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German Pages 1289 [1292] Year 2009
NEUDRUCKE D E U T S C H E R L I T E R AT U RW E R K E Neue Folge Herausgegeben von Hans-Henrik Krummacher Band 59
SIGMUND VON BIRKEN
Werke und Korrespondenz Herausgegeben von Klaus Garber, Ferdinand van Ingen, Hartmut Laufh.tte und Johann Anselm Steiger Mitbegr.ndet von Dietrich Jçns
Band 5/I
n MAX NIEMEYER VERLAG T4BINGEN 2009
SIGMUND VON BIRKEN
Todten-Andenken und Himmels-Gedanken oder Gottes- und Todes-Gedanken Herausgegeben von Johann Anselm Steiger
Teil I: Texte
n MAX NIEMEYER VERLAG T4BINGEN 2009
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet ber http://dnb.ddb.de abrufbar. ISBN 978-3-11-023018-5
ISSN 0077-7688
Max Niemeyer Verlag GmbH, Tbingen 2009 http://www.niemeyer.de Ein Imprint der Walter de Gruyter Verlag GmbH & Co. KG Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschtzt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulssig und strafbar. Das gilt insbesondere fr Vervielfltigungen, bersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany. Satz: Ralf Schuster, Passau Gesamtherstellung: AZ Druck und Datentechnik GmbH, Kempten
INHALT Einleitung .................................................................................................................................... S. XXI S. v. B. Todten-Andenken und Himmels-Gedanken. oder GOTTES- und Todes-Gedanken. ..........
1
1.
Herrn Daniel Andral#, Königli¡ Suedis¡en Quartiermei‰er# Mördli¡e# Ableiben. .................
3
2.
Sterb- und S¡wangesang, au# Herrn Gadebus¡ Lateinis¡em. ...............................................
8
3.
Jungfrauen E‰her Dorotheen von Eßdorf Adeli¡er Clo‰er-S¡we‰er zu Lühne, Namen#Tag. ...
13
4.
Uber einer Clo‰er-S¡we‰er zu Lühne Jungfrauen Catharina Stelling# Seelige# Ableiben. .......
16
5.
Tro‰ S¡reiben An Herrn Thoma# Damman Für‰li¡ Braunsweigis¡ Lüneburgis¡en Amtman zu Lühne: über da# Seelige ableiben de‹en EheLieb‰in, Frauen Jlsen Volkmann#. ...................
18
6.
Klag-gedi¡t. ......................................................................................................................
28
7.
Klag gedi¡t. ......................................................................................................................
31
8.
Frauen Annen Margarethen Geigerin gebornen Betulin, Grabs¡ri]. .......................................
46
9.
Auf Herrn Johann Wild‰o¿# Söhnlein# Heinri¡# Ab‰erben. ................................................
46
10.
Grablied. ...........................................................................................................................
47
11.
Auf Mon›eur Johann Frideri¡ Lö[elholz von Colberg Söhnlein# Johann Wilhelm# Ab‰erben.
12.
EngelZuru[. .......................................................................................................................
49
Herrn Magistri Ju‰-Daniel Heering# Gei‰li¡en Seelhirten# Ab‰erben. .................................
50
13.
Uber die V. Sinnen. ............................................................................................................
53
14.
Über da# Bildni# Marien Magdalenen .................................................................................
53
15.
Lob de# Unglü¿#. ...............................................................................................................
53
16.
Uber etli¡e heilige Weiber. ..................................................................................................
58
17.
Der himmlis¡e Blum und Kräuter-Garten. ...........................................................................
59
18.
Auf Frauen Marien, Gebornen Führerin. Mon›eur Wolfgang Jacob Pömer# Ehelieb‰in, ab‰erben. ...............................................................................................................................
19.
61
Auf ihren gedenkspru¡: Herr führ mi¡ na¡ dem willen dein laß mi¡ ni¡t selb‰ mein Führerinn seyn. .........................................................................................................................
62
20.
Uber Frauen Anna Kobin Ab‰erben. Sonnet. ........................................................................
63
21.
Uber Herrn Magistri Hieronymi Geillinger# Gei‰li¡en Seelhirten# ab‰erben. .......................
64
22.
Auf Herrn Paul Jenis¡en# Gei‰li¡en Seelhirten# Ableiben. Sonnet. .....................................
66
VI
23.
Herrn Johann Hubrig# Für‰li¡ Würtenbergis¡en Raht# Tö¡terlein# Dorotheen Marien, Grabmal. ...........................................................................................................................
67
24.
Über Herrn Johann Chri‰of Laber# Studio› Mördli¡e# Ableiben. ..........................................
68
25.
Non est mala mors, quam bona vita praecessit. ...............................................................
70
26.
Mein le”te# Gesprä¡ mit Jhme, am tage seiner Entleibung. ....................................................
71
27.
Uber die, ihm von einem guten Freund gebra¡te traurige Bots¡a[t, von dieser Entleibung. ........
71
28.
"Du S¡wan, du ha‰ dir o[t dein Grabmahl selb‰ gesungen" ..................................................
72
29.
Omen et Nomen. Über den Namen, De# seelig-ver‰orbenen. .................................................
72
30.
Über sein Symbolum oder Nahmen#denk-Sprü¡lein, Labora, ne Labaris. ............................
73
31.
Uber de‹en Bildniß, Wel¡e# H. D. P. von seinem i”t-verbli¡enen Antli” entwor[en. ..............
73
32.
Uber de‹en le”te# Wort. ......................................................................................................
74
33.
Cuivis accidere potest, quod cuiquam, Tägli¡er Sterb-Seu[zer. .......................................
74
34.
Grabs¡ri[t auf dem Sarg befindli¡. Zach. 13. v. 6. .............................................................
75
35.
Sterb-Wuns¡. ...................................................................................................................
76
36.
Uber Dorotheen Bildni#. .....................................................................................................
76
37.
Der Spru¡ Johannes 3. v. 16. ..........................................................................................
77
38.
Jesu Begräbniß ..................................................................................................................
77
39.
Uber den Namen Paulu#. .....................................................................................................
77
40.
Uber den Namen Albre¡t. Adel-wert. ...................................................................................
77
41.
Auf den Namen einer Adeli¡en Dame, Frauen Dorotheen, Elisabeth von Göttfart, Verwittibten Rieterin von Kornburg. ........................................................................................................
78
42.
Anda¡t hieruber .................................................................................................................
79
43.
Böse Zeit der Chri‰enheit. ...................................................................................................
80
44.
Zu de# Theuren Kun‰liebenden Vertheidigung der Gelehrten: Gesprä¡ der Kun‰ und vernun]. Zu Erklärung der Titelbilder. ................................................................................................
81
45.
Auf den Spru¡ J¡ ruhe in Fel#lö¡ern. ................................................................................
82
46.
Auf Herrn Georg S¡li¡ten# Ableiben. .................................................................................
83
47.
Auf Herrn Hieronymi Langen Stadt-Musici zu Nürnberg, Ableiben. .......................................
84
48.
Gun‰ ohne verdien‰. ...........................................................................................................
85
49.
Herrn Johannis Erasmi Kindermann# Nürnbergis¡en Organi‰en#, und seiner Ehewirtin, Kinder-Abs¡ied. .................................................................................................................
85
50.
Seine Grabs¡ri]. ...............................................................................................................
86
51.
Jn da# einer Dame verehrte Paradi#gärtlein. .........................................................................
87
52.
Herrn Georg Dre”el# Nürnbergis¡en Stadt Musici Söhnlein#, Georgen#, Grab-Lied. Jn den Namen seine# Tauf Paten#. ......................................................................................
87
VII
53.
Frauen Margarethen Preußlerin Grab Lied. ..........................................................................
90
54.
Uber Herrn Georg Wal¡en# Musici Ableiben. .....................................................................
91
55.
Der belobte David. .............................................................................................................
94
56.
Die Gotte#fur¡t. ................................................................................................................
94
57.
Auf da# Bild der Eitelkeit. ..................................................................................................
95
58.
Über Doctor Martin Luther# Bildni#. ..................................................................................
95
59.
Auf Frauen Annen Susannen, Herrn Burkhardt Lö[elholzen# von Colberg, vörder‰en de# Raht# und Rei¡# S¡ultheißen in Nürnberg Ehelib‰in, geborner S¡wäbin, Ableiben. ..............
96
60.
S¡eid-Gesprä¡e. ...............................................................................................................
99
61.
Auf Mon›eur Paul Albre¡t Rieter# von Kornburg, Tö¡terlein# Susannen Marien Ableiben. .... 100
62.
Jesu# und Maria. ............................................................................................................... 101
63.
Der Sünden-Fall. .............................................................................................................. 102
64.
Erklärung de# Kupferbild# Zum Gei‰li¡en Krani¡ Daniel Wül[er# ....................................... 102
65.
Uber ein Bildni# der Eitelkeit. .............................................................................................. 103
66.
An eine Taufdot, in da# ihr-verehrte Betbü¡lein. ................................................................... 104
67.
Uber Herrn Leonhard Rinder#, Gei‰li¡en Seelhirten#, Tö¡terlein# Catharinen Barbaren, junge# Ableiben. ................................................................................................................. 105
68.
Uber Herrn Wol[gang Franken# Vormunds¡a]-Secretarij Ableiben. An die Frau Wittib. ....... 106
69.
Uber Frauen Marien Glaserin gebohrnen ..... Ab‰erben. ......................................................... 109
70.
Wuns¡Seufzer eine# Ri¡ter#. Sonnet. ................................................................................ 109
71.
Jeremia# und Hiob, ihren Geburt#Tag verflu¡end. .................................................................. 110
72.
Vorbitt-Wuns¡. ................................................................................................................. 123
73.
Zu Herrn Johann Mi¡ael Dilherrn# Predigern und Professoris in Nürnberg TugendS¡a”
74.
Uber da# Görings¡e Wappen ............................................................................................... 127
75.
Zu de# Unglü¿seeligen geplagtem und gedultigem Hiob. Sonnet. ............................................. 127
76.
An Herrn Andrea# Jngol‰etter. Tro‰Lied, wegen dreyer Anverwandten Lei¡en. ....................... 128
77.
Bayreuthis¡er NeuJahr# wuns¡. ........................................................................................ 130
78.
Auf da# seelige Ableiben Frauen Marien Müllerin, gebornen Wernlin. ..................................... 131
79.
Uber Frauen Marien Margarethen Herrn Johann Bapti‰a Dobene¿er# Für‰li¡
und La‰erpla”. ................................................................................................................... 125
Brandenburgis¡en Rath# und geheimen Secretarii Wittiben seelige# Ableiben. ....................... 133 80.
Uber Mon›eur Georg Ern‰ Raben‰einer# u[ Eppenreuth, Für‰li¡ Brandenburgis¡en Rath# und Cammerdirector# Lieben Sohn#, Frideri¡ Carl#, Ab‰erben. .............................................. 134
81.
Uber Herrn Samuel Hafenrefer# Medicinae Doctoris und Professoris zu Tübingen seelige# Ableiben. ................................................................................................................ 137
VIII
82.
Uber Herrn Georg Chri‰of Ren”s¡el# Für‰li¡ Brandenburgis¡en CammerRaht# Söhnlein#, Georg Chri‰of#, ableiben. Der Tod, ein S¡la[. ................................................................... 138
83.
Auf Herrn Adam Volkman#, Für‰li¡ Brandenburgis¡en HofRaht# Einigen Söhnlein# Johann Adam# junge# Ableiben. .......................................................................................... 139
84.
An Herrn Johannem Laurentium Frobenium, Gei‰li¡en Seelhirten Uber seine# Söhnlein# Johannis Laurenzen frühe# Ableiben. .................................................................................... 141
85.
Auf Herrn Johann Knopfen#, Für‰li¡ Brandenburgis¡en CammerRath# und Rentmei‰er# Ab‰erben. .......................................................................................................................... 143
86.
Vorrede über Cate¡i#mu#-Lieder. ........................................................................................ 144
87.
Türken-Tru” und Frieden-S¡u”. Spielgedi¡te. .................................................................... 145
88.
Über den Spru¡ Joh. 16. v. 16. über ein kleine# werdet ihr mi¡ ni¡t sehen. ........................... 147
89.
Morgen-Lied. ..................................................................................................................... 148
90.
Al# er, na¡ empfangener vergebung wieder in Sünden gefallen ware. ...................................... 151
91.
Klägli¡e# Sends¡reiben Einer Sünd- und Creu”geäng‰en Seele, an ihren Himmel#bräutigam.
92.
Er danket seiner Gotte#-verge‹enen Si¡erheit ab. Horatii libri 1. Carminum Oda 34. .......... 159
93.
Kurze Reim Seufzer. Eine# Rat#herrn .................................................................................. 160
94.
Ehe-Seufzer. ...................................................................................................................... 160
95.
Eine# Ri¡ter# .................................................................................................................... 161
96.
Eine# Geri¡tbei›”er#. ......................................................................................................... 161
97.
Eine# Protocolli‰en. ............................................................................................................ 162
98.
Morgen Seüfzer. Am Sonntag. ........................................................................................... 162
99.
Am Montage. ..................................................................................................................... 162
100.
Am Dien#tag. .................................................................................................................... 163
101.
Am Mitwo¡en. .................................................................................................................. 163
102.
Am Donner#tag. ................................................................................................................. 164
103.
Am Freytag. ....................................................................................................................... 164
104.
Am Sonnabend. ................................................................................................................. 165
105.
Kurze Tag-Anda¡ten Am Sonntag. ..................................................................................... 165
106.
Am Montage. ..................................................................................................................... 166
107.
Am Dien#tage. ................................................................................................................... 166
108.
Am Mittwo¡. .................................................................................................................... 167
109.
Am Donner#tag. ................................................................................................................. 167
110.
Am Freytage. ..................................................................................................................... 168
111.
Am Sonnabend. ................................................................................................................. 168
112.
Abend Seufzer. Am Sonntag. ............................................................................................. 169
155
IX
113.
Am Montag. ...................................................................................................................... 169
114.
Am Dien#tag. .................................................................................................................... 170
115.
Am Mitwo¡. ..................................................................................................................... 170
116.
Am Donner#tag. ................................................................................................................. 171
117.
Am Freytag. ....................................................................................................................... 171
118.
Am Sonnabend. ................................................................................................................. 172
119.
Algemeine Morgenseufzer. "Seit munder, erwa¡et, ihr s¡lä[rige Sinne" ................................. 172
120.
"Du A und O, du Ursprung aller Dinge" .............................................................................. 173
121.
Sonnet. ............................................................................................................................. 174
122.
"Billi¡ i‰ e#, daß ô Gott, di¡ mein Morgen-Opfer ehre" ....................................................... 174
123.
"Nun so lö# i¡ wieder auf, de# Beru[-S¡i[# anländ-Seile" .................................................. 175
124.
"Die Sternen ›¡ fernen, die güldenen Brüder" ...................................................................... 176
125.
"Nun der Sonnen Wangengold au# der blauen Flut ent‰ehet" ................................................. 176
126.
"E# kühlen und spielen die Lü[tlein von O‰en" ...................................................................... 177
127.
"Nun die Blümlein, die bey Na¡t lagen s¡la[en und vers¡lo‹en" ........................................... 177
128.
Allgemeine AbendSeufzer. "Weil i”und die liebe Sonn' ihren Tage#lau[ vollendet" .................. 178
129.
"Heiligheller Abend‰ern, s¡ön‰er Orion der Seelen" .............................................................. 178
130.
"Die Sonne, da# Li¡ter Lie¡t, gehet zu Graden" .................................................................. 179
131.
"Nun, der braune Abend kömmt, vor die Na¡t Quartier zuma¡en" .......................................... 180
132.
"Lobet den Herren, ihr Englis¡en Heere" ............................................................................... 180
133.
"Bleib, ô Jesu, Lie¡t der Erden" .......................................................................................... 181
134.
"Nun so bin i¡ dann hindur¡, meine Fahrt die i‰ vollendet" .................................................... 182
135.
Vom Göttli¡en Ebenbild Wiederkehr. .................................................................................. 182
136.
Gotte#-Lob. Wiederkehr. ..................................................................................................... 184
137.
NeuJahr# wuns¡ ................................................................................................................ 185
138.
Zweytra¡t-Tru” und Eintra¡t-S¡u”. Spiel Rede. ............................................................... 188
139.
Zu Herrn Johann Mi¡ael Dillherrn# etc. Ehre der Ehe Sinnbilder und Erklärungen. Zum Titel-Bild. Die blühende Aaron# Rute. ......................................................................... 190
140.
Er‰e Trauung im Paradei#. Gott selb‰ paart die er‰e Zwey: daß der Mens¡ ni¡t einsam sey. De# Ehe‰and# Würde, Nu” und Notwendigkeit. ................................................................... 191
141.
Abraham und Sara, mit den drey heiligen Gä‰en Heil'ge Leüt, au¡ Ehleüt ›nd: Gott ›¡ gern zu ihnen findt. Ehe‰and heiliger Leute. ................................................................................. 191
142.
Rebecca zum Jsaac kommend. Al# Jsaac nimt Gott zu Raht, kommt seine Braut, die er erbat. Gott, der Ehe-Rathgeber. .................................................................................................... 192
X
143.
E‰her, Aha#veru# Gemalin. E‰her, in die Fremd' entführt, eine# König# EhS¡a” wird. Göttli¡e Heurat-S¡i¿ni#. ................................................................................................. 192
144.
Ein Fra¡t-S¡i[. Da# Ehe-S¡i[ au#rü‰ vorher, eh e# lauf in# hau#haltung#-Meer. Notwendige Heurat-Eigens¡a]en. ........................................................................................ 193
145.
Ho¡zeit zu Cana. Zu dem Eh‰and-Orden di¡ s¡i¿ fein Ehr- und ordentli¡. Ho¡zeit-ma¡en. .. 194
146.
Ehli¡er Freünds¡a]-Gegenhall. EHE. AMA. Wahrer Liebe Eintra¡t-s¡allen, ma¡et EHE wiederhallen Eheleute-Gebühr. .......................................................................... 194
147.
Adam und Eva arbeitend. Wann Adam ha¿t und Eva spinnt, da# Hau# den Gibel bald gewinnt. Mann#-Ehegebühr. ................................................................................................ 195
148.
Eine Kind# mutter, einen Herzgeformten Spiegel gegen den Mann haltend. .............................. 195
149.
Auf Herrn Andreae S¡walben#, JurisConsulti, Für‰li¡ Brandenburgis¡en HofRaht#. Ab‰erben. .......................................................................................................................... 196
150.
Sterbkun‰, die bä‰e kun‰. ................................................................................................... 197
151.
Die müde Leben#Wa¡t. ..................................................................................................... 197
152.
Sünder-S¡eu. Emblematis¡e# Gedi¡te. Sündige ni¡t, ô Mens¡! ........................................ 198
153.
Auf Herrn ..... Ludwig# Cantoris Ab‰erben. ......................................................................... 199
154.
Auf Herrn Heinri¡ Müller# Ab‰erben. ................................................................................. 200
155.
Auf Herrn Job‰ Chri‰of Kre‹en# von Kre‹en‰ein, SeptemViri et Senatoris Norici, Ab‰erben. .......................................................................................................................... 201
156.
Auf Herrn Dominici Beeren# Gei‰li¡en Seelhirten# ab‰erben .............................................. 203
157.
NeuJahr#-Lied. .................................................................................................................. 203
158.
Türkenkrieg#-Anda¡tLied. .................................................................................................. 204
159.
Advent#-Lied. ..................................................................................................................... 205
160.
Verlangen na¡ der Ewigkeit, au# dieser bangen Eitelkeit. ....................................................... 206
161.
Spiel-Gedi¡t Von Türken-Krieg. ....................................................................................... 208
162.
Auf da# 1664 Jahr, JahrZahl-Zeiten. .................................................................................. 210
163.
Der XX Psalm David#. Vor meinen gnädigen David. .......................................................... 210
164.
Zu einer Epi‰el-Po‰ill. ........................................................................................................ 212
165.
Uber Frauen Apollonien, Herrn Wolfgang Franken# de# Kir¡- und S¡ul-Amt# in Nürnberg Secretarij seeligen hinterla‹enen Wittwe Ab‰erben. .............................................................. 213
166.
Auf da# Bildni# de# Blut-wütenden Groß Türken#. .............................................................. 216
167.
Auf den Türkis¡en Saul. .................................................................................................... 217
168.
Zu Obiger Epi‰el-Po‰ill. .................................................................................................... 217
169.
Premor, ut imprimar. ....................................................................................................... 217
XI
170.
Herrn Adam Volkmann# JurisConsulti Ho¡Für‰li¡ Brandenburgis¡en HofRaht# und LehenProb‰en# Sterb-Le”e. ................................................................................................. 218
171.
ad CLXX. Seine kurz vorher an mi¡ abgegebene Zeilen. ....................................................... 219
172.
Wider den Türken. .............................................................................................................. 219
173.
GrabLied, hierauf absehend. ................................................................................................. 220
174.
Seine Grabs¡ri]. ............................................................................................................... 222
175.
Auf der Frauen Canzlerin zu Bayreüth Frauen Marien Catharinen von Stein gebornen von Oeppe Ab‰erben. ................................................................................................................ 223
176.
Auf Herrn Georg Krumbein# Secretarii zu Beling Ab‰erben. ................................................. 226
177.
Erklärung de# Titel Sinnbild# Zum Teuts¡en Geldmangel. .................................................... 227
178.
Zu Herrn Herrn Justiniani von Wel” Bü¡lein von Bä‹erung de# Chri‰entum# und Bekehrung de# Heidentum#. ................................................................................................ 231
179.
Vom Türken. ..................................................................................................................... 232
180.
Glauben#bli¿ der Sterbenden in da# Land der Lebendigen: Frauen Marien Magdalenen Tu¡erinn, geborhnen Gebhardinn. ........................................................................................ 232
181.
Abs¡ied Jhre# EheJunkern. ................................................................................................ 235
182.
Sinnbild#-Erklärung. Zu Herrn Johann Gahn# Chri‰enWa¡t und der Welt le”ten Mitterna¡t. Sonnet. ........................................................................................................... 236
183.
Uber Frauen Annen Marien Lö[elhölzin gebornen Heiglin, Herrn Burkhart Lö[elholzen# von Colberg. vörder‰en de# Raht# in Nürnberg EheLieb‰in, Ab‰erben. .......................................... 237
184.
Klage de# WohlEdlen Herrn Wittwer#. ................................................................................ 238
185.
De‹en Gesprä¡e mit der Seelig ver‰orbenen. ....................................................................... 239
186.
Zu einem Tractat vom Teuts¡en Religion-Wesen. .................................................................. 240
187.
Auf Herrn Leonhard Grundherrn dritten de# Raht# au¡ Kir¡- und S¡ulen-Pfleger# in Nürnberg. Ab‰erben. Der fä‰e Grund de# Herrn. .................................................................. 242
188.
Uber Herrn Johann Mi¡aël Pühler# Ab‰erben. ..................................................................... 244
189.
Auf Frauen Dorotheen, Herrn Leonhard Grundherrn dritten de# Raht# au¡ Kir¡- und S¡ulenpfleger# in Nürnberg, Ehelieb‰en, Ab‰erben. ......................................................................... 245
190.
Anda¡t-Lied, zu Erklärung de# Zwölf‰ändigen Psalter Titel-Sinnbilde#. ................................. 246
191.
Gotte#-Lob ......................................................................................................................... 251
192.
Zu Gott von meinem Laban. ................................................................................................ 252
193.
Zu Gott Von meinem Nabal. ............................................................................................... 252
194.
Grabs¡ri] Jungfrauen Susannen Marien Oelhäfin von S¡ölnba¡. ....................................... 253
195.
Grabs¡ri] ihre# Brüderlein# Georg Tobiae. ........................................................................ 253
196.
Uber Chri‰ian Erdmann# von Lilien junge# Ableiben. ............................................................. 253
XII
197.
Auf Herrn Tobiae Oelhafen# von S¡ölnba¡, Fürtre[li¡en JurisConsulti und Consiliarij, au¡ der Univer›tät Altorf Pro=Cancellarij etc. Ableiben. ...................................................... 255
198.
Auf Herrn Joa¡im Bu¡felder# Ab‰erben. ............................................................................ 258
199.
Zu Herrn Georg Chri‰of Rens¡el# Für‰li¡ Brandenburgis¡en CammerRaht# Psalter-Werk. Erklärung de# Kupfer Titel#. ................................................................................................ 260
200.
Auf Frauen Veronicen Marien von Pühel gebornen von Benkendorf, Ab‰erben. ....................... 261
201.
Auf Herrn Johann Laurentij Frobenij Gei‰li¡en Seelenhirten#, Zweyer Kinder Ab‰erben. Sonnet. ............................................................................................................................. 263
202.
Auf Frauen Elisabeth Hagerin Ab‰erben. .............................................................................. 264
203.
Auf Herrn Georg A¡atij Heher# JurisConsulti Comiti Palatini Caesaraei und ho¡Gräfli¡ S¡warzburgis¡en Canzler# Ab‰erben. ............................................................................ 266
204.
Auf Herrn Georg Hager# Ab‰erben. ..................................................................................... 268
205.
Da# große Narrenhau# die Welt. ......................................................................................... 270
206.
Der welt Eitelkeit Parodia de# Opi”is¡en Lied#. ................................................................... 272
207.
Auf Herrn Johann Wilibald Haller# von Haller‰ein Nürnbergis¡en Rat#herrn Ab‰erben. ......... 273
208.
Auf Herrn Martin Limburger# Kaiserli¡ Gekrönten Poeten und Gei‰li¡en Seelhirten Söhnlein# Job‰ Chri‰of# Ab‰erben. .................................................................................... 274
209.
Zu de# Edlen Su¡enden Bes¡reibung de# Jüng‰en Geri¡t#. ................................................ 275
210.
Auf Frauen Clarae Sabinae Kres›n von Kre‹en‰ein, gebornen Oelhäfin von S¡ölnba¡ Ab‰erben. .......................................................................................................................... 279
211.
Auf Mon›eur Mi¡ael# Jm Hof Nürnbergis¡en Wald-Amtman# Ab‰erben. ............................ 280
212.
Auf Herrn Magistri Chri‰of Hübner# Pastoris und Decani zu Bayr#dorf, Ab‰erben. .............. 282
213.
Die Ri¡ter-Tafel Ptolemaei Arsacidae Regis Egyptiae. .................................................... 283
214.
Auf Jungfrauen Annae Sophiae Theodosiae Rieterin von Kornburg Ab‰erben. ..................... 284
215.
Verlöbni#-Gesprä¡e einer gläubigen Seele mit ihrem Jesu. .................................................... 285
216.
Ein Andre# Derglei¡en. ...................................................................................................... 288
217.
Auf Herrn Magistri Stephani Böner# Pastoris und Superintendentis zu Bayreuth Ab‰erben.
218.
Auf Mon›eur Carl Kir¡mair# von Rei¡wi” Ab‰erben. ......................................................... 292
219.
"Harte# wort! Er ligt entseelt" .............................................................................................. 294
220.
Da# Jrdis¡e Engel-Thun. ................................................................................................... 296
221.
Vier‰ändige# Emblema zu einen TaufBe¿en. ...................................................................... 296
222.
Sinnbild, vom Rei¡tum. ..................................................................................................... 297
223.
Sinnbild, vom Creu”. .......................................................................................................... 297
224.
Auf Herrn Johannis Rosae Treü-eifrigen Seelenhirten# zu Bayreuth Ab‰erben. ...................... 297
225.
An einen Edlen Wittwer. ..................................................................................................... 299
290
XIII
226.
Auf Herrn Stephani Leopold# Pastoris und Jnspectoris zu Redni” Ableiben. ......................... 300
227.
Auf die Doppel-Lei¡e, Herrn Wolfgang Jacob Pömer# Senatoris Norici und seiner Ehelieb‰in. ......................................................................................................................... 302
228.
Auf Frauen Judith Sophien Fri¿ingerin gebornen Hallenhor‰in, ableiben ................................ 303
229.
"J¡ muß ja o] gedenken an die Zeit" .................................................................................... 304
230.
Auf Frauen Susanna Prieferin Ableiben. .............................................................................. 305
231.
"Nun dein Lieb‰er i‰ gekommen" .......................................................................................... 307
232.
Auf meine# Lieben Dötlein# Sigmund S¡oner# Ableiben. ..................................................... 309
233.
Auf Jungfrauen Anna Catharinen Faberin Junge# Ableiben. .................................................. 311
234.
Auf Herrn Johann Chri‰of Haller# von Haller‰ein Senatoris Norici, Ab‰erben. ..................... 311
235.
Über Frauen Sabinen Kromppeinin gebohrnen Wellingin tödli¡e# ableiben. ............................. 313
236.
Grablied. Frauen S¡wägerin Magdalenen Droßendorfin über den Spru¡: Psalm 39. Du wir‰# wol ma¡en. ........................................................................................................ 314
237.
Auf Herrn Georg Friederi¡ Kühn# Tö¡terlein# Dorotheen Marien Ableiben. ........................... 317
238.
Über da# VIII. Sinnbild der Jesu-Leiden#-Anda¡ten Jllustris Uranjae. ................................ 320
239.
Über da# IX. Sinnbild. ....................................................................................................... 321
240.
über da# X. Sinnbild. Besagter Pa‹ion-Anda¡t. .................................................................. 322
241.
über da# XI. Pa‹ion#-SinnBild. Ein Fel#, mit einem Taube in seiner Höle, Hinten der Tauben Thurn. ................................................................................................................... 322
242.
über da# XII. Sinnbild. Eine Hand au# der Wolke, neben einen grünenden Winter Saatfeld weizen säend. ................................................................................................................ 323
243.
Da# Vatter Vnser. ............................................................................................................. 324
244.
Na¡ Herren Doctoris Müller# CXXIII. Anda¡t. Viel Wi‹en, wenig Gewi‹en. ................... 325
245.
Welt Gute Na¡t. Fahr hin du s¡nöde Welt. ........................................................................ 327
246.
Der Versühner und Sünder. Wer i‰ mein Jesu#, wer bin i¡. ................................................. 327
247.
Die Gesells¡a] de# Einsamen. Wol dem, der Einsam i‰ etc. .................................................. 327
248.
Jesus mein Alle#. ............................................................................................................... 328
249.
Vera¡tung der Welt und Verlangen na¡ dem Himmel. ......................................................... 328
250.
Bä‹er im Himmel. Auf den Tod Frauen ..... Be‹erin, gebohrnen Gutthäterin. ......................... 330
251.
Pro impetrandâ piâ uxori. Anda¡t Lied. ............................................................................ 334
252.
Zum Gei‰li¡en Kleeblat. Na¡ dem Eingang. ....................................................................... 337
253.
Jesu Mens¡li¡e Kindheit. ................................................................................................... 338
254.
Der getau]e und versu¡te Jesu#. .......................................................................................... 340
255.
Jesu Chri‰i Lehre und Leben. ............................................................................................... 343
256.
Jesu Chri‰i Aufer‰ehung; .................................................................................................... 345
XIV
257.
Jesu Chri‰i Himmelfart. ...................................................................................................... 347
258.
Vom Ambt de# Heiligen Gotte#Gei‰e#. ................................................................................ 349
259.
Au[ den Spru¡: Dieser Zeit Leiden i‰ nit wehrt der Herrli¡keit .............................................. 351
260.
Die Welt neige. Auf den Tod Herrn Johann Chri‰of S¡röder#,............ ................................ 352
261.
Dedication. Zum Nürnbergis¡en GesangBu¡ ad Senatum. ................................................. 355
262.
Über Frauen Marien Helenen Te”lin. Senatoris Uxoris gebohrnen Böhaimin ab‰erben. ........... 356
263.
Dedication Herrn Johann Lehner# an Herrn Herzogen Mori”en zu Sa¡ßen Naumburg ........... 358
264.
Auf Herrn Hann# Heinri¡ Kölbel# von Gißingen, Für‰li¡ Brandenburgis¡en Amtmanne# zu Pegni”, Ehelieb‰in, Frauen Evae Mariae Kölblin von Gi›ngen Ab‰erben. ......................... 359
265.
Auf Herrn Doctoris Ju‰-Georg S¡ottel# Für‰li¡ Brauns¡weigis¡en HofRaht#, de# Su¡enden, Ab‰erben. ......................................................................................................... 360
266.
Auf Herrn Peter Paul Bauer# Plözli¡e# ab‰erben im Lei¡ gehen. .......................................... 362
267.
Ehrn Seule de# Ho¡wolgebohrnen Herrn Herrn Carl# von Stein etc. Für‰li¡ Brandenburgis¡en Canzler# Geheimen Rath#, Hofri¡ter# und Cammer ErbTru¡seßen# de# Burggra]um# Nürnberg de# Johanniter orden# Ri¡ter# und Commendator# zu Lü”en etc. Wolseelig Ver‰orbenen#. .............................................................................................................................. 364
268.
Einer Ver‰orbenen TaufPatin. ............................................................................................. 366
269.
Auf Mon›eur Wolf Martin# Jmhof Patritii Norici Ab‰erben ............................................... 366
270.
Auf Herrn Mi¡ael Weber#, S¡a[er# und Diaconi bey Sanct Sebald Ab‰erben. ................... 368
271.
"E# haben do¡, der alten welt Poëten" .................................................................................. 369
272.
Auf Herrn Jacob Gräßel# Ab‰erben. Der Mens¡, wie Gra#. Psalm 103. 15. ......................... 370
273.
Uber Frauen Charitas Herrn Dr. Augusti Varenij Sacro-Sanctae Theologiae Professoris Publici zu Ro‰ok, gebornen Cregelin, ab‰erben. .................................................................... 374
274.
Auf Herrn Georg Rau¿en# jungenKun‰Mahler#, Ab‰erben . .................................................. 375
275.
Auf Mon›eur Tobiae Ebner# Patritii Norici und WagAmtman# Ab‰erben. Die Jesu#-Gun‰ und We¡selBrun‰. ................................................................................... 378
276.
Vber Herrn Magistri Chri‰ian S¡rötel# Gei‰li¡en Seelhirten# Söhnlein#, Johann Chri‰ian#, meine# StiefEn¿lein#, Ab‰erben. ............................................................ 380
277.
Grab Reimen zum Sarg. ..................................................................................................... 382
278.
Auf Frauen Helenen Catharinen Te”lin, gebornen Baumgärtnerin von Holen‰ein Ab‰erben ....... 382
279.
Auf Mon›eur Georg Jacob Pömer# Patritii Norici Ab‰erben ................................................ 384
280.
"Dort pflanzt in Eden Garten" ............................................................................................. 385
281.
Kupfer Titel#-Erklärung zum himlis¡em Kleeblat. .................................................................. 386
282.
Auf Herrn Severin Heinri¡# Papierer# in Preußen Ab‰erben .................................................. 387
XV
283.
Auf Herrn Georg Frideri¡ Lo¡ner# Gei‰li¡en Seelhirten#, Tö¡terlein# Margarethen Florentinen Ab‰erben. ......................................................................................................... 389
284.
Auf Frauen Sabinen Ba¡mayerin, gebornen S¡midin zu Gieng, Seelige# Ab‰erben .............. 391
285.
Auf Frauen Dorotheen Ro›nen Kre‹in geborner Te”lin, Ab‰erben ........................................... 393
286.
Auf Herrn Jmmanuel Fenden#, Für‰li¡ Sä¡›s¡ Gothais¡en Geheimen CammerSecretarii Grab. ................................................................................................................................ 394
287.
Neu Jahr#-Wuns¡ ............................................................................................................. 394
288.
Auf meiner EheLieb‰en Dötlein# Claren Catharinen Störin, ihrer Doten To¡ter, Geburt-Sterben .................................................................................................................. 395
289.
Zu Herrn Bur¿hard Lö[elholzen# von Colberg vörder‰en Losunger#, S¡ultheisen#, Duum viri, und Spital pfleger# in Nürnberg Begräbni# ........................................................................... 395
290.
"Ehre hatt' er hier auf Erden" .............................................................................................. 399
291.
Auf meiner Lieben Base Frauen Catharinen Hartmännin frühe# Ab‰erben ................................ 399
292.
Auf Frauen Ursula Seelingin Witwen gebohrnen Bös¡in Ab‰erben. ....................................... 401
293.
"Drey Glü¿e zehlet man: Ein# heiset wolgebohren" ................................................................ 402
294.
Auf Herrn Tobiae Tu¡er# Senatoris und Elti‰en Genannten# in Nürnberg Ab‰erben. ............ 403
295.
Ehren gedä¡tni# Herrn Johann von Kempen Erbsaßen auf S¡wannenburg in O‰Jndien, der Holländis¡en Compagnie daselb‰ Leutenant#. .................................................................. 405
296.
Von Kempen, del Campo. .................................................................................................. 405
297.
5. Die S¡wannenburg ....................................................................................................... 406
298.
6. Kempis, Kempe. ............................................................................................................ 406
299.
7. Von Kempen, vom Kämpfen. ........................................................................................... 406
300.
8. Die Brüder-Blumen. Nasturtium Jndicum .................................................................... 407
301.
S¡ä”e der Neuen Welt. ..................................................................................................... 407
302.
Auf Herrn Johann Leonhard Stöberleinen# Söhnlein# Johann Andrea# Ab‰erben .................... 407
303.
Zur Lei¡ Predigt Herrn Johannis Hieronymi Lö[elhol” von Colberg Senatoris Norici. ......... 410
304.
Auf Herrn Heinri¡ Grundherrn Senatoris Norici Ab‰erben Grablieder. Au# 2 Tim. 4. v. 18. ................................................................................................................................ 412
305.
Abs¡ied-Lied Na¡: Fromme Herzen finden ni¡t. ................................................................... 413
306.
Zur Lei¡e Herrn Johann Wolfgang Sexti Studiosi. ............................................................. 415
307.
Auf die Hi‰orie der Samaritana in einer Hau#Apotheke. ........................................................ 417
308.
Jungfrauen Barbara Ba¡männin Grablied. ......................................................................... 417
S. v. B. Dichterey-Sachen ............................................................................................................... 421 309.
Auf Herrn Georg Sigmund Fürer# etc. Nürnbergis¡en Raht#-Dritten, Kir¡- und S¡ulherrn Ab‰erben ........................................................................................................... 423
XVI
310.
Se¡‰e# Sinnbild Zur Jesu#-Jugend Jllustris Uraniae. ........................................................ 423
311.
Siebende# Sinnbild. die Simeon#-S¡au. ............................................................................ 424
312.
Uber Herrn Mi¡ael Rauken#, Burger# und Mahler# in Crail#heim Ab‰erben. ......................... 425
313.
A¡te# Sinnbild, zur Jesu#-Jugend. Der Exulant Jesu#. ........................................................ 426
314.
Neunte# Sinnbild der Verlohrne Jesu#. ................................................................................ 427
315.
Uber Frauen Sophien Ju‰inen, Herrn Valentin S¡ü”en# EheLieb‰in gebohrnen S¡miedin, kreißende# Ab‰erben. .......................................................................................................... 428
316.
Glaubige Uberwindung de# Unüberwindli¡en. Jacob: J¡ laße di¡ ni¡t, du segne‰ mi¡ dann. Gen. 32. 26. ..................................................................................................................... 430
317.
Zehende# Sinnbild zur Jesu#-Jugend. da# Zeugni# Johannis von Jesu. ................................... 432
318.
Auf meine# lieben Dötlein# Sigmund Chri‰ian Seehausen#, Blatter-Ableiben. ........................ 433
319.
Sinnbild zur XI Anda¡t der Jesu#-Jugend. .......................................................................... 435
320.
Sinnbild zur XII Anda¡t. ................................................................................................... 436
321.
Auf Herrn Job‰ Wilhelm Ebner# Senatoris & TriumViri Norimbergensis Ab‰erben. .......... 437
322.
Uber Frauen Margarethen Störin, gebornen Lappertin Seelige# Ab‰erben. Abgesegnung ihre# Eheherrn G. C. Stören#. .................................................................................................... 439
323.
Tode#-Glü¿zuru[. .............................................................................................................. 440
324.
Uber Mon›eur Mi¡ael# Jmhof Patricii Norici Ab‰erben. .................................................... 442
325.
Auf Herrn Johann Paul Ebner# Senatoris Norici Tö¡terlein# Marien Helenen Ab‰erben. KlagLied. ........................................................................................................................... 443
326.
Tro‰ Lied. .......................................................................................................................... 444
327.
Zu den Tode#Gedanken Ein Lied zu Herrn Matthaei Lö[ler# Söhnlein# Georg-Matthaei begrabni# ........................................................................................................................... 446
328.
Tode#-Gedanken Herrn Vettern Cornelii Betulii, der Anno 1678 die 20 Octobris wol ver‰orben. .......................................................................................................................... 446
329.
Auf Frauen Annen Marien Stau[erin von Untera¡, gebornen von Holzing, Seelige# Ab‰erben. ............................................................................................................................... 448
330.
Uber den Lei¡Spru¡. Röm. 8. v. 31. bi# 34. J‰ Gott für un#, wer mag wider etc. .................. 450
331.
Auf Herrn Johann Ludwig Faber# Collegae am Gymnasio und Blumgenoßen Ferrando seelige# Ab‰erben. ............................................................................................................... 453
332.
Uber Herrn Magistri Chri‰ian S¡rötel# Diaconi ad Spiritum Sanctum meine# To¡termann# Ab‰erben. Auf seinen lezten Spru¡: Leb i¡, so leb i¡ meinem Gott: Sterb i¡, ein End hat all mein Noht. ......................................................................................................................... 455
333.
Pro Serenissimo Marchione Brandenburgensi Johanne Friderico: Gedanken de Fato. Fato, S¡i¿sel oder Gotte#ges¡i¿e. ..................................................................................... 457
XVII
334.
Auf Ab‰erben Herrn Georg Chri‰of Volkamer#, Senatoris ac Triumviri Norici. 10 Martii Uber den Spru¡ 1. Joh. 1. v. 8. Da# Blut Jesu Chri‰i De# Sohn# Gotte# Ma¡t Vn# Rein Von Aller Sünde ....................................................................................................... 460
335.
Da# andere GrabLied. ........................................................................................................ 462
336.
An Herrn ... Hagen, über da# Ab‰erben seine# einigen und zwar Erwa¡senen Sohn#. ............... 465
337.
Auf da# Seelige Ab‰erben meiner Allerlieb‰en Florinda. ........................................................ 466
338.
Uber da# Ab‰erben Frauen Ursulae Viati›n gebohrnen Frits¡han›n, Hospitae. Auf den Spru¡ Ps. 73. v. 28 .......................................................................................................... 470
339.
Klag- und Tro‰lied. ............................................................................................................ 472
340.
Uber Herrn Magi‰ri Chri‰of Volkamer# Senatoris & Triumviri Norimbergensis Seeligen Abs¡ied. .............................................................................................................. 475
341.
Auf da# Ab‰erben Herrn Herrn Heinri¡# Freyherrn von Blomberg. ......................................... 476
342.
Grabs¡ri] Frauen Catharinen Elisabeht Volkamerin gebohrnen Stenzmännin. ......................... 478
343.
Uber Herrn Georg Holzs¡uer# von der Neuenbürg Senatoris & SeptemViri, ac Praefecti Bellici Norici Seelige# Ab‰erben. ...................................................................................... 479
344.
Auf ein Kind, da# einer Frauen Dot na¡ ihrem Tod gehebt. .................................................... 480
345.
Auf den Tod#fall Mon›eur Burkhart Albre¡t Rieter# von Kornburg etc. auf der LänderReise zu Pari#. Parodie meine# Lied# auf seinen Geburt#Tag Anno 1657. ...................................... 480
346.
Auf Herrn Johann Adam Rubinger# Medici und Physici Ordinarij zu Culmba¡ Ab‰erben. ... 484
347.
Auf Herrn Gottfried Wilhelm Röder# Nürnbergis¡en zu Venedig ver‰orbenen Kun‰Mahler# Tod. Natus Anno 1650. 16 Junii denatus 1679. 24 Octobris ............................................ 486
348.
KlagLied einer betrübten Seele. ............................................................................................ 489
349.
Auf den Tode#fall Frauen Anna-Sabina Herrn Tobiae Oelhafen# von S¡ölnba¡ JurisConsulti etc. Viduae. ....................................................................................................... 491
350.
Jm Sing-Thon: Wol mir! Jesu# meine Freude etc. ................................................................ 494
351.
Anno Christi MDCLXXX. Da# getro‰e Sterben und Seelige Leben-Ererben. Uber da# Ab‰erben Frauen Dorothea Ro›na Auerin gebohrnen Haglin. Auf den Spru¡ Proverbia 14. v. 32. Der Gere¡te i‰ au¡ in seinem Tod getro‰ ............................................................ 496
352.
Da# Seelige Leben-Ererben. ................................................................................................ 497
353.
Uber Herrn Johann Martin Volkamer#, Sacri Ministerii Candidati Ab‰erben. ...................... 499
354.
Ein ander Klage, im Namen de# zweyten Bruder#. ................................................................ 501
355.
Auf Herrn Magistri Johann Langen# Gei‰li¡en Seelhirten# Tö¡terlein# Margarethen Barbaren Ab‰erben. .................................................................................................................. 502
356.
Auf Jungfrau Susanna Helena, 21järigen, Herrn Johann Kamm# und Frauen Susannen Sabinen gebornen Füßlin To¡ter Ab‰erben. Auf ihre Mu›k-Liebe. ......................................... 504
XVIII
357.
Lob-Na¡klang. .................................................................................................................. 505
358.
Tro‰-Gesang ...................................................................................................................... 507
359.
Jm Namen ihre# ält‰en Bruder#. ......................................................................................... 508
360.
Grabs¡ri] Albre¡t Dürer#, de# MahlerFür‰en# ................................................................... 510
361.
Trauung#-lied Zu besagter Ho¡zeit. ...................................................................................... 511
362.
Zum Vatter-Ges¡enke. ....................................................................................................... 513
363.
Zum Ges¡enk der kleinen 8jährigen S¡we‰er. ..................................................................... 513
364.
ANNO CHRISTI MDCLXXXI ThVt BVße! Gott WILL kehren aV#: Der Besen Lehnt aM Sternen-HaV#. ............................................................................................................ 514
365.
Jn Georgij Pauli JmHof, Praetoris & Duumviri Norici Symbolum Anagrammaticum Spe Vigilum horas fugo. Paraphrases. ............................................................................. 515
366.
Auf den Seeligen Hintritt de# WolEdlen und Ge‰rengen Herrn Ehrnrei¡ Stau[er# von Untera¡. Uber den Lei¡Text Apoc. 2. v. 10. Sei getreu bi# in den Tod, so will i¡ dir die Krone de# Leben# geben. etc. ................................................................................................ 516
367.
Auf de#selben in der Leben#-Le”e o]-wiederholte Worte: Auf Streit folgt Freud. ....................... 518
368.
Uber den seeligen Tod#fall Georg Chri‰of# im Hof Tit. Herrn Georg Pauli im Hof Praetoris, Duumviri Supremi, Castellani & Xenodochii Praefecti einigen StammEnkel# ................. 520
369.
Grabs¡ri] .......................................................................................................................... 522
370.
Auf Herrn Marx Chri‰of Kre‹en# von Kre‹en‰ein Ab‰erben. ................................................. 522
EINLEITUNG Sigmund von Birken stellt die Forschung1 seit jeher vor immense Aufgaben. Dies hängt vor allem damit zusammen, daß von keinem anderen Dichter des 17. Jahrhunderts ein vergleichbar umfangreicher und (von wenigen, zum Teil kriegsbedingten Ausnahmen abgesehen) annähernd lückenloser sowie hinsichtlich der Textsorten derart vielfältiger handschriftlicher Nachlaß auf uns gekommen ist. Diese gleichermaßen unikale wie glückhafte Konstellation, die Klaus Garber in seiner Einleitung zum ersten Band der Birken-Werkausgabe detailreich analysiert und beschreibt,2 prägt auch dasjenige Segment des Birkenschen Œuvre, das dem Bereich des geistlichen Schrifttums zuzuweisen ist, wobei jedoch zu beachten ist, daß eine derartige Aufteilung aus der Perspektive des 17. Jahrhunderts – und nicht nur, was Birken anlangt – höchst problematisch ist, da sich idealtypisch in 'geistlich' und 'weltlich' zu separierende Textcorpora bei genauer Analyse als solche erweisen, die sich auf Schritt und Tritt gegenseitig nicht nur durchdringen, sondern auch bedingen. Mit vorliegendem Band wird, einsetzend bei der Lyrik, die Edition der geistlichen Schriften Birkens eröffnet. Der Doppelband macht der Forschung die umfänglichste der handschriftlich überlieferten geistlichen Gedicht-Sammlungen Birkens zugänglich, nämlich die im Archiv des Pegnesischen Blumenordens befindliche, im Germanischen Nationalmuseum zu Nürnberg aufbewahrte Sammelhandschrift Todten-Andenken und Himmel#-Gedanken. oder GOTTES- und Tode#-Gedanken (PBlO.B.3.3.1). Diese Sammelhandschrift ist im wesentlichen chronologisch angelegt. Das 308 Texte umfassende Corpus wurde für vorliegende Edition, der Autor-Intention gehorsamend, komplettiert durch diejenigen Gedichte, die Birken in sein letztes Arbeitsbuch, die Dichterey-Sa¡en (PBlO.B.3.2.1),3 notiert und durch entsprechende Kolumnentitel oder artverwandte Hinweise als der Sammlung Todten-Andenken zugehörig gekennzeichnet hat. Diese Texte sind in unserer Edition unter den laufenden Nummern 309-
1
Vgl. hierzu die Forschungsberichte von Hartmut Laufhütte in Bd. 12 sowie denjenigen von Klaus Garber in Bd. 1 der Birken-Edition.
2 3
Vgl. Anm. 1. Vgl. die physische Beschreibung dieses Arbeitsbuches in der Einleitung zur Gedichtsammlung Floridan# Amaranten-Garte (Bd. 1 der Birken-Edition).
XX
370 zu finden.4 Sie stammen aus den fünf letzten Lebensjahren Birkens (1677-1681) und sind von ihm nicht mehr in die Sammelhandschrift übertragen worden. Die frühesten Texte der Sammlung stammen aus der Zeit, in der Birken nach seiner knapp einjährigen Tätigkeit als im Dienste Herzog Augusts stehender Prinzenerzieher und Mitarbeiter Justus Georg Schottelius' am Wolfenbütteler Hofe (Ende 1645 bis Herbst 1646)5 eine Reise durch Norddeutschland unternahm (Oktober 1646 bis November 1647), die ihn auch nach Lüneburg, in die Freie Reichsund Hansestadt Hamburg, in der er sich einen Monat aufhielt, und nach Wedel (zu Johann Rist) führte.6 Das erste Gedicht, das Birken in die Todten-Andenken aufgenommen und mit einem Vermerk sowohl des Ortes als auch des Monats der Abfassung versehen hat (Hamburg 1646 Mense Decembris), ist ein Trauergedicht auf Daniel Andral, der kurze Zeit zuvor ermordet worden war, wobei die näheren Umstände im dunkeln liegen.7 Das letzte, in den Dichterey-Sa¡en befindliche Epizedium8 wurde von Birken anläßlich des Todes des Nürnberger Patriziers Marcus Christoph Kress von Kressenstein (1625-1681) am 4.6.1681 niedergeschrieben, also acht Tage vor seinem eigenen Tod. Dieses Gedicht darf als Birkens "letztes datierbares Lebenszeugnis"9 gelten. Somit gewährt das Gedichtbuch querschnittartig facettenreichen Aufschluß über rund dreieinhalb Jahrzehnte von Birkens geistlich-lyrischer Textproduktion bis wenige Tage vor seinem Tod. Keineswegs alles, was Birken geschrieben hat, hat mit dem Tod zu tun. Und doch ist seine gesamte Existenz als Dichter, Gelehrter und Christenmensch umgriffen von der Einsicht, daß die höchste im Leben zu erlernende Kunst die ars moriendi ist. Diesem Lernprozeß dienen letztendlich all die anderen artes, auch die Dichtkunst. Insofern wird man einen Vers aus Birkens soeben genanntem letzten Gedicht als Motto seines Lebenswerkes ansehen dürfen, nämlich den Imperativ: "da# bä‰e i‰, ma¡ dir den Tod bekandt".10 Birkens Todten-Andenken enthalten überwiegend Texte, die sich mit dem casus 'Tod' befassen (Leichencarmina [Epizedien],11 Grabinschriften [Epitaphe] etc.). Diesem Segment sind 195 Texte zuzuweisen (das entspricht 52,7% des Gesamtvolumens). Bei den anlaßstiftenden Personen handelt es sich zu einem großen Teil um Angehörige der Bayreuther und Nürnberger politischen und kirchlichen Eliten bzw. um Verwandte Birkens sowie um sonstige Personen aus seinem engeren persönlichen Umfeld
4
In Teilband 2 wird in den Kopfzeilen zu den aus den Dichterey-Sa¡en stammenden Texten (309-370) nach der Angabe der Titel die jeweilige Seitenzahl notiert. In den entsprechenden Kopfzeilen zu den in den Todten-Andenken überlieferten Stücken findet sich an dieser Stelle eine folio-Angabe.
5
Vgl. die diesbezüglich einschlägigen Reflexe in Text Nr. 7, v. 308-311.
6
Vgl. Text Nr. 7, v. 321ff.
7
Vgl. hierzu den Kommentar zu Text Nr. 1.
8
Text Nr. 370
9
Hermann Stauffer: Sigmund von Birken (1626-1681). Morphologie seines Werks. 2 Bde. Tübingen 2007, S. 1076.
10
Text Nr. 370, v. 17.
11
Vgl. zu dieser literarischen Gattung Hans-Henrik Krummacher: Das barocke Epicedium. Rhetorische Tradition und deutsche Gelegenheitsdichtung im 17. Jahrhundert. In: Jahrbuch der Deutschen Schillergesellschaft 18 (1974), S. 89-147. Hermann Wiegand: Art. Epicedium. In: Reallexikon der Deutschen Literaturwissenschaft 1 (1997), S. 455-457.
XXI
samt deren Familien. Auf diese Weise erlaubt die Gedichtsammlung (vergleichbar den Birkenschen Briefwechseln und den Tagebüchern) tiefe Einblicke in die diffizile Struktur von Birkens weitverzweigtem Netzwerk der Kommunikation. Recht zahlreiche der in vorliegendem Textcorpus überlieferten Leichengedichte stellen Auftragsarbeiten dar, die Birken im Namen Dritter verfaßt hat (meist gegen entsprechende Honorierung, deren Höhe nicht selten in Birkens Tagebüchern festgehalten ist). Diese Texte wurden in der Regel unter den Namen der Auftraggeber gedruckt. In diesen Fällen wissen wir häufig allein darum von Birkens Verfasserschaft, weil der Dichter die betreffenden Texte – die Identität der Auftraggeber indes meist verschweigend oder nur mit Hilfe von Kürzeln andeutend12 – in seine Sammelhandschrift aufgenommen hat. Anders als dies der Titel der Sammelhandschrift auf den ersten Blick vermuten lassen mag, umfaßt diese freilich auch Gelegenheitsgedichte zu einer Vielfalt von anderen Anlässen, etwa zu Namenstagen,13 Hochzeiten,14 Taufen15 und Neujahrsfesten.16 Ferner bietet die Quelle eine beträchtliche Menge von lyrischen Gebetstexten unterschiedlicher Gattungen und thematischer Ausrichtungen: Wochengebete,17 Morgen- und Abendgebete18 sowie Gebete anläßlich der 1663/64 herrschenden Türkenbedrohung.19 Einen weiteren, prominenten Schwerpunkt bilden die zahlreichen Emblemgedichte bzw. Emblemerfindungen (dazu später). Freilich ist damit die Bandbreite der in Birkens Todten-Andenken vorfindlichen lyrischen Gattungen noch keineswegs erschöpfend erfaßt, wie beispielsweise die Verse zu Porträtkupferstichen verdeutlichen.20 Das durch die Sammlung abgedeckte Gattungsspektrum ist mithin genauso breit wie es die diversen metrischen Formen und Strategien der poetischen Rhetorik sind, deren Birken sich in souveräner Weise bedient, was sich in kontrakter Weise auch darin widerspiegelt, daß Birken zu jeder nur erdenklichen Gedichtgattung oder Frage der lyrischen Textproduktion in seinem 1679 unter dem Titel Teuts¡e Rede-bind und Di¡t-Kun‰ im Druck erschienenen PoetikLehrbuch exempla aus dem eigenen Œuvre, nicht selten auch aus den Todten-Andenken,21 herbeizuziehen im Stande ist. Zwei längere nicht-lyrische Texte in der Sammelhandschrift heben sich gattungsmäßig vom übrigen ab, nämlich eine vergleichsweise weit ausgreifende epistola consolatoria (Text Nr. 5: Tro‰ S¡reiben An Herrn Thoma# Damman Für‰li¡ Braunsweigis¡ Lüneburgis¡en Amtman zu Lühne: über da# 12
Vgl. z.B. den Kommentar zu Text Nr. 176.
13
Z.B. Texte Nr. 3, 41.
14
Texte Nr. 361-363.
15
Texte Nr. 66, 344.
16
Texte Nr. 77, 137, 157, 287 u.a.
17
Texte Nr. 98-118.
18
Texte Nr. 119-133.
19
Texte Nr. 87, 161, 166f., 172, 179.
20
Texte Nr. 58, 166.
21
Texte Nr. 48, 62, 138, 170, 199, 206, 209, 215, 248.
XXII
Seelige ableiben de‹en EheLieb‰in, Frauen Ilsen Volkmann#.), die vor allem durch die Kombination einer beeindruckenden Bandbreite von sowohl genuin christlichen wie antik-heidnischen Strategien der Spendung von Trost (consolatio) besticht, sowie eine (offenbar ungedruckt gebliebene) Vorrede über Cate¡i#mu#-Lieder (Text Nr. 86). Daß Birken in seine Sammelhandschrift, deren Publikation er vermutlich geplant, aber nicht hat durchführen können, unter anderem Widmungsgedichte und lyrische Textbeigaben zu Werken anderer Autoren aufnahm, läßt erkennen, daß er auch diese Formen der Textproduktion als integrale Bestandteile des Dichtens bei Gelegenheit betrachtete. Letztendlich wird man Birkens gesamtes Werk – ähnlich demjenigen Simon Dachs, wenngleich Differenzierungen angebracht sind – als ein monumentales Konglomerat von Textproduktionen betrachten müssen, die sich allesamt einer spezifischen Gelegenheit verdanken. Birkens Sammelhandschrift umfaßt 244 nicht fehlerlos gezählte Blätter (bei korrekter Zählung: 251 Bl.). Die Blätter messen 103 x 165 mm. Das Buch besteht aus 22 Heften, die aus ineinanderliegenden Doppelblättern gebildet sind. Die Hefte, die jeweils sechs Doppelblätter umfassen, sind mittels Fadenheftung zusammengefügt worden. Das Titelblatt ist lose. Heft 22 sowie das letzte Blatt von Heft 21 enthalten keinen Text. Alle übrigen Blätter (bis auf die Rückseite des Titelblattes) sind vorder- und rückseitig beschrieben. Mit Ausnahme von Heft 1 und 21 ist auf den Rückseiten der letzten Blätter der Hefte unten links die Anzahl der im jeweiligen Heft enthaltenen Verse notiert. Diese Notizen wie auch die Blattzählung stammen von Birkens eigener Hand bzw. von derjenigen des von ihm beauftragten Schreibers (s.u.). Die Numerierung der Blätter22 befindet sich am oberen Seitenrand oberhalb eines (meist mit Lineal) gezogenen waagrechten Striches, dessen Länge ungefähr dem Schriftspiegel entspricht. Auch die einzelnen Gedichte sind, freilich nicht durchgehend, durch waagrechte Linien voneinander getrennt. Derartige Abgrenzungen fehlen, wenn es sich um mehrere, zusammengehörige Texte handelt, etwa zum selben Todesfall. Kolumnentitel gibt es nicht. Die Gedichte sind mit römischen Ziffern (allerdings fehlerhaft) gezählt (s.u.). Nicht wenige Gedichte sind mit senkrechten oder diagonalen Linien durchgestrichen. Solche Durchstreichungen sind nicht als Tilgungen mißzuinterpretieren. Vielmehr hat Birken auf diese Weise (wie in anderen Manuskripten auch) kenntlich gemacht, daß der betreffende Text gedruckt worden ist, und zuweilen auch notiert, in welchem übergeordneten Werk die Publikation stattgefunden hat. Freilich ist er diesbezüglich keineswegs konsequent verfahren, da die Sammlung viele Gedichte enthält, die nachweislich gedruckt worden sind, aber keine Durchstreichung erfahren haben. Recht sporadisch hat Birken (meist marginal) Notizen angebracht, aus denen hervorgeht, in welchem Jahr er den betreffenden Text abgefaßt hat. Genauere, den Monat der Niederschrift (Text Nr. 1) oder gar den Tag bezeichnende Datumsangaben (Text Nr. 5) finden sich nur
22
In die Numerierung der Blätter hat in den 1970er Jahren an fehlerhaften Stellen eine weitere Hand, nämlich diejenige des seinerzeit im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg tätigen Archivars Weidel (allerdings ihrerseits fehlerhaft) eingegriffen.
XXIII
je einmal, während sie in den Dichterey-Sa¡en die Regel sind. Im Eingangsteil des Todten-AndenkenManuskriptes (zu den ersten drei Texten) hat Birken am Ende der Gedichte notiert, wieviele Verse diese umfassen. Doch werden derartige Notizen im weiteren Verlauf seltener (z.B. Text Nr. 7) und unterbleiben sodann ganz. Der Sammelhandschrift Todten-Andenken zweifelsfrei zuzuweisen sind 89 Seiten aus den DichtereySa¡en. Von dem weitaus größeren Teil der insgesamt 370 Texte existieren gedruckte Fassungen, während 171 Stücke dem derzeitigen Kenntnisstand zufolge nur handschriftlich überliefert sind. Was die Sammelhandschrift angeht, haben wir es mit einer Reinschrift zu tun, die größtenteils von der Hand Birkens stammt und vergleichsweise geringe Bearbeitungsschichten aufweist. Eine längere Passage 23 (fol. 174r-209v ) ist von einer anderen Hand geschrieben. Der Name des Schreibers ist nicht bekannt. Birken hat diese Person mit der – zuvor von ihm selbst erledigten – Aufgabe betraut, die Gedichte des Zeitraumes von Anfang 1672 bis Mitte 1677 (mithin bis zu dem Zeitpunkt, zu dem die Dichterey-Sa¡en einsetzen) aus den Arbeitsbüchern in die Sammelhandschrift zu übertragen. Analoge Beobachtungen lassen sich anhand der übrigen drei chronologisch angelegten Gedicht-Sammlungen Birkens anstellen. Auffälligerweise finden sich hier besonders zahlreiche Errata (vor allem Abschreibe-Fehler), die zu emendieren waren, worüber im philologischen Apparat die notwendigen Notizen zu finden sind. Bei den aus den Dichterey-Sa¡en stammenden Texten indes handelt es sich nicht um Reinschriften, sondern um solche Fassungen, die sehr viel diffizilere Bearbeitungsschichten (Streichungen, Ergänzungen, Umstellungen etc.) aufweisen. Am Ende der Todten-Andenken finden sich als letzter Eintrag auf fol. 244r/v drei (als vierte bis sechste gezählte) Strophen, die Birken hier offenbar irrtümlicherweise plaziert hat. Sie gehören, wie die Überschrift "ad CCXII*" und die hierzu gehörige Notiz am rechten Seitenrand ("*im Amaranten Garten.") erkennen lassen, zu einer anderen Gedichtsammlung. Demgemäß werden diese Strophen in Bd. 1 der Birken-Ausgabe ediert. Die Texte Hinsichtlich der Textdarbietung wurden die für die Birken-Edition gültigen Editionsprinzipien befolgt, die in Bd. 12 vorliegender Ausgabe (Briefwechsel Birken-Greiffenberg), detailliert dargelegt worden sind.24 Die von Birken vorgenommene römische Zählung der Gedichte weist manche Inkonsequenz auf. In der Edition wurde die Numerierung richtiggestellt und im philologischen Apparat die in der Handschrift inkorrekte Zählung dokumentiert. Die aus den Dichterey-Sa¡en stammenden Texte wurden,
23
Mit Ausnahme der auf die Texte Nr. 245-248 verweisenden Notizen (fol. 184v/185r) sowie an folgender Stelle: Text Nr. 250, T2f. Hinzu kommen einige kleinere Ergänzungen und Korrekturen, die im philologischen Apparat nachgewiesen sind.
24
S. XXX-XXXIV.
XXIV
einsetzend mit der Nr. 309, in arabischen Zahlen numeriert.25 In den Kolumnentiteln des ersten Teils vorliegender Edition sind die fortlaufende Nummer des jeweiligen Textes sowie dessen Entstehungsjahr angegeben. Maßgeblich für die Jahresangaben war entweder das (aus dem Manuskript selbst, aus den Tagebüchern oder aus anderen Quellen hervorgehende) Datum der Niederschrift oder, wenn dieses nicht eruierbar war, das Jahr des Erstdruckes bzw. gegebenenfalls das Sterbejahr der betrauerten Person. War beides nicht ermittelbar, so wurde auf die Angabe eines Jahres verzichtet. Allerdings sind im Kommentar die in Betracht zu ziehenden Entstehungszeiträume genannt, soweit solche aus dem Manuskriptumfeld näherungsweise zu erschließen waren. Apparate und Kommentare Die Apparate und Kommentare gliedern sich, die für die Birken-Ausgabe gültigen Maßgaben befolgend, auf deren ausführliche Darlegung hier verweisen sei,26 in vier Teile. Auf folgende für den vorliegenden Band notwendige Spezifizierungen sei hingewiesen: 1. Formale Angaben: Hier wird zunächst die laufende Textnummer angegeben; es folgt die Überschrift des betreffenden Textes bzw., falls eine solche nicht vorhanden ist, der erste Vers des Gedichtes (mit An- und Abführungszeichen). Danach wird vermerkt, auf welchen Blättern bzw. Seiten der Handschrift der Text zu finden ist. 2. Auch der philologische Apparat wurde nach den für die Birken-Ausgabe gültigen Vorgaben erarbeitet. Im edierten Text vorgenommene Emendationen wurden in der üblichen Weise im Apparat belegt (zum Beispiel 8 Glider-baum] Gider-baum). Wurden Emendationen aufgrund der Konsultation der Druckfassung des jeweiligen Textes getätigt, so findet sich im Apparat eine entsprechende Notiz. 3. Allgemein charakterisierender Kommentar: Hier werden einleitend Daten zur Entstehungssituation und zum Anlaßbezug des Textes mitgeteilt, die im Rahmen der Auswertung der Birkenschen Tagebücher sowie der Briefwechsel, der verfügbaren Erstdrucke und der sonstigen auf den betreffenden casus bezogenen gedruckten Überlieferung (nicht zuletzt der zahlreichen einschlägigen Funeraldrukke) eruiert werden konnten. Waren diesbezüglich präzise Informationen nicht oder nur partiell zu ermitteln, so wird hierauf explizit hingewiesen. Was die prosopographischen Daten zu den anlaßstiftenden Personen angeht, war es unausweichlich, über die einschlägigen biographischen Lexika hinaus eine Vielzahl von Funeraldrucken in den Sammlungen historischer Bibliotheksbestände zu konsultieren (Stadtbibliothek Nürnberg, UB Erlangen, HAB Wolfenbüttel, FB Gotha, SB Berlin, Ratsschulbibliothek Zwickau, WLB Stuttgart und andere) und die Recherchen zum Teil bis in die archivalische Überlieferung hinein voranzutreiben. Recht häufig finden sich in Birkens Epizedien Hinweise auf familiäre
25
Die Gedichte in den Dichterey-Sa¡en weisen keine Zählung auf. Von einem Hinweis auf diesen Sachverhalt, der im philologischen Apparat zu jedem einzelnen Text erneut hätte gegeben werden müssen, wurde abgesehen.
26
Vgl. Bd. 12 der Birken-Edition, S. XXXIV-XXXVI.
XXV
Ereignisse (wie etwa vorangegangene Todesfälle früherer Ehepartner oder anderer Familienangehöriger). Auch nennt Birken zuweilen die Anzahl der bereits verstorbenen sowie noch lebenden Kinder. Das Bestreben war es, auch solchen extratextuellen Verweisen anhand der genannten Quellen nachzugehen und möglichst detaillierten Aufschluß zu erlangen. Teil des allgemeinen Apparates ist der bibliographische Nachweis der – soweit vorhanden – ersten greifbaren Druckfassung des betreffenden Textes. Angegeben werden der Verfasser bzw. der Herausgeber sowie der Kurztitel des übergeordneten Werkes, das Erscheinungsjahr sowie die Seiten bzw. Blätter, auf denen Birkens jeweiliger Text zu finden ist. Die kompletten bibliographischen Angaben zu den übergeordneten Werken finden sich in der Bibliographie der Quellen.27 Im Rahmen der Dokumentation der Differenzen zwischen handschriftlicher Version und Druckfassung wurden lediglich Abweichungen des Wortlautes berücksichtigt, nicht aber Konkurrenzformen, Unterschiede hinsichtlich der Orthographie und der Interpunktion, abweichende Positionierungen der Strophennumerierung oder sonstige satztechnisch bedingte Abweichungen. Sichtet man die hierbei eruierten Befunde, so wird deutlich, daß Birken seine Texte nicht selten vor der Drucklegung nochmals überarbeitet hat.28 Die Eingriffe sind unterschiedlich stark: Teils handelt es sich um leichte Retuschen, teils unterzieht Birken seine Texte einer tiefergreifenden Revision, streicht oder ergänzt einzelne oder mehrere Strophen, stellt Strophen oder Verse um etc. Diese Veränderungen haben nicht in jedem Falle ihren Niederschlag in den Arbeitsheften bzw. den Reinschriften gefunden. Grundsätzlich wurden nur die Erstdrucke mit der handschriftlichen Fassung verglichen, nicht aber auch die Varianten etwaiger neuerlicher Wiederabdrucke der Texte berücksichtigt. Die Fundorte späterer Abdrucke wurden jedoch, soweit bekannt, notiert, ohne daß hier – etwa bezüglich der Rekurrenz Birkenscher Texte in zeitgenössischen Gesangbüchern – Vollständigkeit angestrebt worden wäre. Ausführlichere Informationen hierzu finden sich in der 'Birken-Morphologie',29 die im Hinblick auf die Kommentararbeit eine große Hilfe war. Konnten bei der Ausarbeitung des Kommentars zusätzliche, über die 'Birken-Morphologie' hinausgehende Informationen gewonnen werden, so wurde dies vermerkt. Doppelüberlieferungen der einzelnen Stücke in Birkens handschriftlichem Nachlaß wurden, soweit diese eruierbar waren, belegt. 4. Zeilenkommentar: Dieser Einzelstellenkommentar, der sich auf die Verse bzw. Zeilen der edierten Texte bezieht, dokumentiert Birkens intensive Verwendung biblischer Sprachbausteine, die nicht nur (erwartungsgemäß) auf eine intime Kenntnis von Luthers Bibelübersetzung schließen läßt, sondern auch an zahlreichen Stellen erkennbar macht, daß Birken, der bekanntermaßen aus einem lutherischen Pfarrhaus stammte und über profunde theologische Kenntnisse verfügte, mit den hebräischen bzw.
27
Vgl. das Literaturverzeichnis im Anhang des Kommentarbandes.
28
Dies ist etwa in Text Nr. 81 der Fall.
29
Vgl. Anm. 9.
XXVI
griechischen Urtexten der Bibel vertraut war. Handelt es sich um explizite Zitate aus biblischen Texten oder um solche Allusionen, die einen biblischen Bezugspunkt (oder mehrere) klar erkennen lassen, so wurde(n) im Apparat die betreffende(n) Bibelstelle(n) notiert. Entferntere Allusionen dagegen wurden unter Hinzusetzung von "vgl." angeführt. Daß die Grenzen hier indes fließend sind, versteht sich von selbst. Beim Nachweis der Bibelstellen wurde angestrebt, den in der zeitgenössischen Predigtpraxis, der Erbauungsliteratur sowie in den Loci-Dogmatiken prominenten loci classici besondere Berücksichtigung zuteilwerden zu lassen. Im Bibelstellenregister sind sämtliche im Zeilenkommentar belegte Stellen aufgeführt. Bezugnahmen auf Bibelstellen innerhalb der im Kommentar zitierten Quellen anderer Autoren blieben unberücksichtigt. Intensives Augenmerk wurde bei der Kommentierung zudem darauf gerichtet, der engen Verzahnung der Birkenschen Lyrik mit denjenigen Werken nachzugehen, zu denen der Dichter seine Beiträge lieferte. Auf diese Weise gelang es in zahlreichen Fällen, nachzuweisen, daß Birken im Zuge der Produktion seiner Texte nicht nur Auftragsarbeiten pflichtschuldig erfüllte, sondern offenbar darauf zielte, seine lyrischen Beigaben eng mit den Werken, in denen jene gedruckt wurden, intertextuell zu vernetzen. Nicht nur in den Gedichten, die Birken im Hinblick auf Johann Michael Dilherrs oder Catharina Regina von Greiffenbergs Andachtswerke verfaßt hat, läßt sich beobachten, daß er bestrebt war, die ihm offenbar bekannten Vorlagen in ihrer homiletischen bzw. meditativen argumentatio mit lyrischen Mitteln einerseits zu amplifizieren und sie andererseits (den Gepflogenheiten der zeitgenössischen ars memorativa30 entsprechend) kontrakt zusammenzufassen. Der Kommentar zu Birkens geistlicher Lyrik verschafft so mannigfache Einblicke in die schriftstellerische Kooperation und die gelehrte Netzwerkbildung, die im Nürnberger Raum und über ihn hinaus gepflegt wurden. Der Zeilenkommentar dient zudem dem Nachweis von heute nicht mehr gebräuchlichen Lexemen und Wendungen, sprichwörtlichem Gut sowie der Klärung von historischen Ereignissen, Naturerscheinungen sowie anderen Realien jedweder Art. Aufgrund der Vielzahl insbesondere emblematischer Motive in Birkens Gedichten sowie in Anbetracht der Tatsache, daß Birken nachweislich nicht nur zahlreiche Erklärungsgedichte zu Emblemata geliefert, sondern auch die Gestaltung derselben entweder selbst konzipiert oder beeinflußt hat,31 war diesem ikonographischen Kontext bei der Kommentie-
30
Vgl. Ulrich Ernst: Ars memorativa und Ars poetica in Mittelalter und Früher Neuzeit. Prolegomena zu einer mnemonistischen Dichtungstheorie. In: Ars memorativa. Zur kulturgeschichtlichen Bedeutung der Gedächtniskunst 1400-1750. Hrsg. von Jörg Jochen Berns und Wolfgang Neuber. Tübingen 1993 (Frühe Neuzeit. Bd. 15), S. 73-100.
31
Vgl. hierzu Hartmut Laufhütte: Geistlich-literarische Zusammenarbeit im Dienste der 'Deoglori'. Sigmund von Birkens Emblem-Erfindungen für die Andachtswerke der Catharina Regina von Greiffenberg. In: Polyvalenz und Multifunktionalität der Emblematik. Multivalence and Multifunctionality of the Emblem. Akten des 5. Internationalen Kongresses der Society for Emblem Studies. Proceedings of the 5th International Conference of the Society for Emblem Studies. Frankfurt a. M. 2002, Teil 2, S. 581-596, hier: S. 584f. Hartmut Laufhütte: Oedipus und der Seidenwurm. Zu einem emblematischen Rätsel Sigmund von Birkens. In: Kunst und Humanismus. Festschrift für Gosbert Schüßler zum 60. Geburtstag. Hrsg. von Wolfgang Augustyn und Eckhard Leuschner. Passau 2007, S. 475-486. J.A. Steiger: "Der Tauben-Fels, ist diese süße Höle". Die lyrische Verarbeitung eines Topos der Hohelied-Exegese durch Sigmund von Birken (Drucklegung in Vorbereitung).
XXVII
rung Rechnung zu tragen. Die Werke, zu denen Birken Emblemgedichte und/oder -erfindungen beisteuerte, sind recht zahlreich. Zu nennen sind hier – um nur die wichtigsten aufzulisten – Birkens Beiträge zu zwei Andachtswerken Catharina Regina von Greiffenbergs, nämlich den Passionsbetrachtungen (1672)32 sowie den Betrachtungen über die Geburt und Jugend Christi (1678),33 zu Johann Michael Dilherrs Ehre der Ehe (1662),34 zum Himmlis¡en Kleeblat (1674) aus der Feder Sibylla Ursulas von Schleswig-Holstein-Sonderburg,35 zu Daniel Wülfers Werk Der Gei‰li¡e Krani¡ (1657),36 zu Johann Balthasar Schupps Geplagtem Hiob (1659)37 sowie zu Adam Gahns Predigtsammlung Der Chri‰en Wa¡t/ und der Welt le”te Mitterna¡t (1665).38 Im Rahmen der Erkundung der im Nürnberger Kontext bekanntermaßen sehr intensiv gepflegten Kultur der Emblematik trat beispielsweise zutage, daß das den Goldenen Saal des Nürnberger Rathauses einst zierende emblematische Bildprogramm bei Birken mehrfach Verarbeitung und geistliche Zuspitzung gefunden hat.39 Von sämtlichen von Birken entworfenen und/oder bedichteten Emblemata, die nicht nur eine intensive Zusammenarbeit mit den Autoren dokumentieren, für deren Werke dieses Bildmaterial gedacht war, sondern auch Zeugnis von Birkens enger Kooperation mit Kupferstechern wie Jacob von Sandrart40 und Peter Troschel ablegen, wurden Reproduktionen in den Kommentar aufgenommen. Diese Abbildungen sind weit mehr als schmückendes Beiwerk, da sich viele Dimensionen der in Rede stehenden Birkenschen Texte erst in der Zusammenschau mit dem Bildmaterial erschließen, auf das sie sich beziehen. Ein weiterer Schwerpunkt bei der Kommentararbeit wurde bei dem Nachweis der Herkunft der Birken als poeta doctus zutiefst vertrauten und von ihm souverän verwendeten sowohl antikheidnischen wie antik-christlichen Traditionslinien (etwa, um nur ein Beispiel zu nennen, hinsichtlich der facettenreichen consolatio-Strategien) gesetzt. Auffällig ist überdies, wie dicht das Netz der Bezugnahmen Birkens auf Stoffe der antiken Mythologie gewirkt ist, von denen der Dichter häufig im Sinne der barocken Allegorese des Mythos41 in spezifisch christlicher Weise geistlich Gebrauch macht. Be-
32
Texte Nr. 238-242.
33
Texte Nr. 310f., 313f., 317, 319f.
34
Texte Nr. 139-148.
35
Texte Nr. 281. Vgl. auch Texte Nr. 252-258.
36
Text Nr. 64.
37
Text Nr. 75.
38
Text Nr. 182.
39
Vgl. den Kommentar zu Text Nr. 64, v. 11f. Dazu J.A. Steiger: Pfau und Kranich. Ein Beitrag zur Emblematik in der geistlichen Dichtung Sigmund von Birkens (1626-1681). In: Praktische Theologie und Landeskirchengeschichte. Dank an Walther Eisinger. Hrsg. von Johannes Ehmann. Münster 2008 (Heidelberger Studien zur Praktischen Theologie. Bd. 12), S. 349-363.
40
Vgl. hierzu John Roger Paas: Jacob von Sandrarts gedruckte Reiterbildnisse mit Versen des Sigmund von Birken. In: Philobiblon 38 (1994), S. 16-32. Ders.: Unknown verses by Sigmund von Birken on maps by Jacob von Sandrart. In: Wolfenbütteler Barock-Nachrichten 21 (1994), S. 7-9. Ders.: Zusammenarbeit in der Herstellung illustrierter Werke im Barockzeitalter. Sigmund von Birken und Nürnberger Künstler und Verleger. In: Wolfenbütteler Barock-Nachrichten 24 (1997), S. 217-239.
41
Vgl. hierzu Hartmut Laufhütte: Programmatik und Funktionen der allegorischen Verwendung antiker Mythenmotive bei Sigmund von Birken (1626-1681). In: Die Allegorese des antiken Mythos. Hrsg. von Hans-Jürgen Horn und Hermann Wal-
XXVIII
sonderes Augenmerk galt zudem dem Nachweis, in welch vielfältiger Weise Birken Traditionen aufgreift, die ihm die zeitgenössische homiletische,42 meditative wie exegetische Literatur bot, wobei (über den Nürnberger Kontext hinaus) im besonderen Maße diejenigen Autoren zu berücksichtigen waren, deren Werke Birken nachweislich kannte (etwa Johann Arndt, Philipp Nicolai, Heinrich Müller) und die in Nürnberg – nicht zuletzt im Verlagshaus Endter – verfügbar waren. Da, wie nicht anders zu erwarten, zahlreiche festgeprägte Topoi barocker Spiritualität und Theologie in Birkens Texten häufiger vorkommen, wurden im Kommentar Querverweise auf den Ort der ausführlichen Kommentierung des jeweiligen Sachverhaltes angebracht. Darüber hinaus unterrichtet der Kommentar über die geistlich-lyrischen Vorlagen, die Birken im Rahmen von Parodien verarbeitet hat (zum Beispiel Philipp Nicolai, Josua Stegmann, Martin Opitz, Johann Rist) und bietet Similien aus dem Kirchenliedgut des 16. und 17. Jahrhunderts. Angesichts der beträchtlichen Menge der in Birkens Gedichtsammlung versammelten Texte und deren Heterogenität im Hinblick auf ihre Veranlassung und ihre Thematik kann es nicht die Aufgabe einer Einleitung sein, einen detaillierten Überblick über das Gesamtcorpus zu geben. Klar aber dürfte sein, daß mit vorliegender Edition, die zugleich die erste kritische und kommentierte Ausgabe geistlicher Lyrik des 17. Jahrhunderts darstellt, ein wesentlicher Schritt bezüglich der Schaffung der unabdingbaren Voraussetzungen für eine angemessene Interpretation von Birkens geistlich-lyrischem Œuvre getan ist. Daß auf diesem Felde noch vieles zu tun ist, bedarf kaum der Erwähnung. Da Birkens geistliche Lyrik zu einem beträchtlichen Teil Resultat anlaßbezogenen Dichtens bei Gelegenheit ist, wird man gut beraten sein, diesen Umstand im Rahmen künftiger Forschungen ins Zentrum zu rücken – anders als Richard Mai dies getan hat, der in seiner Münchener Dissertation über 'Das geistliche Lied Sigmund von Birkens'43 die Kasuallyrik absichtlich ausklammerte, wiewohl unbestreitbar ist, daß Mais Verdienst darin liegt, das geistlich-lyrische Schaffen Birkens in einer Weise monographisch bearbeitet zu haben, die bislang nicht wieder erreicht worden ist. Zum Gelingen vorliegender Edition haben viele beigetragen. An Transkription, Erstellung des philologischen Apparates, Eruierung der Bibelstellen und Dokumentation der Druckvarianten haben Dr. Alexander Bitzel sowie Rinja Müller, Arne E. Kutsche, Andreas Schuppert und Marcus Frowerk (alle Hamburg) mitgewirkt. Hinsichtlich ihrer Mitarbeit an der Endredaktion sowie der Erstellung der Register bin ich Corinna Pietzsch (Hamburg) und abermals Herrn Kutsche außerordentlich dankbar. Prof. Dr. Hartmut Laufhütte (Passau) hat ebenso geduldig wie kundig mannigfaltige philologische und
ther. Wiesbaden 1997, S. 287-310. Ferdinand van Ingen: Mythenkritik und mythologische Funktion. Daniel Heinsius, Sigmund von Birken, Philipp von Zesen. In: Euphorion 100 (2006), S. 333-358. 42
Innerhalb der Belege von Zitaten aus Predigtsammlungen wird zusätzlich vermerkt, auf welchen Sonn- oder Festtag sich die betreffende Predigt bezieht und welcher Bibeltext ihr zugrundeliegt.
43
Richard Mai: Das geistliche Lied Sigmund von Birkens. Diss. phil. 1968.
XXIX
den Kommentar betreffende Fragen beantwortet und wertvolle Hinweise gegeben. Für ihre Unterstützung und Ratschläge gebührt ferner folgenden Personen Dank: Dr. Dietrich Blaufuß (Erlangen), Prof. Dr. Elke Blumenthal (Leipzig), Wolfgang Brandis (Lüneburg), Prof. Dr. Klaus Garber (Osnabrück), Prof. Dr. Friedhelm Hartenstein (Hamburg), Thomas Illg (Hamburg), Prof. Dr. Fritz Krafft (Marburg), Prof. Dr. Hans-Henrik Krummacher (Mainz), Prof. Dr. Konrad Küster (Freiburg i.Br.), Niels Liebau (Osnabrück), Prof. Dr. Inge Mager (Hamburg), Prof. Dr. Markus Matthias (Utrecht), Franziska May (Hamburg), Prof. Dr. Ulrich Moennig (Hamburg), Olaf Schmidt-Kinne (Osnabrück), Dr. Ralf Schuster (Passau), Dr. Hermann Stauffer (Mainz). Dank gebührt ferner der Deutschen Forschungsgemeinschaft für die Bereitstellung der zur Durchführung der Arbeiten erforderlichen Mittel. Zu danken ist überdies all den Bibliotheken, die bereitwillig Reproduktionen von Quellentexten und Abbildungsvorlagen angefertigt haben.
XXX
Todten-Andenken.
Titelblatt der Sammelhandschrift
XXXI
fol. 21v, letzte Seite von Text Nr. 5 mit Datumsangabe.
XXXII
fol. 32r, Text Nr. 7 mit marginaler Einfügung.
XXXIII
fol. 41v, Beginn von Text Nr. 17 mit marginalem Hinweis auf den Ort der Drucklegung und hierauf hinweisender Durchstreichung.
XXXIV
fol. 179r, Text Nr. 238 von der Hand des für Birken tätigen (bislang nicht identifizierten) Schreibers.
XXXV
Erste Seite der Texte, die Birken in den Dichterey-Sa¡en dem Corpus Todten-Andenken zugewiesen hat.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken. oder GOTTES- und Todes-Gedanken.
I. Herrn Daniel Andral#, Königli¡ Suedis¡en Quartiermei‰er# Mördli¡e# Ableiben. A¡! i‰ dan keine Treu auf Erden mehr zu finden? Will gar kein Glaub die Lieb in Mens¡en mehr entzünden, die Herzen feuren an? Die s¡nöde La‰erWelt, ie älter daß ›e wird, ie ärger ›¡ verhält 5
ihr Gott#verge‹ne# Thun. Die Tugend i‰ verblie¡en. Die fromme Gotte#fur¡t i‰ über Meer entwie¡en. die Lieb i‰ au#gelös¡t. Die Uns¡uld geht zu grab. Treu gibet Gute Na¡t. Wa# ‰iege Himmel-ab, da# fleu¡t iezt au# der Welt. Da# La‰er wird zur Tugend.
10
der Alten Ergerni# verführt die zarte Jugend, die e# dan ärger ma¡t. Wa# wird e# endli¡ seyn? Die Welt muß, vor dem End der Welt, no¡ fallen ein, im fall die kleine Zahl der Frommen vom Verderben errettet werden soll. O seelig! den da# Sterben
15
in er‰er Kindheit ra[t. ein sol¡er Jüng‰er Tag, der in der Jugend komt, i‰ eine Niderlag der kün]igen Gefahr. Wa# Flaccu# dort erklungen, wa# Polycarpu# rie[, wird iezt von man¡er Zungen und Leyer wiederholt: A¡! a¡! der bösen Zeit!
20
ie später daß ›e wird, ie böser ›nd die Leut: Ni¡t# bä‹er# komt herna¡. E# grauset den Ges¡öpfen, Zu s¡auen länger zu: ›e drohen unsern Köpfen den allerlezten Sturm. e# kra¡t der große Bau. die Bogen wölken ›¡, die iezt gar selten blau,
25
und krie¡en in den Sa¿. die helle Bahn der Sonnen ‰rahlt WunderZei¡en au#. Wie o] s¡on ›nd geronnen die Bä¡e voller Blut. die Wa‹er treten au#, | und übers¡wemmen o] da# weite ErdenHau#. Da# Feuer wütet au¡, fri‹t ganze Städt' und Fle¿en
30
in seinem Grimm hinweg. die Erde, voller S¡re¿en, bebt und ers¡üttert ›¡. die Lü]e werden Gi]:
4
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
daher die Seu¡enSeu¡ o] ganze Länder tri[t. Wa# sag' i¡? hat nit Mar# den degen au#gezogen? daher in aller Welt auf‰eigen Kriege#wogen. 35
Bi#her hat er geraa‰ mit Rauben, Mord und Brand, fa‰ aller Länder Zier geleget in den Sand. E# hat nun dreißigmal der Winter Ei# ges¡lo‹en, und drei‹igmal der Herb‰ die Fä‹er vollgego‹en mit neuem Kelterblut: seit daß da# Me”els¡werd
40
gewütet und getobt auf unsrer Mutter-Erd. Die Dörfer ligen öd; die Städte ›nd verwü‰et: ihr Steinhauf ihnen selb‰ ein Grab hat aufgerü‰et. Der Fremde, de‹en Fau‰ für unsre Freyheit fi¡t ma¡t, daß man Teuts¡land mehr in Teuts¡land findet ni¡t
45
Der A¿er trägt, an ‰at der Wei”en-aehren, Kno¡en. Der arme Feldman bü‰, wa# Staat und Stadt verbro¡en. Wann gro‹er herren grimm gewa[net geht zu Feld: der Baur muß geben haar, und haut, und Blut und Geld. E# will da# Me”els¡werd nit wieder in die S¡eide,
50
bi# daß wir alle ›nd gejaget auf die S¡neide. Die Untreu i‰ zu groß. Der Bo#heit Uberma# ma¡t, daß die Centnerbürd' auf unsre hälse saß. Du ha‰ ein Theil davon, du fromme Seel! erfahren, da eine Meu¡elhand in deinen LenzenJahren |
55
di¡ jagt' au# deinem Leib. A¡! a¡! der bösen That! a¡ That, die kaum ein Thier auf Erd verübet hat! Dein wehrte# Vatterland, da# di¡ der Elb geliehen, hat man¡e liebe Stund seither na¡ dir ges¡ryen. Der Ka”ba¡ s¡ie‰ betrübt an seinen Ufern hin:
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e# kränkt ihn der Verlu‰. A¡ daß den treuen Sinn die Untreu hat gefällt! Al# er zu Jahren kommen, die Jugend hinterlegt: hat er ihm vorgenommen, zu lernen Kun‰ und Wi”, dadur¡ man Lob erwirbt, dadur¡ der gute Nam' nit mit dem Leibe ‰irbt,
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der alle# überlebt. Er wu‰e: Kun‰ und Tugend, die ma¡en hier beliebt da# Alter und die Jugend
Gedicht 1 (1646)
5
De# Tode# GegenTod, i‰ Tugend, Kun‰ und Wi”, die in dem Leben un# die Jahre ma¡en nü”, un# s¡ü”en vor der Baar. Die Oder könt e# lallen, 70
an deren Rand er ihm da# Lernen ließ gefallen und angelegen seyn. Er zoge zeitli¡ fort, zu kaufen Kün‰e-Waar an diesem Musen-Ort. Du, Frankfurt, wir‰ gemeint. Jn dir hat er gehi”et. sein mundrer FeuerGei‰ hat himmel-an gebli”et.
75
sein hurtiger Ver‰and ma¡t' ihme Flügel an: mit diesen s¡wung er ›¡ bi# an die Sternenbahn: daselb‰ er ie”und ‰eht. Na¡dem der Oder Struten ihn lang genug erge”t, su¡t' er no¡ andre Fluten. Die Pleiße nahm ihn auf in ihren Kün‰e-Si”:
80
damit er au¡ daselb‰ mö¡t kaufen nü”e Wi”. Jn Leipzig, hat ihn Gott beru[en zu den Wa[en. Mit Wa[en solt au¡ er den Frieden helfen s¡a[en, | und kämpfen al# ein Held. da# er au¡ hat gethan: bi# daß der Charon ihn ges¡mi‹en in den Kahn.
85
Der Krieg i‰ wol vergunt. Gott selber hiese kriegen, und ließe re¡te Sa¡ mit s¡le¡ter Ma¡t be›egen den ungere¡ten Feind. Wan nur de# Krieger# hand su¡t Ehr und dapferkeit, und ni¡t in Mord und Brand Herr Andral, der vorher die Tugend wol gelernet,
90
hat ›¡ zu ieder Zeit von sol¡em Thun entfernet. Er diente treu und wol, begnügt mit seinem Sold: Daher er ihm und Gott und Mens¡en ma¡te hold. Er s¡alte, wa# man heut auf gut Soldatis¡ lobet: da man¡er i‰ ein Held, wann er unmens¡li¡ tobet,
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ni¡t wider seinen Feind, nein! wider seinen Wirt, dem er da# liebe Hau# mit rohten Hanen ziert, für Herberg und für Ko‰. Sind da# nit Heldenthaten! Bald, i‰ in sol¡en Heng‰ ein böser Will gerathen, so muß die N䡉e dirn, o] gar an heil'ger ‰ätt
100
vor Gotte# Ange›¡t, mit ihm solang zu bett bi# daß e# wird ihr Grab. ô Teufelha]e Sitten!
6
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
J‰ dann der To¡ter Ehr und Leben abgesnitten, so muß der Vatter vor: von dem erzwingt er Geld mit einem La¡entrunk, den jüng‰hin in der Welt 105
der Krieg#man aufgebra¡t. die Häuser müßen rau¡en in Flammen Himmel-an. ô re¡te# Höllens¡mau¡en! Die dörfer werden leer, au# Fur¡t vor diesem Greul, der tausendmal verdient den s¡wer‰en Donnerkeil. | Nein, nein! kein sol¡e# Thier war unser Held in Kriegen.
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Die La‰er konten ni¡t den Tugend›nn be›egen. Bi# daß ihm hat der Tod be‰ellet sein quartier im Himmel: wel¡e# Amt er son‰ getragen hier. Die Kün‰e, wie man soll die Städte wol befä‰en, wie man ein Felsenhau# von ungebetnen Gä‰en
115
mit Fug verwahren soll, hatt' er gelernt mit Fleiß: er wu‰e, wie man ›¡ in Mauren ›¡er weiß. Bi# ein Verhängni# kam und alle Ho[nung kürzte, die man von ihm gehabt. Bi# daß ihn leider! ‰ürzte ein allzufrüher Fall. Der Tod, der kein Verdien‰
120
kein Bitten ›het an, su¡t' einen Erbgewin‰ an ihme, wie er pflegt. Er gieng in seinen Wegen; die Sorgen trugen ihn auf re¡ten Amte# Stegen: da kam ein böser Mens¡, von de‹en Joab#hand ihm wurd sein junge# Blut vergo‹en in den Sand.
125
O höllen-tolle That! Kein Löw', der jung geworden im heißen Libyen, hat ie ein sol¡e# Morden an seiner Art verbra¡t. Der harte Caucasus die Tyger, die er seugt, no¡ milder rühmen muß, al# iezt die Mens¡en ›nd. Daran i‰ nun kein Zweifel,
130
wa# jener sagt: Ein Mens¡ i‰ seine# N䡉en Teufel, ein Mens¡ de# andern Wolf. Ô eingefleis¡te Höll! e# bellet iezt nit mehr an der Verdamten Stell der wilde Cerberu#: er wohnet in den Chri‰en, die la‹en ›¡ ie”und der Teufeley gelü‰en,
135
›nd Mörder in die wett. E# i‰ der lezte Sturm: drum wütet iezt so sehr der rohte HöllenWurm.
Gedicht 1 (1646)
7
Er hatt in Andraln hier die Tugend-Seel gemerket. | Der Haß, hat eine Hand zu sol¡er That ge‰ärket: der Groll gab ihr ein Rohr, da flog ein Bley herau#, 140
da# s¡i¿te seinen Leib hin in da# Todtenhau#, die Seel do¡ himmel-auf. Nun, er hat dur¡gedrungen, und in der Leben#blüt den Tugendlohn errungen, die Kron der Ewigkeit. der todte Cörper ruht. der Name lebet no¡. Gott nam die Seel in Hut.
145
Zwar ihm i‰ wol ges¡ehn. Jhr aber müßet klagen, ihr Eltern! ihr, ihr könt von s¡weren Smerzen sagen, von lauter A¡ und Weh. Do¡, wa# seit ihr betrübt? Zwar, beyde ›nd dahin: der Sohn, den ihr geliebt; die To¡ter, euer Tro‰, die kurz na¡ ihm verbli¡en.
150
Do¡ heulet ni¡t darum. Die von un# hingewie¡en an einen bä‹ern Ort, ›nd ni¡t betrauren# wehrt. Sie ›nd, wo ihre Noht in Wolfart i‰ verkehrt, ihr Kämpfen in den Sieg, ihr Leid in tausend Freuden, ihr Unlu‰ in viel Lu‰. La‹t, la‹t ›e immer s¡eiden!
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Jhr mü‰ zu ihnen hin: kein# kommet wieder her. Wer also wol verrei‰, ha‹t seine Wiederkehr. Du aber, seelge Seel! nimm hin diß Grabgedi¡te, da# i¡ dir aufgese”t zu einem Na¡gerü¡te. J¡ bin dein Opi” ni¡t: der, wann er lebte, di¡
160
viel bä‹er ehren könt und heben neben ›¡, mit einem guten Lied. J¡ hab di¡ ni¡t gekennet. do¡, weil du, wie iezt i¡, vorde‹en au¡ gebrennet na¡ Tugend, Kun‰ und Wi”: mu## i¡ dir s¡i¿en na¡ ein über deinem Tod tief-au#geseufzte# A¡. Hamburg 1646 Mense Decembris |
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
8
II. Sterb- und S¡wangesang, au# Herrn Gadebus¡ Lateinis¡em. 1. Will man wi‹en mein verlangen daß mir meine Seele fri‰, wa# für Sehnen mi¡ ümbfangen. Jesu# mein verlangen i‰, 5
Jesu# i‰ mein Tode#tro‰, Jesu# meine Leben#ko‰. Du wir‰, wir‰ du Jesu# nennen, Meinen Wuns¡ mein Labsal kennen. 2. Jesu, in dem Sorgen Leben
10
Bi‰ mein Ho[nung#-Anker du. Hat mi¡ Tode# Noth ümgeben, du bi‰ meine sü‹e Ruh'. J¡ verri¡te meine Sa¡. Mit dir sonder Ungema¡.
15
Man wird, wird man Jesu# nennen, Meinen Tro‰ und Bey‰andt kennen 3. Jesu# i‰ mein Seelen König, Jesu# meiner Wege Lie¡t, der mi¡ ‰ra[et viel zu wenig
20
wann mi¡ s¡re¿et sein Geri¡t. wann mir alle# mangelt hier, J‰ mein Jesu# alle# mir. Du wir‰, wir‰ du Jesu# nennen, Meinen S¡u” mein Alle# kennen.
25
4. Jesu# i‰#, der mir ges¡enket Alle# und no¡ alle# gibt; Jesu# der an mi¡ gedenket, wann mi¡ alle welt betrübt Er‰- und Le”ter A, und O
30
End' und Anfang ma¡t mi¡ froh.
Gedicht 2
9
Man wird, wird man Jesu# nennen, Meinen Freünd und Nehrer kennen. 5. Jesu, wa# soll i¡ di¡ bitten? Hör mein le”te# wüns¡en an. 35
A¡ mir graut vor Mens¡en-Sitten. Jesu komm! die Todte#bahn Hat mi¡ weil zu ende will Mein ge‰e¿te# Leben#ziel, Zu dem Sterben eingeladen;
40
Mir zerrinnt an Leben#faden. | 6. Satt gelebt! mir winkt da# Ende. Seyt i¡ diente, Jesu, dir, Gab die hei‹e Sonnen wende fün[mahl ›eben Sommer hier.
45
Jesu komm, und löß mi¡ auf Na¡ vollbra¡tem Leben# Lau[? Sterben hat mi¡ eingeladen; Mir zerrinnt an Leben# faden. 7. Wann du wil‰, so will i¡ fahren,
50
Jesu, komm und hol mi¡ ein! Satt von Ampt# ges¡ä[t- und Jahren wüns¡' i¡ Todt, bey dir, zu seyn. Satt hab i¡ allhier ges¡webt Se¡zig Jahren überlebet.
55
Sterben hat mi¡ eingeladen; Mir zerrinnt an Leben#faden. 8. Jesu komm! die Welt verböset Ma¡t den deinen viel Verdruß. Gerne wär' i¡ aufgelöset;
60
Hier i‰ lauter Fin‰ernuß: Jn dir, Jesu, i‰ mein Lie¡t da# dur¡ Tausend Nä¡te bri¡t Sterben hat mi¡ eingeladen Mir zerrinnt an Leben# faden.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
10
65
9. Gute Na¡t, O welt, i¡ kehre, Herz und Sinnen Himmel-au[. wollu‰, Eytelkeit, und Ehre die vera¡t i¡ all zuhau[. weg mit s¡nöder Lu‰ und Welt!
70
weg! mein wüns¡en i‰ ge‰ellt Auf die ‰olze Ruh im Himmel Gute Na¡t, O weltgetümmel! 10. Hier i‰ Krieg, dort Fried und Wonne; Hier i‰ Kamp[, dort Sieg und Lohn;
75
Hier i‰ Dunkelheit, dort Sonne dort i‰ Ehr, hier Spott und Hon. Welt, Stiefmutter gute Na¡t! Bald will i¡ seyn überbra¡t zu dem Vater dort im Himmel
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Gute Na¡t, O Weltgetümmel. | 11. Gute Na¡t, gequälte# Leben! deine Freüd i‰ bittersüß: Be‹er# wird der Himmel geben und der re¡ten Freüd genieß.
85
dur¡ den Tod geh i¡ bereit Jn da# hau# der Ewigkeit. Auf da# s¡nöde weltgetümmel Folget ‰olze Ruh im Himmel. 12. Hier der Tod i‰ eine Quelle
90
Be‹er Lu‰ und Leben# Zeit. Leben hier i‰ eine Hölle. Sterben bringt mir eine Beüt. Jesu# selb‰ mein Leben bleibt, wann der Tod mi¡ auß mir treibt:
95
Gute Na¡t gequälte# Leben! J¡ will mi¡ dem Todt' ergeben. 13. Wa# i‰, Leben hier auf Erden? J‰ e# nit ein ‰äter Todt?
Gedicht 2
11
der nur kan getödet werden 100
dur¡ die sü‹e Sterben#-Noth. Leben i‰ ein Leid und Streit, der dur¡ Sterben wird zur Freüd. Gute Na¡t gequälte# Leben! J¡ will mi¡ dem Tod ergeben.
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14. Gute Na¡t sey dir gesaget Erde, ni¡t mein Vatterland. dort der Himmel mir behaget Meiner Seelen Liebe#-Pfand. Tod, bring mi¡ zum Leben hin!
110
Leben, laß mir den Gewinn! Gute Na¡t gequälte# Leben! J¡ will mi¡ dem Tod' ergeben. 15. Jesu komm! in jenem Leben J‰ no¡ weit mehr Seeligkeit,
115
daß du un# ha‰ wiedergeben. Jesu komm i¡ bin bereit. Meinen Lau[ hab' J¡ vollbra¡t Jn ‰et# mundrer Glauben# wa¡t. Jesu komm, verzeü¡ nit lange,
120
dein verweilen ma¡t mir bange. | 16. Mit der Crone der Gere¡ten Jesu komm und kröne mi¡, Na¡ dem langen s¡weren Fe¡ten. laß mi¡ einmal s¡auen di¡.
125
Er der Leib mag ruhen hier: nim nur meine Seel zu dir, Jesu komm verzeü¡ nit lange, dein verweilen ma¡t mir bange. 17. A¡ sey, wann i¡ bin verbli¡en,
130
Jesu, meine# Weibe# Mann. wann i¡ in da# Grab ges¡li¡en, nimb di¡ meiner Kinder an.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
12
Kinde#-Kinder, deine Gab, S¡ü”e wan i¡ geh zu Grab. 135
Jesu hil[, verzeü¡ nit lange, Ma¡ den ‰olzen Feinden bange. 18. Jesu laß na¡ meinen Sterben Einen treuen Kir¡en-Kne¡t, Meine Kir¡en-Aempter erben.
140
Jesu, s¡ü”e S¡ü”en re¡t, daß er dein Ho¡werthe# wort Treibe freüdig fort für fort. Jesu wie e# dir gefället dir sey alle# heimge‰ellet
145
19. Jesu, dir dir will i¡ leben weil i¡ no¡ im Leben bin. Bleib i¡ dir in Todt ergeben Ey so fahr i¡ willig hin. Seelig i‰, der wohl bes¡leü‰
150
und dir lä‹et Seel und Gei‰. Jesu wie e# dir gefället, dir sey alle# heimge‰ellet. 20. Jesu, laß mi¡ Seelig s¡lie‹en, Seelig enden meinen Lau[.
155
Soll der le”te Seü[zer s¡ie‹en, Rü¿ mi¡ bald zu dir hinauf. diß i‰ meiner wüns¡e ziel diß i‰ wa# i¡ bitten will. Jesu wie e# dir gefället
160
dir sey alle# heimge‰ellet. |
Gedicht 3 (1647)
13
III. Jungfrauen E‰her Dorotheen von Eßdorf Adeli¡er Clo‰er-S¡we‰er zu Lühne, Namen#Tag. 1. Keüs¡e# Herz und Engelseele! die i¡ zu den Nymfen zehle, die der s¡önen Gotte#fur¡t Kammerjungfern können heißen. Edle Jungfrau, Zier de# Lande# 5
und de# hohen Adel‰ande#, die, al# eine Gotte#gab, von dem himmel mu‰e reisen. Dorothee, wa# soll i¡ finden, Eu¡ am Nahmen#tag zubinden? 2. wa# für Gaben soll i¡ bringen?
10
soll i¡ geben oder ›ngen? Singen, ‰eht mir bä‹er an. i¡ will meine Sinne flügeln und mi¡ an die himmel# dä¡er an der Sternen Goldgemä¡er s¡wingen, s¡wingen will i¡ mi¡ zu den hohen wolkenhügeln;
15
da da will i¡ etwa# finden, eü¡ am Nahmen#tag zu binden. 3. Silber, Gold und edle Steine, au¡ der Seltenheiten keine, findet man bey mir zu hauß. Plutu# i‰ mir ni¡t gewogen.
20
Frü¡te von dem Feld zu bringen, will mir au¡ i”t ni¡t gelingen, weil der graue winter‰aub Feld- und wälder überflogen. Und wa# werd i¡ dann nun finden, eü¡ am Nahmen#tag zu binden?
25
4. Gott hat eu¡ der welt ges¡enket, in der ihr gen himmel den¿et. ni¡t ein iede hat, wie ihr, von dem himmel sol¡e Gaben. Keus¡heit lieben auf der Erden, irdis¡ no¡ s¡on himmlis¡ werden |
30
Können diese, die von Gott sonderbare Gaben haben.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
14
Wa# für Gaben soll i¡ finden, eu¡ am Nahmen#tag zu binden? 5. Die von Gott begabet heißen, ni¡t nur s¡le¡t von außen gleißen, 35
derer herz von la‰erlu‰ diese# Leben# i‰ entse‹en, hä[ten ›¡ mit ihren Sinnen an die hohen wolken Zinnen. Darum i¡ mein Bindges¡enk au¡ muß na¡ dem himmel me‹en. Himmel#gaben muß i¡ finden,
40
Himmel#gab! eu¡ anzubinden. 6. Wa# i‰ von dem himmel kommen? wa# i‰ wieder aufgenommen? Jesu# i‰ die Gotte#gab, die von himmel abge‰iegen. Jesu# i‰ e#, der zum Leben
45
allen Frommen i‰ gegeben, und ›¡ in der ‰erbli¡keit von den Mens¡en ließe wiegen. diese Gabe will i¡ finden, eü¡ an Nahmen#tag zubinden. 7. Nehmt die Gabe, seit gebunden.
50
Bä‹er# hat kein Mens¡ gefunden. Bindet Jesum an da# herz, und la‹t eü¡ an Jesum binden. diese# seelige gebände wird geknüp] dur¡ Gotte# hände. Seelig, dem ein söl¡e# Band Gotte# Händ und Finger winden. |
55
Bä‹er# kan i¡ do¡ ni¡t finden, eu¡ an Nahmen#tag zubinden? 8. Windet, bindet äng und fä‰e und verknüpfet auf da# bä‰e diese# seelge Band an eu¡. wird gewiß eü¡ ewig nu”en.
60
wer ›¡ fä‰ und mit be‰ande hat verknüp] mit diesem Bande, kan da# harte Sündenjo¡ und die höllen ketten tru”en. Sol¡e Bande will i¡ finden, eü¡ am Nahmen#tag zubinden.
Gedicht 3 (1647)
15
9. Son‰en, wer gebunden worden,
65
lä‰ ›¡ na¡ dem alten orden hier de# Lösen# unerwähnt! diese# Band i‰ so bes¡a[en: wer e# wieder löset selber den wird in die Höllgewölber ein verdammter Teufel#‰ri¿, in die höllenpfüle ra[en.
70
Ni¡te# söl¡e# werd i¡ finden, eu¡ am Nahmen#tag zu binden. 10. Andre mögen ander‰ binden. i¡ will eure Seel ümwinden, mit dem Bande, da# die welt von der Fin‰erniß entbunden.
75
weil ihr, ni¡t an Erden klebet, und na¡ Gott und Himmel ‰rebet: billi¡ wird die Seel von mir, ni¡t da# Seelen Ne” ümwunden. Söl¡e gaben muß man finden söl¡e Seelen re¡t zu binden.
80
11. Euer Nahm hei‰ himmel#gabe. euer Seelen himmel#haabe | und da# s¡öne Tugendthun hat e# lang‰ an eu¡ erwiesen, daß in eu¡ der himmel wohnet, ›¡ in euer herz betrohnet,
85
der vergeben# ni¡t von eu¡ tag für tage wird geprießen, Himmel# gaben muß man finden, Himmel#-Seelen anzubinden. 12. Euer umgese”ter Nahme,* der mir heut zu Feder kame,
90
Hei‰ eu¡ eine Gotte# braut, eine Gott vermählte Seele diese# reimt ›¡ wohl und eben auf da#, wa# i¡ eu¡ gegeben hier zu einer anbind#gab. Wann i¡ re¡t Bu¡‰aben zehle, hab i¡ etwa# können finden,
95
Nahmgemäß eu¡ anzubinden. ____________ * Dorothea. anagrammatice thoro Dea.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
16
13. Jhr habt Jesum eu¡ erwehlet, der hat ›¡ mit eu¡ vermählet. Dort wird er eu¡ seine Braut, mit der Himmel#krone zieren. 100
Jhr inde‹en solt auf erden dur¡ ihn eine Göttin werden; Dorten in der Seeligkeit wird er eu¡ zur Traue führen. Diese# hab' i¡ können finden, Dorothee, eü¡ anzubinden.
IV. Uber einer Clo‰er-S¡we‰er zu Lühne Jungfrauen Catharina Stelling# Seelige# Ableiben. Sie i‰ dahin, die Seele, su¡t ihr Glü¿e Lä‹t mit dem Leib ihr Na¡lob un# zurü¿e. | die fromme Seel', eilt' ihrem Jesu zu, in seinem S¡oß zu finden ‰olze Ruh, 5
Sie i‰ dahin, die Gott ergebne Seele. Sie spra¡: du bi‰'# mit dem i¡ mi¡ vermähle. Nur, Jesu, du du bi‰ mein Bräutigam! der, den ›e liebt', i”und ›e zu ›¡ nahm Sie i‰ dahin, die au# der welt entronnen
10
und auf der Erd s¡on himmlis¡ war gesonnen. der reine Leib s¡i¿t da# vertraute Pfand i”t wieder hin in de‹en Vatterland. die reine Seel war Himmel-ab ge‰iegen in Fleis¡ und Blut, in unsre Sündenwiegen:
15
i”t nahm ›e Gott, ihr vatter, wieder auf, na¡dem ›e From vollendet ihren lau[. da# keus¡e Hauß der unbefle¿ten tugend, an Eitelkeit ganz leer von er‰er Jugend, da# Seelen Ne”, hat hier unmakelbar
20
zurük gezehlt, so man¡ und man¡e# Jahr. Sie hat der welt ihr Jungfrau-herz entzogen und an da# da¡ der Blaugewölbten Bogen
Gedicht 4
17
Gemüt und Mund und Augen hingehä[t, und Anda¡t#voll vollendet ihr Ges¡ä[t. 25
Sie hatte ›¡ verlobt mit einem Manne, der alle welt lö‰ von dem Sündenbanne: der hat ›e nun mit Engeln eingeholt und auf ihr haubt gese”et rohte# Gold. der, den ›e ‰et# gehalten vor ihr Leben,
30
hat dur¡ den Tod ein Leben ihr gegeben, da# nimmer ‰irbt. der Tod ward ihr gewinn, dur¡ den ›e geht zum Neuen Leben hin, al# dur¡ die Thür; da# lä‹t ›e ni¡t mehr ‰erben. kein unfall mehr wird ihr Ge›¡t verfärben.
35
Jhr Jesu# wis¡t der wangen Thränen ab, und s¡lie‰ ihr Leid nun in ein ewig# grab. | Gönnt ihr den Taus¡, den we¡sel. ô ihr S¡we‰ern, die ihr üm ›e getrauret heut und Ge‰ern! die eu¡ verließ, war Jesu Liebe Braut,
40
mit deme ›e nun worden i‰ getraut. Gönnt ihr den Taus¡: ›e ruhet nun in himmel: hier s¡re¿te ›e da# tolle welt getümmel. dort lobet ›e den Heiland der ›e Liebt der ›e einmahl dem leibe wieder giebt.
45
Gönnt ihr den Taus¡! ›e nie‹et 1000 Freuden; Hier hat ›e o[t erdultet S¡merz und Leiden. wie wohl i‰ ihr, die na¡ verlebter Zeit, ihr leben gibt üm soviel Seeligkeit.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
18
V. Tro‰ S¡reiben An Herrn Thoma# Damman Für‰li¡ Braunsweigis¡ Lüneburgis¡en Amtman zu Lühne: über da# Seelige ableiben de‹en EheLieb‰in, Frauen Jlsen Volkmann#. Mir zweifelt ni¡t, mein Herr! Euer Gemüte werde ›¡ in ni¡t geringen Unmut verwi¿elt befinden, über der abgeri‹enen Häl]e Eure# herzen#. Und wer solte, den so eine wunde s¡merzet, ni¡t in sol¡e Trehnen zers¡melzen, und seine wangen ni¡t in sol¡e Blä‹e kleiden? der Trauerfall, den ihr beweinet, | würde au¡ einen hart-bewegli¡en Cato zum weinen bewegen, ja au¡ die Felsen selber naß ma¡en können. Und 5
wa# bemühe i¡ mi¡, diese wei¡mütigkeit zu ents¡uldigen? Sie i‰ vor unsern Zeiten, vielen gro‹en Leuten ni¡t ungewönli¡, au¡ ni¡t übelan‰ändig gewesen. Tulliu#, die Suada der Ewigen Stadt, hat ›¡ diese# Mens¡li¡en Gebre¡en# ni¡t entbre¡en können. Du s¡reibe‰ mir (s¡reibet er antwortli¡ an den Sulpitiu#) sol¡e Gründe, die da krä]ig ›nd, ein Leid, wie da# meinige i‰, zu mildern und zu lindern: aber i¡ werde zuweiln vom S¡merzen übermei‰ert, und thue ihm s¡le¡ten wieder‰and.1 Er
10
meinet aber den Kummer, über den Tod seiner Lieb‰en To¡ter Tullia. Wir ›nd Mens¡en, und haben Mens¡li¡e, da# i‰, Lei¡tbewegli¡e Sinnen: Wa# wunder i‰ e# dann, wann wir zu zeiten der Mens¡li¡keit etwa# geben, und dem Gese”e der Leidmütigkeit gehorsam lei‰en? Mi¡ selber (warum solte i¡# laugnen?) hat Euer Betrübni#, Mein Herr! nit wenig betrübet, und wie könte i¡ soviel nä‹e mit truknen augen ans¡auen? Zumal, da mi¡, ni¡t so sehr die all- | gemeine
15
Chri‰pfli¡t, al# meine absonderli¡e S¡uldigkeit, verbindet, Jhnen mit Trehnen bey zu‰immen. Dieser Tode#fall i‰ beweinbar: i¡, und alle, die so einen verlu‰ re¡t betra¡ten, mü‹en e# bekennen. Mein Herr! Jhr habt verlohren eine Liebe Riebe vom herzen, und die andre Stü” Seule eure# hau#wesen#; und eure Kinder, den Stab ihrer no¡ ni¡t re¡t fußfä‰en Jahre. Die Ehe-liebe kranket, weil deren gegen flamme verlos¡en. Da# zer‰ükte halbe herz, blutet und seufzet. Wi¡tige ursa¡en zum Trauren, und
20
daher au¡ zum Trö‰en! Die alten Celten hatten diese gewonheit,2 daß ›e an ihre ver‰orbene, KlagS¡ri[ten verfa‹eten, wel¡e am tage der Lei¡begängni#, mit dem Körper verbrennet wurden: dann ›e gläubten, daß sol¡e Klag Briefe von den Todten in einer andern welt gelesen würden. Mir gibet dieser Tode# fall au¡ die
1
l. 4. fam ep. 6.
2
Alex. ab. Alex. gen. dicr. l. 3.
Trostbrief 5 (1647)
19
Klagfeder an die hand: der i¡ zwar mir einen fröli¡en anlaß meine dien‰pfli¡t abzulegen, hätte wüns¡en 25
mögen, und mi¡ unseelig a¡te, daß mein unglü¿ mir allein | vergönnet, betrübte dien‰e zu lei‰en. J¡ se”e aber die Feder an, ni¡t, wie besagte heiden, der Seelig ver‰orbeninn eine Klag S¡ri[t na¡zusenden: Dann e# würde, mehr ein Neid, al# ein Mitleiden seyn, Sie in ihrer seeligen Freude mit Leidworten zu betrüben, und ihr den so guten Taus¡ zu mi#gönnen. J¡ s¡reibe viel mehr, Eu¡, Mein Herr einigen Tro‰ beyzubringen, und Eu¡ zu bereden, daß Jhr so wenig trauret, al# Jhr de‹en ursa¡e
30
habet. Do¡ i‰ da# meine Meinung ni¡t, al# ob Jhr meine# tro‰e# so gar von nöten hättet, und de# Trauren# kein Ende finden köntet. Eure beywohnende Tugendvernun], hat Eu¡ s¡on lang‰ gelehret, dem unmute Ziel zu se”en; und verboten, al# einen Chri‰en, Heidnis¡ zuklagen und zuzagen, und wider ›¡ selb‰en zu toben. Und in Warheit, wir, die wir gewißer Wi‹ens¡a[t von dem Leben na¡ dem Tode haben, sollen au¡ Chri‰li¡ere Starkmütigkeit erweisen, al# die Heyden. Seneca, der unverglei¡li¡e
35
Tugendlehrer, s¡reibet seiner gewohnheit na¡, mit seiner Heidnis¡en Feder gar Chri‰li¡: Zwey dinge ›nd, die un# aller orten begleiten: die allgemeine Natur, | und die selb‰ eigene Tugend.3 dieser gehöret etwa# harte#, ›¡ daran zu prü[en. S¡lägt und verwundet di¡ da# Glü¿: halte dapfer au#! E# i‰ keine Marter; Ein kampf i‰ e#: je ö]er du anbinde‰, ie dapfrer du befunden wir‰. Eure bekannte erfahrenheit, Mein Herr! hei‰ mi¡ gläuben Jhr werdet au¡ Narben von wunden, so Eu¡ da# Unglü¿ ges¡lagen,
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aufzuweisen haben, und also zu sol¡en S¡lägen allbereit unempfindli¡ geworden seyn. Hier gibt e# nur wieder zu kämpfen und zu vers¡merzen! Hier zu fe¡ten, al# ein Man! zu ‰ehen al# eine Mauer! zu überwinden, al# ein Held! Jhr, der Jhr, so o] ge›eget, würdet Eu¡ s¡ämen, vor dißmal überwunden und gebunden zu werden. Erinnert Eü¡ der allgemeinen Sterbli¡keit: so wird Euer Kummer ‰erbli¡ werden: Trübsal gibt anlaß zur Tugend; wo diese tagen soll, da muß er‰li¡ jene na¡ten: dann die Tugend leü¡tet
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au# der wiederwärtigkeit, wie die Sternen von dem Na¡t himmel. die Sonne, s¡einet viel angenehmer, wann ›e die wetterwol¿en zertrei- | bet: Also ‰rahlet die tugend viel heller und herrli¡er, au# dem Trauer gewülke. Die Glü¿seeligkeit, sagt Seneca, krie¡et und wälzet ›¡ mit den gebü¿ten ErdSeelen in Staube: Aber die Mens¡li¡e Sorgen und Unselten unter da# Jo¡ demütigen, sol¡e# i‰ allein eine# gro‹en Muthe# Eigens¡a[t. Uberda#, so i‰ e# ein gro‹er Tro‰, bedenken, man leide da#, wa# viel andre vorher gelitten, und herna¡
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no¡ leiden werden. Und darüm, a¡te i¡, hat der Ers¡a[er, wa# bes¡werli¡, allen gemein gema¡t: Damit die Grausamkeit de# glü¿e# und Ges¡i¿e#, dur¡ die Glei¡heit getrö‰et würde. Und die Unglü¿# la‰, wel¡e ihrer viele neben dir tragen, drü¿et weniger und trö‰et di¡ mit der Leiden# Genoßs¡a].4 Also trö‰en Seneca und Symma¡u#. Mein Herr! Eu¡ i‰ Eure Ehlieb‰e ver‰orben! Eu¡ 55
ni¡t allein: Jhr habt viel Brüder und Leidgeno‹en. Ja, wann wir re¡t zusehen, diese# werden und
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l. de tranqu. an.
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Sen. de brev. Vit. Symm. l. 8. ep. 27.
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S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
Entwerden, diesen Leid- und Freüdwe¡sel, hat der Mens¡, die kleine welt, mit der gro‹en gemein. Taget e#, so muß die Na¡t wei¡en: von wel¡er der Tag | wiederum verjaget wird, wann e# demmert. Also verde¿en die wolken da# Ange›¡t der Sonne, von wel¡er ›e hinwiederum zertrieben und verzehret werden. So gar pfleget, der unbe‰and, in allen dingen ‰and zu halten. Glei¡er ma‹en, räumet ein 60
Mens¡e dem andern die herberge. Niemand hat jemal# sonder ‰erben die Ewigkeit erlebet, auser dem Heno¡ und Elia#: deren jener un›¡tbar hinweg gezu¿t, dieser in wetter gen himmel geholet worden. La‹t un# hören wie der wunderberedte Lip›u# hiervon redet: Diß i‰ ein ewige# Gese”e der welt, Gebohren werden und Sterben, Ent‰ehen und vergehen. Und der S¡öpfer aller Ges¡öpfe, hat ni¡t# be‰ändig# und unendli¡# haben wollen, al# nur ›¡ selber. Alle# da#, wa# du bewunder‰ und verehre‰,
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wird dur¡ gewißen we¡sel entweder geendet oder geändert werden.5 Wann i¡ mit meinen gedanken etwa# fürter wandere, gerathe i¡ auf da# Elend Mens¡li¡en Leben#. J¡ frage Eü¡, Mein Herr! ob Jhr au¡ Eurer Ehelieb‰in ein längre# leben wüns¡en köntet, oder soltet? Jhr selb‰en seglet na¡ dem Port de# himmel#: wie könt Jhr dann Jhr mi#gönnen, daß | Sie in selbigen Hafen eingelau[en? La‹t un# betra¡ten, da# Meer, auf wel¡em wir s¡i[en, und wel¡e# diese
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Ver‰orbene verla‹en. J¡ will ni¡t sagen von den Tausenderley Sorgen, Krankheiten, und Ungema¡, von wel¡en wir in gemein no¡ vor den Tod getödet werden, und also ein re¡t-todte# Leben leben. J¡ will nur sagen von den betrübten Zeiten, zu wel¡en un# leider der Himmel vorbehalten: Mord, Raub, und Brand wütet fa‰ in allen weltwinkeln. Unsre re¡t-eiserne Zeit, wäget da# Re¡t au#, mit eisernen wags¡alen, nemli¡ mit dem degen. Wa# vor diesen üm Gold, da# i‰ i”und üm Eisen feil; und wird da#
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Gold mit geharnis¡tem Bitten abgenötigt. E# wohnen au¡ re¡t-eiserne herzen, unter dem Kleid von Eisen: in wel¡en alle Gotte#fur¡t, alle Liebe und Tugend erhartet und er‰orben i‰. Wa# soll i¡ endli¡ sagen, von dem Tode, zu wel¡en wir wandern, sobald wir anfahen im Leben zu wandeln? J‰ also da# leben selber, ein Gang und anfang zum Sterben. wir ‰erben, in dem wir gebohren werden, sagt jener und da# Ende hänget an dem Anfang. Au¡ ein Kind, da# einen tag | alt i‰, i‰ alt
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genug zum Tode: ja e# ‰irbet o] ehe e# re¡t anfähet, ‰erbli¡ zu seyn. Dann ihrer vielen wird der Mutterleib ein Grab: ›e gesegnen die welt, ehe ›e dieselbige gesehen, betreten oder beta‰et. Die wenig‰en errei¡en da# Alter, oder au¡ ein ruhige# Alter. Mann trägt so bald ein Kalb#haut, al# eine Kühhaut, zu Markte: sagt da# alte wahre Spri¡wort. So i‰ au¡ kein leben#-‰and vor dem Tod ge›¡ert; der ja so bald an einen königli¡en Pala‰, al# an einen armen Bauerhüttlein, anklopfet. Den Crösu# konte sein
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Purpur so wenig, al# den Jru# seine Bettler# lumpen, wider den Tod wa[nen: de‹en Pfeil gewohnet i‰, alle Zepter zubehers¡en. Die elenden heyden, pflagen da# Leben, mit der ho[nung de# Leben#, aufzugeben: dafürhaltend, die Seele ‰erbe mit dem Leib, und e# sey na¡ dem Tod ni¡t# zuerwarten, weder ein lohn der Tugend, no¡
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de const. l. 1. c. 16.
Trostbrief 5 (1647)
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eine Stra[e der Boßheit. daher nenneten ›e ihre Grab‰ätten ewige Gefängnise; also lautet eine alte 90
Grabs¡ri]: diß i‰ mein ewig# hau#, hier wohne i¡, hier werde i¡ ewigli¡ wohnen. Homeru# nennte den Tod einen | ährnen S¡la[; wel¡e# sein Na¡ahmer Virgiliu# in zweyen Bü¡ern seiner Enei# au#dru¿en wollen, mit derglei¡en worten: Ein Eisenharter S¡la[ s¡loß ihm die Augen zu; in ewigli¡e Na¡t sein Leben gieng zu Ruh.
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Bey dem Plautu#, hei‰ er Treug-aug,6 bey andern Thränloß7 weil seine Wut dur¡ keine Trehnen zuversöhnen i‰. Ari‰otele# nennete ihn, einen S¡re¿en über alle S¡re¿en: Weil er allen Leben#Freuden ein ende ma¡et. Daher ermahnten ›e einander, ›¡ de# Leben# zugebrau¡en, weil e# währet, und keine Freude zuversäumen. Also lä‹t ›¡ der son‰en-ern‰ha[te Per›u#, liderli¡ genug vernehmen: Sey fröli¡, Lebe dir, dein i‰ da# sü‹e Leben:
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Jm Tode werden wir al# eine fabel s¡weben. Daher s¡wärmet au¡ Euripide#: Ni¡t gebohren seyn, und ge‰orben seyn, i‰ beyde# ein ding; oder, ni¡t mehr seyn, und nie geweßen seyn, i‰ Ein Seyn. do¡ waren ihrer au¡ etli¡e, al# Socrate#, Plato, Ari‰otele#, Cicero, und andere mehr die au# dem Bu¡ der Natur die Un‰erbli¡keit der Seelen 105
erlerneten. Also sagt Lucanu#: Eben dieser Gei‰, wird diese Glieder in einer andern | welt beseelen. Aber diese weisen, irreten gar thörli¡, in sol¡er ihrer weltweißheit. Sie träumten ihnen eine Hölle, und au# derselben eine widerkun] in die Elyser Felder, wie ›e ihr Paradei# nennten. Sie go‹en gewi‹e Ströme au# ihren Federn, über wel¡e ›e von dem s¡warzen S¡i[er Charon, mü‰en geführet werden. Sie for¡ten ›¡, diesen fur¡tsamen Namen zu nennen, und gebrau¡ten ›¡ an deßen Stat, der wörter, Er i‰
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hingegangen, Er i‰ geweßen, Er hat gelebet.8 Bey den Sybariten ware, bey Stra[e de# Tode#, den Tod zu nennen verbotten. Un# Chri‰en, die wir gewi‹ere wi‹ens¡a] hiervon haben, und die wir leben al# Chri‰en, ›nd die Gräber S¡lafkammern, und kein ewige# Gefängni#. Dannenhero wir un# weder von dem Tode, no¡ vor seinen Namen, zu für¡ten haben: Un# i‰ der Tod, kein eiserner, sondern ein bleyerner, da# i‰, ein
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wei¡er S¡la[; ein Gewinn und kein Verlu‰. wir wi‹en au¡, daß wir in diesem Jammerthal wallen, al# wander#leüte und Frembde, ni¡t al# einheimis¡e. Die Natur, sagt | Cicero, hat un# auf Erden allein eine herberge, aber keine be‰ändige wohnung, eingeräumet.9 J‰ also unser ‰erben kein Tod, sondern ein Eingang und Anfang zu dem re¡ten und bä‹ern Leben. Wer wolte denn ni¡t gern ‰erben? Und wer
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Siccoculus.
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¥dakruj.
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Abijt. Fuit. Vixit. Beb…wke.
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in Cat. maj.
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S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
wolte einen seelig-Sterbenden, da# gute und un‰erbli¡e Leben, darein ihn der Tod eingeführet, 120
mi#gönnen, wann er ander‰ ihme gute# gönnet? J¡ meine#theil# wolte mir diesen augenbli¿ einen so seeligen Gang wüns¡en, und daß mir alle meine Lieben Gesells¡a[t lei‰eten. Wann wir alle# diese# auf die wags¡ale der vernun] legen und abwägen, wa# wird e# seyn, Mein Herr! da# Jhr betrauret? Jhr werdet betrauren eine Seele, die na¡ langbes¡werli¡em und irrsamen Wandern, in ihrem vatterlande angelanget; Jhr werdet betrauren eine Sterbli¡e, die dur¡ ihr Sterben,
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der Sterbli¡keit entkommen i‰. Also werdet Jhr ni¡t# betrauerbare# betrauren. Eure seelige Ehefreündinn, hat, al# ›e gen himmel rei#färtig ware, mit dem Enniu# sagen können: Niemand weine mir na¡! Solon zwar, wolte ni¡t, daß sein Tod von seinen Freunden unbeweinet bliebe: damit anzeigend, daß deren Tod zu betrauren sey, wel¡er Leben den Sterbli¡en nü”li¡ gewesen; und daß e# ein Zei- | ¡en eine# unlöbli¡-verbra¡ten Leben# sey, ni¡t im Tode betrauret werden. Nur dieser Ursa¡e halber, ›nd
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wir den Todten einige# Trauren s¡uldig. Zwar ni¡t so sehr ihnen, al# un# selber: weil der Gewinn ihr, der verlu‰ aber unser i‰. Glei¡wohl, weil ges¡ehene dinge ni¡t zu ändern ›nd, i‰ e# be‹er, ›¡ zu frieden geben, al# ohne Nu”en ›¡ äng‰igen. Zwar, wann man Eu¡, Mein Herr! wie dem über den Tod seine# Sohn# betrübten Solon, zurie[e: Jhr sollet da# trauren ein‰ellen, weil Jhr do¡ ni¡te# damit gewinnet; köntet Jhr mit Jhm ni¡t unfügli¡
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antworten: Eben darüm traure i¡, weil i¡ mit so viel trauren ni¡t# wider gewinnen kan. Jhr betrauret etwa# Liebe#: ni¡t, daß e# verlohren sey, denn e# i‰ iezt viel bä‹er aufgehoben; sondern weil Jhr e# verlohren, da Jhr de‹en, bey daher-grauenden Haaren, am wenig‰en entbären könnet. Mann darf nur da# wort Eheweib nennen, wann man den grö‰en verlu‰ andeuten will. Dann wa# wird dadur¡ ander# gesagt, al# man habe verlohren die bä‰e Haabe, eine treue Gesellin beyderley Glü¿e#, den bä‰en
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Freund, ein Ander# J¡ und die häl]e vom herzen? So ents¡uldigt au¡, da# allgemeine Beyleid Eure Leidmütigkeit. J¡ will | ni¡t sagen von den Lieben Ehe-Pflanzen, die mit Eu¡ da# betrübni# theilen, und der Mutter-As¡e ganze S¡alen voll Threnen opfern. Und warüm solte da# Tro‰-beraubte Hau# nit weinen, da diese wehrte Lei¡e auser hau# so viel na‹e Augen angetro[en? Mann beklaget, diesen Spiegel weibli¡er vollkommenheiten zerbro¡en zu
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sehen. Mann bes¡auet mit unwillen, den Sarg, der so ein Gott volle# herz, und diese kleine welt voll Tugenden, zu Grab getragen. Die von ihr bewolthätigte Nohtleidende, so mitleidige Augen gebro¡en, so mildgebige hände unbewegli¡, und so ein Liebrei¡e# Herz ohne Leben wi‹end: wa# können ›e ander# thun, al# ihre augen ne”en, al# die hände winden, und da# herz bes¡merzen? Sie, nur die Nu”nießere, weinen: und Jhr, Mein Herr! al# der vormal#-glü¿seelige Be›”er diese# nun-entwordenen S¡a”e#,
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soltet hierzu tro¿en au#sehen? Threnen werden Eu¡ ja ge‰attet: aber ‰erbli¡e Threnen, weil ›e wegen einer ‰erbli¡en ursa¡e fließen. Jhr mü‹et e# ni¡t jener, zwar getreuen Ehegemalin, aber unglaubigen heydin, der Römis¡en Portia, na¡ma¡en, wel¡e, befragt, wann ›e den Tod, ihre# Eheherrn, de# Brutu#, zu betrauren einmal
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aufhören würde? zur antwort | gabe: Wann i¡ werde aufhören zu leben.10 Jhr mü‹et ni¡t zwo lei¡en 155
auß einer ma¡en, und dem Tode ru[en, da Eu¡ soviel herzen ein Lange# Leben wüns¡en: denen Jhr vergönnen wollet, Eu¡ no¡ ein Zeitlang den himmel zu mi#gönnen. Wollet Jhr einen Heidnis¡en Beyspiel na¡folgen, so folget den Anaxagora# und Xenofon, wel¡e beyde denenjenigen die ihnen ihre Söhne Tod verkündigt, zur antwort gaben: J¡ wu‰e wol, daß i¡ einen Sterbli¡en gezeuget hatte?11 Also saget und denket: J¡ wu‰e wol, daß i¡ mir eine Sterbli¡e antrauen la‹en.
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La‹t un# do¡ re¡t bedenken, wa# Eure Ehelieb‰e gethan hat, in dem ›e ge‰orben i‰. J‰ ›e ge‰orben? diß i‰ eben so viel geredt: ›e hat aufgehört krank zu seyn, Sie hat aufgehöret Sterbli¡ zuseyn.12 Diß Leben i‰ ein ‰ätige# Sterben. Wir fahen an, verlohren zu werden, sobald wir gebohren werden. Der Tod i‹t und trinkt mit un#, gehet mit un# au# und ein; er legt ›¡ mit un# zu Bette, und ‰ehet wieder mit un# auf. Wir mü‹en ihn so lang herüm tragen, bi# daß er un# zu grab träget. Allso hat Sie nun geendet,
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wa# Sie so lange Zeit gethan, nämli¡ da# Sterben. E# i‰ au¡, diß Elend-leben, re¡t ein tägli¡e# Sterben. E# i‰ so voll übel# | daß, in ansehung de‹en, der Tod für keine Stra[e, sondern für eine hül[e zu a¡ten i‰. Gott hat un# de#wegen ein kurze# Leben gegeben, damit wir ein kurze# Elend litten.13 Daher sagte der Heyde Polyaenu#: Die ver‰orbenen soll man ni¡t beklagen, dann e# i‰ be‹er ‰erben al# Elend leben.14 Diesem Sterben, diesem Elend, i‰ diese Seelige ent‰orben. Sie, die hier eine Slävin
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der Eitelkeit war, lebet nun frey von allen Tod, frey von aller Plag und Klage, frey von allem S¡merzen und Herzeleid. Der Tod war der S¡lüßel, der da# Gefängni# ihre# Leibe# und der Seele die Thür ö[nete, in die himmlis¡e Freiheit ein zugehen. J‰ Sie ge‰orben? J¡ sage, Nein! Sie hat nur ihren Kampf und lauf vollendet. wir lau[en und S¡nau[en alle, na¡ dem Ziel deß Tode#, und na¡ dem Kleinod de# himmel#. Wieviel glü¿seeliger i‰
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nun der Läu[er, der bald al# der langsam, zum Ziel gelanget: und folgbar ein Mens¡, der bald ‰irbet, al#, der lang lebet. Mein herr! Höret abermal# einen heyden reden: So mir etwann ein Gott verfügen wolte, s¡reibet Tulliu#, daß i¡ auß diesem meinem Alter wieder zuru¿ in die Kindheit trette, würde i¡ mi¡ de‹en sehr weigern, und ni¡t gern, da i¡ nun fa‰ beym Ziel bin, meinen Lauf von vor- | nen wieder anfahen wollen.15 So kämpfen wir au¡ alle, so wol mit unsern einheimis¡en Feinde, mit Fleis¡ und
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Blut, al# mit den Feinden Gotte# und der Gottliebenden, mit dem Teü[el und seinen anhang der Gottlosen welt. wer wolte aber lieber kriegen, al# ›egen? lieber S¡läge einnemen al# gekrönet werden?
10
Erasm. l. 8. apoph.
11
Läert. l. 2. c. 6. Aelian. l. 3. var. hist.
12
Sen. ep. 24.
13
Ambr.
14
Maxim. Serm. 35.
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in Cat. Maj.
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S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
J‰ Sie ge‰orben? mit ni¡ten! Sie i‰ au# dem unge‰ümmen Meer der welt, in den Port de# himmel# eingelau[en. Sie i‰ au# dieser Jrrdis¡en Frembde, von Gott, dur¡ den Tod, in ihr himmlis¡e# Vatterland abgefodert worden: Diese# Leben i‰ ein weg auf wel¡em wir in unser vatterland reisen.16 So 185
viel tage wir nun zehlen, so viel S¡ritte thun wir auf unserer Reise. Diß erkennten au¡ die heyden, und der Römis¡e RednerFür‰ s¡riebe außdrü¿li¡: Er s¡eide au# diesem leben, al# au# einer herberge, ni¡t al# au# einer behausung. No¡ vernün]iger redte Anaxagora#, al# er Landverwiesen gefragt wurde, ob er dann ni¡t# na¡ seinen vatterland frage? Jene#, sagte er, zuglei¡ gen himmel deutend, i‰ mein vatterland.17 Wir Chri‰en können ihm, oder vielmehr den Großen heyden lehrer, mit re¡t na¡spre¡en,
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und sagen: Unser Vatterland, unser Burgerre¡t i‰ im Himmel.18 Jn | diese# Vatterland i‰ die seelige Matron abgereiset. Sie i‰ nun ni¡t mehr eine Landräumige de# Paradeise#, sondern eine Himmel# Bürgerin. Sie i‰ ni¡t ge‰orben, sondern nur vorangereiset. J‰ Sie Eü¡, Mein Herr! abgenommen worden? A¡ nein! Jhr habt nur ein geliehene# Gut wieder gegeben. Ein Mens¡ wird der Erde geliehen, aber ni¡t ges¡enket. Er i‰ ein Bittlehen,19 wel¡e# man
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gebrau¡en darf, aber, so bald e# dem Lehenherrn gefället, wiedergeben muß: Dann e# i‰ billig, (sagt Ulpianu#,) daß du di¡ meiner Mildigkeit allein so lang gebrau¡e‰, al# lang e# mir gefället.20 J‰ Sie Eu¡ Lieb gewesen: Sie ware au¡ Gott Lieb, den Sie geliebet. Wollet Jhr demjenigen etwa# versagen, der un#, ni¡t# versaget? Sie ware Gotte#: dann der hatte Jhr so viel gaben, der hatte Sie Eü¡, gegeben. Nun hat er wieder zu ›¡ genommen, wa# seyn ware. Er hatte Sie Eu¡ au¡ lang genug
200
geliehen: Vier und drei‹ig Jahre, ›nd eine S¡öne Zeit, wel¡e wenig Ehegatten beysammen au#leben. So hat au¡, diese wehrte Gotte#gabe, Eu¡ mit man¡er s¡önen Stammpflanze begabet: und i‰ e#, na¡ den worten de# Hau#lehrer#, al# wäre ›e ni¡t ge‰orben, dann ›e hat Jhre# glei¡en hinterla‹en.21 Sie aber i‰ wol aufgehoben: Jhre Seele ruhet in Gotte# hand, und keine Qual rühret Sie | an.22 Wol ein heiliger S¡rein, für einen so wehrten S¡a”! Soltet Jhr, Mein Herr! Eü¡ ni¡t vielmehr freuen, daß
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Jhr Euer bä‰e# Kleinod so wol verwahret wi‹et, wel¡e# auf Erden so man¡en Gefärden unterwor[en war. Ja Jhr wohnet nun s¡on halb im himmel, weil die häl]e Eure# herzen# daselb‰ eingekehret: Euer herz wird forthin seyn, wo Euer S¡a” i‰.23
16
Greg. in moral.
17
Lips. de const. l. 1. c. 11.
18
Phil. 3 v. 20.
19
Precarium.
20
l. 2. ff. 2. ff. de precar.
21
Sir. 30. v. 4.
22
Sap. 3. v. 1.
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Luc. 12. v. 21
Trostbrief 5 (1647)
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Jn diesen mühsammen Leben, sehnet man ›¡, von der arbeit, zur Ruhe. der einige Tod, a¡! der gewüns¡te Bot bringet und verkündiget den Feyer abend. Dieser führet un# in die S¡la[kammer de# 210
Grabe#, und hei‰ un# allda au#ruhen, bi# der Tag de# Ewigen Leben# anbre¡e. So la‹et un# dann, von dieser Seeligen, unserm Heiland na¡spre¡en die worte, die er von der To¡ter de# S¡ulobri‰en# au# gespro¡en: Sie i‰ ni¡t Todt sondern ›e s¡lä[t: Jhre Liebe Seele S¡lä[t und ruhet nun san[t und ›¡er in dem S¡oß Abraham#, der Leib aber in dem S¡oß der Erden. Jesu#, ihr und unser Erlöser, lebet, wie Sie geglaubet: der wird, am Tag der le”ten PosaunenStimme, ihren Leib au# der Erden
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auferwe¿en, und die Seele mit ihrer vorigen, aber verklärten, Haut wieder ümgeben: da Sie dann, in ihrem Fleis¡, Gott ewigli¡ ans¡auen und mit Englis¡en Munde Loben und preisen wird.24 | La‹et un# aber in da# Leben dieser ver‰orbenin zurü¿e kehren, und su¡en! ob wir etwann darinn finden könten, wa# Eure Betrübni# zuglei¡ ents¡uldige und mildere. Aber, wohin verliehre i¡ mi¡? Solte, ein so änge# Räumlein, so viele# fa‹en können? J¡ s¡reibe einen Sendbrie[, und keine Lobrede. E# mögen
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von ihr reden, eine gro‹e anzahl derer, die ihre# Tugendli¡en wandel# Ans¡auere gewesen. Mir genüge vor dißmal, da# seelige Ende eine# so löbli¡en Leben#, mit der Feder vorzumahlen. La‹et un# hinzutretten zu dem Sterbbette, dem S¡aupla” Eurer Traueraufzüge, Herzbetrübter Wittwer. Erläubet mir, daß i¡ Euren Augen no¡ ein paar Threnenbä¡lein ablo¿e: Damit Jhr ni¡t davor angesehen werdet, al# mi#gönnet Jhr der Na¡welt ein Sterben#-vorbild ohne vorbild, wel¡e# ihrer mehr
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bewundern al# na¡ma¡en werden. Al# Sie den Tod ihr nahe zuseyn merkte, leerte Sie ihr Gemüt au# von allen ErdSorgen, üm himmel#-voll zuwerden: Si¡ glei¡sam, mit abwerfung de# Erdplunder#, erlei¡terend, und zur reise wegfärtig ma¡end. Jn sol¡en gedanken, entwi¡en ihr die Gei‰er, al# rei#begierig, und unwillig über den verzug, au¡ ge›nnet, no¡ eh der Tod den S¡lü‹el brä¡te, au# dem Leibe zubre¡en: | Daher hörte
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man Sie, al# Sie dur¡ da# ges¡rey der Um‰ehenden, wel¡e Sie allbereit für Tod hielten, wieder zurü¿e geru[en, ihren Mund ö[nete, also klagen: A¡! warüm habt ihr mi¡ ni¡t ziehen la‹en? i¡ ware auf einem so guten weg! J‰ der weg gewesen, wel¡en Elia# mit feurigen Ro‹en und wagen gereiset. Aber wa# für ein weg? Bä‹er könte man e# da# ziel ihre# vollbra¡ten Chri‰entum-lauf# und da# Siegha]e Ende ihre# Kampfe#, nennen. Dann, Tag# vor ihrem hintritte und vor dem Sonntage, an
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wel¡em die göttli¡en lehr‰üle von dem Gei‰li¡en weinberge reden, antwortete ›e Eu¡, ihrem Eheherrn, auf die Vermahnung, Sie solte de# Tage# la‰ und hi” getro‰ tragen, Sie würde au¡ bald ihren Gros¡en empfangen; mit sol¡en worten: O ja, Morgen wird mir Mein Herr Jesu# meinen Gros¡en im Himmel geben. Jhre ho[nung, daß Sie ihren Gnadenlohn empfangen würde, war ein Zei¡en, daß Sie wol gearbeitet hatte.
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Hiob 19. v. 25.
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S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
Der S¡laf, mu‰e Jhr vorher auf Erden im Traume zeigen den lohn, den Sie solte empfangen im Himmel. Sie ents¡lie[e die folgende Na¡t, die zuvor viel Nä¡te S¡la[loß | gelegen. Bald, al# Sie wieder erwa¡te, hörte man von Jhr diese worte: A¡! e# ›nd diese Na¡t zween Engel bey mir gewesen, wel¡e mir ein Kron, aufse”en wollen! und über eine kleine weile: a¡ ja, ein doppelte Kron! Doppelten lohn hatte Sie zuempfangen: den einen, vor den wolvollendeten lau[; den andern, vor den wol-
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gekämp]en Kampf. Dann e# ›nd zwey Haupt‰ü¿e de# wahren Chri‰entum#: Der Glaube, dadur¡ wir re¡t gläuben lernen, und die Tugend, dadur¡ wir re¡t leben, lernen. Jener, lehret un# gen himmel lau[en: diese, hil[t un# die hinternisen unsre# lau[# au# dem wege räumen. Also hat unsre Seeligver‰orbene gelau[en, also hat ›e gekämpfet. Daher Sie, al# ›e kurz herna¡ wieder zuges¡la[en, aber bald ganz himmlis¡ wieder aufgewa¡et (al# die da, ihrer Sage na¡, im Paradei# gewesen ware) in der
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warheit wie dann bes¡ehen i‰, ru[en können: J¡ hab einen guten Kampf gekämpfet, i¡ habe meinen Lau[ vollendet. La‹et un# Jhr, in dem Kampf und lau[ de# Leben#, na¡ahmen! auf daß wir au¡, in dem Ende de# Leben#, die Krone de# erlaufenen Kleinod#, und da# Lorbeerlaub de# er- | kämp]en Sieg# Kranze#, erlangen mögen. Die Na¡kommenheit höre diese#, und er‰aune darüber! J¡ will ein Gebett nahmha[t ma¡en, mit
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wel¡em, nit da# rohte Meer und der Jordan getheilet, ni¡t wa‹er au# dem Felsen und Esel#kinba¿en gebra¡t, ni¡t Sonne und Mond in ihrem Lauf angehalten, ni¡t ein Todter belebet, ni¡t Feuer und Regen, sondern die Engel selber, von himmel geru[en, worden. Unsre Seelig-ver‰orbene, hatte Jhr zu einen Kern- und Leibsprü¡lein erwählet, jenen Seüfzer de# Kir¡en Lied#: A¡ herr! laß deine Engelein
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am lezten End die Seele mein in Abraham# S¡oß tragen. Daß Sie, wa# ›e hierinn gebeten, erseüfzet habe, i‰ au# diesen und derglei¡en ihren lezten Reden abzunehmen. A¡ sehet do¡ die Engel bey mir herüm s¡weben! sehet ihr ni¡t? rief ›e; und, al# die um‰ehenden ihr ni¡t bey‰immen wolten: O ihr thummen Leute, die ihr die Engel ni¡t sehet! und al# ›e
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den Leibli¡en Engel de# Orte#, den Seelhirten, zu ›¡ holen heisen: dieser, sagte Sie, soll ›e wol mit mir sehen. Endli¡ begehrte Sie ein glö¿lein, hieße damit klingeln, und rie[e: Hel[et, o | Helfet mir do¡ auf, daß i¡ möge zu den Engeln kommen! hinzuse”end, ›e hätte im Paradei# derglei¡en gehöret. A¡ ja! Gott hat ihrer Seele bald herna¡, und zwar ni¡t nur zu den Engeln, sondern gar, in gesells¡a[t der Engel, zu ihme selber auf geholfen; und wird au¡ ein‰, ihrem entseelten Leib, zu den himmlis¡en
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wohnungen seelig aufhel[en. O seelige Sinnen, Ans¡auere und hörere auf Erden, der himmlis¡en Mu›k und Mu›canten! wa# i‰, Gott s¡auen, wann e# diese# ni¡t i‰? dann wo Gott i‰, da ›nd au¡ diese Edelknaben. Demna¡ so ware ihr Bette, ein re¡te# Pnuel und Mahanaim, da Jhr, die da in ihr himmlis¡e# vaterland reisete, wie dem Jacob, der in sein Jrrdis¡e# wiederkehrte, die heere Gotte# begegneten. Also träummete, also reisete ›e dann, wie ein Patriar¡ und Erzvatter, die da gelebet, al# ein
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Erzvatter. Also ward Sie s¡on voll himmel#, da ›e no¡ auf Erden ware. Also hat ›e erbetten, wa# Sie gebetten: die Engel, die himmlis¡e Sänger und Cymbali‰en, mu‰en ihren leibli¡en Sinnen ›¡tbarund begrei[li¡ werden. Lernet hier wüns¡en und beten, ihr himmel-wandrende Erd Pilgrame! Eure eifrige Ge- | bet-wahlSprü¡e, werdet ihr im Sterben erfüllet sehen. Diese# i‰ hierbey au¡ denkwürdig: Die Seeligver‰orbene hat fa‰, mit den drey Le”ten worten unser#
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Heiland#, die welt gesegnet. Jesu# riefe am Creü”: Mi¡ dür‰et! Sie au¡, entzündet von dem Verlangen na¡ einer seeligen Abfart. Jesu#, na¡ zu ›¡ genommenen E‹ig Trunk: E# i‰ vollbra¡t! Sie au¡, na¡ dem ›e getrunken: Da# soll mein le”ter Trunk gewesen seyn! Jesu# befahle seinen Gei‰ in die hände seine# vater#. Sie, na¡ laut-mitgespro¡enem Gebet de# herrn, al# ›e iezt ihre Seele den Engeln (na¡ ihrem wuns¡e) in Abraham# S¡oß zutragen, überlieferte, bes¡lo‹e mit lauter Stimme: Nun slut up!
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glei¡ al# wann ›e au# dem Gefängni# de# Leibe# hervorgehend, dem alten Simeon hätte na¡seü[zen wollen. Son‰en i‰ ihr wiederfahren, wa# jener die bä‰e Leben# Endung nennet, wann nämli¡ die Natur ihr werk da# ›e zusammen gese”et, bey gesunder vernun] und Sinnli¡keit wieder voneinanderlöset. Dann ›e behielte bi# auf den le”ten Odem, ihren ver‰and und alle Sinnen: allein da# Ge›¡t au#genommen, wel¡e# mu‰e irdis¡ blind werden weil e# allbereit | ware himmlis¡ sehend worden.
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Also hat nun, Mein Herr! Euer Ehelieb‰e, ihr Gott fromme# Leben mit einen s¡önen und seeligen Tod bes¡lo‹en, und wird einmal herrli¡ wiederüm aufleben. Sie hat viel gebetet: und Endli¡ ein gro‹e# erbeten: Sie hat unverdro‹en fortgelau[en: und nun mehr da# erlangte Ziel erlau[en. Sie hat dapfer gekämpfet, glü¿li¡ ge›eget, und i‰ nun gekrönet. Sie hat empfangen ihren Gros¡en, den Sie ihr selber gläubig verspro¡en. Sie i‰, von dem Jammer-Meer fröli¡ in den Port au#getretten. Sie lieget nun
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Seelig, in den Armen Jesu ihre# lieb‰en Seelen Bräutigam#, der Sie al# der re¡te Josua, dur¡ die wü‰en dieser welt, in da# himmlis¡e Canaan eingeführet: Da Sie, mitten unter den Chören der Engel, gekrönet mit ihrer Doppelkrone, da# dreymal heilig Gott zu Ehren an‰immet. Entbunden von aller Noht und Tod, und ganz verun‰erbli¡t, verwundert Sie ›¡, un# selb‰ verwunderbar, über da# s¡öne hau# de# Himmel#, und ›ehet die Sterne und wolken unter ihren Fü‹en.
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Diese#, Mein Herr! ›nd die Gedanken, womit i¡ Eü¡ gern da# Leid au# dem herzen reden wolte. Selbige werden etwann ihren Zwe¿, al# all | zu s¡wa¡e Pfeile, ni¡t errei¡et haben: Oder, da# i¡ s¡on droben ge‰anden, e# i‰ viellei¡t, sol¡e abzusenden, unnötig gewesen, weil Eure vernun] die Ariadne i‰, und Eu¡ den Faden darrei¡et, selber den weg au# diesem Traur-Jrrgarten und Labyrinth zu finden. Do¡ weiß i¡, daß ihr meinen dien‰li¡en willen hierau# erme‹end, da# wolgemeinte au¡ wol
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aufnemen werdet. J¡ s¡ließe mit diesen worten eine# alten Kir¡lehrer#. E# i‰ ein großer Tro‰, vor Die Betrübten, daß ihr Leid von denjenigen herrühret, der mitten in der Zü¡tigung ›¡ errinnert, daß er ein Vatter sey, und seinen Kindern ni¡te# zum Bösen zus¡i¿et.25 Wel¡en Tro‰ dieser Liebrei¡‰e vatter, in
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Greg. in moral.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
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Euer Herz befä‰igen und Eu¡, na¡ dieser Regenwol¿en, mit seiner Freuden Sonne widerüm anla¡en und anleü¡ten wolle. Ges¡rieben: den 23. Hornung Anno 1647
VI. Klag-gedi¡t. So ma¡‰ du di¡ davon, und reise‰ na¡ dem himmel, du s¡öne Seele du, au# diesem Erdgetümmel? So ma¡‰ du di¡ davon, und lä‹e‰ ›e zurü¿, die deinen, wel¡e dir na¡senden man¡en Bli¿, | 5
und man¡e# Seü[zer-wort? wir‰ du so hin geri‹en? A¡ mü‹en dann forthin di¡ so die deinen, mi‹en die du so nu” gewe‰, du treue Mutter du, den kindern, die üm di¡ kein Aug i”t bringen zu? E# trauren ho[ und hauß, weil ihre Zier verbli¡en,
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und ihre Seule fiel. weil du so bi‰ entwi¡en und gibe‰ Gute Na¡t, wird Lühne Freuden-öd. Der neue Kummer ma¡t die herzen traüer-blöd und man¡e Stirne blaß, wie man¡e Rosenwangen ›nd ie”und kummerblei¡! der ‰irbt fa‰ vor verlangen,
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den du zum Wittwer ma¡‰. Sein ho¡betrübter Sinn beseü[zet den verlu‰, der ihm genommen hinn sein Lieb‰e# von der welt. da# keus¡e klo‰er klaget, daß e# di¡ mi‹en soll, dem vormal# so behaget dein Treue# freundgemüth. da# graue Na¡bar-Feld,
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wird grauer no¡, vor Leid. die dur¡gefrorne welt s¡eint selb‰ betrübt üm di¡. da# helle Rad der Sonnen zieht trübe wolken an. die vormal# no¡ geronnen, die Au, ‰eht i”und ‰ill, gefä‹elt von dem Eiß: viellei¡t, dieweil ›e au¡ von unsrem Trauren weiß
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und sol¡e# hat gehört hier im vorüberfliesen; ›e will ni¡t mehr so voll an beyde Ufer gie‹en ihr na‹e# Fluten-gla#. die einge‰arrte Erd, legt weiße S¡leyer an. de# himmel# Feuer Heerd s¡arrt seine gluten ein. diß alle# ma¡t dein S¡eiden,
Gedicht 6 (1647)
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du Gott geliebte Seel! der himmel, ma¡t un# neiden | daß wir di¡ hatten nah; drüm nahm er di¡ hinweg, und eilete mit dir, auf einem lie¡ten Steg, zu seinen S¡lö‹ern hin. E# i‰ do¡ zu betrauren, daß man ›¡ vor dem Tod, so gar ni¡t kan vermauren.
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Kein Kraut w䡉 auf dem Feld, au¡ in den Gärten ni¡t, da# seine wunden heilt, und seine Sense bri¡t, die alle# meyt hinweg. Kein S¡ild i‰ so ge‰ählet, kein Harnis¡ so gehärtt und in der Glut gequälet, der vor de# Tode# Ma¡t, Gewalt, und Tyranney
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und seiner Pfeile grimm, wär Sti¡- und S¡ü‹efrey. Kein weinen hil[t dafür, kein S¡mer”, kein händewinden, kein haare-rau[en au#. E# kan un# ni¡t# entbinden. Ein ewig# Welt-Gese”, hei‰: Mens¡, du mu‰ davon! Er muß wie sehr e# kränke die To¡ter und den Sohn,
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den Vatter und den Mann. Alcide# seine Stärke, i‰ do¡ dem Tod zu s¡wa¡. A¡ille# Helden werke, ›nd ihm ein Puppen spiel. Uly‹e# kluger Kopf, mu‰ endli¡ an den Spieß. der nimmer-satte Kropf de# Crösu#, wurde no¡ mit Tod und Gold erfüllet:
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Au¡ Crösu# Rei¡tum hat da# wüten ni¡t ge‰illet, da# orku# an un# übt. der weiße Salomon, i‰ no¡ zu alber hier. der S¡öne Absalon, entflieht der Ei¡e ni¡t und Joab# dreyen Lanzen. der s¡nelle Asahel muß zu dem Hau[en danzen,
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wo s¡on die mein‰en ›nd. der gro‹e Gotte#Mann, ‰arb au¡ wiewohl seyn Grab no¡ niemand finden kan. E# ‰arb der er‰e Mens¡, von Mens¡en ni¡t gebohren, den Gotte# hand gema¡t; sein Leib gieng au¡ verlohren. | Er ‰arb der alte Greiß, der Tausend Jahre sah,
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(nur dreißig fehlten no¡ und ein#) Mathusalah. Diß i‰ der alte Bund: wer lebt, muß einmal ‰erben der ‰irbet lebendig und eilt in sein Verderben, wer ni¡t auf Sterben denkt. wer ‰irbet vor dem Todt der ‰irbt ni¡t, wann er ‰irbt, entrinnt der Tode# Noht.
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S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
Ein Chri‰e ‰irbet zwar: do¡ wird der Tod sein Leben. der Tod kan, vor die Erd, un# Gott und Himmel geben: daselb‰ man nimmer ‰irbt, daselb‰ ein Leben i‰ voll Freud und Ewigkeit, da# nie kein Tod bes¡lie‰. J‰ Sterben ein Gese”: wa# hil[t dann wiederse”en?
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J‰ e# dann ein Gewinn: wa# soll da# wangen-ne”en? die Trehnen voller ang‰? Hier lebet lauter Noht: der Tod nimmt alle# hin, der Retter i‰ der Tod. wa# zagen wir dann viel? Ge‰orben unverdorben! Vers¡eiden, bringet Freud. wer ‰irbt, i‰ ni¡t ge‰orben,
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wann er hat wohl gelebt. wa# trauret dann ein Chri‰, wann ihm ein Lieber Freund von hier ges¡ieden i‰? A¡ darüm trauret er, weil er den Freund geliebet, und jener wieder ihn. daß man ›¡ ie”t betrübet, ô Seele, ma¡t, weil du den deinen ware‰ nu”,
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du deiner Freunde Tro‰, der Armen Arm und S¡u”! da# weiß man wohl, daß di¡ der we¡sel ho¡ beglü¿et, mann weiß, daß di¡ der Tod au# Tod und Noht gerü¿et! do¡ diese# weiß man aü¡, wann man e# sagen soll: du hätte‰ sollen ni¡t sobald den Leben#Zoll
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auf erden legen ab. do¡, e# war Gotte# wille, dem jeder S¡uldig i‰ zufolgen in der ‰ille. | wir gönnen dir die Lu‰, die di¡, ô Seel ergä”t: ob dein Verlu‰ s¡on un# und unsre Lu‰ verle”t. wa# dir i”t wird zu theil, i‰ lang dein wuns¡ gewesen.
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J”t kan‰ du selber di¡ im Bu¡ de# Leben# lesen. Da# Band der Lebenden ümfa‹t di¡ üm und an. wohl dem, der so, wie du, die Erde treten kan, und ihre Ni¡tigkeit. Gott hatte di¡ geliehen den deinen und der welt. Du ließe‰ herrli¡ blühen,
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wa# Himmel war in dir. Die deinen Liebten di¡: Gott aber no¡ viel mehr, drüm nahm er di¡ zu ›¡. Du dar[‰ nit mehr mit un# auf Meer und wellen s¡nau[en, auf wellen dieser Welt. Du bi‰ nun eingelau[en in deine# Glauben# Port, der keinen S¡i[bru¡ litt.
Gedichte 6 (1647) und 7
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Du ha‰ nun, wa# du lang gewüns¡t in deiner Bitt. Die Zahl an deinen Tis¡ ha‰ du verringern mü‹en: weil Gott dur¡ di¡ die Zahl hat wollen grö‹er wi‹en, die mit ihm Ta[el hält. Hier wurde‰ du o] matt von hunger: dort ma¡t di¡ da# Brod de# Leben# satt.
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Hier ha‰ du deinen Trank mit Trehnen o[t gemis¡et: Dort ›nd ›e alle dir von Augen abgewis¡et. Hier gläubte‰ du: dort geht da# S¡auen mit dir an. Hier kämp]e‰ du: dort krönt di¡ Gott vor iederman wolan, so wandre hin zu deinem vatterlande,
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ô Seele, wie du thu‰, zerreiß die Leibe# bande, zieh mit den Engeln hin. do¡ sol‰ du unbetrehnt nit also ziehn von un#, und au¡ ni¡t unbesehnt hinfort von hinnen seyn. Die Augen sollen rinnen zuweilen no¡ um di¡. Du sol‰ ni¡t so von hinnen
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und au# dem Herzen ziehn. Sey, wo du seelig bi‰, Bi# wir di¡ wieder sehn! Sey tausendmahl gegrü‰! |
VII. Klag gedi¡t. Dein Nam, dein lieber Nam, ô Bruder, hei‰ mi¡ bringen ein frohe# Bindgedi¡t, ein Freudenlied erklingen und liebli¡ ‰immen an. wa# ‰ünde bä‹er zu der Flöte, die mir o[t beklinget meine Ruh 5
und treibt die Sorgen au#? Die Sinnen solten flügeln und ›¡ ers¡wingen i”t zu den gelehrten hügeln, wo Föbu# Leyer thönt, wo Claru# Selber spielt und wo Calliope die Kün‰lerseiten kielt. E# solte zwar so seyn. Do¡ will ›¡# gar ni¡t s¡i¿en.
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verhängniß Glü¿ und Zeit s¡re¿t mi¡ mit bösen Bli¿en und s¡ielt mi¡ feindli¡ an. Die Sorgen immer mir, die warten ‰ündli¡ auf und wa¡en für und für. J‰ eine Noht vorbey, die andre kommt ges¡lie¡en und bietet ihr die hand. wie wann die Sonn verblie¡en
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S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
von einen Wolken ‰urm, wann Eolu# lä‹t au# die ungezämten wind' au# ihrem Kerkerhau#, e# wird no¡ eine See von oben abgego‹en. von allen Seiten kömmt ein wa‹erberg ges¡o‹en, ein hoher wellenwall. der ‰renge Borea#
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blä‰ in# ergrimmte Meer mit zornigen Gera#. Die wogen s¡lagen ›¡. ein Abgrund ru] den andern. | Die Fluten gehen lo#, die na¡einander wandern und jagen ›¡ daher: So s¡läget ›¡ herüm so jaget ›¡ in mir die Sorg, mein Eigenthum.
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J¡ solt i¡ solte di¡, ô Bruder, i”t verehren mit einen freüdenthon, und meine Pfei[e lehren ein wuns¡- und Binde-Lied; i¡ solte wie i¡ kan, die Feder ne”en ein, die flöte se”en an, die Seiten ziehen auf. Die feder will nit flie‹en,
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der Mund will keinen wind in meine Pfei[e gie‹en die Seiten springen ab, i¡ weiß ni¡t wa# i¡ thu? i¡ denk und bringe so die Zeit vergebli¡ zu, und s¡a[e ni¡t# damit. Die sü‹en Pimplerbrunnen ›nd wohl vorde‹en selb‰ in meinen Reim gerunnen
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die helle Pferde-Quell, wus¡ meine Lippen ab, und gabe meinem Haubt der Sängerhäubter Haab. J”t i‰ Cocytu# Ba¡ in meinen Sinn geflo‹en. die Trauerdinten hat die feder übergo‹en die ni¡t# al# Kummer s¡reibt. der Gei‰ i‰ sonder Gei‰;
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Da# Feuer i‰ au# ihm, und er au# mir gerei‰. Die augen liegen tief, von Sehen ganz ermüdet. Die Hände magern ab. Die Glieder ›nd zergliedet, daß man die Kno¡en zehlt. Abkra[t i‰ meine Kra[t, darinnen bin i¡ ‰ark. Die lange S¡merzenha[t,
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lä‹t mi¡ nit werden frey. der Wald hört mi¡ o] klagen dem wald, wem solt' i¡ son‰, pfleg' i¡ o] anzusagen den kummer, der mi¡ kränkt. da# feld weiß meine Noht, die bittrer i‰ al# Gall, verha‹ter al# der Tod. Zu Feld und in dem wald, bin i¡ alhier zufinden,
Gedicht 7
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da sag' i¡ meine Plag den Bä¡en und den winden den Büs¡en und der lu[t. die E¡o ä¡zt mir na¡, vermählt mit meinem Weh und A¡ ihr weh und A¡. | Zwar Ba¡ und Bus¡ und wind hat mir o[t na¡gelallet geraus¡et und gebrau‰, die Lü[te na¡gehallet.
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wa# aber hil]#, wann der im himmel höret ni¡t, wann mein unleidli¡# Leid vergeben# redt und spri¡t. Der Himmel, der mi¡ zwingt da# Feld, den wald zu lieben, hat mi¡ von Stadt und ho[ und Mens¡en au#getrieben. i¡ habe, wie i¡ mu‰, ein waldhau# mir erwählt,
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dem i¡ mein Ungema¡ mein Leid bi#her erzählt. Auf, Bruder, laß un# do¡ ein wenig un# betra¡ten; laß un# den we¡sellauf und wandeltand bea¡ten der Zeiten dieser Zeit. Die Zeit verändert ›¡: der Mens¡ zuglei¡ mit ihr: vor andern aber J¡.
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S¡au, Bruder! mit mir an mein widrige# ges¡i¿e, wie de# verhängniße# Gese” und s¡eele Bli¿e verbittern meine Jahr'. in unbe‰ändigkeit i¡ ‰ät# be‰ändig bin, verliere meine Zeit, werd vor dem Alter alt. der Mond mein Haubtplanete,
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Geburt- und Mutter‰ern und meine# Glü¿# Profete zwingt mi¡, wie er, zu thun: sein bla‹er wandels¡ein lä‹t mein verlangte# Glü¿ nie in der Fülle seyn. Auf, Bruder! laß un# do¡ ein wenig un# verwundern, und über dem Ges¡i¿ und Glü¿e ›¡ ermundern!
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Verwunderend laß un# den Krä[ten fors¡en na¡, und s¡auen, warüm hier so man¡e# ungema¡ von himmel regnen kan; vom Himmel, de‹en Güte do¡ nur i‰ gar zu kund, und der kein Stiefgemüte | zu seinen Kindern trägt. E# i‰ ein alte# Lied
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da# spri¡t: ein ieder sey selb‰ seine# Glü¿e# S¡mied. J‰ diese# wahr, so muß die Meinung unwahr werden, die so viel Bü¡er füllt: daß unglü¿ auf die Erden die Sternen gie‹en ab. i¡ hab e# nie gegläubt, al# i”und, da mein Glü¿ mi¡ hin und wieder treibt,
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S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
daß i¡ ni¡t s¡uldig bin. Kan un# ein Cörper neigen, der weit i‰ über un#, und in un# würkbar ‰eigen? Nein, nein! darwider redt die Erges¡a[enheit Kein Cörper rührt die Seel. Zwar kan de# Cörper# leid die Seele fe¡ten an, den Sie, al# Wirt, bewohnet,
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do¡ aber zwingen ni¡t. Die Seele bleibt vers¡onet, wann ›e nur selber will, von ihre# Cörper# Noht. ein dapfrer Freüdengei‰, lä‹t weder Noht no¡ Tod ›¡ immer fe¡ten an. Noht kan ihn etwa# neigen, iedo¡ nit unter ›¡ und an die Erde beugen,
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die vor den Pöbel i‰. er ‰ehet unverwandt, und ma¡t ›¡ de‰o mehr begei‰ert dur¡ Be‰and. wie wann in Ocean ›¡ eine klippe zanket mit wellen, wind, und wut, und von den Feinden wanket nit einen nagel breit. die wogen ‰ürmen lo#
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und gehen feindli¡ an. Kein ‰arker wa‹er-‰oß kein wellenthurm, kein Sturm, kein Bli”, kein donnerknallen rei‰ ihre wurzeln au#, kein unfall ma¡t ›e fallen. | Der Fel# wird no¡mehr-Fel#, er se”t ›¡ fä‰er ein, und will na¡ sol¡em Strauß no¡ allzeit ‰ärker seyn:
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So thut ein Tugendgei‰; er rei‰ ›¡ dur¡ die Nä¡te, und bri¡t no¡ grö‹er au#. eh er auf wei¡en dä¡te, eh se”t er alle# zu, lä‹t ni¡te# ungewagt, bleibt mitten in der Ang‰ und Zagen unverzagt. Je ö[ter und ie mehr ein Ambo# wird ges¡lagen,
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ie härter daß er wird. Viel heller folgt da# tagen auf eine s¡warze Na¡t. Je s¡wärzer i‰ die fern, ie röter blinkt herein ein goldgezinkter Stern. Die Tugend, soll ihr Glanz die Erden überbli¿en, so muß ›e ›¡ zuvor, wie Palmen, la‹en drü¿en;
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do¡ unterdrü¿en ni¡t. wa# w䡉 nit dur¡ Bes¡wer? E# muß au¡ Haar und Bart ›¡ raufen mit der S¡eer. So i‰ e# mit dem Mut, der in dem Mens¡en ›”et, au# dem ein hohe Flamm voll Gott und Himmel bli”et, der ni¡t i‰ unterthan den Sternen wie man spri¡t.
Gedicht 7
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do¡ in dem Ausenglü¿, i¡ kan e# leugnen ni¡t, in diesem hers¡t ein Raht, der au# den Sternen flie‹et und man¡e# Ungema¡ auf ihre Sklaven gie‹et, al# i¡ dann einer bin. Kein Uns¡uld hil[t darfür: will Glü¿e ni¡t, so i‰ kein Stern kein Glü¿e hier.
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i‰ kein verbre¡en da, so muß da# wohlverhalten die bösen rei”en an, daß ›e der Sternen S¡alten | befördern in da# werk. wo unglü¿ werden soll, da ‰immet alle# ein, da s¡i¿t ›¡# alle# wohl. hier ‰eigt ein A[terwahn; dort kla[en böse Zungen;
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bald hat ›¡ in die Zeit verhengni# eingedrungen, da# nötig ma¡t die Noht. Die Uns¡uld lau[et an: üm s¡ulden, die begeht ein Böser, kräht kein Han. Der Dapfre Bellisar, wie ho¡ er war ge‰iegen dur¡ Tugend, mu‰' er do¡ dur¡ fals¡en Raht erliegen;
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die ‰ernen wolten so. die Sternen s¡alten ein, daß Oedipu# ein Mann muß seiner Mutter seyn. Denk ein# zurü¿ mit mir, ô Bruder! mein Ges¡i¿e und meiner Zeiten Lauf laß ein‰en di¡ zurü¿e und au# dir selber ziehn! bild mi¡ dir einmal ein,
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so wir‰ du über mir bald voller wunder# seyn. E# i‰ sobald i¡ ward in Mutterleib empfangen, ein widerli¡er Stern am Himmel aufgegangen. Kaum hatt i¡ diese welt mit Augen angesehn, da mu‰ ein söl¡e# Li¡t im Sternen hau# aufgehn,
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da# Unglü¿ profezeyt. Aprill der wetterma¡er legt in die wiegen mi¡; de# Wetter# ein Ursa¡er, da# mi¡ o[t überfällt. sein ‰äter unbe‰and ›ht meinem Glü¿e glei¡, da# unser Vaterland mi¡ jung no¡ raumen hieß. J¡ lag an Mutterbrü‰en,
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al# mi¡ da# le”te mahl der Eger Ufer kü‹ten, die i¡ no¡ nie erkandt. da# Alter blühte no¡, | al# mein verhängniß mir zu er‰ da# Elend# jo¡ geworfen an den Hal#. So mu# i¡ armer wandern no¡ immer immer no¡ von einem Fluß zum andern.
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S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
Wa# meine# Alter# Lenz beginnet an dem Ort, da# se”t ohn unterlaß der Jahre Sommer fort. No¡ war e# nit genug. Kaum war e# winter worden, da muß der blei¡e Todt die Mutter mir ermorden die treue Mutter die, da# wehrte Tugendherz.
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die un# da# leben gab, (E# quält mi¡ no¡ der S¡merz) zog au# dem Leben hin, ließ un# betrübten wäißen da# blo‹e Sehnen na¡, verbli¡ no¡ vor dem Greißen, war vor dem Alter alt, gieng jung und fris¡ zu Grab, und legt der Jahre Ziel no¡ vor den Jahren ab
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den le”ten leben# Zoll. Jhr waret s¡on erzogen, ihr andern: aber i¡, der i¡ no¡ kaum gesogen den le”ten Trahnen Mil¡, der i¡ der Jüng‰e war, mit wa# für Augen sah i¡ liegen auf der Baar die Mutter, meinen Tro‰, die Pflege meiner Jugend
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von der i¡ mit der Mil¡ ersogen man¡e Tugend. i¡ weinte da i¡ ni¡t ver‰unde no¡ den S¡merz und den verlu‰, und üm ein Mütterli¡e# Herz No¡mehr. i¡ will hier ni¡t von den Stie[innen sagen der Mutter und de# Glü¿#, die na¡mal# ihr Behagen
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in meinen Leid gesu¡t. du ma¡te‰ di¡ davon, die andern folgten dir: i¡ nur der unglü¿# Sohn, mu‰ redli¡ halten au#. e# i‰ lei¡t zuerme‹en; | drüm sag i¡ ni¡t# davon. diß i‰ nit zu verge‹en: die Mutter war dahin; der Vater folgte na¡,
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Zwang mi¡ zu seu[zen au# da# dritte Jammer-a¡. Neun Aehren hatten kaum gerei[et in den Feldern kaum neünmahl hatte laub und S¡atten in den wäldern Verlöbniß ange‰ellt, al# au¡ der vatter gieng, den mit verjüngter Lieb, die Mutter dort empfieng,
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dahin ›e vorgerei‰. Du ‰unde‰ au¡ darneben, ô Bruder! al# er un# die le”ten kü‹e geben und un# gesegnen wolt. i¡ no¡ ein halber Knab mu‰' ihn, ô harte# Muß! Begleiten in da# Grab den Vater, Vater! mir mir wurde‰ du genommen;
Gedicht 7
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die andern waren s¡on den S¡uhen all entkommen, die i¡ vertreten kaum: mi¡ kränkte der verlu‰, mir mir zu leid ha‰ du so bald zu Grab gemu‰, da# meinen Tro‰ verbarg. No¡ i”und flie‹en Trehnen mir wangen-ab üm di¡. allhier i‰ no¡ ein Sehnen,
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e# hat nit au#geä¡zt. sey, wo du seelig bi‰, und warte meiner bald! sey tausendmal gegrü‰! Wa# solt' i¡ fangen an i¡ kame zu den Bü¡ern, die einen Feuergei‰ mit leibe, Sarg und Tü¡ern nit la‹en s¡arren ein. den Bü¡ern lag i¡ ob,
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dur¡ diese wolt' i¡ mir erwerben Ehr und Lob | und ‰reben so empor. die wehrten Salaninnen ermannten mi¡ hierzu, und ‰ärkten meine Sinnen. ihr Jhena nahm mi¡ auf, dahin i¡ mi¡ begab, daselb‰en kau[t i¡ ein die ewigli¡e Haab,
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die mir i”t niemand nimmt. Hat Unglü¿ da gefeyret? i¡ meyne ja e# hat mir meine lu‰ verteuret: Zwey tage waren kaum daselb‰en hingebra¡t, da kam die böse Po‰: mein Faß sey aufgema¡t diß war der vierte Stoß von meinen wiederglü¿e.
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mein bä‰e# Vatergut blieb dazumal zurü¿e. auf einmal gieng hinweg, wa# lang ward einges¡a[t. no¡ bi#her hab i¡ mi¡ nit wieder aufgera]; so groß war der verlu‰. wa# mir son‰ wiederfahren an dem so lieben ort, die Warheit ni¡t zu sparen,
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e# gienge sparsamli¡ mit meiner lu‰ daher. i¡ mu‰', hätt i¡ mi¡ au¡ geweigert no¡ so sehr, dem Unglü¿ halten au#. wa# sag i¡ von dem Stürzen drey Kla[ter ho¡, da# mir da# Leben wolte kürzen? wa# sag i¡ von der Noht, da mi¡ ein Rütelein
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erhielte, son‰ solt' i¡ wohl bald erso[en seyn. Kaum hatt i¡ mi¡ daselb‰ no¡ re¡t gela‹en nieder, mann ru[te mir zu ru¿ an meine Pegni” wieder. Kein Sträuben hal[ dafür; i¡ gabe gute Na¡t | dem Ort und meiner Lu‰, die i¡ daselb‰ verbra¡t
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225
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
wie gerne, weiß i¡ wohl. du, Bruder, wir‰ e# wi‹en, wie viel erge”ung man daselb‰en kan genie‹en, da Lu‰ i‰ wie zu hau#. mein Lied bezeugt e# mit, da# i¡ zum Andenkmahl in glatte Rinden s¡nitt, al# i¡ von dannen war. Hat ›¡ in meine Sinnen
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mein Jhena eingese”t, und seine Pierinnen; hat ›¡ ihr Lu‰gebirg, ihr edle# weingefild, ihr klarer Silber‰rand in meinen Mut gehüllt; hat diese viel geraubt, hat diese mi¡ entgei‰ert, hat diese ›¡ in mir de# denken# viel ermei‰ert;
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die Pegni” zehnmahl mehr, zu der i¡ wieder kahm, na¡ dem i¡ von der Saal betrübten abs¡ied nahm. Die Pegni” i‰ der Fluß, da i¡ mein er‰e# Singen auf ›ben Pfei[en Pan# zu Felde ließ erklingen; die an dem Blumenrand mir Myrten aufgese”t,
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und mi¡ mit S¡äferlu‰ und ›¡ mit mir erge”t. Sie hat mi¡ angefris¡t dur¡ ihre Hirtenbrüder, und meine Felds¡almey ge‰immt in gute lieder. J¡ denke no¡ de# Ort#, da n䡉 dem Blumenpfad ›¡ badet in dem Fluß ein s¡lanke# wa‹errad,
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da# seine Felder tränkt. i¡ denke no¡ der Rinden, in derer wunden man wird meinen Namen finden. | i¡ denke no¡ de# Ort#, woselb‰ mein Abs¡iedpfand gekra”et au# dem Baum die Grollvergallte Hand. i¡ denke, wie wir da gesungen und getrunken,
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in s¡atten un# gese”t und in da# Gra# gesunken. i¡ denke, wie wir un# daselb‰en o[t gekühlt, geflötet, ange‰immt, gepfi[en und gespielt. J¡ denke man¡er lu‰ und kränke mi¡ mit denken dur¡ denken werd i¡ mi¡ no¡ ein‰ zu todte kränken.
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Mein Unglük fande ›¡ zwar au¡ gar bald zu mir, e# lag mit mir zu Feld! i¡ litte da und hier viel Kummer, Mangel, Noht. daß i¡ im Pegni” Orden ein Blumenhirt zu seyn der Ehre würdig worden, da# ware no¡ ein Glü¿; der er‰en einer zwar,
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die Strefon hat verehrt mit seidner Blumen-waar, mit einen S¡äferband. darauf dor[t i¡ mi¡ s¡wingen getro‰er wolken-an. i¡ ließe wa¿er klingen die Pfei[en in der Näh, i¡ sunge von dem Pan und seinen Erdenhau#, da# i¡ ges¡auet an
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mit ‰erbli¡em Ge›¡t. e# wu¡sen unter händen die Blumen lieder auf, die i”t einander senden viel gro‹e Musenleut nur in die wette zu. damal# wie mir e# gieng, Ô Bruder! da# wei‰ du; no¡ ‰immt' i¡ meine Leyr. wie o[t bin i¡ gegangen |
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zu felde ganz allein, von felderlu‰ gefangen. Daselb‰ hat mein Gesang und S¡äferspiel gehört der wald, der meinen Tohn, und meinen Reim geehrt, der ihn gelehrter ma¡t? e# hat mir na¡gelallet die Pegni”, und mit Lu‰ am Ufer hingewallet,
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die wellen aufgekräu‰, i¡ war ihr lieber Ga‰, und ihren Hirten lieb, den Nymfen nit verha‹t, den Feldern angenehm. wo i‰ i”t hingekommen die sü‹e Freudenzeit? die Zeit hat hingenommen die lu‰ und mi¡ au# mir, ein' Aehre hat gerei[t,
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und zweymal hat da# Laub der winter abge‰rei[t. Zween Lenzen zehl' i¡ nun. Pomona hat ge‰reuet s¡on einmal fris¡e# ob‰, der winter zwier ges¡neyet. s¡on einmahl hat der Herb‰ die trauben au#gedrü¿t: seit daß mi¡ hat von dar mein S¡i¿niß weggerü¿t.
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J¡ mu‰ im winter fort. da# Herze blieb zurü¿e. Die S¡nee- und Norden lu[t, gewa[net vom Ges¡i¿e, da# wider mi¡ entbrannt, blies' Ei# und flo¿en ab. Der son‰en ebne weg war un# ein tie[e# Grab, s¡lu¿t un# o[t halb hinein, mit Daunen uberwehet
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mit s¡nee ganz zuges¡neyt der ›¡ ho¡ aufgehöhet. die Bahn war sonder Bahn. die Un‰rut wurde reeg, trat über Ufer au#, verflö‰e weg und Steg, war eingefä‹elt ni¡t, wie andre Na¡bar-flü‹e. e# s¡ien, al# wann ›e mi¡ dur¡au# nit gerne ließe |
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S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
na¡ jener Oker hin. diß Profezeyte mir den Kummer, den ô Fluß, i¡ no¡ bin s¡uldig dir. J¡ weiß, wie ›¡ der Harz au¡ glei¡sam widerse”et. J¡ weiß, wie ›¡ mein Stern bey s¡warzer Na¡t erge”et an meinen ungema¡, da keine Bahn mehr war,
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da wöl[ und holer weg un# drohten Tod#gefahr. der unge‰ümme wind blies' un# in da# Ge›¡te drey ganzer Tag und Nä¡t', a¡ bittre unglü¿#frü¡te, den grauen Flo¿en‰aub. Wir giengen, wie ganz blind. der Fuß trat ungewiß. Die Augen s¡loß der wind.
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Ein sol¡er trauerweg hat mi¡ dahin getragen, wo i¡ mir eingekramt den Jnnhalt meiner Klagen und meinen Kummer›nn. J¡ wu‰e ni¡t# davon, der Hof rief mi¡ zu ›¡: nur daß mein Hirtenthon ers¡ollen war daselb‰. Da hat man mir die Helden,
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von denen na¡ der Zeit die Zeiten werden melden, da hat man mir vertraut Gemüter voller Gei‰, der na¡ dem Himmel ‰rebt, von dem er abgerei‰. E# war ein feiner Stand, e# war ein liebe# Leben, mir aber wurde bald der welt ihr Dank gegeben,
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die Undank gibt zu lohn. i¡ war erwarmet kaum, da gab ein böser will au¡ meinem Unglü¿ raum. J¡ mu‰e weiter fort. i¡ fieng fa‰ an zu zagen i¡ konde mi¡ dur¡au# der Sorgen ni¡t ents¡lagen, wie sehr i¡ mi¡ bemüht'. Kein Tro‰ war angewandt
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i¡ mu‰, wa# solt i¡ thun, hin in ein ander# Land. | Abreisend ließ i¡ ihr, der Oker, ganz zurü¿e mein Herz, und wüns¡te ‰ät#, daß mi¡ ja mein Ges¡i¿e bald gäbe wieder ihr, ihr oder gar dem Tod. Tod oder wiederkun] wird tödten meine Noht,
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die unverzehrli¡ zehrt und naget meine Seele. i¡ quäle mi¡ in mir, unwi‹end, wa# mi¡ quäle, Wa# meiner Folterung Anlaß und Henker sey. i¡ kan ni¡t werden mein, i¡ kan ni¡t werden frey. Die Ha[t i‰ mir no¡ lieb. i¡ will nit, ob i¡ könde,
Gedicht 7
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der Sorgen werden loß. i¡ fä‹le mir die Hände, mein eigner folter kne¡t. seit i¡ von dannen bin, hat keine Freude no¡ geheitert meinen Sinn. i¡ weiß nit wa# mi¡ zieht zurü¿ vor ein Verlangen. Verlangen ziehet mi¡, verlangen hält gefangen
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mein ganze# J¡. i¡ bin, do¡ sonder wunden, wund. i¡ sehe keine la‰: no¡ drü¿t mi¡ jede Stund i¡ weiß ni¡t wa# zu Grab. J¡ da¡te zu verge‹en, dur¡ die Entse‹enheit, de# Leide# wie vorde‹en. Myrtillen su¡t i¡ heim in seinen Hagen wald;
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Amynta# au¡, daselb‰, wo seine Aller lallt, den ungetreuen Sinn. den damal#-treuen Ri‰en, der ›¡ son‰ Dafni# nennt, ließ i¡ mi¡ au¡ gelü‰en zu su¡en und zu sehn. i¡ fand ihn, da er war Die Elbe bote mir den Rü¿en willig dar,
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und führte mi¡ zu ihm. do¡ blieb i¡ ‰ät# betrübet. Mein s¡le¡ter Hirtenthon wurd überall geliebet, | und Floridan dur¡ ihn. wa# half mi¡ aber da#? weil mein betrübter Gei‰ der Sorgen ni¡t vergaß. Und, wie zuvor erwähnt, i¡ dar[ ja nirgend pa‹en.
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Unglü¿ verfolget mi¡ mit ewigli¡em ha‹en. Ein ort ein s¡le¡te# ort hat i¡ mir au#gesehn, daselb‰ i¡ mi¡ verbarg, dem Unglü¿ zu entgehn: no¡ danno¡ fand e# mi¡. Wie etwann mit dem Ballen die Knaben treiben s¡erz. der eine lä‹t ihn fallen.
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der andre treibt ihn ho¡. der nimt ihn zierli¡ an. der s¡lägt ihn gar von ›¡. bi# da# i”t keiner kan die arme regen mehr. bald wird er gar vers¡lagen; zule”t gar abgemüht. so werd i¡ ümgetragen von widriger Fortun auf ihrem Wandelrad.
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n䡉 saß i¡ auf der Spi”. bald wurd e# auf mi¡ quad und ‰ürzte mi¡ herab, und warf mi¡ auf die Erden. seit de‹en hab i¡ nie wa# höher können werden. J”t ma¡t da# neue leid da# alte wider neu. wer glaubt nun nit, daß i¡ zu Leid geboren sey?
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S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
Vor andern hat mi¡ sehr gekränkt und angefeindet diß dritte Stu[enjahr, ›¡ wider mi¡ befreundet mit meinem Unglü¿. e# hat mir zugefügt viel Leid und Ungema¡, mi¡ zehnmahl mehr bekriegt, al# keine# no¡ vor ihm! wie wann auf wilden Meere,
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auf ungegründter Bahn, die ungezähmten Heere der winde fallen an ein Daumendi¿e# Bret | da# s¡on fa‰ Ho[nunglo# in sein Verderben geht. Die Seile springen ab. die ‰arken Ruder bre¡en, an denen Meer und S¡aum die S¡läge wollen rä¡en.
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biß daß der Stolze Ma‰ s¡mei‰ seinen Gipfel ab. mit ihme ›nkt da# S¡i[ und gräbt ›¡ in ein Grab, da grund no¡ Boden i‰. so wütet mein Ges¡i¿e, so raa‰ e# wider mi¡, bi# da# e# mi¡ zer‰ü¿e und deme ma¡e glei¡, der nie gewesen i‰,
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der Todt i‰ na¡ dem Tod, und de‹en man vergi‹t. J¡ Ballenspiel de# Glü¿# und seiner rauhen wellen, i¡ Sohn de# Ungema¡#, worauf soll i¡ nun ‰ellen mi¡ und mein ganze# Thun, daß e# be‰ändig sey? wie walz i¡ do¡ von mir die ‰renge Zauberey,
385
die mi¡ nit i¡ seyn lä‹t? J¡ will mi¡ in mir finden, wil ‰ehen, wie ein Fel#, und auf be‰and mi¡ gründen, und nehmen unverwandt de# Glü¿e# Pü[e ein, so lange, bi# e# wird an mir ermüdet seyn. Wann eine Klippe lang gezanket mit den Wogen;
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›e ›nd mit spott und Hon zule”t no¡ abgezogen, und la‹en ihr den Sieg. der Ball, wann er nur lang ges¡lagen ward, ma¡t er den Spieler selber bang und seine Arme müd. Ein S¡i[ da# viel erlitten, da# mit dem Meerge‰ürm hat lange zeit ge‰ritten,
395
läu[t endli¡ in den Port; wird de‰o mehr gelobt, wann Himmel, wind und See umson‰ auf e# getobt. | der i‰ ein Mens¡, au# Mens¡ und Welt zusamm gese”et, der viel dur¡zieht und ›ht. e# lehret, wa# verle”et. Erfahrung bringet wi”. dur¡ S¡aden wird man weiß.
Gedicht 7
400
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Die Tugend wird erlangt dur¡ müh und sauren S¡weiß. wer seinen gro‹en Sinn an einen ort nit bindet, i‰ überall zuhau#, ›¡ in ›¡ selber findet; der nennt mit Sokrate# die welt sein Vaterland. Die Tugend die in ziert, i‰ überall bekandt,
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wird überall geliebt. Jn allen unsren Sa¡en folgt s¡werem Anbeginn ein frohe# Ende-ma¡en. wa# s¡wer kömt, da# i‰ lieb, i‰ s¡on verdruß darbey; wer weiß nit, daß der weg zur wolfart dörni¡t sey? die Traube, wann ›e soll au# Spanjen überfahren,
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wird er‰li¡ wohl gepre‹t. Kein Baum ‰eigt vor den Jahren. Die Körner dris¡t man vor, eh Brod geba¿en wird. da# Gold s¡milzt in der Glut, eh e# den Finger ziert. Parna‹u# lä‹t ›¡ au¡ so lei¡t nit über‰eigen. die S¡ul Pythagora# mu‰ er‰li¡ lernen s¡weigen,
415
bi# fün[mal Sommer ward, dann gieng da# Reden an. Zehn Aehren wurden rei[, eh Grie¡enland gewann die ‰olze Jlu#burg. will Venu# Rosen bre¡en, so muß die zarte Hand ›¡ la‹en dornen ‰e¡en. Kommt honighunger an, Cupido, deinen Mund
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e# ‰i¡t di¡ eben au¡ der Jmmen-angel wund. J‰ e# dann so bewandt; ey nun so will i¡ ‰ehen und wind und Ungelü¿ vorüber la‹en gehen, bi# daß ›e auß geraa‰. wann nur da# wetter ni¡t | mi¡ rühret na¡ verdin‰, von mir selb‰ angeri¡t.
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Ein unbefle¿ter Sinn lä‹t ›¡ kein unglü¿ s¡re¿en. er bleibet wie er i‰. solt ihn au¡ gar bede¿en der wolken harter Grimm, und kna¿te s¡on die welt; der Fall tri[t ihn zwar mit, do¡ bleibt er ungefällt. J¡ hab e# ni¡t vers¡uldt. man ›het keine Fle¿en
430
in meinem reinen Sinn. wie solt i¡ dann ers¡re¿en, i¡ Beyspiel aller Noht, vor meinem Ungema¡? Jhr Himmel, i‰ e# ni¡t, so s¡i¿et ihr die Ra¡ auf meinen S¡eitel ab. Mann ›het mi¡ nit trinken, daß Sinnen und Ver‰and in Gla# und Kannen ›nken:
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S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
wie zwar i”t man¡er thut, und dünkt ›¡ groß dabey, und denket, daß e# Kun‰ und Heldentugend sey. Der Unzu¡t bin i¡ feind und fliehe ›e wie Feuer, da# au# der Hölle loht und brennet ungeheuer. i¡ zähme meine lu‰ und kämpf mit der Begier,
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die mi¡ zu Bösem lo¿t und herrs¡en will in mir. dem Gei”e bin i¡ gram: iedo¡ hat da# vers¡wenden au¡ keinen Pla” bey mir. J‰ etwa# in den händen, so theil i¡ gerne mit. Poeten, wie man sagt, ›nd wunderselten rei¡. Kun‰ ihnen mehr behagt,
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al# Gold bey leerem Hirn. ›e la‹en Crösu# sau[en und Mida# fre‹en Gold. mit kun‰ lä‹t ›¡ erkau[en die graue Ewigkeit. ein Gei”hal# und sein Geld, erfaulen in der Erd: wir bleiben in der welt. | Jndeß i‰ keiner no¡ von Hunger#noht ge‰orben.
450
wa# hat die güldne kun‰ Poeten nit erworben? Gei” i‰ bey rei¡tum arm: ›e ›nd bey armuth rei¡. der Himmel sorgt vor ›e, dem ›e an Sinnen glei¡. Mein lu‰ i‰, seyn geliebt und lieben gute Freunde. i¡ ma¡e mir au¡ ni¡t mit meinen willen Feinde.
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i¡ ha‹e, ni¡t, der mir au# Boßheit wider‰eht. wa# hil[t e# mi¡, imfall e# diesem übel geht, der mir sein Unglü¿ wüns¡t? i¡ laß' in allem s¡auen mein redli¡-Teüts¡e# Herz. will einem vor mir grauen, der meine Redli¡keit nit wohl vertragen kan,
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so bleib er gar von mir. will er dann mit mir d'ran, so bin i¡ au¡ ni¡t blöd bey meiner re¡ten Sa¡e. Gedult tritt wütend auf zu abgezwungner Ra¡e. i¡ me‹e ieden ab na¡ meinem treuen Sinn. wer mi¡ na¡ seinem mi‹t, und i‰ ni¡t, wie i¡ bin,
465
der s¡aue, wie er tre[. ein ieder kan mi¡ haben zum guten, wie er will. Will er mi¡ hintertraben, so läu[t er übel an. Zum Bösen folg' i¡ ni¡t. i¡ kan ihn kennen bald, i‰ er ein Bösewi¡t. So hüll i¡ mi¡ in mi¡. Die winde mögen toben,
Gedicht 7
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45
und Unheil blasen au#. i¡ i¡ will s¡weben oben, und e# bela¡en nur. indeß i¡ ho[en kan, daß mi¡ Olympu# werd zum Bürger nehmen an. | J¡ aber werde dann nit ganz zu Grabe gehen. ein gro‹e# Theil von mir wird man im Leben sehen,
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wann i¡ läng‰ bin vers¡arrt. da# edle Heldenlaub, da# meinen S¡eitel krönt, da# mi¡ vom Pöbel ‰aub erhebet wolkenan, da# mir an ihrem Rande die Oker aufgese”t, al# mi¡ Thalia fande von Helden ‰immen an ein gute# Leyerlied,
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hat mi¡ bereit# gema¡t zu einem Sternenglied. Du, Bruder, solte mi¡ wohl mein Ges¡i¿e ra[en auf einer neuen Rei#, zum gro‹en Haufen s¡a[en: so will i¡ la‹en dir die Lieder liefern ein, die mi¡, i¡ weiß gewiß, nit einges¡arret seyn
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nit ‰erben la‹en ganz. e# i‰ ein Gei‰ darinnen e# wolte Ca‰ali# ni¡t so vergeben# rinnen in meinen Sängermund. Solt i¡ no¡ fürter gehn, i¡ wolte, glaube mir, bey meinen Fläming ‰ehn; kein Opi” tritt mehr auf. i¡ darf e# ja bekennen,
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i¡ bin mir wohl bewu‰, i¡ weiß von meinem Brennen. Du solt erfahren no¡, mein Bruder, wer i¡ bin. Laß Lieder nur und mi¡ ein Grab nit rei‹en hin. J¡ kehre wieder üm. i¡ habe mi¡ ver‰iegen. Do¡ hab i¡ keinen Freünd mein Leid iemal# vers¡wiegen;
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wie könd i¡ e# dann dir, der ni¡t so von Geblüt mein Freund und Bruder i‰, al# liebendem Gemüt. Könd i¡ dir meine Treu, so al# i¡ denke, zeigen, | mein Herz da# würde mir ‰ra¿# au# dem Herzen ‰eigen und ›¡ dir theilen mit. wil‰ du e# in dem Mund
500
und in der Feder sehn? wa# soll i¡ ma¡en kund? du kenn‰ mi¡ lange s¡on. wa# soll i¡ aber bringen. du ›h‰ und ha‰ gehört, daß i¡ kan ni¡te# ›ngen al# nur ein lied von Leid. Mein herz e# bä‹er denkt al# meine Feder redt, da# dir viel wüns¡e s¡enkt.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
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VIII. Frauen Annen Margarethen Geigerin gebornen Betulin, Grabs¡ri]. Zu Eger ward i¡ jung, zu Nürenberg erzogen Mi¡ bra¡t in holland her, der, so mir ward gewogen da# Jrdis¡ hat die Erd, und hier diß Am‰erdam. da# himmlis¡, der e# gab, der himmel zu ›¡ nahm.
IX. Auf Herrn Johann Wild‰o¿# Söhnlein# Heinri¡# Ab‰erben. Jm fall i¡ könd, wie de# Oeager# Sohn, auf meiner Leyr an‰immen einen Thon, i¡ ‰ieg hinab, erwei¡te dur¡ die Lieder den harten Tod, daß er e# gebe wieder 5
da# lieb‰e Kind. Ja, könd e# mögli¡ seyn, | i¡ legte mi¡ dafür in'# grab hinein. wie wolt' i¡ dann mit meinem Tod da# Leben so willigli¡ dem Söhnlein widergeben! So würd' i¡ do¡ die Pfli¡t wa# legen ab,
10
mit der i¡, Herr, Eü¡ dank zu lei‰en hab für eure Gun‰. Nun, kan i¡'# ni¡t erlangen, will i¡ mit Eu¡ do¡ ne”en au¡ die wangen. wie solte mir nit euer S¡merzens¡merz Betrüben au¡ da# Eu¡-verbundne Herz?
15
Mein Threnenba¡, könd' er zu Tro‰ Eu¡ flie‹en, i¡ wolt gewiß ein ganze# Meer au#gie‹en. Er war e# wehrt, daß man ihn hätte lieb, Eur Enkelsohn, so lang er lebend blieb. Er i‰ au¡ wehrt, na¡dem er i‰ entseelet,
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daß man üm ihn ›¡ hermet, äng‰ und quälet.
Gedichte 9 (1650) und 10 (1650)
do¡ hil] e# ni¡t#. man kömmt nit wieder her. wa# so entwird, nimmt keine wiederkehr. E# sehnt ›¡ au¡ da# Söhnlein ni¡t zurü¿e, da# in die welt thut i”und Sternenbli¿e. 25
und wo hätt ihm au¡ können wöller seyn, al# wo e# i‰, da# neue Engelein. wer ihme nur wa# gut# wird wöllen gönnen, der wird den Tod ihm ni¡t mi#gönnen können. An ihm erse”t i”und die Ewigkeit,
30
wa# ihm gieng ab hier an der Leben#zeit. dort lebt er nun; hier mu‰ er tägli¡ ‰erben. Er hat, wa# wir no¡ mü‹en er‰ ererben. | Gott, der ihn liebt, verwahrt Eü¡ wa# ihr liebt, bi# er e# Eü¡ in Freuden wiedergiebt.
35
Jnde‹en soll, weil Erden i‰ auf Erden, dur¡ diese# Lied no¡ sein erwähnet werden.
X. Grablied. 1. Lieb‰e# Kind. Wie ges¡wind s¡windt dein Leben Hat man di¡ do¡ kaum erbli¿t, kurze Blum, da du gepflü¿t 5
und halb-reif wir‰ abgezwi¿t. 2. Keine Bitt diesen S¡nitt kond erwehren Tod, dein freveleisen s¡neidt deine Mens¡ensense meyt
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au¡ s¡on in der Lenzenzeit. 3. Zarter Knab! muß ein Grab di¡ s¡on fre‹en? di¡, a¡ di¡! no¡ kaum er‰arkt
47
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
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hat der Tod s¡on eingemarkt. 15
A¡ da# Söhnlein ligt versarkt! 4. Hart wie Stein, mü‰e seyn, der ni¡t weinte um di¡ allerlieb‰en Sohn, der dir ni¡t mit Trauerthon
20
na¡ä¡zt, weil du eil‰ davon. | 5. Keine zier fehlte dir, Zier der kleinen! dein Ge›¡t den S¡a” verriet; au# den Augen dein Gemüt
25
sah, die man nun ni¡t mehr ›ht. 6. Wer di¡ sah, mu‰e ja ‰ra¿# di¡ lieben. Alle# lebte nur an dir, und e# rei[te für und für,
30
in der Blüt s¡on deine zier. 7. Mir gebri¡t, i¡ kan ni¡t Worte finden, die di¡ könden bilden ab. S¡ad i‰#, daß der Tod ein Grab,
35
edle# Kind, mit dir begab. 8. Söhnlein du, geh‰ zu Ruh lä‹e‰ klagen deine Eltern, die üm di¡ nur ni¡t gar au#weinen ›¡,
40
fühlen tie[e S¡merzen‰i¡. 9. A¡ daß man di¡ ni¡t kan wieder bringen! du bi‰ hin, wo ni¡t herkömmt. wann un# unser ziel be‰immt
45
un# dein Ort au¡ zu›¡ nimmt.
Gedichte 10 (1650) und 11
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10. Du bi‰ bald worden alt jung vers¡ieden. | dort wird deiner Jahre Zahl tausend und no¡ tausendmal 50
›¡ verlängern sonder Qual. 11. Ruh alhier bi# die Thür deine# Grabe# dir zum himmel o[en ‰eht; dahin dann dein Leib au¡ geht,
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Lohn der Seeligkeit empfäht. 12. Erde Laß fris¡e# Graaß ‰ät# hier wa¡sen. Tausend s¡öne Blümelein sollen hier um diesen S¡rein
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sein unwelkli¡# Grabmahl seyn.
XI. Auf Mon›eur Johann Frideri¡ Lö[elholz von Colberg Söhnlein# Johann Wilhelm# Ab‰erben. Engel-Zuru[. Komm her, du s¡öne# Engelein! du sol‰ nun unser Mitglied seyn, du kleine uns¡uld du; du sol‰ mit un# gen himmel gehn, 5
vor Gott in Weißen Kleide ‰ehn. Komm her, du traute# Brüderlein! ko‰ unsren sü‹en himmel#wein au# klaren Leben#brun! | Gott tränkt di¡ hier mit freüden-Mu‰,
10
wie dort mit Mil¡ die Mutterbru‰.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
50
Komm her, du seelig# Seelelein, dur¡ Jesu Blut gewas¡en rein! dein Sterben hat ein End; forthin soll unser himmel di¡ 15
nit ‰erben la‹en ewigli¡. Komm her, du lieb‰e# Liebelein! no¡ heller, al# der Sonnens¡ein, sol‰ du nun glänzen hier, bey denen, die voranges¡i¿t;
20
dein Anherr hat di¡ s¡on erbli¿t. Komm her, du zarte# Söhnelein, der Eltern S¡merz, der deinen Pein, du wehrte# herzen Kind! der Vater wohl de# Leid# vergi‹t,
25
weil du wohl aufgehoben bi‰. Komm her, du Edle# S¡ä”elein! Bi‰ du s¡on dort vers¡ieden klein: hier sol‰ du werden groß Wer di¡ hinfort wird sehen ‰ehn,
30
der wird ein S¡öne# Sternlein sehn. Komm her, holdseelig# Wilhelmlein! da# Jesulein, dein Fleis¡ und Bein, verlanget s¡on na¡ dir. So fahren wir dem Himmel zu!
35
Welt, gute Na¡t! i¡ geh zu Ruh. |
XII. Herrn Magistri Ju‰-Daniel Heering# Gei‰li¡en Seelhirten# Ab‰erben. O ihr son‰en-frohe Felder, und ihr S¡attenbraune wälder!
Gedicht 12 (1649)
trauret, euer hirt i‰ fort! Ô ihr Ei¡en, ô ihr Bü¡en! 5
trauret! Damon i‰ verbli¡en, reisend na¡ der Sternenpfort. wandle di¡, du wiesenkleid, trage Leid! Ô ihr Bä¡e, trübet auf
10
euren Lau[! J¡ will Trehnen von eu¡ lehnen, zu beweinen in den Haynen
15
Damon unsrer Hirten zier. A¡, der seyn solt für und für, i‰ ni¡t mehr hier! Grüne Nymfen, Neroninnen, ihr bemo‰en Pegni”innen,
20
fangt die Trauer-Reyen an! Wilde Satyrn, rauhe Faunen, heulet, ma¡t da# wild er‰aunen! s¡rey' ein ieder wa# er kan! E¡o ä¡zt da# Lieder-a¡
25
idem na¡. wo i‰ Damon? ru[t die heerd, ihn begehrt. | Hole Grü[te und die Lü[te
30
hat umfangen ein verlangen. Damon, unser Hirten zier, a¡, der seyn solt für und für, i‰ ni¡t mehr hier!
35
Felsen-fä‰e Neron#-Mauren, solt eu¡ der Verlu‰ ni¡t tauren? der gelehrte Redner#mann,
51
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
52
a¡ der Lehrer geht zu Bette, der selb‰ thäte, wa# er redte, 40
wa# er andern zeiget an. E# ließ ihn da# Gotte#hau# ungern au#. S¡afen die zur Weid er trieb, war er Lieb.
45
die Bekandten, und Verwandten Witwe, wäisen, wie ›e heisen, seü[zen ‰ät# na¡ ihrer zier
50
A¡ den so vermi‹en wir, i‰ ni¡t mehr hier. Nun, wa# hil[t#? er i‰ verbli¡en. zwar seyn Lob bleibt unentwi¡en, weil no¡ welt i‰ in der welt.
55
Aber er, hat ›¡ verbä‹ert seine SeelenFreüd vergrö‹ert. Dorten, wo da# Sternenzelt Tausend Silber-Lie¡ter wei‰, Lebt seyn Gei‰. |
60
Sein Leib ruhet in der Erd, unbes¡wert. wann der Erden bang wird werden, wird die Seele
65
ihre Höle finden voller himmel#zier Er, der i”und ni¡t mehr hier, lebt für und für.
Gedichte 13, 14 und 15 (1649)
53
XIII. Uber die V. Sinnen. Die Frauen bilden hier ein Sinnbild unsrer Sinnen Sie dienen dir, ô Seel: Laß du ›e hers¡en ni¡t. Flieh Augenlu‰, wil‰ du der Fin‰erni# entrinnen. die Lie¡ter deine# Leib# laß sehen na¡ dem Lie¡t. 5
Ver‰opf der ohren-Thor: son‰ wird di¡ eingewinnen die reizende Siren. Kein La‰er ni¡t verri¡t, da# di¡ entzünden mag. Mit Maß die Freude su¡e, daß ›e di¡ ni¡t verführ in Ko‰ und im geru¡e.
XIV. Über da# Bildni# Marien Magdalenen Weg, fre¡e# Kleid, da# mi¡ ma¡t na¿et gehen an Tugenden. Bey Jesu will i¡ i”t am Leibe bloß, im gei‰ ges¡mü¿et ‰ehen. weg, Spiegel, bri¡, mein Aug bußthrenen s¡wi”t, | 5
e# will forthin allein na¡ Jesu sehen. Ein andre Brun‰ i”und mein Herz erhi”t. Weg, aller S¡mu¿, Gold, Perlen, Edle Steine! wa# ziert die Seel, behagt mir nun alleine.
XV. Lob de# Unglü¿#. Du dü‰re# Thal ihr di¿bebaumten Gründe, da i¡ no¡ Tag no¡ Sonn zuhause finde, ihr S¡atten, hört mir zu! ihr S¡atten ihr, so s¡warz, al# meine Sinnen! 5
Merk auf, da# du au]rübe‰ in den Rinnen den Triebesand, du traurig# Bä¡lein du!
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
54
Jhr Fluten ihr, Be‰römt vom bittrem Sehnen! du Fel#, von dem die Wälder Stimm entlehnen, wan E¡o sehnli¡ ä¡zt. 10
du Nebelzelt, von Seu[zern angedü[tet! Sto¿fin‰re Na¡t, die lauter Nä¡te ‰i[tet in einer Seel! hört, wie mein herze le¡zt. du Hau# der Fur¡t, du Rei¡ der blei¡en S¡re¿en, du Plagenhag, ihr Leidbewohnten he¿en!
15
Jhr Thiere, die ihr hier die Hölen hölt, ihr S¡langen, und du Eule, mit der i¡ selb‰ i”t in die wette heule! du Fledermau#, ihr Nattern, krie¡t herfür! der Unglü¿#‰urm hat mi¡ hieher gewehet
20
da keine Lu] die di¿e Lu] dur¡gehet und diese# Baumgezelt. die bange Ang‰ ma¡t mir die Welt zu änge. diß Trauer-ort, da trübni# i‰ die mänge, gefället mir, weil alle# son‰ mi#fällt.
25
daß Ungema¡ ma¡ A¡ und bittre# grämen mir iederzeit, sol‰ du von mir vernehmen, du wü‰e wü‰eney! A¡ gebt mir zu, ihr himmel, daß i¡ klage | voll Ungedult. E. Gedult! wer i‰ im Haage?
30
wer redt mir na¡, da i¡ so s¡merzli¡ s¡rey? E. J¡ s¡rey. wer i‰ bey mir, der i¡ hier bin alleine? E# weinet ja mit mir der Nymfen keine E. Eine. J‰ dann mein Ange›¡t
35
geblendet ganz? i¡ hör', und kan nit sehen, die mir so leidig ru[t. E. die Gru]. Bleib ‰ehen! wo bi‰ du, du? Jhr Heyne, könt mi¡ ni¡t! E. J¡ ni¡t. wer bi‰ du dann? laß einmal di¡ erbli¿en!
40
folg i¡ dir na¡, so wende‰ du den Rü¿en: wei¡ i¡, so folg‰ du mir.
Gedicht 15 (1649)
55
wa# vor ein Gei‰ will meinen Gei‰ ers¡re¿en, in mir Gedult für Ungedult erwe¿en? Kom, zeige di¡, komm! etwann folg i¡ dir. E. J¡ dir.
45
Halt, Nymfe, halt! die mir sagt antwort-worte, i‰ E¡o ja! E. ô ja! J¡ hör von dorte di¡ na¡thun, wa# i¡ thu. du, wider die ›¡ Lieb und Glü¿ verbunden, 50
ha‰ deinem Leid diß ort gemäß befunden, hör‰ unglü¿#-voll au¡ meinem Unglü¿ zu. E. Glü¿ zu! Du Unglü¿#-mund, dar[‰ du no¡ Glü¿ verspre¡en? ni¡t meine Sorg, mein Herz, wird er zerbre¡en
55
der s¡wa¡e Tro‰. E. getro‰! wa# w䡉 für Tro‰ au# Unlu‰. E. Lu‰ wa# Freüde bringt Unmut E. Muht. So mein‰ du, wann i¡ Leide da# Leiden gern bringt e# mir Freuden Ko‰ E. Ko‰! |
60
O Stimm! i¡ muß verehren deine Stimme, von der i¡ i”t so wahre wort vernimme. Muht, trö‰et Muht und Herz. Ein großer Muht ‰eht mitten in dem Fallen; ma¡t, selb‰ da# Leid, in lauter Freuden wallen;
65
zagt, klaget ni¡t; ihn s¡merzet au¡ kein S¡merz. Nun, dir zu tro”, ô Unglü¿, da# mi¡ quälet, sey diese# ort zu meiner Plag erwählet, ›e hier zu legen ab. J¡ will der Noht, die mi¡ verla¡et, la¡en;
70
und da# zuvor ein Grab mir wolte ma¡en, da# will i¡ selb‰ hier s¡arren in ein Grab. Di¡, der du s¡ein‰ gebohrn an dieser ‰ätte, di¡ leg i¡ hier selb‰ in da# Sterbe-bette, ô S¡merz, der du mi¡ ‰erb‰.
75
wa# mi¡ gekränkt, da# sehe mi¡ gesunde. der klagen solt, soll jau¡”en hier, mein Munde,
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
56
und rö#li¡t seyn, den du mit Blä‹e färb‰. Diß dunkel hier dur¡ mi¡ soll klar ers¡einen. woselb‰ s¡ier s¡on die harten Steine weinen, 80
soll la¡en selb‰ da# A¡. du, meine Stimm, laß frohe Stimmen s¡allen. der Trauerhall soll fröli¡ wiederhallen, und fodern au# mein s¡wä”ig# Ungema¡. Wa# i‰ e# dann, mein Herz, daß du di¡ kränke‰,
85
und deinen S¡merz mit S¡wermut überden¿e‰, der Großmut# Vatter i‰? dör[t Unfall, di¡ zu fällen, nit beginnen: wer wü‰ in dir die ‰andtge›nnte Sinnen, und daß du unverwandt in wandlen bi‰?
90
Die Sonne bri¡t dur¡ wetter wolken klärer. | Ein Sternlein funkt au# dunklen Nä¡ten sehrer. Streit, wei‰ die dapferkeit. die Unglü¿#Na¡t, ma¡t deine Tugend s¡einen. So krönen au¡ die Lorbeerblätter keinen,
95
der nie gekämp[t. Na¡ Säen, wird gemeyt. wen Unglü¿ prü], deß Tugend i‰ zugläuben. wo würd Gedult, die s¡öne Tugend, bleiben, wann ni¡t# zu dulten wär? da# Ungema¡ ma¡t deine Tugend glei‹en;
100
glei¡wie der Stein s¡är[t ‰umpf- und ro‰ig# Eisen, und ma¡t e# blank. Gold, glänzt vom ofen her. der E‹ig i‰#, der unser Fleis¡ zerbei”et, da# Lu‰ gebiehrt und mit Begierden rei”et zu viehis¡er Begier.
105
diß i‰ da# Salz, da# die gedanken würzet, ihr thumme# thun mit seiner S¡är[e kürzet, und beugt also dem Stank und Fäule für. da# gute Glü¿ hat vieler Glü¿ gemindert: da Unglü¿ son‰ o[t unglü¿ hat verhindert.
110
Glü¿ ma¡et Übermut: den ‰ürzt der Stolz, wann er am hö¡‰en ›”et.
Gedicht 15 (1649)
57
Glü¿ selten ›¡ auf ‰arke Beine ‰ü”et. wir werden bö#, imfall die Tage gut. Wer leiden lernt, der lernet in dem Leiden 115
von seinem Sinn Sünd›nnen wegzus¡neiden, entwehnet ›¡ von S¡uld; su¡t seine Freud voll Frieden# im Gewi‹en; lä‹t Geld und Gold, i‰ nur auf Gott geflie‹en. der Erden Ha##, gibt ihm de# Himmel# huld.
120
Wa# ausen fählt, da# kan er finden innen. | Er ›ht in ›¡, und spiegelt seine Sinnen, in seiner s¡önen Seel; entwi¿elt ›¡ von eitlen welt-gedanken, fliegt Himmel-auf au# seine# Leibe# s¡ranken;
125
lebt unbesorgt üm seine Seelenhöl. Unglü¿ ihm Glü¿, und Glü¿ ihm unglü¿ hei‹et. mit Ewigkeit er die gedanken speiset, die Freud vor Leid verspri¡t: dur¡ jene Freud, wird diese# Leid ihm sü‹e.
130
Er weiß, daß man do¡ einmal Leiden mü‹e, hier oder dort: zwo Freüden zehlt er ni¡t: Unglü¿ ihm wei‰, hat e# ihm wa# genommen, daß alle# Gut au# dem Gemüt soll kommen. drüm su¡t er ›¡ in ›¡.
135
Sein guter Sinn ni¡t# böse# hält für seine: weil gut und böß ni¡t ‰immen über eine, voll wieder›nn#. Sein' uns¡uld hält den ‰ri¡. Laß S¡ma¡ und Noht und Unre¡t auf ihn gehen: du ›he‰ ihn, diß alle# zwar ansehen,
140
iedo¡ ni¡t ‰ehen zag. Sein re¡te# Er, die Seel, bleibt unbeweget, diß Larvenwerk ihr selb‰ zu fü‹en leget: ihr Stü¿lein Erd, der Leib, e# fühlen mag. Kom, Unglü¿, kom! i¡ mag ni¡t glü¿ha[t werden:
145
Dann du beglü¿‰, Glü¿ aber ma¡t bes¡werden. Glü¿ Unglü¿# To¡ter hei‰.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
58
Je mehr i¡ hier den Tod de# Leibe# leide, ie mehr blüht mir, im Land de# Leben#, Freüde. | Erd, kränkt den Leib! der Himmel labt den Gei‰. 150
Nun gute Na¡t, du s¡warze S¡merzen-‰ätte! mein Trauer muht soll gehen hier zu bette, weil meine Freüd erwa¡t. du, Gegenhall, hab dank vor deine Lehren, und sage na¡, wa# i¡ di¡ la‹en hören.
155
Nun, Unglü¿#-ort, ihr Sorgen, gute Na¡t!
XVI. Uber etli¡e heilige Weiber. Sancta Anna und Sancta Maria. Di¡, du Braut dem Gotte#gei‰, Anna er‰ zur Frommkeit wei‰, eh di¡ Jesu# Mutter hei‰. Die Gotte#mutter. Sü‹er flie‹en diese Brü‰. 5
al# da#, wa# der Rebe gie‰: weil ihr Säugling Jesu# i‰. Maria Magdalena. J¡ wer[, weil i¡, Jesu, hier denk nur zugefallen dir allen eitlen S¡mu¿ von mir. Sancta Barbara
10
Jesu# Kir¡e, Jesu# wort weiset mir den Glauben#port und den weg zur Himmel#pfort. Sancta Catharina. J¡ verla¡e S¡werd und Rath weil mein herz erwehlet hat |
15
Jesu meinen Glauben#pfad.
Gedichte 16 und 17
59
Sancta Margaretha. Perle meinem Herzen#s¡rein, Jesu, ma¡ mein Herze rein, laß mi¡ deine Perle seyn. Sancta Caecilia. Jesu Creu”e#worte-Klang 20
i‰ mein Sü‹er Seelgesang, wann da# Creü” mir ma¡et bang. Sancta Agnes. Jesu, Lämmlein, mir zu gut abges¡la¡t! mir fließ dein Blut: was¡ mi¡ ab in dieser Flut Sancta Helena.
25
Jn dem Creu” da# † mi¡ trö‰, weil daran der Hö¡‰en hö¡‰ ‰arb, der mi¡ von Tod erlö‰
XVII. Der himmlis¡e Blum und Kräuter-Garten. Wil‰ du au[ Erd im Paradei# spa”iren: der Gärtner hier, s¡au, Seele, kan di¡ führen. Er selber i‰ dein s¡öne# Paradei#. Bey ihm kan‰ du den re¡ten dictam finden, 5
zu heilen au# die wunden deiner Sünden. Ma¡t Satan dir die Höll im herzen heiß: Hier finde‰ du die Kräuter, die di¡ kühlen. will dann der Tod mit dir den garau# spielen: e# w䡉 allhier ein kraut vor seinen Sti¡.
10
Jnde‹en s¡au, und blühe so au[ Erden, daß du dort mög‰ ein Himmelblümlein werden: so wir‰ du nit verwelken ewigli¡. |
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
60
*** Zeitlose. J¡ Zeitlo#, i¡ war vor der Zeit 15
Dreyfaltigkeitblume. Ein Blümlein der dreyfaltigkeit Klee. Der Gottheit-Klee nennt mi¡ sein Blat: Stabwurz.
20
Der auf Ein Stab gewurzelt hat. Chri‰wurz. J¡ Chri‰u#, Je‹e wurzel-zweig Fleis¡blum. De# Fleis¡e# Blum, ward Mens¡en glei¡
25
Lilie. Die Lilie von Marienthal, Tausends¡ön Die tausend-s¡ön‰e von der Zahl Wermut.
30
Da# Leben mu‰ vol wermut seyn Engelsüß. mir, son‰ der Engel sü‹en wein Rose. Mi¡ Rose, ‰a¡ die Dornenwelt.
35
Creu”blum. Da# Creu”, ward no¡ mein Blumenfeld. S¡arla¡. De# Blute# S¡arla¡ quall von mir: Jsop.
40
Nimm Jsop, Seel! ‰rei¡# an die Thür
Jesu! lös un# von der Zeit, s¡enk die seelig' Ewigkeit Der Dreyfaltigkeit ihr Garten, seh un# Blumen dir na¡ arten. Laß un# glü¿li¡, na¡ dem weh, seyn da# vierte Blat am Klee. Laß, du Stab, un# zu erhöhen, un# auf dir gewurzlet ‰ehen. Solten, deine Chri‰en wir Jesu! wurzlen ni¡t in dir? Au¡ dein Fleis¡, da# unsre Blume, ma¡t un# dir zum eigentume Laß un# in den herzen rein unbefle¿te Liljen seyn. Tausends¡ön ma¡ unsre Seelen: di¡ mit ihnen zuvermählen. Komt diß Leben s¡on, wie dir, un# ganz Wermut Bitter für. | Dort in jenem, wir‰ du weiden. un# mit Engel sü‹en Freüden. Wer ›¡ hier in dornen ‰i¡t, dort im himmel Rosen bri¡t. Herr! hab dank für † und Leiden: die Blum trägt un# Fru¡t der Freüden Herr! e# flie‰ dein S¡arla¡-Blut meiner rohten S¡uld zu gut. Tunk den Jsop deiner gnaden in da# Blut, un# abzubaden.
Gedichte 17 und 18 (1650)
61
Steinbre¡
Tode#tod! Bri¡ einmal ab
Den Stein bra¡ i¡ vom Grabe mein: Gotte#gnad.
Mittler! du ha‰ Gott Begnadet:
Daß Gott# Gnad dir mö¡t o[en seyn. 45
Himmelslü‹el.
Wegwei#.
Vergiß mein ni¡t
auf dem Wege dir na¡reisen. | Jesu! dir bin i¡ verpfli¡t:
Vergiß mein ni¡t halt mi¡ fortan Herzgespan.
Laß mi¡ dein verge‹en ni¡t. Ma¡ in mir dir eine Stelle
Für deinen Freünd und herzgespan. Augentro‰.
Du mein treuer herzgeselle Laß mi¡, da# mi¡ trö‰ allein,
Dein Augentro‰ laß mi¡ allein Je länger ie Lieber.
‰ät# in deinen Augen seyn Laß mi¡ dir, in meinem Leben,
Je länger dir ie lieber seyn
Liebend mehr und mehr ankleben.
Wolgemut.
Di¡ be›”en, hö¡‰e# Gut!
Sey wolgemut, trau fä‰ auf mi¡. Ehrenprei#. 60
Jesu! Du der S¡lüßel bi‰. Laß un#, den du un# wol‰ weisen
Den Weg i¡ wei#, folg mir im Lau[
55
Tod und höll un# ni¡t mehr s¡adet Nun! der Himmel o[en i‰:
Den himmel i¡ dir s¡lo‹e auf
50
au¡ den Stein von meinen Grab.
da# vergnügt, ma¡t wolgemut: Bi# di¡, mit den Himmel#¡ören,
Dein Ehrenprei# der wartt auf di¡.
unser Prei# wird ewig ehren.
XVIII. Auf Frauen Marien, Gebornen Führerin. Mon›eur Wolfgang Jacob Pömer# Ehelieb‰in, ab‰erben. Wir hätten gerne di¡ no¡ länger hier gehabt, und un# mit deiner zier, ô unsre zier! gelabt. di¡, Tugend-Seele, hat die la‰erwelt vertrieben: | drüm mü‹en wir di¡ i”t a¡! nur abwesend lieben. 5
wir seü[zen hinten na¡. du wander‰ vor un# hin, und fähre‰ Himmel-an, du Edle Führerin!
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
62
So lebe nun daselb‰! wir, mü‹en hier no¡ ‰erben. Du ha‰ nun deinen Tod, üm den wir un# bewerben. So, wie du, todt zu seyn, i‰ tausend leben wehrt. 10
E# lebe so, wie du, wer sol¡en Tod begehrt!
XIX. Auf ihren gedenkspru¡: Herr führ mi¡ na¡ dem willen dein laß mi¡ ni¡t selb‰ mein Führerinn seyn. *
*
*
Viel' Führer ›nd in dieser welt: welt, Satan, unser Leibe#zelt. Wer ›¡ lä‰ führen diese drey: wiß, daß er bald verführet sey. 5
Die welt verführt, die blinde welt, hei‰ rennen nur na¡ Ehr und Geld. Ehr', i‰ ein S¡atten, der ni¡t währt: Gold i‰ nur Koht und rohte Erd. Der Satan führet ab von Gott,
10
dur¡ seine Lü‰- und La‰er-Rott; mit Stri¿en in# verderben zieht die man¡er weder ›ht no¡ flieht. | Da# Fleis¡, der Seele böser Wirt, da# Ne”, un# in die Ne”e führt.
15
Glei¡wie ein Vogel wird be‰ri¿t: so, hat die wollu‰ viel berü¿t. Seel, folge den verführern ni¡t. da# wort, laß seyn dein Führer-Li¡t, da# au# dem himmel hergerei‰,
20
und dir den weg zum himmel wei‰. Herr, führ du! i¡ verführe mi¡, i¡ irre geh i¡ sonder di¡.
Gedichte 19 (1650) und 20 (1649)
63
Mit dir allein i¡ ›¡er geh, die Bahn zum Leben vor mir seh. 25
Führ du mi¡, wie e# dir gefällt, ni¡t, wie e# wollen J¡ und Welt, Führ mir den Satan au# dem Weg, daß i¡ ni¡t tre[ den Höllen‰eg. Führ, wie du wil‰, au¡ wunderli¡:
30
ob i¡ mi¡ s¡on in dornen ‰i¡: Mit dir man nit auf Rosen geht; die Freud-Ernd er‰li¡ Threnen seet. Führ mi¡ dein S¡äflein, treuer Hirt! bi# mi¡ der Tod zum Leben führt.
35
Zule”t au¡ meinen Leib dir hab, Führ ihn gen himmel au# dem Grab. So hat die Edle Seel geda¡t, die un# gab seelig gute Na¡t. Gott der ›e führte auf der Erd,
40
ihr au¡ die le”te Bitt gewährt. |
XX. Uber Frauen Anna Kobin Ab‰erben. Sonnet. Wir, die wir Leben hier, wir ‰erben alle Tag' und fangen, wann wir ›nd ge‰orben, anzuleben. der Tod muß, wa# wir ihm hier geben, wiedergeben, der Tod nur unsren Tod, den Leib nur fre‹en mag. 5
Na¡ diesem frage ni¡t#: er ma¡t dir keine Plag, er de¿et nur mit Erd' den Leib al# einen Reben. Nur vor dem andren Tod, vor dem nur, sol‰ du beben; daß der di¡ Tödte ni¡t, nur darüm Sorge trag. der er‰e Tod belebt, der ander' ewig ‰erbet:
10
de# er‰en Zu¿er i‰ mit Wermut über herbet;
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
64
de# andren Gall verde¿t, der Seim der Si¡erheit. kurz sü##, wird ewig saur; kurz sauer, ewig sü‹e. die jüng‰ dem er‰en Tod ihr Leben überliese, die Frau, nun ewig lebt, vom andren Tod befreyt.
XXI. Uber Herrn Magistri Hieronymi Geillinger# Gei‰li¡en Seelhirten# ab‰erben. Fleu¡, Seele, na¡ dem Himmelzelt, denk, in der welt no¡, au# der welt; Bild dir diß Leben Bitter ein, so wird der Tod dir sü‹e seyn. | 5
Diß Leben hier, kein Leben i‰: ein Sterben, da# der Tod bes¡lie‰. der Liebe Tod nur kan allhier dir s¡lie‹en auf, de# Leben# Thür. Fang an zu ‰erben hier auf Erd,
10
daß dir der Tod ein Leben werd, wer ›¡ für¡t vor der Sterben#noht ‰irbt lebend und bleibt ‰erbend todt. Zween Wege, gehen himmel-an: der er‰' i‰ hier die Leben#bahn.
15
wer darauf Chri‰li¡ wandelt fort, kommt seelig in den SeelenPort. Der ander, i‰ ein san[ter Tod, dur¡ den die Seele fährt zu Gott. do¡ i‰ er ni¡t so sehr ein Weg,
20
al# eine Thür zum himmel-‰eg. Ni¡t übel ‰irbt, wer wohl gelebt und ‰ät# in Frommkeit fort ge‰rebt Wer wohl gieng auf der er‰en Bahn, den nimmt die andre seelig an.
Gedicht 21 (1649)
25
Der Tod, legt un# nit ganz in# Grab, er wir[t nur unsre Hütten ab. da# Erdtheil legt die Erd zu ruh: da# himmeltheil eilt himmel-zu. Er spannt un# müde Zieher au#,
30
ma¡t herberg in dem Sternenhau#, lö‰ un#, na¡ langem harten Zug, von diesem eitlen Elend#pflug. | Er i‰ ein lehrbrie[, den Gott sendt, wann unser Lehr-Jahr hat ein End:
35
ein Bot, der un# in# Vatterland holt von der Fremde fremden Sand. Er i‰ der langverlangte Sieg, im Teü[el-Fleis¡-welt-Sünden-Krieg: Gott, der un# gönnt die Frieden# Ruh,
40
s¡i¿t diesen Abdank-Brief un# zu. Der Tod, i‰ unser Leben#-Port: Hier wallen wir nur fort und fort auf dieser welt wild-weiten Meer mit tausend wellen hin und her.
45
Der Tod, i‰ unser S¡ranken-Ziel, worna¡ e# hier gilt lau[en# viel, worinn man ringet üm die Kron. der Tod, i‰ unser Abendlohn. Hier man gefangen su¡en muß:
50
der Tod, ‰ellt un# auf freyen Fuß, wir[t unsre Leibe#-Fä‹el ab, s¡arrt unser Grab selb‰ in da# Grab. Der Tod, zahlt der Natur die S¡uld, der Sterbli¡keit, die alte Huld.
55
dur¡ ihn, die Seel zum Leben geht, de# Leibe# ›¡rer S¡la[ anfäht.
65
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
66
Wir ‰erben ni¡t: Wir s¡la[en ein, die Gräber unsre Kammern seyn: | Da ruht der Leib in ‰iller Na¡t bi# er am lezten Tag erwa¡t:
60
Ein Feyerabend unsrer Noht, ein Freuden-anfang, i‰ der Tod, ein End der eitlen kurzen Zeit, ein Anfang langer Ewigkeit Diß, hatte‰ du, auf dieser Erd,1
65
du Seelenhirt, die Welt gelehrt. Wa# du gelehrt, ha‰ du gethan, zu Gott ge‰rebt auf Doppler Bahn. Der hat die Seel, den Leib da# Grab: der Nahm bleibt un#, ‰irbt nimmer ab.
70
Dein Leben, Gott und un# verpfändt, fängt an: dein Sterben hat ein End. ___________________ 1
Epitaphium
XXII. Auf Herrn Paul Jenis¡en# Gei‰li¡en Seelhirten# Ableiben. Sonnet. Bi# hieher war dein Ziel, du ‰renger Fe¡ter du, Du Hirt, mit dem die Heerd, der vor die heerd, gelitten! der Lau[ hört auf; der Kampf gekämp], der Streit ge‰ritten, rei¡t dir die Kron, den Lohn, die Seelen-›¡re Ruh. 5
Der weinberg, den du ha‰ allhier gezäunet zu, Bewahrt vor Wöl[e-Wut, vor wilden Eber-Sitten, | vor s¡lau¡er Fü¡se Spur, verwa¡et in der Hütten, der sehnet ›¡ na¡ dir, und ru[t: wo i‰ er nur? Zwar, du bi‰ wohl verwahrt, seit daß du jenis¡ bi‰,
10
ni¡t hie›g mehr bey un#, du wohne‰ dort in Frieden.
Gedichte 22 (1648) und 23 (1651)
67
wer weiß, wa# über un# der Krieg no¡ wird au#s¡mieden, der zwar ringt mit dem Tod, do¡ no¡ bey Krä[ten i‰. Nun di¡, na¡ dir, von dir, wird rühmen, seü[zen, sagen Die Stadt, solang man wird na¡ Paulu# S¡ri[ten fragen.
XXIII. Herrn Johann Hubrig# Für‰li¡ Würtenbergis¡en Raht# Tö¡terlein# Dorotheen Marien, Grabmal. Steh, der du gehe‰ hier! Hier ligt ein Edle Blum, der Früling#Jahre Zier, ein zarte# Jungfräulein, der Eltern Lu‰ und Freude. Hier ligt ›e ihnen nun zu Leide. 5
An Jahren, war ›e jung; alt aber, an Ver‰and: Drüm meyte ›e hinweg de# blinden Tode# hand, Die wehrte himmel#-Gab. Die gro‹e Ho[nung die, da# Kleine, gieng zu Grab. | An ‰at der Ho¡zeit Kerzen,
10
brennt ihr ein Lei¡enLie¡t, zu vieler Herzen S¡merzen. So geht e# in dem Lenzen: Die Ne‹eln werden alt, die di‰eln ›het man dur¡# ganze lange Jahr mit Sta¡eln angethan: wa# aber liebli¡ rie¡t, und dienet zu den Kränzen,
15
wa# Lu‰ und Nu”en s¡a[t, Veil, Rosen, Lilien, Jasminen, Tulpen, Nelken, muß zeitli¡ fallen ab, verdorren und verwelken verlieret Sa[t und Kra[t. Der Tro‰ soll aber diese# seyn:
20
der himmel, der e# gab, diß Blümlein holet' ein: Da e# im Seelen Garten viel tausends¡öner glänzt, no¡ Regen fühlt no¡ Nord. Sie, i‰ in ‰olzer Lu‰: wir mü‹en# no¡ erwarten. Diß denk! nun wandre fort!
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
68
XXIV. Über Herrn Johann Chri‰of Laber# Studio› Mördli¡e# Ableiben. Junge# Blut! hat deine Blüt, wie man ›ht, vor dem Rei[en | mü‹en so der Nord ab‰rei[en? 5
A¡ rei‹t dann der Faden ab deiner Jahre eh er au#gesponnen ware, geht zu Grab? S¡öner Jüngling! ‰irbt die Zier
10
dann mit dir, die wir sahen, die Adoni# dor[te nahen? hat de# weißen Leibe#-S¡nee Blut Bego‹en,
15
der au# deiner Wunde g'flo‹en wie ein See? Treue#, traute#, Teuts¡e# Herz! wohin wärt# geht da# Eilen?
20
wolt‰ du ni¡t Bey un# verweilen? Un# wird nun die Redli¡keit ni¡t mehr laben, die mit Labern wird Begraben leider! heut.
25
Lieb‰er Freund und Jahrgesell! eine Stell hatt‰ du immer hier in unsrer Herzen Zimmer. Diß Aug, da# von Trehnen nä‹t,
30
kan Bezeugen,
Gedicht 24 (1652)
daß du un# in heißem Neigen lieb gewe‰. Fromme Seele! mu‰e di¡ a¡! ein Sti¡ | 35
von un# rü¿en, di¡ au# deinem Leibe zü¿en? Zeügniß gibet iederman dir alleine, daß du au¡ ni¡t einen Steine
40
Leid gethan. Steinern, härter no¡ al# Stein, mu‰e seyn, der nit weinte, Trehnen deinem Blut vereinte,
45
da# du Uns¡uld ohne S¡uld au#ge‰ürzet. Nun, diß Leid muß seyn gewürzet mit gedult! Seelig# Glied an Jesu Leib!
50
niemand gläub, daß da# Eisen di¡ von ihm hab können rei‹en. S¡neller Tod, bringt bald zu Gott! du wurd‰ s¡nelle
55
dort der Engel ihr Geselle dur¡ den Tod. Himmel#bürger, der du bi‰! di¡ belü‰ mit dem Leben,
60
da# dir Gott vor diß gegeben. Rei‰ di¡ au# den Augen hin, dein Entwerden: nimmer kömm‰ du un# auf Erden au# dem Sinn. |
69
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
70
65
Ja, da# Lob lebt no¡ bey un# deine# Thun#. Au¡ begraben wollen wir di¡ lieb no¡ haben. Unser Tro‰ soll diese# seyn
70
daß wir kommen werden, der di¡ un# genommen, himmel-ein. Nun wir sagen, Lebe wohl! weil man sol.
75
A¡ ja lebe, und in tausend Freuden s¡webe! S¡la[e, seine As¡e du! bi# die Seele wieder ›¡ mit dir vermähle
80
na¡ der Ruh.
XXV. Non est mala mors, quam bona vita praecessit. Kein böser Tod, folgt auf ein gute# Leben. wer ihn gekennt, wird Labern Zeügniß geben, daß er geführt, so wie ein Chri‰e thut, ein fromme# Thun. Gott war sein hö¡‰e# Gut. 5
Die Tugend ließ kein La‰er in sein herze. kein Mens¡e hat von ihm erlitten S¡merze: daher sein Tod i”t s¡merzet iederman. J¡ sage no¡, wa# niemand leugnen kan: Mu‰ er s¡on s¡nell im Blut den Gei‰ aufgeben:
10
kein böser Tod folgt auf ein gute# Leben. |
Gedichte 26 (1652) und 27 (1652)
71
XXVI. Mein le”te# Gesprä¡ mit Jhme, am tage seiner Entleibung. Du nahm‰, du treuer Freund, von allen Freunden hier no¡ abs¡ied diesen Tag. Du kame‰ au¡ zu mir, weil du entkommen solt‰. Al# wir un# wa# ergangen, ha‰ du, a¡ harte Frag! zu fragen angefangen: 5
wo gehn wir weiter do¡ i”t mit einander hin? Mein' antwort war darauf, au# unbeda¡tem Sinn, weil unsre wohnungen weit voneinander waren: E# muß ges¡ieden seyn, wir können un# nit paaren no¡ gehen Einen Weg, wann ieder denkt zu hau#;
10
dein weg geht dorthinwart# und meiner hier hinau#. O allzu-wahre# wort! ô ‰renge# Profezeyen! A¡ freyli¡ haben wir den Tag un# müßen zweyen! du gienge‰ weit von mir dort gar zur welt hinau#: i¡, muß wa# wandern no¡ hier in dem Mens¡enhau#.
XXVII. Uber die, ihm von einem guten Freund gebra¡te traurige Bots¡a[t, von dieser Entleibung. Der Tag bra¡ eben an, der meiner Leben#-Jahre, ein Anfang i”t vor se¡#-und zwanzig Jahren ware; glei¡ in der Morgen‰und, in der i¡ ward gebohrn, i¡ wa¡t' i”t eben auf, da kame mir vor ohrn | 5
ein Po¡en an der Thür. Stra¿# sprang i¡ au# dem Bette. e# klop]e mir da# herz. da hört i¡ an der ‰ätte da# unerwartte wort: Wir haben diese Na¡t den bä‰en Freund verlohrn, vom Eisen ümgebra¡t. J¡ wolte, wer e# wär, und dor[te do¡ nit, fragen.
10
daß e# mein Laber sey, mu‰ mir da# herze sagen. J¡ da¡t, e# wär ein Traum, glaubt au¡ den ohren ni¡t,
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
72
al# mir der Trauer-Bot von allem gab beri¡t. Denk einer, wa# i¡ da¡t! raht einer wa# i¡ thäte! sag' einer, wa# mir diß i‰ vor ein Jahr-Profete?
XXVIII. Du S¡wan, du ha‰ dir o[t dein Grabmahl selb‰ gesungen. da# herze sagt' e# dir, du sagt‰ e# mit der Zungen, du würd‰ ni¡t werden alt. die Welt war dir verha‹t du da¡te‰ himmel-an, du kurzer Erden-ga‰! 5
du sange‰ immer gern ein s¡öne# Lied vom Sterben, bat‰ Gott, daß er di¡ ni¡t im Sterben ließ verderben. Wer denket an den Tod, im Tode ni¡t verdirbt: wer ‰irbet, eh er ‰arb, der ‰irbt nit, wann er ‰irbt.
XXIX. Omen et Nomen. Über den Namen, De# seelig-ver‰orbenen. Du mag‰ Johanne# wohl du mag‰ wohl Huldrei¡ heißen. Den Nahmen kond die That, da# Werk da# Wort, erweißen. | Dein Uns¡uldvolle# Herz war s¡uldig keiner S¡uld. Du hatte‰ hier und dort, bey Gott und Mens¡en, Huld. 5
Na¡ deinem Tod bi‰ du an Hulde rei¡er worden: Gott nahme di¡ zu ›¡, in seinen Engel-Orden. di¡ klaget man¡e# Herz, da# di¡ son‰ nit gekennt, dir ma¡t no¡ man¡en Freund, dein viel-betraurte# End. du Chri‰u#träger du, du trug‰ ihn in dem herzen
10
den heiland, der di¡ ni¡t ließ fühlen Tode# S¡merzen. Nun trägt er wieder di¡ in seinem treuen S¡oß. Sein Blut vor di¡, dein Blut in seine hände, s¡oß.
Gedichte 30 (1652) und 31 (1652)
73
XXX. Über sein Symbolum oder Nahmen#denkSprü¡lein, Labora, ne Labaris. Hab ‰ät# wa# gute# vor, daß di¡ nit mü‹ig finde der Teufel, welt und Fleis¡, und lo¿e di¡ in Sünde, und bringe di¡ zu Fall. Herrn Laber# i‰ die Red: er thäte wa# er sagt', und sagte wa# er thät. 5
Brau¡ Fleiß, arbeite ‰ät# wa# redli¡# mit den händen: so wird der Segen ›¡ von Himmel zu dir wenden. Lern, wa# di¡ nehren kan, Herrn Laber# i‰ die Red: er thäte, wa# er sagt', und sagte wa# er thät. | Steh fä‰e, der du ‰eh‰, daß du ni¡t möge‰ fallen.
10
Be‰and bau au[ ver‰and, so kan‰ du ›¡er wallen. Beda¡t, ma¡t alle# wohl. Herrn Laber# i‰ die Red: er thäte, wa# er sagt', und sagte, wa# er thät.
XXXI. Uber de‹en Bildniß, Wel¡e# H. D. P. von seinem i”t-verbli¡enen Antli” entwor[en. Ma¡t s¡on der blei¡e Tod herrn Labern blei¡ und bla‹e: tru” do¡, daß er un# ni¡t sein wahre# Bildniß la‹e! der Pinsel bildet ab den wohlgebildten Leib: die Seel, in unsrer Seel ‰ät# abgemahlet bleib! 5
Kein Eisen kra”et ihn au# vieler Freunde herzen. Auf ihre Tafel soll die Ewigkeit ihn erzen.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
74
XXXII. Uber de‹en le”te# Wort. A¡ Junker! sagte‰ du, wiewohl mit s¡wa¡er Stimme, al# dir da# Herzblut s¡oß von eine# Sto‹e# Grimme, mit dem die Seel entrann. du ehrte‰ deinen Feind, war‰ mitten in dem Tod au¡ no¡ de# Töder# Freünd. 5
O ein san[tmütig# Herz, da# gar nit zürnen konde! | die ›eben Jesu#-wort' hatt er viellei¡t im Munde: da# er‰e redt' er au#, die andern kond er ni¡t. O seelig i‰ die Seel, die, wie ihr Heiland, spri¡t!
XXXIII. Cuivis accidere potest, quod cuiquam, Tägli¡er Sterb-Seu[zer. Wer weiß, wer Morgen ‰irbt? wer weiß, wer Heute lebet? diß Leben diese# hier an einem Faden klebet, der lei¡tli¡ rei‹et ab. der Tod kommt un# gewiß: nit weiß man, wie und wann. Lehr mi¡ bedenken diß, 5
Herr, daß i¡ werde klug, und lebe so auf Erden, al# wie i¡ wolte gern im Tod erfunden werden. Laß Teü[el, Fleis¡, und Welt, mi¡ ja verlo¿en ni¡t auf wege, derer Ziel nit Himmel angeri¡t. Gott, S¡öpfer, Vater, Herr! dir leb i¡, dir i¡ ‰erbe.
10
versage deinem Kind nit deine# Rei¡e# Erbe. Hil[, daß i¡ allzeit sey dein frommer treuer Kne¡t, in deine Freud ein geh, wohl ‰erbe, lebe re¡t. Erlöser, Bruder, Haubt! dein, Jesu, i‰ die Ehre, | daß i¡, dein wahre# Glied, an deinen Leib gehöre.
15
du ‰arb‰: von wegen der vor mi¡ erlittnen Pein, laß mi¡ dur¡ keinen Tod von dir ges¡ieden seyn. du selb‰ ha‰ meine Sünd von mir auf di¡ genommen. dein Blut die S¡ulden tilgt: ›e sollen ni¡t mehr kommen,
Gedichte 33 (1652) und 34 (1652)
75
vor Gott mi¡ klagen an. Laß mi¡, soll i¡ von hier, 20
hinkommen, wo du bi‰, auf daß i¡ sey bey dir. Gei‰ Gotte#, Gei‰e#-Kra[t, du Tro‰ und Raht der Seelen! ‰eh bey mir, wann i¡ soll au# dieser Leibe#hölen. Solt i¡ vor s¡nell von hier, so seu[ze du vor mi¡; red du in meiner Seel, wann mein Mund s¡lie‹et ›¡.
25
wehr, daß der Höllen Gei‰ im Fallen mi¡ ni¡t fälle, Laß mi¡, im Sterben seyn der Engel ihr Geselle, daß ›e mi¡ tragen hin in Gotte# Himmel-S¡oß. der Leib mag gehen dann zu Grabe lebe-lo#. J¡ weiß, (du, woll‰ diß wort in meine Seele s¡reiben,
30
kein Zwei[el lös¡ mir# au#!) daß er nit werde bleiben im Tode, sondern ein‰ zum Leben aufer‰ehn, mit Jesu, al# sein Glied, in seine Freude gehn. Kan'# seyn, ô Gott, so gib mir ein fein ruhig# Ende. wo ni¡t: Herr, wie du wilt! so sey in deine Hände
35
mein Gei‰ hiemit befohlen. dir Gott, i¡ lebe hier: J¡ will, wie, wo und wann e# sey, au¡ ‰erben dir. |
XXXIV. Grabs¡ri[t auf dem Sarg befindli¡. Zach. 13. v. 6. Du frage‰, wa# e# ›nd für wunden, die mi¡ haben in diesen Sarg gelegt und in den Tod begraben? du frag‰, wa# wunden i¡ in meiner Seite trag? J¡ ward in derer Hau# (laß dir zur Antwort sagen!) 5
die i¡, die mi¡, geliebt, auf Erden, so ges¡lagen. dem Ri¡ter zeig i¡ ›e einmahl am Jüng‰en Tag. Hier ruh' i¡. Jederman i‰ meiner Uns¡uld Zeüge. wie i¡ gelebt, frag du die welt darüm: i¡ s¡weige. Wohl gelebet, wohl ge‰orben!
10
wohl ge‰orben, unverdorben!
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
76
XXXV. Sterb-Wuns¡. E# i‰ genug, i¡ habe satt getragen diß Elendt-jo¡, gezogen an dem wagen der Eitelkeit in dieser Fremde hier. Komm, Jesu, komm! i¡ sehne mi¡ zu dir 5
in# Vaterland, von dannen meine Seele gereiset i‰ in diese Leibe#höle. Komm, Jesu, komm, spann' au#, a¡ lö# mi¡ auf, und end einmahl der müden Jahre lauf. wa# ma¡‰ du, Tod? verzieh do¡ nit so lange!
10
mir wird bey dem so langen warten bange. Komm, eile do¡, dann mi¡ verlangt na¡ dir. a¡, s¡ließe bald mir auf die Leben#thür. Er kommet s¡on, e# ö[net ›¡ die Pforte. wolan, i¡ will, a¡ ja, nun will i¡ forte.
15
Komm Jesu kom, spann au# und lös' mi¡ auf und end einmahl der müden Jahre Lauf. |
XXXVI. Uber Dorotheen Bildni#. Da# s¡öne Rosenbild, die theure Gotte# Gab, die treüe Dorothee, sand Rosen himmelab. Sie war selb‰ eine Ros' in Gotte# Garten worden. wer eine Rose will einmal im himmel seyn, 5
wer dort im Sternenfeld will pflü¿en Blümelein: der trete hier auf Erd in Dorotheen Orden. Dorothea Blumen bra¡ auf den s¡önen himmel# höhen: diß ihr alle Dorotheen
10
thun auf Erden gerne na¡.
Gedichte 37, 38, 39 und 40
77
XXXVII. Der Spru¡ Johannes 3. v. 16. So groß war Gotte# Lieb, ihr Mens¡en gegen eü¡ daß er sein einig# Kind gab in den Tod auf Erden und alle, die an ihn von Herzen glaubig werden die sollen, unverlohrn, gehn in da# Himmelrei¡.
XXXVIII. Jesu Begräbniß Mir, Jesu, i‰ e# leid, da i¡ di¡ seh begraben, daß deine# Tode# i¡ mit Sünden Ursa¡ bin. Mein Leben du, e# i‰ dein Sterben mein Gewinn: den Tro‰ laß mi¡ all‰ät# in meinen Herzen haben.
XXXIX. Uber den Namen Paulu#. Wer ›¡ a¡t klein, wird groß in Gotte# Augen seyn. dur¡ Fromme herzen thut der hö¡‰e gro‹e dinge: | der Heidenlehrer drum von ihm den Nahm empfinge. drüm wil‰ du werden groß, so a¡t di¡ selber klein.
XL. Uber den Namen Albre¡t. Adel-wert. Wer Edel i‰, soll ›¡ de# Adel# würdig ma¡en: son‰ wird die Tugendwelt de# eitlen Namen# la¡en. Dieß, Edle Jugend, thu, und adle di¡ auf Erd mit Tugend, daß du sey‰ und heise‰ adel-wert All-wert, Allenwert.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
78
5
Hab lieb, so bi‰ du lieb: ein' alte wahre Red! gib iedem seine Ehr, red gute# ‰ät# von allen. S¡ilt, zürne, zanke ni¡t, vermeid, wa# übel ‰eht Ni¡t widerspri¡: thu au¡ nit in die Rede fallen. Trag sü‹e Freündli¡keit im Mund und Ange›¡t.
10
Brau¡ San[tmut und vertrag, laß Red vor Ohren gehen Thu gute#, wem du kan‰. vera¡te niemand ni¡t. Gib Raht und Tro‰. die hand laß mild und o[en ‰ehen. Hierinn be‰eht die kun‰, ›¡ allen lieb und wehrt ihm alle Mens¡en Hold und wohlgeneigt zuma¡en.
15
Dir, Edle Jugend, soll der Lehrsa” seyn verehrt; lern Allen wehrt zu seyn, treib diese# Nahmen# Sa¡en. |
XLI. Auf den Namen einer Adeli¡en Dame, Frauen Dorotheen, Elisabeth von Göttfart, Verwittibten Rieterin von Kornburg. Wer zwei[let, Edle Frau, daß Gott ›e mü‹e lieben, daß er ›e in sein Bu¡ de# Leben# einges¡rieben. Gott, der dreyeinig i‰, ihr diese Ehre gönnt, daß er na¡ seinem Nahm ›e dreymal hat genennt. 5
O dreymal großer Tro‰! ô dreymal-hohe würde! drey Nahmen geben ihr die dreymal s¡ön‰e Zierde. Man nennt ›e Gotte#-gab; ›e, hei‰ Gott ihre Ruh; ihr sagt die Gotte#fahrt im Tod den Himmel zu. Gott gabe ›e der Erd, der Vater aller Seelen.
10
Er wolte dur¡ die Tau[ ›¡ au¡ mit ihr vermählen, so i‰ Gott ihre Ruh'. Zule”t fährt au¡ ihr Gei‰ zu Gott und himmel-an, von dar er abgerei‰. wa# könd i¡ bä‹er# do¡ zur Anbind-gabe geben, al# wann i¡ sol¡e# ihr ma¡ in dem Munde s¡weben.
Gedichte 41 und 42
15
79
Nehmt hin die Gab, diß Lied, ihr wehrte Gotte#gab! ruht hier in Gott, zu Gott fahrt einmahl seelig ab.
XLII. Anda¡t hieruber 1. Gott du meine# Leben# Leben, dir sey dank, daß du mir hier | Leib und Seele ha‰ gegeben, und daß du da# Leben mir, 5
al# mein Thun den Tod verdienet, wiedergab‰ dur¡ deinen Sohn, de‹en Tod vor deinem Trohn meine Sünd hat au#gesühnet. A¡ i¡ armer Erden Mott
10
weiß do¡, daß i¡ komm von Gott. 2. Ja er hat, in mir zutrohnen, mi¡ ihm selb‰ zum hau# gebaut. Jesu, laß in dir mi¡ wohnen. Meine Seel i‰ deine Braut.
15
Weg, ihr eitlen Erden-sa¡en! Keine Ruh fiend i¡ in eü¡. euer Gut kan mi¡ nit rei¡, eure Lu‰ nit lu‰ig, ma¡en. weg, ô welt! weg höllenrott!
20
wei¡et! dann i¡ ruh in Gott. 3. Also fah i¡ hier auf Erden ni¡t mehr irdis¡ an zu seyn, bi# i¡ werd der Erd entwerden, himmlis¡ gehen himmel-ein.
25
Jn der ho[nung will i¡ warten, mit der Lampe seyn bereit, bi# du Gott zu deiner Zeit mi¡ wir‰ heißen dein im garten.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
80
Gib, daß i¡ in Sterben#noht, 30
freudig sag: i¡ fahr zu Gott.
XLIII. Böse Zeit der Chri‰enheit. O Gott, zu wa# für böser Zeit ha‰ du un# vorbehalten? Jm herzen deiner Chri‰enheit will aller Tro‰ erkalten! 5
E# peits¡et un# so man¡e Plag. | Ni¡t# al# ein böser langer Tag i‰ unser ganze# Leben. Die Trübsal-fluten ohne Zahl bey un# ›¡ samlen allzumal.
10
Wir können kaum die häubte heben. All' Unglü¿#-arten, die man findt und je zu finden waren, bey un# Ein Unglü¿ worden ›nd. die Plagen einher fahren:
15
›e ziehen, unter Einer Fahn, mit hellem haufen auf un# an. ein Elend folgt dem andern: und niemand i‰, der helfer sey, der diese Kette reiß' entzwey
20
der Wetter, die auf un# herwandern. E# war no¡ nie so böse Zeit, al# leider! wir erlebet. Wir für¡ten no¡ mehr Noht und Leid. da# Herz vor äng‰en bebet.
25
Die Welt un# iezt die Hefen zeigt: weil ›¡ ihr Tag zu Abend neigt, will alle# fin‰er werden. E# demmert in der Kir¡ mit ma¡t.
Gedichte 43 und 44 (1654)
81
Jm Rathau# i‰ e# lang s¡on Na¡t. die FreudenSonn' erblei¡t auf Erden.
30
XLIV. Zu de# Theuren Kun‰liebenden Vertheidigung der Gelehrten: Gesprä¡ der Kun‰ und vernun]. Zu Erklärung der Titelbilder. Kun‰.
Wa# hil[t e# mi¡ daß i¡ hier ›”' und s¡wi”e? die thumme welt mi¡ nur darüm vera¡t.
Ver‰and. Frag ni¡t darna¡! sey du dir selber nü”e. da# Himmelrund, die Welt, und di¡ betra¡t. | 5
K.
E# bringt mir ni¡t#; i¡ bin nur rei¡ an Blättern. J¡ leide Noht. Man jagt mi¡ au# dem Land.
V.
Sey rei¡ in dir! Zag nit bey allen wettern verjagt man di¡: die Welt wird dir bekandt.
K.
Unwi‹enheit weiß heilig ›¡ zu ‰ellen: Sie se”t man au¡ mit Ehren oben an.
10
V.
Die warheit wird vom wahn da# Urtheil fällen: Er wird au¡ o] verla¡t von iedermann.
K.
Sie führet krieg; i‰ rei¡, hat Gut und Haabe; ihr hört man zu i‰ alle# reden ihr.
15
V.
Fried ma¡t ›e arm: ihr Gut geht mit zu Grabe: Man la¡t, wann ›e nur plaudert ohne Zier.
K.
Er›nn' i¡ wa#: ›nd diebe, die e# ‰ehlen.
V.
Mit Unters¡ied! die re¡ten wird e# quälen.
K. 20
V. K.
Man mi#brau¡t o[t die Kun‰ mit S¡and und S¡am: Man s¡adt damit der Seel und au¡ dem Nahm. E# gibt nur Streit; man kan e# nit re¡t ma¡en: der unver‰and s¡ilt, wa# er nit ver‰eht.
V.
Der Sieg i‰ dein! de# Narren kan‰ du la¡en; Laß bellen ihn: dein Lob dir nit entgeht.
25
K.
Mein S¡ulfu¡# denkt, er sey der klüg‰en einer. Er klügel-gläubt, dreht all# na¡ seinem Kopf.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
82
V.
A¡t er ›¡ groß, die welt ihn de‰o kleiner. er meynt, er säh; bleibt do¡ ein blinder Tropf.
30
35
K.
Kurz i‰ die Zeit, do¡ viel und s¡wer da# wi‹en.
V.
Drüm sey nit faul, auf Lernen ‰ät# beflie‹en. |
K.
da# Hirn ›¡ o[t zum Lernen hart erzeigt.
V.
drüm denk auf da#, worzu Natur di¡ neigt.
K.
E# i‰ gemeyn daß lahme Bü¡er-ma¡en.
V.
Lern eh du lehr‰, s¡reib gut und wenig Sa¡en.
K.
J¡ s¡reib nit gern: mein Wi‹en ‰erb mit mir.
V.
Ni¡t so! der welt bi‰ du di¡ s¡üldig hier.
K.
So woll‰ dann du, Ver‰and, mi¡ s¡reiben lehren,
V.
Ja hör mir zu! i¡ will di¡ deß gewähren:
wa# Gott, der welt, und mir erbauli¡ sey. 40
daß deine S¡ri[t sey gut und Mangel frey.
XLV. Auf den Spru¡ J¡ ruhe in Fel#lö¡ern. Wie ein Täublein, wann e# wittert, wann der Geyer Mord-verbittert ihm in Lü]en ‰ößet na¡, daß e# möge ›¡er ›”en 5
›¡ verkrie¡t in FelsenRi”en, ›¡ ver‰e¿et unter Da¡: Allso wann mi¡ wollen fällen, wann mir welt, Sünd, Höll na¡‰ellen: Meine Seel im Glauben flieht
10
in die Höle deiner Wunden, Jesu, ô du Fel# zers¡unden. da da find i¡ Ruh und Fried.
Gedicht 46
83
XLVI. Auf Herrn Georg S¡li¡ten# Ableiben. 1. Wir, die i”t auf Erden leben, ›nd mit Ungere¡tigkeit und mit Elend ganz umgeben. au¡ ma¡t un# die Sünde Leid. | 5
A¡ wir müßen o] verzagen un# am Jo¡ zu todte tragen, wann von Gott, der alle# s¡li¡t, wir nit würden aufgeri¡t. 2. Und wer diß re¡t nimmt zuherzen,
10
töri¡t wer er, wann er hier lieber wolte dulten S¡merzen al#bald dur¡ de# Tode# Thür eilen zu dem re¡ten Leben, wo die Seelen seelig s¡weben,
15
und Gott alle# Leiden s¡li¡t, Trehnen wis¡t von Ange›¡t? 3. Nun dir hat e# au¡ gelungen, wehrte Seele! du bi‰ nu dur¡ de# Tode# thür gedrungen,
20
eilend na¡ dem Himmel zu: weil dir diese# Elend-wallen wolte länger nit gefallen. Gott hat nun dein Leid ges¡li¡t, der die Seinen lä‹et nit.
25
4. Wohl nun dir! du bi‰ hinüber über diesen Elend#ba¡, den die Zeit ma¡t tägli¡ trüber: un# blüht no¡ viel Ungema¡. Nun so lebe bey den Frommen,
30
bi# wir einmal zu dir kommen.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
84
Gott indeß, der alle# s¡li¡t, wird die seinen la‹en ni¡t.
XLVII. Auf Herrn Hieronymi Langen StadtMusici zu Nürnberg, Ableiben. Lange, wir‰ du un# entri‹en? mü‹en deine Freünde wir eher todt al# krank di¡ wi‹en? warum eil‰ du so von hier 5
Lange, trauter Lieb‰er Lange! dein entwerden ma¡t mir bange. | Lange, da¡t i¡, lieb‰er Lange! lange vor dir will i¡ fort: al# der i¡ s¡on lange range
10
mit dem Tode, der mi¡ mordt. Do¡ komm‰ du mir vor, mein Lange! mit zu-frühem Tode#gange. Konde ni¡t den Tod erwei¡en dein gelehrter Pfei[en-thon,
15
und da# sü‹e Säiten-‰rei¡en? Nein! er eilt mit dir davon: ni¡te# er, mein trauter Lange! fragt na¡ deinem Kun‰gesange. A¡ wir ›ngen mit dem Tode:
20
der au# einer Longa bald ma¡et eine Brevis Note, ob e# s¡on nit liebli¡ s¡allt. Kurzer Freünd, nit lang mein Lange! dieser we¡sel ma¡t mir bange.
25
Nun, du gieng‰ vor mir zu Grabe. bald bald will i¡ folgen dir.
Gedichte 47, 48 und 49 (1655)
85
Weib und Kind i¡ dorten habe. Fals¡ und Unre¡t wohnet hier. Ja, i¡ ‰irb, auf daß i¡ lange 30
dort zu leben au¡ anfange. Dorten wollen wir erleben Lange! ni¡t so kurze Zeit; sondern ewig ewig s¡weben in der langen Seeligkeit.
35
Wart, i¡ folge dir, mein Lange! daß i¡ neben dir au¡ prange.
XLVIII. Gun‰ ohne verdien‰. S¡and i‰#, wann man s¡le¡te Seelen nur au# Gun‰ se”t oben an, die nit viel verdien‰e zehlen, | s¡minken ›¡ mit TugendWahn. 5
wie die Hasen in den Wa[en, also tretten viel herein. Solte da# au¡ ‰ehen fein, wann da# Purpur ziert die A[en?
XLIX. Herrn Johannis Erasmi Kindermann# Nürnbergis¡en Organi‰en#, und seiner Ehewirtin, Kinder-Abs¡ied. Jhr Kinder, die i¡ hier auf Erd, al# Waisen muß verla‹en! Eü¡ wird Gott, der au¡ mi¡ ernehrt, in seine Sorge fa‹en, 5
und Vater seyn, eü¡ zei¡nen ein
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
86
in seine Hel[er-Hände. da# gläubt gewiß ohn Kummerniß, 10
de# Weinen# ma¡t ein Ende. Seit fromm und flei‹ig, betet, wa¡t! Gott laß eü¡, rei¡ an Jahren, au¡ seelig geben gute Na¡t, gen himmel mir na¡fahren!
15
kein Fleis¡ und Mark bring in den Sark mein Leib, nur Haut und Kno¡en: dur¡ Ungema¡ ward na¡ und na¡
20
der Cörper, abgebro¡en. * Eü¡ gesegn' i¡, zwar mit S¡merzen, die i¡ trüge groß und klein in und unter meinen Herzen, ihr betrübten wäiselein!
25
Gott wird euer ›¡ erbarmen, (rei‹t er s¡on die Mutter hin) wie ein treüer Mutter›nn, eü¡ selb‰ tragen auf den Armen. der eü¡ mir ges¡enket hier,
30
bring eü¡ alle dort zu mir. |
L. Seine Grabs¡ri]. Hierinnen liegt da# Weib, die Kinder und der Mann, der man¡en s¡önen Thon auf Erd ge‰immet an. Ein Grab die Leiber hat; Ein Himmel ihre Seelen: da ihre Stimmen ›¡ mit Gotte# Lob vermälen.
Gedichte 51 und 52 (1655)
87
LI. Jn da# einer Dame verehrte Paradi#gärtlein. Da# er‰e Paradi# i‰ ni¡t auf Erden mehr: im Himmel sollen wir er‰ Adam Eva werden. wie ma¡t e# dann, der gern im Paradise wär? der diese Himmel# Lu‰ verlanget hier auf Erden? 5
Spazir in di¡ ô Seel! du bi‰ ein Paradei# dir selber, wann darinn dein Gott und Tugend s¡webet: da rau¡t der Herz-Altar zu Gotte# Lob und Prei#; und alle# grünt und la¡t; der Leben#brunn belebet. So eine Gotte#lu‰, so einen Garten, lehret
10
un# Pflanzen, diese# Bu¡, da# Gei‰ und Anda¡t hat. Diß sey ihr, Edle Dam! zum Lebe-wol verehret: da# wart ihr forthin auf, an ihre# Diener# Stat.
LII. Herrn Georg Dre”el# Nürnbergis¡en Stadt Musici Söhnlein#, Georgen#, Grab-Lied. Jn den Namen seine# Tauf Paten#. Wir‰ dann du, no¡ kaum gebohren, s¡on verlohren, lang# Verlangen, kurzer Sohn? Nimmt dir, der e# dir gegeben, | 5
s¡on da# Leben? reise‰ du so früh davon? A¡ i¡ kan mi¡ ni¡t entbre¡en, au#zuspre¡en Worte, naß von Trehnenbä¡en.
10
Lunen blanke SilberZinken sah man winken kaum da# se¡‰e mahl herab;
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
88
se¡#mahl hat ›e ›¡ gefüllet lie¡t behüllet, 15
seit i¡ di¡ gehoben hab au# dem Chri‰- und Seelenbade: da dein S¡ade abgewas¡en ward au# Gnade. Wie ein Rö#lein in den lenzen
20
pflegt zu glänzen, wann die Sonne früh auf‰eht: bald i‰ e# verdorret wider ›nkt darnider, wann die Sonn zu Bette geht.
25
Kind! du bi‰ dur¡ Tode#-Morden, in dem Orden, dieser Rose Sinnbild worden. Und wie solte diß nit s¡merzen unsre Herzen?
30
deine Eltern und au¡ mi¡? wa# Verlu‰ hat un# betro[en! Gro‹e# Ho[en bauten ›e und i¡ au[ di¡. Viel ding# i‰ mit dir ge‰orben
35
hinverdorben, hat mit dir ein Grab erworben. Do¡ wa# wollen wir viel zagen di¡ beklagen? du bi‰ kommen an den Ort,
40
wohin alle die wir leben, sollen ‰reben, in den ‰illen Himmel# Port. | Wellen, die im WeltMeer wallen, un# anfallen,
45
nun an dir zurü¿e prallen.
Gedicht 52 (1655)
Nunmehr werden ni¡t der Fluten wilde Struten deine wohnung s¡re¿en mehr: wie gar neüli¡ no¡ ges¡ahe, 50
da man sahe lauter wa‹er um di¡ her. und wer weiß e#, wa# vor Zeiten a¡! un# Leuten diß Gewä‹er mag andeuten?
55
Etwan warten auf un# Ruten Jammerfluten: Hunger Krieg, und s¡warze Pe‰. Aber du ha‰ dir von fernen bey den Sternen
60
ho¡ gebaut ein ›¡re# Ne‰: du bi‰ allen Unglü¿wogen weit entflogen, die da kommen angezogen. Mi#gun‰ wer e# ja zunennen,
65
nit zu gönnen deine Ruh und Freüde dir. Tausend Unglü¿#-trüben Tagen, tausend Plagen, kame‰ du mit Sterben, für.
70
Man¡ betrübte Seele gerne dir so ferne da# Geleit gäb an die Sterne. Sünden häü[en ›¡ mit Jahren, mit den haaren,
75
die o[t grau von Sorgen seyn. Kind, du dar[‰ den Ri¡ter fragen: ha‰ zu sagen etwa# auf mi¡ Engelein? | O wohl eü¡, die ihr, ihr kinder
89
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
90
80
Uberwinder, Engel eher werdt, al# Sünder! Nun ihr Eltern, seit zu frieden! wohl vers¡ieden i‰ diß euer liebe# kind.
85
J”und e# un‰erbli¡ s¡webet, neübelebet, dort, wo keine Lei¡en ›nd. vorges¡i¿t i‰ nit verlohren! wa# gebohren,
90
hat ihm diesen Gang erkohren. E# i‰ in die Zahl der Frommen dorthin kommen, wo e# ewig bleiben soll. J¡ und Jhr, imfall un# dreye
95
tri[t die Reihe in der langen Tode#-Roll', dorten wider zu ihm kommen mit den Frommen. denkt: Gott gab, und hat genommen
LIII. Frauen Margarethen Preußlerin Grab Lied. 1. Wa# i‰ do¡ diese# Leben? ein ‰eter Unbe‰and. da# Leyd und Trauerbeben den Freüden i‰ verwandt. 5
Heüt la¡en, Morgen weinen: so geht e# in der Welt. Trau nit dem Sonne-s¡einen: ein Regen bald ver‰ellt. |
Gedichte 53 (1654) und 54 (1656)
2. dort i‰ ein ander Leben, 10
da wohnt kein Unbe‰and. Ein ewig# Freüdenweben währt in der Sternen Land. verbannt i‰ alle# Weinen: die s¡öne Freüden-Sonn
15
wird ohn aufhören s¡einen in Herzverlangter Wonn. 3. Herr Preißler hatt# erfahren, Er lä‰ in Jahre# fri‰, Jhm trauen und aufbaaren,
20
die ihm die Lieb‰e i‰. die gar zu kurze Freüde, wird ihm nur gar zu bald verwe¡selt i”t mit Leide: sein Herz in Trauren wallt.
25
4. Diß soll ihn aber trö‰en: Sie i‰ zu Gott gerei‰, lebt unter den Erlö‰en, daselb‰ ›e seelig hei‰. Sie prei‰ nun Gott im Himmel,
30
die liebe Preißlerinn mit Englis¡em Gewümmel. Gott bring au¡ un# dahin.
LIV. Uber Herrn Georg Wal¡en# Musici Ableiben. Wa# vor ein ergrimmte# Glü¿e, wa# Ges¡i¿e zannet unsre Musen an? Nit lang i‰ e#, daß entwie¡en 5
und verbli¡en |
91
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
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Lange, Stad, und Kinderman. A¡ der Männer voller Gaben, die un# laben! alle Mu›k wird begraben. 10
Nit lang i‰ e#, daß die Dreye tra[ die Reihe, daß der Tod ›e abgemeyt J”und fället au¡ der Vierte, unsre Zierde.
15
Wal¡, a¡ wel¡ ein Mann voll Gaben, die un# laben, unser A‹aph, wird begraben. Laß die Flöten, Lauten, Geigen ‰ille s¡weigen,
20
Musen-Chor! du leide‰ Noht. wollet ihr ja etwa# ›ngen, wolt ihr klingen, a¡ so klaget diesen Tod, saget: Wal¡, ein Mann voll Gaben
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die un# laben unser Orfeu# wird begraben. Tod! kond di¡ sein s¡öne# Singen ni¡t bezwingen? a¡! du ha‰ gar kein gehör.
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seine sü‹e Lieder-weißen, die wir preißen, ›nd bey dir in s¡le¡ter Ehr. Wal¡, der liebe Mann voll Gaben die un# laben,
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selb‰ die Singkun‰, wird begraben. | Springet, ‰erbt mit diesen Leüten, ô ihr Saiten! eure Mei‰er ›nd dahin. der Gesang und Klang vermählte
Gedicht 54 (1656)
40
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eü¡ beseelte, Wal¡, der fromme treue Sinn, Wal¡, a¡ wel¡ ein Mann voll Gaben, die un# laben unser Psalter, wird begraben.
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Zwar Jhm nü”et diß Entwerden. von der Erden fuhr er seelig Himmelan, da er mit den Gott#verwandten, Mu›kanten,
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mit den Engeln, ›ngen kan. Wal¡, der un# mit seinen Gaben konde laben, führt da# Chor der Engelknaben. La‹t un# gönnen ihm die Freude,
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un# zu Leide! do¡ so la‹t un# s¡weigen nit, la‹t sein liebe# Lob erklingen, la‹t un# ›ngen! a¡ er ›ngt nun nimmer mit.
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Wal¡, der wehrte Mann voll Gaben die un# laben, unsre Zimbel, wird begraben. | Nit nur sang, wie Filomele seine Keele:
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Seine Hand wu‰ au¡ bes¡eid, in Metall mit Kun‰ zu s¡reiben. Er soll bleiben in da# Erz der Ewigkeit, er bleibt au¡, der Mann voll Gaben
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die un# laben hier in unser Herz, gegraben. Himmel! labe du die Seele: bi# die höle
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
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dir au¡ geben mu# den Leib. 75
S¡lummert san[t hier, ihr gebeine. auf dem Steine diese S¡ri[t zulesen bleib: Wal¡, der un# mit seinen Gaben konde laben,
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unser S¡wan, ligt hier begraben.
LV. Der belobte David. Hier trägt die kleine Fau‰ den großen Kopf daher. Nun prale, Goliath! Ein S¡äfer hei‰ di¡ s¡weigen. war seine Tas¡e s¡on, sein ‰ab, ein s¡le¡t Gewehr: do¡ hat dein Weberbaum vor ihm ›¡ müßen neigen. 5
Lobt David, wie ihr thut, ihr Sion# Tö¡ter ihr: Saul s¡luge nur da# Volk; Er, hat da# haupt ges¡lagen. windt kränze! do¡ auf ihn wardt eine grö‹re Zier: wer also ›egt, i‰ wehrt die könig#kron zutragen. |
LVI. Die Gotte#fur¡t. S¡au diese# Bild. do¡ s¡au e# nit nur an: du mu‰ e# dir au¡ bilden in da# herze. Die Gotte#fur¡t, nit Lieb gewinnen kan, Pra¡t Ehr und Gut, und fre¡e wollu‰-S¡erze. 5
Jhr Sinn mag ni¡t# von diesem allen, wi‹en wir[t unter ›¡ und tritt den Tand mit Fü‹en. Jhr einig# Gut, i‰ Gott, da# hö¡‰e Gut, da# ewig währt. Sie liebet sein Gese”e; sein wehrte# Wort, da# gibt ihr Freud und Mut.
10
Sie dultet hier, daß er ihr dort aufse”e die Ehrenkron. Son‰ alle# muß vergehn: Nur Gotte#fur¡t, wird ewigli¡ be‰ehn.
Gedichte 57 und 58 (ca. 1655-1656)
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LVII. Auf da# Bild der Eitelkeit. S¡au diese# Bild. Und wa# du s¡aue‰ an, denk, e# sey dir gebildet au¡ in# herze. die Eitelkeit i‰#, wa# e# liebgewann, Pra¡t, Ehr und Gut, und fre¡e Wollu‰S¡erze. 5
Dein Herze soll von diesen Bild ni¡t# wißen: Und du sey nit auf sol¡ ein Thun gefließen. Der rohte Koth, Gold, i‰ ihr hö¡‰e# Gut; ›e liebet ni¡t# al# diese fals¡e S¡ä”e; hat ›e nur Gut, so hat ›e Freüd und Muht.
10
S¡au aber auf, wa# diese# weib erge”e. Wie du den Rau¡, die Blase, ›h‰ vergehn; So kan, ihr Gut und Sie, au¡ ni¡t be‰ehn. |
LVIII. Über Doctor Martin Luther# Bildni#. Rom hat die Welt, der Bap‰ hat Rom und Welt bezwungen: Rom thät e# mit Gewalt, der Bap‰ zuglei¡ mit Li‰. Lutheru# grö‹er no¡, al# Bap‰ und Römer, i‰, der Rom und Bap‰ bezwang mit Feder und der Zungen 5
du denk‰: wie konde thun so gro‹e ding ein Mann? diß denke: Gott dur¡ ihn, nit Luther, hat# gethan. Ein re¡ter Mann in# Feld, zum Krieg vor Gotte# Ehre! ein weißer S¡wan! er sang von Gotte# reiner lehre, die in die Kir¡ dur¡ ihn ward wider eingeführt.
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Glaub also, lieber Chri‰, und ‰ell die Lieb darneben: verleügne, kalt wie Ei#, die Lehr nit mit dem Leben; sey, wa# du heißen wilt, thu, wa# zu thun gebührt.
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LIX. Auf Frauen Annen Susannen, Herrn Burkhardt Lö[elholzen# von Colberg, vörder‰en de# Raht# und Rei¡# S¡ultheißen in Nürnberg Ehelib‰in, geborner S¡wäbin, Ableiben. Harter S¡luß, Gese” der Noht, harter Tod! mu‰ nur du die Mens¡en plagen? muß dann dein verkehrte# Spiel 5
so ein Ziel se”en unsren guten Tagen? | wann un# alle# lä‹et Fried, komme‰ du un# zubekriegen, ma¡e‰ un# im Grabe liegen,
10
eh wir ›nd de# Leben# müd. Soll e# ie gemordet seyn: sage, mein! warüm nimm‰ du nit da# Leben denen die von Ang‰ und Noht
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lö‰ ihr Tod, die au¡ wenig nu”en geben? warüm nimm‰ du von der Erd, die ›¡ länger mö¡ten laben, und die wegen vieler Gaben
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vieler Jahre wären wehrt. Warum ha‰ du diese Blum voller Ruhm diese Rose abgemeyet, die mit ihrer Huld und Zier
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na¡ begier hat ein Edle# Herz erfreuet? warüm trenne‰ du ein Paar,
Gedicht 59 (1657)
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da# de# Lande# Kron zunennen, da# in sü‹em we¡selbrennen 30
Eine Seele worden war? Hat die s¡öne Lilie nit dein Gemüt, harter Tod! erwei¡en können? sol¡e Tugend-Tre[li¡keit
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hat dein Neid ihm nit länger wollen gönnen! S¡ad i‰#, daß der liebe Leib | faulen soll und As¡e werden; s¡ad' i‰#, daß man de¿t mit Erden
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so ein edle# Tugendweib. Do¡, der Tod nit re¡nung thut seiner Wut, la¡et nur zu unsren klagen; nimmt nit wa# man ihm gern gibt;
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wa# man liebt raubt er gerne, un# zu plagen. diß i‰ seiner Sense Sitt: S¡il[ und S¡waden lä‹t ›e ‰ehen; wo im Grase Kräuter gehen,
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hei‰ ›e wüten ihren S¡nitt. Vater in dem Himmel du! trö‰e nu dieser Stadt betrübten Vater. sey du selb‰ in diesem Leid
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seine Freüd, sein Erretter und Berahter. sag ihm, daß sein ander# J¡ in der Engel-Burg dort oben sey viel bä‹er aufgehoben,
60
da ›e wohnet ewigli¡.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
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Edler Herr! gebt eü¡ zu Ruh! gebt e# zu daß die Lieb‰e ›¡ mög laben dort mit einer bä‹ern Welt, 65
in dem Zelt, da# zum hau# die Seelen haben. Sie lebt, wo man seelig lebt. ›e wohnt, wo kein Tod mehr wohnet wo mit Sternenglanz bekronet
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ihre Seel in Ehren s¡webt. | Denket, wie gedultig do¡ ›e da# Jo¡ ihrer S¡merzen hat getragen. diese Tugend erbt von Jhr:
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lernet hier maßzugeben euren Klagen. die Gedult, von eurer Pein wird mehr al# die häl[te s¡neiden. Traget, wa# nit i‰ zumeiden:
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e# muß do¡ getragen seyn. Gott ‰rei¡t eurer Tugend Lob auf die Prob: hier erzeigt ein dapfre# Herze. eurem Leide diese# Leid
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anthut heut, daß sein S¡merze eü¡ nit s¡merze. wann ein gro‹er Muht und Gei‰ in Duell tritt mit dem Glü¿e, und e# dapfer s¡lägt zurü¿e:
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diß da# s¡ön‰e S¡auspiel hei‰.
Gedicht 60 (1657)
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LX. S¡eid-Gesprä¡e. Er.
Lieb‰e# Herz! wil‰ du dann s¡eiden, und mi¡ la‹en hinter dir?
Sie. Lieb‰er Herr! i¡ muß eü¡ meiden, weil der himmel ru[et mir. 5
Er.
Stirbe‰ du! wie kan i¡ leben, ô mein Leben, sonder di¡?
Sie. Wollet eü¡ do¡ drein ergeben: Gott kan laben, sonder mi¡. Er.
Andre# J¡! von dir ges¡ieden, muß i¡ wie zers¡nitten seyn. |
10
Sie. Andre Seel! gebt eü¡ zufrieden: J¡ bleib euer, Jhr seit mein. Er.
Nein! i¡ ›h e# ander‰ gehen: au# den Augen zieh‰ du hin.
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Sie. Dort werdt ihr mi¡ wieder sehen: do¡ komm i¡ nit au# dem Sinn. Er.
Mir wird lauter Leid gebohren, weil man meine Freüd begräbt,
Sie. Eure Lu‰ i‰ unverlohren, lebt im Himmel aufgehebt.
20
Er.
Nun e# sey! nimm hin die le”e! Tausendmal zu guter Na¡t!
Sie. Lebet wohl, Gott eü¡ erge”e! Gute Na¡t! e# i‰ vollbra¡t. 25
Er.
Habe Dank vor Treü und Liebe: Gott bezahl' e# ewig dir.
Sie. Glei¡en Dank i¡ eü¡ au¡ gibe: Gott geb Ehr und Glü¿ dafür. Er.
Bli¿ nun von der Sternen Gränze, sey selb‰ einer au# der Zahl.
30
Sie. Euer Ruhm au¡ mehr erglänze, Stadt und Raht mit Strahlen mahl. Er.
Un# bi‰ du nit gar ent‰orben
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
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dein Gedä¡tni# bleibt auf Erd. 35
Sie. Eü¡, wann i¡ ein Lob erworben au¡ ein Theil davon gehört. Er.
Fahre wohl! mein lange# Sehnen dir gen himmel folgen soll.
Sie 40
Trauter herr! wis¡t ab die Threnen. Lebt hier, i¡ leb dorten, wohl! |
LXI. Auf Mon›eur Paul Albre¡t Rieter# von Kornburg, Tö¡terlein# Susannen Marien Ableiben. Hör, liebe# Kind, e# ru[et dir dein Heiland au# dem himmel: Komm, traute# Kind, ja kom zu mir au# jenem Erdgetümmel. 5
Du bi‰ mir lieb, gefäll‰ mir wol: J¡ kan e# nit zugeben, daß di¡ auf Erd vergi[ten sol die Seu¡, da# Sünden-Leben. Du ha‰ gerei[et vor der Zeit,
10
bi‰ zwar no¡ jung von Jahren, do¡ alt genug zur Seeligkeit: drum sol‰ du i”t abfahren. Fahr ab, du s¡öne# Engelein! sol‰ hier no¡ s¡öner werden,
15
du sol‰ mein liebe# Lämmlein seyn, hier bey den Gotte#heerden. Hier find‰ du deine# glei¡en viel: S¡au, meinen Edelknaben i¡ di¡ hier zugesellen will,
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die dir entgegen traben.
Gedichte 61 und 62
101
Die Ewigkeit verlängern soll die kürze deiner Tage. Auf meinem Arm i¡ san[t und wol di¡ zu dem Vater trage. 25
Jhr Eltern, murrt nit wider mi¡! Ein ieder ja da# seine, wann# ihm gefället, nimmt zu ›¡: wa# i¡ eü¡ nimm, i‰ meine. | J¡ hatt e# nur geliehen eü¡:
30
Mir, hattet ihr gezeüget, diß Söhnlein, und dem himmelrei¡, daher e# au¡ gezweiget. J¡ s¡u[, und mu‰ e# wider mir mit meinem Blut erwerben:
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und daß e# mö¡te leben hier, so mu‰ i¡ dorten ‰erben. Gönnt mir mein theur-erkau[te# Gut. denkt, wer e# eü¡ genommen. und wa# eü¡ Mens¡en bange thut,
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dem allen i‰# entkommen. Dankt mir, daß i¡ so wohl e# ma¡: eü¡ nit dawider ‰räubet! Eur Kind i‰ hier: folgt seelig na¡, die Thür eü¡ o[en bleibet.
LXII. Jesu# und Maria. S¡au, du Gotte#-Braut, ô Seele! deinen Bräutgam Jesum an, s¡au den S¡ön‰en aller Mens¡en! wa# ein Pinsel bilden kan, i‰ nur S¡atten: wie er i‰, wir‰ du ihn in himmel sehen. diesen liebe, will‰ du lieben. a¡! du mag‰ auf Erden ni¡t
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
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ein getreüre# herze finden, no¡ ein s¡öner# Ange›¡t. Soll er lieben di¡, laß dir seine lieb vor alle# gehen. Weg mit eurer Huren-Göttinn, Heyde, Mahler und Poet! weg au¡ mit dem kleinen Teü[el, der ihr an der Seite geht. | Eine Jungfrau, die ein Kind trägt in keus¡en Mutter Armen,
10
lobt und mahlet mir, seit Chri‰en! du gebenedeyte# Weib! du ha‰ unsern Gott empfangen und umpfangen mit dem Leib: J¡ will# mit dem herzen thun, und in seiner Lieb erwarmen.
LXIII. Der Sünden-Fall. Jß, lieber Adam, iß! wir sollen Götter werden; spri¡t Eva. Er er‰aunt und für¡tet Tod# gefärden: do¡ i‹t er; wer versagt so einen s¡önen Mund? die Eva, hat na¡ ihr viel Tö¡ter hinterla‹en. 5
da# weib, verführt den Mann: no¡ kan er ›e nit ha‹en. E# geht no¡, wie e# gieng: e# i‰ der alte Bund.
LXIV. Erklärung de# Kupferbild# Zum Gei‰li¡en Krani¡ Daniel Wül[er# E# hat der Heiland un# ein Glei¡ni# hinterla‹en, ein Bildni#, wie man Oel soll in die Lampen fa‹en, mit Glauben und mit Lieb im Herzen ‰ehn bereit: daß man ihm, wann er kommt, könn geben da# geleit 5
in# himmlis¡' ho¡zeithau#. Diß niemand will erme‹en. de# Heiland# haben wir und unsre# Heil# vergeßen, und diese# Bilde# au¡. da# haben wir ver‰ekt: die s¡nöde Si¡erheit, der Fürhang, e# bede¿t. | Ni¡t so du Chri‰en Mens¡! thu auf die Augenlieder;
10
laß dir die Wa¡samkeit da# Bild entde¿en wieder, die hier der Krani¡ bildt. Er fa‹et einen Stein,
Gedichte 64 (1657) und 65
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daß er ents¡la[e ni¡t. Ein sol¡er sol‰ du seyn. diß Bu¡ der Krani¡ i‰. E# zieht hinweg die de¿e, und zeiget dir diß Bild, auf daß e# di¡ erwe¿e 15
vom faulen Sündens¡la[. S¡au her, und lern hierbey, und denk, daß iede Stund die le”te Stunde sey. Diß Bü¡lein weiß dir diß und jene# vorzu‰ellen. Ein Krani¡ sorgt und wa¡t vor seine Reißgesellen: So thut der Autor au¡: er wa¡t nit nur vor ›¡;
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di¡ will er we¿en auf, er wa¡et au¡ vor di¡. So thut ein Seelenhirt, ein treuer Gotte#wä¡ter. Er ru[t: wa¡ auf! S¡lag du die Stimm in kein Gelä¡ter: sein wort, i‰ Gotte#wort; er redt au# Jesu Mund: wa¡t auf! der Bräutgam kömmt, e# i‰ die le”te Stund.
25
Sey wa¡sam und bereit; fa##, heb' empor die de¿e, damit ›e nit vor dir diß Lehrgemähl ver‰e¿e. Ein Krani¡ sey, ô Chri‰! E# naht die Seeligkeit. wer diese Stund vers¡lä[t, kriegt ewig# Herzenleid.
LXV. Uber ein Bildni# der Eitelkeit. Wa# i‰ e#, daß du so gefälle‰ selber dir, bes¡au‰ mit Ho[art-wahn im Spiegel deine Zier? | Der Spiegel i‰ ein Narr, ma¡t di¡ au¡ wa# er i‰. diß, wa# du ›h‰, bri¡t glei¡ dem Gla#, worein du ›h‰. 5
der Weiße, wer du sey‰, viel bä‹er wei‹et dir. Ein unge‰alter Tod ‰e¿t unter deiner Zier. S¡au wa# du werden wir‰: erkenne wer du bi‰. Wer weiß, ob diese Stund nit deine le”te i‰?
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
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LXVI. An eine Taufdot, in da# ihr-verehrte Betbü¡lein. Hör, liebe Dot! du bi‰ erkau], mit Chri‰i theurem Blute, du bi‰ in seinen Tod getau]: da# komme dir zu gute. 5
Gott nam di¡ an zu einem Kind, na¡dem du war‰ gebohren; die Tau[ wus¡ di¡ von Erbe-Sünd. J¡ hab vor di¡ ges¡woren. Vor di¡ sagt i¡ dem Teüfel ab,
10
der Welt und allem Bösen. Vor di¡, i¡ Gott verspro¡en hab ein fromme# Chri‰enwesen. So thue nun, wa# Gott behagt, wa# zu‰eht einem Kinde.
15
und wie vor di¡ i¡ gut gesagt, so hüte di¡ vor Sünde. Hab dir diß Bu¡ zum Chri‰ges¡enk: li# flei‹ig, bet und ›nge, bleib deine# Taufbund# eingedenk,
20
di¡ na¡ dem Himmel s¡winge. | S¡au, daß au¡ werd der Name dein im Leben#bu¡ gefunden. Beata, Seelig wir‰ du seyn, thu‰ du diß alle Stunden.
Gedicht 67 (1658)
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LXVII.1 Uber Herrn Leonhard Rinder#, Gei‰li¡en Seelhirten#, Tö¡terlein# Catharinen Barbaren, junge# Ableiben. Traute# Seel¡en! hat der Tod dir dein zarte# hau# zerbro¡en? Zwar der Tod i‰ dein Gewinn. do¡ der Eltern Freüd i‰ hin: ›e behielten ni¡t# von dir, al# die kalt-entseelten kno¡en. 5
Nun, Gott nahme, der au¡ gab. Jhme la‹en wir die Seele, und da# Cörperlein dem Grab. Catharin¡en! deine Seele Jesu# hatte liebgewonnen: drüm eilet er mit dir von der s¡nöden Erden hier.
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du, du bi‰, dur¡ frühen Tod, der verführung so entkommen. Reinhild bleib‰ du, wie du hei‰. Seelig i‰, wer allem bösen also i‰ wie du entrei‰. Tö¡ter¡en! du wander‰, klein und gar jung no¡ von der Erden: dort, erleb‰ du deine Zeit.
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ey so wa¡# in Ewigkeit. | älter, grö‹er wir‰ du dort, al# wir alle hier ›nd, werden. wann wir kommen, wo du bi‰, dann so wird au¡ unsre werden, wa# i”t deine Freüde i‰. Engel¡en! e# haben di¡ in gesells¡a] i”t genommen
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tausend Himmel#bürgerlein: du sol‰ ein# von ihnen seyn. wa# i‰ s¡öner, al# also in die Zahl der Engel kommen? Zarte# Kind, du geh‰ un# für: wir, die wir di¡ führen solten, wir, wir Alten, folgen dir.
________________ 1
1658
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25
La‹et Heiden traurig seyn, ihr betrübten Elternherzen! wolt ihr neiden euer kind? a¡tet, wa# ihr wieder findt, ni¡t verlohrn, voranges¡i¿t: ma¡t eu¡, seine Wolfart, S¡merzen? a¡ der i‰ wohl aufgehebt,
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den der Tod vom Tod errettet und in Gotte# S¡oß begräbt. Zarte Beinlein! Ziehet hin, geht in eurer Ruhe kammer, s¡la[et san[t und s¡lummert ein. Kein Leid mehr soll euer seyn: aber, die wir wallen no¡, wer weiß wa# un# blüht vor Jammer?
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Liebe# Leiblein, s¡la[e wohl! dir am Jüng‰en Tag die Seele seelig wieder werden soll. |
LXVIII. Uber Herrn Wol[gang Franken# Vormunds¡a]-Secretarij Ableiben. An die Frau Wittib. J¡ weiß mi¡ zuent›nnen, mi¡ dünkt, wie i¡ no¡ s¡au (mi¡ hat e# kränken können, eü¡ vielmehr, wehrte Frau!) 5
wie er, der Lieb‰e, lage fa‰ lebend auf der Baar, wie er von seiner Plage an# Bett gefä‹elt war. Viel Jahr hat ihn ges¡merzet
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da# bange Gliederweh. wohl, wer e# re¡t beherzet, wohl reimt ›¡ weh und Eh. do¡ in dem Ungenesen (welt, ehr mir diese# Lob!)
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seit ihr seyn Tro‰ gewesen, mit wahrer Treue Prob.
Gedicht 68 (1658)
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Die Fü‹e, ihm zulie[en. die hände, gri[en zu. die augen, wenig s¡lie[en, 20
die Wa¡t war ihre Ruh; o[t ›e au¡ Threnen go‹en, die au# Mitleidigkeit von treuem herzen flo‹en. die Wangen, trugen leid.
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J”t hat ihn au# dem Bette der Tod gesandt zu Grab. | Jhr wüns¡et, daß er hätte no¡ nit gedru¿et ab. Er war, wie krank er ware,
30
er war eü¡ danno¡ lieb. die häl[t ligt auf der Baare, da# halbe herz eü¡ blieb. Er war, wie krank er ware, er war do¡ nü” der Stadt,
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der er so man¡e Jahre mit Ruhm gedienet hat. Er hat auf seinem Lager ganz matt, o[t s¡on halbkalt, ganz abgekränkt und mager,
40
sein Amt na¡ ‰ät# verwalt. Die Musen ihn beklagen: er war ihr gro‹er Freünd. von ihnen wird diß Fragen geä¡zt und halb geweint:
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wo i‰, der un# gewesen, wa# i”und wenig ›nd? au¡ gibt sein Lob zulesen no¡ man¡e# Musenkind. Diß Leid verpfli¡ter Herzen
50
diß mehrt nun euer Leid.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
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die Lei¡, i‰ wehrt der S¡merzen und sol¡er Traurigkeit. do¡ denkt, wa# er gewonnen; ni¡t nur, wa# ihr verlohrn. 55
Er lebt im Hau# der Sonnen, von Tode neu gebohrn. Er hat, wa# er begehret. J‰ er ge‰orben? Nein! | er hat nur aufgehöret,
60
wa#? fragt ihr: krank zu seyn. wa#? fraget ihr: zu ‰erben; sein Tod i‰ todt ie”und. worna¡ wir alle werben, da# i‰ ihm s¡on vergunnt.
65
Und kränkt eu¡ sein Entwerden! denkt, wa# er hinterließ: sein# glei¡en blieb auf Erden. die Söhn habt eü¡ vor diß, wa# ihr gehabt am Vatter,
70
die Söhne bä‰er art. dur¡ ›e i‰ Gott er‰atter deß, wa# genommen ward. Nun s¡la[et, ihr Gebeine! s¡la[t ruhig in der Erd,
75
bi# Jesu# ein‰ ers¡eine und sammle seine Heerd. Jnde‹en seelig wohnet die Seel in Gotte#hand, von allem Leid vers¡onet.
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ô sü‹er We¡sel‰and!
Gedichte 69 und 70 (1657)
109
LXIX. Uber Frauen Marien Glaserin gebohrnen ..... Ab‰erben. Gla# war, al# ›e war auf Erden, unsre wehrte Glaserinn: drüm kond ›e zerbro¡en werden. Nam da# Grab, die Trümmer hin, ›nd zer‰ü¿t die s¡onen Glieder: |
5
Gott wird einmahl in sein Hau# ›e zusammen ru[en wieder, einen Demant ma¡en drau#. Nun die Seel' mit Gotte# Heere, ‰eht bey Gotte# Thron-ge‰ül
10
am kry‰allgefa‰en Meere, spielt da# Englis¡ Harpfenspiel, funkelt wie Carfunkel‰eine, wie ein Sonnbe‰rahlte# Gla#, i‰ der Himmel# Perlen eine.
15
wer ›e liebet, gönn ihr da#.
LXX.1 Wuns¡Seufzer eine# Ri¡ter#. Sonnet. Se¡# Sonnen haben nun ümlaufen unsre Welt, se¡# Jahre trag' i¡ s¡on allhie die Ri¡ter-Würde. O große Sorg und Müh bey also-großer Bürde! O Gott! i¡ zahle dir de# Danke# Wiedergelt, solang mein s¡wa¡er Leib ein Fünklein Odem hält.
5
A¡! unter dieser La‰, der Seele Lehmen hürde gar bald zu trümmern fiel, Gott meine Leben#Zierde! _______________ 1
1657
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
110
wann du mi¡ hätte‰ ni¡t auf fä‰en Fuß ge‰ellt. Thu ferner, lieb‰er Hort, wa# du bi#her gethan. 10
Zeig deine große Kra] in meiner S¡wa¡heit an. Lehr mi¡, na¡ deinem Raht, der Stadt Ges¡ä]e s¡li¡ten. Steh mir und allen bey, die Ri¡ter ›nd, wie i¡. Sey Ri¡ter selb‰, in un#. i¡ ‰öhne mi¡ auf di¡. Wer Ri¡ter i‰ in Gott, der kan gottseelig ri¡ten. |
LXXI. Jeremia# und Hiob, ihren Geburt#Tag verflu¡end. 1. Verworfner Tag, der mi¡ zur Welt geboren! du mü‹e‰ mir, du sol‰ au¡ seyn verflu¡t E# hat da# Jahr zum StiefSohn di¡ erkoren: der Mutter S¡and bi‰ du, die bose fru¡t 5
Du müße‰ seyn der s¡lim‰e von den Tagen, (al# du dan bi‰,) voll heulen und voll Zagen. 2. Verflu¡ter Tag! du müße‰ seyn verloren, man zehle di¡ nit in der Tage Zahl: um, daß du mi¡ zu Jammer ha‰ gebohren.
10
E# mahle di¡ kein güldner Sonnen‰ral. der s¡warze Flor der Wolken di¡ bede¿e. dein Mittag selb‰ ›¡ in die Na¡t ver‰e¿e. 3. Mit Hagel soll beregnen di¡ der Himmel. der Bli”, und son‰ kein Lie¡t, di¡ ma¡e lie¡t
15
E# s¡re¿e di¡ der Donner mit getümmel. Ja dir ges¡eh, wa# immermehr ges¡i¡t, wa# Unglü¿ hei‰, Mord, Brand und Wa‹er#nöten, Leid anzuthun, zu plagen und zu tödten. 4. Jhr, die ihr au¡ die Gei‰er könnet bannen,
20
komt, helfet mir verbannen diesen Tag. Verflu¡en ihn! komt her, ihn anzuzannen: verflu¡t mir do¡ den Anfang meiner Plag.
Gedicht 71
111
Kein Mens¡e müß an diesem Tag ›¡ freuen: Zu allem Leid er allen müß gedeyen. | 25
5. Verworfne Na¡t, in der i¡ ward empfangen! du mu‰ mir au¡, du sol‰ verflu¡et seyn. E# mü‹en di¡ der Luna SilberWangen nit heitern auf, kein blanker Sternens¡ein. du müße‰ gar seyn au# dem Jahr genommen,
30
und in die Zahl der Monden niemal# kommen. 6. Du müße‰, zwar di¡ sehnen, do¡ nit sehen den RosenTag, die s¡öne Morgenröt. die Sonne soll in Peru ‰ille ‰ehen, er‰ gehen auf, wan ›e son‰ nidergeht.
35
Verflu¡te Na¡t! Freud mü‹e di¡ verla‹en: man hör' in dir kein Jau¡zen auf den Ga‹en. 7. E# adle di¡ kein liebli¡# Mu›ciren, kein froher Danz, kein süßer Liebe#s¡erz. Kein Venu#Stern soll deine Fin‰er zieren.
40
ein Fur¡tComet sey deine Lei¡enkerz. Gespän‰e hier, dort Jrrwis¡' üm die He¿en, die sollen di¡ au¡ ma¡en voller S¡re¿en. 8. Sey au¡ verflu¡t, du, wer du au¡ gewesen, der du die Po‰ dem Vatter ha‰ gebra¡t,
45
daß eine# Sohn# die Mutter sey genesen. E# sey, daß du ihn froh damit gema¡t; e# sey, daß du von Glü¿e wollen sagen: do¡ müße di¡ dafür mein Unglü¿ plagen. 9. Tag, Na¡t und Bot! i¡ flu¡ eu¡ allen dreyen.
50
du, Tag, fieng‰ an da# Elend meiner Täg'. und du, ô Na¡t! mir wolte‰ profezeyen viel Trauer-Nä¡t'. du, Bot, lief‰ mir den Weg der Trübsal vor, al# i¡ tratt in da# Leben: da# Botenbrod soll dir der Un‰ern geben.
112
55
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
10. A¡! daß mir do¡ der Tod nit hat verrigelt die Thür de# Leib#, dur¡ den i¡ kam zur Welt! | A¡! daß er ni¡t die Mutter hat ver›gelt, und mi¡ den nie-gebornen zugesellt! A¡! wär mit mir do¡ ewig-s¡wanger blieben
60
der Mutterleib! so könt mi¡ ni¡t# betrüben. 11. A¡! daß mein Grab die Mutter wäre worden, daß eine Baar die Wiege wär gewe‰! so wär i¡ ja nit in den Unglü¿#-Orden getretten ein, der nun von mir nit lä‹t.
65
J¡ kam zur Welt: a¡! wär' i¡ umgekommen! so hätt i¡ ni¡t# von keinem Leid vernommen. 12. Wär i¡, da i¡ gebohren ward, ge‰orben: so wär i¡ ja ent‰orben allem Tod. Hätt ein paar Brü‰' i¡ nimmermehr erworben,
70
da, mit der Mil¡, i¡ in mi¡ sog die Noht! a¡! daß i¡ ni¡t, unzeitig, blieb verborgen! so könten mi¡ nun töden ni¡t die Sorgen. 13. So s¡lie[ i¡ nun, so läg i¡ san] und ‰ille, so hätt' i¡ Ruh, so wohnt' i¡ Kummer-frey:
75
wo wohnen au¡, die ‰ät# in Hüll und Fülle gelebt auf Erd, die man¡e# Pra¡tgebäu auf wü‰e# Land hier pflagen hin zu se”en, und waren rei¡ an Gold- und Silber-S¡ä”en. 14. Kein unters¡ied i‰ unter Groß- und Kleinen
80
im Kno¡enhau#: da ›nd ›e alle glei¡. da höret auf da# La¡en und da# Weinen. da Herr und Kne¡t, da wohnen Arm und Rei¡. E# halten Fried, die dar gefangen ligen: da lä‹t man ab einander zu bekriegen.
85
15. Da höret man von keinem Elend sagen. da krankt man ni¡t. da i‰ kein Armut#-‰and. | da kan un# au¡ mit Unre¡t nimmer plagen, die böse Rott und eine Frefelhand.
Gedicht 71
113
daselb‰ wird ni¡t der dränger ‰imm gehöret. 90
da wird in Ruh die bange Müh verkehret. 16. Warüm i‰ dem da# TageLie¡t gegeben, der wohnen muß in ‰äter Fin‰ernu#? wiedaß so lang lebt ein betrübte# Leben, da# alten muß in kummer und verdruß?
95
der tägli¡ ‰irbt, kan der dan ni¡t er‰erben? kan au¡ den Tod, der ni¡t# kan, ni¡t erwerben? 17. Wiedaß do¡ dem da# Sterben i‰ versaget, der tägli¡ ‰irbt und ihm zum Tode lebt? der Tag für Tag nur na¡ dem Grabe fraget,
100
wiedaß e# do¡ so langsam ihn begräbt, der langsam findt da#, wa# er su¡t so lange? a¡ lang! a¡ lang! du ma¡‰ dem herzen bange. 18. Wiedaß de# Tod# do¡ wartet so vergeben#, der ihn gern grüb mit Nägeln au# dem Grab?
105
kan man kein End de# Elend# und de# Leben# erwüns¡en ni¡t, aufdaß man Frieden hab? A¡! Noht und Tod ›¡ wol zusammen reimen: no¡ ›ht man ‰ät# nur ein# da# andre säumen. 19. Worzu lebt der, der lebt in Ang‰ und Sorgen,
110
kein' ho[nung hat, weiß weder au# no¡ ein, vor deme Gott hat allen Raht verborgen und de‹en Weg' und Stege fin‰er seyn? Wohin soll der, der tappt und kan nit sehen, wo solt er hin, zu Grabe solt er, gehen!
115
20. Wo i‰ da# Grab? i‰ mir no¡ kein# gegraben? man grüb mein Leid mit meinem Leib hinein. Mag mi¡ kein Sarg, und meine Sorgen, haben? mag keiner ni¡t aufbaaren meine Pein? Wo i‰ der Tod? i‰ er dan selb‰ ge‰orben?
120
i¡ find ihn ni¡t, bleib lebendig verdorben. |
114
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
21. Wa# leb i¡ do¡, ohn Mittel, wol zu leben? die hatt' i¡ ni¡t, seit i¡ im Leben bin. die Armut hat mit fäßeln mi¡ umgeben, und s¡leppt mi¡ so in# Elend her und hin. 125
Am Mangel i¡ fa‰ niemal# Mangel litte. Die Eisen-Noht mi¡ iederzeit be‰ritte. 22. Bald krankt der Leib; bald kränkt ›¡ da# Gemüte: diß immerzu üm jenen sorgen muß. Wer i‰, der jenem eine Labung biete?
130
wer trö‰et diß in seiner Kümmernu#? Voll Trübsal der, ma¡t diese# voll Betrüben. E# i‰ son‰ ni¡t#, al# S¡merzen, mir geblieben 23. Mein tägli¡# Brod mit Threnen wird gene”et, mit Sorg gewürzt. da# Weinen, i‰ mein Wein.
135
Den bla‹en Mund kein Bi‹en ni¡t erge”et, er muß zuvor vom Aug bego‹en seyn. O] mu‰ i¡ gar am HungerTu¡e nagen; die Leber au¡, im Dur‰, mit Wa‹er zwagen. 24. Gott sorgt; ein Mens¡ auf Morgen nit sol sorgen:
140
so sagt sein Sohn, so au¡ sein heilig# Wort. J¡ zehre heut; da# währet bi# auf Morgen: dann hab i¡ ni¡t#. diß trieb' i¡ immerfort. Und will i¡ nit gar Hunger# ‰erben morgen, so muß i¡ gehn und meine Speise borgen.
145
25. J¡ a¡! i¡ s¡lu¿ entlehnte smale Bi‹en, der i¡ mit ern‰ Gott bitt üm tägli¡# Brod. Ein ander ›zt, (mi¡ kränket diese# Wi‹en) sau], slämt und sle¿t, mehr al# ihm nu” und noht; der do¡ an Gott mit Danke selten denket,
150
und wol darzu no¡ seinen N䡉en kränket. | 26. Ein ander darf gewönli¡ ko‰bar zehren: e# i‰ ihm nur ein einig# Mittagmal, wovon i¡ wolt ein Monat lang mi¡ nehren; der do¡ an Stand und an Ver‰ande kahl.
Gedicht 71
155
115
er füllt den Wan‰ mit tausend guten Bi‹en: indeß darf i¡ nur einen ni¡t genießen. 27. Mein s¡le¡te# Kleid kan kaum die Blöße de¿en, darinn i¡ ‰ät# der Armut Bildni# bin. Und will i¡ in ein Ehrenkleid mi¡ ‰e¿en:
160
S¡uld-sorgen ‰ät# da# Futter ›nd darinn. viel Unmut i¡ damit pfleg anzuziehen, viel Kummerläu#, die mi¡ mit beißen brühen. 28. Ein Eigentum zur Wohnung mir da# Glü¿e versaget hat. J¡ muß e# la‹en zu
165
daß mi¡ ein hau# so fort dem andren s¡i¿e. So wohnt bey mir au¡ nirgend keine Ruh. J¡ arme# S¡af muß in der Jrre wandern, von einer Weid, von einem Stall, zum andern. 29. Wie lang s¡on i‰#, daß i¡, üm eine Hütte
170
im freyen Feld, in ‰iller Einsamkeit, daß i¡ üm ein Stu¿ Erd, den Himmel bitte, in Ruh daselb‰ zu enden meine Zeit? E# i‰ ümson‰. die Stadt hält mi¡ gefangen. J¡ kan do¡ nie auf grünen Zweig gelangen.
175
30. Wo i‰ Gerät' und Nottur]? meinem Leibe geht e# an ni¡t#, al# nur an allem, ab. da# Unglü¿ s¡ie‰ in mi¡, al# seine S¡eibe, ‰ät# alle Pfeil'. Hier i‰ gar keine haab. Jm Winter, Fro‰; im Sommer, plagt mi¡ hi”e:
180
kein Mittel i‰, da# mi¡ darwider s¡ü”e. 31. Drüm hat er au¡ ni¡t# eigne#, da er lige. sein arme# Bett, i‰ nur entlehnte# Gut. | Da s¡lä[t er ni¡t: er führt Gedankenkriege, und grämt ›¡ ab; wie er dan ie”o thut.
185
Mit mir die Sorg auf‰eht und gehet nieder. Die Plage mir komt alle Morgen wieder.
116
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
32. Wer ie”und säh mein Lager, würde zweifeln, wa# e# wol sey, ein Bette oder Bad? Die Threnen mir von beiden Wangen träufeln, 190
da# AugenMeer mi¡ ganz ümswämmet hat. So lig i¡ o], in Zähren, halb zerronnen: kein Auge s¡lä[t, ›e wandlen ›¡ in Bronnen. 33. O] denkt mein Sinn: je”t will i¡ mi¡ begraben, mi¡ und mein Leid, in diese# Ruhe-Ne‰,
195
den Sla[, da# Bild de# Tod#, mi¡ la‹en laben: weil ja er selb‰, der Tod, mi¡ ni¡t erlö‰. Ja, fehlgeda¡t! die Brüder fliehn mi¡ beyde. Kein S¡la[ i‰ hier: i¡ wa¡ in meinem Leide. 34. Ein Ehgehülf, ein Tis¡'- und Bett-geselle,
200
ein andre# J¡, ein Hau#- und Herzgespan, die dann bey mir nun läg an dieser Stelle, (derglei¡en glü¿, vor mir, hat ieder Mann,) die kurz und süß mir ma¡te Zeit und Leiden mit treuer Lieb: diß Gut muß mi¡ au¡ meiden.
205
35. Weil i¡ dan ni¡t so eine Freundin habe, so hab i¡ au¡ nit meine Pfleg und Wart: so i‰ kein Tro‰, der mi¡ in Trübni# labe. J¡ trag allein: die La‰ mi¡ drü¿t zu hart. Au¡ la‹en so viel Sünden ›¡ begehen.
210
die son‰en do¡ wol blieben unges¡ehen. 36. Mir i‰ au¡ son‰ kein treuer Freund bes¡a[en, mit dem i¡ ie die Sorgen theilen könt. Viel Feinde ›nd, die heimli¡ mi¡ verkla[en, von denen mir kein Glü¿e wird gegönt, |
215
dur¡ die mein Thun wird alle# bö# gedeutet, und man¡e S¡mähglo¿ über mi¡ geleutet. 37. Die au¡, die gegen mir ›¡ freundli¡ ‰ellen, mir feindli¡ thun. Mit Undank lohnt man mir. Viel Urteil' über mi¡ i¡ höre fällen,
220
ganz unvers¡uldt. J¡ muß viel Unre¡t hier,
Gedicht 71
117
viel Spott und S¡ma¡, mi¡ la‹en übergehen, von iederman mi¡ ‰ät# vera¡tet sehen. 38. La¡t alle Welt; s¡webt, wa# nur lebt, in Freuden: i¡, weine nur; nur i¡ muß traurig seyn. 225
Wann andre ›nd bekleidt mit Gold und Seiden, wan man¡er ›¡ voll Wonne trinkt in Wein, hat Ehr' und Ruhm, zehlt Freunde und Freundinnen: da muß, nur mir, an allem dem zerrinnen. 39. Wa# ma¡t e# dann? die harte Felsenmauer,
230
der Armut‰and, ligt allerseit# im weg. E# gehet mir, wie Vögeln in dem Bauer: wo au# i¡ will; verslo‹en i‰ der Steg. Gold, dringet dur¡, i‰ Slü‹el, Bahn und Brü¿e. Wer da# nit hat, wie i¡, bleibt ‰ät# zurü¿e.
235
40. Weil i¡ nit Gold, so hab i¡ ni¡t zu zehren; i¡ hab nit Brod, nit Wein, nit Kleid, nit Hau#, nit Bett und Weib, nit Freunde, Freud und Ehren. au¡ aller Muht, bey Unmut, wandert au#: so s¡were Noht, da# herz drü¿t au# dem herzen;
240
wer lebt getro‰, in so tro‰losem S¡merzen? 41. O Feindin du, ô Armut, die mi¡ plaget! du hinter‰ mi¡ an aller meiner Ruh. a¡! alle# Heil wird mir von dir versaget. J¡ thäte viel, weiß nimmer, wa# i¡ thu,
245
daß deiner i¡, der Sorgen und der S¡ulden, mi¡ ledig ma¡. Ni¡t# kan i¡ mehr, al# dulden. | 42. Wie viele ›nd, die gar ni¡t# thun und feyren: no¡ haben ›e, wa# einer haben soll. J¡ pflege mir die Zeit selb‰ zu verteuren,
250
i¡ thue viel, und ›”e S¡weiße#-voll: no¡ hab i¡ ni¡t#. Mein Fleiß nur Lu] gebieret. Wer ward ie so vom Glü¿ tyrannisiret?
118
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
43. Thu i¡ s¡on da#, wa# andren Fru¡t getragen: mir trägt e# ni¡t#, kein Segen i‰ darbey. 255
Folgt etwa# dann: e# bringt mir kein Behagen, e# i‰ nit mein. i¡ bin der Sorge frey, Daß man mir ‰ehl, wa# mir da# Glü¿ verehret: wa# i¡ erwirb, i‰ s¡on vorher verzehret. 44. Ein andrer mehrt sein Gut, und nehrt mit Sünden
260
den s¡nöden Leib: mein Thun, da# dienet Gott; Gott lä‹t darbey mi¡ keine Nahrung finden. Mein Vorsa” i‰ dem Teufel nur ein Spott. J¡ da¡te so: i¡ will den Himmel ehren; der wird al#dan die Erd mi¡ heisen nehren.
265
45. J¡ da¡te so. Mein Denken i‰ vergeben#. mein edler Gei‰ anbettlen muß die Welt üm eine Gab, üm Nottur] meine# Leben#, dur¡ dien‰, und Lob der Mens¡en, su¡en Geld. Die Zeit i¡ so verlier' in eitlen Sa¡en,
270
die weder mi¡ no¡ andre frömmer ma¡en. 46. Worzu i‰ mir Ver‰and und Hand gegeben, zu s¡önem Thun, da# ni¡t ein ieder kan? J¡ darf damit nit Gotte# Rei¡ na¡‰reben. Auf Erden i¡ viel Ruhm# damit gewann,
275
do¡ mir zur Pein: indem i¡, unerge”et, werd eine# Glü¿# von allen wehrt ges¡ä”et. | 47. Ein Ehren‰and hat mi¡ beglü¿en müßen: worzu? daß i¡ mö¡t fühlen de‰o mehr die harte Tritte von de# Unglü¿# füßen!
280
Mit Unmut i¡ weiß worden bin bi#her, daß Ehr ohn Gut sey eine Stra[ zu nennen. Wer pralen kan, son‰ keinen will man kennen. 48. Au¡ eine Lieb hat müßen mi¡ entzünden, von der i¡ nun Verzweiflung ho[en muß.
285
J¡ kan ja sehn, verwundt von einem Blinden, gar keinen Weg, kein Mittel zum Genuß.
Gedicht 71
119
J¡ bin zu arm, üm diese# Kind zu werben: ohn die zu leben, i‰ mein tägli¡# Sterben. 49. O Armut-Jo¡! ô Lieb! Zwo harte Plagen. 290
ô Paar! da# ›¡ gar ni¡t zusammen reimt. ô Edle# Kind! wa# kan i¡ ferner sagen? wiedaß i¡ eü¡ solang mir hab geträumt? Wa# wüns¡ i¡ mir, (da i¡ sol gar ni¡t# haben,) zu haben eu¡, ô Au#bund aller Gaben!
295
50. Die grö‰e Plag mi¡ naget im Gewi‹en, Viel lei¡ter i¡ trüg alle diese La‰, Wann i¡ in mir nit hätte hören müßen bi#her, die Stimm voll Ang‰ und Herzen#bra‰: Mit Sünd ha‰ du diß Leid selb‰ s¡mieden wollen;
300
au# dir, dem Brunn, dein Elend i‰ gequollen. 51. J‰ leider! wahr: i¡ bin ein grober Sünder. Von Jugend auf, su¡t' i¡, e# ni¡t zu seyn. der Will i‰ groß, die Kra] do¡ viel zu minder. Da# Fleis¡, die Welt, der Satan, überein
305
mi¡ fe¡ten an, und s¡wä¡en mein Vermögen. Kan, i¡ allein, so man¡en Feind erlegen? 52. J¡ bin nit gern, und bin do¡ a¡! ein Sünder: e# i‰ mir Leid. do¡ bin i¡# ni¡t allein | Diß i‰ die Welt: ein Hau# voll böser Kinder,
310
die au¡ ›nd slimm, wan ›e am fröm‰en seyn. Von jugend auf i‰ böß der Mens¡en di¡ten. Wer wär auf Erd, wan Gott wolt rä¡en, ri¡ten? 53. Hat Gott viellei¡t zur Stra[ mir anges¡rieben, wa# i¡ no¡-jung für böse# hab gethan?
315
Wo war damal# a¡! der Ver‰and geblieben, der mir ie”und die Sünd mi#rahten kan? Zwar seh i¡ au¡ an andern meine Sitten: do¡ haben ›e nit meine Noht gelitten.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
120
54. Wär keine Sünd: wa# hätt Gott zu vergeben, 320
und au¡ für wa# hätt Gotte# Sohn gebü‰? J‰ meine# dann allein ein sol¡e# Leben, daß, wa# er war, Gott nimmer hei‰ und i‰? Hat meine Sünd ermordet seine Güte, daß wider mi¡ er unversönli¡ wüte?
325
55. Bin i¡ nit from: i¡ wolt e# gerne werden. Wie daß kein' hülf ein guter Vorsa” hat? Wir können ja ni¡t#, ohne Gott, auf Erden: Von ihm allein flie‰ Weißheit, Raht und That. Wa# kan i¡ thun, al# Gott mein herz au]ragen?
330
Wer gibet son‰, wann er mir will versagen? 56. Da# Herz i‰ treu, wolt gerne Lieb erweisen dem N䡉en hier: ein Armer kan e# ni¡t. Da# Herz i‰ from, und su¡et, Gott zu preisen; Hand und Ver‰and darauf ‰ät# denkt und di¡t.
335
Da# Herz i‰ gut, wolt bä‹ern gern mein Leben, und sehnet ›¡, da# Gute zu er‰reben. 57. Wa# su¡t man dan, wan gar nit i‰ zu finden? wa# lebt ein Mens¡, der keinem Mens¡en nüzt, ihm selber ni¡t? wa# redt man nur den Winden,
340
weil der nit hört, der in dem Himmel ›zt? | Wird man von Gott, bey Gotte#fur¡t, verla‹en? erwirbet man, mit Liebe, ni¡t# al# Ha‹en? 58. J‰# dann ümson‰, ›¡ na¡ der Tugend sehnen: wa# kränkt man ›¡, und ma¡t ihm selber Pein?
345
Soll gar kein Lohn ein gute# herze krönen: Wem ekelt ni¡t, vergeben# from zu seyn? Leugt dan da# Wort, da# Gute# hat verheisen, vor Gotte#lieb, auf Erden zu erweisen? 59. Man trö‰et ja: Gott sorgt, und wil versorgen:
350
und wer ihn su¡t, soll Mangel leiden ni¡t. J¡ su¡, i¡ gläub: hab do¡ ni¡t# heut und morgen. Jndeß mit mir die S¡uldenSorge fi¡t,
Gedicht 71
121
weil i¡ bi#her Lebmittel borgen müßen. Solt einen, so, zu leben, ni¡t verdrießen? 355
60. Diß weiß i¡ zwar: Gott se”et hier die Seinen auf Küßen ni¡t; un# trägt kein Rosenweg nit himmel-an. Wir säen hier, mit Weinen; wir müßen gehn den ängen Dornen‰eg. Do¡ weiß i¡ au¡: Gott segnt auf Erd die Frommen,
360
und la‹t ›e ni¡t in S¡ma¡ und Armut kommen. 61. Mir ni¡t also! mi¡ lä‹t er tro‰lo# leben. Bin i¡ nit from: i¡ wüns¡ e# do¡ zu seyn, und er könt mir hierzu die Krä]e geben. Zwar, i‰ dan ni¡t au¡ JESU Uns¡uld mein?
365
in ihm bin i¡ gere¡t und sonder S¡ulde. i‰, mir nur, ni¡t erworben Gotte# Hulde? 62. Gab er den Sohn, vor mi¡ und meine Sünde: und mag ie”und mir Nahrung geben nit? da# do¡ auf Erd ein Vatter thut dem Kinde.
370
Mag diesem Leib, sein Lümplein, sol¡e Güt nit werfen zu, nit seine Spei# und Krumpen? nit etwan son‰, zur Nottur], einen Klumpen? | 63. Wann meine Noht hätt Jahr und Tag gewähret, so mö¡t e# nur ein kurzer Regen seyn,
375
ein Wetter‰urm, der bald vorüber fähret, der na¡ ›¡ zieht den s¡önen Sonnens¡ein. A¡ nein! da# Leid, womit i¡ bin ümgeben, währt in die wett mit meinem Elendleben. 64. Den Jacob hat, dort in den Haran#Heyden,
380
da# Unglü¿#Jo¡ gedrü¿et zwänzig Jahr'. Au¡ Josef mu‰ Haß und Gefängni# leiden; da# fromme Herz, der David, elend war: Do¡ diese zween nur zehen Jahre litten; darna¡ nam ›e da# Glü¿ in seine Hütten.
122
385
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
65. Mein Unglü¿ hat mit mir selb‰ angefangen, und zehlt mit mir iezt über dreißig Jahr'. Al# i¡ no¡ kaum da# dritte Jahr ergangen, mein Vatterland mir s¡on verbotten war. Bald i¡ verlohr, no¡ jung und unerzogen,
390
die Eltern au¡: und i¡ blieb unverpflogen. 66. Seither mit mir i‰ fortgespielet worden ein Trauerspiel, wie i¡ erzehlet hab; seither leb i¡ im Creu”e#brüder-Orden. Und wan Gott wir] ein Unglü¿ himmel-ab:
395
e# fällt auf mi¡. Ja, wer gern mö¡te sehen da# Unglü¿ selb‰, darf nur zu mir ›¡ nähen. 67. Wol re¡t bin i¡ mir selb‰ mein Unglü¿ immer. Stät# mei‰ert mi¡ ein blinder Unbeda¡t. Wa# mir zu thun, kan i¡ nur sehen nimmer,
400
al# allzuspat, und wann e# i‰ vollbra¡t. J¡ denke viel: kan ni¡te# do¡ vollbringen, verlier mi¡ selb‰, bin blöd in allen dingen. | 68. Jezt denk i¡ gut#: in kurzem i‰# verge‹en. J¡ se”e mir viel vor, und thu e# nit:
405
so gar die Sünd i‰ bey mir eingese‹en. Be‰and nit will befä‰en mein Gemüt. Der HöllenGei‰ mi¡ immer ma¡et wanken, verführt da# Aug, die ohren und Gedanken. 69. Bald brennt der Leib, von snöder Lu‰begierde.
410
bald wird er au¡ von Zornsu¡t angezündt. bald flamt der Gei‰, in Stolz, na¡ eitler Würde. bald fehlt die Zung', und redet S¡and und Sünd, kränkt Gott, mi¡ selb‰, und meine# N䡉en Ehre; wir] ab den Zaum, aufdaß ›e mi¡ gefähre.
415
70. So geht# auf Erd. Man i‰ ein Slav der Sünden. Und weil man bö#, so i‰ au¡ Gott nit gut. J‰ Gott nit gut: wie will man Hülfe finden? Nur dem i‰ wol, der in dem Grabe ruht,
Gedichte 71 und 72
123
wo keine Sünd und au¡ kein Elend wohnet, 420
wo ihm die Welt mit bo#heit nimmer lohnet. 71. Wie seelig ‰irbt ein Kind! e# wird vom Bösen verkehret ni¡t, erfährt au¡ keine Noht. Wa# leb i¡ do¡? ein Grab kan mi¡ erlösen. Hier i‰ kein Tro‰, al# nur ein frommer Tod.
425
Kom dann, ô Tod! ma¡ mi¡ im Grab genesen. Man sol darauf, hier diß mein Grabmal lesen: 72. Hier ruhet todt, der ohne Ruh mu‰ leben; fromm in der Erd, der böß auf Erden war. Hier ligt vergnügt, der mu‰ im Elend sweben.
430
Hier slä[t im Sarg, der sorgte man¡e# Jahr. Tru”, Unglü¿, dir! sein Glü¿ fand er hierinnen. So muß der Noht man dur¡ den Tod entrinnen. |
LXXII. Vorbitt-Wuns¡. 1. Himmel! du ha‰ o] gehöret, wann mein Bot pflag abzugehn. Weß du mi¡ nit ha‰ gewähret, i‰ na¡ deinem Raht ges¡ehn. 5
Vor da# Gute sey gepriesen, daß du mir dur¡ Sie erwiesen. Aber, wie vergelt i¡# jhr? wo bleibt nun mein Dank dafür? 2. Jhre Gun‰ hat mi¡ beglü¿et.
10
Jhre Augen haben mi¡ ö]er# freundli¡ angebli¿et: daß viel Unmut# von mir wie¡. Jhr Mund hat mi¡ trö‰en können Jhre# herzen# treue# Gönnen,
15
Jhrer hände milden Fleiß, i¡ nit gnug zu rühmen weiß.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
124
3. S¡uldner bin i¡: gern i¡ wolte selber die Bezahlung seyn. mi¡ i¡ wolt (a¡! daß i¡ solte!) 20
Jhr zu eigen liefern ein. Gott! du kenn‰ mein treue# Herze. und e# i‰ mein bittrer S¡merze, daß i¡ meine Gegen Gab nit na¡ Wuns¡ kan legen ab.
25
4. Gott! du wei‰ mein fromme# Lieben: und, i¡ weiß, du lieb‰ e# au¡. Daß kein' hülf dir abgetrieben meiner Anda¡t Opfer-rau¡, ›nd die Ursa¡ meine Sünden,
30
die dir deine hände binden. Wil‰ du Sie nit geben mir: gib nur, wa# i¡ wüns¡e, Jhr. | 5. Kan i¡ selb‰ nit dankbar werden: a¡! so werd e# du, vor mi¡.
35
Ma¡ ›e seelig, hier auf Erden, und im Himmel ewigli¡. A¡! i¡ theil mit ihr mein glü¿e, da# mir gönnet dein Ges¡i¿e. Blühet dann ein Unglü¿ ihr:
40
s¡i¿ e# ganz zu hause mir. 6. Thu ihr gut# an Seel und Leibe. segne ›e an Ehr und Gut. deine Huld ihr gön‰ig bleibe. A¡! daß i¡ so glü¿li¡ wär,
45
daß du ›e dur¡ mi¡ beglü¿te‰! a¡! daß du e# also s¡i¿te‰! Endli¡ mi¡ und ›e zuglei¡ nimm gepaaret in dein Rei¡. 7. Lieb und Leid mi¡ reden lehret.
50
diß hat meine Lieb geredt.
Gedichte 72 und 73 (1658)
125
Himmel! laß e# seyn erhöret. Laß dir au¡, an dieser ‰ätt, laß mein Leid dir etwa# sagen, höre no¡ mein sehnli¡# klagen: Beyde, Sie allein und du,
55
›nd auf Erd mein Tro‰ und Ruh. 8. Nun ›e ziehet fremde Stra‹en. A¡! i¡, weil ›e mi¡ verlä‹t, bin von aller Welt verla‹en. Sie i‰ meine Freud gewe‰.
60
Meine Seufzer hör‰ du s¡ießen. meine Threnen ›h‰ du fließen. Sie entwird: no¡ hab i¡ di¡. Trauter Himmel! trö‰e mi¡. 9. Hilf erdulten diese# S¡eiden,
65
hilf mir tragen diese# Jo¡. sey mein Tro‰ in diesem Leiden. Kan e# seyn, erfülle no¡ meine ho[nung und Gedanken. So will i¡ dir ewig danken.
