewige# vordamnen. – 32f. Röm 8,22f.; Phil 1,23 – 35f. Zur Rede vom Tod als Boten, der Menschen zu Gott führt, vgl. zu Text Nr. I/21, v. 35f. – 37 Offb 2,10; 14,13 – 40 Jes 51,3; 65,18 – 41 Hi 19,25 – 43 Vgl. Hld 2,14 – 47 Sternenplan] ′Sternenzelt′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1883. – 48 1Kor 15,53 – 55f. Jes 6,1-3; Offb 14,2f. Zum ewigen Lobgesang der Engel und zum Einstimmen der Erlösten in diesen vgl. zu Text Nr. I/12, v. 127-129. – 58 Offb 19,7 – 60 Lk 11,4
Text III/15: Vers¡mähte Eitelkeit und Verlangte Ewigkeit. 206r-206v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T1 Am rechten Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – 12 böser] e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 14 Grauen] G überschrieben – 16 da#] Kürzel (ebenso 18) – 19 LumpenWaar] teilweise lateinische Schreibung – 20 wann] wa‾n (ebenso 23 Wann) – 21 Sie] S aus s überschrieben – 23 zwar] war – 35 der] e aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 36 himmel-auf] himel-auf ‾ Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt.
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil III)
1 Pred 1,2 u.ö. – 4 wa# ~ betrübet] Variation des Sprichworts "Was betrübt, das liebt". Vgl. Wander. Bd. 1, Sp. 343 (Nr. 1). – 7 Eitel] Substantiv von ′eitel′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 387. – 8 Vgl. Hi 24,19 – 17 Wi”e] ′kluge Einfälle′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 861. – 31f. Mt 6,20 – 36 Kol 3,2 – 40 Nun] ′Augenblick′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 994.
Text III/16: Da# Flü¡tige Welt-Ni¡t#. 206v-207v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T1 Am linken Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – 3 Stimm] Stim ‾ (ebenso 56 himmlis¡) – 30 Etwa#] mit wa#Kürzel – 41 Wa#] W überschrieben – 43 da#] Kürzel (ebenso 49) – 44 wann] wa‾n – 46 und] u. (ebenso 60) Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 3-8 Jes 40,6-8 – 11f. Pred 1,2 u.ö. – 13 Diese auf aristotelische Grundlagen (Aristoteles: Physica 8, 2, 252b) und deren Nachwirkung insbesondere im Renaissance-Humanismus zurückgehende Sicht der Dinge, wonach der Mensch als Mikrokosmos in einem Entsprechungsverhältnis zum Makrokosmos steht, ist in der Frühen Neuzeit äußerst gängig – und zwar in unterschiedlichen geistesgeschichtlich relevanten Strömungen. Sie begegnet sowohl im zeitgenössischen Luthertum als auch im Paracelsismus (vgl. etwa Oswaldus Crollius: De signaturis internis rerum, S. 184. 217 u.ö.), wo sie eine grundlegende Kategorie bezüglich der Entzifferung der Wirklichkeit darstellt, als auch im mystischen Spiritualismus, der paracelsistische Traditionen stark rezipiert hat. Für die facettenreiche Wirkung dieses Gedankens innerhalb des Luthertums dürfte Arndt gesorgt haben, der paracelsistisches Gedankengut mit der lutherischen Anthropologie zu harmonisieren bestrebt war. Vgl. zur MikrokosmosMakrokosmos-Spekulation bei Arndt seinen Brief an Johann Gerhard vom 1. Januar 1608, wo der Mensch "totius universi epitome, Microcosmus" (Breler: Beri¡t (1625), S. 6) genannt wird. Arndt fährt fort: "Microcosmus scopus & Centrum Macrocosmi est, in quem omnia conferunt Deus & natura, id attestante hominis Conscientia." Vgl. zudem Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 4, Bl. A2v (Vorrede):
Gedichte 16 und 17
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DER gro‹e Prophet Mose# helt vn# im Bu¡ der S¡öpfung für zwey Gewaltige Zeugen Gotte#. Er‰li¡ die gro‹e Welt/ vnd dann die kleine Welt/ dz i‰ den Mens¡en. Von diesen beyden nimpt die H. S¡ri[t herrli¡e Zeugnuß an vielen Orten/ beyde auß der gro‹en Welt vnnd auß de# Mens¡en Her”en/ dur¡ wel¡e vn# der S¡öp[er vnd Erhalter aller dinge geo[enbahret/ vnnd in vnser Her” gebildet wird. Vgl. hierzu auch Geyer III, 2001, S. 13-30. – 15-20 Ps 103,15f.; Jes 40,7 – 15f. Vgl. Zacharias Hartmann: Nürnbergis¡e# Gesangbu¡ (1676), S. 380, Nr. 345, Str. 12: Und weil alle Mens¡en-Kinder glei¡en dem verdorrten Gra#/ indem ›e man¡mal ges¡winder dur¡ da# Sterben werden blaß/ al# die Blum wird abgemäht/ weil ein jederman vergeht/ so laß mi¡ di# ‰et# betra¡ten/ und die eitle Welt vera¡ten. – 21 Zum Rauch als vanitas-Symbol vgl. zu Text Nr. III/17, v. 6. – 23 Vgl. Pred 1,14 – 29-32 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 19, S. 181: "Ein Mens¡ der etwa# seyn will/ i‰ die Materia, darau# Gott ni¡t# ma¡et/ ja darau# er die Narren ma¡t: ein Mens¡ aber/ der ni¡t# seyn will/ vnd ›¡ für ni¡t# helt/ i‰ die Materia, darau# Gott etwa# ma¡et/ vnd herrli¡e weise Leute für jhm." – 50 Ps 16,11 – 51 Leben#Flut] Ps 36,10; Offb 22,1 – 53 2Tim 4,8; 1Petr 5,4 – 61f. Jes 40,6f.
Text III/17: Die Jrdis¡e Flü¡tigkeit. 207v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. 1 Leben] erstes e überschrieben – 9 wann] wa‾n (ebenso 14 wann) – 17 Plö”li¡] ö überschrieben – 18 Leben] L überschrieben – 21 frommen] fromen ‾ – 29 wer] e überschrieben Von diesem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. Eine zweite, um fünf Strophen längere Fassung des Gedichtes findet sich in den Todten-Andenken (Text Nr. 198). Diese zweite Version entstand anläßlich des Todes des Mathematikers und Astronomen Joachim Buchfelder (geb. 1623) am 6.12.1666. An diesem Tag notierte Birken in sein Tagebuch "Epicedium in mortem Joach[imi] Buchfeldi 60 versus [Pl.]." (Tagebücher I.259; PBlO.B.2.1.4, 51r). Der angegebene Versumfang entspricht genau dem Umfang der längeren Fassung des Gedichtes. Ob das vorliegende Gedicht vor oder nach der längeren, in den Todten-Andenken befindlichen Version zu Papier gebracht wurde, kann nicht mehr geklärt werden.
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil III)
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1 ü¡tig# Leben] Hi 14,2; Ps 103,15f. – 6 Rau¡] Ps 102,4. Der Rauch, der nicht festgehalten werden kann, ist ein Symbol der Flüchtigkeit alles Irdischen und somit Sinnbild der vanitas. Zum Vorkommen des Motivs in der Emblematik vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 46. Andreas Gryphius bezeichnet in seinem Gedicht Verleugnung der Welt sowohl die Wissenschaft als auch "S¡ä”' vnd Rei¡thumb" als "dun‰" und spricht in diesem Zusammenhang auch vom "Ehrenrau¡" (Gryphius: Werke 2, S. 40, Z. 3. 10f.). Zum Rauch vgl. auch Weish 5,15 sowie dazu Conrad Dieterich: Da# Bu¡ Der Weißheit Salomon# (1667), S. 474. – 6 Wind] Hi 7,7; Ps 78,39 – 7 Traum] Vgl. Hi 20,8 – 11 Sir 40,13 – 13 Weish 5,12 – 14 Der mit tödlichen Pfeilen hantierende Tod ist ein biblisches Motiv (Eph 6,16), das auch in der frühneuzeitlichen Emblematik begegnet, etwa in den SACRA EMBLEMATA (1624) des Nürnberger Diakons Johann Mannich (Bl. 86r). Vgl. außerdem Nikolaus Hermann, Wackernagel. Bd. 3, S. 1182, Nr. 1379, Str. 15: De# dan¿ wir dir, HErr Jhesu Chri‰, da# du vn# sol¡e we¡ter gib‰, die vn# halten in hute: Da# vn# der Feind ni¡t vbereil vnd in vn# s¡ie# sein gi[ting pfeil, bewar vn# dur¡ dein blute. Johann Rist: Himlis¡e Lieder I, S. 18f., Str. 4: Todt/ wo ›nd nun deine Wa[en/ Helle/ wo i‰ dein Triumph? Satan konte gar ni¡t# s¡a[en/ Seine Pfeile wurden ‰ump[/ Chri‰u# i‰ sein Gi[t gewesen Ja der Hellen Seu¡' vnd Pe‰/ Welt vnd Sünde ligen fe‰ Vnd wir Mens¡en ›nd genesen Nur dur¡ seinen tap[ren Streit Frewe di¡ O Chri‰enheit. – 15-17 Weish 5,10 – 25f. Ps 103,15f. Vgl. Michael Franck (1652), Fischer-Tümpel. Bd. 4, S. 221, Nr. 254, Str. 1: A¡ wie ü¡tig, A¡ wie ni¡tig J‰ der Mens¡en Leben! [...] – 30 Offb 21,4 in Kombination mit Ri 2,10; 2Chr 34,28. Zum Wiedersehen aller im Vertrauen auf Gott Verstorbenen vgl. zu Text Nr. I/34, v. 129-136.
Gedicht 18
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Text III/18: Threnen Saat und Freuden Ernde. 208r-208v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T1 XVIII.] XVIII – T2 und] u. (ebenso 15) – 4 HimmelHau#] HimelHau# ‾ (ebenso 12 Himmel – 41 kommen – 46 Himmel-S¡eun) – 6 Threnenthal] Threnthal – 13 da#] Kürzel (ebenso 28, 34) Eine Druckfassung des vorliegenden Gedichtes ist bislang nicht bekannt. Eine vier Strophen längere, handschriftliche Fassung des Textes findet sich in Birkens Poetis¡en Lorbeer-Wäldern (Bl. 95v-97r). Letztere entstand anläßlich des Begräbnisses von Regina Sibylla von Stubenberg, geb. von Khevenhüller (1608-1666) am 28.12.1666. Niedergeschrieben hat Birken die längere Fassung laut einem Eintrag in seinem Tagebuch am 27.3.1667 (Tagebücher I.283; PBlO.B.2.1.4, 57v: "Epicedium Fr[au] v[on] Stubenberg ver[faßt]"). Ob das vorliegende Gedicht eine Vorversion dieses Trauergedichtes ist oder erst danach zu Papier gebracht wurde, kann nicht mehr geklärt werden. T2 Vgl. Ps 126,5f. – 1 Ps 126,6 – 9-12 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 13, S. 124: Da# i‰ ja ein gro‹er augens¡einli¡er Bewei#/ da# wir zu diesem Leben ni¡t ges¡a[en seyn/ vnnd diese Welt nit sey principalis finis nostrae creationis, son‰ würden wir wol drinnen bleiben/ darumb muß ja ein ander vnd herrli¡er finis nostrae creationis seyn/ Da# zeiget vnser Vrsprung an/ wel¡er Gott selb‰ i‰/ vnd dz göttli¡e Bildni#/ wel¡e# wir tragen in Chri‰o/ vnd zu wel¡em wir ernewert seyn. – 10 Gen 1,26f. – 15f. Vgl. 1Petr 4,12 – 17 Ps 126,6 – 19 Ps 126,5 – 26 Vgl. Mt 24,12 – 29f. 2Kor 5,2.4 – 39f. Zur Rede vom Tod als Boten, der Menschen zu Gott führt, vgl. zu Text Nr. I/21, v. 35f. – 41-44 Ps 126,6 – 46 Himmel-S¡eun] Vgl. Mt 3,12. Zu anderen im frühneuzeitlichen lutherischen Schrifttum kurrenten Bezeichnungen für die himmlische Behausung der Seligen vgl. Johann Matthäus Meyfart: Himlis¡e[#] Jerusalem I (1674), S. 108: Derenthalben freuet eu¡ ihr hau#arme Mens¡en/ die ihr mit den Fü¡sen keine Gruben/ mit den Vögeln keine Ne‰er/ und mit Chri‰o ni¡t so viel habt/ daß ihr da# Haupt hinlegen könnet? Dort werdet ihr überau# rei¡e und gewaltige Für‰en seyn. Jhr werdet Ursa¡ haben mit dem armen Weiblein zu Zarpath/ 1. Reg. 17. zu Elia zu spre¡en: O Prophet! Wie hat mi¡ da# [sic!] Armut verla‹en/ und Rei¡tum übers¡üttet: Dort wohneten wir in einem Bauerhüttlein/ je”under ›nd wir in einem Käiserli¡en S¡loß: Dort lagen wir in einem engen Win¿el/ alhie seyn wir in einem weiten Saal: Dort hatte i¡ ni¡t so viel/ daß i¡ mi¡ vor meinem N䡉en vers¡lie‹en konte/ alhier ‰ehet mir o[en die unendli¡e Ewigkeit. Vgl. auch Salomon Glassius: Spru¡-Po‰ill, Teil 2 (1647), S. 1175: Sihe da (spri¡t die gro‹e Stimme vom Stul Gotte#) eine Hütte Gotte# bey den Mens¡en/ vnd er wird bey ihnen wohnen/ vnd ›e (die Außerwelten) werden sein Vol¿ seyn/ vnd er selb‰ Gott mit ihnen/ wird ihr Gott seyn. [...] Luc. 16/ 9. wird# ewige Hütten genennet/ Joh. 14/ 2. de# Vater# Hauß darinnen viel Wohnun-
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil III)
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gen ›nd. Vnd die hat Chri‰u# au¡ bereitet dur¡ seinen Hingang zum Vater/ vnd wir au¡ werden darein gewiß na¡ diesem Leben kommen/ wenn wir Glauben vnd gut Gewi‹en biß an# Ende bewahren.
Text III/19: Die Himmel#wohnungen. 208v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit einer senkrechten Linie durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T2 Himmel#wohnungen] Himel#wohnungen ‾ – 5 der] Kürzel (ebenso 9) – 7 da#] Kürzel (ebenso 12, 14 (2mal)) – 8 vermählen] mit ver-Kürzel (ebenso 16 ver‰eht) Ein exakter Zeitpunkt für die Abfassung des Gedichtes kann aus der archivalischen Überlieferung nicht gewonnen werden. Wahrscheinlicher terminus ante quem für die Entstehung des Gedichtes ist der November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. T2 Joh 14,2 – 1-3 Joh 14,2 – 1 Vatter#-Hau#] Vgl. zu Text Nr. III/18, v. 46 – 4 1Kor 13,12 – 4 in Wonne] Jes 51,3; 65,18 – 6 Sternengla‰] ′Sternenglanz′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 7, Sp. 7696. – 7f. da Jesu# ~ vermählen] Mt 25,10; Offb 19,7-9 – 9-12 Jes 6,1-3 – 13f. Über die Schönheit des himmlischen Paradiesgartens schreibt Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel (1599), S. 311f.: "Nun wirdt dur¡ da# Wörtlein Paradeiß gemeinigli¡ ein Lu‰garten ver‰anden/ darinn allerley herrli¡e Bäume/ edle Frü¡te/ wolri¡ende Kreuter/ s¡öne Lilien/ Rosen/ vnd Blummen/ al# au¡ ‰attli¡e Lu‰häuser vnd Hütten/ von allerley Laubwer¿ kö‰li¡ dur¡o¡ten/ gefunden werden:" Vgl. auch Dilherr: Freudenbli¿ deß Ewigen Leben# (1652), S. 136f.: "Da# Paradi# war ein überau# liebli¡er Garten; deßwegen e# au¡ der Garten Eden/ da# i‰ ein Garten der Liebli¡keit und der Wollu‰ genennet wurde/ in dem 1. B. Mos. im 2. Cap. Jn dem ewigen Leben wird no¡ vielmehr seyn liebli¡e# Wesen/ zu der re¡ten GOtte# ewigli¡: au# dem 16. Psalm." In einer Überbietungsfigur kontrastiert Johann Matthäus Meyfart die Schönheit der Welt mit derjenigen des Paradieses, in seiner Tuba Novissima (1626), S. 42: "J‰ do¡ diese Welt von jhrem S¡öp[er gan” herrli¡ erbawet/ die do¡ ni¡t# ander# i‰ al# ein Wü‰en der vertriebenen/ ein Thal der Zehren […] vnd danno¡ i‰ die De¿e mit gülten Sternen bese”et/ der Boden mit grünen Graß ges¡mü¿et. Warumb solte dann der Garten de# Paradise# ni¡t viel tausend mahl tausend s¡öner seyn?" – 15 1Kor 2,9 – 16 Jes 35,10
Gedicht 20
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Text III/20: Pilgers¡a] der Erden und Bürgers¡a] im Himmel. 209r-209v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T1 Am rechten Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – 8 Himmel#bürger] Himel#bürger ‾ (ebenso 20 Himmel – 24 Himmel#bürger – 40 Himmel#bürger) – 25 wider] mit der-Kürzel – 25 und] u. – 31 Hier] davor Pilger gestrichen – 37 Wann] Wa‾n (ebenso 38 dann) Eine zweite, drei Strophen längere handschriftliche Fassung des vorliegenden Gedichtes findet sich in den Todten-Andenken (dort Text Nr. 203). Diese zweite Fassung wurde anläßlich der Bestattung des Juristen Georg Achatius Heher (1601-1667) im April 1667 gedruckt. Ob es sich beim vorliegenden Gedicht um eine Vorstufe oder um eine Bearbeitung der zweiten Version handelt, kann nicht mehr geklärt werden. In Anbetracht der wahrscheinlichen Endredaktion des Psalterium Betulianum im November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I) ist dieser Monat der terminus ante quem für die Entstehung des vorliegenden Gedichtes. Erstmals gedruckt wurde das Gedicht in der vorliegenden Form 1670 im ersten Teil von Birkens Tode#-Gedanken und Todten-Andenken in 6 gezählten Strophen (S. 2-4) (vgl. Morphologie, Nr. 415A, S. 733). Im Druck steht das Gedicht unter dem Titel Lied/ Von der ErdPilgers¡a] und Himmel# Bürgers¡a]. Als Lehnmelodie ist angegeben: na¡ der Singweise: Werde munder mein Gemüte. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 21 Vor] Für – 27 sein Wort] der Stab – 28 der Stab] sein Wort – 33 die un# müde drü¿en] Sünden/ die un# drü¿en 2 Gen 2,7 – 5 Ps 90,3 – 6 Im Hintergrund dieses Verses steht der lateinische Wahlspruch "per aspera ad astra", als dessen Quelle häufig Seneca: Hercules furens 2, 437 angegeben wird, wo es vergleichbar heißt: "Non est ad astra mollis e terris via." – 7f. Ps 39,13; Eph 2,19; 1Petr 2,11. Zur Pilgerschaft der Gläubigen auf Erden vgl. Gerhard: Po‰illa (1613) III, S. 93 (Tag der Apostel Philippus und Jacobus, Joh 14,1-14): "Allhie haben wir nur jrrdis¡e vergengli¡e Hütten/ darinnen wir nur Frembdlinge vnd Pilgram seyn/ Aber dort i‰ vn# eine Wohnung bereitet/ da werden wir ewigli¡ bleiben vnnd wohnen können." Ebd. (1613) Appendix, S. 195 (Phil 1,21): "Vnser Leben i‰ allhie eine Pilgrams¡a[t/ denn wir ›nd Frembdling/ wenn wir aber dur¡ den Tod abgefordert werden/ so kommen wir in vnser Vaterland zu Gott dem HErrn." Vgl. ferner Justus Söffing: Ehren-Seüle (1667), Bl. B2r (Predigttext Phil 3,20): "[...] handelt von den gläubigen Chri‰en und saget/ daß ›e Pilgrim ›nd au[ Erden/ aber edle Bürger im Himmel/ und demna¡ hier mühselig/ dort aber glü¿selig. Die Worte lauten kür”li¡ also: Unser Wandel i‰ im Himmel." Ebd., Bl. B2v: Ob wir glei¡ Pilgrim ›nd/ so fern wir da# Zeitli¡e Leben führen/ und irdis¡e Sa¡en fürhaben/ so ›nd wir do¡ s¡on Bürger im Himmel/ so fern wir im Glauben leben. Unsere Namen ›nd in da# Himmlis¡e StadtBu¡ einges¡rieben. Dur¡ den Glauben wandeln wir s¡on bey GOtt im Himmel/ und ›nd da gese‹en/
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil III)
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wenn wir ‰erben/ und die Wallfarth au[ Erden bes¡lie‹en/ so dann werden wir in die völlige Possess vnd genie‹ung der Himmlis¡en Güter eingela‹en. Vgl. auch Salomon Glassius: Spru¡-Po‰ill, Teil 2 (1647), S. 1175: "So lange wir hie in der ‰reitenden Kir¡en wallen/ so wohnen wir in Hütten vnd Gezelten/ da# i‰/ wir ›nd Pilgrim vnd Frembdlinge au[ Erden/ vnd haben hie keine bleibende Stete." Ebd., S. 1176, führt Glassius aus, daß die Patriarchen sich oft auf Wanderschaft befunden hätten. Wie von ihnen, so gelte auch von den Christen, "daß ›e in diesem Leben nur glei¡sam in Hütten wohnen/ vnd mit Her”en/ Mund vnd gan”em Leben bezeugen/ daß ›e hie keine bleibende ‰ete haben/ sondern die zukün[tige (da# ewige Vaterland im Himmel) su¡en/ Hebr. 13/ 14." (ebenso 23f., 39f.). – 8 Eph 2,19 – 12 Lk 23,43; Offb 2,7. Zum himmlischen Paradies vgl. zu Text Nr. III/19, v. 13f. – 13 Gen 3,23f. Zum Verlust des Paradiesgartens durch den lapsus Adae vgl. Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 87 (1. Weihnachtstag, Lk 2,8-12): WJr lesen Genes. 3. Al# Adam vnd Eva vom verbottenen Baum ge‹en/ vnd an dem Gebot Gotte# ›¡ gröbli¡ versündiget hatten/ da## Gott der HERR bald darau[ ›e au# dem Paradieß getrieben/ vnd für denselben Paradießgarten gelägert den Cherubin mit einem blo‹en hawenden S¡werdt/ zu bewahren den Weg zu dem Baum de# Leben#. Darau# wir abnehmen/ daß der Sünden halben vnsere er‰e Eltern ni¡t allein au# dem Paradieß getrieben/ sondern e# sey jhnen au¡ die Pforte zu demselbigen versperret/ ni¡t mit Thor vnd eysern Riegeln/ Sondern wie man vor S¡lö‹er vnd Veh‰ungen etli¡e zur S¡ildwa¡e verordnet/ Also habe Gott dahin gelagert die Cherubin/ da# i‰/ die heiligen Engel/ wel¡e in eu‹erli¡er Ge‰alt junger ‰ar¿er Helden ›¡ daselb‰ sehen la‹en/ wie e# die heilige Spra¡e fa‰ andeutet. – 14 2Kor 5,1.4 – 16 Lk 10,20; Offb 3,5 (ebenso 32, 48) – 17f. Ps 119,19. Zur Bezeichnung des Gläubigen als Gast auf Erden in der geistlichen Lyrik sowie in der Leichenpredigt des frühneuzeitlichen Luthertums vgl. Martin Behm, Wackernagel. Bd. 5, S. 235, Nr. 348, Str. 1: O Jesu Chri‰, mein# leben# Lie¡t, mein hort, mein tro], mein zuver›¡t: Au[ erden bin i¡ nur ein Ga‰ vnd dr+¿t mi¡ sehr der Sünden la‰: Paul Gerhardt: Gei‰li¡e Anda¡ten (1667), S. 46, Str. 1: JCh bin ein Ga‰ au[ Erden/ Und hab' hier keinen Stand: Der Himmel soll mir werden/ Da i‰ mein Vaterland. Hier reis' i¡ auß und abe: Dort in der ewgen Ruh J‰ GOtte# Gnaden-Gabe/ Die s¡leu‰ all' Arbeit zu.
Gedicht 20
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Vgl. auch Herberger: JESUS OMNIUM MEDICORUM PRINCEPS ET DOMINUS, S. 294f.: Darnach hat er [scil. der Verstorbene] auch solche Todesgedancken geschöpfft aus seinem eignen Zunamen Gast. Dabey hat er bedacht/ daß er ein Gast auff Erden sey/ Ps. 119 v. 19. vnd daß seines bleibens hier nicht sey/ Ebr. 11. v. 13. Levit. 25. v. 23. [...] Mein lieber Gast/ der geborne Weltgast/ ist nun ein seliger Himmelsgast worden. Der HErr mein Artzt Jesus/ der auch ein Gast gewesen/ Matth. 25. v. 36. helffe mir seliglich hernach/ damit Gast vnd Herberger wieder mit frewden zusammen kommen. Vgl. auch Justus Söffing: Ehren-Seüle (1667), Bl. C1v (Predigttext Phil 3,20): "Jn der Welt herbergen wir/ im Himmel hausen wir." Ebd., Bl. C2r: Und wie solten e# diese und andere erleu¡tete glaubige Gotte#-Mens¡en ni¡t erkant haben/ weil e# au¡ den Heyden ni¡t so gar verborgen gewesen/ ge‰alt der bekante Cicero ›¡ glei¡ für einen sol¡en au#gibt/ wenn Er spri¡t: Ex hac vita discedo tanquam ex hospitio, non tanquam ex Domo, commorandi enim natura diversorium nobis, non habitandi dedit, da# i‰/ i¡ s¡eide au# diesem Leben/ ni¡t al# au# einem Hause/ darin i¡ daheime/ sondern al# au# einer Herberge/ dann die Natur le‰ un# hier ni¡t ewig wohnen/ sondern nur eine Zeitlang. Der Cicero-Beleg findet sich in De senectute, cap. 84. – 19f. Gen 47,9 – 21f. Hebr 13,14 – 25f. Ps 80,18 – 27f. Zur metaphorischen Bezeichnung des Wortes Gottes als Stab im Anschluß an Ps 23,4 vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 44, S. 520: "Also mü‹en wir vnser wan¿ende# Her” an den Stab Göttli¡e# Wort# vnd Warheit binden […]." Vgl. auch Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 302 (Septuagesimae, Mt 20,1-16): "Ein Reben muß au¡ einen Au[enthalt haben/ darumb bindet man jhn an ein Ste¿en/ Also mü‹en wir an da# Wort Gotte#/ wel¡e# vnser Ste¿en vnd Stab i‰/ Psal. 23. gebunden werden/ da# i‰ der einige Tro‰ vnd Au[enthalt vnserer Seelen." Ebd. I, S. 442f. (Judica, Joh 8,4659): "Hergegen die Gottlosen nemen ein Ende mit S¡re¿en/ Ps. 73. Sie haben im Her”en keinen Tro‰/ da i‰# alle# n‰er/ jhr Augen vnnd jhr Her”/ ›e haben den Ste¿en vnd Stab de# Wort# ni¡t bey ›¡/ darumb i‰ da eitel Zittern vnd Zagen." Ebd. I, S. 544 (Vergleichung unserer und der jüdischen Ostern, 1Kor 5,7f.): Endli¡ mu‰en die Jüden jhr O‰erlamb mit sol¡en Ceremonien e‹en/ daß ›e vmb jhre Lenden vmbgürtet waren/ vnd S¡uhe an den Fü‹en/ vnd Stäbe in den Händen hatten/ vnd mu‰en# e‹en/ al# die hinweg eilen. Also sollen wir au¡ vnser# O‰erlamb# Chri‰i derge‰alt genie‹en/ daß wir allzeit geden¿en/ Wir haben hie keine bleibende Stete/ Darumb sollen wir au¡ vnsere Lenden la‹en vmbgürtet seyn/ vnd glei¡ seyn den Dienern/ die au[ jhren Herrn warten/ Luc. 12. An Beinen sollen wir ge‰ie[elt seyn/ al# fertig zu treiben da# Euangelium de# Friede#/ Ephes. 6. Sollen au¡ zur Hand nehmen den Ste¿en vnd Stab de# göttli¡en Wort#/ wel¡er vn# trö‰en wird/ Psal. 23. daß wir vn# ›¡erli¡ können drau[ lehnen/ vnd die hellis¡en Hunde damit von vn# wegtreiben. Vgl. außerdem Dilherr: Augen- und Her”en#-Lu‰ (1661), S. 294, wo sich ein Emblem findet, das einen Reisenden zeigt, der in einer Bibel Gottes Wort bei sich hat und von einem Engel geleitet wird. In der
Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil III)
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"Für‰ellung der Sinnbilder" (= Verzeichnis und Erklärung der Embleme zu Anfang des Buches) findet sich hierzu folgende Erläuterung (ebd., Bl. *4v): JSt ein Wander#mann/ in der lin¿en Hand/ mit einem Stab/ auf de‹en Knop[ ein Crucix ‰ehet; in der re¡ten Hand/ mit einem o[enen Bu¡. An der Seiten hat er eine Flas¡e hangend. Vorher gehet/ im tun¿elen S¡atten/ ein Engel. Womit angedeutet wird: daß/ so wir wollen/ daß auf unser Pilgers¡a[t der Engel deß Herrn unser Führer und Bes¡ü”er seyn soll/ wir un# mit Gotte# Wort laben/ und unser lieb‰e# Gesprä¡ von unserm gecreu”igtem HErrn JEsu Chri‰o haben sollen. – 27-29 Ps 119,105 – 28 Ps 23,4 – 30 Ps 23,4 – 37 2Tim 4,7 – 38 Jes 57,2; Offb 14,13 – 41f. 1Kor 13,12. Zum Fernrohr als Sinnbild der sehnsüchtigen Hoffnung auf Erlösung vgl. den Kupferstich in Dilherr: Augen- und Her”en#-Lu‰ (1661), S. 54, der drei Knaben abildet, die mit Fernrohren in den offen stehenden Himmel blicken. Die subscriptio lautet: Deß ewigen Leben# Freudenbli¿. HJer wir sehen einen Bli¿: und da# be‰ i‰ no¡ zurü¿. Wenn wir aber heimefahren/ Wird GOTT alle# o[enbahren. – 43f. Lk 10,20; Offb 3,5 – 46 Vgl. Hebr 11,14. Vgl. auch zu Text Nr. I/21, v. 35f.
Text III/21: Jrdis¡e Wallfart und Himlis¡e Wolfart. 209v-210r Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T1 Am linken Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – 7 da#] Kürzel – 10 und] u. Vom vorliegenden Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. Eine zweite, am Ende vier Strophen längere Version des Gedichtes hat Birken anläßlich des Ablebens des Nürnberger Schuhmachers und Meistersängers Georg Hager (1584-1667) in den Druck gegeben. Die handschriftliche Fassung der zweiten Version findet sich in den Todten-Andenken (dort Text Nr. 204). Hager wurde am 17. 7. 1667 bestattet. In seinem Tagebuch vermerkt Birken die Abfassung seines Trauergedichtes am 16.7. (vgl. die Einleitung zu Text Nr. 204 in den Todten-Andenken). Ob das vorliegende Gedicht eine Vorstufe oder eine Bearbeitung der zweiten, längeren Gedichtversion ist, kann nicht mehr geklärt werden. In Anbetracht der wahrscheinlichen Endredaktion des Psalterium Betulianum im November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I) ist dieser Monat der terminus ante quem für die Entstehung des vorliegenden Gedichtes.
Gedichte 21 und 22
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1 Ps 39,13; 1Petr 2,11 – 4 Gen 47,9 (ebenso 21) – 5 Zum Leib als carcer animae vgl. zu Text Nr. II/58, v. 27. – 9-11 Zur Beschreibung des christlichen Lebens in nautischen Bildern (navigatio vitae) vgl. zu Text Nr. I/18, v. 118f. – 10 Port] ′Hafen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2003f. – 17f. Vgl. Stephan Prätorius: Seefarer Trost (1579), S. 47: "Vnd Ana¡ar›#/ de# König# Cadnidae Bruder/ da er gefraget ward/ wa# er von den Segulationibu# vnd S¡i[arten hielte/ antwortet er: Tantum abest a morte qui nauigat, quanta est nauis craßitudo. Da# i‰/ So weit vnd fern i‰ einer/ der da ›egelt/ vom Tode/ so di¿ die breter ›nd/ darau[ er feret." Vgl. auch den diesbezüglich einschlägigen Beleg bei Juvenal: Satire 12, 57-59: i nunc et ventis animam committe dolato confisus ligno, digitis a morte remotus quattuor aut septem, si sit latissima, taedae […]. – 19 Anfurt] ′Küste′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 335. – 19f. Zur Gleichsetzung des Todes mit dem Beginn der ewigen Freude vgl. zu Text Nr. I/13, v. 64f. – 20 Vatterland] Hebr 11,14 – 20 der Freuden] Jes 51,11; Mt 25,21.23 – 24 Phil 1,23 – 24 Port] ′Hafen′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2003f. Zur Bezeichnung des Eschatons als Hafen in Texten frühneuzeitlicher Lutheraner vgl. zu Text Nr. I/21, v. 41. – 26f. 2Kor 5,8 – 27 Hebr 13,14 – 29 Hebr 11,14 – 30 Zum an die Welt und alles Irdische gerichteten Gute-Nacht-Wunsch vgl. zu Text Nr. I/34, v. 121.
Text III/22: Gott-gewiße# Glauben#-heil und bä‰e# Theil. 210r-210v Das vorliegende Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien durchgestrichen. Die Durchstreichung zeigt an, daß das Gedicht gedruckt und/oder in ein anderes Werk aufgenommen worden ist. T1 Am rechten Seitenrand befindet sich ein von rechts oben nach links unten durchgestrichener Kreis, den Birken als Bearbeitungszeichen angebracht hat. – T3 und] u. (ebenso 18, 34, 35) – 8 da#] Kürzel – 17 Flamm] Flam ‾ – 36 im Anschluß zwei gestrichene, unentzifferte Zeilen Das vorliegende Gedicht wurde – mit drei zusätzlichen Strophen – 1667 in einer Funeralschrift anlässlich des Ablebens von Reichsgräfin Regina Jörger von Tollet, geb. Freiin von Rattmannsdorf (1603-1667), gedruckt (vgl. Morphologie, Nr. 358, S. 624f.). Der Titel der Funeralschrift lautet GOTT-ertheilter Glauben#-Sieg im Himmel#-Lande der Lebendigen. Reichsgräfin Regina Jörger von Tollet starb am 6.7.1667. Die Leichenpredigt hielt der an St. Lorenz in Nürnberg tätige Diakon Johann Christoph Arnschwanger (1625-1696). Regina lebte als österreichische Exulantin in Nürnberg und war seit 1657 in zweiter Ehe mit Hans Septimius, Reichsgraf von Jörger zu Tollet, verheiratet. Das Trauergedicht auf Regina hat Birken am 19.10.1667 niedergeschrieben (Tagebücher I.318; PBlO.B.2.1.4, 68r: "Epicedium Reginae Gr[än] Jörgerinn"). Ob das vorliegende Gedicht eine Vorstufe oder eine entpersonalisierte Bearbeitung dieses Trauergedichtes ist, kann nicht mehr geklärt werden. In Anbetracht
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil III)
der wahrscheinlichen Endredaktion des Psalterium Betulianum im November des Jahres 1667 (vgl. Einleitung in Teilband I) ist dieser Monat der terminus ante quem für die Entstehung des vorliegenden Gedichtes. Im Druck (1667) versteht sich das Gedicht, wie das betr. Titelblatt erkennen läßt, als Erläuterung de# Titel-Kupfer#, der dem Druck beigegeben ist. Der Kupferstich stammt von Johann Alexander Böner (1647-1720). Eine Reproduktion des Stichs findet sich unter Abb. 5. Birkens Gedicht findet sich auf den Blättern A1v-A3r, umfaßt zehn gezählte Strophen und trägt den Titel GOtt-gewi‹e# Glauben#Heil/ und Be‰e# Theil. Das Gedicht endet mit der Signatur Au# s¡uldig‰em Beyleid/ und zu Tro‰ denen Ho¡betrauerten/ s¡riebe e# Sigmund von Birken. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version im Psalterium Betulianum: 21 Zweifelwut] Zweifelmut – 56 Es folgt: 8. So spra¡ die hohe Seele/ der Engel in dem Fleis¡: Die in der zarten Höle gewohnet fromm und keus¡. Zu GOtt Sie s¡rye/ und spra¡: Ob i¡ viel Ungema¡ im Jammerthal hier zehle: GOtt/ i‰ mein Wetter-Da¡. 9. Der Tod/ nahm Jhr den Lieben: GOtt/ Jhre Zuver›¡t/ i‰ do¡ Jhr Theil geblieben/ Jhr Tro‰ und Freuden-Lie¡t. GOtt hat Jhr au¡ Jhr Theil/ ein Ewig# Glauben#-Heil/ im Himmel zuges¡rieben mit man¡er güldnen Zeil. 10. Diß Theil Sie je”und krönet: Nun i‰ Sie Königinn. Mit Sternen Sie wett-s¡önet/ die theure Jörgerinn. Ein Graf Sie hier verlohr: Ein König Sie erkohr/ der Sie mit Gott versöhnet. Gönnt Sie dem Engel Chor!
Gedicht 22
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Die Manuskriptfassung der letzten drei Strophen der Druckfassung findet sich in Birkens Poetis¡en Lorbeer-Wäldern (Bl. 97r/v). Das Gedicht wurde in der im Psalterium Betulianum überlieferten Form 1670 nochmals gedruckt in Birkens Tode#-Gedanken und Todten-Andenken (S. 220-222). 2 Vgl. Ps 9,11; 1Joh 4,7 – 3 Dtn 32,4 – 4 Jes 54,4 – 5 Zur im frühneuzeitlichen Luthertum verbreiteten Rede davon, daß Gott trotz der Erfahrung seiner Ferne, zumal in Zeiten der tentatio, noch lebt und helfend bzw. rettend zu intervenieren fähig ist, vgl. zu Text Nr. I/11, v. 13. – 8 Jes 9,3 – 9 Ps 56,9 – 10 Ps 33,13 – 13 Kol 3,2 – 17f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 29, S. 323: "Also mustu au¡ dein Her” so lang halten zu dem Fewer der liebe Gotte#/ biß e# in derselben entzündet vnnd brennend werde/ wel¡e# ges¡i¡t dur¡ ‰etige betra¡tung der Wolthaten Gotte#." – 19f. 1Joh 3,1f. – 26 Ps 61,4 – 33f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 4, cap. 4, S. 131: "Wa# i‰ der s¡re¿li¡e Donner ander#/ denn eine Gewaltige Stimme deß Himmel#/ dafür die Erde Zittert/ dadur¡ vn# Gott warnet." – 34 Ps 77,19; 97,4 – 36 Jes 12,2 – 39 1Kor 1,31; 2Kor 10,17 – 40 Vgl. Dtn 12,10 – 44 1Petr 1,18f. – 45 Hebr 11,14-16 – 47 Mäyen] ′Mai′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1469. Vgl. auch den Kommentar zu Text Nr. I/22, v. 70-72. – 48 2Tim 4,8; 1Petr 5,4 – 50 Offb 21,4 – 50 sonder] ′ohne′. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1571f. – 56 Gen 3,19
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil III)
Abb. 5: Johann Christoph Arnschwanger: GOTT-ertheilter Glauben#-Sieg im Himmel#-Lande der Lebendigen. o.O. [1667] (Stadtbibl. Nürnberg 2 an Will VII, 1317. 4°), Titelkupferstich.
Gedichte 23-34, 35-43
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Texte III/23-III/34: Zwölf Anda¡ten und Lieder vom Gotte#-ges¡i¿e. 211r-211v T1 und] u. (ebenso 2, 4, 6, 14) – T1 Lieder] LL. – 1-29 Erstmals gedruckt wurden die folgenden zwölf Gedichte 1656 in Daniel Wülfers Buch FATUM Da# i‰: Da# vertheidigte GOtte#-geschi¿ auf den Seiten 16-18 (Gedicht Nr. III/23), 34-36 (Gedicht Nr. III/24), 58-60 (Gedicht Nr. III/25), 99-102 (Gedicht Nr. III/26), 120-122 (Gedicht Nr. III/27), 158-160 (Gedicht Nr. III/28), 189-192 (Gedicht Nr. III/29), 228230 (Gedicht Nr. III/30), 292-294 (Gedicht Nr. III/31), 324-326 (Gedicht Nr. III/32), 350-352 (Gedicht Nr. III/33), 414-418 (Gedicht Nr. III/34). Manuskriptfassungen der Gedichte III/23-33 konnten bislang nicht ermittelt werden. Die Manuskriptfassung von Gedicht Nr. III/34 ist vollständig erhalten im früher zum Tägli¡en Chri‰entum gerechneten Konvolut Archiv PBlO B.4.6.7 (ehemals Fasz. XV/10, 59), Bl. 14r-15v (vgl. Morphologie, Nr. 148.1). – 3 etc.] Kürzel (ebenso 5, 7, 9, 11, 13, 16, 18, 21, 25, 27, 29) – 9 komm] kom ‾ – 16 Unver‰and] mit ver-Kürzel – 26 Göttli¡en] Göttl.
Texte III/35-III/43: Neun FrauenZimmer-Lieder. 211v T1 davor waagrechter Strich über die ganze Seite hinweg – 1-4 Weder Manuskript- noch Druckfassungen der hier angeführten Gedichte konnten bislang ermittelt werden. – 2 etc.] Kürzel (ebenso 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18) – 5f. Eine Manuskriptfassung dieses Gedichtes konnte bislang nicht ermittelt werden. Gedruckt wurde das Gedicht 1659 in Birkens Gelegenheitsschrift Feld-Gedi¡t zu De# [...] Herrn Chri‰oph Fürer#/ von Haimendorff in Wol¿er#dorff. Und Der [...] Jungfrauen Ann-Lucien [...] Ho¡zeitli¡em Ehren-Fe‰, Bl. B1r-B2v (vgl. Morphologie, Nr. 176, S. 274f.). – 7-10 Weder Manuskript- noch Druckfassungen der beiden hier angeführten Gedichte konnten bislang ermittelt werden. – 11f. Gedruckt wurde das hier aufgeführte Gedicht erstmals 1662 in Johann Michael Dilherrs Schrift Ehre der Ehe auf S. 527-535. Eine Manuskriptfassung des Gedichtes konnte bislang nicht ermittelt werden vgl. (Morphologie, Nr. 222.1, S. 348). – 13-16 Weder Manuskript- noch Druckfassungen der beiden hier angeführten Gedichte konnten bislang ermittelt werden. – 13 Ges¡i¡tLied] zweites i überschrieben – 14 Liedlein] ied überschrieben – 15 Catharinen] Catharin‾e – 16 ihr] r überschrieben – 17f. Gedruckt wurde das hier aufgeführte Gedicht erstmals 1649 in Birkens Gelegenheitsschrift Klaggesang über der [...] Käiserinn MARJEN LEOPOLDJNEN [...] Ableiben, Bl. C2v-C4v. Eine Manuskriptfassung des Gedichtes konnte bislang nicht ermittelt werden (vgl. Morphologie, Nr. 36, S. 65). – 17 der] Kürzel (ebenso 18 (1. Position)) – 17 GroßMutter] GroßM. – U1 Siehe in der Friederfreueten Teutonie.] S. in der [Kürzel] Friederfr. Teutonie.