70
dann sol‰, du und Sie allein, meine Lieb auf Erden seyn. |
LXXIII. Zu Herrn Johann Mi¡ael Dilherrn#1 Predigern und Professoris in Nürnberg TugendS¡a” und La‰erpla”. Wer seinem Sinne folgt, und lebt sein eigne# Leben, der wird mit S¡aden klug und muß o[t Lehrgeld geben: er s¡a[t, wa# nit zu thun; und thut nit, wa# er soll. Wer nur geht seine# weg#, geht irr, i‰ blind und toll. ______________ 1
1658
126
5
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
wer aber vor ›¡ ›ht, auf andrer ihren wandel, der lernet ›¡er gehn in seinem Thun und Handel. Fiel einer vor ihm her: er räumet von der Bahn den Stein, daß er ›¡ ni¡t, wie jener, ‰oß daran. Geht ihm dann einer vor, der sonder An‰oß gehet
10
und deßen kluger Fuß auf ebnem Wege ‰ehet: der i‰#, dem folget er, dem ‰rebt, dem lebt er na¡, und weiß, daß ihm, wie dem, werd glü¿en seine Sa¡. wohl dem, der also ›¡ lä‹t warnen fremden S¡aden, dem Unglü¿ wei¡et au#, da# andre hat beladen.
15
wohl dem, der also ›¡ lä‹t lehren fremde wi”, und ma¡t, daß ihm au¡ werd ein# andern Tugend nü”. Die Alten, die vor un# gelebt, un# lehren leben: Jhr Tugendruhm, der soll un# Tugendlehre geben: ihr La‰er-ruf, soll un# von La‰ern s¡re¿en ab.
20
der Na¡welt Leben#S¡ul, i‰, unsrer Vorwelt Grab. Da# Grab, die Bü¡er, ›nd, darinn ›e lebend blieben: weil daß man hat darinn ihr Leben aufges¡rieben. Die Todten lehren un# die re¡te Leben#-art. wir wandern ihnen na¡, in dieser Jammerfahrt. |
25
da# bä‰e Beyspiel-bu¡, Gott selb‰, hat la‹en s¡reiben: sein hö¡‰er Gei‰er-Gei‰, die Männer mu‰e treiben, wie un# der Gotte#Kir¡ Ges¡i¡t und Regiment verfa‹t in eine S¡ri[t, die man die Bibel nennt. Da lerne, bi‰ du klug: von Adam, Lü‰e meiden;
30
von Heno¡, heilig seyn; von Noah, di¡ abs¡eiden von der verru¡ten welt; von Abram, gläuben fä‰; Gedult, von Jsaac; von Loth, bewirten Gä‰'; von Jacob, äm›gkeit; von Joseph, Trübsal tragen: Von Mose, Gotte# Lieb; Von Josua, Feind-s¡lagen;
35
von Samuel, und au¡ von David, Frömmigkeit; und wa# son‰ mehr geziert die andre Gotte#-Leüt: Jhr Gute#, lerne thun: ihr böße#, lerne la‹en. Die Tugend, fa‹e dir: die La‰er, sol‰ du ha‹en. So kan‰ du sammlen wohl, dir einen Tugends¡a”,
Gedichte 73 (1658), 74 (1659) und 75 (1659)
so wird dein Fuß au¡ ni¡t ‰ehn auf dem La‰erpla”.
40
Diß wei‰ dir diese# Bu¡; da# de‹en hand ges¡rieben, den Gott und Keyser ehrt, den hohe Seelen lieben, der hohe Seelen au¡ hierinn wol unterwei‰, Wer Gott und Tugend liebt, der ehret diesen Gei‰.
LXXIV.1 Uber da# Görings¡e Wappen Ein Chri‰ ‰eigt Lewenmütig an, auf s¡warz und rohter Creü”e#bahn, zum Silbergöldnen Sternen Saal, da Gott ihn krönt, na¡ Müh und Qual. | ________________ 1
1659
LXXV. Zu de# Unglü¿seeligen geplagtem und gedultigem Hiob. Sonnet. S¡auet diesen Jammermann! tausend S¡merzen seine Glieder, tausend Satan#plagen, plagen. Au¡ die Seel muß leiden spott: Freünde, Weib, Ge›nd und Kinder haben ›¡ zu hauf gerott abzuäng‰en sein Gemüt. Hiob#-S¡we‰ern! Hiob#-Brüder! 5
s¡lägt de# Unglü¿# donner‰ral eü¡ au¡ so zur Erde nieder: haltet au#! nemt au¡ da# böse, wie da# Gute, an von Gott. haltt den Stri¡! Gott will eü¡ prüfen. ho[et au¡! Gott wird die Noht, wann e# Zeit i‰, wenden ab, eü¡ zweyfältig geben wieder. Seht, wa# eü¡ der Engel wei‰. Lernt Gedult von ienem Lamme,
10
daß ›¡ willig lä‹et s¡la¡ten. Lernt von S¡i[ern ho[en au¡: die getro‰ vor Anker liegen, wann ›¡ bleht de# Meere# Bau¡. Jesum zeigt da# Ankerholz, hangend al# am Creü”e# Stamme. Jesu# trug ein s¡were# Creü”holz: traget ihm die Spänlein na¡. Gott, Gedult und ho[nung lindern, mindern, alle# Ungema¡.
127
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
128
LXXVI. An Herrn Andrea# Jngol‰etter. Tro‰Lied, wegen dreyer Anverwandten Lei¡en. 1. Drey Lei¡en, ›nd zuviel: Nur eine, wär genug, mit Gall zufüllen an den bittren Threnenkrug. wa# soll i¡ dazu sagen? Herr Jngol‰ett, mein Freünd? 5
gnug ursa¡ eü¡ zuklagen i”t gibt der Mens¡en Feind. | 2. J¡ las' und lese no¡ mit Leid, diß euer Leid. die S¡we‰er (s¡riebet ihr) mir nahm de# Tode# Neid. wen solt e# do¡ nit kränken?
10
die heiße BruderLieb pflegt Seü[zer na¡zusenden: diß i‰ der Treue Trieb. 3. Die Wunde war no¡ fris¡, und blutet' unmuth au#. da kam die bla‹e Noht au¡ selb‰ in euer Hau#.
15
zween Hiebe no¡, zwo wunden, zwey Leid' in einen Tag habt' ihr damal# empfunden: ô drey-gehäu[te Plag! 4. Drey Lei¡en ›nd zuviel. Am mein‰en s¡merzet zwar
20
die er‰e, eü¡, und Jhn, der Jhr Geliebter war. Und (wa# tie[ geht zu herzen) ›e nahm, indem ›e gab: gebahr den Sohn der S¡merzen, und legte ›¡ in# Grab.
25
5. Wa# soll man aber thun? ›e fährt nit wieder her, au# ihrem Freüden Port, auf unsrem Threnen-Meer. E# i‰ da# bä‰e, gönnen der Seel die Seeligkeit,
Gedicht 76 (1660)
129
da# feu¡te Leiden sönnen 30
mit wolzufriedenheit 6. Wohl dem, der kommt zu Gott, entkommt der s¡nöden Erd! Jm Himmel wird von Fur¡t de# Kriege# nit gehört: Jm Himmel hält der Friede, der wol‰and, ‰äten Stand.
35
hier, ruhet ›¡ bald müde da# tolle Mens¡enland. 7. Lä‹t nit der Höllendra¡ i”t fallen seine Zähn'? i‰ Zweytra¡t nit bereit, dieselben au# zu seen? | UnChri‰li¡# Land der Chri‰en!
40
du bi‰ da# Cadmu#-Feld, di¡ wider di¡ zurü‰en. ô Herzen, voller kält! 8. Der Gothe, sagt von Gott, und su¡t da# Gold der welt. der Däne, dähnt sein Re¡t, und rau[t ›¡ üm den Belt.
45
Zum NordPol, drängt ›¡ Polen. der Mos¡e, Mos¡en ränkt. der Staat, will waaren holen, die wag und Wogen s¡wenkt. 9. Der Franze sagt vom Fried, und su¡et neuen krieg.
50
den Span hält Spanien, verspri¡t, daß e# betrieg. Und wir, ›nd ni¡t mehr Teüts¡en. Wir alte treue Leüt' einander selber pei”s¡en, mit Sinn-gezweyten Streit.
55
10. Wer weiß, wa# neue Plag un# blühet mit dem Jahr? die Obern, rasend ›nd: den Untern ko‰# ihr haar. Nit für¡t, nit fühlt die wa[en, e# weiß von keiner Noht, wer ligt im Grabe s¡la[en.
60
viel Töde tödt der Tod.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
130
11. Diß denkt, die ihr eü¡ kränkt. die Seinen, Gott verbarg. De# Himmel# Engel‰adt, i‰ eurer Lei¡en Sarg. dorthin wir alle ‰reben: der Tod holt un#, al# Bot. la‹t ‰erben un# im Leben!
65
so leben wir im Tod.
LXXVII.1 Bayreuthis¡er NeuJahr# wuns¡. 1. Da# kalte da# alte Jahr hat ›¡ verkro¡en: ein neüe# ›¡ nähet und gehet herfür. E# hat ›¡ mit jenem geendet die wo¡en: | diß i”t ›¡ verjünget anfänget mit ihr die Sonne kehrt wieder, zu wärmen die Glieder
5
ma¡t wa¡sen den Tag. So la‹et un# ›ngen, la‹t wüns¡en erklingen: ein Glü¿Jahr sey diese#, ohn klagen und Plag. 2. E# leb Georg Albre¡t, der Lande#regirer, er lebe, erlebe viel Freüden diß Jahr!
10
Gott selb‰ sey der Herzoginn Herzog und Führer, von Ungema¡ ›e und die ihren bewahr. Prinz Erdmann Philippen, von zärtli¡en Lippen, viel wonne begleit. wir wollen ihn wiegen ein›ngend vergnügen
15
mit unserem Jesulein, morgen und heut 3. E# lebe Prinz Chri‰ian Erne‰, er lebe, er lebe, erlebe viel Freuden diß Jahr. Die Engelhut Gotte# ihn allweg üms¡webe! er fahre, bewahret vor aller Gefahr.
20
Sein edele Jugend, mit kün‰en und Tugend ›¡ ma¡e verwandt. _________________ 1
1660
Gedichte 77 (1660) und 78 (1660)
131
Gott gute# abs¡i¿e, sein Reisen beglü¿e, zu löbli¡en S¡u”e zu Nu”e dem Land. 25
4. Der Himmel geb Klugheit den Rähten zum Rahten, belohne mit wonne die wa¡same Treü. Gott la‹e den Samen de# worte# gerahten, daß Frommkeit im Lande zu Segen gedey. Gott ma¡e ersprießen, mit güldenen Flüßen,
30
Berg, Auen und Feld. So wollen wir Franken ihn loben und danken, wann wieder die Sonn hat ümlau[en die welt. |
LXXVIII. Auf da# seelige Ableiben Frauen Marien Müllerin, gebornen Wernlin. 1. So geht#! man trägt auf Erd ein# na¡ dem andern hin; ni¡t au# den Augen nur, au¡ o[tmal# au# dem Sinn: Man geht, wann wir begraben, mit Füßen überher 5
auf un# und unsren Gaben: man denkt an un# nit mehr. 2. So geht#! do¡ geht# also mit denen nur allein, die nur dem Eitlen Tand der Welt ergeben seyn. wer hier nur irrdis¡ lebet,
10
der ‰irbet wann er ‰irbt. den Nahmen man begräbet, der mit dem Leib verdirbt. 3. Ni¡t so, ein Tugendherz, da# seinem Gott ›¡ gibt, da# andre liebt' und labt, und wieder wird geliebt.
15
Auf Erd wer himmlis¡ lebet, der ‰irbt nit wann er ‰irbt. Kein Grab sein Lob begräbet: der bloße Leib verdirbt.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
132
4. A¡! spri¡t man: e# i‰ s¡ad, daß dieser faulen soll. 20
wie weh i‰ un# na¡ ihm: bey ihme war un# wohl. wa# fromm i‰, solte leben: die bösen fre## der Tod, die keinen Nu”en geben, und ›nd der Leute Noht.
25
5. So eine Sag' und Klag jüng‰ mit Frau Müllerin zu Grab gegangen i‰. Man hat nit au# dem Sinn getragen ihre Tugend: obs¡on de# Tode# Neid den Leib no¡ grün von Jugend
30
vorzeitig abgemeyt. | 6. Ob keine Leibe#Fru¡t auf Erden ›e geseugt: viel Liebe# frü¡t hat ›e an deren ‰at gezeugt. wer gut# thut Gotte# Armen, ma¡t de‹en Kinder sein:
35
der au¡, vor diß Erbarmen, s¡enkt Lohn im Himmel ein. 7. Solt man der Mildigkeit nit geben Lob zu Lohn? ›e wird, vor aller Welt, selb‰ preißen Gotte# Sohn: Kommt, la‹t eü¡ hier erwiedern
40
(so wird er fangen an) wa# ihr dort meinen Brüdern vor gute# habt gethan. 8. A¡ böße Welt! du bi‰ nit wehrt der frommen Leüt, drüm reisen ›e davon, eh dann e# Reisen# Zeit.
45
Wer wolt wolthaten ‰reuen? man erndet Undank ein. do¡ soll e# keinen reuen: Dank wird im Himmel seyn. 9. Man klagt: Jedo¡ wa# hil[t#? ›e i‰ und bleibet hin,
50
›e kommt nit wieder her, die wehrte Müllerin. dort hat nun angefangen ihr Ernd' und rei¡er S¡nitt.
Gedichte 78 (1660) und 79 (1660)
133
Sie i‰ zu Gott hingangen. ô le”ter bä‰er S¡ritt! 55
10. Gott trö‰e, die er hat mit diesem Riß gekränkt: der, ob er zornig s¡eint, do¡ gnädig an un# denkt. der alle# ma¡t, wird# ma¡en. Ein Chri‰ nur halte ‰ill, und spre¡ in allen Sa¡en
60
sein fromme# Wie Gott Will. |
LXXIX. Uber Frauen Marien Margarethen Herrn Johann Bapti‰a Dobene¿er# Für‰li¡ Brandenburgis¡en Rath# und geheimen Secretarii Wittiben seelige# Ableiben. Ein weg zum Tod, i‰ diese# todte Leben. Zum Sarge wir ‰ra¿# au# der Wiege ‰reben. Ein ieder Tritt, ein S¡ritt i‰ hin zum Tod. der Tod spei‰ un# in iedem Bi‹en Brod. 5
der Leib i‰ hier der Seele Wanderwagen, von dem ›e wird zum Grabe fortgetragen. Die Pferde ›nd, der will und die Begierd. die Herberg i‰, die Welt, der Teufelwirt. Die Speiß, i‰ S¡aum. der Wehrmuttrank, ›nd Zähren,
10
die pre‹t da# Creü” au# unsren Augenröhren. Sünd, i‰ Gefärt. Und mitten in dem Lau[, un# warten ‰ät# die höllen-mörder au[. E# warten auf die ungemens¡ten Leüte, verkleidt in Wol[#- und Löw- und Beerenhäute,
15
voll Gei”' und Haß; ›e bellen feindli¡ an mit Hunde# Neid, verlau[en un# die Bahn. der Liebe Tod, dem allen End kan geben. wa# i‰ er dann? Ein weg zum re¡ten Leben,
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
134
die Freüdenthür zum Himmel# Vaterland, 20
der Gotte#bot, der Steig zum Ruhe‰and. Gott ließ nun au¡ den Leben#‰eig erlangen, die lange Zeit auf Erden hier gegangen den Tode#weg, Frau Dobene¿erinn. der Tod i‰ nun ihr Leben und Gewinn.
25
Sie wolt nit mehr in dieser Fremde s¡weben, in diesem Tod, ›e wolt nit länger leben. Jhr Vaterland der Himmel, rie[ ihr zu: Komm einmahl heim, du muder Pilger du! wir folgen ihr. wir sehen di¡ von fernen,
30
wir su¡en di¡, du s¡ön‰e# Hau# der Sternen! | hinauf, hinauf! hierunten i‰ kein Heil. weg, Erdenweg! dort wohnt da# bä‰e Theil. die Ehr-Matron i‰ seelig abgereiset. der Tod nunmehr ihr fromme# Leben preißet.
35
der Lohn, die Kron, i‰ ihrer Seel verehrt. Gott hat ›e au¡ auf Erd gehalten wehrt. Sie hat an Söhn- und Tö¡tern hier gesehen viel Ehr und Freüd, kond froh zu Grabe gehen; die Eydam' hegt, die Söhne au¡ darbey,
40
der Für‰en-Raht, die Canzel und Canzley.
LXXX. Uber Mon›eur Georg Ern‰ Raben‰einer# u[ Eppenreuth, Für‰li¡ Brandenburgis¡en Rath# und Cammerdirector# Lieben Sohn#, Frideri¡ Carl#, Ab‰erben. 1. So muß dann seyn begraben da# wohl re¡t-Edle Kind, der Sohn von hohen Gaben? wo i‰ so s¡warze Dint, 5
wo Feder, Farb und Pinsel, zu bilden diese# Leid,
Gedicht 80 (1660)
135
diß weinen und Gewinsel? a¡ gelber Tode#-Neid! 2. Wer da¡t e#, da er s¡iede? 10
a¡! al# er zog von Hau#, e# war in Herzen Friede. die Ho[nung zog mit au#, E# würd ein‰ wiederkehren de# Vater# Ebenbild
15
voll Tugend und voll Ehren. J”t bleibt e# unerfüllt. 3. A¡ Freüd, du bi‰ Ver‰orben! a¡ Ho[nung du bi‰ todt! a¡ Fru¡t! du bi‰ verdorben:
20
die Blüt war s¡ön und Roht. | S¡ad' i‰#, daß sol¡e Jugend nit soll ihr Alter sehn, daß diese Saat der Tugend nit soll in Aehren ‰ehn.
25
4. Da# Edle Blut ›¡ regte. Sein Stand mit dem Ver‰and ›¡ zuverbrüdern pflegte. Kun‰ ma¡t' er ihm verwandt. Jn ihme war zuglei¡e
30
Begierd und Fähigkeit, an Wi” zuwerden rei¡e und an Erfahrenheit. 5. Wa# kan, wa# soll man sagen? eür Tro‰ ligt auf der Baar,
35
man hört eü¡ billi¡ klagen, ihr edle# Eltern-Paar! Ein Aug habt ihr verlohren vom Zwey, die ihr gehabt, woran ihr o[t die Ohren
40
und Augen habt gelabt.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
136
6. Die Edle Seul von Zweyen, so ‰ü”en euren Stamm, fiel, no¡ im Jugend-Mäyen. den Sohn, a¡ eüre Flamm, 45
da# Stu¿ von euren Herzen, der frühe Tod hinrei‹t. a¡ ungeme‹ne S¡merzen, die kein Papier gnug wei‰! 7. Eur Leid, au¡ mir ma¡t Leiden,
50
au# herz-getreuer Pfli¡t. Den S¡i[bru¡ eurer Freüden kan i¡ ring-a¡ten ni¡t. und wer wolt ni¡t betrauren, | so eine wehrte Lei¡?
55
wen solt der S¡nitt ni¡t tauren, der so verwundet Eü¡? 8. Jedo¡, wa# soll man ma¡en? Gott hat# also beliebt. wohl dem, der seine Sa¡en
60
in Gotte# willen gibt. Er nahm, der hatt gegeben und wa#? er nahm zu ›¡, rie[, dur¡ den Tod, zum Leben, da# währet ewigli¡.
65
9. Eur Sohn i‰ ni¡t ge‰orben: er i‰ voran gerei‰ zum Land, da# un# erworben der Mann, der Jesu# hei‰. dort grünt in grö‹ern Ehren
70
eur Stammbaum, Adel-alt: den hat er mü‹en mehren. Auf Erd verwelkt ›¡# bald. 10. Dort ›ht er seine Ahnen; (er zehlt ›e ni¡t allein)
Gedichte 80 (1660) und 81 (1660)
75
137
an ‰at der S¡ild' und Fahnen, beglänzt mit Sonnens¡ein. Ein KronHelm dort ihn zieret, der dank vor seinen Sieg: weil er wohl au#geführet
80
hier seinen Glauben#krieg. 11. Dort la‹t ihn Wonne haben, wo Jesu# Hof‰at hält: er lebt, den Edel knaben, den Engeln, zugesellt.
85
Wer wolt, bedien‰ zuwerden, nit also we¡seln gern? Ein ChurFür‰ hier auf Erden: der Herr, dort, aller Herrn 12. So gebt eü¡ dann zufrieden!
90
Eur Sohn hat wohl getaus¡t. | Jhr bleibt au¡ unges¡ieden. wann gar vorüber raus¡t die Ba¡ von eurem Leben, wird Gott eü¡, s¡ön-verguldt,
95
diß kleinod wiedergeben. Jnde‹en habt Gedult!
LXXXI. Uber Herrn Samuel Hafenrefer# Medicinae Doctoris und Professoris zu Tübingen seelige# Ableiben. 1. Ein Ehr Gefäß, Herr Ha[enre[er ware; sein Name mir bildt diese# Glei¡ni# ein. wie man¡e Gab fiel mit ihm auf die Baare. A¡ so ein Faß solt unzerbre¡li¡ seyn! 5
E# bleibt darbey: der Todt in diesen Döpfen! Nit lang lä‹t ›¡# au# sol¡en Brunnen s¡öpfen.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
138
2. Voll Gotte# war, voll Tugend, sein Gemüte. Die Redli¡keit ihm redet' au# der Stirn. E# wallt' in ihm ein gei‰ige# Geblüte. 10
Ein kun‰gefäß, mo¡t heißen sein Gehirn. Man kond in ihm den gro‹en Vater spüren, deß ganzen Stamm so Edle Gaben zieren. 3. Die Meditrinn ihn ihren Erzs¡rein nennte: ihr ganzer S¡a” darinn verwahret lag.
15
Ob ihm der Neid nit seine Gaben gönnte, ob ihn da# Glü¿, verfolgt mit man¡er Plag: No¡ drang' er dur¡, i‰ ho¡ zu Jahren kommen. J”t hat ihn Gott in Si¡erheit genommen. 4. Hat ihm der Tod gema¡t zu leeren S¡erben
20
den Leib, der war so man¡er Gaben Faß: Gott wird die Stü¿ einmahl zusammen werben, und faßen drein viel gute# ohne Maß. da soll der dopf in Ewigkeit nit bre¡en, und diesen Tod mit Jmmer-Leben rä¡en. |
LXXXII. Uber Herrn Georg Chri‰of Ren”s¡el# Für‰li¡ Brandenburgis¡en CammerRaht# Söhnlein#, Georg Chri‰of#, ableiben. Der Tod, ein S¡la[. E# s¡lä[et nur, da# Mägdlein i‰ nit todt! So ward getrö‰ von Jesu, unsrem Leben, Jairu# dort in seiner Kummer-Noht, al# de‹en Kind den Gei‰ hatt' aufgegeben. 5
diß Leben i‰ ein harter Arbeit#pflug, daran wir ‰ät# un# müßen müde s¡wi”en. wir ›nd gebohrn zur arbeit, wie zum Flug die Vögelein, die selten ‰ille ›”en. Glei¡wie ein Kne¡t ›¡ sehnet na¡ der Na¡t,
Gedichte 82 (1660) und 83 (1661)
die seinem S¡weiß den Feyerabend bringet:
10
So, dur¡ den Tod, ein Ende wird gema¡t, der Leben#müh; da# Grab die Sorg vers¡linget. Wir gehn zu bett, wann wir zu grabe gehen, und ruhen au#, und s¡la[en san[t und wohl: bi#, wir, von Gott erwe¿et, aufer‰ehen.
15
Al# dann, kein Pflug, un# mehr ermüden soll. Eur Söhnlein, Herr, hat kurze Zeit gezogen, an diesem Pflug: e# gienge bald zu Ruh. Gott ihme war, viel mehr, al# un#, gewogen: er eilt mit ihm den Feyerabend zu.
20
Dankt seiner Güt, und trauret nit darob. gönnt eurem kind, wa# wir un# wüns¡en alle, die san[te Ruh. Gott ‰rei¡t eü¡ auf die Prob: seht ja, daß eü¡ sein wille ni¡t mi#falle. Er nahm eü¡ nit, er legte nur zu bette,
25
eur liebe# kind, da# etwan man¡e Müh und Sorg' und Ang‰' auf Erd erlebet hätte. wer fährt zu Gott, der ‰irbet nit zu früh. vers¡merzt den S¡merz, und dultet diese# S¡eiden. diß Lei¡lein i‰ ent‰orben aller Noht,
30
wird neü-belebt eü¡ grü‹en dort mit Freüden. E# s¡lä[et nur, da# Söhnlein i‰ ni¡t todt. |
LXXXIII. Auf Herrn Adam Volkman#, Für‰li¡ Brandenburgis¡en HofRaht# Einigen Söhnlein# Johann Adam# junge# Ableiben.1 1. Einen Sohn, a¡ nur nur einen, einen lieben, einen feinen raube‰ du, du harter Tod! _________________ 1
1661.
139
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
140
weiß i¡ au¡, wa# i¡ soll sagen? 5
übertri[t do¡ alle# klagen dieser Lei¡- und Leiden#-Bot! 2. Einen Sohn, a¡ nur nur einen, eine Zier der Edlen kleinen, raube‰ du, du kalte# Grab!
10
gro‹e Seel im kleinen Leibe! bleibe, mö¡t' i¡ sagen, bleibe! Nein! ›e wird gefordert ab. 3. A¡ mir i‰ no¡ unverge‹en, wie mi¡ hat erge”t vorde‹en
15
seine Anmut, sein Ver‰and. a¡! e# gab die Wi” der Grauen seine kindheit s¡on zus¡auen: i”t i‰ alle# un# entwandt. 4. Dazumahl i¡ al# wei#sagte,
20
seinen Tod vorher beklagte: Junge wi” wird selten alt, frühe Blüt pflegt nit zutauren, (diß erfährt man i”t mit Trauren) bald verdirbt, wa# zeitigt bald.
25
5. Edle Eltern! eüre Freüde, eüre Lu‰ und Augenweide, eure Ho[nung i‰ dahin. J¡ kan euren Unmut kennen und ihn ungeme‹en nennen,
30
der i¡ selb‰ voll unmut bin. | 6. Dort vorm Jahr ihr zu den Todten s¡i¿tet einen lieben Doten, der au¡ war ein feiner Sohn: damal# kränket' eü¡ der S¡merze.
35
i”und blutet gar da# herze, weil ein Theil ›¡ rei‹t davon.
Gedichte 83 (1661) und 84 (1661)
7. Nun, wa# Gott wolt, eü¡ gefalle! denket, daß un# mei‰ert alle da# Gese” der Sterbli¡keit. 40
Euer Adam, mu‰ da# Sterben von dem er‰en Adam erben: wie au¡ wir nit ›nd befreyt. 8. Denkt, der Sohn i‰ nit verlohren: er lebt i”und neügebohren
45
bey dem, der gesagt auf Erd: la‹t die kinder zu mir kommen. ô wohl dem, der zu den Frommen also unverführet fährt! 9. La‹t eü¡ trö‰en seine Freüde.
50
ihr beweinet ihn mit Neide. dort er mit den Engelein, selb‰ ein neuer Engel, springet, Gotte# Herrli¡keit an›nget. La‹t ihn do¡ so seelig seyn
55
10. Nun, der im betrüben liebet, der da nimmt und wieder gibet, unser Gott, sey euer Tro‰. Na¡ dem bittren Wermut-le¿en, wird eü¡ de‰o süßer s¡me¿en
60
seiner Güte Honig-Ko‰.
LXXXIV. An Herrn Johannem Laurentium Frobenium, Gei‰li¡en Seelhirten Uber seine# Söhnlein# Johannis Laurenzen frühe# Ableiben. 1. So ›nd dann nun ge‰iegen, vier Kinder lieb' und wehrt, zum Grabe au# der Wiegen, |
141
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
142
von Mutterleib zur Erd? 5
ward ihr so kurze# Leben dem Tode nur gebohrn? muß dann, wa# Gott gegeben, sobald au¡ seyn verlohrn? 2. Diß i‰ i”t eur Klagen,
10
ihr wehrte# Eltern-paar! diß diß war euer Sagen nunmehr so man¡e# Jahr. die billigkeit der S¡merzen, ents¡üldigt eure Red:
15
wa# kommt vom Mutter-Herzen, zu herzen wieder geht. 3. E# i‰, wie Welt ohn Sonne, ein kinderloße# Hau#. e# bleibt viel Freüd und wonne,
20
mit diesen Engeln au#. der S¡weiß bleibt sol¡en Erben, die unser Tod erfreut. der Stamm und Nam muß ‰erben, die irrdis¡' Ewigkeit.
25
4. Seht! so und soviel Sa¡en beseufzt ein Kind der welt. Ein wahrer Chri‰ muß la¡en, dem Gott allein gefällt. Sein Name ‰erb' auf Erden!
30
er lebt im Leben# bu¡. ni¡t# ihm im Grab kan werden, von seinem Ruhm-geru¡. 5. Wa# a¡tet er im Sterben, wer seine# erben thut,
35
wann Gott ihn dort lä‹t erben da# ewig' Himmel#-gut? die welt da# Geld mag theilen
Gedichte 84 (1661) und 85 (1652)
(gern i¡ die Freüd ihr gönn) ›e mag dem Koht na¡eilen: 40
wann i¡ nur seelig bin. | 6. Muß man sein Kind begraben! diß i‰ ja wohl gethan: daß Welt von un# ni¡t# habe, da# ›e verführen kan.
45
Viel unsrer Sorgen gehen in seinen Sarg zu grab. a¡ ihm i‰ wohl ges¡ehen: e# ‰arb dem Sterben ab. 7. Jhr Eltern! la‹t eü¡ trö‰en,
50
de# Söhnlein# Seeligkeit. e# i‰ verwahrt zum be‰en Jn Rei¡tum, Lu‰ und Freüd, in Ehren, e# dort blühet: sagt, wa# ihr mehr begehrt?
55
Ein könig e# auf ziehet, ein Keyser hält e# wehrt.
LXXXV. Auf Herrn Johann Knopfen#, Für‰li¡ Brandenburgis¡en CammerRath# und Rentmei‰er# Ab‰erben. Herr Knopf i‰ todt. no¡ lebt sein gute# Lob: da andrer Lob o] ‰irbt, wann ›e no¡ leben. Wer lebt, wie er, in Ruhm s¡webt ewig ob: ob s¡on der Leib der Erde ward gegeben.
143
144
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
LXXXVI. Vorrede über Cate¡i#mu#Lieder. Weil du von Kindheit auf die heilige S¡ri[t wei‹e‰, kan di¡ dieselbe unterweisen zur Seeligkeit: s¡reibet der Himmel#-Student an seinen gei‰li¡en Sohn. (.2. Tim. 3. v. 15.) und der Re- | ctor Perpetuus dieser Ho¡ S¡ule, auf wel¡er dieser Heiden-Apo‰el Doctor worden, ru[et un# selber zu: (.Johann. am 5. v. 39.) Su¡et in der S¡ri[t, dann ihr habt da# ewige Leben darinnen, und ›e i‰#, 5
die von mir zeüget! Wa# i‰ erwüns¡li¡er, al# die Seeligkeit, al# da# ewige Leben? Warum wolten wir dann diese# hö¡‰e Gut ni¡t su¡en, da e# zufinden, nemli¡ in Heiliger S¡ri[t? Da wir üm der fals¡en getün¡ten irdis¡en S¡eingüter willen, un# keine Mühe verdrießen la‹en! Nun i‰ aber die Heilige S¡ri[t, ein gro‹e# Bu¡, wel¡e# ni¡t einieder o[t und mit Ver‰and dur¡lesen kan. Der Jüdis¡e Sittenlehrer (.Syr: 24. v. 39 seqq.) verglei¡t dieselbe einem Wa‹er rei¡en Meer, und einem tie[en
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Abgrund: aber er se”t hinzu, daß von dannen Bä¡lein in die Gärten flie‹en, die da zu gro‹en Strömen, und die Ströme zu gro‹en Seen werden. Ein sol¡e# Bä¡lein, i‰ da# liebe Bü¡lein, der Cate¡i#mu#: wel¡er mit gutem Re¡t, kan genennet werden, die kleine Bibel. Diese# Bä¡lein flie‰ in die BlumGärten der jungen Herzen: Damit ›e also, wie Timotheu#, von Jugend auf die Heilige S¡ri[t wi‹en. Herna¡, glei¡wie die Bä¡e, ie weiter ›e lau[en, ie grö‹er ›e, vom Zufluß anderer Bä¡e, und folgbar
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endli¡ zu gro‹en Strömen werden: also, wann die Wi‹ens¡a[t Göttli¡en Wort# in ein zarte# junge# Herz gepflanzt worden, | w䡉 e# mit demselben, und wird mit den Jahren der Ver‰and immer älter und grö‹er, bi# er endli¡ zu einem vollkommenen Mann er‰arket, und au# einem Lehrling ein Lehrer wird. Kein Zwei[el i‰, obbelobter HeidenLehrer, werde in seiner Lehrwanders¡a[t au¡ eine# Cate¡i#mi und kurzen Bibel-au#zug# ›¡ bedient und da# Meer de# Evangelii in die Herzen seiner Zuhörer Bä¡lein-
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weiß eingeflö‰ haben, weil er an einem Ort s¡reibet, Er habe ihnen Mil¡ zutrinken geben, al# den Kindern, die no¡ nit die ‰arke Speiß vertragen könden. Glei¡wie aber den Bä¡lein und Brünnlein o[tmal# Steine und dämme im Weg ‰ehen, daß ›e nit in die Gärten und Wiesen fließen und dieselben nü”li¡ wä‹ern können: Also ligt o[tmal# vor den Herzen der Jugend, ein Stein de# Verdru‹e# und Unlu‰#, daß ›e diese Mil¡ und diß Leben#wa‹er nit in ›¡ trinken wollen. Da muß man dann darauf
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beda¡t seyn, wie ihnen ein Lu‰, und sol¡e seelige wä‹erung annehmli¡, gema¡t werde. Vor so ein Mittel wird billi¡ gehalten die Uberse”ung der Cate¡i#mu#-Haupt‰ü¿e, in anmutige Gesänge und Lieder: sowohl weiln die Poeterey und Reimen den Ohren | und Herzen ›¡ allemal liebli¡er einspielen, al# die ungebundne Rede; sowohl au¡, weil die Jugend gemeinigli¡ zur Mu›k und zum Singen Lu‰ und Belieben hat. E# ›nd aber diese Lieder theil# vor Jahren, na¡ damalnbräu¡iger unreiner Prosodie,
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verfärtiget, und zum Dru¿ befördert, ani”o aber soviel mögli¡, in neuübli¡e reinere Reimen umgese”et, und vermehret, theil# au# denen vor weniger Zeit zwar herau# gegebenen, aber dieser Orten anno¡ nit
Text 86 und Gedicht 87 (1664)
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allerding# bekandten Gesangbü¡ern zusammen getragen, und der Jugend zum bä‰en au#gefärtiget worden: Wiewohl ›e, au¡ den Alten und Erwa¡senen, zur Anda¡t dienli¡ und nü”li¡ seyn können und sollen. 35
Da# Singen und Gei‰li¡e Lieder-Di¡ten i‰ ein Englis¡e# Thun: dann die Engel ›ngen immer im Himmel da# dreymal Heilig, wel¡e# der Vetter de# Herrn Me‹ia# (.Esa. 6. v. 3.) mit seinen ‰erbli¡en Ohren angehöret; Sie haben au¡ bey der Geburt unser# lieben Heilande# und Jesulein#, diese# ihr Ampt erwiesen, und ihr s¡öne# Deogloria in den Lü[ten Chör- und Heers¡aren-weiß ange‰immet. Und da alle kün‰e mit diesem Leben aufhören, so wird alleine die Himmlis¡e SingKun‰ mit un# in jene# ewige#
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Leben wandern: Da wir dann, glei¡wie in andern Bes¡a[enheiten, also au¡ im Singen, den Engeln werden glei¡ werden. Mein‰ aber werden dort s¡öne und wol›ngende Engel seyn, | die lieben Kinder und Erd-Engelein, wel¡e o] zu Gott gesungen, und also hier auf Erden angefangen, wa# ›e dort im Himmel nimmermehr enden werden.
LXXXVII. Türken-Tru” und Frieden-S¡u”. Spielgedi¡te. Mar#. Will die Chri‰en Welt nun gar au# den wa[en Pflüge s¡mieden: aller alter Weiber Maul wäs¡t und plaudert nur von Frieden. Frankrei¡, i‰ nun frank von Kriegen: Spanien, legt hin den Span: Engeland, mir viel zu Englis¡, nimmt den König wieder an: 5
Teüts¡land, peits¡et ›¡ nit mehr: Nord, ›ht Einig seine Kronen. Soll dann so der faule Fried i”t in allen Ländern wohnen? Weg mit diesen albern Sa¡en! Kriege heis¡t, der Kriege# Gott J¡, wa# gilt#, i¡ will vers¡a[en, daß der vorsa” wird zu spott. Zweytra¡t, au# der Höllen her! i¡ muß neue Flammen säen,
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e# muß mir in vollem Brand alle# Land auf# neue ‰ehen. du, mein Türke, Länder-geisel! Ziehe deinen Sebel au#. Du wohn‰ lang genug in Stambol, su¡ ein mal ein ander hau#. Türk. Den Faulen befihlt man! J¡ selber, i¡ eile, na¡ Chri‰enblut dür‰et die Sebel und Pfeile.
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die Lanzen s¡on danzen, begierig zu spie‹en
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S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
die köpfe der Chri‰en, von Rümpfen geri‹en. wa# Soliman su¡te, soll A¡met i”t finden. da# Volk de# Gekreu”igten kreü”gen und binden. dem Jbrahim glei¡et mein Primo-Vezier | 20
e# ‰e¿t ein Monar¡e der Erden in mir. Hat Muhamet können die Grie¡en zerpeits¡en: i¡ A¡met bin Ruhte der Hungern und Teuts¡en. Mein Monde, der soll nun die Hörner anfüllen. du, Mar#piter, sey mir mit Bey‰and zuwillen. Teuts¡land.
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Hör, Chri‰e! diesen Goliath honspre¡en deinen Chri‰en. dar[ wider deine Freünde ›¡ dein Feind dann also rü‰en? den Weinberg deiner Kir¡ laß dur¡ diß wilde S¡wein, du ha‰ ihn ja gepflanzt, nit gar zerwühlet seyn. Di¡ pflegt er zuverspotten:
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drum wolle‰ ihn au#rotten. wir ›nd die deinen: Laß Hül[ ers¡einen. Du ha‰ den Frieden un# bes¡ert: nimm deine Gab nit wieder. die Chri‰enhäupter ›nd vereint, ›e wurden Freünd und Brüder.
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die Eintra¡t, ma¡et Ma¡t. Führ deine Chri‰enheit, den argen Chri‰en-Feind zu ‰ra[en, in den Streit. woll‰ un# zusammenfügen, dem Wütri¡ obzu›egen. hil[ un# ihn s¡lagen,
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und ganz verjagen. Ob wir s¡on gro‹e Sünder ›nd: do¡ ›nd wir deine Chri‰en, die du versöhnt mit deinem Blut. Laß nit dein Erb verwü‰en. Gib, da# S¡werd Gideon#, dem Keyser in die hand, von diesem Midian zu retten unser Land. |
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Um deiner Ehre willen, woll‰ unsre Bitt erfüllen: daß wir di¡ loben, hier und dort oben.
Gedichte 87 (1664) und 88
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Friede. Verla¡e nur, ô Teüts¡land, diesen Tru” 50
de# Chri‰en-Feind#. der Himmel hält dir S¡u” der Türke soll ein Raub de# Adler# werden. Zeit i‰ e#, ihn zu tilgen von der Erden. denk, daß er i”t auf‰eht zu seinem Fall: sein Grabgesang i‰ dieser kriege#s¡all.
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da# Rei¡ i‰ rei¡ an krä[ten, ihn zuzähmen, ihm wiederüm, da#, wa# er nahm, zunehmen. Sey ohne Fur¡t! Gott und sein Leopold erhalten dir da# neue Zeitengold. dort auser Rei¡# sein S¡werd soll glü¿li¡ kriegen:
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im Rei¡ werd J¡, J¡, in besa”ung liegen. Fried, Fried mit dir! die ›eben Seulen ‰ehn: auf sol¡em Grund, kan‰ du zu grund nit gehn do¡ thue Buß! Gott hat au¡ andre Strafen. Mit dem Gebet wend ab die Zorne#-wa[en.
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da# BesemLie¡t am Himmel, drohet viel: der Chri‰en-Feind sey diese# Pfeile# Ziel. Bald soll sein Land, wie jüng‰ sein Stambol, brennen. Gott wird einmahl sein arme# Völklein kennen. # Leb Leopold lebe! e# lebe der Käiser.
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Jhr Für‰en de# Frieden#! beherrs¡et die Häuser. |
LXXXVIII. Über den Spru¡ Joh. 16. v. 16. über ein kleine# werdet ihr mi¡ ni¡t sehen. Wie lang wie lang, ô Herr, bin i¡ bey dir verge‹en? wie lang soll meine Seel der s¡warze kummer fre‹en und nagen mein Gebein? da# kleine wehrt zu lang, da# kleine wel¡e# ma¡t mir augenbli¿li¡ bang.
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Ein lange# ha‰ du di¡ a¡ meiner Seel verborgen. A¡ sende sende bald den langerwüns¡ten Morgen de# Tro‰e# na¡ dem Leid na¡ trüber kummerna¡t. hat dann dein weißer will auf ewig au# geda¡t: mir diese trauerpein? wend endli¡ diese# Wetter.
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und sey mir ein Gezelt, ein Heiland und Erretter in diesem S¡wermut#bra‰. Da# Creü” bebürdet mi¡. do¡ seh' i¡ in der Noht' au¡ an dem Creü”e di¡. Voll wunden über mir, die mir zu gut geflo‹en, au# denen eine Flut von Balsam i‰ ges¡o‹en,
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der allen Sündens¡wal und Seelens¡aden heilt. Jn diese berg' i¡ mi¡, Wann mi¡ ein Sturm ereilt. und s¡re¿et meine Seel. Die Hi” hat mi¡ gebraten, die Hi” von kummerla‰. Die bittren Trehnensaaten ›nd häu[ig au#ge‰reut: A¡ mö¡t' i¡ ernden ein
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für dulten deine Huld, für Trehnenwa‹er Wein, für La‰ Ergö”ung#lu‰. Der Feind will meinen Rü¿en wie son‰ ein faule# Feld, mit Pflügen überbrü¿en und Fur¡en s¡neiden ein. Herr kehre di¡ zu mir, | ja kehre wieder üm und ziehe mi¡ na¡ dir,
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so werd' i¡ wieder froh. Laß meine Leidbes¡werden mein Trauren wieder lu‰ zu lauter Freüden werden, und ende meine Plag. So will i¡ rühmen frey daß deine Hel[er Hand die allerbe‰e sey.
LXXXIX. Morgen-Lied. 1. Fris¡ auf, der braune S¡atten fleü¡t vor dem Tage#-s¡ein. Cyllene will ermatten, s¡leü‰ ihre Lie¡ter ein. 5
da# müde Sternenheer verbla‹et von der Sonnen,
Gedicht 89
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die ie”und i‰ gesonnen zu‰eigen au# dem Meer. 2. Ermundert, meine Sinnen, 10
ihr Augen, wa¡et auf, la‹t S¡laf und Ruh zerrinnen, ru[t inner mir zuhauf Gedanken, Sinn, und Herz, la‹t un# dem Herren danken
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der un# hat wollen franken vor ungema¡ und S¡merz. 3. Der Feind e# bö#li¡ meinet' in abgewi¡ner Na¡t, no¡ lagen wir verzeünet
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mit himmelis¡er Wa¡t. Zwar er hat keine Li‰ und Tü¿' an un# gesparet; iedo¡ der un# bewahret derselbe ‰ärker i‰.
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4. Du gro‹er Mens¡enhüter du S¡u” und Herz der Erd | und himmlis¡en Gemüter, Hirt deiner kleinen Heerd, nimm diesen Dank von mir,
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und laß heüt meine Sinnen mit himmlis¡en Beginnen ›¡ ri¡ten nur na¡ dir. 5. Dein Will sey mein Ge‰irne und der Gedanken Ziel.
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Ma¡ wa¡sam mein Gehirne. E# i‰ de# Jammer# Viel, der un# hier wartet vor. Der Feind von soviel Jahren i‰ seiner Kun‰ erfahren
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er trägt ›¡ ‰ät# empor.
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6. Laß ihn ja ni¡t den Glauben da# zweyges¡är]e S¡werd von meiner Seiten rauben. damit i¡ unverfährt 45
mit ihm zufelde lig'. Er mag mit Li‰ und S¡lägen mir Krieg und Streit erregen; dur¡ di¡ bleibt mir der Sieg. 7. Der Anker sey gesenket.
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so lang mi¡ Ho[nung hält, ›eht mi¡ no¡ unertränket da# Unge‰ümm der Welt. Kra¡t s¡on der s¡wa¡e kahn; ob wind und Wellen brausen
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ob Lu] und Wolken sausen, der Hafen nimmt mi¡ an. 8. Gib, daß i¡ mit der Liebe den Glauben ma¡e kund, | da# Gute nit vers¡iebe.
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Mein Herz, und Hand und Mund sey fern von böser That; Mein Leben dir gefällig, gere¡t, und Tugendvöllig mein Reuen nit zuspat.
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9. Mein Reden sey gewürzet mit Salz der Liebli¡keit. Jm Lau[en unverkürzet laß mi¡ dir folgen heüt Mein Thun sey angenehm
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dir und au¡ denen deinen die di¡ mit treuen meinen. Kein Unthat mi¡ bes¡äm 10. Jn dem Beruf und Stande darin du mi¡ gese”t,
Gedichte 89 und 90
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laß mi¡ mit Pfund und Pfande Gewi‹en-unverle”t mit Wu¡er legen an und laß ›¡ deinen Segen zu meinem S¡weiße legen
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daß er wa# frü¡ten kan. 11. Laß' in gesunden Tagen in ‰olzer ‰iller Ruh mein Dienen dir behagen gieb Mittel au¡ darzu.
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bes¡irme Gut und Hau#. wa# dient' und dir gefället gib mir; wa# abge‰ellet soll seyn, da# wir[ hinau#. 12. Au¡ sorge für die deinen
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für deine Chri‰enleüt. Laß dir ô Herr, die Meinen sein anbefohlen heüt. | Thu gut# wend böse# ab. nim endli¡ mi¡ samt ihnen
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zu deiner Himmel# bühnen, s¡i¿ un# in Fried zu grab.
XC. Al# er, na¡ empfangener vergebung wieder in Sünden gefallen ware. Bleib, Jesu! bleibe do¡. wa#? wilt du mi¡ verlaßen? wil‰ du dann s¡on die kaum-bezogne Herberg ha‹en und wandern anderwärt#? a¡ bleibe, bleib do¡ hier! die s¡warze demmerung, der Abend, bri¡t herfür. 5
Jn mir, mir, wird e# Na¡t, wann du wil‰ von mir gehen, mein Tag der neiget ›¡, wir‰ du nit bey mir ‰ehen,
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S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
du aller Tage Tag! du Sonne meiner Seel! laß nit zu, daß der Feind mir deine Stralen ‰ehl'. A¡ Jesu, bleib bey mir! Mein Abend war vergangen, 10
die S¡warze Sündenna¡t. J¡ hatte di¡ ümfangen, im Glauben krä[tigli¡, empfangen in den Mund. bald kam' ein Höllenpfeil: der ma¡t' mi¡ wieder wund. J¡ sah' ein wenig üm; da hatt' i¡ di¡ verloren. J¡ rief', und su¡te di¡; du ware‰ sonder ohren.
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Mein Heiland war hinweg, mein Jesu#, meine Lu‰ der mir so kurz vorher geheizet meine Bru‰. J¡ su¡t in meiner Seel, den meine Seele liebet; i¡ su¡t' und fand' ihn ni¡t. dieweil i¡ ihn betrübet mit meinem Sündentuhn, verlohr' er ›¡ von mir.
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ô blinde Si¡erheit! i¡ da¡t': er i‰ no¡ hier: da war' er weit hinweg. A¡ hätt' i¡ ni¡t zurü¿e auf alte# Sündentuhn gewendet meine Bli¿e! Wohl dem, den Gott, wie Loth, au# dem Verderben zieht! | weh dem, der, wie sein Weib, zurü¿e wieder ›ht
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na¡ wollu‰ und na¡ Welt! Ein Hund fri‹t selber wieder, wa# er zuvor gespeyt: so i‰ vor Gott ein jeder, der alte Sünden liebt, der au# der Na¡t entrann, und do¡, au# Lieb zur Na¡t, ni¡t au#verharren kan in dem erkannten Lie¡t. Ein söl¡er Hunde#ra¡en
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kan ‰erbli¡ Gotte# Güt, den Zorn un‰erbli¡, ma¡en. So lang wir bleiben fromm, bleibt Gott und Himmel gut. s¡lei¡t neue Bo#heit ein, so hat un# Jesu# Blut ümson‰ gewas¡en ab, gereinigt und gebadet. der Himmel‰eig verfällt. Zur Hölle wird gepfadet
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ein breit gebahnter Weg. der Ga‰ zieht wieder au#, der Ga‰, der unsre Seel erwehlt zu seinem Hau#, der selb‰e Himmel#wirt. A¡ i¡ bin au¡ geworden ein Ein# von dieser Zahl, ein Glied in diesem Orden, ein wandrer auf der Bahn, die ni¡t gen himmel trägt;
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ein Wirt, der seinen Ga‰ in faule Laken legt, darüm er wandert au#. J¡ hatte meine Fü‹e
Gedicht 90
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gewas¡en in dem Strom der Seiten-leben#flü‹e. bald lo¿te mi¡ die Welt, a¡! wieder in den dre¿. J¡ bin s¡on, wie zuvor, ganz voller Sünden kle¿. 45
J¡ hatte meinen Ro¿ voll unflat#, au#gezogen: bald hat der Sathan mi¡ in dunkler Na¡t betrogen, daß i¡, halb Sündens¡laf, dareine wieder kro¡, und also wieder nahm da# abgelegte Jo¡. Die Seel war weiß, wie S¡nee: Nun i‰ ›e roht von Sünden.
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da# s¡öne Engel kleid, die Uns¡uld, blieb dahinden und wi¡ dem S¡uldenro¿. Gewi‹en ware rein: Nun ringet e# mit Ang‰, und mit verzweiflung# pein. | O Gott, wa# fang' i¡ an? du bi‰ müd zuerbarmen, weil i¡ ni¡t werde müd, zu sündigen; mir armen!
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Mein vorsa” wel¡en i¡ dir opfer', ‰inkt vor dir, weil er mit unbe‰and di¡ teüs¡et für und für. Wa# fang' i¡ dann nun an? J‰ dann vor meine Sünden Kein Lö#geld übrig mehr? soll mi¡ Megära binden und s¡ließen an den Pfal, der S¡langengeisel droht?
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J‰ Jesu# Jesu# nit, zu meiner Sünden noht? Kein ander Mittel i‰. du, Jesu, mu‰ mi¡ lösen von meiner neuen La‰, imfall i¡ soll genesen. Verderben soll i¡ ni¡t dann diß i‰ dein Gebot: Mein Will i‰ daß er Leb', und nit de# Sünder# Tod.
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Wa# aber hil] die Hülf, wan mir nit i‰ zuhelfen, wann mi¡ der Jrre‰eig ‰ät# wieder zu den wölfen weit von der Heerde trägt. Kein Pfla‰er oder Kraut i‰ für die wunden gut, die man ‰ät# fris¡e s¡aut. wer i‰ e# dann, der mi¡ so immerzu verleitet?
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i‰#, Jesu, ni¡t dein Feind, der mi¡ und di¡ be‰reitet, der bösen Samen seet in unser träge# Herz, da# trägt und wir] al#dann, (so treibt er mit dir S¡erz) für wei”en, Unkraut auf. Wa# ›nd wir arme Leüte, Herr, daß wir ihm, der mehr, al# wir, geübt zum Streite,
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gewinnen solten ab? Der Löw i‰ viel zu wa¡, wir aber viel zu s¡laf. Herr! su¡e deine Ra¡
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S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
und deinen glaubigen. Soll er dann seyn verme‹en und rühmen, daß er dir zum Haubte sey gese‹en und mei‰re, wie er will, die Glieder deine# Leib#? 80
soll dann, da# Be¡ergi[t de# S¡and- und Hurenweib#, | un# alle ma¡en voll? Wir, deine lieb‰e Freunde, ›nd härtigli¡ bedrangt von deinem ärg‰em Feinde. du gro‹er wolkengott! Wer bindet dir die Hand daß du nit seinem Grimm thu‰ selber wider‰and!
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Ha‰ du die Sternen ho¡ in Lü[ten lehren danzen, und in die Lu[t gehengt die unbepfälten S¡anzen; ha‰ du da# Mens¡enhau# gegründet ohne Grund; ma¡‰ du die Berge eng, mit deinem Donnermund fähr‰ auf den Wolken her, glei¡wie auf einem wagen,
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und wir‰ von Feur und Wind in Pra¡t dahergetragen: und lä‹e‰, deinem Feind, so gro‹e# Wüten zu? Wa¡ auf, und ma¡e Kund, daß du no¡ seye‰ du! Leg ihm, den Zügel ein, den Rigel an die Nasen, und laß ihn, wie er tuht, nit also feindli¡ grasen
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na¡ Seelen, die du ha‰ erkau[t mit deinem Blut, da# unsre Sünden wäs¡t und lös¡t der Höllen Glut. J¡ muß bekennen frey, daß alle meine Stärke zu s¡wa¡ i‰ gegen ihm, A¡ laß ihm seine werke nit ‰reüen in mein Herz! hier, hier, na¡ deiner Güt
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erweiße, wie du pfleg‰, dein göttli¡e# Gemüt. E# i‰ ja wider di¡, daß er soll werden Mei‰er, Gott, über deine S¡aar und dir-verwandte Gei‰er? e# geht an deine Ehr. Wir‰ du ni¡t Retter seyn, so wird er dir auf Erd dein Rei¡ no¡ nehmen ein,
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und Mei‰er seyn im Feld. kein Frommer i‰ so heilig, so fromm, er se”t an ihn. Er i‰ vers¡mi”t und eilig, wir aber träg und faul. a¡! halt sein wüten ein, | und laß ihn au¡, wie dir, un# zu den Fü‹en seyn, Du aber, ô mein Hirt, mein Lie¡t, mein Heil, mein Leben!
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woll‰ di¡ mir wiederüm zu eigen übergeben, und dir mi¡ nehmen hin. a¡ feure wieder an,
Gedichte 90 und 91
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Mein Herz, mit deiner Lieb, daß i¡ di¡ würdig kan, bewirten, wehrter Ga‰! Wa# ‰ehe‰ du von ferren und drau‹en? komm herein, du Gsegneter de# Herren! 115
hier i‰ no¡ raum genug. J‰ e# s¡on kein Pala‰: so i‰ e# do¡ ein Herz, da# einen sol¡en Ga‰ in Ehren halten will. J‰ e# no¡ wa# vers¡lo‹en: so ‰oß e# selber auf. ein sol¡e# Thür-auf‰o‹en s¡leü‰ mir die Hölle zu. Wirf alle# da# hinau#,
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wa# dir darinn mi#fällt; daß i¡ dein liebe# Hau# und Tempel möge seyn. Du kan‰ mi¡ würdig ma¡en, bin i¡ s¡on würdig ni¡t, daß i¡ di¡ soll beda¡en. Komm, kehre bey mir ein, wie bey dem frommen Loth, und führ au# Sodoma, au# Sünd- und Höllen noht,
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die Reu-zerknirs¡te Seel. so will i¡ zu ihr spre¡en: Nun mag‰ du deinen S¡merz und Kummer wider rä¡en, und kü‹en, den du lieb‰. Umfahe deinen Ga‰, den du verlohren vor und i”und wider ha‰. Er i‰ dein Bräutigam. Umfah' ihn ‰ark und fä‰e,
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und laß ihn nimmer ni¡t. Bewirte deine Gä‰e mit Ko‰ der Reinigkeit, der frömmigkeit und Zu¡t: damit ›e wider nit, wie vormal#, geben Flu¡t. |
XCI. Klägli¡e# Sends¡reiben Einer Sünd- und Creu”geäng‰en Seele, an ihren Himmel#bräutigam. Geliebte# Herz, in Lieb erkennt und treu erfunden! verlä‹e‰ du nun gar dein Turteltäubelein? wann enden ›¡ einmal die sauren Elend#‰unden? J¡ s¡ma¡te tägli¡ ab, vor s¡werer Herzen# pein. 5
Vergeben# i‰, daß i¡ bey Na¡t und au¡ bey Tage vertraur meine Kra[t, verseüfze meinen Gei‰! da# au#geherzte Herz ma¡t mi¡ in Ho[nung zage. Kein sa[t i‰ mehr, al# der au# meinen Augen fleu‰.
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S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
J¡ sehne mi¡ na¡ dir, und weiß di¡ ni¡t zufinden. 10
der weg' i‰ fern und Ho¡. der Ort i‰ abgewegt. A¡ wäre wollen Tuhn, i¡ ‰iege mit den winden geflügelt Himmel-an, an# Ende, da# di¡ hegt. Nun aber kan i¡ ni¡t, ob i¡ zwar wolte gerne. darüm hat meine Lieb den Raht i”t au#geda¡t:
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Ein Brief soll meine Noht dir klagen in der Ferne. Mein Glaub hat, al# der Bot, denselben überbra¡t. J¡ selb‰ verliere mi¡, na¡dem i¡ di¡ verlohren, ô du mein edler Held, ô meine# Herzen# wahl! Mein Unglü¿ bildt mir ein, i¡ sey zum Leid geboren.
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J¡ kan nit fröli¡ seyn, vor meiner kummerqual. gib‰ du mir nit Gehör, und meinen klagen ende, kehr‰ du nit wieder üm, ô du mein hö¡‰e# gut, so jagt mi¡ gar au# mir mein Jammer, mein Elende, | so tödet mi¡ mein S¡merz, vollführet, wa# er tuht.
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J¡ muß, vor heis¡erkeit, gebro¡ne Worte spre¡en. a¡, a¡, wo soll i¡ hin! da# lange Ang‰-ges¡rey da# weinen, da# Geheul, muß meine Stimme bre¡en. J¡ gläübe, daß dein Ohr i”t gar ertaubet sey, die Ang‰-verpre‹te Stimm der Taube zuerhören,
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die di¡ vergeben# su¡t und s¡auet himmel-an Mein Herze, Mut und Aug, ›¡ wieder mi¡ entpören, weil keine#, wa# e# su¡t, ersehn no¡ finden kan. Au¡ werd' i¡, nimmer mehr, zusu¡en di¡, ablaßen, bi# du gewonnen gib‰, bi# i¡ erspüre di¡.
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da# wär ein s¡le¡ter Ruhm, wann du in deinem Ha‹en mi¡ in da# Elend gar verbannte‰ ewigli¡. Mein Haupt i‰ eine Quell der Trehnen, wel¡e rinnen und rollen Wangen-ab, üms¡wämmen mein Ge›¡t. die Trehnen was¡en mi¡ hinweg und mein Beginnen.
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J¡ tuhe, wa# i¡ will; i¡ kan e# wenden ni¡t. wann ›¡ da# volk der Lu[t auf den begrünten Zweigen mit Singen lu‰ig ma¡t, und ›”t in ‰iller Ruh: kan ›e mein klage-tohn, mein Trauer-ä¡zen, neigen;
Gedicht 91
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›e bringen, mir zu lieb, den Tag mit Klagen zu. 45
J¡ denk und denke ‰ät#: a¡ wo i‰ do¡ der Meine? bey ihme wird mir süß mein Leid und Ungema¡. wo i‰ er, daß er so verlä‹et mi¡, die Seine? Komm lieb‰er, end' einmahl mein ‰ätig# weh und A¡. | wie geht e# zu, mein Freünd? gedenk an dein Verspre¡en.
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du ha‰ mir zugesagt da# Leben und dein Rei¡. Wil‰ du mi¡ ni¡t einmahl an deinen Feinden rä¡en? die Ra¡en drohen mir. J¡ bin dem Lämmlein glei¡, dem Lämmlein, wel¡e# ›¡ verlaufen auf der Heide, da# seine Mutter su¡t und do¡ ni¡t finden kan
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Jnde‹en kommt der Wol[ und rei‰ e# von der weide, und füllt mit seinem Fleis¡ den Hungermagen an. wie hab' i¡ da# vers¡uldt? woher kommt diese# Ha‹en? i¡ bin, und will ja au¡ dir bleiben, ewig treü. du aber, du, a¡ du, wil‰ von der Liebe la‹en.
60
wa# ma¡t für eine S¡uld, daß i¡ so Huldloß sey? J¡, deine Lieb‰e, bin mit S¡merz und Noht ümfangen. Kein Berg, kein hoher Fel# und keine hole klu[t kan heilen meine Noht, kan trü¿en meine Wangen. dem Leid entlauf i¡ nit. mi¡ ›¡ert keine Kru[t.
65
Zu de¿en mein Elend, i‰ Tauru# selb‰ zu nieder; weil i¡ von Ungema¡ ho¡ überhügelt bin. da# le”te Thule s¡i¿t mi¡ unverändert wieder, wann i¡ der Noht daselb‰ entlau[en wolte hin. Kan mi¡ dann bergen ni¡t#, kan i¡ dann nit entlau[en,
70
so hil[ du, meine Hül[, so trö‰e du, mein Tro‰. Hil[! trö‰e! laß mi¡ ni¡t im Sorgenmeer ersau[en. A¡ tränk und speiße mi¡ mit deiner Gnaden ko‰. | wo ware‰ du, mein Tro‰, wo war‰ du izt zufinden, al# i¡ mit meinem Feind ein Gänglein mu‰e thun?
75
Sag, warüm Du mir hier nit halfe‰ überwinden? au¡ no¡ vermiß i¡ di¡. sag' an, wo bi‰ du nun? J¡ su¡te meinen Freund de# Na¡te# auf dem Bette; J¡ su¡t' und fand' ihn ni¡t. Mein Freund war weit von mir.
158
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
J¡ ‰und ers¡ro¿en auf, verließ die Lager‰ätte; 80
i¡ su¡t', und su¡t ümson‰: mein Lieb‰er war nit hier. J¡ ru[te, niemand war, der antwort widergäbe. du ware‰ und bi‰ no¡ von hinnen gar zu weit. J¡ wüns¡e mir ohn di¡ nit länger, daß i¡ lebe. die Liebe mi¡ verzehrt: wann blühet meine Freüd?
85
Do¡ Feder, halte ‰ill! laß Trauermund, dein Klagen! und du, mein arme# Herz, betrüb di¡ ni¡t zu Todt! dein Freund hat lang gehört dein Weinen und dein Zagen. sein treue# Herz bri¡t ihm. Er weiß üm deine Noht. der Sohn der Ewigkeit, deß Herz i‰ voll Erbarmen,
90
der seinen gro‹en Trohn in hohen Himmel se”t, lä‹t mi¡, die Seine, nit an Hül[ und Tro‰ verarmen. Dur¡ seine Helferhand, wird Seel und Sinn erge”t. Mein Herzen-Bräutigam! du ›he‰ mein Betrüben; e# kan mein Ungema¡ dir nit verborgen seyn.
95
J¡ bin in deine Hand gezei¡net und ges¡rieben. e# s¡eint, al# zürnte‰ du; do¡ trügt der Augens¡ein. drüm geb' i¡ mi¡ zu ruh, und warte mit Verlangen | auf deine Wiederkun], auf Hülf, auf sü‹en Tro‰. Die Ho[nung hält mein Herz, und i¡ den S¡merz gefangen:
100
Komm bald, erqui¿e mi¡ mit deine# Tro‰e# ko‰. Laß die Höllvögel nit dein Turteltäublein rauben. gebiet den Wellen Fried, den wogen Stille‰and; daß meiner Feinde Heer' auf mi¡ vergeben# s¡nauben. halt' allzeit über mir mit deiner gnaden-hand.
105
Ha‰ du mi¡ lieb, mein Lieb! und bin i¡ no¡ die deine, so komm' und komm do¡ bald, bring Heil und Leben mit. gib forthin ni¡t mehr zu, daß i¡ die deine weine. gedenke deine# Eid#. bea¡te meine Bitt. laß die verlorne Gnad ›¡ wieder zu mir wenden.
110
erfülle deinen S¡wur; ma¡ wahr! i”t i‰ e# Zeit. bi# daß ›¡ meine Noht wird mit dem Leben enden: al# dann s¡eid' i¡ von dir nit mehr in Ewigkeit.
Gedicht 92
159
XCII. Er danket seiner Gotte#-verge‹enen Si¡erheit ab. Horatii libri 1. Carminum Oda 34. Der i¡ bi#her den Himmel karg geehret, und selten hab' ein Opfer angezündt; na¡dem mi¡ lang die Eitelkeit bethöret mit Lügenwahn, und mi¡ gema¡et blind: 5
verwend i¡ die Segel, und laufe zurü¿e; Mi¡ s¡re¿en der Wolken bedrohli¡e Bli¿e. Der gro‹e Gott der mit dem Donner spielet, mit lie¡ter Flamm die wetterwolken theilt, | hat zornigli¡ die Erden überwühlet.
10
die Flügelfuhr hat o] dahergeeilt. der Pferde Lu[trollende# Donnergetümmel, da# ließe ›¡ hören ers¡rö¿li¡ am Himmel. Davon die Erd, die sehr-er‰aunte, bebte: die wilde See, die Flü‹e, bäumten ›¡:
15
weil ›¡ der Wind vom Erdenbau¡ erhebte, dein Meer, ô Atla#, s¡lug' erbo‰ an di¡. E# thönten die Berge, die Thäler und Klü[te, die Donner-Kartaunen dur¡bli”ten die Lü[te. J¡ wurd gemeynt. Gott kan die ‰olzen Ei¡en
20
bald ‰ürmen ab, die Palmen gipfeln auf, ein hohe# Hau# dem nidrem Staub verglei¡en. Steh ‰ille, Seel! ni¡t allso ›¡er lauf. da# Glü¿eRad wanket in ‰ätigem Drehen; wa# oben, kan eben bald unten au¡ ‰ehen.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
160
Kurze Reim Seufzer. XCIII. Eine# Rat#herrn Gott du bi‰#, der da sezt die Obern ein und ab, die du selb‰ Götter nenn‰. Laß mi¡ dir glei¡ au¡ werden dein Amt mit Treü und Ehr verri¡ten hier auf Erden, daß mir ein guter Nahm mög folgen in da# Grab. 5
Ni¡t rahtsam i‰#, daß i¡ ohn dein Eingeben rahte. Ein Rahten ohne di¡, ô Herr! i‰ unrat# voll. drüm rahte du mir selb‰, im fall i¡ rahten soll, daß mein Raht dir zu Ehr, der Stadt zu Nu”, gerate. | Du weiser Himmel#gei‰! Komm geh mit mir zu raht:
10
daß i¡ für deine Heerd, mög helfen wa¿er wa¡en. ver‰opfe loser Hund und böser wölfe Ra¡en: daß ihr verkehrter Will mög kommen ni¡t zur That.
XCIV. Ehe-Seufzer. Du Ehe‰i[ter du! sey Frieden‰i[ter au¡, laß keinen UnfriedSinn in unsre Sinnen ‰reuen. Und wann un# bei‹en solt ein herber trübsal-rau¡: so laß' un# beederseit# un# de# gehülfen freuen. 5
Laß mi¡ di¡, lieb‰er Gott! für deine Liebe, Lieben au# meiner Seelen grund, wa# dann no¡ überblieben von Liebe, da# laß mi¡ dem N䡉en s¡uldig seyn. Jndeß spri¡ meine Seel von Sünden lo# und rein. Drey dinge bitt' i¡ di¡: laß meinen Glauben#kahn
10
ohn S¡i[bru¡ in dem Port de# Himmel# länden an. Jn Chri‰Ergebenheit laß mi¡ hier tägli¡ ‰erben. Und wann i¡ ‰erben soll, laß mi¡ da# Leben erben.
Gedichte 94, 95 und 96
161
Wa# ›nd wir, Herr! ohn di¡? glei¡wie ein hau# ohn ‰ü”en, ein ‰euerlose# S¡i[, ein Bauwerk sonder Da¡. 15
a¡ Herr! laß deine Hand ob meinen Haubte ›”en. son‰ thut der Bau de# leib# bald tödli¡ einen kra¡. | Gott trö‰e du, weil i¡ ohn kinder geh dahin. laß meinen willen ›¡ in deinen willen s¡i¿en. O Vater! will e# s¡on mir nit al# Vater glü¿en:
20
gnug i‰, daß i¡ ein# von deinen kindern bin. O Herr der Herzen du! gib ein geneigte# Herz den Obern gegen mir: daß unter ihrem S¡u”e, bey ihrem guten Sold, i¡ böse Leute tru”e. so wird mein s¡were# Ampt mir seyn ein lei¡ter s¡er”.
25
Du Heilig# DrejmalEin#! gib meinen Sinn Ver‰and, den Händen Treu, da# Herz ma¡ dir allso verwandt, da# alle#, wa# i¡ thu, zu deiner Ehr gedey, dem Nebenmens¡en gut, mir nu” und seelig sey.
XCV. Eine# Ri¡ter# Herr! geh ni¡t in# geri¡t mit deinem armen Kne¡t. Und da mit Mens¡en i¡ muß in# geri¡te gehen so laß de# gro‹en Raht# den Engel bey mir ‰ehen: daß i¡ befördre ni¡t ein ungere¡te# Re¡t.
XCVI. Eine# Geri¡tbei›”er#. Du bi‰, herr! im geri¡t hier selber mit gese‹en ha‰ Parten abgehört. Wann mi¡ vor dir verklagt der hölls¡e widerpart, woll‰ du, wa# Jesu# sagt, mein Anwald, glei¡fall# abzu-hören nit verge‹en. |
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
162
XCVII. Eine# Protocolli‰en. Herr! i¡ zwar muß i”und der Mens¡en wort aufs¡reiben. solt' i¡ von iedem wort dir geben re¡ens¡a[t: so würd mi¡ führen bald der Teü[el in die Ha[t. drüm, Herr! laß meine Red ni¡t aufges¡rieben bleiben.
Morgen Seüfzer. XCVIII. Am Sonntag. Jesu, meiner Seele Sonne! laß mir deine# Lie¡te# wonne mit der Sonne gehen auf: daß i¡ mög ohn fin‰er# wandlen, 5
al# ein Kind de# Lie¡te# handlen in dem Neuen Wo¡enlau[. Deine# worte# Lie¡t mir leü¡te, meine# Glauben# Ampel feü¡te. deine Liebe, brenn' in mir.
10
mein Ver‰ändni# lie¡t au¡ ma¡e. Und mein Anda¡tfeuer wa¡e. daß i¡ leb zu willen dir.
XCIX. Am Montage. Ge‰ern war der Anfang dein; Heute wird die wo¡e mein. wie der Mond sein Lie¡t empfähet von der Sonne: also hier 5
flie‰ der Segen au¡ von dir, daß mein Thun von ‰atten gehet.
Gedichte 99, 100 und 101
163
Der du Sonn und Mond gema¡t, | alle# ha‰ au# Ni¡t# erda¡t; laße mi¡ au¡ etwa# werden. 10
Ni¡te# i‰ mein Thun ohn di¡. Jesu! wirke du, dur¡ mi¡, deine Ehr' und Gut# auf Erden.
C. Am Dien#tag. Herr! dein Kne¡t der i‰ gewillet, wie er soll, zu dienen dir. hil[! so wird dein will erfüllet. deine Fur¡t befä‰ in mir: 5
daß mein Will ›¡ dir ergebe, und i¡ dir zu Ehren lebe. Laß nit zu, daß mi¡ verblenden deine Feind', Höll, Fleis¡ und Welt, mi¡ von dir zu ihnen wenden.
10
Laß mi¡ ni¡t der Lu‰, dem Geld, mit dem Stolz, zu Dien‰e ‰ehen. ma¡ mi¡ deine Wege gehen.
CI. Am Mitwo¡en. Mit dir fieng' die Wo¡en an: dir befehl i¡ au¡ da# Mittel. Leit mi¡ auf die Mittelbahn! aller meiner Thaten Tittel 5
sey die Tugend; die allein laß de# Herzen# Denken seyn.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
164
Laß die Sonne deiner Gnad über mir im Mittag ‰ehen. Mittle dur¡ dein Wundenbad 10
meine Noht, erhör mein Flehen, was¡ den Sünden Wu‰ von mir. Freüd und Leben flie‰ von dir.
CII. Am Donner#tag. Donner, Herr, mit deinem worte s¡lag an meine Herzen#pforte, | daß i¡ werd in Buße wa¡. Do¡ de# Zorne# Donners¡lägen 5
sende Gnaden‰ralen na¡: Sonne! s¡ein mir na¡ dem Regen. Bli” laß vor dem Donner gehen: bli”e von de# Himmel# Höhen gro‹er Donner Gott! in mi¡!
10
daß der Seelen Na¡t erhelle, und zu meinen Sinnen ›¡ deiner Weißheit Glanz geselle.
CIII. Am Freytag. Jesu! du ha‰ diesen Tag, mit viel Leiden, Pein und Plag, Freüd und wonne mir erworben. Laß mi¡ dankbar seyn dafür; 5
und, weil du vor mi¡ ge‰orben, dir zu Ehren leben hier.
Gedichte 103, 104 und 105
165
Laß, von wegen deiner Pein, mir den Tag erfreuli¡ seyn. Dur¡ di¡ bin i¡ worden freye. 10
Laß ni¡t zu, Herr! daß i¡ werd' hier ein Sünden Kne¡t auf# neue; bi# i¡ werde frey von Erd.
CIV. Am Sonnabend. Mit dir fieng' i¡ die Wo¡en an: dir befehl' i¡ au¡ da# Ende. War der Fortgang, wie er sol; laß mi¡ au¡ bes¡lie‹en wohl: 5
daß im Porte froh' anlände de# Beru[e# s¡wa¡er Kahn. Laß da# Ende bä‹er seyn, wann der Fortgang böse ware. | Ende gut, i‰ alle# gut.
10
wer weiß, wa# der Abend thut? ob der Morgen Freüd gebare. Wende Noht und Tode#pein.
Kurze Tag-Anda¡ten CV. Am Sonntag. Diß i‰ de# Herren Tag. Herr laß mi¡ dir ihn geben, dein heüte seyn allein, von Arbeit mü‹ig gehn. Laß mi¡ ein‰ au# dem Grab au¡ aufer‰ehn zum Leben, wie du den Tag vom Tod ha‰ wollen aufer‰ehn.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
166
5
Laß unter denen mi¡ seyn dermalein‰ gefunden, du Leben# Sonne du! die in der rohten quell, im Blut de# Lamm#, und, Herr! in Jesu Marterwunden, ihr weiße# Seelenkleid gewas¡en Sonnenhell. Du Seelen Sonne, du! wann dein Tag bri¡t herein,
10
der unsre Erden-Sonn wird s¡warz und dunkel färben: so laß in deinem Rei¡ mi¡ au¡ ein Sonnlein seyn; laß, Sonne! mi¡ dur¡ di¡ dort Himmel#glanz erwerben.
CVI. Am Montage. Die Sonne gibt dem Mond Li¡t, S¡önheit, und die Stralen. du wolle‰ au¡, ô Gott! mit deinem Glanz mi¡ mahlen. Ma¡ leü¡tend, diesen Tag, mein Glaub- und Leben#li¡t, Zünd an mit deinem Gei‰: ohn di¡ e# brennet ni¡t. | 5
Nimmt s¡on mein Leben hier, glei¡wie die Monden, ab; er‰irbet s¡on mein Leib und sehnet ›¡ zu Grab: bald werd i¡ wiederüm, ein heller Mond aufgehen und mit verklärter Zier au# meinem Grab er‰ehen. Auf Erd i‰ alle# Mond, nimmt zu und wieder ab:
10
dort in der Sonnenburg wird aller Mond vers¡winden, da ewigli¡e Sonn die Monden s¡i¿t zu Grab. Laß un#, Herr, für die Mond- bald Sonnen-jahre finden.
CVII. Am Dien#tage. Mir ha‰ du diese Welt, mi¡ dir zu dien‰, ers¡a[en. Die Welt da# ihre thut, ernehrt und kleidet mi¡: i¡ aber pflege wohl im Gotte#dien‰ zu s¡la[en. Bekehr mi¡, Herr! und lehr mi¡ re¡t bedienen di¡.
Gedichte 107, 108 und 109
5
167
Welt! diene du dem Fleis¡, dir selber, und der Höllen: J¡ will mi¡ la‹en nur in Gotte# Dien‰ be‰ellen. dein Lohn wird seyn der Tod und ewigli¡e Pein: mi¡ wird mein lieb‰er Herr zum Leben führen ein. Viel Herren ›nd auf Erd. J¡ will nur dienen dir.
10
Herr Jesu! laß mi¡ ja dir ni¡t den Dien‰ aufsagen. Und wann i¡ au#gedient, so spri¡, mir zum Behagen: Geh ein, du treüer kne¡t, zur Himmel#freud und mir!
CVIII. Am Mittwo¡. Die wo¡e theilet ›¡: heut ‰eht ›e in der Mitten. | Theil du di¡ nit von mir, halt mir die wo¡en au#. wehr, daß nit zwis¡en un# die Sünde komm ges¡ritten; daß Sathan di¡ nit treib au# meiner Seelen Hau#. 5
Wir ‰ehen hier, voll Tod# au¡ mitten in dem Leben. Du Mittler zwis¡en Gott und Mens¡en! wolle‰ mir, wann mitten in der Ang‰ i¡ sehnli¡ s¡rey zu dir, und mitten in dem Tod, mir Tro‰ und Leben geben. Du ‰ehe‰ zwis¡en Gott und Mens¡en in der Mitten:
10
so woll‰ du, Jesu! mi¡ vertretten und verbitten vor Gott, und meine Seel ihm wieder führen zu. a¡ wend sein Zürnen ab, du treuer Mittler du!
CIX. Am Donner#tag. Den Donner deine# Wort# laß donnern in mein Herze: daß e# in wahrer Buß erwa¡e diesen tag. Mit deine# Gei‰e# Bli” in meiner Seel au#merze die Na¡t, erleü¡te ›e mit einem Donners¡lag.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
168
5
Du könte‰ diese Stund, du gro‹er Donnergott! mit der Posaunen‰imm, dem Donnertag, einbre¡en. drüm wolle‰ du, daß mi¡ dein Donner ni¡t au#rott', am le”ten donnertag, Herr Jesu! vor mi¡ spre¡en. Ob s¡on die Welt auf mi¡ mit Ha‹e donnert lo#,
10
mi¡ kränket und verfolgt: ›e soll mi¡ nit verle”en; weil Jesu# i‰ mein S¡ild. Jn seinem Himmels¡oß, wird er mi¡ alle# Leid#, na¡ dieser Zeit, erge”en. |
CX. Am Freytage. Der Tag hat di¡ betrübt: a¡ laß ihn mi¡ erfreüen! Heüt, Jesu! legte‰ du die Sündensöhnung ab, nahm‰ alle meine S¡uld und Noht mit dir zu Grab. A¡! meine Sünden au¡ mit dir ge‰orben seyen. 5
Dur¡ di¡, Herr! bin i¡ frey. J¡ mag nit wieder werden der Sünden Kne¡t, ein Slav de# Teü[el# und der welt: daß mir mit ihnen ni¡t sey glei¡er Lohn be‰ellt. Hil[ du, und ma¡ einmahl mi¡ frey von den Bes¡werden. Wil‰ du dir eine Braut, mein trauter Jesu! freyen;
10
komm freye meine Seel. ›e i‰ s¡on deine Braut, und freut ›¡, daß ›e bald soll werden dir vertraut. Du Freyer, komm! laß ›e nit länger na¡ dir s¡reyen.
CXI. Am Sonnabend. Die müde welt zählt s¡on den se¡‰- und le”ten Tag: gern wolte da# Ges¡öpf de# Dien‰# entla‹en werden. Herr! bring den Ruhe-Tag, auf lange Müh' der Erden, daß die erwählte S¡aar von Arbeit ruhen mag.
Gedichte 111, 112 und 113
5
169
Mit dir, Herr! fieng' i¡ an; mit dir au¡ will i¡ enden. Laß deine Gnad bey mir ›¡ ni¡t zu Abend wenden. Und wann der Tod mit mir au¡ feyerabend ma¡t; Gib, daß i¡ in dem Grab s¡la[ eine san[te Na¡t. O Jesu! spann mi¡ au#! i¡ habe satt gezogen,
10
an dieser Eitelkeit: laß einmahl Abend seyn, bri¡ mit dem neuen Sonn- und O‰ertag herein: auf daß i¡ Sabbat halt' in deinen Himmel#bogen. |
Abend Seufzer. CXII. Am Sonntag. Nun, die Sonne gehet nieder. Jesu! s¡aue du herwider, meine Sonn! verbirg di¡ ni¡t. woll‰ mir niemal# untergehen 5
Mag mi¡ keine Sonn' ansehen: s¡eint mir do¡ dein Gnaden Lie¡t. Sterb' i¡ heüt, so laß mi¡ gehen au# dem Grab, und aufer‰ehen an dem le”ten Sonnentag:
10
daß daselb‰ i¡, frey von Erden, au¡ ein kleine# Sönnlein werden und im Himmel leü¡ten mag.
CXIII. Am Montag. J”und bringt der Mond die Na¡t, führet auf die Sternen-Wa¡t an dem hohen Wolken-Saale. Jesu! geh mir auf, mein Lie¡t!
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
170
5
in der Na¡t, mein Mondge›¡t! meine Seel be‰rahl' und mahle. Solt wohl heüt, na¡ deinem Raht, meine# Leben# Monden-pfad ›¡ zum le”ten Viertel wenden:
10
a¡ so s¡a[, daß i¡ dort neu, s¡a[! daß i¡ ein Neumond sey, de‹en S¡ein ›¡ nie muß enden.
CXIV. Am Dien#tag. Nun, der Tag de¿t seine wangen mit dem s¡warzen Flor der Na¡t. | Herr! hab' i¡ wa# gut# begangen, hat dein kne¡t e# wohl gema¡t: 5
Dank gebührt dir, vor den willen; Lob und Ehr, für da# erfüllen. Zwar ent›nn i¡ mi¡ mit Reüe: mehr dient' i¡ der Sünd, al# dir. Herr! die Bö#heit mir verzeihe.
10
deine Hand halt über mir, la‹e fröli¡ mi¡ erwa¡en. hil[! dann will i¡# bä‹er ma¡en.
CXV. Am Mitwo¡. Nun i‰ abermahl ein Tag meiner Leben#-müh vollendet. daß ›¡ sonder Klag und Plag diese# Lie¡t von un# gewendet:
Gedichte 115, 116 und 117
5
171
Da# ma¡t Gotte# Gütigkeit, der vermittelt alle# Leid. Jesu! mittle meine S¡uld; laß mir in dem dü‰ren Dunklen deine hohe Gnadenhuld,
10
wie die helle Sonne, funklen. Sey die Feuerseule hier, zwis¡en Noht und Tod, und mir.
CXVI. Am Donner#tag. J¡, ô Gott, i¡ war verme‹en, deiner Fur¡t hab' i¡ verge‹en. wend de# Flu¡e# Donner ab, der mi¡ vor Geri¡t will ‰ellen, 5
der mir droht der höllen Grab. laß den Grimm mi¡ ni¡t zers¡öllen. | Donnre ni¡t mit Zorne#keilen, tri[ mi¡ ni¡t mit deinen Pfeilen. Solte wohl der jüng‰e Tag
10
diese Na¡t die Welt zerbre¡en, dur¡ den le”ten Donners¡lag: Jesu, du woll‰ vor mi¡ spre¡en.
CXVII. Am Freytag. Jesu, meine S¡ulden La‰, die i¡ heüte aufgefa‹t, ha‰ du mit in# Grab genommen. A¡ befrey von Höllenpein,
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
172
5
wann der le”te Tag wird kommen: daß er mög mein Freutag seyn. Dur¡ di¡ i¡ ein Freyherr bin, und dem Tod und Höll entrinn'. Herr! du ha‰ mi¡ dir erworben,
10
meine Seele dir gefreyt, bi‰ vor deine Braut ge‰orben: drüm leb' i¡ in Ewigkeit.
CXVIII. Am Sonnabend. Nun, die Sonn zu Abend geht, bringet dieser wo¡en Ende. Herr! der ›eben Tage S¡uld mir vergib, dur¡ deine Huld; 5
rett mi¡ von dem Stra[-elende, und vergiß der Zorne#fehd. Habe Dank, vor S¡u” in Noht, vor viel Gnaden, Hül[ und Segen. Thu au¡ kün[tig so an mir.
10
Kommt mein Leben#-Abend hier, daß i¡ mi¡ zu Ruh soll legen: sey mein Leben na¡ dem Tod. |
Algemeine Morgenseufzer. CXIX. Seit munder, erwa¡et, ihr s¡lä[rige Sinne! mit Anda¡t geflügelt erflieget die Zinne de# Himmel#, den Herren de# Himmel# zu ehren, lob›ngend vermänget den Englis¡en Chören! 5
Auf! Har[enspiel David#! auf! A‹aph# Trompeten!
Gedichte 119 und 120
173
auf! meine Gedanken, seit Psalter-Poeten! weil Sonne und Wonne am himmel erwa¡en, die Erde mit güldenem Glanze zu da¡en. Zeit i‰ e#, den Herren der Ehren zu Ehren, 10
Herz, Lippen, Aug, hände gen Himmel zu kehren. Zwar i‰ s¡on die Erde voll Orgeln und Flöten, sein Lob au# zublasen ein Hau# voll Trompeten Jhn loben au¡ oben mit Blinken die Bogen. E# ehren die Meere den Herren der wogen.
15
Jhn preißen die Grä#lein und Kräuter auf Erden, die Blumen, die Brunnen, die Bäume, die Heerden. Eh werden zur Erden die Sternen ›¡ neigen, zur unter‰en Hölle die Himmel ab‰eigen; eh werden die Meere vertro¿nen in S¡lünden;
20
eh wird man den Aufgang im Nidergang finden; eh unsere# Gotte# Wolthaten und Thaten in ‰umme verge‹enheit solten gerahten.
CXX. Du A und O, du Ursprung aller Dinge, vor di¡ i¡ i”t de# Tage# Anfang bringe | Nimm diese Seel, den Leib, die Ehr, da# Gut, nimm alle# do¡, wa# an mir i‰, in Hut. 5
Du wolle‰ heüt mein ganze# Thun und la‹en, Herz, Mut und Sinn in deine Sorge fa‹en. A¡ lenke du den Willen und Ver‰and; daß ihnen sey dein wille re¡t bekandt. Und weil i¡ dann zur link' und re¡ten Seiten
10
mit Feinden hab zu fe¡ten und zu ‰reiten: so ziehe du mir re¡te Wa[en an, sey selb‰ mein S¡ild da mit i¡ ›egen kan. Der böße Gei‰, der Satan mir na¡‰ellet; die arge Welt ›¡ au¡ zu mir gesellet.
15
so hat mein Fleis¡ au¡ ‰ät# zu Sünden Lu‰,
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
174
die bellen dann und plagen meine Bru‰. Herr! deinen Gei‰ und deinen Engel s¡i¿e, der dieser Noht mi¡ au# dem Ra¡en rü¿e. Wend S¡aden, S¡and und alle# übel ab. 20
Jn deinen S¡u”' i¡ ni¡t# zufür¡ten hab.
CXXI. Sonnet. Mit dir, du HimmelHerr! will i¡ i”t Anfang ma¡en: A¡ ma¡e, daß dem Tag da# End' erfreüli¡ sey Bey dir, du Vaterherz! su¡' i¡ zu meinen Sa¡en Heil, Segen, Tro‰ und Hül[; daß mein Thun glü¿li¡ sey. 5
Jn dir, mein Leben#hort! Laß meine Seel erwa¡en; daß i¡ zu deinem Lob' in Anda¡t munder sey. von dir werd' i¡ ges¡ü”t vor so viel höllen dra¡en. Zu dir, mein S¡ild in Noht! mein Herz geri¡tet sey. Da# Glü¿ nimmt, wie der Mond, bald zu bald wieder ab. |
10
Glü¿, Leben, Ehr und Gut i‰ ungewiße Haab. Mein unverwandte# Glü¿, mein ewig# Lobbehagen mein Lieb‰e# Seelengut, i‰ Gotte# wahre# wort: solang i¡ glaube dem, bin i¡ in ›¡rem Port, kan fröli¡ gute Na¡t der welt und Sorgen sagen.
CXXII. Billi¡ i‰ e#, daß ô Gott, di¡ mein Morgen-Opfer ehre, daß mit einem Lobgedi¡t, mein Gemüt ›¡ zu dir kehre, O du Quellbrunn alle# Guten, Lie¡t ohn Auf- und Niedergang! billi¡ i‰ e#, daß di¡ rühme meine Rede, mein Gesang. 5
Herr! der s¡öne Wolkenglanz, diese# Lie¡t, da# i¡ ans¡aue i‰ ein Sinnbild und Gemähl deiner Treü, auf die i¡ traue: A¡! e# la¡et, wie die Sonne, deine Güte in der Welt, leü¡tet hell in alle Winkel, alle# wärmet und erhält.
Gedichte 122 und 123
175
Ey so leü¡t, la¡' au¡ auf mi¡, und verhimmle mein Beginnen, 10
we¡#le, Herr! mit deinem Glanz au¡ den Nebel meiner Sinnen, und die Dunkelheit der Seele. Lie¡t und Leben kommt von dir. Wann mir deine Gnad aufgehet, wird e# tagen au¡ in mir.
CXXIII. Nun so lö# i¡ wieder auf, de# Beru[-S¡i[# anländ-Seile: daß i¡, aüf dem Meer der Welt, zu dem Port de# Himmel# eile. auf, ihr Bot#Kne¡t', auf, ihr Sinnen! Ziehet bald die Segel auf: | daß darein die Winde spielen, und befördern meinen Lauf. 5
Zwar, die See i‰ voll Gefahr. Dorten kommt s¡on aufge‰iegen a¡! der wollu‰ fals¡er We‰, meine S¡i[er zubetriegen; bald der heiße Süd der Trübsal, bald der Norden kalte# Heer: daß mein S¡i[lein werd begraben in da# bodenloße Meer. Gott, du re¡ter Steuermann! selb‰ da# Steuer Ruder lenke:
10
daß mein S¡i[ nit lau[en mag auf die Klippen und SandBänke, die verborgen auf mi¡ warten; daß den re¡ten weg i¡ find, und nit na¡ den Sünd-Sirenen meine Segel fa‹en Wind. Laß mi¡, dur¡ die Fin‰erni#, den Compaß de# Glauben# leiten, und mit ‰ätem Ruder‰ri¡ wider wind und Wellen ‰reiten.
15
Laß mein S¡i[ ›¡ allzeit lenken, du mein ‰ernen Lie¡t! na¡ dir: daß ja keine bahn der Bo#heit mi¡ in Leid und S¡i[bru¡ führ. Deine Gnade Na¡wind sey, und da# S¡i[lein portwart# treibe: daß der Höllis¡e Neptun, kein Meerräuber, ni¡t aufreibe; daß kein O‰wind nit zer‰ü¿e, S¡i[ und S¡i[er, Seil und Ma‰.
20
s¡ließ die Winde ein, und ‰ille der geblehten Wogen Bra‰. Die Gedult lavir solang: bi# i¡ fröli¡ mög anlanden in dem Glauben#port einmahl, sonder s¡eitern oder ‰randen. Al#dann will i¡ mein Gelübde dir bezahlen re¡t und wohl. Ho[nung indeß meiner Meerfart fä‰er Anker bleiben soll. |
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
176
CXXIV. Die Sternen ›¡ fernen, die güldenen Brüder. Die Sonne, Prinze‹inn de# Lie¡te#, kommt wieder. Die S¡önheit de# Himmel# vers¡önet die Erd, entde¿et die Matten, die S¡atten aufklärt. 5
E# brennet am Himmel de# Tage# Lie¡t-kerze: e# tage in mir au¡, e# brenne da# Herze! ihr Lippen, eü¡ ö[net, ihr sollet i”t mir mit Reden au¡ ö[nen am Himmel die Thür. Laß, Sonne der Seelen! e# tagen im Herzen,
10
beflamme de# Glauben# blödglimmende Herzen, verbanne von dannen wa# dunkelheit hei‰. dir lebe zu lobe, di¡ liebe mein Gei‰.
CXXV. Nun der Sonnen Wangengold au# der blauen Flut ent‰ehet, nun ›e von dem Mus¡elplan au# dem feü¡ten Bette gehet, Strahlen säet auf die Erde, Tag und wonne wiederbringt; nun da# s¡öne Lie¡t de# Himmel# dur¡ die braunen S¡atten dringt. 5
J‰ e# billig, daß, ô Gott, di¡ mein Morgenopfer ehre, daß mit einem Lobe-Thon meine Stimm zu dir ›¡ kehre, Ô du Quellbrunn alle# guten, Lie¡t ohn auf- und Nidergang! billi¡ i‰ e#, daß di¡ rühme meine Rede, mein Gesang. Herr! der s¡öne Wolkenglanz, diese# Lie¡t, da# i¡ ans¡aue,
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i‰ ein Sinnbild und Gemähl deiner Güt, auf die i¡ traue. deine Güte, wie die Sonne, freündli¡ la¡et in die Welt, leü¡tet hell in alle Winkel, alle# wärmet und erhält. Ey so leü¡t, la¡ au¡ auf mi¡, und verhimmle mein Beginnen, | we¡#le heüt mit Weißheit glanz allen Nebel meiner Sinnen,
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und die Dunkelheit der Seele. Lie¡t und Leben, kommt von dir. wann mir deine Gnad aufgehet, wird e# tagen au¡ in mir.
Gedichte 126 und 127
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CXXVI. E# kühlen und spielen die Lü[tlein von O‰en. der Tag voran sendet die Boten und Po‰en. e# raus¡en die kräußli¡‰en Blätter der wälder. e# flinken und blinken, voll Perlen, die Felder; 5
von güldenen Ro¿ der Aurora ›e fallen, die ›lbernen Tropfen, die runden Kry‰allen. e# thauet Demanten: die Erde zus¡mü¿en, ihr buntli¡e# Blümenkleid herrli¡ zu‰i¿en. du Odem von O‰en, du Aufgang der Höhe,
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Gei‰ Gotte#! mein Herze mit Gnaden anwehe, begei‰re die Gei‰er! sey einiger Reger, die Seele der Seele, de# Leibe# Beweger. O Himmel, laß Segen abregnen und thauen, befeü¡te de# herzen# Tro‰-tro¿ene Auen.
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so werd' i¡ auf Erden den Himmel s¡on haben. kein Nectar, Ambro›a, bä‹er kan laben.
CXXVII. Nun die Blümlein, die bey Na¡t lagen s¡la[en und vers¡lo‹en, glei¡sam thun die Mündlein auf, die mit Morgenthau bego‹en, Gott mit ‰ummen Lob' begrüßen; nun da# Lü[te Chor erklingt, | ›nget sü‹e S¡nabel lieder, Gott sein Morgenopfer bringt. 5
billi¡ i¡ au¡ an sein Lob, eher al# zur Arbeit, gehe, und zu Gotte#-Thron-Altar mi¡ mit Herzen# rau¡werk nähe. Gott! thu' auf zu deinem Lobe meinen Mund, die Zung regier ma¡ ›e dir zur ruhm-Posaune, und den Takt im Herzen führ. Alle# gute i‰ von dir, al# au# einem Brunn geflo‹en;
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alle S¡ä”e ›nd in di¡, du mein hö¡‰er S¡a” vers¡lo‹en. du bi‰ Anfang du bi‰ Ende aller ding' und alle# thun#; du bi‰ Reger und Beweger, und dein Odem webt in un#. Laß dann eine Handvoll mir deiner Himmel#güter fließen, deinen Segen regnen Ab und mein ganze# Thun dur¡gießen.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
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Freüd, Gesundheit, Glü¿ und Leben, alle#, kommt von deiner Hand: son‰ wird nur da# Meer gepflüget und gesäet in den Sand.
Allgemeine AbendSeufzer. CXXVIII. Weil i”und die liebe Sonn' ihren Tage#lau[ vollendet, und von unsrem halben Rund, ›¡ mit ihrem Gold gewendet, nun ›e un# de# Monde# Fa¿el angezündet hinterließ, daß mit dem entlehnten S¡eine er zertrieb die Fin‰erni#: 5
wend i¡ billi¡ mi¡ zu dir, Jesu, ô du SeelenSonne! Sonne, lehre mir dem Mond, etwa# au¡ von Lie¡t und wonne, s¡ieße, gieße deine Stralen auf mein trüb gewölkte# Herz, | daß die s¡warze Na¡t der Sünden müße wei¡en hinterwärt#. zieht die Sonne s¡on davon: Jesu! du woll‰ bey mir bleiben;
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deiner Gnaden Sonne wird alle# Leid der Na¡t vertreiben. Laß au¡ meine Glauben#-ampel in der Na¡t ni¡t fin‰er seyn: angeölt von deinem Gei‰e, wird ›e geben hellen S¡ein. Also kan i¡ alle Sorg ›¡er in der Ruh vergraben, mitten in der dunkelheit mi¡ an deinem Lie¡te laben.
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Aber ›e ›e mag, die Sonne, aufgehn oder untergehn: Do¡ soll ‰ät# in meinem Herzen dein Lob im Mittage ‰ehn.
CXXIX. Heiligheller Abend‰ern, s¡ön‰er Orion der Seelen, Jesu, wink und blinke du, nun ›¡ Erd und Na¡t vermählen. Wie die güldnen Sternlein wa¡en, la¡en au# der Na¡t herfür: Allso wolle‰ du mi¡ heitern, und dein Himmel sey in mir. 5
der du ha‰ den Silberglanz in die hohe Lu[t gehangen, ma¡e‰, daß dein Himmelsaal muß mit tausend Ampeln prangen: a¡ häng' au¡ in meiner Seelen helle Glauben# ampeln auf. Nimm zu un# du, nun die Sonne von un# ziehet, deinen lau[ Laß ja ni¡t den bösen Gei‰ ›¡ mit meinem Gei‰ vermängen,
Gedichte 129 und 130
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und mit Träumen voller Fur¡t meiner Sinnen Zelt behängen: S¡lä[t der Leib, so laß die Seele in dir wa¡ und wa¿er seyn. | Bi‰ du Mond in meinem Herzen, a¡t i¡ keinen Sonnens¡ein: S¡i¿e meiner Sünden Na¡t, mit der Sonne, in die Wellen, und ersäu[e ›e darinn, daß ›e nimmer in mir bellen.
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Laß da# Bette, meiner Sorgen eine sü‹e Ruh‰ätt seyn. J¡ mag s¡la[en oder wa¡en: todt und lebend bin i¡ dein.
CXXX. Die Sonne, da# Li¡ter Lie¡t, gehet zu Graden, ›e ›nket und winket den Meere#ge‰aden, ›e täu[et ersäu[et in wellen die Stralen, ermüdet, die Felder und Wälder zumahlen. 5
der Silber mond glimmet und krümmet die Zinken die Hörner die Sternen holdliebli¡ erblinken die Augen de# Himmel# ‰ehn o[en und wa¡en: die Augen der Erden zu Bette ›¡ ma¡en. O Jesu! nit wei¡e, laß wa¡en dein Herze!
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mein Herze ma¡ wa¡end, entzünde die Kerze! mein Seelmond, ô Sonne! dein Lie¡t nit verliere, wie den Himmel mit Sternen, mit Gnaden mi¡ ziere. So will i¡, solang man ›ht lä¡len von oben Sonn, Monden und Sternen, di¡ ehren und loben.
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Ja, solten die Fa¿eln am Himmel au#gehen, dein Lob do¡ soll bey mir in Glanze be‰ehen. Mein Leib i”t ermüdet von tägli¡en la‰en, su¡t ›¡ zuerholen in nä¡tli¡en Ra‰en. dein Engelheer wa¡e, mein Lager umzäune
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dein Gnadenli¡t, Jesu, im Fin‰ern mir s¡eine; | so s¡la[' i¡ in Frieden, erwa¡e mit Freüden, kein S¡re¿e mi¡ we¿et, mi¡ tödet kein Leiden, wir‰ du mir voll wonne mein S¡la[en so ma¡en: mit dir und der Sonne dein Lob soll erwa¡en.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
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CXXXI. Nun, der braune Abend kömmt, vor die Na¡t Quartier zuma¡en. Stille s¡weigen i‰ da# Loo#. Daß wir s¡la[en gehn, erwa¡en tausend Sternlein, wa¡t zuhalten. Ampeln werden angezündt auf de# S¡lafe# seinen S¡aupla”, da da# Träume-Spiel beginnt. 5
Meiner Augen müde# Li¡t will ›¡ mählig verlaternen, lä‹t die Läden fallen für. Zwar, i¡ seh' eü¡ no¡, ihr Sternen, eüren wolkensaal erleu¡ten: aber nit mein Ange›¡t. a¡ i¡ weiß wohl andre Sternen, mir geht auf ein lie¡te# Lie¡t. Na¡ dem Himmel seh' i¡ nit, no¡ na¡ seinen Aug- und Auen.
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J¡ will auf den Gott vielmehr, der im himmel wohnet, s¡auen: de‹en Allma¡t mein Orion, de‹en Lieb die Glu¿henn i‰, der mit ›eben Tugend‰ernen mi¡ zum Himmel au#gerü‰. diese meine Sternen ihr! seit mir hell im Untergehen: sodann leu¡t' i¡ selb‰ vor Gott s¡öner, al# die Sternenhöhen.
CXXXII. Lobet den Herren, ihr Englis¡en Heere, Cherub- und Serafim, gebet ihm Ehre. Sonn, Mond und Sternen, ihr himmlis¡e wa¡t, Auge de# Tage#, Laterne de# Na¡t#, | 5
wolken und Wetter, ihr donner kartaunen, Regen und Winde, seit Lobe# Posaunen! Lobet den Herren, ihr Sänger der Lu[t, pfei[et und Liedelt, erklinget und ru[t. Tiere der Erden Jnnwohner der wellen,
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lobet den Herren, in wäldern und Ställen, lobt ihn in Teufen und Tei¡en zuglei¡. Felder und Wälder! die Reihe tri[t eu¡: soviel ihr Zungen de# Lobe# solt haben, soviel eü¡ Blätlein und Grä#lein begaben.
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Lobt ihn ihr Mens¡en, ihr Göttli¡# Bild, lobet ihn, der eü¡ mit Leben anfüllt!
Gedichte 132 und 133 (1663)
Du meine Seele, sein Lob au¡ erlern. Alle# wa# Odem hat, lobe den Herrn.
CXXXIII. Bleib, ô Jesu, Lie¡t der Erden, meiner Seele Sonnens¡ein! nun die Na¡t den Tag s¡lie‰ ein, nun da e# will Abend werden. 5
heüt mein Taglie¡t ware‰ du: sey i”t meine Abendruh. Bleib, ô Jesu! meine Sünden in die Na¡t der Ewigkeit mi¡ zu ‰ürzen ›nd bereit.
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wolle‰ gnädig mi¡ entbinden: daß i¡ an dem le”ten Tag, zu dem Lie¡t eingehen mag. Bleib, ô Jesu, Feuer Seüle! Zwis¡en Farao und mi¡
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diese Na¡t woll‰ ma¡en di¡: daß der Feind mi¡ ni¡t ereile. | a¡ sey mein Jmmanuel, wie di¡ nennet meine Seel. Bleib, ô Jesu! mit dem Lie¡te
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deine# wort#, in unsrem Land. ma¡ den wahren Glauben#brand geben S¡ein der Liebe#frü¡te. Endli¡, na¡ der Tode# Na¡t, laß mi¡ seyn zum Lie¡t gebra¡t.
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S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
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CXXXIV. Nun so bin i¡ dann hindur¡, meine Fahrt die i‰ vollendet, mein Beru[- und Leben#s¡i[ i‰ im Hafen angeländet. Tausend Wellen, Wetter, wogen, waren dieser Fahrt gefähr, und e# wolten mi¡ vers¡lingen, winde, wallfis¡, und ihr Meer. 5
Wohl mir, daß i¡ fuhr vorbey soviel Klippen unges¡eitert, daß die Sonn mir s¡ien bey Tag und der Mond die Na¡t geheitert, Segel, Seile Ma‰ und Bretter ›nd nunmehr im ›¡ren Port. Morgen ruh' i¡, dank dem Himmel; dann so fahr' i¡ wieder fort. Nun, ihr wellen, gute Na¡t! Welt und deine Sorgen fluten!
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nun bekrieget, wen ihr wollt; ni¡t# frag i¡ na¡ eüren wuten. Gute Na¡t, ihr Unglü¿# winde! eüer Rasen und Gebla# | euer Sturm soll mi¡ ni¡t ‰ürzen. Belial! nun unterlaß, deine Bä¡e, diese Na¡t, über mein Haupt au#zugießen! Ruh' und Friede, S¡u” und Tru”, soll von Himmel auf mi¡ fli‹en.
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Aber dir, ô Gott, mein Leben, mein getreüer S¡i[patron! will i¡ ein S¡i[liedlein ›ngen, danken mit dem Lobe-thon.
CXXXV. Vom Göttli¡en Ebenbild Wiederkehr. J¡ war, ô Gott dein Bild und dein Gepräge. dein Gei‰ der hat beathmet meinen Gei‰: daß ›¡ ein Theil von deiner Gottheit rege in meiner Seel, die Himmel-ab gerei‰. 5
da mein Ver‰and Vollkommen war zunennen, da kond' i¡ di¡, und da# wa# Gut, erkennen. J”t seh' i¡ dir und mir selb‰ nimmer glei¡: der Teüfel hat sein Bild in mi¡ gedru¿et. i”t bin i¡ blind, an allen Mangel rei¡:
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mein Unver‰and im dunklen ni¡t# erbli¿et. A¡ pflanze du auf# neue di¡ in mi¡. thu weg die De¿: so seh' i¡ wieder di¡.
Gedicht 135
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Du weißheit# Brunn, du Vater aller Gaben! Laß Wolken-ab mi¡ deine Weißheit laben. 15
die Fin‰erni# der Seele ma¡e Lie¡t; damit ›e re¡t da# Gute mög ersehen und lern gerad, nit krumme Wege, gehen. A¡ gib ô Gott mir wieder mein Ge›¡t. Mein Wille war de# deinen ein Gepräge,
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und mein Gei‰ ganz geformt na¡ deinen Gei‰. | mein Herz war, dir zufolgen, gar nit träge. i¡ liebte di¡ und da# wa# göttli¡ hei‰. J¡ mu‰e nur, da# hö¡‰e Gut, di¡ nennen. e# war mein Lu‰, dein Wesen zuerkennen.
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J”t ›ht mein Will dem deinen nimmer glei¡. Ungöttli¡keit mein böse# Herze drü¿et. Herr! ma¡e du mi¡ armen wieder rei¡. da# i‰ nit dein, wa# an mir wird erbli¿et. J¡ hab' gepflanzt da# Böse selb‰ in mi¡
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a¡ reutt e# au#, und s¡enk mir wieder di¡. du, Jesu! woll‰ auf# neue mi¡ begaben, und meine Seel mit wahrer Frömkeit laben. a¡ laß in mir e# wieder werden lie¡t. a¡ laße mi¡ in Glauben na¡ dir sehen,
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in Lieb, Gedult, und Ho[nung einher gehen. So hat mein Will zum Guten ein Ge›¡t. Die Sinnli¡keit, der Mens¡heit ihr Gepräge, die Lu‰begier, der körperli¡e Gei‰, war zwar in mir, do¡ mit Gehorsam, rege:
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›e folgte dem, wa# die Vernun] un# hei‰. J”t darf ›e ›¡ selb‰ Mei‰erinne nennen, will kein Gebot und kein Verbot, mehr kennen. Mehr einem Thier, al# Mens¡en, seh' i¡ glei¡; Begirli¡keit mi¡ hin zur Erden drü¿et.
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Du Gotte# Gei‰, von wahren Gaben rei¡, wann soll i¡ seyn mit Gnaden angebli¿et? A¡ pflanze du die Tugend fä‰ in mi¡,
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
184
und la‹e mi¡ gewurzelt seyn in di¡. So wird al#dann mi¡ deine Freüd begaben, 50
mit Gott und mir und Mens¡en Fried zuhaben. | Zur Mittelbahn mi¡ leiten kan dein Lie¡t. Jn Mä‹igkeit wird man al#dann mi¡ sehen, mit LöwenMut, dem Re¡t na¡, einher gehen. so tret i¡ frey vor Gotte# Ange›¡t.
CXXXVI. Gotte#-Lob. Wiederkehr. Ô Alfa, sey geprei‰! der du der Er‰e bi‰, und au¡ da# Le”te Gut, Omega sey gegrü‰! JEHOVA, sey geprei‰! der du im Himmel ›”e‰, und dieser Erden Grund, mit deinen Händen ‰ü”e‰: 5
der du den gro‹en Bau gegründet ohne Grund und in die Lu[t gehengt diß Seulen-lose Rund. O S¡öpfer, sey gegrü‰! der du die Himmel#bogen mit blauen Teppi¡en und Wolken Flor ümzogen, der du mit Sternen ha‰ üms¡anzet und bepfält
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die Lu]e, Na¡t und Tag mit Sonn und Mond vermählt. Ernehrer! nimm den Dank! Erhalter diese# Ganzen! der du den Segen Thau gie‰ auf der Erden S¡anzen, belebe‰ wa# da webt, und weß du Vater bi‰. Soviel Dolmets¡er ›nd der Ma¡t, der Güte Zeügen,
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al#viel Wolthaten ›¡ zu un# hier tägli¡ neigen Jehova sey geprei‰! ô S¡öpfer sey gegrü‰! Jehova sey geprei‰! der du im Himmel ›”e‰, zur re¡ten Gotte# un# mit deiner Vorbitt ‰ü”e‰. der du, du fe‰er Fel#, bi‰ deiner Kir¡en Grund, |
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vor alle Mens¡en litt‰, auf diesem ErdenRund. Erlöser, sey gegrü‰! der du die Himmel#bogen verla‹en, und auf Erd im Elend umgezogen,
Gedichte 136 und 137 (1662)
die Gottheit un# zu gut mit Sterbli¡keit ümpfält, un#, deine liebe Braut, dir ewigli¡ vermählt. 25
O Bruder! nimm den Dank, Du Heiland diese# Ganzen! deß Tod un# vor dem Tod und Teüfel kan vers¡anzen, der du mit deinem Blut der Sünden Tilger bi‰.
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Du bi‰ e#, der un# kan den Weg zum Vater zeigen, Brüdern , neigen. sein Herz zu seinem Volk, zu deinen Schwestern Jehova, sey geprei‰! Erlöser, sey gegrü‰. Jehova, sey geprei‰! der du im Herzen ›”e‰, und unsern s¡wa¡en Gei‰ mit deiner Stärke ‰ü”e‰. Du helle# Seelen Lie¡t, de# Glauben# Felsen grund! Von Himmel her gesandt, zu trö‰en diese# Rund.
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Erleü¡ter, sey gegrü‰! der du bi‰ von den Bogen, der blauen Wolkenburg zu un# herab gezogen in diese# Jammerthal, da# mit der Na¡t verpfählt, und unsren Blinden Sinn mit Unver‰and vermählt. O Trö‰er! nimm den Dank, Regierer diese# Ganzen!
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der seine Engel un# verwahren und vers¡anzen und wohl bes¡ü”en lä‹t, und selber S¡u”herr i‰. | Dein Seüfzen kan bey Gott von unsrem Seüfzen zeügen und sein aufmerksam# Ohr, un# zuerhören, neigen. Jehova, sey geprei‰! Erleü¡ter, sey gegrü‰!
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O Alfa, sey geprei‰! der du der Er‰e bi‰ und au¡ da# Le”te Gut, Omega sey gegrü‰.
CXXXVII. NeuJahr# wuns¡ Nun, die Sonne kehret wider, grü‰ die S¡uppen-Sternen-Brüder, lau[t dem wa‹er-eimer zu; winkt dem zwilling-Lie¡t von weiten, 5
ihm die Herberg zubereiten. Da# Jahr ›¡ erneuret nu.
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S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
186
Unsre Sonn' au¡ widerkehrte, neüli¡ unsre Freüd vermehrte, unsre wehrte Für‰en-Sonn'. 10
a¡ ›e war un# weit entse‹en. do¡ e# ma¡et un# verge‹en alten Leid#, die neue Wonn. Jhme au¡, wie man ver‰ehet, eine s¡öne Sonn' aufgehet,
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eine Wonn', im Neuen Jahr. We¡sel-glanz lieb‰rahlen s¡ie‹et. Phöbe unsren Phöbu# grü‹et: O ein Jrdis¡ Gotter-Paar! Nun, wir werden un# beflei‹en,
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diese Sonn willkommen hei‹en, unsre andre Lande#-Sonn'. Jndeß wüns¡en wir: E# lebe unser Phöbu#, unsre Phöbe! Neüe# Jahr, geb neue wonn. |
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Unser wehrt‰er Lande# Vater unser Trö‰er und Berahter, Chri‰ian Erne‰, lebe wohl! soviel Strahlen s¡ie‰ die Sonne, diese# Jahr mit soviel wonne
30
Seine Dur¡leü¡t krönen sol. Au¡ Georg Albre¡t mit Sophien, unsre Für‰en, mü‹en blühen, und da# lieb‰e Herrlein-Paar. Soviel Tropfen gie‰ der Regen,
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soviel mü‹e Gotte#-Segen auf Sie trie[en diese# Jahr. Eine Sonn mit Rosenwangen, i‰ au¡ neüli¡ aufgegangen der ergänzten Canzeley.
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Geb Gott, wie wir s¡on erfahren,
Gedicht 137 (1662)
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daß Herr Canzler mit den Jahren unsrer Wolfart Grund-Stein sey. Gott ma¡ seinen Wol‰and ‰äte, au¡ gesamter Herren Rähte 45
und dem Edlen Hofe#-Staat. Gei‰ zum Raht, gewüns¡te# Leben, ihnen woll der Himmel geben, und behüten ihren Pfad. Unsre treue Gotte#-Lehrer,
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unsre Trö‰er und Bekehrer, nehme Gott in Huld und Hut. Hof- und Canzeley-Verwandten, allen treuen Amt#-bekandten, sey diß Jahr gewüns¡t und gut. |
55
Unsrem Raht und der Gemeine Gott mit Gnadenglanz ers¡eine, segne Boden, korb und Vaß, laß die Frü¡t im Feld gedeyen: daß wir einmahl fröli¡ meyen,
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danken Jhm ohn unterlaß. Diese# sey ein Jahr der Freüden! e# veralte alle# Leiden, alle wolfahrt werde Neu! Do¡ au¡, auf daß Gott erhöre,
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allerseit# den Wuns¡ gewähre, Frömmigkeit im Herzen sey.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
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CXXXVIII. Zweytra¡t-Tru” und Eintra¡tS¡u”. Spiel Rede. Zweytra¡t. Bin i¡ lebend oder todt? wa# soll diese Länder-Stille? hab' i¡ keinen Fu# auf Erd, daß i¡ ›e mit höll anfülle? Zwar du ha‰ mi¡ dort verbrennet, Teüts¡land, bey dem Friden#mahl: i¡ lig s¡on ein du”et Jahre in de# Grabe# As¡enthal 5
do¡ man murmlete von mir. Sehet auf, i¡ komme wieder, aufzulösen diese# Band, und zu trennen haupt und Glieder. J¡ bin Fönix: au# der As¡en trett i¡ nun verjüngt herfür. Neue Klag und alte Plage, aller Jammer kommt mit mir. J¡ bring meinen Feuerzeüg, S¡wefelfaden, Stein und Eisen.
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i¡ will bald mit neuem Brand meinen Feuerkö¡er speisen; | und mein Bla#balg soll ni¡t feyren, aufzublasen eine Glut. Seht, ›e lohet s¡on, ›e drohet eine rohte Flammenflut. J¡ komm' au# dem Höllenrei¡ mit den Dra¡enzähnen wieder: daß i¡ rege Krieg und Streit, daß i¡ säe Cadmu#-Brüder
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diß mein Haupt i‰ fris¡ bewa¡sen, neue S¡langen e# gebahr: Gi[t soll in die herzen speyen diß mein gi[t-gefüllte# haar. Wann i¡ nun zergliedert hab, eü¡, ihr Chri‰en, eü¡, ihr Teüts¡en! dann soll eü¡, die s¡on gerü‰, meine Türkengeisel peits¡en. Du, mein Staatmann, mein Getreuer, mu‰ da# deine thun darbey.
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s¡a[, daß keine Treü und Liebe, wie du thu‰, im herzen sey. Staat#-man. Treu! Lieb! ha! alte waar! ›e taugt nit zu trafiquen. Jn preiß und in Valor ›nd heut nur die pratiquen Vive raison d' Estat. hinweg la foy â feu! Wer von der Treü parlirt, der hei‰ mir ün Morue.
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Sincerè da# gilt ni¡t#: man muß i”t sinceriren, in der Politic nit im Bibelbu¡, ‰udiren. Wer andre supprimirt, der bringet ›¡ empor. wer diese Kun‰ ni¡t kan, der i‰ ein ›mpler Thor. Man muß contreminirn ein# Hause# accreuance,
Gedicht 138 (1663)
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de# Na¡barn sein Fortun erhalten in balance, mit man¡erley praetext ›¡ selb‰en estaijren. mit einem Wort: man muß Machiavellisirn. Teuts¡e# Vertrauen. Verflu¡ete Fals¡heit! fort pa¿ di¡ zur Höllen, | zu deinen Rau¡s¡mau¡enden Lugengesellen!
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Mein Teüts¡land, mein Vaterland, da# mi¡ gebohren, hat no¡ nit sein alte# vertrauen verlohren. E# ›nd no¡ viel treüe re¡t-teüts¡e Gemüter vertreüli¡er Freünds¡a] bewahrer und Hüter. E# soll do¡ die Liebe ni¡t gänzli¡ erkalten;
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›e wird no¡ ein Fünklein im Herzen erhalten. Wir beyde ›nd no¡ ni¡t gen himmel entflogen, wir bleiben no¡ unseren Teüts¡en gewogen. Jhr Lieben! liebt eueren löbli¡‰en Keyser, seyt untereinander verbrüderte Häuser.
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Erweiset einander die redli¡e Treu; Daß Teüts¡land da# alte Germanien sey. Eintra¡t. Ja, Bruder, bleibe hier! dein Fliehen würd mi¡ ma¡en fliehen. J¡ heiß Concordia: i¡ will ja flei‹ig mi¡ bemühen, zu thun na¡ meinen Nahmen,
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zuknüpfen Herz und Herz; will allen Kriege#samen au# Teüts¡land reüten au#; aufdaß e# sey und bleib ein Friede# Hau#. Die Eintra¡t, träget ein: die Zweytra¡t, Land und Wol‰and zweyet. J¡ geb' eü¡, jene nimmt. J¡ sammle, aber ›e, ver‰reüet.
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Sie würget eü¡ mit Eisen, denkt ihren Tygers¡lund mit euren Mark zuspeisen: J¡ zahle guten Sold; gemünzt au# mehr al# güldnem Frieden# gold. Fried, Freude sey mit eü¡, du Rei¡e# Haupt und de‹en Glieder!
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wie s¡öne ‰eht e# do¡, wann einig ›nd die gro‹en Brüder, | wann ›e zusammen ›”en
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
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und halten Raht von dem, wa# kan dem Rei¡e nü”en J¡ Eintra¡t ‰eh dabey, und ru[e zu: Fried Friede mit eü¡ sey! 65
Mit Frieden, auf der Erd, Gott in der höhe wird geehrt. Die Chri‰en-Einigkeit, da# Rei¡ der Chri‰enheit vermehrt. Tru” Türken und der Hölle! wann Gott, der Fride#Für‰, i‰ unser Krieg#geselle. Weg, Zweytra¡t, Höllenkind!
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E# lieben Fried, wa# himmel Seelen ›nd.
Zu Herrn Johann Mi¡ael Dillherrn# etc. Ehre der Ehe Sinnbilder und Erklärungen. CXXXIX. Zum Titel-Bild. Die blühende Aaron# Rute. Weh deme, der Allein auf Erden hier muß wandern! wer ri¡t ihn wieder auf, wer hil[t, imfall er fällt? der Stab de# Ehe‰and# führt ›¡er dur¡ die welt. Zwey, reisen mit gema¡: Ein# hat hül[ von dem andren, 5
ein# ›¡ an# andre hält, ein# i‰ de# andern Stab. Wie Aaron# Stab, grünt der, trägt, nit nur sü‹e Mandeln, au¡ junge Stäb, daran ›e einmahl können wandeln im Alter, die ›e au¡ beleben in dem Grab. Gott selb‰ hat diesen Stand und Stab gepflanzt auf Erden. |
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er legt und trägt ihn au¡ in S¡oße seiner Gnad: er muß dur¡ Engel-Hut ihm ‰ät# bedeket werden. wie dorten Aaron# Stab lag in der Bunde# Lad. Der Eh‰and' i‰ vor Gott ein hoher Ehren ‰and. wer ihn re¡t kennen will, ma¡' ihm diß Bu¡ bekandt.
Gedichte 140 (1662) und 141 (1662)
CXL. Er‰e Trauung im Paradei#. Gott selb‰ paart die er‰e Zwey: daß der Mens¡ ni¡t einsam sey. De# Ehe‰and# Würde, Nu” und Notwendigkeit. Der Hö¡‰e se”t den Eh‰and ein: wer wolte Gotte# Sti[tung s¡elten? E# i‰ ni¡t gut, Allein zu seyn: la‹t ja den Gotte#-Lehrsa” gelten. 5
der Mens¡ gesellig i‰ gebohrn, zu Lieb und We¡seldien‰ erkohrn. den bä‰en Freünd die Eh kan geben. Er füllt au¡ Erd und Himmel an, verewigt glei¡sam diese# Leben,
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ma¡t, daß die welt der Mens¡enplan, ni¡t ganz und gar au#‰erben kan.
CXLI. Abraham und Sara, mit den drey heiligen Gä‰en Heil'ge Leüt, au¡ Ehleüt ›nd: Gott ›¡ gern zu ihnen findt. Ehe‰and heiliger Leute. Abraham, der Gläubgen Vatter, Gotte# seiner Kir¡' Er‰atter, | mit der Sara Ehli¡ lebt. Gott und EhGatt kan auf Erden 5
wohl zuglei¡ geliebet werden: wie allhier vor Augen s¡webt. Gott, da# gro‹e Ein# in dreyen, kommt zu diesen frommen Zweyen, ihnen einen Sohn verspri¡t.
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S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
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Ehleüt Gott zum Ga‰e haben, und von ihm empfangen Gaben, wann ihr Herz auf ihn geri¡t!
CXLII. Rebecca zum Jsaac kommend. Al# Jsaac nimt Gott zu Raht, kommt seine Braut, die er erbat. Gott, der Ehe-Rathgeber. Ni¡t# mit dem klugen wählen! Man soll e# Gott befehlen. Spri¡ ihn üm seiner Tö¡ter eine an. der Adam kond versorgen 5
derselb' heüt oder morgen, dir eine Heva au¡ zuführen kan. Thu au¡, wie Jsaac thäte: der wandelt im Gebete, da s¡i¿t' ihm Gott Rebecca seine Braut.
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Zwar Eltern au¡, verwandten, wohl gönner und Bekandten laß rahten dir: so wir‰ du wohl getraut.
CXLIII. E‰her, Aha#veru# Gemalin. E‰her, in die Fremd' entführt, eine# König# EhS¡a” wird. | Göttli¡e Heurat-S¡i¿ni#. E‰her muß, der fromme Waiß, in die Fremd gefangen wandern mit den Juden, mit den andern. Gott i‰ mit ihr auf der Räi#. 5
Ni¡t in# Elend, nein zur krone
Gedichte 143 (1662) und 144 (1662)
193
ließ er führen ›e dorthin, und zu Aha#veru# Throne. der Verlu‰ ward ihr Gewinn. Au# de# Himmel# Cancelleyen, 10
und von Gott, kommt alle# Freyen: Hier auf Erd wird wahr gema¡t, wa# in Himmel ward erda¡t.
CXLIV. Ein Fra¡t-S¡i[. Da# Ehe-S¡i[ au#rü‰ vorher, eh e# lauf in# hau#haltung#-Meer. Notwendige Heurat-Eigens¡a]en. Ein Meer, i‰ diese Welt. Man fährt auf ihr daher, im S¡i[ der Hau#haltung: wie, der vier er‰en Paare der andern Welt, ihr hau# de# Noah Ka‰en ware. Mann muß auf diese# S¡i[ nit springen ungefähr. 5
Zur Fahrt gehört gar viel. da# S¡i[ muß Nottur[t haben Der Steuermann muß seyn erfahren und bejahrt: Zum Ruder s¡i¿t ›¡ ni¡t ein Knab ohn wi” und Bart; er wird da# S¡i[' und ›¡ bald in die Flut begraben. Und wer abfahren will, muß wißen au¡, wohin: |
10
E# soll diß kau[mann#s¡i[ au#lau[en auf Gewinn. Da# S¡i[ der Haußhaltung zehrt mit gar großem Maule: drüm i‰, der e# ernehr, ihm nit willkomm der Faule.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
194
CXLV. Ho¡zeit zu Cana. Zu dem Eh‰and-Orden di¡ s¡i¿ fein Ehr- und ordentli¡. Ho¡zeit-ma¡en. Ni¡t im Winkel zwey zusammen lau[en mü‹en: Laß au¡ andre üm dein Ehegelübde wi‹en. wa# die Kir¡, da# Re¡t und der Gebrau¡ ma¡t für Ordnung, soll di¡ binden au¡. 5
Al# da# Paar zu Cana dort ›¡ wollen paaren hat man sol¡e# dur¡ ein Ho¡zeitmahl erfahren. Jesu# selb‰ ließ ›¡ zur Trauung laden ein, bra¡t au¡ sein Ges¡enke, ma¡t' au# wa‹er Wein. Wer mit Gott na¡ Gotte# Ordnung ehrli¡ handelt,
10
ma¡t, daß Gott und au¡ sein Segen mit ihm wandelt. La‹et alle# ehr- und ordentli¡ zugehen! sagt die S¡ri[t: diß soll beym Ehwerk au¡ ges¡ehen.
CXLVI. Ehli¡er Freünds¡a]-Gegenhall. EHE. AMA. | Wahrer Liebe Eintra¡t-s¡allen, ma¡et EHE wiederhallen Eheleute-Gebühr. Da# Herze hä[t ein EhE-paar zusammen: e# lohen hin, e# lohen her die Flammen. da# eine ru[t: J¡ liebe di¡. die antwort hei‰: di¡ liebe J¡. 5
Ein Leib, Ein Herz, au# Zweyen wird, dur¡ Liebe. Zwey EE die Eh' in beyde herzen s¡riebe. die Eh ru[t' her, die Eh ru[t hin: Mein Herz, dein Herz, Ein Herz und Sinn. die Eintra¡t so, der Herzen we¡selflammen,
Gedichte 146 (1662), 147 (1662) und 148 (1662)
10
wie Seiten auf der Lauten, ‰immt zusammen. Ein# wird de# andern ander# J¡, glei¡wie zween Bäum' umarmend ›¡.
CXLVII. Adam und Eva arbeitend. Wann Adam ha¿t und Eva spinnt, da# Hau# den Gibel bald gewinnt. Mann#-Ehegebühr. Der Vogel i‰ ers¡a[en zu dem Flug. der Mann der i‰ verordnet zu dem Pflug: den Weib soll er die körnlein, wie ein Han, zus¡arren, nit au# der Lu[t auf die gebratne Tauben harren. 5
wer nit ›¡ und die seinen nehrt wer ni¡t# ni¡t s¡a[t, i‰ keine# bi‹en-brode# wehrt. do¡ muß da# weib die Hand au¡ legen an, daß ›e da# Hau# mit spinnen kleiden kan: Ein faule# Weib mit Spinnen kleidet nur die wände,
10
die ‰ät# in S¡oß legt ihre Arbeit-s¡eue Hände. und wa# erwirbt de# Manne# S¡weiß, bewahren muß und sparen seine# Weibe# fleiß. |
CXLVIII. Eine Kind# mutter, einen Herzgeformten Spiegel gegen den Mann haltend. Da# weib hab' ihre# Manne# Sinn, und sey die kind-erzieherinn.
Eheweib#-gebühr. Wie ein reiner neüer Spiegel zeiget iedem die Ge‰alt: So im Herzen au¡ de# Weibe# ‰eh de# Manne# Sinn gemahlt.
195
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
196
Sie soll wollen wa# Er will: also i‰# im Hause Still. 5
Wie die Glu¿henn Eyer leget, Jungen he¿et und erzieht Also soll da# Weib, die kinder aufzuziehen seyn bemüht, auf die Ehepflanzen s¡auen die ihr Gott und Mann vertrauen. Wie die S¡ne¿e pflegt ihr Hau# überall mit ›¡ zutragen:
10
Also soll dem Weib au¡ ni¡t# lieber, al# ihr hau#, behagen. Hau#frau in da# Hau# gehört ›e thu wa# ihr Nahm ›e lehrt.
CXLIX. Auf Herrn Andreae S¡walben#, JurisConsulti, Für‰li¡ Brandenburgis¡en HofRaht#. Ab‰erben. Der treue Raht, der seinen Staate#-Herrn mit Raht und wuns¡ begleitet in die Fern, der vor da# Heil de# Prinzen# auf der Reise | gesorgt zuhau# mit Redli¡-re¡tem Fleiße: 5
rei‰ der nun ab, bey de‹en wiederkehr? der Raht fährt hin: der Für‰ kommt wieder her. Unmilder Tod! J”t hätt er sollen leben: daß ihm den Lohn vor seine Treü mö¡t geben de# Für‰en Gnad. Die Saat war au#ge‰reüt:
10
die Fru¡t i”und solt werden eingemeyt. Er aber ‰irbt. ô eitle# Thun der Erden! e# endet ›¡, da e# re¡t gut solt werden. Wann Mose kommt zu dem gelobten Land, dur¡ vierzig Jahr: so muß er in den Sand.
15
wa# ho[t man do¡ auf so vergängli¡# wesen? man kan ja hier nit auf be‰and genesen. a¡ All'# vergeht: nur Gotte# Liebe ni¡t. wohl dem, der hat auf Jhn sein Ziel geri¡t! Diß thät Herr S¡walb, die fromme Gotte#-Seele:
Gedichte 149 (1662), 150 (1663) und 151
197
er wohnte fremd in dieser Leibe#höle,
20
und da¡t hinauf in# Himmlis¡ Vaterland, da lebt er nun, nit mehr in Pilger‰and. Er i‰ zuhau#! der Taus¡ i‰ wohl bekommen: Ein andrer Für‰ hat ihn in dien‰ genommen, von dem kein Tod ihn niemal# trennen kan.
25
Dort Chri‰u# i‰: hier war nur Chri‰ian. Gott, der ihn dort ma¡t al# die Sonne s¡einen, der wolle hier tro‰-‰rahlen auf die Seinen.
CL.1 Sterbkun‰, die bä‰e kun‰. Wa# fragt der Tod na¡ kun‰? ni¡t# kan ›e wieder ihn: er ma¡t Ver‰and und Hand, dur¡ seine kun‰ verderben. | Zwar lebt da# Lob der kun‰, da# rei‹t der Tod nit hin. Do¡ Eine kun‰ ihn tro”t, die hei‰; Lern seelig ‰erben. ____________________ 1
1663.
CLI. Die müde Leben#Wa¡t. Ho[nung trö‰ den müden Wä¡ter, in der dunkel-dü‰ren Na¡t: iede Stunde, die da flieht, ma¡t ein Theil der Na¡t vers¡winden. Diese Wä¡ter-Ho[nung trö‰et meiner Seele Leibe# Wa¡t: Na¡ der trüben Stunden Flu¡t, wird der liebe Tag ›¡ finden.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
198
CLII. Sünder-S¡eu. Emblematis¡e# Gedi¡te. Sündige ni¡t, ô Mens¡! 1. Ein Paar Hurenvolk im Winkel. Gott ›het#. S¡eü di¡ vor Gott, ni¡t# böse# thu: Er ›ht dir, au¡ im Winkel, zu. 2. 5
Etli¡e Balger und Rau[er. Die S¡u” Engel fliehen. A¡ deine Bö#heit fliehen ma¡t die Gotte# Engel, deine Wa¡t. 3. Ein Wu¡erer und Mammon# kne¡t
10
Der Teufel verklaget. Hier auf de# Satan# Re¡enhaut dein Regi‰er wird ges¡aut. | 4. Ein verzweiflender Mens¡. Da# Gewi‹en bei‹et.
15
verle”e ja Ni¡t dein Gewi‹en: du wir‰ son‰ hart von ihm gebi‹en. 5. Ein Stölzling auf Stelzen. Der Tod nahet. S¡au! du bi‰ auf de# Grabe# S¡welle,
20
daß di¡ der Tod ni¡t sündli¡ fälle. 6. Etli¡e S¡welger und Spieler. Der Jüng‰e Tag citirt di¡.
Gedichte 152 und 153 (1663)
199
E# komt der le”te Tag ges¡wind: weh dem, den er in Sünden findt. 7. 25
Die Verurtheilung der verdammten. Da# Geri¡t verdammt di¡. Du mu‰ ein‰ vor Geri¡te ‰ehen, von Gott mit den Verdammten gehen. 8. Da# höllis¡e Feuer.
30
Die Hölle peinigt di¡. Thu buß, laß dir dein Heil behagen: son‰ wird die Höll di¡ ewig plagen.
CLIII. Auf Herrn ..... Ludwig# Cantoris Ab‰erben. E# sang' und rang Herr Ludwig, hier auf Erd. Er ‰ritte wohl, von Jesu Streit-bewehrt. Sein guter kampf, i‰ gut hinau# gekämpfet. all seine Feind' er ›egha] hat gedämpfet. 5
Jn Tempel er o] sang von Jesu Sieg, al# er an# Creü”, zu Grab' und Hölle ‰ieg. | Wie s¡ön wird i”t die s¡öne Seele ›ngen, ihr Siege#lied, wo EngelCymbeln klingen! Da# s¡öne Thun fieng er auf Erden an,
10
da# ewig währt dort auf dem Engelplan. Jhn hat ie”und, in# heil'ge Chor der Frommen, die Cantorey de# Himmel# aufgenommen. J”t pranget er, mit seine# kampfe# Lohn, a¡ s¡öner Dank! mit einer Sternen kron.
15
Er ›egt', und ›ngt. Wir kämpfen fort auf Erden: daß wir einmal, wie er, gekrönet werden.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
200
CLIV. Auf Herrn Heinri¡ Müller# Ab‰erben. Wa# war Herrn Müller# Sinn, wa# war sein Thun, im Leben? Gott hatte, und sein Fleiß, ihm zeitli¡# Gut gegeben: Er hängt' an diese Erd, sein Herz voll himmel#, ni¡t. na¡ ihrem Heimat sah, der Seele ihr Ge›¡t. 5
E# war, in seinem Gei‰, die Wage aufgehangen, wug' Erd' und Himmel ab. E# ware sein verlangen, da# hö¡‰e bä‰e Gut vorau# zuhandlen ein: daher sein Herze wurd, ein Jesu#perle-S¡rein. Er hat, üm diese# Gut, sein Gut o] hingewogen:
10
und seine volle Hand den Armen dargebogen, die Jesu Brüder ›nd. die no¡-gehabte Haab, die ließ' er hinter ›¡. Wa# er den Armen gab, da# hat er i”und no¡; da# wird mit ihm er‰ehen, | da# wird er auf Gewinn dort anges¡rieben sehen
15
Wer gibt, dem leihet Gott: a¡! einem rei¡en Herrn Er hat nunmehr dafür, den theuren Mus¡elkern, da# Perl, in Orient, wo niemal# untergehet die Sonne, Gotte# Sohn. Aldort er i”und ‰ehet in einem Perlen-Thor der Gold-erbauten Stadt.
20
Wen hungert hier na¡ Gott, den ma¡t der Himmel satt. Wir wollen, wa# nunmehr Herr Müller hat erworben, na¡werben üm diß Gut. Jndeß er unge‰orben in seinem Lobe lebt: hat s¡on den Leib die Erd: da# Gold wird ümges¡melzt, auf daß e# werd verklärt.
Gedicht 155 (1663)
201
CLV. Auf Herrn Job‰ Chri‰of Kre‹en# von Kre‹en‰ein, SeptemViri et Senatoris Norici, Ab‰erben. 1. Nori#! laß an deinen Wangen treuer Threnen Perlen hangen. Nim da# Purpur au# dem S¡ild, laß ihn nur die Blä‹e wei‹en: 5
widme deinem Weißen Greißen, KRESSEN, di¡ zum Trauerbild. 2. La‹' au¡ deine Nymfen-Reyen alle eine# Munde# s¡reyen: Unser gro‹er Kre## i‰ todt!
10
deinen Ne‰or, der di¡ zierte, deinen Cato dir entführte der entfleis¡te Kno¡en-Bot. 3. Selb‰ dein Auge, i‰ verbli¡en; und der S¡la[ hat den ers¡lie¡en, |
15
der solang vor di¡ gewa¡t. Deine# Staate# Gupf ›¡ bieget: weil die ‰arke Seule liget: die ihn ‰ehend hat gema¡t. 4. Canzel und Canzley, mit Kränken
20
können nur no¡ sein gedenken, der ihr bä‰e# o] beda¡t. Und e# trauert Hippocrene: weil dem Chor der Musen-Söhne gab sein Föbu# gute Na¡t.
25
5. We# seit ihr nun, ihr Maronen! wa#, ihr Flaccen und Nasonen! nun Mecäna# ni¡t mehr i‰? Rei‹t die Säiten von der Leyer,
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
202
gebet au¡ den Flöten Feyer: 30
weil ihr eu¡ nun Waisen wi‹t. 6. Aber nein! Zieht auf die Säiten, fanget an ein Lieder-‰reiten: wett-zu›ngen seinen Prei#. Jhr könt ihm son‰ ni¡t# mehr geben:
35
gebt ihm, iezt im Tod, da# Leben. diß i‰ eure# Dank# geheiß. 7. Guldet ihm die EhrenKrone: die au¡, auf dem Sternenthrone, seinem Gei‰ i‰ aufgesezt.
40
Ziert mit Lorbeern die Gebeine, ehrt ›e in dem EhrenS¡reine, der dur¡ ›e wird wehrt ges¡äzt. 8. Baut, der Na¡zeit zum Exempel, seinen Stamm- und Namen#-Tempel.
45
‰ellet Tugend-bilder hin. ›nne-bildet seine Thaten. redt von seinem klugen Rahten. mahlet seinen Kün‰e-›nn. 9. Fama! spi”e nun die Ohren:
50
den dein tausend-Aug verloren, lerne nun, dein tausend-Mund, | mit der Na¡welt Zungen preißen: ma¡e Kre‹en, deinen Greißen, kund im ganzen Mens¡en-rund.
55
10. Vatter du de# Vatterlande#, edle kron de# Adel‰ande#, unsrer Nori# großer Prei#! lebe dort und hier in Ehren. Jn die wett zuglei¡ sol währen,
60
Kreß und dieser Erden-Krei#.
Gedichte 156 (1663) und 157
203
CLVI. Auf Herrn Dominici Beeren# Gei‰li¡en Seelhirten# ab‰erben Er ‰arbe, der un# hätt no¡ länger sollen leben, der treue Gotte#hirt; lä‹t un# in Trauren s¡weben. Hier war er Hirt: i‰ i”t dort selb‰ ein S¡äfelein im Stall de# HimmelSaal#. So muß e# endli¡ seyn. 5
Gott leiht nur, wa# er gibt. Will er e# wider haben, so nimmt er, wann er will. der Lehrer voller Gaben, war Gotte# Gab auf Erd. Sein Gei‰ die Kron empfäht, der also widerüm in seinen Ursprung geht. Wo i‰ er? wo man nit muß seüfzen über Bö¿e.
10
Wo i‰ er ? wo ni¡t# i‰, da# ihn betrüb und s¡re¿e; wo keine Sünden ›nd; und wo kein Türke droht mit Säbel und mit Brand; wo todt i‰, Tod und Noht. Wir sehnen un# zuseyn, wo er i‰ hingelanget. wohl dem, der so, wie er, im ‰illen Porte pranget,
15
‰eigt, von dem Meer der Welt, im Himmel#land zu land. der Kir¡enEngel hier, wohnt dort im Engel‰and. |
CLVII. NeuJahr#-Lied. 1. Ein neue# Jahr, voll Krieg# gefahr, will wider einher dringen. O treuer Gott! ›h' an die Noht, gib Fried vor allen dingen. 5
Laß deine# Himmel# Engel-Chor da# Freüden-Lied, Auf Erd sey Fried! al# wie zuvor bey Bethlehem, erklingen.
10
2. Der Türken Heer un# drohet sehr, al# deine Zorne#-Rute.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
204
A¡ du bi‰ do¡ der Vater no¡, der alte Gott, der Gute. Un# Kinder ob wir Sünder ›nd, 15
ver‰o## ja nit, Ma¡ mit un# Fried! ‰ra[' un# gelind, und ni¡t in ‰renger Wute. 3. Den re¡ten Weg, den Tugend-Steg
20
laß deinen Gei‰ un# lehren. gieß den un# ein! du kan‰ allein, du wolle‰, un# bekehren A¡ bä‹re du die bösen Leut: So wird fürwar
25
Diß neue Jahr die bä‹re Zeit un# au¡ na¡ wuns¡ verehren. 4. So wollen wir au¡ für und für dein Nahmen#Lob erklingen;
30
und hier auf Erd, Gott sey geehrt! mit den Chri‰-Sängern ›ngen. | A¡ Herr! ‰e¿ ein da# S¡werd der Ra¡. wend Krieg#-gefahr von diesem Jahr.
35
führ' unsre Sa¡, Herr! hilf, laß wohl gelingen.
CLVIII. Türkenkrieg#-Anda¡tLied. 1. O Jesu Chri‰! du gro‹er Gotte#-Sohn! s¡au her von Himmel# thron; Sey, der du bi‰. 5
der Lügen-Mahomet
Gedichte 158 und 159
205
auf Erd dir wider‰eht. Laß deine Allma¡t mä¡tig würken die ma¡tloß ma¡en kan die Türken. Sey, der du Bi‰, 10
ô Jesu Chri‰! 2. O Jesu Chri‰! du treuer Mittler du! spri¡ deinem Vater zu. Sey, der du bi‰!
15
E# redt i”und dein Blut, da# Gott ma¡t wieder gut. Laß deine Vorbitt' un# verbitten. den Flu¡ woll‰ auf die Türken s¡ütten Sey, der du bi‰,
20
O Jesu Chri‰. 3. O Jesu Chri‰! du ‰arker Kriege#held! a¡ sey mit un# zu Feld. Sey, der du bi‰.
25
dein S¡wert gürt an die Seit, Zeü¡ vor un# her in Streit. | Laß fe¡ten i”und deine Re¡te vor deine theur-erkau]e kne¡te. Sey, der du bi‰,
30
O Jesu Chri‰.
CLIX. Advent#-Lied. 1. Höhert die Thore, ma¡t weiter die Thüren, rü‰et zum Einzug, ziehet entgegen, la‹t un# den König der Ehren einführen ‰reuet SiegZweige, Palmen auf Wegen.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
206
5
2. Singt Ho›anna dem Himmlis¡en Manna, da# in da# Brodhau# Bethlem einkehret. prei‰ e#, wie Simeon thäte und Hanna. E# werd der Ehren-König geehrt. 3. Er i‰ der Starke mä¡tige Kämpfer:
10
heiset ihn willkomm, Feinden zu tru”e. Er wird seyn unserer Widrigen Dämpfer, kriegen und ›egen, Freünden zu S¡u”e. 4. Jau¡zet den heeren der Engelheers¡aaren, ›nget und klinget, klinget und ›nget!
15
ma¡t ihn, mit Psalmen bepalmet, herfahren. Klinget und ›nget, ›nget und klinget. 5. Höhert die Thore, ma¡t weiter die Thüren, ö[net den Eingang, bahnet die Stra‹e. la‹t un# den König der Ehren einführen.
20
Herr der Heers¡aaren! nimmer un# la‹e. |
CLX. Verlangen na¡ der Ewigkeit, au# dieser bangen Eitelkeit. 1. Diß i‰ die Neig der Zeiten. Ni¡t# gute# ho[t ›¡ mehr. Sehr bang' i‰ i”t den Leüten. da# End eilt s¡on daher. 5
Klein wird die Zahl der Frommen: weil Bo#heit zugenommen. La‹et un# die Welt verla‹en, denken an die Himmel#‰ra‹en; O wohl dem! ô mehr al# wohl!
10
der fährt au# dem Welt-getümmel, au# dem Ang‰- und Sünd-gewimmel, de‹en Wandel i‰ im Himmel.
Gedicht 160
207
2. Man hört i”t ni¡t# auf Erden al# krieg und krieg#ges¡rey 15
kaum kan e# ärger werden: erfrorn i‰ Lieb und Treü. de# Türken grausam# Brü‰en droht Noht und Tod un# Chri‰en. A¡ wer nur im Himmel wäre!
20
da wohnt Friede, Freüd und Ehre. O wohl dem, ô mehr al# wohl! der fährt au# dem Weltgetümmel. au# dem Brand- und Mordgewimmel zu dem ›¡ren Hau# im Himmel.
25
3. Man hört in Lü]en sausen der Winde tolle# Heer. die wilden Wogen brausen, und führen Krieg im Meer. Man ›ht au¡ unter Sternen |
30
ers¡re¿li¡e Lucernen. Bä‹er wär im Himmel wohnen, Da der Feind muß unsrer s¡onen. O wohl dem und mehr al# wohl! der fährt au# dem Weltgetümmel
35
au# dem Wind- und Meer-gewimmel, zu dem ›¡ren Port in Himmel. 4. Wohl könt‰ du, Jesu, wenden, wa# un# ma¡t bang' i”und. do¡ nein! du wir‰ bald enden:
40
e# i‰ die lezte Stund. wol‰ vor diß eitle Leben, un# dort dein ewig# geben. La‹et un# zur Reis' un# rü‰en. wie wann wir heüt wandern mü‰en!
45
wen Gott führt, a¡! der fährt wohl! Gute na¡t! ô weltgetümmel!
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
208
kränket s¡on dein Leidgewimmel trö‰' un# do¡ die Freüd im Himmel.
CLXI. Spiel-Gedi¡t Von Türken-Krieg. Türk. J¡ hab' einen s¡önen Stern meinem Monden zugesellet, und ein neue# Ve‰ung-hau# unter meine Pfli¡t ge‰ellet: diß wei‹agt mir, daß ein Welthau# werden soll mein Neue# Hau#. J¡ führ wider eü¡ ihr Chri‰en, meine hundert Tausend au#. 5
du Volk de# Gekreü”igten! du sol‰ mir gekreü”igt werden. | J¡, i¡ will den Chri‰u#-Nahm tilgen von der ganzen Erden, Meinen Mahmet grö‹er ma¡en. Wardein, da# war dein, i‰ mein Ungarn, und viellei¡t nit ungern, wird au¡ bald da# meine seyn. J¡, die Gotte#-geisel, i¡, i¡, wa# gilt#, i¡ will eü¡ peits¡en,
10
i¡ und mein geEinte# Rei¡, eü¡ ihr Sinn-gezweyte Teuts¡en! Eh ihr eüre soviel Seiten ‰immt, an eurem Lautenspiel: soll mein Mono¡ord erklingen, ganz verru¿en euer Ziel.
Metanöa. Du Wütri¡ red‰ nur allzuwahr: du bi‰ die Gotte#-rute. wann kinder böse ›nd, so i‰ ihr Vater ni¡t der gute. 15
Folgt meinem, a¡ der Bu‹e, Raht: a¡ bä‹ert eü¡, ihr Leüt! So bä‹ert Gott die böse Zeit. Die Sünde leider! i‰ ein krieg, den wider Gott man führet Ma¡t mit dem himmel Fried: daß Fried auf Erden werd gespüret. Hil] Gott nit, ni¡t# hil] alle Hülf: und wann er helfen sol,
20
so muß man mit ihm ‰ehen wohl. Jhr Chri‰en! euer Wille ni¡t ‰immt ein mit Chri‰u# Willen. Wer will mit Gott verEinigt seyn, muß sein Gebot erfüllen. werdt ihr mit Gott in Eintra¡t ‰ehn: er wird au# eurem Sinn die we¡sel Zweytra¡t nehmen hinn.
Gedicht 161
209
Der Gebet-Eifer. 25
Alarm! Alarm! i”t wafnet eü¡ ihr Chri‰en! Gott zieht, auf eü¡, den Türken-Sebel au#. | Jhr seht, zum S¡uß, Jhn seinen Bogen rü‰en: der Pfeile Grimm, eü¡ droht den Tode#-Strau#. Den Türken eü¡ Gott, al# die Peits¡e, sendet:
30
Er i‰# allein, der eü¡ dur¡ ihn bekriegt. wer wehrlo# i‰, ›¡ zum Gebete wendet: ein harter Feind, dur¡ Flehen wird be›egt. Bittworte ›nd, ihr Chri‰en eure Wa[en: seht, daß ihr Gott mit diesem überwindt.
35
Bekennt, daß ihr verdienet diese Stra[en; fallt in die Rut', und bittet al# ein kind, ihr mü‹et ihm vom Vater-Nahmen sagen; gie‰ Threnen zu: die Trüpf' erwei¡t den Stein. J‰ Gott be›egt: so i‰ der Türk ges¡lagen.
40
J‰ Gott versöhnt: bald wird e# Friede seyn.
Der Groß-Glaube. Da# Gebet, ein gut Gewehr! do¡ der Glaube muß e# führen: dieser i‰ die Helden-hand. Jesu theure Pa‹ion, la‹t den S¡ild der Ho[nung zieren: fa‹et den, und haltet Stand. 45
Seyt ihr Sünder? glaubt, ihr seyt danno¡ au¡ die Chri‰erlö‰en: denket also, do¡ mit Buß. Jhr könd, wider Gotte# Zorn, eü¡ mit seiner Güte trö‰en, die ›¡ eur erbarmen muß. Der den Farao ertränkt, der Senna¡erib ges¡lagen,
50
der ge‰ürzt den Holofern: de‹en Allma¡t, kan die Ma¡t diese# Wütri¡# au¡ verjagen. Er lebt no¡, hil] ja so gern. Denkt, hier i‰ Jmmanuel, euer Jesu#, de‹en Ehre | lä‰ert dieser WiderChri‰:
55
Er wird, gläubet! Ziehen au# selb‰ vor seinem Chri‰en-heere, wann man from und heilig i‰. Er wird, in der Chri‰enheit, man¡en Maccabeer we¿en.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
210
Eüer Teüts¡er Gideon, und der theure Held Serin', eüer Simson, werden s¡re¿en Mahomet# verflu¡ten Thron.
60
Auf den Bergen Jsrael Gog und Magog soll erliegen: dann sein Ende naht' herbey. Betet, fleht nur, gläubt, und ho[t, daß mit Gott ihr werdet ›egen. Jesu Nahm, da# Amen sey.
CLXII.1 Auf da# 1664 Jahr, JahrZahl-Zeiten. Gott i‰ mit un#: er wird e# wi‹en wol zu ma¡en. nit Jesu# wird verlaßen mi¡. und meinen Jesu# laß nit i¡. Nun ›nd in seine Treü befohlen meine Sa¡en. _______________________ 1
1664.
CLXIII. Der XX Psalm David#. Vor meinen gnädigen David. 1. O Herr! der du di¡ Jacob# Gott genannt! dein Jsrael, i‰ i”t da# Teüts¡e Land. du kenn‰ darinn ein Edle# Für‰en herze, da# i‰ entbrennt von deiner liebe#kerze. 5
2. Diß David#-Herze laß dir befohlen seyn. Jn deine Hand wol‰ du Jhn zei¡nen ein. Hör' an, vor Jhn, mein treue# Herzbegehren: Jhn wolle‰ du in aller Noht erhören. 3. Sey iederzeit die S¡u”wehr seiner Ehr,
10
und allen Tro” mit Spott zurü¿e kehr. |
Gedicht 163
211
Von deinem Thron woll‰ du Jhn hül[e s¡i¿en, und, Sion glei¡, Jhn ‰ärken und beglü¿en. 4. Wa# Er vor Wuns¡' und Seufzer opfert dir, derselben woll‰ gedenken für und für. 15
Gib rei¡li¡ Jhm, wa# nur sein Herz begehret; sein Ans¡lag werd erfüllet und gewähret. 5. Wie wohl thu‰ du, wann du Jhm helfen wir‰! dein Rei¡ auf Erd, wird dieser fromme Für‰ vermehren mehr, dein Ruhm-Panier ers¡wingen:
20
daß man wird weit von deinen Nahmen ›ngen. 6. Du wei‰ sein Herz, da# dir ergibet ›¡, da# dir vertraut, wir] seine Sorg auf di¡: drüm wolle‰, Herr! Jhm keine Bitt versagen. Er wüns¡t au¡ ni¡t#, al# wa# dir kan behagen.
25
7. Man merket s¡on, daß Jhn dein Herze liebt: weil deine Hand Jhm soviel gute# gibt. Man hört, wie du Jhn pflege‰ zu erhören. du wil‰ von Jhm ni¡t deine Re¡te kehren. 8. Thu wa# du thu‰, in deinem Himmel-Si”:
30
mit deiner Ma¡t Jhn krä]ig unter‰ü”. Gib David# Glü¿, dem theuren David#-herzen. räum au# dem Weg, wa# Jhm gebiehret S¡merzen. 9. Auf ›¡ selb‰ mag, wer will, verla‹en ›¡: Er bleibt wol ‰ehn, weil er ›¡ ‰öhnt auf di¡:
35
Da Andrer Tro” wird ‰urzen und zerfallen, wie an dem Fel# die ‰olzen wellen-Ballen. 10. Nimm au¡ in S¡irm sein Für‰li¡e# Gemahl, und mehr dur¡ Sie Jhm der Augu‰en Zahl. Die du ges¡enkt, die hohen Stamme#spro‹en,
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die laß mit Thau von Himmel seyn bego‹en. | 11. Dur¡ di¡ wird er (wie man Herb‰rosen-Blüt tro” rauher Lu], voll Purpur blühen ›ht)
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
212
zu Leid dem Neid in hoher Ehr ›egprangen, und bringen Fru¡t na¡ allem Herzverlangen. 45
12. Gib deine Jhm, und mir gib seine Huld. laß seyn mein Glü¿ dur¡ seinen Bli¿ verguldt: ‰rahl mir ›e zu, ô Gott dur¡, diese Sonne wann du auf Erd mir gönne‰ eine Wonne. 13. Hör' und erhör, mein Bitten lä‹t nit ab,
50
bi# diesen Mund vers¡lie‰ da# kalte Grab. du woll‰, ô Herr! üm Jesu Mens¡heit willen, au¡ wann i¡ todt, den treuen Wuns¡ erfüllen.
CLXIV. Zu einer Epi‰el-Po‰ill. Su¡t in der S¡ri[t! ihr findet mi¡ darinnen; ihr werdt darau# den Leben#-Nu” gewinnen. So spra¡ der Mund, der ni¡t# al# warheit spri¡t, und de‹en wort i‰ unser Herzen-Lie¡t. 5
So laß dann gern dein Aug spaziren gehen, in Gotte# Bu¡: e# wird di¡ ma¡en sehen. Au¡ Glaub und Lieb, dein zweygeflammte# Herz beflügeln wird und tragen himmelwärt#. Au# deiner Seel wird Anda¡t-Weihrau¡ ‰eigen,
10
und Gotte# Huld zu dir herunter neigen. Zu diesem Zwe¿ die Boten Jesu di¡ re¡t weisen an, und leiten seeligli¡. So hole dann hier Augen dem Ver‰ande, und gib dein Herz dem Lieb- und Glauben#-brande.
15
E# findet Lie¡t, wer diese weißheit su¡t: | und ewig# Heil wird seyn die re¡te Fru¡t. Bi‰ du erleü¡t: so danke deiner Sonne, und su¡e fromm in Anda¡t deine Wonne. diß lehrt di¡ hier, ein treüer Gotte#-Man,
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der gehet selb‰ und zeigt die Leben#bahn,
Gedichte 164 und 165 (1664)
213
Gott la‹e lang' un# diese kerze glänzen auf Erden hier: bi# daß die Sternen gränzen mit Himmel#glanz ihn werden kleiden dort. Gott ehret den, der so lehrt Gotte# Wort.
CLXV. Uber Frauen Apollonien, Herrn Wolfgang Franken# de# Kir¡- und S¡ulAmt# in Nürnberg Secretarij seeligen hinterla‹enen Wittwe Ab‰erben. 1. Fünfmal i”t der Feldman hat seine Hofnung au#ge‰reuet; fünfmal hat er seine Saat mit dem Wu¡er eingemeyet: 5
seit man di¡, du wehrte Lei¡! sah ob einer Lei¡e bla‹en und von treuen Threnen na‹en: al# der ‰renge Tode#-‰rei¡ dir dein Andre# Herz gefället
10
und e# auf die Baar ge‰ellet. 2. Seither ha‰ du man¡e# A¡ ihme traurend, na¡gesendet, und dem trüben Zähren-ba¡ deinen langen S¡merz verpfändet.
15
E# hieß keine zweyte Lieb | dieser er‰en di¡ verge‹en in dem s¡weren Leide#-pre‹en; und na¡ Turteltauben-trieb, wolt‰ du dem Andenken geben
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seine# Tod#, dein übrig# Leben. 3. Gott und Ehherrn wu‰e‰ du in dem Himmel nun beysammen: darüm loheten doppelt nu
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
214
dorthin deine Liebe# flammen. 25
wo nun zweyfa¡ war der S¡a”, da war au¡ dein treue# herze. Jesu nur, der Seelen-kerze, dein Gemüt wolt geben pla”: diesem wolt‰ du di¡ vermählen,
30
Seele von den bä‰en Seelen! 4. Ni¡t viel Erde sah' an dir Gott, dem du war‰ wohl empfohlen: darüm liß' er di¡ von hier dur¡ den Tod gen himmel holen.
35
Zwar kond dir ein lieber Sohn no¡ versü‹en diese# Leben, der dort, bey den klugen Föben, ‰rebte na¡ der weißheit Kron: do¡ der Sohn von Gott gebohren
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hatte di¡ zur Braut erkohren 5. Au¡ dein Erden-Ehgemahl, wüns¡te di¡ in seine Freüde: daß dir Gott die Treu bezahl die du hier in seinem Leide
45
seinem Leib erwiesen ha‰, auf dem langen S¡merzenbette: nun er, an gesunder Stätte, war erlö‰ von allem Bra‰. dorten wird er nun, ohn kranken,
50
deiner Liebe ewig danken. | 6. Wann man mens¡li¡ reden will: a¡ du hätte‰ hier auf Erden (zwar man hält dem himmel ‰ill) länger sollen nü”li¡ werden.
55
Wahre Chri‰in! in der That lie‹e‰ du den Glauben s¡einen. dein wolthätig# redli¡# Meynen
Gedicht 165 (1664)
man¡e# Herz gespüret hat: da# i”t, mit betrübten Sehnen, 60
dir na¡sendet bittre Threnen. 7. So ein Weibli¡# Tugend-Li¡t, hell zu hau# und au¡ im Tempel, solte seyn verlos¡en ni¡t: allen Frommen zum Exempel.
65
O du Fürbild der Gedult! reiner Zu¡t und keüs¡heit Sigel, wahrer San]- und Demut Spiegel, O du Au#bund aller Huld! S¡ad' e# i‰, daß soviel Gaben
70
soll der änge Sarg i”t haben. 8. Wieviel Böse werden alt, die da ›nd ein La‰ der Erden die die Liebe ma¡en kalt und nur häufen die Bes¡werden!
75
Und die, die ›¡ ma¡en nu”, mü‹en vor der Zeit hin‰erben. Tod, du Feind! du kan‰ verherben unsre Freüd, dur¡ deinen Tru”. Zwar mit dem, wa# ihm ergeben,
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eilet Gott au# diesem Leben. 9. Er hab' Jhm dann, wa# er liebt, und sein Will sey unser Wille. wer Gott seine Ehre gibt, | hält ihn, wann er nimmet, ‰ille.
85
Ey so ruhe wie du thu‰, seelge Seel! in Jesu Händen. Gott geb un# ein glei¡e# Enden! Lebe wohl in jener Lu‰! Zwar dein Ruhm soll hier bekleiben,
90
ewig unge‰orben bleiben.
215
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
216
10. Aber Jhr, mein wehrter Freund! ‰illet eüer Söhnli¡# sehnen. gönnet der, die ihr beweint, dort da# Sternen-s¡öne krönen. 95
Fandt ihr Sie zuhau# nit mehr e# i‰ no¡ ein hau#, da# Droben, über alle Welt erhoben: dort werdt ihr, in Freüd' und Ehr, alle Lieben wieder sehen,
100
die vor Eü¡ zu Gott hingehen. 11. Gott der alle# Leiden würzt, woll' Eü¡ legen zu die Jahre die der Tod hat abgekürzt diesem lieb‰en Eltern-Paare.
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Starben ›e: ihr wuns¡ do¡ lebt, der eü¡ Gut# von Gott erbetten: den da# Glü¿e wird be‰ätten, wie dann s¡on vor augen s¡webt. Gotte# Weinberg zehlet Reben,
110
denen Jhr werdt wa¡#tum geben.
CLXVI. Auf da# Bildni# de# Blut-wütenden Groß Türken#. Ma¡ di¡ groß, du Frefel-Wütri¡! Chri‰u# grö‹er i‰, al# Du. du ni¡t#-wehrter Mens¡en-Wurm! darf‰ du Gotte# Sohn verni¡ten? | Er i‰ ewig: du bi‰ ‰erbli¡. ob Er dir no¡ ›het zu: bald er deinen fre¡en Stolz s¡re¿li¡ rä¡en wird und ri¡ten. 5
Prang mit den geraubten kronen, du verflu¡ter welt-Tyrann! E# i‰ s¡on ein Nasen-Ring dir, Senna¡erib! ges¡miedet. Biet der Allma¡t tru”, du Onma¡t! E# wird Jesu# seyn der Mann, der dir tritt auf deinen Hal#, seine Chri‰enheit befriedet.
Gedichte 167 (1664), 168 (1664) und 169
217
CLXVII. Auf den Türkis¡en Saul. Jesu! sey i”t unser Helfer, s¡ü”e deine Kir¡-gemein. Spri¡ zum Türken: J¡ bin Jesu#! wil‰u mein verfolger seyn. Gib den Chri‰en, Buß und Eintra¡t, zu de# Chri‰enFeinde# Noht. Ma¡' ihn deine Gottheit kennen, oder s¡lag' ihn bald zu todt.
CLXVIII. Zu Obiger Epi‰el-Po‰ill. I. Wer wohl theilet, wohl kan lehren. Dur¡ der Mals¡loß Ringe kehren wei‰ der wörter Ordnung# lau[ wie der S¡rein zus¡lie‹en auf. 5
II. S¡ä”e bleiben ungeno‹en, liegend in der S¡rein vers¡lo‹en. hier ›¡ findt, na¡ Ordnung#-Lauf, der Apo‰el-S¡ri[ten Hauf. III. Wann nun S¡lo## und Thüren ‰ehen
10
o[en, i‰ der S¡a” zusehen. | Ordnung#lauf im S¡ri[tenhauf, dir hier s¡lie‰ viel Nu”en auf.
CLXIX. Premor, ut imprimar. Wann die Pre‹e dru¿t die S¡ri[ten, kommt ein s¡öner Dru¿ herfür. Jemehr mi¡ da# Unglü¿ pre‹et, iemehr Tugend s¡eint von mir.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
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CLXX. Herrn Adam Volkmann# JurisConsulti Ho¡Für‰li¡ Brandenburgis¡en HofRaht# und LehenProb‰en# SterbLe”e. 1. Herr! e# ‰eht in deinen Händen: rie[' i¡ o]' in meiner Pein; wolle‰ lindern oder enden: du allein kan‰ helfer seyn. 5
J”t i‰ mir die Bitt gewährt, und du gib‰, wa# i¡ begehrt: Meine Pein i‰ nun geendet. Meine Seel zu dir ›¡ wendet. 2. Du gequälte# Leibe#-Leben,
10
ô ihr S¡merzen, gute Na¡t! Nun hab' i¡ eü¡ übergeben. Meine Marter i‰ vollbra¡t. Die Ges¡iednen ›nd iezt wir, ô ihr wehtum', i¡ und ihr:
15
Jhr solt, nun i¡ bin entswommen, ewig ni¡t mehr zu mir kommen. 3. Theurer Lande# Für‰! i¡ wolte, i¡ wolt, ô du Für‰en Land, | gerne ferner, wie i¡ solte,
20
dienen eu¡ mit Mund und hand. do¡ spri¡t Gott: E# i‰ Genug! spannt mi¡ au# von S¡merzenpflug. J¡ gesegn' eü¡ mit dem Segen: Gotte# Hut woll eüer pflegen.
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4. Gern wär' i¡ bey eü¡ geblieben, ô mein lieb‰e# Ehgemahl, und ihr Tö¡ter, unsre Lieben! aber denkt, in wa# für Qual! Nun begräbt man meine Noht.
Gedichte 170 (1664), 171 (1664) und 172
30
Gute Na¡t! gesegn' eu¡ Gott! Gott sey eur Gemahl und Vatter, diese# meine# Tod# Er‰atter. 5. No¡mal# gute Na¡t, mein Leben! und du mein gekränkter Leib!
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Gott wird mir di¡ widergeben. indeß hier im Grabe bleib, ruhe wohl an sol¡er Stätt: weh war dir im S¡merzenbett. Gott nun dein Gebein bewahre!
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Gute Na¡t! zu Gott i¡ fahre. |
CLXXI. ad CLXX. Seine kurz vorher an mi¡ abgegebene Zeilen. Wann i¡ lige oder leide, denk und di¡t' i¡ diß und da#. mö¡t wohl gern, mit s¡önen Weisen, preisen Gott ohn unterlaß. Mit kun‰artig-Teüts¡en Reimen; oder son‰ die Spra¡e zäumen. 5
Mein Gott! bringe mi¡ dahin, wie e# gibt mein Herz und Sinn. Ein kleiner Verse-s¡mied mö¡t i¡ viellei¡t no¡ werden: aber da# kun‰gedi¡t mi¡ lä‹et bey der Erden.
CLXXII. Wider den Türken. E# heben ›¡ die Ströme dieser Welt, ihr wellens¡aum al# Berge einhers¡wellt. e# bäumen ›¡ die Wogen der Tyrannen, von deiner Erd un#, Chri‰e! zu verbannen. 5
Sie ›nd ja groß, ihr Brausen grausam i‰: Du, Jesu, do¡ no¡ weit viel grö‹er bi‰.
219
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
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Spri¡ nur ein wort: ein Wort nur kan ›e ‰illen, und ‰ellen ab ihr ungemens¡te# Brüllen. Hör‰ du dann ni¡t die ‰olze tolle Red? | 10
Er unehrt di¡, ehrt seinen Mahumed. den Tod hat er, den deinen, un# ges¡woren, der wüteri¡! al# wäre‰ du verlohren, al# wär im Himmel nun kein Jesu# mehr, der donnern könd auf seiner Feinde heer.
15
Erfüll' einmahl, wa# dein wort profezeyet. Thu, wie er selb‰ ›¡ hier vermaledeyet. Gieß deinen zorn auf diese# Dra¡enhaupt: verzehre den, der dir die Ehre raubt. verderbe ganz, und la‹e von der Erden,
20
vom Höllengrund, einmahl vers¡lungen werden den ‰olzen Gog, und Magog seinen Freünd. O Chri‰e! sey de# Chri‰enfeinde# Feind, ma¡' ihn zu ni¡t#; und laß, dein wiederkommen, einmal zu dir abholen deine Frommen.
CLXXIII. GrabLied, hierauf absehend. 1. Ha‰ du endli¡, langer S¡merze, deinen Volkmann satt gequält? Ligt der Leib, den du geplaget, nunmehr in dem Sarg entseelt? | Unbarmherzig# Weh der Glieder! s¡lug der Tod mit ihm di¡ nieder? 5
Er, die bä‰e Arzeney, mu‰ ihn ma¡en Leiden-frey. So geht e# hier! der Tod muß diesem todten Leben Da# Ende, und alldort dem Leben Anfang geben. 2. O] i¡ denke an sein kranken, an da# harte S¡merzen Bett.
10
a¡! e# lage, so viel Jahre, Ang‰ und Er auf einer ‰ätt. S¡allet do¡, die Spra¡ der Plagen,
Gedicht 173 (1664)
221
sein geseufzte# Auweh-sagen, mir no¡ im Gedä¡tni#-Ohr die da# Herze trieb hervor. 15
An ihm i¡ wahr befand: Ein lange# Erden-Leben sey ander‰ ni¡t#, al# nur lang' in dem Tode s¡weben. 3. Wir bekennen: er ligt sän]er, al# im Bett', i”t auf der Baar. Do¡ er solt nit seyn ge‰orben, der so nü” im Leben war. weißen Raht und kluge# Reden,
20
solte so der Tod nit töden. A¡ daß, im Justinian, kein Gese” ihn binden kan! Zwar, w䡉 kein kraut do¡ ni¡t, die S¡merzen nur zuheilen: wa# solt abtreiben dann den Tod mit seinen Pfeilen?
25
4. Volkmann, ob der Leib s¡on krankte, do¡ gesund war am ver‰and: sorgte seine# Für‰en Sorge, mit Gedä¡tni#, Mund und Hand. wa# er kond von Stunden mi‹en, wendet er an kun‰ und wi‹en. liebt' ein wohlgese”te# Lied, |
30
s¡rieb und sang' e# selber mit. Er pflage Gott voran, in seinem Thun, zuse”en: drüm Jhn, ein Anda¡t-Psalm, vor alle# kond erge”en. 5. Wann i¡ lige, wann i¡ leide, denk und di¡t i¡ diß und da#: mö¡t wohl gern, mit s¡önen Weisen, preisen Gott ohn unterlaß.
35
diesen Reim, au# Gotte#-Triebe, mir sein le”te# S¡reiben s¡riebe. a¡ ›e haben diese# Leid, seinen Tod, mir profezeyt. J¡ da¡te; so ein Wuns¡ i‰ Englis¡e# Verlangen.
40
i¡ sagte: Volkmann wird zum EngelChor gelangen. 6. Er bes¡lo##, no¡, mit den Worten: Mein Gott! bringe mi¡ dahin! wer rei#färtig i‰ gen himmel, trägt den himmel s¡on im Sinn. Freyli¡ Er, mit s¡önen Weisen, seinen Gott kan i”und preisen.
45
Freyli¡ Er, diß seelge Da#
222
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
nun wird thun ohn unterlaß. O allerbä‰e# Thun! Son‰ alle# geht verlohren. O Heilger Mund, der ihm hat Gotte# Lob erkohren! 7. Wa# i‰ alle Freüd der Erden? ›e vers¡windet Windges¡wind. 50
Wa# i‰ Wi‹en? wa# i‰ Ehre? ein ges¡wollner Blasen-Wind. Wa# i‰ sammlen Gold und S¡ä”e? ihm selb‰ ri¡ten höllen-Ne”e. A¡ e# i‰, du blinde Welt! dein Wuns¡ nur auf Tand ge‰ellt.
55
Gott haben, Rei¡tum i‰. Gott ehren, lieben, kennen a¡! da# i‰ Ehr', und Lu‰ und wahre Wi” zunennen. | 8. Hat Er dann so wohl vertaus¡t, üm die Ruhe, seinen S¡merz; s¡webt Er nun im Engel Chore, wie e# hat gewüns¡t sein Herz: wehrte Frau! wa# wolt Jhr zagen?
60
wolt Jhr Jhn al# todt beklagen? Euer S¡a”' im Himmel lebt: nur sein Leid die Erd begräbt. Gönnt Gotte, daß sein Lob mit einer Stimm vermehret, und dorten ‰ärker s¡allt, wo man Jhn ewig ehret.
65
9. Wa# der Lieb‰e Eü¡ gewesen, wird Gott selber seyn forthin, Eur Gemahl, der Kinder Vatter: Jhr verlohret, mit Gewinn. Euer Volkmann, lebt in Freüden: hier saht Jhr, mit Leid, Jhn Leiden. Nun i‰, wa# Jhn tödte, todt,
70
seine lange bange Noht. Gedult, geb Gott die Ehr! do¡ mag der Glaube s¡reyen, Der Eu¡ betrübet hat, weiß wieder zu erfreüen.
CLXXIV. Seine Grabs¡ri]. Diß Leben, i‰ de# Tode#: der Tod, jene# Leben# Eingang. wir ‰erben, indem wir im Fleis¡ leben: Wir werden vom Tod de# Leib# erlö‰, indem wir ‰erben
Gedichte 174 (1664) und 175 (1664)
223
Diese# hat erfahren, 5
der Fürtre[li¡e Herr Adamu# Volkmann JurisConsultus, Der Dur¡leü¡ti¡‰en Markgrafen zu Brandenburg Bi# in da# XVIII Jahr Geheimer Hof-Raht und Lehen Prob‰. | Er trate in diß kranke und Sterbende Leben:
10
zu S¡önba¡ im Königrei¡ Böheim, Jm Jahr de# Heil# MDCXVI den II Jäner#. No¡ unmündig ein Exulant Jesu Chri‰i. wolte er lieber de# Jrdis¡en al# de# himmlis¡en Vaterland# entbären. Er fande zwar ein Vaterland auser dem Vaterland:
15
wohnte aber mit Ungema¡ in der Leib# herberge. Fa‰ ganzer VII Jahre an da# S¡merzbett gehä]et, lebte er, üm krank zu seyn: und ‰arbe endli¡, üm gesund zuwerden. Mit seiner Tugend-Edlen Ehefreündin
20
Frauen Dorotheen Ro›nen Drosendorfinn von Nürnberg, ward er, in XV Jahren, ein Vater von VII Kindern. Na¡dem ihme V Söhne entworden, entward er II Tö¡tern, und verwe¡#lete den Tod mit dem Leben;
25
indem er, im Siebenden Sieben-Stu[en Jahr zu Bayreuth, , den 23 Märzen# Anno MDCLXIV diß Leben mit dem Tode verwe¡selt. Lebe also der du dise# liese‰, daß du da# Leben im Tode finde‰
CLXXV. Auf der Frauen Canzlerin zu Bayreüth Frauen Marien Catharinen von Stein gebornen von Oeppe Ab‰erben. 1. A¡ harter Herzen#s¡nitt! i¡ weiß, er blutet no¡. wie san[t ›e i”und s¡lä[t: man i‰ ihr s¡uldig do¡ |
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
224
ein Augen-Meer, von Threnen ni¡t eine kleine Ba¡. 5
Jhr s¡i¿t, ein hei‹e# Sehnen, die feu¡ten Seüfzer na¡. 2. Wann der Verlu‰ so groß: da i‰ da# Leid nit klein. der Stamm und Nahme nur, da# Herz nit, i‰ von Stein. die Trüpfe von dem Regen,
10
kan Steine ma¡en wei¡; ›e wei¡en au¡ den S¡lägen, dem s¡weren Hammer‰rei¡. 3. E# hat den Hammer ja der ‰renge Tod gezü¿t, und wa# geEinet war, mit hartem S¡lag zer‰ü¿t.
15
die Regen-Stadt kond bre¡en den fä‰en Felsen-Stein, daß er mit Threnen-bä¡en, i”t selber regnt herein. 4. J¡ rei‹', Ho¡Edler Herr! die Wunde wieder auf.
20
Zwar a¡! ›e blutet no¡, mit immer-fris¡em Trauf. Man ‰ra[t ni¡t eure S¡merzen: Die Ursa¡ i‰ e# wehrt. Ein Stü¿ fiel von dem Herzen, die häl]' i‰ hingezehrt.
25
5. E# hat ja, Haupt und Hau#, verlohren seine Kron. ha! ungere¡ter Tod! i‰ diß der Treue Lohn? J‰ die zuru¿ geblieben, kommt nun ni¡t mehr zuhau#, die liebend mit dem Leben,
30
so o[t gereiset au#? 6. Sie wolt nit sonder Eü¡, bey Eü¡ Sie wolte, seyn. Sie folgt' Eü¡ allzeit na¡, al# ihrem Norden-‰ein. | Sie spra¡: mir ma¡t nit bange Wind, Regen, Fro‰ und Hi”:
35
wann i¡, wie i¡ verlange, nur bey dem Lieb‰en ›”.
Gedicht 175 (1664)
225
7. Der treue Rei#gefärt, thät nun die le”te Rei#: der Eü¡ im Sommer kühl, im Winter ma¡te heiß. wie daß du, Tod! so s¡laue 40
im Bu¡‰ab-we¡sel bi‰? die Reise, a¡ die rauhe, zum Rie‹e worden i‰ 8. Man gräbt son‰ au# der Erd die theuren Edel‰ein': Sag nun, ô Tod! wie daß du diesen gräbe‰ ein?
45
Zwar du bela¡‰ da# klagen: E# i‰ dein alter Neid. wa# frag‰ du, na¡ dem Fragen? du Störer aller Freüd! 9. Do¡, wa# bes¡ilt man di¡? du bi‰ und mein‰ e# gut.
50
E# i‰ ja wohl gethan, wa# un# so bange thut. Du führ‰, ô Tod, zum Leben, da# nimmermehr nit ‰irbt. Dein Nehmen i‰ ein geben. wer wohl ‰irbt, ni¡t verdirbt.
55
10. Du löse‰ nur die Seel von Tod de# Leibe# ab: die dann in Jesu S¡oß ihr su¡t ein ruhig# Grab und ob den Lei¡nam de¿et der s¡were Lei¡en-‰ein: er soll, wann Gott erwe¿et,
60
bald abgewälzet seyn. 11. Diß denkt, ho¡Edler Herr! und gebt zu frieden Eü¡. den sü‹en S¡la[, die Ruh, gönnt eurer lieben Lei¡. | Wa# Eü¡ hierbey betrübet, dult al# ein Felsen-Stein:
65
der ni¡t# auf Wellen gibet, ›¡ nur se”t fä‰er ein. 12. Sie s¡lä[t! Gott, wie er thut, vor Eü¡ fort wa¡en wird: der ihr au¡ wa¡t, und tragt die Lande#-Sorgen-Burd. La‹t seinen willen walten,
70
denkt auf den Prüfe‰ein
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
226
den Stri¡' i”und zuhalten: Gott wird der Gute seyn.
CLXXVI. Auf Herrn Georg Krumbein# Secretarii zu Beling Ab‰erben. 1. Ein Befreundter, und au¡ Freünd, wird verlohren ja mit S¡merzen. Lebt' i¡ nit in seinem Herzen, den i”und der le”te Feind, 5
a¡! der Tod, mir hat genommen? J‰ er todt, der mir gelebt? Meinen Tro‰, sein Grab begräbt. Kummer ma¡t mir sein Entkommen. 2. Etwa# zwar mi¡ trö‰en kan:
10
Er ‰arb, no¡ in a¡zig Jahren, s¡ön gekrönt mit grauen Haaren. do¡ wird so ein wehrter Mann er wird ja mit Leid verlohren. Leüt von sol¡er Redli¡keit
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›ht man dünn gesäet heut, wüns¡t die Alten neugebohren. 3. Er hat mi¡ mir selb‰, zum Sohn, abgekau[et mit wolthaten | und mit treuem Vater-Rahten.
20
Vater du im Himmel#thron! dorten in dem bä‹ern Leben, wo er i”und s¡webt üm di¡, wolle‰ ihm, den Dank vor mi¡, huntert tausend Freuden geben.
25
4. Andre Mutter, wehrt‰e Baß! Mir gibt no¡ mehr Leid ihr Leiden, dann i¡ weiß, daß diese# S¡eiden
Gedichte 176 (1664) und 177 (1664)
Jhr no¡ ma¡t die Augen naß. do¡! Er i‰ zu Gott gegangen: 30
gönnt ihm seine Seeligkeit. der Jhn ewig dort erfreüt, tru¿ne hier au¡ eüre Wangen. 5. Gott eü¡ trö‰e und erhalt! Gott laß, mir zu Tro‰ eü¡ leben
35
und in guter Stille s¡weben. Seine Gnadhuld ob eü¡ wallt. bi# ihr spat, und satt von Jahren fahret au¡ dem Himmel zu: da ihr eure# Lieb‰en Ruh
40
werdt, al# mitgenoß, erfahren.
CLXXVII. Erklärung de# Titel Sinnbild# Zum Teuts¡en Geldmangel. 1. Von Armut dieser Zeit, ein ieder seufzt und saget, do¡ keiner ›¡ anklaget. Die Ursa¡, ›nd die Leut. 5
Nur böse# wird begangen: de# guten man vergi‹t. | wann wir e# re¡t anfangen, da# Land voll Segen i‰. 2. Der tolle Bürger-Krieg,
10
da# Land hat au#geleeret ver‰öret und verheeret: i‰ Mangel, i”t der Sieg. Zank, alle# Gut verzehret. wo Re¡t und Fried ›¡ kü‹t:
15
de# Frieden# Gold un# nehret, da# Rei¡ voll Segen i‰.
227
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
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3. Die Zweytra¡t au¡ im Hau#, den Flu¡ pflegt einzuladen, ma¡t den Gewinn zu S¡aden, 20
und jagt den Wohl‰and au#. wann, Warm von Liebe#flammen, die Ehen ›nd ohn Zwie‰: bleibt au¡ da# Gut beysammen, da# Hau# voll Segen i‰.
25
4. Wo i‰ die gute Zu¡t? man ›ht al# junge Rinder i”t ungezogne Kinder: w䡉 wenig gute Fru¡t. wann wird der Baum bes¡nitten,
30
wann Jugend re¡t aufs¡ie‰, gewohnt der Tugend-Sitten: der Stamm voll Segen i‰. 5. Man fähret thumm daher, irrt auf verwirten Wegen
35
wir leben wie wir pflegen, wie e# komt ungefähr. Wann, na¡ vernun]-Gese”en, da# Hauß die Ordnung rü‰: al#dann, in vielen S¡ä”en,
40
der S¡rein voll Segen i‰. | 6. Wa# au¡ vor Morgen gut, muß heute seyn vers¡wendet, und wa# nit wird verspendet, da# nimt der Gei” in Hut.
45
Wann, wa# man übrig# krieget, der Vorraht, ›¡ vers¡lie‰, do¡ ni¡t gefangen liget: der korb voll Segen i‰. 7. Viel faule Praler ›nd,
50
die nur gern trinken, e‹en,
Gedicht 177 (1664)
der Arbeit-pfli¡t verge‹en; kein Tag ›e äm›g findt. Wann i‰ der Pflug gemeine die Arbeit ni¡t verdrie‰, 55
und ieder thut da# seine: die Stadt voll Segen i‰. 8. Man gei”et mit betrug, will ieder alle# haben; viel s¡ä”e zuvergraben:
60
und hat do¡ nie genug. wann alle nit na¡ fülle, na¡ vielem ni¡t, gelü‰, vergnügt mit ko‰ und Hülle: da# Gut voll Segen i‰.
65
9. E# muß i”t man¡er Tropf verarmen, vom Betrügen: Die hand und Siegel flügen, wie vögel, ohne Kopf. wann daß man redli¡ handlet,
70
der Treue ni¡t vergi‹t, und in der Warheit wandlet: die Zeit voll Segen i‰. | 10. Man grube, vor der Zeit, Gold-S¡ä”e au# der Erden:
75
i”t ›e verfädelt werden zur Erde, von dem Kleid. Jmfall der Bergman s¡wi”et, der Berge Mark ersprie‰, wird wie e# soll genü”et:
80
da# Geld voll Segen i‰. 11. Man taus¡te waar üm waar, na¡ er‰er Mens¡en Sitten: i”t legt man, fals¡ bes¡nitten, die bösen Pfennig dar.
229
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
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wann aber gut und feine die Münz wird re¡t erkie‰, und allen glei¡ gemeine: der Staat voll Segen i‰. 12. Maß, Ellen und Gewi¡t,
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pflegt i”und, samt den Waaren, ver‰ümpelt ümzufahren: Fals¡, füllet da# Ge›¡t. Wann, sonder Tand-au#‰reuen, der Handels¡a] man nie‰:
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so lä‹t ›e Gott gedeyen, der kram voll Segen i‰. 13. Man will nur sonder Gott, ›¡ nehren selb‰ auf Erden: darüm lä‹t er au¡ werden
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die Zeiten bankerott. Wanndaß, zu allen Sa¡en, die Anda¡t Gott begrü‰: so hil] er ›e wohl ma¡en, da# Land voll Segen i‰.
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14. Diß alle# zeiget dir, diß Bu¡ voll Gei‰ und Sinnen | drüm, Leser! dein Beginnen lern wohl entfehlern hier. Meid, wa# di¡ arm kan ma¡en.
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dem Autor wüns¡ darbey, zum dank, vor diese Sa¡en: Sein Hau# voll Segen sey.
Gedicht 178 (1664)
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CLXXVIII. Zu Herrn Herrn Justiniani von Wel” Bü¡lein von Bä‹erung de# Chri‰entum# und Bekehrung de# Heidentum#. Vor Jesum re¡t man i”t Gesellen wirbt: weil na¡ und na¡ da# Chri‰entum er‰irbt. Dem armen Jesu pflag e# so zugehen. Bey Caipha# und Pilatu# sah man ‰ehen 5
ein gro‹e# Volk: üm Jesum war e# öd. Glei¡ so e# izt dem rei¡en Jesu geht. Ob er s¡on herrli¡ ›”t zu Gotte# Re¡ten, kan Gute# thun und helfen seinen kne¡ten: wer dienet ihm? wer trauet seiner Treu?
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wer su¡t, daß er hier sein Geselle sey? Man will nur selb‰ ›¡ heben und ernehren. man pflegt, von Gott, zum Gold ›¡ abzukehren. Auf Chre‰um* i‰, auf Chri‰um nit, ge‰ellt der Chri‰en Ziel, auf Eigennu” der welt;
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ni¡t auf den Zevs, nein! auf den di# der Höllen. Der Plutu# hat am mein‰en hier Gesellen. viel bä‹ern Sinn hat Herr Justinian, der tritt und wei‰ die bä‰e Chri‰en Bahn. Er sondert ›¡ von Welt, Geld, Wollu‰, Ehre:
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su¡t Gotte# Rei¡, und wie er sol¡e# mehre, | hangt Jesu an. wohl dem, der diese# thut! mit Jesu er dort erbet Ewig# Gut. weh dem, der hangt am Mammon hier auf Erden! er muß ohn End ein höllgeselle werden. ____________________ * crhstÕn utile.
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CLXXIX. Vom Türken. Hier i‰ Jmmanuel: Weg Mahumed# Ge›nde! wir halten un# zu ihm: von un# wir jagen eü¡. Mit un# i‰ Mi¡aël: e# wei¡e Satan# Rei¡. diß wird nun sein die Zeit, da Jesu# überwinde.
CLXXX. Glauben#bli¿ der Sterbenden in da# Land der Lebendigen: Frauen Marien Magdalenen Tu¡erinn, geborhnen Gebhardinn. 1. Ein sü‹e# wort i‰, Leben. wer sagt mir, wo e# i‰? J‰# diß, worinn wir s¡weben, auf eine kurze Frie‰, 5
in Trübsal, Sorg und Sünden? in Unre¡t, S¡ma¡ und Noht? J¡ kan e# so ni¡t finden. diß Leben i‰ ein Tod. 2. Wann# kö‰li¡ i‰ gewesen,
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so war e# müh' und S¡wei#, ein saure# Trauben-lesen, dur¡gallte Honig-Spei#. | da# gute, so in händen, ents¡lupfet al# ein Aal.
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die Freüden bald ›¡ enden, in diesem Jammerthal. 3. Und ob man s¡on auf Erden hat, wa# man haben soll: man brau¡t e# mit Bes¡werden.
Gedicht 180 (1664)
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un# i‰ au¡ weh im wohl. der Tod, eh wir# be›nnen, spri¡t unsren wüns¡en hon: Wir fahren s¡nell von hinnen, al# flögen wir davon.
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4. Diß Leben i‰ kein Leben, ob e# s¡on s¡einet s¡ön. E# i‰ dem Tod ergeben, ein Land der Sterbenden. Krankheiten un# verzehren,
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die ›nd de# Tode# Zahn. wir wandern, vom Gebähren, ‰ät# auf der Grabe#bahn. 5. Du sü‹e# Wörtlein, Leben! wer sagt mir, wo du bi‰?
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E# muß ja oben s¡weben, weil e# nit unten i‰. Wo wohnt der, der ›¡ selber da# Leben hat genennt? Jhr seit, ihr Stern-gewölber!
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da# re¡te Leben#land. 6. Dorthin mein Glaube ›het; Leib#-augen ›nd zu blind. von dieser Erd er fliehet, weil er den Himmel findt.
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Mein Gei‰ von ihm entführet, | fleugt in die Gotte#-Stadt. in diesem Hau# regiret, der mir# erworben hat. 7. Dort, weiß i¡ werd i¡ sehen,
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de# guten Gotte# Güt. Mein Leben wird angehen, wann diß mi¡ ‰erben ›ht. Verdru¿ hier deine S¡merzen,
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du mein geplagter Leib! 55
dort wird di¡ Freüde herzen, die i¡ dir ni¡t bes¡reib. 8. Du wei‰, daß i¡ di¡ liebe, i¡ weiß, du liebe‰ mi¡, ô Jesu! a¡! so gibe,
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dort anzus¡auen di¡. Sey meine# au¡, du Leben! hol in da# Land mi¡ ein, wo deine Lieben leben. Bey dir, i‰ Ewig# seyn.
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9. Viel Gute# du auf Erden mir wiese‰ man¡e# Jahr: wa# wird dann dort mir werden? diß nur der S¡atten war. J‰, nun i¡ tod# verfahre,
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die Zahl der Jahre klein: viel Millionen Jahre, dort sollen werden mein. 10. Nur kränkt mi¡#, daß i¡ Threnen den EhFreünd gie‹en ma¡:
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Er wird ein lange# Sehnen in# Grab mir senden na¡. | Spri¡, Jesu! ihm in S¡eiden den Tro‰ in# Herz hinein: dort ewig wir in Freüden
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beysammen werden seyn. 11. Fünf Söhnlein i¡ ihm laße: dieselben Jesu! du auf deine Arme fa‹e, dir selber trage zu;
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wie i¡ zu dir ›e wiese, wie er wird thun fort hin.
Gedichte 180 (1664) und 181 (1664)
Mit dir i¡, Jesu! s¡ließe: dein i¡ im Tode bin. 12. So spra¡ die Edle Seele, 90
von s¡ön‰en Leib und Gei‰: der viel zu früh, zur höle de# Grabe# un# enträi‰. weil ›e voll himmel# ware, eilt er mit ihr davon.
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Wir s¡reiben auf die Baare: Hier s¡lä] die Weiber-kron. 13. Wohin ihr Glaub gesehen, im guten Leben#-Land, i”t ihre Fü‹e ‰ehen.
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Sie i‰ in Gotte# hand, wo keine Qual mehr rühret. gönnt ihr die Seeligkeit. wa# S¡merz der S¡nitt gebiehret, den ende Gott und Zeit.
CLXXXI. Abs¡ied Jhre# EheJunkern. E# fällt mir s¡wer, so früh zula‹en di¡, mein AugenLu‰, mein Lieb‰e# Ander-J¡! J¡ bin mir selb‰, indem du mir, entworden? darf mir der Tod da# halbe Herz ermorden? | 5
J¡ habe di¡, du mi¡, in Treü geliebt. du ha‰ mi¡ nur mit diesem Tod betrübt. A¡ sü‹e Lieb! a¡ allzubittre# S¡eiden! wo fliehen hin, die allzukurzen Freüden? wird nun da# Grab beglü¿ter, al# mein Hau#.
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E# fällt mir s¡wer. Jedo¡ muß i¡ dir günnen du Himmel#Kind! da# Hau# der Himmelzinnen, da# Leben#Land. dort Gotte# Gut# man ›ht.
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E# sey dir wohl! ob mir s¡on weh ges¡ieht. du rede‰ gern mit Gott, in hei‹em Beten: kan‰ nun vor ihn, mit Engel-Anda¡t, tretten.
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Gott dir bezahl, die mir erwiesne Treü, mit Sternenglanz. Bi# mi¡ au¡ tri] die Reih, bi# daß wir dort zusammen wider kommen, und i¡ zu dir werd seelig auf genommen: will i¡ inde# in Söhnen, deiner Fru¡t,
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no¡ lieben di¡, mit treuer Vater-Zu¡t. Nimmt Tod: e# soll Gott di¡ mir widergeben. Zu guter Na¡t! leb ewig wohl, mein Leben!
CLXXXII. Sinnbild#-Erklärung. Zu Herrn Johann Gahn# Chri‰enWa¡t und der Welt le”ten Mitterna¡t. Sonnet. E# i‰ ja i”t der Zeiten Mitterna¡t, Gottlo›gkeit verfin‰ert Lehr und Leben. Der Chrysus* gar den Chri‰u# fliehen ma¡t. da# Lie¡t s¡on lang‰ hat gute Na¡t gegeben. | der Bräutigam zu kommen i‰ beda¡t:
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der Zeiger un# vor Ohren ma¡et beben. der Zei¡en Stimm, vermahnet un# zur wa¡t: Man ›ht ihn ob der Le” Minute s¡weben. Wer klug i‰, hält die Lampe ‰ät# bereit, s¡lä], wie ein Löw, mit o[nen Augenlidern.
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Wer thöri¡t i‰, vers¡lä[t die Gnaden Zeit, vergi‹t mit Oel die Lampe zu verbrüdern. Zeit i‰#, daß un# zur Buß we¿ Petri Han. Diß alle# dir, ô Leser, wei‰ Herr Gahn. __________________ * crÚsoj, Gold
Gedicht 183 (1665)
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CLXXXIII.1 Uber Frauen Annen Marien Lö[elhölzin gebornen Heiglin, Herrn Burkhart Lö[elholzen# von Colberg. vörder‰en de# Raht# in Nürnberg EheLieb‰in, Ab‰erben. Wer liebet Gott, und ehret seinen Willen, deß willen will Gott wieder au¡ erfüllen. wa# will dann Gott? Er will geliebet seyn. Er nimmet Gut# gern, in den Seinen, ein. Er will, daß man mit ihm o] red' auf Erden.
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Er will, daß wir hier fromm, dort seelig, werden. Wa# will ein Mens¡? Gesundheit, Ehr' und Freüd samt Haab und Gut, und dort die Seeligkeit. Die Edle Seel die wir i”t todt beklagen, hat Gotte# Sinn, in ihrem Sinn getragen.
10
Mit Frommkeit ›e ihr kau]e Gotte# Huld, thät Gut#, und trug da# Böse mit Gedult. Jhr frommer Mund mit Gott von Herzen redte, da# allzeit war der Anda¡t Tempel‰ätte. Jhr Chri‰entum, dur¡ Gaben-milde Hand,
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›¡ hat gezeigt im Werk, dem Armut‰and. | Kir¡, Hospital und S¡ul, der Lieb erwehnen, mit Lobe-dank i”t ihren Namen krönen. Und weil also ›e Gute# redt und thät, weil ihre Hand hat rei¡li¡ au#geseet,
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weil ›e hatt Lu‰ an Gott und seinem Willen: So wolte Gott den ihren au¡ erfüllen. Glü¿ Ehr' und Gut, wa# nur ein Herz begehrt, hat er ihr hier, weit über Wuns¡, gewährt. No¡ eine# war, da# er ihr konde geben:
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Die Seeligkeit, da# ewig' Himmel-Leben. Dort erndet ›e nun ihre Rei¡e Saat: _________________ 1
1665.
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vor iede# korn, ›e tausend Garben hat. Hier alle# bleibt, wa# ›e auf Erd beglü¿et: 30
Die Guten Werk' hat ›e voranges¡i¿et, die Jesu# selb‰ will einmahl lesen ab. die Himmel#kron, wird seyn die Gegengab. Sie hätte ja no¡ länger sollen heisen ein Augenlu‰ vor unsern theuren Greisen,
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den Gro‹en hier, den Ne‰or dieser Stadt. Do¡ i‰ sein Tro‰, daß ›e der Himmel hat, der seelig nimmt. der wolle seinem Leben, bey grauem haupt, no¡-grüne Krä]en geben. Die Adlerburg Jhn hege, Adlern glei¡,
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im Alter jung, und an vergnügung rei¡.
CLXXXIV. Klage de# WohlEdlen Herrn Wittwer#. Ein Meer, i‰ diese Welt. Ein S¡i[ i‰ unser Leben. Jn diesem, wir, be‰ürmt von Wind und Wellen, s¡weben auf jenem, hin und her. Man fährt gefährli¡ fort, | in Glü¿e#-Unbe‰and. o] mu# man über Bort, 5
die Güter werfen au#. du ha‰, in deinen Jahren du ha‰ diß Unheil au¡, mein Andre# J¡, erfahren. da# Glü¿ dir ma¡te lei¡t, eh daß e# kam zu mir, dein rei¡beladne# S¡i[. den Re‰, erhielt i¡ dir Da# Glü¿, dir gab und nahm. No¡ mehr e# wolte nehmen:
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dein guter Steurman J¡, kond seine Stürme zähmen. Bey mir du fande‰ Ehr', au¡ Hülfe, S¡u” und Raht. Mein Herz hingegen au¡ an dir gefunden hat, wa# mi¡ erfreuen kond. J”t bi‰ du eingelaufen, im ›¡ren Himmel# Port, zum Gott erwehlten haufen.
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Du meiner Augen Lu‰, du treue# liebe# Herz! dir i‰ zwar wohl: a¡! mir ma¡t weh der bange S¡merz, da# Sehnen, S¡a”! na¡ dir. E# hat, mit dir, verlohren
Gedichte 184 (1665) und 185 (1665)
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mein Alter seinen Tro‰. J¡ war al#-neu gebohren, bey deiner Pfleg' und Wart. Mein Herz no¡ üm di¡ weint. 20
ohn di¡, mir alle# izt üm mi¡ ge‰orben s¡eint. E# ‰und dein treue# Aug' all‰ät# auf mi¡ gewendet, al# wie die Sonnenblum dem Himmel#-auge sendet, die güldnen Bli¿e zu. Mein Dank di# fort und fort, dir hier soll rühmen na¡. Gott, e# erwidre dort!
CLXXXV. De‹en Gesprä¡e mit der Seelig ver‰orbenen. Er. A¡ unbe‰ändig# Thun! Ein S¡i[ i‰ unser Leben; die Welt hier, i‰ da# Meer. Sie. Jn jenem mu‰ i¡ lang, dur¡ wind und wellen, s¡weben, auf diesem hin und her. | 5
E.
Man fährt gefährli¡ fort, und wird dahingeri‹en von Glü¿e# unbe‰and.
S. O] werden über Bort die Güter au# ges¡mi‹en die ein ges¡i[t zu Land. E.
Gar S¡i[bru¡ leid' i¡ i”t. du ‰irb‰ mir vor den Jahren, O du mein Andre# J¡!
10
S. J¡ ‰erbe, daß i¡ leb. E# war, i¡ hab# erfahren, da# Glü¿ au¡ wider mi¡. E.
Ein rei¡beladne# S¡i[ au# seinem S¡oß dir kame, eh du selb‰ kam‰ zu mir.
15
S. Glü¿ ma¡t' e# wider lei¡t: e# gab zuglei¡ und nahme. den Re‰ erhieltet ihr. E.
Der Tod mir nimmet di¡: an den i¡ muß verlieren, wa# mi¡ erfreüet hat.
S. Bey eü¡ i¡ Ehre fand und wa# mi¡ können zieren. au¡ hülfe, Raht und That.
20
E.
Du meiner Augen Lu‰, du treue# liebe# Herze! du lä‹e‰ mi¡ in Leid.
S. Mir wird ja nit den Port mi#gönnen eüer S¡merze? Da# Klagen wäre Neid.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
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25
E.
Mi¡ deine Pfleg' und Wart hat tägli¡ neu gebohren: wie wird mir nun ges¡ehn?
S. wird s¡on die Wärterinn, die Wart do¡ ni¡t, verlohren. La‹t Gotte# Raht ergehn! E.
Dein treue# Aug' auf mi¡ ‰und allezeit gewendet, du meine Sonnenblum!
30
S. der Himmel, dahin i¡ o] Bli¿e au¡ gesendet, i‰ nun mein Eigentum. | E.
Muß e# ges¡ieden seyn: so ehr' i¡ Gotte# Willen, und sage: fahre wohl!
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S. Lebt wohl! de# Himmel# Huld woll euren kummer ‰illen, die eü¡ erfreüen sol. E
Mein Dank soll rühmen di¡: den der dir dorten zahle, der ni¡t# lä‹t unbelohnt.
S. Gott wieder un# vermähl in seinem Sternen saale, 40
mit Sonnengold bekrönt.
CLXXXVI. Zu einem Tractat vom Teuts¡en Religion-Wesen. Ein Gotte#-Amtman i‰, ein hohe# Haupt auf Erden: glei¡wie am Himmel folgt der Mond, den Sonne-Pferden, und leü¡tet, dur¡ ihr Lie¡t, an ihrer ‰at, bey Na¡t, wann, na¡ dem Tage#Lauf, ›e ›¡ zu bett gema¡t. 5
Ein Für‰ hat Stand, Ver‰and und Land, er hat da# Leben von Gott: er soll e# ihm, ihn ehrend, wiedergeben. Er i‰, diß wa# er i‰, von Gotte# Gnad allein: drüm soll zu de‹en Ehr, sein Thun geri¡tet seyn. Gott ehret ein Regent, der ›¡ lä‹t Gott regiren,
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al# wie die Cynosur den S¡i[mann pflegt zu führen; der de‹en Heilig# wort sein Lie¡t wie David, nennt, und keinen andern Weg, allhier zugehen, kennt, al# den ihm wei‰ der Gei‰, der gute Gei‰ von oben, | dur¡ den, dem Ursprung zu, wird unser Gei‰ erhoben.
Gedicht 186 (1665)
15
Soviel er seine su¡t, soviel er Gotte# Ehr' beraubet und verglei¡t ›¡ Tröpflein in dem Meer. Du blinde Staat#wi” du! wil‰ du mehr sehend hei‹en, al# der da# Aug gema¡t? die weißheit unterweißen? di¡ heben ohne Gott? di¡ ‰ürzen ohne grund?
20
der wohnt im Himmel, la¡t: er ›het s¡on die Stund, die ma¡t zur Närrinn di¡. die Er‰e Welt ni¡t wolte, ›¡ la‹en Gotte# Gei‰ regiren, wie ›e solte: zu wa‹er ward ihr Tro” im wa‹er, ›e versank. da# tolle Sodoma, vergieng im S¡wefel‰ank.
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da# fre¡e Salem au¡ ver‰ört zu zweyen mahlen, muß biß auf diesen Tag den FrefelStolz bezahlen. Da# prä¡tige Bizanz, nun au¡ s¡on lange Zeit seüfzt unterm Türkenjo¡, bü‰ seine Si¡erheit. Sie dru¿t e#, un# e# droht, glei¡ ‰ra[t ›¡ glei¡e Sünde.
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Gläubt ihr den Sternen ni¡t, daß Gott un# Ruten binde? So thäten jene au¡. sagt un# ni¡t der Comet: die Zeit gnug prophezeyt, wa# vor der Pforte ‰eht. Wer Gott-klug i‰, erwählt die Stra‹e au# den Sünden und kan in neuem Gang den alten Au#gang finden:
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wie einer wel¡er o] ein S¡auspiel hat gesehn, im Anfang sagen kan, wie e# hinau# wird gehn. Gott bä‹re! daß wir nit da# Trauerspiel erleben, da# Salem und Bizanz den Garau# hat gegeben. | Hier nimm Vermahnung an, du ›¡rer Athei‰!
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und höre auf, zu seyn ein nur gemahlter Chri‰. Lern' hier von einem Gei‰: der zwar au¡ Staat ver‰ehet, do¡ ni¡t den Höllen Weg der Gotte# Spötter gehet. So redt und rähtt ›¡# Re¡t. Dariu# Apfel her! daß sol¡er Zopyren do¡ eine Welt voll wär!
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S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
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CLXXXVII. Auf Herrn Leonhard Grundherrn dritten de# Raht# au¡ Kir¡- und S¡ulen-Pfleger# in Nürnberg. Ab‰erben. Der fä‰e Grund de# Herrn. 1. Wer ein fä‰e# Hau# ihm bauet, (spri¡t der warheit Grund und Mund) nit dem fals¡en Sande trauet; su¡et einen Felsen-Grund. 5
Sand-gegründte# Thun zergehet, i‰ der Ström' und Stürme Spiel, ieder fällt e# wann er will. Wa# auf Felsen ‰eht, be‰ehet, wei¡et keiner wilden Flut,
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no¡ der ‰rengen Winde Wut. 2. W䡉 au¡, so ein Fel#, auf Erden? wohnt Be‰and, im Unbe‰and? Kan man hier grundseelig werden, auf dem ungewißen Sand?
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wa# ›nd, Güter? kurze Haabe. wa# i‰ Ehre? s¡nöder S¡aum. Wa# i‰ Freüd? ein sü‹er Traum. | Wa# i‰, Leben? Gang zum Grabe. Sterben mu‰ du! hei‰ der Bund.
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a¡! hierunten i‰ kein Grund. 3. S¡au, der hole Himmel-Spiegel zeigt dir alle# ümgekehrt. laß di¡ tragen Gei‰e#-Flügel. oben su¡', und ni¡t auf Erd!
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Oben i‰ der Grund zu finden: bau hierunten di¡ darauf. du mu‰ kehren deinen Lauf zu den Bergen, au# den Gründen.
Gedicht 187 (1665)
‰amme zwar von Erden her: 30
do¡ den Gipfel Sternwart# kehr. 4. Gott! du bi‰#, auf den wir bauen unsrer Ho[nung hohe# Hau#. Deinem Grund, Herr! wir un# trauen, der un# ni¡t wird la‹en au#.
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Dieser Ve‰e Fel# be‰ehet, und auf ihm ein treuer Chri‰. Unser Grund‰ein Chri‰u# i‰, der da nimmer ni¡t vergehet. Auf so ve‰en Grund de# Herrn,
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unsre Seel ›¡ gründen lern. 5. Au¡ auf diesen Grund ›¡ baute, eine Grundseul dieser Stadt: die man herrli¡ ‰ü”en s¡aute Kir¡ und S¡ulen, Staat und Raht.
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A¡! ›e ligt nun abgenü”et. Do¡ ›e ‰eht und wird be‰ehn, in die Ewigkeit eingehn, | weil daß ›e dein Grund, Herr! ‰ü”et. Au¡ sein Nahm solang die Welt
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‰ehen wird, bleibt ungefällt. 6. Jn den güldnen Stern-Refieren Wi‹en wir ein' andre Stadt, deren Grund i‰ von Sa[iren, die Gott selb‰ gebauet hat:
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dorten wohnt Er, wo gut wohnen; ›het, selb‰ ein heller Stern, Jesum diese# Grunde# Herrn, und der himmel#bürger kronen. diß dann trö‰e unser Weh:
60
weil ihm wohl i‰ in der höh.
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S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
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CLXXXVIII. Uber Herrn Johann Mi¡aël Pühler# Ab‰erben. 1. A¡ wa# i‰ diese# Leben, ein Ang‰- und Threnen thal: da wandern wir und s¡weben in Trübsal ang‰' und Qual. 5
Wann# kö‰li¡ i‰ gewesen so i‰ e# Arbeit viel. da# Ort, wo wir genesen, da# i‰ der Himmel#-Bühl. 2. Hier i‰ ein fremde# Wallen:
10
Dort kommen wir zu Hau#, zu Gotte# Kindern allen, die vor un# zogen au#. Hier i‰ ein Thal voll Leiden De# Glü¿e# Wankelspiel: |
15
dort wohnen tausend Freüden, dort auf dem Himmel#-Bühl. 3. Jn diese# Thal der Erden man¡ trüber Regen flie‰: dort soll e# bä‹er werden,
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wo ni¡t# al# Sonne i‰. drüm wir die Augen heben dorthin zum Himmel#-Bühl: da un# ein ewig# Leben verspri¡t der Freüden viel.
25
4. Jhr seit zwar jung ge‰orben, Herr Pühler, wehrter Dot! Jedo¡ habt ihr erworben da# Leben dur¡ den Tod. Jhr seit nun angekommen
30
zu unser aller Ziel;
Gedichte 188 und 189 (1665)
Jhr seit im Land der Frommen, dort auf dem Sternen-Bühl. 5. O wir gönnen eü¡ die wonne: wie weh un# i‰ darbey. 35
Gott eü¡, im Hau# der Sonne, de# Leben# Kron verleih. drüm i¡ no¡ diß, mit Leiden, in Threnen sagen will: Herr Pühler, lebt in Freüden
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dort auf dem Himmel#bühl.
CLXXXIX. Auf Frauen Dorotheen, Herrn Leonhard Grundherrn dritten de# Raht# au¡ Kir¡und S¡ulenpfleger# in Nürnberg, Ehelieb‰en, Ab‰erben. 1. O] hat, diese Edle Seele, ihre Leibe#ha] beda¡t: | wüns¡end dieser Kerkerhöle bald zugeben gute Na¡t. 5
No¡mehr i‰ der Wuns¡ entbrennet: seit den lieb‰en Ehegemahl, von de# Leib# Gefängni#-Qual und von Jhr der Tod getrennet. Sie rief: a¡ wohin, ohn mi¡?
10
Jesu# rief: i¡ löß au¡ di¡ 2. Freili¡ ihr Erlöser lebte, den Sie lebend ‰ät# geliebt: der Jhr in dem Herzen s¡webte, wie die Hand e# Zeügni# gibt.
15
Jhre fromme Pfleg' und Treue diß an Waisen au¡ erwieß: denen Sie nit manglen ließ.
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S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
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Diese Lieb ihr nun gedeye! Wa# der Armut kommt zu gut: 20
alle# diß man Jesu thut. 3. Jhr Erlöser Jesu# lebet: der ›e, wie der Sarg den Leib, i”t in seine Seit begräbet, da ›e frey und fröli¡ bleib.
25
Jhr i”t lohnen s¡on die Freüden, die ein Gei‰ geniesen kan: Bi# ›e, auf dem Sternenplan, wird der Leib verhimmelt kleiden. dort, de# körper# kärker-Pein,
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ewig wird verwiesen seyn. 4. Diß soll ihre Lieben trö‰en, die nun kränkt die vierte Lei¡. Sie wohnt unter den Erlö‰en, dort in de# Erlöser# Rei¡.
35
dort ›e ›¡ in Reimen übet, mit dem heilgen EngelChor: wie ›e thät auf Erd zuvor Dort ›e Dank und Ehre gibet. Jesu, der ›e ewig trö‰
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und vom übel hat erlö‰. |
CXC. Anda¡t-Lied, zu Erklärung de# Zwölf‰ändigen Psalter Titel-Sinnbilde#. 1. J‰ s¡on David lang verweset: danno¡ lebt sein Har[enspiel. David# Herzen! ›nget, leset, und ergrei[t den Säiten-kiel 5
Seit, mit heilgem Psalmen-s¡all,
Gedicht 190 (1665)
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diese# König# Gegenhall. Sein Bu¡, wer im Gei‰e brennet, eine kleine Bibel nennet. Ps. 104. v. 24. Die Erde i‰ voll deiner Güter. 2. Er lehrt un# den S¡öpfer s¡auen, 10
in Ges¡öpfen ohne Zahl: führet un# in Feld und Auen, Büs¡ und Wälder, Berg und Thal. E# i‰, die man preisen soll seiner Güt und Güter voll.
15
Lu] und Himmel, Meer und Erde: daß der Mens¡ ihm Dankbar werde. Ps. 23. v. 1. Der Herr i‰ mein Hirt. 3. David bey der Heerd un# lehret, daß Gott i‰ der Mens¡en Hirt, und wa# er ers¡a[en, nehret,
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tägli¡ un# zur Weide führt. da# Verwundte er Verbindt, da# verlohrne wieder findt, da# verirrte bringt zu re¡te. Lobt den Herrn, ihr seine kne¡te! | Ps. 22. v. 7 J¡ bin ein Wurm.
25
4. Hier redt selb‰, mit David# Worten, Jesu# unser David#-Sohn: der al# Wurm am Creu”e dorten hieng, in seiner Pa‹ion. Ma¡t der rothe Dra¡ dir bang:
30
lern wohl kennen diese S¡lang, lerne gläubig ›e ansehen: so wir‰ du dem Tod entgehen.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
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Ps. 80. v. 15. Su¡e heim deinen Wein‰o¿. 5. Lern von David, Gott empfehlen seinen Kir¡en-Weinberg hier. 35
Jnnen ihm die Fü¡se ‰ehlen, fals¡e Lehrer, seine Zier. Ausen hat er, unverzäunt, man¡en Wolf und S¡wein zum Feind. Bitt Gott, himmel-ab zus¡auen:
40
der kan s¡irmen, zäunen, bauen. Ps. 1. v. 3. Der i‰ wie ein Baum. 6. Gott, war David# Lu‰ und Freüde: Gott an David hatte Lu‰. Nenn Gott deine Seelenweide: Gut# wird werden dir bewu‰.
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Du wir‰ wa¡sen na¡ und na¡, wie ein Bäumlein an dem Ba¡, und mit s¡önem Glü¿e grünen: wann du wir‰ dem Herren dienen. Ps. 42. v. 2. Wie der Hirs¡ na¡ wa‹er. 7. David# Hirs¡, von Gi] erhi”et,
50
s¡reyet na¡ der fris¡en Quell. Lauf au¡ du, wann di¡ bespri”et, mit dem Sünden-Gi] die Höll, | unsrem Seelen-Heilbrunn zu. Jesu# i‰#: da finde‰ du,
55
deinen Tro‰-dur‰ abzukühlen, Fünf blutrothe Brünnlein spielen. Ps. 118. v. 4. Der Herr i‰ meine Ma¡t und mein Psalm.
Gedicht 190 (1665)
249
8. Gotte# Allma¡t, wie un# lehret David, i‰ der Obern Ma¡t Gott die Götter wieder ehret, 60
die ihn ehren Tag und Na¡t. Gott, i‰ David# Psalm und Lied: Jhr Regenten! ›nget mit. Götter! la‹t eü¡ Gott regieren: So wird David# Glü¿ eü¡ zieren. Ps. 112 v. 3. Dein Weib, ein Wein‰o¿: Kinder Oelzweige.
65
9. Folge! David kan dir ‰egen die gewüns¡te Eh‰and-bahn. Für¡te Gott und geh' auf Wegen, die sein wort dir kund gethan. Dein Weib, al# ein Wein‰o¿, wird
70
werden deine# Hause# Zierd. Gott wird deinem Tis¡ darneben Kinder, wie Oelzweiger, geben. Ps. 126. v. 5. Die mit Threnen seen. 10. David di¡ zur Creü”-S¡ul führet. Lern die Leiden#-Lection.
75
Eh da# Feld dir korn gebiehret, eh e# wird de# Jahre# kron, muß e# vor gepflüget seyn. und man ‰reut die Saat hinein, | unter trüben Threnen-Regen.
80
Au# der Arbeit, wä¡set Segen. Ps. 2. v. 9. Wie Töpfe soltu ›e zers¡mei‹en. 11. David au¡ di¡ lehret ›egen, wann di¡ Feinde fe¡ten an.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
250
dulte du: laß vor di¡ kriegen, der im Himmel wohnt, den Mann: 85
Ma¡ di¡ ‰ark, in Gotte# Ma¡t: der nur sol¡er Töpfe la¡t, und ›e mit dem Zepter-Eisen wird zers¡erben und zus¡mei‹en. Ps. 39. v. 14. J¡ bin dein Pilgram. 12. Wandern mu‰ du: hier auf Erden
90
bi‰ du Pilgram, Bürger ni¡t. David dir, nur Rei#bes¡werden, keine Herberg, hier verspri¡t. geh dann au# der Fremde du deiner Himmel#-heimat zu:
95
s¡au, daß du, im Wallfart-‰ande, ringe‰ na¡ dem Wolfart-Lande. Ps. 126. v. 5. Die werden mit Freüden ernden. 13. David trö‰et: deine Threnen wird der Himmel wis¡en ab, und den güldnen Sommer krönen
100
mit der Ernde Garben-hab. da wird lauter Sonne-s¡ein, da wird mehr kein Regen seyn. da wird jede hand voll Leiden bringen dir ein Fuder Freüden. | Ps. 150. v. 6. Alle# wa# Odem hat lobe etc.
105
14. Lern von David au¡ psalliren mit gesamter Creatur. diesen Chor die Mens¡en zieren. diß du Gott kan‰ geben nur, vor die GnadenMillionen.
Gedichte 190 (1665) und 191
110
251
La‹t un# dann mit David# Thon, al# wie seine Engel oben, unsren Gott auf Erden loben. 15. Lerne David# Gotte# Lehre hier von einem Psalter-Freund:
115
de‹en Fleiß, der Psalmen Ehre zu erweitern, i‰ gemeint: Gott woll, vor so fromme# Werk, in dem Alter Jugend-Stärk unsrem wehrten Autor geben,
120
und dort ein gekrönte# Leben. |
CXCI. Gotte#-Lob 1. O du gro‹er Götter Gott, König Himmel# und der Erden Herr der Herren und Heers¡aren, allerhö¡‰e Maje‰ät! Alle# wa# nur lebt und webt, deiner Ehren voll soll werden. Alle Ehr au# dir entspringet, billig wieder in di¡ geht, 5
wie die Flü‹e ›¡ dem Meer, da# ›e gabe, wiederbringen. Gott dem Herren Zebaoth la‰ un# Halleluja ›ngen. 2. Herrli¡ i‰ dein gro‹er Nahm: Allma¡t i‰ in deinen Händen. deine kra] ‰ärkt meine S¡wä¡e, wann da# Her” in Onma¡t ligt. | du kan‰, wann kein Mens¡e kan, alle# Elend wenden enden.
10
Ni¡t# i‰ deiner Ma¡t unmögli¡, die mein arme# Ni¡t# vergnügt. Aller Orten spüret man deine Hand in wunderdingen. Unsrem gro‹en Allma¡t Gott, la‹t un# Halleluja ›ngen. 3. Hö¡‰e weißheit, die ›¡ wei‰ in dem Allges¡öpf-regieren, hö¡‰er Quellbrunn aller weißheit! mö¡te‰ du mi¡ ma¡en naß.
15
Alle welt, fühlt deine Hand ein beaugte# Zepter führen, diesen S¡a”, a¡ nur ein S¡erflein, in mein Herzgefäße faß. daß du wei‰ üm meine Noht, diß kan gro‹en Tro‰ mir bringen. Dem allweisen gro‹en Gott la‹t un# Halleluja ›ngen.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
252
CXCII. Zu Gott von meinem Laban. Du ›h‰, wie hart mir will, Gott! dieser Laban zu: i¡ soll ihm ni¡t#, und er allein will alle# haben. A¡ daß ein Jacob# Herz in mir au¡ fände‰ du! so würde‰ du mi¡ au¡ mit Laban# Gut begaben. 5
Stell Jesum nur zu mir: so werd' i¡ Jacob seyn. J¡ bin e# s¡on: i¡ laß ni¡t ab, mit dir zu ringen bi# daß du segne‰ mi¡. E# soll do¡ werden mein, wa# Laban mir izund gedenket abzudringen. Kein Jacob unterligt. Sinn, Laban, her und hin!
10
Do¡ i¡, weil Gott bey mir, dein Untertretter bin. |
CXCIII. Zu Gott Von meinem Nabal. Ein Nabal thut mir izt, wa# jener hat gethan dem David: er will gar von keiner dankpfli¡t wi‹en. Gott weiß, i¡ war bi#her ihm au¡ ein nü”er Mann: mein Fleiß hat ihm da# Maul gefüllt mit fetten Bi‹en. 5
Sein Gut begehr i¡ ni¡t: viel Sünde klebt daran. Du kan‰ gere¡te Haab, ô rei¡er Gott! mir geben. Nim nur die S¡ma¡ von mir, daß er ni¡t sagen kan: Der Mammon alle# gibt, worna¡ er ma¡et ‰reben. Den Nabal ma¡e du zum Narren, wie er hei‰:
10
und mi¡ zum David ma¡, der deine Allma¡t prei‰.
Gedichte 194 (1666), 195 (1666) und 196 (1666)
CXCIV. Grabs¡ri] Jungfrauen Susannen Marien Oelhäfin von S¡ölnba¡. J¡ war s¡ön von Ge‰alt, und Edel von Geblüte. e# wiese ›¡ au¡ s¡on der Adel im Gemüte. Mi¡ Rö#lein hieb der Tod im Jahre-Früling ab. der Eltern theure Freüd gieng mit mir in da# Grab.
CXCV. Grabs¡ri] ihre# Brüderlein# Georg Tobiae. J¡ muß, der S¡we‰er Lei¡, verdoppeln mit der meinen. Mein Tod vermehren mu‰ der Eltern bittre# Weinen. wie s¡merzt ein einiger Sohn! wie kränkt ein einig# kind! Allhier in meinem Sarg man ihre Ho[nung findt. |
CXCVI.1 Uber Chri‰ian Erdmann# von Lilien junge# Ableiben. 1. War eine ni¡t genug? Zwo Lei¡en ›nd zu viel S¡oß dann der Tod der Freudenwürger, zwen Pfeil zuglei¡ na¡ einem Ziel der Wütri¡, der Tyrann, der Feind der ErdenBürger? 2. Und, Edler Herr, wie daß der Mords¡ü” euer Hau#
5
zur ZielS¡eib hat erwehlen mü‹en? lä‹t er ja Pfeile fliegen au#: viel s¡lä¡te Seelen ›nd, die hätt' er können s¡ie‹en. __________________ 1
1666
253
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
254
3. Man ›ht, daß er ›¡ gern an gro‹e Leute Ma¡t: 10
so grö‹er seine Ma¡t zu weisen. der nidren Veil¡en er ni¡t a¡t: E# muß an Lilien ›¡ seine Sense spreisen 4. Zween Lieben, Vater, Sohn, zwo Lei¡en n䡉 verwandt, da# laß' i¡ seyn ein Zweyfa¡# Leiden,
15
der zweyte S¡merz kommt über Land, al# einer s¡on vorher da# herze kont zers¡neiden. 5. Aufdaß dem Anherrn gäb der Enkel da# geleit, au# diesen in ein ander# leben: So mu‰en ja zu einer Zeit
20
der Grei#, da# junge Rei#, den Gei‰ zuglei¡ aufgeben. | 6. Der wehrte Vater zwar hatt seine Zeit verlebt der lang geweidet Gotte# Heerde. viel Jahre man mit Jhm begräbt. Er ‰arbe ni¡t: in Eü¡ ihn grö‹er hat die Erde.
25
7. Vom Söhnlein Euer Herz voll gro‹er Ho[nung war, dem neuen zarten Liljen‰engel viel Tod# ligt mit ihm auf der Baar. Jhr hättet gern mi#gönnt dem Himmel diesen Engel. 8. Do¡ denkt: wer Gott gefällt, mit dem eilt er davon,
30
will ihn im Hause bey ›¡ haben E# ward bald färtig eine kron vor diesen Chri‰ian: so mu‰ ›e ihn begaben. 9. Denkt: daß er Erdmann hieß, und von der Erde war; zu Erde mu‰ er wieder werden.
35
der lezte Tag im lezten Jahr wird himmlis¡ diesen Leib abfordern von der Erden. 10. Der Allzeit-gute Gott, der dißmal eü¡ betrübt, woll wieder anderweit erfreuen. der gab und nimmt, der nahm und gibt,
40
woll forthin euer Hau# mit Freüden über‰reuen.
Gedicht 197 (1666)
255
CXCVII. Auf Herrn Tobiae Oelhafen# von S¡ölnba¡, Fürtre[li¡en JurisConsulti und Consiliarij, au¡ der Univer›tät Altorf Pro= Cancellarij etc. Ableiben. 1. Ma¡ di¡ groß mit dieser Beute, Tod du grausamer Tyrann! | deine Klu] un# raubet heüte einen theuren Gro‹en Mann. 5
wa# dein s¡warzer Siege#wagen un# enttragen: ma¡t die Trauer-Folge kund S¡au de# Vatterlande# Väter, unsre Götter,
10
dieser S¡merzs¡nitt hat verwundt. 2. Diesen ha‰ du dörfen Töden, den so o] da# ganze Rei¡ vor sein Nürnberg hörte reden. Suada, i‰ nun eine Lei¡.
15
Ständ und Für‰en ihn beklagen klägli¡ sagen: Ligt Oelhafen auf der Baar? Soll den kalte# Marmor pre‹en, der vorde‹en
20
Tulliu# und Cato war? 3. Diesen Für‰en der Gelehrten, der so tre[li¡ redt und s¡rieb, alle Parna‹innen ehrten, ihm au¡ alle waren lieb,
25
der dreymal drey Frauen Zimmer war ja immer dort sein theurer Bü¡ers¡rein. Sie man hört, mit threnen-‰reuen,
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
256
sehnli¡ s¡reyen: 30
wo mag unser Canzler seyn. 4. Tod! dein Lu‰ i‰ unser Weinen. A¡! dein unbes¡eidner Neid, Raht, Stadt, Musen und die Seinen füllet an mit Herzen leid.
35
Zwar, mit Todt Gott hat genommen, einen Frommen | au# der immer-ärgern Welt, Einen Redner, Raht und Greißen, einen Weißen.
40
wohl gethan, wa# Gott gefällt! 5. Un# i‰ er genommen worden. Er, ni¡t# al# den Leib verlohr. Lob und Gei‰, kein Tod kan morden. diesen hat, der EngelChor.
45
Jene# wird, weil welt i‰, bleiben und bekleiben: Na¡ruhm ‰irbet niemal# ab. Au¡ mu‰ du den Leib, zum Leben widergeben,
50
ô du sein nit-ewig# Grab! 6. Aber un# i‰ er genommen. Himmel! nenn' e# keinen Neid: Er wär no¡ wohl angekommen in da# Hau# der Ewigkeit.
55
Er kont wohl bey lieben Seelen, Jahre zehlen und no¡ länger unser seyn. do¡ man muß, wann un# nun lange worden bange,
60
au¡ zur Ruhe gehen ein. 7. Seit in Sarg ›¡ legte nieder a¡! sein lieb‰e# Enkelpaar:
Gedicht 197 (1666)
war da# Leben ihm zuwieder und er folgt no¡ diese# Jahr. 65
Er war au¡ in Staate#sa¡en, müd vom Wa¡en: Tod (spra¡ er) du lezte Ruh! leg mi¡ s¡la[en zu den Meinen, | zu den kleinen;
70
komm, drü¿ mir die Augen zu! 8. J¡ bin (sang er) dieser bösen, dieser fals¡en welt so satt. wer wird mi¡ vom Leibe lösen, der mir ma¡t die Seele matt?
75
Tod, du bi‰ e#, kan‰ mi¡ geben einem Leben, da# nit ‰irbt in Ewigkeit. J¡ will zu eu¡, au# den jahren, dorthin fahren,
80
Kinder! wo ihr seelig seit. 9. Nun so s¡lummert, ihr Gebeine! in der ‰illen Tode#gru[t: bi# der lezte Tag ers¡eine, der eü¡ wieder-lebend ru[t.
85
Dort in Jesu Wunden höle ruht die Seele, in der ›¡ren Gotte#hand. Un# wird, wann wir di¡ au¡ sehen, wohl ges¡ehen
90
Himmel, unser Vatterland!
257
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
258
CXCVIII. Auf Herrn Joa¡im Bu¡felder# Ab‰erben. 1. Soll man, ô du flü¡tig# Leben! soll man seyn verliebt in di¡? Muß man do¡ di¡ übergeben, eh man mag ümsehen ›¡. 5
du vers¡winde‰ un# ges¡wind, wie im Lu] ein Rau¡ und wind. | 2. O du Traum! wer kan di¡ fa‹en? ô du Bli”, wer hält di¡ auf, wann fährt dur¡ der Wolken ga‹en
10
dein so s¡nell- al# heller Lauf? du verrinne‰, wie ein Ba¡, ma¡e‰ un# dir sehen na¡. 3. Du eil‰, wie ein Pfeil vom Bogen, wann de# Tode# Pfeil di¡ tri[t,
15
wie dur¡ Wind gekrau‰e Wogen, ein Gehäu# von Brettern s¡i[t. Plö”li¡ man verlieret ›¡. Leben! warum liebt man di¡? 4. Du vergängli¡e# Erfreuen?
20
Hat man einen lieben Freünd, einen Frommen, einen Treuen, der e# redli¡ hat gemeint; Morgen kommt der Trauerbot, spri¡t: au¡ dieser i‰ nun todt.
25
5. Tod! du name‰ un# au¡ heute, der no¡ ge‰ern unser war. gern wir hätten diese Beute dir mi#gönnt no¡ man¡e# Jahr. do¡ wa# frage‰ du darna¡?
30
di¡ labt unser Ungema¡.
Gedicht 198 (1666)
6. Zwar ihm s¡wante diese# S¡eiden: Dank hab, liebe# Ehgemahl! spra¡ er, kurz vor diesem Leiden, du ha‰ hier im Jammerthal 35
alle Treu erwiesen mir: Gott vergelt e# dort und hier | 7. A¡! wie ni¡tig i‰ diß Leben! a¡! wie flü¡tig i‰ die Freüd! la‹et la‹et un# do¡ ‰reben
40
na¡ der sü‹en Ewigkeit. A¡ wer au¡ im Himmel wär! dorten trennt kein Tod nit mehr. 8. Dorten Er, den wir verlohren, hat genommen Gotte# Rei¡.
45
und da# Grab, zur Ruh erkoren, leget s¡la[en seine Lei¡. Seine Seel izt Jesum kennt, hält im Himmel mit Advent. 9. Jesu# i‰ zu dir gekommen,
50
ô ein seelige# Advent! in dem Seelenmahl der Frommen, kurz vor deinem kurzen End. du nahm‰ ihn, er nahme di¡. ni¡te# trennt eü¡ ewigli¡.
55
10. Nun auf Erd ›nd wir ges¡ieden, alter S¡ulFreünd, gute Na¡t! Lebe wohl, in Gotte# Frieden! du bi‰ nun zu Ruh gebra¡t. dorten wir un# wiedersehn
60
wo die Perlen Pforten ‰ehn.
259
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
260
CXCIX. Zu Herrn Georg Chri‰of Rens¡el# Für‰li¡ Brandenburgis¡en CammerRaht# PsalterWerk. Erklärung de# Kupfer Titel#. 1. Wa# i‰ da# gro‹e Bu¡, da# Gotte# Gei‰ ges¡rieben, dur¡ Männer, die von ihm ›¡ fühlten angetrieben: | Ein S¡uldbrief i‰#, wodur¡ Gott selb‰ ›¡ un# vers¡rieb, ›¡ unsren S¡uldner ma¡t mit seiner Treu' und Lieb. 5
2. Wer glaubig su¡t darinn, der hat Gott selb‰ gefunden, und alle# wa# ihm nu”; der ma¡t ihm Gott verbunden. wa# seine Allma¡t kan, wa# seine Treu verspri¡t, wa# seine Güte thut: gibt diese# Bu¡ beri¡t. 3. Wa# i‰ da# kleine Bu¡, au# David# Gei‰ entspro‹en?
10
ein kleine Bibel i‰#, ein Au#zug jener gro‹en. J¡ wolt s¡ier sagen mehr, wie daß e# grö‹er sey al# jene#: weil e# lehrt und betet au¡ dabey. 4. Diß i‰ der Für‰en Bu¡: da# lehret ›e regiren, gerad, na¡ Gotte# Raht, den Frommen Zepter führen.
15
Hier ›e, den langen Psalm, dem David spre¡en na¡: daß Gott, der AllRegent, ›e löbli¡ hers¡en ma¡. 5. Diß i‰ der Lehrer Bu¡, die Gotte# weinberg bauen. E# lehrt ›e auf die S¡wein' und fals¡en Fü¡se s¡auen. Hier ›e den Weinberg-Herrn au¡ lernen ru[en an,
20
deß Hand, der bä‰e Zaun, ihn wohl bewahren kan. 6. Diß au¡ da# Hau#bu¡ i‰: da# lehret Gott vertrauen, der, wann e# grunen soll, da# Hau# und Feld muß bauen. Hier den Allgeber soll au¡ lernen ru[en an: der diese, die er liebt, im S¡la[ au¡ segnen kan. |
25
7. Der liebe Psalter i‰#, der kan die Lehrer lehren; Regenten er regirt; zeigt, wie da# hau# zu nehren. Wer so mit David ›ngt, und sein ChorS¡üler wird: derselbe ›¡ wohl nehrt, wohl lehret, wohl regirt.
Gedichte 199 (1666) und 200 (1667)
261
8. Dann lehrt der Psalter au¡ mit danke# S¡all Gott ehren: so thut die Himmel#kir¡, mit allen ihren Chören.
30
Diß i‰ ein Engel Thun: wer hier mit ‰immet ein, der wird dort ewig au¡ ein Sänger Engel seyn.
CC.1 Auf Frauen Veronicen Marien von Pühel gebornen von Benkendorf, Ab‰erben. 1. J‰# mögli¡? i‰ ›e todt, die tre[li¡e Matron? da# Mu‰er aller Zier? die Edle Frauen-kron? Muß man zerbro¡en lesen diß s¡öne Tugend-hau#, wo lauter liebe# Wesen
5
sah zu den Fen‰ern au#? 2. Sie war ja, wie ›e hieß, ein re¡ter Ehrenprei#, Die Blum Veronica, an Leib und Sinnen weiß, mit purpur eingesprenget. E# ware Zier und Ehr
10
in diesem Bild vermänget. E# war, e# i‰ nit mehr. 3. Sie ‰und, al# eine Kerz, an ihrem Edlen Pühl. wie daß ›e do¡ sobald von deiner Sense fiel, | du würger aller Freüden?
15
hatt‰ du nit nidre# Gra# ümher genug zu s¡neiden, du wilder Mens¡en Fraß! 4. War‰ du viellei¡t in Sie, du dü‰re# Bild! verliebt? hinweg mit deiner Huld, die niemand Freüde gibt!
20
Dein Lieben i‰ ein Ha‹en, du Mörder aller Zier! _________________ 1
1667.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
262
du wirf‰, die wir dir la‹en, du Feind! den würmern für. 25
5. A¡ keine Lieb e# i‰: e# i‰ ein bittrer Neid. du gönn‰ den Mens¡en ni¡t die sü‹e Augenweid. du ma¡e‰ s¡öne Glieder, du kno¡enmann, dir glei¡. du mehre‰ hin und wieder,
30
mit Lei¡en nur dein Rei¡. 6. Do¡, deinem Neid zu tro”, sey diß au¡ dir gesagt. obs¡on dein MadenVolk man¡ s¡önen Leib zernagt. Tod! der dein Tod gewesen wird ein‰ au# deinem Hau#
35
den Staub zusammen lesen und Sternen bilden drau#. 7. Diß i‰ ein gro‹er Tro‰. do¡ s¡merzt der harte S¡nitt, wann er zer‰ü¿t und theilt Ein Herze in der mitt', er muß au# Augen na‹en.
40
e# kan die fris¡e Wund' ihr bluten do¡ ni¡t la‹en, s¡i¿t Seufzer in den Mund. 8. E# s¡eidt ja un# zu Leid, ein treuer lieber Freünd, der unsre Freüde war, e# gut mit un# gemeint. |
45
wann ihn von unsrer seite ein gähe Reise rei‹t: man s¡i¿et in die weite ihm na¡, den Trauergei‰. 9. Jhr klaget, Edler Herr! die Freündinn i‰ entzü¿t.
50
Die Augen bra¡ der Tod, die eü¡ sü## angebli¿t. E# will eü¡ Tro‰lo# ma¡en, der eu¡ so trö‰en kund mit reden und anla¡en, ihr nun-vers¡lo‹ner Mund.
Gedichte 200 (1667) und 201 (1667)
55
263
10. Sie hatt ja er‰ erlebt da# 11mal vierte Jahr. na¡ Ordnung der Natur, solt eü¡ no¡ ni¡t die Baar diß Gut entri‹en haben, diß kleinod, eure Zier. E# zehlet, ihre Gaben,
60
eu¡ da# Gedä¡tni# für. 11. Der s¡öne Garten-Pühl, den ›e vor Eü¡ bepflanzt, bego‹en und gehegt, mit Ehren aufges¡anzt, den sehet ihr mit Sehnen izt al# verwaiset ‰ehn.
65
E# mü‹en ja mit Threnen die Augen übergehn. 12. Do¡ denket: ni¡t der Tod, der Himmel ›e eü¡ nahm. Die Seel in Jesu S¡oß, der Leib zu ruhe, kam. vergönnet ihr die Freude,
70
dort in der Perlen Stadt. ma¡t an‰and mit dem Leide, und ehret Gotte# Raht. | 13. Sie zoge ni¡t von eu¡: ›e gienge nur voran. Dort trennt man ›¡ ni¡t mehr, auf güldnem Sternenplan.
75
Wir wollen ihr na¡‰reben: wir s¡i[en hier no¡ fort. Sie, bra¡t der Tod zum Leben; Sie jau¡zet in dem Port.
CCI. Auf Herrn Johann Laurentij Frobenij Gei‰li¡en Seelenhirten#, Zweyer Kinder Ab‰erben. Sonnet. Zwey kinder, und zuglei¡ in zweyen alle kinder, war wohl ein S¡merzens¡nitt! nit gerne man verliert nur Ein#: Eü¡ hat ein Paar der Leben#feind entführt,
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
264
daß er vermehr da# Leid, und eure Freüden minder'. 5
Jhr wurdet do¡, mit Gott, der S¡merzen überwinder: weil, dur¡ die Euren, wird da# Engelhau# geziert. Die Zeit der Chri‰geburt nun wieder neu gebiert. die todte Vaterfreüd, daß ›e da# Leiden linder! E# bleibt do¡ ewig wahr: Gott s¡lägt und wieder heilt.
10
Er laß eü¡ diesen Tro‰, den er eü¡ zugetheilt, da# ihr am Jesu#-Tag habt Jesu zugetragen da# Söhnlein, da# ihn ‰ät# zum treuen Bruder hab! diß i‰ zum Neuen Jahr wohl eine wehrte Gab: Der Geber laße ›e viel Jahr' eü¡ wohl behagen. |
CCII. Auf Frauen Elisabeth Hagerin Ab‰erben. 1. Jm Vatter#-hau#, in unsrem Vatterland, im Himmel-Rei¡, dort an dem Leben# ‰rand, viel wohnungen vor un# bereitet ‰ehen: Da werden wir in Wonne Wunder sehen. 5
2. Da ‰eht de# Herrn der Herren sein Pala‰, der ganz dur¡-s¡önt mit güldnen Sternen-gla‰. Da ‰eht da# Hau#, da Jesu# führt die Seelen zum Ho¡zeitmal, die Braut ihm zuvermählen. 3. Dort oben au¡ der Gotte#-Tempel ‰eht,
10
da ewig wird von Gotte# Lieb geredt. Die Englis¡e Capelle dort erklinget, da man ohn end da# dreymal-heilig ›nget 4. Dort ‰ehet au¡ in s¡ön‰er GartenZier da# Paradei#, da# grünet für und für.
15
E# hat kein Aug gesehn, kein ohr gehöret, kein Herz ver‰eht die Freüd, die ewig währet.
Gedicht 202 (1667)
5. Die wehrte Frau, die liebe Hagerinn, in diese# Hau# de# Vatter# reiset hin. Ein Pilgerinn ›e war im Erden Lande: 20
ihr Vatterland ›e nun im Himmel fande. 6. Um Gotte# Ehr von Hau# ›e wandert au#: wer jaget nun ›e au# dem Himmelhau#? Dort Jesu# ihr bereitet' eine Stätte: wovon ihr Tode#tag im Tempel redte.
25
7. Sie wohnet nun in Gotte# Stern-Pala‰. ›e, seine Braut i‰ Jesu Ho¡zeitga‰. | Sie taus¡te wohl. ›e wohnet nun in wonne: ihr Leib einmal wird leu¡ten al# die Sonne. 8. Sie liebte hier auf Erden Gotte# Hau#,
30
und gienge gern im Tempel ein und au#. Nun wird# mit ihr, wie mit der Hanna, heißen: Sie hört nit auf im Tempel Gott zu preißen. 9. Jm Paradei#, wo selb‰ kein Winter i‰, ihr froher Gei‰ iezt alle# Leid# vergi‹t!
35
Der May hat ›e ges¡i¿t zum re¡ten Mayen: die Früling#lu‰ ›e ewig wird erfreuen. 10. Die fromme Seel, da# liebe treüe Herz, lä‹t hinter ihr zwar Herzen voller S¡merz. Do¡ wer wolt ni¡t ihr diesen we¡sel gönnen?
40
Wohl dem, der ›¡ au¡ mö¡t so seelig nennen! 11. E# trö‰e Gott, die dieser Tod betrübt: der, wa# er nahm, dort seelig wieder gibt. Sie fuhr voran: wir werden ihr na¡reisen, wann Gotte# Bot un# au¡ die Thür wird weisen.
45
12. S¡la[t san[t und wohl, ihr Glieder in dem Sand! Dort seelig wohnt die Seel in Gotte# hand: bi# Jesu Stimm ›e wieder wird vereinen. diß ho[en wir und hören auf zu weinen.
265
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
266
CCIII. Auf Herrn Georg A¡atij Heher# JurisConsulti Comiti Palatini Caesaraei und ho¡Gräfli¡ S¡warzburgis¡en Canzler# Ab‰erben. 1. Ziehet hin! spri¡t zu den Seelen, der dem Adam Odem gab; geht, ihr Kinder in die Hölen, | die i¡ eü¡ gebauet hab. 5
wandert hin kommt wieder her. su¡t, dur¡ Elend, Sternen Ehr. geht, seyt Pilger dort auf Erden Jhr solt Himmel#-Bürger werden. 2. Dieser Leib, und diese# leben,
10
i‰ ein Rei#Ro¿, eine Rei#. auf dem weg wir alle s¡weben, der un# führt zum Paradei#. wir von dar gejaget au#, su¡en wieder diese# Hau#.
15
Hier wir werden ümgetrieben dorten ›nd wir einges¡rieben 3. Un# s¡ü”t, wider Sonn' und Regen, Gotte# hand der Pilger Hut. und sein Wort, auf unsren Wegen
20
i‰ der Stab so hülfe thut: der ma¡t unsren Tritt gewiß, in dem Thal der Fin‰erniß. Pilger ›nd wir hier auf Erden: dort wir Himmel# bürger werden.
25
4. Unser Ga‰hau#, i‰ die Erde: ›e i‰ unser Heimat ni¡t. Unser wallen voll Bes¡werde, na¡ dem Himmel i‰ geri¡t. Vor un# i‰ kein Bleiben hier:
30
jene WohnStadt su¡en wir.
Gedicht 203 (1667)
Hier wir werden ümgetrieben: Dorten ›nd wir einges¡rieben. | 5. Sorgen, die un# müde drü¿en, unser Wanderbündel ›nd: 35
bi# da# Reise-Ziel den Rü¿en von der s¡weren La‰ entbindt. wann ›¡ endet unser Lauf, s¡la[en wir dann san] darauf. Müde Pilger dieser Erden,
40
endli¡ himmel#-bürger werden. 6. Unsre Ho[nung in die Ferne ›het dur¡ da# Glauben# Gla#: da im güldnen Bu¡ der Sterne ›e o] unsre Namen la#.
45
Endli¡ ru[t der liebe Tod, unsre# Vaterlande# Bot: Die ihr dort werd ümgetrieben Kommt! hier seit ihr einges¡rieben. 7. Reisen, für die Heimfart, wehle
50
wer gern lang unseelig i‰. Theurer Canzler, Edle Seele! du nunmehr entwandert bi‰. Di¡ hat unser Vater-Hau#, da# di¡ hatt gesendet au#.
55
Gott, di¡ Pilger dieser Erden, hieße Himmel# Bürger werden. 8. Ewig zwar die Herberg-Erde hier von dir zu sagen hat. Frieden der unendli¡ werde,
60
un# mittheilen half dein Raht. dein Ver‰and bra¡t rei¡e Fru¡t, hat de# Lande# Heil gesu¡t: biß du kam‰, hier umgetrieben, dorthin wo du einges¡rieben. |
267
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
268
65
9. Nun so lebe hier und dorten: seelig dort, ruhmseelig hier, ewig groß an beyden Orten. Friede, Gnad und Ehren-Zier s¡mü¿e di¡ im Vaterland,
70
Wie allhier in Pilger-‰and. Gott, un# Pilger dieser Erden, laß' au¡ Himmel# Bürger werden.
CCIV. Auf Herrn Georg Hager# Ab‰erben. 1. Hier diß müde Pilgerland, wem do¡ solt' e# Freüde geben? Unbe‰and i‰ unser Stand. eine Wallfart i‰ diß Leben. 5
der Leib, so die Seel vers¡lie‰, eine wander hütte i‰. 2. Wie da# daumendi¿e Hau# wallet in dem Rei¡ der Wellen; bi# e# se”t die S¡i[er au#,
10
und ›¡ selb‰ in Port kan ‰ellen: Also trägt diß Leben#-Meer unsre Seel im Leib daher. 3. A¡ man fähret mit gefahr, Sorgen Wogen ‰ät# un# wiegen.
15
Selb‰ der Leib i‰ unsre Baar da die Seel todtkrank muß ligen, wie im S¡i[e, nur ein Bret zwis¡en Grab und Leben ‰eht. | 4. Sterben unsre Anfurt i‰
20
in dem Vaterland der Freüden: wo un#, na¡ der wallfart, grü‰
Gedicht 204 (1667)
wolfart in den Sternenheiden. A¡! diß weltMeer ma¡et müd. Sü‹er Port! na¡ dir man ›ht. 25
5. Fort! au# diesem S¡i[ herfür! auser Leib, i‰ bä‹er wallen. Unser Heimat i‰ nit hier. wem kan lange Fahrt gefallen? Fort, zu Land, zu Vaterland!
30
Gute Na¡t, du Pilger-‰and! 6. Also da¡t- und riefe‰ du, o du treue Fromme Seele! do¡ du lang und sonder Ruh wallte‰ in der Leibe#höle.
35
J”und lege‰ du in Grab deine Wanderhütte ab. 7. Unlang‰ du dein Ander# J¡ sah‰ im Himmel#Port anfahren: Nun tri[t au¡ die Reihe di¡.
40
Freunde muß der Tod no¡ paaren. Di¡ führt nun die Na¡fart fort, zu ihr, in den Wolfart Port. 8. Du pflag‰ hier na¡ Gotte#hau# gern zu wallen mit den Hau[en.
45
J”und sol‰ du ein und au# ewig mit den Frommen lau[en, in de# Himmel# Tempel Stadt, die 12 Perlen Pforten hat. | 9. Fahr dann wohl zur Wolfart hin,
50
seelge Seele! na¡ dem Wallen! Wir begleiten di¡ im Sinn: bi# e# Gott au¡ wird gefallen, daß wir au# dem Wallfart-‰and kommen in da# wolfart-Land.
269
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
270
CCV. Da# große Narrenhau# die Welt. 1. Sag, wa# i‰ diese Welt?
Jer. 10 v. 14.
ein gro‹e# NarrenZelt: ihr Thun i‰ Lapperey; ihr Di¡ten, Fantasey. 5
2. Der weißheit in der höh
Prov. 12. 16.
thut unsre Torheit weh, ›e ru[t: ihr Albern ihr! kommt, kaufet Wi” von mir! 3. Do¡ i‰ ein ieder Lapp. 10
Prov. 12. 15.
verliebt in seine Kapp, hält seine wei# für weiß: die Torheit hat den Preiß. 4. Er hat, zur weißheit-Lehr,
Prov. 1. v. 29.
kein Herz und kein Gehör: 15
bleibt Narr, und lau] davon mit seiner Hann#supp#-kron. 5. Ein ‰olzer Narr ›¡ hebt,
Prover. 3 v. 35
na¡ eitler Ehre ‰rebt: zulezt er S¡and erlangt, 20
mit Haman# hal#band prangt. | 6. Ein toller Goliath,
Hiob. 5. v. 2.
rennt na¡ dem Tode# pfad': ihn selb‰ erwürgt sein Zorn, mit seinen Narren-Ohrn. 25
7. Die Närrinn Herr will seyn, redt ihrem Hiob ein. da# Hau# zerbri¡t und fällt, wo so ein Siemann bellt.
Prov. 14. v. 1.
Gedicht 205
271
8. E# folget, wie ein Farr, 30
Prover. 7. v. 22.
dem Hurenbalk der Narr: er wird von ihm ges¡la¡t üm Leib und Seel gebra¡t. 9. Sey Gei”ig, kra” und s¡arr:
Luc. 12. 20.
wa# wird e# seyn du Narr? 35
No¡ heut, mu‰ du zu Grab: ein andrer erbt die Haab. 10. Der Bub vers¡lemmt da# Gut,
Prov. 21 v. 20.
und danzt im Narrenhut: die Sau, mit spater Reu, 40
no¡ hüten muß der Säu. 11. Jm Saufhau# wohnt mit S¡erz
Eccl. 7. v. 5.
de# Nabal# Narrenherz: bi# e# in ihm ver‰irbt, er‰arret und verdirbt. 45
12. Die thöri¡t-faule Seel.
Prover. 6. v. 10.
s¡lä[t sonder Lampen-Oel: wird so ges¡lo‹en au#, vom Himmel#-Ho¡zeithau#. 13. Der Narr de# Frommen la¡t, 50
Sap. 5. v. 4.
und elend ihn vera¡t: | muß endli¡ selb‰ verbannt ihn sehn in Gotte# Hand. 14. Da# Narrenhau# der höll wird dieser Narren Stell:
55
Sap. 5. v. 6.
da man in ewger Pein, de# Teüfel# Narr muß seyn. 15. S¡i¿ deiner Weißheit Gab von deinem Thron herab, ô Gott! daß ihre Lehr
60
Von Torheit un# bekehr.
Sap. 9. v. 10.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
272
16. Fahr hin, du tolle Welt! die weißheit dir mi#fällt: so hab die Torheit dir und ewig# Leid von ihr!
CCVI. Der welt Eitelkeit Parodia de# Opi”is¡en Lied#. 1. J¡ empfinde fa‰ ein Grauen, Erde! daß i¡ für und für, ni¡t# al# Ni¡te# find' in dir. Deine Runde gibt zu s¡auen 5
eine Blase trüber Quellen: Die i‰ leer und muß vergehn. wer will ‰ehen und be‰ehn, darf ›¡ ni¡t auf Kugeln ‰ellen. 2. Salomon lehrt mi¡ ‰udiren
10
deinen Tand, dein Ungema¡. N䡉 i¡ sah ein Kind am Ba¡. in den Mund ein Röhrlein führen. | wa# kan Sei[' und wa‹er werden? lei¡te Blasen flogen hin.
15
ha! da¡t i¡ in meinem Sinn: diese# i‰ ein Bild der Erden. 3. Weltling! deine Wollu‰ frage: e# wird rund und gläsern seyn, wa# dir eins¡enkt Freüden Wein.
20
Auf Behagen folget klage. Laß, diß Sodom, Aepfel haben: ihnen i‰ die kra[t entra[t, As¡e find‰u, keinen Sa], wie bey dem der liegt begraben.
Prov. 1. v. 31.
Gedichte 206 und 207 (1667)
273
4. Runde Kronen, ›nd Ballonen,
25
die ›¡ blehn und ‰ehen ni¡t. Aufgeblasne Blasen bri¡t nur ein Nadel‰i¡, ohn s¡onen. Runde# Gelde# vollen S¡ä”en e# an Gott zu mangeln pflegt:
30
Klingen ›nd#, mit Gold belegt die nur taugen zum verle”en. 5. Erd! ‰ell deine Nabal# Brüder Auf de# Glü¿e# kugelgla#. S¡me¿t die Eitelkeit so baß,
35
daß man Ewigkeit verlieder? S¡attentapper ni¡t# erwerben: Jhren S¡aden i¡ bewein. Erd i‰ Nulla (0): Jrdis¡ seyn ma¡et null und ni¡tig ‰erben.
40
CCVII. Auf Herrn Johann Wilibald Haller# von Haller‰ein Nürnbergis¡en Rat#herrn Ab‰erben. 1. Frommen, muß ja alle# frommen, wa# vom guten Gott gekommen. | die ihn lieben, liebet er.1 ob er un# zu ha‹en s¡einet: Gott, in allem, gut e# meinet,
5
kommt von ihm au¡ alle# her. 2. Unser Meynen un# betrüget und mit fals¡em Wahn belüget. Bö# i‰ wa# wir a¡ten gut. Gut i‰ wa# wir böse nennen.
10
_________________ 1
1667
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
274
Endli¡ mü‹en wir bekennen: wa# Gott thut, i‰ alle# Gut. 3. S¡einet un# der Tod zu tödten? Nein! er rettet nur au# Nöten, 15
und er tödet unsren Tod. Na¡ der bangen PilgerReise, holet un# zum Paradeise dieser gute Gotte# Bot. 4. Unsren frommen ErdenWaller
20
unsren wehrten Raht#-Herrn Haller bra¡t' der Tod in# Vaterland Jhm der Tod hat mü‹en frommen: weil er i‰ zu Gott gekommen, au# dem rauhen PilgerLand.
25
5. Trö‰et eü¡, betrübte Seinen! kennet Gotte# gute# Meynen. Euer S¡a” i‰ wohl verwahrt. Gott na¡ diesem trehnen‰reuen, wird mit Gnaden Ernd' erfreuen.
30
Er i‰ ni¡t, er s¡eint nur hart. |
CCVIII. Auf Herrn Martin Limburger# Kaiserli¡ Gekrönten Poeten und Gei‰li¡en Seelhirten Söhnlein# Job‰ Chri‰of# Ab‰erben. 1. Jmmer hin, dem Himmel zu zarte lieben, liebe kleinen! fort! man gönnet eü¡ die Ruh. wer wolt eure Freüd beweinen? 5
Solt un# tödten Eüer Tod, der eü¡ rei‹t au# aller Noht.
Gedichte 208 (1668) und 209 (1668)
275
2. J‰ der Himmel ni¡t, der Port? i‰ da# Meer nit, diese# Leben? Jmmer hin, zur Anfurt fort! La‹t, wer muß, im Sturme s¡weben.
10
La‹t, wer will, no¡ man¡e# Jahr sorgli¡ fahren mit Gefahr. 3. Nit beklagt da# Liebe kind, Lieben! diese# kind der Liebe. Jesu# e# mit rohter dint'
15
in die Zahl der Engel s¡riebe. Bä‹er, dort ein Engelein, al# auf Erd ein Sünder seyn. 4. Zehlt die Müh' und Arbeit hier, Sorgen, unre¡t, Plag' und S¡merzen;
20
zehlet au¡ de# Himmel# Zier, soviel tausend Sternen kerzen: neidet den ni¡t, der entflog jenen, und zu diesen zog. 5. Eine Seel nit sän]er ligt,
25
al# in ihre# Jesu# Armen, da der EngelChor ›e wiegt, | da ›e kan in Lieb erwarmen. gönnt dem Söhnlein diese Ruh, ‰op] die Threnenbrunnen zu.
30
CCIX.1 Zu de# Edlen Su¡enden Bes¡reibung de# Jüng‰en Geri¡t#. So thut, so denkt man re¡t. du blinde# Volk der Erden! lern do¡, au# diesem Bu¡, lern fromm und seelig werden. __________________ 1
1668.
276
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
denk, thumme Seel! woher, wielang, wer, wo du bi‰. diß hier, a¡! diese Welt, nur deine Herberg i‰. 5
Nur eine Wanders¡a], i‰ diese# kurze Leben. du sol‰ zum Vaterland, gen himmel sol‰ du ‰reben, von dar du au#gerei‰. Au# Gott bi‰ du gebohrn: geh wieder hin zu Gott, vergeh di¡ ni¡t verlohrn. da# Gold, i‰ ni¡t# al# koht. wil‰ du an Unflat hangen!
10
da# Kleid, von Todten komt: wil‰ du mit Aase prangen? J‰ Ehre dein Begehr? ›e i‰ ein kurzer Traum. J‰ wollu‰ deine Lu‰? ›e i‰ ja nur ein S¡aum? Gott s¡uf, sein Edle# Bild, ni¡t zu so eitlen Sa¡en. Ein König#Kind, soll ›¡ dem Vatter ähnli¡ ma¡en,
15
mit hohen König# Muht. Ein Sohn de# Adler# baut sein Ne‰ auf Berge nur, und in die Sonne s¡aut. Und du, du nider‰ di¡, verkehrter Mens¡! zur Erden: wil‰, da du himmlis¡ bi‰, nur immer jrdis¡ werden. | A¡! ni¡t do¡! himmel-auf laß s¡auen dein Ge›¡t:
20
drüm hat au¡ deinen Leib der Himmel auf geri¡t. Und, denk‰ du ni¡t zu Gott: Gott denkt zu dir zukommen. Der Aufbru¡ wird gar bald dort werden hergenommen; vom Thron der Ewigkeit. Vorboten ›nd s¡on hier. Die zei¡en zeigen ›¡ dort an der Himmel#thür.
25
Man höret überall ers¡allen die Posaunen, da# Mord ges¡rey vom krieg. E# se”et da# Er‰aunen, wa# werden werd auf Erd, ›¡ in die Herzen ein. e# wollen Sonn und Mond verlieren ihren S¡ein, erbla‹end ob dem Greul der Sünd-erso[nen Leute.
30
e# tobt in Lü]en au¡ der Winde Sturmgeläute: e# raset, raus¡t und brau‰ da# aufgeblasne Meer, führt an der S¡i[e ‰att die todten Trümmer her. E# i‰ die liebe Lieb erkaltet in den Herzen: darein hingegen ‰e¿t da# Unre¡t seine kerzen,
35
nehrt mit nie-sattem Gei” den überma¡ten Pra¡t. Von thöri¡ter Vernun‰ der Glaube wird vera¡t. e# muß ›¡, Gotte# Wort, von Mens¡en, ri¡ten la‹en;
Gedicht 209 (1668)
da# All, von einem Punct. Man s¡welgt in allen Ga‹en, wie zu de# Noah Zeit. S¡and i‰ nun ni¡t mehr S¡and; 40
und wa# Gott Unzu¡t nennt, da# hei‰ die welt galant. E# i‰ ja hohe Zeit: der gro‹e Tag muß kommen, imfall er no¡ auf Erd will finden wel¡e Frommen. | Gere¡ten Seelen wird die Zeit auf Erden lang. da# tolle Sodoma dem frommen Loth ma¡t bang.
45
Hilf Gott! in wa# für Thun wird diese Welt antre[en der Ri¡ter, der ›¡ ni¡t will immer la‹en ä[en vom Larven Chri‰entum. Bald komt er mit dem Lohn, sezt auf die wolken hin den ‰rengen Urtheil-Thron. Wer seinen Jesum liebt, wird neben ihme ‰ehen,
50
und unter ›¡ die Welt, die ihn geplaget, sehen, Den Teufel und sein Heer; wird selb‰ mit Ri¡ter seyn, und ru[en. Gehet hin, Verflu¡te, in die Pein! verfolge wie du thu‰, du böse Welt die Frommen! Du wir‰ vor ihnen dort er‰aunen und ver‰ummen,
55
in Flammen s¡amroht ‰ehn. Spott immer izt und la¡. Die Uns¡uld wird an dir bald sehen ihre Ra¡. Wir Narren, (wir‰ du dann in tausend Aeng‰en sagen,) wir halfen dapfer ihn, den frommen Narren, plagen: Wie ‰eht er da i”und in hö¡‰er Herrli¡keit!
60
Un# aber leider! i‰ die hei‹e Höll bereitt. O Weh und ewig weh! wann die Gesegnte S¡aaren hin in die Ewigkeit mit ihrem Jesu fahren, wann in de# Vatter# Rei¡ ›e seelig gehen ein: Wie wird do¡ da# vor ›e ein s¡ön‰er We¡sel seyn?
65
wann Jesu# tru¿nen wird von Threnen ihre augen, wa# o]mal# hier auf Erd, glei¡ einer s¡arfen Laugen, | war ihrer Wangen Bad: a¡! da wird alle Pein, mit einem Zentner Freüd ein quint, vergolten seyn. A¡! aber, a¡! für eu¡ ein allzu bittre# S¡eiden,
70
ihr Teufel in dem Fleis¡! da wird er‰ euer Neiden entbrennen, die ihr hier den Frommen ni¡t gegünnt sein Brod, und wider ihn so man¡e tü¿e spinnt.
277
278
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
wann unter eü¡ die Erd wird bär‰en und zerspringen; Wann nun die Hölle eü¡, ihr Brände, wird vers¡lingen: 75
wann in den Abgrund ihr werdt ›nken, al# die Stein': al#dann wird euer Lohn da# Rei¡ der Flammen seyn: So thut, so denkt man re¡t! wann man gen Himmel denket, und seiner Tage Thun na¡ diesem Tage lenket, der ewig währen soll. Ein Lieb-entbrannter Gei‰,
80
so einen guten Weg au¡ andern gerne wei‰. So thut, so denket ihr, ô Au#bund gro‹er Gei‰er, ihr Edler Su¡ender, der bä‰en Sitten Mei‰er! Jhr predigt un# ja s¡ön hier von Gere¡tigkeit ihr Re¡ten#Prie‰er ihr, ihr Noah unsrer Zeit!
85
Jhr seit ein treuer Raht der theuren Erden Götter: ihr seit e# au¡ der welt, warnt vor dem lezten Wetter, und ‰ellet un# in# Herz den hö¡‰en Ri¡terThron; ihr zeigt den Augen au¡ da# S¡re¿enbild davon. Man ›ht in diesem Bu¡ die Sieben Leü¡ter ‰ehen
90
üm Jesum: wie au¡ dort, Johanne# hat gesehen. Jhr geht gen Himmel un# mit dieser Leu¡te für. Jhr solt au¡ leü¡ten dort, al# wie de# Himmel# Zier, | ihr Ju‰u#: weil ihr un# den weg so treuli¡ weiset zu der Gere¡tigkeit. Jhr seit un#, wa# ihr heiset:
95
hängt vor die Augen un# die Wage-S¡ü‹eln hinn, lehrt Höll' und Himmel re¡t abwägen in dem Sinn. A¡! diß i‰ wohl gesu¡t! diß i‰ ein seelig# Finden! So bringt man rei¡e Fru¡t, kan ihm Gott selb‰ verbinden. Der krön' eu¡ hier und dort mit Sternen-s¡önem S¡ein.
100
Wer will seyn Gott-gelehrt, mag euer S¡üler seyn.
Gedicht 210 (1668)
279
CCX. Auf Frauen Clarae Sabinae Kres›n von Kre‹en‰ein, gebornen Oelhäfin von S¡ölnba¡ Ab‰erben. 1. Die da liebet, die wir lieben, eine Edle Tugend Seel, wann ›e wird vom Tod getrieben au# der zarten Leibe#höl: 5
a¡! kein grö‹er# Leid und Leiden kan auf dieser Erde seyn. Wer bes¡reibt mir so ein S¡eiden? wer kan mahlen diese Pein? 2. Flie‹et, ihr gere¡te Threnen,
10
von de# Lieb‰en Wangen ab! du der Eltern hei‹e# Sehnen, folge diesem Sarg zu Grab! Jhrem a¡! nur Einem Kinde, drü¿en ›e die Augen zu.
15
Tod! leg hin die Augen Binde, s¡au, wa# deine Sense thu. | 3. Pflegt man also abzuhauen eine Blum, in Früling# Flur? du Tyrann beseelter Auen,
20
handel‰ wider die Natur. do¡ du bi‰ nur lauter kno¡en, du ha‰ keine Ohren mehr. A¡ die Rose ligt gebro¡en, aller Blumen Zier und Ehr.
25
4. J¡ sah' jüng‰, mit hö¡‰er Freude, herzverliebet diese# Paar. drüm hört i¡ die Po‰ mit Leide, al# e# gäh getrennet war. Sol¡e, sagt' i¡, solten leben,
30
lange lieben, und zuglei¡,
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
280
aber spat, den Gei‰ aufgeben, wandern in da# Sternen Rei¡. 5. Do¡ ja wider Gott nit zu¿et, da# Gewehr der Ungedult. 35
der die Lieb‰e weggeru¿et, i‰ ein Vatter voller Huld. Sie mu‰ hin zu Jesu kommen, der vor ›e gieng in den Tod. Ni¡t der Tod hat ›e genommen,
40
nein! er ware nur der Bot. 6. Günnt dem Heiland diese Beute der eü¡ dort den Himmel günnt. Sie sey eü¡ entworden heute: Morgen ihr ›e wieder findt.
45
Wiedersehen diß Geweine | ma¡t mit ›¡rer Ho[nung süß. Liebt indeß da# liebe kleine, da# ›e s¡eidend hinterliß. 7. Gott eü¡ diesen Tro‰ laß leben!
50
s¡aut die Mutter in dem kind: Dem wird er die Jahre geben, die ihr abgeri‹en ›nd. Ziehet, wider eure S¡merzen, Diese# Glauben# Wa[en an:
55
daß da# Stu¿ von eurem Herzen einen guten Taus¡ gethan.
CCXI. Auf Mon›eur Mi¡ael# Jm Hof Nürnbergis¡en Wald-Amtman# Ab‰erben. 1. Hof und Ho[en, ‰imt zusammen, w䡉 auf Eine# worte# Stammen.
Gedicht 211 (1668)
281
Hofleut, immer Ho[leut ›nd: Mei‰ do¡ ä[t der Hof ihr ho[en. 5
Hat o] etwa# eingetro[en: i‰ e# do¡ nur Dun‰ und Wind. 2. Mir behagt der Hof dort oben, wo der dien‰ i‰, immer loben unsren aller Herren Herrn.
10
Diese Hof‰adt ‰eht ‰ät# o[en, flügelt unser Himmel-Ho[en, i‰ un# nah und s¡einet fern. 3. Zu dem Hof, gebaut auf Sternen, mü‹en wir un# s¡wingen lernen, |
15
Zum Sa[irnen Engel Saal. Gro‹er Gott! un# Glaub und Liebe, Die zween Ho[nung# flügel, giebe, heb un# au# dem Jammerthal. 4. Edle Seel! du ha‰# erlanget.
20
deine Ho[nung iezt ›egpranget. du mag‰ wohl Jm Hof ie”und und ein Gotte#-Hofman heisen. du wir‰ Gott nun ewig preisen, mit beredtem EngelMund.
25
5. Du kond‰ hier den Wald verwalten: du sol‰ dort da# Amt behalten bey der Neuen Salem# Stadt, wo viel Holz de# Leben# ‰ehet. wer daselb‰ spaziren gehet,
30
der i‰ aller Wüns¡e satt.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
282
CCXII. Auf Herrn Magistri Chri‰of Hübner# Pastoris und Decani zu Bayr#dorf, Ab‰erben. 1. S¡öne# Jena! i¡ gedenke deiner Flügelpferde#-Tränke, die den lieben Herrn und mi¡ im Salanen Thal gene”et, 5
an der Musen Bru‰ gese”et. man¡e# Jahr seither ver‰ri¡. 2. Kün‰e wir dort in un# zogen. do¡ e# war nur Mil¡ gesogen. Unser Wi‹en Stü¿werk i‰. |
10
dort er‰ in dem Sternen-Saale au# der Ewigkeit TrinkS¡ale Wahrer Weißheit Nectar flie‰. 3. Dort Herr Hübner hin ›¡ s¡wunge. A¡! man muß hier ‰erben junge,
15
soll man dort bald lernen au#. Hier wir Ni¡t# al# Ni¡te# wi‹en, nur wie Blinde tappen mü‹en. oben i‰ der Weißheit Hau#. 4. Hübner i‰ iezt der Erhabne:
20
er i‰ ni¡t der ganz-Begrabne. Jhr, die Seinen, weinet ni¡t. Wiedersehen folgt auf S¡eiden dort, und Freüde hier auf leiden. Jn der Na¡t, denkt an da# Lie¡t.
Gedicht 213 (1669)
283
CCXIII.1 Die Ri¡ter-Tafel Ptolemaei Arsacidae Regis Egyptiae. J¡ hebe ni¡t empor, den Ungere¡ten Rei¡en: de# Frommen Armut i‰ bey mir au¡ unvera¡t. J¡ zwinge diesen ni¡t von seinem Re¡t zuwei¡en: kein Re¡t dur¡ jenen wird bey mir zu weg gebra¡t. J¡ pfleg', au# blinder Gun‰, ni¡t Gaben zu ver‰reuen:
5
i¡ ‰ra[e niemand ni¡t, au# übereilter Wut, die La‰er laß i¡ nie erwa¡sen, dur¡ verzeihen: Nie bleibet unbelohnt bey mir, wer gute# thut. J¡ weise ni¡t von mir zu andern, klare Sa¡en. wa# dunkel, i¡ genau mit andern überleg. |
10
wer flehet, ma¡t mi¡ bald zu seinem Re¡t erwa¡en: Zur Güt bin i¡ für den, der e# verdient, nit träg. J¡ laß dur¡ niemand mi¡ erzürnen, ihm zu s¡aden. Beym Trunke bin i¡ au¡ nit mit Verspre¡en mild. Zur Sorgfalt ma¡en mi¡ nie träg, de# Glü¿e# Gnaden:
15
Man ›ht mi¡ au¡ nie wei¡', ob Unglü¿ auf mi¡ s¡ilt. J¡ thue böse# ni¡t, au# Boßheit in den Herzen. der s¡nöde Gei” ma¡t mi¡ ni¡t thun, wa# s¡ändli¡ hei‰. Vor mir kein klä[er nie darf mit der Warheit s¡erzen. den S¡mei¡lern, meine Thür ›¡ niemal# O[en wei‰.
20
den Frommen i¡ allzeit mi¡ liebrei¡ su¡ zu ma¡en. J¡ a¡t' e# ni¡t, ob i¡ den Bösen werd verha‹t. J¡ s¡irme Arme Leut, nit gro‹er Hansen, Sa¡en: drüm Gott au¡ wieder die, in seinen S¡u” mi¡ fa‹t. ____________________ 1
Anno 1669.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
284
CCXIV. Auf Jungfrauen Annae Sophiae Theodosiae Rieterin von Kornburg Ab‰erben. 1. Edle iezt-vergnügte Seele! du ha‰ hier auf Erd gewohnt in bekränkter Leibe#höle: Jezund dir der Himmel lohnt. du eilt‰ jung den Engeln zu,
5
die au¡ Jungfern ›nd, wie du. Nunmehr di¡, auf zeitli¡# Leiden, laben ewig-sü‹e Freuden. | 2. Liebrei¡ ware‰ du, Huldinne!* Jesu# au¡ dir ware hold:
10
drüm hat er zur Sternen Zinne zeitli¡ di¡ zu ihm geholt. Jahre, die dir nahm die Zeit, nun ersezt die Ewigkeit. du zehl‰, na¡ zwey S¡ärflein Leiden,
15
tausend Millionen Freuden. 3. Weißheit gabe, dir den Namen,* und selb‰ deinem Herzen ›¡. Zwar ‰arb hier im S¡uß der Samen: do¡ dort grunt er ewigli¡.
20
Tand i‰, wa# die Erde weiß: weißheit wohnt im Paradeiß. dorten leb‰ du nun in Freuden, wei‰ au¡ gar von keinen Leiden. 4. Gott der Erd und un# di¡ gabe:
25
Gott man iezt di¡ wieder gibt. Seelig di¡ der Himmel habe! __________________
* Anna. * Sophia
Gedichte 214 und 215
285
Ob man s¡on di¡ hier geliebt.
*Gotte# Gab, da# Leben i‰: da du Gotte# Gab iezt bi‰,
30
leb‰ in unbezielten Freüden; dorthin folget dir kein Leiden. 5. Edle Mutter! ‰illt da# Klagen üm diß liebe wehrte Kind. Gönnt den We¡sel ihren Tagen,
35
die nun ewig seelig ›nd. Man gewinnet, ni¡t verliert, wa# dur¡ Jesum wird entführt. Sie lebt iezt in Himmel#freuden. Wir, wir mü‹en hier no¡ leiden. |
40
__________________ *Theodosia
CCXV. Verlöbni#-Gesprä¡e einer gläubigen Seele mit ihrem Jesu. 1. S. Gönn mier, daß i¡ dir erzehle, trauter Jesu! meine Pein. J.
Klag' und sage: lieb‰e Seele! dir Raum' i¡ die Ohren ein.
5
S. Ni¡t nur Ohren, au¡ da# Herze heis¡t von dir mein sü‹er S¡merze. A¡ vers¡mäh nit meine Red. J.
Wann ›e dir von Herzen geht? 2.
S. A¡! mein Herz flammt au# dem Munde, da# von deiner Liebe brennt.
10
J.
Meine# ›h‰ du in der Wunde,
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
286
die mir diese Seite trennt. S. Jesu eben diese S¡runden, deine Wunden, mi¡ verwunden, die dir meine Sünde s¡lug.
15
J.
Ja! i¡ deine S¡ulden trug. 3.
S. Bä‰er Freünd! solt i¡ nit lieben, da du thät‰ soviel für mi¡? J.
Deine Noht hat mi¡ getrieben, Freündin! zu erlösen di¡.
20
S
Dein Tod gabe mir da# Leben: wa# kan i¡ dafür dir geben? a¡! mi¡ selb‰ nimm an von mir.
J.
Diese Gab heis¡' i¡ von dir. | 4.
25
S. darf au¡ gegen dir entbrennen, Himmel König, eine Magd? J.
S¡a”! J¡ will di¡ E‰her nennen, die dem Aha#ver behagt.
S. Solt i¡ lieben hier auf Erden, da i¡ also groß kan werden?
30
Jesu# soll mein Lieb‰er seyn. J.
Und du sol‰ au¡ heisen mein. 5.
S. Allers¡ön‰er! deine# glei¡en find i¡ hier auf Erden nit. 35
J.
Traute! diese# i‰ ein Zei¡en, daß dein Auge gei‰li¡ ›ht.
S. Mir sey deine Huld gewähret: bi# i¡ au¡, wie du, verkläret, heise deine s¡öne Braut 40
J
A¡ ja! du bi‰ mir vertraut.
Gedicht 215
287
6. S. Jesu! ja! wir ›nd verlobet. J¡ bin dein, und du bi‰ mein. J.
Deine Lieb hab' i¡ geprobet: du bi‰ mein und i¡ bin dein.
45
S. hab' i¡ Gnad, mi¡ dein zu nennen: a¡! gib di¡ mir zu erkennen, zeig mir, Jesu, deine Huld. J.
J¡ verspre¡' e#: nur Gedult! 7.
S. J¡ bin unten; du bi‰ droben. wann werd i¡ ümarmen di¡?
50
J.
Ni¡t versaget, nur vers¡oben! Ewig sol‰ du haben mi¡. |
S. Aber mir i‰ weh im Herzen: wa# wird meinen hei‹en S¡merzen trö‰en, wann i¡ warten muß?
55
J
Lieb‰e! nimm hier einen kuß. 8.
S. Dieser Trunk, den dur‰ mir mehret. Jesu! hol mi¡ bald zu dir. J.
Ho[nung ›¡ mit Glauben nehret. du bi‰ s¡on im Gei‰ bey mir.
60
S. Selb‰e Lieb! du, kenn‰ da# Lieben. wolle‰ ni¡t zu lang vers¡ieben. dein Gelübd' und meine Freüd. J
Dulte do¡ ein kurze# Leid. 9.
65
S. Meine Treu i¡ dir gelobe. A¡! wann käm der Ho¡zeitBot. J.
halt mir etwa# no¡ die Probe: Sey getreu biß in den Tod.
S. Jesu! ni¡te# i‰ zu nennen, 70
da# von dir mi¡ solte trennen.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
288
denk' an mi¡ auf deinem Thron. J.
J¡ geb dir die Leben#kron.
CCXVI. Ein Andre# Derglei¡en. Seele. 1. J¡ wirf mi¡ auf meine Knieh, sag verliebt diß kühne Wort: Bey der Sonne, die i¡ ›h, wohnt und thront mein Herzen#hort. 5
Meine Flamme, Jesus hei‰. | S¡weig, vermeßner Gei‰! Nein! man sagt herau# die Pein, soll# vor Lieb ge‰orben seyn. 2. Solt' au¡ dörfen ni¡t mein Brand,
10
wo er herkam, kehren hin, wieder in sein Vatterland? Himmel-ab entzündt i¡ bin. Mir flie‰ au# dem Brunn der Glut, diese Flammen-Flut.
15
Jesu! deine Würkung kenn, und mi¡ kühle, ni¡t nur brenn. 3. Traut‰er Jesu, treu‰er Freund! dir i¡ meine Treu gelobe. A¡! mein Herz e# redli¡ meint:
20
Fordre nur, i¡ zeig die Probe. Nimm diß Herze an von mir: E# lebt nur in dir. Jesu! i¡ will ni¡t mehr mein, i¡ will ewig heisen dein. Jesus.
25
4. Lieb‰ du, lieb‰e Seele, mi¡, gibe‰ du dein Herze mir:
Gedicht 216
289
Jesus wieder liebet di¡. S¡au mein Herze gib i¡ dir. Brenn' i¡ di¡: du ma¡‰ mir heiß. 30
deine Flamm i¡ weiß, die allein den Himmel kennt. Ni¡t# hat Erde, da# di¡ brennt. 5. Brun‰ wohnt unter deiner Bru‰, Freündinn! die di¡ Himmlis¡ ma¡t. |
35
Brenn', ô Seele! wie du thu‰, und na¡ dem, da# droben, tra¡t. J¡ will, dur¡ den Brief, mein Wort, mir dir reden fort; Meine Braut! i¡ denk an di¡.
40
du Red' au¡, und denk an mi¡. 6. Liebe fort' und bleib getreu! bi# mein Bote komm zu dir, der vom körper-kerker frey seelig di¡ heimhol zu mir.
45
S¡au die kron, de# Leben# Pfand, hier in meiner Hand! Diese s¡enk' i¡ dir einmal, in dem Güldnen Sternen Saal. Seele. 7. Nun so bin i¡ Jesu Braut,
50
bleib' e# au¡ in Ewigkeit. Jhm verlobet und Vertraut, leb' i¡ in Zufriedenheit. Mein, weil de‹en Herr i‰ mein, muß der Himmel seyn.
55
J¡ hab Re¡t zu seiner Haab, weil er mir ›¡ selber gab. 8. Greif mein Herze, na¡ dem Pfand! Nim den Braut Ring, den er dir ‰e¿et an die Glauben#-Hand.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
290
60
Glaube ma¡t Verlöbni# hier. S¡au er rei¡t dir au¡ da# kleid der Gere¡tigkeit: Zieh e# an, auf daß du s¡ön mög‰ vor seinen Augen ‰ehn. |
65
9. Deine Magd hier liegt vor dir, dankt in Demut für die Gnad. A¡! gib di¡ zu kennen mir, und s¡a[ meinen S¡merzen Raht. Laß dein Wort, dein Bildgemäl,
70
zeigen meiner Seel. So wird, die Entfernung# Pein Jesu! mir erträgli¡ seyn.
CCXVII. Auf Herrn Magistri Stephani Böner# Pastoris und Superintendentis zu Bayreuth Ab‰erben. 1. Ein Lauf i‰ diese# Leben. der Himmel unser Ziel, ma¡t un# die Fü‹e heben. Man zehlt der S¡ritte viel, 5
man zehlet viel der Tage, der Stunden no¡ vielmehr. E# gehet o] die Klage: A¡ wer am Ende wär! 2. Vom Himmel wir au#gehen:
10
gen Himmel wandern wir. | E# gilt nit ‰ille ‰ehen: kein Vatterland i‰ hier. Wir ›nd nur Gä‰' auf Erden. Sie i‰ die Wander-bahn:
15
Darauf geht, mit gefärden der Mens¡, der Pilger#man.
Gedicht 217 (1669)
291
3. Ein Läufer lau] ›¡ müde: e# wird ihm bang' und heiß. Der Weg gibt ihm nit Friede, 20
und treibt au# ihm den S¡weiß. Jedo¡ er bey ›¡ heget den Tro‰: e# geht na¡ hau# die Stra‹e, die mi¡ träget; da werd' i¡ ruhen au#.
25
4. Ein Läufer, in den S¡ranken, da# Kleinod vor ihm ›ht, diß heizt ihm die Gedanken. da# Ziel ihn an ›¡ zieht. Er trö‰ ›¡ mit dem Lohne,
30
ob s¡on die kra] wird klein. Der Müh' i‰ wehrt die krone, die endli¡ sein soll seyn. 5. So lie[, in seinen Tagen, der wehrte Gotte# Mann,
35
den wir iezt todt beklagen. Sein Lauf, i‰ wohl gethan. Er lehrt un# Gotte# Willen, der treue Jesus-Bot. Die müde Seel zu‰illen,
40
mu‰ holen ›e der Tod. 6. Zwar, wehrte Frau! ihr weinet: der treue Rei#gefärt' im Sarge ligt vers¡reinet. diß eure S¡merzen mehrt.
45
Jhr gie‰ Gesells¡a]-Trehnen, ihr wehrten Tö¡ter! zu, und seht ihm na¡ mit Sehnen. do¡ gebet eü¡ zu Ruh 7. Gönnt ihm, daß er geendet
50
den langen Rei#verdruß. |
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
292
A¡! würd au¡ un# gesendet ein Bot mit sol¡em Gruß: komt au# dem Tod', ihr Seelen! empfangt die Leben#kron. Wir mü‹en un# no¡ quälen:
55
Er, fuhr' in Fried davon. 8. Ob euren Freund begräbet der s¡warze Todten-S¡rein: Gott, no¡ im Himmel lebet, wird Mann und Vatter seyn.
60
Senkt eü¡ in seinen Willen, und harret in Gedult. Wer ›¡ in Gott kan hüllen, den wärmet seine Huld.
CCXVIII.1 Auf Mon›eur Carl Kir¡mair# von Rei¡wi” Ab‰erben. 1. Sinnen, die au# Erd gedreht, mögen ›¡ mit Erde laben wer in seinen Ursprung geht su¡t ein edle# Gut zu haben. Sol da#, wa# von Himmel ‰ammt,
5
sol e# kleben an der Erden? sol, wa# Himmlis¡, Jrdis¡ werden? Glut, nur na¡ der höhe flammt. 2. A¡ wie kan die Edle Seel, diß wa# Eitel i‰, erfreuen?
10
Mir i¡ wehle reine# Meel: andre mögen kleyen keuen. | theilt die Welt mit mir nit glei¡: __________________ 1
Anno 1670.
Gedicht 218 (1670)
293
wa# frag' i¡ na¡ ihren Sa¡en? 15
Mi¡ kan nur vergnüget ma¡en Gotte# Huld und Himmelrei¡. 3. Jagt man mi¡ au# jenem Land: zeigt mir Gott ein andre# wieder. Mi¡ führt seine treue Hand,
20
se”t in ›¡re Ruh mi¡ nieder. Nimmt die Welt mir Hau# und Haab: ›e muß mir den Himmel la‹en. Gotte# Feinde mü‹en ha‹en: daß mi¡ Gotte# Liebe lab.
25
4. Erde i‰ der Welt ihr Theil: Meine#, Gott i‰ und sein Himmel. Jesu#, der mein Hort und Heil, lö‰e mi¡ vom Höllgewimmel. der ›¡ gabe selber mir,
30
wird mir au¡ da# seine geben. dorten soll i¡ ewig leben, ob i¡ zeitli¡ ‰erbe hier. 5. Bä‰e# Theil! i¡ wehle di¡. Hö¡‰e# Gut! di¡ will i¡ erben:
35
Son‰ kein S¡a” erfreuet mi¡. Um den Himmel will i¡ werben. wann, der alle# i‰, i‰ mein: a¡! wa# kan i¡ mehr verlangen? Al# die Klette, will i¡ hangen
40
‰ät# an meinem Gott allein. 6. Solt i¡ ho[en ni¡t auf ihn, der mir alle# hat verspro¡en? Seiner Treu i¡ ›¡er bin, die er niemal# hat gebro¡en. |
45
Auf die Welt i¡ würde mi¡, al# auf einen Rohr‰ab, lehnen.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
294
Gott wird meine Ho[nung krönen, grünen ma¡en ewigli¡. 7. Diß war deine# Glauben# Red, 50
Seele! diese# war dein Ho[en. Rede, die zu Gott abgeht, allzeit hat sein Herz getro[en. Nun i‰ er dein Theil und Heil, hat ›¡ selb‰ dir vorgesparet.
55
Seine Hand di¡ wohl verwahret: dort tri[t di¡ kein Tode#pfeil. 8. Jzt wird dein Leib zu Grab, in die ‰ille kammer, kommen. Jn die Erd leg‰ du ihn ab,
60
der au¡ au# der Erd gekommen. Er s¡lä[t hier im Mutter-S¡oß: du ruh‰ dort in Vatter-Armen; rühme‰ Gotte# sein Erbarmen, der dein Theil dir ma¡et groß.
CCXIX. 1. Harte# wort! Er ligt entseelt. kürzli¡ wird man nur Gebeine finden hier in diesem S¡reine, der un# iezt mit Sehnen quält. 5
A¡! den, der un# solte leben, mü‹en wir dem Tode geben 2. Sarg! du ha‰ iezund da# Haubt, da# so rei¡ an Wi” gewesen. A¡! du ha‰, man¡ s¡öne# Lesen,
10
un# mit seiner Hand geraubt. | Lieb und Lob, mit Threnen-ne”en soll' auf ihn den Lei¡‰ein se”en.
Gedicht 219
295
3. Nun, er gieng und geht zu Ruh. Er wird ni¡t so hart mehr liegen, 15
mit den langen S¡merzen kriegen. de¿et ihn mit Blumen zu: Er soll', in den lezten Lenzen, glei¡ den Amaranten glänzen. 4. Tragt dann diese# kleinod hin:
20
da# mit Jesu Blut-goldgulden i‰ erkau], erlö‰ von S¡ulden. Hier e# lieget auf Gewinn: e# soll, al# ein Pfand der Ehren, ein‰ mit Wu¡er wieder kehren.
25
5. E# soll diese# Wei”enkorn, ob e# ‰irbet in der Erden, eine Ehren-aehre werden. E# muß bleiben unverlohrn so ein wehrter Staub und As¡en,
30
der mit Jesu Blut gewas¡en. 6. S¡la[e san], du müder Leib! bi# di¡ Jesu# wieder we¿et, deine Grabe#-klu[t entde¿et; bi# de# gro‹en Lamme# Weib
35
wird im Himmel Ho¡zeit ma¡en. da wir‰ du in Freüden wa¡en. 7. Au# den Augen trägt man di¡: aber ni¡t au# unsrem Herzen. diß Gedä¡tni# unsrer S¡merzen
40
wird no¡ o] verneuren ›¡. | Fama ‰ät# von dir soll sagen, ›¡ mit deinem Namen tragen. 8. Liebe (son‰en wär e# Neid) Zwinget un#, di¡ zubeklagen.
45
du wir‰ Sternen Gold antragen, na¡ de# Grab# Verwesung-kleid.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
296
deiner Seele Himmel# Freuden, trö‰en unser Abs¡ied Leiden. 9. Tausendmal zu guter Na¡t, 50
ô ihr Leiber unsrer Lieben! die wir, a¡! mit wa# betrüben? hieher in die Ruh gebra¡t. Wieder-sehen trö‰ da# Leiden Gute Na¡t! wir mü‹en s¡eiden.
CCXX. Da# Jrdis¡e Engel-Thun. Kan man dann au¡ im Leib ein Engel seyn? i‰ etwa# hier, da# zu¿et himmel-ein? Ein sü‹er Thon i‰ Engel-Thun auf Erden: und wer e# hört, muß ja verhimmelt werden.
CCXXI. Vier‰ändige# Emblema zu einen TaufBe¿en. 1. Jn der Mitte, in einer gro‹en rundung, die Taufe Chri‰i, mit der obs¡ri], deutend, daß Chri‰u# da# Wa‹er dur¡ seine Taufe, zu unsrer Tau- | fe geheiligt und geweihet: Mtt. 3. J¡ weih e# ein 2. Unter den 3 kleinern neben herüm, er‰li¡ der Blut- und Wa‹er-Seiten‰rom de# gecreu”igten Herrn 5
Jesu. Joh. 19. dann da# wa‹er i‰ vor Gott und der Tauf eine rohte Flut, mit Chri‰i Blut gefärbet. Diß wäs¡t di¡ rein. 3. Die Ges¡i¡t, la‹et die kindlein zu mir kommen. Marc. 10. die Taufe ma¡t die neugebohrne kinder, zu kinder Gotte# und Brüder Chri‰i. Ma¡t diese mein
10
4. Die Ges¡i¡t mit dem Cämmerer au# Morenland, wie ihn Philippus taufet, und damit seiner nur weißen Seele im s¡warzen Leib da# Kleid der Uns¡uld und Gere¡tigkeit Jesu Chri‰i anziehet. Act. 8. Darauf deutet oben, ein au# der Wolken gehaltene# Creu”bezei¡nete# We‰erhemd. Spru¡. Mein Kleid i‰ dein.
Texte 222 und 223 und Gedicht 224 (1670)
297
CCXXII. Sinnbild, vom Rei¡tum. 1. Ein Ampel, mit Oel, hell brennend, an den kettlein von der Höhe hangend. Spru¡. Diß wa# mi¡ nehret. 2. Ebendiese Ampel, mit Oel übergo‹en, und au#les¡end. Spru¡. Mi¡ au¡ verzehret. |
CCXXIII. Sinnbild, vom Creu”. 1. Ein Dopf mit Wa‹er, mit Feuer unters¡ürt, ›edend, und empor dampfend. J‰ ein Sinnbild der Creu”e#hi”e, die ma¡t unser Seufzen empor‰eigen: die dann oben, die Threnen, gesammlet werden, und in einem Gnadenregen wieder herunter fallen. Jm Ungelü¿ 5
Zu Gott di¡ s¡i¿ Hülf komt zurü¿.
CCXXIV. Auf Herrn Johannis Rosae Treüeifrigen Seelenhirten# zu Bayreuth Ab‰erben. Al# reisend ›¡ dort zu Mileto lezte, der treue Zeug der theuren Jesus-Lehr: die Threnenflut der Jünger Wangen nezte. J¡ zieh dahin, i¡ kom ni¡t wieder her, 5
Mein Ange›¡t werdt' ihr nun nit mehr sehen. diß harte Wort ma¡t' ihre Herzen wei¡. Du, den man sah voll Gei‰e#-Eifer ‰ehen am Lehrer-Ort, der bauet Gotte# Rei¡! Du Paulu#-Mund, du Paradeise#-Rose
10
voll sü‹e# Ru¡# im Leben und der Lehr, a¡! die man iezt muß nennen die Zeitlose!
298
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
Posaune du der hohen Jesus-Ehr! J¡ denk' e# no¡: du ha‰ mir, da# e# weinte, du ha‰ mir o] da# Herz gepredigt wund | 15
J¡ weiß wie e# dein Herz so redli¡ meinte, goß Feuerwort' in deinen EngelMund. die Buße du den Bösen kont‰ vortragen. der Glaube floß von dir den Frommen ein. du redt‰ und thät‰. Mit warheit kont‰ du sagen,
20
du Gotte#mann, wie Paulu#, zur Gemein: Jhr wi‹t, wie i¡, seit daß i¡ bey eü¡ ware, dem Herren hab' in Demut treu gedient; wie i¡ so o] mit S¡merzen eü¡ gebare, daß unter eü¡ Gott hätte man¡e# kind.
25
Der S¡äflein heil i¡ su¡te, nit die Wolle, mit der i¡ mi¡ ja nit berei¡ert hab. Nit for¡t' i¡ mi¡, ô Welt! vor deinem Grolle: J¡ redt', al# mir Gott auf die Zunge gab. der ware‰ du. A¡ Leid! du bi‰ gewesen.
30
hier ›het man, hier hört man, di¡ ni¡t mehr. Du, ›he‰ Gott, bi‰ an der Seel genesen. Du prange‰ dort mit güldner Sternen-Ehr, mit Himmel#glanz, du theurer Gotte#Lehrer, du Gulden Mund, du gei‰iger Gregor,
35
du Augustin, du Trö‰er, du Bekehrer! A¡! daß so bald der S¡af‰all di¡ verlohr, du treuer Hirt! E# dringet dein Entwerden: viel Threnen au#. Die Frommen wandern fort. Ni¡t# Gute# Gott mehr gönnt der bösen Erden:
40
Und, wer ihm lieb, den führt er in den Port au# diesem Meer. Der hat au¡ mir genommen, mein andre Seel. dir fuhre ›e bald na¡: Sie ‰arb', al# i¡ di¡ no¡ nit todt vernommen. die Po‰, von dir, mu‰ meinen Threnenba¡
45
mehr s¡wemmen an. Fahrt wol, ihr lieben Beyde! lebt seelig dort, in ewig-grünem Hayn!
Gedichte 224 (1670) und 225 (1670)
J¡ mö¡te gern (Verliebt in eure Freude) au¡ aufgelö‰, bey meinem Jesu seyn. |
CCXXV. An einen Edlen Wittwer. J¡ fühle ja au¡ sol¡e Wunden. J¡ weiß e# wie ›e, au¡ verbunden mit Tro‰e# Balsam, Bluten no¡. E# kan ni¡t# mehr und länger s¡merzen, 5
al# wann die Häl]e fällt vom Herzen. diß i‰ da# s¡wer‰e S¡wermut Jo¡. Ein Wittwer su¡et Freud' im Leide, denkt der Verlohrnen AugenWeide nur ‰ät# mit na‹en augen na¡.
10
Er will von keiner Freüde wi‹en. Der Tode#Ri” hat ihn zerri‹en. Da# A¡, i‰ seine lieb‰e Spra¡. Ni¡t# i‰, al# diese#, da# ihn trö‰e: die Lieb‰e hat erlangt da# Bä‰e.
15
Sie gieng zum leben, dur¡ den Tod. Jhr ward der himmel für die Erden. Sie wolt entCörpert seelig werden. Der Tod war nur ihr Heimkun]Bot. Vom Wilden Meer kam ›e zu Lande.
20
Für Arbeit, ›e die Ruhe fande. diß ihr mi#gönnen, wäre Neid. Dort an den Sternvergüldten Höhen un# trö‰en wird da# Wieder-sehen. Jndeß Gedult! e# naht die Zeit.
299
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
300
CCXXVI. Auf Herrn Stephani Leopold# Pastoris und Jnspectoris zu Redni” Ableiben. 1. Stehe, wilder Tod! halt inne! wil‰ du dann gar werfen ab, diese# Lande# Tempel-Zinne? Ma¡‰ du also in da# Grab | 5
drey getreue Lehrer gehn? No¡ ni¡t ›nd vers¡merzt die Zween, Böner, Rosa: und der dritte, Leopold, nun mehrt die S¡ritte. 2. Fa‹e, Redni”! iezt voll Threnen,
10
deiner Augen Trauerfaß. du ›h‰ ihme na¡, mit Sehnen. O]mal# s¡on di¡ ma¡te naß, deine Leopolden Lei¡, die dir hin zu Gotte# Rei¡,
15
Weg' und Stege zeigen kunden. dieser fris¡t ie”und die Wunden. 3. Nun zwar hat e# ihm geglü¿et. Er hat seinen kranken Leib in de# Sarge# Bett ges¡i¿et,
20
da er ohne S¡merzen bleib. Jn de# Grabe# ‰illem Hau# wird er nunmehr s¡la[en au#: bi# un# Jesu# alle we¿et, und den lezten Tag' entde¿et.
25
4. Seine Beylag, die Gebeine, ihm bewahret Gotte# Hand: bi# ›e Jesu#, au# dem S¡reine, holet in sein Leben#-Land. der, an den er hat gegläubt,
30
seiner Stäublein Anzahl s¡reibt
Gedicht 226 (1670)
in da# Bu¡ erlö‰er Glieder: daß verklärt ›e kehren wieder. 5. LEOPOLDEN, a¡! die Frommen, hießen, in den Sternen-Saal, 35
die verwandte Seel willkommen, | selber in der Sternen Zahl. Lehrer, die allhier auf Erd Gotte# Rei¡ und Ehr vermehrt, werden dort al# Lie¡ter ‰ehen;
40
›e man wird wie Sonnen, sehen. 6. Jhme wird iezt eine krone, na¡ geendtem kampf und Lauf, seiner dien‰e#-Treu zu Lohne, unser Heiland se”en auf.
45
Billig i‰#, daß er ›e hab, dem die kron den Namen gab; und er hat gekrönt darneben seine Lehre mit dem Leben. 7. Andre Seele dieser Seele!
50
gönnt dem Lieb‰en, daß er iezt Millionen Freuden zehle. Jesu er im S¡oße ›zt. Er erzehlt ihm eure wart, euer Treu so man¡e art!
55
diß nur no¡ kan ihn betrüben, daß ihr hinter ihm geblieben. 8. Na‹et ni¡t, ihr Stirnge‰irne, die sein Augenlu‰ gewe‰! Lieb ni¡t mit dem Glauben zürne.
60
Seine Seele nun gene‰. wie iezt ihm i‰, also wohl Eü¡ au¡ einmal werden sol: Wann da# Hau# der güldnen Flammen Eü¡ wird wieder sehn beysammen.
301
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
302
65
9. Ma¡et an‰and mit dem Trauren, wehrte Frau! la‹t euren Muht | iezt, wie eine Mauer, dauren. Gotte# Hand i‰ eure Hut. Seine treue Vater-Huld
70
krönt mit Freuden, die Gedult. Und er ‰rei¡t nur, ihm zu Lobe, eure Tugend auf die Probe. 10. Rizt' eü¡ nun die zweyte Wunde, dieser neuer Herzen#s¡nitt:
75
der den er‰en dort verbunde wird au¡ iezt, na¡ altem Sitt, Eure Threnen wis¡en ab. Er wird al# der Wittwen Stab, Eü¡ in seine Arme fa‹en
80
ni¡t au# seiner Sorge la‹en 11. Alle die diß Leid betrübet, Lieben! gebt der Trauer Maß. Gott der nimmet, wiedergibet. Wie im Früling kömmt da# Graß:
85
so s¡ie‰ einmal unverlohrn diß geseete Wei”enkorn in die Ehren-Aehre wieder. Gott hebt, wa# der Tod legt nieder.
CCXXVII. Auf die Doppel-Lei¡e, Herrn Wolfgang Jacob Pömer# Se= natoris Norici und seiner Ehelieb‰in. So geht e# re¡t, wann, die gepaaret waren im Leben hier, der Tod bald wieder paart. Wie bang i‰ dem der Grabwart# ›ht abfahren | sein Andre# J¡! er wüns¡et glei¡e Fahrt.
Gedichte 227 (1670) und 228 (1671)
Zwar dem i‰ wohl, der seelig abges¡ieden:
5
Wie weh i‰ dem, der einsam hinterbleibt! Er wa¡t' in Ang‰: da jene# s¡lä[t in Frieden. Sein halbe# Herz, da# i‰ ihm abgeleibt. Jhn trö‰et ni¡t#, al# dort da# wiedersehen. Sein Tod i‰ ihm ein neuer Ho¡zeit Bot.
10
Jedo¡ e# muß, wa# Gott will, nur ges¡ehen: in de‹en Hand ‰eht Leben und der Tod. E# gienge re¡t mit Eü¡, ihr Edle Seelen! der eü¡ getrennt, der Tod eü¡ wieder paart. Man konte kaum zween Monden rü¿wart# zehlen,
15
da war au¡ s¡on da# andre auf der Fahrt. O seelig# Paar! so fahrt nun fort zu lieben. im Leben dort, da# nie kein Sterben s¡eidt. Jhr habet hier gelebt ni¡t ohn betrüben: dort beyde labt, die Freüd und Ewigkeit.
20
CCXXVIII.1 Auf Frauen Judith Sophien Fri¿ingerin gebornen Hallenhor‰in, ableiben E# jährt ›¡ iezt: i¡ kan wol euren S¡merzen me‹en na¡ meinem, wehrter Herr! der Augenbrunn flie‹t no¡. J¡ kan im Herzen ni¡t, i¡ werde nie verge‹en de# trüben Tag#, der mi¡ band an da# Trauerjo¡ | die Seufzer ä¡zen no¡. J¡ kenne diß Betrüben,
5
daß ein paar Seelen theilt. Die Wunde s¡wizt no¡ Blut. Ein kleiner S¡merze redt: e# bleibt wol unbes¡rieben ein gro‹er, der so tief eins¡niedt wie dieser thut. J¡ klage Margari#, und ihr Judith-Sophien, da# edle s¡ön‰e kind, da# treue Tugendbild
10
J¡ hab, wie ihr iezund, gen Himmel o] ges¡ryen _________________ 1
1671.
303
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
304
wie daß der Tod also na¡ lieben Seelen zielt, die unsre Augenlu‰, die unser Tro‰ gewesen? auf böse Feinde lo# solt fliegen dieser Pfeil; 15
vom kehri¡t saubern solt die Erd, der Sterbe-besen: Do¡, diese haben no¡ am Himmel keinen theil: Gott gibet ihnen Zeit zur Bu‹e, zum Bekehren. die Frommen ›nd s¡on rei[': e# eilt zur HimmelS¡eun, da# treue Engelheer, mit sol¡en güldnen Aehren;
20
man muß ›e au# der Hi” und Nä‹e holen ein. So soll dan, wehrter Herr! un# dieser Glaube trö‰en: Die Lieben ›nd bey Gott, zu dem au¡ ‰reben wir. Wir leiden, ‰reiten no¡: ›e, ›nd nun die Erlö‰en. Sie ›nd im Vatterland: Wir mü‹en wallen hier.
25
Do¡ kommen wir herna¡, wann unser Sand verronnen, wann in de# Leben# Uhr kein Stäublein übrig i‰. dann wird, wann wir ›e dort antre[en glei¡ den Sonnen, | mit man¡em Centner Freüd un# ein Loht Leid# versü‰. So la‹t un# in Gedult de# hö¡‰en Raht verehren,
30
und in dem Himmel ‰ät# mit den Gedanken seyn. E# gehet, wie Gott will: wa# kan man son‰ begehren? A¡! fort, zum Paradei#, zum ewig-grünen Hayn! dort lebt die Lieb‰e iezt. Jhr Hallelujah hallet in diesem Freuden-Hor‰, wo Leben#bäume ‰ehn.
35
Sie thut nun, wie ›e hieß. Dort unsre Ho[nung wallet, wo S¡eiden wird getrö‰ dur¡ süße# wiedersehn.
CCXXIX. J¡ muß ja o] gedenken an die Zeit, da Er[urt un# den wehrten Ga‰ wolt leihen. Bald ward die Lu‰ verkehrt in bittre# Leid, al# wir mit ihm un# da¡ten zu erfreuen. 5
Die Freud-Geburt, so ihm zween Söhne gab, war eine Po‰, die un# kont jau¡zen ma¡en. Der Trauer-Bot, die Mutter geh zu Grab,
Gedichte 229 (1671) und 230 (1671)
verkehrte bald in Ae¡zen diese# La¡en. Er s¡ied betrübt, der fröli¡ angelangt: 10
weil seine Freüd von dieser Welt ges¡ieden. Wer ‰irbt ni¡t halb, der mit der Lieb‰en prangt, wann ›e der Tod abwesend muß zuglieden? wir haben hier da# s¡öne Bild gesehn, die Charitin, da# edle Tugendherze:
15
Bey dem Verlu‰ muß ihm ja weh ges¡ehn. | nun brennt zuglei¡ die Lieb- und Lei¡en-kerze. diß lieb‰e kind, da# ihr Augapfel war, da# ma¡et au¡ die Edle Eltern klagen. J‰# mögli¡, ligt die wehrte auf der Baar?
20
So hört man hier Verwandte Seelen fragen. Jedo¡ Gedult! Von Arbeit ruhen au# und s¡la[en san] im Sarg, die liebe kno¡en. dort ewig wohnt in güldnem Engelhau# die Seele, die zum Himmel dur¡ gebro¡en.
25
Der s¡öne Leib viel s¡öner wird auf‰ehn: da Jesu# ihn der Seele wiedergibet. Man la‹e dan, wa# Gott will, gern ges¡ehn. Er s¡i¿t au¡ Freud, wann daß er hat betrübet.
CCXXX. Auf Frauen Susanna Prieferin Ableiben. O wie seelig ›nd die Seelen, die in diesen Threnenthal ihrem Jesu ›¡ vermälen, ‰reben na¡ dem Ho¡zeit-Saal, 5
der auf Sternen ‰eht gebaut. A¡ der hö¡‰beglü¿ten Braut, die hier sagt, im Erdgetümmel: Dort mein Bräutgam wohnt, im Himmel!
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S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
306
Wer i‰ grö‹er, al# der Grö‰e? 10
wer i‰ s¡ön wie Gotte# Sohn? wer i‰ rei¡er? wer der Be‰e? | und wer gibt au¡ bäßern Lohn dem, der ihn von Herzen liebt? Erden-Lieb, o] Leiden gibt:
15
endli¡ ›e der Sand begräbet. Jesu#, ewig liebt und lebet. Seele du ha‰ wohl gewehlet, fromme Seele! die du hier di¡ an Jesum au¡ vermälet.
20
A¡! mit ihm du für und für, tägli¡ redte‰ im Gebet. Wa# dir Drang und Noht anthät, da# warf‰ du ihm auf den Rü¿en Jesu# (sag‰ du) wird'# wol s¡i¿en.
25
Wie kont di¡ verloren kränken, Vatter# Hau# und Vatterland? wie kont‰ du mit Ang‰ bedenken, deinen langen Wittib-‰and? Ware Jesu# do¡ dein Mann,
30
und dein Hau# die Stern-Altan! Alle# mo¡te dir entwerden? du behielt‰ do¡ Gott auf Erden. Seele Du bi‰ Treu verblieben deinem Jesu, in dem Leib.
35
Ja dein Lieben i‰ ges¡rieben in den Bu¡, darin e# bleib. E# ›nd au¡ die di¡ gequält, deine Threnen abgezehlt. | dort wird dein Gottseelig# Wesen
40
Jesu# aller Welt vorlesen. Wann do¡ bald mein Lieb‰er käme! seüfzet eine treue Braut;
Gedichte 230 (1671) und 231 (1671)
a¡ wann er mi¡ zu ›¡ näme! Du ha‰ o] au¡ aufges¡aut. 45
na¡ dem Himmel, na¡ den Hau#, da# den Bräutgam gibt herau#. Wann wird mi¡ (hat man vernommen) Jesu# heim zuholen kommen.
CCXXXI. Nun dein Lieb‰er i‰ gekommen du verliebte Jesu#-Braut! Er hat di¡ zu ›¡ genommen, in sein Hau# von Gold erbaut. 5
Da# sa[irne Himmel#-Zelt, jene ewig-s¡öne Welt, ma¡t di¡ diese iezt verla¡en und die eitle Erden-Sa¡en. Komme, spra¡ er, meine S¡we‰er,
10
meine Freündin, meine Taub'! hier in meiner Wunden Ne‰er. Nunmehr s¡auen sol dein Glaub'. Und er kame ni¡t allein: sahe‰ du ni¡t bey ihm seyn,
15
seiner zwölf Hof-Für‰en S¡aare, die auf Erd' au¡ üm ihn ware? Weil er kam, di¡ heim zuholen: | wus¡e‰ du und s¡mükte‰ di¡. A¡! vor Gott ›nd wir ja kolen.
20
Eine Flut ergo‹e ›¡ von dem Creu”, und in der Tauf: daß der Sünden-S¡mu” ersauf. Gotte# Lamm un# gab die Wolle: daß ein kleid un# de¿en solle.
307
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
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25
Diese# Weise kleid di¡ zierte; diese# Wa‹er wus¡ di¡ rein. Also seine s¡öne führte Jesu# in den Himmel ein. Di¡ du Perl-gekrönte Braut,
30
wie man Blumen ›ht bethaut, sah man herrli¡ einherprangen, rei¡ mit Sternen-Gold behangen. Al#dann du, na¡ langem Wa¡en, spra¡‰ nun will i¡ s¡la[en wol!
35
Solte ni¡t die Ruh' anla¡en, eine Braut, wann ›e nun soll ›”en in de# Bräutgam# S¡o#, der ›e in die Arme s¡loß? Jesu# der wolt Ruhe s¡a[en:
40
solte‰ du ni¡t gern ents¡la[en? Stillt, ihr wehrten! eur Betrüben, gönnet Jhr den sü‹en S¡la[. Nimmet Gott un# unsre Lieben: Gnade i‰#, und keine Stra[.
45
Jhre Reis' i‰ nun vollbra¡t, die un# andren bang no¡ ma¡t. Gönnet ihr, daß er ›e trö‰e, der Erlöser, die Erlö‰e. | War ›e eure# Hause# Segen:
50
Jhr Gebet wird gütig seyn, Glü¿ und Wonne auf eü¡ legen: s¡arrt man s¡on die Glieder ein. Weinet zwar do¡ ni¡t zuviel Jhre Seel ‰e¿t eü¡ da# Ziel:
55
die i‰ Himmel-auf ge‰iegen; seht ihr do¡ den Leib nur liegen! S¡la[ dann wohl wie du gesaget, lieber Leib! im Grabe#-Bett.
Gedichte 231 (1671) und 232 (1671)
bi# da# lezte Taglie¡t taget, 60
und di¡ we¿t an dieser Stätt'. A¡ da wir‰ du s¡ön verkläret, von den Lei¡‰ein unbes¡weret wie ein Adler di¡ aufs¡wingen, deiner Seel di¡ wiederbringen.
CCXXXII. Auf meine# Lieben Dötlein# Sigmund S¡oner# Ableiben. 1. Der kleinen i‰, da# große Gotte#-Rei¡? wer diß verlangt, muß jenen werden glei¡. die kinder, ›nd die Engel dieser Erden so muß dan ihr der Engel-Himmel, werden. 5
2. Von keiner Sünd die kleine Uns¡uld weiß. Jhr ma¡et ni¡t, die Flamm de# Zorne#, heiß. Man ›ht ›e ni¡t, al# mit den S¡merzen, kriegen. Man höret ›e ni¡t zanken, lügen trügen. | 3. Ein kind weiß ni¡t# von Gütern dieser Welt:
10
Ein Apfel ihm, für Gold und Geld, gefält. E# gei”et ni¡t, e# samlet ni¡t auf morgen; nimt, wa# man gibt, und lä‹t die Eltern sorgen. 4. Ein kind i‰ au¡ von Lü‰en rein, und keüs¡: e# lebet, wie ein Engel, in dem Fleis¡.
15
E# s¡welget ni¡t, daß wi”' und Sinne s¡wimmen. Man ›ht e# au¡ der Armen Re¡t ni¡t krümmen. 5. Kein Mens¡e wird verfolgt von einem Kind. Die Kleinen au¡ ni¡t große Praler ›nd, die Ehr' und Ruhm und hohe Titel su¡en.
20
Man höret ›e nit Lä‰ern oder Flu¡en. 6. Sind dann so from' und rein die kleinen hier, so bleibt e# wahr: da# Himmelrei¡ i‰ ihr!
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S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
310
Die Großen o] der Satan s¡leppt zu Höllen: weil ›e zu ihm dur¡ La‰er ›¡ gesellen. 25
7. Der Himmel hab, wa# so ein Engel i‰: eh Boßheit ihm die reine Seel verwü‰. La‹t her zu mir, spri¡t unser Jesu#, kommen da# kleine Volk der unbefle¿ten Frommen. 8. Wie kommen ›e? der Tod muß Fürer seyn.
30
der ma¡t ›e groß, die hier no¡ waren klein. S¡i¿t ihm ›e zu, er brau¡t viel Edelknaben ihr Jesu# dort: den la‹t ›e seelig haben. | 9. E# s¡neidt ja, wa# vom Herzen kam, in# Herz. Ein kind, ligt todt, zu seiner Eltern S¡merz.
35
Do¡ ‰ill! e# lebt, e# i‰ re¡t Engel worden. J‰ da# ni¡t Ehr', vermehren diesen Orden. 10. E# ru[t un# zu: Wie bin i¡ worden groß! i¡ ›”e san] in Jesu hohem S¡oß. Jhr mü‰ nit mi¡, ihr mögt eü¡ selb‰, beweinen,
40
daß ihr no¡ seit auf Erden dort die kleinen. 11. So la‹t un# dan, ihr wehrten! ihm die Ruh mi#gönnen ni¡t, und rü‰en un# darzu, daß wir hier seyn den kleinen glei¡ auf Erden damit un# dort mög' ihre Größe werden.
45
12. Du aber s¡la[, du kleine liebe Lei¡! e# wartet au¡ auf di¡ da# Himmelrei¡ Al# dan wir‰ du er‰ re¡t ein S¡öner heisen und deinen Gott, al# SiegMund, ewig preisen. * *
* *
*
Mein Jesus spra¡: 50
La‹t kommen her zu mir, Die kinderlein! Da# Himmelrei¡ i‰ ihr. Nun bin i¡, dur¡ den Tod,
*
Gedichte 232 (1671), 233 (1671) und 234 (1671)
zu ihm gekommen. 55
Mi¡ hat sein Himmelrei¡ nun auf genommen. Welt, gute Na¡t! Bey Jesu i‰ gut seyn. Dort werd' i¡ groß:
60
ob i¡ s¡on ‰arbe klein. |
CCXXXIII. Auf Jungfrauen Anna Catharinen Faberin Junge# Ableiben. Der Tod, de# Leben# Thür, da# lieb‰e kind heimfüret: zu wem? a¡! Jesu zu. J‰# re¡t dan, daß man wein'? Und ob man e# au¡ s¡on dur¡ harten Fall verlieret: Getro‰'! e# fiele nur in Gotte# S¡oß hinein.
CCXXXIV. Auf Herrn Johann Chri‰of Haller# von Haller‰ein Senatoris Norici, Ab‰erben. 1. Wa# kan do¡ sü‹er hallen, in diesem Erden wallen, da iede# denkt na¡ hau#; al# wann Gott von den höhen 5
de# Himmel# lä‹t ergehen die Stimm: dein Lauf i‰ au#. 2. O Gegenhall der Freuden! dort in den Sternen-Heyden ‰eht dieser Haller-Stein.
10
Wer Gott in Herzen träget,
311
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
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‰ät# diese# Wüns¡en heget: Laß mi¡, ô Vater! ein. 3. Herein! e# gegenhallet. ô Freude wo ers¡allet 15
diß wort der Seeligkeit. Welt! hab dir deine Wonne! dort in dem Hau# der Sonne i‰ ewig-liebe Zeit. | 4. Zum Haller‰ein dort oben
20
hat ›¡ hinauf erhoben, die Edle Haller#-Seel. der E¡o i‰ ers¡ollen, hat ihn bald holen sollen in Jesu wunden-höl.
25
5. Vom Edlen Sigmund hallte die Stimm', und Erdwart# s¡allte: Sohn! Vetter! folge mir! Sein Chri‰u#, in dem Fluge, den Er im Herzen truge,
30
trug ihn zur Sternen Zier. 6. Nun ›nd ›e Haller worden: e# hallt, im Engel-Orden, Jhr Mund von Gotte# Ehr. Wann wir ihn könten fragen
35
gönnt mir e#, (würd' er sagen.) und folget mir hieher.
Gedicht 235 (1672)
313
CCXXXV. Über Frauen Sabinen Kromppeinin gebohrnen Wellingin tödli¡e# ableiben. Parodia ihr# Lied# auf ihre# EheHerrn Tod vor 4. Jahren. 1. Mein andre Mutter, wehrte Ba#! seit ihr nun au¡ gekommen | in Jesu S¡oß, wo dieser saß daß Lieb eu¡ eingenommen? 5
Jhr seit zu ihm gewandert fort, zu den ge‰irnten Thronen. Jhr werdet, wie allhier, nun dort beysammen lieber wohnen. 2. Wie bang ward eu¡ in# vierte Jahr,
10
seit ihr von ihm gewesen. Jezt ma¡t eu¡ die verlangte Baar von aller Ang‰ genesen. So mü‹en wir un# geben drein, eu¡ la‹en von un# wandern.
15
Jn dieser Welt i‰ nit gut seyn! drüm eilt ihr zu der andern. 3. Gott wird dort euer Beyder Treu auß seinem Bu¡e lesen: daß allen Seel'gen wi‹end sey,
20
wenn ihr auf Erd gewesen. Wa# Gott un# hier verspro¡en hat, will er ie” dort eu¡ geben. Er wis¡et ab die Threnen Saat: der Tod bra¡t eu¡ zum Leben. |
25
4. Gott den ihr habt auf Erd geliebt, liebt eu¡ im Himmel wieder.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
314
Jhr gabet hier, Gott wieder giebt Jhm leiht, wer labt die Brüder. Wa# ihr mir liebe# habt gethan, Wolthaten, die i¡ zehle,
30
Gott alle# hat ges¡rieben an, vergilt e# eurer Seele! 5. Gott und sein Wort, nit eitle freud der Welt, war eure Wonne. Jezt wohnet ihr in Ewigkeit,
35
wo Jesus i‰ die Sonne. An eu¡ der Tugend Conterfät, man kond auf Erden sehen? A¡! muß nun in dem Grabe#beet so eine Pflanze ‰ehen?
40
6. Jhr, hier ein gute di¡terinn, ehrt ewig nun mit Liedern den großen Gott, na¡ Engel ›nn, mit außerwehlten Brüdern. So lebt dann dorten ewig wohl
45
erbt Gotte# Rei¡ und Gaben! Mir eur Gedä¡tni#, wie e# soll bleibt in da# Herz begraben. |
CCXXXVI.1 Grablied. Frauen S¡wägerin Magdalenen Droßendorfin über den Spru¡: Psalm 39. Du wir‰# wol ma¡en. 1. Wa# solt i¡ hier verlangen? J‰ alle# Eitelkeit! An Jesu will i¡ hangen: Mein Gott mi¡ nur erfreut. ___________________ 1
1673
Gedicht 236 (1673)
5
315
2. Kein Tro‰ mi¡ labt auf Erden. hinweg, du s¡nöde Welt! Dort soll mein Tro‰ mir werden. die Ho[nung mi¡ erhält. 3. J¡ senk, in Jesu Wunden
10
den Anker, wie man sol: bi# i¡ den Port gefunden Gott ma¡t do¡ alle# wol. 4. Solt i¡ auf di¡ nit ho[en? ‰eht, Jesu, do¡ dein Herz
15
dein treue# Herz, mir o[en! da brennt die Liebe#kerz. 5. Du gabe‰ mir diß Leben, du gab‰ zu Leben mir, | J¡ will dir, Jesu, geben
20
hier meine Seel dafür. 6. Nimm hin au¡ meine Sünde: Jn deine# Blute# Meer man ›e versen¿et finde. die La‰, i‰ mir zu s¡wer.
25
7. Neig her den ‰arken Rü¿en! J¡ werfe ›e auf di¡: ›e soll mi¡ ni¡t erdrü¿en. du trug‰ die Bürd für mi¡. 8. Du wolle‰ mi¡ au¡ tragen:
30
da# Alter ma¡t mi¡ madt. J¡ kan von S¡wa¡heit sagen. J¡ bin der Jahre satt. 9. Komm, Leben! mi¡ entbinde von diese# Leibe# Tod.
35
Jm Grab die Ruh i¡ finde: hier i‰ nur Müh und Noht.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
316
10. Gen Himmel geht mein Sehnen, zur süßen Ewigkeit. Ein Kranz i‰, mi¡ zu krönen, 40
von Sternengold bereit. | 11. Wann meine Augen bre¡en: laß deine o[en seyn. Dein Gei‰ in mir woll spre¡en, wann wird die Stimme klein.
45
12. Ma¡'# wol, wie iezt im Leben, im Sterben au¡ mit mir. Dank will i¡ dorten geben der Tod bring mi¡ zu dir. 13. So spra¡ die fromme Seele,
50
die ihren Leib iezund s¡i¿t in die Grabe# höle. zum Tod ›e färtig ‰und. 14. Sie lebt bey den Erlö‰en. Sie kan ›¡ für und für
55
nun ihre# Jesu trö‰en: auf den ›e ho[et' hier. 15. Jhr Leben und ihr leiden, i‰ seelig nun vollbra¡t. Jm Himmel zehlt ›e Freuden.
60
Gott hat e# wol gema¡t.
Gedicht 237 (1672)
317
CCXXXVII.1 Auf Herrn Georg Friederi¡ Kühn# Tö¡terlein# Dorotheen Marien Ableiben. | Da# Kind Redet, und gesegnet Eltern und GroßEltern. 1. A¡! an euren Wangen seh i¡ Threnen hangen, Lieb‰e Eltern ihr! Eure Augen na‹en: weil ihr sehet bla‹en
5
meine Lippen Zier. Weinet ni¡t! unmündig spri¡t dieser Mund, eu¡ no¡ zu grüßen, den der Tod wird s¡lie‹en. 2. Denkt ni¡t, daß i¡ ‰erbe.
10
Nein! i¡ geh, und erbe jene# Himmel-gut. Jesu# s¡i¿t hernieder meine Engel-Brüder, holet mi¡ in Hut.
15
la‹t mi¡ klein ein Engelein, eine# von den Sternlein werden. Na¡t wohnt nur auf Erden. 3. Seit do¡ unbetrübet! denkt, da# Jesus Liebet
20
mi¡ no¡ mehr, al# ihr. Er will jene# Leben mir, für diese#, geben, | eilet fort mit mir. Freuet eu¡ mit mir zuglei¡:
25
weil ihr mi¡ seht bald hinkommen, in da# Land der Frommen. _____________________ 1
1672.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
318
4. Von dem Land der Bösen Jesu# will erlösen 30
mi¡ uns¡uldig# Kind. J¡ darf kühnli¡ fragen: wer kan mir na¡sagen eine S¡uld und Sünd? Unverführt i¡ s¡werli¡ würd
35
in der Welt gelebet haben: la‹t die Sorg begraben. 5. Von dem Adam#-S¡aden konte mi¡ rein baden Jesu theure# Blut!
40
in der Tau[e flo‹e, die er vor mi¡ go‹e, auf mi¡ diese Flut. J¡ will heut im weißen Kleid bei dem Gotte# Lamme ‰ehen;
45
ewig mit ihm gehen. 6. Jhr könt ja mein Leben bä‹er ni¡t aufheben, | ma¡en Rei¡ und Groß. Sän]er werd i¡ ligen,
50
al# in Kranken Wiegen, dort in Jesu S¡oß. Gönnt mir Freud! e# wäre Neid, über meinen Wol‰and klagen: liebet mein Behagen.
55
7. Ob iezund, im S¡eiden, meine Glieder leiden: Gott auf diese Wei#, dur¡ die dornen He¿en, zu den Rosen-‰ö¿en,
60
führt in# Paradei#. Kurz und klein i‰ diese Pein:
Gedicht 237 (1672)
319
ewig währen wird die Wonne, in dem Hau# der Sonne. 8. Ma¡t mein Abs¡ied S¡merzen, 65
gehet eu¡ zu Herzen: mi¡ ihr wieder findt. Eu¡ ganz unbenommen, soll zu Jesu kommen euer traute# Kind.
70
Dort einmal, im Sternensaal, | werdet ihr mi¡ wieder sehen. la‹t mi¡ seelig gehen. 9. La‹t zu Gott mi¡ ziehen: der mi¡ eu¡ geliehen,
75
wieder fordert ab. diß mü‰ ihr bekennen, habt mi¡ la‹en nennen eine Gotte# Gab. A¡tet eu¡ beglü¿t und Rei¡,
80
daß ein Kind von eurem Leibe iezt ein Engel bleibe. 10. Gotte# Gei‰ eu¡ trö‰e! J¡ nun die Erlö‰e, Wandre Himmel-auf.
85
J¡ hab überwunden, bald da# End gefunden von dem Elend#-Lauf. Gute Na¡t! e# i‰ vollbra¡t! Tausend gute Na¡t! i¡ s¡eide.
90
Lebt, wie i¡, in Freude! |
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
320
CCXXXVIII. Über da# VIII. Sinnbild der Jesu-Leiden#-Anda¡ten Jllustris Uranjae. Ein Fel# mit vielen Wa‹erquellenden Lö¡ern. Ein Hirs¡, herzu rennend. Spru¡ O[ene Wunden, für die verwundten. Wa# thut ein Hirs¡, wann er vom S¡langen‰i¡ verwundet i‰, und zog ihr gi[t in ›¡? Er eilt dahin, wo fris¡e quellen spri”en: da heilt er ›¡, und kühlet sein Erhi”en. 5
Du bi‰ der Hirs¡, ô Seele! di¡ verwundt der S¡langen-Sti¡ dort auß dem Höllens¡lund. Wa# Raht i‰ hier! a¡! hin na¡ Salem eile. Jm Ri¡tHau#-Saal ‰eht an der Marter-Seule, der Mose-Fel#: den der geseze#-Stab
10
hat wund gepeits¡t, daß er viel Wa‹er gab. dort komt, für di¡, au# vielen S¡runden-Brunnen, ein rohter ba¡ von theurem Blut gerunnen: | da trink! du wir‰ bald heil seyn und gesund, verwundte Seele! Er ward vor di¡ verwundt.
15
Auß Strimen dir Heil-Ströme fließen sollen. Für deine qual, die Blutflut i‰ gequollen. Den Geisel-‰ri¡ laß dir ein Siegel seyn Der Gotte#-Gnad. dein Seyn, heilt Jesu Pein. So trinke dann, au# diesen Heilbrunn-fluten:
20
und laß zuglei¡ Buß au# den Augen bluten. Ja senk di¡ gan” in diesen Jordan ein, Naeman du! er ma¡t gesund und rein.
Gedicht 239 (1672)
321
CCXXXIX. Über da# IX. Sinnbild. Die Ehrne S¡lange, an einem entlaubten und entzweigten zweyä‰igen Baum: unten eine S¡lange mit den Apfel. | Ein Baum, und eine S¡lang', im er‰en Garten Eden, un# üm da# Leben bra¡t. Die S¡lange, von dem Baum lo#fuhre, un# zu töden, dur¡ Sündengi]e#Ma¡t. 5
Die Sünden, ihre Brut, von Höllenfeuer gleißen: da# Lager Jsrael, da# Volk der Chri‰gemein, zu plagen und zu beißen, zu morden an der Seel. Wa# thäte Gotte# Sohn? Er lä‹et ihme hauen
10
ein Creu” au# diesem Baum. Er lä‹t, an diesem Holz, al# einen Wurm, ›¡ s¡auen: bedenk'#, e# i‰ kein Traum. Jn Gotte# Zorne#-glut ward er, wie Erz, gego‹en, zum rohten Purpur Wurm.
15
Jhn unsre Sünde hat, die S¡langenart, ümflo‹en, in seinem Marter-Sturm. | da hängt er in der Lu[t: de# Tode# Tod zu werden, de# Gi[te# Gegengi[t. Ja! diese todte S¡lang den Tod nimt von der Erden,
20
den jene lebend ‰i[t. Also die S¡lang am Baum un# konte wider geben wa# S¡lang und Baum vers¡erzt. S¡au jene gläubig an! so wir‰ du, Seele! leben: für di¡, ward ›e geErzt.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
322
CCXL. über da# X. Sinnbild. Besagter Pa‹ion-Anda¡t. Wann, seiner Kayser-Lei¡, die brandbegängni# hielt da# alte Heiden-Rom: e# mu‰, mit Flügelwiegen, vom Gipfel de# gerü‰# empor ein Adler fliegen und diß, für seine Seel, war da# vergöttung Bild, 5
du Himlis¡er Augu‰, de# ganzen Erd Rund# Kayser, ô Jesu! flog‰ au¡ so von deiner Creu”e#-Baar, al# edler Adler, auf, da nun gebratten war, | in Liebe deine Lei¡, du Himmel#-wegeweiser! Wa# hatte da zu thun, der Üble# hat gethan,
10
der S¡ä¡er, der mit dir den Creu”e#-Tod erlitten? Er nahm bekehrt an ›¡ der kleinen gra#mü¿ Sitten. S¡a[ (bat er) daß mit dir i¡ au¡ auffliegen kan. der Glaub hat, wa# er will, du nam‰ ihn auf die Flügel, und truge‰ ihn, mit dir, zu ihr, der Seeligkeit.
15
Sey heute (spra¡e‰ du) mein er‰e Leiden#-Beut, mit mir im Paradei#! nun s¡ieb i¡ weg, den Riegel. Ja, Jesu! deine Lei¡ i‰ meiner Lei¡e Tro‰. laß mi¡, auf deinen Tod, au¡ also seelig ‰erben. Mit dir i¡ leiden will, mit dir da# leben erben.
20
Mein Glaub, von deinem Ja, mir bringt die Freuden-Po‰.
CCXLI. über da# XI. Pa‹ion#-SinnBild. Ein Fel#, mit einem Taube in seiner Höle, Hinten der Tauben Thurn. Bey Salem dort, wo Sion# Burg ›¡ spi”et, ein holer Fel# im S¡oß der Thäler ›”et, trug einen Thurn, von Tauben zugenamt: | weil ›e daselb‰ gehe¿t und ›¡ besamt. 5
vnfern davon der Brunn Siloha flo‹e,
Gedichte 241 (1672) und 242 (1672)
vom Sion#-Fel#, ein klare# wa‹er go‹e. A¡ Ort! a¡ du bi‰ meine# Jesu Bild, dem dort ein Speer die Seite hölt und spilt. Der Tauben-Fel#, i‰ diese süße Höle: 10
Die i¡ allein zur wohnung mir erwehle. Jesu! mein Fel#! ru[ mir zu dir hinein: J¡ flieg, i¡ komm, i¡ will dein Täublein seyn. Der Vogel hat bey dir sein hau# gefunden. Jn dieser Klu], in deinen Edlen Wunden,
15
an diesem ort, dann er gefällt mir wol, fort ewigli¡ mein Seele wohnen sol. E# darf ja ni¡t die Höll' in diese Höle mir folgen na¡, darein i¡ mi¡ ver‰ehle. E# i‰ au¡ diß der Fel#, der von ›¡ gibt
20
ein klare# naß, da# eine Taube liebt. Au# Sion i‰ da# rohte Heil gerunen, J¡ halte mi¡ zu diesem Felsen Brunnen, den Gott gesand, die Seel zuwas¡en rein. Du Sion#-Burg, sol‰ mein Parna‹u# seyn. |
25
hier find i¡ re¡t den s¡önen Hippocrene. Hier werdet naß, ihr HimmelMusen-Söhne! Hier man ›¡ trinkt voll Liebe, Feur und Gei‰, und seeligli¡ ein Himmel#-Di¡ter hei‰.