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil III)
Texte III/44-III/53: Zehen MorgenLieder. 212r 1-10 Weder Manuskript- noch Druckfassungen der hier angeführten Gedichte konnten bislang ermittelt werden. – 1 Wann] Wa‾n – 1 Gotte#] G. – 2 der] Kürzel (ebenso 7, 9) – 2 etc.] Kürzel (ebenso 4, 6, 8, 10, 12, 14, 17, 19, 21) – 3 Morgenbetra¡tung] Morgenbetra¡t‾ug (ebenso 15) – 3 Himmel#] Himel# ‾ (ebenso 4 Himmel#) – 3 W] Symbol für Montag – 5 Morgenbetra¡tung] Morgenbetr. (ebenso 13) – 5 T] Symbol für Dienstag – 11f. Gedruckt wurde das hier aufgeführte Gedicht erstmals 1670 im ersten Teil von Birkens Tode#-Gedanken und Todten-Andenken, S. 194-199. Eine Manuskriptfassung des Gedichtes konnte bislang nicht ermittelt werden (vgl. Morphologie, Nr. 415A, S. 736). – 13f. Weder eine Manuskriptnoch eine Druckfassung des hier angeführten Gedichtes konnte bislang ermittelt werden. – 13 R] Symbol für Freitag – 15-17 Gedruckt wurde das hier aufgeführte Gedicht erstmals 1670 im ersten Teil von Birkens Tode#-Gedanken und Todten-Andenken, S. 53-58. Eine Manuskriptfassung des Gedichtes konnte bislang nicht ermittelt werden (vgl. Morphologie, Nr. 415A, S. 734f.). – 18f. Erstmals gedruckt wurde das hier aufgeführte Gedicht 1681 postum in Birkens Andachts- und Gesangbuch Heiliger Sonntag#-Handel und Kir¡-Wandel (S. 312-315). Eine Manuskriptfassung des Gedichtes konnte bislang nicht ermittelt werden (vgl. Morphologie, Nr. 624.1, S. 1084). – 18 MorgenVorbitte] Morg‾eVorbitte – 20f. Gedruckt wurde das hier aufgeführte Gedicht erstmals 1670 im ersten Teil von Birkens Tode#-Gedanken und Todten-Andenken, S. 49-53. Eine Manuskriptfassung des Gedichtes konnte bislang nicht ermittelt werden (vgl. Morphologie, Nr. 415A, S. 734). – 20 U] Symbol für Samstag
Texte III/54-III/65: Zwölf MalzeitLieder Vor E‹en#. 212r-212v T1 davor waagrechter Strich über die ganze Seite hinweg – T1 Am rechten Seitenrand: Jn der (Kürzel) Gesprä¡lu‰ – 1-3 Weder Manuskript- noch Druckfassungen der hier angeführten Gedichte konnten bislang ermittelt werden. – 1 und] u. (ebenso 6) – 1 etc.] Kürzel (ebenso 2, 3, 4, 5, 6, 8, 9, 10, 11, 12, 13) – 4 Eine Manuskriptfassung dieses Gedichtes findet sich in Birkens Handschrift Tägli¡e# Chri‰entum (Bl. 44v-45v). Gedruckt wurde das Gedicht erstmals 1681 in Birkens Heilige[m] Sonntag#Handel und Kir¡-Wandel, S. 54-55 (vgl. Morphologie, Nr. 624.1, S. 1082f.). – 5 Weder eine Manuskriptnoch eine Druckfassung des hier angeführten Gedichtes konnte bislang ermittelt werden. – 6f. Eine Manuskriptfassung dieses Gedichtes findet sich in Birkens Handschrift Gottseelige Gesprä¡-Lu‰ (Bl. 97v-98v). Gedruckt wurde das Gedicht erstmals 1679 in Birkens Teuts¡e[r] Rede-bind- und Di¡t-Kun‰, S. 130-132 (vgl. Morphologie, Nr. 590, S. 1034). – 8f. Weder Manuskript- noch Druckfassungen der hier angeführten Gedichte konnten bislang ermittelt werden. – 10 Manuskriptfassungen dieses Gedichtes finden sich in Birkens Handschrift Gottseelige Gesprä¡-Lu‰ (Bl. 109r/v) sowie in seinem Tägli¡e[n] Chri‰entum (Bl. 13r-14r). Gedruckt wurde das Gedicht erstmals 1679 in Birkens Teuts¡e[r] Rede-bind-
Gedichte 54-65, 66-109
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und Di¡t-Kun‰, S. 125-126 (vgl. Morphologie, Nr. 590, S. 1033f.). – 11 davor LXIII.] LXIV. – 11-13 Weder Manuskript- noch Druckfassungen der hier angeführten Gedichte konnten bislang ermittelt werden. – 12 davor LXIV.] LXV. – 13 davor LXV.] LXVI.
Texte III/66-III/109. 212v-214r 1 davor LXVI] LXVII; oberhalb dieser Nummer waagrechter Strich über die ganze Seite hinweg – 1-3 Eine Manuskriptfassung dieses Gedichtes findet sich in Birkens Handschrift Todten-Andenken (Nr. 190). Gedruckt wurde das Gedicht Birkens 1665 im ersten Band des CITHAROEDUS MYSTICUS, Da# i‰/ der Gei‰-vo=e Harffen-spielende DAVJD von Georg Christoph Renschel, separates Blatt o.Z. (vgl. Morphologie, Nr. 310, S. 544). – 2 Sinnbild] Si‾nbild (ebenso 52 dann) – 3 etc.] Kürzel (ebenso 5, 7, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22, 24, 26, 29, 31, 33, 35, 37, 39, 46, 49, 66) – 4 davor LXVII.] LXVIII. – 4-7 Weder Manuskript- noch Druckfassungen der hier angeführten Gedichte konnten bislang ermittelt werden. – 6 davor LXVIII.] LXIX. – 8 davor LXIX] LXX – 8-10 Eine Manuskriptfassung dieses Gedichtes konnte bislang nicht ermittelt werden. Erstmals gedruckt wurde das Gedicht 1670 im ersten Teil von Birkens Tode#-Gedanken und Todten-Andenken, S. 202-205 (vgl. Morphologie, Nr. 415A, S. 736). – 9 Göttli¡en] Göttl. – 11 davor LXX] LXXI – 11f. Eine Manuskriptfassung dieses Gedichtes findet sich in Birkens Handschrift Poetische Lorbeer-Wälder (Bl. 84v-85v). Gedruckt wurde das Gedicht zusammen mit einer Leichenpredigt Caspar von Liliens erstmals 1665 in einer Publikation anläßlich des Todes der Markgräfin Maria Elisabeth von Brandenburg-Kulmbach, geb. Herzogin von HolsteinSonderburg-Glücksburg, welche unter dem Titel Re¡ts¡affener Chri‰en einiger Her”en#-Tro‰ erschien (Bl. π1r- π2v) (vgl. Morphologie, Nr. 320, S. 560). – 13 davor LXXI.] LXXII. – 13f. Eine Manuskriptfassung dieses Gedichtes konnte bislang nicht ermittelt werden. Erstmals gedruckt wurde das Gedicht 1677 in einer Gemeinschaftspublikation der Pegnitzschäfer unter dem Titel Winter-SchäferSpiel, S. 2627 (vgl. Morphologie, Nr. 538, S. 942). – 13 Nürnbergis¡e#] Nürnberg. – 15 davor LXXII.] LXXIII. – 15f. Eine Manuskriptfassung dieses Gedichtes konnte bislang nicht ermittelt werden. Erstmals gedruckt wurde das Gedicht 1679 in Birkens Teuts¡e[r] Rede-bind und Di¡t-Kun‰, S. 265-266 (vgl. Morphologie, Nr. 590, S. 1036). – 16 da# (2. Position)] Kürzel – 17 davor LXXIII.] LXXIV. – 17f. Eine Manuskriptfassung dieses Gedichtes konnte bislang nicht ermittelt werden. Erstmals gedruckt wurde das Gedicht 1667 in Dilherrs Andachtsbuch Himmel und Erden, S. 434-437 (vgl. Morphologie, Nr. 343.1, S. 600). – 19 davor LXXIV.] LXXV. – 19f. Eine Manuskriptfassung dieses Gedichtes konnte bislang nicht ermittelt werden. Erstmals gedruckt wurde das Gedicht 1667 in Dilherrs Andachtsbuch Himmel und Erden, S. 437-442 (vgl. Morphologie, Nr. 343.1, S. 600). – 20 Thummer] Thumer ‾ (ebenso 33 vernommen – 39 gekommen – 77 Himmel – 86 Himmel#) – 21 davor LXXV.] LXXVI. – 21f. Eine Manu-
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil III)
skriptfassung dieses Gedichtes findet sich in Birkens Handschrift Versöhnung mit Gott (Bl. 66v-67r). Erstmals gedruckt wurde das Gedicht 1663 in der zweiten Auflage von Dilherrs Her”- und Seelenspeise, S. 254-256 (vgl. Morphologie, Nr. 415A, S. 737). – 23 davor LXXVI.] LXXVII. – 23f. Eine Manuskriptfassung dieses Gedichtes konnte bislang nicht ermittelt werden. Erstmals gedruckt wurde das Gedicht 1677 in einer Gemeinschaftspublikation der Pegnitzschäfer unter dem Titel WinterS¡äferSpiel, S. 9-11 (vgl. Morphologie, Nr. 538, S. 942). – 23 Neu-Jahr#-Empfehlung] Neu-Jahr#Empfehl‾ug – 25 davor LXXVII.] LXXVIII. – 25f. Eine Manuskriptfassung dieses Gedichtes konnte bislang nicht ermittelt werden. Erstmals gedruckt wurde das Gedicht 1656 in einer Publikation von Daniel Wülfer mit dem Titel FATUM Da# i‰: Da# vertheidigte GOtte#-geschi¿, S. 350-352 (vgl. Morphologie, Nr. F24, S. 1126). – 25 da#] Kürzel – 27 davor LXXVIII.] LXXIX. – 27-29 Eine Manuskriptfassung dieses Gedichtes konnte bislang nicht ermittelt werden. Erstmals gedruckt wurde das Gedicht 1670 im ersten Teil von Birkens Tode#-Gedanken und Todten-Andenken, S. 134-140 (vgl. Morphologie, Nr. 415A, S. 735). – 30 davor LXXIX.] LXXX. – 30f. Vgl. zu Text Nr. II/61 – 32 davor LXXX.] LXXXI. – 32-35 Weder Manuskript- noch Druckfassungen der hier angeführten Gedichte konnten bislang ermittelt werden. – 32 Advent#-Seelengesprä¡e] ä überschrieben – 34 davor LXXXI.] LXXXII. – 36 davor LXXXII.] LXXXIII. – 36f. Eine Manuskriptfassung dieses Gedichtes konnte bislang nicht ermittelt werden. Erstmals gedruckt wurde das Gedicht 1668 unter dem Titel Leben#-Tod und Tod-Leben: bey [...] H. Georg Friedri¡ Codomann# Seeligem Ab‰erben betra¡tet (vgl. Morphologie, Nr. 382, S. 666). – 36 und] u. (ebenso 43, 59, 71, 75) – 38 davor LXXXIII.] LXXXIV. – 38-41 Weder Manuskript- noch Druckfassungen der hier angeführten Gedichte konnten bislang ermittelt werden. – 40 davor LXXXIV.] LXXXV. – 40 am linken Seitenrand: DankLied] DankL. – 40 David#] D. – 42 davor LXXXV.] LXXXVI. – 42f. Eine Manuskriptfassung dieses Gedichtes konnte bislang nicht ermittelt werden. Erstmals gedruckt wurde das Gedicht 1670 im ersten Teil von Birkens Tode#-Gedanken und Todten-Andenken, S. 175-178 (vgl. Morphologie, Nr. 415A, S. 736). – 42 ZeitLeid] überwiegend lateinische Schreibung – 44 davor LXXXVI] LXXXVII – 44f. Eine Manuskriptfassung dieses Gedichtes konnte bislang nicht ermittelt werden. Erstmals gedruckt wurde das Gedicht 1670 im zweiten Teil von Birkens Tode#-Gedanken und Todten-Andenken, S. 81-84 (vgl. Morphologie, Nr. 415B, S. 742). – 46 davor LXXXVII.] LXXXVIII. – 46f. Eine Manuskriptfassung dieses Gedichtes findet sich in Birkens Handschrift Poetische Lorbeer-Wälder (Bl. 111r-113r). Erstmals gedruckt wurde das Gedicht 1666 in Birkens Publikation Klag- und Tro‰-Lieder Uber den [...] Tode#-Hintritt De# [...] Für‰en und Herrn HERRN Georg Albre¡t# Markgrafen zu Brandenburg, Bl. A2r-A4r (vgl. Morphologie, Nr. 338, S. 590). – 46 Gott] G. (ebenso 64) – 46 Welt] W. – 48 davor LXXXVIII.] LXXXIX. – 48-52 Weder Manuskript- noch Druckfassungen der hier angeführten Gedichte konnten bislang ermittelt werden. – 49 Bei¡t David#] Bei¡t D. – 50 davor LXXXIX.] XC. – 50 Ruh] h überschrieben – 50 Communion AbendLied] Commun. AbendL. – 51 davor XC.] XCI. – 53 davor XCI] XCII – 53f. Eine Manuskriptfassung dieses Gedichtes
Gedichte 66-109
891
findet sich in Birkens Handschrift Todten-Andenken (Bl. 161r-162r). Erstmals gedruckt wurde das Gedicht 1679 in Birkens Teuts¡e[r] Rede-bind und Di¡t-Kun‰, S. 134-136 (vgl. Morphologie, Nr. 590, S. 1034). – 53 Sidereen] mit der-Kürzel – 55 davor XCII] XCVI – 55-60 Weder Manuskript- noch Druckfassungen der hier angeführten Gedichte konnten bislang ermittelt werden. – 57 davor XCIII] XCVII – 59 davor XCIV] XCVIII – 61 davor XCV] XCIX – 61f. Eine Manuskriptfassung dieses Gedichtes findet sich in Birkens Handschrift Todten-Andenken (Bl. 182v-183v). Gedruckt wurde das Gedicht 1673 unter dem Titel Gotte# Wol-ma¡en anläßlich des Begräbnisses der Nürnberger Bürgerin Magdalena Droßendorf, geb. Müleck (vgl. Morphologie, Nr. 493, S. 867f.). – 63 davor XCVI.] C. – 63f. Eine Manuskriptfassung dieses Gedichtes konnte bislang nicht ermittelt werden. Erstmals gedruckt wurde das Gedicht 1679 in Birkens Teuts¡e[r] Rede-bind und Di¡t-Kun‰, S. 128-129 (vgl. Morphologie, Nr. 590, S. 1034). – 63 Non confundar] überwiegend lateinische Schreibung – 64 ni¡t] n‾ – 65 davor XCVII] CI – 65f. Eine Manuskriptfassung dieses Gedichtes findet sich in Birkens Handschrift Todten-Andenken (Bl. 183v-185v). Gedruckt wurde das Gedicht 1672 unter dem Titel Unmündige Kinde#-Le”e anläßlich des Begräbnisses von Dorothea Maria Kühn, der Tochter des Nürnberger Kaufmanns Georg Friedrich Kühn, die im Kindesalter verstarb (vgl. Morphologie, Nr. 454, S. 799f.). – 67 davor XCVIII.] CII. – 67f. Eine Manuskriptfassung dieses Gedichtes findet sich in Birkens Handschrift Todten-Andenken (Bl. 190r-191v). Erstmals gedruckt wurde das Gedicht 1673 in einer Gemeinschaftspublikation der Pegnitzschäfer, die den Titel trägt Der Gei‰li¡en Erqui¿‰unden de# Fürtre[li¡en Theologi H. Doct. Heinri¡ Müller# [...] Poetis¡er Anda¡tKlang, S. 114-119 (vgl. Morphologie, Nr. 490.1, S. 860). – 69 davor XCIX] CIII – 69f. Eine Manuskriptfassung dieses Gedichtes findet sich im Anhang zu Birkens Exemplar der Tode#-Gedanken und Todten-Andenken (Bl. 45r-46v). Erstmals gedruckt wurde das Gedicht 1673 in einer Gemeinschaftspublikation der Pegnitzschäfer, die den Titel trägt Der Gei‰li¡en Erqui¿‰unden de# Fürtre[li¡en Theologi H. Doct. Heinri¡ Müller# [...] Poetis¡er Anda¡tKlang, S. 1-7 (vgl. Morphologie, Nr. 490.1, S. 859). – 71 davor C.] CIV. – 71f. Eine Manuskriptfassung dieses Gedichtes findet sich im Anhang zu Birkens Exemplar der Tode#-Gedanken und Todten-Andenken (Bl. 5r/v). Erstmals gedruckt wurde das Gedicht 1673 in einer Gemeinschaftspublikation der Pegnitzschäfer, die den Titel trägt Der Gei‰li¡en Erqui¿‰unden de# Fürtre[li¡en Theologi H. Doct. Heinri¡ Müller# [...] Poetis¡er Anda¡tKlang, S. 65-72 (vgl. Morphologie, Nr. 490.1, S. 859). – 73 davor CI] CV – 73f. Eine Manuskriptfassung dieses Gedichtes findet sich im Anhang zu Birkens Exemplar der Tode#-Gedanken und Todten-Andenken (Bl. 1r-2v). Erstmals gedruckt wurde das Gedicht 1679 in Birkens Teuts¡e[r] Rede-bind und Di¡t-Kun‰, S. 256-260 (vgl. Morphologie, Nr. 590, S. 1036). – 75 davor CII] CVI – 75f. Eine Manuskriptfassung dieses Gedichtes findet sich in Birkens Handschrift Todten-Andenken (Bl. 192r-193r). Erstmals gedruckt wurde das Gedicht 1673 im fünften Teil des Romans Mesopotamis¡e S¡äferei/ Oder Die Dur¡leu¡tige Syrerin Aramena von Herzog Anton Ulrich von Braunschweig-Lüneburg, S. 270-272 (vgl. Morphologie, Nr. 476.1, S. 833). – 75 Welt-Vera¡tung] W überschrieben – 75 Himmel#Verehrung] Himel#V. ‾ – 77
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Apparate und Kommentare: Psalterium Betulianum (Teil III)
davor CIII] CVII – 77f. Eine Manuskriptfassung dieses Gedichtes findet sich in Birkens Handschrift Todten-Andenken (Bl. 193r-196r). Gedruckt wurde das Gedicht 1672 in einer Gemeinschaftspublikation der Pegnitzschäfer unter dem Titel Gutthätige Leben#-Besserung anlässlich des Todes der Nürnberger Bürgerin Maria Martha Besserer, geb. Gutthäter, S. 2-6 (vgl. Morphologie, Nr. 466.1, S. 817). – 79 davor CIV.] CVIII. – 79-82 Weder Manuskript- noch Druckfassungen der hier angeführten Gedichte konnten bislang ermittelt werden. – 79 Pro impetrante Uxore] überwiegend lateinische Schreibung – 79 impetrante] impetr. – 81 davor CV] CIX – 83 davor CVI] CX – 83f. Eine Manuskriptfassung dieses Gedichtes konnte bislang nicht ermittelt werden. Gedruckt wurde das Gedicht erstmals 1681 postum in Birkens Heilige[m] Sonntag#-Handel und Kir¡-Wandel, S. 110-114 (vgl. Morphologie, Nr. 624.1, S. 1083). – 83 Göttli¡e#] Göttl. – 85 davor CVII] CXI – 85-90 Weder Manuskript- noch Druckfassungen der hier angeführten Gedichte konnten bislang ermittelt werden. – 85 Da#] Kürzel – 87 davor CVIII] CXII – 87 Der] Kürzel – 87 vertrübte] mit ver-Kürzel – 89 davor CIX] CXIII – 89 Gotte#Gesprä¡e] GGesprä¡e
Texte III/110-III/121: Gebet-Lieder. 214v 1 davor CX] CXIV – 1f. Weder eine Manuskript- noch eine Druckfassung des hier angeführten Gedichtes konnte bislang ermittelt werden. – 1 No¡] N. – 2 am linken Seitenrand: II. – 3 davor CXI] CXV – 3f. Eine Manuskriptfassung dieses Gedichtes findet sich in Birkens Handschrift Tägli¡e# Chri‰entum (Bl. 31v-33r). Erstmals gedruckt wurde das Gedicht 1679 in Birkens Teuts¡e[r] Rede-bind und Di¡t-Kun‰, S. 107-109 (vgl. Morphologie, Nr. 590, S. 1032). – 4 am linken Seitenrand: I – 5 davor CXII] CXVI – 5f. Eine Manuskriptfassung dieses Gedichtes findet sich im Anhang zu Birkens Exemplar der Tode#-Gedanken und Todten-Andenken (Bl. 26v-27v). Erstmals gedruckt wurde das Gedicht 1673 in einer Gemeinschaftspublikation der Pegnitzschäfer, die den Titel trägt Der Gei‰li¡en Erqui¿‰unden de# Fürtre[li¡en Theologi H. Doct. Heinri¡ Müller# [...] Poetis¡er Anda¡tKlang, S. 196-210 (vgl. Morphologie, Nr. 490.1, S. 860). – 5 Gott] G. (ebenso 13) – 5 Himmel-anbetteln] Himel-anbetteln ‾ (ebenso 16 Stimm) – 6 am linken Seitenrand: III – 7 davor CXIII] CXVII – 7f. Eine Manuskriptfassung dieses Gedichtes findet sich in Birkens Handschrift Tägli¡e# Chri‰entum (Bl. 44v-45r). Erstmals gedruckt wurde das Gedicht 1681 postum in Birkens Andachts- und Gesangbuch Heiliger Sonntag#-Handel und Kir¡-Wandel, S. 54-55 (vgl. Morphologie, Nr. 624.1, 1082f.). – 7 Heilige] H. (ebenso 11) – 8 am linken Seitenrand: IV – 9 davor CXIV] CXVIII – 9f. Eine Manuskriptfassung dieses Gedichtes findet sich in Birkens Handschrift Tägli¡e# Chri‰entum (Bl. 47v-48r). Erstmals gedruckt wurde das Gedicht 1679 in Birkens Teuts¡e[r] Rede-bind und Di¡t-Kun‰, S. 119-121 (vgl. Morphologie, Nr. 590, 1033). – 10 am linken Seitenrand: V. – 10 dann] da‾n – 11 davor CXV] CXIX – 11-16 Weder Manuskript- noch Druck-
Gedichte 110-121, 122-123
893
fassungen der hier angeführten Gedichte konnten bislang ermittelt werden. – 12 am linken Seitenrand: VI. – 13 davor CXVI] CXX – 14 am linken Seitenrand: VII – 15 davor CXVII] CXXI – 16 am linken Seitenrand: VIII – 17 davor CXVIII] CXXII – 17f. Eine Manuskriptfassung dieses Gedichtes findet sich im Anhang zu Birkens Exemplar der Tode#-Gedanken und Todten-Andenken (Bl. 30v-32r). Erstmals gedruckt wurde das Gedicht 1681 postum in Birkens Heilige[m] Sonntag#-Handel und Kir¡-Wandel, S. 198-200 (vgl. Morphologie, Nr. 624.1, S. 1083). – 17 Himmlis¡e] H. – 18 am linken Seitenrand: IX – 19 davor CXIX] CXXIII – 19-24 Weder Manuskript- noch Druckfassungen der hier angeführten Gedichte konnten bislang ermittelt werden. – 19 Göttli¡e] G. (ebenso 21) – 20 am linken Seitenrand: X – 21 davor CXX] CXXIV – 22 am linken Seitenrand: XI. – 23 davor CXXI.] CXXV. – 23 Der] Kürzel – 23 wunderthätige] mit der-Kürzel – 24 am linken Seitenrand: XII
Texte III/122-III/123: HöllenLieder. 214v T1 davor waagrechter Strich über die ganze Seite hinweg – T1 Die Überschrift ist auf den linken Seitenrand geschrieben. – 1 davor CXXII] CXXVI – 1f. Weder Manuskript- noch Druckfassungen der hier angeführten Gedichte konnten bislang ermittelt werden. – 1 Himmel#] Himel# ‾ – 2 davor CXXIII] CXXVII
GEDICHTFORMEN (1) Aus Raumgründen werden keine vollständigen Skansionsmodelle erstellt. Die in einer Liedstrophe verwendeten Verse werden je einmal abgebildet (X steht für eine betonte, x für eine unbetonte Silbe). Die Reimpositionen sind jeweils unterstrichen. Hinter den Versabbildungen stehen (in Klammern) die Verszahlen der ersten Strophe. Darunter ist, wie üblich mit Buchstaben bezeichnet, das jeweilige Reimungsschema angegeben. Waisen werden mit x gekennzeichnet. Die jeweils letzte Zeile nennt die Nummern der Gedichte, welche die beschriebene Form aufweisen. 1. Strophische Gedichte 1.1 Trochäische 1. X x X x X x X (1-7) aabbccc Nr. I/48 2. X x X x X x X (1, 3) X x X (2, 5) X x X x X x X x (4, 6) aaabxb Nr. II/21 3. X x X x X x X (1-4) aabb Nr. II/35, II/36 4. X x X x X x X (1, 3) X x X (2, 5) X x X x X x X x (4, 6) axabxb Nr. I/47 5. X x X x X x X x (1, 2) X x X x X x X (3, 4) aabb Nr. II/62 6. X x X x X x X x (1, 3, 5, 6) X x X x X x X (2, 4) ababcc Nr. I/19, I/32, II/10
896 7. X x X x X x X (1, 3, 5, 6) X x X x X x X x (2, 4) ababcc Nr. III/21 8. X x X x X x X x (1, 3) X x X x X x X (2, 4-6) ababcc Nr. III/17 9. X x X x X x X x (1, 3, 5, 8) X x X x X x X (2, 4, 6, 7, 9, 10) ababcddcee Nr. I/25, I/39, I/46, II/1, II/27, II/30, II/41, III/12, III/14 10. X x X x X x X x (1, 4) X x X x X x X (2, 3, 5, 6) abbacc Nr. II/17, II/54, III/1, III/8 11. X x X x X x X (1, 4) X x X x X x X x (2, 3, 5, 6) abbacc Nr. II/58, II/60 12. X x X x X x X (1, 4, 7, 10) X x X (2, 5) X x X x X x X x (3, 6, 8, 9) aabccbdeed Nr. I/8 13. X x X x X x (1, 2, 4, 5, 9) X x X x X (3, 6) X x X x X x X (7) X x X x X x X x (8) aabccbxdd Nr. II/49, III/7 14. X x X x X x X (1, 3, 6, 8) X x X x X x X x (2, 4, 5, 7) ababcdcd Nr. I/26 15. X x X x X x X (1, 3, 5, 7) X x X x X x (2, 4, 6, 8) ababcdcd Nr. II/31 16. X x X x X x X x (1, 3, 5, 7) X x X x X x X (2, 4, 6, 8) ababcdcd Nr. I/26, I/33, I/42, II/46
Gedichtformen I 17. X x X x X x X (1, 3, 5, 8) X x X x X x X x (2, 4, 6, 7) ababcddc Nr. II/9, III/15 18. X x X x X x X x (1, 3, 5, 8) X x X x X x X (2, 4, 6, 7) ababcddc Nr. II/13 19. X x X x X x X x (1, 4, 7, 8) X x X x X x X (2, 3, 5, 6) abbaccdd Nr. II/22 20. X x X x X x X x (1, 4, 6, 7) X x X x X x X (2, 3, 5, 8) abbacddc Nr. II/11 21. X x X x X x X x (1, 4, 5, 8) X x X x X x X (2, 3, 6, 7) abbacddc Nr. II/45, II/61 22. X x X x X x X (1, 3) X x X x X x (2, 4) abab Nr. II/3 23. X x X x X x X x (1, 2, 4, 5) X x X x X x X (3, 6) aabccb Nr. I/44, II/8, II/47, II/53 24. X x X x X x X x (1, 4) X x X x (2, 5) X x X x X x X (3, 6) aabccb Nr. II/7 25. X x X x X x X x (1, 3, 7, 8) X x X x X x X (2, 4-6) ababccdd Nr. I/9, I/14, I/23, I/30, I/40, I/51, II/5, II/32, II/37, II/57, II/63, II/71, II/73, III/20 26. X x X x X x X x (1, 3, 5, 6) X x X x X x X (2, 4, 7, 8) ababccdd Nr. I/22, I/41, I/52, II/24, II/33, III/2
897
898 27. X x X x X x X x (1, 2, 4, 5, 7, 8) X x X x X x X (3, 6) aabccbdd Nr. II/16 28. X x X x X x X x (1, 4) X x X x X x X (2, 3, 5) X x X (6-9) X x X x X x (10) abbabccdda Nr. III/6 1.2 Jambische 29. x X x X x X x X (1, 3, 5, 7) x X x X x X x (2, 4, 6, 8) xaxaxbxb Nr. II/12 30. x X x X x X x X (1, 3, 5) x X x X x X x (2, 4, 9) x X x X (6-8) xaxabccba Nr. II/65 31. x X x X x (1, 2) x X x X x X x X x X (3) x X x X x X (4, 5) x X x X (6) x X x X x X x X (7) aaxbbcc Nr. II/59 32. x X x X x X x X (1, 2, 4) x X x X x X x (3, 5) aabab Nr. II/18, II/20 33. x X x X x X x (1, 2, 4, 5) x X x X x X (3, 6) aabccb Nr. II/15, II/51 34. x X x X x X x X (1, 2, 4, 5) x X x X x X x X x (3, 6) aabccb Nr. II/50, II/69, II/70 35. x X x X x X x X x (1, 2, 4, 5) x X x X x X x X (3, 6) aabccb Nr. II/52
Gedichtformen I 36. x X x X x X (1, 2) x X x X x X x (3-6) aabbcc Nr. I/16, II/55 37. x X x X x X x X x X x (1-6) aabbcc Nr. II/19 38. x X x X x X x X (1, 3, 7, 8) x X x X x X x (2, 4) x X x X x X (5, 6) ababccdd Nr. I/3 39. x X x X x X x (1, 3, 7) x X x X x X (2, 4-6, 8) ababccac Nr. III/22 40. x X x X x X x (1, 3, 5, 7) x X x X x X (2, 4, 6, 8) ababcxcx Nr. III/13 41. x X x X x X x X x X x (1, 2, 5) x X x X (3, 4) aabba Nr. II/40 42. x X x X x X x X (1, 3, 7, 8) x X x X x X x (2, 4) x X x X x X x X x (5, 6) ababccdd Nr. II/2 43. x X x X x X x X (1, 3) x X x X x X x (2, 4, 7, 8) x X x X (5, 6) ababccdd Nr. II/23, III/3, III/4, III/11 44. x X x X x X x X (1, 3) x X x X x X x (2, 4, 7, 10) x X x X (5, 6, 8, 9) ababccdeed Nr. I/5, I/15 45. x X x X x X x X (1, 3, 5, 6, 8, 9) x X x X x X x (2, 4, 7) x X x X x X x X x X x (10) ababccdeed Nr. I/24
899
900 46. x X x X x X x (1, 3, 5, 7) x X x X x X (2, 4, 6, 8) ababcdcd Nr. I/6, I/17, I/34, I/43, II/25, II/75, II/76, III/5, III/18 47. x X x X x X (1, 3, 5, 7) x X x X x X x (2, 4, 6, 8) ababcdcd Nr. III/16 (in v. 1: X x X x X) 48. x X x X x X x X (1, 3, 5) x X x X x X (2, 4) x X x X x X x (6) ababxx Nr. II/48, Str. 1-5 49. x X x X x X x X (1, 3) x X x X x X (2, 4) x X x X (5, 6) x X x X x X x (7) ababccx Nr. II/48, Str. 6-7 50. x X x X x X x X (1-4) aabb Nr. I/7, I/20, I/21, I/38, I/45, II/6, II/39, II/42 51. x X x X x X x X x X (1, 2) x X x X x X x X x X x (3, 4) aabb Nr. I/10, I/27, I/29, I/35, II/34, II/56, II/72, III/10, III/19 52. x X x X x X x X x X (1, 2) x X x X x X (3) x X x X x X x X (4, 5) aaxbb Nr. I/11, II/38 53. x X x X x X x X (1, 3) x X x X x X x (2, 4, 7) x X x X (5, 6) ababccx Nr. I/12 54. x X x X x X x (1, 3, 6, 7) x X x X x X (2, 4, 5, 8) ababcddc Nr. I/36, I/37 55. x X x X x X x X (1, 4, 7, 9) x X x X x X x (2, 3, 5, 6, 8, 10, 11) abbaccdedee Nr. I/18
Gedichtformen I 56. x X x X x X (1, 4, 6, 8) x X x X x X x (2, 3, 5, 7) abbacdcd Nr. II/74 57. x X x X x X x X (1, 4) x X x X (2, 5, 7-10) x X x X x X x (3, 6, 11) aabccbddeeb Nr. I/4 58. x X x X x X x X (1, 3) x X x X x X x (2, 4) xaxa Nr. I/2, I/50, II/44, II/64 59. x X x X x X x X (1, 3, 5, 6) x X x X x X x (2, 4, 7) ababccb Nr. I/13 60. x X x X (1, 4, 9, 10) x X x X x X (2, 3, 5, 6) x X x X x X x X x (7, 8) abbaccddaa Nr. II/66 61. x X x X x X x X (1, 3, 5, 6) x X x X x X x X x (2, 4) x X x X x X (7) ababccc Nr. II/14 62. x X x X x X x X x (1, 3) x X x X x X x X (2, 4-6) ababcc Nr. II/28 63. x X x X x X x X (1, 3) x X x X x X x (2, 4) abab Nr. II/29, II/77, III/9 64. x X x X x X x X x X x X x (1, 3) x X x X x X x X x X x X (2, 4) abab Nr. I/31 65. x X x X x X x X x X x (1, 3, 5, 6) x X x X x X x X x X (2, 4) ababcc Nr. I/49
901
902 66. x X x X x X x X x X x (1, 3) x X x X x X x X x X (2, 4-6) ababcc Nr. II/43 1.4 Jambisch-trochäische 67. x X x X x X x X (1, 2, 4, 5) x X x X x X x (3, 6) X x X x X x X x (7, 10) X x X x (8, 9) aabccbddee Nr. I/28 68. x X x X x X x (1, 3, 5, 6) x X x X x X (2, 4) X x X x X x X x (7, 8, 10-12) X x X x X x X (9) ababccddxeee Nr. II/68 69. x X x X x X (1) X x X x (2) X x X x X x X (3-5) xxaaa Nr. II/26 1.4 Trochäisch-jambische 70.
X x X x X x X x (1, 4) x X x X x X x X x (2, 5) x X x X x X x X (3, 6, 12) x X x X x X (7, 8) X x X x (9) x X x X (10, 11) aabccbddxeeb Nr. II/4
71.
X x X x X x X x (1, 4) x X x X x X x X x (2, 5) x X x X x X x X (3, 6, 10, 11) x X x X x X (7, 8) X x X x (9) aabccbddxee Nr. I/1
1.4 Daktylisch-trochäische 72. X x x X x x X x x X x (1, 3) X x x X x X x x X x (2, 4) abab Nr. II/67
GEDICHTFORMEN (2) Spalte I: Die Nummern der Gedichte. Spalte II: Die metrischen Formen in der Numerierung des ersten Verzeichnisses. Spalte III: Die Abkürzung L. steht für strophische Gedichte. Es folgen Strophenzahl und Verszahl je Strophe. Sind die Strophen nicht gezählt, steht die Strophenzahl in Klammern. Spalte IV: Hier ist verzeichnet, daß bestimmte Gedichte ganz (Dr.) oder teilweise (TDr.) gedruckt worden sind. Spalte V: Hier sind die Nummern derjenigen Gedichte der Sammlung aufgeführt, welche dieselbe metrische Form aufweisen wie das in Sp. I genannte. Spalte VI: Die Anzahl der Verse der in Sp. I genannten Gedichte.
I
II
III
IV
V
Dr.
I/50, II/44, II/64
I/1 I/2 I/3 I/4 I/5 I/6
71 58 38 57 44 46
L. 7 Str. à 11 v. L. 10 Str. à 4 v L. 6 Str. à 8 v. L. 6 Str. à 11 v. L. 6 Str. à 10 v. L. 7 Str. à 8 v.
I/7
50
L. 10 Str. à 4 v.
Dr.
I/8 I/9
12 25
L. 12 Str. à 10 v. L. 9 Str. à 8 v.
Dr.
I/10
51
L. 25 Str. à 4 v.
Dr.
I/11 I/12 I/13 I/14
52 53 59 25
L. 25 Str. à 5 v. L. 24 Str. à 7 v. L. 20 Str. à 7 v. L. 18 Str. à 8 v.
Dr. TDr. Dr.
I/15 I/16 I/17
44 36 46
L. 6 Str. à 10 v. L. 30 Str. à 6 v. L. 32 Str. à 8 v.
I/18 I/19
55 6
L. 11 Str. à 11 v. L. 10 Str. à 6 v.
Dr. Dr.
I/15 I/17, I/34, I/43, II/25, II/75, II/76, III/5, III/18 I/20, I/21, I/38, I/45, II/6, II/39, II/42 I/14, I/23, I/30, I/40, I/51, II/5, II/32, II/37, II/57, II/63, II/71, II/73, III/20 I/27, I/29, I/35, II/34, II/56, II/72, III/10, III/19 II/38 I/9, I/23, I/30, I/40, I/51, II/5, II/32, II/37, II/57, II/63, II/71, II/73, III/20 I/5 II/55 I/6, I/34, I/43, II/25, II/75, II/76, III/5, III/18 I/32, II/10
VI 77 40 48 66 60 56 40 120 72 100 125 168 140 144 60 180 256 121 60
904 I/20
50
L. 9 Str. à 4 v.
I/21
50
L. 16 Str. à 4 v.
I/22 I/23
26 25
L. 34 Str. à 8 v. L. 8 Str. à 8 v.
TDr. Dr.
I/24 I/25
45 9
L. 15 Str. à 10 v. L. 33 Str. à 10 v.
Dr.
I/26 I/27
14 51
L. 11 Str. à 8 v. L. 10 Str. à 4 v.
Dr.
I/28 I/29
67 51
L. 16 Str. à 10 v. L. 8 Str. à 4 v.
TDr. Dr.
I/30
25
L. 26 Str. à 8 v.
Dr.
I/31 I/32 I/33 I/34
64 6 16 46
L. 4 Str. à 4 v. L. 20 Str. à 6 v. L. 25 Str. à 8 v. L. 26 Str. à 8 v.
I/35
51
L. 35 Str. à 4 v.
I/36 I/37 I/38
54 54 50
I/39
Dr.
L. 9 Str. à 8 v. L. 17 (+ 4) Str. à 8 v. L. 40 Str. à 4 v.
Dr.
9
L. 4 Str. à 10 v.
Dr.
I/40
25
L. 7 Str. à 8 v.
I/41 I/42 I/43
26 16 46
L. 7 Str. à 8 v. L. 10 Str. à 8 v. L. 19 Str. à 8 v.
Dr. Dr.
I/44 I/45
23 50
L. 12 Str. à 6 v. L. 35 Str. à 4 v.
Dr. Dr.
I/46
9
L. 11 Str. à 10 v.
I/47 I/48 I/49 I/50 I/51
4 1 65 58 25
L. 25 Str. à 6 v. L. 8 Str. à 7 v. L. 6 Str. à 6 v. L. 16 Str. à 4 v. L. 9 Str. à 8 v.
Dr. Dr.
I/52
26
L. 9 Str. à 8 v. (Str. 1 und 4-6 nur Incipitzeilen)
Dr.
Dr. Dr.
I/7, I/21, I/38, I/45, II/6, II/39, II/42 I/7, I/20, I/38, I/45, II/6, II/39, II/42 I/41, I/52, II/24, II/33, III/2 I/9, I/14, I/30, I/40, I/51, II/5, II/32, II/37, II/57, II/63, II/71, II/73, III/20 I/39, I/46, II/1, II/27, II/30, II/41, III/12, III/14 I/10, I/29, I/35, II/34, II/56, II/72, III/10, III/19 I/10, I/27, I/35, II/34, II/56, II/72, III/10, III/19 I/9, I/14, I/23, I/40, I/51, II/5, II/32, II/37, II/57, II/63, II/71, II/73, III/20 I/19, II/10 I/26, I/42, II/46 I/6, I/17, I/43, II/25, II/75, II/76, III/5, III/18 I/10, I/27, I/29, II/34, II/56, II/72, III/10, III/19 I/37 I/36 I/7, I/20, I/21, I/45, II/6, II/39, II/42 I/25, I/46, II/1, II/27, II/30, II/41, III/12, III/14 I/9, I/14, I/23, I/30, I/51, II/5, II/32, II/37, II/57, II/63, II/71, II/73, III/20 I/22, I/52, II/24, II/33, III/2 I/26, I/33, II/46 I/6, I/17, I/34, II/25, II/75, II/76, III/5, III/18 II/8, II/47, II/53 I/7, I/20, I/21, I/38, II/6, II/39, II/42 I/25, I/39, II/1, II/27, II/30, II/41, III/12, III/14
I/2, II/44, II/64 I/9, I/14, I/23, I/30, I/40, II/5, II/32, II/37, II/57, II/63, II/71, II/73, III/20 I/22, I/41, II/24, II/33, III/2
36 64 272 64 150 330 88 40 160 32 208 16 120 200 208 140 72 168 160 40 56 56 80 152 72 140 110 150 56 36 64 72 45
Gedichtformen II
905
II/1
9
L. 20 Str. à 10 v.
Dr.
II/2 II/3 II/4 II/5
42 22 70 25
L. 14 Str. à 8 v. L. 10 Str. à 4 v. L. 13 Str. à 12 v. L. 25 Str. à 8 v.
Dr. Dr. Dr. Dr.
II/6
50
L. 48 Str. à 4 v.
Dr.
II/7 II/8 II/9 II/10 II/11 II/12 II/13 II/14 II/15 II/16 II/17 II/18 II/19 II/20 II/21 II/22 II/23 II/24 II/25
24 23 17 6 20 29 18 61 33 27 10 32 37 32 2 19 43 26 46
L. 11 Str. à 6 v. L. 10 Str. à 6 v. L. 8 Str. à 8 v. L. 10 Str. à 6 v. L. 8 Str. à 8 v. L. 8 Str. à 8 v. L. 8 Str. à 8 v. L. 9 Str. à 7 v. L. 11 Str. à 6 v. L. 8 Str. à 8 v. L. 16 Str. à 6 v. L. 18 Str. à 5 v. L. 16 Str. à 6 v. L. 16 Str. à 5 v. L. 11 Str. à 6 v. L. 8 Str. à 8 v. L. 12 Str. à 8 v. L. 13 Str. à 8 v. L. 16 Str. à 8 v.
II/26 II/27
69 9
L. 21 Str. à 5 v. L. 14 Str. à 10 v.
Dr. Dr.
II/28 II/29 II/30
62 63 9
L. 16 Str. à 6 v. L. 10 Str. à 4 v. L. 4 Str. à 10 v.
Dr. Dr.