CCXLII. über da# XII. Sinnbild. Eine Hand au# der Wolke, neben einen grünenden Winter Saatfeld weizen säend. Ein Wei”en Korn, da# man in Früling säet, vergeht und ‰irbt, ehdann e# neu aufgehet. Die Winter-Saat, so neben grün aufs¡ie‰, au¡ so zuvor er‰orben i‰. 5
Diß Glei¡ni# ha‰ du von dir selb‰ gegeben,
323
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
324
al#, Jesu! du aufgeben wolt‰ dein Leben: Seet meinen Leib nur in die Erd hinein! Er sol bald wieder lebend seyn. Diß Joseph thät, dein Lei¡nam ward begraben, 10
den meine Sünden todt-gemartert haben. Al# in die Erd der wei” korn ›¡ verlorn: du ward‰ bald wieder neu gebohrn. | Du Er‰ling, ha‰ die Erde un# geweihet, wann man un# hat, wie di¡, hineinge‰reuet:
15
Wir werden zwar verwerden und vergehn, do¡ lebend wieder aufer‰ehn. Dein Heilger Tod, un# ma¡t vom Tod genesen; Zum Wesen man kehrt wieder, dur¡ verwesen. den Joseph, un# ma¡‰ wa¡sen neu herfür,
20
und ö[ne‰ unsrer Gräber Thür. J¡ will dann gern zu dir mi¡ la‹en säen, du Leben du! üm lebend aufzu‰ehen. J¡ werd im Grab au¡ bleiben ni¡t, wie du, So geh i¡ fröli¡ dann zu Ruh.
CCXLIII. Da# Vatter Vnser. Vatter in dem Himmel oben! a¡! dein Nam geheiligt werd. dein Rei¡ komm und werd erhoben, Und dein Will ges¡eh auf Erd. 5
Gieb un# tägli¡# Brod, au# Liebe. Wir vergeben: Un# vergibe. Un# ni¡t in Versu¡ung führ Und erlö# vom Übel hier. Amen. |
Gedicht 244 (1673)
325
CCXLIV. Na¡ Herren Doctoris Müller# CXXIII. Anda¡t. Viel Wi‹en, wenig Gewi‹en. 1. Gelehrte Welt! du bi‰ verkehrt. die Fru¡t, so deinen Fürwi” nehrt, i‰ vom verbottnen Baum geri‹en. da# er‰e Weib wolt weißer seyn, 5
verlohr dadur¡ der Weißheit S¡ein. wa# hil], viel wi‹en ohn Gewi‹en? 2. Dein Wi‹en lauter argli‰ i‰, da# wahre Chri‰entum verwü‰, bannt Lieb und glauben von der Erden.
10
von leerer Lehre der Sophi‰, von Ränken au¡ der Athei‰, ie”und nur den¿t berümt zu werden. 3. Der Heiden wi” die Welt regirt, die Chri‰en führet und verführt.
15
kan sol¡e man au¡ Chri‰en nennen? wa# i‰ e# do¡ zum Himmel nü”? A¡! dieß nur i‰ die re¡te Wi”, die lehrt Gott und ›¡ selber kennen. | 4. Jm Thun be‰eht, im wi‹en ni¡t,
20
der Wahren Chri‰en wahre pfli¡t: die hei‰ un# gläuben nur, und lieben. den glauben s¡ändet der Sofi‰: die Liebe wird der Athei‰: bald haben au# der Welt vertrieben
25
5. Ni¡t# i‰, da# wi‹en dieser Erd, wann e# den Himmel ni¡t verehrt: e# pflegt den Bau¡ nur aufzublehen. der Satan au¡ weiß mehr al# viel,
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
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der do¡ nit gläuben kan, und wil, 30
den Weg nit, den er ›ehet, gehen. 6. Da# wi‹en s¡adt der Seeligkeit. Man rennet na¡ den Pfü”en heut: Die Leben#quelle wird vera¡tet. Man saufet ›¡ Unglauben# voll:
35
Vernun] die Welt ma¡t trunken-toll, die nur na¡ Wein der bo#heit tra¡tet. 7. Vernun[t i‰ nur ein grübelein: do¡ will ›e in ›¡ fa‹en ein da# Gottheit-Meer, die tie[e gründen.
40
kan ›¡ au¡, na¡ Natur Ver‰and, im Maden-Kopf der Elefant, die Sonn' im Funken, la‹en finden? | 8. Ein Berg ni¡t in da# Stäublein geht. der Mens¡ ni¡t von Natur ver‰eht,
45
wa# ligt in Gotte# Gei‰ ver‰eket. Wa# Gott dem Aug verborgen hat, darinn findt nur der glaube ‰at: e# wird mit Sünden aufgede¿et. 9. Vernun] nur greifen will und sehn.
50
laßt diese# Weib von dannen gehn: ihr läßt der Glaub ›¡ ni¡t vermählen. da, wo der Glaube sehend wird, vernun] bald ihr ge›¡t verliert: da# Aug würd ihm da# herze ‰ehlen.
55
10. Da i‰ kein Glaube, wo man ›ht, zieh ein, die Augen, in# gemüt, die Wunder-Gottheit anzus¡auen. E# darf da keine# Glauben# ni¡t, wann ligt da# Werk vor dem ge›¡t.
60
der Glaube, muß dem Worte trauen.
Gedichte 244 (1673), 245 (1673), 246 (1673) und 247 (1673)
11. Da i‰ kein Sehen, wo man gläubt. de# Leibe# Aug vers¡lo‹en bleibt, wann sol die Seele sehend werden. Klein i‰ da# aug: Gott i‰ zu Groß. | 65
Man muß (beden¿ e#, Erden Kloß!) den Himmel ni¡t ver‰ehn auf Erden. 12. Wer saget, daß er Gott erkenn, ihn algere¡t und warha[t nenn und seine Ma¡t allmä¡tig preise.
70
J‰ er gere¡t: so thut er re¡t. der allma¡t au¡ ni¡t widerspri¡t. Glaub#, daß Gott warheit i‰ und weise. 13. Der Glaube komt auß dem gehör. Gib Gott nur, der e# redt die Ehr:
75
so wird der glaub in dir gebohren. halt bloß di¡ an sein Wahre# Wort: da# muß be‰ehen hier und dort. de# glauben# augen, ›nd die ohren.
CCXLV. Welt Gute Na¡t. Fahr hin du s¡nöde Welt. CCXLVI. Der Versühner und Sünder. Wer i‰ mein Jesu#, wer bin i¡. CCXLVII. Die Gesells¡a] de# Einsamen. Wol dem, der Einsam i‰ etc. diese III ›nd unter den Pegni”S¡äfer Anda¡tliedern zu finden im dru¿. |
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S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
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CCXLVIII.1 Jesus mein Alle#. Jesu di¡ verehre i¡ etc. Gedru¿t in der Redebindkun‰. ______________________ 1
Anno 1673
CCXLIX. Vera¡tung der Welt und Verlangen na¡ dem Himmel. 1. Meine Seel hier findet ni¡t, wa# ersättigt ihr Belieben. wa# der Himmel dort verspri¡t, da# i‰ in diß Herz ges¡rieben. 5
J¡ will di¡, O Welt! vera¡ten: na¡ dem Himmel will i¡ tra¡ten. 2. Meine Herberg nur du bi‰, hier wir wohnen ni¡t, wir wallen, Solte, wo man Frembdling i‰,
10
da# verweilen wol gefallen? halt mi¡ ni¡t, du Welt getümmel! dort mein Heimat i‰, der Himmel. 3. J¡ muß di¡, du Marter Höl! eine Buben-grube nennen:
15
wo man einer Frommen Seel ni¡t# al# Plagen pflegt zu gönnen. Solt mi¡ ni¡t hinau# verlangen? Nur gen Himmel fortgegangen! | 4. Wer kan haben lu‰ zu dir,
20
Welt! du Zu¡thau# guter Herzen! Man hat Müh und Arbeit hier,
Gedicht 249 (1673)
329
dient der Eitelkeit mit S¡merzen. droben, wo die Sternen gla‰en, meine Seele wüns¡t zu ra‰en. 25
5. Hau# de# Elend#, du Spital! krank und arm ›nd deine Gä‰e. dort der s¡öne Himmel-Saal der Bewirtet auf da# Bä‰e. wer wolt gern hier s¡mä¡tig ligen?
30
dort i‰ gnüge und vergnügen. 6. Welt! Bi‰ du ein Kerker ni¡t? a¡! wer lieget gern gefangen? J‰# nit bä‹er, zu dem Lie¡t, auß der fin‰ern Qual, gelangen,
35
zu der Gotte# Kinder Leben, da# mit Freyheit bleibt ümgeben? 7. Jn dir find i¡ keine Ruh, Welt du Tollhau# tummer Seelen! die dem Falle ‰eigen zu,
40
und viel Torheit-‰u[en zehlen. J¡ will, mit den Gotte#-weißen, na¡ de# Himmel# Ehr Burg reißen. | 8. Solt mi¡ laben hier dein Wu‰, wü‰e Wildni#, Di‰el-Heyde!
45
Vnlu‰ endet deine Lu‰: du vergifte‰ mir die Weide Jn der Sterne Feldereyen, will i¡ meine Wüns¡e ‰reuen. 9. Wer wolt gerne lang auf dir,
50
ô du Weg voll dornen! gehen? du verwund‰ die Füße mir. Si¡rer dort i¡ werde ‰ehen in de# Vatter Lande# Thoren, da mein Gei‰ ›¡ hin verlohren.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
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55
10. O du S¡lammthal, da# mi¡ trägt dur¡ die trübe Trübsal-pfü”en! hätt i¡ di¡ do¡ hinter legt! droben werd i¡ tro¿en ›”en, auf den s¡önen Himmel#-Höhen.
60
dorthin, Seele, laß Un# gehen.
CCL. Bä‹er im Himmel. Auf den Tod Frauen ..... Be‹erin, gebohrnen Gutthäterin. 1. Seele! wehle ni¡t die Welt, vor den Himmel, dir. Wann die Seeligkeit gefällt: a¡! Sie wohnt nit hier. | 5
o eitle Zeit! hier i‰ alle# kurz und klein: Bä‹er, größer dort wird seyn die Ewigkeit. 2. Su¡‰ du Ehre hier auf Erd:
10
›e i‰ nur ein S¡ein. Bi‰ du dort in Himmel wehrt: da# mag Ehre seyn. die Welt i‰ Spott Bä‹er i‰#, auf Sternen gehn,
15
und dort s¡ön gekrönet ‰ehn vor unserm Gott. 3. Hier der Geldsu¡t geele Seu¡ kränket nur den Muht. dort da# rei¡e Himmel-Rei¡
20
hegt da# Hö¡‰e Gut. Weg Gold und Geld! ErdenS¡äze seind nur Koht!
Gedicht 250 (1672)
331
Bä‹er gibt dir, na¡ dem Tod, die neue Welt. 25
4. Nur ein' Herberg i‰, dein Hau#, au¡ der Pra¡t-Pala‰ Bald s¡leppt di¡ der Tod hinau#. du bi‰ nur ein Ga‰. | Man wohnt nit hier.
30
Bä‹er i‰ da# Sternen-s¡loß: wo die Wohnung, s¡ön und groß, währt für und für. 5. S¡nöden Gold- und Seiden-Pra¡t zieht dir au#, der Tod.
35
Pra¡t, di¡ nur verha‹ter ma¡t ‰ehn vor deinem Gott. ô Eitelkeit! Bä‹er di¡ der Himmel ziert, wann dir angezogen wird
40
ein Sternen-Kleid. 6. Wa# i‰ weißheit dieser Erd? Blasen, voll vom Wind; Leere Lehr die nur verkehrt. Welt-Vernun] i‰ Blind.
45
weg mit dem Dun‰! Bä‹er, Seele dein Ge›¡t ›ehet dort in Gotte# Lie¡t. Lern Chri‰en-Kun‰. 7. Su¡e‰ du, bei Freunden, Lu‰:
50
hier i‰ Trügerey Leg di¡ hin an Jesu Bru‰: da wohnt süße Treu. | Weg fals¡e Welt! Bä‹er Freude dort man findt,
55
wo die Himmel# Bürger ›nd, im Engel-Zelt.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
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8. S¡önheit, i‰ ein Sodom-ob‰: Mi‰ bede¿t der S¡ein, den du also lieb‰ und lob‰. 60
Wa# kan s¡öner seyn, al# Jesus Chri‰? Bä‹er dein verliebte# Sehn labt, wa# du vollkommen s¡ön im Himmel ›h‰.
65
9. Wa# i‰ Wollu‰ dieser Welt? nur ein kurzer Traum: da man ›¡, mit Sünd, gesellt zum Verbotnen Baum. O s¡nöde Freud.
70
Bä‹er Wonn' im Himmel wohnt, wo man ewig lebt bekront mit Seeligkeit 10. Hier man s¡le¿t und s¡lu¿t hinein Tod und Ungema¡;
75
und ein W wird au# dem Wein, wann er, al# ein Ba¡, | zu halse flie‰. Bä‹er s¡mekt die Engel Ko‰, und der Gotte# Stadt ihr Mo‰,
80
so Leben gie‰. 11. Mu›c, ô du Himmel#-Kind! zwar du lab‰ auf Erd. do¡ vers¡winde‰ du, al# Wind, wir‰ nie satt gehört.
85
o kurze Lu‰! Bä‹er lab‰ du dort da# ohr wo dem süßen Engel-Chor kein End bewu‰. 12. Ob un# hier, die Lenzen-Freud,
90
lädet in da# Feld:
Gedicht 250 (1672)
333
bald der Winter wieder s¡neyt, und der Nordwind bellt. die Früling-S¡au bä‹er dort und ewig führt, 95
da zu ›¡ un# laden wird die Sternen-Au. 13. A¡ so wehle, vor die Welt, Seel, den Himmel dir. Wann der Tod dir wolgefält,
100
Lebe Lieber hier. | Fahr hin, ô Zeit! Bä‹er i‰, wa# i¡ begehr: a¡! daß i¡ bey dir bald wär, ô Ewigkeit!
105
14. Bä‹er# hatt' im Mund und Sinn, al# ›e lebt' auf Erd, unsre wehrte Bä‹erin: diß hat Sie begehrt. da# Be‹re Seyn,
110
war ihr in da# Herz gebildt: diesen Tand der Welt Sie hielt für S¡aum und S¡ein. 15. Be‰e# theil hat ihm erwehlt, diß Marien-Herz:
115
da# bleibt ihr nun zugezehlt. Jesus, ihre Kerz': ihr gute# thut, krönet ihren Tugend-Ruhm. Ewig i‰ ihr eigentum,
120
da# Be‰e Gut 16. Gönnt da# Be‹re Leben ihr, Wehrter! den Gewinn. | Sie wird so ›e auser hier, re¡t die Be‹erin.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
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125
Jhr Taus¡ eu¡ trö‰. Jesus geb au¡ un# einmal, dort in seinem Himmel-Saal, da# Allerbä‰.
CCLI. Pro impetrandâ piâ uxori. Anda¡t Lied. 1. Meinem Adam i‰ ni¡t gut, daß auf Erd er einsam bleibe. die Gehülfin ihn beruht: J¡ will, daß man ihn beweibe. 5
Gott! diß sagte‰ du auf Erden, alß der Mens¡ gepaart solt werden. 2. J¡ bin dein und Adam# Kind Vatter! i¡ au¡ hier auf Erden mi¡ in Einsamkeit befind.
10
laß von mir gesaget werden: ni¡t gut i‰, daß der so bleibe; J¡ will, daß man ihn beweibe. | 3. Red im Himmel au¡ von mir. gönne mir, vor dir zu reden.
15
Zwar ein Sünder ‰eht vor dir: billig solt mein Mund erblöden. aber, Vatter! den¿ in Gnaden, daß dein Sohn mi¡ hat entladen. 4. Redt ein Sünder: a¡! vor mi¡
20
redt mein Jesu#, der Versühner. dieser Glaub mi¡ ‰ellt vor di¡, ma¡et mi¡ zum Bitten kühner. Vatter! denk an deine Liebe: deinem Kind vergib und gibe.
Gedicht 251 (1673)
25
335
5. Sihe, der du alle# ›h‰, wie mi¡ wider di¡ verrei”et Satan, wie mi¡ seine Li‰ jmmer gern mit Lü‰en hei”et. Herr! dein Kne¡t üm Rettung s¡reyet:
30
end, wa# deinen Feind erfreuet. 6. Alle Tö¡ter ›nd ia dein. deine Hand regt alle Herzen. a¡! so laß dann Eine seyn, die mi¡ brenn mit keus¡en Kerzen. |
35
laß ein Weib, da# du gebauet, mir au¡ werden angetrauet. 7. Sorgt do¡ und versorgt sein Kind, ein getreuer Erden-Vatter. Gott, deß alle Kinder ›nd.
40
sey mein Vatter und Berahter. a¡! ein Vatter-Herz au¡ habe, der da# Vatter-Herze gabe. 8. A¡! ein Kind ›¡ selber ni¡t kan versorgen und berahten:
45
seinen Vatter e# anspri¡t. Thut er, wa# die Kinder baten: Vätter-Vatter! deinem Kinde woll‰ di¡ zeigen au¡ gelinde. 9. Deine Vorsorg o] versorgt
50
kinder, die dir wenig danken. hier i‰ ja no¡ Gotte#for¡t, ob mi¡ ma¡t die Sünde wanken. Heg‰ du, die von dir ›¡ kehren: hilf au¡ denen, die di¡ ehren.
55
10. Mir gebri¡t an hülf und Raht: Beide# i‰ bei dir zu finden. | Sonne die den Li¡tbrunn hat! leite mi¡, und leu¡t mir Blinden.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
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Allma¡t! walt in meinen Sa¡en: 60
wol‰ e#, wie du kan‰, wol ma¡en. 11. Raht#-Mund Bot der Ewigkeit! Raht und Kra] wir‰ du genennet. Raht mir Jesu! in der Zeit. deine Kra] mi¡ dür]ig kennet.
65
Wunderbar mir sey und heise: daß mein dank di¡ wundrend preise. 12. Du ha‰# mit mir herzli¡ gut al# ein bruder, ‰ät# gemeinet: Deiner Seite theure# Blut
70
hat, für meine S¡uld geweinet. diß wird, wa# mi¡ iezt kan tro‰en, nur ein Wort, kein Blut, di¡ ko‰en. 13. Dein Wort mit der Ehlieb hat, deine Lieb zur Kir¡, gebildet.
75
Au¡ dein' er‰e Wunderthat hat ein Ho¡zeitfe‰ behüldet. Eine Seel' au¡ mir zu-gibe, die i¡, die, wie i¡, di¡ liebe. | 14. Gotte#-Gei‰, mein Herzen#-Ga‰,
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Gei‰ de# Rahte# und der Stärke, Treu‰er Freund mein Glük du ha‰ in der Hand, bey diesem Werke. Rahte mir, und mi¡ vermähle a¡! an eine fromme Seele.
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15. Herzen-Herrs¡er! lenk ein Herz, daß e# ›¡ zu mir geselle. bann da# hintern hinterwärt#, sez ein bo#heit-Ziel der Hölle. Förder‰ du, so wird e# gehen:
90
wa# du wil‰, da# muß ges¡ehen.
Gedichte 251 (1673) und 252 (1673)
16. Gott! erfreue mi¡ einmal, na¡ dem langen Unglük-Leiden. s¡reibe mi¡ in deren Zahl, die du übers¡ütt‰ mit Freuden. 95
dir zu dienen, dir zu leben, wir‰ du mir die Ruhe geben. 17. Nun mein Glaub hängt ›¡ an di¡. J¡ werd au¡ von dir nit la‹en, biß dein Segen fällt auf mi¡,
100
i¡ will di¡, wie Jacob fa‹en. | Deine Treu ma¡ mein Vertrauen die erho[te hülfe s¡auen. 18. Sage ja, im Himmel dort. i¡ will sagen dank, auf Erden.
105
Ma¡e wahr, an mir, dein Wort: daß die Spötter s¡amrot werden. Amen, Ja! in Jesu Namen, i‰ e# Alle# Ja und Amen.
CCLII. Zum Gei‰li¡en Kleeblat. Na¡ dem Eingang. Gedritte# Ein#, verEinte# Drey, du Hö¡‰ gelobte# Göttli¡# wesen! Laß mi¡, wa# deiner würdig sey, au# deine# Gei‰e# Einfluß lesen. 5
Laß meine Seele ›¡ in di¡, wie in da# Meer die Flüße, gießen: so wird hinwieder au¡ in mi¡, mein Vrsprung! deine Fülle fließen. da# Hö¡‰e Wi‹en i‰, di¡ kennen.
10
Flöß du mir dein Erkentni# ein: so ma¡t mi¡ deine Liebe brennen,
337
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
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so wird mein Glaube feurig seyn. di¡ preisen, dort in deinem Rei¡, ohn Ende, alle Engelzungen. | 15
laß ihnen hier mi¡ werden glei¡: biß i¡ den Himmel au¡ errungen. Hö¡‰heilige DreyEinigkeit! nimm an und fördre diese# Lallen. Wann Ewigkeit endt meine Zeit,
20
soll bä‹er dir mein dien‰ gefallen. Mi¡ leitet iezt ein dunkle# Lie¡t, zu deinen Lie¡t-erfüllten Höhen. wann i¡ komm vor dein Ange›¡t, dann werd i¡ re¡t und seelig sehen.
CCLIII. Jesu Mens¡li¡e Kindheit. 1. Vom Himmel komt Jmmanuel daß Gott bei Mens¡en wohne. Lob›nge Chri‰o Chri‰en-Seel! gieb Ehre seinem Sohne. | 5
Wol un#! wann au¡ hält dieser Held Advent in unsrer Herzen Zelt. Wir ru[en: Ho›anna! sey willkomm, süße# Manna! 2. Un# i‰ gebohrn ein große# Kind,
10
ein Sohn i‰ un# gegeben: ein Mens¡enkind do¡ sonder Sünd; i‰ Gotte# Sohn darneben: zu Bethlehem, da# Himmelbrod, zu Tro‰ der Seelen-Hunger#noth,
15
daß wir die Rei¡‰en werden, in Armuth fiel auf Erden.
Gedicht 253 (1673)
339
3. Der Völker-Hirt, wird angekündt den Hirten, bey den Hürden. Der Engel Chor herzu ›¡ findt: 20
mit Lob ihn zu bewürden. Ehr' in der Höh sey Gott gesagt! der Mens¡ ihm wieder wol behagt: dur¡ Gotte# Mens¡li¡ werden, der Friede komt auf Erden.
25
4. Wie hei‰ da# Kind, da# Vatter i‰ hier aller Mens¡en-Kinder? Gott nennt di¡, Jesu! wa# du bi‰, du Hülf und Heil der Sünder! da# Neue Jahr wir fangen an
30
mit diesem Namen, der e# kan fortführen wol und enden. E# ‰eh zu seinen Händen! 5. Ein Stern die Heiden führt herbey, den Jacob#-Stern zufinden:
35
daß Japhet in Sem# hütte sey. Ges¡enke Sie einbinden. | Du Windel-Prinz! wa# s¡enken wir. Sag, Jesu! wa# beliebet dir? die Herzen will er haben.
40
A¡! gebt ihn diese Gaben. 6. Kennt Salem ni¡t den David#-Sohn: komt, ihn willkom zu heisen, ein weißer Greiß, der Simeon; weiß Hanna ihn zu preisen.
45
Er spra¡: nun will i¡ ‰erben gern! i¡ hab und seh den Chri‰ de# Herrn. la‹t un#, glei¡ diesem Alten, mit Jesu heimfart halten. 7. Der Satan, dur¡ Herode# Li‰,
50
will diese# Kind todt haben.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
340
Denk' Welt! wie du so töri¡t bi‰! man kan Gott ni¡t begraben: biß er, den Tod zu ma¡en todt, ›¡ selber gibt in Tode#-noht! 55
die Höll' auf un# mag dringen: ›e soll un# ni¡t vers¡lingen. 8. Gott seinen Sohn verjagen Ließ, für un# verjagte Sünder: daß wieder in da# Paradi#
60
eingehen Adam# Kinder. kehr wieder! hei‰ e#, na¡ der flu¡t: todt ›nd, die deinen Tod gesu¡t. | die tolle Welt mag toben: Gott la¡t im Himmel droben.
65
9. Wir au¡, wie deine Mutter, di¡ ô Jesu! o[t verlieren. Du wil‰ un#, ob na¡ dir man ›¡ werd sehnen, nur probieren. Wer di¡, a¡! selber ›¡, verliert.
70
verlier' un# ni¡t, du treuer Hirt! verjagt man di¡ mit Sünden: a¡! laß di¡ wieder finden.
CCLIV. Der getau]e und versu¡te Jesu#. 1. Lä‹et Gotte# Sohn ›¡ taufen? geht der Reine in da# Bad? Vn# die wir, wie Wa‹er, saufen Sünden, er geheiligt hat 5
Diese# Element die Flut. Er hat ›e, mit seinem Blut, na¡mal# wollen purpur-färben: daß wir König#-Kleider erben.
Gedicht 254 (1673)
2. Wa‹er, un# ganz rein zu baden, 10
dur¡ den reinen, kra] bekam; und den alten ErbSünd-S¡aden, dieser Heil-brunn von un# nahm. | Jesu! dir i¡ ‰iege na¡. du, selb‰ Jordan, ha‰ den Ba¡,
15
der auf meine Seel geflo‹en, mi¡ zu was¡en, au#gegoßen. 3. Au¡ der Himmel o[en ‰unde über mir, wie über dir: al# die Tauf mi¡ Gotte# Bunde
20
seelig einverleibet hier. dieß i‰ nun mein Liebe# Kind, an dem i¡ nit fleken find, (mu‰ au¡ mir die Stimm' ers¡allen.) an dem i¡ hab Wolgefallen.
25
4. Jn der Taufe au¡ die Taube, dein Gei‰, flog auf mi¡ herab: der mir, wie i¡ weiß und glaube, di¡ und ›¡ zu eigen gab. deine# Blute# rohte Dint',
30
hat mi¡ damal#, Gott-versühnt, in# Regi‰er deiner Lieben, in da# Leben# Bu¡, ges¡rieben. 5. Jn der Lamme#-Ritter Rolle tratt i¡ ein, zur selben Zeit.
35
Gotte#-Lamm! von deiner Wolle wurde mir ein wei‹e# Kleid. diesen Rok, mein Bräutigam! i¡ zum Liebe#-Pfand bekam, | daß i¡ mi¡ mit dir vermähle:
40
deine Braut, i‰ meine Seele. 6. Dein Mitbuhler auß der Hölle, dem i¡ damahl# abgesagt,
341
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
342
jmmer seyn will mein Geselle, und mi¡ mit versu¡ung plagt. 45
A¡! er ma¡te ›¡ an di¡: solt er kommen ni¡t an mi¡? Er wird wol nit la‹en Friede, wie dem Haupte au¡ dem Gliede. 7. Wann mi¡ noht und Elend pre‹en,
50
spri¡t er: Bi‰ du Gotte# Kind! Warüm hat er dein Verge‹en? Vätter ni¡t so untreu ›nd, bieten, für da# Brod, den Stein. Solt er wol dein Vatter seyn?
55
kan er son‰ so große Sa¡en laß dir Brod au# Steinen ma¡en! 8. Bald will er mir meinen Glauben, ma¡en zur Verme‹enheit: der soll dir die hülf abrauben,
60
zu dem dien‰ der Eitelkeit. Bald lokt er mi¡ in die Welt, zeigt mir Wollu‰, Ehr' und Geld: | zu ihm soll, von dir, i¡ laufen, üm den Mammon Gott verkaufen.
65
9. Lieb‰er Jesu! hilf mir kämpfen: daß i¡ so, wie du gethan, au¡ den Satan möge dämpfen. Mein Glaub ‰ehe, al# ein Mann, s¡meiß mit deinem Worte drein.
70
laß dein' Engel Bey mir seyn. Er soll mi¡, muß i¡ s¡on leiden, ni¡t von meinem Jesu s¡eiden.
Gedicht 255 (1673)
343
CCLV. Jesu Chri‰i Lehre und Leben. 1. Jesu! Laß dein Lehr' und Leben meine# Leben# Lehre seyn, du kan‰ mir ein Fürbild geben, Gotte# Bild zu pflan”en ein, 5
daß mit Na¡folg mögten hangen meine Tritt' am Tugend-pfad: bi‰ du selb‰ mir Vorgegangen, war‰ ein Lehrer in der That. 2. Himmel#-Herr! du gieng‰ auf Erden,
10
demut#-voll in kne¡t#-ge‰alt. Hohfart soll erniedrigt werden: Demut hin zur Hoheit wallt. | Deiner Feinde Wut und S¡mähen truge‰ du mit san]em Muht:
15
J¡ au¡ soll mi¡ ni¡t vergähen, wann man mir derglei¡en thut. 3. Du gieng‰ lauter Creu”e#-wege; bi# da# Creu”Holz di¡ getödt: J¡ soll dir, auf sol¡em Stege,
20
folgen, bi# zum Grabe#-Bett. Armut ha‰ du hier erlitten, S¡ma¡ und Elend, mit Gedult: diese edle Tugend-Sitten sezen mi¡ in Gotte# Huld.
25
4. Geben soll i¡, und vergeben, wie du giebe‰ und Vergib‰. mit der Lieb soll i¡ beleben meinen Glauben, wie du lieb‰. du ha‰ o] und viel gebetet;
30
au¡ da# Beten mi¡ gelehrt: Gott ›¡, wann i¡ bin benötet, auf mein Flehen, zu mir kehrt.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
344
5. Du wil‰, daß der Mammon wei¡e, und die Nahrung-Sorg, au# mir. 35
J¡ soll nur na¡ Gotte# Rei¡e, ni¡t na¡ Rei¡thum, tra¡ten hier. | Und mir sollen Nottur]-sa¡en al# dann selber fallen zu. du kont‰ Wein au# Wa‹er ma¡en,
40
Körb und Neze fülle‰ du. 6. Hel[er bi‰ du hier gewesen, in gefahr und Sünden-noht. Kranke ma¡te‰ du genesen; dreye wekke‰ du vom Tod.
45
Au¡ die Teufel mu‰en wei¡en. Jmmer zoge‰ du ümher, Deine Heilandt-hand zu rei¡en. Jesu! dir sey ewig Ehr. 7. Hel[er! hilf au¡ mir au# nöten:
50
sorg vor mi¡, versorge mi¡. Gib mir deinen Gei‰, zum Beten. zeig au¡ mir, in Wunden, di¡ Wolle‰ in mein herze sezen, Bä‰er Lehrer deinen Stul.
55
wol‰ au¡ meine ang‰ ergezen, wann mi¡ übt die Creu”e#-S¡ul. 8. Jesu! laß dein Edle# Leben meine# Leben# Ri¡ts¡nur seyn. deine San]mut wol‰ mir geben;
60
Ma¡ au¡ deine Demut mein; | Laß gedult mir seyn gewähret: Chri‰e, daß i¡ sey dein Chri‰. Biß i¡ ein‰, wie du verkläret, Lebe, wo gut wohnen i‰.
Gedicht 256 (1673)
345
CCLVI. Jesu Chri‰i Aufer‰ehung; 1. Lebet iezt ni¡t alle# wieder, da# zuvor er‰orben lag? Sonn' und Wonne la¡t hernieder, längert un# den Lieben Tag, 5
ma¡t de# Fluße# Ei# zerfließen, Bäume knöpfen, Blumen sprießen. Sie, die Erd, den Heerden ru[t, und e# ›ngt die guldne Lu[t. 2. Solt nit da# Ges¡öpf erjungen?
10
da der S¡öpfer wider lebt, (den da# s¡warze Grab vers¡lungen) da sein Haupt er ›egha] hebt? der die Höll hat ümgekehret, der de# Teu[el# Rei¡ zer‰örret,
15
der den Todt, au¡ s¡luge todt, Jesu#, lebt, der ‰arke Gott! 3. Er gieng, wie die Sonne, nieder, ließ un# in der Trauer-Na¡t. | Bald ‰eht er am Himmel wieder:
20
unser Freuden-Tag erwa¡t. Diese Blume neu ent‰ehet au# dem Garten-Grab aufgehet, da, da# Lenzen-Blumen Kleid, zieht den Gärten an die Zeit.
25
4. Wo i‰ mein Gecreuzigt# Leben? Bei den Todten nun ni¡t mehr. Gott kan ni¡t im Tode s¡weben. Jesu# s¡ied, auf wiederkehr. Tod! du ha‰ mit diesem Bi‹en,
30
deinen Tod selb‰ s¡luken mü‹en. J¡ s¡reib an de# grabe# Thür: aufer‰anden, und ni¡t hier.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
346
5. Du ‰ig‰, mit verklärtem Leibe, au# vers¡loßnen Grab herfür. 35
Herr! in einem grab no¡ bleibe, a¡! in meinem Herzen hier. Sünd' hat di¡ hinweg ge‰olen: Glaube sol di¡ wieder holen. drükt mi¡ Mose Tafel-Stein:
40
laß' ihn abgewälzet seyn. 6. Jesu! kom, laß un# spaziren in die junge Felderey, und daselb‰ gesprä¡e führen. da# mein Herz entbrennet sey. |
45
A¡! i¡ geh im Paradeise, wann hier dein Gefärt' i¡ heise. dein Wirt Jesu! will i¡ seyn: Bleib! e# bri¡t der Abend ein. 7. Jesu! wo ›nd meine Sünden,
50
die du nahme‰ mit zu Grab? Nimmermehr soll man ›e finden. Satan hab ›e der ›e gab. Mit dir will i¡ aufer‰ehen, auß den hauß der Todten gehen:
55
daß i¡ leb vom Tode frey. Meine Sünd begraben sey. 8. Lebe‰ du: wie kan i¡ ‰erben? Theure# Haupt! i¡ bin dein Glied. du ma¡‰ mi¡ zum Leben#-Erben.
60
Ob die Seel vom Leibe s¡ied: dieser wieder soll erwa¡en, au# dem Grab hervor ›¡ ma¡en. Weil du lebe‰, werd au¡ i¡ Jesu! Leben ewigli¡.
Gedicht 257 (1673)
347
CCLVII. Jesu Chri‰i Himmelfart. 1. War Jesu# ni¡t auf Erden hier? wo i‰ er hingekommen? | Wer hat mir meine Freuden-Zier, mein Heil, hinweg genommen? 5
der Höh‰e Sohn, zum Himmel#-Thron, der ihn herab gesendet, ›¡ wieder hat gewendet. 2. Der gieng zu un# vom Vatter au#, von un# zum Vatter gienge.
10
Sein Rei¡, da# große Engel-Hau#, von ihm, al# Mens¡, empfienge der Gotte#-Sohn: diß i‰ der Lohn, für alle# Leid auf Erden. So muß man Himmlis¡ werden.
15
3. Mein Jesu! a¡! wie ward, dur¡ di¡, die Mens¡heit Ho¡ erhoben! du träg‰ an dir, mein Fleis¡ und mi¡: J¡ soll au¡ Herrs¡en droben, dein Rei¡# genoß, und werden groß.
20
du bau‰, du Sternen-Kayser, für un# viel güldne Häuser. 4. Wa# i‰ der Mens¡ der Sünden-Sinn? den du so ho¡ bes¡en¿e‰. Jedo¡, au# Liebe, du an ihn
25
und deine Wunden denke‰. die zeig‰ du fort, dem Vatter dort: du ha‰ ›e un# zu frommen, gen Himmel mit genommen. | 5. Zeig ›e ihm, Jesu, au¡ vor mi¡:
30
ihr Blut, wus¡ mi¡ von Sünden. Um deine Vorbitt bitt' i¡ di¡:
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
348
die ma¡t mi¡ Gnade finden. dein arme# Glied, ô Haubt, laß nit au# deiner Sorge fallen: 35
›h an mein Elend-Wallen. 6. Der Himmel au¡ mein Heimat i‰, mi¡ seinen Bürger kennet: Weil Gott, nun du mein Bruder bi‰, ›¡ meinen Vatter nennet.
40
Zu ihm komm i¡, allein dur¡ di¡, du Weg und Weg-Bereiter! Du bi‰ die Jacob#-Leiter. 7. J¡ folge dir: du gieng‰ voran. du ha‰, dur¡ diese Reise,
45
un# Exulanten aufgethan die Thür zum Paradeise. O Freuden pfort! a¡! wär' i¡ dort! heiß du mi¡ bald hingehen, mein Jesu! di¡ zu sehen.
50
8. A¡ ja! i¡ ho[e, wo du bi‰, au¡ einmal hinzukommen. dein' au[art, meine Na¡fart i‰. | da# di¡ hat aufgenommen, da# Engel-Heer, ô Freuden-Ehr!
55
wird au¡ herab spa”iren: mi¡ Jesu na¡ zuführen. 9. Wa# frag' i¡ na¡ der Herberg hier? fort, fort zum Vatterlande! Wer hält die Seele? wei¡t von mir,
60
ihr s¡weren Leibe#-Bande! Mein Herze wohnt, wo Jesu# thront. Bei dir ‰ät# liegt gefangen, ô Himmel! mein Verlangen. 10. Mein Jesu# s¡ied, und bleibet do¡
65
auf Erden bi# zum Ende.
Gedichte 257 (1673) und 258 (1674)
Sein i‰ da# Rei¡, e# führen no¡ den Zepter seine Hände. du wir‰ au¡ bald, mein aufenthalt! von Himmel wiederkommen, heimholen deine Frommen.
70
11. Da wird, den Satan und die Welt, verdammen dein Geri¡te. Laß du mi¡ reine seyn ge‰ellt Herr! vor dein Ange›¡te, ni¡t ‰ille ‰ehn, au# Sodom gehn:
75
ni¡t mit der Welt zu brennen. Wol‰ mi¡ für dein erkennen. |
CCLVIII.1 Vom Ambt de# Heiligen Gotte#Gei‰e#. 1. Du Himmel# Raht, du Mens¡en-Freund, mit Sohn und Vatter Gott-vereint, du Gei‰er-Gott, du Gotte#-Gei‰! sey tausendmal von un# geprei‰! 2. E# go‹e di¡, der Gottheit Hau#,
5
auf Jesu seine Jünger au#. Fall' au¡ auf un#, du Himmel# Thau! erqui¿e deiner Herzen Au. 3. Du Gnaden-Wind, du Gotte# Hau¡; a¡ spiel in unsre Segel au¡:
10
daß ohn gefahr wir fahren fort, und lenden in den Sternen-Port. 4. Du Lie¡te#-Prin”, du wahre# Lie¡t! laß un# in dunklen tappen ni¡t. du Feuer-Seule! mit un# reiß,
15
und Un# den Weg zum Himmel weiß. __________________ 1
1674
349
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
350
5. Du s¡webte‰, in dem Heilbrunn Lauf, ob unsrer, wie ob Jesu, Tau[, du Taube! sey ‰ät# Gotte# Bot, 20
künd ab die s¡were Sündflut-Noht. 6. Bei un# du damal# zoge‰ ein, s¡rieb‰ un# zu deiner Kir¡-Gemein. | du Herzen-TempelHerr! a¡ wohn' und bleib in un#, al# deinem Thron.
25
7. Du Lehrer! unsrer Herzen S¡rein laß deinen Stul und Canzel seyn; du predig' un# de# Hö¡‰en Wort: daß wir re¡t Lernen laufen fort. 8. Du Gotte#-Feur! üms¡melz den Gei‰
30
und wa# der alte Mens¡e hei‰: verneu in un# da# Ebenbild, da# un# in Gott hat eingehüllt. 9. Bild' un# du Edle Gold-Tinctur! na¡ Gott und Himlis¡er Figur.
35
du bä‰e# Wesen gieß di¡ ein, dur¡ Neugeburt, in unser Seyn. 10. Du Himmel#flamme! un# entzünd: daß Gott und N䡉er allzeit find, in un#, der treuen Liebe Pfli¡t.
40
der Glaube zeig der Werke Frü¡t. 11. Nehr diese# Lie¡t im Herzen au¡, du Gnaden-Oel! na¡ Lampen-Brau¡: auf daß e# seinen Heiland kenn', und Gott re¡t kindli¡ Vatter nenn.
45
12. Kra] au# der Höh! ‰eh un# zur seit, und we¿' un# au# der Si¡erheit: | Man s¡lägt mit dir, du Siege# Held! Fleis¡, Welt und Satan au# dem Feld.
Gedichte 258 (1674) und 259
351
13. Ri¡t auf, dur¡ Jesum, wann man fällt; 50
entbinde, wann die Sünde bellt; Stärk' au¡, ô Trö‰er, in dem Bra‰, wann daß un# drü¿t de# Creu”e# La‰. 14. Vorau# trö‰ in der lezten Noht wann Leib und Seele s¡eidt der Todt:
55
da# jener, lebend und verklärt, zu dieser wieder kehren werd. 15. Und wann un# aller Tro‰ verlä‰, so ma¡ in un# die Ho[nung fä‰. E# wart auf un#, na¡ leid und zeit,
60
Die FreudenRei¡e Ewigkeit. 16. So heilig' un# an Leib und Gei‰, der unser Freund und Bei‰and hei‰, So sey von un# au¡ ho¡ geprei‰ der Heilig-Hö¡‰e Gotte#Gei‰.
CCLIX. Au[ den Spru¡: Dieser Zeit Leiden i‰ nit wehrt der Herrli¡keit 1. Halt# ni¡t dafür, e# i‰ gewiß du Rü‰zeug Jesu zu den Heiden! | diß Leben hier vol Leid verdrieß i‰ lang nit wehrt der Himmel# Freuden. 5
Wa# i‰ ein Stäublein gegen Berge? den Riesen glei¡en ni¡t die Zwerge. 2. Wer reiset na¡ dem VatterLand; geht man s¡on dur¡ die Sta¡el heken, ob in den Leib, der Seel gewand,
10
ein dörnlein etwan bleibet ‰eken: Reiß nur hindur¡! die Sternenseiden di¡ werden s¡ön mit Klarheit kleiden.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
352
3. Der Dorn-Kranz ma¡t da# weise Blut dir über beide Ba¿en riennen: 15
Die Ho[nung kan do¡ deinen Muht no¡ einen Freudenbli¿ zu-gönnen daß Jesu# di¡ werd Gold-bekrönen und dir selb‰ wis¡en ab die Threnen. 4. Der Graue S¡lau¡ der Wolken mag
20
hier über deinem Haupte weinen: da# Leiden endt der Lezte Tag. die Sonne dort wird ewig s¡einen. vers¡mäh ni¡t hier ein quintlein Leiden: dort folgen tausend Centner freuden.
25
5. Wa# i‰ die kleine Leben#Zeit häng auf die Wag' in deinem Herzen, | Glei¡ ab die Zeit und Ewigkeit, die Himmel#-Wonn' vnd Erdens¡merzen. wa# i‰, da# dir Bes¡werli¡ ware?
30
Ein Bli¿ nur, gegen tausend Jahre. 6. Wa# i‰ hingegen hier die Freud? ein kurzer Traum, ein Raus¡ und S¡atten, den dort die fei‰e Flammen Heyd mit Leiden ewig wird er‰atten.
35
Wer närris¡ i‰ und ringt na¡ Reuen, der taus¡e so, geb Gold üm Kleyen.
CCLX. Die Welt neige. Auf den Tod Herrn Johann Chri‰of S¡röder#, ............ 1. J‰ iezt ni¡t die Lezte Neig von den Zeiten und den Leuten? Man¡e# Zei¡en, man¡er Zeug zeigt ›¡, diß un# anzudeuten.
Gedicht 260 (1676)
5
353
S¡allt nit krieg und krieg#-Ges¡rey auß O‰, Süden, We‰ vnd Norden? Mar# Jrenen will ermorden: daß kein Fried auf Erden sey. 2. Doon und Erz die Füße mis¡t,
10
die den Rei¡# Colo‹en ‰ü”en: | Jhnen i‰ die Kra[t entwis¡t, daß da# Bild ni¡t fä‰ kan ›”en. Gotte# Land und Liebe Stadt, wo ers¡allt die Reine Lehre,
15
Gog# und Magog# ‰olze heere zu geharns¡ten Feinden hat. 3. Ein Volk, eine Nation, über andre ›¡ empöret. Erde spri¡t dem Himmel Hon
20
und dur¡ fals¡e Lehrer lehret, wa# den Glauben rottet au#. Wer re¡t zeigt den Weg zum Leben, wird in Trübsal übergeben und verjagt von Hof und Hau#.
25
4. Hat ni¡t jüng‰ gebebt die Erd. einen Stri¡ von huntert Meilen! Hat man ni¡t die Seu¡ gehört dur¡ so man¡e Länder eilen? E# vertheuren Vn# da# Brod,
30
Mi#wa¡# und de# Mar# Ge›ndel, E# drü¿t un# in Einem Bündel, die son‰ einzeln, alle Noht. 5. Hoher häuser Feinde ›nd ihre eigne Haußgeno‹en:
35
die man au¡ in kleinen find. Liebe i‰ mit Ei# bego‹en. | Vngere¡tigkeit, i‰ Re¡t. alle# wird verkau], verrahten.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
354
Buben‰ü¿ ›nd bä‰e Thaten. 40
Tugend i‰ der La‰er Kne¡t. 6. Solte Gott auf seiner Erd soviel Boßheit dulten können? man wird ihm, wann'# länger währt, diesen Namen ni¡t mehr gönnen.
45
der Verdamte Für‰ der Welt, ma¡t die Sehenden zu Blinden, Solt no¡ Jesu# Glauben finden, ma¡ er ›¡ nur bald zu Feld. 7. Seelen, die da kennen no¡
50
ihren Ankun[t-ort, den Himmel, seufzen unter sol¡em Jo¡, wüns¡en ›¡ au# dem Getümel, da# die tolle Han#sup#-Scen', in der Narren kappen treibet:
55
da#, der Gott-herois¡ bleibet, ni¡t ohn E¿el mag ansehn. 8. Edler S¡röder! deine Seel war au¡ eine dieser Großen, die in deine Leibe# höl
60
Titan# hau# hat gut gego‹en. Und du mu‰e‰ so ein Sohn | von so einem Vatter kommen: der von einem Weißen Frommen trug bei mir da# Lob davon.
65
9. Du ha‰ in der Jugend bald, die i¡ liebte, vorgewiesen deine# herzen# wolge‰alt: die di¡, älter, krönen müßen, Bey Ver‰and, mit Ehren Stand.
70
und dein wesen voller Liebe, unsern großen Conring triebe, daß er dir sein Kind verband.
Gedichte 260 (1676) und 261 (1676)
10. Und nun zieh‰ du früh davon, au# der bösen Welt zur bä‰en. 75
dort su¡‰ du die Rosen kron: da un# dornen hier belä‰en: Solte, die dein Tod betrübt, ni¡t dein guter We¡sel trö‰en? gönnt die Freiheit dem Erlö‰en!
80
Gott ra[t zu ›¡, die er liebt.
CCLXI. Dedication. Zum Nürnbergis¡en GesangBu¡ ad Senatum. Jhr Staate#häupter, theure Vätter hier dieser großen Keiser Stadt | Jhr, deren Weißheit man¡e# Wetter n䡉 Gott, o] abgewendet hat! 5
Nehmt hin diß Bu¡, da# Gott anflehet, verehrt, und prei‰, in man¡em Thon. E# wird au¡ euer Preiß erhöhet: die Stadt eu¡ nennet ihre kron, die ihr, na¡ Gotte# Sinn, regieret
10
mit Güte und Gere¡tigkeit; daher von ihm ihr billig führet den Nahmen, daß ihr Götter seit. So ‰eht, und s¡irmet diese Mauren, und euer Wol‰and müße dauren. Ad Sanctum Ministerium.
15
Jhr Gott#-Posaunen ihr, ihr boten, die ankünden un#, na¡ dem Krieg der Sünden, den Gotte# Frieden hier! Nehmt ihr au¡ diese Lieder,
355
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
356
20
und ma¡t ›e, Gott zu Ruhm, in seinem Heiligtum. ers¡allen hin und wieder. So wird, der von un# s¡ied, na¡ wuns¡ zurü¿e kehren
25
der liebe güldne Fried. Auf euer Treue# Lehren, werd ihr, wie wir iezt sehn die Sonn, am Himmel ‰ehn. |
CCLXII. Über Frauen Marien Helenen Te”lin. Senatoris Uxoris gebohrnen Böhaimin ab‰erben. Du rinn‰ ja no¡, du quill‰, du herber Threnen Ba¡! der Aug-Brunn eine Flut der andren sendet na¡. Ni¡t einer: soviel Brunnen; solt ni¡t, von ihnen her, 5
solt kommen ni¡t geronnen ein gan”e# Zähren-Meer. Man hat', vnd hat ni¡t mehr: man hat so gäh verlohren, die zu de# Hause# Sonn' vnd Krone war erkohren. Die Lieb‰e, selb‰ die Liebe;
10
da# süße Mutter-Herz da# an die Stirn ›¡ s¡riebe dur¡ holde Doppel-Kerz. Die s¡öne Seel, lo›rt in ihre# glei¡en Hau#, wo alle Gratien zum Fen‰er sahen au#,
15
da# Kind von altem Adel, i‰ die entwi¡en s¡on? da# Tugend Bild ohn Tadel! a¡! eilt Sie so davon? Die vormal# ihre Stell bekleidet, Helena
Gedicht 262 (1677)
20
357
die er‰e, na¡ und na¡ zu Grab man gehen sah: Man könt de# Leid# gewohnen die zwejte, diese, a¡! lief, in der Gru] zu wohnen, war eher todt al# s¡wa¡. |
25
Cyllenen Ange›¡t kaum 10. und 8mal war ents¡leyert, seit daß ›¡ gepaart diß Edle Paar. A¡! kleine Zahl! a¡ Monden! e# solten Jahre seyn! Zwei also ma¡en konden,
30
die Höl, zum Helen-Stein. Jhr klaget, Edler Herr! ihr habt zu klagen fug. die Treue, die für eu¡ de# Hause# Sorge trug, die kluge und die S¡öne, die Herz- und Augenlu‰,
35
die selb‰ der Neid bethrene, hat also fort gemu‰. Do¡ denkt, wohin Sie gieng, und wo wir ›nd auf Erd: Wir wallen, ›e kam heim. Sie war dem Himmel wehrt, ›e war ihm Lieb, die Fromme.
40
geh, spri¡ (spra¡ er zum Tod) daß ›e zu mir bald komme. Sie holte dieser Bot. Der große Vatter gieng voran auf dieser Bahn. Er da¡te, al# er sah die Engel-Zellen an,
45
der Sternen güldne S¡öne: hier wird gut wohnen seyn mö¡t meine Marilene hier au¡ bald kommen ein! diß war der lezte Gruß! er muß erwidert seyn,
50
der lud ›e in die Stadt von gold vnd Perlen ein. | So gebet maß dem Leiden. Sie folgt', und gieng voran. Da# wieder-sehn, na¡ S¡eiden, dort wieder trö‰en kan.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
358
55
Denkt, redt und thut, al# wie die edle Mutter dort: J¡ hab zum bä‰en Freund mein Kind gesendet fort. gönnt ihr da# san[te liegen: ›e ruht in Jesu S¡oß, den wir auf Erd iezt wiegen.
60
un# fall' au¡ so da# lo#!
CCLXIII. Dedication Herrn Johann Lehner# an Herrn Herzogen Mori”en zu Sa¡ßen Naumburg Alle Kün‰e bleiben hier vnd vergehen mit der Erden: weil im Himmel wir, al# Gott, alle# selber wißen werden, alle# können, alle# kennen: dort gilt keine glauben#lehr, da man s¡auet; kein Phy›k da vergieng in Flammen-Meer 5
da# Ges¡öpf, und Ewigkeit hat die Eitle Zeit vers¡lungen, keine Staat#Lehr, da zur Stadt Gotte# wir ›nd eingedrungen. keine TugendLehre Sitten, da man lebt in Heiligkeit; Weg mit Re¡ten, wo kein Re¡t; weg mit Aerzten, wo kein Leid! alle# hier bleibt, alle# ‰irbt: nur die Mu›k-Kun‰, die eine,
10
mit un# in den Himmel geht, wird in Paradeise#-Häine ewig leben, Gott zu loben. A¡! ›e i‰ in Himmel s¡on ma¡t da# dreimal-heilig klingen, thönt und crönt vor Gotte# thron. | hat man, bei der Chri‰Geburt, ni¡t au¡ Engel hören ›ngen? vnd bei Jesu Himmelfart, a¡! wa# Thon mu‰ wol erklingen!
15
wer diß Himmel-thun ni¡t liebet, wa# sol thun im Himmel der? von der harmonie der Sternen s¡alt der Mu›k E¡o her. Gott im Himmel liebet ›e: solt ›e ni¡t ein ErdGott lieben? David hat so man¡en Psalm mit gespielt und vorges¡rieben. Teuts¡er David, Held au# Sa¡sen! Jhr geht seinem vortritt na¡:
20
angenehm i‰ euren ohren, süßer Lieder Himmel-Spra¡. diese, deren Jnnhalt ›¡ au# dem Himmel hergesprungen, den der Sa¡sen-A‹aph au¡, rein vorgesungen nehmt zu Gnaden auf, und la‹et seine Wort und meinen Thon Eure# Hofe# Huld erhofen. Gott beglü¿e euren Thron.
Gedicht 264 (1677)
359
CCLXIV.1 Auf Herrn Hann# Heinri¡ Kölbel# von Gißingen, Für‰li¡ Brandenburgis¡en Amtmanne# zu Pegni”, Ehelieb‰in, Frauen Evae Mariae Kölblin von Gi›ngen Ab‰erben. 1. Sie wudlet ja davon die Pegni”, die den Thon der BlumenS¡äfer höret. E# redt die Kisel-Spra¡ den Tod der Nymfe na¡,
5
der ihre Fluten mehret. | 2. Von ihrem Vrsprung her trägt ›e die Trauer-Mähr, die mi¡ in Aeng‰en übet. Mein Edler großer Freund
10
sein halbe# Herz beweint; begräbt wa# er geliebet. 3. O s¡merzli¡er Verlu‰! e# i‰ mir wol bewu‰, wie so ein herzs¡nitt blute.
15
O Gott, dur¡ deine Huld bitt i¡, ‰eup meine S¡uld ni¡t mehr mit sol¡er Rute. 4. Patron! habt eu¡ den Tro‰: a¡! dort i‰ Nectar-Ko‰,
20
wo ›e iezt Himmel mahlet. Gönnt ihr die bä‹re Zeit, die in der Ewigkeit iezt wie die Sonne ‰rahlet. 5. Wer weiß, wie kurz no¡ währt
25
die bo#heit hier auf Erd? _______________ 1
1677
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
360
E# kan so ni¡t be‰ehen. Ey nun! so wird man bald im Engel-Edenwald 30
einander wieder sehen. | 6. J¡, vieler S¡merzen voll, ho[ zu dem Tod, er soll mi¡ bald abholen müßen. Al#dann so will mein Gei‰
35
die eu¡ hier weinen hei‰ in ihrer Freud dort grüßen.
CCLXV. Auf Herrn Doctoris Ju‰-Georg S¡ottel# Für‰li¡ Brauns¡weigis¡en HofRaht#, de# Su¡enden, Ab‰erben. Vnd du bi‰ au¡, du lezter von den Treuen, du bi‰ entrukt au# Satan# Wü‰eneyen, auß dieser Welt, in jene Gotte# Stadt: dahin wir un# so lange sehnen matt. 5
J¡ solte wol dir hier ein Loblied ›ngen, und deinen Ruhm in tausend Zeilen bringen na¡ Teuts¡er Zier der Spra¡e, die du ha‰, du Atla# du, so dapfer aufgefa‹t, ›e trug‰ empor. J¡ hab dir ja gesungen,
10
dein Myrten Fe‰, und deinen Fleiß bedungen, du Noah du! da, der Verru¡ten Welt, dein Himmel# Kiel die Hölle vorge‰ellt, | den Lezten tag. jezt mir die Saiten springen, da fluten weiß die S¡merzen auf mi¡ dringen,
15
mi¡ ma¡en Reif zum lang verlangten Grab. Grei] ihr nun zu, i¡ leg die Leyer ab, ihr neuen Söhne unsrer Pierinnen: dur¡ eu¡ forthin mag glanz und lie¡t gewinnen
Gedicht 265 (1677)
der Lampen-Napf: i¡ gieb ihn von der hand, 20
und nehme bald die Flöte mit zu Sand! der böse Sinn, der ie”und eingese‹en, ma¡t man¡en bald der s¡önen treu verge‹en. die von ihm heis¡t Gott, Herr, vnd Vatterland, und de‹en Spra¡. ma¡t diese ihm verwand,
25
ein junger Gei‰: wann er zu dien‰ vnd Jahren gelanget i‰, da lä‹t er alle# fahren. Wie Teuts¡land iezt i‰ ihme selber Treu, wie man¡er au¡ e# seinem Herren sey, erfährt man heüt: da rahten i‰, verrahten;
30
da trug und li‰ nur ›nd die bä‰e Thaten; da man¡en Herrn sein diener hinverkau[t. wie dient man Gott, auf den man i‰ getau]? Zerrei‹en ni¡t Vernun], Stolz, Eigennu”e sein heilig# Wort, mit allem frefel-tru”e,
35
und sein Gebot? E# s¡eint, ob Lucifer zum Lezten Sturm im s¡nellen aufbru¡ wär. | du ni¡t also, mein S¡ottel, Teuts¡e# Herze! E# brann in dir, vom anfang glei¡, die kerze. der treuen Lieb zu unsrer edlen Spra¡:
40
bi# in dein End ließ ni¡t diß brennen na¡. da# Vatter Land ha‰ du vor seinem S¡aden, mit frembde-gier ni¡t frembde herzu laden, gewarnet o]. E# war, zu unsrer Reu, de# Cato Raht, Ca‹andren Profezey.
45
du Gotte# und der Mens¡en treuer Diener! die Redli¡keit di¡ immer ma¡te kühner. dein Herzog-hau# sah deiner dien‰e Treu, und legte dir dafür viel Gnade bey. Dein Gott sah di¡ um seinen Himmel sorgen:
50
daß alle# ni¡t mög in der hölle worgen. du frommer Loth, du warnte‰ Sodoma, daß ihme nun sey Feur und S¡wefel nah. Man la¡te dein, und ‰a¡e auf dein S¡reiben,
361
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
362
Geht, Engel, eilt! er sol mir dort ni¡t bleiben, führt au#, holt auf den treuen Kne¡t zu mir.
55
So sagte Gott. wol dem der geht mit dir. die Ewigkeit ›ht Jesum s¡on aufbre¡en: der komt, an Welt und Satan ›¡ zurä¡en. | du kom‰ mit ihm, wir‰ selber ri¡ten mit die böse Rott, die dir wolt glauben nit
60
dir folg i¡ na¡: wie ehmal# bej den Föben da deine Lieb mi¡ ihnen zugegeben. Wir hielten hier die Freunds¡a[t dreißig Jahr' J¡ su¡ di¡ dort. da liebt man jmmerdar.
CCLXVI.1 Auf Herrn Peter Paul Bauer# Plözli¡e# ab‰erben im Lei¡ gehen. 1. A¡! du Mens¡en-Blum, fleis¡-gefärbte Rose! Wie bald wir] do¡ um, di¡ der Tod, Zeit-lose! der gesund gegangen au#,
5
a¡! den führt man todt na¡ hau#. 2. Viele folgen o[t lebend einen Todten: denkt, wie unverho[t blei¡e ›nd die Rohten.
10
bald der Todt ›e ma¡et glei¡. daß der Lei¡ folgt eine Lei¡ | 3. Stirb dir tägli¡ ab, Mens¡! e# i‰ kein S¡erze: Seze dir ein Grab
15
in da# fromme Herze. _________________ 1
1676
Gedicht 266 (1676)
363
der so ‰irbet, eh er ‰irbt: in dem Sterben ni¡t verdirbt. 4. Thue gern, wa# du 20
do¡ wir‰ bald thun müßen, wa# di¡ bringt zu Ruh. A¡! wer wolt ni¡t kü‹en diesen Botten, der un# holt hier zur s¡önen Stadt von Gold.
25
5. Hol mi¡, wo e# sey, Todt! führ nur gen Himmel, A¡! du ma¡‰ mi¡ frey von dem Welt-gewimmel, Allem übel ‰irbt man ab.
30
hab mi¡ dir dan, liebe# grab! 6. J¡ will, daß i¡ kan folgen, mi¡ bereiten, wol ‰ellt der e# an, der gewohn bey Zeiten,
35
daß sein Herze glaubig spri¡t. Meinen Jesum laß i¡ ni¡t. 7. So hat diese# Herz o] bei ›¡ gespro¡en: daß der Tod, ohn S¡merz,
40
eilend# hat gebro¡en | Sagt, wa# war sein s¡neller Todt? Andre gehn, er sprang zu Gott. 8. Dieser Fromme fällt dort in Gott zu ‰ehen:
45
den¿, du Kind der Welt! S¡nell muß man abgehen. dieß ges¡i¡t am grünen Holz: wa# verdient ein dürrer Bolz.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
364
9. S¡la[e Todter du! 50
du bi‰ wol vers¡ieden. ewig leb‰ du nu dort in Freud und Frieden O wol dir im Engel Sall un# i‰ weh im Threnenthal.
CCLXVII. Ehrn Seule de# Ho¡wolgebohrnen Herrn Herrn Carl# von Stein etc. Für‰li¡ Brandenburgis¡en Canzler# Geheimen Rath#, Hofri¡ter# und Cammer ErbTru¡seßen# de# Burggra]um# Nürnberg de# Johanniter orden# Ri¡ter# und Commendator# zu Lü”en etc. Wolseelig Ver‰orbenen#. 1. Gott laß in beglü¿ter Zeit, Eu¡ dur¡ graue Jahre wandern! ende‰ du, ô Sterbli¡keit, diesen meinen Wuns¡, mit andern. | 5
der vordeß, al# Herr von Stein, seine theure Perl heimführte, na¡ den Wolken hinspa”irte? muß der so versarget seyn. 2. Mu‰en also grün vergehn
10
Jahre, die da solten grauen? muß man hin gezüket sehn, den man alt hätt mögen s¡auen? Lehnte ni¡t, auf diesen Stein, ›¡ ein Für‰ von hoher Würde?
15
seiner Staate#-SorgenBürde mu‰ auf Jhn geleget seyn.
Gedicht 267 (1676)
365
3. Er war ia de# Für‰en Mund, der für ihn, bei andren großen reden und bereden kunt, 20
Golt der Worte außgegoßen. Franken-Jsrael! dein Stein, und dein Pfeiler, deine Seule der di¡ hat ge‰üzt mit Heile, muß nun der zerworfen seyn.
25
4. J‰ die Weg Seul' hoher Wi” die da weißli¡ wie#, gefallen? der da war, al# Mauer, Nü”, de‹en S¡u” iezt manglet allen. Eben Ezer, Hel[er Stein
30
auf den man¡er ›¡ gelehnet der iezund ihn heiß bethrenet konte wol sein Name seyn. | 5. Tod! wie eil‰ du so zum Ziel mit dem, der so ho¡begabet?
35
wie hat mi¡ sein Edler Kiel mit dem Gnad-Gruß o] gelabet! Wär i¡ der Cary‰en-Stein: man solt ihm au# meinen Sinnen einen Ehren-Teppi¡ spinnen,
40
der mü‰ unverbrennli¡ seyn. 6. Zwar e# ‰eht sein Ehren-Mahl dur¡ ihn selber aufge‰ellet: da ›¡ der Verdien‰e Zahl zu dem Adel hat gesellet.
45
Der Porfyr- und Marmor-Stein, und der Jaspi# seiner Gaben, ›nd die Gru], darein begraben Er sol Ceder-sa]ig seyn.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
366
7. Jn den Steinri”, in die Höl Jesu süßer Seiten-Wunde,
50
flog die freye Tauben-Seel: da ›e ewig# Wohnen funde. wo von Gold und Edel-Stein dort da# Neue Salem flinket: Er, selb‰ deren einer, blinket.
55
Gönnt Jhm dann da# Seelig-seyn. |
CCLXVIII.1 Einer Ver‰orbenen TaufPatin. Ob s¡on dein Leib, ligt auf dem Todten s¡ragen, du wehrte Seel! di¡ tragen auf der hand, Die Engel dort, wie du mi¡ ha‰ getragen. al# mi¡ die Tau[ an meinen Gott verband. Lieber Lei¡nam! s¡la[ hier wol!
5
bi# di¡ Jesu# zu ›¡ hol. ____________________ 1
1671
CCLXIX.1 Auf Mon›eur Wolf Martin# Jmhof Patritii Norici Ab‰erben 1. Wohnt do¡ ni¡t#, al# kränken, kranken, in den Fleis¡- und Kno¡en-s¡ranken. Mörder in der Marterhöl, Grieß und Steine, Gallengüße, Milz- Gedärm- und Magen biße,
5
Flüße, ‰ürmen auf die Seel. ___________________ 1
1672.
Gedicht 269 (1672)
367
2. Diese Arme ›zt gefangen, ›ht verlängen ihr verlangen, au# dem Zu¡thau# lo# zu seyn. 10
diß nur ›e getro‰ kan ma¡en, daß ›e hört die Wände kra¡en, bald da# Hau# zu werfen ein. | 3. Tägli¡ s¡aut ›e au# den Kerker, na¡ dem güldnen Sternen Erker,
15
zur Sa[irnen Vatter-Stadt. A¡! wan komm i¡ heim gen himmel, (fragt ›e) au# dem Ang‰ gewimmel? J¡ bin S¡merzen-satt und matt. 4. Hat ni¡t diese Edle Seele,
20
hat ›e au# der S¡merzenhöle ›¡ ni¡t ö]er# au¡ gesehnt? A¡! wie fröli¡ kont ›e sehen diese# Kerker# Thür aufgehen, da ›e lang dem Tod gefrönt. 5.
25
Weil die Su¡t ›e Wa‹er-kränkte und ihr man¡en dur‰ eins¡enkte: nam ›e endli¡ nun die Flu¡t zu deß Paradeise# Flüßen, die da# Leben#-Wa‹er gießen.
30
Dort ›e fande, wa# ›e su¡t.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
368
CCLXX. Auf Herrn Mi¡ael Weber#, S¡a[er# und Diaconi bey Sanct Sebald Ab‰erben. Al# David dort, der Mann na¡ Gotte# herzen, auf Absolom# ihm-zugefügte S¡merzen, | der treuen Seel, dem Mann von Gilead, Gen Salem rie[, ihn anbot seine Gnad: 5
J¡ bin (spra¡ er) bes¡wert mit 80 Jahren, wie kan i¡ mehr, wa# Freud und Lu‰, erfahren. Hier i‰ mein Sohn, den nehm der König hin, daß er bey Hof, an meiner ‰at, ihm dien. Den Gotte#mann, Herrn Weber, der die Heerden,
10
De# David-Sohn# geweidet lang auf Erden, wolt Jesus au¡ no¡ gerne länger sehn in seinem Dien‰, den S¡afen vorzugehn. J¡ bin (spra¡ er) bes¡wert mit vielen Jahren; e# wird zu Ei#, mein Leben, mit den haaren.
15
Herr! deinem Kne¡t, mir altem Simeon, gib ein mal Ra‰. J¡ hab dir lange s¡on, Zu deinem Dien‰, hier meinen Sohn gegeben: der sol, für mi¡, vor deinen augen leben. | hab diesen dir! Mi¡ se”e nun zu Ruh.
20
damit gieng er der Grabe#-kammer zu, Die Seel zu Gott. der mag ja seelig heisen, der ni¡t nur selb‰, bi# daß er ward zum Greißen, hier Gott gedient: der, wann er fährt davon, hier hinterlä‹t au¡ einen glei¡en Sohn.
25
Er lebt im Tod. Sein Amt i‰ unverdorben, der Sohn e# erbt; al# wär er ni¡t ge‰orben. da# Lampen-lie¡t ‰ät# unverlos¡en brennt, im fall e# au¡ der Erb zu nehren kennt. Jhm wolle Gott de# Vatter# Alter geben,
30
und trö‰en fort mit seinem Überleben die Jesus-heerd: kan sein verge‹en seyn, den grub die Lieb in tausend herzen ein?
Gedicht 271
369
CCLXXI. E# haben do¡, der alten welt Poëten, ni¡t allemal gefabelt in Gedi¡t. e# pflegt ihr kiel die warheit ni¡t zu töden. e# i‰ nit fals¡, wa# er von Parcen spri¡t, 5
daß ›e am Rad der Mens¡en Leben spinnen, und daß e# ni¡t# al# nur ein Faden sey. Zwar weiß man ni¡t# von diesen Spinnerinnen: | do¡ Gotte# Bu¡ ‰imt dieser Rede bey. Wie im Geweb die Fäden lei¡tli¡ reißen:
10
so i‰ e# au¡ mit unsren Tagen hier. Vnd ob ›e s¡on au¡ lange fäden heißen: der Tod ›e bri¡t, ‰eht endli¡ an der thür. Die Parca graue# Silber hatt gesponnen, dem theuren Mann, zum langen Jahr-geweb.
15
Do¡ i‰ er ni¡t dem Riß und S¡nitt entronnen: der jmmer laurt, daß er den garau# geb. Da# Leben ‰arb: do¡ ni¡t der Ruhm vom Leben, der ieder Zeit wird unge‰orben seyn. Er konte selb‰ ihm ein Gerü¡te weben,
20
da# dann ihn grub in tausend herzen ein. hat s¡on der tod die Seel vom Leib geri‹en: Er ruhet nur, und ›e lebt seelig dort. Die Glieder wird ein‰ neu zu weben wi‹en da# S¡öpfer-Wort, de# Leben# Port und Hort. |
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
370
CCLXXII. Auf Herrn Jacob Gräßel# Ab‰erben. Der Mens¡, wie Gra#. Psalm 103. 15. 1. Mens¡! bes¡au di¡ in dem Gra# du bi‰ da#, worauf du o] pfleg‰ zu gehen. Du ›eh‰, in der wiesen-welt, 5
in dem Feld, Deine Canzel vor dir ‰ehen. Jede# mättlein predigt dir einen Text von deinem Leben: e# wil dir den Spiegel geben,
10
der di¡ dir hält selber für. 2. Liebe# Gra#? du grüße‰ mi¡, und i¡ di¡. Glü¿ zu! Du bi‰ meine# glei¡en. J¡ wil deiner ‰ummen Spra¡
15
hor¡en na¡: Meine Ankun] zu errei¡en. Erde deine Mutter i‰, Meine au¡: Gott ließ au# Erden Meinen Vatter Adam werden.
20
Gra#! i¡ bin, wovon du bi‰ | 3. Gräsel! mi¡ und di¡ die Erd seugt und nehrt, gibt un# leben und zu leben. Sonn' und Regen oben ab,
25
alle Gab, alle Haab, un# beyden geben. du selb‰ nehr‰ mi¡, dur¡ die heerd,
Gedicht 272 (1672)
371
die du weide‰ auf den Heiden, die mi¡ speisen muß und kleiden. 30
Gott, dein S¡öpfer, sey geehrt! 4. Bin i¡ Erd: wa# solt i¡ do¡ pralen ho¡? du geh‰ nidrig an der Erden, fromme# Gräsel, ho[art-loß.
35
solt i¡ groß, da i¡ Graß bin, wollen werden? J¡ will adeln mi¡, wie du, s¡öne tugend-Kräuter zeugen, demut-Blumen la‹en ‰eigen,
40
die den Ru¡ Gott hau¡en zu. 5. Nehrt mi¡ Gott: wa# solt i¡ do¡ sorgen no¡? | sorg‰ do¡ du ni¡t, s¡öne# Gräsel! E# ›nd mit Smaragd bortirt,
45
s¡ammerirt, deine Kleider, grüne# Wäsel! Gotte# Vatter-vorsorg hier un# versorgt, und Mutter Erde. Weg mit aller Sorg-bes¡werde!
50
Gott gibt Nahrung und au¡ Zier. 6. Di¡ man tritt, di¡ plagt, ô Graß! Regen-naß, Sturm und Hagel, Fro‰ und Hi”e. Solt, i¡ Graß, nit dulten au¡
55
diesen Brau¡? Ob s¡on unterm Creu” i¡ ›”e: Jesus hienge gar daran, der vor mi¡ ein Gra# au¡ worden,
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
372
›¡ lie# plagen, s¡lagen, morden. 60
J¡ fe¡t unter seiner Fahn. 7. Gra#! dein Name, ümgekehrt, mi¡ au¡ lehrt, predigt mir von Sarg und Grabe. A¡ ja! du bi‰ heute grün,
65
morgen hin, an dir i¡ mein Fürbild habe: Mi¡ au¡, denkt der Tod, der Fraß, | mit der Sense abzuhauen. Gräber wir, al# S¡ober, s¡auen.
70
Da ligt dan da# Gra# im Gra#. 8. Gräßel! do¡ du trö‰e‰ mi¡: di¡ seh i¡, järli¡ wieder grün aufs¡oßen. Mein Gebein, da# man begräbt,
75
neu-belebt, wird im lezten Lenzen sproßen. Jn der s¡önen Himmel#-au, wo die Leben#bäume ‰ehen, wird man mi¡ beperlet sehen,
80
wie die Grä#lein von dem Thau. 9. Gräßel, unser wehrter Greiß, Jahre-weiß, war im Graß au¡, wie er hieße. Gott Jhn, in der Mens¡en-Au,
85
auf der S¡au, s¡ön und herrli¡ ‰ehen hieße. Mit der Erde Fettigkeit, mit de# Himmel# Thau und Regen,
Gedicht 272 (1672)
373
Gotte# rei¡er Jsaac#-Segen 90
diesen Jacob hat erfreut. 10. Und Er ließ, wie edle# Graß, ohne Maß, ‰ät# viel Tugend-Blumen s¡auen. Er ließ seiner Kräuter Kra],
95
süßen Sa], | Gaben-mild auf andre thauen. Der Geru¡, sein Lobgerü¡t, wird au¡ in de# Ruhme# Lü]en allzeit wie der Balsam dü]en.
100
Wer so lebet, ‰irbet ni¡t. 11. Ob die Tode#-Sense hat, zwar wol spat, diese# Graß nun abgemeyet: Dorten in dem Paradei#,
105
Sternen-Krei#, seine Seel ihr Leben neuet; bi# ›e kehret wieder ein in die fris¡-begrünte Glieder. Warf der Tod ein Gräßel nieder:
110
Dort sol'# eine Ceder seyn
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
374
CCLXXIII. Uber1 Frauen Charitas Herrn Dr. Augusti Varenij Sacro-Sanctae Theologiae Professoris Publici zu Ro‰ok, gebornen Cregelin, ab‰erben. Wir ›nd hier ni¡t zu hau#. Wir wallen nur, wir reisen. Auf Erd wir Bürger ni¡t, auf Erd wir Pilger heisen. wir wandern un# ganz müd. der Bündel un# bes¡wert, die La‰ der Eitelkeit. o] ma¡et un# verfährt der Wald, da# Wild, die Welt. der trübe Trübsal-Regen |
5
un# ne”et, und da# Creu” will un# mit Hi”' erlegen. wa# kürzt den bangen Weg? ein lieber Rei#-gespan, Der tragen hil] und trö‰, der un# aufhelfen kan, ein treuer herzen-Freund. Ein sol¡er i‰ die Liebe, die Gott dem Adam hat gebaut au# Adam# Riebe,
10
›e au¡ Gehülfin nennt. Wer so rei‰ wol-gepart der trägt nur halbe la‰, und seine krä]e spart. Weh ihme, wann ihm wird der Rei# gesell entrü¿et! e# i‰ ihm um die bru‰, al# wär er selb‰ zer‰ü¿et. Er ru[t: wohin, ohn mi¡? er ›ht ihr sehnli¡ na¡:
15
wie, na¡ Elia dort, Elisa sah und spra¡. J¡ weiß, i¡ hab diß Leid, i¡ hab e# au¡ erfahren: die Wunde blutet no¡, die mir vor dreyen Jahren der Tod in# herze s¡lug. O herbe Sterbli¡keit! | wird, wa# die Lieb gepaart, dur¡ di¡ also gezweyt:
20
demna¡ so kan i¡ nun, au# eignem Leid erme‹en ein fremde#, da#, wie mir, die threnen kan abpre‹en, dem Tre[li¡en Varen, der Gotte#-Lehrer-Kron, mit dem Theusophie gezeuget man¡en Sohn. S¡on viermal ›eben Läuf' hat Cynthiu# gezehlet,
25
seit ihm die Charita# der Himmel zuvermälet. der Edle Rei#gehülf' ihm ware, wa# ›e hieß: die Lieb‰e, selb‰ die Lieb, an ihm nie unterließ _________________ 1
1673.
Gedichte 273 (1673) und 274 (1673)
daß Lieben, daß er nie von ihr verdruß empfangen, 30
al# iezt, dur¡ ihren Tod. Sie i‰ ihm nun entgangen, die treuli¡ mit ihm gieng im Wanderthal der Erd, ihm alle dornenbüs¡' in Rosen hat verkehrt, die Lieb#-göttinn, der iezt man billig opfert Threnen. | Jhr Ulzen s¡i¿t ihr na¡ zu grab, ein heiße# Sehnen,
35
Jhr Edler Bruder au¡, der unser Altorf ziert, der Nori# Scävola, um ›e viel klagen führt. Jedo¡! kan man mit re¡t die Seelen au¡ beklagen, die de# Elia# Fuhr in Gotte# Stadt getragen, in# guldne Salem dort, in unser Vatterland,
40
da unsre Reis' hin geht! die Sonne ›¡ ümwand Zur Tagwa¡, al# ›e ›¡ hat himmel wärt# gewendet: ein Zei¡en, daß ›e nun ihr Endli¡-seyn geendet, daß ›e senkt ihre Tag' iezt in die Ewigkeit. La‹t un# ihr wüns¡en glü¿! da# klagen, wäre Neid.
45
Sie i‰, vom halben Mond, gereiset na¡ der fülle. Sie lebet wolgemut: diß allen Unmut ‰ille! Zu rü¿e, Gelt und Welt! Jm blauen himmel-hau#. ›ht nun die Charita# von einem Stern herau#. |
CCLXXIV. Auf Herrn Georg Rau¿en# jungen Kun‰Mahler#, Ab‰erben. Di¡ mö¡t' i¡ ja, du tummer Tod! anklagen. du pfleg‰ un# nur da# bä‰e zu enttragen, du Neidhart du! ha! ›nd i”t ni¡t auf Erd Tyrannen gnug, der Erde zu bes¡werd? 5
›nd leute ni¡t, die Gotte# Rei¡ zer‰ören? und Buben au¡, die alle Bo#heit nehren? na¡ diesen s¡ieß, die tri[ und wirf zu grab, kehr diß Ges¡meiß vom Gotte#boden ab. ha! du Geripp, du Bild von dürren kno¡en!
10
i¡ seh: dir ›nd die Augen au#ge‰o¡en;
375
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
376
den S¡edel au¡ man sonder Ohren findt: drum hör‰ du ni¡t, drüm bi‰ du ‰arenblind. Solt‰ aber du ni¡t deine Ziels¡eib sehen? wie tri[‰ du dann? wie soll man diß ver‰ehen? 15
Ja, ja, du ›h‰. der Satan huts¡t di¡ an, der Gute ni¡t, der Bößwi¡t, dulten kan in seinem Rei¡, der Weltfür‰, feind der frommen: drüm hat er di¡ in seinen dien‰ genommen; vom brod zu thun, den, der den himmel liebt,
20
der andren au¡ ein Tugend-fürbild gibt. Do¡ nein! man hat nit fug, di¡ an zu klagen. Man ›het di¡, du Bot! da# S¡ildlein tragen | von unsrem Gott. Er sendet di¡ herab, (wie e# ›¡ dort mit Lazaru# begab)
25
du Engel du! zu holen ab die Seinen na¡ Abram# S¡oß, die hier in Babel weinen. Er eilet fort mit dem, der ihm gefällt: er weiß, daß nur sein' hölle i‰ die Welt. dem Bösen er gibt weile zum Bekehren:
30
›ht er ihn dann mit Jahren Sünde mehren, so muß zulezt der Teufel seyn der Bot; so führet ihn zur höll ein spater Tod. zwar gibt er, au¡ den Frommen, lange# Leben: dur¡ deren Lie¡t, der Welt no¡ S¡ein zu geben.
35
do¡ wen er hier vor andren lieb gewinnt, dem ru[t er bald. komm her, du traute# Kind! So Gott-geliebt der Gott-verliebte ware, der wehrte Rau¿: darüm er wenig Jahre hier zehlen mu‰. du Jüngling guter art,
40
de# Vatter# Stab, der Mutter Tro‰ und Wart, | der Brüder herz, die di¡, wie ›¡, geliebet! Sie ›nd üm di¡ ja billig iezt betrübet. Ein liebe# Gut, kan kränken im verlu‰. dein ewig# Grab, i‰ ihre treue Bru‰.
45
ô Brüder-klee! Wer könt un# bä‹er geben
Gedicht 274 (1673)
377
Geryon# Bild, ein drey-beleibte# Leben? kein Phidia#, kein Dürer, Titian. Welt! ehre mir, wa# diese Zween gethan. Sie ‰erben fa‰, vor sehnsu¡t na¡ dem dritten, 50
und wolten au¡ die Seele gern au# s¡ütten, um ihn zu seyn. kein Baum bleibt unverwundt: der Rinden Bu¡ wird ihrer klagen mund. Lern, Cain#-art! von Brüdern, Bruder-lieben. Wol heilig i‰, wa# also wird ges¡rieben
55
von Seeligen. O] in der hölle heult, mit de‹en Lob man man¡e# Blat bezeilt, ein großer Hann#. Man ehret re¡t auf Erde, wen Jesus zehlt zu seiner Himmel#-heerde: | ihm i‰ nit glei¡ der grö‰e Potentat,
60
der zwar viel Land#, do¡ ni¡t den himmel, hat. So trö‰et Eu¡, ihr Lei¡-betrübte Lieben! der eu¡ verließ, i‰ seelig einges¡rieben in# Bürger-Bu¡ der güldnen Gotte#Stadt: wovon ein Baum auf Erd gewei#sagt hat.
65
Sein Name ‰und mit Harz-gold überflo‹en im Fi¡tenkleid. dort war für ihn gego‹en, au# Sternengold, im himmel eine kron, dur¡ Jesu hand: die trägt er nun davon. Jnde‹en soll sein Ruhm hier ni¡t verwesen:
70
e# gibet ihn, mit Cedersa], zu lesen da# Brüder-paar. Wer dur¡ ein Lobgedi¡t wird eingesellt, der faulet nimmer ni¡t. Hier seine hand kont Kun‰gemälde geben: Jezt mit dem Mund er mahlt in jenem Leben, |
75
›ngt Gotte# Ehr. A¡! wären wir au¡ dort! Wir wallen no¡, und gönnen ihm den Port, da er un# ein‰ wird fröli¡ wilkomm heißen. Jndeß Gedult ›¡ mag mit ho[nung speisen. Soviel man mehr denkt an die Engel-Stadt,
80
iemehr daselb‰ man etwa# liebe# hat.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
378
CCLXXV.1 Auf Mon›eur Tobiae Ebner# Patritii Norici und WagAmtman# Ab‰erben. Die Jesu#-Gun‰ und We¡selBrun‰. 1. Meinen Gott i¡ herzli¡ lieb': Er liebt mi¡ von herzen wieder. J¡ empfange, wa# i¡ gib'. vnser flamm loht auf und nieder. Liebe# kind! von Himmel hallt:
5
Lieber Vatter! gegens¡allt. 2. Al# der ErbSünd herber Lohn mi¡ zum kind de# Zorne# ma¡te: Jesus, sein geliebter Sohn, Gotte# Lieb mir wiederbra¡te.
10
Er nennt meinen Bruder ›¡, liebt al# seinen Bruder mi¡. 3. Wann mi¡ man¡er feind befo¡t: Seine Lieb war meine Stärke, | daß i¡ habe viel vermo¡t,
15
zu verüben dapfre wer¿e. Wann man Jesum hat zum Freund, darf man für¡ten keinen feind. 4. Jesu Liebe war mein Muht. Sie war au¡ mein ›¡rer Felse,
20
meine Burg und Zuflu¡t-hut, wann ›¡ rekten Höllen-hälse. Seiner Seite wunden-höl' heilt' und hielte meine Seel. _________________ 1
1674
Gedicht 275 (1674)
379
5. 25
Wann mi¡ meine Sünd verklagt: Jesus liebt' und war Vertretter, daß i¡ konte unverzagt zu ihm spre¡en: Mein Erretter. Jesus, mein getreuer Gott,
30
ließ mi¡ werden nie zu spott. 6. Auf ihn i¡, in allem Leid meine ho[nung konte bauen. und e# fand au¡ iederzeit, seine Treue, mein vertrauen;
35
fla¡ und Eben ward die Flut, ‰illte wilder wellen wut. 7. Nun er mir den Engel s¡i¿t; der mi¡, wie Tobiam, führe | zu dem Vatter Seel-beglü¿t:
40
daß i¡ volle Liebe spüre. dieser S¡u” i‰, Gnaden-mild, meine# heile# Horn und S¡ild. 8. Meine Seele Jesum liebt: son‰en i¡ na¡ ni¡te# frage,
45
da# nur eitle Freude gibt. Legt mir alle# auf die Wage: Jesu# i‰ mein lieb‰e# Gut, nimt mi¡ iezt in seine Hut. 9. Traute# Eh-herz? trauret ni¡t.
50
Mi¡ holt der, den Jhr au¡ liebet: der, wann euer Faden bri¡t, Eu¡ mi¡ dorten wieder gibet.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
380
Labt eu¡ an dem Ehren-Sohn: ob der Vatter zieht davon. 10. 55
S¡eiden wir: e# komt die Zeit, die auf ewig bringt zusammen. Jn der süßen Ewigkeit, brennen er‰ re¡t unsre Flammen. Liebet Jesum, der un# liebt.
60
ho[et, wa# sein Himmel gibt. |
CCLXXVI. Vber Herrn Magistri Chri‰ian S¡rötel# Gei‰li¡en Seelhirten# Söhnlein#, Johann Chri‰ian#, meine# StiefEn¿lein#, Ab‰erben. 1. So dor]e‰ du ni¡t leben, du kind von guter Art? man muß di¡ jung hin geben der frühen Tode#-fart. 2. 5
Der Groß- und Eltern Freude, mit dir, kreu¡t in den Sarg: der ihrer Augen weide, der na‹en nun, verbarg. 3. Man spra¡: wa# wird no¡ werden?
10
Johanne# hold ›¡ zeigt dem himmel und der Erden. diß iezt der Au#gang zeigt.
Gedicht 276 (1674)
381
4. Gott war in di¡ verliebet, du liebe Seele du! 15
drüm er di¡ ihme gibet, und eilt mit dir zur Ruh. 5. Der (da¡t er) muß ni¡t ne”en die böse Neig der welt: i¡ will ihn bald verse”en
20
hier in mein Engel-Zelt. | 6. Dein Chri‰u# hieß di¡ kommen. du kleiner Chri‰ian! der himmel gern die Frommen zu¿t von der Bo#heit-Bahn. 7.
25
Die Mu›k wolt‰ du lernen: bi‰ nun, in der Capell de# Tempel# voller Sternen, der Engel Chor-gesell. 8. Dir i‰ nun dort gebauet
30
von Glanz ein Canzel-Stul: da man di¡ ›”en s¡auet, wie Jesum, in der S¡ul. 9. Geht hin, ihr zarten Glieder! geht s¡la[en in der Erd:
35
Jhr werdet wa¡en wieder, und leben s¡ön-verklärt. 10. E# wird üm diese Wangen ein neue# Lo¿en-gold,
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
382
wie Sonne‰ralen, hangen, 40
›e ma¡en tausend-hold. 11. Tragt hin, den Sohn der S¡merzen. Benoni ligt forthin | an Jesu treuem Herzen, und heiset Benjamin. 12.
45
S¡la[t ruhig, ihr Gebeine! die Seel' im himmel wa¡t. Hier lig der liebe kleine. Wir sagen: Gute Na¡t!
CCLXXVII. Grab Reimen zum Sarg. Hier ligt ein junger Sohn, der gro‹e Ho[nung gab. der Himmel hat die Seel, und nur den Leib da# Grab. Sein Herz da# grünt' in Gott! e# war der Tugend hold. dort wird e# ziehen an ein kleid von Sternen-gold.
CCLXXVIII. Auf Frauen Helenen Catharinen Te”lin, gebornen Baumgärtnerin von Holen‰ein Ab‰erben Al# Abraham, der Gotte#Für‰ und Held, sein Ehgemahl vom Tode sah gefällt; die Doppel klu] ließ er ihm raumen ein: daß Sara Lei¡ läg in dem Holen Stein. | 2. 5
So, Edler Herr! für Eure zweyte Seel' und ihren Leib, au¡ die zweyfa¡e Höl'
Gedicht 278 (1674)
383
erfunden ward. Sie gienge wieder ein, woher Sie kam, gebohrn von Holen‰ein. 3. Wer i‰ der fel#, den dort s¡lug Mose Stab? 10
a¡! Jesu# i‰#, der un# da# Wa‹er gab, da# Seelen wäs¡t und tränkt mit Tro‰e#-Wein. die Tauf-Flut flie‰ au# diesem Holen Stein. 4. E# ‰ehet au¡, die Speer-gespaltne Seit', al# eine Burg, un# o[en iederzeit.
15
der Ha¡t un# jagt in diesen Fel# hinein, den auf un# s¡i¿t die klu], der Höllen‰ein. 5. A¡ ja! dort hin die Edle Seel' au¡ flog, al# über Sie da# S¡merz-gewöl¿ ›¡ zog. Sie da¡t': i¡ werd bey Jesu ›¡er seyn;
20
i¡ halte mi¡ zu meinem Holen Stein. 6. Sie ward in ihn, und er in ›e, verliebt. Sie flog hin zu, vom trüben Naß betrübt. Nimm, rie[ ›e, mi¡, i¡ bin vollkummen, ein. wol, komm herein! rie[ bald der Hole Stein. | 7.
25
So lebt ›e nun, die Taube, in dem Ri” der Jesvs-bru‰, hat ewig-›¡ren Si”, darf unverwundt in wunden wonha] seyn: kein Geyer ‰ö‰ auf diesen Holen Stein. 8. Wa# thut der Leib, der wehrte Tugend-wirt?
30
der Tod hat ihn der Tod#-gefahr entführt. Er ruht und s¡lä[t im holen Grabe#-S¡rein: den nennen wir, von Jhr, Helenen-Stein.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
384
9. Dort er, wann ihn gibt dieser Stein herfür, glänzt demant-s¡ön im hause von Sa[ir. 35
Also für Sie, kan Grab und Himmel seyn die doppel-klu], der zweyfa¡-Hole Stein. 10. De# Mamre Hayn, ümgab der Sara höl. Jm Paradei# au¡ ‰ehet diese Seel, i‰ eine Pflanz im hohen Leben# hayn.
40
Jm himmel ›nd, Baum, Gart' und Holen‰ein 11. Diß, Edler Herr! Eu¡ Tro‰ erweken kan. den nehmet au¡, ô Edler vatter! an: Bildt Eu¡ da# kind no¡-unver‰orben ein; Sie hei‰ ja dort, wie hier, von Holen‰ein. |
CCLXXIX. Auf Mon›eur Georg Jacob Pömer# Patritii Norici Ab‰erben J¡ denke no¡, ô Edle# Wittib-Herz! an Eure Freud, die ie”und endt der S¡merz: al# man Eu¡ sah so s¡ön im Kron-S¡mu¿ ‰ehen, zur Trauung hin mit eurem Pömer gehen, 5
der nur allein von seiner brüder S¡aar, der Edle Sohn, dem Vatter übrig war. J¡ denke no¡, wie Eu¡ die Für‰en führten, und Euer fe‰ die Frieden#-Götter zierten. Wie hat die Zeit iezt alle# ümgekehrt!
10
Mar# hat ›¡ nun in Teuts¡land neu bewehrt; und Mar# raubt Eu¡, wa# damal# jhr bekommen. Eu¡ wird der Lieb‰', und unß der Fried, genommen. der Krieg entglimmt; e# lis¡et euer Brand. So wohnt auf Erd der leidig' Unbe‰and.
Gedichte 279 (1674) und 280
15
Nun, beyde# i‰ de# weißen Gotte# Wille: der un# be‰ürmt, do¡ au¡ verhei‰ die Stille. viellei¡t er s¡on auf frieden wieder denkt. | zu eu¡ er au¡ den Gei‰ de# Tro‰e# lenkt. Denkt: wie der Freund mit eu¡ zur Trau gegangen,
20
also ward dort von Für‰en au¡ empfangen sein' Edle Seel, und Jesu zugeführt. wie wol i‰ der, die so vermählet wird! A¡! ›e entkam au# ihrem kranken Leibe: daß ungekränkt ›e dort in Himmel bleibe,
25
daß dieser au¡ zu Ruh und S¡la[en geh: Seit, wie ihr hei‰, Maria Salome, geht hin zum Grab und höret Jesum reden. Wer glaubt an Jhn, den kan kein Tod nit töden. der Lieb‰e lebt, ob er ge‰orben s¡eint.
30
wa# hier getrennt, wird wieder dort vereint. wa# su¡en wir dan Todte bey dem Leben. Der Glaube traut: Gott nimt, auf wiedergeben.
CCLXXX. Dort pflanzt in Eden Garten viel Bäume vieler arten, de# großen S¡öpfer# hand. der leben#baum der bä‰e, 5
‰rekt' himmel an die Ae‰e, hielt in der Mitte ‰and. | Der Garten ward vers¡erzet, der Mens¡ hinau# gemerzet. die Wü‰e dieser welt
10
mu‰ er in Elend bauen, da# Paradei# ans¡auen von seinem A¿er Feld.
385
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
386
Die Sündflut hat ertränket den Garten, und versenket. 15
der Leben#baum blieb ‰ehn: der ma¡t un# Todte Leben, will alle# wieder geben, im Paradei# zu gehn. Hat, Edler Herr! die Wehrte,
20
die eure Flammen nehrte, abs¡eidend eu¡ betrübt. Sie gieng nur, au# der Wü‰e, zum Garten der Wollü‰e, zum Baum, der Leben gibt.
25
Sie selb‰, mit ihrem Reise, ward Baum im Paradeise, in Gotte# Garten grünt. Dort ihr bey ihr solt ‰ehen. Gott laß eu¡ langsam gehen,
30
wo ewig Freüden ›nd |
CCLXXXI. Kupfer Titel#-Erklärung zum himlis¡em Kleeblat. Wer kan bilden und bes¡reiben, wa# ganz unau#spre¡li¡ i‰? do¡ be‰ättigt unser Gläuben, wa# im Gotte#-bu¡ man lie‰. 5
Gott mu‰ un# von Gott belehren. Jn Dem Lie¡t, man ›eht da# Li¡t. Dreye wir in Einem ehren: Ein# in drey, ‰eht vor ge›¡t, wa# die Engel ‰ät# bedienen
10
Gott, der Vatter, Sohn und Gei‰, Wa# al# Lamm und Taub ers¡ienen,
Gedichte 281 (1673) und 282
387
wa# im himmel wird geprei‰. diese# heilge kleeblat blühet hier von einer Für‰in hand. 15
Wer die Blätter hier dur¡ ›het, ehre Stand bey ho¡ver‰and.
CCLXXXII. Auf Herrn Severin Heinri¡# Papierer# in Preußen Ab‰erben | 1. Brunnen krönte man vorzeiten, weil ›e ihren Na¡bar-Leuten s¡enkten dur‰e#-Labsal ein. Man verehrte au¡ die flüße: 5
weil ›e un# behägli¡ seyn, dur¡ S¡i[- und Fis¡-Rei¡e Gü‹e. 2. Sind e# ni¡t der kün‰e Gaben, wa# den Weißheit-dur‰ kan laben? diese# süße Wa‹er dort
10
au# dem Pferd-Brun komt geronnen. Wer e# s¡öpfet immer fort, billig krönet de‹en Brunnen. 3. Hippocren' i‰ lang‰ vers¡wunden: von Parna‹u# Füße-Wunden
15
diese# Naß nit mehr au#geht Wilde Barbarn dort iezt leben: Mahomet un# Musen-Meet nit lä‹t ma¡en oder geben 4. Bü¡er, würdig zu bekronen,
20
›nd iezt unsre Helikonen:
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
388
da quillt man¡e kun‰ herfür. Federn und dru¿ Pre‹en s¡reiben in dieselben auf Papier, wa# auf Erd soll ewig bleiben. | 5. Komt Kun‰ vom Papier gerunnen:
25
der da s¡öpfet, krön den Brunnen ehre diese kun‰ mit mir, die die andren ma¡et leben. Muß ›e ni¡t da# leben hier selb‰ den Leben#-gebern* geben?
30
6. J‰ Papier, al# Brunn, zu ehren: Mehr Lob# wird dem Brun gehören, der un# quillet da# Papier; der zu Lampen ma¡t die Lumpen, und zum Musen-Malva›er
35
un# lä‹t die Gefäße pumpen. 7. Solte dann Herrn Severinen ni¡t ein Ehr kranz au¡ bedienen der so man¡e# liebe# Jahr diese Kün‰e-Qwell-kun‰ triebe?
40
dem, so angenehm au¡ war, wa# ein Di¡ter-kun‰-kiel s¡riebe? 8. Seel'ger Preuß in Paradeise! Reise mit dem Lorbeer Reise no¡ geprei‰ auf Erden hier
45
dur¡ viel ehren, in Gerü¡te. Au¡ da# Aug no¡ auf Papier ›eht und ehret dein Ge›¡te. _________________ * Poeten
Gedichte 282 und 283 (1674)
389
9. Du ‰arb‰ ni¡t: du leb‰ im Sohne, 50
der, al# Brunn, au¡ üm die krone | wirbt und unsren Pegni”-fluß, weil er ihm zur kun‰-quell dienet, ma¡et so zum Pegasu#. Nun dein Nam' in seinem grünet.
CCLXXXIII. Auf Herrn Georg Frideri¡ Lo¡ner# Gei‰li¡en Seelhirten#, Tö¡terlein# Margarethen Florentinen Ab‰erben. 1. Kind, so wehrt, al# Perlen ›nd, mehr, al# Gold, beliebte# kind. S¡a” der Eltern, zier der kleinen! a¡! wie daß du diese ma¡‰, 5
(da du dort im Himmel la¡‰,) üm di¡ hier auf Erden weinen? Sie begie‹en diesen Biß: Herz-blut rü[et, Margari#! 2. Freyli¡ bei‹et diese Laug'
10
ihrer beyder trübe# Aug. dir ›e sehen na¡ mit Sehnen. Sie du labte‰ in der S¡au, wie da# Gra# der Perlen-Thau. Jezt die Runde Perlen-Threnen
15
auf ihr Wangenfeld au߉ieß dein Entwerden, Margari#! | 3. do¡ ›e denken: diese Welt i‰ ein Wilde# wellen-feld,
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
390
da# mit Trübsal-wogen wieget 20
in de# Leibe# Mus¡el-höl, die Seel-Perle, Perlen-Seel. Jezt auf Jesu hand ›e liget ›¡er, dort im Paradi#: wohl i‰ dieser Margari#. 4.
25
Himmel#Perlen, hier auf Erd, Trübsal-E‹ig nur verzehrt. und man ‰reut ›e vor die Säue: die, wie jene, zum Gefräß, für ein Jrdis¡e# Gefäß,
30
geben Perlen mehr al# dreye. di¡ labt ie”und Engelsüß, Stern-erhaben Margari#: 5. Neuer Engel, Perlen-Rein! a¡ ja! sol¡e müßen seyn,
35
die den Lamme folgen wollen. du bi‰ theurer, bey der Mäng, al# Cleopatren Gehäng. du ha‰ Jesum laben sollen. Jhm er di¡ heimführen hieß,
40
kleine Reine Margari#. | 6. Er selb‰, dieser dein Columb', holte di¡ sein Eigentum, au# der alten welt zur Neuen, in die Perlen-Jnsel dort,
45
in den lezten lieben Port: da i‰ freud und Leid-befreyen. Hier der Wonne folgt verdrieß: wohl i‰ dir, ô Margari#.
Gedichte 283 (1674) und 284 (1674)
7. Perle! nun die Perl' i‰ dein, 50
die du, voller himmel#-S¡ein, würd‰ um alle welt ni¡t geben. du wohn‰ in der güldnen Stadt, die viel Perlen-pforten hat; Steine-Adel blinkt darneben.
55
Ewig i‰ der Freud-genieß. Lebe wohl, ô Margari#
CCLXXXIV. Auf Frauen Sabinen Ba¡mayerin, gebornen S¡midin zu Gieng, Seelige# Ab‰erben 1. Ja, i¡ weiß, e# fället s¡wer, i¡ hab au¡, in sol¡en wogen, auf der Ruderbank gezogen, e# lä‹t ni¡t die Augen leer, | 5
ganze Bä¡' au# diesen Brunnen kommen ‰ät# daher gerunnen, Wann der Tod ein Ehpaar s¡eidet, und ein herz vom andren s¡neidet. 2. S¡ad' e# i‰, und fa‰ ni¡t re¡t,
10
wann in zweyen, ohn Entzweyen, ›¡ die Liebe übt in Treuen; wann au# weibli¡en Ges¡le¡t eine Seel ›¡ liebrei¡ weiset Tugend-Gott-kun‰-Liebend heiset:
15
daß dann, so ein Eh-versüßen ihrem Freund soll seyn entri‹en.
391
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
392
3. Wehrt‰er! die ihn iezt betrübt, eine sol¡e i‰ gewesen, die in kün‰en war geübt, 20
hatte lu‰ am Bü¡er-lesen, seine Lieb‰e, seine Freude, Herzen# kron und Augen weide. diese i‰ ihm nun entri‹en: solten ni¡t die Threnen fließen? 4.
25
Aber denkt: e# wäre Neid, die Erlösung ihr nit gönnen, und die Ewig' Engel-freud. A¡! wer wolt iezt wüns¡en können | einem Freund da# länger-leben!
30
da die welt i‰ hingegeben in verkehrten Sinn der Hölle; Satan nun i‰ ihr Geselle. 5. Ja ein Mens¡ wie Lucifer, über alle# ›¡ will heben:
35
da do¡ nur vom hö¡‰en her Kron und Zepter wird gegeben. Gott s¡i¿t seine# Grimme# kohlen Dorther wo wir La‰er holen. Mei‰ man findt, an ‰at der Chri‰en,
40
Athei‰en und Sophi‰en. 6. Wa# für Zeiten werden wol no¡ auf sol¡e Leüte kommen? Einer Seel man jau¡zen sol, die entkomt in# Land der Frommen.
45
diese# wehrt‰er Freund! ihn ma¡e fröli¡ in der Trauer-Sa¡e.
Gedichte 284 (1674) und 285 (1674)
Sie wir, wann au¡ wir hin gehen, werden seelig wieder sehen.
CCLXXXV. Auf Frauen Dorotheen Ro›nen Kre‹in geborner Te”lin, Ab‰erben | 1. Ein edle Seel, denkt ‰ät# an Chri‰i Blut. Sie i‰ getau] mit dieser rohten Flut; ›e i‰ darinn gewas¡en rein von Sünden: wa# kan ›e wol auf Erden wehrter# finden. 2. 5
Wann ›e im Spiegel auf den Wangen ›ht da# Blut am S¡nee, die s¡öne Rosen-Blüt: ›e s¡ämt ›¡ roht vor allen Sünden fle¿en, und will ›¡ gern mit Jesus Uns¡uld de¿en. 3. Zeigt diese# Gla# ihr da# Zinober-Blut,
10
da#, wie Corall, auf ihren Lippen ruht: ›e denkt, der Mund muß ihren Jesum loben, der ihr im Blut wieß theure Liebe#proben. 4. S¡mü¿t ihre hand, von Eo# ein Rubin; bekleidt den Leib der Seide Carme›n:
15
›e denkt den Ro¿ in Chri‰i Blut zu färben, und ho[t dadur¡ den Himmel#S¡mu¿ zu erben. 5. Wa# fragt ›e au¡ na¡ Rosenobel-blut? ihr bä‰e# Gold s¡wimmt in der Tagu#-Flut, die Jesu# ließ au# seiner Seite laufen;
20
damit kan ›e da# Rei¡ de# Himmel# kaufen.
393
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
394
6. So thät und da¡t au¡ dieser Edler Gei‰. die Jesu#-Seit' iezt ihre Frey‰adt hei‰, die mit Porfyr der Lanz-mann au#gebauet; da# Jsop-Blüt man ob der S¡welle s¡auet. | 7. Sie gieng zu Gott, dur¡ diese# Rohte Meer:
25
die Feuer Flut vers¡lingt da# Höllen-heer, da# ›e verfolgt. Sie zeltet auf der Heyde der Sternen-Welt, und glänzt in Purpur-Seide. 8. E# ma¡t nun ewig-Rei¡, in Gotte# Rei¡, Blut-Gulden-Sold, die kre‹in, Crösen glei¡.
30
Sie, die gefärbt in Jesu Blut gieng nieder, hell, wie die Sonn', am morgen kommet wieder.
CCLXXXVI. Auf Herrn Jmmanuel Fenden#, Für‰li¡ Sä¡›s¡ Gothais¡en Geheimen CammerSecretarii Grab. Gott war mit mir, in diesem Leben: mit ihm, werd i¡ in jenem s¡weben. Mit Gott, i‰ nun s¡on meine Seel. diß mir erwarb Jmmanuel.
CCLXXXVII. Neu Jahr#-Wuns¡1 E# kam da# Neue Jahr. E# komme Neuer Segen. E# wolle Gotte#hand auf ihn viel Freude legen. __________________ 1
1675
Gedichte 287 (1675), 288 (1675) und 289 (1675)
E# leu¡te Glü¿ und Stern. Jhn leite Gotte# Gei‰. Sein' Ehre mehre ›¡. Sein Name sey beprei‰. | 5
Gott ma¡ e# gnädig wahr, auf diß und man¡e# Jahr. Er s¡ü”e für Gefahr, leg langsam auf die Baar. wann wol bes¡neyt da# haar,
10
hol' er zur Engel-S¡aar.
CCLXXXVIII. Auf meiner EheLieb‰en Dötlein# Claren Catharinen Störin, ihrer Doten To¡ter, GeburtSterben Der Doten Dot i‰ todt, ward bald zum Himmel# Erben, fieng an zuglei¡ auf Erd zu leben und zu ‰erben. Bey Jesu hebt ›e dort ein lange# leben an: die Ewigkeit die Zahl der Jahr' erse”en kan.
CCLXXXIX. Zu Herrn Bur¿hard Lö[elholzen# von Colberg vörder‰en Losunger#, S¡ultheisen#, Duum viri, und Spital pfleger# in Nürnberg Begräbni# Wa# für Trauer? wa# für Treue? Wer bekleidt, die Edle Vätter-Reye | dieser wehrten Städte-Stadt, unsern Raht 5
mit der s¡warzen Smerzen fülle? wa# will die betrübte Stille? wie? wa# saget dieser Sarg? A¡! wa# soll er sagen,
395
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
396
der un# unser teure# Gut verbarg? 10
Sarg! du träg‰ den Träger unsrer Sorgen. Un# la‹t sagen, la‹t un# klagen: A¡! ein Großer wird zu Grab getragen. Ma¡t der Tod die Großen klein? muß dann er der Grö‰e seyn?
15
Der vor wenig tagen no¡ lebte, labte seine Bürger und ›e liebte, der o] vor den Riß ge‰anden: a¡! der liget, Tod-be›eget. Sterb-Gese”, du s¡were# Jo¡!
20
Unter di¡ muß alle# geben Hal# und Leben. Sagt, ihr Lei¡- und Leidgenoßen! nennt den großen Tod, eure noht. Trauret, traute Bürger, trauret,
25
euren Lö[elhol” betauret! A¡! der Kummer-Po‰! Unser Burkhart, Burg-Herr, Hort der Bürger, fiele vor dem Alle#-würger. | kno¡en-krieger, Simson! Rühme di¡:
30
Tausend s¡luge‰ du in Einem. Die Natur-S¡uld s¡enk‰ du keinem. La‹t un# klagen! La‹t un# sagen: Unser Vatter wird zu Grab getragen.
35
Burg, erbaut zum Adler-Ne‰e! halt ein Lei¡en-fe‰, ô Ve‰e! gieß den Threnen-Regenba¡. dort von deinen holen klippen, von ver‰einten Gorgon#-Lippen,
40
unser A¡ ä¡zt E¡o na¡. Unsre Leide#-Lieder ieder, mit er‰aunen, hört vom Felsen kehren wieder.
Gedicht 289 (1675)
397
Trauret, Neron# Mauren, trauret, 45
unsre# Ne‰or# Tod betrauret. Eure Sonn abgehet, Da die Sonne mitten, im Mittag, am Thier Krei#, ‰ehet; mitten in der wo¡en,
50
mitten in dem Staate#-wa¡en, mu‰ ›¡ unsre kron und wonne von un# ma¡en. La‹t un# klagen! la‹t un# sagen:
55
Vnser Elt‰er wird zu Grab getragen. | *
*
*
Wa# der Edle Herr hat o] verlanget einen seelig-san]en Tod, diesen hat er nun erlanget. Er gibt au# dem Sarg no¡ gute Na¡t: 60
Ni¡te# seine Lieb kan töden. hört ihn reden. Lebet, Meine# i‰ vollbra¡t, Edle Raht#-Gesellen, Amte#-Brüder, lebet ein vergnügte# Leben!
65
Gott Eu¡ mir-erwiesene Treu erwieder. Nürnberg, dir, mein Vatterland, mü‹e Wol- und Frieden-Stand Mein Wuns¡ no¡ zur Leze geben. Tod! man muß no¡ danken dir,
70
du ha‰ seiner lang vers¡onet: Er hat unsren Staat bekronet ein halb-hundert Jahre hier Endli¡ muß man graue Weißen, weiße Greißen
75
La‹en na¡ dem himmel reißen. Lieb‰e Bürger, meine Heerde! Euer treuer Hirt gibt gute Na¡t.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
398
Und i¡ weiß | meiner sey bey eu¡ mit Ruhm geda¡t. 80
Wann i¡ leb', in euer herz begraben, da# wird mi¡ in meinem Grabe laben. Er war wehler diese# Jahr. Gotte# Raht hat ihn gezehlet zu der au#erwehlten S¡aar.
85
Wer den himmel, wohl der, wehlet: Sein verdien‰ hat, al# Apell, Jhn gemahlt in unsre herzen: da behält er seine Stell, die er ie”und kan bes¡merzen.
90
Meine Kinder! die i¡ la‹e hinter mir im Wol- und Ehren-‰and: Gott in seine Huld Eu¡ fa‹e! Nehmet no¡, von Mund und hand, eure# Jakob#, diesen Segen:
95
die ihr erbet mein geblüt, habet eu¡ mein Glü¿e mit! diß war de# treuen Vatter# Sagen, so spri¡t der Noris¡e Metell, den die Fortun' im S¡oß getragen.
100
Sie raumt' ihm ein, die hö¡‰e Stell: | Sie ließ ihn mehr al# fünfzig Enkel sehen, drey Eidam au¡ mit ihm zu Rahte gehen. Ein große Anzahl herz betrübet, die ‰ehn und sehn ihn sehnli¡ na¡,
105
in seiner Lei¡e no¡ verliebet. von seinem Lob ›e halten Spra¡. Er hinterlä‹t de# Stamm- und Namen# Erben: so lebt er ja. Ein Fönix, kan nit ‰erben. Tragt dann hin, besenkt die müde Glieder.
110
gute Na¡t! dort sehen wir ihn wieder. Seelig Jesus dort verwahrt die Seele, in der Speer-gespaltnen Seiten-höle,
Gedichte 289 (1675), 290 (1675) und 291 (1675)
Und der Ruhm von seinen edlen Gaben, Lebet ‰ät# auf Erden unbegraben.
CCXC. Ehre hatt' er hier auf Erden: Höher ehrt der Himmel dort. Unser Steurman mu‰ entwerden: Er ›zt fröher in dem Port. 5
A¡! wir wüns¡ten ihm da# leben: da# gibt ihm die bä‹re Welt. Gott kont ihm no¡ Jahre geben: | der s¡on Eilfmal ›eben zehlt. Gar zu s¡nell mu‰ er entkommen.
10
wilkomm i‰ ein guter Bot; der da# Leben ihm genommen; der ihn führte au# dem Tod. Danno¡ sol da# Grab ihn haben: wer ni¡t mehr kan ‰erben, lebt.
15
Kan au¡ die Verwesung laben? dir ein Neue# wesen hebt. Fallen mu‰e, der da‰unde: der ge‰anden, daß er fiel. Ey so heile Gott die Wunde!
20
der ihn dort auf‰ellen wil.
CCXCI. Auf meiner Lieben Base Frauen Catharinen Hartmännin frühe# Ab‰erben 1. War diß da# gehen-au#, zu Grab, vom Vatter#-hau#?
399
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
400
ward so, der Steig der Ei¡en, die Stiege zu den Lei¡en? 5
un# kleidet gar zu bald in s¡warz, der S¡warze wald. | 2. Fand dort so kurzen Raum, der zarte Glider-baum? Er ‰und, wie eine doke,
10
im wei‹en Rinden Roke. Nun s¡reibt man auf diß kleid: Hier liegt die augen weid! 3. Du ma¡‰ an Margari#, die meine S¡we‰er hieß,
15
ô Cathari#, mi¡ denken. die mu‰en wir au¡ s¡enken dem fernen Am‰eldam, da ›e der Tod wegnahm 4. Wa# half, da# Eu¡ gemein,
20
s¡ön wie die Engel seyn? So pflegt ›¡ na¡ den S¡önen der Kno¡enmann zu sehnen, hat er kein' Augen s¡on, führt ›e verliebt davon 5.
25
do¡ i‰ ja no¡ ein Ort, A¡! dort der Sternen Port: da ‰ehen ewig wieder, die hier der Tod wir] nieder; da ›ht man Engeln glei¡
30
da# Heer von Gotte# Rei¡. |
Gedichte 291 (1675) und 292 (1675)
6. Denkt, Vatter! Witwer! denkt: Sie war Eu¡ ni¡t ges¡enkt, ›e war Eu¡ nur geliehen. E# darf zu ›¡ ja ziehen 35
der Himmel, wa# er gab So la‹t ihm seine haab. 7. Am Tag Felicita# vers¡ied die wehrte Ba#: ›e reiset' hin zum Glüke.
40
Hier plagen Strik' und Tüke. Hier i‰ nur Krieg und Strau#: Sie wohnt im Frieden#-hau#. |
CCXCII. Auf Frauen Ursula Seelingin Witwen gebohrnen Bös¡in Ab‰erben. 1. Sterben#-bot! du bi‰ kein Tod: du bi‰ Führer au# dem Leben, da# mit S¡merzen, Ang‰ und Noht, mit so man¡em Tod, ümgeben. 5
diese# Leben, i‰ der Tod: Tod! du bi‰ der Leben# bot. 2. Vnser Tro‰ i‰, Sterbli¡ seyn: son‰ un‰erbli¡ wär da# Leiden. | Wa# wir nennen eine Pein,
10
fördert un# zu leben#freuden. Und da i‰ die bä‰e Ruh, wo der Sand un# de¿et zu.
401
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
402
3. Nur der Seele kerker i‰ dieser körper, ma¡t ›e sagen: 15
Wer i‰, der die Thür aufs¡lie‰, daß der Noht i¡ werd enttragen? dieser S¡lü‹el i‰, der Tod, lö‰ und führt au# aller Noht. 4. Seel'ge Seele! man¡en Tod
20
ha‰ du in dem Leib erlitten. So viel Töde, soviel Noht, haben di¡ auf Erd be‰ritten. Jezt riß di¡ der Sterben#-Bot, in da# Leben, au# dem Tod: 5.
25
Du erzog‰ mit Sorg und Müh, al# der Ehfreund mu‰ entreisen, al# er s¡iede allzu früh, dein und seine kleine Waisen. Dein betrübter Witwen-Stand
30
hört nun auf in Seeling-Land. 6. Du ‰arb‰ ni¡t: nur deine Noht. wir begraben nur dein Leiden. Aller Tod an dir i‰ Todt. Ewig# Leben, gibt dir Freuden. |
35
Unser bä‰er Tro‰, der Tod, i‰ da# End von aller Noht.
CCXCIII. Drey Glü¿e zehlet man: Ein# heiset wolgebohren. da# zweyte, wol gefreyt; da# dritte, Sterben wol. der i‰ zu Glük erkohren,
Gedichte 293 und 294 (1675)
403
den diese# drey erfreut. 5
der Edle Alte Herr, der jüng‰hin ward begraben, sah ›¡ nit nur geziert von dreyen: er hatt' au¡ die Vierte von den Gaben; Er hat au¡ wol regirt. Die Fün]e komt darzu iezt in dem hau# der Seelen:
10
Er lebet ewig wol. Gott la## au¡ soviel Glü¿# die Edle Seinen zehlen! Da# Se¡‰e Glü¿ ihm sol nun folgen: Wol benamt wird sein Gedä¡tni# bleiben, solang man Mens¡en ›ht
15
auf diesem Erden-Rund. Vorau# wird Nürnberg s¡reiben den Vatter in# gemüt.
CCXCIV. Auf Herrn Tobiae Tu¡er# Senatoris und Elti‰en Genannten# in Nürnberg Ab‰erben. | 1. S¡nee der Alten! du zerrinn‰: wird e# au¡ wol Fluten geben? Feuer-Ströme, kriege#-Brün‰', über un# ja s¡wällig s¡weben, 5
die au# unsrem Sünden-Meer Gotte# heißer zorn gezogen. die entbrannte Wolken-Wogen donner-kna‰ern auf un# her. 2. Ni¡t# mehr Gott an un# gefällt.
10
die Vernun] vers¡lingt den Glauben. Liebe raumt da# Herzen-Feld. Herling' heißen unsre Trauben. Tugend wird der La‰er kleid. Kan der Himmel bösen Leuten,
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
404
15
kan er geben gute zeiten? Er muß un# entziehn die Weid. 3. Wol den Seelen, die der Tod au# dem Wetter, da# herru¿et, die der gute Gotte#-Bot,
20
au# der Sodom# welt wegzu¿et: eh no¡, da# s¡on droht und blizt plazt herab da# Regen-Feuer. Jn de# Grabe# Hölen-S¡euer Loth getro‰ und ›¡er ›”t. 4.
25
Edler Elt‰er diese# Staat#! | ihr habt lang allhier ges¡wi”et auf der Ehren-ban¿ de# Raht#: da man hart auf kü‹en ›”et, von der Sorgen la‰ bes¡wert,
30
die die Neig der zeit aufbürdet. Jezt der Himmel eu¡ bewürdet: da von keiner Noht man hört. 5. Der den Sonne-Lauf gezehlt über a¡zig mal auf Erden:
35
Seine Seele Gott vermählt, mu‰ nun selber Sonne werden. der allhier so man¡e# Jahr, sorgte für den Bürger-Orden: i‰ nun himmel# Burger worden,
40
mehrt der Au#erwehlten S¡aar. 6. Sein Glaub von dem Gotte#Lamm, de‹en Blut vor un# geronnen, die S¡neeweiße Wolle nahm, hat ein Tu¡ darau# gesponnen:
Gedichte 294 (1675), 295 (1675) und 296 (1675)
45
diß i‰ seiner Seel Gewand. Jn deß hat au¡, ob er s¡eidet, sein Stamm wieder wolbekleidet seine Stell im Rahte#-Stand
CCXCV. Ehren gedä¡tni# Herrn Johann von Kempen Erbsaßen | auf S¡wannenburg in O‰Jndien, der Holländis¡en Compagnie daselb‰ Leutenant#. 2. Promontorium Bonae Spei. Al# Herr von kempen er‰li¡ dort au# Bataw unter Segel abgereiset: die fahrt er nahme na¡ dem ort, der lang‰ da# haupt der Guten ho[nung heiset. 5
Da# Himmel-Land i‰ dieser Port, Der unsre ho[nung mit verlangen speiset. Dahin drang au¡ sein Glaube fort: Da wohnt er nun, mit Sternenglanz umkreiset. Dort jene# half er nehmen ein:
10
nun i‰ au¡ diese# worden seyn.
CCXCVI. 4. Von Kempen, del Campo. Vom Herzog-Stamm del Campo i‰ entspro‹en, de# herrn von kempen Ehgemal. der Name zeigt den vor›¡t-‰rahl: im himmel war die Heurat lang‰ bes¡lo‹en 5
Wa# Gott gepaart, da# muß zusammen gehn: solt e# au¡ gar in Jndien ges¡ehn.
405
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
406
CCXCVII. 5. Die S¡wannenburg Jn Herrn von kempen war die Venu# selb‰ verliebt: | Sie ward sein Ehgemal in seiner Hyacinthe, auf ihrer S¡wannenburg. zu lezt, al# die Beminnte mit ihm, zur Wiederkehr, ›¡ auf da# Meer begibt: 5
der Venu# Vatterland, die See, ›e ihm abnahme. Jedo¡ ihr kinder Paar mit ihm zu hause kame.
CCXCVIII. 6. Kempis, Kempe. Kempis s¡rieb den Chri‰en Regeln, Chri‰o re¡t zu folgen na¡: Kempe thät, wa# der gelehrt. So vereint ›¡ Spra¡ und Sa¡. Der da war ein Chri‰en Mu‰er, abge‰orben dieser Welt, Seelig iezt bey seinem Chri‰o leu¡tet in dem Sternen-Zelt.
CCIC. 7. Von Kempen, vom Kämpfen. Herr von Kempen, hat vom Kämpfen seinen Adel mit dem Degen hergeholt. Da# i‰ Ehre, die da i‰ der Tugend Sold: Son‰en glei¡et ›e den Dämpfen. |
Gedichte 300 (1675), 301 (1675) und 302 (1676)
CCC. 8. Die Brüder-Blumen. Nasturtium Jndicum Der Jndis¡ Rittersporn, war Zweyer Brüder Band: Der truge ›e am Fuß, der ander in der hand. Sie kämp]en beyde au¡: Der dort mit den Barbaren; Der mit der Barbarey, die Spra¡e zu bewahren.
CCCI. S¡ä”e der Neuen Welt. 9. Der über Meer herbra¡t viel S¡ä”e, Gold und Geld: Fort! spra¡ er, la‹et un# der Wolken Meer dur¡fahren! Dort find i¡ S¡ä”e-voll die Neue güldne Welt. J¡ gebe alle# hin, und kauf nun diese waaren. 5
Wol, Hau#raht Canaan#! wer wolt hier a¡ten dein? Dort sollen ja die S¡ä”' in Gosen unser seyn.
CCCII. Auf Herrn Johann Leonhard Stöberleinen# Söhnlein# Johann Andrea# Ab‰erben 1. So muß dann also, zu den Wiegen | ›¡ ‰ellen hier die s¡warze Baar? Da# Söhnlein geht im Sarge ligen, da# jüng‰ in Mutterleib no¡ war. 5
Vorge‰ern hieß e#: hier ein Sohn! heut führet ihn der Tod davon.
407
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
408
2. A¡ kurze freud, auf lange# ho[en! hier hat, ein ganze# Wüns¡e-heer, unglü¿li¡ mit dem Tod getro[en: 10
dem Wütri¡ bleibt de# Sige# Ehr. Wa# i‰ e#, wa# hier i‰? ein Traum, ein Wind, ein S¡atten, Rau¡ und S¡aum. 3. E# bleibt ni¡t, un# wird nur gewiesen auf Erden, wa# erge”en kan.
15
Den Tro‰ der Zeit, den armen, diesen, mag heben ho¡ ein Pöbelmann; Di¡, wo un# blüht die fä‰e Freud, di¡ s¡ä”en wir, ô Ewigkeit! 4. La‹t Stämme immerhin verdorren,
20
ob ›e gewähret lange Zeit: Die Welt-Neig ma¡et nur zu Storen die Zweige, nun da# Ende dreut. Wol kränkt e# o] im Paradi# den, der auf Erden kinder ließ. 5.
25
J‰ bäßer, la‹et ›e nur ‰erben, | wann ›e, für Erden Vatter-Gut, de# Himmel# Vatter# Rei¡ ererben. den Rei¡thum smelzt die lezte Glut, er zieht au¡ wol zur höll die Seel:
30
viel nü”er i‰ die Grabe#-Höl. 6. La‹t eure Kindlein zu mir kommen, wehrt ihnen ni¡t, e# i‰ ein Neid; Zu Gott ›e werden abgenomen, ihr i‰ da# Rei¡ der Seeligkeit:
Gedicht 302 (1676)
35
409
so spra¡ de# Hö¡‰en Vatter# Sohn. drüm zog diß Söhnlein au¡ davon. 7. La‹t dorten kommen an, la‹t gehen, die kleinen, au# dem Ungema¡: Die ›nd#, die an den Sternen-höhen,
40
al# Edel knaben, folgen na¡. Dem Gotte# Lamm, al# Engelein. Wo könt au¡ ihnen bäßer seyn? 8. Diß Söhnlein mag wol Engel heißen: Am Engel Fe‰ zur Welt e# trat.
45
Die Neugeburt ihm au¡ solt weißen die Eil-fart na¡ der EngelStadt: Dort hub e# hin der wehrte dot. dorthin i¡# hole: spra¡ der Tod. 9. So gebt dan Maß den bittren Zähren,
50
ihr Wehrten! Euer frommer Will muß Gut# und Gotte# Raht nit wehren. | da# bä‰e i‰, man halt ihm ‰ill, und denk, wa# au¡ mag kommen an: Gut i‰ e#, weil e# Gott gethan. 10.
55
Die wolte wüns¡en Glü¿, die hand, ie”und muß klagen, daß dot- und Vattern hat der Tod da# Kind enttragen, da# Einige, den Sohn. So nehmt hiemit nun an, weil er ni¡t jublen darf (wa# solt ein kränkling können? er muß do¡ trö‰en, ja, daß man ihn treu mag nennen)
60
diß heis¡re Tro‰ Gesang, von Eurem Floridan.
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
410
CCCIII. Zur Lei¡ Predigt Herrn Johannis Hieronymi Lö[elhol” von Colberg Senatoris Norici. Wer überwindet, dem will i¡ zu e‹en geben vom Holze de# Leben#, da# im Paradei# Gotte# i‰. Apoc. 2. v. 7. 1. Wie la¡e‰ du, ô edler Eden*-wald! der Name ja di¡ nennt der Wollu‰ Halt. e# hat der Grie¡* ›e au¡ von dir genennet. Wie seelig hat ›¡ Adam dort gekennet! | 2. Wie labt un# no¡ ein s¡öner grüner Häin,
5
der S¡atten nur! wa# mag der körper seyn? O Paradei#! in dir war Wonne-wohnen: da man¡er Baum die Ruhe kont bekronen. 3. E# gieng und lag der Mens¡ im Sammet-Gra#. der Zuker-Sa] in allen kräutern saß.
10
Der Honigseim, wie Harz, au# Bäumen flo‹e, Und Malva›er, auf gülden Kiesel s¡oße. 4. Meet-süße# Ob‰, war aller Zweige Bürd, von Gotte# hand, wie man e# iezt, Condirt. der bä‰e Stamm dort in der Mitte ‰unde:
15
davon man ›¡ un‰erbli¡ e‹en kunde. 5. O Hohfart-Seu¡! dur¡ di¡ ward Eden öd. da# Paradei# iezt auf den Sternen ‰eht: _________________ * **¹don¾
Gedicht 303 (1676)
411
alda soll der vom Holz de# Leben# e‹en, 20
der hier lä‹t ab verbotne Fru¡t zufre‹en. 6. Der Weg dorthin, mit Dornen i‰ verzäunt; die Thür verwa¡t, der Tod, der lezte feind. den muß man gehn, und diesen überwünden: Wann man den Baum de# Leben# denkt zu finden. | 7.
25
Den hat gesu¡t, der fande dur¡ den Tod, der Edle herr: der nun i‹t Engel-Brod. Sein Stammen# Nam' ihn o] zur Anda¡t wiese, daß ihn verlangt na¡ Holz vom Paradise. 8. Er war hier selb‰ ein Baum, bey dem viel fru¡t
30
und S¡atten ward gefunden und gesu¡t; ein Stamm, der Stadt und Staat zu ‰ü”en diente. vom klugen Raht sein haupt, der Gipfel, grünte. 9. Er fiel und ward vom Tode abgehaut. Jn# Paradei# man ihn verse”et s¡aut:
35
Jn Jesum er, al# de‹en zweig, nun ›nket, au# diesem Baum ein ewig# Grünen trinket. 10. Wol dem, der bald, wie du, du Edle Seel! zum Leben#-holz rei‰ au# der leibe#-höl! Wann werd au¡ i¡, na¡ bittren Ang‰-verdrüßen,
40
ô Paradei#! dein Edle# Süß-Holz küßen? |
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
412
CCCIV.1 Auf Herrn Heinri¡ Grundherrn Senatoris Norici Ab‰erben Grablieder. Au# 2 Tim. 4. v. 18. 1. Wer nur den lieben Gott lä‹t ma¡en, befihlt ›¡ ihme, wie man sol: sein Vor›¡t au¡ wird ihn bewa¡en. der liebe Gott ma¡t alle# wol. Wer Gott vertraut, der wird getrö‰,
5
von allem Ubel no¡ erlö‰. 2. Der arge Bö#wi¡t au# der Hölle, ‰ät# für die frommen Böse# wirkt. J‰ man ni¡t seiner Welt geselle: man wird von Leid und Neid bezirkt.
10
Die Dornen, ›nd der Rosen Ne‰. Gott trö‰et und zulezt erlö‰. 3. Hier mag da# Rei¡ de# Satan# drü¿en: wol dem, dem Feind i‰ Gotte# Feind! Dort Gotte# Rei¡ wird süß erqui¿en,
15
wo der Regent un# i‰ befreundt. die Erde plagt, ›e i‰ verbö‰: der himmel trö‰et und erlö‰. 4. Hier zieht die Seel am Leibe#-Karren: | ihr Tod i‰ diese fleis¡e#-La‰.
20
Sie seufzt: wie lang do¡ muß i¡ harren, seyn diese# Bösen wirte# Ga‰? Sie denkt an Gott, und wird getrö‰: der Tod von diesen Tod erlö‰. ________________ 1
1676
Gedichte 304 (1677) und 305 (1677)
5. 25
A¡ daß die hülf au# Zion käme! (rief o]mal# diese edle Seel) a¡ daß Gott bald die band' abnähme von dem gefangnen Jsrael! Gehab di¡ wol! du bi‰ getrö‰:
30
Gott hat di¡ dur¡ den Tod erlö‰. 6. Er gienge ‰ät# in Tod#-gedanken, seit ihm den Freund geraubt der Tod. zulezt entkam er au# den S¡ranken, wo ihn umfing der Smerzen Noht.
35
Er ward, Gott half ihm auf, erlö‰ vom Tod, er wird von Gott getrö‰.
CCCV. Abs¡ied-Lied Na¡: Fromme Herzen finden ni¡t. 1. Edle Seele! ja du bi‰ nun von Noht und Tod entbunden. Jesus dein Erlöser i‰, und du ruh‰ in seinen Wunden. | 5
Wo gut wohnen i‰, wohn‰ du. Lu‰ die Fülle, fällt dir zu. 2. Vber Kidron# s¡warzen Ba¡, bi‰ du Jesu na¡gegangen; und dein Leiden#-Ungema¡
10
hat mit seinen angefangen. E# i‰ gut, gekreu”igt seyn: Also geht man Himmel-ein.
413
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
414
3. Ja, mit Jesu dort regirt, wer mit ihm hier lebt im Leiden. 15
Leiden sey un# keine Bürd: dort darauf ›¡ reimen Freuden. dieser Tro‰, in Ang‰ und Müh, i‰ die bä‰e Poesy. 4. A¡ ja! deine Herrli¡keit
20
i‰ nun himlis¡ angegangen: mit der du, im le”ten Streit, hier ni¡t wolte‰ Titel-prangen. Ehre, die auf Erd ein Traum, findet er‰ im Himmel raum. 5.
25
Hohe Seel! du ha‰ gewu‰, daß man müß dur¡ Demut ‰eigen. dise Tugend, deine Lu‰, ließ di¡ keinen ho¡mut zeigen. | A¡! wie s¡ön wird seyn die Kron,
30
die dir Gott nun gibt zu lohn. 6. Wer kan sagen, wa# Gott hat über un# ihm vorgenommen: da vier Räder au# dem Raht, an vier E¿en, un# entkommen?
35
Alt und jung, ein doppel-Paar un# verließ in einem Jahr. 7. Nun Gott wende, wa# un# droht, oder ende gar diß Leben, da# nur s¡webt in Ang‰ und Noht.
40
Dir wir gute Na¡t iezt geben
Gedichte 305 (1677) und 306 (1677)
Edle Seel! du geh‰ voran: wol der, die dir folgen kan! 8. Jesu# i‰ nun Ehgemal, Gott i‰ Vatter, ihr Betrübten! 45
Weinet ni¡t, versenkt die Qual, denkt, ihr seit ihm die Geliebten. Er i‰, der die Wunden ma¡t', auf da# Heilen s¡on beda¡t.
CCCVI. Zur Lei¡e Herrn Johann Wolfgang Sexti Studiosi. | 1. Wie eile‰ du so s¡nell dahin zum Vatter, Sohn de# Se¡‰en? Weil i¡ bey ihm beglü¿ter bin, und ›” im S¡oß de# hö¡‰en. 2. 5
Hält di¡ die Witwe gar ni¡t an, die Mutter, die di¡ liebet? Dort, wie zu Naim er gethan, mi¡ Jesu# wiedergibet. 3. Wer i‰ indeß, der Tro‰ zuspri¡t,
10
der ihr da# haupt aufhebe? Hört Jesum spre¡en: Weine ni¡t! laß Todte gehn, i¡ lebe. 4. Die Lämmlein blären auf der Heid, die du mit kun‰ getränket.
415
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
416
15
Mir Jesu# rie[ zur Himmel#Weid, die Leben#flut eins¡enket. 5. Belobt du hier gewesen bi‰, in den Gelehrten-Orden, da# Wi‹en hier nur Stükwerk i‰:
20
dort bin i¡ Doctor worden. 6. Du ware‰ hier den Bildern hold, die man in Kupfer gräbet. Dort glänzen ›e von Sonne-Gold: wo nun au¡ meine# Lebet | 7.
25
Die Stammen ma¡t‰ du hier bekandt der großen Leut auf Erden. Jm himmel i¡ ›e bäßer fand: da kan man Edel werden. 8. Und wolt‰ du ni¡t mehr, wie zuvor,
30
hier unsre Mu›k zieren? Viel süßer mi¡ der Engel-Chor lehrt spielen auf Clavieren. 9. Fand‰ du dan soviel Gute# dort: wen wundert nun dein Eilen?
35
Ein s¡neller Sprung zur himmel#Pfort' i‰ bäßer, al# Verweilen. 10. Nun, lieb‰er Se¡‰er, lebe wol bey den viermal-se¡# Alten! Wer mir na¡folget, ewig sol
40
mit Jesu Tafel halten.
Gedichte 307 (1673) und 308 (1673)
CCCVII. Auf die Hi‰orie der Samaritana1 in einer Hau#Apotheke. J.
J¡ bin die re¡te Leben#-quelle: Wer dur‰ hat, ›¡ zu mir geselle.
S.
Jesu! den Labtrank meiner Seele hol i¡ au# deiner Wunden-höle. | #
J.
5
J¡ bin der Heilbrunn, ma¡ gesunde. die Apothe¿, i‰ meine Wunde.
S.
Mein Arzt, mein Tode#Tod, mein Leben! du wol‰ di¡ mir zu trinken geben. #
J.
Leben# wa‹er von mir quillet:
S.
diß den Seelen-dur‰ mir ‰illet:
wen da dur‰et, kom zu mir.
10
i¡ trink mi¡ gesund bey dir. __________________ 1
1673
CCCVIII. Jungfrauen Barbara Ba¡männin Grablied. Wa# i‰ Leben? eine Rei# dur¡ die trübe Trübsal-Pfü”en. do¡ ›e geht zum Paradei#, wo ›e endt da# Threnen-s¡wi”en. 5
A¡! dann fort, dem himmel zu, wo die Häuser ›nd der Ruh. Wa# i‰ Freude? nur ein Traum, der vergehet im Ent‰ehen. dort hat re¡te Wonne raum,
417
S. v. B Todten-Andenken und Himmels-Gedanken
418
10
wo viel Tausend Sonnen gehen. Gute Na¡t, ô Erden Ma¡t! Seelig, wer im himmel wa¡t. Wa# i‰ Haabe? nur ein Koht, den man gräbet au# der Erden. |
15
Aller Rei¡tum i‰ ein Koht: dort soll un# der Centner werden. welt! an Güter häng den Muht: Mein S¡a”, i‰ da# hö¡‰e Gut. Wa# i‰ S¡önheit? nur ein Fell.
20
da# den Sa¿ voll Unflat# de¿et. Wa# i‰ Lieben? eine Höll, die den Leib mit Sünd an‰e¿et. Jesus i‰ der S¡ön‰e Held: diesen hat mein herz erwehlt.
25
Wa# i‰ süße S¡leker-Ko‰? eine Ma‰ der Würmer-Höle. Engel-Brod und Nectar-Mo‰ wartet dort auf meine Seele. Welt eins¡enket lauter Qual.
30
Mi¡ dür‰ na¡ dem Himmel-Mahl. Wa# i‰ Ehr' nur ‰olze Tra¡t? S¡atten, Lumpen, eitle# Pralen. A¡! wa# hil] der tolle Pra¡t. Bäßer i‰#, von Tugend ‰rahlen.
35
A¡! der Tod komt über Na¡t: der Ma¡t allen Pra¡t vera¡t. Seele! also sagte‰ du, Jungfer-Seele! in dem Leibe. Gott spra¡: führt mir dise zu,
40
die i¡ zu den Frommen s¡reibe. | Ja, du folg‰ dem Lamme na¡, da# di¡ führt zum Leben#-ba¡.
Gedicht 308 (1673)
419
Deine Speiß i‰, Himmel-Brod, du trink‰ au# den Leben#-Flü‹en: 45
dahin di¡ der liebe Bot, a¡! der Tod, hat führen mü‹en! Seele, die man laßen sol! nun gehab di¡ ewig wohl! |
S. v. B. Dichterey-Sachen
Gedicht 309 (1677)
423
309. Auf Herrn Georg Sigmund Fürer# etc. Nürnbergis¡en Raht#-Dritten, Kir¡- und S¡ulherrn Ab‰erben Der Tod, a¡! der i‰ wohl der allergrö‰e Führer. Un# er entführt und raubt die Führer und Regirer von unsrer Stadt und Staat. Und diese ni¡t allein: no¡ Für‰ no¡ Bauer hier vor ihm kan ›¡er seyn. 5
E# wird wol keine Stund vergehen und entwerden, da tausend Mens¡en er ni¡t führet von der Erden. der Creu”gang wei‰ e# dort in der Rauracer-Stadt, wo Holbein# Pinsel prangt, den niemand rühmet satt, der au¡ ge‰orben lebt. Entführer mag er heißen:
10
er führt am Ende fort. Er ma¡t die Be‰en reisen, die Alten, deren Treu und lang-gehäu]e Wi” in dieser Zeiten-Neig un# konte werden nü”. Wo aber führt er hin? au# dieser zu der Neuen, in eine beßre Welt, wohin wir Wüns¡e ‰reuen,
15
wohin ein Chri‰ ›¡ sehnt. dort i‰ man wol verwahrt. dort unser Fürer au¡ hinkehrte seine Fahrt. Un# i‰ ja über-weh, dur¡ seinen Tod, ges¡ehen. do¡, weil wir seine Stell all-wol erse”et sehen: Wir gönnen Jhm den Taus¡, und krönen seinen Prei#,
20
der son‰ kein Ziel, al# nur der Welt ihr Ende, weiß. |
310. Se¡‰e# Sinnbild Zur Jesu#-Jugend Jllustris Uraniae. Ein Stern, der Gekrönten Sonne von Morgen her na¡laufend. Spru¡. Jhme na¡, zu Jhme. Johanne# liefe vor: der Stern ihm laufet na¡ von Morgen, der do¡ son‰ der Morgen-Sonn vorgehet.
S. v. B. Dichterey-Sachen
424
Die Sonne, Gotte# Sohn, vermens¡t im Stalle lag: E# komt ein Himmel#Bot, ihm glü¿ zu wüns¡en, sehet! 5
Und weil er solt ein Rei¡ auf Erden ri¡ten an: so führt der Stern ihm zu, ein große# Volk, die Heiden. der blinde Jud' im Lie¡t, ihn ni¡t erkennen kan: so wird dann dieser Hirt da# Volk von Japhet weiden. Sein König, Satan dort und hier Herode#, sey:
10
Er saße in dem Lie¡t, hat do¡ die Na¡t geliebet. Wir tretten au# der Na¡t, dem lieben lie¡te bey, da# unser König i‰, un# dort den Himmel gibet. J¡ will, wie dieser Stern, dir, Jesu, laufen zu: i¡ will, ob deinem Stal, in Elend ‰ille ‰ehen.
15
J¡ lauf dir zu: laß mi¡ dir laufen na¡ zur Ruh! So werd i¡ ewig dort und seelig mit dir gehen. 5 Octobris
311. Siebende# Sinnbild. die Simeon#-S¡au. Ein Wagen von Wolken, hinten an ‰at der Räder Engel, die den Fahrenden halten, vornen au¡ zween, die glei¡sam den Wagen ziehen. darauf fähret die Seele, al# eine S¡äferin, in wei‹em Kleid, den Kel¡ mit dem Oblat-Bild de# Gekreu”igten Chri‰i vor ›¡ haltend. Oben ers¡eint Jesu# mit einem SonneAntli”. Unten auf der Erden ‰ehet eine SonnBlume. Spru¡. Sehen ma¡t Sehnen. A¡! wie Wunder-seelig waren Augen, die di¡ sahen hier Jesu, in den Fleis¡e#-Jahren, ô du s¡ön‰e Mens¡en-Zier! 5
Liebli¡ war da# Leibli¡-Sehen, Huldrei¡ war dein Ange›¡t. A¡! wa# wird dan dort ges¡ehen, da man di¡ ›ht in dem Lie¡t?
Gedichte 311 (1677) und 312 (1677)
425
Kan man nun zu dir ni¡t kommen? 10
Ja! du wohn‰ in deinem Wort. Al# i¡ seine Stimm' vernommen, fand i¡ meinen Lieb‰en dort Jesu# i‰ ja, wo er redet, der an allen orten i‰. |
15
Bald er gar zu Ga‰ mi¡ lädet, und mein Gei‰ ihn herzt und kü‹t. Jesu, ja, mein Glaub di¡ ›het. A¡! du gehe‰ zu mir ein. deinen Leib mein Herz anziehet,
20
trinkt den rohten Wunden-Wein. Dur¡ diß Sehen, w䡉 da# Sehnen, ewig dort zu s¡auen di¡. Bittet ihn do¡, meine Threnen! daß er mi¡ bald nehm zu ›¡.
25
Dünkt mi¡ do¡, der Engel-Wagen komm und heiß mi¡ ›”en auf. Geh, ô Seele, laß di¡ tragen, end, wie Simeon, den Lauf. J¡ die Blume, ihm die Sonne,
30
lang s¡on sehnli¡ sahe na¡. Sey wilkommen, komm zur Wonne! diß i‰ meine# Freunde# Spra¡. die 11. Octobris |
312. Uber Herrn Mi¡ael Rauken#, Burger# und Mahler# in Crail#heim Ab‰erben. Wann man hier verliert die Lieben: a¡! da# i‰ ja Trauren# wehrt. do¡! man kürze da# Betrüben. Sie ›nd seelig eingekehrt
S. v. B. Dichterey-Sachen
426
droben, wo ein ewig# Wohnen
5
kan mit Seeligkeit bekronen. hei‰ e# do¡ nur vor-gegangen: und wir werden folgen na¡. La‹t ›e mit der Heimkun] prangen. Unser Leid und Ungema¡
10
wird ›¡ au¡, wie ihre#, enden. La‹t den Sinn zu Gott un# wenden. Starb der Vater: Jener lebet, den wir tägli¡ spre¡en an. Ob der Gatt' im Tode s¡webet:
15
Gott i‰ frommer Witwen Mann. La‹t e# gehn na¡ Gotte# Willen: Er wird alle# Leid no¡ ‰illen. die 18 Octobris |
313. A¡te# Sinnbild, zur Jesu#-Jugend. Der Exulant Jesu#. Ein Habi¡t, einem entfliehenden Regulo na¡‰ellend, der na¡ einer Fel#klu] flieget: nah dem Habi¡t s¡ie‰ unten ein Genius mit Fledermau#flügeln, da der Pfeil s¡on flieget. Spru¡. Jhm bleibt die Kron: du mu‰ davon. Feind Herode#! wen verfolg‰ du mit dem krummen S¡nabel-S¡werd, mit den Blut-betrie]en Klauen? Sagt dir, Bluthund, ni¡t dein Satan, daß der Himmel iezt auf Erd, daß Gott selb‰ im Fleis¡ zu s¡auen? Du verfolg‰ nit deine Söhne: dieser hier i‰ Gotte# Sohn,
5
den du ni¡t, wie ›e, kan‰ würgen. S¡eint er kleine: Denk, sein Name* ihm verspri¡t die grö‰e kron, diesem unsre# Heile# Bürgen. _________________ * Regulu#.
Gedichte 313 (1677) und 314 (1677)
427
Wil‰ du, der dir gab da# Leben, tödten, der vom ew'gen Tod 10
di¡ wolt lösen und befreyen? Tob, du toller Jdumeer, den Gesalbten ‰ürz in Noht: Gott verla¡t dein li‰ig# dreuen. Er wird, den du mördli¡ su¡e‰, in Egypten ›¡er seyn: du kan‰ deinen Gott ni¡t töden.
15
Aber, Wütri¡, auf di¡ selber flieget s¡on der Pfeil herein, der di¡ gibt den Tode#-Nöten. Jesu# ‰ürzt vom Thron Tyrannen, sezt ›¡ ewig selb‰ darauf, da er tausend-groß muß werden. La‹t die Fitti¡-Riesen tro”en: bald wird seyn der ‰olze Hauf
20
ganz vertilget von der Erden. 31 Octobris |
314. Neunte# Sinnbild der Verlohrne Jesu#. Ein Ring von einer hand au# der Wolke unter ›¡ gehalten, daran der Ka‰en herzgeformt und leer: Unten auf einem Tis¡ ligt der herau#gefallene Demant auf einem aufges¡lagenen Bu¡. Spru¡. Verlohren, iedo¡ zu finden. Herze! du bi‰ Jesu Ka‰en, da er immer su¡t zu ra‰en: wie die edle Diamanten ›nd der Ringe Pra¡t-Verwandten. 5
O] du diesen S¡a” verliere‰, deinen Jesum ni¡t mehr spüre‰. Sey getro‰, denk, daß er gehe, ›¡ zu bergen in der Nähe. Er will nur die Probe sehen,
10
ob du ihn werd‰ su¡en gehen; ob du werde‰ ihn mit S¡merzen wieder laden ein zum herzen. Su¡ umson‰ ni¡t da und dorte.
S. v. B. Dichterey-Sachen
428
Salem zeigt ihn dir im Worte: 15
in dem Bu¡, von Gott ges¡rieben, find‰ du diesen deinen Lieben. Weg, ihr eitlen Edel‰eine! mein Kleinod i‰ dieser Eine. Jesu, wol‰ mein Herze zieren:
20
laß e# nimmer di¡ verlieren. Eodem |
315. Uber Frauen Sophien Ju‰inen, Herrn Valentin S¡ü”en# EheLieb‰in gebohrnen S¡miedin, kreißende# Ab‰erben. Die drey-geliebte gedritte S¡önheit. Singweise: Jesu meine# Herzen# Freud. 1. Lig‰ du s¡on im Todten-S¡rein, s¡ön‰e# Leben! Mu‰ un# gute Na¡t dein S¡ein, Sonne, geben? 5
S¡lu¿t da# Grab die Zier hinein, will, daß Erde so ein Himmel werde? 2. No¡ ni¡t hat dein Flur gezehlt dreißig Lenzen,
10
Rose! und du end‰ entseelt a¡! dein Glänzen. Der zum EhS¡a” Di¡ erwehlt, klagt: Nur Neune ware‰ du die Meine.
Gedicht 315 (1677)
429
3. 15
Ni¡t der Leib, der Seel Gewand, glänzt' alleine. Au¡ der S¡önen, an Ver‰and, war‰ du eine. deine# Herzen# Tugend-Brand
20
hervor-‰rahlte, di¡ no¡ s¡öner mahlte. 4. deine Hand, den Armen blieb allzeit o[en. Beyder Herze brant' in Lieb.
25
Glaub und Ho[en, ‰et# au# deinem Herzen trieb heiße Worte, hin zur Himmel#Pforte. | 5. Gern war‰ in dem Tempel du,
30
fromme Seele. Süß der Anda¡t ‰immte zu, deine Kehle. Drum rie[ dir die Himmel#-Ruh, dreimal-S¡öne!
35
daß man dort di¡ kröne. 6. Drey-geliebte! Mens¡ und Gott, na¡ dir brennte, au¡ der Engel, Gotte# Bot, der Eu¡ trennte,
40
der nur hei‰, ni¡t i‰, der Tod. Gern du gienge‰, Himmel-Ko‰ empfienge‰.
S. v. B. Dichterey-Sachen
430
7. Dort wird deine S¡önheit ›¡ rei¡ verneuen. 45
dort gedritte Liebe di¡ wird erfreuen. Gott und Engel seeligli¡, und die Frommen, heißen di¡ wilkommen. 8.
50
diesen guten Taus¡ gönn Jhr, wer Sie liebet. Jesu Zukun] komt nun s¡ier, wiedergibet, wa# der Tod entri‹en hier.
55
Auf diß kommen freuet eu¡, ihr Frommen! die 20 Novembris |
316. II Glaubige Uberwindung de# Unüberwindli¡en. Jacob: J¡ laße di¡ ni¡t, du segne‰ mi¡ dann. Gen. 32. 26. Jch, darf i¡, der arme Zwerg, ‰ehn zu kampf mit einem Riesen? Wann hat, gegen einen Berg, ›egha] ›¡ der Staub erwiesen? 5
Onma¡t mit der Allma¡t fi¡t. Glaube, do¡ den Sieg verspri¡t. Lasse nur, i¡ laß ni¡t ab, frommer Jesu, laß mi¡ ›egen.
Gedicht 316 (1677)
431
diese Stärke, die i¡ hab, 10
gab‰ du selber mir zum kriegen. Ob mi¡ s¡on dein Arm befi¡t: dein Mund mir den Sieg verspri¡t. Dich i¡ fa‹e, di¡ hab i¡ in den Armen, nun i¡ ringe.
15
Ob die deinen drü¿en mi¡: an dein Herz i¡ also dringe. J¡ weiß, daß e# endli¡ bri¡t, und mi¡ lä‹t erligen ni¡t. Nicht au¡ s¡wä¡er i‰, al# du,
20
hier mein Glaube, der di¡ bindet: diese Kra] s¡i¿‰ du mir zu, die dur¡ mi¡ di¡ überwindet. | Deine Allma¡t in mir fi¡t: J¡ kan unterligen ni¡t.
25
Du, du ha‰ ja selber mi¡, trauter Jesu, kämpfen heißen. Laß dann überwinden di¡: deine Worte wahr zu weißen. Bi# dein Mund mir Segen-spri¡t,
30
Jesu, di¡ i¡ la‹e ni¡t. Segnest du, so laß i¡ ab. Du kan‰ lo# von mir ni¡t werden, bi# i¡ deine Antwort hab. Di¡ zieh i¡ herab auf Erden.
35
Hör, wa# mein Vertrauen spri¡t: Meinen Jesum laß i¡ ni¡t. Mich wol‰ du ni¡t sehen an, al# bes¡mizt mit Sünden-fle¿en. Denke, wa# dein Blut gethan,
40
da# mi¡ kont mit Wolle de¿en. Ob die S¡uld mir widerspri¡t: J¡ laß do¡ von Jesu ni¡t.
S. v. B. Dichterey-Sachen
432
Dann wir‰ du mir helfen ja, dein' und meine Feind', au¡ dämpfen. 45
Du bi‰ näher, ›nd ›e nah, ma¡‰ den guten Kampf mi¡ kämpfen. Ob der Tod da# Herz mir bri¡t, nimt er mir do¡ Jesum ni¡t. Jesum wolte la‹en ni¡t,
50
die do¡ gern die Welt verließe, diese Seele, die zum Lie¡t ihr Erlöser wandern hieße. Jhr Aug war auf ihn geri¡t. Er verließe ›e au¡ ni¡t.
55
So ein Herze muß e# seyn, da#, an seine#, Jesu# drü¿et. legt den Leib in# Grab hinein! Gott die Seel ihm wieder s¡i¿et. Wer ihn hält, (der Glaube spri¡t)
60
den verlä‹t au¡ Jesu# ni¡t. die 21 Ejusdem |
317. Zehende# Sinnbild zur Jesu#-Jugend. da# Zeugni# Johannis von Jesu. Ein halber Thierkrei# uber der Sonne, der mit dem Lamm ›¡ anfähet und mit der Sonne ›¡ endet. Unten ein Adler in dem BergNe‰, seine Jungen gegen die Sonne haltend Spru¡: Er zeuget und zeiget. Zween Johanne# Adler ›nd, zeugen von dem Lamm und zeigen: heißen au¡ ihr Brut-Ge›nd diese Sonne sehen ‰eigen. 5
Sie tritt hier, al# Lamm, herein, da ihr niedre# Hau# der Wider:
Gedichte 317 (1677) und 318 (1677)
433
will für un# der Sünder seyn, lä‹t ›¡ sla¡ten, s¡lagen nieder, trägt die S¡uld der Mens¡en-Welt. 10
Bald ›e zu dem Löwen ‰eiget, wird ein ‰arker Löw und Held, der dem Feind die Patten zeiget s¡lägt die Hölle, wir] da# Thier, da# un# droht mit o[nem Ra¡en.
15
Diß Johanne# mir und dir zeiget an, un# from zu ma¡en. Gotte# Lamm die Sünd hinträgt: Folge du ihm na¡ ohn Seumen. Gotte# Löw die Tenne fegt,
20
drohet mit der Axt den Bäumen. Thue Buß! wa# wil‰ du brennen? Lerne deinen Heiland kennen. Eodem |
318. Auf meine# lieben Dötlein# Sigmund Chri‰ian Seehausen#, Blatter-Ableiben. Seel¡en! ligt dein Hau# zerbro¡en? Zwar der Tod i‰ dein Gewinn Do¡ der Eltern Freud i‰ hin: Sie behielten nur die Kno¡en. 5
Nun, Gott nahme, der di¡ gab: die Gebeine hab da# Grab. Jesu# di¡ hatt lieb gewonnen: darum eilet er mit dir von der s¡nöden Erden hier.
10
der Verführung ganz entnommen,
S. v. B. Dichterey-Sachen
434
bleib‰ du Siegmann, wie du hei‰. Seelig, wer wie du entrei‰. Klein du wander‰ von der Erden: dort erleb‰ du deine Zeit. 15
Ey so wa¡# in Ewigkeit: dort du alt genug wir‰ werden. Wann wir kommen, wo du bi‰: deine Freud au¡ unser i‰. Engel haben di¡ genommen
20
zu ›¡, ô du Engelein, du sol‰ ein# von ihnen seyn. | Di¡ der Himmel hei‰ wilkommen. kind! wir Alten folgen dir, die wir solten gehen für.
25
Trauret ni¡t, ihr Eltern-Herzen! wolt ihr neiden euer kind. Hier-verlohrne# dort man find. Ma¡t eu¡ seine Wolfart S¡merzen? A¡! der i‰ wol aufgehebt,
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der in Gotte# S¡oße lebt. Wie ein S¡i[er, den die Winde bringen bald und wol zu Land, fröli¡ springet an den Rand. Also gieng e# eurem kinde:
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Seine Wallfart i‰ nun au#. E# kam au# der See zu Hau#. Leib¡en! geh in deine Kammer, s¡la[ daselb‰ und ruhe fein. keine S¡merzen ›nd mehr dein.
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Und wa# wartt auf un# für Jammer. du, Du lebe‰ lieber Dot! nur dein Leib und Leid i‰ todt. Eodem
Gedichte 318 (1677) und 319 (1677)
Dir Sigmund Chri‰ian dein TaufPat s¡enket diß in deinen Grabe#-S¡rein. 45
der Tod i‰ au¡ dein Dot, thut mehr al# i¡ gethan: Er hebt di¡ Himmel-ein: da i‰ gut seyn. |
319. Sinnbild zur XI Anda¡t der Jesu#-Jugend. Eine AbendSonne, im Wa‹er ›¡ bildend. zum Heiligen geheiligt Wie wann die Sonn zu abend gehet und in dem s¡ön‰en Purpur ‰ehet, wir] in die Flut Rubinen-‰rahlen: Sie pflegt dieselbe roht zu mahlen. 5
So Jesu# au¡, die Seelen-Sonne, die gegen un# in Lieb entbronne, ‰ieg in de# Jordan# Wa‹er-fluten, al# ›e de# Blute# rohte Struten, die Purpur-Strahlen, wolte gießen.
10
Seither im Wa‹er Blut-Ström fließen, zu was¡en ab die rohte Sünden wann wir un# zu der Taufe finden. Er wolt also die Wa‹er weihen: daß wir dadur¡ geheiligt seyen.
15
Er hat da#, wa# ihn wus¡, gewas¡en. Wir sollen ein‰, wie Flut und As¡en ein klare# Gla# in Glut hergeben, au¡ mit verklärten Leibern leben. Wir Erdenklöße, wann un# ne”et
20
diß Wa‹er, werden eingese”et in# Feuer, da# von Himmel fähret: da# allen Sünden-S¡la¿ verzehret.
435
S. v. B. Dichterey-Sachen
436
da# Wa‹er i‰ ja wehrt und theuer, da# so gewas¡en wird vom Feuer. die 6 Decembris |
320. Sinnbild zur XII Anda¡t. Eine große We#pe, die von einem Felsen zurü¿prellet, und ›¡ ent‰a¡elt. die Versu¡ung Chri‰i. Spru¡: Er gieng verlohren. Lucifer war Ho¡ erhoben floge unter Engeln droben. Stolz ihn ‰ürzt' au# diesem orden, daß er i‰ ein Teufel worden. 5
Seither flattert mit gebrummel, diese Fledermau# und Hummel. Sie bes¡mai‰ und ‰i¡t zuglei¡e, die Gott zehlt zu seinem Rei¡e. Al# au¡ Gotte# Sohn auf Erden
10
kame, da er Mens¡ wolt werden, alle Mens¡en zu erlösen von der Sünd und allem Bösen: Satan summte, ihn zu ‰e¡en. Er mu‰ nur ›¡ selber s¡wä¡en.
15
Seinen Sta¡el er, ohn ri”en, ließ im Felsen Jesu ›”en. Seele! für¡te ni¡t sein kommen. Er kan, ‰e¡en ni¡t, nur brummen. J‰ sein Sta¡el do¡ verlohren!
20
Glaub hat dir den Sieg erkohren. Wer ›¡ kan an Jesum halten: der i‰ Fel#, wer kan ihn spalten? Eodem |
Gedicht 321 (1678)
437
321. Auf Herrn Job‰ Wilhelm Ebner# Senatoris & TriumViri Norimbergensis Ab‰erben. Gotte# Will', erhält da# Leben. Gotte# Will' i‰ allzeit gut. Gotte# Wille Alle# thut. Gotte# Will ma¡t alle# Eben. 5
Gotte# Wille dur¡ den Tod, führt zum Leben au# der Noht. Vatter! Hier ges¡eh dein Wille, wie ihn im Ge‰irnenHau# deine Engel ri¡ten au#:
10
diese Bitt ein Chri‰ erfülle, die sein Chri‰u# ihn gelehrt. Gott man dur¡ Gehorsam ehrt. Laß di¡ Gotte# Willen laben. Wehle ‰et# und wölle da#,
15
wie, wann, wo, wielang und wa# hier ges¡ieht, da# Gott will haben. Gott, wann di¡ sein Wille ‰illt, deinen Willen au¡ erfüllt. | Unser Edler Rahte#-Dritter
20
thät, wa# seinem Gott gefiel. Gott gab ihm de# Guten viel. Er ließ ihn dur¡ Edle Müttera ‰ammen auf, daß die Geburt hier sein' er‰e Ehr-Zier wurd.
___________________________ a) Erhard, einer von seinen UrAhnen, war mit einer Gräfin von Wolf#berg verheuratet.
S. v. B. Dichterey-Sachen
438
Seiner Na¡welt, gab er wieder,
25
wa# die Vorweltb bra¡t auf ihn, Edle Söhne, daß man grün ›ht den Stamm dur¡ Zweige-Brüder. Also pflegen, in dem Wald, Ei¡en au¡ zu werden alt.
30
Wa# der Ahnen dreißigc waren, ward eu¡ er, ein Rahte#-Glied: da die Staat#-Sorg ma¡te müd seine Treu, bey vierzig Jahren; da er bi# zum dritten Grad
35
auf der Ehren-Leiter trat. Endli¡ hieß' ihn Gotte# Wille wandern, und wol Jahr-bes¡neyt, au# der Zeit zur Ewigkeit:d da er iezt hat Freuden-Fülle.
40
Gotte# Wille, Güt und Wa¡t allzeit all'# hat wol gema¡t. 1 Februarii | ___________________ b) dieser WolAdeli¡e Stamm hat s¡on bei 600 jahren in Nürnberg gegrünet, und über 300 Jahre die Raht‰ube mit seinen Zweigen bezieret. Anno 1198 i‰ Hann# Ebner s¡on ThurnierVogt ernenet worden. c) Unter diesen ›nd, 3 SeptemViri (unter denen Albre¡t Ebner#, der Anno 1415 ge‰orben im Oe‰errei¡is¡en EhrenSpiegel pagina 293 geda¡t wird.), 2 TriumViri und ein DuumVir. d) Starb Anno 1677, i‰ dieser WolAdeli¡en Familie Fatal-Zahl, maßen Anno 1377 Han# Ebner Senator ge‰orben, Anno 1477 Hieronymu# Ebner DuumVir gebohren, und Anno 1577 Hann# Ebner Senator, de# wolseeligen Herrn Proavus, glei¡fall# ge‰orben.
Gedicht 322 (1678)
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322. Uber Frauen Margarethen Störin, gebornen Lappertin Seelige# Ab‰erben. Abgesegnung ihre# Eheherrn G. C. Stören#. Wie, wann der Weg zween Rei#gefärten paaret: Sie gehen fort, o] über ‰o¿ und Stein. der Fu# ›¡ au¡ vor Gruben ni¡t bewahret. da# Steigen keu¡t, ma¡t müd da# s¡wa¡e Bein. 5
Bald brennt die Hi”: bald ne”et au¡ der Regen. Bald drohet gar der Rauber Noht und Tod. Bald irret man, vergeht ›¡ au# den Wegen. Ein ‰oß, ein Fall, bringt etwan au¡ in Noht. Wa# i‰ ihr Thun? Ein# rähtt und hil] dem andern,
10
und da# Gesprä¡ kürzt die son‰-lange Zeit. Bi# ›e zulezt die Herberg dort erwandern: da trö‰et dann die Freude alle# Leid. Also au¡ wir hier miteinander giengen die Jammer-bahn, im Threnen-thal der Welt.
15
Viel Rei#bes¡wer und Unfäll un# ümfiengen. Di¡ warf ein Fall, al# wir un# kaum gesellt. Mi¡ hat da# Glü¿, da# fals¡e, umgetrieben. Du ware‰ ja mein treuer Rei#gefärt. Mein wille war an deine Stirn ges¡rieben.
20
Mir ma¡t‰ du di¡, du Freundin, lieb und wehrt. du Tugend-herz, du Gott-ergebne Seele! du zeigte‰ mir Gehorsam und Gedult, Von dir i¡ Treu und Demut au¡ erzehle: drum hatte‰ du bey Gott und Mens¡en Huld.
25
A¡! aber nun werd i¡ von dir verla‹en. du ma¡e‰ mi¡ betrübt und einsam gehn. | du wander‰ hin, dort in die Sternen-ga‹en, und lä‹e‰ mi¡ hier in der Wü‰e ‰ehn. Nun zwar, du hatt‰ vor mir s¡on lang gegangen,
30
du ware‰ müd: Gott legte di¡ zu Ruh. A¡! hätt mit dir i¡ sollen hingelangen!
S. v. B. Dichterey-Sachen
440
i¡ bin au¡ müd, und ni¡t zu jung darzu. So will i¡ dann an deinen Himmel denken, an Gott und di¡, im Gei‰ na¡folgen dir. 35
Gott woll, für Lieb und Treu, den Dank dir s¡enken. Leb ewig wol. der Himmel ru[' au¡ mir!
323. Tode#-Glü¿zuru[. Dort am Euxin die Thracen saßen ein wilde# Volk, wie Türken ›nd, die iezt bewohnen ihre Ga‹en. Wann von der Mutter kam ein Kind, 5
da hat man die Geburt beheulet, und ›¡ in s¡warze Traur gehüllt. Man ward hingegen Freud-erfüllt, wann daß ein Mens¡ zu Grab geeilet. Man hört' hierbey ›e klägli¡ sagen:
10
diß kind hebt zwar zu leben an, do¡ au¡ zu leiden soviel Plagen, die man mit re¡t beweinen kan. Wie gut i‰ dann, vom Leben s¡eiden! man höret auf, geplagt zu seyn,
15
man ruhet in dem kno¡en-s¡rein, lä‹t ab zu ‰erben und zu leiden. E# war zwar diß ein Heiden-›tte. Ein Chri‰ die Sa¡e baß ver‰eht. Er weiß, daß man dur¡ müde S¡ritte,
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dur¡ Trübsal, hin zum Labsal geht. | So gieng au¡, der un# vorgegangen, der Sohn de# Hö¡‰en, unser Haubt. Wer ander# thut und ander# glaubt, der wird dur¡ Freud zu Leid gelangen.
25
do¡ mit dem klüg‰en Mann auf Erden
Gedicht 323 (1678)
441
darf man wol sagen au¡, daß sey Entwerden bäßer no¡ al# Werden: weil jene# ma¡t von Nöten frey, darein un# diese# hier gebieret. 30
Man geht, im Sterben, ni¡t zu Grab, man legt die ‰erbli¡' Hütten ab, die Seel' in Himmel wird geführet. Jezt sonderli¡ i‰ gut, bald ‰erben: da Glaub und Liebe ganz vers¡windt,
35
und man¡e Seel kan lei¡t verderben; da Welt und Wahn ma¡t alle# blind; da S¡elmerei und Fals¡heit wüten; da böse Leut die bä‰en seind. E# will ja nun, der alte Feind,
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ein neue Noah-Welt au#brüten. Demna¡ i¡, dieser wehrten Frauen, muß Glü¿ zuru[en in da# Grab. Ein ende hat ihr lange# Trauen: zum S¡auen fuhr ›e seelig ab.
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Sie ‰arb: ›e kan nun ni¡t mehr ‰erben. der Tod, ja endet allen Tod: ein Tod i‰, iede Leben#-Noht. Sie lebt: ›e kan ni¡t mehr verderben. Sie spri¡t: forthin i¡ werde leben,
50
i¡ werd ni¡t ‰erben wie bi#her. Gott hat mi¡ ni¡t dem Tod gegeben: im Grab quält keine krankheit mehr. Er hat ge‰eupet dort auf Erden. Jezt ko‰' i¡, von der bittren zu¡t,
55
die tausend-süße Freuden-fru¡t. Wer au¡ bald mö¡t so seelig werden! die 27 Martii am Grünen Donner#tag. |
S. v. B. Dichterey-Sachen
442
324. Uber Mon›eur Mi¡ael# Jmhof Patricii Norici Ab‰erben. Unser Leben s¡webt im Ho[en. Ho[en o] hat ni¡t getro[en, wie e# zielte, in den Punct. Und wa# hil] der Himmel#-Hammer? 5
wann die güldne Sternenkammer ni¡t na¡ unsren Wüns¡en funkt. Klop] der Glaub s¡on an da# Zimmer, wo im s¡ön‰en Lie¡tges¡immer ‰eht de# DreygeEinten Thron:
10
Laß dir (hört man antwort s¡allen) meiner Weißheit wei# gefallen, die e# au#gesonnen s¡on. Edle Seel! du wohnt‰ im Ho[en: man¡e EhrenThür ‰und o[en,
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di¡ zu ma¡en groß einmal. dein Verdien‰ un# ma¡te gläuben, daß man di¡ au¡ würde s¡reiben in der Staate#-Vätter zahl. Ho[en ä[et, hier auf Erden.
20
Ey so la‹t un# Himmlis¡ werden, und den Anker henken ein | in die Tie[e von Sa[iren. da# Verlangen, da# wir führen aufwart#, wird Erlangen seyn.
25
A¡! der Tod un# hier entträget, wa# man in da# Helm-Gla# leget, i‰ der flü¡tige Merkur. diß wa# na¡ der Höh entflieget, unser Gei‰, unfehlbar krieget
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dort die ewige Tinctur.
Gedichte 324 (1678) und 325 (1678)
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Deinen Leib man trug zur Erden: der die Ho[nung ma¡t' entwerden. Aber du, du ›he‰ dort deine Ho[nung nun erfüllet: 35
wie de# S¡i[er# Wuns¡ ›¡ ‰illet, der sein Segel ›ht im Port. Vatter, Edle# Haubt der Vätter! nennet, in dem Kummer-Wetter, diese# euren Sonnes¡ein.
40
Gott geb Eu¡, de# Sohne# Jahre. Hier au¡ ni¡t ligt auf der Baare Ho[nung, wo no¡ Enkel seyn. die 16 Junii |
325. Auf Herrn Johann Paul Ebner# Senatoris Norici Tö¡terlein# Marien Helenen Ab‰erben. KlagLied. 1. Du frühe Lei¡, du all zu kurze Zier! wie kan man do¡ ohn Threnen ‰ehn vor dir? du Engel hier, de# Edlen Vatter# Freude! bla‹t dein Ge›¡t, da# Seiner Augen Weide? 2. 5
Bra¡ so ges¡wind der s¡warze Aug-Agat, der au# dem Weiß so s¡ön gespielet hat? Vergeht also die Hütte von Alpa‰er, und lä‹et au# ein Seel¡en ohne La‰er? 3. Wie s¡merzte dort die S¡we‰er vom Augu‰,
10
Marcellen# Tod, de# lieben Sohn# Verlu‰. Hier Marilen', ob kleiner, do¡ die liebe, ein glei¡e# Leid an Eltern-Stirnen s¡riebe.
S. v. B. Dichterey-Sachen
444
4. Wie wann im Beet ‰eht eine Tulipan, die Erde nehrt, der Himmel la¡t ›e an; 15
bald ›nkt der kopf, die zierde ›zt zur Erden: So mu‰ au¡ un# die s¡ön‰e Blum entwerden. 5. Sie blühte nur, e# kame ni¡t zur Fru¡t: e# raubt der Tod, wa# Ho[nung hat gesu¡t. So geht# auf Erd, hier i‰ ein Blumen-Leben:
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die Wiege muß ihr Pfand der Baar hingeben. 6. diß war, ô Kind, dein sehnli¡# Himmel-sehn, so o] mit dir man in die Lu] mo¡t gehn. du Engel wolt‰ ni¡t weilen hier auf Erden: Wa# himlis¡ i‰, muß bald dem Himmel werden. |
326. Tro‰ Lied. 1. Edle Seelen, weinet ni¡t! denkt, daß Gott und Himmel la¡en. Unmut wider Gott nur fi¡t. Er weiß alle# wol zu ma¡en. 5
Dort ein Engel s¡webt, und ru[t: Gönnet diese Lei¡ der Gru]. 2. Denket, Mens¡en, wer ihr seit! Sünden wa¡sen mit den Jahren, ma¡en, wa# zur Seeligkeit
10
Gott ers¡u[, zur Hölle fahren. kinder ›nd un# Engeln glei¡, gehen fromm in Gotte# rei¡.
Gedicht 326 (1678)
445
3. Denket, Mens¡en, wo ihr seit! Elend wä¡set mit den Jahren. 15
dieser, den der Port erfreut, viel Gefärden i‰ entfahren. Wer lang lebet, leidet lang. Seelig eilt der lezte Gang. 4. Wann eu¡ i‰ ein Kleinod lieb:
20
wol denkt ihr e# zu verwahren. A¡! der Satan i‰ ein Dieb: wolt ihr dem die Kinder sparen? Gebt ›e un#: so wehrte Pfand' heben wir in Gotte# Hand. 5.
25
Wann ein' E‰her Aha#ver holen ließe, herzt und krönte: A¡ kein Mardo¡ee wär der, der ihr ni¡t den We¡sel gönnte. denkt, also ges¡iht dem Kind,
30
da#, für Erd, den Himmel findt. 6. Gönnet Jesu seine Braut, gönnt den Engeln den Gesellen. Chri‰en, re¡t den Tod ans¡aut: der auf‰ellet, in dem fällen.
35
Gute Na¡t dann, edle# Kind! dort man alt di¡ wieder findt. 26 Julii |
S. v. B. Dichterey-Sachen
446
327. Zu den Tode#Gedanken Ein Lied zu Herrn Matthaei Lö[ler# Söhnlein# Georg-Matthaei begrabni# ›nd 12 Strophen, 72 Verse |
328. Tode#-Gedanken Herrn Vettern Cornelii Betulii, der Anno 1678 die 20 Octobris wol ver‰orben. 1. Heiland derer, die dir trauen, Jesu! a¡ verlaß mi¡ ni¡t, den du ›he‰ auf di¡ bauen. deine Güte mir verspri¡t, 5
du werd‰, wie zum S¡ä¡er dort, sagen mir diß Gnaden-Wort Kom! du sol‰ bey mir hier weiden in de# Paradeise# Freuden. 2. A¡! die deinen zu vers¡lingen,
10
i‰ de# Satan# Löwen-›nn. J¡ muß mit dem Tode ringen, al# ein Sünder der i¡ bin. do¡ dein Tod und kurze# Grab mir da# Leben wiedergab.
15
Jesu! mindre mir die S¡merzen. mehr den Glauben in dem Herzen. 3. Ra[ mi¡ ni¡t hinweg in Sünden. Laß ni¡t Böße ‰erben mi¡. wol‰ mi¡ bey Vernun] entbinden:
20
daß i¡ fä‰ mi¡ halt an di¡, daß i¡, Jesu, meine Seel
Gedicht 328 (1678)
447
dir zu treuer hand befehl. laß Eliae Engel-Wagen mi¡, wie Simeon, hintragen. 4. 25
Jesu! ja, du bi‰ da# Leben: wer diß glaubt, der ‰irbet ni¡t, ob er muß den Gei‰ aufgeben. diese# mir dein Mund verspri¡t. Sag dann, Heiland, au¡ zu mir,
30
wan wir gehn von Grab herfür: Kom, Gesegnter, erb die Freuden, die mein Vatter dir bes¡eiden. 5. Wer solt gern auf Erden Leben? Sehnt ›¡ do¡ ein Wander#man,
35
und ein S¡i[er, der umgeben von den Wogen in dem Kahn: dieser sehnt ›¡ na¡ dem Port, jener na¡ dem Heimat-Ort. Solt au¡ un#, die wir hier wallen,
40
ni¡t da# Reise-Ziel gefallen? | 6. Hier i‰ keine Stell zum Bleiben: unsre Herberg nur i‰ hier auf der runden ErdenS¡eiben. dort ein Wonhau# su¡en wir:
45
Wo ›¡ unsre Wander-Zeit endet in die Ewigkeit. da wird un#, na¡ Rei#bes¡werden, a¡! ein s¡öne# Erbtheil werden. 7. Bre¡et dann, ihr Leibe#-Bande,
50
meine Seel zu la‹en au#. Mein Sinn ‰eht zum Vatterlande,
S. v. B. Dichterey-Sachen
448
na¡ dem güldnen Engel-Hau#. Welt und Erde, gute Na¡t! Auf! den Na¡en ledig ma¡t: 55
J¡ begehre, müd von Jahren, hin na¡ Jesu abzufahren. 8. Wa# i‰, lang auf Erden leben? e# i‰, lang ein Sünder seyn; e# i‰, lang im Kampfe s¡weben,
60
und lang leiden Qwal und Pein. Ein Tag, den man dort genie‰, bäßer, al# hier tausend, i‰. der Geburt#tag jener Freuden, i‰ der lezte hier, da# S¡eiden 9.
65
Jesu! ja, zu dir i¡ ‰rebe: wo ein End hat alle Noht. Bey dir i¡ ge‰orben lebe: Laß dein Creu”, laß deinen Tod tretten zwis¡en Gott und mi¡.
70
Wer will s¡eiden mi¡ und di¡? Nimm, wa# dein, in deine Hände. dort i‰ Anfang, hier da# Ende. den 23 Octobris |
329. Auf Frauen Annen Marien Stau[erin von Untera¡, gebornen von Holzing, Seelige# Ab‰erben. 1. Wa# i‰ Leben? a¡! wir s¡weben hier auf Erd im Tode. Wieg' und Sarg zusammen hangen.
Gedicht 329 (1678)
449
Nur ein Tod i‰, wa# die Wangen, 5
trübt und ma¡t den Tod verlangen. 2. Wa# ›nd Ahnen, alte Fahnen? Eitle Tod#-Devisen. Stämme, geben Staub zu lesen. E# i‰ nimmer, wa# gewesen.
10
Gotte# Kind seyn, ma¡t genesen. 3. Wa# ›nd Ehren? ein Bethören. Nur zum Fall man ‰eiget. Pra¡t, ma¡t gegen Gott aufrühren, Gott allein will Ehr gebühren.
15
Demut muß zur Hoheit führen. 4. Wa# ›nd S¡ä”e? Höllen-Ne”e. Gei”, i‰ Gö”en dienen. Koht wird, wer, in Gold verliebet, Gott um rohten Koht hingibet.
20
Wer Staub samlet, selb‰ ver‰ibet. 5. Wa# i‰ Freude, Wollu‰-Weide? a¡! nur Traum und S¡atten. Kommend i‰ ›e s¡on vorüber. Ew'ge Freüd sey tausend-lieber.
25
Tödli¡ i‰ da# Lü‰e-fieber. 6. Wa# ›nd Wangen S¡nee-behangen? wa#, der Rosen-Busem? Aepfel ›nd# au# Sodom# Gründen: laß die S¡elfe nur abs¡inden:
30
Staub und Eiter wir‰ du finden. |
S. v. B. Dichterey-Sachen
450
7. Wa# i‰ Wi‹en, ohn Gewi‹en? nur ein Blasen-blehen. E# i‰, auser Jesum kennen und na¡ seinem Wort entbrennen, 35
alle# leere Lehr zu nennen. 8. Also da¡te, also spra¡te, dieser Gei‰, der Edle. Jhr war nur ein Tod diß Leben. A¡! wer do¡ ›¡ bald mö¡t heben!
40
war ihr Wuns¡: um Gott zu s¡weben. 9. Jhre Freude, war die Weide in den Gotte#-Auen. Jhre Seel zu Gott war ‰ille, und ihr Wollen war sein Wille:
45
der ihr nun gibt Freud die Fülle. 10. Nun ›e lebet, um ihn s¡webet, Seelig zehlet Ahnen. Gönnt ihr, daß, mit Sieg-gethöne, Sie auf ewig dort bekröne,
50
Ehre, Wonne, Wi” und S¡öne.
330. Uber den Lei¡Spru¡. Röm. 8. v. 31. bi# 34. J‰ Gott für un#, wer mag wider etc. 1. Wer ›zt hinter Mauren: der lä‹t Feinde lauren, lä‹t ›e laufen an.
Gedicht 330 (1678)
451
Seine S¡u”Wehr wa¡et, 5
alle# Tro”e# la¡et: ni¡t# ihn tre[en kan. Keinen Stein, au¡ ihm kein Bein, kan der fre¡e Feind nit bre¡en: Selb‰ ›¡ muß er s¡wä¡en. | 2.
10
Nun, wer will, der lauer': Unser Gott i‰ Mauer, unsre Wehr und S¡ild. J‰ für un# der Grö‰e: wir ›nd die Erlö‰e.
15
Wider Gott ni¡t# gilt. Wider un#, la¡t alle# Thun#, aller Feind' und ihrer Wa[en, der weiß S¡irm zu s¡a[en. 3. Jhm, ›e zu erlegen,
20
war so angelegen, daß sein eigner Sohn, unser S¡ild zu werden kommen mu‰ auf Erden au# dem Himmel#thron
25
A¡ ja! Jhn gab er dahin: Er mu‰ für un# alle kämpfen, und die Feinde dämpfen. 4. Der den Sohn un# gabe: solt er alle Haabe,
30
mit ihm, s¡enken ni¡t? Unser i‰, sein Siegen, in dem Glauben#-Kriegen, wann die Hölle fi¡t. Welt, Sünd, Tod, und alle Noht,
S. v. B. Dichterey-Sachen
452
35
legt er ihm und un# zu füßen: da ›e büßen müßen. 5. Un# hat er erwehlet, Engeln zugezehlet: wer will klagen an?
40
Jesu# der Gere¡te, litt für böse Kne¡te, hat Gott gnug gethan. Sizt er ni¡t selb‰ zu geri¡t? wer un# will vor Gott anklagen,
45
muß e# Jesu sagen. 6. Gnad un# zu erwerben hat er wollen ‰erben: tru”, wer un# verdamm. Er i‰ auf er‰anden
50
von de# Tode# Banden, da# erwürgte Lamm. Nun ›”t er, al# Siege#Herr, zu de# Vatter# Allma¡t-Re¡ten: un# no¡ zu verfe¡ten. 7.
55
Diß war, Edle Seele, in der Leibe#höle, deine Zuver›¡t. Jn dem Gotte#-S¡irme, la¡te‰ du der Stürme,
60
die auf di¡ geri¡t. Nun i‰ gar der Feinde S¡aar weit von dir hintan ges¡ieden. Lebe wol im Frieden. die 17 Ejusdem |
Gedicht 331 (1678)
453
331. Auf Herrn Johann Ludwig Faber# Collegae am Gymnasio und Blumgenoßen Ferrando seelige# Ab‰erben. Wa# will dieser Trauer-gang? A¡! man bringet unsren Faber, Fabern, der so liebli¡ sang: Aber, ô betrübte# Aber! 5
der die Heerde wol geführt, Faber liget, unser Hirt. A¡! er liget auf der Baar, der o], a¡ der liebe Faber! blei¡er Lei¡en Trö‰er war
10
und der Gräber ihr begraber. Gotte#lager, rede du, wie er man¡em sang zur Ruh. Orfeu# spielt' und sang darein. Mehr al# Orfeu# ware Faber
15
Jener zoge Bäum' und Stein'. Unser Herz- und Ohren-laber, mit dem Lied und Saiten-‰ri¡ o] Gott selber zog zu ›¡. Pegni”, sage wie du hier
20
hörte‰ man¡e# Lied von Fabern; Wie Bellerofon# sein Thier Pegasu#, mit Zu¿er-habern, ward au# seiner Hand gespei‰. Man¡e# Werk den Mei‰er prei‰.
25
Lieb‰er Hirt! du nennte‰ di¡ Eisern, weil du hieße‰ Faber. A¡! daß au¡ vom Namen ›¡ hätt da# Werk erwiesen! Aber, Faber, du geh‰ früh zu Grab:
30
gläsern i‰ der Mens¡en Trab. |
S. v. B. Dichterey-Sachen
454
Blöket, Edle S¡äflein, heult, die geweidet unser Faber. Zwar er hat zu Gott geeilt, der ‰et# war ein Wolkentraber. 35
Faber iezt, im Stern-gefild, auf der Himmel#-Leyer spielt. Mi¡, da¡t i¡, soll‰ du einmal, süßer di¡ter, wehrter Faber, ›ngen in da# Todten-thal,
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meinen Tod beleben: Aber, Faber, a¡! i¡ muß dafür diesen Le”dien‰ lei‰en dir. Billig solten die Gebein' unsrer Todten hier, mein Faber,
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tretten auf, dir dankbar seyn, du der Lei¡en Lob-begaber! Jede# solt seyn eine Flöt', ehren di¡, du Kun‰-Poet! Nun so s¡la[! wir gönnen dir
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deine Ruhe, lieb‰er Faber! Bi‰ du do¡ nun, na¡ Begier, dort der Ewigkeit Jnhaber. Gehe, sey au¡ dort gekrönt, wo hers¡t, der di¡ hier versöhnt. ultimo Novembris |
Gedicht 332 (1678)
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332. Uber Herrn Magistri Chri‰ian S¡rötel# Diaconi ad Spiritum Sanctum meine# To¡termann# Ab‰erben. Auf seinen lezten Spru¡: Leb i¡, so leb i¡ meinem Gott: Sterb i¡, ein End hat all mein Noht. 1. Wa# i‰ e# dan, daß man auf Erden lebt? Wa# i‰# gewe‰, wann man den Leib begräbt. der Mens¡, die Seel, sol seinem Gotte leben: a¡! der hat ja da# Leben un# gegeben. 2. 5
Zu leben gibt, der un# da# Leben gab: Au# Gotte# Hand un# zufällt alle Haab. Er will un# au¡ dort ewig# Leben geben. Solt iede# dan ni¡t seinem Gotte leben? 3. Wie lebt man Gott? wan man ihn ehrt und liebt,
10
folgt Jesu na¡, und S¡ein vom Glauben gibt. Sein ganze# Seyn dem S¡öpfer wiedergeben, a¡! daß i‰ re¡t ein Göttli¡# Heno¡-Leben. 4. A¡ armer Will! er kommet s¡wer zur That. da# Chri‰entum zuviel der Feinde hat.
15
Wir ›nd dem Jo¡ der S¡wa¡heit untergeben, und können ni¡t na¡ gutem Vorsa” leben. 5. Hier reizt da# Fleis¡. Dort lo¿t die s¡nöde Welt. der Höllengei‰ un# tausend S¡lingen ‰ellt, ein ieder Tritt i‰ mit Gefahr umgeben.
20
Wer kan also re¡t seinem Gotte leben? |
S. v. B. Dichterey-Sachen
456
6. Nur Jesu# hat, wa# wir ni¡t thun, gethan: der nur, vor Gott, i‰ der gere¡te Mann. Für Wollen ohne Werk, muß er un# geben sein Lamme#-Woll', und de¿en unser Leben. 7. 25
Die leben lang, nur lange Sünder seind. der un# verführt, au¡ ‰ra[t, der fals¡e Feind. die Sünde un# der Noht muß übergeben. Wer solte dann hier wüns¡en lang zu leben? 8. Der Tod endt ja die Sünd und alle Noht.
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Wer ‰irbt, hört auf zu leiden man¡en Tod. Jm Leibe wohnt der Tod, bey unsrem Leben: solt ihn die Seel ni¡t gern dem Grab hingeben? 9. So wüns¡en wir dir, Leben, gute Na¡t: darinn ohn Gott die Zeit nur wird verbra¡t.
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So kom dan, Tod, die Noht end mit dem Leben: al#dann wir dort er‰ leben Gott-ergeben. 10. Diß lehrte o] der Gott-beredte Mund, der Ei[er#-voll auf seiner Canzel ‰und. Zu Jesu er die S¡wa¡en hat gewiesen:
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Er hielte au¡ ›¡ ‰erbend selb‰ an diesen. 11. Den Jesum, der für un# gekreu”igt hei‰, den hat er un# gepredigt, voll von Gei‰. der war nun au¡ sein lezte# Wort auf Erden. Wer also ‰irbt: da# Leben muß ihm werden. 4 Decembris |
Gedicht 333 (1679)
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333. Pro Serenissimo Marchione Brandenburgensi Johanne Friderico: Gedanken de Fato. Fato, S¡i¿sel oder Gotte#ges¡i¿e. 1. Sagt mir, Fata, soll i¡ sagen, sagt mir selber, wa# ihr seit. Oder muß man wol diß Fragen sparen in die Ewigkeit? do¡ gönnt mir, daß in der Ferne
5
i¡ eu¡ etwa# kennen lerne. 2. Nennt man Gott: ein Alle#-Wi‹en hat man mir Zuglei¡ benennt. diesem Wi‹en, komt ein Müßen auf dem fuße na¡gerennt.
10
Wa# Gott Weiß und hei‰ ges¡ehen: wider‰eh ni¡t, e# muß gehen. 3. Gotte# Aug geht niemal# s¡la[en. La‹e den, der Alle# hier hat ers¡a[en, Alle# s¡a[en:
15
gönn, daß er sein Rei¡ regir. E# sey Zu¿er, oder Ruhte: Ni¡t# al# Gute# will der Gute. 4. Gott hat alle# vorgesehen: alle# Glü¿ i‰ sein Gelug.
20
Wie er sahe, muß e# gehen: son‰ wär er ni¡t weiß genug. Wa# ersahen seine Bli¿e, s¡rieb er ‰rak# in sein Ges¡i¿e. | 5. Fata! ja ihr hei‰ vom Spre¡en.1
25
Wa# Gott sahe, sagt' er au¡. _______________________ 1
Fatum, effatum.
S. v. B. Dichterey-Sachen
458
Gott lä‹t ihm sein Wort ni¡t s¡wä¡en: Redli¡ seyn, i‰ sein Gebrau¡. Wa# die Vor›¡t hat ersonnen, fließet in den S¡i¿sal#-Brunnen.
30
6. Er, der Urquell, lä‹t dur¡ Röhren alle dinge fließen au#:1 du mu‰ di¡ zu denen kehren, die dir gießen Gut# in# Hau#. Mens¡, du selb‰ bi‰ dein Ges¡i¿e:
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greif na¡ Unglü¿ oder Glü¿e. 7. Gott zwingt niemand, freyen Willen hat er dir in# herz gelegt. Seinen wir‰ du do¡ erfüllen, wann e# di¡ zum Guten trägt:
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Wol dann dir und deiner Seele! Gott spri¡t: Mens¡, dein Bä‰e# wehle! 8. Ni¡t, weil Gott e# vorgesehen, diß und da# ges¡ehen muß. Nein! weil daß e# solt ges¡ehen,
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sah e# Gott, ohn seinen S¡luß. Er wil zwingen ni¡t dein Wollen, weil du frey ha‰ wehlen sollen. 9. Er kan zwar, er will ni¡t zwingen: seinen Raht, sein' Allma¡t wei¡t.
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Will er dann zu dir eindringen: seine Lieb den Zorn vers¡eu¡t. | Er will, sonder daß er zwinge, daß dein Glü¿ au# dir entspringe. 10. Zwar er gibt dir da# Bewegen:
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do¡ sein Will' i‰, daß du wol seine Gnade mög‰ anlegen, heilig wehlen, wie man sol. _______________________ 1
Causa prima. Causae secundae.
Gedicht 333 (1679)
459
A¡! gesehen, ni¡t versehen, 60
war e#, wann wir un# vergehen. 11. Kein Befehlen, ein Verhängen i‰ e#, wann du fehlgewehlt. Wolt er deinen Willen zwängen, hätt er di¡ ni¡t frey gezehlt.
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Wehle wol! so wir‰ du werden seelig dort und hier auf Erden. 12. Also geht# in allen Sa¡en. Wann im Lande Pe‰ ent‰eht: da# war ja ni¡t Gotte# Ma¡en,
70
wa# de# David# Ho¡mut thät. Ha‰ du Stra[ dir zugezogen: gib ni¡t S¡uld dem Himmel#Bogen. 13. Gott ›ht, daß du werde‰ fallen: er weiß, do¡ er will e# ni¡t.
75
Er hei‰ guten weg di¡ wallen: da dein Will ihm widerspri¡t. | Wird dein Lauf dur¡ di¡ gekürzet: sag ni¡t, Gott hat mi¡ ge‰ürzet. 14. Sag mir iezt: wa# i‰ dein Fatum?
80
a¡! dein freyer Will e# i‰: se”e du auf Gott sein Datum, denk, wie du so seelig bi‰; wird der vom Verbotnen nas¡en, Tod und Höll wird di¡ erhas¡en. |
85
15. Meide du wa# i‰ zu meiden. Hat dan Gott, au# weißem Raht, eine Trübsal dir bes¡eiden: Sein Will allzeit Güte hat. Er führt nur dur¡ fin‰re Stra‹en,
90
zu den lie¡ten Sternen-Ga‹en.
S. v. B. Dichterey-Sachen
460
16. Hö¡‰er! leite meinen Willen, daß er ›¡ in deinen senk. Laß mi¡ deinen Raht erfüllen: daß mi¡ ni¡t der meine kränk. 95
Weise mir, Herr, deine Weise: daß i¡ deine Wei#heit preise. 17. J¡ hab vor mir Tod und Leben: wehle, spri¡‰ du, diese# dir. A¡ du mu‰, du wol‰ mir geben
100
deine# Gei‰e# Augen hier. Wolt mein Wille dir entlau[en: zieh mi¡ zu der Frommen Hau[en 18. S¡ür‰ du, mir die Sünden-s¡la¿en abzus¡melzen, eine Glut,
105
mi¡ ein feine# Gold zu ba¿en: gib mir einen ‰arken Muht, der ›¡ trö‰, in allem Leiden, mit verspro¡nen Himmel#-Freuden. ultimo Januarii |
334. Auf Ab‰erben Herrn Georg Chri‰of Volkamer#, Senatoris ac Triumviri Norici. 10 Martii Uber den Spru¡ 1. Joh. 1. v. 8. Da# Blut Jesu Chri‰i De# Sohn# Gotte# Ma¡t Vn# Rein Von Aller Sünde Das von Gott verbotne Langen na¡ de# Apfel# rohten Wangen, da der Leben#-Baum gab Leben, hat die Welt dem Tod gegeben. 5
Blut man pfleget zu vergießen, wann die arme Sünder büßen. Aber Gnad un# zu erwerben, Einer wolt für alle ‰erben.
Gedicht 334 (1679)
461
Jesu, du war‰ dieser Treuer, 10
zahlte‰ Millionen-theuer, mit der Tropfen güldnen Gulden, blutig unsere Blut-s¡ulden. Christi ›nd die rohte S¡runden, glei¡end den GranatOb‰-Wunden:
15
Wunden-Balsam für die Meinen, quillt, ô Heiland, au# den Deinen. Des, der ›¡ für un# ließ würgen, trö‰' i¡ mi¡, al# eine# Bürgen. Diese# Lamm trug weg die Sünde:
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Satan sag, wo man ›e finde? | Sohns-Blut, solte da# ni¡t dienen, Einen Vatter zu versühnen? Siht er da# und hört e# nennen: A¡! wie kan er zürnen können.
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Gottes ›nd wir worden wieder, die wir waren Satan#-Glieder Jn# Regi‰er seiner Lieben, hat un# Jesu Blut ges¡rieben. Macht mir Satan heiß die Stelle:
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Jesu Blut les¡t mir die Hölle. Dort werd i¡ in Kühle ›”en, wo die Leben#Bä¡e spri”en. Uns, ob s¡on de# Tode# Plagen diese# Welt-Egypten s¡lagen,
35
muß er geben ni¡t# zu ko‰en: diß Blut färbt die HerzThür-Pfo‰en. Rein wir ‰eigen au# dem Brunnen, der von Jesu komt gerunnen. Geht, e# s¡windet S¡mu” und S¡ade,
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mit Naeman hier zu Bade.
S. v. B. Dichterey-Sachen
462
Von dem Blut au# Jesu Seite, ein' Arznei i¡ mir bereite: Werd i¡ diese in mi¡ gießen, Gi] und Tod sol wei¡en müßen. 45
Allen, die diß Blut eintrinken, muß die Ang‰ vom herzen ›nken. Jedem hil] e#, der nur glaubet: Wer ni¡t glaubt, ›¡ selb‰ beraubet. | Sünden-tilger, Tod-bezwinger,
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Jesu, Leben#-wiederbringer! Dein Blut, soll mein Grab ver›geln, und e# seelig ein‰ entrigeln. Geh, du Edler Leib, zur Höle. ô wol i‰ au¡ deine Seele
55
Rein gebadt in Jesu Wunden: Glaub' hat diesen Brunn gefunden. Christum truge‰ du im Herzen, der getragen deine S¡merzen. Ob er di¡ hier ließe leiden:
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Forthin labt er di¡ mit Freuden. Volle kamern von Vergnügen, hat dein Himmel-lauf er‰iegen. Seelig leb in Gotte#-Rei¡e! Hier s¡la[ ruhig, deine Lei¡e!
335. Da# andere GrabLied. HerzVatter der Bürger! Wie äng‰et der Würger! Di¡ raubt' er, ihr Herze, der mördis¡e Merze. 5
Der, den man geliebet, iezt alle betrübet.
die 11 Martii
Gedicht 335 (1679)
463
de# Tode# sein Neid, un# kleidet in Leid. Raht#-Elti‰er Dritter! 10
der Zeiten Gewitter hat nötig der Greißen, die Weiße ›¡ weisen. Du solte‰ no¡ ›”en, mit Wi”e zu ‰ü”en
15
de# Staate# Gebäud. du s¡eide‰, a¡ Leid! | Du Vatter der Armen! dein treue# Erbarmen, dein redli¡e# mäjnen,
20
ma¡t man¡en iezt weinen. Dein re¡tli¡e# Ri¡ten kont viele verpfli¡ten. dein Spre¡en war Eid. A¡ Zeiten! a¡ Leut!
25
So thäten die Ahnen, beAdelt mit Fahnen. Jhr freundli¡e# Wesen, i‰ löbli¡ zu lesen: Sie waren Exempel,
30
der Tugenden Tempel. Jezt alle# hins¡eidt: Du neue‰ da# Leid. Hat, Edler! dein Ho[en zum ziel nun getro[en?
35
du hatte‰, im Gehen, auf Jesum gesehen, befahl‰ ihm die Sa¡en: Er kont e# wol ma¡en. dein Glaube ›¡ freut,
40
in himlis¡er Heid.
S. v. B. Dichterey-Sachen
464
E# ma¡ten ja lange die S¡merzen dir bange. Man hörte, ohn zagen, man hörte di¡ sagen: Kan Jesu# mir werden,
45
wa# a¡t i¡ der Erden! J¡ we¡sle die Zeit, mit Himlis¡er Freud. Nun deine Chri‰-Seele zu Engeln i¡ zehle.
50
Sie su¡te, ›e fande im Lebenden-Lande, den großen Geliebten: wo seine Betrübten in ewiger Freud
55
labt himlis¡e Weid. So leget nun nieder im Grabe, die Glieder. Jhr Hüter hier bleibet, an den er geglaubet.
60
Wir la‹en Jhn s¡la[en, na¡ sorgli¡em S¡a[en. da# Ende der Zeit, Jhn seelig erneut. die 12 Martii1| ___________________ 1
Herr Georg Chri‰of Volkamer, Georg Chri‰oph# und Frauen Marien Magdalenen Welserin Sena-
toris Sohn, Georgij Praetoris Nepos, Georgii SeptemViri ProNepos Georgii SeptemViri TriNepos Johannis DuumViri AbNepos Pauli DuumViri AtNepos, geboren 15 Aprilis 1610. Verheuratet 1 Novembris 1646 mit Frauen Marien Magdalenen Philipp Har#dör[er# und Lucretiae S¡eurlin To¡ter ward unter den Volkamern der XXIII Rat#herr Anno 1647. Krieg#herr 1653. Alter Bürgermei‰er 1661. Alter Herr oder SeptemVir 1670. Dritter Hauptmann oder TriumVir 1677. Starb 10 Martii 1679 alt 69 Jahre. Regirte 32 Jahre.
Gedicht 336 (1679)
465
336. An Herrn ... Hagen, über da# Ab‰erben seine# einigen und zwar Erwa¡senen Sohn#. 1. Man ge‰eht e# eu¡, ihr la‹t eure Threnen billig fallen, Wehrter Herr! und o]mal# ha‹t wahre Traur, de# Tro‰e# Lallen. 5
Hier Timantes muß ver‰e¿en, die Ge‰alt de# Kummer# de¿en. 2. Ein Sohn, i‰ ja einer nur, a¡! in dem der Stamme grünet. Bri¡t der A‰: wo i‰ die Cur,
10
die den Vatter Sinn versühnet? Einer hin, i‰ all'# verlohren. Tod! wa# Leid ha‰ du gebohren? 3. S¡ieß die Bösen, böser Mann! Sind ni¡t Arme, die di¡ bitten?
15
Sih‰ du ni¡t den Vatter an? Auf wen soll sein Gut er s¡ütten? Muß der seyn dem Grab ergeben, in dem er hat wollen leben? 4. Aber, ‰ill! so denkt ein Heid.
20
Chri‰en führen bäßre Sinnen. Wer wolt ni¡t, die Ewigkeit, seinem lieben Blute günnen? A¡! ein Gotte#Kind hier reiset: Sterben, seine Heimkun] heißet.
S. v. B. Dichterey-Sachen
466
5. 25
Wer baut gerne ‰ät# da# Meer? Wol dem, der in Port einlau[et! Tägli¡ hier, da# Höllenheer, um die Seele feils¡t und kau[et. O wie ›¡er i‰ ›e oben,
30
in der Gott#Hand aufgehoben. 6. Unser Jesu# euren Sohn liebte, Vatter, wie da# eure. Stieg' er do¡ vom Gotte#thron, da ihn dieser ward der theure.
35
La‹t ihm, e# bleibt unverdorben, wa# er hat mit Blut erworben. 7. La‹t un# folgen! er geht vor: kün]ig au¡ so: iezt im denken. dort wird eu¡ da# Sternen-Thor
40
den Verlohrnen wieder s¡enken. A¡ daß alle wir au¡ droben also wären aufgehoben! Die 5 Maij |
337. Auf da# Seelige Ab‰erben meiner Allerlieb‰en Florinda. 1. E# muß, e# muß nur seyn: Ob meiner Sinnen S¡ein im ThrenenMeer ertrinkt in di¿e Na¡t ver›nkt, 5
Florinda meine Zier! die Ursa¡ i‰ nit klein, e# muß, zu Ehren dir, e# muß gesungen seyn.
Gedicht 337 (1679)
2. Hat, für so man¡e Seel, 10
die zog au# ihrer Höl, mein Gei‰ poeti›rt, der Lei¡e Leid geziert: Und nun solt s¡weigen i¡? A¡ nein! Kan i¡ ni¡t mehr,
15
i¡ will, wa# ehret di¡, nur lallend sagen her. 3. Mein Kleinod, meine Ruh, mein Grund, mein Da¡ darzu, mein Perle, meine Kron!
20
Wie eil‰ du so davon? Hat ni¡t dein Floridan geliebet innigli¡? Jhn liebte‰ du: wa# kan von ihm nun rei‹en di¡?
25
4. Mein Wuns¡ war immerzu: J¡ gehe vor, folg du. Wer hat ihn so verkehrt? wer hat da# Spiel ver‰ört? J¡ weiß wol, wa# e# i‰:
30
du lieb‰, für Spreu, da# Gold. Vor mir, i‰ Jesu# Chri‰ dir lang gewesen hold. 5. A¡ Er, der Sternen Hirt, dir heizte die Begierd.
35
dort wohnt er in der Stadt, die Gold und Perlen hat, die funkt von Edel‰ein. Sein S¡af du lieber wilt, al# meine Hirtin, seyn.
40
Der Taus¡, dein We¡sel, gilt. 6. J¡ spra¡: Er fordert ab, wa# er au# Güte gab.
467
S. v. B. Dichterey-Sachen
468
J¡ gib gern wieder her. do¡, wan sein Will' e# wär: 45
i¡ bitt um diese# Gut, daß e# lab länger mi¡. Er kan, au¡ spat, in Hut e# nehmen ewigli¡. 7. J¡ spra¡: diß Kind ha‰ du
50
mir ja gesellet zu, al# di¡ mein herze bat um Heurat-Raht und That. Du gab‰ mir ihre Treu, ihr fromm-seyn ihre Zu¡t.
55
A¡! i¡ hab diese# drey nur auf so kurz gesu¡t. | 8. Wa# half#? er hat gehört, do¡ ni¡t erhört, gewährt. Taub s¡ien zu meinem Ru[,
60
der iede# Ohr ers¡u[. Do¡, Gott bleibt allzeit gut: ob ‰äupt die Vatterhand, ob bös' s¡eint, wa# er thut. Sein Huld i‰ ja bekandt.
65
9. J¡ kenn' au¡ seinen Raht: Di¡ er erlöset hat, von Leid, von Ang‰ und Noht, dur¡ Sterben von dem Tod. Er konnte seine Braut,
70
di¡, edle Tugend-Zier, die er ihm lang‰ getraut, ni¡t länger la‹en hier. 10. Dein Wuns¡ i‰ nun gewährt. der di¡, den du, begehrt,
75
der hat di¡, du ha‰ ihn. J¡, der Verla‹ne bin.
Gedicht 337 (1679)
A¡ Abs¡ied, gut für di¡! also mit Threnen-Spra¡, und Jammer-voll für mi¡! 80
mein Herz dir ru[et na¡. 11. A¡ Freundin, Andre# J¡! mein Herz ja, ohne di¡, zerrinnet und zerflie‰. weil du sein' häl]e bi‰.
85
Kan i¡ mehr fröli¡ seyn! Freud, wei¡e! Trauren, her! du war‰ mir All# allein: J¡ bin iezt gar Ni¡t# mehr. | 12. Die i¡, die mi¡ geliebt,
90
du, du ha‰ mi¡ betrübt allein mit deinem Tod: dein Tod i‰ meine Noht. Und, weil da# Sternenland, di¡, Leben, rei‹t von mir,
95
so sag i¡ umgewandt: Geh vor! i¡ folge dir 13. Geh vor! i¡ folge dir, Florinda meine Zier! J¡ weiß, Gott wird e# thun:
100
a¡ thät er'# in dem Nun. du Herze voller Treu! sag Jesu, daß wie du au¡ so verliebt i¡ sey, daß er mir eile zu.
105
14. Daß er mi¡ hole na¡, daß er mi¡ seelig ma¡, i‰ au¡ mein wuns¡ allein. Bey Jesu will i¡ seyn: so bin i¡ au¡ bei dir.
110
A¡ ja, e# wird ges¡ehn!
469
S. v. B. Dichterey-Sachen
470
Und du verspra¡‰ e# mir Gott laß die Sag be‰ehn. 15. Steht, Sänger! üm da# Grab, legt ihr die Le”e ab, 115
sagt, daß mir ihre Treu ‰et# in Gedä¡tni# sey. J¡ werd, da# Vögelein a¡! üm ihr Sterb-bett dort, ihr Himmel-Psalter seyn,
120
›e preisen fort und fort. Die 18 Maij. |
338. Uber da# Ab‰erben Frauen Ursulae Viati›n gebohrnen Frits¡han›n, Hospitae. Auf den Spru¡ Ps. 73. v. 28 Da# nur, da# i‰ re¡te Freude, wa# der Seele gibet Weide, wa#, wie ›e, un‰erbli¡ i‰. Träume ›nd#, wa# zeitli¡ labet; 5
Kohlen, wa# auf Erd begabet. Chri‰i Rei¡ dort, su¡t ein Chri‰. J‰ da# freude, wann man wehlet, wa# nur Leibt, wa# gar ni¡t Seelet? der zur Herberg kehret ein,
10
i‰ er klug, ni¡t er im sause lebt mit Buben, denkt na¡ hause: da da will er fröli¡ seyn. Meine i‰ der Freuden keine, da auf La¡en folgt Geweine.
15
Weh eu¡, die ihr la¡et hier! sagt der Heiland: ihr werdt heulen.
Gedicht 338 (1679)
471
die da ›ngen na¡t#, die Eulen, keine komt an Tag' herfür. Freude auf mi¡ wartet dorten, 20
wo un# leiten Perlen-pforten in da# neue Salem ein. Tausend Welt' i¡ gern wolt la‹en: in der Sterne güldnen Ga‹en ewig Himmel#-Ga‰ zu seyn.
25
Daß mit Gott i¡ ewig lebe, meinem Gott i¡ hier mi¡ gebe. Er liebt dort, wer hier ihn liebt. Hab i¡ den, so hab i¡ Freude. Seine Lieb, der Welt zu Neide,
30
›¡ gibt dem, der ihm ›¡ gibt. | Jch vera¡te Welt und Hölle. mein Freund i‰ und mein Geselle Jesu#, der ›¡ hält zu mir, wann zu ihme i¡ mi¡ halte.
35
Tru” sei, daß der Feind, der alte, und sein Heer, mi¡ dann berühr. Mich mag der und jener plagen: meinem Hort werd i¡ e# klagen, der i‰ Herr in aller Welt.
40
Jhm, dem Grö‰en, ›nd ›e Zwerge. Seine Huld i‰ ho¡, wie Berge, hält den, der zu ihr ›¡ hält. Zu ihm komm i¡ und zu Freuden, wann i¡ werd vom leibe s¡eiden.
45
An ihm hanget meine Seel, wie ein Zweig an seinem A‰e. Seine Seite sagt mir: ra‰e, tru” der Höll, in dieser Höl.
S. v. B. Dichterey-Sachen
472
Gott! mein Herze sei dein Zimmer: 50
wol‰ zu mir di¡ halten immer. Ohne di¡, hat mi¡ der Tod. Laß die Welt mi¡ ni¡t einfangen Nur an dir, Herr, will i¡ hangen, Kletten glei¡, in aller Noht.
55
Halte mi¡: daß i¡ di¡ halte. Meine Seel na¡ dir ge‰alte: daß du habe‰ lu‰ zu mir. hol mi¡, wann e# i‰ dein wille, daß i¡ mein Verlangen ‰ille,
60
Jn die Freude und zu dir. Diß war dieser Seele Sagen: deren Leib, hieher getragen, ie”und in sein Grab sol gehn. Sie hat ›¡ an Gott gehalten.
65
Nun ›e, bey dem Stul de# Alten, wird in voller Freude ‰ehn. |
339. Klag- und Tro‰lied. 1. Viermal kaum vers¡iene an der Himmel#-bühne Mond, dein Silber-Mund: seither traten S¡merzen 5
in zwei Männer-herzen, die der Tod verwundt. E# entwi¡ ihr Andre# J¡, a¡! au# einem Hause Zweyen,
10
hei‰ ›e Threnen ‰reuen.
Gedicht 339 (1679)
473
2. Da (Gott laß e# dauren!) würgt in Neron# Mauren keine Seu¡ no¡ Pe‰: treten Tode#s¡ritte 15
zwier in Eine Hütte, ‰ör'n da# Ehbett-Ne‰. Strenge# Ne”, ô SterbGese”! Wer kan deinen Zug abwenden?
20
du mu‰ alle# enden. 3. J¡ sol Tro‰ zuspre¡en, Euren Kummer bre¡en, wehrter Herr und Freund. J¡ hab, in den Töden,
25
selber Tro‰# vonnöten, no¡ ni¡t au#geweint. Do¡, Gott hat, in S¡lägen, Gnad. denket, mit den heilgen Frommen!
30
Gott, der hat genommen. 4. Wa# Gott nimmt, da# lebet, bei ihm seelig s¡webet, i‰ wol aufgehebt. Zu der Gotte#-heerde
35
gieng ›e, und die Erde nur den leib begräbt! Ni¡t eur Herz, nein! nur ihr Smerz, nur ihr Sterben, i‰ ge‰orben:
40
Sie bleibt unverdorben.
S. v. B. Dichterey-Sachen
474
5. War ni¡t ihre Freude, ihre SeelenWeide, ‰et# um Gott zu seyn, Si¡ zu ihm zu halten? 45
niemal# mu‰ erkalten ihrer Anda¡t S¡ein. Jhre Klau#, war Gotte# Hau#. E# i‰, Gotte# Wort zu lesen,
50
ihre lu‰ gewesen. 6. Liebt man Gott von Herzen: man pflanzt wieder kerzen. in sein herz hinein. Er lä‹t ›¡ hernieder,
55
gibt glei¡ ›¡ wieder wann man sein will seyn. Er hält wehrt, den der ihn ehrt. Seelen, die na¡ ihme brennen,
60
hei‰ er Sternwart# rennen. 7. Wo ›nd unsre Lieben? a¡! ›e ›nd geblieben dort in Gotte# Hand. Du bi‰ ihre Freude,
65
ô du Seelenweide, ewig# Vatterland! Wir na¡ dir no¡ sehen hier. Gott ma¡ un# im Land der frommen
70
bald zusammen kommen. Die 9 und 10 Septembris |
Gedicht 340 (1679)
475
340. Uber Herrn Magi‰ri Chri‰of Volkamer# Senatoris & Triumviri Norimbergensis Seeligen Abs¡ied. Alter Edler, edler Alter, Gotte# treuer Amt#verwalter! Du war‰ ie sein Bild auf Erd. Seine Weißheit dein Gehirne, 5
Seine Güte deine Stirne und dein Herz, un# ma¡te wehrt. E# hieß endli¡: Komm, du Treuer! Wei”e, kom zur Himmel#-S¡euer! geh in deine# Herren Freud.
10
Komm, du frommer, zu den Frommen! dein Leid sey von dir genommen, komm zur süßen Himmel-Weid! Ja du gieng‰ zur Wonne-Wohne, Theure Seele! wo die Krone
15
dir s¡on lang war beygelegt. Solt ni¡t dort gekrönet werden, der na¡ Gotte# Raht auf Erden hier de# Staate# Zepter trägt? Lebe dort nun, ewig lebe
20
Mit den Ahnen, die au¡ Stäbe, die dir, Edler, waren glei¡. Ô ein klug- und seelig# Tra¡ten, wer, mit Geld- und Welt-vera¡ten, langet nur na¡ Gotte# Rei¡!
25
Wa# i‰, samlen hier viel S¡ä”e, daß man ›¡ mit Koht erge”e,
S. v. B. Dichterey-Sachen
476
da im Tod man Blut-arm wird? Bäßer i‰#, mit diesem Greißen auf der Himmel#-Leiter reisen, 30
die zu Ehr und Rei¡tum führt. die 29 Septembris |
341. Auf da# Ab‰erben Herrn Herrn Heinri¡# Freyherrn von Blomberg. 1. Du ›h‰ zwar liebli¡ au#, du bi‰ ein Blumen-Hau#, Welt, du ges¡mü¿te do¿e! du prang‰ im bunten Ro¿e, 5
den diesem Erden-plan der S¡öpfer zoge an. 2. Do¡ du befle¿‰ diß Kleid mit deiner La‰erheit. du tödt‰ mit Spinnen-gi]e,
10
die süße Blumen-dü]e von dem, wa# tre[li¡ hei‰, nur immer wird bes¡mei‰. 3. Geiz, Neid, Betrug und Li‰, dein Cerber-Beißer i‰,
15
der au# der Hölle spri”et, der Blüten Haupt bes¡mi”et. Au¡ na¡ dem Tod, s¡ont ni¡t Dein Dra¡en-ange›¡t. 4. Denk, s¡nöde# Mol¡-geni‰!
20
daß du ein Naim bi‰, voll Rosen, Liljen, Nelken: die alle bald verwelken.
Gedicht 341 (1679)
Denk an der Boßheit Lohn, und laß bey zeit davon. 25
5. Der Tod ›e alle bri¡t, s¡ont keiner Blume ni¡t: wie sehr ›e ‰ruzt und ‰u”et. Jhn man vergeben# tru”et. Bi# daß die Glut verherg
30
di¡, Welt, die ganze Pfer¡. 6. Zwar dieser Mäder mäit er mayt ni¡t allezeit nur ‰olze Tulipanen und breite Liljen-Fahnen:
35
er ra[et au¡ mit hin die Rose und Jasmin 7. Kam do¡ in diese Zahl, die Rose dort im Thal, der Blumen-S¡öpfer selber!
40
der Tod, der grö‰e Melber, zu Staub und As¡e malmt, wa# ›¡ gen Himmel palmt. 8. So hier ein' Edle Blum, der Blumen Pra¡t und Ruhm,
45
verlohr ihr kurze# Leben. do¡ nein! ›e wolte kleben am Himmel#-Berge dort: drum ma¡te ›e ›¡ fort. 9. Die Blum, so heuer ‰arb,
50
die Blum ni¡t ganz verdarb: ›e blühet neu im Lenzen. Also wird wieder glänzen, verneut zur Ewigkeit, den man begraben heut.
477
S. v. B. Dichterey-Sachen
478
55
10. Ver‰orbne Mens¡enBlum! dein Leib im Sarg darum mit Blumen wird be‰reuet. dem Tod da# Leben dreuet. Geh gern zur Erden-Höl:
60
daß Himlis¡ werd die Seel. Mense Octobris |
342. Grabs¡ri] Frauen Catharinen Elisabeht Volkamerin gebohrnen Stenzmännin. * * * Stehe, Wanderer! Zu vernehmen, wa# hierinn lieget. Eine Hau#Mutter ware e#: Die immer ge‰anden und gesorget, 5
damit ihr hau#wesen be‰ehen mö¡te. Sie war eine Zierde de# hause#: glei¡wie ihr Herz ein Hau# der Keus¡heit, ihren Namen mit der That zu vermählen. Aber wa# i‰ be‰ändige# auf Erden?
10
Ni¡t# al# der Unbe‰and: darum konte ›e au¡ ni¡t be‰ehen. die S¡wa¡heit legte Sie auf Da# Todbette, und der Tod in# Grab. Do¡, da ›e nimmer ‰ehen konte, wolte ›e au¡ ni¡t ligen,
15
sondern hängte ›¡, wie ein Paradei#Vogel, an Jesum ihren Leben#-Baum: der ›e ni¡t fallen ließe. Jhre Seele aber hat ›¡ zu Ruhe geleget in Gotte# Hand, in Abraham# S¡oß.
20
der Leib wird au¡ einmal wieder aufer‰ehen. Sie hat ni¡t völlig 23 Jahre gewallet,
Grabschrift 342 (1679) und Gedicht 343 (1679)
und folgte endli¡ zweyen Tö¡terlein; Jhren ni¡t gar dritthalbjährigen EheHerrn mit dem Ewigen Bräutgam verwe¡#lend 25
Nun gehe, Wanderer! und ‰ehe in Gott: daß du be‰ehen möge‰, wann du au¡ also wir‰ ligen gehen Mense Octobris |
343. Uber Herrn Georg Holzs¡uer# von der Neuenbürg Senatoris & SeptemViri, ac Praefecti Bellici Norici Seelige# Ab‰erben. Wie ‰irbet do¡ so man¡e# Edle# Leben, daß dir viel Zier, du lezte Welt, gegeben! der Tugend Haupt hin auf die A¡sel ›nkt, und treuen Thran au# theuren Lei¡en trinkt. 5
die Gotte#fur¡t verliert die Herberg-Herzen: ›e lau] gefahr, man mö¡t ›e ganz au#merzen. den Kün‰en droht die alte Barbarey. Bald wird man au¡ begraben Lieb und Treu: man ›ht ›e ja in lezten Zügen liegen.
10
man ›ht da# Re¡t auf fals¡er Wage wiegen. Zu¡t ‰i¿t im Koht. der Glaube ‰inkt von S¡meer: da# Oel wird theur, da# diese Lampe nehr. Drum holet Gott hinweg die bä‰e Seelen, zur bä‹ern Welt, au# diesen Buben-hölen:
15
eilt fort mit Loth, ehdaß die Feuer-flut begräbt da# Land, da# ni¡t# al# Böse# thut. Du, Nori#burg, bi‰ no¡ ein Hau# der Frommen. do¡ werden dir der Frommen viel genommen, der Redli¡en. dein Siebender im Raht,
20
da# Edle Haupt, di¡ au¡ verla‹en hat. Hier wohnten Wi” und Tugend s¡ön beysammen. Also man spro‹t au# seinem Edlen Stammen.
479
S. v. B. Dichterey-Sachen
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Er riehte dir, und redte in die Wett mit Cato selb‰. Leg ihn in# Ehren-Bett: 25
al# wie dort in Gotte# hand die Seele ruhet. Er fande dort mit Golde hold-bes¡uhet da# s¡ön‰e Drey, de# Stamme# Gratien, die Tö¡ter, die voran Gott hieße gehn. Nun folgt er selb‰. do¡ lä‹t Er un# den Namen:
30
den Fama Mund auf ewig wird besamen mit Ruhm und Ehr. Jhr Seeligen lebt wol! Jhr seit entru¿t: un# s¡re¿t, wa# kommen sol. 1 Novembris
344. Auf ein Kind, da# einer Frauen Dot na¡ ihrem Tod gehebt. die Dot der todten Dot mu‰ hier Gevattrin seyn: Jezt hebt, al# dot, der Tod, da# Todte, Himmel-ein. |
345. Auf den Tod#fall Mon›eur Burkhart Albre¡t Rieter# von Kornburg etc. auf der LänderReise zu Pari#. Parodie meine# Lied# auf seinen Geburt#Tag Anno 1657. 1. Bi‰ nun du ein Trauer-Bild? klägli¡ ›he‰ du, Sirene, au# dem Edlen Rieter-S¡ild. Wo i‰, daß i¡ ›e entlehne, 5
deine Stimm voll Sängerei? oder soll mein Kiel dir Leben, Worte auf die Zunge, geben, daß dein leid ni¡t ‰umme sey?
Gedicht 345 (1679)
481
2. Freyli¡ ward mit Klage-thon 10
a¡! so eine Po‰ vernommen! du so wehrt-entwordner Sohn, s¡ied‰, auf nimmer-wiederkommen. Eilf und eilfmal kaum e# i‰, daß der Herb‰ un# Fru¡t-erfreuet:
15
seit daß du den Stamm verneuet, de‹en edler Zweig du bi‰. 3. Große# Ho[en du zwar ha‰ au# der Fremde hergesendet: und der Tod, der bla‹e Ga‰,
20
hat nun alle Freud geendet. Einen Zeugen wird man hier no¡ von meinem Wüns¡en sehen: Mu‰ so ni¡t# davon ges¡ehen? wa# entgegen, fühlen wir. 4.
25
Krümme di¡, du edler Stamm! dieser sol di¡ ni¡t verjüngen: der Sirene mit dem Lamm mu‰ e# dißfall# ni¡t gelingen. Zwar no¡ ein- und einen Sohn
30
hat de# Himmel# Huld gegeben: | Do¡ Der solt vor allen leben. warum eilt er so davon? 5. Also folget Leid der Freud, und na¡ Sonne plazt der Regen.
35
Nehrt da# Glü¿ die Herrli¡keit, i‰ die Ang‰ s¡on unterwegen. Do¡ denkt, daß der Himmel nimmt. Nehmen darf, wer hat gegeben.
S. v. B. Dichterey-Sachen
482
Tödten la‹t, wer kan beleben. 40
Er hat au¡ s¡on Tro‰ be‰immt. 6. Edle Eltern! wol hätt eu¡ diese Freude können laben, wann Jhr, Eu¡ an Ehren glei¡, Jhn ein‰ hättet mögen haben.
45
do¡ Er war ni¡t Eur allein. la‹et Gott sein heilig# Wollen, wie dann edle herzen sollen: Er mu‰ aufgeholet seyn. 7. Man¡er Wuns¡ ließ hören ›¡,
50
Edler Sohn, dein Glü¿ zu wiegen. Je”und leider! sah man di¡ a¡ zu frühe! leblo# ligen. Und wer solt iezt klagen ni¡t, den erfreut dein süße# la¡en?
55
Wen solt‰ du ni¡t weinen ma¡en, daß man nun di¡ ni¡t mehr ›ht? 8. Burkhard Albre¡t! sey gegrü‰ dorten, wo du hingekommen, wo di¡ man¡er Engel kü‹t,
60
wo di¡ Jesu# aufgenommen: der nun an die Bru‰ di¡ drü¿t, an da# herze, da# di¡ liebet. S¡me¿e, wa# Gott denen gibet, die zu ihm der Glaube s¡i¿t. | 9.
65
Lu‰ der Eltern, Freuden-Kind! dur¡ di¡ ho[ten ›e ›¡ Ahnen. Jezt ›nd Fakeln angezündt, Sie zur Trauer aufzumahnen.
Gedicht 345 (1679)
483
Tausend Seufzer s¡i¿t man dir: 70
wer will alle Klagen nennen? Wer kan diesen Kummer kennen, der ni¡t selb‰ i‰ Vatter hier? 10. Himmel, gieße Gei‰ herab, füge Traur und Tro‰ zusammen.
75
Gib, du Geber aller Gab, daß die lie¡te Glauben#-flammen der Betrübten kehren ein, dorten, wo ein guldne# Leben ihrem Sohn i‰ eingegeben:
80
Sonne-glanz i‰ nun sein S¡ein. 11. Hat Pari# auf Erd au# Jhm eine Lei¡e müßen ma¡en: Paradi#, sein Eigentüm, bäßert ie”und seine Sa¡en.
85
dorten triumfirt seyn Muht, na¡ dem Seelen Feind-erlegen dur¡ den Gei‰e#-Ritter Degen: Jesu# krönt da# Edle Blut. 12. Gott! dem Vatter lege bei
90
Jahre, die de# Tode# Lanze nahm dem Sohne, daß er sey lebha], und im Greißen-Kranze über lang er‰ s¡la[en geh. Ehr-Glü¿ Jhm ›¡ mehr vermähle:
95
daß man diese Große Seele au¡ in grö‰er Würde seh. | 13. A¡! de# Vatter# Freundli¡keit, sein Ver‰and und tre[li¡# wesen,
S. v. B. Dichterey-Sachen
484
war de# Sohne# Stirne-Kleid, 100
war in de‹en Thun zu lesen. Muß da# lie¡t s¡on les¡en au#, da# so s¡ön s¡ien in der Jugend? A¡! e# klaget selb‰ die Tugend, daß ›e so verlohr ihr hau#. 14.
105
Himmel! wa# du legt‰ in ihn, gönn un#, daß wir diß bedingen, leg e# in die Brüder hin. Laß der Mutter Wuns¡ gelingen, daß Sie, die an ihrer Bru‰
110
lagen, werden sol¡e Rieter, da man zehl Gemüte#-Güter na¡ der Eltern Herzen#lu‰. 15. Gönnt dann eurem Edlen Rei#, gönnet ihm die süße Zeiten
115
daß er dorten seelig heiß, bey den au#erwehlten leuten. Gönnet ihm da# Vatterland: ob er in der Fremd' entworden. Gönnet ihm den Engel-Orden, dem er ewig bleibt verwandt.
6 Mense Novembris
346. Auf Herrn Johann Adam Rubinger# Medici und Physici Ordinarij zu Culmba¡ Ab‰erben. So mu‰ e# gehn, mi¡ äuser‰ zu betrüben. No¡ einer war von meinen treuen Lieben: der konte mi¡ no¡ trö‰en in der Noht, da mir geraubt mein Andre# J¡ der Tod. 5
Du ware‰ der, du Freund von soviel Jahren!
Gedicht 346 (1679)
S¡on drei‹igmal die Sonne hat umfahren | diß große Rund, seit i¡, mein Damon! bin dein Pythia#, seit Beyder war ein Sinn. Man zehlt au¡ s¡on der Sommer dreymal ›eben, seit un# Ein Jahr* in# Ehe-Bu¡ ges¡rieben.
10
Nun lä‹e‰ du die Lieb‰e hinter dir: da eben au¡ die Lieb‰e geht von mir, die zweyte s¡on. die Mutter er‰li¡ s¡iede: und du, der Sohn, wurd‰ au¡ de# leben# müde. E# giengen vor, hier Bruder, S¡we‰er dort.
15
Und also eilt Gott mit den Seinen fort. Mein Kiel ja dir, und deiner mir, o] klagte, vom Fals¡ der Welt, von ihrer Bo#heit sagte, Wie Gotte# Wort, und er der ›e gema¡t, und wer ihn liebt, muß seyn von ihr vera¡t.
20
E# hat di¡ nie der tolle Stolz bethöret, der ‰et# will seyn, wie Lucifer, geehret: drüm wolte‰ du dir ma¡en ni¡t verwandt da# große D, den eitlen Titel-Tand, der ni¡t allzeit ein haupt der Weißheit de¿et.
25
Kein Chrysu#-dien‰ hat au¡ dein Herz befle¿et: Wa# Chri‰u# heis¡t, da# thät‰ du wahrer Chri‰: De# N䡉en au¡, wa# dein, gewesen i‰. Der ware‰ du. Nun hei‰ e# a¡! Gewesen! A¡! hätt‰ du do¡, mir sollen no¡ genesen,
30
du edler Freund! der war‰ du, bi# in# Grab, der bliebe‰ du: da andre fielen ab. du war‰'# allein, und die, die mi¡ mu‰ la‹en. A¡! mi¡, au¡ mi¡, ihr güldne Sternenga‹en, mi¡ nehmet auf: la‹t bald mi¡ holen ab
35
dorthin, wo i¡ nun meine Lieben hab. J¡ folge na¡: Jhr seit mir vorgegangen. A¡ bittre Fremd'! a¡ süße# Heim-gelangen! ___________________ * 1658
485
S. v. B. Dichterey-Sachen
486
Mi¡ Simeon hol ab, du Frieden#Bot! Wol i‰ und bleibt mein Bä‰er Freund der Tod.
40
Die 8 Novembris |
347. Auf Herrn Gottfried Wilhelm Röder# Nürnbergis¡en zu Venedig ver‰orbenen Kun‰Mahler# Tod. Natus Anno 1650. 16 Junii denatus 1679. 24 Octobris 1. Muß nun die dritte Baar, in no¡ ni¡t-halbem Jahr, mir an da# Herze ‰ehn, mi¡ drey-beleidet sehn? Die Lieb‰e gieng voran:
5
Der Sohn ihr folgte dort; Jezt au¡ die Todten-bahn den Vetter führet fort. 2. Wie lieb do¡ war er ihr: a¡! wär er wieder hier!
10
diß war ihr Wüns¡en o]. Sie, hat erwüns¡t, erho[t: a¡ ja! er i‰ bey ihr, dort in der Seeligkeit. Und a¡! er i‰ ni¡t hier,
15
lä‹t un# in banger Zeit. 3. Dort, in der Jubelzeit, war‰ du ein Kind der Freud: der Tag dein er‰er war,1 der un# den Fried gebahr.
20
A¡! ie”und heise‰ du Benoni, S¡merzen-Kind. Spre¡t do¡ der Mutter zu: in Threnen ›e zerrinnt. ______________________ 1
Die 16 Junii 1650.
Gedicht 347 (1679)
25
4. Dir Kind von guter Art, ein s¡öne Seele ward. di¡ triebe nur dein Gei‰ zu dem, wa# löbli¡ hei‰. Die Kindheit s¡on entbrann,
30
gri[ na¡ Apelle# Wi”: al# di¡ der Blatterman geheizt mit S¡merzen-Hi”. 5. Du war‰ den Kün‰lern wehrt, die di¡ die Kun‰ gelehrt.
35
E# trieb di¡ bald hinau# die Kun‰lieb, und von Hau#. Prag, Dre#den, Liebten di¡. und Wien, da# war dir hold. Au¡ Hungarn freute ›¡,
40
daß e# di¡ haben solt. 6. Ein andrer ›zt zu hau#, brütt faule Eyer au#. dein S¡merz war da# gesäum, daß man di¡ säh daheim.
45
Du flog‰, Jtalien zu sehn, begierig ab. diß un#, di¡ mehr zu sehn, ni¡t gönnt, e# ward dein Grab. 7. Wir s¡i¿ten di¡ ihr hin,
50
der Wa‹er Königin: Wir liehen ihr diß Gut, di¡ treue# Teuts¡e# Blut, di¡, ein gehorsam# Kind, di¡ freund- und friedli¡# Herz:
55
Wie daß man dann, ô S¡merz! di¡ un# ni¡t wieder günnt? | 8. A¡ wahrer Freund in Noht! du diente‰ bi# in Tod.
487
S. v. B. Dichterey-Sachen
488
E# ‰arb, daß Gott erbarm! 60
dir dein Patron im Arm: da# hat au¡ di¡ gelegt dem Tod in Arm, a¡! di¡. Die Treu di¡ un# entträgt: a¡! daß ›e so entwi¡!
65
9. A¡ ja! man hörte heut da# all zu Früh-geleut von deinem jungen Tod: ô unglü¿ha]er Bot! Man da¡t, e# trüg di¡ s¡on
70
die Bahn der Wiederkehr: Nun zog‰ du gar davon kom‰ nimmer wieder her. 10. Er kommt! rie[ man zu hau#. Man wolt iezt fahren au#,
75
man wolt di¡ holen ein. du lag‰ im TodtenS¡rein. die Kun‰ kam s¡on voran: der Kün‰ler s¡on die Rei# gen himmel hatt gethan,
80
da er ›¡ Burger weiß. 11. Die wehrte Mutter thrant. dein Tod hat ihr ges¡want: Jhr Brief, der zu dir kam, so sehnli¡ abs¡ied nahm.
85
Sie da¡t: i¡ geh zu grab, eh er mir wiederkehrt, Er meine# Alter# Stab. Da# End e# ander# lehrt. 12. Nun, da# war Gotte# Raht,
90
der ni¡t# al# Güte hat. Gott eilt mit Frommen fort, daß er ›e labe dort.
Gedichte 347 (1679) und 348 (1679)
489
Denkt, Eltern! seine Seel, die fromme, Gott gefiel. 95
Zur Jesu#Wunden-Höl ›e flog, und fand da# Ziel. 10 Novembris |
348. KlagLied einer betrübten Seele. 1. E# muß, e# muß nur seyn. der Sonne s¡öner S¡ein im Wolken-Meer ertrinkt, in s¡warzer Na¡t ver›nkt. 5
Ja, Jesu, meine Zier, die Ursa¡ i‰ ni¡t klein, e# muß, zu Ehren dir, auf Erd gelitten seyn 2. Hat, für so man¡e Seel,
10
hat bi# zur Grabe#-höl dein S¡merz tyranni›rt den meinen Ehr-beziert: Wie solt ni¡t leiden i¡? dein Leiden, war ein Meer,
15
da# übers¡wemmet di¡: Mir nur ein Ba¡ s¡ie‰ her 3. Du ru[e‰ mir ja zu: J¡ geh vor, folge du! Ob freud von mir ›¡ kehrt,
20
ob Trübsal mi¡ ver‰ört: dein Himmel-Weg e# i‰, führt fin‰er hin zum Gold.
S. v. B. Dichterey-Sachen
490
der also geht, ein Chri‰, dem i‰ der Himmel hold. 4. 25
S¡eidt, wa# mi¡ labet, ab: a¡! deine Güt e# gab. Gern gib i¡# wieder her, wann e# s¡on meine wär. Ni¡t mein, e# i‰ dein Gut.
30
wann e# ni¡t länger mi¡ sol laben, deine Hut verwahr' e# ewigli¡. | 5. Mein Hö¡‰e# Gut bi‰ Du: a¡! lege di¡ mir zu.
35
Wer di¡ zu ›¡ erbat, Hat Hülfe, Tro‰ und Raht. Bleib du nur allzeit gut. Steupt mi¡ de# Feinde# Hand: dir thät er, wa# er thut.
40
So wird ein Chri‰ erkandt. 6. Ob s¡on ni¡t wird gewährt mein Wuns¡, wa# i¡ begehrt: du s¡riebe‰ ihn dahin, wo i¡ in Ho[nung bin.
45
Wol legt man hinter di¡ de# Herzen# Threnen-Spra¡. Steh, Jesu, wart auf mi¡: Mein Herz dir ru[et na¡. 7. Ja, Jesu, andre# J¡!
50
Ni¡t# bin i¡ sonder di¡. Von Trüpf ein Stein zerflie‰: dein Herz so hart ni¡t i‰.
Gedichte 348 (1679) und 349 (1679)
491
Laß e# erwei¡et seyn, dur¡ meiner Zähren heer. A¡! laß mi¡ ni¡t allein
55
J¡ ›nk, i¡ kan ni¡t mehr 8. Lebt Jesu#, der mi¡ liebt: um wa# bin i¡ betrübt? der mi¡ von höll und Tod erlö‰, weiß meine Noht.
60
E# i‰, im Sternen Land, viel Glü¿ bes¡a[en mir. dorthin bleib i¡ gewandt: kom, Tod! i¡ folge dir. 22 Novembris |
349. Auf den Tode#fall Frauen Anna-Sabina1 Herrn Tobiae Oelhafen# von S¡ölnba¡ JurisConsulti etc. Viduae. 1. Wo au# mit dir, du arme# Adam#-Kind! wa# träg‰ du mit au# Eden? deine Sünd. wohin wir‰ du mit dieser Bürd entgehen? Nur ni¡t zu Gott! er kan die Sünd ni¡t sehen. 2. Wo dann hinau#? gen himmel führt kein Weg
5
die Sünder hin. zur hölle geht der Steg, der di¡ trägt fort: darher die Sünd au¡ ‰iege. du lauf‰ gefahr, daß ewig# Feur di¡ wiege.
_________________ 1
aetate 74
S. v. B. Dichterey-Sachen
492
3. Viellei¡t man dann lau] seelig Mose zu, 10
denkt wie man de# Gese”e# Willen thu. Geh s¡aue Di¡ in seinen Tafel-‰einen: du wir‰ ein Mohr in diesem Spiegel s¡einen. 4. Er zeigt di¡ dir, i‰ deiner Bo#heit Zeug. A¡! Sinai hat ni¡t# al# hei¿len Steig.
15
Komm, laß un# dort auf Sion un# umsehen: da können wir auf fe‰em Fuße ‰ehen. 5. Dorthin kam der, der ›¡ verspro¡en hat, der wurde Mens¡, die S¡lange untertrat. An diesem hieng der Heno¡ und die Alten:
20
Me‹ia# hat, son‰ ni¡te# ›e erhalten. 6. Diß Jacob# und der Vätter Leiter war, Elia# Fuhr, und Mose Gnad-Altar. Der Glaub an den, der einmal solte kommen, ›e ‰erbend hat in Himmel aufgenommen. 7.
25
Der ge‰ern war, der Jesu#, i‰ au¡ heut: er war und bleibt vor und in Ewigkeit. kein ander heil den Vättern war gegeben: in keinem son‰ wir kinder können leben. | 8. Da# Thun, thut ni¡t#. der Glaub i‰ unser Stern.
30
Un# Chri‰en hil] allein der Chri‰ de# HErrn, wie andren au¡. Er konte Gott vergnügen: vor dem wir nur al# böse Kne¡te ligen. 9. Du ha‰ ja lang, du Edle Tugend-Seel, gewohnt mit Lob in deiner Leibe#höl.
Gedicht 349 (1679)
35
493
die Gotte#fur¡t du zeigte‰ bi# an# Ende, und hube‰ auf mit Eifer fromme Hände. 10. Dein Lu‰Hau# kont der Gotte#-Tempel seyn. du gab‰ dein Herz au¡ Gott zum Tempel ein. Gebete#-Rau¡ ‰ieg von de# Mund# Altare,
40
der Gott zu Ehren immer thätig ware. 11. No¡ sagte‰ du: Ni¡t# i¡ verdien'! allein dur¡ Chri‰um muß der Himmel werden mein. Redt sein Verdien‰, so s¡weiget höll und Sünde. dur¡ seine Gnad i¡ Gott versühnet finde. 12.
45
Nun Jesu# spri¡t: ô Weib! dein Glaub i‰ groß. komm her und ›” in meinem treuen S¡oß. Wie solte dir ni¡t, wie du wil‰ ges¡ehen? wer mi¡ ergrei], der kan und muß be‰ehen. 13. So lebe nun mit deinen Vättern dort:
50
mit zweyen* au¡, die mit dir reisen fort, in einem Jahr. Hinauf dann von der Erden: daß wir, wie Sie, dur¡ Jesum seelig werden. | __________________ * der Herr bruder Seiner Wolseeligen Herrli¡keit Herr Georg Chri‰of Volkamer Triumvir, und die Frau S¡we‰er Frau Barbara Paulen zu Rügenwald in HinterPommern.
S. v. B. Dichterey-Sachen
494
350. Jm Sing-Thon: Wol mir! Jesu# meine Freude etc. 1. Dreymal seelig ›nd die Todten, die in Jesu s¡la[en ein. Jesu# sendet seine Boten, hei‰ ›e aufgeholet seyn, 5
spri¡t: bringt mir, wa# i¡ erwarbe, al# i¡ litte, al# i¡ ‰arbe. 2. Seelig i‰, wer ‰irbt im Herren. wen sein Jesu# s¡la[en legt. Er wird ein‰ da# Grab aufsperren.
10
Wa# e# lang verwahret trägt, wird e# müßen wieder geben. Au# den Tod wird gehn da# Leben. 3. Au¡ in Jesu du ents¡lie[e‰, Edle Seel, al# du am End
15
aufwart# na¡ dem Himmel gri[e‰, warf‰ empor die matten händ. Er na¡ dir gri[, du na¡ ihme. Welt! mir diesen Abdru¿ rühme. 4. J‰ dan Jesu# ni¡t da# Leben?
20
Wer in ihm, im Leben ‰irbt. Wie kan der dem Tod ›¡ geben, der im Sterben ni¡t verdirbt? Jesum hatte‰ du im Leben: dem ha‰ du di¡ todt gegeben.
Gedicht 350 (1679)
495
5. 25
Ni¡t# du fragte‰ na¡ dem Leibe, gabe‰ ihm ein Tu¡ zu Grab. Hier er nun entkleidet bleibe, dieser Seel-Ro¿ sey S¡abab: Jesu# wird dir dort im Leben,
30
›¡ selb‰, einen s¡önern geben. 6. Ruhe, Leib, in süßem S¡la[en, von der Erden-arbeit au#. Seiner Starken Siege#-Wa[en s¡irmen diese# Kno¡en-hau#:
35
Jesu# wird di¡ neu entde¿en, wann die lezten Wä¡ter we¿en. 7. Ruh, ô Seele, dort im S¡oße de‹en, der da# Leben hei‰: da er dir wis¡t ab, wa# floße,
40
wa# auf Erd die Wangen bei‹t. Er wird tru¿nen deine Threnen, die Gedult mit Gold bekrönen. 8. Gebt der Erd die Erde wieder! Sein Theil s¡on der Himmel hat.
45
Tod und S¡la[ ›nd hier Gebrüder. Sie i‰, und dur¡ Chri‰i Gnad, wie die Vätter seelig worden. Wüns¡t ihr Glü¿ zum Engel-Orden. |
S. v. B. Dichterey-Sachen
496
351. Anno Christi MDCLXXX. Da# getro‰e Sterben und Seelige Leben-Ererben. Uber da# Ab‰erben Frauen Dorothea Ro›na Auerin gebohrnen Haglin. Auf den Spru¡ Proverbia 14. v. 32. Der Gere¡te i‰ au¡ in seinem Tod getro‰ 1. Man lebt so hin, man leidet in der Welt, man ‰reitet fort: solang e# Gott gefällt. Jnde‹en do¡ wallt ‰et# der Wuns¡ im Herzen: komm, lieber Bot, komm, Tod, end meine S¡merzen! 2. 5
E# weiß, wer i‰ ein Chri‰, und ni¡t nur hei‰, daß seine Seel auf Erd gen Himmel rei‰. drüm fragt er o]: i‰ no¡ de# Weg# kein ende? do¡ geht er fort, bi# Gott den Boten sende. 3. Begegnt ihm der; ›ht er s¡on tru”ig au#:
10
der, denkt er, komt, daß er mi¡ hol na¡ hau#! Er ›ht, im fall er re¡t bes¡aut den Wagen, daß Jesum selb‰ die güldne Räder tragen. 4. Er ›ht ohn Fur¡t den s¡eelen Fuhrkne¡t an: Hier Jesu# i‰! tru” der mir s¡aden kan:
15
sagt er bey ›¡. Er eilt zu Jesu Wunden, darinn für ihn wird Reise-Ko‰ gefunden. 5. Also trug au¡ die Chri‰li¡e Matron, der Engel-Weg, Elia# Fuhr, davon:
Gedichte 351 (1680) und 352 (1680)
497
die au¡, wie er, den Leib, da# Kleid, ließ fallen, 20
mit dem wir nun zum S¡rein der Erde wallen. | 6. Sie spra¡, al# ›e nur hörte ein Gereus¡: Nun gnug einmal gelitten in dem Fleis¡! Auf, meine Seel! wir wollen Himmel-fahren. Hier i‰ da# Ziel von Eitelkeit und Jahren. 7.
25
Von Kindern ›e, zu zeigen Jacob# Treu, bald Abs¡ied nahm, legt' ihnen Segen bey. Jhr Bildni# selb‰ mu‰ auf ›e ‰reuen Strahlen: Gott glei¡sam wolt Erhörung ihr fürmahlen. 8. Mit Jesu ›e da# heilge Le”mahl hielt.
30
Ob nun der Tod mit Pfeilen auf mi¡ zielt: (spra¡ ›e getro‰) mi¡ keiner soll verle”en, weil i¡ zum S¡ild darf Jesum vor mi¡ se”en. 9. Nimm, Vatter, hin die Seele Demut-voll: Mein Heiland da#, wa# fehlt, erse”en soll.
35
damit hat Sie den Gei‰ Gott übergeben. Ein sol¡er Tod folgt auf ein fromme# Leben. #
352. Da# Seelige Leben-Ererben. 1. Müßen wir nun di¡ au¡ mi‹en, Wehrte Seele, und da# Grab soll un# deinen Leib vers¡ließen? Also tritt man ein und ab, 5
auf dem S¡aupla” dieser Welt.
S. v. B. Dichterey-Sachen
498
Zehn mal ›eben ›nd gezehlt, und no¡ zwey, von deinen Jahren: War e# zeit nun abzufahren? 2. No¡ ni¡t i‰ ein Jahr verflo‹en, 10
seit daß meiner Freundin du, die o] deiner Treu geno‹en, drü¿te‰ Mund und Augen zu. | A¡! wer da¡te dazumal, daß du in da# Lei¡enthal
15
würde‰ ihr sobald na¡traben? Gott wolt eu¡ beysammen haben. 3. J¡ will hin zum Pulte gehen (spra¡ mein Leben, al# ›e ‰arb) wo die EngelSänger ‰ehen,
20
opfern Gott die Lippen-Garb. Du und Sie, ihr sanget gern: dort nun preiset ihr den HErrn. Dein' und ihre Lu‰, war Beten: Jezt seit ihr vor Gott getreten. 4.
25
Der di¡ o]mal# hörte flehen, um ein Sterben bey Ver‰and hat di¡ gnädig angesehen: weil dein Glaub sein Herze fand. Beten bettet un# die Ra‰,
30
im Ge‰irnten Gold-Pala‰. Weil du betend au¡ ge‰orben, ha‰ du alle# nun erworben. 5. Und wem soll man di¡ verglei¡en? A¡! du ‰arbe‰ al# ein S¡wan:
35
Wann der soll sein Ziel errei¡en,
Gedichte 352 (1680) und 353 (1680)
499
›ngt er no¡ solang er kan. Singend eilte‰ du Gott zu, S¡wanen-wei‹e Seele du. Solten wir ni¡t au¡, mit Singen, 40
deinen Leib zu Grabe bringen. 6. Gott erfülle deinen Segen, an dem Doppel-KinderPaar. Gott ‰ill' ihren Threnen-Regen, der betrie[et deine Baar.
45
Wa# labt ihrer Herzen S¡rein, da# wird dein Gedä¡tni# seyn: glei¡wie i¡ au¡ iezt mein denken meiner Todten pfleg zu s¡enken. 7. Ruhet nun, ihr liebe Leiber!
50
die nur eine Wand hier s¡ied. dort bleibt ihr vereinte Weiber, die kein Tod mehr trennet nit. Todte kan man bitten ni¡t. mein Herz Jesum do¡ anspri¡t,
55
daß er mir send bald den Wagen, der eu¡ hat zu Gott getragen. Die 25 Aprilis mihi Natali. |
353. Uber Herrn Johann Martin Volkamer#, Sacri Mini= sterii Candidati Ab‰erben. Jm Namen de# Bruder# Freude und Leiden, Gute# und Böse#, ‰ehen auf Erden in ‰etem We¡sel,
S. v. B. Dichterey-Sachen
500
und ›nd immer dur¡einander vermänget. Diß Leben, i‰ ein immerwährender Calender: 5
da folget dur¡gehend# s¡warz auf roht, roht auf s¡warz; da ‰ehen selten viel rohte, aber o] viel s¡warze, Zeilen beysammen. Alle Monat A¡ finden ›¡ im Almana¡. Ein sol¡e# Leben, war ein Zeitlang da# meine.
10
J¡ verlohre, e# i‰ no¡ ni¡t lang, meine seelige EheLieb‰e. Wer hätte damal# sollen sagen, daß du, du lieb‰e Bruder-Seele, ihr sobald folgen würde‰? dazumal, wie herzli¡ ha‰ du mi¡ getrö‰et! A¡! wer trö‰et iezt mi¡, wegen deiner Tode#-hinfart?
15
E# bliebe ni¡t bey einem, e# folgte au¡ dein Lei¡fall. Ein neue# liebe# Eheband, ersezte inzwis¡en meine erlittene Trennung: aber zween s¡warze Tage, dein und meiner seeligen Frauen S¡wieger Tode#Tag,
20
mu‰en mir mein neue Freyer-Feyer vertrüben. da# mag ein Freud- und Leidwe¡sel heißen. Wir verlohren beyde, i¡ meinen Bruder, und meine Ehelieb‰e ihre liebe Mutter. Aber wie ungere¡t bin i¡, daß i¡ hierüber wehklage!
25
Jhr habet beyde auf ewig Leid-gewe¡#let: Eure Freude wird nun niemand von Eu¡ nehmen. der Calender lau] gewönli¡, auf die Fe‰-Ferien, roht hinau#. Jhr Beyde, habt Advent im Himmel gehalten:
30
Jhr habt dem Mens¡gebohrnen Gotte#Sohn zugeeilet; Jhr habt da# Neue Jahr der Ewigkeit seelig angefangen. | du insonderheit, wehrt‰e BruderSeele, ha‰ herrli¡ gewe¡selt. du leu¡te‰ nun im Himmel, wie der Sonne-Glanz.
35
du, ob du s¡on no¡ ni¡t ein Lehrer ware‰, so ware‰ du do¡ würdig, ein Lehrer zu werden: also wird von dir iederman reden,
Gedichte 353 (1680) und 354 (1680)
501
der di¡ von der Canzel reden gehöret. Zwar unser Heiland saget in gemein: 40
die Gere¡ten werden leu¡ten wie die Sonne, in ihre# Vatter# Rei¡. O unverglei¡li¡e wahre dur¡leu¡tigkeit! A¡ wer nur so seelig wäre, daß er diese# Leu¡ten sovieler Sonnen sehen solte!
45
Nun, di¡ und diese# werde i¡ au¡ einmal sehen: Ja Jesu# meine Gere¡tigkeit, wird mi¡ mit unter diese Sonnen zehlen. Gute Na¡t inde‹en, seelige BruderSeele! Oder vielmehr, Guten Tag, dort im Ewigen Lie¡t!
50
Un# ha‰ du in der Na¡t verla‹en. dein Leib und Lob soll inzwis¡en, bi# wir dort zusammen kommen, jener im Grab, diese# in den herzen, wol verwahret bleiben.
354. Ein ander Klage, im Namen de# zweyten Bruder#. War diß die Reis', au# dieser Welt, in Jene? du lieb‰er Bruder du! darf ble¿en so auf un# der Tod die Zähne, der Störer unsrer Ruh? 5
Wer konte do¡ auf diese# Sterben denken, al# du di¡ fortgema¡t? du hört‰ un# dir viel Reise-Wüns¡e s¡enken: da Gott, viel ander# da¡t. Die Ho[nung un# getrö‰et hat dein S¡eiden,
10
mit deiner Wiederkehr. | Und nun, a¡ nun, wa# trö‰et unser Leiden? du kom‰ ni¡t wieder her! du bi‰ von un# a¡! allzuweit verreiset:
S. v. B. Dichterey-Sachen
502
den wehrten Vatter diß, 15
da# Mutter-Herz, mit tausend S¡merzen speiset. Au¡ mi¡ kränkt dieser Riß. J¡ da¡te, theil zu haben an der Ehre, und theil an ihrer Freud, wan nun dein Mund von Gott beru[en wäre
20
zum Lehrer unsrer Zeit. du hatt‰ ja s¡on vereinigt lehr und Leben, du fromme# Gotte#-Herz? Man sah darinn au¡ ni¡t# al# Treue s¡weben, der wahren Liebe Kerz.
25
du feine Seel ha‰ unsrem Gott gefallen. Er spra¡: solt diese mir in diesem S¡lamm der Zeiten-Neige wallen? geht, holet ›e herfür, ihr Engel, geht, holt ›e au# ihrer Hütte!
30
Er und no¡ man¡er Loth muß gehn herau#, eh i¡ den Grimm au#s¡ütte und ma¡ die Welt zu spott. Nun, Bruder-Seel! du hätt‰ mir wol zur Ehe gewüns¡t viel s¡öne# Glü¿.
35
Jezt wüns¡ i¡ dir, daß Jesu# di¡ ansehe mit man¡em Freudenbli¿, der, al# du ‰arb‰, gieng an sein Marter-Leiden. Und weil man s¡eiden sol: Sein Blut bring un# zusammen dort mit Freuden.
40
Gehab di¡ ewig wol! |
355. Auf Herrn Magistri Johann Langen# Gei‰li¡en Seelhirten# Tö¡terlein# Margarethen Barbaren Ab‰erben. 1. J‰ e# wunder, daß Gott nimmt, der da# Kind zuvor gegeben?
Gedicht 355 (1680)
503
Jhr war diese# Ziel be‰immt: so, nur solang, solt ›e leben. 5
der geliehen, weiß au¡ wol, wann er wieder nehmen sol. 2. Sie war ja ein liebe# Kind, ließ Ver‰and und Tugend sehen, hat der Eltern herz entzündt.
10
Ebendiese# hieß ›e gehen: Gott war au¡ in ›e verliebt, der ihm, wa# er will, selb‰ gibt. 3. Er wu‰, wa# wir wi‹en ni¡t. Bo#heit raset iezt auf Erden:
15
diese# Rö#lein er abbri¡t, daß e# ni¡t befle¿t sol werden. Jesu# spra¡: holt mir ›e ein, diese Braut sol bleiben mein. 4. Sie empfienge da#, wa# wir
20
wa# wir äng‰ig müßen ho[en. Sterbend sahe ›e, wie ihr ‰und die Thür zum himmel o[en. Wer wolt ni¡t gern gehen au#, au# der Welt, dem Buben-hau#? 5.
25
Lernen wolt ›e, wiese Fleiß, ein ges¡i¿ter Gei‰ zu werden. Pfü”en ›nd e#, wa# man weiß, wa# mit S¡lamme füllt auf Erden. Jn dem Himmel, wo ›e i‰,
30
er‰ der re¡te Kun‰Brunn flie‰.
S. v. B. Dichterey-Sachen
504
6. Die gerad da# zwöl]e Jahr, und zwölf Wo¡en hat belebet, dort nun bey der Zwölfe S¡aar um die Leben#-Bä¡e s¡webet. Jesu#, unser Seelenhirt,
35
›e zum re¡ten Brunne führt. 7. Denkt an Jair# To¡ter dort, die au¡ ‰arbe mit zwölf Jahren. Sie s¡lä[t, (diß war Jesu Wort) ›e i‰ Tode# ni¡t verfahren.
40
Und er hat ›e au¡ erwe¿t, seiner Gottheit Ma¡t entde¿t. 8. Gönnt der To¡ter au¡ den S¡la[: Jesu# wird ›e wieder we¿en. Gnade i‰ e#, keine Stra[.
45
La‹t den leib mit Erd bede¿en: Nur ein Wei”enkorn ihr seet, daß ein‰ in die Aehre geht. 16 Maij. |
356. Auf Jungfrau Susanna Helena, 21järigen, Herrn Johann Kamm# und Frauen Susannen Sabinen gebornen Füßlin To¡ter Ab‰erben. Auf ihre Mu›k-Liebe. Die Jungfrau Kammin war ein re¡te Filomele: Sie rhürte Saiten wol, und sange kün‰li¡ mit.1 Al# eine Na¡tegall saß ihre liebe Seele im Leib; zu Gott, und ni¡t na¡ Welt, ‰und ihr Gemüt. ___________________ 1
Huictain.
Gedichte 356 (1680) und 357 (1680)
Gott hieß ihr dur¡ den Tod erö[nen diese Höle,
5
den Bogen‰all: darau# Sie dann gen Himmel s¡ied. Dort Sie mit Engeln ›ngt. Jhr Ruhm-Bu¡ bleibt auf Erden: Also Sie, wie ›e hieß, mu‰ eine Rose* werden. _______________________ *Susanna.
357. Lob-Na¡klang. 1. Und du lig‰ nun hier entseelet, s¡öner Leib, der Fromkeit hau#! deine Seel war Gott vermählet: und der führte ›e herau#. 5
Sol, so ein Gefäß der Ehren, jung der Würmer Malzeit mehren? 2. Altet also grün die Jugend? Muß diß herz entgei‰et seyn, und e# ligt der S¡rein der Tugend
10
hier im fin‰ren Kno¡en-S¡rein? Wann wir irdis¡ diß ansehen, s¡eint e#, Unre¡t sey ges¡ehen. | 3. Sind die Augen nun vers¡lo‹en, die von Treu, Ver‰and und Huld
15
ganze Bä¡e au#gego‹en? Und da# Herz war ja ohn S¡uld, weil da# Ohr o] Zu¡t-erröten auf die Wangen ma¡te treten. 4. Ligt ihr leblo# nun, ihr Hände,
20
die man¡ s¡öne# Thun volbra¡t?
505
S. v. B. Dichterey-Sachen
506
Und die Lu‰ hat iezt ein Ende, die eu¡ süße Müh gema¡t, da ihr kontet in die Saiten die gelehrte Finger leiten. 5. 25
A¡! iezt ‰ummen Mund und Kehle, die ›¡ o]mal# aufgethan, wann die Gottverliebte Seele ihre Stimm s¡i¿t' Himmel an. Je”und lebt ›e selber droben:
30
ewig ihren Gott zu loben. 6. Dieser nahm ›e von der Erden, weil ›e reif zum Himmel war: und der Wuns¡, dort Braut zu werden, hier ›e fördert' auf die Baar.
35
Sie spra¡: di¡ i¡, Jesu, liebe: a¡! auf Erd mi¡ keinem gibe. 7. Süße Seele, hier entkommen, dort wilkommen, Stern-Vermängt! Sehet, wie da# Heer der Frommen
40
›¡ um diesen Engel drängt. Engel in der Lu] ums¡wimmen, und die Silberflügel krümmen. | 8. Sie, die wir verlohren sagen, Jesu# dort in Armen hat.
45
Solte man den Tod anklagen, der ›e heimgeführet hat? Dort ›e wohnt im Rosen-Garten: gönnt ihr da#, worauf wir warten. die 11 Octobris |
Gedicht 358 (1680)
507
358. Tro‰-Gesang 1. Ja, wehrt-betrübte Eltern-Herzen! Sünd wär e#, wann eu¡ ni¡t der Tod so einer To¡ter ma¡te S¡merzen. Wol i‰ da# ein verha‹ter Bot, 5
der komt und spri¡t: Gebt mir herau#, da# Lieb‰e, wa# ihr habt im Hau#. 2. Jhr sahet eu¡ in diesem Spiegel: diß wehrte Kind Eu¡ sahe glei¡. Sie s¡wang, wie ihr, de# Gei‰e# Flügel,
10
zu fliegen na¡ dem Gotte#-Rei¡. Und solt nun diß bes¡merzen ni¡t, da eu¡ der Tod den Spiegel bri¡t? 3. Jhr Wille war, nur euer Winken, und ihr Gemüt au# eurem Bli¿
15
kond anlaß zum Gehorsam trinken. Jezt euer S¡merz entgänzt ihr Glü¿: Sie hat, die ihr, die eu¡ geliebt, nie, al# nun ‰erbend, eu¡ betrübt. 4. Klagt, wehrte Eltern! do¡ ni¡t zaget.
20
E# hat ja Gott, sowol al# eu¡, die liebe To¡ter wol behaget, weil ›e an Tugend ware rei¡. Er gab ›e eu¡, und nimmt ›e nun. der alle# wol thut, la‹t ihn thun. 5.
25
Ein Kleinod man ja gern verwahret und legt an einen ›¡ren Ort.
S. v. B. Dichterey-Sachen
508
A¡ dann! a¡ eure Threnen sparet! diß s¡i¿tet ihr gen himmel fort. Wie kond e# bäßer seyn vers¡reint? 30
e# ligt von Jesu Hand umzäunt. | 6. Diß Tü¡lein wis¡' eu¡ ab die Threnen, weint, wehrte Mutter, weinet ni¡t! E# folget Wieder-sehn auf Sehnen. hier Jesu#, wie zu Naim, spri¡t:
35
der Mutter ihre To¡ter gebt, Die zwar ge‰orben i‰, do¡ lebt. 7. Denkt, Sie i‰ aller Noht entflohen, die Plagen langen ni¡t an ›e, die un# so man¡e# Herzleid drohen:
40
die Fru¡t vermuhtt man au# der Blüh. Bald gibt ›e Jesu da# geleit, im aufbru¡ au# der Ewigkeit. 8. Jnde‹en denkt an ihren Segen, den Sie eu¡ ‰erbend hinterließ.
45
Gott wird hierzu da# Amen legen. die lezten Wüns¡e gehn gewiß. J¡ sag, wie ›e: da# graue Haar muß grünen, bi# zur spaten Baar.
359. Jm Namen ihre# ält‰en Bruder#. 1. Muß i¡, S¡we‰er-Herz! muß i¡ di¡ entbären. Meine# wär von Erz, wann e# ni¡t göß Zähren.
Gedicht 359 (1680)
5
509
An dir leid' i¡ viel Verlu‰: A¡! diß fühlet meine Bru‰. 2. Du ha‰ mi¡, i¡ di¡, Herzli¡ ja gemeinet. Unsre Herzen ›¡
10
hatten treu vereinet, wie e# heis¡t Geburt-Gebühr. Und du s¡eide‰ nun von mir. 3. Zwar du finde‰ dort vor-gesendte Brüder:
15
denk‰ am guten Ort ni¡t zurü¿ hernieder. | Aber di¡ ›e hätten do¡ später wol bekommen no¡. 4. A¡tmal Tag und Na¡t
20
›nd auf Erd vers¡ienen, da i¡ hab gewa¡t, S¡wa¡e, dir zu dienen. A¡! i¡ da¡te, di¡ dem Tod zu entreißen, und der Noht. 5.
25
Niemand ie du ha‰, al# nun todt, beleidet. deiner Tugend Gla‰ unsre augen weidet'. A¡! dein Leib war Anmut-voll:
30
s¡ad i‰#, daß er faulen soll. 6. Nun mi¡ sol fortan dort hinauf verlangen na¡ der Sternenbahn,
S. v. B. Dichterey-Sachen
510
die di¡ hat umfangen 35
Zieh‰ du au# den Augen hin: du kom‰ mir nie au# dem ›nn. 7. Hätte‰ du do¡ mi¡ mit dir hingenommen: A¡! so wär au¡ i¡
40
aller Noht entkommen. Nun, wann au¡ mein Ziel i‰ hier, du geh‰ vor, i¡ folge dir. 8. Tausend gute Na¡t, lieb‰e S¡we‰er-Seele!
45
dorten dir mit Pra¡t Jesu# ›¡ vermähle! Und die man zur Ruh gebra¡t, ihr Gebeine, gute Na¡t! die 12 Ejusdem |
360. Grabs¡ri] Albre¡t Dürer#, de# MahlerFür‰en# Hier ruhe, Kün‰ler-Für‰, du mehr al# großer Mann. dir hat e# keiner nie no¡ vor- no¡ na¡gethan. Die Erd war au#gemahlt. der Himmel iezt di¡ hat: du mahle‰ heilig nun dort an der Gotte#-Stadt. 5
Die Bild- Ste¡- Mahlerkun‰, die nennen di¡ Patron, die se”en dir nun auf im Tod die Lorbeer-Kron. |
Gedicht 361 (1680)
511
361. Trauung#-lied Zu besagter Ho¡zeit. 1. End und Anfang aller Sa¡en! Heutig# Thun ha‰ du gethan, diese# Eh-Fe‰ i‰ dein Ma¡en: du fieng‰ e# im Himmel an. 5
Hilf, daß man den Dank dir sende. du war‰ Anfang: sey au¡ Ende. 2. Jhre Lieb, i‰ deine Flamme, ward in Ehren angezündt. Deine lieb auf Sie au¡ ‰amme,
10
die s¡on lang na¡ Mens¡en brinnt. S¡ür und nehre diese Brände: daß ›e lieben bi# an# Ende. 3. Gegen dir, du grö‰er Vatter, bä‰er Bruder, brenn' ihr Herz.
15
Dein Gei‰ sey selb‰ ihr Begatter: daß nie ni¡t verles¡ die Kerz. Fe‰ verknüpfe diß Gebände, da# sol dauren bi# an# Ende. 4. Wa# der Prie‰er sagt, da# müße
20
au¡ im Himmel seyn gesagt. Deine Hand den Segen gieße, den verlangt dein Kne¡t und Magd. Deine Huld auf ›e vers¡wende, wa# ›e labet bi# an# Ende.
S. v. B. Dichterey-Sachen
512
5. 25
Ein Herz werd au# Beyder Herzen, Nur ein Will in Zweyen sey. Eintra¡t leu¡ten ma¡ die Kerzen, glänzen von der s¡ön‰en Treu. Nun, man bindet Herz und Hände:
30
diß Gebänd kein S¡nitt ni¡t ende. | Na¡ der Trauung. 6. Hö¡‰er! e# ›nd deine Kinder, die du iezt gepaaret ›h‰. Wa# ›e s¡merzen kan, verminder, sey ihr Vatter, der du bi‰.
35
Ma¡ gedeyen deine Spende: daß ihr Glü¿e seh kein Ende. 7. Pflanz in Sie, gesunde# Wesen. Kommet Ungema¡ an Sie, ma¡ ›e bald davon genesen.
40
Stät# ihr Leib und Leben blüh, daß kein Weh da# Wol-seyn s¡ände. Leid, nehm ein ges¡winde# Ende. 8. Ma¡e au¡ ihr Ehbett grünen: daß von ihnen ‰ammen her,
45
die au¡ deiner Ehre dienen. S¡mü¿e ›e mit Ruhm und Ehr. Gülde ihre# Hause# Wände. Sey bey Jhnen bi# an# Ende. 9. Deiner Engel-Arme Wagen
50
müße Sie ‰ät# ein und au#, bi# in# hohe Alter tragen. Und dein Tempel sey ihr Hau#:
Gedichte 361 (1680), 362 (1680) und 363 (1680)
513
so wird zieren ihre Wände Glü¿ und Segen, bi# an# Ende 10. 55
Endli¡, wann ihr ziel ›¡ nähet, hole ›e ein spater Bod, der von dir zu dir au#gehet. keine Zeit indeß, kein Tod, bi# dein Häuflein dort anlände,
60
hier den Endter-Stammen ende. die 12 Ejusdem
362. Zum Vatter-Ges¡enke. Du liebe# Kind! dein Vatter freuet ›¡, daß er nunmehr ›ht wol vermählet di¡ Nimm diß Ges¡enk und meinen Vatter-Segen: hierzu woll Gott au¡ seinen Segen legen. 5
Er trage di¡ auf seiner Engel Hand, und ma¡e dir sein Vatterhuld verwandt. der EndterStamm dur¡ di¡ ›¡ wol bezweige. Gott dir viel Glü¿# und deinem Lieb‰en zeige. Leb wol, gesund, in# hohe Alter hin,
10
sey spat einmal die Seelig-Enderin.
363. Zum Ges¡enk der kleinen 8jährigen S¡we‰er. J¡ wüns¡e viel, s¡enk wenig Stü¿e: die S¡enkerin i‰ au¡ no¡ klein, Gott geb der S¡we‰er tausend Glü¿e. Und Sie woll meine Mutter seyn. 5
Ma¡t Sie dann bald ein Söhnlein liegen so werd i¡ meinen Bruder wiegen |
S. v. B. Dichterey-Sachen
514
364. ANNO CHRISTI MDCLXXXI1 ThVt BVße! Gott WILL kehren aV#: Der Besen Lehnt aM Sternen-HaV#. # S¡au, böse# Kind! e# droht die Ruht. Buß ma¡t den Vatter wieder gut. # Cometen-S¡ein i‰ ni¡t der be‰. Wa# Bösen droht, die Frommen trö‰. Wer lebt in Buß, der wird erlö‰.
5
# Der Stern Droht böse Sa¡en. TraV nVr! Gott WIrD# WoL MaChen. # Labere, GaLLe rapaX! PaX sIt ab aXe DoMans. Wa# mi‹t man viel die Erd? J¡ will den Himmel me‹en,
10
Gott und die Ewigkeit. Auf Erd i‰ alle# klein, ein Punct im weiten Rund. Laß Gott nur Alle# seyn: so wir‰ du deine# Ni¡t#, in Ni¡t# hier, bald verge‹en ______________________ 1
Vom Cometen.
Gedicht 365 (1681)
515
365. Jn Georgij Pauli JmHof, Praetoris & Duumviri Norici Symbolum Anagrammaticum Spe Vigilum horas fugo. Paraphrases. Ob i¡ hier, mit Wä¡ter-Ho[nung, diese Na¡tzeit muß vertreiben: dorten, na¡ de# Leibe# O[nung, wird der Tag do¡ mein verbleiben # J¡ Wä¡ter ho[ den Tag, der Nä¡te Stunden jag. # 5
J¡ Wä¡ter, i¡ zehle und jage die Stunden: bi# daß i¡, na¡ Na¡tzeit, da# Taglie¡t gefunden: # J¡ zehle, in der Na¡t, die braune Wä¡ter-Stunden: bi# daß i¡, na¡ der Wa¡t, den Rosen-Tag gefunden. # Ein Wä¡ter ho[t den Tag, und zehlt der Nä¡te Stunden:
10
Na¡ Erden-Na¡t und Wa¡t, hab i¡ dort Tag gefunden. | # Wie ein Wä¡ter, ho[ i¡ Tag, eine Stunde jagt die andre: Endli¡ i¡, na¡ Wa¡t der Na¡t, zu dem Himmel#-Taglie¡t wandre. # J¡ ho[e, Wä¡tern glei¡, und jag die Stunden forte: bald ö[net, na¡ der Na¡t, ›¡ mir de# Tage# Pforte. mense Februarii |
S. v. B. Dichterey-Sachen
516
366. Auf den Seeligen Hintritt de# WolEdlen und Ge‰rengen Herrn Ehrnrei¡ Stau[er# von Untera¡. Uber den Lei¡Text Apoc. 2. v. 10. Sei getreu bi# in den Tod, so will i¡ dir die Krone de# Leben# geben. etc. 1. Sey getreu! spri¡t Jesu Mund. meine Augen, na¡ den Treuen, s¡auen in de# Herzen# grund. S¡ein, der mag vor mir ›¡ s¡euen: 5
du mu‰, wil‰ du heißen mein, ni¡t nur s¡einen, du mu‰ seyn. 2. Sey getreu und mein allein, Chri‰en-Seel, in deinem Leben. Ungetheilt da# Herz muß seyn,
10
da# ›¡ mir in Lieb ergeben. Gott ni¡t und der Welt zuglei¡ dient, wer tra¡t na¡ Gotte# Rei¡. 3. Sey getreu, trag gerne hier, wa# dir Gott auflegt zu Leiden.
15
du mu‰ an da# Creu” mit mir, soll i¡ dir mein Rei¡ bes¡eiden. dur¡ ein Quintlein der Gedult, kauf den Zentner meiner Huld. 4. Sey getreu, ermanne di¡
20
wider meinen Feind zu ‰reiten. denk, dein General bin i¡, der dir immer ‰eht zur Seiten. Wir‰ du re¡t mein Krieger seyn, soll mein Sieg au¡ heißen dein. |
Gedicht 366 (1681)
517
5. 25
Sey getreu, und Glauben halt: mir und meinem Wort zu trauen. Laß ja ni¡t# di¡ ma¡en kalt. traue mir! so sol‰ du s¡auen, daß au¡ treu und redli¡ sey
30
i¡ der S¡öpfer aller Treu. 6. Sey getreu, bi# in den Tod: habe dir dafür da# Leben. Eine Kron Gold‰ralen-roht werd i¡, traute Seel, dir geben.
35
J¡, die Warheit, dir verspri¡: Könte Gott au¡ teus¡en di¡? 7. So sagt Jesu#: also thät diese fromm' und edle Seele. Sol¡e# Thun und sol¡e Red
40
nun der Glaub zusammenzehle. Sie blieb treu: Gott redet wahr. Treue ihr die Kron gebahr. 8. Treu zu Gott und seinem Wort, Jhn vom Vatterhau# hieß wandern:
45
und er su¡t' ein bäßer# dort, ‰rebt' au# dieser Welt zur andern. dort er nun, wo Jesu# thront, ewig unvertrieben wohnt. 9. Treue nun krönt seinen Tod,
50
die zuvor gekrönt sein Leben. Jhm bra¡t' iezt der Sterbe-Bot, wa# Jhm Gott verspra¡ zu geben,
S. v. B. Dichterey-Sachen
518
dort Jhm zeiget Gotte# Treu, daß er treu gewesen sey. |
367. Auf de#selben in der Leben#-Le”e o]-wiederholte Worte: Auf Streit folgt Freud. 1. Kan man hier su¡en zu leben in Frieden? Friede der wohnet, wo Feinde ni¡t ›nd. Frieden hat Satan von Mens¡en ges¡ieden, al# ›e den Unfried mit Sünden verdient. 5
Satan, der Mörder, erfande da# Kriegen, al# er wolt über Gott ‰eigen und ›egen. 2. Satan un# ma¡te den Himmel bekriegen: wirbet un# unter sein' Höllis¡e Fahn. Wer ni¡t mit ihme zu felde wil ligen,
10
gegen dem führt er sein HöllenHeer an. Stündli¡ er wider un# pfleget zu rü‰en, Weltli¡e# Rei”en und Fleis¡e#-gelü‰en. 3. Jeder hier glaube ›¡ immer be‰ürmet, fa‹e den Glauben#S¡ild, führe da# S¡werd
15
Göttli¡e# Worte#, von Engeln bes¡irmet, kämpfe al# wie e# der Feldherr begehrt. Kugeln im Munde da# Herzrohr bereite: Beten kan tödten den Feind in der Weite. 4. Keinen die Pfeile de# Feinde# verle”en,
20
dem die Beharrli¡keit harnis¡t die Bru‰. Jesu# der Feldherr wil selber verse”en: seine Herz-wollu‰ i‰ Satan# Verlu‰.
Gedicht 367 (1681)
519
Leide di¡, Kämpfer, er‰reite die Beuten: Wonne und Krone den Sieger begleiten. | 5. 25
Edeler Stau[er! dir ‰ei[te die Arme Jesu#, der Starke, zum Gei‰li¡en Krieg. O] dir im Kämpfen und Dämpfen ward warme: J‰ dir gelungen, errungen der Sieg. Unten A¡ sah di¡ da# Vatterland s¡eiden;
30
dort di¡ da# HimmelHau# krönet mit Freuden. 6. Deine Rü‰kammer hier ware der Tempel: da du o] himlis¡e Wa[en geholt. Andren kont leu¡ten dein s¡öne# Exempel Jesu# dir ie”und bezahlet den Sold:
35
denen, die hier ›¡ ermüden im Streite, gibt er dort ewige Freude zur Beüte. 7. Deine Bet-Lippen die waren der Bogen, s¡oßen ‰ät# Pfeile in Jesu sein herz. Tausendmal ha‰ du die Senne gezogen,
40
tausendmal floge die brennende Kerz. Konte‰ den SeelenFeind fliehen o] ma¡en. droben die Proben di¡ Ehrenrei¡ ma¡en. 8. Prange nun droben, gekröneter Krieger. dorten i‰ Freude: hierunten war A¡.
45
Gott und die Engel di¡ nennen den Sieger, der dur¡ die Feinde so ritterli¡ bra¡. Wa# du im Sterben spra¡‰, Feinden zu Leide, i‰ nun erfüllet: Auf Streiten folgt Freude. die 1. Aprilis am Charfreitag. |
S. v. B. Dichterey-Sachen
520
368. Uber den seeligen Tod#fall Georg Chri‰of# im Hof Tit. Herrn Georg Pauli im Hof Praetoris, Duumviri Supremi, Castellani & Xenodochii Praefecti einigen StammEnkel# 1. Große Ho[nung, kleiner Sohn, kurze Gro#herrVatter#-Freude, warum eil‰ du so davon, deinem Edlen Blut zu Leide? 5
Mu‰e deine Wolge‰alt eher werden kalt, al# alt? 2. Wir‰ du so dem Vatter glei¡ traute# Kind, und folg‰ bey Zeiten Jhme na¡ in Gotte# Rei¡,
10
hält‰ Triumf na¡ kleinem Streiten. Wahr i‰, daß dir wohl ges¡eh: aber du ma¡‰ vielen weh. 3. Kind! in dir blieb mir der Sohn, (spra¡ der große GroßherrVatter)
15
der vor dir mir zog davon, du war‰ seine# Tod# er‰atter. Jezt verneuet ›¡ mein Leid: man begräbet meine Freud. 4. J‰ e# Freude oder Leid?
20
Freud im Himmel, Leid auf Erden, Gotte# Huld, der Hölle Neid, wann au# Enkeln Engel werden. Wa# zu ›¡ der Himmel zu¿t, da# wird aller Noht entru¿t. |
Gedicht 368 (1681)
521
5. 25
Er hätt viel no¡ müßen hier lernen, und wa# dort ni¡t nü”et. dort er nun der Weißheit Zier, die ni¡t irren kan, be›”et. dort im Hof der Sternen-Stadt,
30
wird man aller Gnüge satt. 6. Er hätt hier ›¡ müßen no¡ mit der Hölle ‰reiten müde. Je”t er, wel¡e# bäßer do¡, Frieden wüns¡t' und geht zum Friede.
35
Je”und i‰ die Kron erkämp] und da# Höllenheer gedämp]. 7. Väter-Vatter unsrer Stadt, Edle# Haubt der Nori#-Mauren! ehrt de# Himmel# seinen Raht.
40
Gotte# Treu trö‰' alle# Trauren: Ob der liebe Sohn verbli¡, Gotte# S¡oß nahm ihn zu ›¡. 8. Nun dann, diese# Edle Rei# leget hier zu seinen Ahnen.
45
Wird sein Leib der Maden Spei#: danno¡ bleibt er Gotte# Samen. Er wird einmal tausend-s¡ön au# dem Staube, aufer‰ehn. die 21 Aprilis
S. v. B. Dichterey-Sachen
522
369. Grabs¡ri] Heut gilt e# mir, und morgen dir Hier ligt ein Edler Sohn, de# Gro#herrVatter# Freud, der Jugend s¡öne Blum, der wehrten Mutter Ho[en. wol-lernig, Bet-geübt, Gehorsam allezeit, dem ie”und höher s¡on die Lehr+-Stell ‰unde o[en.
5
Er ligt, der Lehrlingen und Lehrern hat behagt. daher sein Tod von Groß- und Eltern wird beklagt. den man begräbt, ein‰ wieder lebt. | _____________________ + oder S¡ul
370. Auf Herrn Marx Chri‰of Kre‹en# von Kre‹en‰ein Ab‰erben. Wer da¡te do¡, du s¡öne# Gott#hau# du, du Craton#kir¡, daß dir würd ‰reben zu so gar ges¡wind diß Edle Glied vom Rahte der Nori#burg? da# Wüns¡en gieng auf Spate. 5
Jedo¡, wa# hil]#? du solt‰ ihn haben do¡: du ha‰ ihn iezt. So drü¿t de# Tode# Jo¡. Wann# ho¡ hinkomt, so ›nd e# a¡zig Jahre. die alte Zahl gar nah bei tausend ware: e# hieß, Er ‰arb. der Tod Donatus wird,
10
und diese# Wort gar färtig conjugirt: der, diese, ‰arb; du ‰arb‰; ›e ›nd ge‰orben! Nur zween bekam der Himmel unverdorben. die Erd, gibt End: ein kurze# Ding und Wort. die Wander-Rei# un# rei‹et immer fort.
15
Wa# lä‹t man dan ›¡ viel von Jahren traumen? Frag E¡o nur: ›e saget dir vom Raumen. da# bä‰e i‰, ma¡ dir den Tod bekandt: so kennt er di¡, so werdet ihr verwandt.
Gedicht 370 (1681)
523
Wa# sagt der Heid? an allen Orten wartet 20
auf di¡ der Tod! sei du au¡ so geartet, und wart auf ihn: So ‰irbt nur unser Tod; so führet un# zum Leben dieser Bot. Wol dem, den er zur Reise färtig findet! Am lezten Nun die Ewigkeit ›¡ bindet.
25
Und wol dann au¡ der Edlen Kre‹en-Seel! Man s¡ließet nur den Körper in die Höl: Sie, fienge an bei Gott ihr Ewig-Leben. da# wolle der bald allen Frommen geben! 4. Junii
NEUDRUCKE D E U T S C H E R L I T E R AT U RW E R K E Neue Folge Herausgegeben von Hans-Henrik Krummacher Band 60
SIGMUND VON BIRKEN
Werke und Korrespondenz Herausgegeben von Klaus Garber, Ferdinand van Ingen, Hartmut Laufhtte und Johann Anselm Steiger Mitbegrndet von Dietrich Jçns
Band 5/II
n MAX NIEMEYER VERLAG TBINGEN 2009
SIGMUND VON BIRKEN
Todten-Andenken und Himmels-Gedanken oder Gottes- und Todes-Gedanken Herausgegeben von Johann Anselm Steiger
Teil II: Apparate und Kommentare
n MAX NIEMEYER VERLAG TBINGEN 2009
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet ber http://dnb.ddb.de abrufbar. ISBN 978-3-11-023018-5
ISSN 0077-7688
Max Niemeyer Verlag GmbH, Tbingen 2009 http://www.niemeyer.de Ein Imprint der Walter de Gruyter Verlag GmbH & Co. KG Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschtzt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulssig und strafbar. Das gilt insbesondere fr Vervielfltigungen, bersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany. Satz: Ralf Schuster, Passau Gesamtherstellung: AZ Druck und Datentechnik GmbH, Kempten
INHALT
Apparate und Kommentare ............................................................................................................ 525 1.
Herrn Daniel Andral#, Königli¡ Suedis¡en Quartiermei‰er# Mördli¡e# Ableiben. ................. 527
2.
Sterb- und S¡wangesang, au# Herrn Gadebus¡ Lateinis¡em. ............................................... 532
3.
Jungfrauen E‰her Dorotheen von Eßdorf Adeli¡er Clo‰er-S¡we‰er zu Lühne, Namen#Tag. ... 540
4.
Uber einer Clo‰er-S¡we‰er zu Lühne Jungfrauen Catharina Stelling# Seelige# Ableiben. ....... 542
5.
Tro‰ S¡reiben An Herrn Thoma# Damman Für‰li¡ Braunsweigis¡ Lüneburgis¡en Amtman zu Lühne: über da# Seelige ableiben de‹en EheLieb‰in, Frauen Jlsen Volkmann#. ................... 544
6.
Klag-gedi¡t. ...................................................................................................................... 556
7.
Klag gedi¡t. ...................................................................................................................... 558
8.
Frauen Annen Margarethen Geigerin gebornen Betulin, Grabs¡ri]. ....................................... 570
9.
Auf Herrn Johann Wild‰o¿# Söhnlein# Heinri¡# Ab‰erben. ................................................ 571
10.
Grablied. ........................................................................................................................... 572
11.
Auf Mon›eur Johann Frideri¡ Lö[elholz von Colberg Söhnlein# Johann Wilhelm# Ab‰erben. EngelZuru[. ....................................................................................................................... 572
12.
Herrn Magistri Ju‰-Daniel Heering# Gei‰li¡en Seelhirten# Ab‰erben. ................................. 573
13.
Uber die V. Sinnen. ............................................................................................................ 574
14.
Über da# Bildni# Marien Magdalenen ................................................................................. 574
15.
Lob de# Unglü¿#. ............................................................................................................... 575
16.
Uber etli¡e heilige Weiber. .................................................................................................. 579
17.
Der himmlis¡e Blum und Kräuter-Garten. ........................................................................... 581
18.
Auf Frauen Marien, Gebornen Führerin. Mon›eur Wolfgang Jacob Pömer# Ehelieb‰in, ab‰erben. ............................................................................................................................... 589
19.
Auf ihren gedenkspru¡: Herr führ mi¡ na¡ dem willen dein laß mi¡ ni¡t selb‰ mein Führerinn seyn. ......................................................................................................................... 590
20.
Uber Frauen Anna Kobin Ab‰erben. Sonnet. ........................................................................ 591
21.
Uber Herrn Magistri Hieronymi Geillinger# Gei‰li¡en Seelhirten# ab‰erben. ....................... 591
22.
Auf Herrn Paul Jenis¡en# Gei‰li¡en Seelhirten# Ableiben. Sonnet. ..................................... 596
VI
23.
Herrn Johann Hubrig# Für‰li¡ Würtenbergis¡en Raht# Tö¡terlein# Dorotheen Marien, Grabmal. ........................................................................................................................... 596
24.
Über Herrn Johann Chri‰of Laber# Studio› Mördli¡e# Ableiben. .......................................... 597
25.
Non est mala mors, quam bona vita praecessit. ............................................................... 599
26.
Mein le”te# Gesprä¡ mit Jhme, am tage seiner Entleibung. .................................................... 599
27.
Uber die, ihm von einem guten Freund gebra¡te traurige Bots¡a[t, von dieser Entleibung. ........ 599
28.
"Du S¡wan, du ha‰ dir o[t dein Grabmahl selb‰ gesungen" .................................................. 600
29.
Omen et Nomen. Über den Namen, De# seelig-ver‰orbenen. ................................................. 602
30.
Über sein Symbolum oder Nahmen#denk-Sprü¡lein, Labora, ne Labaris. ............................ 602
31.
Uber de‹en Bildniß, Wel¡e# H. D. P. von seinem i”t-verbli¡enen Antli” entwor[en. .............. 603
32.
Uber de‹en le”te# Wort. ...................................................................................................... 604
33.
Cuivis accidere potest, quod cuiquam, Tägli¡er Sterb-Seu[zer. ....................................... 605
34.
Grabs¡ri[t auf dem Sarg beândli¡. Zach. 13. v. 6. ............................................................. 607
35.
Sterb-Wuns¡. ................................................................................................................... 607
36.
Uber Dorotheen Bildni#. ..................................................................................................... 607
37.
Der Spru¡ Johannes 3. v. 16. .......................................................................................... 608
38.
Jesu Begräbniß .................................................................................................................. 609
39.
Uber den Namen Paulu#. ..................................................................................................... 610
40.
Uber den Namen Albre¡t. Adel-wert. ................................................................................... 611
41.
Auf den Namen einer Adeli¡en Dame, Frauen Dorotheen, Elisabeth von Göttfart, Verwittibten Rieterin von Kornburg. ........................................................................................................ 611
42.
Anda¡t hieruber ................................................................................................................. 612
43.
Böse Zeit der Chri‰enheit. ................................................................................................... 614
44.
Zu de# Theuren Kun‰liebenden Vertheidigung der Gelehrten: Gesprä¡ der Kun‰ und vernun]. Zu Erklärung der Titelbilder. ................................................................................................ 614
45.
Auf den Spru¡ J¡ ruhe in Fel#lö¡ern. ................................................................................ 617
46.
Auf Herrn Georg S¡li¡ten# Ableiben. ................................................................................. 617
47.
Auf Herrn Hieronymi Langen Stadt-Musici zu Nürnberg, Ableiben. ....................................... 617
48.
Gun‰ ohne verdien‰. ........................................................................................................... 618
49.
Herrn Johannis Erasmi Kindermann# Nürnbergis¡en Organi‰en#, und seiner Ehewirtin, Kinder-Abs¡ied. ................................................................................................................. 619
50.
Seine Grabs¡ri]. ............................................................................................................... 620
51.
Jn da# einer Dame verehrte Paradi#gärtlein. ......................................................................... 621
52.
Herrn Georg Dre”el# Nürnbergis¡en Stadt Musici Söhnlein#, Georgen#, Grab-Lied. Jn den Namen seine# Tauf Paten#. ...................................................................................... 621
VII
53.
Frauen Margarethen Preußlerin Grab Lied. .......................................................................... 624
54.
Uber Herrn Georg Wal¡en# Musici Ableiben. ..................................................................... 625
55.
Der belobte David. ............................................................................................................. 626
56.
Die Gotte#fur¡t. ................................................................................................................ 626
57.
Auf da# Bild der Eitelkeit. .................................................................................................. 626
58.
Über Doctor Martin Luther# Bildni#. .................................................................................. 627
59.
Auf Frauen Annen Susannen, Herrn Burkhardt Lö[elholzen# von Colberg, vörder‰en de# Raht# und Rei¡# S¡ultheißen in Nürnberg Ehelib‰in, geborner S¡wäbin, Ableiben. ............. 631
60.
S¡eid-Gesprä¡e. ............................................................................................................... 632
61.
Auf Mon›eur Paul Albre¡t Rieter# von Kornburg, Tö¡terlein# Susannen Marien Ableiben. .... 632
62.
Jesu# und Maria. ............................................................................................................... 633
63.
Der Sünden-Fall. .............................................................................................................. 634
64.
Erklärung de# Kupferbild# Zum Gei‰li¡en Krani¡ Daniel Wül[er# ....................................... 634
65.
Uber ein Bildni# der Eitelkeit. .............................................................................................. 641
66.
An eine Taufdot, in da# ihr-verehrte Betbü¡lein. ................................................................... 642
67.
Uber Herrn Leonhard Rinder#, Gei‰li¡en Seelhirten#, Tö¡terlein# Catharinen Barbaren, junge# Ableiben. ................................................................................................................. 643
68.
Uber Herrn Wol[gang Franken# Vormunds¡a]-Secretarij Ableiben. An die Frau Wittib. ....... 644
69.
Uber Frauen Marien Glaserin gebohrnen ..... Ab‰erben. ......................................................... 645
70.
Wuns¡Seufzer eine# Ri¡ter#. Sonnet. ................................................................................ 645
71.
Jeremia# und Hiob, ihren Geburt#Tag verãu¡end. ................................................................ 646
72.
Vorbitt-Wuns¡. ................................................................................................................. 653
73.
Zu Herrn Johann Mi¡ael Dilherrn# Predigern und Professoris in Nürnberg TugendS¡a”
74.
Uber da# Görings¡e Wappen .............................................................................................. 655
75.
Zu de# Unglü¿seeligen geplagtem und gedultigem Hiob. Sonnet. ............................................. 656
76.
An Herrn Andrea# Jngol‰etter. Tro‰Lied, wegen dreyer Anverwandten Lei¡en. ....................... 659
77.
Bayreuthis¡er NeuJahr# wuns¡. ........................................................................................ 660
78.
Auf da# seelige Ableiben Frauen Marien Müllerin, gebornen Wernlin. ..................................... 661
79.
Uber Frauen Marien Margarethen Herrn Johann Bapti‰a Dobene¿er# Für‰li¡
und La‰erpla”. ................................................................................................................... 654
Brandenburgis¡en Rath# und geheimen Secretarii Wittiben seelige# Ableiben. ....................... 662 80.
Uber Mon›eur Georg Ern‰ Raben‰einer# u[ Eppenreuth, Für‰li¡ Brandenburgis¡en Rath# und Cammerdirector# Lieben Sohn#, Frideri¡ Carl#, Ab‰erben. .............................................. 663
81.
Uber Herrn Samuel Hafenrefer# Medicinae Doctoris und Professoris zu Tübingen seelige# Ableiben. ................................................................................................................ 664
VIII
82.
Uber Herrn Georg Chri‰of Ren”s¡el# Für‰li¡ Brandenburgis¡en CammerRaht# Söhnlein#, Georg Chri‰of#, ableiben. Der Tod, ein S¡la[. ................................................................... 666
83.
Auf Herrn Adam Volkman#, Für‰li¡ Brandenburgis¡en HofRaht# Einigen Söhnlein# Johann Adam# junge# Ableiben. .......................................................................................... 667
84.
An Herrn Johannem Laurentium Frobenium, Gei‰li¡en Seelhirten Uber seine# Söhnlein# Johannis Laurenzen frühe# Ableiben. .................................................................................... 668
85.
Auf Herrn Johann Knopfen#, Für‰li¡ Brandenburgis¡en CammerRath# und Rentmei‰er# Ab‰erben. .......................................................................................................................... 669
86.
Vorrede über Cate¡i#mu#-Lieder. ........................................................................................ 670
87.
Türken-Tru” und Frieden-S¡u”. Spielgedi¡te. .................................................................... 672
88.
Über den Spru¡ Joh. 16. v. 16. über ein kleine# werdet ihr mi¡ ni¡t sehen. ........................... 674
89.
Morgen-Lied. ..................................................................................................................... 675
90.
Al# er, na¡ empfangener vergebung wieder in Sünden gefallen ware. ...................................... 676
91.
Klägli¡e# Sends¡reiben Einer Sünd- und Creu”geäng‰en Seele, an ihren Himmel#bräutigam. 678
92.
Er danket seiner Gotte#-verge‹enen Si¡erheit ab. Horatii libri 1. Carminum Oda 34. .......... 679
93.
Kurze Reim Seufzer. Eine# Rat#herrn .................................................................................. 680
94.
Ehe-Seufzer. ...................................................................................................................... 680
95.
Eine# Ri¡ter# .................................................................................................................... 681
96.
Eine# Geri¡tbei›”er#. ......................................................................................................... 681
97.
Eine# Protocolli‰en. ............................................................................................................ 681
98.
Morgen Seüfzer. Am Sonntag. ........................................................................................... 682
99.
Am Montage. ..................................................................................................................... 682
100.
Am Dien#tag. .................................................................................................................... 682
101.
Am Mitwo¡en. .................................................................................................................. 683
102.
Am Donner#tag. ................................................................................................................. 683
103.
Am Freytag. ....................................................................................................................... 683
104.
Am Sonnabend. ................................................................................................................. 684
105.
Kurze Tag-Anda¡ten Am Sonntag. ..................................................................................... 684
106.
Am Montage. ..................................................................................................................... 684
107.
Am Dien#tage. ................................................................................................................... 684
108.
Am Mittwo¡. .................................................................................................................... 685
109.
Am Donner#tag. ................................................................................................................. 685
110.
Am Freytage. ..................................................................................................................... 686
111.
Am Sonnabend. ................................................................................................................. 686
112.
Abend Seufzer. Am Sonntag. ............................................................................................. 687
IX
113.
Am Montag. ...................................................................................................................... 687
114.
Am Dien#tag. .................................................................................................................... 687
115.
Am Mitwo¡. ..................................................................................................................... 687
116.
Am Donner#tag. ................................................................................................................. 688
117.
Am Freytag. ....................................................................................................................... 688
118.
Am Sonnabend. ................................................................................................................. 689
119.
Algemeine Morgenseufzer. "Seit munder, erwa¡et, ihr s¡lä[rige Sinne" ................................. 689
120.
"Du A und O, du Ursprung aller Dinge" .............................................................................. 690
121.
Sonnet. ............................................................................................................................. 690
122.
"Billi¡ i‰ e#, daß ô Gott, di¡ mein Morgen-Opfer ehre" ....................................................... 690
123.
"Nun so lö# i¡ wieder auf, de# Beru[-S¡i[# anländ-Seile" .................................................. 691
124.
"Die Sternen ›¡ fernen, die güldenen Brüder" ...................................................................... 692
125.
"Nun der Sonnen Wangengold au# der blauen Flut ent‰ehet" ................................................. 693
126.
"E# kühlen und spielen die Lü[tlein von O‰en" ...................................................................... 693
127.
"Nun die Blümlein, die bey Na¡t lagen s¡la[en und vers¡lo‹en" ........................................... 694
128.
Allgemeine AbendSeufzer. "Weil i”und die liebe Sonn' ihren Tage#lau[ vollendet" .................. 694
129.
"Heiligheller Abend‰ern, s¡ön‰er Orion der Seelen" .............................................................. 695
130.
"Die Sonne, da# Li¡ter Lie¡t, gehet zu Graden" .................................................................. 695
131.
"Nun, der braune Abend kömmt, vor die Na¡t Quartier zuma¡en" .......................................... 696
132.
"Lobet den Herren, ihr Englis¡en Heere" ............................................................................... 698
133.
"Bleib, ô Jesu, Lie¡t der Erden" .......................................................................................... 698
134.
"Nun so bin i¡ dann hindur¡, meine Fahrt die i‰ vollendet" .................................................... 699
135.
Vom Göttli¡en Ebenbild Wiederkehr. .................................................................................. 699
136.
Gotte#-Lob. Wiederkehr. ..................................................................................................... 702
137.
NeuJahr# wuns¡ ................................................................................................................ 703
138.
Zweytra¡t-Tru” und Eintra¡t-S¡u”. Spiel Rede. ............................................................... 705
139.
Zu Herrn Johann Mi¡ael Dillherrn# etc. Ehre der Ehe Sinnbilder und Erklärungen. Zum Titel-Bild. Die blühende Aaron# Rute. ......................................................................... 707
140.
Er‰e Trauung im Paradei#. Gott selb‰ paart die er‰e Zwey: daß der Mens¡ ni¡t einsam sey. De# Ehe‰and# Würde, Nu” und Notwendigkeit. ................................................................... 710
141.
Abraham und Sara, mit den drey heiligen Gä‰en Heil'ge Leüt, au¡ Ehleüt ›nd: Gott ›¡ gern zu ihnen ândt. Ehe‰and heiliger Leute. ................................................................................. 712
142.
Rebecca zum Jsaac kommend. Al# Jsaac nimt Gott zu Raht, kommt seine Braut, die er erbat. Gott, der Ehe-Rathgeber. .................................................................................................... 714
X
143.
E‰her, Aha#veru# Gemalin. E‰her, in die Fremd' entführt, eine# König# EhS¡a” wird. Göttli¡e Heurat-S¡i¿ni#. ................................................................................................. 716
144.
Ein Fra¡t-S¡i[. Da# Ehe-S¡i[ au#rü‰ vorher, eh e# lauf in# hau#haltung#-Meer. Notwendige Heurat-Eigens¡a]en. ........................................................................................ 718
145.
Ho¡zeit zu Cana. Zu dem Eh‰and-Orden di¡ s¡i¿ fein Ehr- und ordentli¡. Ho¡zeit-ma¡en. .. 720
146.
Ehli¡er Freünds¡a]-Gegenhall. EHE. AMA. Wahrer Liebe Eintra¡t-s¡allen, ma¡et EHE wiederhallen Eheleute-Gebühr. .......................................................................... 723
147.
Adam und Eva arbeitend. Wann Adam ha¿t und Eva spinnt, da# Hau# den Gibel bald gewinnt. Mann#-Ehegebühr. ................................................................................................ 725
148.
Eine Kind# mutter, einen Herzgeformten Spiegel gegen den Mann haltend. .............................. 727
149.
Auf Herrn Andreae S¡walben#, JurisConsulti, Für‰li¡ Brandenburgis¡en HofRaht#.
150.
Sterbkun‰, die bä‰e kun‰. ................................................................................................... 730
151.
Die müde Leben#Wa¡t. ..................................................................................................... 731
152.
Sünder-S¡eu. Emblematis¡e# Gedi¡te. Sündige ni¡t, ô Mens¡! ........................................ 731
153.
Auf Herrn ..... Ludwig# Cantoris Ab‰erben. ......................................................................... 732
154.
Auf Herrn Heinri¡ Müller# Ab‰erben. ................................................................................. 733
155.
Auf Herrn Job‰ Chri‰of Kre‹en# von Kre‹en‰ein, SeptemViri et Senatoris Norici,
Ab‰erben. .......................................................................................................................... 730
Ab‰erben. .......................................................................................................................... 734 156.
Auf Herrn Dominici Beeren# Gei‰li¡en Seelhirten# ab‰erben .............................................. 735
157.
NeuJahr#-Lied. .................................................................................................................. 736
158.
Türkenkrieg#-Anda¡tLied. .................................................................................................. 737
159.
Advent#-Lied. ..................................................................................................................... 738
160.
Verlangen na¡ der Ewigkeit, au# dieser bangen Eitelkeit. ....................................................... 740
161.
Spiel-Gedi¡t Von Türken-Krieg. ....................................................................................... 740
162.
Auf da# 1664 Jahr, JahrZahl-Zeiten. .................................................................................. 744
163.
Der XX Psalm David#. Vor meinen gnädigen David. .......................................................... 744
164.
Zu einer Epi‰el-Po‰ill. ........................................................................................................ 745
165.
Uber Frauen Apollonien, Herrn Wolfgang Franken# de# Kir¡- und S¡ul-Amt# in Nürnberg Secretarij seeligen hinterla‹enen Wittwe Ab‰erben. .............................................................. 746
166.
Auf da# Bildni# de# Blut-wütenden Groß Türken#. .............................................................. 748
167.
Auf den Türkis¡en Saul. .................................................................................................... 750
168.
Zu Obiger Epi‰el-Po‰ill. .................................................................................................... 750
169.
Premor, ut imprimar. ....................................................................................................... 753
XI
170.
Herrn Adam Volkmann# JurisConsulti Ho¡Für‰li¡ Brandenburgis¡en HofRaht# und LehenProb‰en# Sterb-Le”e. ................................................................................................. 753
171.
ad CLXX. Seine kurz vorher an mi¡ abgegebene Zeilen. ....................................................... 755
172.
Wider den Türken. .............................................................................................................. 755
173.
GrabLied, hierauf absehend. ................................................................................................. 756
174.
Seine Grabs¡ri]. ............................................................................................................... 757
175.
Auf der Frauen Canzlerin zu Bayreüth Frauen Marien Catharinen von Stein gebornen von Oeppe Ab‰erben. ................................................................................................................ 758
176.
Auf Herrn Georg Krumbein# Secretarii zu Beling Ab‰erben. ................................................. 762
177.
Erklärung de# Titel Sinnbild# Zum Teuts¡en Geldmangel. .................................................... 763
178.
Zu Herrn Herrn Justiniani von Wel” Bü¡lein von Bä‹erung de# Chri‰entum# und
179.
Vom Türken. ..................................................................................................................... 770
180.
Glauben#bli¿ der Sterbenden in da# Land der Lebendigen: Frauen Marien Magdalenen
Bekehrung de# Heidentum#. ................................................................................................ 768
Tu¡erinn, geborhnen Gebhardinn. ........................................................................................ 770 181.
Abs¡ied Jhre# EheJunkern. ................................................................................................ 772
182.
Sinnbild#-Erklärung. Zu Herrn Johann Gahn# Chri‰enWa¡t und der Welt le”ten Mitterna¡t. Sonnet. ........................................................................................................... 772
183.
Uber Frauen Annen Marien Lö[elhölzin gebornen Heiglin, Herrn Burkhart Lö[elholzen# von Colberg. vörder‰en de# Raht# in Nürnberg EheLieb‰in, Ab‰erben. .......................................... 775
184.
Klage de# WohlEdlen Herrn Wittwer#. ................................................................................ 776
185.
De‹en Gesprä¡e mit der Seelig ver‰orbenen. ....................................................................... 777
186.
Zu einem Tractat vom Teuts¡en Religion-Wesen. .................................................................. 779
187.
Auf Herrn Leonhard Grundherrn dritten de# Raht# au¡ Kir¡- und S¡ulen-Pfleger# in Nürnberg. Ab‰erben. Der fä‰e Grund de# Herrn. .................................................................. 780
188.
Uber Herrn Johann Mi¡aël Pühler# Ab‰erben. ..................................................................... 782
189.
Auf Frauen Dorotheen, Herrn Leonhard Grundherrn dritten de# Raht# au¡ Kir¡- und S¡ulenpfleger# in Nürnberg, Ehelieb‰en, Ab‰erben. ......................................................................... 782
190.
Anda¡t-Lied, zu Erklärung de# Zwölf‰ändigen Psalter Titel-Sinnbilde#. ................................. 784
191.
Gotte#-Lob ......................................................................................................................... 790
192.
Zu Gott von meinem Laban. ................................................................................................ 790
193.
Zu Gott Von meinem Nabal. ............................................................................................... 791
194.
Grabs¡ri] Jungfrauen Susannen Marien Oelhäân von S¡ölnba¡. ....................................... 791
195.
Grabs¡ri] ihre# Brüderlein# Georg Tobiae. ........................................................................ 791
196.
Uber Chri‰ian Erdmann# von Lilien junge# Ableiben. ............................................................. 792
XII
197.
Auf Herrn Tobiae Oelhafen# von S¡ölnba¡, Fürtre[li¡en JurisConsulti und Consiliarij, au¡ der Univer›tät Altorf Pro=Cancellarij etc. Ableiben. ...................................................... 793
198.
Auf Herrn Joa¡im Bu¡felder# Ab‰erben. ............................................................................ 794
199.
Zu Herrn Georg Chri‰of Rens¡el# Für‰li¡ Brandenburgis¡en CammerRaht# Psalter-Werk. Erklärung de# Kupfer Titel#. ................................................................................................ 795
200.
Auf Frauen Veronicen Marien von Pühel gebornen von Benkendorf, Ab‰erben. ....................... 801
201.
Auf Herrn Johann Laurentij Frobenij Gei‰li¡en Seelenhirten#, Zweyer Kinder Ab‰erben. Sonnet. ............................................................................................................................. 802
202.
Auf Frauen Elisabeth Hagerin Ab‰erben. .............................................................................. 803
203.
Auf Herrn Georg A¡atij Heher# JurisConsulti Comiti Palatini Caesaraei und ho¡Gräfli¡ S¡warzburgis¡en Canzler# Ab‰erben. ............................................................................ 804
204.
Auf Herrn Georg Hager# Ab‰erben. ..................................................................................... 808
205.
Da# große Narrenhau# die Welt. ......................................................................................... 809
206.
Der welt Eitelkeit Parodia de# Opi”is¡en Lied#. ................................................................... 810
207.
Auf Herrn Johann Wilibald Haller# von Haller‰ein Nürnbergis¡en Rat#herrn Ab‰erben. ......... 813
208.
Auf Herrn Martin Limburger# Kaiserli¡ Gekrönten Poeten und Gei‰li¡en Seelhirten Söhnlein# Job‰ Chri‰of# Ab‰erben. .................................................................................... 814
209.
Zu de# Edlen Su¡enden Bes¡reibung de# Jüng‰en Geri¡t#. ................................................ 815
210.
Auf Frauen Clarae Sabinae Kres›n von Kre‹en‰ein, gebornen Oelhäân von S¡ölnba¡ Ab‰erben. .......................................................................................................................... 818
211.
Auf Mon›eur Mi¡ael# Jm Hof Nürnbergis¡en Wald-Amtman# Ab‰erben. ............................ 819
212.
Auf Herrn Magistri Chri‰of Hübner# Pastoris und Decani zu Bayr#dorf, Ab‰erben. .............. 821
213.
Die Ri¡ter-Tafel Ptolemaei Arsacidae Regis Egyptiae. .................................................... 822
214.
Auf Jungfrauen Annae Sophiae Theodosiae Rieterin von Kornburg Ab‰erben. ..................... 823
215.
Verlöbni#-Gesprä¡e einer gläubigen Seele mit ihrem Jesu. .................................................... 824
216.
Ein Andre# Derglei¡en. ...................................................................................................... 827
217.
Auf Herrn Magistri Stephani Böner# Pastoris und Superintendentis zu Bayreuth Ab‰erben.
218.
Auf Mon›eur Carl Kir¡mair# von Rei¡wi” Ab‰erben. ......................................................... 830
219.
"Harte# wort! Er ligt entseelt" .............................................................................................. 832
220.
Da# Jrdis¡e Engel-Thun. ................................................................................................... 833
221.
Vier‰ändige# Emblema zu einen TaufBe¿en. ...................................................................... 833
222.
Sinnbild, vom Rei¡tum. ..................................................................................................... 835
223.
Sinnbild, vom Creu”. .......................................................................................................... 835
224.
Auf Herrn Johannis Rosae Treü-eifrigen Seelenhirten# zu Bayreuth Ab‰erben. ...................... 836
225.
An einen Edlen Wittwer. ..................................................................................................... 837
829
XIII
226.
Auf Herrn Stephani Leopold# Pastoris und Jnspectoris zu Redni” Ableiben. ......................... 838
227.
Auf die Doppel-Lei¡e, Herrn Wolfgang Jacob Pömer# Senatoris Norici und seiner Ehelieb‰in. ......................................................................................................................... 839
228.
Auf Frauen Judith Sophien Fri¿ingerin gebornen Hallenhor‰in, ableiben ................................ 840
229.
"J¡ muß ja o] gedenken an die Zeit" .................................................................................... 843
230.
Auf Frauen Susanna Prieferin Ableiben. .............................................................................. 844
231.
"Nun dein Lieb‰er i‰ gekommen" .......................................................................................... 845
232.
Auf meine# Lieben Dötlein# Sigmund S¡oner# Ableiben. ..................................................... 848
233.
Auf Jungfrauen Anna Catharinen Faberin Junge# Ableiben. .................................................. 849
234.
Auf Herrn Johann Chri‰of Haller# von Haller‰ein Senatoris Norici, Ab‰erben. ..................... 850
235.
Über Frauen Sabinen Kromppeinin gebohrnen Wellingin tödli¡e# ableiben. ............................. 851
236.
Grablied. Frauen S¡wägerin Magdalenen Droßendorân über den Spru¡: Psalm 39. Du wir‰# wol ma¡en. ........................................................................................................ 852
237.
Auf Herrn Georg Friederi¡ Kühn# Tö¡terlein# Dorotheen Marien Ableiben. ........................... 853
238.
Über da# VIII. Sinnbild der Jesu-Leiden#-Anda¡ten Jllustris Uranjae. ................................ 855
239.
Über da# IX. Sinnbild. ....................................................................................................... 858
240.
über da# X. Sinnbild. Besagter Pa‹ion-Anda¡t. .................................................................. 862
241.
über da# XI. Pa‹ion#-SinnBild. Ein Fel#, mit einem Taube in seiner Höle, Hinten der Tauben Thurn. ................................................................................................................... 865
242.
über da# XII. Sinnbild. Eine Hand au# der Wolke, neben einen grünenden Winter Saatfeld weizen säend. ................................................................................................................ 867
243.
Da# Vatter Vnser. ............................................................................................................. 870
244.
Na¡ Herren Doctoris Müller# CXXIII. Anda¡t. Viel Wi‹en, wenig Gewi‹en. ................... 870
245.
Welt Gute Na¡t. Fahr hin du s¡nöde Welt. ........................................................................ 874
246.
Der Versühner und Sünder. Wer i‰ mein Jesu#, wer bin i¡. ................................................. 879
247.
Die Gesells¡a] de# Einsamen. Wol dem, der Einsam i‰ etc. .................................................. 881
248.
Jesus mein Alle#. ............................................................................................................... 883
249.
Vera¡tung der Welt und Verlangen na¡ dem Himmel. ......................................................... 888
250.
Bä‹er im Himmel. Auf den Tod Frauen ..... Be‹erin, gebohrnen Gutthäterin. ......................... 889
251.
Pro impetrandâ piâ uxori. Anda¡t Lied. ............................................................................ 891
252.
Zum Gei‰li¡en Kleeblat. Na¡ dem Eingang. ....................................................................... 892
253.
Jesu Mens¡li¡e Kindheit. ................................................................................................... 893
254.
Der getau]e und versu¡te Jesu#. .......................................................................................... 895
255.
Jesu Chri‰i Lehre und Leben. ............................................................................................... 898
256.
Jesu Chri‰i Aufer‰ehung; .................................................................................................... 900
XIV
257.
Jesu Chri‰i Himmelfart. ...................................................................................................... 901
258.
Vom Ambt de# Heiligen Gotte#Gei‰e#. ................................................................................ 904
259.
Au[ den Spru¡: Dieser Zeit Leiden i‰ nit wehrt der Herrli¡keit .............................................. 905
260.
Die Welt neige. Auf den Tod Herrn Johann Chri‰of S¡röder#,............ ................................ 906
261.
Dedication. Zum Nürnbergis¡en GesangBu¡ ad Senatum. ................................................. 908
262.
Über Frauen Marien Helenen Te”lin. Senatoris Uxoris gebohrnen Böhaimin ab‰erben. ........... 908
263.
Dedication Herrn Johann Lehner# an Herrn Herzogen Mori”en zu Sa¡ßen Naumburg ........... 909
264.
Auf Herrn Hann# Heinri¡ Kölbel# von Gißingen, Für‰li¡ Brandenburgis¡en Amtmanne# zu Pegni”, Ehelieb‰in, Frauen Evae Mariae Kölblin von Gi›ngen Ab‰erben. ......................... 912
265.
Auf Herrn Doctoris Ju‰-Georg S¡ottel# Für‰li¡ Brauns¡weigis¡en HofRaht#, de# Su¡enden, Ab‰erben. ......................................................................................................... 913
266.
Auf Herrn Peter Paul Bauer# Plözli¡e# ab‰erben im Lei¡ gehen. .......................................... 915
267.
Ehrn Seule de# Ho¡wolgebohrnen Herrn Herrn Carl# von Stein etc. Für‰li¡ Brandenburgis¡en Canzler# Geheimen Rath#, Hofri¡ter# und Cammer ErbTru¡seßen# de# Burggra]um# Nürnberg de# Johanniter orden# Ri¡ter# und Commendator# zu Lü”en etc. Wolseelig Ver‰orbenen#. .............................................................................................................................. 918
268.
Einer Ver‰orbenen TaufPatin. ............................................................................................. 919
269.
Auf Mon›eur Wolf Martin# Jmhof Patritii Norici Ab‰erben ............................................... 920
270.
Auf Herrn Mi¡ael Weber#, S¡a[er# und Diaconi bey Sanct Sebald Ab‰erben. ................... 921
271.
"E# haben do¡, der alten welt Poëten" .................................................................................. 922
272.
Auf Herrn Jacob Gräßel# Ab‰erben. Der Mens¡, wie Gra#. Psalm 103. 15. ......................... 923
273.
Uber Frauen Charitas Herrn Dr. Augusti Varenij Sacro-Sanctae Theologiae Professoris Publici zu Ro‰ok, gebornen Cregelin, ab‰erben. .................................................................... 925
274.
Auf Herrn Georg Rau¿en# jungenKun‰Mahler#, Ab‰erben . .................................................. 928
275.
Auf Mon›eur Tobiae Ebner# Patritii Norici und WagAmtman# Ab‰erben. Die Jesu#-Gun‰ und We¡selBrun‰. ................................................................................... 929
276.
Vber Herrn Magistri Chri‰ian S¡rötel# Gei‰li¡en Seelhirten# Söhnlein#, Johann Chri‰ian#, meine# StiefEn¿lein#, Ab‰erben. ............................................................ 931
277.
Grab Reimen zum Sarg. ..................................................................................................... 932
278.
Auf Frauen Helenen Catharinen Te”lin, gebornen Baumgärtnerin von Holen‰ein Ab‰erben ....... 932
279.
Auf Mon›eur Georg Jacob Pömer# Patritii Norici Ab‰erben ................................................ 933
280.
"Dort pflanzt in Eden Garten" ............................................................................................. 934
281.
Kupfer Titel#-Erklärung zum himlis¡em Kleeblat. .................................................................. 936
282.
Auf Herrn Severin Heinri¡# Papierer# in Preußen Ab‰erben .................................................. 938
XV
283.
Auf Herrn Georg Frideri¡ Lo¡ner# Gei‰li¡en Seelhirten#, Tö¡terlein# Margarethen Florentinen Ab‰erben. ......................................................................................................... 939
284.
Auf Frauen Sabinen Ba¡mayerin, gebornen S¡midin zu Gieng, Seelige# Ab‰erben .............. 941
285.
Auf Frauen Dorotheen Ro›nen Kre‹in geborner Te”lin, Ab‰erben ........................................... 942
286.
Auf Herrn Jmmanuel Fenden#, Für‰li¡ Sä¡›s¡ Gothais¡en Geheimen CammerSecretarii Grab. ................................................................................................................................ 944
287.
Neu Jahr#-Wuns¡ ............................................................................................................. 944
288.
Auf meiner EheLieb‰en Dötlein# Claren Catharinen Störin, ihrer Doten To¡ter, Geburt-Sterben .................................................................................................................. 945
289.
Zu Herrn Bur¿hard Lö[elholzen# von Colberg vörder‰en Losunger#, S¡ultheisen#, Duum viri, und Spital pfleger# in Nürnberg Begräbni# ........................................................................... 945
290.
"Ehre hatt' er hier auf Erden" .............................................................................................. 949
291.
Auf meiner Lieben Base Frauen Catharinen Hartmännin frühe# Ab‰erben ................................ 950
292.
Auf Frauen Ursula Seelingin Witwen gebohrnen Bös¡in Ab‰erben. ....................................... 951
293.
"Drey Glü¿e zehlet man: Ein# heiset wolgebohren" ................................................................ 952
294.
Auf Herrn Tobiae Tu¡er# Senatoris und Elti‰en Genannten# in Nürnberg Ab‰erben. ............ 953
295.
Ehren gedä¡tni# Herrn Johann von Kempen Erbsaßen auf S¡wannenburg in O‰Jndien, der Holländis¡en Compagnie daselb‰ Leutenant#. .................................................................. 954
296.
Von Kempen, del Campo. .................................................................................................. 955
297.
5. Die S¡wannenburg ....................................................................................................... 955
298.
6. Kempis, Kempe. ............................................................................................................ 957
299.
7. Von Kempen, vom Kämpfen. ........................................................................................... 957
300.
8. Die Brüder-Blumen. Nasturtium Jndicum .................................................................... 957
301.
S¡ä”e der Neuen Welt. ..................................................................................................... 958
302.
Auf Herrn Johann Leonhard Stöberleinen# Söhnlein# Johann Andrea# Ab‰erben .................... 959
303.
Zur Lei¡ Predigt Herrn Johannis Hieronymi Lö[elhol” von Colberg Senatoris Norici. ......... 960
304.
Auf Herrn Heinri¡ Grundherrn Senatoris Norici Ab‰erben Grablieder. Au# 2 Tim. 4. v. 18. ................................................................................................................................ 963
305.
Abs¡ied-Lied Na¡: Fromme Herzen ânden ni¡t. ................................................................... 964
306.
Zur Lei¡e Herrn Johann Wolfgang Sexti Studiosi. ............................................................. 965
307.
Auf die Hi‰orie der Samaritana in einer Hau#Apotheke. ........................................................ 966
308.
Jungfrauen Barbara Ba¡männin Grablied. ......................................................................... 968
309.
Auf Herrn Georg Sigmund Fürer# etc. Nürnbergis¡en Raht#-Dritten, Kir¡- und S¡ulherrn Ab‰erben ........................................................................................................... 970
310.
Se¡‰e# Sinnbild Zur Jesu#-Jugend Jllustris Uraniae. ........................................................ 972
XVI
311.
Siebende# Sinnbild. die Simeon#-S¡au. ............................................................................ 977
312.
Uber Herrn Mi¡ael Rauken#, Burger# und Mahler# in Crail#heim Ab‰erben. ......................... 980
313.
A¡te# Sinnbild, zur Jesu#-Jugend. Der Exulant Jesu#. ........................................................ 980
314.
Neunte# Sinnbild der Verlohrne Jesu#. ................................................................................ 983
315.
Uber Frauen Sophien Ju‰inen, Herrn Valentin S¡ü”en# EheLieb‰in gebohrnen S¡miedin, kreißende# Ab‰erben. .......................................................................................................... 986
316.
Glaubige Uberwindung de# Unüberwindli¡en. Jacob: J¡ laße di¡ ni¡t, du segne‰ mi¡ dann. Gen. 32. 26. ..................................................................................................................... 987
317.
Zehende# Sinnbild zur Jesu#-Jugend. da# Zeugni# Johannis von Jesu. ................................... 988
318.
Auf meine# lieben Dötlein# Sigmund Chri‰ian Seehausen#, Blatter-Ableiben. ........................ 991
319.
Sinnbild zur XI Anda¡t der Jesu#-Jugend. .......................................................................... 991
320.
Sinnbild zur XII Anda¡t. ................................................................................................... 994
321.
Auf Herrn Job‰ Wilhelm Ebner# Senatoris & TriumViri Norimbergensis Ab‰erben. .......... 997
322.
Uber Frauen Margarethen Störin, gebornen Lappertin Seelige# Ab‰erben. Abgesegnung ihre# Eheherrn G. C. Stören#. .................................................................................................... 998
323.
Tode#-Glü¿zuru[. .............................................................................................................. 999
324.
Uber Mon›eur Mi¡ael# Jmhof Patricii Norici Ab‰erben. .................................................... 1000
325.
Auf Herrn Johann Paul Ebner# Senatoris Norici Tö¡terlein# Marien Helenen Ab‰erben. KlagLied. ........................................................................................................................... 1002
326.
Tro‰ Lied. .......................................................................................................................... 1004
327.
Zu den Tode#Gedanken Ein Lied zu Herrn Matthaei Lö[ler# Söhnlein# Georg-Matthaei begrabni# ........................................................................................................................... 1004
328.
Tode#-Gedanken Herrn Vettern Cornelii Betulii, der Anno 1678 die 20 Octobris wol ver‰orben. .......................................................................................................................... 1005
329.
Auf Frauen Annen Marien Stau[erin von Untera¡, gebornen von Holzing, Seelige# Ab‰erben. ............................................................................................................................... 1007
330.
Uber den Lei¡Spru¡. Röm. 8. v. 31. bi# 34. J‰ Gott für un#, wer mag wider etc. .................. 1008
331.
Auf Herrn Johann Ludwig Faber# Collegae am Gymnasio und Blumgenoßen Ferrando seelige# Ab‰erben. ............................................................................................................... 1009
332.
Uber Herrn Magistri Chri‰ian S¡rötel# Diaconi ad Spiritum Sanctum meine# To¡termann# Ab‰erben. Auf seinen lezten Spru¡: Leb i¡, so leb i¡ meinem Gott: Sterb i¡, ein End hat all mein Noht. ......................................................................................................................... 1010
333.
Pro Serenissimo Marchione Brandenburgensi Johanne Friderico: Gedanken de Fato. Fato, S¡i¿sel oder Gotte#ges¡i¿e. ..................................................................................... 1011
XVII
334.
Auf Ab‰erben Herrn Georg Chri‰of Volkamer#, Senatoris ac Triumviri Norici. 10 Martii Uber den Spru¡ 1. Joh. 1. v. 8. Da# Blut Jesu Chri‰i De# Sohn# Gotte# Ma¡t Vn# Rein Von Aller Sünde ....................................................................................................... 1013
335.
Da# andere GrabLied. ........................................................................................................ 1016
336.
An Herrn ... Hagen, über da# Ab‰erben seine# einigen und zwar Erwa¡senen Sohn#. ............... 1017
337.
Auf da# Seelige Ab‰erben meiner Allerlieb‰en Florinda. ........................................................ 1018
338.
Uber da# Ab‰erben Frauen Ursulae Viati›n gebohrnen Frits¡han›n, Hospitae. Auf den Spru¡ Ps. 73. v. 28 .......................................................................................................... 1020
339.
Klag- und Tro‰lied. ............................................................................................................ 1021
340.
Uber Herrn Magi‰ri Chri‰of Volkamer# Senatoris & Triumviri Norimbergensis Seeligen Abs¡ied. .............................................................................................................. 1023
341.
Auf da# Ab‰erben Herrn Herrn Heinri¡# Freyherrn von Blomberg. ......................................... 1023
342.
Grabs¡ri] Frauen Catharinen Elisabeht Volkamerin gebohrnen Stenzmännin. ......................... 1025
343.
Uber Herrn Georg Holzs¡uer# von der Neuenbürg Senatoris & SeptemViri, ac Praefecti Bellici Norici Seelige# Ab‰erben. ...................................................................................... 1026
344.
Auf ein Kind, da# einer Frauen Dot na¡ ihrem Tod gehebt. .................................................... 1027
345.
Auf den Tod#fall Mon›eur Burkhart Albre¡t Rieter# von Kornburg etc. auf der LänderReise zu Pari#. Parodie meine# Lied# auf seinen Geburt#Tag Anno 1657. ...................................... 1027
346.
Auf Herrn Johann Adam Rubinger# Medici und Physici Ordinarij zu Culmba¡ Ab‰erben. ... 1029
347.
Auf Herrn Gottfried Wilhelm Röder# Nürnbergis¡en zu Venedig ver‰orbenen Kun‰Mahler# Tod. Natus Anno 1650. 16 Junii denatus 1679. 24 Octobris ............................................ 1031
348.
KlagLied einer betrübten Seele. ............................................................................................ 1033
349.
Auf den Tode#fall Frauen Anna-Sabina Herrn Tobiae Oelhafen# von S¡ölnba¡ JurisConsulti etc. Viduae. ....................................................................................................... 1033
350.
Jm Sing-Thon: Wol mir! Jesu# meine Freude etc. ................................................................ 1036
351.
Anno Christi MDCLXXX. Da# getro‰e Sterben und Seelige Leben-Ererben. Uber da# Ab‰erben Frauen Dorothea Ro›na Auerin gebohrnen Haglin. Auf den Spru¡ Proverbia 14. v. 32. Der Gere¡te i‰ au¡ in seinem Tod getro‰ ............................................................ 1036
352.
Da# Seelige Leben-Ererben. ................................................................................................ 1037
353.
Uber Herrn Johann Martin Volkamer#, Sacri Ministerii Candidati Ab‰erben. ...................... 1038
354.
Ein ander Klage, im Namen de# zweyten Bruder#. ................................................................ 1040
355.
Auf Herrn Magistri Johann Langen# Gei‰li¡en Seelhirten# Tö¡terlein# Margarethen Barbaren Ab‰erben. .................................................................................................................. 1040
356.
Auf Jungfrau Susanna Helena, 21järigen, Herrn Johann Kamm# und Frauen Susannen Sabinen gebornen Füßlin To¡ter Ab‰erben. Auf ihre Mu›k-Liebe. ......................................... 1043
XVIII
357.
Lob-Na¡klang. .................................................................................................................. 1044
358.
Tro‰-Gesang ...................................................................................................................... 1044
359.
Jm Namen ihre# ält‰en Bruder#. ......................................................................................... 1045
360.
Grabs¡ri] Albre¡t Dürer#, de# MahlerFür‰en# ................................................................... 1046
361.
Trauung#-lied Zu besagter Ho¡zeit. ...................................................................................... 1047
362.
Zum Vatter-Ges¡enke. ....................................................................................................... 1047
363.
Zum Ges¡enk der kleinen 8jährigen S¡we‰er. ..................................................................... 1048
364.
ANNO CHRISTI MDCLXXXI ThVt BVße! Gott WILL kehren aV#: Der Besen Lehnt aM Sternen-HaV#. ............................................................................................................ 1048
365.
Jn Georgij Pauli JmHof, Praetoris & Duumviri Norici Symbolum Anagrammaticum Spe Vigilum horas fugo. Paraphrases. ............................................................................. 1056
366.
Auf den Seeligen Hintritt de# WolEdlen und Ge‰rengen Herrn Ehrnrei¡ Stau[er# von Untera¡. Uber den Lei¡Text Apoc. 2. v. 10. Sei getreu bi# in den Tod, so will i¡ dir die Krone de# Leben# geben. etc. ................................................................................................ 1056
367.
Auf de#selben in der Leben#-Le”e o]-wiederholte Worte: Auf Streit folgt Freud. ....................... 1057
368.
Uber den seeligen Tod#fall Georg Chri‰of# im Hof Tit. Herrn Georg Pauli im Hof Praetoris, Duumviri Supremi, Castellani & Xenodochii Praefecti einigen StammEnkel# ................. 1058
369.
Grabs¡ri] .......................................................................................................................... 1059
370.