II/31 II/32
15 25
L. 6 Str. à 8 v. L. 32 Str. à 8 v.
Dr. TDr.
II/33 II/34
26 51
L. 8 Str. à 8 v. L. 18 Str. à 4 v.
Dr.
II/35 II/36 II/37
3 3 25
L. 19 Str. à 4 v. L. 19 Str. à 4 v. L. 22 Str. à 8 v.
Dr.
II/38 II/39
52 50
L. 22 Str. à 5 v. L. 36 Str. à 4 v.
Dr. Dr.
II/40 II/41
41 9
L. 16 Str. à 5 v. L. 22 Str. à 10 v.
Dr.
I/25, I/39, I/46, II/27, II/30, II/41, III/12, III/14
I/9, I/14, I/23, I/30, I/40, I/51, II/32, II/37, II/57, II/63, II/71, II/73, III/20 I/7, I/20, I/21, I/38, I/45, II/39, II/42 I/44, II/47, II/53 III/15 I/19, I/32
II/51 Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr.
II/54, III/1, III/8 II/20 II/18 III/3, III/4, III/11 I/22, I/41, I/52, II/33, III/2 I/6, I/17, I/34, I/43, II/75, II/76, III/5, III/18 I/25, I/39, I/46, II/1, II/30, II/41, III/12, III/14 II/77, III/9 I/25, I/39, I/46, II/1, II/27, II/41, III/12, III/14 I/9, I/14, I/23, I/30, I/40, I/51, II/5, II/37, II/57, II/63, II/71, II/73, III/20 I/22, I/41, I/52, II/24, III/2 I/10, I/27, I/29, I/35, II/56, II/72, III/10, III/19 II/36 II/35 I/9, I/14, I/23, I/30, I/40, I/51, II/5, II/32, II/57, II/63, II/71, II/73, III/20 I/11 I/7, I/20, I/21, I/38, I/45, II/6, II/42 I/25, I/39, I/46, II/1, II/27, II/30, III/12, III/14
200 112 40 156 200 192 66 60 64 60 64 64 64 63 66 64 96 90 96 80 66 64 96 104 128 105 140 96 40 40 48 256 64 72 76 76 176 110 144 80 220
906 II/42
50
L. 45 Str. à 4 v.
Dr.
II/43 II/44 II/45 II/46 II/47 II/48 (Str. 15) II/48 (Str. 67) II/49 II/50 II/51 II/52 II/53 II/54 II/55 II/56
66 58 21 16 23 48
L. 9 Str. à 6 v. L. 10 Str. à 4 v. L. 5 Str. à 8 v. L. 5 Str. à 8 v. L. 7 Str. à 6 v. L. 5 Str. à 6 v.
I/7, I/20, I/21, I/38, I/45, II/6, II/39
Dr. Dr. Dr. Dr. Dr.
I/2, I/50, II/64 II/61 I/26, I/33, I/42 I/44, II/8, II/53
49
L. 2 Str. à 7 v.
Dr.
13 34 33 35 23 10 36 51
L. 7 Str. à 9 v. L. 5 Str. à 6 v. L. 5 Str. à 6 v. L. 5 Str. à 6 v. L. 15 Str. à 6 v. L. 16 Str. à 6 v. L. 12 Str. à 6 v. L. 7 Str. à 4 v.
Dr. Dr. Dr. Dr.
II/57
25
L. 9 Str. à 8 v.
Dr.
II/58 II/59 II/60 II/61 II/62 II/63
11 31 11 21 5 25
L. 10 Str. à 6 v. L. 7 Str. à 7 v. L. 10 Str. à 6 v. L. 5 Str. à 8 v. L. 22 Str. à 4 v. L. 8 Str. à 8 v.
Dr.
II/64 II/65 II/66 II/67 II/68 II/69 II/70 II/71
58 30 60 72 68 34 34 25
L. 7 Str. à 4 v. L. 4 Str. à 9 v. L. 3 Str. à 10 v. L. 5 Str. à 4 v. L. 4 Str. à 12 v. L. 5 Str. à 6 v. L. 5 Str. à 6 v. L. 6 Str. à 8 v.
II/72
51
L. 12 Str. à 4 v.
II/73
25
L. 9 Str. à 8 v.
II/74 II/75
56 46
L. 13 Str. à 8 v. L. 11 Str. à 8 v.
Dr.
II/76
46
L. 8 Str. à 8 v.
Dr.
II/77 III/1
63 10
L. 11 Str. à 4 v. L. 10 Str. à 6 v.
Dr. Dr.
Dr. Dr. Dr. Dr.
Dr. Dr. Dr.
180 54 40 40 40 42 30 14
III/7 II/69, II/70 II/15 I/44, II/8, II/47 II/17, III/1, III/8 I/16 I/10, I/27, I/29, I/35, II/34, II/72, III/10, III/19 I/9, I/14, I/23, I/30, I/40, I/51, II/5, II/32, II/37, II/63, II/71, II/73, III/20 II/60 II/58 II/45 I/9, I/14, I/23, I/30, I/40, I/51, II/5, II/32, II/37, II/57, II/71, II/73, III/20 I/2, I/50, II/44
II/50, II/70 II/50, II/69 I/9, I/14, I/23, I/30, I/40, I/51, II/5, II/32, II/37, II/57, II/63, II/73, III/20 I/10, I/27, I/29, I/35, II/34, II/56, III/10, III/19 I/9, I/14, I/23, I/30, I/40, I/51, II/5, II/32, II/37, II/57, II/63, II/71, III/20 I/6, I/17, I/34, I/43, II/25, II/76, III/5, III/18 I/6, I/17, I/34, I/43, II/25, II/75, III/5, III/18 II/29, III/9 II/17, II/54, III/8
63 30 30 30 90 96 72 28 72 60 49 60 40 88 64 28 36 30 20 48 30 30 48 48 72 104 88 64 44 60
Gedichtformen II
907
III/2 III/3 III/4 III/5
26 43 43 46
L. 8 Str. à 8 v. L. 8 Str. à 8 v. L. 8 Str. à 8 v. L. 8 Str.à 8 v.
Dr.
III/6 III/7 III/8 III/9 III/10
28 13 10 63 51
L. 6 Str. à 10 v. L. 10 Str. à 9 v. L. 11 Str. à 6 v. L. 15 Str. à 4 v. L. 14 Str. à 4 v.
Dr.
Dr.
III/11 III/12
43 9
L. 11 Str. à 8 v. L. 5 Str. à 10 v.
Dr. Dr.
III/13 III/14
40 9
L. 4 Str. à 8 v. L. 6 Str. à 10 v.
Dr.
III/15 III/16 III/17 III/18
17 47 8 46
L. 5 Str. à 8 v. L. 8 Str. à 8 v. L. 5 Str. à 6 v. L. 6 Str. à 8 v.
III/19
51
L. 4 Str. à 4 v.
III/20
25
L. 6 Str. à 8 v.
III/21 III/22
7 39
L. 5 Str. à 6 v. L. 7 Str. à 8 v.
Dr.
I/22, I/41, I/52, II/24, II/33 II/23, III/4, III/11 II/23, III/3, III/11 I/6, I/17, I/34, I/43, II/25, II/75, II/76, III/18 II/49 II/17, II/54, III/1 II/29, II/77 I/10, I/27, I/29, I/35, II/34, II/56, II/72, III/19 II/23, III/3, III/4 I/25, I/39, I/46, II/1, II/27, II/30, II/41, III/14 I/25, I/39, I/46, II/1, II/27, II/30, II/41, III/12 II/9 I/6, I/17, I/34, I/43, II/25, II/75, II/76, III/5 I/10, I/27, I/29, I/35, II/34, II/56, II/72, III/10 I/9, I/14, I/23, I/30, I/40, I/51, II/5, II/32, II/37, II/57, II/63, II/71, II/73
64 64 64 64 60 90 66 60 56 88 50 32 60 40 64 30 48 16 48 30 56
VERZEICHNIS DER GEDICHTÜBERSCHRIFTEN Die Zahlen verweisen auf die Text-Nummern. Abend-Gesang einer JESUS-verliebten Seele. Parodia. II/35 Abend-Lied. I/38 Abend-Lied. I/41 Abend-Lied, Dr. Stegmann#, verbä‹ert. I/36 AbendLieder. I/4 Advent#-Lied. II/67 Anda¡tLied Bey bevor‰ehender Keyserwahl de# Römis¡en Rei¡#, Anno 1658. I/17 Anda¡t-Lied, Eine# Diener# Jesu Chri‰i. II/63 Anda¡tLied, eine# Junggesellen. I/10 Anda¡tLied, eine# Waisen. I/11 Anda¡t-Lied Uber meine StammBirke und WappenS¡ild. II/54 Anda¡t-Lied, Wider den Wut-Türken. II/64 Ang‰-ges¡rey Unter dem Creu”Jo¡ der Glieder S¡merzen. II/57 Auli Prudentij: Jam moesta quiesce querela; hieher geteuts¡et. I/7 Betra¡tung der Sonnn‰erniß Anno 1654 die 2. Augusti. I/14 Buß-Lied. JESUS, der Sünder-Arzt. II/44 Buß-Seu[zer zum Erlößer JESU üm Erla‹ung der Sünden und de# Stra[-übel#. II/32 Creu”-Threnen, vergo‹en unter dem Kreu” JESU. II/19 Dank-Lied: Uber den Gesundbrunn zu Krie¡enberg im Marggräfli¡en oberhalb Gebirg#. I/48 Danksagung vor die Leibli¡e Geburt und Gei‰li¡e Wiedergeburt. I/43 Dank- und Bitt-Lied, na¡ Wohlverri¡tem Werk. I/16 Dapfere Gemüt#-verfa‹ung. I/19 Da# A b c der Eitelkeit. II/62 Da# Beru[-S¡i[. II/46 Da# Flü¡tige Welt-Ni¡t#. III/16 Da# Gei‰li¡e Pa‹ion#-S¡i[. II/25 Da# Hanges¡rey. II/8
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Der VIII Psalm David#. I/31 Der Creu” Kel¡ JESU. II/10 Der fä‰e GRUND de# HERRN. III/12 Der Gei‰li¡e Kampf. III/10 Der Gei‰li¡e Krieg und Sieg vom Namen Siegmund abgesehen. I/35 Der Gei‰li¡e PerlenKauf. III/11 Der gesunde Creu”Trunk Parodia. II/45 Der Glaube, trö‰et die Seele, daß ihr Jesu# ›e nit ha‹e, Parodia meine# Lied#. III/6 Der Himlis¡e Freuden-Bühl. III/13 Der Leben#-gewinn im Sterben. Uber den Spru¡ Philip. 1. Ver# 21. II/39 Der Mens¡, ein Dopf. I/49 Der müde Leben#Pug. Sterbgedanken. I/34 Der Welt Eitelkeit. Opi”s¡e Parodia. II/61 Der XX Psalm Vorbitt vor meinen gnädig‰en David. II/72 De# Leben# Führer und Verführete. I/20 Die betrübte Seele, sehnet ›¡ na¡ ihrem JESU. Parodie ebendiese# Liede#. III/4 Die Buß-leidige Seele an ihren Himmlis¡en DAFNIS. Parodia. II/33 Die Erlösung vom Ubel. III/14 Die Gei‰li¡e Taube. II/34 Die Himmel#wohnungen. III/19 Die himmlis¡e Glu¿henne, JESUS. II/29 Die Jesu#-Liebe. II/37 Die JESUS-Liebe. Auf den Spru¡, HohLied Salomoni# 3. Ver# 1. II/41 Die Jrdis¡e Flü¡tigkeit. III/17 Die Sabbath-Feyer. I/27 Die S¡edel‰ätt. II/15 Die Siben Le”Worte JESU am Creu”. II/18 Die Sünd-reuleidige Psy¡e. Parodia de# Lied#: Daphnis gieng, vor wenig Tagen etc. III/2 Die ThrenenSaat. II/56 Die Ubers¡ri[t de# Creu”e# I. N. R. I. II/17 Die verfolgte Chri‰u#Kir¡e. II/70 Die verzweifelte Ho[nung. II/60 Drey Türken Lieder. Da# bedrangte Kir¡S¡i[lein. II/69 Einer Jesu#-verliebten Seele Gei‰li¡e# BrautLied. II/27 Eine# verirrten SeelS¡äflein# Sündenang‰-geblöke. II/40
Verzeichnis der Überschriften
Erklärung der XII Sinnbilder zum Teuts¡en Geldmangel. II/74 Er wird# wohl ma¡en: Mein Leibspru¡, Ps. 37. ver# 5. I/18 Fernere# Sehnen der von ihrem JESU entfernten Seele. Parodie de# Liede#: I‰ irgend zu erfragen. III/5 Garten-Ang‰ und BlutS¡weiß JESU. II/31 Gei‰li¡er We¿er. I/32 Glauben#bli¿ der Sterbenden in da# Land der Lebendigen. II/75 GOTT, da# hö¡‰e Gut, Au# Stegmann und Opi”en, gemehrt und geändert. II/28 Gott-gewiße# Glauben#-heil und bä‰e# Theil. III/22 HoheLied 1.v.2. Er kü‹e mi¡ mit dem Ku‹e seine# Munde#. Da# Gebet, i‰ ein Kuß JESU. III/1 JESU Au#führung. II/14 JESU Begräbniß. II/23 JESU Bluts¡weiß. II/9 JESU EntKleidung. II/16 JESU erö[nete Seite. II/21 JESU Leben, und de‹en Na¡folge. II/49 JESU Lei¡e. II/22 JESU Leiden#genoßs¡a[t. II/30 JESU Purpurmantel. II/12 JESU Rohr-Zepter. II/13 JESUS der himmlis¡e PurpurWurm. II/20 JESUS, JMMANUEL, Gott mit Un#. Esa. 7. 14. II/3 JESUS, ru[et der Verirrten Seele. Parodia de# Lied#: A¡ Amarilli# ha‰ du dann etc. III/3 JESUS ru[et einem Kinde, gen Himmel. II/77 JESU und seiner Lieben, Himmel#genoßs¡a[t. II/26 Jrdis¡e Wallfart und Himlis¡e Wolfart. III/21 Josua Stegman#, gebä‹ert. I/6 Jubel-Gesang, Sancti Bernhardi, von dem süßen Nahmen JESU: hieher verteuts¡et. II/6 Juda#, der verlohrne Jünger JESU. II/11 Kir¡en-Anda¡t. I/29 Labor optimos citat. Unglü¿ fordert die Dapfren au#. II/43 Lob- und Lei¡gedä¡tniß JESU. II/24 LUCAS mahlet JESUM al# einen Arzt vor. II/52 MARCUS, emphlt der Chri‰enheit da# Evangelium von JESU. II/51 Marien Magdalenen über JESU au#gego‹ne# NardenWa‹er. II/7 MATTHIAS, der von Gott und seiner Kir¡ erwehlter Apo‰el. II/50
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Mens¡li¡e Stamm-Ankun[t, Erde, Staub und As¡e. I/9 Morgen-Gesang einer JESUS-verliebten Seele. Parodia. II/36 Morgen-Lied. I/25 MorgenLied. I/40 MorgenLied. Dr. Stegmann#, vermehret. I/37 MorgenLieder. I/1 Morgen-Segen. I/26 NeuJahr#-Empfehlung. I/15 NeuJahr#Lied Anno 1664 beym Türkenkrieg. II/65 Ni¡t#-ho[en, meine Hoffnung. II/59 Parodia. I/3 Pa‹ion#-Lied. Au# dem 53 Capitel Esaiae. II/73 Pa‹ion#Lied von der Ehrnen S¡lange. III/7 Pa‹ion#-Lied von der Liebe JESU. III/8 Pilgers¡a] der Erden und Bürgers¡a] im Himmel. III/20 Post Nubila Phoebus. Na¡ Regen Sonne. I/45 Reise-AbendLied. NB. Sihe etli¡e Gese”e droben im XLI Lied. I/52 Reise-Lieder. MorgenLied. I/50 Reise-Lied Um Göttli¡en S¡u”. II/55 S¡la[ der Si¡erheit. I/33 Sommer-Lied. I/22 Sonntag#-MorgenLied. I/28 Sterben#-gedanken. I/23 Sterb-Gedanken. II/76 Sterb-Le”e. I/39 Sterb-Lied. II/53 Sünden-abs¡eu, wegen der Allgegenwart Gotte#. I/8 Sü‹e Tode#-Nahmen. I/21 Threnen Saat und Freuden Ernde. III/18 Tode#-betra¡tung. I/13 Tode#-Erinnerung. Der Mens¡, ein Gla#. I/42 Tod-Leben und Leben#-Tod. II/58 Trauung#-Lied. I/46 Tro‰ in Widerwärtigkeit. Threnen-Saat und Freuden-Maat. I/30 Uber den Spru¡: In Foraminibus Petrae Quiesco. III/9
Verzeichnis der Überschriften
Uber die Bes¡neidung de# allerlieb‰en JESULEINS. II/5 Uber die Freudenrei¡e Wundergeburt de# allerlieb‰en JESULEINS. II/4 Uber die Vermählung der Gottheit, mit der Mens¡heit, in JESU CHRISTO. II/2 Um den Herzen#Frieden. II/48 Um Glü¿ und Heil zur Reise. I/51 Verlangen na¡ der Ewigkeit, au# der bangen Eitelkeit. II/68 Vers¡mähte Eitelkeit und Verlangte Ewigkeit. III/15 Von der Ewigen Gottheit, meine# allerlieb‰en Erlößer# JESU CHRISTI. II/1 Von der Gotte#Kinds¡a] und Himmel#Erbs¡a] Au# dem Spru¡ Psalm 16. Ver# 5.6. II/42 Welt, gute Na¡t. I/12 Wider den Türken. II/71 Wie Gott Will. II/38 Winter-Anda¡t. I/44 Winter-Lied. I/24 Zu Anfang der Wo¡e. II/47 Zu Jesu, wider den Türken. II/66 Zum Für‰en der Fin‰ernu#. Psalm VI. v. 9. Weichet von mir, ihr Übelthäter. I/47
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VERZEICHNIS DER EINGANGSVERSE Die Zahlen verweisen auf die Text-Nummern. "A¡ Herr! da# S¡i[lein s¡wa¡ und klein" II/69 "A¡ traute Psy¡e, ha‰ du dann" III/3 "A¡ trauter JESU, ha‰ du denn" III/4 "A¡! wa# i‰ diese# Leben?" III/13 "A¡ wa# i‰ diß eitle Leben" II/62 "A¡ wider deine Kir¡ und di¡" II/70 "An Jesum man gar seelig denkt" II/6 "Auf, auf, mein Herz und du mein ganzer Sinn!" I/27 "Auf, mein Herz! erwa¡ in Freuden" I/40 "Auf, mein Herz! in Lieb entglimme" II/37 "Au# meine# Herzen# grunde" I/37 "Bedenk, ô Seele, wie e# i‰" I/13 "Bleib bey un#, Jesu! e# i‰ spat" I/4 "Blinder Mens¡! thu weg die de¿e" I/9 "Brauner Abend, sey willkommen!" I/41 "Brauner Abend sey willkommen" I/52 "Da# Volk in der Wü‰en" III/7 "Der, den son‰ die Wolken kleiden" II/16 "Die Sonne gibet gute Na¡t" I/38 "Die Sonn' hat ›¡ verkro¡en" I/6 "Dir ô Jesu, meine Freude" II/41 "Diß i‰ die Neig der Zeiten" II/68 "Du gro‹er HerrenHerr, bi‰ herrli¡ allerwegen" I/31 "Du Henker#rott, wa# thu‰ du Gott" II/12 "Ein gefangne# Kerker-Leben" III/14 "Ein Neue# Jahr voll Krieg#gefahr" II/65 "Ein sü‹e# Wort i‰, Leben" II/75
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"E# gibt mir do¡ diß Leben keine Ruh" III/10 "E# i‰ ja diß auf Erden dein Pala‰" I/29 "E# lenkt mein Sündenkranker Sinn" II/18 "Fauler S¡lä[er, träger Sünder!" I/33 "Feige Seelen, die ›nd feige" I/19 "Fin‰ernu# hat mi¡ ümgeben" I/30 "Fleu¡, Seele! na¡ dem Himmelzelt" I/21 "Flie‰, ihr Threnen, ie‰ und s¡ießet" II/24 "Freud der Seelen, trö‰li¡# Wort" II/3 "Freyli¡ bleibt no¡ unverge‹en" II/7 "Froh erwa¡ i¡ und gesund!" I/26 "Gegrü‹et sey, der izt anbri¡t" I/28 "Gehabt eu¡ wohl, Feld, Wiesen, Wald" I/24 "Gläub e# ni¡t, e# ›nd Gedanken" III/6 "Gott! dein Thron, da# HimmelRunde" I/14 "Gott, du Sti]er keus¡er Flammen!" I/46 "Gott, du Vatter voll Erbarmen!" II/57 "Gott! MeIne SeeL sICh DIr ergIebt" I/15 "Gott! wa# Dank soll i¡ dir bringen" I/25 "Gro‹er Gott, du Mens¡enhüter!" I/51 "Guter Hirt der Gotte# Heerden" II/63 "Herr der ‰arken Heere#-s¡aaren!" II/71 "Herr, gib gehör! dir geb i¡ Ehr'" I/2 "Herr! s¡lä[e‰ du? a¡ spring un# zu" II/64 "Hier diß müde Pilger Land" III/21 "Hier ‰eh i¡ ganz von Zähren aufgezehret" II/19 "Höhert die Thore, ma¡t weiter die Thüren" II/67 "Hör, liebe Seel! wer ru[et dir?" III/9 "Hör, liebe# Kind! e# ru[et dir" II/77 "Holz, gewohnet son‰ zus¡weigen!" II/17 "J¡ arme Seel, bin Noah Täubelein" II/34 "J¡ au¡, Herr, mi¡ o[t verme‹e" II/8 "J¡ empnde fa‰ ein grauen" II/45 "J¡ empnde fa‰ ein Grauen" II/61 "J¡ empnde Fur¡t und s¡auren" II/11
Verzeichnis der Eingangsverse
"J¡ seh meinen Jesum le¡zen" II/10 "J¡ ›nge, trauter Jesu, dir" II/29 "J¡ weiß, zu wem i¡ s¡reye" III/22 "J¡ will meiner selb‰ verge‹en" II/1 "JESU du mein Leben" II/49 "Jesu! heil den alten S¡aden" II/47 "Jesu! komm, sey eingebetten!" II/46 "Jesu lä‹e‰ du au¡ di¡" II/21 "Jesu, lig‰ du todt, mein Leben!" II/22 "Jesu, meiner Seelen Wonne" II/27 "Jesu! soll i¡ von der Erden" II/53 "Jesu, Tro‰ betrübter Herzen" II/32 "Jesu! wel¡ ein Liebe#Spiegel" III/8 "Jm Vatter#-hau#, in unsrem Vatterland" III/19 "Jn dieser braunen Abend‰und" I/5 "J‰ e# hier nit Eitelkeit!" III/15 "J‰ irgend zu erfragen" III/5 "J‰# mögli¡ zuerme‹en?" II/15 "J”und bri¡t der Tag herein" II/36 "J”und bri¡t die Na¡t herein" II/35 "Komm wieder, na¡ dem Leide" I/17 "Kron de# Jahre#, Gold der Zeiten" I/22 "Lä‹t ›¡ Jesu# also hönen?" II/13 "La‹et un# mit Jesu ziehen!" II/30 "Meine Seel i”t i‰ e# Zeit" II/31 "Mein Herz! verla‹e diese Welt" II/42 "Mein Nam' hei‰ eine Gotte#Gab" II/50 "Nun der Sonne Strahlenwagen" II/5 "Nun, Gott, e# i‰ gethan!" I/16 "Nun, i¡ seh, e# i‰ da# Ende" I/39 "O du mein mühsam# Leben" I/34 "O du ›¡re# Sünden Kind" I/8 "O Gott, der du ein reine# Wesen bi‰" I/10 "O Gott! der du im SeelenBad der Tauf" I/35 "O Gott! dir will i¡ ›ngen" I/43
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"O Gott, du Herr und S¡öpfer aller Welt" I/11 "O Herr! der du di¡ Jacob# Gott genannt!" II/72 "O Jesu Chri‰" II/66 "O Jesu Chri‰! Wie bö# do¡ i‰" II/44 "O Jesu! dir e# sey geklagt" II/48 "Psy¡e gieng, in trüben Tagen" II/33 "Psy¡e gieng, in trüben Tagen" III/2 "Psy¡e rie[, in sü‹en S¡merzen" III/1 "Seel! wa# s¡lä[‰ du? a¡ erwa¡e" I/32 "Sey wolgemuht, laß Trauren seyn!" I/45 "Sie gehen hin, und weinen" III/18 "Singen wir au# her”en#grund" I/48 "Soll e# seyn, e# mag so bleiben" II/54 "Soll man, ô du ü¡tig# Leben!" III/17 "Solt i¡ mi¡ grämen" II/59 "Solt i¡ ni¡t, an wen i¡ gläube" I/23 "Solt i¡ wohl meinen JESUM mahlen?" II/52 "Son‰ ni¡t# mehr i¡ ho[en kan" II/60 "So rei# i¡ fröli¡ ab" II/55 "So sag i¡ dann nun gute Na¡t" I/12 "Sü‹er Tod, du Glü¿e#Bot!" II/58 "Trüber Winter meiner Tage!" I/44 "Viel Führer, ›nd in dieser Welt" I/20 "Von Armut dieser Zeit" II/74 "Wa¡ auf, mein herz! denk hinterwärt#" I/50 "Wa¡ auf, mein Herz! verlaß den S¡la[" I/3 "Wa¡et auf, ihr meine Sinnen!" I/1 "Wa¡et auf, ihr Mens¡en›nnen!" II/4 "War diß unser Jesu#, sehet?" II/73 "Wa#, du S¡andGei‰, su¡‰ du hier?" I/47 "Wa# i‰ da# vor ein Jammerbild" II/20 "Wa# i‰ der Mens¡? worau# i‰ er entsprungen?" I/49 "Wa# i‰ de# Mens¡en s¡wa¡e Ma¡t?" I/18 "Wa# i‰ diese# eitle Leben?" I/42 "Wa# i‰ dieß Elend-Leben?" II/25
Verzeichnis der Eingangsverse
"Wa# i‰ diß Leben, al# ein Tod" II/39 "Wa# i‰ ein lange# Leben?" II/76 "Wa# i‰ e# dann, da# du dir se”e‰ für" II/38 "Wa# ma¡t meinem Jesu bang?" II/9 "Wa# soll diß zage Klagen seyn?" I/7 "Wa# thut man hier? man säet Threnen au#" II/56 "Wa# vor ein Lie¡t erleu¡t die Na¡t" II/2 "Wa# wir Evangeli‰en" II/51 "Wer dapfer i‰, den ‰ellt man an die Spi”en" II/43 "Wer ein fä‰e# Hau# ihm bauet" III/12 "Wo bin i¡ arme# S¡äflein hingekommen" II/40 "Wo bin i¡? ni¡t üm di¡" II/26 "Wo führt man meinen Jesum hin?" II/14 "Wohin? wohin soll i¡ mi¡ wenden?" II/28 "Wo trägt man meinen Jesum hin?" II/23 "Ziehet hin! spri¡t zu den Seelen" III/20 "Zu Gott will i¡ mi¡ wenden" I/36 "Zu Jesaia dort" III/16 "Zwar Rei¡tum eine i‰ auf Erd" III/11
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SYNOPSE DER GEDICHTZÄHLUNG IM PSALTERIUM BETULIANUM Die folgende Synopse ist dem Umstand geschuldet, daß die Verweise im Kommentar zu Birkens TodtenAndenken und Himmel#-Gedanken auf das Psalterium Betulianum die Texte des Psalterium durchnumerieren. Die Synopse schlüsselt die durchnumerierte Textzählung in die Birkensche Zählung auf.
PB 1 = PB I/1 PB 2 = PB I/2 PB 3 = PB I/3 PB 4 = PB I/4 PB 5 = PB I/5 PB 6 = PB I/6 PB 7 = PB I/7 PB 8 = PB I/8 PB 9 = PB I/9 PB 10 = PB I/10 PB 11 = PB I/11 PB 12 = PB I/12 PB 13 = PB I/13 PB 14 = PB I/14 PB 15 = PB I/15 PB 16 = PB I/16 PB 17 = PB I/17 PB 18 = PB I/18 PB 19 = PB I/19 PB 20 = PB I/20 PB 21 = PB I/21 PB 22 = PB I/22
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PB 23 = PB I/23 PB 24 = PB I/24 PB 25 = PB I/25 PB 26 = PB I/26 PB 27 = PB I/27 PB 28 = PB I/28 PB 29 = PB I/29 PB 30 = PB I/30 PB 31 = PB I/31 PB 32 = PB I/32 PB 33 = PB I/33 PB 34 = PB I/34 PB 35 = PB I/35 PB 36 = PB I/36 PB 37 = PB I/37 PB 38 = PB I/38 PB 39 = PB I/39 PB 40 = PB I/40 PB 41 = PB I/41 PB 42 = PB I/42 PB 43 = PB I/43 PB 44 = PB I/44 PB 45 = PB I/45 PB 46 = PB I/46 PB 47 = PB I/47 PB 48 = PB I/48 PB 49 = PB I/49 PB 50 = PB I/50 PB 51 = PB I/51 PB 52 = PB I/52 PB 53 = PB II/1 PB 54 = PB II/2 PB 55 = PB II/3 PB 56 = PB II/4 PB 57 = PB II/5
Synopse der Gedichtzählung
PB 58 = PB II/6 PB 59 = PB II/7 PB 60 = PB II/8 PB 61 = PB II/9 PB 62 = PB II/10 PB 63 = PB II/11 PB 64 = PB II/12 PB 65 = PB II/13 PB 66 = PB II/14 PB 67 = PB II/15 PB 68 = PB II/16 PB 69 = PB II/17 PB 70 = PB II/18 PB 71 = PB II/19 PB 72 = PB II/20 PB 73 = PB II/21 PB 74 = PB II/22 PB 75 = PB II/23 PB 76 = PB II/24 PB 77 = PB II/25 PB 78 = PB II/26 PB 79 = PB II/27 PB 80 = PB II/28 PB 81 = PB II/29 PB 82 = PB II/30 PB 83 = PB II/31 PB 84 = PB II/32 PB 85 = PB II/33 PB 86 = PB II/34 PB 87 = PB II/35 PB 88 = PB II/36 PB 89 = PB II/37 PB 90 = PB II/38 PB 91 = PB II/39 PB 92 = PB II/40
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PB 93 = PB II/41 PB 94 = PB II/42 PB 95 = PB II/43 PB 96 = PB II/44 PB 97 = PB II/45 PB 98 = PB II/46 PB 99 = PB II/47 PB 100 = PB II/48 PB 101 = PB II/49 PB 102 = PB II/50 PB 103 = PB II/51 PB 104 = PB II/52 PB 105 = PB II/53 PB 106 = PB II/54 PB 107 = PB II/55 PB 108 = PB II/56 PB 109 = PB II/57 PB 110 = PB II/58 PB 111 = PB II/59 PB 112 = PB II/60 PB 113 = PB II/61 PB 114 = PB II/62 PB 115 = PB II/63 PB 116 = PB II/64 PB 117 = PB II/65 PB 118 = PB II/66 PB 119 = PB II/67 PB 120 = PB II/68 PB 121 = PB II/69 PB 122 = PB II/70 PB 123 = PB II/71 PB 124 = PB II/72 PB 125 = PB II/73 PB 126 = PB II/74 PB 127 = PB II/75
Synopse der Gedichtzählung
PB 128 = PB II/76 PB 129 = PB II/77 PB 130 = PB III/1 PB 131 = PB III/2 PB 132 = PB III/3 PB 133 = PB III/4 PB 134 = PB III/5 PB 135 = PB III/6 PB 136 = PB III/7 PB 137 = PB III/8 PB 138 = PB III/9 PB 139 = PB III/10 PB 140 = PB III/11 PB 141 = PB III/12 PB 142 = PB III/13 PB 143 = PB III/14 PB 144 = PB III/15 PB 145 = PB III/16 PB 146 = PB III/17 PB 147 = PB III/18 PB 148 = PB III/19 PB 149 = PB III/20 PB 150 = PB III/21 PB 151 = PB III/22
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QUELLEN UND WISSENSCHAFTLICHE LITERATUR Gedruckte Quellen Aelianus: Historical Miscellany. Hrsg. von Nigel Guy Wilson. London/Cambridge, Massachusetts 1997 (The Loeb classical library. Bd. 486). Andreas Alciatus: Emblematum libellus, uigilanter recognitus, & iam recèns per Wolphgangum Hungerum Bauarum, rhythmis Germanicis uersus. Paris 1542 (Reprint Darmstadt 1967). Ambrosius von Mailand: Opera omnia, tom. 1. Paris 1845 (Migne Patrologia Latina. Bd. 16). Ambrosius von Mailand: Opera, Pars prima. Hrsg. von Karl Schenkl. Prag/Wien/Leipzig 1897 (Corpus Scriptorum Ecclesiasticorum Latinorum. Bd. 32/1). Ambrosius von Mailand: Opera, Pars VI. Hrsg. von Michael Petschenig. Wien/Leipzig 1919 (Corpus Scriptorum Ecclesiasticorum Latinorum. Bd. 64). [Heinrich Ammersbach]: Bedencken von den beyden grossen Anti-Christen/ Pabst und Türcken/ Darinnen beschrieben wird/ was an und bey des Pabsts und Türcken Wesen und Thun zu beobachten/ Und Was sonderlich bey dem jetzigen Friedens-Stand und andern dergleichen Stads-Sachen endlich für ein Außgang etwa zu hoffen/ Jtem/ wie deßwegen eines und das ander in H. Schrifft zu verstehen und der Zeit nach aus zu rechnen/ Aus unterschiednen bewehrten Autoribus zusammen getragen und zu offenbarung des Anti-Christischen Gottlosen Hauffen publiciret, Damit jedermänniglich solche Leute lerne kennen/ jhre Wercke meiden/ die Zeiten prüffen und dahero für die Wolfahrt der Christlichen Kirchen also seufftzen und beten: Erhalt uns HERR bey deinem Wort/ Und steur des Pabst und Türcken Mord/ Die JEsum CHristum deinen Sohn Stürtzen wollen von seinem Thron/ etc. O.O. 1665 (HAB Wolfenbüttel 219.9 Theol. [4]). [Anton Ulrich von Braunschweig-Lüneburg:] ChristFürstliches Davids-Harpfen-Spiel: zum Spiegel und Fürbild Himmel-Flammender Andacht. Nürnberg 1667 (BSB München Liturg. 1379z). [Anton Ulrich von Braunschweig-Lüneburg:] Mesopotamische Schäferei/ Oder Die Durchleuchtige Syrerin Aramena. Der Fünfte und lezte Theil: Der Unbekannten Freundschaft gewidmet. Nürnberg 1673 (Aufnahme nach Morphologie, S. 832). Apollodorus: The library. Hrsg. und übers. von James George Frazer. 2 Bde. London u.a. 1921 (Reprint 1954) (The Loeb Classical Library o. Nr.). Apuleius Madaurensis: Metamorphosen oder der goldene Esel. De asino aureo. Lat./dt. (Übes. von Rudolf Helm). Darmstadt 61970.
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Aristoteles: Physica. Hrsg. von William D. Ross. Oxford 31960 (Scriptorum classicorum bibliotheca Oxoniensis o. Nr.). Johann Arndt: Paradiß-Gärtlein/ Voller Christlicher Tugenden/ wie dieselbige in die Seele zupflantzen/ Durch andächtige/ lehrhaffte vnd tröstliche Gebet/ zu ernewerung des Bildes Gottes/ zur vbung deß wahren lebendigen Christenthumbs/ zu erweckung deß newen geistlichen Lebens/ zur Dancksagung für allerley Wolthaten Gottes/ zum Trost im Creutz vnd Trübsal/ zur Heiligung/ Lob vnd Preiß deß Namens Gottes. Jn welchem alle Artickel/ vnser Christlichen Religion/ neben den Hauptsprüchen H. Göttlicher Schrifft begriffen seyn […]. Straßburg 1625 (HAB Wolfenbüttel Xb 4113). Johann Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb. Die erste Gesamtausgabe (1610) [Reprint]. Hildesheim u.a. 2007 (Philipp Jakob Spener: Schriften, Sonderreihe. Bd. 5.1-3 = Johann ArndtArchiv, Bd. 2.1-3). Johann Arndt: Von wahrem Christenthumb. Die Urausgabe des ersten Buches (1605). Kritisch hrsg. und mit Bemerkungen versehen von Johann Anselm Steiger. Hildesheim u.a. 2005 (Philipp Jakob Spener: Schriften, Sonderreihe. Bd. 4 = Johann Arndt-Archiv. Bd. 1). Johann Arndt: Herrn Johann Arndts sel. POSTILLA, Oder AUßlegung der Sonntages und aller Festen Evangelien/ durchs gantze Jahr/ Aus dem Exemplar so der Autor vor seinem Ende selbst corrigirt, und aller seits nicht weniger vermehret/ Nebenst den Passions- Weinacht- und Neu- Jahrs Predigten/ Mit Verdeutschung des Lateins und Ergäntzung der vornehmsten Allegaten, Welchen anitzo auch Auff vielfältiges Begehren mit beygedrucket die geistreichen Predigten Von den Zehen schrecklichen Egyptischen Plagen. Alles zur Ehre Gottes/ Erbauung des wahren Christenthumbs/ und Behertzigung dieser gefährlichen Zeiten. […]. 3 Teile. Lüneburg 1680 (SUB Hamburg C/1533:1-3). Johann Arndt: POSTILLA/ Das ist/ Ausslegung und Erklärung der Evangelischen Text/ so durchs gantze Jahr an den Sonntagen und vornehmen Festen/ auch der Apostel Tage gepredigt werden [...] Sampt einer Vorrede Herrn Johan Gerhards. Jena 1616 (HAB Wolfenbüttel A: 414 Theol. 2°). Johann Arndt: POSTILLE/ oder geistreiche Erklärung derer evangelischen Texte durch das gantze Jahr/ auf alle Sonn-/ Hohe- und andere Fest- und Apostel-Tage/ sammt Betrachtungen über die Paßions-Historie [...] Mit einer Vorrede versehen durch Paul Daniel Longolius. Hof 1736 (UB Kiel Cb 2928). Astrologische Beschreibung Von der Anno 1654 den 2. Augusti vorfallenden grossen/ sichtbaren und nachdencklichen Sonnen-Finsternuß: Zu bessern Unterricht der Jenigen/ so diesesfalls umbständlicher informirt zu seyn/ begehren/ mit sonderlichem Fleisse abgefasset/ und mit Beyfügung etzlicher Vornemer Autorn, und Abrisse [...] an den Tag gegeben. Nürnberg 1654 (HAB Wolfenbüttel H. J 95.4° Helmst. (14)).
Literaturverzeichnis
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Aurelius Augustinus: Enarrationes in Psalmos CI-CL. Turnhout 1956 (Corpus Christianorum Series Latina. Bd. 40). Aurelius Augustinus: In Iohannis Evangelium tractatus CXXIV. Turnhout 1954 (Corpus Christianorum Series Latina. Bd. 36). Aurelius Augustinus: Opera omnia, tom. 4/1. Paris 1841 (Migne Patrologia Latina. Bd. 38). Aurelius Augustinus: Opera omnia, tom. 4/2. Paris 1841 (Migne Patrologia Latina. Bd. 39). Aurelius Augustinus: Opera omnia, tom. 6. Paris 1841 (Migne Patrologia Latina. Bd. 40). Neu vermehrtes Baden-Durlachisches Gesangbuch welches einen herrlichen Kern vieler so alt als neuer Lieder in sich enthält. Zum Gebrauch aller Evangel. Lutherischen Kirchen, Schulen und Haushaltungen gesamter Fürstlich Baden-Durlachischen Landen. in allerley Zeiten und Ständen. Karlsruhe 1763. Friedrich Balduin: PASSIONIS TYPICAE Liber Alter COMPLECTENS RES ET HISTORIAS VETERIS TESTAMENTI, IN QVIbus Passio ac Mors Domini & Salvatoris nostri Jesu Christi TYPICE praefiguratur […]. Wittenberg 1616 (HAB Wolfenbüttel C 831.8° Helmst. [3]). Friedrich Balduin: TRACTATUS LUCULENTUS POSTHUMUS TOTI REIPUBLICAE CHRISTIANAE UTILISSIMUS De Materiâ rarissimè antehac enucleatâ CASIBUS nimirum CONSCIENTIAE […]. Wittenberg 1628 (Bibliothek des Fachbereichs Ev. Theologie der Universität Hamburg G VI v 666). Basilius von Caesarea: Opera omnia, tom. 1. Paris 1857 (Migne Patrologia Graeca. Bd. 29). Martin Behm: Kirchen Calender/ Das ist Des Jahres vnd der zwölff Monaten Natürliche vnd Geistliche Erklerung/ Darauß ein frommer Christ lernen kan/ wie er Gottes Wercken fein nachdencken/ vnd sich in die Zeit recht schicken soll. Jn XIII. Predigten verfasset [...]. Wittenberg 1625 (FB Gotha Theol. 8° 729/4). Die Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche. Hrsg. im Gedenkjahr der Augsburgischen Konfession 1930. Göttingen 21952. Paul Gottlieb Berlich: Biblischer Perlen-Schatz/ oder Gedenk-Reime/ Jn welchen nicht allein der Jnhalt/ sondern auch die gewisse Zahl eines ieglichen CAPJTULS in sonderliche Zahl Buchstaben eingeschlossen richtig zubefinden/ Uber die gantze heilige BJBEL durch und durch in unzertrennlicher Ordnung gestellet/ und mit ansetzung der VII. Buß-Psalmen und anderer geistlichen nothwendigen Gebetlein/ Den Liebhabern der heiligen Schrift zum besten an Tag gegeben [...]. Jena 1667 (HAB Wolfenbüttel B 133.8° Helmst.). Bernhard von Clairvaux: Opera. Bde. 1-8. Hrsg. von Jean Leclercq, C. H. Talbot und H. M. Rochais (Bde. 1-2). Hrsg. von Jean Leclercq und H. M. Rochais (Bde. 3-8). Rom 1957-1977. Bernhard von Clairvaux: Opera omnia, vol. 2. Paris 1854 (Migne Patrologia Latina. Bd. 183). Bernhard von Clairvaux: Opera omnia, vol. 3. Paris 1854 (Migne Patrologia Latina. Bd. 184).