Auf Herrn Marx Chri‰of Kre‹en# von Kre‹en‰ein Ab‰erben. ................................................. 1060
Quellen und Literatur .................................................................................................................... 1063 Verzeichnis der Gedichtüberschriften ............................................................................................ 1159 Verzeichnis der Eingangsverse ...................................................................................................... 1171 Personenregister ............................................................................................................................ 1183 Bibelstellenregister ........................................................................................................................ 1201 Abkürzungsverzeichnis ................................................................................................................... 1235
Apparate und Kommentare
Text 1: Herrn Daniel Andral#, Königli¡ Suedis¡en Quartiermei‰er# Mördli¡e# Ableiben. 1r-3v T2 I.] I – T3 Herrn] H. – T3 Königli¡] Königl. – T3 Suedis¡en] Sued. – 5 verblie¡en] mit ver-Kürzel (ebenso 41 verwü‰et – 108 verdient – 149 verbli¡en) – 6 fromme] frome Ǧ (ebenso 8 Himmel-ab – 13 Frommen – 28 übers¡wemmen – 30 Grimm – 47 grimm – 53 fromme – 62 vorgenommen – 74 himmel-an – 106 Flammen – 106 Himmel-an – 112 Himmel – 141 himmel-auf – 154 immer – 155 kommet – 157 nimm) – 11 Wa#] Kürzel – 12 der] Kürzel (ebenso 19, 23, 37, 55, 57, 60, 84, 104, 125, 132, 134, 135, 139, 143 (1. Position), 148) – 17 erklungen] erklǦugen (ebenso 18 Zungen – 67 Kun‰ – 117 Ho[nung) – 18 wa#] Kürzel (ebenso 147) – 28 da#] Kürzel (ebenso 39, 49, 66, 70, 97, 140 (2x)) – 31 und] u. (ebenso 38, 40, 46, 48 (2. Position), 65, 66, 67, 86, 88 (1. Position), 91, 92 (2x), 97, 102, 160, 163) – 49 wieder] mit derKürzel (ebenso 95 wider – 118 leider – 155 wieder – 156 Wiederkehr) – 50 S¡neide] de überschrieben – 60 Sinn] SiǦn (ebenso 94 wann – 108 Donnerkeil – 110 Tugend›nn – 162 gebrennet) – 76 mit] davor eine Streichung; gestrichen ev. bi# – 88 ni¡t] nǦ (ebenso 150, 151, 161) – 127 Caucasus] überwiegend lateinische Schreibung – 162 au¡] a. – 164 ein über] kein Abstand; Worttrennungsstrich – 164 A¡.] marginal rechts , 164 (Vermerk der Versanzahl) – U1 Mense] M. – U1 Decembris] Dec. Dieses Gedicht hat Birken, wie er selbst am Ende des Textes vermerkt, im Dezember 1646 in Hamburg verfaßt. Auf seiner Reise durch Norddeutschland traf Birken, von Lüneburg kommend, am 5.11.1646 in Hamburg ein, besuchte sodann Johann Rist in Wedel (7.-14.11.), kehrte darauf nach Hamburg zurück und traf am 10.12.1646 wieder in Lüneburg ein. Vgl. Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 39, Z. 1-12 (marginal). Das Gedicht muß demnach Anfang Dezember 1646 abgefaßt worden sein. Anlaß ist der Tod von Daniel Andral, der, wie die Verse 54f. sowie die Überschrift zeigen, nicht durch Kriegseinwirkungen ums Leben gekommen, sondern ermordet worden ist. Daniel Andral war der Sohn des in Liegnitz als Rentmeister tätigen Daniel Andral d. Ä., dessen Lebensdaten im dunkeln liegen, und seiner Frau Barbara, geb. Blumner (geb. 1595), die seit 1621 in zweiter Ehe mit Andral verheiratet war. Barbara Andral starb im Jahre 1651 (vgl. die Leichenpredigt von Georg Thebesius: Leben#- Und Sterben#-Tro‰/ Auß dem s¡önen Ma¡t-Sprü¡lein JOH. III. v. 16.). Das Ehepaar hatte acht Kinder, von denen, als die Mutter starb, kein einziges mehr am Leben war. Vgl. ebd., G1r: "Wel¡e Ehe ni¡t allein friedli¡/ sondern au¡ gesegnet gewesen/ Sintemal Sie in derselben erzeuget 8 Kinder/ wel¡e alle na¡einander teilß in der zarten Jugend/ teilß im erzogenen Alter diese Welt gesegnet/ und jhrer lieben Mutter vor angegangen ›nd." Daniel Andral d. J. muß nach dem 3.7.1646 (vgl. zu v. 149) ermordet worden sein. Von vorliegendem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. T4 Ableiben] 'Sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 72. – 1 Hos 4,1 – 2f. Will ~ an] Apg 2,3 – 3-6 Die ~ wird] Von dem antiken Topos des mundus senescens, der z.B. bei Lucretius (De rerum natura II, 1144-1152) greifbar ist, wird in der Barockzeit häufig Gebrauch gemacht. Vgl. etwa Dilherr: Frommer Chri‰en Tägli¡er Geleit#mann (1653), S. 59 (2. Paginierung): "Je älter diese Welt wird; je ärger ›e au¡
Apparate und Kommentare
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wird: daß fa‰ nirgend mehr wa# gute# darinnen anzutre[en i‰." (ebenso 20) – 8 gibet Gute Na¡t] 'verabschiedet sich'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 158. – 13f. im ~ soll] Jer 15,11 – 13 im fall] 'wenn'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1275. – 14f. O ~ ra[t] Weish 4,7f. Hier (wie auch sonst häufig) bedient sich Birken des locus de immatura morte (zu dessen bis in das antike Christentum zurückreichender Tradition vgl. von Moos, 1971f. Bd. 3, Nr. 169-171), dem zufolge es tröstlich ist, zu wissen, daß ein im Kindes- oder Jugendalter Verstorbener vielfältigen Gefahren (v.a. zu sündigen) entgangen ist. Vgl. Gerhard: Enchiridion consolatorium (1611), S. 89, Z. 6-11: "Nihil praematurum est Deo quod maturuit. μĮțȡoȕȚȩIJȘȢ est quidem Dei donum; interim tamen bracubiÒthj non semper est divinae irae indicium, siquidem quandoque etiam pios &sibi dilectos maturè Deus ex hujus mundi domicilio emigrare jubet, ut à peccandi periculis liberati in non peccandi securitatem constituantur, nec publicas calamitates ipsâ morte saepiùs tristiores experiri cogantur." Gerhard: Leichenpredigten, S. 184, Z. 21 S. 185, Z. 1: "[…] woltestu denn nicht vielmehr dem lieben Gott deinen Sohn willig folgen lassen/ von welchem du noch zu befahren/ er möchte in der jetzigen Grundsuppen/ der bösen Welt/ verführet vnd verderbet werden?" Ähnlich Nicolai: FrewdenSpiegel deß ewigen Leben# (1599), S. 379: Ein gestorbenes Kind "wirt weggenommen auß dem Leben vnter den Sündern/ vnd wirt hingeru¿t/ daß die Boßheit seinen Ver‰andt nit verkehre/ no¡ fals¡e Lehre seine Seele betriege. Denn die bösen Exempel verführen vnd verderben einem da# Gute/ vnd die wi”ende Lu‰ verkehret vns¡üldige Her”en." Vgl. zudem folgende Belege aus dem 17. Jahrhundert: Dilherr: Freud/ in Leid (1653), S. 101-103: Sehet diesem Vnglü¿ allem i‰ Euer liebe# Kindlein nunmehr entgangen/ und i‰/ wie bei gewüns¡ter Fortun und gutem Wind/ vor so viel Steinklippen/ unversehret vorübergefahren/ und in den ›¡ern Port deß gelobten Lande#/ deß Lande# der Lebendigen/ angelendet. O du glü¿selige# Kindlein/ wie wol i‰ dir! Wa# hätte‰ du in dieser Welt zu über‰ehen gehabt! Wie lei¡t hätte‰ du können in ein Vngewitter kommen! Aber du bi‰ hindur¡: du ha‰ überwunden/ und bi‰ dahin kommen/ da wir alle hinzukommen geden¿en: du be›”e‰/ worauf wir warten: du ha‰/ darna¡ wir ‰reben: du hält‰/ worna¡ wir ringen. Selig bi‰ du/ du liebe# Kind/ und seliger/ denn alle Alten/ in dieser Pilgrams¡a[t. Wer von dieser Glü¿seligkeit di¡ zurü¿ ru[en wil: der muß entweder deinen tre[li¡en Zu‰and nit ver‰ehen/ oder di¡ ni¡t re¡t lieb haben. Dilherr: Freud/ in Leid (1653), S. 207-211: Vermeinet Jhr etwan/ daß ›e gar zu bald und vor der Zeit hinweggenommen? Sind wir dann ni¡t zum Tode rei[/ sobald wir nur den er‰en S¡ritt in diese# Lazareth gethan haben? Soll dann niemand ‰erben/ denn dem da# graue Alter alle Krä[te und Sinne hinweggenommen? Man ›het ja sowol zarte unverführte Kinder/ al# abgelebte und dur¡triebene Männer zum Grabe tragen. Da i‰ keine gewi‹e Zeit/ sondern wir mü‹en ‰ündli¡ von unserm HErrn ordre erwarten/ daß wir aufbre¡en sollen. Je länger wir in diesem Lager verbleiben/ je mehr wir mü‹en Vngema¡ leiden: und können lei¡t die S¡an” versehen/ daß wir un# deß Gnadensolde#/ der un# verspro¡en/ verlu‰ig ma¡en. Ni¡t i‰ der jenige alt/ der viel Jahr hinter ›¡ zu rü¿ geleget: sondern Klugheit und ein unbeãe¿te# Leben i‰ da# re¡te Alter. Vnd die Vollkommenheit deß Alter# muß ni¡t na¡
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dem Leibe/ al# na¡ dem gering‰en/ sondern na¡ der Seelen/ al# na¡ dem edel‰en Theil/ gere¡net werden. Dür[t derowegen/ Lieb‰er Freund/ ni¡t sagen/ daß Euer Her”lieb‰e zu jung hinweggera[t: Sintemal ›e den ihr von Gott be‰immten Zwe¿ errei¡et/ und in dem Alter abges¡ieden/ da ›e an Klugheit und allerley Tugenden rei[ gnug worden. Sie geâel Gott wol/ und war Jhm lieb/ und ward weggenommen auß dem Leben/ unter den Sündern. Sie i‰ bald vollkommen worden/ und hat viel Jahr erfüllet/ dann ihre Seele geâel Gott: darüm eilete Er mit ihr auß dem bösen Leben. Dilherr: Kur”e Anweisung (1655), S. 202: Denn glei¡wie/ wann/ in einem gro‹en Ungewitter/ der Himmel mit s¡war”en Wol¿en bede¿t wird/ der Hirt seine S¡äflein ãug# heimführet/ der A¿er#mann seine Garben eilend# einsamlet/ und die Eltern ihre Kinder/ von der Ga‹en/ in da# Hauß ru[en: Also ru[t unser lieber GOtt o[tmahl# seine lieb‰e Kinder ges¡wind zusammen: damit ›e da# bevor‰ehende Unglü¿ ni¡t tre[e. Dilherr: Gei‰li¡e# Klaghau# (1655), S. 46f.: DA# walte der gro‹e Gott alle# Tro‰e#/ 2. Cor. 1. v. 1. 3. und der inbrün‰ige Liebhaber der Mens¡enkinder/ JESUS Chri‰u#: Prov. 8. v. 31. Wel¡er ni¡t allein an den gläubigen Eltern, sondern au¡ an deroselben lieben jungen Ehepflän”lein/ Seine Lu‰ und Freude hat; und o[t dieselbige/ von ihnen/ gar bald wiederum abfordert: damit ›e/ für dem Unglü¿/ mögen weggera[t werden: Es. 57. v. 2. Wie Er denn zwei[el#frei/ deßwegen au¡ diese# zarte Kindlein […] ãug# in seinem allerer‰en Jahr/ von hinnen zu ›¡ hat abgefordert. Weil denn sol¡e für unsern Augen/ früzeitige Abforderung gewißli¡ s¡mer”li¡e Betrübni# verursa¡et: So wollen wir/ au# Gotte# Wort/ Tro‰ su¡en/ und beibringen; und also lehren: Wa# wir/ in sol¡en Fällen/ für Gedan¿en haben sollen? Dilherr: Gei‰li¡e# Klaghau# (1655), S. 57-59: […] selig seyd ihr/ ihr Kindlein/ die ihr/ bald na¡ euer heiligen Tau[/ au# diesem Sündha[ten Noht‰all/ werdet aufgelöset; und/ in eurem wei‹en We‰erhemdlein/ gelanget zu der gro‹en S¡aar der jenigen/ die da kommen ›nd au# gro‹em Trübsahl; und haben ihre Kleider gewas¡en/ und haben ihre Kleider helle gema¡t/ im Blut de# Lamb#: au# der O[enb. Joh. am 7. Cap. v. 14. Darüm seyd ihr i”t für dem Stuel Gotte#/ und dienet Jhm/ Tag und Na¡t/ in Seinem Tempel: da eu¡ ni¡t mehr wird hungern/ no¡ dür‰en; au¡ keine Sonne/ oder irgend eine Hi”e auf eu¡ fallen wird. Denn da# Lamb GOTTES/ mitten im Stuel/ wird eu¡ weiten und leiten/ zu den lebendigen Wa‹erbrunnen/ und GOTT wird abwis¡en alle Threnen/ von euren Augen; au# dem Proph. Esa. im 25. Cap. v. 8. […] Darüm eihlet Er mit ihnen/ au# diesen bösen Leben/ und rü¿t ›e hin von den Sündern; damit die Boßheit ihren Ver‰and ni¡t verkehre. Er lä‹t ›e bald vollkommen werden/ und bringt ›e zur Ruhe: au# dem B. der W. im 4. Cap. v. 8 / 9. Johann Heermann, Fischer-Tümpel. Bd. 1, S. 315f., Nr. 360: 6. Niemand sag, i¡ sey vmbkommen, Ob i¡ glei¡ ge‰orben bin. Mein GOtt hat mi¡ weggenommen,
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Sterben i‰ je”t mein Gewinn. Für dem Vnglü¿ hat Er mi¡ Hingera[t so väterli¡. Je”t kan mi¡ kein Trübsal pre‹en, Aller Ang‰ i‰ nun verge‹en. 7. Der Leib s¡lä[t in seiner Kammer Ohne Sorgen, san[t vnd wol Vnd vers¡lä[t den gro‹en Jammer, De‹en je”t die Welt i‰ voll. Meine Seele s¡awet an Den, der ni¡t# al# lieben kan, Der au[ seine S¡oß mi¡ se”et Vnd mit hö¡‰er Frewd erge”et. Simon Dach, Fischer-Tümpel. Bd. 3, S. 82, Nr. 107, Str. 8: Wer weiß e# wol, vor wel¡er Noht Er ›e zur Rhue bringt dur¡ den Todt? Wir für¡ten man¡en Jammer: Wie wol i‰ der, Den kein Bes¡wehr Mehr s¡re¿t in seiner Kammer! – 16 Niderlag] 'Besiegung'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 770. – 17 Wa# Flaccu# dort erklungen] Ein Beleg bei Horatius Flaccus konnte bislang nicht ermittelt werden. – 17 erklungen] Hier transitiv im Sinne von 'hat erklingen lassen'. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 878. – 18 Polycarpu#] Polykarp von Smyrna erlitt am 23. Februar 155 oder 156 (bzw. 166/167) in Smyrna das Martyrium. Weder Eusebs 'Kirchengeschichte', die den Hergang der Hinrichtung Polykarps ausführlich schildert (vgl. 4, 15), noch das 'Martyrium Polycarpi' berichten von einem Ausspruch, der dem von Birken zitierten ähnlich wäre. Birken könnte allerdings folgenden Passus bei Euseb (5, 20, 7) im Blick haben: […] kaˆ dÚnamai diamartÚrasqai œmprosqen toà deoà Óti e‡ ti toioàton ¢khkÒei ™ke‹noj Ð mak£rioj kaˆ ¢postolikÕj presbÚteroj, ¢nakr£xaj ¨n kaˆ ™mfr£xaj t¦ ðta aÙtoà kaˆ kat¦ tÕ sÚnhqej aÙtù e„pèn 'ð kalŸ qeš, e„j o†ouj me kairoÝj tet»rhkaj, †na toÚtwn ¢nšcwmai' […]. – 21-23 Vgl. zum Gedanken, daß Gott, der Richter, die Geschöpfe gegen die sündige Menschheit aufbietet, Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 4, cap. 4, S. 100f.: "[…] sondern die Sünde/ La‰er vnd Boßheit der Mens¡en ›nd die Vrsa¡en/ da# Gott die Creaturen zur Ra¡e ru[et/ vnd zur
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Stra[e gebrau¡t/ wieder die Gottlosen." – 23 2Petr 3,10 – 25-27 Lk 21,25-27 – 29 2Petr 3,10 – 31 die Lü]e werden Gi]] Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 4, cap. 4, S. 101: Denn also Stra[te Gott der HERR die Sünde der er‰en Welt/ mit einem vier”igtägigen Regen/ darauß die Sündtãuth ward/ vnnd die Boßheit der Sodomiter vervrsa¡et den Fewrigen S¡we[el Regen. Also werden sol¡er Plagen Tägli¡ viel vervrsa¡et/ nemli¡ vnnatürli¡e Hi”e vnd Kälte/ vnnatürli¡e nä‹e vnd dürre/ vnnatürli¡e Donner/ Hagel vnnd Fewr/ viel Ges¡meiß vnnd Gi[t in der Lu[t/ wel¡e al# da# Fewr zu Sodom vom Himmel fallen. Vgl. weiter ebd., S. 128f.: Weil nun die Boßheit der Mens¡en jmmer grö‹er wird/ kan die Welt die s¡were La‰ der Sünden ni¡t mehr tragen/ ›e muß vergehen. Die Boßheit ‰eiget gen Himmel/ vnnd fellet herna¡ al# ein Gi[t wieder herab au[ den Mens¡en da# i‰ seine Stra[e. – 32 die Seu¡enSeu¡] Gemeint ist die Pest. – 33 Mar#] In der römischen Mythologie der Gott des Krieges. – 33-50 Dieser Passus erinnert stark an Andreas Gryphius' Gedicht Threnen de# Vatterlande#/ Anno 1636. Vgl. Gryphius: Werke. Bd. 1, S. 48. – 35 geraa‰] 'gewütet'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 133. – 43 Der Fremde] Gemeint sind die im Dreißigjährigen Krieg unter der Führung von König Gustav II. Adolf auf der Seite der Protestanten kämpfenden Schweden. – 48 muß geben haar] 'muß Haare lassen, leiden'. Nicht bei Grimm: DWb. Zu 'Haare lassen' vgl. DWb. Bd. 10, Sp. 17. – 56 Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 2, S. 20 zufolge ist der sündige Mensch derart verdorben, "daß au¡ o[t kein wild Thier so grimmig i‰ al# ein Mens¡/ kein Hund so neidis¡/ kein Wol[ so rei‹end vnd gei”ig/ kein Fu¡# so li‰ig/ kein Ba›lis¿ so gi[tig/ keine Sawe so vnãetig." Vgl. auch ebd., Buch 2, cap. 5, S. 67: "[…] aber der natürli¡e Mens¡ vbertri[t alle Thiere mit bößheit." – 59 Ka”ba¡] Liegnitz, die Heimatstadt der Familie Andral, liegt an der Katzbach. – 62 hinterlegt] 'hinter sich gelassen hat'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 1510. – 67 Wi”] 'Verstand'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 861f. (ebenso 80). – 69 Baar] Totenbahre. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1079. – 73 Frankfurt] Gemeint ist Frankfurt an der Oder, wo Andral offenbar studiert hat. Ein entsprechender Eintrag in der Matrikel findet sich nicht. – 73 hat er gehi”et] 'ist er heiß geworden'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 1583. – 77 Struten] 'Fluten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 20, Sp. 147. – 79-81 Demnach hat Andral auch in Leipzig studiert. Ein entsprechender Eintrag in der Matrikel findet sich nicht. – 84 Charon] In der griechischen Mythologie der Fährmann, der die Toten für einen Obolus über den Totenfluß Acheron (Lethe, Styx) ins Totenreich bringt. – 85 vergunt] 'vergönnt, gestattet'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 479. – 91 begnügt ~ Sold] Es handelt sich um einen Kernsatz der lutherischen Kriegsethik, dem zufolge sich ein guter Soldat Lk 3,14 entsprechend mit seinem Sold begnügen und nicht auf Beute aus sein soll. Vgl. dazu Bitzel, 2002, S. 177. – 96 mit rohten Hanen ziert] 'brandschatzt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 161. – 104 La¡entrunk] Gemeint ist der berüchtigte Schwedentrunk, eine Folter, die um willen der Abpressung von Wertgegenständen oder Lebensmitteln im Dreißigjährigen Krieg häufig zur Anwendung kam. Dabei
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wurde dem Getränkten Jauche oder eine andere Flüssigkeit in großen Mengen eingeflößt, was zu starken Aufblähungen des Körpers und meist zum Tode führte. Eine Beschreibung der Verabreichung eines solchen Schwedentrunkes findet sich in Grimmelshausens Simplicissimus teutsch (Buch 1, Kap. 4). – 111 Vgl. Jes 57,2 – 120 Erbgewin‰] 'Ein von Leibeigenen zu entrichtendes Geld'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 721. – 123 Joab#hand] 2Sam 3,27; 20,10 – 125-127 Vgl. zu Text Nr. 1, v. 56. – 131 ein ~ Wolf] Vgl. Plautus: Asinaria, 495: "lupus est homo homini, non homo, quom qualis sit non nouit." – 133 Cerberu#] Kerberos ist in der griechischen Mythologie der bissige Hund (mit einem oder mehreren Köpfen), der den Eingang zur Unterwelt bewacht und verhindert, daß die Toten den Hades verlassen. Vgl. Der Kleine Pauly, Bd. 3 (1969), Sp. 197f. – 135 in die wett] 'um die Wette'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 29, Sp. 677. – 136 rohte HöllenWurm] Mk 9,44.46.48 – 141 Nun ~ dur¡gedrungen] Joh 5,24 – 143 die ~ Ewigkeit] 1Kor 9,25 – 144 Gott ~ Hut] Dtn 33,3; Weish 3,1 – 149 Eine der Schwestern Daniel Andrals d. J., die – wie ihre Mutter – den Vornamen Barbara trug, wurde am 3.7.1646 begraben. Die Leichenpredigt hielt Georg Thebesius (Kluger Jungfrauen Gei‰li¡er Tugend- vnd Ehren-Cran”). Daniel Andral d. J. war zu diesem Zeitpunkt noch am Leben, jedoch bei dem Begräbnis nicht zugegen, wie aus der Leichenpredigt hervorgeht, in der von dem "anj”o au‹er Lande# abwesenden Bruder" (A1v) der Verstorbenen die Rede ist. Demnach hat Birken hier den Tod einer anderen Schwester im Blick. – 150 Do¡ ~ darum] Lk 7,13 – 150f. Sir 22,11 – 152-154 Vgl. Ps 126,5f.; Mt 5,4 – 158 Na¡gerü¡te] 'Nachruhm'. Nicht bei Grimm: DWb. – 159 Martin Opitz' Geburtsort ist Bunzlau in der Nähe von Liegnitz, der Heimatstadt der Familie Andral. Opitz war am 20.8.1639 in Danzig an der Pest gestorben.
Text 2: Sterb- und S¡wangesang, au# Herrn Gadebus¡ Lateinis¡em. 4r-5v Das Gedicht ist ganz mit diagonalen Linien durchgestrichen. T1 II.] fehlt im Manuskript – 1 1.] fehlt im Manuskript – 3 Sehnen] Se überschrieben – 14 sonder] mit der-Kürzel (ebenso 69 s¡nöder – 115 wiedergeben – 132 Kinder – 133 Kinde#-Kinder) – 16 und] u. (ebenso 26, 29 (2x), 30, 32, 45, 50, 51, 66, 67, 69, 73, 74, 76, 84, 90, 101, 122, 150 (2x)) – 25 der] Kürzel (ebenso 27, 86, 89, 94, 102, 107, 121 (2x), 125) – 41 da#] Kürzel (ebenso 86, 131) – 44 Sommer] Somer Ǧ (ebenso 45 komm – 50 komm – 57 komm – 66 Himmel-au[ – 71 Himmel – 72 weltgetümmel – 79 Himmel – 80 Weltgetümmel – 83 Himmel – 87 weltgetümmel – 88 Himmel – 107 Himmel – 113 komm – 116 komm – 119 komm – 122 komm – 127 komm) – 54 überlebet] et aus t überschrieben – 58 den] von den (den oberhalb der Zeile; mit „ eingefügt) – 101 ein] ein ein – 137 Sterben] Sterben. – 160 marginal rechts: 160 (Vermerk der Versanzahl) Der Anlaß für die Abfassung des Gedichtes, das Ende 1646 oder 1647 von Birken verfaßt worden sein dürfte, konnte nicht bestimmt werden. Die v. 137-139 lassen erkennen, daß das im vorliegenden Gedicht sprechende Ich ein Geistlicher ist, der sich auf seinen Tod vorbereitet. Von diesem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt.
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T3 Gadebus¡] Es konnte bislang weder ermittelt werden, wer diese Person ist, noch auch, welche literarische Vorlage Birken verarbeitet hat. – 4 Vgl. Phil 1,23 – 5 Vgl. Phil 1,21 – 6 Vgl. Joh 6,35 – 10 Hebr 6,18f. Zum Anker als Emblem der Hoffnung und zur Bezeichnung des Sohnes Gottes als eines Ankers vgl. Gerhard: Leichenpredigten, S. 33, Z. 9-16: Jst derowegen zum höchsten von nöhten/ daß man bey zeit wider diese anfechtung sich rüste/ vnd zu demselben Streit gefast mache/ auff daß wir also einen starcken Trost haben/ vnd halten an der angebornen hoffnung/ welche wir haben als ein vesten vnd sichern Ancker vnserer Seelen/ der auch hinein gehe in das inwendig des Vorhangs/ dahin der Vorlauffer vor vns eingangen/ Jesus ein hoher Priester in ewigkeit Hebr. 6. Vgl. zudem Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 289 (4. Sonntag nach Epiphanias, Mt 8,23-27): Wie e# au¡ in# gemein mit der Kir¡en gehet/ also gehet# insonderheit einem jegli¡en wahren Chri‰en/ wenn Chri‰u# in da# S¡i[lein deine# Her”en# tritt/ wel¡e# ges¡i¡t/ wenn du wahre Bu‹e thu‰/ an Chri‰um gleube‰/ vnd von Her”en di¡ der Gottseligkeit beãei‹e‰/ so werden die vnge‰üme Winde vnd Wellen ni¡t au‹en bleiben/ du wir‰ au# dem 42. Psalm sagen: Mein Gott/ betrübet i‰ meine Seele in mir/ deine Fluth raus¡en daher/ daß hie eine Tie[e vnd da eine Tie[e brausen/ Alle deine Wa‹erwogen vnd Wellen gehen vber mi¡. Vnd au# dem 69. Psalm: Gott hil[ mir/ denn da# Wa‹er gehet mir biß an die Seele/ vnd die Fluth wil mi¡ erseu[en. Wenn wir nu wollen Gotte# Diener seyn/ mü‹en wir vn# bey Zeit zu sol¡en Anfe¡tungen s¡i¿en/ Syr. cap. 2. Vnd wie die S¡i[leute der Stille de# Meer# ni¡t trawen/ sondern einen An¿er zu ›¡ nehmen au[ die kün[tige Noth vnd Gefahr: Also sollen wir mit Glauben vnd Ho[nung vn# rü‰en/ wel¡e wir haben al# einen ›¡ern vnd fe‰en An¿er vnserer Seelen/ Heb. 6. Vgl. ferner ebd., Appendix, S. 212f. (1Joh 1,7): Da wir hören/ daß im Tod/ Hellen vnd Sündenang‰ ›¡ gemeinigli¡ ânden/ wel¡e al# gro‹e Wellen da# S¡i[lein de# mens¡li¡en Her”en# al#denn jämmerli¡ hin vnd wider treiben/ daß man¡er darüber am Glauben vnd an der Seligkeit S¡i[bru¡ leidet. J‰ derowegen zum hö¡‰en von nöthen/ daß man bey zeit wider diese Anfe¡tung ›¡ rü‰e/ vnd zu demselben Streit gefa‰ ma¡e/ au[ daß wir also einen ‰ar¿en Tro‰ haben/ vnd halten an der angebohrnen Ho[nung/ wel¡e wir haben al# einen fe‰en vnnd ›¡ern An¿er vnserer Seelen/ der au¡ hinein gehe in da# Jnwendige de# Vorhang#/ dahin der Vorläu[er für vn# eingangen/ JEsu# ein Hoherprie‰er in Ewigkeit/ Hebr. 6. Vgl. Arndt: Paradiß-Gärtlein (1625), S. 12: "Laß meine Ho[nung in aller Widerwertigkeit/ in dir allein/ al# einen An¿er in einem fe‰en Grunde ha[ten/ vnd deiner Hül[e vngezwei[elt erwarten." Vgl. Dilherr: Kir¡weihPredigt/ am Tage S. Sebald#, in: Dilherr: Her”- und Seelen-Speise (1663), S. 1132-1142. Der Predigt ist ein emblematischer Kupferstich beigegeben, der u.a. einen Anker zeigt. Die Abbildung beschreibt Dilherr S. 1141f. folgendermaßen: […] ‰elle dir für/ eine Jungfrau/ die auf einem Fel#/ in dem unge‰ümmen Meer/ ‰ehe/ ihre Hände und Augen gen Himmel ri¡te/ unter dem re¡ten Arm ein Creu”/ und unter dem lin¿en Arm einen An¿er habe:
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oben/ dur¡ die Wol¿en/ ›het man da# Himmelis¡e Jerusalem/ und gehen zwo Hände herau#/ derer eine die Jungfrau hineinziehen will/ die andere aber eine Krone darrei¡t: anzuzeigen/ daß die Chri‰li¡e Kir¡e/ al# deß HErren JEsu Braut/ zwar gro‹er Gefahr unterwor[en sey/ jedo¡/ im Glauben/ und in der Ho[nung/ wel¡e dur¡# Creu”/ und dur¡ den An¿er/ bedeutet werden/ ve‰ ‰ehe/ und ›¡ ‰et#/ na¡ dem Himmel/ sehne: darein ›e au¡ werde eingenommen/ und zu der Himmelis¡en Ho¡zeit gebra¡t werden. Bei Dilherr: Heilig-Epi‰olis¡er Beri¡t (1663), S. 6-11 (2. Advent, Röm 15,4-14) findet sich eine Predigt, der ein Emblem vorangestellt ist, das Dilherr auf S. 10 mit den Worten kommentiert: Hat jemand/ in seiner Ang‰/ Kummer und Jammer/ Tro‰ vonnöthen: so wird er/ in heiliger S¡ri[t/ derer eine gro‹e S¡aar ânden/ wel¡e/ dur¡# Gebet/ in ihrer Ho[nung/ von GOTT also ›nd ge‰är¿et worden; daß ›e voll Fried und Freude worden. Und dahin ›ehet da# Sinnbild: da der Heilige Gei‰ einen An¿er/ al# ein Zei¡en der Ho[nung/ hält; wel¡er mit Rosen und Oelzweigen umwunden. Denn die Rosen bedeuten die Freude/ und die Oelzweige den Friede. Ni¡t fern aber davon/ i‰ eine Anzahl betender Mens¡en. A¡! sehet do¡ nur an die Exempel der Alten/ und mer¿et ›e. Wer i‰ jemal# zu s¡anden worden/ der auf Jhn geho[et hat? Vgl. außerdem Andreas Friedrich: EMBLEMATA NOVA (1644), S. 21 und Christian Hoburg: EMBLEMATA SACRA (1692 (11661)), S. 88 sowie Hendrik Goltzius: The Complete Engravings and Woodcuts, S. 71 (unterer Rand des Christus-medicus-Kupfers aus dem Jahre 1578). – 18 Vgl. Joh 8,12; Ps 119,105 – 29 Vgl. Offb 1,8 – 36 Jesu komm] Offb 22,17 – 40 Leben#faden] Vgl. die SACRA EMBLEMATA des Nürnberger Diakons Johann Mannich (1580-1637), der ein Emblem darbietet, das einen Webstuhl zeigt (44r). Die inscriptio nimmt Bezug auf Jes 38,12 und formuliert als Motto: "UT FILUM, SIC MEA VITA." Die beigegebene Erläuterung (43v) steht unter der Überschrift "Wie ein Fadn bri¡t/ | So vn# ges¡i¡t." Die ersten Verse lauten: "EJn Weber bey seim Stul hie ›”t/ | Er wir¿et daß er aller s¡wi”t/ | Die Arbeit mi¡ vnd di¡ er lehrt/ | Deßwegen jeder wird geehrt. | Glei¡ wie aber ein Faden bri¡t/ | Also e# mit vn# Mens¡en gs¡i¡t." Vgl. zudem Daniel Cramer: EMBLEMATA MORALIA NOVA (1630), S. 268f. Cramer bildet einen am Webstuhl arbeitenden Weber ab und wählt als Motto den zweiten diesbezüglich einschlägigen biblischen locus classicus, nämlich Hi 7,6. Schon in der Antike war die Ansicht verbreitet, das Leben hänge an einem Faden. Hinsichtlich der antik-heidnischen Verwurzelung der Rede vom Lebensfaden vgl. Ovid: Epistulae ex Ponto 4, carmen 3, 35: "omnia sunt hominum tenui pendentia filo […]." (ebenso 48, 56, 64). – 45 Phil 1,23 – 45f. Vgl. 2Tim 4,7 – 49 Das Sich-Ergeben in den Willen Gottes, der als alleiniger Herr über Tod und Leben die Zeitspanne, die ein Mensch zu leben hat, bestimmt, ist ein Kernstück barock-lutherischer Frömmigkeit. Vgl. Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 56: 13. HERR/ meinen Gei‰ befehl' i¡ dir Jm Leben und im Sterben Nur wie du wilt/ ges¡ehe mir/
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Do¡ laß mi¡ ni¡t verderben/ Hil[ mir der i¡ in deiner Hut Mi¡ halte/ dur¡ dein thewre# Blut Da# Himmelrei¡ ererben." Johann Rist: Himlis¡e Lieder V, S. 18: 15. A¡ ‰elle deinen Willen Na¡ Gotte# Willen an/ Der deine Bitt' erfüllen Und di¡ erhöhen kan/ Do¡ zeug' e# mit der That: Dein Fleis¡ mu‰ du bezwingen/ Denn wir‰ du vollenbringen Wa# Gott befohlen hat. Johann Rist, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 238, Nr. 233: 4. HERR, gib Mir do¡ zu diser Fri‰, Waß meiner Seelen nü”li¡ i‰ Zum Leben oder Sterben. Sol leben J¡, So laß du Mi¡ Jn Sünden ni¡t verderben. 5. Und sol J¡ den von hinnen gehn, Jn jennem Leben di¡ zu sehn, Daselb‰ Dir Lob zu ›ngen, Bin J¡ bereit Auß diser Zeit Mi¡ in dein Rei¡ zu s¡wingen." (ebenso 145-148) – 50 Joh 14,3 – 52 Phil 1,23 – 57 verböset] 'ist bzw. wird böse'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 150. – 59 Phil 1,23 – 61 Joh 8,12 – 65 Der an die Welt gerichtete Gute-Nacht-Wunsch gehört zu den fest geprägten Topoi barocker ars moriendi. Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel deß ewigen Leben# (1599), S. 302 empfiehlt dem Sterbenden, eine Abschiedsrede an die Welt zu halten, die mit folgenden Worten beginnt: "Damit gute Na¡t Welt/ gut Na¡t Vatter/ Mutter/ Weib/ Kinder/ Bruder/ S¡we‰er: Ade Hauß/ Ho[/ vnd alle# wa# in der Welt i‰:" Vgl. weiter Andreas Gryphius: Werke. Bd. 2, S. 19, Z. 55-60: Wir re¡nen jahr au[ jahre/ Jn de‹en wirdt die bahre Vn# für die thüre bra¡t:
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Drau[ mü‹en wir von hinnen/ Vnd ehr wir vn# be›nnen Der erden sagen gutte na¡t. Vgl. auch Josua Stegmann, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 493, Nr. 475, Str. 1: SO wüns¡ i¡ nun ein gute na¡t Der Welt mit jhrem Wesen, Die mir so viel Vnruh gema¡t Mit jhren Zorn Gefä‹en. J¡ meynt, die Leut Wärn fromb zur Zeit, Beând mi¡ nun betrogen. Vgl. ferner Johann Gerhards Testament aus dem Jahr 1603 (Text bei J.A. Steiger, 1997, S. 171) sowie folgende Kantatentexte Johann Sebastian Bachs: BWV 161 "Komm, du süße Todesstunde" (16. Sonntag nach Trinitatis), Rezitativ Nr. 4; BWV 27 "Wer weiß, wie nahe mir mein Ende" (16. Sonntag nach Trinitatis), Arie Nr. 5; BWV 60 "O Ewigkeit, du Donnerwort" (24. Sonntag nach Trinitatis), Schlußchoral, Strophe 5 (Text von Franz Joachim Burmeister, 1662); BWV 159 "Sehet! Wir gehn hinauf gen Jerusalem" (Estomihi), Arie 4; BWV 227 "Jesu, meine Freude" (Begräbnismotette), Strophe 5 (Text von Johann Franck, 1653). Vgl. auch Nicolai: FrewdenSpiegel deß ewigen Leben# (1599), S. 298f.: Ade Welt mit deiner ‰ol”en Pra¡t/ mit deiner gro‹en Eytelkeit/ mit deinen vergängli¡en Gütern/ vnd mit deiner betriegli¡en Wollu‰: Du ha‰ mi¡ lang gnug vexiert/ lang gnug ha‰u mi¡ gekrän¿et/ gequelet/ betrogen/ vnd mir viel Bekümmernuß gema¡t. Diß i‰ mein le”ter Kamp[/ damit i¡ all meine Arbeit/ all meine Gefahr/ all meine Sorge/ vnd alle meine Anfe¡tung vollende/ vnd vberwinde. Meine Erlösung nahet ›¡/ die Morgenröhte meine# ewigen Heyl#/ meiner ewigen Frewde/ vnd meiner ewigen Seligkeit/ bri¡t herfür/ vnd weil mein Leben biß daher gewesen i‰/ wie eine vnrühige vnd äng‰ige S¡i[fahrt/ au[ dem vnge‰ümmen Meer vnd au[ der wilden See/ so komm i¡ nun ein mal/ Gott sey Lob vnd Dan¿/ zum re¡ten Hafen vnd S¡i[e/ auß der Welt in da# himmlis¡e Canaan/ vnd in da# re¡te FrewdenLandt/ da alle# lebet von Frewden/ da die Sonne der Gere¡tigkeit ewig s¡einet/ vnd da# Lie¡t nimmer vntergehet/ vnd kein Na¡t/ kein Fin‰ernuß/ kein Ang‰/ kein Todt/ vnd kein S¡mer”en gespüret wirdt. – 66 Kol 3,2 – 68 Hier wie an zahlreichen weiteren Stellen hat Birken teil an der in der Frühen Neuzeit überkonfessionell zu starker Wirkung gekommenen contemptus-mundi-Tradition. Ihre Wurzeln reichen bis in die Alte Kirche zurück und sind dort z.B. bei Hieronymus zu fassen. Vgl. Hieronymus: Epistula 53, 11, CSEL 54, S. 465, Z. 8f.: "facile contemnit omnia, qui se semper cogitat esse moriturum." Laut Dilherr: Freud/ in Leid (1653), S. 314f. resultiert der contemptus mundi aus der Gewißheit, dereinst in die ewige Seligkeit einzugehen:
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Da wird seyn ewige# Frolo¿en/ und kein Aufhören. J¡ fröli¡ pfleg zu ›ngen/ wenn i¡ sol¡ Freud betra¡t: i¡ geh in vollen Sprüngen/ mein Her” für Freuden la¡t: mein Gmüt ›¡ ho¡ thut s¡wingen von dieser Welt mit Ma¡t: söhn mi¡ zu sol¡en Dingen: der Welt i¡ gar ni¡t a¡t. Vgl. van Ingen, 1966. – 71 Weish 3,1; Offb 14,13 – 73 dort Fried und Wonne] Jes 35,10 – 73-76 Zur im barocken Luthertum gängigen Rede davon, daß der Tod für die Gläubigen der Beginn der ewigen Freude und Seligkeit ist, vgl. Nicolai: FrewdenSpiegel deß ewigen Leben# (1599), S. 275f.: DJe vierdte Wolthat Gotte# […] i‰ eygentli¡ ander# nit/ denn die Vollendung der allerheylsam‰en Widergeburt/ da Gott seine Außerwehlte Kinder von allem Vbel Leib# vnd der Seelen errettet/ vnd zu le”t/ wenn da# Sterb‰ündtlein kompt/ ›e von diesem Jammerthal abfordert/ nimpt jre Seelen dur¡ den zeitli¡en Tode von der Welt zu ›¡ in da# Paradeiß der ewigen Frewde/ vnd lä‹et jre Leiber mitler weil san[t vnter der Erden ruhen vnd s¡la[en/ biß hin zum jüng‰en Tag. Vgl. ferner die folgenden Belege: Dilherr: Gei‰li¡e# Klaghau# (1655), S. 242: "Wenn gehet aber dieser/ in dem HErrn ver‰orbenen/ ihre Seligkeit an? Die Stimme von dem Himmel sagt: Von nun an. Derowegen kommen derselbigen ihre Seelen also bald an den Ort der Freuden/ da ihnen ewigli¡ wohl i‰." Dilherr: Kur”e Anweisung (1655), S. 202f.: Wa# i‰ der Chri‰en ihr Todt? J‰ er ni¡t der Tag ihre# Abs¡ied#? Wie der Apo‰el Paulu# von ›¡ s¡reibt: Die Zeit meine# Abs¡ied# i‰ fürhanden. Jn der 2. an Tim. 4 / 6. Wa# für eine# Abs¡ied#? De# Abs¡ied# au# dieser Welt/ (die ein gro‹er Stall voll böser Buben i‰/ in wel¡em der Satan den grö‰en Theil der Mens¡en regiret/ und in alle S¡andthaten führet) in den Himmel; au# der Dien‰barkeit/ zu der Freiheit; au# dem Leiden/ zu den Freuden; au# dem weinen/ zu dem jau¡zen; au# dem Tod/ zu dem Leben. O Abs¡ied! wenn wir‰ du au¡ mir fürhanden seyn! Johann Rist: Himlis¡e Lieder I, S. 27f.: 13. Zieh vn# dir na¡/ so lau[en wir Gib vn# de# Glauben# Flügel/ Hil[/ daß wir ãiehen weit von hier Au[ Jsraeli# Hügel/ Mein GOtt/ wenn fahr' i¡ do¡ dahin/ Wo i¡ ohn' Ende fröli¡ bin/
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Wenn werd' i¡ für dir ‰ehen/ Dein Ange›¡t zu sehen? Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 27, Str. 1: O GOtt/ wa# i‰ da# für ein Leben/ wa# i‰ da# für ein himmlis¡ Lie¡t? Da# du un# wilt au# Gnaden geben/ wenn wir von dir nur la‹en ni¡t? E# i‰ ein Leben sonder Tod/ da# nimmer wei# von Ang‰ und Noth/ e# i‰ ein Leben sonder trauren/ da# sol und muß' ohn Ende tauren. Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 57, Str. 1: O Gotte# Stadt/ O himmlis¡ Lie¡t/ O gro‹e Freud' ohn' Ende/ Wenn s¡aw i¡ do¡ dein Ange›¡t/ wenn küß' i¡ dir die Hände/ wenn s¡me¿' i¡ deine gro‹e Güte/ O Lieb e# brennet mein Gemüte/ i¡ lig' und seu[”e mit Begier/ O allers¡ön‰e Braut na¡ dir. Johann Rist, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 308, Nr. 293, Str. 9: Lib‰er JEsu, laß mi¡ do¡ Deine Wollu‰ s¡mekken! A¡ zerbri¡ mein Unglük# Jo¡, Laß dein Bluht bedekken Meine S¡uld und Mi‹etaht, Laß mi¡ di¡ erheben, Wo dein Lob kein' Ends¡a] hat, Dort im Freudenleben! Johann Rist, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 309, Nr. 294, Str. 7: So tobe nun, Welt, Teu[el, Tod Laß tausend Trübsal kommen: Mi¡ s¡re¿et weder Ang‰ no¡ Noht, Die Fur¡t i‰ mir benommen. E# währt do¡ alle# Creu” und Leyd,
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O Seeli¡en, nur kur”e Zeit; Drumb dar[ i¡ da# ni¡t s¡euen. Bald kompt die Stund', in der i¡ mi¡ Die Welt quitirend ewigli¡ Mit Jesu werd' erfreuen. Johann Rist, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 314, Nr. 299, Str. 5: J¡ wil di¡ au# dem Jammerthal, Wo ni¡t# al# Noht und Tod regiret, Verse”en in den Freüdensahl, Da Sion herli¡ triumphiret. J¡ wil di¡ bringen mit Gewalt, O Freundinn', au# dem Tod' in# Leben. Ja, mein HErr Jesu, komm nur bald, Diß s¡öne Wohnhauß mir zu geben. Johann Heermann, Fischer-Tümpel. Bd. 1, S. 320, Nr. 364, Str. 4: Kur” i‰ mein Jrrdis¡ Leben; Ein be‹er# wird mir geben Gott in der Ewigkeit. Da werd i¡ ni¡t mehr ‰erben, Jn keiner Nott verderben; Mein Leben wird sein lauter Frewd. – 74-76 2Tim 4,7f. – 84 genieß] 'Genuß'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 5, Sp. 3451. – 86 Joh 14,3 – 88 Weish 3,1; Offb 14,13 – 92 Beüt] 'Gewinn'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1749f. – 92f. Phil 1,21 – 94f. Joh 11,25 – 97f. 1Kor 15,31. Zur Gleichsetzung des Lebens mit permanentem Sterben in der antik-paganen Tradition vgl. Seneca: Ad Lucilium epistulae morales, epistula 24, 20: "Cotidie morimur: cotidie enim demitur aliqua pars uitae, et tunc quoque, cum crescimus, uita decrescit." Dieses Motiv gehört, worauf Birken in der Teuts¡e[n] Rede-bind und Di¡t-Kun‰ (1679), S. 228 zu sprechen kommt, zu den festgeprägten Topoi insbesondere der Epizedien. – 100 Hinter der Rede vom 'süßen Tod' steht die Gewißheit, daß der zweite Tod (Offb 9,6; 20,14) durch Christi Tod überwunden und die Bitterkeit des Todes 'überzuckert' worden ist. Vgl. Luther, WA 22, S. 101, Z. 8-14 (Crucigers Sommerpostille, 1544, 6. Sonntag nach Trinitatis, Röm 6,3-11): Dieser s¡re¿li¡er tod (wel¡en hei‹t die S¡ri[t den andern tod) i‰ nu hinweg genomen den Gleubigen dur¡ Chri‰um und vers¡lungen in seinem leben und dafur gela‹en ein klein tödlin, ja einen zu¿er tod, da ein Chri‰ ‰irbet na¡ dem Fleis¡, da# i‰, au# dem unglauben zum Glauben, au# der uberigen sünde zu ewiger ge-
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re¡tigkeit, au# allem jamer, traurigkeit, anfe¡tung zu aller ewiger freude kompt. Sol¡er tod i‰ sü‹er und be‹er denn kein leben au[ Erden […]. Vgl. auch Heinrich Müller: Himmlis¡er Liebe#-Kuß (1669), S. 76: Au¡ mag un# der zeitli¡e Todt ni¡t bitter seyn/ weil er dur¡ Chri‰i Todt geheiliget und versü‹et i‰/ und weil wir in Chri‰o gei‰li¡ der Sünden ab‰erben/ darumb hat der bitter Todt kein Re¡t und Ma¡t an un#. Also i‰ der Chri‰en Todt/ oder so er ja ein Todt hei‹en soll/ ein gemahlter Todt/ ein Zu¿er Todt. – 101 Hi 7,1 – 102 Ps 126,5f.; Mt 5,4 – 106 Vgl. Hebr 13,14 – 110 Phil 1,21 – 113 Jesu komm] Offb 22,17 – 115 Vgl. Joh 3,16 – 116 Vgl. Mt 24,44 – 117 2Tim 4,7 – 119 Mt 25,5 in Verbindung mit Offb 22,17 – 121-123 2Tim 4,7f. – 124 Vgl. 1Joh 3,2 – 127 Mt 25,5 in Verbindung mit Offb 22,17 – 127 verzeü¡ nit lange] Vgl. Mt 25,5 – 130 Ps 68,6 – 132 Ps 68,6 – 133 Ps 127,3 – 135 Mt 25,5 – 140 S¡ü”en] Es konnte bisher nicht ermittelt werden, um welchen Pfarrer Schütz es sich hier handelt. – 141 Ho¡werthe# wort] Vgl. 1Tim 4,9 – 143f. Mt 6,10 – 145-148 Vgl. Röm 14,8 – 148 Lk 2,29f. – 150 Ps 31,6 – 154 Vgl. 2Tim 4,7
Text 3: Jungfrauen E‰her Dorotheen von Eßdorf Adeli¡er Clo‰er-S¡we‰er zu Lühne, Namen#Tag. 6r-7v T1 III.] III – T2 Jungfrauen] Jfr und etc.-Kürzel mit Punkt – T3 Adeli¡er] Adel. – 1 1.] fehlt im Manuskript – 1 und] u. (ebenso 5, 12, 17, 22, 46, 51, 54, 57, 58, 60, 62, 77 (2x), 83, 92) – 3 der] Kürzel (ebenso 18, 22, 25, 44, 46, 75, 84, 98) – 3 Kammerjungfern] Kamerjungfern Ǧ (ebenso 6 himmel – 12 himmel# – 26 himmel – 27 himmel – 29 himmlis¡ – 38 himmel – 39 Himmel#gaben – 40 Himmel#gab – 41 himmel – 41 kommen – 42 aufgenommen – 43 himmel – 45 Frommen – 70 verdammter – 77 Himmel – 81 himmel#gabe – 82 himmel#haabe – 84 himmel – 87 Himmel# – 88 Himmel#-Seelen – 99 Himmel#krone) – 9 2.] Nummer ohne Punkt – 10 oder] mit der-Kürzel (ebenso 22 wälder – 30 sonderbare – 42 wieder – 90 Feder) – 19 ni¡t] nǦ – 22 winter‰aub] erstes t überschrieben; r oberhalb der Zeile – 23 Und] U. – 37 wolken] k überschrieben – 38 me‹en] ‹en überschrieben – 47 will i¡] kein Abstand; Worttrennungsstrich – 51 da#] Kürzel (ebenso 2
1
58, 62, 75, 78, 83, 93) – 66 orden] orden. – 78 billi¡ wird] wird billi¡ – 83 erwiesen] ewiesen – 87 man] mǦa – 89 umgese”ter] ungese”ter – 93 wa#] Kürzel – 95 etwa#] mit wa#-Kürzel – 98 mit] mi¡ – 104 anzubinden.] marginal rechts 104 (Vermerk der Versanzahl) – A1 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal links neben v. 88f. – A1 anagrammatice] anagr. Esther Dorothea von Estorff stammte aus einer adligen Familie, die in Lüneburg und Umgebung ansässig war. Sie war Konventualin im evangelischen Damenstift Lüne. Ihr Name findet sich in einer Liste der Konventualinnen aus dem Jahre 1659 und steht hier an zweiter Stelle nach der Priorin (Klosterarchiv Lüne Hs28,4). In einer Aufzählung der Konventualinnen aus dem Jahre 1660 ist von Estorff ebenfalls genannt mit dem Zusatz "Senior" (Klosterarchiv Lüne Akte A3,2). Birken hatte von Estorff
Gedicht 3 (1647)
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kennengelernt, als er sich von Dezember 1646 bis April 1647 bei dem dortigen Verwalter Thomas Damman im Kloster Lüne bei Lüneburg aufhielt und als Informator in Dammans Diensten stand. Birkens dortiger Besuch dürfte kurz nach dem 10.12.1646 begonnen und vor Ende April 1647 geendet haben. Vgl. Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 39, Z. 12-15 (marginal) und S. 40, Z. 4-7 sowie Morphologie, S. 38. Das Umfeld der Sammelhandschrift, in dem das Gedicht steht, legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung desselben im Jahre 1647 nahe. Birken hat hier nicht den Namenstag der Esther (24.5), sondern den der Heiligen Dorothea im Blick (6.2.), was bestätigt wird durch den Umstand, daß Vers 22 eine winterliche Situation voraussetzt. In Birkens AmarantenGarte (PBlO.B.3.1.2) finden sich mehrere Beispiele dafür, daß der zweite Vorname gemeint war, wenn ein Namenstag gefeiert wurde. Somit wäre der 6.2.1647 der terminus ante quem für die Abfassung des vorliegenden Gedichtes, von dem bislang keine Druckfassung bekannt ist. 2 Nymfen] In der griechischen Mythologie sind Nymphen weibliche Gottheiten niederen Ranges, die als Personifikationen von Naturkräften sowie als Geister von Orten, Bergen, Bäumen etc. auftreten. – 6 Gotte#gab] Dorothea bedeutet Gabe, Geschenk Gottes. Vgl. zu Text Nr. 36, v. 1-3. – 8 zubinden] 'zu (be)schenken'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 32 (so auch in den jeweils letzten Versen der Strophen 24, 6-10 des Gedichtes). – 11 ãügeln] 'beflügeln'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1843. – 17-19 Vgl. Apg 3,6 – 19 Plutu#] Pluto ist in der griechischen Mythologie der Gott der Unterwelt und des Reichtums. – 26 Kol 3,2 – 29 irdis¡ no¡ s¡on himmlis¡ werden] Vgl. den verwandten Wortlaut der ersten Strophe von Birkens Gedicht La‹et un# mit Jesu ziehen, das als Kirchenlied breite Wirkung entfaltet hat. Der Text ist handschriftlich überliefert im Psalterium Betulianum, Text Nr. 82 und findet sich in zahlreichen Gesangbüchern schon des 17. Jahrhunderts. – 30 sonderbare] 'besondere'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1577. – 34 s¡le¡t] 'schlicht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 15, Sp. 523. – 34 gleißen] 'glänzen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 7, Sp. 8296. – 35 entse‹en] 'weit entfernt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 625. – 36f. Kol 3,2 – 40 anzubinden] 'zu (be)schenken'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 295. – 43 die von himmel abge‰iegen] Phil 2,7 – 44f. Joh 5,24 – 46 Lk 2,7 – 51f. Vgl. Kol 4,3. – 62 die höllen ketten tru”en] 'den Höllenketten Widerstand leisten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 22, Sp. 1115. – 66 orden] 'Ordnung'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1317. – 66f. lä‰ ›¡ ~ hier de# Lösen# unerwähnt] 'denkt nicht daran, das Band hier wieder aufzulösen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1041. – 70 höllenpfüle] 'Hölle'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 1754 und DWb. Bd. 13, Sp. 1804f. 'Pfuhl' bezeichnet ursprünglich die Pfütze sowie die Tiefe. – 75 die welt von der Fin‰erniß entbunden] Vgl. Kol 1,13 – 81 himmel#gabe] Bezugnahme auf den Vornamen der Adressatin des Gedichtes. Dorothea bedeutet Gabe, Geschenk Gottes. Vgl. zu Text Nr. 36, v. 1-3. – 83-85 Phil 2,13 – 85 ›¡ in euer herz betrohnet] 'in eurem Herzen den Thron aufrichtet'. Nicht bei Grimm: DWb. – 91 Mt 25,10 – 94 anbind#gab] 'Geschenk'. Nicht bei Grimm: DWb. Vgl. zu 'Angebinde' Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 338. – 98 Hos 2,21f. – 99 2Tim 4,8; 1Petr 5,4; Jak 1,12 u.ö. – 101 Vgl. Ps 82,6 – 102 Vgl. Offb 19,7 – 102 Traue] 'Trauung'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 21, Sp. 1284.
Apparate und Kommentare
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Text 4: Uber einer Clo‰er-S¡we‰er zu Lühne Jungfrauen Catharina Stelling# Seelige# Ableiben. 7v-8v Das Gedicht ist zum großen Teil (7v/8r) mit senkrechten Linien gestrichen. T3 Jungfrauen] Jgfr. – T3 Seelige#] Seel. – T3 Ableiben] AbleibǦe – 3 fromme] frome Ǧ (ebenso 10 himmlis¡ – 13 Himmel-ab – 31 nimmer – 41 himmel – 42 getümmel) – 6 spra¡] s überschrieben – 6 vermähle] mit ver-Kürzel (ebenso 11 vertraute – 34 verfärben – 47 verlebter) – 8 der] Kürzel (ebenso 17, 22, 26, 43, 44) – 8 i”und] nach d gestrichen t – 8 zu] oberhalb der Zeile; mit „ eingefügt – 9 entronnen] entroǦnen (ebenso 31 gewinn) – 11 da#] Kürzel (ebenso 17, 19, 22, 31, 33) – 12 wieder] mit der-Kürzel (ebenso 15 wieder) – 14 und] u. (ebenso 22, 23 (2x), 24, 28, 36, 38, 46) – 20 und] u überschrieben – 30 Tod] d überschrieben – 33 ni¡t] nǦ – 42 s¡re¿te] 2
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e¿te überschrieben – 44 einmahl dem leibe] dem leibe einmahl Birken hat vorliegendes Gedicht aus Anlaß des Todes der Konventualin Katharina Stelling im Kloster Lüne, die offenbar im Jahre 1647 verstorben ist, abgefaßt. Spuren von Katharina Stelling konnten im dortigen Klosterarchiv nicht ausgemacht werden. Von diesem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. T3 Ableiben] 'Sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 72. – 2 Na¡lob] 'bleibendes Lob'. Nicht bei Grimm: DWb. – 3 Mt 25,6 – 4 zu ânden ‰olze Ruh] Hebr 4,9f. – 7 Mt 25,1 u.ö. In seiner Teuts¡e[n] Redebind und Di¡t-Kun‰ (1679), S. 229 nennt Birken unter den Topoi, von denen bei der Abfassung von Epizedien Gebrauch gemacht werden könne, auch den vorliegenden, dem gemäß "die Jesu#-vermählte Seele" eines Verstorbenen "ihrem Bräutgam zugeführet" worden ist. – 8 der, den ›e liebt' ~ nahm] Vgl. Hld 1,7; 3,1 u.ö. Zur im barocken Luthertum verbreiteten Rede davon, daß Christus die Seinen durch den Tod zu sich in den Himmel holt (oder holen läßt) bzw. mit ihnen dorthin eilt, vgl. Moller: Sterbe-Kun‰, S. 215: "Höre hier [bezogen auf Weish 3,1 und Joh 14,3] und lerne/ liebe Seele/ wa# dein Sterben i‰? Ni¡t# mehr/ al# ein Abs¡eiden/ eine Hinfahrt zum Friede/ ja Sterben i‰ den Gläubigen ni¡t# ander#/ al# daß der HERR Chri‰u# kömmet/ und ›e zu ›¡ holet." Vgl. ferner die folgenden Belege: Nicolai: FrewdenSpiegel deß ewigen Leben# (1599), S. 299: O freuwe di¡ meine Seele/ du außerwehlte Braut Jesu Chri‰i/ der di¡ mit seinem rohten ro›nfarben Blut so theuwer erkau[t/ gewonnen vnd erworben hat: Sihe/ derselbige dein allerlieb‰er Erlöser/ dein höhe‰er Freundt/ vnd edler Bräutigam i‰ hie mit seinen heyligen Engeln/ den gro‹en Himmel#für‰en/ gegenwärtig/ vnd wil di¡ heim holen auß diesem Jammerthal in seine# Vatter# Rei¡: O freuwe di¡ meine Seele/ vnd verzüg ni¡t länger/ in dieser argen s¡nöden Welt zu bleiben: Eyle herauß mit Loth auß Sodoma/ vnd ›he bey Leibe ni¡t zu rü¿e. Wa# i‰ die Welt ander#/ denn ein Sodoma vnd Gomorrha? Vnd wa# i‰ dein Leben au[ Erden mehr/ denn ein Egyptis¡e Dien‰barkeit? Darvmb O meine Seele/ zeu¡ auß von Sodoma/ vnd wei¡ auß von Egypten: Eyle dur¡ da# rothe Meer deß zeitli¡en Tode#/ da Jesu# Chri‰u# die Hellen‰röme/ vnnd da# greuwli¡e Ang‰Wa‹er mit dem Stab seine# Creu”e# zertheilet hat/ daß du ›¡er vnnd vnbes¡ädigt kan‰ hindur¡ kommen:
Gedicht 4
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Johann Heermann: CHRISTIANAE 'Euqanas…aj STATUAE (1642, hier die Leichenpredigt auf das Kind Susanna von Kottwitz), S. 71f.: "Da er [scil. Christus] e# [scil. das Kindlein] auß dieser bösen Welt zu ›¡ nehmen wolte/ al# sein Propergut/ redete ER eu¡ glei¡samb an/ vnd spra¡: La‹et diß Kindlein wieder zu mir kommen/ denn sein i‰ da# Rei¡ GOtte#." Dilherr: Freud/ in Leid (1653), S. 210f.: "Sie geâel Gott wol/ und war Jhm lieb/ und ward weggenommen auß dem Leben/ unter den Sündern. Sie i‰ bald vollkommen worden/ und hat viel Jahr erfüllet/ dann ihre Seele geâel Gott: darüm eilete Er mit ihr auß dem bösen Leben." Dilherr: Gei‰li¡e# Klaghau# (1655), S. 222f.: So nun ein glaubiger Chri‰/ in sol¡er Beoba¡tung seine# gelei‰eten Taufbunde#/ von seinem GOTT/ von hinnen wird abgefordert: solte er ni¡t viel/ viel glü¿seliger zu a¡ten seyn/ al# wann er vorher eine lange Zeit auf dem Siegbette liegen mü‹en? auf wel¡em e# gar selten ohne Ungedult abgehet. Darum wir ni¡t die unannehmli¡e Ge‰alt de# Tode#/ sondern die heilige S¡i¿ung de# grundgütigen Gotte#/ ansehen sollen: al# wel¡er mit den unserigen so ges¡wind dur¡gegangen/ und mit ihnen/ von der irrdis¡en Eitelkeit/ zu der himmlis¡en Herrligkeit/ geeihlet habe: Wie der Prophet Esaia# saget: daß Gott die Gere¡ten für dem Unglü¿ wegra[e; Esa. 57. v. 1. und/ wie in dem Bu¡e der Weißheit ‰ehet/ daß Er diejenige/ so Jhme gefallen/ hinru¿e/ im B. der Weißh. Cap. 4. v. 11 / 14. Und i‰ au¡/ bey sol¡er ges¡winden Abhohlung unserer glaubigen Mitglieder/ an der Aufwartung der heiligen Engel/ im gering‰en ni¡t zu zwei[eln: dieweil selbige allzumahl dien‰bahre Gei‰er ›nd/ au#gesandt zum Dien‰/ üm derer willen/ wel¡e die Seligkeit ererben sollen. Ep. an die Ebr. 1. v. 14. Wel¡e sollen aber die Seligkeit ererben: Sollen# ni¡t die jenige thun; so an GOtt glaubig ›nd worden/ und in einem Stand guter Wer¿e funden werden? Tit. 3. v. 8. – 10 Röm 8,5f.; Phil 3,20 – 11 da# vertraute Pfand] Zum Leben bzw. zur Seele als einer dem Menschen von Gott anvertrauten Leihgabe vgl. zu Text Nr. 5, Z. 194-196. – 15 Vgl. zu Text Nr. 20, v. 4f. – 16 2Tim 4,7 – 19 unmakelbar] 'tadellos'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 24, Sp. 1159. – 22f. Kol 3,2 – 26 Gal 1,4 – 27 Lk 16,22 – 28 Vgl. 2Tim 4,8; 1Petr 5,4 – 29-31 Phil 1,21 – 31-33 Vgl. Joh 10,9. Luther nennt den Tod mehrfach "vitae ianua", so z.B. in seiner Schrift Tessaradecas consolatoria (1520) (WA 6, S. 118, Z. 11). Vgl. weiter WA 2, S. 685, Z. 27 (Sermon von der Bereitung zum Sterben, 1519). Eine Quelle, auf die im 16. und 17. Jahrhundert in vorliegendem thematischen Zusammenhang immer wieder Bezug genommen wird, ist: Ps-Augustin: Sermones de tempore, sermo 156, 14, PL 39, Sp. 1957: "Quid enim metuis in hac via? Mortem? Et mortem times, qui ad vitam curris? Si bonus es, bene in hac via curris: mors tibi janua erit, quae te repraesentet, non quae auferat vitae. Ambula ergo viam: imo ipse qui propter te factus est via, ipse te ducat per se ipsum ad se ipsum. Ipse enim est via, veritas et vita (Joan. XIV, 6)." Häufig findet aber auch folgender Beleg Verwendung: Bernhard von Clairvaux: In transitu Sancti Malachiae episcopi, 4, Opera 5, S. 420, Z. 17-20: "Pessima quidem mors peccatorum, quorum et nativitas mala, et vita peior; sed pretiosa est mors sanctorum. Pretiosa plane, tamquam finis laborum, tamquam victoriae consummatio, tamquam vitae ianua et perfectae securitatis ingressus." Im Luthertum der Barockzeit begegnet die Rede vom Tod als Tür zum Leben (ianua vitae) oft. Vgl.
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Apparate und Kommentare
Gerhard: Enchiridion consolatorium (1611), S. 17, Z. 20-24: "Quare cùm videas, te per mortis januam ad istam vitam perducendum esse, ad quam es à Patre creatus, propter quam à Filio redemtus, cujus gratiâ à Spiritu es sanctificatus, noli quaeso benevolum Dei consilium adversus temetipsum spernere, sed vocanti Deo promptissimè pare & obsequere." Ebd., S. 100, Z. 15 - S. 101, Z. 19: "Verè pii propter assiduas illas, quibus in hac vita premuntur, calamitates quotidie moriuntur, utique ergò mors ipsorum est mortis finis: per mortis autem januam transeunt ad quietam & aeternam vitam, utique ergò mors ipsorum verae vitae est origo." Vgl. auch Nicolai: FrewdenSpiegel deß ewigen Leben# (1599), S. 301: "Darvmb komm Todt/ vnd löse mi¡ jmmer au[/ du bi‰ mir ni¡t s¡re¿li¡/ sondern ein angenemmer Ga‰/ vnnd eine Pforte dur¡ Chri‰um auß dieser Welt in da# himmlis¡e Vatterlandt. Getro‰ i‰ mir mein Her” vnd Sinn/ san[t vnnd ‰ille/ wie mir Gott verhei‹en hat/ Lieber Todt/ Du bi‰ mein S¡la[ worden." Vgl. weiter Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 57, S. 693: "Der Todt i‰ die Th+r zum Leben/ vnd zu diesen ewigen Gütern." Vgl. ferner unter Verarbeitung einer Reihe von antik-christlichen und mittelalterlichen Belegen Conrad Dieterich: Da# Bu¡ Der Weißheit Salomon# (1667), S. 267. Die Bezeichnung des Todes als Tür, die zum ewigen Leben führt, gehört, wie Birken in der Teuts¡e[n] Redebind und Di¡t-Kun‰ (1679), S. 228 darlegt, zu den festgeprägten Topoi insbesondere der Epizedien. – 33 da# ~ ‰erben] Vgl. Joh 11,26 – 34 Weish 3,1 – 35 Offb 7,17; 21,4 – 39 Mt 25,10 – 41 Hebr 4,9f.; Offb 14,13 – 43 Offb 14,3 – 45f. Ps 126,5f.; Mt 5,4; Jak 1,12
Text 5: Tro‰ S¡reiben An Herrn Thoma# Damman Für‰li¡ Braunsweigis¡ Lüneburgis¡en Amtman zu Lühne: über da# Seelige ableiben de‹en EheLieb‰in, Frauen Jlsen Volkmann#. 8v-21v Sämtliche in der Edition als Fußnoten dargebotene Paratexte sind in der Handschrift marginal positioniert. T3 Herrn] H. – T4 Für‰li¡ Braunsweigis¡ Lüneburgis¡en] Für‰l. Braunsw: Lüneb: – 3 und] u. (ebenso 8, 9, 10, 12, 17 (1. Position), 19 (2x), 29, 30, 32 (3x), 37, 40, 41, 42, 46, 47, 50, 52, 53, 54, 55 (2x), 56, 58, 61, 63 (1. Position), 64 (2x), 69, 70, 71, 72, 74, 76 (2x), 79, 88, 98, 102, 103, 106, 109, 112, 113, 115, 116, 118 (2x), 119, 121, 122, 123, 128, 140, 142, 145, 147, 148, 149, 155, 157, 159, 163 (3x), 170, 171 (2x), 173 (2x), 174, 178, 179, 180 (2. Position), 185, 190, 209, 210, 212 (2x), 213, 215, 216 (2. Position), 217, 218, 227, 228, 232, 233, 234, 236, 251, 252, 254, 255 (2x), 256 (2x), 258, 262, 264, 266, 268, 269, 270, 271, 272, 274, 276, 277 (2x), 287, 288, 290, 291 (2x), 292, 293, 298 (2x), 299 (2. Position), 303 (1. Position), 308, 309) – 8 da#] Kürzel (ebenso 37, 50, 58, 74 (2x), 100, 114, 119, 141, 217, 221, 255, 288, 296, 297) – 10 Kummer] Kumer Ǧ (ebenso 15 zu‰immen – 19 ãamme – 43 Kummer – 45 himmel – 57 demmert – 61 himmel – 68 himmel# – 113 S¡lafkammern – 115 Jammerthal – 125 entkommen – 126 himmel – 144 vollkommenheiten – 156 himmel – 172 himmlis¡e – 174 himmel# – 182 unge‰ümmen – 182 himmel# – 183 himmlis¡e# – 188 himmel – 190 Himmel – 191 Himmel# – 193 abgenommen
Trostbrief 5 (1647)
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– 199 genommen – 200 beysammen – 206 himmel – 208 mühsammen – 209 S¡la[kammer – 214 PosaunenStimme – 227 himmel#-voll – 238 Himmel – 241 Himmel – 246 himmel – 249 himmlis¡ – 254 Na¡kommenheit – 257 himmel – 264 bey‰immen – 264 thummen – 267 kommen – 269 himmlis¡en – 270 himmlis¡en – 273 himmlis¡e# – 274 träummete – 275 himmel# – 276 himmlis¡e – 277 himmel-wandrende – 281 genommenen – 284 Stimme – 289 au#genommen – 289 himmlis¡ – 290 fromme# – 294 Jammer-Meer – 296 himmlis¡e – 297 an‰immet – 299 Himmel#) – 12 der] Kürzel (ebenso 43, 56 (2. Position), 57, 58, 59, 62 (2. Position), 72, 83, 88, 89, 98, 104 (2x), 109, 119, 125, 131, 142, 145, 166, 170, 171 (2. und 3. Position), 175 (4. Position), 180 (2x), 182, 186, 194, 198 (1. und 2. Position), 208 (1. Position), 210, 211, 213 (2x), 214 (2. und 3. Position), 224, 230, 232, 249, 255, 268, 270, 273, 295 (1. Position), 296, 306) – 15 absonderli¡e] mit der-Kürzel (ebenso 24 Klagfeder – 41 wieder – 55 Brüder – 60 sonder – 62 wunderberedte – 65 entweder – 65 oder – 67 oder – 72 leider – 81 oder – 82 oder – 85 wider – 88 weder – 97 einander – 102 oder – 105 Glieder – 105 andern – 107 derselben – 107 widerkun] – 107 Felder – 113 weder – 114 sondern – 116 wander#leüte – 117 sondern – 138 ander# – 163 wieder – 178 wieder – 189 oder – 191 sondern – 192 sondern – 193 wieder – 199 wieder – 212 sondern – 221 Feder – 242 wieder – 244 andern – 248 wieder – 249 wieder – 262 derglei¡en – 273 wiederkehrte – 287 gesunder – 287 wieder – 287 voneinanderlöset) – 21 gewonheit] nach n ein gestrichener Buchstabe – 23 Tode#] nach d gestrichen t – 28 Eu¡] E überschrieben – 30 habet] b überschrieben – 30 nöten] nach t gestrichen h – 36 orten] t überschrieben – 37 prü[en] nach p ev. gestrichen f – 39 von] danach unentzifferte Streichung – 50 leide] l überschrieben, ev. aus d – 50 vorher gelitten] kein Abstand; Worttrennungsstrich – 51 wa#] wa# er – 51 allen] allein – 52 Damit] D aus d überschrieben – 54 Genoßs¡a]] G überschrieben – 59 unbe‰and] unbe‰Ǧad (b überschrieben) – 60 Niemand] nach d gestrichen t – 61 wetter] tt überschrieben – 61 wetter] mit er-Kürzel (ebenso 144 weibli¡er – 190 Burgerre¡t) – 61 worden] d überschrieben – 62 hiervon] hie überschrieben – 67 Jhr] h überschrieben – 69 Hafen] f überschrieben – 71 Tod] nach d gestrichen t – 71 re¡t-todte#] t (3. Position) oberhalb der Zeile – 79 hänget] h überschrieben – 85 Jru#] r überschrieben – 91 ährnen] r überschrieben – 104 und andere mehr] u. a. m. – 106 weisen] zweites e überschrieben – 108 ›e] danach gestrichen ihr Paradei# – 109 Stat] t (2. Position) überschrieben – 114 haben:] danach gestrichen Sind die Gräber S¡lafkammern, und kein ewige# Gefängni#. – 116 Frembde] d überschrieben – 123 langbes¡werli¡em] m aus n überschrieben – 130 Todten] t oberhalb der Zeile – 143 Tro‰-beraubte] nach be ein Buchstabe, ev. t gestrichen – 143 Hau#] # überschrieben – 151 einer] überschrieben – 156 wollet] zweites l überschrieben – 159 antrauen] nach an gestrichen ver – 161 geredt:] oberhalb der Zeile – 164 ihm] ihn – 164 Sie] S überschrieben – 180 den] dem – 195 billig] g überschrieben – 197 etwa#] mit wa#-Kürzel – 202 wäre] überschrieben – 206 wohnet] wo überschrieben – 209 Dieser] D aus s überschrieben – 213 Abraham#] AbrahǦa# – 214 ihren] ihrem – 226 ihr (1. Position)] r überschrieben – 226 leerte] er überschrieben – 229 1
3
2
au¡ ge›nnet, no¡] au¡ no¡ ge›nnet, – 230 Um‰ehenden] U überschrieben, ev. aus u – 234 und] u. (in Zeile eingefügt) – 237 ja] j aus g überschrieben – 246 gläuben] u oberhalb der Zeile – 249 bald] oberhalb der
Apparate und Kommentare
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Zeile; Einfügungszeichen darunter „ – 249 Paradei#] # aus ß überschrieben – 252 de# (2. Position)] danach gestrichen d – 258 Leibsprü¡lein] r überschrieben – 285 na¡seü[zen] [zen überschrieben – 287 werk] k überschrieben – 288 Dann] DaǦn – 289 mu‰e] e überschrieben – 292 Sie (1. Position)] überschrieben – 294 fröli¡] frö überschrieben – 295 Jesu] marginal rechts mit vorangestelltem ᢸ; mit ᢸ in der Zeile eingewiesen – 296 dieser] überschrieben – 296 welt] w überschrieben – 303 Traur-Jrrgarten] rJrr überschrieben – 305 Tro‰] T überschrieben – 306 Betrübten] B aus b überschrieben – 309 den 23. Hornung Anno] d. 23. Horn. A. Ilsa Damman, geb. Volckmann (geb. 22.9.1597), war die Frau des in Dannenberg tätigen Braunschweig-lüneburgischen Amtmannes Thomas Damman, der als Vorsteher des Klosters Lüne fungierte. Ilsa Damman verstarb am 14.2.1647 und wurde am 26.2. bestattet. Im Zuge seiner Reise durch Norddeutschland hatte Birken u.a. die Reichsstadt Hamburg (Ankunft dort 5.11.1646) und Johann Rist in Wedel besucht (7.-14.11.), war dann nach Hamburg zurückgekehrt und traf am 10.12.1646 wieder in Lüneburg ein. Zum Aufenthalt Birkens im Hause Damman vgl. die Einleitung zu Text Nr. 3. Zu den erheblichen Differenzen des vorliegenden Textes mit der Druckfassung vgl. Morphologie, S. 38. Auf den Todesfall Damman beziehen sich auch die Texte X und XI (6r-16r, 16r-17r) in Birkens BETULETUM
(PBlO.B.3.1.4). Von vorliegendem Text erschien eine erheblich abweichende gedruckte Version
in der Leichenpredigt auf die Verstorbene von Theodor Danckwers mit dem Titel Da# Gei‰rei¡e Sterben#-Gebetlein H. Martini S¡alling# (1647). Birkens Text steht dort unter der Überschrift: Tro‰s¡ri[t/ Den Ehrnve‰en/ Großa¡tbarn und wolvornehmen H. Thoma# Dammann/ Für‰l. Brauns¡w. Lüneb. wolverordneten Ambtmann zu Lüne/ etc. über Unverho[te# do¡ selige# Ab‰erben Der Weiland-Erbarn Viel-EhrenTugendrei¡en Fr. Jlsen Vol¿mann#/ Seiner her”geliebten Ehe-Freundinn/ Wel¡e am 14. Februarij/ war der Sontag Septuage›mä/ morgen# zwis¡en 8. und 9. Vhr/ sehlig ents¡la[en/ und den 26. ejusdem mit Chri‰bräu¡li¡er Begängnüß beerdiget worden/ ges¡rieben von Sigi#mund Betuliu#. Der Text endet mit dem Vermerk Meine# Großgün‰igen Herrn Dien‰s¡uldiger Sigi#mundu# Betuliu# und der Angabe von Ort und Datum der Abfassung Lühne den 23. Hornung# diese# 1647. Jahr#. Die handschriftliche Fassung und die gedruckte Version differieren derart stark, daß eine Darbietung der Unterschiede mit Hilfe eines Variantenapparates nicht möglich ist. T6 ableiben] 'Sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 72. – 6 übelan‰ändig] 'ungeziemlich'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 23, Sp. 32. – 6 Suada] Von 'suadere'. Suada ist der lateinische Name der griechischen Göttin der Überredungskunst Pitho. Hier bezeichnet Suada die Redegewandtheit des Cicero. – 7 ›¡ ~ ni¡t entbre¡en] 'sich nicht entledigen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 502f. – 7-9 Cicero: Epistularum ad familiares libri 16, lib. 4, epistula 6 (an Servius Sulpitius): Ergo vero, Servi, vellem, ut scribis, in meo gravissimo casu adfuisses; quantum enim praesens me adiuvare potueris et consolando et prope aeque dolendo, facile ex eo intellego, quod litteris lectis aliquantum adquievi. nam et ea scripsisti, quae levare luctum possent, et in me consolando non
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mediocrem ipse animi dolorem adhibuisti. […] sed opprimor interdum et vix resisto dolori, quod ea me solacia deficiunt, quae ceteris, quorum mihi exempla propono, simili in fortuna non defuerunt. – 9 übermei‰ert] 'überwältigt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 23, Sp. 416. – 12 Leidmütigkeit] 'Mitleid'. Nicht bei Grimm: DWb. – 15 verbindet] 'verpflichtet'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 118. – 17 Riebe] 'Rippe'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 1026. – 18 fußfä‰en] 'selbständigen'. In dieser Bedeutung nicht bei Grimm: DWb. – 21-23 Bislang kein Beleg bei Alexander von Alexandrien ermittelt. – 27f. Dann e# würde, mehr ein Neid ~ Taus¡ zu mi#gönnen] Vgl. zu Text Nr. 52, v. 64f. – 32 Ziel zu se”en] 'Grenzen zu ziehen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 1055. – 32 verboten ~ Heidnis¡ zuklagen und zuzagen] 1Thess 4,13 – 33 Wi‹ens¡a[t] 'Wissen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 781. – 35f. Zwey dinge ›nd ~ die allgemeine Natur, und die selb‰ eigene Tugend] Ein Beleg bei Seneca konnte bislang nicht ermittelt werden. – 38 anbinde‰] 'dich in den Kampf begibst'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 296. – 44f. die Tugend leü¡tet au# der wiederwärtigkeit, wie die Sternen von dem Na¡t himmel] Vgl. Arndt: POSTILLA (1680), Teil 1, S. 59f. (4. Sonntag nach Trinitatis, Lk 6,36-42): Da gehen dann herfür au# dem H. Gei‰ die Frü¡te de# Gei‰e#/ au# der newen Geburt/ die Kra[t der newen Geburt au# dem erneweten Bilde Gotte# die s¡önen Tugenden die da lei¡ten al# ein s¡öne# Lie¡t vnd Klarheit de# himlis¡en Bilde#/ ja al# die Sterne de# gei‰li¡en Himmel#/ al# da ›nd die Liebe/ Barmher”igkeit/ Freud in Gott/ Friede mit den Ne¡‰en/ Gedult vnd Freundli¡keit/ Gütigkeit vnd San[tmut/ Glaube/ Anda¡t/ Gebet/ Keus¡heit/ etc. Wie die Sternen am Firmament leu¡ten: Also sollen die Tugenden in vnserer Seelen leu¡ten/ wel¡e i‰ Gotte# Himmel. So lebet Chri‰u# in vn#/ vnd wir in jhm/ da# i‰ da# edle Leben Chri‰i in vn#. – 47-49 Die Glü¿seeligkeit, sagt Seneca ~ allein eine# gro‹en Muthe# Eigens¡a[t] Ein Beleg bei Seneca konnte bislang nicht ermittelt werden. – 48 Unselten] 'Unglück, Unheil'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 24, Sp. 1302. – 50-54 Symmachus: Epistulae, lib. 8, Nr. 27 (an Censorinus): Prompta et auida manu litteras tuas, cum mihi offerrentur, inuasi ut prospera cogniturus; sed cum percurrerem lectione enumerationem dispendiorum tuorum, uoluptati successit offensio. Et illa quidem aduersa quae cum plurimis pertulisti more humani ingenii habent aliquod de societate solacium, hunc uero piraticae depraedationis ictum quem speciatim casus tibi durus adiecit inpressum altius puto, quia neque habet participem et geminauit dolorem. Contra haec fortuita uirtute atque ratione animus armandus est, spes quoque adsumenda meliorum. Saepe titubantia in solidum reuerterunt; nihil hominibus aeternum est; uoluunt mortalia uices crebrae et omnium rerum fuga uiuitur. – 51 gemein] 'gemeinsam'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 5, Sp. 3170. – 56 Entwerden] 'Vergehen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 654. – 56 hat der Mens¡, die kleine welt, mit der gro‹en gemein] Diese auf aristotelische Grundlagen (Aristoteles: Physica 8, 2 (252b)) und deren Nachwirkung insbesondere im Renaissance-
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Humanismus zurückgehende Sicht der Dinge, wonach der Mensch als Mikrokosmos in einem Entsprechungsverhältnis zum Makrokosmos steht, ist in der Frühen Neuzeit äußerst gängig – und zwar in unterschiedlichen geistesgeschichtlich relevanten Strömungen: Sie begegnet sowohl im zeitgenössischen Luthertum als auch im Paracelsismus (vgl. etwa Oswaldus Crollius: De signaturis internis rerum, S. 184. 217 u.ö.), wo sie eine grundlegende Kategorie bezüglich der Entzifferung der Wirklichkeit darstellt, als auch im mystischen Spiritualismus, der paracelsistische Einflüsse stark rezipiert hat. Für die facettenreiche Wirkung dieses Gedankens innerhalb des Luthertums dürfte Johann Arndt gesorgt haben, der paracelsistisches Gedankengut mit der lutherischen Anthropologie zu harmonisieren bestrebt war. Vgl. zur Mikrokosmos-Makrokosmos-Spekulation bei Arndt z.B. seinen Brief an Gerhard vom 1. Januar 1608, wo der Mensch "totius universi epitome, Microcosmus" (Breler: Beri¡t (1625), S. 6) genannt wird. Arndt fährt fort: "Microcosmus scopus & Centrum Macrocosmi est, in quem omnia conferunt Deus & natura, id attestante hominis Conscientia." Vgl. zudem Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), hier die Vorrede zum vierten Buch (A2v): "DER gro‹e Prophet Mose# helt vn# im Bu¡ der S¡öpfung für zwey Gewaltige Zeugen Gotte#. Er‰li¡ die gro‹e Welt/ vnd dann die kleine Welt/ dz i‰ den Mens¡en. Von diesen beyden nimpt die H. S¡ri[t herrli¡e Zeugnuß an vielen Orten/ beyde auß der gro‹en Welt vnnd auß de# Mens¡en Her”en/ dur¡ wel¡e vn# der S¡öp[er vnd Erhalter aller dinge geo[enbahret/ vnnd in vnser Her” gebildet wird." Vgl. hierzu H. Geyer, 2001. Bd. 2, S. 13-30. Zu dem Gedanken Birkens, daß Mensch und Welt im Werden und Vergehen einander gleichen, vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, Vorrede, A2r: "GLei¡ wie in der Natur/ Chri‰li¡er lieber Leser/ Eine# Dinge# vntergang/ de# andern Anfang i‰/ also gehet# au¡ zu in wahren Chri‰li¡en Leben." – 61 Heno¡] Gen 5,24; Hebr 11,5 – 61 Elia#] 2Kön 2,11f. – 62-65 La‹t un# hören wie der wunderberedte Lip›u# hiervon redet: ~ geändert werden] Justus Lipsius: De constantia 1, 16, S. 108: "Aeterna lex a principio dicta omni huic Mundo, nasci, denasci, oriri, aboriri: nec quidquam stabile aut firmum arbiter ille rerum esse voluit, praeter ipsum. […] Omnia ista quae suspicis, quae miraris, vicibus suis aut pereunt, aut certe mutantur." – 66 fürter] 'weiter'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 902. – 68-70 Zur Parallelisierung des Lebens mit der Schiffahrt und des Sterbens mit dem Anlanden im Hafen in der heidnisch-antiken Tradition vgl. z.B. Cicero: De senectute 71: "quae quidem mihi tam iucunda est, ut, quo propius ad mortem accedam, quasi terram videre videar aliquandoque in portum ex longa navigatione esse venturus." Vgl. weiter Seneca: Ad Helviam de consolatione 12, 9, 7 sowie die Nachweise bei Rahner, 1964, S. 548-553. Dieser Topos wurde im antiken Christentum breit rezipiert – u.a. von Gregor von Nazianz: Orationes, oratio 18, 3, PG 35, Sp. 988D sowie von Cyprian: De mortalitate 3, CSEL 3/1, S. 299, Z. 5-9: "[…] tunc esse seruis Dei pacem, tunc liberam, tunc tranquillam quietem, quando de istis mundi turbinibus extracti sedis et securitatis aeternae portum petiuimus, quando expuncta hac morte ad immortalitatem uenimus." Vgl. zur Fortwirkung dieser Topik im Mittelalter u.a. Ps-Bernhard von Clairvaux: In transitu S. Malachiae episcopi, sermo 2, 8, PL 183,
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Sp. 490A: "mors tua, mortis portus, et porta vitae […]." Traditionsgeschichtlich von hoher Bedeutung ist folgender Passus aus Luthers Tischreden (WA.TR 5, S. 628, Z. 25 - S. 629, Z. 5 (Nr. 6371)), von dem im 17. Jahrhundert reicher Gebrauch gemacht wurde: Unser Leben i‰ glei¡ wie ein S¡i[ahrt. Denn glei¡ wie die S¡i[leut fur ihnen haben den Port, na¡ und zu wel¡em ›e ihre Fahrt ri¡ten, daß ›e den erlangen und dahin kommen mögen, da ›e ›¡er und au# aller Gefahr ›nd; also i‰ un# die Verheißung de# ewigen Leben# au¡ ges¡ehen und gethan, daß wir in derselben glei¡ wie in einem Port fein san] und ›¡er ruhen sollen. Weil aber da# S¡i[, in dem wir gefuhrt werden, s¡wa¡ i‰ und große, gewaltige, fährli¡e, unge‰üme Winde, Wetter und Wellen zu und auf un# einfallen und gern bede¿en wollen, so bedürfen wir wahrli¡ wol eine# ver‰ändigen, ges¡i¿ten S¡i[manne# und Patron#, der da# S¡i[ mit seinem Rath und Ver‰and also regiere und führe, daß e# ni¡t irgend, entweder an ein Steinklippe an‰oße oder gar versaufe und untergehe. Nu i‰ unser S¡i[herr und Patron alleine Gott, der da# S¡i[ ni¡t alleine will, sondern au¡ kann regieren und erhalten, auß daß, da e# glei¡ von unge‰ümen Wellen und Sturmwinden hin und wieder gewehet und uberfallen wird, glei¡wol unversehret und unzubro¡en, ganz an# Ufer und an Port kommen möge. Er hat aber verheißen, daß er un# will bey‰ehen, wenn wir ihn nur um Regierung und Hülfe, S¡u” und S¡irm ãeißig bitten und mit Ern‰ anrufen; und so lange wir diesen S¡i[herrn bey un# haben und behalten, so hat# kein Noth, und kommen au# allem Unglü¿, daß un# die grausamen Winde und Wellen ni¡t s¡aden no¡ bede¿en können. Wenn aber die, so im S¡i[, in der größten Gefahr den S¡i[herrn und Regenten muthwilligli¡ au#m S¡i[ werfen, der ›e do¡ dur¡ seine Gegenwärtigkeit und Rath erhalten könnte, in dem Fall muß da# S¡i[ umkommen und verderben. Und man ›ehet klärli¡, daß der S¡i[bru¡ ges¡ehen i‰ ni¡t au# Verwahrlosung und S¡uld de# S¡i[herrn, sondern au# Muthwillen und Un›nnigkeit derer, die im S¡i[ gewe‰ ›nd. Die# Glei¡niß und Bilde zeiget fein an, wa# die Ursa¡ sey unser# Unglü¿# und Elende# und woher e# komme. Vgl. hinsichtlich der barock-lutherischen Verarbeitung dieser Topik z.B. Nicolai: FrewdenSpiegel deß ewigen Leben# (1599), S. 290f.: WEnn nun der Todt kompt/ so thue jhm also/ Stelle di¡ al# trette‰u in ein S¡i[lein/ vnd führe‰ dareyn vber ein groß vnge‰ümme# Meer in ein s¡ön Landt/ da alle# lebet von gro‹er Frewde vnd Herrligkeit. Der Todt mit seinen Hellis¡en Anfe¡tungen/ al# au¡ die äng‰ige vnd s¡wehrmütige Betra¡tung der vielfältigen begangenen Sünden/ der Zorn Gotte#/ vnd die s¡re¿li¡e Gewalt deß Teu[el#/ ›nd allzusammen/ wie da# gro‹e Meer/ wel¡# von grawsamen Sturmwinden/ Bulgen/ Wellen vnd Wa‹erwogen allenthalben brauset vnd wütet. Da# Euangelium aber von vnser Seligkeit/ Vergebung der Sünden/ vnd Erlösung vom Tode/ sampt den Arti¿eln vnser# Chri‰li¡en Glauben# i‰ da# S¡i[/ darinn wir mit frewdiger vners¡ro¿ener Bekänntnuß tretten mü‹en/ vnd wagen vn# dareyn in dem Namen Gotte# vber da# gro‹e Todte Meer/ biß wir da# himmlis¡e Vatterlandt errei¡en. Nun s¡einet zwar für vnser Vernun[t da# Meer sehr groß vnd s¡re¿li¡: Da# S¡i[lein aber sehr s¡wa¡/ klein vnd gering: Aber glei¡ wie einer (der vber Rhein oder vber die Thonauw wil) ni¡t an›het da# gro‹e Wa‹er/ sondern verläßt ›¡ au[# S¡i[/ wenn# s¡on klein vnd ge-
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ring i‰/ vnd trauwet dem S¡i[mann/ daß er jhn glü¿li¡ vberbringen werde: Also soltu lieber Bruder au¡ ni¡t ansehen/ wie groß da# todte Meer i‰/ vnd wie e# allenthalben brauset/ sondern verlaß di¡ au[ da# S¡i[lein deß Göttli¡en Wort# vnd der Euangelis¡en Verhei‹ungen/ dareyn Chri‰u# der S¡i[Patron selb‰ gegenwärtig i‰/ vnd spri¡t: Für¡te di¡ ni¡t/ denn i¡ habe di¡ erlöset: J¡ habe di¡ bey deinem Namen geru[en/ denn du bi‰ mein. Denn so du dur¡ Wa‹er gehe‰/ wil i¡ bey dir seyn/ daß di¡ die Ströme ni¡t sollen ersäu[en. Vgl. weiter Heinrich Müller: Gräber Der Heiligen (1685), S. 412: Unser Leben i‰ eine S¡i[art voller Gefährligkeit/ Wir s¡weben mit unserm Seelen-S¡i[lein au[ dem wilden/ wü‰en und unge‰ümmen Welt-Meer/ da ‰o‹en wir bald an diese/ bald an jene Klippe/ bald an die Klippe der Si¡erheit/ bald an die Klippe der Verzwei[elung. Wie lei¡t kan# da ges¡ehen/ daß wir S¡i[bru¡ leyden am Glauben/ dadur¡ die Seligkeit vers¡er”et wird! E# verfolgen un# die höllis¡en See-Räuber/ die un# den S¡a” der Seligkeit rauben wollen. E# ent‰ehet da ein Sturm na¡ dem andern […]. Es gehört laut Birkens Teuts¡e[r] Rede-bind und Di¡t-Kun‰ (1679), S. 228f. zu den prominentesten Strategien der Spendung von Trost in Trauerfällen, den Trauernden durch Epizedien zu zeigen, "wie der Ver‰orbene hier bes¡werli¡ in der Fremde gereiset/ mühsam gearbeitet und gelaufen/ gefärli¡ gekrieget und Seegefahren/ elendigli¡ gefangen gese‹en: den der Tod hingegen nun in# ewige Vatterland heimgeführet/ zu Ruh und in den Himmel#-Port gebra¡t […]." – 77-79 Vgl. Augustin: De civitate Dei 13, 10, CCSL 48, S. 391, Z. 1 - S. 392, Z. 11: Ex quo enim quisque in isto corpore morituro esse coeperit, numquam in eo non agitur ut mors ueniat. Hoc enim agit eius mutabilitas toto tempore uitae huius (si tamen uita dicenda est), ut ueniatur in mortem. Nemo quippe est, qui non ei post annum sit, quam ante annum fuit, et cras quam hodie, et hodie quam heri, et paulo post quam nunc, et nunc quam paulo ante propinquior; quoniam, quidquid temporis uiuitur, de spatio uiuendi demitur, et cotidie fit minus minusque quod restat, ut omnino nihil sit aliud tempus uitae huius, quam cursus ad mortem, in quo nemo uel paululum stare uel aliquanto tardius ire permittitur; […]. – 78f. wir ‰erben ~ Anfang] Manilius: Astronomica 4, 16: "nascentes morimur, finisque ab origine pendet." – 81 gesegnen die welt] 'nehmen Abschied von der Welt, sterben'. Grimm: DWb. Bd. 5, Sp. 4019f. – 82f. Mann trägt ~ Spri¡wort] Sprichwörtlich. Vgl. Wander. Bd. 2, Sp. 1111. – 84 Zu Crösus vgl. zu Text Nr. 6, v. 49f. – 85 Jru#] Iros, ein Bettler auf Ithaka. Er bedrohte den nach langer Irrfahrt nach Hause zurückkehrenden und als Bettler verkleideten Odysseus und unterlag diesem in dem Boxkampf, den die Freier der Penelope zwischen den beiden veranlaßten. Vgl. Homer: Odyssee 18, 1-115. – 85 wa[nen] 'wappnen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 27, Sp. 326. – 87 pflagen] 'pflegten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1736. – 90f. Homeru# ~ ährnen S¡la[] Homer: Ilias 11, 241-243: "ìj Ö mŸn aâqi pesën koim»sato c£lkeon Ûpnon, | o„ktrÒj, ¢pÕ mnhstÁj ¢lÒcou ¢sto‹sin ¢r»gwn | kourid…hj, Âj oÜ ti c£rin ‡de:" – 91-94 Virgiliu# ~ zu Ruh] Vergil: Aeneis 10, 745f.: "olli dura quies oculos et ferreus
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urget | somnus, in aeternam clauduntur lumina noctem." – 95 Plautu# ~ Treug-aug] Plautus: Pseudolus I, 77: "genu' nostrum semper siccoculum fuit." – 95 Thränloß] Ein Beleg für die Bezeichnung des Todes als ¥dakruj konnte in der antik-griechischen Literatur bislang nicht ermittelt werden. – 96 Ari‰otele# ~ S¡re¿en über alle S¡re¿en] Aristoteles: Ethica Nicomachea 3, 6, 6: "foberètaton d' Ð q£natoj: pšraj g£r, kaˆ oÙdŸn œti tù teqneîti doke‹ oÜt' ¢gaqÕn oÜte kakÕn e¿nai." – 100f. Persius Flaccus: Saturae, Satura 5, 151f.: "indulge genio carpamus dulcia nostrum est | quod vivis cinis et manes et fabula fies." – 102 Euripide#: Ni¡t gebohren seyn, und ge‰orben seyn, i‰ beyde# ein ding] Diesen Ausspruch des Euripides zitiert Cicero: Tusculanae disputationes 1, 48: Nam nos decebat coetus celebrantis domum lugere, ubi esset aliquis in lucem editus, humanae vitae varia reputantis mala: at, qui labores morte finisset gravis, hunc omni amicos laude et laetitia exsequi. 105 Lucanu# ~ beseelen] Lucanus: De bello civili (Pharsalia) 1, 456f.: "regit idem spiritus artus | Orbe alio […]." – 107 Elyser Felder] Das Elysium bzw. die elysischen Felder sind der griechischen Mythologie zufolge der im höchsten Maße angenehme Aufenthaltsort der Sterblichen, die nach einem Prozeß der Reinigung und durch die Gunst der Götter unsterblich geworden sind. Vgl. Hederich, 1770, Sp. 986-991. – 107f. Sie go‹en gewi‹e Ströme ~ S¡i[er Charon, mü‰en geführet werden] Zu Charon, Styx und der Unterwelt vgl. zu Text Nr. 1, v. 84. – 110 Sybariten] Bewohner der antiken Stadt Sybaris an der Adria, die bestrebt waren, das Leben ohne jegliche Beschwernis und Mühe zu meistern. Vgl. Zedler. Bd. 41 (1744), Sp. 528-530. – 112 wi‹ens¡a]] 'Wissen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 781. – 114f. Tod ein wei¡er ~ S¡la[] Joh 11,11f. Zum Tod als Schlaf vgl. zu Text Nr. 71, v. 195. – 115 Gewinn] Phil 1,21 – 115 Jammerthal] Ps 84,7 – 116 al# wander#leüte und Frembde, ni¡t al# einheimis¡e] Hebr 13,14; 2Kor 5,6 – 116f. Die ~ eingeräumet] Cicero: De senectute 84: "et ex vita ita discedo tamquam ex hospitio, non tamquam domo." – 126 rei#färtig] 'bereit zum Reisen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 725. – 126f. mit dem Enniu# ~ mir na¡] Ennius: Epigrammata, epigramma 2, 17f.: "Nemo me lacrimis decoret nec funera fletu | Faxit. cur? volito vivos per ora virum." – 127 Solon ~ unbeweinet bliebe] Ein Beleg konnte bislang nicht ermittelt werden. – 130 Gewinn] Phil 1,21 – 133-135 Zwar, wann man Eu¡ ~ ni¡t# wider gewinnen kan] Diogenes Laertius: De vitis clarorum philosophorum 1, 63: "kaˆ aÙtÒn fhsi Dioskour…dhj ™n to‹j 'ApomnhmoneÚmasin, ™peid¾ dakrÚoi tÕn pa‹da teleut»santa, Ön ¹me‹j oÙ pareil»famen, prÕj tÕn e„pÒnta, '¢ll' oÙdŸn ¢nÚteij,' e„pe‹n, 'di' aÙtÕ dŸ toàto dakrÚw, Óti oÙdŸn ¢nÚtw.'" – 140 Ander# J¡] Vgl. hinsichtlich der Bezeichnung des Freundes bzw. des Ehepartners als 'alter ego' den diesbezüglichen, in der Frühen Neuzeit (nicht zuletzt in der Freundschaftsdichtung) stark nachwirkenden locus classicus bei Cicero: De amicitia 21, 80: "Ipse enim se quisque diligit, non ut aliquam a se ipse mercedem exigat caritatis suae, sed quod per se quisque sibi carus est;
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quod nisi idem in amicitiam transferetur, verus amicus numquam reperietur: est enim is qui est tamquam alter idem." Vgl. zur Rezeption dieser antiken Tradition in der Barockzeit Wilms, 1962, sowie van Ingen, 1998. – 145 kleine welt] Vgl. zu Z. 56. – 147 mildgebige] 'mildtätige'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 2212. – 148 hände winden] 'Hände ringen' – ein Trauergestus. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 293. – 148 herz bes¡merzen] 'im Herzen Schmerz erleiden'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, S. 1584. – 149 nun-entwordenen] 'nun gestorbenen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 654. – 152-154 Portia ~ aufhören zu leben] Erasmus: Opera omnia. Bd. 4, Sp. 357: "PORCIA MINOR. […] Quum laudaretur apud eam mulier quaedam ut bene morata, quae tamen iterarat matrimonium; Felix, inquit, ac pudica matrona non nubit nisi semel." – 157f. folget den Anaxagora# und Xenofon ~ gezeuget hatte?] Diogenes Laertius: De vitis clarorum philosophorum 2, 55: "Édein qnhtÕn gegennhkèj." Aelianus: Varia historia 3, 2: "Ð dŸ mhdŸn diataracqeˆj e¿pen: 'Édein qnhtoÝj gegennhkèj.'" – 160f. J‰ ›e ge‰orben? ~ Sterbli¡ zuseyn] Seneca: Ad Lucilium epistulae morales, epistula 24, 17: "Moriar: hoc dicis, desinam aegrotare posse, desinam alligari posse, desinam mori posse." Diese Passage zitiert Johann Gerhard in seinen Meditationes Sacrae (1606), S. 239, Z. 20f. – 161f. Diß Leben i‰ ein ‰ätige# Sterben] Seneca: Ad Lucilium epistulae morales, epistula 24, 20: "Cotidie morimur: cotidie enim demitur aliqua pars uitae, et tunc quoque, cum crescimus, uita decrescit." Vgl. auch 1Kor 15,31. – 166f. E# i‰ so voll übel# ~ zu a¡ten i‰] Ambrosius: Expositio evangelii secundum Lucam 7, 110, CSEL 32/4, S. 328, Z. 7f.: "[…] mors enim naturae finis, non poena est […]." – 168 sagte der Heyde Polyaenu#: Die ver‰orbenen ~ Elend leben] Polyaenus (gest. 287/77 v. Chr.), ein griechischer Philosoph, der der Epikureischen Schule zugerechnet wird. Vgl. Der Neue Pauly. Bd. 10, Sp. 39f. Birken hat folgendes, bei Stobaeus: Anthologium 4, 56, 31 überliefertes Zitat im Blick: "'Epˆ to‹j ¢poqn»skousi m¾ lupoà, ¢nagka‹on g£r, ¢ll/ ™pˆ to‹j a„scrîj teleutîsin." Was den marginal angegebenen Beleg angeht, so könnte Birken sich beziehen auf Maximus Taurinensis: Sermones, Sermo 35, 1, CCSL 23, S. 136, Z. 30f.: "Sic ergo mortificat dominus, ut uiuificare faciat; sic occidit ut prosit; sic uerberat ut emendet." – 169 Slävin] 'Sklavin'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1334. – 171 Gefängni# ihre# Leibe#] Die Bezeichnung des Leibes als carcer animae ist in der heidnisch-antiken Literatur vielfach belegt (vgl. etwa Platon: Phaidon 62b und 67d). In der patristischen Tradition wurde dieser Topos breit rezipiert, wenngleich mit der Zuspitzung, daß nicht der Leib an sich ein Gefängnis der Seele sei, sondern eben dieser in statu corruptionis. Vgl. von Moos, 1971f. Bd. 3, Nr. 826f. Vgl. hinsichtlich des barocken Luthertums z.B. Nicolai: FrewdenSpiegel deß ewigen Leben# (1599), S. 321, der von der "Seele" des Gestorbenen sagt, sie sei "von dem Ker¿er vnd Hütten jre# Lei¡nam# erlöset". Vgl. weiter Gerhard: Meditationes Sacrae (1606), S. 240, Z. 26-30: "Vita haec carcer animae est, mors autem liberatio; ideò moriturus Simeon exclamat: nunc dimittis servum tuum Domine, dimitti desiderat, veluti corporeo ergastulo inclusus: gratulandum ergo nostris, quod ex hoc carcere soluti ad veram libertatem aspiraverint; […]." Vgl. ferner Dilherr: Kur”e Anweisung (1655), S. 200: "Wa# i‰ der Chri‰en ihr Todt? J‰ er ni¡t eine Auflösung au# den Elend#-banden diese# kümmerli¡en
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Weltker¿er#/ und eine Einführung/ von dem Unfriede/ zu dem Frieden!" – 173 lauf vollendet] 2Tim 4,7 – 174 Kleinod de# himmel#] Phil 3,14 – 175 folgbar] 'folglich'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1871. – 176-179 So mir etwann ~ anfahen wollen] Cicero: De senectute 83: "et si qui deus mihi largiatur, ut ex hac aetate repuerascam et in cunis vagiam, valde recusem, nec vero velim quasi decurso spatio ad carceres a calce revocari." – 179-181 So kämpfen wir ~ Gottlosen welt] Eph 6,12 – 182f. Sie i‰ ~ Port de# himmel# eingelau[en] Zur navigatio vitae vgl. zu Z. 68-70. – 184 Diese# Leben ~ vatterland reisen] Gregor d. Gr.: Moralia in Job 8, 12, CCSL 143, S. 389, Z. 3-6: "Dies itaque hominis uera et aeterna sapientis recte diebus mercennarii comparantur quia praesentem uitam, uiam non patriam, militiam non palmam deputat […]." – 186 Römis¡e RednerFür‰] Gemeint ist Cicero. – 186f. Er s¡eide ~ behausung] Cicero: De senectute 84. Vgl. zu Z. 116f. – 187-189 No¡ vernün]iger ~ i‰ mein vatterland] Justus Lipsius: De constantia 1, 12, S. 80: "ad quam adspiremus, vt cum Anaxagora ex animo possimus dicere fatuo huic vulgo quaerenti, Nihil tibi curae patria est? Mihi vero illa patria. & digitum mentemque in aethera intendamus." – 187 Landverwiesen] 'des Landes verwiesen'. Nicht bei Grimm: DWb. – 191 Matron] Eine Matrone ist eine ältere, würdevolle Frau. Vgl. Kluge, 1989, S. 466. – 191 Landräumige] 'landräumig' bedeutet 'landflüchtig'. Hier: 'Eine aus dem Paradies Vertriebene'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 127. – 194-196 Er i‰ ein Bittlehen ~ mir gefället] Im Blick ist hier die Definition des Bittlehens (precarium) durch den römischen Juristen Domitius Ulpianus (gest. nach 223 n. Chr.) in: Corpus juris civilis, Institutiones, Digesta 43, 26, 1f.: ULPIANUS libro primo institutionum[:] Precarium est, quod precibus petenti utendum conceditur tamdiu, quamdiu is qui concessit patitur. Quod genus liberalitatis ex iure gentium descendit. […] IDEM libro septuagensimo primo ad edictum[:] Ait praetor: 'Quod precario ab illo habes aut dolo malo fecisti, ut desineres habere, qua de re agitur, id illi restituas.' Hoc interdictum restitutorium est. Et naturalem habet in se aequitatem, namque precarium revocare volenti competit: est enim natura aequum tamdiu te liberalitate mea uti, quamdiu ego velim, et ut possim revocare, cum mutavero voluntatem. itaque cum quid precario rogatum est, non solum hoc interdicto uti possumus, sed etiam praescriptis verbis actione, quae ex bona fide oritur. Der Hinweis darauf, daß alle irdischen Güter, auch Ehepartner und Verwandte, von Gott auf bestimmte Zeit gewährte Leihgaben sind, gehört, worauf Birken in der Teuts¡e[n] Rede-bind und Di¡t-Kun‰ (1679), S. 226f. zu sprechen kommt, zu den festgeprägten Topoi insbesondere der Epizedien: "Man klaget [in den Epizedien] über da# leidige Gese”e der Sterbli¡keit und Jrdis¡en Vergängli¡keit: wodur¡ alle#/ wa# un# labet/ vergehen muß/ und un# wieder genommen wird/ glei¡wie e# un# au¡ von GOtt/ ni¡t ges¡enket/ sondern nur geliehen worden." Vgl. in diesem Zusammenhang auch Johann Heermann: CHRISTIANAE 'Euqanas…aj STATUAE (1642, hier die Leichenpredigt auf das Kind Margaretha von Sack), S. 456, wo der Prediger Christus im Rahmen einer oratio ficta zu den Eltern sagen läßt: "Darumb la‹et mir ewre Kinder willig folgen. Habe i¡ ›e eu¡ do¡ gegeben. E# i‰ nur ein depositum vnd vertrawte# Gut. J¡ thue
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eu¡ ni¡t vnre¡t/ i¡ nehme nur da# meine wieder." Ebd., S. 459f.: "Ey so höret au[ zu trawren/ jhr betrübten Eltern. Kommen do¡ ewre Kinderlein zu vnserem ho¡verdienten Erlöser vnnd Liebhaber JEsu Chri‰o/ wann ›e von dieser Welt abs¡eiden. Sie werden traun au¡ miteinges¡lo‹en/ da er sagt: J¡ gebe meinen S¡a[en da# ewige Leben." – 203 Jhre Seele ruhet in Gotte# hand, und keine Qual rühret Sie an] Weish 3,1 gehört (häufig im engen Konnex mit Offb 14,13) zu den zentralen loci classici der lutherischen ars moriendi. Conrad Dieterich: Da# Bu¡ Der Weißheit Salomon# (1667), S. 267 sagt über diese apokryphe Bibelstelle, sie gereiche zum Tro‰/ wider alle Unruhe in Mühe/ in Sorg/ in S¡mer”en/ in Ang‰/ in Trübsal/ in Streit/ Kamp[/ Gezän¿ und Ungema¡ diese# Leben#. Mu‰ du nun hie in diesem Leben jmmer im Streit und Unruhe/ so krappeli¡t und zappeli¡t seyn: Plagt di¡ mit Job ein# über da# ander mit Hau[en/ so den¿/ e# sey diese Unruhe und Mühe da# be‰e diese# Leben#: Den¿e aber darneben an diß: Aber ›e ›nd im Frieden/ und trö‰e di¡/ daß der Tod de‹en alle# ein Ende ma¡e/ und von der zeitli¡en Mühe/ Unruhe/ Unfrieden/ Ungema¡/ zu dem ewigen Frieden befördere/ da du ruhen wir‰ von aller Arbeit/ O[enb. 14. 13. – 205 Gefärden] 'Gefahren, Gefährdungen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 2076. – 209f. Dieser führet ~ Leben# anbre¡e] Hier (wie im Rest des Abschnittes) nimmt Birken deutlich Bezug auf die dritte Strophe von Martin Schallings Choral "Herzlich lieb hab' ich dich", den er weiter unten in vorliegendem Text teilweise zitiert (vgl. Z. 259-261). Es ist gewiß kein Zufall, daß Schallings Liedtext auch der Leichenpredigt auf die Verstorbene zugrundeliegt (vgl. o. die Einleitung zu diesem Text). – 210 bi# der Tag de# Ewigen Leben# anbre¡e] 2Petr 1,19 – 212 Sie i‰ ni¡t Todt sondern ›e s¡lä[t] Mt 9,24 – 213 S¡oß Abraham#] Lk 16,22 – 213f. Jesu#, ihr und unser Erlöser, lebet] Hi 19,25 – 215 mit ihrer ~ Haut wieder ümgeben] Ez 37,6.8 – 216 Gott ewigli¡ ans¡auen] 1Kor 13,12 – 227 Erdplunder#] 'irdischen Krams'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1945. – 228 wegfärtig] 'fertig, bereit'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 27, Sp. 2967. – 232 J‰ der weg ~ gereiset] 2Kön 2,11f. – 233f. Bä‹er könte ~ nennen] 2Tim 4,7 – 234f. Sonntage, an wel¡em die göttli¡en lehr‰üle von dem Gei‰li¡en weinberge reden] D.i. der Sonntag Septuagesimae. Die EvangelienPerikope auf diesen Sonntag ist Mt 20,1-16. – 236 de# Tage# la‰ und hi” getro‰ tragen] Mt 20,12 – 236f. Sie würde au¡ bald ihren Gros¡en empfangen] Mt 20,9 – 243-245 ein Kron ~ wol-gekämp]en Kampf] 2Tim 4,7f. – 249 Sage] 'Aussage'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 1644. – 250 bes¡ehen] 'geschehen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1549. – 250f. J¡ hab einen guten Kampf ~ Lau[ vollendet] 2Tim 4,7 – 252 Krone de# erlaufenen Kleinod#] 2Tim 4,8; 1Kor 9,24. Birken empfiehlt in seiner Teuts¡e[n] Rede-bind und Di¡tKun‰ (1679), S. 229 im Hinblick auf die Abfassung von Epizedien die Verwendung des tröstlichen Arguments, der Verstorbene sei "mit dem Siege#Kranz gekrönet" worden. – 254 Na¡kommenheit] 'Nachkommenschaft'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 82. – 255 da# rohte Meer und der Jordan getheilet] Ex 14,16; Jos 4,5-7 – 255 wa‹er au# dem Felsen] Ex 17,6 – 255 Esel#kinba¿en] Ri 15,15f. – 256 Mond in ihrem Lauf angehalten] Jos 10,12 – 259-261 Martin Schalling (1569), Wackernagel. Bd. 4, S. 788, Nr. 1174, Str. 3:
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A¡ Herr, laß dein lieb Engelein an meinem end mein Seelelein inn Abraham# s¡o# tragen, Der leib in seim s¡la[kemmerlein gar san[t on einige qual vnd pein ruhe biß an Jüng‰en tage. 262 erseüfzet] 'durch Seufzen erlangt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 983f. – 268f. gesells¡a[t der Engel] Die u.a. an Mt 22,30 anknüpfende Lehre von der Vergemeinschaftung der zum ewigen Leben Auferstandenen mit den Engeln (consociatio cum angelis) gehört zu den festen Bestandteilen der Eschatologie des barocken Luthertums. Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel deß ewigen Leben# (1599), S. 318-341 spricht ausführlich von der "Herrligkeit der Außerwehlten Seelen", die darin besteht, daß sie "selige Gemeins¡a[t mit den heyligen Engeln" (S. 318) haben. Vgl. weiter Gerhard: Meditationes Sacrae (1606), S. 265, Z. 59 - S. 266, Z. 74: Consociabimur Angelorum & Archangelorum caetibus, thronis & dominationibus, principibus & potestatibus, neque solùm sociabimur, sed etiam similes erimus. Agnoscemus ibi Angelum custodiae in vita olim deputatum: neque egebimus ipsius ministerio, sed suavi ejus laetabimur contubernio: non desiderabimus ipsius protectionem: sed ob suavem gaudebimus sociationem, & claritatem ipsius oculis intuebimur clarificatis. Quod si „s£ggeloi erimus, utique corpora nostra fragilia, debilia, mortalia immutabuntur, & spiritualia, agilia, immortalia efficientur, lucida erunt, quia DEO propinqua, qui habitat in luce inaccessibili, & luce vestitus est; Incorruptibilia erunt, quia Angelis imò corpori Christi clarificato conformia, seminantur hîc in corruptione, resurgent in incorruptione: seminantur in ignobilitate; resurgent in gloria, seminantur in infirmitate, resurgent in virtute, seminatur corpus animale, surget corpus spirituale, quod fulgebit sicut splendor firmamenti in aeternum. Vgl. ferner Gerhard: Loci theologici 9, S. 378b. Zur Vereinigung der Auferstandenen mit den Engeln im Medium des Gesanges vgl. zu Text Nr. 86, Z. 35-43. – 269f. himmlis¡en wohnungen] Joh 14,2 – 270f. himmlis¡en Mu›k und Mu›canten] Vgl. zu Text Nr. 86, Z. 35-43. – 272 Pnuel] Gen 32,31f. – 272 Mahanaim] Gen 32,3 – 280 Jesu# riefe am Creü”: Mi¡ dür‰et!] Joh 19,28 – 281 E# i‰ vollbra¡t!] Joh 19,30 – 282f. Jesu# befahle seinen Gei‰ in die hände seine# vater#] Lk 23,46; Ps 31,6. Vgl. auch Schallings Choral (vgl. zu Z. 259-261). – 283 Gebet de# herrn] Gemeint ist das Vaterunser. – 284 Abraham# S¡oß] Lk 16,22 – 285 alten Simeon] Lk 2,29-32. Simeon gilt seit alters und auch in der zeitgenössischen lutherischen ars moriendi als prominentes Exempel der rechten Sterbekunst und als Vorbild, das angesichts des kurz bevorstehenden Abscheidens aus dem irdischen Leben seine Hoffnung allein auf Christus setzt. Vgl. zu Text Nr. 253, v. 47f. – 286f. wa# jener die bä‰e Leben# Endung nennet, wann nämli¡ die Natur ihr werk da# ›e zusammen gese”et, bey gesunder vernun] und Sinnli¡keit wieder voneinanderlöset] Bislang nicht
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ermittelt. – 292f. hat unverdro‹en fortgelau[en ~ i‰ nun gekrönet] 2Tim 4,7f. – 293 empfangen ihren Gros¡en] Mt 20,10 – 294 von dem Jammer-Meer fröli¡ in den Port au#getretten] Zur navigatio-vitae-Topik vgl. zu Text Nr. 5, Z. 68-70. – 297 da# dreymal heilig] Jes 6,3 – 298 verun‰erbli¡t] 'unsterblich gemacht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 2043. – 298 verwunderbar] 'bewunderungswürdig'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 2365. – 298f. hau# de# Himmel#] 2Kor 5,1 – 302-304 Eure vernun] die Ariadne ~ Labyrinth zu ânden] Theseus befreite die Athener vom Minotaurus, indem er sich in dessen Labyrinth begab, ihn tötete und mit Hilfe eines von Ariadne geknüpften Fadens wieder herausfand. Dieses Motiv der antiken Mythologie überträgt Birken allegorisch auf die Funktion der menschlichen ratio. – 305-307 E# i‰ ein großer Tro‰ ~ Bösen zus¡i¿et] Vgl. Gregor d. Gr.: Moralia in Job 3, 9, CCSL 143, S. 125, Z. 46-49.
Text 6: Klag-gedi¡t. 21v-23v 1 und] u. (ebenso 3, 9, 10, 11, 13, 25, 32, 36, 38, 39, 40 (2x), 44, 45, 49, 53, 60, 62, 68, 78, 82, 88, 91, 94, 97, 112) – 1 himmel] himel Ǧ (ebenso 12 Kummer – 14 kummerblei¡ – 16 genommen – 28 himmel# – 30 himmel – 40 grimm – 48 nimmer-satte – 66 Himmel – 67 nimmer – 72 nimmt – 95 Himmel) – 8 kindern] mit der-Kürzel (ebenso 69 wiederse”en – 78 wieder – 108 iederman) – 9 ho[] [ überschrieben – 12 Der] Kürzel – 14 der] Kürzel (ebenso 16, 17, 38, 48, 51, 52, 53, 54, 59 (2. Position), 61, 64 (2x), 65, 66, 72 (2. und 3. Position), 82, 99) – 17 da#] Kürzel (ebenso 21, 50, 70, 104, 107) – 17 klo‰er] mit er-Kürzel (ebenso 47 kluger) – 26 an] am – 28 legt] durch Streichung aus legte – 28 S¡leyer] zweites e oberhalb der Zeile – 28 Heerd] überschrieben – 29 seine] sein – 30 neiden] erstes n und zweites e überschrieben – 32 eilete] zweites e oberhalb der Zeile – 32 Steg] St überschrieben – 39 Tyranney] TyraǦney – 41 Kein] Keine – 44 kränke] e überschrieben – 49 Crösu#] durch Streichung aus Crö‹u# – 56 niemand] nie überschrieben – 62 ‰irbet] ir überschrieben – 75 ein] überschrieben – 78 daß] Kürzel (ebenso 82) – 79 den] danach gestri2
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chen denen – 84 hätte‰ sollen ni¡t] sollen ni¡t hätte‰ – 96 aber no¡] kein Abstand; Worttrennungsstrich – 100 wa#] Kürzel – 109 wandre] wanderre (mit der-Kürzel) Auch dieses Gedicht hat Birken anläßlich des Todes von Ilsa Damman verfaßt. Vgl. die Einleitung zu Text Nr. 5 sowie Morphologie, S. 743. Gedruckt wurde das Gedicht 1670 im zweiten Teil von Birkens Tode#-Gedanken, der folgenden Zwischentitel trägt: Floridan# Lieb- und Lob-Andenken seiner Seeligentseelten Margari# im Pegni”-Geâlde/ bey fröli¡er Früling#zeit/ traurig ange‰immet, hier S. 229-234. Das Gedicht hat keinen Titel. Die Texte differieren derart stark, daß eine Darbietung der Unterschiede mit Hilfe eines Variantenapparates nicht möglich ist.
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1f. Vgl. zu Text Nr. 20, v. 4f. – 7 nu”] 'nützlich'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1022. – 11 gibe‰ Gute Na¡t] Vgl. zu Text Nr. 2, v. 65. – 12 traüer-blöd] 'verzagt vor Trauer'. Dieses Kompositum nicht bei Grimm: DWb. Vgl. aber DWb. Bd. 2, Sp. 139. – 27 einge‰arrte] 'gefrorene'. Nicht bei Grimm: DWb. Zu (vor Kälte) 'starren' vgl. DWb. Bd. 17, Sp. 918f. – 31f. Vgl. zu Text Nr. 4, v. 8 (ebenso 96). – 35f. Birken verarbeitet hier ein Sprichwort. Vgl. Proverbia. Bd. 1 (1963), S. 46 (Nr. 3346). Röhrich. Bd. 3 (1991), S. 885. Vgl. Weish 16,12. Die Einsicht, daß gegen den Tod kein Kraut gewachsen ist, das sich die irdische Medizin zunutze machen könnte, bestimmt z.B. auch das Trauergedicht, das Simon Dach aus Anlaß des Todes des Apothekers Caspar Pantzer 1656 verfaßt hat (Dach: Gedichte. Bd. 4, S. 336): NEin nein, i‰ unsre Zeit gekommen, So werden wir nur hingenommen, Hie hil[t kein Ar”eney, Vnd keine Kun‰ die je zu lernen, Kein Bezoar, kein Tran¿ von Perlen, Wie krä[tig er au¡ sey. 36f. Die Darstellung des Todes (meist als Knochenmann) mit Sense ist ein in den mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Totentänzen weit verbreitetes Motiv. Vgl. zum Lübecker Totentanz: Tanz der Toten, 1998, S. 115. Eine ganze Heerschar von Knochengerippen mit Sensen bietet das Emblembuch von Andreas Friedrich: EMBLEMATA NOVA (1644), S. 169. In der subscriptio zu diesem Emblem heißt es: "WAnn# Graß lang ‰eht/ so wirt# gemäht: | Also/ wann s¡on viel Zeit hingeht/ | Komt do¡ endli¡ der Todt ges¡wind/ | Hawt alle# vmb samt seim Ge›nd." Auch in Dilherr: Augen- und Her”en#-Lu‰ (1661), S. 218 findet sich ein Kupferstich, der den Knochenmann mit Sense zeigt. – 37 meyt] 'mäht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1450. – 40 Sti¡- und S¡ü‹efrey] 'stich- und schußfest'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 18, Sp. 2715 bzw. 15, Sp. 2098. – 41 hände-winden] 'Hände ringen'; ein Trauergestus. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 293. – 41f. Hi 1,20 – 45 Alcide#] Bevor Herakles von der Pythia seinen Namen erhielt, hieß er Alcides. Apollodorus 2, 4, 12. – 46 A¡ille# Helden werke] Achilleus, Sohn des Peleus, stellte seinen unvergleichlichen Heldenmut im Trojanischen Kriege unter Beweis, in dem er jedoch schließlich, getroffen von einem Pfeil des Paris, fiel. – 47f. Uly‹e# ~ Spieß] Odysseus wurde von seinem mit der Kirke gezeugten Sohn Telegonos auf der Insel Ithaka getötet. Kirke hatte Telegonos ausgesandt mit dem Auftrag, seinen Vater zu suchen. Telegonos und die Seinen plünderten während ihrer Reise Ithaka, ohne um die Identität der Insel zu wissen. In einem Gefecht traf Telegonos seinen Vater Odysseus, ohne ihn erkannt zu haben, mit einem Pfeil. Der Pfeil war statt mit einer Eisenspitze mit dem Stachel eines Stachelrochens ausgestattet, der unheilbare Wunden zufügte. Apollodorus: Epitome 7, 36. – 49f. Crösus war im 6. Jahrhundert v. Chr. der letzte König Lydiens und gilt als Personifikation des Reichtums schlechthin. – 51 orku#] Orkus ist Pluto, der Gott der Unterwelt, der zugleich auch der Gott des Reichtums ist. – 51 weiße Salomon] Vgl. 1Kön 10,4 u.ö. – 52f. der ~ Lanzen] 2Sam 18,9-17 – 54 2Sam
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2,17-23 – 55 mein‰en] Nebenform zu 'meisten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1947f. 1950. – 55 Gotte#Mann] Gemeint ist Mose. – 56 Dtn 34,6 – 57f. Gen 5,27 – 59f. Gen 5,27 – 63f. wer ‰irbet ~ wann er ‰irbt] Vgl. zu Text Nr. 28, v. 7f. – 65 Phil 1,21. Vgl. zu Text Nr. 4, v. 31-33. – 67f. Offb 21,4 – 70 J‰ ~ Gewinn] Phil 1,21 – 74 Vers¡eiden, bringet Freud] Vgl. zu Text Nr. 2, v. 73-76. – 74f. wer ~ gelebt] Mt 25,34-40 – 75f. 1Thess 4,13f. – 79 nu”] nützlich. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1022. – 81 Ps 126,5f.; Mt 5,4 – 82 Weish 3,1 – 85f. Mt 26,39 – 89 Phil 1,23 – 90 Lk 10,20; Offb 3,5 – 91 1Sam 25,29. Vgl. Nicolai: FrewdenSpiegel deß ewigen Leben# (1599), S. 328: "Von diesem wundertrö‰li¡en Windel vnnd Bündlein der außerwehlten Seelen/ predigt die kluge Frauw Abigail dem König Dauid/ vnnd ‰är¿et jhn damit wider seine Verfolger/ vnnd spri¡t: Wenn ein Mens¡ ›¡ erheben wirdt/ di¡ zu verfolgen/ so wirdt die Seele meine# Herren eyngebunden seyn in Bündlein der Lebendigen/ bey dem HErren deinem Gott." – 93f. Gott ~ welt] Vgl. Hi 1,21. Zur Bezeichnung von Angehörigen als Leihgaben Gottes vgl. zu Text Nr. 5, Z. 194-196 und zu Text Nr. 2, v. 97f. – 95f. Die deinen Liebten di¡: Gott aber no¡ viel mehr] Zu diesem verbreiteten Trosttopos, dem zufolge die Liebe Gottes zu einem Kind diejenige der Eltern weit übertrifft, weswegen er die Kinder früh zu sich holt, vgl. Johann Gerhards Trostbrief an unbekannte Eltern (Text bei J.A. Steiger, 1997, S. 278-281, hier: S. 279): […] demnach so Gott der Herr mitt diesem seinen lieben Kind vndt Brüderlein Christi desto ehe zum vorgesetzten ziell vndt erbe seines reichs geeylett, wirdt sölches E. Ehrnv. nicht zu gar beschwerlich vndt schmertzlich vorfallen, es zweyvellt mier daran gar nicht, daß E. Ehrn sölch liebes Sönhlein sehr hertzlich geliebet vndt also billig sich seiner höchlich erfrewet, aber daß sage ich ohne alles bedencken vndt zweyvell, daß sölches kind Gott dem Hern viell lieber gewesen vndt noch ist, als es E. Ehrn. immer sein können. – 96 Dtn 33,3; 1Joh 4,16 – 98f. Du ~ litt] Zur navigatio vitae vgl. zu Text Nr. 5, Z. 68-70. – 102f. weil ~ hält] Lk 22,29f. – 104 Joh 6,35 – 106 Offb 7,17; 21,4 – 107 1Kor 13,12 – 108 2Tim 4,7f. – 109 Hebr 11,16 – 110 Leibe# bande] Zum Leib als carcer animae vgl. zu Text Nr. 5, Z. 171. – 111 zieh ~ hin] Lk 16,22 – 111 unbetrehnt] 'unbeweint'. Zu 'betränen' vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1703. – 112 unbesehnt] 'ohne sehnsüchtiges Verlangen (der Hinterbliebenen)'. Nicht bei Grimm: DWb. – 116 Bi# ~ sehn] Lk 7,15
Text 7: Klag gedi¡t. 24r-34r 1 Bruder] mit der-Kürzel (ebenso 22 na¡einander – 22 wandern – 25 Bruder – 28 Feder – 42 Glieder – 63 verändert – 64 andern – 73 Bruder – 74 ermundern – 79 Kindern – 84 wieder – 87 darwider – 92 weder – 127 befördern – 137 Bruder – 140 wunder# – 154 andern – 166 andern – 176 andern – 186 Bruder – 190 andern – 212 wieder – 213 wiederfahren – 225 Bruder – 235 wieder – 266 einander – 268 Bruder – 270 felderlu] – 287
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wider – 297 widerse”et – 320 ander# – 323 wieder – 323 oder – 324 oder – 335 sonder – 363 wider – 365 andern – 366 wider – 373 Ruder – 378 wider – 444 wunderselten – 455 wider‰eht – 465 ieder – 481 Bruder – 483 Lieder – 491 Bruder – 492 Lieder – 493 wieder – 496 Bruder – 500 Feder) – 3 und] u. (ebenso 5, 6, 8, 10, 11, 12 (1. Position), 14, 23, 26, 27, 32, 33, 36, 40, 49, 50, 51, 52 (2x), 53 (2x), 54, 56, 58 (2x), 62, 66, 70 (2x), 74 (2x), 76, 78, 84, 86, 94, 96, 98 (2x), 100, 104, 106, 108, 109, 116, 118, 122, 138, 139, 163, 164, 172 (2. Position), 174, 182, 187, 196, 198, 200, 201, 202, 230, 240 (2x), 242, 249, 250, 252, 253, 256, 264, 271, 272, 274, 276, 279, 280, 286, 287, 292, 300, 302, 307, 322, 325, 327, 343, 345, 361 (2x), 365, 368, 374, 376, 379, 380, 381, 383, 386, 387, 390, 391, 393, 396, 397, 398, 400, 422 (2x), 427, 434 (2x), 435, 436 (2x), 437, 438, 439, 440, 446, 447, 453, 464, 470, 471, 492, 496, 499, 500, 502) – 3 ‰immen] ‰imen Ǧ (ebenso 11 immer – 13 kommt – 18 kömmt – 20 ergrimmte – 39 Kummer – 47 kummer – 55 himmel – 57 Himmel – 77 himmel – 77 Himmel – 93 immer – 118 Flamm – 128 ‰immet – 142 Himmel – 154 immer (2x) – 156 Sommer – 180 Jammer-a¡ – 189 genommen – 205 nimmt – 242 ge‰immt – 252 ange‰immt – 257 Kummer – 269 ‰immt' – 277 hingekommen – 278 hingenommen – 296 Kummer – 301 unge‰ümme – 312 Himmel – 396 Himmel – 397 zusamm – 415 Sommer – 419 Kommt – 420 Jmmen-angel – 427 Grimm – 432 Himmel – 452 Himmel – 479 ‰immen) – 10 Bli¿en] B überschrieben – 14 bietet] b überschrieben – 14 Sonn] SoǦn (ebenso 34 gerunnen – 136 Mann – 287 entbrannt – 307 Kummer›nn – 342 nennt – 369 wann – 423 wann – 434 Kannen – 438 brennet – 490 Brennen) – 19 der] Kürzel (ebenso 36, 39, 45, 51, 55, 57, 63, 64, 69, 78, 145, 156, 158, 164, 166, 167 (2. Position), 168, 170 (1. Position), 183, 191, 209, 213, 235, 236, 237, 258, 259, 263, 280, 282, 290, 304 (2x), 308, 310, 312, 314, 321, 348, 355 (2x), 360, 375, 379, 380, 391, 398, 403, 408, 412, 420, 427, 438, 439, 448 (2x), 452, 455, 457, 459, 465, 495) – 19 ‰renge] s überschrieben – 24 jaget] jagt – 31 springen] s überschrieben – 35 Lippen] LippǦe (ebenso 170 Tugend) – 36 Sängerhäubter] mit er-Kürzel (ebenso 64 aber – 305 sol¡er – 346 s¡le¡ter – 359 widriger – 402 selber – 412 Finger – 419 honighunger – 449 Hunger#noht – 472 Bürger – 473 aber – 487 Sängermund) – 37 Cocytu#] teilweise lateinische Schreibung – 47 da#] Kürzel (ebenso 57, 80, 110, 127, 131, 147, 148, 150, 151, 152, 159, 160, 162, 180, 188, 193, 218 (2x), 245, 250, 259, 264, 268, 280, 285, 287, 301, 372, 376, 393, 394, 407, 412, 415, 423, 438, 476 (2x), 477) – 55 im] oberhalb der Zeile; Plazierungsstrich – 63 verändert] mit ver-Kürzel (ebenso 152 verhängniß – 171 ver‰unde – 206 verteuret – 398 verle”et – 407 verdruß) – 64 ihr] hr überschrieben – 66 Bli¿e] c oberhalb der Zeile – 82 daß] Kürzel (ebenso 126, 136, 308, 322, 364, 375, 383, 408, 423) – 87 Erges¡a[enheit] Erge überschrieben, ev. aus Engel (r oberhalb der Zeile) – 88 Cörper] Cör überschrieben – 88 Cörper#] C überschrieben – 89 Wirt] überschrieben – 91 Cörper#] C überschrieben – 93 etwa#] mit wa#-Kürzel (ebenso 442) – 111 s¡warze] s überschrieben – 115 wa#] Kürzel (ebenso 168, 211, 362, 398) – 122 Ungema¡] U überschrieben – 126 der] er überschrieben – 161 wäißen] wä überschrieben – 171 i¡ (2. Position)] nach h ein gestrichener Buchstabe, ev. # – 185 vorgerei‰] or überschrieben – 197 den] dem – 205 Unglü¿] U überschrieben – 208 aufgema¡t] auf überschrieben; unsichere Lesung – 209 vierte] t überschrieben – 227 da] überschrieben
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Apparate und Kommentare
– 232 Mut] t überschrieben – 234 ›¡] s und ¡ überschrieben – 240 mi¡] m aus s überschrieben – 287 entbrannt] zwischen nn und t ein gestrichener Buchstabe – 298 senkrecht auf dem rechten Rand; Plazierungszeichen davor und zwischen Zeile 297 und 299 ___ | – 300 wöl[] l überschrieben – 318 konde] e aus t überschrieben – 318 dur¡au#] zwischen dur¡ und au# unentzifferte Streichung – 318 ni¡t] nǦ – 319 angewandt] angewǦadt – 321-323 Abreisend ~ Tod.] Reihenfolge der Verse im Manuskript: 322, 321, 323; Rangierung durch links vorgesetzte Zahlen: 2. 1. 3 – 335 wunden] u oberhalb der Zeile – 367 meinem] em unterhalb der Zeile – 373 bre¡en] b überschrieben – 374 Meer] durch Streichung, ev. aus Meer# – 380 Tod] d überschrieben – 400 Tugend] T und d überschrieben – 407 s¡on] davor gestrichen selber – 414 die S¡ul ~ s¡weigen,] senkrecht auf dem rechten Rand; Plazierungszeichen davor und zwischen Zeile 413 und 415 ___ | – 416 gewann] gegewann – 418 zarte] z aus h überschrieben – 428 mit] durch Überschreibung aus ni¡t – 462 tritt] erstes t überschrieben – 462 wütend] t überschrieben – 468 bald] b überschrieben – 504 darunter marginal links 504 (Vermerk der Versanzahl) Der Anlaß für die Abfassung des vorliegenden Gedichtes wie auch die Identität des Adressaten sind nicht mit Gewißheit zu bestimmen. Das Gedicht richtet sich, wie aus v. 186 hervorgeht, an einen der beiden Brüder Birkens, also entweder an Christian oder an Johann Salomon Betulius. Birkens Kontakt zu ersterem war intensiver als derjenige zu letzterem. Vgl. Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 58, Z. 5-9 sowie Z. 28f. Von diesem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. 4 beklinget] 'mit Klang versieht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1424. – 5 ãügeln] 'flattern, mit den Flügeln schlagen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1844. – 7 Föbu#] Anderer Name für Apollon, den griechischen Gott des Lichtes, der Mantik und der Künste, insbesondere der Musik, der Dichtkunst und des Gesangs. – 7 Claru#] Beiname des Apollon. – 8 Calliope] Unter den neun griechischen Musen ist sie die Muse der epischen Dichtkunst, der Wissenschaft und des Saitenspiels. – 8 kielt] 'mit einem Federkiel (wie mit einem Plektrum) spielt'. Vgl. zu Text Nr. 190, v. 4. – 15 Eolu#] Aeolos ist in der griechischen Mythologie eine Gottheit der Winde. – 19 Borea#] In der griechischen Mythologie der Nordwind und Gott der Winde. – 21 ein ~ andern] Ps 42,8 – 33 Pimplerbrunnen] Ein den Musen heiliger Quell nahe dem Ort Pimpla in Mazedonien, von dem der Beiname der Musen 'pimpleae' herrührt. Der Name wurde später auf die Quelle beim böotischen Helikon übertragen. Vgl. Zedler. Bd. 28 (1748), Sp. 346 sowie Hederich, 1770, Sp. 2014. – 35 Pferde-Quell] Gemeint ist Hippokrene, die die Dichter inspirierende, dem Apollon und den Musen geheiligte Quelle am Nordhang des Helikon, die so heißt, weil sie durch einen Huftritt des geflügelten Pferdes Pegasos entstanden sein soll, als dieses aus Freude über die Musik Apollons tanzte. – 37 Cocytu# Ba¡] Kokytos ist in der griechischen Mythologie der Fluß des Wehklagens, ein Seitenarm des Styx. – 38 Trauerdinten] 'Trauertinte'. Zu 'Dinte' vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1179f. – 42 zergliedet] 'in ihre Einzelteile zerlegt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 691. – 43 Abkra[t] 'Ohnmacht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 64. – 43f. Abkra[t ~ ‰ark] Vgl. 2Kor 12,10 – 51 E¡o] In der griechischen Mythologie die Nymphe des Berges Helikon. – 55f. Vgl. Ps 22,3 – 62
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we¡sellauf] 'wechselnden Lauf der Dinge'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 27, Sp. 2728. – 62 wandeltand] 'das dem Wandel unterworfene nutzlose Zeug'. Nicht bei Grimm: DWb. Zu 'Tand' vgl. DWb. Bd. 21, Sp. 103. – 63f. Die Zeit verändert ›¡: der Mens¡ zuglei¡ mit ihr] Sprichwörtlich. Vgl. Wander. Bd. 5, Sp. 534. – 71 wandels¡ein] 'sich wandelnder Schein'. Nicht bei Grimm: DWb. – 77f. vom ~ kund] Ps 36,6 – 78 Stiefgemüte] 'stiefväterliche, harte Gesinnung'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 18, Sp. 2800. – 80 ein ieder sey selb‰ seine# Glü¿e# S¡mied] Sprichwörtlich. Vgl. Wander. Bd. 1, Sp. 1754. – 81-86 Birken kritisiert hier die von Astrologen vertretene, bereits im Mittelalter auf die in der Frühen Neuzeit gängige Formel 'vir sapiens dominabitur astris' gebrachte Meinung, die Sterne seien aufgrund von direkter Einflußnahme Ursache von Unglück auf Erden. Ähnlich wendet sich Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 4, cap. 4, S. 100 gegen solcherlei Spekulationen, indem er sagt: "Zum dritten/ von den Wir¿ungen de# Himmel#/ sol man wi‹en: Er‰li¡ von den vbernatürli¡en/ da# ni¡t der Himmel vnd Ge‰irn etwa# thun/ von ›¡ selb‰/ vnnd so böse sein für vnd auß ›¡ selb‰/ al# ›e die Astrologi ma¡en/ sondern die Sünde/ La‰er vnd Boßheit der Mens¡en ›nd die Vrsa¡en/ da# Gott die Creaturen zur Ra¡e ru[et/ vnd zur Stra[e gebrau¡t/ wieder die Gottlosen." – 95 unverwandt] 'unveränderlich'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 24, Sp. 2116. – 96 Be‰and] 'Beständigkeit'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1651. – 95-102 Vgl. zu Text Nr. 7, v. 386-391. – 104 Strauß] 'Gefecht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 19, Sp. 1005. – 109f. Je ö[ter und ie mehr ein Ambo# wird ges¡lagen, ie härter daß er wird] Der Amboß gilt in der frühneuzeitlichen Emblematik als Sinnbild der patientia. Vgl. den diesbezüglich einschlägigen Kupferstich von Hendrik Goltzius (The Complete Engravings and Woodcuts, S. 67) sowie denjenigen in Giovanni Ferro: TEATRO D'IMPRESE (1623), II, S. 413. Vgl. weiter Henkel / Schöne, 1996, Sp. 1409f. – 112 goldgezinkter] 'goldener und gezackter'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 7, Sp. 7160. – 114f. Hinter dieser Formulierung steht das antike Motiv der Palme, die unter auferlegter Last besser (oder trotz dieser) wächst. Vgl. etwa Gellius: Noctes atticae 3, 6; Plinius: Naturalis historia 16, 223. Das Bild begegnet in der barocken Emblematik recht häufig (Henkel / Schöne, 1996, Sp. 192; Alciatus: Emblematum libellus (1542), S. 64f.) und pflegt geistlich dahingehend ausgelegt zu werden, daß auch die Anfechtung dem Wachstum des Glaubens zuträglich ist. Dieser Topos rekurriert v.a. in den Predigten und der Erbauungsliteratur des barocken Luthertums oft. Vgl. Gerhard: Meditationes Sacrae (1606), S. 128, Z. 56f.: "Ecclesia est palma, quia sub pondere tribulationum ac tentationum magis crescit." Vgl. auch Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 462 (Palmarum, Mt 21,1-9): "Wer in Creu” gedültig i‰/ der thut ni¡t# ander#/ al# daß er Chri‰o Palmzweyge fürtregt/ denn Palmenhol” hat die art/ daß e# von keiner La‰ ›¡ le‹et vnterdrü¿en/ sondern vnter der La‰ vielmehr we¡‰/ Gell. lib. 3. Noct. Att. Cap. 6." – 120 Ausenglü¿] Hiermit bezeichnet Birken das äußere, leiblich-irdische, letztlich jedoch scheinbare und flüchtige Glück im Gegensatz zum wahrhaft innerlichen Glück, das auch in der vordergründig als Unglück erscheinenden Situation Bestand hat. – 129 A[terwahn] 'Aberwitz'. Nicht bei Grimm: DWb. – 133f. Flavius Belisarius (ca. 500-565) war ein erfolgreicher oströmischer General und Feldherr unter Kaiser Justinian I. Er unterwarf u.a. die Van-
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dalen (533f.) und die Ostgoten (535-540). Im Jahre 548 wurde Belisarius abberufen und 550 in den Ruhestand versetzt. 559 wurde er erneut mit dem Oberbefehl betraut und verteidigte Konstantinopel erfolgreich gegen die Hunnen. 562 wurde Belisarius aller Würden enthoben, jedoch im Jahre darauf rehabilitiert. Birken hat vermutlich im Blick, daß Belisarius, wie Procopius berichtet, die im Jahre 537 gegen die Goten geführte Schlacht um Rom zunächst verlor, weil er (gegen seinen ursprünglichen Plan, nur die Reiterei einzusetzen) dem Ratschlag des Principius und des Tarmutus stattgab, die Fußtruppen gemeinsam mit der Reiterei kämpfen zu lassen, was zur Niederlage führte. Vgl. Procopius: Gotenkriege I, 28f. – 136 Oedipu#] Gestalt der griechischen Mythologie. Nach der Ermordung seines Vaters Laios, des Königs von Theben, ehelichte Oedipus unwissentlich seine Mutter Jokaste, mit der er vier Kinder (u.a. Antigone) zeugte. – 146 Ursa¡er] 'Verursacher'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 24, Sp. 2522. – 148-151 Im Jahre 1629 wurde Birkens Vater, der Pfarrer in Wildstein (Eger) war, im Zuge der Rekatholisierung Böhmens mit seiner Familie vertrieben. Sigmund von Birken war zu diesem Zeitpunkt gerade drei Jahre alt. Die Flucht führte die Familie nach Nürnberg, die Vaterstadt der Mutter Birkens. Dort traf man am 13.6.1629 ein. Vgl. Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 16, Z. 19-31 sowie Die Betrübte Pegne›# (1684), S. 67-72, bes. S. 72: "E# ware damal# […] die edle Nori#burg eine allgemeine Frey‰adt der bedrangten/ und eine mild-berühmte Mutter der verfolgten/ Evangelis¡en/ Lehr-Waisen: weßwegen au¡ diese ihrem S¡o# zu liefen. E# hat ›e ni¡t nur der Ruhm unsere# Vaterlande# […] gelo¿et: sondern au¡ die Einladung de# mütterli¡en Gro#-Vater# und väterli¡en Bruder# (so hier häu#li¡ wohnha] gewesen) anhero gezogen." – 157-172 Birkens Mutter Veronica, geb. Khobelt (geb. 1593), starb am 12.4.1633 an der Wassersucht. Vgl. Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 17, Z. 36 - S. 18, Z. 4 sowie Die Betrübte Pegne›# (1684), S. 77-94. – 167 Trahnen] 'Tropfen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 21, Sp. 412. – 170 ersogen] 'aufgesogen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 951. – 173 Stie[innen] 'Stiefschwestern'. Nicht bei Grimm: DWb. – 179-183 Birkens Vater, der Pfarrer Daniel Betulius (geb. 5.9.1582), starb am 23.5.1642 in Nürnberg. Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 1, Z. 18 und S. 22, Z. 25-30 sowie Die Betrübte Pegne›# (1684), S. 102 (mit inkorrekter Angabe des Todesdatums: 27.5.1642). Seit 1613 war Birkens Vater in Wildstein bei Eger als Pfarrer tätig, wurde im Zuge der Rekatholisierung vertrieben (vgl. zu v. 148-151) und wirkte von 1631 an als Diakon an Heilig Geist zu Nürnberg. Vgl. auch Nürnbergisches Pfarrerbuch, 1965, S. 23. – 184 Das Motiv, wonach alle im Vertrauen auf Gott Verstorbenen sich einst wiedersehen werden, zu sterben also bedeutet, zu den Vorfahren versammelt zu werden (Ri 2,10; 2Chr 34,28 u.ö.), spielt innerhalb der barock-lutherischen ars moriendi eine zentrale Rolle. Vgl. Nicolai: FrewdenSpiegel deß ewigen Leben# (1599), S. 134f.: BJ‰u eine Wittwe/ oder ein arme# Wayselein/ oder son‰ Tro‰loß/ vnnd besprenge‰ di¡ mit deinen eigen Thränen/ vber den tödli¡en Abgang deiner allerbe‰en Freunden au[ Erden/ da weine‰ du billi¡/ vnd träge‰ billi¡ Leid/ wie Syra¡ vermanet vnd spri¡t: Mein Kind/ wenn einer ‰irbt/ so beweine jhn/ vnd klage jn/ al# sey dir groß Leyd ges¡ehen/ vnnd verhülle seinen Leib gebürli¡er Weise/ vnnd be‰atte jhn ehrli¡ zum Grabe.
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Du solt bitterli¡ weinen/ vnnd her”li¡ betrübt seyn/ vnd Leyde tragen/ darna¡ er gewe‰ i‰. Aber do¡/ wenn du weise‰/ daß dein lieb‰er Freund in warer be‰ändiger Anru[ung vnnd Bekäntnuß deß Namen# Jesu/ die Welt gesegnet hat/ vnd seligli¡ in dem HErren ents¡la[en i‰/ So kan‰u deine Trauwrigkeit lindern mit diesem Arti¿el/ vnnd sagen: Wa# betrüb‰u di¡ meine Seele/ vnd bi‰ so vnruhig in mir? Hab i¡ do¡ meinen Freund ni¡t verloren/ sondern jhn allein la‹en für mir herziehen/ in da# ewige freuwdenrei¡e Paradeiß/ da alle gottselige Patriar¡en/ Propheten vnnd Apo‰eln/ Abraham/ Jsaac/ Jacob/ Heno¡/ Dauid/ Elia#/ Johanne# der Täu[er/ Petru#/ Paulu#/ etc. wohnen. Zu diesen seligen Vättern/ wie au¡ zu allen außerwehlten Engeln vnnd Kindern deß Lie¡te#/ i‰ er versammlet/ vnnd ›het den lieben Gott von Ange›¡t zu Ange›¡t/ vnd freuwet ›¡ mit vollkommener Frewde in alle ewigkeit. Mein liebe Seele/ da# solte‰u ja jhm von Her”en gönnen/ vnnd derwegen di¡ ni¡t so sehr betrüben/ sondern viel mehr fröli¡ seyn/ daß sein Jammer/ Trübsaal vnnd Elend i‰ kommen zu einem seligen End. Er ruhet von seiner Arbeit/ vnd nemme nit für ein Augenbli¿ seiner himmlis¡en Freuwde/ diese gan”e weite Welt/ mit all jhren Königrei¡en/ Pra¡t/ Gewalt/ Ehre vnd Herrligkeit/ vnd kompt au¡ nit wider zu vn# in diß elende betrübte Jammerthal. Du aber meine liebe Seele/ wir‰ bald zu jhm kommen/ vnd jhn in vnaußspre¡li¡er Freuwde mitten vnter den Engeln vnnd allen Außerwehlten sehen/ wenn du dermal ein# au¡ die ‰erbli¡e Hütten deine# Leibe# abgelegt ha‰. E# wehret hie ein kleine Zeit/ vnd all Ding ein weil/ ein Sprü¡-Wort i‰. Dort aber wir‰u ni¡t allein deine lieben Freunde widersehen/ sondern au¡ den lieben Gott selbe‰ mit deinen Augen s¡auwen. Vnnd er wird abwis¡en alle deine Thränen von deinen Augen/ vnnd di¡ führen zu der lebendigen Quelle/ daß du in seinem Lie¡t sehe‰ da# ewige Lie¡t/ vnnd werde‰ geträn¿et mit Wollu‰/ al# mit einem Strom. Vgl. auch ebd., S. 402f. sowie ferner folgende Belege: Dilherr: Freud/ in Leid (1653), S. 199f.: J‰ ni¡t ein S¡uldner re¡t fro/ wann er seinen Gläubiger befriediget/ daß er ›¡ vor keinem mahnen in# kün[tig für¡ten dar[? Also können wir unfeilbar dafürhalten/ daß die Freude/ so Eure Her”lieb‰e empândet/ unermäßli¡ sey: Weil ›e nunmehr die Hands¡ri[t eingelöset/ die S¡uld bezahlet/ und/ alle# Anspru¡# befreiet/ den Himmel selb‰ be›”et: da ›e zu unsern Gottseligen Ahnen und Großahnen gelanget/ und in die außerwehlte Gesells¡a[t der seligen Seelen aufgenommen. Dilherr: Freud/ in Leid (1653), S. 315-318: Weiter nennet die H. S¡ri[t den Tod eine Versamlung zu den Vättern. Denn so ‰ehet von denen/ so zu Josuae Zeiten gelebet: Da ›e alle zu ihren Vättern versamlet worden. Vnd zu Jo›a sagte der HErr: Sihe/ i¡ wil di¡ samlen zu deinen Vättern; daß du in dein Grab mit Frieden gesamlet werde‰. Wel¡e# Kind freuet ›¡ ni¡t/ wenn e# zu seinen her”lieben Eltern/ Anherren/ und grö‹ern Voreltern kommen solle? Nun werden wir dort ânden/ und ans¡auen/ ni¡t allein unsere liebe Eltern und Groß-Eltern; sondern au¡ Adam/ Evam/ alle heilige Patriar¡en/ Propheten/ Apo‰eln/ Märtyrer/ da# gan”e himmelis¡e Heer; und alle fromme Anverwandten/ bei Chri‰o ‰ehen; und selbige alsobalden kennen/ und mit Namen zu nennen wi‹en: wie wir von Petro hören/ daß er in der Verklärung seine# HErrn/ auf dem Berge Thabor/ Mosen und Eliam im er‰en Anbli¿ gekennet/ die er do¡ zuvor nie gesehen.
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Dilherr: Gei‰li¡e# Klaghau# (1655), S. 39: "Du lieber Edler S¡midmair! du redli¡e# Her”! Ruhe/ dem Leib na¡/ in der kühlen Erden! Der HErr bewahre dir alle deine Gebeine/ daß derer ni¡t eine# zerbro¡en werde! und der HERR erwe¿e ›e/ am herbeyeilenden Jüng‰en Tage/ zum ewigen Leben: da wir einander wider sehen werden und unser Her” ›¡ freuen/ und niemand unsere Freude von un# nehmen wird." Vgl. auch Gei‰li¡e# Klaghau# (1655), S. 134f., wo Dilherr über den Verstorbenen sagt, sein letztes Lebensjahr sei ihm "[…] ein geheiligte# Jahr worden; in wel¡em Er zu der S¡aar aller heiligen Engel und Au‹erwehlten gelangen/ aller Arbeit/ Mühe/ Sorg und S¡mer”en erla‹en/ zu dem Hall und S¡all der Englis¡en Posaunen kommen/ und zu seinen lieben Eltern/ und dap[ern Vorfahren/ versamlet worden." Dilherr: Gei‰li¡e# Klaghau# (1655), S. 373f.: Wozu no¡ kommen wird da# allerselig‰e Ans¡auen de# allerheilig‰en Gotte#: worna¡ ›¡ Hiob so sehr sähnete/ in dem 19. Cap. seine# Bü¡lein#; und die ho¡gewüns¡te Gesells¡a[t der heiligen Engel und Er”Engel/ der VorEltern/ Ehegatten/ Kinder/ Ges¡wi‰ern und Freunde; die un# der Tod hat weggenommen. E# wartet unser/ sagt der ho¡begabte Kir¡enlehrer Cyprianus dort eine gro‹e Anzahl der Freunde/ der Eltern/ der Brüder/ der Kinder/ wel¡e nunmehr ihrer seligen Un‰erbli¡keit ver›¡ert ›nd; aber na¡ unserer Seelen Wolfahrt no¡ ein sehnli¡e# Verlangen haben. Wa# wird nun diese# ihnen und un# für ein Freude seyn; wenn wir für ihr Ange›¡t kommen/ und einander ümfangen werden? Solte da# ni¡t/ sage i¡ no¡mal#/ eine Herrli¡keit seyn! die an un#/ an un#/ die wir/ dur¡ den Glauben an den eingebohrnen Sohn Gotte#/ ›nd Erben Gotte#/ und Miterben CHRJSTJ/ worden/ soll o[enbahret werden. Sol¡e Herrli¡keit i‰ s¡on bereitet und vorhanden/ sagt vorangezogener Kir¡enlehrer Chrysostomus: aber ›e i‰/ no¡ zur Zeit/ für unsern Augen verborgen: biß ›e un# dort/ in dem gro‹en Freuden Pala‰ Gotte#/ wird o[enbahret werden. Vgl. Dilherr: Tugends¡az/ Und La‰erplaz (1659), S. 103f., wo über Abraham gesagt wird: Lebete/ na¡ Sarah Tod/ no¡ a¡t und drei‹ig Jahr: und ‰arb in einem ruhigen Alter; da er alt und Leben#satt war/ und ward zu seinem Vol¿ gesamlet. Und seine Söhne/ Jsaac und Jsmael/ begruben ihn/ und legten ihn in sein Erbbegräbni#/ neben sein vorige# Weib/ Sarah. […] Er ward zu seinem Vol¿ gesamlet: s¡reibt Mose#. Denn Gott hatte ihme verspro¡en: Du solt fahren/ zu deinen Vättern/ mit Frieden. Wel¡e# ni¡t von dem Leibe zuver‰ehen i‰: denn selbige hatten in Chaldea und Mesopotamien gewohnet/ und waren au¡ daselb‰ begraben worden: Abraham aber wurde eben weit von seinen Vättern/ al# ein Frembdling/ in dem Lande Canaan/ begraben: Sondern e# i‰ von der Seele zuver‰ehen; daß/ derselben na¡/ Abraham zu seinem Vol¿/ und zu seinen Vättern/ kommen sei: da# i‰/ in ein ander Leben gebra¡t worden: da Adam/ Seth/ Eno#/ Noah/ Heva/ Habel/ und andere Gottseelige Leute/ so vor Abraham vers¡ieden waren/ leben/ und beieinander sein. Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 62f.: 15. Die hö¡‰e Lu‰ i‰/ unsern Gott Jn Ewigkeit zu sehen Und für dem gro‹en Zebaoth Bey Königen zu ‰ehen/
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Ja in der Himmel#-Liebe brennen/ Dazu die be‰en Freunde kennen/ Mit allen Engeln freüen ›¡ Und fröli¡ ›ngen ewigli¡. Johann Heermann, Fischer-Tümpel. Bd. 1, S. 304, Nr. 349: 10. Du kömp‰ ni¡t wieder her zu mir Jn diß betrübte Leben, J¡ aber komm hinau[ zu dir; Da werd i¡ mit dir s¡weben Jn hö¡‰er Frewde, Wonn vnd Lu‰, Die deine Seele tägli¡ ko‰; Drau[ i¡ mi¡ her”li¡ frewe. 11. O wie mit gro‹er Frewdigkeit Wolln wir einander kennen! Da wird vn# denn zu keiner zeit Der bittre Todt mehr trennen. A¡ wel¡e Frewde wird denn seyn, Wann i¡ di¡, die i¡ je”t bewein, Mit Frewden werd vmbfangen. Johann Heermann, Fischer-Tümpel. Bd. 1, S. 320, Nr. 364, Str. 12: Ade! Nun seyd gesegnet! Wa# j”und eu¡ begegnet, J‰ andern au¡ ges¡ehn. Viel mußen# no¡ erfahren. Nun! Gott woll eu¡ bewahren; Dort wollen wir vn# wieder sehn. Johann Heermann, Fischer-Tümpel. Bd. 1, S. 335, Nr. 380, Str. 7: A¡ höre do¡ mein Flehen! Laß mi¡ die Meinen sehen Jm Himmel bey der S¡aar, Die für dir selig ‰ehet, Dein Lob vnd Ehr erhöhet Vnd leu¡tet wie die Sternen klar. Johann Heermann, Fischer-Tümpel. Bd. 1, S. 336, Nr. 384, Str. 3: Drumb wann mi¡ Gott von hinnen nimmt,
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So den¿e ni¡t mit s¡mer”en, Er sey auf mi¡ und di¡ ergrimmt: Er liebet un# von her”en, Er liebet, sag i¡, di¡ und mi¡, Da# gläub, o lieb‰e, ›¡erli¡. Werd i¡ von dir genommen Auf kur”e zeit, Jn Herrli¡keit Wir‰ du dort zu mir kommen. Simon Dach, Fischer-Tümpel. Bd. 3, S. 65, Nr. 83, Str. 5: Ja e# wird ein Tag ›¡ ânden, Daß au¡ Jhr, befreyt der Welt Vnd ges¡ieden von den Sünden, Mir sollt werden beygesellt, Da wir GOtt, da# wahre Lie¡t, Werden sehn von Ange›¡t, Vnd sol vn# gesampt kein Leiden Dan von JEsu Chri‰o s¡eiden. (ebenso 195f.) – 185 vorgerei‰] 'vorausgereist'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 26, Sp. 1413. – 187 gesegnen] "verstärktes segnen". Grimm: DWb. Bd. 5, Sp. 4015. – 191 vertreten] 'aus-, abgetreten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 1984. – 199 den Bü¡ern lag i¡ ob] 'mit den Büchern war ich eifrig beschäftigt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1112. – 201 Salaninnen] Gemeint sind (analog zu den 'Parnassinen' (vgl. zu Text Nr. 197, v. 23)) die Saale-Musen. – 202 ermannten] 'stärkten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 912. – 203 Am 15.7.1643 machte sich Birken auf die Reise nach Jena, wo er am 19.7. eintraf (Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 24, Z. 7f. (marginal) sowie Die Betrübte Pegne›# (1684), S. 156). Die Gegenstände seiner recht breit angelegten Studien in Jena (u.a. Rechtswissenschaften, Logik, Geschichtswissenschaften, Ethik und Politik) beschreibt Birken knapp in Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 24, Z. 7-15. Vgl. auch Die Betrübte Pegne›# (1684), S. 160f. – 205 gefeyret] 'aufgehört'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1436. – 208 mein Faß sey aufgema¡t] Fässer wurden im 17. Jahrhundert als Transportbehältnisse verwendet. Birken nimmt hier auf ein Datum Bezug, das er in seiner Biographia näher beschreibt. Auf dem Transport nach Jena wurden Birkens "Universa vitae utensilia" (Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 24, Z. 18), die er für 30 Reichstaler beschafft hatte, in der Nähe von Neustadt (Thüringen) von Soldaten geraubt (immerhin konnte Birkens Buchbesitz gerettet werden). Diese traurige Nachricht erreichte Birken kurz nach seiner Ankunft in Jena. Vgl. ebd., S. 24, Z. 16-22: "Primae hujus meae à patrijs penatibus abitionis et comites et pedissequas expertus sum,
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varias calamitates et fortunae injurias. Universa vitae utensilia, quae XXX. Imperialium precio mihi comparaveram, in viâ propé Neostadium Thuringorum salvis tantum libris, Rapinâ militari perdita, primum meum adventum tristi nuncio exceperunt." Vgl. auch Die Betrübte Pegne›# (1684), S. 156f. – 209 wiederglü¿e] 'Unglück'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 29, Sp. 1019. – 214 zu sparen] 'vorzuenthalten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1927. – 217-220 Zu Birkens Beinahe-Sturz in die Saale und zu seinem tatsächlichen Sturz von der Stadtwache herab vgl. Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 24, Z. 22-29 sowie Die Betrübte Pegne›# (1684), S. 167-170. – 222 Birken verließ Jena am 30.9.1645 und traf in Nürnberg am 3.10. ein. Vgl. Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 24, Z. 44-47 (marginal). – 227f. Birken nimmt Bezug auf sein Nürnberger Abschiedsgedicht, das in der GUELFIS (1669), S. 137f. abgedruckt ist. Er hat es, wie er S. 137 berichtet, an der Pegnitz in die "Rinde einer Linde" geritzt. – 230 Pierinnen] Gemeint sind die Musen, zu deren bevorzugten Aufenthaltsorten Piërien, das Gebiet am Olymp, gehört. – 234 ermei‰ert] 'bemächtigt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 914. – 238 Pan#] In der griechischen Mythologie Gott der Hirten, des Waldes und der Natur, hat Freude an Musik, Tanz und Fröhlichkeit, bekannt für seine Wollust, umgeben von Nymphen und Satyrn (ebenso 263). – 241 angefris¡t] 'frisch gemacht, gekräftigt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 333. – 248 Grollvergallte] 'durch Groll gallig gewordene'. Zu 'vergallen' vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 371. – 256 lag mit mir zu Feld] 'kämpfte mit mir'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1009. – 257-259 Birken wurde im Jahre 1645 nach seiner Rückkehr aus Jena in den Pegnesischen Blumenorden aufgenommen. Sein Ordensname ist Floridan, die Birken zugedachte Blume der Amarant. Vgl. Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 25, Z. 4. Vgl. auch Die Betrübte Pegne›# (1684), S. 174, wo inkorrekt angegeben wird, Birken sei schon im Jahre 1644 Mitglied des Blumenordens geworden. – 260 Strefon] Gemeint ist Georg Philipp Harsdörffer, der den Pegnesischen Blumenorden mit Johann Klaj begründet hatte und deren erster Präsident er war. 'Strephon' ist Harsdörffers Ordensname im Blumenorden. – 267 in die Wette] 'um die Wette'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 29, Sp. 677. – 275 aufgekräu‰] 'aufgeschäumt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 679. – 281 Pomona] Römische Göttin des Obstsegens. – 282 zwier] 'zweimal'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 32, Sp. 1159. – 284 S¡i¿niß] 'Schicksal'. Nicht bei Grimm: DWb. – 285 Zum Aufbruch aus Nürnberg in Richtung Wolfenbüttel vgl. Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 31, Z. 1f. sowie Die Betrübte Pegne›# (1684), S. 184. Das genaue Datum geht weder aus dieser noch aus jener Quelle hervor. – 285-291 Die beschwerlichen winterlichen Verhältnisse beschreibt Birken auch in Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 31, Z. 2-6. Vgl. auch Die Betrübte Pegne›# (1684), S. 184f. Vgl. hierzu Birkens Gedicht Reise na¡ Nider-Sa¡sen. in der GUELFIS (1669), S. 27f. – 291 Un‰rut] Die genaue Reiseroute Birkens (u.a. über Bamberg, Coburg, Ilmenau, Erfurt, Stolberg) geht aus Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 30, Z. 15 - S. 31, Z. 3 (marginal) hervor. Wo Birken die infolge von Tauwetter Hochwasser führende Unstrut überquert hat, ist unklar. – 292 verãö‰e] 'schwemmte hinweg'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 340f. – 295 Oker] Fluß, der u.a. durch Wolfenbüttel und Braunschweig
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fließt. – 300 holer weg] 'Hohlweg'. – 306 eingekramt] 'eingehandelt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 218. – 308-311 Auf Vermittlung Harsdörffers hin übernahm der junge Birken von Ende 1645 bis Herbst 1646 eine Stelle als Erzieher und Lehrer der beiden Söhne Herzog Augusts (Anton Ulrich, mit dem Birken eine lebenslange enge Freundschaft verbinden sollte, und Ferdinand Albrecht) am Wolfenbütteler Hof. Birken war somit Mitarbeiter und Stellvertreter von Schottelius. Birkens Berufung nach Wolfenbüttel geschah am 21.12.1645, die Amtseinführung fand am 26.12. statt. Die Besoldung betrug 100 Reichstaler pro Jahr. Vgl. hierzu den Für‰li¡ Braunsweigis¡e[n] Bedien‰ung#Brief. in: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 31, Z. 34 - S. 32, Z. 42. Birken, der sich – seinem Bericht zufolge – von den ihm übertragenen Aufgaben überfordert sah, wurde nach einem knappen Jahr auf eigenen Wunsch aus dem Dienst des Herzogs entlassen. Vgl. ebd., S. 31, Z. 24-33. Zu Birkens Zeit in Wolfenbüttel vgl. auch Die Betrübte Pegne›# (1684), S. 184-190. – 314f. mir aber wurde bald der welt ihr Dank gegeben, die Undank gibt zu lohn] Sprichwörtlich. Vgl. Wander. Bd. 4, Sp. 1422f. – 318 ents¡lagen] 'entledigen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 602. – 321 Birken verließ Wolfenbüttel am 29.9.1646. Vgl. Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 31, Z. 30f. (marginal) sowie Die Betrübte Pegne›# (1684), S. 190. Die Entlassungsurkunde ist auf den 9.10.1646 datiert. Vgl. Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 33, Z. 20. – 324 Vgl. Weish 3,1; Offb 21,4 – 338 Entse‹enheit] 'Entfernung', Distanz. Das Nomen nicht bei Grimm: DWb. Vgl. aber zu 'entsessen' DWb. Bd. 3, Sp. 625f. (u.a. mit einem Beleg bei Birken). – 339 Myrtillen su¡t i¡ heim in seinen Hagen wald] Birken besuchte Samuel Hund (ca. 1620 - nach 1660) am 17.10.1646 in Gebhartshagen. Vgl. Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 38, Z. 36-38 und Z. 2 (marginal) sowie Die Betrübte Pegne›# (1684), S. 194. Hund, der seit 1645 Mitglied des Nürnberger Pegnesischen Blumenordens war, trug den Schäfernamen Myrtillus. Zum Verhältnis von Birken und Hund vgl. auch Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 87, Z. 31-36 sowie Birkens Gedicht Myrtillu# Hagenwald. in der GUELFIS (1669), S. 151-158. – 340 Amynta#] Gemeint ist Georg Konrad Osthof, der als Mitglied des Nürnberger Pegnesischen Blumenordens den Namen Amyntas trug. Ihn besuchte Birken in Celle vom 27. bis zum 29.10.1646. Vgl. Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 39, Z. 8-12 und S. 38, Z. 9f. (marginal) sowie Die Betrübte Pegne›# (1684), S. 194. – 340 Aller] Celle liegt an dem Fluß Aller. – 341-343 Birken besuchte Johann Rist in Wedel vom 7. bis zum 14.11.1646. Vgl. Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 39, Z. 9f. (marginal) und Die Betrübte Pegne›# (1684), S. 196f. sowie Laufhütte / Schuster, 2008, S. 12f. – 342 Dafni#] Daphnis, Sohn des Hermes, ist eine Hirtengestalt und gilt als Begründer der bukolischen Lyrik. Gemeint ist hier Johann Rist, der als Mitglied des Nürnberger Pegnesischen Blumenordens den Namen 'Daphnis aus Cimbrien' trug. – 347 Floridan] Birkens Ordensname im Pegnesischen Blumenorden. – 349 pa‹en] 'verweilen, pausieren'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1485. – 359 Fortun auf ihrem Wandelrad] Fortuna auf dem Rad ist ein Motiv der Emblematik, das die Unberechenbarkeit und Wechselhaftigkeit des Glückes ins Bild setzt. Vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 1801. – 360 quad] 'böse'. Vgl. Grimm: DWb.
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Bd. 13, Sp. 2294. – 366 Stu[enjahr] Ein Stufenjahr ist das letzte von sieben. Das dritte Stufenjahr ist mithin das einundzwanzigste. – 371 Daumendi¿e# Bret] Vgl. Juvenalis: Satire 12, 57-59: i nunc et ventis animam committe dolato confisus ligno, digitis a morte remotus quattuor aut septem, si sit latissima, taedae […]. – 381 Ballenspiel] 'Ballspiel', hier im Sinne von 'Spielball'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1092f. – 386391 Der Fels in der Brandung gehört zu den prominentesten Motiven der frühneuzeitlichen constantiaTopik. Hinsichtlich der antiken Verwurzelung dieses Topos vgl. z.B. Vergil: Aeneis 7, 586-590: ille velut pelagi rupes inmota resistit, ut pelagi rupes magno veniente fragore, quae sese multis circum latrantibus undis mole tenet; scopuli nequiquam et spumea circum saxa fremunt laterique inlisa refunditur alga. Zur Verbreitung dieses Motivs in der Emblematik vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 67f. Zur constantiaThematik bei Birken vgl. Wieland, 2006. – 387 unverwandt] 'unveränderlich'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 24, Sp. 2116. – 387 Pü[e] 'Schläge'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2208. – 394 Meerge‰ürm] 'Meeressturm'. Kompositum nicht bei Grimm: DWb. Zu 'Gestürm' vgl. DWb. Bd. 5, Sp. 4268f. – 398 e# lehret, wa# verle”et] Zur Zusammengehörigkeit von m£qoj und p£qoj vgl. Aischylos: Agamemnon, 176. – 399 Erfahrung bringet wi”] Sprichwörtlich. Vgl. Wander. Bd. 1, Sp. 839. – 399 dur¡ ~ weiß] Sprichwörtlich. Vgl. Wander. Bd. 4, Sp. 44. – 403 der nennt mit Sokrate# die welt sein Vaterland] Johannes Stobaeus: Anthologium 3, 40, 9: "t… d'; oÙcˆ koin¾ patrˆj ¢nqrèpwn ¡p£ntwn Ð kÒsmoj ™st…n, ésper ºx…ou Swkr£thj;" – 408 dörni¡t] 'dornig'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1298. – 413 Parna‹u#] Mit 2457 Metern der zweithöchste Berg Zentralgriechenlands. Dem Mythos zufolge ist der Parnaß die Heimat der Musen. – 414f. Vgl. Diogenes Laertius: De vitis clarorum philosophorum 8, 10. In den fünf ersten Jahren hatten die Schüler des Pythagoras zu schweigen und bekamen den Lehrer auch nicht zu Gesicht. – 416f. Zehn ~ Jlu#burg] Der Trojanische Krieg, der mit der Eroberung Trojas endete, dauerte zehn Jahre. – 417f. will Venu# Rosen bre¡en, so muß die zarte Hand ›¡ la‹en dornen ‰e¡en] Die römische Göttin der Liebe Venus, die sich beim Pflücken von Rosen an den Dornen ritzt, ist ein Motiv, das u.a. aus der frühneuzeitlichen Emblematik bekannt ist. Vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 299. – 419 Cupido] Römischer Gott der Liebe, Sohn der Venus. – 419f. Auch das auf Ps-Theokrits Gedicht 'Der Honigdieb' (Khrioklšpthj) zurückgehende Motiv des von den Bienen gestochenen Amor bzw. Cupido als Versinnbildlichung von Süßigkeit und Schmerzen der Liebe begegnet in der frühneuzeitlichen Emblematik. Vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 1758f. – 420 Jmmen-angel] 'Stachel der Biene'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 344 bzw. 10, Sp. 2065. – 438 loht] 'lodert'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1130. – 439 Vgl. 1Kor 9,27 – 441 dem ~ gram] Vgl. Kol 3,5 – 443 theil i¡ gerne mit] 'gebe ich gerne davon ab'. Vgl.
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Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 2421. – 445 Crösu#] Vgl. zu Text Nr. 6, Z. 49f. – 446 Mida#] Birken nimmt hier Bezug auf den griechischen Midas-Mythos. Dionysos gewährte Midas, dem König der Mygdoner in Phrygien, den Wunsch, daß alles, was er berührt, sich in Gold verwandelt, was freilich dazu führte, daß auch die Nahrungsmittel, mit denen Midas in Berührung kam, zu Gold wurden. Vgl. Ovid: Metamorphosen 11, 90-193. – 448 erfaulen] 'verfaulen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 795. – 451 Gei” i‰ bey rei¡tum arm] Ähnlich das Sprichwort 'Geiz ist die größte Armut'. Vgl. Wander. Bd. 1, Sp. 1455. – 454 mit meinen willen] 'mutwillig, absichtlich'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 158. – 456 imfall] 'wenn'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1275. – 462 abgezwungner] 'erzwungener'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 161. – 466 hintertraben] 'hintergehen'. Nicht bei Grimm: DWb. Zum Nomen 'Hintertrab' vgl. DWb. Bd. 10, Sp. 1522. – 472 Olympu#] Höchstes Gebirge in Griechenland. Dem Mythos zufolge der Berg der Götter. – 475f. da# ~ krönt] Anspielung auf Birkens Krönung zum poeta laureatus durch den herzoglichen Leibarzt Martin Gosky am 25.4.1646, dem 20. (nach damaliger Zählung 21.) Geburtstag des Dichters, in Wolfenbüttel. Vgl. Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 33, Z. 23-29. Die auf den 20.4.1646 datierte Laureatsurkunde ist überliefert (PBlO.C.111.1). Zu Gosky vgl. Zedler. Bd. 11 (1735), Sp. 264. Zur Sache vgl. auch Birken: WuK. Bd. 9, S. 658. – 478 Thalia] Eine der neun griechischen Musen, insbesondere zuständig für das Theater und die bukolische Dichtung. – 486 Ca‰ali#] Kastalis bzw. Kastalia ist der griechischen Mythologie zufolge eine dem Apollon und den Musen geheiligte Quelle am Parnaß. Vgl. Vergil: Georgica 3, 293 und Horaz: Carmina 3, 4, 61. Das Trinken aus dieser Quelle gilt als Sinnbild dichterischer Inspiration. – 487 fürter] 'weiter'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 902. – 488 Fläming] Der Dichter Paul Fleming starb am 2.4.1640 in Hamburg im Alter von 30 Jahren. – 489 kein Opi” tritt mehr auf] Martin Opitz starb am 20.8.1639 in Danzig an der Pest. – 493 ver‰iegen] 'verirrt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 1708.
Text 8: Frauen Annen Margarethen Geigerin gebornen Betulin, Grabs¡ri]. 34r T1 VIII.] VIII – T2 Frauen] Fr und etc.-Kürzel mit Punkt – 1 Nürenberg] erstes e oberhalb der Zeile – 2 der] Kürzel (ebenso 4 (2. Position)) – 3 da#] Kürzel (ebenso 4) – 3 Jrdis¡] nach r gestrichen r – 3 Erd] nach d gestrichen t – 3 und] u. – 4 himmlis¡] himlis¡ Ǧ (ebenso 4 himmel) Anna Margaretha Geigerin, geb. Betulia, war eine ältere Schwester Birkens, geb. am 6.6.1623 in Wildstein (Eger), verheiratet mit dem aus Ulm stammenden Schiffsarzt Lorenz Geiger. Sie starb am 8.6.1647 in Amsterdam nach einer Fehlgeburt. Vgl. Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 1, Z. 32 sowie S. 2, Z. 28-31 und S. 30, Z. 19-33. Von diesem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt.
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3f. Vgl. zu Text Nr. 20, Z. 4f. – 4 der e# gab] Hi 1,21. Zu den wichtigsten Strategien der Spendung von Trost in Trauerfällen gehört es laut Birkens Teuts¡e[r] Rede-bind und Di¡t-Kun‰ (1679), S. 228, den Hinterbliebenen durch Epizedien zu zeigen, "wie man/ mit Hiob/ GOtt au¡ im Creu” loben und sagen müße/ der HErr hat# gegeben/ der HErr hat# genommen […]." Von diesem biblischen locus classicus macht Birken in seinen Trauergedichten reichen Gebrauch.
Text 9: Auf Herrn Johann Wild‰o¿# Söhnlein# Heinri¡# Ab‰erben. 34r-35r T2 Herrn] H. – 2 an‰immen] an‰imen Ǧ (ebenso 21 kömmt – 22 nimmt) – 3 Lieder] mit der-Kürzel (ebenso 21 wieder – 22 wiederkehr – 34 wiedergiebt) – 3 ‰ieg] e überschrieben – 7 da#] Kürzel (ebenso 14, 23, 24, 26) – 9 wa#] Kürzel – 17 daß] Kürzel – 18 Enkelsohn] k überschrieben, ev. aus g – 25 und] u. – 30 der] Kürzel (ebenso 33) – 32 ererben] durch Streichung aus erwerben Johannes Wiltstock, der Vater des verstorbenen Kindes, war als Hofbeamter, näherhin als Sekretär am Hofe Kaiser Ferdinands III. in Wien tätig. Seine Ehefrau war Katharina, geb. Graaß. Terminus ante quem des Todesfalles ist der 15.10.1650. Zu den Details vgl. Morphologie, S. 116. Vorliegendes Gedicht wurde 1650 als erster Teil des gezählten Beitrages Nr. V (B4r/v) gedruckt in folgender Trauerschrift: Leidige# Ableiben Heinri¡#/ H. Johann Wilt‰o¿#/ und F. Katharinen/ seine# Ehes¡a”e#/ gebornen Graaßin/ Her”lieb‰en Söhnlein#. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgender Stelle: 1 hierzu rechts folgende Marginalie: Orpheu# ein Leyrpo¿/ wel¡er seine Eurydice dur¡ sein Her” rührende# Seitenrühren/ von den Grabgöttern wieder erbetten. Sihe Ovid. 10. B. der Vmge‰alt. [emendiert aus Vnge‰alt.] 1. Mähr. 1 Jm fall] 'wenn'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1275. – 1-3 Oeager# Sohn] Birken bezieht sich auf den Mythos von Orpheus und Eurydike. Nachdem seine Frau Eurydike infolge eines Schlangenbisses gestorben war, stieg Orpheus, der Sohn des thrakischen Königs Oiagros und der Muse Kalliope, in den Hades hinab und erwirkte durch sein kunstvolles Leierspiel die Freilassung der Verstorbenen. Freilich hielt sich Orpheus nicht an die ihm gestellte Bedingung, sich nach der ihm folgenden Eurydike solange nicht umzusehen, bis sie die Heimat erreicht hätten, was dazu führte, daß Eurydike wieder im Hades verschwand. Ovid: Metamorphosen 10, 1-77. – 18 Enkelsohn] Hier im Sinne von 'Nachkomme'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 486. – 20 ›¡ hermet] 'trauert'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 482f. – 22 entwird] 'vergeht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 654. – 24 Vgl. Mt 13,43 – 25 wöller] 'wohler'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 1025f. – 26 da# neue Engelein] Lk 20,36 – 30 Vgl. Lk 16,25 – 31 hier ~ ‰erben] 1Kor 15,31. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 57, S. 698: "Dann die zeit nimpt tegli¡ ein ‰ü¿ von vnserm Leben hinweg. Vn[d] in dem wir an Jahren zunehmen/ in dem nimpt vnser
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Apparate und Kommentare
Leben ab/ Ja eben diesen Tag/ den wir j”o leben/ mü‹en wir mit dem Todt theilen." Zur Gleichsetzung des Lebens mit permanentem Sterben in der antik-paganen Tradition vgl. zu Text Nr. 2, v. 97f. – 33 Vgl. 2Tim 1,12 – 34 Vgl. Ps 126,5f. und zu Text Nr. 7, v. 184.
Text 10: Grablied. 35r-36r 1 1.] fehlt im Manuskript – 5 und] u. (ebenso 29 (2x), 49) – 6 2.] Nummer ohne Punkt – 15 da#] Kürzel – 15 versarkt] durch Streichung und Überschreibung; ev. aus vers¡arrt – 22 der] Kürzel (ebenso 34) – 34 daß] Kürzel (ebenso 41) – 42 wieder] mit der-Kürzel – 43 herkömmt] herkömt Ǧ (ebenso 44 be‰immt – 45 nimmt – 53 himmel) – 46 Du] D überschrieben – 47 vers¡ieden] mit ver-Kürzel Zum Anlaß für die Niederschrift des vorliegenden Textes vgl. die Einleitung zu Text Nr. 9. Dieses Gedicht wurde 1650 als zweiter Teil des gezählten Beitrages (Nr. V), hier B4v-C2r, gedruckt in folgender Trauerschrift: Leidige# Ableiben Heinri¡#/ H. Johann Wilt‰o¿#/ und F. Katharinen/ seine# Ehes¡a”e#/ gebornen Graaßin/ Her”lieb‰en Söhnlein#. Das Gedicht hat keinen Titel und endet mit der Signatur S. B. P. L. C. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, weist die Druckfassung keine Varianten auf. 4 kurze Blum] Zur metaphorischen Bezeichnung des Menschen als Blume vgl. zu Text Nr. 325, v. 19. – 8 freveleisen] 'Frevelschwert'. Dieses Kompositum nicht bei Grimm: DWb. Zu 'Eisen' vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 365. – 9 meyt] 'mäht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1450. – 9 Zum Tod mit der Sense vgl. zu Text Nr. 6, v. 36. – 14 eingemarkt] 'eingegrenzt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 234. – 15 versarkt] 'in einen Sarg gelegt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 1041. – 27 ‰ra¿#] 'sogleich'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 19, Sp. 611. – 31 Mir gebri¡t] Zum Gebrauch von 'gebrechen' (mangeln) ohne Objekt vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 1853. – 36 Weish 3,1; Offb 14,13 – 50 sonder Qual] Weish 3,1 – 51-53 Vgl. Joh 5,28f. – 55 empfäht] 'empfängt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 420.
Text 11: Auf Mon›eur Johann Frideri¡ Lö[elholz von Colberg Söhnlein# Johann Wilhelm# Ab‰erben. EngelZuru[. 36r/v T2 Mon›eur] Mr. – T2 Johann] Joh. (ebenso T4) – T6 Zuru[] [ überschrieben, ev. aus fen# – 1 Komm] Kom Ǧ (ebenso 4 himmel – 6 Komm – 7 himmel#wein – 11 Komm – 14 himmel – 16 Komm – 21 Komm – 26 Komm – 31 Komm – 34 Himmel) – 6 Brüderlein] mit der-Kürzel – 32 und] u.
Gedichte 11 und 12 (1649)
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Johann Wilhelm Löffelholtz von Colberg, Sohn des Nürnberger Kriegsrates Johann Friedrich Löffelholtz (1612-1670), starb – dies legt das Umfeld nahe, in dem Birkens Gedicht in der Sammelhandschrift steht – 1649 oder 1650. Der Leichenpredigt auf den Vater, gehalten von Adolf Saubert (Deß Starkglaubigen Jakob# Standha]e# Ringen), ist das Todesdatum des Sohnes nicht zu entnehmen. Von diesem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. 1-3 Vgl. Lk 20,36 – 5 Offb 7,14f. – 7f. Offb 21,6 – 9 freüden-Mu‰] 'Freuden-Most'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 2597. – 12 Offb 1,5 – 15 Offb 21,4 – 17f. Mt 13,43 – 19 Vgl. zu Text Nr. 52, v. 88. – 24f. Sir 22,11 – 30 Mt 13,43 – 32f. Vgl. zu Text Nr. 4, v. 8. – 35 Zum an die Welt und alles Irdische gerichteten Gute-Nacht-Wunsch vgl. zu Text Nr. 2, v. 65. – 35 i¡ ~ Ruh] Weish 4,7; Hebr 4,9f.
Text 12: Herrn Magistri Ju‰-Daniel Heering# Gei‰li¡en Seelhirten# Ab‰erben. 37r-38r T2 Herrn] H. – T2 Magistri] M. – 2 und] u. (ebenso 16, 29, 33, 46, 68) – 9 Bä¡e] B überschrieben – 16 der] Kürzel (ebenso 36, 60, 62) – 23 ieder] mit der-Kürzel (ebenso 24 Lieder-a¡ – 40 andern) – 20 TrauerReyen] T überschrieben – 24 da#] Kürzel (ebenso 41, 57) – 37 Redner#mann] Redner#maǦn – 39 wa#] Kürzel – 52 verbli¡en] mit ver-Kürzel – 66 himmel#zier] himel#zier Ǧ Justus Daniel Hering (geb. 1609), 1627 Studium in Jena und 1630 Altdorf, dort 1631 Promotion zum Magister, 1633 Pfarrer in Vorra im Pegnitztal, seit 1641 Diakon an St. Sebald in Nürnberg. Hering starb am 1.5.1649 und wurde am 4.5. auf dem Johannisfriedhof beerdigt (vgl. Schwemmer, 1982, S. 443). DBA I, 494, 7f. 141-144. Morphologie, S. 62. Nürnbergisches Pfarrerbuch, 1965, S. 93. Dieses Gedicht wurde 1649 in Michael Webers Leichenpredigt auf den Verstorbenen (Kur”e vnd einfältige Lei¡-Sermon), E3r-4r gedruckt. Es findet sich hier als gezählter Beitrag (Nr. XXII) unter dem Titel E¡onis¡e# Trawerlied. Hirtengesprä¡#wei# eingeri¡tet und endet mit der Signatur aÙtosced…asma Sigismundi Betulii. Birkens Beitrag ist in der Druckfassung als Schäfergespräch zwischen Tityrus und Mnasyl gestaltet (s.u.). Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: T4 im Druck folgt eine weitere Zeile mit der Zwischenüberschrift: Tityr. (ebenso 17 Mnasyl. – 34 Tityr. – 51 Mnasyl.) – 19 bemo‰en] bema‰en – 25 idem] wieder – 57 Sternenzelt] Sternenfeld – 67 i”und] je”t i‰ 5 Damon] Hirtengestalt in Vergils 'Bucolica'. Hier als Metonymie für den Verstorbenen (ebenso 15, 26, 32). – 12 lehnen] 'leihen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 550. – 18 Nymfen] Vgl. zu Text Nr. 3, v. 2. – 18 Neroninnen] Die Neroninnen, auch Nereiden genannt (Töchter des Meeresgottes Nereus), sind Nymphen, nach Hesiod 50 an der Zahl. Hier sind die Nürnberger Musen gemeint, die in Neronsburg (vgl. Kommentar zu v. 35) weilen. – 19 Pegni”innen] Pegnitz-Musen. – 20 Trauer-Reyen] 'Trauertänze'. Vgl.
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Apparate und Kommentare
Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 642. – 21 Satyrn] In der griechischen Mythologie Waldgeister, die zum Gefolge des Gottes Dionysos gehören. – 21 Faunen] Fauni sind der römischen Mythologie zufolge grobschlächtige, in Ziegen- oder sonstige Tierfelle gekleidete Waldgötter. – 24 E¡o] In der griechischen Mythologie Nymphe des Berges Helikon. – 35 Neron#-Mauren] Die Mauern Nürnbergs. Nürnberg wurde im Anschluß an die legendarische Überlieferung, der zufolge der römische Kaiser Nero die Stadt gegründet haben soll, Neronsburg genannt. Vgl. Zedler. Bd. 24 (1740), Sp. 1594. – 36 tauren] 'betrüben, bekümmern'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 842. – 39f. Vgl. zu Text Nr. 21, v. 67. – 43 Apg 20,28 – 56 Jes 35,10 – 57-59 Mt 13,43 – 57-60 Vgl. zu Text Nr. 20, v. 4f. – 62f. Vgl. Lk 21,25 – 64-66 Phil 3,21 – 68 Offb 21,4
Text 13: Uber die V. Sinnen. 38r 7 Maß] durch Streichung aus Maße – 7 die] oberhalb der Zeile – 7 Freude] zweites e überschrieben, ev. aus en – 8 daß] Kürzel – 8 und] u. Vermutlich hat Birken diesen Text als subscriptio zu einem Kupferstich o.ä. verfaßt. Näheres konnte bislang nicht ermittelt werden. Von diesem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. 5 eingewinnen] 'einnehmen, erobern'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 191. – 5f. Ver‰opf der ohren-Thor ~ die reizende Siren] Der Dichter fordert hier seinen Adressaten auf, es den Begleitern des Odysseus gleichzutun, die sich auf den Rat der Kirke hin die Ohren mit Wachs verstopften, um dem betörenden Gesang der verderblichen Sirenen zu widerstehen, während Odysseus sich an den Mast des Schiffes binden ließ. Homer: Odyssee 12, 47-52. 173-179. – 7 Mit ~ su¡e] Tugendhaftigkeit ist – auch hinsichtlich der Freude – nach Ansicht der aristotelischen Ethik gleichbedeutend mit dem Streben nach
mesÒthj (mediocritas). Vgl. Aristoteles: Ethica Nicomachea 2, 5 (1106b). Zur Präsenz dieses Grundsatzes im 17. Jahrhundert vgl. exemplarisch Justus Georg Schottelius: Ethica (1669), S. 321f. u.ö.
Text 14: Über da# Bildni# Marien Magdalenen. 38r/v 5 allein] nach n gestrichen e – 5 sehen] s überschrieben – 6 Herz] Ɔ Auch dieses Gedicht könnte Birken als subscriptio zu einem Kupferstich o.ä. verfaßt haben. Näheres konnte bislang nicht ermittelt werden. Von diesem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt.
Gedichte 14 und 15 (1649)
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1-3 Schon in der patristischen Exegese wurde Maria Magdalena häufig mit der namenlosen 'Sünderin' identifiziert (vgl. Gregor d. Gr.: Homiliae, lib. 2, homilia 25, FC 28/2, S. 442/444 sowie Büttner, 1983, S. 137), von der in Lk 7,37-50 erzählt wird, sie habe Jesu Füße mit ihren (Buß-)Tränen genetzt, diese geküßt und gesalbt, woraufhin ihr vom Sohn Gottes die Sünden vergeben wurden. Diese Identifikation findet sich auch in mittelalterlichen Exegesen von Lk 7. Vgl. z.B. Odo von Cluny: Sermones quinque, sermo 2, PL 133, Sp. 714B/C. Birkens Gedicht setzt diese Auslegungstradition genauso voraus wie den Umstand, daß Maria Magdalena, die in mittelalterlichen Darstellungen häufig als Gewandfigur erscheint (vgl. van den Wildenberg-de Kroon, 1979, S. 67f. u.ö.), seit dem Anfang des 16. Jahrhunderts in einem neuen Bildtypus "als junge, schöne, oft betörende Frau" zur Abbildung kommt, "deren körperl. Reize v. Haaren u. Tüchern mehr betont als verhüllt werden" (Anstett-Janssen, 1974, S. 520, vgl. Ingenhoff-Danhäuser, 1984, S. 15ff.), und die sich den mannigfachen weltlichen Lustbarkeiten wie der Jagd, dem Ballspiel, Festen und dem Liebesspiel hingibt (vgl. van den Wildenberg-de Kroon, S. 37f. u.ö.). Zwei Beispiele für diesen Bildtypus finden sich in den hier einschlägigen Kupferstichen von Hendrik Goltzius aus den Jahren 1582 bzw. 1585 (Goltzius: The Complete Engravings and Woodcuts, S. 263. 363).
Text 15: Lob de# Unglü¿#. 38v-41r Das Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien gestrichen. T1f. hierzu gestrichene Marginalie rechts: Gehört in da# Gedi¡t | von Eromena. – 2 zuhause] ev. zu hause – 8 du ~ entlehnen,] senkrecht auf dem linken Rand; Plazierungszeichen davor und zwischen Z. 7 und 9 ___ | – 8 Stimm] Stim Ǧ (ebenso 60, 81; ebenso 28 himmel – 44 komm – 60 Stimme – 61 vernimme – 81 Stimmen – 106 thumme# – 119 Himmel# – 124 Himmel-auf – 132 genommen – 133 kommen – 136 ‰immen – 149 Himmel) – 13 der (2x)] Kürzel (ebenso 32, 33, 69, 72, 74, 95, 100, 102 (2. Position), 114, 149) – 13 S¡re¿en] unter k eine Unterlänge gestrichen – 16 und] u. (ebenso 21, 25, 35, 49, 62, 70, 77, 85, 89, 100, 101, 103, 107 (2x), 118, 121, 126, 136, 138 (2x), 154) – 18 Nattern] tte überschrieben – 20 da ~ dur¡gehet] senkrecht auf dem linken Rand; Plazierungszeichen davor und zwischen Zeile 19 und 21 ___ | – 26 iederzeit] ev. ieder zeit – 28 daß] Kürzel (ebenso 84) – 47 i‰] is überschrieben – 47 ja! (1. Position)] Rufzeichen aus Fragezeichen überschrieben – 48 thu] thue – 57 wann] wanǦ – 58 Freuden Ko‰] ev. FreudenKo‰ – 64 da#] Kürzel (ebenso 66, 70, 71, 73, 75, 80, 105 (2x), 120) – 65 s¡merzet] Endungs-e oberhalb von z nachgetragen – 67 Plag erwählet] kein Abstand; Worttrennungsstrich – 69 verla¡et] mit ver-Kürzel – 77 seyn,] Komma aus Punkt überschrieben – 78 ers¡einen.] Punkt aus Komma überschrieben – 82 wiederhallen] mit der-Kürzel (ebenso 83 fodern – 108 gemindert – 109 verhindert – 131 oder – 137 wieder›nn#) – 84 Wa#] Kürzel – 84 kränke‰] kräke‰ – 87 beginnen:] Doppelpunkt aus Komma überschrieben – 89 in] undeutlich; am ehesten als ü. zu
Apparate und Kommentare
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lesen – 90 Die] D überschrieben – 96 wen] n aus m überschrieben – 96 zugläuben] zuglauben – 97 Gedult] t aus d überschrieben – 103 gebiehrt] ie aus ä überschrieben – 106 thun] t überschrieben – 113 wir] ir überschrieben – 113 bö#] # aus ß überschrieben – 125 Seelenhöl] Schluß-l aus ll überschrieben; ev. Seelen höl – 132 wa#] Kürzel (ebenso 154) – 136 über eine] ev. übereine – 139 ansehen] ev. an sehen – 147 den] d undeutlich – 153 Gegenhall] h aus s¡ überschrieben – 154 und] danach ein Wort (sorge (?)) gestrichen Das Gedicht ist in der Druckfassung auf den 20.11.1649 datiert. Vermutlich hat Birken das Widmungsgedicht auf Anregung Harsdörffers hin verfaßt und diesem mit einem Brief, dessen Konzept erhalten ist, zugesandt. Stubenberg antwortete auf Birkens Zusendung erst am 24.12.1650 und fand lobende Worte. Am 21.2.1651 erhielt Birken von Stubenberg ein Geldgeschenk in Höhe von einem Dukaten (vgl. Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 48, Z. 12f. (marginal)). Zu den Details vgl. Morphologie, S. 86f. sowie WuK. Bd. 9, S. 815f. Gedruckt wurde vorliegendes Widmungsgedicht im ersten (1650 publizierten) Teil von Johann Wilhelm von Stubenbergs Übersetzung der EROMENA des italienischen Schriftstellers Giovanni Francesco Biondi, b2r-b4v. Die Strophen sind in der Druckfassung gezählt. In der Druckfassung steht zwischen dem Titel und dem ersten Vers eine kurze Zusammenfassung des Inhalts: Ein von Unglü¿ verfolgter und betrübter S¡äfer kombt in einen ân‰ern Wald/ seinen Klagen Lu[t zugeben. E¡o spri¡t ihm daselb‰e in seinem Unmuth einen Muth ein. Darau[ erholet er ›¡/ und fahet an/ über sein Unglü¿ ›¡ ho¡ zuerfreuen. Dem Gedichttext folgt in der Druckfassung dieser Nachsatz: Nürnberg/ den 20. deß Wintermonat#/ im HeilJahre 1649. Zu Ehren dem Unglü¿seligen dien‰meinend beygetragen von Sigismundo Betulio, Juris Cultore & Poeta. Die in der handschriftlichen Version unterstrichenen Stellen sind im Druck nicht durch Fettdruck hervorgehoben. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, weicht die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version ab: 5 den] dem – 7 vom bittrem] von bittren – 13 der (2. Position)] deß – 14 Plagenhag] Plagerhag – 17 i”t] je”t (ebenso 61) – 18 krie¡t] kriegt – 23 trübni#] Trauren# – 24 mi#fällt] mißfället – 28 himmel] Götter – 30 da] der – 35 nit] ni¡t (ebenso 88) – 42 vor] für (ebenso 128, 153) – 45 E. J¡ dir.] direkt an das Ende von v. 46 angeschlossen – 48 thu] thue – 51 au¡] selb‰ – 53 dar[‰ du] dar[tu – 55 s¡wa¡e] zage – 57 mein‰ du,] mein‰u – 57 wann] wenǦ – 59 E. Ko‰!] fehlt – 65 s¡merzet au¡ kein S¡merz.] s¡mer”t kein s¡we‰er S¡mer”. – 67 erwählet] erwahlet – 70 zuvor ein Grab mir wolte] mir wa# ein Grab hat wollen – 73 Sterbe-bette] Sterbebethe – 74 mi¡] nun – 77 den] denn – 78 dur¡ mi¡ soll] soll dur¡ mi¡ – 79 woselb‰] Daselb‰ – 79 s¡on] son‰ – 81 laß] la‰ – 83 fodern] fordern – 86 Vatter] Mutter – 87 dör[t] Dor[t' – 88 wü‰] wei‰ – 88 ‰andtge›nnte] Standtge›nnten – 89 in] im – 89 wandlen] Wandeln – 91 funkt] fnn¿t – 91 dunklen] dun¿lnn – 96 wen] Wenn – 96 zugläuben] zuglauben – 98 dulten] dulden – 99 glei‹en] gleisen – 106 thumme#] thume# – 109 verhindert] gehindert – 118 Geld] Welt – 120 ausen] au‹en – 120 fählt] fehlt – 123 welt-gedanken] Erdgedan¿en – 124 ãiegt] Steigt
Gedicht 15 (1649)
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– 125 Seelenhöl] Leibe#höl – 132 ihm wei‰] wei‰ ihm – 136 ‰immen] kommen – 137 ‰ri¡] ‰i¡ – 147 den Tod] im Todt – 149 kränkt] krän¿ – 149 labt] lobt 1 Du dü‰re# Thal] Die Klage in der unwirtlichen, gar nächtlichen Einsamkeit mit Anrede an die sympathetisch mitleidend vorgestellte Natur gehört zu den Zentralmotiven petrarkistischer Lyrik. Hier wird das Motivfeld des 'locus terribilis' (s. Garber, 1974, S. 226-298, bes. S. 258-264) als Kontrastinszenierung für die Abhandlung der dominierenden Constantia-Thematik genutzt. Zu deren durchgehender Präsenz in Birkens Lyrik s. Wieland, 2006. – 2 no¡ ~ no¡] 'weder ~ noch'. – 6 Triebesand] 'Schwemmsand'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 22, Sp. 459. – 7 Jhr Fluten ihr, Be‰römt vom bittrem Sehnen!] Die Tränen des Trauernden tragen zum Wasserreichtum des Baches bei: ein in der petrarkistischen Lyrik geläufiges Motiv. – 9 E¡o] In der griechischen Mythologie Nymphe des Berges Helikon (ebenso 29, 31, 33, 36, 38, 45, 47, 52, 55, 56, 57, 59). – 10 angedü[tet] 'angehaucht (afflare)'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 317. – 14 Plagenhag] 'Gehege der Plagen'; Kompositum nicht bei Grimm: DWb. Zu 'Hag' vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 138. – 15-18 Jhr Thiere ~ krie¡t herfür!] Schlange, Eule und Fledermaus als Höhlenbewohner gehören zum Inventar des 'locus terribilis'. Vgl. Garber, 1974, S. 257f. – 17 in die wette] 'um die Wette'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 29, Sp. 677. – 28 A¡ gebt mir zu, ihr himmel, daß i¡ klage] Während in der EROMENA sogar "ihr Götter" steht, hat Birken Jahrzehnte später in der Teuts¡en Rede-bind und Di¡t-Kun‰ den Plural in einen Singular verwandelt: "A¡ laß mir zu/ ô Himmel/ daß i¡ klage". Dadurch erhält der Vers eine mit dem christlichen Weltbild – und mit der Programmatik der Birkenschen Poetik – besser zu vereinbarende Ausrichtung. Der im Frühwerk unproblematische Zugriff auf Motivik und Bildlichkeit der Antike wird von Birken in seinen späteren Lebensjahren, die eine deutlicher religiöse Orientierung aufweisen, sehr viel kritischer gesehen. Vgl. Laufhütte, 1997. – 29-59 Zur Echotechnik vgl. zu Text Nr. 234, v. 12f. – 29 Haage] 'eingehegten Waldstück'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 138. – 42f. wa# vor ein Gei‰ will meinen Gei‰ ers¡re¿en, | in mir Gedult für Ungedult erwe¿en?] Reaktion auf die Antwort des Echos in v. 38, die erstmals vom Klagenden nicht als irritierend oder bedrohlich aufgefaßt wird. Die Passage bereitet den Übergang von der Klage zur Standhaftigkeitsbekundung vor; s. v. 44. – 49 du, wider die ›¡ Lieb und Glü¿ verbunden] Anspielung auf die unglückliche Liebe der Nymphe Echo zu Narziß; vgl. Ovid: Metamorphosen 3, 356-406. – 63 Ein großer Muht ‰eht mitten in dem Fallen] Ein Zentralmotiv zahlreicher Gedichte mit Constantia-Thematik in Birkens Gedichte-Corpus. Zwei Beispiele aus der Sammlung Psalterium Betulianum (PBlO.B.3.3.3): Dapfere Gemüt#-Verfa‹ung, 40v-41v, auch, mit der Überschrift Hirtenlied. in Birkens Autobiographie (Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 28, Z. 1 - S. 29, Z. 24); Labor optimos citat | Unglü¿ fordert die Dapfren au#, 163r/v, auch, ohne Überschrift, im Corpus der Windischgrätz-Gedichte, S. 242f. – 74 ‰erb‰] 'tötest'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 18, Sp. 2430. – 77 rö#li¡t] 'rosenrot'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 1234. – 87 Unfall] Hier in der Bedeutung 'Unglück'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 24, Sp. 524. – 89 unverwandt] '(innerlich) unbewegt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 24, Sp. 2116. – 91 funkt] 'funkelt'. Vgl. Grimm: DWb.
Apparate und Kommentare
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Bd. 4, Sp. 607. – 91 sehrer] Zum Komparativ von 'sehr' vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 162. – 97f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 17, S. 193: "Dann lieber sage mir/ wa# wü‰e man/ wa# Gedult vnnd San[tmut were/ wann man keine Verfolger hette?" Vgl. diesbezüglich auch ebd., Buch 3, cap. 8, S. 61: Deßglei¡en wenn du o[t vnnd viel rede‰ von der Gedult/ i‰ do¡ ni¡te#/ du werde‰ denn ‰ar¿ angefo¡ten/ von allen Creaturen/ son‰ i‰ e# gan” ni¡t#/ vnnd erlange‰ ni¡t da# Wesen der Tugend/ sondern e# fellet alle# wieder ab/ wie e# ein vnnd zugefallen i‰. Darumb were billi¡/ da# du einen sol¡en Mens¡en der di¡ s¡mehet vnd dur¡e¡tet/ einen sonderli¡en Liebedien‰ erzeige‰/ denn diese zwo Edele Tugend/ San[tmuth vnnd Gedult/ mü‹en dur¡ gro‹e bittere/ harte/ wiederwertigkeit er‰ritten werden. – 99 glei‹en] 'glänzen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 7, Sp. 8296. – 105-107 Mt 5,13. Vgl. zur spezifischen Kombination dieser Bibelstelle mit der Thematik der tentatio Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 3, cap. 23, S. 172: "Denn so wenig da# Fleis¡ behalten werden mag ohne Sal” da# e# ni¡t faul werde/ so wenig mö¡te der Mens¡ Gott Wollgefallen/ ohne Leiden vnnd Anfe¡tungen." – 106 thumme#] 'dummes, unbesonnenes'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1510-1512. – 108f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 3, cap. 23, S. 169: "Denn man¡er Mens¡ i‰ in dieser Welt verdorben/ deme ni¡t# ander# gefeilet denn die Anfe¡tung." – 113 imfall] 'obschon'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1275. – 114 lernet ~ Leiden] Vgl. zu Text Nr. 7, v. 398 sowie zu Nr. 190, v. 94. – 118 Mt 19,21 – 118 geãie‹en] 'bedacht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 2144. – 119 Joh 15,19. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 13, S. 120: "Vnd wiewol die Welt sol¡e Leute/ die der Welt abge‰orben seyn/ ha‹et: So liebet ›e do¡ Gott. Denn der Welt Feinds¡a[t i‰ Gotte# Freunds¡a[t/ vnd hinwieder der Welt Freunds¡a[t i‰ Gotte# Feinds¡a[t." – 121-125 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 18, S. 177f.: "Also soll man Gotte# Bilde in deiner Seele sehen/ wie in einem Spiegel/ wo man jhn hinwendet/ da# ›het man darinnen. Wende‰u einen Spiegel vmb gegen den Himmel/ so ›he‰u den Himmel darinnen/ wende‰u jhn gegen die Erde/ so ›he‰u die Erden darinnen:" – 123 entwi¿elt ›¡] 'wickelt sich heraus aus', 'macht sich frei von'. In dieser Bedeutung nicht bei Grimm: DWb. – 124 2Kor 12,2-4 – 129 Mt 11,29f. – 131 Lk 16,25 – 137 Sein' uns¡uld hält den ‰ri¡.] Münzproben-Metapher. Die Geldwechsler und Kaufleute hatten einen Stahlstab, an dem Edelmetall-Münzen 'gestrichen' wurden. Klang und Abrieb ließen den Feinmetallgehalt bzw. die Echtheit der Münze erkennen. Es könnte aber auch eine nautische Metapher vorliegen. Vgl. zu Text Nr. 75, v. 7. – 140 ‰ehen zag] 'verzagt, furchtsam sein'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 22. – 143 ihr ~ Leib] Gen 2,7 – 150 Zum an die Welt und alles Irdische gerichteten Gute-Nacht-Wunsch vgl. zu Text Nr. 2, v. 65. – 154 und sage na¡, wa# i¡ di¡ la‹en hören.] Zu Beginn hatte das Echo nachsprechend die Rolle der Mahnerin gespielt; hinfort soll es die Constantia-Bekundungen des seelisch Gefestigten übermitteln, wie sie der Schlußteil des Gedichtes enthält.
Gedicht 16
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Text 16: Uber etli¡e heilige Weiber. 41r/v T2 heilige] heil. – 1 davor Sancta (2x)] S. (ebenso 10, 13, 16, 19, 22, 25) – 1 davor und] u. (ebenso 12, 13) – 2 Frommkeit] Fromkeit Ǧ (ebenso 12 Himmel#pfort – 22 Lämmlein) – 5 da#] Kürzel (ebenso 21) – 5 der] Kürzel (ebenso 27) Vorliegender Text nimmt durchgehend auf traditionell vorgegebene Bildtypen Bezug, so daß die Vermutung naheliegt, Birken könnte die klar voneinander abgegrenzten Teiltexte als subscriptiones zu Kupferstichen verfaßt haben. Von diesem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. 1-3 Birken nimmt Bezug auf den Bildtyp 'Anna unterweist das Marienkind', der sich im Spätmittelalter, aber auch in nachtridentinischer Zeit v.a. im römisch-katholischen Kontext großer Beliebtheit erfreute und z.B. im Œuvre Peter Paul Rubens' begegnet. Vgl. Lechner, 1973, Sp. 174-176. Der Kupferstich von Schelte a Bolswert (Bodart, 1977, Katalog-Nr. 64), der auf eine Rubens-Vorlage zurückgeht, war zu Birkens Zeit weit verbreitet. Vgl. zur Sache K. Pilz, 1967, sowie G. Nitz, 1988. – 4-6 Im Hintergrund dieser Strophe steht das Maria-lactans-Motiv, das v.a. in der Sakralkunst des Spätmittelalters beliebt war (vgl. Bonani/Bonani, 1995). Zwar hat Martin Luther die sog. Interzessionsbilder, also diejenigen, die die Gottesmutter als Fürsprecherin der Menschen zeigen, abgelehnt. Scharfe Kritik äußerte der Reformator an der Darstellung des heiligen Bernhard von Clairvaux, der Maria anbetet, die Christus ihre Brüste zeigt, um ihn daran zu erinnern, daß sie es gewesen ist, die ihn gestillt hat, damit er, Christus, dem durch sie vertretenen Beter nun gnädig sei. Luther hat diesen Bildtyp mehrfach – und noch in seiner letzten Wittenberger Predigt (WA 51, S. 128, Z. 29-37 (Predigten des Jahres 1546, Nr. 3)) – wegen der seiner Ansicht nach unsachgemäßen Einbeziehung Marias in den Versöhnungsprozeß kritisiert. Zu dieser das Motiv der 'Maria lactans' (Galaktotrophusa-Ikone) variierenden Bildgattung gehört z.B. auch die Darstellung Bernhards, dessen Lippen Maria mit Muttermilch benetzt (vgl. Squarr, 1973, Sp. 377f.). Offensichtlich hat Luther dieses letztere Bild im Blick, wenn er sagt: "Und man hat S. Bernhard au¡ also gemalet, da# er die jungfraw Maria anbetet, wel¡e jrem Son Chri‰o weiset die brü‰e, so er gesogen hat, a¡ wa# haben wir der Marien kü‹e gegeben, aber i¡ mag Marien brü‰e no¡ mil¡ ni¡t, denn ›e hat mi¡ ni¡t erlöset no¡ selig gema¡et" (WA 46, S. 663, Z. 32-36 (Auslegung des ersten und zweiten Kapitels Johannis, 1537-1538)). Gleichwohl hat das Maria-lactans-Motiv, von seinen aus reformatorischer Sicht heiklen Implikationen bereinigt, im lutherischen Bereich fortgelebt, etwa in dem von Lucas Cranach d. Ä. ca. 1530 geschaffenen Ölgemälde (Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum Duisburg). Vgl. auch das Ölgemälde aus dem Jahre 1533 von Hans Baldung Grien (Weber am Bach, 2006, S. 197). Vgl. ferner den Holzschnitt (1520) von Hans Sebald Beham (Geisberg/Strauss. Bd. 1 (1974), S. 171). – 5 der Rebe] Zu 'Rebe' als Masculinum vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 323. – 7-9 Vgl. zu Maria Magdalena zu Text Nr. 14, v. 1-3. – 10-12 Die Heilige Barbara – das Datum ihres Martyriums liegt im dunkeln (während der Christenverfolgung unter Maximinius Daja?) – wurde bereits im 4. Jahrhundert
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verehrt. Zu den Attributen, mit denen sie in ikonographischen Darstellungen häufig begegnet, gehört der Turm bzw. der Kirchturm. Dies rührt her von der Legende, der zufolge Barbara von ihrem heidnischen Vater ihrer Schönheit wegen in einen Turm gesperrt worden ist. Barbara habe, so die Legende, in das auf ihren Wunsch an den Turm angebaute Badehaus (als Symbol der Trinität) ein drittes Fenster brechen und im Innenraum ein Kreuz anbringen lassen. In diesem Raum habe sie, während ihr Vater auf Reisen war, die Taufe empfangen. Vgl. Jacobus de Voragine: Legenda aurea, S. 899f. und L. Petzoldt, 1973. – 10-12 Vgl. Joh 5,39 – 13-15 Die Legende berichtet von der Heiligen Katharina von Alexandrien, sie habe im Traum das Jesuskind gesehen, das ihr einen Verlobungsring an den Finger gesteckt habe. Das Motiv der mystischen Vermählung der Katharina mit Christus begegnet in der Malerei recht häufig. Vgl. Assion, 1974. Die Legenda aurea stellt Katharina, die 307 oder 315 in Alexandria das Martyrium erlitten hat, als Exempel des contemptus mundi vor Augen. Vgl. Jacobus de Voragine: Legenda aurea, S. 793. 796. – 15 Joh 14,6 – 16-18 Die Heilige Margaretha erlitt das Martyrium (305 ?). Der Name leitet sich von margar…thj (= Perle) her, worauf auch Jacobus de Voragine: Legenda aurea, S. 400 zu sprechen kommt: "Margareta dicitur a quadam pretiosa gemma, quae margarita vocatur: quae gemma est candida, parva et virtuosa." Die Perle gehört allerdings nicht zu den üblichen Attributen der Margaretha in bildlichen Darstellungen. Zur Vorliebe Birkens für die Interpretation dieses Namens im Sinne von 'Perle' vgl. zu Text Nr. 283, v. 41-44. – 16f. Die Bezeichnung des Sohnes Gottes als Perle (im Anschluß an Mt 13,46) begegnet im antiken Christentum u.a. bei Clemens von Alexandrien (Paidagogos 2, 63, 5, SC 108, S. 128 sowie 2, 118, 4f., SC 108, S. 224/226), bei Origenes, der Christus "polut…mhtoj margar…thj" nennt (Commentaria in euangelium secundum Matthaeum 10, 8, SC 162, S. 168, Z. 14), und Gregor von Nazianz (Oratio 39, 16, SC 358, S. 186, Z. 16). Im Hinblick auf das barocke Luthertum vgl. z.B. Philipp Nicolai (1599), Wackernagel. Bd. 5, S. 258, Nr. 394, Str. 2: Ey mein Perle, du werthe Kron, wahr Gotte# vnd Marien Sohn, ein ho¡geborner König: Mein Her” heißt di¡ ein lilium, dein sü‹e# Evangelium i‰ lauter Mil¡ vnd Honig: Ey mein Blümlein, Ho›anna, himmlis¡ Manna da# wir e‹en, deiner kan i¡ ni¡t verge‹en. Zu Christus als Perle in der geistlichen Emblematik des 17. Jahrhunderts vgl. auf römischkatholischer Seite z.B. das eine leicht geöffnete Muschel mit einer Perle zeigende Sinnbild in der
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Emblemsammlung des Jesuiten Heinrich Engelgrave: LUX EUANGELICA (1659), S. 431. Vgl. zur Sache Ohly, 2002, sowie Chr. Meier, 1977, S. 94-96 und Usener, 1907. – 19-21 Seit dem frühen 15. Jahrhundert gilt die Hl. Caecilia, die ca. 230 das Martyrium erlitten hat, als Patronin der geistlichen Musik, weswegen sie in bildlichen Darstellungen (so etwa bei Raffael) häufig als der himmlischen Musik lauschend und/oder mit einer kleinen Portativorgel in den Händen (bzw. Orgel oder ein anderes Musikinstrument spielend) dargestellt wird. Vgl. Werner, 1973 sowie Hammerstein, 1993 und ferner Dömling, 1997. – 19-21 Vgl. Ps 119,50 – 22-24 Die Heilige Agnes von Rom – das Datum ihres Martyriums liegt im dunkeln – wird seit dem 4. Jahrhundert verehrt und seit dem 6. Jahrhundert in bildlichen Darstellungen mit dem Lamm (agnus) gezeigt. Vgl. Zimmermanns, 1973. – 22 Joh 1,29.36 – 23f. 1Joh 1,7. Zur Bezeichnung des Blutes Christi als 'rote Flut' vgl. die siebte Strophe von Luthers Tauflied, Wackernagel. Bd. 3, S. 26, Nr. 43: Da# Aug allein da# wa‹er ›ht, wie Mens¡en Wa‹er gie‹en: Der Glaub im Gei‰ die kra[t ver‰eht de# Blute# Jhesu Chri‰i, Vnd i‰ f+r im ein rote Flut von Chri‰u# Blut geferbet, die allen S¡aden heilen thut von Adam her geerbet, au¡ von vn# selb# begangen. Im Taufbüchlein nennt Luther die Taufe eine "heilsame Sintãut" (Bekenntnisschriften, S. 539, Z. 19). – 24 was¡ mi¡ ab] Vgl. 1Kor 6,11 – 25-27 Von der Heiligen Helena (ca. 255-330), der Mutter Konstantins d. Gr., berichtet die Legende (vgl. Jacobus de Voragine: Legenda aurea, S. 303-311), sie habe in Jerusalem das Heilige Kreuz wiederaufgefunden, woraufhin Konstantin die dortige Grabeskirche (und andere Kirchen) habe bauen lassen. In bildlichen Darstellungen erscheint Helena daher häufig mit dem Kreuz. Vgl. Werner, 1974 (2).
Text 17: Der himmlis¡e Blum und Kräuter-Garten. 41v-43r Das Gedicht ist ganz mit senkrechten bzw. diagonalen Linien gestrichen. Sämtliche, den Versen vorangestellte, abgekürzte Namensbezeichnungen, die die Rollenverteilung innerhalb eines Schäfergesprächs indizieren (s.u.), sind in der Handschrift getilgt. T1 marginal links: J‰ in H. Dilherrn# EhrenGedä¡tni#. – T2 himmlis¡e] himlis¡e Ǧ (ebenso 11 Himmelblümlein – 34 himmel – 40 Nimm – 45 Himmel-
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slü‹el – 45 Himmel – 46 himmel – 59 Himmel#¡ören) – T3 und] u. (ebenso 10, 35, 44, 52, 56) – 1 Paradei#] # überschrieben – 1 spa”iren] s überschrieben – 2 der] Kürzel (ebenso 8, 13, 16, 28, 36, 45, 60) – 10 blühe] b überschrieben – 15 Dreyfaltigkeitblume] Dreyfaltigkeitb: – 16 arten] a überschrieben – 18 nennt] neǦnt – 18 da#] Kürzel (ebenso 23, 40, 53) – 20 hat] a überschrieben – 29 Leben] erstes e überschrieben – 35 Herr] H und etc.-Kürzel – 42 Grabe] e oberhalb der Zeile – 44 Gott#] # überschrieben – 44 s¡adet] s überschrieben – 55 länger] mit er-Kürzel (ebenso 55 Lieber) – 57 Gut] G überschrieben Dieses Gedicht wurde 1679 im zweiten Teil von Birkens PEGNESJS, S. 149-153 gedruckt. Der Text ist hier Bestandteil der Rubrik mit dem Titel Dilherris¡e# EhrenGedä¡tni#: aufge‰ellet dur¡ Floridan. und steht unter der Überschrift Der himlis¡e Blum- und Kräuter-Garten. Das Gedicht bildet den lyrischen Anteil eines umfassenderen Schäfer-Gesprächs, das auch prosaische Passagen aufweist. Die an diesem Gespräch beteiligten Pegnitz-Schäfer sind Fernando (F.), Myrtillus (M.), Floridan (Fl.) und Rosidan (R.). Der besseren Übersichtlichkeit halber sei im folgenden der gesamte Text der Druckversion wiedergegeben: Fl. Zeitlose. M. J¡ Zeitlo#/ i¡ war vor der Zeit. F. JEsu! löß un# von der Zeit/ s¡enk die seelig' Ewigkeit. R. Dreifaltigkeit Bl. Fl. Ein Blümlein der Dreifaltigkeit. M. Der Dreifaltigkeit ihr Garten seh un# Blumen dir na¡arten. F. Klee. R. Der Gottheit Klee nennt mi¡ sein Blat. Fl. Laß un# glü¿li¡ na¡ dem Weh/ seyn da# vierte Blat am Klee. M. Stabwurz. F. Der auf ein Stab gewurzelt hat. R. Laß du Stab/ un# zu erhöhen/ un# auf dir gewurzelt ‰ehen. Fl. Chri‰wurz. M. J¡ Chri‰u#/ Je‹e Wurzel-zweig/ F. Solten deine Chri‰en wir/ JEsu/ wurzeln ni¡t in dir?
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R. Fleis¡blum. Fl. De# Fleis¡e# Blum/ ward Mens¡en glei¡. M. Au¡ dein Fleis¡/ daß unsre Blume/ ma¡t un# dir zum Eigentume. F. Lilie. R. Die Lilje von Marienthal: Fl. Laß un# in den Herzen rein unbeãe¿te Liljen seyn. M. Tausends¡ön. F. Die tausends¡ön‰e von der Zahl. R. Tausends¡ön ma¡ unsre Seelen: Di¡ mit ihnen zu vermählen. Fl. Wermut. M. Da# Leben mu‰ voll Wermut seyn. F. Kommt diß Leben s¡on/ wie dir/ un# ganz wermutbitter für: R. Engelsüß. Fl. Mir/ son‰ der Engel süßem Wein. M. Dort/ in jenem wir‰ du weiden un# mit Engelsüßen Freuden. Fl. Rose. R. Mi¡ Rose ‰a¡ die Dornenwelt. Fl. Wer ›¡ hier in Dornen ‰i¡t/ dort im Himmel Rosen bri¡t. M. Creu”blum. F. Da# Creu” ward no¡ mein Blumen-Feld. R. HErr! hab Dank für Creu” und Leiden: die Blum trägt un# Frü¡t der Freuden. Fl. S¡arla¡. M. De# Blute# S¡arla¡ qwall von mir. F. HErr! e# ãie‰ dein S¡arla¡-Blut Meiner rohten S¡uld zu gut.
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R. Jsop. Fl. Nim Jsop/ Seel/ ‰rei¡# an die Thür. M. Tunk den Jsop deiner Gnaden in da# Blut/ un# abzubaden. F. Steinbre¡. R. Den Stein bra¡ i¡ vom Grabe mein. Fl. Tode#-Tod! bri¡ einmal ab au¡ den Stein von meinem Grab. M. Gotte#gnad. F. Daß GOtt# Gnad dir mö¡t o[en seyn: R. Mittler/ du ha‰ GOtt begnadet: Tod und Höll un# ni¡t mehr s¡adet. Fl. Himmels¡lü‹el. M. Den Himmel i¡ dir s¡loße auf. F. Nun der Himmel o[en i‰: JEsu! du der S¡lüßel bi‰. R. Wegwei#. Fl. Den Weg i¡ wei#/ folg mir im Lauf. M. Laß un#/ den du un# wolt‰ weisen/ auf den Wege dir na¡reisen. F. Vergiß mein ni¡t. R. Vergiß mein ni¡t/ halt mi¡ fortan. Fl. JEsu! dir bin i¡ verpfli¡t: Laß mi¡ dein verge‹en ni¡t. M. Herzgespan. F. Für deinen Freund und Herzgespan. R. Ma¡ in mir dir eine Stelle du mein treuer HerzGeselle. Fl. Augentro‰. M. Dein Augentro‰ laß mi¡ allein/ F. Laß mi¡/ da# mi¡ trö‰ allein/ ‰ät# in deinen Augen seyn.
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R. Je länger/ ie lieber. Fl. Je länger dir ie lieber seyn. M. Laß mi¡ dir/ in meinem Leben/ liebend mehr und mehr ankleben. F[.] Wolgemut. R. Sei wolgemut/ trau fe‰ auf mi¡. Fl. Di¡ be›”en/ hö¡‰e# Gut/ da# vergnügt/ ma¡t wolgemut. Fl. Ehrenprei#. F. Dein Ehrenprei# der wartt auf di¡. R. Bi# di¡/ mit den Himmel#Chören/ unser Prei# wird ewig ehren. 1-12 Wil‰ ~ ewigli¡] Diese Verse stehen in der Druckfassung am Ende des Gedichtes, eingeleitet mit folgender Wendung: Na¡ endung dieser Gesprä¡-anda¡t/ thäte Floridan no¡ diese Zeilen hinzu: 2 der Gärtner hier] Joh 20,14-16 – 4 dictam] Eine Pflanze, u.a. auch Diptam, Escherwurz oder Eberwurz genannt, von der in der frühneuzeitlichen Pharmazie vielfältig Gebrauch gemacht wurde, u.a. wegen ihrer antitoxischen Wirkung – nicht zuletzt "wider die Pe‰ilen”" (Leonhart Fuchs: NEw Kreüterbu¡ (1543), cap. 339, AA4r). – 8 mit dir den garau# spielen] 'dir den Garaus machen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 1331. – 10-12 Mt 25,14-30 – 18 Gottheit-Klee] Zum Kleeblatt (trifolium) als Sinnbild der Trinität vgl. zu Text Nr. 281, T3. – 20 un# ~ ‰ehen] Eph 3,17 – 22 J¡ ~ wurzel-zweig] Jes 11,10; Röm 15,12 – 22 Jesu ~ dir] Eph 3,17 – 26 unbeãe¿te Liljen seyn] Vgl. Sir 39,18 – 27f. Tausends¡ön ma¡ ~ zuvermählen] Vgl. Offb 21,2. Zur geistlichen Deutung des Tausendschön vgl. Rosbach: Paradeißgärtlein (1587), S. 16, der von dem durch Christus vermittelten Schönwerden freilich als einem solchen spricht, das der ganzen Kirche zuteil wird: DJß s¡ön Gewe¡ß vnd Garten Zier/ Die Chri‰li¡ Kir¡e bildet für/ Denn diese s¡ön gezieret i‰ Mit einer Blum/ hei‰ Jesu# Chri‰ […]. – 29f. Vgl. Thren 3,15. Zum Wermut als Sinnbild der Bitterkeit des irdischen Lebens vgl. Rosbach: Paradeißgärtlein (1587), S. 47: DEr Nam diß Kräutlein# gibt Vrsa¡/ Zu erlernen wo viel Vngema¡/ Da# wehrt dem muth/ vnd bringt Vnlu‰ Jm Her”en groß vnd zarten Bru‰/
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Wermut bedeut deß Creu”e# Kra[t/ Da# an Chri‰o vnd sein Dienern ha[t/ Da# Creu” vnd Trübsal bitterer i‰/ Denn Wermut/ Gall/ zu jeder Fri‰ […]. Vgl. auch Heinrich Müller: Himmlis¡er Liebe#-Kuß (1723), S. 814f.: "Ja denen/ die de# HErrn Freundli¡keit nur ein wenig gesehen und ges¡me¿et haben/ i‰ die gan”e Welt viel bitterer/ al# keine Galle no¡ Wermuth seyn kan. Dann wo diese Sü‹igkeit re¡t ges¡me¿et i‰/ da zeu¡t ›e den Mens¡en derma‹en na¡ ›¡/ daß ihm da# Mar¿ in Beinen/ und da# Blut in den Adern darüber mag verzehret werden." – 31f. Vgl. zu Text Nr. 283, v. 31. – 31f. Dort ~ Freüden] Vgl. Ez 34,13-15 – 33f. Mi¡ Rose, ‰a¡ die Dornenwelt] Vgl. zu Text Nr. 237, v. 58f. – 33f. Wer ~ bri¡t] Vgl. Apg 14,22 – 36 die ~ Freüden] Vgl. Ps 126,5 – 38 rohten S¡uld] Vgl. Jes 1,18 – 39f. Ex 12,22; vgl. Ps 51,9. Zur geistlich-tauftheologischen Interpretation des Ysop vgl. Rosbach: Paradeißgärtlein (1587), S. 55f.: Do¡ weil Hysop gebrau¡et war Von der Leuitis¡en Prie‰er S¡ar/ So sollen wir betra¡ten fein/ Wie wir für Gott au¡ Vnrein seyn/ Voll Sünd vnd Vngere¡tigkeit/ Von nöten thue die Reinigkeit/ Darumb zur Buß vn# s¡i¿en wol/ Besprengen la‹en jeder sol Si¡ mit dem Wa‹er der heylgen Tau[/ Damit er werd genommen au[ Zu einem Kind der Seligkeit/ Au¡ ma¡ er ›¡ darna¡ Bereit/ Daß er besprengt werd mit dem Blut Deß HERREN Chri‰/ da# allein gnug thut Für vnsere Sünde allzumal […]. – 40 Nimm ~ ‰rei¡# an die Thür] Ex 12,7.22 – 41 Tode#tod] Hos 13,14. Vgl. auch Luther, WA 23, S. 714, Z. 30-36 (Ein tröstlicher Sermon von der Frucht und Kraft der Himmelfahrt, 1527): "Da# alle# ri¡t der tod Chri‰i au#, wel¡er unsern tod uberwunden und gefangen hat. Da# hei‹t denn, wie die S¡ri[t davon redet, den tod mit Tod uberwinden und gi[t mit Gi[t vertreiben. Von diesem wunderli¡en Sieg und uberwindung eine# Tode# wider den andern sagt Hosea# der Prophet Cap. xiij. in der person Chri‰i also 'Tod, J¡ wil dir ein tod sein'." Vgl. Gerhard: Loci theologici 8, S. 384b: "Christus mortis victor ac vitae reparator sit mors nostrae mortis […]." Dieser Gedanke ist auch im Mittelalter präsent, etwa bei Bernhard von Clairvaux: Sermo 2 in nativitate, Opera 4, S. 256, Z. 2f.: "Morte illa mors mortua est, et regenerati sumus in spem vitae per
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resurrectionem Iesu Christi ex mortuis." Vgl. hierzu z.B. den Kupferstich von Hendrik Goltzius (The Complete Engravings and Woodcuts, S. 77) zur Auferstehung Christi, der am unteren Bildrand ein Medaillon darbietet, das einen Totenkopf abbildet, der sich anschickt, einen anderen Totenkopf zu verschlingen (Motto: "Mors mortis. Ose. 13."). – 43 Begnadet] 'gnädig gemacht'. Nicht bei Grimm: DWb. – 43f. In der Beschreibung der "Gei‰li¡e[n] Wir¿ung" der Pflanze mit dem Namen "Gott#gnad" ist bei Rosbach: Paradeißgärtlein (1587), S. 90 u.a. von der durch Christi Leiden und Tod erworbenen Gnade die Rede, die von Sünde und Tod erlöst: "Von aller Sünd vnd ewigem Todt/ | Er hil[t vn# frey auß aller Noht […]." – 44 Tod ~ s¡adet] Vgl. 1Kor 15,55 – 45f. Rosbach: Paradeißgärtlein (1587), S. 75 sieht in Christi Wort, das im Predigtamt gehandhabt wird, den geistlichen Himmelsschlüssel: BEy diesem Kräutlein soll man ›¡ Gar fein erjnnern ãei‹igli¡ Der Himmel S¡lü‹el/ so zur Handt Gebrau¡t werden im Predigampt/ Kein materli¡e S¡lü‹el ›ndt/ Wie man ›e bey den S¡lo‹ern ândt/ E# i‰ da# krä[tig Göttli¡ Wort/ Vnd Gwalt/ den Chri‰u# geben hat […]. – 49f. Zu Christus als dem geistlichen Vergißmeinnicht vgl. Rosbach: Paradeißgärtlein (1587), S. 112: DJß Kräutlein# Nam holdselig i‰/ Erjnnert vn# zu aller fri‰/ Daß jeder eingden¿ soll seyn/ Vnd bilden in da# Her”e fein Den HERREN Chri‰ vnd sein Verdien‰/ Wie du sol¡# in seim Worte ând‰/ Vergiß mein ni¡t/ O Jsrael/ Denn i¡ vertilge deine Fähl […]. – 51 Herzgespan] 'Pflanze, die als Heilmittel gegen die gleichnamige Krankheit verabreicht wurde'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 1246. – 52 herzgespan] "herzlich geliebter genosse". Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 1246. – 52 Du ~ herzgeselle] Vgl. Eph 3,17 – 53f. Nach Rosbach: Paradeißgärtlein (1587), S. 130 ist Christus "der Augen Tro‰", dessen "Wort" des "Her”en# Aügelein" "ö[net". – 55f. Vgl. Rosbach: Paradeißgärtlein (1587), S. 126: Ni¡t# au[ der Welt dir lieber sey/ Denn Gott vnd sein Wort/ dem ‰ehe bey/ Je länger/ je lieber halt e# s¡on/ Ni¡t laß dir# auß dem Her”en gohn […].
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– 56 Vgl. Ps 63,9. Zum Kleben an Gott, Gottes Wort bzw. Christus vgl. Luther, WA 17/II, S. 404, Z. 1316 (Festpostille, 1527, Mariae Verkündigung, Lk 1,26-38): "[…] drauß wir denn lernen, wie ein re¡ter, ri¡tiger glaub genaturt i‰, und wa# sein art sey, da# er an keinem eu‹erli¡en dinge, an kainem wer¿e, wie er genant i‰, sondern allein an Gotte# wort klebet und hanget." Vgl. weiter WA 21, S. 112, Z. 24 (Roths Winterpostille, 1528, Reminiscere, Mt 15,21-28) sowie WA 33, S. 80, Z. 18-20 (Wochenpredigten über Joh 6-8, 1530-1532). Vgl. auch Johann Lindemann (?) (1598), Fischer-Tümpel. Bd. 1, S. 32, Nr. 44, Str. 1: Jn dir i‰ freude Jn allem leide, O du sü‹er Jesu Chri‰! Dur¡ di¡ wir haben Himlis¡e gaben, Der du warer Heilandt bi‰; Hil[e‰ von s¡anden, Rette‰ von banden; Wer dir vertrawet, Hat wol gebawet, Wird ewig bleiben, Alleluia. Zu deiner güte Steht vnser gemüthe, An dir wir kleben Jm Todt vnd Leben, Ni¡t# kan vn# s¡eiden, Alleluia. – 57f. Rosbach: Paradeißgärtlein (1587), S. 160: Trö‰ ›¡ [scil. ein Christ] au¡ mit HERR Jesu Chri‰/ Der vnser Heyland worden i‰/ Wider# Teu[el# Li‰ vnd S¡re¿en groß/ Spri¡t dieser i‰#/ der vn# erlo‰/ Mit bahrer Mün” bezahlt für mi¡/ Der kan außhalten jre Sti¡/ Vnd vnterdru¿en alle Feindt/ So mir zugegen zuwider seindt/
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Kein Fug no¡ Re¡t han ›e zu mir/ Drumb Wolgemut bin für vnd für. – 59f. Vgl. die naturallegorische Deutung des 'Ehrenpreis' bei Rosbach: Paradeißgärtlein (1587), S. 103f.: Wenn wir ›¡ nun jm frey ergeben/ Vnd seine# Gehorsam# allzeit leben/ Erkennen jhn für vnsern HERRN/ Vnd folgen seiner Lehre gern/ So wirdt er vn# au¡ bringen fein/ Da alle heylige Engel seyn/ Zur Ehr vnd Preiß beyd hie vnd dort/ Wie er zusagt in seinem Wort.
Text 18: Auf Frauen Marien, Gebornen Führerin. Mon›eur Wolfgang Jacob Pömer# Ehelieb‰in, ab‰erben. 43r/v T2 Frauen] Fr und etc.-Kürzel mit Punkt – T3 Mon›eur] M. – T4 ab‰erben] ab‰erbǦe – 1 länger] mit erKürzel – 2 und] u. (ebenso 6) – 5 wander‰] mit der-Kürzel – 5 hin] h überschrieben – 6 Himmel-an] HimelǦ an Dieses Gedicht, das Birken im Auftrage Johann Christoph Pömers von Diepoltsdorf (1633-1657), des Schwagers der Verstorbenen, abgefaßt hat, wurde als gezählter Beitrag (Nr. VI) ohne eigenen Titel gedruckt in folgender Trauerschrift: Chri‰li¡e# Leben und selige# Sterben der Edlen (1650), C4v. Das Gedicht endet mit der Signatur Sol¡e# s¡rieb seiner seligver‰orbenen Frau S¡wägerin zu Chri‰li¡em Ehrengedä¡tniß Johann Chri‰oph Pömer. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, weist die Druckfassung keine Varianten auf. T1-3 Maria Pömer von Diepoltsdorf, geb. Fürer von Haimendorf (geb. 1611), Nürnberger Patrizierin, Tochter des Nürnberger Ratsherrn und Reichsschultheissen Christoph Fürer (1578-1653), starb am 6.11.1649. Im Jahre 1642 hatte sie Wolf Jakob Pömer d. J. (1615-1670) geheiratet, der Landpfleger, Bürgermeister und Stadtricher in Nürnberg war. Morphologie, S. 84-86.
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Text 19: Auf ihren gedenkspru¡: Herr führ mi¡ na¡ dem willen dein laß mi¡ ni¡t selb‰ mein Führerinn seyn. 43v/44r Das Gedicht ist mit Ausnahme der Überschrift ganz mit diagonalen Linien gestrichen. T4 Führerinn] FühreriǦn – 2f. marginal links: J‰ im Noris¡en Parnaß. – 6 und] u. (ebenso 8, 10, 20, 26) – 7 der] Kürzel (ebenso 13, 34, 39 (2x)) – 9 führet] e aus t überschrieben – 12 weder] mit der-Kürzel (ebenso 22 sonder – 29 wunderli¡) – 14 da#] Kürzel (ebenso 18, 19) – 19 himmel] himel Ǧ (ebenso 20 himmel – 36 himmel) – 39 führte] e oberhalb der Zeile Vorliegendes Gedicht verfaßte Birken zum selben Todesfall wie Text Nr. 18. Es findet sich (ohne die letzte Strophe und ohne Hinweis auf den Anlaß) auch im Psalterium Betulianum, Text Nr. 20. Das Gedicht hat hier die Überschrift De# Leben# Führer und verführete. Das Gedicht wurde erstmals in der Trauerschrift Chri‰li¡e# Leben und selige# Sterben der Edlen (1650), C3v-4v als gezählter Beitrag (Nr. V) gedruckt. Es steht unter dem Titel: Duc me, nec sine me, sine Te, Deus optime, duci: nam Duce me pereo; Te Duce salvus ero. (Die selig Ver‰orbene hat in ihrem Leben diese# s¡önen Sprü¡lein# ›¡ bey ihrem Stammnamen erinnert; und damit ›e ›¡ de‹en allezeit erinnerte/ hat ›e mit eigner Hand diese zween Gedenkreimen HERR/ führe mi¡ na¡ dem Worte dein/ laß mi¡ ni¡t selb‰ meine Fürerinn seyn; vornen in ihr gewönli¡e# Gebet- und Handbü¡lein ges¡rieben. Vber wel¡en Chri‰li¡en Gedanken der Verfa‹er diese Gedanken führet;) Zu ›ngen na¡ der Weise: Sey wolgemut/ laß Trauren seyn/ etc. Marginal die Angabe der Herkunft der Lehnmelodie: Hau#mu›k IV. Th. XIX. L. Das Gedicht endet mit der Signatur Au# Ehrenpfli¡t eilig‰ hinzugethan von Sigi#mund Betulien. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 15 be‰ri¿t] berükkt – 16 berü¿t] be‰rikkt – 32 Freud-Ernd er‰li¡] Freudenernd hier – 35 dir hab] begab Das Gedicht wurde im Jahre 1677 leicht verändert und um eine Strophe gekürzt im Noris¡e[n] Parnaß (hier S. 15f.) anläßlich der Beerdigung Georg Sigmund Fürers von Haimendorf (1612-1677) abgedruckt. Vgl. zu Text Nr. 305, v. 33-36. 1 2Joh 7 – 2 Vgl. zu Text Nr. 33, v. 7. – 3f. Vgl. im Blick auf Satan Offb 12,9 – 11 2Tim 2,26 – 13f. Vgl. Röm 7,5 – 15 be‰ri¿t] 'gefangen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1685. – 16 Berü¿t] 'in die Falle gelockt, überlistet'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1529. – 18 Vgl. Ps 119,105; 2Petr 1,19 – 18f. Vgl. bezüglich dieser, ihrem Ursprung nach Lutherschen Sichtweise, der zufolge sämtliche tentationes nicht zuvörderst durch Demutsübungen, sondern im Rekurs auf das Wort, mithin auf Christus (Joh 1,1) zu überwinden sind, J.A. Steiger, 2003, S. 56f. – 21 i¡ verführe mi¡] Vgl. 1Joh 1,8 – 22 sonder] 'ohne'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1574. – 21-24 Joh 6,68f. – 22 Vgl. Jes 53,6 – 25f. Joh 21,18 – 28 Höllen‰eg] Vgl. Mt 7,13 – 29 Röm 11,33 – 32 Ps 126,5 – 33 Ps 23,1-3 – 34-36 Vgl. hierzu zu Text Nr. 21, v. 49f. – 38 Zum an die Welt und alles Irdische gerichteten Gute-Nacht-Wunsch vgl. zu Text Nr. 2, v. 65.
Gedichte 20 (1649) und 21 (1649)
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Text 20: Uber Frauen Anna Kobin Ab‰erben. Sonnet. 44v T2 Frauen] Fr und etc.-Kürzel mit Punkt – 2 und] u. – 2 wann] waǦn – 3 der] Kürzel (ebenso 4, 8, 11 (2x)) – 7 andren] anderren (mit der-Kürzel) – 8 daß] Kürzel – 9 ander'] mit der-Kürzel – 13 überliese] mit erKürzel – 14 Frau] Fr und etc.-Kürzel mit Punkt Anna Kob war verheiratet mit Stephan Kob (gest. 1638), der Ratsmitglied in Hiltberthausen war, und starb am 8.11.1649 im Alter von 80 Jahren. Vgl. Morphologie, S. 78f. Dieses Gedicht wurde 1649 gedruckt in der zu diesem Anlaß publizierten Sammlung von Trauergedichten mit dem Titel PARENTALIA Beato funeri Viduae, A4v. Birkens Gedicht findet sich hier als ungezählter 20. Beitrag ohne Überschrift und endet mit der Signatur Sigismundus Betulius. Iur. C. & P. C. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 3 hier geben] hingeben – 4 nur] hier – 6 den Leib al# einen] die käld ver‰ekkten – 7 Nur vor dem andren] Der tod/ der andre – 7 nur] dem 1 wir ~ Tag'] 1Kor 15,31. Zur Gleichsetzung des Lebens mit permanentem Sterben in der antikpaganen Tradition vgl. zu Text Nr. 2, v. 97f. – 2 Vgl. zu Text Nr. 4, v. 31-33. – 3 Joh 5,28f. – 4 den ~ mag] Mt 10,28 – 4f. Birken hat hier den ersten Tod – den leiblichen Tod – im Blick, der mit Pred 12,7 die Auflösung der Verbindung von unsterblicher Seele und verweslichem Leib bewirkt. Vgl. Gerhard: Loci theologici 8, S. 10b/11a: "Prima, ait [scil. Sedulius], mors est separatio animae a corpore […]." – 7 andren Tod] Offb 9,6; 20,14. Der zweite Tod meint die mors aeterna, die darin besteht, daß der auferstandene Leib und die gottverlassene Seele wieder zusammenkommen und ewig weder leben noch sterben können. Vgl. hierzu Gerhard: Loci theologici 8, S. 12a: "Mors aeterna damnatorum est finalis et plenaria divini consortii amissio, et ex ea consequens horribilis animae et corporis cruciatus ad nunquam finienda miseria in inferno damnatis metuenda, quae vocatur a Johanne mors secunda, Apoc. 2, v. 11. et cap. 20, v. 14." – 9 ‰erbet] 'tötet'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 18, Sp. 2430. – 10 Vgl. Ps 55,5 – 10 über herbet] 'herb überzogen'. Nicht bei Grimm: DWb. Zu 'herben' vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 1060. – 11 Seim] 'Honig bzw. dickflüssiger Saft'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 226. – 11 Vgl. Offb 2,11 – 12 Vgl. Lk 13,30
Text 21: Uber Herrn Magistri Hieronymi Geillinger# Gei‰li¡en Seelhirten# ab‰erben. 44v-46r T2 Herrn] H. – T2 Magistri] M. – T3 Gei‰li¡en] Gei‰l. – T3 Seelhirten#] hir überschrieben – 1 Himmelzelt] Himelzelt Ǧ (ebenso 13 himmel-an – 16 kommt – 20 himmel-‰eg – 22 Frommkeit – 24 nimmt – 28 himmeltheil – 28 himmel-zu – 58 Kammern – 70 nimmer) – 2 der (2x)] Kürzel – 4 der] Kürzel (ebenso 6, 7, 10, 11, 23, 35, 36, 37, 39, 53, 59, 63, 70) – 12 und] u. (ebenso 22, 42, 44, 71) – 17 ander] mit der-Kürzel –
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21 wohl] hl überschrieben – 27 da#] Kürzel (ebenso 28, 52, 69) – 29 Zieher] mit er-Kürzel – 34 LehrJahr] a oberhalb der Zeile – 57 s¡la[en] s überschrieben – 64 langer] mit er-Kürzel – 71 verpfändt] mit ver-Kürzel – A1 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal rechts neben v. 65 – A1 Epitaphium] Epitaph. Hieronymus Geilinger aus Nürnberg (geb. 1617), 1629 Studium in Altdorf, 1638 Promotion zum Magister ebd., 1641 Studium in Jena, 1644 Pfarrer in Beerbach und Neuhof, verstarb am 21.11.1649 in Nürnberg und wurde am 24.11. in Beerbach beigesetzt. Die Leichenpredigt hielt der Eschenauer Pfarrer David Degeler (Aller Chri‰en grö‰e Frewd und Ergözligkeit/ ex Psal. LXXXIV. 2, 3.). Nürnbergisches Pfarrerbuch, 1965, S. 73. Von diesem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. Das Gedicht findet sich leicht abweichend und ohne die letzten beiden Strophen auch im Psalterium Betulianum, Text Nr. 21, hier unter der Überschrift Sü‹e Tode#-Nahmen. 1 Fleu¡] 'flieh'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1772. – 2 Phil 3,13f.; Kol 3,2 – 5f. 1Kor 15,31. Zur Gleichsetzung des Lebens mit permanentem Sterben in der antik-paganen Tradition vgl. zu Text Nr. 2, v. 97f. – 8 Leben# Thür] Joh 10,9. Vgl. zu Text Nr. 4, v. 31-33. – 9f. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 10, S. 149: "Dann wie wir natürli¡ vnd Leibli¡ ‰erben mü‹en: Also mü‹en wir au¡ Gei‰li¡ tägli¡ ‰erben/ au[ daß wir einmal wol ‰erben lernen. Dann wa# man ‰et# vbet/ daß kan man am be‰en." – 9-12 Vgl. zu Text Nr. 28, v. 7f. – 14-16 Mt 7,14 – 17f. Zum Motiv des sanften Todes vgl. Gerhard: Enchiridion consolatorium (1611), S. 83, Z. 4-6: "Sanè in se ac per se mors peccati est stipendium atque vindex irati Dei flagellum, sed credentibus in Christum mutatur in somnum suavissimum." – 20 Thür zum himmel-‰eg] Vgl. zu Text Nr. 4, v. 31-33. – 21f. Es gehört zu den Grundüberzeugungen der lutherisch-barocken ars moriendi, daß diese nicht erst kurz vor dem Tod, sondern im gesamten Leben im Sinne einer ars vivendi einzuüben sei. Martin Moller: Sterbe-Kun‰, B1v stellt klar, "daß alle#/ wa# ein Chri‰en-Mens¡ au# Gotte# Wort ‰udieren/ behalten und thun soll/ ‰ehet in dem/ daß er lerne 1. Chri‰li¡ leben/ und 2. Seligli¡ ‰erben." Vgl. auch Bete- Leiden#- und Sterben#-Kun‰ (1673), S. 708: "Die re¡te Bereitung zu einem seligen Ende i‰ ein tägli¡e#/ Chri‰li¡e#/ bußfertige# Leben." – 23f. Vgl. Mt 25,34-40 – 26 Vgl. 2Kor 5,1.4; 2Petr 1,13f. Zur Verarbeitung des locus classicus 2Kor 5,1.4 in der lutherischen Leichenpredigt der Barockzeit vgl. z.B. Gerhard: Leichenpredigten, S. 138, Z. 14-25: [Paulus] helt gegen einander die jrrdische Hütte vnsers Leibes/ die im Todt zerbrochen wird/ vnnd die ewige Himmlische Wohnung/ welche an statt derselben jrrdischen Hütte den Gläubigen wird eingegeben/ daß wir also diesen seligen Wechsel gern vnd willig annehmen sollen. Vnsern Leib nennet der Apostel erstlich domum ™p…geion, ein jrrdisch Hauß/ einmal ratione primae originis, weil GOtt der HErr den Adam/ von welchem wir alle herkommen/ anfangs auß einem Erdenkloß formieret/ Genes. 2. Dannenhero billig vnser Leib für ein jrrdisches oder erdenes Gebäw zu achten. Wir Menschen wohnen in Leymern Häusern/ spricht Job. Cap. 4. welches er im folgenden zehenden Capitel also erkläret/ daß wir auß Leymen sind bereitet.
Gedicht 21 (1649)
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– 27f. Pred 12,7. Vgl. zu Text Nr. 20, v. 4f. – 29-32 Die Rede davon, daß Christus den Menschen durch den Tod aus dem Elendspflug des Lebens ausspannt, ist in Texten des barocken Luthertums gängig. Vgl. Moller: Sterbe-Kun‰, S. 214: Aber wer den sü‹en Tro‰ JEsu Chri‰i im Her”en hat/ und freuet ›¡ de# Ewigen/ der hält den Tod nur für ein Abs¡eiden und Au[lösen au# diesem Jammerthal/ für ein Außspannen au# dieser Müheseligkeit/ und für eine Heimfahrt in# ewige Vaterland. Denn Chri‰u#/ der in ihnen wohnet/ hat für ›e den Tod ges¡me¿et/ ihm seine Gewalt genommen/ seinen Sta¡el zubro¡en/ daß er an den Gläubigen ni¡t# mehr enden kan/ denn nur Leib und Seele s¡eiden/ und diese# vergängli¡en Leben# berauben. Glei¡ aber/ wie ihnen son‰ alle Dinge zum be‰en dienen mü‹en: Also dienet ihnen au¡ der Tod darzu/ daß ›e von allem Ubel erlöset werden/ und zur Ruhe kommen. Vgl. auch Dilherr: Gei‰li¡e# Klaghau# (1655), S. 240: Diese#/ Lieb‰e Zuhörer! i‰ die edle himmlis¡e Sterbkun‰: die wir/ bey Zeiten/ lernen sollen: damit ›e un#/ zur Zeit der Noth/ ni¡t ermangeln möge. Also i‰/ in dem HErrn/ ge‰orben der Er”vatter Jacob/ der auf seinem Todbette sagte: HErr! i¡ warte auf dein Heil: in dem 1. B. M. im 49. Cap. v. 18. Also hat König David/ in dem HErrn zu ‰erben begehrt; der/ ehe e# no¡/ mit ihm/ zum äu‹er‰en Au#spannen kam/ sagte: Jn deine Hände bevehl i¡ meinen Gei‰: du ha‰ mi¡ erlöset/ HErr! Du treuer GOtt! in dem 31. Ps. v. 6. Vgl. ferner Simon Dach, Fischer-Tümpel. Bd. 3, S. 62, Nr. 79, Str. 6: Komm, ô Chri‰e, komm, vn# au#zuspannen, Löß vn# auf vnd führ vn# bald von dannen. Bey dir, ô Sonne, J‰ der Frommen Seelen frewd vnd wonne. – 30 Joh 14,3. Zum Motiv der Bereitung der ewigen himmlischen Herberge durch Christus vgl. Gerhard: Enchiridion consolatorium (1611), S. 84, Z. 40 - S. 85, Z. 46: Dicuntur ex terra peregrinationis suae per dissolutionem corporei tabernaculi emigrare, & praesentes apud Dominum adesse, nimirum quia ex ruinoso mundi habitaculo ad coeleste palatium, ex domo lutea ad civitatem ¢ceiropo…hton a„ènion ™n to‹j oÙrano‹j, ex terrestris corporis tabernaculo ad coelestem Hierosolymam & beatissimam Christi in ea commorantis consuetudinem deveniunt. – 35f. Vgl. Johann Rist, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 309f., Nr. 295: 1. LAß un#, o Seele, ãiehen Auß dieser bösen Zeit; Laß un#, O Seele, ziehen Jn# Hauß der Ewigkeit. Bald kompt der Engel S¡aar, Gen Himmel un# zu führen,
Apparate und Kommentare
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Woselb‰ un# kan berühren Kein Unglü¿ no¡ Gefahr. […] 7. Da wird man fröli¡ sagen: Willkommen, liebe# Kind! Di¡ hat der Engel Wagen Herau[ geführt ges¡wind' Und in den Stand verse”t, Wo du na¡ tausend Plagen, Na¡ lauer Ang‰ und Zagen Wir‰ ewigli¡ erge”t. – 37 1Kor 15,55 – 38 Zu den drei genera von tentationes (Teufel, Fleisch, Welt) vgl. zu Text Nr. 33, v. 7. – 39 Weish 3,1; Offb 14,13 – 40 Abdank-Brief] 'Entlassungsbrief'. Nicht bei Grimm: DWb. Zu 'Abdankung' vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 19. – 41 Hinsichtlich der navigatio-vitae-Topik vgl. zu Text Nr. 5, Z. 68-70. Zur Bezeichnung der himmlischen Heimat als Hafen im barocken Luthertum vgl. Nicolai: FrewdenSpiegel deß ewigen Leben# (1599), S. 298f.: Meine Erlösung nahet ›¡/ die Morgenröhte meine# ewigen Heyl#/ meiner ewigen Frewde/ vnd meiner ewigen Seligkeit/ bri¡t herfür/ vnd weil mein Leben biß daher gewesen i‰/ wie eine vnrühige vnd äng‰ige S¡i[fahrt/ au[ dem vnge‰ümmen Meer vnd au[ der wilden See/ so komm i¡ nun ein mal/ Gott sey Lob vnd Dan¿/ zum re¡ten Hafen vnd S¡i[e/ auß der Welt in da# himmlis¡e Canaan/ vnd in da# re¡te FrewdenLandt/ da alle# lebet von Frewden/ da die Sonne der Gere¡tigkeit ewig s¡einet/ vnd da# Lie¡t nimmer vntergehet/ vnd kein Na¡t/ kein Fin‰ernuß/ kein Ang‰/ kein Todt/ vnd kein S¡mer”en gespüret wirdt. Vgl. ferner Josua Stegmann, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 494f., Nr. 475: 17. JAu¡ zu, den re¡ten Port i¡ s¡on Von fernen thu ans¡awen; Dort ‰eht mein Hel[er, Gotte# Son, Wie solt mir ferner grawen? O komm vnd halt, J¡ ›n¿e bald: Führ mi¡ zu deinen Frewden. 18. VNd O wie fröli¡ wil i¡ seyn, Man¡ s¡ön# Dan¿liedlein ›ngen, Wenn i¡ zu deinem Himmel ein Werd gehn mit Frewden springen: Dein Lob vnd Preiß
Gedicht 21 (1649)
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Au[ man¡e weiß Sol meine Zunge erklingen. – 42 Vgl. Gen 47,9; 2Kor 5,6; Hebr 13,14 – 43f. Zur navigatio vitae vgl. zu Text Nr. 5, Z. 68-70. – 4547 1Kor 9,24f.; 1Petr 5,4 u.ö. – 49f. Zum Tod als Befreier vgl. z.B. Gerhard: Enchiridion consolatorium (1611), S. 83, Z. 21 - S. 84, Z. 28: Profectio est, quam mortem putamus, non exitus sed transitus; non tàm emigratio, quàm à deterioribus ad meliora transmigratio, ablatio animae (& beatissima quaedam translocatio) non abolitio, repetitur enim anima (& in locum quietis transponitur) non interimitur. Met£basij est & ¢n£basij ad veram vitam. œxodoj est, quia per eam ex servitute peccati ad veram libertatem pii transeunt, quemadmodum olim Israëlitae ex servitute AEgyptiaca in terram promissam. Vgl. ferner Dilherr: Kur”e Anweisung (1655), S. 202f.: Wa# i‰ der Chri‰en ihr Todt? J‰ er ni¡t der Tag ihre# Abs¡ied#? Wie der Apo‰el Paulu# von ›¡ s¡reibt: Die Zeit meine# Abs¡ied# i‰ fürhanden. Jn der 2. an Tim. 4 / 6. Wa# für eine# Abs¡ied#? De# Abs¡ied# au# dieser Welt/ (die ein gro‹er Stall voll böser Buben i‰/ in wel¡em der Satan den grö‰en Theil der Mens¡en regiret/ und in alle S¡andthaten führet) in den Himmel; au# der Dien‰barkeit/ zu der Freiheit; au# dem Leiden/ zu den Freuden; au# dem weinen/ zu dem jau¡zen; au# dem Tod/ zu dem Leben. – 51 Die Bezeichnung des Leibes als Fessel ist tief in der antik-christlichen Tradition verwurzelt. Vgl. z.B. Ambrosius: De excessu fratris sui Satyri 1, 67, PL 16, Sp. 1311B: "Non enim dolere debemus eos, quos cernimus liberatos; neque enim otiose tam sanctas hoc tempore animas corporeis vinculis reminiscimur absolutas." – 52 Zur auf antik-griechische Wurzeln zurückgehenden Rede vom Körper als Grab der Seele vgl. Platon: Kratylos, 400c: "Kaˆ g¦r sÁm£ tinšj fasin aÙtÕ e¿nai tÁj yucÁj, æj teqammšnhj ™n tù nàn parÒnti:" Vgl. auch Platon: Gorgias, 493a: "Óper ½dh tou œgwge kaˆ ½kousa tîn sofîn, æj nàn ¹me‹j tšqnamen, kaˆ tÕ mŸn sîm£ ™stin ¹min sÁma […]." Zur Rekurrenz der Leib-Grab-Thematik innerhalb der patristischen Tradition vgl. Courcelle, 1983, S. 460466. – 53f. Röm 6,23 – 55-60 1Thess 4,13f. Zum Tod als Schlaf vgl. zu Text Nr. 71, v. 195. – 58f. Jes 57,2 – 61f. Offb 14,13 – 62 Vgl. zu Text Nr. 2, v. 73-76. – 67 Nach Auffassung der antiken Rhetorik kann nur ein in sittlicher Hinsicht tadelloser Mensch als Redner fungieren. Vgl. z.B. Quintilian: Institutio oratoria 12, 1, 3: "longius tendit hoc iudicium meum. neque enim tantum id dico, eum, qui sit orator, virum bonum esse oportere, sed ne futurum quidem oratorem nisi virum bonum." Diese Sicht der Dinge begegnet nicht nur in den Rhetorik-Lehrbüchern der Frühen Neuzeit, sondern auch als pastoraltheologische Maxime hinsichtlich der rechten Ausübung des Predigtamtes. Vgl. etwa Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 11, S. 90f.: "Ja ein vollkommener Lehrer mu# er‰ selb‰ thun/ wa# er andere lehret." – 68 Doppler] 'doppelter'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1259. – 69 Vgl. zu Text Nr. 20, v. 4f. – 72 dein ~ End] Offb 21,4
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Apparate und Kommentare
Text 22: Auf Herrn Paul Jenis¡en# Gei‰li¡en Seelhirten# Ableiben. Sonnet. 46r/v T2 Herrn] H. – T2 Gei‰li¡en] Gei‰l. – 1 ‰renger] mit er-Kürzel (ebenso 7 s¡lau¡er) – 2 der] Kürzel (ebenso 3 (2x), 7, 8, 11, 12) – 8 und] u. Paul Jenisch (geb. 1602), gebürtiger Augsburger, Studium in Leipzig, Straßburg und Altdorf, Prediger in Dreieichenhain/Hessen, später in Rödelheim/Nidda und seit 1632 in Augsburg, starb am 14.11.1648. Vgl. die Leichenpredigt von Philipp Weber. Zedler. Bd. 14 (1735), Sp. 377. DBA I, 604, 290; 1430, 163f. Dieses Gedicht wurde 1648 als gezählter Beitrag (Nr. LV) in Philipp Webers Leichenpredigt auf den Verstorbenen (Der Gere¡ten Si¡ere Rühe) gedruckt (K4r). Das Gedicht trägt den Titel Klingreimen. Es endet mit der Signatur Au[ begehrn vnd auß mitleiden au[gese”et von Sigi#mund Betuliu#. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 2 vor] für – 6 Eber-Sitten] Ebers¡ritten – 8 sehnet ›¡ na¡ dir, und ru[t] seu[”t dir sehnli¡ na¡/ vnd den¿t – 8 nur] nu T3 Ableiben] 'Sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 72. – 2 Du Hirt] Eph 4,11 – 3f. 2Tim 4,7 – 5 Vgl. Jes 5,1f. – 7 verwa¡et] 'beschützt, bewacht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 2063. – 7 s¡lau¡er] 'schlauer'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 15, Sp. 502. – 9f. Weish 3,1; Offb 14,13 – 9 jenis¡] 'jenseitig'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 2310. Zugleich eine Anspielung auf den Namen des Verstorbenen Paul Jenisch. – 11 au#s¡mieden] 'entfesseln'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 957.
Text 23: Herrn Johann Hubrig# Für‰li¡ Würtenbergis¡en Raht# Tö¡terlein# Dorotheen Marien, Grabmal. 46v/47r T2 Herrn] H. – T2 Für‰li¡] Für‰l. – T2f. Würtenbergis¡en] Würtenb. – 1 der] Kürzel (ebenso 2, 9, 20 (2x)) – 2 Früling#Jahre] e oberhalb der Zeile – 3 und] u. (ebenso 14, 15, 17, 18) – 7 himmel#-Gab] himel#-Gab Ǧ (ebenso 20 himmel) – 8 da#] Kürzel – 18 verlieret] erstes r oberhalb der Zeile Dorothea Maria Hubrig war die Tochter des württembergisch-oelsnischen Rates und Kanzlers Johann Hubrig (1604-1663) und starb am 16.6.1651 in ihrer Heimatstadt Oels (Schlesien). Vgl. die Leichenpredigt von Christoph Freitag sowie Morphologie, S. 158-160. Dieses Gedicht wurde 1652 als gezählter Beitrag (Nr. XVII) in der zu diesem Anlaß erschienenen Funeralschrift (TUMBA Mellitißimae Puellae) gedruckt (B4r/v). Das Gedicht trägt den Titel Grabmahl. Es endet mit der Signatur Bey Leid#gedan¿en Sigi#mund Betulien#. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgender Stelle: 24 nun] und
Gedichte 23 (1651) und 24 (1652)
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6 meyte] 'mähte'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1902. – 6 Drüm meyte ~ de# blinden Tode# hand] Daß der Tod als Sensenmann (vgl. zu Text Nr. 6, v. 36f.) 'blind', d.h. ohne Ansehen der Person sowie ohne Rücksicht auf sozialen Stand und Alter, die Menschen 'abmäht', ist ein aus den spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Totentänzen bekanntes Motiv. Im Hintergrund von Birkens Rede vom blinden Tod könnte aber zudem das durch Andreas Alciatus' Emblematum libellus (1542) wohl zu recht weiter Verbreitung gekommene Motiv des Rollentausches zwischen dem wegen seiner Augenbinde blinden Cupido bzw. Amor und dem Knochenmann stehen. In der subscriptio (Alciatus, S. 146) zu dem betr. Emblem heißt es: "Caecus Amor, Mors hoc tempore caeca fuit." Vgl. in diesem Zusammenhang auch Moller: Sterbe-Kun‰, S. 15f.: Ja liebe Seele/ der Tod i‰ wie ein Graßmäder au[ der Wiesen/ der nimbt mit der Sensen alle# weg/ und a¡tet ni¡t#/ e# sey Gräßlein oder Blümlein/ Kräutlein oder Rößlein; Fraget au¡ ni¡t darna¡/ wie alt/ wie s¡ön/ wie kö‰li¡: Also thut der Tod au¡/ e# i‰ ihm keiner zu ‰ar¿/ keiner zu jung; E# i‰ ihm kein S¡loß zu ho¡/ keine Burg zu fe‰e; So lä‹et er ›¡ au¡ mit keinem Gelde oder Golde abweisen; Ja wenn# mügli¡ wäre/ daß du ihm aller Welt Güter geben könte‰/ so vermö¡te‰ du ihm ni¡t eine Stunde abzukäu[en/ die er verzöge/ und dir deine# Gefallen# zugebe. Da# soll ja iederman tägli¡ beden¿en/ wohl zu Her”en nehmen/ sein Häupt ni¡t ehe san[te legen/ biß er die selige Sterbe-Kun‰ re¡t und wohl gelernet habe. – 7 Ps 127,3 – 7 himmel#-Gab] Dorothea bedeutet Gabe, Geschenk Gottes. Vgl. zu Text Nr. 36, v. 1-3. – 17 Vgl. Ps 90,5 – 17 zeitli¡] 'frühzeitig'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 589. – 20 Hi 1,21 – 20-22 In zeitgenössischen Texten, nicht zuletzt in Leichenpredigten, ist häufig metaphorisch vom Eingang ins ewige Leben als Umbettung einer Blume (bzw. einer anderen Pflanze) vom irdischen ins himmlische Beet des Paradiesgartens die Rede. Vgl. z.B. Martin Limburgers Leichenpredigt auf Clara Sabina Kress von Kressenstein (vgl. zu Text Nr. 210) mit dem Titel Unser# Mens¡en-Leben# kurze Zeit/ und der GOtte#-Gnade Ewigkeit (1668), wo es S. 19 heißt, es habe "dem lieben GOtt gefallen wollen/ diese s¡öne Adel#-Blum/ in ihrer be‰en Blüte/ au# diesem Erden-Felde in einen Freuden-ewigen Paradi#-Garten zu verse”en:" Vgl. auch zu Text Nr. 218, v. 48. – 21f. Da ~ glänzt] Ps 92,14f. – 22 no¡ Regen ~ Nord] Hld 4,16 – 22 Nord] 'Nordwind'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 888. – 23 mü‹en# ~ erwarten] 'müssen ~ darauf warten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1045.
Text 24: Über Herrn Johann Chri‰of Laber# Studio› Mördli¡e# Ableiben. 47r-48v T2 Herrn] H. – T2 Johann] Joh. – 5 der] Kürzel (ebenso 15, 57, 71) – 13 de#] # aus r überschrieben – 19 da#] Kürzel (ebenso 29, 45, 51, 65) – 24 leider] mit der-Kürzel (ebenso 37 iederman – 79 wieder) – 25 und] u. (ebenso 76) – 27 immer] imer Ǧ (ebenso 28 Zimmer – 33 Fromme – 57 Himmel#bürger – 63 nimmer – 63 kömm‰ – 70 kommen – 71 genommen – 72 himmel-ein) – 29 Aug] g überschrieben – 30 Bezeugen] Bez
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Apparate und Kommentare
überschrieben – 31 daß] Kürzel – 46 au#ge‰ürzet] # überschrieben, ev. aus ¡ – 49 Leib] Lieb (der Druckfassung folgend emendiert) Birkens Freund Johann Christoph Laber (geb. 30.8.1627) war in der Nacht des 24.4.1652 in Nürnberg in seinem Hause von Paul Sigmund, dem Ehemann der Philippina Jacobina Rieter von Kornburg, ermordet worden. Laber war Student und stand (wie Birken nach ihm) in den Diensten der Patrizierfamilie Rieter von Kornburg. Die Bestattung fand am 28.4. in Nürnberg statt. Am 7.5. trat Birken Labers Nachfolge im Hause Rieter an. Vgl. Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 48, Z. 26-28 (marginal) sowie Laufhütte, 1991, S. 88 und Laufhütte: Gesammelte Studien, 2007, S. 132. Seine Trauergedichte auf Laber erwähnt Birken in Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 50, Z. 23 (marginal). Morphologie, S. 147-149. Die Vielzahl der Gedichte, die Birken zu diesem Todesfall verfaßt hat – es sind elf – zeugen von der engen Freundschaft und tiefen Verbundenheit mit dem Ermordeten. Georg Otto äußert in seinem Brief an Birken vom 15.5.1652 (aus Jena) sein Entsetzen über den Mordfall. Eine diesbezügliche Nachricht hatte Otto von einem nicht genannten Freund bekommen (PBlO.C.251.1). Vorliegendes Gedicht wurde 1652 gedruckt im Ehrengedä¡tniß H. Johann-Chri‰o[ Laber#, )(7r-A8v. Es findet sich hier im Abschnitt 6 unter dem Titel Klaglied. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 15 der] da# – 39 einen] einem T3 Ableiben] 'Sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 72. – 4 Hld 4,16 – 4 Nord] 'Nordwind'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 888. – 5 Zum Lebensfaden vgl. zu Text Nr. 2, v. 40. – 12-16 Birken vergleicht den Verstorbenen mit dem wegen seiner Leibesschönheit gerühmten Adonis, der bei der Jagd von einem Eber getötet worden ist, woraufhin Aphrodite das Blut des Adonis in eine Blume verwandelte. Vgl. Ovid: Metamorphosen 10, 710-739. – 12 dor[te nahen] 'durfte nahekommen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1721 sowie 13, Sp. 289. – 25 Jahrgesell] Birken und Laber waren zum Zeitpunkt der Ermordung des letzteren (noch) gleich alt. Birken ist zwar ein Jahr vor Laber geboren, hatte aber erst am Tag nach dessen Tod Geburtstag (vgl. zu Text Nr. 27, v. 1-3). – 31 Neigen] 'innere Neigung'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 577. – 44 Vgl. Joh 19,34 – 49 1Kor 6,15 – 51 Eisen] 'Mordwaffe aus Eisen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 365. – 53 Weish 4,7 – 55f. Lk 20,36. Zum Topos der consociatio cum angelis vgl. zu Text Nr. 5, Z. 268f. – 58 belü‰] 'belustige'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1455. – 62 Entwerden] 'Sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 654. – 69-72 Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184. – 70f. Vgl. Offb 7,15
Gedichte 25 (1652), 26 (1652) und 27 (1652)
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Text 25: Non est mala mors, quam bona vita praecessit. 48v 4 fomme#] frome# Ǧ Der Anlaß für die Abfassung des vorliegenden Textes war die Ermordung von Birkens Freund Johann Christoph Laber. Vgl. die Einleitung zu Text Nr. 24. Dieses Gedicht wurde 1652 gedruckt im Ehrengedä¡tniß H. Johann-Chri‰o[ Laber#, )(5v. Es findet sich hier als gezählter Beitrag (Nr. II) unter dem Titel AUGUST. Non est mala mors, quam bona Vita praecessit. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 2 gekennt] gekandt – 10 ein] so T2f. Dieses in der Barockzeit häufig Augustin zugeschriebene Zitat findet sich in den Proverbia eines nicht zu identifizierenden Autors (PL 90, Sp. 1102B): "Mala mors putanda non est, quam bona vita praecessit." – 1 Jes 57,2 (ebenso 10)
Text 26: Mein le”te# Gesprä¡ mit Jhme, am tage seiner Entleibung. 49r T1 XXVI.] XXVI – 3 entkommen] entkomen Ǧ – 5 einander] mit der-Kürzel (ebenso 7 voneinander – 9 ieder – 14 wandern) – 10 und] u. Der Anlaß für die Abfassung des vorliegenden Textes war die Ermordung von Birkens Freund Johann Christoph Laber. Vgl. die Einleitung zu Text Nr. 24. Dieses Gedicht wurde 1652 gedruckt im Ehrengedä¡tniß H. Johann-Chri‰o[ Laber#, )(5v/6r. Es findet sich hier als gezählter Beitrag (Nr. III) unter dem Titel Uber sein le”te# Gesprä¡e mit Jhme/ am Tage seiner Entleibung. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 9 no¡] und – 10 dorthinwart#] dortenhin T3 Entleibung] 'Ermordung'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 571. – 3 wir un# wa# ergangen] 'wir etwas spazieren gegangen sind'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 818. – 9 zu hau#] 'an sein Zuhause'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 32, Sp. 452. – 12 zweyen] 'trennen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 32, Sp. 988f. – 13f. Vgl. 2Kor 5,1f.
Text 27: Uber die, ihm von einem guten Freund gebra¡te traurige Bots¡a[t, von dieser Entleibung. 49r/v T2 Freund] FreǦud – 1 der] Kürzel (ebenso 3 (2. Position), 5) – 2 und] u. (ebenso 9) – 5 sprang] sprǦag (g überschrieben) – 6 klop]e] oberhalb von gestrichenem po¡te – 6 da#] Kürzel (ebenso 7, 10) – 13 wa# (1. Position)] Kürzel
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Apparate und Kommentare
Der Anlaß für die Abfassung des vorliegenden Textes war die Ermordung von Birkens Freund Johann Christoph Laber. Vgl. die Einleitung zu Text Nr. 24. Dieses Gedicht wurde 1652 gedruckt im Ehrengedä¡tniß H. Johann-Chri‰o[ Laber#, )(6r/v. Es findet sich hier als gezählter Beitrag (Nr. IV) unter dem Titel Uber die/ ihm von einem guten Freunde gebra¡te/ traurige Po‰ von dieser Entleibung. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 4 vor] für – 6 klop]e] po¡te – 14 vor] für T4 Entleibung] 'Ermordung'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 571. – 1-3 Birken erfuhr demzufolge von der Ermordung Christoph Labers am Morgen seines 26. Geburtstages (25.4.1652). – 5 Stra¿#] 'sogleich'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 19, Sp. 611. – 7 Eisen] 'Mordwaffe aus Eisen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 365. – 8 dor[te] 'wagte'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1729.
Text 28: "Du S¡wan, du ha‰ dir o[t dein Grabmahl selb‰ gesungen". 49v 2 da#] Kürzel – 4 himmel-an] himel-an Ǧ (ebenso 5 immer) – 8 der] Kürzel – 8 wann] waǦn Der Anlaß für die Abfassung des vorliegenden Textes war die Ermordung von Birkens Freund Johann Christoph Laber. Vgl. die Einleitung zu Text Nr. 24. Dieses Gedicht wurde 1652 gedruckt im Ehrengedä¡tniß H. Johann-Chri‰o[ Laber#, )(6v. Es findet sich hier als gezählter Beitrag (Nr. V) unter dem Titel Der Seeligver‰orbene sagte und da¡te o[t in seinem Leben/ daß er bald ‰erben würde. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 5 Lied] Lied* dazu am Ende des Gedichts folgende Fußnote: * HErr Jesu Chri‰/ i¡ weiß gar wol/ etc. – 8 ‰arb] ‰irbt 1 Dem Schwan wird seit der Antike nachgesagt, daß er kurz vor seinem Tod besonders schön singt. Vgl. Aristoteles: Historia animalium 9, 12 (615b1). – 3 die Welt war dir verha‹t] Zum contemptus mundi vgl. zu Text Nr. 2, v. 68. – 4 Kol 3,2. Zum Topos des Christen als eines Gastes auf Erden, der seine Heimat im Himmel hat, vgl. zu Text Nr. 203, v. 25. – 5 Phil 1,23 – 6 Ps 119,116 – 7f. Die Formulierung lehnt sich deutlich an eine sprichwörtliche Wendung an, die im 16. und 17. Jahrhundert weit verbreitet war: "Ante obitum moriens non moriturus obit" (Proverbia. Bd. 1 (1963), S. 133 (Nr. 46)). Bezüglich der deutschsprachigen Version vgl. Wander. Bd. 4, Sp. 835: "Wer eh stirbt, als er stirbt, (der) stirbt nit, wann er stirbt." Im 17. Jahrhundert war dieses Sprichwort z.B. greifbar bei: Janus Gruterus: FLORILEGIVM ETHICO-POLITICUM (1610-1612), Teil 3, S. 111: "wer ‰irbt/ ehe er ‰irbt/ ‰irbt nit wann er ‰irbt." Johann Gerhard wählt die lateinische Version dieses Spruches als Motto seines in 39 Auflagen und Übersetzungen (in neun Sprachen) verbreiteten Trostbuches Enchiridion consolatorium (vgl. Bibliographia Gerhardina, 2003), das erstmals im Jahre 1611 gedruckt wurde,
Gedicht 28 (1652)
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hier S. 9, Z. 11f.: "Ante obitum moriens non moriturus obit." Vgl. auch Gerhard: Loci theologici 8, S. 10b: "Qui moritur, scilicet vitiis per mortem spiritus, antequam moritur, scilicet carne vel corpore, is non moritur, scilicet morte aeterna sive gehennae, quando moritur, scilicet morte corporis." Der prominente reformierte Genfer Theologe Simon Goulart (1543-1628) führt diesen Spruch auf Bernhard von Clairvaux zurück. Ein Beleg bei Bernhard konnte bislang nicht ermittelt werden. Vgl. Simon Goulart: Drey‹ig Gei‰rei¡e Ta[elen vom Todte (1605), a1v: "Bernardus. Geden¿e (o Mens¡) woher du kömme‰/ vnd s¡eme di¡/ wo du seye‰/ vnd betrübe di¡/ wohin du fehre‰/ vnd entse”e di¡. Darumb Lerne ‰erben/ ehe du ‰irbe‰/ So ‰irbe‰u ni¡t wann du ‰irbe‰." Als Belege für die Rekurrenz dieses Topos in Nürnberger Drukken zur Zeit Birkens vgl. die Leichenpredigt auf Georg und Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg von Michael Walther: Der CHRJSTEN Allerkrä[tig‰e# CORDIAL vnd Her”-Stär¿ung im Leben vnd Tod (1643), S. 38: Die lieben Alten haben daran ein feine# Theologis¡e# Aenigma vnd Rä”el den Liebhabern Gotte# au[gegeben/ daß ›e gespro¡en: Qui moriens moritur, non moriturus obit: Wer da ‰irbt/ eh er ‰irbt/ der ‰irbt ni¡t/ wann er ‰irbt. Da# i‰ kün‰li¡ geredet von dem Zeitli¡en/ Gei‰li¡en/ vnd Ewigen Tod/ vnd hat den Ver‰and au[ ›¡/ daß der/ wel¡er zeitli¡ ‰irbet deß Natürli¡en Tode#/ am Ende seine# Leben#/ mit ni¡ten ‰erbe ohne Au[hören deß Ewigen Tode#/ in dem tie[en S¡lund vnd Abgrund der Höllen/ wann er beyzeiten dur¡ reinen Glauben vnd Chri‰li¡e# Leben ge‰orben i‰ deß Gei‰li¡en Tode# seiner Sünde/ in dem waaren Chri‰enthumb/ daß der Alte Mens¡ gecreu”iget werde/ vnd der Sündli¡e Leib au[höre. Vgl. zudem Dilherr: Frommer Chri‰en Tägli¡er Geleit#mann (1653), S. 406f. (2. Paginierung): A¡! darüm laß mi¡ do¡ meinen Sünden alle Tag/ bei gesundem Leibe ab‰erben; ehe denn i¡/ dem Leibe na¡/ er‰erbe: Laß mi¡ ab‰erben meinen ãeis¡li¡en Wollü‰en/ und meiner Si¡erheit: so kan i¡/ wenn du wilt/ re¡t ruhig und Chri‰li¡ ‰erben. Wenn i¡ also ‰erbe gei‰li¡ und tägli¡/ ehe i¡ ‰erbe natürli¡; so werde i¡ ni¡t ‰erben ewigli¡/ wenn i¡ ‰erbe natürli¡. A¡! i¡ wollte gerne ‰erben mit einem guten Gewi‹en: A¡! so laß mi¡ do¡ au¡ leben mit einem guten Gewi‹en. Gib/ daß i¡ ja ni¡t# wider mein Gwi‹en thue: und ob ja etwan eine S¡wa¡heit mö¡te mein Gewi‹en verunreinigen/ wie allhier keine Vollkommenheit i‰: so wolle‰u do¡ dieselbe S¡wa¡heit/ mit deiner Vollkommenheit/ zude¿en. Vgl. ferner Johann Georg Seybold: VIRIDARIUM Selectissimis Paroemiarum & Sententiarum LatinoGermanicarum (1677), S. 29 bzw. 30: "Ante obitum moriens non moriturus obit." "Wer da ‰irbt/ eh er ‰irbt/ der ‰irbt ni¡t/ wann er ‰irbt." Zum täglich einzuübenden geistlichen Sterbeprozeß vgl. auch Johann Rist, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 323, Nr. 306, Str. 7: Jhr Chri‰en, s¡ikt Eu¡ in die Zeit Und lernet tägli¡ ‰erben, Damit wir in der Ewigkeit De# Himmel# Freud ererben. Wir mü‹en ja die Welt verla‹en,
Apparate und Kommentare
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Drum la‰ un# ›e bei Zeiten ha‹en; La‰ un# dem Tod' entgegen gehn, E# i‰ do¡ bald üm un# ges¡ehn!
Text 29: Omen et Nomen. Über den Namen, De# seelig-ver‰orbenen. 49v/50r T1 XXIX.] XXIX – T2 Nomen] o oberhalb der Zeile; darunter ein getilgter Buchstabe – T3 Namen] nach a gestrichen h – 1 mag‰ (1. Position)] durch Überschreibung aus mu‰ (a oberhalb der Zeile) – 2 da# (2x)] Kürzel – 4 und (2x)] u. – 6 Engel-Orden.] vor Punkt eine Streichung; gestrichen ev. ein Komma – 7 da#] Kürzel – 7 gekennt] kennt überschrieben, ev. aus nannt – 10 der] Kürzel – 11 wieder] mit derKürzel – 12 seine] nach e gestrichen r Der Anlaß für die Abfassung des vorliegenden Textes war die Ermordung von Birkens Freund Johann Christoph Laber. Vgl. die Einleitung zu Text Nr. 24. Dieses Gedicht wurde 1652 gedruckt im Ehrengedä¡tniß H. Johann-Chri‰o[ Laber#, )(8v/9r. Es findet sich hier als gezählter Beitrag (Nr. VII) unter dem Titel Omen & Nomen. Vber den Namen de# Seeligver‰orbenen. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 1 mag‰ (2. Position)] ma¡‰ – 7 son‰] vor – 12 vor] für – 12 s¡oß] ãoß 1 Du mag‰ Johanne# wohl du mag‰ wohl Huldrei¡ heißen] Vgl. Hieronymus: Liber interpretationis hebraicorum nominum, CCSL 72, S. 136, Z. 6f.: "Iohannan cui est gratia uel domini gratia." – 6 Lk 20,36 – 6 Engel-Orden] 'Gemeinschaft der Engel'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1316f. – 7 klaget] 'beklagt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 11, Sp. 915. – 9 Vgl. Eph 3,17. Der Name Christoph bedeutet 'Christusträger'. Birken parallelisiert hier den Verstorbenen, der Christus geistlich im Herzen getragen hat, mit dem Heiligen Christopherus, der der Legende zufolge das Jesuskind über einen gefährlichen Fluß getragen haben soll. – 12 Sein ~ di¡] Mt 26,28
Text 30: Über sein Symbolum oder Nahmen#denk-Sprü¡lein, Labora, ne Labaris. 50r/v 1 wa#] Kürzel (ebenso 4 (2. Position), 8 (2x), 12 (2. Position)) – 1 daß] Kürzel (ebenso 9) – 2 der] Kürzel (ebenso 6, 9) – 2 und (2x)] u. – 2 Fleis¡] Tintenfleck; lesbar nur is¡ – 3 und] u. (ebenso 4, 8, 12) – 3 Herrn] HerǦr (ebenso 11) – 6 Himmel] Himel Ǧ – 11 Beda¡t] ¡t überschrieben Der Anlaß für die Abfassung des vorliegenden Textes war die Ermordung von Birkens Freund Johann Christoph Laber. Vgl. die Einleitung zu Text Nr. 24. Dieses Gedicht wurde 1652 gedruckt im Ehrenge-
Gedichte 30 (1652) und 31 (1652)
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dä¡tniß H. Johann-Chri‰o[ Laber#, )(9r. Es findet sich hier als gezählter Beitrag (Nr. IIX) unter dem Titel Vber Ebende‹elben Symbolum oder Namen#denksprü¡lein: Labora, ne Labaris. Die Druckfassung ist bis auf den Titel und Abweichungen im Hinblick auf die Orthographie und die Interpunktion mit der Handschrift identisch. 1-3 Der Rat, Müßiggang zu meiden und seiner Berufsarbeit bzw. einer anderen sinnvollen Beschäftigung nachzugehen, um dem Teufel keine Gelegenheit zu geben, seine verderbliche Verführungstaktik erfolgreich anzuwenden, gehört zu den festgeprägten Topoi der lutherischen antimelancholischen Poimenik. Vgl. z.B. Lucas Osiander: Ein Predig/ Wie die Chri‰en in diser Welt/ mit gutem gewi‹en/ Fröli¡ sein/ vnd s¡wermütigkeit von ›¡ treiben mögen vnd sollen (1584), C2r: Sonderli¡ aber sollen ›¡ s¡wermütige leut darfür hüten/ dz ›e ni¡t mü‹ig gehn/ vnd jhren gedan¿en na¡hengen […]. Da aber ein Chri‰ jmmerdar etwa# vnderhanden nimbt/ dz sein beru[ erfordert/ oder au¡/ daß zu ehrli¡er erge”ung dienet/ so können s¡wermütige gedan¿en de‰o weniger tie[ in# her” ein›”en. Vgl. auch Felix Bidembach: Kur” Beden¿en/ oder Beri¡t/ Wie den Melancholicis, so mit trawrigen vnnd s¡wermütigen Gedan¿en beladen/ zurhaten/ vnd ›e widerumb au[zumundern (1604), S. 738: "Darzu gehöret au¡/ daß ein trauriger Mens¡ ni¡t mü‹ig gehe/ sondern eintweder ein feine lu‰ige Arbeit vor ›¡ neme: oder aber in seinem Ampt vnd Beru[ jmmer getro‰ fortfahre." Vgl. ferner Heinrich Müller: Her”en#-Spiegel (1738), S. 412b: Jm S¡weiß deine# Ange›¡t# sollt du dein Brod e‹en. 1. B. Mos. 3, 10. Arbeiten soll man, so will GOtt segnen. Ja, sag‰ du, liegt# do¡ allein am Worte GOtte#, wann der ein Wort spri¡t, so i‰ Segen genug da, wa# dar[ e# denn der Arbeit? Mein Her”, beyde# muß beysammen seyn, GOtte# Wort und deine Arbeit. Lieb‰ du GOtte# Wort ni¡t, so vera¡te‰ du ihn. Arbeite‰ du ni¡t, so versu¡e‰ du GOtt, darum muß beyde# seyn. GOtt hat ›¡ zwar ni¡t an die Arbeit verbunden, daß er di¡ ni¡t sollte ohne Arbeit ernehren können, di¡ aber hat er daran gebunden, du sollt arbeiten. Müßiggang i‰ eine Mutter aller La‰er, darum will au¡ GOtt haben, daß du arbeite‰. – 2 Teufel, welt und Fleis¡] Vgl. zu Text Nr. 33, v. 7. – 4 Vgl. zu Text Nr. 21, v. 67 (ebenso 8, 12). – 5 Brau¡] 'Übe, laß walten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 317. – 9 1Kor 10,12 – 10 wallen] 'wandern'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 27, Sp. 1287.
Text 31: Uber de‹en Bildniß, Wel¡e# H. D. P. von seinem i”t-verbli¡enen Antli” entwor[en. 50v T4 i”t-verbli¡enen] i” wegen Tintenflecks nur teilweise lesbar – 1 der] Kürzel – 1 und] u. – 2 daß] Kürzel – 5 Freunde] FreǦude
Apparate und Kommentare
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Der Anlaß für die Abfassung des vorliegenden Textes war die Ermordung von Birkens Freund Johann Christoph Laber. Vgl. die Einleitung zu Text Nr. 24. Birkens Gedicht bezieht sich auf ein nicht überliefertes Bildnis Labers, das der Nürnberger Maler Daniel Preißler (1627-1665) geschaffen hat, der im Jahre 1652 nach Nürnberg gekommen war (DBA I, 979, 66) und sich hier u.a. als Porträtmaler niedergelassen hatte. Morphologie, S. 148. Dieses Gedicht wurde 1652 gedruckt im Ehrengedä¡tniß H. Johann-Chri‰o[ Laber#, )(9v. Es findet sich hier als gezählter Beitrag (Nr. IX) unter dem Titel Vber de‹en Bildniß/ wel¡e# Herr D. P. von seinem je”tverbli¡enen Antli” entworfen. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgender Stelle: 1 herrn] H. 2 tru”] 'widerstehe'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 22, Sp. 1115. – 5 Eisen] 'Stichel als Werkzeug zum Gravieren von Metall'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 365. – 6 erzen] Hier: 'in das Erz einer Tafel kratzen, eingravieren'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1086.
Text 32: Uber de‹en le”te# Wort. 50v/51r 1 Stimme] Stime Ǧ (ebenso 2 Grimme) – 2 da#] Kürzel (ebenso 5, 7) – 3 entrann] entraǦn – 4 mitten] tten überschrieben – 6 ›eben] s überschrieben aus S Der Anlaß für die Abfassung des vorliegenden Textes war die Ermordung von Birkens Freund Johann Christoph Laber. Vgl. die Einleitung zu Text Nr. 24. Dieses Gedicht wurde 1652 gedruckt im Ehrengedä¡tniß H. Johann-Chri‰o[ Laber#, )(9v. Es findet sich hier als gezählter Beitrag (Nr. X) unter dem Titel Uber de‹en le”te# Wort. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, weist die Druckfassung keine Varianten auf. 2 Grimme] 'Wut'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 9, Sp. 352. – 5 konde] 'konnte'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 11, Sp. 1719. – 6f. Birken stellt den Ermordeten als einen Antitypus dar, der den Typus, nämlich Christus und dessen sich in der Bitte für seine Mörder konkretisierende Sanftmut (Lk 23,34) aktualisiert. – 8 Vgl. Johann Heermann: HEPTALOGUS CHRISTI (1648), S. 144f., der seinen Hörern rät, im letzten Stündlein u.a. das letzte Kreuzeswort Christi im Munde zu führen: Spri¡ demna¡ an deinem le”ten Ende mit König David: Jn deine Hände befehl i¡ meinen Gei‰/ du ha‰ mi¡ erlöset/ HErr/ du trewer GOTT. Seu[”e mit Stephano: HErr JEsu nim meinen Gei‰ au[. Vnd mit der Chri‰li¡en Kir¡en: HErr meinen Gei‰ befehl i¡ dir/ Mein GOtt/ mein GOtt wei¡ ni¡t von mir/ Nim mi¡ in deine Hände/
Gedichte 32 (1652) und 33 (1652)
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O trewer GOtt/ Jn aller Noth/ Hil[ mir am le”ten Ende.
Text 33: Cuivis accidere potest, quod cuiquam, Tägli¡er Sterb-Seu[zer. 51r/v 3 der (2x)] Kürzel – 3 kommt] komt Ǧ (ebenso 8 Himmel – 11 frommer – 17 genommen – 18 kommen – 20 hinkommen – 27 Himmel-S¡oß) – 5 daß] Kürzel (ebenso 11, 20, 25, 30) – 5 und] u. (ebenso 7, 21, 36) – 13 Bruder] mit der-Kürzel (ebenso 31 sondern) – 15 der] Kürzel (ebenso 25, 26) – 23 vor (1. Position)] wor – 31 aufer‰ehn] aufer‰ehen (der Druckfassung folgend emendiert) Der Anlaß für die Abfassung des vorliegenden Textes war die Ermordung von Birkens Freund Johann Christoph Laber. Vgl. die Einleitung zu Text Nr. 24. Dieses Gedicht wurde 1652 gedruckt im Ehrengedä¡tniß H. Johann-Chri‰o[ Laber#, )(11v. Es findet sich hier als gezählter Beitrag (Nr. XII) unter dem Titel Tägli¡er Sterbseufzer. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 2 klebet] s¡webet – 13 Haubt] Freund – 23 vor (1. Position)] wor – 23 vor (2. Position)] für – 28 lebe-lo#] leben#lo# 1 Sprichwörtlich. Vgl. Wander. Bd. 2, Sp. 636. – 2f. diß ~ ab] Jes 38,12. Vgl. zu Text Nr. 2, v. 40. – 3f. der Tod ~ wann] Vgl. Cicero: De senectute 74: "moriendum enim certe est, et incertum an hoc ipso die." Daß der Tod gewiß ist, ungewiß aber die Stunde, in der er eintritt, ist ein Topos, der auch in der barocken ars moriendi wie in der dogmatischen Abhandlung des locus 'de morte' oft begegnet. Vgl. z.B. Gerhard: Loci theologici 8, S. 13b: "Mors certa est, mortis nihil est incertius hora. | Quod moreris, certum est, incertum, ubi, quomodo, quando." – 4-6 Ps 90,12 – 5f. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 22, S. 232: "Wie ein Mens¡ zu ‰erben begeret/ so soll er au¡ leben. Du wolte‰ ja nit gern ‰erben al# ein Gottloser/ Ey so soltu au¡ ni¡t leben al# ein Gottloser/ Wiltu ‰erben al# ein Chri‰/ So mu‰u leben al# ein Chri‰." – 7 Teü[el, Fleis¡, und Welt] Dies sind die drei genera von tentationes, die Luther im Anschluß an die Tradition unterscheidet. Vgl. Großer Katechismus (Vaterunser), Bekenntnisschriften, S. 686, Z. 4-7: "Die Versu¡ung aber oder (wie e# unsere Sa¡sen von Alter# her nennen) Bekörunge i‰ dreierlei: de# Fleis¡#, der Welt und de# Teufel#." Vgl. auch WA 30/I, S. 16, Z. 10f. (Katechismuspredigten, 1528). Zum traditionellen Hintergrund vgl. Peters, 1991, S. 175-178. Zur Trias von Fleisch, Teufel, Welt vgl. den Kupferstich Nr. 22 in Heinrich Müllers Himmlis¡e[m] Liebe#-Kuß (1723). Hier ist der mit einer Rüstung ausgestattete Glaubende abgebildet, der von Fleisch (altem Adam), Welt und Teufel bestürmt wird, diesen aber zwei herzförmige Gegenstände
Apparate und Kommentare
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entgegenhält, die geistliche Wachsamkeit (Herz mit Auge) und Gebet (Rauchfäßlein) symbolisieren. Die subscriptio lautet: Fleis¡ Welt und Teu[el mir zu aller Zeit na¡‰ellen, Daß ›e dur¡ Ma¡t und Li‰ mi¡ arme# Würmlein fällen, Du aber hälte‰ mi¡ dein Rü‰ung mi¡ bede¿et, Weil J¡ ‰et# wa¡ und bet daß mi¡ kein Feind ers¡re¿et. – 9 Röm 14,8 – 10 Hebr 9,15 – 11f. Mt 25,21.23 – 14 1Kor 6,15 – 16 Röm 8,38f. – 17f. du ~ tilgt] Jes 53,5; 2Kor 5,21 – 23f. Röm 8,26 – 24 wann] 'wenn'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 27, Sp. 1859. – 25 1Petr 5,8. Im Hintergrunde dieses Verses steht die Einsicht, daß der Satan in der Todesstunde alles daran setzt, den Menschen noch unter seine Gewalt zu bringen. Vgl. hierzu Gerhard: Po‰illa (1613), Appendix, S. 211-213 (1Joh 1,7): OB wol die gan”e Zeit de# Leben# vber einem Chri‰li¡en Her”en man¡erley Anfe¡tungen begegnen/ daher S. Paulu# da# gan”e Leben eine# Chri‰en also bes¡reibt/ daß e# sey au#wendig Streit/ inwendig Fur¡t/ 2 Cor. 7. Jedo¡ ânden ›¡ dieselbe zuförder‰ vnd allermei‰ zur Stunde de# Tode#. Denn wie e# son‰en zugehet zur Zeit de# Kriege#/ daß bey dem le”ten Sturm einer Vhe‰ung die grö‰e Ma¡t wird versu¡et/ Also gehet# au¡ mit dem Leben de# Mens¡en/ wel¡e# ein ‰etiger Kamp[ vnd Streit i‰/ Jobi am 7. Wenn ›¡ da# Ende de#selben mens¡li¡en Leben# herzu nahet/ so brau¡et der Teu[el vnser Widersa¡er seine grö‰e Ma¡t/ vnnd bemühet ›¡ au[# hö¡‰e/ denselben le”ten Sturm dur¡ man¡erley Anfe¡tungen zu erhalten. Vnter sol¡en Anfe¡tungen i‰ nu fa‰ die grö‰e vnd gemeine‰e/ wenn ein betrübte# Her” wegen der Sünden wird angefo¡ten/ denn e# mahlet al#dennn der Teu[el die Sünde so klar für die Augen de# Her”en#/ vnd ma¡t darau# eine so grewli¡e s¡war”e Wol¿en/ daß man die Sonne de# göttli¡en Tro‰e# ni¡t dafür sehen kan. Daher denn S. Paulu# 1. Corinth. 15. die Sünde nennet den Sta¡el de# Tode#/ ni¡t allein der Vrsa¡ halben/ weil dur¡ die Sünde der Tod vber vn# Gewalt bekommen/ Rom. 5. Sondern au¡ darumb/ weil im Tode der Sünden Sta¡el tie[ jn# Her” wird gedru¿t. Wie denn daher die Chri‰li¡e Kir¡e ›nget: Mitten wir im Leben ›nd mit dem Tod vmbfangen/ Mitten in dem Tod anâ¡t vn# der Hellen Ra¡en/ Mitten in der Hellenang‰/ vnsere Sünde vn# treiben. Da wir hören/ daß jm Tod/ Hellen vnd Sündenang‰ ›¡ gemeinigli¡ ânden/ wel¡e al# gro‹e Wellen da# S¡i[lein de# mens¡li¡en Her”en# al#denn jämmerli¡ hin vnd wider treiben/ daß man¡er darüber am Glauben vnd an der Seligkeit S¡i[bru¡ leidet. J‰ derowegen zum hö¡‰en von nöthen/ daß man bey zeit wider diese Anfe¡tung ›¡ rü‰e/ vnd zu demselben Streit gefa‰ ma¡e/ au[ daß wir also einen ‰ar¿en Tro‰ haben/ vnd halten an der angebohrnen Ho[nung/ wel¡e wir haben al# einen fe‰en vnnd ›¡ern An¿er vnserer Seelen/ der au¡ hinein gehe in da# Jnwendige de# Vorhang#/ dahin der Vorläu[er für vn# eingangen/ JEsu# ein Hoherprie‰er jn Ewigkeit/ Hebr. 6. – 25 fälle] 'zu Fall bringe'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1285f. – 26f. Lk 16,22 – 30f. 1Thess 4,15 – 32 al# sein Glied] Eph 5,30 – 32 in ~ gehn] Mt 25,21.23 – 34 Herr ~ wilt] Mt 26,39 – 34f. so ~ befohlen] Ps 31,6 – 35f. dir ~ dir] Röm 14,8
Gedichte 34 (1652), 35 und 36
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Text 34: Grabs¡ri[t auf dem Sarg beândli¡. Zach. 13. v. 6. 52r T4 6] überschrieben – 2 und] u. – 2 Tod] durch Streichung aus Todt – 7 Jederman] ev. Jeder man Der Anlaß für die Abfassung des vorliegenden Textes war die Ermordung von Birkens Freund Johann Christoph Laber. Vgl. die Einleitung zu Text Nr. 24. Dieses Gedicht wurde 1652 gedruckt im Ehrengedä¡tniß H. Johann-Chri‰o[ Laber#, )(12v. Es findet sich hier im letzten Abschnitt (XII) unter dem Titel Vbers¡ri[t/ auf dem Sarge beândli¡. Za¡. 13/ v. 6. Wa# ›nd da# für Wunden in deinen Händen? Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 6 dem Ri¡ter] Meim Rä¡er – 8 danach So bin i¡ ges¡lagen im Hause | derer/ die mi¡ lieben. | * †* 9 Wohl gelebet, wohl ge‰orben] Sprichwörtlich. Vgl. Wander. Bd. 2, Sp. 1860.
Text 35: Sterb-Wuns¡. 52r 4 Komm] KomǦ (ebenso 4 komm – 7 Komm – 7 komm – 11 Komm – 13 kommet – 15 Komm) – 8 und] u. (ebenso 15, 16) – 8 der] e überschrieben – 13 Er] oberhalb der Zeile – 16 der] Kürzel Sowohl der Anlaß für die Abfassung des vorliegenden Textes als auch das Datum der Niederschrift liegen im dunkeln. Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes nicht vor Ende April 1652, spätestens aber im Jahre 1654 nahe. Von diesem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. 1 E# i‰ genug] 1Kön 19,4 – 4 Komm, Jesu, komm!] Offb 22,20 (ebenso 7, 15) – 4 i¡ ~ dir] Phil 1,23 (ebenso 7, 11, 15) – 5 in# Vaterland] Hebr 11,16 – 5 von dannen] 'von woher'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 746. – 7 lö# mi¡ auf] 'laß mich sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 688 (ebenso 15). – 8 Vgl. zu Text Nr. 21, v. 29-32 (ebenso 16). – 9 verzieh] 'zögere, säume'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 2599f. – 10 Vgl. Lk 21,26 – 12 Joh 10,9. Vgl. zu Text Nr. 4, v. 31-33.
Text 36: Uber Dorotheen Bildni#. 52v 2 Dorothee] D überschrieben – 2 himmelab] himelab Ǧ (ebenso 4 himmel – 8 himmel#) Es konnte nicht ermittelt werden, ob Birken ein bereits vorhandenes Bild vor Augen hat oder vorliegenden Text als Erklärungsgedicht zu einem noch zu produzierenden Bild, gegebenenfalls zu einem Kupferstich, verfaßt hat. Sowohl der Anlaß für die Abfassung des vorliegenden Textes als auch das
Apparate und Kommentare
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Datum der Niederschrift liegen im dunkeln. Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes nicht vor Ende April 1652, spätestens aber im Jahre 1654 nahe. Von diesem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. 1-3 Der Legende zufolge soll Dorothea – ihr Name (von dîron und qeÒj) bedeutet Gotte# Gab oder Geschenk Gottes – während der Folter, den Tod vor Augen habend, vom Paradies als einem Garten gesprochen haben, in dem Lilien und Rosen unaufhörlich blühen und die Obstbäume stets Früchte tragen. Als Dorothea (vermutlich im Zuge der diokletianischen Christenverfolgung) zum Scheiterhaufen vor den Toren der Stadt Caesarea (in Kappadozien) geführt wurde, soll der Advokat Theophilos sie spottend dazu aufgefordert haben, ihm aus dem Paradies Rosen und Äpfel zu senden. Auf dem Richtplatz soll, bevor Dorothea (am 6.2.288 oder 300) auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde, ein Knabe mit einem Korb voller Rosen und Äpfel erschienen sein, den dieser dem Theophilos auf Geheiß Dorotheas überreichte. Daraufhin soll sich Theophilos zum christlichen Glauben bekehrt und später ebenfalls das Martyrium erlitten haben. In bildlichen Darstellungen wird Dorothea häufig mit Rosen bzw. mit einem Rosen und Äpfel enthaltenden Korb dargestellt. Die Heilige Dorothea (Festtag 6.2.) ist u.a. die Patronin der Gärtner. Vgl. Jacobus de Voragine: Legenda aurea, S. 910-912. Acta Sanctorum, Februarii tom. 1, Sp. 780b. Stadler / Heim. Bd. 1 (1858), S. 802-805. Vgl. Werner, 1974 (1). Christian Schmid (1649-1700) publizierte in Augsburg einen Einblattdruck, der im wesentlichen aus einem die Dorothea-Legende darbietenden Holzschnitt besteht, der u.a. den Blumen und Äpfel in den Händen haltenden Engel zeigt. Alexander / Strauss: Woodcut. Bd. 2 (1977), S. 522. – 3f. Vgl. Ps 92,13f. Vgl. zu Text Nr. 218, v. 48. – 4f. Vgl. Mt 13,43 – 6 Orden] 'Gemeinschaft'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1316f.
Text 37: Der Spru¡ Johannes 3. v. 16. 52v T1 XXXVII.] XXXVII – T2 Johannes] Johan: – T2 16.] emendierend ergänzt – 1 Gotte# Lieb, ihr 5
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Mens¡en gegen eü¡] gegen eü¡ ihr Mens¡en Gotte# Lieb, – 3 und] u. – 4 da#] Kürzel – 4 Himmelrei¡] HimelǦ rei¡ Sowohl der Anlaß für die Abfassung des vorliegenden Textes als auch das Datum der Niederschrift liegen im dunkeln. Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes nicht vor Ende April 1652, spätestens aber im Jahre 1654 nahe. Von diesem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. 1 gegen] 'zu'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 5, Sp. 2220. – 2 einig#] 'einziges'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 207.
Gedicht 38
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Text 38: Jesu Begräbniß. 52v T1 XXXVIII.] XXXVIII Sowohl der Anlaß für die Abfassung des vorliegenden Textes als auch das Datum der Niederschrift liegen im dunkeln. Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes nicht vor Ende April 1652, spätestens aber im Jahre 1654 nahe. Von diesem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. 2 Jes 53,5. Nach Ansicht Luthers und seiner Erben tragen alle Menschen, gleich ob Juden oder Heiden, da sie alle gleichermaßen Sünder sind, die Schuld an der Passion und am Tode Christi – und nicht etwa lediglich diejenigen, die in den Prozeß gegen Jesus involviert waren oder an dessen Hinrichtung historisch mitgewirkt haben. Vgl. Luther, WA 2, S. 137, Z. 22f. 27f. (Sermon von der Betrachtung des heiligen Leidens Christi, 1519): "Zcum fun[ten, da# du dir tie[ eyn bilde‰ und gar ni¡t zwey[el‰, du seye‰ der, der Chri‰um alßo marteret, dan deyn sund haben# gewißli¡ than […]. Drumb, wan du die negel Chri‰i ›h‰ dur¡ seyn hend dringen, glaub ›¡er, da# deynn wer¿ seynd, ›¡‰u seyn dörenn kron, glaub, e# seyn deyn böß gedan¿en etc." Vgl. auch Herberger: Her”Po‰illa (1691) I, S. 297a (Karfreitag, Mt 27,5766 parr.): "[…] wa# soll i¡ viel sagen/ der S¡ön‰e unter den Mens¡en-Kindern i‰ der allergreuli¡‰e worden/ Psal. 45. v. 3. Esa. 53. v. 3. Da# gehöret auf die Sünde/ so klägli¡ hätten wir sollen zugeri¡tet werden. A¡ erkennet eure Sünde/ und la‹et ›e eu¡ her”li¡ leid seyn/ ihr habt euren Seligma¡er JEsu Chri‰o da# Elend bereitet." Vgl. Gerhard: Exercitium pietatis (1612), S. 74, Z. 11-14: "peccata mea sunt horridae istae spinae, quibus sanctissimum illius caput, ipsis Angelicis potestatibus reverendum, coronavi: peccata mea sunt aculeatae istae scuticae, quibus purissimum ipsius corpus, proprium divinitatis templum, flagellavi." Vgl. Johann Rist: Himlis¡e Lieder I, S. 10f.: 10. Du träg‰ die Stra[en meiner S¡uld' Vnd s¡weren Mi‹ethaten/ Ja lä‹e‰ di¡ au# lauter Huld' Am Pfal de# Creu”e# braten/ Da# that die Lieb' HErr/ die di¡ trieb Die Sünder au# dem Ra¡en Der Hellen frey zu ma¡en. Johann Rist: Himlis¡e Lieder I, S. 14: 3. O Mens¡en Kind! Nur deine Sünd' Hat diese# angeri¡tet/
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Da du dur¡ die Mi‹ethat Ware‰ gan” verni¡tet. Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 39f.: 2. J¡ ma¡t' e# O HErr Jesu Chri‰ Daß du so sehr gemartert bi‰ J¡ s¡lug dir deine Wunden/ J¡ bin da# La‰er deiner Stra[' Und du O allerlieb‰e# S¡af Bi‰ sonder S¡uld gefunden/ J¡ s¡a[te deinem frommen Her”en So gro‹e Pein und Tode# S¡mer”en. Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 312, Z. 70 - S. 313, Z. 79: Daß nun Christus nicht allein von dem Jüdischen Volck verworffen vnd fälschlich angeklaget/ sondern auch von diesen heydnischen Kriegsknechten leiden wollen/ damit ist angedeutet/ daß er nicht allein vmb der Jüden/ sondern auch der Heyden willen leide/ Denn wie sonsten alle Menschen in Jüden vnd Griechen oder Heyden werden eingetheilet in der Schrifft/ also hat Christus wollen andeuten/ weil er nicht allein von den Hohenpriestern vnd Eltesten des Jüdischen Volcks/ sondern auch vom heydnischen Landpfleger vnd seinen Steckenknechten leide/ daß er für alle Menschen gelitten/ vnd daß sie alle darzu geholffen. – 3 Phil 1,21
Text 39: Uber den Namen Paulu#. 52v/53r 2 der] Kürzel Sowohl der Anlaß für die Abfassung des vorliegenden Textes als auch das Datum der Niederschrift liegen im dunkeln. Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes nicht vor Ende April 1652, spätestens aber im Jahre 1654 nahe. Von diesem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. 1 Vgl. Mk 10,43f. – 3 Heidenlehrer] Gal 1,16 – 3 von ihm den Nahm empânge] Vgl. Apg 9,15, wo allerdings nicht explizit davon die Rede ist, daß Christus Saulus in Paulus umbenannt hat.
Gedichte 40 und 41
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Text 40: Uber den Namen Albre¡t. Adel-wert. 53r 3 und] u. (ebenso 4, 9, 10, 12 (2x), 13, 14) – 7 wa#] Kürzel – 8 widerspri¡] mit der-Kürzel – 9 im] oberhalb von gestrichenem Jhm – 10 vertrag] mit ver-Kürzel (ebenso 7 vera¡te) – 15 Dir] oberhalb von gestrichenem Eu¡ – 16 lern] leǦr (durch Streichung aus lert) – 16 treib] durch Streichung aus treibt Sowohl der Anlaß für die Abfassung des vorliegenden Textes als auch das Datum der Niederschrift liegen im dunkeln. Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes nicht vor Ende April 1652, spätestens aber im Jahre 1654 nahe. Von diesem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. 1-4 Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 26, S. 275: "Darinn ‰ehet der Vorzug/ Praeeminen” vnd Herrligkeit der Chri‰en: Die Natur vnter ›¡ zwingen/ hers¡en vber Fleis¡ vnd Blut/ die Welt vnd alle# Böse in der Welt mit Gutem vnd mit Tugend vberwinden/ Rom. 12. Dz i‰ der Chri‰en Adel." – 6 gib ~ Ehr] 1Petr 2,17 – 10 Brau¡] 'übe'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 317. – 10 Brau¡ San[tmut] Gal 5,22 – 10 vertrag] 'Eintracht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 1923. – 11 Thu gute#, wem du kan‰] Gal 6,9; 1Petr 3,11
Text 41: Auf den Namen einer Adeli¡en Dame, Frauen Dorotheen, Elisabeth von Göttfart, Verwittibten Rieterin von Kornburg. 53v T4 Frauen] Fr und etc.-Kürzel mit Punkt – 1 daß] Kürzel (ebenso 2, 4) – 3 der] Kürzel (ebenso 9 (2x)) – 5 dreymal] 3Ǧ mal (ebenso 6) – 12 und] u. – 12 himmel-an] himel-an Ǧ – 12 dar] durch Ergänzung von ar verbessert aus der-Kürzel – 16 ruht] r überschrieben Anlaß für die Abfassung des vorliegenden Textes könnte einer der Namenstage der Adressatin gewesen sein. Das Datum der Niederschrift des Gedichtes liegt im dunkeln. Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes nicht vor Ende April 1652, spätestens aber im Jahre 1654 nahe. Dorothea Elisabeth Rieter von Kornburg, geb. von Gottfart, war verheiratet mit Paul Albrecht Rieter von Kornburg (gest. 3.1.1635). Ihr Sohn, der wie sein verstorbener Vater den Namen Paul Albrecht trug (vgl. zu Text Nr. 61), wurde am 19.3.1635 geboren. Zedler. Bd. 31 (1742), Sp. 1582. Von diesem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. 2 Offb 3,5 u.ö. – 7 Gotte#-gab] Dorothea bedeutet Gabe, Geschenk Gottes. Vgl. zu Text Nr. 36, v. 1-3. – 7 Gott ihre Ruh] Birken versteht dies offenbar als Verdeutschung des zweiten Vornamens der Adressatin (Elisabeth), der allerdings präziser "mein Gott ist die Fülle" bedeutet. Hieronymus: Liber interpretationis hebraicorum nominum, CCSL 72, S. 140, Z. 16f. gibt folgende Übersetzungsmöglich-
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keiten an: "Elisabeth dei mei saturitas uel dei mei iuramentum aut septimus." – 9-12 Vgl. zu Text Nr. 20, v. 4f. – 10 Hos 2,21f. – 11 so ~ Ruh'] Weish 3,1; Offb 14,13 – 13 Anbind-gabe] 'Gabe bei der Stiftung einer Ehe/Verbindung, hier der Ehe/Verbindung mit Gott'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 295 und 11, Sp. 1519.
Text 42: Anda¡t hieruber. 53v/54r 1 1.] Nummer ohne Punkt; danach unentzifferte Streichung – 2 dank,] danach ein gestrichenes, unentziffertes Wort – 2 daß] Kürzel (ebenso 4, 10) – 3 und] u. – 4 da#] Kürzel – 6 wiedergab‰] mit der-Kürzel – 8 au#gesühnet] s überschrieben – 10 komm] kom Ǧ (ebenso 24 himmlis¡ – 24 himmel-ein) – 15 ihr] hr überschrieben – 18 lu‰ig] g überschrieben – 22 irdis¡] durch Streichung aus irrdis¡ – 23 der] Kürzel (ebenso 25, 26) – 29 in] oberhalb von gestrichenem die – 30 freudig sag: i¡] verschmiert Zum Anlaß des vorliegenden Textes und zur Datierung vgl. die Einleitung zu Text Nr. 41. Von diesem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. 1 Vgl. Ernst Christoph Homburg (1659), Fischer-Tümpel. Bd. 4, S. 295, Nr. 345, Str. 1: JEsu, meine# Leben# Leben, Jesu, meine# Tode# Tod, Der du di¡ vor mi¡ gegeben Jn die tief‰e Seelen-Noht […]. – 3 Vgl. Luther: Kleiner Katechismus (Der Glaube), Bekenntnisschriften, S. 510, Z. 33-36: "J¡ gläube, daß mi¡ Gott ges¡a[en hat sampt allen Kreaturn, mir Leib und Seel, Augen, Ohren und alle Gelieder, Vernun] und alle Sinne gegeben hat und no¡ erhält […]." – 5 Röm 6,23 – 8 Hebr 2,17 – 9 Mott] 'Schlamm'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 2600. – 12 1Kor 6,19 – 13 Gal 2,20 – 15-18 Zur Einsicht, daß irdische Güter weder Ruhe noch wahrhafte Erfüllung verleihen können, vgl. Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 33: 3. A¡! daß i¡ mi¡ so sehr bemühet Umb Ehr' und Gut so länger ni¡t Al# ein vergängli¡# Kräutlein blüht Da# s¡neller al# ein Glaß zubri¡t! A¡ daß i¡ mi¡ So jämmerli¡ Umb eitle# Thun gequelet Und do¡ nur Staub erwehlet!
Gedicht 42
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– 21-24 2Kor 4,17f. – 21 fah] 'fange'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1236. – 23 entwerden] 'sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 654. – 25-28 Mt 25,1-13 – 28 Zum himmlischen Paradiesesgarten Nicolai: FrewdenSpiegel deß ewigen Leben# (1599), S. 311f.: "Nun wirdt dur¡ da# Wörtlein Paradeiß gemeinigli¡ ein Lu‰garten ver‰anden/ darinn allerley herrli¡e Bäume/ edle Frü¡te/ wolri¡ende Kreuter/ s¡öne Lilien/ Rosen/ vnd Blummen/ al# au¡ ‰attli¡e Lu‰häuser vnd Hütten/ von allerley Laubwer¿ kö‰li¡ dur¡ão¡ten/ gefunden werden:" Vom Himmel als Paradies wird gesprochen, um (ebd., S. 313) damit anzuzeigen/ daß eine# frommen Chri‰en Seele/ ãug# na¡ dem Tode/ widervmb sey im Stande der vollkommenen Seligkeit/ darin vnsere er‰e Eltern/ Adam vnd Eua/ waren für dem Fall/ al# da# jrrdis¡ Paradeiß jhr Vatterlandt war […]. Dann wa# wir in dem er‰en Adam (der jrrdis¡ war) haben verlohrn/ da# ânden wir in Chri‰o/ al# in dem andern himmelis¡en Adam rei¡li¡ vnd vberãü‹ig wider/ vnd be›”en# au[ dieser Welt im Glauben/ aber ãug# na¡ dem Tode/ ›nd wir bey jhm/ vnd sehen# für Augen. Vgl. Meyfart: Tuba Novissima (1626), S. 42: "J‰ do¡ diese Welt von jhrem S¡öp[er gan” herrli¡ erbawet/ die do¡ ni¡t# ander# i‰ al# ein Wü‰en der vertriebenen/ ein Thal der Zehren […] vnd danno¡ i‰ die De¿e mit gülten Sternen bese”et/ der Boden mit grünen Graß ges¡mü¿et. Warumb solte dann der Garten de# Paradise# ni¡t viel tausend mahl tausend s¡öner seyn?" Vgl. zudem Gerhard: Po‰illa (1613), Appendix (Jes 57,1f.), S. 25f.: So ges¡i¡t diese frühzeitige Wegra[ung der Heiligen au¡ darumb/ daß ›e von der Mühe vnd Arbeit diese# Leben# de‰o ehe zur Ruhe kommen/ Sap. 4. der Gere¡te gefellet Gott wol/ vnd i‰ jhm lieb/ vnd wird weggenommen au# dem Leben vnter den Sündern/ vnnd wird hingerü¿et/ daß die Boßheit seinen Ver‰and ni¡t verkehre/ no¡ fals¡e Lehre seine Seele betriege/ metetšqh, ‰ehet daselb‰/ er wird verse”t/ mit wel¡em wort wir au[ diese Glei¡niß gewiesen werden/ E# ›nd die wahren Gleubigen fru¡tbare Bäume/ gepflan”et im Hause de# HErrn/ in seiner Kir¡en/ Ps. 92. Wie nu ein Baum zeitig verse”t oder vmbgese”t wird/ wenn er de‰o s¡öner blühen vnd Fru¡t tragen soll/ Also verse”et Gott der HErr die Gleubigen man¡mal zeitig in den himlis¡en Paradießgarten/ daß ›e für jhme blühen vnd Fru¡t tragen/ da# ›nd die beyden Vrsa¡en/ vmb wel¡er willen Gott der HERR hohe wolverdiente Leute/ wel¡e no¡ gro‹en Nu” in Kir¡en vnd weltli¡em Regiment hetten s¡a[en können/ au¡ in#gemein fromme Chri‰en/ wel¡e mit jhrem Gebet viel böse# hetten können abwenden/ frühzeitig wegra[et. Vgl. ferner Dilherr: Freudenbli¿ deß Ewigen Leben# (1652), S. 136f.: "Da# Paradi# war ein überau# liebli¡er Garten; deßwegen e# au¡ der Garten Eden/ da# i‰ ein Garten der Liebli¡keit und der Wollu‰ genennet wurde/ in dem 1. B. Mos. im 2. Cap. Jn dem ewigen Leben wird no¡ vielmehr seyn liebli¡e# Wesen/ zu der re¡ten GOtte# ewigli¡: au# dem 16. Psalm." – 30 Lk 2,29
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Text 43: Böse Zeit der Chri‰enheit. 54r/v 20 herwandern] mit der-Kürzel – 22 leider] d überschrieben – 23 und] u. – 28 demmert] demert Ǧ Sowohl der Anlaß für die Abfassung des vorliegenden Textes als auch das Datum der Niederschrift liegen im dunkeln. Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes nicht vor Ende April 1652, spätestens aber im Jahre 1654 nahe. Von diesem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. 1 böser Zeit] Eph 5,16 – 10 Vgl. Lk 21,28 – 18 Vgl. Jes 63,5 – 19 Vgl. Apg 12,6f. – 24 Vgl. Dtn 28,65; Hi 37,1 – 25 Hefen] 'Bodensatz'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 764. – 25 Zur mundus-senescens-Topik vgl. zu Text Nr. 1, v. 3f.
Text 44: Zu de# Theuren Kun‰liebenden Vertheidigung der Gelehrten: Gesprä¡ der Kun‰ und vernun]. Zu Erklärung der Titelbilder. 54v-55v T1 XLIV.] XLIV – T3 Gelehrten] GelehrtǦe – T5 der] r aus # überschrieben – 1 daß] Kürzel (ebenso 33) – 1 und] u. (ebenso 4, 19, 20, 29, 34, 38, 40) – 2 thumme] thume Ǧ (ebenso 4 Himmelrund) – 4 da#] Kürzel (ebenso 11, 31, 32) – 12 iedermann] iedermaǦn (ebenso 16 wann) – 18 Mit] t überschrieben – 20 der] Kürzel (ebenso 25, 36, 38) – 21 Streit] St überschrieben – 34 Sa¡en] S überschrieben Bei dem Werk, auf das sich Birkens Erklärungsgedicht bezieht, handelt es sich um eine Übersetzung einer 1645 erstmals gedruckten italienischen Vorlage mit dem Titel Dell'uomo di lettere difeso, e emendato. Parti due aus der Feder des jesuitischen Historikers und Schriftstellers Daniello Bartoli (1608-1685). Die Übersetzung stammt von Georg Adam von Kuefstein (1605-1656), der seit 1651 Mitglied des Blumenordens war (Ordensname: der Kunstliebende). Birken übernahm, vermutlich auf Vermittlung Harsdörffers hin, im Jahre 1654 die Betreuung der Drucklegung dieses Werkes. Vgl. Morphologie, S. 204f. sowie Birken: WuK. Bd. 9, S. 882f. Eine Reproduktion des Kupferstiches, auf den sich Birkens Gedicht bezieht, findet sich unter Abb. 1. Dieses Gedicht wurde, allerdings mit im Vergleich zu vorliegender Version tiefgreifenden Abweichungen, im Jahre 1654 gedruckt in: Vertheidigung der Kun‰liebenden und Gelehrten an‰ändigere Sitten, )(9r/v. Birkens Text findet sich hier als gezählter Beitrag (Nr. VIII) unter dem Titel Gesprä¡reimen Uber da# Titelbild; Kur”er Jnhalt de# gan”en Werk#. Das Gedicht endet mit der Signatur S. B. Die Texte differieren derart stark, daß eine Darbietung der Unterschiede mit Hilfe eines Variantenapparates nicht möglich ist. 2 thumme] 'dumme, unbesonnene'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1510-1512. – 11 vom wahn da# Urtheil fällen] 'über den Wahn (= die Unwissenheit) das Urteil fällen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 27, Sp. 622. – 25
Gedicht 44 (1654)
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S¡ulfu¡#] 'pedantischer Gelehrter'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 15, Sp. 1944f. – 26 klügel-gläubt] 'klügelt, tut klug'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 11, Sp. 1282. – 32 worzu] 'wozu'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 27, Sp. 2211. – 33 gemeyn] 'allgemein üblich'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 5, Sp. 3209.
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Abb. 1: [Daniello Bartoli, Verf.] / [Georg Adam von Kuefstein, Übers.]: Vertheidigung der Kun‰liebenden und Gelehrten an‰ändigere Sitten […]. Nürnberg 1654 (HAB Wolfenbüttel 144.29 Eth.), Titelkupferstich.
Gedichte 45, 46 und 47
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Text 45: Auf den Spru¡ J¡ ruhe in Fel#lö¡ern. 55v 2 der] Kürzel – 12 und] u. Sowohl der Anlaß für die Abfassung des vorliegenden Textes als auch das Datum der Niederschrift liegen im dunkeln. Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes im Jahre 1654 oder in den ersten beiden Monaten des Jahres 1655 nahe. Von diesem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. T3 Vgl. zu Text Nr. 231, v. 9-11. – 1-5 Vgl. Hld 2,14 – 1 wittert] 'gewittert'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 818. – 3 ‰ößet na¡] 'nachjagt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 142. – 9f. Vgl. Hld 2,14; Joh 19,34. Zur Flucht in Jesu Seitenwunde vgl. zu Text Nr. 231, v. 9-11. – 11 ô du Fel#] 1Kor 10,4
Text 46: Auf Herrn Georg S¡li¡ten# Ableiben. 55v/56r T1 XLVI.] XLVI – T2 Georg] Gorg – T2 S¡li¡ten#] S¡li¡tǦe# – 1 1.] fehlt im Manuskript – 5 müßen] en oberhalb der Zeile – 7 der] Kürzel (ebenso 24, 31) – 9 nimmt] nimt Ǧ (ebenso 20 Himmel – 29 Frommen – 30 kommen) – 15 und] u. – 27 trüber:] vor Doppelpunkt gestrichenes Komma Das Datum der Abfassung des vorliegenden Textes liegt im dunkeln. Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes im Jahre 1654 oder in den ersten beiden Monaten des Jahres 1655 nahe. Zu Georg Schlicht konnten bislang keine Angaben ermittelt werden. Von diesem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. T3 Ableiben] 'Sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 72. – 7f. Ps 145,14 – 7 s¡li¡t] 'schlichtet'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 15, Sp. 668. – 10 wer] 'wäre'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 2192. – 12 Tode# Thür] Vgl. zu Text Nr. 4, v. 31-33 (ebenso 19). – 14-16 Offb 21,3f. – 24 Ps 121,3 – 29 Offb 7,15 – 32 Ps 121,3
Text 47: Auf Herrn Hieronymi Langen Stadt-Musici zu Nürnberg, Ableiben. 56r/v T1 XLVII.] XLVII – T2 Herrn] H. (oberhalb der Zeile) – T2 Hieronymi] Hieron. – T3 Nürnberg] Nürnb. – 2 Freünde] Freünd – 3 todt] überschrieben – 3 wi‹en] nach n ein gestrichener, unentzifferter Buchstabe – 9 der] Kürzel (ebenso 10, 34) – 11 komm‰] kom‰ Ǧ – 15 und] u. (ebenso 27, 28) – 18 Kun‰gesange] K überschrieben, ev. aus L – 20 Longa] Notenzeichen: liegendes Rechteck, nicht gefüllt, mit Hals rechts – 21
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Brevis] Notenzeichen: liegendes Rechteck, nicht gefüllt, ohne Hals – 29 daß] Kürzel – 33 sondern] mit der-Kürzel Hieronymus Lang war seit 1620 als Stadtmusiker in Nürnberg tätig. Seine Lebensdaten liegen im dunkeln. DBA I, 734, 286. Das Manuskriptumfeld von Birkens Gedicht läßt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) darauf schließen, daß Lang 1654 oder in den ersten beiden Monaten des Jahres 1655 gestorben ist. Von vorliegendem Text ist bislang keine Druckfassung bekannt. Offenbar handelt es sich um ein Gedicht, das Birken im Auftrage eines anderen verfaßt hat, da das redende Ich in v. 27 familiengeschichtliche Daten (Verlust der Ehefrau und eines Kindes) nennt, die auf Birken nicht zutreffen. T3 Ableiben] 'Sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 72. – 6 entwerden] 'Sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 654. – 11 vor] 'zuvor'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 26, Sp. 806. – 15f. Vgl. Ps 150,4 – 28 Fals¡] 'Unwahrheit, Lüge'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1293. – 35 Offb 14,13 – 36 Mt 13,43
Text 48: Gun‰ ohne verdien‰. 56v/57r Das Gedicht ist ganz mit diagonalen Linien gestrichen. 7 da#] # aus s überschrieben – 8 da#] Kürzel Sowohl der Anlaß für die Abfassung des vorliegenden Textes als auch das Datum der Niederschrift liegen im dunkeln. Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes im Jahre 1654 oder in den ersten beiden Monaten des Jahres 1655 nahe. Das Gedicht wurde ohne Titel gedruckt in Birkens Teuts¡e[r] Rede-bind und Di¡t-Kun‰ (1679), S. 93. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgender Stelle: 8 Es folgt ein weiterer Vers: a¡! die Warheit saget Nein. 4 TugendWahn] 'Schein von Tugendhaftigkeit'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 27, Sp. 621. – 5 Hasen in den Wa[en] Das Bildmotiv des bewaffneten Hasen als Sinnbild eines Menschen, der Tapferkeit und Mut bloß vorgibt, sich aber in der Kampfhandlung nicht bewährt, findet sich z.B. in Andreas Friedrichs EMBLEMATA NOVA (1644), S. 97. In der dem Bild zugeordneten "Erklärung" heißt es: Sol¡e# [daß ein Hase ein heldenmütiges, siegreiches Tier sei] kan ni¡t wol glauben i¡/ Der Haaß hält do¡ im Feld kein Sti¡. Au[ lau[en i‰ er abgeri¡t/ Von gro‹en Thaten weiß i¡ ni¡t. – 6 tretten ~ herein] 'stolzieren ~ einher'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 22, Sp. 203.
Gedicht 49 (1655)
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Text 49: Herrn Johannis Erasmi Kindermann# Nürnbergis¡en Organi‰en#, und seiner Ehewirtin, KinderAbs¡ied. 57r T2 Herrn] H. – T2 Johannis] Joh. – T3 Nürnbergis¡en] Nürn. – T3 und] u. (ebenso 5, 11, 15, 17, 19, 22, 23) – 2 Waisen] a überschrieben – 2 verla‹en] la überschrieben – 3 der] Kürzel – 9 Kummerniß] Kumerniß Ǧ (ebenso 11 fromm – 14 himmel) Johann Erasmus Kindermann (geb. 1616 in Nürnberg), Organist und Komponist, Schüler des damals führenden Nürnberger Musikers Johann Staden, 1634 oder 1635 Studienaufenthalt in Italien, 1636 zweiter Organist an der Nürnberger Marienkirche, 1640 Bewerbung um eine Organistenstelle in Schwäbisch Hall, im selben Jahr Organist an St. Egidien in Nürnberg, 1637 Heirat mit Susanna Ditzel (1616-1653), mit der er zwölf Kinder hatte, von denen nur vier die Mutter überlebten. Susanna Kindermann starb am 12.9.1653 im Kindbett nach der Geburt von Zwillingen, die noch vor der Mutter begraben wurden (vgl. Seeligen Abs¡ied# Gedä¡tniß (1653)). Johann Erasmus Kindermann starb am 14.4.1655 in Nürnberg und wurde am 17.4. zu Grabe getragen. Vgl. Schlage, 2003, sowie Schlage, 2000, S. 64-70 und Olszewsky, 1992. DBA I, 649, 112-123; II, 704, 77f.; III, 479, 48-78. Um die Abfassung vorliegenden Gedichtes sowie der Grabinschrift (vgl. Text Nr. 50) hatte Kindermann Birken in einem an diesen gerichteten Brief vom 27.2.1655 gebeten (PBlO.C.169.2.A1r/v). Ob Kindermann die Vertonung, wie geplant, vorgenommen hat oder nicht, ist nicht bekannt. Kindermanns Brief beigefügt war ein ein Blatt umfassender, ebenfalls auf den 27.2.1655 datierter Text mit dem Titel Joh. Eraßmu# Kindermann empfängt sein Seelig ver‰orbene# her”geliebte# Weib und Kinderlein mit folgendem Jnhalt. (PBlO.C.169.2.A2r/v). Diesen Text wollte Kindermann, wie seinem Brief zu entnehmen ist, als Anregung für Birkens Abfassung des Grabgedichtes verstanden wissen: Lieber Herr Betulius. Der Herr wei# selb‰ meinen kran¿en Zu‰and, vnd wie i¡ s¡on läng‰ mit dem Herrn abgeredt, daß i¡ ein her”li¡e# Verlangen trage, no¡ bey meinem Leben, Mein Grablied von de# Herrn seiner s¡önen vnd Gei‰rei¡e Poesi in eine mu›calis¡e Composition zu bringen, und weiln mein kran¿er Zu‰andt ie länger je ärger wird, und Gott der Allmä¡tige, mi¡ un verho[t [sic!], dur¡ einen Seeligen todt, mein sehnli¡e# Verlangen ‰illen mö¡te, habe i¡ mi¡ ge‰ern übergese”t, da# wa# mir meine Anda¡t, vnd Gottli¡e Gnade gegeben zu Papier gebra¡t, vnd meine gedan¿en damit am Tag geben wollen, wie mein kün[tige# Grablied, solte gema¡t werden. Also bitte Meinen hö¡‰geehrten lieben Herrn Betulium i¡ demütig‰, Er wolle mir au¡ den gefallen erweisen, mit seiner guten Zeit vnd gelegenheit, mir au[ da# beigelegte s¡reiben ein Grablied ma¡en, von .12. oder mehr Gese”ten, vnd wan e# au[ die Melodey de# s¡önen gesange#: Wa# mein Gott will da# gs¡eh' allzeit: oder Wenn mein ‰ündlein vorhanden i‰ etc.: könte gese”et werden, wer e# mir sehr lieb. etc. Der Herr erweise mir in diesem ‰u¿ no¡ den le”ten Willen, Gott wird Vergelder sein, i¡ aber will e# au¡ mit dan¿ wieder erkennen, daß der Herr mit mir zufrieden sein wird. Son‰en bin i¡ au¡ ents¡lo‹en ne¡‰er 8. tagen ein epitaphium au[ meinen grab‰ein ma¡en zu la‹en, vnd weiln unten no¡ ein Spacium vorhanden, | da i¡ könte 4. Zeil no¡ hinein ma¡en la‹en, wolte i¡ den
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Herrn freundli¡ gebetten haben, mir etwa# wenig# teuts¡e# au[zuse”en, vnd wan e# au[ die art sein könte, daß mein Nahm mit heraußkäm, vnd der himmlis¡en Music etwa# geda¡t würde, were e# mir sehr lieb. ‰ehet alle# zu deß Herrn seinen belieben ohne Maaßgebung, da# grablied wolle der Herr nur seiner guten Zeit na¡, mit Lu‰, vnder die Hand nehmen, vnd verfertigen, i¡ will geliebt# Gott an meiner Composition au¡ keinen Fleiß nit sparen. Vgl. Schlage, 2000, S. 52 (unpräzise). Kindermanns Frau Susanna, geb. Ditzel, die vier Söhne und acht Töchter zur Welt gebracht hatte, war im Jahre 1653 gestorben (vgl. NDB. Bd. 11 (1977), Sp. 616). In Johann Erasmus Kindermanns oben erwähnter Schrift Joh. Eraßmu# Kindermann empfängt […] Weib und Kinderlein […] ist von "denen von Gott vorau# ges¡i¿ten Kindern vnd Zwilling" die Rede, also von den (mindestens vier) Kindern, die vor ihrer Mutter verstorben sind. Sicher ist, daß es sich bei dem Zwilling um Hans Philipp und Ursula handelt, die am 24.8.1653 zur Welt kamen und kurz darauf starben. Die am 9.11.1638 geborene Tochter Susanna und ggflls. Sibylla Susanna (geb. 25.2.1645) haben offenbar ebenfalls das Kindesalter nicht überlebt, wobei die genauen Sterbedaten nicht ermittelt werden konnten. Vgl. Schreiber, 1913, S. XVIII-XXXV. Von vorliegendem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. 1-5 Ps 68,6 – 4 fa‹en] 'aufnehmen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1344f. – 6f. Jes 59,1 – 11 betet, wa¡t] Mt 26,41 – 13 Zum an die Welt und alles Irdische gerichteten Gute-Nacht-Wunsch vgl. zu Text Nr. 2, v. 65. – 14 Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184. – 21 Eü¡ gesegn' i¡] Vgl. Gen 48,15; Hebr 11,21 – 21 gesegn'] "gesegnen" bedeutet "verstärktes segnen". Grimm: DWb. Bd. 5, Sp. 4015. – 26 rei‹t ~ hin] 'reißt ~ weg'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 1464. – 26 rei‹t er s¡on die Mutter hin] Zum Tode von Kindermanns Frau Susanna vgl. o. die Einleitung zu vorliegendem Gedicht. – 27f. Jes 46,3f.; 66,13
Text 50: Seine Grabs¡ri]. 57v 1 Kinder] mit der-Kürzel – 1 Mann] MaǦn – 2 ge‰immet] ge‰imet Ǧ (ebenso 3 Himmel – 4 Stimmen) – 4 vermälen] mit ver-Kürzel Zum Anlaß und zur Datierung des vorliegenden Textes vgl. die Einleitung zu Text Nr. 49. Am Ende seiner Schrift Joh. Eraßmu# Kindermann empfängt sein Seelig ver‰orbene# her”geliebte# Weib und Kinderlein mit folgendem Jnhalt. hat Kindermann dem von ihm beauftragten Birken die erste Zeile der Grabinschrift vorgegeben, die der Dichter nur leicht variiert übernommen hat: "Grabs¡ri[t. Hier ligt da# Weib, die Kinder und der Mann pp." (PBlO.C.169.2.A2v). Von vorliegendem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt.