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[Sigmund von Birken]: AndachtLied in Denen Glieder- und Fußwehen/ auch andern Schmertzen/ nach der Weiße: Wie nach einer Wasserquelle/ etc. oder/ Werde munder mein Gemühte/ etc. zusingen. Bayreuth 1661 (GNM Nürnberg *8° P.Bl.O. 894 (7)). Sigmund von Birken: Anhang zu Todes-Gedanken und Todten-Andenken sowie Emblemata, Erklärungen und Andachtlieder zu Johann Michael Dilherrs Emblematischer Hand- und Reisepostille. Hrsg. von Johann Anselm Steiger. Teil 1: Texte. Teil 2: Apparate und Kommentare. Berlin 2012 (Sigmund von Birken: Werke und Korrespondenz. Bd. 7 = Neudrucke Deutscher Literaturwerke. Bd. 68). [Sigmund von Birken]: Christliche Betrachtung/ Der nichtigen Flüchtigkeit/ zeitlicher/ und höchsterwünschten Wichtigkeit ewiger Güter. Was ist euer Leben? Ein Dampf ist es/ Jac. 4. 14. Nürnberg o. J. (HAB Wolfenbüttel: *IT 86). [Sigmund von Birken]: Danck-Lied über Den im Obern Fürstenthum Burggrafthums Nürnberg neuentsprungenen Heil- und Wunder Brunnen. Bayreuth 1660 (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 8° P.Bl.O. 894 [6]). Sigmund von Birken: Der Briefwechsel zwischen Sigmund von Birken und Catharina Regina von Greiffenberg. Hrsg. von Hartmut Laufhütte. Teil 1: Die Texte. Teil 2: Apparate und Kommentare. Tübingen 2005 (Sigmund von Birken: Werke und Korrespondenz. Bd. 12 = Neudrucke Deutscher Literaturwerke. Bd. 49). Sigmund von Birken: Der Briefwechsel zwischen Sigmund von Birken und Georg Philipp Harsdörffer, Johann Rist, Justus Georg Schottelius, Johann Wilhelm von Stubenberg und Gottlieb von Windischgrätz. Hrsg. von Hartmut Laufhütte und Ralf Schuster. Teil 1: Die Texte. Teil 2: Apparate und Kommentare. Tübingen 2007 (Sigmund von Birken: Werke und Korrespondenz. Bd. 9 = Neudrucke Deutscher Literaturwerke. Bd. 53). Sigmund von Birken: Der Briefwechsel zwischen Sigmund von Birken und Margaretha Magdalena von Birken und Adam Volkmann. Hrsg. von Hartmut Laufhütte und Ralf Schuster. Teil 1: Die Texte. Teil 2: Apparate und Kommentare. Berlin 2010 (Sigmund von Birken: Werke und Korrespondenz. Bd. 10 = Neudrucke Deutscher Literaturwerke. Bd. 61). Sigmund von Birken: Die Erlösung vom Ubel: welche sehnlich verlanget und nun seelig erlanget/ Die Wohl-Edle/ Viel Ehr- und Tugendreiche Frau DOROTHEA/ Des Weiland Wohl-Edel/ Gestrengen/ Fürsichtig und Hochweißen Herrn Leonhard Grundherrns/ des Aeltern Geheimen Rahts/ Dritten Obristen Hauptmanns/ Kirchen- und Findel-Pflegers/ etc. vor 14 Wochen Seel. hinterlassene Fr. Wittib Eine Gottliebende Matron und getreue Waisen-Pflegerinn; den 17 Septembr. dieses 1665 Jahrs Christseel. verschieden. Zu dero schuldigem letzten Ehrendienst und Nachruhm in ein Lied verfasset/ componirt, und Bey Hochansehnlicher Leichbegängnis/ in der Gottsacker-Kirche zu S. Johannis abgesungen. Nürnberg [1665] (SB Berlin Ee 605 [16a]).
Literaturverzeichnis
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Sigmund von Birken: Die Tagebücher des Sigmund von Birken. Bearb. von Joachim Kröll, 2 Teile. Würzburg 1971/1974 (Quellen und Darstellungen zur fränkischen Kunstgeschichte. Bd. 5f.). Sigmund von Birken: Ehrenzuruf/ auf H. Joachim Pipenburgs in Lüneburg betrettene Rahtstelle/ Jn welche Er/ nächstverwichenen Jahrs am 8. Tag des Lenzen-Monds durch einhällige Wahl erhoben worden, Jn einer Geistlichen Schäferey zugeschrieben. Nürnberg [1650] (LKA Nürnberg: *Fen. II 87/2. 12°). Sigmund von Birken: Feld-Gedicht zu Des [...] Herrn Christoph Fürers/ von Haimendorff in Wolckersdorff. Und Der [...] Jungfrauen Ann-Lucien/ Gebohrne Löffelhölzin von Colberg/ Hochzeitlichem Ehren-Fest. So gehalten den 13. Septembr. Jm Jahr 1659. Nürnberg [1659] (Stadtbibl. Nürnberg 1 an Gen. F. 57,115). Sigmund von Birken: Floridans Amaranten-Garte. Hrsg. von Klaus Garber und Hartmut Laufhütte in Zusammenarbeit mit Ralf Schuster. Teil 1: Texte. Teil 2: Apparate und Kommentare. Tübingen 2009 (Sigmund von Birken: Werke und Korrespondenz. Bd. 1 = Neudrucke Deutscher Literaturwerke. Bd. 56). Sigmund von Birken: Floridans Verliebter und Geliebter Sireno. [Nürnberg] 1656 [erschienen 1673] (BSB München Res P. o. germ. 126 t-1/2). Sigmund von Birken: Geistlicher Weihrauchkörner Oder Andachtslieder I. Dutzet; Samt einer Zugabe XII Dutzet Kurzer Tagseufzer. Nürnberg 1652 (LKA Nürnberg: *Fen. II 87/1. 12°). Sigmund von Birken: Gottes Wol-machen: bey Der [...] Frauen Magdalena/ des [...] Herrn Johann Droßendorfs [...] Seel. hinterlassenen Wittib/ gebornen Müleckin [...] Absterben. o. O. 1673 (Aufnahme nach Morphologie, S. 867). Sigmund von Birken: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel/ Oder: Anweisung/ wie man den Sonntag mit Andacht zubringen/ und in der Kirche sich GOTT-gefällig verhalten solle: Nach den Hauptstücken Christlicher Lehre eingerichtet/ auch mit Sinnbild- und Geschicht-Kupfern neben neuen Liedern gezieret [...]. Nürnberg 1681 (HAB Wolfenbüttel Yv 915.8° Helmst.; FB Gotha Theol. 8° 661/7). [Sigmund von Birken]: H. J. P. Sterb-Lied. o.O. o. J. (GNM Nürnberg 8°P.Bl.O. 894 (4)) Sigmund von Birken: Klaggesang über der [...] Käiserinn MARJEN LEOPOLDJNEN Des [...] Käisers FERDINAND des DRJTTEN Würdigsten Gemahlinn [...] Frühzeitiges/ doch hochseliges Ableiben. Von des Ehrw. P. Thomas Duellers/ der Gesellschaft JEsu Priesters und allerhöchstgedachter Röm. Käis. Maj. Hochverordneten Hofpredigers/ hierüber gehaltenen Leichrede abgesehen. o.O. 1649 (SUB Göttingen 8 P GERM II, 8703 (2)). Sigmund von Birken: Klag- und Trost-Lieder Uber den Hochseeligsten Todes-Hintritt Des [...] HERRN Georg Albrechts Markgrafens zu Brandenburg [...]. o.O. [1666] (Aufnahme nach Morphologie, S. 589).
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[Sigmund von Birken]: Lebens-Tod und Tod-Leben: bey Des [...] H. Georg Friedrich Codomanns/ Seeligem Absterben/ betrachtet. o.O 1668 (Aufnahme nach Morphologie, S. 666). [Sigmund von Birken]: Passions-Schiff/ Auf welchen alle Christen/ vermittelst wahren Glaubens/ starcker Hoffnung und thätiger Liebe/ durch diß Threnen-Thal in das gelobte Vatterland/ segeln können. Nürnberg o.J. (HAB Wolfenbüttel IT 33). Sigmund von Birken: PEGNESJS: oder der Pegnitz Blumgenoß-Schäfere FeldGedichte in Neun Tagzeiten: meist verfasset/ und hervorgegeben/ durch Floridan. Nürnberg 1673 (HAB Wolfenbüttel Lo 403). Sigmund von Birken: PEGNESJS Zweyter Theil: begreifend Acht Feldgedichte der Blumgenoß-Hirten an der Pegnitz/ Geistliches Jnhalts […]. Nürnberg 1679 (SB Berlin Yi 3811 = R). Sigmund von Birken: Prosapia / Biographia. Hrsg. von Dietrich Jöns und Hartmut Laufhütte. Tübingen 1988 (Neudrucke deutscher Literaturwerke. Neue Folge. Bd. 41). [Sigmund von Birken]: Seeligen Abschieds Gedächtniß/ Der Erbarn und Tugendsamen Frauen Susanna/ Deß [...] Johann Erasmus Kindermanns [...] Eh-Liebsten; Welche An. 1616. d. 8. Febr. auff diese Welt gebohren/ An. 1637. d. 25. Apr. mit diesen jhren nunmehr hertzbetrübten lieben Ehfreund ihren Hochzeitlichen Ehrntag gehalten/ und darinn mit ihm 12. Kinder/ deren noch 4. im Leben/ erzeuget/ An 1653. d. 12. Sept. ein Viertel nach der Mittagsstund/ nach 19. tägigen harten Kindbett Schmerzen/ diese Welt seliglich gesegnet/ und folgenden 15. dito [...] in jhr Ruhbettlein [...] begleitet und beerdiget: Durch Jhren [...] Ehfreund [...] bey der Begräbniß mit 4. Stimmen zu musiciren angestellet worden. Nürnberg 1653 (GNM Nürnberg: *8° P.Bl.O. 894 (9)). Sigmund von Birken: Teutsche Rede-bind und Dicht-Kunst/ oder Kurze Anweisung zur Teutschen Poesy/ mit Geistlichen Exempeln: verfasset durch Ein Mitglied der höchstlöblichen Fruchtbringenden Gesellschaft Den Erwachsenen. Samt dem Schauspiel Psyche und Einem Hirten-Gedichte. Nürnberg 1679 (Reprint Hildesheim u.a. 1973). Sigmund von Birken: Todes-Gedanken und Todten-Andenken: vorstellend eine Tägliche Sterbbereitschaft und Zweyer Christl. Matronen Seelige SterbReise. Nürnberg / Bayreuth 1670 (LKA Nürnberg: *684. 12°). Sigmund von Birken: Todten-Andenken und Himmels-Gedanken oder Gottes- und Todes-Gedanken, hg. v. Johann Anselm Steiger. Teil I: Texte. Teil II: Apparate und Kommentare. Tübingen 2009 (Sigmund von Birken: Werke und Korrespondenz. Bd. 5 = Neudrucke Deutscher Literaturwerke. Bd. 59-60). Sigmund von Birken: Unmündige Kindes-Letze/ Womit Des [...] Georg Friedrich Kühns [...] Töchterlein/ Dorothea Maria/ Jhre wehrte Eltern und Groß-Eltern absegnend vorgestellet wird. o. O. o. J. (Aufnahme nach Morphologie, S. 799).
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Sigmund von Birken: Unverbrüchliches Ehrenmahl/ Welches dem wehrten Gedächtniß Seiner theuren Wolthäterinn Fr. MAGDALENEN PJPENBURGS/ aus trauriger Dankpflicht/ auf der Ruhstätt ihrer seeligen Gebeine/ gesetzet Der Schäfer Floridan. Nürnberg 1652 (NLB Hannover: *2 an: Cm 382 (36) [an LP]). Bonaventura: Itinerarium, De Reductione. Eingeleitet, übersetzt und erläutert von Julian Kaup OFM. München 1961. Bonaventura: Tractatus qui arbor vitae dicitur. Der Lebensbaum . Freiburg i.B. u.a. 21888. Jakob Bornitz: EMBLEMATA ETHICO POLITICA Ingenuâ atque eruditâ interpretatione nunc primùm illustrata Per Nicolaum Meerfeldt etc. Mainz 1669 (BSB München Res 4 L. eleg. m. 16 k). Georg Brasche: Epitome christianismi: Das ist: Die Christliche Lebens- und Sterbekunst des heiligen Apostels Pauli. Genommen aus [...] Philipper cap. 1. v. 21 [...] Und zu Christlichem Ehrngedächtnis, Magdalena Otten, Joachimi Pipenborges, [...] Gerichts Praesidenten und Rahts-Verwandten der Stadt Lüneburg [...] Hauß-Ehre. Welche den 11. May [...] 1651 abgeschieden. Lüneburg 1651 (Aufnahme nach GBV). Friedrich Breckling: Summa Summarum: SOLI DEO GLORIA, & nobis ignominia. Vindicata Gloria Dei, & conculcata Gloria Babel. Die Ehre GOTTes/ und Sehligkeit der Menschen gerettet. Von den Ehrgeitzigen Gottes Verächtern/ und Eigennützigen Menschen-Mördern in Babel; daß hinführo GOtt allein erhöhet/ sein Nahme allein geheiliget/ sein Reich der Ehren zu uns komme/ sein Wille zu der Menschen Heil und Wolfart vollenbracht werde; und Babels Nahme/ Ehre/ Reich und Wille ewig geschändet/ verachtet/ und verstöhret werde. Jst der ander Theil Anatomiae Mundi, oder die Erklärung des andern Gebohts: Sampt einem Anhang von dem Türckenkrieg/ und dessen Außgang/ nach Gottes Wort. Gott zu Ehren/ den Christen zum besten/ der Welt zum Zeugniß/ und den Antichristen zur ewigen Schande und Schaden/ offentlich bezeuget […]. Amsterdam 1664 (ULB Halle/S. an Ig 2645 [4]). [Melchior Breler]: Warhafftiger/ Glaubwirdiger vnd gründlicher Bericht von den vier Büchern vom Wahren Christenthumb Herrn Johannis Arndten/ auß den gefundenen brieflichen Vrkunden zusammen getragen. Darauß Sonnenklar zu beweisen ist/ daß gedachte Bücher vom Wahren Christenthumb mit der Papisten/ Calvinisten/ Schwenckfeldts/ Weigelij/ Enthusiasten/ vnd dergleichen Schwärmern Jrrthumen/ zur vngebür bezüchtiget vnd außgeruffen werden. Nebenst Herrn Johann Arndten kurtzen Bedencken vber V. Weigelij Dialogum de Christianismo. Entgegen gesatzt. Den hin vnd wieder außgesprengeten/ gedachter Bücher/ vnwarhafften Beschüldigungen/ falschen Auflagen vnnd Verdacht/ Jnsonderheit aber dem vntheologischen Bedencken D. Lucae Osiandri Professorn zu Tübingen. Vnd GOtt zu Ehren/ zu Offenbarung der Warheit/ zur Nachrichtung vieler tausend Christen an den tag gegeben […]. Lüneburg 1625 (HAB Wolfenbüttel G 412.8° Helmst.).
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Martin Chemnitz: HISTORIA Der Passion vnsers lieben HERRN vnd Heilands Jesu Christi/ Wie dieselbe von den Vier Euangelisten einhellig beschrieben ist. Aus den Predigten des weilandt Ehrwirdigen/ Achtbarn vnd Hochgelahrten Herrn Doctoris MARTINI CHEMNITII [...] zusammen gezogen/ Durch Melchiorem Newkirchen. Wolfenbüttel 1590 (ULB Halle/S. AB 155680). Marcus Tullius Cicero: Cato major. De senectute. Cato der Ältere. Über das Alter. Lateinisch-deutsch hrsg. von Max Faltner. München 21980 (11963) (Tusculum-Bücherei o. Nr.). Marcus Tullius Cicero: Gespräche in Tusculum. Lateinisch-deutsch. Hrsg. von Olof Gigon. München 2
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seeliglich vollendet: Bey seiner Begräbnis/ d. 9 ejusd. auf S. Johannis Gottsacker/ abgesungen. Nürnberg o.J. (Stadtbibl. Nürnberg Will. I. 1148. 4° [70]). Der Jrdischen Menschen himmlische Engelfreude: das ist/ Neü zugerichtetes und mit Fleiß durchsehenes Gesang-Büchlein […] Mit […] einer Vorrede Johann Michael Dilherrns. Nürnberg 1653 (HAB Wolfenbüttel M: Tl 23). Des Durchlauchtigsten/ Großmächtigen Fürsten und Herrn/ Herrn Friderich des Dritten/ Marggraffens zu Brandenburg/ des Heil. Röm. Reichs Ertz-Cammerers und Churfürstens/ in Preussen/ zu Magdeburg/ Cleve/ Jülich/ Berge/ Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Schlesien zu Crossen Hertzogens/ Burggraffens zu Nürnberg/ Fürstens zu Halberstadt/ Minden und Camin/ Graffens zu Hohenzollern/ der Marck und Ravensberg/ Herrns zu Ravenstein/ und der Lande Lauenburg und Bütow/ etc. CONSTITUTION und Ordnung/ Wie es hinführo so wol in Kleidungen und Livréen, als bey den Gastereyen/ Hochzeiten/ Kindtauffen und Begräbnissen in Dero Chur- und Marck-Brandenburg gehalten werden solle. Cölln/Spree 1696 (SB Berlin Gr 3505: 4° R [39]). Deutsche Illustrierte Flugblätter des 16. und 17. Jahrhunderts. Die Sammlung der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel. Hg. und kommentiert von Wolfgang Harms, Michael Schilling und Andreas Wang, Band III, Teil 3: Theologica, Quodlibetica. Tübingen 1989. Conrad Dieterich: Das Buch Der Weißheit Salomons Jn unterschiedenen Predigten erkläret und ausgelegt, darinn so wol allerhand gemeine Lehren/ als auch mancherley sonderbahre Theologische/ Ethische/ Politische/ Physische/ Elementarische Materien/ so sonsten in popularn Predigten nicht vorfallen/ begriffen werden […] Erster Theil […]. Nürnberg 1667. Johann Michael Dilherr: Augen- und Hertzens-Lust. Das ist/ Emblematische Fürstellung der Sonnund Festtäglichen Evangelien. Jn welcher zu finden Erstlich/ der Jnhalt der Evangelien; Zum Andern/ die fürnehmste darinnen enthaltene Lehren; Zum Dritten/ ein darauf gerichtetes Gebethlein; Zum Vierdten/ ein Lied/ so auf das Evangelium/ und auf das Emblema/ oder Sinnbild/ gerichtet […]. Nürnberg 1661 (HAB Wolfenbüttel MF 1:141). Johann Michael Dilherr: Christliche Betrachtungen deß Gläntzenden Himmels/ flüchtigen Zeit- und nichtigen Weltlauffs: darinnen Die schöne und wunderbare Geschöpffe deß Allmächtigen Himmelischen Werckmeisters Dem andächtigen Leser/ zu heilsamer Erbauung seines Christenthums/ fürgestellet werden […]. Nürnberg 1670 (TLUB Jena 2003 R 49). Johann Michael Dilherr: Christliche Welt- Feld- und Gartenbetrachtungen: darinnen Bewegliche Andachten/ Andächtige Gebetlein/ Liebliche Historien/ und Neue anmutige Lieder zu befinden […]. Nürnberg 31651 [11647] (HAB Wolfenbüttel M: Th 568). Johann Michael Dilherr: Die Himmelische Gluck-Hänne/ und GOtt-mit-uns. Das ist/ Zwo Predigten: Die Eine/ von der Vergleichung deß HErrn JEsu/ mit einer Hänne/ über ihren Küchlein: Matth.
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23,37. Die Andere/ von dem Namen/ Jmmanuel: Esaiae 7,14. Nürnberg: bei Wolfgang d.J. und Johann Andreas Endter 1653 (SUB Hamburg: Scrin. A/486 (1)). Johann Michael Dilherr: Ehre der Ehe. Das ist/ Wolgemeinte Anweisung: Wie man den Ehestand vernünftig und Christlich anfangen/ und fortsetzen solle; begriffen in neun Betrachtungen: Denen die zehende beigefüget worden/ von Dem Wittwenstand. Nürnberg 1662 (ULB Halle/S. AB 44 4/h, 18). Johann Michael Dilherr: Fortsetzung/ oder Ander Theil Des Haußpredigers: in welchem/ von dem Ledigen/ oder Ehelosen Stand/ gehandelt wird; samt einer Zugab Der Christlichen Sittenlehre/ aus dem König Salomone. Nürnberg 1654 (HAB Wolfenbüttel M: Th 552). Johann Michael Dilherr: Freud/ in Leid: Vnd Lebendiger Trost/ wider den zeitlichen Tod; Vnd wider die Anfechtung im Absterben ungetauffter Kindlein. […] Jtzo zum drittenmal aufgeleget. Nürnberg o.J. (HAB Wolfenbüttel Th 553 [2]). Johann Michael Dilherr: Freud/ in Leid: Vnd Lebendiger Trost/ wider den zeitlichen Tod; Vnd wider die Anfechtung im Absterben ungetauffter Kindlein. […] Jtzo zum drittenmal aufgeleget. Nürnberg o.J. (HAB Wolfenbüttel MF 1:140). Johann Michael Dilherr: Freudenblick deß Ewigen Lebens/ in Acht Montags-Predigen gezeiget […]. Nürnberg 1652 (HAB Wolfenbüttel Th 547). Johann Michael Dilherr: Frommer Christen Täglicher Geleitsmann. Das ist/ Neu-verfasstes GebetLehr- und Trost-büchlein […]. Nürnberg 1653 (HAB Wolfenbüttel Th 550). Johann Michael Dilherr: Frommer Christen Threnensaat/ und Freudenernd: Beschrieben von den frommen Jsraeliten/ in dem 126 Psalm/ in den Worten: Die mit Threnen säen/ werden mit Freuden ernden. Bey […] Leichbestattung Deß […] Juncker Johann Jobst Schmidmair von Schwartzenbrugk […]. Nürnberg [1648] (FB Gotha LP P 8° V, 16 (7)) Johann Michael Dilherr: Göttliche Liebesflamme: Das ist/ Christliche Andachten/ Gebet/ und Seufftzer/ über Das Königliche Braut-Lied Salomonis/ Darinnen ein Gottseliges Hertz/ fürnemlich zu eiveriger Betrachtung der vnverschuldeten Liebe Christi/ vnd seiner schuldigen Gegenliebe/ wird angemahnet. Dazu auch/ zu Ende/ etliche Gebet der H. Kirchenlehrer/ Wie auch etliche Predigten/ gleiches Jnhalts gesetzet worden. Mit künstlichen Kupferstücken/ und anmutigen Liedern/ welche/ auf bekante und absonderliche neuen Melodeyen zu singen/ auffgesetzet […]. Nürnberg 1651 (HAB Wolfenbüttel 1326.9 Theol. 8°). Johann Michael Dilherr (Hg.): Geistliches HAndbüchlein: Darinnen begriffen/ I. Die in der Kirchenvnd sonst gewöhnliche Christliche Lieder D. M. Luthers/ vnd anderer. II. Die bräuchliche Evangelia/ vnd Episteln/ sambt Gebetlein vber iegliche: Wie auch die Historien/ von des HErrn Jesu Christi Leiden/ Sterben/ Aufferstehung/ vnd Himmelfahrt: Von der Zerstörung der Stadt Je-
Literaturverzeichnis
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rusalem: Vnd der Catechismus Lutheri/ ohne vnd mit der Auslegung. III. Gebetlein auff absonderliche Fäll vnd Stände. Jena 1640 (HAB Wolfenbüttel Ji 568). Johann Michael Dilherr: Geistliches Klaghaus/ Oder Christliche Leichpredigten: So bei etlicher fürnehmer Personen Begräbnussen/ in den Gottesacker-Kirchlein bei S. Johanns/ S. Rochus/ und zum Heiligen Creutze/ gehalten worden: Samt einer Anweisung/ zu schuldiger gebühr/ in Gesundheit/ in Kranckheiten/ und im Sterben […]. Nürnberg 1655 (HAB Wolfenbüttel Th 560). Johann Michael Dilherr: Heil Deß Sünders: Gezeiget in Erklärung etlicher schöner Machtsprüche: als: I. Das Blut JEsu CHristi/ etc. 1. Joh. 1/7. II. Also hat Gott die Welt geliebet/ etc. Joh. 3/16. III. Welche der Geist Gottes treibt/ etc. Rom. 8/14/15. IV. Dein guter Geist führe mich/ etc. Psal. 143/10 […]. Nürnberg 21653 (FB Gotha Theol 8° 733/14 (1)). Johann Michael Dilherr: Heilige Karwochen. das ist/ Sonderbare Gründonners- und KarfreytagsPredigten; und darauffgerichtete neue Lieder: Denen/ zur Gottseligen Vorbereitung/ beygefüget Eine Ascher-Mitwochs-Predigt […]. Nürnberg 1653 (SUB Hamburg: Scrin. A/486 (3)). Johann Michael Dilherr: Heilig-Epistolischer Bericht/ Licht/ Geleit und Freud. Das ist: Emblematische Fürstellung/ Der Heiligen Sonn- und Festtäglichen Episteln: Jn welcher Gründlicher Bericht/ von dem rechten Wort-Verstand/ ertheilet; Dem wahren Christenthum ein helles Licht furgetragen; Und ein sicheres Geleit/ mit beigefügten Gebethen und Gesängen/ zu der himmelischen Freude/ gezeiget wird […]. Nürnberg 1663 (HAB Wolfenbüttel C 320.2° Helmst.). Johann Michael Dilherr: Hertz- und Seelen-Speise/ Oder Emblematische Haus- und Reis-Postill: in welcher Alle Sonn- und Festtägliche Evangelia gründlich erkläret/ und der Christliche Nutzen/ zu Stärckung deß Glaubens/ und Besserung deß Lebens/ deutlich gezeiget/ die gantze Predigt zuletzt auf das allerkürtzeste wiederholet/ und mit einem Sinnbild beschlossen wird. Der Gemeine GOttes/ in der Kirchen zu S. Sebald/ im Jahr CHristi 1660. also fürgetragen […]. Nürnberg 1661 (HAB Wolfenbüttel Th 556). Johann Michael Dilherr: Hertz- und Seelen-Speise/ Oder Emblematische Haus- und Reise-Postill: in welcher Alle Sonn- und Festtägliche Evangelia gründlich erkläret/ und der heilsame Nutz/ zu Stärckung deß Glaubens/ und Besserung deß Lebens/ deutlich gezeiget/ die gantze Predigt zum Beschluß/ auf das allerkürtzeste wiederholet/ und mit einem Sinnbild geendet wird. Jtzo zum andernmal aufgeleget/ und mit vielen neuen Predigten/ auch schönen erbaulichen Liedern/ auf alle Evangelia/ vermehret. Nürnberg 1663 (HAB Wolfenbüttel Th 557). Johann Michael Dilherr: Himmel und Erden. Das ist: Ungleiches Sinnen und Beginnen Derer/ so GOtt/ und auch Derer/ so die Welt lieben. Nürnberg [1667] (HAB Wolfenbüttel Th 558). Johann Michael Dilherr: Hohe Schul des Höchsten Lehrers und Seiner Schüler. Das ist: Christliche Anweisung/ zu Gottseliger Betrachtung Des Lebens/ und der Lehre Jesu Christi/ und Seiner lieben
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Apostel/ und Evangelisten: Derer Bildnissen/ in schönen Kupferstichen/ mit sind beigefügt […]. Nürnberg [1663] (HAB Wolfenbüttel A: 519.28 Theol.). Johann Michael Dilherr: Kurtze Anweisung/ Zu Christschuldiger Gebühr/ Jn Gesundheit/ Jn Kranckheiten/ Und Jm Sterben […]. Nürnberg 1655 (HAB Wolfenbüttel Th 542). Johann Michael Dilherr: Tugendschaz/ Und Lasterplaz. Das ist: Christliche Anweisung zu Gottseliger Betrachtung Des Lebens und Wandels der heiligen Erzvätter/ dapferer Helden/ und fürtreflicher Königen Altes Testaments: Derer Bildnußen/ in schönen Kupferstichen/ mit beigefüget sind. Allerlei StandsPersonen erbaulich zulesen/ fürgestellet […]. Nürnberg [1659] (SB Berlin Bh 4141). Johann Michael Dilherr: Weg Zu Der Seeligkeit: So gezeiget wird in dieses Buchs Vier Theilen. I. Von der Buß. II. Von der Beicht. III. Von dem Heiligen Abendmal. IV. Von einem Christlichen Leben und Wandel. Welchen beigefüget V. Nohtwendige Gebetlein. VI. Bewegliche Andachten/ auf heilige Zeiten. VII. Alte und neue Lieder/ so zu diesem Zweck dienen. VIII. Erklärung zweyer Passions-Texten: als der Wort Pilati: Sehet/ welch ein Mensch! und deß HERRN Christi sieben letzter Wort. Mit schönen Kupfferstücken gezieret. Nürnberg 1655 (HAB Wolfenbüttel Th 567). Johann Michael Dilherr: Zeit-Predigten/ gerichtet auf das Advent/ Weihenachten/ Neujahr/ Fest der Weisen/ Grünen Donnerstag/ Ostern/ Himmelfahrt/ Pfingsten/ etc. Samt beygefügten dazu gehörigen Gebeten. Nürnberg 1657 (FB Gotha Theol. 8° 733/16 [1]). Heinrich Engelgrave: LUCIS EUANGELICAE, Sub velum Sacrorum EMBLEMATUM, RECONDITAE, PARS TERTIA. HOC EST CAELESTE PANTHEON Sive CAELUM NOVUM IN FESTA, ET GESTA SANCTORUM TOTIUS ANNI, Selectâ Historiâ, & Morali Doctrinâ Variè Illustratum […]. PARS PRIMA. Köln 1659 (BSB München Hom. 427-3,1). Evangelisches Kirchengesangbuch. Ausgabe für die Evangelisch-lutherischen Landeskirchen Schleswig-Holstein-Lauenburg, Hamburg, Lübeck und Eutin. Hamburg 1954. Albert Friedrich Wilhelm Fischer / Wilhelm Tümpel: Das deutsche evangelische Kirchenlied des 17. Jahrhunderts, 6 Bde. Gütersloh 1904-1916 (Reprint Hildesheim 1964). Johannes Förster: PASSIO CHRISTI TYPICA EX MOSE. Das ist: DJe fürnembsten Lehr vnd Trostreichen PassionsBilder/ aus Mose/ Jn sechs vnterschiedenen Predigten außgelegt vnd erkläret/ Jn der SchloßKirchen zu Wittenberg […]. Wittenberg 1610 (FB Gotha LP E 8° IV, 13 [11]). Wolfgang Franzius: HISTORIA ANIMALIUM In quâ plerorumque Animalium praecipuae proprietates in gratiam Studiosorum Theologiae, & Ministrorum Verbi ad usum 'EikonologikÕn breviter accommodantur. In Academiâ VVittebergensi ante plures annos dictata […]. Amsterdam 1665 [11612] (Privatbesitz). Hermann Heinrich Frey: Therobiblia. Biblisch Thier-, Vogel- und Fischbuch (Leipzig 1595). Hrsg. von Heimo Reinitzer. Graz 1978 (Naturalis historia bibliae. Bd. 1).
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Christoph Frick: Music-Büchlein Oder Nützlicher Bericht Von dem Vhrsprunge/ Gebrauche vnd Erhaltung Christlicher Music Vnd also Von dem Lobe Gottes/ Welches die Christen theils in dem niedern Chor dieses elenden betrübten Jammer- vnd Thränen-thals verrichten sollen; Theils aber (nach allhie aus- vnd abgesungenen Klagliedern/) dort in dem hohen helleuchtendem Engel-Chor des himlischen Frieden- vnd Frewden-Saals in vnaußsprechlicher Wonne vnd Herrligkeit verrichten werden. Mit vorher gesetztem Summarischem Jnhalt/ vnd zu ende hinzu-gethanem Register aller darein begrieffenen denckwirdigen Sachen. Lüneburg 1631 (FB Gotha Cant. spir. 8° 237 [3a und 3b] Rara). Andreas Friedrich: EMBLEMATA NOVA, das ist/ New Bilderbuch: Darinnen durch sonderliche Figuren der jetzigen Welt Lauff vnd Wesen verdeckter Weise abgemahlet/ vnd mit zugehörigen Reymen erkläret wirt: Den Ehrliebenden vnd Frommen zu mehrer Anreitzung der Gottseligkeit vnd Tugend: Den Bösen aber vnd Ruchlosen zu trewer Lehr vnd Warnung. Mit sonderm Fleiß gestellt […]. Frankfurt a.M. 1644 (HAB Wolfenbüttel 19.3 Eth. [4]). Christophorus Gaudichius: Grundfest der Seelen Seligkeit/ Das ist: Gründliche Erklerung des 53. Capitels Esaiae/ darinnen der Grund vnd Fundament vnser Seligkeit angezeiget wird/ welcher ist Christus Jesus/ das vnschuldige Lämblein/ der weise vnd gerechte Knecht des HErrn/ der vns zu gute durch sein Leyden/ wie Moysis Schlänglein/ erhöhet/ vnd durch seine Aufferstehung vnd Himmelfahrt hoch erhaben worden/ vnd durch sein erkentnis viel gerecht machet/ dieweil er aller Menschen Sünde getragen/ Jn 15 einfältigen Predigten außgelegt/ vnd der Christlichen Gemein zu Bürgel/ anstatt der Passion/ in der Fastenzeit vorgetragen […]. Leipzig 1625 (HAB Wolfenbüttel Th 883). Aulus Gellius: Noctium Atticarum Libri XX, vol. 1. Rec. Carolus Hosius. Stuttgart 1959 (Bibliotheca scriptorum Graecorum et Romanorum Teubneriana o.Nr.). Johann Gerhard: APHORISMI SACRI PRAECIPUA THEOLOGIAE PRACTICAE COMPLECTENTES Ex Scriptoribus Ecclesiasticis collecti & proprio studio aucti. Jena 1616 (HAB Wolfenbüttel G 151 Helmst. 8° [3]). Johann Gerhard: COMMENTARIUS super GENESIN, IN QVO Textus declaratur, quaestiones dubiae solvuntur, observationes eruuntur, & loca in speciem pugnantia conciliantur. Editio novißima & emendatior. Jena 1653 (UB Tübingen Ge 63. 4°). Johann Gerhard: Enchiridion consolatorium (1611). Lateinisch-deutsch. Kritisch hrsg., komment. und mit einem Nachwort versehen von Matthias Richter, 2 Bde. Stuttgart-Bad Cannstatt 2002 (Doctrina et Pietas. Abt. I, Bd. 5). Johann Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens vnnd Sterbens vnsers HErrn Christi Jesu nach den vier Evangelisten. Kritisch hrsg. und komment. von Johann Anselm Steiger. Stuttgart-Bad Cannstatt 2002 (Doctrina et Pietas. Abt. I, Bd. 6).
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obs/ Cap. XIX. von 25. biß 27. vers. begehrtermassen bey der Leich-Begängniß. Deß Wohl-Ehrwürdigen/ Großachtbar- und Hochgelährten Herrn M. Christoff Hübners/ Hochfürstl. Brandenburgischen treufleissiggewesenen Predigers und Decani zu Bajersdorf/ so den 25. Junii 1668. in dem HERRN JESU sanfft entschlaffen/ und den 29. darauf/ als an seinem Geburts-Tag/ unter ansehlicher und Volckreicher Begleitung/ beerdiget worden […]. Nürnberg 1668 (LKA Nürnberg Fen II 497/73 4°). Daniel Haenichen: Christi SchwanenGesang/ Das ist: Christliche vnd Schrifftmessige außlegung der Sieben Wort/ Welche vnser HERR vnd Heyland JESVS Christus am Stamm des heiligen Creutzes vor seinem Tode zu guter Nacht gesprochen [...]. Leipzig 1618 (FB Gotha LP E 8° IV, 13 [7]). [Georg Philipp Harsdörffer]: FRAUENZJMMER GESPRECHSPJELE/ so bey Ehr- und Tugendliebenden Gesellschaften/ mit nutzlicher Ergetzlichkeit/ beliebet und geübet werden mögen/ ErsterAchter Theil. Nürnberg 1644-1649. Hrsg. von Irmgard Böttcher. Tübingen 1968f. (Deutsche Neudrucke, Reihe Barock. Bd. 13-20). [Georg Philipp Harsdörffer]: Hertzbewegliche Sonntagsandachten: [Teil 1:] Das ist/ Bild- Lieder- und Bet-Büchlein/ aus den Sprüchen der H. Schrifft/ nach den Evangeli- und Festtexten verfasset […]. Nürnberg 1649 (Reprint Hildesheim u.a. 2007). [Georg Philipp Harsdörffer]: Hertzbeweglicher SonntagsAndachten Andrer Theil: Das ist Bild - Lieder- und Betbuch/ nach Veranlassung der Sonntäglichen EpistelTexten verfasset: Samt angefügten Wochen-Andachten/ als Morgen- und Abentsegen/ aus den Sieben Bitten deß heiligen Vater unsers/ etc. Wie auch aus den Sieben Worten deß HERRN Christi am Creutz verabfasst […]. Nürnberg 1652 (Reprint Hildesheim u.a. 2007). Georg Philipp Harsdörffer: Poetischer Trichter. Die Teutsche Dicht- und Reimkunst/ ohne Behuf der Lateinischen Sprache/ in VI. Stunden einzugiessen. Erster-Dritter Theil. Nürnberg 1650-1653 (Reprint Darmstadt 1969). Johann Ludwig Hartmann: Neuer Himmlischer Bußprediger/ Und Abermahliger Comet/ Auß Ezech. 7. v. 10. Alß Perspicax Informator, Minax Increpator, und Efficax Excitator, Vorgestellet/ Neben Anfügung sieben anderer Bußpredigten/ darinnen die Himmels-Ruthe und Comet wird betrachtet/ ut Divinus Clarigator, Peccatorum Objurgator, Irae & Poenarum Exaggerator, wie auch Novissimus Monitor, & Judicii Extremi Praecursor, Auß unterschiedlichen Buß-Texten. Frankfurt/Main 1678 (HAB Wolfenbüttel Da 599 (9)). Johann Heermann: CHRISTIANAE 'Euqanas…aj STATUAE: Lehr vnd Erinnerungs-Seulen: Welche vns/ als geistlichen Pilgrams- vnd Wandersleuten/ auß diesem ThrenenThal/ ins Land der Lebendigen/ den rechten vnd richtigen Weg zeigen. Jn Trawer- vnd Trost-Predigten/ bey frommen Christen Leichbegängnüssen/ erbawet vnd auffgerichtet […]. Braunschweig 1642 (FB Gotha LP E 8° II, 19 [1]).
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Johann Heermann: CRUX CHRISTI, Die schmertzliche vnd trawrige Marter-Woche/ vnsers Hochverdienten Heylandes Jesu Christi/ Daraus zu sehen/ wie blutsawer es jhme worden/ vns zu erlösen. Betrachtet aus dem schönen Passionsbüchlein der vier Evangelisten/ Vnd in Eylff Lehr- vnd Trostreichen Predigten erkläret […]. Leipzig 1628 (HAB Wolfenbüttel C 134.4° Helmst. (2)). Johann Heermann: HEPTALOGUS CHRISTI, Das ist: Die Allerholdseligsten Sieben Worte Vnsers trewen vnd hochverdienten Heylandes JESU CHRISTI, Mit welchen Er am Creutze sein Leben geendet hat. Betrachtet/ vnd in VII. Lehr- vnd Trostreichen Predigten erkläret […]. Anjetzo von dem Autore selbst vbersehen/ corrigiret/ vnd zum dritten mal wol verbessert. Jena 1648 (Privatbes.). Valerius Herberger: DE JESU, Scripturae nucleo & medulla, MAGNALIA DEI. Das ist: Die grossen Thaten Gottes, von Jesu, Der gantzen Schrifft Kern und Stern, Nebst beygefügtem Psalter-Paradise, Gefasset Durch fleißiges Gebet, Lesen und Nachdencken, Hertz, Mund und Feder […]. Leipzig 1728 (Bibliothek des Fachbereichs Ev. Theologie der Universität Hamburg L IV d 945). Valerius Herberger: Evangelische HertzPostilla […], 2 Teile. Leipzig 1691 (Bibliothek des Fachbereichs Ev. Theologie der Universität Hamburg). Valerius Herberger: JESUS OMNIUM MEDICORUM PRINCEPS ET DOMINUS. SANATOR Fidelium aegrorum & aegrotorum, ipsorum quoque Medicinae Doctorum. JESVS Der HERR mein Artzt/ der fürnemeste/ klügeste vnd allerglückseligste Doctor, welchem keiner vnter seinen Patienten ist gestorben. Beschawet aus der letzten Zeil/ Exod. 15. Jch bin der HERR dein Artzt. I. Zu Ehren/ seiner grossen Trew/ II. Zu gefallen/ allen Doctoribus Medicinae, III. Zum Gedechtnis aber/ des tewren H. DOCTORIS FLAMINII GASTONIS, Fürstlicher Gnaden von Lignitz vnd Brieg/ so wol auch der löblichen Stadt Guraw trewen MEDICI. Welcher seliglich entschlaffen Anno 1618. den 5. Februarii, vnd den 21. hernach in grosser Versamlung begraben worden. Leipzig 1618 (UB Rostock Fl-3384 [7]). In: Johann Anselm Steiger: Medizinische Theologie. Christus medicus und theologia medicinalis bei Martin Luther und im Luthertum der Barockzeit. Mit Edition dreier Quellentexte: Wilhelm Sarcerius, Der Hellische Trawer Geist (1568) – Simon Musäus, Nützlicher Bericht […] wider den Melancholischen Teuffel (1569) – Valerius Herberger, Leichenpredigt auf Flaminius Gasto (1618). Leiden u.a. 2005 (Studies in the History of Christian Traditions. Bd. 104), S. 258-297. Hieronymus: Opera I, 1. Turnhout 1959 (Corpus Christianorum Series Latina. Bd. 72). Himmel-klingendes SCHAEFERSPJEL dem Nachruhme deß HochEhrwürdigen/ Fürtrefflichen und Hochberühmten Gotteslehrers und Professors HERRN Johann Michael Dilherrns Seeligst-Verstorbenens [...] gewidmet von der Blumen-Genosschaft an der Pegnitz. o.O. (1669) (LKA Nürnberg *Fen. II 497/56. 4°). Christian Hoburg: EMBLEMATA SACRA. Das ist Göttliche Andachten/ Voller Flammender Begierden/ Einer Bußfertigen/ geheiligten und liebreichen Seelen/ Jn 47. sehr artigen Bildern/ mit zierlichen Kupffer-Stücken gantz lebendig auff Nieder-Teutsch vorgestellet. Jetzo aber aus Liebe zu
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GOTT und dem Nechsten übergesetzet/ und zum theil erkläret [...]. Frankfurt a.M./Leipzig 1692 (11661) (HAB Wolfenbüttel Xb 2903 [2]). [Christian Hoburg]: Regenspurgischer Heerholdt/ Außruffend an die alda bey ihrem Ober-Häupt versamlete Reichs-Glieder I. Woher dieser Türcken-Krieg entstanden. II. Wie er nach dem Willen Gottes zustillen. III. Was endlich/ da er nicht gestillet/ zuerwarten. Nebenst beygefügtem EXTRACT etlicher wunderlichen Newen Offenbahrungen/ angehende diesen Türcken-Krieg. Abgefertiget Gegen das bevorstehende grosse Gericht des HErrn Zebaoth Zu erwecken die Eingeschlaffene/ Zu ermuntern die Wackeren/ Zu überzeugen die Unbußfertigen […]. O.O. 1664 (HAB Wolfenbüttel 1034.30 Theol. [3]). Homer: Odyssee. Griechisch und deutsch. Hrsg. von Anton Weiher. München 31967 (TusculumBücherei o.Nr.). Aegidius Hunnius: TOMVS QVINTVS ET VLTIMVS OPERVM LATINORVM [...] CONTINENS DISPVTATIONES ET ORATIONES ACADEMICAS, cum tribus Comoediis. Seriem & Indicem earum versa monstrabit pagina. Wittenberg 1609 (HAB Wolfenbüttel 326-328 Theol. 2°). Leonhart Hütter: Compendium locorum theologicorum ex Scripturis Sacris et Libro Concordiae. Lateinisch – deutsch – englisch. Kritisch hrsg., komment. und mit einem Nachwort sowie einer Bibliographie sämtlicher Drucke des Compendium versehen von Johann Anselm Steiger, 2 Bde. StuttgartBad Cannstatt 2006 (Doctrina et Pietas. Abt. II, Bd. 3). Peter Isselburg: EMBLEMATA POLITICA In aula magna Curiae Noribergensis depicta. Quae sacra VIRTVTVM suggerunt MONITA PRVDENTER administrandi FORTITERQVE defendendi Rempublicam. [Nürnberg] [1617] (HAB Wolfenbüttel 156 Quod. [2]). Jacobus de Voragine: Legenda aurea. Edizione critica a cura di Giovanni Paolo Maggioni. Florenz 21998 (Millennio Medievale. Bd. 6 = Testi. Bd. 3). Paul Jenisch: Himlisch Heer/ Das ist/ Von den heiligen Engeln Gottes ACht Predigten/ Nemlich/ Der Spruch Christi Matth. 18. erkleret: Jhre Engel sehen allzeit das Angesicht/ etc. Das Gesicht des Propheten Esaiae/ cap. 6. Die Geschicht von der belagerung der Stadt Dothan/ 2. Reg. 6. Himlischen Hofdieners beschreibung/ Daniel. 10. Das 12. Capitel Tobiae gantz außgelegt. Zu vnterschiedenen Zeit vnd Jahren gehalten [...]. Leipzig 1605 (FB Gotha Theol. 4° 869/1). Decimus Junius Juvenalis: Saturae. In: Juvenal and Persius. Hrsg. von George G. Ramsay. London/Cambridge, Massachusetts 1957 (11918) (The Loeb classical library. Bd. 91). Johann Klaj: Aufferstehung JESU CHRJSTJ. Jn jetzo neuübliche hochteutsche Reimarten verfasset/ und in Nürnberg Bey hochansehnlicher Volkreicher Versammlung abgehandelt. Nürnberg 1644 (Universität Hamburg, Institut für Germanistik II: Q 42 k 3 a 1 Schrank). Klare/ vnd Warhaffte Entwerffung/ Menschlicher Gestalt/ vnd Wesenheit/ Oder Dessen Auffgang/ vnd Vntergang/ So auß Göttlicher H. Schrifft/ trewerwiesen vnd bey den Ehrwürdigen PP. Augustinern
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Barfüssern allhier in Wienn/ Gestiffter Löbl: Todten-Bruderschafft/ von dero Capell-Dienern zu einem Newen-Jahr an praesentiret worden. Wien 1662 (Reprint. Hrsg. und mit einem Nachwort versehen von Johann Anselm Steiger. Heidelberg 2000). Johann Friedrich König: Theologia positiva acroamatica (Rostock 1664). Hrsg. und übers. von Andreas Stegmann. Tübingen 2006. Kupferstich I. MICH. DILHERRUS [...] A° aetat. XXXIV. [Nürnberg 1638] (Herzog Anton UlrichMuseum Braunschweig: PTroschel AB 3.16). [Kurfürstenbibel] BIBLIA, Das ist: Die gantze H. Schrifft, Altes vnd Newes Testaments Teutsch/ D. Martin Luthers: Auff gnädige Verordnung deß Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten vnd Herrn/ Herrn Ernsts/ Hertzogen zu Sachsen/ Jülich/ Cleve vnd Berg/ etc. Von etlichen reinen Theologen, dem eigentlichen Wort-Verstand nach erkläret […]. Nürnberg 1641 (FB Gotha Theol. 2° 27/6). Lucius Caecilius Firmianus Lactantius: Opera omnia, Pars 2/1. Prag/Wien/Leipzig 1893 (Corpus Scriptorum Ecclesiasticorum Latinorum. Bd. 27/1). Melchior Lehe: SANGVINES PECCATORUM. Der Sünder Blutschulden/ Das ist: Eine Christliche Predigt/ vom schönen Spruch des 51. Psalms: Errette mich von den Blutschulden/ Gott etc. Beym volckreichen Leichbegängnüß/ Des Ehrnvesten/ Achtbarn vnd Wolgelarten Herrn M. JOHANNISPHILIPPI BRENDELII, weiland wolverordneten Hoff- vnd Stad Medici zu Schlaitz in Reusischer Herrschafft/ Welcher zur Newstadt an der Orla/ dahin er von etlichen Adelspersonen vnd inwonenden Bürgern zur Praxis Medica erfordert worden/ den 17. Novemb. im Jahr 1615. selig in Gott verschieden/ vnd des drauff folgenden 19. Novemb. am XXIV. Sontag nach Trinitatis Christlich zur Erden bestattet worden. Jena 1616 (HAB Wolfenbüttel Slg. Stolberg 5044). Caspar von Lilien: Rechtschaffener Christen einiger Hertzens-Trost. Bey dem Hoch-Fürstl. Leichbegängniß Der [...] FRAUEN Maria Elisabeth/ Marggräfin zu Brandenburg [...] Als Jhrer Durchläuchtigkeit [...] Cörper/ den 26. Augusti des 1664. Jahres [...] beygesetzet worden. [Bayreuth] [1664] (StabiBerlin Ee 700-389: 4°). Martin Luther: Werke. Kritische Gesamtausgabe. 73 Bde. Weimar 1883-2009 (zit. WA). Martin Luther: Die Deutsche Bibel, 12 Bde. Weimar 1906-1961 (zit. WA.DB). Martin Luther: Tischreden, 6 Bde. Weimar 1912-1921 (zit. WA.TR). Martin Luther: Geistliche Lieder und Kirchengesänge. Vollständige Neuedition in Ergänzung zu Bd. 35 der Weimarer Ausgabe. Hrsg. von Markus Jenny. Köln 1985 (Archiv zur Weimarer Ausgabe der Werke Luthers. Bd. 4). Neu-Vollständigers Marggräfl. Brandenburgisches Gesang-Buch/ Darinnen Herrn D. Martini Lutheri/ und viel anderer Gottes-Gelehrter Leute der Zeit in den Christlöbl. Brandenburgischen Kirchen/ und sonsten gebräuchlich/ schön und neue Lieder begriffen. Benebenst einem nutzlichen Bet- und Communicanten-Büchlein/ auf sehnliches Verlangen vieler andächtiger Christen zusammen getra-
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gen/ anderweit mercklich vermehret/ und mit einer Vorrede Sr. Hoch-Ehrwürden Herren Caspars von Lilien/ uff Waitzendorff/ Hoch-Fürstl. Brandenb. Geheimen Kirchen-Rahts/ im Obern Fürstenthum Burggraffthums Nürnberg General-Superintendentis, und Ober-Hofpredigers/ auch des Consistorii Adsessoris Primarii. Bayreuth 1672 (FB Gotha Cant. spir. 8° 279). Johann Mannich: SACRA EMBLEMATA LXXVI IN QUIBUS SUMMA UNIUSCUIUSQUE EVANGELII ROTUNDE ADUMBRATUR das ist Sechs vnd sibentzig Geistliche Figurlein in welchen eines ieden Evangelij Summa Kurtzlichen wird abgebildet, Jnventirt vnd Geprediget […]. Nürnberg 1624 (HAB Wolfenbüttel 389.1 Theol. [1]). Philipp Melanchthon: Werke, Studienausgabe Band II/1: Loci communes von 1521, Loci praecipui theologici von 1559 (1. Teil), hg. von Hans Engelland. Gütersloh 1952. Johann Matthäus Meyfart: Das Erste Buch Von Dem Himlischen Jerusalem/ Auff Historische Weise/ ohn alle Streitsachen/ Aus den holdseligsten vnd frölichsten Contemplationen, so wol Alter als Newer/ doch gelehrter Vätter und Männer beschrieben: Vnd bey diesen berübten Läufften allen frommen Christen zu einem Trost/ Neben anmuhtigen Precationibus jaculatorijs oder Seufftzerlein/ in Druck verfertiget […]. Coburg 1627 (PB Gotha Theol. 8° 688/10 [1]). Johann Matthäus Meyfart: Das Ander Buch Von Dem Himlischen Jerusalem/ Auff Historische Weise/ ohn alle Streitsachen/ Aus dem holdseligsten vnd frölichsten Contemplationen, so wol Alter als Newer/ doch gelehrter Vätter und Männer beschrieben: Vnd bey diesen berübten Läufften allen frommen Christen zu einem Trost/ Neben anmuhtigen Precationibus jaculatorijs oder Seufftzerlein/ in Druck verfertiget […]. Coburg 1627 (PB Gotha Theol. 8° 688/10 [2]). Johann Matthäus Meyfart: Das Erste Buch Von dem Himmlischen Jerusalem. Auf Historische Weise/ ohn alle Streitsachen/ aus den holdseligsten und frölichsten Contemplationen, so wol alter als neuer/ doch gelehrter Vätter und Männer beschrieben: Und bey diesen betrübten Läufften allen frommen Christen zu einem Trost/ Neben anmutigen Praeceptionibus, jaculatoriis oder Seufzerlein/ in Druck verfertiget. Nürnberg 1674 (StabiBerlin Cz 1507) Johann Matthäus Meyfart: Tuba Novissima. Das ist Von den vier letzten Dingen des Menschen 1626. Hrsg. von Erich Trunz. Tübingen 1980 (Deutsche Neudrucke, Reihe Barock. Bd. 26). Martin Moller: Christliche Lebens - und Selige Sterbe-Kunst/ Das ist: Heilsame/ und sehr nützliche Betrachtung/ wie ein Christ sein gantzes Leben führen/ in steter Busse zubringen/ und sich allezeit zu einem seligen SterbStündlein bereit und gefast halten/ auch dermahleins nach Gottes Willen in kräfftigem Glaubens-Trost wider allerley Anfechtung und Schrecken durch einen sanfften und seligen Tod von dieser Welt frölich und freudig abscheiden könne und solle […]. Leipzig 1673 (Bibliothek des Fachbereichs Ev. Theologie der Universität Hamburg). Heinrich Müller: Der Geistlichen Erquickstunden des Fürtrefflichen Theologi H. Doct. Heinrich Müllers Past. und Profess. Publ. bey der löbl. Universität Rostock Poetischer Andacht-Klang: von de-
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nen Pegnitz-Blumgenossen verfasset; und in Arien gesetzet durch Johann Löhner der Sing-dichtkunst Beflissenen. Nürnberg 1673 (HAB Wolfenbüttel Tl 185). Heinrich Müller: Evangelischer Hertzens-Spiegel, Das ist: Erklärung aller Sonn- und Fest-TagsEvangelien, Nebst beygefügten Paßions-Predigten Ueber das Gantze Leyden CHristi, Jn öffentlicher Kirchen-Versammlung der Gemeine GOttes zu St. Marien vorgestellet; jetzo aber auf das neue wegen der schönen Lehr-Art auf vieler Ersuchen zum Druck überlassen, und mit dreyfachen Registern versehen, Nebst einer Vorrede S. T. Herrn Friederich Caspar Hagens […]. Hof 1738 (11679) (Bibliothek des Fachbereichs Ev. Theologie der Universität Hamburg L IV d 865). Heinrich Müller: Geistliche Erquickstunden Oder Dreyhundert Haus - und Tisch-Andachten. Vor diesem eintzel in dreyen Theilen nach einander heraus gegeben/ Jetzo aber durch und durch wieder vermehret/ und in ein Wercklein/ auff vielfältiges Begehren/ zusammen getragen […]. Hamburg 1705 (11664f.) (SUB Hamburg A/380432). Heinrich Müller: Gräber Der Heiligen/ Mit Christlichen Leich-Predigten bey Volckreicher Versammlung in öffentlichen Gottes-Häusern beehret und geschmücket […]. Frankfurt a.M. 1685 (HAB Wolfenbüttel Da 578 [1-2]). Heinrich Müller: Himmlischer Liebes-Kuß, Oder: Göttliche Liebes-Flamme/ Das ist: Aufmunterung zur Liebe GOttes: Durch Vorstellung dessen unendlichen Liebe gegen uns. Mit vielen schönen Sinnbildern gezieret […]. Nürnberg 1723 (Bibliothek des Fachbereichs Ev. Theologie der Universität Hamburg G VII p 5002). Wolfgang Jacob Müller: Justa Justa DIETHERRIANA, Das ist/ Rechtmässiges Ehren-Gedächtnus Lobwürdigen und Seeligen Sterbens/ Des Weiland Wol-Edlen und Vesten Herrn Peter Engelhard Dietherrns/ eines Wol-Edel Gestrengen und Hochweisen Raths Aeltesten und Vördersten ZohlAmbt-Manns in Nürnberg/ Bey desselben mit vieler Christen Thränen Saat begangener Leichbestattung den 10. Jenner 1661/ nach dem Er Sambstags vorher den 5. Jenner an Tag Simeonis/ in Hoffnung der künfftigen Freuden-Ernd/ sanfft und Seelig im HErrn entschlaffen/ Durch eine kurtze Leich-Sermon in der Kirchen zu S. Johannis auffgerichtet. Nürnberg [1661] (GNM Nürnberg *4° Bg. 2153). Neues vollständiges Eisenachisches Gesangbuch Worinnen/ in ziemlich bequeemer und füglicher Ordnung/ vermittels fünffacher Abteilung/ so wol die alte/ als neue/ doch mehrenteils bekante Geistliche Kirchenlieder und Psalmen/ D. Martin Luthers/ und anderer Gottseeligen Männer befindlich [...]. Eisenach 1673 (HAB Wolfenbüttel Tl 450). Johann Neukrantz: Christlicher und wolgemeinter Bueß-Wäkker Füer Alle in Sünden schlaffende Bueßflüchtige Seelen. Nebst Einem Andächtigen und beweglichen Bueß-Liedlein Füer Alle von Sünden auffgewäkkete Bueßfertige Seelen/ Im Jahr MDCXLVJJJ. Bey welchem GOTT der Almächtige die Einwohner der Stadt Hamburg und Dieser umbliegenden Orther/ am XV. des Hornungs/ Diens-
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tags in der Fastnacht/ früe Morgends/ etwa umb 2. Uhren/ mit einem grawsahmen Sturm-Wetter (welches Kirchen und Türmer/ Häuser und Wälder/ Menschen und Vieh jämmerlich zuschmettert) dergestalt aus dem Schlaeff gewäkket und geschräkket/ daß sie Demuht/ Fasten/ und Behten gelernet haben [...]. Hamburg [1648] (HAB Wolfenbüttel 1119.5 Theol. [2]). Georg Neumark: Der Neu-Sprossende Teutsche Palmbaum. Oder Ausführlicher Bericht/ Von der Hochlöblichen Fruchtbringenden Gesellschaft Anfang/ Absehn/ Satzungen/ Eigenschaft/ und deroselben Fortpflantzung/ mit schönen Kupfern ausgeziehret/ samt einem vollkommenen Verzeichnüß/ aller/ dieses Palmen-Ordens Mitglieder Derer Nahmen/ Gewächsen und Worten. Nürnberg 1653 (Reprint München 1970 [Die Fruchtbringende Gesellschaft Quellen und Dokumente Bd. 3]). Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel deß ewigen Lebens. Das ist: Gründtliche Beschreibung deß herrlichen Wesens im ewigen Leben/ sampt allen desselbigen Eygenschafften vnd Zuständen/ auß Gottes Wort richtig vnd verständtlich eyngeführt. Auch fernere/ wolgegründte Anzeig vnd Erklärung/ was es allbereit für dem jüngsten Tage für schöne vnd herrliche Gelegenheit habe mit den außerwehlten Seelen im himmlischen Paradeiß. Allen betrübten Christen/ so in diesem Jammerthal/ das Elendt auff mancherley Wege bauwen müssen/ zu seligem vnd lebendigen Trost zusammen gefasset […]. Frankfurt a.M. 1599 (Reprint Soest 1963 [Soester Wissenschaftliche Beiträge. Bd. 23]). Philipp Nicolai: Historia deß Reichs Christi: Das ist/ Gründliche Beschreibung der wundersamen erweiterung/ seltzamen Glücks/ vnnd gewisser bestimpter Zeit der Kirchen Christi im Newen Testament/ wie dieselbe an allen Orten in der Welt wird gepflantzet/ vnd von Jüden/ Heyden/ Türcken/ Papisten/ Calvinisten/ vnd andern Feinden/ grewliche Verfolgung leydet/ auch jhre gewisse von GOtt gesetzte Zeit hat/ wie lange sie wider gemeldte Feinde in dieser Welt kämpffen vnd streiten soll. Welche Zeit auß dem Propheten Ezechiele vnd Daniele/ deßgleichen auß der Offenbarung Johannis fleissig erforschet/ vnd mit dem Außgang aller Geschichten/ nach bewärten Historien vnd täglicher Erfahrung/ Augenscheinlich vergliechen wird […]. Nürnberg 1629 (FB Gotha Theol. 8° 426). Philipp Nicolai / Georg Dedeken (Hg.): Praxis vitae aeternae. Beschreibung deß gantzen geheimnisses von Christlicher vbung/ Auch rechter fahrt vnd wandel zum Ewigen leben/ worvon ordentlich in fünff Büchern gehandelt wird […] Hamburg 1620 (FB Gotha Theol. 4° 527/4). Philipp Nicolai: THEORIA VITAE AETERNAE, Das ist: Historische Beschreibung deß gantzen Geheimnisses vom ewigen Leben. Darinnen auß Heiliger Göttlicher Schrifft/ von vnser Erschaffung/ wie auch von vnser Erlösung/ deßgleichen von vnser Widergeburt/ folgends von vnser Seelen Heimefarth/ vnd endlich von der Aufferstehung vnsers Fleisches zum ewigen Leben ordentlich in fünff Büchern gehandelt wird. […]. Hamburg 1606 (FB Gotha Theol. 8° 399/7).
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Nürnbergisches Gesangbuch Bestehend Jn den Alten gewöhnlichen Liedern, H. D. Mart: Luthers und anderer frommen Christen wie auch jn vielen neuen Liedern nach bekanten Melodeyen verfasset. Nürnberg 1650 (Bibliothek des Evangelischen Oberkirchenrats Stuttgart, S1pf/0205,fk). Nürnbergisches Gesang-Buch/ Darinnen 1160. außerlesene/ so wol alt als neue/ Geist- Lehr- und Trostreiche Lieder/ auf allerley Zeit- Freud- und Leid-Fälle der gantzen Christenheit gerichtet/ und mit Voransetzung der Autorum Namen/ auch theils vortreflich-schönen Melodien/ Noten und Kupffern gezieret/ zu finden. Deme beygefüget ein Christliches Gebet-Büchlein/ in welchem Morgen- Abend- Buß- Beicht- Communion- Räiß- Wetter- Krancken- und Sterb-Gebet kürztlich enthalten. Alles zu GOttes Ehr/ dann auch zu Beförderung frommer Christen Hauß- und KirchenAndachten/ aus vieler geistreicher Lehrer und berühmter Leute Schrifften mit besonderm Fleiß zusammen getragen. Mit einer Vorrede Herrn Johann Sauberts […]. Nürnberg 1676 (SB Berlin Slg. Wernigerode Hb 3413). Martin Opitz: Gesammelte Werke. Kritische Ausgabe. Hrsg. von George Schulz-Behrend, Bd. 2: Die Werke von Ende 1621 bis 1626, 1. Teil. Stuttgart 1978 (Bibliothek des Literarischen Vereins in Stuttgart. Bd. 300). Martin Opitz: Gesammelte Werke. Kritische Ausgabe. Hrsg. von George Schulz-Behrend, Bd. 2: Die Werke von Ende 1621 bis 1626, 2. Teil. Stuttgart 1979 (Bibliothek des Literarischen Vereins in Stuttgart. Bd. 301). Martin Opitz: Gesammelte Werke. Kritische Ausgabe. Hrsg. von George Schulz-Behrend, Bd. 4: Die Werke von Ende 1626 bis 1630, 2. Teil. Stuttgart 1990 (Bibliothek des Literarischen Vereins in Stuttgart. Bd. 313). Martin Opitz: Teutsche Pöemata und ARISTARCHVS Wieder die verachtung Teutscher Sprach, Item Verteutschung Danielis Heinsij Lobgesangs Iesu Christi vnd Hymni in Bachum. Sampt einem anhang Mehr auserleßener geticht anderer Teutscher Pöeter […]. Straßburg 1624 (SUB Göttingen 8° P GERM II, 5017). Origenes: Commentaire sur l'évangile selon Matthieu, tome 1. Hrsg. von Robert Girod. Paris 1970 (Sources Chrétiennes. Bd. 162). Publius Ovidius Naso: Amores. Text, Prolegomena and Commentary. Hrsg. von James C. MacKeown, Bd. 1. Liverpool u.a. 1987 (Arca. Classical and Medieval Texts, Papers and Monographs. Bd. 20). Publius Ovidius Naso: Metamorphosen. Lateinisch-deutsch. In deutsche Hexameter übertragen und hrsg. von Niklas Holzberg. München 131992 (Sammlung Tusculum o.Nr.). Physiologus. Griechisch/Deutsch. Übers. und hrsg. von Otto Schönberger. Stuttgart 2001 (Reclam Universal-Bibliothek. Bd. 18124). Platon: Werke in acht Bänden. Griechisch und deutsch. Hrsg. von Gunther Eigler. Darmstadt 2001.
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Georg Christoph Renschel: CITHAROEDUS MYSTICUS, Das ist/ Der Geist-volle Harffen-spielende DAVJD/ Wie Er Jn seinen Wohlklingenden Psalter-Liedern Des Ersten Theils/ Allen andächtigen Liebhabern GOttes/ zur erbaulichen Lehre/ Allen angefochtenen Hertzen und Gnaden-begierigen Gewissen zum kräfftigen Trost/ Allen Sünd-liebenden Welt-Kindern zur ernstlichen Warnung/ auch rechtschaffenden Buß und Besserung; Vornehmlich aber/ allen Himmel-sehnenden Seelen zum süssen Vorgeschmack des ewigen Lebens/ Vermittelst Göttlichen Fingers/ des werthen Heiligen Geistes/ Treü-meinend gezeiget worden. Bayreuth 1665 (BSB München ESlg 4 Asc. 870). Johann Wolfgang Rentsch: Einfältiges Bedencken über den Neuen und erschrecklichen Comet-Stern/ welcher Jn dem vergangnen Decemb. des 1664. Jahres bis den 8. Januar. dieses 1665. Jahres sich in gantz Deutschland hat sehen lassen. Frankfurt/Oder (1665) (HAB Wolfenbüttel Xb 6159). Cesare Ripa: Iconologia overo descrittione di diverse imagini cavate dall' antichità, e di propria inventione. Hrsg. von Erna Mandowsky. Hildesheim 1970 (Reprint der Ausgabe Rom 1603). Johann Rist: Des DAPHNJS aus Cimbrien GALATHEE. Hamburg (1642) (SUB Göttingen 8° P GERM II, 7268). Johann Rist: Die Aller Edelste Belustigung Kunst- und Tugendliebender Gemühter/ Vermittelst eines anmühtigen und erbaulichen Gespräches Welches ist dieser Ahrt/ die Vierte/ und zwahr Eine Aprilens Vnterredung […]. Frankfurt a.M. 1666 (FB Gotha Poes. 8° 2371/5 [4]). Johann Rist: Himlischer Lieder Mit sehr anmuhtigen/ mehreren theils von Herrn Johann Schopen gesetzten Melodeyen. Das Erste [- Fünffte und letzte] Zehen. Lüneburg 1641f. (Reprint Hildesheim u.a. 1976) (Documentation zur Geschichte des deutschen Liedes. Bd. 2). Johann Rist: Sabbahtische Seelenlust/ Daß ist: Lehr- Trost- Vermahnung- und Warnungsreiche Lieder über alle Sontägliche Evangelien deß gantzen Jahres/ Welche/ so wol auf bekante/ und in reinen Evangelischen Kirchen gebräuchliche/ alß auch gantz Neue/ Vom Herren Thoma Sellio [...] wolgesetzete Melodeien können gesungen und gespielet werden. Lüneburg 1651. Paul Röber: Sichere Schiffart Wie man auff dem Meer dieser Welt durch viel wunderbare Thier sicherlich fortschiffen/ und die gewüntschte Anfurt erlangen könne/ Bey Christlicher Leichbestattung Des Ehrenvesten/ Achtbaren und Wohlgelahrten Herren M. CHRISTIANI Bresenthals/ Des Churfürstl. Sächs. Hoffgerichts und Schöppenstuels alhier Wohlverordneten Protonotarii, auch beyder Kirchen vornehmen Organisten/ nunmehr Seligen/ welcher den 3. Maij dieses 1628. Jahres Christlich im Herren verschieden/ und folgendes am Sontage Cantate in grosser Versamblung in sein Ruhestättlein eingebracht worden ist/ Vorgestellet in der Pfarrkirchen zu Witteberg [...]. Wittenberg 1628 (FB Gotha LP F 8° IV, 30 [15]). Adolf Saubert: Tauben-Rast der Christen-Seelen/ Jn deß Lebens-Felses Hölen. Aus den Worten deß Hohen Braut-Liedes/ welche zu finden sind/ in dessen 2. Capitel/ zu Ende deß 13. und im Anfang deß 14. Versiculs/ abgemerket/ Und/ Bej ansehlich-volkreicher/ doch höchstbetrauerlicher Leichbe-
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gängnis/ Deß WolEhrwürdig- und Hochgelehrten Herrn Johann Michael Dilherrn/ Gewesenen fördersten Predigers/ Bibliothecarii, und/ in dem Auditorio AEgidiano, Theologiae, Philosophiae, & Lingg. Orientalium Professoris, wie auch deß Gymnasii und anderer Schulen Directoris, und sowol derselben/ als aller Beneficiariorum Inspectoris allhier/ etc. Welcher Anno 1669. am grünen Donnerstag/ als dem 8. Aprilens/ sanft und seelig in seinem Erlöser eingeschlaffen/ und am darauf erfolgten Osterdienstag/ als den 13. deß ermeldeten Monats/ auf dem Gottes-Akker zu S. Rochus/ in sein Ruhkämmerlein bejgesetzet worden/ Durch eine kurze Leich-Sermon/ in der Kirche daselbsten/ fürgezeiget. Nürnberg 1669 (HAB Wolfenbüttel 151.51 Theol. [1]). Johann Saubert: GEJSTLJCHE GEMAELDE Vber die Sonn- vnd hohe Festtägliche EVANGELJA Sambt etlichen andern Predigten Aus den Sprüchwörtern Salomonis/ den Propheten/ vnd Episteln des H. Apostels Pauli/ So zur Erklärung der Evangelien dienlich. Nürnberg 1652 (HAB Wolfenbüttel M: Th 4° 59). Johann Sauer: Das Erlösen vom Bösen: Nach welchem sich so hertzlich gesehnet/ und dasselbe ihren Begehren nach erlanget Die Wohl- Edle/ Viel-Ehr- und Tugendreiche Frau DOROTHEA: Des Weiland Wohl-Edel/ Gestrengen/ Fürsichtigen und Hoch-Weisen Herrn Leonhard Grundherrn/ des Aeltern Geheimen Raths/ Dritten Obersten Hauptmanns/ vordersten Scholarchen und Kirchen-Pflegers Seel. Hertzliebste Haus-Ehr. Welche Sonntags den 17. Septembris/ dieses 1665. Jahrs/ ein Viertelstund/ der grössern Uhr/ nach dem Garaus auf den Abend/ sanft und seelig von dieser Welt abgeschieden/ und Donnerstag darauf den 21. diß mit grossen Betrauren einer gantzen Gemein von hohen und nidern Personen/ in ihr Adelich Begräbniß auf den GOtts-Acker bey S. Johannis/ beygesetzet worden. Jn der grössern Kirchen daselbst durch eine Christliche Leich-Predigt aus der 7ten Bitte des H. Vatter Unsers erkläret und fürgetragen [...]. Nürnberg o.J. (Ratsschulbibl. Zwickau 49.3.7 [1a]). Adam Schaffer: Warhaffter Bericht vom Ursprung/ Kraft und Würckung des/ Durch GOttes Gnad/ ohnfern der Fürstlichen Brandenburgischen Residentz Bayreuth/ eröffneten Heil- und Wunder Brunnens/ Und wie derselbe mit Nutzen zugebrauchen […]. Bayreuth 1660 (FB Gotha Diss. med. °8 115 (47)). Valentin Schindler: LEXICON PENTAGLOTTON, Hebraicum, Chaldaicum, Syriacum, TalmudicoRabbinicum, & Arabicum. Frankfurt/Main 1653 (HAB Wolfenbüttel Kb 4° 16). Johann Leonhard Schöpf: Frölich- und seeliger Abschied aus dieser Welt/ Nach Anleitung Ps. LXXIII, 23, 24. Dennoch bleib ich stets an dir/ etc. bei ansehlicher und Volkreicher Leich-Begängnis des weiland HochEdlen/ Vest und Hochgelahrten/ Herrn Joh. Friderich Schwesers/ vornehmen JCti, Hoch-Fürstl. Brandenb. Hoch-meritirten Hof- und Justitien-Raths/ auch Lehen-Probsts/ und des Hoch-Fürstlichen CONSISTORII vornehmsten ASSESSORIS, Welcher am Sontag/ den 24 Julij A. 1681/ früh zwischen 8. und 9 Uhr/ seines Alters 75 Jahr/ 3 Monat und 5. Stunden/ in der Hoch-
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Fürstlichen Residenz-Stadt Bayreuth seelig im HErrn entschlaffen/ dessen entseelter Leichnam den 31 ejusdem Christlich zur Erden bestattet worden […]. Bayreuth o.J. (FB Gotha LP Z 8° 2 [8]). [Johann Friedrich Schweser]: Geldmangel in Teutschlande und desselben gründliche Ursachen/ nach Anleitung des warhafften Verlaufs des/ in unserm Vaterlande/ von etlich vielen Jahren her/ verführten Wesens und Wandels/ an Tag gegeben; auch Mit alten und neuen anmuthigen Geschichten/ nutzbaren Politischen Regeln und Lehrensarten/ auch allerhand erbaulichen Nebendiscursen/ Rechts- und andern Fragen ausgezieret/ durch Gottlieb Warmund. Bayreuth 1664 (HAB Wolfenbüttel O 328 8° Helmst.; FB Gotha Num. 8° 553/1). Lucius Annaeus Seneca: Philosophische Schriften. Lateinisch und deutsch. Sonderausgabe, 5 Bde. Hrsg. von Manfred Rosenbach. Darmstadt 1999. Johann Georg Seybold: VIRIDARIUM Selectissimis Paroemiarum & Sententiarum Latino-Germanicarum flosculis amoenissimum, ex optimis quibusque tam vetustissimis quàm recentissimis Auctoribus ita adornatum, ut non modò Scholaribus & Studiosis; verùm etiam Theologis, Politicis, imò quibuscunque aliis, sive literatis sive illiteratis in Sermonibus & Scriptis permagno usui esse possit. Lust-Garten/ Von auserlesenen Sprüchwörtern/ auch schönen und denckwürdigen Sitten- und Lehrsprüchen/ etc. aus den besten sowol alten als neuen Auctoribus bestehend: So nicht nur für die Scholaren und Studiosos, sondern auch für Geistliche und Weltliche/ ja für jedermänniglich/ er sey gelehrt oder ungelehrt/ in Reden und Schrifften/ überaus dienlich/ also zugerichtet und eröffnet […]. Nürnberg 1677 (HAB Wolfenbüttel Xb 6321). Justus Söffing: Der auf Erden und im Himmel Geehrte Artzt/ Aus dem Spruch 1. Joh. III. v. 1/ 2. Sehet/ welch eine Liebe hat uns der Vater erzeiget/ etc. Als Der Wohl-Edle/ Groß-Achtbare und HochGelahrte Herr Andreas Mack/ Der Artzeney Hoch-Erfahrner DOCTOR, Hoch-Gräfl. Schwartzburgischer Hochverdienter Leib- und Hof-MEDICUS zu Rudolstadt und weitberühmter PRACTICUS, Jm Jahr CHristi MDCLXXXIII. den 21. Martii, Seinem sehnlichen Begehren nach/ selig aufgelöset/ und die Seel zu CHRJSTO erhaben/ Der Leichnam aber in die neu-erbauete GOttes-Acker-Kirche und darinn bereitete Begräbniß-Stätte Bey Hochansehnlicher/ vornehmer und sehr Volckreicher Versammlung/ gebracht und beerdiget ward/ Beschrieben und auf Begehren zum Druck übergeben. Rudolstadt o.J. (HAB Wolfenbüttel Slg. Stolberg 16129). Justus Söffing: Ehren-Seüle/ An welche geschrieben Friede/ Gnade/ Ehre/ Pilgrim auff Erden/ Bürger im Himmel Auß dem Spruch Pauli Phil. III. Unser Wandel ist im Himmel. etc. Dem Weyland WohlEdlen/ Vesten/ und Hochgelarten Herrn GEORG ACHATZ HEHERN/ Vornehmen JCto, Comiti Palatino Caesar. HochGräflichen Schwartzburgischen wohlbestalt gewesenen Rath und Cantzlern/ als sein Leichnam in der Stadt Kirch zu Rudolstadt am Charfreytage Anno 1667. Christlich beerdiget ward/ auffgerichtet […]. Rudolstadt o.J. (FB Gotha LB D 8° II, 12 [5]).
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sten Fürsten und Herren/ Herrn LEOPOLDEN dieses Namens deß Ersten/ erwehlten Römischen Käisers/ etc. Beydes zu Wasser und Land/ begeben und zugetragen. So/ Auß vielen glaubhafften Scripturen/ Documenten/ und treulich mitgetheilten Briefflichen Urkunden zusammen getragen/ und unpartheyisch beschrieben JOHANNES GEORGIUS SCHLEDERUS [...] Mit etlich hoher Potentaten/ Chur-Fürsten/ Grafen/ Herren/ Kriegs-Generalen und Obristen Bildnussen außgezieret: Dabenebenst einige fürnehme militarische Actionen/ Schlachten/ Beläg- und Eroberungen/ etc. auch andere denckwürdige Sachen in deutlichen Kupffern vor Augen gestellt; Jetzo zum zweyten mal verbessert [...] Und verlegt Durch Weyl. Matthäi Merians seel. Erben. Frankfurt am Main 1685 (StaBi Berlin Qe 1009-7). [Theatrum Europaeum. Teil 8] Martin Meyer: THEATRI EUROPAEI Achter Theil/ Von den denckwürdigsten Geschichten/ so sich hie und da in EUROPA, und zwar vornehmlich in FriedensGeschäfften/ in dem Heil. Röm. Reich bey vorgewesenem Interregno, der Käiserl. Wahl halber/ und wegen Verlegung deß Ordinari Reichs-Deputations-Tags/ in Schrifften/ und sonsten in KriegsLäufften/ in desselbigen zugehörigen Stifftern und Fürstenthümern/ Münster/ Bremen/ Vor-Pommern/ Mechelnburg/ Holstein und Jüttland; So dann ausserhalb demselbigen/ Zwischen den allerseits höchststreitenden Theilen in Spanien/ Franckreich/ Portugall/ Jtalien/ Niederland/ Polen/ Preussen/ Litthauen/ Liefland/ Moscau/ Schweden/ Dänemarck/ Norwegen/ wie auch/ bey unvermuthetem Türcken-Einfall/ in Siebenbürgen/ einem Theil Hungarn/ Wallachey/ Moldau und anderwärts/ in Dalmatia und Candia; Deßgleichen bey wunderseltsamer Regiments-Veränderung der vormahligen Republic Engelland/ Schott- und Jrrland/ und an andern Orten mehr/ von dem 1657. biß an das 1661. Jahr/ und also auff den allerseits erfolgten Frieden/ beydes zu Wasser und Land zugetragen haben. […] auch mit unterschiedlichen Hoher Potentaten/ Chur-Fürsten/ Grafen/ Generalen und Stands-Personen Bildnüssen/ Dabenebenst auch mit etlichen vornehmen Kriegs-Actionen/ als: Batalien/ Belägerungen/ Bestürm- und Eroberungen der Vestungen/ Schantzen und andern zur Erläuterung der Historien annehmlichen Sachen/ in deutlichen Kupffer-Figuren außgezieret/ und verlegt/ Durch Matthäi Merians Seel. Erben. Frankfurt am Main 1693 (StaBi Berlin Qe 1009-8). Vergilius Maro: Aeneis. Lateinisch-deutsch. Hrsg. von Johannes Götte. Darmstadt 1994. Albrecht Volckhard: Geistlicher Perlen-Kauff: aus dem Gleichnis unsers Heilands Matth. 13. v. 45. 46. Bey Des Erbarn und Wolfürnehmen/ Herrn Heinrich Müllers/ auf S. Johannis Kirchhof zu Nürnberg/ Anno 1663. den 26. Julij beschehener Volckreicher SEPULTUR, vorgezeiget […]. O.O. o.J. (Stadtbibl. Nürnberg Will. II. 958. 4°). Philipp Wackernagel: Das deutsche Kirchenlied von der ältesten Zeit bis zu Anfang des XVII. Jahrhunderts, 5 Bde. Leipzig 1864-1877. Michael Walther: Der CHRJSTEN Allerkräfftigstes CORDIAL vnd Hertz-Stärckung im Leben vnd Tod: Jn der Himmlischen Apothecken deß H. GEJSTES/ durch dessen innerlichen Trieb/ von dem Apo-
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PERSONENREGISTER Aufgeführt sind historische, biblische, mythologische und allegorische Personen. Nicht verzeichnet sind Erwähnungen S. v. Birkens. Was die Namen biblischer Personen anlangt, wurde auf den Nachweis der zahlreichen Stellen verzichtet, an denen Jesus Christus genannt wird. Römische Zahlen bezeichnen die Seiten der Einleitung des Textbandes. Die geraden Zahlen beziehen sich auf Textnummer und Zeile im Textband, die kursiven auf Textnummer und Kommentar zu bestimmten Zeilen im Kommentarband. Der Vermerk "allg." hinter der Textnummer verweist auf die nicht zeilenbezogenen Eingangsteile der Kommentare. Bei unterschiedlichen Personen mit demselben Namen wurden die Lebensdaten verzeichnet. Abraham II/2.allg. Absalom I/17.159 Adam II/16.11, II/32.71f. | I/10.5-8, II/19.85f., II/37.9f., III/20.13 Aelianus I/32.57 Ahab I/17.160 | I/17.160 Ahitophel I/17.159 | I/17.159 Aiolos II/5.176 Alardus, Wilhelm I/30.allg. Alber, Erasmus II/6.allg., II/33.20, III/2.20 Alciatus, Andreas II/43.37f. Alexander d. Gr. I/17.91 Alkyone II/5.176 Altenburg, Michael II/19.68 Althaus, Paul d.Ä. I/37.T3 Ambrosius von Mailand I/21.51, II/25.41-64 Ameln, Konrad V Ammersbach, Heinrich II/65.10f. Amor I/33.34 | I/30.37f., I/33.34, I/33.36, III/1.1f. Angelus, Johann II/5.29, II/6.13, II/6.87, III/11.83 Anselm von Canterbury II/47.13-15 Anton Ulrich, Herzog von BraunschweigLüneburg VIII, II/72.T5, II/72.37f., III/8.allg., III/66-III/109.75f. Apollodorus II/5.176 Apollon, milesischer I/45.31, III/1.1f. Apuleius von Madaura III/1.1f. Ariadne I/16.157-162 Aristoteles I/45.9, III/16.13 Arndt, Johann XI, I/1.23-26, I/1.65f., I/1.7375, I/3.19, I/5.8-10, I/6.31f., I/8.1-3, I/8.19f., I/8.71-73, I/8.80, I/9.41f., I/10.4,
I/10.5-8, I/10.31f., I/10.37-40, I/11.31f., I/12.59, I/13.10f., I/13.15f., I/13.17f., I/13.33-35, I/13.47f., I/13.64f., I/13.96, I/14.1-8, I/14.45-48, I/14.49-56, I/15.2123, I/16.25-30, I/21.8, I/21.15f., I/21.21f., I/22.93-96, I/22.204-206, I/22.209, I/25.17, I/25.79f., I/25.106, I/25.181-190, I/25.186, I/25.251-260, I/26.59f., I/28.112-116, I/28.127, I/30.81-84, I/30.85-88, I/30.94, I/30.99-102, I/30.161166, I/31.11f., I/31.13f., I/32.9f., I/32.11f., I/33.99f., I/33.129-132, I/34.91f., I/34.197-200, I/35.9-12, I/36.22f., I/37.115f., I/38.103f., I/41.43, I/41.53f., I/42.7, I/42.13f., I/43.25-32, I/43.93-96, I/43.106f., I/43.110-112, I/47.73, I/49.11f., I/49.16, II/1.8-10, II/1.189f., II/2.71, II/2.99-102, II/3.11, II/5.123-125, II/5.137-144, II/5.167f., II/6.T2-7, II/7.46, II/10.40-42, II/11.60, II/17.79-81, II/18.11, II/18.86, II/19.37, II/19.38, II/19.39f., II/21.16-18, II/25.25-28, II/25.34, II/25.41-64, II/26.18f., II/27.9193, II/27.121-124, II/27.134-136, II/27.137-139, II/28.5f., II/28.48, II/28.6769, II/28.85f., II/30.8, II/30.21-26, II/30.39f., II/32.169-175, II/32.250, II/33.62, II/37.9f., II/37.29-32, II/39.93f., II/39.95f., II/39.131-136, II/41.15-18, II/41.25-27, II/41.35f., II/41.47f., II/41.49f., II/41.96-100, II/41.175f., II/41.199f., II/42.6f., II/42.16, II/42.133136, II/45.9f., II/45.36, II/48.7-10, II/49.46, II/49.7f., II/52.16f., II/54.77f.,
966 II/57.21f., II/57.33-36, II/62.73f., II/63.2532, II/63.47f., II/63.49f., II/65.10f., II/69.1-6, II/74.1-3, II/76.33-36, II/77.7f., III/7.73-90, III/8.13f., III/8.17f., III/10.16, III/10.30, III/11.17-20, III/11.33-40, III/16.13, III/16.29-32, III/18.9-12, III/20.27f., III/22.17f., III/22.33f. Arnold, Christoph II/19.68 Arnschwanger, Johann Christoph VII, II/5.137-144, III/22.allg. August von Braunschweig-Lüneburg III/8.allg. Augustin II/21.49-60, II/26.62-65, II/52.16f., III/11.83 Ps-Augustin I/21.8, II/21.16-18 Augustus II/4.97-99, II/4.109 Aurelius Prudentius Clemens I/4.7-9, I/7.T2-4 Aurora I/45.27 Aussen, Thomas von II/25.41-64 Axmacher, Elke II/6.T2-7 Bach, Inka IV, VI, VIII, IX Balduin, Friedrich I/4.7-9, II/32.113-118, III/7.73-90 Barceló, Pedro I/39.6 Basilius d. Gr. II/52.14f. Baudy, Gerhard II/33.T4 Bauer, Marieluise II/33.T4 Becker, Cornelius V, IX, I/31.T2 Becker, Hansjakob VI Becker-Cantarino, Barbara V, VI Beckh, Joseph I/13.64f., II/53.43f. Behaim, Martin I/30.allg. Behm, Martin I/22.70-72, I/37.64, III/20.17f. Berlich, Gottlieb II/18.allg. Bernhard von Clairvaux I/21.8, I/21.9-12, I/34.91f., I/43.25-32, I/48.43-46, II/6.allg., II/6.13, II/21.37-39, II/32.71f., III/11.83, III/14.16 Ps-Bernhard von Clairvaux I/18.118f., II/6.T27, II/6.13, II/18.41-45 Besserer, Maria Martha, geb. Gutthäter III/66III/109.77f. Birken, Margaretha Magdalena von (s. Göring, Margaretha Magdalena) Bitzel, Alexander I, II/55.65f., II/63.T3, II/63.61-64 Bloch, Rene I/45.9 Bogner, Ralf Georg I/35.79 Bonaventura I/22.81-88, II/3.11 Böner, Johann Alexander III/22.allg. Brasche, Georg I/23.allg. Breckling, Friedrich II/65.10f.