Gedichte 50 (1655), 51 und 52 (1655)
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3 Pred 12,7 – 4 Offb 7,15. Zur Vereinigung der zum ewigen Leben Auferstandenen im ewigen Lobgesang vgl. zu Text Nr. 86, Z. 35-43.
Text 51: Jn da# einer Dame verehrte Paradi#gärtlein. 57v 1 Paradi#] i überschrieben – 2 Himmel] Himel Ǧ (ebenso 4 Himmel#) – 3 der] Kürzel (ebenso 4, 7, 8) – 4 verlanget] v überschrieben – 5 Spazir] durch Streichung aus Spazier – 6 und] u. (ebenso 7, 8 (2. Position), 10) – 12 da#] Kürzel Hinweise bezüglich der Person, der Birkens Widmungsgedicht gilt, konnten bislang nicht ermittelt werden. Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes im Februar 1655 nahe. Von diesem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. T3 Gemeint ist Johann Arndts Gebetbuch, das den Titel Paradiß Gärtlein trägt. Es wurde 1612 erstmals gedruckt und erschien im 17. Jahrhundert in einer Vielzahl von Neuauflagen, auch mehrfach im Endterschen Verlag zu Nürnberg (1642, 1657, 1658 u.ö.). – 1 Gen 3,23f. Zum Verlust des Paradiesgartens durch den lapsus Adae vgl. z.B. Glassius: ARBOR VITAE (1629), S. 3: Jm jrrdis¡en Paradißgarten hatte Gott der HErr vorzeiten einen Baum gepflan”et/ vnd denselben mitten in Garten gese”et/ wel¡er der Baum deß Leben# genennet wird Genes. 2. 8. darumb daß der Mens¡ dur¡ Nie‹ung vnd Gebrau¡ de#selben bey langwärendem Leben vnnd fris¡em gesunden Wol‰ande erhalten worden were. Dieser Baum im Paradiß i‰ wegen der leidigen Sünde verdorret/ vnd mit dem Garten selb‰en vergangen. Vgl. ferner Herberger: MAGNALIA DEI (1678), Teil 1, S. 57a/b: "Also haben wir armen Leute wegen unserer Sünden weder Paradieß/ no¡ Baum de# Leben#/ no¡ Baum der Erkäntniß Gute# und Böse#." – 3f. Vgl. Lk 23,42f. – 7 Vgl. Ex 40,29. Zum Gotteslob als geistlichem Rauchopfer vgl. zu Text Nr. 72, v. 28. – 9 Gotte#lu‰] Ps 37,4
Text 52: Herrn Georg Dre”el# Nürnbergis¡en Stadt Musici Söhnlein#, Georgen#, Grab-Lied. Jn den Namen seine# Tauf Paten#. 57v-59r T2 Herrn] H. – T2 Nürnbergis¡en] Nürnb. – 4 Nimmt] Nimt Ǧ (ebenso 39 kommen – 42 Himmel# – 56 Jammerãuten – 63 kommen – 91 Frommen – 92 kommen – 97 kommen – 98 Frommen – 99 genommen) – 16 und] u. (ebenso 30, 33, 52, 57, 66, 94, 99) – 22 wider] mit der-Kürzel (ebenso 23 darnider – 79 kinder – 80 Uber-
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winder – 81 Sünder – 97 wider) – 46 der] Kürzel (ebenso 91) – 52 e#,] Komma aus Fragezeichen überschrieben – 52 wa#] Kürzel – 70 Man¡] durch Streichung aus Man¡e – 78 etwa#] e überschrieben Georg Dretzel d. J. (geb. 3.9.1654) verstarb am 15.2.1655. Er war der Sohn des Nürnberger Stadtmusikers Georg Dretzel d. Ä. (1626-1693). Das Trauergedicht hat der Taufpate des Verstorbenen, der Nürnberger Komponist Georg Walch (ca. 1610-1656 (vgl. zu Text Nr. 54)), bei Birken in Auftrag gegeben und vertont. Vgl. Morphologie, S. 209f. DBA I, 252, 272; II, 291, 77. NDB. Bd. 4 (1959), S. 115. Dieses Gedicht wurde 1655 ohne Titel unter dem Namen Georg Dretzels, des Vaters des verstorbenen Kindes, gedruckt in: Georg Walch: Trauer-Gesang. Das Gedicht schließt anstelle einer Signatur mit: ENDE Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgender Stelle: 81 Engel eher] eher Engel 4f. Hi 1,21 – 7 entbre¡en] 'enthalten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 503. – 10 Lunen] 'des Mondes'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 2497. – 16-18 Tit 3,5 – 17 S¡ade] Zur Bezeichnung der Sünde als 'Schaden' vgl. z.B. die siebte Strophe von Luthers Tauflied (Wackernagel. Bd. 3, S. 26, Nr. 43): Da# Aug allein da# wa‹er ›ht, wie Mens¡en Wa‹er gie‹en: Der Glaub im Gei‰ die kra[t ver‰eht de# Blute# Jhesu Chri‰i, Vnd i‰ f+r im ein rote Flut von Chri‰u# Blut geferbet, die allen S¡aden heilen thut von Adam her geerbet, au¡ von vn# selb# begangen. – 19-24 Zum Vergleich des Menschen mit einer rasch verblühenden Blume vgl. zu Text Nr. 272, v. 6468. – 26 Orden] 'Gemeinschaft, hier der Gestorbenen und zum ewigen Leben Eingegangenen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1316f. – 42-47 Zum Himmel als Hafen vgl. zu Text Nr. 21, v. 41 und hinsichtlich der navigatio-vitae-Topik Text Nr. 5, Z. 68-70. – 42 Weish 4,7; Hebr 4,9f. – 47 Struten] 'Fluten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 20, Sp. 147. – 50-55 Hier ist vermutlich das Pegnitz-Hochwasser im Blick, das Anfang Februar 1655 Nürnberg überschwemmte. Birken notiert in seiner Biographie: "Pegni”Au#lauf 4. Februarii." (Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 54, Z. 18 (marginal)). Vgl. die Beschreibung im Theatrum Europaeum, Teil 7, S. 854b unter der Überschrift "Wa‹er-S¡äden": Jm Januario und Februario/ unser# no¡ vorhabenden 1655. Jahr#/ war[ e# zu und um Nürenberg einen fa‰ gro‹en S¡nee: Weil e# nun darau[ gefroren/ und demna¡ bey eingefallenem linden Wetter etli¡e Tage na¡ einander ‰ar¿ geregnet/ hat e# den S¡nee vom Gebürg herab gehend gema¡t/ und hiedur¡ da# Wa‹er die Pegni” genannt/ also erhöhet/ daß alle Häuser in den nidrigen Ga‹en der Stadt/ und theil# au[ drey Elen tie[ im Wa‹er ge‰anden. Sintemal dann ›¡ niemand eine# so plö”li¡en Anlau[# versehen/ au¡
Gedicht 52 (1655)
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in Eyl und S¡re¿en na¡ Nohtdur[t zu räumen/ ni¡t Zeit gehabt/ al# hat e# an allerhand Wahren/ in Kellern/ Gewölbern/ und Krämen/ au¡ an Gebäuen/ Färbereyen/ Mühlen/ Brü¿en/ und derglei¡en/ wie ni¡t weniger au[ dem Lande hin und wieder unbes¡reibli¡en S¡aden gethan. Hochwasser- bzw. Sturmflut-Katastrophen wurden in der Frühen Neuzeit als Ankündigungen von kommendem Unheil bzw. als apokalyptische Zeichen des nahe bevorstehenden Jüngsten Tages interpretiert. So bezeichnet Christoph Schlüter die zu Beginn des Jahres 1655 in Deutschland offenbar vermehrt aufgetretenen Hochwasser als "S¡ar[e Wa‹erRuthe GOTTES". Diese Sicht der Dinge war im 17. Jahrhundert üblich und keineswegs konfessionsspezifisch. Eine im Jahre 1622 erschienene Flugschrift (Eine Sehnli¡e vnd Threnli¡e Jammer- vnd Ang‰Klage) apostrophiert "Krieg/ Pe‰ilen”/ Mißwa¡#/ Hunger#- Wa‹er#- vnd Fewer#noth" als Medien, mit Hilfe deren Gott in den kommenden drei Jahren "Sünden/ Hartnä¿igkeit/ Ver‰o¿ung vnd Vnbußfertigkeit der gottlosen Welt" strafen werde. Vergleichbar hiermit spricht der Baseler Notar Johann Rudolf Klauber 1617 von "se¡# Stra[en/ mit wel¡en der Herr vnser Gott/ die herrli¡e […] Statt Basel: al# mit Au[ruhr/ Krieg/ Thewrung/ Sterbendt/ Fewr#: vnd Wa‹er# noth/ au¡ ers¡ro¿enli¡en Erdbidmen/ von fün[hundert Jahren hero/ heimgesu¡t hat." Vgl. zudem die im Jahre 1664 anonym erschienene Schrift Klagende# Teuts¡land, B4v. Vgl. zur Sache H. Schilling, 1974, S. 334 sowie Jakubowski-Tiessen, 2003, bes. S. 108f. – 55 Etwan] 'vielleicht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1183. – 59f. Mt 13,43 – 61-63 Jes 57,1 – 64f. Zum Motiv des zu meidenden Neides der Lebenden auf die Toten wegen deren Leben in Frieden und Fülle vgl. Simon Dach, Fischer-Tümpel. Bd. 3, S. 65, Nr. 83, Str. 3: Jhr, die i¡ muß hinterla‹en, Wa# sol dieser Vnmuth seyn? Diese Klag' ohn alle ma‹en Hat der Mißgun‰ gro‹en S¡ein. Krän¿t e# etwa ewren Sinn, Daß i¡ abges¡ieden bin? Mein! erwegt, wa# i‰ mein S¡eiden? Welt vnd jhren Kummer meiden. Birken empfiehlt in seiner Teuts¡e[n] Rede-bind und Di¡t-Kun‰ (1679), S. 229 im Hinblick auf die Abfassung von Epizedien: "Man kan hinzu se”en/ daß e# darum ein Neid seyn werde/ wann man den Ver‰orbenen in seiner Freude betrauren wolte/ und daß man glei¡seeligen We¡sel vielmehr zu wüns¡en habe." Vgl. auch Dilherr: Freud/ in Leid (1653), S. 103: "Selig bi‰ du/ du liebe# Kind/ und seliger/ denn alle Alten/ in dieser Pilgrams¡a[t. Wer von dieser Glü¿seligkeit di¡ zurü¿ ru[en wil: der muß entweder deinen tre[li¡en Zu‰and nit ver‰ehen/ oder di¡ ni¡t re¡t lieb haben." – 67-69 Zum locus de immatura morte vgl. zu Text Nr. 1, v. 14f. – 70-72 Phil 1,23 – 81 Vgl. Lk 20,36 – 85-87 Offb 21,4 – 88 vorges¡i¿t i‰ nit verlohren] Dieser Trosttopos ist bereits im antiken Christentum gängig. Vgl. z.B. Cyprian: De mortalitate, 20,
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CCSL 3A, S. 27f., Z. 338-341: "[…] cum sciamus non amitti sed praemitti, recedentes praecedere, ut proficiscentes, ut nauigantes solent, desiderari eos debere, non plangi nec accipiendas esse hic atras uestes, quando illi ibi indumenta alba iam sumpserint […]." Vgl. weiter Augustin: Epistula 92, 1, CSEL 34/2, S. 436, Z. 12 - S. 437, Z. 6: non enim te desolatam putare debes, cum in interiore homine habeas praesentem Christum per fidem in corde tuo, aut sic te contristari oportet quem ad modum gentes, quae spem non habent, cum ueracissima promissione speremus nos in hac uita, unde migraturi quosdam nostros migrantes non amisimus, sed praemisimus, ad eam uitam esse uenturos, ubi nobis erunt quanto notiores tanto utique cariores et sine timore ullius discessionis amabiles. Inbesondere von diesem Passus bei Augustin machen auch barock-lutherische Theologen oft Gebrauch. Vgl. z.B. Gerhard: Enchiridion consolatorium (1611), S. 98, Z. 27-30: Veracissimâ enim promissione speramus, nos de hac vita unde migraturi quosdam nostros migrantes non amisimus, sed praemisimus, ad eam vitam esse venturos, ubi nobis erunt quantò notiores, tantò cariores & sine timore ullius dissensionis amabiles. Weitere Belege aus der patristischen und mittelalterlichen Tradition bei von Moos, 1971f. Bd. 3, Nr. 1495-1506. Vgl. auch Gerhard: Leichenpredigten, S. 188, Z. 10f.: "[…] denn die vorigen verstorbene waren nicht verlohren/ sondern vorhin geschickt […]." – 94 imfall] 'wenn'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1275. – 96 Tode#-Roll'] 'Verzeichnis, Liste des Todes'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 1137. – 97f. 1Thess 4,17 – 99 Hi 1,21
Text 53: Frauen Margarethen Preußlerin Grab Lied. 59r/v T1 LIII.] LII. – T2 Frauen] Fr. – 3 und] u. (ebenso 19) – 9 ander] mit der-Kürzel – 12 der] Kürzel – 27 Erlö‰en] ‰ überschrieben – 29 Himmel] Himel Ǧ (ebenso 31 Gewümmel) Margarethe Preißler, geb. Brandmair (1631-1654), heiratete im Jahre 1654 den aus Prag stammenden und seit 1652 in Nürnberg tätigen Kunstmaler Daniel Preißler (1627-1665). Zu diesem Anlaß verfaßte Birken ein Glückwunschgedicht. Margarethe Preißler starb noch im selben Jahr in Nürnberg. Vgl. Morphologie, S. 202f. ADB. Bd. 26 (1888), S. 550. NDB. Bd. 20 (2001), S. 689. Von diesem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. 5 Heüt la¡en, Morgen weinen] Sprichwörtlich. Vgl. Wander. Bd. 2, Sp. 1746. – 8 ver‰ellt] '(den Sonnenschein) verdeckt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 1729. – 9-13 Offb 7,17; 21,3f. – 14-16 Offb 21,23 – 25-32 Offb 7,14f. – 29-31 Zur consociatio cum angelis vgl. zu Text Nr. 5, Z. 268f. – 31 Englis¡em Gewümmel] Vgl. Jes 6,3 – 31 Gewümmel] 'Gewimmel'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 6, Sp. 5829.
Gedicht 54 (1656)
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Text 54: Uber Herrn Georg Wal¡en# Musici Ableiben. 59v-61r T1 LIV.] LIII. – T2 Herrn] H. – 1 ergrimmte#] ergrimte# Ǧ (ebenso 41 fromme – 47 Himmelan – 59 nimmer – 72 Himmel – 75 S¡lummert) – 4 daß] Kürzel – 6 und] u. (ebenso 39) – 12 der] Kürzel (ebenso 13, 33, 41, 46, 51, 53, 60, 68, 69, 78) – 13 Vierte] durch Streichung aus Vierdte – 62 danach eine komplett gestrichene Strophe: unentziffert – 66 zu] z überschrieben – 68 da#] Kürzel Georg Walch (geb. 1610, gest. nach dem 15.2.1656) war Kupferstecher, Betreiber einer Kunsthandlung und Musikdirektor in Nürnberg. DBA I, 1325, 371f.; II, 1358, 402-405. Walch, mit dem Birken in engem Kontakt stand, hat u.a. Gedichte von Birken vertont. Vgl. z.B. Psalterium Betulianum, Texte Nr. 56, 71, 136f. Von vorliegendem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. T3 Ableiben] 'Sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 72. – 3 zannet unsre Musen an] 'begegnet unseren Musen zähnefletschend'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 523. – 6 Lange, Stad, und Kinderman] Zu Hieronymus Lang vgl. zu Text Nr. 47. Johann Staden (geb. 1581) war einer der führenden Komponisten und Musiker im Nürnberg des 17. Jahrhunderts. Nachdem Staden in den Jahren 1612 bis 1614 als Organist am Hofe des sächsischen Kurfürsten in Dresden gewirkt hatte, kehrte er in seine Heimatstadt Nürnberg zurück, war hier seit 1616 Organist an der Spitalkirche, im selben Jahr an St. Lorenz, seit 1618 an St. Sebald. Staden wurde am 15.11.1634 zu Grabe getragen. Vgl. Röder, 2006, sowie Brockhaus-Riemann. Bd. 4 (2001), Sp. 181f. Zu seinem Schüler Johann Erasmus Kindermann, der sein Leben am 14.4.1655 endete, vgl. zu Text Nr. 49. – 12 abgemeyt] 'abgemäht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 77. Zum Tod als einem Mähenden vgl. zu Text Nr. 23, v. 6. – 17 A‹aph] Ein alttestamentlicher Psalmendichter und -sänger (vgl. Ps 50,1; 73,1 u.ö.). Hier als Metonymie für den Verstorbenen gebraucht. – 23 klaget] 'beklagt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 11, Sp. 915. – 26 Orfeu#] Zu Orpheus, hier metonymisch auf den Verstorbenen bezogen, vgl. zu Text Nr. 9, v. 1-3. – 30-32 Daß die Verderbensmächte, auch Tod und Satan, der Musik abhold sind, ist eine im barock-lutherischen Bereich weitverbreitete Ansicht, die u.a. auf Luther zurückgeht (vgl. WA.TR 1, S. 86, Z. 11-21 (Nr. 194) u.ö.). Vgl. z.B. Johann Muehlmann: Flagellum Antimelancholicum (1618), S. 231: "Hergegen i‰ eine Chri‰li¡e Mu›ca den Melan¡olis¡en Gei‰ern vnd brüllenden Teu[eln ein Her”leid anzuhören." – 45 Entwerden] 'Sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 654. – 48-50 Jes 6,3; Offb 7,14f. Zur consociatio cum angelis vgl. zu Text Nr. 5, Z. 268f. – 63 Filomele] Figur der griechischen Mythologie. Tereus, der König von Daulis oder Thrakien, verliebte sich in Philomele, die Schwester seiner Frau (Prokne). Tereus machte Philomele glauben, seine Frau sei gestorben, verführte sie und schnitt ihr anschließend die Zunge heraus, damit sein Ehebruch unentdeckt bliebe. Philomele gelang es gleichwohl, Prokne über das Geschehene in Kenntnis zu setzen, woraufhin letztere ihren Sohn in Stücke schnitt und Tereus bei einem Festmahl als Speise vorsetzte. Tereus, der zu spät bemerkte, um welche Speise es sich handelte, verfolgte die beiden Schwestern. Philomele wurde auf der Flucht in eine Nachtigall und Prokne in eine Schwalbe (bzw.
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umgekehrt) verwandelt. Ovid: Metamorphosen 6, 425-674. – 65f. Der Verstorbene war auch Kupferstecher. Vgl. o. – 72-74 Joh 5,28f. – 75 Jes 57,2 – 80 S¡wan] Vgl. zu Text Nr. 28, v. 1.
Text 55: Der belobte David. 61r T1 LV.] LIV. Birken könnte diesen Text als Erklärungsgedicht zu einem Kupferstich verfaßt haben. Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes zwischen Februar und Dezember 1656 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1 1Sam 17,51 – 2-4 1Sam 17,42-50 – 4 Weberbaum] Vgl. Luthers Übersetzung von 1Sam 17,7 (WA.DB 9/I, S. 241): "Vnd der s¡a[t seine# [i.e. Goliaths] Spie‹e# war wie ein Weberbawm […]." Vgl. Jütting, 1864, S. 211: "Der Weberbaum, auf den die Weber da# Gewebe wi¿eln." Vgl. auch Grimm: DWb. Bd. 27, Sp. 2657. – 6 Saul ~ Volk] 1Sam 14,47f. – 8 2Sam 2,4
Text 56: Die Gotte#fur¡t. 61v T1 LVI.] LV. – 2 da#] Kürzel (ebenso 7, 9) – 4 und (2x)] u. – 6 und] u. – 11 vergehn] n überschrieben aus en Von diesem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. Birken könnte es als Erklärungsgedicht zu einem Kupferstich verfaßt haben. Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes zwischen Februar und Dezember 1656 nahe. 6 Tand] 'wertlosen Kram'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 21, Sp. 103. – 7 einig#] 'einziges'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 207. – 8 Sie ~ Gese”e] Ps 119,113 – 9 sein wehrte# Wort] 1Tim 1,15 – 9 Wort ~ Mut] Vgl. Jer 15,16 – 10f. Sie ~ Ehrenkron] 2Tim 2,12; Jak 1,12 – 12 Ps 19,10
Text 57: Auf da# Bild der Eitelkeit. 61v T1 LVII.] LVI. – 3 wa#] Kürzel (ebenso 10) – 4 und (2x)] u. – 4 Wollu‰S¡erze] WS¡erze – 6 Und] U. – 9 und] u. (ebenso 12) – 11 vergehn] hn aus hen überschrieben – 12 au¡] a. – 12 be‰ehn] be‰ehenn
Gedichte 57 und 58 (ca. 1655-1656)
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Von diesem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. Birken könnte es als Erklärungsgedicht zu einem Kupferstich verfaßt haben. Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes zwischen Februar und Dezember 1656 nahe. 6 auf sol¡ ein Thun geãießen] 'um solch ein Tun bemüht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 2144. – 11 Rau¡] Der Rauch, der nicht festgehalten werden kann, ist ein Symbol der Flüchtigkeit alles Irdischen und somit Sinnbild der vanitas. Zur Rekurrenz des Motivs in der Emblematik vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 46. Andreas Gryphius bezeichnet in seinem Gedicht "Verleugnung der Welt" sowohl die Wissenschaft als auch "S¡ä”' vnd Rei¡thumb" als "dun‰" und spricht in diesem Zusammenhang auch vom "Ehrenrau¡" (Gryphius: Werke. Bd. 2, S. 40, Z. 3. 10f.). Zum Rauch vgl. auch Weish 5,15 sowie hierzu Conrad Dieterich: Da# Bu¡ Der Weißheit Salomon# (1667), S. 474. – 11 Blase] Die leicht zerplatzende (Seifen-)Blase ist ein Symbol der vanitas. Vgl. den Kupferstich von Hendrik Goltzius (The Complete Engravings and Woodcuts, S. 589) aus dem Jahre 1594, der einen sitzenden, auf einen Totenkopf gelehnten Knaben zeigt, der mit der rechten Hand mit Hilfe eines Stabes Seifenblasen zum Platzen bringt. Vgl. zudem Henkel / Schöne, 1996, Sp. 1315f. Vgl. ferner das Emblem in Harsdörffers Her”bewegli¡e[n] Sonntag#anda¡ten (1649), hier Teil 1, S. 325 sowie das dazugehörende Gedicht, das die von dem abgebildeten Knaben geblasenen "Wa‹erblasen" (S. 326) als Sinnbild der Eitelkeit und Vergänglichkeit der irdischen Existenz deutet.
Text 58: Über Doctor Martin Luther# Bildni#. 62r T1 LVIII.] LVII. – T2 Doctor] D. – 1 der] Kürzel (ebenso 2, 4 (1. Position)) – 1 und] u. (ebenso 3, 4 (2x), 10) – 1 hat (2. Position)] u. (der Druckfassung folgend emendiert) – 4 Feder] mit der-Kürzel (ebenso 9 wider) – 5 konde] durch Streichung aus kondte – 12 wa# (2. Position)] Kürzel Dieses Gedicht wurde 1655 oder 1656 als Porträtgedicht unter dem von Jacob von Sandrart gestochenen Bildnis Martin Luthers gedruckt mit dem Titel D. Martin Luther, i‰ gebohren zu Ei#leben, in der Gra[s¡a[t Man#feld, A°. 1483. 10 Novemb. au¡ alda seelig ge‰orben, A°. 1546, 18. Februarij. Am Ende des in zwei Kolumnen gedruckten Gedichtes findet sich der Vermerk: "Jacob Sandrart sculp: et Excud: Norimbergae." Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 2 zuglei¡ mit] mit Trug und – 8 weißer] weiser 4 Vgl. die bemerkenswerte Parallele in Luthers Tischreden WA.TR 5, S. 671, Z. 28-30 (Nr. 6457), wo Luther bezüglich der Ablaßpraktiken sagt: "Illam maiestatem papae Deus calamo Lutheri confudit, quia ex nihilo omnia fecit et ex nihilo omnia potest confundere." Vgl. ebd., S. 672, Z. 3-5: "'Diese Maje‰ät und Gewalt de# Pap‰# hat ihm Gott dur¡ meine Feder,' sagte D. Mart., 'zu S¡anden gema¡t und ge-
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nommen; denn er hat Alle# au# Ni¡t# gema¡t, und kann au# Ni¡t# Alle# zu S¡anden ma¡en." – 6 Gott dur¡ ihn, nit Luther, hat# gethan] Daß Luther ein göttliches Organon bzw. Werkzeug gewesen sei, dessen sich Gott bedient hat, um den rechten Glauben zu restituieren, ist ein Topos, der schon im Luthergedenken des 16. Jahrhunderts gang und gäbe ist. Vgl. Nikolaus Selnecker: Historica oratio (1576), 81r/v: "E# i‰ au¡ di# gewiß/ da# Gott dur¡ Lutherum al# ein sonderli¡ Organum vnd Gefe##/ sol¡e gro‹e ding anfahen vnd au#ri¡ten hat wöllen/ vnd au¡ da# au#geri¡tet/ da# er son‰ dur¡ andere Tausent/ ob ›e s¡on gewaltig/ gelert/ vnd trefli¡ gewesen/ ni¡t hat wöllen au#ri¡ten […]." – 8 S¡wan] Luther hat sich, Bezug nehmend auf eine von Jan Hus zu Beginn seiner Gefangenschaft in Konstanz (Ende 1414) getätigte Weissagung, in seiner "Glosa" "Au[ da# Vermeynt keiserli¡ Edict Au#gangen ym 1531 iare na¡ dem Rei¡#tage de# 1530 iar#" (1531) selbst als Schwan bezeichnet: "Sanct Johanne# Hu# hat von mir gewei#sagt, da er au# dem gefengni# jnn Behemerland s¡reib, Sie werden j”t eine gan# braten (denn Hu# hei‹t eine gan#), Aber uber hundert jaren werden ›e einen s¡wanen ›ngen hören, Den sollen ›e leiden. Da sol# au¡ bey bleiben, ob Gott wil" (WA 30/III, S. 387, Z. 18-22 (Glosse auf das vermeinte kaiserliche Edikt, 1531) – zum Hus-Beleg vgl. ebd., Anm. 2). Johannes Bugenhagen nimmt hierauf in seiner in zahlreichen Drucken und Nachdrucken verbreiteten Leichenpredigt auf Luther (Eine Chri‰li¡e Predigt/ vber der Lei¡ vnd begrebni#/ de# Ehrwirdigen D. Martini Luther# (1546), B1r-2r) Bezug und dürfte hiermit entscheidend zur ikonographischen Darstellung des Reformators mit einem Schwan beigetragen haben: Aber/ ah/ wie lau[e i¡ so weit mit meiner rede/ jnn diesem vnserm weinen vnd betrübni#: Di# sey gnug von vnserm billi¡en trawren geredt/ Denn wir trawren jhe billi¡/ da# ein sol¡er tewrer Man/ re¡ter Bi‹¡o[ vnd Seelenhirte/ von vn# ges¡eiden/ Aber jnn diesem betrübni#/ sollen wir au¡ billi¡ erkennen Gotte# güte vnd barmher”igkeit gegen vn#/ vnd Gott dan¿en/ da# er na¡ hundert jaren/ von dem tode de# heiligen Johanni# Hu## (wel¡er vmb der warheit willen/ getödtet i‰/ Anno M. CCCC. XV.) balde vn# erwe¿et hat/ dur¡ seinen Gei‰/ diesen tewren Doctorem Martinum Lutherum/ wider die AntiChri‰is¡en lere/ de# leidigen/ Satanis¡en Bap‰# vnd wider die Teu[el# leren/ wie denn Johanne# Hu##/ von einem kün[tigen S¡wane/ selb# gepropheceyet hat/ vor seinem tode/ Denn Hu##/ hei‰ au[ Böhemis¡ ein Gan#/ Jhr bratet (saget Johan Hu##) j”t ein Gan#/ Gott wird aber einen S¡wan erwe¿en/ den werdet jhr ni¡t brennen na¡ braten. Vnd da ›e widder jhn viel s¡reieten/ da# er jhnen ni¡t kondte antworten/ sol er gesagt haben/ Na¡ hundert jaren wil i¡ eu¡ antworten/ Da# hat er redli¡ gethan/ dur¡ vnsern lieben vater D. Lutherum/ vnd eben angefangen/ im folgenden jar na¡ hundert jaren. Vor diesem Hintergrund erstaunt es nicht, daß Luther, nicht zuletzt der Kirchenlied-Dichter, bereits im 16. Jahrhundert mit dem Schwan gleichgesetzt wurde, dem seit der Antike (vgl. Aristoteles: Historia animalium 9, 12 (615b1)) nachgesagt wird, daß er kurz vor seinem Tod besonders schön singt. (Vgl. zur Rekurrenz dieses Topos bei Luther WA.TR 5, S. 560, Z. 23f. (Nr. 6255)). Zur ikonographischen Tradition der Abbildung Luthers als bzw. mit einem weißen Schwan vgl. den Ausstellungskatalog 'Luther mit dem Schwan', 1996 sowie Metzner, 2005. Die historischen Ursprünge des in Rede stehenden
Gedicht 58 (ca. 1655-1656)
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Bildtypus harren genauerer Erkundung. Jacob von Sandrarts Kupferstich läßt eine enge Verwandtschaft mit einem Kupferstich erkennen, der einem Goslarer Lutherbibeldruck aus dem Jahre 1620 beigegeben ist (Luther mit dem Schwan, 1996, S. 87). Sandrarts Stich, zu dem Birken vorliegendes Gedicht verfaßt hat, zeigt Luther stehend in seiner Studierstube mit einem Druck der Confessio Augustana, den er in beiden Händen hält, sowie links hinter ihm einen Schwan. Vgl. Abb. 2. Das älteste bekannte Ölgemälde, das Luther mit einem Schwan zeigt, hängt in der Hamburger Hauptkirche St. Petri. Vgl. Luther mit dem Schwan, 1996, S. 84f.
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Abb. 2: D. Martin Luther, i‰ gebohren zu Ei#leben, in der Gra[s¡a[t Man#feld, A°. 1483. 10 Novemb. au¡ alda seelig ge‰orben, A°. 1546, 18. Februarij. Nürnberg [1655 oder 1656] (HAB Wolfenbüttel Portr. II 3320a).
Gedicht 59 (1657)
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Text 59: Auf Frauen Annen Susannen, Herrn Burkhardt Lö[elholzen# von Colberg, vörder‰en de# Raht# und Rei¡# S¡ultheißen in Nürnberg Ehelib‰in, geborner S¡wäbin, Ableiben. 62r-63v T1 LIX.] LVIII. – T2 Frauen] Fr und etc.-Kürzel mit Punkt – T2 Herrn] H. – T2 Burkhardt] Burkh. – T3 von] v. – T4 und] u. (ebenso 14, 19, 24, 38, 48, 56, 87, 89) – 1 der] Kürzel (ebenso 17, 41) – 8 komme‰] kome‰ Ǧ (ebenso 13 nimm‰ – 17 nimm‰ – 44 nimmt – 51 Himmel) – 13 da#] Kürzel (ebenso 28, 29, 90) – 22 Ruhm] Ru überschrieben – 23 Rose] R überschrieben – 26 erfreuet] letztes e oberhalb der Zeile – 49 wo] danach gestrichen ihm – 69 bekronet] t überschrieben – 71 Denket] D aus S überschrieben – 79 Traget] durch Streichung aus Träget Anna Susanna Löffelholtz von Colberg, geb. Schwab von Bißlohe (geb. 1605), Tochter des Nürnberger Patriziers und Kaufmanns Erasmus Schwab, seit 1623 (vgl. EPITHALAMIUM BURCKARDI) verheiratet mit dem Nürnberger Patrizier Burckhart Löffelholtz (1599-1675), der Reichsschultheiß zu Nürnberg sowie Ratsmitglied war und im Jahre 1632 diplomatische Verhandlungen mit dem Kaiser und Gustav Adolf von Schweden führte. Die Eheleute Löffelholtz hatten zehn Kinder. Anna Susanna Löffelholtz starb am 5.12.1656 und wurde am 10.12. zu Grabe getragen. Die Leichenpredigt hielt Johann Michael Dilherr (vgl. Dilherr: Göttli¡e Trö‰ung). Morphologie, S. 239f. NDB. Bd. 5 (1961), S. 692 sowie 15, S. 30. Vorliegendes Gedicht wurde 1657 unter dem Titel Da# er‰e Lied. gedruckt in Dilherrs Leichenpredigt auf die Verstorbene (Göttli¡e Trö‰ung/ in Creu” und Anfe¡tung), S. 46f. Die Vertonung stammt von dem Nürnberger Komponisten Paul Hainlein. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 15 ihr] der – 50 hei‰] Lä‰ T7 Ableiben] 'Sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 72. – 23 abgemeyet] 'abgemäht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 77. Zum Tod als einem Mähenden vgl. zu Text Nr. 23, v. 6. – 29 we¡selbrennen] 'gegenseitige starke Liebe'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 27, Sp. 2711. – 35 Zum neidischen Tod vgl. zu Text Nr. 175, v. 46. – 41f. nit re¡nung thut seiner Wut] 'legt über seine Wut keine Rechenschaft ab'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 355. – 47 Zum Tod mit der Sense vgl. zu Text Nr. 6, v. 36f. – 48 S¡waden] 'eine Grasart'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 15, Sp. 2170. – 50 hei‰] 'befiehlt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 909. – 51-53 Ps 51,14 – 57 ander# J¡] Vgl. zu Text Nr. 5, Z. 140. – 57-60 Offb 7,15 – 66 2Kor 5,1 – 68 Offb 21,4 – 69 Vgl. 2Tim 4,8; 1Petr 5,4 u.ö. – 76 Sir 22,11. Vgl. zu Text Nr. 226, v. 82. – 81 ‰rei¡t] 'stellt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 19, Sp. 1211.
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Text 60: S¡eid-Gesprä¡e. 63v/64r T1 LX.] LIX – 2 und] u. (ebenso 25, 28, 32) – 4 himmel] himel Ǧ (ebenso 16 komm – 20 Himmel – 21 nimm – 38 himmel) – 15 wieder] mit der-Kürzel – 29 der] Kürzel (ebenso 30) – 37 wohl!] Rufzeichen aus Komma überschrieben Zum Anlaß des vorliegenden Textes vgl. die Einleitung zu Text Nr. 59. Dieses Gedicht wurde 1657 unter dem Titel Da# ander Lied. gedruckt in Dilherrs Leichenpredigt auf die Verstorbene (Göttli¡e Trö‰ung/ in Creu” und Anfe¡tung), S. 48f. Es schließt mit ENDE. Auch dieses Gedicht hat (wie das vorangehende) Paul Hainlein vertont. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 16 do¡ komm i¡] i¡ komm do¡ – 21-23 folgendermaßen umsortiert: 23, 21, 22 6 sonder] 'ohne'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1574. – 8 Ps 68,11 – 9 Andre# J¡] Vgl. zu Text Nr. 5, Z. 140. – 15 Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184. – 20 Zum an die Welt und alles Irdische gerichteten GuteNacht-Wunsch vgl. zu Text Nr. 2, v. 65. – 21 le”e] 'Segen zum Abschied'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 798. – 24 e# i‰ vollbra¡t] Joh 19,30 – 29f. Mt 13,43 – 31 erglänze] 'glänzend hervorleuchte'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 824. – 32 mahl] 'male'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1501. – 33 gar] 'ganz'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 1312.
Text 61: Auf Mon›eur Paul Albre¡t Rieter# von Kornburg, Tö¡terlein# Susannen Marien Ableiben. 64v/65r T1 LXI.] LX. – T2 Mon›eur] Mr. – 2 himmel] himel Ǧ (ebenso 3 Komm – 4 Erdgetümmel – 15 Lämmlein – 27 nimmt – 28 nimm – 31 himmelrei¡ – 38 genommen – 40 entkommen) – 3 traute#] danach gestrichenes Wort, ev. Söhnlein – 3 Kind, ja] marginal rechts mit vorangestelltem +; mit + in der Zeile eingewiesen – 9 der] Kürzel – 21 verlängern] mit er-Kürzel (2. Position) – 23 und] u. (ebenso 31, 33, 35, 39) – 25 wider] mit der-Kürzel (ebenso 33) – 27 gefället] et überschrieben Susanne Maria Rieter von Kornburg war die Tochter des Paul Albrecht Rieter von Kornburg (16351704) und der Anna Catharina Rieter, geb. Löffelholtz von Colberg (1634-1700). Susanne Maria Rieters Lebensdaten liegen im dunkeln. Zedler. Bd. 31 (1742), Sp. 1582. Birken und die Familie Rieter verband eine enge Freundschaft. Vgl. Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 101, Z. 22-30. Dies zeigt sich auch an dem Umstand, daß Birken den Eltern anläßlich ihrer Hochzeit (1656) die Schrift Floridan# Verliebter und Geliebter Sireno widmete. Vgl. Jürgensen, 2006, S. 20. Das Manuskriptumfeld legt die Vermutung nahe, daß es sich bei der verstorbenen Tochter um das erste Kind der Eheleute handelt, das kurz nach seiner Geburt Ende 1656 oder im Jahre 1657 gestorben ist. Von vor-
Gedichte 61 und 62
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liegendem Gedicht, das mit leichten Abweichungen auch im Psalterium Betulianum überliefert ist (Text Nr. 130), ist bislang keine Druckfassung bekannt. T4 Ableiben] 'Sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 72. – 3f. Vgl. zu Text Nr. 4, v. 8. – 7f. Zur Sünde als Gift vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 3, cap. 21, S. 144: "Denn die Elende Mens¡li¡e Natur i‰ dur¡ die Erbsünde/ also ho¡ vnnd tie[ dur¡ vnnd dur¡ vergi[tet/ da# der tausende Mens¡ die verborgene boßheit/ seine# Her”en# ni¡t erkennet oder ver‰ehet […]." – 5-8 Zum locus de immatura morte, dem zufolge es tröstlich ist, zu wissen, daß ein im Kindes- oder Jugendalter Verstorbener vielfältigen Gefahren (v.a. zu sündigen) entgangen ist, vgl. zu Text Nr. 1, v. 14f. – 6 zugeben] 'dulden'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 32, Sp. 400. – 9 ha‰ gerei[et] 'bist reif geworden'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 629. – 13 Lk 20,36 – 15f. Jes 40,11; Joh 10,27f. – 18f. Zur consociatio cum angelis vgl. zu Text Nr. 5, Z. 268f. – 23f. Jes 40,11 – 26-28 Hi 1,21 – 29 Zur Bezeichnung von Angehörigen als Leihgaben Gottes vgl. zu Text Nr. 5, Z. 194-196. – 31 Söhnlein] Es ist nicht ersichtlich, weswegen hier von einem Sohn und nicht (wie zu erwarten) von der verstorbenen Tochter die Rede ist. – 32 gezweiget] Dies ist (mit Absicht?) doppeldeutig formuliert. 'Zweigen' kann 'wachsen' bedeuten, aber auch 'sich trennen' (hier: von den Eltern). Vgl. Grimm: DWb. Bd. 32, Sp. 1049f. – 33f. Apg 20,28 – 35f. Röm 6,23 – 37 1Kor 6,20; 7,23 – 39f. Weish 3,1; Offb 14,13 – 41 Ps 37,5 – 44 Joh 10,9
Text 62: Jesu# und Maria. 65r/v T1 LXII.] LXI – 3 himmel] himel Ǧ – 5 getreüre#] zweites r oberhalb der Zeile – 7 und] u. (ebenso 10, 11, 12) – 8 der (1. Position)] Kürzel Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes Ende 1656 oder im Jahre 1657 nahe. Hat Birken diesen Text ursprünglich als Erklärungsgedicht zu einem Bild (Kupferstich?) verfaßt? Die zweite Strophe dieses Gedichtes wurde gedruckt in Birkens Teuts¡e[r] Rede-bind und Di¡t-Kun‰ (1679), S. 70. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 8 der (2. Position)] die – 9 ein] ihr – 11 unsern] unsren 1 deinen Bräutgam Jesum] Mt 25,10 – 2 S¡ön‰en aller Mens¡en] Ps 45,3. Vgl. zu Text Nr. 308, v. 23 sowie Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 3, S. 180: "ACH HERR Jesu Chri‰e/ du s¡ön‰er vnter den Mens¡en Kindern/ du Holdseliger Breutgam vnser Seelen […]." – 3 i‰ nur S¡atten] Vgl. 1Kor 13,12 – 3 wie er i‰, wir‰ du ihn in himmel sehen] 1Joh 3,2 – 5 Ange›¡t] 2Kor 4,6 – 6 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 3, S. 184f.: "[…] nun weg auß meinem Her”en alle# wa# deine Liebe in mir hindert/ entkleide meine Seele von aller Creatur vnnd WeltLiebe/ ma¡e
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›e bloß vnnd lauter von allen Jrrdis¡en dingen/ da# du di¡ allein mit jhr vermählen vnnd vereinigen kan‰ […]." – 7 Huren-Göttinn] Gemeint ist Venus, die römische Göttin der Liebe. – 8 kleinen Teü[el] Gemeint ist Amor. – 9 Lk 2,7 – 10 du gebenedeyte# Weib] Lk 1,28 – 10 gebenedeyte#] 'gesegnetes'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 1728. – 12 Zur conceptio spiritualis des Sohnes Gottes im Herzen der Glaubenden vgl. etwa Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 159f. (1. Weihnachtstag, Gal 4,19): GLei¡er weise/ wie der Apo‰el Paulu# Rom. 6. vnd Colo‹. 3. lehret/ daß wir mit Chri‰o gei‰li¡er weise au[er‰ehen/ vnd gen Himmel fahren mü‹en/ soll vn# ander# Chri‰i Au[er‰ehung vnd Himmelfarth zu gute kommen. Wir ›nd/ spri¡t er/ mit Chri‰o begraben dur¡ die Tau[e in den Tod/ au[ daß/ glei¡ wie Chri‰u# i‰ au[erwe¿et von den Todten/ dur¡ die Herrligkeit de# Vater#/ also sollen au¡ wir in einem newen Leben wandeln. So wir aber sampt jhm gepflan”et werden zu glei¡em Tode/ so werden wir au¡ der Au[er‰ehung glei¡ seyn. Vnd abermal: Seyd jhr nun mit Chri‰o au[er‰anden/ so su¡et wa# droben i‰/ da Chri‰u# i‰/ ›”end zu der Re¡ten Gotte#/ Tra¡tet na¡ dem/ da# droben i‰/ ni¡t na¡ dem/ da# au[ Erden i‰. Also können wir glei¡#fal# sagen/ daß Chri‰u# in vnsern Her”en gei‰li¡er weise mü‹e gebohren werden/ sollen wir ander# derselben heilwertigen Fru¡t/ die er in seiner Geburt vn# mitbra¡t/ theilha[tig werden. – 12 erwarmen] 'warm werden'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1043.
Text 63: Der Sünden-Fall. 65v T1 LXIII.] LXII. – 2 er‰aunt] er‰aǦut – 2 und] u. – 4 hinterla‹en] mit er-Kürzel – 5 da#] Kürzel – 6 der] Kürzel Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes Ende 1656 oder im Jahre 1657 nahe. Von diesem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. 1-3 Gen 3,6 – 2 gefärden] 'Gefahren'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 2076. – 3 versagt so einen s¡önen Mund] 'verweigert einem so schönen Mund den Gehorsam'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 1031. – 4 Gen 3,20 – 5 no¡] 'dennoch, gleichwohl'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 871.
Text 64: Erklärung de# Kupferbild# Zum Gei‰li¡en Krani¡ Daniel Wül[er#. 65v/66r T1 LXIV.] LXIII. – T3 Gei‰li¡en] Gei‰l. – T3 Daniel Wül[er#] D. W. – 1 der] Kürzel (ebenso 8, 11, 13, 19) – 3 und] u. (ebenso 6, 14, 15, 16, 17, 18, 25) – 4 kommt] komt Ǧ (ebenso 5 himmlis¡' – 24 kömmt) – 4 könn] köǦn – 6 vergeßen] mit ver-Kürzel – 7 da#] Kürzel (ebenso 10) – 9 thu] durch Streichung aus thue – 10 wieder] mit der-Kürzel – 14 daß] Kürzel
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Birkens Gedicht bezieht sich auf das Frontispiz zu Daniel Wülfers Schrift Der Gei‰li¡e Krani¡ (1657) (vgl. Abb. 3). Daniel Wülfer (1617-1685) studierte nach dem Schulbesuch in seiner Heimatstadt Nürnberg von 1634 an Theologie in Jena (u.a. bei Johann Gerhard und später bei seinem Nachfolger Johann Michael Dilherr), wechselte 1636 nach Altdorf, wurde dort 1637 zum Magister promoviert und kehrte 1638 nach Jena zurück. 1643 wurde er Professor für Logik, Physik und Metaphysik am von Dilherr neu eingerichteten Nürnberger Auditorium publicum Aegidianum, wo Birken zu seinen Hörern gehörte (Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 23, Z. 23-26). 1646 als Krankheitsvertreter Prediger an St. Lorenz in Nürnberg, 1652 ordentlicher Prediger ebd., seit 1649 auch Kirchen- und Konsistorialrat des Grafen Joachim Ernst von Oettingen. Wülfer hat neben Leichenpredigten v.a. erbauliches Schrifttum publiziert. Die Leichenpredigt auf Wülfer hielt Andreas Myhldörffer, Prediger an St. Egidien (ARA VICTORIAE. Gei‰li¡er Sige#-Altar). DBA I, 1396, 142-146. ADB. Bd. 44 (1898), S. 562f. Nürnbergisches Pfarrerbuch, 1965, S. 257. Eine umfängliche lyrische Würdigung Wülfers findet sich in Catharina Regina von Greiffenbergs Einfältige[n] Lob# gedankken vber da# Löbli¡e Nürnbergeris¡e Statt- vnd khir¡en weßen Meiner lieb‰en Freündin auf dero befehl na¡ wien über s¡rieben vnd zugesendet (Briefwechsel Birken/Greiffenberg, WuK. Bd. 12, Nr. 185, S. 389, 205 - S. 391, 275. Vgl. den Kommentar hierzu ebd., S. 926-928). Dieser Text Greiffenbergs muß in der Zeit zwischen Herbst 1663 und der Jahresmitte 1664 niedergeschrieben worden sein. Vorliegendes Gedicht wurde unter dem Titel Erklärung deß Titelbild#. gedruckt in Daniel Wülfer: Der Gei‰li¡e Krani¡ (1657), )(1v/2r. Der Text endet mit der Signatur S. v. B. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 17 weiß] wei‰ – 19 der Autor] Herr Wül[er – 24 wa¡t] Wa¡ 1-5 E# ~ ho¡zeithau#] Mt 25,1-13 – 8 s¡nöde Si¡erheit] Zur Warnung vor der Gefahr der Sicherheit (securitas) im barocken Luthertum vgl. Johann Heermann, Fischer-Tümpel. Bd. 1, S. 266, Nr. 321, Str. 1: WA¡ au[, O Mens¡, O Mens¡, wa¡ au[ Vom tie[en S¡la[ der Si¡erheit. La# fahren den Gottlosen Hau[, Dem Gott die Stra[ hat s¡on bereit. Je”t lebt er zwar in Frewd vnd Glü¿, Hat keinen S¡ad vnd S¡mer” vmb ›¡; Bald aber werden seine Tü¿ Mit Fewr gequelet ewigli¡. Vgl. ferner folgende Belege: Dilherr: Heilig-Epi‰olis¡er Beri¡t (1663), S. 25f. (1. Weihnachtstag, Tit 2,11-15): Zum Dritten/ haben wir zubehalten eine Warnung/ für der ho¡s¡ädli¡en Si¡erheit; wel¡e wir lei¡tli¡ vermeiden können: wenn wir ãei‹ig geden¿en an die Ers¡einung der Herrligkeit deß gro‹en GOtte#/ und un-
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ser# Heilande# JEsu Chri‰i: und diese Seine Stimme allezeit in unsern Ohren klingen la‹en: Stehet auf/ ihr Toden! und kommet für Geri¡t. O Mens¡! wa# du thu‰; so beden¿e da# Ende: so wir‰ du nimmermehr übel# thun; no¡ di¡ deß HErrn Tag/ wie ein Dieb in der Na¡t/ überfallen können: Sondern du wir‰/ mit deinem Seelen-Bräutigam JEsu Chri‰o/ zur himmelis¡en Ho¡zeit eingehen. Dilherr: Heilig-Epi‰olis¡er Beri¡t (1663), S. 302 (9. Sonntag nach Epiphanias, 1Kor 10,1-14): Darum/ wer ›¡ lä‹et dün¿en/ er ‰ehe: wer ihme viel einbildet/ und ›¡ vor andern groß dün¿et; daß er ein getau[ter Chri‰ i‰/ und de# heiligen Abendmahl# theilha]ig wird; und vermeinet also/ er ‰ehe nun fe‰ genug/ und e# könne ihme/ an der Gnade GOtte#/ ni¡t fehlen: der mag wohl zusehen; daß er ni¡t falle/ no¡/ au# Si¡erheit/ dur¡ den leidigen Teufel/ na¡ dem Exempel der o]gemelten Jsraeliten/ zu einem s¡weren Sündenfall/ verleitet/ und verführet werde. Johann Rist: Himlis¡e Lieder IV, S. 25: 1. Si¡erheit du Pe‰ der Seelen/ Begleiterin zur s¡war”en Hölen/ wo führe‰u die Mens¡en hin? Zwar du verspri¡‰ no¡ lange Zeiten/ in dieser Welt un# zu bereiten/ da# wil mir aber ni¡t zu Sinn/ J¡ wei# die le”te Leben# Stund'/ i‰ warli¡ keinem Mens¡en kund. Johann Rist: Himlis¡e Lieder IV, S. 32: 16. Betra¡te diß zu allen Zeiten So kan‰u würdig di¡ bereiten O Mens¡ zu deinem Stündelein/ Die Si¡erheit/ die Pe‰ der Seelen Den breiten Weg zur s¡war”en Hölen Vermeide glei¡ der Hellen Pein/ Wenn Gott dir ru[et/ so vernim/ Wa¡' au[ e# i‰ de# Leben# Stimm'. Johann Rist: Himlis¡e Lieder IV, S. 45: 1. JSt etwa# in der gro‹en Welt/ mit Wunder anzus¡awen/ Da# deinem Gott O Mens¡ mißfält/ dafür dir selb‰ muß grawen/ So i‰ e# ja die Si¡erheit/ die di¡ au# dieser Gnadenzeit/
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in# Rei¡ der Hellen leitet/ und dir die Quaal bereitet. – 8 Fürhang] 'Vorhang'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 743. – 11f. Der Kranich findet hier als Sinnbild der geistlichen Wachsamkeit des Glaubenden Verwendung. Vgl. das im 17. Jahrhundert verbreitete tierkundliche Standardwerk des Wittenberger Theologen Wolfgang Franzius mit dem Titel HISTORIA ANIMALIUM (1665), S. 321, wo es von den den Wachdienst wahrnehmenden Kranichen heißt: "Et quae vigilant, illae lapillos tenent altero pede, quia saltem altero pede stant. Si ergo obdormiverint, per dilabentem lapillum excitantur, saepè recto capite vigiles spectat, & clangore quodam significat, si quid adsit." Franzius knüpft hiermit an die antike Naturkunde an, die z.B. bei Plinius: Naturalis historia 10, 59 greifbar ist. Das im von Peter Troschel gestochenen Titelkupfer (vgl. Abb. 3) zu Wülfers Andachtswerk verwendete Bildmotiv des einen Stein in einer seiner Krallen haltenden Kranichs dürfte Birken auch aus dem Emblem-Programm des Goldenen Saales im Nürnberger Rathaus bekannt gewesen sein, dessen Restauration 1613 zum Abschluß gekommen war (Mummenhoff, 1891, S. 120). Eine Wiedergabe dieses (nicht erhaltenen) Emblems in Form eines Kupferstiches findet sich in Peter Isselburgs EMBLEMATA POLITICA (1617) (hier Nr. 21), die im Jahre 1617 in Nürnberg gedruckt wurden und das Bildprogramm des Goldenen Saales dokumentieren. Vgl. Warncke, 2005, S. 134-143 sowie Warncke, 1979, I, S. 88, ferner Mödersheim, 2004, und die Wiedergabe des Gemäldes von Lorenz Hess (1626), das u.a. die Südwand des Goldenen Saales wiedergibt, bei Mende, 1979, S. 153. Ziel dieses Emblems im Nürnberger Rathaus ist allerdings nicht der Aufruf zur geistlichen Wachsamkeit eines Christenmenschen, sondern die Ermahnung zur rechten Wahrnehmung des politischen Wächteramtes eines Fürsten. Vgl. zum Ganzen J.A. Steiger, 2008. – 15 Sündens¡la[] Als Beleg für die im 17. Jahrhundert vielfach begegnende Rede vom Sündenschlaf vgl. Johann Rist: Himlis¡e Lieder IV, S. 57: 13. Wa¡' au[ O Mens¡ vom Sünden-s¡la[' Ermuntre di¡ verlohrne# S¡af Und be‹re bald dein Leben/ Wa¡ au[ e# i‰ do¡ hohe Zeit/ E# kompt heran die Ewigkeit Dir deinen Lohn zu geben/ Vielei¡t i‰ heut der le”ter Tag. Wer wei# no¡ wie man ‰erben mag! Vgl. Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 34 (2. Advent, Lk 21,11-36): Au# wel¡em allen ers¡einet/ daß der HErr Chri‰u# von einem gei‰li¡en wa¡en rede/ daß wir nemli¡ ni¡t in dem S¡la[ der Si¡erheit sollen ver›n¿en/ sondern alle Tage vnd alle Stunde geden¿en/ je”o werde Chri‰u# zum Geri¡t ers¡einen/ sollen da# Lie¡t de# Glauben# dur¡ die Liebe herfür leu¡ten la‹en/ den HErrn Chri‰um anziehen/ Rom. 13. au[ daß wir ni¡t vngerü‰et angetro[en werden/ denn wenn wir im
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S¡la[ der Sünd vnd Si¡erheit so lang wolten ligen/ biß daß die Posaune Gotte# ers¡allen würde/ so were e# viel zu lang verzogen." – 16 Vgl. zu Text Nr. 33, v. 3f. Zur Ungewißheit der Todesstunde sowie zur Notwendigkeit, ihres baldigen Kommens gewärtig und entsprechend vorbereitet zu sein, vgl. Moller: Sterbe-Kun‰, S. 9: Zum Andern/ wei‹e‰ du ni¡t/ an wel¡em Ort dir dein Ende mö¡te bes¡eret seyn/ ob du daheimen/ oder in der Frembde/ au[ deinem Bette/ oder au[ dem Felde abs¡eiden sol‰. Ja/ meine Seele/ e# ‰ehet gewiß der Zeiger unser# Leben# nimmer ‰ille/ und kein Mens¡ weiß/ wenn er außgelau[en i‰: So i‰ denn der Tod hinter un# her/ und se”et un# au[ der Fersen na¡/ nimbt un# hin/ wo er un# ândet/ er wartet dein an allen Orten. Bi‰ du nun ein kluger Kne¡t/ so warte au¡ seiner allenthalben mit bereitetem und bußfertigem Her”en. Vgl. ferner Johann Rist: Himlis¡e Lieder IV, S. 26f.: 3. Der Würger pflegt un# einzufallen Wenn wir in be‰en Freuden wallen Und au[ kein ‰erben ›nd beda¡t/ O Mens¡/ der du so ›¡er läu[e‰ Und di¡ mit Sünden überhäu[e‰/ Bald kompt herzu die lange Na¡t/ E# kompt von seinem Himmel# Thron' Au¡ wie der Bli” de# Mens¡en Sohn. Johann Rist: Himlis¡e Lieder IV, S. 28: 7. Dein Leib O Mens¡ wil ‰ündli¡ fallen/ Du höre‰ s¡on die Pfeiler knallen/ Ein kleiner Wind zerbri¡t di¡ s¡nell/ Die böse Lu[t kan di¡ verle”en Den Lei¡nam in da# Grab verse”en Dein arme# Seel¡en in die Hell; O hüte di¡ du Mens¡en-Kind/ E# kompt der Todt viel zu ges¡wind'. – 18 Ambrosius: Hexaemeron 5, 15, CSEL 32/1, S. 178, Z. 1-7: Ab his igitur ordiamur quae nostro se usui imitationem dederunt. in illis enim politia quaedam et militia naturalis, in nobis coacta atque seruilis. quam iniusso et uoluntario usu grues in nocte sollicitam exercent custodiam! dispositos uigiles cernas, et ceteris consortibus generis quiescentibus aliae circumeunt et explorant, ne qua ex parte temptentur insidiae, atque omnem deferunt inpigro sui uigore tutelam. Dieses Motiv begegnet (unter Bezugnahme auf und Zitation der Ambrosius-Stelle) auch in der frühneuzeitlichen Tierkunde. Vgl. Frey: Therobiblia (1595), hier: Vogelbuch, 151r/v. Vgl. weiter (ohne
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Bezug auf Ambrosius) Franzius: HISTORIA ANIMALIUM (1665), S. 321. – 22 wa¡ auf] Mt 26,41 – 22 S¡lag du die Stimm in kein Gelä¡ter] 'laß du die Stimme nicht in Gelächter umschlagen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 23, Sp. 1086. – 24 Mt 25,6 – 24 e# ~ Stund] 1Joh 2,18 – 25 Mt 25,10 – 26 Lehrgemähl] 'Lehrgemälde'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 5, Sp. 3156. – 28 Vgl. Mt 25,12
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Abb. 3: Daniel Wülfer: Der Gei‰li¡e Krani¡ […]. Nürnberg 1657 (FB Gotha Theol. 8° 792/1), Titelkupferstich.
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Text 65: Uber ein Bildni# der Eitelkeit. 66r/v T1 LXV.] LXIV. – 6 Zier.] Punkt überschrieben Offenbar hat Birken diesen Text als Erklärungsgedicht zu einer bildlichen Darstellung (Kupferstich?) verfaßt. Von diesem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes im Jahre 1657 oder 1658 (spätestens August) nahe. 4 Das Glas gilt – u.a. in Malerei und Emblematik (vgl. z.B. Cesare Ripa: ICONOLOGIA (1603), S. 328 sowie Jakob Bornitz: EMBLEMATA ETHICO POLITICA (1669), S. 62) – seiner Fragilität halber als ein Symbol der vanitas. Vgl. Gerhard: Exercitium pietatis (1612), S. 182, Z. 8f.: "Quae & qualia sunt terrena ista omnia? vitro fragiliora, Euripo mobiliora, vento fugaciora." Vgl. zudem Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 33: 3. A¡! daß i¡ mi¡ so sehr bemühet Umb Ehr' und Gut so länger ni¡t Al# ein vergängli¡# Kräutlein blüht Da# s¡neller al# ein Glaß zubri¡t! A¡ daß i¡ mi¡ So jämmerli¡ Umb eitle# Thun gequelet Und do¡ nur Staub erwehlet! Vgl. ferner Heinrich Müller: Gei‰li¡e Erqui¿-‰unden (1672), S. 102-105: Von der Gebre¡ligkeit unser# Leben#. Ein Gla#/ wie bald bri¡t da#! WA# bri¡t no¡ eher? der Mens¡. D. Luther hat auf eine Zeit seinem Collegen Justo Jonae, ein s¡ön Gla# verehrt/ und diese Ver# drüber gema¡t: Dat vitrum vitro Jonae vitrum ipse Lutherus | Ut fragili vitro similem se noscat uterque. J¡ habe Gläser gesehen/ die vieler Mens¡en Leben überlebet/ und viellei¡t mein und dein au¡ überleben werden. Du erlü‰ige‰ di¡ am Gla#/ sonderli¡ wann wa# gut# drinn i‰/ do¡ den¿‰u da bey/ je”t i‰# entzwey. Wie man¡er gefällt ihm selb‰ wol/ bevorab/ so er gro‹e Gaben von Gott hat. Da# höl”erne Kä‰lein ‰ol”iret mit dem güldnen Kleinod/ da# do¡ eine frembde Hand hinein gelegt/ und wieder au#nimmt/ wann ›e wil. Mein/ den¿e wer du bi‰? Ein Gla#/ wie lei¡t bri¡t da#! Da# Gla# bri¡t ›¡ selb‰ ni¡t entzwey: Du ha‰ in dir/ wa# di¡ tägli¡ zerbri¡t und entkrä]et. Wie man¡e Traurigkeit/ wie man¡e Kran¿heit/ wie man¡er An‰oß thut dir Abbru¡ am Leben? Die Erbsünd/ so in dir wohnt/ fri‹t an deinem Cörper/ wie der Wurm am Apfel/ und säumt nit/ biß ›e ihn au[ hat. Ein Gla# kan lang dauren/ wann man# behend handelt/ und sorgfältig bewahret: Sorge wie du wilt/ nim di¡ in a¡t au[# allerbe‰e/ du bi‰ do¡ deine# Leben# ni¡t au[ einen Bli¿ ver›¡ert. J¡ kenne/ die beym Glase niedergesun¿en/ und s¡leunig‰ ge‰orben ›nd. Da# Gla# blieb/ ›e vergiengen. Darumb den¿ beyzeiten an den Tod/ und lebe/ al# der du je”t
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‰erben solt. Höre wa# der weise Seneca im 24. Brie[ sagt: Wir ›n¿en ni¡t ãug# in den Tod/ sondern kommen demselben allgemähli¡ näher. Wir ‰erben tägli¡/ dann alle Tage fährt ein Theil¡en unser# Leben# hin/ indem wir fortgehen/ kommen wir dem Ziel immer näher/ und nehmen ab im Wa¡#thumb. Die Kindheit i‰ dahin/ die Jugend au¡. Wa# bi# au[ den gegenwärtigen Tag vor Zeit verão‹en/ umb die ›nd wir kommen: Au¡ den je”igen Tag/ den wir erlebt/ theilen wir mit dem Tod. Und Cyprianus, im Bu¡ von der Sterbligkeit: Wann du in einem alten Hause wohnte‰/ da die Wände wan¿eten/ da# Da¡ über dir kra¡ete/ da# gan”e Hau# thät/ al# wann# übern hau[en fallen wolte/ würde‰ du ni¡t eilend dazu thun/ dein Gerätlein zusammen ra[en/ und di¡ davon ma¡en? Nun ›he/ die Hütte deine# Leibe# wird alt und wandelbar/ und lä‹t ›¡ dazu an/ daß ›e bald übern Hau[en fallen und eingehen wil. Wolan/ so ma¡ di¡ auf die Fahrt/ und den¿e/ daß da# Ende vor der Thür sey. J¡ wil nimmer ›¡er seyn/ no¡ meine# Leben# au[ eine Stunde mißbrau¡en. Der Tod wartet mein an allen Orten/ i¡ wil sein wieder warten. Wer weiß/ wie bald wir zusammen treten/ und un# in die Arme fa‹en? Er s¡rö¿t mi¡ ni¡t/ i¡ bin ihm in Chri‰o wol gewa¡sen. Selig i‰ der da ‰irbt/ ehe er ‰irbt/ dem kommt der Tod nimmer zu frühe. – 7 erkenne ~ bi‰] Birken nimmt Bezug auf die Inschrift am Eingang des Tempels von Delphi "Erkenne dich selbst" (gnîqi seautÒn) und kombiniert diesen Aufruf (zeitüblich) mit der meditatio mortis im Rahmen der Betrachtung eines Totenskelettes. Vgl. Gryphius: Dissertationes funebres oder Leichabdankungen (1666), S. 191, Z. 36 - S. 192, Z. 7: J¡ erinnere mi¡/ daß auf dem berühmten Anatomis¡en S¡aupla”/ der dur¡ die Welt beru[enen hohen S¡ule zu Leiden/ unter vielen andern au¡ ein Todten-Gerippe ‰ehet/ wel¡e# in dem Fahne die bekanten Worte führet/ NOSCE TE IPSUM, Erkenne di¡ selb‰. O hier/ hier lernet eu¡ selb‰ kennen/ die ihr no¡ Zeit eu¡ zu kennen übrig habet. Der weise Plato, so redet Hieronymus, hat davor gehalten/ da# gan”e Leben der Weisen were ni¡t# denn eine Betra¡tung de# Tode#. Betra¡tet derhalben gar wol/ und zwar voran/ wa# ihr dermalein# werden sollet; wel¡e# denn/ e# sey eu¡ lieb oder leid/ ni¡t fern mehr seyn kan. – 8 Vgl. zu Text Nr. 33, v. 3f. und zu Text Nr. 64, v. 16.
Text 66: An eine Taufdot, in da# ihr-verehrte Betbü¡lein. 66v/67r T1 LXVI.] LXV. – T3 Betbü¡lein] Betbü¡l. – 3 seinen] zweites n überschrieben – 4 komme] kome Ǧ (ebenso 12 fromme# – 20 Himmel) – 10 und] u. (ebenso 18) – 10 Bösen.] Punkt aus Komma überschrieben – 17 Chri‰ges¡enk] durch Streichung aus Chri‰ges¡enkt – 21 der] Kürzel Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes im Jahre 1657 oder 1658 (spätestens August) nahe. Es gibt keine Hinweise darauf, um welches Kind es sich handelt. Von diesem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt.
Gedichte 66 und 67 (1658)
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T2 Taufdot] 'Täufling'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1313 (ebenso 1). – 1f. 1Kor 6,20; 7,23; 1Petr 1,19 – 3 Röm 6,3 – 5 1Joh 3,1 – 7 Tit 3,5 – 8-10 Im Blick ist hier die abrenuntiatio diaboli, die schon im antiken Christentum gebräuchlich war und im 17. Jahrhundert einen festen Bestandteil des lutherischen Taufritus bildete. Vgl. hierzu das Formular, das Luther im dem Kleinen Katechismus angehängten 'Taufbüchlein' bietet. In diesem Formular ist vorgesehen, daß die Absage an den Teufel stellvertretend für den Säugling durch den Taufpaten vorgenommen wird (Bekenntnisschriften, S. 540, Z. 19-26): "Darna¡ laß' der Prie‰er da# Kind dur¡ seine Paten dem Teufel absagen und spre¡e: 'N., entsage‰ Du dem Teufel?' Antwort. 'Ja.' 'Und allen seinen Werken?' Antwort. 'Ja.' 'Und alle seinem Wesen?' Antwort. 'Ja.'" Ähnlich auch die von Andreas Osiander verfaßte Nürnberger Taufordnung von 1524 (vgl. Sehling: Die evangelischen Kirchenordnungen. Bayern: Franken, S. 33). – 22 Lk 10,20; Offb 3,5
Text 67: Uber Herrn Leonhard Rinder#, Gei‰li¡en Seelhirten#, Tö¡terlein# Catharinen Barbaren, junge# Ableiben. 67r/v Das Gedicht ist ganz mit diagonalen Linien gestrichen. – T2 Herrn] H. – T2 Gei‰li¡en] Gei‰l. – T4f. marginal rechts: J‰ ander#wohin gebrau¡t u. geändert. – 1 der] Kürzel (ebenso 2, 3, 5, 9, 10, 13, 22, 29) – 6 und] u. (ebenso 13, 30, 32) – 10 entkommen] entkomen Ǧ (ebenso 17 kommen – 19 genommen – 20 Himmel#bürgerlein – 22 kommen – 31 kammer – 32 s¡lummert – 34 Jammer) – 15 wa¡#] # überschrieben – 18 wa#] Kürzel – 27 wieder] mit der-Kürzel – 30 errettet] err überschrieben – 35 Leiblein] erstes e überschrieben aus i – A1 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal rechts neben T1 Die Lebensdaten von Catharina Barbara Rinder liegen im dunkeln. Sie war die Tochter von Johann Leonhard Rinder (geb. 1614), der seit 1637 Pfarrer in Altenthann, seit 1644 in Neudrossenfeld und seit 1646 in Creußen war. Mit seiner ersten Frau (Heirat 1646) Apollonia (geb. Hofmann) hatte Rinder neun Kinder, mit seiner zweiten Frau Magdalena (geb. Hildebrand) zeugte er weitere 15 Kinder. DBA II, 1078, 85. Nürnbergisches Pfarrerbuch, 1965, S. 185f. Von diesem Gedicht, das Birken laut seiner eigenen Notiz im Jahr 1658 abgefaßt hat, ist bislang keine Druckfassung bekannt. Die veränderte Fassung, auf die die Marginalie neben T4f. hinweist, konnte bisher nicht ermittelt werden. T5 Ableiben] 'Sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 72. – 2 Phil 1,21 – 5 Hi 1,21 – 6 Vgl. zu Text Nr. 20, v. 4f. – 7-9 Vgl. zu Text Nr. 4, v. 8. – 10 Jes 57,1. Zum locus de immatura morte vgl. zu Text Nr. 1, v. 14f. – 11 Reinhild] Birken verwendet diesen Namen als deutsches Äquivalent zu Catharina. – 12 Weish 3,1; Offb 14,13 – 17f. Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184 (ebenso 23f.). – 18 Vgl. Röm 14,17 – 19-21 Zur consociatio cum angelis vgl. zu Text Nr. 5, Z. 268f. – 21 Lk 20,36 – 23 für] 'vor'. Vgl. Grimm:
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Apparate und Kommentare
DWb. Bd. 4, Sp. 617. – 25-30 1Thess 4,13f. – 26 Vgl. zu Text Nr. 52, v. 64f. – 28 Vgl. zu Text Nr. 52, v. 88. – 31 Jes 57,2 – 33 Weish 3,1; Offb 14,13 – 34 wir wallen no¡] Gen 47,9
Text 68: Uber Herrn Wol[gang Franken# Vormunds¡a]-Secretarij Ableiben. An die Frau Wittib. 68r-69r T1 LXVIII.] LXVI. – T2 Herrn] H. – T5 Frau] Fr und etc.-Kürzel mit Punkt – 1 weiß] w überschrieben – 5 der] Kürzel (ebenso 26, 34, 35, 45, 51, 55, 74) – 12 und] u. (ebenso 39, 44, 52, 76) – 18 gri[en] grei[en (der Druckfassung folgend emendiert) – 63 werben] wer mit Einfügungsstrich oberhalb einer Streichung; gestrichen ev. le – 64 vergunnt] verguǦnt – 72 genommen] genomen Ǧ (ebenso 76 sammle) Wolfgang Frank (geb. 1602), Jurist und Vormundamtsschreiber in Nürnberg, starb am 20.8.1658. Vom Tode Franks erfuhr Birken in einem auf den 16.9. datierten Brief des Sohnes Christoph Frank (1642-1704, zu ihm vgl. zu Text Nr. 68, v. 68), in dem dieser den Dichter um die Abfassung eines Epizedium bat (PBlO.C.83.8). Vgl. Morphologie, S. 269. Franks Frau Apollonia, an die sich Birken mit vorliegendem Gedicht richtet, starb 1664 (vgl. zu Text Nr. 165). Das Gedicht wurde 1658 im Anhang zu Dominicus Beers Leichenpredigt auf den Verstorbenen (Le”ter Dreyfa¡er Trö‰li¡er Anspru¡) gedruckt. Birkens Text findet sich als gezählter Beitrag (Nr. XIV) auf den Seiten 49-53 unter dem Titel Tro‰-Lied. An die Herzbetrübte Fr. Wittib. und endet mit der Signatur Zu bes¡einung herzli¡en Beyleid# und freundl. Ehrendien‰e/ übers¡rieben Von Sigmund von Birken/ Sac. Caes. Maj. Com. Pal. Nob. Datierung: Bayreuth den 3. Sept. An. 1658. Die Vertonung des Gedichtes stammt von Paul Hainlein. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: – 22 Mitleidigkeit] Mitleidenheit – 26 gesandt] gesendt – 43 diß] da# – 50 nun] nur – 56 von] vom T4 Ableiben] 'Sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 72. – T5 Wittib] 'Witwe'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 828. – 10 Gliederweh] Gemeint ist die Gicht (Arthritis). Vgl. Grimm: DWb. Bd. 7, Sp. 7283 sowie Zedler. Bd. 2 (1732), Sp. 1707-1717. – 13 Ungenesen] 'anhaltende Krankheit'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 24, Sp. 784. – 27f. hätte ~ gedru¿et ab] 'wäre ~ gestorben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 21. – 41 Musen] In der griechischen Mythologie Göttinnen (neun an der Zahl), die für die Inspiration der Künstler sorgen. Vgl. zu Text Nr. 197, v. 25. – 49 verpfli¡ter] 'einem verbundener'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 967. – 53 Vgl. Phil 1,21 – 55 Vgl. Offb 21,23 – 56 Phil 1,23 – 58-61 Vgl. zu Text Nr. 5, Z. 160f. – 62 1Kor 15,55 – 63 werben] 'streben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 29, Sp. 165. – 64 Offb 14,13 – 65 Entwerden] 'Sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 654. – 68 Wolfgang Frank hinterließ, wie Dominicus Beers Leichenpredigt (A2v) zu entnehmen ist, drei Söhne, darunter Christoph Frank (16421704). Dieser war seit 1658 Mitglied des Pegnesischen Blumenordens, von 1665 an Professor in Kiel, zunächst für Logik, später für Neues Testament. Morphologie, S. 270. – 73f. Jes 57,2 – 75f. Joh 5,28f.
Gedichte 68 (1658), 69 und 70 (1657)
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– 77-79 Weish 3,1; Offb 14,13 – 80 We¡sel‰and] 'neuer, veränderter Zustand'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 27, Sp. 2765.
Text 69: Uber Frauen Marien Glaserin gebohrnen ….. Ab‰erben. 69r/v Das Gedicht ist ganz mit diagonalen Linien gestrichen. T1 LXIX.] LXVIII. – T2 Frauen] Fr und etc.Kürzel mit Punkt – 4 da#] Kürzel – 4 Trümmer] Trümer Ǧ (ebenso 7 zusammen – 15 Himmel#) – 5 Glieder] mit der-Kürzel (ebenso 7 wieder) – 11 kry‰allgefa‰en] f überschrieben – 15 der] Kürzel Weder die Lebensdaten von Maria Glaser noch sonstige Angaben zu dieser Person konnten bislang ermittelt werden. Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes im Zeitraum von 1657 bis 1659 nahe. Von diesem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. 1-3 Zum Glas als Sinnbild der vanitas und der Zerbrechlichkeit des irdischen Lebens vgl. zu Text Nr. 65, v. 4. – 8 Demant] 'Diamanten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 916. – 9f. Offb 14,3 – 11 Offb 4,6 – 12 Offb 14,2; 15,2f. – 12 Englis¡ Harpfenspiel] 'Harfenspiel der Engel'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 481. – 15 Vgl. Offb 21,21
Text 70: Wuns¡Seufzer eine# Ri¡ter#. Sonnet. 69v T1 LXX.] LXIX – 3 und] u. (ebenso 12) – 5 Fünklein] l überschrieben – 7 trümmern] trümern Ǧ – 8 wann] waǦn – 14 der] Kürzel – A1 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal links neben T1 Birken hat dieses Gedicht, wie er selbst angibt, 1657 verfaßt. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 4 Wiedergelt] 'Gegengabe'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 29, Sp. 1007. – 6 2Kor 5,1 – 6 Lehmen] 'aus Lehm bestehende'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 545. – 6 hürde] 'Pferch'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 1956f. – 8 Ps 116,8 – 9 Hort] Ps 59,18; 95,1 u.ö. Zur Rede von Gott als Hort im barocken Luthertum vgl. Johann Rist: Himlis¡e Lieder II, S. 17: 2. Niemand kan man heilig nennen Al# nur di¡/ und au‹er dir J‰ kein Hort den wir bekennen
Apparate und Kommentare
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Al# di¡ Herrs¡er für und für/ Drumb jhr Praler in# gemein La‹et ewr groß rühmen seyn. Johann Rist, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 314, Nr. 298, Str. 9: Dafür wil i¡ Di¡ preisen, So lang' i¡ leb' und bin; J¡ wil Dir Dank erweisen, HErr, nim diß Opfer hin. Du bi‰ mein ‰ärk‰er Hohrt, Drum sol Dein Lob für Allen Jn meinem Mund' ers¡allen Re¡t freüdig hier und dort. Simon Dach, Fischer-Tümpel. Bd. 3, S. 78, Nr. 102, Str. 1: JEsu, Quell gewüns¡ter Frewden, O mein Tro‰, mein be‰e# Theil, Sü‹er Hort, gewi‹e# Heyl Aller, die in gro‹em Leiden Sehr geäng‰et ›¡ beânden Wegen Drangsal# ihrer Sünden: Vgl. ferner Dilherr: Zeit-Predigten (1657), S. 570f. (Pfingstsonntag, Apg 2,37): "Daß man mit David/ in Grund der Warheit/ sagen könne: Her”li¡ lieb hab i¡ di¡/ HERR! meine Stär¿e; HErr! mein Fel#/ mein Burg/ mein Erretter/ mein GOtt/ mein Hort/ auf den i¡ traue: in dem 18. Psalm." – 10 2Kor 12,9 – 11 s¡li¡ten] 'zuwege bringen, ordnen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 15, Sp. 669. – 13 ‰öhne] 'stütze'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 19, Sp. 179.
Text 71: Jeremia# und Hiob, ihren Geburt#Tag verãu¡end. 70r-76v T1 LXXI.] LXX – T3 verãu¡end] mit ver-Kürzel (ebenso 2 verãu¡t – 12 ver‰e¿e – 35 verla‹en – 55 verrigelt – 57 ver›gelt – 66 vernommen – 71 verborgen – 97 versaget – 103 vergeben# – 249 verteuren – 257 verehret – 265 vergeben# – 285 verwundt – 319 vergeben – 341 verla‹en – 346 vergeben# – 349 versorgen – 388 verbotten – 403 verge‹en) – 1 1.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 2-20, 22-26, 28-30, 32-45, 47-60, 62, 64, 66-67, 70-72 – 1 der] Kürzel (ebenso 5, 8, 11 (2x), 13, 25, 30, 44, 53, 54, 55, 60, 64, 89, 95 (2. Position), 96, 98, 101, 104, 109 (2x), 113 (1. Position), 119, 127, 146, 149, 154, 167, 196, 245 (2x), 256, 268, 284, 304, 311, 315, 316, 338, 340 (2x), 343, 375, 376, 382, 409, 411, 418, 427, 428 (2x),
Gedicht 71
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429, 430, 432) – 3 da#] Kürzel (ebenso 50, 53, 54, 81 (2x), 91, 97, 101, 108, 115, 127, 134, 141, 160, 163, 177, 190, 195, 234, 239, 253, 257, 260, 272, 290, 336, 347 (1. Position), 369, 377, 380, 382, 384, 387, 408) – 6 und] u. (ebenso 14, 17, 18, 30, 49, 58, 73, 75, 78 (1. Position), 81, 82 (2x), 88, 94, 98, 105, 107, 109, 112 (2x), 113, 117, 124 (2x), 144, 148 (1. Position), 150, 154, 175, 184, 185, 194, 199, 200, 203 (2x), 206, 216, 221, 225, 227 (2x), 233, 237 (2x), 245, 247, 250, 259, 268, 271, 298, 305, 307, 320, 322, 328, 333, 334 (2x), 336, 344, 349, 350, 351, 360 (2x), 363, 367, 368, 371, 381, 386, 390, 400, 404, 412 (1. Position), 413, 416, 419) – 9 Jammer] Jamer Ǧ (ebenso 13 Himmel – 15 getümmel – 16 immermehr – 29 genommen – 30 kommen – 65 umgekommen – 69 nimmermehr – 74 Kummer-frey – 87 nimmer – 89 ‰imm – 94 kummer – 107 zusammen – 128 immerzu – 130 Kümmernu# – 142 immerfort – 162 Kummerläu# – 171 Himmel – 179 Sommer – 190 ümswämmet – 244 nimmer – 263 Himmel – 270 frömmer – 290 zusammen – 298 Stimm – 310 slimm – 322 nimmer – 340 Himmel – 357 himmel-an – 359 Frommen – 360 kommen – 382 fromme – 399 nimmer – 407 immer – 420 nimmer – 424 frommer – 428 fromm) – 10 Sonnen‰ral] SonnǦe‰ral – 15 Donner] DoǦner (ebenso 20 verbannen – 142 dann – 158 darinn – 160 darinn – 192 Bronnen – 193 Sinn – 201 dann – 202 Mann – 225 Wann – 226 Wonne – 229 dann – 252 tyrannisiret – 255 dann – 274 gewann – 297 Wann – 300 Brunn – 321 dann – 330 wann – 343 dann – 373 Wann – 400 wann – 409 brennt – 425 dann) – 16 wa#] Kürzel (ebenso 101, 188, 223, 248, 253, 257, 258, 314, 319, 320, 322, 338, 339, 344) – 25 empfangen] empfǦagen (ebenso 173 gefangen – 385 angefangen) – 26 verãu¡et] t überschrieben – 27 Luna] überwiegend lateinische Schreibung – 58 nie-gebornen] erstes n überschrieben – 63 ja nit] kein Abstand; Worttrennungsstrich – 66 vernommen] vernomen Ǧ (mit ver-Kürzel) – 71 verborgen] borgen überschrieben – 84 einander] mit der-Kürzel (ebenso 110 weder – 126 iederzeit – 180 darwider – 185 nieder – 197 Brüder – 202 derglei¡en – 202 ieder – 222 iederman – 238 wandert – 270 weder – 272 ieder – 301 leider – 301 Sünder – 303 minder – 307 Sünder – 309 Kinder – 317 andern – 324 wider – 398 blinder – 409 snöder) – 99 Grabe] G überschrieben – 110 ho[nung] ho[nǦug (ebenso 261 Nahrung) – 131 Trübsal] T überschrieben – 145 s¡lu¿] lu oberhalb der Zeile – 166 au¡] a. (ebenso 204) – 168 zum] zǦu – 202 Mann,)] schließende Klammer emendierend ergänzt – 205 Freundin] FreǦudin (ebenso 211 Freund) – 229 Wa#] Kürzel (ebenso 293) – 238 bey] b überschrieben – 250 S¡weiße#-voll] ll überschrieben – 252 tyrannisiret] überwiegend lateinische Schreibung – 255 etwa#] mit wa#-Kürzel – 294 haben] a überschrieben – 304 Da#] Kürzel – 314 hab] b überschrieben – 345 Soll] ll überschrieben – 2
1
4
2
3
1
345 gar kein] kein gar – 350 soll Mangel leiden ni¡t] ni¡t Mangel leiden soll – 368 nit] durch Streichung aus ni¡t – 374 Regen] R überschrieben – 381-390 Reihenfolge der Verse im Manuskript: 387, 388, 389, 390, 385, 386, 381, 382, 383, 384; Rangierung durch links vorgesetzte Zahlen: 7 8 9 10 5 6 1 2 3 4 – 391 fortgespielet] letztes e oberhalb der Zeile – 400 vollbra¡t] oll überschrieben Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes im Zeitraum von 1657 bis 1659 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt.
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1 Hi 3,3; Jer 20,14 – 9 um] 'darum' – 10-12 Hi 3,4 – 13-15 Hi 3,5 – 19f. Hi 3,8 – 21 ihn anzuzannen] 'ihm zähnefletschend zu begegnen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 523. – 25 Hi 3,3.7 – 27f. Hi 3,9 – 29f. Hi 3,6 – 31f. Hi 3,9 – 35f. Hi 3,7 – 39 Hi 3,9 – 40 Zu den Kometen als Furcht erregenden Zeichen des nahenden göttlichen Gerichts vgl. zu Text Nr. 186, v. 31. – 41 Jrrwis¡'] 'Irrlichter'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 2180 sowie Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Bd. 4 (1932), Sp. 779785. – 43-46 Jer 20,15 – 45 eine# Sohn# die Mutter sey genesen] 'die Mutter einen Sohn zur Welt gebracht hat'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 5, Sp. 3387. – 54 Botenbrod] 'Botenlohn'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 275. – 54 Un‰ern] 'unheilbringende Stern'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 24, Sp. 1425. – 55-60 Hi 3,10; Jer 20,17 – 61-66 Jer 20,17f.; Hi 3,11 – 67-70 Hi 3,12 – 68 ent‰orben] 'abgestorben'. In dieser Bedeutung nicht bei Grimm: DWb. – 71 Hi 3,16 – 73f. Hi 3,13 – 75-78 Hi 3,14f. – 76 Pra¡tgebäu] 'Prachtgebäude'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 1652. – 79f. Zur Nivellierung aller sozialen Unterschiede durch den Tod vgl. zu Text Nr. 266, v. 11. – 79-82 Hi 3,13-15 – 83f. Hi 3,18 – 85-89 Hi 3,18f. – 89 dränger] 'Bedränger, Unterdrücker'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1338. – 91-96 Hi 3,20 – 95 der tägli¡ ‰irbt] 1Kor 15,31 (ebenso 98). Zur Gleichsetzung des Lebens mit permanentem Sterben in der antik-paganen Tradition vgl. zu Text Nr. 2, v. 97f. – 97-100 Hi 3,21 – 101 Vgl. Offb 9,6 – 103-106 Hi 3,21f. – 111 Ps 89,47 – 119 dan] 'denn'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 740. – 119f. Offb 9,6 – 126 Eisen-Noht] 'eiserne, harte Not'. Nicht bei Grimm: DWb. – 133 Ps 42,4 – 138 zwagen] 'waschen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 32, Sp. 929. – 139f. Gott ~ Sohn] Mt 6,34 – 140 so ~ Wort] Ex 16,19 – 146 Mt 6,11 – 147-150 Vgl. Jer 12,1 – 152 einig#] 'einziges'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 207. – 155f. Vgl. Lk 16,19f. – 157 s¡le¡te#] 'einfaches'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 15, Sp. 523. – 162 brühen] 'plagen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 425. – 167 Jes 53,6 – 169-173 Birken verarbeitet hier den bukolischen Topos der brennenden Sehnsucht des Städters nach dem locus amoenus als einem Ort glücklich-ländlichen Lebens. Vgl. hierzu sowie zur antiken Verwurzelung dieser Tradition (u.a. in Vergils Georgica) Garber, 1974, S. 199213. – 175 Gerät'] 'Vorrat'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 5, Sp. 3564. – 175 Nottur]] 'notwendige Lebensmittel'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 924. – 186 Mt 6,34 – 188-190 Ps 6,7 – 195 den Sla[, da# Bild de# Tod#] Mt 9,24; Joh 11,11. Auch sonst ist die Bezeichnung des Todes als Schlaf biblisch breit belegt (vgl. Dtn 31,16; 2Sam 7,12; 1Kön 2,10; Jes 57,2; Dan 12,2; Mt 9,24; Apg 13,36; 1Kor 11,30; 1Kor 15,20; 1Thess 4,13). Zur antik-heidnischen Parallelisierung von Schlaf und Tod, bzw. zur Bezeichnung des Todes als Bruder des Schlafes (wie sie Birken in v. 197 voraussetzt) vgl. folgende Belege: Sokrates vergleicht, wie Platon in der Apologie schildert, den Tod mit einem tiefen Schlaf (40c/d). Ähnlich im Dialog mit Phaidon (71b/c): "T… oân; œfh, tù zÁn ™st… ti ™nant…on, ésper tù ™grhgoršnai tÕ kaqeÚdein; – P£nu mŸn oân, œfh. – T…; – TÕ teqn£nai, œfh." Vgl. die Worte des Diogenes kurz vor seinem Tod (Plutarch: Consolatio ad Apollonium, 107E): "p£nu dŸ sofîj kaˆ Ð kunikÕj Diogšnhj katenecqeˆj e„j Ûpnon kaˆ mšllwn ™kle…pein tÕn b…on, diege…rantoj aÙtÕn toà „atroà kaˆ puqomšnou m» ti perˆ aÙtÕn e‡h calepÒn, 'oÙdšn' œfh: ‚Ð g¦r ¢delfÕj tÕn ¢delfÕn
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prolamb£nei'." Cicero: Tusculanae disputationes I, 92: "habes somnum imaginem mortis eamque cotidie induis; et dubitas quin sensus in morte nullus sit, cum in eius simulacro videas esse nullum sensum?" Vgl. auch die von Kyros d. Ä. in seiner Sterbestunde geäußerten Worte, die Cicero: De senectute 81 überliefert: "iam vero videtis nihil esse morti tam simile quam somnum." Ovid: Amores II, 9, 39-42: infelix, tota quicumque quiescere nocte sustinet et somnos praemia magna uocat! stulte, quid est somnus gelidae nisi mortis imago? longa quiescendi tempora fata dabunt. Der Topos erfreut sich, kombiniert mit der genuin christlichen Gewißheit der endzeitlichen resurrectio carnis, sowohl in patristischen (vgl. etwa Prudentius: Hymnus ad Galli Cantum, in: CCSL 126, S. 4, Z. 25f.: "Hic somnus ad tempus datus | est forma mortis perpetis") und mittelalterlichen Texten wie in der Barockzeit, auch bei Birken, großer Beliebtheit. Vgl. als Überblick M. Richter, 2005. Vgl. die erste Strophe von Luthers Verdeutschung des 'Nunc dimittis' (1524), Wackernagel. Bd. 3, S. 16, Nr. 25: Myt frid und freud i¡ far do hin ynn Gotte# wille, Getro‰ i‰ myr meyn her” vnd ›n, san[t vnd ‰ille. Wie Gott myr verhey‹en hat: der tod i‰ mein s¡la[ worden. Im Anschluß hieran formuliert Nicolai: FrewdenSpiegel deß ewigen Leben# (1599), S. 301: Darvmb komm Todt/ vnd löse mi¡ jmmer au[/ du bi‰ mir ni¡t s¡re¿li¡/ sondern ein angenemmer Ga‰/ vnnd eine Pforte dur¡ Chri‰um auß dieser Welt in da# himmlis¡e Vatterlandt. Getro‰ i‰ mir mein Her” vnd Sinn/ san[t vnnd ‰ille/ wie mir Gott verhei‹en hat/ Lieber Todt/ Du bi‰ mein S¡la[ worden. Vgl. weiter Martin Schalling (1569), Wackernagel. Bd. 4, S. 788, Nr. 1174, Str. 3: A¡ Herr, laß dein lieb Engelein an meinem end mein Seelelein inn Abraham# s¡o# tragen, Der leib in seim s¡la[kemmerlein gar san[t on einige qual vnd pein ruhe biß an Jüng‰en tage. Vgl. ferner Moller: Sterbe-Kun‰, C2v/3r: Der ungläubige Heu¡ler/ wenn sein mens¡li¡ Her” den Tod betra¡tet/ entse”et er ›¡/ und ers¡ri¿t für dem Anbli¿ de# Tode#/ erzittert und für¡tet ›¡/ denn Fleis¡ und Blut kan ni¡t# ander#/ ›ntemal der Tod unser Feind i‰/ der un# alle erwürget. Der Re¡tgläubige aber thut au[ die Augen de# Glauben#/ und ›ehet den
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Tod an/ ni¡t na¡ dem Gese” GOtte#/ sondern na¡ dem heiligen Evangelio/ trö‰et und freuet ›¡ seine# lieben HErrn JEsu Chri‰i/ der für ihn die Bitterkeit de# Tode# ges¡me¿et/ denselben in einen san[ten S¡la[ verwandelt/ und hat die fröli¡e Zuver›¡t/ er werde ni¡t ‰erben/ sondern san[te eins¡la[en/ und der Bitterkeit de# Tode# für der Sü‹igkeit de# Tro‰e# Jesu Chri‰i ni¡t gewahr werden. Moller: Sterbe-Kun‰, S. 220-222: Denn glei¡ wie einem i‰/ der au# einer tödtli¡en Feuer#- oder Wa‹er#-Gefahr errettet worden/ so o[te er darna¡ daran geden¿et/ ers¡uttert er ›¡: Also au¡ ers¡uttert ›¡ unsere gan”e Natur/ und alle unsere Krä[ten erzittern/ wenn wir geden¿en an da# gro‹e Elend/ darinnen wir hätten verderben sollen/ und betra¡ten/ daß wir no¡ umb unserer Sünden willen den Sta¡el de# Tode# erleiden und ‰erben mü‹en. Dargegen aber sollen die Kinder Gotte# gar eine andere neue Spra¡e lernen/ und sehen/ wie da# heilige Evangelium hiervon redet. Denn da‹elbige nennet den Tod der Gläubigen einen S¡la[/ und da# Grab ein Ruhekämmerlein. Denn weil Chri‰u# die Stra[e de# Tode# für un# erduldet/ die Ang‰ der Höllen für un# gelitten/ der Gere¡tigkeit GOtte# für un# genug gethan/ und un# da# Leben erworben hat/ so hebet der Heilige Gei‰ au¡ im Evangelio die heßli¡e Namen au[/ und trö‰et seine Gläubigen mit einer andern neuen Spra¡e. Denn so spri¡t der HErr: Gehe hin/ mein Vol¿/ in eine Kammer/ und s¡leuß die Thür na¡ dir zu/ verbirge di¡ einen kleinen Augenbli¿/ biß der Zorn fürüber gehe. Und abermal: Viel/ so unter der Erden s¡la[en liegen/ werden au[wa¡en. Und Chri‰u# spri¡t selber: Lazaru# unser Freund s¡lä[t/ und i¡ gehe hin/ daß J¡ ihn au[erwe¿e. Und abermal: Da# Kind i‰ ni¡t ge‰orben/ sondern e# s¡lä[t. Also saget au¡ die Hi‰oria der Pa‹ion: E# ‰unden au[ viel Leiber der Heiligen/ die da s¡lie[en. So lerne nun/ liebe Seele/ diese neue Evangelis¡e Spra¡e mit neuer Anda¡t fa‹en. Siehe/ der HERR hat dur¡ seinen Tod dein Sterben in ein san[te# Eins¡la[en verwandelt/ und dir dein Grab zu einem säuberli¡en Ruhe-Bettlein gema¡t. Wenn du ‰irbe‰/ hei‹et e# Eins¡la[en: Wenn du in# Grab geleget wir‰/ hei‹et e# zu Bette gehen: Wenn man zus¡arret/ hei‹et e# die Thür na¡ dir zus¡lie‹en: Wenn dein Leib verfaulet/ hei‹et e# ruhen/ und di¡ verbergen/ biß der Zorn fürüber i‰. Friedrich Balduin: TRACTATUS […] De […] CASIBUS […] CONSCIENTIAE (1628), S. 675b: "sed cogitemus, quomodo mors piorum per mortem Christi qualificata sit, & in amabilem somnum transformata, adeò, ut Deus animos piè morientium paternis ulnis acceptet, corpora autem in dormitoriis suis, usque ad diem restitutionis omnium recondat, & meliori seculo reservet." Philipp Nicolai: THEORIA VITAE AETERNAE (1606), S. 801: "Aber der Himmlis¡e Ar”t Jesu# Chri‰u#/ dur¡ den Glauben gefa‹et vnd ergri[en/ kompt dazu/ ma¡et auß dem Todte einen heylsamen S¡la[trun¿/ dur¡ sein Wort/ hei‹et den Leib damit vnter die Erde in sein Kämmerlein gehen/ vnnd ein kleine Zeit/ biß hin zum Jüng‰en Tag san[t ruhen vnd s¡la[en." Dilherr: Freud/ in Leid (1653), S. 311-314: Ferner/ nennet die H. S¡ri[t den Tod einen S¡laf: wie der HERR vom ver‰orbenen Lazaro saget: Vnser Freund Lazaru# s¡lä[t: und wie der Apo‰el Paulu# an seine The‹alonier s¡reibet: Wir wollen eu¡/ lieben Brüder/ ni¡t verhalten/ von denen/ die da s¡la[en; auf daß ihr ni¡t traurig werdet/ etc. Glei¡wie nun der
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S¡laf die abgemattete Krä[te ergän”et: Also überkommen wir au¡/ dur¡ den Tod/ eine tre[li¡e Erqui¿ung aller Müheseligkeit und Abmattung. Jm mens¡li¡en Leben wird der S¡laf o[t/ dur¡ Träume und S¡re¿en/ ver‰öret: allein der S¡laf deß Tode# bleibt unver‰öret; biß der HErr Jesu# wird ru[en: Stehet auf/ ihr/ Meine Lieb‰e/ und gehet mit Mir ein zur Ho¡zeit deß Lamme#/ und zur Freude/ die eu¡ von Anbegin der Welt i‰ zubereitet. Da wird seyn ewige Wonne und Sonne/ und kein S¡wermut no¡ Fin‰erniß; da wird seyn ewige Wolfahrt/ und kein Trübsal: Da wird seyn ewige Fröli¡keit/ und keine Müheseligkeit: Da wird seyn ewige# Leben/ und kein Tod: Da wird seyn ewige# Gut/ und kein Böse#: Da wird seyn ewiger S¡mu¿/ und keine S¡ma¡: Da wird seyn ewige Zierd/ und keine Vnge‰alt: Da wird seyn eitel Gesundheit/ und keine Kran¿heit: Da wird seyn eitel Liebe/ und kein Haß: Da wird seyn ewige# Frolo¿en/ und kein Aufhören. Dilherr: Kur”e Anweisung (1655), S. 197-200: Wa# i‰ der Chri‰en ihr Todt? J‰ er ni¡t ein san[ter S¡la[? Wie der HErr zu Mose sagt: Sihe! du wir‰ s¡la[en mit deinen Vättern: in dem 5. B. Mos. 31 / 16. und zu David: Deine Zeit i‰ hin/ daß du/ mit deinen Vättern/ s¡la[en lig‰: in dem 2. B. Sam. 7 / 12. Also sagte au¡ der HERR JEsu# von de# Ober‰en ver‰orbenem Tö¡terlein: da# Mägdlein i‰ ni¡t todt; sondern e# s¡lä[t: Mat. 9 / 24 Wa# i‰ aber dem Mens¡li¡en Leben annehmli¡er/ al# der S¡la[? Wa# ergän”et seine au#gemergelte Gliedma‹en mehr/ al# der S¡la[? Ei! wer wollte ›¡ denn ni¡t darna¡ sehnen? zumahl weil un# der HErr JEsu#/ zu viel einem be‹ern Leben/ wird auferwe¿en; und zwar viel lei¡ter/ al# man einen S¡la[enden aufwe¿en mag: wie der heilige Kir¡enlehrer Augu‰inu# redet. Da un# denn dün¿en wird/ wir haben gar ni¡t lang ges¡la[en: inma‹en Lutheru# s¡reibet: daß Adam/ bei seiner Aufer‰ehung/ vermeinen werde/ er habe/ die gan”e Zeit/ länger ni¡t/ al# ein einige# Stündlein/ in einem Grabe ges¡la[en. O du ho¡gewüns¡ter S¡la[! wenn wir‰u au¡ mir zu theil werden! – 197 Offb 9,6 – 199 Ehgehülf] Gen 2,18 – 200 andre# J¡] Vgl. zu Text Nr. 5, Z. 140. – 200 Herzgespan] 'geliebte Ehefrau'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 1246. – 209f. 1Kor 7,2 – 211f. Hi 19,14 – 213 verkla[en] 'anbellen, verleumden'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 646. – 218 mir feindli¡ thun] Jer 9,7 – 218 Mit Undank lohnt man mir] In Anlehnung an das Sprichwort: Undank ist der Welt Lohn. Vgl. Wander. Bd. 4, Sp. 1422f. – 222 Jer 20,7 – 224 Hi 16,16 – 228 an allem dem zerrinnen] 'an alle dem mangeln'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 750. – 231 Zum Vogel im Käfig als Sinnbild von Gefangenschaft und Unfreiheit vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 754f. – 247 feyren] 'müßig gehen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1436. – 267 Nottur]] 'notwendige Lebensmittel'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 924. – 280 weiß worden] 'alt geworden'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 28, Sp. 1184. – 294 Au#bund] 'Inbegriff'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 840. – 298 Herzen#bra‰] 'Herzenskummer'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 1233. – 303 Vgl. Mt 26,41 – 304 überein] 'gleichermaßen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 23, Sp. 177f. – 304f. Vgl. zu Text Nr. 33, v. 7. – 311 Gen 8,21 – 311 di¡ten] 'Trachten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1059. – 312 Ps 130,3 – 327 Joh 15,5 – 329 au]ragen] 'anvertrauen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 762. – 336 Röm 7,18
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– 347 Leugt] 'Lügt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1273. – 349f. Mt 6,33 – 352 â¡t] 'kämpft'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1387. – 356 Küßen] 'Kissen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 11, Sp. 852. – 357 Ps 126,5 – 358 Mt 7,13 – 359f. Ps 84,12 – 364 JESU Uns¡uld] Hebr 4,15 – 365 Röm 3,26 – 367f. Röm 8,32 – 369 Mt 7,9 – 370 Lümplein] 'Tüchlein'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1302 sowie 22, Sp. 1482. – 371 Krumpen] 'Krume'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 11, Sp. 2467. – 372 etwan] 'etwa'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1183. – 372 Nottur]] 'notwendige Lebensmittel'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 924. – 375f. Tob 3,23. Zur sprichwörtlichen Ausprägung des Zusammenhangs (post nubila phoebus) vgl. Wander. Bd. 3, Sp. 1578f. Zur Verwendung dieses Motivs in geistlichen Texten des barocken Luthertums vgl. Simon Dach, Fischer-Tümpel. Bd. 3, S. 83, Nr. 108, Str. 1: EY so gäbt GOtt allerseit Nun au¡ Lob und Dan¿barkeit! Sprä¡t: sey ho¡, O Gott, geehrt, Der du unsre Klag erhört! Du bi‰ HErr und gib‰ allein Frewd und Tro‰ na¡ Ang‰ und Pein Vnd na¡ Regen Sonnens¡ein. Vgl. auch Josua Stegmann, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 485, Nr. 465: 1. SEy wolgemuth, laß trawren sein, Au[ Regen folget Sonnens¡ein. E# gibt do¡ endli¡ no¡ da# Glü¿ Na¡ toben einen guten Bli¿. – 378 in die wett] 'um die Wette'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 29, Sp. 677. – 379f. Gen 29 – 381 Gen 39,2041,40 – 382 2Sam 13-15 – 387f. Zur Vertreibung der Familie Birken aus Eger im Jahre 1629 vgl. zu Text Nr. 7, v. 148-151. – 389f. Zum Tode von Birkens Eltern vgl. zu Text Nr. 7, v. 157-172 sowie v. 189. – 390 unverpflogen] 'unversorgt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 964. – 398 mei‰ert] 'beherrscht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1975. – 403f. Röm 7,19 – 411 eitler Würde] Phil 2,3 – 412-414 Jak 3,2f.5-9 – 414 Zaum] 'Riemenzeug am Kopf der Pferde, um diese zu lenken und zu bändigen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 399. – 414 gefähre] 'gefährde'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 2080. – 415 Slav] 'Sklave'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1334. – 418f. Hi 3,13-15 – 421f. Zum locus de immatura morte vgl. zu Text Nr. 1, v. 14f. – 421 Jes 57,1 – 425 Zum Tod als Arzt vgl. zu Text Nr. 173, v. 5. – 431 Tru”] Hier als Interjektion im Sinne eines drohenden Zurufes an das Unglück. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 22, Sp. 1085.
Gedicht 72
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Text 72: Vorbitt-Wuns¡. 77r/v T1 LXXII.] LXXI. (I überschrieben) – 1 1.] fehlt im Manuskript – 2 wann] waǦn (ebenso 39 dann) – 9 2.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 4-7, 9 – 12 wie¡] w überschrieben – 25 fromme#] frome# Ǧ (ebenso 48 nimm – 51 Himmel – 64 Himmel) – 26 und] u. (ebenso 41, 42, 49, 56, 69, 71) – 27 dir] d überschrieben – 71f. marginal links, senkrecht zum Text mit Plazierungszeichen Q am Ende von v. 70 und zu Beginn der marginalen Ergänzung – 71 allein] le überschrieben Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes im Zeitraum von 1657 bis 1659 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. T2 Vorbitt-Wuns¡] 'Fürbittwunsch'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 26, Sp. 919. – 2 pflag] 'pflegte'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1736. – 3f. Mt 6,10; 26,39 – 21 Ps 139,1 – 27 abgetrieben] 'abgerungen, abgejagt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 142. – 28 meiner Anda¡t Opfer-rau¡] Zum Gebet als Dankopfer vgl. z.B. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 36, S. 423 ("De# Dan¿op[er# geru¡"). Auf diese Passage verweist Johann Gerhard in seinem Exercitium pietatis (1612), hier S. 12, Z. 16f. Vgl. weiter Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 267 (3. Sonntag nach Epiphanias, Mt 8,113): Nun diese beyde Stü¿/ Glauben vnd Gebet/ ›nd der be‰e S¡mu¿ eine# Chri‰en/ die re¡ten Gott wolgefelligen Op[er in seinem Tempel/ au¡ ›nd diese beyde Stü¿/ wo ›e nur re¡ts¡a[en/ allzeit bey einander/ J‰ der Glaube re¡t eyverig vnd brennend/ so wird er au¡ den Rau¡ de# Gebet# zu GOtt au[gehen la‹en/ Wiederumb/ soll da# Reu¡wer¿ de# Gebet# Gott gefallen/ so muß e# au# einem re¡ten Glauben herrühren/ denn wer bitten wil/ muß im Glauben bitten/ Jac. 1. Dieses Verständnis des Gebetes als eines geistlichen Opfers prägt u.a. auch Heinrich Müllers Werk mit dem Titel Gei‰li¡er Dan¿-Altar/ Zum tägli¡en Lob-Op[er der Chri‰en (1670), dessen Titelkupfer den Verfasser vor einem Opferaltar kniend zeigt, auf dem Herzen als Rauchopfer dargebracht werden. Das Motiv des Gebetes als eines "Rau¡opfer[#]" prägt zudem Kupferstich Nr. 15 zu Heinrich Müllers Himmlis¡e[m] Liebe#-Kuß (1723). Vgl. auch ebd., S. 384f.: Wa# David wüns¡et im 141. Psalm/ da# glaube du nur/ daß dein Gebet für GOtt tauge/ wie ein Rau¡Op[er/ und deiner Hände Aufheben/ wie ein Abend-Op[er. Jm Gese” war# geordnet/ daß man tägli¡ zwey Lämmer zum Morgen- und Abend-Op[er/ und dabey ein Rau¡-Op[er von kö‰li¡em Geru¡ bringen mu‰e. Darunter ni¡t allein fürgebildet i‰/ daß dein Gebet seinen Geru¡ und Kra[t empfange von dem Op[er de# uns¡uldigen und unbeãe¿ten Lämmlein# Gotte# JEsu Chri‰i; sondern au¡/ daß GOtt an deinem Gebet einen gnädigen Wolgefallen habe. Dann wie da# mens¡li¡e Her” erqui¿et wird dur¡ einen krä[tigen Geru¡/ wel¡en die Leben#-Gei‰erlein in# Her” ziehen/ so dringet da# Gebet dur¡ den H. Gei‰/ der mit GOtt eine# Wesen i‰/ in Gott/ derselbe zeu¡t dein Gebet in GOtte# Her”.
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Vgl. zudem ebd., S. 391: "So weit ›nd die Worte im Gebet nu”/ daß ›e die Anda¡t erwe¿en/ wie man die Kohlen zum Weyrau¡ legt/ daß der Rau¡ herau# bre¡e. Wann dieser Rau¡ der wahren Anda¡t aufgehet/ so mag einer die Worte kühnli¡ fahren la‹en." Vgl. weiter ebd., S. 422: Darum wird au¡ da# Gebet dem Weyrau¡ vergli¡en/ weil da# Her” im Gebet/ wie der Rau¡ vom Weyrau¡ über ›¡ in die Höhe ‰eigen muß/ und GOtt den Himmel ‰ürmen. So bald da# Feuer ein Weyrau¡Körnlein ergrei[t/ so dringet e# dadur¡ und su¡et den Rau¡/ der drinnen i‰/ ma¡t au¡/ daß er au#gehe/ und da# gan”e Gema¡ erfülle. Diß Feuer i‰ die brennende Liebe zu GOtt/ die im Gebet ligt/ da# Gebet i‰ der Weyrau¡/ der Rau¡ i‰ die H. Anda¡t de# Her”en#; und i‰ also dein Gebet ni¡t# ander#/ al# ein Au[gang oder Erhebung de# Gemüth# zu GOtt. Zum Gebet als 'Lobopfer' vgl. etwa das im Luthertum des 16. und 17. Jahrhunderts mit Abstand am häufigsten gedruckte Gebetbuch, nämlich Johann Habermanns Chri‰li¡e Gebet (1567), A7r: "So s¡reie i¡ zu dir/ geu‹e vber vn# au# na¡ deiner Verhei‹ung/ den Gei‰ der Genad vnd de# Gebet#/ der vn# bey dir vertrete mit vnau#spre¡li¡en seu[”en/ Au[ da# wir di¡ mit Munde vnd Her”en/ ande¡tig inn re¡tem ern‰ anru[en/ vnd da# angeneme Lobop[er bringen." Ähnlich ebd., B1r. Vgl. im Nürnberger Kontext auch Dilherr: Frommer Chri‰en Tägli¡er Geleit#mann (1653), S. 52 (1. Paginierung): Da# Gebet wird hin und wider in Heiliger S¡ri[t mit dem Rau¡opfer vergli¡en. Mein Gebet mü‹e für dir tügen/ sagt David/ wie ein Rau¡opfer/ wel¡e# alle Morgen und Abend# auf dem Rau¡altar/ Gott zu einem sü‹en Geru¡/ dargebra¡t ward/ in dem Heiligthum. Da# Gebet der Heiligen i‰ da# Rau¡werk auf guldnen S¡alen. Sol¡en S¡alen glei¡e da# betende und au# brün‰iger Anda¡t bebende Her”/ in dem wir bringen da# Lobopfer unsrer Lippen/ und der Rau¡ deß Rau¡werk# vom Gebete gehet auf für Gott. – 47f. Vgl. Lk 23,42 – 63 entwird] 'stirbt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 654. – 63 no¡ hab i¡ di¡] Ps 73,25
Text 73: Zu Herrn Johann Mi¡ael Dilherrn# Predigern und Professoris in Nürnberg TugendS¡a” und La‰erpla”. 78r/v T1 LXXIII.] LXXII – T2 Herrn] H. – T3 Predigern] Pred. – T3 und] u. (ebenso 1, 2, 3, 4, 6, 10, 12, 16, 27, 35, 36, 42, 44) – T3 Professoris] Profess. – T3 Nürnberg] Nürnb. – 2 der] Kürzel (ebenso 7, 9, 13, 15, 27, 31, 43, 44) – 5 ›ht] überschrieben – 5 wandel,] wandel. – 8 daß] Kürzel – 9 sonder] mit der-Kürzel (ebenso 16 andern) – 10 ebnem] n überschrieben aus en – 15 ›¡] i¡ überschrieben – 18 Tugendruhm] g 2
3
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und h überschrieben – 18 der soll un#] soll un# der – 20 Leben#S¡ul] Leben# aufgrund von Tintenflecken 2
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schwer lesbar – 21 blieben] blie überschrieben – 22 daß] oberhalb der Zeile – 22 hat darinn] darinn hat – 22 darinn] durch Streichung aus darinnen – 24 Jammerfahrt] Jamerfahrt Ǧ (ebenso 35 Frömmigkeit – 39 sammlen) – 25 da#] Kürzel (ebenso 41) – 32 Gedult] t überschrieben – 37 la‹en] l überschrieben – 43
Gedichte 73 (1658) und 74 (1659)
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hierinn] hieriǦn – 43 wol] oberhalb einer unentzifferten Streichung – A1 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal rechts neben T2 Vorliegendes Gedicht hat Birken, wie aus der betr. Marginalie (s.o.) hervorgeht, im Jahre 1658 abgefaßt. Das Gedicht wurde ohne Titel gedruckt in Dilherrs Tugends¡az/ Und La‰erplaz (1659), )()(2v-4r. Dilherrs Vorrede zu diesem Werk ist auf den 2.1.1659 datiert. Birkens Gedicht endet mit der Signatur Sigi#mund von Bir¿en/ Com. Pal. Caes. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 7 räumet] raumet – 19 soll] sollt – 22 weil daß man hat darinn] weil man darinnen hat – 27 wie] die – 36 andre] andren – 41 da#] wel¡# – 43 hierinn wol] hierinnen – 44 ehret] ehre 2 der wird mit S¡aden klug] Sprichwörtlich. Vgl. Wander. Bd. 4, Sp. 51. – 2 muß o[t Lehrgeld geben] Sprichwörtlich. Vgl. Wander. Bd. 3, Sp. 2. – 9 sonder An‰oß] 'ohne zu stolpern'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1574 und DWb. Bd. 1, Sp. 486. – 10 Ps 143,10 – 15 wi”] 'kluge Einfälle'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 861f. – 26 2Petr 1,21 – 29 von Adam, Lü‰e meiden] Gen 3,6. Adam fungiert hier als negatives exemplum. – 30 von Heno¡, heilig seyn] Gen 5,22-24 – 30f. von Noah, di¡ abs¡eiden von der verru¡ten welt] Gen 6-8 – 31 von Abram, gläuben fä‰] Gen 15,6; Röm 4,3 – 32 Gedult, von Jsaac] Gen 22 – 32 von Loth, bewirten Gä‰'] Gen 19,1-3 – 33 von Jacob, äm›gkeit] Gen 29,20.27 – 33 von Joseph, Trübsal tragen] Gen 37;39-41 – 34 Von Mose, Gotte# Lieb] Vgl. Dtn 30,20 – 34 Von Josua, Feind-s¡lagen] Jos 6; 8 u.ö. – 39 Mt 6,20
Text 74: Uber da# Görings¡e Wappen. 78v T1 LXXIV.] LXXIII. – T2 Görings¡e] Göring. – 2 und] u. (ebenso 4) – A1 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal links neben T1f. Birkens Gedicht, das angesichts des Manuskriptumfeldes (chronologische Anordnung vorausgesetzt) wohl im Jahre 1659 entstanden ist, bezieht sich auf das Wappen der Familie von Birkens erster Frau Margaretha Magdalena (geb. Göring), über dessen Gestaltung keine näheren Informationen zu ermitteln waren. Vgl. zu Text Nr. 273, v. 17-19. Der Vater der ersten Ehefrau Birkens, Simon Göring (15841661), war Bürgermeister von Creußen. Vgl. Morphologie, S. 303. Von vorliegendem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. 1 Lewenmütig] 'mutig wie ein Löwe'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 825. – 4 Jak 1,12
Apparate und Kommentare
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Text 75: Zu de# Unglü¿seeligen geplagtem und gedultigem Hiob. Sonnet. 79r T1 LXXV.] LXXIV – T3 und] u. (ebenso 3, 14) – 1 S¡auet] e oberhalb der Zeile – 1 Jammermann] JamermaǦ Ǧ n – 1 Glieder] mit der-Kürzel (ebenso 3 Kinder – 4 Hiob#-Brüder – 5 nieder – 8 wieder – 14 lindern) – 6 da# (2x)] Kürzel – 9 der] Kürzel – 9 Lamme] Lame Ǧ (ebenso 12 Stamme) – 10 von] danach eine Streichung; gestrichen ev. S¡if – 12 da#] Kürzel Dieses Gedicht wurde unter dem Titel Uber da# Kup[erblat. Sonnet. gedruckt in Johann Balthasar Schupp: Der Geplagte Hiob (1659), A2v. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 5 Erde] Erden – 7 haltt den Stri¡!] Falt den Stri¡! – 8 geben] laben – 9 ienem] einem – 13 Creü”holz] Creu”e – 13 die] ein T2-4 Birken ist hier eine Verwechslung unterlaufen, da seine Gedichtüberschrift suggeriert, Johann Wilhelm von Stubenberg, der in der Fruchtbringenden Gesellschaft den Ordensnamen 'der Unglückselige' hatte, sei der Verfasser des Geplagte[n] Hiob und nicht Johann Balthasar Schupp. Morphologie, S. 278. Birkens Gedicht bezieht sich auf das Frontispiz in Schupps Schrift Der Geplagte Hiob. Vgl. Abb. 4. – 4 abzuäng‰en] 'durch Angst zu ermatten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 10. – 6 Hi 2,10 – 7 haltt den Stri¡] 'den Strich halten' bedeutet in der nautischen Terminologie 'den Kurs beibehalten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 19, Sp. 1521. Es könnte aber auch die Münzproben-Metapher vorliegen. Vgl. zu Text Nr. 15, v. 137. – 8 Hi 42,10 – 8 zweyfältig] 'doppelt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 32, Sp. 994. – 8 geben wieder] 'ersetzen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 29, Sp. 999. – 9f. Lernt ~ s¡la¡ten] Jes 53,7; Apg 8,32 – 10f. Das Motiv des im Winter und zur Zeit der Stürme sicher im Hafen liegenden Schiffes ist bekannt aus der Emblematik (vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 1469) und dürfte im Zusammenhang stehen mit Vergil: Aeneis 4, 50-53: tu modo posce deos veniam sacrisque litatis indulge hospitio causasque innecte morandi, dum pelago desaevit hiems et aquosus Orion, quassataeque rates, dum non tractabile caelum. Vgl. in diesem Kontext auch Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 44, S. 520f.: "Also mü‹en wir vnser wan¿ende# Her” an den Stab Göttli¡e# Wort# vnd Warheit binden/ vnd da# ›n¿ende S¡i[lein de# Her”en#/ mit dem An¿er der Ho[nung befe‰igen/ daß e# ni¡t ver›n¿e/ Hebr. 6." Vgl. ferner Arndt: Paradiß-Gärtlein (1625), S. 12: "Laß meine Ho[nung in aller Widerwertigkeit/ in dir allein/ al# einen An¿er in einem fe‰en Grunde ha[ten/ vnd deiner Hül[e vngezwei[elt erwarten." – 12 Jesum zeigt da# Ankerholz, hangend al# am Creü”e# Stamme] Zur Identifikation des Kreuzes mit einem Anker vgl. z.B. Eucherius von Lyon: Epistola paraenetica ad Valerianum cognatum de contemptu mundi, PL 50, Sp. 726C. Die Stilisierung des Kreuzes als Anker ist schon im 2. Jahrhundert belegt. Vgl. Stauch, Sp. 707. – 13 Hinsichtlich der Unvergleichbarkeit des von Menschen in der Anfechtung zu tragenden,
Gedicht 75 (1659)
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leichten Kreuzes mit dem von Christus erlittenen Kreuz vgl. Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 319, Z. 216 - S. 320, Z. 226: Aber solch Leiden der Heiligen ist kein Versühnopffer oder Gnugtuung für die Sünde/ wie Christi Leiden ist/ sondern jre Gedult im Leiden ist ein geistliches Danckopffer/ sie werden durch Trübsal dem HErrn Christo ehnlich gemacht Rom. 8. Darnach so gehet Christus jhnen vor/ vnd tregt am schwersten Ende/ wie allhie Simon nachgehet vnd auch mit angreifft/ aber Christus tregt das schwerste. Damit ist angedeutet/ daß vnser Creutz vnd Leiden gar nichts gegen Christi Leiden zu achten/ da wir ein Spänlein tragen/ hat er ein grosmechtig Holtz tragen müssen/ ja er gehet vns vor/ wir folgen von ferne nach/ er hilfft vns auch tragen/ daß ja vnser zeitliches vnd geringes Leiden nicht zu schwer werde 2. Cor. 4.
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Apparate und Kommentare
Abb. 4: Johann Balthasar Schupp: Der Geplagte Hiob […]. Nürnberg 1659 (SB Berlin Bibl. Diez 8° 5891), Titelkupferstich.
Gedicht 76 (1660)
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Text 76: An Herrn Andrea# Jngol‰etter. Tro‰Lied, wegen dreyer Anverwandten Lei¡en. 79r-80r T1 LXXVI.] LXXV – T2 Herrn] H. – 4 Herr] zweites r oberhalb der Zeile – 6 der] Kürzel (ebenso 12, 20, 23, 28, 31 (2x), 37, 39, 43, 44, 46, 47, 60, 64) – 7 und] u. (ebenso 13, 20, 24, 43, 44, 48, 49) – 7 mit] m überschrieben – 10 BruderLieb] mit der-Kürzel (ebenso 25 wieder – 41 wider – 53 einander) – 10 BruderLieb] Br überschrieben – 21 Und] U. (überschrieben) – 27 da#] Kürzel (ebenso 43) – 31 kommt] komt Ǧ (ebenso 31 entkommt – 32 Himmel – 33 Himmel – 62 Himmel#) – 38 bereit] t überschrieben – 44 Belt] t überschrieben – 50 Span] n überschrieben – 50 hält] überschrieben – 50 daß] Kürzel – 56 Untern] Un überschrieben; tern oberhalb der Zeile – 58 e#] # aus r überschrieben Am 7.8.1660 notiert Birken in seinem Tagebuch (I.33; PBlO.B.2.1.3, 11v), er habe ein "S¡reiben" an Andreas Ingolstätter abgesandt "cum Carmine Lugubri, auf seiner S¡we‰er Tod." Zu den anderen beiden Todesfällen, die Birken im Titel seines Gedichtes im Blick hat, vgl. den Kommentar zu den Versen 15-25. Andreas Ingolstätter (1633-1711) war Kaufmann, Marktvorsteher und Dichter in seiner Heimatstadt Nürnberg, seit 1672 Mitglied des Pegnesischen Blumenordens (Ordensname: Poliander). 1674 Erhebung zum poeta laureatus durch Birken. Ingolstätter, der mit Birken eng befreundet war, gründete in Nürnberg eine Armenschule, förderte die Mitglieder des Blumenordens finanziell und ist u.a. als Kirchenlieddichter in Erscheinung getreten (einige Texte bei Fischer-Tümpel. Bd. 5, S. 158161). Ingolstätter war nach dem Tod seiner ersten Ehefrau zweimal verheiratet: Mit Helena (gest. 1696), deren Mädchenname unbekannt ist, und Regina von Bardili. ADB. Bd. 14 (1881), S. 68f. DBA I, 589, 74-88. Von vorliegendem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. 6 der Mens¡en Feind] Zur Bezeichnung des Todes als Feind vgl. 1Kor 15,26. – 15-25 Offenbar ist Ingolstätters Frau, deren Identität bislang ungeklärt ist, im Kindbett gestorben wie auch das Neugeborene. Freilich hinkt dann die Anspielung auf die Erzmutter Rahel, die kurz nach der Geburt Benjamins, dem sie den Namen Ben-Oni (d.h. "Sohn der S¡merzen") gab (Gen 35,18), verstarb. Denn Benjamin ist nicht kurz nach der Geburt gestorben. – 19 mein‰en] Nebenform zu 'meisten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1947f. 1950. – 23 gebahr den Sohn der S¡merzen] Gen 35,18. Vgl. zu v. 15-25. – 26 Zur navigatio-vitae-Topik vgl. zu Text Nr. 5, Z. 68-70. – 29 sönnen] 'trocknen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1627. – 35 Weish 3,1; Offb 14,13 – 37 Offb 12,9-12 – 38 au# zu seen] 'auszusäen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 61. – 40 Cadmu#-Feld] Vgl. zu Text Nr. 138, v. 14. – 43 Gothe] 'Schwede'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 8, Sp. 988. – 44 Belt] Dem frühneuzeitlichen Sprachgebrauch entsprechend dürfte hier 'Belt' für die ganze Ostsee stehen. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1455. Im Blick ist hier der Zweite Nordische Krieg (1655 bis 1661), in dem Dänemark auf der Seite Polens gegen Schweden kämpfte. – 46 der Mos¡e, Mos¡en ränkt] 'Mosche' (= Mose) begegnet bereits in den Fastnachtsspielen des Nürnberger Jacob Ayrer (1543/44-1605) als Bezeichnung für einen Juden (vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 2595). 'Ränken' (= 'zanken' (vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 106)) steht für 'ränkevoll behandeln'.
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Apparate und Kommentare
Birken analogisiert hier, wie die folgenden Verse verdeutlichen, das krämerische Verhalten des Staates mit dem angeblich zänkischen Schachern der Juden. – 48 wag] 'Waage'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 27, Sp. 348. – 48 Wogen] 'Wasserwaagen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 982. – 48 s¡wenkt] 'manipuliert'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 15, Sp. 2529. – 50 den Span hält Spanien] 'Spanien hält Streitigkeiten aufrecht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1867. 1870. – 56 den Untern ko‰# ihr haar] 'die Unteren müssen Haare lassen, kommen zu Schaden'. Vgl. Röhrich 2 (1991), S. 605f. – 59f. Jes 57,2 – 64 Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184. – 65f. Vgl. zu Text Nr. 28, v. 7f.
Text 77: Bayreuthis¡er NeuJahr# wuns¡. 80r/v T1 LXXVII.] LXXVI – T2 Bayreuthis¡er] B und th überschrieben – T2 NeuJahr#] N.Jahr# – 1 1.] fehlt im Manuskript – 2 und] u. (ebenso 8, 11, 12, 16, 21, 30, 31) – 5 wieder] mit der-Kürzel (ebenso 5 Glieder – 32 wieder) – 9 2.] Nummer ohne Punkt – 9 der] Kürzel (ebenso 11) – 9 Lande#regirer] zweites r überschrieben – 13 Erdmann] ErdmaǦn – 25 Himmel] Himel Ǧ (ebenso 28 Frommkeit) – 28 daß] Kürzel – 28 gedey] durch Streichung, ev. aus gedeyen – 32 Sonn] Q – A1 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal rechts oberhalb von T1 Dieses Gedicht wurde 1660 anonym publiziert in folgendem Einblattdruck: Gebet- und Wuns¡Gedan¿en zum Antritt De# Neuen Jahr#. Das Gedicht steht hier als gezählter Beitrag (Nr. I) unter dem Titel Allgemeiner Lande#-Wuns¡. Die Schrift endet mit der Angabe von Druckort und Verlag und einem abschließenden Chronostichon: Bareuth/ Zuânden bey Johann Gebhard/ Bu¡dru¿er daselb‰. GOtt MaCht#/ Der VVaLt#. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 12 von] Vor – 14 viel] Mit – 24 löbli¡en] löbli¡em – 31 ihn] Jhm 2 nähet] 'nähert'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 292. – 9 Georg Albrecht von Brandenburg-KulmbachBayreuth (1619-1666), 1655-1661 Verweser der Markgrafschaft Kulmbach-Bayreuth für seinen minderjährigen Neffen Christian Ernst (vgl. zu Text Nr. 77, v. 17). NDB. Bd. 6 (1964), S. 206. – 13 Erdmann Philipp von Brandenburg-Kulmbach-Bayreuth (1659-1678), Sohn von Georg Albrecht von Brandenburg-Kulmbach (vgl. zu Text Nr. 77, v. 9). – 17 Christian Ernst von Brandenburg-KulmbachBayreuth (1644-1712), von 1655 an (noch minderjährig) Markgraf von Kulmbach-Bayreuth, Regierungsantritt am 29.10.1661. ADB. Bd. 4 (1876), S. 159-162. – 19 Ps 91,11 – 19 Engelhut] 'Engelschutz'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 1983. – 27 Samen de# worte#] Lk 8,11
Gedicht 78 (1660)
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Text 78: Auf da# seelige Ableiben Frauen Marien Müllerin, gebornen Wernlin. 81r/v T1 LXXVIII.] LXXVII. – T2 seelige] seel. – T3 Frauen] Fr und etc.-Kürzel mit Punkt (ebenso 25 Frau) – T3 gebornen] geb. – 1 andern] mit der-Kürzel (ebenso 14 wieder – 32 deren – 34 Kinder – 39 erwiedern – 41 Brüdern – 50 wieder) – 4 überher] davor unentzifferte Streichung – 5 und] u. (ebenso 14 (2x), 24, 25, 49, 52, 59) – 7 denen] die letzten beiden Buchstaben unterhalb der Zeile – 8 der] Kürzel (ebenso 10, 12, 16, 18, 22, 24, 35, 37, 43, 56) – 13 da#] Kürzel – 15 himmlis¡] himlis¡ Ǧ (ebenso 21 fromm – 36 Himmel – 39 Kommt – 48 Himmel – 50 kommt – 60 fromme#) – 17 begräbet] t überschrieben – 19 daß] Kürzel – 31 Leibe#Fru¡t] r und ¡ überschrieben – 33 gut#] t aus te überschrieben – 44 dann] daǦn – 44 Reisen#] R überschrieben – 46 erndet] t überschrieben – 60 Wie] W überschrieben Sophia (nicht Maria, wie Birken angibt) Müller, geb. Wernlin (geb. 1622), war seit 1643 verheiratet mit dem Nürnberger Kaufmann und Ratsmitglied Heinrich Müller (gest. 1663; zu ihm vgl. zu Text Nr. 154). Sie starb am 7.7.1660 und wurde am 12.7. auf dem Johannisfriedhof begraben. Die Leichenpredigt auf die Verstorbene (wie auch später auf ihren Ehemann (vgl. zu Text Nr. 154)) hat der Nürnberger Prediger Albrecht Volckhard gehalten (s.u.). Vgl. Morphologie, S. 288f. Heinrich Müller war in zweiter Ehe mit Maria Rosina, der Tochter von Georg Christoph Harsdörffer, verheiratet. Vorliegendes Gedicht wurde 1660 als gezählter Beitrag (Nr. I) im POSTMISSA betitelten Anhang zu Albrecht Volckhards Leichenpredigt auf die Verstorbene (Sterben#-Gedan¿en/ Au# den Worten David#/ im 37. Psalm/ v. 5.) gedruckt (S. 51-53). Der Text endet mit der Signatur Sigmund von Bir¿en/ Röm. Käys. Maye‰. Comes Palat. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 1 den] dem – 25 Sag' und Klag] Klag und Sag – 35 au¡] dann – 37 Solt] Soll – 47 soll] solt T2 Ableiben] 'Sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 72. – 1f. Birken nimmt Bezug auf die 7. Strophe von 'Ich hab mein Sach Gott heimgestellt' von Johannes Leon, Wackernagel. Bd. 4, S. 519, Nr. 712: Man tregt ein# na¡ dem andern hin, wol auß den augen vnd den Sin, Die Welt vergi‹et vnser bald, sey jung oder alt, au¡ vnser ehren manigfalt. – 8 Tand] 'wertlosen Kram'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 21, Sp. 103. – 15f. Vgl. zu Text Nr. 28, v. 7f. und zudem Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 18, S. 176: "Summa/ ein Chri‰ muß sein Her”/ Liebe/ Lu‰/ Rei¡thumb vnd Ehre im Ewigen haben/ darau[ folget da# ewige Leben […]." – 28 Tode# Neid] Vgl. zu Text Nr. 52, v. 64f. – 30 abgemeyt] 'abgemäht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 77. Zum Tod als einem Mähenden vgl. zu Text Nr. 23, v. 6. – 31 Daß die Ehe von Sophia und Heinrich Müller kinderlos geblieben ist, erwähnt auch Albrecht Volckhard in seiner Leichenpredigt (Ster-
Apparate und Kommentare
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ben#-Gedan¿en), S. 26. – 36 Lk 6,23 – 39-42 Mt 25,40 – 46 man erndet Undank ein] Vgl. Wander. Bd. 4, Sp. 1422f. – 52 Ps 126,5f. – 56 Jes 54,8. Davon, daß Gott zuweilen zornig scheint, in Wahrheit aber gnädig ist, spricht auch Simon Dach, Fischer-Tümpel. Bd. 3, S. 64, Nr. 82: 4. Er weiß ›¡ anzu‰ellen, Al# ‰ür” Er vn# zur Hellen Vnd wer vn# spinnen-feind, Bleibt do¡ in allen Nöthen, Ja mö¡t Er vn# au¡ tödten, Der allerbe‰e Freund. 5. Er kan mit tausent Leiden Si¡ so vnd so verkleiden Jn wilder Löwen Haut, J‰ aber trew an Sinnen Vnd wird bey jhm von innen Ein Vater-her” ges¡awt. – 57 Ps 37,5 – 58-60 Vgl. zu Text Nr. 2, v. 49. – 60 Mt 6,10; 26,42
Text 79: Uber Frauen Marien Margarethen Herrn Johann Bapti‰a Dobene¿er# Für‰li¡ Brandenburgis¡en Rath# und geheimen Secretarii Wittiben seelige# Ableiben. 82r/v T1 LXXIX.] LXXVIII. – T2 Frauen] Fr. – T2 Margarethen] MargarethǦe – T3 Herrn] H. – T3 Johann] Joh. – T3 Für‰li¡] F. – T4 Brandenburgis¡en] Brb. – T4f. in der Handschrift in einer Zeile – T5 und] u. (ebenso 7, 14 (1. Position), 15, 24, 37, 38, 40) – T5 geheimen] geh. – T5 Secretarii] Secr. – T6 seelige#] seel. – 2 der] Kürzel (ebenso 4, 5 (2x), 7, 9, 17, 20 (2x), 24, 27, 30, 34, 35, 40) – 3 ieder] mit der-Kürzel (ebenso 5 Wanderwagen – 12 höllen-mörder – 28 muder) – 10 da#] Kürzel (ebenso 32) – 17 Liebe] L überschrieben – 19 Himmel#] Himel# Ǧ (ebenso 27 Himmel – 28 Komm – 34 fromme#) – 28 Pilger] mit er-Kürzel – 39 au¡] a. Maria Margaretha Dobenecker, geb. Gögel (geb. 1602), war die Witwe des brandenburgischen Rates Caspar Dobenecker. Sie starb am 11.1.1660 in Kulmbach. Birken bringt hier die Verwandtschaftsverhältnisse durcheinander. Johann Baptist Dobenecker, seit 1674 Mitglied des Blumenordens, war der Sohn der Verstorbenen. Vgl. Morphologie, S. 281f. Vorliegendes Gedicht wurde 1660 als gezählter Beitrag (Nr. II) im Anhang zu Christoph Althofers Leichenpredigt auf die Verstorbene (SUMMUM BONUM, oder GOTT/ da# hö¡‰e Gut im Himmel und Erden) gedruckt (E3r-4r) und steht unter dem Trinitätszeichen (m!) und dem Titel Vita, Via Mortis. Mors, Via Vitae. Der Text endet mit der Signatur
Gedichte 79 (1660) und 80 (1660)
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Sigmund von Birken/ Comes Pal. Caes. unter den Fru¡tbr. der Erwa¡sene. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 2 ‰ra¿#] ‰ar¿# – 14 und (1. Position)] in – 17 allen] allem – 18 er dann] dann der – 21 Leben#‰eig] Leben#‰eg – 22 Zeit] Jahr T6 Ableiben] 'Sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 72. – 1 1Kor 15,31. Zur Gleichsetzung des Lebens mit permanentem Sterben in der antik-paganen Tradition vgl. zu Text Nr. 2, v. 97f. – 2 ‰ra¿#] 'geradewegs'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 19, Sp. 601. – 13 ungemens¡ten] 'unmenschlichen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 24, Sp. 774. – 16 verlau[en] 'versperren'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 745. – 17-19 Vgl. zu Text Nr. 4, v. 31-33. – 20 Ruhe‰and] Weish 3,1; Offb 14,13 – 20 Steig] 'Weg'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 18, Sp. 1856. – 24 Phil 1,21 – 27 Vaterland der Himmel] Hebr 11,16 – 30-32 2Kor 5,1f. – 33 Ehr-Matron] Eine Matrone ist eine ältere, würdevolle Frau. Vgl. Kluge, 1989, S. 466. – 35 der ~ Kron] 2Tim 4,8; 1Petr 5,4 u.ö. – 39 Eydam'] 'Schwäger'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 83.
Text 80: Uber Mon›eur Georg Ern‰ Raben‰einer# u[ Eppenreuth, Für‰li¡ Brandenburgis¡en Rath# und Cammerdirector# Lieben Sohn#, Frideri¡ Carl#, Ab‰erben. 82v-84r T1 LXXX.] LXXIX. – T2 Mon›eur] M. – T3 Für‰li¡] Frl. – T3 Brandenburgis¡en] Brb. – T3 Rath#] # überschrieben – T3 und] u. (ebenso 5, 7, 15, 20, 30, 32, 40, 53, 62, 75) – T4 Cammerdirector#] CamerdiǦ rector# (ebenso 42 Stamm – 44 Flamm – 70 Stammbaum) – T4 Lieben] L. – 1 1.] Nummer ohne Punkt – 3 der] Kürzel (ebenso 23, 34, 46, 55, 56, 59, 61, 68 (2x), 75, 78) – 5 Feder] mit der-Kürzel (ebenso 13 wiederkehren – 27 zuverbrüdern – 95 wiedergeben) – 18 todt] erstes t überschrieben – 28 verwandt] mit verKürzel – 33 wa#] Kürzel – 68 Mann] MaǦn – 96 Jnde‹en] nd überschrieben Friedrich Carl Rabenstein, der Sohn des brandenburgischen Rates und Kammerdirektors Georg Ernst Rabenstein (ca. 1613-1668) war vermutlich im Oktober 1660 – und, worauf die zweite Strophe schließen läßt – fern der Heimat, gestorben. Terminus ante quem ist der 31.10.1660. Unter diesem Datum notierte Birken in seinem Tagebuch (Tagebücher I.49; PBlO.B.2.1.3., 17v): "Ein Epicedium an H[errn] Cammerdirect[or] G. E. Raben‰einer na¡ Bayreuth verfärtigt." Von vorliegendem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. 4 Dint] 'Tinte'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1179f. – 8 gelber Tode#-Neid] Zum Neid des Todes vgl. zu Text Nr. 175, v. 46. – 31 Wi”] 'Verstand'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 861f. – 37f. Aus dieser Formulierung (wie aus der folgenden Strophe) wird deutlich, daß Friedrich Carl Rabenstein eine Schwester oder einen Bruder gehabt hat. Näheres konnte bislang nicht ermittelt werden. – 52 ring-a¡ten] 'geringachten/geringschätzen'. Zu 'ring' vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 982. – 55 tauren] 'leid tun'. Vgl.
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Apparate und Kommentare
Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 840. – 59f. Vgl. zu Text Nr. 2, v. 49. – 61 Hi 1,21 – 63 Offb 2,7 – 65f. Vgl. zu Text Nr. 52, v. 88. – 67f. Joh 14,3 – 69 Ps 92,13 – 73 Dtn 33,3. Vgl. auch zu Text Nr. 7, v. 184 (ebenso 94f.) – 76 Offb 21,23 – 77-80 2Tim 4,8; 1Petr 5,4 u.ö. – 80 Vgl. Eph 6,16f. – 82 Offb 7,15 – 82 Hof‰at] 'Hofstaat'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 1700. – 83f. Lk 20,36 – 84 Vgl. zu Text Nr. 5, Z. 268f. – 93 die Ba¡] Zum wechselnden Genus von 'Bach' vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1057f.
Text 81: Uber Herrn Samuel Hafenrefer# Medicinae Doctoris und Professoris zu Tübingen seelige# Ableiben. 84r T1 LXXXI.] LXXX. – T2 Herrn] H. – T3 Medicinae] Med. – T3 Doctoris] Doct. – T3 und] u. (ebenso 22, 24) – T3 Professoris] Profess. – T4 seelige#] seel. – 2 Vers war zunächst in Klammern gesetzt; Klammerung gestrichen – 2 Glei¡ni#] i# oberhalb der Zeile; Einfügungsstrich; vor n versehentlich nicht gestrichen e – 3 wie] durch Überschreibung aus so – 5 der] Kürzel (ebenso 8, 15, 19, 20) – 6 Brunnen] BruǦnen (ebenso 13 nennte) – 7 2.] Nummer ohne Punkt – 12 Stamm] Stam Ǧ (ebenso 17 kommen – 18 genommen – 21 zusammen – 24 Jmmer-Leben) – 13 Meditrinn] nn überschrieben – 16 da#] Kürzel – 16 man¡er] mit er-Kürzel – 21 Stü¿] ¿ überschrieben Samuel Hafenreffer (geb. 1587) war der Sohn des Tübinger Theologie-Professors Matthias Hafenreffer (1561-1619) und seiner Frau Agatha, einer Tochter des schwäbischen Reformators Johannes Brenz. Samuel Hafenreffer war Arzt und medizinischer Fachschriftsteller. Nach dem Studium in Wittenberg, Basel sowie Straßburg und seiner Promotion zum Dr. med. am 16.2.1614 in Tübingen praktizierte er zunächst als Stadtphysikus in Kirchheim/Teck, fungierte von 1616 an auch als Inspektor des Heilbades Boll und eröffnete 1620 eine Praxis in Tübingen. Von 1642 an praktizierte Hafenreffer als Stadtphysikus in Biberach, kehrte aber 1647 nach Kirchheim/Teck zurück. Nach zahlreichen vergeblichen Bewerbungen wurde Hafenreffer am 23.4.1648 auf eine Professur für Medizin in Tübingen berufen. Hafenreffer starb am 26.9.1660. Die Beerdigung fand am 30.9. statt. Die Leichenpredigt, die recht detaillierten Aufschluß bezüglich der Biographie des Verstorbenen gibt, hielt der Tübinger TheologieProfessor Balthasar Raith (SAMUEL Kecrhmatismšnoj REPRODUCTUS). Am 2.11.1660 notierte Birken in seinem Tagebuch (Tagebücher I.49; PBlO.B.2.1.3., 18r): "Epicedium H[err]n Dr. Hafenrefern." Vgl. Zitter, 1999. DBA I, 456, 318-320; II, 508, 431. NDB. Bd. 7 (1966), S. 460. Morphologie, S. 293f. Vorliegendes Gedicht wurde 1661 als gezählter Beitrag (Nr. VI) gedruckt im Anhang zu Balthasar Raiths Leichenpredigt auf den Verstorbenen (SAMUEL Kecrhmatismšnoj REPRODUCTUS, S. 31-33). Es steht unter dem Titel Klag- und Tro‰Lied. HOMO, OLLA. und endet mit der Signatur Zu Beehrung der Seeligen As¡e/ und Dien‰frl. bey Leyd#Bezeügung gesandt auß Nürnberg dur¡ Sigmund von Bir¿en/ genandt Betulius, Com. Pal. Caes. unter den Fru¡tbringenden der Erwa¡sene. Von Differenzen in
Gedicht 81 (1660)
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Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: T4 Es folgen fünf zusätzliche Strophen: WAS i‰ der Mens¡? Worauß i‰ er entsprungen? Er i‰ ein Topf/ von Gott auß Thon gedreht/ Dem diese# Wer¿ a¡! in der Hand mißlungen: Daher e# s¡wa¡ und bald zu S¡erben geht. Die Sünde hat un# leyder! mißgebohren: Daher wir ›nd/ so guth wir ›nd/ verlohren. II. Der Gotte#-Sohn un# wieder hat ergänzet/ Weil vnser Fleis¡ ward seiner Gottheit Kleyd. Die Mens¡heit nun/ in Jhm verselb‰et/ glänzet/ Soll bre¡en ni¡t in alle Ewigkeit. Wa# un#/ an un#/ in Adam gieng verlohren/ Da# alle# ward in JEsu newgebohren. III. Vnd ob wir s¡on Gefä‹e ›nd von Erden: Jedo¡ darinn ein Edle# Kleinod wohnt. Wie könden wir/ wir Arme/ rei¡er werden? Die Seel in un#/ der Gotte#-Odem/ thront; Vnd GOtt hat selb‰ die Seel zum Hauß erkohren: Wir ›nd ja groß/ wie s¡le¡t wir ›nd gebohren. IV. Wir ›nd/ vor GOtt/ Gefä‹e seiner Ehren/ Darein Er ›¡/ und Wi”/ und Tugendt legt: Wann wir# nur ni¡t mit Wider›nn Jhm wehren/ Wa# S¡a” ein Mens¡ im Erdgefä‹e trägt! Vnd wen Gott ni¡t zu seinem Faß erkohren/ Der bleibt zers¡erbt: a¡ wär er nie gebohren! V. Wie s¡ön ein Lie¡t auß s¡le¡tem Glase leü¡tet/ Wie eine Bü¡# voll Balsam liebli¡ rie¡t: Also ein Mens¡ von Gotte#-Sa[t befeü¡tet/ Vnd de‹en Sinn die Weißheit ma¡et Lie¡t; Da# Lobgerü¡t läßt seinen Ruhm ers¡allen/ Der Niemand kan/ al# nur dem Neid/ mißfallen – 1 1.] VI. – 1 Ein Ehr] So ein – 3 wie] So – 7 2.] VII. – 13 3.] VIII. – 19 4.] IX. – 19 ihm] s¡on
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Apparate und Kommentare
T4 Ableiben] 'Sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 72. – 1 Ein Ehr Gefäß] Röm 9,21 – 2 Der erste Teil des Namens des Verstorbenen (Hafen) bedeutet 'Geschirr, Topf'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 120. – 5 2Kön 4,40 – 11 gro‹en Vater] Zu Matthias Hafenreffer, dem Vater des Verstorbenen, vgl. die einleitenden Bemerkungen zu diesem Gedicht. – 13 Meditrinn] Meditrina, römische Heilgöttin. – 18 Weish 3,1 – 20 Vgl. 2Kor 4,7
Text 82: Uber Herrn Georg Chri‰of Ren”s¡el# Für‰li¡ Brandenburgis¡en CammerRaht# Söhnlein#, Georg Chri‰of#, ableiben. 84v T1 LXXXII.] LXXXI. – T2 Herrn] H. – T3 Für‰li¡] F. – T3 Brandenburgis¡en] Br. – T3 CammerRaht#] CamerR. Ǧ – 3 Kummer-Noht] Kumer-Noht Ǧ – 9 der] Kürzel (ebenso 12) – 12 da#] Kürzel (ebenso 26) – 14 und (3x)] u. – 21 und] u. (ebenso 27 (2x), 29) – 24 ni¡t] nǦ (ebenso 32) Georg Christoph Renschel, geboren am 25.5.1660, Sohn des gleichnamigen Bayreuther Kammerrates und Gymnasialprofessors Georg Christoph Renschel (1607-1666), starb bereits am 5.11.1660. In seinem Tagebuch vermerkte Birken die Abfassung des Gedichtes unter dem 20.12.1660 (I.57; PBlO.B.2.1.3, 20v). Am folgenden Tage übersandte er das Gedicht dem Vater des verstorbenen Kindes mit einem Brief (ebd.). Vgl. Morphologie, S. 294-296. DBA I, 1023, 137-142. Vorliegendes Gedicht wurde 1661 als erster ungezählter Beitrag im Anhang zu Stephan Böners Leichenpredigt auf den Verstorbenen (Holdseeliger Kinderlein Ehrn- und Betrübter Eltern Tro‰-Gedä¡tnuß) gedruckt (c2r/v). Es steht unter dem Titel Tro‰-Gedi¡t. Der Tod ein S¡laf. und endet mit der Signatur Sigmund von Birken/ Com. Pal. Caes. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgender Stelle von der handschriftlichen Version: 6 müßen müde] müde mü‹en T4 ableiben] 'Sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 72. – T5 Zum Tod als Schlaf vgl. zu Text Nr. 71, v. 195 (ebenso 13f.). – 1-3 Mk 5,39 – 2 Jesu, unsrem Leben] Joh 11,25; 14,6 – 7 Vgl. Bernhard von Clairvaux: De consideratione ad Eugenium papam 2, 9, Opera 3, S. 426, Z. 5: "[…] homo natus ad laborem, non ad honorem […]." Zitiert bei Gerhard: Meditationes Sacrae (1606), S. 113, Z. 24f. – 14 Offb 14,13 – 15 Joh 5,28f. – 19f. Vgl. zu Text Nr. 4, v. 8. – 20 Hebr 4,10 – 21 Sir 22,10 – 23 Gott ‰rei¡t eü¡ auf die Prob] Birken verwendet hier (wie häufiger) die Münzproben-Metapher. Vgl. zu Text Nr. 15, v. 137. – 25-27 Jes 57,1f. – 30 Weish 3,1 – 31 Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184. – 32 Vgl. Mk 5,39
Gedicht 83 (1661)
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Text 83: Auf Herrn Adam Volkman#, Für‰li¡ Brandenburgis¡en HofRaht# Einigen Söhnlein# Johann Adam# junge# Ableiben. 85r/v T1 LXXXIII.] LXXXII – T2 Herrn] H. – T3 Für‰li¡] Für‰l. – T3 Brandenburgis¡en] Brandenb. – T4 Johann] Joh. – 6 und] u. (ebenso 26, 29, 56) – 8 der] Kürzel (ebenso 16, 33, 34, 39, 43, 45, 47, 55, 56) – 9 Grab] b überschrieben – 32 s¡i¿tet] erstes t oberhalb der Zeile – 37 wa#] w überschrieben – 44 lebt] lebt' – 46 kinder] mit der-Kürzel (ebenso 56 wieder) – 46 kommen] komen Ǧ (ebenso 47 Frommen – 56 nimmt) – 55 betrüben] en oberhalb einer unentzifferten Streichung – 56 gibet] durch Streichung aus giebet – A1 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal rechts neben T5 Johann Adam Volckmann (geb. 1656), Sohn des juristischen Fachschriftstellers, brandenburgischen Rates und Bayreuther Kammerrates Adam Volckmann (1612-1664; zu ihm vgl. die Einleitung zu Text Nr. 170), starb am 22.5.1661. Böners Leichenpredigt (s.u.) und mit ihr Birkens Gedicht lagen gedruckt erst im September 1662 vor. Morphologie, S. 318f. Zedler. Bd. 50 (1746), Sp. 391. Das Gedicht wurde als gezählter Beitrag (Nr. III) gedruckt im Anhang (EPICEDIA.) zu Stephan Böners Leichenpredigt auf den Verstorbenen (Luctus PARENTUM in FILIORUM avocatione moderabilis), hier F1v/2r, und endet mit der Signatur Au# Freund-S¡wägerli¡en Mitleiden übers¡i¿t diese# Sigmund von Birken/ Com. Pal. & Historiogr. Caesar. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 6 Leiden#-Bot] Leide# Bot – 24 wa#] da# – 25 eüre] Euer – 25-36 marginal rechts: Herrn Seba‰ian Roth#/ Für‰l. Brandenb. Rentmei‰er# liebwehrter Sohn Hann# Adam seel. – 30 unmut] Unmut# – 32 s¡i¿tet] s¡i¿et – 37 wolt] will – 41 dem] den – 58 bittren] bitter T4 Einigen] 'Einzigen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 207. – T5 Ableiben] 'Sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 72. – 16 Wi”] 'Verstand, Klugheit'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 861f. (ebenso 21). – 16 Grauen] 'Alten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 8, Sp. 2077. – 19 al#] 'alles'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 229. – 22 zutauren] 'zu dauern, dauerhaft zu sein'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 21, Sp. 185. – 24 zeitigt] 'reift'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 587. – 31-33 Diese Verse deuten darauf hin, daß einer der fünf Söhne Volckmanns im Jahre 1660 gestorben ist. Stephan Böners Leichenpredigt auf den Vater Adam Volckmann (Et dolor & moeror vita, ADAMITA, tua est, E4v) berichtet, daß dieser sieben Kinder gehabt hat (fünf Söhne und zwei Töchter) und die Söhne alle im Kindesalter verstorben sind. Bei den Söhnen handelt es sich neben dem in vorliegendem Gedicht betrauerten um die am 18.11.1652 zur Welt gekommenen Zwillinge Christoph Adam und Johann Adam, den am 4.8.1655 geborenen Georg Adam und den am 28.4.1658 geborenen Georg Andreas. Welchen dieser Söhne Birken hier im Blick hat, bleibt offen, da die Leichenpredigt auf Adam Volckmann nur deren Geburtsdaten, nicht aber deren Todesdaten nennt. Die beiden Töchter Volckmanns (Anna Maria, geb. am 25.1.1651, und Dorothea Esther, geb. am 2.8.1654) waren bei dessen Tode noch am Leben. – 32 Doten] 'Patenkind'. Vgl.
Apparate und Kommentare
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Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1313. – 37 Vgl. zu Text Nr. 2, v. 49. – 38 mei‰ert] 'beherrscht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1975. – 40f. Vgl. Röm 5,18 – 46 Mt 19,14 – 47f. Zum locus de immatura morte vgl. zu Text Nr. 1, v. 14f. – 50 Zum Motiv des zu meidenden Neides der Lebenden auf die Toten vgl. zu Text Nr. 52, v. 64f. – 51f. Lk 20,36. Vgl. zu Text Nr. 5, Z. 268f. – 53 Offb 14,3 – 56 Hi 1,21 – 57 Ps 73,26 – 59f. Birken knüpft hier an die im barocken Luthertum vielfältig belegbare dulcedo-Topik an, die ihre Wurzeln u.a. in der Diktion Bernhards von Clairvaux hat. Vgl. hierzu Glassius: Spru¡-Po‰i=, Teil 2 (1647), S. 14 (1. Advent, Jes 62,10): "Jesus/ mel in ore, in aure melos, in corde jubilus, na¡ Bernhardi Wort/ da# i‰/ der vnser# Munde# sü‹e# Honig/ vnserer Ohren liebli¡e Frewdenmu›c/ vnser# Her”en Jau¡”en vnd Wonne i‰." Glassius bezieht sich hier auf Bernhard von Clairvaux: Sermones super Cantica, sermo 15, 3f., Opera 1, S. 86, Z. 12f. 18-20: "Nec tantum lux est nomen Iesu, sed et cibus est. […] Iesus mel in ore, in aure melos, in corde iubilus. Sed est et medicina." Vgl. ferner Glassius: Spru¡-Po‰i=, Teil 2 (1647), S. 994 (Ostern, Liedpredigt über Philipp Nicolais Lied "Wie schön leuchtet der Morgenstern", zu Str. 2): Jesu#/ der zarte Jungfrawen Sohn (von wel¡em im heutigen Evangelio ‰ehet/ daß er bey seinen Jüngern/ al# er ›¡ ihnen o[enbahrete/ Honigseim ge‹en habe) i‰ selb‰/ in vnd mit seinem Leben#Wort/ da# allerwei‹e‰e vnd sü‹e‰e Honig/ wie sol¡e# Wort a=hie gerühmet wird: Dein sü‹e# Evangelium i‰ lauter Mil¡ vnd Honig. Sol¡er Name i‰ au# den Sprü¡en der heiligen S¡ri[t gezogen/ darinnen da# göttli¡e Wort/ wegen der Kra[t/ die e# hat/ in den Her”en der Mens¡en/ wel¡e e# heilig halten/ gerne hören vnd lernen/ mit dem sü‹en Honige vergli¡en/ vnd zuglei¡ demselben weit vorgezogen wird. Ps. 19/ 11. Die Re¡te de# HERRN ›nd sü‹er denn Honig vnd Honigseim. Ps. 119/ 103. Dein Wort i‰ meinem Munde sü‹er/ denn Honig. Wegen diese# Jungfrawen Honig#/ wel¡e# die Kir¡e Chri‰i lieb vnd werth helt/ wird ›e ho¡ gepriesen von ihrem himmlis¡en Bräutigam Chri‰o/ im Hohel. Sal. 4/ 11. Deine Lippen/ meine Braut/ ›nd wie trie[ender Honigseim/ Honig vnd Mil¡ i‰ vnter deiner Zungen.
Text 84: An Herrn Johannem Laurentium Frobenium, Gei‰li¡en Seelhirten Uber seine# Söhnlein# Johannis Laurenzen frühe# Ableiben. 85v-86v T1 LXXXIV.] LXXXIII. – T2 Herrn] H. – T2 Johannem] Joh. – T2 Laurentium] Laurent. – T3 Gei‰li¡en] Gei‰l. – T4 Johannis] Joh. – T4 Laurenzen] LaurǦezen – 1 1.] fehlt im Manuskript – 2 Kinder] mit der-Kürzel (ebenso 16 wieder – 18 kinderloße#) – 2 und] u. (ebenso 19, 23, 25, 52) – 3 der] Kürzel (ebenso 13, 21, 23, 26) – 15 kommt] komt Ǧ (ebenso 23 Stamm – 36 Himmel#-gut) – 26 beseufzt] f überschrieben – 30 Leben#] b und # überschrieben – 37 da#] Kürzel – 43 ni¡t#] ¡t überschrieben – 48 ‰arb] s überschrieben – 52 Freüd] F aus f überschrieben
Gedichte 84 (1661) und 85 (1652)
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Johann Laurenz Frobenius, Sohn des gleichnamigen Bayreuther Predigers Johann Laurenz Frobenius (1623-1682) und seiner Ehefrau Barbara, geb. Casselius, war am 28.6.1661 geboren und am folgenden Tage getauft worden. Der Säugling starb bereits am 7.7.1661. Die Leichenpredigt hielt Frobenius' Amtskollege Johann Rosa (s.u.). Somit waren alle vier Kinder des Ehepaares gestorben, worauf Birken in der ersten und dritten Strophe seines Gedichtes zu sprechen kommt. Wenig später verlor Frobenius zudem seine Frau. Dies wird bestätigt durch die Leichenpredigt auf J.L. Frobenius d. Ä. von Peter Otto (CHRISTI CRUX, NOSTRA LUX (1683)), in der es S. 29f. heißt: "Jn wel¡em deßen Ehe‰and Er 4. Kinder/ al# 3. Söhn und 1. To¡ter gezeuget/ wel¡e aber ni¡t lange gelebet/ sondern in wenig Tagen und Wo¡en hinwiederum ver‰orben. Deren Mutter au¡ den 10. Maji 1662. Jhnen na¡gefolget/ und hat also mit derselben 13. Jahr eine re¡t fried- und s¡iedli¡e Ehe bese‹en." Die Kontakte zwischen Birken und Frobenius d. Ä. waren außerordentlich rege, wovon nicht zuletzt Birkens Tagebücher zeugen. Morphologie, S. 320f. DBA I, 354, 53-56; II, 411, 69. Vorliegendes Gedicht wurde 1661 im Anhang (EPICEDIA.) zu Johann Rosas Leichenpredigt auf den Verstorbenen (Betrübter Eltern Krä[tig‰er Tro‰/ und Seelig‰er Wuns¡) gedruckt (E3r-4v). Das Gedicht hat keinen Titel und endet mit der Signatur Au# Freunds¡wägerl. Gemüt übersendet au# Nürnberg dur¡ Sigmund von Birken/ C. P. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 15 vom] von – 21 bleibt] wird – 39 dem] den – 41 Muß] S¡i¿t – 41 begraben] zu Grabe – 46 seinen] seinem – 55 auf ziehet] erziehet T5 Ableiben] 'Sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 72. – 7f. Hi 1,21 – 28 Ps 73,25 – 30 Lk 10,20 u.ö. – 35f. 1Petr 1,4; Hebr 9,15 – 43f. Jes 57,1. Zum locus de immatura morte vgl. zu Text Nr. 1, v. 14f. – 48 ‰arb dem Sterben ab] Vgl. zu Text Nr. 5, Z. 160f.
Text 85: Auf Herrn Johann Knopfen#, Für‰li¡ Brandenburgis¡en CammerRath# und Rentmei‰er# Ab‰erben. 86v T1 LXXXV.] LXXXIV. – T2 Herrn] H. – T2 Johann] Joh. – T2 Für‰li¡] Für‰l. – T3 Brandenburgis¡en] Brandenb. – T3 CammerRath#] CamerR. Ǧ – T3 und] u. – T3 Rentmei‰er#] Rentmei‰. – 1 Herr] Her – 4 der (2x)] Kürzel Johann Knopf (geb. 1595), brandenburgischer Kammerrat und Rentmeister, starb am 10.5.1652. Knopf war in den Jahren 1610 bis 1617 als Schreiber in Bayreuth, sodann als Amanuensis des dortigen Generalsuperintendenten Christoph Schleupner und darauf wiederum als Schreiber (1620) des Bayreuther Pfennigmeisters, als Kanzlist (1621) sowie als Rentgegenschreiber (1624) tätig gewesen. Das Amt des Rentmeisters wurde Knopf 1627 und dasjenige des Kammerrates 1629 übertragen. Der
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Apparate und Kommentare
Bayreuther Hofprediger Samuel Hain hielt am 14.5.1652 die Leichenpredigt (Seelig Sterbender Chri‰en Lehr-Wort). Von vorliegendem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. 3 in Ruhm s¡webt ~ ob] 'ist im Ruhm vorzüglicher'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1117.
Text 86: Vorrede über Cate¡i#mu#-Lieder. 86v-88v T1 LXXXVI.] LXXXV. – 2 der (1. Position)] Kürzel (ebenso 4, 6, 11, 13, 16, 23, 26, 32, 36, 37) – 2 Himmel#-Student] Himel#-Student Ǧ (ebenso 16 immer – 17 vollkommenen – 32 zusammen – 35 immer – 36 Himmel – 38 ange‰immet – 39 Himmlis¡e – 43 Himmel) – 4 S¡ri[t] S¡ri¡t – 4 und] u. (ebenso 8, 9, 11, 14, 16 (2x), 18, 19, 21, 22 (3x), 23, 24, 25, 26, 27 (2x), 28, 29, 30, 32, 33 (2x), 34, 35, 37, 38 (2x), 41, 42 (2x)) – 6 dann] daǦn – 7 Heilige] H. – 8 einieder] mit der-Kürzel (ebenso 18 Lehrwanders¡a[t – 21 Kindern – 27 Lieder – 29 Lieder – 30 befördert – 35 Lieder-Di¡ten) – 16 den] dem – 24 man] mǦa – 25 ein (1. Position)] vor Zeilenbeginn ergänzt – 32 Gesangbü¡ern] nach ¡ gestrichen l sowie r überschrieben aus i (ursprünglich Gesangbü¡lein) Von dieser Vorrede ist bislang keine Druckfassung bekannt. Die Unterbrechung der in Birkens Sammelhandschrift weitenteils chronologischen Reihenfolge der einzelnen Stücke durch den vorangegangenen Text Nr. 85 erschwert die Erschließung des Zeitraumes, in dem vorliegende Vorrede entstanden sein könnte. 1-5 Weil du ~ von mir zeüget] Birken zitiert mit 2Tim 3,15 und Joh 5,39 zwei loci classici der lutherischen Lehre von der Heiligen Schrift in ihrer Funktion als medium salutis, das, da es Glauben stiftet, zur ewigen Seligkeit führt. Hinsichtlich der engen Verknüpfung der beiden genannten Bibelstellen vgl. z.B. Balthasar Mentzer / Johann Gerhard: THEOREMATA DE SCRIPTURAE SACRAE INTERPRETATIONE (1604), S. 387, Z. 23-28. – 3 Heiden-Apo‰el] Gemeint ist Paulus. Vgl. Gal 1,16. – 5 erwüns¡li¡er] 'wünschenswerter'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1072. – 7 getün¡ten] 'unechten'. In dieser Bedeutung nicht bei Grimm: DWb. – 10 von dannen] 'von daher'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 746. – 11f. Cate¡i#mu# ~ kleine Bibel] Vgl. Bekenntnisschriften, S. 552, Z. 31f. (Luther: Großer Katechismus, Neue Vorrede): Der Katechismus ist "der ganzen heiligen S¡ri] kurzer Au#zug und Abs¡ri]". Zur Bezeichnung des Katechismus als "leyen biblia" vgl. Luther, WA 30/I, S. 27, Z. 26 (Katechismuspredigten, 2. Predigtreihe, 14.9.1528). – 13 von Jugend auf die Heilige S¡ri[t wi‹en] 2Tim 3,15 – 14 folgbar] 'folglich'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1871. – 17 zu einem vollkommenen Mann er‰arket] Eph 4,13 – 18 obbelobter] 'oben rühmend erwähnter'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1453. – 20f. Er habe ihnen ~ Speiß vertragen könden] 1Kor 3,2 – 27f. weiln die Poeterey und Reimen den Ohren und Herzen ›¡ allemal liebli¡er einspielen, al# die ungebundne Rede] Es ist ein gängiger Grundsatz der frühneuzeitlichen Mnemonik (ars
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memorativa), daß lyrische Texte sich dem Gedächtnis besser einprägen als prosaische. Vgl. zur Sache U. Ernst (1993). – 27 einspielen] 'einprägen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 302. – 29 damalnbräu¡iger] 'damals gebräuchlicher'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 320. 700. – 29 unreiner Prosodie] Gemeint ist hier die vor der Opitzschen Reform gebräuchliche Metrik. – 30 ani”o] 'jetzt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 377. – 31 anno¡] 'bis jetzt, noch immer'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 418. – 35-43 Daß der geistliche Gesang in diesem Leben das ewige Singen sowie die consociatio cum angelis im Himmel präludiert, ist ein festgeprägter Topos lutherisch-barocker Musiktheologie. Vgl. z.B. Christoph Frick: Mu›cBü¡lein (1631), S. 128f.: Wird ›¡ diese# an eu¡ beânden/ daß jhr an jhn gläubet/ vnnd allhie im niedern Chor mit Her” vnnd Mund jhn bekennet/ vnd an›nget/ so wird e# gewi# seyn/ er wird eu¡ dort im höhern Chor der Engel vnd Außerwehlten/ wa# jhr allhie intonirt habt/ fröli¡ hinau# ›ngen/ vnd ein ‰etwärende# Halleluja s¡allen la‹en/ daß jhr in conspectu regis Domini, für dem helleu¡tenden Ange›¡t de# hö¡‰en Könige# in Ewigkeit jubiliren werdet. Vgl. ähnlich auch Nicolaus Polantus: Musica Instrumentalis (1605), S. 30f.: Jm ewigen Leben im Himlis¡en Chore/ Mu›c vnd Cantorey/ werden Engel vnnd Mens¡en zu hau[ kommen/ vnd zusammen tretten/ vnd ewigli¡ vor Göttli¡er Maie‰et mu›cirn vnd âgurirn/ ›ngen vnd preisen/ Warumb solten wir e# hier in diesem Leben/ zumal in o[ener Kir¡en versamlung vnd Zusammenkun[t an den ho¡feyerli¡en vnd freudenrei¡en Fe‰ vnnd Feyertagen ni¡t thun/ Zum herrli¡‰en thun/ zum be‰en thun/ zum treuli¡‰en thun/ zum fröli¡‰en thun/ Vnd also einen seligen guten Anfang zur Himmlis¡en vnd Englis¡en Cantorey ma¡en/ vnd derselben trö‰li¡ erinnern vnnd frewen/ weil au¡ selb‰ die Göttli¡e Maje‰et bey sol¡er Versamlung/ Gotte# dien‰/ Mu›c vnd Freundenpra¡t [sic!] mit gnadenrei¡er gegenwart i‰ vnd wohnet/ sampt den heiligen Gei‰ern den Engeln: Vnd hergegen die Hellis¡e Trawergei‰er die Teufel/ wei¡en vnnd ãiehen mü‹en. Alle# wa# Odem hat/ lobe den HErrn/ Alleluia/ Psal. 150. Eine Visualisierung dieses musiktheologischen Sachverhalts bietet Kupferstich Nr. 26 in Heinrich Müllers Himmlis¡e[m] Liebe#-Kuß (1723). Der Stich stellt in der Bildmitte eine an einer Orgel sowie an Streich- und Blasinstrumenten musizierende bzw. singende Gruppe von Menschen dar, die von einem Rahmen in Herzform umgeben ist. Zu diesem Herzen gesellen sich 17 Putti, die Kronen in den Händen halten. Am oberen Bildrand ist eine Schar musizierender Engel zu sehen. Vgl. ferner Heinrich Müllers Gei‰li¡e Seelen-Mu›k (1668), hier S. 60: J¡ ges¡weige/ daß die ‰reitende Kir¡e au[ Erden an dem Psalmen›ngen ein Fürbild habe der triumphirenden Kir¡en im Himmel. Singen i‰ ein Wer¿ der Engel und Außerwehlten/ ein Kennzei¡en derer/ wel¡e dermalein# den Engeln werden glei¡ seyn. Au[ Erden i‰ kein liebli¡er und gewi‹erer Vors¡mak deß Himmel#/ al# im ›ngen/ spri¡t der heilige Bernhardus. Vgl. auch Heinrich Müller: Himmlis¡er Liebe#-Kuß (1723), S. 740f.:
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Unsere Ohren werden dort ergö”et werden mit einer liebli¡en Mu›ca. […] Die Mu›ca hat eine sonderbare verborgene Kra[t/ da# Her” zu bewegen. Diß alle# i‰ ein Vors¡ma¿ de# Himmel#. Dort werden wir her”erfreuli¡e Rede pflegen mit GOtt/ wie ein Kind mit dem Vatter/ eine Braut mit dem Bräutigam/ ein Freund mit dem andern. Wir werden wunder-hohe und sü‹e Bewegungen au# GOtt empânden/ und unau#spre¡li¡e Worte hören/ die kein Mens¡ au#reden kan. Werden wir do¡ in diesem Jammerthal o[t so ho¡ in GOtt erfreuet/ daß wir wenig oder kein Wort ma¡en können. Dort werden wir mit allen Engeln und Au#erwehlten ein‰immen/ und eine liebli¡e Mu›ca ma¡en/ wie Johanne# in seiner O[enbahrung s¡reibet: – 35 Englis¡e#] 'Engelhaftes'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 481. – 37f. Sie haben au¡ ~ ange‰immet] Lk 2,13f. – 38f. Und da alle kün‰e mit diesem Leben aufhören] 1Kor 13,8 – 39f. wird alleine die Himmlis¡e SingKun‰ mit un# in jene# ewige# Leben wandern] Vgl. zu Text Nr. 263, Z. 9-11. – 41 Mein‰] Nebenform zu 'meist', hier in der Bedeutung von 'am meisten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1947f. 1950.
Text 87: Türken-Tru” und Frieden-S¡u”. Spielgedi¡te. 88v-89v T1 LXXXVII.] LXXXVI. – T2 und] u. (ebenso 2, 14, 18, 22, 34, 48, 57) – 2 wäs¡t und] kein Abstand; Worttrennungsstrich – 3 Kriegen] K überschrieben – 3 Span] a überschrieben – 4 nimmt] nimt Ǧ (ebenso 9 Flammen – 37 zusammenfügen – 50 Himmel – 65 Himmel) – 4 wieder] mit der-Kürzel (ebenso 6 Ländern – 11 Länder-geisel – 12 ander – 26 wider – 33 wieder – 34 Brüder) – 6 der] Kürzel (ebenso 7, 8, 9, 16, 20, 22, 23, 51, 66) – 18 Gekreu”igten] Ge überschrieben – 19 Primo-Vezier] überwiegend lateinische Schreibung – 23 Mein] M überschrieben – 33 Du] D überschrieben – 38 Wütri¡] t überschrieben – 40 und] u – 41 Chri‰en] Ch überschrieben – 42 dein] oberhalb von gestrichenem den – 42 Erb verwü‰en] kein Abstand; Worttrennungsstrich – 43 Gib] G überschrieben – 43 S¡werd] S¡we überschrieben – 43 Gideon#] G und o überschrieben – 44 retten] tt überschrieben – 44 Land] unterhalb der Zeile; in der Zeile eine Streichung; gestrichen ev. Ehr – 45 Um] U überschrieben – 48 dort] t überschrieben – 50 dir S¡u”] dir S¡u” dir S¡u”. – 55 da#] Kürzel (ebenso 56) – 56 wa#] Kürzel – 56 zunehmen.] Punkt aus Komma überschrieben – 59 auser] s überschrieben – 60 liegen] egen überschrieben – 64 Mit] M überschrieben – 70 Frieden#] n überschrieben Dieses Gedicht wurde gedruckt in Johann Christoph Wagner: Teüts¡er und Au#ländis¡er HELDEN Wie au¡ Tür¿is¡er Niderlagen, Krieg#- und Sieg#-Calender (1664), A2r. Es steht im Kapitel Miterklärung über den Kup[er-Titul. unter der Überschrift: Deß grimm-rasenden Krieg#-Gotte# Tür¿en-Tru”. und Deß Gottgeliebten Römis¡en Rei¡# Frieden#-S¡u”. Birken schloß die Arbeiten an seinen (insgesamt sieben) lyrischen Beiträgen zu Johann Christoph Wagners Werk am 3.6.1664 ab. Vgl. Tagebücher I.123; PBlO.B.2.1.4, 10v sowie Morphologie, S. 479. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Versi-
Gedicht 87 (1664)
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on: 3 von] vom – 22 Hungern] Ungarn – 26 dann] fehlt – 34 ›e wurden] ›nd worden – 44 unser] man¡e# – 65 BesemLie¡t] Besen-Lie¡t – 66 der] dem 1 au# ~ s¡mieden] Jes 2,4 – 3 frank] 'frei'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 56. – 3 Span] 'Streit, Hader'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1867. – 4 Engeland ~ nimmt den König wieder an] Nach dem Tode Oliver Cromwells (3.9.1658) bot sich die Möglichkeit der Restitution des Königtums in England, die mit dem Einzug des aus den Niederlanden zurückgerufenen Karl II. in London am 29.5.1660 zum Abschluß kam. – 5 Nord] 'nördliche Länder'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 887. – 7 heis¡t] 'begehrt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 897. – 8 vers¡a[en] 'bewirken'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 1050. – 12 Stambol] Istanbul / Konstantinopel (ebenso 70). Konstantinopel fiel am 29.5.1453 nach Belagerung und Erstürmung der Stadt in türkische Hände. Matschke, 2004, S. 154. – 17 wa# Soliman su¡te] Sultan Süleyman I. (1495-1566) mußte sein Ziel, Wien einzunehmen, am 14.10.1529 aufgeben, nachdem seine Heere schwere Verluste erlitten hatten, der Wintereinbruch bevorstand und der Nachschub an Proviant für die Belagerer nicht mehr sichergestellt werden konnte. Matschke, 2004, S. 247. – 17 A¡met] Gemeint ist Ahmed Köprülü (1635-1676), der von 1661 an Großvezir (und somit nach dem Sultan der mächtigste Herrscher) des Osmanischen Reiches war und die türkischen Heere anführte (ebenso 23). – 19 Jbrahim] Ibrahim Pascha (gest. 1536), von 1523 bis zu seinem Tode unter Sultan Süleyman I. Großvezir des Osmanischen Reiches, war der vom Sultan eingesetzte stellvertretende Oberkommandeur der türkischen Truppen. – 19 Primo-Vezier] Großvezir, nämlich Ahmed Köprülü (vgl. zu v. 17). – 21 Muhammed II., Sultan des Osmanischen Reiches (1451-1481), eroberte 1453 Konstantinopel und 1460/61 die verbliebenen byzantinischen Hoheitsgebiete in Griechenland (mit Ausnahme einer Reihe von venezianischen Küstenplätzen, die z.T. erst nach Muhammeds Tod in türkische Hand fielen). – 22 Hungern] 'Ungarn'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 24, Sp. 611. – 24 Mar#piter] Mars pater, Vater Mars. Vgl. Georges, 1918, s. v. – 25 Vgl. 1Sam 17,10 – 26 deine Freünde] Joh 15,14 – 27f. Ps 80,14 – 33 Du ~ bes¡ert] Joh 14,27 – 35 die ~ Ma¡t] Sprichwörtlich. Vgl. Wander. Bd. 1, Sp. 798. – 42 die ~ Blut] 1Petr 1,18f. – 43 S¡werd Gideon#] Ri 7,20 – 44 Ri 7,25 – 49 Tru”] 'Bedrohung' bzw. 'Anmaßung'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 22, Sp. 1090. 1093. – 51 Adler#] Metonymie für das Römisch-deutsche Reich und dessen militärische Macht. – 57 Leopold] Leopold I. (1640-1705), seit 1658 Kaiser des Römisch-deutschen Reiches (ebenso 72). – 59 auser] 'außerhalb des'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1030. – 61 ›eben Seulen] Gemeint sind die sieben Kurfürsten des Römisch-deutschen Reichs. – 64 Mit dem Gebet wend ab die Zorne#wa[en] Zur Bewertung der Bedrohung durch die Türken als Manifestation des Zornes Gottes vgl. zu Text Nr. 157, v. 10f. Hinsichtlich des Gebetes des bußfertigen Menschen und dessen Macht, die von Gott gesandten Plagen bzw. den durch Kometen indizierten Zorn Gottes abzuwenden, vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 4, cap. 4, S. 101f.: Denn da# i‰ die meinung de# 121. Psalm#: Der HErr i‰ dein S¡atten vber deiner re¡ten Handt/ dz di¡ de# Tage# die Sonne nit ‰e¡e/ no¡ der Mond deß Na¡t#. Wel¡er spru¡ nit so einfeltig zuuer‰ehen i‰/ al#
Apparate und Kommentare
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dz man ›¡ fur der blo‹en hi”e vnnd kälte der Sonnen vnnd de# Monden bewahren solle/ Sondern e# i‰ zuuer‰ehen von den Plagen/ Stra[en/ vnnd vnnatürli¡en s¡edli¡en wir¿ungen so Gott dur¡# Ge‰irn/ al# dur¡ seine Ruhten/ vbet/ vnd außgeu‹et vber die boßheit der Welt/ wieder wel¡e Plagen vnd Stra[en wir ãei‹ig Beten mü‹en/ wie vn# der Psalm ermahnet/ vnd vnser Augen au[heben zu den Bergen von wel¡en vn# hül[e kompt/ da# wir dur¡ hül[e deß Allme¡tigen denselben entãiehen mügen/ denn allein dur¡ Bu‹e vnd Gebet sol¡e Stra[en vnd Plagen mü‹en abgewendet werden. – 65 BesemLie¡t] 'Kometenlicht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1614. Zum Verständnis der Kometen als Zeichen des nahenden göttlichen Strafgerichts vgl. zu Text Nr. 186, v. 31.
Text 88: Über den Spru¡ Joh. 16. v. 16. über ein kleine# werdet ihr mi¡ ni¡t sehen. 90r/v T1 LXXXVIII.] LXXXVIII – 2 lang] la überschrieben – 2 der] Kürzel (ebenso 12, 15) – 2 kummer] kumer Ǧ (ebenso 18 kummerla‰) – 3 und] u. (ebenso 10 (2x), 15, 17, 23, 27) – 3 wehrt] weht – 13 geão‹en] geãos ão‹en – 15 Seelens¡aden] erstes e überschrieben – 16 berg'] b aus l überschrieben; r oberhalb der Zeile – 22 son‰] ‰ überschrieben – 24 wieder] mit der-Kürzel (ebenso 25, 26) – 24 üm] ü überschrieben – 26 wieder lu‰] wiederlu‰ – 28 die] emendierend ergänzt Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1 Ps 13,2 – 2 s¡warze kummer] Gemeint ist die auch als 'Schwarzgalligkeit' bezeichnete Melancholie (vgl. v. 11). – 10 Gezelt] 'Zelt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 7, Sp. 6946. – 11 S¡wermut#bra‰] 'Kummer'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 308 und 15, Sp. 2572. – 13 Mt 26,28 – 14 Zur Bezeichnung des von der Sündenkrankheit heilenden Blutes Christi als ‚Balsam’ vgl. Bernhard von Clairvaux: In nativitate Domini, sermo 3, Opera 4, S. 260, Z. 22 - S. 261, Z. 1: "[…] et ecce mittitur Virginis Filius, Filius Dei altissimi, et iubetur occidi, ut vulneribus meis pretioso sanguinis illius balsamo medeatur." Zur Verwendung dieses Topos in der lutherisch-barocken Tradition vgl. u. den Beleg bei Melchior Lehe (zu Text Nr. 208, v. 15). Vgl. weiter Johann Heermann: CRUX CHRISTI (1628), S. 77: "Gethsemane hei‰ so viel al# Oelthal/ oder OelPre‹e/ denn daselb‰en pflegete man da# Oele zu kältern. Fürwar/ HErr Jesu/ hie ‰ehe‰ du re¡t in der ZornPre‹e/ du wir‰ derma‹en zerquets¡et/ daß dein heilige# Blut/ al# da# kö‰li¡e BalsamOele au# deinen Gliedma‹en dringet." Vgl. auch Herberger: MAGNALIA DEI (1678), Teil 1, S. 123: Wenn da# Balsambäumlein mit einem Steinern Me‹er/ oder mit einem Beinlein geri”et wird/ so s¡wi”et herau# da# edle Balsam-Oele: Du wurde‰ au¡ mit einem S¡ifer‰einen Me‹er geri”et in deiner Bes¡neidung/ du wurde‰ zerqvets¡et in der Zornpre‹e deine# Vater# im Oelgarten/ du wurde‰ geri”et mit den Besemen und mit der Dornen Krone im Ri¡thause/ du wurde‰ geri”et mit den blutigen Nägeln/ und mit
Gedichte 88 und 89
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dem Spieß Longini am Creu”e/ da s¡wi”et herau# da# edle Balsamöl deine# Blute#/ da# ma¡et un# rein von unsern Sünden […]. – 16 Vgl. Hld 2,14; Joh 19,34. Zur Flucht in Jesu Seitenwunde vgl. zu Text Nr. 231, v. 9-11. – 17f. Die ~ kummerla‰] 1Petr 4,12 – 18-21 Die ~ Ergö”ung#lu‰] Vgl. Ps 126,5 – 21-23 Der ~ ein] Vgl. Mt 13,25 – 23-25 Herr ~ froh] Ps 90,13 – 24 Hld 1,4 – 27 ende meine Plag] Vgl. Ps 39,11 – 28 Hel[er Hand] Ps 20,7
Text 89: Morgen-Lied. 90v-92r Das Gedicht ist mit Ausnahme der Überschrift ganz mit diagonalen Linien gestrichen. 3f. marginal links: J‰ ni¡t# nü”. – 6 der] Kürzel (ebenso 23, 26, 34, 48, 52, 53, 56, 57, 66) – 11 und] u. (ebenso 13, 16, 22, 26, 27, 30, 34, 46, 47, 54, 55, 60 (2x), 63, 70, 73, 75, 78, 85, 86) – 20 himmelis¡er] himelis¡er Ǧ (ebenso 27 himmlis¡en – 29 nimm – 31 himmlis¡en – 36 Jammer# – 52 Unge‰ümm – 56 nimmt – 95 Himmel#) – 25 4.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 8, 9 – 35 Ma¡] M überschrieben – 38 Der] Kürzel – 63 Tugendvöllig] danach gestrichenes Komma – 65 gewürzet] z überschrieben Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 2 ãeü¡t] 'flüchtet'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1772. – 3 Cyllene] Cyllene hieß in der Antike der höchste Berg des Peloponnes und galt als Geburtsort des Hermes (Merkur). Möglicherweise spielt Birken darauf an, daß der selten sichtbar werdende Planet Merkur im Jahre 1661 von dem Astronomen Johannes Hevelius (1611-1687) gesichtet worden ist. Vgl. Zedler. Bd. 20 (1739), Sp. 943. – 4 s¡leü‰] 'schließt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 15, Sp. 693. – 12 inner] 'in'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 2131. – 15 franken] 'befreien'. Zu 'frank' vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 56. – 17 Mt 13,25 – 18 abgewi¡ner] 'vergangener'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 150. – 19 verzeünet] 'eingefriedet'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 2450. – 19f. Vgl. Ps 34,8 – 21 Vgl. Eph 6,11 – 23 Ps 16,1 – 24 Ps 71,3 – 25 Ps 121,4 – 26 S¡u”] Ps 18,3 – 28 Joh 10,12 – 32 Kol 3,2 – 33f. Ps 1,2 – 42 Vgl. Hebr 4,12 – 42 zweyges¡är]e] 'zweischneidige'. Nicht bei Grimm: DWb. – 44 unverfährt] 'unerschrocken'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 292. – 45 zufelde lig'] 'kämpfe'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1009. – 48 Ps 144,10 – 49f. Hebr 6,18f. Zum Anker als Symbol der Hoffnung in der zeitgenössischen Predigt und Emblematik vgl. zu Text Nr. 2, v. 10. – 49-52 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 28, S. 288f.: Vnd glei¡ wie die S¡i[leute in gro‹em Vnge‰üm de# Meer# An¿er au#wer[en/ daran ›¡ da# S¡i[ helt: Also wenn diese Welt/ wel¡e ein vnge‰üm Meer i‰/ da# S¡i[lein vnser# Her”en# beweget dur¡ die Bulgen der mennigli¡en La‰er/ Ho[art/ Zorn/ Vngedult/ Gei”/ Fleis¡li¡e Wollu‰/ etc. Sollen wir vn# an die Liebe Gotte# vnd Chri‰i halten/ al# an einen An¿er/ vnd vn# ni¡t so bald von der Liebe Chri‰i la‹en abrei‹en.
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– 57f. Jak 2,17 – 65f. Kol 4,6 – 71 meinen] 'lieben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1930. – 75-77 Lk 19,11-19 – 80 frü¡ten] 'fruchten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 270.
Text 90: Al# er, na¡ empfangener vergebung wieder in Sünden gefallen ware. 92r-94r 1 verlaßen] mit ver-Kürzel (ebenso 9 vergangen) – 3 und] u. (ebenso 14, 18, 25, 28, 31, 33, 48, 51, 52, 56, 59, 64, 70, 72, 77, 78, 79, 80, 86, 90 (2x), 91, 92, 94, 96, 102, 105, 106, 107, 108, 111, 114, 121, 124 (2x), 126, 127, 128, 129, 130, 131) – 3 wandern] mit der-Kürzel (ebenso 3 anderwärt# – 12 wieder – 14 sonder – 24 wieder – 25 wieder – 26 jeder – 35 wieder – 41 wandert – 43 wieder – 47 wieder – 48 wieder – 61 ander – 64 Sünder# – 66 wieder – 67 oder – 79 Glieder – 101 wider – 110 wiederüm – 111 wieder – 126 wider – 128 wider – 132 wider) – 4 demmerung] demerung Ǧ (ebenso 31 fromm – 34 Himmel‰eig – 37 Himmel#wirt – 69 immerzu – 84 Grimm – 105 Frommer – 106 fromm – 114 komm – 123 Komm – 123 frommen – 126 Kummer – 130 nimmer – 131 frömmigkeit) – 4 der] Kürzel (ebenso 6, 8, 12, 16, 24, 27 (2. und 3. Position), 35, 36 (2x), 37, 39, 40, 46, 59, 66, 67, 70, 74, 96, 131 (2x)) – 6 wir‰] w überschrieben – 16 geheizet] z überschrieben – 23 Loth] th überschrieben – 27 liebt] t überschrieben – 27 entrann] entraǦn (ebenso 77 dann – 88 Donnermund) – 29 erkannten] er überschrieben – 31 Himmel] danach eine unentzifferte Streichung – 39 trägt] zweites t überschrieben; danach ein gestrichener Buchstabe – 40 Laken] vor k ein Buchstabe gestrichen, ev. c – 64 daß] Kürzel – 72 da#] Kürzel (ebenso 80, 87, 119) – 81 Freunde] FreǦude – 83 Hand] HǦad – 84 wider‰and] wider‰Ǧad (mit der-Kürzel) – 89 glei¡wie] zweites e überschrieben – 97 daß] ß überschrieben – 101 Mei‰er] mit er-Kürzel – 102 S¡aar] zweites a oberhalb der Zeile – 107 halt] al überschrieben – 109 Heil] H überschrieben – 110 di¡ mir] kein Abstand; Worttrennungsstrich – 113 ferren] rr überschrieben – 114 de#] danach eine Streichung; gestrichen ev. de# – 115 Pala‰] l überschrieben – 1
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122 i¡ di¡ soll] i¡ soll di¡ – 129 Er] r überschrieben – 131 frömmigkeit] g aus ¡ überschrieben – 132 Flu¡t] t überschrieben Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1 Bleib ~ do¡] Lk 24,29 (ebenso 9) – 2 Herberg] Joh 14,23 – 3f. a¡ ~ herfür] Lk 24,29 – 6 mein Tag der neiget ›¡] Lk 24,29 – 7 du Sonne] Mal 3,20 – 8 Feind] Mt 13,39 (ebenso 82) – 12 Höllenpfeil] Eph 6,16 – 14-16 Hld 5,6 – 14 sonder] 'ohne'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1574. – 17f. J¡ ~ ni¡t] Hld 3,1 – 20 ô blinde Si¡erheit] Zur securitas vgl. zu Text Nr. 64, v. 8. – 23 Gen 19,16.29 – 24f. Gen 19,26. Vgl. zum an den weltlichen Gütern hängenden und sich darum nach Sodom und Gomorrha umsehenden Weib Loths Martin Chemnitz / Polycarp Leyser: HARMONIA QVATUOR EVANGELISTARVM (1652). Bd. 1, S. 1336b: "Noluit fugere ab instanti ira Dei, juxta praeceptum datum, sed cogitavit de terrenis
Gedicht 90
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bonis relictis." Vgl. auch Herberger: MAGNALIA DEI (1728), S. 150a: "Und ›e [scil. Loths Weib] hatte au¡ ni¡t willig ihr Haab und Gut, ihre Kleider und Kleinodien im Feuer gela‹en. Da# Her” den¿et zurü¿e, darum werden au¡ die Augen verführet." – 25f. Ein ~ gespeyt] 2Petr 2,22. Zur sprichwörtlichen Prägung vgl. Wander. Bd. 2, Sp. 827. – 28 Lieb zur Na¡t] Joh 3,19 – 28 au#verharren] 'ausharren'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1007. – 33 gewas¡en ab] Offb 1,5 – 33 gereinigt] Tit 2,14 – 33 gebadet] Tit 3,5 – 34 Himmel‰eig] 'Pfad zum Himmel', zu "Steig" vgl. Grimm: DWb. Bd. 18, Sp. 1856. – 34 gepfadet] 'ein Weg gemacht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1583. – 34f. Zur ~ Weg] Mt 7,13 – 35-37 der ~ Himmel#wirt] Joh 14,23 – 37 selb‰e] Zur Flexion von 'selbst' vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 454f. – 40 faule] 'stinkende'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1368. – 42 Seiten-leben#ãü‹e] Joh 19,34 – 44 kle¿] 'Flecken'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 11, Sp. 1054. – 45 Ro¿ voll unãat#] Jes 64,5 – 47 Sündens¡laf] 'in Sünden schläfrig'. Vgl. zu Text Nr. 64, v. 15. – 48 abgelegte Jo¡] Gal 5,1. Zur Sünde als Joch vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 11, S. 99: "So wir nun da# Jo¡ Chri‰i au[ vn# nemen sollen/ wie er beâhlet/ dz i‰/ sein heilige# edle# Leben/ so mü‹en wir de# Teu[el# Jo¡ fahren la‹en/ da# i‰/ da# ãeis¡li¡e/ ›¡ere/ ru¡lose Leben […]." – 49 roht von Sünden] Jes 1,18 – 50 Engel kleid] Offb 7,14 – 51f. Gewi‹en ~ verzweiflung# pein] Vgl. Tit 1,15 – 53 du ~ zuerbarmen] Jer 15,6 – 55 Vgl. Jer 6,20 – 58 Lö#geld] Mt 20,28 – 58f. Megära ~ S¡langengeisel] Megära ist eine der Erinnyen (Furien), die laut Apollodorus (1, 1, 3) aus dem Blut geboren wurden, das bei der Kastration des Uranos durch seinen Sohn Chronos vergossen wurde. Zu den Marterwerkzeugen der Erinnyen, die als Rache- und Strafgöttinnen fungieren, gehört die Schlangenpeitsche, mit der sie die zu Strafenden im Tartaros peinigen. – 61 1Tim 2,5 – 61 Mittel] Hier im Sinne von 'remedium'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 2381. – 62 imfall] 'wenn'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1275. – 64 Ez 18,23 – 66 Jrre‰eig] 'Irrweg'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 2175. – 67 Pãa‰er oder Kraut] Weish 16,12 – 70-73 i‰# ~ auf] Mt 13,24-26 – 70 be‰reitet] 'bekämpft, angreift'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1683. – 73 für] 'anstatt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 623. – 75 Der ~ wa¡] Ps 10,9; 1Petr 5,8 – 76 s¡laf] 'schläfrig'. Nicht bei Grimm: DWb. – 78 dir zum Haubte sey gese‹en] 'mächtiger sei als du'. Nicht bei Grimm: DWb. – 79 mei‰re] 'beherrsche'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1975. – 80 da# ~ Hurenweib#] Num 5,11-31 – 83 wolkengott] Vgl. Ps 68,35 – 85f. Gen 1,14-18 – 89 Ps 104,3 – 90 Ez 1,4 – 95 erkau[t ~ Blut] Offb 5,9 – 96 da# ~ wäs¡t] Offb 7,14 – 99 nit ~ Herz] Mt 13,24-26 – 106 se”t an ihn] 'greift ihn an'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 460. – 109 ô mein Hirt] Joh 10,12; 1Petr 5,4 – 111f. a¡ ~ Lieb] Lk 24,32 – 113 von ferren] 'ferne'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1543. – 116f. so ~ will] Vgl. Eph 3,17 – 119f. Wirf ~ seyn] Mt 21,12f. – 121 Tempel] 1Kor 3,16; 2Kor 6,16 – 121f. Du ~ beda¡en] Mt 8,8 – 122 beda¡en] 'mit einem Dach versehen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1217. – 123 Gen 19,1-3 – 124 Gen 19,16 – 127 und ~ lieb‰] Hld 8,1 – 127 Umfahe] 'Umfange'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 23, Sp. 851 (ebenso 129). – 129 Er ~ Bräutigam] Mt 25,10 – 132 geben Flu¡t] 'flüchten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1831.
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Apparate und Kommentare
Text 91: Klägli¡e# Sends¡reiben Einer Sünd- und Creu”geäng‰en Seele, an ihren Himmel#bräutigam. 94v96v T1 XCI.] XCI – T4 ihren] ihrǦe – T4 Himmel#bräutigam] Himel#bräutigam Ǧ (ebenso 12 Himmel-an – 20 kummerqual – 23 Jammer – 27 Stimme – 29 Stimm – 30 himmel-an – 33 nimmer – 38 üms¡wämmen – 48 Komm – 52 Lämmlein – 53 Lämmlein – 55 kommt – 57 kommt – 90 Himmel – 100 Komm – 106 komm (2x)) – 1 und] u. (ebenso 5, 9, 10, 21, 30, 31, 38, 39, 42, 45, 46, 48, 50, 54, 55, 56, 58, 61, 62, 72, 78, 82, 86, 87, 91, 92, 95, 97, 99, 105, 106 (2x)) – 7 da#] Kürzel (ebenso 12, 26, 36, 41) – 8 der] Kürzel (ebenso 10 (2x), 15, 16, 29, 37, 41, 45, 53, 55 (2x), 59, 68, 81, 89 (2x), 90, 96) – 8 ãeu‰] f überschrieben – 17 di¡] d überschrieben – 19 bildt mir] kein Abstand; Worttrennungsstrich – 21 Gehör] G überschrieben – 22 wieder] mit der-Kürzel (ebenso 31 wieder – 67 unverändert – 81 widergäbe – 85 Feder – 98 Wiederkun] – 109 wieder) – 22 gut,] Komma überschrieben – 24 vollführet] r oberhalb der Zeile – 28 daß] Kürzel – 33 Au¡] A überschrieben; u oberhalb der Zeile – 42 ‰iller] danach eine Streichung; gestrichen ev. S¡ – 52 mir.] Punkt aus Komma überschrieben – 63 Noht] o überschrieben – 65 Elend] oberhalb der Zeile; Plazierungsstrich; gestrichen Noht – 70 hil[] i überschrieben – 75 Du] D überschrieben – 83 länger] mit er-Kürzel – 86 Todt] T überschrieben – 88 deine] d wegen Tintenflecks unlesbar – 96 e#] e überschrieben – 96 s¡eint,] t, wegen Tintenflecks unlesbar – 96 zürnte‰] züǦrte‰ Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 2 Turteltäubelein] Hld 2,14 – 4 s¡ma¡te ~ ab] 'magere ~ ab'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 15, Sp. 891. – 6 vertraur meine Kra[t] 'verliere trauernd meine Kraft'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 1959. – 8 ãeu‰] 'fließt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1792. – 9 Hld 3,1 – 10 abgewegt] 'abgelegen'. Nicht bei Grimm: DWb. – 12 Vgl. Ps 139,9 – 18 Held] Jes 9,5 – 25 heis¡erkeit] 'Heiserkeit'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 901. – 25 Ps 69,4 – 26 Ps 139,7 – 28 ertaubet] 'taub geworden'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1029. – 29 Taube] Hld 2,14 – 30 die ~ su¡t] Hld 5,6 – 30 s¡auet himmel-an] Kol 3,2 – 31 entpören] 'empören'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 578. – 34 gewonnen gib‰] 'dich geschlagen gibst'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 7, Sp. 6729f. – 35f. Vgl. Jes 38,18 – 39 Vgl. Ps 6,7 – 39 Beginnen] 'Tun'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1297. – 46 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 24, S. 257: "[…] wie solte die sü‹igkeit der göttli¡en Liebe ni¡t da# bittere Creu” sü‹e ma¡en?" Vgl. auch ebd., Buch 3, cap. 23, S. 163: "[…] denn daselb‰ ma¡et GOtt die La‰ lei¡t/ vnnd da# Jo¡ sü‹e." – 49 gedenk an dein Verspre¡en] Vgl. Ps 25,6 – 50 Joh 11,25f. – 51 Vgl. Jer 15,15 – 52f. Jes 53,6 – 55f. Joh 10,12 – 62 Hld 2,14 – 63 trü¿en] 'trocknen'. Nicht bei Grimm: DWb. – 65 Tauru#] Taurus ist der Stier, der Europa aus Phönikien nach Kreta brachte und der für diesen Dienst von Jupiter eine Belohnung erfuhr, indem er als Sternbild an den Himmel gesetzt wurde. Hier ist das nach diesem Stier benannte Taurus-Gebirge in der heutigen Türkei gemeint. – 67 Thule] In der Antike galt Thule als die nördlichste Insel in der Po-
Gedichte 91 und 92
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largegend. Schon Zedler. Bd. 43 (1745), Sp. 1910 favorisiert die Identifikation Thules mit den Shetlandinseln. – 70 meine Hül[] Ps 27,9; 62,3 – 70 so ~ Tro‰] Ps 73,26 – 77f. Hld 3,1 – 79f. Hld 3,2 – 81f. Hld 5,6 – 82 von hinnen] 'von hier weg'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 1458. – 86 betrüb ~ Todt] Zum Maßhalten in Trübsal und Trauer vgl. zu Text Nr. 226, v. 82. – 87 Jes 38,5 – 88 sein ~ ihm] Jer 31,20 – 92 Helferhand] Ps 20,7 – 93 Herzen-Bräutigam] Mt 25,10 – 95 Jes 49,16 – 100 Komm bald] Offb 22,20 – 101 Turteltäublein] Hld 2,14 – 102 Mt 8,26 – 103 Ps 56,2 – 106 so ~ bald] Offb 22,20 – 107 gib forthin ni¡t mehr zu] 'laß forthin nicht mehr zu'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 32, Sp. 400. – 108 gedenke deine# Eid#] Sir 36,10 – 111 Vgl. Phil 1,21 – 112 Röm 8,38f.
Text 92: Er danket seiner Gotte#-verge‹enen Si¡erheit ab. Horatii libri 1. Carminum Oda 34. 96v/97r T2 Gotte#-verge‹enen] Gotte#-verge‹enǦe – T4 Horatii] Horat. – T4 libri] lib. – T4 Carminum] Carm. (vor Punkt unentzifferte Streichung) – 1 Himmel] Himel Ǧ (ebenso 8 Flamm – 11 Donnergetümmel – 12 Himmel) – 2 und] u. (ebenso 4, 5, 17) – 6 der] Kürzel (ebenso 7, 11, 15) – 7 spielet] erstes e oberhalb der Zeile – 9 überwühlet.] let. überschrieben – 13 sehr-er‰aunte] er oberhalb der Zeile – 16 dein] dein, – 20 ab,] ab. – 21 verglei¡en] mit ver-Kürzel Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. T4 Birken verwendet, wie er selbst angibt, folgenden Text als Vorlage: Horaz: Carmina 1, 34: Parcus deorum cultor et infrequens, Insanientis dum sapientiae Consultus erro, nunc retrorsum Vela dare atque iterare cursus Cogor relictos. Namque Diespiter, Igni corusco nubila dividens Plerumque, per purum tonantis Egit equos volucremque currum, Quo bruta tellus et vaga flumina, Quo Styx et invisi horrida Taenari Sedes Atlanteusque finis Concutitur. Valet ima summis Mutare et insignem attenuat deus Obscura promens; hinc apicem rapax
Apparate und Kommentare
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Fortuna cum stridore acuto Sustulit, hic posuisse gaudet. – 1 karg] 'knauserig, wenig'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 11, Sp. 213. – 7 Der gro‹e Gott der mit dem Donner spilet] Gemeint ist Jupiter, der oberste Gott der Römer, zu dessen Waffen Blitz und Donner gehören. – 9 überwühlet] 'durchgewühlt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 23, Sp. 668. – 10 Flügelfuhr] Geflügelter Wagen des Jupiter. – 16 Atla#] In der griechischen Mythologie ein Gigant, der an einem Ende der Erde den Himmel emporhält und ihn so von der Erde trennt. Diese Aufgabe ist Atlas als Strafe für seine Teilnahme am Kampf der Titanen gegen die Götter zuteilgeworden. – 18 Donner-Kartaunen] 'Donner-Geschütze'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 608 und Bd. 11, Sp. 233f. – 20 ‰ürmen ab] 'durch Sturm zu Fall bringen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 136. – 20 gipfeln auf] 'emporrichten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 7, Sp. 7532f. – 21 verglei¡en] 'gleich machen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 450. – 23 Glü¿eRad] Rad der Fortuna, der römischen Göttin des Glücks und des Schicksals. Das Rad ist neben Füllhorn und Kugel ein häufig begegnendes Epitheton der Fortuna. Vgl. auch zu Text Nr. 7, v. 359.
Text 93: Kurze Reim Seufzer. Eine# Rat#herrn. 97r/v 1 der] Kürzel (ebenso 8) – 1 und] u. (ebenso 3, 11) – 3 verri¡ten] mit ver-Kürzel – 4 da#] Kürzel – 5 dein] ein oberhalb von gestrichenem i¡ – 7 drüm] d überschrieben – 9 Himmel#gei‰] Himel#gei‰ Ǧ (ebenso 9 Komm – 12 kommen) Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1 Röm 13,1 – 2 die ~ nenn‰] Ex 22,7.8.27; Ps 82,6 – 5 Spr 8,15 – 7 im fall] 'wenn'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1275. – 8 der ~ Nu”] Jer 29,7
Text 94: Ehe-Seufzer. 97v/98r 2 Sinnen] SiǦnen (ebenso 6 dann) – 3 Und] U. (ebenso 12) – 3 trübsal-rau¡] l überschrieben – 4 beederseit#] mit der-Kürzel (ebenso 14 sonder – 17 kinder – 20 kindern) – 5 mi¡] m oberhalb der Zeile mit Einfügungsstrich – 6 überblieben] mit er-Kürzel – 8 und] u. (ebenso 28) – 9 Glauben#kahn] # überschrieben – 10 Himmel#] Himel# Ǧ – 11 Chri‰Ergebenheit] E überschrieben – 15 Haubte] au überschrieben – 16 der] Kürzel (ebenso 21) – 19 s¡on] marginal rechts mit + darüber; mit + unterhalb der Zeile eingewiesen; in der
Gedichte 94, 95, 96 und 97
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Zeile eine Streichung; gestrichen ev. no¡ – 20 daß] Kürzel (ebenso 22) – 26 Händen] än überschrieben – 26 da#] Kürzel – 26 ma¡] mag – 26 verwandt] mit ver-Kürzel – 27 deiner] deier (danach gestrichen Ehren) Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1 Ehe‰i[ter] Gen 2,18 – 1 Frieden‰i[ter] Vgl. Ps 147,14 – 4 gehülfen] Gen 2,18 – 5-7 Mt 22,37-39 – 10 Port de# Himmel#] Zum Himmel als Hafen vgl. zu Text Nr. 5, Z. 68-70. – 11 1Kor 15,31. Zur Gleichsetzung des Lebens mit permanentem Sterben in der antik-paganen Tradition vgl. zu Text Nr. 2, v. 97f. – 16 2Kor 5,1 – 18 Mt 26,39 – 20 1Thess 5,5 – 27 1Kor 10,31
Text 95: Eine# Ri¡ter#. 98r 2 Und] U. Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1 Ps 143,2
Text 96: Eine# Geri¡tbei›”er#. 98r 3
4
1
2
T1 XCVI.] CXVI. – 1 im geri¡t hier selber] hier selber im geri¡t – 2 Wann] WaǦn – 3 der] Kürzel – 3 widerpart] mit der-Kürzel Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 2 Parten abgehört] 'Streitparteien angehört'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 57 und 13, Sp. 1466. – 2f. Wann ~ widerpart] Offb 12,10 – 4 mein Anwald] Röm 8,34; 1Joh 2,1
Text 97: Eine# Protocolli‰en. 98v 1 der] Kürzel (ebenso 3)
Apparate und Kommentare
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Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 2 Mt 12,36
Text 98: Morgen Seüfzer. Am Sonntag. 98v T1 XCVIII.] XCVIII – 3 der] Kürzel – 4 mög] oberhalb der Zeile – 11 Anda¡tfeuer] t überschrieben Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1 Mal 3,20 – 4 Joh 8,12 – 5 Eph 5,9 – 7 Ps 119,105 – 8 Ampel] 'Öllampe'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 279. – 9 Lk 24,32 – 10 Lk 24,45 – 12 Ps 119,17
Text 99: Am Montage. 98v/99r 1 der] Kürzel (ebenso 3, 4, 5) – 7 und] u. (ebenso 12) Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 5 Sir 39,27 – 7 Gen 1,16; Kol 1,16 – 8 2Makk 7,28; Röm 4,17; Hebr 11,3. Zur Lehre von der creatio ex nihilo in der zeitgenössischen Dogmatik vgl. Hütter: COMPENDIUM (2006 (11610)), S. 108, Z. 413; S. 112, Z. 1-8. Vgl. weiter Gerhard: Loci theologici 2, S. 3b: Porro creavit Deus omnia ex nihilo, ergo materiam noli quaerere, nulla fuit. Ex oÙk Ôntwn fecit Deus coelum et terram 2. Macc. 7, v. 28. Vocat t¦ m¾ Ônta æj Ônta, Rom. 4, v. 17. De tenebris jussit lucem splendescere 2. Cor. 4, v. 6. Verbo Dei aptata sunt secula e„j tÕ m¾ ™k fainomšnwn t¦ blepÒmena gegonšnai, Hebr. 11, v. 3. Sic Proverb. 8, v. 24: Cum abyssi essent nihil, genita sum, dicit Sapientia. – 10 Joh 15,5
Text 100: Am Dien#tag. 99r 6 und] u. (ebenso 8) – 8 Feind'] e überschrieben – 8 Fleis¡] Fleis¡'
Gedichte 100, 101, 102 und 103
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Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 3 Phil 2,13 – 4 Hebr 13,9 – 5 Mt 26,39 – 8 Vgl. zu Text Nr. 33, v. 7. – 12 Ps 119,35
Text 101: Am Mitwo¡en. 99r T1 CI.] CI – 1 âeng'] danach gestrichen i¡ – 12 und] u. Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 3-6 Vgl. zu Text Nr. 13, v. 7. – 7 Ps 84,12 – 9 Mittle] 'vermittele, gleiche aus'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 2404f. – 10 Ps 143,1 – 11 Offb 1,5 – 12 Leben ãie‰ von dir] Joh 4,14
Text 102: Am Donner#tag. 99r/v 8 Himmel#] Himel# Ǧ – 9 mi¡] danach ein gestrichenes Komma – 10 der] Kürzel – 11 und] u. Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1 Hi 37,2 – 6 Vgl. zu Text Nr. 71, v. 375f. – 7-9 Hi 37,3f. – 12 Weish 7,10
Text 103: Am Freytag. 99v 2 und] u. (ebenso 3, 5) Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 5 Röm 5,8 – 9 Röm 6,18 – 11 Sünden Kne¡t] Joh 8,34
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Apparate und Kommentare
Text 104: Am Sonnabend. 99v/100r 3 der] Kürzel (ebenso 8, 10, 11) – 7 Laß] L überschrieben – 12 und] u. Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 9 Sprichwörtlich. Vgl. Wander. Bd. 1, Sp. 816.
Text 105: Kurze Tag-Anda¡ten. Am Sonntag. 100r 5 dermalein‰] mit der-Kürzel – 6 der] Kürzel (ebenso 10) – 7 Lamm#] Lam# Ǧ – 7 und] u. (ebenso 10) – 12 Himmel#glanz] Himel#glǦ Ǧ az Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 3 Joh 5,28f. – 5-8 Offb 7,14 – 10 Joel 2,10; 2Petr 3,12 – 11f. Mt 13,43
Text 106: Am Montage. 100r/v 1 Mond] oberhalb der Zeile; mit Einfügungszeichen „ – 1 und] u. (ebenso 3, 6, 8, 9) – 5 Nimmt] Nimt Ǧ (ebenso 9 nimmt) – 7 wiederüm] mit der-Kürzel (ebenso 9 wieder) – 10 der] Kürzel Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 6 er‰irbet ~ Leib] 1Kor 15,31. Vgl. zu Text Nr. 2, v. 97f. – 6 sehnet ~ Grab] Phil 1,23 – 8 Joh 5,28f. – 11 Offb 22,5
Text 107: Am Dien#tage. 100v 2 da#] Kürzel – 2 und] u. (ebenso 4, 5, 7, 12) – 5 der] Kürzel (ebenso 7) – 12 Himmel#freud] Himel#freud Ǧ Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt.
Gedichte 107, 108 und 109
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1 Nach Ansicht der zeitgenössischen lutherischen Dogmatik ist die gloria Dei die vornehmliche causa finalis der gesamten, auch der menschlichen Kreatur. Vgl. Hütter: COMPENDIUM (2006 (11610)), S. 114, Z. 1-3: "Causa finalis [scil. creationis] est, ut à creaturis vicissim agnosceretur, & celebraretur: Ps. 19, 1. Coeli enarrant gloriam Dei, & opera manuum ejus annunciat firmamentum." Gerhard: Loci theologici 2, S. 15b: "Hic ergo ultimus finis creationis, Dei gloria, quam enarrant coeli, quam depraedicat terra, quam annuntiant omnia, quae in illis sunt." Darüber hinaus hat die Schöpfung ihren Zweck darin, dem Menschen nutzbar zu sein. Vgl. z.B. Johann Friedrich König: Theologia positiva, S. 78, Z. 32-34: "Finis alius summus s. ultimus, gloria Dei, Ps. 19, 1. Prov. 16, 4. Alius intermedius, utilitas nempe hominis est, Ps. 115, 16. Es. 45, 18. Gen. 1, 26. 28. seqq." Beide Aspekte hat Birken hier im Blick. – 2 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 29, S. 316: "Siehe die Erde an/ die gro‹e Speise vnd S¡a”kammer Gotte#/ die gibt herfür Speise vnd Tran¿/ Ar”ney vnd Kleidung/ vnsere Heuser vnd Wohnung/ vnd die man¡erley Metallen/ Gold und Silber." – 4 Bekehr mi¡, Herr!] Jer 31,18 – 4 bedienen di¡] 'dir dienen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1230 (offenbar ist die Verwendung von 'bedienen' im Hinblick auf den Gottesdienst nicht so selten, wie Grimms Wörterbuch es suggeriert). – 7f. Vgl. Lk 16,22 – 9 Vgl. Mt 6,24 – 12 Mt 25,21.23
Text 108: Am Mittwo¡. 100v/101r T1 CVIII.] CVIII – T2 Mittwo¡.] vor Punkt gestrichenes e – 1 der] Kürzel (ebenso 7, 9) – 6 und] u. (ebenso 8 (2x), 9, 10, 11) – 11 meine] mein – 11 wieder] mit der-Kürzel Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 5 1Kor 15,31. Vgl. den Anfang von Luthers Verdeutschung der Antiphon "Media vita in morte" (1524), Wackernagel. Bd. 3, S. 10, Nr. 12: "MYtten wir ym leben synd | mit dem todt vmbfangen:" – 6 Du ~ Mens¡en] 1Tim 2,5 – 7 Ps 130,1 – 9 1Tim 2,5 – 10 Röm 8,34; 1Joh 2,1 – 10 verbitten] 'Fürbitte für mich leisten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 126. – 12 a¡ ~ ab] Vgl. Ps 78,38
Text 109: Am Donner#tag. 101v 6 der] Kürzel – 6 Posaunen‰imm] Posaunen‰imǦ (ebenso 11 Himmels¡oß) – 10 und] u. Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt.
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Apparate und Kommentare
1 Den ~ Wort#] Hi 37,2 – 5 Donnergott] Hi 37,5 – 6 Offb 10,7 – 8 am le”ten donnertag] Joel 2,11 – 8 Herr ~ spre¡en] Röm 8,34; 1Joh 2,1 – 9-11 Ob ~ S¡ild] Ps 3,2-4 – 11f. Jn ~ erge”en] Offb 7,14-17
Text 110: Am Freytage. 101v 2 legte‰] erstes t oberhalb der Zeile – 3 und] u. (ebenso 6, 8, 11) – 4 A¡! meine] oberhalb von gestrichenem Die – 6 der (2x)] Kürzel – 10 komm] komǦ (ebenso 12) – 10 meine] mein – 10 ›e] durch Überschreibung aus sey – 11 vertraut] mit ver-Kürzel – 12 ›e] danach gestrichen bald Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 2 Kol 1,20 – 2 legte‰ du die Sündensöhnung ab] 'leistetest du die Sühnung der Sünden'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 20, Sp. 1035. – 3 Vgl. zu Text Nr. 117, v. 1-3. – 4 1Petr 2,24 – 5 Dur¡ ~ frey] Röm 6,18 – 6 der Sünden Kne¡t] Joh 8,34 – 6 Slav] 'Sklave'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1334. – 11 Offb 19,7 – 12 Offb 22,20
Text 111: Am Sonnabend. 101v 1 und] u. (ebenso 11) – 2 da#] # überschrieben – 7 Und] U. – 7 der] Kürzel – 8 daß] Kürzel – 12 Himmel#bogen] Himel#bogen Ǧ Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 4 Offb 14,13 – 5 Röm 14,8 – 8 Jes 57,2 – 9 Phil 1,23. Vgl. zu Text Nr. 21, v. 29-32. – 12 Offb 14,13. Zum ewigen Sabbat vgl. z.B. Philipp Nicolai: THEORIA VITAE AETERNAE (1606), S. 760: "Hie i‰ Ruhe vmb Ruhe: Gott wohnet vnd ruhet in seiner triumphirenden Chri‰enheit/ vnd die triumphirende Kir¡e ruhet ewigli¡ in Gott vnd in jhrem Himmlis¡en Bräutigam: Da# i‰ re¡t der ewige Sabbath vnnd da# ho¡zeitli¡e Frewdenfe‰/ da die außerwehlete Seelen mit Himmlis¡er Wollu‰/ vollenkömli¡ ersättiget werden."
Gedichte 112, 113, 114 und 115
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Text 112: Abend Seufzer. Am Sonntag. 102r 1 nieder] mit der-Kürzel (ebenso 2 herwider) – 3 meine] mein – 5 Mag] M aus m überschrieben – 7 so] s überschrieben – 8 und] u. (ebenso 12) – 12 Himmel] Himel Ǧ Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 3 meine Sonn] Mal 3,20 – 3 verbirg di¡ ni¡t] Ps 27,9; 55,2 – 8f. Joh 5,28f. – 11f. Mt 13,43
Text 113: Am Montag. 102r T1 CXIII.] CXIII – 1 bringt] brǦi gt – 1 der] Kürzel (ebenso 5) – 6 und] u – 9 le”ten] l überschrieben Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 4 Joh 8,12 – 6 mahle] Zum 'Malen' durch die himmlischen Lichtquellen im Sinne von 'sichtbar werden lassen' vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1504. – 11f. Mt 13,43
Text 114: Am Dien#tag. 102r/v 1 der] Kürzel (ebenso 2, 8) – 4 gema¡t] t überschrieben – 6 und] u. Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 5f. Phil 2,13 – 8 Vgl. Röm 6,6 – 10 Ps 139,5
Text 115: Am Mitwo¡. 102v T1 CXV.] CXV – 3 sonder] mit der-Kürzel – 3 und] u. (ebenso 12 (2x)) – 6 der] Kürzel Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt.
Apparate und Kommentare
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5 Ps 52,10 – 6 vermittelt alle# Leid] 'gleicht alles Leid aus'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 877. – 7 1Tim 2,5 – 7 mittle] 'vermittle, gleiche aus'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 2404f. – 11f. Ex 13,21. Zur typologisch-christologischen Deutung der Feuersäule vgl. Gerhard: Po‰illa (1613), Appendix, S. 146f. (Joh 8,12): Dieser eu‹erli¡e[n] Zei¡en der Wol¿en vnd de# Fewer# hat der allme¡tige Gott darumb gebrau¡en wollen/ daß er hiedur¡ seine Gnadengegenwart/ vnd alle gei‰li¡e Wolthaten al# in einem Spiegel den Jsraeliten abbildete/ denn da# alte Te‰ament i‰ gewesen Tempus umbrarum, Hebr. 10. Col. 2. Die Fewerseule solte jhnen ein Zei¡en seyn/ wie der HErr mit seinem Wort vnnd Gei‰ ›e innerli¡ erleu¡tete/ vnnd zu dem Lie¡t der wahren Erkentni# Gotte# jhre von Natur verân‰erte Her”en bre¡te. Die Wol¿enseule solt jhnen ein Zei¡en seyn/ daß der HErr mit seinem S¡u” vber ›e halte/ vnd vor der Hi”e aller gefehrli¡en Anfe¡tung vnnd Widerwertigkeit behüte. Diese# fa‹et der liebe Dauid fein artig zusammen/ wenn er spri¡t Psalm. 84. Der HErr i‰ Sonn vnd S¡ild/ da# i‰/ Er erleu¡tet dur¡ Lehre/ er bewahret dur¡ S¡u”/ er trö‰et vnd hil[t. Eben da# i‰#/ da# der HErr zum Abraham spri¡t/ Gene›# am 15. Cap. J¡ bin dein S¡ild vnd dein gro‹er Lohn. Wa# nu im alten Te‰ament dur¡ die Fewerseule/ wel¡e den Kindern Jsrael de# Na¡t# in der Wü‰en Lie¡t gab/ angedeutet worden/ da‹elbe erkläret allhie in diesem Sprü¡lein der HErr Chri‰u# mit hellen Worten/ da er spri¡t/ J¡ bin da# Lie¡t der Welt/ wer mir na¡folget/ wird ni¡t wandeln im Fin‰erni#/ denn da# newe Te‰ament i‰ Tempus revelationis, Gar s¡ön spri¡t Augu‰inu#/ In veteri Testamento novum latet, in novo vetus patet: Wa# im alten Te‰ament dun¿el vnd verborgen/ da‹elbe i‰ im newen klar vnd helle. Vgl. Psalterium Betulianum, Text Nr. 28, v. 54, wo das Wort Christi eine Feuersäule genannt wird.
Text 116: Am Donner#tag. 102v/103r T1 CXVI.] CXVI – 4 der] Kürzel (ebenso 5 (2x), 9) – 6 Grimm] Grim Ǧ – 8 ni¡t] ni¡ Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 9f. 2Petr 3,10. Zum Lehrstück von der conflagratio mundi vgl. zu Text Nr. 263, v. 4f. – 11 Joel 2,11 – 12 Röm 8,34; 1Joh 2,1
Text 117: Am Freytag. 103r 3 genommen] genomen Ǧ (ebenso 5 kommen) – 5 der] Kürzel – 5 le”te] le”t – 8 und (2x)] u.
Gedichte 117, 118 und 119
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Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1 1Petr 2,24 – 1-3 Zur im barocken Luthertum verbreiteten Rede davon, daß Christus die Sünden der Menschen mit ins Grab genommen habe, vgl. Herberger: Her”Po‰illa (1691) I, S. 299b (Karfreitag, Mt 27,57-66): Der HErr JEsu# hat mit Fleiß in einem Garten wollen ruhen/ denn er will al# der kun‰rei¡e ParadißGärtner mit dem Grabs¡eid seine# Creu”e# die Garten-Sünde Adam# und Evä samt allen unsern Mi‹ethaten vergraben/ daß ›e un# nimmermehr für GOtte# Geri¡t aufgerü¿et werden. Vgl. ferner Johann Heermann: CRUX CHRISTI (1628), S. 458: O du andä¡tige# Her”/ betra¡te diese Begräbnüß Chri‰i mit allem ãeiß/ du wir‰ davon s¡önen Tro‰ empânden. Dann peccata nostra contumulavit, Er hat deine Sünde in# Grab vers¡arret. Er i‰ da# re¡te S¡la¡tLämblein/ au[ wel¡e# GOTT alle vnsere Sünde gewor[en/ wel¡e er mit ›¡ in# Grab genommen/ vnnd in seiner Au[er‰ehung darinnen gela‹en/ Hergegen Gere¡tigkeit vnd alle Seligkeit herauß gebra¡t. – 5f. Lk 21,28 – 7f. Röm 6,18; 8,2 – 9 Apg 20,28 – 11 Röm 5,6 – 11 deine Braut] Offb 19,7
Text 118: Am Sonnabend. 103r 3 der] Kürzel (ebenso 6) – 6 und] u. (ebenso 8) – 10 Kommt] Komt Ǧ Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 7 Ps 9,10; 59,17 – 11 Offb 14,13 – 12 Phil 1,21
Text 119: Algemeine Morgenseufzer. 103v 1 munder] mit der-Kürzel – 3 Himmel# (2x)] Himel# Ǧ (ebenso 7 himmel – 10 Himmel – 18 Himmel – 22 ‰umme) – 7 und] u. (ebenso 11, 21) – 9 der] Kürzel (ebenso 14) – 18 ab‰eigen] ab überschrieben, ev. aus auf – 20 Nidergang] NidergǦag Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 2 mit Anda¡t geãügelt] Vgl. zu Text Nr. 211, v. 17. – 2 geãügelt] 'beflügelt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 2148. – 3 den Herren de# Himmel#] Mt 11,25 – 4 Jes 6,2f. Vgl. zu Text Nr. 86, Z. 35-43. – 5 Vgl. Ps
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Apparate und Kommentare
150,3 – 8 da¡en] 'bedachen, mit einem Dach versehen'. Nicht bei Grimm: DWb. – 9 den Herren der Ehren] Vgl. Ps 24,8.10; 29,3 – 10 Kol 3,2 – 11f. Vgl. Ps 19,2 – 17-22 Mt 24,35 – 20 Aufgang] 'Osten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 650. – 20 Nidergang] 'Westen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 759.
Text 120: "Du A und O, du Ursprung aller Dinge". 103v/104r 3 Nimm] NimǦ (ebenso 4 nimm) – 3 da#] Kürzel – 5 und] u. (ebenso 6, 7, 9, 10, 16, 17, 19) – 13 böße] b aus B überschrieben – 13 der] Kürzel (ebenso 18) Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1 Offb 1,8 – 3f. Vgl. Luthers Morgensegen, Bekenntnisschriften, S. 521, Z. 25-35. – 9f. Hi 7,1 – 11f. Eph 6,13-17 – 13 böße Gei‰] 1Sam 16,16.23; 18,10; 19,9 – 13 Satan mir na¡‰ellet] Vgl. 1Petr 5,8 – 14 arge Welt] Gal 1,4. Vgl. 1Joh 5,19 – 15 Vgl. Röm 7,8 – 18 rü¿e] 'ziehe'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 1359. – 20 Ps 48,4
Text 121: Sonnet. 104r/v 1 HimmelHerr] HimelHerr Ǧ (ebenso 9 nimmt) – 4 und] u. (ebenso 10, 14) – 6 munder] mit der-Kürzel (ebenso 9 wieder) – 9 der] Kürzel (ebenso 14) Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1 du HimmelHerr!] Vgl. Tob 7,20; Mt 11,25 – 5 mein Leben#hort] Vgl. Ps 18,3. Vgl. zu Text Nr. 70, v. 9. – 8 mein S¡ild] Ps 18,3 – 11 unverwandte#] 'unveränderliches'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 24, Sp. 2116. – 12 Vgl. Jer 15,16 – 14 Zum an die Welt und alles Irdische gerichteten Gute-Nacht-Wunsch vgl. zu Text Nr. 2, v. 65.
Text 122: "Billi¡ i‰ e#, daß ô Gott, di¡ mein Morgen-Opfer ehre". 104v T1 CXXII.] CXXII – 3 und] u. (ebenso 6, 8, 9, 11 (2x)) – 3 Niedergang] mit der-Kürzel – 5 der] Kürzel (ebenso 7) – 9 verhimmle] verhimle Ǧ (ebenso 11 kommt) – 11 der] d überschrieben – 12 aufgehet] zweites e oberhalb der Zeile
Gedichte 122 und 123
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Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 3 O ~ Guten] Vgl. Jer 2,13 – 3 Lie¡t ~ Niedergang] Vgl. Ps 27,1 – 9 Beginnen] 'Tun'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1297.
Text 123: "Nun so lö# i¡ wieder auf, de# Beru[-S¡i[# anländ-Seile". 104v/105r T1 CXXIII.] CXXIII – 1 wieder] mit der-Kürzel (ebenso 4 befördern – 9 Ruder – 14 wider – 22 sondern – 22 oder) – 2 Himmel#] Himel# Ǧ (ebenso 5 kommt) – 4 und] u. (ebenso 10, 14 (2x), 16, 17, 19 (2x), 20, 23) – 6 der] Kürzel (ebenso 7 (3x), 16, 18, 20) – 9 Steuermann] SteuermaǦn – 9 selb‰] solb‰ (b überschrieben aus l) – 12 und] darüber gestrichen weg – 13 Compaß] Campaß – 13 leiten] t überschrieben – 17 da#] Kürzel – 21 lavir] r überschrieben Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1ff. Zur navigatio vitae vgl. zu Text Nr. 5, Z. 68-70. – 3 Bot#Kne¡t'] 'Matrosen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 238. – 6 We‰] 'Westwind'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 29, Sp. 614. – 7 Süd] 'Südwind'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 20, Sp. 918. – 7 Norden] 'Nordwind'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 888. – 9 re¡ter Steuermann] Zur ekklesiologisch und christologisch motivierten Schiffsallegorese sowie zur Bezeichnung Gottes bzw. Christi als gubernator vgl. z.B. Ambrosius: Explanatio Psalmi 47, 13, CSEL 64, S. 355, Z. 5-16 sowie Ambrosius: Hexaemeron 3, cap. 5, 24, CSEL 32/1, S. 75, Z. 11-17: successuum flamine propero ligno currere, tuto portu consistere, nequitiae spiritalis grauiora quam ferre possumus temptamenta nescire, fidei ignorare naufragia, habere pacem profundam et, si quando aliquid sit, quod graues nobis saeculi huius excitet fluctus, euigilantem pro nobis habere gubernatorem dominum Iesum, qui uerbo imperet, tempestatem mitiget, tranquillitatem maris refundat. Weitere Belege bei Rahner, 1964, S. 308-313. Zur Rezeption dieser Allegorese im barocken Luthertum vgl. Arndt: POSTILLA (1680), Teil 2, S. 190f. (4. Sonntag nach Epiphanias, Mt 8,23-27): Diese# Evangelium i‰ ein Bild und Spiegel der heiligen Chri‰li¡en Kir¡en, da# i‰, aller Gläubigen und Gottseligen, wel¡e einem S¡i[lein vergli¡en wird, so auf dem unge‰ümen Meere dieser Welt herum s¡webet in gro‹er Gefahr: Aber da# i‰ der Tro‰, daß der HErr Chri‰u# der re¡te S¡i[er, Patron und Gubernator im S¡i[e i‰, und da‹elbe wunderli¡ regieret, und einen ‰ar¿en Ma‰-Baum im S¡i[e aufgeri¡tet hat, sein Creu” und Siege#-Zei¡en, daran die Segel unser# Glauben# und Gebete# fe‰ gebunden, wel¡e der Wind der Gnaden GOtte# dur¡ die Bulgen treibet, und dur¡ den Compaß de# H.
Apparate und Kommentare
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Gei‰e# regieret wird. Au¡ i‰ diese# S¡i[lein wohl proviantiret mit gutem Brode de# Göttli¡en Wort# und fris¡em Wa‹er derer heiligen Sacramente, dadur¡ wunderli¡ diese# S¡i[lein geführet wird an den re¡ten Port und Hafen de# ewigen Leben#, und an da# Land derer Lebendigen. Und i‰ au¡ ein Tro‰-Bild, wie der allmä¡tige GOtt seine Kir¡e erhalten wolle, au¡ am Ende der Welt in so vielen gro‹en Trübsalen. De‹en hat er in der Sünd-Fluth un# ein Vorbild gezeiget, 1. B. Mos. am 6. und 7. da bes¡rieben i‰ die Ar¡a Noä […]. Vgl. ferner Dilherr: Augen- und Her”en#-Lu‰ (1661), S. 46f. (3. Sonntag nach Epiphanias, Mt 8,1-13 parr.): "Der Steurmann/ der da ›”et am Ruder Seine# S¡i[#/ und e# regiret/ i‰ der HErr Jesu# Chri‰u# […]." Vgl. zudem Heinrich Müller: Her”en#-Spiegel (1738), S. 119b-120a: Daß er [scil. Christus] dein Creu” regieret. Gar mer¿li¡ i‰#, daß Marcu# [Mk 4,38] in dieser Hi‰oria sagt: Er lag am Ruder, und s¡lie[. Mit dem Ruder regieret man da# S¡i[. Am Ruder liegt JEsu# im Creu”, und hat da# Regiment. Der Teufel und die Welt wollten gern da# Creu”-Ruder in der Hand führen, da# S¡i[ auf die Klippen jagen, und endli¡ in# Verderben hinein ‰ür”en. Aber GOTT sey immer Dan¿, da# i‰ ihnen wohl verboten. Vom Lande können ›e zwar da# S¡i[lein ab‰o‹en, in# Creu” können ›e di¡ hinein jagen, aber da# Ruder behält JEsu# in seiner Hand, der regiert e# do¡ endli¡ also, daß seine Ehre und deine Seligkeit dadur¡ befördert werde. Vgl. den Kommentar zu Psalterium Betulianum, Text Nr. 77, v. 41-48. – 12 Sünd-Sirenen] Zur Parallelisierung des Christen, der den Verlockungen des Fleisches und der Welt (oder auch der Häresie) widersteht, mit dem an den Mast des Schiffes geketteten Odysseus (vgl. zu Text Nr. 13, v. 5f.) vgl. Clemens von Alexandrien: Stromata 6, 11, 89, 1f. sowie Hippolyt von Rom: Elenchos 7, 13. Weitere Belege bei Rahner, 1964, S. 263-271. – 14 Ruder‰ri¡] Ruderschlag. Zu 'Strich' im Sinne von 'Schlag' vgl. Grimm: DWb. Bd. 19, Sp. 1514. 1547. – 17 Na¡wind] 'günstiger Segelwind'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 232. – 17 portwart#] 'zum Hafen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 27, Sp. 2179. – 18 Neptun] In der römischen Mythologie Gott des Meeres. – 20 Mt 8,26 – 20 Bra‰] 'Krachen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 307. – 21 lavir] 'lavieren' bedeutet Zickzacksegeln bei ungünstigem Wind, um einen Kursverlust zu verhindern. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 394. – 22 sonder] 'ohne'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1574. – 23 Ps 22,26; 50,14; 61,9; 65,2 – 24 Hebr 6,18f. Hinsichtlich des Ankers als Sinnbild der Hoffnung vgl. zu Text Nr. 2, v. 10.
Text 124: "Die Sternen ›¡ fernen, die güldenen Brüder". 105v 1 Brüder] mit der-Kürzel (ebenso 2 wieder) – 2 kommt] komt Ǧ (ebenso 3 Himmel# – 5 Himmel – 8 Himmel – 10 beãamme – 10 blödglimmende) – 6 da#] Kürzel – 9 der] Kürzel – 11 wa#] Kürzel
Gedichte 124, 125 und 126
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Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 4 Matten] 'Wiesen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1761. – 10 blödglimmende] 'schwach glimmende'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 139.
Text 125: "Nun der Sonnen Wangengold au# der blauen Flut ent‰ehet". 105v/106r 1 der (2x)] Kürzel – 1 Sonnen] SoǦnen – 3 und] u. (ebenso 7, 10, 12, 13, 15 (2x)) – 3 wiederbringt] mit derKürzel (ebenso 7 Nidergang) – 4 da#] Kürzel – 4 Lie¡t] L überschrieben – 4 Himmel#] Himel# Ǧ (ebenso 6 Stimm – 13 verhimmle – 15 kommt) – 5 billig] g überschrieben – 5 Morgenopfer] mit er-Kürzel – 9 der] Kürzel (ebenso 15) – 11 Sonne] e überschrieben Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes, dessen Wortlaut von v. 5 an Text Nr. 122 stark ähnelt, in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 7 Ô ~ guten] Vgl. Jer 2,13 – 9f. Vgl. Ps 36,6 – 13 verhimmle] 'mach himmlisch'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 567f. – 13 Beginnen] 'Tun'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1297.
Text 126: "E# kühlen und spielen die Lü[tlein von O‰en". 106r 1 und] u. (ebenso 2, 4, 13) – 2 der] Kürzel (ebenso 3, 5, 9, 12) – 4 Felder] mit der-Kürzel – 9 du (2. Position)] u aus er überschrieben – 13 Himmel] Himel Ǧ (ebenso 15) Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 3 kräußli¡‰en] 'kräuselichsten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 11, Sp. 2098. – 4 ãinken] 'glänzen, blinken'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1801. – 5 Aurora] Die römische Göttin der Morgenröte. – 7 Demanten] 'Diamanten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 916. – 8 buntli¡e#] 'buntes'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 530. – 9 Aufgang der Höhe] Lk 1,78 – 11 Röm 8,14 – 13-16 Vgl. Jes 55,10f. – 16 Nectar, Ambro›a] Laut griechischer Mythologie ist Nektar der Trank der Götter und Ambrosia deren Speise. Beides gilt als Nahrung der Unsterblichkeit. Vgl. Der Kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 295f.
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Apparate und Kommentare
Text 127: "Nun die Blümlein, die bei Na¡t lagen s¡la[en und vers¡lo‹en". 106r/v 1 und] u. (ebenso 6, 8, 11, 12 (2x), 14, 15) – 3 ‰ummen] ‰umen Ǧ (ebenso 15 kommt) – 4 lieder] mit derKürzel – 8 zur] zu – 10 vers¡lo‹en] davor eine Streichung; gestrichen ev. gego – 14 mein] meine Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 3f. nun da# ~ bringt] Vom Singen der Vögel als einem Gottesdienst ist bei Luther und in der lutherischen Tradition der Barockzeit häufig im Rahmen der Auslegung von Mt 6,26f. die Rede. Vgl. z.B. Luther, WA 32, S. 462, Z. 23-25 (Wochenpredigten über Mt 5-7, 1530/32): Die Vögel singen "jrem herrn Laude# und metten de# morgen# frue ehe ›e e‹en, und wei# do¡ jr keiner ein körlin im vorrat, ma¡en ein s¡one# lange# Benedicite und la‹en unsern Herrn Gott sorgen". Zur Bezeichnung der Vögel als "Lü]e-Cantorey" bei Birken vgl. Psalterium Betulianum, Text Nr. 22, v. 18. – 4 Morgenopfer] Zum Gebet als Dankopfer vgl. zu Text Nr. 72, v. 28. Zur Bezeichnung von Morgen- bzw. Abendgebeten als Morgen- bzw. Abendopfer vgl. z.B. Dilherrs Gebetbuch mit dem Titel Chri‰li¡e Morgen- und Abendopfer (1658). – 6 rau¡werk] Hinsichtlich der Bezeichnung des Gebetes als 'Rauchwerk' vgl. zu Text Nr. 72, v. 28. – 7 Gott ~ Mund] Ps 51,17 – 11 Offb 1,8 – 14 Vgl. Jes 55,10f. – 16 nur da# Meer gepflüget und gesäet in den Sand] 'nur vergeblich gehandelt'. Wander. Bd. 3, Sp. 557. 1862 kennt die diesbezüglich einschlägigen sprichwörtlichen Redewendungen "auf dem Meere säen", "den Sand pflügen" und "in Sand säen".
Text 128: Allgemeine AbendSeufzer. 106v/107r T2 CXXVIII.] CXXVIII – 2 und] u. (ebenso 6) – 2 Gold] ld überschrieben – 5 billi¡] ¡ aus g überschrieben – 5 SeelenSonne] zweites S aus s überschrieben – 7 danach (nach dem Seitenwechsel) eine gestrichene, unentzifferte Zeile – 10 der] Kürzel (ebenso 11, 13, 14) – 14 dunkelheit] t überschrieben – 15 aufgehn] f und n überschrieben – 15 oder] mit der-Kürzel – 15 untergehn] zweites n überschrieben Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 2 halben Rund] 'Erdhalbkugel'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 1504. – 5 SeelenSonne] Vgl. Mal 3,20 – 8 Na¡t der Sünden] Vgl. Joh 11,10 – 9 Jesu ~ bleiben] Lk 24,29 – 11 Glauben#-ampel] 'Öllampe des Glaubens'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 279. – 11f. Mt 5,16; Phil 2,15 – 14 Vgl. 2Petr 1,19
Gedichte 129 und 130
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Text 129: "Heiligheller Abend‰ern, s¡ön‰er Orion der Seelen". 107r/v T1 CXXIX.] letztes X aus V überschrieben – 1 der] Kürzel (ebenso 3, 5, 11, 13) – 1 Seelen] l überschrieben – 2 und] u. (ebenso 4, 10, 11, 14, 16) – 4 wolle‰] e oberhalb der Zeile – 6 Himmelsaal] HimelǦ saal (ebenso 8 Nimm – 14 nimmer) – 11 S¡lä[t] S aus s überschrieben – 13 Sonne] durch Streichung aus Sonnen – 15 da#] Kürzel – 16 oder] mit der-Kürzel – 16 todt] erstes t überschrieben Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 4 heitern] 'erheitern' bzw. 'erleuchten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 928. – 5 Gen 1,16f. in Verbindung mit Kol 1,16 – 6 Ampeln] 'Öllampen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 279 (ebenso 7). – 9 Vgl. Arndt: Paradiß-Gärtlein (1625), S. 114: "[…] behüte mi¡ f+r s¡re¿li¡en Träumen/ für Gespen‰e vnd Na¡tgei‰ern […]." – 9 bösen Gei‰] 1Sam 16,14f. – 11 Hld 5,2. Unter Bezugnahme auf diese Bibelstelle ist in lutherisch-barocken Texten (wie in diesem Gedicht Birkens) häufig von der rechten geistlichen Wachsamkeit die Rede. Vgl. Gerhard: Meditationes Sacrae (1606), S. 88, Z. 38-40: "Vigilantibus juxta gregem haec nativitas [scil. Jesu] nunciatur, quia non illi qui in peccatis stertunt, sed quorum cor ad DEUM vigilat, tanti muneris participes fiunt." – 12 Vgl. Ps 73,25 – 16 J¡ ~ wa¡en] 1Thess 5,10 – 16 todt ~ dein] Röm 14,8
Text 130: "Die Sonne, da# Li¡ter Lie¡t, gehet zu Graden". 107v/108r T1 CXXX.] CXXX – 2 und] u. (ebenso 4, 5, 7, 14 (1. Position), 24) – 4 ermüdet] d überschrieben – 4 Felder] mit der-Kürzel (ebenso 4 Wälder) – 5 glimmet] glimet Ǧ (ebenso 5 krümmet – 7 Himmel# – 12 Himmel – 15 Himmel) – 6 die (2. Position)] ie aus er überschrieben – 6 holdliebli¡] danach unentzifferte Streichung – 6 erblinken] er oberhalb einer unentzifferten Streichung; bl überschrieben – 8 der] Kürzel (ebenso 24) – 10 entzünde] danach gestrichenes Komma – 10 Kerze] K überschrieben – 14 Sonn] SoǦn – 14 und (2. Position)] u Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1 gehet zu Graden] 'geht Stufen hinab, geht unter'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 8, Sp. 1660. – 4 zumahlen] Zum 'Malen' durch die himmlischen Lichtquellen im Sinne von 'sichtbar werden lassen' vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1504. – 11 Mal 3,20 – 13f. Ps 34,2 – 19 dein Engelheer wa¡e] Ps 91,11. Vgl. Luthers Abendsegen, Bekenntnisschriften, S. 522, Z. 10-19, bes. Z. 17-19. – 19 mein Lager umzäune] Vgl. Ps 34,8 – 21 so ~ Frieden] Ps 4,9 – 24 Ps 63,7
Apparate und Kommentare
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Text 131: "Nun, der braune Abend kömmt, vor die Na¡t Quartier zuma¡en". 108r 1 der] Kürzel (ebenso 10) – 1 kömmt] kömt Ǧ (ebenso 9 Himmel) – 5 verlaternen] mit ver-Kürzel – 8 andre] r überschrieben – 9 no¡] danach gestrichen s – 9 und] u. – 10 s¡auen] en überschrieben – 13 hell] danach eine Streichung; erster Buchstabe h Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 3 Ampeln] 'Lampen, Leuchten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 279. – 5 mählig] 'allmählich'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1456. – 5 verlaternen] 'verdunkeln'. Nicht bei Grimm: DWb. Vgl. aber DWb. Bd. 25, Sp. 783 zu 'verleuchten'. – 8 ein lie¡te# Li¡t] Lk 2,32 – 10 der im himmel wohnet] Ps 2,4 – 10 J¡ will auf den Gott vielmehr ~ s¡auen] Mi 7,7 – 11 Mt 23,37. Zur Parallelisierung Gottes bzw. Jesu Christi mit einer Gluckhenne vgl. Luther, WA 10/I, 1, S. 281, Z. 3-6; S. 283, Z. 10f.15-20; S. 284, Z. 23 - S. 285, Z. 2 (Kirchenpostille, 1522, Stephanustag, Mt 23,34-39): […] i‰# gewiß, da# unßer seelen die kü¡le ›nd, ßo ›nd die teu[ell und boßen gey‰ die weyhe [= Falken bzw. Habichte] ynn der lu[t, on da# wyr nit ßo klug ›nd al# die kü¡le, unter unßer glu¿henne ”u ãiehen. […] O wyr mu‹en ynn Chri‰o, au[ Chri‰o unnd unter Chri‰o bleyben, von der glu¿hennen nit wey¡en. E# i‰ son‰ alliß vorloren. […] Nu ›he, wie die naturli¡ glu¿henne thut: E# nympt ›¡ kawm eyn thier seyner iungen ßo hartt an. Sie wandelltt yhr naturli¡ ‰ym und nympt an eyn iamerige, klagende ‰ym, ›e su¡t, s¡arrett und lo¿t den ku¡le; wo ›e wa# ândt, da# i‹et ›e nitt, le‰ e# den ku¡le; mitt gan”em ern‰ ‰reytt unnd ru[t ›e widder den weyh und breyttet yhr ãugel so willigli¡ auß und le‰ die ku¡le unter ›¡ und ubir ›¡ ‰eygen […] und i‰ yhe ein feyniß, liebli¡# bilde. […] Sih, da# [scil. Christus] i‰ die aller liebli¡‰ glu¿henne, die da all”eyt gerne wollt un# samlen unter ›¡, breyttet yhr ãugell auß und lo¿t, da# i‰: ›e predigt unnd le‰ predigenn die beyde te‰ament […]. Vgl. auch WA 41, S. 665, Z. 14-17 (Predigten des Jahres 1536 (Nr. 33)): "Ideo mu# so zu ghen, ut glorientur sub alis Christi, ut simus sub glu¿henne. Ut quando Ieremias locutus, quae placuit. Sed fac mecum secundum misericordiam. Ibi ãeuget er unserm herr Gott unter sein gnadenãügel." Vgl. überdies Johann Heermann: CRUX CHRISTI (1628), S. 390, der im Blick auf die ausgebreiteten Arme des Gekreuzigten sagt: "Ja wie eine Henne jhre Keu¡lein vnter jhre Flügel versamlet: Also haben au¡ wir Heyl vnter diesen außgebreiteten Flügeln." Ähnlich Dilherr: Die Himmelis¡e Glu¿-Hänne (1653). In dieser Schrift setzt Dilherr, offensichtlich an Luthers o.g. Predigt aus der Kirchenpostille anknüpfend und in Übereinstimmung mit der gelehrten exegetischen Tradition seiner Zeit, das von Gott in Christus aufgerichtete Heilswerk detailreich mit der Tätigkeit der Glucke in Beziehung. Im Zuge dessen wird so gut wie alles, was eine Glucke mit ihren Küken tut, einer geistlichen Deutung unterzogen und auf das Verhältnis von Christus und Glaubenden bezogen. Vgl. ebd., S. 13: "E# kan aber der HErr JEsu# mit einer Glu¿hänne vergli¡en werden/ wegen unters¡iedener Vrsa¡en". Wie eine Henne "alle#/ wa# ›e gegen ihre
Gedicht 131
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Kü¡lein thut/ auß freywilliger liebrei¡er Zuneigung thut" (ebd.), so auch der Sohn Gottes. "Glei¡ wie eine Glu¿hänne/ dur¡ Göttli¡e Vers¡a[ung/ ihren Kü¡lein da# Leben giebet: Also gibt au¡ der HErr JEsu# un# da# Leben" (S. 16), nämlich das ewige. "Glei¡ wie eine Glu¿hänne/ wegen ihrer Kü¡lein/ gan” s¡wa¡ und kra[tloß wird/ und ihre Federn verleuret; damit ›e ihre natürli¡e Wärme den Kü¡lein de‰o be‹er könne mittheilen: Also hat au¡ der HErr Jesu#/ unsertwegen/ ›¡ seiner Göttli¡en unüberwindli¡en Stär¿ und Allma¡t geeu‹ert/ und i‰ ein s¡wa¡e# Mens¡enkindlein worden" (S. 18f.). "Glei¡ wie eine Glu¿hänne/ wenn ›e brütet/ o[t gan”e Tage unge‹en bleibet/ und ihrer Ku¡lein wegen/ gro‹en Mangel leidet: Also hat au¡ der HErr Jesu#/ unsertwegen/ gutwillig/ Mangel und Armuth gelitten" (S. 21). "Glei¡ wie eine Glu¿hänne ihre Stimme sehr ändert/ und fa‰ gan” heiser wird: Also hat au¡ der HErr JEsu# seine Stimme geändert. Vnd/ da e# zuvor mit ihm gehei‹en: Die Stimme deß HErrn gehet mit Ma¡t; die Stimme deß HErrn gehet herrli¡; im 29. Psalm; liegt Er nun da/ und weinet/ in seiner kalten Krippen/ glei¡ andern ohnmä¡tigen Mens¡en-Kindlein" (S. 24f.). "Glei¡ wie eine Glu¿hänne ni¡t nur allein ihre eigene/ sondern au¡ frembde Eyer/ außbrütet: Also hat ›¡ der HErr Jesu# ni¡t nur allein seine# eigenthümli¡en Vol¿#/ der Jüden/ sondern au¡ unser/ die wir Heyden waren/ angenommen" (S. 28). "Glei¡ wie die Glu¿hänne für ihren Kü¡lein hergehet/ und ›e/ zu re¡ter Zeit/ wider in# Ne‰e führet: Also führet der HErr Jesu# un# au¡ […] Wird un# au¡/ dur¡ ein selige# end/ einmal/ (ie ehe/ ie seliger!) in unsere kühle und san[te Ruhene‰lein/ dur¡# ân‰ere Tode#thal/ führen" (S. 36f.). Vgl. zudem die Darstellung der ihre Küken nährenden sowie schützenden Gluckhenne im Emblemzyklus des Nürnberger Rathauses, der in Peter Isselburgs EMBLEMATA POLITICA (1617), Nr. 15, dokumentiert ist. Vgl. überdies den Nürnberger Emblemdruck: Johann Mannich: SACRA EMBLEMATA (1624), 64r. In der deutschsprachigen Erläuterung (63v) heißt es: EJn Glu¿henn i‰ hie âgurirt/ CHRi‰um JEsum ›e praesentirt/ Denn wie ein Henn jhr Kü¡elein/ Bede¿t mit jhren Flügelein/ So thut vn# au¡ der fromme Gott/ Er s¡ü”t vnd de¿t vn# in der Not. – 12 ›eben Tugend‰ernen] Im Blick sind hier die drei geistlichen ('theologischen') Tugenden (fides, spes, caritas (1Kor 13,13)) und die vier weltlichen Tugenden, näherhin die platonischen (vgl. Platon: Politeia, 427d-435c) Kardinaltugenden (Weisheit, Tapferkeit, Besonnenheit, Gerechtigkeit). An dieser scholastischen Distinktion hinsichtlich der virtutes, die u.a. bei Thomas von Aquin greifbar ist, wird innerhalb der lutherischen Dogmatik des 17. Jahrhunderts festgehalten. Vgl. z.B Gerhard: Loci theologici 9, S. 408b-409a. – 14 Mt 13,43
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Apparate und Kommentare
Text 132: "Lobet den Herren, ihr Englis¡en Heere". 108r/v T1 CXXXII.] CXXXII – 2 und] u. (ebenso 3, 5, 6, 8 (2x), 10, 11, 12, 14) – 3 himmlis¡e] himlis¡e Ǧ –4 Na¡t#] t# verschmiert – 7 der] Kürzel (ebenso 9 (2x), 16) – 10 wäldern] mit der-Kürzel (ebenso 12 Felder – 12 Wälder) Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. Ein Gedicht, das ähnlich wie das vorliegende die Geschöpfe zum Lobpreis Gottes aufruft – anfangend bei der an die Gestirne gerichteten Aufforderung, Gott zu lobsingen, bis hin zu einzelnen Tieren und dem Menschen – findet sich z.B. auch bei Johann Rist: Himlis¡e Lieder II, S. 51-57. – 1 Lobet den Herren] Ps 9,12 u.ö. – 1 ihr Englis¡en Heere] Vgl. Lk 2,13 – 4 Gen 1,16 – 5 donner kartaunen] 'Donner-Geschütze'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 608 und DWb. Bd. 11, Sp. 233f. – 6 Winde, seit Lobe# Posaunen] Vgl. Ps 148,8 – 11 Teufen] 'Tiefen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 21, Sp. 265. – 15 Göttli¡# Bild] Gen 1,26f. – 18 Ps 150,6
Text 133: "Bleib, ô Jesu, Lie¡t der Erden". 108v/109r T1 CXXXIII.] CXXXIV. – 1 der] Kürzel (ebenso 8, 16, 22, 23) – 5 Taglie¡t] T überschrieben – 13 Bleib] i überschrieben – 14 und] u. – 21 Glauben#brand] Glauben#brǦad Birken hatte schon zum Erstdruck von Dilherrs Her”- und Seelen-Speise (1661) vier geistliche Lieder (vgl. die handschriftlichen Fassungen im Psalterium Betulianum, Texte Nr. 50-52 und 55) sowie 35 emblematische Erfindungen beigesteuert (vgl. Morphologie, S. 307). Die zweite Auflage von Dilherrs Andachtswerk indes enthält 452 Gedichte bzw. Lieder Birkens, die dieser zum Teil bereits für die Erstauflage verfaßt hatte, wo sie allerdings nicht zum Abdruck kamen. Zu den Details vgl. Morphologie, S. 400-442, bes. S. 401f. Vorliegendes Gedicht wurde in der zweiten Auflage von Dilherrs Her”- und Seelen-Speise (1663), S. 1098 gedruckt. Es steht in dem Kapitel Am andern O‰ertag. unter dem Titel CCCXCVI Bleibe bey un#. Abendlied. Die Druckfassung ist bis auf den Titel und Abweichungen im Hinblick auf die Orthographie und die Interpunktion mit der Handschrift identisch. 1 Bleib, ô Jesu] Lk 24,29 (ebenso 7, 13, 19) – 1 Lie¡t der Erden] Joh 8,12 – 4 Lk 24,29 – 13 Feuer Seüle] Ex 13,21. Vgl. zu Text Nr. 115, v. 11f. – 17 Jmmanuel] Jes 7,14; Mt 1,23 – 19f. Lie¡te deine# wort#] Ps 119,105 – 21 Glauben#brand] Lk 24,32 – 22 Liebe#frü¡te] Vgl. Gal 5,22 – 24 Vgl. Lk 1,79
Gedichte 134 und 135
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Text 134: "Nun so bin i¡ dann hindur¡, meine Fahrt die i‰ vollendet". 109r/v 2 und] u. (ebenso 4 (2x), 6, 7, 9, 11, 14 (2x)) – 2 im] überschrieben – 6 der] Kürzel – 8 Morgen] gen durch Tintenfleck verdeckt – 8 Himmel] Himel Ǧ (ebenso 14) – 8 wieder] mit der-Kürzel – 10 wollt] zweites l überschrieben, ev. aus le – 12 Belial!] Rufzeichen oberhalb der Zeile Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1-4 Zur navigatio vitae-Thematik, die das ganze Gedicht bestimmt, vgl. zu Text Nr. 5, Z. 68-70. – 6 geheitert] 'erheitert'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 928. – 9 Zum an die Welt und alles Irdische gerichteten Gute-Nacht-Wunsch vgl. zu Text Nr. 2, v. 65 (ebenso 11). – 12f. Belial ~ au#zugießen] Ps 18,5 – 15 mein Leben] Joh 14,6
Text 135: Vom Göttli¡en Ebenbild Wiederkehr. 109v-110v 1 und] u. (ebenso 6, 7, 17, 20, 22, 30, 32, 35, 42, 48, 50 (2x)) – 2 der] Kürzel (ebenso 8, 15, 37, 38) – 4 die] d durch Streichung aus der-Kürzel – 4 Himmel-ab] Himel-ab Ǧ (ebenso 5 Vollkommen – 7 nimmer – 17 krumme – 25 nimmer) – 4 gerei‰] t überschrieben, ev. aus et – 6 da#] Kürzel – 13 Du] D überschrieben – 18 wieder] mit der-Kürzel (ebenso 27, 30, 33) – 30 reutt] tt überschrieben – 35 gehen.] Punkt aus Komma überschrieben – 36 So] S aus s überschrieben – 42 kennen] keǦnen – 51 Mittelbahn] hn verschmiert Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1 Gen 1,26f. – 2 Gen 2,7 – 5f. Luther zufolge war der Mensch in statu integritatis, also vor dem Sündenfall, fähig, Gott aus seinen Werken zu erkennen. Vgl. WA.TR 5, S. 88, Z. 11f. (Nr. 5359): "Adam dur[t kein bu¡, quia habebat librum naturae." Vgl. auch WA 42, S. 80, Z. 3-7 (Vorlesungen über 1. Mose, 1535-1545). – 7f. Die Aussage, daß der Mensch als Ebenbild Gottes durch den lapsus Adae zur imago diaboli geworden ist, gehört zum Kernbestand der Lutherschen Hamartiologie. Wenn Adam nicht gefallen wäre, "weren" – so Luther – "wir alle Gott enhli¡ gewesen, Da# hette man denn gehei‹en ein erbgere¡ti¿eit, al# die da gebra¡t und geerbet were von Adam dur¡ die geburt. Nu i‰ er ni¡t also blieben, und i‰ da# bilde umbkomen, und wir ›nd dem Teu[el enhli¡ worden dur¡ diese geburt" (WA 24, S. 51, Z. 21-24 (Predigten über das 1. Buch Mose, 1527)). Vgl. WA 37, S. 454, Z. 5-10 (Predigten des Jahres 1534 (Nr. 42)): "Sed ubi Teufel kam, der zoge unserm herr Gott ein larven an, ideo kert# verbum umb, malet unsern herr Gott so fur: putas eum patrem et tam amicum, ut se ‰elt, Si esset pater, lie# di¡ ex arbore e‹en, timet, dw wer‰ zw klug […] Ibi amittit bild, quod deus ei creavit, und bildet ›¡ jnn bild diaboli […]." Die imago
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Dei ist laut Luther "per peccatum amissa" (WA 42, S. 46, Z. 4 (Vorlesungen über 1. Mose, 15351545)). Vgl. in diesem Kontext Johann Rist, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 322, Nr. 305, Str. 5: O s¡nöder Fall, der Adam hat Au# Gotte# Bild' und Leben Vermittel‰ sol¡er Mi‹ethat Gebra¡t und ihm gegeben De# Satan# Bild, in wel¡e# Orden Er viehis¡, ja re¡t Teuflis¡ worden, So daß na¡ seine# Mei‰er# Lehr' Er su¡t sein eigne Lib' und Ehr'. Vgl. auch Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 18, S. 177: "Vnsere Seele i‰ wie ein Wa¡#/ wa# man hinein dru¿et/ de# Bilde behelt#:" – 9 Zur Blindheit der menschlichen ratio in geistlichen Dingen nach dem Sündenfall vgl. Luther, WA 19, S. 207, Z. 3-6 (Der Prophet Jona ausgelegt, 1526): "Also spielt au¡ die vernun[t der blinden kue mit Gott und thut eytel feyl gri[e und s¡le¡t ymer neben hin, da# ›e da# Gott hey‹t da# ni¡t Gott i‰, und widderumb ni¡t Gott hey‹t da# Gott i‰ […]." – 12 2Kor 3,14-16 – 15 Vgl. Lk 2,32 – 17 krumme Wege] Ps 125,5 – 19-24 Zu den dem Menschen im Urstand mit der imago Dei gegebenen Seelenkräften und deren facettenreichen Konkretionen vgl. Dilherr: Tugends¡az/ Und La‰erplaz (1659), S. 12-14: Diese# war also der Mens¡/ den GOTT na¡ seinem Bilde/ na¡ dem Bilde GOtte#/ sage i¡/ ers¡a[en hatte. E# be‰unde aber dazumahl da# Bilde GOtte# fürnemli¡ in vier Stü¿en. Denn e# begrie[e in ›¡/ Er‰li¡/ eine vollkommene Weißheit/ und Erkentni# Gotte#/ und der Ges¡öpfe Gotte#: Darna¡ eine vollkommene Gere¡tigkeit/ eiverige Lu‰/ und be‰ändige Liebe zu dem Guten/ und zu dem Gehorsam gegen GOtt: Zum dritten/ die Herrs¡a[t über die ganze Erden/ und über alle#/ wa# auf/ in/ über und unter der Erden i‰: Zum vierdten/ die Un‰erbli¡keit/ und die Befreiung von allen Kran¿heiten/ und für dem Tod selb‰en. […] Von den beeden er‰en Stü¿en/ sagt der Apo‰el Paulu# also: Leget von eu¡ ab/ na¡ dem vorigen Wandel/ den alten Mens¡en/ der dur¡ Lü‰e/ in Jrrthum/ ›¡ verderbet: erneuret eu¡ aber in dem Gei‰ euer# Gemüth#/ und ziehet den neuen Mens¡en an; der na¡ GOtt ges¡a[en i‰/ in re¡ts¡a[ener Gere¡tigkeit und Heiligkeit. Von dem Dritten/ redet Mose# in seinem 1. Bu¡ in dem 1. Cap. Da Gott den er‰en Mens¡en zu einem Herren aller seiner ›¡tbarli¡en irdis¡en Ges¡öpfen ma¡te. Da# Vierdte/ daß der Mens¡/ ohne Kran¿heiten/ S¡merzen und Todt/ ewig gelebet hätte/ zeüget die Dräuung Gotte#/ die er an sein Gebot hienge: Daß der er‰e Mens¡ ni¡t solte von dem verbotenen Baum e‹en: son‰ würde er deß Tode# ‰erben. […] J‰ demna¡ der Mens¡/ von Gott/ in sol¡er Herrli¡keit ers¡a[en worden: daß er er‰li¡ Gott den HErrn/ (so viel ihme dazumahl von nöthen gewesen) na¡ seinem Wesen und Willen/ re¡t erkennet hat. Da hat er keine# Lehrmei‰er#/ au¡ keiner ges¡riebener Geseze/ bedör[t: Sondern er i‰/ von Natur/ weiser/ ver‰ändiger/ und gelehrter gewesen/ al# izo ein ganze# Regiment der allerwizig‰en Lehrmei‰er sein mö-
Gedicht 135
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gen. Er hat Gott dem HErrn glei¡sam in da# Herze gesehen/ und sein Ver‰and hat/ mit dem fürtre[li¡en Li¡t der Erkentni# aller Creaturen/ herrli¡ gefun¿elt; daß er ganz eigentli¡ gewu‰: Wie? und warüm ›e Gott ges¡a[en habe? […] Sol¡e# hat ›¡ ja gnug an dem erwiesen: daß/ na¡ dem Gott alle vernün[tige Thiere/ zu dem er‰en Mens¡en/ geführet/ er einem jegli¡en seinen Nahmen/ na¡ seinen Eigens¡a[ten/ gegeben; und/ so bald er nur seiner Even an›¡tig worden/ gar wol erkennet/ daß ›e/ au# seinem Leibe/ erbauet sei: und den Rath Gotte# gewu‰: warüm ›e ers¡a[en sei? nemli¡/ daß ›e ›¡ zu ihm halte. […] Also hat der er‰e Mens¡ au¡ aller Kräuter auf dem Felde/ und aller Metallen in der Erden/ ihre Eigens¡a[ten gewu‰: daß e# ihme an keinem Stü¿e gefehlet. We#wegen der vernün[tige Sittenprediger Sira¡ sagt: GOtt gab ihnen Vernun[t/ Spra¡e/ Augen/ Ohren/ und Ver‰and/ und Erkentni#. – 25f. Vgl. Dilherr: Tugends¡az/ Und La‰erplaz (1659), S. 17: Also i‰ Adam Er‰li¡/ überau# ho[ärtig und übermüthig worden; in dem er Gott glei¡ sein wollen/ und ihme glei¡sam na¡ der Krone gegri[en. Zum andern/ i‰ er GOtt ungehorsam worden/ und hat mehr auf seine# Weibe# Wort/ al# auf Gotte# Wort/ gehalten. Zum dritten/ i‰ er zu einem Todts¡läger worden/ vieler tausentmahl tausent Mens¡en/ ja aller derer/ die jemahl# auf die Welt kommen ›nd/ oder kommen werden: denn er/ mit seinem Stolz und Ungehorsam/ den Himmel/ so viel an ihme war/ zugesperret/ und ›e/ mit ›¡/ in de# Teufel# Gewalt/ und in die glüende Höllenpein ge‰ürzet. – 27 Vgl. 1Kor 1,5 – 29 Hiermit bezieht sich Birken auf die gängige lutherische Lehre, der zufolge nicht Gott causa peccati ist (vgl. Hütter: COMPENDIUM (2006 (11610)), S. 154, Z. 1-7), vielmehr der Mensch selbst im Zuge des Mißbrauchs seines im Urstand ihm zu Gebote stehenden freien Willens (vgl. ebd., S. 186, Z. 6-13) der Verführung des Satan gefolgt ist. Vgl. Heinrich Müller: Her”en#-Spiegel (1738), S. 762a: Damit aber niemand geden¿e, al# hätte der Sohn GOtte# au¡ ›¡ selb‰ gema¡t, oder, al# hätte er au¡ die Sünde gema¡t, so thut Johanne# hinzu: Ohne da‹elbige i‰ ni¡t# gema¡t, wa# gema¡t i‰. Du dar[‰ ni¡t den¿en: Hat Chri‰u# alle# gema¡t, so hat er au¡ die Sünde gema¡t: Nein! Die Sünde i‰ ni¡t gema¡t, sondern neben eingeführet von de# Mens¡en bösem Willen, dur¡ Betrug der S¡langen im Paradieß. Wa# böß i‰, da# i‰ ni¡t sein, sondern dein Gema¡te#. – 30 reutt e# au#] 'reiß es aus'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 935. – 32 Frömkeit] 'Frömmigkeit'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 247. – 33 Vgl. Lk 2,32 – 35 1Thess 1,3 – 41-44 Zur Gefahr, daß die überhandnehmende Begierde (concupiscentia) den Menschen zum Tier werden läßt, vgl. Dilherr: Frommer Chri‰en Tägli¡er Geleit#mann (1653), S. 23f.: Wie der Hunger und Dur‰ eine verborgne Wolthat Gotte# i‰: also i‰ da# Fre‹en und Sau[en glei¡sam eine verborgne Mi‹ethat der Mens¡en; ma‹en bei un# Teuts¡en die na‹e Hö[li¡keit da# Weywa‹er i‰/ mit wel¡em die kommenden und abs¡eidenden so bene”et werden/ daß ›e mehrmal# mit ungeweitem und unges¡eidem Ver‰ande/ der unter Mens¡en und Vieh den Unters¡eid ma¡et/ zu brüllenden Löwen/ zu unãätigen S¡weinen/ zu springenden A[en oder zu s¡lä[erigen Bären/ na¡ ihre# Leibe# Bes¡a[enheit
Apparate und Kommentare
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(complexionibus, vel temperamentis) werden/ und in sol¡em blöden Stande verbleiben/ biß ›e den Circis¡en Zauber Be¡er von ›¡ gela‹en/ und mit gro‹em Haubtweh/ wieder zu vernün[tigen Mens¡en werden. Vgl. ferner Herberger: MAGNALIA DEI (1728), S. 38a: Du ha‰ un# ni¡t au[ die Erde gekehret, wie da# unvernün[tige Vieh, sondern au[geri¡tet gegen den Himmel; denn da# Vieh i‰ nur dazu ers¡a[en, daß e# ›¡ mä‰e, und dem Mens¡en zu Nu” komme: Wir aber seyn ni¡t darzu bereitet, daß wir un# nur in diesen Welt-Gütern mä‰en, sondern, daß wir un# hinau[ gen Himmel wenden mit Her”en und Gedan¿en, und un# um di¡ bekümmern. A¡ hil[, daß i¡ allezeit mit allen meinen Gedan¿en mi¡ hinau[ ri¡te zu dir, und ni¡t allein den Kop[, sondern au¡ da# Her” empor re¿e, und diß su¡e, wa# droben i‰, ja zuer‰ su¡e da# Rei¡ GOtte# und seine Gere¡tigkeit. Homo sursum caput habes, & sursum cor non habes: Du Mens¡ re¿e‰ da# Haupt empor, und da# Her” will‰ du ni¡t empor heben: Saget Bernhardus. Herberger bezieht sich auf Bernhard von Clairvaux: Sermones super Cantica, sermo 24, cap. 6, Opera 1, S. 157, Z. 14 - S. 158, Z. 4. Vgl. auch Georg Dedeken: Praxis vitae aeternae (1620), 142v: "Ein ãeis¡li¡e# Her”/ wel¡e# der Welt anklebet/ vnd ›¡ mit jhren Wollü‰en erfrewet/ weiß ni¡t# von den Gei‰li¡en Frewden/ no¡ von dem Vors¡ma¿ vnd Sü‹igkeit de# ewigen Leben#: Sondern erge”et ›¡ an ni¡tigen/ vergengli¡en vnd sündli¡en dingen." Vgl. J.A. Steiger, 2006, S. 33-37. – 48 Eph 3,17 – 51 Vgl. zu Text Nr. 13, v. 7.
Text 136: Gotte#-Lob. Wiederkehr. 110v-111v 1 der (2x)] Kürzel (ebenso 7, 9, 12 (2x), 14 (2x), 17, 27 (2. Position), 28, 31, 35, 36, 37, 40, 45 (2x)) – 2 und] u. (ebenso 4, 6, 8, 9, 10 (2x), 13, 22, 26, 32, 38, 40, 41 (2x), 43, 46) – 3 Himmel] Himel Ǧ (ebenso 7 Himmel#bogen – 11 nimm – 17 Himmel – 21 Himmel#bogen – 25 nimm – 34 Himmel – 37 Jammerthal – 39 nimm) – 6 gehengt] zweites g überschrieben – 11 Dank] D überschrieben – 12 gie‰] ie überschrieben – 13 weß] eß überschrieben, ev. aus a# – 16 Jehova] teilweise lateinische Schreibung (ebenso 17, 30, 31, 44) – 20 litt‰] tt verschmiert – 25 Bruder] mit der-Kürzel – 26 deß] ß überschrieben – 27 Tilger] l überschrieben – 36 gezogen] z überschrieben – 37 da#] Kürzel – 37 verpfählt] mit ver-Kürzel Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1663 oder 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1f. Offb 1,8 – 3 der ~ ›”e‰] Dtn 33,26 (ebenso 17) – 5 Ps 89,12; Hebr 1,10 – 6 Hi 26,7 – 12 Segen Thau] Ps 133,3 – 13 Ps 65,9 – 14f. Vgl. Gerhard: Po‰illa (1613), Appendix, S. 225 (1Joh 4,16):
Gedichte 136 und 137 (1662)
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Nim vor di¡ den Creaturspiegel. Wa# seyn alle Creaturen ander# al# o[enbare Zeugen der Liebe Gotte#? Sihe an da# himlis¡e Gebew mit seinen Lie¡tern/ Sonn/ Mond vnd Sternen. Seyn ›e ni¡t Prediger der Liebe Gotte#? Ps. 19. Sihe an die Vögel vnter dem Himmel/ die Fis¡ im Meer/ die Thier au[ Erden/ seyn ›e ni¡t Zeugen der Liebe Gotte#? Sihe an di¡ selb‰/ deinen Leib/ deine Seele/ vnd alle Glieder/ seyn ›e ni¡t von GOtt au# Liebe vnnd Barmher”igkeit dir gegeben? Sihe an die Beume/ Laub/ Gra#/ vnnd alle Kräuter/ seyn ›e ni¡t me¡tige Prediger der Liebe Gotte#? Jn Summa/ da# gan”e gro‹e Gebew Himmel# vnd der Erden i‰ ein vnfehlbare# Zeugni# von der gro‹en Liebe GOtte#/ E# i‰ kein Kreutlein also klein/ e# zeugt die Liebe de# S¡öp[er# sein/ Also daß wol Dauid spri¡t im 33. Psal. Die Erde i‰ voll der Güte de# HErrn. – 18 Röm 8,34; 1Joh 2,1 – 19 fe‰er Fel#] Ps 31,3; 1Kor 10,4 – 19 bi‰ deiner Kir¡en Grund] 1Kor 3,11 – 22f. Phil 2,6f. – 23 ümpfält] 'begrenzt'. Nicht bei Grimm: DWb. – 24 Offb 19,7 – 26 2Tim 1,10 – 27 Mt 26,28; Eph 1,7; Offb 1,5 – 28 Joh 14,6 – 31 der du im Herzen ›”e‰] Eph 3,17 – 32 Röm 8,26 – 33 de# ~ grund] 1Kor 3,11 – 35f. der ~ gezogen] Phil 2,7f. – 37 Jammerthal] Ps 84,7 – 37 mit der Na¡t verpfählt] 'von der Nacht umgeben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 961. – 38 Blinden Sinn] Zur Blindheit der menschlichen ratio in geistlichen Angelegenheiten vgl. die Kommentare zu Text Nr. 135, v. 9, Nr. 209, v. 36 und Nr. 244, v. 52f. – 39 O Trö‰er!] Joh 14,16 – 40f. Ps 91,11 – 41 S¡u”herr] Ps 18,3 – 42 Röm 8,26 – 43 Röm 8,34; 1Joh 2,1 – 45f. Offb 1,8
Text 137: NeuJahr# wuns¡. 111v-112v 1 wider] mit der-Kürzel (ebenso 2 S¡uppen-Sternen-Brüder – 7 widerkehrte) – 7 Sonn'] unterhalb des Apostroph gestrichenes e – 18 Jrdis¡] r überschrieben – 20 willkommen] willkomen Ǧ (ebenso 47 Himmel – 66 Frömmigkeit) – 23 Phöbe!] Rufzeichen überschrieben – 25 wehrt‰er] zweites r überschrieben – 25 2
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Lande# Vater] Vater Lande# – 26 und] u. (ebenso 33, 45, 48, 50, 51, 52, 54, 55, 57) – 29 Jahr] danach gestrichenes Satzzeichen – 34 der] Kürzel (ebenso 47, 55, 61) – 39 der] er überschrieben – 39 der ergänzten] kein Abstand; Worttrennungsstrich – 53 Amt#-bekandten] nach Am gestrichenes b – 57 Vaß] V überschrieben Anlaß für die Publikation dieser Gelegenheitsschrift war die Rückkehr Christian Ernsts von Brandenburg-Kulmbach-Bayreuth von einer Kavalierstour, die dieser nach seinem Aufenthalt an der Universität Straßburg (1657-1659) in den Jahren 1659 bis 1661 unternommen hatte. Sie führte ihn durch Frankreich, Italien und in die Niederlande. Birken berichtete hierüber, die Tagebücher des Reisenden auswertend, in Ho¡Für‰li¡er Brandenburgis¡er VLYSSES: oder Verlauf der LänderReise/ Wel¡e Der Dur¡leu¡tig‰e Für‰ und Herr Herr Chri‰ian Ern‰ […] Dur¡ Teuts¡land/ Frankrei¡/ Jtalien und die Niderlande/ Au¡ na¡ den Spanis¡en Frontieren/ ho¡löbli¡‰ verri¡tet (1668). Diese Auftragsarbeit war Birken
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Apparate und Kommentare
offenbar durch Caspar von Lilien vermittelt worden (Kröll, 1970, S. 308). Birken hat das vorliegende Gedicht im Auftrage des Bayreuther Verlegers Johann Gebhardt (zu diesem vgl. Kröll, 1970, S. 283294) verfaßt. Da es sich um einen NeuJahr# Wuns¡ handelt, dürfte Birken diesen Text Ende 1661 bzw. Anfang 1662 niedergeschrieben haben. Vgl. Morphologie, S. 329f. Vorliegendes Gedicht wurde ohne Angabe des Autors und ohne Titel gedruckt in der von Johann Gebhardt in Auftrag gegebenen Gelegenheitsschrift: Neue# Wohlfart-Verlangen und Glü¿-anwüns¡en (1662), A1v-2v. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 4 von] vom – 20 willkommen hei‹en] willkomm zuhei‹en – 66 danach in neuer Zeile ENDE. 10 entse‹en] 'entfernt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 625f. – 13-18 Bezugnahme auf die bevorstehende Vermählung Christian Ernsts von Brandenburg-Kulmbach-Bayreuth (1644-1712) mit Erdmuthe Sophia, Herzogin zu Sachsen, Jülich, Kleve und Berg (1644-1670). Die Eheschließung fand am 19.10.1662 in Dresden statt. Zum Anlaß der fürstlichen Vermählung verfaßte Birken das Singspiel/ betitelt SOPHJA sowie das BALLET der Natur. Über beide Stücke äußert sich Birken in der Teuts¡e[n] Rede-bind und Di¡t-Kun‰ (1679), S. 315-317. Das Ballett kam nach der Heimführung seiner Gemahlin durch Markgraf Christian Ernst in Bayreuth im Rahmen der Feierlichkeiten am 30.11.1662 zur Aufführung. Die SOPHJA wurde in Dresden uraufgeführt und nach der Ankunft der frisch Vermählten auch in Bayreuth gegeben. Christian Ernst war von 1655 an (noch minderjährig) Markgraf von Kulmbach-Bayreuth. Sein Regierungsantritt fand am 29.10.1661 statt. ADB. Bd. 4 (1876), S. 159-162. Vgl. zum Ganzen Kröll, 1975 (zur Eheschließung und den Festivitäten S. 75-81). Zu Erdmuthe Sophia, die u.a. als Verfasserin eines mehrfach aufgelegten enzyklopädischen Kompendiums zur Geschichte des Heiligen römischen Reiches deutscher Nation (Handlung von der Welt Alter (1666)) in Erscheinung getreten ist, vgl. Woods, 1989. – 17 Phöbe] Beiname der griechischen Göttin Artemis, die u.a. als Mondgöttin verehrt wurde. 'Phöbe' wird hier als Metonymie für Erdmuthe Sophia verwendet (ebenso 23). – 17 Phöbu#] In der römischen Mythologie das Äquivalent zu Apollon, dem Zwillingsbruder der Artemis, der u.a. als Gott des Lichts verehrt wurde. Hier ist 'Phöbus' Metonymie für Christian Ernst (ebenso 23). – 18 Jrdis¡ Gotter-Paar] Ps 82,6 – 21 Lande#-Sonn] Gemeint ist Christian Ernst. Vgl. den Kommentar zu v. 13-18. – 25 Lande# Vater] Vgl. zu v. 13-18. – 31 Georg Albre¡t mit Sophien] Georg Albrecht von Brandenburg-Kulmbach-Bayreuth (1619-1666) fungierte in den Jahren 1655-1661 als Verweser der Markgrafschaft Kulmbach-Bayreuth für seinen minderjährigen Neffen Christian Ernst. NDB. Bd. 6 (1964), S. 206. Offenbar ist Birken hier ein Fehler unterlaufen, denn Georg Albrecht war zu diesem Zeitpunkt mit Maria Elisabeth (s.u.) verheiratet. Seine zweite Ehe mit Sophia Maria Margarida, geb. Gräfin zu Solms-Baruth-Wildenfels (1626-1688) wurde erst im Jahre 1665 geschlossen. Oder sollte Birken Maria Elisabeth mit der allerdings bereits 1646 verstorbenen Mutter Christian Ernsts, Sophia von Brandenburg-Ansbach (1614-1646), verwechselt haben? – 33 lieb‰e Herrlein-Paar]
Gedichte 137 (1662) und 138 (1663)
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Georg Albrecht und seine Frau Maria Elisabeth, geb. Herzogin von Schleswig-Holstein-Glücksburg (1628-1664), hatten sechs Kinder, von denen drei im Säuglingsalter gestorben sind. Karl August wurde erst 1663 geboren. Im Blick sind hier folgende Kinder: Erdmann Philipp (1659-1678) und Christian Heinrich (1661-1708). NDB. Bd. 6 (1964), S. 206. – 37-42 Im Blick ist hier der Dienstantritt Carls vom Stein (1626-1675) als brandenburg-bayreuthischer Kanzler, der am 1.11.1661 erfolgt war. Carl vom Stein hatte den Markgrafen Christian Ernst auf seiner Kavalierstour (vgl. zu Text Nr. 137) begleitet. Zu diesem Anlaß hatte Birken im Auftrage des Bayreuther Verlegers Johann Gebhardt ein Glückwunschgedicht geschrieben, das im Verlag des Auftraggebers ohne Verfasserangabe erschien (vgl. hierzu Morphologie, S. 324f.). Zu vom Stein vgl. zu Text Nr. 267. – 59 meyen] 'mähen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1902.
Text 138: Zweytra¡t-Tru” und Eintra¡t-S¡u”. Spiel Rede. 112v-114r T2 Zweytra¡t-Tru”] Zweytra¡-Tru” (der Druckfassung folgend emendiert) – T2 und] u. (ebenso 6 (2x), 8, 9, 11, 14, 20, 22, 38, 50, 52, 53, 59, 62, 64, 67) – 1 oder] mit der-Kürzel (ebenso 1 Länder-Stille – 6 Glieder – 13 wieder – 17 zergliedert – 44 untereinander – 45 einander – 47 Bruder – 59 Glieder) – 3 Friden#mahl] FridǦe#mahl – 5 murmlete] durch Streichung aus murmlelte – 6 aufzulösen] en überschrieben, ev. aus ¡en – 6 trennen] treǦnen (ebenso 19 Staatmann – 60 wann) – 7 der] Kürzel (ebenso 24 (2x), 26, 27, 28, 65 (2x), 66, 67, 68) – 8 Jammer] Jamer Ǧ (ebenso 8 kommt – 12 Flammenãut – 13 komm' – 41 himmel – 54 nimmt – 54 sammle – 61 zusammen – 70 himmel) – 14 daß (2x)] Kürzel – 21 davor Staat#-man] zweites a oberhalb der Zeile; zweites t überschrieben; nach n eine Streichung – 22 Jn] oberhalb einer Streichung; gestrichen ev. J¡ – 25 sinceriren] überwiegend lateinische Schreibung – 27 supprimirt] überwiegend lateinische Schreibung – 29 contreminirn] re überschrieben; überwiegend lateinische Schreibung – 31 estaijren] überwiegend lateinische Schreibung – 33 Verãu¡ete] r verschmiert – 41 entãogen] ent oberhalb von gestrichenem ge – 50 Herz (2. Position)] Ɔ – 52 aufdaß] mit daß-Kürzel – 52 ein] e überschrieben – 53 Land] LǦad – 60 die] e verschmiert – 62 wa#] Kürzel – 66 vermehrt] zweites r überschrieben Eine gedruckte Version des Textes findet sich im Nachlaß Birkens (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 4° PBlO.62 [1]). Zu welchem übergeordneten Druck sie gehört, ist nicht rekonstruierbar, da Birken die Druckbögen, auf denen seine Publikation zu finden ist, aus dem ursprünglichen Zusammenhang herausgetrennt hat. Vgl. Morphologie, S. 480f. Das Gedicht steht im Kapitel Miterklärung de# Titul-Blat#. unter der Überschrift Der Kriege#-Saat-‰reuenden Zweytra¡t Tru”/ und Der Fried-erfreuenden Eintra¡t S¡u”. und endet mit dem Schlußchronogramm, aus dem das Jahr 1663 hervorgeht: NVn LeopoLD Lebet/ wehrte‰er Keyser! Bezeptert Ihr FrIeDen#-Götter DIe HäVser. Die unter Text Nr. 138 ver-
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Apparate und Kommentare
sammelten Texte sind (ohne das Schlußchronogramm) wiederabgedruckt worden in Birkens Teuts¡e[r] Rede-bind und Di¡t-Kun‰ (1679), S. 318-321. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 9 meinen] meinem – 19 darbey] hierbey – 47 würd] wird – 49 meinen] meinem – 50 und Herz] an Her” – 56 euren] eurem – 59 Freude] Friede – 66 Die] der 3 Birken nimmt in vorliegendem Gedicht Bezug auf die beim abendlichen Feuerwerk anläßlich des (von dem Unterhändler des Kaisers und Generalissimus der kaiserlichen Armeen namens Octavio Piccolomini d'Aragona, Duca d'Amalfi, ausgerichteten) Nürnberger Friedensmahls (4.7.1650) vollzogene, symbolträchtige Verbrennung eines als 'Castell des Unfriedens' gestalteten Feuerwerksgerüstes, das dem 'Tempel des Friedens', in dem die Festgesellschaft versammelt war, gegenüberstand. Vgl. Birkens diesbezüglichen, das Geschehen mittels eines Kupferstiches visualisierenden Einblattdruck Da# Käiserli¡e Frieden# Freudenmahl/ gehalten von de# Herrn Duca d'Amalfi Für‰l. Gn. bey Nürnberg auf S. Johanne# S¡ießpla” den 14/4. Heumond#/ J. J. 1650. Vgl. auch Johann Klajs Geburt#tag Deß Frieden# (1650), in: Klaj: Friedensdichtungen, bes. S. [138]-[164] (= S. 34-60 der Originalpaginierung), wo der besagte Kupferstich erstmals zum Abdruck kam (nach S. 56). Vgl. auch die detaillierte Schilderung dieses wohl von Birken maßgeblich mitkonzipierten 'Gesamtkunstwerkes' – der beiden genannten hölzernen Gebäude, ihrer emblematischen Bildprogramme sowie des Feuerwerkes – im Theatrum Europaeum, Teil 6, Sp. 1071-1082. Hierzu Laufhütte, 1998, S. 351-356 sowie Endres, 1995, S. 35f. und Garber, 1998, S. 701f. Birken hat zudem zu einem Einblattdruck mit dem Titel Da# Bancquet und Feuerwerk/ bey dem Gleißhämerl ange‰ellt den 4. Junii/ im Jahr 1650. ein Gedicht beigesteuert, das die Überschrift trägt: De# Friedverlobten Teuts¡land# Laubhüttenfe‰. Die unterschiedlichen bildlichen Darstellungen des Feuerwerkes sind dokumentiert bei Paas: Broadsheet. Bd. 8 (2005), S. 90. 102. 105. 416f. – 4 Demnach dürfte Birken vorliegendes Gedicht im Jahre 1660 niedergeschrieben haben. – 7 J¡ bin Fönix ~ herfür] Phoenix ist der griechischen Mythologie zufolge ein Vogel, der verbrennt und im Stande ist, aus seiner Asche wieder aufzuerstehen. Birken verwendet dieses Mythologem hier als Sinnbild der sich stets neu einstellenden discordia. – 9 S¡wefelfaden] 'Ein in Schwefel getauchter Faden, Zündschnur'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 15, Sp. 2395. – 11 feyren] 'müßig gehen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1436. – 12 lohet] 'lodert'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1130. – 14 Cadmu#-Brüder] Nachdem Zeus Europa entführt hatte, erhielten Kadmos und seine Brüder Phoinix, Kilix und Thasos von ihrem Vater Agenor den Auftrag, ihre Schwester Europa zu suchen und nicht eher zurückzukehren, bis sie sie gefunden hätten. Die Brüder zerstreuten sich jedoch und siedelten sich an unterschiedlichen Orten an (Phoinix in Phönikien, Kilix in Kilikien, Thasos auf einer Insel, die seinen Namen erhielt). Kadmos baute, nachdem er das Delphische Orakel befragt hatte, eine Stadt, die er Kadmeia nannte. Die Kadmos-Brüder gelten als Versinnbildlichung der discordia. – 15f. Bezugnahme auf das Mythologem von den drei Gorgonen Stheno, Euryale und Medusa – weibliche Wesen, von denen die ersten
Gedichte 138 (1663) und 139 (1662)
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beiden als unsterblich galten, Medusa jedoch nicht. Die Gorgonen haben Köpfe, auf denen giftige Schlangenhaare wachsen. Perseus schlug der Medusa den Kopf ab. Dem Blut der Gorgonen wurde vergiftende (jedoch auch heilende Wirkung) zugeschrieben (Euripides: Ion, 1003-1005). – 17 zergliedert] 'uneins gemacht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 691f. – 21-32 Diese Passage ist eines der recht zahlreichen Beispiele für Birkens 'Statisten'-Kritik. Sie richtete sich gegen solche Politiker, die macchiavellistisch bzw. opportunistisch der 'ratio status' verpflichtet waren, Machtinteressen verfolgten und nicht christlich begründete Einstellungen zur Grundlage ihres Handelns machten. Als Inbegriff solchen Verhaltens galt Birken die Politik der Repräsentanten der Krone Frankreichs, aber auch diejenige nicht kaisertreuer deutscher Fürsten. – 39 Mt 24,12 – 51 reüten au#] 'ausreißen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 935. – 53 Die Eintra¡t, träget ein] Sprichwörtlich. Vgl. Wander. Bd. 1, Sp. 798. – 53 zweyet] 'entzweit'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 32, Sp. 988f. – 60 Vgl. Ps 133,1 – 68 Fride#Für‰] Jes 9,5
Texte 139-148 Die von Peter Troschel ausgeführten Kupferstiche (vgl. Abb. 5-15) in Dilherrs Ehre der Ehe (1662) gehen sämtlich auf Inventionen Birkens zurück. Aus dessen Feder stammen auch alle subscriptiones sowie die jeweiligen Erklärungsgedichte, die lückenlos in den Todten-Andenken überliefert sind. Zum letzten Kupferstich (vgl. Abb. 15) hat Birken nur die subscriptio, aber offenbar kein Erklärungsgedicht geliefert. Vgl. Morphologie, S. 346-348. Vgl. Wietfeldt, 1975, S. 134-137, dem die in vorliegenden Texten sich dokumentierende Kooperation Dilherrs und Birkens freilich unbekannt ist.
Texte 139-148: Zu Herrn Johann Mi¡ael Dillherrn# etc. Ehre der Ehe Sinnbilder und Erklärungen. 1 Herrn] H. – 1 Johann] Joh. – 1 Mi¡ael] Mi¡. – 1 etc.] Kürzel – 3 und] u.
Text 139: Zum Titel-Bild. Die blühende Aaron# Rute. 114r/v 1 der] Kürzel (ebenso 3, 6, 12) – 2 er fällt] kein Abstand; Worttrennungsstrich – 3 führt] fährt (der Druckfassung folgend emendiert) – 9 und] u. (ebenso 10) – 11 ihm] m überschrieben – 13 Eh‰and'] h überschrieben, ev. aus he
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Apparate und Kommentare
Dieses Gedicht wurde gedruckt in Dilherrs Ehre der Ehe (1662), )(2v und trägt die Überschrift Erklärung de# Kup[ertittel#. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 3 Stab de# Ehe‰and#] Ehe‰ande#-Stab – 10 in] im 1f. Vgl. Gen 2,18 – 2 imfall] 'wenn'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1275. – 4 Ein# hat hül[ von dem andren] Gen 2,18 – 6 Aaron# Stab] Num 17,23; Hebr 9,4 – 9 Gen 2,18. Vgl. zu Text Nr. 140, v. 1-11. – 11 Engel-Hut] 'Engelschutz'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 1983. – 12 Num 17,25; Hebr 9,4
Gedicht 139 (1662)
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Abb. 5: Johann Michael Dilherr: Ehre der Ehe […]. Nürnberg 1662 (ULB Halle/S. AB 44 4/h, 18), Titelkupferstich von Peter Troschel.
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Apparate und Kommentare
Text 140: Er‰e Trauung im Paradei#. Gott selb‰ paart die er‰e Zwey: daß der Mens¡ ni¡t einsam sey. De# Ehe‰and# Würde, Nu” und Notwendigkeit. 114v T3 paart] durch Streichung aus paaret – T4 der] Kürzel (ebenso 10) – 4 ja] j überschrieben – 5 Mens¡] s¡ überschrieben – 6 und] u. (ebenso 8, 11) – 8 Himmel] Himel Ǧ Dieses Gedicht wurde gedruckt in Dilherrs Ehre der Ehe (1662), S. 1 rechts neben dem Kupferstich (vgl. Abb. 6), der folgende subscriptio aufweist: Gott selb‰ paart die er‰en zwey: | Daß der Mens¡ nit einsam sey. Birkens Gedicht trägt die Überschrift Erklärung. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 4 Gotte#-Lehrsa”] Gotte#-Lehrspru¡ – 6 zu] zur – 6 es folgt ein zusätzlicher Vers: geht ohn Gehül[s¡a] halb-verlorn. – 8 Er] Sie 1-11 Birkens Gedicht kann als eine kurze Zusammenfassung wichtiger Grundlagen der zeitgenössischlutherischen Eheauffassung betrachtet werden, wobei er v.a. die prälapsarische institutio der Ehe sowie deren Zwecke (fines) thematisiert. Vgl. Gerhard: Loci theologici 7, S. 31b: "Causa efficiens principalis ac primarius conjugii auctor est verus Deus, unus in essentia ac trinus in personis, Pater, Filius ac Spiritus s." Darüber hinaus kommt Birken auf den finis proprius, näherhin den finis proprius principalis der Ehe zu sprechen, der laut Gerhard (ebd., S. 245b) ein doppelter ist: "Prior est sobolis procreatio, ex qua porro oritur familiae propagatio […]; posterior est familiaris societatis ac mutui auxilii in rebus tum divinis, tum humanis comparatio." Nicht in den Blick nimmt Birken an dieser Stelle den finis minus principalis der Ehe: "Minus principalis finis est amoris et conjunctionis inter Christum et ecclesiam praefiguratio" (ebd.). – 1 Gen 2,18 – 3 Gen 2,18 – 5 Zur Definition des Menschen als eines animal sociale vgl. z.B. Aristoteles: Politik 1, cap. 2 (1253a1f.) sowie Nikomachische Ethik 1, cap. 5 (1097b11). – 6 We¡seldien‰] 'wechselseitigem Dienst'. Nicht bei Grimm: DWb. – 10 Mens¡enplan] 'Platz, Ort, an dem die Menschen leben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1883f. – 11 Vgl. Gen 1,22
Gedicht 140 (1662)
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Abb. 6: Johann Michael Dilherr: Ehre der Ehe […]. Nürnberg 1662 (ULB Halle/S. AB 44 4/h, 18), Kupferstich von Peter Troschel zu S. 1.
Apparate und Kommentare
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Text 141: Abraham und Sara, mit den drey heiligen Gä‰en Heil'ge Leüt, au¡ Ehleüt ›nd: Gott ›¡ gern zu ihnen ândt. Ehe‰and heiliger Leute. 114v/115r T2 und] u. (ebenso 4, 11) – T6 am unteren Seitenrand mit vorangestelltem Einfügungszeichen #, das sich auch nach T5 findet – 1 der] Kürzel (ebenso 3) – 3 Ehli¡] ¡ aus g überschrieben – 4 EhGatt] G überschrieben – 6 Augen] A aus a überschrieben – 8 kommt] komt Ǧ (ebenso 8 frommen) Dieses Gedicht wurde gedruckt in Dilherrs Ehre der Ehe (1662), S. 41 rechts neben dem Kupferstich (vgl. Abb. 7), der folgende subscriptio aufweist: Heilge Leüt au¡ Ehleüt ›nd, | Gott ›¡ gern zu ihnen ândt. Birkens Gedicht trägt den Titel Erklärung. Die Druckfassung ist bis auf den Titel und Abweichungen im Hinblick auf die Orthographie und die Interpunktion mit der Handschrift identisch. 1 Röm 4,1 – 2 Er‰atter] 'Wiederhersteller'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 997f. – 4f. Hiermit richtet sich Birken (wenngleich nicht explizit) gegen die römisch-katholische Auffassung, der zufolge Predigtamt (bzw. Priesteramt) und Ehe einander ausschließen. Dilherr kommt in seiner Schrift Ehre der Ehe (1662) im Rahmen der zweiten Betrachtung, der Birkens Text zugeordnet ist, auf eben diesen Aspekt zu sprechen, indem er dartut, daß die Patriarchen, etwa Henoch, nicht nur Prediger des Wortes Gottes, sondern auch Ehemänner gewesen sind. Vgl. S. 48f.: "Ob er [Heno¡] nun glei¡ ein Prediger war: so verließ er do¡ sein Eheweib ni¡t: sondern zeugete no¡ mit ihr Söhn und Tö¡ter." – 7f. Birken schließt sich hier an die weit in das antike Christentum zurückreichende Sicht der Dinge an, der zufolge Sara und Abraham im Hain zu Mamre die drei göttlichen Personen in menschlicher Gestalt erschienen sind. Diese Auslegungstradition kennt etwa auch Johann Gerhard, lehnt sie aber zugunsten der Lesart, wonach in Mamre der Sohn Gottes in Begleitung zweier Engel erschienen ist, ab. Vgl. Gerhard: COMMENTARIUS super GENESIN (1653), S. 372: Quidam ex veteribus statuunt, tres Deitatis personas in tribus distinctis virorum formis Abrahae apparuisse, quas cum unum DEUM esse Patriarcha nosset, singulari numero tres illos compellaverit, unde Ecclesia canit, Tres vidit, unum adoravit. At Gen. 19. v. 1. duo ex illis vocantur Angeli […]. Gleichwohl ist auch Gerhard der Auffassung, daß die Erzählung von Gen 18 'symbolisch' auf das Geheimnis der Trinität hindeutet, wenngleich die diesbezügliche Lehre nicht aus diesem Bibeltext abgeleitet werden kann (ebd.): Concedimus, ad mysterium Trinitatis sumbolikîj accommodari posse, quòd Filius DEI non pluribus nec paucioribus Angelis quàm duobus comitatus, & sic in tribus viris Abrahae apparuerit, sed ¢podeiktikîj ex hac apparitione Trinitatis mysterium probari nequit. – 8-12 Gen 18,1-15
Gedicht 141 (1662)
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Abb. 7: Johann Michael Dilherr: Ehre der Ehe […]. Nürnberg 1662 (ULB Halle/S. AB 44 4/h, 18), Kupferstich von Peter Troschel zu S. 41.
Apparate und Kommentare
714
Text 142: Rebecca zum Jsaac kommend. Al# Jsaac nimt Gott zu Raht, kommt seine Braut, die er erbat. Gott, der Ehe-Rathgeber. 115r T1 CXLII.] CXLII – T2 kommend] komend Ǧ (ebenso T4 kommt) – 5 derselb'] b aus be überschrieben – 5 oder] mit der-Kürzel – 8 der] Kürzel – 9 Rebecca] erstes c oberhalb der Zeile – 11 und] u. – 12 dir] oberhalb der Zeile Dieses Gedicht wurde gedruckt in Dilherrs Ehre der Ehe (1662), S. 80, eine Seite vor dem Kupferstich (vgl. Abb. 8), der folgende subscriptio aufweist: Al# Jsaac nimmt Gott zu raht | Kommt seine Braut, die er erbat. Birkens Gedicht trägt den Titel Erklärung. Die Druckfassung ist bis auf den Titel und Abweichungen im Hinblick auf die Orthographie und die Interpunktion mit der Handschrift identisch. 4 Gen 2,18 – 7-9 Gen 24,62-67 – 7-12 Vgl. hierzu den Text Dilherrs, dem Birkens Gedicht beigegeben ist: Dilherr: Ehre der Ehe (1662), S. 96-98: Weil denn eine gute Ehe in GOtte# Händen ‰ehet: So soll man seinen er‰en und vorder‰en Rathgeber/ dur¡ inbrün‰ige# Gebet/ den lieben GOtt seyn la‹en. Wovon Lutherus also s¡reibt: Wenn man will eheli¡ werden/ soll man Gott anru[en/ und Jhn darüm begrü‹en. Denn e# i‰ ni¡t eine geringe GOtte# Gabe/ wenn jemand ein fromme# Ehegemahl überkömmt. Warüm wolte‰ du ihn denn ni¡t darüm bitten/ daß Er e# la‹e wol gerathen? über da# 5. Cap. Matthaei, im 5. Jehn. Theil/ am 382. Blat. Man sagt in#gemein/ wenn eine Person ›¡ wol hat verheirathet: Diese Person hat gewiß ãei‹ig gebetet. J‰ wol geredet. Denn ja freili¡ da# Gebet hierinnen sehr viel vermag: weil ein vernün]iger Ehegatt vom HErrn kömmt: Sprü¡. Sal. 19 / 14. Dabei soll man aber au¡ glei¡wol die ordentli¡e Mittel ni¡t hindanse”en. Denn GOtt will ›¡ au¡/ in diesem Stu¿/ ni¡t versu¡en la‹en/ sondern vernün]ige Ordnung beoba¡tet wi‹en. Er will Si¡ aber au¡ ni¡t zwingen und mei‰ern la‹en/ al# wenn Er eben thun mü‰e/ wa# du dir ha‰ eingebildet. – 10 Zwar] 'doch'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 32, Sp. 952.
Gedicht 142 (1662)
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Abb. 8: Johann Michael Dilherr: Ehre der Ehe […]. Nürnberg 1662 (ULB Halle/S. AB 44 4/h, 18), Kupferstich von Peter Troschel zu S. 80.
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Apparate und Kommentare
Text 143: E‰her, Aha#veru# Gemalin. E‰her, in die Fremd' entführt, eine# König# EhS¡a” wird. Göttli¡e Heurat-S¡i¿ni#. 115r/v 1 der] Kürzel (ebenso 4) – 1 fromme] frome Ǧ (ebenso 9 Himmel# – 10 kommt – 12 Himmel) – 7 und] u. (ebenso 10) – 11 wahr] h überschrieben Dieses Gedicht wurde gedruckt in Dilherrs Ehre der Ehe (1662), S. 138, eine Seite vor dem Kupferstich (vgl. Abb. 9), der folgende subscriptio aufweist: E‰her in die Fremd' entführt, | Eine# König# Ehs¡a” wird. Birkens Gedicht trägt den Titel Erklärung. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 11 Erd] Erden – 11 wahr gema¡t] vollbra¡t 1-4 Esth 2,5-7 – 5-7 Esth 2,17
Gedicht 143 (1662)
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Abb. 9: Johann Michael Dilherr: Ehre der Ehe […]. Nürnberg 1662 (ULB Halle/S. AB 44 4/h, 18), Kupferstich von Peter Troschel zu S. 138.
718
Apparate und Kommentare
Text 144: Ein Fra¡t-S¡i[. Da# Ehe-S¡i[ au#rü‰ vorher, eh e# lauf in# hau#haltung#-Meer. Notwendige Heurat-Eigens¡a]en. 115v/116r 2 der (2x)] Kürzel (ebenso 12) – 3 der] Kürzel (ebenso 11) – 5 Fahrt] h überschrieben – 6 Steuermann] SteuermaǦn (ebenso 10 kau[mann#s¡i[) – 6 und] u. (ebenso 7, 8) – 7 Ruder] mit der-Kürzel – 9 wer] er überschrieben – 12 ernehr,] Komma durch Streichung aus Semikolon – 12 willkomm] willkom Ǧ Dieses Gedicht wurde gedruckt in Dilherrs Ehre der Ehe (1662), S. 173 rechts neben dem Kupferstich (vgl. Abb. 10), der folgende subscriptio aufweist: Da# Ehe-S¡i[ au#rü‰ vorher | Eh e# lauf in# Hau#haltung#Meer. Birkens Gedicht trägt den Titel Erklärung. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgender Stelle: 1 ihr] ihm 1f. Ein ~ Hau#haltung] Zur navigatio vitae vgl. zu Text Nr. 5, Z. 68-70. – 2f. vier er‰en Paare der andern Welt] Gemeint sind Noah sowie seine Söhne Sem, Ham und Japhet mitsamt den jeweiligen Ehefrauen. Gen 6,9f.18 – 3 der andern Welt] D.h. der Erde nach der Vernichtung der nicht in der Arche geschützten Menschen und sonstigen Kreaturen durch die Sintflut. – 3 ihr hau# de# Noah Ka‰en ware] Gen 6,18; 7,13 – 4 ungefähr] 'von ungefähr, blind drauflos'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 24, Sp. 655. – 5 Nottur[t] 'notwendige Vorräte und Ausrüstung'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 924. – 7 wi”] 'Verstand'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 861f. – 10 kau[mann#s¡i[] Vgl. in diesem Zusammenhang Luthers Übersetzung von Spr 31,14, wo im Zuge des Lobes des tugendhaften Eheweibes von eben diesem als einem "Kau[man# s¡i[" (WA.DB 10/II, S. 103) die Rede ist.
Gedicht 144 (1662)
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Abb. 10: Johann Michael Dilherr: Ehre der Ehe […]. Nürnberg 1662 (ULB Halle/S. AB 44 4/h, 18), Kupferstich von Peter Troschel zu S. 173.
Apparate und Kommentare
720
Text 145: Ho¡zeit zu Cana. Zu dem Eh‰and-Orden di¡ s¡i¿ fein Ehr- und ordentli¡. Ho¡zeit-ma¡en. 116r T1 CXLV.] CXLIV. – T4 und] u. (ebenso 3, 10, 11) – 1 Ni¡t] durch Streichung aus Ni¡t# – 1 zusammen] zusamen Ǧ – 1 mü‹en] üs überschrieben aus ög – 3 der] Kürzel – 3 Gebrau¡] u oberhalb der Zeile – 10 daß] Kürzel Dieses Gedicht wurde gedruckt in Dilherrs Ehre der Ehe (1662), S. 223 rechts neben dem Kupferstich (vgl. Abb. 11), der folgende subscriptio aufweist: Zu dem Eh‰and-Orden di¡ | s¡i¿ fein Ehr und ordentli¡. Birkens Gedicht trägt den Titel Erklärung. Die Druckfassung ist bis auf den Titel und Abweichungen im Hinblick auf die Orthographie und die Interpunktion mit der Handschrift identisch. 1 im Winkel] 'im Verborgenen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 358. – 1f. Vgl. hierzu den Text Dilherrs, dem Birkens Gedicht beigegeben ist: Dilherr: Ehre der Ehe (1662), S. 224f.: WEnn eine Person/ na¡ eiverigem Gebet/ und na¡ rei[er Erwegung und Beraths¡lagung/ zu der andern/ eine eheli¡e Zuneigung trägt: So soll e# sol¡e Person ni¡t also an‰ellen/ daß ›e die andere entweder selber/ mündli¡ oder s¡ri[tli¡/ oder au¡ dur¡ Kuplerinen und ange‰ellete Win¿elzusammenkun]en/ den Eltern/ Freunden/ oder Vormündern/ heimli¡ ab‰ehle; wel¡e# der grö‰en Dieb#‰ü¿e eine# i‰/ und keinen Segen/ sondern den Flu¡/ na¡ ›¡ zeu¡t: sondern man soll e# bei denen/ so Gewalt darüber haben/ al# Eltern/ Freunden oder Vormundern/ entweder selber gebürli¡ anbringen/ oder/ dur¡ andere Gottseelige und vernün]ige Leute/ bes¡eidentli¡ anbringen la‹en. – 3f. Wie diese 'Ordnung' aussieht, ist Dilherrs Ehre der Ehe (1662) zu entnehmen. Das "Jawort", das die Brautleute einander gegeben haben, wird durch den Austausch eines "Mahls¡a”[e#]" (S. 229) besiegelt, "auf daß man beederseit# ein Zei¡en habe der bes¡ehenen Einwilligung" (S. 230). Danach soll man, so Dilherr, die Eheschließung nicht zu lange aufschieben (S. 235), sondern das Aufgebot bestellen (S. 240). Vor der Ho¡zeit/ i‰ e# bräu¡li¡: daß diejenigen Personen/ so bald sollen Prie‰erli¡ zusammengegeben werden/ zween/ oder na¡ Gebrau¡ de# Ort#/ drei Sonntage na¡einander/ für der gan”en Gemein/ au#geru[en/ und verkündiget werden: ni¡t etwan/ daß man lange/ breite/ hohe und tie[e Titeln hören solle: sondern fürnemli¡/ damit ›e dem lieben GOtt/ dur¡# Gebet/ fürgetragen/ und anbefohlen; und denn au¡ die Obrigkeit und da# Predigamt ver›¡ert werden mögen/ daß sol¡e Personen ni¡t etwan ander#wo verknüpfet seyen. Es folgt sodann "die Prie‰erli¡e Copulation, oder ö[entli¡e Trauung" (S. 243) mit anschließender "Ehrli¡e[r] Mahlzeit" (S. 251). – 5-8 Joh 2,1-12. Daß der Sohn Gottes bei der Hochzeit zu Kana anwesend war, wird von Luther (vgl. etwa WA 21, S. 57, Z. 30f. (Roths Winterpostille, 1528, 2. Sonntag nach Epiphanias, Joh 2,1-11)) und den lutherischen Theologen der Barockzeit als ein Zeichen der Wertschätzung der Ehe interpretiert. Vgl. z.B. Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 252 (2. Sonntag nach Epiphanias, Joh 2,1-11):
Gedicht 145 (1662)
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Hierau# sollen wir lernen/ Warumb der HErr Chri‰u# ni¡t allein zur Ho¡zeit im Anfang seine# Ministerij ›¡ wollen ein‰ellen/ sondern au¡ sein er‰e# göttli¡e# Wunderwer¿ darau[ verri¡ten. Sol¡e# i‰ ges¡ehen/ einmal dem heiligen Ehe‰and zu Ehren/ denn wie er den Jungfraw‰and damit geehret/ daß er von einer reinen Jungfrawen gebohren worden/ also hat er au¡ mit dieser seiner Gegenwart vnd ‰atli¡em Ges¡en¿ den Ehe‰and verehren wollen. Vgl. auch den Text Dilherrs, dem Birkens Gedicht beigegeben ist: Dilherr: Ehre der Ehe (1662), S. 252: Stellete ›¡ ni¡t au¡ der Sohn GOtte#/ JEsu# Chri‰u#/ samt Seiner lieben Mutter/ und Seinen Jüngern/ auf dem Ho¡zeitmahl/ zu Cana in Galileen/ ein/ und hul[e/ bei ent‰ehendem allzufrühem Mangel/ die Ho¡zeitli¡e Freude/ mit Verehrung eine# ‰attli¡en Trun¿ Wein#/ vermehren? Joh. 2/ 9/ 10. Vgl. ferner Heinrich Müller: Her”en#-Spiegel (1738), S. 90b: Sonderli¡ aber ehret er [scil. Jesus] den Ehe‰and ho¡ im heutigen Evangelio, da er zu Cana in Galiläa ers¡einet, die Ho¡zeit mit seiner Gegenwart zieret, die Braut-Leute mit seinem Segen bes¡en¿et, und daselb‰ Wa‹er in Wein verwandelt, anzudeuten, daß er no¡ mit seiner Gnade bey den Chri‰li¡en Ehe-Leuten sey, ihrer Hände Arbeit gesegne, au# ihrer Thränen-Saat eine Freuden-Erndte bereite, und ›e darinne mit seinem Tro‰ erqui¿e, wann da# Wa‹er der Trübsal bi# an die Seele gehet. – 11 1Kor 14,40
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Apparate und Kommentare
Abb. 11: Johann Michael Dilherr: Ehre der Ehe […]. Nürnberg 1662 (ULB Halle/S. AB 44 4/h, 18), Kupferstich von Peter Troschel zu S. 223.
Gedicht 146 (1662)
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Text 146: Ehli¡er Freünds¡a]-Gegenhall. EHE. AMA. Wahrer Liebe Eintra¡t-s¡allen, ma¡et EHE wiederhallen Eheleute-Gebühr. 116r/v T5 wiederhallen] mit der-Kürzel (ebenso 11 ander#) – T6 am Ende des Gedichts mit vorangestelltem Einfügungszeichen #, das sich auch nach T5 findet – 1 zusammen] zusamen Ǧ (ebenso 2 Flammen – 9 we¡selãammen – 10 ‰immt – 10 zusammen) – 3f. die zweiten Hälften dieser beiden Verse wurden mit Hilfe von in die Zeilen eingefügten Zahlen (2 1) umgestellt; ursprünglich: da# eine ru[t: di¡ liebe J¡. | die antwort hei‰: J¡ liebe di¡. – 6 s¡riebe.] Punkt überschrieben – 8 und] u. – 9 der] Kürzel (ebenso 10) Dieses Gedicht wurde gedruckt in Dilherrs Ehre der Ehe (1662), S. 261 rechts neben dem Kupferstich (vgl. Abb. 12), der folgende subscriptio aufweist: Wahrer Eintra¡t Liebe# s¡allen, | Ma¡et EhE wiederhallen. Birkens Gedicht trägt den Titel Erklärung. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, weist die Druckfassung keine Varianten auf. Zur von Birken gerne verwendeten Echotechnik vgl. zu Text Nr. 234, v. 12f. – 2 lohen] 'lodern'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1130. – 5 Gen 2,24 – 9 Vgl. hierzu den Text Dilherrs, dem Birkens Gedicht beigegeben ist: Dilherr: Ehre der Ehe (1662), S. 299, wo (unter Bezugnahme auf den diesbezüglichen locus classicus Sir 25,1f.) von der "Einträ¡tigkeit" die Rede ist, in der die Eheleute leben sollen. – 11 ander# J¡] Vgl. zu Text Nr. 5, Z. 140. – 12 Das Motiv der beiden einander umschlingenden Bäume findet sich auch in dem Kupferstich, auf den sich Birkens Gedicht bezieht. Als weiteren Beleg für dieses Bildmotiv vgl. Willem Hesius: EMBLEMATA SACRA (1636), S. 396. Als Motto ist hier Hld 8,6 zitiert: "Fortis est vt mors dilectio. Cant. 8."
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Apparate und Kommentare
Abb. 12: Johann Michael Dilherr: Ehre der Ehe […]. Nürnberg 1662 (ULB Halle/S. AB 44 4/h, 18), Kupferstich von Peter Troschel zu S. 261.
Gedicht 147 (1662)
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Text 147: Adam und Eva arbeitend. Wann Adam ha¿t und Eva spinnt, da# Hau# den Gibel bald gewinnt. Mann#-Ehegebühr. 116v T2 und] u. (ebenso T3, 5, 11, 12) – T4 da#] Kürzel – 2 der (2x)] Kürzel – 4 der] Kürzel – 9 Spinnen] SpiǦnen Dieses Gedicht wurde gedruckt in Dilherrs Ehre der Ehe (1662), S. 429 rechts neben dem Kupferstich (vgl. Abb. 13), der folgende subscriptio aufweist: Wann Adam ha¿t und Eva spinnt | da# Hau# den Gibel bald gewinnt. Birkens Gedicht trägt den Titel Erklärung. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgender Stelle: 3 den] Dem 2 Gen 3,17-19. Zur mittelalterlichen Bildtradition, die Adam nach der Vertreibung aus dem Paradies am Pflug darstellt, vgl. Schade, 1968, Sp. 67; Reygers, 1937, Sp. 141 sowie von Erffa, 1989, S. 343. Vgl. Matthaeus Merian: ICONES BIBLICAE (1625), Teil 1. – 4 Daß dem Menschen, zu dessen infralapsarischer Existenz es gehört, zur Arbeit verpflichtet zu sein, keine gebratenen Tauben in den Mund fliegen, ist sprichwörtlich. Vgl. Wander. Bd. 4, Sp. 1042. Das Motiv von den umherfliegenden gebratenen Tauben gehört zur frühneuzeitlichen Schlaraffenlandtopik und begegnet im 16. Jahrhundert z.B. in Hans Sachs' Nürnberger Einblattdruck mit dem Titel Da# S¡laura[enlandt, der mit einem Holzschnitt von Erhard Schoen (ca. 1491-1542) geziert ist. Im Text heißt es u.a.: Au¡ ãiegen vmb/ mügt ihr glauben Gebraten Hüner/ Genß vnd Tauben Wer ›e ni¡t fa¡t vnd i‰ so faul Dem ãiegen ›e selb‰ in da# maul. Geisberg / Strauss. Bd. 3 (1974), S. 1138. Vgl. M. Schilling, 1990, S. 236-239 sowie D. Richter, 1995, S. 29. – 6 2Thess 3,10 – 8 Zur ins Mittelalter zurückreichenden ikonographischen Tradition, die Eva nach der Vertreibung aus dem Paradies am Spinnrocken arbeitend darstellt, vgl. Reygers, Sp. 141; Kirchner, 1903, S. 71. 100f. (mit Belegen aus der iro-scotischen Mönchskunst und der frühen Florentiner Schule der Renaissancezeit) sowie von Erffa, 1989, S. 344. Vgl. zudem die kolorierte Federzeichnung aus der Werkstatt des Ludwig Henfflin, Stuttgart (?) 1477 in folgender Bibel-Handschrift: UB Heidelberg, Cod. Pal. germ. 16, 13v. Einschlägig ist zudem Lutwins Adam-und-Eva-Dichtung aus dem 13. Jahrhundert (vgl. die Edition von Halford), die in einer in der Österreichischen Nationalbibliothek Wien aufbewahrten Handschrift, die aus der Mitte des 15. Jahrhunderts stammt, überliefert ist. Sie enthält eine Illustration, die Adam mit einer Hacke und Eva mit einem Spinnrocken zeigt. Lutwin, 1980, S. [8]. Vgl. in diesem Zusammenhang auch Luthers Übersetzung von Spr 31,19.
726
Apparate und Kommentare
Abb. 13: Johann Michael Dilherr: Ehre der Ehe […]. Nürnberg 1662 (ULB Halle/S. AB 44 4/h, 18), Kupferstich von Peter Troschel zu S. 429.
Gedicht 148 (1662)
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Text 148: Eine Kind# mutter, einen Herz-geformten Spiegel gegen den Mann haltend. Da# weib hab' ihre# Manne# Sinn, und sey die kind-erzieherinn. Eheweib#-gebühr. 117r T6 und] u. (ebenso 5, 8) – 2 Sinn] SiǦn (ebenso 8 Mann) – 5 Jungen] J überschrieben – 6 kinder] mit derKürzel – 10 au¡] überschrieben, ev. aus no¡ – 11 da#] Kürzel Dieses Gedicht wurde gedruckt in Dilherrs Ehre der Ehe (1662), S. 458 links neben dem Kupferstich (vgl. Abb. 14), der folgende subscriptio aufweist: Da# Weib hab ihre# Manne# Sinn, | Und sey die Kinderzieherinn. Birkens Gedicht trägt den Titel Erklärung. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 1 neüer] treuer – 2 ‰eh] ‰eht 3 Vgl. 1Kor 14,34; Eph 5,22. Vgl. hierzu den Text Dilherrs, dem Birkens Gedicht beigegeben ist: Dilherr: Ehre der Ehe (1662), S. 462f.: "Dein Wille/ da# i‰/ deine# Her”en# Begierd/ und alle#/ wa# du dir mag‰ fürnehmen/ oder in die Gedan¿en fa‹en/ da# soll ni¡t weiter gelten/ no¡ in# Wer¿ geri¡tet werden; e# gefalle denn deinem Mann: dem solt du di¡ von Her”en unterwer[en/ soll‰ ihn willig und gern zum Herrn haben/ und diese# deine Freude seyn la‹en/ wenn du thu‰/ wa# deinem Manne wolgefällt." – 9 Die Schnecke, die ihr Haus mit sich umherträgt, gilt in der barocken Emblematik als Sinnbild der Häuslichkeit. Vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 618f.
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Apparate und Kommentare
Abb. 14: Johann Michael Dilherr: Ehre der Ehe […]. Nürnberg 1662 (ULB Halle/S. AB 44 4/h, 18), Kupferstich von Peter Troschel zu S. 458.
Kupferstich aus Johann Michael Dilherrs 'Ehre der Ehe'
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Abb. 15: Johann Michael Dilherr: Ehre der Ehe […]. Nürnberg 1662 (ULB Halle/S. AB 44 4/h, 18), Kupferstich von Peter Troschel zu S. 496.
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Apparate und Kommentare
Text 149: Auf Herrn Andreae S¡walben#, JurisConsulti, Für‰li¡ Brandenburgis¡en HofRaht#. Ab‰erben. 117r/v T2 Herrn] H. – T3 JurisConsulti] JCti – T3 Für‰li¡] Für‰l. – T3 Brandenburgis¡en] Brandenb. – 1 der] Kürzel (ebenso 3 (2x), 6 (2x), 11, 18, 23, 27, 28) – 2 und] u. (ebenso 21) – 6 kommt] komt Ǧ (ebenso 13 kommt – 19 fromme – 21 Himmlis¡ – 23 bekommen – 24 genommen) – 6 wieder] mit der-Kürzel – 19 Herr] H und etc.-Kürzel mit Punkt – 22-24 Reihenfolge der Verse im Manuskript: 23, 24, 22; Rangierung durch links vorgesetzte Zahlen: 2. 3. 1. – 25 trennen] treǦnen – 27 Sonne] Q Dieses Gedicht wurde 1662 als gezählter Beitrag (Nr. I) im Anhang (EPICEDIA.) zu Johann Rosas Leichenpredigt auf den Verstorbenen (Der Erhi”ten Bru‰ Sü‹e Labung#-Lu‰) gedruckt (M2v/3r). Birkens Beitrag endet mit der Signatur Wie wüns¡et beyleidmütig Sigmund von Birken. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 1 davor m! – 4 Redli¡-re¡tem] redli¡-treuem – 12 solt] soll – 19 Diß thät Herr] Herr Hof-Rath – 20 er] der – 22 in] im – 25 niemal#] jemal# Andreas Schwalb (geb. 1623), Jurist, 1642 Studium in Wittenberg, 1643 in Jena, 1647 in Straßburg, 1649-1650 Reise nach Italien, 1652 Promotion zum Licentiaten in Altdorf, seit 1653 in den Diensten der Kulmbacher Markgrafschaft, zunächst als Legationssekretär am Reichstag in Regensburg, 1654 Hofrat in Bayreuth, 1657 Promotion zum Dr. iur., 1661 Geheim- und Hofrat in Bayreuth. Schwalb starb am 4.1.1662. Vgl. DBA I, 1157, 296-299. Morphologie, S. 330f. 5 de‹en wiederkehr] Im Blick ist die Rückkehr Christian Ernsts von Brandenburg-Kulmbach-Bayreuth von einer Kavalierstour anläßlich seines bevorstehenden Regierungsantrittes am 29.10.1661. Vgl. die Einleitung zu Text Nr. 137 sowie den Kommentar zu den Versen 13-18 des genannten Gedichtes. – 10 eingemeyt] 'eingemäht, geerntet'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1902. – 13f. Dtn 34,1-7 – 18 Ps 34,9 – 20 2Kor 5,1 – 21 Kol 3,2 – 22 Hebr 11,13 – 25 Röm 8,38f. – 27 Mt 13,43
Text 150: Sterbkun‰, die bä‰e kun‰. 117v/118r T1 CL.] CL – 1 der] Kürzel (ebenso 3 (2x)) – 1 wieder] mit der-Kürzel – 2 und] u. – 2 verderben] zweites r überschrieben – 3 da# (2x)] Kürzel – A1 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal links neben T1 Von diesem Gedicht, das Birken laut seiner eigenen Notiz im Jahre 1663 abgefaßt hat, ist bislang keine Druckfassung bekannt.
Gedichte 150 (1663), 151 und 152
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T1 Birken knüpft mit der Bezeichnung der ars moriendi als des Inbegriffs aller Kunst an eine Tradition an, die im Rahmen der barocken Bewältigung der Endlichkeit auf Schritt und Tritt begegnet. Beispiele hierfür bieten Caspar Fincks Traktat über die Sterbekunst ARS ARTIVM, SCIENTIA SCIENTIARVM, Kun‰ vber alle Kün‰e (1619), Christoph Althofers Leichenpredigt auf den brandenburgischen Geheimrat Johann Müller (ARS ARTIUM CHRISTIANA Da# i‰/ Aller Chri‰en be‰e Kun‰ (1648)) sowie August Pfeiffers umfängliches Werk mit dem Titel ARS ARTIUM, oder Die Kun‰ aller Kün‰e (1687). Vgl. ferner Moller: Selige Sterb-Kun‰ (1671), a2v, der darlegt, es stehe "au‹er zwei[el/ daß […] der also genanten Sterb-Kun‰ der hö¡‰e Ruhm und vornemb‰e Preiß gebühre/ und daß die Weißheit/ die da lehret/ wie man selig ‰erben sol/ billi¡ für die alleredel‰e/ vollkommen‰e/ nöthig‰e und nü”li¡‰e/ kür”li¡/ für die Königin aller Kün‰e zu halten sey."
Text 151: Die müde Leben#Wa¡t. 118r 1 der] Kürzel (ebenso 2, 4 (1. Position)) Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes im Zeitraum von Januar 1662 bis August 1663 nahe. Von diesem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt.
Text 152: Sünder-S¡eu. Emblematis¡e# Gedi¡te. Sündige ni¡t, ô Mens¡! 118r/v 1 davor 1.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 4, 7 – 5 und] u. (ebenso 9, 21) – 9 Mammon#] Mamon# Ǧ (ebenso 25 verdammten – 26 verdammt – 28 Verdammten) – 12 Regi‰er] i überschrieben, ev. aus ie – 13 verzweiflender] mit der-Kürzel – 14 Da#] Kürzel – 15 Ni¡t] N aus n überschrieben – 20 der] Kürzel (ebenso 23, 25) – 23 le”te] le”t Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes im Zeitraum von Januar 1662 bis August 1663 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 4 Hi 28,24; Sir 39,24f. – 8 Ps 91,11 – 9 Mammon# kne¡t] Mt 6,24 – 10 Vgl. Offb 12,10 – 11 Re¡enhaut] Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 342: "palimpsestus, ein stück haut welches so zugerichtet, dasz man mit dinte darauf schreiben und es wieder auslöschen kann." – 11f. Zur auf Kol 2,14 basierenden Rede vom Sündenregister, das der Satan im Jüngsten Gericht präsentiert, vgl. Johann Rist: Himlis¡e Lieder IV, S. 43:
Apparate und Kommentare
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13. Zu le”t wird Satan kommen So bald er nur vernommen Daß du zugegen bi‰/ Und wird di¡ so verklagen Daß du für gro‹em Zagen Di¡ selber s¡ier vergi‰/ Und wenn er deine Thaten Nun ö[entli¡ verrathen/ So wird er in der Pein Dein ärg‰er Hen¿er seyn. – 20 fälle] 'zu Fall bringe, töte'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1285. – 23 1Thess 5,2 – 27 Hebr 9,27 – 28 Mt 25,46 – 32 Mt 25,41
Text 153: Auf Herrn ..... Ludwig# Cantoris Ab‰erben. 118v/119r T2 Herrn] H. – 1 und] u. (ebenso 6, 15) – 11 der] Kürzel – 11 Frommen] Fromen Ǧ (ebenso 12 Himmel# – 12 aufgenommen) Jacob Sebald Ludwig (geb. 1616), Kantor an St. Lorenz in Nürnberg und Lehrer an der Lorenzschule, starb am 6.8.1663. Morphologie, S. 385. DBA I, 787, 178. Von vorliegendem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. 2 von Jesu Streit-bewehrt] Eph 6,16f. – 2 Streit-bewehrt] 'zum Streit gerüstet'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1776f. – 3 2Tim 4,7 – 4 gedämpfet] 'niedergedrückt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 717. – 5 1Kor 15,55.57 – 7f. Offb 5,8f. – 8 EngelCymbeln] Ps 150,5 – 10 Engelplan] 'Ort, an dem die Engel sind'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1883f. – 12 Cantorey de# Himmel#] Jes 6,2f. Zur himmlischen Kantorei vgl. zu Text Nr. 86, Z. 35-43. – 14 2Tim 4,8; 1Petr 5,4 u.ö. – 15 Wir kämpfen fort auf Erden] Birken nimmt hier, wie häufiger, Bezug auf die Unterscheidung zwischen ecclesia militans, die in ihrer irdischen Existenz wie ein jeder Christenmensch mit den Verderbensmächten geistlich zu kämpfen hat (vgl. Eph 6,16f.), und der ecclesia triumphans, mithin der Gemeinschaft derer, die in das ewige Leben eingegangen sind. Zur militia Christiana vgl. z.B. Hütter: COMPENDIUM (2006 (11610)), S. 374, Z. 1-14: 9. Num alia quoque distinctio Ecclesiae verae accidit? Accidit ea, quae Ecclesiam veram considerat secundùm loca & status. Hoc enim respectu Ecclesia vera dividitur in Triumphantem, quae complectitur Electos Dei jam in coelesti vita degentes. Et in Militantem, quae complectitur Electos adhuc in his terris, sub vexillo Christi adversus Diabolum, mundum & carnem militantes. 10.
Gedichte 153 (1663) und 154 (1663)
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De triumphante jam nihil moveo: De militante quaero: Num ea aliam distinctionem admittat? Admittit, id quod patet ex superioribus. Si enim externam societatem signorum ac rituum Ecclesiae respicias: Ecclesia militans dicitur esse visibilis, & omnes eos complectitur, qui versantur in coetu vocatorum, sive sint pii, sive impii, sive Electi, sive reprobi. Si verò Ecclesiam consideres quatenus est societas fidei & Spiritus Sancti in cordibus fidelium habitantis eatenus certè dicitur invisibilis, & Electorum propria. Vgl. ausführlicher und unter Rekurs auf Augustin: Gerhard: Loci theologici 5, S. 260a/b: Militans dicitur, quae sub vexillo Christi contra Satanam, mundum et carnem in hac vita adhuc pugnat (ubi observa, electorum ecclesiae hanc descriptionem unice competere, si vero coetui vocatorum accommodari debet, addendum erit, quod militans ecclesia in hoc vocata et constituta sit, ut contra adversarias illas potestates viriliter depugnet, id quod omnibus ad ecclesiam vocatis commune est.) Augustinus tract. 123. in Joh.: Duas vitas divinitus praedicatas et commendatas novit ecclesia, quarum una est in fide, altera in spe; una in tempore peregrinationis, altera in aeternitate mansionis; una in labore, altera in requie; una in via, altera in patria; una in opere actionis, altera in mercede contemplationis; una cum hoste pugnat, altera sine hoste triumphat etc. Una bona et mala discernit, altera quae sola bona sunt, cernit; una bona est, sed adhuc misera, altera melior et beata. – 15f. Wir ~ werden] 1Kor 9,24f.
Text 154: Auf Herrn Heinri¡ Müller# Ab‰erben. 119r/v T1 CLIV.] L aus X überschrieben – T2 Herrn] H. (ebenso 1) – 2 und] u. (ebenso 6, 10) – 4 der] Kürzel (ebenso 19) – 6 Himmel] Himel Ǧ – 6 verlangen] mit ver-Kürzel – 13 da# (1. Position)] Kürzel – 13 er‰ehen] en aus n überschrieben – 17 Perl] P überschrieben – 21 wa#] w aus d überschrieben – 21 Herr] H. Heinrich Müller (geb. 1619), Kaufmann und Ratsmitglied in Nürnberg, verheiratet mit Sophia Wernlin (vgl. die Einleitung zu Text Nr. 78), starb am 21.7.1663 und wurde am 26.7. beigesetzt. Die Leichenpredigt hielt Albrecht Volckhard, Pfarrer an St. Sebald in Nürnberg. Vgl. Morphologie, S. 381f. Vorliegendes Gedicht wurde 1663 im Anhang zu Albrecht Volckhards Leichenpredigt auf den Verstorbenen (Gei‰li¡er Perlen-Kau[), S. 45f. gedruckt. Die Birkenschen Verse bilden, zusammen mit einem Trauergedicht aus der Feder Andreas Ingolstätters, den Anhang zur Leichenpredigt, der mit folgendem Zwischentitelblatt eröffnet wird: Der Gei‰li¡e Perlen-Kauf/ de# Erbarn und Wol-Fürnehmen Herrn Heinri¡ Müller#: von Jhme im Leben ges¡lo‹en im Tode geno‹en. Birkens Gedicht hat keinen Titel und endet mit der Signatur Zu freunds¡uldigem Le”dien‰e s¡riebe e# Sigmund von Birken. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stel-
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Apparate und Kommentare
len von der handschriftlichen Version: 1 Wa#] DJß – 1 wa#] diß – 1 ?] . – 8 Jesu#perle-S¡rein] Jesu# Perlein-S¡rein – 15 dem] der – 15 einem] einen 3 Vgl. Phil 3,20 – 4 Kol 3,2 – 4 ihrem Heimat] Zu 'Heimat' als Neutrum vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 865. – 6-8 E# ~ Jesu#perle-S¡rein] Mt 13,45f. – 10 Mt 19,21 – 10 dargebogen] 'herabgereicht'. Vgl. zu 'darbeugen' Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 768. – 11 die Jesu Brüder ›nd] Mt 25,40 – 14 auf Gewinn] 'zinsbringend'. Nicht bei Grimm: DWb. – 16 Vgl. Mt 13,45f. – 17f. Offb 22,5 – 17f. da# Perl ~ Gotte# Sohn] Zu Christus als Perle vgl. Text Nr. 16, v. 16f. – 18 Sonne, Gotte# Sohn] Mal 3,20 – 18f. Aldort ~ Stadt] Offb 21,10.18.21 – 22 na¡werben üm diß Gut] '(dem Verstorbenen) im Werben um dieses Gut nachfolgen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 231. – 23 hat ~ Erd] Vgl. zu Text Nr. 20, v. 4f. – 24 auf ~ verklärt] 2Kor 3,18
Text 155: Auf Herrn Job‰ Chri‰of Kre‹en# von Kre‹en‰ein, SeptemViri et Senatoris Norici, Ab‰erben. 119v-120v T2 Herrn] H. – 1 1.] fehlt im Manuskript – 5 Greißen] G überschrieben – 9 Unser] U überschrieben, ev. aus u – 9 todt] erstes t überschrieben – 10 der] Kürzel – 14 und] u. (ebenso 44) – 19 4.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 6, 8, 9 – 20 no¡] so¡ (der Druckfassung folgend emendiert) – 35 da#] Kürzel – 44 Stamm] Stam Ǧ – 48 Kün‰e-›nn] Kün‰e-›Ǧn Jobst Christoph Kress von Kressenstein (geb. 1597) starb am 7.6.1663. Der Nürnberger Patrizier war seit 1641 Mitglied des Nürnberger Rates und seit 1658 Septemvir, d.h. einflußreiches Mitglied des aus sieben Köpfen bestehenden Inneren Geheimen Rates. Kress wurde mehrfach mit wichtigen diplomatischen Aufgaben betraut. So nahm er 1648 als Vertreter des Fränkischen Kreises an den Friedensverhandlungen in Münster und Osnabrück teil. 1622 heiratete er Maria Sabina Rieter von Kornburg (vgl. Zacharias Theobalds Glückwunschschrift PALAEMON). Das Ehepaar hatte sieben Kinder. Die Leichenpredigt auf Jobst Christoph Kress (Davidis¡e Seelen-Befriedigung) hielt Peter Limburger, Pfarrer an St. Egidien in Nürnberg, am 11.6.1663. Das Grabmal befindet sich in der Pfarrkirche St. Georg in Kraftshof (vgl. Schwemmer, 1982, S. 371). Morphologie, S. 391-394. DBA I, 708, 128f. NDB. Bd. 13 (1982), S. 11. Vorliegendes Gedicht wurde gedruckt in Martin Limburger: Kre‹is¡er Ehren-Tempel (1663), K1r-2v. Das mit Noten versehene Trauerlied befindet sich im unpaginierten Anhang (nach S. 62) und hat keinen Titel. Es endet mit der Signatur Zu s¡uldig‰er Na¡-Ehre und Dien‰-Le”e widmet/ den Seelig-s¡lumrenden Gebeinen so-ho¡verdienten Ho¡-Edlen Staat-Vatter#/ diese Zeilen/ Sigmund von Birken. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfas-
Gedichte 155 (1663) und 156 (1663)
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sung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 25 We#] Wa# – 38 auf] in – 41 ehrt] Redt – 41 EhrenS¡reine] Ehrnen S¡reine – 47 redt] und 1 Nori#] Poetischer Name für die Stadt Nürnberg. Vgl. Zedler. Bd. 24 (1740), Sp. 1593. – 3f. Das sog. Kleine Wappen der Stadt Nürnberg zeigt in der linken Hälfte einen halben schwarzen Adler auf goldenem Grund mit roter Zunge und rechts eine fünfmal schräg geteilte Fläche, in der sich rote und weiße bzw. silberne Flächen abwechseln. – 7 Nymfen-Reyen] In einem Reigen (Tanzart) vereinte Nymphen. Zum 'Reihen' vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 642. Zu den Nymphen vgl. zu Text Nr. 3, v. 2. – 10 Ne‰or] Eine Heldengestalt der griechischen Mythologie, Herrscher von Pylos. Nestor vereinigte Altersweisheit, Beredsamkeit und Redlichkeit. Im übertragenen Sinne bezeichnet Nestor den ältesten Anwesenden einer Versammlung oder den Altmeister einer Kunst bzw. Wissenschaft. Birken verwendet den Namen Nestor als Metonymie für den Verstorbenen. – 11 Cato] Marcus Porcius Cato Censorius (234-149), genannt Cato der Ältere, war römischer Feldherr, Historiker, Schriftsteller und Staatsmann. Birken verwendet 'Cato' als Metonymie für den Verstorbenen. – 12 Zum Tod als Knochenmann vgl. zu Text Nr. 6, v. 36f. – 16 Gupf] 'Kuppe, Spitze, Gipfel'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 9, Sp. 1141f. – 19 Kränken] 'Kummer'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 11, Sp. 2036. – 22 Hippocrene] Vgl. zu Text Nr. 7, v. 35. – 24 Föbu#] Beiname des griechischen Gottes Apollon, des Gottes u.a. der Künste. – 24 Zum an die Welt und alles Irdische gerichteten Gute-Nacht-Wunsch vgl. zu Text Nr. 2, v. 65. – 25f. Maronen ~ Flaccen ~ Nasonen] Gemeint sind die in der Nachfolge des Vergilius Maro, des Horatius Flaccus und des Ovidius Naso stehenden (Nürnberger) Dichter. – 27 Mecäna#] Gaius Maecenas (ca. 70-8 v. Chr.) war Diplomat und politischer Berater Kaiser Octavians. Um die Pflege der Dichtkunst hat sich Maecenas durch die großzügige Förderung des Nachwuches (u.a. Horaz, Vergil, Properz) verdient gemacht. Auch diesen Namen verwendet Birken als Metonymie für den Verstorbenen. – 29 Feyer] 'Ruhe'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1434. – 37 Guldet] 'vergoldet'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 9, Sp. 1063. – 37 EhrenKrone] 1Petr 5,4 – 38 Mt 13,43 – 46 ›nne-bildet] 'stellt sinnbildlich dar'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1154. – 4951 Fama ~ tausend-Mund] Fama ist in der römischen Mythologie die Personifikation des Gerüchts. Laut Vergil: Aeneis 4, 181-183 hat sie soviele Augen und Ohren wie Federn. Nach Ovid: Metamorphosen 12, 39-45 wohnt Fama in einem Haus mit unzähligen Eingängen und tausend Ritzen, durch die alles, was sich ereignet, sicht- und hörbar ist. – 59 Jn die wett] 'um die Wette'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 29, Sp. 677.
Text 156: Auf Herrn Dominici Beeren# Gei‰li¡en Seelhirten# ab‰erben. 120v T2 Herrn] H. – T3 Gei‰li¡en] Gei‰l. – 2 der] Kürzel (ebenso 6, 8, 14, 15, 16) – 4 HimmelSaal#] HimelǦ Saal# (ebenso 6 nimmt – 15 Himmel#land) – 5 wider] mit der-Kürzel (ebenso 8 widerüm) – 10 da#] Kürzel
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Apparate und Kommentare
– 10 und] u. (ebenso 11, 12 (2x)) – 10 s¡re¿e] s¡r überschrieben – 12 todt] erstes t aus T überschrieben – 15 land] lǦad Dominicus Beer (geb. 1598), 1614 Studium in Altdorf, 1617 in Jena und 1620 wiederum in Altdorf (hier Promotion zum Magister im selben Jahr), 1624 Pfarrer in Rückersdorf, 1627 Diakon in Lauf an der Pegnitz, 1633 Diakon an St. Lorenz in Nürnberg. Beer, der in seiner Jenaer Studienzeit nicht zuletzt durch Johann Gerhard tief geprägt worden war und u.a. als ein beachtlich produktiver Erbauungsschriftsteller in Erscheinung getreten ist, starb am 31.7.1663. Die Beerdigung fand am 4.8. statt. Die Leichenpredigt hielt der an St. Sebald in Nürnberg tätige Diakon Benedict Mauricius (s.u.). Morphologie, S. 383f. Zedler. Bd. 3 (1732), Sp. 900, DBA I, 73, 275. Nürnbergisches Pfarrerbuch, 1965, S. 21. Catharina Regina von Greiffenberg schreibt in ihrem Lobgedicht auf Nürnberg anläßlich des Todes Beers folgendes: "der Seelig Beer verdihnt, daß man Jm auf sein grab, | Pflannz Einen lorber Baum weil er so mild un# gab, | die Se¡”ig fa¡e fru¡t […]" (Briefwechsel Birken/Greiffenberg, WuK. Bd. 12, Nr. 185, S. 392, Z. 315-317. Vgl. den Kommentar hierzu ebd., S. 929). Vorliegendes Gedicht wurde 1663 als ungezählter 27. Beitrag im Anhang zu Benedict Mauricius' Leichenpredigt auf den Verstorbenen (Lehrer der Gere¡tigkeit/ Werden haben Ehr vnd Frewd) gedruckt (F2r). Es handelt sich um eine Auftragsarbeit, die Birken für Jacob Degen (1635-1684), den nachmaligen Pfarrer in Lonnerstadt bzw. Kirchensittenbach (Nürnbergisches Pfarrerbuch, 1965, S. 42), erledigte. Das Gedicht hat keinen Titel und endet mit der Signatur Den hinterla‹enen Betrübten zum Tro‰ au[gese”et von deß Seelig ver‰orbenen Herrn ho¡verãi¡tetem M. J. Degen. Von diesem Gedicht existiert ein Vorentwurf in einem der Birkenschen Konzepthefte (PBlO.B.5.0.28,19v). Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 1 ‰arbe] ‰erbe – 4 Himmel Saal#] Himmel#-Saal# – 15 Himmel#land] Sternen Land 3 Hier ~ Hirt] Eph 4,11 – 3f. i‰ ~ HimmelSaal#] Joh 10,9 – 4-6 So ~ will] Hi 1,21 – 5 Vgl. zu Text Nr. 5, Z. 194-196. – 7 Sein ~ empfäht] 2Tim 4,8; 1Petr 5,4 u.ö. – 7 empfäht] 'empfängt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 420. – 8 Vgl. zu Text Nr. 20, v. 4f. – 9 Mt 25,32f. – 10 Offb 21,4 – 12 wo ~ Noht] Offb 21,4 – 13 2Kor 5,2 – 14f. Zur navigatio vitae vgl. zu Text Nr. 5, Z. 68-70. – 16 Lk 20,36
Text 157: NeuJahr#-Lied. 121r/v 1 1.] fehlt im Manuskript – 2 wider] mit der-Kürzel (ebenso 14 Kinder – 14 Sünder) – 5 Himmel#] Himel# Ǧ – 12 der] Kürzel (ebenso 13 (2x), 32) – 18 und] u. (ebenso 28, 30) – 18 ‰renger] mit er-Kürzel – 32 da#] Kürzel – 36 Herr] zweites r oberhalb der Zeile
Gedichte 157 und 158
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Von diesem Gedicht, das sich (textlich leicht abweichend) auch im Psalterium Betulianum findet (Text Nr. 118), ist bislang keine Druckfassung bekannt. Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes im Zeitraum von August bis Ende Dezember 1663 nahe. 3 O treuer Gott!] Ps 31,6 – 3 ›h' an die Noht] Vgl. Ex 3,7 – 5-9 Lk 2,13f. – 10f. Vgl. Jer 25,8-11. Zur Bewertung der Bedrohung durch die türkischen Heere als einer göttlichen Strafe und Ausdruck des Zornes Gottes vgl. die in der Schrift Beden¿en von den beyden gro‹en Anti-Chri‰en/ Pap‰ und Tür¿en (1665) von Heinrich Ammersbach gesammelten Texte (älterer) lutherischer Autoren, hier z.B. von Wolfgang Waldner (gest. 1591), A4r: "Vnd daß ges¡i¡t auß GOtte# Zorn/ von wegen unser Sünde/ die wir bey Zeite erkennen und Bu‹e thun sollen/ GOtte# Wort ehren/ und Chri‰um al# unsern waren Hel[er anru[en/ so haben wir die Vertrö‰ung und gnädige Zusage von GOTT/ daß wir ni¡t allein vor den Tür¿en sollen ›¡er bleiben/ sondern daß jhn GOTT wie den Pab‰ Zeitli¡ und Ewigli¡ ‰ür”en werde." Bezüglich der Auffassung, daß die Türkenheere von Gott eingesetzte Instrumente und Exekutoren seines Zornes über die sündhafte Christenheit darstellen, herrschte Einigkeit zwischen den lutherischen und den zeitgenössischen spiritualistischen Autoren. Vgl. zu letzteren z.B. Christian Hoburgs anonym publizierte Schrift Regen#purgis¡er Heerholdt (1664), bes. S. 21: "Denn gläubet man innigli¡/ her”gründli¡/ lebendig/ daß der Zorn de# HErrn Zebaoth hie da# Directorium führet/ so muß folgen/ daß der Tür¿e nur sey Virga furoris; Item, Baculus furoris DEI: Eine Ruthe de# Zorne# Gotte#/ und seine Hand Gotte# seine# grimme# Ste¿e: da# i‰/ ihre Mu#quetten und Spie‹e/ die ›e in ihren Händen führen/ ›nd Instrumenten und Ste¿en seine# Grimm#." Vgl. hierzu auch Friedrich Brecklings aus demselben Jahr stammende Schrift Summa Summarum. Vgl. zu Text Nr. 161, v. 13-16. – 15 Ps 44,24 – 19 Den re¡ten Weg] Mt 7,14 – 20 Vgl. 2Tim 3,16 – 21 gieß ~ ein] Apg 2,2-4 – 22 Jer 31,18f. Nach lutherisch-orthodoxer Auffassung ist die conversio nicht ein Werk des Menschen, sondern (mit Jer 31,18) ein solches, das allein Gott vollbringen kann. Vgl. Gerhard: Exercitium pietatis (1612), S. 112, Z. 5-7: "Tu, DEUS meus, convertisti me, & conversus sum: posteaquam per te conversus sum, egi poenitentiam, & posteaquam ostensum est mihi, percussi femur meum." – 29 Nahmen#Lob] Ps 7,18 u.ö. – 29 erklingen] Hier transitiv im Sinne von 'erklingen lassen'. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 878. – 35 Ps 9,5; 43,1 – 36 Ps 118,25
Text 158: Türkenkrieg#-Anda¡tLied. 121v/122r 3 Himmel#] Himel# Ǧ – 5 der] e überschrieben – 6 wider‰eht] mit der-Kürzel (ebenso 16 wieder) – 18 s¡ütten] ütt überschrieben, ev. aus i¿
Apparate und Kommentare
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Von diesem Gedicht, das mit leichten Abweichungen auch im Psalterium Betulianum (Text Nr. 119) überliefert ist, ist bislang keine Druckfassung bekannt. Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes im Zeitraum von August bis Ende Dezember 1663 nahe. 3 Vgl. Ps 84,10 – 5 Lügen-Mahomet] Lügen-Mohammed. Die 'Hauptlüge' Mohammeds, die die antiislamische Polemik der Barockzeit häufig benennt, ist die Leugnung der Gottheit Jesu Christi. Vgl. z.B. Philipp Nicolai: Hi‰oria deß Rei¡# Chri‰i (1629), S. 113: "Darna¡ gibt er [scil. Mohammed] ni¡t zu/ daß GOTT Mens¡ worden sey/ weil sol¡e# für der Vernun[t vngereymt seyn s¡einet." – 12 1Tim 2,5 – 13 Röm 8,34; 1Joh 2,1 – 15 Hebr 12,24 – 17 Röm 8,34; 1Joh 2,1 – 17 Vorbitt'] 'Fürbitte'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 26, Sp. 919. – 17 un# verbitten] 'für uns bitten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 126. – 22 Vgl. Jer 20,11 – 23 Eph 6,10 – 25 Ps 45,4 – 26 Vgl. Ri 4,14; 1Chr 14,15 – 26 Zeü¡] 'Zieh'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 938. – 28 1Kor 6,20; 7,23
Text 159: Advent#-Lied. 122r 1 1.] fehlt im Manuskript – 3 der] Kürzel (ebenso 8, 9, 13, 19, 20) – 5 Himmlis¡en] Himlis¡en Ǧ (ebenso 10 willkomm – 20 nimmer) – 6 da# (2. Position)] Kürzel – 7 und] u. (ebenso 12, 14 (2x), 16 (2x)) – 7 Hanna] HaǦna – 11 Dämpfer] D überschrieben – 17 Thore] Th überschrieben – 20 Heers¡aaren] zweites a oberhalb der Zeile Von diesem Gedicht, das mit leichten Abweichungen auch im Psalterium Betulianum (Text Nr. 120) überliefert ist, ist bislang keine Druckfassung bekannt. Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes im Zeitraum von August bis Ende Dezember 1663 nahe. 1 Ps 24,7.9. Vgl. Georg Weissel (1642), Fischer-Tümpel. Bd. 3, S. 8, Nr. 11, Str. 1: MA¡t ho¡ die thür, die thor ma¡t weit, E# komt der Herr der Herrligkeit, Ein König aller Königrei¡, Ein Heyland aller Welt zuglei¡, Der Heil vnd Leben mit ›¡ bringt; Derhalben Jau¡”t, mit frewden ›ngt: Gelobet sey mein Gott, Mein S¡öpfer, rei¡ von Raht. (ebenso 3, 17, 19)
Gedicht 159
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– 1 Höhert] 'zieht hoch'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 1711 (ebenso 17). – 3 König der Ehren] Ps 24,710 – 4 Mt 21,8 – 5 Singet Ho›anna] Ps 118,25f.; Mt 21,9 – 5 dem Himmlis¡en Manna] Joh 6,51; Offb 2,17. Vgl. Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel deß ewigen Leben# (1599), S. 410: Ey mein Perle/ du werthe Kron/ Wahr Gotte# vnd Marien Sohn/ Ein ho¡geborner König/ Mein Her” heißt di¡ ein lilium, Dein sü‹e# Euangelium, J‰ lauter Mil¡ vnd Honig/ Ey mein Blümlein/ Ho›anna/ Himmlis¡ Manna/ Da# wir e‹en/ Deiner kan i¡ ni¡t verge‹en. Vgl. weiter Gerhard: Po‰illa (1613), III, S. 152 (Mariae Heimsuchung, Lk 1,39-45): "Singet vnnd spielet dem HERrn in ewren Her”en. E# i‰ sol¡e freude da# Siegel/ wel¡# der heilige Gei‰ in# Her” drü¿et/ Luc. 17. Sihe/ da# Rei¡ Gotte# i‰ inwendig in eu¡/ da# bes¡reibet S. Paulu# Rom. 14. also/ daß e# sey Gere¡tigkeit/ Friede vnnd Freude im heiligen Gei‰. Sol¡e Freude i‰ die innerli¡e Erqui¿ung der Seele/ denn wie der Leib dur¡ Speise wird erhalten/ also wird vnsere Seele dur¡ diß himlis¡e Manna gespeiset." Vgl. auch ebd., III, S. 164 (Mariae Heimsuchung, Lk 1,39-45): "Denn dieser ‰ar¿e Arm de# HERRN i‰ der Me‹ia#/ Esa. 53. die Kra[t Gotte#/ 1. Corinth. 1. der hat mit mä¡tiger Hand vn# Mens¡en au# der Gewalt de# Teu[el# erlöset/ vnd wel¡e er also erlöset hat/ die bes¡ü”et vnnd verthediget er au¡ wider die ‰ol”en ho¡mütigen Feinde/ er erhebet ›e in diesem vnd kün[tigem Leben/ Er speiset jhre hungerige Seele mit dem himlis¡en Manna/ vnd erfüllet ›e mit ewigen Gütern." – 6 Lk 2,7. Vgl. Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 79 (1. Weihnachtstag, Lk 2,1-7): Endli¡ gibt vn# au¡ der Ort ein Geheimniß/ denn Judaea hei‰ Bekentniß vnd Dan¿sagung. Bethlehem hei‰ ein Hauß de# Brot#/ weil da‹elbige ein fru¡tbare# Kornrei¡e# Land gewesen/ Also wenn wir vn# dieser Geburt Chri‰i trö‰en/ werden vnser Her”en dadur¡ zur Dan¿sagung vnd Lob Gotte# erwe¿et werden/ vnd wir werden au¡ bey Chri‰o ânden die re¡te Speise vnserer Seelen/ wie er denn selber spri¡t/ Joh. 6. J¡ bin da# Brot de# Leben#/ Wer von diesem Brot e‹en wird/ der wird leben in Ewigkeit/ vnd au# seiner Fülle werden wir alle# nehmen können/ Joh. 1. Diese Deutung des Ortsnamens 'Bethlehem' mit Bezug auf Joh 6 hat eine lange Tradition. Vgl. z.B. Gregor d. Gr.: Homiliae, lib. 1, homilia 8, FC 28/1, S. 142, Z. 7-9: "Qui bene etiam in Bethlehem nascitur; Bethlehem quippe domus panis interpretatur. Ipse namque est, qui ait: 'Ego sum panis vivus, qui de coelo descendi.'" – 7 Lk 2,25-38 – 8 Ehren-König] Ps 24,7-10 – 9 Ps 24,8 – 11 Dämpfer] 'Bezwinger'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 719. – 11 Ps 81,15 – 13 Vgl. Ps 103,21 – 17 Ps 24,7.9. – 18 Vgl. Ps 68,5; Jes 40,3; 57,14 – 19 König der Ehren] Ps 24,7-10
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Apparate und Kommentare
Text 160: Verlangen na¡ der Ewigkeit, au# dieser bangen Eitelkeit. 122v/123r 1 der] Kürzel (ebenso 5, 32, 34, 45) – 5 Frommen] Fromen Ǧ (ebenso 6 zugenommen – 8 Himmel#‰ra‹en – 10 Welt-getümmel – 12 Himmel – 19 Himmel – 22 Weltgetümmel – 23 Mordgewimmel – 24 Himmel – 31 Himmel – 34 Weltgetümmel – 35 Meer-gewimmel – 36 Himmel – 46 weltgetümmel – 47 Leidgewimmel – 48 Himmel) – 10 Welt-getümmel] zweites t überschrieben, ev. aus w – 11 und] u. (ebenso 14, 16, 18, 20, 23, 28, 33, 35) – 19 wer] wär – 32 Da] D aus d überschrieben – 36 zu] z überschrieben – 37 könt‰] erstes t aus n überschrieben – 37 wenden] erstes n überschrieben – 38 i”und.] Punkt durch Streichung aus Semikolon – 40 lezte] z überschrieben – 44 wandern] mit der-Kürzel Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes im Zeitraum von August bis Ende Dezember 1663 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1 die Neig] 'das nahe Ende'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 566. – 3 Lk 21,25 – 8 Kol 3,2 – 9-12 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 36, S. 376: "Wenn dz Getümmel der Welt im Mens¡en Her”en ‰il wird/ so kömpt Gott/ vnd klop[et an/ vnd le‰ ›¡ hören:" – 12 Phil 3,20 – 13f. Mt 24,6 – 16 Mt 24,12 – 20 Offb 21,4 – 24 2Kor 5,1 – 30 Lucernen] Von lat. lucerna. Hier sind Unheil verheißende Himmelslichter wie Kometen etc. gemeint. – 36 Vgl. zu Text Nr. 5, Z. 68-70. – 41 Pred 9,9 – 46 Zum an die Welt und alles Irdische gerichteten Gute-Nacht-Wunsch vgl. zu Text Nr. 2, v. 65.
Text 161: Spiel-Gedi¡t Von Türken-Krieg. 123r-124v T1 CLXI.] CLXI – 2 und] u. (ebenso 8, 10, 36, 44, 56, 59, 61, 63) – 3 daß] Kürzel (ebenso 18, 35, 63) – 4 wider] mit der-Kürzel (ebenso 14 kinder – 17 leider – 17 wider – 45 Sünder – 47 wider – 54 WiderChri‰) – 6 der] Kürzel (ebenso 14, 15, 28, 30, 39, 41, 43, 49, 50, 57, 59) – 7 da#] Kürzel (ebenso 8, 64) – 8 Ungarn] a überschrieben – 11 ‰immt] ‰imt Ǧ (ebenso 18 himmel – 21 ‰immt – 28 Grimm – 53 Jmmanuel) – 13 Wütri¡] W überschrieben – 47 könd] d aus t überschrieben – 55 vor] r überschrieben – 56 from] fron (der Druckfassung folgend emendiert) – 57 we¿en] w aus h überschrieben – 62 dann] daǦn Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes im Zeitraum von August bis Ende Dezember 1663 nahe. Eine gedruckte Version des Textes findet sich im Nachlaß Birkens (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 4° PBlO.62 [1]). Zu welchem übergeordneten Druck sie gehört, ist nicht rekonstruierbar, da Birken die Druckbögen, auf denen sein Gedicht zu finden ist, aus dem ursprünglichen Zusammenhang herausgetrennt hat. Vgl. Morphologie, S. 481. Der Titel des gedruckten Gedichtes lautet: Buß-Gebet- und Glauben#-Sieg in gegenwertigem Tür¿enkrieg. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 13 davor Metanöa.] Metanöa
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oder Bußfärtigkeit. – 14 ihr] der – 25 davor Der Gebet-Eifer.] Gebet-Anda¡t oder Proseu¡e. – 34 diesem] diesen – 41 davor Der Groß-Glaube.] Buß-Glaubigkeit oder Megalopi‰ia. – 43 la‹t] laß – 48 die] der – 49 der Senna¡erib] der den Sanherib 7 Mahmet] Mohammed – 7 Wardein] Im Frühjahr 1663 zog ein osmanisches Heer unter der Führung des Großvezirs Ahmed Köprülü gegen Ungarn und Mähren. Im am 10.8.1664 geschlossenen Frieden von Eisenburg (Vasvár) überließ Österreich den Türken die befestigte Stadt Groß-Wardein (Oradea) in Oberungarn sowie Neuhäusel. Groß-Wardein wurde erst 1692 von der türkischen Besatzung befreit. Zöllner, 1990, S. 248f. – 12 Mono¡ord] Saiteninstrument mit nur einer Saite. Vgl. Zedler. Bd. 21 (1739), Sp. 1179f. – 12 verru¿en euer Ziel] 'euer Ziel zunichte machen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 1022. – 13-16 Zum Krieg als einer Rute, mittels deren Gott die sündige Menschheit züchtigt und zur Buße bewegen will, vgl. Luther, WA 34/II, S. 240, Z. 1-4 (Predigten des Jahres 1531 (Nr. 86)): "Et utitur diabolis, ut si nos eius oblivisci volumus, da# ›e un# au[we¿en. Ipsi certe volunt omnia perdere, sed non permittit, nisi sit ein rutten da, quod verdienet. Sinit pestem, krig etc. oder son‰, ut nos fur yhm demutigen und fur¡ten, zw yhm halten und anru[en." Sigismund Schererz begreift – in dieser Tradition stehend – die gegen die Protestanten im Dreißigjährigen Krieg auftretenden Aggressoren als Werkzeuge Gottes, des Richters, der durch dieses Mittel die Sünden straft und die Menschen zur Umkehr ruft. Daher enthält Schererz' Gebetbüchlein für Soldaten u.a. Bußgebete. Vgl. Schererz: Krieg#Gebet vnd Anda¡ten (1626), E7r: "Derglei¡en haben wir in Deuts¡land au¡ gethan/ die Si¡erheit i‰ zu groß gewesen/ wir haben den Fried nit erkandt/ die Zeit/ da wir in Gnaden heim gesu¡t worden ›nd/ ni¡t betra¡tet. Darumb mü‹en wir je”t den Krieg so s¡mer”li¡ fühlen/ vnd lernen ho¡ a¡ten. Do¡ la‰ vn# zum HERRN bekeren/ Er wird vn# wieder gnädig seyn/ vnd na¡ dem er vn# geplaget/ wieder erfrewen." Vgl. ferner Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, Vorrede, A5v/6r: Daher muß elende Zeit kommen/ Krieg/ Hunger vnnd Pe‰ilen”/ Ja die le”ten Plagen dringen so heu[ig vnnd mit Gewalt herein/ da# man fa‰ für keiner Creatur wird ›¡er seyn können. Denn glei¡ wie die grewli¡‰en Plagen die Egypter vberâelen für der Erlösung vnd Außgang der Kinder Jsrael auß Egypten/ Also werden für der endli¡en Erlösung der Kinder Gotte#/ s¡re¿li¡e/ grewli¡e/ vnerhörte Plagen die Gottlosen vnnd Vnbußfertigen vberfallen. Darumb hohe Zeit i‰ Bu‹e zuthun/ ein ander Leben anzufahen/ ›¡ von der Welt zu Chri‰o zu bekehren/ an jhn re¡t gleuben/ vnnd in jhm Chri‰li¡ leben/ au[ dz wir vnter dem S¡irm de# Hö¡‰en/ vnd S¡atten de# Allme¡tigen ›¡er sein mögen. Vgl. auch ebd., cap. 18, S. 174: "Wenn wir nun sol¡e Stra[en sehen/ e# sey Fewer/ Wa‹er/ Krieg/ Hunger/ Pe‰ilen”/ so sollen wir nur ni¡t ander# geden¿en/ denn daß e# Gotte# Zorn sey/ allein daher verursa¡et/ daß man nur dz Zeitli¡e su¡et/ vnd da# Ewige vergi‹et […]." Artverwandte Gedanken rekurrieren auch in den angesichts der heranrückenden Türken publizierten Schriften und Predigten. Vgl. z.B. die im Jahre 1664 anonym erschienene Schrift Klagende# Teuts¡land, C1v/2r:
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Die Theologi legen die Ursa¡ deß besorgenden blutigen Tür¿enKrieg# in gemein der Justitiae universali bey/ wel¡e# i‰ da# Unre¡t/ da# wider GOtte# Gese” lau[et/ nemli¡/ die Sünd/ 1. Joh. 3. v. 4. Al# da i‰/ insonderheit die Arten derselben zu erzählen/ Abgötterey/ Aberglauben/ Unglaub: Uberdruß und Vera¡tung der Göttli¡en Warheit: Heu¡eley und S¡einheiligkeit/ grobe Undan¿barkeit vor die Wolthaten GOtte#: Lä‰erung und Mißbrau¡ GOtte# heiligen Namen#/ und der ho¡würdigen Sacramenten/ da# überhäu[te Flu¡en/ S¡weren/ Meineid: Im folgenden entfaltet der Verfasser einen detaillierten Lasterkatalog, um die Notwendigkeit der Buße, das heißt der Umkehr zu Gott, darzutun. Auf reformierter Seite vgl. Abraham Wilds Tür¿en-Posaun (1664). – 19 Hil] ~ Hülf] Vgl. Jer 3,23 – 24 we¡sel Zweytra¡t] 'wechselseitige Zwietracht'. Nicht bei Grimm: DWb. – nach 24-40 Der Gebet-Eifer. ~ Friede seyn] Vgl. die Einleitung zu Text Nr. 167. – 28 Tode#-Strau#] 'Kampf bis zum Tod'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 19, Sp. 1005. – 31-33 Vgl. Gerhard: Po‰illa (1613), III, S. 140 (St. Peter und Paul, Mt 16,13-19): "Threnen/ Seu[”en vnd Gebet ›nd die Wa[en der Kir¡en/ mit wel¡en ›e ›¡ wider jhre Feinde se”et […]." – 33 Vgl. Eph 6,18 – 34 Gen 32,27 – 37 Mt 6,9; Röm 8,15 – 38 die ~ Stein] Sprichwörtlich. Vgl. Wander. Bd. 4, Sp. 1335. – 38 Trüpf'] 'Tropfen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 22, Sp. 1409. – 40 wird e# Friede seyn] 1Kor 6,2; Offb 20,4 – nach 40-64 Der GroßGlaube. ~ Amen sey] Vgl. die Einleitung zu Text Nr. 167. – 43 Jesu theure Pa‹ion] Vgl. 1Petr 1,19 – 43 S¡ild der Ho[nung] Vgl. Eph 6,16 – 45 danno¡] 'dennoch'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 748. – 48 die ~ muß] Luther zufolge eignet dem Gebet insofern die Macht, Gott zur Einlösung seiner promissiones zu zwingen, als dieses Gebrauch macht von dem allmächtigen verbum Dei. In dieser Perspektive spricht der Reformator des öfteren davon, daß Gott durch das Gebet in die unausweichliche Notwendigkeit gerät, dem Beter zu gewähren, was er bittet. Es ist, so Luther (WA 19, S. 222, Z. 9-13 (Der Prophet Jona ausgelegt, 1526)), nötig, daß man in der Zeit der Not "ja fur allen dingen balde zu Gott lau[e und s¡reye ynn der not zu yhm und klage# yhm. Denn da# kan Gott ni¡t la‹en, er mu# hel[en dem der do s¡reyet und ru[t. Seyne göttli¡e guete mag ›¡ ni¡t endhalten, ›e mu# hören. E# ligt nür daran, da# man ru[e und s¡reye zu yhm und s¡weyge ja ni¡t." – 49 Der ~ ertränkt] Ex 14,27f. – 49 der Senna¡erib ges¡lagen] 2Kön 19,36f. – 50 Judith 13,9 – 52 Daß Gott noch lebt und helfen kann, obgleich hierauf empirisch nichts hinzudeuten scheint, ist ein in der lutherischen Lyrik und Predigt der Barockzeit verbreiteter Trosttopos. Vgl. Dilherr: Zeit-Predigten (1657), S. 250 (Epiphanias, Mt 2,1-13): "Wa# thäte Gott hierbey? s¡lie[ Er? oder a¡tete Er# ni¡t? da# sey ferne! Er hatte s¡on für ›e gesorget: und mu‰e ehe Per›en mit zu‰euren/ und gan” unbekante Leute Gold zu tragen/ al# ›e s¡ändli¡e Noth leiden solten. Diß Her” hat Er no¡ allweg gegen un#; wenn wir nur kein Mißtrauen in Jhn se”en/ und un# ni¡t einig und allein dur¡ unsere eigene Wi” versorgen wollen." Vgl. auch Johann Rist, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 312, Nr. 297, Str. 3: Und wenn du glei¡ dur¡# Wa‹er geh‰, Bleib' J¡ dir do¡ zur Seiten Und s¡a[e, daß du ›¡er ‰eh‰,
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Ja daß au¡ ni¡t von weiten Ein s¡wehrer Unfall tre[e di¡. Drum baue nur getro‰ auf Mi¡, J¡ hers¡' au¡ in den Tie[en, Ja Himmel, Erd' und Meer i‰ Mein; Wie s¡nel pflag J¡ dabei zu sein, Wenn die Verzagte rie[en. Johann Rist, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 313, Nr. 298, Str. 7: Do¡, der Du lib‰ da# Leben, Du Mens¡en Hühter Du, Du ha‰ ni¡t zugegeben, Daß wir no¡ immerzu Verla‹en solten sein: Du lie‹e‰ Hül[e kommen, Du ha‰ un# aufgenommen Dur¡ Deinen S¡u” allein. Martin Opitz, Fischer-Tümpel. Bd. 1, S. 241, Nr. 296, Str. 5: Do¡ sorge ni¡t, wir[ alle# hin, O meine seel, vnd ho[ au[ jhn. Warumb wil‰ du sol¡ leidt erweisen? Er lebet no¡ vnd wird ›¡ baldt Erzeigen al# dein au[enthalt, Vnd du wir‰ jhn in kür”en preisen. – 53 Denkt ~ Jesu#] Jes 7,14; Mt 1,23 – 57 man¡en Maccabeer] D.h. manchen charismatischen Heerführer, der dem Judas gleicht, dessen Beiname Maccabaeus 'der Hammerartige' bedeutet. Judas Maccabaeus hatte im Jahre 166 v. Chr. die seleukidischen Truppen geschlagen und die Herrschaft über Judäa (ausgenommen diejenige über die Akra von Jerusalem) zurückerobert. Vgl. 2Makk 8. – 58 Gideon] Alttestamentliche Richtergestalt, der die politische und militärische Führung des Volkes Israel oblag. Vgl. Ri 6-8. Hier metonymisch gebraucht. – 59 Serin'] Diesen Namen verwendet Birken seiner metrischen Handlichkeit wegen sowohl für Nikolaus I. Graf Zriny (1518-1566) als auch für Nikolaus Zriny III. (1616-1664), die in den Türkenkriegen in ihrem jeweiligen historischen Kontext wichtige Rollen als Verteidiger des Abendlandes spielten. Insbesondere der ältere galt zu Birkens Zeit als Inbegriff des Helden im Krieg gegen die Türken. Vgl. zu Text Nr. 186, Z. 2 im Birken-GreiffenbergBriefwechsel, WuK. Bd. 12. – 59 Simson] Eine weitere alttestamentliche Richtergestalt. Vgl. Ri 13-16. Hier ebenfalls metonymisch gebraucht. – 61 Gog und Magog] Offb 20,8. Vgl. zu Text Nr. 260, v. 15.
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Text 162: Auf da# 1664 Jahr, JahrZahl-Zeiten. 124v A1 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal links neben T1 Von diesem Gedicht, das Birken laut seiner eigenen Notiz im Jahre 1664 (wohl zu Jahresbeginn) abgefaßt hat, ist bislang keine Druckfassung bekannt. 1 Gott i‰ mit un#] Jes 7,14 – 1 er ~ ma¡en] Ps 37,5 – 3 Vgl. Christian Keimann (1658), Fischer-Tümpel. Bd. 4, S. 12, Nr. 13, Str. 1: MEinen JEsum laß i¡ ni¡t; Weil Er ›¡ vor mi¡ gegeben, So erfordert meine pfli¡t, Klettenweiß an Jhm zu kleben. Er i‰ meine# Leben# Li¡t: Meinen JEsum laß i¡ ni¡t.
Text 163: Der XX Psalm David#. Vor meinen gnädigen David. 124v-125v T1f. nachträglich eingefügt – T2 gnädigen] gnäd. – 1 der] Kürzel (ebenso 38) – 1 genannt] genaǦnt (ebenso 48 Wonne) – 9 iederzeit] mit der-Kürzel (ebenso 14 derselben) – 10 und] u. (ebenso 12 (2x), 13, 14, 16, 35, 38, 44, 45, 49) – 11 woll‰] t überschrieben – 11 du] oberhalb der Zeile – 16 gewähret] ä überschrieben – 17 Wie wohl] kein Abstand; Worttrennungsstrich – 18 fromme (ebenso 29 Himmel-Si” – 37 Nimm – 39 Stamme#spro‹en – 40 Himmel) – 19 vermehren] n überschrieben – 20 daß] Kürzel (ebenso 25) – 22 da#] Kürzel (ebenso 50) – 29 thu‰] erstes t überschrieben – 33 9.] Nummer ohne Punkt – 41 11.] nachträglich etwas oberhalb der Zeile ergänzt Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes zu Beginn des Jahres 1664 nahe. Von dem Gedicht, das mit einigen Abweichungen auch im Psalterium Betulianum (Text Nr. 124) überliefert ist, ist bislang keine Druckfassung bekannt. 1 Jacob# Gott] Ps 20,2 – 6 Jes 49,16 – 8 Ps 20,2 – 10 zurü¿e kehr] 'abwende, abwehre'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 32, Sp. 695. – 11f. Ps 20,3 – 13f. Vgl. Ps 20,4 – 15f. Ps 20,5 – 16 Ans¡lag] 'Absicht, Vorhaben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 440. – 17-20 Ps 20,6 – 21 Du ~ Herz] Jer 12,3 – 22 Vgl. Ps 55,23 – 23 Ps 20,5f. – 25-28 Ps 20,7 – 33-36 Ps 20,8f. – 34 ‰öhnt] 'stützt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 19, Sp. 179. – 36 wellen-Ballen] 'sich auftürmenden Wellenmassen'. Zu 'Balle' vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1092. –
Gedichte 163 und 164
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40 Ps 133,3 – 43 ›egprangen] 'triumphieren'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 946. – 46 verguldt] 'vergoldet'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 9, Sp. 1063. – 49 Hör' und erhör] Ps 27,7
Text 164: Zu einer Epi‰el-Po‰ill. 125v/126r 1 der] Kürzel (ebenso 3 (2x)) – 4 und] u. (ebenso 7, 8, 10, 12, 14 (2x), 16, 18) – 7 zweygeãammte#] zweygeãamte# Ǧ (ebenso 8 himmelwärt# – 18 fromm – 23 Himmel#glanz) – 20 Leben#bahn] zweites n überschrieben, ev. aus ne Bei diesem Gedicht handelt es sich um die Textversion, die Birken ursprünglich für den Erö[nete[n] Sonntag-Epi‰el-S¡rein des Altdorfer Theologie-Professors Lukas Friedrich Reinhard (1623-1688) abgefaßt hat, die jedoch nicht gedruckt worden ist. Da Birken am 22.1.1664 in seinem Tagebuch notiert "Da# Titell[ied] vor H[errn] Prof. Reinh[ard] ander‰ invent[iert]" (Tagebücher I.95; PBlO.B.2.1.4, 3v), ist das genannte Datum der terminus ante quem für die Abfassung des vorliegenden Textes. Vgl. die Einleitung zu Text Nr. 168. 1f. Joh 5,39 – 3 Joh 14,6 – 4 2Petr 1,19 – 6 Birken bezieht sich hier auf einen Grundsatz der barocklutherischen Prinzipienlehre, der zufolge die illuminatio des in geistlicher Hinsicht blinden Verstandes des sündigen Menschen allein durch das in der Heiligen Schrift bezeugte Wort Gottes gestiftet werden kann. Vgl. etwa Gerhard: Tractatus de legitima scripturae sacrae interpretatione (1610), S. 112, Z. 110: Redigamus in compendium, quid de vera Scripturae Interpretatione statuamus. 1. In cognoscendis & interpretandis Scripturis mens nostra est coeca absque Spiritus sancti lumine. 2. Praeter hanc nativam omnium nostrûm coecitatem, quidam propriâ malitiâ & praefractâ petulantiâ excoecantur, quorum oculos Spiritus S. vel aperuit, vel aperire voluit: ipsi autem eidem contumaciter resistunt: sed neutra coecitas efficit aut evincit, Scripturas esse obscuras. 3. Quia mens nostra coeca, ideò per preces implorandum S. S. lumen. 4. Illam verò mentis illuminationem Spiritus S. confert non immediatè, sed per verbi auditi & meditati lucem. Vgl. weiter Heinrich Müller: Himmlis¡er Liebe#-Kuß (1723), S. 117f.: Dur¡# Wort erleu¡tet und lehret di¡ der H. Gei‰. Solt du den re¡ten S¡a” de# Wort# haben/ so muß der H. Gei‰ kommen/ dein Her” erleu¡ten/ daß du glaube‰. Er muß dur¡ die Predigt kommen/ dein Her” ö[nen/ dein inner# Gehör erwe¿en/ und also da# Wort in dir lebendig ma¡en. Er muß dein Her” zu einem guten A¿er ma¡en/ und dann den Samen in den A¿er pflan”en. Paulu# s¡reibet dem H. Gei‰ die Erleu¡tung zu: Und erleu¡tet die Augen eure# Ver‰ändnü#. […] Darum muß hinzu kommen da# Li¡t de# H. Gei‰e#/ und da# nennet Paulu# erleu¡tete Augen de# Ver‰ande#. Dein Ver‰and i‰ in GOtte# Geheim-
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nü‹en so blind/ wie die Na¡t-Eul zum Lie¡t. Wa# mag ein Blinder sehen? Wa# mag dein Ver‰and von GOtt erkennen? Einem Blinden hil[t keine Leu¡te: Aber wann dir der Gei‰ im Her”en die Fa¿el fürträgt/ da# i‰/ wann er dur¡# Wort dein Her” erleu¡tet/ so wir‰ du sehend/ da wei¡t al#bald aller S¡atten/ Zwei[el/ Jrrthum und Fin‰ernüß/ und wird die Seele voll Göttli¡er Klarheit. – 7f. Zum Motiv des geflügelten Herzens vgl. zu Text Nr. 211, v. 17. – 8 Phil 3,20 – 9 Anda¡tWeihrau¡] Zur Bezeichnung des Gebetes als Weihrauch im Anschluß an Offb 8,4 vgl. Herberger: Her”Po‰illa (1691) I, S. 106b (Epiphanias, Mt 2,1-12): "Weyrau¡ reu¡t wohl und liebli¡/ ni¡t# reu¡t be‹er/ al# ein andä¡tige# Gebet/ und Chri‰li¡er Vorsa” GOtt in allen Tugenden zu dienen." Gerhard: Po‰illa I (1613), S. 229f. (Epiphanias, Mt 2,1-12): dur¡# Weyrau¡ haben ›e [die Weisen aus dem Morgenland] angezeiget/ daß ›e jhn [Jesus] für einen waren Gott halten/ weil demselbigen allein zu räu¡ern vnd zu op[ern: […] Also sollen wir au¡ Chri‰um für vnsern gei‰li¡en König/ für wahren Gott/ vnd für vnsern ewigen Hohenprie‰er bekennen/ sollen jhm au¡ darrei¡en […] Weyrau¡/ da# i‰/ andä¡tige# Gebet/ wie denn Apoc. 8. da# Gebet ein gei‰li¡ Räu¡wer¿ genennet wird […]. Dilherr: Her”- und Seelen-Speise (1661), S. 1076f. (Epiphanias, Mt 2,1-12): Die Weisen wandern auf Bethlehem fort. […] Da ›e/ au# Bewegung deß H. Gei‰e#/ für Jhm [dem Jesuskind] niederâelen/ e# anbeteten/ mit den be‰en Sa¡en ihre# Lande# verehreten […] und dabey erinnert; daß wir unserm JEsulein au¡ bringen sollen […] Weirau¡/ da# i‰/ andä¡tige# Gebet/ wel¡e# da# be‰e Räu¡wer¿ i‰: in der O[enb. Joh. im 8. Cap. Zum geistlichen Rauchopfer vgl. auch zu Text Nr. 72, v. 28. – 14 Lk 24,32 – 15f. Joh 8,12 – 17 deiner Sonne] Vgl. Mal 3,20 – 19f. Vgl. zu Text Nr. 2, v. 73-76. – 22f. bi# ~ dort] Mt 13,43 – 22 Sternen gränzen] 'Sternen-Gefilde'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 9, Sp. 130.
Text 165: Uber Frauen Apollonien, Herrn Wolfgang Franken# de# Kir¡- und S¡ul-Amt# in Nürnberg Secretarij seeligen hinterla‹enen Wittwe Ab‰erben. 126r-127v T2 Frauen] Fr. – T2 Herrn] H. – T2 Wolfgang] Wolfg. – T5 seeligen] seel. – T5 hinterla‹enen] hinterl. – 1 der] Kürzel (ebenso 8, 25, 27, 38, 39, 55, 65, 70, 72, 76, 101, 103, 106) – 7 und] u. (ebenso 10, 13, 18, 21, 62, 66, 67, 74, 82, 98) – 7 treuen] re überschrieben – 22 Himmel] Himel Ǧ (ebenso 22 beysammen – 24 ãammen – 34 himmel – 53 himmel – 64 Frommen – 84 nimmet) – 23 loheten] erstes e oberhalb der Zeile – 47 an gesunder] kein Abstand; Worttrennungsstrich – 55 Chri‰in] n überschrieben, ev. aus ne – 59 da#] Kürzel (ebenso 107) – 67 San]-] Sa überschrieben; danach ein weiteres a (irrtümlicherweise nicht durch n überschrieben) – 71 8.] Nummer ohne Punkt – 81 liebt,] Komma durch Überschreibung und
Gedicht 165 (1664)
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Streichung aus Rufzeichen – 84 er] überschrieben – 86 seelge] durch Streichung aus seelige – 98 werdt] t oberhalb der Zeile – 99 wieder] mit der-Kürzel Birken erwähnt die Abfassung des vorliegenden Gedichtes in seinem Tagebuch am 13.1.1664 (Tagebücher I.91; B.2.1.4, 3r) und notiert unter dem 7.2.1664 die Zahlung eines Honorars hierfür in Höhe von "2 Jmp[eriales]" durch den Sohn der Verstorbenen (I.100; B.2.1.4, 4v) – die Notiz Krölls in Anm. 67, das Epizedium sei nicht erhalten, ist unzutreffend (vgl. ähnlich I.91, Anm. 24). Das genaue Todesdatum von Apollonia Frank ist nicht bekannt. Sie war verheiratet mit Wolfgang Frank (vgl. die Einleitung zu Text Nr. 68), der 1658 verstorben war. Birken hatte der Witwe am 5.4.1656 das Neue S¡auspiel/ Betitelt Androâlo gewidmet. Die Druckfassung von Birkens Trauergedicht ist dem Sohn Christoph Frank (1642-1704) gewidmet, der zu diesem Zeitpunkt in Altdorf studierte (Matrikel Altdorf. Bd. 1, 1912, S. 318), bereits seit 1658 Mitglied im Pegnesischen Blumenorden war (Ordensname: Silvius I.) und später (1665) Professor in Kiel wurde. Morphologie, S. 270. DBA I, 336, 170-173. Vorliegendes Gedicht wurde ohne Angabe von Druckort, Verlag und Jahr gedruckt unter dem Titel Klagund Tro‰Lied über den leidbaren Tode#-Hintritt Der WolEhren- und VielTugendrei¡en Frauen Apollonien, ):(2r):(4v. Birkens Signatur am Ende des Gedichtes lautet: der seeligen Frau Ver‰orbeninn zu s¡uldigem Na¡Lob au¡ Seinem geehrten Herrn und altwehrti‰em Freunde/ zu Tro‰/ se”e diese# Sigmund von Birken/ Com. Pal. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 10 e#] hin – 23 loheten] lohtern – 48 war] i‰ – 59 betrübten] betrübtem – 74 nur häufen die] ›nd andrer Leut – 84 ihn] Jhm – 91 wehrter] wehrt‰er – 104 lieb‰en] lieben – 107 den] dem 1-10 Birken nimmt Bezug auf den Tod von Apollonia Franks Ehemann am 20.8.1658. Vgl. hierzu die Einleitung zu Text Nr. 68. – 1 Feldman] 'Bauer'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1486 und 12, Sp. 124. – 4 eingemeyet] 'eingemäht, geerntet'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1902. – 6 bla‹en] 'blaß werden'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 71. – 9 gefället] 'getötet'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1285. – 13 Zähren-ba¡] 'Tränenfluß'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 203. – 18 Vom monogamen Leben der Turteltaube, die auch nach dem Tode des Partners keine zweite 'Ehe' eingeht, ist in der zeitgenössischen Tierliteratur an vielen Stellen die Rede. Vgl. Frey: Therobiblia (1595), Vogelbuch, 81r: "Die Turteltaube verehliget ›¡ ni¡t zum andern mal […]." Frey bezieht sich hier auf den Kirchenvater Ambrosius. Vgl. Ambrosius: Hexaemeron 5, cap. 19, CSEL 32/1, S. 187, Z. 15-22: fertur etenim turtur, ubi iugalis proprii fuerit amissione uiduata, pertaesum thalamos et nomen habere coniugii, eo quod primus amor fefellerit eam dilecti morte deceptam, quoniam et infidelis ad perpetuitatem fuit et amarus ad gratiam, qui plus doloris ex morte quam suauitatis ex caritate generauerit. itaque iterare coniunctionem recusat nec pudoris iura aut complaciti uiri resoluit foedera, illi soli suam caritatem reseruat, illi custodit nomen uxoris.
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Apparate und Kommentare
In seiner Teuts¡e[n] Rede-bind und Di¡t-Kun‰ (1679), S. 227 spricht Birken ausdrücklich von der Möglichkeit, in Epizedien "Glei¡nise/ al# von Turteltauben/ und derglei¡en an[zu]führen". – 23 loheten] 'loderten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1130. – 25f. Mt 6,21 – 35f. Gemeint ist der Sohn Christoph Frank. Vgl. die Einleitung zu vorliegendem Gedicht. – 39f. Hos 2,21f. – 42 in seine Freüde] Mt 25,21.23 – 43 Vgl. Offb 2,10 – 47-49 Offb 21,4 – 48 Bra‰] 'Kummer, Sorge'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 308. – 55f. Vgl. Mt 5,16. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, Vorrede, A6v: "Denn dz wahre Chri‰enthumb ‰ehet ni¡t in Worten/ oder im eu‹erli¡en S¡ein/ sondern im lebendigen Glauben/ au# wel¡em re¡ts¡a[ene Frü¡te/ vnd allerley Chri‰li¡e Tugende entsprie‹en/ al# au# Chri‰o selb‰." – 57 Meynen] 'Gesinntsein'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1928. – 68 Au#bund] 'Inbegriff'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 840. – 71 Hi 21,7 – 73 Vgl. Mt 24,12 – 77 Feind] 1Kor 15,26 – 77 verherben] 'sauer machen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 562. – 78 Tru”] 'Widerstand'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 22, Sp. 1090. – 82 Vgl. Mt 6,10 – 83f. Vgl. zu Text Nr. 2, v. 49. – 86 Weish 3,1 – 89 bekleiben] 'anwachsen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1419. – 94 1Petr 5,4 – 95f. 2Kor 5,1 – 99f. Vgl. zu Text Nr. 52, v. 88. – 102 legen zu] 'dazugeben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 32, Sp. 511. – 107 be‰ätten] 'bestätigen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1656. – 109 Joh 15,5. Vgl. auch Mt 20,1-16
Text 166: Auf da# Bildni# de# Blut-wütenden Groß Türken#. 127v/128r T1 CLXVI.] CLXVI – 4 und] u. – 5 welt-Tyrann] welt-TyraǦn – 7 der (2x)] Kürzel – 8 tritt] erstes t überschrieben Es handelt sich um ein Porträtgedicht, das Birken für ein Flugblatt mit dem Titel SULTAN ACHMET CHAN TURCARUM TYRANNUS. verfaßt hat. Das Blatt wurde (ohne Nennung des Dichters) anläßlich des Türkenfeldzuges des Jahres 1664 publiziert und trägt die Verlagsangabe "Zu finden in Nurnberg bei Iacob Sandrart Kupferstecher." Der vermutlich von Jacob von Sandrart geschaffene Kupferstich (vgl. Abb. 16) bildet Muhammed IV. (Sultan Achmet Chan) (1641-1692) ab, der von 1648 bis zu seiner Absetzung durch eine Truppenrevolte im Jahre 1687 (nach dem Verlust Ungarns) Sultan des Osmanischen Reichs war. Das Gedicht hat Birken am 15.1.1664 geschrieben (Tagebücher I.92f.; PBlO.B. 2.1.4,3r). Morphologie, S. 442f. Manuskript und Druck sind bis auf den in der Druckfassung fehlenden Titel und Abweichungen im Hinblick auf die Orthographie und die Interpunktion identisch. Birkens Gedicht wurde erneut als Beigabe (nach S. 56) zu folgendem Werk abgedruckt: Traurige Kur”weil/ oder Türkis¡er Zeitver-Treiber (1664). Es befindet sich hier oberhalb eines Muhammed IV. abbildenden Holzschnittes. 5 Prang] 'Prahl'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2065. – 6 Nasen-Ring] 2Kön 19,28 – 6 Senna¡erib] Birken parallelisiert Muhammed IV. mit Sanherib, dem König von Assur, der Jerusalem im Jahre 701 v. Chr. erfolglos belagerte (2Kön 18f. ). – 7 tru”] 'Widerstand'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 22, Sp. 1090.
Gedicht 166 (1664)
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Abb. 16: SULTAN ACHMET CHAN TURCARUM TYRANNUS. O.O. [1664] (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 2° PBlO. 1 [nach 6]), Kupferstich von Jacob von Sandrart.
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Apparate und Kommentare
Text 167: Auf den Türkis¡en Saul. 128r 3 und] u. – 4 oder] mit der-Kürzel Birken führte die redaktionelle Bearbeitung des im Jahre 1558 erstmals gedruckten New Tür¿enbü¡lin (VD 16, W 4178) aus der Feder von Simon Wolder, dessen Lebensdaten im dunkeln liegen, im Auftrage des Nürnberger Verlagshauses Felsecker durch und begann am 6.2.1664 mit der Arbeit (Tagebücher I.100; PBlO.B.2.1.4, 4v), die sich fast zwei Monate hinzog. Die Entlohnung mit "1 g[old]ã[orin]" erfolgte am 22.3.1664 (I.113; PBlO.B.2.1.4, 7v). Birken steuerte zur Neuveröffentlichung dieses Werkes eine Einleitung und zwei abschließende Gedichte bei. Vgl. Text Nr. 161, v. 25-40 (Der Gebet-Eifer.) und Text Nr. 161, v. 41-64 (Der Groß-Glaube.). Bei vorliegendem Text handelt es sich um die dem Frontispiz beigegebenen Verse. Sie wurden ohne Titel gedruckt in: Tür¿is¡er Untergang (1664). Manuskript und Druckfassung sind bis auf den in letzterer fehlenden Titel und Abweichungen im Hinblick auf die Orthographie und die Interpunktion identisch. Birkens Gedicht wurde (wie Text Nr. 166) erneut als Beigabe (nach S. 56) zu folgendem Werk abgedruckt: Traurige Kur”weil/ oder Türkis¡er Zeitver-Treiber (1664). Es befindet sich hier unterhalb eines Muhammed IV. abbildenden Holzschnittes. Das Gedicht hat hier ebenfalls keine Überschrift und weicht an folgenden Stellen von der handschriftlichen Fassung ab: 1 i”t] je” – 2 wil‰u] wil‰ du – 4 Mach'] Laß 2 J¡ bin Jesu#! ~ verfolger seyn] Apg 9,4
Text 168: Zu Obiger Epi‰el-Po‰ill. 128r/v 2 der] Kürzel (ebenso 3, 4, 6) – 7 ândt] t oberhalb der Zeile – 9 und] u. Am 22.1.1664 vermerkte Birken in seinem Tagebuch: "Da# Titell[ied] vor H[errn] Prof. Reinh[ard] ander‰ invent[iert]" (Tagebücher I.95; PBlO.B.2.1.4, 3v). Den ursprünglich vorgesehenen Gedichttext (vgl. Text Nr. 164) hat Birken demnach verworfen. Das vorliegende Gedicht wurde gedruckt in des Altdorfer Theologie-Professors Lukas Friedrich Reinhard (1623-1688) Predigtsammlung Erö[neter SonntagEpi‰el-S¡rein ()(2v), die 1664 in Altdorf im Druck erschien. Das Gedicht trägt den Titel Erclärung deß Drey‰ändigen Titel-Sinnbild#. und ist signiert mit S. v. B. Reinhard, ein Freund und Schüler des im Rahmen der synkretistischen Streitigkeiten umstrittenen Helmstedter Theologen Georg Calixt (15861656), den er u.a. zum Thorner Religionsgespräch (1645) begleitet hatte, war seit 1649 Professor für Theologie und Archidiakon in Altdorf (ADB. Bd. 28 (1889), S. 66). Bevor Reinhard Birken um die Abfassung eines Gedichtes zum genannten Werk bat, beauftragte er den Dichter damit, ein Kupfertitelblatt zu entwerfen, wobei der an St. Egidien wirkende Diakon Johann Ludwig Hagedorn (1619-
Gedicht 168 (1664)
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1668) als Vermittler des Auftrags fungierte. Bei dem anonymen Kupferstecher, der den Stich anfertigte (vgl. Abb. 17), handelt es sich um Georg Christoph Eimmart d. J. (1638-1705), einen Schwager und Schüler Jacob von Sandrarts. Vgl. hierzu Tagebücher I.90; PBlO.B.2.1.4, 2v zum 10.1.1664: "Bey H[errn] Emmert da# Epi‰elPo‰ill-Kupfer entwerfen la‹en". Das gedruckte Werk erreichte Birken am 12.5.1664: "H[err] M[agi‰er] Reinhart, mir seine Ep[i‰e]lPo‰ill verehrt" (Tagebücher I.121; PBlO.B.2.1.4, 10r). Morphologie, S. 471-473. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung des Gedichtes an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 6 der] dem – 8 Apo‰el-S¡ri[ten Hauf] Apo‰el S¡ri[ten-Hauf – 12 dir hier s¡lie‰] S¡lie‰ dir hier 1 Zur Orthotomie des Wortes Gottes nach 2Tim 2,15 vgl. Luthers Erläuterung WA.DB 7, S. 277 (Bibelübersetzung 1546 Randbemerkung z. St.): "(Teile) Da# er ni¡t da# Gese” vnd Euangelium in einander menge, sondern treibe da# Gese”, wider die rohen, harten, bösen, vnd wer[ ›e vnter da# weltli¡e Re¡t oder in ban. Aber die blöden, betrübten, fromen, trö‰e er mit dem Euangelio." Vgl. außerdem WA 10/I, 2, S. 366, Z. 22-26 (Roths Sommerpostille, 1526, 14. Sonntag nach Trinitatis, Lk 17,11-19): "Die Prediger inn disem rei¡ sollen die gewi‹en trö‰en, sollenn freündtli¡ mit jnen umbgeen, sollen ›e speysen mit dem Euangelio, sollenn dy s¡wa¡enn tragen, die kran¿enn heylen, und sollen da# wort fein wi‹en zu s¡neiden und einem yegkli¡en, na¡ dem e# ym von nöten, fürtragen." Vgl. zudem die Definition der Orthotomie bei Salomon Glassius: PHILOLOGIA SACRA, Sp. 1837: "Secare recte, Ñrqotome‹n verbum veritatis, 2. Tim. II, 15. pro prudenter distribuere docendo, & usibus auditorum diversis accommodare: metaphora a Sacerdotibus Vet. Testamenti deducta, qui certo ritu victimas secabant: Vel, ut alii a structoribus conviviorum, Esa. XXV, 6. Syrus vertit: praedicare recte sermonem veritatis." – 2 der Mals¡loß Ringe kehren] 'das Drehen an den Ringen des Vorhängeschlosses'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1510.
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Apparate und Kommentare
Abb. 17: Lukas Friedrich Reinhard: Erö[neter Sonntag-Epi‰el-S¡rein […]. Altdorf 1664 (HAB Wolfenbüttel 249.14 Theol. [1]), Titelkupferstich von Georg Christoph Eimmart d. J.
Gedichte 169 und 170 (1664)
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Text 169: Premor, ut imprimar. 128v 1 kommt] komt Ǧ – 2 da#] Kürzel Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes im Zeitraum von Ende Januar bis Ende März 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1f. Zur Parallelisierung von Druckerpresse und Anfechtungen leiblicher sowie geistlicher Art vgl. z.B. Simon Dachs Trostgedicht, das er anläßlich des Todes Johannes Reußners, des Sohnes des seit 1639 in Königsberg ansässigen Buchdruckers Johann Reußner, dem trauernden Vater am 8.2.1650 hat zukommen lassen: Simon Dach: Gedichte. Bd. 3, S. 310f. Eingangs heißt es in diesem Tro‰-Reim¡en: WJr ›nd in diesem Leben Der Dru¿erey fa‰ eben, Fa‰ den Bu¡‰aben glei¡: Denn Gott hat vn# gego‹en, Von jhm ›nd wir entspro‹en Au[ dieser Erden Rei¡. Des Vergleiches der Druckerpresse mit dem 'Kreuz' bedient sich Dach in der fünften Strophe: So i‰ au¡ hie der Pre‹en Jmglei¡en ni¡t verge‹en, Die i‰ de# Creu”e# La‰, Die eine# jeden Rü¿en Re¡ts¡a[en pflegt zu drü¿en Vnd gönnt vn# keine Ra‰. Vgl. hierzu J.A. Steiger (1998). In das direkte Umfeld dieses Motivs gehört das im Rahmen der barokken Emblemata recht häufig belegte antike Bild von der Palme, die unter auferlegter Last weitaus besser wächst. Vgl. zu Text Nr. 7, v. 114.
Text 170: Herrn Adam Volkmann# JurisConsulti Ho¡Für‰li¡ Brandenburgis¡en HofRaht# und LehenProb‰en# Sterb-Le”e. 128v/129r Das Gedicht ist mit Ausnahme der Überschrift ganz mit senkrechten Linien gestrichen. T1 CLXX.] CLXX – T2 Herrn] H. – T2 JurisConsulti] JCti – T3 Ho¡Für‰li¡] HFür‰l. – T3 Brandenburgis¡en] Brandenb. – T4f. Sterb-Le”e] L und zweites t überschrieben – 1-4 marginal links: Jn der Poesy-Übung. – 3 oder] mit der-Kürzel (ebenso 35 widergeben) – 6 und] u. (ebenso 14, 20, 27, 31, 34) – 13 iezt] überschrieben – 15 nun] überschrieben – 15 entswommen] entswomen Ǧ (swo überschrieben) – 16 kommen] komen Ǧ – 24
754
Apparate und Kommentare
woll] w aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 25 4.] fehlt im Manuskript; ebenso Str. 5 – 25 bey] b aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 27 unsre] un aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 28 wa#] w aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 29 man] n aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 30 gesegn'] zweites g aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 31 Gemahl] m aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 32 Tod#] o aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 34 gekränkter] ä aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 35 di¡] ¡ aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 36 Grabe] a aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 37 sol¡er] r aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 39 Gebein] b aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 40 es folgt in neuer Zeile rechts der Hinweis auf Text Nr. 171: vid. pag. seq. Der juristische Fachschriftsteller und Bayreuther Hofrat Adam Volckmann (geb. 1616) starb am 23.3.1664. Die Leichenpredigt hielt der Bayreuther Superintendent Stephan Böner am Sonntag Judica (30.3.). Volckmann, der in Schönbach an der böhmischen Grenze geboren war und in Eger die Schule besuchte, mußte seines protestantischen Bekenntnisses wegen (wie Birkens Familie) die Heimat verlassen und kam nach Nürnberg. Volckmann studierte in Altdorf (von 1635 an) und sodann in Jena Rechtswissenschaften, wurde dort 1645 zum Licentiaten promoviert, war dann als Advokat in Nürnberg tätig, wurde 1647 als markgräflicher Rat und Advokat nach Kulmbach berufen, 1650 in Altdorf zum Dr. iur. promoviert und 1661 zum bayreuthischen Geheim- und Hofrat ernannt sowie zum Lehenpropsten bestellt. In den letzten Jahren seines Lebens litt Volckmann am Zipperlein. DBA I, 1315, 49f. Zedler. Bd. 50 (1746), Sp. 391. Kröll, 1970, S. 294-300. Das Sterbedatum Volckmanns notierte Birken, der mit Volckmann eng verbunden war und mit diesem in regem Briefwechsel gestanden hatte, in seinem Tagebuch (I.113; PBlO.B.2.1.4, 7v) und übersandte sein Trauergedicht am 25.3.1664 an Adam Schaffer (I.114; PBlO.B.2.1.4, 7v). Im Jahre 1661 hatte Birken ein Trauergedicht für den damals verstorbenen Sohn Volckmanns verfaßt (vgl. die Einleitung zu Text Nr. 83). Zu einem von Jacob von Sandrart gefertigten Kupferstichporträt, das den Verstorbenen zeigt, schrieb Birken lateinische Verse. Vgl. Paas, 1988, II, S. 860f., Nr. 430. Birkens marginaler Vermerk auf der Höhe von v. 1-4 (s.o.) des vorliegenden Textes bezieht sich auf den Abdruck des Gedichtes in Birkens Teuts¡e[r] Rede-bind und Di¡tKun‰ (1679), S. 287f. Der Verweis nach Strophe 5 "vid. pag. seq." bezieht sich auf Volckmanns Epigramm (vgl. Text Nr. 171), das durch ein Gedicht mit anderem Bezug (in vorliegender Edition Text Nr. 172) von Text Nr. 170 abgetrennt ist. Zum Volckmann-Komplex gehört auch das unmittelbar an Volckmanns Epigramm anschließende Grablied (Text Nr. 173) sowie die Grabs¡ri] (Text Nr. 174). Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 11 hab'] will – 15 i¡ bin] bin i¡ – 15 entswommen]
Gedichte 170 (1664), 171 (1664) und 172
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entnommen – 22 von] vom – 24 Hut] Huld – 27 Tö¡ter] Kinder – 30 gesegn'] bewahr' – 31 eur Gemahl] euer Mann – 37 sol¡er] dieser T4f. Sterb-Le”e] 'Sterbeabschied'. Zu 'Letze' vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 798. – 1 Vgl. Wackernagel. Bd. 5, S. 433, Nr. 659, Str. 1: AV[ meinen lieben Gott trau i¡ in Ang‰ vnd Noth, Der kan mi¡ allzeit retten auß Trübsal, Ang‰ vnd Nöthen, Mein Vnglü¿ kan Er wenden, ‰eht all# in seinen Händen. Die Verfasserschaft dieses Chorals, entstanden zu Beginn des 17. Jahrhunderts, ist nicht geklärt. – 4 Ps 79,9 – 6 Mt 7,7 – 8 Vgl. zu Text Nr. 20, v. 4f. – 10 Zum an die Welt und alles Irdische gerichteten Gute-Nacht-Wunsch vgl. zu Text Nr. 2, v. 65 (ebenso 30, 33, 40). – 14 wehtum'] 'Schmerzen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 28, Sp. 323. – 22 Vgl. zu Text Nr. 21, v. 29-32. – 23 gesegn'] "gesegnen" bedeutet "verstärktes segnen". Grimm: DWb. Bd. 5, Sp. 4015. – 31 Ps 68,6 – 37 Jes 57,2
Text 171: Seine kurz vorher an mi¡ abgegebene Zeilen. 129v T1 CLXXI.] fehlt im Manuskript – T2 CLXX.] CLXX – 1 oder] mit der-Kürzel (ebenso 4 oder) – 1 und (2x)] u. – 2 unterlaß] mit er-Kürzel – 4 zäumen.] Punkt überschrieben – 5 dahin] danach gestrichenes Rufzeichen – 6 und] u. – 8 da#] Kürzel Zu Anlaß und Datierung des vorliegenden Textes vgl. die Einleitung zu Text Nr. 170. 4 zäumen] 'lenken'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 405.
Text 172: Wider den Türken. 129r/v T1 CLXXII.] CLXXI – 1 Ströme] S aus s überschrieben – 3 der] Kürzel (ebenso 14, 19) – 3 bäumen] b überschrieben – 3 Tyrannen,] Komma aus Punkt überschrieben – 4 Erd] danach gestrichener Doppel2
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punkt – 4 zu verbannen] kein Abstand; Worttrennungsstrich – 5 ja groß] groß ja – 8 und] u. (ebenso 19, 21, 23) – 8 ab] b überschrieben – 10 unehrt] e überschrieben; davor ein einfacher Bindestrich gestrichen; r oberhalb der Zeile – 13 Himmel] Himel Ǧ (ebenso 24 Frommen) – 16 Thu] durch Streichung aus Thue – 18 raubt] t aus e überschrieben – 23 wiederkommen] wiederkomen Ǧ sowie mit der-Kürzel
Apparate und Kommentare
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Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes Ende März 1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 7 Spri¡ nur ein wort] Mt 8,8 – 8 ungemens¡te#] 'unmenschliches'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 24, Sp. 773. – 10 unehrt] 'entehrt, lästert'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 24, Sp. 451-453. – 10 Mahumed] Mohammed – 14 2Sam 22,14f. – 16 vermaledeyet] 'verfluchet'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 840. – 17 Vgl. Offb 16,1; 20,2 – 21 Gog, und Magog] Offb 20,8. Vgl. zu Text Nr. 260, v. 15.
Text 173: GrabLied, hierauf absehend. 129v-131r T1 CLXXIII.] CLXXII – 1 1.] fehlt im Manuskript – 2 der] Kürzel (ebenso 3, 7, 11, 18, 25, 49, 65, 66, 71) – 3 Glieder] mit der-Kürzel (ebenso 4 nieder – 66 Kinder – 72 wieder) – 8 und] u. (ebenso 10, 19, 26, 28, 30, 33 (2x), 51, 56 (2x), 64) – 9 da#] Kürzel (ebenso 14, 56) – 16 ander‰] ‰ aus # überschrieben – 21 daß] Kürzel (ebenso 63) – 25 Volkmann] VolkmaǦn (ebenso 40 Volkmann – 55 kennen – 56 zunennen – 57 dann – 67 Volkmann) – 25 ver‰and:] Doppelpunkt überschrieben – 27 von] marginal rechts mit vorangestelltem +; mit + in der Zeile eingewiesen – 33 lige] g überschrieben, ev. aus eg – 34 unterlaß] mit erKürzel – 37 Leid,] Leid. – 40 gelangen] gelǦagen – 42 himmel (1. Position)] himel Ǧ (ebenso 51 sammlen – 61 Himmel – 63 Stimm) – 45 seelge] danach gestrichen Jahr – 50 ges¡wollner] g und s überschrieben – 64 Jhn] J überschrieben – 69 wa#] Kürzel – 71f. Reihenfolge der Verse im Manuskript: 72, 71; Rangierung durch rechts nachgesetzte Zahlen (abgetrennt durch senkrechten Strich): 2 1 Zu Anlaß und Datierung des vorliegenden Textes vgl. die Einleitung zu Text Nr. 170. Dieses Gedicht wurde 1664 als gezählter Beitrag (Nr. XI) im Anhang (EPICEDIA.) zu Stephan Böners Leichenpredigt auf Adam Volckmann (Et dolor & moeror vita, ADAMITA, tua est) gedruckt (H3r-4v). Es ist am Ende folgendermaßen signiert: Dem Seelig-Ver‰orbenen Herrn/ seinem ho¡geehrten H. S¡wagern/ zum le”ten Ehr-Dien‰/ und der ho¡betrübten Fr. Wittib zur Tro‰-Aufri¡tung/ übersendete diese# Sigmund von Birken. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 1 davor m! – 26 Für‰en] Für‰en# – 31 pflage] pflegte – 40 sagte] da¡te – 64 und] Nun – 65 gewesen] gewehret 5 Auch Luther spricht bisweilen vom Tod als einer "medicina vitae". WA 20, S. 434, Z. 36 (Predigten des Jahres 1526 (Nr. 39)). Vgl. ferner WA 24, S. 112, Z. 25-28.31-34; S. 113, Z. 8f. (Predigten über das 1. Buch Mose, 1527): Dazu wenn der tod ni¡t were, würde die sunde nymmer untergehen, darümb wird eben damit der sunde endli¡ geweret und i‰ son‰ kein rat yhr lo# zu werden. Sol¡e gnedige und heilsame ‰ra[e gibt er un#, da# die sunde dur¡ den tod erwürget werde […]. Derhalben der tod nu ni¡t i‰ denn eine lauter gnade, ja ein anfang de#
Gedichte 173 (1664) und 174 (1664)
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leben#, Denn na¡ dem er ma¡et, da# die seele geneset, so mu# da# leibli¡e wesen, wa# da i‰ kran¿eit, ferli¿eit, mühe und erbeyt, alle# dienen zum be‰en, da# ni¡t be‹er zu wünds¡en were. […] Da# also der tod eben zur er”ney gegeben i‰, der ›¡ selb# fre‹e, die sunde erwürge und hel[e, da# der gei‰ selig werde. Sehr stark spitzt diesen Gedanken Andreas Gryphius in seiner Leichabdankung auf den am 18. oder 19.11.1657 verstorbenen Glogauer Arzt Heinrich Fierling zu. Sie trägt den Titel Der Tod Al# Ar”t der Sterbli¡en (Gryphius: Dissertationes funebres oder Leichabdankungen, S. 175, Z. 1-3. Vgl. bes. ebd., S. 184-193). – 7f. Vgl. zu Text Nr. 4, v. 31-33. – 15f. 1Kor 15,31. Zur Gleichsetzung eines langen Lebens mit einem langen Sterben vgl. zu Text Nr. 2, v. 97f. – 21 Justinian] Der Codex Justinianus, eine vom byzantinischen Kaiser Justinian I. (regierte 527-565) initiierte und unter Leitung des Hofjuristen Tribonianus zusammengetragene Sammlung des römischen Rechtes, gehörte als Bestandteil des Corpus iuris civilis zu den Rechtsgrundlagen des Heiligen römischen Reiches deutscher Nation. – 22 ihn] den Tod. – 23f. Zur Einsicht, daß gegen den Tod kein Kraut gewachsen ist, vgl. zu Text Nr. 6, v. 35f. – 24 Pfeilen] Eph 6,16. Vgl. zum mit Pfeil und Bogen hantierenden Tod zu Text Nr. 228, v. 12-14. – 31 pflage] 'pflegte'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1736. – 32-36 Bezugnahme auf Adam Volckmanns Zeilen, die Birken zuvor mitgeteilt hat (vgl. Text Nr. 171, v. 1f.). – 39 Englis¡e#] 'engelhaftes'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 481. – 40 Vgl. zu Text Nr. 86, Z. 35-43 (ebenso 58). – 41 Siehe Text Nr. 171, v. 5. – 43f. Offb 14,3 – 51f. Vgl. Mt 19,24 – 54 Tand] 'wertlosen Kram'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 21, Sp. 103. – 56 Wi”] 'Verstand'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 861f. – 57 Ruhe] Hebr 4,9f.; Offb 14,13 – 64 Offb 14,3 – 65f. Ps 68,6 – 67 Mt 25,21.23 – 69f. Offb 21,4 – 72 Ps 90,15
Text 174: Seine Grabs¡ri]. 131r/v T1 CLXXIV.] CLXXIII – 1 der] Kürzel (ebenso 15, 28) – 5 Fürtre[li¡e] Fürtre[l. – 5 Volkmann] VolkmaǦn – 5 JurisConsultus] JCtus – 6 Markgrafen] Mgrafen – 6 Brandenburg] BrǦadenb. – 7 Bi#] B überschrieben – 9 Er] E aus e überschrieben – 9 und] u. (ebenso 18, 24) – 11 Jm] nach J gestrichen h – 12 unmündig] m und zweites n überschrieben – 12 Exulant] t überschrieben – 13 himmlis¡en] himlis¡en Ǧ – 16 da#] Kürzel (ebenso 29) – 20 Frauen] Fr und etc.-Kürzel mit Punkt – 20 Drosendorânn] durch Streichung aus Drosendorferinn – 26 Anno] A. Zu Anlaß und Datierung des vorliegenden Textes vgl. die Einleitung zu Text Nr. 170. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1 Tod, jene# Leben# Eingang] Zum Tod als ianua vitae vgl. zu Text Nr. 4, v. 31-33. – 2 1Kor 15,31. Zur Gleichsetzung des Lebens mit permanentem Sterben in der antik-paganen Tradition vgl. zu Text Nr. 2, v. 97f. (ebenso 9). – 10 Böheim] 'Böhmen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 222. – 12 Exulant Jesu Chri‰i]
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Vgl. Hebr 13,14 – 14 Hebr 11,16 – 15 2Kor 5,4. Vgl. auch den Cicero-Beleg im Kommentar zu Text Nr. 5, Z. 116f. – 18 Vgl. den Seneca-Beleg im Kommentar zu Text Nr. 5, Z. 160f. – 22 entworden] 'gestorben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 2217. – 26 ᣌ] freitags
Text 175: Auf der Frauen Canzlerin zu Bayreüth Frauen Marien Catharinen von Stein gebornen von Oeppe Ab‰erben. 131v-133r T1 CLXXV.] CLXXIV – T2 Frauen] Fr und etc.-Kürzel mit Punkt (ebenso T3) – T4 gebornen] gebornǦe – T4 von] v. – 7 der] Kürzel (ebenso 13, 26, 43, 58, 65, 72) – 7 da#] Kürzel (ebenso 8, 45, 52) – 8 Stamm] Stam Ǧ (ebenso 12 Hammer‰rei¡ – 13 Hammer – 20 immer-fris¡em – 28 kommt – 38 Sommer – 52 nimmermehr) – 8 und] u. (ebenso 14, 25, 34, 57, 61, 68) – 19 rei‹'] r überschrieben – 19 wieder] mit der-Kürzel (ebenso 31 sonder) – 20 no¡] ¡ überschrieben – 26 Tod] durch Streichung aus Todt – 43 Edel‰ein'] el überschrieben – 45 bela¡‰] vor l ein gestrichener Buchstabe – 47 frag‰] frg‰ – 49 wa#] Kürzel (ebenso 50) – 54 verdirbt] mit ver-Kürzel – 56 su¡t] s aus S überschrieben – 57 ob] oberhalb von gestrichenem o[t – 68 der] er überschrieben; danach s und ein weiterer Buchstabe gestrichen Maria Catharina vom Stein, geb. von Oeppe (geb. 1632), war verheiratet mit Carl vom Stein (16261675), dem brandenburg-bayreuthischen Hofbeamten und Kanzler. Mit ihm stand Birken in engem Kontakt (vgl. auch die Einleitung zu Text Nr. 267). Maria Catharina vom Stein starb am 18.3.1664 in Regensburg und wurde am 22.3. ebd. beerdigt. Die Leichenpredigt hielt der Bayreuther Oberhofprediger Caspar von Lilien. Deren Druckversion (s.u.), die auch Birkens Gedicht enthält, lag dem Dichter am 4.8.1664 vor (Tagebücher I.130; PBlO.B.2.1.4, 13r). Morphologie, S. 462-464. DBA I, 1217, 101f. Anläßlich des Todes von Maria Catharina vom Stein hat Birken über das vorliegende Gedicht hinaus auch ein Porträtgedicht zu einem von Jacob von Sandrart gestochenen Kupferstich geschaffen. Zu den Details vgl. Morphologie, S. 485f. Vorliegendes Gedicht wurde 1664 als gezählter Beitrag (Nr. VII) im Anhang (EPICEDIA.) zu Caspar von Liliens Leichenpredigt auf die Verstorbene (Der Kinder Gotte# Wolbewährte# Wund-Pfla‰er) gedruckt (J4r-K1v). Das Gedicht trägt den mit dem Trinitätszeichen (m!) eingeführten Titel Klag- und Tro‰-Lied na¡ Opi”en#: Die Thränen voller Ang‰/ etc. und endet mit der Signatur Seiner Magnificenz al# Ho¡geehrti‰em Patron hat hiemit s¡uldig‰e# Beyleid bezeugen sollen Sigmund von Birken C. Com. P. Birkens Gedicht ist keine Parodie einer von Opitz stammenden Vorlage, sondern übernimmt lediglich die Strophenform von Opitz' Leichencarmen auf den 1624 in Straßburg im Alter von 21 Jahren verstorbenen David Rhenisch. Das Gedicht hat folgenden Wortlaut (Opitz: Gesammelte Werke. Bd. 2/1, S. 313-316): DIe Threnen voller angst/ die seufzer mannigfalt/ Die augen roth/ als bluth/ die trawrige gestalt/
Gedicht 175 (1664)
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Ihr Eltern/ vnd die klagen/ Vor ewer trewes Kindt/ Muß jederman nur sagen/ Das sie nicht vnrecht sindt. Wir armen sterblichen! Wie gar ein nichtig ding Ist dieses/ was wir sein! so bald die Thür auffging/ War frewd' an allen enden/ Auß hoffnung/ ewer Sohn Der würd ein schreiben senden: O nein/ Er ist davon. Er ist hinweg gerafft/ der noch vor kurtzer zeit Bedacht war/ spat vnd frü/ mit höchster embsigkeit/ Wie seine gantze Jugendt Recht wol würd' angewandt/ Damit Er kunst vnd tugendt Brächt in sein Vaterlandt. Er ist hinweg gerafft/ Ihr hattet schon gedacht/ Ihr würdet/ wann jhn Gott gesund anheim gebracht/ Die Augen können weiden/ Vnd jhm entgegen ziehn/ In voller lust vnd frewden: Nein/ nein/ Er ist dahin. O vnglückhaffter both!/ ist diß nu seine müh? Ist diß sein schweis vnd frost? sein lesen spat vnd frü? Kein einiges gesetze Steht in Iustinian, Das durch das schwartze netze Deß todes/ reissen kan. Er ist hinweg gerafft/ der Mutter beste ziehr/ Des Vatern grosser trost/ vnd zwar sehr weit von hier/ So/ das sie Ihn mit pflegen Vnd warten nicht gelabt Auch/ in den Sarch zu legen Nicht haben fug gehabt:
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Die Schwester hett' Ihm doch/ noch einen trewen kuß Gegeben/ auf die letz'/ vnd ernsten abschied gruß/ Hett' jhm/ zum liebes zeichen/ Die augen zugedrückt/ Vnd seine blasse leichen Mit blumen außgeschmückt. Eß lege sein gebein'/ in dieser schönen Stadt/ Dergleichen/ wie man weiß/ gantz Deutschland schier nicht hat; Es hette sampt den seinen/ Vnd/ die jhm sonst bekandt/ Auch helffen vmb jhn weinen Das grosse Vaterlandt. Nein; der/ der über vns sitzt aller Weißheit voll/ Weiß wann er vns hier sein/ vnd nicht sein lassen sol. Kein Mensch vermag zukommen/ Ohn Ihn/ auff diese Welt/ Wird auch nicht weg genommen/ Alß/ wenn es Ihm gefelt. Was hilfft das weinen dan? Ja/ wo/ für Creutz vnd pein/ Das leidt vnd kläglich thun vns kan behülfflich sein/ So sindt die trüben zehren Viel werther noch/ als Goldt; Jetzt/ nu sie jhm nicht wehren/ So heist es nur/ gedult. Er ist der Welt entwuscht/ da nichts/ als krieg vnd streit/ Als angeschmückte lieb'/ vnd haß vnd grimmer neidt/ Als schand' vnd böse lüsten In vollem schwange gehn/ Vnd laster/ die uns Christen Nur nicht zu nennen stehn. Er schläfft bey vielen auch/ die ewig sindt bekandt/ Durch zuthun der vernunfft vnd jhre weise handt/ Hier/ wo die Ill' vnd Breusche Sich mengen/ in den Rein/
Gedicht 175 (1664)
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Mit lieblichem geräusche/ Vnd reich an früchten sein. Er ist auff einer Schul'/ in der Gott selber lehrt Solch vnerforschlich ding/ darvon kein Mensch gehört: Was wir anitzo kennen/ Hatt weder art noch krafft/ Vnd ist ein traum zu nennen Der rechten wissenschafft. Nun du/ du liebe Seel'/ emp¿nde deine lust/ Geneuß der fröligkeit/ die vnß noch vnbewust/ In die du auffgenommen Nun bist/ ohn end' vnd ziehl: Wir wollen zu dir kommen Wo/ wie/ vnd wann Gott wil. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung von Birkens Gedicht an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 7 Wann] Wenn – 7 da] da# – 20 immer-fris¡em] immer-fris¡er – 29 Leben] Lieben – 37 treue] theure – 43 die] den – 43 Edel‰ein'] EdelStein – 55 von] vom – 68 der] daß – 70 den] dem 2 Wie ~ s¡lä[t] Vgl. Jes 57,2; Mt 9,24; Joh 11,11. Zum Tod als Schlaf vgl. zu Text Nr. 71, v. 195 (ebenso 62, 67). – 9 Trüpfe] 'Tropfen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 22, Sp. 1409. – 9f. Sprichwörtlich. Vgl. Wander. Bd. 4, Sp. 1335. – 12 Hammer‰rei¡] 'Schlag mit dem Hammer'. Zu 'Streich' vgl. Grimm: DWb. Bd. 19, Sp. 1547. – 15 Regen-Stadt] Gemeint ist Regensburg. – 20 Trauf] 'Niedertröpfeln, Triefen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 21, Sp. 1399. – 25 Spr 12,4 – 31 sonder] 'ohne'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1574. – 46 Neid] Die Rede vom neidischen Tod (invida mors) begegnet in auffälliger Häufung bereits bei Venantius Fortunatus (Miscellanea, Prologus, PL 88, Sp. 61A sowie lib. 4, 26, PL 88, Sp. 174A u.ö.). Vgl. weiter Petrus Blesensis: Epistola 179, PL 207, Sp. 472D: "O mors invida, mors amara, quae in eo telam vitae succidit, dum adhuc ordiretur, pulcherrima vite praecisa, palmite non relicto." – 49 bes¡ilt] 'schmäht, tadelt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 2522. – 51 Vgl. zu Text Nr. 4, v. 31-33. – 52 Offb 21,4 – 55f. Vgl. zu Text Nr. 20, v. 4f. – 64f. Zum Motiv des Felsens in der Brandung vgl. zu Text Nr. 7, v. 386-391. – 67 Gott ~ wird] Ps 121,4 – 70f. Prüfe‰ein den Stri¡' i”und zuhalten] Birken verwendet hier (wie häufiger) die Münzproben-Metapher. Vgl. zu Text Nr. 15, v. 137.
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Text 176: Auf Herrn Georg Krumbein# Secretarii zu Beling Ab‰erben. 133r/v T1 CLXXVI.] CLXXV. – T2 Herrn] H und etc.-Kürzel mit Punkt – T3 Secretarii] Secret. – 1 und] u. (ebenso 19, 33, 35, 37) – 4 der] Kürzel (ebenso 5, 6, 31) – 5 genommen] genomen Ǧ (ebenso 8 Kummer – 8 Entkommen – 20 Himmel#thron – 38 Himmel) – 10 in] oberhalb einer Streichung; gestrichen ev. mit – 15 dünn] düǦn (nach ü ein unentzifferter, gestrichener Buchstabe) – 17 mir] oberhalb von gestrichenem ihm – 23 Dank] D überschrieben – 27 daß] Kürzel – 33 5.] Nummer ohne Punkt – 36 Gnadhuld] zweites d überschrieben, ev. aus t – 39 Ruh] Ruh. – 40 mitgenoß] verschmiert – 40 rechts unterhalb der Zeile: W. Georg Kromppein (geb. 1586) begann nach dem Schulbesuch in Balingen (Württemberg), Stuttgart und Tübingen das Studium der Philosophie an der Universität Tübingen, mußte dieses jedoch abbrechen, nachdem seine Eltern beim Stadtbrand in Balingen (1607) ihre Habe verloren hatten. Kromppein arbeitete sodann in Balingen als Gehilfe seines Vaters Michael Kromppein, der Stadt- und Amtsschreiber war, und legte im Jahre 1613 "da# Examen zur Statt- und Ampt-S¡reiberey/ bey Für‰l. Can”ley zu Stuttgardten" (Roth: Der in Chri‰o ‰erbender glaubigen Seelige Ruhe (1664), S. 23) ab. Kromppein wirkte zunächst weiter als Adjunkt seines Vaters und übernahm nach dessen Tode (1621) die Stelle des Stadt- und Amtsschreibers. Georg Kromppein, der dreimal verheiratet war, starb am 11.5.1664. Zu einem Kupferstichporträt des Verstorbenen vgl. die Einleitung zu Text Nr. 235. Vorliegendes Trauergedicht, das Birken im Auftrage eines Verwandten der Witwe, nämlich des Nürnberger Bürgers Daniel Welling, über den Genaueres nicht in Erfahrung gebracht werden konnte, abgefaßt hat, ist im Anhang zur Leichenpredigt des Tübinger Pfarrers Jacob Roth (Der in Chri‰o ‰erbender glaubigen Seelige Ruhe (1664), fol. G1r-2r) gedruckt worden. Es befindet sich dort ohne strophische Gliederung unter der Überschrift COROLLARIUM. und wird durch folgende Notiz eingeleitet: Gün‰iger lieber Leser/ al# eben diese Lei¡predigt von dem Truckern/ gän”li¡ absolvirt geweßt/ i‰ von Daniel Welling/ zu Nürenberg/ na¡‰ehende# Carmen, übers¡i¿t worden/ wel¡e# die sambtli¡e Kromppeinis¡e Familia und Freunds¡a[t/ au[ dise# halbe Böglin/ beytru¿en zula‹en/ vor ein S¡uldigkeit zu seyn/ era¡tet. Das Gedicht ist am Ende folgendermaßen signiert: Se”t diese# zu guter Gedä¡tnuß/ mit re¡t betrübtem Gemüth Daniel Welling. Auf den Auftraggeber deutet in Birkens Handschrift lediglich das "W." am Schluß des Gedichtes hin. Daniel Welling dürfte auch Text Nr. 235 bei Birken in Auftrag gegeben haben. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 4 i”und] je”und – 5 a¡! der Tod,] A¡ der Todt! – 10 no¡ in] nah mit – 19 treuem] trewen – 22 i”und] je”und – 25 Andre] Ander – 25 wehrt‰e] wehrte – 26 gibt no¡ mehr] vermehrt mein – 31 dort] GOtt – 32 tru¿ne] Trü¿net – 32 eüre] Eüere – 36 Gnadhuld] Gnad-Hut 4f. 1Kor 15,26 – 11 Spr 16,31 – 22 Offb 7,15 – 25 Gemeint ist Kromppeins Ehefrau Sabine. Zu ihr vgl. zu Text Nr. 235. – 30 Vgl. zu Text Nr. 52, v. 64f. – 31 Jes 35,10 – 32 Vgl. Offb 21,4 – 39 Ruh] Hebr 4,9f.; Offb 14,13
Gedicht 177 (1664)
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Text 177: Erklärung de# Titel Sinnbild# Zum Teuts¡en Geldmangel. 133v-134v T1 CLXXVII.] CLXXVI. – 2 ieder] mit der-Kürzel (ebenso 26 Rinder – 55 ieder – 58 ieder – 93 sonder – 97 sonder) – 2 und] u. (ebenso 11, 14, 20, 43, 55, 60, 63, 67, 71, 85, 87, 89, 106) – 3 anklaget] an oberhalb einer unentzifferten Streichung – 4 Die] D überschrieben – 12 der] Kürzel (ebenso 29, 32, 44, 53, 73, 74, 77, 78, 94, 96) – 21 Liebe#ãammen] Liebe#ãamen Ǧ (ebenso 23 beysammen – 32 Stamm – 33 thumm) – 23 da#] Kürzel (ebenso 24, 38, 55, 64, 80, 92) – 27 Kinder] K überschrieben – 31 der] d aus T überschrieben – 39 al#dann] al#daǦn – 42 heute] nach u ein unentzifferter, gestrichener Buchstabe – 43 verspendet] versendet (der Druckfassung folgend emendiert) – 44 Gei”] ” überschrieben – 47 liget] durch Streichung aus lieget – 57 8.] Nummer ohne Punkt – 61 fülle] hülle (der Druckfassung folgend emendiert) – 66 verarmen,] danach eine Streichung; gestrichen ev. Ehr – 70 vergi‹t] durch Streichung aus vergie‹t – 76 von] n oberhalb der Zeile, darunter r gestrichen – 101 Wanndaß] mit daß-Kürzel Der Geldmangel aus der Feder Johann Friedrich Schwesers (1606-1681), der von 1657 an als Bayreuther Hofrat fungierte und später Assessor des Konsistoriums (1675) sowie Lehenpropst (1676) wurde, erschien unter dem Pseudonym Gottlieb Warmund. Von Birken stammen sowohl die Entwürfe zu den zwölf emblematischen Abbildungen im Kupfertitel (vgl. Abb. 18f.), die Peter Troschel ausführte, als auch das hierauf Bezug nehmende Erklärungsgedicht. Schweser bedankte sich bei Birken in einem auf den 30.6.1663 datierten Brief für die "Emblematis¡en Erândungen" (PBlO.C.318.7). Den Verleger Johann Gebhardt informierte Birken über seine Entwürfe am 21.1.1664 (Tagebücher I.94; PBlO.B.2.1.4, 3v). Der Brief Schwesers an Birken vom 30.1.1664 belegt, daß das Werk zu diesem Zeitpunkt bereits im Druck war (in einer Auflage von 2000 Exemplaren). Sein Erklärungsgedicht vollendete Birken am 13.4.1664 und schickte es am folgenden Tage nach Bayreuth (I.116; PBlO.B.2.1.4, 8v). Am 12.5. hielt Birken das erste Exemplar des gedruckten Werkes in Händen (I.121; PBlO.B.2.1.4, 10r). Ein zweites folgte mit einem Brief Schwesers am 24.5. (PBlO.C.318.8, Ar). Weitere Einzelheiten in Morphologie, S. 473-476. Hinsichtlich der Biographie Schwesers vgl. die detaillierten Angaben in der Leichenpredigt von Johann Leonhard Schöpf: Fröli¡- und seeliger Abs¡ied au# dieser Welt/ Na¡ Anleitung Ps. LXXIII, 23, 24. Vorliegendes Gedicht wurde in Johann Friedrich Schwesers Werk Geldmangel in Teuts¡lande und de‹elben gründli¡e Ursa¡en (1664), TT2v-4r gedruckt. Es umfaßt zwölf gezählte und zwei ungezählte Strophen und trägt den Titel "Erklärung de# Kup[er-Tittelblat# und XII‰ändigen Sinnbilde#." Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 1 1.] fehlt – 9 2.] I. – 11 ver‰öret] verheeret – 11 verheeret] zer‰öret – 16 Rei¡] Land – 17 3.] II. – 25 4.] III. – 33 5.] IV. – 41 6.] V. – 41 vor] wär – 49 7.] VI. – 57 8.] VII. – 60 nie] ni¡t – 65 9.] IIX. – 67 ãügen] (f)liegen – 73 10.] IX. – 80 da# Geld] der Staat – 81 11.] X. – 89 12.] XI. – 97 13.] XII. – 105 14.] ohne Nummer
Apparate und Kommentare
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4-6 Vgl. hierzu die Ausführungen bei Schweser: Geldmangel (1664), der im Schlußkapitel die 22. Ursache des Geldmangels in Deutschland (S. 802-821) darlegt. Diese faßt Schweser im Inhaltsverzeichnis folgendermaßen zusammen (Fff4r): "Gottlose# Leben und Wesen/ wobey der Rei¡thum/ Vermögen und aller Seegen vers¡winden und zerãie‹en muß." – 9 tolle] 'rasende'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 21, Sp. 632. – 9-11 Gemeint ist der Dreißigjährige Krieg, den Schweser: Geldmangel (1664), S. 1-63 als erste Ursache des Geldmangels namhaft macht. Vgl. ebd., S. 1: "DEr Langwierige in Teuts¡land au#ge‰andene Krieg/ i‰ billi¡ vor die er‰e und Hauptursa¡e de# ie”o darinn ers¡einenden gro‹en Geldmangel# zuse”en." – 14 Ps 85,11 – 25-28 Laut Schweser: Geldmangel (1664), Fff3v ist die achte Ursache des Geldmangels "Die ni¡t re¡t eingeri¡tete Kinderzu¡t/ und Anführung der Jugend." Vgl. hierzu ebd., S. 360380. – 30 aufs¡ie‰] 'aufwächst'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 721. – 33 thumm] 'dumm'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1510. – 43 verspendet] 'ausgegeben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 1389. – 43f. Schweser: Geldmangel (1664) gibt als 14. Ursache des Geldmangels "Vnvergnügli¡keit und unersättli¡e[n] Gei”" (Fff4r) an. Vgl. ebd., S. 546-583. – 50 Schweser: Geldmangel (1664) identifiziert "Gottlose# Leben und Wesen" (Fff4r) als 22. Ursache des Geldmangels. Vgl. ebd., S. 802-821. – 51 Im "Müs›ggang" und im "bey vielen verspürte[n] Verdruß und Abs¡eu vor der Arbeit" (Fff3v) erkennt Schweser: Geldmangel (1664) die 13. Ursache des Geldmangels. Vgl. ebd., S. 480-545. In diesem Zusammenhang handelt Schweser auch "von denn ‰arken Bettlern/ und andern zum Bettlerorden gehörigen Müs›ggängern und Zärtlingen/ wel¡e etli¡e wiewol Ehrli¡e Handwerke vera¡ten" (Fff3v/4r). – 57-60 "Der Verlorne aufri¡tige Glaube/ au¡ vielfältiger Betrug und umwurf in Handel und Wandel" ist laut Schweser: Geldmangel (1664), Fff3v die 11. Ursache des Geldmangels (ausführliche Abhandlung S. 414-452). – 71 Ps 26,3 – 75 verfädelt] 'aufgedröselt, aufgefädelt'. Nicht bei Grimm. Vgl. aber DWb. Bd. 25, Sp. 285. – 75f. Vergleichbar hiermit benennt Schweser: Geldmangel (1664), Fff4r die 16. Ursache des Geldmangels wie folgt: "Der gro‹e Mißbrau¡ de# Golde# und Silber# im S¡mukke/ und verbremen der Kleidungen/ wie au¡ die Vppigkeit in denen von Au#ländis¡en Waaren verfertigten/ oder au# fremden Landen hergebra¡ten Kleidern/ und deren vielfältige Alamodis¡e Abwe¡selungen." Vgl. ebd., S. 629-648. Vgl. dazu die brandenburgische, unter Friedrich III. erlassene Kleiderordnung des Jahres 1696: De# Dur¡lauchtig‰en/ Großmä¡tigen Für‰en und Herrn/ Herrn Frideri¡ de# Dritten […] CONSTITUTION und Ordnung/ Wie e# […] in Kleidungen […] gehalten werden solle, )(5.)(r. Hier wird die Verfädelung von Edelmetallen an Kleidungsstücken strikt untersagt: I. Und zwar werden zu er‰ alle Zeuge und Sto[en worinnen Gold und Silber i‰/ wie au¡ II. Zweyten# alle# gold und ›lberne Band/ und III. Dritten# alle Broderien und Ge‰i¿te#/ e# sey von Gold/ Silber oder Seiden (jedo¡ die sogenante Bussiéres, oder wa# da# Frauen-Vol¿ für der Bru‰ träget/ inglei¡em die kur”en Tabliers, oder S¡ür”gen/ wel¡e zu ‰i¿en/ oder son‰ zu verbrehmen permittiret bleibet) ni¡t allein bey Mann#- sondern au¡ bey Frauen#-Personen so wol bey Ho[ al# in den Städten gän”li¡ verbohten und untersaget.
Gedicht 177 (1664)
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– 77 Jmfall] 'wenn'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1275. – 77-80 Die 15. Ursache des Geldmangels ist nach Schweser: Geldmangel (1664), Fff4r "Die verna¡läs›gte Erauferung derer Fund- und Metallen-Gruben au¡ Bergwerke." Schweser handelt dies ausführlich ebd., S. 584-628 ab. Analog zu Schwesers Analyse der 19. Ursache des Geldmangels ("Derer Mün” Verfäls¡ere Vielheit", Fff4r) artikuliert Birken den Appell, aus dem geschürften Edelmetall gutes Geld zu schlagen. – 83f. Bezugnahme auf die 19. Ursache des Geldmangels, die Schweser: Geldmangel (1664), Fff4r folgendermaßen benennt: "Derer Mün” Verfäls¡ere Vielheit/ verna¡läs›gte gute Auf›¡t bey dem Mün”wesen/ au¡ die Verwe¡selung de# guten Gelde#/ und Einführung ni¡t vollgültiger Sorten." Vgl. ebd., S. 695-711. Das Kipper- und WipperUnwesen als eine besonders krasse und wirtschaftlich schädliche Ausprägung der avaritia sowie die aus der Münzverschlechterung resultierende Inflation wurden nicht nur im 16., sondern auch im 17. Jahrhundert häufig beklagt, nicht zuletzt in einer Fülle von Flugblättern. Vgl. hierzu Goer, 1981. – 86 erkie‰] 'gewählt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 872. – 91 ver‰ümpelt] 'verstümmelt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 1816. – 93 sonder] 'ohne'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1574 (ebenso 96). – 93 Tandau#‰reuen] Gemeint ist der Handel mit schlechten Waren. – 94 der Handels¡a]] 'des Handels'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 380. – 94 nie‰] 'genießt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 838. – 97 sonder] 'ohne'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1574. – 107 Beginnen] 'Tun'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1297. – 108 entfehlern] 'korrigieren'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 516.
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Apparate und Kommentare
Abb. 18: Johann Friedrich Schweser: Geldmangel in Teuts¡lande und de‹elben gründli¡e Ursa¡en […]. Bayreuth 1664 (HAB Wolfenbüttel O 328 8° Helmst.), Titelkupferstich von Peter Troschel, linke Hälfte.
Gedicht 177 (1664)
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Abb. 19: Johann Friedrich Schweser: Geldmangel in Teuts¡lande und de‹elben gründli¡e Ursa¡en […]. Bayreuth 1664 (HAB Wolfenbüttel O 328 8° Helmst.), Titelkupferstich von Peter Troschel, rechte Hälfte.
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Apparate und Kommentare
Text 178: Zu Herrn Herrn Justiniani von Wel” Bü¡lein von Bä‹erung de# Chri‰entum# und Bekehrung de# Heidentum#. 134v/135r T1 CLXXVIII.] CLXXVII. – T2 Herrn (2x)] H. – T2 von] v. – T2 Wel”] W. – T4 und] u. (ebenso 2, 4, 8, 11, 18, 20) – 1 Jesum] danach gestrichenes Komma – 9 dienet] über dem zweiten e eine Streichung; gestrichen ev. ein Nasalstrich – 13 auf] marginal links mit vorangestelltem +; mit + in der Zeile eingewiesen – 14 der (2. Position)] Kürzel – 21 der] Kürzel (ebenso 23) – 23 Mammon] Mamon Ǧ – A1 diese Fußnote steht am unteren Ende von 134v Justinian Ernst von Welz, Baron von Eberstein (1621-1667), Studium der Jurisprudenz und der Geschichte in Leiden, 1641 Publikation des 'Tractatus de Tyrannide'. Von Welz sah in der Tyrannei – insbesondere in derjenigen der Spanier – den Grund für den Verfall des Christentums und der Sitten. Von Welz, der sich in der Folgezeit immer stärker in die Einsamkeit zurückzog, innerlich-mystische Frömmigkeit pflegte, der Welt absagte und ehelos lebte, versuchte, eine breitangelegte Mission sowie die Gründung der 'Jesus-liebenden Gesellschaft' (vgl. zu v. 20) in Gang zu setzen, um so die kirchlichen Mißstände abzustellen. Vom Corpus Evangelicorum und von lutherischen Theologen abgewiesen und aufgrund seiner Kontakte mit Johann Georg Gichtel in den Verdacht der Schwärmerei geraten, begab sich von Welz 1666 nach Zwolle zu Friedrich Breckling. Von Welz verkaufte sein Hab und Gut, gründete eine Stiftung zur Unterstützung solcher Theologiestudenten, die sich der Missionstätigkeit widmen wollten, und legte seinen Freiherrntitel ab. Er ließ sich von Breckling als Heiden-Missionar einsegnen, um dann eine Missionsreise nach Surinam (Südamerika) zu unternehmen. Von Welz soll am Rio Essequibo von wilden Tieren zerrissen worden sein. Vgl. Raupp, 1998 sowie Laubach, 1989. Vorliegendes Gedicht hat Birken am 4.9.1664 niedergeschrieben (vgl. Tagebücher I.133; PBlO.B.2.1.4, 14r). Birken stand mit von Welz im Briefwechsel, wie einem Tagebucheintrag vom 8.4.1664 zu entnehmen ist (I.116; PBlO.B.2.1.4, 8v), und lernte ihn während dessen Aufenthalt in Nürnberg persönlich kennen. Laut Birkens Tagebuch fand eine Begegnung am 7.5.1664 in Nürnberg statt (vgl. I.120; PBlO.B.2.1.4, 9v). Vorliegendes Gedicht wurde ohne Titel gedruckt in Justinian Ernst von Welz: Einladung#-Trieb zum heran-nahenden Gro‹en Abendmahl (1664), A6v und endet mit der Signatur S. v. B. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 7 zu] zur – 13 Chre‰um] Chrestum* hierzu Fußnote unterhalb des Textes: *crhstÕn utile. – 15 Zevs] Zevs* hierzu Fußnote unterhalb des Textes: *Zeàj, idem quod QeÕj, Theut / Deus. – 15 di#] Dis* hierzu Fußnote unterhalb des Textes: *Dis, Deaster Inferorum. – 16 Plutu#] Plutus* hierzu Fußnote unterhalb des Textes: *Plutus, idem Deaster Inferni & Divitiarum. – 16 mein‰en] mei‰en – 23 hier auf] dieser 4f. Bey Caipha# ~ gro‹e# Volk] Mt 27,25 – 7f. Röm 8,34 – 12 Mk 10,22 – 13 Chre‰um] Das Nützliche, von griechisch crhstÒj. – 15 Zeus] In der griechischen Mythologie die oberste Gottheit. – 15 di#] Ein
Gedicht 178 (1664)
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anderer (römischer) Name des Pluto. – 16 Plutu#] In der römischen Mythologie ist Pluto der Gott des Reichtums und der Unterwelt. – 16 mein‰en] Nebenform zu 'meisten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1947f. 1950. – 20 Birken hat hier von Welz' Plan im Blick, eine – wie das Titelblatt von dessen Schrift Einladung#-Trieb ausweist – "Chri‰-erbauli¡e JESUS-Gesells¡a[t" zu gründen, um nicht nur dem heimischen Christentum eine tiefgreifende Reform angedeihen zu lassen, sondern auch Heidenmission zu betreiben. Diese dezidiert christlich-missionarische Sozietät wollte von Welz nach dem Vorbild der Fruchtbringenden Gesellschaft einrichten. Dies geht aus dem Brief von Welz' an Birken vom 5.4.1664 hervor (PBlO.C.381.1), in dem es u.a. heißt: "E# solle son‰en die Gesells¡a] eingeri¡tet werden wie die Löbli¡e Fru¡tbringende, allein auf einen gei‰li¡en Zwe¿." Seinem Brief fügte Welz den "General Entwur[ der Jesus liebenden Gesells¡a[t" (PBlO.C.404.5.1, Ar-v) bei, der folgenden Wortlaut hat und die mit der geplanten Gesellschaftsgründung verfolgten Ziele deutlich erkennen läßt: Wel¡e mei‰ be‰ehen solle von Gelehrten leüten, wel¡e alß Directores dise# werk# sein sollen, der Zwek i‰ dieser, da# evangelis¡e Chri‰enthum mit s¡önen bewegli¡en s¡ri[ten su¡en zu beßeren, die 3 General Gese”e sollen sein. 1 Wel¡e ›¡ in die Jesu#liebende Gesells¡a[t begeben wollen, die sollen über dem Wort Gotte#, und der Aug#purgis¡en Confession ‰et# halten, au¡ fremde religions verwante ni¡t su¡en hinein zubringen, ›e seyen Papisten, Calvinisten etc. 2 Sie sollen ›¡ eine# erbaren und re¡t Gottseligen leben# beãeißigen, damit ›e hierdur¡, und dur¡ erbauli¡e gesprä¡e, die nebenChri‰en au¡ zu eiferern ma¡en. | 3. sollen ›e ihren gän”li¡ vornemen und ihren einzigen Zwek sein laßen, da# evangelis¡e Chri‰enthum zuverbeßeren, jeder na¡ seinem Vermögen, und krä[ten. Die bey Namen können folgender ge‰alt gegeben werden, der Nu”ensu¡ende, Ges¡i¡tens¡reibende, Spra¡enlehrende, Ermahnende, Warnende, Stra[ende, Pflan”ende, Begießende, Außbreitende etc. Da# Symbolum der Jesu#liebenden Gesells¡a[t solle sein, Chri‰um liebhaben i‰ vil beßer den alle# Wißen. etc. NB. Hiervon werde i¡ zwar mit ehi‰en widerumb ein kleine# Tractätlein in den druk verfertigen, aber nur wie oben angezeiget worden in Generalibus verbleiben: Specialia mö¡te ein ander Gelehrter man publiciren. Diese Programmatik hat von Welz ausführlicher in seiner Druckschrift Einladung#-Trieb entfaltet. Die innere und äußere Missionstätigkeit der Gesellschaft begreift von Welz als notwendige Reaktion auf die Tatsache, daß sich ein "laue[#] Chri‰enthumb" (S. 3) breitgemacht habe – ein Aspekt, der auch in Birkens Gedicht (v. 2) anklingt. Von Welz knüpft somit (vgl. S. 8) an die kurz zuvor von Ahasverus Fritsch (1629-1701) in seiner Schrift Da# Un-Chri‰li¡e Chri‰enthumb (1664) vorgelegte kritische Analyse des 'Gewohnheits-Christentums' ausdrücklich an. Ziel der Gesellschaft – so von Welz – ist die Ausbreitung des "wahre[n] Chri‰enthum[#]". Als dessen Beförderer sieht von Welz neben Johann Arndt u.a. auch Heinrich Müller an (S. 21) und bezieht sich somit auf Gewährsleute, die auch auf das geistlich-
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Apparate und Kommentare
lyrische Schaffen Birkens erheblichen Einfluß ausgeübt haben. Vgl. S. 21: Ein Christ muß "da# wahre Chri‰enthum erlernet haben au# Gotte# Wort/ au# Luthero, au# Thomae de Kempis zweyen er‰en Bü¡ern der Na¡folgung Chri‰i/ au# Joh. Arnd# Chri‰enthum/ Joachimi Lütkemans Vors¡ma¿ Göttli¡er Güte/ au# M. Henrici Mülleri himmlis¡en Liebe#kuß/ oder au# meiner einfältigen S¡ri[t genannt da# Ein›dler Leben." Wie Birken in der zweiten Hälfte seines Gedichtes (v. 11-24) sieht von Welz v.a. im Streben nach Geld und Reichtum einen der wichtigsten Gründe für die Verhinderung der Ausbreitung des wahren Christentums und wendet diese Kritik (anders als Birken) offen gegen die Potentaten (S. 29f.). Vgl. auch Morphologie, S. 490-492 sowie zur Geschichte des Scheiterns von Welz' Projekt Schnabel, 2006. – 22 Röm 8,17 – 23 Mt 6,24
Text 179: Vom Türken. 135r T1 CLXXIX.] CLXXVIII. – 1 Jmmanuel] Jmanuel Ǧ Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in der ersten Hälfte des September1664 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1 Jmmanuel] Jes 7,14; Mt 1,23 – 3 Offb 12,7-9 – 4 Offb 17,14
Text 180: Glauben#bli¿ der Sterbenden in da# Land der Lebendigen: Frauen Marien Magdalenen Tu¡erinn, geborhnen Gebhardinn. 135r-136v T1 CLXXX.] CLXXIX. – T5 Frauen] Fr und etc.-Kürzel mit Punkt – T5 Tu¡erinn] Tu¡eriǦn (ebenso T6 Gebhardinn) – 4 Frie‰,] danach gestrichenes Fragezeichen – 5 und] u. (ebenso 6, 90, 104) – 16 Jammerthal] Jamerthal Ǧ (ebenso 44 Himmel – 80 beysammen – 93 himmel#) – 18 wa#] Kürzel – 20 weh] e aus o überschrieben; nach h ein gestrichener Buchstabe, ev. l – 21 der] Kürzel (ebenso 28, 32, 37 (2x), 68, 70, 103) – 38 da#] Kürzel – 42 Vers zunächst eingeklammert; Klammern dann gestrichen – 45 Mein] M überschrieben, ev. aus m – 47 regiret] durch Streichung aus regieret – 59 a¡!] Rufzeichen nachträglich eingefügt – 66 man¡e#] davor ein unentzifferter Buchstabe gestrichen – 73 daß] Kürzel – 74 ma¡] nach 2
h ein gestrichener Buchstabe, ev. t – 85 wiese] davor ein gestrichenes Wort, ev. weise – 86 fort hin] hin 1
fort – 88 Tode] e aus t überschrieben Maria Magdalena Tucher von Simmelsdorf, geb. Gebhardt (geb. 1634), war Nürnberger Patrizierin und seit 1651 mit dem Schöffen und Beisitzer des Nürnberger Stadtgerichtes Johann Christoph Tucher von Simmelsdorf (1627-1693) verheiratet. Sie starb am 22.7.1664 und wurde am 27.7. zu Grabe getra-
Gedicht 180 (1664)
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gen. Die Leichenpredigt hielt Michael Weber (Glauben#-bli¿ der Sterbenden in da# Land der Lebendigen). Ein Vorentwurf von Birkens Gedicht findet sich im Psalterium Betulianum, Text Nr. 127. Am 14.9.1664, also recht geraume Zeit nach dem Sterbefall, notierte Birken in seinem Tagebuch (I.134; PBlO.B.2.1.4, 14r): "M[onsieur] Tu¡er da# Epiced[ium] verf[aßt] u[nd] gesendt." Der Druck der Leichenpredigt, in der Birkens Gedicht enthalten ist, war am 13.10.1664 abgeschlossen. Birken vermerkt unter diesem Datum die Aushändigung von zwei Exemplaren durch den Witwer (I.138; PBlO.B.2.1.4, 15v). Morphologie, S. 483f. Vorliegendes Gedicht wurde 1664 im Anhang zu Michael Webers Leichenpredigt auf die Verstorbene (Glauben#-bli¿ der Sterbenden in da# Land der Lebendigen), S. 28-32 gedruckt. Das Gedicht ist betitelt: Kurzer Entwurf diese# Lei¡text-Spru¡#; Und Abs¡ied#-Gedan¿en/ Der Edlen Seelig-Ver‰orbennin/ zu le”t-s¡uldigem Ehrendien‰/ dur¡ Sigmund von Bir¿en verfa‹et. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 1 1.] fehlt – 39 seit] seit'# – 42 Leib#-augen ›nd zu blind.] dieser Vers in runden Klammern – 75 ein] sein – 76 in#] zu – 77 in] im – 90 s¡ön‰en] s¡ön‰em – 96 s¡lä]] ligt – 103 gebiehret] gebühret Das Gedicht ist, textlich abweichend, auch im Psalterium Betulianum (Text Nr. 127) überliefert. T4 Land der Lebendigen] Ps 27,13; vgl. 116,9. Birkens Gedicht nimmt hiermit, ähnlich wie Michael Webers Leichenpredigt, Bezug auf den Leichtext, den sich die Verstorbene auserwählt hat. Vgl. Weber: Glauben#-bli¿ der Sterbenden in da# Land der Lebendigen, S. 20: "Daher Sie/ Gotte# Gnade und ihrer Seeligkeit dur¡ waaren Glauben und ein Chri‰li¡e# Leben ver›¡ert/ ›¡ zum ö]ern de# vorerklärten und zu ihrem Lei¡Text erwählten Davidis¡en Kernspru¡# getrö‰et: J¡ glaube aber do¡/ daß i¡ sehen werde/ da# Gut de# HErrn/ im Lande der Lebe[n]digen." Vgl. Johann Heermann: CHRISTIANAE 'Euqanas…aj STATUAE (1642), A3r (Vorrede): "Sol¡e vnsere Reise ‰ehet ni¡t an einem jrrdis¡en Ort/ wie etwa vorzeiten Abraham vnd Loth auß Vr Chaldea na¡ der Stadt Haran in Mesopotanien [sic!]/ in die vier vnd a¡”ig Meil Wege# gewandert ›nd: Sondern in da# Land der Lebendigen/ darinnen wir ni¡t mehr Gä‰e vnd Frembdlinge seyn werden/ sondern Bürger mit den Heyligen/ vnd Gotte# Haußgeno‹en." – 8 1Kor 15,31. Zur Gleichsetzung des Lebens mit permanentem Sterben in der antik-paganen Tradition vgl. zu Text Nr. 2, v. 97f. – 9f. Ps 90,10 – 12 dur¡gallte] 'bittere'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1613. – 16 Jammerthal] Ps 84,7 – 23f. Ps 90,10 – 31f. 1Kor 15,31 – 37f. Joh 11,25 – 39f. Vgl. Mt 13,43 – 40 Ps 27,13; 116,9 (ebenso 98) – 41 Kol 3,2 – 46 ãeugt] 'fliegt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1780. – 46 Gotte#-Stadt] Offb 21,10 – 47f. Joh 14,2 – 49f. Ps 27,13; vgl. 1Kor 13,12 – 51f. Vgl. zu Text Nr. 4, v. 31-33. – 53 Verdru¿] 'unterdrücke'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 252. – 55f. Jes 35,10; Mt 25,21.23 – 60 1Kor 13,12 – 61f. Vgl. o. zu T4. – 64 Offb 21,4 – 68 Kol 2,17 – 69 tod# verfahre] 'sterbe'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 286. – 79f. Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184. – 81 Fünf Söhnlein] Die Verstorbene hinterließ fünf Söhne, nämlich Christoph Andreas (1653-1709), Johann Christoph (1654-1674), Christoph Paulus (1655-1683), Christoph Wilhelm (1659-1714) und Christoph Bonaventura (1662-1718). Vier weitere Kinder waren zu dem Zeitpunkt,
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Apparate und Kommentare
als Maria Magdalena Tucher von Simmelsdorf starb, nicht mehr am Leben. Sie alle waren im selben Jahr, in dem sie geboren worden waren, gestorben: Maria Magdalena (1657), Christoph Gottlieb (1658), Wolf Christoph (1661) und Christoph Hieronymus (1663). Biedermann, 1741, Tabula 515f. Biedermanns Angaben decken sich mit denjenigen, die in Michael Webers Leichenpredigt, S. 17f. zu finden sind. – 83f. Jes 40,11 – 88 Röm 14,8 – 93f. Vgl. zu Text Nr. 4, v. 8. – 100f. Weish 3,1
Text 181: Abs¡ied Jhre# EheJunkern. 136v/137r 3
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T1 CLXXXI.] CLXXX – 1 s¡wer] s überschrieben, ev. aus S – 1 so früh zula‹en di¡] zula‹en di¡ so früh – 4 da#] Kürzel (ebenso 9, 11) – 11 Himmel#Kind] Himel#Kind Ǧ (Ki überschrieben) – 11 der] Kürzel – 11 Himmelzinnen] Himelzinnen Ǧ (ebenso 18 zusammen – 18 kommen – 19 genommen – 22 Nimmt) – 12 Gut#] G überschrieben – 15 nun] zweites n überschrieben, ev. aus r – 18 daß] Kürzel – 18 wider] mit der-Kürzel (ebenso 22 widergeben) – 19 und] u. – 20 deiner] deinen Zum Anlaß dieses Textes vgl. die Einleitung zu Text Nr. 180. Bei vorliegendem Gedicht handelt es sich um eine Auftragsarbeit, die Birken für den Witwer erledigte. Am 2.10.1664 trug Birken in sein Tagebuch (I.136; PBlO.B.2.1.4, 15r) ein: "M[onsieur] Tu¡er# Abs¡ied#verse verfärtigt." Das Gedicht wurde 1664 im Anhang zu Michael Webers Leichenpredigt auf die Verstorbene (Glauben#-bli¿ der Sterbenden in da# Land der Lebendigen), S. 27f. gedruckt. Es trägt den Titel De# ho¡betrübten H. Wittiber# Absegnung/ An seinen her”lieb‰en Ehe-S¡a”. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 9 es folgt ein zusätzlicher Vers: Man trug mir a¡! de# Hause# Zierd hinau#. – 11 Himmelzinnen] Himmel#zinnen – 22 di¡ mir] mir Di¡ 2 Ander-J¡] Vgl. zum Topos des Ehepartners als eines alter ego zu Text Nr. 5, Z. 140. – 3 entworden] 'gestorben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 2217. – 11 Hau# der Himmelzinnen] Joh 14,2 – 12 Leben#Land] Ps 27,13; 116,9. Birken nimmt hiermit Bezug auf eine Thematik, die Michael Webers Leichenpredigt wie ein Leitmotiv durchzieht. – 12 dort ~ ›ht] 1Kor 13,12 – 15 Offb 7,15 – 17 mit Sternenglanz] Mt 13,43 – 18f. Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184.
Text 182: Sinnbild#-Erklärung. Zu Herrn Johann Gahn# Chri‰enWa¡t und der Welt le”ten Mitterna¡t. Sonnet. 137r/v
Gedicht 182 (1665)
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T1 CLXXXII.] CLXXXI – T2f. Sinnbild#-Erklärung. Zu Herrn Johann Gahn#] Zu Herrn Johann Gahn# 1
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Sinn- | bild#-Erklärung. – T3 Herrn] H. – 1 der] Kürzel (ebenso 6, 7, 8) – 2 und] u. – 3 Chri‰u#] mit u#Kürzel – 4 da#] Kürzel – 5 kommen] komen Ǧ (ebenso 7 Stimm) – 12 zu verbrüdern] kein Abstand; Worttrennungsstrich – 13 daß] Kürzel – 14 Herr] H und etc.-Kürzel mit Punkt – A1 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift am Seitenende Birkens Gedicht bezieht sich auf Peter Troschels Titelkupferstich (vgl. Abb. 20) in Adam (nicht Johann!) Gahns Predigten über Mt 25,1-13, die im Jahre 1665 in Nürnberg unter dem Titel Der Chri‰en Wa¡t/ und der Welt le”te Mitterna¡t erschienen sind. Adam Gahn (1631-1669) hatte in Altdorf (1641) und Jena (1649) studiert und war seit 1651 Schulrektor in Schwabach, seit 1653 in Döckingen und seit 1659 Pfarrer in Windsbach. Im Jahre 1668 wechselte Gahn nach Merkendorf (Ansbachisches Pfarrerbuch, 1957, S. 141; ungenau: DBA I, 366, 168f.). Birken hat Gahns Schrift nicht nur vor dessen Drucklegung gründlich durchgearbeitet (vgl. den diesbezüglich einschlägigen Eintrag vom 16.2.1664 im Tagebuch (I.103; PBlO.B.2.1.4, 5v), sondern dem Autor auch das Kupferstich-Konzept entworfen und ihn bezüglich der Gestaltung des Titelblattes beraten (vgl. die Darlegungen in Morphologie, S. 524). Vorliegendes Gedicht erschien ohne einen Hinweis auf Birkens Verfasserschaft in Adam Gahn: Der Chri‰en Wa¡t/ und der Welt le”te Mitterna¡t (1665), )()(2v. Es trägt den Titel Erklärung de# TitelSinnbild#. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgender Stelle: 6 beben] s¡weben 5 Mt 25,1 – 7 Vgl. Mt 24,42; 25,13 – 9 Mt 25,4 – 10 Zum auch im Titelkupferstich zu Gahns Buch Der Chri‰en Wa¡t vorkommenden Motiv des während des Schlafes wachsamen Löwen vgl. Physiologus, S. 4 (mit Bezugnahme auf Hld 5,2). Vgl. auch Franzius: HISTORIA ANIMALIUM (1665), S. 54. In der frühneuzeitlichen Emblematik gilt der Löwe als Sinnbild der Wachsamkeit sowohl des rechten Fürsten als auch des frommen Christen. Vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 399-401. – 11f. Mt 25,8 – 13 Mt 26,74
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Apparate und Kommentare
Abb. 20: Adam Gahn: Der Chri‰en Wa¡t/ und der Welt le”te Mitterna¡t […]. Nürnberg 1665 (HAB Wolfenbüttel 922.4 Theol. [2]), Titelkupferstich von Peter Troschel.
Gedicht 183 (1665)
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Text 183: Uber Frauen Annen Marien Lö[elhölzin gebornen Heiglin, Herrn Burkhart Lö[elholzen# von Colberg. vörder‰en de# Raht# in Nürnberg EheLieb‰in, Ab‰erben. 137v/138r T1 CLXXXIII.] CLXXXII. – T2 Frauen] Fr und etc.-Kürzel mit Punkt – T4 Herrn] H. – T4 von] v. – T6 EheLieb‰in] marginal links mit vorangestelltem +; mit + in Zeile eingewiesen – 1 und] u. (ebenso 7, 8 (2x), 12, 17, 19, 21, 23, 40) – 2 wieder] mit der-Kürzel – 4 nimmet] nimet Ǧ (ebenso 6 fromm – 11 Frommkeit – 13 frommer – 26 Himmel-Leben – 32 Himmel#kron – 36 Himmel – 37 nimmt) – 5-8 Reihenfolge der Verse im Manuskript: 5, 7, 6, 8; Rangierung durch links vorgesetzte Zahlen (abgetrennt durch senkrechten Strich): 1. 3. 2. 4. – 6 daß] Kürzel (ebenso 36) – 9 todt] erstes t aus T überschrieben – 12 da#] Kürzel (ebenso 14, 25, 26) – 14 der] Kürzel (ebenso 17, 36, 37 (2x)) – 19 weil] danach oberhalb der Zeile ein 2
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gestrichenes Wort, ev. ›e – 23 wa#] Kürzel – 29 alle# bleibt,] bleibt, alle# – 31 einmahl] danach unentzifferte Streichung – A1 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal links neben T1 Anna Maria Löffelholtz von Colberg, geb. Heigel (geb. 1605), war viermal verheiratet, zunächst (1626-1638) mit Johann Eiser, dann (1639-1647) mit Johann Jodocus (Jobst) Schmidmayer von Schwarzenbruck, sodann (1650-1657) mit dem schwedischen Oberstleutnant Vinzenz Essig und schließlich seit 1657 mit Burckhart Löffelholtz von Colberg (1599-1675), dem Nürnberger Reichsschultheissen und Ratsmitglied. Sie starb am 22.2.1664 und wurde am 28.2. beerdigt. An diesem Tag notierte Birken in seinem Tagebuch: "Fr[au] Lö[elhölzinn Lei¡ gesehen, in Göts¡en# Hau#" (I.107; PBlO.B.2.1.4, 6r). Sowohl die Marginalie neben T1 als auch die Tatsache, daß Dilherrs Leichenpredigt, in der Birkens Gedicht zum Abdruck kam, erst 1665 gedruckt wurde, deuten darauf hin, daß der Dichter vorliegendes Gedicht geraume Zeit nach dem Sterbefall abgefaßt hat. Dies bestätigt sich anhand von Birkens Tagebüchern, wo unter dem 26.2.1665 folgender Eintrag zu finden ist: "Epicedium Fr[au] Lö[elhölzinn verfärtigt" (I.167; PBlO.B.2.1.4, 24r). Morphologie, S. 527-529. Zu Anna Maria Löffelholtz vgl. auch B.-J. Kruse, 2007, S. 197-199. Dieses Gedicht wurde 1665 gedruckt im Anhang (EPICEDIA.) zu Dilherrs Leichenpredigt auf die Verstorbene (HELIOTROPIUM SANCTUM. Oder/ Heilige Vereinigung de# Göttli¡en und mens¡li¡en Willen#), S. 64f. Das Gedicht hat hier keinen Titel und steht unter den gezählten Beiträgen an zweiter Stelle. Es endet mit der Signatur Zu dien‰l: Beehrung der in Gott Seeligruhenden Edlen Matron s¡riebe e# Sigmund von Birken C. Com. Pal. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 22 den ihren au¡] au¡ ihren Wuns¡ – 31 will einmahl] einmahl wird – 32 wird] soll 1f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 24, S. 275: "Werden wir jhn also liebhaben/ so werden wir dur¡# Gebet alle# von jhm erlangen […]." – 3 Dtn 6,5 – 5 Vgl. Arndt: Paradiß-Gärtlein (1625), Vorrede, C1v: "Vnd zwar Gott hat den Mens¡en vornembli¡ dazu ges¡a[en/ daß er mit
Apparate und Kommentare
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demselbigen reden/ vnd ›¡ in ein gnädig Gesprä¡ einla‹en wollen/ wie dann von anfang ges¡ehen: Vnd da# der Mens¡ hinwider mit Gott reden/ vnd Gott fragen solte/ jhn anru[en/ loben vnd preisen." – 15f. Zur Sichtbarwerdung des wahren Christentums in den Werken der Nächstenliebe vgl. zu Text Nr. 165, v. 55f. – 21 Ps 1,2; 37,4; 119,16 – 26 Offb 21,4 – 27f. Ps 126,5f. – 31 Mt 25,31-46 – 31 lesen ab] 'verlesen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 73. – 32 Himmel#kron] 2Tim 4,8; 1Petr 5,4 u.ö. – 35 Ne‰or] Vgl. zu Text Nr. 155, v. 10. – 39f. Das Motiv der Verjüngung des Adlers im Alter rekurriert seit der Alten Kirche vor allem im Rahmen der Exegese von Ps 103,5 und begegnet auch in der frühneuzeitlichen Emblematik (Henkel / Schöne, 1996, Sp. 775-777). Vgl. Franzius, der in seiner HISTORIA ANIMALIUM (1665) die zahlreichen traditionellen Erklärungen, wie sich die Verjüngung des Adlers vollzieht, referiert, sodann aber (S. 290) konstatiert: "Sed haec omnia sunt fabulosa:" Die pagane Antike kennt das Motiv von der jugendlichen Kraft des Adlers, die sich bis ins Alter erhalte. Vgl. Oder, 1893, Sp. 372, Z. 50f. In Kupferstich Nr. 17 zu Heinrich Müllers Himmlis¡e[m] Liebe#-Kuß (1723) fungieren der sich verjüngende Adler und die sich häutende Schlange als Sinnbilder des Ausziehens des alten Menschen und des Überkleidetwerdens mit dem neuen Menschen durch Christus (nach Eph 4,24). Die subscriptio lautet: Wie ›¡ der Adeler verjüngert, wie die S¡lange Jhr alte Haut abwir[t; so gieb daß i¡ anfange Mi¡ zuerneueren: Zeu¡ du mir au# den Alten Den neuen Mens¡en an, La# dießen in mir walten. Vgl. hierzu auch Heinrich Müller: Her”en#-Spiegel (1738), S. 700a/b: Der Adler verneuert ›¡, und wird wieder jung, wann er alt i‰, wie David Ps. 103, 5. saget: Du wir‰ wieder jung, wie ein Adler: Ein gläubige# Her” erneuert ›¡ au¡ von Tage zu Tage dur¡ Erneurung seine# Sinne#, wie Paulu# vermahnet: Erneuret eu¡ aber im Gei‰ eure# Gemüthe#, u. zühet an den neuen Mens¡en, der na¡ GOtt ges¡a[en i‰, in re¡ts¡a[ener Gere¡tigkeit und Heiligkeit. Ephes. 4, 23. 24. So leget ein gläubige# Her” den alten Mens¡en ab, und zeu¡t den neuen an, und wird von GOTT je mehr und mehr mit neuer Kra[t angethan.
Text 184: Klage de# WohlEdlen Herrn Wittwer#. 138r/v T1 CLXXXIV.] CLXXXIII. – T2 Herrn] H. – 2 be‰ürmt] rm überschrieben – 2 und] u. (ebenso 3, 9, 11, 19, 23) – 2 s¡weben] danach gestrichenes Komma – 4 Bort] B überschrieben – 7 da#] Kürzel (ebenso 17) – 7 eh] durch Streichung aus ehe – 10 guter] g überschrieben – 14 Himmel#] Himel# Ǧ (ebenso 22 Himmel#-auge) – 14 Gott erwehlten] kein Abstand; Worttrennungsstrich – 14 erwehlten] er wehlten – 15 Herz] Ɔ – 24 erwidre] zweites e überschrieben
Gedichte 184 (1665) und 185 (1665)
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Zum Anlaß des vorliegenden Gedichtes, das Birken wie Text Nr. 183 im Auftrage des Witwers abgefaßt haben könnte, vgl. die Einleitung zu Text Nr. 183. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1-4 Zur navigatio vitae vgl. zu Text Nr. 5, Z. 68-70. – 6 Andre# J¡] Vgl. zu Text Nr. 5, Z. 140. – 14 Himmel# Port] Zum Himmel als Hafen vgl. zu Text Nr. 21, v. 41. – 14 Gott erwehlten haufen] Offb 7,13f. – 22 Zur sich am Lauf der Sonne ausrichtenden Sonnenblume in der Emblematik vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 311. In Birkens vorliegendem Gedicht steht die Sonnenblume als Metapher für die Treue der verstorbenen Ehefrau.
Text 185: De‹en Gesprä¡e mit der Seelig ver‰orbenen. 138v-139v T1 CLXXXV.] CLXXXIV. – T2 links neben T1 nachgetragen – T2 der] Kürzel (ebenso 31, 38) – T2 Seelig] S. – 2-4 Reihenfolge der Verse im Manuskript: 3, 2, 4; Rangierung durch links vorgesetzte Zahlen (abgetrennt durch senkrechten Strich): 2 1 3 – 2 da#] Kürzel (ebenso 12) – 4 und] u. (ebenso 5, 15, 19, 20, 25, 34) – 12 wider] mit der-Kürzel (ebenso 15 wider – 39 wieder) – 17 nimmet] nimet Ǧ (ebenso 31 Himmel – 35 Himmel# – 35 kummer) – 17 den] der-Kürzel – 17 verlieren] mit ver-Kürzel – 19 wa#] Kürzel – 24 Da#] Kürzel – 30 Sonnenblum] durch Streichung aus SonnenblumǦ – 36 sol] l aus ll überschrieben – 39 Sternen] danach ein gestrichenes Wort, ev. zahle Zum Anlaß des vorliegenden Textes vgl. die Einleitung zu Text Nr. 183. Das Gedicht wurde 1665 gedruckt in einer Gelegenheitsschrift (Einblattdruck mit vorangestelltem Kupferstich), die Birken im Auftrage des Ehemannes der Verstorbenen, Burckhart Löffelholtz, verfaßt hat. Das Gedicht trägt die Überschrift Abs¡ied-Gesprä¡e. Es endet mit der Signatur B. L. v. C. (steht für Burckhart Löffelholtz von Colberg). Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 6 von] vom – 17 den] der 1-9 Zur navigatio vitae vgl. zu Text Nr. 5, Z. 68-70. Der Kupferstich von Johann Friedrich Fleischberger (vgl. Abb. 21), der der Gelegenheitsschrift beigegeben ist, in der Birkens Gedicht publiziert worden ist, zeigt ein "VANITATIS CASTRUM", das im Sockelbereich zwei nebeneinander angeordnete Reliefs aufweist. Das linke Relief zeigt ein Schiff auf stürmischer See (superscriptio: "So fährt man fort"), während das rechte Relief ein Schiff abbildet, das in den Hafen einläuft (superscriptio: "Hier i‰ der port."). – 10 Vgl. zu Text Nr. 5, Z. 140. – 11 Vgl. zu Text Nr. 4, v. 31-33. – 24 Vgl. zu Text Nr. 52, v. 64f. – 30f. Vgl. zu Text Nr. 184, v. 22. – 31 Kol 3,2 – 39 Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184. – 40 Mt 13,43
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Apparate und Kommentare
Abb. 21 [Sigmund von Birken (Verf.)] / Burckhart Löffelholtz von Colberg [Auftraggeber]: Abs¡iedGesprä¡e. [Nürnberg] [1665] (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 4° Bg. 6135), Titelkupferstich von Johann Friedrich Fleischberger.
Gedicht 186 (1665)
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Text 186: Zu einem Tractat vom Teuts¡en Religion-Wesen. 139v-140v T1 CLXXXVI.] CLXXXV. – 2 Himmel] Himel Ǧ (ebenso 20 Himmel – 39 nimm) – 2 der] Kürzel (ebenso 9, 13 (2x), 18, 20, 31, 32, 41, 42) – 3 und] u. (ebenso 5, 12, 16, 34, 38, 40, 43) – 3 ‰at] s überschrieben – 3 bey] b überschrieben – 4 bett] be überschrieben – 5 da#] Kürzel (ebenso 18, 24, 25, 37, 38) – 6 wiedergeben] mit der-Kürzel – 9 regiren] zweites r überschrieben, ev. aus er – 10 S¡i[mann] S¡i[maǦn – 16 in] ihm (der Druckfassung folgend emendiert) – 17 Staat#wi”] at# überschrieben – 22 regiren] zweites r überschrieben, ev. aus er – 24 S¡wefel‰ank] S¡wefel‰Ǧak – 27 Da#] Kürzel – 30 daß] Kürzel (ebenso 37) – 32 wa#] Kürzel – 33 erwählt] t ev. nachträglich ergänzt; kein Abstand zum folgenden Wort – 33 Stra‹e] Stra[e – 33 Sünden] danach gestrichener Punkt Am 28.4.1665 notierte Birken in seinem Tagebuch: "Beÿgedi¡t Zu D. Mich[aelis] Praun# Tract[at] von der Relig[ion]" (I.179; PBlO.B.2.1.4, 27v). Diesen Text, um den Michael Praun (1626-1696) den Dichter in seinem Brief vom 7.3.1665 gebeten hatte (PBlO.C.266.2), sandte Birken ihm am 29.4.1665 zu (Tagebücher I.179; PBlO.B.2.1.4, 27v). Birken kannte Praun noch aus dessen Nürnberger Zeit, war mit ihm eng befreundet und stand mit ihm in regem Briefwechsel. Nach dem Studium und seiner Promotion zum Dr. iur. in Altdorf am 6.11.1655 war Praun als Advokat in der Reichsstadt tätig gewesen, um im Jahre 1658 zunächst in Lindau die Stelle eines Syndikus und später eine ebensolche in Kempten zu übernehmen. Nach Birkens Tod brachte Praun das Widmungsgedicht in seinem Hellglänzende[n] Ritter-Spiegel (1695) erneut zum Abdruck. DBA I, 978, 72f. Morphologie, S. 628f. (hier allerdings kein Manuskriptnachweis). Vorliegendes Gedicht wurde ohne Überschrift gedruckt in Michael Praun: Na¡den¿li¡er Vortrag und Relation (1667), S. 66-69. Der Text ist am Ende folgendermaßen signiert: au[gese”t von Sigmund von Bir¿en/ Com. Pal. Nob. & P. L. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 1 auf] der – 2 den Sonne-Pferden] der Sonnen Pferden – 10 Cynosur] Cynohur – 31 un#] e# – 33 erwählt] errhät – 33 Stra‹e] Stra[e – 34 neuem] newen – 36 wird] kan – 39 an] du 10 Cynosur] Gemeint ist der Polarstern. Der antiken Mythologie zufolge ist Kynosura eine der Nymphen auf dem Berg Ida. Sie hat Jupiter erzogen und ist von diesem aus Dankbarkeit an den Himmel versetzt worden. – 11 Ps 119,105 – 14 Röm 8,16 – 17 Staat#wi”] 'Staatsklugheit'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 17, Sp. 327. – 18 al# ~ gema¡t?] Ps 94,9 – 18 die weißheit unterweißen?] Vgl. Jes 40,13 – 20 der ~ la¡t] Ps 2,4 – 21f. die ~ solte] Gen 6,3 – 23 Gen 7,17-24 – 24 Gen 19,24 – 25 Gemeint ist die Zerstörung Jerusalems 587 v. Chr. durch die Babylonier (vgl. 2Kön 25,1-10) und diejenige durch Titus Flavius Vespasianus im Jahre 70 n. Chr. Zu letzterer vgl. Flavius Josephus: De bello Judaico 6. – 27f. Näherhin seit dem 29.5.1453, dem Tag, an dem Konstantinopel von den Türken erobert wurde. – 31 Comet] Der Komet war, wie Birken in seinem Tagebuch berichtet, vom 2. bis 5.4.1665 sichtbar (I.175; PBlO.B.2.1.4, 26v). Aus diesem Anlaß erschien eine ganze Reihe von Kometenschriften, auch in Nürn-
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berg, z.B. ein Einblattdruck aus der Feder des Altdorfer Mathematik- und Medizinstudenten Sigismund Treu mit dem Titel Abzei¡nung De‹en allhie zu Altdor[/ in diesem 1665 Jahr/ in aquario und piscibus ers¡ienenen Cometen/ wie und in wa# Stellung gegen andern Sternen derselbe sonderli¡ den 2. stil. vet. und 12. Aprilis, stil. nov. frühe zwis¡en 3. und 4. Uhr gesehen worden. Bezug auf die Erscheinung des Kometen nimmt auch die Schrift Cometa Generalis cum Speciali, oder Cometen-König des Coburger StadtschulRektors Johann Christoph Kohlhans, die 1665 in Nürnberg gedruckt wurde. Schon zu Beginn des Jahres wie auch am Ende des Vorjahres – nämlich vom 7.12.1664 bis zum 25.1.1665, wie Sigismund Treu berichtet – war ein Komet erschienen, was den an der Universität Altdorf lehrenden Mathematiker und Physiker Abdias Treu (vermutlich der Vater des o.g. Sigismund Treu) dazu veranlaßte, seine Bes¡reibung de# jüng‰ zu End de# Jahr# 1664 und im Anfang 1665 ers¡ienenen Cometen abzufassen und 1665 in Nürnberg drucken zu lassen. Birken hat diese Schrift gelesen, wie er am 5.3.1665 in seinem Tagebuch notiert: "Treuen# CometenTractätl[ein] dur¡lesen" (Tagebücher I.170; PBlO.B.2.1.4, 25r). Im übrigen hatte auch Michael Praun, dem das vorliegende Widmungsgedicht gilt, ein reges Interesse an Kometen, wie dessen 1662 publizierter Schrift COMETAE MALUS GENIUS. Sive DISSERTATIO SINGULARIS, quâ Ad excitanda eruditiorum ingenia, disquiritur: An non Cometae per malos Genios regantur? zu entnehmen ist. Zu den Kometen als Zeichen des Drohens göttlicher Strafe bzw. des bevorstehenden Unheils vgl. z.B. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 58, S. 710: "die aber nit in der Newengeburt leben/ Sondern na¡ dem Fleis¡/ die haben ›¡ zu für¡ten/ den ›e mü‹en de# Himmel# ‰rei¡e leiden/ weil ›e Heydnis¡ Leben. Zum dritten so i‰ ja gan” vnleugbar/ wz die ân‰erni‹en der gro‹en lie¡ter am Himmel/ vnd die Cometen für gro‹e verenderung auf erden mit ›¡ bringen." – 38 Salem und Bizanz den Garau# hat gegeben] Vgl. zu v. 25 und 27f. – 40 gemahlter] 'unechter, geheuchelter'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 5, Sp. 3164. – 42 Ps 1,1 – 43 Dariu# Apfel] Gemeint ist der persische König und Feldherr Dareios I. (522-486 v. Chr.). Der Apfel steht hier als Metapher für 'Herrschaft'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 534. – 44 Zopyren] Der Perser Zopyros verstümmelte sich selbst, indem er sich die Nase und die Ohren abschnitt, und lief sodann in Absprache mit Dareios I., der das aufständische Babylon vergeblich belagerte, zum Feind über – vorgeblich, um an Dareios, der ihn habe derart zurichten lassen, Rache zu nehmen. In Babylon stieg Zopyros aufgrund seiner militärischen 'Erfolge' bei der Verteidigung der Stadt zum Heerführer auf und öffnete bei der entscheidenden Schlacht zwei Stadttore, um Dareios' Truppen die Eroberung der Stadt zu ermöglichen. Herodot: Historiae 3, 153158.
Text 187: Auf Herrn Leonhard Grundherrn dritten de# Raht# au¡ Kir¡- und S¡ulen-Pfleger# in Nürnberg. Ab‰erben. Der fä‰e Grund de# Herrn. 140v-141v
Gedicht 187 (1665)
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T1 CLXXXVII.] CLXXXVI. – T2 Herrn] H. – T3 au¡] überschrieben – T3 Kir¡-] durch Streichung aus Kir¡en- – T3 und] u. (ebenso 2, 6, 24, 44 (2x), 46, 58) – 2 der] Kürzel (ebenso 6, 10, 19, 21, 25, 38, 58, 60) – 7 ieder] mit der-Kürzel (ebenso 16 s¡nöder) – 7 will] ll überschrieben – 15 kurze] z überschrieben – 21 Himmel-Spiegel] Himel-Spiegel Ǧ (ebenso 29 ‰amme – 38 nimmer – 58 himmel#bürger) – 53 Sa[iren] [ überschrieben Leonhard V. Grundherr von Altenthann auf Weyerhaus (geb. 1597), ein Nürnberger Patrizier, war Geheimrat, Bürgermeister, Scholarch und Kirchenpfleger in Nürnberg. Er starb am 11.6.1665. Die Leichenpredigt (Guther Paulinis¡er Chri‰en-Kampf) hielt Johann Michael Dilherr am 15.6. In seinem Tagebuch vermerkte Birken am 14.6.1665 die Abfassung des vorliegenden Gedichtes: "H[err]n Kir¡enpfl[eger] Grundherrn Epicedium" (I.189; PBlO.B.2.1.4, 30r). Morphologie, S. 542f. Vorliegendes Gedicht findet sich (mit textlichen Abweichungen) auch im Psalterium Betulianum, Text Nr. 141. Das Gedicht wurde gedruckt in Birkens zwei Blätter umfassender Funeralschrift: Der Be‰e GRUND de# HERRN: auf wel¡en ›¡ gegründet/ und nun ewig ‰ehet/ Wiewohl Sie vor unsern Augen gefallen/ eine HERRli¡e GRUNDseule Hie›ger Stadt/ Rath# und Kir¡en-Staat#/ Der Wohl-Edle/ Ge‰renge/ Für›¡tige und Ho¡weiße Herr Leonhard Grundherr (1665). Das Gedicht ist betitelt Der Be‰e GRUND de# HERRN. und endet mit der Signatur Zu dien‰l. Na¡beehrung s¡riebe e# beyleidig Sigmund von Birken C. Com. Pal. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 2 (spri¡t] spri¡t – 2 Mund)] Mund/ – 18 Gang] Gehn – 33 Deinem] Deinen – 46 ›e] Er – 48 ›e] Jhn 1-10 Mt 7,24-27 – 18 1Kor 15,31 – 23 Vgl. Jes 40,31 – 24 Kol 3,2 – 29 Gen 2,7 – 33f. 2Tim 2,19 – 35 Ps 31,3 – 37 1Kor 3,11 – 39 2Tim 2,19 – 52 Offb 21,10 – 53 Offb 21,19 – 56 Mt 13,43 – 58 kronen] 1Kor 3,11; 2Tim 4,8; 1Petr 5,4 u.ö. – 59f. Bezüglich des Trostes, der darin besteht, daß es den in Christus Entschlafenen wohlergeht, vgl. Nicolai: FrewdenSpiegel deß ewigen Leben# (1599), S. 135f.: Sihe lieber Chri‰/ den Tro‰ gibt dieser Arti¿el/ vnnd erwe¿t dazu no¡ viel liebli¡er vnd frewdenrei¡er Gedan¿en/ daß du deinen in Gott ver‰orbenen Freundt dir nit ander# zu Sinne nemme‰/ denn al# ob er in ein wunders¡öne# Königrei¡ ferrn vber dz gro‹e Meer gezogen/ vnd daselb‰ in ein wunders¡öne Statt/ au[ eine sehr prä¡tige vnd sehr fröli¡e Ho¡zeit gekommen sey/ dahin er au¡ deiner Ankun[t warte/ vnnd ›”e in gro‹en Gütern/ in gro‹er Freuwde/ vnnd in gro‹er Herrligkeit/ die ewig währet vnd kein Ende nemmen soll. Warvmb wolte‰u di¡ deß ni¡t von Her”en freuwen/ vnnd ni¡t wünds¡en/ daß du er‰er Zeit/ er‰e# Tage# vnnd er‰er Stunde au¡ dahin kommen mö¡te‰? Vgl. weiter Dilherr: Freud/ in Leid (1653), S. 91-94: […] beden¿et die überauß gro‹e Glü¿seligkeit: wel¡e Eurem lieben Söhnlein widerfahren: in dem e# so ges¡wind auß dem irdis¡en Leben abgefordert worden. Beher”iget do¡ nur wa# diese# Leben sey? J‰ ni¡t diese Welt eine re¡te Mordgruben/ darinnen viel Millionen Todsünden tägli¡/ bei Tag und Na¡t/ Morgen# und Abend#/ gegen Mittag/ und Mitterna¡t/ gegen Abend/ und gegen Morgen begangen werden? J‰# ni¡t
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ein unge‰ümme#/ grausame# wilde# Meer/ darauf tägli¡ so man¡er Mens¡ S¡i[bru¡ an seinen Glauben und an seiner Seele leidet? J‰# ni¡t eine Galeen/ darauf wir Mens¡en/ wie Sclaven/ bald na¡ unser Geburt/ glei¡sam anges¡miedet/ viel Arbeit/ groß Vngema¡/ und s¡re¿li¡e Gefahr au߉ehen mü‹en? J‰# ni¡t ein Jahrmar¿t/ da viel Rotten Betrieger und Spi”buben herümgehen/ un# der himmlis¡en Güter zu berauben/ und üm die kö‰li¡e S¡ä”e der verspro¡enen Seligkeit zu bringen? J‰# ni¡t ein Gefängniß/ darinnen eine gläubige Seele ›¡ so lang äng‰et und qvälet/ biß ›e außgela‹en/ und befreiet wird? J‰# nit ein söl¡er Ort/ da wir un# immer für¡ten mü‹en/ und im gering‰en ni¡t# gut# zu versehen haben?
Text 188: Uber Herrn Johann Mi¡aël Pühler# Ab‰erben. 141v/142r Das Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien gestrichen. T1 CLXXXVIII.] CLXXXVII. – T2 Herrn] H. – T2 Johann] Joh. – 2 und] u. (ebenso 3, 4) – 5 gewesen] s überschrieben – 7 da#] Kürzel (ebenso 28) – 8 der] Kürzel (ebenso 17, 24, 31, 35) – 8 Himmel#-Bühl] Himel#-Bühl Ǧ (ebenso 10 kommen – 16 Himmel#Bühl – 22 Himmel#-Bühl – 29 angekommen – 31 Frommen – 40 Himmel#bühl) – 26 Dot] D überschrieben – 40 rechts unterhalb der Zeile: J. M. H. Johann Michael Pühler war mit der Nürnberger Patrizierin Maria Sabina, geb. Pömer (1628-1691), verheiratet und starb am 29.11.1664. Vgl. Morphologie, S. 567. Vorliegendes Gedicht hat Birken, worauf die Abkürzung J. M. H. am Ende des Textes hinweist, für einen anderen geschrieben, dessen Identität bislang nicht ermittelt werden konnte. Von diesem Gedicht, das sich (mit textlichen Abweichungen) auch im Psalterium Betulianum findet (Text Nr. 142), ist bislang keine Druckfassung bekannt. 5f. Ps 90,10 – 7 Vgl. Offb 22,2 – 8 Himmel#-Bühl] 'Himmels-Hügel'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 496f. (ebenso 16, 22, 40). – 9 Gen 47,9 – 10 Joh 14,2 – 11f. Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184. – 15 Jes 35,10; Mt 25,21.23 – 20 Offb 21,23 – 21f. Ps 121,1; Kol 3,2 – 23 Offb 21,4 – 26 Dot] Der Auftraggeber dieses Gedichtes war demnach der Taufpate des Verstorbenen. – 27f. Vgl. zu Text Nr. 4, v. 31-33. – 31f. Mt 13,43 – 35 Hau# der Sonne] Vgl. Offb 21,23 – 36 Jak 1,12; Offb 2,10
Text 189: Auf Frauen Dorotheen, Herrn Leonhard Grundherrn dritten de# Raht# au¡ Kir¡- und S¡ulenpfleger# in Nürnberg, Ehelieb‰en, Ab‰erben. 142r/v
Gedicht 189 (1665)
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T1 CLXXXIX.] CLXXXVIII. – T2 Frauen] Fr und etc.-Kürzel mit Punkt – T2 Herrn] H. – T4 und] u. (ebenso 15, 24, 38, 40) – T4 Ehelieb‰en] Ehelie‰en – 5 der] Kürzel (ebenso 13, 19, 28, 39) – 15 fromme] frome Ǧ (ebenso 19 kommt – 28 verhimmelt) – 22 der (2. Position)] überschrieben Dorothea Grundherr von Altenthann auf Weyerhaus, die Witwe des ca. drei Monate zuvor verstorbenen Nürnberger Patriziers und Geheimrates Leonhard V. Grundherr von Altenthann auf Weyerhaus (vgl. die Einleitung zu Text Nr. 187), starb am 17.9.1665. Die beiden hatten im Jahre 1625 geheiratet, wie Dilherrs Leichenpredigt (Guther Paulinis¡er Chri‰en-Kampf) auf Leonhard Grundherr zu entnehmen ist (S. 21). Vorliegendes Gedicht ist offenbar nicht gedruckt worden. Statt dessen brachte Birken Die Erlösung vom Ubel in den Druck. Hierin findet sich ein Gedicht, das handschriftlich im Psalterium Betulianum, Text Nr. 144 überliefert ist. Von vorliegendem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. 2f. 2Kor 5,4. Zum Topos des Leibes als carcer animae vgl. zu Text Nr. 5, Z. 171 (ebenso 7, 29). – 4 Zum an die Welt und alles Irdische gerichteten Gute-Nacht-Wunsch vgl. zu Text Nr. 2, v. 65. – 10 2Kor 1,10 – 11 Hi 19,25 – 19f. Mt 25,40 – 21 Hi 19,25 – 23 seine Seit] Joh 19,34. Zum Ruhen in Jesu Seitenwunde vgl. zu Text Nr. 231, v. 9-11. – 27 Sternenplan] 'Ort, an dem die Sterne sind'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1883f. Mt 13,43 – 28 Phil 3,21 – 32 die vierte Lei¡] Gemeint sind die Verstorbene, ihr Ehemann sowie zwei im Säuglingsalter gestorbene Enkelkinder, nämlich zwei Kinder der Tochter Sabina Dorothea (geb. 1637), die seit 1659 mit Johann Hieronymus Löffelholtz von Colberg (vgl. die Einleitung zu Text Nr. 303) verheiratet war. Bei den verstorbenen Säuglingen handelt sich um Helena Dorothea Löffelholtz von Colberg (geb. 3.2.1660, gest. 10.7.1660) und um Johann Jakob (geb. 27.7.1662, gest. 17.9.1662). Diesbezüglich gibt Dilherrs o.g. Leichenpredigt auf Leonhard V. Grundherr von Altenthann auf Weyerhaus (Guther Paulinis¡er Chri‰en-Kampf) detaillierten Aufschluß (S. 22). – 35 Vgl. zum Fortbestand der Dichtkunst im ewigen Leben Simon Dachs Klag- und Tro‰-Gedi¡t¡en (Simon Dach: Gedichte. Bd. 4, S. 78-80, hier S. 78), wo dieser die Dichtkunst als eine solche apostrophiert, Die von dem Hö¡‰en selber rührt Vnd Gei‰ vnd Himmel mit ›¡ führt, Die bleiben wird in jenem Leben, Die hie dem Tod' vn# kan entheben[.] – 35f. Offb 14,3. Zur himmlischen Kantorei vgl. zu Text Nr. 86, Z. 35-43. – 39f. Offb 21,4 – 40 Mt 6,13
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Apparate und Kommentare
Text 190: Anda¡t-Lied, zu Erklärung de# Zwölf‰ändigen Psalter Titel-Sinnbilde#. 143r-144br T1 CXC.] CLXXXIX – 4 und] u. (ebenso 11, 12 (2x), 14, 15 (2x), 19, 38, 41, 47, 57 (davor), 60, 61, 67, 78, 87, 88, 99, 120) – 15 Himmel] Himel Ǧ (ebenso 39 himmel-ab – 84 Himmel – 94 Himmel#-heimat – 98 Himmel – 99 Sommer – 117 fromme#) – 16 der] Kürzel (ebenso 18, 80, 93) – 22 da#] Kürzel (ebenso 23, 75) – 25 4.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 5, 9, 11, 15 – 25 David#] d überschrieben – 32 entgehen.] Punkt überschrieben – 33 davor deinen] durch Streichung aus deinem – 33 empfehlen] m überschrieben – 40 danach Ps. 1.] zweiter Punkt überschrieben – 49 7.] emendierend ergänzt – 59 wieder] mit derKürzel (ebenso 72 Kinder – 89 Wandern) – 65 dir] danach ein gestrichenes Wort, das mit ‰ beginnt und ein g enthält – 68 zwischen den Zeilen ergänzt – 83 kriegen,] Komma überschrieben – 84 der] danach eine unentzifferte Streichung – 88 zers¡erben] n überschrieben – 89 du:] Doppelpunkt aus Komma überschrieben – 94 deiner] deinem – 100 Garben-hab] h überschrieben aus g (unsichere Lesung) – 105 davor etc.] Kürzel – 105 psalliren] r überschrieben, ev. aus er – 106 gesamter] über m getilgter Geminationsstrich Zu Georg Christoph Renschel vgl. zu Text Nr. 199. Ein früherer Entwurf des vorliegenden Gedichtes findet sich in Birkens Konzeptheft der Jahre 1654 bis 1668 (PBlO.B.5.0.28, 22r). Am 30.4.1665 notierte Birken in seinem Tagebuch: "Ren”s¡el# PsalterLied verf[aßt]", gibt allerdings als dessen Umfang, abweichend von vorliegender Textfassung, "90 V[erse]" an (I.180; PBlO.B.2.1.4, 25v). Renschels CITHAROEDUS MYSTICUS lag Birken, wie sein Tagebuch erkennen läßt, gedruckt spätestens am 3.8.1665 vor (I.196; PBlO.B.2.1.4, 30r). Zu weiteren Einzelheiten vgl. Morphologie, S. 544-546. Vorliegendes Gedicht wurde gedruckt in Georg Christoph Renschel: CITHAROEDUS MYSTICUS, Da# i‰/ Der Gei‰-volle Har[en-spielende DAVJD (1665). Es findet sich auf dem dem Kupfertitel (vgl. Abb. 22) folgenden Blatt (vor dem Haupttitel). Das Gedicht trägt die Überschrift Anda¡t-Lied/ Zu Erklärung de# Zwölf‰ändigen Psalter-Titel-Sinnbilde#. Das Gedicht endet mit der Signatur Wie sange und wüns¡te zu Beehrung diese# theuren Psalter-Werk#. Sigmund von Birken K. Com. Pal. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 1 1.] fehlt – 48 dem] den – 59 von] vom – 60 Na¡t] Ma¡t – 64 danach Ps. 112] Ps. 128. – 72 Oelzweiger] Oelzweige – 79 trüben] trübem – 81 davor Wie Töpfe soltu ›e zers¡mei‹en] Sol‰ ›e zers¡mei‹en/ wie Döpfe – 92 keine] eine – 97 davor Die werden] Werden – 105 davor wa# Odem hat lobe etc.] lobe den HERRN. – 109 GnadenMillionen] Gnaden-Million – 116 erweitern] befördern 4 Säiten-kiel] Gemeint ist ein Federkiel, der (wie ein Plektrum) dazu diente, die Saiten eines Saiteninstrumentes anzuschlagen. Vgl. Ivanoff, 2001, S. 916f. Zu 'Kiel' vgl. Grimm: DWb. Bd. 11, Sp. 674. – 6 Gegenhall] 'Echo'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 5, Sp. 2241. – 8 Die Würdigung des Psalters als einer Bibel im Kleinen hat eine lange Tradition, die im antiken Christentum verwurzelt ist und im Mittelalter, der Reformationszeit sowie im 17. Jahrhundert lebendig blieb. Vgl. z.B. Basilius von Caesarea: Homilia in
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Psalmum I, PG 29, Sp. 212A, aber auch die anonyme Vorrede zu Augustins Enarrationes in Psalmos, PL 36, Sp. 63: "Unde et hic Psalmorum liber registrum est totius sacrae Scripturae, et consummatio totius theologicae paginae." Ähnlich der (auch) in der Barockzeit Augustin selbst zugeschriebene Prologus zu den Enarrationes in Psalmos, ebd.: "Psalmorum vero liber quaecumque utilia sunt ex omnibus continet. Futura praedicit, veterum gesta commemorat, legem viventibus tribuit, gerendorum statuit modum: et ut breviter dicam, communis quidam bonae doctrinae thesaurus est, apte singulis necessaria subministrans." An die patristische Tradition anknüpfend, sagt Luther, WA.DB 10/I, S. 99, Z. 22-27 (Vorrede auf den Psalter, 1545): VND solt der Psalter allein de# halben thewr vnd lieb sein, da# er von Chri‰u# ‰erben vnd au[er‰ehung, so klerli¡ verhei‹et, vnd sein Rei¡ vnd der gan”en Chri‰enheit ‰and vnd wesen furbildet. Da# e# wol mö¡t ein kleine Biblia hei‹en, darin alle# au[# s¡öne‰ vnd kür”e‰, so in der gan”en Biblia ‰ehet, gefa‹et vnd zu einem feinen En¡iridion oder Handbu¡ gema¡t vnd bereitet i‰. Vgl. ferner Arndt: Au#legung de# gan”en Psalter#, Teil 1 (1643), S. 1: Er‰li¡/ weil der Psalter i‰ glei¡sam eine kleine kur”e Bibel/ ja der Kern der heiligen S¡ri[t/ Glei¡ al# wenn einer au# einem Lu‰garten alle Blümlein zusammen lese vnd in ein Bündlein bünde/ so könte er sagen/ in diesem Bündlein hab i¡ den gan”en Garten/ Also i‰# mit dem Psalter au¡/ darin haben wir den Geru¡ vnd Kra[t der gan”en heiligen S¡ri[t zusammen gefa‹et/ nemli¡ alle Arti¿el de# Chri‰li¡en Glauben#/ alle Lehrpunct/ ja allerley Tro‰ in aller Anfe¡tung/ ›e seyn wie ›e wollen/ wider Sünde/ Todt/ Teu[el/ Helle vnd böse Welt/ jtem/ da# gan”e gei‰li¡e Leben." Wie eng verknüpft diese Sicht der Dinge mit derjenigen der Alten Kirche ist, zeigt sich in Johann Gerhards Vorrede (vom 1.4.1617) zu Arndts Psalter-Auslegung (a4v): "Von diesem Psalmbu¡ sagt der alte Kir¡enlehrer Basilius Magnus, daß e# sey Compendium universae Theologiae, ein kur”er Begrie[ alle# de‹en wa# zur seligma¡enden Erkäntniß Gotte# gehörig/ weil die Lehre de# Gese”e# vnd Evangelij von Gotte# Wesen vnd Willen/ vom Glauben vnd guten Wer¿en/ vnd in Summa/ von allem wa# zur himlis¡en Weißheit gehöret/ kür”li¡ vnd artig darinnen begri[en […]. Vgl. zu weiteren Belegen sowie zur Wirkungsgeschichte dieser Deutung des Psalters im byzantinischorthodoxen Kulturkreis Stichel, 2007, S. 23-37. Daß die Bezeichnung des Psalters als 'kleine Bibel' auch im reformierten Bereich verbreitet war, zeigt das Werk des Pfarrers in Glattfelden (Kanton Zürich) Josua Maaler mit dem Titel Die kleine Bibel/ Da# i‰/ Die Psalmen David# vnd anderer heiliger Propheten (1609). – 19 Ps 145,15 – 20 Ez 34,14 – 21-23 Ez 34,16 – 24 Ps 113,1 u.ö. – 26 Mt 1,1 – 27f. Vgl. Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 275, Z. 195 - S. 196, Z. 205: Psalm. 22. spricht Christus von der Zeit seines Leidens/ daß er in demselben ein Wurm sey/ in der heiligen Sprach stehet ein Wort/ welches eigentlich heist ein solches Würmlein/ welches mit Füssen zerquetscht wird/ daß das Blut allenthalben heraus spritzet/ dauon hernach die Purpurfarbe wird gemacht/ weil nun Christus für Gottes Gericht also für vns zerschlagen/ vnd als
Apparate und Kommentare
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ein armes Würmlein zertretten/ sihe/ so hat er jhm auch lassen einen solchen Mantel anziehen/ welcher mit solches Würmleins Blut geferbet/ damit er vns dann erworben/ wenn vnsere Sünde blutroth seyn/ si sunt sicut coccinum, Esa. 1. Vnd wenn sie gleich seyn wie Rosinfarb/ da eben dasselbige Wort stehet/ so können sie doch wie Wolle werden. Vgl. zu Text Nr. 239, v. 14. – 29 Offb 12,3 – 30-32 Num 21,8f.; Joh 3,14f. Zur typologischen Parallelisierung von eherner Schlange und Christus vgl. zu Text Nr. 239, v. 9f. – 34-36 Mt 21,33-39 – 37 unverzäunt] 'nicht umzäunt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 2450. – 38 Ps 80,14 – 39 Ps 80,15; Jes 63,15 – 40 s¡irmen] Ps 32,7 u.ö. – 40 zäunen] 'einen Zaun errichten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 415. – 40 zäunen] Mt 21,33 – 40 bauen] Ps 65,10 – 41 Vgl. Ps 119,16 – 42 2Sam 22,20; Ps 18,20 – 46 Ps 1,3 – 47 Ps 92,13 – 49 Hirs¡, von Gi] erhi”et] Vgl. zu Text Nr. 238, v. 1-4. – 52 Zur Bezeichnung der Sünde als Gift vgl. z.B. Gerhard: Po‰illa (1613), II, S. 41 (2. Sonntag nach Trinitatis, Lk 14,16-24) sowie zu Text Nr. 61, v. 7f. – 53-56 Zu Christus als "Seelen-Heilbrunn" (vgl. v.a. Jes 12,3, aber auch Joh 4,14; Offb 21,6) siehe Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 572 (1. Sonntag nach Ostern, Joh 20,19-29): "Zu vnserm Tro‰/ daß wir gewi# seyn können/ Gott werde vnserer nimmermehr verge‹en/ weil wir in seine Hende gezei¡net/ Esa. am 49. Der Heilbrunn ‰ehe no¡ tegli¡ o[en/ Za¡. 13. E# röhre/ also zu reden/ Chri‰i Blut no¡ tegli¡ au# seinen Wunden au[ die geeng‰ete Her”en […]." Ähnlich Gerhard – im Anschluß an Bernhard von Clairvaux (Sermones super Cantica, sermo 61, cap. 2, Opera 2, S. 150, Z. 19-21) in Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 338, Z. 237 - S. 339, Z. 241: "So hat auch vber diese Wunden in Christi Henden S. Bernhard feine Gedancken/ Affluunt manus Domini misericordiae visceribus, nec desunt foramina, per quae effluant, aus Christi auffgespaltenen Henden fleust der Brunn vnsers Heils vnnd göttlicher Gnade." Heinrich Müller zitiert in seiner Gei‰li¡e[n] Seelen-Mu›k (1668) Jes 12,3-5 und konkludiert: "Der Heylbrunn i‰ Chri‰u#/ auß ihm allein i‰ all unser Heyl geão‹en." – 55 Zum geistlichen Durst nach Trost vgl. Gerhard: Po‰illa (1613), Appendix, S. 36f. (Predigt über Ps 42): Wann nu eine gleubige Seele von au‹en vnd jnnen also geeng‰et wird/ wa# soll ›e vornehmen? Er‰li¡ soll ›e ›¡ sehnen na¡ fris¡em Wa‹er/ wie ein dur‰ige# Hirs¡lein zum Brunnen eilet/ sol¡e# seyn nu die fluenta Scripturae, wie David sagt im 68. Psalm: Lobet Gott für den Brunn Jsrael. Vnd im 46. Psalm ‰ehet/ daß die Stadt Gotte# lu‰ig sey mit jhren Brünlein. Esa. 12. Jhr werdet mit Frewden Wa‹er s¡öp[en au# den Heilbrunnen/ da# seyn die Bü¡er H. S¡ri[t. Bey sol¡en Brünlein kan ›¡ eine sol¡e geplagte vnd dur‰ige Seel erfris¡en/ denn e# i‰ keine Anfe¡tung/ keine Verfolgung/ kein Creu” so groß oder seltzam/ man ândet einen Tro‰ dargegen in göttli¡er S¡ri[t/ wie da# in eine# jeden Erfahrung be‰ehet. Vnd diß i‰ bedeutet dur¡ die Hi‰oriam Exod. 15. al# die Kinder Jsrael etli¡e Tage in der Wü‰en gewandert/ kamen ›e gen Elim/ da waren zwöl[ Wa‹erbrunnen/ daselb‰ lagerten ›e ›¡/ Also wenn Gott eine Seele in die Wü‰en führet/ vnd entzeu¡t jhr die Speise der jnnerli¡en Erge”ung/ so soll ›e ›¡ au¡ zu den zwöl[ Brunnen/ da# i‰/ zu den S¡ri[ten der zwöl[ Propheten vnd der zwöl[ Apo‰el halten/ daselb‰ wird ›e Erge”ligkeit ânden. Von dem Paradißgarten s¡reibet Mose# Gen. 2. daß er von vier Flü‹en befeu¡tet vnd gewä‹ert/ wel¡e au#
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einem Brunnen kommen/ Also i‰ die Chri‰li¡e Kir¡e der re¡te Paradißgarte/ darinnen seyn die Flü‹e göttli¡er S¡ri[t/ wel¡e alle au# einem Brunn/ nemli¡ au# dem H. Gei‰ kommen/ vnd darumb kommen wir von diesem Wa‹er der S¡ri[t zu der re¡ten lebendigen Quelle zum H. Gei‰/ dauon ‰ehet Psal. 36. HERR/ bey dir i‰ die lebendige Quelle. Vnd Chri‰u# Joh. 7. verglei¡et au¡ den H. Gei‰ Strömen de# lebendigen Wa‹er#. Wer derowegen in Verfolgung vnd Anfe¡tung ›¡ zu Gotte# Wort helt/ derselbe wird die re¡te Erqui¿ung de# H. Gei‰e# darinnen empânden/ damit seine matte Seele wird können getren¿et werden. Darumb sagt David Psal. 119. Were dein Wort ni¡t mein Tro‰ gewesen/ so were i¡ vergangen in meinem Elende/ So haben au¡ gethan alle Heiligen. Vnd da# i‰ ein#/ da# eine gleubige Seele im Creu” thun soll. – 59 Ex 22,7f.27; Ps 82,6 (ebenso 63) – 65 davor Ps. 112 v. 3.] Recte: Ps 128,3. – 65 ‰egen] 'mit einem Steg versehen'. Lexer: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch. Bd. 11, Sp. 1158. – 67f. Ps 128,1 – 70 deine# Hause# Zierd] Sir 26,21. Vgl. Herberger: Sira¡ (1739), S. 801a/b, wo, wie bei Birken, Sir 26,21 im Kontext von Ps 128,3 ausgelegt wird: Wie die Sonne, wenn ›e aufgegangen i‰, an dem hohen Himmel de# HErrn eine Zierde i‰, also i‰ ein tugendsam Weib eine Zierde in ihrem Hause. Wa# i‰ do¡ s¡öner denn die Sonne? Wa# i‰ angenehmer? Wa# i‰ nü”li¡er? Sie wärmet, ›e bringt die s¡ön‰en Blumen au# der Erde, ›e wir[t ihre Strahlen in alle Win¿el, und erleu¡tet ›e. J‰ die Sonn untergangen, so i‰ alle Freude dahin. Eben so i‰# bewandt mit einer frommen Hauß-Mutter. Sie erwärmet da# gan”e Hauß, und ma¡t alle# lebha[tig, man ›eht ni¡t nur an ihr die s¡ön‰e Tugend-Blumen, sondern ›e trägt au¡ s¡öne Frü¡te, ›e i‰ wie ein fru¡tbarer Wein‰o¿ um da# Hauß herum, und ihre Kinder wie die Oelzweige um den Tis¡ her, Ps. 128, 3. – 73 Zur Bezeichnung des Kreuzes, näherhin der Anfechtungen, als 'Schule' vgl. etwa Valentin Wudrians Erbauungsbuch SCHOLA CRUCIS, das erstmals im Jahre 1630 gedruckt wurde und eine beträchtliche Anzahl von Neuauflagen erfuhr. Vgl. weiter z.B. Gerhard: Tractatus de legitima scripturae sacrae interpretatione (1610), S. 366, Z. 1-4: "Bonum est Domine, quod corripuisti me, ut discerem justificationes tuas, dicit Psaltes Ps. 119. v. 71. Vexatio dat intellectum, dicit Esaias c. 28. v. 19. Optima ergò divinae agnitionis via est schola crucis & calamitatis. Schola crucis est schola lucis." Vgl. auch Heinrich Müller: Himmlis¡er Liebe#-Kuß (1723), S. 583: Da# Creu” i‰ GOtte# Lehr-S¡ul. Wie man¡e# heimli¡e# Wörtlein/ wie man¡en trö‰li¡en Gedan¿en empânde‰ du im Creu”/ davon du au‹er dem Creu” ni¡t# wei‰? […] Nun aber i‰ da# liebe Creu” ein Dolmets¡er/ der dir GOtte# Wort au#leget/ der be‰e Prediger/ kein Prediger mag# be‹er erklären. Au¡ lehret Trübsal auf# Wort mer¿en/ und ein Betrübter nimmt# zu Herzen/ al# ein Kran¿er die Arzney. – 74 Daß Lernen und Leiden zusammengehören, ist ein bereits in der heidnischen Antike bekannter Gedanke. Vgl. Aischylos: Agamemnon 177 (vgl. zu Text Nr. 7, v. 398). Innerhalb der lutherischen Tradition wird dieser Gedanke mit dem Verständnis der tentatio als einer Lehrmeisterin bezüglich der rechten Entzifferung des in der Heiligen Schrift enthaltenen Trostes verknüpft. Locus classicus hierfür
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ist Jes 28,19 in Luthers Übersetzung: "Denn alleine die Anfe¡tung leret au[# wort mer¿en" (WA.DB 11/I, S. 91). Dies schlägt sich z.B. in Peter Glasers Creu”bü¡lein nieder, der im Anschluß an Aischylos Leiden und Lernen als aufeinander bezogen ansieht ("Daher kommen die Spri¡wörter/ paq»mata maq»mata; Quae nocent, docent" (c3r)) und sagt: "GOtt wil die Chri‰en au¡ dur¡ Creu” vnnd leiden zum ‰udieren/ anhören vnd lesen seine# Wort# treiben/ darin tro‰ zu su¡en/ vnd zu holen. Esa. 28." Ebd., g1v. Vgl. auch den Beleg bei Heinrich Müller (Kommentar zum vorangehenden Vers) sowie ferner: Heinrich Müller: Himmlis¡er Liebe#-Kuß (1723), S. 553: Jn den Anfe¡tungen lernen wir ver‰ehen den Ern‰ de# ge‰rengen Geri¡t# GOtte#/ wie Gotte# Zorn ein verzehrend Feuer sey. Da lernen wir erkennen die Hoheit und Würdigkeit de# Leyden# Chri‰i/ son‰en wü‰en wir ni¡t/ wie blutsauer unsere Sünden Chri‰o geworden/ und wie gro‹e Liebe er in seinem Leyden un# erwiesen hätte. Jn der Anfe¡tung lernen wir/ wie ein so theuer kö‰li¡ Gut die Gnade GOtte# sey/ sehnen un# au¡ na¡ der Gnaden/ wie ein Vers¡ma¡teter na¡ Brod. Jn der Anfe¡tung s¡me¿en wir re¡t die Kra[t de# göttli¡en Worte#/ au‹er der Anfe¡tung wird# ni¡t so krä[tig empfunden/ weil da# Her” ni¡t ãei‹ig darauf mer¿et: Die Anfe¡tung gründet da# reine und wahre Chri‰enthum/ dann e# kan keine Seele Chri‰o zugeführet werden/ ›e erkenne dann zuvor ihr inwendige# Elend/ kein Gesunder su¡t den Ar”t. – 75-79 Hinsichtlich der metaphorischen Bezeichnung des von den Glaubenden zu erleidenden Kreuzes mit dem Gepflügtwerden vgl. Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 324f. (Sexagesimae, Lk 8,4-15), der im Anschluß an Johannes Tauler sagt: Vnd wenn wir hierinnen na¡lä‹ig seyn/ wollen ni¡t da# harte Her” dur¡ den Pflug de# göttli¡en Gese”e# erwei¡en la‹en/ so nimpt Gott der HERR den Pflug de# Creu”e# dur¡a¿ert vnnd dur¡pflüget vn# gar wol/ daß ja vnsere Her”en mögen mürbe/ vnd da# WORT jhnen anmuthig werden/ da gehet# denn/ wie die Kir¡e vber jhre Verfolger klaget/ Ps. 129. Die Pflüger haben au[ meinem Rü¿en gea¿ert/ vnd jhre Fur¡en lang gezogen. Sol¡e# alle# s¡i¿et Gott der HERR vn# darumb zu/ daß vnsere harte Her”en de# Wort# mögen fehig werden/ denn vngea¿ert vnnd vngepflüget geben wir keine Fru¡t/ spri¡t Tauleru#. – 83 kriegen] 'kämpfen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 11, Sp. 2223. – 84-86 der im Himmel wohnt ~ la¡t] Ps 2,4 – 87 Ps 2,9 – 88 zers¡erben] 'in Scherben schlagen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 756. – 88 zus¡mei‹en] 'zerschmeißen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 762. – 89 davor v. 14.] Recte: v. 13. – 93 Fremde] Hebr 11,13 – 94 Himmel#-heimat] Hebr 11,14 – 95 Wallfart-‰ande] Gen 47,9 – 107f. Vgl. auch Jes 25,8; Offb 7,17; 21,4 – 100 Ps 126,6 – 101 Offb 22,5 – 104 Fuder] 'Wagenlast'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 364. – 105 psalliren] 'psalmodieren'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2198. – 111 Jes 6,2f. Zur Vorwegnahme des himmlischen Lobgesanges auf Erden vgl. zu Text Nr. 86, Z. 35-43. – 120 2Tim 4,8; Offb 2,10 u.ö.
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Abb. 22: Christoph Renschel: CITHAROEDUS MYSTICUS, Da# i‰/ Der Gei‰-volle Har[en-spielende DAVJD […]. Teil 1. Bayreuth 1665 (FB Gotha Theol. 4° 93/1 [1]), Titelkupferstich.
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Text 191: Gotte#-Lob. 144br/v T1 CXCI.] CXC. – 1 1.] fehlt im Manuskript – 1 Himmel#] Himel# Ǧ – 2 der] Kürzel – 2 und] u. (ebenso 3) – 2 Heers¡aren] Herrs¡aren – 4 billig] g aus ¡ überschrieben – 4 wieder] mit der-Kürzel (ebenso 5 wiederbringen) – 4 geht,] t, überschrieben – 5 da#] Kürzel (ebenso 8) – 6 Halleluja] H aus h überschrieben; erstes a oberhalb der Zeile – 8 Her”] Ɔ – 11 Orten] ten überschrieben – 12 Halleluja] H überschrieben Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes im Zeitraum von September 1665 bis August 1666 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1 O ~ Gott] Ps 95,3 – 1 König ~ Erden] 2Kön 19,15; Jes 37,16 – 2 Herr ~ Heers¡aren] Dtn 10,17; 1Tim 6,15 – 2 allerhö¡‰e Maje‰ät] Sir 17,8 – 3 Alle# ~ webt] Ez 47,9; Apg 17,28 – 3 deiner ~ werden] Ps 72,19; Jes 6,3 – 5 Pred 1,7 – 6 Gott ~ Zebaoth] Ps 84,9 u.ö. – 6 la‰ ~ ›ngen] Ps 149,1 – 7 Herrli¡ ~ Nahm] Ps 8,2.10 – 8 deine kra] ‰ärkt meine S¡wä¡e] 2Kor 12,9 – 10 Ni¡t# ~ unmögli¡] Jer 32,17; Lk 1,37 – 12 Unsrem gro‹en Allma¡t Gott] Gen 17,1 – 12 la‰ ~ ›ngen] Ps 149,1 – 14 hö¡‰er ~ weißheit] Sir 1,5 – 15 beaugte#] 'mit Augen versehenes'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1208. – 16 diesen S¡a”] Kol 2,3 – 16 S¡erflein] Vgl. zu Text Nr. 214, v. 15. – 17 daß du wei‰ ~ Noht] Vgl. Ps 31,8f. – 18 la‹t ~ ›ngen] Ps 149,1
Text 192: Zu Gott von meinem Laban. 144bv T1 CXCII.] CXCI. – 2 und] u. (ebenso 9) – 3 daß] Kürzel – 6 i¡] ¡ überschrieben – 9 Laban] LabǦa – 10 Untertretter] er-Kürzel (2. Position) Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes im Zeitraum von September 1665 bis August 1666 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1f. Gen 29,18-28 – 4 Gen 31,9 – 6f. i¡ laß ~ mi¡] Gen 32,27 – 7f. E# ~ abzudringen] Gen 30,26-43 – 8 abzudringen] 'mit Gewalt abzuzwingen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 20f. – 9 Kein Jacob unterligt] Gen 32,29 – 10 Untertretter] Der Name Jakob bedeutet 'Untertreter', also 'Sieger'. Vgl. dazu Luther, WA 24, S. 471, Z. 9-12 (Predigten über das 1. Buch Mose, 1527) sowie Luthers Marginalie zu Gen 27,36 (WA.DB 8, S. 117): "Ekeb hei‰ ein Fu#sol, daher komet Jakob oder Jacob, ein vntertretter, oder der mit Fü‹en tritt. Vnd bedeut alle Gleubigen, die dur¡ da# Euangelium die Welt, da# Fleis¡, vnd den Teufel mit sünde vnd Tod vnter ›¡ tretten, dur¡ Chri‰um etc." Luther steht hiermit in einer langen Tradition, die bis in das antike Christentum zurückreicht. Vgl. Hieronymus: Liber interpretationis hebraicorum nominum, CCSL 72, S. 67, Z. 19: "Iacob subplantator."
Gedichte 193, 194 (1666) und 195 (1666)
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Text 193: Zu Gott Von meinem Nabal. 144cr T1 CXCIII.] CXCII. – 2 dankpfli¡t] dǦakpfli¡t – 4 da#] Kürzel – 6 rei¡er] i oberhalb der Zeile; vor er ein gestrichener Buchstabe, ev. t – 7 daß] Kürzel – 8 Mammon] Mamon Ǧ – 10 und] u. – 10 der] Kürzel Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes im Zeitraum von September 1665 bis August 1666 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1f. 1Sam 25,4-11 – 3 1Sam 25,15 – 7 Nim ~ mir] 1Sam 25,39 – 8 Mammon] Mt 6,24 – 9 1Sam 25,25. Vgl. Hieronymus: Liber interpretationis hebraicorum nominum, CCSL 72, S. 104, Z. 12f.: "Nabal insipiens."
Text 194: Grabs¡ri] Jungfrauen Susannen Marien Oelhäân von S¡ölnba¡. 144cr T1 CXCIV.] CXCIII. – T2 Jungfrauen] Jf. – T2 Susannen] SusaǦnen – T3 von] v. – T3 S¡ölnba¡] S¡ölnb. – 1 und] u. – 2 der] Kürzel – 4 da#] Kürzel Susanne Maria Oelhafen von Schöllenbach (geb. 15.2.1663) starb im Kleinkindsalter am 6.8.1666 und wurde am 10.8. beerdigt. Ihre Eltern waren der Nürnberger Jurist Georg Tobias Oelhafen von Schöllenbach (1632-1685) und seine Frau Susanna Katharina, geb. Gumpelsheimer. ADB. Bd. 24 (1887), S. 299. DBA I, 911, 204-206. Aus diesem Anlaß verfaßte auch Johann Christoph Arnschwanger ein Grab-gesänglein und ließ es drucken, während Birkens Gedicht offenbar ungedruckt blieb. Zwei Tage nach Susanne Maria starb auch ihr jüngerer Bruder (vgl. Text Nr. 195). Von vorliegendem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt.
Text 195: Grabs¡ri] ihre# Brüderlein# Georg Tobiae. 144cr T1 CXCV.] CXCIV. – 1 der (2x)] Kürzel – 1 verdoppeln] mit ver-Kürzel – 1 meinen] meinǦe – 2 der] Kürzel Georg Tobias Oelhafen von Schöllenbach (geb. 23.12.1665), starb am 8.8.1666, nur zwei Tage nach seiner älteren Schwester (vgl. Text Nr. 194) und wurde wie diese am 10.8. beerdigt. Auch zu diesem Anlaß publizierte Johann Christoph Arnschwanger ein Grab-gesänglein, während Birkens Gedicht offenkundig ungedruckt blieb. 3 einiger] 'einziger'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 207.
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Text 196: Uber Chri‰ian Erdmann# von Lilien junge# Ableiben. 144cv/145r T1 CXCVI.] CXCV – 1 1.] fehlt im Manuskript – 2 der (1. Position)] Kürzel – 4 der (3. Position)] Kürzel – 5 der] Kürzel (ebenso 17, 37, 39) – 9 daß] Kürzel (ebenso 33) – 9 gro‹e] e überschrieben – 14 Leiden,] Komma durch Streichung aus Rufzeichen – 15 kommt] komt Ǧ (ebenso 28 Himmel – 36 himmlis¡ – 39 nimmt) – 16 da#] Kürzel (ebenso 20) – 17 Aufdaß] mit daß-Kürzel – 20 Rei#] ei überschrieben – 25 Herz] rz überschrieben – 25 war] r überschrieben, ev. aus re – 27 ligt] i überschrieben aus e – 27 Baar] r aus re überschrieben – 29 8.] Nummer ohne Punkt – 30 im] überschrieben – 31 färtig] ä überschrieben – 32 Chri‰ian:] Doppelpunkt überschrieben – 32 begaben] a überschrieben, ev. aus ra – 33 Erdmann] ErdmaǦn – 33 und] u. (ebenso 39 (2x)) – 34 mu‰] t überschrieben – 35 lezten] ez überschrieben – 36 abfordern] mit der-Kürzel (ebenso 38 anderweit) – 39 gab] danach gestrichenes Komma – 39 nahm] n und m überschrieben – A1 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal links neben T1 Birkens Gedicht nimmt Bezug auf zwei Todesfälle. Christian Erdmann von Lilien, dessen Geburtsdatum bislang nicht ermittelt werden konnte, starb vor dem 5.8.1666. Er war ein Sohn des Bayreuther Hofpredigers und Generalsuperintendenten Caspar von Lilien (1632-1687), mit dem Birken schon während seiner Bayreuther Zeit in enger Verbindung und später im regen Briefwechsel stand (vgl. Kröll, 1976, sowie Kröll, 1970, S. 305-317). Zedler. Bd. 17 (1738), Sp. 1206f. DBA II, 814, 90. Bei dem zweiten Todesfall handelt es sich um Georg von Lilien (geb. 1597), der am 27.7.1666 verstarb. Über beide Todesfälle wurde Birken durch einen Brief Caspar von Liliens vom 7.8.1666 in Kenntnis gesetzt (PBlO.C.203.30; Text bei Kröll, 1976, S. 149f.). Georg von Lilien, Caspar von Liliens Vater, hatte in Frankfurt a.d.O. und in Wittenberg (dort 1620 Promotion zum Magister) studiert, versah sodann verschiedene Pfarrstellen im Brandenburgischen, u.a. seit 1628 in Walsleben. Seit 1632 Diakon an St. Nicolai in Berlin, 1655 Propst ebd., wurde von Lilien (wie später Paul Gerhardt) 1665 seines Amtes enthoben, weil er sich weigerte, den Revers zu unterzeichnen, mit Hilfe dessen der Kurfürst die lutherischen Geistlichen dazu verpflichten wollte, fortan nicht mehr Kritik an der reformierten Lehre zu üben. Anders jedoch als Gerhardt unterschrieb von Lilien den Revers am 3.1.1666 und wurde sodann (10.2.) in sein Amt wieder eingesetzt. ADB. Bd. 18 (1883), S. 644f. Morphologie, S. 582f. Vorliegendes Gedicht wurde ohne Überschrift, ohne Strophenzählung und in fortlaufenden Versen als ungezählter dritter Beitrag gedruckt in der anläßlich des Todes von Christian Erdmann von Lilien publizierten Gelegenheitsschrift GEMINAE LACRYMAE (1666), A 3r/v. Das Gedicht endet mit der Signatur De# ho¡betrübten H. Sohn# und Vater# Ho¡w. und Excell. Ubers¡riebe e# zu dien‰l. Beyleid Bezeugung au# Nürnberg/ C. Com. Pal. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgender Stelle: 11 nidren] nieden – 18 diesen] diesem – 18 ander#] andre# – 21 verlebt] erlebt – 32 mu‰] muß – 33 hieß] heiß – 34 wieder] fehlt – 40 woll] Der woll – 40 euer] Eur
Gedichte 196 (1666) und 197 (1666)
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T3 Ableiben] 'Sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 72. – 2 Freudenwürger] Zur Bezeichnung des Todes als Würger vgl. zu Text Nr. 289, v. 28. – 2-8 Hinsichtlich des Motivs des Todes als Bogenschütze vgl. zu Text Nr. 228, v. 12-14. – 4 Feind] 1Kor 15,26 – 12 Zum Tod mit der Sense vgl. zu Text Nr. 6, v. 36f. – 12 spreisen] 'großtuerisch auftreten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 17, Sp. 21. – 20 Rei#] 'Zweiglein'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 712. – 22 1Petr 5,2 – 28 Engel] Lk 20,36 – 29 Vgl. zu Text Nr. 4, v. 8. – 30 Joh 14,3 – 31 2Tim 4,8; Offb 2,10 u.ö. – 33f. Gen 3,19 – 35f. Hi 19,25 – 37f. Ps 68,20 – 39 Hi 1,21
Text 197: Auf Herrn Tobiae Oelhafen# von S¡ölnba¡, Fürtre[li¡en JurisConsulti und Consiliarij, au¡ der Univer›tät Altorf ProCancellarij etc. Ableiben. 145r-146v T1 CXCVII.] CXCVI. – T2 Herrn] H. – T3 JurisConsulti] JCti – T4 und] u. (ebenso 15, 20, 22, 33, 38, 43, 46, 57, 64) – T4 Univer›tät] Univers. sowie mit ver-Kürzel – T5 etc.] Kürzel – 1 1.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 4 – 3 Klu]] Klu]e (durch Streichung aus Klu]en); der Druckfassung folgend emendiert – 3 raubet] e oberhalb der Zeile – 5 dein] danach gestrichen gro‹er – 9 Götter,] Komma überschrieben – 11 Töden] T überschrieben – 12 da#] Kürzel (ebenso 54, 63) – 17 der] Kürzel (ebenso 21, 37, 83) – 25 Zimmer] Zimer Ǧ (ebenso 26 immer – 35 genommen – 36 Frommen – 37 immer-ärgern – 41 genommen – 51 genommen – 52 Himmel – 53 angekommen – 70 komm – 81 s¡lummert – 90 Himmel) – 35 Todt] T überschrieben; Streichung am Wortende – 48 Leben] danach gestrichenes Komma – 59 worden] o aus e überschrieben – 67 lezte] z überschrieben Bei vorliegendem Gedicht handelt es sich um einen Text, den Birken im Auftrag des Sohnes des Verstorbenen, Georg Tobias Oelhafen, am 29.10.1666 abgefaßt hat (Tagebücher I.255; PBlO.B.2.1.4, 49v). Der Nürnberger Patrizier und Jurist Tobias Oelhafen von Schöllenbach (geb. 1601) starb in Nürnberg am 27.10.1666 und wurde am 31.10. auf dem Nürnberger Johannis-Friedhof beerdigt. Die Leichenpredigt hielt Johann Michael Dilherr (Prophetis¡e Für‰ellung Derer/ von dem erzörnten GOtt/ zum Verderben verwor[enen Länder und Regimenter). Oelhafen hatte in Tübingen (1620), Straßburg (1621), sodann in Basel (1623) studiert und danach eine Reise durch Frankreich, England, die Niederlande und Italien unternommen. 1626 Promotion zum Dr. iur. in Altdorf, im selben Jahr Konsulent und Assessor am Nürnberger Stadtgericht, 1627 Mitglied des Rats in Nürnberg, 1652 Assessor am Appellations-Gericht in Nürnberg, Ernennung zum kaiserlichen Pfalzgrafen und Prokanzler der Universität Altdorf. 1626 heiratete Oelhafen Anna Sabina Volkamer, mit der er vier Kinder hatte. Ihr einziger Sohn war Georg Tobias Oelhafen (vgl. die Einleitung zu Text Nr. 195). ADB. Bd. 24 (1887), S. 298f. Morphologie, S. 587-589. Vorliegendes Gedicht wurde als einziger Beitrag in folgender (zwei Blatt umfassenden) Trauerschrift gedruckt: Rühmli¡e Leben#-Reise und Seelige Enkel-Na¡fart (1666), A1v-2v. Das Gedicht hat keinen Titel und endet mit der Signatur Mit-leidig und dien‰-ehrend s¡riebe e# Sigmund
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von Birken/ C. Com. Pal. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 1 davor m! – 35 mit] nit – 51-60 6. ~ ein.] fehlt T5 Ableiben] 'Sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 72. – 3 Klu]] 'Abgrund'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 11, Sp. 1263f. – 6 enttragen] 'weggetragen, entzogen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 639. – 7 TrauerFolge] 'Trauergefolge'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 21, Sp. 1371. – 9 Ex 22,7f.27; Ps 82,6 – 14 Suada] Vgl. zu Text Nr. 5, Z. 6. – 20 Tulliu# und Cato] Mit Hilfe dieser Metonymien wird der Verstorbene als gewandter Redner (wie Marcus Tullius Cicero (106-43 v. Chr.)) sowie als begnadeter, allein um die salus publica besorgter Politiker (wie Marcus Porcius Cato Censorius (234-149 v. Chr.)) gepriesen. – 23 Parna‹innen] Musen, die auf dem Berg Parnaß ihre Heimat haben. Vgl. zu Text Nr. 7, v. 413. – 25 Die neun Musen sind: Klio, Melpomene, Terpsichore, Thalia, Euterpe, Erato, Urania, Polyhymnia, Kalliope. – 28 threnen-‰reuen] Ps 126,5 – 32 dein unbes¡eidner Neid] Zum Neid des Todes vgl. zu Text Nr. 175, v. 46. – 37 Gal 1,4; 1Joh 5,19 – 42f. Vgl. zu Text Nr. 20, v. 4f. – 44 Offb 14,2f. Zur consociatio cum angelis der Auferstandenen im Gesang vgl. zu Text Nr. 86, Z. 35-43. – 46 bekleiben] 'Wurzeln schlagen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1419f. – 48-50 Joh 5,28f. – 54 Joh 14,2 – 60 Weish 3,1; Offb 14,13 – 61f., 68f. Diese beiden Passagen nehmen Bezug auf den Umstand, daß im selben Jahre zwei Enkel Tobias Oelhafens gestorben sind (vgl. zu Text Nr. 194f.) (ebenso 80). – 73 Röm 7,24 – 77 Offb 21,4 – 81f. Jes 57,2. Vgl. zu Text Nr. 71, v. 195. – 83f. Joh 5,28f. – 85 Hld 2,14; Joh 19,34. Zum Ruhen in Jesu Seitenwunde vgl. zu Text Nr. 231, v. 9-11. – 87 Dtn 33,3; Weish 3,1 – 88 1Joh 3,2 – 90 Hebr 11,14
Text 198: Auf Herrn Joa¡im Bu¡felder# Ab‰erben. 146v-147v T1 CXCVIII.] CXCVII – T2 Herrn] H. – T2 Joa¡im] oberhalb von gestrichenem Georg – 6 und] u. (ebenso 36, 45) – 8 auf,] danach eine Streichung; gestrichen ev. ein Fragezeichen – 10 Lauf] danach eine Streichung; gestrichen ev. ein Komma – 12 dir] r aus e überschrieben – 12 na¡.] Punkt durch Streichung aus Doppelpunkt – 15 Wind] durch Streichung aus Wind- – 17 verlieret] letztes e überschrieben – 21 Frommen] Fromen Ǧ (ebenso 23 kommt – 34 Jammerthal – 41 Himmel – 44 genommen – 48 Himmel – 49 gekommen – 51 Frommen) – 44 Rei¡.] danach gestrichenes Komma – 48 mit] oberhalb von gestrichenem sein – 59 wiedersehn] mit der-Kürzel Joachim Buchfelder (geb. 1623) verstarb vor dem 6.12.1666. An diesem Tag notierte Birken in seinem Tagebuch "Epicedium in mortem Joach[imi] Buchfeldi" (I.259; PBlO.B.2.1.4, 51r) und gab als dessen Umfang 60 Verse an. Dies entspricht dem Umfang des vorliegenden Textes (Krölls Kommentar ebd., Anm. 134 ist zu korrigieren). Buchfelder wirkte als Rechenmeister in Nürnberg und unterhielt eine
Gedichte 198 (1666) und 199 (1666)
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eigene Schule. Nach seinem Tod verlobte sich Jakob Regler mit der Witwe und erhielt am 29.5.1667 die Konzession, Buchfelders Schule weiter zu betreiben. Heisinger, 1927, S. 16. Von vorliegendem Gedicht, das mit leicht abweichendem Wortlaut auch im Psalterium Betulianum (Text Nr. 146) überliefert ist, ist bislang keine Druckfassung bekannt. 1 ãü¡tig# Leben] Hi 14,2; Ps 103,15f. – 6 Rau¡] Ps 102,4. Zum Rauch als vanitas-Symbol vgl. zu Text Nr. 57, v. 11. – 6 wind] Hi 7,7; Ps 78,39 – 7 Traum] Vgl. Hi 20,8 – 11 Sir 40,13 – 13 Weish 5,12 – 14 Zum Tod als Bogenschützen vgl. zu Text Nr. 228, v. 12-14. – 15-17 Weish 5,10 – 34 Jammerthal] Ps 84,7 – 37f. Ps 103,15f. Vgl. Michael Franck (1652), Fischer-Tümpel. Bd. 4, S. 221, Nr. 254, Str. 1: A¡ wie ãü¡tig, A¡ wie ni¡tig J‰ der Mens¡en Leben! Wie ein NEBEL bald ent‰ehet Und au¡ wieder bald vergehet, So i‰ unser LEBEN, sehet. – 42 Offb 21,4 – 45f. Jes 57,2 – 48 Offb 7,14-17 – 51f. Der Empfang des Abendmahls auf dem Sterbebett war im lutherischen Bereich fester Bestandteil der Sterbebegleitung, wie u.a. den mannigfachen Berichten in lutherischen Leichenpredigten, näherhin den sog. Sterbeszenen, zu entnehmen ist. – 58 Weish 3,1; Offb 14,13 – 59 Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184. – 60 Offb 21,21
Text 199: Zu Herrn Georg Chri‰of Rens¡el# Für‰li¡ Brandenburgis¡en CammerRaht# Psalter-Werk. Erklärung de# Kupfer Titel#. 147v-148v Das Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien gestrichen. T1 CXCIX.] CXCVIII. – T2 marginal links: J‰ in der Poesy-Anw¢eisung². – T2 Herrn] H. (danach unentzifferte Streichung) – T3 Für‰li¡] Für‰l. – T3 Brandenburgis¡en] Brandenb. – T3 CammerRaht#] CamerRaht# Ǧ (ebenso 14 Frommen – 30 Himmel#kir¡) – 1 da# (2x)] Kürzel – 4 und] u. (ebenso 6, 12, 18, 22, 27) – 6 der] Kürzel (ebenso 13, 16, 17, 25, 29) – 7 wa# (2. Position)] Kürzel – 7 verspri¡t] mit ver-Kürzel – 9 da#] Kürzel (ebenso 13, 21 (2. Position), 22, 26) – 10 jener] vor r gestrichen # – 11 daß] Kürzel – 12 lehrt] vor t gestrichen e – 13 regiren] vor dem zweiten r gestrichen e – 20 bewahren] bewohnen (der Druckfassung folgend emendiert) – 23 soll] ll aufgrund der Durchstreichung des Gedichtes unlesbar – 26 regirt] nach i gestrichen e – 30 Chören.] Punkt überschrieben Georg Christoph Renschel (1607-1666) arbeitete seit 1619 als Kopist im Bayreuther Konsistorium, seit 1622 als Schreiber des Hausmarschalls und Obervogts Ludwig von Wolframsdorf, seit 1623 als
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Schreiber bei der Küchenschreiberei, war seit 1627 Küchenmeister und Landfourier im Dienste von Herzog Julius Heinrich von Sachsen-Lauenburg und Boguslaw Radziwill, 1630 Sekretär des brandenburgischen Obersten der Kavallerie Moritz von Kanne, seit 1637 Hofratsregistrator in Bayreuth, später auch Landschaftssekretär sowie Kammer- und Landschaftsrat ebd. DBA I, 1023, 138f. Kröll, 1970, S. 301-304. Birken und Renschel haben sich entweder 1648/49 in Nürnberg oder 1657 in Bayreuth kennengelernt. Birkens erste Frau war mit Renschel verschwägert. Renschel ist Verfasser des zweiteiligen erbaulichen Werkes CITHAROEDUS MYSTICUS, Da# i‰/ Der Gei‰-volle Har[en-spielende DAVJD, das 1665 und 1666 in Bayreuth gedruckt wurde. Birken, der auch zu den Beiträgern des ersten Teils dieses Werkes gehört (vgl. Text Nr. 190), hat für den zweiten Teil desselben vorliegendes Erklärungsgedicht zu dem von Jacob von Sandrart geschaffenen Kupfertitel (vgl. Abb. 23) verfaßt, das in Birkens Teuts¡e[r] Rede-bind und Di¡t-Kun‰ (1679) erneut gedruckt worden ist (S. 265f.). Außerdem hat Birken zu diesem zweiten Teil des Renschelschen Werkes ein Gedicht zu dem ebenfalls von Jacob von Sandrart gestochenen Porträtkupfer (vgl. Abb. 24; vgl. Paas, 1988, II, S. 726, Nr. 363) beigesteuert. Birkens Tagebuch ist zu entnehmen, daß er mit Renschel in vergleichsweise regem Kontakt stand. Am 27.6.1666 notierte Birken: "Lied vor Rens¡[el#] Psalter verf[aßt]" (Tagebücher I.241; PBlO.B.2.1.4, 44v). Vgl. Morphologie, S. 579-581. Das Gedicht wurde erstmals gedruckt in Georg Christoph Renschel: CYTHAROEDI MYSTICI SYMPHONIA, Da# i‰/ De# Gei‰-vollen Har[en-spielenden DAVJDS/ Mehr-wohlklingende Psalter-Lieder (1666), )()()(A3v/4r. Das Gedicht ist betitelt: Erklärung de# TitelKup[erblat#. Nach einem weiteren kleinen Textbeitrag Birkens (vgl. Variantenverzeichnis) findet sich die Signatur Seinem ho¡geehrten H. S¡wager fezte e# zu dien‰fr. Andenken Sigmund von Bir¿en C. Com. Pal. Ein weiterer Abdruck erfolgte, worauf die Marginalie neben der Überschrift hinweist, in Birkens Teuts¡e[r] Rede-bind und Di¡t-Kun‰ (1679), S. 265f. Das Gedicht trägt hier keine Überschrift. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die erste Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 4 unsren] unser – 10 jener] jene# – 32 es folgen drei weitere ungezählte Strophen: Herr Rens¡el ehrt diß Bu¡/ (wer will mit Ruhm regieren? Der lerne au# der S¡ri[t/ deß Für‰en Zepter führen/) da# ma¡t in GOtt gelehrt/ daß ihn au¡ so ergezt/ daß er in GOtte# Huld/ den Ho[nung#-An¿er sezt. Sein Spru¡/ Arbeit und Bet/ bey ihm ein Wer¿ ›¡ weiset. Sein Amt er wa¡sam führt/ und GOtt darneben preiset. Zu mehren GOtte# Rei¡/ er keinen Ko‰en s¡eüt/ und man¡e# David# Her” mit David# Bu¡ erfreüt. Er ehrt/ und hei‰ au¡ un# diß Edle Bu¡ verehren. Mit David betet Er/ und will un# beten lehren.
Gedicht 199 (1666)
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Hier zieret ieden Psalm ein gei‰li¡e# Gebet. Wohl dem, der ‰ät# mit ihm in glei¡er Anda¡t ‰eht! 32 Es folgt die Übersetzung von Birkens Porträtgedicht (s.u.): Teüts¡ung de# Epigrammatis Uber de# H. Autoris Bildni#. Herrn Rens¡el# Wi”e ihn zu klugen Rähten zehlet: und mit dem Himmel i‰ sein Anda¡t#-Her” vermählet. Diß zeigt da# Psalter Wer¿. So ma¡et er ›¡ wehrt/ dort unserm hö¡‰en GOtt/ den Göttern hier au[ Erd. 1-6 Mit den Allusionen an 2Tim 3,16, 2Petr 1,21 und Joh 5,39 bezieht sich Birken auf solche Bibelstellen, die innerhalb der zeitgenössisch-lutherischen Schriftlehre und Bibelhermeneutik zu den prominentesten loci classici zählen. Vgl. Gerhard: Tractatus de legitima scripturae sacrae interpretatione (1610), S. 30, Z. 5. 17-20; S. 80, Z. 2f.; S. 104, Z. 6. Vgl. auch Hütter: COMPENDIUM (2006 (11610)), S. 38, Z. 8-10. – 2 2Petr 1,21 – 5 Joh 5,39 – 6 und ~ nu”] 2Tim 3,16 – 9f. Zum Psalter als einer kleinen Bibel vgl. zu Text Nr. 190, v. 8. – 15 langen Psalm] Ps 119 – 16 Vgl. Ps 119,24 und vor allem Spr 8,15f. Letzterer Text fungiert neben Röm 13 als ein wichtiger Basistext der zeitgenössischen politischen Ethik des Luthertums, die die weltliche Obrigkeit als eine von Gott eingesetzte definiert. Vgl. Gerhard: Loci theologici 6, S. 280b: Huic classico apostoli loco [scil. Röm 13] adjungimus alia Scripturae dicta, in quibus magistratus a Deo constitutus asseritur. 2. Prov. 8, v. 15. inquit Sapientia, […] per me reges regnant, et principes decernunt justitiam, […] per me principes habent principatum et evergetae sunt omnes judices terrae. Loquitur hic aeterna, increata et hypostatica Dei Sapientia, quae est ipse LÒgoj seu Filius Dei, ut colligitur ex v. 22. cui versiculo conjungenda sunt N. T. dicta Matth. 11, v. 19. Joh. 1, v. 1. 1. Cor. 1, v. 24. etc. Ergo ipse Dei Filius mes…thj kaˆ ƒkšthj imperiorum constitutionem et conservationem sibi tribuit, quia propter Christum mediatorem non solum aeterna et spiritualia, sed etiam corporalia et temporalia beneficia generi humano sunt reddita, inter quae eminet constitutio magistratus. Vgl. zur Exegese von Spr 8,15 auch Johann Olearius: Biblis¡e Erklärung (1679), Teil 3, S. 811. – 17 Gotte# weinberg] Jes 5,1; Mt 20,1 – 18 Ps 80,14 – 20 Jes 5,2; Ps 80,13; Mt 21,33 – 22 Ps 127,1; 65,10 – 24 Ps 127,2 – 28 Der Psalter und dessen rechte Verwendung kommen, wie Birken hier unter Bezugnahme auf die sog. Drei-Ständelehre deutlich macht, der gesamten Gesellschaft zugute: Dem status oeconomicus, dem status ecclesiasticus wie dem status politicus. Vgl. zur lutherischen DreiStändelehre Hütter: COMPENDIUM (2006 (11610)), S. 365, Z. 10f. sowie ausführlicher Gerhard: Loci theologici 6, S. 1b:
Apparate und Kommentare
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Tales status sive ordines in ecclesia a Deo instituti numerantur tres, videlicet ecclesiasticus, politicus et oeconomicus, quos etiam hierarchias appellare consueverunt. Oeconomicus ordo inservit generis humani multiplicationi; politicus ejusdem defensioni; ecclesiasticus ad salutem aeternam promotioni. […] In lingua Germanica hi ordines vocantur: 1. Der Lehr-, 2. Nähr- und 3. Wehr‰and, officia ipsorum comprehenduntur hoc versiculo: Tu supplex ora, tu protege, tuque labora […]. Zu den Grundlagen dieser Lehre bei Luther vgl. WA 43, S. 74, Z. 37 - S. 75, Z. 1 (Vorlesungen über 1. Mose, 1535-1545): Instituit enim Deus tres ordines, quibus mandatum dedit, ne peccata sinant impune abire. Primus est parentum, qui domi suae disciplinam severe custodire debent in regenda familia et liberis. Secundus ordo est Politicus, Magistratus enim gladium gerit, ut contumaces et negligentes disciplinae vi cogant. Tertius est Ecclesiasticus, qui verbo gubernat. Sic adversus Diabolum, carnem et mundum munivit Deus genus humanum hac triplici authoritate: Vgl. weiter WA 43, S. 30, Z. 13f.; 44, S. 530, Z. 33. – 30 Jes 6,2f. – 31f. Zur Korrespondenz von irdischem und himmlischem Lobgesang sowie zur Prolepse des letzteren in ersterem vgl. zu Text Nr. 86, Z. 35-43.
Gedicht 199 (1666)
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Abb. 23: Georg Christoph Renschel: CYTHAROEDI MYSTICI SYMPHONIA, Da# i‰/ De# Gei‰vollen Har[en-spielenden DAVJDS/ Mehr-wohlklingende Psalter-Lieder […]. Bayreuth 1666 (Landeskirchliches Archiv Nürnberg Un 11/2), Titelkupferstich von Jacob von Sandrart.
800
Apparate und Kommentare
Abb. 24: Georg Christoph Renschel: CYTHAROEDI MYSTICI SYMPHONIA, Da# i‰/ De# Gei‰vollen Har[en-spielenden DAVJDS/ Mehr-wohlklingende Psalter-Lieder […]. Bayreuth 1666 (Landeskirchliches Archiv Nürnberg Un 11/2), Porträt-Kupfertitel von Jacob von Sandrart.
Gedicht 200 (1667)
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Text 200: Auf Frauen Veronicen Marien von Pühel gebornen von Benkendorf, Ab‰erben. 148v-150r T1 CC.] CXCIX. – T2 Frauen] Fr und etc.-Kürzel mit Punkt – T3 gebornen] geb und etc.-Kürzel mit Punkt – 1 Matron] MatrǦo – 2 Frauen-kron] Frauen-krǦo – 4 Tugend-hau#,] Komma durch Überschreibung und Streichung aus Fragezeichen – 8 und] u. (ebenso 10, 29, 36, 38, 53, 62, 72) – 13 an] oberhalb der Zeile gestrichen in – 17 s¡neiden,] Komma durch Überschreibung und Streichung aus Fragezeichen – 27 Glieder] mit der-Kürzel – 29 mehre‰] eh überschrieben; zweites e oberhalb der Zeile – 32 MadenVolk] d überschrieben – 35 zusammen] zusamen Ǧ (ebenso 67 Himmel) – 37 der] Kürzel (ebenso 38, 56, 67 (2. Position)) – 49 Freündinn] FreündiǦn – 54 nun-vers¡lo‹ner] Bindestrich oberhalb der Zeile – 55 da#] Kürzel – 61 bepflanzt] p aus f überschrieben – 62 aufges¡anzt] aufges¡Ǧazt – A1 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal links neben T1 Veronica Maria von Pühel, geb. von Benckendorff (geb. 1622), war am 9.1.1667 in Bayreuth gestorben (Begräbnis am 17.1.). Sie war die Ehefrau des Juristen, Pfalzgrafen und brandenburgischen Geheimen Rates Johann Christoph von Pühel (1606-1674). DBA I, 985, 166-169. Laut Tagebuch hat Birken das Gedicht am 29.1.1667 niedergeschrieben und dem Witwer am 31.1.1667 mit einem Brief übersandt (I.273; PBlO.B.2.1.4, 55r). Zum Druck gelangte das Gedicht offenbar zunächst nicht. Erst anderthalb Jahre nach dem Tode Veronica Maria von Pühels wurde Birken von des Witwers Schwiegersohn Caspar von Lilien in einem Brief (vom 2.6.1668) um einen Beitrag zur Leichenpredigt gebeten (vgl. PBlO.C.203.46; Text bei Kröll, 1976, S. 167f.). Die Drucklegung derselben kam erst geraume Zeit später zum Abschluß. Unter dem 27.5.1669 notiert Birken in seinem Tagebuch die Übersendung der Leichenpredigt durch den Bayreuther Verleger Johann Gebhardt (I.469; PBlO.B.2.1.5, 28v). Weitere Details in Morphologie, S. 690-692. Vorliegendes Gedicht wurde 1669 (und nicht bereits 1668, wie das Titelblatt angibt (s.u.)) gedruckt als gezählter Beitrag (Nr. VII) im Anhang (EPICEDIA.) zu Wolfgang Christoph Froschs Leichenpredigt auf die Verstorbene (Chri‰li¡e Lei¡-Predigt), F3r-4r. Das Gedicht endet mit der Orts- und Datumsangabe Nürnberg d. 30. Jan. Anno 1667. sowie der Signatur Au# dien‰s¡uldig‰er condolenz, und zum Na¡ruhme der Edlen Seele/ übers¡rieben dur¡ Sigmund von Birken Caes. Com. Pal. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 1 davor m. – 48 ihm] ihn 1 Matron] Eine Matrone ist eine ältere, würdevolle Frau. Vgl. Kluge, 1989, S. 466. – 2 Frauen-kron] Spr 12,4 – 7f. Vgl. Leonhart Fuchs: NEw Kreüterbu¡ (1543), cap. 59, n5r: "ERenbreiß würdt son‰ au¡ Grundtheyl genent/ von wegen seiner tre[enli¡en kra[t vnnd wür¿ung/ so e# hat in heylung der wunden vnd ges¡wären. Zu Latein würt e# ye”und allenthalben Veronica gehey‹en." – 8f. Zum Aussehen der Blüten dieser Pflanze vgl. ebd.: "Die blümlin seind klein/ blaw mil¡farb/ vnd ein wenig mit purpur vermengt." – 13 Pühl] 'Hügel'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 496f. – 14 Zum Tod mit der Sense vgl. zu Text Nr. 6, v. 36f. – 15 würger] Zur Bezeichnung des Todes als Würger vgl. zu Text Nr. 289, v. 28. – 19 Zum verliebten Tod
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Apparate und Kommentare
vgl. zu Text Nr. 291, v. 22-24. – 24 Feind] 1Kor 15,26 – 24 den würmern für] Sir 10,13 – 25 Zum Neid des Todes vgl. zu Text Nr. 175, v. 46. – 28 Zum Tod als Knochenmann vgl. zu Text Nr. 6, v. 36f. – 33 Hos 13,14; 1Kor 15,55; 2Tim 1,10. Zu Christus als des Todes Tod vgl. zu Text Nr. 239, v. 17. – 36 Dan 12,2f.; Mt 13,43 – 39 na‹en] 'Feuchtigkeit abgeben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 420. – 46 gähe] 'jähe'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 1144. – 49 entzü¿t] 'weggenommen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 667. – 61 Garten-Pühl] 'Garten-Hügel'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 496f. – 68 Weish 3,1 – 69 Jes 35,10; Mt 25,21.23 – 70 Offb 21,21 – 71 ma¡t an‰and mit dem Leide] 'laßt das Leid, näherhin die Trauer, anstehen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 473f. – 73 Vgl. zu Text Nr. 52, v. 88. – 74 Sternenplan] 'Ort, an dem die Sterne sind'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1883f. – 75 Vgl. Kol 3,2 – 76-78 Zur navigatio vitae vgl. zu Text Nr. 5, Z. 68-70.
Text 201: Auf Herrn Johann Laurentij Frobenij Gei‰li¡en Seelenhirten#, Zweyer Kinder Ab‰erben. Sonnet. 150r T1 CCI.] CC. – T2 Herrn] H. – T2 Johann] JohaǦn – T3 Gei‰li¡en] Gei‰l. – 1 und] u. (ebenso 4, 9) – 4 da#] Kürzel (ebenso 6, 12 (1. Position)) – 5 überwinder] mit der-Kürzel (ebenso 7 wieder – 9 wieder – 12 Bruder) – 12 da# ihn] überschrieben Johann Laurenz Frobenius d. Ä. (1623-1682) war seit 1662 Diakon und Hofprediger in Kulmbach (Bayreuthisches Pfarrerbuch, 1930, S. 83; DBA I, 354, 53-56). Die Namen der beiden 1667 verstorbenen Kinder gehen aus der Leichenpredigt auf Frobenius hervor, die Peter Otto gehalten hat (S. 31). Mit seiner zweiten Ehefrau Anna Sophia, geb. Langenauer, hatte Frobenius "4. Söhn und 3. Tö¡ter/ davon 2. Söhn und 1. To¡ter/ Namen# Johann Lorenz/ und Johann Matthia#/ dann Catharina Sophia/ bereit# im HERRN seelig ents¡la[en […]." Die genauen Sterbedaten und die Lebensalter der verstorbenen Kinder nennt der Leichenprediger nicht. Frobenius hatte im Jahre 1661 bereits einen Sohn verloren, nämlich den auch in der Leichenpredigt genannten Johann Laurenz. Aus diesem Anlaß hatte Birken, der mit Frobenius in engem, auch brieflichem Kontakt stand, ein Trauergedicht abgefaßt. Vgl. Text Nr. 84. Da Birkens Gedicht das Ableben zweier Kinder zum Thema hat, muß man wohl annehmen, daß Johann Matthias und Catharina Sophia Frobenius kurz nacheinander gestorben sind. Von vorliegendem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. 6 Lk 20,36 – 7 und 11f. Offenbar ist Johann Matthias Frobenius am 25.12. verstorben. – 9 Hi 5,18
Gedicht 202 (1667)
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Text 202: Auf Frauen Elisabeth Hagerin Ab‰erben. 150v/150ar T1 CCII.] CCI. – T2 Frauen] Fr und etc.-Kürzel mit Punkt – 1 Vatterland] VatterlǦad (ebenso 2 ‰rand) – 2 Himmel-Rei¡] Himel-Rei¡ Ǧ (ebenso 20 Himmel – 22 Himmelhau# – 37 fromme – 47 Stimm) – 4 Wunder] mit der-Kürzel (ebenso 42 wieder – 45 Glieder – 47 wieder) – 5 der] Kürzel (ebenso 9, 31) – 7 da#] Kürzel (ebenso 12, 14 (1. Position)) – 8 zuvermählen] mit ver-Kürzel – 14 und] u. (ebenso 30 (2x), 45, 48) – 21 wandert] mit der-Kürzel, t oberhalb der Zeile – 27 :] darunter unentzifferte Streichung – 28 Sonne] SoǦne (ebenso 31 Hanna – 40 nennen) – 37 10.] Nummer ohne Punkt – 44 un#] # überschrieben Elisabeth Hager, die Ehefrau von Georg Hager (1584-1667 (vgl. zu ihm die Einleitung zu Text Nr. 204)), starb am 1.5.1667 im Beisein von Birkens Frau und wurde am 6.5. bestattet (Tagebücher I.290f.; PBlO.B.2.1.4, 59v). Laut Tagebuch verfaßte Birken das Trauergedicht auf die Verstorbene am 2.5. (I.290; PBlO.B.2.1.4, 59v). Morphologie, S. 623f. Von vorliegendem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. 1-3 Joh 14,2. Vgl. Glassius: Spru¡-Po‰ill, Teil 2 (1647), S. 1175 (zu Ps 27,5): Sihe da (spri¡t die gro‹e Stimme vom Stul Gotte#) eine Hütte Gotte# bey den Mens¡en/ vnd er wird bey ihnen wohnen/ vnd ›e (die Außerwelten) werden sein Vol¿ seyn/ vnd er selb‰ Gott mit ihnen/ wird ihr Gott seyn. […] Luc. 16/ 9. wird# ewige Hütten genennet/ Joh. 14/ 2. de# Vater# Hauß darinnen viel Wohnungen ›nd. Vnd die hat Chri‰u# au¡ bereitet dur¡ seinen Hingang zum Vater/ vnd wir au¡ werden darein gewiß na¡ diesem Leben kommen/ wenn wir Glauben vnd gut Gewi‹en biß an# Ende bewahren. – 1 Vatterland] Hebr 11,14 – 5 Herrn der Herren] 1Tim 6,15; Offb 17,14 – 6 Sternen-gla‰] 'Glanz, Schein der Sterne'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 7, Sp. 7696. – 7f. Mt 25,10; Offb 19,7.9 – 9f. Offb 7,15 – 12 Jes 6,3; Offb 4,8 – 13f. 2Kor 12,4; Offb 2,7. Vgl. zum himmlischen Paradies zu Text Nr. 42, v. 28. – 15 1Kor 2,9 – 16 Jes 65,18 – 18 Joh 14,2; 2Kor 5,1 – 19 Ps 39,13; 1Petr 2,11 – 20 Hebr 11,14 – 23 Joh 14,2f. – 26 Mt 25,10; Offb 19,7.9 – 27 ›e ~ wonne] Jes 51,3 – 28 Mt 13,43 – 29 Vgl. Ps 84,2 – 32 Lk 2,36-38 – 33 Luther zufolge ist der Winter Sinnbild von Endlichkeit, Sterblichkeit und Tod. Vgl. z.B. WA.TR 2, S. 313, Z. 13-18 (Nr. 2078) sowie WA 31/I, S. 447, Z. 20f. (Der 147. Psalm, Lauda Jerusalem, ausgelegt, 1532). Dem Glaubenden, der sich nach dem ewigen Sommer der Endzeit sehnt, legt der Reformator folgende Worte in den Mund: E# i‰ lang gnug Winter gewesen, Nu wil ein mal au¡ ein s¡öner Sommer komen, und ein sol¡er Sommer, der nimer mehr au[hören wird, Zu wel¡em ni¡t allein alle heiligen, sondern au¡ die lieben Engel ›¡ frewen, Ja au¡ alle Creaturn warten und ›¡ eng‰li¡ darna¡ sehnen (wie Sanct Paulu# zun Römern am 8. sagt), da# ein mal ein ewiger Sommer und darinn alle# new werde […]. WA 34/II, S. 481, Z. 25-30 (Predigten des Jahres 1531 (Nr. 104)). – 34 Offb 21,4 – 35 Laut Martin Behms Predigt über den Monat Mai in seinem Kir¡en Calender (1606), die mit dem Lied 'Wie lieblich ist der Maien' schließt, vollendet sich das rechte Leben eines Christenmenschen auf Erden, das er ein
Apparate und Kommentare
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"meyenleben" nennt, im Sommer des ewigen Lebens: "Darumb haben wir vrsa¡ ein sol¡ meyenleben zufüren/ da# e# Gott im Himmel gefalle/ damit wir na¡ dem fröli¡en Meyen einen herli¡en Sommer im ewigen Leben erlangen mögen" (S. 361). Vgl. zudem Johann Rist: Die alleredel‰e Erândung Der Gan”en Welt/ Vermittel‰ eine# anmutigen und erbauli¡en Gesprä¡e#/ Wel¡e# i‰ dieser Art/ die Fün[te/ Und zwar eine Mäyen#Vnterredungen [sic!], S. 5: Jn Summa/ i¡/ und ein jedweder neben‰ mir/ mü‹en bekennen/ daß eben dieser Monat der Mäy/ glei¡sam ein außbündiger/ lu‰voller Außzug aller S¡önheiten und Liebligkeiten deß gan”en Jahre# sey/ Ja diese Zeit ‰ellet un# glei¡sam etli¡er ma‹en und nur S¡atten#weise ein Ebenbild für der himlis¡en Liebli¡keit/ Lu‰ und Freude/ deren die au##erwelten Kinder Gotte# im andern und ewigen Leben vollenkömli¡ werden genie‹en. – 42 wa# er nahm] Hi 1,21 – 42 dort ~ gibt] Hi 19,25 – 43 Vgl. zu Text Nr. 52, v. 88. – 44 Zum Tod als ianua vitae vgl. zu Text Nr. 4, v. 31-33. – 45 Jes 57,2 – 46 Dtn 33,3; Weish 3,1 – 47 Joh 5,25 – 48 Vgl. Lk 7,13
Text 203: Auf Herrn Georg A¡atij Heher# JurisConsulti Comiti Palatini Caesaraei und ho¡Gräfli¡ S¡warzburgis¡en Canzler# Ab‰erben. 150ar-151v T1 CCIII.] CCII. – T2 Herrn] H. – T3 JurisConsulti] JC – T3 Comiti] Com. – T3 Palatini] Pal. – T3 Caesaraei] Caes. – T3 ho¡Gräfli¡] ho¡Gräfl. – T4 S¡warzburgis¡en] S¡warzburg und etc.-Kürzel mit Punkt – 5 kommt] komt Ǧ (ebenso 8 Himmel#-Bürger – 24 Himmel# – 28 Himmel – 40 himmel#-bürger – 48 Kommt – 56 Himmel# – 72 Himmel#) – 9 und] u. (ebenso 17, 19, 65, 68) – 14 wieder] mit der-Kürzel (ebenso 17 wider) – 20 der] Kürzel (ebenso 22, 36, 43, 45, 59) – 21 ma¡t] ma¡t un# (der Druckfassung folgend emendiert) – 34 Wanderbündel] r überschrieben – 35 da#] Kürzel (ebenso 54) – 39f. ursprünglich die beiden letzten Zeilen der sechsten Strophe; mit einer dort rechts neben den Vers-Enden, durch einen senkrechten Strich vom Text abgetrennten Nummer (1) als hierher gehörig kenntlich gemacht – 41 Ferne] r überschrieben – 47f. ursprünglich die beiden letzten Zeilen der fünften Strophe; mit einer dort rechts neben den Vers-Enden, durch einen senkrechten Strich vom Text abgetrennten Nummer (2) als hierher gehörig kenntlich gemacht – 47 ümgetrieben] ümgetrieben' – 64 dorthin] h überschrieben; in in Lücke zum nächsten Wort ergänzt – 70 Pilger-‰and] Bindestrich oberhalb der Zeile – 71 Pilger] danach ein gestrichenes, unentziffertes Wort Georg Achatius Heher (geb. 1601) war Jurist. 1623 Promotion zum Dr. iur. in Altdorf, 1624 Advokat in Nürnberg, 1628 Konsulent am Untergericht in Nürnberg, 1630 Stadtgerichtskonsulent ebd., 1632 Hofrat in Würzburg, 1633 Vizekanzler ebd., später Direktor der Kriegskanzlei in Regensburg, 1636 erneut Konsulent in Nürnberg, 1644 Ernennung zum Pfalzgrafen, 1648 Teilnahme an den Friedensverhandlungen in Münster, 1648 nach Ernennung zum Oberamtmann der Städte Königsberg, Held-
Gedicht 203 (1667)
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burg, Eisfeld und Veilsdorf Übersiedelung nach Heldburg, seit 1652 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft (Ordensname: der Mitteilende), 1659 Kanzler in Rudolstadt, starb am 22.3.1667 ebd. Die Leichenpredigt hielt der Rudolstädter Superintendent Justus Söffing. Morphologie, S. 612. ADB. Bd. 11 (1880), S. 291f. DBA I, 495, 243f. Zu einem von Johann Alexander Böner gefertigten Kupferstich, der den Verstorbenen abbildet, steuerte Birken lateinische Verse bei. Vgl. Paas, 1988, I, S. 386f., Nr. 193 sowie Morphologie, S. 611f. Vorliegendes Gedicht, von dem eine weitere, textlich differente Fassung im Psalterium Betulianum (Text Nr. 149) überliefert ist, wurde 1667 gedruckt als gezählter Beitrag (Nr. I) im Anhang zu Justus Söffings Leichenpredigt auf den Verstorbenen (Ehren-Seüle), A2vA4r. Das Gedicht hat keinen Titel und endet mit der Signatur Dem Fürtrefli¡‰en Mittheilenden sange diese#/ zu dien‰l. Na¡beehrung/ der Erwa¡sene Sigmund von Bir¿en Com. Pal. Caes. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 17 wider] weder – 26 ›e] Hie – 42 da#] de# – 56 hieße] hei‹et – 70 in] im – 71 dieser] na¡ der 2 Gen 2,7 – 5 Ps 90,3 – 6 Im Hintergrunde dieses Verses steht der lateinische Wahlspruch "per aspera ad astra", als dessen Quelle häufig Seneca: Hercules furens 2, 437 angegeben wird, wo es vergleichbar heißt: "Non est ad astra mollis e terris via." – 7f. Ps 39,13; Eph 2,19; 1Petr 2,11. Vgl. Gerhard: Po‰illa (1613), III, S. 93 (Am Tage Philippi und Jacobi, Joh 14,1-14): "Allhie haben wir nur jrrdis¡e vergengli¡e Hütten/ darinnen wir nur Frembdlinge vnd Pilgram seyn/ Aber dort i‰ vn# eine Wohnung bereitet/ da werden wir ewigli¡ bleiben vnnd wohnen können." Vgl. auch Gerhard: Po‰illa (1613), Appendix, S. 195 (Phil 1,21): "Vnser Leben i‰ allhie eine Pilgrams¡a[t/ denn wir ›nd Frembdling/ wenn wir aber dur¡ den Tod abgefordert werden/ so kommen wir in vnser Vaterland zu Gott dem HErrn." Vgl. ferner Justus Söffing: EhrenSeüle (1667), B2r (Predigttext Phil 3,20): "[…] handelt von den gläubigen Chri‰en und saget/ daß ›e Pilgrim ›nd au[ Erden/ aber edle Bürger im Himmel/ und demna¡ hier mühselig/ dort aber glü¿selig. Die Worte lauten kür”li¡ also: Unser Wandel i‰ im Himmel." Ebd., B2v: Ob wir glei¡ Pilgrim ›nd/ so fern wir da# Zeitli¡e Leben führen/ und irdis¡e Sa¡en fürhaben/ so ›nd wir do¡ s¡on Bürger im Himmel/ so fern wir im Glauben leben. Unsere Namen ›nd in da# Himmlis¡e StadtBu¡ einges¡rieben. Dur¡ den Glauben wandeln wir s¡on bey GOtt im Himmel/ und ›nd da gese‹en/ wenn wir ‰erben/ und die Wa=farth au[ Erden bes¡lie‹en/ so dann werden wir in die völlige Possess vnd genie‹ung der Himmlis¡en Güter eingela‹en. Vgl. zudem Glassius: Spru¡-Po‰i=, Teil 2 (1647), S. 1175 (zu Ps 27,5f.): "So lange wir hie in der ‰reitenden Kir¡en wallen/ so wohnen wir in Hütten vnd Gezelten/ da# i‰/ wir ›nd Pilgrim vnd Frembdlinge au[ Erden/ vnd haben hie keine bleibende Stete." Ebd., S. 1176 führt Glassius aus, daß die Patriarchen sich oft auf Wanderschaft befunden hätten. Von den Christen gelte auch, "daß ›e in diesem Leben nur glei¡sam in Hütten wohnen/ vnd mit Her”en/ Mund vnd gan”em Leben bezeugen/ daß ›e hie keine bleibende ‰ete haben/ sondern die zukün[tige (da# ewige Vaterland im Himmel) su¡en/ Hebr. 13/ 14." – 12 Lk 23,43; Offb 2,7. Vgl.
Apparate und Kommentare
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zum himmlischen Paradies auch zu Text Nr. 42, v. 28. – 13 Gen 3,23f. Zum Verlust des Paradiesgartens vgl. zu Text Nr. 51, v. 1. – 14 2Kor 5,1.4 – 16 Lk 10,20; Offb 3,5 – 17f. Ps 80,18 – 19f. Zur metaphorischen Bezeichnung des Wortes Gottes als Stab im Anschluß an Ps 23,4 vgl. Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 544 (Osterdienstag, 1Kor 5,7f.): Endli¡ mu‰en die Jüden jhr O‰erlamb mit sol¡en Ceremonien e‹en/ daß ›e vmb jhre Lenden vmbgürtet waren/ vnd S¡uhe an den Fü‹en/ vnd Stäbe in den Händen hatten/ vnd mu‰en# e‹en/ al# die hinweg eilen. Also sollen wir au¡ vnser# O‰erlamb# Chri‰i derge‰alt genie‹en/ daß wir allzeit geden¿en/ Wir haben hie keine bleibende Stete/ Darumb sollen wir au¡ vnsere Lenden la‹en vmbgürtet seyn/ vnd glei¡ seyn den Dienern/ die au[ jhren Herrn warten/ Luc. 12. An Beinen sollen wir ge‰ie[elt seyn/ al# fertig zu treiben da# Euangelium de# Friede#/ Ephes. 6. Sollen au¡ zur Hand nehmen den Ste¿en vnd Stab de# göttli¡en Wort#/ wel¡er vn# trö‰en wird/ Psal. 23. daß wir vn# ›¡erli¡ können drau[ lehnen/ vnd die hellis¡en Hunde damit von vn# wegtreiben. Gerhard: Po‰illa (1613) I, S. 302 (Septuagesimae, Mt 20,1-16): "Ein Reben muß au¡ einen Au[enthalt haben/ darumb bindet man jhn an ein Ste¿en/ Also mü‹en wir an da# Wort Gotte#/ wel¡e# vnser Ste¿en vnd Stab i‰/ Psal. 23. gebunden werden/ da# i‰ der einige Tro‰ vnd Au[enthalt vnserer Seelen." Vgl. ebd., S. 442f. (Judica, Joh 8,46-59): "Hergegen die Gottlosen nemen ein Ende mit S¡re¿en/ Ps. 73. Sie haben im Her”en keinen Tro‰/ da i‰# alle# ân‰er/ jhr Augen vnnd jhr Her”/ ›e haben den Ste¿en vnd Stab de# Wort# ni¡t bey ›¡/ darumb i‰ da eitel Zittern vnd Zagen." Vgl. ferner Dilherr: Augen- und Her”en#-Lu‰ (1661), S. 294, wo sich ein Emblem findet, das einen Reisenden zeigt, der Gottes Wort bei sich hat und von einem Engel geleitet wird. In der "Für‰ellung der Sinnbilder" findet sich hierzu folgende Erläuterung (***4v): JSt ein Wander#mann/ in der lin¿en Hand/ mit einem Stab/ auf de‹en Knop[ ein Cruciâx ‰ehet; in der re¡ten Hand/ mit einem o[enen Bu¡. An der Seiten hat er eine Flas¡e hangend. Vorher gehet/ im tun¿elen S¡atten/ ein Engel. Womit angedeutet wird: daß/ so wir wollen/ daß auf unser Pilgers¡a[t der Engel deß Herrn unser Führer und Bes¡ü”er seyn so=/ wir un# mit Gotte# Wort laben/ und unser lieb‰e# Gesprä¡ von unserm gecreu”igtem HErrn JEsu Chri‰o haben sollen. – 19-21 Ps 119,105 – 20 Ps 23,4 – 23f. Ps 39,13; Eph 2,19; 1Petr 2,11 (ebenso 39f., 57f., 73f.) – 25 Ps 119,19. Vgl. zum Topos des Christen als eines Gastes auf Erden Martin Behm (1610), Wackernagel. Bd. 5, S. 235, Nr. 348, Str. 1: O Jesu Chri‰, mein# leben# Lie¡t, mein hort, mein tro], mein zuver›¡t: Au[ erden bin i¡ nur ein Ga‰ vnd dr+¿t mi¡ sehr der Sünden la‰: Vgl. auch Paul Gerhardt: Gei‰li¡e Anda¡ten (1667), S. 46, Str. 1: JCh bin ein Ga‰ au[ Erden/ Und hab' hier keinen Stand:
Gedicht 203 (1667)
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Der Himmel soll mir werden/ Da i‰ mein Vaterland. Hier reis' i¡ auß und abe: Dort in der ewgen Ruh J‰ GOtte# Gnaden-Gabe/ Die s¡leu‰ all' Arbeit zu. Vgl. ferner Herbergers Leichenpredigt auf Flaminius Gasto (JESUS OMNIUM MEDICORUM PRINCEPS ET DOMINUS, S. 294f.): Darnach hat er [scil. der Verstorbene] auch solche Todesgedancken geschöpfft aus seinem eignen Zunamen Gast. Dabey hat er bedacht/ daß er ein Gast auff Erden sey/ Ps. 119 v. 19. vnd daß seines bleibens hier nicht sey/ Ebr. 11. v. 13. Levit. 25. v. 23. […] Mein lieber Gast/ der geborne Weltgast/ ist nun ein seliger Himmelsgast worden. Der HErr mein Artzt Jesus/ der auch ein Gast gewesen/ Matth. 25. v. 36. helffe mir seliglich hernach/ damit Gast vnd Herberger wieder mit frewden zusammen kommen. Vgl. zudem Justus Söffing: Ehren-Seüle (1667), C1v (Predigttext Phil 3,20): "Jn der Welt herbergen wir/ im Himmel hausen wir." Ebd., C2r: Und wie solten e# diese und andere erleu¡tete glaubige Gotte#-Mens¡en ni¡t erkant haben/ weil e# au¡ den Heyden ni¡t so gar verborgen gewesen/ ge‰alt der bekante Cicero ›¡ glei¡ für einen sol¡en au#gibt/ wenn Er spri¡t: Ex hac vita discedo tanquam ex hospitio, non tanquam ex Domo, commorandi enim natura diversorium nobis, non habitandi dedit, da# i‰/ i¡ s¡eide au# diesem Leben/ ni¡t al# au# einem Hause/ darin i¡ daheime/ sondern al# au# einer Herberge/ dann die Natur le‰ un# hier ni¡t ewig wohnen/ sondern nur eine Zeitlang. Der Cicero-Beleg findet sich in De senectute, cap. 84. – 27f. Gen 47,9 – 29f. Hebr 13,14 – 32 Lk 10,20; Offb 3,5 – 37 2Tim 4,7 – 38 Jes 57,2; Offb 14,13 – 41f. 1Kor 13,12. Vgl. zum Fernrohr als Sinnbild der sehnsüchtigen Hoffnung den Kupferstich in Dilherr: Augen- und Her”en#-Lu‰ (1661), S. 54, der drei Knaben abbildet, die mit Fernrohren in den offen stehenden Himmel blicken. Die subscriptio lautet: Deß ewigen Leben# Freudenbli¿. HJer wir sehen einen Bli¿: und da# be‰ i‰ no¡ zurü¿. Wenn wir aber heimefahren/ Wird GOTT alle# o[enbahren. – 43f. Lk 10,20; Offb 3,5 – 46 Vgl. Hebr 11,14 – 48 Lk 10,20; Offb 3,5 – 53 Vater-Hau#] Joh 14,2 – 59f. Birken nimmt Bezug auf Hehers Teilnahme an den Friedensverhandlungen in Münster (1648). Vgl. die Einleitung zu vorliegendem Gedicht. – 62 Jer 29,7 – 64 Lk 10,20; Offb 3,5
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Text 204: Auf Herrn Georg Hager# Ab‰erben. 151v-152v T1 CCIV.] CCIII. – T2 Herrn] H. – 1 1.] fehlt im Manuskript – 4 Wallfart] erstes l oberhalb der Zeile – 5 der] Kürzel (ebenso 8, 15, 20, 21, 34, 40) – 7 da#] Kürzel – 18 und] u. (ebenso 31, 33, 45) – 21 grü‰] r überschrieben – 28 kan] k überschrieben – 32 Fromme] Frome Ǧ (ebenso 38 Himmel#Port – 46 Frommen – 47 Himmel# – 54 kommen) – 33 sonder] mit der-Kürzel – 35 Grab] Grab. – 37 Ander#] # oberhalb der Zeile sowie mit der-Kürzel – 46 den] dem (der Druckfassung folgend emendiert) – 51f. Reihenfolge der Verse im Manuskript: 52, 51; Rangierung durch links vorgesetzte sowie rechts nachgesetzte Zahlen: 2 1 (die Zahlen rechts sind durch einen senkrechten Strich von den Vers-Enden abgetrennt) Der Nürnberger Schuhmacher und Meistersänger Georg Hager (geb. 1584), ein österreichischer Exulant, starb am 14.7.1667 und damit nur wenig später als seine Frau (vgl. die Einleitung zu Text Nr. 202). In seinem Tagebuch vermerkt Birken das Todesdatum und die Abfassung des Trauergedichtes am 16.7. sowie die Bestattung des Verstorbenen am 17.7. (I.302f.; PBlO.B.2.1.4, 63v). Morphologie, S. 622-624. DBA I, 459,103f. Vorliegendes Gedicht wurde als einziger Beitrag gedruckt in Birkens (zwei Blatt umfassender) Gelegenheitsschrift: Jrdis¡e Wallfart und Seelige Na¡fart zur Himmlis¡en Wolfart (ca. 1667), A1v-2v. Es ist betitelt GrabLied: Na¡ der Singweise: Meinem [sic!] JEsum laß i¡ ni¡t. und endet mit der Signatur Zu FreundNa¡barli¡en Wohl-Andenken gese”et dur¡ S. v. B. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 23 diß] da# – 33 do¡] die – 35 in] im 1 Ps 39,13; 1Petr 2,11 – 4 Gen 47,9 (ebenso 21, 53) – 5 Zum Leib als carcer animae vgl. zu Text Nr. 5, Z. 171. – 7 Vgl. Stephan Prätorius: Seefarer Trost (1579), S. 47: "Vnd Ana¡ar›#/ de# König# Cadnidae Bruder/ da er gefraget ward/ wa# er von den Segulationibu# vnd S¡i[arten hielte/ antwortet er: Tantum abest a morte qui nauigat, quanta est nauis craßitudo. Da# i‰/ So weit vnd fern i‰ einer/ der da ›egelt/ vom Tode/ so di¿ die breter ›nd/ darau[ er feret." Vgl. den diesbezüglich einschlägigen Beleg bei Juvenalis (zu Text Nr. 7, v. 371) (ebenso 17f.). – 9-11 Zur navigatio vitae vgl. zu Text Nr. 5, Z. 68-70. – 19 Anfurt] 'Küste, Hafen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 335. – 19f. Vgl. zu Text Nr. 2, v. 73-76. – 20 Vaterland] Hebr 11,14 – 20 der Freüden] Jes 51,11; Mt 25,21.23 – 24 Phil 1,23 – 26f. 2Kor 5,8 – 26 auser Leib] 'außerhalb des Leibes'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1030. – 27 Hebr 13,14 – 29 Hebr 11,14 – 30 Zum an die Welt und alles Irdische gerichteten Gute-Nacht-Wunsch vgl. zu Text Nr. 2, v. 65. – 33 sonder] 'ohne'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1574. – 34 2Kor 5,6 – 37 Ander# J¡] Vgl. zu Text Nr. 5, Z. 140. – 40 Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184. – 41 Na¡fart] Vgl. zu Text Nr. 257, v. 52. – 43f. Ps 42,5 – 48 Offb 21,21
Gedicht 205
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Text 205: Da# große Narrenhau# die Welt. 152v-153v T1 CCV.] CCIV. – 5 der] Kürzel (ebenso 30, 40, 53) – 8 kommt] komt Ǧ – (ebenso 37 vers¡lemmt – 48 Himmel#-Ho¡zeithau# – 49 Frommen) – 9 ieder] mit der-Kürzel (ebenso 46 sonder) – 14 und] u. (ebenso 15, 27, 32, 33, 38, 44, 50, 64) – 17 Prover. 3 v. 35] mit ver-Kürzel (ebenso 29, 45); 35 überschrieben – 25 Närrinn] NärriǦn (ebenso 28 Siemann) – 27 da#] Kürzel (ebenso 37) – 31 ihm] ihr – 43 e#] # aus r überschrieben – 46 s¡lä[t] s überschrieben – 57 15.] Nummer ohne Punkt – 59 daß] Kürzel Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes zwischen Mitte Juli und Ende August 1667 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 3 Lapperey] 'Lumpenwerk, Torheit'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 198f. – 8 Wi”] 'Verstand'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 861f. – 9 Lapp] 'Narr'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 192. – 11 1Kor 3,18 – 16 Vgl. Johann Rist: Die Aller Edel‰e Belu‰igung Kun‰- und Tugendliebender Gemühter (1666), S. 21f.: Rist sagt hier in der Rolle des 'Rüstigen': Al# i¡ meine er‰e Tragödien spielete/ ward zwar dieselbe von Ver‰ändigen und dieser Kun‰ erfahrnen Leuten ni¡t wenig gelobet/ die mei‰en aber waren ni¡t allerdinge# damit zu frieden/ allein darum/ weil keine sonderli¡e Pi¿elhering#-Po‹en mit untergemenget wurden/ dahero i¡ genöhtiget ward/ zu einer jedweden tragis¡en oder traurigen Handlung/ derer in# gemein drey/ ein lu‰ige# Zwis¡en-Spiel/ son‰ Interscenium genandt/ (die glei¡wol mit dem re¡ten Haubtwer¿e eigentli¡ ni¡te# zu s¡a[en hatten/) zu se”en/ worau[ meine Spiele alsobald ein gro‹e# Lob erlangeten/ angesehen/ der Welt mehr mit dem lu‰igen Joan Potage oder Han# Suppe/ al# mit den traurigen und ern‰ha]en Cato i‰ gedienet/ wie sol¡e# die Erfahrung bezeuget/ son‰ muß i¡ bekennen/ daß diese Kun‰ nunmehr zehnmahl höher i‰ ge‰iegen/ al# ›e für 30/ 40/ oder 50. Jahren gewesen. Hanssupp ist ein Narr, der neben Hanswurst u.a. auftritt. Laut Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 461 leitet sich Hanssupp von der französischen Figur Jean Potage her. – 18 eitler Ehre] Phil 2,3 – 20 Esth 7,10 – 20 hal#band] Hier ist der 'Strick' gemeint. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 257. – 21 1Sam 17,4.8-10 – 26 Hi 2,9 – 28 Siemann] 'Eine Frau, die über ihren Mann herrscht bzw. ihn tyrannisiert'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 960f. – 29 Farr] 'Stier'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1333. – 30 Hurenbalk] 'hurerischen Leib'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 1961. – 37-40 Lk 15,13-16 – 41 Eccl. 7. v. 5.] passender: v. 4. – 42 1Sam 25,36. Zu Nabal, dessen Namen 'Narr' bedeutet, vgl. zu Text Nr. 193, v. 9. – 43f. 1Sam 25,37f. – 46-48 Mt 25,3.5.11f. – 46 sonder] 'ohne'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1574. – 52 Weish 3,1 – 54 Stell] 'Ort'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 18, Sp. 2172.
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Text 206: Der welt Eitelkeit Parodia de# Opi”is¡en Lied#. 153v/154r Das Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien gestrichen. T1 CCVI.] CCV. – T3 marginal links: J‰ in der Poesy-Anweisung. – 2 und] u. (ebenso 6, 7, 13, 18, 26, 40) – 9 ‰udiren] nach i gestrichen e – 16 der] Kürzel (ebenso 24) – 33 ‰ell] ll überschrieben – 33 Brüder] mit der-Kürzel (ebenso 36 verlieder) – 34 Auf] überschrieben Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes zwischen Mitte Juli und Ende August 1667 nahe. Das Gedicht wurde gedruckt in Birkens Teuts¡e[r] Rede-bind- und Di¡t-Kun‰ (1679), S. 122f. unter dem Titel Die Eitelkeit. Birkens Text, von dem eine weitere handschriftliche Fassung existiert (Psalterium Betulianum, Text Nr. 113), parodiert eine Ode von Martin Opitz, die sich in dessen Buch von der Deutschen Poeterey (1624) findet (Gesammelte Werke. Bd. 2/1, S. 370f.): Ich empfinde fast ein grawen Das ich/ Plato/ für vnd für Bin gesessen vber dir; Es ist zeit hienauß zue schawen/ Vnd sich bey den frischen quellen In dem grünen zue ergehn/ Wo die schönen Blumen stehn/ Vnd die Fischer netze stellen. Worzue dienet das studieren/ Als zue lauter vngemach? Vnter dessen laufft die Bach Vnsers lebens das wir führen/ Ehe wir es innen werden/ Auff jhr letztes ende hin; Dann kömpt (ohne geist vnd sinn) Dieses alles in die erden. Hola/ Junger/ geh' vnd frage Wo der beste trunck mag sein; Nim den Krug/ vnd fülle Wein. Alles trawren leidt vnd klage/ Wie wir Menschen täglich haben Eh' vns Clotho fortgerafft
Gedicht 206
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Wil ich in den süssen safft Den die traube giebt vergraben. Kauffe gleichfals auch melonen/ Vnd vergiß des Zuckers nicht; Schawe nur das nichts gebricht. Jener mag der heller schonen/ Der bey seinem Gold vnd Schätzen Tolle sich zue krencken pflegt Vnd nicht satt zue bette legt; Ich wil weil ich kan mich letzen. Bitte meine guete Brüder Auff die music vnd ein glaß Nichts schickt/ dünckt mich/ nicht sich baß Als guet tranck vnd guete Lieder. Laß ich gleich nicht viel zue erben/ Ey so hab' ich edlen Wein; Wil mit andern lustig sein/ Muß ich gleich alleine sterben. Von diesem Gedicht Opitz' liegt eine weitere Parodie Birkens vor (Psalterium Betulianum, Text Nr. 97). Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 12 den] dem – 35 die] eu¡ 3 Vgl. Pred 1,2 – 8 Kugeln] Die Kugel dient als Sinnbild der vanitas, insbesondere der Unbeständigkeit, weswegen Fortuna, die römische Göttin des Zufalls, häufig – so bereits in der Antike, etwa auf Münzen (Hederich, 1770, Sp. 1125) – als auf einer Kugel stehend visualisiert wird. In diesem Sinne begegnet die Kugel u.a. in der zeitgenössischen Emblematik. Vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 1799f. Vgl. diesbezüglich auch Martin Opitz' Gedicht Von der Welt Eitelkeit. Auß dem Fran”ö›s¡en (Brieg 1629). Opitz verwendet hier eine Vorlage aus der Feder des reformierten Pfarrers Antoine de Chandieu (gest. 1591) mit dem Titel Octonaires sur la Vanité et Inconstance du Monde (Erstdruck 1583). Opitz' Text ist ediert in der kritischen Werkausgabe. Bd. 4/2, S. 422-430. Das Motiv der Kugel rekurriert in der 13. Strophe (S. 427, Z. 107-114): Bildthauer/ schnitze du hier eine Kugel her/ Das bildt der welt/ gantz hol/ von lufft vndt winde schwer: Heraußwerts mache dann so guet dein eisen kan Viel schönheit/ augenlust vndt alle ziehr daran:
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Laß gleichfalls keine frucht noch guet dahinden bleiben: Zue letzte wirst du mir mitt diesen worten schreiben: Hier dieses ist die welt in der wir menschen sindt/ Die außen früchte hatt/ vndt in sich lufft undt windt. – 9f. Pred 1,13 – 10 Tand] 'wertlosen Kram'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 21, Sp. 103. – 11-16 Wie die fragile Glaskugel gilt auch die leicht zerplatzende Seifenblase als ein Symbol der vanitas. Vgl. den Kupferstich von Hendrik Goltzius (The Complete Engravings and Woodcuts, S. 589) aus dem Jahre 1594, der einen sitzenden, auf einen Totenkopf gelehnten Knaben zeigt, der mit der rechten Hand mit Hilfe eines Stabes Seifenblasen zum Platzen bringt. Vgl. zudem Henkel / Schöne, 1996, Sp. 1315f. Vgl. ferner das Emblem in Harsdörffers Her”bewegli¡e[n] Sonntag#anda¡ten (1649), hier Teil 1, S. 325 sowie das dazugehörende Gedicht, das die von dem abgebildeten Knaben geblasenen "Wa‹erblasen" (S. 326) als Sinnbild der Eitelkeit und Vergänglichkeit der irdischen Existenz deutet. – 21-23 Vgl. zu den im Rahmen barocker vanitas-Topik häufig herangezogenen Sodomsäpfeln, die sinnbildlich für trügerischen Schein und Heuchelei stehen, Gerhard: Po‰illa (1613), III, S. 251 (Am Tage Simonis und Judae, Joh 15,17-25): […] jedo¡ wie man¡mal die Frü¡te de# Baum# eu‹erli¡ ein s¡ön Ansehen haben/ aber inwendig faul vnd wurm‰i¡ig seyn/ wie sonderli¡ von den Oep[eln zu Sodom gemeldet wird/ daß ›e s¡ön ›nd anzusehen/ wenn man ›e aber angrei[et/ wie Staub vnd As¡en zerfallen/ Also haben au¡ die Wer¿ der Heu¡ler man¡mal einen guten S¡ein/ aber e# i‰ ein verborgener Wurm vnnd Fäule darinnen/ Nemli¡ eigene Liebe/ eigene Ehre/ eigener Nu” vnd derglei¡en/ Also wer ›¡ eu‹erli¡ freundli¡ gegen den Nehe‰en erzeiget/ vnnd jhn do¡ im Her”en ha‹et/ oder au¡ wer vmb eigener Ehre willen dem Nehe‰en gute# thut/ de‹en Wer¿ ›nd ni¡t re¡ts¡a[en in der Liebe/ E# i‰ ein verborgener Wurm darinnen/ wel¡er ›e verderbet. Vgl. weiter Gerhard: Meditationes Sacrae (1606), S. 212, Z. 62-66: "Nascuntur poma circa regionem Sodomae, quae delectant exteriori pulcritudine, sed contacta in pulverem abeunt: felicitas hujus vitae exterius delectat, quòd si pressiori consideratione eam tangas, fumo & pulveri similis apparebit." Die prominenteste antike Quelle hierzu bietet Tacitus: Historiae 5, cap. 7, 1f. Vgl. ferner Gerhard: COMMENTARIUS super GENESIN (1653), S. 400f. – 27f. Vgl. zu v. 11-16. – 29f. Mt 6,24 – 31 mit Gold belegt] 'vergoldet, mit Blattgold verziert'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1441. – 33 Nabal# Brüder] 'Narren'. Vgl. 1Sam 25,25 und zu Text Nr. 193, v. 9. – 34 Vgl. zu v. 8. – 35 baß] 'besser'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1153. – 36 verlieder] 'verliedern' bedeutet 'auf liederliche Weise durchbringen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 790. – 37 Vgl. Pred 8,13f.
Gedicht 207 (1667)
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Text 207: Auf Herrn Johann Wilibald Haller# von Haller‰ein Nürnbergis¡en Rat#herrn Ab‰erben. 154r/v T1 CCVII.] CCVI. – T2 Herrn] H. – T2 Johann] Joh. – T2 von] v. – T3 Nürnbergis¡en] Nürnb. – 1 1.] fehlt im Manuskript; ebenso Nr. zu Strophe 4 – 1 Frommen] Fromen Ǧ (ebenso 1 frommen – 2 gekommen – 6 kommt – 19 frommen – 22 frommen – 23 gekommen) – 2 wa#] Kürzel – 8 und] u. – 13 der] Kürzel (ebenso 16, 21, 22) – 16 bangen] b überschrieben – 20 Raht#-Herrn] Raht#-H und etc.-Kürzel mit folgendem n und Punkt – 26 gute#] oberhalb der Zeile, mit „ eingefügt – A1 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal links neben v. 3 Der Nürnberger Patrizier und Ratsherr Johann Willibald Haller von Hallerstein (geb. 1619) starb am 11.5.1667. Birken hat das Gedicht im Auftrage für Friedrich Ferber (1621-1676), den Nürnberger Diakon an St. Sebald, abgefaßt. Vgl. Birkens Tagebucheintrag vom 30.8.1667 (Tagebücher I.309; PBlO.B.2.1.4, 66r). Morphologie, S. 613f. Das Gedicht wurde 1667 als gezählter Beitrag (Nr. I) gedruckt im Anhang zu Konrad Feuerleins Leichenpredigt auf den Verstorbenen (Gottliebender Chri‰en unau#bleibli¡er Genuß aller Dinge), I3v/4r. Das Gedicht trägt die Überschrift Na¡ges¡i¿te. und endet mit der Signatur Zu s¡uldiger Ehrbezeugung se”te diese# F. L. M. F. D. Was das Monogramm bedeutet, konnte bislang nicht ermittelt werden. Manuskript und Druck sind bis auf den in der Druckfassung fehlenden Titel und Abweichungen im Hinblick auf die Orthographie und die Interpunktion identisch. 1 frommen] 'nützen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 246 (ebenso 22). – 3 Joh 16,27; 1Joh 4,19 – 5 Vgl. 1Tim 2,4 – 6 Jak 1,17 – 9f. Jes 5,20 – 12 Sir 39,39 – 15 Hos 13,14. Vgl. auch Martin Opitz, FischerTümpel. Bd. 1, S. 240, Nr. 295, Str. 4: Er wird vn#, die wir Leben, Wie jhre s¡aar, zu ›¡ Hin in die Wol¿en heben, Da wir dann ewigli¡ Beym HErren wohnen werden. Glaubt ›¡erli¡ vnd frey, Da# dieser Todt au[ Erden De# Tode# Ende sey. – 16 Ps 39,13; 1Petr 2,11 – 17f. Lk 23,43. Vgl. zu Text Nr. 42, v. 28. – 18 Zum Tod und dessen Güte vgl. z.B. den diesbezüglich traditionsgeschichtlich wichtigen Syllogismus bei Ambrosius: De bono mortis, cap. 2, 5, CSEL 32/1, S. 705, Z. 22 - S. 706, Z. 2: "Itaque si plena oneris uita, utique finis eius adleuamento est. adleuamentum autem bonum, mors autem finis: mors igitur est bonum." – 21 Vaterland] Hebr 11,14 – 23 Vgl. zu Text Nr. 20, v. 4f. – 28f. Ps 126,5
Apparate und Kommentare
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Text 208: Auf Herrn Martin Limburger# Kaiserli¡ Gekrönten Poeten und Gei‰li¡en Seelhirten Söhnlein# Job‰ Chri‰of# Ab‰erben. 155r/v T1 CCVIII.] CCVII. – T2 Herrn] H. – T3 Kaiserli¡] K. – T3 Gekrönten] G. – T3 Poeten] P. – T3 und] u. (ebenso 19, 20, 24) – T3 Gei‰li¡en] Gei‰l. – 1 Jmmer] Jmer Ǧ (ebenso 1 Himmel – 7 Himmel – 9 Jmmer – 21 Himmel#) – 1 hin,] Komma durch Überschreibung und Streichung aus Rufzeichen – 5 tödten] zweites t überschrieben – 6 der] Kürzel (ebenso 7 (2x), 14, 16) – 13 da#] Kürzel – 18 Sünder] mit der-Kürzel – 2
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26 ihre# Jesu#] Jesu# ihre# Jobst Christoph Limburger, dessen Geburtsdatum nicht bekannt ist, starb am 6.2.1668. Sein Vater war Martin Limburger (1637-1692), der seit 1659 in Kraftshof wirkte – zunächst als Adjunkt seines Vaters, später (seit 1664) als Pfarrer. Limburger, seit 1656 poeta laureatus, wurde 1662 in den Pegnesischen Blumenorden aufgenommen (Ordensname: Myrtillus) und fungierte (als Nachfolger Birkens) von 1681 an als Präsident desselben. Seine Ehefrau Regina Magdalena Limburger (gest. 1691), die als Dichterin in Erscheinung getreten ist, war ebenfalls Mitglied des Blumenordens (Ordensname: Magdalis). Nürnbergisches Pfarrerbuch, 1965, S. 128. Zedler. Bd. 17 (1738), Sp. 1251. DBA I, 766, 124f. Vorliegendes Gedicht wurde in folgender Gemeinschaftspublikation der Pegnitzschäfer gedruckt: Uber De# Preißwürdigen Pegni”-Hirten# MYRTJLLVS Lieb‰en Jüng‰en Söhnlein# Job‰ Chri‰of# Den 6. Hornung ges¡ehene#/ frühseelige# Ableiben (1668), ):(1v. Birkens Gedicht steht hier ohne Überschrift als ungezählter erster Beitrag und endet mit der Signatur Floridan. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 1 davor m! – 27 EngelChor] Engel-Thon 3 Ruh] Jes 57,2; Offb 14,13 – 3f. Vgl. zu Text Nr. 187, v. 59f. – 7-10 Zur navigatio vitae vgl. zu Text Nr. 5, Z. 68-70. – 9 Anfurt] 'Küste, Hafen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 335. – 15 dint'] 'Tinte'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1179f. – 15 Zur Bezeichnung des Blutes Christi als rote Tinte vgl. Melchior Lehe: SANGVINES PECCATORUM (1616), B2r: Denn de‹en [scil. Christi] Blut/ wie Hieronymus s¡reibet/ i‰ Clavis Paradisi, der S¡lü‹el zum Himmlis¡en Paradeiß/ oder wie Bernhardus redet: Est pretiosum Balsamum vulnerum nostrorum; Da# kö‰li¡e Balsamöl zur Heilung vnserer Sünden Wunden/ oder wie ein ander Chri‰li¡er Kir¡enlehrer redet/ Rubrica Dei, Gotte# rothe Dinte/ mit wel¡er alle seine Heiligen canonisirt, vnd in# Calendarium oder Bu¡ der Lebendigen einges¡rieben werden. Nach Dannhauer: CATECHJSMVS MJLCH, Teil 4 (1669), S. 504 ist Christus der himmlis¡e S¡reiber und Bu¡halter/ und do¡ au¡ da# Bu¡ deß Leben# selb#: sein zarter Leib i‰ da# kö‰li¡e und Jungfrawen Pergament mit der rothen Dinten seine# Blut# außges¡rieben/ vermittel‰ der Dornen/ Nägeln und Gei‹eln an ‰att der Federn und deß Gri[el# zusammen gepre‰ an dem Creu”-hol”/ da er gehangen/ al# ein Exemplar und Mu‰er der na¡folg im bes¡idenen Creu”.
Gedichte 208 (1668) und 209 (1668)
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Vgl. auch Herberger: Her”Po‰illa (1613) (Predigt zum 3. Christtag), Teil 1, S. 94: "da wil i¡ [scil. Christus] mi¡ wie ein elende# Erdwürmlein la‹en ‰o‹en/ außkehren/ vnd zuquets¡en/ damit dur¡ die rothe Dinten meine# Blute#/ dein Name im Himmel anges¡rieben werde/ Luc. 10." Vgl. ferner Heinrich Müller: Her”en#-Spiegel (1738), S. 1082a: Er lä‹et seine Hände an# Creu” nageln, daß er mit der s¡ar[en Feder seiner Nägel, und mit der rothen Dinte seine# Blut# di¡ in seine Hände zei¡ne. Nun ha‰ du den Tro‰, der bey dem Propheten Esaia ‰ehet: Cap. 49, 14. 15. 16. Zion spri¡t: Der HERR hat mi¡ verla‹en, der HERR hat mein verge‹en. Kan au¡ ein Weib ihre# Kindlein# verge‹en, daß ›e ›¡ ni¡t erbarme über den Sohn ihre# Leibe#? Und ob ›e s¡on de‹elbigen vergä‹e, so will i¡ do¡ dein ni¡t verge‹en. Siehe, in die Hände habe i¡ di¡ gezei¡net. – 16 Zahl der Engel] Lk 20,36 – 16 s¡riebe] Lk 10,20; Offb 3,5 – 19 Ps 90,10 – 23 Vgl. zu Text Nr. 52, v. 64f. – 25f. Weish 3,1; Offb 14,13 – 28 erwarmen] 'warm werden'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1043. – 29 Offb 14,13
Text 209: Zu de# Edlen Su¡enden Bes¡reibung de# Jüng‰en Geri¡t#. 155v-157v Das Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien gestrichen. T1 CCIX.] CCVIII. – 1f. marginal links: J‰ in der Poesy-Anw¢eisung². – 1 der] Kürzel (ebenso 20, 23, 24, 29, 30, 32, 36, 46 (2x), 76, 82, 85, 86, 94) – 2 fromm] fromǦ (ebenso 3 thumme – 6 himmel – 18 himmlis¡ – 18 immer – 19 himmel-auf – 20 Himmel – 21 zukommen – 22 hergenommen – 24 Himmel#thür – 32 Trümmer – 41 kommen – 42 Frommen – 44 frommen – 46 immer – 55 Flammen – 55 immer – 58 frommen – 71 Frommen – 76 Flammen – 91 Himmel – 92 Himmel# – 96 Himmel) – 5 Wanders¡aft] mit der-Kürzel (ebenso 8 wieder – 60 leider – 72 wider – 82 Su¡ender) – 10 da#] Kürzel (ebenso 26 (2x), 31, 34, 40, 44, 64, 76, 88) – 16 und] u. (ebenso 28, 31, 40, 50, 51, 52, 54, 55, 61, 72, 73, 78, 87, 96, 99) – 18 wil‰] il überschrieben – 18 jrdis¡] nach r ein gestrichener Buchstabe – 25 höret] re überschrieben – 27 werden] er überschrieben – 36 vera¡t.] mit ver-Kürzel (ebenso 68 vergolten); Punkt überschrieben – 46 ä[en] n überschrieben – 47 Larven] rv überschrieben – 47 Bald] davor ein gestrichener, unentzifferter Buchstabe – 51 Heer] durch Überschreibung aus Herr – 51 mit] nit (der Druckfassung folgend emendiert) – 54 und] danach gestrichen ver – 54 ver‰ummen] ver‰umen Ǧ sowie mit ver-Kürzel; v aus s überschrieben – 60 die] danach gestrichen hö¡‰e – 67 Bad] nach d ein gestrichener Buchstabe – 71 gegünnt] gegüǦnt (ebenso 95 hinn) – 72 spinnt] nach s ein gestrichener Buchstabe – 76 seyn] y überschrieben, ev. aus i – 79 Lieb-entbrannter] Lieb-entbraǦnter sowie mit er-Kürzel – 80 andern] mit der-Kürzel; n oberhalb der Zeile – 90 Johanne#] Jo überschrieben – 94 wa#] Kürzel – 98 verbinden.] Punkt überschrieben – A1 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal links neben T1
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Apparate und Kommentare
Entstehung und Versendung des Gedichtes hat Birken in seinem Tagebuch dokumentiert. Zum 21.2.1668 heißt es (I.347; PBlO.B.2.1.4, 77r): "Acclamation an den Su¡enden. 100 Verse." Zum 22.2. notierte Birken (I.335; PBlO.B.2.1.4, 73v): "29. An den Su¡enden." Birkens Brief an Schottelius ist nicht überliefert, wohl aber die handschriftliche Fassung des Gedichtes, die Birken Schottelius als Beilage übersandte (vgl. Birken: WuK. Bd. 9, S. 127-130). Wie der linke marginale Vermerk gegenüber v. 1 ausweist, ist das Gedicht erneut im Jahre 1679 in Birkens Poetik Teuts¡e Rede-bind und Di¡tKun‰ gedruckt worden (S. 304-309). Vgl. zur Beziehung zwischen Birken und Schottelius zu Text Nr. 265, v. 64. Dem Briefwechsel der beiden ist zu entnehmen, daß Herzog Anton Ulrich Birken – zunächst ohne Wissen Schottelius' – damit beauftragt hatte, in Nürnberg die Herstellung der Kupferstiche für Schottelius' Werk Eigentli¡e und sonderbare Vor‰ellung De# Jüng‰en Tage# zu koordinieren. Zu den Einzelheiten vgl. WuK. Bd. 9, S. 802f. Vorliegendes Gedicht wurde gedruckt in Justus Georg Schottelius: Eigentli¡e und sonderbare Vor‰ellung De# Jüng‰en Tage# (1668), Mm4v-Nn2r unter dem Titel (Eximii Viri & Amici, ut & Poëtae maximè excellentis Carmen serius transmissum, apponendum hîc fuit.). Es endet mit der Datierung Nürnberg den 22. Horn. Anno 1668. und der Signatur Dem fürtrefli¡en Su¡enden/ seinem ho¡geehrti‰en Herrn Gesells¡a]er/ se”te diese# zu dien‰li¡em Andenken Der Erwa¡sene. Ein weiterer Abdruck erfolgte, worauf die Marginalie neben dem Anfang des Gedichtes hinweist, in Birkens Teuts¡e[r] Rede-bind und Di¡t-Kun‰ (1679), S. 309-314. Birken führt das Gedicht als ein solches ein, "wel¡e# der La‰erha]en Gott#verge‹nen Welt drohet mit dem Jüng‰en Geri¡te: i‰/ zu de# Seel. Su¡enden s¡önem Bu¡ hiervon/ verfärtigt worden." Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 3 wer, wo] wo/ wer – 9 an] am – 15 hohen] hohem – 29 erbla‹end] Erbla‹en – 29 Sünd-erso[nen] Sünders¡afnen – 40 die] der – 46 der] Den – 51 mit Ri¡ter] Mitri¡ter – 67 war] Wa# – 81 gro‹er] guter T2 Su¡enden] Schottelius' Ordensname in der Fruchtbringenden Gesellschaft war 'der Suchende'. – 1 du ~ Erden] Jes 43,8 – 3 thumme] 'dumme, unbesonnene'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1510-1512. – 4 Hebr 11,13 – 5 Wanders¡a]] Ps 39,13 – 6 Vaterland] Hebr 11,14 – 6 gen ~ ‰reben] Kol 3,2 – 8 vergeh] 'verirr'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 402. – 13 sein Edle# Bild] Gen 1,26f. – 15f. Sohn de# Adler# baut sein Ne‰ auf Berge nur] Hi 39,27f. Vgl. Franzius: HISTORIA ANIMALIUM (1665), S. 286f. Das Motiv des auf der Felsenspitze nistenden Adlers begegnet auch in der zeitgenössischen Emblematik (Henkel / Schöne, 1996, Sp. 766f.). Schon in der griechischen Mythologie gilt der Adler als König der Vögel (Aischylos: Agamemnon 114), ja als der göttliche Vogel schlechthin (Aristoteles: Historia animalium 9, 32 (619b6f.)). Der von der Felsenspitze mit seinem im höchsten Maße scharfen Blick herabspähende Adler versinnbildlicht in der Emblematik den rechten Herrscher (Henkel / Schöne, 1996, Sp. 769). – 16 in die Sonne s¡aut] Der Adler gilt als der einzige Vogel, der fähig ist, in die Sonne zu blicken, ohne zu erblinden. Vgl. Gregor d. Gr.: Moralia in Job 31, cap. 94, CCSL 143B, S. 1616, Z. 53-55: "Cunctarum quippe auium uisum acies aquilae superat, ita ut solis radius fixos in se eius oculos nulla lucis suae
Gedicht 209 (1668)
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coruscatione reuerberans claudat." Vgl. Frey: Therobiblia (1595), Vogelbuch, 108r sowie Franzius: HISTORIA ANIMALIUM (1665), S. 286. Vgl. die geistliche applicatio, die Heinrich Müller von diesem naturkundlichen Topos macht: Her”en#-Spiegel (1738), S. 690b: "Der Adler i‰ s¡ar[›¡tig, und ›ehet s¡ar[ in die Sonne. Wir haben darinne ein Bild de# Glauben#, wel¡er auf JEsum, die Sonne der Gere¡tigkeit, ›ehet." – 17 nider‰] 'erniedrigst'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 780. – 19 Kol 3,2 – 20 Zum aufrechten Gang vgl. zu Text Nr. 135, v. 41-44. – 21 Gott denkt ~ zukommen] Offb 22,17.20 – 24f. Mt 24,30f. – 26 da# ~ krieg] Mt 24,6 – 28 Mt 24,29. Vgl. Schottelius: Eigentli¡e und sonderbare Vor‰ellung De# Jüng‰en Tage# (1668), d1v. – 29 ob dem Greul der Sünd-erso[nen Leute] Zusammen mit v. 38f. Anspielung auf Gen 19,4-11. Vgl. hierzu Birkens Werkfragment Die Sünd-erso[ene und Zorn-erseu]e Er‰e Welt (PBlO.B.4.6.3). – 31 Lk 21,25. Vgl. Schottelius: Eigentli¡e und sonderbare Vor‰ellung De# Jüng‰en Tage# (1668), S. 45. – 33 Vgl. Schottelius: Eigentli¡e und sonderbare Vor‰ellung De# Jüng‰en Tage# (1668), S. 8. Daß der Jüngste Tag nahe bevorsteht, ist u.a. daran zu erkennen, daß "die Liebe erkaltet/ au¡ der Glaube fa‰ unerândli¡ werde/ Luc. 21. v. 9. Matth. 24. v. 11. 12." – 35 Pra¡t] Zum ursprünglich maskulinen genus von 'Pracht' vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 283. – 36 1Kor 1,18.21. Luther zufolge verachtet und verlacht die natürliche (d.h. unerleuchtete) ratio des Menschen das Wort vom Kreuz. Vgl. WA 41, S. 423, Z. 21-24 (Predigten des Jahres 1535 (Nr. 48)): "Quomodo cor humanum ›¡ drein s¡i¿en, quod praedico, quod deus pater, filius, spiritus sanctus unus et Christus pro me mortuus. Ibi ratio putat mendacium, et omnes sapientes homines riserunt […]." Die 'Klüglinge' erklären das Zentrum der christlichen Botschaft für eine Lüge und verlachen insbesondere die Botschaft von der Rechtfertigung des Sünders allein aus Glauben. Vgl. WA 20, S. 614, Z. 8 (Vorlesung über den 1. Brief des Johannes, 1527). Laut Schottelius: Eigentli¡e und sonderbare Vor‰ellung De# Jüng‰en Tage# (1668), S. 8f. ist die Überschätzung der Fähigkeiten der Vernunft bzw. deren Einbildung, ohne die göttliche revelatio zur Erkenntnis in geistlichen Dingen gelangen zu können, ein Vorzeichen des nahenden Jüngsten Tages: Solte wol jemal# ein sol¡e# dur¡gehende# ›¡ere# Weltwesen und Una¡t und Unbeda¡t de# kün]igen gro‹en Geri¡te# in der Welt gewesen seyn/ al# die je”ige WeltGewonheit mit ›¡ bringet/ daran mö¡te derselbe billig zweifelen/ der alle# re¡t und Chri‰li¡ beden¿et. Wie eine sol¡e verteu[elte Art de# Naturalismi einrei‹et/ die mehr auf jhre hartnekkige/ ‰ol”e/ hönis¡e Einbildung hält/ vertrauet/ und ›¡ ‰ü”et/ al# auf GOtt selb‰/ und allen geo[enbarten göttli¡en Befehl/ die wol re¡t hei‹et die blinde Vernun] und vernün]ige Blindheit und Verblendung. Im Hintergrunde dieser Sicht der Dinge, die Birken und Schottelius miteinander verbindet, stehen die in dieser Zeit beginnenden Debatten um den theologischen Rationalismus, wie er von dem englischen Deisten Edward Herbert of Cherbury (1583-1646) vertreten worden ist. Gegen Herbert machte u.a. der Jenaer Theologe Johannes Musäus (1613-1681) geltend, daß das lumen naturale nicht ausreichend sei, um die heilsnotwendigen Glaubensinhalte erkennen zu können. Vgl. z.B. die unter Musäus' Vorsitz geführte Disputation De Luminis naturae insufficientiâ ad salutem DISSERTATIO CONTRA
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Apparate und Kommentare
EDOARDUM HERBERT DE CHERBURY (1668). – 38f. Man ~ Zeit] Lk 17,26f. – 42 imfall] 'wenn'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1275. – 44 Gen 19,4-9 – 46 ä[en] 'täuschen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 183. – 47 Larven Chri‰entum] 'maskierten, unechten Christentum'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 207. – 47 Bald ~ Lohn] Offb 22,12 – 48 Mt 24,30 – 49 Mt 25,34 – 51 wird selb‰ mit Ri¡ter seyn] Mt 19,28 – 52 Mt 25,46 – 55 in ~ ‰ehn] Lk 16,24 – 57-59 Weish 5,4f. – 60 Mt 25,41 – 61-63 wann ~ ein] Mt 25,21.23 – 65 Offb 7,17; 21,4 – 67f. Ps 126,5 – 68 quint] 'Viertel eines Lotes'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2376. – 70 Zum Neid des Teufels vgl. Dilherr: Gei‰li¡e# Klaghau# (1655), S. 323: "So ›nd ›e [scil. die gläubigen Christen] zwar anfängli¡ ni¡t ohne alle For¡t; ›ntemal ›e ihr Fleis¡ und Blut ni¡t gan” und gar ablegen können/ und au¡ der Tod der gan”en Natur zu wider/ und keine# weg# au# Gotte# beliebigen Fürsa”; sondern au# de# Teu[el# Neid/ i‰ eingeführet worden: Jn dem Bu¡ der Weißheit im 2. Cap. v. 23/ 24." – 73f. Vgl. Num 16,31-33 – 74 Brände] Hier im Sinne von 'Höllenbrände': 'Bösewichte, die in der Hölle brennen (werden)'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 1749. – 75 Offb 18,21 – 76 Mt 24,51 – 77 Kol 3,2 – 82 der bä‰en Sitten Mei‰er!] Vermutlich Anspielung auf Schottelius' Werk ETHICA Die Sittenkun‰ oder Wolleben#kun‰ (1669). – 84 ihr Noah unsrer Zeit!] Birken vergleicht Schottelius mit dem Patriarchen Noah als 'letztem Gerechten' in einer von der Sünde verdorbenen Welt. – 85 Ex 22,7.8.27; Ps 82,6 – 85 Jhr seit ein treuer Raht] Bezugnahme auf Schottelius' Amt und seine Tätigkeit als Konsistorial- und Hofrat (seit 1646) Herzog Augusts und seines Nachfolgers. – 89f. Offb 1,12f.20; 2,1 – 92 Mt 13,43 – 95 Die Waage ist nicht nur ein Sinnbild der Justitia (vgl. Peter Isselburg: EMBLEMATA POLITICA (1617), Nr. 31), sondern gehört (im Anschluß an Dan 5,27 und Offb 6,5) schon im Mittelalter zum festen Inventar in bildlichen Darstellungen des Jüngsten Gerichts, nicht zuletzt im Rahmen des Bildmotivs der Seelenwägung durch den Erzengel Michael. Vgl. Kemp, 1972, und Till, 1972, sowie Kretzenbacher, 1958. Zur Waage als Sinnbild der spezifisch göttlichen Gerechtigkeit vgl. Johann Mannich: SACRA EMBLEMATA (1624), 37r. – 98 So bringt man rei¡e Fru¡t] Anspielung auf Schottelius' Mitgliedschaft in der Fruchtbringenden Gesellschaft und auf Mt 13,23. – 99 Der krön' eu¡] 2Tim 4,8; Offb 2,10 u.ö. – 100 Gott-gelehrt] Joh 6,45
Text 210: Auf Frauen Clarae Sabinae Kre‹in von Kre‹en‰ein, gebornen Oelhäân von S¡ölnba¡ Ab‰erben. 157v-158v T1 CCX.] CCIX. – T2 Frauen] Fr und etc.-Kürzel mit Punkt – T3 gebornen] geb und etc.-Kürzel mit Punkt – T4 Ab‰erben] Ab‰erbǦe – 1 lieben,] danach gestrichen eine – 5 und] u. (ebenso 24, 30) – 13 Einem] E überschrieben – 20 wider] mit der-Kürzel (ebenso 33 wider – 44 wieder) – 32 wandern] mit der-Kürzel sowie n oberhalb der Zeile – 34 der] Kürzel (ebenso 39, 40) – 37 kommen] komen Ǧ (ebenso 39 genommen – 42 Himmel) – 40 Bot] t überschrieben – 53 wider] nach i gestrichen e sowie mit der-Kürzel
Gedichte 210 (1668) und 211 (1668)
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Die Nürnberger Patrizierin Clara Sabina Kress von Kressenstein, geb. Oelhafen von Schöllenbach (geb. 1650), verstarb am 27.4.1668 und wurde am 1.5. begraben. Die Leichenpredigt hielt Martin Limburger (Unser# Mens¡en-Leben# kurze Zeit/ und der GOtte#-Gnade Ewigkeit (1668)). Die Verstorbene, eine Tochter von Johann Hieronymus Oelhafen von Schöllenbach, war seit 13.5.1667 mit Ferdinand Sigmund Kress von Kressenstein verheiratet. Am 18.4.1668 brachte sie eine Tochter zur Welt, die ebenfalls den Namen Clara Sabina erhielt. Bald nach der Entbindung erkrankte die Mutter schwer. Die Leichenpredigt spricht von "einer sonderbaren S¡wa¡heit" und einem "‰arke[n] Fluß" (S. 19). Birken faßte das Trauergedicht, wie ein entsprechender Tagebuch-Eintrag belegt, am 12.7.1668 ab, also geraume Zeit nach dem Todesfall (I.382; PBlO.B.2.1.4, 86v). Morphologie, S. 645-647. Vorliegendes Gedicht wurde in folgender, anläßlich des Todes von Clara Sabina Kress von Kressenstein produzierten Gemeinschaftspublikation der Pegnitzschäfer gedruckt: Traur-Cypre‹en (1668), †1v/2r. Birkens Gedicht findet sich hier als ungezählter erster Beitrag. Die Signatur an dessen Ende lautet: Zum Tro‰ den WohlEdlen Hinterbliebenen und Betrübten sange e# Floridan. S. v. B. K. C. P. u. G. P. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 1 davor m! – 18 in] im 15 Zur Blindheit des Todes vgl. zu Text Nr. 23, v. 6. – 16 Hinsichtlich des Todes als Sensenmann vgl. zu Text Nr. 6, v. 36f. – 17f. Ps 90,5f.; Jes 40,6f.; 1Petr 1,24 – 21f. Zum Tod als Knochenmann, dessen Schädel naturgemäß keine Ohren hat, vgl. zu Text Nr. 6, v. 36f. – 27 Po‰] 'Nachricht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2020. – 28 gäh] 'jäh'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 1144. – 32 Dan 12,3 – 38 Röm 8,32 – 41f. Vgl. zu Text Nr. 4, v. 8. – 43 entworden] 'gestorben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 2217. – 44f. Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184. – 45 Geweine] 'Weinen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 6, Sp. 5455. – 47f. Zur Tochter der Verstorbenen vgl. die Einleitung zu vorliegendem Gedicht. – 53f. Röm 13,12; Eph 6,11
Text 211: Auf Mon›eur Mi¡ael# Jm Hof Nürnbergis¡en Wald-Amtman# Ab‰erben. 158v/159r T1 CCXI.] CCX. – T2 Mon›eur] M. – T3 Nürnbergis¡en] Nürnb. – 1 und] u. (ebenso 6, 12, 16, 22) – 1 zusammen] zusamen Ǧ (ebenso 2 Stammen – 3 immer – 8 immer – 11 Himmel-Ho[en – 18 Jammerthal) – 6 do¡] oberhalb der Zeile; mit „ eingefügt – 7 der] Kürzel (ebenso 8, 27) – 13 gebaut] geb überschrieben – 25 verwalten] t überschrieben – 29 spaziren] r überschrieben, ev. aus er Michael Imhoff (geb. 1603), Nürnberger Patrizier, königlich-schwedischer Obrist-Wachtmeister und Nürnbergischer Waldamtmann, starb am 7.8.1668. Die Beisetzung erfolgte am 12.8. auf dem Friedhof von St. Rochus zu Nürnberg. Die Leichenpredigt hielt der Nürnberger Diakon an St. Lorenz Andreas Unglenk (Justificatio hominis coram DEO: Die Re¡tfertigung deß Mens¡en für Gott). Morphologie,
Apparate und Kommentare
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S. 661f. Vorliegendes Gedicht wurde ohne Überschrift in folgender, anläßlich des Todes von Michael Imhoff produzierten Gemeinschaftspublikation der Pegnitzschäfer gedruckt: Himmel# Hof‰att-Flug und Wald-gedanken (1668), *2v. Es endet mit der Signatur Denen WohlEdlen Hinterbliebenen zu Tro‰/ s¡riebe e# Sigmund von Birken/ Com. Pal. Caes. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 1 davor m! – 5 o]] dann – 10 ‰eht ‰ät#] ‰ät# ‰eht – 13 auf] au# – 14 wir] mir – 18 heb] hol 3-6 Die erste Strophe von Birkens Gedicht wird regiert von einem im 16. und 17. Jahrhundert weit verbreiteten Topos der Kritik am höfischen Leben, die sprichwörtlich geworden ist: "Hofgunst ist eitel Dunst" (Wander. Bd. 2, Sp. 727). In der von Wolfgang Hunger stammenden deutschsprachigen subscriptio zum diesbezüglich einschlägigen Emblem in Alciatus' Emblematum libellus (1542) heißt es (S. 245): Ein Hoffman der sunst hat keyn lon, Dan iaerlich klayd, vnd vollen bauch, Vnd dient doch stet auff gueten won, Vnd hoffnung, woelchs doch als ein rauch Nach aller hoff gemaynem brauch, Ist gleich als wan er leg in gold Gefangen, vnd wer so ein gauch, Das er drumb het sein gfengknus hold. Vgl. auch Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 246, Z. 346f.: "Hoffgunst ist sehr vnbestendig/ vnd fellt im Augenblick hinweg […]." – 4 ä[t] 'täuscht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 183. – 7-9 Offb 5,8f.; 14,1-3 – 9 aller Herren Herrn] 1Tim 6,15; Offb 17,14; 19,16 – 10 Vgl. Offb 21,25 – 11 ãügelt] 'beflügelt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1843. – 16 Glaub und Liebe] 1Kor 13,13 – 17 Ein zum Himmel strebendes, mit Flügeln ausgestattetes Herz findet sich in Conrad Meyers Fün[ und zwenzig Bedenkli¡e[n] âguren mit Erbauli¡en Erinnerungen (1674) unter dem Motto: "Mit Hofnung# ãüglen. Zu Gott erheb dein hertz in Qual, so ¿ndest Ruh im HimelsSahl." Kupferstich Nr. 12 zu Heinrich Müllers Himmlis¡e[m] Liebe#-Kuß (1723) stellt den Heiligen Geist als denjenigen dar, der dem Herzen Flügel verleiht und es flammend macht. Die subscriptio bezeichnet den Heiligen Geist als "ein[en] Glauben#-Ho[nung-Lieb-Vermehrer". – 18 Jammerthal] Ps 84,7 – 19 Vgl. 1Kor 9,24 – 20 ›egpranget] 'triumphiert'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 946. – 23f. Offb 15,2f. Vgl. zu Text Nr. 86, Z. 35-43. – 27 Offb 21,2 – 28 Offb 22,2.14
Gedicht 212 (1668)
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Text 212: Auf Herrn Magistri Chri‰of Hübner# Pastoris und Decani zu Bayr#dorf, Ab‰erben. 159r/v T1 CCXII.] CCXI. – T2 Herrn] H. – T2 Magistri] M. – T3 Pastoris] Past. – T3 und] u. (ebenso 3, 23) – 5 der] Kürzel (ebenso 11, 18, 19, 20, 24) – 13 Herr] H und etc.-Kürzel mit Punkt – 20 er] r überschrieben – 20 ganz-Begrabne] B aus b überschrieben – 22 Wiedersehen] mit der-Kürzel – 24 da#] Kürzel Christoph Hübner (geb. 1619), 1638 Studium in Leipzig, sodann in Jena, 1645 Promotion zum Magister ebd., 1648 Konrektor in Hof, 1658 in Oberröslau, seit 1666 Pfarrer in Baiersdorf, verstarb am 25.6.1668 ebd. – kurz vor seiner Einführung in das Amt des Superintendenten, wie aus einem Brief Caspar von Liliens an Birken vom 28.9.1669 hervorgeht (PBlO.C.203.68; Kröll, 1976, S. 185). Die Beisetzung Hübners fand am 29.6.1668 statt. Die Leichenpredigt hielt der Frauenauracher Prediger Gottfried Händel (Hiob# heilsamer Woolgemuth). Bayreuthisches Pfarrerbuch, 1930, S. 144. Morphologie, S. 657f. Das Trauergedicht hat Birken auf Wunsch der Witwe (Anna Sophia Hübner, geb. Herbst) und des Leichenpredigers abgefaßt, wie aus einem Brief Gottfried Händels an den Dichter vom 18.12.1668 (PBlO.C.120.2) hervorgeht, den Birken am 19.12. empfangen und am 23.12. beantwortet hat. Händels Brief hat folgenden Wortlaut: WolEdler, Ve‰er, fürtre[li¡ und ho¡gelehrter, großgün‰ig ho¡geehrti‰er Herr und Patron. Diese vor ›¡ ‰umme Zeilen, wie selbige folgen, erkühnen ›¡ bej Jhr WolEdel Excellenz vor mi¡ abwesenden iezo da# Wortt also zureden: deß seeligen Herrn De¡ant# zu Bäyer#dor[ Frau Wittib, läßet die ihrem Herrn von mir gehaltene einfältige Lei¡Rede bei dem FelßEkker zu Nürnberg drukken, und dahero Ewer Excellenz ãeißig‰ umb etli¡e TrauerZeilen in Reimen ersu¡en; worumb dieselbe au¡ J¡ s¡uldig‰ hirmit bitte, weil i¡ mi¡ ent›nne, daß vorgemelter in Gott ruhender Mann ö[ter# gegen mi¡ geda¡t, wie mit Euer Excellenz Er ehedeßen zu Jehna einen Kun‰-Gesells¡a[ter abgegeben. So dieselbe unserer Bitte wollten Geneigheit ertheilen, könnte mein Herr S¡wager Staden zu einem Endfaher der Reimen werden, weil die Predigt nunmehro fa‰ färttig sejn wird. Euer Excellenz verharren mein großer Patron, vnd gönnen mir ferner die Ehre genennt zuwerden. Euer WolEdel Excellenz Gebeth#- und din‰s¡uldig‰er Diener Magi‰er Gottfried Händel manu propria. Vorliegendes Gedicht wurde 1668 gedruckt als gezählter Beitrag (Nr. III) im Anhang (EPICEDIA.) zu Gottfried Händels Leichenpredigt auf den Verstorbenen (Hiob# heilsamer Woolgemuth), S. 29. Es endet mit der Signatur Dem seel. Herrn Decano, alter in Jena vor 24 Jahren gepflogener HohS¡ul-freunds¡a] ›¡ erinnerend/ glü¿wüns¡te hiermit zur Abreise na¡ der himmlis¡en Academie, Sigmund von Birken/ Com. Pal. Caes. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 1 davor m! – 17 nur wie Blinde] und im Fin‰ern Birken hat anläßlich dieses Todesfalles ein weiteres, sechs Strophen umfassendes Gedicht verfaßt, das ebenfalls in Händels Leichenpredigt, allerdings nicht im Anhang zur Predigt, sondern in dieser selbst (S. 17-19) abgedruckt worden ist. Das Gedicht, dessen erster Strophe eine Marginalie beigesellt ist
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(Wittwen und Waisen verlä‹et Gott ni¡t.), hat keine Überschrift und nennt Birkens Verfasserschaft nicht. Daß Birken als Autor anzusehen ist, geht aus der Tatsache hervor, daß eine handschriftliche Fassung des besagten Trostgedichtes im Psalterium Betulianum (Text Nr. 135) überliefert ist. Vgl. Morphologie, S. 657f. 1-4 Hübner und Birken kannten sich aus ihrer gemeinsamen Studienzeit in Jena. Dies geht auch aus der Widmung hervor, die der Druckfassung von Birkens Gedicht nachgestellt ist (s.o.). Vgl. zu Birkens Studienaufenthalt in Jena zu Text Nr. 7, v. 203. – 2 Gemeint ist Hippocrene. Vgl. zu Text Nr. 155, v. 22. – 4 Salanen Thal] Saale-Tal – 8 Vgl. 1Petr 2,2; Hebr 5,12 – 9 1Kor 13,9 – 10-12 Vgl. zu Text Nr. 263, v. 1-9. – 12 Vgl. 1Kor 13,12 – 16 1Kor 8,2f. Zugleich spielt Birken auf den in der Frühen Neuzeit vielfach aufgegriffenen Topos von der docta ignorantia an, der seine Wurzel in des Sokrates Wissen um sein Nichtwissen hat. Vgl. Platon: Apologie 21d. – 17 Jes 59,10; 2Petr 1,9 – 18 1Kor 13,12 – 22 Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184. – 23 1Petr 4,12f.
Text 213: Die Ri¡ter-Tafel Ptolemaei Arsacidae Regis Egyptiae. 159v/160r T1 CCXIII.] CCXII. – T3 Regis] R. – T3 Egyptiae] Rgypt. (E emendiert aus R) – 2 Frommen] Fromen Ǧ (ebenso 21 Frommen) – 2 unvera¡t.] Punkt überschrieben – 9 Sa¡en.] Punkt überschrieben – 12 der] Kürzel (ebenso 19) – 13 s¡aden.] Punkt überschrieben – 14 nit] oberhalb der Zeile – 16 s¡ilt] i überschrieben – 18 Gei”] ” überschrieben – 19 klä[er] [ überschrieben – 19 nie] e aus c überschrieben; danach gestrichen ¡t – 19 s¡erzen] erzen überschrieben – 22 verha‹t] mit ver-Kürzel – 24 wieder] mit derKürzel – A1 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal links neben T1 – A1 Anno] A.o Dieses Gedicht wurde, wie Birken selbst marginal links notiert, 1669 niedergeschrieben. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. T2f. Von den insgesamt 12 Ptolemäerkönigen, die Ägypten von 306 bis 30. v. Chr. regierten, kommen im Hinblick auf die abendländische Wahrnehmung seit der Renaissance nur die drei ersten in Frage, nämlich Ptolemaios I. Soter (306-282), Ptolemaios II. Philadelphos (282-246) und Ptolemaios III. Euergetes I. (246-222). Freilich haben diese ägyptischen Herrscher historisch nichts mit den Arsakiden, den Herrschern des Partherreiches, zu tun. Deren Stammvater Arsakes und Reichsgründer ist nicht präzise zu fassen, wohl aber die Angehörigen seiner iranischen Dynastie, die neben ihren individuellen Namen den Zusatznamen 'Arsakes' führten und als Gegner der Seleukiden und später der Römer lange Zeit selbständige Politik betrieben. Die Arsakiden residierten zwischen 140 v. Chr. und 224 n. Chr. in Ktesiphon als Nachfolger der Herrscher des Neubabylonischen Reiches. – 19 klä[er]
Gedichte 213 (1669) und 214
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'Schwätzer'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 11, Sp. 900. – 23 gro‹er Hansen] 'reicher, angesehener Leute'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 456.
Text 214: Auf Jungfrauen Annae Sophiae Theodosiae Rieterin von Kornburg Ab‰erben. 160r/v T1 CCXIV.] CCXIII. – T2 Jungfrauen] Jf. – 4 Himmel] Himel Ǧ (ebenso 27 Himmel – 39 Himmel#freuden) – 9 Huldinne!*] Asterisk ist in der Handschrift oberhalb von u positioniert – 9 2.] Nummer ohne Punkt – 14 ersezt] s überschrieben – 17 den] n überschrieben – 17 Namen,*] Asterisk ist in der Handschrift oberhalb von m positioniert – 18 und] u. (ebenso 25) – 19 der] Kürzel (ebenso 25) – 21 Tand] T überschrieben – 26 wieder] mit der-Kürzel – 29 da#] a überschrieben – 33 da#] Kürzel – 37 Man] durch Streichung aus Mann – A1 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal rechts neben v. 9 – A1 Anna.] AǦna. – A2 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal rechts neben v. 17 – A3 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal rechts neben v. 29 Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes im Jahre 1669 nahe. Eine Druckfassung ist nicht bekannt. Die Lebensdaten der Verstorbenen konnten bislang nicht ermittelt werden. Zur Familie vgl. zu Text Nr. 41. 3 bekränkter] 'kranker, geschwächter'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1429. – 4 Vgl. Lk 6,23 – 5 Lk 20,36 – 7f. 1Petr 4,13 – 9 Huldinne] Eine Huldin ist eine holde weibliche Person. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 1893. Birken benutzt 'Huldin' als deutsches Äquivalent zu Anna/Hanna. Hieronymus: Liber interpretationis hebraicorum nominum, CCSL 72, S. 102, Z. 11: "Anna gratia eius." – 10-12 Vgl. zu Text Nr. 4, v. 8. – 12 zeitli¡] 'frühzeitig'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 589. – 15 S¡ärflein] Ein Scherflein (vgl. Luthers Übersetzung von Mk 12,42) ist eine besonders kleine und leichte Münze, die im 16. Jahrhundert u.a. in Erfurt, Hamburg und Lübeck geprägt wurde. Vgl. Zedler. Bd. 34 (1742), Sp. 1319f. Hier als metaphorische Bezeichnung für die Leichtigkeit des Leidens. – 15f. 1Petr 4,13 – 19 Vgl. Joh 12,24 – 19 S¡uß] 'Aufkeimen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 15, Sp. 2089. – 21 Tand] 'wertloser Kram'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 21, Sp. 103. – 20 Ps 92,13f. – 23 Mt 25,21.23 – 24 Weish 3,1 – 25f. Hi 1,21 – 29 Gen 2,7; Jak 1,17 – 31 unbezielten] 'uneingeschränkten'. Nicht bei Grimm: DWb. Vgl. aber zu 'bezielen' DWb. Bd. 1, Sp. 1801. – 32 Weish 3,1 – 33 ‰illt] 'laßt verstummen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 18, Sp. 3018. – 39 Mt 25,21
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Text 215: Verlöbni#-Gesprä¡e einer gläubigen Seele mit ihrem Jesu. 161r-162r Das Gedicht ist ganz mit senkrechten Linien gestrichen. T1 CCXV.] CCIV. – 1f. marginal rechts: J‰ in der Poesy Vbung – 1 daß] Kürzel – 3 und] u. (ebenso 42, 44, 63) – 5 da#] Kürzel (ebenso 21, 61) – 8 Wann] davor gestrichen W – 9 ãammt] ãamt Ǧ (ebenso 23 nimm – 26 Himmel – 56 nimm) – 24 Diese] davor unentzifferte Streichung – 25 davor 4.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 5, 8 – 25 entbrennen] entbreǦnen (ebenso 45 nennen – 70 trennen) – 34 nit] t überschrieben – 38 bi#] danach gestrichen i¡ – 62 vers¡ieben] s und n überschrieben – 68 Tod.] Punkt überschrieben Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes im Jahre 1669 nahe. Das Gedicht wurde, worauf die Marginalie neben dem Beginn des Textes hinweist, gedruckt in Birkens Teuts¡e[r] Rede-bind und Di¡t-Kun‰ (1679), S. 134-136. Das Gedicht hat hier keine Überschrift. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 6 sü‹er] süßen – 8 dir] nur – 12 diese] hier die – 26 Himmel König] Himmel#-Kaiser – 32 du sol‰ au¡] au¡ du sol‰ – 47 zeig] rei¡ – 57 mir mehret] nur wehret – 70 solte] könte 7 Ps 102,2 – 9f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 29, S. 323: "Also mu‰u au¡ dein Her” so lang halten zu dem Fewer der liebe Gotte#/ biß e# in derselben entz+ndet vnnd brennend werde/ wel¡e# ges¡i¡t dur¡ ‰etige betra¡tung der Wolthaten Gotte#." – 10 Vgl. Lk 24,32 – 11f. Joh 19,34. Vgl. Herberger: Her”Po‰illa (1691) I, S. 290a (Karfreitag, 1Kor 6,20): "[…] Hände und Fü‹e ›nd ihm dur¡graben/ er lä‹et ihm die Seite erö[nen/ damit wir sein liebrei¡e# Her” am hellen Lie¡t bes¡auen sollen/ seine# Her”en# Sinn i‰/ wie Eze¡. 16. v. 8. zu lesen: Du solt mein seyn." Ebd., S. 346b (Misericordias Domini, Joh 10,11-28): Der Hirte behil[t ›¡ auf dem Felde in einem geringen alberen Kleide. Siehe den HErrn JEsum an. Jn unser arme# Fleis¡ und Blut/ verkleidet ›¡ da# ewige Gut: A¡ wie i‰ sein S¡ä[erro¿ so klägli¡ zuri‹en/ wie i‰ seine zarte Mens¡heit voll Striemen/ Beulen und Wunden! Aber sein Her” i‰ de‰o be‹er/ darum lä‹et er seine Seite aufspalten/ damit wir die Süßigkeit seine# liebrei¡en Her”en# eigentli¡ wohl bes¡auen mögen. Vgl. auch Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 30, Z. 389-392: "[…] seine Seiten wird mit einem Speer eröffnet/ daß die Flamme der hertzlichen Liebe möge heraus brechen/ ut per aperturam vulneris intueamur secretum cordis […]." Ders.: Meditationes Sacrae (1606), S. 55, Z. 10f.: "ideò per aperturam vulneris intrare debemus ad secretum cordis:" Das von Gerhard mehrfach verarbeitete Zitat stammt aus: Ludovicus Granatensis: De praecipuis articulis et mysteriis vitae Servatoris nostri Jesu Christi, Prolog, in: Memoriale. Bd. 2, S. 290. Vgl. zudem Arndt: Paradiß-Gärtlein (1625), S. 156: "[…] vnd weil da# Her” i‰ ein Si” vnd Behausung der Liebe/ so ha‰u dir deine Seiten erö[nen la‹en/ daß wir dadur¡ einen Einbli¿ in dein Her” thun köndten." Und ferner ebd., S. 140: "A¡ sein liebrei¡e# Her”/ wie hat Er vn# da‹elb dur¡ seine erö[nete Seiten gezeigt […]." – 15 Jes 53,5. Zum Bekenntnis, daß die
Gedicht 215
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Sünden eines jeden Sünders Christus Wunden zugefügt und ihn getötet haben, vgl. zu Text Nr. 38, v. 2. – 16 Jes 53,5; Joh 1,29 – 17 Bä‰er Freünd] Vgl. Joh 15,13-15. Zur Gottesfreundschaft vgl. zu Text Nr. 216, v. 17. – 21 Joh 3,16 – 23 Zur völligen Hingabe des Glaubenden an Gott vgl. Johann Rist: Himlis¡e Lieder I, S. 5: 11. Sag' an mein Her”en#-Bräutigam Mein' Ho[nung/ Frewd' vnd Leben/ Mein edler Zweig au# Jacob# Stamm/ Wa# sol i¡ dir do¡ geben? A¡ nimb von mir Leib/ Seel' vnd Gei‰ Ja alle# wa# Mens¡ i‰ vnd hei‹t J¡ wil mi¡ gan” vers¡reiben Dir ewig trew zu bleiben. Johann Rist: Himlis¡e Lieder I, S. 51: 9. So nimm von mir O Vater hin/ Mein Her”/ Gedan¿en/ Muth vnd Sinn/ Daß i¡ dir gan” vertrawe/ Behüt' au¡ du getrewer Hort Mein ti¡ten/ reden/ Wer¿ vnd Wort Daß e# nur ‰etig s¡awe Au[ deine# thewren Namen# Ehr' Au¡ meine# Ne¡‰en Nu” vermehr'. Dilherr: Zeit-Predigten (1657), S. 570-572: Daß man mit David/ in Grund der Warheit/ sagen könne: Her”li¡ lieb hab i¡ di¡/ HERR! meine Stär¿e; HErr! mein Fel#/ mein Burg/ mein Erretter/ mein GOtt/ mein Hort/ auf den i¡ traue: in dem 18. Psalm. Wie mehr? gän”li¡. Daß man ni¡t nur allein JEsum Chri‰um/ al# da# Haupt; sondern au¡/ üm de# Haupt# willen/ seine Gliedma‹en/ nemli¡ die Ne¡‰en und Neben¡ri‰en/ liebe: ohne wel¡er Liebe/ die Liebe gegen den HErrn JEsum Chri‰um/ gan” ni¡t# taugt. Denn wa# würde do¡ diese# für ein s¡öner Liebhaber seyn/ der einen kü‹ete; und do¡ ihn dabey zuglei¡/ an dem Rü¿en/ an Arm und Beinen/ unbarmher”igli¡ abbrügelte? – 24 heis¡'] 'begehre, verlange'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 897. – 27 Esth 2,17 – 27f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 3, cap. 8, S. 59: "[…] also sen¿et Er ›¡ in ein ‰ille#/ san[tmütige# demütige# Her”. Glei¡ wie der König Ahasverus die E‰her vmbâeng/ da ›e für jhm nieder san¿ […]." – 32 Hld 2,16 – 33 Allers¡ön‰er] Ps 45,3; Hld 1,16. Vgl. zu Text Nr. 308, v. 23. – 33-36 Zur den Menschen allein mit den Augen des Glaubens sichtbar werdenden pulchritudo Dei vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 3, cap. 10, S. 80f.:
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Diß Lie¡t aber su¡et vnnd begehret/ einen ‰illen Sabbath de# Her”en#/ au[ da# der Mens¡ von innen Erleu¡tet werde/ da# seine Sinne/ Vernun[t/ Ver‰andt/ Wille vnd Gede¡tni#/ von innen auß dem grund der Seelen/ Erleu¡tet werden. Da höret der Mens¡ ander# al# zuuor/ ›ehet ander# al# zuuor/ redet ander# al# zuuor/ denn da‹elbe ›nd denn ni¡t s¡le¡te gemeine Wort/ sondern krä[tige Wort de# Gei‰e#/ da s¡awet die Erleu¡te Seele im Gei‰ die Herrli¡keit Gotte#/ vnnd seu[”et na¡ jhm vnd spri¡t: A¡ Gott du bi‰ meinen Augen der aller s¡ön‰e: – 38 wie du, verkläret] 2Kor 3,18; Phil 3,21 – 39 Offb 21,2 – 41 Hos 2,21f. – 42 Hld 2,16 u.ö. (ebenso 44) – 43 geprobet] 'geprüft, probierend versucht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2146. – 56 Hld 1,2. Zum mystischen Kuß des Glaubens im barocken Luthertum vgl. Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 29: 4. Da# i‰ mein' hö¡‰e Frewd' au[ Erden Wenn i¡ O HErr' in deiner Gun‰ So freundli¡ mag entzu¿et werden Und fühlen deiner Liebe Brun‰/ Denn bin i¡ re¡ter Wollu‰ voll Wenn i¡ di¡ Lieb‰er kü‹en sol/ So kan i¡ dir mein arme# Leben Und alle# wa# i¡ hab' ergeben. Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 59: 5. Nun küß' i¡ seiner Augen Lie¡t Nun hab' i¡ jhn berühret J¡ halt' ihn' fä‰' i¡ laß' jhn ni¡t Biß er mi¡ s¡la[en führet/ Denn wird er mir im Freüden Leben Sein' außerwehlte Brü‰e geben Denn wird er wunderbarer Weiß' Erfüllen mi¡ mit HimmelSpeiß'. Johann Rist: Himlis¡e Lieder V, S. 22: 7. O du Paradyß der Freuden Da# mein Gei‰ mit S¡mer”en su¡t/ O du ‰ar¿er Tro‰ im Leiden O du fris¡e Leben#-Fru¡t O du Himmel-sü‹e# Bi‹en Wie bekomp‰u mir so wol/ Ja mein lieb‰er S¡a” der sol Mi¡ in hö¡‰er Wollu‰ kü‹en
Gedichte 215 und 216
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Gib mir deinen zarthen Mund/ Denn so wird mein Her” gesund. Johann Rist: Himlis¡e Lieder V, S. 48: 7. Wer ‰ol” und prä¡tig i‰/ Dazu voll Trug und Li‰/ Dem wird da# ni¡t gewehret Wa# er dur¡ Tro” begehret: Nur denen/ die da wi‹en Mit Fur¡t de# Mens¡en Sohn Jn dieser Zeit zu kü‹en/ Giebt er den Gnaden-Lohn. Johann Rist, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 216, Nr. 216, Str. 5: O wehrter Ri##, O sü‹er Flu##! Nim hin von Mir den Glauben#ku##, Erö[ne Mir dadur¡ den Mund Und la## Mi¡ werden bald gesund Biß au[ den Grund. – 60 1Joh 3,24 – 61 Selb‰e] Zur Flexion des adjektivisch gebrauchten 'selbst' keine Hinweise bei Grimm: DWb. – 61 Selb‰e Lieb] 1Joh 4,16 – 64 Vgl. Röm 8,18; 1Petr 1,6; 5,10 – 68 Offb 2,10 – 70 Röm 8,38f. – 71 Lk 23,42 – 72 2Tim 4,8; Offb 2,10 u.ö.
Text 216: Ein Andre# Derglei¡en. 162r-163v T1 CCXVI.] CCXV. – 3 der] Kürzel (ebenso 13, 43, 54) – 4 und] u. (ebenso 16, 36, 40, 41, 51, 68) – 5 Flamme] Flame Ǧ (ebenso 12 Himmel-ab – 14 Flammen-Flut – 21 Nimm – 30 Flamm – 31 Himmel – 34 Himmlis¡ – 42 komm – 54 Himmel) – 8 soll#] zweites l überschrieben – 9 Brand] BrǦad – 11 wieder] mit der-Kürzel (ebenso 27 wieder) – 17 Traut‰er] erstes t oberhalb der Zeile – 20 zeig] durch Streichung aus zeige – 31 kennt] vor t eine Streichung; gestrichen ev. e – 32 brennt] breǦnt (ebenso 34 Freündinn) – 36 da#] Kürzel (ebenso 61) – 63 daß] Kürzel – 69 Laß] danach eine Streichung; gestrichen ev. ein Komma Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes im Jahre 1669 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 4 Herzen#hort] Vgl. Ps 18,3; 19,15 u.ö. Vgl. zu Text Nr. 70, v. 9. – 17 Joh 15,13-15. Die Bezeichnung Gottes bzw. Jesu Christi als Freund, die sich nicht zuletzt in der scholastischen Gelehrsamkeit, aber
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auch in der mittelalterlich-mystischen Tradition findet und die sich u.a. in der Bewegung der 'Gottesfreunde' des 14. Jahrhunderts niederschlug, sich aber auch in der antik-christlichen Tradition großer Beliebtheit erfreute (vgl. Peterson, 1923; Egenter, 1928; Gerwing, 1989; Haas, 1998), ist auch in der barock-lutherischen Frömmigkeit sowie in der geistlichen Lyrik des 17. Jahrhunderts weit verbreitet. Vgl. z.B. die achte Strophe von Paul Gerhardts Lied DU meine Seele ›nge, in: Ders.: Gei‰li¡e Anda¡ten (1667), S. 247: […] Er liebet alle Frommen: Und die ihm gün‰ig seynd/ Die ânden/ wann ›e kommen An ihm den be‰en Freund. Vgl. auch ebd., S. 38: Nun weiß und gläub' i¡ fe‰e/ J¡ rühm# au¡ ohne S¡eu/ Daß GOtt der Hö¡‰ und be‰e/ Mein Freund und Vater sey […]. Auch nach Simon Dach, Fischer-Tümpel. Bd. 3, S. 64, Nr. 82, Str. 4 ist Gott "Der allerbe‰e Freund". Vgl. Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 364 (Reminiscere, Mt 15,21-28), der Christus den "be‰e[n] Freund" nennt. Vgl. zudem ebd., II, S. 170 (9. Sonntag nach Trinitatis, Lk 16,1-9): "Der be‰e Freund i‰ Gott der HErr/ vnd sein lieber Sohn Chri‰u# Jesu#/ denselben ma¡en wir vn# zum Freunde/ dur¡ wahre Bu‹e vnd Bekehrung/ dur¡ wahren Glauben vnd re¡ts¡a[ene Gottseligkeit/ Johan. 15." Vgl. weiter Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 51, Z. 326-329: "Darnach weil diß Leiden so ein trefflicher Beweis ist der Liebe Christi gegen vns/ darumb sollen wir ja wiederumb gegen diesen vnsern besten Freund/ der so viel auff vns gewendet/ mit allerley guten Wercken vns danckbar erzeigen […]." – 23f. Hld 2,16; 7,11 – 26 Spr 23,26 – 35 Vgl. Lk 24,32 – 36 Kol 3,2 – 37 Brief, mein Wort] Zur Bezeichnung der Heiligen Schrift als Brief Gottes und den patristischen Wurzeln dieser Tradition vgl. z.B. Gregor d. Gr.: Registrum epistolarum 5, cap. 46, CCSL 140, S. 339, Z. 37-39: "Quid autem est scriptura sacra nisi quaedam epistula omnipotentis Dei ad creaturam suam?" Vgl. auch ebd., S. 340, Z. 42-44. Vgl. weiter Johann Mannich: SACRA EMBLEMATA (1624), 24v, der von "Deß HERREN Wort" als einem "Brie[" spricht und die zuvor genannte Gregor-Stelle marginal vermerkt. Vgl. auch Herberger: Sira¡ (1739), S. 1477a: "Die S¡ri[t i‰ ein Brie[, den GOTT mit eigner Hand an un# seine liebe Creaturen hat ges¡rieben […]." Auch Herberger verweist auf den Beleg bei Gregor und zitiert ihn. – 39 Meine Braut] Offb 21,2 – 39 i¡ denk an di¡] Vgl. Lk 23,42f. – 41 bleib getreu] Offb 2,10 – 43 Zum Leib als carcer animae vgl. zu Text Nr. 5, Z. 171. – 45-47 2Tim 4,8; 1Petr 5,4 u.ö. – 49 Mt 25,10; Offb 21,2 – 51 Hos 2,21f. – 56 Gal 1,4 u.ö. – 57-60 Vgl. Luther, WA 7, S. 25, Z. 34 - S. 26, Z. 1 (Von der Freiheit eines Christenmenschen, 1520):
Gedichte 216 und 217 (1669)
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Hie hebt ›¡ nu der fröli¡ we¡ßel und ‰reytt. Die weyl Chri‰u# i‰ gott und mens¡, wil¡er no¡ nie gesundigt hatt, und seyne frumkeyt unübirwindli¡, ewig und alme¡tig i‰, ßo er denn der glaubigen seelen sund dur¡ yhren braudtring, da# i‰ der glaub, ym selb# eygen ma¡t und nit ander# thut, denn al# hett er ›e gethan, ßo mu‹en die sund ynn yhm vors¡lundenn und erseu[t werden […]. Vgl. Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 704f. (Pfingsten, Joh 14,23-26): "Also wird au¡ der heilige Gei‰ genennet da# Pfand/ wel¡# vn# Gott gegeben 2. Cor. 1. oder wie e# eigentli¡ lautet/ Arrha Sponsalis, Glei¡ wie ein Breutgam ›¡ dur¡ einen Trawring mit seiner lieben Braut vermählet/ Also wenn ›¡ Gott der HErr dur¡ den Glauben mit vn# verlobet/ Oseae 2. gibt er vn# diese Arrham vnd diß Pfand de# heiligen Gei‰e#." – 60 Hos 2,22 – 61-64 Jes 61,10. Vgl. Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 335, Z. 167170: "Damit wir nun möchten mit dem Rock des Heils vnd mit dem Kleide der Gerechtigkeit wiederumb bekleidet werden Es. 61. vnd nicht offenbaret würde die Schande vnserer Blösse/ Apoc. 3. Darumb hat Christus sich wollen lassen nackend ausziehen." – 65f. Vgl. Lk 1,46-48 – 69 Bildgemäl] 'Gemälde'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 5, Sp. 3159. – 71 Entfernung# Pein] 'Trennungsschmerz'. Das Kompositum nicht bei Grimm: DWb.
Text 217: Auf Herrn Magistri Stephani Böner# Pastoris und Superintendentis zu Bayreuth Ab‰erben. 163v-164v T1 CCXVII.] CCXVI. – T2 Herrn] H. – T2 Magistri] M. – T3 Pastoris] Past. – T3 und] u. (ebenso 18, 20, 47, 60, 62) – T3 Superintendentis] Superintend. – T3 Bayreuth] Bayr und etc.-Kürzel mit Punkt – 2 Himmel] Himel Ǧ (ebenso 59) – 5 der] Kürzel (ebenso 16 (1. Position)) – 8 wär] ä überschrieben – 9-24 im Manuskript steht die dritte Strophe vor der zweiten – 9 2] aus 3 überschrieben – 9 Himmel] nur el lesbar; Rest durch Tintenfleck verdeckt – 10 Himmel] nur l lesbar; Rest durch Tintenfleck verdeckt – 14 Wander-bahn] mit der-Kürzel – 17 3.] Nummer ohne Punkt – 17 3] aus 2 überschrieben – 24 werd'] wegen Tintenflecks nur w und Apostroph lesbar – 26 ›ht,] Komma überschrieben – 31 wehrt] durch Einfügung von h nach e und Streichung eines h am Wortende verbessert aus werth – 32 sein] i überschrieben aus y – 34 Mann] M aus m überschrieben – 38 Jesus-Bot.] Punkt überschrieben – 43 ligt] durch Streichung aus liegt – 44 eure] davor unentzifferte Streichung – 44 eure S¡merzen] kein Abstand; Worttrennungsstrich – 49 daß] Kürzel – 62 Gedult] G überschrieben Stephan Böner (geb. 1599) war zuletzt (seit 1655) Hofprediger, Pfarrer und Superintendent in Bayreuth und starb am 27.4.1669. Böner hatte in Altdorf (1623) und Wittenberg (1623) studiert und ist ebd. 1626 zum Magister promoviert worden. Bayreuthisches Pfarrerbuch, 1930, S. 26. Zedler. Bd. 4 (1754), Sp. 381. Am 16.12.1669, mithin geraume Zeit nach dem Sterbefall, hat Birken sein Trauergedicht abgefaßt (Tagebücher I.518; PBlO.B.2.1.5, 42v). Zu einem von Jacob von Sandrart gefertigten
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Kupferstichporträt, das den Verstorbenen abbildet, schrieb Birken außerdem lateinische Verse. Vgl. Paas, 1988, I, S. 64f., Nr. 32. Vorliegendes Gedicht wurde als gezählter Beitrag (Nr. VIII) gedruckt im Anhang zu Johann Rosas Leichenpredigt auf den Verstorbenen (Aller Treuen Diener Chri‰i BEYGELEGTE KRONE), J4v. Das Gedicht hat keinen Titel und endet mit der Signatur Dem seiligen [sic!] Herrn zu Ehren/ und Der Ho¡geehrten Frau Gevatterin wie au¡ anderen lieben herzMitbetrübten zum Tro‰e/ übers¡riebe Sigmund von Birken. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 9 Vom] Von – 24 werd'] will – 40 ›e] ihn – 44 mehrt] nehrt – 46 wehrten] wehrte – 64 seine] GOtte# 1 Phil 3,14; 2Tim 4,7 – 8 Phil 1,23 – 12 Hebr 13,14 – 13 Hebr 11,13 – 16 Ps 39,13; 1Petr 2,11 – 24 Offb 14,13 – 25-32 1Kor 9,24f. – 36 2Tim 4,7 – 43 vers¡reinet] 'verschlossen'. Nicht bei Grimm: DWb. – 53 Ps 90,3. Zur Identifikation des irdischen Lebens mit dem Tod bzw. mit permanentem Sterben vgl. zu Text Nr. 2, v. 97f. – 54 2Tim 4,8; 1Petr 5,4 u.ö. – 56 Lk 2,29 – 58 Todten-S¡rein] 'Sarg'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 21, Sp. 621. – 60 Ps 68,6
Text 218: Auf Mon›eur Carl Kir¡mair# von Rei¡wi” Ab‰erben. 164v-165v T1 CCXVIII.] CCXVII. – T2 Mon›eur] Mr. – 5 da#] Kürzel – 5 Himmel] Himel Ǧ (ebenso 5 ‰ammt – 7 Himmlis¡ – 8 ãammt – 16 Himmelrei¡ – 21 Nimmt – 22 Himmel – 26 Himmel – 28 Höllgewimmel – 36 Himmel – 58 kammer – 58 kommen – 60 gekommen) – 8 der] Kürzel (ebenso 25, 37, 60 (2x)) – 14 Sa¡en] S überschrieben – 16 und] u. (ebenso 21, 26, 27, 53) – 17 Land] d überschrieben – 18 wieder] mit derKürzel – 20 ›¡re] durch Streichung aus ›¡rer – 23 Gotte# Feinde] durch Streichung aus Gotte#-Feinde – 43 bin,] Komma überschrieben – 47 krönen] durch Streichung aus kröhnen – 52 allzeit] ll überschrieben – 54 dir] r überschrieben – A1 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal links neben T1 – A1 Anno] AǦo Carl Kirchmaier von Reichwitz (geb. 1608) stammte aus Prag und ist offenbar seines lutherischen Bekenntnisses wegen nach der Schlacht am Weißen Berg aus Böhmen nach Nürnberg geflohen. In der Reichsstadt wirkte er als Genealoge und Polyhistor und starb am 27.2.1670 ebd. Kirchmaier, der zahlreiche Reisen nach Frankreich, in die Niederlande, nach England und Polen unternommen hatte und über umfassende fremdsprachliche Kenntnisse verfügte, stand Birken bei der Übersetzung französischer Texte hilfreich zur Seite. DBA I, 651, 306f. Birken verfaßte auch lateinische Verse zu dem Kirchmaier abbildenden Porträtkupferstich von Jacob von Sandrart, der 1670 in Nürnberg erschien. Paas, 1988, II, S. 520-523, Nr. 260f. Morphologie, S. 746-748. Von vorliegendem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt.
Gedicht 218 (1670)
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1f. Vgl. Phil 3,19 – 8 Die emporlodernde Flamme wird im barocken Luthertum häufig als Sinnbild der rechten praxis pietatis verwendet. So korrespondiert z.B. in Heinrich Müllers Himmlis¡e[m] Liebe#-Kuß (1723) den Worten, mit denen der Autor sein Werk eröffnet ("HEr”/ aufwärt#/ und liebe deinen GOtt!" (S. 1)), der Kupfertitel, der eine vom Kreuz zur Sonne auflodernde Feuerflamme zeigt, in der sich der Mensch zu Gott erhebt. – 10 Pred 1,2 – 14 Ps 73,25 – 19 Ps 139,10 – 20 Offb 14,13 – 26 Ps 16,5 – 27 mein Hort und Heil] 2Sam 22,47; Ps 95,1 – 31 Offb 21,4 – 33 Lk 10,42 – 34 Gal 3,29 – 35f. Mt 6,19f. – 37f. Ps 73,25 – 39 Vgl. Herberger: Her”Po‰illa (1691) I, S. 427a/b (Trinitatis, Joh 3,1-15): "Wer nun wil GOtte# Kind werden/ und in Himmel fahren/ der […] hange an dem HErrn JEsu dur¡ wahren Glauben/ wie eine Klette am Ro¿e/ und s¡aue zu/ daß beyde# sein Glaube/ und au¡ sein Leben Chri‰li¡ sey. Also wird er GOtte# Kind/ und ein Tempel der Heiligen Drey-Einigkeit/ Templum Sanctae TRINITATIS werden […]." – 43 1Kor 1,9 – 43f. Zur unverbrüchlichen Treue Gottes vgl. Johann Heermann, Fischer-Tümpel. Bd. 1, S. 295, Nr. 342, Str. 2: Dann Gott verle‹et Keinen, Der ›¡ au[ Jhn verle‰. Er bleibt getrew den Seinen, Die Jhm vertrawen fe‰. Le‰ ›¡# an wunderli¡, La# du gar ni¡t# dir grawen; Mit Frewden wir‰u s¡awen, Wie Gott wird hel[en dir. – 46 Rohr‰ab] 'Schilfrohr'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 1134. – 47 2Tim 4,8; 1Petr 5,4 u.ö. – 48 Ps 92,13f. Birken nimmt hier Bezug auf einen biblischen locus classicus hinsichtlich der Lehre von der resurrectio carnis. Vgl. diesbezüglich etwa Valerius Herberger / Zacharias Herberger: Ho¡zeitli¡ BlumenFeld (1625), C3r: Ja im Himmel sollen ›e beyde [scil. die Eheleute, denen die betr. Hochzeitspredigt gilt] grünen/ blühen/ fru¡tbar vnd fris¡ seyn/ wie der 92. Psalm bezeuget. Denn der Himmel wird seyn Coelestis Florentia, da# Himlis¡e Floren” vnd Blumenberg/ Sie aber eitel selige vnverwel¿ende Himmelblumen. Glei¡ wie Gott den Himmel mit Sternlin/ die Erdkaul aber mit Blumen hat gezieret/ Also werden alle gleubige Her”en de# Himmel# Zierde vnd Blumen seyn. – 53 Theil] Ps 16,5 – 53 Heil] Ps 118,14 – 53 vorgesparet] 'aufgespart'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 26, Sp. 1605. – 55 Dtn 33,3; Weish 3,1 – 56 Tode#pfeil] Zum mit Pfeil und Bogen ausgerüsteten Tod vgl. zu Text Nr. 228, v. 12-14. – 57-62 Vgl. zu Text Nr. 20, v. 4f. – 58 Jes 57,2 – 60 Gen 3,19 – 62 Weish 3,1
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Text 219: "Harte# wort! Er ligt entseelt". 165v-166v T1 CCXIX.] CCXVIII. – 5 der] Kürzel – 7 da#] Kürzel (ebenso 53) – 11 und] u. (ebenso 13, 29) – 13 3.] Nummer ohne Punkt – 14 liegen] eg verschmiert – 22 lieget] ie überschrieben – 23 soll] zweites l überschrieben – 24 wieder] mit der-Kürzel (ebenso 32 wieder – 53 Wieder-sehen) – 32 we¿et] c oberhalb der Zeile – 34 Lamme#] Lame# Ǧ (ebenso 35 Himmel – 47 Himmel#) – 44 Zwinget] e aus t überschrieben – 49 Na¡t,] danach eine Streichung; gestrichen ev. ein Satzzeichen Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1669 oder 1670 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 8 Wi”] 'Verstand'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 861f. – 13 Offb 14,13 – 15 kriegen] 'kämpfen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 11, Sp. 2223. – 17 lezten Lenzen] Zur Ewigkeit als einem fortwährenden Frühling vgl. zu Text Nr. 202, v. 35. – 18 Amaranten] Blumen, die auch Tausendschön genannt werden. Vgl. Zedler. Bd. 1 (1732), Sp. 1658f. – 20 Vgl. 1Petr 1,18f. – 21 i‰ erkau]] 1Kor 6,20; 7,23 – 22 e# lieget auf Gewinn] 'ist angelegt, um Wertsteigerung zu erzielen'. Nicht bei Grimm: DWb. – 24 Wu¡er] 'Zinserträgen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 1693. – 25-27 Joh 12,24; 1Kor 15,36f. Zur Auslegung der Parallelisierung von 'sterbendem' sowie Frucht bringendem Saatkorn einerseits und dem Begrabenwerden des Leibes und der Auferstehung des Fleisches andererseits vgl. im Anschluß an 1Kor 15,36f. und Joh 12,24 Luther, WA 34/II, S. 122, Z. 18-27 (Predigten des Jahres 1531 (Nr. 76)): Ein A¿erman wir[t da# Korn in die Erden Und ›het ni¡t au[ die Kernen, die er se”et, No¡ au[ da# Korn, da# er seet, Son‰ würde er die Kernen und da# Korn wol behalten, Sondern ›het au[ den Baum und au[ da# Korn, so darau# wa¡sen sol. Sein Her” i‰ also ge›nnet, da# er spri¡t: J”t se”e i¡ die Kern, Zu seiner zeit sol ein feiner, junger Baum da ‰ehen, der die s¡öne‰en Kirs¡en bringe. J”t see i¡ da# Korn, Uber ein halb jar sol ein feiner, grüner Halm da ‰ehen mit voller, di¿er Ehern. Also sollen wir Chri‰en au¡ ni¡t sehen au[ den Leib, der in# Grab geleget wird, Sondern au[ den Leib, der au# dem Grabe wider au[er‰ehen und erfür gehen wird. Vgl. hierzu Nicolai: FrewdenSpiegel deß ewigen Leben# (1599), S. 387: VNd er‰li¡/ da# du säe‰ (spri¡t S. Paulu#) i‰ ja ni¡t der Leib/ der werden soll/ sondern ein bloß Korn/ nemli¡ Wei”en/ oder der andern ein#/ Gott aber gibt jhm einen Leib/ wie er wil/ vnd einem jegli¡en von dem Samen seinen eygen Leib. Er wil also sagen: Deß Mens¡en Leib/ wenn er todt i‰/ vnd begraben wirdt/ i‰ ni¡t der Leib/ der werden soll/ Jn der Au[er‰ehung wirt er ein andere Ge‰alt gewinnen/ viel s¡öner vnd herrli¡er seyn/ denn er je”t i‰. Glei¡ wie da# Korn/ na¡ dem e# verweset/ viel s¡öner wider daher w䡉/ e# behält wol sein Wesen vnd Natur/ aber e# kriegt ein ander Ge‰alt/ i‰ ni¡t ein dürr/ gerun”elt Korn/ wenn# auß der Erden w䡉/ sondern ein grün/ fris¡/ lebendig Korn. Also wirdt e# au¡ mit dem Mens¡li¡en Leibe zugehen/ wenn er in der Erden verfaulet i‰/ wirt er viel s¡öner vnd herrli¡er au[er‰ehen.