Breler, Melchior III/16.13 Brenk, Beat I/14.57-60 Bresenthal, Christian I/18.118f. Brulhart, Armand I/14.57-60 Buchfelder, Joachim III/17.allg. Burmeister, Franz Joachim I/34.121 Calvisius, Seth V Chandieu, Antoine de LaRoche II/61.8 Charon I/39.6 Chemnitz, Martin II/12.51-56 Christmann, Wolfgang Jakob II/5.196f. Chrysostomos, Johannes I/22.125-128, II/21.49-60 Cicero, Marcus Tullius I/4.7-9, I/18.118f., II/62.31, III/20.17f. Clemens von Alexandria II/42.16, III/11.3340 Chloe II/33.T4 Cörber, Johann II/55.49-51 Courcelle, Pierre I/21.52 Cramer, Daniel I/18.118f., I/21.35f., I/22.125128, II/21.37-39, II/29.9f., II/51.16-18, II/63.47f., III/11.83 Cranach, Lucas d.Ä. II/19.85f. Crollius, Oswaldus III/16.13 Cyprian von Carthago I/18.118f., II/16.36 Czapla, Ralf-Georg VI Dach, Simon I/1.1, I/1.19, I/2.29f., I/3.33, I/4.34, I/5.25-27, I/6.41-44, I/11.64f., I/21.9-12, I/21.29, I/21.35f., I/25.68f., I/25.181-190, I/28.127, I/34.129-136, I/38.135, II/19.68, II/77.3f., II/77.43f. Daphnis II/33.T4, III/2.T4 | II/33.T4 Dannhauer, Johann Conrad II/32.71f., III/11.83 David II/54.67, II/72.T4, III/66.T2.T4, III/84.T2, I/17.159, II/54.71f. Dedeken, Georg I/12.127-129, I/32.67f., II/6.13 Dieterich, Conrad I/21.8, III/17.6 Dietherr von und zu Anwanden, Peter Engelhard II/56.allg. Dilherr, Johann Michael XI, I/1.19, I/2.allg., I/4.7-9, I/7.allg., I/8.32f., I/9.allg., I/9.916, I/9.21-32, I/9.26, I/9.33-40, I/10.allg., I/11.13, I/13.64f., I/15.1, I/15.14f., I/16.152, I/18.75, I/20.34-36, I/21.9-12, I/21.21f., I/21.29, I/21.49f., I/22.allg., I/22.1, I/22.113-116, I/24.allg., I/24.31, I/24.113-116, I/24.121-129, I/25.68f., I/27.allg., I/28.155f., I/29.allg., I/30.205f.,
Personenregister I/32.37, I/34.129-136, I/35.19f., I/37.T3, I/41.allg., I/43.25-32, I/45.allg., I/50.allg., I/51.allg., I/52.allg., II/1.54, II/2.47f., II/2.99-102, II/3.allg., II/4.136, II/5.11, II/5.17, II/5.20-22, II/5.26, II/5.29, II/5.30-32, II/5.123-125, II/5.132-136, II/5.137-144, II/6.41-44, II/7.46, II/10.1116, II/16.13f., II/18.allg., II/19.78, II/19.85f., II/20.allg., II/20.1, II/20.7, II/20.48-50, II/22.50, II/23.51, II/24.allg., II/24.70, II/25.41-64, II/25.86f., II/26.allg., II/26.101-104, II/27.allg., II/27.42f., II/27.108-110, II/28.85f., II/29.allg., II/30.allg., II/30.1, II/30.1-10, II/30.8, II/30.11f., II/30.21, II/30.31-40, II/31.allg., II/31.13-16, II/31.21-24, II/31.41-48, II/32.37f., II/32.71f., II/32.169-175, II/34.allg., II/34.16, II/34.21-24, II/34.67, II/37.9f., II/37.16, II/39.139f., II/41.165-170, II/41.167, II/42.45-48, II/42.69-84, II/44.allg., II/45.allg., II/45.38, II/46.allg., II/47.allg., II/48.allg., II/48.38, II/49.allg., II/49.1618, II/49.51, II/50.allg., II/50.1, II/50.6, II/50.21-24, II/51.allg., II/51.16-18, II/51.27f., II/52.allg., II/52.7, II/52.14f., II/53.66, II/54.30, II/55.allg., II/55.49-51, II/61.allg., II/63.allg.,II/63.T3, II/63.2532, II/63.47f., II/64.allg., II/73.T3, II/77.3f., II/77.5-8, III/1.55, III/2.allg., III/7.34, III/7.73-90, III/8.27, III/9.1-4, III/10.36, III/19.13f., III/20.27f., III/20.41f., III/35-III/43.11f., III/66III/109.17f., III/66-III/109.19f., III/66III/109.21f. Diogenes I/4.7-9 Droßendorf, Magdalena, geb. Müleck III/66III/109.61f. Eber, Paul I/30.allg. Ebert, Jakob II/18.31 Eisenhut, Werner II/4.97-99 Elisabeth Juliane von Holstein-Norburg II/72.37f. Endter, Wolfgang d.Ä. II/9.17-22, II/19.85f. Engelgrave, Heinrich III/11.33-40 Eos I/45.27 Erich, Oswald A. I/47.97 Euros I/45.9 | I/45.9 Ewald VI Favonius I/45.12 Fechner, Jörg-Ulrich V, VI
967 Ferdinand III. (römisch-deutscher Kaiser) I/17.6 | I/17.6 Fleischberger, Johann Friedrich II/19.85f. Fleming, Paul IV Föbus I/45.31 Förster, Johannes II/32.113-118, III/7.37-45, III/7.73-90 Fortuna I/13.52-54, I/30.37f., II/28.13f., II/43.19f., II/61.8, II/62.66 Franck, Johann I/34.121, II/18.41 Franck, Michael II/62.50, III/17.25f. Franzius, Wolfgang I/9.41f., I/22.63, I/22.125128, II/8.49f., II/26.88 Frey, Hermann Heinrich I/9.41f., I/22.125128, II/5.41-48, II/26.62-65, II/34.1-8, Frick, Christoph I/12.127-129 Fricke, Peter V Friedrich III., Kurfürst von Brandenburg II/74.75f. Friedrich, Andreas II/25.86f., II/39.9-12, III/10.36 Fürst, Paul I/13.allg. Galle, Helmut IV, VI, VII, VIII, IX Garber, Klaus III Gaudichius, Christophorus II/32.71f., III/11.83 Gebhard, Johann I/48.allg., II/64.allg., II/74.allg. Gebhardt, Maria Magdalena II/75.allg. Geilinger, Hieronymus I/21.allg. Gellius, Aulus II/43.37f. Georg von Braunschweig-Lüneburg I/21.9-12 Gerhard, Johann I/1.19, I/1.23-26, I/1.37f., I/7.8, I/12.134f., I/13.64f., I/13.129, I/13.140, I/14.29f., I/14.57-60, I/14.95f., I/15.10, I/15.14f., I/16.22, I/16.152, I/18.81, I/20.34-36, I/21.8, I/21.9-12, I/21.17f., I/21.26, I/21.30, I/21.49f., I/24.31, I/25.154f., I/28.10, I/28.155f., I/30.2, I/30.17-20, I/30.85-88, I/30.205f., I/32.37, I/34.121, I/34.129-136, I/35.19f., I/35.109, I/35.139, I/38.44, I/38.93f., I/41.45, I/43.110-112, I/47.73, I/47.85, I/48.43-46, I/49.2, I/50.43, I/51.66-70, I/52.30, II/1.17, II/1.49f., II/1.54, II/1.61f., II/2.5-7, II/2.47f., II/2.74-76, II/2.99-102, II/2.105f., II/3.11, II/4.97-99, II/4.123125, II/4.127-129, II/5.13f., II/5.20-22, II/5.29, II/5.41-48, II/5.79, II/5.95, II/6.51, II/9.11f., II/9.17-22, II/10.11-16, II/10.4042, II/10.51-54, II/11.5-8, II/11.19-22, II/11.27, II/12.51-56, II/13.15, II/13.29,
968 II/14.22-28, II/14.36-39, II/15.8, II/15.2527, II/15.34-36, II/15.54f., II/16.33f., II/16.52-56, II/17.16f., II/17.47, II/17.9396, II/18.41-45, II/18.59f., II/18.76f., II/19.23, II/19.39f., II/19.85f., II/19.88, II/20.7, II/20.36-40, II/20.48-50, II/20.6670, II/21.16-18, II/21.49-60, II/23.61-64, II/23.73, II/24.46, II/24.70, II/25.86f., II/25.97-99, II/25.100-104, II/26.88, II/28.85f., II/31.5-9, II/31.21-24, II/32.169-175, II/34.1-8, II/35.75f., II/36.36, II/37.16, II/37.109, II/37.126f., II/40.11f., II/40.49f., II/42.69-84, II/43.37f., II/44.13f., II/44.24, II/45.38, II/47.13-15, II/48.38, II/49.51, II/52.16f., II/53.66, II/55.19, II/55.65f., II/58.27, II/61.21-23, II/62.50, II/67.5, II/67.6, II/69.1-6, II/69.13f., II/69.21-24, II/73.T3, II/76.1f., II/76.4, II/76.59f., II/77.5-8, II/77.18f., II/77.43f., III/6.21-25, III/7.34, III/7.73-90, III/8.1f., III/8.7f., III/8.27, III/8.43f., III/11.83, III/14.16, III/16.13, III/20.7f., III/20.13, III/20.27f. Gerhardt, Paul I/15.10, I/18.81, I/22.61-64, I/25.25, I/34.4, I/37.64, I/40.1, I/51.1, II/1.5-7, II/1.85, II/5.113-120, II/10.11-16, II/15.34-36, II/18.11-15, II/23.53, II/73.T3, II/76.4, III/6.11-15, III/20.17f. Geyer, Hermann II/42.16, III/16.13 Glassius, Salomon I/22.81-88, II/6.13, II/9.1722, II/19.85f., II/20.62, II/23.61-64, III/18.46, III/20.7f. Goer, Michael II/74.83f. Göring, Margaretha Magdalena I/30.allg. Goltzius, Hendrik II/19.85f., II/25.86f., II/61.11-16 Gorgias I/32.57 Gotter, Johann Christian II/25.41-64 Goulart, Simon I/21.9-12 Gregor d. Gr. II/28.85f., II/67.6 Gregor von Nazianz I/18.118f., II/28.85f., III/11.33-40 Greiffenberg, Catharina Regina von III, VIII Grundherr von Altenthann und Weyerhaus (s. Grundherr) Grundherr, Dorothea III/14.allg. Grunewald, Eckhard VI Gruterus, Janus I/21.9-12 Gryphius, Andreas VII, I/34.121, I/35.79, III/17.6 Gygler, Andreas II/64.allg., II/69.allg., II/70.allg. , II/71.allg.
Haberland, Detlef II/45.T3 Habermann, Johann I/15.1, II/55.49-51 Haenichen, Daniel II/18.41-45, II/18.46f. Hager, Georg III/21.allg. Hammerstein, Reinhold I/9.32 Händel, Gottfried III/6.allg. Harms, Wolfgang I/13.allg. Harsdörffer, Georg Philipp I/18.75, I/22.1-32, I/22.125-128, I/35.79, II/12.13, II/25.86f., II/61.11-16, III/1.2 Hartmann, Johann Ludwig I/14.1-8 Hartmann, Zacharias I/15.10, I/15.14f., I/25.181-190, II/34.16, III/16.15f. Hederich, Benjamin I/30.37f., II/28.7, II/43.19f., II/61.8 Heermann, Johann I/1.1, I/7.8, I/13.64f., I/25.68f., I/32.37, I/34.129-136, I/38.43, II/8.7-12, II/9.17-22, II/11.5-8, II/13.15, II/14.36-39, II/15.22-24, II/16.36, II/17.85f., II/18.T2-4, II/18.6f., II/18.1115, II/18.21-25, II/18.39f., II/18.41-45, II/18.46f., II/18.59f., II/18.71, II/18.78-80, II/19.88, II/20.7, II/21.37-39, II/21.49-60, II/26.101-104, II/75.T4, II/77.3f., II/77.58, II/77.25-32, II/77.43f. Heher, Georg Achatius III/20.allg. Heinen, Hubert VI Held, Heinrich III/10.41 Helmbold, Ludwig II/32.3 Henkel, Arthur I/9.41f., I/19.1-12, I/22.125128, I/22.260, I/24.121-129, I/28.127, I/30.37f., I/30.195, I/30.205f., I/33.69-72, I/45.T2f., II/5.41-48, II/8.44f., II/28.13f., II/30.18, II/39.9-12, II/43.19f., II/43.37f., II/43.53f., II/47.19f., II/54.73f., II/61.8, II/61.11-16, II/62.66, III/7.34, III/17.6 Herberger, Valerius I/7.8, I/11.13, I/13.64f., I/15.10, I/22.81-88, I/22.91, I/25.181-190, I/30.allg., I/30.205f., I/32.99, I/35.19f., I/37.64, I/43.25-32, I/44.49-54, I/47.73, I/48.43-46, II/2.94, II/2.99-102, II/4.26f., II/5.13f., II/5.17, II/5.20-22, II/5.29, II/5.41-48, II/5.49f., II/5.85, II/5.105f., II/5.132-136, II/5.137-144, II/7.46, II/9.17-22, II/10.11-16, II/14.20f., II/19.68, II/19.85f., II/19.88, II/20.62, II/21.16-18, II/21.37-39, II/21.49-60, II/23.67, II/24.39f., II/24.49-51, II/25.4164, II/25.95, II/26.99, II/27.108-110, II/29.13f., II/31.5-9, II/32.3, II/32.40, II/32.71f., II/32.113-118, II/32.129f., II/37.137-144, II/39.75, II/42.45-48, II/42.69-84, II/44.31, II/48.38, II/50.21-
Personenregister 24, II/51.27f., II/54.30, II/63.17f., II/63.47f., II/73.T3, III/8.7f., III/11.49-56, III/11.83, III/20.17f. Hermann, Johann II/5.allg., II/5.29 Hermann, Nikolaus I/30.allg., I/47.73, II/2.73, II/2.94, II/5.105f., III/17.14 Herr, Michael I/48.23 Hess, Lorenz I/9.41f. Heyden, Sebald II/14.36-39 Hieronymus I/30.57-60, II/61.33 Hoburg, Christian I/33.17-19, I/43.4, II/5.53, II/6.9, II/18.1, II/32.4, II/65.10f., III/7.38, III/11.49-56 Hofmann, Johann III/8.allg. Hohberg, Wolf Helmhardt von VIII Höier, Cunrad II/6.T2-7 Homer I/33.117f., I/45.27 Hübner, Christoph III/6.allg. Hünemörder, Christian I/45.9 Hunnius, Aegidius I/47.16-20 Hütter, Leonhard I/1.23-26, I/21.8, I/47.16-20, I/51.1-4, II/1.85, II/42.163f., II/51.16-18, II/55.19 Ignatius von Antiochien III/11.83 Illg, Thomas I/16.152, I/49.11f., I/49.16 Ingen, Ferdinand van III Isaak II/2.allg. Isselburg, Peter I/9.41f., II/26.101-104 Jahn, Rolf-Dieter II/19.85f. Jakob II/54.67, II/72.1 | I/30.57-60, I/51.6670, II/2.allg., II/3.11, II/54.71f. Janus II/4.97-99 Jenisch, Paul II/55.49-51 Johann Georg I., Kurfürst von Sachsen II/12.13 Johannsen, Nina III/1.1f. Jona II/23.61-64 Jöns, Dietrich III Jörger zu Tollet, Hans Septimius Reichsgraf von III/22.allg. Jörger von Tollet, Regina Reichsgräfin von (s. Rattmannsdorf) Jorissen, Matthias V Josef II/54.67 | II/54.71f. Judas II/11.T1, II/11.5 Jürgens, Henning P. VI Jürgensen, Renate VII Julius Caesar II/20.66-70 Juppiter III/1.1f. Juvenal III/21.17f.
969 Kaczynski, R. VI Kemp, Wolfgang III/11.49-56 Kemper, Hans-Georg IX Keÿx II/5.176 Khevenhüller, Regina Sybille von III/18.allg. Kindermann, Johann Erasmus I/39.allg. Kindermann, Susanna I/39.allg. Klaj, Johann II/5.41-48, II/21.49-60 Koch, Ernst II/19.85f. König, Johann Friedrich I/1.23-26, I/24.31 Krafft, Fritz I/48.23 Kramer, Joachim I/9.41f. Krolow, Heinrich I/18.allg., II/2.allg., II/4.allg., II/5.allg., II/6.allg., II/19.allg., II/32.allg., II/38.allg., II/39.allg. Krolow, Magdalena, geb. Wulkow I/18.allg., II/2.allg., II/4.allg., II/5.allg., II/6.allg., II/19.allg., II/32.allg., II/38.allg., II/39.allg. Krummacher, Hans-Henrik VIII, II/72.T5 Kühlmann, Wilhelm V, VI, VII Kühn, Dorothea Maria III/66-III/109.65f. Kühn, Georg Friedrich III/66-III/109.65f. Kuhlmann, Quirinius VII Kyros d.Ä. I/4.7-9 Lactantius II/26.88 Laufhütte, Hartmut III, VIII, XIII, II/42.allg., III/8.allg. Lechner, Gregor Martin II/52.1 Lehe, Melchior II/21.37-39, II/37.137-144, III/11.83 Leonhard V. Grundherr von Altenthann auf Weyerhaus III/12.allg., III/14.allg. Leopold I. I/17.T2-5 Leppin, Volker I/9.21-32 Lilien, Caspar von I/11.allg., I/12.allg., III/66III/109.11f. Lindemann, Johann I/50.46 Lipsius, Justus I/18.75 Lobwasser, Ambrosius V, VII, II/32.allg. Löffelholtz von Colberg (s. Löffelholtz) Löffelholtz, Anna Catharina II/77.allg. Löhner, Johann I/42.allg. Longos II/33.T4 Ludovicus Granatensis II/21.16-18 Ludwig, Jacob Sebald III/10.allg. Luth, Jan R. VI Luther, Martin IV, VI, VII, I/1.61, I/2.14, I/2.29f., I/3.5-7, I/3.19, I/3.47, I/4.7-9, I/5.5-7, I/6.11f., I/6.36-38, I/6.45f., I/10.58, I/11.58, I/13.133, I/14.57-60, I/15.10, I/15.57, I/16.22, I/16.152, I/18.118f.,
970 I/21.8, I/22.113-116, I/24.41-47, I/24.6570, I/24.131-133, I/25.68f., I/25.83f., I/25.191, I/26.19f., I/26.65f., I/28.10, I/29.7, I/30.57-60, I/34.94f., I/35.29-32, I/35.105-108, I/35.139, I/36.66f., I/37.11, I/37.36-42, I/38.7f., I/38.44, I/38.106, I/38.135, I/38.157, I/43.66, I/47.68f., I/47.73, I/48.3-7, I/48.23, I/50.46, I/51.2f., I/51.66-70, I/52.31f., II/1.45f., II/2.17f., II/2.99-102, II/4.14, II/4.26f., II/4.123125, II/5.85, II/5.185-187, II/9.17-22, II/10.11-16, II/14.20f., II/14.36-39, II/15.22-24, II/17.64, II/18.31, II/19.46, II/20.7, II/21.49-60, II/25.100-104, II/26.31-34, II/26.101-104, II/27.108-110, II/32.3, II/32.113-118, II/32.137f., II/34.16, II/35.61-64, II/36.61-64, II/37.37f., II/42.124, II/45.5, II/47.1, II/51.16-18, II/52.16f., II/55.49-51, II/63.17f., II/65.10f., III/6.58f., III/7.70f., III/7.73-90, III/8.49-51, III/11.49-56, III/11.81f., III/11.83, III/14.29f. Lütkemann, Joachim II/6.13 Mager, Inge IV, IX, I/31.T2 Major, Johann II/19.68 Mannich, Johann I/33.69-72, I/35.79, II/18.70, II/26.101-104, II/37.137-144, III/17.14 Maria II/4.123-125 Maria Elisabeth, Markgräfin von Brandenburg-Kulmbach, geb. Herzogin von Holstein-Sonderburg-Glücksburg III/66-III/109.11f. Maria Magdalena II/7.T1 | I/30.205f. Mars I/17.84, I/17.139 Mastrocinque, Attilio I/45.29 Mathesius, Johannes I/37.T3 Meier, Christel III/11.33-40 Melanchthon, Philipp II/1.61f. Mende, Matthias I/9.41f. Meyfart, Johann Matthäus I/12.127-129, I/18.118f., I/22.70-72, I/28.155f., I/33.2528, I/50.16, II/10.11-16, II/58.27, II/62.69f., II/73.T3, II/77.3f., III/18.46, III/19.13f. Micha ben Jimla I/17.160 Michael III/11.49-56 Minotaurus I/16.157-162 Mithridates II/44.31 | II/44.31 Mödersheim, Sabine I/9.41f. Mohammed II/66.5 | II/66.5 Moller, Martin I/4.7-9, I/10.5-8, I/10.97, I/15.14f., I/21.21f., I/21.29, I/25.181-190,
II/3.11, II/6.T2-7, II/27.42f., II/30.8, II/37.109, II/39.143f., II/41.165-170, II/52.14f., II/53.43f., II/76.4, II/77.3f. Moos, Peter von II/77.5-8 Mühlmann, Johannes II/1.85 Müller, Heinrich XI, I/1.61, I/4.7-9, I/9.1f., I/16.103-108, I/18.118f., I/22.81-88, I/22.125-128, I/25.181-190, I/30.85-88, I/35.19f., I/42.T2f., II/2.99-102, II/6.13, II/9.17-22, II/10.40-42, II/19.85f., II/20.7, II/20.48-50, II/25.41-64, II/26.62-65, II/28.85f., II/30.11f., II/32.3, II/32.71f., II/34.1-8, II/69.1-6, III/11.allg. Müller, Wolfgang Jacob II/56.allg. Mummenhoff, Ernst I/9.41f. Nabal II/61.33 | II/61.33 Negelin, Christoph Adam VI Neukrantz, Johann I/14.137f. Neumark, Georg I/11.87, I/11.89f., I/16.149, I/18.54f., II/72.33, II/72.34, II/72.35 Nicolai, Jeremias I/12.127-129, I/22.70-72, I/34.129-136, I/50.16 Nicolai, Philipp XI, I/12.T2 | I/1.1-11, I/4.7-9, I/12.106-112, I/12.120-126, I/12.127-133, I/12.134-140, I/12.134f., I/13.64f., I/15.14f., I/18.118f., I/21.8, I/21.41, I/22.69-72, I/28.155f., I/30.allg., I/32.25f., I/32.91-93, I/34.121, I/34.129-136, I/39.6, II/1.54, II/4.allg., II/4.1-12, II/4.13f. , II/4.133-144, II/6.13, II/26.88, II/27.42f., II/36.36, II/37.9f., II/37.175f., II/39.99, II/42.151f., II/42.163f., II/66.5, II/67.5, II/76.4, II/76.59f., II/77.3f., II/77.5-8, II/77.18f., II/77.43f., III/11.33-40, III/19.13f. Niege, Georg I/37.T3 Noah II/32.169-175, II/34.1-8 Nünlist, Rene I/33.117f. Odysseus I/33.117f. Ohly, Friedrich III/11.33-40 Olearius, Johann III/8.7f., III/10.41 Olivétain, Pierre IX Opitz, Martin I/1.1, I/11.13, I/22.63, I/27.T2, I/34.129-136, I/45.1-4, I/45.9-12, I/45.137-140, II/19.allg., II/28.T3f., II/35.T5, II/45.T3, II/61.T3, III/5.T4f. Origenes III/11.33-40 Otte, Wolf-Dieter III/8.allg. Otten, Anna, geb. Retz I/18.allg., II/2.allg., II/4.allg., II/5.allg., II/6.allg., II/19.allg., II/32.allg., II/38.allg., II/39.allg.
Personenregister Otto, Magdalene I/23.allg., II/39.allg. Ovid I/4.7-9, I/45.31, II/5.176 Parke, H. W. II/4.109 Parker, Robert I/35.75 Peters, Albrecht I/1.61 Phaeton I/45.31 Philippus II/51.16-18 Phönix II/26.88 | II/26.88 Pipenburg, Joachim (1596-1661) I/19.allg., I/23.allg., I/34.allg., II/40.allg. Pipenburg, Magdalene (s. Otto) Platon I/4.7-9, I/21.52, I/33.117f., I/35.75 Plinius I/9.41f., II/43.37f., III/11.33-40 Plutarch I/4.7-9 Pluto I/35.75 | I/35.75 Polantus, Nicolaus I/12.127-129 Pömer von Diepoltsdorf, Maria, geb. Fürer von Haimendorf I/20.allg. Prätorius, Stephan III/21.17f. Psyche II/33.1, III/2.1, III/3.1 | II/33.T4, II/33.1, III/1.1f., III/2.1, III/3.1 Pühler, Johann Michael III/13.allg. Pythia II/4.109 Rahner, Hugo I/18.118f., II/25.41-64, II/28.85f. Raphael II/55.49-51 Rattmannsdorf, Regina Freiin von III/22.allg. Rauh, Johann Peter I/14.137f. Rausch, Sven I/45.12 Reich, Angelika V Reinitzer, Heimo II/19.85f. Rentsch, Johann Wolfgang I/14.1-8 Renschel, Georg Christoph II/64.allg., III/66III/109.1-3 Richter, Gregor I/30.allg. Richter, Matthias I/4.7-9 Rieter von Kornburg (s. Rieter) Rieter, Maria Katharina II/42.allg. Rieter, Paul Albrecht II/77.allg. Rieter, Susanne Maria II/77.allg. Rieter, Anna Catharina (s. Löffelholtz) Ringwaldt, Bartholomäus I/13.97, I/30.allg. Rist, Johann XII, I/1.1, I/9.21-32, I/10.5-8, I/11.13, I/12.134f., I/13.64f., I/14.57-60, I/15.1, I/15.57, I/16.48, I/25.68f., I/25.181-190, I/26.2, I/28.127, I/30.allg., I/33.137-144, I/33.176, I/34.129-136, I/48.43-46, II/1.5-7, II/1.17, II/1.54, II/1.85, II/1.156f., II/1.174, II/2.allg., II/5.113-120, II/5.196f., II/6.41-44, II/9.17-22, II/10.11-16, II/14.20f.,
971 II/19.68, II/21.43-45, II/24.49-51, II/25.95, II/25.100-104, II/27.42f., II/28.85f., II/29.13f., II/31.31f., II/32.37f., II/32.71f., II/34.67, II/36.36, II/37.16, II/37.109, II/37.137-144, II/42.69-84, II/49.51, II/53.43f., II/58.1f., II/62.76, II/73.T3, II/76.4, II/77.3f., III/11.83, III/17.14 Röber, Paul I/18.118f. Rodigast, Samuel II/54.30 Ronsard, Pierre de II/45.T3 Rosenfeld, Hellmut I/9.21-32, I/33.70f. Rühel, Johannes II/19.46 Sandrart, Jacob II/74.allg. Saturnus I/45.29 Saubert, Adolf I/34.91f., II/19.68 Saubert, Johann d.Ä. I/30.allg., II/26.88 Sauer, Johann III/14.allg. Schaffer, Adam I/48.allg. Schalling, Martin I/4.7-9, I/7.8, I/38.149f., II/18.78-80, II/55.49-51 Scheer, Tanja I/45.27 Scheitler, Irmgard VI, VIII Scherertz, Sigismund II/55.49-51 Schiller, Gertrud I/22.81-88, I/24.65-70, II/25.60 Schilling, Lebrecht I/13.allg., I/37.T3 Schindler, Valentin I/47.118 Schleder, Johann Georg I/17.T2-5 Schöne, Albrecht I/9.41f., I/19.1-12, I/22.125128, I/22.260, I/24.121-129, I/28.127, I/30.37f., I/30.195, I/30.205f., I/33.69-72, I/45.T2f., II/5.41-48, II/8.44f., II/28.13f., II/30.18, II/39.9-12, II/43.19f., II/43.37f., II/43.53f., II/47.19f., II/54.73f., II/61.8, II/61.11-16, II/62.66, III/7.34, III/17.6 Schöpf, Johann Leonhard II/74.allg. Schröder, Magdalena I/18.allg., II/2.allg., II/4.allg., II/5.allg., II/6.allg., II/19.allg., II/32.allg., II/38.allg., II/39.allg. Schütz, Heinrich V Schuster, Ralf III, XIII Schwemmer, Heinrich III/14.allg. Schweser, Johann Friedrich II/74.allg., II/74.4-6, II/74.9-11, II/74.25-28, II/74.43f., II/74.50, II/74.51, II/74.57-60, II/74.75f., II/74.77-80, II/74.83f. Selnecker, Nikolaus II/5.196f. Seneca I/13.33-35, I/18.118f., I/19.11f., I/19.27f., I/19.52-54, II/42.16, III/20.6 Seybold, Johann Georg I/21.9-12
972 Sibylla Ursula, Herzogin von SchleswigHolstein-Sonderburg VIII, III/8.allg. Sibylle (Prophetin) II/4.112f. Söffing, Gerhard I/13.129, III/20.17f. Söffing, Justus II/62.31, III/20.7f. Sokrates I/4.7-9 Spahr, Blake Lee II/72.T3-T5 Spengler, Lazarus I/49.11f., II/32.3, II/32.71f. Spitta, Friedrich II/6.T2-7 Stauffer, Hermann II, X, I/2.allg., I/13.allg., I/27.allg., I/29.allg., II/25.allg., II/44.allg., II/45.allg., II/46.allg., II/48.allg., II/64.allg., III/2.allg., III/6.allg. Stegmann, Josua I/6.T2, I/12.T2, I/36.T3, II/28.T3 | I/1.1, I/1.19, I/2.1, I/2.29f., I/3.33, I/4.34, I/5.25-27, I/6.T2, I/6.41-44, I/11.64f., I/12.T2, I/12.134f., I/14.95f., I/21.41, I/28.127, I/30.allg., I/36.T3, I/37.T3, I/38.135, I/45.T2f., II/6.13, II/7.46, II/10.11-16, II/19.68, II/25.41-64, II/28.T3f., II/28.85f., II/32.3, II/34.67, II/43.7, II/65.10f., II/73.T3, II/76.4, II/77.3f. Steiger, Johann Anselm III, I/9.41f., I/16.48, I/34.91f., I/34.121, I/43.25-32, I/48.23, II/37.16 Steiger, Renate II/9.17-22 Stein, Gottfried I/48.allg. Stenger, Jan I/16.157-162 Stöltzlin, Bonifacius II/6.13 Stubenberg, Regina Sibylle von (s. Khevenhüller) Svantenius, Henoch II/62.50 Tacitus II/61.21-23 Telle, Joachim V Tertullian II/1.18f., II/26.88 Theophylakt II/21.49-60 Theseus I/16.157-162 Thomas von Kempen II/42.16 Thomas, Alois I/24.65-70, II/9.17-22 Thulin, Carl Olof I/45.29 Till, Wolfgang III/11.49-56 Tobias II/55.49-51 Troschel, Peter II/74.allg. Tscherning, Andreas I/35.79 Tucher von Simmelsdorf (s. Tucher) Tucher, Maria Magdalena (1634-1664) (s. Gebhardt, Maria Magdalena) Usener, Hermann Carl III/11.33-40 Vanzke, Magdalena (s. Schröder, Magdalena)
Venus I/33.33 | I/33.33, III/1.1f. Vergil I/19.1-12 Volckhard, Albrecht III/11.allg. Volkmann, Adam II/57.allg. Vollhardt, Friedrich V Voluptas III/1.1f. Walch, Georg II/4.allg. Waldner, Wolfgang II/65.10f. Walther, Michael I/21.9-12 Wang, Andreas I/13.allg. Warmund, Gottlieb s. unter Schweser, Johann Friedrich Weber, Michael II/75.allg. Weigel, Valentin I/42.13f., I/49.11f., I/49.16 Weiße, Johann I/30.allg. Weissel, Georg II/1.120, II/2.99-102, II/18.31, II/51.16-18, II/55.19, II/62.50, II/67.1, II/67.3, II/67.17, II/67.19 Welper, Eberhard I/14.T2f. Wiegand, Hermann V Wieland, Konrad I/19.1-12 Wilhelm IV., Herzog von Sachsen-Weimar II/72.36 Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg I/21.9-12 Wolff, Jens IV Wormell, D. E. W. II/4.109 Wülfer, Daniel III/23-III/34.1-29, III/66III/109.25f. Zedler, Johann Heinrich II/44.31 Zephyros I/45.12
BIBELSTELLENREGISTER Altes Testament Gen 1,1 1,3 1,4f. 1,16 1,26f. 1,27 2,2 2,7 2,8 2,9 2,18 2,19 2,22 2,24 3,1 3,1-3 3,1-6 3,1-7 3,1-19 3,3-5 3,6 3,7 3,10 3,15 3,17 3,17-19 3,19 3,21 3,22-24 3,23f. 6,5 6,13 8,8f. 8,9 8,21 8,22 17,10 24 26,12 28,12 28,15 29,18-30
I/27.3, I/37.61 I/27.4, I/28.5, I/28.42f., I/52.9 I/41.13 I/52.8 II/40.49, III/18.10 I/7.36, I/10.6, I/38.48, I/43.15f., II/42.22, II/54.42 I/37.25 I/7.30, I/10.5, I/16.152, I/42.13f., I/43.23f., I/49.16, II/38.3, II/38.23, II/38.106, II/42.19f., III/12.29, III/20.2 I/22.76f., II/41.205 I/22.85f., II/14.50 I/10.78, I/46.2f., I/46.13-15 I/16.62 I/46.16f. I/46.2f. I/42.65, II/9.30, II/19.31 I/10.7 I/22.76f., III/7.34 II/19.33f., II/23.40 II/31.5-9 I/22.82f. I/8.20, II/16.12, II/37.49 I/24.139f., I/44.38f., II/16.13f. II/16.32 I/47.53f., II/2.45f., II/5.30-32 I/25.240, I/37.102 I/16.85f. I/10.86, I/13.20f., I/22.124, I/34.201, I/42.27f., II/28.74, II/62.13f., III/22.56 I/44.40, II/16.13f. I/22.85f. III/20.13 I/18.2, I/37.73, I/38.79f., II/1.126 I/33.169 II/34.1-8 II/32.173-175 I/18.2, II/1.126 I/22.149, I/37.62 II/5.12 I/51.42 I/30.177f. II/3.11 II/55.43f. I/45.57
974 29-32 30,30 30,43 31,3 32,8f. 32,25-29 32,27 32,29 32,32 37,23f. 39,3 39,7-9 39,9 39,19f. 39,21 41,37-39 41,40-46 47,9 49,11 49,25
II/54.67 I/16.111 II/54.71f. II/55.43f. I/45.60 I/28.137, I/35.109, I/51.66-70 I/51.69f., II/32.149f., II/55.5f., III/1.56, III/4.49f. I/17.224, II/54.71f. I/30.64 II/54.67 I/16.109f. I/10.76 I/45.61 I/45.61, II/54.67 I/45.63 I/10.76 I/11.101-103, I/45.64, II/54.71f. III/13.9, III/20.19f., III/21.4.21 II/19.23, II/20.58 I/40.43
Ex 3,7 3,14 3,17 4,25f. 10,22 12,7 12,13 13,21 14,6f. 14,19f. 14,24 14,29 15,26 16,13-15 17,6 20,8-10 20,8-11 20,9f. 20,17 23,19 23,22 34,6f. 34,26
II/65.3 II/71.9 I/14.126-128 II/5.26 I/14.121-123 II/39.139f. II/39.140 I/28.54 II/55.37f. II/55.39f. I/47.148 II/55.41f. I/33.24, II/10.40, II/20.34, II/32.3, II/37.40, II/44.T3, II/44.17f., II/44.24, III/7.65 III/11.35 I/48.19, II/21.40, II/25.68, II/34.31f. I/27.13f., I/28.77-80 I/27.9, I/37.26f., I/52.10 I/27.11f. I/25.275 I/28.74 I/26.73 I/38.31f. I/28.74
Lev 11,44 19,18 23,27f.
I/10.9 I/25.261, I/25.263f. I/28.81
Bibelstellenregister
975
Num 6,25 11,23 14,14 15,20 20,11 21,5 21,6 21,6-9 21,7 21,8f. 21,9 23,19
I/14.84 III/4.41 I/28.54 I/28.74 II/21.40 III/7.4-9 III/7.19-27 II/32.113-118 III/7.37-45 I/51.19, II/2.71f. III/7.73-78 II/1.134
Dtn 5,12-15 5,14 5,18 6,13 7,13 8,5 10,17 12,10 28,23 28,67 31,16 32,3 32,4 32,35
I/27.9, I/37.26f., I/52.10 I/27.11f. I/25.275 I/16.133-135 I/40.54-56 I/11.26-28 I/29.3 I/3.10f., I/3.39, I/11.60, III/22.40 I/22.239f. I/34.6 I/4.7-9 I/37.33 III/22.3 I/18.84, I/47.67
Jos 6
II/71.2-4
Ri 2,10 4,14 16,16-19 16,19 16,28-30
I/5.57-60, I/12.165, I/34.129-136, I/39.35, II/39.113-116, II/75.79f., III/13.11f., III/17.30 II/64.26, II/66.26 I/33.63f. I/33.25-28, I/33.63f. II/26.78f.
1Sam 2,7 2,10 3,9f. 3,10 14,25-27 14,27 16,7 18,11-14 19,10
I/36.50, II/42.121, III/11.1f. I/8.37f. I/28.101 I/29.14 I/51.58f. II/6.96 II/13.64 I/16.112 I/45.58, II/54.67
976 20,1 21,11 25,29 25,36f.
I/45.58, II/54.67 I/45.58, II/54.67, II/61.33 I/22.255f., II/37.126f. II/61.33
2Sam 2,4 7,10 7,12 8,15 14,14 16,10 16,20-22 22,3 23,15
II/54.71f. I/17.162f. I/4.7-9 I/45.59 II/62.81 II/54.46 I/17.159 I/43.135, II/44.9 II/2.57
1Kön 2,10 8,27 17,5f. 17,10-16 19,4 19,5 22,6ff. 22,19
I/4.7-9 II/4.52-54 I/11.91 I/11.94f. II/58.18 I/11.92f. I/17.160 I/13.66
2Kön 4,32-35
II/23.21f.
1Chr 14,15 29,12 29,14
II/64.26, II/66.26 I/25.30 I/16.114
2Chr 29,5 34,28
I/10.21 I/5.57-60, I/12.165, I/34.129-136, I/39.35, II/39.113-116, II/75.79f., III/13.11f., III/17.30
Hi 1,14-19 1,21 2,10 3,17-19 3,20f. 4,19 7,1 7,1f.
I/45.53 I/9.25, I/11.21, I/18.20, I/25.248-250, II/77.26-28, III/11.11f. I/10.79, I/19.27f. II/58.7-9 I/12.80-84 I/46.47 I/34.25 I/34.9-12
Bibelstellenregister 7,2 7,7 7,20 10,9 10,11 11,12 12,4 14,2 14,10f. 15,14 15,14f. 19,25 19,25f. 20,7 20,8 24,19 27,6 28,24 34,20 37,2 38,11 38,39 38,41 42,6 42,10
977 I/34.19f. III/17.6 I/25.25, I/51.1 I/42.12 I/43.20-23 II/62.5 II/7.61 II/62.69 | III/17.1 I/34.38 I/49.1 II/1.125 I/9.71f., I/34.183, I/34.205f., II/26.52, II/73.67, III/14.41 I/23.41-43 I/9.15, I/9.45 III/17.7 III/15.8 I/25.123, II/54.61 II/57.2 I/24.86 II/34.52 II/72.32 I/18.74 I/18.68f., I/25.201-203 I/9.63 I/45.56
Ps 1,1 2,1 2,3f. 2,4 2,9 3,6 4,2 4,7 4,9 5,12 5,13 6,2 6,3 6,6 6,9 7,2 7,7 7,18 8,2 8,2f. 8,3 8,4 8,5 8,7 8,7-9 8,9
I/18.112f., II/32.35 I/35.86, II/70.3 I/2.9-12 II/64.21 II/13.33f., II/71.5f. I/41.55f. I/38.105 I/30.112 I/25.5, I/41.55f., I/52.38f., II/35.58 I/25.129f. I/52.23 II/57.23 I/43.4, I/51.19, II/5.53, II/6.9, II/18.1 I/14.75 I/47.T3f. II/55.55 II/64.13 II/65.29 I/31.1f. III/5.53-56 I/31.3f. I/31.5-8 I/31.10 I/31.9 I/31.11f. I/31.13f.
978 8,10 9,5 9,11 10,14 13,6 14,2 14,7 16,2 16,5 16,6 16,7 16,8 16,11 17,5 17,6 17,8 18,3 18,29 19,2 19,5 19,5-7 19,13 19,15 20 20,2 20,3 20,4 20,5 20,5f. 20,6 20,7 20,8f. 20,10 21,4 22,2 22,7 22,15 22,20 23,1 23,1f. 23,1-3 23,1-4 23,2 23,3 23,4 24,7 24,7-10 24,8 24,9 24,10 25,15 25,20
I/31.15f. II/65.35 I/15.6f., III/22.2 II/1.104, II/1.108, II/32.57f. I/43.1 II/57.3 II/2.59 II/28.6, II/28.42, II/28.78, II/28.84, II/28.96 II/42.T4 | II/28.6, II/28.42, II/28.78, II/28.84, II/28.96 II/42.T4 | II/42.87f. I/37.153 II/55.3f. II/44.39f., III/16.50 I/40.29-32 I/37.7, I/46.108-110 I/6.39f., I/51.33-36, II/26.101-104, II/29.T2f. II/3.3, II/55.55 I/4.4-6, I/6.48 I/1.25, I/22.59, I/22.62 II/18.64, II/26.56 I/1.5f. I/6.17f. 2.13, I/30.189, II/48.44, II/57.50 II/72.T2 II/72.1, II/72.8 II/72.11f. II/72.13f. II/72.15f. II/72.23 II/72.17-20 II/72.25-28 II/72.29-32 II/72.45 I/27.24 II/18.54, III/4.2 II/20.7, II/20.48 I/11.31f. II/5.52, II/57.19 II/27.99f., II/40.38, II/42.120, III/1.21 II/26.92f. I/20.33 II/40.71-75 II/40.65 II/26.95 I/28.134f., I/50.41-44, I/50.43, II/37.133f., II/53.65, III/20.27f., III/20.28, III/20.30 II/12.2, II/67.1, II/67.3, II/67.17, II/67.19 II/20.28, II/67.8 II/6.169, II/67.9 II/67.1, II/67.3, II/67.17, II/67.19 II/6.169 II/32.251 I/36.9
Bibelstellenregister 26,3 27,1 27,7 27,11 27,13 28,1 28,2 28,7 30,8 31,3 31,6 31,8 31,10 31,11 31,16 32,5 32,7 33,4 33,6 33,13 33,13-15 33,15 33,18 34,2 34,9 34,18 34,21 34,23 35,3 36,8 36,10 37,4 37,4f. 37,5 37,7 37,25 37,28 37,35f. 38,2 38,3 38,5 38,18 39,11 39,13 39,14 40,12 40,14 40,18 42,2 42,3
979 II/74.71 I/8.117 I/11.73, I/25.34, I/37.7 I/1.46, I/1.50, I/11.30, I/40.29-32 II/75.T4, II/75.40, II/75.49f., III/10.50 I/2.13, II/48.44, II/57.50, II/70.10 I/25.34 II/55.12 I/24.76f. III/12.35 I/1.67-69, I/2.25f., I/25.41, I/38.130, I/38.143f., II/21.30, II/53.86f., II/65.3 I/34.57f. III/5.39 I/23.53 I/25.309f., I/43.9, II/1.108, II/57.71f. II/32.9 I/50.11 II/1.23 II/2.23, II/4.6, II/4.39, II/16.3, II/20.23, II/24.46, II/29.6, II/39.69f., III/11.55 II/57.3, III/22.10 I/8.32f., I/8.101, I/37.154 II/53.37 I/1.3 I/2.5f., I/3.15f. II/17.68 I/26.39 I/36.33f. I/36.8, I/36.13 II/71.31f. I/40.17f. I/8.118, II/18.50, III/16.51 I/10.89-91, I/27.33f., I/28.91, II/28.72 I/11.78-80 I/18.T4 | I/15.40, I/15.60, I/18.11, I/18.22, I/18.33, I/18.44, I/18.66, I/18.77, I/18.88, I/18.99, I/18.110, I/25.167f., I/26.57-64, I/27.35f., I/30.155f., I/35.93, I/37.120, I/38.7, I/46.90, II/5.192, II/17.34, II/54.30, II/77.41 III/10.45 I/18.63f. I/45.140 II/62.65 II/57.23 II/57.17f. II/32.21 I/30.3 II/57.20 III/20.7f., III/21.1 II/62.57 I/2.7 II/57.19 I/11.77, I/37.63 I/22.197, II/32.162, II/41.59f. I/22.199, II/27.119
980 42,4 42,11 43,1 43,4 44,8 44,16 44,24 44,26 45,3 45,4 46,8 47,8 48,3 49,14 51,7 51,9 51,10 51,12 51,13 51,15 52,11 53,3 54,4 54,9 55,7 55,18 55,23 56,9 57,2 57,5 57,7 57,9 59,2 59,6 59,17 60,13 61,4 61,9 62,3 62,8 62,12 63,2 63,3 63,5 63,9 64,3–5 65,6-8 65,10 65,12 65,12f. 68,2 68,5 68,6
I/12.95-97, I/23.55, II/75.16 I/12.95-97 II/65.35 II/27.1 I/25.309f. II/18.26 II/65.15, II/69.23 II/32.23 II/27.42f., II/37.80, II/41.85, II/73.2 II/66.25 I/43.135 I/17.249 II/28.9 II/62.73 I/10.4, I/43.50-52, II/2.97, II/32.25f. I/25.42, II/31.39f. II/32.217 I/15.26f., I/25.103f., II/2.109, II/22.55, II/23.77f. I/25.126 II/32.245 I/35.93, I/37.16, II/1.98 II/57.3 I/26.36 II/29.23f. II/42.1f., III/9.5f. I/34.57f., III/5.36 I/11.76, I/16.121-126, I/25.199f., I/26.40 I/30.109-111, III/22.9 I/25.22-24 I/35.79 I/33.66 I/1.1, I/1.7, I/3.1f., I/8.4-6, I/32.1-3, I/33.123, I/50.1, II/4.1, II/5.57, II/37.1 I/37.115, II/71.31f. II/69.23 I/16.179 I/26.43 III/22.26 I/37.16 I/11.62 II/28.36 I/37.34 II/2.51f., II/4.43 II/57.48 I/12.152-154 I/41.22, I/50.46 I/35.79 I/19.7-10 I/22.198 I/22.1, I/22.245 I/22.241f. II/64.17f. II/67.18 I/11.5
Bibelstellenregister 68,18 68,19 68,20 69,4 69,18 69,22 71,3 71,4f. 71,22 72,10 73,2 73,24 73,25 73,26 73,28 76,4 77,19 78,39 80,4 80,6 80,8 80,18 80,20 81,15 82,6 84,2 84,7 84,10 84,12 84,13 85,11 86,2 86,4 86,7 89,33 90,2 90,3 90,10 90,11 90,13 90,14 91,1f. 91,2 91,4 91,11 91,11f. 91,12 91,15 91,16
981 II/55.33 II/73.61f. I/41.15, II/1.113f., II/17.47, II/37.155f., II/47.29, II/57.69f. I/17.12, II/33.43, III/2.43 I/28.125 II/10.16, II/10.22 I/11.59, I/48.34, II/44.9 I/4.18-22 III/5.27f. II/4.152 II/62.17 I/13.38f. I/11.35, I/25.93, I/29.23f., I/36.70, I/45.109, I/46.72f., I/47.88-90, II/27.95, II/27.99f., II/28.55-60, II/35.47f., II/37.30, II/37.121f., II/41.71f., II/42.119, II/46.24, III/1.53f., III/5.61-64, III/11.57f. I/15.31f. I/46.29 II/64.15f. III/22.34 III/17.6 I/12.4, I/12.85-91, II/14.18, II/71.11 I/30.21, I/30.145, II/56.20 II/14.18, II/71.11 III/20.25f. II/14.18, II/71.11 II/67.11, III/10.54 I/17.65, I/17.241 I/29.29 II/51.21 II/66.3 I/3.24 I/2.31f. II/74.14 I/15.33f., I/36.9 II/37.97 I/37.7 II/65.11 II/1.25 III/20.5 II/62.1, II/75.9f., II/75.23f., III/13.5f. II/62.1 III/4.34, III/4.54 I/37.1-4 I/25.22-24 I/35.95 I/6.39f., I/40.22f., I/52.24, II/26.101-104, II/29.T2f., II/55.10, III/9.31 I/1.19, I/2.29f., I/3.33, I/4.34, I/5.25-27, I/6.41-44, I/11.64f., I/25.6, I/25.89, I/38.135, I/41.49f., I/46.88f., I/47.142, I/50.35, II/35.61-64, II/36.61-64, II/47.26, II/55.35f. I/4.43f. I/25.139f., I/28.53, I/50.37-40 II/14.6, II/53.55-58 III/10.46
982 92,13 92,16 94,1 95,3 95,4 97,4 97,10 98,1 102,4 102,5 102,10 102,12 103,2 103,8 103,11 103,14 103,15 103,15f. 103,20f. 103,21 104,15 104,24 104,28 106,2 107,6 107,9 107,14 109,26 113,3 116,3 116,7 116,9 118,25 118,25f. 119,19 119,37 119,94 119,101 119,103 119,105 119,137 119,160 121,1 121,2 121,2f. 121,3 121,3f. 121,4 125,3 126,2 126,5 126,5f. 126,6
I/16.75, I/22.96, I/44.62 I/17.204 I/47.67 II/70.28 II/54.37-39 III/22.34 I/36.9 I/48.31f. II/62.61 | I/42.4, II/13.31, III/17.6 III/5.33f. I/30.15 I/42.4 I/38.57 I/38.31f., II/57.5 I/22.231 II/62.53 II/62.25 I/22.145f., III/16.15-20, III/17.1, III/17.25f. I/38.128 II/67.13, II/71.1 I/42.51 I/16.145-147 I/16.76 II/6.18 II/29.23f. II/27.113 II/2.60 I/22.153 I/25.1f. II/41.158 I/34.151f. II/75.T4, II/75.40 I/37.131, I/43.3, II/65.36 II/67.5 II/62.29 | I/13.19, I/37.64, III/20.17f. I/10.63f. II/11.45, III/4.45 I/37.85 II/6.13, II/6.61, II/6.85 I/14.53, I/20.18, I/28.51f., I/35.121f., III/20.27-29 I/38.83 II/55.58 III/13.21f. I/37.35 I/50.9f. I/4.10 I/36.6 I/4.59, I/25.21, I/36.51, I/40.5, II/35.51, II/36.51, II/69.17f. I/12.72 I/22.269f. I/16.79-82, I/20.32, I/30.T3, I/30.55, II/30.15, II/56.1, II/56.9, III/4.63f., III/18.19 I/22.265-267, I/30.169-172, I/45.37-40, II/56.15f., III/18.T2 III/18.1, III/18.17, III/18.41-44
Bibelstellenregister 127,1 127,2 133,3 139,1 139,1f. 139,2 139,2f. 139,3 139,5 139,12 139,13 139,15 139,16 139,23 139,24 140,6 143,2 143,6 143,10 145,14 145,15 145,16 146,2 146,9 147,3 147,7 147,9 147,16
983 I/17.179f., I/25.163f., I/25.221-223, I/37.31f., I/40.33-40, II/46.11f. I/47.6 II/72.40 I/16.139 II/1.111f. II/1.101f. I/1.73-75, I/3.13f. I/25.65f., I/50.29f., I/51.7, II/1.103 I/5.21-27, I/50.31f. I/24.80, II/35.57 I/18.12-14, I/43.13f. I/43.18f. I/43.10f., II/37.34 I/16.139 I/28.117-119 I/50.33f. II/15.56f., II/44.11 II/27.119 I/25.120 I/25.125, I/37.53f. II/2.21 I/11.23-25 I/23.63 I/5.51-56 I/46.105 I/2.8 I/11.71, I/18.68f. I/24.18-20, I/24.28f., I/24.131
Spr 2,6 3,32 6,6 6,6-8 10,22 16,18 26,11
I/37.137 I/47.6 I/22.125-128 I/22.128 I/37.103f., I/37.145-148 II/28.45 I/14.97-99
Pred 1,2 1,13 1,14 2,11 3,20 5,14 8,13f. 9,12 12,7
I/42.1, III/15.1, III/16.11f. II/61.9f. II/37.82, III/16.23 II/37.82 I/42.2 III/11.11f. II/61.37 II/62.21, II/62.77 I/9.9-12, I/15.14f., I/21.27f., I/34.202f., I/46.48, II/1.81, II/39.61f., II/53.20
Hld 1,2 1,3
III/1.T2 | II/6.116, II/17.67, II/37.16, III/1.43 II/17.70
984 1,3f. 1,4 1,7 1,12 2,2 2,5 2,8 2,9 2,10-13 2,13 2,14 2,16 3,1 3,1f. 3,1-4 3,2 3,4 4,9 4,10f. 4,11 5,2 5,6 5,8 5,10 6,2 7,1 7,12 8,1 8,6 8,6f.
II/6.60 I/17.216 I/23.16, II/37.97 II/17.73-75 I/30.179-182 II/6.91, II/6.119, II/37.109, III/1.33 III/1.31 II/37.114, II/41.162f. I/24.148-150 III/9.3, III/9.9 I/34.91f., II/19.68, II/21.19-22, II/32.99f., II/32.105-112, II/32.125-128, II/34.allg., II/34.21-24, III/8.59, III/9.16, III/9.25-28, III/14.43 I/43.136, II/26.43, II/41.168 II/6.21f. II/41.138, II/41.151-154, III/1.5, III/1.55, III/3.11f., III/3.28, III/4.27f. I/23.16, II/6.11f. II/6.101, III/1.20 II/6.112 I/13.95, III/5.11-14 II/6.147f. II/6.13, II/6.61, II/6.85 I/36.45f., I/41.45, II/35.75f. II/41.141f., II/41.160 II/6.91, II/37.109 II/41.86 II/37.147f. III/3.49 II/41.201f. II/37.165f. I/46.1, II/6.120, II/37.129f., II/37.175f., II/41.171f. II/6.123f., II/37.150-152
Jes 1,18 2,4 5,14 6,1f. 6,1-3 6,3 7,14 9,1 9,2 9,3 9,5 9,6 11,1 12,2 13,10 14,11 14,11f. 25,8 26,4 26,9
I/14.72, I/23.40, I/24.118f., I/44.47, I/47.55, II/20.51, II/31.31f. I/17.85-88 I/14.57-60 I/12.139f. I/12.127-129, I/37.5, I/38.127f., III/14.55f., III/19.9-12 I/38.128 I/45.128, I/46.92, I/47.2, I/47.147, II/1.43f., II/25.92, II/64.27 I/4.26-28, II/2.1f., II/35.40, II/36.40 I/45.94 III/22.8 II/1.17, II/4.82, II/4.130, II/48.2 II/3.8 II/2.35, II/2.69f. III/22.36 I/30.16 I/9.39f. I/47.27f. I/30.138, I/30.175, I/30.189-192, I/34.87f., II/32.152 I/11.85 II/2.51f., II/4.43
Bibelstellenregister 30,1 30,26 31,6 31,9 34,8 35,10 38,8 38,18 40,3 40,6f. 40,6-8 40,7 40,11 40,29 40,31 41,10 43,2 44,3 44,3f. 44,24 49,10 49,16 50,4 51,3 51,11 51,12 53,2 53,3 53,4 53,4f.
53,5 53,6 53,7 53,9 53,10 53,11 53,12 54,4 54,8 54,10 55,3 55,6 57,2 57,14 57,16 59,2 60,1
985 I/12.52, II/8.14 I/1.38, II/44.2, II/44.25f., II/47.1 III/3.49 I/29.2 I/14.140 II/75.55f., III/13.15, III/19.16 II/62.85 I/14.75, II/71.34-36 II/67.18 III/16.61f. I/22.145f., III/16.3-8 III/16.15-20 II/55.46, II/75.83f., II/77.15f., II/77.23f. II/6.10 II/26.62-65, II/34.71f., III/8.4, III/9.5f., III/12.23 I/47.135 II/55.16-18 I/25.213 I/16.57-60, I/16.98-102 I/18.12-14 I/26.24, I/26.32 II/37.125, II/72.6 I/33.190 I/22.269f., III/14.40, III/19.4 III/21.20 I/43.134 II/5.10, II/20.12f., II/20.32, II/73.3f. II/73.9f. II/9.34f., II/32.65f., II/73.5, II/73.26f. II/4.116-120, II/9.4f., II/10.11-16, II/12.17-19, II/12.45f., II/14.8-10, II/15.34-36, II/17.7f., II/18.51-53, II/19.25-30, II/20.51-55, II/22.33f., II/24.61, II/27.25-27, II/31.17-20, II/34.30, II/37.52-60, II/41.117f., II/42.31f., II/44.15f., II/57.57-59, II/73.20-24, III/3.19f. I/38.13f., I/41.39f., I/45.115f., II/5.45-48, II/5.49f., II/9.51, II/12.21f., II/15.16, II/17.16f., II/19.29, II/26.26-30, II/38.74, II/73.38, III/6.51f., III/7.70-72, III/7.89, III/8.13f., III/9.60 II/62.33 | I/20.22, I/38.116, II/40.1f., II/73.28-30 I/44.44, II/2.33, II/13.2, II/24.62, II/26.26-30, II/73.39f. II/73.14, II/73.49f. II/73.43, II/73.47f. II/73.70 II/15.8, II/73.54 III/22.4 I/14.22 I/26.24, I/26.32, II/57.1 I/43.121 III/3.54 I/4.7-9, I/13.134-136, I/21.58f., I/23.60-62, I/25.317, I/34.82, II/23.96, II/34.56, II/42.176, II/52.24, III/20.38 II/67.18 II/40.46 I/14.17f., I/25.35f. I/28.57
986 60,1f. 60,2 60,6 60,19f. 60,20 61,1 61,2 61,10 62,5 63,3 63,16 64,6 64,7 65,18 65,24 66,15 66,24
II/2.1f., II/5.180f., II/6.39f. I/33.165 II/4.152 I/28.21 I/25.178 II/5.33 I/15.41f. II/2.108, II/12.51-56, II/12.63f. I/13.92, I/34.174 I/44.7, II/9.17-22, II/20.56-60 II/73.67 I/14.22 I/36.35, I/49.2 III/14.40, III/19.4 II/32.207, II/38.50 I/33.173-175 I/34.126, I/35.28
Jer 1,5 2,13 3,12 4,4 6,28 12,3 14,8 14,22 15,6 17,4 18,4 19,11 20,11 20,17 23,9 25,8-11 25,14 30,12 30,12f. 30,17 31,3 31,5 31,10 31,13 31,18 31,33 32,18 50,7
I/25.194 II/41.55f. II/40.46 I/10.46 I/8.84-90 II/72.21 II/18.31 II/64.21 I/14.23f. II/42.27f. I/49.3 II/62.13 II/66.22 I/43.44 I/11.19f. II/65.10f. I/17.191f. I/30.40 II/44.25f. I/48.22, II/44.25f. II/37.34 I/25.22-24 II/55.46 II/39.122 I/14.95f., I/17.213, I/37.116, I/43.135, II/65.22 I/11.41f., II/38.85 I/22.153, II/70.28 II/15.7
Klg 3,22f. 3,23 3,47
I/25.26f. I/48.15f. I/34.45
Bibelstellenregister 4,2
987 I/36.35
Ez 2,6 7,19 11,19 29,3 32,7 33,11 34,5 34,12 34,16 34,18f. 36,26 37,2-14 37,6.8 37,12
II/40.14 I/25.245f., II/37.84f. I/22.168, II/5.153 II/55.37 I/30.16 III/1.24, III/6.54 II/40.1f., II/40.11f. II/63.35 II/27.24, III/3.53 I/8.54-56 I/22.168, II/5.153 I/7.9-16 I/23.45 I/7.39f.
Dan 2,21 2,23 6,17f. 6,23 6,24-29 6,28 7,4 7,6 7,17-23 12,2 12,13
I/37.137 I/37.44 I/45.62 I/45.63 I/45.64 II/18.31 II/34.46 II/34.46 I/16.113 I/4.7-9, I/34.183, I/34.205f., II/29.30 II/34.56, II/42.177-180
Hos 2,8 2,21 2,21f. 6,3 11,8 13,14
II/40.23-25 II/37.90, II/37.173, II/39.128 I/10.20, I/25.43, I/25.154f., I/25.158, I/34.174, II/2.9, II/2.44, II/2.77, II/3.22, II/26.18f., II/27.36f., II/27.131-133, II/41.148f. I/44.68 I/16.42 I/47.57, II/18.48, II/20.64f., II/25.94, II/49.19, II/73.46
Am 8,9
II/40.21
Joel 3,1 3,1f.
I/46.33 I/29.28
Jona 2,11
II/23.64
988 Mi 3,4 4,3 5,1
I/14.22 I/17.85-88 II/1.25, II/2.58
Hab 2,6
I/25.243f.
Sach 10,11 11,14
II/62.45 II/19.49
Mal 1,11 2,5 3,1 3,10 3,20
I/25.1f. I/8.116 I/51.45-47 I/10.93-96 I/3.24, I/24.108, I/28.47, I/30.80, II/1.195, II/8.45, II/27.3, II/32.219, II/36.11f., II/37.104, II/54.17, III/4.35
Neues Testament Mt 1,21 1,23 2,1-12 2,10f. 3,10 3,12 3,17 4,3-9 4,5-7 4,10 4,19f. 5,4 5,11f. 5,16 5,29 5,29f. 5,43f. 6,3 6,4 6,7 6,8 6,9 6,10 6,11 6,12 6,13
I/26.27, II/1.43f., II/47.13-15 I/45.128, I/46.92, I/47.2, I/47.147, II/1.43f., II/25.92, II/64.27 I/51.39, II/4.152-156 I/51.37-40 I/22.103 III/18.46 II/1.31 II/11.49f. I/35.57-60 I/47.4, II/32.59 II/1.139 II/18.35 II/63.43f., II/63.58 I/24.96f., I/28.35, I/32.83f., II/35.44, II/36.44 II/42.9 II/5.159f. I/25.281f. I/25.147f. I/34.170 II/28.21 I/11.87, I/28.93, I/34.61, II/38.41, II/38.93-95 I/36.10, I/47.52 I/37.160 I/2.33f., I/11.74f., I/24.135, I/25.197 I/26.35, I/36.8, I/36.13, I/37.22, I/38.37, I/50.21, II/1.168-170, II/6.172, II/10.17, II/53.31 II/1.90, II/69.25
Bibelstellenregister 6,14 6,19f. 6,20 6,21 6,22f. 6,24 6,25f. 6,25-27 6,25-34 6,26 6,27 6,28f. 6,28-30 6,31f. 6,33 6,34 7,7 7,7f. 7,9 7,11 7,12 7,13 7,14 7,15 7,16 7,16-21 7,17 7,19 7,19f. 7,21 7,23 7,24-27 7,26 8,2 8,8 8,12 8,19 8,20 8,23-26 8,24 8,25 8,26 8,31f. 8,32 9,6 9,12 9,15 9,22 9,24 9,27 9,36 10,6 10,16
989 I/25.289f. II/37.22-24, II/41.73f., II/42.105f. II/11.9, II/28.55-60, II/42.102, III/15.31f. I/8.71-73, II/23.13-15 II/32.193f. I/8.74-79, I/33.145f., I/35.71f., II/11.10, II/37.84f., II/38.8, II/61.29f. II/38.106f. I/22.105-112 I/18.51 I/11.69, I/18.67-72, I/22.60, I/22.113-116, I/43.133 I/38.153f. I/18.75 I/22.117-120 I/11.83-85 I/10.83f., I/16.155f., I/25.208-210, I/27.29, I/28.67-70, I/29.24, I/34.125, II/3.31 I/16.87f., I/22.105-112 I/18.90f., I/37.19f., II/27.61 I/28.88-90, II/34.33-36, III/4.25 I/11.66f. II/27.71f., II/38.47f. I/25.265f. I/20.28, I/24.130, I/25.97f., I/47.113f. I/6.21f., I/21.14-16, II/11.54, II/28.80, II/32.250, II/41.57, II/65.19, II/68.8 II/24.81 I/25.260-263 I/43.106f. I/43.111f. I/22.103 I/22.89-92 II/1.32 I/47.139 III/12.1-10 II/13.27 II/1.129f. I/10.26, II/1.121f., II/57.52-54 I/24.114f. II/6.161 II/24.58 II/32.157-160 II/69.1-6, II/69.17f. II/64.1f., II/69.7-12 I/12.144, II/69.21, II/69.24 I/47.37-39 I/47.31 II/57.55f. II/10.40, II/20.34, II/37.40, II/44.T3, II/44.17f., II/44.24, III/7.65 II/6.3f. II/57.41-44 I/4.7-9, I/5.31, I/24.145, I/25.316, I/36.26f., I/38.11 II/32.7 III/5.51f. II/63.5f. III/10.23
990 10,22 10,25 10,30 10,32 10,38 11,3 11,5 11,7 11,15 11,25 11,28 11,29 11,30 12,24 12,27 12,33 12,36 12,40 12,50 13,5 13,7 13,8 13,13 13,15 13,16 13,22 13,23 13,24-30 13,30 13,39 13,43 13,44 13,45 13,45f. 14,24-32 14,28-31 15,26f. 15,28 16,16 16,24 16,26 16,27 17,2 17,5 17,17 18,8f. 18,9 18,12f. 18,23-33 19,6 19,23 19,24
I/12.57-63, II/10.32f., II/25.110 I/47.118 I/1.76f., II/38.62, II/55.21 II/1.32, II/17.18 I/24.67, I/25.173, II/12.59f. I/32.89 I/48.26-28 II/13.29 II/4.121, II/49.9 II/1.32 I/48.25, II/6.95, II/22.7, II/46.27, II/52.18 I/47.124, II/2.96, II/24.75, II/27.4 I/38.103f. I/47.118 I/47.118 II/50.28 I/22.136 II/23.61-64 I/26.41, I/47.52, II/1.166 I/22.168 I/22.165f. I/22.162, I/30.177f. I/33.178 I/32.41f., I/33.129-132 I/37.79f. I/16.143f. I/30.177f. I/22.249-254, I/44.55-60 I/44.11, I/44.63-66, II/13.46f., II/14.54, II/54.47f. I/22.268, I/47.5, I/47.138 I/9.68, I/12.130, I/17.251f., I/22.264, I/30.208, II/12.62, II/75.39f., III/12.46, III/13.31f. II/27.39 III/11.25, III/11.88 III/11.42-48 I/45.21-24 I/44.34f. I/45.79f. I/45.83f., II/57.41-44 II/4.135, II/8.9 II/19.55, II/37.157f. I/11.106-110, II/11.14f., II/11.59 I/34.170 II/22.6 II/1.31 II/4.44 I/47.113f. II/42.9 II/63.35 I/25.284-287 I/46.18-20 II/42.97f. I/35.76
Bibelstellenregister 19,26 20,6f. 20,8 20,17-19.23 20,26-28 20,28 21,5 21,8 21,8f. 21,9 21,13 21,19 21,23 21,25 22,2-14 22,21 22,30 22,37-39 22,39 23,37 24,4 24,6 24,12 24,28 24,31 24,32 24,35 24,36 24,37 24,42 24,43 24,44 24,48 24,48-51 25,1 25,1-4 25,1-13 25,2 25,4 25,5 25,6 25,6f. 25,7 25,9f. 25,10 25,12 25,13 25,14-19 25,20f. 25,21
991 II/1.99 I/25.238 I/34.79f. II/45.3 II/24.75 II/57.49-51 II/6.167f. II/67.4 II/6.167f. II/67.5 II/15.28 I/22.97-99 III/13.15 III/13.15 I/32.13-16 I/17.101-104 I/10.99, I/12.136, I/43.146f., II/77.18f. I/37.150-152, II/1.157-160 I/25.261; I/25.263f. I/6.39f., II/4.151, II/26.101-104, II/29.T2f., II/29.2, II/29.5, II/29.17, II/32.129f., III/9.31 II/63.15 II/68.14 I/32.75, II/5.165, II/68.16, III/18.26 I/32.55f. I/32.96 I/24.56f. II/55.59f. I/33.158 I/33.169 I/32.5f., I/33.150 I/33.149 I/13.88f., I/15.20 I/38.21 I/33.153-157 I/13.92, I/32.97f. I/33.191f. I/14.91, I/28.141-146, I/33.195-200, II/2.111 I/32.117f. I/32.81f., I/32.87f., I/32.117f. I/33.167 I/32.74, I/33.193f. I/32.99-102 I/24.95 I/32.117f. I/14.119f., I/32.67f., I/32.103-105, II/27.122, II/27.137-139, II/42.158, II/53.82, III/19.7f. I/32.107 I/32.5f. I/25.251-260 I/25.259 I/6.56, I/7.38, I/34.111f., I/46.99f., II/1.86, II/26.46-48, II/26.94, II/56.24, II/68.48, II/75.55f., III/21.20
992 25,23 25,31-33 25,31-34 25,31-46 25,32 25,32f. 25,34 25,34-40 25,40 25,41 25,45f. 25,46 26,7 26,13 26,14-16 26,24 26,27f. 26,28 26,33 26,36 26,36-46 26,37f. 26,38 26,39 26,40-45 26,41 26,42 26,47-56 26,74 26,75 27,3-5 27,26 27,27-50 27,28 27,29 27,31-33 27,32 27,33 27,34 27,35 27,37 27,39-44 27,40-43 27,42 27,45 27,46 27,54 27,60 27,66 28,9 28,18 28,20
I/6.56, I/7.38, I/33.198f., II/1.86, II/56.24, II/68.48, II/75.55f., III/21.20 I/25.59, II/1.174, II/1.177 I/28.147-150, I/33.140 I/32.90 I/34.107-109 II/26.100 I/33.183 I/21.23f. II/7.52-54, II/49.35f. I/8.39, I/33.183, I/38.34, I/47.7, I/47.112, I/47.149f. II/1.172f. I/14.110, I/33.183, II/48.20 II/7.4, II/7.16-18, II/7.57 II/7.2f. II/11.19-22 I/49.24 II/21.55-60, II/23.71, II/25.70, II/32.143, II/44.35 I/36.15, II/17.37, II/42.54 II/8.1 II/31.4 II/10.1f. II/31.9f. II/10.3f. I/2.39, I/3.42, II/10.5, II/10.8, II/10.51-54, II/10.52-54, II/31.15, II/38.36, II/54.27-29, III/5.59f. I/32.109f. I/32.21-24, II/8.4 II/10.5, II/41.175f. II/49.37-39 II/8.17 II/8.43 II/8.41f. II/19.7, II/19.48 I/35.101f. II/12.3, II/20.2 II/12.6, II/13.3, II/13.5, II/13.15, II/13.61, II/29.23, II/37.157, III/8.33 II/14.2 I/45.86 II/32.95 II/10.16, II/10.22 II/16.8, II/16.51 II/20.18, II/25.53 II/18.12, II/19.36 I/12.98 II/13.34f. II/20.66-70 II/15.2, II/18.54, II/19.32 II/71.37 II/19.89, II/23.73, II/32.96, II/34.61, III/9.53f. II/23.32 II/6.32 II/1.91 II/1.101f., II/24.93f., II/49.27, III/6.15
Bibelstellenregister 28,29
993 II/37.145
Mk 1,1 1,11 2,5 3,35 4,17 4,19 4,26-29 4,36-41 4,39 5,34 7,35 8,31 8,33 9,43f. 10,42 11,15-17 12,25 13,33 15,17 15,19 15,21 15,23 15,28 15,46 16,1 16,2 16,4 16,5 16,19
II/51.3 II/15.3 II/51.4-6 I/12.143 II/62.42 I/35.35 I/30.161-166 I/39.21-30, I/45.73-76, II/25.100-104 II/25.40 II/57.41-44 I/37.139 II/23.59f. I/47.121 I/47.7 II/57.41-44 I/10.53f., II/41.101-107 I/38.127f., II/29.40 I/32.61 II/19.11, III/8.20 II/19.27 I/25.173 III/8.37 II/15.8 II/19.89, II/22.56 II/22.54 II/6.25 II/26.77 II/6.30 II/4.142-144, II/6.159f., II/24.10
Lk 1,3 1,27 1,28 1,30 1,32 1,34f. 1,35 1,35-2,7 1,41 1,44 1,47 1,48 1,50 1,52 1,52f. 1,79 2,7 2,9-11
II/52.8f. II/4.123-125 III/11.38 III/11.38 II/1.35f. II/4.123-125 II/1.15, II/1.35f., II/4.127-129 III/11.40 II/2.105f. II/2.105f. II/57.37 II/1.48, II/41.195f. III/6.32f. II/1.93 I/11.90 I/25.139f. II/4.28, II/4.38, II/32.83, II/67.6 II/1.39f.
994 2,10 2,11 2,13f. 2,14 2,20 2,21 2,25-32 2,25-38 2,29 2,29f. 2,30 2,30-32 2,32 2,34 2,48 3,14 4,18 4,38-41 4,41 5,4-7 5,5 5,5f. 5,11 5,31 6,19 6,21 6,25 6,49 7,7 7,13 7,36-50 8,48 9,56 10,1 10,16 10,18 10,20 10,34 10,42 11,4 11,13 11,36 12,15-21 12,24 12,27 12,37 12,46 12,49 13,28 14,33 15,4 15,4-7
II/4.19, II/4.100, II/4.139, II/5.68 II/5.29 II/6.177, II/24.21, II/65.5-9 II/4.7-9, II/5.65f., II/48.26 II/4.145-150 II/5.8, II/5.131, II/47.7 I/6.51f. II/67.7 I/13.133, I/34.117, II/26.74 I/34.113f., II/55.1f. II/5.29 II/33.14, III/2.14 I/14.89, II/6.16, II/35.40, II/36.11f., II/36.40 II/24.70 II/6.107 I/35.73 I/46.105, II/5.33 II/49.25 II/1.33 I/16.103-108 I/1.63f., I/18.37-39 II/46.35 II/29.37 II/6.9, II/32.3, II/52.16f., II/57.37 II/36.52 I/30.117-120, I/30.193-200, II/14.47f., II/30.15 II/62.9 I/44.23f. II/6.69 I/7.1f., I/30.114 I/9.51-56 II/57.41-44 I/25.18-20, II/17.25f. II/63.8 II/63.17f. I/47.29f. I/34.168, I/35.4, I/46.45, II/32.183f., II/37.159f., III/20.16, III/20.32, III/20.43f., III/20.48 II/32.6 I/11.40, II/42.104 III/14.60 II/25.61 I/28.45f. I/33.83-88 I/18.67-72, I/25.201-203 I/18.75 I/32.64 I/33.151f. III/8.23 I/30.93-96 I/28.97-100 II/29.38, II/40.1f., III/4.58 II/40.56-60
Bibelstellenregister 15,5f. 15,21 15,21-24 15,24 16,13 16,20 16,22 16,23 16,24 16,25 16,28 17,10 17,19 18,1 18,13f. 18,42 19,11-27 19,13 19,41 19,43 20,36 21,12 21,18 21,27f. 21,34 22,3 22,28-30 22,29f. 22,30 22,42 22,44 22,57 23,28 23,31 23,33 23,34 23,40-43 23,42 23,43 23,45 23,46 23,47 24,1-7 24,26 24,29 24,32 24,51
995 II/32.177f. I/38.25-28 I/38.53-56 I/38.46f. II/35.71f., II/36.71f., II/42.71f. I/8.81-83 I/34.99-102, I/39.33f., II/30.14, II/42.150 I/24.116 I/22.207f., I/47.7, II/12.23 II/76.33f. I/24.116 I/1.43f., I/38.69-72, I/38.77f., II/73.69 II/57.41-44 II/8.58 I/29.11 II/57.41-44 I/3.45f., I/8.64-70, I/25.251-260 II/63.19 I/30.68, I/30.81, III/3.26 I/4.37 II/4.71, II/77.13 I/35.77 I/12.115f., I/14.88, I/50.47f., II/9.64, II/55.20-22 I/32.19f. I/8.21-24 II/11.8 II/10.47 II/56.20 II/4.104f., II/45.13 II/38.101 I/23.39, I/30.69-71, II/9.2, II/9.6, II/9.29, II/9.62, II/31.11, II/31.25, II/32.85f., II/37.63, II/42.41 II/8.10 II/14.36-39, II/39.123 I/22.88, II/14.50-53 II/18.21-25 I/34.199f., II/18.14f., II/24.66, II/53.41f. II/53.50f. II/18.22, II/53.46 II/18.24f., II/18.30, II/32.164, II/58.56f., III/20.12 I/14.25-28 I/25.41, I/38.143f., II/18.74, II/18.80, II/21.30, II/39.142, II/53.86f. II/24.86 I/27.6f. II/1.185f. I/4.1-3, II/3.37, II/6.37, II/26.96, II/30.9 I/1.54, II/6.55f., II/6.130, II/36.47, III/8.23 II/76.47f.
Joh 1,1 1,3 1,5
I/37.61, II/1.14, II/4.6 II/2.23, II/4.6, II/4.39, II/16.3, II/20.23, II/24.46, II/29.6, II/39.69f., III/11.55 I/28.57, II/6.39f.
996 1,9 1,11 1,12 1,14 1,29 1,36 1,41 2,1-11 2,2-11 2,7f. 2,11 2,25 3,5 3,14f. 3,16 3,19 4,14 4,42 5,8 5,27 5,28 5,28f. 5,36 5,39 6,31-35 6,33 6,35 6,41 6,44 6,48-51 6,50 6,50f. 6,51 6,55 6,58 6,63 6,68 6,68f. 6,70f. 8,12 8,21 8,44 9,39 10,1-11 10,3 10,4 10,9 10,11 10,12 10,14
II/35.23, II/36.23 II/27.82 I/22.219, II/17.28 I/26.9, I/47.73, I/49.8, II/1.56, II/2.5, II/3.15, II/4.15, II/4.114, II/5.73-76, II/18.55, II/32.84, II/37.46 I/38.116, II/2.33, II/12.53, II/49.43, III/7.70, III/8.50 II/2.33, II/12.53, II/49.43, III/7.70, III/8.50 II/4.115 I/45.71f., I/48.20 I/46.55-59 I/46.107 I/46.61 II/37.28 I/25.81, I/43.54-56, II/21.52 II/2.71f., II/32.113-118, III/7.66, III/7.73-90 I/13.117-119, II/3.13f., II/38.69, II/42.44, II/49.20f. I/14.20f. I/48.23, II/2.31, II/6.15, II/22.17f., II/27.62f., II/32.137f., III/3.56 II/6.53f. II/57.55f. II/17.55 I/34.86, II/8.21f., II/29.30 I/19.47f., I/26.45-48, I/33.127f., I/38.149f., I/42.71, II/1.77f., II/42.151f., II/49.56f. II/71.43 II/17.90 III/7.16 I/41.26 I/24.68 I/41.26 I/9.67, I/38.60, III/8.5f. II/52.21 III/11.35 I/41.26 II/18.84, II/67.5 I/27.16, II/5.54 I/41.26, II/6.86, II/32.141 I/28.96 III/4.18 I/20.21-24 II/11.8 I/1.3, I/24.111f., I/25.214, I/28.49, I/30.9, I/47.38f., II/6.16, II/6.144, II/35.23, II/35.31f., II/36.23, II/36.27, II/37.19, II/54.17, II/73.12, III/3.43, III/4.6, III/4.43 II/33.33, III/2.33 I/47.64, I/47.71, I/47.140, II/1.34 I/8.1-3 II/71.48 II/40.42f., II/40.48 II/63.30 II/63.2, II/77.44, III/9.57f. I/44.43, II/40.66, II/47.34, II/63.1, III/4.17 II/24.29f., II/40.11f., II/40.38, II/55.46, III/1.21, III/6.49, III/10.23 II/24.26, II/26.91f., II/55.46
Bibelstellenregister 10,27 10,27f. 10,28 10,28f. 11,1 11,10 11,11 11,22 11,25 12,3 12,4f. 12,4-6 12,7 12,24 12,26 12,32 12,36 13,2 13,27 14,2 14,3 14,6 14,13f. 14,16 14,16f. 14,18 14,21 14,23 14,26 14,26f. 15,1 15,1-5 15,4 15,5 15,13-15 15,14 15,14f. 15,15 15,18f. 15,19 15,20 16,13 16,20 16,21 16,22 16,23 17,17 17,24 18,1 18,24 18,37
997 II/30.10, II/40.42f. II/77.15f. II/68.41f. II/11.46 I/24.145 I/35.124 I/4.7-9, I/5.31, I/25.316, I/36.26f., I/38.11 II/28.22 I/13.124, II/23.2, II/23.79, II/24.5, II/39.74, II/75.37f. II/6.60, II/7.4, II/7.16-18, II/7.57 II/7.63 II/7.5 II/7.2f. I/24.69f., I/24.146f., I/30.201-204, I/44.61f. I/13.131 II/26.15, III/8.5f. I/28.31 II/11.8 II/11.8 II/14.27, II/32.222, II/34.38, II/42.166, II/75.47f., III/13.10, III/19.T2, III/19.1-3 I/21.30, II/26.50 II/1.131, II/3.9f., II/22.17, II/27.89, II/31.9, II/33.57, II/44.39f., II/49.1, II/49.7f., II/73.9, II/75.61, III/2.57 I/37.8 I/10.35, I/43.134 I/26.43 II/17.39 II/27.105-107 I/46.93, II/14.27 I/26.15, I/26.30, I/29.21f., I/43.134 II/24.91f. II/32.139 I/43.108-112 I/43.136 I/1.65f., I/16.8, I/18.7f., I/22.94, I/30.129, II/5.125, II/26.96-98, II/32.139, II/32.229-232, II/41.8, II/46.9, III/4.18 I/18.81, I/47.6 I/47.137 I/47.147 I/26.43 II/63.49f. I/35.50 I/35.77 I/10.33f. I/30.33, I/30.90-92, I/30.117-120, I/30.193-200, I/46.107, II/39.122, III/3.63f. I/45.49-52 II/6.2, II/24.102f. I/25.327-329, I/37.8 II/55.58 II/26.8-10, II/26.49, II/26.59, II/42.111 I/22.78f. III/8.7f. II/22.17
998 19,2 19,5 19,19 19,22 19,23f. 19,24 19,28 19,29f. 19,30 19,33 19,34 19,41 20,13 20,14-16 20,15 20,19 20,22 20,25 20,27 21,16f. 21,18
I/44.29, II/12.3, II/12.6, II/13.3, II/13.5, II/20.2 II/20.2, II/20.41, II/25.55, II/29.23, II/73.7 II/25.53 II/17.93f. II/16.8 II/16.51 II/18.42 II/19.42 II/6.157, II/18.64, II/53.78 I/44.28 I/30.72, I/34.91f., I/43.66f., II/19.68, II/20.75, II/21.3, II/21.19-22, II/21.42, II/32.99f., II/32.105-112, II/32.125-128, II/34.21-24, III/9.16, III/9.25-28 I/22.78f., II/23.39 II/23.1 II/6.31 I/22.78f. II/48.28f., II/48.36 II/1.65f. II/19.18 II/48.32 II/63.24 I/20.25f.