Gedichte 219, 220 und Text 221 (1669)
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– 30 Offb 1,5 – 32f. Joh 5,28f. – 34-36 Offb 19,7 – 37f. Die Bereitschaft der Trauernden, den Verstorbenen im Gedächtnis zu behalten, steht im Kontrast zur Vergeßlichkeit der Welt, von der in Johannes Leons Choral (Wackernagel. Bd. 4, S. 519, Nr. 712) die Rede ist: Man tregt ein# na¡ dem andern hin, wol auß den augen vnd den Sin, Die Welt vergi‹et vnser bald, sey jung oder alt, au¡ vnser ehren manigfalt. – 41 Fama] In der römischen Mythologie die Personifizierung des Gerüchts sowie des Rufs eines Menschen. – 43 son‰en wär e# Neid] Zum Motiv des zu meidenden Neides der Lebenden auf die Toten vgl. zu Text Nr. 52, v. 64f. – 45 antragen] 'anhaben, am Leibe tragen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 502. – 45 Dan 12,3 – 47 Mt 25,21-23 – 53 Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184.
Text 220: Da# Jrdis¡e Engel-Thun. 166v T1 CCXX.] CCXVIIII. – 2 himmel-ein] himel-ein Ǧ – 4 und] u. – 4 verhimmelt] verhimelt Ǧ sowie mit ver-Kürzel Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1669 oder 1670 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 3 Zur Musik als Reflex des himmlischen Gesangs sowie als Prolepse des gemeinsamen Singens mit den Engeln im Himmel vgl. zu Text Nr. 86, Z. 35-43. – 4 verhimmelt] 'himmlisch gemacht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 567f.
Text 221: Vier‰ändige# Emblema zu einen TaufBe¿en. 166v/167r T1 CCXXI.] CCXX. – 1 daß] Kürzel – 2 und] u. (ebenso 4, 5, 10) – 4 er‰li¡] er‰l. – 5 da#] Kürzel (ebenso 11) – 5 wäs¡t] t überschrieben – 7 kommen] komen Ǧ (ebenso 10 Cämmerer) – 8 kinder] mit der-Kürzel – 11 der] Kürzel (ebenso 12) – 11 Jesu Chri‰i] J. C. – 12 Spru¡] Spr. Aus einem Brief des Nürnberger Kaufmanns Johann Staden an Birken vom 4.1.1669 (PBlO.C.331.14, Ar) geht hervor, daß ersterer dem Dichter zu Beginn des Jahres 1669 den Auftrag erteilt hat, ein emblematisches Bildprogramm für ein silbernes Taufbecken zu entwerfen.
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Ho¡wehrtgeehrter Herr Na¡bar. Demselben wüns¡e i¡ von Gott dem Allmä¡tigen, ein voll deßen Güte, Gnade und Barmher”igkeit rei¡ angefüllete# Newe# Jahr, von Grund meiner Seelen vnd Her”en#. Dabej aber kan i¡ ni¡t vmbgang haben na¡ meinen alt-Jährigen Jhme sehr bes¡werli¡en mir aber zur bequembe geführten Methodo vmb großgün‰ige Beyrathung zu bitten, wa# ›¡ wohls¡i¿ent v[ ein Silbernen Handbe¿h (al# ein Tau[be¿h) (außer der Figur der Tau[ Chri‰i) bringen ließe, oder wie Jener Spru¡ Marcj 10. laßet die kindlein zu mir kom¨ belrob mir men vnd wehret Jhnen ni¡t etc. anmuthig in bilder an zu bringen were, wel¡e# der Aug#purger V verfertigen solle, s¡einet außer s¡weren sa¡en wird halt alle# s¡on mit Jhme gethan seyn, vnd muß i¡ so sehen herauß zu kommen, etwan wieder v[# golt zu bringen, wan# zu ho¡ kommet, wiewohlen i¡ vertrö‰ung hab v[ da# Prob‰u¿h, da# in 8. Tagen zusehen seyn soll, v[ sol¡en oder manglenten Fall aber bitte i¡ allers¡uldig‰ mir Grobianismum hierinn großgün‰ig zuverzeihen. […] Marginal links notierte Birken folgende erste Fassung seiner emblematischen Erfindung: In medio. Die Tauf Chri‰i. J¡ weih e# ein. Neben herüm. 1. La‹et die Kindlein. Ma¡t diese mein. 2. Jesu Seiten‰rom Diß wäs¡t di¡ rein. 3. Der getau]e Mohren Cämerer. Oder ein Knab, da# We‰erhemd anziehend: Mein Kleid i‰ dein. 1 obs¡ri]] 'Überschrift'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1116. – 1f. Mt 3,13-17 – 1f. Chri‰u# da# Wa‹er ~ geheiligt und geweihet] Nach Luther, WA 37, S. 647, Z. 33-35 (Predigten des Jahres 1534 (Nr. 73)) ist "Jhesu# Chri‰u# Gotte# son (der do¡ der Tau[e ni¡t dar[ und ni¡t dur¡ da# wa‹er geheiligt wird, sondern selb# da# wa‹er heiligt) […]." Vgl. weiter WA 49, S. 676, Z. 22f. (Predigten des Jahres 1545 (Nr. 4)): "Hie aber ‰ehen die drey person der einigen gottheit, weihen und heyligen unser Tau[ […]." Vgl. auch WA 37, S. 252, Z. 32 (Predigten des Jahres 1534 (Nr. 1)). Vgl. Gerhard: Au#führli¡e S¡ri[tme‹ige Erklerung (1610), S. 15: "Diß i‰ au¡ ein Vorbild der heiligen Tau[e/ denn Chri‰u# da# Häupt der Kir¡en hat ›¡ im Jordan la‹en teu[en/ Matth. 3. Marc. 1. Luc. 3. Joh. 1. vnd dadur¡ den Jordan vnnd alle Wa‹er geheiliget/ daß ›e in der heiligen Tau[e vn# von Sünden was¡en." Vgl. ferner Heinrich Müller: Her”en#-Spiegel (1738), S. 68b69a: JEsu# kam zu Johanne, daß er ›¡ von ihm tau[en lie‹e. Für seine Person dur[te er keiner Tau[e, denn er war heilig und ohne Sünde. Denno¡ aber, weil er aller Welt Sünde auf ›¡ genommen, nimmt er au¡ da# Zei¡en der Sünder an ›¡. Er kommt, ›¡ tau[en zu la‹en, damit er dur¡ den Eintritt seine# heiligen und lebendigma¡enden Fleis¡e# den Jordan und alle Wa‹er heiligte zu einem heilwärtigen Tau[-Wa‹er. Er lä‰ ›¡ tau[en, damit er un# die Taufe beliebt ma¡e.
Texte 221 (1669), 222 und 223
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– 4f. der Blut- und Wa‹er-Seiten‰rom ~ Jesu. Joh. 19.] Joh 19,34 – 5 dann da# wa‹er i‰ ~ mit Chri‰i Blut gefärbet] Birken verarbeitet hier die siebte Strophe von Luthers Tauflied, Wackernagel. Bd. 3, S. 26, Nr. 43: Da# Aug allein da# wa‹er ›ht, wie Mens¡en Wa‹er gie‹en: Der Glaub im Gei‰ die kra[t ver‰eht de# Blute# Jhesu Chri‰i, Vnd i‰ f+r im ein rote Flut von Chri‰u# Blut geferbet, die allen S¡aden heilen thut von Adam her geerbet, au¡ von vn# selb# begangen. – 6 Diß wäs¡t di¡ rein] Offb 7,14 – 7 Die Ges¡i¡t ~ Marc. 10.] Mk 10,14 – 10 Die Ges¡i¡t mit dem Cämmerer au# Morenland, wie ihn Philippus taufet] Apg 8,26-39 – 11 da# Kleid der Uns¡uld und Gere¡tigkeit Jesu Chri‰i anziehet] Jes 61,10; Gal 3,27 – 12 We‰erhemd] 'Taufhemd'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 29, Sp. 637.
Text 222: Sinnbild, vom Rei¡tum. 167r T1 CCXXII.] CCXXI. – 1 der] Kürzel – 1 Spru¡] Spr. (ebenso 3) – 3 und] u. Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1669 oder 1670 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1 Ampel] 'Lampe, Leuchte'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 279 (ebenso 3).
Text 223: Sinnbild, vom Creu”. 167v T1 CCXXIII.] CCXXII. – 1 1.] Nummer ohne Punkt – 1 und] u. – 1 dampfend] dampfǦed – 2 dann] daǦn – 2 gesammlet] gesamlet Ǧ – 3 wieder] mit der-Kürzel – 4 Ungelü¿] e oberhalb der Zeile Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahren 1669 oder 1670 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt.
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1 mit Feuer unters¡ürt] 'mit einem darunter angeschürten Feuer'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 24, Sp. 1804. – 2 Creu”e#hi”e] 1Petr 4,12f. – 5 Threnen, gesammlet werden] Vgl. Ps 56,9 – 3 Gnadenregen] Ps 68,10 – 5 Ps 5,4
Text 224: Auf Herrn Johannis Rosae Treüeifrigen Seelenhirten# zu Bayreuth Ab‰erben. 167v/168r T1 CCXXIV.] CCXXIII – T2 Herrn] H. – 8 Lehrer-Ort] er oberhalb der Zeile – 8 der] Kürzel (ebenso 10, 31, 36, 39) – 10 und] u. (ebenso 19) – 13 da#] Kürzel (ebenso 14) – 18 Frommen] Fromen Ǧ (ebenso 33 Himmel#glanz – 38 Frommen – 41 genommen – 43 vernommen – 45 s¡wemmen) – 30 ni¡t] nǦ – 38 wandern] mit der-Kürzel; n oberhalb der Zeile; irrtümlicherweise ein weiteres n oberhalb der Zeile Johannes Rosa (geb. 1615), Studium in Leipzig (1633) und Wittenberg (1634), 1652 Subdiakon in Bayreuth, 1656 auch Konsistorialassessor, 1662 Syndiakon. Rosa starb am 6.2.1670 ebd. Bayreuthisches Pfarrerbuch, 1930, S. 265. Die Beerdigung fand am 13.2. statt. Die Leichenpredigt hielt der Bayreuther Archidiakon Georg Friedrich Pertzsch (Treuer Lehrer und Prediger Dreyfa¡er Ehren-Ruhm). Am 13.2.1670 verfaßte Birken ein lateinisches Gedicht zu einem von Jacob von Sandrart gestochenen Porträt Rosas. Morphologie, S. 730f. 756-758. Vorliegendes Gedicht wurde gedruckt in Birkens Gelegenheitsschrift: Ehren-Andenken deß Theuren und Treuen Gotte# Lehrer# in der Ho¡-Für‰l. Brandenb. Re›denz Stadt Bayreuth. Herrn Johanne# Rosa (1670), ):(1v-2v. Es hat keine Überschrift und endet mit der Datierung: Nürnb. den 16. Junii A. 1670. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 1 davor m! – 5 nun nit mehr] nit mehr nun – 26 mi¡ ja] ja mi¡ – 37 dringet] zwinget – 44 Threnenba¡] Zährenba¡ – 46 in ewig-grünem] im ewig-grünen 1 Apg 20,15 – 1 ›¡ ~ lezte] 'sich verabschiedete'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 802. – 3 Apg 20,37 – 4 Apg 20,22.25 – 5 Apg 20,25 – 6 Apg 20,38 – 9 Paradeise#-Rose] Die Rose gilt in der frühneuzeitlichen Naturallegorese u.a. als Versinnbildlichung des Predigtamtes. Vgl. Rosbach: Paradeißgärtlein (1587), S. 30: DJe liebli¡ Rosen allzu fein Solln vnsere Doctore# seyn/ Denn ›e vn# bilden jmmer für/ Vnd geben allzeit feine Lehr/ Wie jeder soll in seinem Standt Betra¡ten wol da# Predigampt/ Der Chri‰li¡ Kir¡en Standt vnd wesen
Gedichte 224 (1670) und 225 (1670)
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Kan‰ alle# fein hierinnen lesen/ Wie Gott sein Kir¡ so herrli¡ ziert […]. – 11 die Zeitlose] Birken vergleicht den Verstorbenen hier mit einer weiteren Pflanze. Vgl. zu Text Nr. 291, v. 9. – 18 Vgl. Röm 10,17 – 19 du redt‰ und thät‰] Vgl. zu Text Nr. 21, v. 67. – 21f. Apg 20,18f. – 23f. Gal 4,19 – 25f. Apg 20,33 – 28 Vgl. Gal 1,12 – 31 Du, ›he‰ Gott] Vgl. 1Kor 13,12; 1Joh 3,2. Die Lehre von der beata visio Dei, deren die im Glauben Verstorbenen unmittelbar nach ihrem Tode teilhaftig werden, gehört zu den festen Bestandteilen der Abhandlung der Eschatologie in den zeitgenössischen Loci-Dogmatiken. Vgl. z.B. Hafenreffer: Loci Theologici (1603), S. 836: "Quomodo dicis, Beatos fore cum DEO? Quia de Facie ad Faciem, illum videbunt, tàm Essentiam, quàm Voluntatem ipsius, perfectè Cognoscendo, & summo cum desiderio & voluptate Exequendo." Vgl. ferner Hütter: COMPENDIUM (2006 (11610)), S. 620, Z. 18; S. 622, Z. 3-12 sowie (sehr viel umfänglicher) Gerhard: Loci theologici 9, Sp. 343b-348a. Eine äußerst intensive Berücksichtigung erfährt dieses Lehrstück auch in der Erbauungsliteratur, wovon u.a. Nicolai: FrewdenSpiegel deß ewigen Leben# (1599), S. 67-72; 351-353 u.ö. Zeugnis ablegt. Ein prominenter, sowohl in der dogmatischen wie auch in der meditativen Literatur des 17. Jahrhunderts auf Schritt und Tritt begegnender Text aus der patristischen Tradition ist das 22. Kapitel von Augustins 'Gottesstaat', wo es u.a. heißt (Augustin: De civitate Dei 22, cap. 30, CCSL 48, S. 863, Z. 32-35): "Sic enim et illud recte intellegitur, quod ait apostolus: Vt sit Deus omnia in omnibus. Ipse finis erit desideriorum nostrorum, qui sine fine uidebitur, sine fastidio amabitur, sine fatigatione laudabitur." Vgl. auch zu Text Nr. 263, v. 1-9. – 32f. Dan 12,3 – 34 Gulden Mund] Birken vergleicht den Verstorbenen mit dem Kirchenvater Johannes Chrysostomos (344/54407), dessen Beiname 'Goldmund' bedeutet. – 34 du gei‰iger Gregor] Birken dürfte hier Gregor d. Gr. (ca. 540-604) im Blick haben, der schon seit dem frühen Mittelalter zu den im besonderen Maße prominenten 'doctores ecclesiae' gezählt wurde. – 35 du Augustin] Gemeint ist Aurelius Augustinus (354430), hier ebenfalls im Sinne einer Metonymie. – 36 Vgl. Joh 10,1f. – 37 du treuer Hirt] Eph 4,11; 1Kor 4,2 – 37 Entwerden] 'Sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 654. – 40f. in den Port ~ Meer] Zur navigatio vitae vgl. zu Text Nr. 5, Z. 68-70. – 42 mein andre Seel] Vgl. zu Text Nr. 5, Z. 140. – 44 Po‰] 'Nachricht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2020. – 45 mehr s¡wemmen an] 'anschwellen lassen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 15, Sp. 2516. – 46 Ps 92,13f. – 47f. Phil 1,23
Text 225: An einen Edlen Wittwer. 168v T1 CCXXV.] CCXXIV. – 2 zwischen den Zeilen nachgetragen – 2 verbunden] mit ver-Kürzel – 4 und] u. – 8 der] Kürzel (ebenso 16) – 8 AugenWeide] W aus w überschrieben – 13 da#] Kürzel (ebenso 14, 23)
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Apparate und Kommentare
– 16 himmel] himel Ǧ – 16 die] ie aus er überschrieben – 19 Lande.] Punkt überschrieben – 21 Neid.] Punkt überschrieben – 23 Wieder-sehen] mit der-Kürzel Maria Regina Zeidler, geb. Löffelholtz von Colberg (geb. 1647), die seit 1668 mit dem in Bambergschen Diensten stehenden Oberstwachtmeister und Ingenieur Andreas Zeidler (gest. 1681) verheiratet war, starb am 13.2.1670 und wurde am 19.2. in Baiersdorf beerdigt. Die Leichenpredigt hielt der Baiersdorfer Pfarrer Heinrich Arnold Stockfleth (Frommer und glaubiger Chri‰en Jrdis¡- und Himmlis¡e# Be‰e#). Stockfleth war seit 1668 Mitglied des Blumenordens. Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes im Zeitraum von Februar bis September 1670 nahe. Nur kurz nach Maria Regina Zeidler starb auch der einzige Sohn des Ehepaares. Stockfleth rückte in die Druckfassung seiner Leichenpredigt folgende Fußnote ein (S. 32): "NB. A¡t Tage na¡ der seel. Fr. Mutter Tod/ i‰ diß liebe Söhnlein au¡ verbli¡en/ und zu For¡eim in der Kir¡e beygese”t worden […]." Vorliegendes Gedicht wurde 1670 als gezählter Beitrag (Nr. II) gedruckt im Anhang zu Heinrich Arnold Stockfleths Leichenpredigt auf die Verstorbene (Frommer und glaubiger Chri‰en Jrdis¡- und Himmlis¡e# Be‰e#), S. 38f. Das Gedicht hat keinen Titel und endet mit der Signatur Dem WohlEdlen H. Wittwer zu Tro‰e s¡riebe e# mitleidig und mit-leidend Sigmund von Birken Com. Pal. Caes. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgender Stelle: 1 Wunden.] Wunden.* hierzu folgende Marginalie (rechts): *al# dem/ seine seel. Ehe-Her”lieb‰e/ n䡉en tag# herna¡ entworden. 11 Tode#Ri”] 'Lücke, die der Tod hinterläßt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 1080. – 15 Vgl. zu Text Nr. 4, v. 31-33. – 19 Zur navigatio vitae vgl. zu Text Nr. 5, Z. 68-70. – 20 Ps 90,10; Offb 14,13 – 21 Vgl. zu Text Nr. 52, v. 64f. – 23 Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184. – 24 e# ~ Zeit] Offb 1,3
Text 226: Auf Herrn Stephani Leopold# Pastoris und Jnspectoris zu Redni” Ableiben. 168v-170r T1 CCXXVI.] CCXXV. – T2 Herrn] H. – T2 Pastoris] Past. – T2 und] u. (ebenso 15, 24, 38, 42, 47) – T3 Jnspectoris] Jnspect. – T3 Redni”] Redwi” (ebenso 9) – 1 1.] fehlt im Manuskript – 12 O]mal#] O überschrieben – 25 Beylag] B aus S überschrieben – 27 dem] m überschrieben – 31 da#] Kürzel (ebenso 84) – 32 verklärt] t überschrieben – 32 wieder] mit der-Kürzel (ebenso 64 wieder – 83 wiedergibet – 87 wieder – 88 nieder) – 33 Frommen] Fromen Ǧ (ebenso 35 willkommen – 63 Flammen – 64 beysammen – 83 nimmet) – 35 verwandte] mit ver-Kürzel – 41 6.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 8, 11 – 52 ›zt] nach i ein gestrichener Buchstabe – 59 zürne] durch Überschreibung aus zurne – 60 gene‰] n oberhalb von gestrichenem w – 63 der] Kürzel (ebenso 88) – 64 sehn] danach gestrichen zu – 68 eure] re überschrieben – 71 ‰rei¡t] danach eine Streichung; gestrichen ev. ein Komma
Gedichte 226 (1670) und 227 (1670)
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Stephan Leopold (geb. 1623), 1640 Studium in Straßburg und 1642 in Altdorf, 1644 Stiftsprediger in Himmelkron, 1649 Pfarrer in Marktrednitz, seit 1662 auch Inspektor, starb am 22.9.1670 in Marktrednitz. Zedler. Bd. 17 (1738), Sp. 393. DBA I, 755, 413-415. Von vorliegendem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. T3 Redni”] Marktrednitz an der Rednitz (ebenso 9). – T3 Ableiben] 'Sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 72. – 7 Böner, Rosa] Gemeint sind zwei kirchenleitende Persönlichkeiten, nämlich Stephan Böner (vgl. die Einleitung zu Text Nr. 217) und Johannes Rosa (vgl. die Einleitung zu Text Nr. 224). – 20 Weish 3,1; Offb 21,4 – 21f. Jes 57,2 – 22 Zum Tod als Schlaf vgl. zu Text Nr. 71, v. 195. – 23 Joh 5,28 – 25-29 2Tim 1,12 – 25 Beylag] 'depositum, Pfand'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1377. – 28 Leben#Land] Ps 27,13; 116,9; 142,6 – 30f. Lk 10,20; Offb 3,5 – 32 Phil 3,21 – 36-39 Dan 12,3 – 40 Mt 13,43 – 41 2Tim 4,8; 1Petr 5,4 u.ö. – 42 2Tim 4,7 – 46 Stephan (stšfanoj), der Vorname des Verstorbenen, bedeutet Kranz, Krone. – 47f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 39, S. 419: "So ‰ehet da# wahre Erkentni# vnnd Bekentni# Chri‰i vnd reiner Lehre ni¡t allein in Worten/ sondern au¡ in der That/ vnnd heiligem Leben […]." – 49 Vgl. zu Text Nr. 5, Z. 140. – 51 Jes 35,10; Mt 25,21.23 – 52 Vgl. Joh 13,23 – 53 wart] 'Pflege'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 27, Sp. 2112. – 60 Vgl. Ps 80,4.8.20 – 64 Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184. – 65 Ma¡et an‰and mit dem Trauren] 'laßt die Trauer anstehen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 473f. – 67 dauren] 'Bestand haben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 840. – 68 Ps 139,5 – 70 Vgl. 1Tim 4,8; 1Petr 5,4 u.ö. –71f. ‰rei¡t ~ auf die Probe] Zur MünzprobenMetapher vgl. zu Text Nr. 15, v. 137. – 77 Offb 7,17; 21,4 – 78 Ps 146,9 – 79 Vgl. Jes 40,11 – 82 Sir 22,11; 38,19. Nach Heidenreich: Bußpredigten (1573), S. 356, ist die Trauer berechtigt und Ausdruck des Humanum, "denn Gott hat vn# ni¡t zu Klö”ern vnd Steinen ers¡a[en: Allein e# sol alle# seine ma# haben/ vnser Chri‰li¡er glaube/ der tro‰ Göttli¡# wort#/ sol die vberhandt behalten." Zum Maßhalten in der Trauer vgl. auch Mathesius: Sÿrach (1586), Teil 2, 133r-134r (zu Sir 38,18f.) sowie Herberger: Sira¡ (1739), S. 995a (zu Sir 38,18): "Da# Trauren soll au¡ mit Ma‹e ges¡ehen […] Man soll ›¡ au¡ hierinne Chri‰li¡ im Zaum halten, auf daß wir ni¡t traurig seyn wie die andern, die keine Ho[nung haben, 1. The‹. 4, 13." – 83 Gott der nimmet] Hi 1,21 – 83 wiedergibet] Lk 7,15 – 85-88 Joh 12,24; 1Kor 15,36 – 85 s¡ie‰] 'sproßt auf, wächst schnell empor'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 15, Sp. 36.
Text 227: Auf die Doppel-Lei¡e, Herrn Wolfgang Jacob Pömer# Senatoris Norici und seiner Ehelieb‰in. 170r/v T1 CCXXVII.] CCXXVI. – T3 Herrn] H. – T3 Wolfgang] Wolfg. – T4 und] u. (ebenso 12, 20) – 2 der] Kürzel (ebenso 12, 16) – 2 wieder] mit der-Kürzel (ebenso 9 wiedersehen) – 2 paart] r überschrieben – 8 da#] Kürzel (ebenso 9, 16) – 19 gelebt] b überschrieben
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Apparate und Kommentare
Der Nürnberger Patrizier, Rat und Bürgermeister Wolf Jakob Pömer d. J. von Diepoldsdorf (geb. 1615), starb am 27.4.1670 und wurde am 2.5. zu Grabe getragen (vgl. Chri‰li¡er Tugend-Lau[ und Glauben#-Kamp[). Die Leichenpredigt (Chri‰en-Bahn Himmel-an) hielt Paul Weber, Diakon an St. Sebald zu Nürnberg. Zu Pömers erster, im Jahre 1649 verstorbener Frau vgl. die Einleitung zu Text Nr. 18. Kurz nach seinem Hinscheiden verstarb auch Pömers zweite Frau, Regina Catharina Pömer, geb. Tucher von Simmelsdorf, am 1.7.1670. Morphologie, S. 758f. (mit unkorrekter Angabe des Todestages W. J. Pömers). Vorliegendes Gedicht wurde in folgender, anläßlich des Todes von Wolf Jakob Pömer d. J. von Diepoldsdorf und seiner Frau Regina Catharina produzierter Gemeinschaftspublikation der Pegnitzschäfer gedruckt: Gepaarte Baar zweyer WohlAdeli¡ Ehe-Gepaarten (1670), *2r. Birkens Gedicht ist der erste (gezählte) Beitrag und hat keinen Titel. Es endet mit der Signatur Zu dien‰l. Ehren Andenken s¡riebe e# Sigmund von Birken/ C. Com. P. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgender Stelle: 7 in] im 3 Grabwart#] 'ins Grab'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 8, Sp. 1536. – 4 Andre# J¡] Vgl. zu Text Nr. 5, Z. 140. – 7 da ~ Frieden] Jes 57,2 – 8 abgeleibt] 'gestorben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 72. – 9 Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184. – 11 wa# ~ ges¡ehen] Mt 26,39 – 12 Röm 14,8 – 19f. Vgl. Apg 14,22
Text 228: Auf Frauen Judith Sophien Fri¿ingerin gebornen Hallenhor‰in, ableiben. 170v-171v T1 CCXXVIII.] CCXXVII. – T2 Frauen] Fr und etc.-Kürzel mit Punkt – 2 der] Kürzel (ebenso 4, 8, 12, 15) – 3 werde] zweites e überschrieben, ev. aus t – 9 und] u. (ebenso 20, 30) – 10 da# (2x)] Kürzel – 11 Himmel] Himel Ǧ (ebenso 16 Himmel – 18 Frommen – 18 Himmels¡eun – 25 kommen – 30 Himmel) – 14 lo#] # aus s überschrieben – 19 da#] Kürzel – 21 dan] n überschrieben – 21 un#] # aus s überschrieben – 22 ‰reben] re überschrieben – 23 nun] oberhalb der Zeile – 26 de#] # aus r überschrieben – 28 man¡em] mǦa¡em – 28 versü‰] rs überschrieben – A1 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal links neben T1 Judith Sophia Frickinger, geb. Hallenhorst (geb. 1646), starb am 24.12.1670 und wurde am 4.1.1671 beerdigt. Sie war die Tochter von Johann Hallenhorst (1602-1673), der kurmainzischer Rat und städtischer Ratsvorsteher in Erfurt war. Ihre Mutter Maria Hallenhorst, geb. Brand, stammte aus Erfurt. Deren Mutter war eine geborene Richthausen und kam aus Nürnberg. 1667 hatte die Verstorbene den in Nördlingen geborenen Juristen Johann Christoph Frickinger geheiratet, der in Erfurt dieselben Ämter, wie sein Schwiegervater sie einst innehatte, bekleidete. Die Eltern des Ehemannes stammten aus Nürnberg. Judith Sophia hatte vier Kinder und starb im Wochenbett nach der Geburt von Zwillingen. Mit der Abfassung der beiden Trauergedichte (Text Nr. 228 und 229) war Birken laut seinen Tagebuchaufzeichnungen am 10.2.1671 und am 15.2. befaßt (II.17f.; PBlO.B.2.1.6, 39r/v). Bei dem hier edierten Text handelt es sich um das erstgenannte. Am 17.5. erhielt Birken von dem Witwer ein
Gedicht 228 (1671)
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gedrucktes Exemplar der von Nicolaus Stenger gehaltenen Leichenpredigt (II.38; PBlO.B.2.1.6, 45v). Vgl. Morphologie, S. 764-766 sowie Stengers Leichenpredigt auf Judith Sophia Frickinger. Vorliegendes Gedicht wurde 1671 als ungezählter zweiter Beitrag gedruckt im Anhang zu Nicolaus Stengers Leichenpredigt auf die Verstorbene (Maximum & unicum Hominis pii DESIDERIUM), F4v/G1r. Das Gedicht hat keinen Titel und endet mit der Signatur Also trö‰ete den Her”betrübten Herrn Wittwer und ›¡ selb‰en der Mitverwitwete Erwa¡sene S. v. B. und dem Chronostichon Nürnberg den 10. Febr. A. C. Er VVIrD# VVoL MaChen. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 2 ãie‹t] ãei‰ – 3 i¡ (2. Position)] und – 8 eins¡niedt] eins¡neidt – 18 zur] zum – 22 ‰reben] ‰erben – 23 ›e, ›nd nun] Sie/ ›e ›nd – 26 de#] der – 27 glei¡ den] al# die – 28 man¡em] man¡en – 28 versü‰] verbü‰ – 30 dem] den – 35 Sie] So – 36 wiedersehn] Wider‰ehn T4 ableiben] 'Sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 72. – 9 J¡ klage Margari#] Birkens erste Frau, Margaretha Magdalena, geb. Göring (geb. 1610), verstarb am 14.2.1670 und wurde am 20.2. beerdigt. Die beiden hatten 1658 geheiratet. Zuvor war Margaretha Magdalena bereits zweimal verheiratet gewesen, nämlich seit 1636 mit dem Creußener Pfarrer Johannes Dambach, der 1646 starb, und seit 1647 mit dem Juristen Johannes Mülegk, der 1655 verstarb. Anläßlich des Todes seiner Frau verfaßte Birken eine Nachrufschrift (Ehren-Andenken), die in den Tode#-Gedanken und Todten-Andenken, S. 354-388 im selben Jahr gedruckt wurde. Vgl. den detaillierten Bericht, den Birken in seinem Brief an Catharina Regina von Greiffenberg vom 28.3.1670 über das Ende seiner Frau erstattet (Briefwechsel Birken/Greiffenberg, WuK. Bd. 12, Nr. 60, S. 141f. und Kommentar hierzu S. 577f.). – 12-14 Der Tod als ein mit tödlichen Pfeilen hantierender begegnet auch in der zeitgenössischen Emblematik, etwa in den SACRA EMBLEMATA (1624) des Nürnberger Diakons Johann Mannich (86r). – 17 Daß Gott gemäß 1Petr 3,20 und Offb 2,21 Zeit zur Buße einräumt, ist ein gängiger Trosttopos in lutherischen Texten des Barock. Vgl. Gerhard: Enchiridion consolatorium (1611), S. 63, Z. 26-28: "In hac vita tempus adhuc veniae, tempus gratiae, tempus quietandae conscientiae; in hac vita liber conscientiae adhuc emendari potest ex libro vitae […]." Johann Rist, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 254, Nr. 244, Str. 6: O Mens¡, laß ab zu spotten: Gott träget nur Gedult. Er könt' Unß bald au#rotten Und ‰ra[en alle S¡uld: A¡ aber seine Gühte Gibt Unß zur Buh‹e fri‰; Man s¡au auf Sein Gemühte, Wie freundli¡ daß e# i‰.
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– 18f. Mt 3,12 – 23 Wir ~ ‰reiten no¡] 2Kor 7,5 – 24 Sie ~ Vatterland] Hebr 11,14 – 24 Wir ~ hier] Gen 47,9 – 25f. Zur Sanduhr als Sinnbild der verrinnenden Zeit vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 1342f. Vgl. weiter das Emblembuch von Andreas Friedrich: EMBLEMATA NOVA (1644), S. 153 und 169 (Totengerippe mit hochgehaltenen Sanduhren) sowie [Anonym:] Klare/ vnd Warha[te Entwer[ung/ Mens¡li¡er Ge‰alt/ vnd Wesenheit (1662), S. 79. – 27 glei¡ den Sonnen] Mt 13,43 – 30 Kol 3,2 – 31 E# gehet, wie Gott will] Zu diesem Grundsatz der Lehre de providentia, dem zufolge nichts ohne den Willen Gottes bzw. ohne dessen permissio geschieht, vgl. z.B. Gerhard: Leichenpredigten, S. 14, Z. 1-15: Lerne nu allhie/ du geengstetes Hertz/ daß/ wenn deiner Seelen die Last der Anfechtung/ Trübniß vnd Bekümmerniß/ oder deinem Leibe die Last der Kranckheit/ oder sonsten in gemein eine Last deß Creutzes wird auffgelegt/ daß solches von Gott geschehe/ Denn dahin müssen wir kommen/ daß wir von Grund deß Hertzens bekennen/ wenn wir vnter der Last des Creutzes seufftzen/ daß Gott dieselbe auffgelegt/ müssen nicht hengen bleiben an denselben Mittelpersohnen/ durch welche offtmals vns beschwerung wird zugezogen/ sondern allzeit höher hienauff steigen/ vnd gedencken/ daß alles Creutzes Last von Gott auffgeleget werde/ Sintemal ohne den willen Gottes mag vns kein Härlein vom Heupt von vnsern Feinden außgerissen werden/ vnd was durch vnsere Feinde/ den Teufel oder durch die Gottlosen vns wird auffgelegt/ solchs geschicht nicht ohne Gottes Verhengniß/ wann derselbe es nicht Verhengete vnd zuliesse/ müsten sie es wol lassen bleiben. Vgl. auch Johann Rist: Himlis¡e Lieder II, S. 35f.: 13. O du HErr von gro‹en Thaten O du unser ‰ar¿er Gott/ Dir muß all dein Thun gerahten Du bring‰ unser Feind' in Spott/ Dein Gebiethen muß ges¡ehen Niemand kan dir wider‰ehen. 14. Alle# wa# wir hie bes¡awen Muß dir ja zu Dien‰e seyn/ Alle# Fleis¡ muß dir vertrawen/ Wa# du spri¡‰/ ges¡i¡t allein/ Wo du Her” und Muth wilt geben Da kan niemand wider‰reben. Johann Rist: Himlis¡e Lieder II, S. 45: 5. E# lebt na¡ seinem Willen Do¡ alle# für und für/ Sein Hei‹en zu erfüllen
Gedichte 228 (1671) und 229 (1671)
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J‰ de# Ges¡öp[# Begier/ Sein Wi‹en/ Thun und Geben J‰ alle# gut und wol E# ordnet e# gar eben Wie jede# nü”en sol. Johann Fetzner, in: Dilherr: Gei‰li¡e# Klaghau# (1655), S. 261f.: Dieser We¡sel-Brau¡ J‰ bey Mens¡en au¡. Wird ein neue# SEYN gebohren; Wird de# andern SEYN verlohren: Weil der Mens¡en-Würger/ Tod/ Mit un# hältet kein Geboth. Sterben und gebohren werden J‰ da# alte Thun der Erden. Diese# i‰ der Zeiten lau[. Wa# der Himmel hei‰ ges¡ehen/ Sol¡e# soll und muß fort gehen: Dann man kan# ni¡t halten au[. – 32 Paradei#] Offb 2,7. Zum himmlischen Paradies vgl. zu Text Nr. 42, v. 28. – 34 Freuden-Hor‰] 'Horst' bezeichnet im übertragenen Sinne eine hochgelegene Wohnung. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 1834. – 34 Leben#bäume] Offb 22,2 – 35 Dort ~ wallet] Vgl. 2Kor 5,8 – 36 Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184.
Text 229: "J¡ muß ja o] gedenken an die Zeit". 171v/171ar T1 CCXXIX.] CCXXVIII. – 9 der] Kürzel (ebenso 11 (2. Position)) – 12 wann ›e] wann›e – 12 zuglieden] durch Überschreibung aus zerglieden – 13 da#] Kürzel (ebenso 14, 17) – 16 und] u. – 24 Himmel] Himel Ǧ – 26 wiedergibet.] mit der-Kürzel; Punkt überschrieben – 28 daß] Kürzel Zum Anlaß für die Abfassung des vorliegenden Gedichtes vgl. die Einleitung zu Text Nr. 228. Dieses zweite Gedicht zum Tode von Judith Sophia Frickinger verfaßte Birken im Auftrage des sachsenlauenburgischen Rates Johann Friedrich Papius (gest. 1676). Vgl. Tagebücher II.17f.; PBlO.B.2.1.6, 39r/v. Morphologie, S. 766. Vorliegendes Gedicht wurde 1671 als ungezählter sechster Beitrag gedruckt im Anhang von Nicolaus Stengers Leichenpredigt auf die Verstorbene (Maximum & unicum Hominis pii DESIDERIUM), H2v/3r. Das Gedicht hat keinen Titel und endet mit der Signatur Seinem lieben und wehrten Herrn Vettern und Gevattern au# s¡uldigem Mittleiden übersendet Joh. Frid. Papiu#/ Für‰l.
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Apparate und Kommentare
Nieder-Sä¡ß. Cammer-Rath. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 12 zuglieden] zerglieden – 18 Edle] Edlen – 23 in güldnem] im güldnen 1-5 Vgl. die Einleitung zu Text Nr. 228. – 6 Po‰] 'Nachricht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2020. – 12 zuglieden] 'zergliedern, in seine einzelnen Glieder auflösen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 691. – 14 Charitin] Grazie. Die Grazien gelten im Altertum als Personifikationen der Schönheit und der Anmut. – 21f. Von Arbeit ruhen au#] Offb 14,13 – 22 Zum Tod als Schlaf vgl. zu Text Nr. 71, v. 195. – 23 Lk 20,36 – 25f. 1Kor 15,49 – 28 Thren 3,32
Text 230: Auf Frauen Susanna Prieferin Ableiben. 171ar-172r T1 CCXXX.] CCXXIX. – T2 Frauen] Fr und etc.-Kürzel mit Punkt – 4 ‰reben] durch Überschreibung aus ‰erben – 7 Erdgetümmel] Erdgetümel Ǧ (ebenso 8 Himmel – 18 fromme – 45 Himmel – 48 kommen) – 9 der] Kürzel (ebenso 13, 15) – 16 und] u. (ebenso 20, 22, 26, 30) – 23 da#] Kürzel (ebenso 46) – 29 Mann] a oberhalb einer Streichung; gestrichen ev. ah – 47 vernommen] vernomen Ǧ sowie mit ver-Kürzel Die österreichische Exulantin Susanna Priefer starb am 14.3.1671 in Nürnberg. Ihre Tochter, die ebenfalls Susanna hieß, war verheiratet mit dem Nürnberger Weinhändler Georg Popp. Sie war mit Birken und Catharina Regina von Greiffenberg befreundet und fungierte häufiger als Briefbotin zwischen den beiden. In seinem Tagebuch gibt Birken an, er habe das Trauergedicht am 14.3.1671 geschrieben, und datiert den Todesfall auf den 13.3., worin ein Irrtum liegen dürfte (II.24; PBlO.B.2.1.6, 41v). Die Drucklegung der beiden Gedichte erfolgte, zum Preis von zwei Reichstalern und 42 Kreuzern, am 23.3.1671 (II.25; PBlO.B.2.1.6, 42v). Morphologie, S. 768f. Vorliegendes Gedicht wurde gedruckt als ungezählter erster Beitrag in der anläßlich des Todes von Susanna Priefer publizierten Gelegenheitsschrift Birkens: Chri‰li¡e Seelen-Bräuts¡a] und Himmlis¡e Freuden-Heimfürung (1671), )(2r/v. Das Gedicht ist betitelt: Chri‰seelige Seelen-Bräuts¡a]. Na¡ dem Sing-Thon: Wie na¡ einer Wa‹erquelle. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 2 diesen] diesem – 36 den] ein – 45 den] dem T3 Ableiben] 'Sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 72. – 3 Hos 2,21f. – 4 Mt 25,10 – 10 Ps 45,3. Vgl. zu Text Nr. 308, v. 23. – 17 Vgl. Lk 10,42 – 22f. 1Petr 5,7 – 23 Vgl. Jes 53,5 – 24 Vgl. Ps 37,5 – 26 Vatter# Hau#] Joh 14,2 – 26 Vatterland] Hebr 11,14 – 29 Vgl. Ps 68,6 – 30 Stern-Altan] 'Altan' hier im Sinne von 'erhöhter Platz'. Vgl. Zedler. Bd. 1 (1732), Sp. 1524. – 31 entwerden] 'verloren gehen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 654. – 31f. Vgl. Ps 73,25 – 33f. Offb 2,10 – 35f. Lk 10,20; Offb 3,5 – 38 Ps 56,9 – 41 Offb 22,17 – 43 Vgl. zu Text Nr. 4, v. 8.
Gedicht 231 (1671)
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Text 231: "Nun dein Lieb‰er i‰ gekommen". 172r-172ar T1 CCXXXI.] CCXX. – 1 gekommen] gekomen Ǧ (ebenso 3 genommen – 5 Himmel#-Zelt – 9 Komme – 28 Himmel – 43 Nimmet – 55 Himmel-auf) – 8 und] u. (ebenso 18, 21, 44, 51, 60) – 21 der] Kürzel (ebenso 39) – 28 den] überschrieben, ev. aus sein – 59 da#] Kürzel – 61 verkläret] zweites e aus t überschrieben – 62 unbes¡weret] letztes e aus t überschrieben Zum Anlaß für die Abfassung des vorliegenden Gedichtes vgl. die Einleitung zu Text Nr. 230. Das Gedicht wurde gedruckt als gezählter zweiter Beitrag in der anläßlich des Todes von Susanna Priefer publizierten Gelegenheitsschrift Birkens: Chri‰li¡e Seelen-Bräuts¡a] und Himmlis¡e Freuden-Heimfürung (ca. 1671), )(3r-4r. Das Gedicht steht unter dem Titel Himlis¡e Freuden-Heimfürung Na¡ dem Singthon: Werde munter mein Gemüte. Es endet mit der Signatur Der Seelig-ver‰orbenen Frauen zum Ehren-Andenken/ und den Wehrten Hinterbliebenen zum Tro‰/ s¡riebe e# Sigmund von Birken/ S. Caes. Maj. Com. Pal. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 25 Weise] wei‹e – 39 der] dir – 50 gütig] gültig – 62 den] dem 3 Vgl. zu Text Nr. 4, v. 8 (ebenso 17). – 9-11 Hld 2,13f. Das Motiv des Zufluchtnehmens des Glaubenden in Christi Seitenwunde, das im mittelalterlichen Kontext u.a. bei Bernhard von Clairvaux belegt ist (vgl. Sermones super Cantica, sermo 61, cap. 2f., Opera 2, S. 148f.), begegnet bei Luther mehrfach, z.B. WA 10/I, 1, S. 127, Z. 1-6 (Kirchenpostille, 1522, Früh-Christmesse, Tit 3,4-7): "Und ynn Canti. spri¡t er: Meine brawtt i‰ eyn tawbe, die do ni‰et ynn den lö¡ernn de# felßen unnd ynn den maurklu[ten, da# i‰, ynn Chri‰u# wunden wirtt die seel behallten. Sihe, da# i‰ der re¡te Chri‰li¡e glawbe, der nit ynn und au[ yhm selber […] ßondern yn Chri‰um kreu¡t und unter yhn unnd dur¡ yhn behallten wirtt." Wie stark Luther den mittelalterlichen Topos auf sein Verständnis der iustificatio hominis hin zuspitzt, wird z.B. deutlich in WA 8, S. 606, Z. 39 - S. 607, Z. 4 (De votis monasticis, 1521): "Atque ita heret fidelis conscientia in solis operibus Christi absolutissime, et est columba illa in foraminibus petrae et in cavernis maceriae, sciens certissime, se non posse securam et quietam esse nisi in solo Christo, in omnibus vero operibus propriis non posse nisi ream et pavidam damnatamque manere." Vgl. auch WA 54, S. 114, Z. 25-29 (Vorrede zu Georg Spalatin, Magnifice consolatoria exempla et sententiae, 1544). Zur Verarbeitung dieser Topik bei Johann Gerhard vgl. dessen Meditationes Sacrae (1606), S. 33, Z. 65-68: "audio vocem in Cantico, quae jubet me abscondere in foraminibus petrae, tu es petra firmissima, foramina petrae sunt vulnera tua, in illis me abscondam contra accusationes omnium creaturarum." Weitere Belege zu Gerhard bei J.A. Steiger, 1997, S. 67-69. Vgl. ferner den Choral "Gleichwie sich fein ein Vögelein", dessen Verfasserschaft und Traditionsgeschichte weitgehend im dunkeln liegen, der sich im 17. Jahrhundert jedoch größter Beliebtheit erfreute. Das Neue voll‰ändige Eisena¡is¡e Gesangbu¡ (1673) schreibt ihn Michael Altenburg (S. 138) zu. Die hier einschlägige Strophe lautet:
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GLei¡ wie ›¡ fein ein Vögelein/ im holen Baum ver‰e¿et/ wenn# trüb hergeht/ die Lu] un‰ät/ Mens¡en und Vieh ers¡re¿et. Also HErr Chri‰ mein Zuãu¡t i‰ die Höle deiner Wunden/ wenn Sünd und Tod mi¡ bringt in Noht/ hab i¡ mi¡ drein gefunden. Adolf Saubert zitiert den Choral in seiner Leichenpredigt auf Dilherr (Tauben-Ra‰ der Chri‰en-Seelen/ Jn deß Leben#-Felse# Hölen (1669), S. 16) und entfaltet das Motiv breit. Vgl. ebd., S. 14-16: E# ma¡et aber der Breutigam selber/ in unserm Texte/ no¡ eine merkwürdige Eigens¡a] absonderli¡ namha]/ na¡ wel¡er Er die gei‰li¡e Braut seine Taube nennet. Dann also hei‹et e# in den Worten de# Texte#: Komme her/ meine Taube/ in den Fel#lö¡ern/ in den Steinrizzen! Eine Taube/ wann ihr der Habi¡t na¡jaget/ oder/ wann ›¡ ein Ungewitter und Sturmwind erhebet/ so gebrau¡et ›e ›¡ ihrer Flügel/ und eilet damit in die aufgespaltene Steinklü]e und Fel#lö¡er der Wü‰en/ darein verkreu¡t ›e ›¡/ und wann ›e daselb‰ zum ö]ern Rettung gefunden hat/ so wird ihr endli¡ so wol darinnen/ daß ›e gar allda ni‰et/ und Wohnung ma¡et. Hierauf zielet dorten der hö¡‰e GOtt/ wann Er zu den Einwohnern Moab spri¡t: Verla‹et die Stätte/ und wohnet in den Felsen/ und tuhet wie die Tauben/ so da ni‰en in den holen Lö¡ern/ Jer. 48. und dahin gehet au¡ David# Wuns¡: O hätte i¡ Flügel wie Tauben/ daß i¡ ãöge/ und etwa bliebe! Sihe/ so wolte i¡ mi¡ ferne wegma¡en/ und in der Wü‰e bleiben/ Sela. J¡ wolte eilen/ daß i¡ entrünne für dem Sturmwinde und Wetter/ Psal. 55. Wo nun eine Seele deß HErrn Chri‰i Braut/ und seine Taube hei‹en wil/ so muß ›e au¡ hierinn Taubenart annehmen. Wann der höllis¡e Habi¡t/ der leidige Teu[el/ mit seinen Mordgierigen Raubvögeln und Helfer#helfern auf ›e lo#gehet; inglei¡em/ wann die Sturmwinde s¡werer Anfe¡tungen und Trübsalen/ oder da# ers¡rekkli¡e Donnerwetter deß Göttli¡en Zorn# auf ›e zu‰ürmet; da muß ›e ›¡ ihrer Gei‰li¡en Taubenãügel bedienen/ wel¡e ›nd der Glaube und da# Gebet. Wo ›¡ diese regen/ da glänzet e# re¡t/ al# der Tauben Flügel/ die wie Silber und Gold s¡immern/ Ps. 68. E# s¡immert wie dur¡leutert Silber die Lauterkeit deß Glauben#: E# glänzet wie Gold die feurige Anda¡t deß Gebet#. Mit diesen zwejen Flügeln muß nun eine fromme Seele ›¡ aufs¡wingen/ und fort eilen zu den Fel#lö¡ern/ zu den Steinrizzen. Wa# i‰ e# aber für ein Fel#/ wa# i‰ e# für ein Stein/ von de‹en Rizzen und Lö¡ern allhier geredet wird? Jn der Grundspra¡e hei‹et e# mit besonderm Na¡trukk: Meine Taube in den Lö¡ern de‹elbigen Felse#. De#selbigen Felse#! ver‰ehe/ von deme sovil in Heiliger S¡ri] gerühmet wird; De‹en Fürbild der jenige Fel# gewesen/ au# deme wejland/ da er von Mose ges¡lagen worden/ da# sü‹e Trinkwa‹er heraußliefe/ 2. Bu¡ Mos. 17. also au¡ der Fel#/ von wel¡em wir reden/
Gedicht 231 (1671)
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na¡dem Er um unserer Sünden willen mit dem Flu¡ deß Gesezze# ges¡lagen worden/ so kwillet auß Jhme sü‹er Tro‰/ und Seelenerfris¡ende# Heilwa‹er herfür. Mit einem Wort: E# wird diese# Ort# ver‰anden der gei‰li¡e Fel#/ wel¡er i‰ Chri‰u#/ 1. Kor. 10. E# wird ver‰anden der bewärte Stein/ den der HErr in Zion geleget hat. Wie Esaia# Chri‰um bes¡reibet/ s. Weißh. 28. Wa# hat dann dieser Fel# für Lö¡er? wa# hat dieser Stein für Rizze/ darein man ãiehen kan? E# ›nd/ kurz zusagen/ die Heilige fünf Wunden JEsu/ die Er bej Abbü‹ung der Mens¡li¡en Sünden an seinem uns¡uldigen Leibe empfangen. Jn diesen Fel#lö¡ern/ in diesen Steinrizzen/ soll die gei‰li¡e Taube oder Chri‰enseel ihre Zuãu¡t‰ette/ ihre Si¡erung/ ihre Ruhe›zz su¡en: also/ daß ›e all ihre Ho[nung und Vertrauen einig und allein auf da# Leiden und Sterben JEsu Chri‰i gründe/ und der ungezwei[elten Zuver›¡t lebe/ ›e werde in dem Bluht und Tod ihre# Erlöser# wider Noht und Tod/ ja wider Teu[el und Hölle S¡irmung ânden. Vgl. auch Herberger: Her”Po‰illa (1691) I, S. 63a (2. Weihnachtstag, Joh 1,1-14): Jn ihm [Jesus] war da# Leben. Johanne# erkläret ›¡ selber 1. Cap. 1. v. 2. Wir verkündigen eu¡ da# Leben/ da# ewig i‰. Derowegen mer¿e dir diß abermahl zu Tro‰/ liebe# Her”: Chri‰u# i‰ dein Leben/ in dir i‰ der Tod/ du träg‰ ihn am Halse/ er ‰e¿t dir in allen Gliedma‹en/ er zerret di¡ so lange um der Sünden willen/ bi# er di¡ auf den Kir¡ho[ s¡leppet/ darauf solte folgen der ewige Tod. Wilt du nun dem Tode entlau[en/ so kreu¡ in Chri‰i aufgespaltene Seite/ wi¿ele di¡ in die Wunden deine# Seligma¡er#/ er i‰ die Aufer‰ehung und da# Leben/ Johann 11. v. 25. Er i‰ der Weg/ die Warheit und da# Leben/ Joh. 14. v. 6. Er i‰ da# edle Kräutlein Widertod. Laß diß deine selige Sterben#-Kun‰ seyn: HErr JEsu/ kreu¡t der Tod in mi¡/ so krie¡e i¡ in di¡/ mit dir lebe und ‰erbe i¡/ und entlau[e dem Tode und allem Elend in# ewige Leben. Vgl. überdies August Pfeiffer: MAGNALIA CHRISTI, Oder Die Gro‹en Thaten Jesu Chri‰i (1685). Pfeiffer nennt die Seitenwunde Jesu nicht nur ein Fenster, durch das man in das Herz Gottes blicken kann, und "Eine Thür/ dadur¡ wir in den Himmel eingehen sollen", sondern auch "eine Felßklu[t/ darein wir un# wie ges¡ü¡terte Täublein für dem höllis¡en Geyer verbergen können" (II, S. 263). Zu weiteren Belegen vgl. Kommentar zu Psalterium Betulianum, Text Nr. 34, v. 91. – 12 2Kor 5,7 – 15 Mt 26,53 – 16 Mt 4,11; Lk 22,43 – 18 Vgl. Offb 21,2 – 20-22 Vgl. die erste und die siebte Strophe von Luthers Tauflied, Wackernagel. Bd. 3, S. 25f., Nr. 43: CHri‰ vnser HErr zum Jordan kam na¡ seine# Vater willen, Von S. Johan# die Tau[e nam, sein wer¿ vnd ampt zurfüllen. Da wolt er ‰i[ten vn# ein Bad, zu was¡en vn# von sünden, erseu[en au¡ den bittern Tod dur¡ sein selb# Blut vnd Wunden,
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e# galt ein newe# Leben. […] Da# Aug allein da# wa‹er ›ht, wie Mens¡en Wa‹er gie‹en: Der Glaub im Gei‰ die kra[t ver‰eht de# Blute# Jhesu Chri‰i, Vnd i‰ f+r im ein rote Flut von Chri‰u# Blut geferbet, die allen S¡aden heilen thut von Adam her geerbet, au¡ von vn# selb# begangen. – 23 Jes 1,18 – 24 Offb 7,14 – 25 Offb 3,5; 7,9 – 29 Offb 17,4; 18,12.16 – 31 Jes 61,10 – 31 einherprangen] 'stolz sich zeigen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 201. – 35 Weish 3,1; Offb 14,13 – 42 Zum Tod als Schlaf vgl. zu Text Nr. 71, v. 195. – 44 keine Stra[] Vgl. zu Text Nr. 5, Z. 166f. – 48 der Erlöser] Hi 19,25 – 53 Vgl. zu Text Nr. 226, v. 82. – 54-56 Vgl. zu Text Nr. 20, v. 4f. – 60 Hi 19,25; Joh 5,28f. – 61 Phil 3,21 – 63 Ps 103,5; Jes 40,31 – 63f. Der sich im Alter verjüngende Adler (vgl. zu Text Nr. 183, v. 39f.) wird seit der christlichen Antike nicht nur als ein Symbol des auferstandenen Christus, sondern auch als ein solches der allgemeinen Totenauferstehung interpretiert. Im Anschluß an Augustin (Enarrationes in Psalmos, Enarratio in Ps 102,9, CCSL 40, S. 1459, Z. 17-21. 45-47; S. 1460, Z. 4951) deutet Frey den Flug des Adlers (wie Birken) als Sinnbild der resurrectio carnis. Vgl. Frey: Therobiblia (1595), Vogelbuch, 109v/110r: Darna¡ zum andern/ wird diese Vernewerung au¡ außgelegt von der Au[er‰ehung der Todten/ da vnsere Leiber gloriâcirt au[er‰ehen werden. Augustinus. Resurrectionem quandam significavit nobis: Et quidem renovatur iuventus aquilae, sed non ad immortalitatem: data est enim similitudo quantum de re mortali, potuit trahi ad rem utcunque significandam immortalem, non ad demonstrandam. Pòst. Quod de aquila dictum est, non ad immortalitatem Aquila reparatur, nos autem ad vitam aeternam. Sed tamen propterea inde ducta est similitudo, ut quod nos impedit, petra nobis auferat. Non ergò praesumas de viribus tuis: firmitas petrae tibi excutit vetustatem, petra autem erat Christus. In Christo renovabitur sicut Aquilae iuventus nostra, &c.
Text 232: Auf meine# Lieben Dötlein# Sigmund S¡oner# Ableiben. 172ar-173r T1 CCXXXII.] CCXXI. – T2 Lieben] L. – 1 1.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 3, 12; nach Nummer von Str. 7 Doppelpunkt – 1 da#] Kürzel (ebenso 46) – 2 werden] n überschrieben – 4 der] Kürzel (ebenso 16, 23, 28, 29) – 4 Engel-Himmel] Engel-Himel Ǧ (ebenso 6 Flamm – 15 s¡wimmen – 16 krümmen – 22 Him-
Gedichte 232 (1671) und 233 (1671)
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melrei¡ – 25 Himmel – 27 kommen – 28 Frommen – 29 kommen – 46 Himmelrei¡ – 50 kommen – 52 Himmelrei¡) – 10 und] u. (ebenso 12, 15, 19 (2x), 42, 48) – 20 Lä‰ern] L überschrieben – 20 oder] mit der-Kürzel – 41 dan] durch Streichung aus daǦn – 43 den] überschrieben – 48 SiegMund] nach g gestrichen m sowie M aus und überschrieben – 52-62 diese Verse sind durch unterschiedlich große Wortabstände und Schriftgrößen derart gestaltet, daß sie nach unten hin spitz zulaufen Sigmund Schöner, ein Patenkind Birkens und Sohn des Nürnberger Malers und Steinmetzen Daniel Schöner, starb im Kindesalter am 30.3.1671. Am Todestag trug Birken in sein Tagebuch ein: "Mein l[iebe#] Dötl[ein] Sigm[und] S¡ön[er] seel[ig] ge‰orben" (II.27; PBlO.B.2.1.6, 42v). Die Beerdigung fand, wie Birken ebenfalls in seinem Tagebuch vermerkte, am 2.4. statt (ebd.; PBlO.B.2.1.6, 43r). Die Drucklegung der Trauerschrift Grö‹e der Kleinen in einer Auflagenhöhe von 150 Exemplaren hat Birken selbst bezahlt (II.28; PBlO.B.2.1.6, 43r). Morphologie, S. 770f. DBA II, 1176, 361. Vorliegendes Gedicht wurde gedruckt in folgender Gelegenheitsschrift Birkens, die dieser anläßlich des Todes von Sigmund Schöner publizierte: Grö‹e der Kleinen (1671), A2r/v. Das Gedicht steht unter dem Titel Begräbni#-Lied. Na¡ der Singweise: Auf/ auf mein Herz und du mein ganzer Sinn. Die Signatur lautet: Zu seel. Andenken seine# lieben Tauf-Dötlein# s¡riebe e# Sigmund von Birken C. Com. Pal. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 8 trügen] triegen – 20 Lä‰ern] Bä‰ern – 23 zu] zur – 31 er] e# – 49-62 Mein ~ klein.] diese Verse sind dem Gedicht vorangestellt (A1v) und stehen in einem Zierrahmen, der die Form eines Herzens hat – 56 auf genommen] anfgenommen T2 Dötlein#] 'Patenkindes'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1313. – T3 Ableiben] 'Sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 72. – 1f. Mt 18,3 – 4 Mt 18,10 – 11 e# ~ morgen] Mt 6,26 – 15 wi”'] 'Verstand'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 861f. – 15 s¡wimmen] 'verschwimmen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 15, Sp. 2638. – 16 krümmen] 'beugen, verdrehen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1744. – 22 da# ~ ihr] Mt 19,14 – 27f. Mt 19,14 – 35 Lk 20,36 – 39 Vgl. Lk 23,28 – 41 Offb 14,13 – 43f. Lk 9,48 – 45f. Dan 12,2 – 49-52 Mt 19,14 – 57 Zum an die Welt und alles Irdische gerichteten Gute-Nacht-Wunsch vgl. zu Text Nr. 2, v. 65. – 58 Vgl. Mt 17,4
Text 233: Auf Jungfrauen Anna Catharinen Faberin Junge# Ableiben. 173v T1 CCXXXIII.] CCXXII. – T2 Jungfrauen] J. – 1 da#] Kürzel – 3 verlieret] mit ver-Kürzel Anna Katharina Faber verstarb im Kindesalter und wurde am 23.8.1671 beerdigt. Sie war die Tochter von Johann Ludwig Faber (1635-1678), der seit 1664 Mitglied des Pegnesischen Blumenordens war (Ordensname: Ferrando I.), 1669 von Birken zum poeta laureatus ernannt wurde und von 1670 an als
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Lehrer am Egidiengymnasium in Nürnberg wirkte. ADB. Bd. 6 (1877), S. 495. Bautz, 1990. Morphologie, S. 782f. (ohne Nachweis der handschriftlichen Fassung). Vorliegendes Gedicht wurde ohne Überschrift als ungezählter letzter Beitrag in dem vier Blatt umfassenden Gelegenheitsdruck mit dem Titel Ritterli¡e Mutter-Zähren/ und Kindli¡-sü‹e# Tro‰-gewähren, )(4v gedruckt. Birkens Signatur am Ende des Gedichtes lautet: Also trö‰ete seinen wehrten Gesells¡a]er Floridan. Abgesehen von den differenten Überschriften und Unterschieden in Orthographie sowie Interpunktion liegen in der Druckfassung keine Varianten vor. T3 Ableiben] 'Sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 72. – 1 Der Tod ~ Thür] Vgl. zu Text Nr. 4, v. 3133.
Text 234: Auf Herrn Johann Chri‰of Haller# von Haller‰ein Senatoris Norici, Ab‰erben. 173v/174r T1 CCXXXIV.] CCXXIII. – T2 Herrn] H. – T2 Johann] Joh. – T3 Senatoris] Senat. – 5 Himmel#] Himel# Ǧ (ebenso 6 Stimm – 26 Stimm') – 5 ergehen] g überschrieben – 7 der] Kürzel – 19 4.] Nummer ohne Punkt – 25 hallte] erstes l oberhalb der Zeile – 26 und] u. – 28 in] n aus h überschrieben Der Nürnberger Patrizier Johann Christoph Haller von Hallerstein (geb. 1620) war von 1668 an Mitglied des Inneren Rats und von 1670 an Pfleger von Heilig Kreuz. Er starb am 21.5.1671. Die Bestattung (in der Familiengruft in der Heilig-Kreuz-Kirche) fand am 25.5. statt; die Leichenpredigt hielt Adolf Saubert (Frommer Herzen von GOtt rührende Vielfältige Bes¡werung und Hülf-heilsame Bewärung). Morphologie, S. 775-777. Vorliegendes Gedicht wurde gedruckt als ungezählter erster Beitrag in der anläßlich des Todes von Johann Christoph Haller von Hallerstein veranstalteten Gemeinschaftspublikation der Pegnitzschäfer: Beyleid- und Tro‰-Hallen über da# Wohlseelige Himmel-an-Wallen (1671), )(2r/v. Das Gedicht trägt den Titel Himlis¡er Heimkun]-Gegenhall. Die Signatur lautet: Hiemit trö‰ete die Wohl-Edle hinterbliebenen Floridan. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 3 iede#] ieder – 25 Vom] Dem 2 Gen 47,9; 2Kor 5,6 – 3 2Kor 5,8 – 6 dein ~ au#] Vgl. 2Tim 4,7 – 7 Gegenhall] 'Echo'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 5, Sp. 2241. – 10 Vgl. Eph 3,17 (ebenso 29) – 12 Mt 7,7 – 12f. Der Echotechnik bedient sich Birken häufiger (vgl. etwa Text Nr. 15). Er steht damit in einem breiten Traditionsstrom frühneuzeitlicher Echogedichte, innerhalb deren Martin Opitz eine wichtige Rolle spielt (vgl. van Ingen, 2002, S. 9-11). Daß sich die Echogedichte zu einer "Nürnberger Spezialität" (ebd., S. 12) entwickelten, läßt sich an Birkens, aber auch an Harsdörffers Texten gut nachvollziehen. Insbesondere findet diese Technik in Birkens geistlichen Gedichten Verwendung, wenn innerhalb eines Echos eine tröstliche Antwort des im Gebet angesprochenen Gottes hörbar gemacht wird. Dieses Motiv prägt die zeitgenös-
Gedichte 234 (1671) und 235 (1672)
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sische lutherische Meditationsliteratur, die wiederum auf die geistliche Vokalmusik einwirkt (vgl. E. Koch, 1989), und findet seinen Niederschlag u.a. in einem Sinnbild in Heinrich Müllers Gei‰li¡e[m] Dan¿-Altar (1670), das den gen Himmel blickenden Beter mit den Worten "Erbarm di¡ mein" und den vom Himmel herab antwortenden Gott mit der Zusage "Erbarm mi¡ dein" abbildet bzw. zitiert. Die subscriptio lautet: "DULCE ASSONAT ECHO." Vgl. R. Steiger, 2002, S. 177f. (mit Abb.). – 13 Mt 7,8 – 24 Hld 2,14; Joh 19,34. Zum Motiv des Eingehens bzw. Zufluchtnehmens der Seele in Jesu Seitenwunde vgl. zu Text Nr. 231, v. 9-11. – 25 Gemeint ist der Vater des Verstorbenen Sigmund Haller von Hallerstein (1575-1620), der von 1615 an bis zu seinem Tode Pfleger der Universität Altdorf gewesen war (vgl. Georg König: Lei¡sermon, S. 20f.). – 32 Vgl. Lk 20,36 – 32f. Offb 14,2f. Zur consociatio cum angelis der Auferstandenen im Gesang vgl. zu Text Nr. 86, Z. 35-43. – 36 Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184.
Text 235: Über Frauen Sabinen Kromppeinin gebohrnen Wellingin tödli¡e# ableiben. 174r-175r T1 CCXXXV.] CCXXIV. – T3 Frauen] Fr: – T4 tödli¡e#] tödli¡en – 1 1.] fehlt im Manuskript – 4 eingenommen] eingenomen Ǧ – 20 wenn] weǦn Sabine Kromppein, geb. Welling (geb. 1595), verwitwete Schäfer, war die dritte Ehefrau des 1664 verstorbenen Balinger Stadt- und Amtsschreibers Georg Kromppein (vgl. die Einleitung zu Text Nr. 176), den sie 1648 geheiratet hatte. Sabine Kromppein war in erster Ehe mit Caspar Schäfer verheiratet und hatte mit diesem zehn Kinder, die alle früh verstorben sind. Sabine Kromppein starb am 25.2.1672 und wurde am 28.2. beerdigt. Die Leichenpredigt hielt der Balinger Pfarrer und Superintendent Nikolaus Gebhardt (Tode#-Ang‰). Vorliegendes Gedicht hat Birken vermutlich für denselben Auftraggeber, einen Verwandten der Verstorbenen mit Namen Daniel Welling, verfaßt wie Text Nr. 176. Der Leichenpredigtdruck enthält (zwischen S. 14 und 15) ein von Hans Jacob Schollenberger gefertigtes Kupferstichporträt der Verstorbenen mit (ebenfalls von Birken stammenden?) Versen von Daniel Welling. Zwischen S. 6 und 7 findet sich zudem ein vom selben Künstler stammendes Kupferstichporträt Georg Kromppeins, des Ehemannes der Verstorbenen. Von vorliegendem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. T6f. Parodia ~ vor 4. Jahren] Vorlage für diese Parodie ist Text Nr. 176. – 8 Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184. – 18 Offb 3,5 – 23 Offb 7,17; 21,4 – 25f. Joh 16,27 – 27-32 Mt 25,34-40 – 36 Offb 1,16; 21,23 – 37 Conterfät] 'Konterfei, Nachbildung'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 635. – 41 ein gute di¡terinn] Nikolaus Gebhardt berichtet in seiner Leichenpredigt auf die Verstorbene, daß diese als Dichterin und Komponistin geistlicher Lieder tätig gewesen ist (S. 21): "Wie Sie dann etli¡e s¡öne/ gan” S¡ri[tmä‹ige Ge-
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Apparate und Kommentare
säng/ und Gei‰li¡e Lieder selb‰en componirt und gema¡et hat/ und damit die Jahr ihre# andern WittwenStand# und hohen Alter# zugebra¡t […]." – 42f. Vgl. zu Text Nr. 86, v. 35-43. – 46 Mt 25,34
Text 236: Grablied. Frauen S¡wägerin Magdalenen Droßendorân über den Spru¡: Psalm 39. Du wir‰# wol ma¡en. 175v-176v T1 CCXXXVI.] CCXXV. – T3 Frauen] Fr: – T3 S¡wägerin] S¡wäg. – T3 Magdalenen] Magdal. – T5 Psalm] Y. – 21 Nimm] Nim Ǧ (ebenso 33 Komm – 37 Himmel – 44 Stimme – 49 fromme – 59 Himmel) – 44 wann] waǦn – A1 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal links neben T1 Magdalena Droßendorf, geb. Mülegk (geb. 1594), Witwe des Nürnberger Rates und Stadtkämmerers Johann Droßendorf (1589-1656), starb am 1.12.1673. Magdalena Droßendorf war mit Birken durch dessen erste Frau Margaretha Magdalena, verwitwete Mülegk, entfernt verwandt. Den Todesfall vermerkte Birken in seinem Tagebuch am 1.12. (II.255; PBlO.B.2.1.8, 120r). Birken hat an der Bestattung am 5.12. als "HauptKläger" teilgenommen (II.257; PBlO.B.2.1.8, 120v) und sich um die Regelung des Nachlasses der Verstorbenen gekümmert (vgl. Eintragung am 11.12. (II.258; PBlO.B.2.1.8, 121r)). Zedler. Bd. 50 (1746), Sp. 391. Morphologie, S. 867f. Vorliegendes Gedicht wurde 1673 (als einziger Beitrag) gedruckt in folgender, anläßlich des Todes von Magdalena Droßendorf publizierter Gelegenheitsschrift Birkens: Gotte# Wol-ma¡en. Das Gedicht ist betitelt: Gotte# Wol-ma¡en Ps. 39. v. 9. 11. Jn der Melodey Chri‰u# i‰ mein Leben. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgender Stelle: 60 e#] all# T5 Psalm 39.] recte: Ps 37 – 2 Pred 1,2 u.ö. – 3 1Kor 6,17. Vgl. zu Text Nr. 251, v. 97. – 4 Ps 73,25 – 6 Vgl. zum contemptus mundi zu Text Nr. 2, v. 68. – 10 Anker] Hebr 6,18f. Vgl. zu Text Nr. 2, v. 10. – 11 Port] Zum Himmel als Hafen vgl. zu Text Nr. 21, v. 41 und hinsichtlich der navigatio-vitae-Topik Text Nr. 5, Z. 68-70. – 12 Ps 37,5 – 13 Ps 25,2 – 14-16 Zur Sichtbarwerdung von Jesu liebendem Herzen durch die Seitenwunde vgl. zu Text Nr. 215, v. 11f. – 17 Hi 1,21 – 21f. 1Joh 1,7 – 24 Ps 38,5 – 25f. Vgl. Jes 53,5f. – 26 Vgl. 1Petr 5,7 – 28 Jes 53,4f. – 29f. Jes 46,4 – 32 Gen 35,29; Hi 42,17 – 33 Leben] Joh 11,25; 14,6 – 33 mi¡ entbinde] Phil 1,23 – 34 Röm 7,24 – 35 Jes 57,2; Offb 14,13 – 36 Ps 90,10 – 37 2Kor 5,2 – 39 2Tim 4,8; Offb 2,10 – 43f. Röm 8,26 – 45 Ps 37,5 – 59 Vgl. Mt 25,21.23 – 60 Ps 37,5
Gedicht 237 (1672)
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Text 237: Auf Herrn Georg Friederi¡ Kühn# Tö¡terlein# Dorotheen Marien Ableiben. 176v-178v T1 CCXXXVII.] CCXXVI. – T2 Herrn] H. – 10 Denkt] durch Streichung aus Den¿t – 16 mi¡] m oberhalb der Zeile – 20 denkt] durch Streichung aus den¿t – 21 no¡] o überschrieben – 23 für] f aus v überschrieben – 26 hinkommen] hinkomen Ǧ (ebenso 44 Lamme – 84 Himmel-auf) – 34 Unverführt] U überschrieben – 70 Dort] D aus d überschrieben – 70 Sternensaal,] danach eine Streichung; gestrichen ev. ein Punkt oder Komma – 71 werdet] t aus n überschrieben – 82 Gotte#] Gotte#' – A1 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal links neben T1 Dorothea Maria Kühn starb im Kindesalter am 23.4.1672. Sie war die Tochter des Nürnberger Handelsmannes Georg Friedrich Kühn, bei dem Birken lange Jahre in der Heugasse zur Miete wohnte. Das Todesdatum der Tochter geht aus Birkens Tagebuch hervor (II.112; PBlO.B.2.1.7, 74r). Die Abfassung des Gedichtes, das Birken als "Tro‰Lied" bezeichnet, nahm der Dichter am darauf folgenden Tag vor (ebd.). Er überreichte es tags darauf dem Vater (II.113; PBlO.B.2.1.7, 74v). Dieser bedankte sich am 27.4. mit "1 1/2 M[aß] MoslerW[ein]" (ebd.; ebd.), woraufhin am 28.4. die Beerdigung stattfand, bei der Birkens Lied gesungen wurde: "Da# seel[ige] Kind Hosp[itum] begraben worden, darbeÿ mein gedr[u¿te#] Lied gesungen, bin darbeÿ drausen gewesen" (II.114; PBlO.B.2.1.7, 75r). Als Lehnmelodie diente, wie aus der Druckfassung hervorgeht, die Melodie des Chorals "Jesu, meine Freude". Morphologie, S. 799f. Vorliegendes Gedicht wurde (als einziger Beitrag) gedruckt in folgender, anläßlich des Todes von Dorothea Maria Kühn veröffentlichter Gelegenheitsschrift Birkens: Unmündige Kinde#-Le”e (1672). Das Gedicht steht unter dem Titel Na¡ der Sing-weise: JEsu meine Freude. Die Signatur lautet: Zu Tro‰ und freundli¡em Andenken s¡riebe e# S. v. B. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 6 meine] meiner – 9 wird] wil – 50 Kranken] kranker – 78 eine] eine* hierzu folgende Marginalie (rechts): *Dorothea. T3 Ableiben] 'Sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 72. – T5 gesegnet] "gesegnen" bedeutet "verstärktes segnen". Grimm: DWb. Bd. 5, Sp. 4015. – 4 na‹en] 'geben Feuchtigkeit ab, tränen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 420. – 5 bla‹en] 'blaß werden'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 71. – 7 Vgl. Lk 7,13 – 11 und erbe] Röm 8,17; Gal 3,29 – 13-15 Mt 24,31 – 16 Lk 20,36 – 17 Mt 13,43 – 20f. Vgl. 1Joh 4,19 – 24 Vgl. zu Text Nr. 4, v. 8. – 30-33 Zur Unschuld der Kinder vgl. Dilherr: Zeit-Predigten (1657), S. 114: "Wem i‰ do¡ ein Kindlein s¡ädli¡? wem füget e# ein Leidlein zu? wer kan einem Kindlein feind seyn? wer kan ›¡/ zu einem Kindlein/ wa# böse# versehen?" – 34f. Jes 57,1. Zum locus de immatura morte vgl. zu Text Nr. 1, v. 14f. – 37 Adam#-S¡aden] Zur Bezeichnung der Sünde als 'Schaden' vgl. zu Text Nr. 52, v. 17. – 38f. 1Joh 1,7; Offb 1,5 – 40-42 Vgl. die erste Strophe von Luthers Tauflied (zu Text Nr. 231, v. 20-22). – 43f. Offb 7,9 – 52 e# wäre Neid] Vgl. zu Text Nr. 52, v. 64f. – 58f. Hld 2,2. Das Hld 2,2 entnommene Motiv der Rose bzw. Lilie unter den Dornen wird in der zeitgenössischen Auslegungstradition, nicht
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zuletzt in den Kommentaren zum Hohenlied Salomos bzw. in den Predigten über dieses biblische Buch auf die von tentationes geprägte irdische Existenz des Glaubenden bezogen. Laut Gerhards (akademischer) Predigt über Hld 2,2 (Gerhard: POSTILLA SALOMONAEA (1631), II, S. 219f. (6. Sonntag nach Ostern, Hld 2,2)) sind die "Gleubigen" "wie eine Rose oder Lilien vnter den Dornen. Wenn eine Lilie vnter den Dornen wä¡set/ vnd der Wind au[ ›e wehet/ so wird ›e von den Dornen geri”et vnd verle”et: Also ›nd die Gleubigen ebensowol al# die heiligen Apo‰el in dieser Welt Creu”/ Trübsal vnd Verfolgung vnterwor[en […]." Vgl. auch ebd., S. 233. Ähnlich wie Christus werden auch die Glaubenden durch die Widrigkeiten in die ewige Seligkeit eingehen: "Also ›nd glei¡#fall# in diesem Leben die wahren Gleubigen Lilien vnter den Dornen/ aber dort im ewigen Leben werden ›e seyn Lilien vnter den Lilien/ ›e werden mitten vnter den Engeln Gotte# vnd allen Au#erwehlten grünen/ blühen/ vnd Fru¡t bringen" (ebd., S. 240). Vgl. ferner Heinrich Müller: Himmlis¡er Liebe#-Kuß (1723), S. 332: Wir leben no¡ in der Welt/ ›nd no¡ ni¡t in# Paradieß gepflanzet/ ‰ehen wie die Feld-Lilien mitten unter den Dornen-Sträu¡en/ die weder Geru¡ no¡ Farbe haben/ unter den Weltkindern/ daran weder Wort no¡ Wer¿ taugen. Wann wir nun im H. Wandel blühen/ und wol rie¡en/ so mögen wir viellei¡t die unfru¡tbare Dornbüs¡e fru¡tbar ma¡en/ die ân‰ern Weltkinder mit unserm Li¡t erleu¡ten/ daß der Dornen‰rau¡ Trauben gebe/ und da# Li¡t in der Fin‰erni# aufgehe. Wann eine Jungfrau ›ehet/ daß die andere einen S¡mu¿ an hat/ will ›e ihn au¡ so haben. Darum erfordert Paulu#/ daß wir in der Welt mitten unter dem uns¡la¡tigem und verkehrtem Ges¡le¡t al# Li¡ter s¡einen sollen. A¡! la‹t un# ni¡t aufhören zu rie¡en und zu blühen/ ob un# glei¡ von allen Seiten die Creu” Dörner an‰e¡en/ ob wir glei¡ darüber S¡ma¡ und Verfolgung leiden mü‹en. Seyd getro‰/ e# wird eu¡ im Himmel belohnt werden. – 60 Paradei#] Offb 2,7. Zum himmlischen Paradies vgl. zu Text Nr. 42, v. 28. – 61f. 2Kor 4,17 – 68f. Mt 19,14 – 71 Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184. – 74f. Hi 1,21. Zur Rede davon, daß Kinder (aber auch Ehepartner) Leihgaben sind, die Gott, der himmlische Vater, den Eltern gewährt, vgl. zu Text Nr. 5, Z. 194-196. – 78 Gotte# Gab] Der Name Dorothea (von dîron und qeÒj) bedeutet Gotte# Gab oder Geschenk Gottes. – 81 Lk 20,36 – 82 Joh 14,16 – 85 Offb 2,11; 21,7 u.ö. – 86f. Vgl. 2Tim 4,7 – 88f. Zum an die Welt und alles Irdische gerichteten Gute-Nacht-Wunsch vgl. zu Text Nr. 2, v. 65. – 88 e# i‰ vollbra¡t] Joh 19,30
Text 238-242 Birken hat zu Greiffenbergs Passionsbetrachtungen fünf der insgesamt zwölf emblematischen Erfindungen sowie die betr. Erklärungsgedichte (vgl. Abb. 25-29) beigesteuert (nämlich diejenigen zu der achten bis zwölften Passionsandacht, während die übrigen von Greiffenberg selbst stammen). Vgl. Laufhütte, 2002, S. 584f. Die Arbeit an den Emblem-Entwürfen schloß Birken am 17.7.1672 ab (Tage-
Gedicht 238 (1672)
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bücher II.133; PBlO.B.2.1.7. 81v). Alle fünf Texte sind in den Todten-Andenken überliefert. Die Druckversionen lassen die Autorschaft Birkens nicht erkennen. Birken hat Greiffenberg im Zuge der Abfassung der Betra¡tungen intensiv beraten, ihre Texte redigiert, Vorschläge bezüglich der Kupferstiche unterbreitet, Korrektur gelesen und schließlich das fertige Manuskript zum Druck gebracht. Bezüglich dieser Zusammenarbeit finden sich in der Korrespondenz Birkens und Greiffenbergs (WuK. Bd. 12) im Zeitraum von September 1671 bis Mai 1672 vielfältige Hinweise. Morphologie, S. 812-814. Zu den Einzelheiten vgl. Laufhütte, 2002.
Text 238: Über da# VIII. Sinnbild der Jesu-Leiden#-Anda¡ten Jllustris Uranjae. 179r/v T1 CCXXXVIII.] CCXXVII. – T3 Jllustris] Jll. – T7 Spru¡] Spr. (oberhalb der Zeile) – T7f. verwundten] ten überschrieben – 1 Wa#] davor gestrichen 1. – 1 wann] waǦn (ebenso 19 dann – 19 Heilbrunnãuten) – 5 Du] davor gestrichen 2. – 9 der (1. Position)] davor gestrichen 3. – 22 er ma¡t] kein Abstand; Worttrennungsstrich Dieses Gedicht wurde gedruckt in Catharina Regina von Greiffenberg: De# Allerheilig‰- und Allerheilsam‰en Leiden# und Sterben# Jesu Chri‰i Zwölf andä¡tige Betra¡tungen (1672), S. 446, links neben dem achten Emblemkupfer (vgl. Abb. 25) mit dem Motto: Verwundet für die Verwundten. Das Gedicht steht unter dem Titel Sinbild#-Erklärung. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 2 in] an – 6 S¡langen-Sti¡] S¡laugen ‰i¡ – 16 Blutãut] Glut-ãut T4 Nicht nur Birken bezeichnet Catharina Regina von Greiffenberg häufig (unter Bezugnahme auf die gleichnamige Muse) als 'Uranie' bzw. 'Teutsche Uranie'. Die Bezeichnung begegnet in Greiffenbergs erster Publikation, den Gei‰li¡e[n] Sonnette[n] (1662), mehrfach: )()()(1r; 3v; 4r. – 1 S¡langen‰i¡] 'Schlangenbiß'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 15, Sp. 470. – 1-5 Ps 42,2 – 1-4 Vgl. Gerhard: Po‰illa (1613), Appendix, S. 34 (Ps 42,2f.): Etli¡e alte Lehrer gehen etwa# neher/ vnd legen e# ni¡t au# von einem Hirs¡/ wel¡er von Hunden gejagt wird/ sondern geben vor/ daß der Hirs¡ in den hei‹en Morgenländern dur¡ seinen gewaltigen Odem die S¡langen au# den Felsen herfür ziehe/ vnd wenn er dieselbe vers¡lu¿t/ empânde er dauon einen sol¡en Dur‰/ daß er mit gro‹em Ges¡rey zum fris¡en Wa‹er eyle/ Denn in der heiligen Spra¡e wird ein sol¡ Wort gebrau¡et/ da# da eigentli¡ hei‰ le¡”en/ vnd mit gro‹em Verlangen zu einem dinge eylen/ Wenn deme also i‰/ s¡i¿et e# ›¡ au¡ au[ Chri‰um/ wel¡er/ al# er die hellis¡e S¡lange am Creu” vberwunden/ darüber so erhi”et vnd außgemattet/ daß er mit Ges¡rey seine Seele au[geben. Vgl. Franzius: HISTORIA ANIMALIUM (1665), S. 137. – 5f. Vgl. Frey: Therobiblia (1595), Tierbuch, 121v/122r:
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Zum Exempel eine# sol¡en Hirs¡e# ‰ellet ›¡ Dauid selb# für/ Psalm. 42. Wie der Hirs¡ s¡reyet na¡ fris¡em Wa‹er/ so s¡reyet meine Seele Gott zu dir/ Meine Seele dür‰et na¡ Gott/ na¡ dem lebendigen Gott/ wenn werde i¡ dahin kommen da# i¡ Gotte# ange›¡t s¡awe/ etc. Hieronymu# ver‰ehet# von den armen Sündern/ wel¡e lang im vnãath vnd Gi[t der Sünden gelegen/ aber endli¡ mit gro‹er begierd zu Chri‰o lau[en/ da# ›e dur¡ da# Wa‹er der heiligen Tau[ von jren sünden abgewas¡en vnd gereiniget werden. Jtem wel¡e au¡/ in betra¡tung der kün[tigen herrligkeit/ begeren vnd erwünts¡en au# dieser Welt abzus¡eiden vnd bey Chri‰o zusein. Mos est Cerui, vt inuentum serpentem naribus hauriat: & post haec exardescens extinguat sitim, Ergo homo Ecclesiae, qui diu in actu venenoso degebat: vbi se perspicit coeno fornicationis, Idololatriae foetore repletum, desiderat venire ad Christum, in quo est fons luminis: vt ablutus Baptismo, accipiat donum remissionis, &c. Et si quis hodie nostrum extinctis vitijs ignescat in desiderium Dominicae contemplationis, potest & ipse dicere quia desiderat anima mea ad te Deus, hoc est, relicto seculo ad te desidero transire. Frey zitiert hier Ps-Hieronymus: Breviarium in Psalmos, PL 26, Sp. 949B. Vgl. ferner Gerhard: Po‰illa (1613), Appendix, S. 36f. (Ps 42,2f.): Bleibet demna¡/ daß au¡ in diesem Sprü¡lein da# Hirs¡lein gejaget vnd müde gema¡t/ bedeuten kan eine jegli¡e gleubige Seele/ dieselbe wird o[tmal# außwendig dur¡# Creu” vnd Widerwertigkeit/ inwendig dur¡ S¡re¿en vnd Anfe¡tung gejagt vnd getrieben/ Denn also bes¡reibet S. Paulu# da# Leben eine# Chri‰en/ 2. Cor. 7. Außwendig Streit/ innwendig Fur¡t. Wie da# gan”e Leben Chri‰i war ein jmmerwerende# Leiden/ also gehet# au¡ den re¡ten wahren Chri‰en/ vnd ob s¡on bißweilen ein Still‰and vnd Erge”ligkeit/ jedo¡ hei‰# wie S. Bernhard. sagt: Rara hora, brevis mora. Wann nu eine gleubige Seele von au‹en vnd jnnen also geeng‰et wird/ wa# soll ›e vornehmen? Er‰li¡ soll ›e ›¡ sehnen na¡ fris¡em Wa‹er/ wie ein dur‰ige# Hirs¡lein zum Brunnen eilet/ sol¡e# seyn nu die fluenta Scripturae, wie David sagt im 68. Psalm: Lobet Gott für den Brunn Jsrael. Vnd im 46. Psalm ‰ehet/ daß die Stadt Gotte# lu‰ig sey mit jhren Brünlein. Esa. 12. Jhr werdet mit Frewden Wa‹er s¡öp[en au# den Heilbrunnen/ da# seyn die Bü¡er H. S¡ri[t. Bey sol¡en Brünlein kan ›¡ eine sol¡e geplagte vnd dur‰ige Seel erfris¡en/ denn e# i‰ keine Anfe¡tung/ keine Verfolgung/ kein Creu” so groß oder seltzam/ man ândet einen Tro‰ dargegen in göttli¡er S¡ri[t/ wie da# in eine# jeden Erfahrung be‰ehet. – 8 Mk 15,16-19 – 9 der Mose-Fel#] Ex 17,6; 1Kor 10,4 – 9 geseze#-Stab] Ex 17,6 – 10-12 daß ~ gerunnen] Joh 19,34 – 12 theurem Blut] 1Petr 1,18f. – 14 Er ~ verwundt] Jes 53,5 – 15-19 Vgl. Arndt: ParadißGärtlein (1625), S. 157: "A¡ HErr deine gro‹e Liebe hat diese Heilbrunnen erö[net/ denn dieselbe bezeugen deine vberãie‹ende vberlau[ende Liebe/ wie ›¡ gro‹e Ströme auß den Wa‹errei¡en Brünnlein vnd Quellen ergie‹en/ au[ da# Erdrei¡/ also haben ›¡ die Ströme deiner Liebe auß deinen Brünnlein/ in vn# al# ein dürre# Erdrei¡ ergo‹en/ da# i‰ da# re¡te Aquavitae […]." – 17 Geisel-‰ri¡] 'Streich, Schlag mit der Geißel'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 19, Sp. 1547. – 17 Vgl. Arndt: Paradiß-Gärtlein (1625), S. 156: "[…] denn deine heilige Wunden ›nd Zeugen vnd Siegel deiner brün‰igen Liebe […]." – 21f. 2Kön 5,14
Gedicht 238 (1672)
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Abb. 25: Catharina Regina von Greiffenberg: De# Allerheilig‰- und Allerheilsam‰en Leiden# und Sterben# Jesu Chri‰i Zwölf andä¡tige Betra¡tungen […]. Nürnberg 1672 (HAB Wolfenbüttel Th 1057), Kupferstich zu S. 446.
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Text 239: Über da# IX. Sinnbild. 179v-180v T1 CCXXXIX.] CCXXVIII. – 15 unsre] unsere (der Druckfassung folgend emendiert) – 17 zu werden] kein Abstand; Worttrennungsstrich – 21 konte] t überschrieben – 22 S¡lang] S aus s überschrieben Dieses Gedicht wurde gedruckt in Catharina Regina von Greiffenberg: De# Allerheilig‰- und Allerheilsam‰en Leiden# und Sterben# Jesu Chri‰i Zwölf andä¡tige Betra¡tungen (1672), S. 562, links neben dem neunten Emblemkupfer (vgl. Abb. 26) mit dem Motto: Zum Tode der tödenden. Das Gedicht steht unter dem Titel Erklärung de# Kupferbild#. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 4 Sündengi]e#Ma¡t] Sünd-vergi[te Ma¡t – 11 s¡auen] sehen – 23 Seele!] seelig T3 Ehrne S¡lange] Num 21,8f.; Joh 3,14 – T4 entzweigten] 'zweiglosen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 674. – 1f. Gen 3,1-6 – 3-8 Num 21,6 – 4 Sündengi]e#Ma¡t] Zur Sünde als Gift vgl. zu Text Nr. 61, v. 7f. – 5 gleißen] 'glänzen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 7, Sp. 8296. – 9f. Joh 3,14. Birken bezieht sich hier auf die in der lutherischen Theologie seiner Zeit sowie in der Ikonographie, insbesondere im Bildtypus 'Gesetz und Evangelium' (vgl. Reinitzer, 2006), häufig zur Anwendung gebrachte typologische Parallelisierung von eherner Schlange und Christus. Vgl. Luther: WA 47, S. 67, Z. 28 - S. 68, Z. 1 (Auslegung des dritten und vierten Kapitels Johannis, 1538-1540): Aber Mose# hatt gesagt: Ej, fur¡tet eu¡ ni¡t, und hat ihnen da# khulepfla‰er geweiset und die s¡lange au[geri¡tet, so ge‰alt i‰ gewesen wie die s¡langen, die ›e gebi‹en hatten, dafur ›e ãohen und ›¡ fur¡ten. Wa# mu‹en do¡ da die Juden geda¡t haben? Mose#, bi‰u tholl und thori¡t? wil‰u un# mit deiner ar”tej no¡ viel mehr ers¡re¿en und un# gahr in ein bo¿#horn fur fur¡t jagen? wa# solt un# die s¡lang hel[en? Aber Mose# fheret forth und geu‰ eine eherne s¡lange in der ge‰alt und form, wie die andern lebendigen feurigen s¡langen waren, und henget ihnen eine s¡lang wieder fur die augen. Den wen man von einem tollen hunde gebie‹en wird, so mus# man hund#harr wider au[binden, so wird de# bi## geheilet. Also solten, die von feurigen s¡langen ge‰o¡en, da# i‰: vom Teu[el in Sunde, Tod und ewige verdamni## gebra¡t wahren, widerumb diese eherne s¡lange ansehen, da# i‰: an Chri‰um gleuben […]. Vgl. hinsichtlich des 17. Jahrhunderts folgende Belege: Johannes Förster: PASSIO CHRISTI TYPICA (1610), S. 107-109: Ebener ma‹en geliebte/ war e# au¡ mit vn# elenden Erdwürmlein sämbtli¡ vnd sonderli¡ bewand vnd bes¡a[en. Die alte S¡lange die da hei‰ der Teu[el vnd Satanas/ hat ni¡t allein vnsere er‰en Eltern Adam vnd Evam/ sondern au¡ vn# in jhnen vnnd mit jhnen ingesampt alle vnd iede gan” tödli¡ verwundet […]. Aber glei¡ wie Gott der HERR/ in vnserm heutigen text ein mittel gefunden/ wieder den Biß vnnd gi[t der feurigen S¡langen/ vnd Mose beviehlet/ er soll eine Rote Küp[erne S¡lange an ein Höl”ern pfal au[hengen zum zei¡en/ da# wer gebie‹en i‰/ vnd ›ehet ›e an/ der soll leben: Also geliebte/ hat au¡ Gott der himlis¡e Vater/ der Welt seinen eingebornen Sohn JESVM CHRJSTVM gesand vnd ges¡en¿et/ der hat ›¡ am
Gedicht 239 (1672)
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Stam de# heiligen Creu”e#/ al# ein verãu¡ter S¡langenwurm au[hengen la‹en/ vnd ›¡ derma‹en mit Blut vnd wunden zuri¡ten/ daß er einer Roten Küp[ern s¡langen ehnli¡er al# eim Mens¡en/ außgesehen. Vgl. ferner ebd., S. 110f.: Denen [scil. den Kindern Israel] wird zwar zu gut die Ehrne S¡lange erhöhet vnd au[geri¡tet: Aber damit war e# ni¡t verthan: sondern ›e mu‰en au¡ da# jhre dabey thun. Wa# denn? Sie mu‰en die S¡lange ni¡t also vor ›¡ ‰ehen la‹en/ sondern/ ›e mu‰en jhre Augen au[heben/ vnd dieselbe ansehen. […] Sie haben die ehrne S¡lange mü‹en ansehen/ vnd wer ›e angesehen hat/ der i‰ genesen/ vnd beym leben erhalten worden. Glei¡er ge‰alt […] i‰ e# ni¡t genug/ da# CHRJSTVS am Creu” vor vn# ge‰orben/ vnd vn# die vergebung vnserer Sünden erworben: Sondern e# mu‰ au¡ da# ansehen dazu kommen/ wir mü‹en diese todte vnd blutrothe S¡lange am ‰amm de# Creu”e# ansehen? Womit aber? Mit den augen de# glauben#/ da# i‰/ E# mu# ein jeder Chri‰ vor ›¡ in seinem Her”en die application au¡ au[ ›¡ ma¡en/ vnd fe‰igli¡ glauben: CHRJSTVS sey au¡ vor seine Sünde ge‰orben. Vgl. auch Friedrich Balduin: PASSIONIS TYPICAE Liber alter (1616), S. 90-140 sowie Johann Arndt: Po‰ille (1736), Teil 1, S. 441: "Wi‹et ihr au¡, wa# Mose# in der Wü‰en thäte, al# er die rothe eherne S¡lange aufri¡tete, wer dieselbe würde ansehen, der solte leben? J‰ dieser [scil. Christus] ni¡t die re¡te blutrothe S¡lange, die jederman gesehen hat am Hol”e hangen, al# ein Flu¡?" Die sog. Kurfürstenbibel (1641), Teil 3, S. 114a faßt diese typologische Tradition, den Text von Joh 3,14f. durch kurze Einschübe erläuternd, folgendermaßen zusammen: 14. Vnd (damit i¡ au¡ auß dem Gese”/ de‹en jhr Phariseer eu¡ rühmet/ meine Lehre be‰etige/) wie Mose# in der Wü‰en (au[ Gotte# Befehl) eine (eherne) S¡lange erhöhet (zum Zei¡en au[geri¡tet) hat/ (damit alle die/ so von den fewrigen S¡langen gebi‹en waren/ dur¡ da# Ans¡awen derselben ehernen S¡langen gesund gema¡t/ vnd beym Leben erhalten worden/) Also muß (dem geda¡ten Vorbild na¡) deß Mens¡en Sohn (na¡ vnaußspre¡li¡ gro‹em Leiden/ Jammer vnd Ang‰/ no¡ vber da# am Creu”) erhöhet […] werden. 15. Au[ daß alle (die zwar von der Höllis¡en S¡langen/ dem leidigen Teu[el/ dur¡ die Sünden verwundet/ vnd deß ewigen Tode# Leibeigene worden/ aber do¡) die an jhn (den am Creu” erhöheten Heiland vnd Erlöser deß Mens¡li¡en Ges¡le¡t#) gläuben/ (vnd jhn also gei‰li¡ vnd mit erleu¡teten Augen jhre# Ver‰ändni# ans¡awen/ Ephes. 1. v. 18. wie er jhnen in seiner Creu”igung dur¡# heilige Evangelium für die Augen gemahlet i‰/ Galat. 3. v. 1.) ni¡t verlohren (ewigli¡ verdampt) werden/ sondern da# ewige Leben haben. Vgl. in diesem Zusammenhang auch Birkens Pa‹ion#Lied von der Ehrnen S¡lange. im Psalterium Betulianum (Text Nr. 136). – 11 Wurm] Ps 22,7 – 13 Daß Christus, die sündige Menschheit stellvertretend, in seiner Passion, insbesondere an Gründonnerstag und Karfreitag, den Zorn Gottes getragen und mithin das göttliche Strafgericht erlitten hat, gehört zu den zentralen Grundaussagen der Passionstheologie Luthers wie des barocken Luthertums. Vgl. z.B. Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 28, Z. 356 - S. 29, Z. 360: "Jst demnach das Leiden Christi der allerklerste Spiegel des göttlichen Zorns wider die Sünde/ daß Christus im Garten so zittert vnd zaget/ sich also engstet/
Apparate und Kommentare
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daß er Blut schwitzet/ das machet alles die Last des göttlichen Zorns/ welche jhn vmb vnser Sünde willen drücket […]." Ebd., S. 94, Z. 231-235: "Was mag denn Christum das mal also gedrücket haben/ daß jhm so angst worden? Es ist gewesen die Last des göttlichen Zorns. Denn weil die Sünde des gantzen menschlichen Geschlechts auff jm gelegen/ so druckte jn auch warhafftig der Zorn Gottes/ welcher sonsten auff Sünde folget." Vgl. zur Sache J.A. Steiger: Zorn (2005). – 14 rohten Purpur Wurm] Hinsichtlich der Bezeichnung Christi als Purpurwurm vgl. Dilherr: Heilige Karwo¡en (1653), S. 261: "E# i‰ aber wol zubetra¡ten: daß/ in der Ebreis¡en Grundspra¡ [in Ps 22,7] ein Wörtlein ‰ehet/ wel¡e# eigentli¡ einen sol¡en Wurm bedeutet/ der i”t in Armenia/ und Spanien au[ etli¡en Stämmlein/ in Körnlein wä¡set/ auß wel¡em die kö‰li¡e Purpurfarb heraußgepres‰ und zubereitet wird." Vgl. weiter ebd., S. 262: Christus ist der "re¡te Purpurwurm gewesen/ der so/ von seinem Rosenfarben Blut/ i‰ gefärbet worden; daß sein Leib wie röthli¡e Kleider/ und wie ein rothfarbe# Gewand ges¡ienen." Vgl. auch ebd., S. 272: "Sihe! da kömmt dieser himmelis¡e Purpurwurm/ les¡t/ mit seinem Blut/ die brennende S¡wefelglut auß/ und befreyet un# von sol¡en her”kiesenden Würmern deß ewigen Tode#." – 17 Tode# Tod] Vgl. Ernst Christoph Homburg (1659), Fischer-Tümpel. Bd. 4, S. 295, Nr. 345, Str. 1: JEsu, meine# Leben# Leben, Jesu, meine# Tode# Tod, Der du di¡ vor mi¡ gegeben Jn die tief‰e Seelen-Noht […]. Vgl. auch Georg Philipp Harsdörffers Gedicht Die zer‰örung der Herrs¡a[t deß Todt#. in Johann Vogels ICONES MORTIS (1648), *8r, das folgendermaßen beginnt: Wo ni¡t der Todt deß Todt# dem Todt den Todt gebra¡t/ Wer un# die Himmel#thür anno¡ ni¡t au[gema¡t. Wo ni¡t der Todt deß Todt# dem Todt den Todt gethan/ so träfe niemand no¡ die re¡te Himmel#bahn. – 17f. Tode# Tod ~ Gi[te# Gegengi[t] Hos 13,14 – 18 de# Gi[te# Gegengi[t] Vgl. Dannhauer: CATECHJSMVS-MJLCH, Teil 8 (1666), S. 16. Christus ist nicht nur Schlangentreter, sondern auch und zugleich diejenige Schlange, die – erhöht ans Kreuz – das Gegengift gegen das Gift der Sünde verabreicht. Darum soll man – so Dannhauer – bei "dem verwundeten HERRN Jesu am Creu”" Zuflucht nehmen: "[…] den sol man im Glauben brün‰igli¡ ans¡auen/ seine un# heilsame Wunden/ da ândet man da# re¡te Gi[t-Heil wider den vergi[ten tödtli¡en S¡langen-Biß der Sünden." – 23 Joh 3,15 – 24 geErzt] 'in Erz gegossen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1086.
Gedicht 239 (1672)
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Abb. 26: Catharina Regina von Greiffenberg: De# Allerheilig‰- und Allerheilsam‰en Leiden# und Sterben# Jesu Chri‰i Zwölf andä¡tige Betra¡tungen […]. Nürnberg 1672 (HAB Wolfenbüttel Th 1057), Kupferstich zu S. 562. (fälschlicherweise als Nr. XII und mit "935" gekennzeichnet und darum zu S. 935 eingebunden).
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Text 240: über da# X. Sinnbild. Besagter Pa‹ion-Anda¡t. 180v/181r T1 CCXL.] CCXXIX. – 1 Wann] WaǦn – 2 da#] Kürzel (ebenso 4, 19) – 8 Himmel#-wegeweiser] Himel#Ǧ ungeweiser (der Druckfassung folgend emendiert) – 8 Himmel#-wegeweiser] H aus h überschrieben – 10 der (2. Position)] Kürzel – 11 der] Kürzel (ebenso 13) – 13 wa#] Kürzel Dieses Gedicht wurde gedruckt in Catharina Regina von Greiffenberg: De# Allerheilig‰- und Allerheilsam‰en Leiden# und Sterben# Jesu Chri‰i Zwölf andä¡tige Betra¡tungen (1672), S. 683, nach dem zehnten Emblemkupfer (vgl. Abb. 27) mit dem Motto: Mit dir zu ihr. Das Gedicht steht unter dem Titel Erklärung de# Sinnbild#. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 4 vergöttung Bild] Vergöttung#-Bild – 4 Bild,] Bild.* hierzu folgende Fußnote am Seitenende: * Apotheosis. vid. Pier. Hierogl. c. 19. – 16 im] in 1 brandbegängni#] 'Feuerbestattung'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1278. – 1-4 Im Rahmen des römischen Konsekrationszeremoniells wurde seit der Mitte des 2. Jahrhunderts (wenngleich nicht in allen Fällen) die Apotheose des verstorbenen Kaisers dadurch symbolisiert, daß man während der Kremierung des Leichnams einen Adler auffliegen ließ, den man zuvor auf dem rogus plaziert hatte. Vgl. U. Geyer, 1967 sowie Kierdorf, 1986, und Price, 1987, bes. S. 94f., ferner Arce, 1988, S. 131-140. Vgl. exemplarisch die recht detaillierte Beschreibung der Funeralfeier für Kaiser Pertinax bei Cassius Dio 75, 4, 2 - 5, 5 (zum Adlerflug 5, 5). – 2 Flügelwiegen] 'Flügelschlagen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 29, Sp. 1542. – 6f. ô Jesu ~ edler Adler, auf] Vgl. Jes 40,31. Frey: Therobiblia (1595), Vogelbuch, 106v/107r: "Ambrosius aber lib. de Salom. c. 1. ver‰ehet# von Chri‰o. Aquilam in hoc loco Christum Dominum nostrum debemus accipere, qui post venerandam resurrectionem, qua docuit humanum genus in vitam redire posse post mortem, velut aquila revolavit in patrem […]." Frey bezieht sich hier auf Ps-Ambrosius: Sermones de diversis, Sermo 46 (De Salomone), PL 17, Sp. 694D-695A. – 7f. da nun gebratten war, in Liebe deine Lei¡] Vgl. Luther (1524), Wackernagel. Bd. 3, S. 12, Nr. 15, Str. 5: Hie y‰ da# re¡t O‰erlam, dauon Got hat gebotten, Da# y‰ an de# Creu”e# ‰am ynn hey‹er lieb gebrotten: De# blutt zei¡net vnser thur, da# helt der glawb dem todt fur, der wurger kan vn# ni¡t ruren. – 10-12 Lk 23,40-42 – 11 Sprichwörtlich. Wander. Bd. 2, Sp. 127: "Die Grasmücke nistet im Thal, der Adler auf dem Berge." – 13 der Glaub hat, wa# er will] Vgl. Luther, WA 7, S. 24, Z. 13f. (Von der Freiheit eines Christenmenschen, 1520): "[…] glaub‰u, so ha‰u, glaub‰u nit, so ha‰u nit." – 15f. Sey ~ Paradei#] Lk 23,43 – 16 nun ~ Riegel] Vgl. Offb 4,1. Vgl. Herberger: Her”Po‰illa (1691) I, S. 51a/b
Gedicht 240 (1672)
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(Weihnachtstag, Lk 2,1-20): "De# HErrn Engel ers¡einet/ so bald der HErr JEsu# gebohren. Diß i‰ ein bes¡erte# Gut. Der Engel mit dem feurigen S¡werdt an der Thüre de# Paradise# soll weg seyn. Wenn du dein Leben im Namen JEsu wir‰ bes¡lie‹en/ so soll diß Wort in deinen Ohren klingen: Heute wir‰ du mit mir im Paradiß seyn. Der Engel de# HErrn soll ›¡ um di¡ und deine gläubigen Kinder lagern/ Psal. 34. vers. 8." Vgl. auch die achte Strophe von Nikolaus Hermanns Choral "Lobt Gott, ihr Christen" (1560), Wackernagel. Bd. 3, S. 1170, Nr. 1365: Heut s¡leu‰ er wider au[ die thür zum s¡önen Paradei#, Der Cherub ‰eht ni¡t mehr darfür, Gott sey lob, ehr vnd prei#! – 19 1Petr 4,12f. – 20 Freuden-Po‰] 'Freuden-Nachricht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2020.
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Apparate und Kommentare
Abb. 27: Catharina Regina von Greiffenberg: De# Allerheilig‰- und Allerheilsam‰en Leiden# und Sterben# Jesu Chri‰i Zwölf andä¡tige Betra¡tungen […]. Nürnberg 1672 (HAB Wolfenbüttel Th 1057), Kupferstich zu S. 683.
Gedicht 241 (1672)
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Text 241: über da# XI. Pa‹ion#-SinnBild. Ein Fel#, mit einem Taube in seiner Höle, Hinten der Tauben Thurn. 181r-182r T1 CCXLI.] CCXXX. – 4 und] u. (ebenso 8, 27) – 5 der] Kürzel – 5 Brunn] BruǦn (ebenso 15 dann – 22 Brunnen) – 12 komm] kom Ǧ (ebenso 26 HimmelMusen-Söhne – 28 Himmel#-Di¡ter) – 20 da#] Kürzel (ebenso 21) Dieses Gedicht wurde gedruckt in Catharina Regina von Greiffenberg: De# Allerheilig‰- und Allerheilsam‰en Leiden# und Sterben# Jesu Chri‰i Zwölf andä¡tige Betra¡tungen (1672), S. 864, links neben dem elften Emblemkupfer (vgl. Abb. 28) mit dem Motto: Jn Wunden gefunden. Das Gedicht steht unter dem Titel Erklärung de# Sinnbild#. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgender Stelle: 20 klare#] kare# T4 Thurn] 'Turm'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 21, Sp. 476 (ebenso 3). – 1 Ps 76,3 – 1-6 Flavius Josephus erwähnt in De bello Judaico 5, 12, 2 den sog. Taubenschlag-Felsen. Dalman, 1930, S. 48-50 verweist für das Tal Silwan (bei den hellenistischen Felsengräbern), unweit von Siloah, auf diese Stelle bei Josephus. Die genaue Lokalisierung ist unklar. Dalman vermutet (S. 50): "Der Lage nach könnte der seltsame Felsenturm el-'öllije 'das Obergemach' bei der Felsplatte el-'asara dafür gelten […]." – 3 Thurn, von Tauben zugenamt] 'Turm, der von den Tauben seinen Zunamen hatte'. Zu 'zunamen' vgl. Grimm: DWb. Bd. 32, Sp. 551f. – 3 Lk 13,4 – 4 gehe¿t] 'genistet'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 745f. – 5 Brunn Siloha] Joh 9,7 – 8 Joh 19,34 – 8 spilt] 'aufspießt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 2485. – 912 Hld 2,14; Joh 19,34. Zum Motiv des Eingehens in Jesu Seitenwunde vgl. zu Text Nr. 231, v. 9-11 (ebenso 14-16). – 11 mein Fel#] 1Kor 10,4 – 13 Ps 84,4. Auf diesen Text kommt im Zuge der Auslegung von Hld 2,13 auch zu sprechen: Gerhard: POSTILLA SALOMONAEA (1652), II, S. 74 (1. Sonntag nach Ostern, Hld 2,13). – 16 fort] 'hinfort'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 9. – 18 ver‰ehle] 'verstecke'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 1703. – 19f. Vgl. 1Kor 10,4 – 21 Jes 46,13 – 21-23 1Joh 1,7; Offb 1,5 – 24 Parna‹u#] Zweithöchster Berg in Zentralgriechenland, der in der griechischen Mythologie Apollon geheiligt ist und als Heimat der Musen gilt. – 25 Hippocrene] Vgl. zu Text Nr. 7, v. 35.
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Apparate und Kommentare
Abb. 28: Catharina Regina von Greiffenberg: De# Allerheilig‰- und Allerheilsam‰en Leiden# und Sterben# Jesu Chri‰i Zwölf andä¡tige Betra¡tungen […]. Nürnberg 1672 (HAB Wolfenbüttel Th 1057), Kupferstich zu S. 864.
Gedicht 242 (1672)
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Text 242: über da# XII. Sinnbild. Eine Hand au# der Wolke, neben einen grünenden Winter Saatfeld weizen säend. 182r/v T1 CCXLII.] CCXXXI. – 1 da#] Kürzel – 2 und] u. (ebenso 15) – 2 ehdann] ehdaǦn (ebenso 14 wann – 21 dann – 24 dann) – 2 neu] nun (der Druckfassung folgend emendiert) – 2 aufgehet.] Punkt überschrieben – 3 grün] im grün (der Druckfassung folgend emendiert) – 6 Leben:] Doppelpunkt aus Komma bzw. Semikolon überschrieben – 12 wieder] mit der-Kürzel (ebenso 18) – 15 vergehn] n aus en überschrieben – 23 ni¡t] nǦ Dieses Gedicht wurde gedruckt in Catharina Regina von Greiffenberg: De# Allerheilig‰- und Allerheilsam‰en Leiden# und Sterben# Jesu Chri‰i Zwölf andä¡tige Betra¡tungen (1672), S. 935, nach dem zwölften Emblemkupfer (vgl. Abb. 29) mit dem Motto: Durch verwesen, zum Wesen. Das Gedicht steht unter dem Titel Erklärung de# Sinnbild#. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 1 in] im – 11 der] du – 11 ›¡] di¡ – 12 du ward‰] e# ward – 19 den] Du 1-8 Vgl. zu Text Nr. 219, v. 25-27. – 1f. Joh 12,24; 1Kor 15,36f. – 3 neben] 'daneben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 490. – 5-8 Joh 12,23f. – 9 Mt 27,59f. – 10 Jes 53,5. Vgl. zu Text Nr. 38, v. 2. – 11-16 Das von Paulus im Zusammenhang der Auferstehungsthematik verwandte Bild vom Weizenkorn, das in die Erde fallen und sterben muß, um Frucht bringen zu können (1Kor 15,36f.), findet bei Luther (vgl. zu Text Nr. 219, v. 25-27) sowie bei barock-lutherischen Theologen vielfältig Verwendung. Vgl. z.B. Nicolai: FrewdenSpiegel deß ewigen Leben# (1599), S. 286: Sehr trö‰li¡ i‰# aber/ daß vnser Leib ni¡t soll ewig vnter der Erden bleiben/ sondern ligt da wie ein Wei”enKörnlein/ da# am jüng‰en Tage soll grünen/ vnd mit Frewden wider herfür kommen. Denn wie Chri‰u# ge‰orben i‰/ vnd von den Todten au[er‰anden/ also werden au¡ alle/ so an jhn glauben/ vom Todte zur ewigen Herrligkeit au[erwe¿t werden. Derwegen wirdt der Leib gesäet verwäßli¡/ vnnd wirdt au[er‰ehen vnverwäßli¡/ E# wirdt gesäet in Vnehre/ vnnd wirdt au[er‰ehen in Herrligkeit: E# wirdt gesäet in S¡wa¡heit/ vnnd wirdt au[er‰ehen in Kra[t. E# wirdt gesäet ein natürli¡er Leib/ vnd wirdt au[er‰ehen ein Gei‰li¡er Leib. – 13 Er‰ling] 1Kor 15,20 – 15 verwerden] 'sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 2217. – 15f. 1Kor 15,42. – 17 1Kor 15,55 – 18 1Kor 15,42f. – 19f. Birken parallelisiert hier den Patriarchen Joseph mit den Glaubenden. Joseph ist nach Luther, der hiermit in einer Tradition steht, die bis in die früheste Auslegungsgeschichte hinein zurückverfolgt werden kann, nicht nur ein typus Christi, sondern auch ein solcher eines jeden Christenmenschen. Vgl. WA 24, S. 660, Z. 30-32 (Predigten über das 1. Buch Mose, 1527): "Also wil un# Gott trö‰en, al# wölt er spre¡en: Sehet do¡, wie i¡ gesynnet bin, nempt fur eu¡ den Joseph, wie i¡ gehandlet habe, so wil i¡ mit eu¡ au¡ handlen […]." Insofern sind Josephs Entlassung aus der Haft und seine Erhöhung durch Pharao nicht nur typologische Vorabschattungen der resurrectio
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Apparate und Kommentare
Christi (vgl. WA 24, S. 665, Z. 21f.: "Mit der âgur hat der heilige Gei‰ zuvor gespielet von dem leiden und au[er‰ehung Chri‰i […]"), sondern auch der Errettung eines jeden Glaubenden aus Not und Tod. Außerdem könnte an dieser Stelle bei Birken die lutherische Auslegungstradition zu Gen 50,24f. mitschwingen. Im Zuge der Interpretation dieser Stelle stellt Herberger den Patriarchen Joseph, dessen Leichnam die Kinder Israel mit ins Land Kanaan genommen haben, als einen Typos der allgemeinen resurrectio carnis insofern dar, als er ihn unter diejenigen Heiligen rechnet, die laut Mt 27,52f. an Karfreitag vom Tode auferstanden sind. Vgl. Herberger: MAGNALIA DEI (1728), S. 294b: "Denn er hat die Heiligen, wel¡e mit ihm au[er‰anden […], mit ›¡ geführet in# ewige Leben. Darunter i‰ ohne Zwei[el au¡ Joseph einer gewesen." – 20 Joh 5,28 – 22 du Leben du] Joh 11,25 – 23 Vgl. Hieronymus Weller: Ein S¡öne Ley¡predig (1568), B5r: "[…] so sol do¡ ein Chri‰ wenn er ›¡ an seinen Herrn Chri‰um helt/ im Todt ni¡t bleiben kleben/ sondern haben da# ewige leben […]." – 24 Vgl. Jes 57,2
Gedicht 242 (1672)
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Abb. 29: Catharina Regina von Greiffenberg: De# Allerheilig‰- und Allerheilsam‰en Leiden# und Sterben# Jesu Chri‰i Zwölf andä¡tige Betra¡tungen […]. Nürnberg 1672 (HAB Wolfenbüttel Th 1057), Kupferstich zu S. 562. (fälschlicherweise als Nr. IX und mit "562" gekennzeichnet und darum zu S. 562 eingebunden).
Apparate und Kommentare
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Text 243: Da# Vatter Vnser. 182v T1 CCXLIII.] CCXXXII. – 1 Himmel] Himel Ǧ (ebenso 3 komm) Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des Gedichtes in den Jahre 1672 oder 1673 nahe. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1-8 Mt 6,9-13
Text 244: Na¡ Herren Doctoris Müller# CXXIII. Anda¡t. Viel Wi‹en, wenig Gewi‹en. 183r-184v T1 CCXLIV.] CCXXXIII. – T2 Herren] H und etc.-Kürzel mit Punkt – T2 Doctoris] Dr. – 5 der] Kürzel (ebenso 9, 36) – 12 ie”und] ieztund – 15 nennen] neǦnen (ebenso 26 wann – 32 rennet – 47 darinn – 63 wann) – 16 Himmel] Himel Ǧ (ebenso 26, 66) – 19 Thun] Thau (der Druckfassung folgend emendiert) – 25 da#] Kürzel (ebenso 43, 54 (2. Position), 59, 64) – 34 saufet] haufet (der Druckfassung folgend emendiert) – 49 und] u. (ebenso 68) – 52 wird] i überschrieben – 55 Glaube] G überschrieben – 72 i‰ und] emendierend ergänzt – 74 Ehr:] Doppelpunkt aus Komma überschrieben Zur Erstauflage der von Mitgliedern des Blumenordens erstellten lyrischen Bearbeitung der Gei‰li¡e[n] Erqui¿‰unden (11664f.) des Rostocker Theologen Heinrich Müller (1631-1675) steuerte Birken sieben Texte bei (vgl. zu Text Nr. 245-247). Die Kompositionen stammen von dem Nürnberger Musiker und Organisten Johann Löhner (vgl. die Einleitung zu Text Nr. 263). Außerdem führte Birken die Endredaktion des Gesamtwerkes durch und überwachte die Drucklegung. Birkens Anteil an der Gemeinschaftspublikation ist durch seine Tagebucheinträge im Zeitraum zwischen dem 15.8.1672 und 20.9.1673 recht detailliert belegt. Der Druck lag Birken am 12.11.1673 vor (Tagebücher II.249; PBlO.B.2.1.8., 115r). An diesem Tag erhielt Birken von Löhner 12 Belegstücke. Morphologie, S. 858f. Birkens hier mitgeteiltes Gedicht bezieht sich auf die 123. Andacht in den Gei‰li¡e[n] Erqui¿‰unden Heinrich Müllers, übernimmt deren Motto (T4) und lehnt sich der Sache nach an die Vorlage recht eng an. Müllers Andacht hat folgenden Wortlaut: Von gro‹er Wi‹ens¡a[t. Viel Wi‹en#/ wenig Gewi‹en#. SJnd zween gute Freunde/ und wohnen gemeinigli¡ bey einander. Du rühme‰ di¡ deiner gro‹en Wi‹ens¡a[t. Die Teufel wi‹en mehr al# du/ und mü‹en do¡ ewig in der Höllen brennen. Wa# nü”t denn viel Wi‹en/ wann kein Gewi‹en dabey i‰: Wei‹t du ni¡t wa# CHri‰u# sagt: Der Kne¡t/ der de# Herrn Willen weiß/ und thut ihn ni¡t/ wird viel Strei¡e empfangen? Du ha‰ die S¡ri[t ‰udiret/ aber ha‰ du au¡ den innern geheimen Ver‰and gefa‹et? Wa# nü”t ›e im Gehirn/ und auf der Zungen/ wann ›e ni¡t im Her”en i‰? Die Liebe übertri[t da# Wi‹en. Liebe be‹ert/ Wi‹en bläht au[/ 1. Cor. 8. Wie da# Wa‹er die Kra[t de# Wein# dämpfet/ daß er ni¡t trun¿en ma¡e; so
Gedicht 244 (1673)
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muß die Lieb da# Wi‹en bezwingen/ daß e# ni¡t aufblähe. Keine Wi‹ens¡a[t be‹ert ohne Liebe. Wie die Speise den Leib ni¡t ernehret/ wann ›e ni¡t dur¡ die natürli¡e Hi”e verdauet wird: So nü”t keine Wi‹ens¡a[t/ wann ›e ni¡t da# Feur der göttli¡en Liebe in ›¡ hat. A¡ wa# erheb‰ du di¡ deiner Wi‹ens¡a[t halber: Eine kleine Kran¿heit kan dein Haupt s¡wä¡en/ deinen Ver‰and bre¡en/ dein Gedä¡tniß verderben. Wa# brü‰e‰ du di¡? Wie viel du immer wei‰/ i‰ do¡ alle deine Wi‹ens¡a[t nur Stü¿- und Kinder-Wer¿/ 1. Cor. 13. Und wo bleibt deine Wi‹ens¡a[t na¡ dem Tod? Wie bald wird ihrer verge‹en? Wer ›¡ einbildet/ er wi‹e wa#/ der weiß no¡ ni¡t/ wa# er wi‹en soll. Ni¡t# wi‹en/ i‰ da# hohe Wi‹en. Du wei‰ alle#/ kenn‰ au¡ di¡ selb‰? Je mehr du di¡ bemüh‰ die Dinge zu wi‹en/ die au‹er dir ›nd/ je mehr vergi‹e‰ du dein selb‰/ und deine# inwendigen Grunde#. Du wei‰ alle#. Kenn‰ du GOtt au¡? Alle Weißheit au‹er GOtt i‰ Thorheit/ denn ›e führt von der wahren Weißheit ab. Für¡te GOtt. Die Fur¡t de# HErrn i‰ der Weißheit Anfang. Siehe zu/ daß du hie mit Gott vereiniget werde‰ dur¡ den Glauben/ so wir‰ du dermahlein# in GOtt alle# sehen und ver‰ehen. Wie du ohne der Sonnen die Sonne ni¡t sehen/ und ohn Wa‹er au[m Wa‹er ni¡t fahren; so kan‰ du Gott ohn Gott ni¡t erkennen. Drumb bitte ihn/ daß er di¡ erleu¡te. Laß die Creatur dir ein Spiegel seyn/ darinn du Gott bes¡aue‰. Er i‰ aller Ding Uhrsprung/ und in ihm i‰ alle# Gut unendli¡ be‹er/ al# in allen Dingen. Wa# du gute# wei‰/ da# übe: Wi‹ens¡a[t ohne That i‰ eine Wol¿e ohne Regen/ ein Baum ohne Fru¡t. J¡ wil allzeit dafür halten/ daß i¡ ni¡t# weiß/ au¡ ni¡t# begehren zuwi‹en al# nur JESUM den Gecreu”igten. So weiß i¡ gnug/ ob i¡ glei¡ son‰ ni¡t# wü‰e. Vorliegendes Gedicht wurde 1673 gedruckt in einer Gemeinschaftspublikation der Pegnitzschäfer: Der Gei‰li¡en Erqui¿‰unden de# Fürtre[li¡en Theologi H. Doct. Heinri¡ Müller# […] Poetis¡er Anda¡t-Klang (1673), S. 116-119, hier als gezählter Beitrag (Nr. XXI) unter dem Titel Die Vielwi‹enheit. Viel Wi‹en: Kein Gewi‹en. Erqui¿St. CXXIII Betra¡tung. Die Signatur lautet: Floridan. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 15 man au¡] au¡ man – 50 laßt] Laß – 54 würd] wird – 68 algere¡t] au¡ gere¡t – 72 Glaub#, daß Gott warheit i‰ und weise] gläubt/ daß ›e GOtte# Warheit weise 1 Die Identifikation der Gelehrten mit den Verkehrten, die in der von Birken verarbeiteten Textvorlage Heinrich Müllers nicht zu finden ist (vgl. aber unten), begegnet besonders häufig innerhalb der mystisch-spiritualistischen Kritik an der nicht zuletzt durch den Aristotelismus geprägten akademischen Wissenschaftskultur der Frühen Neuzeit. Vgl. etwa Christian Hoburg: Po‰illa, Teil 1, S. 314 (Invokavit, Mt 4,1-11), der "die Welt-Gelehrten" die "Verkehrten" nennt. Die Theologiekritik Hoburgs wendet sich (ähnlich wie diejenige Friedrich Brecklings) insbesondere gegen den lutherisch-orthodoxen universitären Lehrbetrieb und die akademisch-literarische Produktion der wissenschaftlichen Theologie. Vgl. Hoburg: THEOLOGIA MYSTICA, )(4r: "Die gelehrten Verkehrten su¡en ihren Gott in Viâ Scholasticâ, auf ihrem S¡ul-weg/ mit subtilen disputirn, glo‹irn, und di‰inguirn, vermeinend dur¡ diesen Weg zur verborgenen Weißheit GOtte# zu gelangen." All die inkriminierten Tätigkeiten hält Hoburg für rein äußerliche Unter-
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fangen, die in keiner Weise die Kenntnis der göttlichen Mysterien befördern können. In milderer Form findet sich ähnliches auch bei Heinrich Müller, freilich ohne eine derart fundamentale Kritik an der akademischen Theologie, wie sie für Hoburg typisch ist. Vgl. Heinrich Müller: Her”en#-Spiegel (1738), S. 653b: Heute hat man au¡ in der Chri‰enheit viel Wi‹en#, aber wenig Gewi‹en#, viel Wi‹en#, aber wenig Gotte#dien‰#. Woher kommt#? Da# Wi‹en i‰ nur von au‹en dur¡ Lesen und Hören in# Gehirn hinein gebra¡t, und ni¡t von innen dur¡ den Gei‰ GOtte# hinein gewür¿et. Daher kommt#, daß bey vielem Wi‹en der heutigen Chri‰enheit kein re¡ts¡a[ene# Wesen in Chri‰o gefunden wird; daher kommt#, daß, die am mei‰en von GOtt und seinem Willen wi‹en, am wenig‰en darna¡ thun. Die Gelehrte‰en, die Verkehrte‰en. So hei‰# immer. Mein Her”, wa# du wei‰, da# bringe in die Uebung. Die That muß deine Wi‹ens¡a[t beweisen und bewehren. Da# Wi‹en i‰ nur verdammli¡, wann ni¡t die That erfolget. Vgl. ferner Heinrich Müller: Her”en#-Spiegel (1738), S. 463a: Die Welt bemühet ›¡ überall viel zu wi‹en, und viel zu lernen. Aber man¡em nu”t e# ni¡t. Die Wi‹ens¡a[t blähet auf, und ma¡t ‰ol”. Au¡ wo viel Wi‹ens¡a[t i‰, da i‰ viel Verantwortung. Gemeinigli¡, wo viel i‰, da i‰ wenig Wesen. Die Gelehrten, die Verkehrten. Sie wi‹en# wohl, und thun# ni¡t. Da i‰ die Verdammniß de‰o grö‹er. Mein Her”, wann i¡ son‰ ni¡t# wü‰e, bin i¡ do¡ wohl zu frieden, so i¡ nur zwey Stü¿e weiß: Wer GOtt i‰, und wer i¡ bin. Wer GOtt i‰, damit i¡ lerne GOtt vertrauen, und ihn für¡ten: Wer i¡ bin damit i¡ lerne demüthig seyn im Wohl‰ande, und großmüthig im Uebel‰and. – 2f. Gen 3,1-7 – 4 Gen 3,6 – 5 Zum Verlust der prälapsarischen Fähigkeiten des Menschen durch den Sündenfall vgl. zu Text Nr. 135, v. 19-24. – 7-9 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, Vorrede, A4v: "Je”o i‰ die Welt also ge›nnet/ da# ›e gerne alle# wi‹en wolte/ aber da# jenige da# be‹er i‰ denn alle# wi‹en/ nemli¡ Chri‰um lieb haben/ wil niemandt lernen […]." – 9 Vgl. Mt 24,12 – 10f. Zur Sophismus- und Atheismus-Thematik vgl. zu Text Nr. 284, v. 40. – 11 von Ränken] 'durch Kunstgriffe, List'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 100. – 12 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, Vorrede, A3v: "Jederman ‰udiret je”o/ wie er ho¡ vnd berümbt in der Welt werden möge/ aber from seyn wil niemand lernen." – 13 wi”] 'Verstand'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 861f. (ebenso 17). – 19f. Dem liegt ein typisch Arndtscher Gedanke zugrunde, der sich besonders klar in der Vorrede zur Urausgabe des ersten Teils des 'Wahren Christentums' findet. Vgl. Arndt: Von wahrem Christenthumb (1605), Vorrede, S. 10-12: Bitte demnach männiglich vmb Christi willen/ sonderlich die studirende Jugend/ mit welcher Kirchen/ Schulen vnnd Rahthäuser bestellet werden müssen/ sie wöllen doch jhr Christenthum besser studieren/ vnd es nit allein bey der Wissenschafft der heyligen Schrifft bleiben lassen/ sondern auch die Practicam vnnd lebendige Vbung deß heyligen götlichen Worts studiren vnnd lernen. Jederman studiret jetzo/ wie er hoch vnnd berühmpt in der Welt werden müge: Viel berühmpte Leute sindt auch in der Welt/ von welchen vnd auß derer Büchern Jedermann seine
Gedicht 244 (1673)
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Kunst lernet/ aber von vnserm einigen Doctore Jesu Christo/ vnnd auß dem Buch seines heyligen Lebens wil Niemandt lernen/ da doch dasselbige das volkommeste Buch ist/ darinn kein Stückwerck/ keine Lügen/ kein Finsternuß/ sondern die höchste Volkommenheit/ die lauterste Warheit/ vnnd klareste Liecht ist/ daß wir billich sagen: Omnia nos Christi vita docere potest. Bedencket doch was einen wahren Christen machet/ nemlich/ thun wz Christus lehret/ vnnd nit allein daruon reden vnd schwätzen/ die Wort beweisen keinen Christen/ sondern das Leben. […] Was hilfft recht glauben vnnd vbel leben/ viel wissen vnd nicht darnach thun? das wissen machet keinen Christen/ sondern die Liebe Christi. Was ist aber die Liebe Christi als die Liebe seiner edlen Tugend/ seiner Gerechtigkeit/ seiner Warheit/ seiner Demut vnd Sanfftmut? – 25f. Vgl. Röm 1,21 – 32f. Jer 2,13 – 39 gründen] 'ergründen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 9, Sp. 777. – 44f. 1Kor 2,14 – 45-47 1Kor 2,7-9 – 49-51 Vgl. zur Unvereinbarkeit der ratio des natürlichen, sündigen Menschen mit dem Glauben Luther, WA 47, S. 329, Z. 29f. (Mt 18-24 in Predigten ausgelegt, 15371540), der davon spricht, es sei "unmugli¡ […], da# Glaube und Vernun[t solten mit einander uberein‰immen". – 52f. Vgl. Luther, WA 10/III, S. 414, Z. 33 - S. 415, Z. 20 (Predigten des Jahres 1522 (Nr. 59)): Unßer li¡t, unßer vornun[t muß do ”u gethan werden und au[ hörn und alleyn der glaub sehn und leu¡ten. Den wen man do der vornun[t na¡ wil und die au[thun, do i‰ ni¡t mer wen thot, helle und sundt vor augen, da ›¡t ›e ›¡ den ”u todt an, do ›¡t dye vornun[t keyn hul[ bey keiner creatur, i‰ alle# wü‰e und dun¿el, do yhn der ân‰erni# muß die vornun[t ”uges¡lo‹enn werdenn, sun‰ muß ›e vor”wey[eln und ›¡ allein dem li¡t de# glauben# gefangen geben. Erst das Scheitern bzw. die absolute Blendung der sich selbst irrtümlicherweise licht dünkenden Vernunft, d.h. deren Gefangennehmung unter den Gehorsam Christi (2Kor 10,5), setzt – so Luther – die Vernunft frei, eine erleuchtete, weil glaubende und somit ein "s¡ön herrli¡ Jn‰rument und Werkzeug Gotte#" zu werden (WA.TR 3, S. 106, Z. 18f. (Nr. 2938b). Vgl. auch WA 39/I, S. 175, Z. 22f. (Die Disputation de homine, 1536)). Vgl. hinsichtlich der lutherischen Theologie des 17. Jahrhunderts Heinrich Müller: Her”en#-Spiegel (1738), S. 411b-412a: "Jmmer will die Vernun[t etwa# haben, da# da i‰; wann da# ni¡t da i‰, da# ›e haben will, verzweifelt ›e. Der Apo‰el Petru# nimmt die Vernun[t gefangen unter den Gehorsam de# Glauben#, und sagt: Auf dein Wort will i¡ da# Ne” au#wer[en. Dein Wort will er sagen, kan ni¡t triegen, auf dein Wort, auf die Gnade GOtte# will i¡# versu¡en." Vgl. auch ebd., S. 856. – 55-59 Hebr 11,1 – 61 2Kor 5,7; Hebr 11,1 – 65 Erden Kloß] Gen 2,7. Da der Mensch "au# einem Erdenkloß ers¡a[en" (Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 82 (1. Weihnachtstag, Lk 2,1-7)) ist, kann er metonymisch als eben ein solcher bezeichnet werden. Vgl. Luther: WA 36, S. 669, Z. 2f. (Predigten des Jahres 1532 (Nr. 15)): "Adam war ein erdenklo#, und Eva ein rib". – 68 Ps 19,10 – 69 Offb 4,8 – 72 Gott warheit i‰] Ps 100,5; Joh 14,6 u.ö. – 72 weise] Sir 1,7 – 73 Röm 10,17. Zu dieser Lehre, der zufolge der Glaube medial durch das
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verbum Dei, nicht zuletzt durch die Predigt, zustandekommt, vgl. z.B. Hütter: COMPENDIUM (2006 (11610)), S. 204, Z. 1-17: Perficitné Spiritus sanctus Conversionis opus Mediatè an Immediatè? Mediatè: Visum enim est Deo non alio modo, quàm per verbum suum, cùm id vel praedicari auditur, vel legitur, ut & per Sacramentorum legitimum usum, homines ad aeternam salutem vocare, ad se trahere, convertere, regenerare, & sanctificare. […] Hoc ipsum ex Scripturis demonstrari velim. 1. Cor. 1, 21. Quia in Dei sapientia non cognovit Deum Mundus per sapientiam: placuit Deo per stultitiam praedicationis salvos facere credentes. Rom. 10, 17. Fides est ex auditu: Auditus autem per verbum Dei. Joh. 17, 20. Non pro eis tantùm rogo, sed & pro eis, qui credituri sunt per verbum eorum in me. Act. 11, 14. Petrus loquetur tibi verba, in quibus salvus eris, tu & universa domus tua. Matth. 17, 5. AEternus pater de Filio clamat: Hunc audite. Hütter nimmt hier Bezug auf einen prominenten Passus der Formula Concordiae (Solida Declaratio 2, Bekenntnisschriften, S. 891, Z. 40 - S. 892, Z. 18). – 74 Dtn 32,3 – 76 Vgl. Tit 1,2 – 77 Mt 24,35
Texte 245-247: 184v Eine Manuskriptfassung von Text Nr. 245 findet sich im Anhang zu Birkens Handexemplar seiner Tode#-Gedanken (1670) in PBlO.70, 45r-46v und diejenige von Text Nr. 246 in ebd., 5r/v. Die Niederschrift von Text Nr. 246 protokollierte Birken am 26.3.1673 in seinem Tagebuch: "Da# Lied v[om] Versühner u[nd] Sünder eingetragen" (II.193; PBlO.B.2.1.8, 102v). Morphologie, S. 858-860. Diese drei Gedichte wurden, worauf Birken nach der Titelgruppe von Text Nr. 247 hinweist (T4), gedruckt in der Gemeinschaftspublikation der Pegnitzschäfer: Der Gei‰li¡en Erqui¿‰unden de# Fürtre[li¡en Theologi H. Doct. Heinri¡ Müller# […] Poetis¡er Anda¡t-Klang (1673). Vgl. diesbezüglich zu Text Nr. 244. Die Gedichte stehen (jeweils mit vorangehenden Noten) in den Kapiteln Die vera¡tende/ und wider vera¡tete Welt auf S. 1-7 (Text Nr. 245); Der Versühner und Sünder/ wie Leib und S¡atten, S. 69-72 (Text Nr. 246); Die Gesells¡a] de# Einsamen, S. 92-95 (Text Nr. 247). Alle drei Gedichte enden mit der Signatur Floridan. Der Wortlaut der Druckfassungen wird im folgenden mitgeteilt.
Text 245: Welt Gute Na¡t. Fahr hin du s¡nöde Welt. 184v T1 CCXLV.] CCXXXIV – T2 Zum an die Welt und alles Irdische gerichteten Gute-Nacht-Wunsch vgl. zu Text Nr. 2, v. 65. Die Druckfassung dieses Gedichtes (zum bibliographischen Nachweis vgl. die Einleitung zu den Texten Nr. 245-247) hat folgenden Wortlaut:
Gedicht 245 (1673)
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I. Die vera¡tende und wieder-vera¡tete Welt. Erqui¿St. I Betra¡tung. 1. Fahr hin/ du s¡nöde Welt! an dir mir ni¡t# gefällt. Du ‰eh‰ im bunten Ro¿e/ J¡ will dir/ fals¡e Do¿e! du übertün¡te# Grab! die Larve ziehen ab. 2. Du ru[e‰ mir au¡ zu: Fahr hin/ O Einfalt du! weg/ mit den kahlen Chri]en! Je ja! mi¡ solt gelü‰en. Wer e# ni¡t ma¡t/ wie i¡/ der i‰ kein Freund für mi¡. 3. Hab dank/ für diesen Thon! dein Hon/ i‰ meine Kron. Feindselig# Bild! dein Lieben mi¡ würde nur betrüben. Wer hier gefällt der Welt/ a¡! seinem GOtt mi#fällt. 4. Ja/ Lea/ blöde Zier! i¡ sehe ni¡t# an dir/ da# mir heiß könte ma¡en. i¡ muß der S¡minke la¡en. J¡ will/ na¡ re¡ter S¡ön'/ au# Jacob# Augen sehn. 5. Du Hur/ ja Dina du! du gib‰ verkehrte Ruh. Laß ab/ na¡ mir zu s¡auen. Solt i¡/ auf La‰er/ bauen
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der Wollu‰ Unlu‰-La‰? Mein Herz diß Lieben ha‹t. 6. Du/ Dirne! köder‰ mir/ und wolt‰ mi¡ gern zu dir dur¡ fals¡e Bi‹en zu¿en/ den Tod hinein zu s¡lu¿en. Umson‰ i‰ deine Müh: weil i¡ den Angel ›h. 7. Weg/ Delila/ du Balk! dein Anbli¿ i‰ ein S¡alk. J¡ greif zu Josef# Wa[en/ mag ni¡t/ wie Simson/ s¡la[en. Sey die Sirene du! Uly‹e# hört nit zu. 8. Di¡ ha‹et meine Seel/ Baal# Buhle Jesebel! du lehr‰/ zum Mammon laufen/ und GOtt um Gold verkaufen. Jn G O T T i¡ alle# hab: Wa# a¡t' i¡ deiner Gab? 9. Jhr Armen/ du und er! wa# könt ihr geben her? O Welt! all deine Gabe/ i‰ meine# GOtte# Haabe: Er gibet/ und ni¡t du. Von GOTT fällt alle# zu. 10. Ja/ Welt! wa# heute dein/ kan morgen werden mein/ kan morgen dir entwerden. E# legt au¡ in die Erden den Segen mein Gebet/ den deine Hand empfäht.
Gedicht 245 (1673)
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11. Solt' holen i¡ von dir? Kom/ Welt! hol du von mir. Und i‰/ du eitle Dame! ni¡t Sodoma dein Name? geht Loth von dir hinau#: du wir‰ ein As¡en-Hau#. 12. Da# Eitle wehl‰ du dir. Da# Edle wehl' i¡ mir/ da# Eine/ a¡! den Himmel/ erkenn'/ in dem Getümmel/ daß i¡/ in meiner Ruh/ viel klüger bin al# du. 13. S¡enk/ Circe! mir ni¡t ein: du gibe‰ Gi[t/ für Wein. J¡ mag/ bey deinen Heerden/ ni¡t eine S¡lämm-Sau werden. Die Seel/ der Himmel#-Ga‰/ su¡t hier nit Erden-Ma‰. 14. Fahr hin/ mit deinem Pra¡t/ du Pfau! den GOtt verla¡t. Sturz/ wird den Stolz erwiedern. Der Himmel hebt die Niedern. Dur¡ Demut/ will no¡ i¡ weit über‰eigen di¡. 15. Verfolg‰ du mi¡ s¡on hier/ weil i¡ nit folge dir: du darf‰ mir do¡ nit s¡aden. J¡ ‰eh in GOtte# Gnaden: der ma¡t/ au# jedem Leid/ mir einen Centner Freud. 16. Viel lei¡ter mi¡ die Rei# trägt hin zum Paradei#/ al# di¡ der Weg zur Hölle. Wer mö¡te dein Geselle/
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wer solt gern um di¡/ seyn? du ma¡‰ dir selber Pein. 17. J¡ warne di¡: du la¡‰. Ma¡ fort/ wie du e# ma¡‰! Stra[ drohet s¡on den Bösen. Mi¡/ JEsu# wird erlösen. Dein soll die Hölle seyn: Der Himmel bleibet mein. 18. J¡ lebe s¡le¡t und re¡t. J¡ mag ni¡t seyn dein Kne¡t auf Undank/ den du gibe‰. GOtt labt/ ob du betrübe‰. GOTT ehrt mi¡/ lä‰er‰ du. Tritt ab! GOTT tritt mir zu. 19. Ja/ Welt! vera¡t‰ du mi¡: J¡ au¡ vera¡te di¡. So bleiben wir ges¡ieden. So laß mi¡ dann mit Frieden. J¡/ himmlis¡ bin: Du/ Erd! bi‰ meiner Lieb nit wehrt. 20. O Himmel! hol mi¡ ab: den Leib s¡i¿ in da# Grab. Laß meine Seele kommen hin in da# Land der Frommen. Ni¡t# mir auf Erd gefällt. Ade/ du s¡nöde Welt! Floridan.
Gedicht 246 (1673)
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Text 246: Der Versühner und Sünder. Wer i‰ mein Jesu#, wer bin i¡. 184v T1 CCXLVI.] CCXXXV Die Druckfassung dieses Gedichtes (zum bibliographischen Nachweis vgl. die Einleitung zu den Texten Nr. 245-247) hat folgenden Wortlaut: XIII. Der Versühner und Sünder/ wie Leib und S¡atten. Erqui¿St. LXII Betra¡tung.
1. Wer i‰ mein JEsu#? wer bin i¡? i¡ Sünder/ er Versühner: die wohl zusammen s¡i¿en ›¡. A¡! diese# ma¡t mi¡ kühner/ der i¡ mit Sünd wol hätt verdient sein Ha‹en und Verla‹en/ Jhn er‰ fä‰ anzufa‹en. 2. Ein Arzt geht gern dem Kranken na¡/ ›¡ einen Arzt zu weisen. Hier/ JEsu! unter meinem Da¡/ hier kan‰ du Heiland heisen/ Heil meine Seel! da# Wunder-Oel au# deiner Seiten-Wunde kan ma¡en mi¡ gesunde. 3. A¡ ja! du und ein Sünder ›nd zusammen Leib und S¡atte. J¡ weiß ja/ i¡ bethörte# Kind/ wie i¡ Mutwillen hatte zu ãiehn von dir: du folgte‰ mir.
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Di¡/ mi¡/ mu‰ ni¡te# können/ wie Leib und S¡atten/ trennen. 4. J¡ sprang daher/ i¡ blinde Seel/ na¡ Art der thummen Kleinen: du folgte‰ mir/ wie Paltiel der Mi¡al dort/ mit Weinen. Die Höll su¡t i¡: der Himmel mi¡. O Wunder-Lieb und Gnade! der Rie# lief na¡ der Made. 5. Du wein‰ mir freyli¡ hinten na¡: daß i¡ vor dir so ãiehe/ und ãiege in mein Ungema¡/ mi¡ selb‰ dem Heil entziehe. Die tolle Freud ›¡ endt in Leid. Weh mir! wann muß mein La¡en di¡/ JEsu! weinend ma¡en. 6. J¡ thät e# ja: die Threnen dir mein Sünden-Lauf abtriebe. A¡! wer gibt nun au¡ Threnen mir? zu danken deiner Liebe. Mit dem Gewein laß We¡sel seyn. Die Buß mi¡ weinen ma¡e: auf daß mein JEsu# la¡e. 7. Wol mir! wann meiner Zähren S¡uß di¡/ JEsu! mag erfris¡en/ und mit dem T+¡lein wahrer Buß die Augen dir abwis¡en. A¡! daß dann da# re¡t würde naß! di¡/ JEsu! zu erfreuen/ soll keine Ang‰ mi¡ reuen.
Gedichte 246 (1673) und 247 (1673)
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8. Mein Weinen/ i‰ dein Engel-Wein. So ma¡ dann meine Augen de# Trank# zwey volle Krüglein seyn: die di¡ zu laben taugen. J¡ weiß/ du ha‰ au¡ angefa‰ ein Tü¡lein/ mir die Zähren von Augen abzukehren. 9. Di¡ und da# ganze Himmel#-Heer/ mein Weinen ma¡et la¡en. A¡! hätt i¡ dann ein ganze# Meer! dir diese Freud zu ma¡en. Jedo¡ dein Blut/ die rohte Flut/ ersezt mit seinen Gü‹en/ wa# i¡ nit la‹e ãie‹en. 10. Laß mi¡ forthin dir lau[en na¡/ mi¡ S¡atten/ dir dem Leibe: die Sonne mir entgegen la¡! Bey dir i¡ ewig bleibe. Wei¡ ni¡t von mir. Zeu¡ mi¡ na¡ dir. Weg Krankheit/ Tod und Hölle! Mein Arzt i‰ mein Geselle. Floridan.
Text 247: Die Gesells¡a] de# Einsamen. Wol dem, der Einsam i‰ etc. 184v T1 CCXLVII.] CCXXXVI – 3 etc.] Kürzel – 4 Pegni”S¡äfer] PS¡äfer – 5 Anda¡tliedern] mit der-Kürzel Die Druckfassung dieses Gedichtes (zum bibliographischen Nachweis vgl. die Einleitung zu den Texten Nr. 245-247) hat folgenden Wortlaut:
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XVII. Die Gesells¡a] de# Einsamen. Allein/ und do¡ ni¡t Allein. Erqui¿St. XCIII Betra¡tung. 1.
Wol dem/ der Einsam i‰/ und do¡ nit i‰ Alleine. Man sagt von Einsamkeit/ daß ›e ni¡t Mens¡li¡ s¡eine. Der Mens¡ gesellig i‰ ers¡a[en: spri¡t der Heid. J¡ widerspri¡: E# ziemt dem Chri‰en Einsamkeit.
2.
Der Chri‰/ i‰ zwar ein Mens¡. Ein Mens¡ i‰ au¡ der Heyde. Da# wahre Chri‰entum den Mens¡- und Chri‰en s¡eide: der/ lebt der Seele na¡; und jener/ na¡ dem Leib. Wie übel ›nd gesellt/ der Mann/ und diese# Weib!
3.
Mi¡ fragt man: wie kan‰ du so Einsam immer leben? Di¡ frag' i¡: wie kan dir Gesells¡a] Freude geben? Jndem wir beyde so verbringen unsre Zeit; su¡' i¡ Gemüte#-Ruh: du/ su¡e‰ Eitelkeit.
4.
Komm' i¡ zur Welt: man redt von Welt und ihren Sa¡en. Wer GOtt und Himmel nennt/ muß la‹en ›¡ verla¡en. J¡ sage dir/ von GOtt: du sag‰ mir von der Welt. Dein Reden mir/ und dir da# meine/ ni¡t gefällt.
5.
Weh deme/ der allein! wer hebt ihn/ wann er fället? so sage‰ du. Wie/ wann ›¡ der zu mir gesellet/ der mi¡/ dur¡ Ergerni#/ verführt und fallen ma¡t? Gesells¡a] man¡en hat zur Hölle mitgebra¡t.
6.
Allein-seyn bä‹er i‰/ al# +bel seyn umgeben.* Do¡ bin i¡ ni¡t Allein. Der Todte lehrt mi¡ leben/ die Todten ›nd bey mir. Und/ wa# kan süßer seyn? mit mir i¡ halte spra¡/ kehr bey mir selber ein.
7.
J¡ bin do¡ ni¡t Allein. Zu GOtt i¡ mi¡ geselle/ zu JEsu: der nur gern bey mir su¡t seine ‰elle/
Gedichte 247 (1673) und 248 (1673)
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wann er mi¡ Einsam ândt. Verliebte gern allein/ daß niemand höne ›e/ beysammen wollen seyn. 8.
Er hei‰ Jmmanuel: i‰ gerne bey den Seelen/ die gerne ›nd bey ihm. J¡ will mir diesen wehlen. Die Freunde von der Welt/ ›nd fals¡ und ungetreu. Jhn su¡' i¡ hier/ daß i¡ bey ihm dort ewig sey.
9.
So bin i¡, Einsam dann: um ni¡t zu seyn Alleine. Gesells¡a] dieser Welt i‰ mir/ al# wär e# keine. J¡ bin wol au¡ mit ihr: bin e# do¡ ni¡t im Seyn. Der Himmel hat den Gei‰: ›e hat den Leib allein.
10. Nie weniger i¡ bin/ al# wann i¡ bin alleine; Nie bä‹er au¡ gesellt/ al# wann i¡ Einsam s¡eine. Welt! laufe du zur Welt! laß mi¡ mit Gotte seyn. Woldem/ der Einsam i‰/ und do¡ nit i‰ Allein! Floridan. *Italus: Meglio é esser' il solo que mal' accompagnato.
Text 248: Jesus mein Alle#. 185r Eine Manuskriptfassung dieses Textes mit Noten findet sich im Anhang zu Birkens Handexemplar seiner Tode#-Gedanken (1670) in PBlO.70,1r-3r. Morphologie, S. 1036. T1 CCXLVIII.] CCXXXVII (zweites X aus I überschrieben) – T3 etc.] Kürzel – T4 Gedru¿t] Gedr. – T4 Redebindkun‰] Redebindk und etc.-Kürzel mit Punkt – A1 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal rechts neben T1 – A1 Anno] A. Das laut Birkens marginalem Vermerk im Jahre 1673 verfaßte Gedicht wurde, worauf der Dichter in vorliegender Handschrift nach der Titelgruppe selbst hinweist (T4), gedruckt in seiner Teuts¡e[n] Rede-bind und Di¡t-Kun‰ (1679), S. 256-260. Der Text weist dort keine Überschrift auf und hat folgenden Wortlaut: 1 JEsu! di¡ verehre i¡/ S¡öpfer JEsu! s¡a[ na¡ deinem Bilde mi¡/
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Fürbild JEsu! pflanz/ mi¡ deinen Zweig/ in di¡/ Wein‰o¿ Jesu! JEsu/ ô mein JEsu! 2 JEsu/ deine Maje‰et/ König JEsu/ i¡ in Demut tief anbet/ Hö¡‰er JEsu. Mein Herz dir zu Dien‰e ‰eht/ Großer JEsu/ JEsu/ mein HErr/ JEsu! 3 JEsu/ du mein Fleis¡ und Blut/ Bruder JEsu! Mens¡ du wurde‰ mir zu gut/ Mens¡-GOtt JEsu. Dir mi¡ gab der Taufe Flut/ Heilbrunn JEsu/ JEsu Bruder/ JEsu! 4 JEsu/ dur¡ dein Blut du bi‰ mein Erlöser/ der für mi¡ gekreu”igt i‰. Holder JEsu/ Du ha‰ meine S¡uld verbü‰/ treuer JEsu/ JEsu mein Erlöser! 5 JEsu/ süß dein Name i‰/ Heiland JEsu. Sei do¡ mir au¡/ wa# du bi‰/ Bä‰er JEsu. Ni¡t so süß da# Honig ãie‰/ wie dein Name/ JEsu/ Zu¿er-Name! 6 JEsu/ i¡ bin deine Braut/ Bräutgam JEsu/
Gedicht 248 (1673)
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die du dir mit Blut vertraut/ trauter JEsu. Meine Seele na¡ dir s¡aut/ s¡ön‰er JEsu/ JEsu/ lieb‰er JEsu! 7 J¡ bin Einsam sonder di¡/ Herzen-JEsu. Mein Haupt zieh sein Glied an ›¡! Süßer JEsu/ denk in deinem Rei¡ an mi¡/ Himmel-JEsu/ JEsu/ süßer JEsu! 8 Tausendmal gedenk i¡ dein/ meine Zierde/ und begehre di¡ allein/ mein Begierde/ sehne mi¡ bei dir zu seyn/ meine Krone/ JEsu meine Krone! 9 JEsu/ komm zu meiner Seel/ mein Geselle/ sei au¡ mein Jmmanuel/ Friede#Qwelle/ ‰reit für mi¡/ du Mi¡ael/ mein Bes¡irmer/ JEsu mein Bes¡irmer! 10 Lege mi¡ an deine Bru‰/ Wollu‰-Weide/ Speise mi¡ mit tausend-Lu‰/ Hönig-Heyde/ tränke mi¡ mit deinem Mu‰/ Brunn de# Leben#/ JEsu/ Brunn de# Leben#!
Apparate und Kommentare
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11 Weide mi¡ und ma¡ mi¡ satt/ Herzen-Hirte. Kühle mi¡/ mein Herz i‰ matt/ Seelen-Wirte! Sei du meine Ruhe-‰att/ Ruh der Seelen! JEsu Ruh der Seelen! 12 Du bi‰ meine# Herzen# Freud/ Herzen-Wonne/ meiner Seele Seeligkeit/ Seelen-Sonne/ de# Gemüt# Zufriedenheit/ meine Freude/ JEsu meine Freude! 13 Hol mi¡ ein: verlohrn bin i¡/ Vatter JEsu! J¡ bin S¡uldner: zahl für mi¡/ mein Bürg JEsu! Mi¡ verklagt man: für mi¡ spri¡/ Anwalt JEsu/ treuer Bei‰and JEsu! 14 Heile mi¡: i¡ bin verwundt/ Helfer JEsu! J¡ bin krank: ma¡ mi¡ gesund/ mein Arzt JEsu! Meiner S¡wa¡heit ma¡e kund deine Stärke/ JEsu meine Stärke! 15 Mi¡ erleu¡te/ blind i¡ bin/ mein Lie¡t JEsu! Leite meinen blöden Sinn/ mein Raht JEsu! Halt/ laß mi¡ ni¡t fallen hin/
Gedicht 248 (1673)
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Führer JEsu/ Du mein Weg/ ô JEsu! 16 Trö‰e mi¡/ i¡ bin betrübt/ Trö‰er JEsu! Rett/ wann Satan S¡läge gibt/ Retter JEsu: bitt für mi¡/ wann er mi¡ ›ebt/ mein Verbitter/ JEsu mein Verbitter! 17 Segne du mi¡/ arm bin i¡/ rei¡er JEsu. Satt laß werden mi¡/ dur¡ di¡/ Allbrunn JEsu. Sorge und versorge mi¡/ milder JEsu/ JEsu/ milder JEsu! 18 Zünd mi¡ an/ mein Herz i‰ kalt/ Liebe#Flamme. Meinen Glauben#Do¡t erhalt/ GOtte#Lamme. Dur¡ den Tod/ mi¡ führe bald zu dem Leben/ JEsu du mein Leben! 19 Stell mi¡ rein vor dein Geri¡t/ Ri¡ter JEsu. Dein Mund mi¡ verdamme ni¡t/ frommer JEsu. Zeige mir dein GnadGe›¡t/ mein Freund JEsu/ Bä‰er Freund mein JEsu. 20 Komme‰ du: Laß ru[en mi¡ Ho›anna/ und dann e‹en ewigli¡ Himmel#-Manna.
Apparate und Kommentare
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Ewig will i¡ preisen di¡/ JEsu/ Amen! Ja/ in JEsu Namen!
Text 249: Vera¡tung der Welt und Verlangen na¡ dem Himmel. 185r-186r T1 CCXLIX.] CCXXXVIII. – T4 Himmel] Himel Ǧ (ebenso 3 Himmel – 6 Himmel – 11 getümmel – 12 Himmel – 15 Frommen – 18 Himmel – 27 Himmel-Saal – 38 tummer – 42 Himmel# – 55 S¡lammthal – 59 Himmel#-Höhen) – 8 wir] r überschrieben – 8 wallen] wollen (der Druckfassung folgend emendiert) – 15 Seel] Seel. (der Druckfassung folgend emendiert) – 16 gönnen] göǦnen – 43 dein] pein (der Druckfassung folgend emendiert) – 53 de#] da# (der Druckfassung folgend emendiert) Birken hat zum fünften Teil von Herzog Anton Ulrichs von Braunschweig-Lüneburg Mesopotamis¡e[r] S¡äferei insgesamt sieben Beiträge beigesteuert. Zudem führte er im Auftrage des mit ihm eng befreundeten Herzogs Redaktion und Drucküberwachung des Gesamtwerkes (mit dem Titel Die Dur¡leu¡tige Syrerinn Aramena) durch, das in den Jahren 1669 bis 1673 in fünf Teilen erschien. Zu den Einzelheiten vgl. Morphologie, S. 834, sowie Laufhütte, 2007, S. 64f. Vorliegendes Gedicht wurde 1673 gedruckt in Herzog Anton Ulrich: Mesopotamis¡e S¡äferei/ Oder Die Dur¡leu¡tige Syrerin Aramena. Der Fün]e und lezte Theil, S. 270-272. Das Gedicht trägt den Titel Vera¡tung der welt/ und verlangen na¡ dem himmel. Ein Wiederabdruck erfolgte in der zweiten Auflage des Werkes (1680). Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die erste Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 27 dort] A¡! – 58 werd] wolt 4 2Kor 3,3 – 5 Vgl. zum contemptus mundi zu Text Nr. 2, v. 68. – 6 Kol 3,2 – 7 Vgl. zu Text Nr. 203, v. 25. – 8 Gen 47,9 – 8 wallen] 'pilgern'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 27, Sp. 1287. – 9 Hebr 11,13 – 12 Hebr 11,16; 2Kor 5,8 – 14 Buben-grube] 'Schurkenhöhle'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 460 sowie 9, Sp. 602. – 20 Zur Welt als Gefängnis der Christen vgl. Dilherr: Freud/ in Leid (1653), S. 94: "J‰# ni¡t ein Gefängniß/ darinnen eine gläubige Seele ›¡ so lang äng‰et und qvälet/ biß ›e außgela‹en/ und befreiet wird? J‰# nit ein sol¡er Ort/ da wir un# immer für¡ten mü‹en/ und im gering‰en ni¡t# gut# zu ver‰ehen haben?" Vgl. ferner Johann Rist, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 309, Nr. 295, Str. 2: Wir ›nd s¡on läng‰ gese‹en Jm Kär¿er dieser Welt, Wo niemand kan erme‹en, Wie sehr un# na¡ge‰elt Welt, Teu[el, Fleis¡ und Blut.
Gedichte 249 (1673) und 250 (1672)
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Wir haben außge‰anden Jn Ketten und in Banden Mehr, al# ein Sclave thut. Johann Rist, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 314, Nr. 299, Str. 1: Lob, Preiß und Dank sei Dir von mir, O sü‹er Jesu Chri‰, gesungen, Daß Du mir s¡nel die Himmel#thür' Eröfnen wilt, wenn i¡ gedrungen Bin au# dem Kärker diser Welt, Der mi¡ so grausahm hat bes¡wehret: J” seh' i¡ s¡on Dein Freüdenzelt, Daß eifrig‰ wird von mir begehret. – 21 Ps 90,10 – 23 gla‰en] 'glänzen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 7, Sp. 7696. – 24 Offb 14,13 – 25 Vgl. Luther, WA 10/I, 2, S. 366, Z. 29-34 (Roths Sommerpostille, 1526, 14. Sonntag nach Trinitatis, Lk 17,11-19): "[…] ein Bis¡o[ unnd Prediger sol ›¡ ‰ellen wie einer, der der kran¿en wartet, der get gar seüberli¡ mit jn umb, gibt gute wort, redet fein freündtli¡ mit den kran¿en und thut allen vleyß bey jn. Also sol ein Bis¡o[e unnd Pfarrer au¡ thun, und sol ni¡t ander# geden¿en, denn da# sein Bi‰umb und Pfarre ein Spital und ›e¡hauß sey, darinne er gar vil und man¡erley kran¿en habe." – 28 Lk 14,15; Offb 19,9 – 29 s¡mä¡tig] 'entkräftet'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 15, Sp. 891. – 31 Vgl. zu v. 20. – 35f. Röm 8,21 – 39 Spr 16,18 – 39 ‰eigen zu] 'entgegengehen'. In dieser Bedeutung nicht bei Grimm: DWb. – 42 reißen] 'reisen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 735. – 43 Wu‰] 'Unrat, Schmutz'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 2404. – 44 Zum locus terribilis vgl. zu Text Nr. 15, v. 1. – 44 Di‰el-Heyde] Gen 3,18 – 50 Hos 2,8 – 53 Vatter Lande#] Hebr 11,14 – 53 Thoren] Offb 21,12 – 55 S¡lammthal] Vgl. Ps 69,3 – 57 hinter legt] 'hinter mir gelassen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 1510. – 58 Offb 21,4
Text 250: Bä‹er im Himmel. Auf den Tod Frauen ..... Be‹erin, gebohrnen Gutthäterin. 186r-189r T1 CCL.] CCXXXIX. (oberhalb von T2 ergänzt) – T2 Himmel] Himel Ǧ (ebenso 11 Himmel – 19 HimmelRei¡ – 38 Himmel – 55 Himmel# – 63 vollkommen – 64 Himmel – 70 Himmel – 127 Himmel-Saal) – 4 Sie] aus hir überschrieben – 17 Seu¡] durch Einfügung von e und Streichung von t verbessert aus Su¡t – 39 wann] waǦn (ebenso 76 wann – 105 Sinn) – 58 bede¿t] bedenkt (der Druckfassung folgend emendiert) – 62 verliebte#] verliebten (der Druckfassung folgend emendiert) – 75 wird] und (der Druckfassung folgend emendiert) – 108 diß] ß aus # überschrieben – 111 Tand der] und die (der Druckfassung folgend emendiert)
Apparate und Kommentare
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Die Nürnberger Bürgerin Maria Martha Besserer, geb. Gutthäter (geb. 1634), war verheiratet mit Daniel Besserer (gest. 1681), der als Faktor im Dienste mehrerer Fürsten sowie als Kastner in Büchenbach tätig war. Maria Martha Besserer starb am 25.10.1672 und wurde am 29.10. auf dem Nürnberger Johannis-Friedhof beerdigt. Die Leichenpredigt (Unauflö#li¡e# Liebe#-Band GOtte# und einer glaubigen Seele) hielt Johann Carl Stephani, Prediger an St. Sebald. Morphologie, S. 817f. Besserers erste Ehefrau Esther, geb. Pilgram, war 1661 verstorben und am 11.2. ebenfalls auf dem JohannisFriedhof beerdigt worden. Vgl. die Leichenpredigt von Matthaeus Airschöttel (S¡mer”ha]er Se¡#wö¡nerinnen seeliger Abs¡ied/ und s¡uldige# Ehrengedä¡tniß). Vorliegendes Gedicht wurde gedruckt als gezählter erster Beitrag in folgender Gemeinschaftspublikation der Pegnitzschäfer, die anläßlich des Todes von Maria Martha Besserer veranstaltet wurde: Gutthätige Leben#-Be‹erung (1672), a1v-3v. Das Gedicht steht unter dem Titel Be‹er im Himmel. Philipp. 3. v. 23. J¡ habe Lu‰ abzus¡eiden: wel¡e# au¡ be‹er wäre. Es endet mit der Signatur Floridan. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 3 die] dir – 23 Bä‹er] Be‹re – 42 vom] von – 54 Bä‹er Freude] Be‹re Freunde – 70 Bä‹er] Be‹re – 75 W] Weh – 94 führt] rührt – 105 Bä‹er#] Diese# – 105 im] in – 123 wird] ward – 123 auser hier] eure Zier 5 Pred 1,2 u.ö. – 9f. Ehre ~ S¡ein] Phil 2,3 – 15 1Petr 5,4; Offb 2,10 u.ö. – 17 geele] 'gelbe'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 2056. – 17-24 Mt 6,19-21 – 22 Phil 3,8 – 25-28 2Kor 5,1. Zum Topos des Christen als eines Gastes auf Erden, der seine Heimat im Himmel hat, vgl. zu Text Nr. 203, v. 25. – 28 Hebr 11,13 – 31 Joh 14,23 – 37 Pred 1,2 u.ö. – 39f. Vgl. 2Kor 5,2.4 – 41 1Kor 1,20 – 42 Blasen] Zur Blase als Sinnbild der vanitas vgl. zu Text Nr. 57, v. 11 sowie zu Nr. 206, v. 11-16. – 44 1Kor 2,14. Zur Blindheit der menschlichen ratio in geistlichen Angelegenheiten vgl. die Kommentare zu Text Nr. 135, v. 9, Nr. 209, v. 36 und Nr. 244, v. 52f. – 51 Vgl. Joh 13,23.25 – 52 1Kor 1,9; 2Kor 1,18 – 55 Eph 2,19 – 57 Sodom-ob‰] Vgl. Dtn 32,32. Vgl. zu Text Nr. 206, v. 21-23. – 60f. Ps 45,3. Vgl. zu Text Nr. 308, v. 23. – 67f. Gen 3,3-7 – 70 Jes 65,18 – 71 1Petr 5,4; Offb 2,10 u.ö. – 79 Gotte# Stadt] Offb 21,2 – 79f. ihr ~ gie‰] Offb 22,1f. – 81-88 Vgl. zu Text Nr. 86, v. 35-43. – 87 Jes 6,2f.; Offb 14,3 – 92 Hld 4,16 – 93f. Zur Ewigkeit als einem ewigen Frühling bzw. Sommer vgl. Luther, WA 34/II, S. 481, Z. 25-30 (Predigten des Jahres 1531, Nr. 104): "E# i‰ lang gnug Winter gewesen, Nu wil ein mal au¡ ein s¡öner Sommer komen, und ein sol¡er Sommer, der nimer mehr au[hören wird, Zu wel¡em ni¡t allein alle heiligen, sondern au¡ die lieben Engel ›¡ frewen, Ja au¡ alle Creaturn warten und ›¡ eng‰li¡ darna¡ sehnen (wie Sanct Paulu# zun Römern am 8. sagt), da# ein mal ein ewiger Sommer und darinn alle# new werde […]." Vgl. ferner Herberger: Evangelis¡e Her”Po‰illa (1691), I, S. 16a/b: Aber/ glei¡ wie im Sommer alle# wieder neu wird/ alle# wieder lebendig/ fröli¡/ warm und gewä¡›g wird/ e# bleibet kein Wür”lein verborgen/ also wird im ewigen Leben alle# be‹er und herrli¡er werden/ alle#/ wa# todt gewesen/ wird leben/ die Engel und au#erwehlten Kinder GOtte# werden ›ngen und klingen/ da werden lauter lie¡te/ warme/ gewä¡›ge Tage seyn/ da wird GOtt die gro‹e Stube einhei”en/ alle Win¿el in der
Gedichte 250 (1672) und 251 (1673)
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neuen Welt werden den Mens¡en anla¡en/ da wird volle Gnüge seyn/ da wird gut zu zehren seyn/ glei¡ wie man im Sommer kaum halb so viel bedar[ al# im Winter. […] Endli¡/ weil unser Seligma¡er die himmlis¡e Freude da# Rei¡ GOtte# nennet/ so giebt er deinem Her”en zu beden¿en/ daß du di¡ auf den lieben Jüng‰en Tag mag‰ freuen […]. – 97f. Kol 3,2 – 102f. Phil 1,23 – 111 Tand] 'wertlosen Kram'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 21, Sp. 103. – 113f. Lk 10,42 – 121f. Phil 1,21 – 123 auser hier] 'außerhalb von hier'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1030.
Text 251: Pro impetrandâ piâ uxori. Anda¡t Lied. 189r-191v T1 CCLI.] CCXXXX. – 13 Himmel] Himel Ǧ (ebenso 28 jmmer – 84 fromme) – 34 brenn] breǦn (ebenso 57 Li¡tbrunn – 62 genennet – 64 kennet) – 53 Heg‰] Geh‰ Vermutlich handelt es sich um das Lied, das Birken am 24.11.1673 verfaßt hat. Vgl. Tagebücher II.252; PBlO.B.2.1.8, 119r: "Für meine Fr[au] Lieb‰e ein Lied gema¡t." Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1-6 Gen 2,18 – 3 beruht] 'beruhigt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1534. – 9 Ps 25,16 – 15 Röm 3,23 – 16 billig] 'berechtigterweise'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 29. – 16 erblöden] 'blöd werden', hier: 'verstummen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 732. – 18 Jes 53,4f. – 20 2Kor 5,19f.; Hebr 12,24 – 25 Ps 139,3 – 26 verrei”et] 'aufreizt, antreibt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 1004. – 27 Eph 6,11 – 34 Sir 26,20 – 34 brenn] 'entzünde'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 365. – 35 Gen 2,22 – 39 Eph 3,15 – 45 Röm 8,15 – 46 Mt 7,11 – 55 gebri¡t an] 'mangelt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 1852. – 60 Ps 37,5 – 62 Jes 9,5 – 64 dür]ig] 'bedürftig, schwach'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1731. – 65 Wunderbar] Jes 9,5 – 66 wundrend] 'bewundernd'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 1941. – 68 Hebr 2,11.17 – 69 Joh 19,34 – 72 Mt 8,8 – 73f. Eph 5,25 – 74 gebildet] 'abgebildet'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 13f. – 75f. Joh 2,1-11. Vgl. zu Text Nr. 145, v. 5-8. – 76 behüldet] 'beehrt'. Nicht bei Grimm: DWb. – 79 Eph 3,17 – 80 Jes 11,2 – 85 Ps 33,15 – 87 da# hintern] 'die Hinderung'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 1408. – 91 Ps 86,4 – 93 Lk 10,20; Hebr 12,23 – 94 Tob 3,23 – 96 Jes 14,3 – 97 Ps 63,9; 1Kor 6,17. Zur Definition des Glaubens als eines 'Hangens' an Gott vgl. z.B. Luthers Auslegung des ersten Gebotes im Großen Katechismus, Bekenntnisschriften, S. 566, Z. 47-49: "Frage und fors¡e Dein eigen Herz wohl, so wir‰ Du wohl ânden, ob e# allein an Gott hange oder ni¡t." Vgl. ebd., S. 560, Z. 22-24: "Worauf Du nu (sage i¡) Dein Herz hänge‰ und verlä‹e‰, da# i‰ eigentli¡ Dein Gott." Vgl. weiter die siebte Strophe von Paul Gerhardts Choral 'Auf, auf, mein Herz': "J¡ hang und bleib au¡ hangen | An Chri‰o al# ein Glied […]" (Paul Gerhardt: Gei‰li¡e Anda¡ten (1667), S. 187). Häufig begegnet die Formel 'adhaerere Deo' bei Augustin (im An-
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Apparate und Kommentare
schluß an Ps 72,28 Vulg. und 1Kor 6,17). Vgl. etwa Expositio quarundam propositionum ex epistola ad Romanos, cap. 45, CSEL 84, S. 28, Z. 12. – 98-100 Gen 32,27 – 106 Vgl. Spr 3,34
Text 252: Zum Gei‰li¡en Kleeblat. Na¡ dem Eingang. 191v/192r T1 CCLII.] CCXXXXI. – 18 nimm] nim Ǧ (ebenso 23 komm) – 18 fördre] erstes r aus er überschrieben Herzogin Sibylla Ursula von Schleswig-Holstein-Sonderburg, geb. Herzogin von BraunschweigLüneburg (geb. 1629), war eine Tochter Herzog Augusts. Birken kannte sie seit seiner Zeit als Prinzenerzieher in Wolfenbüttel (s. hierzu zu Text Nr. 7, v. 308-311). Sie starb am 12.12.1671 im Kindbett wie auch die neugeborene Tochter. Beide wurden am 6.2.1672 beigesetzt. Vgl. Für‰l. S¡leßwigHol‰ein-Glü¿#burgis¡e Gedä¡tniß-Seule (1672). DBA I, 1252, 394f. Anläßlich des Todes der Herzogin verfaßte Birken eine Trauerekloge (ECLOGA. DIANA.), die 1672 in Wolfenbüttel gedruckt wurde (Morphologie, S. 794-796). Das Himmlis¡e Kleeblat geht zurück auf einen Text, den Sibylla Ursula als Erbauungsbuch für den Eigenbedarf niedergeschrieben hatte. Das Manuskript wird in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel aufbewahrt (240 Extravagantes) und trägt den detaillierte Informationen zum Abfassungszeitraum enthaltenden Titel "Geistliches Kleeblatt. angefangen den 9. iulius und vollendet den 26. octobris 1655. Anno 1658 eingeschrieben" (Otte, 1993, S. 74). Nach dem Tod der Herzogin entschied deren Bruder Anton Ulrich, das Werk zu publizieren, und beauftragte Birken mit dessen Überarbeitung und der Betreuung der Drucklegung. Am 3.5.1673 notierte Birken in seinem Tagebuch: "Lit[erae] v[on] Ser[enissi]mo samt Dianae Bu¡" (II.203; PBlO.B.2.1.8, 105v). Von September bis November 1673 las Birken die Druckfahnen. Im Jahre 1674 wurde die Erbauungsschrift bei Johann Hoffmann in Nürnberg publiziert. Die Verfasserin blieb ungenannt – wie auch Birkens Beiträge nicht als solche kenntlich gemacht wurden. Dem Dichter eindeutig zuzuweisen sind aufgrund der Manuskriptfassungen zehn Gedichte, von denen sich acht in den Todten-Andenken befinden (außer dem vorliegenden: Text Nr. 253-258 und 281). Ein weiteres Gedicht steht im Psalterium Betulianum (Text Nr. 137). Darüber hinaus dürften auch der die Schrift abschließende Trostbrief und weitere Beiträge Birken zuzuschreiben sein. Vgl. zu den Details Morphologie, S. 881-884 und Laufhütte, 2007, S. 65. Vorliegendes Gedicht wurde in Herzogin Sibylla Ursulas von Schleswig-Holstein-Sonderburg Erbauungsschrift mit dem Titel Himmlis¡e# Kleeblat oder Betra¡tungen Der Allerhö¡‰heilig‰en DreyEinigen Gottheit (1674) gedruckt. Es steht ohne Titel im Kapitel Eingang (S. 21). Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgender Stelle von der handschriftlichen Version: 14 alle] aller
Gedichte 252 (1673) und 253 (1673)
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8 Von Gott als dem 'Ursprung' ist (im Anschluß nicht zuletzt an neuplatonisches Gedankengut) im Kontext des barocken Luthertums in auffälliger Dichte bei Johann Arndt die Rede. Vgl. z.B. Arndt: Von wahrem Christenthumb (1605), cap. 7, S. 64; cap. 13, S. 110; cap. 19, S. 156 u.ö. – 10 Vgl. Eph 1,17 – 11 Lk 24,32 – 13f. Jes 6,2f. Vgl. zu Text Nr. 86, v. 35-43. – 21-24 1Kor 13,12
Text 253: Jesu Mens¡li¡e Kindheit. 192r-193v T1 CCLIII.] CCXXXXII. – 1-16 Strophe 2 steht im Manuskript vor Strophe 1 – 1 Himmel] Himel Ǧ (ebenso 8 willkomm – 13 Himmelbrod – 64 Himmel) – 5 wann] waǦn – 9 2.] 2 aus 1 überschrieben – 15 daß] ß aus # überschrieben – 30 der] dir (der Druckfassung folgend emendiert) – 41 Kennt] Komt (der Druckfassung folgend emendiert) – 43 der] den (der Druckfassung folgend emendiert) – 55 dringen] dingen (der Druckfassung folgend emendiert) – 68 nur] mit (der Druckfassung folgend emendiert) Vgl. zur Entstehungssituation des vorliegenden Gedichtes die Einleitung zu Text Nr. 252. Dieses Gedicht wurde in der von Herzogin Sibylla Ursula von Schleswig-Holstein-Sonderburg verfaßten und von Birken tiefgreifend bearbeiteten (vgl. zu Text Nr. 252) Erbauungsschrift mit dem Titel Himmlis¡e# Kleeblat oder Betra¡tungen Der Allerhö¡‰heilig‰en DreyEinigen Gottheit (1674) gedruckt. Es steht im Kapitel Die zweyte Betra¡tung/ Von der Erlösung. (S. 166-169) unter dem Titel Auf de# HErrn JESU Mens¡li¡e Kindheit. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 4 seinem] diesem – 8 süße# Manna] Himmel#-Manna – 15f. daß ~ Erden] in Armut âel auf Erden: | daß wir die rei¡‰en werden – 40 ihn] ihm – 42 komt, ihn] Jhn/ kommt – 44 weiß Hanna ihn] Jhn Hanna weiß 1 Jes 7,14; Mt 1,23 – 2 Joh 1,11 – 5 Held] Jes 9,5 – 5f. Vgl. zur Thematisierung des geistlichen Einzuges Christi in die Herzen der Glaubenden z.B. Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 10 (1. Advent, Mt 21,1-9): Dahin denn au¡ gehöret/ daß der HErr Chri‰u# in diesem seinem Einzug ni¡t wollen zum S¡loßthor einreiten/ dahin son‰en der ne¡‰e Weg vom Oelberg zur Stadt war/ sondern er hat mit ãei# wollen abwei¡en/ daß er zum Tempelthor kommen i‰/ anzuzeigen/ er komme nit/ die Burg Sion einzunehmen/ vnd ein sol¡ eu‹erli¡e# weltli¡e# Rei¡/ wie David vnd Salomon geführet/ anzufahen/ sondern e# sey jm vmb den Tempel/ da# i‰/ vmb seine Kir¡e vnd alle wahre Glieder derselben zu thun/ dz er in den Her”en deroselben sein gei‰li¡e# Rei¡ anfahe/ vnd himlis¡e Güter au#teile. – 6 Eph 3,17 – 7 Mt 21,9 – 8 süße# Manna] Joh 6,58 – 9f. Jes 9,5 – 11 Hebr 4,15 – 11 sonder] 'ohne'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1574. – 13 Himmelbrod] Ps 78,24; Joh 6,41.51 – 15f. 2Kor 8,9 – 17f. Vgl. Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 93f. (1. Weihnachtstag, Lk 2,8-12): "Wa# i‰# au¡ ander#/ daß allhie den Hirten/ wel¡e de# Na¡t# vber jhrer Herde wa¡eten/ die Geburt Chri‰i verkündiget wird/ al# daß damit ange-
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deutet wird/ E# sey in die Welt kommen der Er”hirte vnd Bis¡o[ vnserer Seelen/ 1. Petr. 2. wel¡er au¡ vber seine Herde die Chri‰li¡e Kir¡e/ wolle ein wa¡ende# Auge haben/ vnd sein Leben für dieselbe dahin geben? Den armen Hirten wird vermeldt/ der Hirt vnd S¡öp[er aller Welt." – 18 Lk 2,9-12 – 19f. Lk 2,13 – 20 bewürden] 'verehren'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1789. – 21-24 Lk 2,14 – 25 Jes 9,5. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 3, S. 28: "Vnd wegen sol¡er newen Geburt wird Chri‰u# vnser ewiger Vater genennet/ Esa. 9." – 27f. Mt 1,21. Vgl. Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 192 (Neujahr, Lk 2,21): "Diß alle# i‰ fein angedeutet in dem/ daß er in sol¡er seiner Bes¡neidung den Namen Jesu# oder Heilande# bekommen/ anzuzeigen/ e# gerei¡et alle# zu vnserm Heil vnd be‰en/ daß er ›¡ habe bes¡neiden la‹en." Vgl. weiter Heinrich Müller: Evangelis¡e S¡luß-Kette (1672), S. 1002b: "JESU. Dieser sein Tau[name zei¡net sein Her”. Voll Heyl# der Name/ da# Her” voll Heyl#. Ein Heyland hei‹t/ ein Heyland i‰ er/ und i‰ in keinem andern Heyl/ al# in ihm. Wann i¡ meinen Jesum nenne/ so nenne i¡ da# ein”ige Heyl meiner Seelen." – 33 Mt 2,1-12 – 33f. Vgl. Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 221f. (Epiphanias, Mt 2,1-12): Wie haben denn die Weisen au# der Ers¡einung diese# Stern# erkennen mögen/ daß ein newer König gebohren? Ohne allen zwei[el i‰ darzu kommen die innere Erleu¡tigung Gotte#/ wie ›e au¡ herna¡mal# von Gott dem HERRN im Traum Befehl bekommen/ daß ›e ›¡ ni¡t sollen wieder zu Herode len¿en. Etli¡e au# den Vätern ›nd der Meynung/ daß bey diesen Weisen erhalten worden die Prophecey Bileam#/ wel¡er au# Gotte# Gei‰ vom Me‹ia gewei‹aget/ Num. 24. J¡ werde jhn sehen/ aber je”t ni¡t/ i¡ werde jhn s¡awen/ aber ni¡t von nahe. E# wird ein Stern au# Jacob au[gehen/ vnd ein Scepter au# Jsrael komen. Al# demna¡ ein Stern vber dem Jsraelitis¡en Lande au[gangen/ haben ›e darau# ges¡lo‹en/ e# sey nunmehr dieser König vnd Herrs¡er gebohren. – 34 Jacob#-Stern] Num 24,17 – 35 Japhet] Gen 9,27. Von den drei Söhnen Noahs Sem, Ham und Japhet gilt der letztgenannte als Stammvater der Heiden. Vgl. zu Text Nr. 310, v. 8. – 36 Mt 2,11 – 36 Ges¡enke Sie einbinden] 'sie machen Geschenke'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 153. – 37 Windel-Prinz] Vgl. Luther, WA 32, S. 285, Z. 9 (Predigten des Jahres 1530 (Nr. 34)), der in einer Weihnachtspredigt den neugeborenen Christus einen "windelherrn und krippenfur‰en" nennt. – 38-40 Vgl. zum Aspekt der Beschenkung des neugeborenen Sohnes Gottes mit geistlichen Gaben Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 230 (Epiphanias, Mt 2,1-12): Also sollen wir au¡ Chri‰um für vnsern gei‰li¡en König/ für wahren Gott/ vnd für vnsern ewigen Hohenprie‰er bekennen/ sollen jhm au¡ darrei¡en Gold/ da# i‰/ einen wahren Glauben/ wel¡er re¡ts¡a[en vnd viel kö‰li¡er erfunden werde/ denn da# vergängli¡e Gold/ da# dur¡# Fewer beweret wird/ 1. Pet. 1. Darna¡ Weyrau¡/ da# i‰/ andä¡tige# Gebet/ wie denn Apoc. 8. da# Gebet ein gei‰li¡ Räu¡wer¿ genennet wird/ Endli¡ sollen wir jhm darrei¡en Myrrhen/ da# i‰/ die Creu”igung vnser# Fleis¡e#/ wel¡e zwar bitter vnd s¡wer i‰/ aber ›e behelt vn# für der Fäule der Sünden. Dieser Gedanke bestimmt auch die erste Strophe von Paul Gerhardts Weihnachtslied 'Ich steh an deiner Krippen hier' (Gei‰li¡e Anda¡ten (1667), S. 132):
Gedichte 253 (1673) und 254 (1673)
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JCh ‰eh an deiner Krippen hier O Jesulein mein Leben/ J¡ ‰ehe/ bring und s¡en¿e dir Wa# du mir ha‰ gegäben. Nim hin/ e# i‰ mein Gei‰ und Sinn/ Her” Seel und Muth/ Nim alle# hin Und laß dir# wolgefallen. – 43 Lk 2,25-35 – 44 Lk 2,36-38 – 45f. Lk 2,28f. – 47f. Simeon gilt in der zeitgenössischen lutherischen ars moriendi als prominentes Exempel der rechten Sterbekunst. Vgl. z.B. Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 720 (Pfingsten, Joh 14,27-31): Also muß au¡ diese# der heilige Gei‰ bey vn# wir¿en/ daß wir willig/ wenn vnser Stündlein kömpt/ von dieser Welt abs¡eiden/ Er muß dur¡ seine Kra[t vn# bereiten/ de# Fleis¡e# Blödigkeit ‰er¿en/ daß wir hie ritterli¡ ringen/ dur¡ Tod vnd Leben zu Chri‰o dringen. De‹en haben wir ein Exempel am Simeon/ Luc. 2. Al# derselbe ein Antwort bekommen vom heiligen Gei‰/ kondte er darau[ sagen: HErr/ nu le‹e‰u deinen Diener im Friede fahren. – 49f. Mt 2,16-18 – 53 Hos 13,14; 1Kor 15,26 – 54 Lk 22,44 – 55f. Mt 16,18; 1Kor 15,55 – 57 Mt 2,13-15 – 61 Mt 2,19-21 – 63 Ps 2,1 – 64 Ps 2,4 – 65f. Lk 2,41-48. Vgl. Gerhards Predigt über die Erzählung vom zwölfjährigen Jesus im Tempel, in: Po‰illa (1613), I, S. 240 (1. Sonntag nach Epiphanias, Lk 2,41-52): "Hierbey haben wir zu betra¡ten: 1. Daß Chri‰u# glei¡er ge‰alt no¡ heutige# Tage# o[tmal# verlohren werde/ Sol¡e# ges¡i¡t einmal in der That vnd Warheit/ Darna¡ ges¡i¡t# au¡ allein vnserm fühlen na¡." Vgl. zu Text Nr. 314, v. 5-12. – 70 verlier' un# ni¡t] Lk 15,4; Joh 18,9 – 72 Jer 29,14; Ez 36,37
Text 254: Der getau]e und versu¡te Jesu#. 193v-195r T1 CCLIV.] CCXXXXIII. – 3 Wa‹er, saufen] Wa‹er-saufen (der Druckfassung folgend emendiert) – 13 ‰iege na¡] âege ra¡ (der Druckfassung folgend emendiert) – 17 Himmel] Himel Ǧ (ebenso 23 Stimm' – 35 Gotte#-Lamm – 43 jmmer – 46 kommen) – 33 Lamme#-Ritter Rolle] Lamme# [Lücke] Rolle (der Druckfassung folgend emendiert) – 35 Wolle] Wolle. (der Druckfassung folgend emendiert) – 49 Wann] WaǦn (ebenso 68 Mann) – 55 er son‰] erson‰ (der Druckfassung folgend emendiert) – 61 er] danach gestrichen di¡ – 64 verkaufen] verlaufen (der Druckfassung folgend emendiert) Vgl. zur Entstehungssituation des vorliegenden Gedichtes die Einleitung zu Text Nr. 252. Anhand von Birkens Tagebuch läßt sich die Abfassung des Gedichtes auf den Tag genau datieren. Am 26.9.1673 protokollierte Birken: "Da# Lied der Getau]e Jesu#, zum Kleebl[att]" (II.240; PBlO.B.2.1.8, 115v). Mor-
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phologie, S. 882. Das Gedicht wurde gedruckt in der von Herzogin Sibylla Ursula von SchleswigHolstein-Sonderburg verfaßten Erbauungsschrift mit dem Titel Himmlis¡e# Kleeblat oder Betra¡tungen Der Allerhö¡‰heilig‰en DreyEinigen Gottheit (1674). Es steht im Kapitel Die zweyte Betra¡tung/ Von der Erlösung. (S. 218-220) unter dem Titel Der Getau]e und Versu¡te J E SUS. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgender Stelle: 23 mu‰] muß 1 Mt 3,14 – 2 der Reine] Hebr 4,15 – 3f. wie ~ Sünden] Hi 15,16 – 5-7 Vgl. die erste Strophe von Luthers Tauflied (zu Text Nr. 231, v. 20-22). – 6f. Vgl. 1Joh 1,7 – 6-8 Birken bezieht sich hier auf einen Topos, der v.a. in den zeitgenössischen Passionspredigten recht oft begegnet und dem zufolge die Bekleidung Jesu mit einem (königlichen) Purpurmantel (Mt 27,28) hindeutet auf sein Blutvergießen für die sündige Menschheit, das den Glaubenden den (allerdings weißen) Rock der Gerechtigkeit erwirbt. Dieses Motiv variiert Birken dahingehend, daß er insinuiert, auch die der Sündenvergebung teilhaftig werdenden Menschen würden mit "König#-Kleidern", also mit purpurfarbenen Gewändern, bekleidet. Vgl. hierzu Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 274, Z. 157-172; S. 276, Z. 212217: Was haben wir nun bey diesem Purpurmantel zu bedencken/ mit welchem der HErr wird angekleidet? Das wird vns gar schön vorgebildet/ Apoc. 19. Da Johannes sihet den Sohn Gottes angethan mit einem Kleide/ das mit Blut besprenget war/ denn dieser Purpurmantel ist auswendig geferbet gewesen mit dem Blut des Würmleins/ dauon man die Purpurfarbe hat pflegen zu machen/ vnnd innwendig mit dem Rosinfarben Blut Christi/ vnd ist also dieser Mantel auswendig vnd inwendig roht gewesen/ was hat vns denn Christus damit erworben? Das folget bald am gemelten Ort/ denn da sihet Johannes/ daß diesem/ welcher mit einem rohten blutigen Kleide angethan war/ folgete nach das Heer im Himmel auff weissen Pferden/ angethan mit weisser vnnd reiner Seiden/ das ist mit dem Kleide der Vnschuld vnnd Reinigkeit/ denn mit diesem rohten blutigen Rock hat der HErr Christus seiner Kirchen erworben das weisse Kleid des Heils/ vnd den reinen Rock der Gerechtigkeit/ Esaiae am 61. […] so hat Christus diesen Purpurmantel mit seinem Blut also geferbet/ auff daß er vns das schöne Kleid der Gerechtigkeit erwürbe/ denn in diesem Blut können wir vnsere Kleider waschen vnd helle machen/ daß wir hernach mit weissen Kleidern werden angethan/ wie solches angezeiget wird/ Apoc. 7. – 8 Vgl. Offb 3,5 – 9 Tit 3,5 – 9f. Vgl. zu Text Nr. 221, v. 4-6. – 11 ErbSünd-S¡aden] Zur Bezeichnung der Sünde als 'Schaden' vgl. zu Text Nr. 52, v. 17. – 12 Heil-brunn] Vgl. zu Text Nr. 190, v. 53-56. – 1416 Hinter dieser Formulierung steht die bis in die christliche Antike zurückreichende sakramentstheologische Deutung von Joh 19,34, der zufolge mit dem Austreten von Blut und Wasser aus der Seite Christi nach dem Lanzenstich Abendmahl und Taufe gestiftet worden sind. Vgl. Gerhard: Au#führli¡e S¡ri[tme‹ige Erklerung (1610), S. 254: "Vielmehr aber mö¡te mann na¡ anleitung de# Sprü¡lein# 1. Johan.
Gedicht 254 (1673)
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5. v. 6. 8. vnd na¡ Anweisung der Väter diese# au[ beyde Sacramenta de# newen Te‰ament# ziehen/ daß also dur¡# Wa‹er die heilige Tau[e/ dur¡# Blut da# heilige Abendmahl angedeutet werde/ wel¡e au# dem Verdien‰ Chri‰i alle jhre Kra[t haben." – 17f. Mt 3,16 – 19f. Nach Gerhard: Au#führli¡e S¡ri[tme‹ige Erklerung (1610), S. 51 wird "der Teu[ling" durch die Taufe "in den Bund Gotte# au[genommen […]." – 21f. Mt 3,17 – 24 Mt 3,17 – 25f. Mt 3,16 – 29 Zu Christi Blut als rote Tinte vgl. zu Text Nr. 208, v. 15. – 29 Dint'] 'Tinte'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1179f. – 29f. 1Joh 1,7 – 32 Lk 10,20; Offb 3,5 – 35 Gotte#-Lamm] Joh 1,29 – 36 Offb 3,4f.; 7,14 – 37f. Jes 61,10 – 39f. Hos 2,21f.; Offb 19,7 – 41 Mitbuhler] 'Gegner in einer Buhlschaft (hier: um den Menschen)'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 2340f. – 41f. Vgl. zu Text Nr. 66, v. 8-10. – 45 Mt 4,1-11 – 45 ma¡te ›¡ an di¡] 'griff dich an'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1392. – 47f. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 2, cap. 52, S. 625: "Darumb alle#/ wa# vn# wiederfehret/ da# i‰ zuuor vnserm HErrn Jesu Chri‰o au¡ wiederfahren/ al# vnserm Heupte. Vnnd i‰ demna¡ ni¡t vnre¡t/ daß die Glieder de# Haupte# s¡mer”en empânden." – 48 Eph 4,15f. – 49-56 Zur ersten Versuchung Jesu (Mt 4,3) heißt es bei Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 356f. (Invokavit, Mt 4,1-11): Die er‰e i‰ gewesen Tentatio diffidentiae, e# hatte Chri‰u# vier”ig Tage vnd Na¡t gefa‰et/ de‹en gebrau¡t der Teu[el zu seinem Vortheil/ vnd spri¡t zu Chri‰o: Bi‰u Gotte# Sohn/ so spri¡/ daß diese Steine Brot werden. Da# i‰/ weil du sol¡e Noth leide‰/ so kan# ni¡t seyn/ daß du Gotte# Sohn bi‰/ War demna¡ diß de# Teu[el# su¡en/ daß er Chri‰um wolte dahin bringen/ er solte e# für ein blo‹e# Spiegelfe¡ten a¡ten/ daß eine Stimme vom Himmel ers¡ollen/ daß er Gotte# lieber Sohn sey. Eben diese fewrige Pfeil gebrau¡t der Teu[el no¡ heutige# Tage# wider die Glieder Chri‰i/ wenn ›e in Not/ Armuth/ Kran¿heit/ oder andern Vnfällen ›nd/ daß er jhnen sol¡e Gedan¿en in# Her” gibt: Were‰u Gotte# liebe# Kind/ du würde‰ ni¡t vor andern sol¡ Leiden haben. Eben wie Gideon spri¡t Jud. 6. J‰ der HERR mit vn#/ Warumb i‰ vn# denn sol¡er Vnfall widerfahren? Vnd den frommen David haben seine Feinde im Vnglü¿ au¡ also ges¡mehet/ Wo i‰ nu dein Gott? Psal. 42. Wie nu sol¡en Anfe¡tungen zu wider‰reben/ sollen wir von Chri‰o lernen/ derselbe antwortet au# dem Deut. Cap. 8. Der Mens¡ lebet ni¡t allein vom Brot/ sondern von einem jegli¡en Wort/ da# dur¡ den Mund Gotte# gehet. Also sollen wir glei¡#fal# zur zeit sol¡er Anfe¡tung in# Wort göttli¡er Verhei‹ung dur¡ waren Glauben vn# eins¡lie‹en/ vnd e# dafür a¡ten/ daß man ni¡t au# zeitli¡em Glü¿ oder Vnfall s¡lie‹en soll/ wel¡er Gotte# Kind sey/ sondern vielmehr wi‹en/ daß Gott seine Allerlieb‰en vor andern zü¡tiget/ Hebr. 12. – 50 Mt 4,3 – 51 Ps 42,10 – 52f. Mt 7,9 – 56 Mt 4,3 – 57f. Mt 4,5f. Laut Gerhard ist die zweite Versuchung, mit der der Satan den Sohn Gottes in Mt 4,5f. (und so auch die Glaubenden) konfrontiert, die "tentatio confidentiae" (Po‰illa (1613), I, S. 358 (Invokavit, Mt 4,1-11)). Ziel des Satans ist es hierbei, den Angefochtenen zur Vermessenheit zu führen. Vgl. ebd.: Wie nun der Teu[el allhie Chri‰um gerne dahin bringen wolte/ daß er au‹er seinem Beru[ etwa# thete/ jhm ein Ansehen zu ma¡en/ Also bemühet er ›¡/ e# dahin zu bringen/ daß man au# Ho[art vnd Verme‹enheit
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au# den S¡ran¿en göttli¡e# Wort# vnd seine# Beru[# herau# trete. Aber wir sollen allhier lernen mit Chri‰o zu antworten au# Deut. 6. Du solt Gott deinen HErrn ni¡t versu¡en. Da# hei‰ aber GOtt versu¡en/ wenn man seine Allma¡t/ Wei#heit vnd Warheit prüfen wil/ da e# ni¡t von nöthen/ vnd da keine Verhei‹ung vorher gangen. – 61-64 Mt 4,8f. Nach Gerhard handelt es sich bei der dritten Versuchung in Mt 4 um die "tentatio apostasiae". Denn e# führet der Teu[el endli¡ Chri‰um au[ einen sehr hohen Berg/ vnd zeiget jhm in einem Augenbli¿ alle Rei¡ der Welt/ vnnd jhre Herrligkeit/ vnnd spri¡t: Wenn er jhn wolle anbeten/ so wolle er jhm dieselbe alle geben. Also gehet# no¡/ e# mahlet der Teu[el vielen die Herrligkeit dieser Welt/ Rei¡thumb/ Ehre/ Gewalt/ Wollu‰ so s¡ön vor die Augen/ daß ›e da# Her” daran hengen/ von Gott vnd seiner Warheit abwei¡en/ vnd vmb sol¡e# ni¡tigen/ ãü¡tigen/ elenden dinge# willen da# hö¡‰e Gut verla‹en/ da do¡ kein zeitli¡ jrrdis¡ ding de# Mens¡en Her” in wahre Ruhe se”en kan/ Gott da# hö¡‰e einige wahre Gut muß e# thun. (Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 359 (Invokavit, Mt 4,1-11)). – 64 Mt 6,24 – 66-69 Luther zufolge soll sich der vom Satan Angefochtene in der imitatio Christi üben, jedoch nicht zuvörderst dergestalt, daß Jesu Geduld (patientia) nachzuahmen wäre. Christus hat, als er vom Satan versucht wurde, diesen mit dem Wort Gottes aus dem Feld geschlagen (Mt 4,1-11), hat also gesiegt "non operibus, sed verbo dei. Hunc imitare" (WA 15, S. 450, Z. 13f. (Predigten des Jahres 1524)). Vgl. die dritte Strophe von Luthers Lied 'Ein feste Burg ist unser Gott' (Wackernagel. Bd. 3, S. 20, Nr. 32): Der für‰ diser wellt, wie saur er ›¡ ‰ellt, thut er vn# do¡ ni¡t, da# ma¡t, er i‰ geri¡t, ain wörtlin kan jn fellen. – 67 dämpfen] 'niederdrücken'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 717. – 69 s¡meiß ~ drein] 'schlage drein'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 15, Sp. 999. – 70 Mt 4,11; Ps 91,11f. Vgl. auch Luthers Morgensegen (Bekenntnisschriften, S. 521, Z. 33-35; S. 522, Z. 17-19). – 71f. Röm 8,38f.
Text 255: Jesu Chri‰i Lehre und Leben. 195r-196v T1 CCLV.] CCXXXXIV. – 7 du selb‰] duselb‰ – 9 Himmel#-Herr] Himel#-Herr Ǧ (ebenso 33 Mammon – 46 Jmmer) – 9 Erden,] Erden. – 16 wann] waǦn (ebenso 56) Vgl. zur Entstehungssituation des vorliegenden Gedichtes die Einleitung zu Text Nr. 252. Das Gedicht wurde in der von Herzogin Sibylla Ursula von Schleswig-Holstein-Sonderburg verfaßten und von
Gedicht 255 (1673)
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Birken tiefgreifend bearbeiteten (vgl. zu Text Nr. 252) Erbauungsschrift mit dem Titel Himmlis¡e# Kleeblat oder Betra¡tungen Der Allerhö¡‰heilig‰en DreyEinigen Gottheit (1674) gedruckt. Es steht im Kapitel Die zweyte Betra¡tung/ Von der Erlösung. (S. 266-268) unter dem Titel De# HERRN Chri‰i/ Lehre und Leben. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 5-8 daß ~ That] umsortiert in folgende Reihenfolge: 7, 8, 5, 6 – 7 bi‰ du] Du bi‰ – 14 truge‰] träge‰ – 32 Flehen] Beten – 40 fülle‰] füllte‰ – 44 wekke‰] we¿te‰ – 52 Wunden] Wundern 1-8 Zu Jesus Christus, der, nachdem er als donum gepredigt worden ist, auch als exemplum zu thematisieren ist, vgl. die wirkungsträchtige Vorrede zu Luthers Kirchenpostille mit dem Titel Eyn kleyn unterri¡t, wa# man ynn den Euangelij# su¡en und gewartten soll, v.a. WA 10/I, 1, S. 12, Z. 13-20; S. 14, Z. 7f. Hinsichtlich der diesbezüglich einschlägigen lutherischen Tradition des 17. Jahrhunderts vgl. exemplarisch Johann Gerhard: SCHOLA PIETATIS, Buch 2 (1625), 252v-260v u.ö. – 3 Phil 2,5 – 3 Fürbild] 'Vorbild'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 665. – 3f. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 11, S. 92: Damit e# aber ni¡t allein bey den Worten bleibe/ sondern wir au¡ ein lebendig augens¡einli¡ Exempel hetten de# lebendig gema¡ten Gei‰e#/ oder newen Mens¡en/ so ‰ellet vn# Gott seinen lieben Sohn für vnsere Augen/ ni¡t allein al# einen Heiland/ sondern au¡ al# einen Spiegel der Gottseligkeit mit seinem heiligen Leben/ al# den re¡ten newen Mens¡en/ in wel¡em ni¡t da# Adamis¡e sündli¡e Fleis¡ geherrs¡et vnd gelebet hat/ sondern Gott selb‰/ zu dem Ende/ daß wir au¡ na¡ seinem Bilde tägli¡ ernewert würden. – 4 Röm 8,29 – 5 1Petr 2,21 – 5-8 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 11, S. 90: "Di# Lehrampt hat der Sohn Gotte# ni¡t allein geführet mit Worten/ sondern au¡ mit Wer¿en vnd s¡önen Exempeln seine# allerheilig‰en Leben#/ wie einem re¡s¡a[enen Lehrer gebühret […]." Vgl. auch Arndt: Paradiß-Gärtlein (1625), S. 194: "[…] wie ein s¡öne# Tugentrei¡e# Exempel eine# heiligen Leben# ha‰u [scil. Christus] vn# gela‹en […] du bi‰ ein vnbeãe¿ter Spiegel aller Tugendt […]." – 10 Phil 2,7 – 11 Hohfart] 'Hoffart'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 1666. – 11f. Mt 23,12; Lk 1,51f. – 13f. Mk 15,16-19 – 15 vergähen] "durch übereilung in nachtheil bringen" (Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 370). – 19f. Mt 16,24 – 21 Vgl. Mt 8,20 – 25f. Mt 6,12 – 27f. Gal 5,6; 1Joh 4,11 – 29 Mt 14,23 u.ö. – 30 Mt 6,5-15 – 31 bin benötet] 'in Not bin'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1474. – 31f. Ps 50,15 – 33-38 Mt 6,31-33 – 37 Nottur]-sa¡en] 'notwendige Lebensmittel'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 924. – 39 Joh 2,7-9 – 40 Körb] Mt 14,20 – 40 Neze] Lk 5,4-6 – 43 Mk 1,34 u.ö. – 44 Es handelt sich um die Tochter des Jairus (Mt 9,18-26), den Jüngling zu Nain (Lk 7,11-15) und um Lazarus (Joh 11,1-45). – 45 Mk 1,34; Lk 4,41 u.ö. – 46 Joh 7,1 u.ö. – 51 Röm 8,26 – 53f. Eph 3,17 – 56 Creu”e#-S¡ul] Vgl. zu Text Nr. 190, v. 73. – 59 Mt 11,29; 21,5 – 63 wie du verkläret] Mt 17,2; Phil 3,21 – 64 Vgl. Mt 17,4
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Text 256: Jesu Chri‰i Aufer‰ehung; 196v-197v T1 CCLVI.] CCXXXXV. – 19 Himmel] Himel Ǧ (ebenso 51 Nimmermehr) – 24 die] der (der Druckfassung folgend emendiert) – 33 Du ‰ig‰] Stig‰ (der Druckfassung folgend emendiert) – 38 di¡] danach gestrichen hinweg – 44 entbrennet] entbreǦnet (ebenso 46 wann) – 60 Seel] nach l gestrichen e Vgl. zur Entstehungssituation des vorliegenden Gedichtes die Einleitung zu Text Nr. 252. Das Gedicht wurde in der von Herzogin Sibylla Ursula von Schleswig-Holstein-Sonderburg verfaßten und von Birken tiefgreifend bearbeiteten (vgl. zu Text Nr. 252) Erbauungsschrift mit dem Titel Himmlis¡e# Kleeblat oder Betra¡tungen Der Allerhö¡‰heilig‰en DreyEinigen Gottheit (1674) gedruckt. Es steht im Kapitel Die Zweyte Betra¡tung/ Von der Erlösung. (S. 408-410) unter dem Titel Freuden-Thon über die Aufer‰ehung JEsu Chri‰i. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 3 hernieder] herwider – 23 da#] de# – 34 vers¡loßnen] vers¡lo‹nem – 60 s¡ied] s¡eid 4 längert] 'verlängert'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 172. – 6 knöpfen] 'knospen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 11, Sp. 1480. – 9 erjungen] 'sich verjüngen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 862. – 10 der S¡öpfer] Kol 1,16 – 13 1Kor 15,26.55-57 – 14 1Joh 3,8 – 15 Hos 13,14; Hebr 2,14. Vgl. zu Text Nr. 239, v. 17. – 17-20 Vgl. Herberger: Her”Po‰illa (1613), I, S. 397 (Ostersonntag): Der HErr Jesu# i‰ die gro‹e Kir¡sonne/ Mal. 4. Der dur¡ seiner gnaden glan”/ erleu¡tet vnser her”en gan”/ weil er nu je”und eben in seinem vornem‰en Sonnenlau[ i‰/ so ehret jhn die Sonne am Himmel/ der Diener ehret seinen Herrn/ da# Ges¡öp[ seinen Wer¿mei‰er. Da Chri‰u# am Creu”e erhöhet ward/ vers¡war”te die liebe Sonne am Himmel. Drey gan”er ‰unden hatte er gro‹e s¡mer”en am Creu”/ so lange i‰ au¡ die Sonne verân‰ert blieben. Da der Sohn Gotte# vberwindet/ sein Heupt neiget/ vnd am Creu” vntergehet/ kläret ›¡ die Sonne am Himmel au¡ au#/ vnd gehet zu rü‰e. Da der HErr JESVS wird begraben/ vnd in die Helle fehret/ da gehet die Sonne am Himmel au¡ vnter die Erdkaul. Je”und am O‰ertage da der HErr Jesu# wieder herau[ kommet/ vnd die Erdkaul mit seinem O‰ertro‰ bes¡einen vnd begrü‹en wil/ ‰eiget die Himmelsonne au¡ herau[. Darumb muß fürwar der HErr Jesu# ein gro‹er HErr seyn. Eine Sonne dienet der andern […]. – 22 Garten-Grab] Joh 19,41 – 25 Vgl. Joh 20,15 – 26 Lk 24,5 – 28 Joh 16,22 – 29f. Vgl. hinsichtlich des von Birken an dieser Stelle verarbeiteten Topos der Täuschung des Teufels und seiner im Zuge des Versuches, Christus zu verschlingen, sich vollziehenden Selbsttötung Wilhelm Sarcerius: Der Hellische Trawer Geist (1568), S. 159-161: Solches aber verbirget Gott dem Teufel/ das er jhn in dem Son so mensche worden/ fahen wil. Vnd thut wie ein Fischer der Fisch fangen wil/ der bindet eine schnure an einen stecken/ vnd vnten an die schnur ein scharpffe Angel/ daran hengt er ein WĤrmlein/ vnd wirfft das ins Wasser/ da kommet denn der Fisch/ sihet das arme wĤrmlein/ sihet aber nicht die scharpffe Angel in dem
Gedichte 256 (1673) und 257 (1673)
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Würmlein verborgen/ vnd beist drein/ meinet er bekome ein gut niedlich bislein/ Aber die Angel bleibet jm im Munde oder halse stecken/ vnd wird also gefangen vnd ergriffen. Also thut Gott der Vater auch/ da nimpt er seinen eingebornen geliebten Son/ den henget er an die Linea oder schnur der Patriarchen vnd Propheten/ mus Adams/ Abrahams/ Dauids Fleisch vnd Blut annemen/ vnd lest jn aus dem hohen Himmel in die Welt kommen/ da nu der Teufel sihet wie Christus als ein armer elender Wurm/ (wie er sich selbst also nennet) das ist als ein armer geplagter Mensch einher gehet/ leidet hunger/ durst/ kelt/ frost vnd hitze/ weinet vnd hat eitel elend vnd jammer in dieser Welt/ gebaret wie ein ander Mensch/ weis aber nicht das in diesem Christo verborgen/ das er ewiger allmechtiger Gott ist/ gleich dem Vater/ doch ein ander Person/ da dencket er/ ob wol Christus Wunderzeichen gethan habe/ so habens doch andere für jm mehr gethan/ er habe sie aber alle auffgefressen/ wie hoch vnd heilig sie gewesen/ wolle den Christum auch wol verschlingen/ vnd meinet er wolle an dem Man einen redlichen bissen haben/ hebt an frist den Christum vnd verschlinget jhn/ Aber es bekömpt jm wie dem hunde das Grass/ denn der Christus bleibet jm im halse stecken/ vnd mus jhn wider speien/ wie der Wal¿sch den Propheten Jonam/ vnd eben mit dem fressen ermordet vnd erwürget sich der Teufel selbs/ vnd wird von Christo gefangen." Sarcerius amplifiziert hier folgenden Prätext: Luther, WA 23, S. 714, Z. 18-24 (Ein tröstlicher Sermon von der Frucht und Kraft der Himmelfahrt, 1527). – 32 Mt 28,6 – 34 Mt 27,60 – 36 Eph 3,17 – 39 Ex 24,12 – 44 Lk 24,32. Vgl. Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 525 (Ostermontag, Lk 24,13-35): "Endli¡ sollen wir au¡ haben cor ardens, ein liebrei¡e# brennende# Her” gegen Chri‰o/ glei¡ wie diese Jünger sagen/ Brandte ni¡t vnser Her” in vn#/ da er mit vn# redet au[ dem Wege/ al# er vn# die S¡ri[t ö[net?" – 48 Lk 24,29 – 49f. Vgl. zu Text Nr. 117, v. 1-3. – 50 1Kor 15,3 – 53 1Thess 4,14 – 55 Offb 21,4 – 58 Eph 4,15f. – 59 Tit 3,7 – 60 Vgl. zu Text Nr. 20, v. 4. – 62 Joh 5,28
Text 257: Jesu Chri‰i Himmelfart. 197v-199r T1 CCLVII.] CCXXXXVI. – 5 Himmel#-Thron] Himel#-Thron Ǧ (ebenso 14 Himmlis¡ – 27 frommen – 28 Himmel – 28 genommen – 36 Himmel – 40 komm – 51 hinzukommen – 53 aufgenommen – 63 Himmel – 69 Himmel – 69 wiederkommen – 70 Frommen – 72 verdammen) – 10 Engel-Hau#,] Engel-Hau#- (der Druckfassung folgend emendiert) – 22 Sünden-Sinn] Sünden-SiǦn – 32 Gnade] n überschrieben – 42 Du] D aus d überschrieben – 45 Exulanten] überwiegend lateinische Schreibung – 72 dein] die (der Druckfassung folgend emendiert) Vgl. zur Entstehungssituation des vorliegenden Gedichtes die Einleitung zu Text Nr. 252. Das Gedicht wurde in der von Herzogin Sibylla Ursula von Schleswig-Holstein-Sonderburg verfaßten und von Birken tiefgreifend bearbeiteten (vgl. zu Text Nr. 252) Erbauungsschrift mit dem Titel Himmlis¡e#
Apparate und Kommentare
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Kleeblat oder Betra¡tungen Der Allerhö¡‰heilig‰en DreyEinigen Gottheit (1674) gedruckt. Es steht im Kapitel Die Zweyte Betra¡tung/ Von der Erlösung. (S. 434-436) unter dem Titel Auf die Himmelfart JEsu Chri‰i. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 12 Gotte#-Sohn] Gotte#-Thron – 58 fort, fort] Fort/ dort – 60 s¡weren] s¡were 4 Vgl. Joh 20,15 – 7 Mk 16,19; Apg 1,9 – 8 Phil 2,6f. – 8f. Anklang an den altkirchlichen Hymnus 'Veni, redemptor gentium' des Ambrosius von Mailand, Str. 3 (Wackernagel. Bd. 1, S. 16, Nr. 12): Egressus eius a patre, regressus eius ad patrem, Excursus usque ad inferos, recursus ad sedem dei. – 10-13 Phil 2,9 – 15f. Zur Erhöhung der von Gott in Christus angenommenen Gattung 'Menschheit' vgl. z.B. Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 149f. (1. Weihnachtstag, Jes 9,5f.): Exod. 3. ers¡einet der Engel de# HERRN/ da# i‰/ Gotte# Sohn/ dem Mo› in einer fewrigen Flammen au# dem Bus¡/ vnd al# er sahe/ daß der Bus¡ mit Fewer brandte/ vnd do¡ ni¡t verzehret ward/ spri¡t er: J¡ wil hingehen/ vnd besehen da# gro‹e Ge›¡t/ warumb der Bus¡ ni¡t verbrennet/ Diß wunderbare Ge›¡t hat bedeutet/ daß die Herrligkeit göttli¡er Natur/ wel¡e son‰ ein verzehrend Fewer i‰/ Deut. 4. die angenommene Mens¡heit werde persönli¡ erfüllen/ vnd do¡ dieselbe ni¡t verzehren/ sondern erhöhen/ au¡ daß die Mutter Chri‰i werde Gotte# Sohn/ da# wahre Lie¡t zur Welt bringen/ vnd werde do¡ jhre Jungfräwli¡e Reinigkeit vnuerzehret bleiben. Diß i‰ nun da# gro‹e Geheimniß an der Person diese# wunderbahren Kindlein#/ da# sollen wir glei¡#fal#/ wie Mose# jene# Ge›¡t/ mit den Augen de# Glauben# in Verwunderung ans¡awen/ aber zuuor die S¡uhe au#ziehen/ wie dort Mo› befohlen wurde/ da# i‰/ wir sollen alle sündli¡e A[ecten vnd ãeis¡li¡e Gedan¿en fallen la‹en. E# i‰ au¡ diß Kind wunderbar wegen seine# Ampt#/ Er kam/ vn# vom Tode zu erlösen/ vnd le‹et ›¡ do¡ selber tödten. Er kam/ vn# von der Gewalt de# Teu[el# zu erledigen/ vnd le‹et ›¡ do¡ in gro‹er Erniedrigung vom Teu[el versu¡en. Er kam/ vn# zu erhöhen/ vnd le‹et do¡ die grö‰e S¡ma¡ vber ›¡ gehen. Er kam/ vn# rei¡ zu ma¡en/ vnd wird do¡ selb‰ blutarm. – 17 Hebr 2,14 – 18 2Tim 2,12 – 20f. Joh 14,2 – 22 Wa# ~ Mens¡] Ps 8,5 – 22 Sünden-Sinn] Röm 3,23 – 26 Das Motiv des zur Rechten Gottvaters sitzenden Christus, der ersterem seine Wundmale zeigt, um ihn dessen zu erinnern, daß er um des Leidens seines Sohnes willen den Menschen gnädig zu sein verheißen hat, begegnet in lutherisch-barocken Texten häufig. Hierbei stützt man sich gerne auf die mittelalterliche, insbesondere ps-augustinische Tradition und ihr Umfeld. Dies wird exemplarisch deutlich bei Gerhard: POSTILLA SALOMONAEA (1652), II, S. 57 (1. Sonntag nach Ostern, Hld 2,13): Wir sollen mit dem alten Kir¡enlehrer Augustino in Medit. c. 6. seu[”en und beten. Vide Pater Redemptoris supplicium & dimitte redemti delictum, A¡ lieber himlis¡er Vater/ ›he do¡ an die blutigen Wunden/ so dein lieber Sohn umb meinet willen empfangen/ und vergib mir deinem armen Kne¡te alle meine
Gedicht 257 (1673)
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Sünde/ die i¡ begangen. Sihe an meine# Erlöser# s¡were Pein/ und laß e# meine Bezahlung seyn. Quoties beatae prolis tibi patent vulnera, delitescant obsecro mea scelera, verbirg in deine# lieben Sohn# heilige Wunden alle Vnreinigkeit meiner s¡weren Sünden. Die von Gerhard angeführten Zitate finden sich bei Ps-Anselm: Oratio ad Deum Patrem per merita Filii incarnati, PL 158, Sp. 861 sowie Ps-Augustin: Meditationes, cap. 6, PL 40, Sp. 906. – 27 zu frommen] 'zu Nutz'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 246. – 30 1Joh 1,7; Offb 7,14 – 31 1Joh 2,1; Röm 8,34 – 31 Vorbitt] 'Fürbitte'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 26, Sp. 919. – 33 Eph 4,15f. – 35 Gen 47,9 – 36 Hebr 11,16 – 37 Eph 2,19 – 39 Mt 6,9 – 40f. Joh 14,6 – 40-42 Vgl. Arndt: POSTILLA (1680), Teil 1, S. 73 (1. Weihnachtstag, Lk 2,1-14). Arndt zitiert Gen 28,11-14 im Exordium der Predigt und äußert sich über die Himmelsleiter folgendermaßen: Dur¡ diß Bilde i‰ bedeutet 1. Die Mens¡werdung unser# HErrn JEsu Chri‰i/ und seine hohe Person die Got und Mens¡ seyn solte. Denn diese Leiter rühret mit der Spi”e an den Himmel/ vnd ‰ehet do¡ au[ Erden. Darna¡ i‰ hiedur¡ bedeutet da# Ampt de# Mittler#/ denn dur¡ diesen Mitler solte Gott und Mens¡ vereiniget werden/ der höhe‰ und niedrig‰e/ und alle# versöhnet werden wa# im Himmel und Erden i‰/ darumb fa‹et diese Leiter Himmel und Erden zusammen. 2. Steigen die Engel GOtte# au[ dieser Leiter au[ und nieder/ da# i‰/ Die heiligen Engel verkündigen und o[enbahren die Mens¡werdung und Geburt JEsu Chri‰i/ und die Geburt de# HErrn ri¡tet auf Erden so eine gro‹e Freude an/ daß kein Engel im Himmel bleiben kan/ er muß herab und sehen diß gro‹e Wunder/ daß GOtte# Sohn ein Mens¡ i‰/ Joh. 1. Von nun an werdet ihr den Himmel o[en sehen/ und die Engel Gotte# herab ‰eigen au[ de# Mens¡en Sohn/ da# i‰/ Die Engel haben dem HErrn gedienet hie au[ Erden. Wie aber die Engel hinau[ ‰eigen: so mü‹en alle Gläubigen an dieser Leiter hinau[. J¡ bin der Weg/ die Wahrheit vnd da# Leben/ niemand kömmt zum Vater denn dur¡ mi¡. Joh. 14. 3. GOtt ‰ehet oben au[ dieser Leiter und redet vom Himmel/ und segnet Jacob: Also redet Gott dur¡ Chri‰um/ vnd gibt un# in ihm und dur¡ ihn den ewigen Segen. Vgl. auch Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 145f. (1. Weihnachtstag, Jes 9,5f.). – 42 Gen 28,12; Joh 1,51 – 43 1Kor 15,20.23 – 45f. Vgl. Gerhard: Po‰illa (1613), III, S. 96 (Am Tage Philippi und Jacobi, Joh 14,1-14): Dur¡ Adam i‰ vn# der Weg zum Paradiß versperret/ denn wegen de# Sündenfal# Adae wurde der Paradißgarten dur¡ Cherubin mit einem fewrigen S¡werd verwahret/ Genes. 3. wel¡e# ein Vorbild war/ daß vmb der Sünden willen der Weg zum himlis¡en Paradiß vn# versperret sey/ Aber dur¡ Chri‰um i‰ vn# derselbe Weg wiederumb geö[net/ darumb kondte er au¡ den bußfertigen S¡e¡er vertrö‰en/ daß er mit jhm im Paradiß seyn würde/ Lucae am 23. Capitel […]. – 47f. Phil 1,23 – 49 1Joh 3,2 – 52 1Kor 15,20.23. Die leibliche Auferstehung des Menschen wird in barocken Texten oft als 'Nachfahrt' bezeichnet – in dem Sinne, daß der dereinst Auferstehende dem bereits in den Himmel aufgefahrenen Christus nachfolgen wird. Besonders häufig begegnet der Terminus in den Leichenpredigten, insbesondere ganz am Schluß derselben. Vgl. z.B. Söffing: Der auf
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Apparate und Kommentare
Erden und im Himmel Geehrte Ar”t (1683), S. 38. Vgl. weiter Gerhard: Leichenpredigten, S. 160, Z. 12. – 53-56 Mt 24,31 – 57f. Zum Topos des Christen als eines Gastes auf Erden, der seine Heimat im Himmel hat, vgl. zu Text Nr. 203, v. 25. – 58 Hebr 11,14 – 59f. Vgl. zu Text Nr. 21, v. 51. – 61 Vgl. Mt 6,21 – 63 Phil 1,23 – 64f. Mt 28,20 – 66 Sein ~ Rei¡] Mt 6,13 – 66f. e# ~ Hände] Offb 11,15 – 68 Vgl. Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 302 (Septuagesimae, Mt 20,1-16): "Ein Reben muß au¡ einen Au[enthalt haben/ darumb bindet man jhn an ein Ste¿en/ Also mü‹en wir an da# Wort Gotte#/ wel¡e# vnser Ste¿en vnd Stab i‰/ Psal. 23. gebunden werden/ da# i‰ der einige Tro‰ vnd Au[enthalt vnserer Seelen." – 69f. Joh 14,3 – 71f. Zur endgültigen Verwerfung des Teufels vgl. Offb 20,10. – 73f. Kol 1,22; Offb 7,14f. – 75f. Gen 19,24. Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 28, S. 289: "Also muß ein Chri‰ die Sodoma dieser Welt ãiehen/ vnd ›¡ an die Liebe Gotte# halten/ wil er nit in die Stra[e fallen der weltli¡en Lü‰en/ wel¡e erger seyn denn da# Fewer zu Sodom."
Text 258: Vom Ambt de# Heiligen Gotte#Gei‰e#. 199v-200v T1 CCLVIII.] CCXXXXVII. – T2 Gotte#Gei‰e#] G:Gei‰e# – 1 Himmel#] Himel# Ǧ (ebenso 7 Himmel# – 16 Himmel – 37 Himmel#ãamme (2x)) – 2 und] n durch Tintenfleck verdeckt – 2 Vatter] a durch Tintenfleck verdeckt – 17 Heilbrunn] HeilbruǦn (ebenso 49 wann – 50 wann – 54 wann) – 28 wir] im (der Druckfassung folgend emendiert) – 33 Bild' un#] Bildnu# (der Druckfassung folgend emendiert) – 36 Neugeburt] Neugebu[ (der Druckfassung folgend emendiert) – 38 und] u. (ebenso 59, 62) – 42 Lampen-brau¡] LangenBrau¡ (der Druckfassung folgend emendiert) – 44 re¡t] r überschrieben – 47 Man s¡lägt] Mans¡lägt (der Druckfassung folgend emendiert) – 52 de#] da#-Kürzel (der Druckfassung folgend emendiert) – 54 der] Kürzel – 59 zeit,] zeit. (der Druckfassung folgend emendiert) – A1 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal links neben T1 Vgl. zur Entstehungssituation des vorliegenden Gedichtes die Einleitung zu Text Nr. 252. Das Gedicht wurde in der von Herzogin Sibylla Ursula von Schleswig-Holstein-Sonderburg verfaßten und von Birken tiefgreifend bearbeiteten (vgl. zu Text Nr. 252) Erbauungsschrift mit dem Titel Himmlis¡e# Kleeblat oder Betra¡tungen Der Allerhö¡‰heilig‰en DreyEinigen Gottheit (1674) gedruckt. Es steht im Kapitel Die dritte Betra¡tung/ Von der Heiligung. (S. 563-565) unter dem Titel Ehren- und Gebet-Ru[/ zu Gott dem heiligen Gei‰. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 12 den Sternen-Port] dem Seelen-Port – 14 in] im – 62 Bei‰and] Trö‰er – 63 au¡] ‰ät# 1 Mens¡en-Freund] Tit 3,4 – 5f. Apg 2,1-4 – 7 Himmel# Thau] Dtn 33,28. Vgl. Arndt: Paradiß-Gärtlein (1625), S. 171: "[…] du liebli¡er Himelthaw erqui¿e vnser verwel¿ete Her”en […]." – 8 Vgl. Ps 23,3 – 9
Gedichte 258 (1674) und 259
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Gnaden-Wind] Apg 2,2; Joh 3,8 – 12 lenden] '(an)landen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 102. – 13 du wahre# Lie¡t] Vgl. Nikolaus Hermann (1560), Wackernagel. Bd. 3, S. 1184, Nr. 1385, Str. 1: HJnunter i‰ der Sonnen s¡ein, die ân‰re na¡t bri¡t ‰ar¿ herein: Leu¡t vn#, Herr Chri‰, du ware# li¡t, la# vn# im ân‰ern tappen ni¡t. – 14 Vgl. Joh 11,10. – 15 Ex 13,21f. Vgl. zu Text Nr. 115, v. 11f. – 18 Mt 3,16; Tit 3,5 – 19 du Taube] Mt 3,16 – 20 Gen 8,12 – 20 künd ab] 'hebe auf'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 65. – 23f. 1Kor 3,16; 6,19 – 25 Vgl. die dreizehnte Strophe von Luthers Lied 'Vom Himmel hoch' (1535) (Wackernagel. Bd. 3, S. 23, Nr. 39, Str. 13): Ah, mein her”liebe# Jhesulin, ma¡ dir ein rein san[t bettelin, Zu rugen in mein her”en# s¡rein, da# i¡ nimer verge‹e dein. – 25-27 Joh 14,26 – 28 Vgl. Hebr 12,1 – 29 Apg 2,3 – 30 Eph 4,22; Kol 3,9 – 31 Röm 8,29 – 35f. Tit 3,5f. – 37 Apg 2,3 – 38f. Mt 22,37-40 – 40 Mt 7,17 – 44 Röm 8,15 – 45 Kra] au# der Höh] Lk 24,49 – 46 Si¡erheit] Vgl. zu Text Nr. 64, v. 8. – 47 Vgl. Eph 6,17 – 48 Vgl. zu Text Nr. 33, v. 7. – 49 Röm 8,26 – 51 Trö‰er] Joh 14,26 – 51 Bra‰] 'schweren Kummer'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 308. – 54 Vgl. zu Text Nr. 20, v. 4f. – 55 Phil 3,21 – 59f. Ps 126,5 – 61 1Kor 6,11 – 62 Bei‰and] Hier bezieht sich Birken auf die Bezeichnung des Heiligen Geistes als Parakleten in Joh 14,16.26 u.ö. Vgl. hierzu Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 705 (Pfingstsonntag, Joh 14,23-26): "E# nennet au¡ Chri‰u# den heiligen Gei‰ einen Trö‰er/ vnd wie er jhn kur” vor diesem Euangelio bes¡rieben/ einen sol¡en Trö‰er/ der bey vn# bleibe ewigli¡/ au¡ wie e# in seiner Spra¡e lautet/ einen sol¡en Trö‰er/ der zuglei¡ vnser Bey‰and vnd Fürspre¡er i‰ für Geri¡t/ der vn# trö‰et/ hil[t vnd ‰er¿et."
Text 259: Au[ den Spru¡: Dieser Zeit Leiden i‰ nit wehrt der Herrli¡keit. 200v-201v T1 CCLIX.] CCXXXXVIII – T2 Au[ den] Außden – T3 Herrli¡keit] Herrl und etc.-Kürzel mit Doppelpunkt – 1 1.] fehlt im Manuskript – 4 der] Kürzel – 4 Himmel#] Himel# Ǧ (ebenso 28 Himmel#-Wonn' – 33 Flammen) – 13 3.] Nummer ohne Punkt – 13 da#] Kürzel (ebenso 29) – 16 zu-gönnen] zu-göǦnen – 17 daß Jesu#] daßJesu# – 20 hier über] hierüber – 21 Leiden] emendierend ergänzt – 28 vnd] v. – 32 und] u. (ebenso 35) Von diesem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt.
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Apparate und Kommentare
T3 Röm 8,18 – 2 Gemeint ist der Apostel Paulus. Vgl. Gal 1,16 – 3f. Röm 8,18 – 7 Hebr 11,14.16 – 8 Vgl. zu Text Nr. 237, v. 58f. – 11f. Vgl. 2Kor 5,2 – 17 2Tim 4,8; Offb 2,10 u.ö. – 18 Offb 21,4 – 22 Offb 22,5 – 23 quintlein] 'Viertel eines Lotes'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2376. – 23f. Vgl. 1Petr 4,13 – 27 Glei¡ ab] 'vergleiche'. In dieser Bedeutung nicht bei Grimm: DWb. – 30 Vgl. Ps 90,4 – 35 ringt na¡ Reuen] 'Reuen' ist eine besondere (pluralische) Lautform von 'Reihe' bzw. 'Reye'. Hierbei handelt es sich um eine Abwasserrinne (Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 637) bzw. einen Abtritt. Wer 'nach Reuen' sucht, ist an Schmutz und Unrat interessiert.
Text 260: Die Welt neige. Auf den Tod Herrn Johann Chri‰of S¡röder#. 201v-203r T1 CCLX.] CCXXXIX. – T3 Herrn] H. – T3 Johann] Joh. – T3 S¡röder#] mit der-Kürzel – 5 nit] mit (in Anlehnung an die Druckfassung (dort: ni¡t) emendiert) – 6 vnd] v. – 19 Himmel] Himel Ǧ (ebenso 50 Himmel – 62 kommen – 63 Frommen) – 53 Han#sup#-Scen'] durch Streichung aus Hann#sup#-Scen' – 56 mag] m überschrieben – 58 eine dieser] einedieser (der Druckfassung folgend emendiert) – 58 dieser] d aus r überschrieben Johann Conrad Schröder (geb. 1639) war Jurist und Amtmann in der reichsfreien Herrschaft Schlitz bei Fulda und verheiratet mit Elisabeth Sophia Conring (geb. 1642), einer Tochter des Polyhistors Hermann Conring (1606-1681). Schröder starb am 24.5.1676. Schröders Vater, der mecklenburgische Rentmeister in Dannenberg Johann Schröder hatte Birken im Juni 1647 als Erzieher seiner fünf Kinder angestellt. Birken hielt sich bis Februar 1648 in Dannenberg auf. Vgl. Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 41, Z. 28 - S. 42, Z. 4 sowie die hierzu gehörige Marginalspalte, die auch eine Aufzählung der Kinder Schröders enthält, und Die Betrübte Pegne›# (1684), S. 197f. Morphologie, S. 984f. Vorliegendes Gedicht wurde 1677 gedruckt in Bartholomaeus Rüdigers Leichenpredigt auf den Verstorbenen (Chri‰li¡e Tro‰-Predigt Von der Seeligen Ruhe der Ver‰orbenen Gere¡ten), M2r-3v. Das Gedicht hat keinen Titel und endet mit der Signatur Also na¡ beehrte diese ihm von jugend au[ bekante Tugend-Edle Seele Sigmund von Bir¿en/ Comes Pal. Caes. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 1 iezt ni¡t] ni¡t die je”t – 2 und] von – 10 ‰ü”en] ‰ür”en – 13 Liebe] Heerd und – 25-32 diese Strophe fehlt – 51 sol¡em] sol¡en – 53 Han#sup#-Scen'] Haußhup#Scen – 54 Narren kappen] Narrenkappe – 56 ohn E¿el mag] ohnEdel ma¡ – 59 höl] Höll – 61 mu‰e‰] mü‹e‰ – 63 einem Weißen] einen weisen – 66 liebte, vorgewiesen] sahe/ gnuggewiesen T3 Chri‰of] Birken verwechselt den zweiten Vornamen des Verstorbenen mit demjenigen eines Bruders desselben. Der Bruder Christoph Schröder gehört auch zu denjenigen, die zum Druck der o.g. Lei-
Gedicht 260 (1676)
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chenpredigt einen Beitrag geliefert haben. Vgl. Morphologie, S. 984. – 1 Lezte Neig] 'letztes Ende'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 566. – 5f. Mt 24,6 – 7 Mar#] In der römischen Mythologie Gott des Krieges. – 7 Jrenen] In der griechischen Mythologie eine der drei Horen sowie die Personifikation des Friedens. – 9 Doon] 'Ton'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 21, Sp. 681. – 9f. Dan 2,33 – 11f. Dan 2,34f. – 15 Offb 20,8. Gog und Magog werden in der zeitgenössischen, durch die Türkenbedrohung evozierten Literatur mit den Türken identifiziert. Auf diese Weise erfährt die Unheilsweissagung aus Ez 18,2f., die diesbezüglich den entscheidenden biblischen Bezugspunkt abgibt, eine Aktualisierung. Vgl. exemplarisch Klagende# Teuts¡land (1664), C3r/v: Andere gehen no¡ näher/ und ziehen diese Prophecey Eze¡ieli# auf diesen in‰ehenden Tür¿en-Zug/ und sol¡e# na¡ der mei‰en Theologorum Evangelicorum, al# Lutheri, Melanchthonis, Gesneri, Philip. Nicolai, Hoë, Gerhardi, Hülsemanni, Waltheri und anderer Meinung/ daß unter Gog und Magog der Orientalis¡e Antichrist zu ver‰ehen sey. Dann er‰li¡ der Nam Gog bedeutet na¡ der Hebrais¡en Spra¡ Tectum, einen Bede¿ten. Magog aber einen Unbede¿ten/ wel¡er au‹er dem Da¡ oder ohn Obda¡ i‰. Wel¡er Wort Bedeutung un# da# Mahommedis¡e Vol¿ abbildet. Seyn derowegen die Tür¿en Gog und Magog, darum/ weil die ‰reitbare Scythier oder Saracenen/ deren Land ni¡t da# Gering‰e/ so den Tür¿en unterwor[en/ hiebevor allein der Jagt/ Wildfang und Rauberey obgelegen/ und kleine Hütten oder Gezelt/ so ›e auf beygehende Wagen gewor[en/ mit ›¡ geführt/ ›¡ aufm Nothfall damit vor Regen vnd Ungewitter zu bede¿en. Dahero ›e von den Graecis Scenitae, von den Syrern aber Magogitae, (al# die o[tmal# sol¡er Hütten und Gezelt ›¡ ni¡t gebrau¡t/ sondern unterm freyen Himmel unbede¿t verblieben) genennet worden/ wie Herodotus und Pomponius Mela bezeugen. – 17f. Mt 24,7 – 18 empöret] 'erhebt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 435. – 20 Mt 24,11 – 23 Mt 24,9 – 25f. Hat ni¡t jüng‰ gebebt die Erd. | einen Stri¡ von huntert Meilen!] Birken könnte das Erdbeben im Blick haben, das sich am 22.3.1676 in Ungarn ereignete und von dem im Theatrum Europaeum (Teil 11, S. 1005a) berichtet wird: "DEn 22. Martii i‰ zu Erla in Hungarn ein so ‰ar¿e# Erdbeben gewesen/ daß eine Pa‰ey davon niedergefallen/ und eine gan”e Meilweg# herum die Erde tie[ eingesun¿en." – 27 Mt 24,7 – 29 Mt 24,7 – 30 Mar# Ge›ndel] Mit dem Gesindel des römischen Kriegsgottes sind die feindlichen Truppen gemeint. – 36 Mt 24,12 – 45 Joh 12,31; 14,30; 16,11 – 47 Lk 18,8 – 48 ma¡ er ›¡ nur bald zu Feld] begebe er sich bald in den Kampf. Zu 'Feld' als 'Schlachtfeld' vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1477. – 53 Han#sup#-Scen'] Zu Hanssupp vgl. zu Text Nr. 205, v. 16. – 60 Titan# hau#] Titan ist der Sohn des Uranos und der Vesta. Mit 'Titans Haus' ist der Himmel gemeint. – 62 Vatter] Zum Vater des Verstorbenen vgl. die Einleitung zu vorliegendem Gedicht. – 71f. Zur Ehe Schröders mit Elisabeth Sophia Conring vgl. die Einleitung zu vorliegendem Gedicht. – 75 2Tim 4,8; Offb 2,10 u.ö. – 76 Vgl. zu Text Nr. 237, v. 58f. – 79 Vgl. zu Text Nr. 21, v. 49f. – 80 Vgl. zu Text Nr. 4, v. 8.
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Apparate und Kommentare
Text 261: Dedication. Zum Nürnbergis¡en GesangBu¡ ad Senatum. 203r/v T1 CCLXI.] CCXXXXX. – T3 Nürnbergis¡en] Nürnberg und etc.-Kürzel mit Doppelpunkt – 5 da#] Kürzel – 8 nennet] neǦnet – 15 davor Sanctum] S. – 28 Himmel] Himel Ǧ Es handelt sich um ein zweiteiliges Widmungsgedicht, das Birken im Auftrage der Nürnberger Verleger Christoph Gerhard und Sebastian Göbel für das von diesen verlegte Nürnbergis¡e Gesang-Bu¡ von 1676 verfaßte. Den Text schrieb der Dichter, wie er in seinem Tagebuch notiert, am 20.9.1676 nieder (II.342; PBlO.B.2.1.10, 148v): "Die Dedic[ation] zum Gerh[ards¡en] GesangB[u¡] verfärt[igt]." Morphologie, S. 930f. Das Gesangbuch enthält u.a. 24 geistliche Lieder aus Birkens Feder. Zum Nachweis der einzelnen Stücke vgl. Morphologie, S. 931-934. Vorliegendes Gedicht wurde gedruckt in: Nürnbergis¡e# Gesang-Bu¡ (1676), ):(2r. Der Text ist am Ende folgendermaßen signiert: E. Wol-Adel. Ge‰r. und Herrli¡k. Unterthänige Gehorsame Chri‰oph Gerhard und Seba‰ian Göbel. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgender Stelle: 15-29 diese Verse sowie die dazugehörige Überschrift fehlen 12 Ex 22,7.8.27; Ps 82,6 – 17-20 Vgl. 2Kor 5,20 – 23f. Ps 150,1 – 28-30 Dan 12,3
Text 262: Über Frauen Marien Helenen Te”lin. Senatoris Uxoris gebohrnen Böhaimin ab‰erben. 204r-205r T1 CCLXII.] CCLI. – T4 Senatoris] Senat. (at oberhalb der Zeile) – T4 Uxoris] Ux. – 2 der (2. Position)] Kürzel (ebenso 49) – 3 Brunnen] BruǦnen – 5 kommen] komen Ǧ (ebenso 38 Himmel – 39 Fromme – 41 komme – 48 kommen) – 7 vnd] v. (ebenso 8, 50) – 8 war] waar – 25 und] u. (ebenso 37, 55) – 34 Augenlu‰] Auhenlu‰ (der Druckfassung folgend emendiert) – 38 wallen] wollen (der Druckfassung folgend emendiert) – 49 erwidert] mit der-Kürzel – 51 maß] a überschrieben Die Nürnberger Patrizierin Maria Helena Tetzel von Kirchensittenbach, geb. Behaim, war die Tochter von Georg Christoph Behaim (gest. 1676; vgl. zu Text Nr. 305). Sie war seit 1656 in erster Ehe mit Johann Christoph Haller von Hallerstein (vgl. zu Text Nr. 234) verheiratet, in zweiter Ehe (seit 1675) mit dem Nürnberger Ratsherrn Gustav Philipp Tetzel (vgl. Glü¿wüns¡ender Zuru[). Sie starb am 8.11.1676 und wurde am 14.11. auf dem Johannisfriedhof zu Grabe getragen. Die Leichenpredigt (De# Mens¡en kur”e Leben#-Zeit Ein Gra#/ ein Blum/ ein Eitelkeit) hielt Georg Fabricius, Pfarrer an St. Johannis. Sie lag Birken am 19.2.1677 gedruckt vor (vgl. Tagebücher II.386; PBlO.B.2.1.2, 169r). Die Abfassung des vorliegenden Gedichtes notierte Birken unter dem 28.1.1677 in seinem Tagebuch (II.367; PBlO.B.2.1.2, 158v). Morphologie, S. 936f. Birkens Gedicht wurde als gezählter erster Beitrag gedruckt in folgender Gemeinschaftspublikation, die die Pegnitzschäfer anläßlich des Todes von Maria Helena Tetzel von Kirchensittenbach veranstalteten: Traur- und Tro‰-Gedanken (1677), a2r/v. Das Ge-
Gedichte 262 (1677) und 263 (1676)
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dicht hat keine Überschrift und endet mit der Signatur Dien‰ beleidig [recte: beyleidig] und Tro‰meinend sezte e# Sigmund von Birken/ C. Com. Pal. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 1 davor m! – 50 lud ›e] Sie lud' – 54 wieder] ewig 7 gäh] 'jäh'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 1144. – 8 Sir 26,21 – 13 lo›rt] 'wohnt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1197. – 14 Gratien] Die Grazien (griechisch: Charites) gelten in der antiken Mythologie als Personifikationen der Schönheit und der Anmut. – 19 Helena] Gemeint ist Tetzels erste Frau, Helena Katharina Tetzel von Kirchensittenbach, geb. Paumgartner von Holnstein, die am 10.2.1674 beerdigt worden war. Vgl. zu Text Nr. 278. – 21 de# Leid# gewohnen] 'sich an das Leid gewöhnen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 6, Sp. 6487. – 25 Cyllenen Ange›¡t] Vgl. zu Text Nr. 89, v. 3. – 31 fug] 'gegründete Veranlassung'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 374. – 35 bethrene] 'beweine'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1703. – 37-40 Vgl. zu Text Nr. 4, v. 8. – 43 Der Vater der Verstorbenen, Georg Christoph Behaim, starb am 31.8.1676. Vgl. zu Text Nr. 305. – 44-46 Vgl. Lk 20,36 – 46 Mt 17,4 – 50 Offb 21,21 – 51 1Thess 4,13f. Zum Maßhalten in der Trauer vgl. zu Text Nr. 226, v. 82. – 53f. Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184. – 55 2Makk 7,20-23 – 56 zum bä‰en Freund] Joh 15,13-15. Zur Gottesfreundschaft vgl. Kommentar zu Text Nr. 216, v. 17. – 57f. Offb 14,13
Text 263: Dedication Herrn Johann Lehner# an Herrn Herzogen Mori”en zu Sa¡ßen Naumburg. 205r/v T1 CCLXIII.] CCLII. – T2 Herrn] H und etc.-Kürzel (ebenso T3) – T3 Herzogen] Herz. – T3 Naumburg] Naumb. – 1 vnd] v. (ebenso 14) – 2 Himmel] Himel Ǧ (ebenso 4 Flammen-Meer – 10 Himmel – 11 Himmel – 14 Himmelfart – 15 Himmel-thun – 15 Himmel – 17 Himmel – 20 Himmel-Spra¡ – 21 Himmel) – 3 können] köǦnen (ebenso 3 kennen – 21 Jnnhalt) – 4 vergieng] mit ver-Kürzel – 5 da#] Kürzel (ebenso 12) – 5 und] u. (ebenso 12, 18, 23 (2x)) – 13 der] Kürzel (ebenso 16 (3x), 22) – 13 ni¡t] nǦ (ebenso 15, 17) – 13 au¡] a. – 14 wa#] Kürzel (ebenso 15) – 20 Lieder] mit der-Kürzel – 22 au¡,] danach Lücke (zwei (?) fehlende Wörter) mit folgendem Komma Es handelt sich um ein Widmungsgedicht, das Birken im Auftrage Johann Löhners (1645-1705) verfaßt hat. Dieser holte es bei Birken am 20.12.1676 ab (Tagebücher II.361; PBlO.B.2.1.2, 155v). Der Nürnberger Komponist und Musiker Löhner war zunächst Tenorist an verschiedenen Kirchen in Nürnberg, stand seit 1669 in Kontakt mit Birken, war 1669-1670 Hoforganist in Bayreuth, unternahm 1670 eine Studienreise nach Wien und später nach Salzburg sowie nach Leipzig. Nach seiner Rückkehr nach Nürnberg war er Tenorsänger und nebenamtlicher Organist an der Frauenkirche, 1682 Organist an Heilig Geist, 1694 Organist an St. Lorenz. Vgl. ADB. Bd. 19 (1884), S. 131f. NDB. Bd. 15 (1987),
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S. 334. Löhner ist u.a. durch die Vertonung einer durch Mitglieder des Blumenordens erstellten lyrischen Bearbeitung von Heinrich Müllers Gei‰li¡e[n] Erqui¿‰unden (11664f.) in Erscheinung getreten, die im Jahre 1673 unter dem Titel Der Gei‰li¡en Erqui¿‰unden de# Fürtre[li¡en Theologi H. Doct. Heinri¡ Müller# […] Poetis¡er Anda¡t-Klang erschien. Zu dieser lyrischen Bearbeitung hatte auch Birken Texte beigesteuert und zudem die Endredaktion des Gesamtwerkes übernommen (vgl. die Einleitung zu Text Nr. 244 sowie zu Text Nr. 245-247). Von vorliegendem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. T3 Der Widmungsempfänger ist Herzog Moritz von Sachsen-Zeitz (1619-1681), der Sohn des sächsischen Kurfürsten Johann Georg I., seit 1622 Administrator des Hochstifts Naumburg, seit 1645 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft, seit 1652 Herzog von Sachsen-Zeitz. NDB. Bd. 10 (1974), S. 525 und 18, S. 144. – 1-9 Nach 1Kor 13 wird die endzeitliche Schau Gottes von Angesicht zu Angesicht (die beata visio Dei), die Johann Gerhard "aÙtoy…a Dei" (Loci 9, S. 357b) nennt, prophetiae, linguae und scientia unnötig werden lassen (1Kor 13,8) und eine Destruktion derselben nach sich ziehen, weil im neuen Äon eine andere Qualität von Erkenntnisfähigkeit gestiftet wird, die ihren Grund darin hat, von Gott erkannt zu sein (1Kor 13,12), so daß die Bruchstückhaftigkeit menschlicher Erkenntnis und Wissenschaft ein Ende hat (1Kor 13,9f.) und durch eine im höchsten Maße perfekte Theognosie und Theosophie abgelöst wird (ebd., S. 357a), worin die endgültige Restitution der imago Dei kulminiert. 1Kor 13,8 und die pluralische Formulierung, wonach die Sprachen ein Ende haben werden, legt Gerhard dahingehend aus, daß es im himmlischen Jerusalem nur noch eine Sprache, nämlich die hebräische geben wird (ebd., S. 406b-407a), mithin die Ursprache, deren sich Gott von Anfang an bedient hat und die im Paradies gesprochen wurde, wohingegen die "diversitas linguarum" (ebd., S. 406b) ein Epiphänomen des babylonischen Turmbaus und der auf ihn folgenden Sprachverwirrung ist. Vgl. dazu auch Dilherr: Freudenbli¿ deß Ewigen Leben# (1652), S. 315-318: 23. Au# sol¡er Ans¡auung GOtte# wird ent‰ehen/ in unserm Ver‰and/ eine vollkommene Wi‹ens¡a[t aller Göttli¡en Geheimni‹en; daß wir GOtt/ Sein heilige# Wesen/ Seine gebenedeite Eigens¡a[ten/ den wunderbaren Rahts¡luß von der gefallenen Mens¡en Wideraufhel[ung/ von der Mens¡werdung JEsu Chri‰i/ von Seinem geführeten untadeli¡en Wandel in den Tagen Seine# Fleis¡e#/ von Seinem s¡mer”li¡en Leiden/ und blutigen Sterben/ von Seiner Siegrei¡en Aufer‰ehung/ von Seiner Glor-würdigen Himmelfahrt/ von Seinem Maje‰ätis¡en ›”en zur re¡ten Gotte#; den unbes¡reibli¡en Au#gang deß Heiligen Gei‰e# von GOtt dem Vatter/ und GOtt dem Sohn; die mä¡tige Wir¿ung der empfangenen H. Tau[/ die herrli¡e Kra[t deß geno‹enen H. Abendmahl#/ und andere derglei¡en sonder- und wunderbahre Stü¿e unser# gehabten Chri‰li¡en Glauben#/ rei¡li¡ begrei[en werden. 24. Jn deinem Lie¡t/ sehen wir da# Lie¡t: sagt David/ in dem 36. Psalm. Sol¡e# wird dort ‰attli¡ erfüllet werden: wenn wir von den hellen Strahlen der Himmelis¡en Ans¡auung Gotte#/ also werden erleu¡tet werden/ daß alle vorige Fin‰erni‹en deß Ver‰and# ›¡/ in einem Augenbli¿/ werden verlieren mü‹en.
Gedicht 263 (1676)
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Vgl. ferner Johann Rist, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 252, Nr. 242, Str. 8: Wie werd J¡ kün]ig sein so klug, Wen i¡ mag Chri‰um sehen Und alle Sa¡en kan genug Dem Grunde na¡ ver‰ehen! Wie wol wird Mir Den für und für Jn Gotte# Rei¡ ges¡ehen! – 4f. Hinter dieser Passage steht die Lehre von der conflagratio mundi, die Hütter: COMPENDIUM (2006 (11610)), S. 592, Z. 5-20 folgendermaßen kurz zusammenfaßt: Quomodo mundus iste interibit? Finem mundi per ignem futurum, testis est Apostolus 2. Thess. 1, 8. Et Petrus in posteriore sua, cap. 3, 7. inquit: Coeli, qui nunc sunt & terra, Dei verbo repositi sunt, igni reservati. Et v. 10. Coeli magno fragore transibunt: Elementa verò calore solventur, Terraque, & quae in ipsa sunt opera, exurentur. Et v. 12. Coeli ardentes solventur, & elementa ignis ardore liquescent. […] Num conflagratio isthaec mundi patietur aliquam temporis moram? Minimè: sed subitò totus mundus conflagrabit, Matt. 24, 27. Sicut Fulgur exit ab oriente, & apparet usque in occasum: ita erit & adventus Filii hominis. 1. Thess. 5, 2. 2. Pet. 3, 10. Adveniet dies Domini, sicut Fur in nocte. Et Luc. 21, 35. Tanquam laqueus superveniet in omnes, qui vivunt in terra. Vgl. zum Sachzusammenhang ausführlicher Gerhard: Loci theologici 9, Sp. 146b-155b u.ö. – 5 Eitle Zeit] Pred 1,2 u.ö. – 6 Stadt Gotte#] Offb 3,12 – 8 wo kein Leid] Offb 21,4 – 9-11 Seit dem ausgehenden 15., zumal aber im 16. Jahrhundert (insbesondere im Humanismus) wurde die Musik nicht mehr nur dem Quadrivium zugerechnet, sondern ihr eine Mittelstellung zwischen diesem und dem Trivium zugebilligt. Luthers Hochschätzung der Musik aufgreifend und nochmals zuspitzend, hat der Torgauer Kantor und Musiktheoretiker Johann Walter (1496-1570) der musica einen prominenten Rang über den übrigen Künsten zugewiesen: Sie sei die einzige ars, die auch im ewigen Leben Bestand habe. In einem Gedicht Walters mit dem Titel Lob und Preis der löblichen Kunst Musica aus dem Jahre 1538 (Johann Walter: Sämtliche Werke. Bd. 6, S. 156) heißt es: Im Himmel gar man nicht bedarf Der Kunst Grammatik, Logik scharf, Geometrie, Astronomei, Kein Medizin, Juristerei, Philosophei, Rhetorika. Allein die schöne Musica.
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Kurz zuvor liest man: "Die Music mit Gott ewig bleibt, | Die andern Künst sie all vertreibt" (ebd.). Vgl. hierzu Blankenburg, 1991, S. 381f. Diese Sicht der Dinge manifestiert sich ikonographisch u.a. im Titelkupfer zu Johann Crügers Synopsis Musica (1630). Hier ist die als Laute spielende Frau personifizierte musica mittig im oberen Bilddrittel zu sehen. Die übrigen sechs artes liberales sind der Musik flankierend beigeordnet. – 12 da# dreimal-heilig] Jes 6,2f. – 13 Lk 2,13f. – 14 Jesu Himmelfart] Mk 16,19; Apg 1,9 – 16 Die Musik ist nach Ansicht Luthers sowie der barock-lutherischen Musiktheologie den Kreaturen von Anfang an eingestiftet. Vgl. Luther, WA 50, S. 369, Z. 20-23 (Praefatio zu Georg Rhaus Symphoniae iucundae, 1538): "ER‰li¡en aber, wenn man die Sa¡e re¡t betra¡tet, So beândet man, da# diese Kun‰ von anfang der Welt allen vnd jgli¡en Creaturen von Gott gegeben, vnd von Anfang mit allen ges¡a[en, denn da i‰ ni¡ten ni¡t# in der Welt, da# ni¡t ein S¡all vnd Laut von ›¡ gebe […]." Vgl. J. Schilling, 2008. Dieser nicht zuletzt pythagoreisch-neuplatonisch geprägten und u.a. von Augustin christlich adaptierten Auffassung zufolge, die in der Frühen Neuzeit (insbesondere im barocken Luthertum) fortgewirkt hat, bilden sich in der Musik die Schönheit Gottes und die trinitarische Harmonie, aber auch die Harmonie der Gestirne sowie des Kosmos insgesamt ab, der (wie die Musik) auf der unveränderlichen Zahlenordnung basiert. Vgl. Blankenburg, 1979, bes. S. 208f. sowie Söhngen, 1967, S. 126f. u.ö. – 17 ErdGott] Ex 22,7f.27; Ps 82,6 – 18 1Sam 16,23; Ps 3,1 u.ö. – 19 geht seinem vortritt na¡] 'folgt seinem Vorbild'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 26, Sp. 1792. – 21 ›¡ au# dem Himmel hergesprungen] 'im Himmel seinen Ursprung hat'. Zu 'herspringen' vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 1166. – 22 Sa¡senA‹aph] Asaph ist ein alttestamentlicher Psalmendichter und -sänger (vgl. Ps 50,1; 73,1 u.ö.). Birken verwendet den Namen hier als Metonymie für Martin Luther.
Text 264: Auf Herrn Hann# Heinri¡ Kölbel# von Gißingen, Für‰li¡ Brandenburgis¡en Amtmanne# zu Pegni”, Ehelieb‰in, Frauen Evae Mariae Kölblin von Gi›ngen Ab‰erben. 205v-206v T1 CCLXIV.] CCLIII. – T2 Herrn] H. – T2 Heinri¡] Heinr. – T3 Für‰li¡ Brandenburgis¡en] Für‰l. Brandenb und etc.-Kürzel mit Punkt (von Birkens Hand, marginal links mit vorangestelltem +; mit + in der Zeile eingewiesen) – T3 Amtmanne#] Amtm. – T5 Frauen] Fr – T5 Frauen Evae Mariae Kölblin von Gi›ngen] teils oberhalb, teils unterhalb der Zeile von Birkens Hand nachgetragen; Plazierungsstrich; unter Frauen Evae unentzifferte Streichung – 16 O] überschrieben aus o – 21 Himmel] Himel Ǧ – 22 Zeit,] unterhalb des Kommas gestrichener Punkt – 23 Ewigkeit] Ewigkeit. (der Druckfassung folgend emendiert) – A1 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal links neben T1 Eva Maria Kölbel von Geisingen, geb. von Bocksberg zu Klingenthal, war verheiratet mit dem brandenburgischen Rat und Amtmann in Böheimstein-Pegnitz Johann Heinrich Kölbel von Geisingen (1632-1681) und starb am 23.2.1677, nachdem sie ein Kind zur Welt gebracht hatte, wie aus Johannes
Gedichte 264 (1677) und 265 (1677)
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Lohdes diesbezüglicher Gelegenheitsschrift (Treuer-Ehe-Gatten-Engad-S¡ade) hervorgeht. Die Leichenpredigt (Wohlverwahrte Himmel#-Rose/ in dem Allerseelig‰en Paradise) hielt Johann Georg Codomann, Pfarrer in Pegnitz, am 11.4.1677 (Palmarum). Aus Birkens Tagebüchern geht hervor, daß er mit dem Ehepaar Kölbel in recht engem Kontakt stand. Morphologie, S. 963f. Vorliegendes Gedicht wurde 1677 gedruckt im Anhang zu Johann Joachim Krausenecks Leichabdankung auf Eva Maria Kölbel von Geisingen (Abdankung#-Rede), F4r/v. Das Gedicht hat keinen Titel und endet mit der Signatur Mitbetrübt und selb‰-bes¡merzt übers¡riebe e# Dem Ho¡Edlen Herrn Witwer seinem Ho¡geehrti‰en Patron und Herrn Gevattern Sigmund von Birken. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 18 sol¡er] dieser – 34 will] wird 1 wudlet] 'strömt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 1735. – 3 BlumenS¡äfer] Gemeint sind die PegnitzSchäfer, denen je eine Blume als Epitheton zugedacht war. – 5 Nymfe] Vgl. zu Text Nr. 3, v. 2. – 17 ‰eup] 'züchtige'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 17, Sp. 1202. – 19f. Vgl. zu Text Nr. 187, v. 59f. – 20 NectarKo‰] Vgl. zu Text Nr. 126, v. 16. – 24 Mt 13,43 – 29 Edenwald] 'Wald des Paradieses'. Zu Eden vgl. zu Text Nr. 303, v. 1f. – 30 Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184. – 32f. Phil 1,23
Text 265: Auf Herrn Doctoris Ju‰-Georg S¡ottel# Für‰li¡ Brauns¡weigis¡en HofRaht#, de# Su¡enden, Ab‰erben. 206v-208r T1 CCLXV.] CCLIV. – T2 Herrn Doctoris] H. D. – T3 Für‰li¡] Für‰l und etc.-Kürzel mit Punkt – T3 Brauns¡weigis¡en] Brauns und etc.-Kürzel mit Punkt – 2 entrukt] durch Streichung aus entrükt – 4 matt] a überschrieben – 6 deinen] denen (der Druckfassung folgend emendiert) – 7 der] Kürzel (ebenso 19 (2. Position), 22, 45, 50, 56) – 9 gesungen] s aus f überschrieben – 10 Myrten] Myten (der Druckfassung folgend emendiert) – 12 Himmel#] Himel# Ǧ (ebenso 46 immer – 49 Himmel – 51 frommer – 64 jmmerdar) – 18 und] u. (ebenso 52, 58) – 18 gewinnen] gewiǦnen (ebenso 21 Sinn – 25 wann – 38 brann – 40 brennen) – 21 ie”und] ieztund – 22 verge‹en] mit ver-Kürzel (ebenso 24 verwand – 29 verrahten – 31 hinverkau[t) – 23 vnd] v. (ebenso 25) – 28 man¡er] mit er-Kürzel – 28 au¡] a. – 31 Herrn] Herren (der Druckfassung folgend emendiert) – 39 Lieb zu] Liebzu (der Druckfassung folgend emendiert) – 39 zu] z aus e überschrieben – 41 vor] von (der Druckfassung folgend emendiert) – 48 legte] lezte (der Druckfassung folgend emendiert) – 54 ni¡t] nǦ – 60-62 Reihenfolge der Verse im Manuskript: 61, 60, 62; Rangierung durch links vorgesetzte Zahlen: 2 1 3 – 61 ehmal#] ehemal# (der Druckfassung folgend emendiert) Justus Georg Schottelius (geb. 1612), gest. 25.10.1676 in Wolfenbüttel, Dichter, Sprachforscher, Jurist, Philosoph, Studium in Helmstedt (1628), Hamburg (1631), Leiden (1635) und Wittenberg (1636),
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1638 Erzieher der Kinder Herzog Augusts am Hof in Braunschweig bzw. Wolfenbüttel, seit 1642 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft (Ordensname: Der Suchende) und Hofgerichtassessor, 1645 Aufnahme in den Blumenorden (Ordensname: Fontano), 1646 Konsistorialrat, im selben Jahr Promotion zum Dr. iur. in Helmstedt, 1653 Hof- und Kammerrat. Schottelius' Beerdigung fand am 23.11.1676 in Wolfenbüttel statt. Vgl. Meid, 1991. Zur Beziehung Birkens zu Schottelius vgl. zu Text Nr. 265, v. 63. Laut Birkens Tagebuchaufzeichnungen (II.405; PBlO.B.2.1.2, 29r) sandte der Dichter sein Epizedium am 19.5.1677 an Christian Flemmer, den Sekretär Herzog Anton Ulrichs, der offenbar die Zusammenstellung der Trauerschrift für Schottelius betreute. Den fertigen Druck derselben erhalten zu haben, notierte Birken in seinem Tagebuch am 20.9.1677 (II.421; PBlO.B.2.1.2, 38r). Zu den Einzelheiten vgl. Birken: WuK. Bd. 9, S. 809f. Vorliegendes Gedicht wurde 1677 gedruckt in der anläßlich von Schottelius' Tod veranstalteten Trauerschrift (Wolverdiente# Ehren-Gedä¡tniß), A2r-A3v. Das Gedicht hat keinen Titel und endet mit der Signatur Dem Fürtrefli¡en Su¡enden und Edlen Fontano, Seinem alten Freund/ Patron und Gesells¡a[ter S¡riebe diß zu s¡uldigem Na¡lob der betrübt-hinterbleibende Sigi#mund von Bir¿en/ in H. F. G. genennt der Erwa¡sene. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 10 bedungen] beklungen – 12 Himmel# Kiel] Himmel-Kiel – 13 den] Dem – 32 den] dem – 38 vom] von – 40 diß] da# – 50 mög] mö¡t – 63 Jahr'] Jahr? 3 Gotte# Stadt] Offb 3,12 – 4 Vgl. 2Kor 5,2.4 – 7-9 Birken nimmt hier die sprachwissenschaftlichpoetologischen Verdienste in den Blick, die sich Schottelius, der Mitglied sowohl der Fruchtbringenden Gesellschaft als auch des Pegnesischen Blumenordens war, u.a. mit seiner Teuts¡e[n] Spra¡kun‰ (1641) und der Teuts¡e[n] Ver#- und ReimKun‰ (1645) erworben hat. – 8 Atla#] Vgl. zu Text Nr. 92, v. 16. – 9-13 Birken bezieht sich hier auf sein Schottelius anläßlich seiner ersten Hochzeit (mit Margarethe Cleve am 8.9.1646) gewidmetes Gedicht (vgl. Birken: WuK. Bd. 9, S. 85-95) sowie auf dasjenige zu dessen zweiter Verheiratung (vgl. ebd., S. 102f.) mit Anna Maria Sobbe (12.6.1649). Außerdem ist das Gedicht im Blick, das er zu Schottelius' im Jahre 1668 gedruckter Veröffentlichung mit dem Titel Eigentli¡e und sonderbare Vor‰ellung De# Jüng‰en Tage# beigesteuert hat. Vgl. zu Text Nr. 209. – 10 bedungen] 'bezeugt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1233. – 11 du Noah du!] Birken vergleicht den Verstorbenen mit Noah als dem letzten gottgefälligen Menschen in einer von der Sündhaftigkeit verdorbenen Welt. – 12 Himmel# Kiel] 'himmlischer Federkiel'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 11, Sp. 674. – 17 Pierinnen] Vgl. zu Text Nr. 7, v. 230. – 24 ma¡t diese ihm verwand] 'macht sich mit ihr vertraut'. Nicht bei Grimm: DWb. – 35 Lucifer] Vgl. zu Text Nr. 320, v. 1-4. – 35f. Vgl. Offb 11,7; 20,7-9 – 38 brann] 'brannte'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 365. – 44 de# Cato Raht] Gemeint ist der im römischen Senat mehrfach ungehört gebliebene (schließlich, allerdings erst nach Catos Tod, doch angenommene) hartnäckige Rat des Marcus Porcius Cato (vgl. zu Text Nr. 155, v. 11), Carthago zu zerstören ("ceterum censeo, Carthaginem esse delendam"). Plutarch: Vitae parallelae, Aristides/Cato 27. – 44 Ca‹andren
Gedichte 265 (1677) und 266 (1676)
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Profezey] Kassandra ist eine trojanische Seherin, die von Apollon die Kunst der Weissagung erlernt hat. Apollon jedoch verurteilte Kassandra dazu, von niemandem ernstgenommen zu werden, nachdem diese sich nicht mit ihm eingelassen hatte. So hat Kassandra etwa die Trojaner davor gewarnt, daß in dem hölzernen Pferd griechische Soldaten verborgen sind, ohne jedoch Gehör zu finden. – 47f. Schottelius stand seit 1638 in den Diensten des Herzoghauses Braunschweig-Lüneburg in Braunschweig bzw. Wolfenbüttel. Zu den von ihm bekleideten Ämtern vgl. die Einleitung zu vorliegendem Gedicht. – 49-52 Birken dürfte hier v.a. folgende vier Schriften Schottelius' im Blick haben, die sich mit eschatologischen Thematiken befassen: Eigentli¡e und sonderbare Vor‰ellung De# Jüng‰en Tage# (1668) – s. hierzu Text Nr. 209 –, Sonderbare Vor‰ellung Von der Ewigen Seeligkeit (1673), Sonderbare Vor‰ellung/ Wie e# mit Leib und Seel De# Mens¡en werde Kur” vor dem Tode/ Jn dem Tode/ und na¡ dem Tode bewandt seyn (1674), Grausame Bes¡reibung und Vor‰ellung Der Hölle Und der Höllis¡en Qwal/ Oder De# andern und ewigen Tode# (1676). – 49 Vgl. Mt 6,33 – 50 worgen] 'würgen, ersticken'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 1460. – 51f. Vgl. Gen 19,7. Von einer expliziten Warnung Sodoms durch Loth spricht die Genesis nicht. – 53 ‰a¡e auf] 'durchstach'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 745. 'Ein Schreiben aufstechen' hier im Sinne von 'als erledigt beiseitelegen'. – 53-55 Vgl. zu Text Nr. 4, v. 8. – 54f. Gen 19,12-17 – 55f. holt ~ Gott] Mt 24,45; 25,21 – 57 Mt 25,31. Zugleich Bezugnahme auf das Titelkupfer in Schottelius' Eigentli¡e und sonderbare Vor‰ellung De# Jüng‰en Tage#. – 59 wir‰ selber ri¡ten mit] Mt 19,28 – 61f. wie ehmal# bej den Föben ~ zugegeben] Rückblick auf Birkens Hofdienst bei Herzog August in Wolfenbüttel und seine Tätigkeit als Erzieher von dessen Kindern. Daß Birken diese Anstellung erhielt, war nicht zuletzt der vermittelnden Tätigkeit Schottelius' zu verdanken. – 63 Tatsächlich hat Birken Schottelius 30 Jahre vor dessen Tod in Wolfenbüttel kennengelernt. Schottelius hatte dem jungen Birken geraten, eine Stelle als Erzieher der beiden Söhne Herzog Augusts am Wolfenbütteler Hof anzunehmen. Vgl. hierzu zu Text Nr. 7, v. 308-311. Birken, der sich – seinem eigenen Bericht zufolge – von der ihm übertragenen Aufgabe überfordert sah, wurde nach einem knappen Jahr auf eigenen Wunsch aus dem Dienst des Herzogs entlassen. Vgl. Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 31, Z. 1-33 sowie Die Betrübte Pegne›# (1684), S. 184-190. Der Kontakt zwischen Birken und Schottelius brach allerdings nicht ab, da die beiden im Briefwechsel standen und u.a. durch den Pegnesischen Blumenorden, dessen Mitglied Schottelius seit 1642 war, verbunden blieben. Nähere Angaben im Kommentar zu Birkens Biographia (WuK. Bd. 14, S. 83, Z. 32-42).
Text 266: Auf Herrn Peter Paul Bauer# Plözli¡e# ab‰erben im Lei¡ gehen. 208r-209r T1 CCLXVI.] CCLV. – 12 folgt] folget (der Druckfassung folgend emendiert) – 26 Himmel] Himel Ǧ (ebenso 28 Welt-gewimmel) – A1 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal rechts neben T1
Apparate und Kommentare
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Der Nürnberger Bürger und Nachbar Birkens Peter Paul Bauer starb am 6.1.1676 während eines Leichbegängnisses. Todesdatum und -art hält Birken in seinem Tagebuch fest (II.306; PBlO.B.2.1.10, 137v): "H[err] Bauer vicinus unterm Lei¡gang ge‰orben." Sein Leichgedicht vollendete Birken am 8.1. (II.307; PBlO.B.2.1.10, 137v); die bei Wolf Eberhard Felsecker in Auftrag gegebene Drucklegung desselben war am 10.1. abgeschlossen (ebd.). Morphologie, S. 917f. Birkens Gedicht wurde (als einziger Beitrag) gedruckt in folgender, anläßlich des Todes von Peter Paul Bauer anonym publizierter Gelegenheitsschrift Birkens: Mens¡li¡e Hinfälligkeit (1676). Das Gedicht steht unter dem Titel GrabLied. Na¡ der Melodie. A¡ du Mens¡enBlum etc. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 8 einen] einem – 34 gewohn] gewohnt – 46 muß man] man muß – 53 Sall] Saal T3 im Lei¡ gehen] 'bei der Teilnahme an einem Leichbegängnis, Begräbnis'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 614. – 1-3 Hi 14,2; Jes 40,6f.; 1Petr 1,24. Vgl. Dilherr: Her”- und Seelen-Speise (1661), S. 883 (16. Sonntag nach Trinitatis): "Da# Gra# verwel¿et bald/ wie au¡ die Blumen: man¡ Blümlein ‰ehet deß Morgen#/ an einem s¡önen aufgeri¡ten Stengel: aber Na¡mittag ligt# etwan auf der Erden. Also i‰# au¡ unvermutet/ um einen Mens¡en/ ges¡ehen: und e# s¡lei¡t der Tod ni¡t allein den Alten/ sondern au¡ den Jungen na¡:" – 4 Zeit-lose] Vgl. zu Text Nr. 291, v. 9. – 9f. Ähnlich das Sprichwort "Heute rot, morgen tot". Wander. Bd. 2, Sp. 637. – 11 Daß der Tod alle Menschen, egal, welchen Standes sie sind, gleichmacht, ist eine der zentralen Botschaften der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Totentänze (sowohl graphischer als auch monumentaler Art). Vgl. Leppin, 2002, S. 686 sowie zur Sache: Tanz der Toten, 1998, und Rosenfeld, 1974. Vgl. hierzu Dilherr: Augen- und Her”en#-Lu‰ (1661), S. 218, wo (im Abschnitt zum 24. Sonntag nach Trinitatis) in einem Kupferstich der Tod als Knochenmann abgebildet ist, der zugleich einen kurfürstlichen Rock als auch einen Bauernkittel trägt. In der subscriptio heißt es: DEm Tod ein Bauren-Kittel gilt So viel/ al# Chur-ro¿/ Helm und S¡ild. Dem Frommen er ein Kü‹en bringt: Zum Bösen er/ zu Pein/ ›¡ dringt. Der Aspekt der totalen Egalisierung der Standesunterschiede durch den Tod kommt auch in dem das betr. Kapitel abschließenden "Gesänglein" zur Sprache (Str. 2): Der Tod hält alle Stände glei¡/ und rühret ›e mit einem Strei¡: Er s¡lägt mit seiner Sensen an/ wo er nur kan: Do¡ wa# er thut/ hat GOtt gethan!
Gedicht 266 (1676)
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Vgl. auch Johann Rist: Himlis¡e Lieder IV, S. 34: 11. Wir sehen ja die s¡wa¡e Mens¡en-kno¡en So s¡mähli¡ o[t verwor[en und zubro¡en/ Daß niemand ›e kan von einander lesen/ Nun ri¡te do¡/ wer Herr/ wer Kne¡t gewesen. – 13 1Kor 15,31 – 13-18 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 12, S. 107f.: Darumb habe wol a¡tung/ wer in dir lebet/ selig i‰ der Mens¡/ der da von Her”en sagen kan/ Chi‰u# [sic!] i‰ mein Leben/ ni¡t allein na¡ diesem Leben/ sondern au¡ je”o. Weil du no¡ allhie lebe‰/ mu# Chri‰u# dein Leben seyn/ da# i‰/ in dir leben/ vnd also mu# Sterben dein Gewinn seyn/ da# i‰/ wenn in dir ‰irbet die Ho[art/ Gei”/ Wollu‰/ Zorn vnd Feinds¡a[ [sic!]/ wenn du dir selbe‰ vnd der Welt ab‰irbe‰. O ein gro‹er Gewinn/ denn so lebet Chri‰u# in dir. Denn je mehr du der Welt ab‰irbe‰/ je mehr Chri‰u# in dir lebet. Solte da# ni¡t ein gro‹er Gewinn sein? Lebe nun also/ da# Chri‰u# in dir lebe in der Zeit/ au[ daß du mit jhme lebe‰ na¡ der Zeit. – 17f. Vgl. zu Text Nr. 28, v. 7. – 21 Offb 14,13 – 24 Offb 21,18 – 32-34 Zur Notwendigkeit der rechtzeitigen praeparatio ad mortem, einer in der zeitgenössischen ars moriendi zentralen Ermahnung, vgl. Moller: Sterbe-Kun‰, B8v/C1r: Der gläubige bußfertige Chri‰enmens¡ aber i‰ alle Stunden und Augenbli¿ fertig/ ›”et in tägli¡er Bereits¡a[t zum seligen Sterben/ lä‹et ›¡ au¡ keine Stunde no¡ Augenbli¿ in einem sol¡en Stande/ oder mit sol¡em Her”en ânden/ damit er ni¡t getrauet selig zu werden/ sondern wo er gehet/ wo er ‰ehet/ kann er mit freudigem fröli¡em Her”en sagen: HErr JEsu Chri‰/ mein Tro‰ und Freud/ i¡ wart au[ di¡ zu ieder Zeit/ komm/ wenn du wilt/ i¡ bin bereit. Und wenn ihm der gering‰e An‰oß kömmt/ hebt er mit Freuden an: HErr/ nun lä‹e‰ du deinen Diener im Friede fahren. Vgl. auch Moller: Sterbe-Kun‰, S. 253f.: Ja glei¡ wie man wol etli¡e Jahr zuvor pfleget da# Todten-Geräthe fertig zu ma¡en/ und zu verwahren/ biß man# dar[/ den Lei¡nam hinein zu hüllen: Also erwehle dir au¡ etli¡e gewi‹e Sprü¡e/ und lerne ›e wohl ver‰ehen/ au[ daß du an deinem Ende deine Seele hinein hüllen/ und mit Tro‰ verwahren kan‰. Denn da wird o[tmal# der Ver‰and geringe/ da# Gedä¡tniß nimbt abe/ da kan man ni¡t au[ lange Predigten hören/ man a¡tet au¡ ni¡t der verblümeten/ Rhetoris¡en/ geâdderten Worte/ sondern ein Tro‰-Spru¡/ ein Tro‰Wort/ da# dur¡ den Mund GOtte# gangen i‰/ da# erfreuet/ labet/ speiset/ erqvi¿et Her”/ Leib und Seele. Wenn man# aber au[ dem Todbette er‰ lernen soll/ da gehet# s¡wer zu/ und i‰ o[t zu lange geharret. Vgl. ferner Gerhard: Enchiridion consolatorium (1611), S. 12, Z. 23-27: "Qui sese moriturum recordatur quotidiè, is terrena omnia facilè contemnit, per veram & seriam conversionem ad beatum obitum sese praeparat, sincerae pietati studet, patienter adversa quaevis tolerat, & ardenti aeternae vitae desiderio cordetenus flagrat." Dilherr: Gei‰li¡e# Klaghau# (1655), S. 239f.:
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Wa# hei‰/ in dem HErrn ‰erben? E# hei‰/ in dem Erkentni#/ Bekentni#/ und Vertrauen auf den HErrn JEsum Chri‰um ‰erben/ darinnen man ›¡ de‹en getrö‰e/ daß Er unser Heil und Seligma¡er sey; und daß man ›¡ auf sein Verdien‰/ und erworbene Erlösung/ verla‹e; und derselben wegen/ GOTT/ al# einem versöhnten und liebrei¡en Vatter/ alle# anheim ‰elle/ wie Er e#/ mit un#/ ma¡en wolle; au¡ in dem le”ten Abdru¿/ ni¡t zweifele: derselbige GOtt/ und versöhnte liebrei¡e Vatter/ werde/ in unserm Tod/ unsere Seele auf da# allerbe‰e versorgen. Diese#/ Lieb‰e Zuhörer! i‰ die edle himmlis¡e Sterbkun‰: die wir/ bey Zeiten/ lernen sollen: damit ›e un#/ zur Zeit der Noth/ ni¡t ermangeln möge. Also i‰/ in dem HErrn/ ge‰orben der Er”vatter Jacob/ der auf seinem Todbette sagte: HErr! i¡ warte auf dein Heil: in dem 1. B. M. im 49. Cap. v. 18. Also hat König David/ in dem HErrn zu ‰erben begehrt; der/ ehe e# no¡/ mit ihm/ zum äu‹er‰en Au#spannen kam/ sagte: Jn deine Hände bevehl i¡ meinen Gei‰: du ha‰ mi¡ erlöset/ HErr! Du treuer GOtt! in dem 31. Ps. v. 6. Vgl. diesbezüglich auch zu Text Nr. 28, v. 7. – 34 gewohn] 'sich daran gewöhnt'. Zum Adjektiv 'gewohn' vgl. Grimm: DWb. Bd. 6, Sp. 6471-6480. – 36 Vgl. Christian Keimann (1658), Fischer-Tümpel. Bd. 4, S. 12, Nr. 13, Str. 1: MEinen JEsum laß i¡ ni¡t; Weil Er ›¡ vor mi¡ gegeben, So erfordert meine pfli¡t, Klettenweiß an Jhm zu kleben. Er i‰ meine# Leben# Li¡t: Meinen JEsum laß i¡ ni¡t. – 47f. Lk 23,31 – 48 Bolz] 'Keil'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 235. – 49 Zum Tod als Schlaf vgl. zu Text Nr. 71, v. 195. – 51f. Jes 35,10 – 53 Lk 20,36
Text 267: Ehrn Seule de# Ho¡wolgebohrnen Herrn Herrn Carl# von Stein etc. Für‰li¡ Brandenburgis¡en Canzler# Geheimen Rath#, Hofri¡ter# und Cammer ErbTru¡seßen# de# Burggra]um# Nürnberg de# Johanniter orden# Ri¡ter# und Commendator# zu Lü”en etc. Wolseelig Ver‰orbenen#. 209r-210r T1 CCLXVII.] CCLVI. – T4 etc.] Kürzel (ebenso T9) – T4 Für‰li¡] Für‰l. – T4 Brandenburgis¡en] Brandenb und etc.-Kürzel mit Punkt – T6 Cammer] Cammer# – T6 Cammer] Camer Ǧ (ebenso T8 Commendator#) – T6 Burggra]um#] Burggr. – T7 Johanniter] Johann: – T7f. Ri¡ter#] h überschrieben – T9 Wolseelig] Wolseel. (W aus etc.-Kürzel überschrieben) – 14 von] v überschrieben – 46 und] u. – 54 ãinket] ãǦi ket (ebenso 55 blinket) Carl vom Stein (geb. 1626) starb am 13.9.1675. Er stand seit 1653 in bayreuthischen Diensten, war seit 1656 brandenburg-bayreuthischer Geheimer Rat und Hofrichter sowie Vormund und Erzieher des jungen Markgrafen Christian Ernst, seit 1661 Staatsrat und Kanzler, 1663-1668 Gesandter der Mark-
Gedichte 267 (1676) und 268 (1671)
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grafschaft am Regensburger Reichstag, 1669 Erhebung in den Reichsfreiherrenstand. Vom Stein war in erster Ehe mit Maria Catharina von Oeppe (1632-1664) verheiratet (vgl. zu Text Nr. 175) und seit 1668 in zweiter Ehe mit der Witwe Margarethe von Borck, geb. Geyer von Osterburg. Birken war seit seiner Bayreuther Zeit (1658-1660) mit vom Stein befreundet. Über den Tod seines Freundes wurde Birken durch einen Brief Caspar von Liliens (vom 21.9.1675) informiert (PBlO.C.203.88; Text bei Kröll, 1976, S. 200f.). Das Trauergedicht verfaßte Birken am 15.6.1676, nachdem er von der Witwe um einen solchen Text gebeten worden war (Tagebücher II.329; PBlO.B.2.1.10, 144r). Erst am 15.3.1677 vermerkte Birken den Empfang der gedruckten Leichenpredigt (II.377; PBlO.B.2.1.2, 164v), in deren Anhang auch sein Gedicht abgedruckt ist. Morphologie, S. 913f. Vgl. auch ebd., S. 324f. und S. 655f. DBA I, 1217, 101f. Vorliegendes Gedicht wurde unter der Überschrift Postmissum. in folgender Funeralschrift gedruckt: Kurzer Vorberi¡t (1677), A4r/v. Es endet mit der Datierung Nürnberg/ den 15 Junii, A. 1676. sowie der Signatur Den lezten Ehrpfli¡t-Gehorsam bezeugte hiemit Sigmund von Birken. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 1 davor m! – 8 der] er – 8 versarget] versaget – 21 marginal rechts: Gen. 43. 34. – 22 dein] der – 23 der] so – 24 nun der] der nun – 29 Hel[er Stein] HelfeStein – 29 marginal rechts: 1 Sam. 7. 12. – 37 Cary‰en-Stein] Cary‰er-Stein – 37 marginal rechts: Strabo l. 10. – 48 Ceder-sa]ig] Ceder-ha]ig 6 Mt 13,45f.; Spr 31,10 – 24 zerworfen] 'zerstört'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 800f. – 25 Wi”] 'Verstand'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 861f. – 29 1Sam 7,12. Die Vulgata gibt 'Eben Ezer' wieder mit "lapis Adiutorii". – 35 Kiel] 'Federkiel'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 11, Sp. 674. – 37 Cary‰en-Stein] Die Stadt Karystos an der Südküste von Euböa (benannt nach dem gleichnamigen Sohn des Centauren Chiron) war berühmt für ihren vorzüglichen Marmor. Hier ist der Grabstein des Verstorbenen gemeint. – 39f. Ehren-Teppi¡ ~ unverbrennli¡] Metapher für ein besonders prächtiges Grabmal. – 45 Porfyr-] Gesteinsart. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2003. – 46 Jaspi#] Edelgesteinsart. – 48 Ps 92,13 – 49-51 Hld 2,14; Joh 19,34. Zum Motiv des Zufluchtnehmens in Jesu Seitenwunde vgl. zu Text Nr. 231, v. 9-11. – 52 Joh 14,2 – 53 Offb 21,18f. – 54 Offb 21,2 – 54 ãinket] 'glitzert'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1801. – 55 Mt 13,43
Text 268: Einer Ver‰orbenen TaufPatin. 210v T1 CCLXVIII.] CCLVII – 2 der] Kürzel – A1 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal links neben T1
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Es konnte bislang nicht ermittelt werden, auf welchen Todesfall sich dieses (laut Birkens marginalem Vermerk im Jahre 1671 abgefaßte) Gedicht bezieht und ob der Dichter den Text als Auftragsarbeit für einen anderen erledigt hat. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 1 Todten s¡ragen] 'Totenbahre'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 15, Sp. 1623. – 2f. di¡ ~ dort] Ps 91,11f. – 4 1Petr 3,21. Zur Taufe als Aufnahme des Täuflings in Gottes Bund vgl. zu Text Nr. 254, v. 19f. – 5 Jes 57,2. Zum Tod als Schlaf vgl. zu Text Nr. 71, v. 195. – 6 Joh 5,28
Text 269: Auf Mon›eur Wolf Martin# Jmhof Patritii Norici Ab‰erben. 210v/211r T1 CCLXIX.] CCLVIII – T2 Mon›eur] M. – T2 Martin#] # oberhalb der Zeile; danach gestrichen S – T3 Patritii] Patr. – T3 Norici] Nor. – 1 ni¡t#] nǦ # – 2 und] u. (ebenso 5, 18) – 3 der] Kürzel – 14 Erker] vor k ein gestrichener Buchstabe – 16 komm] kom Ǧ (ebenso 16 himmel – 17 gewimmel) – 19 davor 4.] Nummer ohne Punkt – 21 ni¡t] nǦ . – 22 ›e] e durch Tintenfleck verdeckt – 24 gefrönt] ön überschrieben – 29 da#] überschrieben – A1 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal links neben T2 Der Nürnberger Patrizier Wolfgang Martin Imhoff (geb. 1625) war seit 1655 Schöffe am Untergericht in Nürnberg, seit 1659 Schöffe und Assessor am Stadtgericht ebd. und starb am 12.3.1672 in Nürnberg. Die Beerdigung fand am 15.3. in der Kirche St. Rochus statt; die Leichenpredigt (Seelen-Fried und Ruh/ in/ und na¡ der Müh) hielt Konrad Feuerlein, Pfarrer an St. Jakob in Nürnberg. Imhoff war Jurist, hatte in Altdorf studiert (Matrikeleinträge: 30.10.1637 und erneut 11.5.1642) und in den Jahren 1644 bis 1650 Reisen durch die Niederlande, England, Frankreich und Italien unternommen. Imhoff war seit 1651 mit Maria Magdalena Holzschuher (1631-1687) verheiratet (vgl. METRA VOTIVA), die nach Imhoffs Tod im Jahre 1673 eine zweite Ehe mit Jobst Wilhelm Ebner (1642-1707) einging (vgl. Ehren-Kranz von Glü¿-wüns¡en). Morphologie, S. 800f. DBA I, 588, 203. Vorliegendes Gedicht wurde gedruckt in einer Gemeinschaftspublikation, die die Pegnitzschäfer anläßlich des Todes von Wolfgang Martin Imhoff veranstalteten: Trauer-Klage und Tro‰-Sage (1672), ):(2r/v. Das Gedicht endet mit der Signatur Sigmund von Birken C. Pal. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 1 davor m! – 13 den] dem – 29 da#] da 1f. Röm 7,18 – 4 Grieß] 'Harnsand, Blasen- und Nierenstein'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 9, Sp. 278. – 4f. Gallengüße, Milz- Gedärm- und Magen biße] Krankheitssymptome der Cholera. Vgl. Zedler. Bd. 10 (1735), Sp. 165. – 7-9 Zum Leib als Gefängnis der Seele vgl. zu Text Nr. 5, Z. 171 (ebenso 13, 23). – 8f. Phil 1,23 – 11f. 2Kor 5,1-4. Birken bedient sich hier des Motivs des baufälligen Hauses als Meta-
Gedichte 269 (1672) und 270 (1668)
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pher für den menschlichen Körper, das schon im antiken Christentum Verwendung fand. Vgl. Cyprian: De mortalitate, cap. 25, CCSL 3A, S. 30, Z. 420-423: "Si in habitaculo tuo parietes uetustate nutarent, tecta desuper tremerent, domus iam fatigata, iam lassa aedificiis senectute labentibus ruinam proximam minaretur, nonne omni celeritate migrares?" – 13f. Kol 3,2 – 15 Offb 21,10.19 – 16 Vgl. Phil 1,23 – 21 2Kor 5,2.4 – 25f. Brennender Durst gehört zu den Symptomen der Wassersucht. 'Wassersucht' ist ein Sammelbegriff für heterogene Krankheiten, die mit übermäßiger Einlagerung von Flüssigkeit im Körper einhergehen. Vgl. Zedler. Bd. 2 (1732), Sp. 61f. sowie Bd. 53 (1747), Sp. 739f. Die Leichenpredigt auf den Verstorbenen berichtet über dessen Erkrankung folgendes (S. 33f.): […] biß vor ohngefehr 3. Jahren/ Er à dolore Ischiadicô also ‰ar¿ überfallen wurde/ daß Er in 14. Tagen nit au# dem Hause gehen kunte/ na¡ Empândung aber zimli¡er Be‹erung/ nahme Er/ al# ein unverdroßner Arbeiter eine Reise vor (na¡er Amberg) unangesehen no¡ so wol Ges¡wul‰/ al# S¡mer”en in Fü‹en von Herunterziehung de# Flu‹e# waren/ allein Er kame von selbiger/ zimli¡ matt anheim […]. Im Herbst vor seinem Tod wurde Imhoff, wie der Prediger berichtet (S. 34), "von einer bes¡werli¡en Engbrü‰igkeit/ und s¡mer”li¡en Hauptwehetagen/ geplaget." Die Situation ungefähr drei Wochen vor seinem Abscheiden wird ebd., S. 36 folgendermaßen geschildert: "[…] so wol die S¡en¿el/ al# der Leib mit hoher Ges¡wul‰ angefüllet/ und verwi¡enen Sonntag/ al# den 3. Martii/ in der Na¡t ein gefährli¡er Ste¿ãuß gefallen […]." – 28f. Offb 22,1f. Zum himmlischen Paradies vgl. zu Text Nr. 42, v. 28. – 30 Mt 7,7
Text 270: Auf Herrn Mi¡ael Weber#, S¡a[er# und Diaconi bey Sanct Sebald Ab‰erben. 211r-212r T1 CCLXX.] CCLIX – T2 Herrn] H. (ebenso 9) – T2 Mi¡ael] Mi¡. – T3 und] u. (ebenso 6) – T3 Diaconi] Diac: – T3 Sanct] S. – T3 Sebald] Seb. – 1 David] überschrieben – 1 dort,] Komma überschrieben – 1 Mann] MaǦn (ebenso 3 Mann – 9 Gotte#mann – 23 wann – 28 kennt) – 4 Gen] überschrieben – 4 anbot] t überschrieben – 6 wa#] Kürzel – 6 erfahren.] Punkt überschrieben – 7 der] Kürzel (ebenso 23) – 10 David-Sohn#] d überschrieben – 12 vorzugehn] durch Streichung aus vorzugehen – 20 der] durch Überschreibung aus de# – 20 Grabe#-kammer] Grabe#-kamer Ǧ (zweites a überschrieben) – 21 ja] j überschrieben – 22 zum] m überschrieben – 25 Er] r aus # überschrieben – 26 erbt] erb überschrieben – 26 ni¡t] nǦ – 27 da#] Kürzel – 27 ‰ät#] ä überschrieben – 27 unverlos¡en] mit ver-Kürzel – 28 au¡] a. Michael Weber (geb. 1593), Studium in Wittenberg (1616), Altdorf (1617), 1620 Magister ebd., 1623 Diakon in Lauf bei Nürnberg, 1627 Diakon an Heilig Geist in Nürnberg, 1632 Diakon an St. Sebald in Nürnberg, 1652 Schaffer ebd. (Der Schaffer war an den Nürnberger Hauptkirchen der ranghöchste der jeweils insgesamt acht Diakone, der zweite Mann also nach dem Prediger. Vgl. Petsch, 1933, S. 49). Michael Weber starb am 8.2.1668 und wurde am 13.2. auf dem Friedhof von St. Rochus zu Grabe (vgl. Schwemmer, 1982, S. 330) getragen (vgl. Paul Webers (zu ihm vgl. zu Text Nr. 270, v. 17)
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Apparate und Kommentare
Kindli¡e# Dan¿- und Ehrn-Gedä¡tnu#). Nürnbergisches Pfarrerbuch, 1965, S. 245. Zedler. Bd. 53 (1747), Sp. 910f. DBA I, 1337, 166-169. Vorliegendes Gedicht wurde ohne Überschrift als erster gezählter Beitrag gedruckt in der von den Pegnitzschäfern anläßlich des Todes von Michael Weber produzierten Gemeinschaftspublikation (Lob- und Na¡ruhm-Gewebe), a2r/v. Birkens Signatur lautet: Zu dien‰fr. Ehren-Andenken s¡riebe e# Sigmund von Birken C. Pal. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 4 ihn] ihm – 9 Herrn Weber] Herr Webern – 14 Ei#] S¡nee – 31 sein] deß 1 1Sam 13,14 – 2 2Sam 15,1-14 – 3 Mann von Gilead] Das ist Barsillai. – 3f. 2Sam 19,32-34 – 5f. 2Sam 19,36f. – 7f. 2Sam 19,38 – 9f. Joh 21,15-17 – 10 David-Sohn#] Gemeint ist Jesus Christus (vgl. z.B. Mt 1,1). – 15 Simeon] Lk 2,25-32.34 – 17 Gemeint ist der Sohn des Verstorbenen, Paul Weber (1625-1696), der seit 1661 (wie sein Vater) Diakon an St. Sebald zu Nürnberg war. Paul Weber hatte von 1636 an in Altdorf studiert, wechselte 1645 nach Jena, wo er im selben Jahr zum Magister promoviert wurde, um 1649 seine Studien in Altdorf fortzusetzen. 1650 übernahm er eine Pfarrstelle in Rasch und wurde 1652 Diakon an St. Egidien in Nürnberg. Nürnbergisches Pfarrerbuch, 1965, S. 246. Zedler. Bd. 53 (1747), Sp. 913. – 20 Jes 57,2 – 21 Vgl. zu Text Nr. 20, v. 4f. – 25 Er ~ Tod] Joh 11,25f. – 27 Mt 25,7 – 28 im fall] 'wenn'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1275.
Text 271: "E# haben do¡, der alten welt Poëten". 212r/v T1 CCLXXI.] CCLX. – 3 ni¡t] nǦ – 4 wa#] Kürzel – 4 spri¡t] p überschrieben – 5 der] Kürzel (ebenso 17, 21) – 6 ni¡t#] nǦ # (ebenso 7) – 7 Spinnerinnen] SpinneriǦnen (ebenso 13 gesponnen) – 9 im] i überschrieben – 9 Geweb] vor b ein gestrichener Buchstabe – 12 thür.] Punkt durch Streichung aus Semikolon – 13 hatt] erstes t überschrieben – 14 dem] m überschrieben – 15 Riß] i überschrieben – 15 und] u. – 16 jmmer] jmer Ǧ – 16 daß] Kürzel – 17 Da#] Kürzel – 20 da#] Kürzel – 24 in der folgenden Zeile auf Seitenmitte gestrichen CCLXI Von diesem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. 2 gefabelt] 'Märchen erzählt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1215f. – 3 kiel] 'Federkiel'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 11, Sp. 674. – 4-6 Die drei Parzen (Moirai, Fatae) sind Atropos, Klotho (mit dem Beinamen 'Spinnerin') und Lachesis. Ihre Aufgabe ist es u.a., den Lebensfaden zu spinnen und abzuschneiden. Vgl. den 1587 gefertigten Kupferstich von Hendrik Goltzius: The Complete Engravings and Woodcuts, S. 431. Zum filum vitae vgl. zu Text Nr. 2, v. 40. – 8-10 Jes 38,12 – 16 garau# geb] 'den Garaus mache'.
Gedichte 271 und 272 (1672)
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Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 1331. – 21 Vgl. zu Text Nr. 20, v. 4f. – 22 Er ruhet nur] Offb 14,13 – 23f. Ez 37,4-10 – 24 Hort] Vgl. zu Text Nr. 70, v. 9.
Text 272: Auf Herrn Jacob Gräßel# Ab‰erben. Der Mens¡, wie Gra#. Psalm 103. 15. 213r-215r Die ersten acht Strophen des Gedichtes sind mit senkrechten Linien gestrichen. T1 CCLXXII.] CCLXI – T2 Herrn] H. – T4 Psalm] Ps. – 1 davor 1.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 2, 3, 5-7, 9, 10 – 6 Deine] D überschrieben – 9 wil] durch Streichung aus will (ebenso 14) – 11 Gra#] a überschrieben – 13 Du] D überschrieben – 14 ‰ummen] ‰umen Ǧ (ebenso 34 fromme# – 77 Himmel#-au – 88 Himmel#) – 17 Erde] E überschrieben – 17 deine] durch Streichung aus deiner – 20 danach auf Seitenmitte gestrichen 3 – 21 marginal links: J‰ in der S¡äferei Emblematis¡e# Ehebette. – 24 Sonn'] am Zeilenanfang ergänzt; danach gestrichen S (Rest des Wortes unentziffert) – 26 Haab] Ha überschrieben – 34 Gräsel,] Komma aus Punkt überschrieben; darüber der obere Balken eines Rufzeichens gestrichen – 44 Smaragd] durch Streichung aus S¡maragd – 44 bortirt] erstes r überschrieben – 48 Mutter] M durch Tintenfleck verdeckt – 53 und (1. Position)] u. – 54 Graß] ß aus s überschrieben – 57 daran] danach eine Streichung; gestrichen ev. ein Satzzeichen – 58 au¡] a. (ebenso 62) – 60 Fahn] F aus f überschrieben – 63 Sarg] a überschrieben – 63 und] u. (ebenso 88) – 67 der (1. Position)] Kürzel – 69 S¡ober] o überschrieben – 70 da#] Kürzel (ebenso 74) – 73 järli¡] j überschrieben – 73 aufs¡oßen] vor o ein gestrichener Buchstabe – 75 neu-belebt,] l aus k überschrieben; danach gestrichen l sowie Komma überschrieben (ev. aus Punkt) – 76 im] ein (der Druckfassung folgend emendiert) – 76 sproßen] p aus ¡ überschrieben; r oberhalb der Zeile – 77 der] Kürzel – 86 s¡ön] s überschrieben – 88 Thau] Th überschrieben – 89 Gotte# rei¡er] kein Abstand; Worttrennungsstrich – 91 Und] U überschrieben – 96 Gaben-mild] G und n überschrieben – 97 sein] s überschrieben – 108 Glieder] mit der-Kürzel (ebenso 109 nieder) Jacob Gräßl (geb. 1601) entstammte einer Familie aus Villach (Kärnten) und mußte mit dieser kurz nach seiner Geburt im Zuge der Gegenreformation die Heimat verlassen. Nach dem Schulbesuch in Nürnberg hielt sich Gräßl in den Jahren 1618 bis 1625 in Venedig auf und war dort als Verwalter des Handelshauses Hans Schoppers tätig. Nach einem kürzeren Aufenthalt in Nürnberg gründete Gräßl 1625 ein Handelshaus in Hamburg, kam aber nach dem Tode seines Bruders Andreas Gräßl (1626) auf Wunsch des Vaters nach Nürnberg zurück, um in dessen Handelsfirma tätig zu sein. 1656 wurde Gräßl das Amt des Marktvorgehers übertragen. Zudem fungierte er von 1656 an als Beisitzer des Almosenamtes. Gräßl starb am 21.8.1671 und wurde am 25.8. auf dem Johannisfriedhof begraben (vgl. Schwemmer, 1982, S. 449). Die Leichenpredigt, die unter dem Titel Der Chri‰en Hofnung# Kra] Allein an JESU ha] gedruckt wurde, hielt Martin Beer, Prediger an Heilig Geist und Professor am Auditorium publicum Aegidianum am 25.8. Birken verfaßte sein Trauergedicht am 3.9.1672 (Tagebücher II.142;
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Apparate und Kommentare
PBlO.B.2.1.7, 55r) und sandte es den in Regensburg lebenden Angehörigen des Verstorbenen am 6.9. zu (II.143; ebd.). Morphologie, S. 809f. Das Gedicht wurde 1672 als erster gezählter Beitrag gedruckt im Anhang zu Martin Beers Leichenpredigt auf den Verstorbenen (Der Chri‰en Hofnung# Kra] Allein an JESU ha]), ):(1v-3v. Das Gedicht hat keinen Titel und endet mit der Signatur Zu dien‰freundl. EhrenAnden¿en s¡ribe e# Sigmund von Bir¿en/ R. Käys. M. Com. Pal. Das Gedicht kam – hierauf weist Birken in der Marginalie neben v. 21 hin – nochmals in seinem anläßlich der Eheschließung von Jacob Willibald Haller und Anna Catharina Rieter publizierten Gelegenheitsdruck mit dem Titel Emblematis¡e# EheBette (1680), )(2v/3r zum Abdruck. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die erste Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 8 marginal rechts: Ps. 103. v. 15. – 23 zu leben] zuweben– 43 sorg‰ do¡ du] Sorg‰u do¡ – 55 Brau¡] Strau¡ – 75 marginal rechts: Esa. 66. v. 14. – 79 beperlet] geperlet – 90 unter der Zeile: 1. B. Mos. 27. v. 28. – 101 Tode#-Sense] Tode#seu¡e 1-3 Hinsichtlich des Grases als eines Sinnbildes der Vergänglichkeit des Menschen (vgl. Ps 90,5f.; 103,15; Jes 40,6f.; 1Petr 1,24) vgl. z.B. das Exordium zu Dilherrs Predigt zum 16. Sonntag nach Trinitatis in Her”- und Seelen-Speise (1661), S. 882-884. – 4-8 Daß die gesamte kreatürliche Wirklichkeit, so sie im Sinne der analogia fidei betrachtet wird, einen Raum der Verkündigung des Wortes Gottes darstellt, ist eine wichtige Grundlage von Luthers Theologie der Schöpfung, die im barocken Luthertum starke Rezeption gefunden hat. Vgl. z.B. WA 49, S. 434, Z. 16-18 (Predigten des Jahres 1544 (Nr. 16)): "Also i‰ unser Hau#, Ho[, A¿er, Garten und alle# vol Bibel, Da Gott dur¡ seine Wunderwer¿ ni¡t allein prediget, Sondern au¡ an unsere Augen klop[et, unsere Sinne rüret und un# glei¡ in# Her” leu¡tet […]." Zur Sache vgl. J.A. Steiger, 2002, S. 26-51. – 7 mättlein] 'kleine Wiese'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1762. – 14 Ps 19,2-4 – 18f. Gen 2,7 – 21-26 Vgl. Mt 6,28-30 – 31f. Sir 10,9 – 34 ho[art-loß] 'frei von Hochmut'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1157. – 39f. Vgl. Sir 39,17f. – 41-50 Mt 6,28-34 – 44 S¡maragd] 'Smaragd'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1334f. – 44 bortirt] 'eingefaßt, verbrämt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 240. – 45 s¡ammerirt] 'bunt verziert, ausgeschmückt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 2114. – 46 Wäsel] 'Wasen, mit Gras bewachsenes Stück Erde'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 27, Sp. 2280. – 51-55 Vgl. Dilherr: Her”- und Seelen-Speise (1661), S. 883 (16. Sonntag nach Trinitatis): "Da# Gra# und die Blumen mü‹en Hi”/ Regen und Wind/ über ›¡/ ergehen la‹en: Also ›nd au¡ die Mens¡en allerlei Ungema¡ unterwor[en." – 54f. Vgl. 1Petr 4,12f. – 59 Jes 53,4f. – 64-68 Vgl. Dilherr: Her”- und Seelen-Speise (1661), S. 883 (16. Sonntag nach Trinitatis): "Da# Gra# verwel¿et bald/ wie au¡ die Blumen: man¡ Blümlein ‰ehet deß Morgen#/ an einem s¡önen aufgeri¡ten Stengel: aber Na¡mittag ligt# etwan auf der Erden. Also i‰# au¡ unvermutet/ um einen Mens¡en/ ges¡ehen: und e# s¡lei¡t der Tod ni¡t allein den Alten/ sondern au¡ den Jungen na¡:" – 64f. Sir 10,12 – 66 Fürbild] 'Vorbild'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 665. – 68 Zum Tod mit der Sense vgl. zu Text Nr. 6, v. 36f. (ebenso 101). – 69 S¡ober] 'aufgeschichteter Heuhaufen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 15, Sp. 1426. – 73 aufs¡oßen] 'aufschießen, aufwachsen'. Vgl.
Gedichte 272 (1672) und 273 (1673)
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Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 730. – 74f. 1Kor 15,36-38 – 76 Vgl. zu Text Nr. 250, v. 93f. – 78 Offb 22,2.14 – 80 Vgl. Jes 26,19 – 87-90 Gen 27,28 – 93 Florale Metaphorik zur Bezeichnung von guten Werken und gelingender sanctificatio ist im 17. Jahrhundert sehr gebräuchlich. Vgl. z.B. Martin Behms Lied 'Lobt Gott in allen Landen', in dem es in der letzten Strophe heißt (Behm: Kir¡en Calender (1606), S. 437f.): La## vn# deinen Gei‰ regieren/ Damit wir fru¡tbar sein/ Vnd vnser Her”en zieren Mit man¡en Blümelein/ Hil[ da# die Rö#lein blüen/ Veilgen vnd Rittersporn/ Re¡t thun vnd Sünde ãiehen/ Da# wir ni¡t sein verlorn/ Amen. – 96 thauen] 'wie Tau herabfließen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 21, Sp. 326f. – 97 Sir 35,8; 39,18 – 97 Lobgerü¡t] 'löblicher Ruf'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1086. – 103 abgemeyet] 'abgemäht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 77. – 105 Dan 12,3 – 108 1Kor 15,42-44 – 110 Ps 92,13. Vgl. zu Text Nr. 218, v. 48.
Text 273: Uber Frauen Charitas Herrn Dr. Augusti Varenij Sacro-Sanctae Theologiae Professoris Publici zu Ro‰ok, gebornen Cregelin, ab‰erben. 215r-216v T1 CCLXXIII.] CCLXII – T3 Frauen] Fr. – T3 Herrn] H. – T3 Augusti] Aug. – T3 Sacro-Sanctae] SS. – T4 Theologiae] Theol. – T4 Professoris Publici] P. P. – 4 La‰] L aus l überschrieben – 4 verfährt] mit ver-Kürzel (ebenso 29 verdruß) – 5 die] Kürzel – 5 Trübsal-Regen] nach l ein gestrichener Buchstabe; R überschrieben – 6 da#] Kürzel (ebenso 44) – 7 kürzt] z überschrieben – 8 der] Kürzel – 11 Gehülân] ü überschrieben – 11 nennt.] Punkt überschrieben – 12 und] u. – 13 wann] waǦn (ebenso 33 Lieb#-göttinn) – 13 der] Kürzel (ebenso 19) – 22 fremde#] m überschrieben – 24 Theusophie] Th überschrieben – 25 gezehlet,] Komma überschrieben – 26 Himmel] Himel Ǧ (ebenso 41 himmel – 47 himmel-hau#) – 27 Rei#gehülf'] # überschrieben – 29 nie] überschrieben – 31 Erd] durch Streichung aus Erden – 33 iezt] z überschrieben – 36 um] u aus a überschrieben – 41 Tagwa¡] g und zweites a überschrieben – 41 ›e] s überschrieben – 43 senkt] en überschrieben – 43 Ewigkeit.] vor Punkt eine Streichung; gestrichen ev. ein Komma – 46 lebet] zweites e oberhalb der Zeile – 46 allen] n oberhalb von gestrichenem # – 47 Gelt] G überschrieben – 47 Welt] W überschrieben – 47 himmel-hau#] Bindestrich oberhalb der Zeile – 48 von] v überschrieben – A1 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal rechts neben T3
Apparate und Kommentare
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Charitas Varenius, geb. Cregel (geb. 1624) war mit dem Rostocker Theologie-Professor August Varenius (1620-1684) verheiratet. Sie starb am 13.12.1672, wie u.a. aus der Leichenpredigt hervorgeht, die der Rostocker Theologie-Professor und Prediger an St. Jacob Enoch Svantenius am 30.12. gehalten hat (Grund-fe‰e der Seeligkeit aller und jeder Mens¡en in CHri‰o). Varenius informierte Birken über den Tod seiner Ehefrau in einem Brief vom 15.12.1672 (PBlO.C.365.6.Ar/v), der folgenden Wortlaut hat: Ho¡Edler, Ve‰er, Ho¡gelahrter Herr, sehr wehrter, alter Freund, Demselben mag in großer Betrübniß meiner und meine# ganzen Hause# ni¡t bergen, wel¡er Ge‰alt der alwaltende Gott na¡ seinem unerfors¡li¡en Raht und willen meinen nunmehr 28. Jahr gewesenen Allerlibe‰en Ehe-S¡a”, di weyland woledle, Ho¡Ehr- und Tugend-Rei¡e Frau Charitas Kregelünn#, na¡ über‰andener sweren und langwirigen Krankheit, endli¡ den 13 Decembris, wahr der Tag Luciae, abend# zwis¡en 9. und 10. Uhr, dur¡ einen sehr san]en und ho¡sehligen Tod au# diser Mühesehligen Wällt abgefordert, und der Sehlen na¡ in da# Rei¡ der Glorie und Herligkeit allergnädig‰ transplantiret hat. Wie sehr Unß ho¡sotahner Tode#-fall bevorab mi¡ consterniret und Betrübet, hat mein Ho¡geehrter Herr ohnswehr zu penetriren. Alß dan ni¡te# mehr übrig, alß daß der entsehlete Körper mit Chri‰li¡en Solemnitäten und Ceremonien in dero Ruhe-Kämmerlein gebra¡t, und der Erden, so unser aller Mutter i‰, biß zu kün]iger herli¡er widererwekkung und Verklährung gebührli¡ demandiret und dahin in einem ansehnli¡em Chri‰li¡en Comitat deduciret werde, so ersu¡e zuforder‰ Meinen Ho¡geehrten Herren Freund-din‰li¡ gegen den 30 dise# Monaht# Decembris (al# wel¡en Tag wir zu sotahner Funeration destiniret) ›¡ an hi›gen Ohrt in dem Traurhauße einzuânden, sol¡er Solemnen Erdbe‰attung de# entseeleten | Körper# Bey zu wohnen, und darauf mit einem geringen Traurmahl iziger Zeit Orte# und Gelegenheit na¡ vorlib zu nehmen, Oder au¡ da etwan de# weiten wege#, oder iziger winterzeit halber sol¡e# ohnmügli¡ fallen solte in supremam incomparabilis CHARITATIS meae memoriam & honorem mit einem affectuosem Carmine deroselben tumulum zu honoriren und sol¡e# sleunig‰ bei der Po‰ au¡ wo immer mügli¡ ante diem funeralem anhero zu verfügen. Sol¡e# hinwider üm Meinen Ho¡geehrten Herren mit annehmli¡en Dihn‰en zu ersäzzen bin J¡ allemahl (idenno¡ von Herzen wüns¡end, daß sol¡eß in fröli¡en Fällen verfüget werde) bereitwillig, denselben der Väterli¡en Obhut und Gnade Gotte# getreuli¡ empfehlend Meine# Ho¡geehrten Herren dihn‰fertiger Augustus Varenius D. Gegäben Ro‰ok den 15. Decembris Anno 1672. Vorliegendes Gedicht hat Birken am 15.3.1673 abgefaßt und dem Witwer am 17.3. übersandt (Tagebücher II.190; PBlO.B.2.1.8, 101v), indem er es Johann Fabricius, der nach Rostock reiste, um dort zu studieren, mitsamt einem Empfehlungsschreiben mitgab. Birken hatte Varenius während seiner Reise durch Norddeutschland am 24.2.1648 aufgesucht (Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 41, Z. 26 mit S. 42, Z. 6 (marginal) sowie Die Betrübte Pegne›# (1684), S. 198f.) und stand danach für eine kurze Zeit mit ihm im Briefwechsel. Nach dem Tod seiner ersten Frau hatte Birken den Kontakt wieder
Gedicht 273 (1673)
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aufgenommen. Am 28.7.1673 erhielt Birken von Varenius einen Brief, dem die Leichenpredigt auf dessen verstorbene Frau beilag (Tagebücher II.224; PBlO.B.2.1.8, 111r). Morphologie, S. 828-830. Zedler. Bd. 46 (1745), Sp. 563f. Birkens Gedicht wurde vermutlich 1673 gedruckt. Von diesem Druck liegt nur ein Fragment vor (4° PBlO.62 [33]), dem weder Erscheinungsort noch -jahr noch sonstige bibliographische Angaben zu entnehmen sind. Unter Umständen könnte es sich auch um einen Einblattdruck handeln. Vgl. Morphologie, S. 828. Das Gedicht endet mit der Signatur Dem Ho¡Ehrwürdigen und Fürtre[li¡en Herrn Doctor und Professor, al# Wittwern/ S¡riebe diese# in Nürnberg zu Tro‰ und Beyleid-Bezeugung au¡ dien‰l. Anden¿en alter Kentniß Sigmund von Birken. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 1 davor m! – 5 die] der – 13 entrü¿et] entzü¿et – 42 ›e] ›¡ – 48 von] zu 1 Wir ~ hau#] Hebr 13,14 – 1 Wir ~ reisen] Gen 47,9 – 1 wallen] 'pilgern'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 27, Sp. 1287. – 2 1Petr 2,11 – 4 ma¡et un# verfährt] 'bringt uns in Gefahr'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 285. – 6 und ~ erlegen] 1Petr 4,12 – 7 Rei#-gespan] 'Reisegenosse'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 5, Sp. 4128. – 10 Gen 2,21f. – 10 Riebe] 'Rippe'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 909. – 11 ›e ~ nennt] Gen 2,18 – 13 entrü¿et] 'weggenommen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 589. – 14 Vgl. zu diesem Vers, in dessen Hintergrund der Topos vom Freund als einem alter ego steht, zu Text Nr. 5, Z. 140. – 16 2Kön 2,11f. – 17-19 Im Blick ist hier der Tod von Birkens erster Frau. Vgl. zu Text Nr. 228, v. 9. – 20 gezweyt] 'getrennt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 32, Sp. 989. – 22 abpre‹en] 'auspressen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 84. – 25 S¡on viermal ›eben Läuf'] 'Läufe' sind Umläufe, hier: Jahre. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 309. Demnach war das Ehepaar 28 Jahre lang verheiratet. – 25 Cynthiu#] Beiname des Apollon, des griechischen Gottes des Lichtes, der Mantik und der Künste, insbesondere der Musik, der Dichtkunst und des Gesangs. – 26 Charita#] Gemeint ist die Verstorbene, Charitas Varenius. – 32 Vgl. zu Text Nr. 237, v. 58f. – 33 billig] 'berechtigt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 28. – 34 Ulzen] Die Stadt Uelzen, in der nicht nur Varenius, sondern offenbar auch seine Frau geboren und aufgewachsen ist. Svantenius' Leichenpredigt auf die Verstorbene (s.o.) nennt deren Geburtsort nicht. – 35 Gemeint ist Ernst Cregel (1628-1674), der seit 1654 Professor für Rechtswissenschaften an der Universität Altdorf war. Cregel hatte zunächst in Rostock Philosophie, Sprachen und Theologie studiert, u.a. bei seinem Schwager August Varenius, bevor er nach seinem Entschluß, sich den Rechtswissenschaften zuzuwenden, an die Universität Leipzig wechselte, um 1651 nach Altdorf zu gehen. DBA I, 207, 306-313. – 36 Nori#] Poetischer Name für die Stadt Nürnberg. Vgl. Zedler. Bd. 24 (1740), Sp. 1593. – 36 Scävola] Quintus Cervidius Scaevola (2. Jahrhundert n. Chr.), römischer Jurist, zeitweise Mitglied im consilium Kaiser Marc Aurels und dessen wichtigster Berater. Vgl. Kupisch, 1995. Birken verwendet diesen Namen als Metonymie für den Bruder der Verstorbenen. Vgl. zu v. 35. – 38 Elia# Fuhr] 2Kön 2,11 – 38 Gotte# Stadt] Offb 3,12 – 39 guldne Salem] Offb 21,10.18 – 39 unser Vatterland] Hebr 11,16 – 41 Tag-
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Apparate und Kommentare
wa¡] Das ist üblicherweise der Zeitraum von vier bis acht Uhr morgens. Varenius spricht in seinem Brief an Birken vom 15.3.1673 allerdings davon, seine Frau sei zwischen neun und zehn Uhr abends gestorben (s.o.). – 44 klagen, wäre Neid] Vgl. zu Text Nr. 52, v. 64f. – 48 Mt 13,43
Text 274: Auf Herrn Georg Rau¿en# jungen Kun‰Mahler#, Ab‰erben. 217r-219r T1 CCLXXIV.] CCLXIII – T2 Herrn] H. – 1 tummer] tumer Ǧ (ebenso 17 frommen – 18 genommen – 19 himmel – 33 Frommen – 36 komm – 58 Himmel#-heerde – 60 himmel – 67 himmel – 72 nimmer – 77 wilkomm) – 2 da#] Kürzel (ebenso 22) – 3 ›nd] danach ein gestrichenes, unentziffertes Wort – 3 i”t] emendierend ergänzt – 3 ni¡t] nǦ (oberhalb der Zeile) – 6 und] uǦ d (davor ein gestrichener Buchstabe) – 7 tri[] durch Streichung aus trie[ – 7 und] u. (ebenso 40, 50, 76) – 7 grab,] Komma aus Doppelpunkt überschrieben – 8 Ges¡meiß] ß überschrieben – 11 au¡] a. – 14 dann] daǦn – 16 dulten] t überschrieben – 17 der (2. Position)] Kürzel (ebenso 31) – 18 dien‰] ‰ überschrieben – 20 der] r überschrieben – 22 ›het] s überschrieben – 22 tragen] danach eine Streichung; gestrichen ev. ein Rufzeichen – 24 Lazaru#] L und z überschrieben – 27 der] Kürzel – 35 wen] n überschrieben – 35 gewinnt] vor t gestrichen e – 43 verlu‰] mit ver-Kürzel – 45 Brüder-klee] ü aus u überschrieben – 47 kein] e überschrieben – 48 wa#] Kürzel (ebenso 54) – 49 sehnsu¡t] sehn oberhalb der Zeile; darunter unentzifferte Streichung – 52 mund] m überschrieben – 53 Brüdern] mit der-Kürzel (ebenso 53 Bruder-lieben) – 58 Jesus] überwiegend lateinische Schreibung – 60 Land#] L überschrieben – 66 Fi¡tenkleid] n überschrieben Der jung verstorbene Maler und Steinmetz Georg Rauck, dessen Lebensdaten im dunkeln liegen, war ein Bruder des Rechenberger Pfarrers Melchior Rauck (gest. 1674; vgl. Pfarrerbuch Württembergisch Franken, S. 122), der seit 1669 Mitglied des Blumenordens war und den Ordensnamen Meliboeus trug. Dieser wandte sich in einem Brief vom 2.6.1673 (PBlO.C.271.16) an Birken, unterrichtete diesen vom Tode seines Bruders Georg und bat den Dichter, "etli¡-wenige Zeilen" zu diesem Kasus zu verfassen. Außerdem fügte Melchior Rauck seinem Schreiben zwei Texte bei (einen selbstverfaßten und einen aus der Feder seines namentlich nicht genannten Bruders Michael (zu ihm vgl. zu Text Nr. 312)), bat Birken um Durchsicht derselben und regte an, Myrtillus (Martin Limburger) und Alcidor (Johann Sechst) als zusätzliche Beiträger zu der geplanten Trauerschrift zu gewinnen. Ob diese gedruckt worden ist, ist nicht bekannt. Vorliegendes Trauergedicht schrieb Birken am 19.6.1673 nieder. Vgl. Tagebücher II.214; PBlO.B.2.1.8, 108v: "Epicedium pro Fratre Meliboei." Mit Schreiben vom 1.10.1673 übersandte Melchior Rauck Birken einige Belegstücke der Trauerschrift ("ein paar Exemplar unserer geringfügigen Pa‰orellen"; PBlO.C.271.11) mit der Bitte, die kriegsbedingte Verzögerung zu entschuldigen. Von vorliegendem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt.
Gedichte 274 (1673) und 275 (1674)
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2 enttragen] 'entziehen, entwenden'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 639. – 3 Neidhart] Ursprünglich ein Eigenname, der schon im 14. Jahrhundert im Sinne einer Personifikation des Neides gebraucht wurde. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 559. Bei Luther finden sich zahlreiche Belege, z.B. WA 30/III, S. 293, Z. 26 (Warnung an seine lieben Deutschen, 1531). Zum neidischen Tod vgl. zu Text Nr. 175, v. 46. – 9 Vgl. das Emblembuch von Andreas Friedrich: EMBLEMATA NOVA (1644), S. 153 und 169 (Totengerippe mit hochgehaltenen Sanduhren). – 11 sonder] 'ohne'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1574. – 12 ‰arenblind] 'vom Star erblindet'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 17, Sp. 264f. – 12 Zur Blindheit des Todes vgl. zu Text Nr. 23, v. 6. – 15 huts¡t] 'lockt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 1994. – 16 Bößwi¡t] Eph 6,16 – 17 Weltfür‰] Joh 12,31; 14,30; 16,11 – 17 feind der frommen] Vgl. Mt 13,39 – 21 fug] 'gegründete Veranlassung'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 374. – 24-26 (wie ~ S¡oß] Lk 16,22 – 26 die ~ weinen] Ps 137,1 – 29 Vgl. zu Text Nr. 228, v. 17. – 34 deren Lie¡t] Phil 2,15 – 35 Vgl. zu Text Nr. 4, v. 8. – 37 Vgl. 1Joh 4,19 – 39 Weish 8,19 – 45 Brüder-klee] Einer der beiden Brüder des Verstorbenen ist Melchior Rauck. Bei dem anderen handelt es sich um Michael Rauck (s.o.). – 46 Geryon# Bild, ein drey-beleibte# Leben] Geryon, eine Gestalt der griechischen Mythologie, hatte drei Leiber, drei Köpfe, sechs Arme und sechs Beine. Herakles raubte Geryons Viehherde und tötete den ihn verfolgenden Besitzer später am Fluß Anthemos. Vgl. Apollodorus 2, 5, 10. – 47 Phidia#] Phidias (500-432), der in Athen wirkte, gilt als größter Bildhauer der Antike. – 47 Dürer] Der Nürnberger Maler und Graphiker Albrecht Dürer (1471-1528). NDB. Bd. 4 (1959), Sp. 164-169. – 47 Titian] Tiziano Vecellio (?-1576), italienischer Maler. – 53 Cain#-art] Gen 4,3-16 – 53 von Brüdern, Bruder-lieben] Vgl. 1Joh 2,10 – 57 großer Hann#] 'reicher, angesehener Mann'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 456. – 60 Vgl. Mk 8,36 – 62f. i‰ ~ BürgerBu¡] Lk 10,20 und Offb 20,15 in Verbindung mit Eph 2,19 – 63 der güldnen Gotte#Stadt] Offb 21,18.21 – 64 Nämlich der Baum des Lebens im Paradies (Gen 2,9). – 67f. 2Tim 4,8; 1Petr 5,4 u.ö. – 74f. Zur Musik als einziger im himmlischen Jerusalem fortexistierenden Kunst vgl. zu Text Nr. 263, v. 9-11. – 75 ›ngt Gotte# Ehr] Offb 14,3 – 76 Wir wallen no¡] Gen 47,9; 2Kor 5,6 – 77 Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184. – 78 Vgl. Röm 5,4
Text 275: Auf Mon›eur Tobiae Ebner# Patritii Norici und WagAmtman# Ab‰erben. Die Jesu#-Gun‰ und We¡selBrun‰. 219r-220r T1 CCLXXV.] CCLXIV – T2 Mon›eur] Mr. – T2 Patritii] Patr. – T2 Norici] Nor. – T3 und] u. (ebenso T4) – 1 davor 1.] Nummer ohne Punkt – 4 ãamm] ãamǦ (ebenso 56 zusammen – 58 Flammen) – 7 ErbSünd] S aus s überschrieben – 9 Jesus] überwiegend lateinische Schreibung (ebenso 26, 29) – 22 wann] waǦn (ebenso 51) – 37 Nun] danach Streichung; gestrichen ev. ein Satzzeichen – 37 s¡i¿t] danach Streichung; gestrichen ev. ein Satzzeichen – 45 Freude] durch Streichung aus Freunde – 47 Jesu#] teil-
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Apparate und Kommentare
weise lateinische Schreibung – 49 Eh-herz] E überschrieben – 50 holt] h aus s überschrieben – 51 der] r überschrieben – 52 wieder gibet] kein Abstand; Worttrennungsstrich – A1 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal rechts neben T1 Der Nürnberger Patrizier Tobias Ebner von Eschenbach, dessen Geburtsjahr im dunkeln liegt, war als Leiter des Nürnberger Waagamtes tätig und starb am 8.2.1674. Er war seit dem Jahre 1637 mit Ursula, geb. Grundherr, verheiratet. Vgl. CARMINA In festivitatem Nuptiarum (1637). Mit seinem Sohn Johann Paul Ebner (1641-1691), der Nürnbergischer Gesandter in Wien und Hofmeister bei Gottlieb von Windischgrätz war, stand Birken in Kontakt. Morphologie, S. 870f. Vorliegendes Gedicht wurde (als einziger Beitrag) gedruckt in der Gelegenheitsschrift, die Birken anläßlich des Todes von Tobias Ebner von Eschenbach publizierte: Die JESUS-Gun‰ und We¡sel-Brun‰ (1674). Das Gedicht trägt den Titel Begräbni#-Lied na¡ der Singweise: Meinen JEsum laß i¡ ni¡t/ etc. Manuskript und Druck sind bis auf den Titel und Abweichungen im Hinblick auf die Orthographie und die Interpunktion identisch. T4 We¡selBrun‰] 'gegenseitige Liebe'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 439. – 1f. 1Joh 4,19 – 4 loht] 'lodert'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1130. – 5f. Zur hier und im folgenden angewandten Echotechnik vgl. zu Text Nr. 234, v. 12f. – 6 Röm 8,15 – 7 ErbSünd] Ps 51,7; Röm 5,12 – 8 Eph 2,3 – 9 Mt 17,5 – 9f. 1Joh 4,9f. – 11 Hebr 2,11f. – 13 befo¡t] 'bekämpfte'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1250f. – 13f. Röm 8,35 – 15 Phil 4,13 – 17 Vgl. Joh 15,13-15. Zur Gottesfreundschaft vgl. Kommentar zu Text Nr. 216, v. 17. – 17f. Röm 8,31 – 20f. Sie ~ Burg] Ps 31,4 – 21 Zuãu¡t-hut] Ps 36,8 u.ö. – 23f. Hld 2,14; Joh 19,34. Christi Wunden – dies ist ein in der lutherischen Barocktheologie verbreiteter Topos – sind die einzigen Wunden, die als geistliche Wundarznei fungieren können. Dannhauer: CATECHJSMVS-MJLCH, Teil 8 (1666), S. 11 führt im Anschluß an Röm 5,12 und unter Zitation eines Teils der dritten Strophe von Lazarus Spenglers Choral 'Durch Adams Fall ist ganz verderbt' (Wackernagel. Bd. 3, S. 49, Nr. 71) aus: "wie un# ein frembde S¡uld in Adam all verhönet/ also au¡ ein frembde Huld in Chri‰o all versöhnet; Daß Chri‰i Wunden unserige Wunden heilen und un# zur Gesundheit verhel[en." Insofern ist die Seitenwunde Christi nicht eine solche, die nach Heilung verlangt, sondern paradoxerweise selbst das Heilmittel, womit Dannhauer an die schon altkirchliche sakramentstheologische Interpretation von Joh 19,34 anknüpft. Die Seitenwunde ist, wie er ebd., S. 9 sagt: "Vulnus medicinale, e# i‰ ein heilsame Wunder-Wund […] eine Heyl-Wunde Esa. 53/ 6." Vgl. ähnlich Christophorus Gaudichius: Grundfe‰ der Seelen Seligkeit (1625) unter Rückgriff auf Bernhard von Clairvaux, der folgendermaßen zitiert wird: "Omnia quae de Christo Servatore legimus, medicamina sunt animarum nostrarum." Gaudichius zitiert hier Bernhard: Opera 5, S. 110, Z. 4f. Vgl. weiter Paul Fleming: Teüts¡e Poemata (1646), S. 9: "Du bi‰ Emanuel/ von unsern Wunden wund/ | Dur¡ wel¡e Wunden du die vnsern ma¡‰ gesund." Vgl. zur Sache auch zu Text Nr. 307, v. 6. – 25 Vgl. Röm 2,15 – 26 Röm 8,34; 1Joh 2,1 – 26 Vertretter] 'Fürsprecher'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 1993. – 28 Mein Erretter] Ps 40,18 – 29 1Kor 10,13 – 30 Jes 45,17 – 31f. Ps 40,5 – 35f. Mk 4,39 – 37f. Tob 5,5f. – 38 Tob 5,29 – 41f. Ps 18,3 –
Gedichte 275 (1674) und 276 (1674)
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43 Hld 1,7 – 44 Ps 73,25 – 49 Traute# Eh-herz] Zur Ehefrau des Verstorbenen vgl. die Einleitung zu vorliegendem Gedicht. – 51 Jes 38,12. Vgl. zu Text Nr. 2, v. 40. – 52 Lk 7,15. Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184 (ebenso 55f.). – 53 Ehren-Sohn] Zum Sohn (Johann Paul Ebner) vgl. die Einleitung zu vorliegendem Gedicht. – 59 1Joh 4,19
Text 276: Vber Herrn Magistri Chri‰ian S¡rötel# Gei‰li¡en Seelhirten# Söhnlein#, Johann Chri‰ian#, meine# StiefEn¿lein#, Ab‰erben. 220v-221v T1 CCLXXVI.] CCLXV – T2 Herrn] H. – T2 Magistri] M. – T3 Gei‰li¡en] Gei‰l. – T3 Söhnlein#] Söhnl. – 4 frühen] fr überschrieben; nach ü und nach h gestrichene Buchstaben – 5 Freude] durch Streichung aus Freunde – 6 Sarg] a überschrieben – 7 ihrer] zweites r überschrieben – 8 na‹en] ma‹en (der Druckfassung folgend emendiert) – 8 verbarg] a überschrieben – 10 zeigt] durch Streichung aus zeigte – 21 davor 6.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 9, 11, 12 – 21 kommen] komen Ǧ (ebenso 23 Frommen) – 30 von] n überschrieben – 42 Benoni] B und erstes n überschrieben – 43 Jesu] überwiegend lateinische Schreibung – 44 Benjamin] i überschrieben Johann Christian Schrötel, gest. Anfang Februar (?) 1674, war der Sohn des Nürnberger Diakons an Heilig Geist Christian Schrötel (1629-1678). Die Bezeichnung des verstorbenen Kindes als Stiefenkel rührt daher, daß Christian Schrötel mit der aus erster Ehe stammenden Tochter von Birkens zweiter Frau (vgl. zu Text Nr. 337) verheiratet war. Morphologie, S. 871f. DBA I, 1141, 442. Nürnbergisches Pfarrerbuch, 1965, S. 207. Auch zum Tode Christian Schrötels verfaßte Birken ein Trauergedicht. Vgl. Text Nr. 332. Vorliegendes Gedicht wurde (als einziger Beitrag) gedruckt in der Gelegenheitsschrift, die Birken anläßlich des Todes von Johann Christian Schrötel veröffentlichte: Klag- und Tro‰-Stimme (1674). Das Gedicht ist betitelt: Traur- und Tro‰-Stimme. Na¡ der Singweise: CHri‰u# der i‰ mein Leben. Es endet mit der Signatur Seinem lieben Stief-Enkelein sezte e# zur lezten Ehre Sigmund von Birken/ C. Com. Pal. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 12 zeigt] beugt – 17 Der] Den – 33 zarten] zarte – 34 der] die – 42 ligt] ruht – 45 und 47 diese beiden Verse sind vertauscht – 47 lig] ligt 2 Weish 8,19 – 6 kreu¡t] 'kriecht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 11, Sp. 2176. – 10 Johanne# hold ›¡ zeigt] Birken knüpft an die (schon antik-christlich belegte) Entschlüsselung der Bedeutung des aus dem Hebräischen herrührenden ersten Vornamens des Verstorbenen an. Vgl. Hieronymus: Liber interpretationis hebraicorum nominum, CCSL 72, S. 136, Z. 6f.: "Iohannan cui est gratia uel domini gratia." – 13 1Joh 3,1 u.ö. – 13-24 Vgl. zu Text Nr. 4, v. 8. – 16 Offb 14,13 – 18 Neig] 'nahes Ende'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 566. – 20 Lk 20,36 – 23f. Jes 57,1 – 25-28 Vgl. zu Text Nr. 86, Z. 35-43.