Apg 1,9 1,10f. 1,26 2,1-4 2,2-4 2,3 2,3f. 2,4 2,13 2,17f. 3,13 3,15 4,12 5,31 7,55 7,58 8,18-24 8,39 10,38 10,42 13,9-11 13,22 13,36 14,22 15,9 17,25 17,28 17,31
II/27.31f. II/6.185 II/50.5f. I/27.8 II/65.21 II/6.129, II/7.32 I/3.30-32, I/17.235f., I/37.144, I/43.99f., II/35.45f., II/36.45f. II/6.82 II/6.82 I/29.28, I/46.33 II/37.77 I/13.85 II/32.73f., II/33.14, III/2.14 I/32.116 II/4.142-144, II/13.36f., II/33.11f., II/71.38, III/2.11f. II/26.66 II/50.10f. II/55.67f. II/13.6 II/13.45 I/1.49 II/5.10 I/4.7-9 I/22.201-203, I/30.78-80, I/30.85-88, I/38.89-92, II/1.181f., II/14.62, II/19.94f., II/27.129f., II/29.39f., II/30.13, II/42.125-128, II/45.11f. II/6.41-44 I/25.54 II/1.79 II/17.55
Bibelstellenregister 18,9 18,10 20,28 20,29 22,16 26,13 26,14 28,2-5
999 II/63.41 I/47.135 I/16.48, II/63.7, II/63.38, II/77.33f. II/63.39f. I/43.63f. II/6.145 II/70.18 I/51.19
Röm 1,12 1,25 2,5 2,15 3,12 3,23 3,24 3,25 4,5-8 5,1 5,3 5,3-5 5,8 5,9f. 5,10 5,11 5,12 5,14 5,18 6,2 6,3 6,6 6,8 6,8f. 6,11 6,13 6,16 6,16f. 6,19 6,23 7,4 7,5 7,14f. 7,15 7,18 7,18f. 7,19 7,23 7,24 8,5-9 8,9 8,11
II/33.64, III/2.64 II/38.9f. II/38.79f. I/51.17f., II/32.49f., II/48.13f. I/38.79f. I/22.217, II/57.9f., II/71.15 I/47.61, II/15.60 I/26.27 II/17.29 II/48.38 I/22.195f., III/10.33f. II/30.16 I/47.13 II/37.47f. I/17.222, II/1.162, II/3.4, II/6.158, II/6.180, II/32.5, II/41.115f., II/44.12, II/53.3436, III/8.52 II/6.156 II/40.53-55 II/1.141f., II/12.20 I/49.11f. II/34.63 I/13.115, III/10.8 II/23.75 II/30.21, II/53.28 I/43.141f. II/6.103f. I/25.86, I/25.231f., I/35.13 I/33.145f. I/37.74 I/25.231f. I/21.53f., I/24.49, II/73.21, II/77.35f. I/51.28 I/20.13f. III/10.29 I/17.209f., II/38.42 I/10.12, I/17.209f., II/41.128f. I/26.71f., III/10.30 II/32.33f., II/38.86f. II/37.12, III/10.31f. II/62.37 | II/38.5, III/14.22f. II/37.9-13 I/37.77 I/37.77
1000 8,13 8,14 8,15 8,16 8,16f. 8,17 8,18 8,22f. 8,24 8,26 8,26f. 8,27 8,29 8,31 8,32 8,33 8,34 8,36f. 8,38f. 9,20f. 9,21 9,23 11,17 11,17-24 11,33 12,11f. 12,12 12,19 13,11f. 13,14 14,8 14,9 14,10 14,10f. 14,17 14,18 15,4 15,30
I/25.101f., I/37.45f., II/30.25f. I/22.219, I/37.109, II/70.19f. I/25.60, I/25.205, I/43.133, II/5.78 I/22.219, I/28.24 II/1.166 I/11.122f., I/16.118-120, I/25.313, I/35.83f., I/43.77, I/43.125, I/47.102, II/5.75f., II/6.171, II/37.47f., II/42.37-39, II/49.54 II/1.189f., II/51.24 III/14.32f. I/1.55 I/16.15-24, I/16.49-54, I/16.169-171, I/25.60, I/26.16, I/34.59f., I/34.97f., I/37.132f., II/8.55, II/39.144 I/25.60, I/43.7f. I/16.139 I/10.18, I/25.118f., I/28.112f., II/42.35 I/14.85-88, I/18.108f., I/43.81, I/50.45, II/3.25f., II/55.7f., II/55.25f. I/47.94-96, II/9.54f. I/38.45 I/16.43, I/16.163-168, I/26.41, I/26.43, I/26.83, I/29.27, I/47.74f., I/51.23f., II/13.36f., II/17.27, II/33.13, II/66.13, II/66.17, II/73.72, III/2.13, III/7.50f. I/1.15-17 I/13.123, I/43.79f., II/1.57, II/3.27f., II/38.102-105 II/54.53f. I/28.111, I/49.19, II/7.37 I/28.111 II/21.51 I/22.93-96 I/20.29 I/33.181 I/45.123, II/8.58, II/72.45f. I/35.91, II/1.179f., II/17.60 I/33.161-163 I/44.52 I/13.124, II/1.29f., II/30.29f., II/53.25, II/75.88 II/1.75 I/8.49f., II/1.174, II/1.177 I/25.59 I/35.54, II/41.45 I/11.51f. I/28.110, II/17.89 I/35.139
1Kor 1,18 1,19f. 1,24 1,30 1,31 2,9 3,6f. 3,11 3,16
I/35.103f., I/35.107f., I/37.138 II/25.35f. II/41.62 I/47.61, II/1.115 II/6.156, II/23.54, III/22.39 III/19.15 I/37.149, I/40.44 III/12.37, III/12.48 I/10.10, I/11.45, I/15.53, I/25.44, I/49.17, I/51.25f., II/41.97f., II/41.108, III/11.21f.
Bibelstellenregister 3,19 4,10 6,11 6,12-20 6,15 6,17 6,19f. 6,20 7,7 7,17 7,23 7,29 7,31 8,6 9,24 9,24f. 9,24-26 9,25 10,4 10,12 10,13 10,16 10,24 11,23-25 11,25 11,30 12,4 12,4-6 12,6 12,6f. 12,7 12,11 12,13f. 12,27 12,28 13,12 13,13 15,3 15,20 15,20-22 15,20-23 15,22 15,23-25 15,25 15,26 15,31 15,33 15,35-38
1001 I/37.138 II/27.127 I/38.44, I/38.145, II/21.45 I/10.55f. I/13.120, I/43.137f., I/47.130-132, II/4.101, II/5.91, II/17.35, II/26.84, II/32.133 I/13.122 II/32.226-228 I/16.46, I/25.156, II/15.58, II/26.42, II/27.36, II/41.167, II/53.81, II/57.14, II/63.16, II/66.28, II/77.37 I/25.79f. II/46.32 I/16.46, I/25.156, II/15.58, II/26.42, II/27.36, II/41.167, II/53.81, II/57.14, II/63.16, II/66.28, II/77.37 II/30.6 I/12.2, I/34.124 I/11.1f. I/34.69f., I/34.73-76, I/37.136, I/52.28, III/10.51, III/11.64, III/11.75 I/21.45-47, II/49.51 I/33.99f. I/17.253, I/34.78, I/35.130, III/11.78 II/5.54, II/21.40, II/25.68, II/34.31f., III/9.17-20, III/9.37-40 II/11.28 I/25.179f., II/25.109-112, II/37.155f., II/57.69f. II/21.55-60, II/23.71, II/32.143 I/25.273 II/21.55-60, II/23.71, II/32.143 II/17.37, II/42.54 I/4.7-9 II/32.225 II/47.5 II/5.126f., II/7.27 I/25.46f. I/38.119 I/16.9f. I/43.73f. I/43.137f. II/50.3 I/8.118, I/23.48, I/25.51, I/38.151, II/1.54, II/42.163f., II/75.49f., II/75.60, III/19.4, III/20.41f. I/12.50, I/37.49 I/2.21f., I/47.13 I/4.7-9, I/28.151f. II/26.81-83 I/13.127f. I/49.11f. I/25.57 II/1.88f. II/25.94, III/10.35 I/13.33-35, I/21.5f., I/23.54, I/34.40, I/34.150, I/38.12, II/28.76, II/39.1, II/42.145, II/58.31f., II/75.8, II/75.31f., III/12.18 I/37.71 I/44.55-60
1002 15,35-44 15,36 15,36-38 15,42f. 15,45 15,52 15,53 15,54f. 15,55 15,55-57
I/7.17-24 I/24.146f., I/44.61f. I/30.201-204 I/30.201-204 II/16.9, II/16.11 I/32.96 II/26.85, III/14.48 II/49.19 I/4.55, I/21.37, II/2.74-76, II/6.51, II/73.46 I/45.96
2Kor 1,4 1,6 1,10 1,20 2,14 3,3 3,5 3,13 3,18 4,4 4,6 4,7 4,14 5,1 5,1-4 5,2 5,2-4 5,4 5,6 5,8 5,10 5,17 5,18 5,18f. 5,19 5,20 5,20f. 5,21 6,14-16 6,16 7,9f. 8,9 9,15 10,3-6 10,4 10,17 11,14 12,9
II/6.64, II/32.1 I/24.90 II/26.53 I/46.43 I/35.6, I/35.128 I/29.15, II/17.85f., II/52.6, II/52.12 I/38.80 I/9.1f. I/25.49 II/1.45f., II/4.37 I/28.44, II/36.31f. I/10.49, I/49.13f., I/49.22 II/30.32f. I/21.26, II/14.17, II/39.72, II/68.24, II/76.61f., III/20.14 I/7.16 I/13.104f., II/76.41, III/18.29f. I/13.22-28 I/21.26, II/26.85, II/53.8, II/76.41, II/76.61f., III/18.29f., III/20.14 I/21.42, II/25.5 III/21.26f. I/8.49f., I/25.59, II/1.174, II/1.177 I/6.29f. I/26.42 I/3.28 I/25.127f., I/37.55f., I/47.14f., II/17.29, II/19.71f., II/20.21, II/42.165, II/47.16 II/50.7 I/17.222 II/2.98, II/73.8 I/26.70 I/25.44 I/11.11f., II/9.38, II/12.33 II/16.57f. I/43.89f. I/34.67f. I/47.46, III/10.9, III/10.40 I/5.15-17, III/22.39 I/28.60 I/37.77, II/1.94f.
Bibelstellenregister
1003
Gal 1,4 2,19f. 2,20 3,13 3,26 3,26f. 3,27 3,29 4,4 4,4f. 4,6 4,7 5,6 5,14 5,16 5,17 5,18 5,22 5,24 6,6 6,14
I/10.61, I/11.56, I/25.56, I/26.10f., II/6.58 II/1.80 II/37.29, II/39.77, II/41.100, II/42.110, III/5.15f. I/38.115, II/5.79, II/5.95, II/15.54f., II/16.10, II/19.13f. I/43.70f., II/17.28, II/26.23 I/35.1f. I/43.85f., II/2.108, II/16.27 II/6.171 I/25.55 II/9.52 II/49.62 I/16.118-120, I/43.77 I/25.260-263, II/30.8, II/33.60-62, II/49.30 II/1.157-160 I/43.95f. I/26.71f., I/35.33 I/37.88 I/26.29, I/26.53-56, I/43.92 I/25.106, I/35.48 I/25.269 II/1.9
Eph 1,3-5 1,4 1,11 1,14 1,17f. 1,20 1,20f. 1,20-22 1,22 2,1 2,4f. 2,5 2,6 2,19 3,14f. 3,17 3,20 4,5f. 4,8 4,11 4,11f. 4,15 4,15f. 4,18 4,22 4,22-24 4,23
II/1.145-147 I/11.16f., II/3.21, II/38.57f. II/73.51 I/43.72, II/37.68 I/26.15 I/47.75, II/25.107f. II/1.108, II/20.22, II/24.17f., II/37.70f., II/41.66-68, II/57.45f., II/69.25 I/25.57 II/49.53, II/1.85 I/32.35, I/32.65, I/33.73, I/33.77 II/27.14-16, II/29.7f. I/8.11, I/32.35, I/32.65, I/33.73, I/33.77 I/32.10 I/17.250, I/43.76, II/6.165, II/14.25, III/20.8 I/47.52 I/10.24, I/10.27, I/37.43, I/46.93, II/45.21, III/8.64, III/11.81f. I/18.26 I/38.117f. I/13.71-77, I/26.44, II/73.61f. II/50.3 II/63.11f. I/43.78 I/10.14-16, I/30.81f., I/38.147, I/43.82, I/46.53f., II/3.19f., II/7.58, II/10.36, II/26.11-13, II/27.33, II/30.34f., II/42.135, II/45.36, II/48.40, II/57.34, II/69.28 II/1.51 II/23.75, II/47.20 I/43.94 I/28.111
1004 4,24 4,26 5,6 5,8 5,14 5,20 5,26 5,29 5,30 6,10 6,10-17 6,11 6,11f. 6,11-17 6,12 6,14-17 6,16 6,17
II/47.21 I/18.84 I/37.71 I/28.31 I/1.1, I/3.1f., I/8.4-6, I/32.1-3, I/33.123, I/33.177, I/33.189, I/50.1, II/4.1, II/5.57, II/37.1 I/38.122 I/43.63f., I/43.105, II/42.113 II/17.45, II/38.66 I/43.137f., II/1.47, II/1.56, II/5.91 II/66.23 I/17.223, I/35.81-84 I/3.35, I/47.22-24, II/11.37 I/35.7 I/25.86, I/33.91, II/11.43 I/35.9, III/10.25 I/3.40 I/35.9, I/35.10, I/35.14, I/47.49, I/52.25, II/9.58, III/9.45, III/10.11 I/35.17, III/10.10
Phil 1,6 1,21 1,23 1,29 1,30 2,4 2,6-8 2,6f. 2,7 2,7f. 2,8 2,9 2,10 2,13 3,2 3,7 3,8 3,13f. 3,14 3,18f. 3,19 3,20 3,21 4,3 4,6 4,7 4,19
I/46.25f. I/7.4, I/13.125, I/23.57f., II/1.199f., II/5.199f., II/26.75, II/39.105, II/42.155, II/58.58, II/63.59, II/76.13f., III/9.51f. I/13.49, I/25.311-313, II/1.5-7, II/6.191f., II/34.9, II/37.161f., II/39.95f., II/41.200, II/53.43f., II/58.1, II/68.19, II/76.50, II/76.59f., III/14.32f., III/21.24 I/35.83f. I/35.128 I/25.273 II/1.153f., II/27.21-23, II/32.91f., II/37.43-46, II/42.30, II/42.33f., II/49.13-15, II/51.20 II/2.14f., II/24.51, II/24.57-59 I/25.55, II/2.73, II/24.74 II/2.37, II/2.91f., II/4.16f., II/37.50 I/38.41 II/37.70f. II/4.5 I/16.27f., I/16.141, I/22.100-102, I/37.129f., I/41.33f., I/51.28, I/51.55f., II/1.106f., II/5.124, II/7.64f., II/32.239f., II/34.67, II/46.4, II/46.15f., II/46.25f., II/63.13f., II/63.20 III/10.23 II/27.125f. II/39.90 I/21.2 I/18.9, I/18.114-116, I/37.136, II/11.56 I/43.30-32 II/1.8 II/68.12, II/76.29f. I/13.140, I/15.16f. II/37.159f. I/18.51 II/6.181 I/18.57f.
Bibelstellenregister
1005
Kol 1,9 1,15 1,16 1,18 1,20 1,21f. 2,1-3 2,3 2,9 2,10f. 2,11 2,12 2,13 2,14 2,17 3,2 3,8 3,9 3,10 3,12 3,14f. 3,15 4,14
I/37.44 II/1.45f. II/1.71f., II/2.23, II/4.6, II/4.39, II/16.3, II/20.23, II/24.46, II/29.6, II/39.69f., III/11.55 II/49.53 I/26.42, II/17.19, II/44.12 II/1.162 I/18.60f. II/1.115, II/26.71, II/41.62 II/1.92, II/6.52, II/10.6 II/5.13f. II/5.151f. I/26.13f. I/32.35, I/32.65, I/33.73, I/33.77 I/47.58f., II/18.70, II/32.69, II/37.137, II/42.49 II/75.68 I/21.2, I/32.11, I/34.125, II/75.41, III/11.23f., III/12.24, III/13.21f., III/15.36, III/22.13 I/27.5 II/23.75 I/25.118f., I/28.112f., I/38.48, II/42.22, II/49.5f. I/35.85 I/46.34-36 I/37.88 II/52.7
1Thess 4,6 4,7 4,13 4,13f. 4,14 4,16 5,1f. 5,2 5,5 5,10 5,17 5,24
I/8.94-100 II/70.21, III/2.60-62 I/4.7-9 I/21.55-60 I/13.138f., I/32.20, II/1.77f. I/32.96 I/33.158 I/33.149 I/28.31 II/14.29f. II/72.45f. II/63.3
2Thess 1,8f. 2,16
I/33.173-175 I/29.26
1Tim 1,15 1,17 2,1f. 2,2 2,4
I/23.33-35, I/28.107 I/17.249 I/25.293 I/1.58 III/1.24, III/6.54
1006 2,5 2,6 3,2 3,9 3,16 4,9 5,6 6,6 6,12 6,15 6,17
I/25.55, I/37.55f., II/3.7, II/18.72, II/66.12 I/26.10f. II/63.31 I/3.25 I/26.9 I/28.107 I/33.37-40, II/22.41f. I/35.73 I/33.99f., I/35.7, I/35.128, II/19.57, III/10.38 I/29.3 I/19.19-24
2Tim 1,7 1,10 1,12 2,3 2,7 2,12 2,19 2,22 2,26 3,16 3,16f. 4,7 4,8
I/19.52-54 I/47.57, II/1.77f., II/2.74-76, II/6.51 I/23.1f., I/23.6-8 I/43.125 I/25.215 II/13.49f., II/16.62f., II/42.160, III/8.35f. III/12.33f., III/12.39 I/35.68 I/1.22, I/20.11, I/25.88, I/35.25 II/51.25f., II/65.20 II/1.23 I/34.67f., II/26.66, III/10.53, III/20.37 I/34.78, II/4.138, II/63.56, III/8.26, III/10.48, III/10.56, III/11.78, III/12.48, III/16.53, III/22.48
Tit 1,2 2,11f. 2,12 2,12f. 2,14 3,5 3,5-7 3,7
II/1.134 I/35.42 I/37.96 I/10.57 I/38.72, I/47.61, III/9.11f. I/25.45, I/25.81, I/26.13f., I/43.97f., II/26.34f. II/21.52 I/25.313, I/43.143f.
1Petr 1,6 1,18 1,18f. 1,19 2,3 2,9 2,11 2,21 2,24 3,3f. 3,9
I/24.88f. II/41.167 I/14.69-72, I/16.46, I/25.156, I/44.53f., II/15.58, II/19.54, II/19.69, II/26.42, II/27.36, II/31.31f., II/53.81, II/57.14, II/63.16, II/66.28, II/77.37, III/22.44 I/13.111 II/17.68 I/17.254, I/43.42 III/20.7f., III/21.1 I/38.91, II/30.2, II/30.11f., II/37.157f., II/51.14 I/1.37-39, I/6.25f., I/25.109f., I/37.17f., II/5.45-48, II/5.49f., II/16.10, II/18.4f., II/44.15f., III/7.68f., III/7.89, III/8.13f., III/9.60 I/10.69-72 II/24.69
Bibelstellenregister 3,18 3,21 3,22 4,10f. 4,12 4,12f. 4,13 4,19 5,2 5,3 5,4 5,5 5,7 5,8 5,10
1007 I/14.67f. I/43.116, I/43.129 II/6.185 I/26.44 I/22.185f., I/22.200, I/30.13, II/25.65, II/32.212, II/34.53, III/18.15f. I/22.191f., II/17.49-52, II/18.86, II/41.177-180, II/49.52, II/56.12 I/22.201-203, I/30.78-80, I/39.39f., II/14.62, II/19.94f., II/27.129f., II/29.39f., II/30.13, II/30.19f., II/42.125-128, II/51.22f., II/54.2 I/38.143f. I/25.292, II/50.14 II/32.247f., II/63.28 I/13.67, I/17.253, I/21.45-47, I/47.78, I/47.100, II/4.138, II/26.70, II/27.103f., II/28.34, II/42.95, II/45.37, II/50.16, II/63.56, III/8.26, III/10.48, III/10.56, III/11.78, III/12.48, III/16.53, III/22.48 I/25.73, I/25.76 I/22.111f., I/25.199f., I/37.63, II/38.106f., II/54.41, II/72.22 I/11.58, I/14.57-60, I/25.14, I/25.7, I/47.43, II/8.53f., III/10.22 I/12.103-105
2Petr 1,4 1,9 1,13f. 1,19 1,19-21 1,21 2,4 2,12 2,21f. 2,22 3,7 3,9 5,4
I/35.68 II/35.24, II/36.24 I/21.26 I/1.10f., I/20.18, I/28.126, II/6.144, II/36.31f., II/38.82 II/1.23 II/51.25f., II/63.17f. I/47.29f. II/38.2 I/14.97-99 II/38.13, II/42.79 I/33.173-175 II/70.22-24 I/34.78
1Joh 1,5 1,7 1,8 2,1 2,1f. 2,2 2,18 3,1 3,1f. 3,2 3,8 3,18 4,7 4,9 4,19
I/8.117 I/1.37-39, I/4.53f., I/9.64, I/14.101, I/48.43-46, II/1.123f., II/9.24, II/21.48, II/31.39f., II/42.161 I/20.21 I/16.43, I/16.163-168, I/26.41, I/29.27, I/51.23f., II/1.132, II/1.176, II/17.27, II/33.13, II/66.13, II/66.17, II/73.72, III/2.13, III/7.50f. I/26.12,I/26.43, I/26.83, I/47.74f., II/9.46 II/26.25, II/37.61, II/44.12 I/32.85, II/68.40 I/2.37, II/1.165, II/42.167, II/57.11, II/71.16 I/50.23, III/22.19f. I/38.151, II/1.6f. I/25.149f., I/47.19-21 I/43.114f. I/34.62, III/22.2 I/34.62, II/32.81f. II/4.48, II/6.57, II/12.57f., II/37.33f., II/49.35f.
1008 5,18f.
I/10.61, I/11.56
2Joh 7
I/20.1
Hebr 1,2 1,3 1,6 1,8 1,14 2,8 2,11 2,14 2,15 2,17 3,6 3,13 4,9f. 4,9-11 4,10 4,15 4,16 6,6 6,18 6,18f. 7,25 7,26 8,10 9,12 9,15 9,26 10,22 10,23 10,26f. 10,37 11,3 11,13 11,14 11,14-16 11,16 11,38 12,1 12,6-11 12,24 13,8 13,14
II/2.23, II/4.6, II/4.39, II/16.3, II/20.23, II/24.46, II/29.6, II/39.69f., II/73.53, III/11.55 I/26.22, I/37.62, I/47.75, II/24.10, II/25.107f. II/24.18 II/1.25 I/37.105f. II/1.85, II/1.108, II/13.7f., II/20.22, II/24.17f., II/41.66-68, II/69.25 II/3.16, II/30.37f. I/47.73, I/49.8, II/1.56, II/2.5, II/2.74-76, II/3.15, II/4.15, II/4.114, II/5.73-76, II/6.51, II/32.84, II/37.46 I/38.115 I/38.42 I/35.94 I/33.184 I/36.30, II/28.88, II/34.12, II/39.36, II/49.49, III/10.55 II/2.96 I/34.84, II/32.180 I/23.38, I/34.63, II/2.98, II/4.131, II/6.63, II/13.4, II/17.43, II/41.194, II/42.132, II/57.36, II/70.13 I/26.27 I/14.29f., II/12.41f. II/1.134 II/25.86f., II/62.47 II/33.13, III/2.13 II/19.9 I/46.95f., II/17.85f. II/56.28 II/42.61f. I/44.45 I/35.29-32, II/21.45 II/10.58f. I/25.62f. I/32.89 I/26.21, II/38.59 I/34.119, II/39.39, II/42.5 I/13.17, I/34.118, II/5.156, III/20.46, III/21.20, III/21.29 II/37.171, III/22.45 I/13.17, I/39.20, II/42.6f. I/13.37 I/33.99f., I/34.48, I/35.82 I/11.116-120, I/25.181-190, I/38.87f., II/42.139f., II/71.17-19 II/66.15 II/1.26-28, II/1.59f. I/10.50, I/21.42, III/20.21f., III/21.27
Bibelstellenregister
1009
Jak 1,12 1,14 1,15 1,17 2,5 2,17 2,18 3,5–8 3,14f. 3,15 4,7 4,8 4,9 5,11
I/13.67, I/47.78, I/47.100, II/53.71f., II/54.94-96 I/35.37 I/33.37-40 I/5.18-20, I/11.36, I/25.28, II/3.32, II/7.50, II/42.122, II/54.24, II/54.89f. I/25.313 I/25.260-263, II/30.8, II/33.60-62, II/49.30 I/43.106f. I/35.79 I/34.42 II/1.8 I/47.4 II/8.58-60 I/13.56 I/26.24, I/26.32
Offb 1,4 1,5 1,8 1,16 2,7 2,7-9 2,10 2,17 2,26 3,5 3,11 3,20 4,11 5,5 5,8 5,9 5,11f. 5,11-13 7,11 7,12 7,14 7,14-17 7,15 7,17 8,4 9,6 12,3f. 12,7-9 12,7-12 12,9 12,9f. 12,10 12,10f. 12,15 14,1
II/71.9 I/6.25f., I/38.44, II/1.123f., II/42.161 II/71.9 II/24.73 III/8.60, III/20.12 II/19.96 I/35.133f., I/47.78, I/47.100, III/14.37 II/67.5 I/37.112 I/34.168, I/35.4, II/32.183f., II/37.159f., III/20.16, III/20.32, III/20.43f., III/20.48 I/33.148 II/44.33f. I/26.21 II/2.33, II/73.57, II/73.71 I/35.19f. I/13.113, II/26.33, II/42.45-48, II/49.22f. I/12.155-157, I/43.146f. I/25.318-320, I/28.157-160 I/28.157-160 II/6.139 I/43.69, II/9.24, II/48.33, II/53.84 II/42.147f. I/29.32, I/42.73f. I/30.138, I/30.175, I/30.189-192, I/34.87f., II/32.152 I/35.19f. II/53.66, III/14.29f. II/5.110f. II/5.110f. II/24.53 I/20.3f., III/10.23 I/47.16-20 I/14.39f., I/47.58f., II/12.50f., II/32.45 II/37.137-144 II/32.123 II/15.49
1010 14,1-3 14,2f. 14,3 14,13 15,2 15,3 19,4 19,5f. 19,6f. 19,7 19,7-9 19,20 20,2 20,6 20,10 20,14 21,2 21,3 21,3f. 21,4 21,6 21,8 21,9 21,10 21,10f. 21,19 21,20 21,23 22,1 22,1f. 22,2 22,7 22,12 22,14 22,15 22,17 22,19 22,20
I/25.318-320 I/12.127-129, I/38.127f., III/14.55f. I/29.32 I/13.41f., I/21.39, I/21.61f., I/34.84, II/23.96, II/28.88, II/32.180, II/34.12, II/39.36, II/49.49, II/77.39f., III/3.57, III/14.37, III/20.38 I/35.6, I/35.128, I/42.75f. I/35.140 II/13.57f. II/29.36 II/20.80 II/37.90, III/14.58 III/19.7f. II/32.46 II/5.30-32, III/7.34 II/30.22 I/47.10, I/47.16-20, I/47.79-81 I/33.78f., II/53.66, III/14.29f. I/33.198f., II/3.22, II/14.26 I/42.70 II/3.39f. I/30.138, I/30.175, I/30.189-192, I/34.87f., I/47.84, I/48.21, II/1.183f., II/10.48, II/32.152, II/41.215f., II/75.64, II/76.43f., III/13.23, III/17.30, III/22.50 II/18.50 I/33.78f. I/33.198f. II/14.26, II/75.46, III/12.42 II/29.31f. III/12.43 I/42.60 III/13.20 II/45.12, III/16.51 I/48.54-56 II/14.50, III/8.60, III/13.7 I/32.73, I/32.89, I/32.115 I/14.135, I/32.73, I/32.89, I/32.115, I/46.74 II/14.50, II/29.15 III/10.23 I/33.193f., I/46.61, I/46.81, I/46.91, II/6.90, II/23.81, II/27.140, II/41.219, II/46.1, II/48.39, II/52.28f., II/53.49, III/4.37 II/14.50 I/12.131, I/12.161, I/32.73, I/32.89, I/32.115, I/33.148, I/33.193f., I/46.61, I/46.81, I/46.91, II/23.81, II/53.49, III/4.37
Apokryphen Jdt 7,10-12 9,13
I/35.97 I/25.73
Weish 2,6
II/62.49
Bibelstellenregister 2,24 3,1 4,7 5,10 5,12 5,15 7,3 7,9 14,3
1011 II/62.49 | II/23.51 I/13.41f., I/14.144, I/21.39, I/34.103f., II/29.28, II/42.147f., II/58.7-9, II/68.31f., II/76.15f., II/77.39f., III/3.57, III/10.55 I/36.30, III/13.25f. III/17.15-17 III/17.13 III/17.6 I/30.53 I/18.45, II/28.50 I/26.22
Tob 3,23 3,25 4,22 5,6 13,2
I/22.260, I/28.127, I/30.195, I/45.T2f., II/8.44f., II/30.18, II/43.53f., II/54.73f. II/55.49-51 II/9.26 II/55.49-51 I/22.153
Sir 1,5 2,19 3,27 9,24 10,9 10,9f. 10,10 10,13 14,20 17,31 23,5 23,27f. 24,12 28,14–26 34,20 38,2 38,4 38,7 39,24 40,13 41,17 43,22
I/16.11f. I/43.128 I/38.9 I/22.59, I/22.62, I/43.35f., II/42.17 I/42.25f. I/42.12, II/41.25f., II/42.73f. I/9.46 II/41.27 III/11.9f. I/42.11 I/11.53-55 I/8.41-47 I/26.21 I/35.79 I/48.10 I/33.24 I/33.24 I/33.24 I/8.32f., I/8.101 III/17.11 I/11.32 I/24.21-24
INHALT Apparate und Kommentare ........................................................................................................... S. XIII I/1: MorgenLieder. .................................................................................................
443
I/2: "Herr, gib gehör! dir geb i¡ Ehr'". ........................................................................................
448
I/3: Parodia. .............................................................................................................................
451
I/4: AbendLieder. .......................................................................................................................
451
I/5: "Jn dieser braunen Abend‰und". ..............................................................................................
455
I/6: Josua Stegman#, gebä‹ert. ....................................................................................................
456
I/7: Auli Prudentij: Jam moesta quiesce querela; hierher geteuts¡et. ...........................................
458
I/8: Sünden-abs¡eu, wegen der Allgegenwart Gotte#. .....................................................................
462
I/9: Mens¡li¡e Stamm-Ankun[t, Erde, Staub und As¡e. .............................................................
463
I/10: Anda¡tLied, eine# Junggesellen. ...........................................................................................
468
I/11: Anda¡tLied, eine# Waisen. ..................................................................................................
470
I/12: Welt, gute Na¡t. ................................................................................................................
473
I/13: Tode#-betra¡tung. ...............................................................................................................
484
I/14: Betra¡tung der Sonnn‰erniß Anno 1654 die 2. Augusti. ..................................................
491
I/15: NeuJahr#-Empfehlung. ........................................................................................................
494
I/16: Dank- und Bitt-Lied, na¡ Wohlverri¡tem Werk. .................................................................
498
I/17: Anda¡tLied Bey bevor‰ehender Keyserwahl de# Römis¡en Rei¡#, Anno 1658. .....................
502
I/18: Er wird# wohl ma¡en: Mein Leibspru¡, Ps. 37. ver# 5. .........................................................
504
I/19: Dapfere Gemüt#-verfa‹ung. .................................................................................................
509
I/20: De# Leben# Führer und Verführete. .......................................................................................
510
I/21: Sü‹e Tode#-Nahmen. .........................................................................................................
511
I/22: Sommer-Lied. .....................................................................................................................
517
I/23: Sterben#-gedanken. .............................................................................................................
524
I/24: Winter-Lied. .......................................................................................................................
524
I/25: Morgen-Lied. ......................................................................................................................
528
I/26: Morgen-Segen. ..................................................................................................................
536
I/27: Die Sabbath-Feyer. ............................................................................................................
537
I/28: Sonntag#-MorgenLied. .......................................................................................................
538
I/29: Kir¡en-Anda¡t. ................................................................................................................... 545 I/30: Tro‰ in Widerwärtigkeit. Threnen-Saat und Freuden-Maat. .................................................... 546
VIII
I/31: Der VIII Psalm David#. ....................................................................................................... 550 I/32: Gei‰li¡er We¿er. ................................................................................................................. 551 I/33: S¡la[ der Si¡erheit. ............................................................................................................ 554 I/34: Der müde Leben#Pflug. Sterbgedanken. .................................................................................. 557 I/35: Der Gei‰li¡e Krieg und Sieg vom Namen Siegmund abgesehen. .............................................. 566 I/36: Abend-Lied, Dr. Stegmann#, verbä‹ert. .................................................................................. 570 I/37: MorgenLied. Dr. Stegmann#, vermehret. ................................................................................ 572 I/38: Abend-Lied. .......................................................................................................................... 576 I/39: Sterb-Le”e. .......................................................................................................................... 578 I/40: MorgenLied. ......................................................................................................................... 581 I/41: Abend-Lied. .......................................................................................................................... 581 I/42: Tode#-Erinnerung. Der Mens¡, ein Gla#. ............................................................................... 582 I/43: Danksagung vor die Leibli¡e Geburt und Gei‰li¡e Wiedergeburt. ............................................. 585 I/44: Winter-Anda¡t. ................................................................................................................... 587 I/45: Post Nubila Phoebus. Na¡ Regen Sonne. ........................................................................... 588 I/46: Trauung#-Lied. ..................................................................................................................... 591 I/47: Zum Für‰en der Fin‰ernu#. Psalm VI. v. 9. Weichet von mir, ihr Übelthäter. ....................... 592 I/48: Dank-Lied: Uber den Gesundbrunn zu Krie¡enberg im Marggräfli¡en oberhalb Gebirg#. ............. 595 I/49: Der Mens¡, ein Dopf. ........................................................................................................... 597 I/50: Reise-Lieder. MorgenLied. ..................................................................................................... 599 I/51: Um Glü¿ und Heil zur Reise. ................................................................................................. 601 I/52: Reise-AbendLied. NB. Sihe etli¡e Gese”e droben im XLI Lied. ................................................ 603 II/1: Von der Ewigen Gottheit, meine# allerlieb‰en Erlößer# JESU CHRJSTJ. .............................. 607 II/2: Uber die Vermählung der Gottheit, mit der Mens¡heit, in JESU CHRJSTO. ......................... 614 II/3: JESUS, JMMANUEL, Gott mit Un#. Esa. 7. 14. ............................................................... 619 II/4: Uber die Freudenrei¡e Wundergeburt de# allerlieb‰en JESULEJNS. ....................................... 621 II/5: Uber die Bes¡neidung de# allerlieb‰en JESULEJNS. ............................................................ 627 II/6: Jubel-Gesang, Sancti Bernhardi, von dem süßen Nahmen JESU: hieher verteuts¡et. ................. 637 II/7: Marien Magdalenen über JESU au#gego‹ne# NardenWa‹er. ................................................. 648 II/8: Da# Hanges¡rey. .................................................................................................................. 649 II/9: JESU Bluts¡weiß. ............................................................................................................... 650 II/10: Der Creu” Kel¡ JESU. ...................................................................................................... 652 II/11: Juda#, der verlohrne Jünger JESU. ...................................................................................... 656 II/12: JESU Purpurmantel. .......................................................................................................... 657 II/13: JESU Rohr-Zepter. ............................................................................................................. 658
IX
II/14: JESU Au#führung. ............................................................................................................. 659 II/15: Die S¡edel‰ätt. .................................................................................................................. 662 II/16: JESU EntKleidung. ............................................................................................................ 663 II/17: Die Ubers¡ri[t de# Creu”e# I. N. R. I. .................................................................................. 665 II/18: Die Siben Le”Worte JESU am Creu”. ................................................................................ 667 II/19: Creu”-Threnen, vergo‹en unter dem Kreu” JESU. ................................................................. 673 II/20: JESUS der himmlis¡e PurpurWurm. .................................................................................. 682 II/21: JESU erö[nete Seite. .......................................................................................................... 685 II/22: JESU Lei¡e. ...................................................................................................................... 688 II/23: JESU Begräbniß. ............................................................................................................... 689 II/24: Lob- und Lei¡gedä¡tniß JESU. ........................................................................................... 691 II/25: Da# Gei‰li¡e Pa‹ion#-S¡i[. ............................................................................................. 693 II/26: JESU und seiner Lieben, Himmel#genoßs¡a[t. ...................................................................... 702 II/27: Einer Jesu#-verliebten Seele Gei‰li¡e# BrautLied. ................................................................ 707 II/28: GOTT, da# hö¡‰e Gut, Au# Stegmann und Opi”en, gemehrt und geändert. ............................ 710 II/29: Die himmlis¡e Glu¿henne, JESUS. ................................................................................... 716 II/30: JESU Leiden#genoßs¡a[t. ................................................................................................... 718 II/31: Garten-Ang‰ und BlutS¡weiß JESU. ................................................................................ 721 II/32: Buß-Seu[zer zum Erlößer JESU üm Erla‹ung der Sünden und de# Stra[-übel#. ................... 724 II/33: Die Buß-leidige Seele an ihren Himmlis¡en DAFNJS. Parodia. .......................................... 734 II/34: Die Gei‰li¡e Taube. ............................................................................................................ 738 II/35: Abend-Gesang einer JESUS-verliebten Seele. Parodia. ........................................................ 745 II/36: Morgen-Gesang einer JESUS-verliebten Seele. Parodia. ...................................................... 747 II/37: Die Jesu#-Liebe. .................................................................................................................. 748 II/38: Wie Gott Will. ................................................................................................................... 755 II/39: Der Leben#-gewinn im Sterben. Uber den Spru¡ Philip. 1. Ver# 21. ...................................... 757 II/40: Eine# verirrten SeelS¡äflein# Sündenang‰-geblöke. .............................................................. 759 II/41: Die JESUS-Liebe. Auf den Spru¡, HohLied Salomoni# 3. Ver# 1. ..................................... 761 II/42: Von der Gotte#Kinds¡a] und Himmel#Erbs¡a]. Au# dem Spru¡ Psalm 16. Ver# 5.6. .......... 764 II/43: Labor optimos citat. Unglü¿ fordert die Dapfren au#. ........................................................... 768 II/44: Buß-Lied. JESUS, der Sünder-Arzt. .................................................................................. 770 II/45: Der gesunde Creu”Trunk Parodia. ......................................................................................... 771 II/46: Da# Beru[-S¡i[. .............................................................................................................. 774 II/47: Zu Anfang der Wo¡e. .......................................................................................................... 775 II/48: Um den Herzen#Frieden. ........................................................................................................ 777
X
II/49: JESU Leben, und de‹en Na¡folge. ...................................................................................... 778 II/50: MATTHIAS, der von Gott und seiner Kir¡ erwehlter Apo‰el. ................................................ 781 II/51: MARCUS, emphlt der Chri‰enheit da# Evangelium von JESU. ........................................... 782 II/52: LUCAS mahlet JESUM al# einen Arzt vor. ......................................................................... 784 II/53: Sterb-Lied. .......................................................................................................................... 787 II/54: Anda¡t-Lied Uber meine StammBirke und WappenS¡ild. .................................................... 790 II/55: Reise-Lied Um Göttli¡en S¡u”. ........................................................................................... 792 II/56: Die ThrenenSaat. ................................................................................................................ 795 II/57: Ang‰-ges¡rey Unter dem Creu”Jo¡ der Glieder S¡merzen. .................................................... 796 II/58: Tod-Leben und Leben#-Tod. .................................................................................................. 797 II/59: Ni¡t#-ho[en, meine Hoffnung. .......................................................................................... 798 II/60: Die verzweifelte Ho[nung. .................................................................................................... 799 II/61: Der Welt Eitelkeit. Opi”s¡e Parodia. ................................................................................... 799 II/62: Da# A b c der Eitelkeit. ........................................................................................................ 802 II/63: Anda¡t-Lied, Eine# Diener# Jesu Chri‰i. .............................................................................. 804 II/64: Anda¡t-Lied, Wider den Wut-Türken. .................................................................................. 807 II/65: NeuJahr#Lied Anno 1664 beym Türkenkrieg. ........................................................................ 808 II/66: Zu Jesu, wider den Türken. ................................................................................................... 809 II/67: Advent#-Lied. ...................................................................................................................... 810 II/68: Verlangen na¡ der Ewigkeit, au# der bangen Eitelkeit. ........................................................... 811 II/69: Drey Türken Lieder. Da# bedrangte Kir¡S¡i[lein. ................................................................ 812 II/70: Die verfolgte Chri‰u#Kir¡e. ................................................................................................. 814 II/71: Wider den Türken. ............................................................................................................... 814 II/72: Der XX Psalm Vorbitt vor meinen gnädig‰en David. A. U. H. Z. B. U. L. ............................. 815 II/73: Pa‹ion#-Lied. Au# dem 53 Capitel Esaiae. ........................................................................... 816 II/74: Erklärung der XII Sinnbilder zum Teuts¡en Geldmangel. ....................................................... 820 II/75: Glauben#bli¿ der Sterbenden in da# Land der Lebendigen. ....................................................... 825 II/76: Sterb-Gedanken. ................................................................................................................. 825 II/77: JESUS ru[et einem Kinde, gen Himmel. .............................................................................. 829 III/1: HoheLied 1. v. 2. Er kü‹e mi¡ mit dem Ku‹e seine# Munde#. Da# Gebet, i‰ ein Kuß JESU. .. 841 III/2: Die Sünd-reuleidige Psy¡e. Parodia de# Lied#: Daphnis gieng, vor wenig Tagen etc.. ............. 843 III/3: JESUS, ru[et der Verirrten Seele. Parodia de# Lied#: A¡ Amarilli# ha‰ du dann etc. ............ 845 III/4: Die betrübte Seele, sehnet ›¡ na¡ ihrem JESU. Parodie ebendiese# Liede#. ............................. 847 III/5: Fernere# Sehnen der von ihrem JESU entfernten Seele. Parodie de# Liede#: J‰ irgend zu erfragen. .............................................................................................................................. 848
XI
III/6: Der Glaube, trö‰et die Seele, daß ihr Jesu# ›e nit ha‹e, Parodia meine# Lied#. ......................... 850 III/7: Pa‹ion#Lied von der Ehrnen S¡lange. .................................................................................. 854 III/8: Pa‹ion#-Lied von der Liebe JESU. ....................................................................................... 859 III/9: Uber den Spru¡: In Foraminibus Petrae Quiesco. ............................................................... 863 III/10: Der Gei‰li¡e Kampf. ......................................................................................................... 863 III/11: Der Gei‰li¡e PerlenKauf. ................................................................................................... 866 III/12: Der fä‰e GRUND de# HERRN. ....................................................................................... 870 III/13: Der Himlis¡e Freuden-Bühl. .............................................................................................. 870 III/14: Die Erlösung vom Ubel. ....................................................................................................... 871 III/15: Vers¡mähte Eitelkeit und Verlangte Ewigkeit. ...................................................................... 873 III/16: Da# Flü¡tige Welt-Ni¡t#. ................................................................................................. 874 III/17: Die Jrdis¡e Flü¡tigkeit. ..................................................................................................... 875 III/18: Threnen Saat und Freuden Ernde. ....................................................................................... 877 III/19: Die Himmel#wohnungen. ..................................................................................................... 878 III/20: Pilgers¡a] der Erden und Bürgers¡a] im Himmel. ............................................................... 879 III/21: Jrdis¡e Wallfart und Himlis¡e Wolfart. .............................................................................. 882 III/22: Gott-gewiße# Glauben#-heil und bä‰e# Theil. ....................................................................... 883 III/23-III/34: Zwölf Anda¡ten und Lieder vom Gotte#-ges¡i¿e. ....................................................... 887 III/35-III/43: Neun FrauenZimmer-Lieder. ...................................................................................... 887 III/44-III/53: Zehen MorgenLieder. ................................................................................................ 888 III/54-III/65: Zwölf MalzeitLieder Vor E‹en#. ............................................................................... 888 III/66-III/109 ............................................................................................................................... 889 III/110-III/121: Gebet-Lieder. ....................................................................................................... 892 III/122-III/123: HöllenLieder. ........................................................................................................ 893 GEDICHTFORMEN (1) .................................................................................................................... 895 GEDICHTFORMEN (2) .................................................................................................................... 903 Verzeichnis der Gedichtüberschriften................................................................................................ 909 Verzeichnis der Eingangsverse .......................................................................................................... 915 Synopse der Gedichtzählung.............................................................................................................. 921 Literaturverzeichnis ........................................................................................................................... 927 Personenregister ................................................................................................................................ 965 Bibelstellenregister ............................................................................................................................ 973