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Apparate und Kommentare
– 28 Jes 6,2f.; Offb 14,3 – 30 Offb 3,21 – 31f. Dtn 33,3 – 34 Jes 57,2; 1Kor 15,20. Zum Tod als Schlaf vgl. zu Text Nr. 71, v. 195. – 35 Dan 12,2; Joh 5,28f. – 36 2Kor 3,18 – 39 Mt 13,43 – 41-44 Gen 35,18. Vgl. zu Text Nr. 347, v. 22. – 45 Jes 57,2 – 45f. Vgl. zu Text Nr. 20, v. 4f.
Text 277: Grab Reimen zum Sarg. 221v T1 CCLXXVII.] CCLXVI. – 2 da#] Kürzel Zum Anlaß des vorliegenden Gedichtes vgl. die Einleitung zu Text Nr. 276. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 2 Vgl. zu Text Nr. 20, v. 4f. – 3 Sein ~ Gott] Ps 92,14. – 3 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 1, cap. 22, S. 227f.: "[…] darumb hat vn# der HErr befohlen vmb den heiligen Gei‰ zu bitten/ vnd er hat vn# denselbigen verhei‹en/ vnd er i‰ der Gei‰ der newen Geburt/ der vn# in Chri‰o lebendig ma¡et zu einem newen gei‰li¡en himlis¡en Leben. Au# demselbigen immer grünenden lebendigen Gei‰ GOtte# mü[en herfür blühen die Chri‰li¡en Tugenden/ daß der Gere¡te grünet wie ein Palmbaum […]." Vgl. ebd., cap. 19, S. 185: "Der Mens¡ aber i‰ von Natur ein dürrer Baum/ Gott i‰ seine grünende Kra[t […]." – 4 Mt 13,43
Text 278: Auf Frauen Helenen Catharinen Te”lin, gebornen Baumgärtnerin von Holen‰ein Ab‰erben. 221v222v T1 CCLXXVIII.] CCLXVII – T2 Frauen] Fr. – T3 gebornen] geb. – T3 von] v. – 1 der] danach unentzifferte Streichung – 1 und] u. (ebenso 11) – 2 sah] nach a ein gestrichener Buchstabe – 5 davor 2.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 8 – 7 ward.] durch Streichung aus ward: – 8 Sie] S aus s überschrieben – 8 gebohrn] n überschrieben – 9 der] Kürzel (ebenso 16, 24) – 10 da#] Kürzel (ebenso 11, 18) – 23 Nimm] NimǦ (ebenso 23 vollkummen – 24 komm – 35 Himmel) – 32 den] oberhalb von irrtümlicherweise nicht gestrichenem do¡ – 35 Himmel] H überschrieben – 39 Leben#] nach Le ein gestrichener Buchstabe, ev. i – 39 hayn] y überschrieben – 40 ›nd] d überschrieben – 43 Bildt] t überschrieben Die Nürnberger Patrizierin Helena Katharina Tetzel von Kirchensittenbach, geb. Paumgartner von Holnstein (geb. 1638), war die Tochter des Nürnberger Geheim- und Kriegsrates Andreas Georg Paumgartner (1613-1686) und seit 1652 (vgl. ARBORETUM TEZELIANUM (1625)) verheiratet mit dem Nürnberger Ratsherren und Kriegsverordneten Gustav Philipp Tetzel. Helena Katharina Tetzel starb am 6.2.1674 und wurde am 10.2. beerdigt. Die Leichenpredigt (Glaubige Begehrung/ Gnädige Erhörung/ Herrli¡e Gewährung) hielt Johann Keil. Im Jahre darauf heiratete G. Ph. Tetzel erneut (vgl.
Gedichte 278 (1674) und 279 (1674)
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Glü¿wüns¡ender Zuru[). Morphologie, S. 872f. Vorliegendes Gedicht wurde gedruckt in der Gemeinschaftspublikation, die die Pegnitzschäfer anläßlich des Todes Helena Katharina Tetzels von Kirchensittenbach veranstalteten: Unverwelkli¡er Zypre‹en-Strauß (1674), K1v/2r. Das Gedicht hat keine Überschrift und endet mit der Signatur Zu dien‰li¡em Ehr-Andenken der Wol-Edel-Seelig-Ver‰orbenin und dero Ho¡Adeli¡en Stamm-Hause# s¡riebe e# Floridan. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 1 davor m! – 4 Sara] Sarae – 23 vollkummen] voll Kummer 1 Gen 23,6 – 2 Gen 23,2 – 2 gefällt] 'zu Fall gebracht, getötet'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1285. – 3 Gen 23,8-20 – 3 Doppel klu]] 'Doppelgrab'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 11, Sp. 1264 (ebenso 36). – 3 raumen ein] 'einräumen, einrichten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 246. – 4 Gen 23,19 – 5 Eure zweyte Seel'] Vgl. zu Text Nr. 5, Z. 140. – 9 Ex 17,6 – 10 1Kor 10,4 – 11 wäs¡t] Offb 1,5 – 11 tränkt mit Tro‰e#Wein] Vgl. Mt 26,27f. – 12 Tauf-Flut] Tit 3,5. Hinsichtlich der Bezeichnung des Taufwassers als einer Flut vgl. die siebte Strophe von Luthers Tauflied (zu Text Nr. 319, v. 10f.). – 13 Speer-gespaltne Seit'] Joh 19,34 – 13-20 Zum Motiv des Zufluchtnehmens in Jesu Seitenwunde (Hld 2,14; Joh 19,34) vgl. zu Text Nr. 231, v. 9-11. – 15 Ha¡t] 'Habicht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 98. – 21 1Joh 4,19 – 25 Hld 2,14 – 27 in wunden] Joh 19,34 – 31 Jes 57,2 – 34 demant-s¡ön] 'schön wie ein Diamant'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 916. Vgl. Mt 13,43 – 34 hause von Sa[ir] Offb 21,19 – 37 Gen 23,19 – 38f. Zur Bezeichnung der Verstorbenen als Pflanzen im himmlischen Paradiesesgarten vgl. z.B. Dilherr: Chri‰li¡e Welt- Feld- und Gartenbetra¡tungen (1651), S. 578f.: "Lieb‰er Heiland/ Der du bi‰ der Baum deß Leben#/ laß mi¡ Dir dur¡ waaren Glauben eingepfropfet seyn und bleiben: und einmal au¡ in dein selige# Paradi# verse”et werden; üm deiner her”li¡en Liebe willen/ die Du allen träg‰/ die di¡ su¡en/ und deiner Hülfe begeren/ Amen! Amen! Amen!" Zum himmlischen Paradies vgl. zu Text Nr. 42, v. 28.
Text 279: Auf Mon›eur Georg Jacob Pömer# Patritii Norici Ab‰erben. 223r/v T1 CCLXXIX.] CCLXVIII – T2 Mon›eur] Mr. – T2 Jacob] Jac. – T3 Patritii] Patr. – T3 Norici] Nor. – 2 endt] t nachträglich in der Zeile eingefügt – 4 Pömer] P überschrieben – 6 Edle] E überschrieben; danach gestrichen e – 7 denke] durch Einfügung des zweiten e in der Zeile; danach ein gestrichener Buchstabe – 8 Frieden#-Götter] zweites r überschrieben; danach ein gestrichener Buchstabe; ursprünglich ev. Frieden#-Göttin – 12 genommen] genomen Ǧ (ebenso 13 entglimmt – 24 Himmel) – 18 eu¡] e oberhalb einer Streichung; gestrichen ev. E – 20 ward] a überschrieben – 23 entkam] t überschrieben – 25 S¡la[en] S aus s überschrieben – 27 Jesum] überwiegend lateinische Schreibung – 28 Tod] d überschrieben
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Apparate und Kommentare
Der Nürnberger Patrizier Georg Jakob Pömer von Diepoltsdorf (geb. 1620) starb am 23.11.1673 und wurde am 27.11. beerdigt. Vgl. den Abs¡ied#- und Grab-Gesang von Georg Jacob Omeis sowie die Sehnli¡e Trauer-Klage von Theodosius Preu. Morphologie, S. 868-870. Vorliegendes Gedicht wurde als erster ungezählter Beitrag gedruckt in der Gemeinschaftspublikation, die die Pegnitzschäfer anläßlich des Todes von Georg Jakob Pömer von Diepoltsdorf veranstalteten: Tro‰-Zuru[ (1674), A1v/2r. Das Gedicht ist betitelt: An die WolEdle Frau Wittib. Es endet mit der Signatur Also trö‰ete Dien‰-wolmeinend Sigmund von Birken. C. Com. Pal. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 3 im] in – 11 Mar#] Mor# – 11 damal# jhr] Jhr damal# – 20 dort] au¡ – 20 au¡] dort – 23 ihrem] einem – 24 dort in] in dem – 28 Jhn] mi¡ – 28 kein] der 7f. Georg Jakob Pömer heiratete Maria Salome, geb. Oelhafen von Schöllenbach (1630-1679), am 11.6.1650, also während in Nürnberg der (fünf Vierteljahre dauernde) Friedenskongreß stattfand, der nach der Unterzeichnung des Friedensvertrages (16.6.) mit dem Abschlußfest am 4.7.1650 endete. Vgl. die Kupferstich-Abbildung in Johann Klajs Geburt#tag Deß Frieden# (1650), in: Ders.: Friedensdichtungen, nach S. [160] (= S. 56 der Originalpaginierung). Zu der aus Anlaß der Hochzeit gedruckten Sammlung von Glückwunschgedichten (POMOERIUM OLIVIFERUM) steuerte auch Birken einen Text bei (C4r/v). Er trägt den Titel In honorem Nobilissimae Oelhafiorum familiae, ad lectissimam Sponsam. – 10 Mar#] In der römischen Mythologie der Gott des Krieges. – 10 bewehrt] 'bewaffnet'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1776f. – 18 Gei‰ de# Tro‰e#] Joh 14,26; Apg 9,31 – 22 Hos 2,21f.; Offb 19,7 – 24 ungekränkt] Offb 21,4 – 25 Offb 14,13 – 26f. Joh 20,11-18 – 28 Joh 11,26 – 30 Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184. – 31 Dieser Vers ist als Umkehrung dessen formuliert, was die Engel am Ostermorgen zu den zum Grab geeilten Frauen sagen (Lk 24,5). – 32 Ps 90,3
Text 280: "Dort pflanzt in Eden Garten". 223v/224r T1 CCLXXX.] CCLXIX – T1 marginal links, senkrecht: Gehört na¡ den 267. – T1 darunter gestrichen Auf eine Edle Lei¡ – 1 in] danach unentzifferte Streichung – 1 Eden] oberhalb der Zeile mit Einfügungsstrich – 3 hand.] Punkt überschrieben – 6 ‰and] ‰ überschrieben – 9 Wü‰e] W aus w überschrieben (ebenso 22) – 11 ans¡auen] erstes a überschrieben; davor unentzifferte Streichung, ev. s¡ – 19 Wehrte] W aus w überschrieben – 26 ward] a überschrieben Es konnte bislang nicht ermittelt werden, auf welchen Todesfall sich dieses Gedicht bezieht. Eine Druckfassung ist nicht bekannt.
Gedicht 280
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1-6 Gen 2,8f. – 7 Gen 3,1-7. Zum Verlust des Paradiesesgartens vgl. zu Text Nr. 51, v. 1. – 8 Gen 3,2224 – 8 hinau# gemerzet] 'hinaus geworfen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 918 und DWb. Bd. 12, Sp. 2110. – 9f. Gen 3,18f. – 13f. Gen 7,17-24 – 15 Offb 2,7; 22,2 – 23 Zum Garten Eden sowie zum himmlischen Paradiesesgarten als dem Ort der wahren Wollust vgl. Dilherr: Freudenbli¿ deß Ewigen Leben# (1652), S. 136f.: Da# Paradi# war ein überau# liebli¡er Garten; deßwegen e# au¡ der Garten Eden/ da# i‰ ein Garten der Liebli¡keit und der Wollu‰ genennet wurde/ in dem 1. B. Mos. im 2. Cap. Jn dem ewigen Leben wird no¡ vielmehr seyn liebli¡e# Wesen/ zu der re¡ten GOtte# ewigli¡: au# dem 16. Psalm. Jm Paradi# giengen GOtt/ Engel/ und Mens¡en holdselig miteinander üm; aber e# wehrete ni¡t lang: Jn dem ewigen Leben wird ewigli¡ eine holdselige Gemeins¡a[t mit Gott/ Engeln/ und Mens¡en seyn […]. Vgl. auch Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 60f.: 9. O Sion du gewünds¡te Stadt Du bi‰ ni¡t außzugründen/ O Stadt/ die lauter Wollu‰ hat Jn dir i‰ ni¡t zu ânden S¡mer”/ Kran¿heit/ Unglü¿/ Trauren/ Zagen/ Na¡t/ Fin‰erni# und andre Plagen/ E# endert ›¡ ni¡t Tag no¡ Zeit/ Jn dir i‰ Freüd' und Ewigkeit. Vgl. zudem Johann Rist, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 247, Nr. 239, Str. 10: Waß irr' J¡ hier im Jammerthal', Jn disem fremden Lande, Ja leid' hieselb‰ so man¡e Quahl, So man¡en Spott und S¡ande? J¡ wil herau#: De# Vatter# Hau# Kan J¡ zur Wohnung haben; Ja diser Ohrt Wird Mi¡ hinfohrt Mit hö¡‰er Wollu‰ laben. Vgl. auch zu Text Nr. 42, v. 28. – 24 Offb 22,2.14 – 25 Diese Formulierung deutet darauf hin, daß die Verstorbene ein Kind gehabt hat, das mit ihr (im Kindbett?) oder vor ihr gestorben ist. – 25 Reise] 'Zweig'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 744f. – 26 Vgl. zu Text Nr. 278, v. 38f. – 27 Ps 92,13f. – 28 Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184. – 30 Jes 35,10; 51,11
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Apparate und Kommentare
Text 281: Kupfer Titel#-Erklärung zum himlis¡em Kleeblat. 224v T1 CCLXXXI.] CCLXX – T3 zum] zǦu – 6 da#] Kürzel – 10 Gei‰] G aus g überschrieben – 11 Lamm] Lam Ǧ – 11 und] u. – 12 geprei‰.] vor Punkt eine Streichung; gestrichen ev. ein Komma – 13 heilge] durch Streichung aus heilige Zur Entstehungssituation des vorliegenden Gedichtes vgl. die Einleitung zu Text Nr. 252. Das Gedicht wurde in der von Herzogin Sibylla Ursula von Schleswig-Holstein-Sonderburg verfaßten und von Birken tiefgreifend bearbeiteten (vgl. zu Text Nr. 252) Erbauungsschrift mit dem Titel Himmlis¡e# Kleeblat oder Betra¡tungen Der Allerhö¡‰heilig‰en DreyEinigen Gottheit (1674), 224v gedruckt. Das Gedicht trägt die Überschrift Erklärung de# Titel-Kupfer-Blat#. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgender Stelle: 15 hier dur¡ ›het] re¡t be›het T3 Der von Nicolaus Schurtz geschaffene Titelkupferstich (vgl. Abb. 30) zu Herzogin Sibylla Ursulas von Schleswig-Holstein-Sonderburg aus dem Nachlaß herausgegebenen Erbauungsbuch (vgl. die Einleitung zu Text Nr. 252), auf den sich Birkens Text bezieht, steht in einer langen ikonographischen Tradition. Das Kleeblatt (trifolium) gilt bereits im Mittelalter als Sinnbild der Trinität. Der Hl. Patrick (461-490) soll den ihn verfolgenden und bekehrungsunwilligen Iren die Lehre von der Dreieinigkeit Gottes anhand eines Kleeblattes erläutert haben. Friedreich, 1859, S. 200f. Beuchert, 2001, S. 163. (ebenso 13) – 1f. 1Kor 2,9 – 5 2Tim 3,16 – 6 Ps 36,10 – 7-10 Das Kleeblatt (trifolium) fungiert hier als Sinnbild der göttlichen Trinität. Vgl. zu T3. – 9 Den Engeln obliegt nach zeitgenössischer dogmatischer Anschauung als wichtigstes Amt der unaufhörliche Lobpreis Gottes. Vgl. Hütter: COMPENDIUM (2006 (11610)), S. 122, Z. 4-7: "Quodnam est officium Bonorum Angelorum? I. Ut sine intermissione Deum celebrent: Esa 6, 3. Seraphim stabant & clamabant alter ad alterum, dicentes: Sanctus, Sanctus, Sanctus Dominus Deus Zebaoth, plena est omnis terra gloria ejus." Vgl. auch Gerhard: Loci theologici 2, S. 12b sowie König: Theologia positiva, S. 86, Z. 1-4. – 9 wa# die Engel ~ bedienen] 'dem die Engel dienen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1230. – 11 Lamm] Joh 1,29.36 – 11 Taub] Mt 3,16 – 12 Jes 6,2f.
Gedicht 281 (1673)
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Abb. 30: Herzogin Sibylla Ursula von Schleswig-Holstein-Sonderburg: Himmlis¡e# Kleeblat oder Betra¡tungen Der Allerhö¡‰heilig‰en DreyEinigen Gottheit […]. Nürnberg 1674 (HAB Wolfenbüttel Yv 913.8° Helmst.), Titelkupferstich von Nicolaus Schurtz.
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Apparate und Kommentare
Text 282: Auf Herrn Severin Heinri¡# Papierer# in Preußen Ab‰erben. 224v-226r T1 CCLXXXII.] CCLXXI – T2 Herrn] H. – 1 davor 1.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 2, 3, 9 – 10 geronnen] geroǦnen (ebenso 12 Brunnen – 31 Brunn – 37 dann – 50 Brunn) – 11 immer] imer Ǧ – 28 die (2. Position)] ie überschrieben – 29 da#] Kürzel (ebenso 33) – 30 Leben#-gebern] danach gestrichen Poeten – 38 au¡] a. (ebenso 41) – 40 triebe] nach b eine Streichung; gestrichen ev. t – 42 Di¡ter-kun‰kiel] D überschrieben – 42 s¡riebe] nach b eine Streichung; gestrichen ev. t sowie zweites e überschrieben – 50 der] r überschrieben – 51 wirbt] r überschrieben, ev. aus d – 51 und] u. – A1 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift unterhalb von v. 30 Severin Heinrich (1600-1673) war ein Papiermacher aus Eckern in Ostpreußen, der zeitweilig in Nürnberg seßhaft war. Aus Birkens Tagebüchern geht hervor, daß er Heinrich am 3.8.1673 in Nürnberg begegnete (II.226; PBlO.B.2.1.8, 112r). Birken hat auch ein vier Verse umfassendes Gedicht zum Severin Heinrich abbildenden Porträtkupferstich von Jacob von Sandrart verfaßt. Vgl. Paas, 1988, I, S. 390-395, Nr. 195-197. Textlich differente handschriftliche Entwürfe (drei Strophen) zu Trauergedichten aus Anlaß des Todes von S. Heinrich finden sich in den Birken-Wälder[n] (PBlO.B.3.1.1, 241v). Der Tagebucheintrag zum 27.6.1676, dem zufolge Birken und seine Frau "in H[errn] Sev[erin] Heinr[i¡#] Garten die Nägelein besehen u. Joh[anni#beer]l geko‰et" (II.331; PBlO.B.2.1.10, 144v) haben, dürfte sich auf einen gleichnamigen Sohn Heinrichs beziehen, der zu dieser Zeit gemeinsam mit seiner Frau Susanna, geb. Mörl, die Papiermühle zur Weidenmühle betrieb, die im Jahre 1683 wegen hoher Verschuldung Heinrichs versteigert wurde und in den Besitz des Spezereihändlers Bernhard Straub überging. Vgl. hierzu Sporhan-Krempel, 1977, Sp. 1515-1518. Morphologie, S. 861-863. Von vorliegendem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. T3 Papierer#] 'Papiermachers'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1438. – 1 Ein Birken gewiß sehr vertrautes Beispiel für eine solche Brunnenbekrönung im gotischen Stil (wohl 14. Jahrhundert) fand (und findet) sich am Hauptmarkt der Sebalder Alstadt in Nürnberg. Vgl. Stadtlexikon Nürnberg, S. 947f. – 4 Zum antiken Kult der Flüsse, der bereits zu Homers Zeiten ausgeprägt war und nicht nur die Verehrung von Flußgottheiten und Opferrituale kannte, sondern auch eine Fülle von Flußheiligtümern hervorbrachte (etwa das des Tiberinus pater auf der Tiberinsel), vgl. F. Graf, 1998. Vgl. weiter Ostrowski, 1974, und Brewster, 1997. – 10 Pferd-Brun] Vgl. zu Text Nr. 7, v. 35 (ebenso 13). – 14 Parna‹u# Füße-Wunden] Vgl. zu Text Nr. 241, v. 24. – 16-18 Im Blicke ist hier die türkische Besatzung Griechenlands, das seit 1453 Teil des osmanischen Reiches war. – 17 Musen-Meet] Met ist ein berauschender Trank, der entweder aus Milch und Honig, Wein und Honig oder Wasser und Honig hergestellt wurde. Vgl. Der Kleine Pauly, Bd. 3 (1969), Sp. 1256f. – 20 Helikonen] Helikon ist eine Bergkette im Westen von Böotien und gilt in der griechischen Mythologie als der von den Musen bevorzugte Aufenthaltsort. Laut Birken haben die Bücher die Funktion übernommen, die einst dem Helikon eigne-
Gedichte 282 und 283 (1674)
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te, nämlich Ursprungsort der artes (mithin auch der Dichtkunst) zu sein. – 34 Lumpen] Zum Prozeß der Papierherstellung aus Lumpen vgl. Zedler. Bd. 26 (1740), Sp. 646. – 35 Musen-Malva›er] Malvasier ist eine ursprünglich aus Griechenland stammende Rebsorte, aus der süßer Wein gekeltert wird. – 42 Di¡ter-kun‰-kiel] 'Federkiel, mit dem der Dichter seine Kunst betreibt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 11, Sp. 674. – 44 Lorbeer Reise] 'Lorbeer-Zweig'. Zu 'Reis' vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 712. – 47f. Bezugnahme auf den Porträtkupferstich, der den Verstorbenen abbildet. Vgl. die Einleitung zu vorliegendem Gedicht. – 49 leb‰ im Sohne] Vgl. die Einleitung zu vorliegendem Gedicht. – 53 Pegasu#] Vgl. zu Text Nr. 7, v. 35.
Text 283: Auf Herrn Georg Frideri¡ Lo¡ner# Gei‰li¡en Seelhirten#, Tö¡terlein# Margarethen Florentinen Ab‰erben. 226r-227r T1 CCLXXXIII.] CCLXXII (nachträglich eingefügt) – T2 Herrn] H. – T3 Gei‰li¡en Seelhirten#,] marginal rechts; Plazierungsstrich – T3 Seelhirten#,] danach gestrichen Pfarrern# zu Fürten – 1 davor 1.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 2, 4 – 3 der (2. Position)] Kürzel – 5 Himmel] Himel Ǧ (ebenso 25 Himmel#Perlen) – 6 di¡] danach eine Streichung; gestrichen ev. ein Komma – 13 da#] Kürzel – 25 Erd] durch Streichung aus Erden – 37 Gehäng.] vor Punkt eine Streichung; gestrichen ev. ein Komma – 50 himmel#-S¡ein,] vor Komma eine Streichung; gestrichen ev. ein Satzzeichen – 54 blinkt] n überschrieben Margarethe Florentine Lochner starb 1674 im Kindesalter. Sie war die Tochter des Fürther Pfarrers und gebürtigen Nürnbergers Carl (nicht Georg) Friedrich Lochner d. Ä. (1634-1697), der seit 1671 Mitglied des Pegnesischen Blumenordens war (Ordensname: Periander II.), u.a. als Verfasser von Kirchenliedern in Erscheinung trat und am 1.5.1674 von Birken, als dessen Beichtvater er gilt, zum poeta laureatus erhoben wurde. Nürnbergisches Pfarrerbuch, 1965, S. 133. Zedler. Bd. 18 (1738), Sp. 101. DBA I, 774, 91-110. Vorliegendes Gedicht wurde als gezählter Beitrag (Nr. I) gedruckt in der anläßlich des Todes von Margarethe Florentine Lochner von den Pegnitzschäfern veranstalteten Gemeinschaftspublikation (Traur- und Tro‰-Zuru[), ):(1v-2v. Am Ende des Gedichtes, das keine Überschrift hat, findet sich die Signatur Floridan. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 1 davor m! – 29 Jrdis¡e#] irdine# – 30 geben] gab der – 31 ie”und] jezt da# – 32 Stern-erhaben] Sternerhabne – 35 den] dem – 37 Cleopatren] Cleopatra – 51 ni¡t] nit 1 Perlen] Der erste Name der Verstorbenen, Margaretha, leitet sich von margar…thj (= Perle) her (vgl. v. 8). – 16 Entwerden] 'Sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 654. – 17f. Zur navigatio vitae vgl.
Apparate und Kommentare
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zu Text Nr. 5, Z. 68-70. – 22 Dtn 33,3; Weish 3,1 – 23 Paradi#] Vgl. zum himmlischen Paradies zu Text Nr. 42, v. 28. – 25f. Nach Plinius: Naturalis historia 9, 119-121 soll Kleopatra – auf sie kommt Birken in v. 37 zu sprechen – mit dem römischen Feldherrn Markus Antonius darum gewettet haben, ob es möglich ist, eine Mahlzeit zu veranstalten, bei der Speisen im Werte von 10 Millionen Sesterzen verzehrt würden. Markus Antonius bezweifelte dies. Kleopatra gewann die Wette, indem sie ihrem Wettpartner zunächst eine reichhaltige, aber nicht besonders kostspielige Mahlzeit vorsetzen ließ. Zum Nachtisch aber wurde Kleopatra eine Schale Essig serviert, in die sie einen ihrer Perlenohrringe hineinlegte, der einen Wert von 10 Millionen Sesterzen gehabt haben soll. Nachdem die Säure die Perle aufgelöst hatte, trank Kleopatra die Flüssigkeit. Zur Auflösung von Perlen in Essigessenz vgl. auch Zedler. Bd. 27 (1741), Sp. 480. – 27 Mt 7,6 – 29 2Kor 4,7 – 31 Zum 'Engelsüß' und seiner therapeutischen Relevanz vgl. Leonhart Fuchs: NEw Kreüterbu¡ (1543), cap. 224, Z5v-6v. Rosbach identifiziert diese Pflanze in seinem Paradeißgärtlein (im Rahmen der Entfaltung der "Gei‰li¡e[n] Bedeutung" des Engelsüß (S. 71f.)) mit dem Wort Gottes, das die Glaubenden als "Edel Ar”eney" (S. 72) labt – und zwar nicht nur in diesem, sondern auch im ewigen Leben ("hie vnd dort"). – 33 Lk 20,36 – 35 Offb 14,4 – 37 Cleopatren Gehäng] 'Gehäng' ist Schmuck, den man sich anhängt. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 5, Sp. 2323. Zu Kleopatra vgl. zu v. 25f. – 39 Vgl. zu Text Nr. 4, v. 8 (ebenso 42). – 41-44 Birken vergleicht Christus mit Columbus. Dieser entdeckte am 28.10.1492 auf seiner dritten Reise die Insel Cubagua vor der Küste Venezuelas. Columbus gab der Insel wegen der von den Eingeborenen dort betriebenen reichen Perlenfischerei den Namen Perleninsel (Margarita). Girolamo Benzonis (1519-1570) vierdte[#] Bu¡ Von der neuwen Welt schildert die Entdeckung der Insel, die Perlenfischerei sowie die erstaunliche Größe der Perlen, mit denen sich die Frauen der Eingeborenen schmücken (S. 38): Wie ›e nu nahe zum Land kommen/ seind ›e außge‰iegen au[ da# Landt/ da sahen ›e an den Jndianis¡en Weibern vber die ma‹en gro‹e vnd s¡öne Perrlen/ die ›e am Halß/ an den Ohrläplein/ vnd Armen trugen/ vnnd ›¡ darmit ges¡mü¿et/ wel¡e also gar gemein vnd s¡le¡t bey jhnen seindt/ daß ›e da# gemein Vol¿ vnd die ärmb‰en Leuth pflegen zutragen. Die Bildlegende zu dem sich auf diese Episode beziehenden Kupferstich von Theodor de Bry (Nr. 12, D1r in Girolamo Benzonis AMERICAE PARS QVARTA) hat folgenden Wortlaut: AL# Columbu# den dritten Zug in Jndiam gethan/ i‰ er an dem Meers¡oß Para angefahren/ vnd in der Jnsel Cubagua angelendet/ wel¡e er die Perrlin Jnsel genennet hat/ auß den vrsa¡en/ denn al# er für diesem Meers¡oß war hinaußgefahren mit seinen S¡i[en/ hat er gesehen etli¡e Jndianer/ die âs¡eten Meers¡ne¿en auß jren kleinen S¡i[lein/ wel¡e die Spanier vermeynten ›e pflegeten ›e zu e‹en/ al# ›e aber dieselbe au[theten/ ‰a¿en ›e gan” voller Perrlin/ darauß ›e ein gro‹e Frewd empâengen. Wie ›e zum Ge‰aden kommen/ seynd ›e außge‰iegen au[ da# Landt/ da sahen ›e an den Jndianis¡en Weibern vber die ma‹en s¡öne Perrlin/ die ›e am Halß vnd Armen trugen/ sol¡e Perrlin bekamen die Spanier von jhnen/ vnd gaben jnen geringe vna¡tsame Waar dar gegen.
Gedichte 283 (1674) und 284 (1674)
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Birken verwendet hier 'Columbus' als Metonymie für Christus und 'Perleninsel' als solche für die ewige himmlische Heimat. Die hierfür nötige inventio stiftet der Name der Verstorbenen, Margaretha bzw. Margaris (= Perle) (ebenso 44). – 42 sein Eigentum] Eph 1,14; 2Thess 2,14; Tit 2,14 – 43 Neuen] Offb 21,1f. – 44 Offb 21,21 – 45 Zum Himmel als Hafen vgl. zu Text Nr. 5, Z. 62-65. – 46 Offb 21,4 – 49-51 Mt 13,45f. – 52 Offb 21,18.21 – 53 Offb 21,21 – 54 blinkt] 'glänzt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 127. – 55 Jes 35,10; 51,11 – 55 Freud-genieß] 'Genuß der Freude'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 5, Sp. 3451.
Text 284: Auf Frauen Sabinen Ba¡mayerin, gebornen S¡midin zu Gieng, Seelige# Ab‰erben. 227r-228r T1 CCLXXXIV.] CCLXXIII – T3 Frauen] Fr. – T3 gebornen] geb. – T4 Seelige#] Seel. – 1 davor 1.] fehlt im Manuskript – 1 i¡ weiß] i¡weiß – 6 kommen] komen Ǧ (ebenso 37 Grimme# – 42 kommen – 44 Frommen) – 10 wann] waǦn (ebenso 12 wann – 15 dann – 47 wann) – 39 ândt] t oberhalb der Zeile – 47 wir] wegen Tintenflecks nur r lesbar Sabine Bachmeier, geb. Schmid (geb. 1632), starb am 18.6.1674 und wurde zwei Tage später beerdigt. Sie war mit dem in Giengen wirkenden Apotheker Johann Georg Friedrich Bachmeier verheiratet, dem Birken als kaiserlicher Hofpfalzgraf im Jahre zuvor einen Wappenbrief verliehen hatte. Der Witwer bedankte sich für Birkens Epizedium in einem Brief, den der Dichter am 20.8.1674 empfieng. Die gedruckte Leichenpredigt auf seine Frau sandte Bachmeier an Birken mit einem Schreiben, das auf den 26.5.1675 datiert ist. Den Eingang der Sendung notierte Birken in seinem Tagebuch am 30.5.1675 (II.282; PBlO.B.2.1.9, 128r). Bachmeier heiratete schon Anfang November 1674 erneut, nämlich Anna Christina Zorsch. Zu diesem Anlaß übersandte Birken dem Paar ein Glückwunschgedicht. Morphologie, S. 877-879. Vorliegendes Gedicht wurde 1675 als ungezählter erster Beitrag gedruckt im Anhang zu Simon Böcks Leichenpredigt auf die Verstorbene (Lieben seinen JEsum Chri‰/ Be‹er al# all' wi‹en i‰), S. 35-37 unter dem Titel Le”te Ehr-bezeugung/ au[ da# seelige Ableiben Der Vil Ehrn- und Tugendrei¡en Frauen/ Sabina Ba¡meyerin/ Apothe¿erin zu Giengen/ wel¡e den 18. Junij, Anno 1674. Vormittag na¡ 8. Uhr/ in dem 43. Jahr ihre# Alter#/ dise# Zeitli¡e Leben bes¡lo‹en/ und hierau[ den 20. hujus Ehrli¡ zur Erden be‰attet worden. Das Gedicht endet mit der Signatur Auß Freund-s¡uldigem beyleid übersendet auß Nürnberg dur¡ Sigmund von Bir¿en. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 4 Augen] Wangen – 5 diesen] diesem – 11 die] in – 12 weibli¡en] weibli¡em – 32 nun] nur – 38 La‰er] Wa‹er 22 Herzen# kron] Spr 12,4 – 25f. Vgl. zu Text Nr. 52, v. 64f. – 27 Lk 20,36 – 30f. Röm 1,28 – 33 Lucifer] Vgl. zu Text Nr. 320, v. 1-4. – 40 Mit dem Vorwurf, der "Athei‰erey" Vorschub zu leisten bzw. diese zu vertreten, richteten sich zeitgenössische lutherische Theologen (und nicht nur sie) gegen unterschiedli-
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Apparate und Kommentare
che geistesgeschichtlich wirksam gewordene Strömungen, u.a. gegen den frühen Deismus, insbesondere gegen dessen Hauptvertreter Edward Herbert of Cherbury (1583-1648), aber auch gegen René Descartes, gegen den Skeptizismus Thomas Hobbes' (1588-1679) sowie gegen Isaacus Peirerius (Isaac de la Peyrère) (gest. 1676), der im Rahmen seiner Praeadamiten-These die Behauptung aufgestellt hatte, Adam sei nicht der erste Mensch gewesen. Innerhalb dieser Apologetik geraten nicht selten auch Tommaso Campanella (1568-1639) und sein Werk Atheismus triumphatus (1631) ins Visier, das zwar mit dem Anspruch auftritt, anti-atheistisch ausgerichtet zu sein, tatsächlich aber der Religionskritik wichtige Argumente lieferte. Als im Hinblick auf die lutherische apologetische Literatur grundlegende Schriften dürfen die im folgenden genannten Werke angesehen werden, die bestrebt sind, die facettenreichen Spielarten des frühneuzeitlichen Atheismus aufzufächern und zu widerlegen: Theophil Großgebauers Praeservativ. Wider die Pe‰ der heutigen Athei‰en (1667), Johann Müllers Atheismus Devictus (1672), Johann Lassenius' Be›egte Athei‰erey (1673) sowie August Pfeiffers PANSOPHIA MOSAICA (1688). Auffällig ist, daß sich Publikationen, die sich mit dem Phänomen des Atheismus befassen, im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts häufen. Den Vorwurf, Sophisten zu sein, richteten lutherische Theologen häufig gegen die Antitrinitarier, insbesondere gegen Fausto Sozzini und seine Anhänger (Sozinianer), nicht zuletzt Christoph Ostorod und Valentin Schmaltz. Vgl. etwa das EXAMEN PRAECIPUARUM SOPHISTICATIONUM (1613) des Jenaer Theologen Albert Grawer und aus Birkens näherem Umkreis die umfängliche Altdorfer Disputationsreihe, der Johann Paul Felwinger präsidierte: COLLEGII LOGICI De SOPHISTICIS ELENCHIS, CONTRA Faustum Socinum, Photinianum, DISPUTATIO I [– IX] (1669-1672). – 47f. Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184.
Text 285: Auf Frauen Dorotheen Ro›nen Kre‹in geborner Te”lin, Ab‰erben. 228r-229r T1 CCLXXXV.] CCLXXIV – T2 Frauen] Fr – T2 Dorotheen] Doroth. – 1 davor 1.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 6, 7 – 5 Wann] WaǦn (ebenso 16 Himmel#S¡mu¿ – 20 Himmel# – 32 kommet) – 8 Jesus] überwiegend lateinische Schreibung – 13 Eo#] o überschrieben – 14 Seide] d überschrieben – 16 und] u. – 18 der] den – 20 da#] Kürzel (ebenso 27) – 23 Lanz-mann] Lanz-maǦn Die Nürnberger Patrizierin Dorothea Rosina Kress von Kressenstein, geb. Tetzel von Kirchensittenbach (geb. 1637), war die Tochter des Ratsherren Johann Jacob Tetzel (1595-1646) und seit 1654 mit Christoph Hieronymus Kress von Kressenstein verheiratet. Sie starb, kurz nachdem sie einen Sohn zur Welt gebracht hatte, am 19.7.1674. Die unter dem Motto Wa# au# JEsu Wunden rinnt/ Reinigt un# von aller Sünd stehende Leichenpredigt hielt Martin Limburger am 22.7.1674. Wie Birkens Gedicht und die Leichenpredigt nimmt auch eine weitere zu diesem Anlaß veröffentlichte Gelegenheitsschrift Bezug auf die Thematik des in Christi Blut zu findenden Heils, nämlich Johann Ludwig Fabers Blut-Erge”en/
Gedicht 285 (1674)
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Chri‰li¡# Le”en. Morphologie, S. 880f. DBA I, 1261, 223f. Vorliegendes Gedicht wurde gedruckt als erster gezählter Beitrag in der Gemeinschaftspublikation, die die Pegnitzschäfer anläßlich des Todes Dorothea Rosina Kress' von Kressenstein veranstalteten: Göttli¡er Blut-Strom (1674), )(2r/v. Das Gedicht endet mit der Signatur Floridan. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgender Stelle von der handschriftlichen Version: 30 Blut-Gulden-Sold] Blut-Gulden Gold 2 Röm 6,3. Vgl. auch die erste Strophe von Luthers Tauflied (zu Text Nr. 231, v. 20-22). – 3 1Joh 1,7 – 6f. Jes 1,18 – 11 der Mund muß ihren Jesum loben] Vgl. Ps 145,21 – 12 1Petr 1,19. Daß sich im von Christus um willen der Versöhnung der Menschen mit Gott vergossenen Blut die Liebe des Sohnes Gottes zu den Sündern offenbart, ist ein in der zeitgenössischen lutherischen Passionstheologie häufig anzutreffender Topos. Vgl. z.B. Heinrich Müllers Himmlis¡e[n] Liebe#-Kuß (1669), S. 65: "Wa# hat dann diß Blut deinem Erlöser außgedrungen? Ni¡t# ander# al# die Liebe. Dann auß Liebe hat er sein Blut vergo‹en/ daß wir arme Sünder gereiniget würden." – 13 Eo#] In der griechischen Mythologie die Göttin der Morgenröte. – 15 Offb 7,14 – 17 Rosenobel-blut] Rosenobel ist eine englische Goldmünze. Vgl. Zedler. Bd. 32 (1742), Sp. 916 sowie Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 1213. Sie galt zu Beginn der fünfziger Jahre des 17. Jahrhunderts offenbar fünf Reichstaler (vgl. zu Text Nr. 6, v. 37-40 im Birken-RistBriefwechsel, WuK. Bd. 9). Das Kompositum Rosenobel-blut dürfte für finanzielle Liquidität stehen, der Birken kontrastierend das Blut Christi und dessen sündenvergebende Relevanz gegenüberstellt. – 18 ihr bä‰e# Gold] Vgl. 1Petr 1,18f. – 18 Tagu#-Flut] Phaëton erhielt von Helios, welcher jenem versprochen hatte, ihm jeden Wunsch zu erfüllen, wider Willen die Erlaubnis, den Sonnenwagen einen Tag lang über den Himmel lenken zu dürfen. Als Phaëton jedoch den Himmel erreichte, ließ Helios ihn zur Erde niederstürzen, die dadurch in Flammen gesetzt wurde. Um die Vernichtung der Welt zu verhindern, tötete Zeus Phaëton mit einem Blitz. In Ovids Beschreibung des Brandes, den der Absturz des Sonnenwagens auslöste, heißt es u.a.: "[…] aestuat Alpheos, ripae Spercheïdes ardent, quodque suo Tagus amne vehit, fluit ignibus aurum […]." Ovid: Metamorphosen 2, 250f. – 19 Joh 19,34 – 20 Vgl. Mt 13,45f. – 22 Zum Motiv des Zufluchtnehmens in Jesu Seitenwunde vgl. zu Text Nr. 231, v. 9-11. Zur Bezeichnung des Sohnes Gottes als einer geistlichen 'Freistadt', die durch die alttestamentlichen Freistädte (Num 35,6-34) typologisch vorgebildet sind, vgl. z.B. Arndt: Von wahrem Christenthumb (1605), cap. 21, S. 180f.: Lasset vns fliehen durch die Flucht der Rewe zu den Freystätten der Gnade vnd Barmhertzigkeit GOttes/ vnnd zu dem Heiligen Creutz deß HErren/ zu seinem theuren Verdienst/ da werden wir die rechte Freystatt finden/ daß vns der Blutrecher nicht ergreiffe/ vnnd vns mit dem Maß wider messe/ damit wir gemessen haben. Dann Christus ist durch jene Freystätte bedeutet worden: Dann Bezer heist ein fester Thurn/ turris munita, Christus ist der rechte Bezer/ ein fester Thurn/ der Name deß HErrn ist ein festes Schloß/ der Gerechte läufft/ vnnd wirdt beschirmet/ Psalm. 17.
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Apparate und Kommentare
Vgl. auch Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 196 (Neujahr, Lk 2,21): "Jm alten Te‰ament hatte Gott verordnet etli¡e Frey‰ädte/ dahin ãohen die jenigen/ wel¡e einen vnversehenen Tods¡lag begangen hatten/ vnd daselb‰ waren ›e ›¡er/ Num. 35. Also Chri‰u# i‰ da# re¡te refugium, ein ›¡erer Ort vnserer Zuãu¡t/ wie David im Psalmen o[t sagt: Wer zu jhm ãeugt/ derselbe i‰ ›¡er von aller Anklage de# Gese”e#." – 23 Joh 19,34 – 24 Ex 12,22f. – 25 Ex 14,22 – 26f. die ~ verfolgt] Ex 14,23-28 – 27f. Sie ~ Purpur-Seide] Dan 12,3 – 30 Crösen] Vgl. zu Text Nr. 6, v. 49f. – 31 gefärbt in Jesu Blut] Offb 1,5 – 32 Mt 13,43
Text 286: Auf Herrn Jmmanuel Fenden#, Für‰li¡ Sä¡›s¡ Gothais¡en Geheimen CammerSecretarii Grab. 229r T1 CCLXXXVI.] CCLXXV – T2 Auf] oberhalb der Zeile ergänzt – T2 Herrn] Hn. – T2 Jmmanuel] Jmanuel Ǧ – T2 Für‰li¡] Für‰l. – T3 Sä¡›s¡] Sä¡s und etc.-Kürzel mit Punkt – T3 Geheimen] Geh. – T3 CammerSecretarii] CamerSecret. Ǧ (S überschrieben) – 4 Jmmanuel] überwiegend lateinische Schreibung Der Gothaer Geheimsekretär Immanuel Fend starb am 14.7.1673 und wurde am 16.7. beerdigt. Die Leichenpredigt hielt der Gothaer Superintendent Johann Christian Gotter (Der gläubigen Chri‰en S¡u” und Tru” wider alle jhre Feinde). Von vorliegendem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. 3 Weish 3,1 – 4 Jes 7,14; Mt 1,23. Die inventio für vorliegende Grabschrift bezieht Birken aus dem Vornamen des Verstorbenen, der 'Gott mit uns' bedeutet.
Text 287: Neu Jahr#-Wuns¡. 229r/v T1 CCLXXXVII.] CCLXXVI – 1 da#] Kürzel (ebenso 9) – 1 komme] kome Ǧ – 9 wann] waǦn – A1 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal rechts neben T2 Von diesem Gedicht, das Birken seiner eigenen Notiz zufolge (A1) im Jahre 1675 abgefaßt hat, ist bislang keine Druckfassung bekannt. 3 Jhn ~ Gei‰] Joh 16,13 – 4 beprei‰] 'gepriesen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1481. – 7 Ps 35,3 u.ö. – 10 Lk 20,36
Gedichte 288 (1675) und 289 (1675)
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Text 288: Auf meiner EheLieb‰en Dötlein# Claren Catharinen Störin, ihrer Doten To¡ter, Geburt-Sterben. 229v T1 CCLXXXVIII.] CCLXXVII – 1 ward] a oberhalb einer Streichung; gestrichen ev. u – 1 Himmel#] Himel# Ǧ – 2 âeng] oberhalb von gestrichenem Ewig – 4 Ewigkeit] t überschrieben Am 20.5.1675 kam Clara Catharina Stör, das zehnte Patenkind von Birkens zweiter Ehefrau, (offenbar in Nürnberg) zur Welt und empfing die Nottaufe. Dies geht aus Birkens Tagebuch hervor, in das er unter dem genannten Termin eintrug: "Clara Catharina Stöerin, Uxoris 10 Dot, geb[oren] u[nd] gejagtau] worden" (II.281; PBlO.B.2.1.9, 128r). 'Jagtaufe' bedeutet 'Nottaufe' (vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 1144). Die Hebamme entlohnte Birken mit einem halben Taler. Am folgenden Tag hat Birken der Wöchnerin ein Kindbett-Geschenk gemacht (ebd.). Die Nottaufe, die in der Regel von der Hebamme vorgenommen wurde, war laut den lutherischen Kirchenordnungen allein in solch prekären Situationen gestattet, die es zweifelhaft erscheinen ließen, ob das neugeborene Kind die ersten Stunden nach der Geburt überlebt. Da Birken in seinem Gedicht vom Geburt-Sterben des Kindes spricht, wird man annehmen müssen, daß es recht bald verstorben ist. Das Todesdatum hat Birken in seinem Tagebuch nicht verzeichnet. Am 21.6. hat Birken mit seiner Frau den Störs einen Besuch abgestattet (Tagebücher II.283; PBlO.B.2.1.9, 128v). Birkens Tagebücher zeugen von einem engen Kontakt zwischen ihm, seiner Frau und den Störs. Unsicher hingegen bleibt die Identität der Störs. Handelt es sich bei ihnen um den Altdorfer Lehrer Stephan Stör (1639-1694) und seine Frau Walburg, geb. Hainlein (DBA I, 1232, 150f.)? Von vorliegendem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. T2f. Dötlein#] 'Patentochter'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1313. – T4 Doten To¡ter] 'Patentochter'. Vgl. ebd., Sp. 1312. – 1 Der Doten Dot] Der Patin Patenkind. Vgl. ebd. – 3 Offb 21,4
Text 289: Zu Herrn Bur¿hard Lö[elholzen# von Colberg vörder‰en Losunger#, S¡ultheisen#, Duum viri, und Spital pfleger# in Nürnberg Begräbni#. 229v-232r T1 CCLXXXIX.] CCLXXVIII – T2 Herrn] H. – T3 von] v. – T4 S¡ultheisen#] t überschrieben – T4 und] u. (ebenso 51, 93, 104, 107) – T5 Nürnberg] Nürnb. – T5 Begräbni#] Begräb: – 3 wehrten] n überschrieben – 4 Raht] danach gestrichenes Fragezeichen – 7 wa#] Kürzel – 11 Un#] U aus u und # aus ß überschrieben – 17 der (2. Position)] Kürzel – 19 Sterb-Gese”] zweites t oberhalb der Zeile – 22 ihr] r überschrieben – 23 eure] vor eu ein Buchstabe gestrichen – 28 vor] r aus n überschrieben – 41 Unsre] U aus u überschrieben – 42 er‰aunen] erstes n überschrieben – 48 im] vor i ein gestrichener Buchstabe – 56 verlanget] mit ver-Kürzel – 60f. Reihenfolge der Verse im Manuskript: 61, 60; Rangierung durch rechts nachgesetzte Zahlen (abgetrennt durch senkrechten Strich): 2 1 – 63 Edle] E aus e überschrie-
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Apparate und Kommentare
ben – 63 Amte#-Brüder] mit der-Kürzel (ebenso 110 wieder) – 67 mü‹e] zweites s überschrieben – 69 dir,] Komma überschrieben – 70 vers¡onet] r oberhalb der Zeile – 71 Staat] zweites a überschrieben – 79 sey] seyn – 80 Wann] WaǦn (ebenso 109 dann) – 85 himmel] himel Ǧ (ebenso 107 Stamm-) – 87 gemahlt] durch Streichung von c vor h und Überschreibung von t durch l aus gema¡t – 93 hand] nach d gestrichen t – 97 war] vor (der Druckfassung folgend emendiert) – 97 Sagen] Segen (der Druckfassung folgend emendiert) – 102 au¡] a. – 105 Lei¡e] durch Streichung aus Lei¡en – 111 Jesus] überwiegend lateinische Schreibung – 111 dort] oberhalb der Zeile Der Nürnberger Patrizier Burckhart Löffelholtz (geb. 1599) starb am 16.6.1675 in Nürnberg. Er war seit 1624 Mitglied des Nürnberger Rates und war als vorderster Losunger leitender Steuerbeamter. (Die beiden vordersten Losunger bildeten das Duumvirat und standen damit an der Spitze der reichsstädtischen Ämterlaufbahn. Vgl. Stadtlexikon Nürnberg, 2000, S. 1148). Löffelholtz war seit 1640 älterer Bürgermeister, 1653 Bau- und Zeugherr, 1658 Pfleger des Heilig-Geist-Spitals und des Katharinenklosters, 1658 Ernennung zum Reichsschultheissen, Berater des Reichserzkanzlers und Erzbischofs von Mainz Johann Philipp Schönborn. Den Todesfall notierte Birken am 16.6.1675 in seinem Tagebuch (II.283; PBlO.B.2.1.9, 128v), verfaßte das Epizedium am 18.6. (ebd.; ebd.) und war am 22.6. bei der Beerdigung auf dem Johannisfriedhof (vgl. Schwemmer, 1982, S. 459) zugegen (II.283f.; PBlO.B.2.1.9, 128v). Die Leichenpredigt (Chri‰u#/ unser Gnaden-Stul/ waarer Chri‰en Glauben#-S¡ul) hielt Paul Weber, Diakon an St. Sebald. Am 2.7. bedankte sich die Familie Löffelholtz bei Birken für sein Trauerlied und entlohnte ihn großzügig mit "6 Th[alern] und ein[em] Viert[el] Wein pro Epicedio" (II.284; PBlO.B.2.1.9, 129r). Morphologie, S. 898-901. Die vorliegenden beiden Gedichte wurden in folgender Gelegenheitsschrift Birkens gedruckt: Trauer-Fe‰ der Kaiserli¡en Rei¡#-Ve‰e in Nürnberg (ca. 1675), )(1v-3v. Die Gedichte enden mit der Signatur S. v. B. Zu dieser Schrift existiert ein separater Notendruck (mit Birkens Text): Trauer-Fe‰/ auf Herrn Bur¿hard Lö[elhol” von Colberg (1675). Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 1 davor m! – 5 Smerzen fülle] S¡mer”en-Hülle – 11 sagen,] sagen! – 35 marginal links: Aria. (ebenso 70, 82, 97) – 45 betrauret] betauret – 48 im] um – 63 Raht#-Gesellen] Raht#-Gesells¡a] – 75 reißen] reisen – 78 weiß] weiß/ e# werde/ | ob i¡ s¡eide – 79 sey] seyn – 91 im] in – 96 eu¡] au¡ – 105 seiner] seine 3 Städte-Stadt] Nürnberg verstand sich seinerzeit als "die eigentliche Hauptstadt des Reiches" (Laufhütte, 1998, S. 347; vgl. auch Endres, S. 19 u.ö.). Zugleich impliziert die Bezeichnung Nürnbergs als Stadt der Städte eine von hohem Selbstbewußtsein zeugende Gleichsetzung der Freien Reichsstadt mit Rom, wie u.a. aus dem anläßlich des vorliegenden casus von den Pegnitzschäfern publizierten Schäfergespräch Der Noris¡e Metellu# oder Lö[elholzis¡e# Ehrengedä¡tni# (1675) (vgl. auch Kommentar zu v. 98) hervorgeht. Hier (d4v) ist von Metellus die Rede, "wel¡er Rom die Städte-Stadt/ und da# Haupt de# Römis¡en Staat#/ zum Geburt# Ort gehabt." – 13 Vgl. zu Text Nr. 266, v. 11. – 17 vor den Riß ge‰anden] Ez
Gedicht 289 (1675)
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22,30 – 25 betauret] 'bedauert'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1220. – 26 Kummer-Po‰] 'KummerNachricht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2020. – 28 Zur Bezeichnung des Todes als 'Würger' vgl. Johann Fetzner, in: Dilherr: Gei‰li¡e# Klaghau# (1655), S. 261f.: Dieser We¡sel-Brau¡ J‰ bey Mens¡en au¡. Wird ein neue# SEYN gebohren; Wird de# andern SEYN verlohren: Weil der Mens¡en-Würger/ Tod/ Mit un# hältet kein Geboth. Sterben und gebohren werden J‰ da# alte Thun der Erden. Diese# i‰ der Zeiten lau[. Wa# der Himmel hei‰ ges¡ehen/ Sol¡e# soll und muß fort gehen: Dann man kan# ni¡t halten au[. Vgl. auch Johann Rist: Himlis¡e Lieder IV, S. 26f.: 3. Der Würger pflegt un# einzufallen Wenn wir in be‰en Freuden wallen Und au[ kein ‰erben ›nd beda¡t/ O Mens¡/ der du so ›¡er läu[e‰ Und di¡ mit Sünden überhäu[e‰/ Bald kompt herzu die lange Na¡t/ E# kompt von seinem Himmel# Thron' Au¡ wie der Bli” de# Mens¡en Sohn. Vgl. ferner Johann Rist, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 256, Nr. 245, Str. 9: Der Tod kan mi¡ ni¡t s¡rekken, Die Ma¡t i‰ Jhm genommen. Der HErr wird mi¡ erwekken, Wen Er wird widerkommen Mit dem let‰en Feldges¡rei, Da deß Würger# Tyrannei Unß nimmermehr kan s¡aden. Jau¡”et, Wir ›nd frei!
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Johann Rist, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 287, Nr. 277, Str. 12: Wa# tro”et do¡ der arme Staub? Der Würger ma¡t Jhn bald zum Raub'. A¡! Prange ni¡t, du trüber Koth, Den "Heüt' Ein König, Morgen Tod." – 29 Zum Tod als Knochenmann vgl. zu Text Nr. 6, v. 36f. – 29f. Ri 15,15f. Hier wird, anders als sonst in der Barockzeit üblich, nicht Christus als Antitypos der alttestamentlichen Richtergestalt Simson präsentiert, sondern der Tod. – 31 Natur-S¡uld] Ps 51,7; Röm 5,12 – 35 Burg, erbaut zum Adler-Ne‰e!] Vgl. Der Noris¡e Metellu# oder Lö[elholzis¡e# Ehrengedä¡tni# (1675), c1r, wo im Gespräch zwischen den Schäfern Myrtillus und Floridan zu Ehren des verstorbenen Löffelholtz eine emblematische Erfindung vorgenommen wird: weil die Geburt dem Mens¡en den anfang gibet/ so fange i¡ billig die Ruhm-Kette unsre# Noris¡en Metellu# au¡ hiermit an/ und ›nnbilde seine EdelGeburt/ mit einem hohen Ne‰/ auf einem Sternbena¡barten Felsen in/ wel¡em alte und junge Adlere ›¡ sehen la‹en. Diese# Sinnbild bes¡ri]e i¡ also/ auf meinem Zettel: HIC AVIS * ORTUS AVIS. Von Adlern Adel-Art. Wol ersonnen! sagte Floridan. Unsre# WolAdeli¡en Adler# Geburt-Ne‰/ i‰ da# Herz de# edel‰en Welt-Theil#/ die Edle Nori#burg/ deren Prei# an die Sterne gränzet. – 36 Ve‰e] 'Festung, befestigter Ort'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 26, Sp. 18f. – 39 Gorgon#-Lippen] Die Gorgonen (vgl. zu Text Nr. 138, v. 15f.) haben Schrecken erregende Mäuler mit riesigen Zungen und Hauern. Vgl. Apollodorus 2, 4, 2. Birken fordert die Felsen, auf denen sich die Nürnberger 'ReichsVeste' (die Burg) befindet, zur Klage auf und spielt, indem er von "ver‰einten Gorgen#-Lippen" spricht, mit dem Gorgonen-Mythos, der besagt, daß jeder, der von ihnen angeblickt wird, sich in Stein verwandelt. – 44 Neron# Mauren] Vgl. zu Text Nr. 12, v. 35. – 45 Ne‰or#] Vgl. zu Text Nr. 155, v. 10. – 59 Zum an die Welt und alles Irdische gerichteten Gute-Nacht-Wunsch vgl. zu Text Nr. 2, v. 65 (ebenso 77). – 62 Joh 19,30 – 68 Leze] 'Abschied'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 798. – 74 Greißen] 'Greise'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 9, Sp. 65f. – 82 Er war wehler diese# Jahr] Der Nürnberger Stadtrat bestand aus 42 Personen; davon waren 34 Patrizier und 8 Bürger. Von den 34 Patriziern fungierten 26 als Bürgermeister und acht als Alte Genannte. Vor den jährlich stattfindenden Ratswahlen wurden drei der acht Alten Genannten zu Wählern ernannt. Einer von diesen Wählern im Jahre 1675 war Burckhart Löffelholtz. Das Procedere der Wahl sah folgendermaßen aus: E# werden aber alle Jahr die Rath#-Herren auf ein neue# Regiment erwehlet. Denn sobald am heil. O‰erAbend der Rath auf‰ehet, so hat aller Rath#-Herren Amt, au‹er oben ermeldeter 3 Herren und der 2 regierenden Bürgermei‰er, ein Ende, darauf wird am heiligen O‰er-Tage in allen Kir¡en GOtt angeru[en, daß er zu der neuen Wahl seinen Segen geben wolle. Am andern O‰er-Feyertage kommt der gro‹e Rath na¡ der Predigt vor da# Rath-Hau#, allwo von dem Losung#-S¡reiber die Bürger-Pfli¡t abgelesen wird. Hierauf
Gedichte 289 (1675) und 290 (1675)
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wird selbiger zu den Chur-Herren de# vorigen Jahr# beru[en, wel¡em ›e anzeigen, wem ›e au# den ›eben gemeinen Räthen die Ma¡t übergeben wollen, den neuen Rath zu erwehlen, deren denn 2 ›nd, zu wel¡en der alte Rath oder die 26 no¡ 3 au# den 8 alten genannten oder Patricien, so au¡ im Rath, aber keine Bürgermei‰er oder S¡öppen seyn, erwehlen, und diese 5 se”en ›¡ zusammen, be‰ätigen die alten Rath#-Herren in ihrem Amt, und erwehlen an der Ver‰orbenen Stelle neue, wel¡e# alle# folgenden Tage# publiciret wird. Also kommen die Rath#-Herren na¡ gelei‰etem Eyd, und verri¡tetem ö[entli¡en Gebet wiederum zu ihren Aemtern, wel¡e sodann die übrigen 16 genannte be‰ätigen, und so iemand von ihnen abge‰orben, andere an deren ‰att erwehlen. Zedler. Bd. 24 (1740), Sp. 1602f. Vgl. auch Stadtlexikon Nürnberg, S. 62. 854. – 86 Apell] Apelles (geb. ca. 380/370 v. Chr.) gilt als der prominenteste Maler der Antike, von dessen Werken indes keines überliefert ist. Apelles wirkte am makedonischen Königshof für die Könige Philipp und Alexander. – 93f. von ~ Segen] Gen 49,1-28 – 98 der Noris¡e Metell] Die Familie Caecilius Metellus war eines der bedeutendsten und politisch einflußreichsten Plebejer-Geschlechter im antiken Rom. In der mittleren und späten Republik stellte die Familie eine Vielzahl von Konsuln und erreichte den Höhepunkt ihrer Macht in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts. Indem Birken Burckhart Löffelholtz als 'Nürnberger Metell' bezeichnet, vergleicht er den hohen politischen Einfluß, den der Verstorbene gehabt hat, mit der Machtfülle der Familie Caecilius Metellus, offenbar ohne einen bestimmten Vertreter dieses Geschlechtes im Blick zu haben. Ein umfangreicher Vergleich des römischen Geschlechtes der Meteller und der Nürnberger Patrizierfamilie Löffelholtz unter breiter Verwendung der Adler-Metaphorik prägt auch das von den Pegnitzschäfern anläßlich des Todes von Burckhart Löffelholtz (vgl. v. 35 des vorliegenden Gedichtes und den Kommentar hierzu) publizierte Schäfergespräch mit dem Titel Der Noris¡e Metellu# oder Lö[elholzis¡e# Ehrengedä¡tni# (1675). – 99 Fortun'] Vgl. zu Text Nr. 92, v. 23. – 102 Eidam] 'Schwäger'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 83. – 106 von seinem Lob ›e halten Spra¡] 'über sein Lob unterhalten sie sich'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 2724. – 108 Fönix] Vgl. zu Text Nr. 138, v. 7. – 109 besenkt] 'senkt hinab'. Vgl. Lexer: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch. Bd. 1, Sp. 214. – 110 dort ~ wieder] Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184. – 112 Joh 19,34 in Verbindung mit Hld 2,14. Zum Motiv des Eingehens in Jesu Seitenwunde vgl. zu Text Nr. 231, v. 9-11.
Text 290: "Ehre hatt' er hier auf Erden". 232r/v T1 CCXC.] CCLXXIX – 2 Himmel] Himel Ǧ (ebenso 9 entkommen – 10 wilkomm – 11 genommen) – 3 Steurman] durch Streichung aus Steurmann – 5 da#] Kürzel (ebenso 6, 13) – 6 Welt] W überschrieben – 20 auf‰ellen] ll überschrieben – 20 marginal links, senkrecht zum Text mit Plazierungsstrich: hieher da# CCLXXXI
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Das Manuskriptumfeld legt (chronologische Anordnung vorausgesetzt) eine Entstehung des vorliegenden Textes im Jahre 1675 nahe. Anlaß für die Abfassung dieses Gedichtes dürfte ebenfalls der Tod von Burckhart Löffelholtz gewesen sein. Vgl. die Einleitung zu Text Nr. 289. Von vorliegendem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. 2 Vgl. 1Petr 5,4 – 3 entwerden] 'sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 654. – 4 Port] Zum Himmel als Hafen vgl. zu Text Nr. 21, v. 41 und hinsichtlich der navigatio-vitae-Topik Text Nr. 5, Z. 68-70. – 6 Offb 22,14 – 7 Vgl. Jes 38,5 – 11 Hi 1,21 – 12 Zur Gleichsetzung des Lebens mit einem langwierigen Sterben vgl. zu Text Nr. 2, v. 97f. – 14 Vgl. Joh 11,25f.
Text 291: Auf meiner Lieben Base Frauen Catharinen Hartmännin frühe# Ab‰erben. 232v-233v T1 CCXCI.] CCLXXX – T2 Frauen] Fr. – T3 Hartmännin] HartmäǦnin (ebenso 22 Kno¡enmann) – 1 davor 1.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 2-5, 7 – 2 Grab,] Komma aus Punkt überschrieben – 4 Stiege] ie überschrieben, ev. aus ei – 8 Glider-baum] Gider-baum (nach r gestrichen n) – 9 doke] do durch Tintenfleck verdeckt – 14 hieß,] hieß. – 17 Am‰eldam] Am‰eldan – 28 nieder] mit der-Kürzel – 29 Engeln] danach ein unentzifferter Buchstabe gestrichen – 31 Witwer] t überschrieben – 35 Himmel] Himel Ǧ Es handelt sich um Birkens Nichte Katharina Hartmann, geb. Betulius (geb. 1649), die Tochter von Birkens Bruder Christian Betulius (1619-1677). Letzterer wirkte seit 1668 als Pfarrer in Dußlingen (bei Tübingen), später als Stadtpfarrer in Sindelfingen und war seit 1669 Mitglied im Blumenorden (Ordensname: Macaristo). Katharina Betulius war seit 1673 mit Andreas Hartmann verheiratet. Birken erfuhr aus einem Brief seines Bruders Christian vom 17.1.1675, den er am 29.1. erhielt, daß seine Nichte Katharina gestorben ist (Tagebücher II.266; PBlO.B.2.1.9, 124r). Das Todesdatum ist, wie aus v. 37 hervorgeht, der 23.11.1674. Morphologie, S. 28f. und 854f. ADB. Bd. 2 (1875), S. 583. DBA I, 95, 414. Von vorliegendem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. 9 doke] Die 'Docke' ist identisch mit der Blume, die den Namen 'die Zeitlose' (colchicum) trägt (Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1212). Leonhart Fuchs beschreibt die Pflanze in seinem "NEw Kreüterbu¡" (1543), cap. 134, E4r-5v so: "Gegen dem Herb‰ so kommen dise na¿eten blumen herfür auß den runden zwibelen/ die seind mit s¡war”roten s¡elfen außwendig überzogen/ inwendig aber weiß/ zart/ sa[tig vnd süß." – 13-18 Zum Tod von Birkens Schwester Anna Margaretha vgl. die Einleitung zu Text Nr. 8. – 17 Am‰eldam] Amsterdam – 21-24 'Der Tod und das Mädchen' ist ein Motiv, das in den spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Totentanzdarstellungen häufig begegnet, so z.B. im (zerstörten) Lübecker Totentanz (1463) von Bernt Notke (Tanz der Toten, 1998, Klapptafel nach S. 200 und Freytag, 1993, Klapptafel nach S. 484), sowie im (ebenfalls nicht mehr existenten) Baseler (Tanz der Toten, 1998, S. 14) sowie im
Gedichte 291 (1675) und 292 (1675)
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Luzerner Totentanz (ebd., S. 176). Vgl. auch das Ölgemälde von Hans Baldung Grien aus dem Jahre 1517 (Kunstmuseum Basel, Inv. 18). Im zeitgenössischen Nürnberger Kontext sind 'Tod und Mädchen' z.B. in der von Johann Vogel veranstalteten Neubearbeitung des Holbeinschen Totentanzes ICONES MORTIS (1648), F4r greifbar. Daß der Tod das Mädchen nicht einfach abholt, sondern in dieses verliebt und von dessen Attraktivität betört ist, kommt besonders deutlich in Niklaus Manuel Deutschs (ca. 1484-1530) Berner Totentanz (auf den Kirchhofsmauern des Dominikanerklosters) zur Darstellung. Vgl. hierzu die Wasserfarbenkopie des im Jahre 1660 beseitigten Berner Totentanzes von Albrecht Kauw aus dem Jahre 1649 (Abb. bei G. Kaiser, 1995, S. 24). – 26-28 Dan 12,3 – 29 Lk 20,36 – 30 Offb 19,14 – 32-35 Hi 1,21. Zur Bezeichnung von Angehörigen als Leihgaben Gottes vgl. zu Text Nr. 5, Z. 194-196. – 37 Tag Felicita#] Der Gedenktag der Hl. Felicitas, einer römischen Märtyrerin, ist der 23. November. – 41 Hi 7,1 – 41 Strau#] 'Gefecht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 19, Sp. 1005. – 42 Jes 32,18; Weish 3,1
Text 292: Auf Frauen Ursula Seelingin Witwen gebohrnen Bös¡in Ab‰erben. 233v-234v T1 CCXCII.] CCLXXXI – T2 Frauen] Fr. – T3 Witwen] durch Streichung aus Wittwen – 1 davor 1.] fehlt im Manuskript – 5 diese#] danach ein gestrichener Buchstabe – 7 davor 2.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 3, 4 – 31 nur] davor senkrechter Strich – 32 Leiden] L aus l überschrieben Ursula Seeling, geb. Bosch, die Schwester von Birkens zweiter Ehefrau Clara Catharina, geb. Bosch, starb am 4.8.1675 in Nürnberg. Birken notierte an diesem Tag in seinem Tagebuch: "Fr[au] S¡w[ägerin] Ursula Seelingin Ux[oris] Soror gäh ge‰orben, na¡dem ›e ge‰ern erkranket" (Tagebücher II.287; PBlO.B.2.1.9, 130r). Sie war die Tochter des Ambrosius Bosch und hatte 1647 den Handelsdiener Daniel Seeling (gest. 1661) geheiratet. Nach dem Todesfall hat Birken den Hinterbliebenen mehrfach finanziell unter die Arme gegriffen und ihnen auch die für die Bestattung zunächst geliehene Geldsumme geschenkt (ebd., S. 288f.; PBlO.B.2.1.9, 130r/v). Morphologie, S. 904f. Vorliegendes Gedicht wurde gedruckt in der Gelegenheitsschrift, die Birken anläßlich des Todes von Ursula Seeling publizierte: Tro‰- und Klag-Stimme (1675), A2r/v. Das Gedicht steht unter dem mit dem Trinitätszeichen (m!) eingeführten Titel Der Tod/ endet den Tod. Na¡ der Singweise: Meinen JEsum laß i¡ ni¡t. Es endet mit der Signatur Zur Le” Ehre s¡riebe e# au# Freund-S¡wägerl. Wolmeinen S. v. B. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 11 Und] A¡! – 16 Noht] Ang‰ – 29 Witwen-Stand] Witwe-Stand – 30 in Seeling-Land] im Seelig-Land
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5 1Kor 15,31. Zur Gleichsetzung des Lebens mit permanentem Sterben in der antik-paganen Tradition vgl. zu Text Nr. 2, v. 97f. – 10 Vgl. Mt 25,21.23 – 11 Offb 14,13 – 13-17 Zum Leib als carcer animae vgl. zu Text Nr. 5, Z. 171. – 16 enttragen] 'entzogen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 639. – 19f. 1Kor 15,31 – 22 be‰ritten] 'angegriffen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1683. – 26f. Zum Tod des Ehemannes der Verstorbenen vgl. die Einleitung zu vorliegendem Gedicht. – 33 1Kor 15,26 – 34 Offb 21,4 – 35f. Zum Tod als Beendiger der in der irdischen Existenz herrschenden Not vgl. Johann Rist: Himlis¡e Lieder V, S. 59: 6. O vielbegehrter lieber Todt Du bi‰ zwar greuli¡ anzusehen/ Mir aber ni¡t/ weil du in Noth Mi¡ länger ni¡t wir‰ la‹en ‰ehen/ J¡ wei#/ die Rei¡en für¡ten di¡/ Die Könige der Welt ers¡re¿en/ J¡ ni¡t also du trö‰e‰ mi¡/ Weil du mi¡ friedli¡ wilt bede¿en.
Text 293: "Drey Glü¿e zehlet man: Ein# heiset wolgebohren". 234v T1 CCXCIII.] CCLXXXII – T1 In neuer Zeile gestrichen Auf H. Burkharden Lö[elhol”en Ab‰erben. – 1 marginal links, senkrecht zum Text: gehört na¡ dem CCLXXVIII – 1 das Versende ist durch einen senkrechten Doppelstrich markiert (ebenso 3, 5, 7, 9, 11) – 2 da#] Kürzel (ebenso 3) – 3 erkohren] vor er gestrichen v sowie o überschrieben – 5 der (2. Position)] Kürzel (ebenso 9) – 5 jüng‰hin] ‰ überschrieben – 6 geziert] t überschrieben – 7 Vierte] r überschrieben; t aus d überschrieben – 13 benamt] t überschrieben – 16 in#] un# Dieses Gedicht gehört in die Serie der zum Tode von Burckhart Löffelholtz (s. zu Text Nr. 289) von Birken geschriebenen Carmina. Nicht auszuschließen ist, daß Birken mit der Abfassung dieses Gedichtes eine Auftragsarbeit erfüllte. Von vorliegendem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. 2 gefreyt] 'geheiratet'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 105. – 10 Offb 21,4
Gedicht 294 (1675)
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Text 294: Auf Herrn Tobiae Tu¡er# Senatoris und Elti‰en Genannten# in Nürnberg Ab‰erben. 234v-235v T1 CCXCIV.] CCLXXXIII – T2 Herrn] Hn. – T2 Senatoris] Senat. – T3 Genannten#] GenaǦnten# (ebenso 1 zerrinn‰ – 7 entbrannte – 42 geronnen) – T3 Nürnberg] Nb. – 1 davor 1.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 6 – 1 zerrinn‰] zer überschrieben (ev. aus zu); zweites r oberhalb der Zeile – 2 wird e#] kein Abstand; Worttrennungsstrich – 4 s¡wällig] s überschrieben, ev. aus S – 7 Wolken-Wogen] durch Streichung aus Wol¿en-Wogen – 11 raumt] durch Streichung aus raumet – 14 Kan] K überschrieben; n aus u verändert sowie danach ein Buchstabe gestrichen – 19 Gotte#-Bot] vor dem dritten t ein Buchstabe gestrichen – 20 Sodom#] om# überschrieben – 26 ges¡wi”et] s überschrieben; erstes t oberhalb der Zeile – 28 man hart] kein Abstand; Worttrennungsstrich – 31 Himmel] Himel Ǧ (ebenso 39 himmel# – 41 Gotte#Lamm – 47 Stamm) – 31 bewürdet] ürd überschrieben – 41 Glaub] ub überschrieben, ev. aus nz – 44 Tu¡] T überschrieben – 46 au¡] a. Der Nürnberger Patrizier und Ratsherr Tobias Tucher von Simmelsdorf d. Ä. (geb. 1593) starb am 6.4.1675 und wurde am 13.4. beerdigt. Tucher war seit 1633 Schöffe und Assessor am Land- und Bauerngericht in Nürnberg und seit 1642 Genannter im Rat der Stadt. Er fungierte auch als Verwalter der geistlichen Stiftungen der Familie. Morphologie, S. 893f. Biedermann, 1741, Tabula 518. Vorliegendes Gedicht wurde 1675 gedruckt als gezählter Beitrag (Nr. III) im Anhang (EPICEDIA.) zu Paul Webers Leichenpredigt auf den Verstorbenen (Wer glaubig wird zum tod in Adam nidergehen/ Jn Chri‰o fröli¡ wird zum Leben au[er‰ehen), S. 50-52. Das Gedicht endet mit der Signatur Zu Dien‰li¡em Ehrn-Andenken s¡riebe e# Sigmund von Birken/ C. Com. Pal. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 3 kriege#-Brün‰'] Kriege#-Dün‰' – 4 s¡wällig] s¡wüllig 3-8 Vgl. zu Text Nr. 161, v. 13-16 sowie zu Text Nr. 52, v. 54f. – 4 s¡wällig] 'schwallartig'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 15, Sp. 2510. – 6 Vgl. Ps 79,5 – 8 donner-kna‰ern] 'prasseln mit Donnern'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 11, Sp. 1359. – 11 Vgl. Mt 24,12 – 12 Jes 5,2 – 12 Herling'] "weintraube die in folge zu später blüte nicht hat reifen können" (Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 1112). – 17-24 Jes 57,1f. – 20-22 Lk 17,29f.; vgl. Gen 19,12-16 – 20 wegzu¿et] 'wegreißt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 32, Sp. 284. – 24 Loth] Gen 19,23-25 – 28 kü‹en] 'Kissen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 11, Sp. 852. – 30 Neig] 'nahes Ende'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 566. – 31 bewürdet] 'würdigt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1789. – 31 1Petr 5,4 – 32 Offb 21,4 – 35 Hos 2,21f.; Offb 19,7 – 36 Mt 13,43 – 39 Eph 2,19 – 40 Offb 7,9 – 41-45 Offb 7,14 – 43 Jes 1,18 – 47f. Tobias Tuchers erstgeborener Sohn Philipp Jacob Tucher (1624-1690) fungierte von 1653 an bis zu seinem Tode als Nürnberger Ratsherr. Biedermann, 1741, Tabula 518. Verzeichnis Nürnberger Rat, 2002, S. 130.
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Text 295: Ehren gedä¡tni# Herrn Johann von Kempen Erbsaßen auf S¡wannenburg in O‰Jndien, der Holländis¡en Compagnie daselb‰ Leutenant#. 235v/236r T1 CCXCV.] CCLXXXIV. – T3 Herrn] H. – T3 Erbsaßen] ErbsaßǦe – T5 Holländis¡en] Holl und etc.Kürzel mit Punkt – T7 2.] Nummer ohne Punkt – 3 die] überschrieben – 4 der (2x)] Kürzel – 4 da#] Kürzel – 4 ho[nung] ho[nug – 6 ho[nung] ho[nǦug – 9 jene#] jen überschrieben Johann von Kempe (geb. 1632), der Bruder des Pegnitzschäfers Martin von Kempe (1637-1683; zu ihm Jürgensen, 2006, S. 272-279), war Leutnant der Holländisch-Ostindischen Compagnie und Erbsasse auf Schwandenburg in Batavia (Ost-Indien). Er starb am 11.12.1674 in Königsberg und wurde am 16.12. zu Grabe getragen. Vgl. Johann Roelings Ehren-Gedä¡tniß (1675). Der Brief, in dem Martin von Kempe Birken die Nachricht vom Tode seines Bruders überbrachte und den Dichter um eine Kondolenzdichtung bat, ist nicht überliefert. Diesen Brief hat Birken am 7.5.1675 erhalten. Die Kondolenzdichtung, für die Kempe in einem Brief vom 24.1.1676 dankt (PBlO.C.167.29), hat Birken am 20.11.1675 abgesandt. Neben den in vorliegender Edition mitgeteilten Stücken (Text Nr. 295-301) findet sich in Birkens Konzeptbüchern auch eine lateinische Dichtung, die aus 13 Epigrammen besteht und auf November 1675 datiert ist (vgl. PBlO.B.5.0.27, 138r-139r). Aus dem Brief PBlO.C.167.19 (vom 20.9.1669) geht hervor, daß Martin Kempes einziger Bruder, der 17 Jahre lang in Afrika, Asien und zuletzt in Batavia (Ost-Indien) gelebt hatte, vor vier Wochen heimgekehrt sei. Am 21.6.1670 (C.167.22) teilt Kempe mit, er habe seinen Bruder nach Amsterdam begleitet. Im Brief vom 19.8.1671 (C.167.24 und 25) aus Amsterdam ersucht Kempe (nach der Rückkehr von einem Englandaufenthalt) Birken um eine Dienstleistung für den Bruder: Dieser hatte eine Spanierin namens Maria Hiacyntha Sarygo de Rivera geheiratet, die Witwe eines Brabanter Adligen namens Franciscus Lawin dictus Praevost. Ein Sohn dieser Dame aus der ersten Ehe, Johann Kempes Pflegesohn, letzter Träger des Namens, war gestorben, die Dame ebenfalls. Johann Kempe wollte den Adelsnamen und das Wappen der Brabanter Familie annehmen. Birken als zu solchen Geschäften berechtigter Comes Palatinus sollte den entsprechenden Wappenbrief ausstellen. Kempes Brief vom 15.12.1671 (C.167.26) reagiert auf Nachfragen Birkens zu dieser Angelegenheit, über deren Ausgang nichts bekannt ist. Birkens Verzeichnis seiner Amtshandlungen als Comes Palatinus (PBlO.A1,29r-31r) enthält hierzu keine einschlägigen Notizen. Im Brief C.167.29 aus Königsberg (vom 24.1.1676) dankt Martin Kempe für das "herrli¡e Ehrengedächtni#" zum Tode seines Bruders. Aus dem Brief C.167.30 vom 29.2.1676 geht hervor, daß nach dem Tode der Mutter und des Bruders die vier "Jndianis¡en Kinder" Johann Kempes die einzigen Verwandten Martin Kempes waren. Kempe bittet Birken nun um einen Wappenbrief für sich selbst. In dem von seinem Vater überkommenen Wappen, das er bestätigt haben will, sind zwei einander gegenüberstehende Schwäne enthalten. Auch hierzu findet sich kein Reflex in Birkens Verzeichnis seiner Amtshandlungen als Comes Palatinus. Von vorliegendem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt.
Gedichte 295 (1675), 296 (1675) und 297 (1675)
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2 Bataw] Heute Djakarta und Hauptstadt Indonesiens. Unter dem Namen Batavia Hauptort von Niederländisch-Indien. – 4 Gemeint ist das Kap der guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas. Das Umland des Kaps wurde seit 1652 von der Niederländischen Ostindien-Kompanie kolonialisiert, woran, wie aus v. 9 hervorgeht, der Verstorbene mitgewirkt hat. – 5 Zum Himmel als Hafen vgl. zu Text Nr. 21, v. 41 und hinsichtlich der navigatio-vitae-Topik zu Text Nr. 5, Z. 68-70. – 6 Vgl. 2Kor 5,2 – 8 Dan 12,3
Text 296: 4. Von Kempen, del Campo. 236r T1 CCXCVI.] CCLXXXV – T2 4.] Nummer ohne Punkt – 1 Herzog-Stamm] Herzog-Stam Ǧ (ebenso 4 himmel – 5 zusammen) – 5 da#] Kürzel – 6 ges¡ehn] durch Streichung aus ges¡ehen Zum Anlaß, auf den sich dieser Text bezieht, vgl. die Einleitung zu Text Nr. 295. Von vorliegendem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. 1f. Zu Johann Kempes zweiter Ehefrau Maria Hiacyntha Sarygo de Rivera vgl. zu Text Nr. 295. Zu deren Abstammung aus einem Geschlecht namens del Campo konnten bislang keine Angaben ermittelt werden. Roeling schreibt in seinem Ehren-Gedä¡tniß (1675), )(3r über Kempes Frau lediglich: Dein S¡wanenburg/ der Freuden-Ohrt/ Ward aller deiner Mühe Port/ Und ›e dein be‰er S¡a” darinnen/ Sie von Rivera/ wel¡er Muht Glei¡ ihrem ho¡ge‰ammten Blut/ Do¡ fort di¡ lieb âng zu gewinnen/ Wie ›e von deiner Huld und Treu Erwüns¡te Na¡ri¡t legte bey. – 3 vor›¡t-‰rahl] 'Strahl der (göttlichen) Vorsehung'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 26, Sp. 1569. – 5 Vgl. Mt 19,6
Text 297: 5. Die S¡wannenburg. 236r/v T1 CCXCVII.] CCLXXXVI – T2 5.] Nummer ohne Punkt – 1 war die] kein Abstand; Worttrennungsstrich – 1 die] ie überschrieben, ev. aus er – 1 verliebt] mit ver-Kürzel – 3 Beminnte] BemiǦnte – 4 da#] Kürzel – 5 ›e] überschrieben; danach gestrichen ›¡ – 5 abnahme] n überschrieben – 6 Jedo¡] Je am
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Zeilenanfang ergänzt; d aus D überschrieben – 6 ihr] danach ein gestrichenes Wort – 6 kinder] mit derKürzel Zum Anlaß, auf den sich dieser Text bezieht, vgl. die Einleitung zu Text Nr. 295. Von vorliegendem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. 1 Venu#] Venus, die römische Göttin der Liebe, Tochter des Jupiter. – 2 Hyacinthe] Zu Johann Kempes Frau Maria Hiacyntha Sarygo de Rivera vgl. zu Text Nr. 295. – 3 S¡wannenburg] Vgl. die Einleitung zu Text Nr. 295. – 3 Beminnte] 'Geliebte'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 2244. – 5 der Venu# Vatterland, die See] Venus soll aus dem Schaum des Meeres geboren sein. Vgl. Ovid: Metamorphosen 4, 536f. – 5f. Johann Kempes zweite Frau kam auf der Rückreise von Niederländisch Indien nach Ostpreußen ums Leben, und zwar auf der Passage zwischen dem Kap der guten Hoffnung und Europa. Kempes zweiter Ehe waren zwei Kinder entsprossen (v. 6). Aus erster Ehe hatte Kempe ebenfalls zwei Kinder (vgl. Einleitung zu Text Nr. 295). Vgl. Roelings Trauergedicht, in: Ders.: Ehren-Gedä¡tniß (1675), )(3v: Ein wahre# Teuts¡e# Her” gewiß: Wie aber a¡! bekahm dir dieß? Du war‰ zur Hel[te kaum gekommen/ Dort von dem Ho[nung#-Haupt hieher/ So ward dir dur¡ da# raue Meer Dein ho¡geliebte# Her” genommen/ Und ging der be‰e S¡a” dahinn/ Den du zu zeigen hatt‰ im Sinn. Dein S¡i[ war niemahl# so ent‰ellt/ Wenn sol¡e# üm und üm bewellt Umb Ma‰ und Ruder beyd# gekommen/ Dieß/ oder au[ der grö‰en See Jhm seine liebe Helice Dur¡ trüben Himmel war genommen; Al# dir derselben Tod gebahr/ Die dein Compaß und Vorli¡t war. Du blieb‰ denno¡ bey deinem Muth/ Und ha‰ ihr glei¡ge‰ammte# Blut An ihrer Stellen dir erlesen; da# hat di¡ fris¡ herein begleitt: Sind/ spra¡en wir/ die Conterfeit
Gedichte 297 (1675), 298 (1675), 299 (1675) und 300 (1675)
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Von sol¡em S¡mukk und s¡önem Wesen/ So muß von no¡ weit größerm S¡ein Jhr Vorbild selb‰ gewesen seyn.
Text 298: 6. Kempis, Kempe. 236v T1 CCXCVIII.] CCLXXXVII – 2 wa#] Kürzel – 2 und] u. Zum Anlaß, auf den sich dieser Text bezieht, vgl. die Einleitung zu Text Nr. 295. Von vorliegendem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. 1 Kempis ~ folgen na¡] Thomas von Kempen (ca. 1379/80-1471) war Anhänger der 'Devotio moderna', lebte seit 1398 mit den 'Brüdern vom gemeinsamen Leben' im Hause Florentius Radewijns, trat 1399 in das Regularkanonikerstift St. Agnetenberg bei Zwolle ein und wurde 1414 zum Priester geweiht. Das Thomas von Kempen zugeschriebene Buch De imitatione Christi war im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit konfessionsübergreifend weit verbreitet. – 3 abge‰orben dieser Welt] Kol 2,20 – 4 Mt 13,43
Text 299: 7. Von Kempen, vom Kämpfen. 236v T1 CCIC.] CCLXXXVIII – T2 7.] Nummer ohne Punkt Zum Anlaß, auf den sich dieser Text bezieht, vgl. die Einleitung zu Text Nr. 295. Von vorliegendem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt.
Text 300: 8. Die Brüder-Blumen. Nasturtium Jndicum. 237r T1 CCC.] CCLXXXVIIII – T4 Nasturtium] m überschrieben – 1 Jndis¡] durch Streichung aus Jndis¡e – 2 Fuß] ß aus s überschrieben – 2 ander] mit der-Kürzel – 2 der (2. Position)] Kürzel – 4 der] Kürzel, auf Zeilenhöhe eingefügt Zum Anlaß, auf den sich dieser Text bezieht, vgl. die Einleitung zu Text Nr. 295. Von vorliegendem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt.
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T4 Zum Gelben Rittersporn (nasturticum Indicum), einer im 17. Jahrhundert aus Indien importierten Pflanze, vgl. Zedler. Bd. 10 (1735), Sp. 694 und Bd. 14 (1735), Sp. 644f. Die vorletzte Strophe von Roelings Trauergedicht, in: Ders.: Ehren-Gedä¡tniß (1675), )(4v auf Johann von Kempe wendet sich an dessen Bruder, den Pegnitzschäfer Martin von Kempe (vgl. die Einleitung zu Text Nr. 295) – die ihm zugedachte Blume war der Rittersporn. Roeling nimmt – wie Birkens Text in v. 4 – Bezug darauf, daß der Bruder des Verstorbenen Dichter war: Du aber/ wehrter Bruder/ thu/ Wa# du vermag‰ bey seiner Ruh; Er überlä‰ dir Blut und Nahmen/ Al# seiner Güter be‰e# Zwey: Erweise beyde# Vater-Treu An seinem na¡gelaßnen Sahmen/ Und se”e seinen fris¡en Ruhm Jn deine# Ti¡t-Werk# Heiligthum. Spri¡ unser hohen S¡wanen an/ Der keiner die# versagen kan/ Und laß ›e seinen Tod be›ngen; Daß seine S¡wanenburg e# höhr/ Und seinen Sarg mit un# verehr'; Und dur¡ gan” Teuts¡land mög' erklingen/ Wa# unser König#berg dem Blut/ Da# selb‰ ihr Haupt geadelt/ thut.
Text 301: S¡ä”e der Neuen Welt. 9. 237r T1 CCCI.] CCLXXXX – 4 und] u. – 4 kauf nun] kein Abstand; Worttrennungsstrich – 6 S¡ä”'] danach ein senkrechter Balken (Streichung?) Zum Anlaß, auf den sich dieser Text bezieht, vgl. die Einleitung zu Text Nr. 295. Von vorliegendem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. 3 Offb 22,1f. – 4 Mt 13,45f. – 6 Gen 47,6
Gedicht 302 (1676)
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Text 302: Auf Herrn Johann Leonhard Stöberleinen# Söhnlein# Johann Andrea# Ab‰erben. 237r-238v T1 CCCII.] CCLXXXXI – T2 Herrn] H. – T2 Johann] JohaǦn – 1 davor 1.] fehlt im Manuskript – 2 s¡warze] w oberhalb der Zeile – 19 verdorren] mit ver-Kürzel – 22 Ende] n aus r überschrieben – 25 davor 5.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 9 – 34 da#] Kürzel (ebenso 56, 57) – 37 kommen] komen Ǧ (ebenso 41 Lamm – 53 kommen) – 46 der] Kürzel (ebenso 56) – 47 hub] überschrieben – 50 ihr Wehrten! Euer frommer Will] ihr wehrten (der Druckfassung folgend emendiert) – 51 und] u. (ebenso 56) – 51 Gotte#] te überschrieben – 56 Tod] T überschrieben – 58 ni¡t] nǦ – 58 wa#] Kürzel – 60 heis¡re] r überschrieben Johann Andreas Stöberlein war am 29.9.1676 geboren worden und verstarb bereits am 3.10. desselben Jahres. Beide Ereignisse notierte Birken in seinem Tagebuch (II.344; PBlO.B.2.1.10, 149r). Der Vater des verstorbenen Säuglings, der Nürnberger Apotheker und Ratsherr Johann Leonhard Stöberlein (1636-1696), war seit 1672 Mitglied des Blumenordens (Ordensname: Polyanthus) und wurde am 1.5.1674 von Birken zum poeta laureatus gekrönt. Seine Frau Dorothea Ursula, geb. Fürleger (geb. 1633), wurde 1674 in den Blumenorden aufgenommen (Ordensname: Dorinde). Morphologie, S. 927f. DBA I, 1231, 68. Vorliegendes Gedicht wurde als erster ungezählter Beitrag gedruckt in der Gemeinschaftspublikation, die die Pegnitzschäfer anläßlich des Todes von Johann Andreas Stöberlein veranstalteten: Die lang-verlangte do¡ leider! ni¡t verlängte Vatter-Freude (ca. 1676), ):(2r-3r. Das Gedicht ist betitelt: An Tit. Tit. Herrn Johann Leonhart Stöberlein etc. und Herrn Andrea# Jngol‰ätter etc. Al# betrübten Vatter und Gevatter. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 1 den] der – 1 Wiegen] Wiegen * hierzu folgende Fußnote am Seitenende: * Zu ›ngen na¡ der Weise: Wer nur den lieben GOtt lä‹t walten. – 2 hier] hin – 5 Vorge‰ern] Ehge‰ern – 10 de#] die – 33 abgenomen] aufgenommen – 55 ie”und muß] muß je”und – 59 mag] mög 9 getro[en] 'gekämpft'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 21, Sp. 1652. – 11 Traum] Hi 20,8 – 12 Wind] Pred 1,14 u.ö. – 12 S¡atten] Ps 144,4 u.ö. – 12 Rau¡] Ps 102,4. Vgl. zu Text Nr. 57, v. 11. – 16 Pöbelmann] 'einfacher Mensch'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1954. – 17f. Jes 35,10; 1Petr 4,13 – 21 Welt-Neig] 'nahes Weltende'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 566. – 21 Storen] 'Binsenmatten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 19, Sp. 361. – 22 dreut] 'droht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1343. – 24 ließ] 'hinterließ'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 226. – 27 Mt 25,34 – 28f. 1Tim 6,9 – 31-35 Mt 19,14 – 32 e# i‰ ein Neid] Vgl. zu Text Nr. 52, v. 64f. – 38 Ungema¡] Vgl. Hebr 11,37 – 40f. folgen ~ Lamm] Offb 14,4 – 41 al# Engelein] Lk 20,36 – 44 Engel Fe‰] Gemeint ist der Festtag des Erzengels Michael, der 29.9. – 45 Neugeburt] Zur Bezeichnung des Sterbens als einer neuen, zweiten Geburt zum ewigen Leben vgl. Nicolai: FrewdenSpiegel deß ewigen Leben# (1599), S. 276: Darvmb hei‰ der lieben Heyligen Sterben/ ein neuw Geburt/ vnd jhr Fe‰ nennet man zu Latein Natale, ein Tag jhrer Geburt. Dann wenn wir hie dieser Welt ab‰erben/ so werden wir in jene# Leben geboren. Aber die enge Pforte vnd der s¡male Weg/ vnd die äng‰li¡e S¡mer”en in Tod# nöhten/ die ma¡t vn# diese# zeitli¡e
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Leben weit/ daß wir gerne länger hie blieben/ vnd ma¡t/ daß vn# jene# Leben enge dün¿t/ Aber e# i‰ zu thun/ daß wir vn# deß Sterben# frey erwegen/ vnd dur¡ die enge Pforte deß Todt# hindur¡ dringen in da# ewige Leben/ glei¡ wie ein Kindt auß Mutterleibe. – 46 EngelStadt] Offb 21,12 – 47 dot] 'Taufpate'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1312 (ebenso 56). – 49 Zum Maßhalten beim Trauern vgl. zu Text Nr. 226, v. 82. – 49 Zähren] 'Tränen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 190. – 52 Ps 62,2.6 – 56 enttragen] 'weggenommen, weggetragen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 639. – 57 Einige] 'einzige'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 207. – 60 heis¡re] 'heisere'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 900. – 60 Floridan] Birkens Ordensname im Pegnesischen Blumenorden.
Text 303: Zur Lei¡ Predigt Herrn Johannis Hieronymi Lö[elhol” von Colberg Senatoris Norici. 238v-239v T1 CCCIII.] CCXCII (durch Streichung aus CCLXCII) – T3 Herrn] H. – T3 Johannis Hieronymi] Joh. Hieron. – T4 von] v. – T5 überwindet] i überschrieben – T6 Holze] nach e gestrichen n – 1 davor 1.] fehlt im Manuskript – 2 nennt] neǦnt (ebenso 24 Wann – 39 Wann) – 3 Grie¡*] Asterisk macht Bezugnahme auf Fußnote zu v. 1 kenntlich – 5 davor 2.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 4, 5, 7 – 6 mag] magt (g überschrieben aus ¡ sowie das darauf folgende t versehentlich nicht gestrichen) – 8 da man¡er] kein Abstand; Worttrennungsstrich – 9 der] Kürzel (ebenso 22 (2. Position), 25, 31, 32, 37, 38) – 9 SammetGra#] Samet-Gra# Ǧ (ebenso 15 Stamm – 27 Stammen# – 31 Stamm) – 10 saß.] vor Punkt ein gestrichenes Zeichen, ev. ein Komma – 11 ão‹e,] vor Komma ein gestrichenes Zeichen, ev. Punkt – 13 Zweige] i überschrieben – 13 Bürd] nach d ein gestrichener Buchstabe, ev. t – 19 e‹en] erstes e oberhalb einer Streichung, ev. fr – 28 Paradise] nach i ein gestrichener Buchstabe, ev. e – 31 und] u. – 35 ›nket] oberhalb von gestrichenem s¡webet – 40 Paradei#!] danach unentzifferte Streichung – A1 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift am Seitenende von 238v Johann Hieronymus Löffelholtz von Colberg (geb. 1632) hatte nach dem Schulbesuch in seiner Vaterstadt in Altdorf, Leiden und Groningen studiert. Seit 1661 arbeitete er als Richter in Nürnberg, war seit 1670 Ratsherr und seit 1671 Bürgermeister ebd. (DBA I, 775, 198). Löffelholtz zählte (in der Rolle der "Pax") zu den Schauspielern, die am 4.7.1650 Birkens Iraenopaegnion auf dem Nürnberger Friedenskongreß zur Aufführung brachten. Vgl. Birken: Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 46, Z. 1-7 sowie des Dichters ausführlichere Beschreibung dieses Ereignisses in Die Fried-erfreuete TEUTONJE (1650), S. 115-146. Löffelholtz starb am 26.6.1676. Die Leichenpredigt, auf die sich Birkens Gedicht bezieht, wurde am 30.6. von dem als Diakon an St. Sebald zu Nürnberg tätigen Paul Weber gehalten. Die Beisetzung (und offenbar auch der vorangehende Gottesdienst) fanden im "Kir¡lein zu St. Job‰" statt, wo sich auch das "Wol-Adeli¡-Lö[elhöl”is¡e Erb-Begräbnuß" befand. Webers Predigt liegt Offb 2,7 zugrunde, also derselbe Text, den auch Birken als Motto seines Gedichtes wählt. Webers Predigt wur-
Gedicht 303 (1676)
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de gedruckt unter dem Titel Himmel#-Po‰/ und Leben#-Ko‰. Für Glaubige Kämp[er und Uberwinder man¡erley Feinde/ und zeitli¡er Trübsalen […]. Vorliegendes Gedicht wurde als gezählter erster Beitrag gedruckt in der Gemeinschaftspublikation, die die Pegnitzschäfer anläßlich des Todes von Johann Hieronymus Löffelholtz von Colberg veranstalteten: Jmmer-grüne Lorbeer-Zweige (1676), )()(1v/2r. Das Gedicht hat keine Überschrift und endet mit der Signatur Sigmund von Birken/ C. Com. Pal. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 1 davor m! – 1 Eden-wald] Eden-a wald hierzu folgende Fußnote unter der Strophe: a a. Eden, voluptas. Fußnote bezieht sich auch auf das folgende Lemma – 2 Wollu‰] Wollu‰a vgl. das vorangegangene Lemma – 3 Grie¡] Grie¡ b hierzu folgende Fußnote unter der Strophe: b. Gr. ¹don». – 3 ›e au¡ von dir] von dir ›e au¡ – 6 nur!] nun: – 6 mag] mö¡t – 9 im] in – 12 gülden] guldnem – 25 der] den – 31 Stadt und Staat] Staat und Stadt – 32 vom klugen] Von klugem – 39 i¡, na¡ bittren Ang‰-verdrüßen] i¡ die Lu‰/ na¡ Ang‰-Verdrüßen – 40 dein Edle#] an deinem 1f. Vgl. Hieronymus: Liber interpretationis hebraicorum nominum, CCSL 72, S. 65, Z. 15: "Eden uoluptas siue deliciae uel ornatus." Die Biblia Vulgata übersetzt mit 'hortus voluptatis', worauf Gerhard: COMMENTARIUS super GENESIN (1653), S. 48 und Calov: BIBLIA TESTAM. VETERIS ILLUSTRATA I, S. 235a hinweisen. – 2 Halt] "ort, wo halt gemacht wird und man sich lagert oder birgt" (Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 271). – 3 Birken leitet hier das griechische Lexem ¹don» von 'Eden' () her. Noch das Hebräische und aramäische Handwörterbuch von Gesenius / Buhl, 1962, (s.v.) sieht hier einen etymologischen Zusammenhang. – 9-14 Zur Kombination der Schlaraffenland- und Paradiesmotivik vgl. Luther, WA.TR 2, S. 498, Z. 6-9 (Nr. 2507b): "Sein, de# Doctor#, Söhnlin ein# saß am Tis¡ und lallete vom Leben im Himmel, sagte, wie ein so große Freude im Himmel wäre mit E‹en, Tanzen. Da wäre die größte Lu‰, die Wa‹er ãü‹en mit eitel Mil¡ und die Semmelin wü¡sen auf den Bäumen." Hinsichtlich des himmlischen Paradieses als eines Lustgartens vgl. auch Gerhard: Leichenpredigten, S. 49, Z. 7-11: "Jn diesem Stück [Jos 11,7-12,24] ist das verheissene Land Canaan/ welches mit Milch vnd Honig geflossen/ ein Vorbild deß verheissenen Erbes im Himmel/ Hebr. 5. Da die Außerwehlten sollen truncken werden von den reichen Gütern deß Hauses Gottes/ vnd mit Wollust als mit einem Strom getrencket werden/ Vers. 36." – 12 Malva›er] Vgl. zu Text Nr. 282, v. 35. – 15f. Gen 2,9; Offb 22,2. Vgl. zum Motiv des im himmlischen Paradies befindlichen und ewige sanitas stiftenden Baumes des Lebens Gerhard: Po‰illa (1613), II, S. 41 (2. Sonntag nach Trinitatis, Lk 14,16-24): Au[ beyden Seiten de# Strome# im Rei¡ Gotte#/ ‰ehet da# Hol” de# Leben#/ wel¡e# Bletter dienen zur Gesundheit der Heiden/ Apoc. 22. Diese# Hol” de# Leben# i‰ Chri‰u#/ Derselbe i‰ da# re¡te Brot de# Leben#/ dz Brot Gotte# da# vom Himmel kömpt/ vnd gibt der Welt da# Leben/ Joh. 6. Sein Fleis¡ i‰ die re¡te Speise/ vnd sein Blut i‰ der re¡te Tran¿/ wer diß Fleis¡ j‹et/ vnd diß Blut trin¿et/ ver‰ehe in wahrem Glauben/ der hat da# ewige Leben. Denn da# Fleis¡ Chri‰i i‰ ein lebendigma¡end Fleis¡/ wel¡e# ver-
Apparate und Kommentare
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treibet allen tödtli¡en Sündengi[t/ wel¡er dur¡ den Fall der er‰en Eltern in die mens¡li¡e Natur kommen i‰. Vgl. ferner ebd., III, S. 220f. (Am Tage St. Matthaei, Mt 9,9-13): "Eze¡. 47. ›het der Prophet viel fru¡tbarer Bäume/ derer Fru¡t zur Speise/ vnnd die Bletter zur Ar”ney dienen/ Diß wird Apocal. 22. au[ Chri‰um gezogen/ derselbe sey der re¡te Baum de# Leben#/ de‹en Bletter dienen zur Gesundheit der Heyden/ darumb muß er ja vnser Ar”t vnd Ar”ney seyn." Vgl. in diesem Zusammenhang auch Glassius: ARBOR VITAE (1629), S. 2: Die ander hohe Wolthat Gotte# i‰ die Sendung vnd S¡en¿ung de# Sohne# Gotte#. Denn e# redet der heilige Apo‰el ferner also: Mitten au[ jhrer Ga‹en/ vnnd au[ beyden Seiten de# Strom# ‰und Hol” de# Leben#/ etc. [scil. Offb 22,2] Wa# i‰ da# für ein Hol” de# Leben#? E# i‰ vnser ho¡verdienter HErr vnd her”lieber Heiland JEsu# Chri‰u#. […] Jm jrrdis¡en Paradißgarten hatte Gott der HErr vorzeiten einen Baum gepflan”et/ vnd denselben mitten in Garten gese”et/ wel¡er der Baum deß Leben# genennet wird Genes. 2. 8. darumb daß der Mens¡ dur¡ Nie‹ung vnd Gebrau¡ de#selben bey langwärendem Leben vnnd fris¡em gesunden Wol‰ande erhalten worden were. Dieser Baum im Paradiß i‰ wegen der leidigen Sünde verdorret/ vnd mit dem Garten selb‰en vergangen. Er i‰ aber ein Vorbilde gewesen de# re¡ten Leben#baum# JEsu Chri‰i/ von wel¡em ges¡rieben ‰ehet 2. Timoth. 1. 10. daß er (al# ein liebli¡er fru¡tbarer Leben#baum) da# Leben vnnd ein vnvergengli¡ Wesen an# Lie¡t gebra¡t habe. – 17 Hohfart-Seu¡] Birken setzt hier die Ursünde mit der superbia gleich. Der lutherischen Auslegungstradition der Erzählung vom Sündenfall zufolge ist die Hoffart indes Folgeerscheinung der vorangegangenen Sünde des Unglaubens (incredulitas). Vgl. Gerhard: COMMENTARIUS super GENESIN (1653), S. 86: "Quodnam primum fuerit primorum parentum peccatum? Non superbia, ut volunt Scholastici & Jesuitae, sed dubitatio de Dei verbo sive incredulitas, ut patet 1. ex Mosaica descriptione, quia Diabolus primò omnium hominem solicitavit ad dubitationem de Dei verbo, v. 1. ac postea demùm ad superbiam, v. 9." – 18 Zum himmlischen Paradies vgl. zu Text Nr. 42, v. 28. – 19 Offb 2,7. Vgl. zu v. 15f. – 20 Vgl. Gen 2,17 – 21 verzäunt] 'mit einem Zaun verschlossen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 2450. – 22 die Thür verwa¡t] Gen 3,24 – 22 Tod ~ feind] 1Kor 15,26 – 26 Engel-Brod] Ps 78,25 – 27 Stammen# Nam'] 'Familienname'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 17, Sp. 668. – 29 Er war hier selb‰ ein Baum] Die Darstellung des sich innerhalb der sanctificatio übenden Menschen als fruchtbarer Baum (im Anschluß an Mt 7,17) ist im zeitgenössischen Luthertum gängig. Vgl. z.B. den Kupferstich Nr. 15 zu Heinrich Müllers Himmlis¡e[m] Liebe#-Kuß (1723). – 34 Vgl. zur metaphorischen Rede vom Eingang des Menschen in die himmlische Herrlichkeit als einem Umgebettetwerden einer Pflanze vom irdischen in das himmlische Beet zu Text Nr. 23, v. 20-22. – 36 Vgl. Ps 92,13f. – 38 Leben#-holz] Offb 22,2.14.19 – 39f. Vgl. Phil 1,23
Gedicht 304 (1677)
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Text 304: Auf Herrn Heinri¡ Grundherrn Senatoris Norici Ab‰erben Grablieder. Au# 2 Tim. 4. v. 18. 240r/v T1 CCCIV.] CCXCIII – T1 danach zwei gestrichene Zeilen: Abs¡ied-Lied | Na¡: frome Ǧ Herzen ânden ni¡t. – T2 Herrn] H. – T2 Heinri¡] Heinr: – T2 Senatoris] Sen. – T3 Norici] Nor – 3 bewa¡en] ¡ aus h überschrieben; danach r gestrichen – 1 davor 1.] fehlt im Manuskript – 5 wird getrö‰] kein Abstand; Worttrennungsstrich (ebenso 15 süß erqui¿en) – 6 Ubel] U aus u überschrieben – 7 davor 2.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 4 – 8 frommen] fromen Ǧ – 8 wirkt.] nach Punkt gestrichenes Komma – 10 von] v aus m überschrieben – 10 bezirkt] b aus h überschrieben; z überschrieben – 11 Die] D aus d überschrieben – 13 da#] Kürzel – 17 verbö‰] ö überschrieben – 20 ãeis¡e#-La‰] L überschrieben – 21 harren] ha überschrieben – 22 Ga‰?] Fragezeichen überschrieben – 28 gefangnen] gefangenen (der Druckfassung folgend emendiert) – 32 der] Kürzel – 32 Tod] T aus t überschrieben – A1 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal rechts zwischen T1 und T2 Der Nürnberger Patrizier Heinrich Grundherr von Altenthann (geb. 1628), Sohn des Leonhard Grundherr (vgl. die Einleitung zu Text Nr. 187), seit 1659 in zweiter Ehe mit Maria Regina Imhoff verheiratet (vgl. NOVIS SPONSIS), war ein Nachbar Birkens und starb am 13.3.1677. Das Sterbedatum notierte Birken in seinem Tagebuch (II.386; PBlO.B.2.1.2, 169v). Die beiden Gedichte (Text Nr. 304f.) zum Tode Grundherrs verfaßte der Dichter am 16. und 17.3.1677 (II.389; PBlO.B.2.1.2, 171r) und war beim Leichbegängnis am 19.3. zugegen (ebd.; ebd.). Die gedruckte Leichenpredigt (bislang kein erhaltenes Exemplar bekannt) sandte die Witwe Birken am 9.5. zu (II.402; PBlO.B.2.1.2, 178r). Morphologie, S. 965f. Vorliegendes Gedicht wurde als gezählter erster Beitrag gedruckt in der Gelegenheitsschrift, die Birken anläßlich des Todes von Heinrich Grundherr von Altenthann publizierte: EhrenGedä¡tni# (ca. 1677), )(2r-3r. Das Gedicht steht unter dem Titel Tro‰-Lied Au# dem Vermahnung#-Text 2 Tim. 4. v. 18. Na¡ der Singweise: Wer nur den lieben GOTT lä‹t walten etc. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 2 ihme] ihm/ al# – 3 Vor›¡t au¡] Vor›¡t-Aug – 24 diesen] diesem 1 Vgl. Georg Neumark (1641), Fischer-Tümpel. Bd. 4, S. 311, Nr. 365, Str. 1: WEr nur den lieben GOtt lä‰ walten Und ho[et auf Jhn allezeit, Der wird Jhn wunderli¡ erhalten Jn aller Noht und Traurigkeit. Wer GOtt dem Allerhö¡‰en traut, Der hat auf keinen Sand gebaut. – 2 Ps 37,5 – 3 Vor›¡t] 'Vorsehung, Providenz'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 26, Sp. 1569. – 4 Ps 37,5 – 7 Bö#wi¡t] Eph 6,16 – 10 bezirkt] 'umstellt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1802 sowie 23, Sp. 1300. – 11
Apparate und Kommentare
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Hld 2,2. Vgl. zu Text Nr. 237, v. 58f. – 14 Gotte# Feind] Vgl. Mt 13,39 – 15 Vgl. Mt 11,28 – 17 verbö‰] 'verdorben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 150. – 18 Offb 21,4 – 21f. Vgl. 2Kor 5,2.4 – 25-28 Ps 14,7; 53,7 – 32 Freund] Es konnte bislang nicht ermittelt werden, um welchen Freund (die Ehefrau des Verstorbenen?) es sich handeln könnte. – 33 S¡ranken] 1Kor 9,24 – A1 Bei dieser Datierung muß es sich um ein Versehen Birkens handeln. Vgl. o.
Text 305: Abs¡ied-Lied Na¡: Fromme Herzen ânden ni¡t. 240v-241v T1 CCCV.] CCXCIV – T3 Fromme] Frome Ǧ (ebenso 24 Himmel – 32 vorgenommen – 34 entkommen) – 1 davor 1.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 2, 5, 7 – 3 Jesus] überwiegend lateinische Schreibung – 4 ruh‰] s überschrieben aus e – 11 gekreu”igt] k und ” überschrieben – 13 mit] t überschrieben, ev. aus r – 13 regirt] durch Streichung aus regiert – 18 Poesy] e überschrieben – 27 deine] ne überschrieben – 32 vorgenommen:] vor Doppelpunkt eine Streichung; gestrichen ev. ein Komma – 36 einem] n durch Streichung aus m Zum Anlaß, für den Birken vorliegendes Gedicht verfaßte, vgl. die Einleitung zu Text Nr. 304. Vorliegendes Gedicht wurde als gezählter zweiter Beitrag gedruckt in der Gelegenheitsschrift, die Birken anläßlich des Todes von Heinrich Grundherr von Altenthann publizierte: Ehren-Gedä¡tni# (ca. 1677), )(3r-4v. Das Gedicht steht unter dem Titel Abs¡ied-Gesang. Na¡ der Stimme: Meinen JESUM laß i¡ ni¡t/ etc. Es endet mit der Signatur Au# dien‰l. Na¡beehrung#-Trieb und zu Na¡barli¡er BeyleidBezeugung/ tro‰- und traur-redete also unter vielen Leibe#-S¡merzen und seel. Erlösung-wüns¡en Sigmund von Birken C. Com. Pal. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 10 seinen] seinem – 14 im] in 3 Hi 19,25 – 4 Joh 19,34 in Verbindung mit Hld 2,14. Zum Motiv des Zufluchtnehmens in Jesu Seitenwunde vgl. zu Text Nr. 231, v. 9-11. – 6 Fülle] Mt 25,29 – 7 Joh 18,1. Vgl. Heinrich Bünting: ITINERARIVM SACRAE SCRIPTVRAE (1582), I, S. 52: "Kidron hei‰ s¡war”/ denn dieser Ba¡ Kidron i‰ s¡war” gewesen/ von wegen de# fetten Erdrei¡#." Vgl. ebd., II, S. 55f. Der Name Kidron ist abgeleitet von hebr. (dunkel, schwarz). In der zeitgenössischen Auslegungstradition wird Jesu Gang über den Kidron typologisch in Beziehung gesetzt zu demjenigen Davids (2Sam 15,23). Vgl. Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 72, Z. 28-35: JN 2. Sam. 15. wird vermeldet/ daß Dauid/ als er vor seinem Sohn Absolon flohe/ aus der Stadt Jerusalem vber den Bach Kidron den Oeleberg hinan gangen mit weinen vnd trawren. Dieser trawrige Ausgang Dauids ist ein Vorbild gewesen dessen/ daß einmal der Sohn Dauids Christus gleichfalls mit Trawren vnd Zagen vber den Bach Kidron den Oelberg hinan gehen werde/ wenn
Gedichte 305 (1677) und 306 (1677)
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numehr die Zeit seines Leidens verhanden/ vnd seine vngerathene Kinder jhm nach dem Leben stehen werden. – 11f. Vgl. 1Petr 4,13 – 13f. 2Tim 2,12 – 15f. Vgl. Röm 8,18 – 20 i‰ ~ angegangen] 'hat ~ angefangen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 342. – 23f. Vgl. 1Petr 5,4 – 26 Mt 18,4 – 29 Kron] 2Tim 4,8; 1Petr 5,4 u.ö. – 32 über un# ihm] 'uns betreffend sich' – 33-36 Neben Heinrich Grundherr von Altenthann waren in Jahresfrist tatsächlich drei weitere Ratsmitglieder verstorben. Johann Hieronymus Löffelholtz von Colberg starb am 26.6.1676 (vgl. die Einleitung zu Text Nr. 303). Georg Christoph Behaim (geb. 1599) verschied am 31.8.1676. Vgl. die Leichenpredigt von Johann Ludwig Faber (Die verwai‰e Nori#). Am 19.1.1677 schließlich wurde Georg Sigmund Fürer von Haimendorf (geb. 1612) zu Grabe getragen (vgl. zu Text Nr. 309). Vgl. die Leichenpredigt von Justus Jacob Leibnitz (Gewißheit der Seeligkeit). Zu letztgenanntem Anlaß publizierte Birken die Schrift Der Noris¡e Parnaß und Jrdis¡e HimmelGarten. – 43 Hos 2,21f.; Offb 19,7 – 44 Gott i‰ Vatter] Röm 8,15 – 45 Lk 7,13 – 46 1Joh 4,19 – 47f. Ps 68,20
Text 306: Zur Lei¡e Herrn Johann Wolfgang Sexti Studiosi. 241v-242v T1 CCCVI.] CCXCV – T3 Herrn] H. – T3 Johann] Joh. – T3 Wolfgang] Wolfg. – 1 davor 1.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 2, 6 – 2 Se¡‰en] Se überschrieben – 8 wiedergibet] vor b gestrichen e – 10 da#] Kürzel – 12 gehn] durch Streichung aus gehen – 13 Lämmlein] Lämlein Ǧ (ebenso 15 Himmel#Weid – 27 himmel – 35 himmel#Pfort') – 18 Gelehrten-Orden] O aus o überschrieben – 21 Bildern] mit der-Kürzel – 34 wundert] wundet (der Druckfassung folgend emendiert) – 39 mir] oberhalb einer Streichung; erster gestrichener Buchstabe d (Rest unentziffert) Johann Wolfgang Sechst (geb. 1649), der Sohn des Pegnitzschäfers Johannes Sechst (Ordensname: Alcidor), war in den Jahren 1667 und 1669 in Altdorf immatrikuliert (Matrikel Altdorf. Bd. 1, 1912, S. 539). Er starb am 28.7.1677. An diesem Tag notierte Birken in seinem Tagebuch: "H[err] Vett[er] Sextu# morgen# von einem S¡lagãuß ge‰orben" (II.405; PBlO.B.2.1.2, 179v). Die Beerdigung fand, wie Birken ebd. mitteilt, am 1.8.1677 (einem Mittwoch) statt. Vorliegendes Gedicht wurde als ungezählter erster Beitrag gedruckt in der Gemeinschaftspublikation, die Birken mit Johann Gabriel Majer (Palämon) anläßlich des Todes von Johann Wolfgang Sechst veranstaltete: Traur- und Lob-Gesänge (ca. 1677), ):(2r-3r. Birkens Gedicht steht unter dem Titel Klag- und Tro‰-Lied. Na¡ der Singweise: Hör liebe Seel dir ru[t der HERR etc. und endet mit der Signatur Floridan. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 18 den] dem – 37 lieb‰er] lieber – 39 mir] dir
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7 Naim] Gemeint ist der Ort, der in der Luther-Bibel Nain heißt. Birken verwendet die Namensform der Biblia Vulgata. – 7f. Lk 7,14f. – 8 Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184. – 10 Ps 3,4 – 11 Weine ni¡t] Lk 7,13 – 12 Vgl. Mt 8,22 – 13 blären] 'plärren, blöken'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1898. – 16 Offb 22,1 – 17 Belobt] 'anerkannt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1079. – 19 1Kor 13,12 – 20 Vgl. zu Text Nr. 263, v. 1-9. – 21 Offenbar war der Verstorbene ein Liebhaber von Kupferstichen. – 23 Mt 13,43 – 25f. Worin die genealogischen Interessen des Verstorbenen ihren Niederschlag gefunden haben, ist nicht bekannt. – 29-32 Vgl. zu Text Nr. 86, v. 35-43. – 31 Engel-Chor] Jes 6,2f.; Offb 5,11 – 38 Offb 4,4 u.ö. – 40 Lk 14,15; Offb 19,9
Text 307: Auf die Hi‰orie der Samaritana in einer Hau#Apotheke. 242v/243r T1 CCCVII.] CCXCVI – T2 Hi‰orie] e überschrieben – T2 der] Kürzel (ebenso 5) – 1 die] di – 1 re¡te] vor r gestrichener Buchstabe: unentziffert – 5 Heilbrunn] HeilbruǦn – A1 die als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal links neben T2 Es ist bislang nicht bekannt, auf welche 'Haus-Apotheke' sich Birkens Gedicht beziehen könnte, noch auch, ob dieses im Druck erschienen ist. Birkens eigenem marginalen Vermerk zufolge schrieb er das Gedicht im Jahre 1673 nieder. T2 Joh 4,5-15 – 1 Ps 36,10; Joh 4,10 – 2 Jes 55,1; Joh 7,37 – 3 Joh 4,10.14. Vgl. Johann Rist, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 216, Nr. 216, Str. 7: Du bi‰ der re¡te Leben#trank, Du heile‰ Mi¡, wen J¡ bin krank: Viel sü‹er Labsahl gib‰ du Mir, Wen Mi¡, HErr, dür‰et für und für Allein na¡ Dir. – 4 Joh 19,34 – 5 Heilbrunn] Joh 4,14. Vgl. zu Text Nr. 190, v. 53-56. – 6 Zur Identifikation der Seitenwunde (bzw. aller Wunden) Christi mit einer geistlichen Apotheke vgl. etwa Johannes Vietor: Panacea Biblica (ca. 1616), S. 16f.: Gan” herrli¡e Emplastra, Malagmata vnnd Kühlpfla‰er hat man au¡ darinnen/ wel¡e tre[li¡ wol thun den hi”igen Wunden vnser# betrübten sündha[ten Gewi‹en#/ vnd da# seynd die Wunden vnser# HErrn Chri‰i/ mit wel¡en ›¡ Augustinus der H. Lehrer curirete, da er spri¡t/ turbabor sed non perturbabor, sed vulnerum Christi recordabor, da# i‰/ wie e# der Kir¡engesang außlegt: Mein Sünd ›nd s¡wer vnd kren¿en mi¡/ mein Gewi‹en thut mi¡ nagen/ dann jhr ›nd viel wie Sand am Meer/ do¡ wil i¡ nit verzagen/ geden¿en wil i¡ an deinem Tod/ HERR Chri‰ dein fün[ Wunden rot/ die werden mi¡ erhalten. Jn
Gedicht 307 (1673)
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summa der ‰attli¡e Vorraht in dieser Gei‰li¡en Apote¿en i‰ gar zu groß/ daß er in so kur”e# Inuentarium nit kan gebra¡t werden. Laut Dannhauer: CATECHJSMVS-MJLCH, Teil 8 (1666), S. 11 "haben die lieben Alten den Wunden Chri‰i herrli¡e/ s¡öne und Tro‰rei¡e elogia ertheilt/ und genennet/ Apothecam, Heil-Wunden/ Heil-Balsam für die Sünde/ Vulnus est, quod Christus accepit; sed medicina est, quae effudit s¡reibt Ambrosius. Da# i‰/ Eine Wund hat zwar Chri‰u# empfangen/ aber lauter heilsame Ar”ney i‰ herau# geão‹en." Vgl. auch Johann Rist: Himlis¡e Lieder III, S. 11, der die fünf Wunden des gekreuzigten Christus mit fünf Apotheken gleichsetzt: 11. Fün[ Apoteken ‰ehn bereit Voll wundersü‹er Liebligkeit Voll edler Specereyen: Ey liebe Seel' halt' au[ den Mund Und s¡me¿e nur/ du wir‰ gesund Hie dar[‰ du di¡ ni¡t s¡ewen/ Diß Rau¡wer¿ führt di¡ Himmel an/ Dahin der Todt ni¡t kommen kan. Zur geistlich-therapeutischen Wirkung des Blutes Christi vgl. auch Johann Rist: Himlis¡e Lieder V, S. 37: 10. Wa# a¡ten wir de# Leibe# Noth Der kran¿en Glieder S¡mer”en/ Hie i‰ Ar”ney in aller Noth Ein edler Tran¿ zum Her”en/ Ja Chri‰u# Fleis¡ i‰ sol¡er Art Da alle# dur¡ geheilet ward/ Hie i‰ sein Seiten-Wa‹er feil/ Dadur¡ in Eyl Geles¡et wird der Höllen Pfeil. – 7 Mein Arzt] Ex 15,26; Mt 9,12. Zur bis in das antike Christentum zurückreichenden Christusmedicus-Topik vgl. z.B. Augustin: Sermo 302. In solemnitate martyris Laurentii I, cap. 4: "Medicus etiam cum occideretur, suo sanguine aegrotos sanabat" (PL 38, Sp. 1387). Luther zufolge ist Christus "medicus", der heilt, indem er das Evangelium predigt und Sündenvergebung zuspricht, und "medicamentum" (WA 5, S. 311, Z. 1 (Operationes in Psalmos, 1519-1521)) zugleich. Vgl. auch WA 4, S. 609, Z. 14-17 (Sermone aus den Jahren ca. 1514-1520): "Ita Christus est pharmacon et medicus, sacerdos et victima semel oblata, ut omnis qui credit in eum, hoc est credit Christum sibi esse idipsum, non pereat, sed habeat vitam aeternam." Dieser Sachzusammenhang kam bei lutherischen Theologen
Apparate und Kommentare
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des 17. Jahrhunderts zu breiter Entfaltung. Vgl. etwa Gerhard: APHORISMI SACRI (1616), S. 79: "Fusus est sanguis Medici & factus est medicamentum aegroti." Im Hinblick auf die Kirchenlieddichtung vgl. z.B. Ludwig Helmbold (1575), Evangelisches Kirchengesangbuch, Nr. 227, 4: Ein Arzt i‰ un# gegeben, der selber i‰ da# Leben; Chri‰u#, für un# ge‰orben, der hat da# Heil erworben. Vgl. zur Sache F. Krafft, 2001 sowie 2002, J.A. Steiger, 2005 sowie Gollwitzer-Voll, 2007. – 7 Tode#Tod] Hos 13,14; 1Kor 15,55; 2Tim 1,10. Zu Christus als des Todes Tod vgl. zu Text Nr. 239, v. 17. – 7 mein Leben] Joh 11,25 – 8 Joh 4,15 – 9f. Joh 7,37; Offb 22,17
Text 308: Jungfrauen Barbara Ba¡männin Grablied. 243r-244r T1 CCCVIII.] CCXCVII – T2 Jungfrauen] Jfr. – T2 Ba¡männin] Ba¡mäǦnin (durch Streichung aus Ba¡mäǦninnen) – 4 wo ›e] kein Abstand; Worttrennungsstrich – 5 himmel] himel Ǧ (ebenso 12 himmel – 30 Himmel-Mahl – 40 Frommen – 41 Lamme – 43 Himmel-Brod) – 15 Rei¡tum] durch Streichung aus Rei¡thum – 20 Sa¿] ¿ überschrieben – 23 i‰] ‰ überschrieben – 23 Held] H aus h überschrieben – 24 zwischen die Zeilen eingefügt – 27 Nectar-Mo‰] erstes t überschrieben – 31 nur] danach ein gestrichener Buchstabe – 36 vera¡t] v überschrieben Barbara Bachmann (geb. 1655), die Tochter des Nürnberger Bäckers Georg Bachmann, starb am 31.8.1673. Bei dem Gedicht handelt es sich um eine Auftragsarbeit, die Birken für Johann Bünsow erledigte, der im Jahre 1673 offenbar als Mitarbeiter in der Druckerei Felsecker tätig gewesen ist (Jürgensen, 2006, S. 71, Anm. 107). Über Bünsow konnte Genaueres bislang nicht in Erfahrung gebracht werden. Den Text hat der Dichter am 2.9.1673 niedergeschrieben (Tagebücher II.234; PBlO.B.2.1.8, 219v). Schon tags darauf war die Drucklegung erfolgt (ebd.). Morphologie, S. 848. Vorliegendes Gedicht wurde 1673 gedruckt in einer Trauerschrift, die Birken im Auftrage Johann Bünsows angefertigt hatte: Seelige Vertaus¡ung der Eitelkeit mit der sü‹en Ewigkeit. Das Gedicht steht unter dem Titel Grab-Lied. Na¡ dem Sing-Thon: Meinem JEsum laß i¡ ni¡t. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 4 ›e] ›¡ – 15 Koht] Loht 1 Vgl. Ps 39,13 – 4 Offb 21,4 – 6 Offb 14,13 – 9 Jes 51,3; 65,18; Jer 33,11 – 10 Mt 13,43 – 11 Zum an die Welt und alles Irdische gerichteten Gute-Nacht-Wunsch vgl. zu Text Nr. 2, v. 65. – 13 Weish 7,9 –
Gedicht 308 (1673)
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13-16 Vgl. Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb (1610), Buch 3, cap. 10, S. 79: "Summa wenn die Seele diß hohe Gut in jhr beândet/ vnnd diesen Himlis¡en S¡a”/ so a¡tet ›e aller Welt Gut vnd Herrligkeit für Koth vnnd sagt mit König Salomon/ e# i‰ alle# eitel." – 17f. Mt 6,19-21 – 23 Ps 45,3f. Zum Sohn Gottes als Inbegriff der pulchritudo vgl. auch Dilherr: Freud/ in Leid (1653), S. 376-378: HErr JEsu mein S¡a”/ mein S¡u”/ mein Lie¡t/ mein Leben/ mein Mut/ mein Gut/ mein Tro‰/ der mi¡ erlö‰/ mein Allerlieb‰er/ mein Allers¡ön‰er/ mein Allerholdselig‰er HErr! laß mi¡ do¡ sehen den Tag der ewigen Wonne/ den Tag der Freuden/ den Tag deß Heil#/ den DU gema¡t ha‰: daran wir un# freuen und fröli¡ seyn sollen. O wel¡ ein klarer/ s¡öner/ herrli¡er/ liebli¡er Tag wird da# seyn/ der da ewig wären/ und keinen Abend haben wird: daran i¡ haben werde Freud und Wonne/ Frolo¿en/ und Dan¿en/ in alle Ewigkeit! Vgl. weiter Dilherr: Zeit-Predigten (1657), S. 562: "Wil‰u lieben einen S¡önen? Ein sol¡er i‰ der HErr JEsu# Chri‰u#: von wel¡em/ in dem 45. Psalm/ ‰ehet: Du bi‰ der s¡ön‰ unter den Mens¡enkindern." Die nicht zu übertreffende Schönheit Christi beschreibt Dilherr: Zeit-Predigten (1657), S. 564-566 im Rückgriff auf die patristische und reformatorische Tradition so: Aber derer aller ihre S¡önheit i‰ ni¡t# zu a¡ten/ gegen der S¡önheit deß HErrn JEsu Chri‰i: wie denn/ in der heiligen Ebreis¡en Grundspra¡/ ein sol¡e# Wort ‰ehet/ derglei¡en in der gan”en heiligen S¡ri[t/ ni¡t zu ânden i‰/ und eine S¡önheit in dem hö¡‰en Grad bedeutet: daß der Lateinis¡e Lehrer Ca‹iodoru# re¡t s¡reibt: CHri‰u# i‰ in warheit s¡öner gewesen/ al# da# gan”e Mens¡li¡e Ges¡le¡t; und Lutheru#: ein einige# Härlein de‹elben i‰ heller und s¡öner/ al# die helle und s¡öne Sonne/ am Firmament deß Himmel#. Und i‰ kein Zwei[el; wenn ein Mens¡ den HErrn JEsum Chri‰um/ in seiner je”igen S¡önheit/ nur einen Augenbli¿ sehen solte; so würde er/ für dem überau# s¡önen Glan”/ ›n¿en/ und gern/ wenn e# mügli¡ wäre/ tausenderley Tod leiden wollen; so er Jhn nur ein Viertheil Stund sehen solte. Vgl. zudem Dilherr: Zeit-Predigten (1657), S. 575f.: "O JEsu/ JEsu/ allerlieb‰er HErr JEsu! du alleredel‰er/ du allers¡ön‰er/ du allermä¡tig‰er/ du allertugendha[te‰er HErr und Heiland! entzünde unsere Her”en/ dur¡ die heilige Flamme deine# Heiligen Gei‰e#: daß wir di¡ her”li¡/ gän”li¡ und be‰ändigli¡ lieben/ und un#/ von deiner Liebe/ weder Tod no¡ Leben/ s¡eiden la‹en. Amen!" Hinsichtlich der Verarbeitung dieses Topos in der barocken Kirchenlieddichtung vgl. Johann Rist: Himlis¡e Lieder V, S. 19f.: 2. O du allers¡ön‰e# Wesen O du Glan” der Herrligkeit Von dem Vater außerlesen Zum Erlöser in der Zeit/ A¡ i¡ wei#/ daß i¡ au[ Erden/ Der i¡ bin ein s¡nöder Kne¡t/ Heilig/ selig und gere¡t Sonder di¡ kan nimmer werden/
Apparate und Kommentare
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HErr' i¡ bleib' ein böser Chri‰ Wo dein Hand ni¡t mit mir i‰. Johann Rist: Himlis¡e Lieder V, S. 21: 4. Komm mein Lieb‰er/ laß mi¡ s¡auen Wie du bi‰ so wol ge‰alt S¡öner al# die s¡ön‰e Frauen Allzeit liebli¡/ nimmer alt/ Komm du Au[enthalt der Sie¡en/ Komm du lie¡ter Gnaden-S¡ein/ Komm du liebli¡# Blümelein/ Laß mi¡ deinen Balsam rie¡en/ Du mein Leben komm heran/ Daß i¡ dein genie‹en kan. Johann Rist, Fischer-Tümpel. Bd. 2, S. 171, Nr. 185, Str. 5: O fromme#, vnbeãe¿te# Lamm, O s¡ön‰er Mens¡ au[ Erden, O Manna, da# vom Himmel kam, Du mu‰ geop[ert werden. Dein Händ' vnd Fü‹', Al# die so sü‹' Am le”ten End' vn# laben, Die werden gan” dur¡graben. – 26 Sir 10,13 – 27 Engel-Brod] Ps 78,25 – 30 Himmel-Mahl] Lk 14,15; Offb 19,9 – 33 der ~ Pra¡t] Zum ursprünglich maskulinen genus von 'Pracht' vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 283 (ebenso 36). – 35f. Lk 12,19f. – 40 Lk 10,20; Offb 3,5 – 41 Lamme] Offb 14,4 – 42 Leben#-ba¡] Offb 22,1f.17 – 43 HimmelBrod] Ps 78,24; 105,40 – 44 Leben#-Flü‹en] Offb 22,1f.17
Text 309: Auf Herrn Georg Sigmund Fürer# etc. Nürnbergis¡en Raht#-Dritten, Kir¡- und S¡ulherrn Ab‰erben. S. 5 T2 Herrn] H. – T2 Fürer#] durch Streichung aus Führer# – T2 etc.] Kürzel – T3 Nürnbergis¡en] Nürnb. – 1 a¡! der] oberhalb der Zeile; Plazierungsstrich – 2 und (2. Position)] u. – 2 und raubt] oberhalb der Zeile – 3 Stadt und] oberhalb der Zeile – 3 Staat] zweites t überschrieben – 4 hier] oberhalb der Zeile – 4 ihm] durch Streichung aus ihme – 4 kan] oberhalb der Zeile – 6 der] Kürzel (ebenso 7 (2. Position), 20
Gedicht 309 (1677)
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(2. Position)) – 11 Treu und lang-gehäu]e Wi”] unterhalb von gestrichenem Wi” un# no¡ solte werden nü” – 19 Jhm] J aus i überschrieben – 19 krönen] oberhalb eines gestrichenen, unentzifferten Wortes Georg Sigmund Fürer von Haimendorf (geb. 1612) studierte 1629-1631 in Altdorf, danach in Genf. Seine peregrinatio academica führte ihn durch Frankreich, England und die Niederlande, wo Fürer seine Studien an mehreren Universitäten fortsetzte (Bourges, Leiden, Groningen, Utrecht). 1636 kehrte Fürer nach Nürnberg zurück, war seit 1642 Mitglied des Nürnberger Rates (Verzeichnis Nürnberger Rat, 2002, S. 125), 1644 Junger Bürgermeister, 1650 Viertelmeister des Kornmarktviertels, 1655 Landpfleger, 1656 Appellationsgerichtsrat, 1658 Alter Bürgermeister, 1666 Septemvir, Mitglied des Triumvirates seit 1676. Fürer starb am 14.1.1677 und wurde am 19.1. auf dem Johannisfriedhof beerdigt (vgl. die Leichenpredigt von Justus Jacob Leibnitz: Gewißheit der Seeligkeit sowie Biedermann, 1741, Tabula 385). Zu diesem Todesfall publizierte Birken die Schrift Der Noris¡e Parnaß und Jrdis¡e HimmelGarten. Von vorliegendem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. 1-4 Bezugnahme auf das Bildprogramm der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Totentänze. Vgl. zu Text Nr. 266, v. 11. – 4 no¡ ~ no¡] 'weder ~ noch' – 5 entwerden] 'vergehen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 654. – 7f. der Creu”gang wei‰ e# dort in der Rauracer-Stadt wo Holbein# Pinsel prangt] Gemeint ist der ca. 1440 gemalte, im Jahre 1805 abgebrochene (fragmentarisch überlieferte) Totentanz in Basel (Basilea Rauracorum), der sich allerdings nicht in einem Kreuzgang, sondern an der Friedhofsmauer des Dominikanerklosters befand. Das Bildprogramm könnte Birken bekannt gewesen sein aus Matthaeus Merians d. Ä. Todten-Tan”/ Wie derselbe in der löbli¡en vnd weitberühmten Statt Basel/ Al# ein Spiegel Mens¡li¡er Bes¡a[enheit/ gan” kün‰li¡ gemahlet zu sehen i‰ (1649). Hans Holbein d. J. hat diesen monumentalen Totentanz allerdings nicht gemalt, wie Birken suggeriert. Vielmehr hat Holbein, ein geborener Augsburger, der sich von ca. 1515 an in Basel aufhielt, dort im Jahre 1524 seine TotentanzHolzschnittserie für die Lyoner Verleger Melchior und Caspar Trechsel entworfen, die jedoch erst 1538 unter dem Titel Les simulachres & HISTORIEES FACES DE LA MORT, AVTANT ELE gamment pourtraictes, que artificiellement imaginées publiziert wurde und die frühneuzeitliche TotentanzIkonographie stark geprägt hat. Vgl. Wunderlich, 2000, S. 137f. – 11 Wi”] 'Verstand'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 861f. – 12 in dieser Zeiten-Neig] 'in dieser letzten Zeit'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 566. – 15 wohin ~ sehnt] 2Kor 5,2.4 – 15 dort ~ verwahrt] Dtn 33,3 – 18 seine Stell all-wol erse”et] Fürers Nachfolger im Triumvirat war Gabriel Nützel (1624-1687).
Apparate und Kommentare
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Text 310: Se¡‰e# Sinnbild Zur Jesu#-Jugend Jllustris Uraniae. S. 9 T3 Jllustris] Jllustr. – T4 Gekrönten] oberhalb der Zeile mit Einfügungsstrich – T5 Spru¡] Spr. danach gestrichen Zu ihme (ein weiteres Wort unentziffert) – T5 na¡,] danach ein gestrichener, unentzifferter Buchstabe, ev. ô – 2 son‰] danach unentzifferte Streichung – 2 Morgen-Sonn] durch Streichung aus 3
4
1
2
Morgen-Sonne – 5 ein Rei¡ auf Erden] auf Erden ein Rei¡ – 8 dann] daǦn – 9 dort] oberhalb von gestrichenem hier – 10 Er] oberhalb von gestrichenem du – 10 saße] durch Streichung aus saße‰ – 10 hat] t aus ‰ überschrieben – 11 tretten] oberhalb eines gestrichenen Wortes; gestrichen ev. laufen – 12 Himmel] Himel Ǧ – U1 Octobris] Oct. Birken hat in der Zeit vom 5.10.1677 bis zum 6.12.1677 zu Catharina Regina von Greiffenbergs Andachtswerk Der Allerheilig‰en Mens¡werdung/ Geburt und Jugend JEsu Chri‰i/ Zwölf Andä¡tige Betra¡tungen insgesamt sieben Emblemerfindungen und dazugehörige Erklärungsgedichte beigesteuert. Neben dem vorliegenden Gedicht handelt es sich um die Texte Nr. 311, 313f., 317, 319f. Birken stand mit Greiffenberg in der Entstehungsphase der Meditationen zur Mens¡werdung/ Geburt und Jugend JEsu Chri‰i bereits seit Juni 1673 – zum ersten Hinweis auf die Arbeit Greiffenbergs an diesem Projekt vgl. Briefwechsel Birken/Greiffenberg, WuK. Bd. 12, Nr. 99, Z. 48f. (und den sich hierauf beziehenden Kommentar) – in engem Austausch. Birken hat das fertige Manuskript in Nürnberg zum Druck gebracht und die Drucklegung überwacht. Das Werk wurde im Februar 1678 im Verlag Johann Hoffmanns publiziert. Den Empfang von vier Exemplaren der Geburtsandachten notierte Birken am 18.2.1678 in seinem Tagebuch (II.445; PBlO.B.2.1.2, 51v). Vgl. hierzu detailliert Laufhütte, 2002, S. 587-596. Die Tage, an denen Birken seine Gedichte abgefaßt hat, hat er in der Handschrift unter den betr. Texten genau dokumentiert, während er in seinem Tagebuch nur die Fertigstellung von Text Nr. 319 am 3.10.1677 (abweichend von der Datierung in der Handschrift) (II.423; PBlO.B.2.1.2, 39r) sowie am 4.12.1677 den Abschluß der "le”ten 2 Emblemata zur Jesu#Jugend" (II.431; PBlO.B.2.1.2, 43r) nennt, wobei unklar bleibt, welches die beiden letztgenannten Texte sein sollen. Vgl. auch Briefwechsel Birken/Greiffenberg, WuK. Bd. 12, hier den Kommentar S. 813 sowie 822. Weitere Reflexe hinsichtlich des Austausches der beiden Briefpartner bezüglich der Geburtsandachten sind im Kommentar nachgewiesen (ebd., S. 719, 748, 759, 761, 768, 781, 783, 785, 789, 794, 797, 802, 806, 811, 825, 827f., 831f., 834). Dieses Gedicht, das Birken seiner eigenen Datierung zufolge (U1) am 5.10.1677 abgefaßt hat, wurde 1678 gedruckt in Catharina Regina von Greiffenberg: Der Allerheilig‰en Mens¡werdung/ Geburt und Jugend JEsu Chri‰i/ Zwölf Andä¡tige Betra¡tungen, S. 486 neben dem Emblemkupferstich (vgl. Abb. 31). Es steht unter dem Titel Erklärung de# Sinnbild#. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: T4f. Ein Stern ~ Spru¡.] fehlt – T5 Jhme na¡, zu Jhme.] = inscriptio des Emblemkupferstiches – 6 die] der – 14 in] im – 15 dir zu] zu dir – U1 5 Octobris] fehlt
Gedicht 310 (1677)
973
1 Johanne# liefe vor] Joh 1,27 – 1f. der Stern ~ vorgehet] Mt 2,1-11. Über die Ungewöhnlichkeit des Morgensterns, der die Weisen aus dem Morgenland zum neugeborenen Jesus führte, kommt ähnlich wie Luther, der von einem "ßondern, eygen, newen ‰ernen" spricht (WA 10/I, 1, S. 572, Z. 4 (Kirchenpostille, 1522, Epiphanias, Mt 2,1-12)), auch Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 220f. (Epiphanias, Mt 2,1-12) zu sprechen: Da wir denn billi¡ bey dem einfeltigen Ver‰and der Wort bleiben/ daß e# ein newer vngewöhnli¡er Stern gewesen. Vnd wa# i‰# Wunder/ daß ein newer Stern die Geburt diese# Kindlein# o[enbahren muß/ da do¡ die heiligen Engel/ wel¡e viel ein edler Ges¡öp[ Gotte#/ al# die Sternen/ au¡ hierzu gebrau¡t seyn? Da die Klarheit de# HERRN im Jüdis¡en Lande vmb den Engel her leu¡tet/ wel¡er die Geburt Chri‰i den Hirten verkündiget/ sehen zuglei¡ die Weisen sol¡e Klarheit von ferne/ al# einen Stern/ denn man kan den Text beyde# dahin ver‰ehen/ daß dieser Stern am Himmel gegen Morgen den Weisen ers¡ienen/ oder daß die Weisen/ wel¡e im Morgenlande wohneten/ diesen Stern gesehen vber dem Ort/ da der Mes›a# gebohren/ wel¡e# der Propheceyung Esaiae Cap. 60 etwa# neher s¡einet: Fin‰erniß bede¿t da# Erdrei¡/ vnd Tun¿el die Völ¿er/ Aber vber dir Jerusalem gehet au[ der HErr/ vnd seine Herrligkeit ers¡einet vber dir. Vnd die Heyden werden in deinem Lie¡t wandeln/ vnd die Könige im Glan”/ der vber dir au[gehet. – 3 Die ~ Sohn] Mal 3,20 – 3 vermens¡t ~ lag] Lk 2,7 – 5 Vgl. Lk 1,33 – 6 Daß der Morgenstern die Aufgabe hat, den Heiden die Botschaft von der Geburt des Messias kundzutun und diese, vertreten durch die Weisen aus dem Morgenland, zum neugeborenen Jesus zu führen, ist ein festgeprägter Topos sowohl in Luthers Epiphanias-Predigten als auch in denjenigen des 17. Jahrhunderts. Vgl. Luther, WA 10/I, 1, S. 628, Z. 21f. (Kirchenpostille, 1522, Epiphanias, Mt 2,1-12): "Und dise Magi bedeutten und ›nd au¡ selb da# er‰e ‰u¿ der heydens¡a[t, ”um glawben bekert dur¡# Euangelium." In der Epiphanias-Predigt in Luthers Hauspostille heißt es (WA 52, S. 91, Z. 16-22 (Hauspostille, 1544, Epiphanias, Mt 2,1-12)): Da# i‰ die Hi‰oria, in wel¡er wir er‰li¡ sehen, wie da# Gött au¡ die Heyden zum rei¡ Chri‰i foddert und zum vol¿ annimbt, ob ›e wol nit bes¡nitten no¡ wie die Jüden dem gese” unterwor[en waren. Sol¡# i‰ ein gro‹er tro‰, da wir Gott billi¡ für loben und dan¿en sollen. Denn hie haben wir Heiden ein gewi‹e zeugnuß, da# wir ni¡t verzwey[len sollen, al# gehörten wir ni¡t zu Chri‰o, Sonder da# wir un# sein sollen annemen al# wol al# die Jüden, ob wir glei¡ nit sein vol¿ ›nd wie die Juden. Vgl. ferner Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 221 (Epiphanias, Mt 2,1-12): E# i‰ au¡ ni¡t ohne Vrsa¡ den Jüdis¡en Hirten die völlige Klarheit de# HErrn Chri‰i ers¡ienen/ aber den heydnis¡en Weisen ein Sternlein/ ›ntemal Chri‰u# war vornemli¡ dem Jüdis¡en Vol¿ verhei‹en/ darumb i‰ er au¡ ein Diener gewesen der Bes¡neidung/ vmb der Warheit willen Gotte#/ zu be‰etigen die Verhei‹ung/ den Vätern ges¡ehen/ Daß aber die Heyden au¡ zu jhm beru[en/ vnd Gott loben/ da# i‰ vnuerdienete Barmher”igkeit/ Rom. 15. Daher mu‰e au¡ zuer‰ da# Wort de# Euangelij von den Apo‰eln den Jüden verkündiget werden/ al# ›e e# aber von ›¡ ge‰o‹en/ haben ›¡ die Apo‰el zu den Heyden gewendet/ Actor. 13.
Apparate und Kommentare
974
– 7 Joh 1,11. Vgl. Luther, WA 10/I, 1, S. 628, Z. 9-12 (Kirchenpostille, 1522, Epiphanias, Mt 2,1-12): "Alßo gehet e# dißen Herodi‰en und die ”u Hierusalem waren: der ‰ernn ‰ett ubir yhrem land und ubir yhrem kop[, aber ›e sehen yhn nit. Alßo da da# Euangelium au[gieng ubir dem Judis¡en vol¿, wie Jsaia# ynn der Epi‰el sagt, haben ›e e# la‹en leu¡ten und do¡ nit erkennet […]." – 8 Hirt] Joh 10,12 – 8 Volk von Japhet] Gen 9,27. Von den drei Söhnen Noahs Sem, Ham und Japhet gilt der letztgenannte als Stammvater der Heiden. Vgl. Gerhard: COMMENTARIUS super GENESIN (1653), S. 250 (zu Gen 9,27): "Dilatet DEUS Japhet (posteros Japheti, gentiles, qui majorem orbis partem occupàrunt) […]." Auf Gen 9,27 nimmt (anders als Birken allerdings nicht behauptend, die Heiden seien an die Stelle der 'blinden' Juden getreten, sondern die Einigkeit von Juden und Heiden hervorhebend) in einer Epiphaniaspredigt Bezug: Herberger: Her”Po‰illa (1691) I, S. 103a: "Jm 1. B. Mos. 9. v. 27. wei‹aget Noah: GOtt breite Japhet (der Heyden Groß-Vater) au#/ und la‹e ihn wohnen in den Hütten Sem#/ de# Groß-Vater# der Jüden/ da# i‰/ er la‹e die Heyden au¡ in Einigkeit de# Glauben# mit den Jüden auf dem einigen Grund- und E¿‰ein JEsu Chri‰o zusammen treten." – 10 Joh 3,19 – 11 Vgl. Lk 1,78f. – 11 dem lieben lie¡te] Joh 8,12 – 13 Hinter dieser Formulierung steht die in den Epiphanias-Predigten der Zeit gängige applicatio der Erzählung von den Weisen aus dem Morgenland im Sinne des Aufrufes, ihnen in geistlicher Weise nachzufolgen. Vgl. Luther, WA 10/I, 1, S. 710, Z. 10-14 (Kirchenpostille, 1522, Epiphanias, Mt 2,112): "Und dur¡ die Magi alle glawbigen, da#, gley¡ wie ›e der ‰ern leypli¡ furett ”u Chri‰o und ›e yhm leypli¡ folgeten, alßo furet da# Euangelium gey‰li¡ die her”en der mens¡en ynn dißer welt, und die glewbigen her”en sehen e# und folgen au¡ yhm mit freuden, biß ›e ”u Chri‰o komen." Vgl. auch WA 52, S. 97, Z. 7-11 (Hauspostille, 1544, Epiphanias, Mt 2,1-12): "Darumb i‰ da# die re¡te kun‰, wer diß kindlein re¡t will lernen kennen, da# er gen Bethlehem er‰li¡ gehe, Darna¡, wenn du e# da in der Krippen funden, gesehen unnd wol gefa‹et ha‰, so wird ›¡# selb# ânden, da# e# ni¡t allein Marie, sonder au¡ Gotte# Son i‰, von Got geborn, ee eynige Creatur i‰ ers¡a[en worden." Vgl. Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 222 (Epiphanias, Mt 2,1-12): "Wir sollen allhie beden¿en/ wenn wir zu Chri‰o kommen sollen/ so mu# au¡ GOtt der HERR dur¡ ein wunderbahre# göttli¡e# Lie¡t vn# herzuführen. Wir seyn an vnserm Ver‰ande also verân‰ert/ daß wir Chri‰um ni¡t erkennen mögen/ wenn vn# ni¡t Gott der HERR ein Lie¡t anzündet." Vgl. weiter ebd., S. 229: Da au¡ die Weisen diesem jhren Stern gefolget/ seyn ›e kommen in da# Hauß/ vnd darinnen da# Kindlein mit Maria seiner Mutter funden. Also da# Lie¡t göttli¡e# Wort# bringet vn# zu Chri‰o/ vnd zu seiner gei‰li¡en Mutter/ da# i‰/ zu der wahren Kir¡en/ wie der HErr Chri‰u# spri¡t/ Johan. 8. So jhr bleiben werdet in meiner Rede/ so seyd jhr meine re¡te Jünger/ vnd werdet die Warheit erkennen/ vnd die Warheit wird eu¡ frey ma¡en. Vgl. vor diesem Hintergrund auch Johann Rists Neüe Mu›kalis¡e Fe‰-Anda¡ten (1655), hier das Lied zum Epiphaniasfest, S. 76: O fromme# Her”/ folg' abermahl Diß sü‹e Kind zu ânden/
Gedicht 310 (1677)
975
Und laß di¡ keine Noht no¡ Quahl Jm Su¡en überwinden […]. – 15 zur Ruh] Hebr 4,9f.; Offb 14,13
976
Apparate und Kommentare
Abb. 31: Catharina Regina von Greiffenberg: Der Allerheilig‰en Mens¡werdung/ Geburt und Jugend JEsu Chri‰i/ Zwölf Andä¡tige Betra¡tungen […]. Nürnberg 1678 (HAB Wolfenbüttel Th 1058), Kupferstich zu S. 486.
Gedicht 311 (1677)
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Text 311: Siebende# Sinnbild. die Simeon#-S¡au. S. 10f. T3 marginal links neben T2 – T5 glei¡sam] glei¡#. – T8 Spru¡] Spr. – 15 davor zwei gestrichene, unentzifferte Zeilen, deren zweite folgenden Wortlaut hat: bi# sein Mund mi¡ grü‰ und kü‰ – 18 zu] danach ein gestrichenes, unentziffertes Wort – 26 komm] kom Ǧ (ebenso 31) – U1 die] d. – U1 Octobris] Octobr. Dieses Gedicht, das Birken seiner eigenen Datierung zufolge (U1) am 11.10.1677 abgefaßt hat, wurde 1678 gedruckt in Catharina Regina von Greiffenberg: Der Allerheilig‰en Mens¡werdung/ Geburt und Jugend JEsu Chri‰i/ Zwölf Andä¡tige Betra¡tungen, S. 609 neben dem Emblemkupferstich (vgl. Abb. 32). Es steht unter dem Titel Erklärung de# Sinnbilde#. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: T4-T8 Ein Wagen ~ Spru¡.] fehlt – T8 Sehen ma¡t Sehnen.] = inscriptio des Emblemkupferstiches – 29 die (2. Position)] der – U1 die 11. Octobris] fehlt Zur Mitwirkung Birkens an der Abfassung und Publikation von Greiffenbergs Andachtsbuch vgl. zu Text Nr. 310. 1f. Lk 2,29f. – 4 ô du s¡ön‰e Mens¡en-Zier] Ps 45,3. Vgl. zu Text Nr. 308, v. 23. – 8 1Joh 3,2; Offb 22,5 – 11 Hld 2,8 – 12 Hld 3,4 – 13 Vgl. Luther, WA 14, S. 386, Z. 28-30 (Predigten über das erste Buch Mose, 1523f.): "Wu Gott redt, do wohnt ehr. Wo da# wortt klingt, do i‰ Gott, do i‰ sein hauß, und wen ehr au[hörtt zcu reden, ßo i‰ au¡ nymmer sein hauß do." Vgl. auch WA 24, S. 298, Z. 16-18 (Predigten über das 1. Buch Mose, 1527): "Denn wo Gott wonet, da s¡weiget er ni¡t ‰ille, und wo er redet, da wonet er au¡, Darümb sol man kein hau# Gotte# nennen, man sey denn gewi#, da# er da rede." – 15 Lk 14,16f. – 17 Vgl. Lk 2,30 – 19 Röm 13,14 – 20 Mt 26,28 – 21f. 1Kor 13,12 in Verbindung mit 2Kor 5,2.4 – 25 Zur Bezeichnung des Todes als eines Wagens, der den Menschen in den Himmel bringt, vgl. Gerhard: Po‰illa (1613), II, S. 98 (5. Sonntag nach Trinitatis, Lk 5,1-11): "Also sollen wir alle# Zeitli¡e/ wenn de‹en no¡ so viel were/ ni¡t ander# ansehen/ al# einen geringen jrrdis¡en Haußraht/ kömpt# darzu/ daß der himlis¡e Joseph dur¡ den Wagen de# Tode# vn# zu ›¡ bringen wil/ sollen wir gerne vnnd willig folgen/ vnd den geringen Haußrath jrrdis¡er Güter hindan se”en." – 28 wie Simeon] Lk 2,29f. Zu Simeon als Exempel der rechten Bereitung zum Sterben vgl. zu Text Nr. 253, v. 47f. – 29f. Zur Sonnenblume als Sinnbild der rechten Glaubensbeziehung zu Christus vgl. Gerhard: Meditationes Sacrae (1606), S. 173, Z. 65–68: "herbae, quae solsequia dicuntur, semper convertunt se ad solem â quo vitam & succum hauriunt: sic cum omnibus tuis donis & omni tuo honore ad DEUM te converte, & nihil quicquam tibi tribue." Vgl. zudem Dilherrs mehrfach gedruckte Chri‰li¡e Welt- Feld- und Gartenbetra¡tungen (1653), die mit einem Kupferstich eröffnet werden, der eine als Sonnenuhr stilisierte Sonnenblume zeigt, deren Ziffernkranz die Inschrift trägt: "Auf der Erden na¡ dem Himmel". Vgl. außerdem Herberger: Her”Po‰illa (1613), I, S. 397 (Ostersonntag):
Apparate und Kommentare
978
O lieben ande¡tigen O‰er-Chri‰en/ la‰ au[ dem grund vnd bodem ewre# her”en#/ lauter Sonnewendelblümlin# art wa¡sen. Glei¡ wie ›¡ dieselben alle na¡ der Sonnen ri¡ten/ also ri¡tet eu¡ na¡ ewrer Her”sonnen Chri‰o Jesu im leben/ in noth vnd todt/ so seid jhr wol hier gewesen/ so wird eu¡ diese gro‹e O‰ersonne/ wenn ›e wieder von aller höhe s¡einen wird/ au# der erde ewre# grabe# herfür wermen/ wie ›e je”und die lieben primulas veris vnd blawe Violi¡en herfür lo¿et/ al# denn werdet jhr ewren himlis¡en Sonneman in ewigkeit preisen. Vgl. auch ebd., S. 401, wo Herberger Christus, der Maria Magdalena als Gärtner begegnet (Joh 20,15), als denjenigen bezeichnet, der die Sonnenblumen in die Herzen der Menschen einpflanzt: "Also wil vnser O‰erkönig in demut in da# Gärtlein vnser# her”en# blümlein pflan”en/ die zuvor ni¡t da gewesen. Er wil Sonnenwendelblümlin hinein se”en/ daß wir vn# im leben vnd tode na¡ jhm al# der gro‹en Kir¡sonne wenden." Zur Sonnenblume in der Emblematik vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 311. – 31 Mt 25,21.23 – 32 meine# Freunde#] Joh 15,13-15. Zur Topik der Gottesfreundschaft vgl. zu Text Nr. 216, v. 17.
Gedicht 311 (1677)
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Abb. 32: Catharina Regina von Greiffenberg: Der Allerheilig‰en Mens¡werdung/ Geburt und Jugend JEsu Chri‰i/ Zwölf Andä¡tige Betra¡tungen […]. Nürnberg 1678 (HAB Wolfenbüttel Th 1058), Kupferstich zu S. 609.
Apparate und Kommentare
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Text 312: Uber Herrn Mi¡ael Rauken#, Burger# und Mahler# in Crail#heim Ab‰erben. S. 12 2
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T2 Herrn] H. – 2 a¡! da# i‰] da# i‰ a¡! – 7 am Zeilenanfang gestrichen A¡! – 7 hei‰ e#] e# hei‰ – 7 do¡] oberhalb der Zeile – 13 Jener] oberhalb einer Streichung; gestrichen ev. Gott no¡ – 16 frommer] fromer Ǧ oberhalb von gestrichenem aller – 16 Mann] MaǦn – U1 die] d. – U1 Octobris] Octobr. Dieses Gedicht hat Birken seiner eigenen Datierung zufolge (U1) am 18.10.1677 abgefaßt. Es ist veranlaßt durch den Tod des Crailsheimer Malers Michael Rauck (geb. 1618). Der von dem Sohn des Verstorbenen – dem Theologiestudenten Johann Michael Rauck – veranstalteten Gelegenheitsschrift Ehren-Gedä¡tniß De# Gottliebenden/ Kun‰- und Tugendbeãi‹enen Herrn Mi¡ael Rau¿en# (1678), S. 25 ist zu entnehmen, daß Michael Rauck bereits am 19.11.1676 gestorben ist. Birken schickte sein Gedicht am Tage nach der Niederschrift, dem 19.10.1677, an den Bruder des Verstorbenen, den Rechenberger Pfarrer Melchior Rauck (Tagebücher II.421; PBlO.B.2.1.2, 36v), der seit 1669 Mitglied des Blumenordens war (Ordensname Meliboeus). Die Nachricht vom Tode Michael Raucks hatte Birken vermutlich am 12.10.1677 erhalten (ebd., II.422; PBlO.B.2.1.2, 37r). Morphologie, S. 1001 (hier zu korrigieren: 19.10.1677 statt 1678). Der Verstorbene, der am 2.3.1647 geheiratet hatte, hatte fünf Kinder (vier Söhne und eine Tochter). Außer Johann Michael Rauck sind diese alle vor dem Vater verstorben (vgl. Ehren-Gedä¡tniß, S. 21 und 25). Birkens Gedicht wurde 1678 in der o.g. Trauerschrift gedruckt (A2r). Das Gedicht steht hier unter dem Trinitätszeichen m! und endet mit der Signatur Tro‰Zuru[ Floridan#. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: U1 die 18 Octobris] fehlt 3 man kürze da# Betrüben] Zum Maßhalten in der Trauer vgl. zu Text Nr. 226, v. 82. – 6 bekronen] 2Tim 4,8; 1Petr 5,4 u.ö. – 7 nur vor-gegangen] Vgl. zu Text Nr. 52, v. 88. – 12 Kol 3,2 – 16 Ps 68,6 – 18 Offb 21,4
Text 313: A¡te# Sinnbild, zur Jesu#-Jugend. Der Exulant Jesu#. S. 18 T2 zur] z überschrieben – T4 Fel#klu]] Fe überschrieben – T5 Fledermau#ãügeln] gel verschmiert – T6 marginal links neben T2-4 – T6 Spru¡] Spr. – 1 krummen] krumen Ǧ – 3 iezt] oberhalb der Zeile rechts neben einer unentzifferten Streichung; darunter eine weitere unentzifferte Streichung – 4 daß] oberhalb der Zeile – 4 Gott] danach eine unentzifferte Streichung – 5 Du] D durch Überschreibung aus d – 7 Denk] überschrieben – 7 die hier als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal links neben v. 8 – 8 Bürgen] ge überschrieben – 9 dir] oberhalb von gestrichenem di¡ – 9 da#] Kürzel – 9 der (2. Position)] danach gestrichen di¡ – 9 vom] danach gestrichen dem – 10 di¡] oberhalb der Zeile – 10 lösen] durch Streichung aus erlösen – 15 Aber] b überschrieben – 15 Wütri¡] teilweise lateini-
Gedicht 313 (1677)
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sche Schreibung – 15 der] Kürzel (ebenso 19) – 16 der] überschrieben – 18 muß] oberhalb von gestrichenem soll – U1 Octobris] Oct. Dieses Gedicht, das Birken seiner eigenen Datierung zufolge (U1) am 31.10.1677 abgefaßt hat, wurde 1678 gedruckt in Catharina Regina von Greiffenberg: Der Allerheilig‰en Mens¡werdung/ Geburt und Jugend JEsu Chri‰i/ Zwölf Andä¡tige Betra¡tungen, S. 734 neben dem Emblemkupferstich (vgl. Abb. 33). Es steht unter dem Titel Erklärung de# Sinnbilde#. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: T4-T6 Ein Habi¡t ~ Spru¡.] fehlt – T6 Jhm bleibt die Kron: du mu‰ davon.] = inscriptio des Emblemkupferstiches – 7 Denk,] ha! – 7 Regulu#] fehlt – 7 grö‰e] hö¡‰e – U1 31 Octobris] fehlt Zur Mitwirkung Birkens an der Abfassung und Publikation von Greiffenbergs Andachtsbuch vgl. zu Text Nr. 310. T4 Regulo] Der Regulus (= Königlein) oder Parra, auch Goldhähnlein genannt, ist ein sehr kleiner Vogel mit goldgelben Federn auf dem Kopf. Vgl. GESNERUS REDIVIVUS II (1669), S. 144f., wo auch folgende "Fabel" wiedergegeben wird: die Vögel haben ›¡ untereinander vereinbahret/ daß der zu einem König solte erwehlet werden/ der mit seinem hohen Flug die andern all übertre[e. Da habe ›¡ der Parra unter deß Adler# Flügel verborgen/ und al# der Adler ho¡ in die Lu[t kommen/ seye er herfür geãogen/ und dem Adler au[ sein Haupt gese‹en/ damit anzeigend/ daß er den Sieg behalten/ und derhalben für jenem ein König soll genennet werden. Zur Verarbeitung dieses Motivs in der zeitgenössischen Emblematik vgl. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 779. – 1f. Vgl. Mt 2,16 – 4 Joh 1,14 – 5f. du verfolg‰ nit deine Söhne ~ kan‰ würgen] Bezugnahme auf Herodes d. Gr., der nicht davor zurückschreckte, seine Frau Mariamne und später die aus der Ehe mit ihr stammenden Söhne Alexander und Aristobul aus Eifersucht den Hasmonäern gegenüber und zwecks Machterhalt in Sebaste erhängen zu lassen. Vgl. Josephus: Antiquitates 15, cap. 7 und 16, cap. 11. – 9 der dir ~ Leben] Kol 1,16; Joh 1,3; Hebr 1,2 – 9f. der von ~ befreyen] 2Kor 1,10 – 11 Jdumeer] Herodes entstammt Josephus: Antiquitates 14, cap. 1 zufolge dem Volk der Edomiter, das durch Johann Hyrkan judaisiert worden ist. – 12 Vgl. Weish 4,18 – 13 in Egypten ›¡er seyn] Mt 2,14 – 13 mördli¡ su¡e‰] 'suchst, um ihn umzubringen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 2549. – 17 Jesu# ~ Tyrannen] Lk 1,52 – 20 Vgl. Ps 94,23; 145,20
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Apparate und Kommentare
Abb. 33: Catharina Regina von Greiffenberg: Der Allerheilig‰en Mens¡werdung/ Geburt und Jugend JEsu Chri‰i/ Zwölf Andä¡tige Betra¡tungen […]. Nürnberg 1678 (HAB Wolfenbüttel Th 1058), Kupferstich zu S. 734.
Gedicht 314 (1677)
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Text 314: Neunte# Sinnbild der Verlohrne Jesu#. S. 19 T4 und] u. – T6 Spru¡] Spr. – 2 immer] teilweise lateinische Schreibung – 11 du] d überschrieben – 13 Su¡] danach eine Streichung; gestrichen ev. ni¡t da – 17 eitlen] verschmiert – 18 Kleinod] verschmiert – 20 nimmer] nimer Ǧ – U1 Eodem] Eod. Dieses Gedicht, das Birken seiner eigenen Datierung zufolge (U1) wie das vorangehende am 31.10.1677 abgefaßt hat, wurde 1678 gedruckt in Catharina Regina von Greiffenberg: Der Allerheilig‰en Mens¡werdung/ Geburt und Jugend JEsu Chri‰i/ Zwölf Andä¡tige Betra¡tungen, S. 793 neben dem Emblemkupferstich (vgl. Abb. 34). Es steht unter dem Titel Erklärung de# Sinnbilde#. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: T4-T6 Ein Ring ~ Spru¡.] fehlt – T6 Verlohren, iedo¡ zu ânden.] = inscriptio des Emblemkupferstiches – U1 Eodem] fehlt Zur Mitwirkung Birkens an der Abfassung und Publikation von Greiffenbergs Andachtsbuch vgl. zu Text Nr. 310. T4 Demant] 'Diamant'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 916. – 1f. Eph 3,17 – 5-12 Vgl. hierzu, insbesondere zum Motiv des sich vor dem Glaubenden in der Nähe verbergenden Christus, Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 241-243 (1. Sonntag nach Epiphanias, Lk 2,41-52): Hierbey haben wir zu betra¡ten: 1. Daß Chri‰u# glei¡er ge‰alt no¡ heutige# Tage# o[tmal# verlohren werde […]. Vnserm fühlen na¡ wird Chri‰u# verlohren in hohen gei‰li¡en Anfe¡tungen/ wenn vn# man¡mal dün¿et/ GOtt sey mit seiner Gnade vnd Chri‰i Wolthaten fern von vn# getreten/ wie darüber David in Psalmen o[tmal# klaget. J¡ su¡e de# Na¡t# in meinem Bette/ den meine Seele liebet/ J¡ su¡t/ aber i¡ fand jhn ni¡t/ spri¡t die Braut Chri‰i Cant. 3. Da ›e her”li¡ darüber klaget/ daß Chri‰u# der himlis¡e Bräutigam ›¡ man¡mal verberge/ vnd in der ân‰ern Na¡t hoher Anfe¡tung/ ›¡ ni¡t la‹e so bald ânden/ no¡ seinen göttli¡en Tro‰ empânden/ Aber wie er ›¡ allhie im Euangelio bald herna¡/ nemli¡ na¡ dreyen Tagen/ le‹et ânden/ Also ‰ehet am gemelten Ort/ Cantic. 3. Da i¡ ein wenig fürüber kam/ da fand i¡ jhn/ den meine Seel liebet/ Denn er ‰ehet hinder der Wand/ ›het dur¡# Fen‰er/ vnd ku¿et dur¡# Gitter/ Cant. 2. Er i‰ nahe bey vn#/ wenn wir jhn s¡on ni¡t sehen/ no¡ seinen Tro‰ s¡einbarli¡ fühlen/ glei¡ wie einer der dur¡ eine S¡eibe im Fen‰er oder dur¡# Gegitter ku¿et/ ›het wa# vor jhm i‰/ aber jhn kan man ni¡t sehen no¡ erkennen. Darumb wenn Chri‰u# in sol¡en hohen Anfe¡tungen für vnsern Augen verborgen vnd verlohren s¡einet/ muß e# mit gedult au#gehalten seyn/ die drey Tage/ da# i‰/ eine kleine zeit erwarten/ an# Wort ›¡ gehalten/ vnd dur¡# Gebet emb›g gesu¡t/ da wird er endli¡ in der Stadt Gotte#/ in seinem Wort erfunden werden/ i‰ er aber dur¡ Abfall/ Vnglauben/ vnd Gottlo›gkeit in der That verlohren/ kan er ander# ni¡t al# dur¡ widerkehren zum himlis¡en Jerusalem/ dur¡ wahre ern‰e Bu‹e wiederumb gefunden werden. Bekehret eu¡/ spri¡t der HERR/ Jerem. 3. denn i¡ wil eu¡ mir vertrawen/ vnd wil mi¡ la‹en ânden.
Apparate und Kommentare
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Zum durch die tentatio bedingten Verlust Christi vgl. auch Matthias Hoë von Hoënegg: Po‰illa (1608), I, S. 269 (1. Sonntag nach Epiphanias, Lk 2,41-52). – 10 Hld 3,1f. – 11 mit S¡merzen] Lk 2,48 – 12 Vgl. Hld 3,4 – 15f. Joh 5,39. Vgl. Matthias Hoë von Hoënegg: Po‰illa (1608), I, S. 270 (1. Sonntag nach Epiphanias, Lk 2,41-52): "Wer nun begierig i‰/ Chri‰um Jesum zu haben/ der su¡e jhn im Tempel/ da i‰ er anzutre[en in der heiligen S¡ri[t/ die außgeleget wird/ wie er selb‰ bezeuget im 40. Psalm/ vnd Johanni# am 5. Capitel." Ähnlich Georg Kilius: NVCLEVS ET PRAXIS EVANGELIORVM (1610), S. 67 (1. Sonntag nach Epiphanias, Lk 2,41-52): "Die jenigen/ so Chri‰um vnd seinen Tro‰ au# jhren Her”en vnd Gewi‹en verlohren haben/ daß ›e betrübt vnd traurig ›nd/ jhn i‰ leyde/ ang‰ vnd wehe/ die sollen jhn im Tempel su¡en/ zur Kir¡en ãeis›g gehen/ da werden ›e jhn ânden/ in seinem trö‰li¡en Wort/ vnd wieder erqui¿et werden." Vgl. ferner Dilherr: Her”- und Seelen-Speise (1661), S. 147 (1. Sonntag nach Epiphanias, Lk 2,41-52): Kan‰u mir ni¡t au¡ ein Emblema, oder Sinnbild/ über diese Predigt/ ma¡en? Ja! gar wol. Mahle dir/ oder bilde dir ein/ und ‰elle dir für dein JEsulein/ wie e# hinter einem gro‹en aufgema¡ten Bu¡ ‰ehe/ da‹elbe mit beeden Händlein gegen un# halte/ und ein klein wenig/ oben mit dem Häuptlein/ und unten mit den Füßlein herfürgu¿e. Die Ubers¡ri[t ma¡e also: Wenn du mi¡ ând‰ an keinem Ort: | So su¡e Mi¡/ in meinem Wort. Denn e# hat Si¡ unser lieb‰e# JEsulein an sein seligma¡ende# Wort gebunden/ und verspro¡en; daß Er Si¡ von denen/ die Jhn darinnen su¡en/ wolle antre[en la‹en: Dieses von Dilherr beschriebene Emblem findet sich am Anfang der genannten Predigt (S. 136). Die pictura zeigt den Jesusknaben hinter einem aufgeschlagenen Bibelbuch, in dem Joh 5,39 zu lesen ist. – 15 von Gott ges¡rieben] 2Tim 3,16 – 18 Phil 3,14 – 19f. Nach Matthias Hoë von Hoënegg: Po‰illa (1608), I, S. 270 (1. Sonntag nach Epiphanias, Lk 2,41-52) soll es, wie dieser in seiner Predigt über den auch Birkens Gedicht zugrundeliegenden Bibeltext ausführt, das Ziel des Glaubenden sein, die inhabitatio Christi in corde nicht zu verlieren: "Jn betra¡tung de‹en/ sollen wir mit Maria vnd Joseph ãeiß anwenden/ daß wir Chri‰um ni¡t verlieren/ Wir sollen jhn fe‰ in vnser Her” eins¡lie‹en/ vnd da wir jhn ja vermi‹en/ so bald vnna¡läs›g jhn su¡en/ biß wir jhn ânden."
Gedicht 314 (1677)
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Abb. 34: Catharina Regina von Greiffenberg: Der Allerheilig‰en Mens¡werdung/ Geburt und Jugend JEsu Chri‰i/ Zwölf Andä¡tige Betra¡tungen […]. Nürnberg 1678 (HAB Wolfenbüttel Th 1058), Kupferstich zu S. 793.
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Apparate und Kommentare
Text 315: Uber Frauen Sophien Ju‰inen, Herrn Valentin S¡ü”en# EheLieb‰in gebohrnen S¡miedin, kreißende# Ab‰erben. S. 20f. 2 1 T2 Sophien Ju‰inen] Ju‰inen Sophien – T3 Herrn] Hn. – T6 marginal links neben T3f. – 1 davor 1.] fehlt
im Manuskript – 5 hinein,] danach Streichung; gestrichen ev. ein Fragezeichen – 8 davor 2.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 3-8 – 10 end‰] oberhalb von gestrichenem lieg‰ – 15 Ni¡t] N überschrieben – 15 Gewand] d überschrieben – 20 hervor-‰rahlte,] danach Streichung; gestrichen ev. ein Fragezeichen – 22 Armen] nach m ein gestrichener Buchstabe; en oberhalb der Zeile – 22 blieb] oberhalb der Zeile; darunter mehrere unentzifferte Wörter gestrichen (ebenso 50 diesen) – 23 allzeit] danach mehrere unentzifferte Wörter gestrichen – 24 in] oberhalb einer Streichung; gestrichen ev. mit – 26 ‰et#] oberhalb 2
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von gestrichenem o] – 29 am Anfang der Zeile gestrichen Du – 29 Gern war‰] war‰ Gern – 29 in] danach zwei unentzifferte Wörter gestrichen – 30 fromme] frome Ǧ (ebenso 31 ‰immte – 33 Himmel#-Ruh – 48 Frommen) – 34 dreimal-S¡öne!] S¡öne unentziffert (verschmiert); der Druckfassung folgend ergänzt – 35 kröne.] unentziffert (verschmiert); der Druckfassung folgend ergänzt – 37 dir] d überschrieben – 39 trennte,] vor Komma ein gestrichenes Zeichen – 43 wird deine] oberhalb einer Streichung; gestrichen ev. gedritte – 44 rei¡] aus di¡ überschrieben – 45 gedritte] ged überschrieben; r oberhalb der Zeile – 50 diesen] oberhalb einer unentzifferten Streichung – 50 guten] danach unentzifferte Streichung – U1 die] d. – U1 Novembris] Nov. Sophia Justina Schütz, geb. Schmidt, war seit dem 8.3.1669 mit Valentin Schütz, dessen Lebensdaten bislang nicht ermittelt werden konnten, verheiratet. Sie starb am 7.11.1677 und wurde am 22.11. bestattet. Vorliegendes Gedicht hat Birken seiner eigenen Datierung zufolge (U1) am 20.11.1677 abgefaßt. Den Todesfall vermerkte Birken am 17.11. in seinem Tagebuch (II.425; PBlO.B.2.1.2, 38v). Vorliegendes Gedicht wurde 1677 in Birkens anläßlich des Todes von Sophia Justina Schütz publizierten Gelegenheitsschrift Die Dreygeliebte gedritte S¡önheit und Gläubige Uberwindung de# Unüberwindli¡en, ):(2r-3r gedruckt. Es ist das erste von zwei Liedern und trägt folgende, mit dem Trinitätszeichen (m!) eingeführte Überschrift Die dreygeliebte gedritte S¡önheit. Klag-Gesang/ Na¡ der Weise: JEsu meine# Herzen# Freud. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 1 im] in – 39 der ~ trennte] dieser Vers in Klammern – U1 die 20 Novembris] fehlt 8 Flur] 'Feld'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1851. – 13f. Nur Neune ~ Meine] Zum Termin der Eheschließung der Verstorbenen vgl. die Einleitung zu vorliegendem Gedicht. – 21 mahlte] Zu 'malen' im Sinne von 'sichtbar werden lassen' vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1504. – 22 Spr 31,20 – 24 Vgl. Hld 8,6 – 35 2Tim 4,8; 1Petr 5,4 – 38-40 Vgl. Lk 16,22 – 45 gedritte Liebe] Dieser Formulierung liegt die insbesondere auf Augustin zurückgehende Anschauung zugrunde, daß die drei Personen der göttlichen Trinität in einem gegenseitigen Wechselverhältnis stehen, das demjenigen von "amans et quod amatur
Gedichte 315 (1677) und 316 (1677)
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et amor" (Augustin: De trinitate 8, cap. 10, CCSL 50, S. 290, Z. 4) entspricht. – 52 Jesu Zukun]] Gemeint ist Jesu Christi Wiederkunft zum Gericht (sein adventus secundus). – 52 s¡ier] 'bald'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 15, Sp. 20.
Text 316: Glaubige Uberwindung de# Unüberwindli¡en. Jacob: J¡ laße di¡ ni¡t, du segne‰ mi¡ dann. Gen. 32. 26. S. 22f. T5 dann] daǦn – T6 Gen. 32. 26.] marginal links neben T5 – T6 danach drei gestrichene, unentzifferte Zeilen – 1 Jch] Jc überschrieben – 6 Glaube] davor gestrichen Ho[ – 6 do¡] oberhalb einer Streichung; gestrichen ev. au¡ – 7 nur] darüber ein gestrichenes, unentziffertes Zeichen – 8 frommer] davor gestrichen läs‰ – 8 laß] l überschrieben – 11 Ob] danach gestrichen i¡ – 11 mi¡ s¡on] marginal links auf Zeilenhöhe mit vorangestelltem +; mit + in Zeile eingewiesen – 11 dein] durch Streichung aus deine (danach gestrichen Hand) – 11 Arm] danach ein gestrichenes, unentziffertes Wort – 19 Nicht] danach Streichung; gestrichen ev. s – 19 au¡] oberhalb der Zeile (ebenso 20 hier) – 29 Bi#] davor gestrichen J 2
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(Rest unentziffert) – 34 zieh i¡] i¡ zieh– 35 Hör] r überschrieben – 35 wa#] # überschrieben – 44 dein'] d überschrieben – 49-54 senkrecht zur Handschrift, rechts auf dem Rand, gegenüber v. 38-48 – 55-60 senkrecht zur Handschrift, rechts auf dem Rand, gegenüber v. 23-34 – 57 legt] davor gestrichen Nehmt – 59 Wer] davor gestrichen Au¡ – U1 die] d. – U1 Ejusdem] Ej. Dieses Gedicht hat Birken seiner eigenen Datierung zufolge (U1) am 21.11.1677 abgefaßt. Zum Anlaß vgl. zu Text Nr. 315. Das Gedicht wurde wie das vorangehende 1677 in Birkens anläßlich des Todes von Sophia Justina Schütz publizierten Gelegenheitsschrift Die Dreygeliebte gedritte S¡önheit und Gläubige Uberwindung de# Unüberwindli¡en, ):(3v-4v als gezählter zweiter Beitrag gedruckt. Es trägt die ein Chronostichon aufweisende Überschrift Glaubige Uberwindung de# Unüberwindli¡en. Gen. 32. v. 26. I¡ La‹e Di¡ Ni¡t/ Du Segne‰ Mi¡ Dann/ Na¡ der Singweise: Meinen JEsum laß i¡ ni¡t. und endet mit der Signatur Zu FreundS¡wägerli¡er Beyleid-Bezeugung und Na¡ Beehrung/ übers¡riebe e# Sigmund von Birken/ C. Com. Pal. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 3 einen] einem – 4 erwiesen] gewiesen – 36 Meinen] Meinem – 60 den] dem – U1 die 21 Ejusdem] fehlt 6 1Joh 5,4. Zum Sieg des Glaubens vgl. Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 365 (Reminiscere, Mt 15,21-28): Wie aber der Patriar¡ Jacob dort ›egete/ nemli¡ dur¡ den Glauben vnd dur¡# Gebet/ al# eine Fru¡t de# Glauben#/ Also au¡ vnser Glaube i‰ der Sieg/ wel¡er ni¡t allein die Welt vnd den Für‰en dieser Welt/ sondern au¡ Chri‰um selb‰ vberwindet/ 1. Johan. 5. Daß Jacob dur¡ den Glauben ge›eget/ bezeuget er selber/ da er au# her”li¡em gewi‹en Vertrawen zum Sohn Gotte# spri¡t: J¡ laß di¡ ni¡t/ du segne‰ mi¡
Apparate und Kommentare
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denn. Daß er dur¡# Gebet ge›eget/ bezeuget Osea# Cap. 12. da er von dem Jacob spri¡t/ Er hat von allen Kre[ten mit Gott gekemp[et/ Er kemp[te mit dem Engel/ vnd ›eget/ denn er weinet vnd bat jhn: – 7 Gen 32,27 – 9f. Eph 6,10. Laut Gerhard: COMMENTARIUS super GENESIN (1653), S. 620 ist Jakob ein exemplum des von Gott angefochtenen Glaubenden, der mit der von Gott gewährten Macht des Evangeliums gegen Gott ficht und den Sieg davonträgt: "Fuit haec lucta typus spiritualis luctae in cruce, praesertim in tentationibus piorum. DEUS per vocem legis quasi cum piis luctatur; sed pii ipsum vincunt fide verbum Evangelii apprehendente. Jacobus non suis, sed novis ab ipso Filio DEI colluctante suppeditatis viribus vincit:" Zur Macht des Gebetes bzw. des Glaubens als einer solchen, die sich herleitet aus dem Wort Gottes und dessen Verheißung, vgl. Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 369 (Reminiscere, Mt 15,21-28): Ferner gründet ›¡ au¡ diß Weiblein in jrem Gebet au[ die Allma¡t vnd Barmher”igkeit Chri‰i/ daß er nemli¡ al# ein allmä¡tiger HErr dem Teufel gebieten könne/ vnd al# ein Sohn David# vnd wahrer Mens¡ Mitleiden haben werde/ also au¡ mü‹en diese beyde Stü¿ Gotte# Allma¡t vnd gnedige Verhei‹ung vnser# Gebet# Grundfe‰e seyn. Mein Her” helt dir für dein Wort/ spri¡t David Ps. 27. Jhr solt mein Antli” su¡en/ darumb su¡e i¡ au¡ HErr dein Antli”. Weil Chri‰u# so gnädig vnd so thewer verhei‹en hat/ Joh. 6. Warli¡/ warli¡ i¡ sage eu¡/ so jhr den Vater etwa# bitten werdet in meinem Namen/ wird er# eu¡ geben/ so können wir daher da# Amen in vnserm Gebet au¡ hinzu se”en: Chri‰i zwey Amen ›nd die Seule vnser# Amen. – 17 Jer 31,20 – 21 Eph 6,10 – 22 Gen 32,27 – 24 Vgl. 1Kor 15,57 – 26 Vgl. Lk 18,1 – 30f. Gen 32,27 – 36 Vgl. Christian Keimann (1658), Fischer-Tümpel IV, S. 12, Nr. 13, Str. 1: MEinen Jesum laß i¡ ni¡t; Weil Er ›¡ vor mi¡ gegeben, So erfordert meine pfli¡t, Klettenweiß an Jhm zu kleben. Er i‰ meine# Leben# Li¡t: Meinen JEsum laß i¡ ni¡t. – 38 bes¡mizt] 'beschmutzt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1585. – 39 1Joh 1,7 – 40 Jes 1,18 – 44 dämpfen] 'niederdrücken'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 717. – 46 1Tim 6,12 – 47f. Vgl. Röm 8,38f. – 53 Vgl. Kol 3,2
Text 317: Zehende# Sinnbild zur Jesu#-Jugend. da# Zeugni# Johannis von Jesu. S. 24 T4 der (2. und 3. Position)] Kürzel – T4 Lamm] Lam Ǧ (ebenso 5, 17) – T4 und] u. – 1 Johanne#] teilweise lateinische Schreibung – 5 al#] davor unentzifferte Streichung – 6 da] oberhalb einer unentzifferten
Gedicht 317 (1677)
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Streichung – 6 Wider:] vor Doppelpunkt eine Streichung; gestrichen ev. ein Komma – 8 sla¡ten] sl überschrieben – 8 nieder] danach unentzifferte Streichung – 8 danach eine gestrichene Zeile: s¡la¡ten, tödten und begraben, – 9 Mens¡en-Welt.] vor Punkt eine Streichung; gestrichen ev. ein Komma – 13 wir]] danach unentzifferte Streichung – 14 mit] t überschrieben – 16 zeiget] danach gestrichenes Zeichen, ev. ein Komma – 18 ohn] danach eine Streichung; gestrichen ev. Sußen – U1 Eodem] Eod. Dieses Gedicht, das Birken seiner eigenen Datierung zufolge (U1) wie das vorangehende am 21.11.1677 abgefaßt hat, wurde 1678 gedruckt in Catharina Regina von Greiffenberg: Der Allerheilig‰en Mens¡werdung/ Geburt und Jugend JEsu Chri‰i/ Zwölf Andä¡tige Betra¡tungen, S. 853 neben dem Emblemkupferstich (vgl. Abb. 35). Es steht unter dem Titel Erklärung de# Sinnbilde#. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgender Stelle: T4-T6 Ein halber ~ Spru¡:] fehlt – T6 Er zeuget und zeiget.] = inscriptio des Emblemkupferstiches – 14 o[nem] o[nen – U1 Eodem] fehlt Zur Mitwirkung Birkens an der Abfassung und Publikation von Greiffenbergs Andachtsbuch vgl. zu Text Nr. 310. T4 ›¡ anfähet] 'anfängt, seinen Anfang nimmt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 321. – 1 Johanne# Adler] Seit der christlichen Antike gehört der Adler zu den Attributen des Evangelisten Johannes. Vgl. Nilgen, 1968, zu den Belegen in patristischen Quellen bes. Sp. 696f. – 2 Joh 1,15.29.36 – 3f. heißen au¡ ihr Brut-Ge›nd diese Sonne sehen ‰eigen] Zum Adler, der die Fähigkeit hat, in die Sonne zu blicken, vgl. zu Text Nr. 209, v. 16. Daß der Adler seinen Jungen beibringt, in die Sonne zu sehen, ist ein Topos, der sich z.B. findet bei Plinius: Naturalis historia 10, 10: "haliaëtus tantum inplumes etiamnum pullos suos percutiens subinde cogit adversos intueri solis radios et, si coniventem umectantemque animadvertit, praecipitat e nido velut adulterinum atque degenerem […]." Das Motiv begegnet auch in der zeitgenössischen Emblematik. Vgl. Filippo Picinelli: MUNDUS SYMBOLICUS (1687), I, S. 262. – 5 Joh 1,29.36 – 7 2Kor 5,21 – 8f. Jes 53,4f. – 11 Gen 49,9f.; Offb 5,5 – 12 Patten] 'Tatzen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1509. – 13 wir]] 'unterwirft, besiegt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 29, Sp. 281f. – 13 Offb 12,7-9 – 17 Joh 1,29 – 19 Mt 3,12 – 20 Mt 3,10 – 21 Thue Buß] Mt 3,2
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Apparate und Kommentare
Abb. 35: Catharina Regina von Greiffenberg: Der Allerheilig‰en Mens¡werdung/ Geburt und Jugend JEsu Chri‰i/ Zwölf Andä¡tige Betra¡tungen […]. Nürnberg 1678 (HAB Wolfenbüttel Th 1058), Kupferstich zu S. 853.
Gedichte 318 (1677) und 319 (1677)
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Text 318: Auf meine# lieben Dötlein# Sigmund Chri‰ian Seehausen#, Blatter-Ableiben. S. 25f. T4 danach emendierend getilgt: Na¡ der Singweise: danach eine unentzifferte gestrichene Zeile (Angabe der Lehnmelodie) – 2 Gewinn] GewiǦn (ebenso 11 Siegmann) – 10 entnommen] entnomen Ǧ (ebenso 22 Himmel – 37 Kammer – 40 Jammer) – 31-42 die beiden letzten Strophen durch links vorgesetzte Nummern umgestellt: 2 1 – 35f. Reihenfolge der Verse im Manuskript: 36, 35; Rangierung durch rechts nachgesetzte Zahlen: 2 1 (erste Zahl vom Versende abgetrennt durch senkrechten Strich) – 40 Jammer] J überschrieben – 42 danach Eodem] Eod. – 43 Sigmund] SigmǦud Aus Birkens Tagebüchern geht hervor, daß sein Patenkind Sigmund Christian Seehausen am 13.12. 1675 von "H[errn] Müllern bey S. Lor[enz]" (gemeint ist der Diakon an St. Lorenz Georg Christoph Müller (1617-1619)) getauft worden ist (II.300; PBlO.B.2.1.9, 134r). Der Vater des Täuflings war der Soldat und spätere Spezereihändler Peter Seehausen. Die Mutter des Kindes, "Marg[aretha] Eraßin", hatte, wie Birken ebd. mitteilt, zuvor in seinen Diensten gestanden ("vordeß bei mir gedient"). Den Tod seines Patenkindes notierte Birken am 20.11.1677 in seinem Tagebuch (II.425; PBlO.B.2.1.2, 190v): "Mein l[ieber] Dot, Sigmund Chri‰ian Seehausen, ge‰orben an der BlatterSeu¡e." Von vorliegendem Gedicht, das Birken seiner eigenen Datierung zufolge (nach v. 42) wie die beiden vorangehenden am 21.11.1677 abgefaßt hat, ist bislang keine Druckfassung bekannt. T2 Dötlein#] 'Patensöhnleins'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1312. – 1 2Kor 5,1 – 2 Phil 1,21 – 5 Hi 1,21 – 8f. Vgl. zu Text Nr. 4, v. 8. – 10 Jes 57,1. Zum locus de immatura morte vgl. zu Text Nr. 1, v. 14f. – 17 Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184. – 19 Vgl. Mt 24,31 – 19-21 Lk 20,36. Zur consociatio cum angelis vgl. zu Text Nr. 5, Z. 268f. – 26 Vgl. zu Text Nr. 52, v. 64f. – 27 Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184. – 29f. Vgl. Weish 3,1 – 31-33 Zur navigatio vitae vgl. zu Text Nr. 5, Z. 68-70. – 35 Wallfart] Gen 47,9 – 37f. Jes 57,2 – 38 s¡la[ daselb‰] Zum Tod als Schlaf vgl. zu Text Nr. 71, v. 195. – 39 Weish 3,1; Offb 21,4 – 41 Dot] 'Patensohn'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1312. – 45 Dot] 'Taufpate'. Vgl. ebd.
Text 319: Sinnbild zur XI Anda¡t der Jesu#-Jugend. S. 28 T4 AbendSonne] Abend oberhalb der Zeile – T5 Heiligen] H überschrieben – 1 zu] überschrieben – 1 gehet] g überschrieben – 4 Sie] davor gestrichen Sie pflegt – 5 Seelen-Sonne] Seelen oberhalb von gestrichenem Himmel# – 8 rohte] h überschrieben – 8 Struten] tr überschrieben – 9 wolte] l überschrieben – 10 im] oberhalb einer Streichung; gestrichen ev. der – 10 Blut-Ström] nach Blut- eine Streichung; gestrichen ev. ãuten – 11 ab die] oberhalb einer Streichung; gestrichen ev. diese – 11 Sünden] danach ein gestrichener Punkt – 12 wann] waǦn (davor ein gestrichenes Wort, ev. so) – 13 weihen:] danach gestrichenes Satzzeichen – 19 Wir] überschrieben – 19 un#] uǦ # – 19 ne”et] zweites t überschrieben, ev.
Apparate und Kommentare
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aus n – 20 Wa‹er,] danach unentzifferte Streichung – 21 Feuer] er überschrieben – 21 da#] Kürzel – 24 Feuer] F aus f überschrieben – U1 die] d. – U1 Decembris] DecǦebr. Dieses Gedicht, das Birken seiner eigenen Datierung zufolge (U1) am 6.12.1677 abgefaßt hat, wurde 1678 gedruckt in Catharina Regina von Greiffenberg: Der Allerheilig‰en Mens¡werdung/ Geburt und Jugend JEsu Chri‰i/ Zwölf Andä¡tige Betra¡tungen, S. 972 neben dem Emblemkupferstich (vgl. Abb. 36). Es steht unter dem Titel Erklärung de# Sinnbilde#. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: T4 Eine AbendSonne ~ bildend.] fehlt – T4 zum Heiligen geheiligt] = inscriptio des Emblemkupferstiches – 8 Blute#] Glute# – 10 im] in – 13 die] da# – U1 die 6 Decembris] fehlt Zur Mitwirkung Birkens an der Abfassung und Publikation von Greiffenbergs Andachtsbuch vgl. zu Text Nr. 310. T4 bildend] 'abbildend, spiegelnd'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 14. – 5 Seelen-Sonne] Mal 3,20 – 7 Mk 1,9 – 8 Struten] 'Fluten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 20, Sp. 147. – 10f. Vgl. die siebte Strophe von Luthers Tauflied, Wackernagel. Bd. 3, S. 26, Nr. 43: Da# Aug allein da# wa‹er ›ht, wie Mens¡en Wa‹er gie‹en: Der Glaub im Gei‰ die kra[t ver‰eht de# Blute# Jhesu Chri‰i, Vnd i‰ f+r im ein rote Flut von Chri‰u# Blut geferbet, die allen S¡aden heilen thut von Adam her geerbet, au¡ von vn# selb# begangen. – 11 was¡en ab] Apg 22,16 – 11 rohte Sünden] Jes 1,18 – 13f. Zur Heiligung des Wassers durch Jesu Taufe vgl. zu Text Nr. 221, v. 1f. – 14 Eph 5,26 – 16f. Wir sollen ein‰ ~ Gla# in Glut hergeben] Zur Glasproduktion, bei der u.a. Pottasche Verwendung findet, vgl. Zedler. Bd. 10 (1735), Sp. 1581. – 18 Phil 3,21 – 19 Erdenklöße] Gen 2,7. Vgl. zu Text Nr. 244, v. 65. – 19-21 wann ~ fähret] Mt 3,11
Gedicht 319 (1677)
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Abb. 36: Catharina Regina von Greiffenberg: Der Allerheilig‰en Mens¡werdung/ Geburt und Jugend JEsu Chri‰i/ Zwölf Andä¡tige Betra¡tungen […]. Nürnberg 1678 (HAB Wolfenbüttel Th 1058), Kupferstich zu S. 972.
Apparate und Kommentare
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Text 320: Sinnbild zur XII Anda¡t. S. 29 T3 und] u. – T3 die Versu¡ung Chri‰i.] marginal rechts – T4 Spru¡] Spr. – 6 Hummel] Humel Ǧ (ebenso 17 kommen) – 10 da] oberhalb von gestrichenem al# – 16 ›”en] i überschrieben – 20 Glaub] davor unentzifferte Streichung – 20 erkohren] danach ein gestrichenes Zeichen – 21 an] oberhalb der Zeile – U1 Eodem] Eod. Dieses Gedicht, das Birken seiner eigenen Datierung zufolge (U1) wie das vorangehende am 6.12.1677 abgefaßt hat, wurde 1678 gedruckt in Catharina Regina von Greiffenberg: Der Allerheilig‰en Mens¡werdung/ Geburt und Jugend JEsu Chri‰i/ Zwölf Andä¡tige Betra¡tungen, S. 1042 neben dem Emblemkupferstich (vgl. Abb. 37). Es steht unter dem Titel Erklärung de# Sinnbilde#. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: T3f. Eine große We#pe ~ Spru¡:] fehlt – T4 Er gieng verlohren.] = inscriptio des Emblemkupferstiches – 10 da] daß – U1 Eodem] fehlt Zur Mitwirkung Birkens an der Abfassung und Publikation von Greiffenbergs Andachtsbuch vgl. zu Text Nr. 310. 1-4 Luzifer bedeutet 'Lichtbringer'. Gemeint ist der Teufel als gefallener Engel des Lichts. Die Bezeichnung dürfte aus der Kombination von Jes 14,4 und Lk 10,18 entstanden sein und ist bereits in der antik-christlichen Literatur breit belegt. Vgl. z.B. Origenes: De principiis 1, cap. 5, 5: Manifestissime etiam per haec ostenditur cecidisse de caelo is utique, qui prius erat Lucifer et qui mane oriebatur. Si enim, ut putant aliqui, natura tenebrarum erat, quomodo ante fuisse 'Lucifer' dicitur? Vel quomodo poterat oriri mane qui nihil in se habebat ex luce? Sed et salvator docet nos de diabolo dicens: 'Ecce video Satanan cecidisse de caelo sicut fulgur'; lux enim erat aliquando. Thematisch einschlägig und wirkungsgeschichtlich von großer Relevanz diesbezüglich auch Augustin: De civitate Dei 11, cap. 15, CCSL 48, S. 335, Z. 1 - S. 336, Z. 26 sowie ders.: In Johannis Evangelium tractatus 3, 7, CCSL 36, S. 23, Z. 12 - S. 24, Z. 20: Qui ante luciferum genitus est, omnes ipse illuminat. Dictus est enim quidam Lucifer qui cecidit: erat enim angelus, et factus est diabolus; et dixit de illo scriptura: Lucifer qui mane oriebatur, cecidit. Vnde Lucifer? Quia illuminatus lucebat. Vnde autem tenebrosus factus? Quia in ueritate non stetit. Ergo ille ante luciferum, ante omnem illuminatum: siquidem ante omnem illuminatum sit necesse est, a quo illuminantur omnes qui illuminari possunt. Vgl. zur Abhandlung des Engelfalles in der lutherischen Dogmatik des 17. Jahrhunderts sehr knapp Hütter: COMPENDIUM (2006 (11610)), S. 124, Z. 12-17 und ausführlicher Gerhard: Loci theologici 2, S. 10b-11b sowie David Hollatz: EXAMEN THEOLOGICUM ACROAMATICUM (1707) I, S. 583-597. Gerhard und Hollatz vertreten die (sehr verbreitete) Ansicht, daß die superbia der bösen Engel deren Fall kausiert habe – eine Ansicht, die bei Birken in v. 3 verarbeitet ist. Vgl. ebd., S. 584f.,
Gedicht 320 (1677)
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wo Hollatz ausführt: "Angelos pecâsse, generatim docent Sacrae literae; sed eaedem non disertè exprimunt, qvodnam speciale fuerit Angelorum peccatum primum, è qvô velut fontè caetera Angelorum peccata manaverint. Probabiliter colligimus, superbiam fuisse primum Angelorum peccatum." Im Nürnberger Kontext wurde diese Thematik von Johann Klaj in einem seiner Redeoratorien behandelt und zur Aufführung gebracht (Engel- und Dra¡en-Streit (1649)). Zur Verarbeitung des Lucifer-Motivs in der Malerei und der Literatur des 17. Jahrhunderts vgl. Osterkamp, 1979. – 3 orden] 'Gemeinschaft'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1316f. – 7 bes¡mai‰] 'besudelt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1582. – 11 Vgl. 1Tim 2,4 – 13 Mt 4,1-11 – 15f. Vgl. Moller: Sterbe-Kun‰, S. 214: "Denn Chri‰u#/ der in ihnen [scil. in den Glaubenden] wohnet/ hat für ›e den Tod ges¡me¿et/ ihm seine Gewalt genommen/ seinen Sta¡el zubro¡en/ daß er an den Gläubigen ni¡t# mehr enden kan […]. – 16 Felsen Jesu] 1Kor 10,4 – 19 1Kor 15,55 – 20 1Joh 5,4; 1Kor 15,57
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Apparate und Kommentare
Abb. 37: Catharina Regina von Greiffenberg: Der Allerheilig‰en Mens¡werdung/ Geburt und Jugend JEsu Chri‰i/ Zwölf Andä¡tige Betra¡tungen […]. Nürnberg 1678 (HAB Wolfenbüttel Th 1058), Kupferstich zu S. 1042.
Gedicht 321 (1678)
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Text 321: Auf Herrn Job‰ Wilhelm Ebner# Senatoris & TriumViri Norimbergensis Ab‰erben. S. 31f. T3 Senatoris] Senat. – T4 TriumViri Norimbergensis] überwiegend lateinische Schreibung – T4 Norimbergensis] Norimb. – 5 dur¡] d überschrieben – 8 im] danach drei Wörter gestrichen; die beiden ersten sind unentziffert; das letzte ist Himmel – 10 ein] oberhalb eines gestrichenen, unentzifferten Wortes – 10 Chri‰] nach t ein gestrichener, unentzifferter Buchstabe – 11 sein] s überschrieben – 11 ihn] oberhalb von gestrichenem di¡ – 16 hier] davor ein gestrichenes, unentziffertes Wort – 16 ges¡ieht] zweites e oberhalb der Zeile – 22 ihn] danach gestrichenes Komma – 22 Mütter] danach gestrichenes Komma – 22 die als Fußnote dargebotene Bemerkung ist in der Handschrift marginal links neben v. 17-24 plaziert – 23 ‰ammen] ‰amen Ǧ (ebenso 28 Stamm) – 25 gab] b überschrieben – 26 ihn,] vor Komma gestrichenes Satzzeichen – 26 die als Fußnote dargebotene Bemerkung ist in der Handschrift marginal links neben v. 25-30 plaziert – 27 Söhne,] danach gestrichen ma¡en – 27 man] danach ein gestrichenes Wort; gestrichen ev. ›eht – 27 grün] durch Streichung aus grünen – 31 die als Fußnote dargebotene Bemerkung ist in der Handschrift marginal links plaziert neben v. 19 – 32 ein] danach ein gestrichenes, unentziffertes Wort – 39 die als Fußnote dargebotene Bemerkung ist in der Handschrift marginal links neben v. 36-42 plaziert – 41 Wa¡t] W überschrieben – U1 Februarii] Febr. – A1 von] v. – A2 Stamm] Stam Ǧ danach ein gestrichenes, unentziffertes Wort – A2 und] danach eine Streichung; gestrichen ev. ha – A2 Jahre] J. danach gestrichen ihm zu (Rest unentziffert) – A2 Anno] A. – A2 Hann# Ebner] danach marginal mit vorangestelltem + ergänzt: s¡on und mit + in der Zeile eingewiesen – A3 (unter denen ~ geda¡t wird.)] mit vorangestelltem + unterhalb der Anmerkung, mit + in der Zeile eingewiesen – A3 ge‰orben] ge‰ und etc.-Kürzel – A3 Oe‰errei¡is¡en] Oe‰err. – A3 pagina] p. – A3 TriumViri] TriǦuViri – A4 Anno (4mal)] A. – A4 WolAdeli¡en] WolAdel. – A4 Senator (2x)] Senat. (2. Position: oberhalb der Zeile) – A4 ge‰orben (1. Position)] durch Streichung von bohren und Ergänzung von ‰orben aus gebohren – A4 wolseeligen] wolseel. Jobst Wilhelm Ebner von Eschenbach (geb. 1609), seit 1649 Mitglied des Nürnberger Rates, seit 1659 Alter Bürgermeister, Septemvir 1670, Triumvir 1677, starb am 10.9.1677 und wurde am 14.9. auf dem Johannisfriedhof beerdigt, wie auch aus Birkens Tagebuch hervorgeht (II.414; PBlO.B.2.1.2, 33r). Die Leichenpredigt hielt Adolf Saubert (Chri‰gebührli¡e Gela‹enheit/ oder Gehorsame Ergebung deß Mens¡li¡en Willen# in den Göttli¡en Willen). Vorliegendes Gedicht hat Birken seiner eigenen Datierung zufolge (U1) am 1.2.1678 abgefaßt. Diese Datierung wird bestätigt durch einen entsprechenden Eintrag in Birkens Tagebuch (II.445; PBlO.B.2.1.2, 51r). Morphologie, S. 972f. Zur Biographie Ebners vgl. detailliert Biedermann, 1741, Tabula 34B. Vorliegendes Gelegenheitsgedicht wurde 1678 gedruckt als gezählter Beitrag (Nr. 1) in der von den Pegnitzschäfern aus Anlaß des Todes Jobst Wilhelm Ebners von Eschenbach veranstalteten Gemeinschaftspublikation Göttli¡e und Mens¡li¡e Willen#-Ebene, ):(2r-3r. Das Gedicht hat keine Überschrift und endet mit der Signatur Zu s¡uldiger
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Apparate und Kommentare
Na¡beehrung s¡riebe e# S. à Birken. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgender Stelle von der handschriftlichen Version: 1 davor m! – 8 Ge‰irnenHau#] Sa[irnen Hau# – 32 eu¡] au¡ – U1 1 Februarii] fehlt – A1 Erhard] Erhard Ebner – A1 seinen] de# Wolseeligen Herrn – A2 WolAdeli¡e] WolAdel. – A2 600] 500 – A2 uber 300 Jahre] fehlt – A2 Anno ~ worden.] fehlt – A3 (unter denen Albre¡t Ebner# ~ ein DuumVir.] (deren einer/ Albre¡t Ebner/ im Oe‰errei¡. Ehren-Spiegel p. 293 benennt wird) 3 Trium Viri, und 3. DuumViri. – A4 Starb] Er ‰arb – A4 WolAdeli¡en] WolAdel. – A4 Senator (2. Position)] Trium Vir 7 Mt 6,10 – 11 Mt 6,9 – 12 Vgl. Röm 6,16 – 14-16 Mt 6,10 – 17f. Vgl. Phil 2,13 – 22f. dur¡ Edle Mütter ‰ammen auf] 'von edlen Müttern abstammen'. Nicht bei Grimm: DWb. – 32 Rahte#-Glied] Zur Mitgliedschaft Ebners im Rat der Stadt Nürnberg s. o. – 40 Mt 25,21.23 – 42 Ps 37,5 – A3 Albre¡t Ebner# ~ im Oe‰errei¡is¡en EhrenSpiegel pagina 293 geda¡t wird] In Birkens Spiegel der Ehren de# Hö¡‰löbli¡en Kayser- und Königli¡en Erzhause# Oe‰errei¡ (1668), S. 293 findet Albrecht Ebner knapp im Rahmen der Schilderung des im Jahre 1323 im Zuge der Streitigkeiten zwischen Kaiser Ludwig dem Bayern (IV.) und Papst Johannes XXII., der gegen Ludwig wegen dessen Führung des Königtitels ohne päpstliche Approbation einen kanonischen Prozeß eröffnet hatte, in Nürnberg abgehaltenen Reichstages Erwähnung: "Hierwieder hielte er [scil. Ludwig IV.] einen Rei¡#tag zu Nürnberg/ und gabe seine Uns¡uld ni¡t allein mündli¡ den versammleten Rei¡#‰änden/ sondern au¡ der gan”en Chri‰enheit/ dur¡ ein o[entli¡ Au#s¡reiben/ (so in Albr. Ebner# Hau# abgegeben i‰/ ) zuver‰ehen."
Text 322: Uber Frauen Margarethen Störin, gebornen Lappertin Seelige# Ab‰erben. Abgesegnung ihre# Eheherrn G. C. Stören#. S. 40f. T2 Frauen] Fr. – T2 gebornen] geb und etc.-Kürzel mit Punkt – T3 Seelige#] Seel. – 3 au¡] oberhalb der Zeile; darunter unentzifferte Streichung – 4 ma¡t] oberhalb der Zeile – 4 müd] danach unentzifferte Streichung – 6 gar] oberhalb einer Streichung; gestrichen ev. au¡ – 7 den] n überschrieben – 10 die] oberhalb der Zeile; darunter unentzifferte Streichung – 10 son‰-lange] am Wortende ein Buchstabe und danach ein Wort gestrichen – 10 Zeit] oberhalb der Zeile; darunter unentzifferte Streichung – 14 Jammer-bahn] Jamer-bahn Ǧ – 15 ümâengen] nach üm ein gestrichener Buchstabe – 17 da# (1. Position)] danach ein gestrichenes, unentziffertes Wort – 19 wille] ll überschrieben – 20 wehrt] t überschrieben – 22 du] davor gestrichen J¡ – 25 von] n überschrieben – 26 du] davor ein gestrichenes, unentziffertes Wort – 26 mi¡] m überschrieben – 28 hier in der Wü‰e] oberhalb der Zeile; darunter mehrere unentzifferte Wörter gestrichen – 29 hatt‰] oberhalb der Zeile; darunter unentzifferte Streichung – 30 Gott] danach ein gestrichenes Wort, ev. di¡ – 34 na¡folgen] na¡ oberhalb der Zeile; darunter gestrichen dir – 34 dir] davor gestrichen na¡
Gedichte 322 (1678) und 323 (1678)
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Margarethe Stör, geb. Lippert, verwitwete Hammann (geb. 1610), starb am 24.2.1678 und wurde am 1.3. beerdigt. Die Leichenpredigt hielt der Fürther Pfarrer Carl Friedrich Lochner (Da# Leben im Tode gezeiget). Margarethe Stör war die Tochter von Johann Lippert, sie war seit 1628 in erster Ehe mit Sebastian Hammann (gest. 10.5.1651) und seit 18.11.1651 mit dem Adjunkten und Sekretär des brandenburgischen Landschaftsrats Georg Christoph Stör verheiratet. Zum Zeitpunkt des Todes seiner Frau lebte Stör in Fürth, nachdem er, offenbar infolge einer Hofintrige, seinen Dienst in Bayreuth quittiert hatte. Vgl. hierzu die u.g. Leichenpredigt, D2v, wo von den "s¡wehre[n] Widerwärtigkeiten/ und Verfolgungen" die Rede ist, denen Georg Christoph Stör in der Zeit seiner brandenburgischen Dienste ausgesetzt war. Vorliegendes Gedicht verfaßte Birken im Auftrage des Witwers. Morphologie, S. 992f. (ohne Nachweis der Druckfassung). Das Gedicht kam 1678 in der von dem Pegnitzschäfer und Fürther Pfarrer Carl Friedrich Lochner gehaltenen Leichenpredigt (Da# Leben im Tode/ gezeiget) auf die Verstorbene zum Abdruck (hier E1r/v). Es trägt die Überschrift ABSEGNUNG De# Leid-betrübten HErrn Witwer#. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 2 o]] wol – 3 au¡] o] – 4 da# s¡wa¡e] die s¡wa¡en – 25 A¡! aber] A¡ aber! 4 keu¡t] 'macht keuchen'. In dieser transitiven Bedeutung nicht bei Grimm: DWb. – 7 vergeht] 'verirrt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 402. – 16 Di¡ warf ein Fall, al# wir un# kaum gesellt] Bezugnahme auf einen Unfall, in den Margarethe Stör im Jahre 1652 verwickelt wurde. Der Leben#-Lau[ der o.g. Leichenpredigt berichtet hierzu (D2r/v) folgendes: Also i‰ jhr au¡ da# liebe Creu” und Ungema¡ in sol¡ ihrem andern Ehe‰and auf dem Fuße na¡gefolget in deme ›e bald darau[ in na¡gefolgtem er‰en Jahr/ auf einer in angelegenen Haußges¡ä[t unumgängli¡en zu verri¡ten gehabten Reise/ von Hof na¡er Beyreith/ dur¡ deß Fuhrkne¡t# unglü¿li¡en umbwur[/ auf dem so genanten Bindlo¡er Berg/ eine Stund von Bayreith/ einen s¡mer”haften Bainbru¡ erlitten/ wordur¡/ weilen er von denen darzugebrau¡ten Wund-ärzten/ auß versehen/ sehr übel geheilet worden/ ›e herna¡ nit allein unders¡idli¡enmahlen s¡were Kran¿heiten/ sondern au¡ ihre gan”e leben# Zeit/ angeregter massen einem/ immerwehrenden wehemütigen Den¿zettul an Jhr haben und tragen müssen […]. – 27 Sternen-ga‹en] Vgl. Mt 13,43 – 30 zu Ruh] Hebr 4,9f.; Offb 14,13
Text 323: Tode#-Glü¿zuru[. S. 41f. 4 Wann] WaǦn (ebenso 25 Mann) – 12 mit] t überschrieben – 21 So] S überschrieben – 22 de#] verschmiert – 27 no¡] oberhalb von gestrichenem ›¡ – 33 i‰] danach gestrichen Sterben – 33 gut,] danach ein gestrichenes, unentziffertes Wort – 33 bald] marginal rechts mit vorangestelltem +; mit + in der Zeile eingewiesen – 33 ‰erben:] s überschrieben; vor Doppelpunkt eine Streichung; gestrichen ev. ein
Apparate und Kommentare
1000
Komma – 34 vers¡windt] t überschrieben, ev. aus en – 35 und] oberhalb eines gestrichenen, unentzifferten Wortes – 37 Fals¡heit] danach ein gestrichenes, unentziffertes Wort – 38 seind.] vor Punkt eine Streichung; gestrichen ev. ein Komma – 41-53 diese beiden Strophen sind nebeneinander angeordnet – 47 Leben#-Noht.] danach eine Streichung; gestrichen ev. ein Frage- oder Rufzeichen – 49 forthin i¡ 2
3
1
werde] i¡ werde forthin – U1 die] d. – U1 Martii] Mart. – U2 Donner#tag.]Ytag. Dieses Gedicht hat Birken seiner eigenen Datierung zufolge (U1f.) am 27.3.1678 abgefaßt. Zu dessen Anlaß vgl. zu Text Nr. 322. Morphologie, S. 992f. Das Gedicht wurde 1678 gedruckt im mit einem Zwischentitel versehenen (Die Gotte#-Lieb und Tugend-Ehr) Anhang zu der von dem Pegnitzschäfer und Fürther Pfarrer Carl Friedrich Lochner gehaltenen Leichenpredigt (Da# Leben im Tode/ gezeiget) auf die Verstorbene (hier F3v-4v). Es trägt die Überschrift Tode#-Glükzuruf. und endet mit der Signatur Floridan. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 6 in] in# – 12 mit re¡t] ni¡t satt – 27 no¡ al#] al# da# – 29 darein] Darin – 30 im] in – 34 da] Der – U1f. die 27 Martii am Grünen Donner#tag.] fehlt 1 Euxin] Gemeint ist Pontus Euxinus, das Schwarze Meer. – 3-8 Birken nimmt hier Bezug auf Herodot: Historiae 5, 4. – 16 Vgl. zu Text Nr. 5, Z. 160f. – 18 baß] 'besser'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1153. – 20 Vgl. Ps 126,5; Apg 14,22 – 22 der Sohn de# Hö¡‰en] Lk 1,32 – 22 unser Haubt] Eph 4,15; 5,23 – 25 klüg‰en Mann auf Erden] Es bleibt unklar, wer gemeint ist. – 27 Entwerden] 'Sterben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 654. – 31 2Kor 5,1 – 32 Pred 12,7 – 34 Liebe ganz vers¡windt] Mt 24,12 – 39 der alte Feind] Gemeint ist mit Mt 13,25 der Teufel. Vgl. zu Text Nr. 338, v. 35. – 40 Noah-Welt] Mt 24,37-39 – 44 S¡auen] 1Kor 13,12 – 50 Vgl. 1Kor 15,31. Zum irdischen Leben als einem permanenten Sterben vgl. zu Text Nr. 2, v. 97f. – 53 Spr 3,12; Hebr 12,6 – 53 ge‰eupet] 'gezüchtigt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 17, Sp. 1202. – 55 Freuden-fru¡t] Mt 25,21.23
Text 324: Uber Mon›eur Mi¡ael# Jmhof Patricii Norici Ab‰erben. S. 47f. T2 Mon›eur] Mr. – T2 Patricii] Patr. – T2 Norici] Nor. – 2 ni¡t] t überschrieben – 3 Punct] nach n unentzifferte Streichung – 4 Himmel#-Hammer] Himmel#-Hamer Ǧ – 4 Himmel#-Hammer?] vor Fragezeichen gestrichenes Komma – 6 funkt.] vor Punkt eine Streichung; gestrichen ev. ein Komma – 7 Klop]] danach gestrichen s¡on – 8 im s¡ön‰en] oberhalb von gestrichenem de# hö¡‰en – 22 die Tie[e] kein Abstand; Worttrennungsstrich – 22 Sa[iren.] danach eine Streichung; gestrichen ev. ein Komma – 22 danach eine gestrichene, unentzifferte Zeile – 27 der] er überschrieben – 31 Deinen] davor ein gestrichenes Wort, ev. Einen – 31 Erden:] danach eine Streichung; gestrichen ev. ein Komma – 32 der] ober-
Gedicht 324 (1678)
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halb von gestrichenem wa# – 33 ›he‰] danach ein gestrichenes, unentziffertes Wort – 36 ›ht] t überschrieben – 38 nennet] oberhalb von gestrichenem La‹et – 39 Sonnes¡ein] nach i gestrichener, unentzifferter Buchstabe – 41 Hier] davor gestrichen Und – 42 Ho[nung] oberhalb von gestrichenem alle# – U1 die] d. – U1 Junii] Jun. Michael Imhoff, Sohn von Georg Paul Imhoff und Ehegatte von Maria Christina, geb. Peller, wurde 1637 geboren, war Assessor und Schöffe am Nürnberger Stadtgericht und starb am 17.12.1677. Das Begräbnis fand am 21.12. statt. Die Leichenpredigt hielt der Nürnberger Pfarrer Johann Lang (JESUS Heyl/ in GOtte# Himmel). Den Termin des Begräbnisses notierte Birken in seinem Tagebuch (II.432; PBlO.B.2.1.2, 43v). Biedermann, 1741, Tabula 261. Vorliegendes Gedicht wurde als erster gezählter Beitrag gedruckt in der von den Pegnitzschäfern 1677 aus Anlaß des Todes Martin Imhoffs produzierten Gemeinschaftspublikation MANIBUS ET MERITIS VIRI PERQUAM STRENUI, AMPLISSIMI, NOBILISSIMI, DOMINI MICHAELIS IM-HOFF, S. 2f. Das Gedicht trägt den Titel Mens¡li¡e# Ho[-Leben. und endet mit der Signatur Floridan. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 3 den] dem – U1 die 16 Junii] fehlt 1 Röm 8,24 – 6 funkt] 'funkelt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 607. – 9 de# dreygeEinten Thron] 'Thron des dreieinigen Gottes'. – 13 Röm 8,24 – 21 Zum Anker als Sinnbild der Hoffnung (Hebr 6,18f.) vgl. zu Text Nr. 2, v. 10. – 22 Tie[e von Sa[iren] Offb 21,19 – 25 entträget] 'entwendet'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 639. – 26 Helm-Gla#] Eine Retorte bzw. ein Kolben aus Glas (zylindrisch, konisch oder rund) mit Deckel. Dieser Deckel wird 'Helm' (alembica; Alembix, auch Destillierhelm) oder 'Hut' (pileus) genannt. Dieser läuft in einen Schnabel aus (rostrata) oder ist 'ungeschnäbelt'; der Schnabel selbst ist offen oder 'blind'. Bei der Destillation läuft das Destillat aus dem abwärts gebogenen offenen Schnabel in ein Auffanggefäß. Detaillierte Gerätebeschreibungen bei Andreas Libavius: Alchemia (1597) 1, cap. 4, S. 5f. und ders.: De sceuastica artis (1606), cap. 34, S. 172-174. – 27 ãü¡tige Merkur] Mercurius ist Quecksilber, und zwar nicht das Metall, sondern das philosophische Prinzip (Prinzip der Flüchtigkeit), das zusammen mit den Prinzipien Sal/Salz (Prinzip der Festigkeit) und Sulphurus/Schwefel (Prinzip der Brennbarkeit) in der Alchemie und bei den Paracelsisten statt der vier (ähnlich als 'philosophisch' gedachten) Elemente der aristotelischen Tradition das Materielle konstituiert (alle drei mit unterschiedlichen Anteilen in jedem Ding enthalten). Mercurius ist dabei das metallische Prinzip, die Wurzel der Metalle, symbolisiert auch in der Gestalt des Götterboten Hermes (Mercurius). Vgl. Michael Maier: Chymis¡e# Cabinet/ Derer gro‹en Geheimnu‹en der Natur (1708), S. 2f.: Hiervon no¡ deutli¡er zu s¡reiben/ so i‰ eine# jegli¡en Dinge# Mercurius au# Rau¡ entspro‹en/ da# i‰/ au# einem sol¡en Wa‹er/ wel¡e# die Erde in eine subtile Lu[t au[gezogen [= aufgesogen]: um au# einer Erden die die Lu[t genöthiget/ ein irrdis¡ Wa‹er oder wä‹erige Jrrdigkeit von ›¡ zu geben. Dann indeme die sämmtli¡en Elementa darinnen verfa‹et/ und al# in einer wä‹erigen Natur vers¡lo‹en liegen/ so können
Apparate und Kommentare
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›e au¡ von selb‰en ni¡t lei¡t ges¡ieden werden/ e# begebe ›¡ dann da# Flü¡tige empor oder da# Fixe [= Feste] lege ›¡; wie dort an den gemeinen/ hier aber an der Philosophorum Mercurio und anderen Fixen Metallen zu sehen. Jn diesen erhalten die Fixen Elementa vor denen Flü¡tigen dort aber die Flü¡tigen vor den Fixen den Preiß und Vorzug/ und wird keine# Weg# ohne bewegende Ursa¡ der Mercurius mit Flügeln an Händen und Fü‹en gemahlet/ und vor den Botten der Götter/ Tollmets¡er und Mittel#mann gehalten/ weilen er wie der ‰rei¡ende Wind ãü¡tig dur¡ die Lu[t ãeu¡t/ wel¡e# leyder! gar viele mit S¡aden erfahren. Die doppelten S¡langen an seinem Staab bilden un# seine Natur vor/ daß er nemli¡ die Cörper entseelen und au¡ wieder erwe¿en könne/ und wa# de‹en wiederwärtigen operationen mehr/ so un# de# Philosophis¡en Mercurii Symbolum lehret. – 30 ewige Tinctur] Dies meint wahrscheinlich die ewiges Leben erwirkende Tinktur. Diese Tinktur (auch Elixier) ist das Ziel des Großen Werkes der Alchemie, der 'Stein der Weisen', der als Allheilmittel das ewige Leben erwirkt. Den Ausgangspunkt für dieses Werk bildet die schwarze materia prima (hierzu Schütt, 2000, S. 43-48), die es zu gewinnen gilt, bevor sie über mehrere Prozesse schließlich zum 'Stein der Weisen' führt. Von diesen Prozessen erfolgen die letzten innerhalb des hermetisch abgeschlossenen sog. Philosophischen Eies, in dem es auch zu einer Schichtung kommt, deren oberen Teil der flüchtige Mercurius bildet (der wegen seiner Flüchtigkeit bei einem offenen Gefäß nach oben 'in die Höhe' abginge). Die materia prima enthält als wesentliche Bestandteile einen unvollkommenen Leib, eine beständige Seele, ein wirksames Elixier sowie einen klaren, durchsichtigen, flüchtigen und beweglichen Mercurius. Die mit ihr angestellten einzelnen Prozesse werden im Mittelalter auch im Sinne christlichen Heilsgeschehens gedeutet und entsprechend symbolisch verbildlicht. Sie stellen daneben jeweils auch Stufen der Läuterung der Seele des sie einleitenden Adepten dar. Das Endprodukt, der 'Stein der Weisen', das (Lebens-)'Elixier', die 'Tinktur', ist daraufhin auch Allheilmittel (Panazee), das in seiner höchsten Sublimation alle körperlichen Krankheiten heilt, den menschlichen Körper verjüngt und ihn schließlich verwandelt in einen unverweslichen 'Lichtleib'. Vgl. zu den alchemistischen Prozessen und Produkten Klossowski de Rola, 1974, sowie Schütt, 2000. Zur kritischen Auseinandersetzung mit diesem paracelsistischen Ansatz im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts vgl. F. Krafft, 2008. – 32 entwerden] 'verschwinden'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 654. – 35f. Zur navigatio vitae vgl. zu Text Nr. 5, Z. 68-70.
Text 325: Auf Herrn Johann Paul Ebner# Senatoris Norici Tö¡terlein# Marien Helenen Ab‰erben. KlagLied. S. 53 2 1 T2 Herrn] Hn. – T2 Johann] Joh. – T2 Tö¡terlein#] Tö¡terl. – 3 Edlen Vatter#] Vatter# Edlen – 1 davor 1.]
fehlt im Manuskript – 3 Freude] danach gestrichenes Komma – 4 dein] den (der Druckfassung folgend
Gedicht 325 (1678)
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emendiert) – 4 Seiner] S überschrieben – 5 davor 2.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 3-6 – 7 Alpa‰er] danach gestrichenes Satzzeichen – 10 de#] de überschrieben; davor ein oder zwei Buchstaben gestrichen – 13 wann] waǦn – 14 Erde] danach ein gestrichenes Wort, ev. ›e – 14 Himmel] Himel Ǧ (ebenso 24) – 18 e#] danach ein gestrichenes, unentziffertes Wort – 19 geht#] t# überschrieben – 21 Himmel-sehn] Himel-sehn Ǧ (nach l ein gestrichener Buchstabe) – 22 o]] oberhalb eines gestrichenen, unentzifferten Wortes – 22 in] n überschrieben – 22 mo¡t] m überschrieben Maria Helena Ebner von Eschenbach, die Tochter des Nürnberger Patriziers Johann Paul Ebner von Eschenbach (1641-1691), war am 4.4.1678 geboren worden und starb bereits am 24.7. desselben Jahres. Johann Paul Ebner von Eschenbach studierte nach dem Schulbesuch am Nürnberger Auditorium publicum Aegidianum (u.a. bei Johann Michael Dilherr und Daniel Wülfer) und setzte seine Studien an den Universitäten Tübingen und Straßburg fort, wo er im Januar 1663 unter dem Vorsitz von Johann Rebhan De JURE SENUM SENECTVTISQVE PRIVILEGIIS disputierte. Nach Abschluß seines Studiums stand Ebner als Hauslehrer in den Diensten des Grafen Gottlieb von Windischgrätz. Ebner begleitete Windischgrätz auf seinen Reisen, die dieser in seiner Eigenschaft als kaiserlicher Gesandter nach Italien zu tätigen hatte. Ebner hatte später in Nürnberg vielfältige Ämter inne, war seit 1670 Ratsherr sowie Almosenpfleger, Scholarch und Kurator der Universität Altdorf. Birken pflegte mit Ebner engen Kontakt. Ebner starb am 14.7.1691. DBA I, 263, 370. Morphologie, S. 997. Vorliegendes Gedicht wurde 1678 gedruckt in Birkens Gelegenheitsschrift mit dem Titel Klag- und Tro‰Klang. Das Gedicht ist der erste ungezählte Beitrag und trägt den Titel Klag-Klang Na¡ der Singweise de# Opi”is¡en Lied#: Auf auf mein Herz und du mein ganzer etc. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgender Stelle: 16 Blum] Zier 4 blas‰] 'verblaßt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 71. – 5 Aug-Agat] Der Augenachat ist ein Edelstein, hier als Metapher für die Verstorbene. – 7 Hütte] 2Kor 5,1 – 7 Alpa‰er] 'Alabaster' – 9f. Bezugnahme auf Octavia, die Schwester des römischen Kaisers Augustus und Mutter des Marcus Claudius Marcellus (42-23 v. Chr.), der 25 v. Chr. die Tochter des Augustus Julia heiratete und 23/24 das Amt des Aedilen übernahm, aber bereits im September 23 verstarb. Der Neue Pauly. Bd. 3 (1997), Sp. 18. Vgl. Vergil: Aeneis 6, 860-886. – 13 Tulipan] 'Tulpe'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 22, Sp. 1702. Vgl. zu Text Nr. 341, v. 33. – 16 Blum] Zur metaphorischen Bezeichnung des Menschen als Blume vgl. zu Text Nr. 272, v. 64-68. – 16 entwerden] 'vergehen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 654. – 19 hier ~ BlumenLeben] Hi 14,1f.; Ps 103,15f.; Jes 40,6. Zur Blume als Sinnbild der Vergänglichkeit des menschlichirdischen Lebens vgl. zu Text Nr. 272, v. 64-68. – 21 2Kor 5,2.4
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Apparate und Kommentare
Text 326: Tro‰ Lied. S. 54 1 davor 1.] fehlt im Manuskript – 2 Himmel] Himel Ǧ oberhalb von gestrichenem Engel – 3 â¡t] am Wortende unentzifferte Streichung – 5 Engel] danach gestrichen ‰eh – 7 davor 2.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 3-6 – 9 zur] danach gestrichen Ewigkeit – 12 gehen] wegen Tintenflecks nur ge lesbar; Rest der Druckfassung folgend ergänzt – 12 fromm] fromǦ (ebenso 30 Himmel) – 15 dieser] davor unentzifferte Streichung – 23 un#:] danach Satzzeichen und mehrere unentzifferte Wörter gestrichen – 24 heben] oberhalb der Zeile; darunter mehrere unentzifferte Wörter gestrichen – 25-36 diese beiden Strophen sind nebeneinander angeordnet – 26 und] u. – 28 ihr] danach eine Streichung; gestrichen ev. sol¡ – 28 gönnte] göǦnte – 31 davor 6] 5 – U1 Julii] ulii überschrieben Zum Anlaß dieses Gedichtes, das Birken seiner eigenen Datierung zufolge (U1) am 26.7.1678 abgefaßt hat, vgl. zu Text Nr. 325. Vorliegendes Gedicht wurde 1678 als ungezählter zweiter Beitrag gedruckt in Birkens Gelegenheitsschrift mit dem Titel Klag- und Tro‰Klang. Es steht unter dem Titel Tro‰-Klang Na¡ der Singweise: Meinen JEsum laß i¡ ni¡t etc. und endet mit der Signatur Dien‰beileidig sezte e# S. v. B. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 28 ihr] ihm – U1 26 Julii] fehlt 1 weinet ni¡t] Lk 7,13 – 4 Ps 37,5 – 8-10 Vgl. zu Text Nr. 1, v. 14f. – 12 Vgl. Mt 18,3 – 15 Zur navigatio vitae vgl. zu Text Nr. 5, Z. 68-70. – 21 Vgl. Joh 10,1 – 22 sparen] 'aufbewahren'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1925. – 24 in Gotte# Hand] Weish 3,1 – 25f. Esth 2,17 – 27 Mardo¡ee] Mardochai ist der biblischen Erzählung zufolge Pflegevater und Vertrauter der Esther und als solcher um das Wohl derselben, die Vater und Mutter früh verloren hat, besorgt. – 31 Offb 21,9 – 32 Lk 20,36 – 36 Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184.
Text 327: Zu den Tode#Gedanken Ein Lied zu Herrn Matthaei Lö[ler# Söhnlein# Georg-Matthaei begrabni#. S. 60 1-4 senkrecht zur Handschrift, links auf dem Rand – 2 Herrn] H. – 2 Matthaei] überwiegend lateinische Schreibung – 4 Verse] Kürzel Von vorliegendem Gedicht ist weder eine Manuskript- noch eine Druckfassung bekannt. Weder in Birkens Tagebuch noch in seiner Korrespondenz finden sich Hinweise. Um wen es sich bei Matthäus Löffler und dessen verstorbenen Sohn Georg Matthäus handelt, konnte nicht eruiert werden.
Gedicht 328 (1678)
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Text 328: Tode#-Gedanken Herrn Vettern Cornelii Betulii, der Anno 1678 die 20 Octobris wol ver‰orben. S. 69f. T2 Herrn] Hn – T2 Vettern] Vett. (oberhalb der Zeile) – T3 Anno] A. – T3 die] d. – T3 Octobris] Oct. – 1 davor 1.] fehlt im Manuskript – 5 S¡ä¡er] danach gestrichen sagen – 6 sagen] davor mehrere unentzifferte Wörter gestrichen – 7 mir] danach ein gestrichenes, unentziffertes Wort – 8 Paradeise#] danach ein gestrichenes Wort, ev. heiden – 9 davor 2.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 3-9 – 9 die] e überschrieben – 9 deinen] d überschrieben – 10 Satan#] danach mehrere unentzifferte Wörter gestrichen – 10 Löwen-›nn] Löwen-›Ǧn (nach Löwen- gestrichen will) – 11 Tode] überschrieben – 12 al#] oberhalb der Zeile; darunter zwei unentzifferte Wörter gestrichen – 12 Sünder] danach unentzifferte Streichung – 13 dein] d überschrieben; danach unentzifferte Streichung – 13 Tod] danach gestrichen hat – 14 Leben] erstes e überschrieben – 18 ni¡t] n – 19 wol‰] w überschrieben; davor längere, unentzifferte Streichung – 19 entbinden] rechts unterhalb der Zeile – 19 danach eine gestrichene, unentzifferte Zeile – 21 daß] davor unentzifferte Streichung – 26 wer] we wegen Tintenflecks unlesbar – 27 aufgeben] n überschrieben – 28 diese#] davor unentzifferte Streichung – 28 verspri¡t] p überschrieben – 28 danach eine gestrichene, unentzifferte Zeile – 29 dann] daǦn (ebenso 49) – 29 dann,] danach gestrichen Je – 33-40 senkrecht zur Handschrift, rechts auf dem Rand, gegenüber v. 21-32 – 38 dem] m überschrieben – 45 ›¡] s überschrieben – 52 na¡] danach gestrichen dem Engel – 57-64 links unten auf der Seite nachträglich ergänzt – 58 ein] oberhalb einer Streichung; gestrichen ev. begehen – 59 im] danach unentzifferte Streichung – 60 und (1. Position)] oberhalb der Zeile – 60 lang] durch Streichung aus lange – 60 lang 2
1
leiden] leiden lang – 64 der lezte] unterhalb von gestrichenem da# S¡eiden – 64 da#] Kürzel – 64 davor 9] aus 8 überschrieben – 70 s¡eiden] danach gestrichen di¡ – 71 Nimm] Nim Ǧ – U1 23] überschrieben – U1 Octobris] Oct. Dieses Gedicht hat Birken seiner eigenen Datierung zufolge (U1) am 23.10.1678 abgefaßt. Der am 20.10.1678 verstorbene Nürnberger Kaufmann Cornelius Betulius, ein Cousin Birkens, war der Sohn eines Bruders von Birkens Vater. Sein Begräbnis fand laut Birkens Tagebuchaufzeichnung (II.453; PBlO.B.2.1.2, 55v) am 25.10. statt. Birkens Tagebücher lassen auch erkennen, daß der Dichter mit seinem Cousin recht regen Umgang gepflegt hat. Morphologie, S. 1003f. Vorliegendes Gedicht wurde 1678 gedruckt in Birkens Gelegenheitsschrift mit dem Titel GOtte#- und Tode#-Gedanken/ De# Erbarn und Fürnehmen Herrn Corneliu# Betuli/ Handel#mann# in Nürnberg, ):(2r-3v. Dem Text Birkens geht auf der Titelrückseite ein Widmungsmotto voran, das folgenden Wortlaut hat: m! Wer ‰irbet/ eh er ‰irbt: Der ‰irbt ni¡t/ wann er ‰irbt.
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Wer o]/ von Herzen# Grund der Tode#-Noht gedenkt: Wird mit dem LorbeerKranz der Ewigkeit bes¡enkt. Das Gedicht steht unter dem Titel Sterb-Lied Na¡ der Singweise de# XLII Psalm#. Es endet mit der Signatur Seinem liebwehrten H. Vettern se”te e# zur Le”-Ehre S. v. B. Die Strophen sind nicht gezählt. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 10 i‰] denkt – 18 ni¡t Böße] in Bu‹e – 28 Mund] Gei‰ – 30 wir gehn von] i¡ geh vom – 36 von] mit – 38 Heimat-Ort] Himmel-Ort – U1 den 23 Octobris] fehlt 2 verlaß mi¡ ni¡t] Ps 38,22; 71,18 – 3 Vgl. 1Kor 3,11 – 5-8 Lk 23,43. In den Versen, die Birken dem Verstorbenen in den Mund legt, artikuliert sich die Gewißheit des Glaubenden, daß die dem Schächer durch den Gekreuzigten gegebene promissio auch ihm gilt. Vergleichbares findet sich in einer der Leichenpredigten Johann Gerhards, in der berichtet wird, der Verstorbene (Matthias von Jagow) habe kurz vor seinem Abscheiden die Zuversicht geäußert, daß er wie der Schächer mit Christus ins Paradies eingehen werde. Vgl. Gerhard: Leichenpredigten, S. 248, Z. 29 - S. 249, Z. 10: Denn als er mit dem H. Abendmahl auff vorgehende ernste Beicht versorget/ fieng er mit auffgehobenen vnd gefaltenen Henden an/ Nun hab ich lust abzuscheiden vnd bey meinem HErrn Christo zu seyn/ Vnd ob jhm gleich zugesprochen wurde/ wir wolten allesampt zu GOtt hoffen/ er würde jhn seinen lieben Eltern vnd andern zu Trost widerumb auffhelffen/ hat er doch angefangen/ Nein/ nein/ ich wil viel lieber sterben/ als in diesem Leben lenger bleiben/ meinen lieben Eltern/ sonderlich der Fraw Mutter wirds zwar schmertzlich vorkommen/ aber mir geschicht viel besser/ vnd bald darauff gesagt/ Heute heute wil ich bey meinem HErrn Christo gewis im Paradiß seyn. – 9f. 1Petr 5,8 – 13f. 1Thess 5,10 – 16 Lk 17,5 – 21f. Ps 31,6 – 23f. 2Kön 2,11 – 24 wie Simeon] Lk 2,29f. – 25-27 Joh 11,25 – 31f. Mt 25,21.23 – 34 2Kor 5,2.4 – 35-37 Zur navigatio vitae vgl. zu Text Nr. 5, Z. 68-70. – 38 Vgl. 2Kor 5,1 – 41 Hebr 13,14 – 42 Zum Topos des Christen als eines Gastes auf Erden, der seine Heimat im Himmel hat, vgl. zu Text Nr. 203, v. 25. – 44 2Kor 5,1f.; Hebr 13,14 – 49 Leibe#-Bande] Hinsichtlich der Bezeichnung des Leibes als Fessel vgl. zu Text Nr. 21, v. 51. – 51 2Kor 5,2.4; Hebr 11,14 – 53 Zum an die Welt und alles Irdische gerichteten Gute-Nacht-Wunsch vgl. zu Text Nr. 2, v. 65. – 55f. Phil 1,23 – 59 Hi 7,1 – 61f. Ps 84,11 – 66 Offb 21,4 – 68f. Vgl. 1Tim 2,5. Vgl. Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 65f. (4. Advent, Joh 1,19-28): Also Chri‰u# i‰ der einige Hoheprie‰er de# newen Te‰ament#/ wel¡er zwis¡en den zornigen GOtt vnd da# arme zum Tod verdampte mens¡li¡e Ges¡le¡t in# Mittel getreten/ ›¡ selber zu einem sü‹en Geru¡
Gedichte 328 (1678) und 329 (1678)
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au[geop[ert/ Ephes. cap. 5. vnd vn# also mit Gott dem HERRN wiederumb versöhnet/ 2. Cor. 5. Gott war in Chri‰o/ vnd versühnet die Welt mit jhm selber/ vnd re¡net jhnen jhre Sünde ni¡t zu. – 70 Röm 8,38f.
Text 329: Auf Frauen Annen Marien Stau[erin von Untera¡, gebornen von Holzing, Seelige# Ab‰erben. S. 78f. T3 von] v. (oberhalb der Zeile) – T3 Seelige#] Seel und etc.-Kürzel mit Punkt – 2 im] danach mehrere unentzifferte Wörter gestrichen – 1 davor 1.] fehlt im Manuskript – 3-5 Reihenfolge der Verse im Manuskript: 4, 5, 3; Rangierung durch links vorgesetzte Zahlen: 2 3 1 – 4 Nur ein] marginal links; danach gestrichen T – 4 Tod] davor gestrichen Lauter – 4 wa#] danach ein gestrichenes, unlesbares Wort – 6 davor 2.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 3-10 – 7 Tod#-Devisen] nach Tod#- ein gestrichenes Wort, ev. andenken – 8 Stämme] vor Zeilenanfang ergänzt; danach gestrichen Tafeln – 9 nimmer] nimer Ǧ – 12 Nur] N aus n überschrieben; davor gestrichen: Man ‰eiget – 12 Fall] durch Streichung aus Fallen – 13 Pra¡t] vor Zeilenanfang ergänzt; danach gestrichen Stolz – 13 aufrühren,] vor Komma eine Streichung; Komma aus Punkt überschrieben – 19 hingibet,] Komma aus Punkt überschrieben – 22 danach eine gestrichene, unentzifferte Zeile – 23 i‰] danach unentzifferte Streichung – 24 Ew'ge] marginal links – 24 Freüd] davor ein unentziffertes Wort gestrichen – 24f. Reihenfolge der Verse im Manuskript: 25, 24; Rangierung durch links vorgesetzte Zahlen: 2 1 – 24 sey] s überschrieben – 27 wa#,] danach längere, unentzifferte Streichung – 29 S¡elfe] erstes e überschrieben – 30 Staub] b überschrieben – 33 auser] danach gestrichen Chri‰ – 37 dieser] danach gestrichen fromme Seele – 37 der] überschrieben – 42 den] n überschrieben – 42 Gotte#-Auen] nach Gotte#- gestrichen Tempel Anna Maria Stauffer, geb. von Holtzing, war die Ehefrau des in Nürnberg lebenden, aus dem Bernischen stammenden Patriziers und Exulanten Ehrenreich Stauffer (zu ihm vgl. Text Nr. 366). Morphologie, S. 1007f. Vorliegendes Gedicht wurde 1678 gedruckt in Birkens anläßlich des Todes von Anna Maria Stauffer publizierter Gelegenheitsschrift mit dem Titel Welt-Vers¡ma¡ und Göttli¡e S¡u”Mauer. Es steht als erstes von zwei Andachtsliedern (auch das zweite stammt von Birken; vgl. Text Nr. 330) unter dem Titel Welt-Vers¡ma¡. Zu ›ngen na¡ der Weise: A¡ wie ni¡tig! A¡ wie ãü¡tig! Die Strophen sind nicht gezählt. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 4 Nur] und – 22 nur] ein 1f. 1Kor 15,31. Zum irdischen Leben als einem permanenten Sterben vgl. zu Text Nr. 2, v. 97f. – 7 Tod#-Devisen] Sinnsprüche des Todes. Zu 'Devise' vgl. Zedler. Bd. 16 (1737), Sp. 1556. – 14 Dtn 32,3;
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Röm 13,7 – 15 Jak 4,10 – 16 Vgl. Mt 6,24 – 17 Kol 3,5 – 20 ver‰ibet] 'zu Staub zerfällt, wie Staub verfliegt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 1748. – 25 Vgl. Jak 1,15 – 28-30 Vgl. zu Text Nr. 206, v. 21-23. – 29 S¡elfe] 'Schale'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 2489. – 29 abs¡inden] 'abhäuten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 101. – 32 Blasen-blehen] Zur Blase als Sinnbild der vanitas vgl. zu Text Nr. 57, v. 11 sowie zu Nr. 206, v. 11-16. – 34 Lk 24,32 – 38 1Kor 15,31 – 40 Phil 1,23 – 43 Ps 62,2 – 44 Vgl. Mt 26,39 – 45 Jes 35,10 – 47 Zur Wiederbegegnung mit den Verwandten im Himmel vgl. zu Text Nr. 7, v. 184. – 49f. 2Tim 4,8; 1Petr 5,4 u.ö. – 50 Wi”] 'Verstand'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 861f.
Text 330: Uber den Lei¡Spru¡. Röm. 8. v. 31. bi# 34. J‰ Gott für un#, wer mag wider etc. S. 79f. T2 Lei¡Spru¡] danach ein Buchstabe gestrichen – T3 bi#] b. – T4 etc.] Kürzel – 1 davor 1.] fehlt im Manuskript – 1 Mauren] n überschrieben – 2 der] Kürzel – 2 lä‹t] durch Streichung aus lä‹et – 4 Seine] danach gestrichen Wehr der – 6 tre[en] erstes f überschrieben; danach ein unentziffertes Wort gestrichen – 7 kein] n überschrieben – 8 Feind] danach unentzifferte Streichung – 10 davor 2.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 3-7 – 10 davor eine gestrichene, unentzifferte Zeile – 11 Unser] U überschrieben – 12 Wehr] W überschrieben – 18 der] danach unentzifferte Streichung – 20 war] danach unentzifferte Streichung – 20 angelegen] zweites g überschrieben – 22f. Reihenfolge der Verse im Manuskript: 23, 22; Rangierung durch links vorgesetzte Zahlen: 2 1 (abgetrennt durch senkrechten Strich) – 23 kommen] komen Ǧ (ebenso 24 Himmel#thron – 48 verdamm – 51 Lamm) – 25 Jhn] n überschrieben – 46-54 senkrecht zur Handschrift, links auf dem Rand, gegenüber v. 10-22 – 55-63 senkrecht zur Handschrift, links auf dem Rand, gegenüber v. 24-35 – 51 da#] Kürzel – 62 hintan] marginal rechts mit + darüber; mit Einfügungszeichen ᣙ in Zeile eingewiesen – U1 die 17 Ejusdem] am Seitenende (neben v. 44f.) – U1 die] d. – U1 Ejusdem] Ej. Dieses Gedicht, das Birken seiner eigenen Datierung zufolge (U1) am 17.10.1678 abgefaßt hat, wurde (wie das vorangehende) 1678 gedruckt in Birkens anläßlich des Todes von Anna Maria Stauffer publizierter Gelegenheitsschrift mit dem Titel Welt-Vers¡ma¡ und Göttli¡e S¡u”-Mauer, ):(3v-4v. Es steht als zweites von zwei Andachtsliedern unter dem Titel Uber den Lei¡Spru¡ Röm. 8. v. 31. bi# 34. Na¡ der Singweise: JESU meine Freude. und endet mit der Signatur Zu Dien‰freundli¡em Andenken sezte e# Sigmund von Birken. Die Strophen sind nicht gezählt. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 9 Selb‰ ›¡] Si¡ selb‰ – 41 litt] bitt – 49 auf] au¡ – 50 von] au# – 62 weit] ewig-weit – 62 hintan] fehlt – 63 im] in – U1 die 17 Ejusdem] fehlt
Gedichte 330 (1678) und 331 (1678)
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3 laufen an] 'angreifen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 393. – 11f. Ps 18,3 – 14 Vgl. Jes 35,10 – 15 Röm 8,31 – 16 la¡t alle# Thun#] Ps 2,4 – 18 Ps 119,114 – 23f. Phil 2,7 – 25 Röm 8,32 – 27 dämpfen] 'niederdrücken'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 717. – 28-30 Röm 8,32 – 31 1Kor 15,57 – 35 Eph 1,20-22 – 37 Eph 1,4 u.ö. – 39 Röm 8,31 – 40f. 1Petr 3,18 – 43 Mt 25,31f.; Joh 5,27 – 51 Offb 5,6-9 – 53f. Röm 8,34 – 54 verfe¡ten] 'verteidigen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 320. – 58 Ps 119,114
Text 331: Auf Herrn Johann Ludwig Faber# Collegae am Gymnasio und Blumgenoßen Ferrando seelige# Ab‰erben. S. 81f. T2 Herrn] Hn. – T2 Johann] Joh. – T3 seelige#] seel. – 1 will] oberhalb eines gestrichenen Wortes, das mit s beginnt – 9 Trö‰er] Trö überschrieben – 17 mit] davor ein gestrichenes, unentziffertes Wort – 17 Lied] oberhalb der Zeile; Plazierungsstrich – 17 und] u. – 17 Saiten-‰ri¡] von Saiten nur n lesbar; Rest der Druckfassung folgend ergänzt – 18 o]] oberhalb der Zeile ergänzt – 18 Gott] danach unentzifferte Streichung – 18 selber] er oberhalb der Zeile; darunter ‰ gestrichen – 18 zog] danach ein gestrichenes, unentziffertes Wort – 19 wie] danach ein gestrichenes Wort, ev. Pegasu# – 33 danach eine gestrichene, unentzifferte Zeile – 34 Wolkentraber] Wolken oberhalb der Zeile; darunter unentzifferte Streichung – 35 Stern-geâld] Stern überschrieben – 46 danach zwei gestrichene, unentzifferte Zeilen – 52 danach eine gestrichene, unentzifferte Zeile – U1 ultimo] ult. – U1 Novembris] Nov. Johann Ludwig Faber (geb. 1635), studierte in Altdorf, Tübingen und Heidelberg, wirkte 1657 bis 1664 als Lehrer in Oettingen im Ries (zuletzt als Rektor der dortigen Lateinschule), wurde 1669 Rektor der Schule in seiner Heimatstadt Hersbruck und war seit 1670 Lehrer am Nürnberger EgidienGymnasium. Mitglied des Blumenordens war Faber seit 1664 (Ordensname: Ferrando); die Dichterkrönung durch Birken erfolgte im Jahre 1669. Faber trat als Gelegenheitsdichter in Erscheinung, übersetzte Werke des Jesuiten Jacob Balde und verfaßte biblische Schuldramen. Faber starb am 28.11.1678. Jürgensen, 1989. DBA I, 301, 373. Morphologie, S. 1008f. Das vorliegende Gedicht hat Birken seiner eigenen Datierung zufolge (U1) am 30.11.1678 abgefaßt. Es wurde 1678 gedruckt in der aus Anlaß des Todes von Johann Ludwig Faber veranstalteten Gemeinschaftspublikation der Pegnitzschäfer mit dem Titel Klag-Gethöne über De# Kun‰-spielenden Poëten# und Pegni”S¡äfer# Ferrando […] vor-zeitige# zwar seelige# Ab‰erben. Das Gedicht, dessen Strophen nicht gezählt sind, steht als numerierter erster Beitrag unter dem Titel Na¡ der Singweise: Meinen JESUM laß i¡ ni¡t. und endet mit der Signatur Also beklagte den Verlu‰ seine# wehrten Weidgenoßen# Floridan. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 7 A¡!] Ja – 12 man¡em] man¡en – 32 unser] dieser – 53 sey] werd – 54 hier] Gott – U1 ultimo Novembris] fehlt
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5f. Vgl. 1Petr 5,2 – 13 Orfeu# spielt' und sang darein] Vgl. zu Text Nr. 9, v. 1-3. – 21-23 Bellerophontes, eine Gestalt der griechischen Mythologie, Sohn des Glaukos, des Königs von Ephyra, und der Eurynome, verlangte von Jugend an, das Pferd Pegasos zu fangen. Auf Geheiß des Sehers Polyeidos verbrachte Bellerophontes eine Nacht auf dem Altar der Athene, die ihm im Traum einen goldenen Zaum anbot. Am nächsten Morgen erwachte Bellerophontes und hatte das Zaumzeug in der Hand, mit dem er Pegasos an der Quelle Peirene einfing. Vgl. Pindars 13. Olympische Ode (65-85). – 24 Sir 9,24 – 30 gläsern i‰ der Mens¡en Trab] Zum Glas als Symbol der vanitas und Vergänglichkeit alles Irdischen vgl. zu Text Nr. 65, v. 4. – 36 Vgl. Offb 14,2 – 42 Le”dien‰] 'Abschiedsdienst'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 798. – 49 Nun so s¡la[] Zum Tod als Schlaf vgl. zu Text Nr. 71, v. 195. – 50 deine Ruhe] Weish 3,1; Offb 14,13 – 53 2Tim 4,8; 1Petr 5,4 u.ö. – 54 Eph 2,16 u.ö.
Text 332: Uber Herrn Magistri Chri‰ian S¡rötel# Diaconi ad Spiritum Sanctum meine# To¡termann# Ab‰erben. Auf seinen lezten Spru¡: Leb i¡, so leb i¡ meinem Gott: Sterb i¡, ein End hat all mein Noht. S. 83f. T2 Herrn] Hᣈn. – T2 Magistri] M. – T2 Diaconi] Diac. – T2 Spiritum Sanctum] Spir. S. – T3 To¡termann#] To¡termaǦn# (ebenso 22 Mann – 28 dann – 34 darinn – 36 al#dann) – 1 davor 1.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 2-11 – 3 der] davor gestrichen die Seel, – 19 ein ieder] oberhalb einer unentzifferten Streichung – 19 Tritt] danach unentzifferte Streichung – 23 muß] oberhalb der Zeile; darunter 3
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unentzifferte Streichung – 32 ni¡t gern dem Grab] dem Grab ni¡t gern – 34 darinn] danach eine unentzifferte Streichung – 36 wir] danach ein gestrichener Buchstabe – 38 Ei[er#-voll] Ei[er# oberhalb von gestrichenem Gei‰e# – 39 hat] danach eine unentzifferte Streichung – 39 danach eine gestrichene, unentzifferte Zeile – 44 ‰irbt] vor Doppelpunkt eine Streichung; gestrichen ev. ein Komma – U1 Decembris] Dec. Vorliegendes Gedicht hat Birken seiner eigenen Datierung zufolge (U1) am 4.12.1678 abgefaßt. Christian Schrötel (geb. 1629) wurde nach seinem Studium in Altdorf (Immatrikulationen 24.9.1646 sowie 16.8.1648) und Jena (Immatrikulation Sommersemester 1651) zunächst (1655) Pfarrer in Obermichelbach und Veitsbronn sowie 1661 Diakon an Heilig Geist in Nürnberg. Schrötel war (in zweiter Ehe) mit der aus erster Ehe stammenden Tochter von Birkens zweiter Frau verheiratet. Der Verstorbene war demnach Birkens Stiefschwiegersohn. Er starb am 2.12.1678 und wurde am 6.12. auf dem Friedhof von St. Rochus zu Grabe getragen. Morphologie, S. 1009f. DBA I, 1141, 442. Nürnbergisches Pfarrerbuch, 1965, S. 207. Birken hatte den Eheleuten aus Anlaß des Todes ihres Sohnes Johann Christian im Jahre 1674 ein Trauergedicht zukommen lassen (vgl. Text Nr. 276) und stand mit Schrötel auch sonst in engem Kontakt. Vorliegendes Gedicht wurde 1678 als erster ungezählter Beitrag gedruckt in einer aus Anlaß des Todes von Christian Schrötel produzierten Gemeinschaftspublikation
Gedichte 332 (1678) und 333 (1679)
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Johann Langs (Philantus) und Birkens: Die Chri‰-rühmli¡e Sterb-Le”e/ deß weiland/ Ehrwürdig-Vora¡tbar- und Wohlgelehrten Herrn M. Chri‰ian S¡rötel#, A1v-2v. Das Gedicht, dessen Strophen nicht gezählt sind, steht unter dem Titel Uber de# H. Seeligver‰orbenen lezten Sterb-Spru¡: Leb i¡/ so leb i¡ meinem Gott; Sterb i¡/ so hört auf all mein Noht. Na¡ der Sing-Weise: Auf! auf! mein Herz und du mein etc. und endet mit der Signatur So sang dem To¡termann/ der S¡äfer Floridan. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 21 Nur] Nun – 26 der un# verführt, au¡ ‰ra[t] E# ‰ra[t/ der un# verführt – 40 ›¡] selb‰ – 40 selb‰] ›¡ – U1 4 Decembris] fehlt T3 To¡termann#] 'Schwiegersohns'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 21, Sp. 536. – T5f. Röm 14,8 – 3 Röm 14,8 – 4 Hi 1,21 – 7 Röm 6,23 – 10 und ~ gibt] Phil 2,15 – 12 Heno¡-Leben] Gen 5,22.24; Sir 44,16; Hebr 11,5 – 13 Röm 7,18 – 16 Röm 7,18 – 17 Hier reizt da# Fleis¡] Gal 5,17 – 18 2Tim 2,26 – 21f. Vgl. 1Joh 2,1 – 22 Hebr 4,15 – 24 Lamme#-Woll'] Jes 1,18 – 26 der un# verführt] Offb 12,9 – 26 Feind] Mt 13,39 – 31 Jm Leibe wohnt der Tod] Röm 7,24 – 33 Zum an die Welt und alles Irdische gerichteten Gute-NachtWunsch vgl. zu Text Nr. 2, v. 65. – 41f. Vgl. 1Kor 2,2 – 44 Joh 11,25f.
Text 333: Pro Serenissimo Marchione Brandenburgensi Johanne Friderico: Gedanken de Fato. Fato, S¡i¿sel oder Gotte#ges¡i¿e. S. 97-100 T2 Serenissimo] Sermo. – T2 Marchione] March. – T2 Brandenburgensi] Brd. (oberhalb der Zeile; ebenso 1 mir – 74 er (2. Position)) – T2 Johanne] Joh. – T4f. marginal rechts neben T2f. – T5 oder] mit der-Kürzel – 1 1.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 2-18 – 1 davor zwei gestrichene, unentzifferte Zeilen – 1 Sagt] t überschrieben – 5 do¡] d überschrieben – 5 in] oberhalb der Zeile; darunter unentzifferte Streichung – 6 eu¡] eu überschrieben – 7 Gott:] danach eine Streichung; gestrichen ev. ein Komma – 9 diesem] davor eine Streichung; gestrichen ev. Sein – 11 Wa# Gott] vor Zeilenanfang ergänzt; Wa#Kürzel – 11 Weiß] danach unentzifferte Streichung – 11 und] danach unentzifferte Streichung – 14 La‹e] nach e ein gestrichener Buchstabe, ev. t – 14 A=e#] danach gestrichen hat – 23 seine] erstes e überschrieben – 25 Spre¡en] oberhalb von gestrichenem Sagen (danach eine Streichung; gestrichen ev. ein Komma) – 25 die sich hierauf beziehende Fußnote findet sich in der Handschrift marginal rechts neben v. 25 – 26 danach eine gestrichene, unentzifferte Zeile – 28 seyn] oberhalb der Zeile; Plazierungsstrich – 28 i‰] danach gestrichen au¡ oder eu¡ – 29 hat] danach gestrichen erfunden – 30 ãießet] et oberhalb der Zeile – 31 läs‰] oberhalb von gestrichenem hei‰ – 32 die sich hierauf beziehende Fußnote findet sich in der Handschrift marginal rechts neben v. 31f. – 35 Mens¡] davor ein gestrichenes Wort, ev. dur¡ – 39 do¡] oberhalb von gestrichenem zwar – 40 danach eine gestrichene, unentzifferte Zeile – 41 dann] daǦn (ebenso 68 Wann) – 42 spri¡t:] danach ein gestrichenes, unentziffertes Wort –
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43 weil] danach ein gestrichenes, unentziffertes Wort – 43 Gott e#] e# Gott – 44 diß und da# ges¡ehen 5
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muß] muß ges¡ehen diß und da# – 46 seinen] s aus h überschrieben – 55 Zwar] davor gestrichen: Er – 55 gibt dir] oberhalb von gestrichenem reget – 55 da#] überschrieben – 56 du] danach ein gestrichenes, unentziffertes Wort – 57 mög‰] überschrieben – 60 wann] danach (nach unentziffertem Anfang) gestrichen wir‰ gehen – 63 zwängen,] vor Komma ein gestrichenes Zeichen – 64 ni¡t] nǦ – 68 Wann] danach gestrichen der Römer Rei¡ zergeht – 69 da#] davor gestrichen a¡ – 70 de# David#] oberhalb einer Streichung, die mit Unzu¡t thut endet – 71 zugezogen:] vor Doppelpunkt ein gestrichenes Satzzeichen – 73-84 in der Handschrift folgt Strophe 13 auf Strophe 14 – 74 er (1. Position)] davor unentzifferte Streichung – 79 wa#] a überschrieben – 79 Fatum] teilweise lateinische Schreibung – 81 se”e] s aus S überschrieben; am Wortende ein Buchstabe gestrichen, ev. t – 81 du] u überschrieben – 81 sein] s überschrieben – 81 Datum] teilweise lateinische Schreibung – 89 führt nur] oberhalb von gestrichenem pflegt gerne – 89 ân‰re] marginal links mit vorangestelltem +; mit + in der Zeile eingewiesen – 89 Stra‹en] davor gestrichen böse – 90 lie¡ten] oberhalb einer Streichung; gestrichen ev. güldnen – 92 senk] vor Punkt gestrichenes Satzzeichen – 98 wehle] danach gestrichen du – 98 diese#] danach eine Streichung; gestrichen ev. nur – 102 Hau[en] [ überschrieben – 105 zu] überschrieben – 108 mit] oberhalb von gestrichenem der – 108 Himmel#-Freuden] Himel#-Freuden Ǧ – U1 ultimo] ult. – U1 Januarii] Jan. Der Adressat dieses Gedichtes ist Johann Friedrich, Markgraf von Brandenburg-Ansbach (16541686). Von vorliegendem Gedicht, das Birken seiner eigenen Datierung zufolge (U1) am 31.1.1679 abgefaßt hat, ist bislang keine Druckfassung bekannt. 4 sparen] 'aufsparen, hinausschieben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1930. – 13 Ps 121,4 – 14f. Kol 1,16 – 20 Gelug] von 'gelugen', was "verstärktes lugen, sehen" bedeutet; hier ist die Vorsehung Gottes gemeint. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 5, Sp. 3109. – 25 hei‰] 'habt euren Namen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 914. – 25 Fata! ja ihr hei‰ vom Spre¡en] fatum ist das zu fari gehörige Nomen. Vgl. David Hollatz: EXAMEN THEOLOGICUM ACROAMATICUM (1707) I, S. 640: "Fatum nomen habet à fando, sicut, scitum à sciendo. Fatum igitur est, qvod qvis fatus est: (i. e. destinavit decrevit) sicut pactum est, qvod qvis pactus est." – 29 Vor›¡t] 'Vorsehung, Providenz'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 26, Sp. 1569. – 31f. Der zeitgenössischen Dogmatik zufolge bedient sich Gott, die causa prima, im Rahmen seines providentiellen Handelns der Mittelursachen (causae secundae). Vgl. David Hollatz: EXAMEN THEOLOGICUM ACROAMATICUM (1707) I, S. 647-653. – 37f. Diese Ansicht, der zufolge das liberum arbitrium des Menschen durch die göttliche Providenz nicht ausgeschaltet wird, deckt sich mit der zeitgenössischen lutherisch-dogmatischen Sicht der Dinge. Vgl. David Hollatz: EXAMEN THEOLOGICUM ACROAMATICUM (1707) I, S. 639f.: Non asserendum est Fatum Stoicum, qvo omnia absoluta & inevitabili necessitate eveniant: Neqve Fatum astrologicum rigidius, à qvo etiam actus liberi voluntatis humanae ab influxu astrorum dependeant ac determinentur, sed agnoscendum est Fatum Christianum, qvod est connexio causa-
Gedichte 333 (1679) und 334 (1679)
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rum & effectuum necessaria necessitate extrinseca, qvatenus à DEO infallibiliter praescita, decreto absoluto vel conditionato constituta, & regimine divino svaviter disponente gubernata est. Vgl. weiter ebd., S. 641: "[…] proptereà qvod decretum divinum res futuras non praedeterminat, sed svaviter & facile secundum indolem & capacitatem creaturarum disponit, ut ne contingentia rerum, arbitriiqve humani libertas tollatur." – 43-46 Im Hintergrunde dieser Verse steht eine prominente Definition, die auf Origenes zurückgeht und die u.a. in der zeitgenössischen dogmatischen Lehrbildung eine zentrale Rolle spielt. Vgl. David Hollatz: EXAMEN THEOLOGICUM ACROAMATICUM (1707) I, S. 641: Origines [sic!] in Rom. IIX. inqvit: Non proptereà aliquid erit, quia id scit DEUS futurum; sed qvia futurum est, ideò scitur à DEO, antequam fiat." Der Origenes-Beleg findet sich in: Origenes: Commentarii in epistulam ad Romanos, FC 2/4, S. 98, Z. 24-27 (zu Röm 8,30): "Nam etsi communi intellectu de praescientia sentiamus, non propterea erit aliquid, quia id scit Deus futurum; sed quia futurum est, scitur a Deo, antequam fiat. – 53 sonder] 'ohne'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1571f. – 59f. Innerhalb der Lehre von der Providenz Gottes wird auch abgehandelt, daß Gott nicht causa peccati sein kann. Vgl. z.B. Hütter: COMPENDIUM (2006 (11610)), S. 146, Z. 9 – S. 148, Z. 3. – 62 fehlgewehlt] 'falsch gewählt'. Nicht bei Grimm. – 64 frey gezehlt] 'freigesprochen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 31, Sp. 53f. – 68-70 2Sam 24,1-16 – 89f. Vgl. Apg 14,22 – 91f. Vgl. Mt 6,10 – 95 Vgl. Ps 86,11 – 99f. Vgl. Ps 32,8 – 103-105 Vgl. Ps 66,10
Text 334: Auf Ab‰erben Herrn Georg Chri‰of Volkamer#, Senatoris ac Triumviri Norici. 10 Martii Uber den Spru¡ 1. Joh. 1. v. 8. Da# Blut Jesu Chri‰i De# Sohn# Gotte# Ma¡t Vn# Rein Von Aller Sünde. S. 104106 T2 Herrn] Hn. – T3 Martii] Mart. (ebenso U1) – 1 verbotne] danach gestrichen Nas¡en – 2 na¡] danach ein gestrichenes Zeichen – 2 de#] # überschrieben; danach unentzifferte Streichung – 2 Apfel#] danach unentzifferte Streichung – 2 danach zwei gestrichene, unentzifferte Zeilen – 9 Treuer] T überschrieben – 11 mit] davor gestrichen und – 11 der] oberhalb einer Streichung; gestrichen ev. deine# Blute# – 12 Blut-s¡ulden] vor s¡ulden eine Streichung – 17 Des] s überschrieben – 19 Lamm] Lam Ǧ – 21 Sohns-Blut] nach Sohns- mehrere unentzifferte Wörter gestrichen – 22 Einen] oberhalb einer Streichung; gestrichen ev. de# zarten – 22 Vatter] r überschrieben; danach unentzifferte Streichung – 22 danach zwei gestrichene, unentzifferte Zeilen – 23f. rechts neben der zweiten gestrichenen Zeile – 26 Satan#-Glieder] nach Satan#- eine Streichung; gestrichen ev. Kinder – 33 Tode#] danach eine Streichung; gestrichen ev. ein Bindestrich – 38 danach eine gestrichene, unentzifferte Zeile – 39 s¡windet] danach ein gestrichenes, unentziffertes Wort – 39 S¡mu”] marginal rechts mit vorangestelltem +; mit + in der Zeile einge-
Apparate und Kommentare
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wiesen – 42 ein'] e überschrieben – 47 glaubet] glaubt – 52 danach zwei gestrichene, unentzifferte Zeilen – 53 Leib,] danach unentzifferte Streichung – 54 ô] danach unentzifferte Streichung – 54 wol] danach unentzifferte Streichung – 54 au¡] a. (oberhalb der Zeile) – 55 Rein] danach eine Streichung; gestrichen ev. gewas¡en – 55 Wunden:] danach gestrichenes Satzzeichen – 56 Glaub'] nach b ein gestrichener Buchstabe; davor unentzifferte Streichung – 59 Ob] nach O eine Streichung – 61 kamern] durch Streichung aus kameren (?) – 63 in] n überschrieben – U1 die] d. Dieses Gedicht hat Birken seiner eigenen Datierung zufolge (neben v. 65) am 11.3.1679 abgefaßt. Georg Christoph Volkamer (geb. 1610) war seit 1646 verheiratet mit Maria Magdalena, geb. Harsdörffer (vgl. Festivitas nuptialis (1646)), fungierte von 1647 an als Nürnberger Ratsherr, wurde 1670 Mitglied des Septemvirats und rückte 1677 ins Triumvirat auf. Der Schwiegersohn Georg Philipp Harsdörffers starb am 9.3.1679 und wurde am 14.3. auf dem Johannisfriedhof zu Grabe getragen. Die Leichenpredigt hielt Andreas Myhldörffer, Prediger an St. Egidien (JEsu# Blut Frommer Chri‰en hö¡‰e# Gut. Oder Heilige Blut-Höle). Morphologie, S. 1017-1019. Vgl. die biographischen und genealogischen Angaben in Fußnote 1 zu Text Nr. 335 (mit im Vergleich zum Titelblatt der o.g. Leichenpredigt abweichendem Sterbedatum (10.3.1679)). Vorliegendes Gedicht wurde 1679 als erster, ungezählter Beitrag gedruckt in Birkens Gelegenheitspublikation mit dem Titel Lezte Glauben#Prob und Ehren-Lob De# Ho¡Edlen/ Ge‰rengen/ Für›¡tig- und Ho¡weißen HERRN Georg Chri‰oph Volkamer#, ):(2r-3r. Die Strophen weisen keine Zählung auf. Die jeweils ersten, ein Akrostichon bildenden Wörter der Strophen sind (wie in der Handschrift) in Antiqua dargeboten. Der Text folgt einer knappen Beschreibung des Lebenslaufes des Verstorbenen und trägt den mit dem Trinitätszeichen (m!) eingeführten Titel Glauben#-Prob. Uber den Lei¡Text-Spru¡ 1. Joh. 1. v. 8. Na¡ der Singweise: Lieb‰er JEsu meine Freude. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 15 Wunden-Balsam] Wunder-Balsam – U1 die 11 Martii] fehlt 1f. Gen 2,17 – 3 Gen 2,9 – 5f. Lev 16,14 – 8 Vgl. Joh 11,50; Röm 8,32 – 9-12 1Petr 1,18f. – 14 GranatOb‰-Wunden] Vgl. zur metaphorischen Bezeichnung der Wunden Christi als Granatäpfel Johann Saubert: GEJSTLJCHE GEMAELDE (1652), I, S. 323: Gott hel[/ daß wir an den besagten Myrrhen Vnsere Sünden erkennen vnd spüren. Daß wir au¡ an den s¡önen Granaten Fühlen Chri‰i Lieb vnd gro‹e Gnaden Daß wir an den Adam#äp[eln vnd Olivn Da# Verdien‰ Chri‰i wider die Sünde prüfn. Daß wir au[ dem Maulbeerbaume ‰ehen Vnd vn# na¡ Chri‰i Wandel vmbsehen. Daß wir le”li¡ mit den [sic!] Palmenbaum grün
Gedicht 334 (1679)
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All vnser Creu” vnd Trübsal tragn dahin GOTT erhalte vn# bey diesem guten Sinn/ AMEN. – 15 Wunden-Balsam] Vgl. zu Text Nr. 208, v. 15. – 16 Joh 19,34 – 17 Offb 5,6-9 – 19 Joh 1,29 – 21f. Kol 1,20 – 27f. Offb 3,5 u.ö. – 32 Offb 22,1f. – 33f. Ex 7-12 – 36 Ex 12,22f. Zur typologischchristologischen Exegese dieses Textes, die in Birkens Gedicht Rezeption findet, vgl. Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 399, Z. 326-331: "Exod. 12. stehet/ daß das Osterlamb habe müssen geschlachtet werden/ mit dessen Blut die Jsraeliten die Pfosten jhrer Heuser bestrichen/ Vnser Osterlamb ist Christus 1. Corint. 5. welcher auch am Holtz ist gestorben/ vnnd hat sein Blut vergossen/ auff daß wir vor dem hellischen Würgengel sicher weren." – 37f. Offb 7,14 – 39f. 2Kön 5,14 – 41 Joh 19,34 – 41f. Zur geistlich-therapeutischen Wirkung des Blutes bzw. der Wunden des Gekreuzigten vgl. zu Text Nr. 275, v. 23f. – 44 Zur Sünde als Gift vgl. zu Text Nr. 61, v. 7f. und zu Christi Blut als Gegengift vgl. zu Text Nr. 239, v. 18. – 45 Joh 6,54-56 – 45 eintrinken] 'trinkend zu sich nehmen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 331. – 47f. Dem Verständnis Luthers sowie der zeitgenössischen lutherischen Dogmatik zufolge empfängt beim Abendmahl nur der Glaubende die geistlichen Güter des Sakraments (v.a. die remissio peccatorum). Vgl. zur Lehre von der unerläßlichen manducatio spiritualis Hütter: COMPENDIUM (2006 (11610)), S. 470, Z. 11-16; S. 472, Z. 1f.: Concurritné utraque manducatio in Sacramenti hujus usu? Concurrit quoad pios sive credentes, non verò quoad impios sive incredulos. Credentes enim non modò Sacramentaliter & ore percipiunt Sacramentum, sed & spiritualiter, hoc est, salutarem ejus fructum per fidem percipiunt, in certum pignus & confirmationem, quòd peccata ipsis certò sint remissa. Impii verò spirituali hac & salutari manducatione propter incredulitatem destituti, Sacramentaliter, hoc est, ore tantùm sumunt, idem corpus & eundem sangvinem Christi, sed ad judicium & damnationem. Bemerkenswert ist, daß in der deutschen Version des soeben zitierten Passus wie bei Birken davon die Rede ist, daß die Nichtglaubenden "des heilsamen Nutzens" des Altarsakraments "beraubet" (ebd., S. 473, Z. 1f.) sind. Zu diesem zentralen Aspekt der lutherischen Abendmahlslehre vgl. auch Formula Concordiae, Solida Declaratio 7 (Bekenntnisschriften, S. 993, Z. 38 - S. 994, Z. 9): Altera vero manducatio corporis Christi est sacramentalis et ore fit, quando in sacra coena verum et substantiale corpus et sanguis Christi ore accipiuntur atque participantur ab omnibus, qui panem illum benedictum et vinum in coena dominica edunt et bibunt. Ac pii quidem corpus et sanguinem Christi in certum pignus et confirmationem accipiunt, quod peccata ipsis certo sint remissa, et quod Christus in ipsis habitet atque efficax esse velit. Impii vero idem corpus et eundem sanguinem Christi etiam ore suo, sed ad iudicium et damnationem sumunt. – 48 Vgl. 1Kor 11,29 – 49 Tod-bezwinger] 2Tim 1,10 – 55 1Joh 1,7 – 57 Eph 3,17 – 58 Jes 53,4 – 59f. 1Petr 4,13 – 61 kamern] Joh 14,2 – 61 von Vergnügen] Jes 35,10 – 64 Zum Tod als Schlaf vgl. zu Text Nr. 71, v. 195.
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Apparate und Kommentare
Text 335: Da# andere GrabLied. S. 106f. 3 er] oberhalb der Zeile; Plazierungsstrich – 4 mördis¡e] di überschrieben – 9-64 Strophen sind in zwei parallel laufenden Kolumnen angeordnet – 9 Dritter] D überschrieben – 21 re¡tli¡e#] ¡tl überschrieben – 28 löbli¡] am Ende des Wortes ein gestrichener, unentzifferter Buchstabe – 32 neue‰] nach neu ein unentzifferter Buchstabe gestrichen – 33 Hat] überschrieben – U1 die] d. – U1 Martii] Mart. (ebenso A1) – A1 Herr] H. – A1 und] u. – A1 Frauen] Fr. – A1 und Frauen Marien Magdalenen Welserin] oberhalb rechts nachgetragen mit vorangestelltem +; mit + in der Zeile eingewiesen – A1 Frauen (1. Position)] Fr. – A1 Senatoris] Senat. – A1 Praetoris] Praet. – A1 SeptemViri (1. Position)] SeptemV. – A1 ProNepos] ProN. – A1 SeptemViri (2. Position)] SeptemV. – A1 TriNepos] TriNep. – A1 DuumViri (1. Position)] DuumV. – A1 AbNepos] AbN. – A1 AtNepos] AtNep. (danach mehrere gestrichene, unentzifferte Wörter) – A1 geboren] geb. – A1 Aprilis] Apr. – A1 Verheuratet] Verheur.– A1 Novembris] Nov. – A1 Frauen Marien Magdalenen] Fr. Mar. Magd. – A1 Har#dör[er#] Har#d. – A1 und] u. – A1 To¡ter] T. – A1 Anno] A. (danach unentzifferte Streichung) – A1 Bürgermei‰er] Bürgerm. – A1 SeptemVir] Septem überschrieben – A1 Hauptmann] Hauptm. – A1 oder] mit der-Kürzel – A1 TriumVir] TriumV. – A1 Jahre (2x)] J. – A1 Regirte] Reg. Vorliegendes Gedicht wurde (wie das vorangehende) 1679 gedruckt in Birkens Gelegenheitspublikation mit dem Titel Lezte Glauben#Prob und Ehren-Lob De# Ho¡Edlen/ Ge‰rengen/ Für›¡tig- und Ho¡weißen HERRN Georg Chri‰oph Volkamer#, ):(3v-4v. Das Gedicht steht unter dem Titel Ehren-Lob. Na¡ der Dem Wolseel. Herrn Trium Viro beliebten Singweise: O himmlis¡e# Leben/ wann werd i¡ aufgeben. und endet mit der Signatur Zu dien‰pfli¡tigem Angedenken ges¡rieben dur¡ Sigmund von Birken. Zum Anlaß dieses Gedichtes, das Birken seiner eigenen Datierung zufolge (U1) am 12.3.1679 abgefaßt hat, vgl. zu Text Nr. 334. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 24 A¡ Zeiten! a¡ Leut!] Du s¡eide‰: O Neid! – 33 Hat] Nun – 34 nun] hat – 40 in himlis¡er Heid] im Engel-Geleit – 46 !] ? – 59 Jhr] Der – U1 die 12 Martii] fehlt 2 Würger] Zur Bezeichnung des Todes als Würger vgl. zu Text Nr. 289, v. 28. – 7 Zum neidischen Tod vgl. zu Text Nr. 175, v. 46. – 14 Wi”e] 'Verstand'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 861f. – 19 mäjnen] 'Lieben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1930. – 21 re¡tli¡e#] 'gerechtes'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 420. – 22 verpfli¡ten] 'in die Pflicht nehmen'. Vgl. Grimm: DWb. 25, Bd. 966. – 32 neue‰] 'erneuerst'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 659. – 37f. Ps 37,5 – 45f. Phil 1,23 – 48 Jes 35,10 – 50 Lk 20,36 – 52 Ps 27,13 u.ö. – 55 Offb 21,4 – 56 Offb 7,17 – 59 Hüter] Ps 121,4 – 61 Jes 57,2 – A1 AbNepos] 'Ururenkel' – A1 AtNepos] 'Ururgroßenkel'
Gedicht 336 (1679)
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Text 336: An Herrn ... Hagen, über da# Ab‰erben seine# einigen und zwar Erwa¡senen Sohn#. S. 110 T2 Herrn] H. – T2 da#] Kürzel (ebenso 32) – T3 und] u. – 1 davor 1.] fehlt im Manuskript – 3 o]mal#] marginal rechts mit vorangestelltem +; mit + in der Zeile eingewiesen; danach unentzifferte Streichung – 7 davor 2.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 3-5, 7 – 8 a¡!] danach eine Streichung; gestrichen ev. auf – 8 Stamme] Stame Ǧ – 13 Mann] MaǦn – 20 Chri‰en] danach gestrichen haben – 20 führen] fü aus bä überschrieben – 23 A¡!] davor ein gestrichenes Wort, das mit S beginnt – 24 Heimkun]] Heim überschrieben – 27 Tägli¡] T überschrieben – 31-36 senkrecht zur Handschrift, links auf dem Rand, gegenüber v. 1-12 – 37-42 senkrecht zur Handschrift, links auf dem Rand, gegenüber v. 14-26 – 31 Unser] oberhalb der Zeile – 31 Jesu#] s und # überschrieben; danach ein gestrichenes Wort, ev. Herze – 33 danach eine gestrichene, unentzifferte Zeile – U1 Die] D. Es konnte bislang weder ermittelt werden, welche Person mit Nachnamen Hagen der Adressat, noch wer der verstorbene Sohn ist. Birken hat in Auftragsarbeiten wie der vorliegenden öfter den Namen der bedichteten Person ausgespart, weil er diesen nicht wußte und sicher sein konnte, daß die Besteller dafür sorgen würden, daß er in die von ihm gelieferte Druckvorlage eingefügt würde. Von vorliegendem Gedicht, das Birken seiner eigenen Datierung zufolge (U1) am 5.5.1679 abgefaßt hat, ist bislang keine Druckfassung bekannt. 5f. Hier Timantes ~ Kummer# de¿en] Bezugnahme auf das von dem antik-griechischen Maler Timanthes von Kythnos – er wirkte im späten 5. und frühen 4. Jahrhundert v. Chr. – geschaffene (verlorene) Bild, das Iphigenie zeigt, die zum kurz bevorstehenden Opfer gebracht wird. Auf diesem Bild ist das Gesicht des trauernden Vaters Agamemnon mit einem Schleier verhüllt. Bei der Ausgrabung Pompejis wurde ein Wandgemälde entdeckt, das Timanthes' Darstellung zum Vorbild haben könnte. Das Original war in der Frühen Neuzeit aus antiken Beschreibungen bekannt. Vgl. Quintilian: Institutio oratoria II, 13, 13: ut fecit Timanthes, opinor, Cythnius in ea tabula, qua Coloten Teium vicit. nam cum in Iphigeniae immolatione pinxisset tristem Calchantem, tristiorem Ulixen, addidisset Menelao quem summum poterat ars efficere maerorem: consumptis adfectibus non reperiens, quo digne modo patris vultum posset exprimere, velavit eius caput et suo cuique animo dedit aestimandum. Eine weitere Beschreibung des Bildes findet sich bei Plinius: Naturalis historia 35, 73: Nam Timanthi vel plurimum adfuit ingenii. eius enim est Iphigenia oratorum laudibus celebrata, qua stante ad aras peritura cum maestos pinxisset omnes praecipueque patruum et tristitiae omnem imaginem consumpsisset, patris ipsius voltum velavit, quem digne non poterat ostendere. Vgl. weiter Cicero: Orator 22, 74. Der Nürnberger Künstler Joachim von Sandrart (1606-1688) charakterisiert Timanthes' Bild aufgrund der antiken literarischen Quellen folgendermaßen (Teuts¡e Academie (1675). Bd. 1, Teil 2, S. 22a):
Apparate und Kommentare
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VOn besagtem TIMANTHES weiß man ni¡t/ wo und wann er geboren worden. Er hat aber in der 93 Olympiade gelebet/ und floriret/ und dur¡ seine kun‰rei¡e Werke einen Namen und Lob erworben. Er war ein Mann von großem Ver‰and. Er mahlte/ unter andern/ ein besonder# Haupt-Stu¿/ die Historie von der betrübten Aufopferung der Iphigenien/ im Tempel der Göttin Diana, al# die Grie¡en ihren Heer- und MeerZug na¡ Troja thäten/ wie sol¡en bes¡reibet Ovid. 10. Metamorph. und Valer. Max. lib. 8. cap. 12. Diesem Stu¿ zu Ehren ›nd viel Grie¡is¡e Gedi¡te gema¡t worden: Dann er hatte großen Fleiß daran verwendet. Er hatte Iphigeniam gemahlt/ ‰ehend vor dem Altar/ al# ein uns¡uldige# S¡la¡t-Opfer/ alle Um‰ehende ›¡ jämmerli¡ gebärdend/ über den Tode dieser jungen und ädlen Prinzes›n; den Warsager Colchas betrübt/ den Ulysses s¡wermütig/ den Ajax, al# ob er die Götter anru]e; Menelaum, al# ihren Vettern/ weinend und klagend/ dem betrübten Vatter mahlte er da# Ange›¡t mit dem Ende de# Mantel# verhüllet/ weilen er für unmögli¡ s¡äzte/ die Betrübni# eine# Vatter#/ der den gewaltsamen Tod eine# Kinde# ansehen muß/ mit Farben au#zubilden. Vgl. zur Sache Fullenwider, 1985. Zu den antiken Quellen Heinen, 2004, S. 301. – 19f. Vgl. 1Thess 4,13 – 25f. Zur navigatio vitae vgl. zu Text Nr. 5, Z. 68-70. – 25 baut] 'bewohnt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1172. – 29f. Weish 3,1 – 33f. Vgl. Joh 3,16 – 36 1Petr 1,18f. – 37 er geht vor] Vgl. zu Text Nr. 52, v. 88. – 40 Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184.
Text 337: Auf da# Seelige Ab‰erben meiner Allerlieb‰en Florinda. S. 112f. T2 Ab‰erben] A überschrieben – 1-120 das Gedicht ist in zwei parallel laufenden Kolumnen angeordnet – 1 1.] fehlt im Manuskript – 1 danach zwei gestrichene, unentzifferte Zeilen – 4 Na¡t] t überschrieben – 7 Ehren] überschrieben – 9 2.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 3-15 – 12 der] Kürzel; davor unentzifferte Streichung – 13 nun] oberhalb der Zeile – 13 solt] durch Streichung aus solte – 13 i¡] oberhalb einer unentzifferten Streichung – 14 ni¡t] nǦ – 18 Da¡ darzu] kein Abstand; Worttrennungsstrich – 18 darzu] da überschrieben – 20 Wie] vor Versanfang ergänzt; danach eine unentzifferte Streichung (erster Buchstabe W) – 23 wa#] Kürzel – 24 nun] zweites n überschrieben – 25 immerzu] im Ǧ erzu (ebenso 54 fromm-seyn – 79 Jammer-voll) – 27 ihn] oberhalb von gestrichenem e# – 30 da#] Kürzel (ebenso 117) – 35 er] oberhalb einer Streichung; gestrichen ev. in – 40 Der] r überschrieben – 45 bitt] bitte (der Druckfassung folgend emendiert) – 45 diese#] oberhalb der Zeile; darunter unentzifferte Streichung – 51 al#] danach gestrichen er – 51 di¡] danach eine Streichung; gestrichen ev. herzli¡ – 53 danach eine gestrichene, unentzifferte Zeile – 54 ihr] danach unentzifferte Streichung – 54 ihre Zu¡t] oberhalb der Zeile; Plazierungsstrich – 60 ers¡u[] [ überschrieben – 62 ‰äupt] davor ein gestrichenes, unentziffertes Wort – 64 Sein] überschrieben – 64 Huld i‰ ja] oberhalb der Zeile; darunter unentzifferte Streichung – 67 und] u. – 69 konnte] koǦnte – 72 la‹en] a überschrieben – 78 also mit] oberhalb der Zeile;
Gedicht 337 (1679)
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darunter unentzifferte Streichung – 78 Threnen-Spra¡] danach eine Streichung; gestrichen ev. ein Fragezeichen – 86 Trauren] en überschrieben – 87 war‰] oberhalb von gestrichenem kann‰ – 87 All#] durch Streichung aus Alle# (danach gestrichen seyn) – 89 geliebt,] vor Komma eine Streichung; gestrichen ev. ein Rufzeichen – 93 Und] oberhalb von gestrichenem Nun – 93 Sternenland] Sternen oberhalb der Zeile; darunter unentzifferte Streichung – 97 folge] lg überschrieben – 101 voller] ll überschrieben – 102 daß] oberhalb der Zeile – 102 wie] danach gestrichen i¡ sey – 103 verliebt] b überschrieben – 103 verliebt] danach gestrichen , wie du – 107 allein] ll überschrieben – 109 danach drei gestrichene, unentzifferte Zeilen – 110-112 rechts neben den drei gestrichenen Zeilen – 119 Himmel-Psalter] Himel Ǧ marginal rechts mit vorangestelltem +; mit + in der Zeile eingewiesen; in der Zeile gestrichen Lebe – U1 Die] D. Dieses Gedicht hat Birken seiner eigenen Datierung zufolge (U1) am 18.5.1679 abgefaßt. Die Verstorbene ist Birkens zweite Ehefrau Clara Catharina, geb. Bosch (geb. 1615). Sie war in ihrer ersten (1638 geschlossenen) Ehe mit dem Kaufmann Johann Rubinger (gest. 1651), von 1652 an in zweiter Ehe mit dem Altdorfer Theologie-Professor Johann Weinmann und seit dem 3.12.1673 mit Birken verheiratet. 1674 wurde sie in den Blumenorden aufgenommen (Ordensname: Florinda) und verstarb am 15.5.1679. Morphologie, S. 1024f. Vorliegendes Gedicht wurde 1679 gedruckt als erster ungezählter Beitrag in Birkens in nur einem (fragmentarischen) Exemplar überlieferter Publikation mit dem Titel Klag-Stimme FLORJDANS Uber den zwar seeligen/ aber ihme trübseligen Tode#-Hintritt/ Seiner HerzLieb‰en FLORJNDA: samt der Zu‰immung eine# andern Freunde#; den 20 May-Monat#Tag A. 1679., ):(1v-3v. Das Gedicht steht unter dem Titel Klag-Stimme Jm Thon: Lu[t/ Himmel/ Wol¿en/ Feur/ etc. Es wurde erneut gedruckt in Die Betrübte Pegne›# (1684), S. 238-242. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die erste Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 12 Lei¡e] Lei¡en – 55 i¡ hab] hab i¡ – 62 Vatterhand] Vatter#Hand – U1 Die 18 Maij.] fehlt 5 meine Zier] Hinsichtlich der Bezeichnung der rechten Ehefrau als 'Zierde' vgl. Sir 26,21. – 19 meine Kron] Spr 12,4 – 21 Floridan] Birkens Ordensname im Pegnesischen Blumenorden. – 35-37 Offb 21,1021 – 38 Offb 7,17 – 41f. Hi 1,21 – 49-52 Vgl. zu Text Nr. 142, v. 7-12. – 53 Treu] Sir 36,26 – 54 frommseyn] Sir 26,22; 36,25 – 54 ihre Zu¡t] Sir 26,20 – 57f. Vgl. Mt 26,39 – 60 Ps 94,9 – 62-64 Spr 3,12; Hebr 12,6 – 62 ‰äupt] 'schlägt, züchtigt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 17, Sp. 1202f. – 73f. Phil 1,23 – 81 Vgl. zu diesem Vers, in dessen Hintergrund der Topos des Ehepartners als eines alter ego steht, zu Text Nr. 5, Z. 140. – 93f. Vgl. Mt 13,43 – 95 umgewandt] 'umgekehrt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 23, Sp. 1262. – 100 in dem Nun] 'augenblicklich'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 994. – 108 Phil 1,23 – 112 Sag] 'Wort, Rede'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 1644. – 114 legt ihr die Le”e ab] 'gebt ihr den Abschiedsgruß'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 798.
1020
Apparate und Kommentare
Text 338: Uber da# Ab‰erben Frauen Ursulae Viati›n gebohrnen Frits¡han›n, Hospitae. Auf den Spru¡ Ps. 73. v. 28. S. 114f. T2 Frauen] Fr. – 1 davor 1.] fehlt im Manuskript – 2 gibet] be überschrieben – 7 wann] waǦn (ebenso 36 dann – 44 wann – 58 wann) – 8 Seelet] S aus s überschrieben – 10 klug,] danach unentzifferte Streichung – 11 davor 2.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 3-7 – 11 Buben] oberhalb der Zeile; darunter unentzifferte Streichung (ebenso 23 in der – 38 Hort) – 11 hause:] danach eine Streichung; gestrichen ev. ein Komma – 15 hier!] vor Rufzeichen gestrichenes Satzzeichen – 16 heulen] l überschrieben – 18 an] oberhalb einer Streichung; gestrichen ev. bey – 19 auf] oberhalb der Zeile; Plazierungsstrich – 19 wartet] oberhalb eines gestrichenen Passus, der mit du beginnt – 22 gern] danach unentzifferte Streichung – 23 in der] oberhalb einer unentzifferten Streichung – 24 ewig] davor unentzifferte Streichung – 25 Daß] danach unentzifferte Streichung – 26 meinem] zweites m überschrieben – 27 hier] ier überschrieben – 31 vera¡te] v überschrieben – 32 mein] m überschrieben – 33 der] danach gestrichener Passus, der mit ›¡ hält beginnt – 33 ›¡] s überschrieben – 34 mi¡] danach eine Streichung; gestrichen ev. hier – 35 Tru”] davor gestrichen J¡ mi¡ auf de# Herzen Spalte – 35 der] Kürzel (2x) – 36 und] davor unentzifferte Streichung – 38 meinem] davor unentzifferte Streichung – 38 Hort] oberhalb der Zeile; danach in Zeile ein gestrichenes, unentziffertes Wort – 40 Zwerge.] vor Punkt eine Streichung; gestrichen ev. ein Komma – 40 danach eine gestrichene, unentzifferte Zeile – 43 ihm] danach gestrichen geh – 43 komm] komǦ (ebenso 49 Zimmer – 50 immer) – 47 Seine] davor gestrichen Dort i¡ ewig selig sowie ein unentziffertes Wort – 49 Gott!] danach gestrichen wol‰ au¡ zu – 50 halten] danach unentzifferte Streichung – 50 danach eine gestrichene, unentzifferte Zeile – 52 Welt] l überschrieben – 58 hol] durch Streichung aus hole (davor unentzifferte Streichung) – 58 mi¡] marginal rechts mit vorangestelltem +; mit + in der Zeile eingewiesen – 60 Jn] überschrieben aus Zu – 62 Leib] b überschrieben – 63 ie”und] danach gestrichen sol gehen – 64-66 rechts neben v. 61-63 Ursula Viatis, geb. Fritschhans, verw. Petz, war seit 1674 mit Bartholomäus Viatis verheiratet, dessen gleichnamiger, aus Venedig stammender Vater (1538-1624) das v.a. im Leinengroßhandel tätige Handelshaus Peller-Viatis begründet hatte und zu den wohlhabendsten Männern seiner Zeit gehörte. Morphologie, S. 1039f. Mit der Datierung dieses und des nachfolgenden Gedichtes auf den 9. und 10.9.1679 (vgl. zu Text Nr. 339) ist der Terminus ante quem des Todes von Ursula Viatis bezeichnet. Vorliegendes Gedicht wurde 1679 gedruckt in Birkens anläßlich des Todes von Ursula Viatis publizierter Gelegenheitsschrift Psal. LXXIII. 28. Wer an Gott ›¡ freudig hält/ seelig s¡eidt von dieser Welt, ):(1v-2v. Es steht als gezählter erster Beitrag unter dem Titel Auf den Spru¡ Psal. LXXIII. 28. Die Strophen sind nicht numeriert. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 8 wa# (2. Position)] und – 10 ni¡t er im sause] er denkt na¡ Hause – 11 denkt na¡ hause] ni¡t im Sause – 12 da da] dorten – 35 Tru”] Tro”
Gedicht 338 (1679) und 339 (1679)
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6 Vgl. Mt 6,33 – 14 auf La¡en folgt Geweine] Sprichwörtlich. Vgl. Wander. Bd. 2, Sp. 1742. Vgl. Jak 4,9. – 15f. Lk 6,25 – 19 Jes 35,10 – 20f. Offb 21,21 – 27 Joh 14,21 – 28 Vgl. Ps 73,25 – 31 Vgl. zum contemptus mundi zu Text Nr. 2, v. 68. – 32 mein Freund] Joh 15,13-15. Zur Topik der Gottesfreundschaft vgl. zu Text Nr. 216, v. 17. – 33f. Joh 15,9 – 34 Ps 73,28 – 35 Feind, der alte] Gemeint ist mit Mt 13,25 der Teufel. Vgl. die erste Strophe von Luthers Lied 'Ein feste Burg ist unser Gott' (Wackernagel. Bd. 3, S. 20, Nr. 33): EJn fe‰e burg i‰ vnser Gott, ein gute wehr vnd wa[en. Er hil[t vnn# frey au# aller not die vn# y”t hat betro[en. Der alt böse feind mit ern‰ er# y”t meint, gro# ma¡t vnd viel li‰ sein grausam rü‰ung i‰, au[ erd i‰ ni¡t sein# glei¡en. – 38f. Ps 95,1-3 – 43 Mt 25,21.23 – 45 Vgl. zu Text Nr. 251, v. 97. – 47f. Vgl. Hld 2,14; Joh 19,34. Zum Motiv des Zufluchtnehmens in Jesu Seitenwunde vgl. zu Text Nr. 231, v. 9-11. – 49 Joh 14,23; Eph 3,17. Vgl. die 13. Strophe von Luthers Lied 'Vom Himmel hoch', Wackernagel. Bd. 3, S. 23, Nr. 39: Ah, mein her”liebe# Jhesulin, ma¡ dir ein rein san[t bettelin, Zu rugen in mein her”en# s¡rein, da# i¡ nimer verge‹e dein. – 53 Vgl. Joh 15,5. Vgl. zu Text Nr. 251, v. 97. – 54 Kletten glei¡] Vgl. zu Text Nr. 162, v. 3 und Nr. 218, v. 39. – 57 Vgl. 1Sam 18,22 – 59 Phil 1,23 – 60 Mt 25,21.23 – 64 Ps 73,28 – 65f. Dan 7,9f.
Text 339: Klag- und Tro‰lied. S. 116 Der Text des Gedichtes ist in zwei Kolumnen angeordnet (v. 1-36 in der ersten Kolumne, der Rest in der zweiten). 1 kaum] oberhalb von gestrichenem hat – 1 vers¡iene] durch Streichung aus vers¡ienen – 7 E#] überschrieben, ev. aus J¡ – 7 entwi¡] e und t überschrieben; vor e ein gestrichener Buchstabe – 8 ihr] danach ein gestrichenes Wort, das mit s beginnt und mit ig endet – 8 J¡] J überschrieben – 10 ›e] s überschrieben – 11 Da] davor gestrichen Je”t – 14 treten] davor unentzifferte Streichung – 16 da#] Kürzel (ebenso 31) – 20 alle#] marginal links mit vorangestelltem +; mit + in der Zeile eingewiesen; danach in der Zeile unentzifferte Streichung – 25 selber] selb überschrieben – 29 Frommen] Fromen Ǧ
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Apparate und Kommentare
(ebenso 30 genommen – 31 nimmt – 69 frommen – 70 zusammen – 70 kommen) – 35 und] u. (ebenso U1) – 37 Ni¡t] danach ein gestrichenes, unentziffertes Wort – 38 neben v. 37; abgetrennt durch senkrechten Strich – 39 ge‰orben] g überschrieben; vor orben gestrichene Buchstaben – 40 bleibt] erstes b überschrieben – 43 seyn] danach unentzifferte Streichung – 43 danach ein gestrichener Vers: ›¡ zu ihm zu halten – 44 ihm] danach gestrichen ›e ›¡ hält – 47f. diese beiden Verse in der Handschrift in einer 2
1
Zeile – 52 wieder] mit der-Kürzel – 53 sein] danach unentzifferte Streichung – 55 glei¡ ›¡] ›¡ glei¡ – 56 danach eine gestrichene, unentzifferte Zeile – 57 Er hält wehrt,] wegen Verschmierung unlesbar; der Druckfassung folgend ergänzt – 56 wann] waǦn – 58 der] Kürzel (ebenso 69) – 63 in] danach gestrichen Jesu S¡oß – 65 du] d überschrieben; danach gestrichen ihn oder ihr – 67f. diese beiden Verse in der Handschrift in einer Zeile – U1 Die] D. – U1 Septembris] Sept. Zum Anlaß, auf den sich dieses Gedicht bezieht, vgl. zu Text Nr. 338. Ursula Viatis ist – dies lassen die ersten drei Verse des Gedichtes erkennen – ca. vier Monate nach Birkens zweiter Frau (vgl. zu Text Nr. 337) verstorben. Vorliegendes Gedicht, das Birken seiner eigenen Datierung zufolge (U1) am 9. und 10.9.1679 abgefaßt hat, wurde (wie das vorangehende) 1679 gedruckt in Birkens anläßlich des Todes von Ursula Viatis publizierter Gelegenheitsschrift Psal. LXXIII. 28. Wer an Gott ›¡ freudig hält/ seelig s¡eidt von dieser Welt, ):(2v-3v. Es steht als gezählter zweiter Beitrag unter dem Titel Na¡ der Singweise: JEsu meine Freude. Die Strophen sind nicht gezählt. Das Gedicht endet mit der Signatur Also klaget/ trö‰et und wüns¡et der von vier Monaten her glei¡- und mitbetrübte Hau#genoß Sigmund von Birken R. K. Maj. Comes Pal. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 5 Männer-herzen] Manne#Herzen – 7f. in einer Zeile (ebenso 17f., 27f., 37f., 47f., 57f., 67f.) – 12 Neron#] Nori# – U1 Die 9 und 10 Septembris] fehlt 1 vers¡iene] 'den Schein verlor'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 1064. – 4f. traten S¡merzen in zwei Männer-herzen] Auch Birken trauert, nämlich um seine zweite Frau Clara Catharina. Vgl. zu Text Nr. 337. – 8 Andre# J¡] Vgl. zum Ehepartner als einem alter ego zu Text Nr. 5, Z. 140. – 11 dauren] 'andauern'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 840. – 12 Neron# Mauren] Vgl. zu Text Nr. 12, v. 35. – 15 zwier] 'zweimal'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 32, Sp. 1159. – 27f. Vgl. Hebr 12,6 – 30 Hi 1,21 – 31-33 Offb 14,13 – 34 Offb 7,17 – 35f. Pred 12,7 – 39 ihr Sterben, i‰ ge‰orben] Vgl. zu Text Nr. 5, Z. 160f. – 41-44 Ps 73,28 – 49f. Ps 1,2; 119,70.77.174 – 51 Dtn 6,5 – 51-56 Joh 14,23 – 60 Sternwart#] 'zu den Sternen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 27, Sp. 2179. – 63 Dtn 33,3; Weish 3,1 – 66 Hebr 11,14 – 67f. Vgl. Kol 3,2 – 69f. Zur Wiederbegegnung mit den Verwandten im Himmel vgl. zu Text Nr. 7, v. 184.
Gedichte 340 (1679) und 341 (1679)
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Text 340: Uber Herrn Magi‰ri Chri‰of Volkamer# Senatoris & Triumviri Norimbergensis Seeligen Abs¡ied. S. 117a T3 Herrn] H.n – T3 Magi‰ri] Mag – T3 Senatoris] Senat. – T4 Norimbergensis] Norimberg. – T4 Seeligen] Seel. – 7 Komm] Kom Ǧ (ebenso 8 Himmel#-S¡euer – 10 Komm – 10 frommer – 10 Frommen – 11 genommen – 12 komm – 12 Himmel-Weid – 29 Himmel#-Leiter) – 8 Himmel#-S¡euer] danach gestrichenes Komma – 14 Seele] danach unentzifferte Streichung – 24 nur] oberhalb der Zeile – 24 Gotte#] oberhalb einer Streichung; gestrichen ev. dem Himmel – 26 erge”e,] Komma durch Streichung und Überschreibung aus Fragezeichen – 27 da] danach eine Streichung; gestrichen ev. man – 28-30 senkrecht zur Handschrift, rechts auf dem Rand, gegenüber v. 15-24 – U1 die 29 Septembris] d. 29 Sept. Dieses Gedicht ist eine Auftragsarbeit, die Birken seiner eigenen Datierung zufolge (U1) am 29.9.1679 erledigte. Anlaß für die Abfassung war der Tod von Georg Christoph Volkamer (vgl. zu Text Nr. 334). Vorliegendes Gedicht wurde als gezählter erster Beitrag unter dem Ordensnamen Martin Limburgers (Myrtillus) in einer Gemeinschaftspublikation der Pegnitzschäfer mit dem Titel Hirten-TraurZuru[ etli¡er Blumgenoßen an der Pegni” (A2r) publiziert. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgender Stelle von der handschriftlichen Version: U1 die 29 Septembris] fehlt 9f. Mt 25,21.23 – 11 Offb 21,4 – 14-16 2Tim 4,8; 1Petr 5,4; Jak 1,12 u.ö. – 22-24 Vgl. Mt 6,33 – 24 langet] 'verlangt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 171. – 25f. Mt 6,19
Text 341: Auf da# Ab‰erben Herrn Herrn Heinri¡# Freyherrn von Blomberg. S. 119 Der Text des Gedichtes ist in zwei Kolumnen angeordnet (v. 1-30 in der ersten Kolumne, der Rest in der zweiten). T2 da#] Kürzel – T3 Herrn] H. (2x) – 1 1.] fehlt im Manuskript – 1 Du] D aus O überschrieben – 6 S¡öpfer] danach gestrichen angethan – 7 2.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 4-10 – 8 La‰erheit.] vor Punkt gestrichenes Komma – 9 du] vor Zeilenanfang ergänzt – 9 tödt‰] oberhalb einer Streichung; gestrichen ev. bekleb‰ – 11 wa#] # überschrieben – 17 Au¡] A durch Tintenfleck weitgehend verdeckt – 27 ‰ruzt] ‰urzt – 27 ‰u”et] zweites t oberhalb der Zeile – 43 So] S überschrieben – 43 hier] oberhalb der Zeile; darunter ein gestrichenes Wort, das mit G beginnt – 45 verlohr] oh überschrieben – 45 kurze#] e# überschrieben – 52 Also] davor ein gestrichener Passus, der mit und k beginnt – 52 wieder] mit er-Kürzel – 54 man] oberhalb einer Streichung; gestrichen ev. wir – 56 Leib] marginal rechts mit vorangestelltem +; mit + in Zeile eingewiesen – 56 im Sarg] oberhalb der Zeile; darunter unentzifferte Streichung – 59 Geh] davor gestrichen Nun geh – 59 Erden-Höl] Er überschrieben – U1 Mense] M. – U1 Octobris] Octobr.
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Von vorliegendem Gedicht, das Birken seiner eigenen Datierung zufolge (U1) im Oktober 1679 abgefaßt hat, ist bislang keine Druckfassung bekannt. Zu dem Verstorbenen konnten keine Informationen ermittelt werden. 3 do¿e] Vgl. zu Text Nr. 291, v. 9. – 5 Erden-plan] 'Raum der Erde'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1883. – 12 bes¡mei‰] 'besudelt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1582. – 14 Cerber-Beißer] Vgl. zu Text Nr. 1, v. 133. – 16 bes¡mi”et] 'besudelt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1585. – 19 Mol¡-geni‰] 'MolchsBrut'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 5, Sp. 3471. – 20 Naim] Gemeint ist der Ort, der in der Luther-Bibel Nain heißt. Birken verwendet hier – wie auch sonst (vgl. Text Nr. 358, v. 34) – die Namensform der Biblia Vulgata. Zedler (Bd. 20 (1740), Sp. 553f.) teilt mit, daß noch der Kirchenvater Hieronymus diesen Ort in gutem Flor stehend gekannt habe, er nun aber völlig ruiniert und nur von einigen räuberischen Arabern bewohnt sei. – 27 ‰ruzt] 'strotzt, im Saft steht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 20, Sp. 82. – 27 ‰u”et] 'trotzt, widerspenstig ist'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 20, Sp. 759f. – 29 verherg] 'verwüste, verheere'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 562. – 30 Pfer¡] 'Umhegung, hier bezogen auf die als Gefängnis erfahrene Welt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1673. – 31 Mäder] 'Mäher'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1450. Zum Tod als einem Mähenden vgl. zu Text Nr. 23, v. 6. – 32 mayt] 'mäht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1450. – 33 ‰olze Tulipanen] Nach zeitgenössischer Anschauung steht die Tulpe, obgleich sie weder besonders gut duftet noch irgendeine pharmazeutische Verwertbarkeit aufweist, für den Superlativ an floraler Schönheit. So sagt Harsdörffer unter Bezugnahme auf Justus Lipsius (15471606): Der prä¡tigen Tulipan/ wel¡e Lip›u# der Garten Sinnbilder genennet/ wi= i¡ ni¡t geden¿en/ weil jhre ‰ol”e S¡öne die Blumen aller Wolredenheit weit übertri[t: Daß also jener Niderländis¡e Poet Vrsa¡ gehabt zu di¡ten/ wie alle andere Blumen über diese frembde Einkömmling ›¡ bey der Blumen Göttin Flora bes¡wert/ und au#fündig gema¡t/ daß ›e in der Ar”ney ohne Nu”en/ no¡ weniger dur¡ den Geru¡ zu belu‰igen gewa¡sen were. Dilherr: Chri‰li¡e Welt- Feld- und Gartenbetra¡tungen (1651), A10r/v. Vgl. zur Sache van der Goes, 2004. – 38 Hld 2,1. In Übereinstimmung mit einer verbreiteten Auslegungstradition identifiziert Birken im folgenden Vers die Rose aus dem Hohenlied mit Christus. Vgl. Gerhard: POSTILLA SALOMONAEA (1631), II, S. 221 (6. Sonntag nach Ostern, Hld 2,2), wo entfaltet wird, daß Christus, der Bräutigam, dem mit der Braut des Hohenliedes gleichzusetzenden Glaubenden seinen Rosen- bzw. Lilien-Namen kommuniziert: "E# helt vn# aber in diesen Worten der himlis¡e Bräutigam für 1. Nominis sui communicationem, die Mittheilung seine# holdseligen Namen#. Er nennet ›¡ selb‰ eine Rose oder Lilien/ seine gei‰li¡e Braut nennet er au¡ eine Lilien/ wie er von ›¡ gesagt: J¡ bin eine Rose oder Lilien im Thal/ also spri¡t er von seiner gei‰li¡en Braut/ ›e sey vnter den Tö¡tern wie eine Lilien vnter den Dornen." – 40 Melber] 'Mehlhändler'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1990. – 42 ›¡ ~ palmt] 'sich erhebt, strebt'. In dieser Bedeutung nicht bei Grimm: DWb. – 51 ›e blühet neu im Lenzen] Zur metaphorischen Bezeichnung der
Gedicht 341 (1679) und Grabschrift 342 (1679)
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Auferstandenen im ewigen Leben als fortwährend blühende Blumen vgl. zu Text Nr. 218, v. 48. – 58 dreuet] 'droht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 1343. – 59f. Pred 12,7
Text 342: Grabs¡ri] Frauen Catharinen Elisabeht Volkamerin gebohrnen Stenzmännin. S. 120 2 hierinn] hieriǦn – 7 der] Kürzel (ebenso 8, 13) – 14 nimmer] nimer Ǧ – U1 Mense] M. – U1 Octobris] Octobr. Catharina Elisabeth Volkamer, geb. Stenzmann, war die zweite Ehefrau des Nürnberger Kaufmannes und botanischen Fachschriftstellers Johann Christoph Volkamer (1644-1720), mit dem sie seit 1676 verheiratet war, wie sich aus v. 23 schließen läßt. Das Geburtsdatum der Verstorbenen konnte nicht ermittelt werden. DBA I, 1315, 250f. Vgl. auch zu Text Nr. 353, v. 16f. Von vorliegendem Gedicht, das Birken seiner eigenen Datierung zufolge (U1) im Oktober 1679 abgefaßt hat, ist bislang keine Druckfassung bekannt. 6 Sir 26,21 – 7 Sir 26,20 – 15 Paradei#Vogel] Eine auf den Molukken lebende Vogelart. Vgl. Zedler. Bd. 26 (1740), Sp. 772-775. – 16 Leben#-Baum] Offb 22,2. Hinsichtlich der Identifikation des Sohnes Gottes mit dem Baum des Lebens vgl. Philipp Nicolai, der dieses Thema zum Leitmotiv einer ganzen Predigtreihe gemacht hat: Von Chri‰o Jesu dem Bawm de# Leben# vnd seinen edlen Frü¡ten (1607). Hier führt Nicolai u.a. aus (S. 22f.): Also i‰ er vn# ein Bawm deß Leben#/ vnd ri¡tet vn# (die wir von Natur arme/ elende Sünder/ vnd Kinder deß Zorn#/ vnd demna¡ wie eytel dürr Hol” vnd vnfru¡tbare faule Bäwme ›nd) wunderbarli¡ zu/ daß wir dur¡ den Glauben jm eingepfrop[t vnd einverleibet/ widerumb zu Pflan”en seiner Ehren/ vnd zu Bäwmen der Gere¡tigkeit werden/ die mit jhm ewig leben/ vnnd die zukün[tige newe Welt ewig be›”en vnd bewohnen sollen. Vgl. ferner Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 298f. (Septuagesimae, Mt 20,1-16): E# hat aber Gott der HERR au# lauter Gnade vnd Barmher”igkeit einen andern Paradißgarten gepflan”et/ nemli¡ seine Chri‰li¡e Kir¡e/ in denselben Lu‰garten oder Weinberg/ wie jhn der HErr Chri‰u# im heutigen Euangelio nennet/ berü[t er no¡ tägli¡ vn# arme Mens¡en/ daß wir au¡ in demselben sollen arbeiten/ glei¡er weise wie in jene# jrrdis¡e Paradiß der Adam war geführet worden/ da‹elbe zu bawen/ wie au¡ in jenem Paradiß der Baum de# Leben# ‰unde/ also i‰# glei¡#fal# im Paradiß oder Weinberg der Chri‰li¡en Kir¡en ein Baum de# Leben#/ nemli¡ Chri‰u# da# re¡te Hol” de# Leben# mit seinen edlen Frü¡ten/ Apoc. 22. Wie Adam ni¡t hette sollen ewig im jrrdis¡en Paradiß bleiben/ sondern wenn er eine Zeitlang denselben gebawet hette/ vnd in der aners¡a[enen Vns¡uld verblieben were/ so were er in da# himlis¡e Paradiß de# ewigen Leben# au[genommen worden/ also bleiben wir ni¡t jmmerdar an der Arbeit diese# newangeri¡teten
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Paradiese# oder Weinberge# der ‰reitenden Kir¡en au[ Erden/ sondern Gott der HERR nimpt vn# zu seiner Zeit au[ in da# ewige himlis¡e Paradiß/ wenn der Abend dieser Welt kömpt/ so folget da# Lohn der Arbeit. – 18 Offb 14,13 – 19 in Gotte# Hand] Weish 3,1 – 19 in Abraham# S¡oß] Lk 16,22 – 20 Joh 5,28f. – 21 gewallet] 2Kor 5,6 – 22 folgte endli¡ zweyen Tö¡terlein] Es konnte bislang nicht ermittelt werden, wer die beiden Töchter waren, die vor ihrer Mutter gestorben sind. – 24 Bräutgam] Mt 25,10
Text 343: Uber Herrn Georg Holzs¡uer# von der Neuenbürg Senatoris & SeptemViri, ac Praefecti Bellici Norici Seelige# Ab‰erben. S. 123 T2 Herrn] Hn. – T3 Senatoris] Senator. (or oberhalb der Zeile) – T3 &] oberhalb der Zeile – T3 ac Praefecti Bellici] marginal rechts mit vorangestelltem +; mit + in der Zeile eingewiesen – T3 Bellici] ll überschrieben – T3 Seelige#] S. – 2 lezte Welt] marginal rechts mit vorangestelltem +; mit + in der Zeile eingewiesen; in der Zeile unentzifferte Streichung – 8 begraben] gr und zweites b überschrieben – 8 Treu] danach gestrichenes Komma – 9 Zügen] Z überschrieben – 10 wiegen] danach gestrichenes Komma – 11 Zu¡t] davor eine Streichung; gestrichen ev. der – 11 ‰i¿t] oberhalb der Zeile; Plazierungsstrich – 14 Welt] oberhalb der Zeile – 14 Buben-hölen] danach gestrichenes Komma – 17 ein] überschrieben – 17 Frommen] Fromen Ǧ (ebenso 18 Frommen – 21 beysammen – 22 Stammen – 27 Stamme#) – 18 dir] r überschrieben – 20 au¡] danach eine Streichung; gestrichen ev. gesegnet hat – 21 beysammen] danach unentzifferte Streichung – 25 al#] oberhalb von gestrichenem glei¡ – 25 wie] danach eine Streichung; gestrichen ev. seine Seel – 25 die] oberhalb von gestrichenem ligt ›e – 27 Stamme#] durch Streichung aus Stammen# – 30 Fama] danach unentzifferte Streichung – 31 mit] danach eine Streichung; gestrichen ev. Ehr und – U1 Novembris] Novembr. Der Nürnberger Patrizier Georg Holzschuher (geb. 1629), seit 1656 Assessor und Schöffe am Stadtgericht sowie Mitglied des Stadtrates, seit 1677 Septemvir, starb am 24.3.1679 und wurde am 28.3. auf dem Johannisfriedhof begraben. Die Leichenpredigt hielt Andreas Myhldörffer, Prediger an St. Egidien (Au[ wenig böse Zeit Folgt gute Ewigkeit. oder Gei‰li¡e WegSeule). Biedermann, 1741, Tabula 203. Morphologie, S. 1020-1022. Vorliegendes Gedicht, das Birken seiner eigenen Datierung zufolge (U1) am 1.11.1679 abgefaßt hat, wurde als gezählter erster Beitrag 1679 gedruckt in der aus Anlaß des Todes Georg Holzschuhers veranstalteten Gemeinschaftspublikation der Pegnitzschäfer Herzbetrübte BeyleidZähren, a2r/v. Das Gedicht endet mit der Signatur Also le”-beehrte den Ho¡Edel-wolseeligen Herrn Floridan. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 1 davor m! – 4 treuen] theuren – 4 theuren] treuen – 14 Buben] Bö#wi¡t – 16 Böse#] übel – 17 ein Hau#] die Stadt – 25 al#] fehlt – U1 1 Novembris] fehlt
Gedichte 343 (1679), 344 und 345 (1679)
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11 S¡meer] 'Fett'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 15, Sp. 1030f. – 12 Vgl. Mt 25,1-10 – 15f. Gen 19,15-25 – 17 Nori#burg] Vgl. zu Text Nr. 155, v. 1. – 21 Wi”] 'Verstand'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 861f. – 23f. redte in die Wett mit Cato selb‰] Birken bezeichnet die politischen und rhetorischen Fähigkeiten des Verstorbenen als mit denjenigen des römischen Redners und Politikers Marcus Porcius Cato Censorius (234-149 v. Chr.) ebenbürtig. – 23 in die Wett] 'um die Wette'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 29, Sp. 677. – 25 Weish 3,1; Offb 14,13 – 27f. da# s¡ön‰e Drey, de# Stamme# Gratien, die Tö¡ter, die voran Gott hieße gehn] Gemeint sind die drei früh verstorbenen Töchter aus Holzschuhers erster Ehe mit Anna Catharina, geb. Welser, nämlich: Anna Catharina (1657-1676), Maria Barbara (1658-1677) und Susanna Regina (1660-1675). Biedermann, 1741, Tabula 203.
Text 344: Auf ein Kind, da# einer Frauen Dot na¡ ihrem Tod gehebt. S. 123 Text befindet sich senkrecht zur Handschrift, rechts auf dem Rand, gegenüber v. 5-25 des vorangehenden Gedichtes – 1 da#] Kürzel Es konnte bislang nicht ermittelt werden, um welche Personen es sich hier handelt. Von diesen Versen ist bislang keine Druckfassung bekannt. T2 gehebt] 'zur Taufe getragen'. Zur schwachen Form 'gehebt' vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 722.
Text 345: Auf den Tod#fall Mon›eur Burkhart Albre¡t Rieter# von Kornburg etc. auf der LänderReise zu Pari#. Parodie meine# Lied# auf seinen Geburt#Tag Anno 1657. S. 124-127 T2 Mon›eur] Mr. – T2 Burkhart] Burkh. – T3 etc.] Kürzel – T3 LänderReise] mit der-Kürzel – T4 Anno] A. – 1 davor 1.] fehlt im Manuskript – 9 davor 2.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 3-10, 12, 13 – 10 vernommen] vernomen Ǧ (ebenso 12 nimmer-wiederkommen (2x) – 15 Stamm – 25 Krümme – 25 Stamm – 27 Lamm – 30 Himmel# – 37 Himmel – 37 nimmt – 40 be‰immt – 60 aufgenommen – 76 Glauben#-ãammen) – 11 du] u überschrieben – 13 Eilf] danach gestrichenes Komma – 13 und] u. (ebenso 74) – 13 danach ein gestrichener Vers: daß die Ernde unsrer Brut – 15 verneuet] nach ver ein gestrichener, unentzifferter Buchstabe – 20 alle] danach unentzifferte Streichung – 23 Mu‰ so] oberhalb der Zeile; darunter gestrichen: Soll denn – 24 wa#] danach gestrichen J¡ s – 26 dieser] davor eine Streichung; gestrichen ev. daß – 43 wann] waǦn (ebenso 47 dann – 113 dann) – 47 sollen:] vor Doppelpunkt gestrichenes Komma – 48 mu‰] marginal rechts mit vorangestelltem +; mit + in der Zeile eingewiesen; in der Zeile gestrichen solt – 50 Edler] r aus # überschrieben; danach eine Streichung; gestrichen ev. Kind – 69 dir:] nach Doppel-
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punkt gestrichenes Komma – 70 wer] davor unentzifferte Streichung – 78 dorten, wo ein] oberhalb von gestrichenem wo ihr Sohn lebt – 78 Leben] n überschrieben – 79 eingegeben:] Doppelpunkt aus Komma überschrieben – 83 Eigentüm] Eig durch Tintenfleck verdeckt – 86 Seelen] marginal links mit vorangestelltem +; mit + in der Zeile eingewiesen; nach Seelen marginal ein gestrichenes, unentziffertes Wort – 86 Feind-erlegen] nach d ein gestrichener Buchstabe; nach Bindestrich gestrichene Buchstaben – 87 Gei‰e#-Ritter] Gei‰e#- marginal rechts mit vorangestelltem +; mit + in der Zeile eingewiesen; in der Zeile gestrichen Chri‰u# – 102 da#] danach gestrichen s¡ – 103 klaget] überschrieben – 106 gönn] davor gestrichen laß – 107 hin] danach gestrichenes Komma – 108 der] r aus n überschrieben – 108 Mutter Wuns¡] marginal rechts mit vorangestelltem +; mit + in der Zeile eingewiesen; in der Zeile gestrichen Eltern diß (in Marginalie Mutter zunächst gestrichen; Streichung durch Punkte unter dem Wort rückgängig gemacht; über Mutter gestrichen Eltern) – 109 Sie] S überschrieben – 116 den] danach eine Streichung; gestrichen ev. grö‰en – 121 bleibt] bl überschrieben – 121 daneben Mense Novembris] M. Nov. Burckhart Albert Rieter von Kornburg (geb. 1657) disputierte an der Universität Altdorf unter dem Vorsitz von Johann Paul Felwinger am 4.9.1678 De TEMERARIA PROVINCIARUM INVASIONE ET OCCUPATIONE EX DOMINANDI LIBIDINE. Rieter verstarb in Paris. Mit vorliegendem Text parodiert Birken, wie von ihm in der Überschrift angegeben, das Gedicht, das er anläßlich der Geburt (14.12.1657) des Verstorbenen niedergeschrieben hat. Dieses Gedicht ist überliefert in den BirkenWälder[n] (PBlO.B.3.1.1, 150r-152r). Von vorliegendem Gedicht, das Birken seiner eigenen Datierung zufolge (neben v. 121) am 6.11.1679 abgefaßt hat, ist bislang keine Druckfassung bekannt. 2 Sirene] Das Wappen der Familie Rieter von Kornburg zeigt u.a. eine zweischwänzige silberne Sirene und ein Lamm. Vgl. die Abbildung bei Siebmacher, 1605, S. 205 sowie die Beschreibung bei Zedler. Bd. 31 (1742), Sp. 1584f. – 4f. Vgl. hinsichtlich des Gesanges der Sirenen zu Text Nr. 13, v. 5f. – 6 Kiel] 'Federkiel'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 11, Sp. 674. – 10 Po‰] 'Nachricht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2020. – 11 wehrt-entwordner] 'werter, gestorbener'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 654. – 27 Vgl. zu v. 2. – 29f. Es konnte bislang nicht eruiert werden, wer die beiden Brüder des Verstorbenen waren. – 33 Also folget Leid der Freud] Sprichwörtlich. Vgl. Wander. Bd. 1, Sp. 1165. – 34 na¡ Sonne plazt der Regen] Sprichwörtlich. Vgl. Wander. Bd. 4, Sp. 626. – 36 unterwegen] 'unterwegs'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 24, Sp. 1890f. – 38 Hi 1,21 – 46 Vgl. Mt 6,10 – 48 aufgeholet] 'heraufgeholt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 670. – 68 aufzumahnen] 'zu ermahnen, aufzufordern'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 690. – 73f. Joh 14,16f. – 75 Jak 1,17 – 76 Vgl. Lk 24,32 – 80 Mt 13,43 – 83 Vgl. zum himmlischen Paradies zu Text Nr. 42, v. 28. – 87 Eph 6,17 – 88 2Tim 4,8; 1Petr 5,4 u.ö. – 89 Die Identität des Vaters des Verstorbenen konnte bislang nicht ermittelt werden. Handelt es sich um Paul Albrecht II. Rieter von Kornburg (1635-1704; zu ihm vgl. zu Text Nr. 41)? – 106 bedingen] 'versprochen bekommen'. Lexer: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch. Bd. 1, Sp. 140. – 113 Rei#] 'Sproß'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 712f. –
Gedichte 345 (1679) und 346 (1679)
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117 Vatterland] Hebr 11,14 – 118 entworden] 'gestorben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 654. – 119 Lk 20,36 – 119 Engel-Orden] 'Gemeinschaft der Engel'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1316f.
Text 346: Auf Herrn Johann Adam Rubinger# Medici und Physici Ordinarij zu Culmba¡ Ab‰erben. S. 127f. T2 Herrn] Hn. – T2 Johann] Joh. – T3 Physici] Phys. – T3 Culmba¡] b überschrieben – 1 davor eine gestrichene, unentzifferte Zeile – 2 Lieben] danach eine Streichung; gestrichen ev. ein Komma – 5 soviel] sov überschrieben – 7 Damon!] teilweise lateinische Schreibung; danach unentzifferte Streichung – 8 Sinn] SiǦn – 9 Man] vor Zeilenanfang ergänzt; danach gestrichen J¡ – 9 zehlt] t aus e überschrieben – 9 ›eben] s überschrieben – 14 der] r überschrieben – 14 Sohn,] danach ein gestrichenes, unentziffertes Wort – 16 danach eine gestrichene, unentzifferte Zeile – 18 von] oberhalb von gestrichenem und – 19 er] danach gestrichenes Komma – 25 ni¡t allzeit ein] oberhalb von gestrichenem man¡e#-mal nur Mida#Köpfe – 25 haupt der Weißheit] marginal rechts mit vorangestelltem +; mit + in der Zeile eingewiesen – 25 der (2. Position)] Kürzel – 29 du.] danach gestrichen und nun bi‰ du gewesen sowie hinter der Streichung hinzugefügt Nun hei‰ e# a¡! Gewesen! – 33 die (2. Position)] d überschrieben – 34 A¡!] davor gestrichen Au¡ – 34 mi¡, (1. Position)] oberhalb eines gestrichenen Wortes, das mit b beginnt und mit g‰ endet – 35 mi¡ nehmet] vor Zeilenanfang ergänzt; danach unentzifferte Streichung – 35 auf:] danach gestrichenes Komma – 38 A¡] überschrieben – 38 danach eine gestrichene, unentzifferte Zeile – 39 Frieden#Bot] erstes e überschrieben – 39 danach ein gestrichener Vers: du bi‰ und bleib‰ mein bä‰er Freund, a¡ Todt – U1 Die] D. – U1 Novembris] Nov. – A1 1658] marginal rechts neben v. 10 Johann Adam Rubinger (geb. 1623) stammte (wie Birken) aus Eger, wo sein Vater Beisitzer des Stadtgerichtes war. Als Glaubensflüchtling kam er mit seiner Familie 1629 nach Nürnberg. Rubinger, mit dem Birken durch eine langjährige Freundschaft verbunden war (vgl. v. 5-8), studierte Philosophie und Medizin in Altdorf (Immatrikulationen 1636 und 1640), setzte sein Studium 1645f. in Jena fort (Matrikel Altdorf. Bd. 1, 1912, S. 474), praktizierte von 1647 an als Arzt in Nürnberg und von 1655 an als Stadtphysikus in Kulmbach. Er starb ebd. am 25.8.1679. Über Rubingers Tod wurde Birken durch einen Brief des Kulmbacher Diakons Johann Laurenz Frobenius in Kenntnis gesetzt (zu den Details vgl. Morphologie, S. 1027). Birkens zweite Ehefrau war zunächst (seit 1638) mit Johann Rubinger (gest. 1651), dem Vater Johann Adam Rubingers, verheiratet (vgl. zu Text Nr. 337). Zudem war Johann Adam Rubingers Schwester Anna Maria mit Birkens Bruder Christian Betulius (1619-1677) verheiratet. DBA III, 768, 228. Morphologie, S. 1026-1028. Birken hat auch lateinische Verse zu einem von Wolfgang Philipp Kilian geschaffenen Porträt-Kupferstich des Verstorbenen verfaßt. Morphologie, S. 1025f. Vorliegendes Gedicht, das Birken seiner eigenen Datierung zufolge (U1) am 8.11.1679 abgefaßt hat, wurde 1679 gedruckt in Peter Ottos Leichenpredigt auf den Verstorbenen
Apparate und Kommentare
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DULCISSIMUM OMNIUM CHRISTIANORUM SOLATIUM, D2r/v. Das Gedicht hat keinen Titel und endet mit der Signatur Sigmund von Birken C. Comes Pal. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 1 davor m! – 9 Sommer] Herb‰e – 18 von] und – 27 heis¡t] hei‰ – 37 mir] nur – U1 Die 8 Novembris] fehlt 4 mein Andre# J¡] Vgl. zum Topos des Ehepartners als eines alter ego zu Text Nr. 5, Z. 140. Zum Tode von Birkens zweiter Frau Clara Catharina vgl. zu Text Nr. 337 (ebenso 12). – 7f. mein Damon! bin dein Pythia#] Birken parallelisiert seine Freundschaft mit dem Verstorbenen mit derjenigen zwischen Damon und Phintias. Letzterer soll von dem Tyrannen Dionysios II. wegen eines vorgeblichen Attentates verhaftet und zum Tode verurteilt, sodann aber für eine gewisse Zeit freigelassen worden sein, in der Damon die Bürgschaft für Phintias' Rückkehr übernahm. Nachdem Phintias absprachegemäß zurückgekehrt war, soll Dionysios II. beide freigelassen haben. Vgl. hierzu Diodor 10, 4, 3-6; Cicero: Tusculanae disputationes 5, 63 sowie Der Kleine Pauly, Bd. 1 (1964), Sp. 1377. – 10 seit un# Ein Jahr* in# Ehe-Bu¡ ges¡rieben] Der Verstorbene war seit 1658 mit Elisabeth Barbara, geb. Francke, verheiratet. DBA III, 768, 228. Birken war im selben Jahr seine erste Ehe (mit Margaretha Magdalena Göring) eingegangen. Vgl. zu Text Nr. 228, v. 9. – 13 die Mutter er‰li¡ s¡iede] Die Mutter des Verstorbenen war Maria Rubinger, geb. Hermann. DBA III, 768, 228. Ihre Lebensdaten konnten bislang nicht ermittelt werden. – 15 Bruder] Gemeint ist Birkens Bruder Christian Betulius (geb. 1619), der am 26.1.1677 verstorben ist. DBA I, 95, 413. – 15 S¡we‰er] Es konnte bislang nicht ermittelt werden, um welche Schwester des Adressaten des vorliegenden Gedichtes es sich handelt. – 17 Kiel] 'Federkiel'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 11, Sp. 674. – 19f. Joh 15,18f. – 22 Lucifer] Vgl. zu Text Nr. 320, v. 1-4. – 24 da# große D] Gemeint ist der Doktortitel. – 26 Chrysu#-dien‰] 'Verabgötterung von Reichtümern'. Chrysus bedeutet Gold (von griechisch crusÒj). – 27 heis¡t] 'fordert'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 897. – 28 Vgl. Mt 7,12 – 36 Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184. – 37 Vgl. zu Text Nr. 52, v. 64f. – 38 A¡ bittre Fremd'] Hebr 11,13 – 39 Mi¡ Simeon hol ab] Birken parallelisiert sich mit dem zum Sterben bereiten Simeon (Lk 2,29f.). Simeon rekurriert in den zeitgenössischen Texten häufig als Vorbild der rechten praeparatio ad mortem. Vgl. z.B. Gerhard: Leichenpredigten, S. 203, Z. 1-5: "Als Simeon Christum gesehen vnnd auff die Armen genommen/ da sprach er: HERR nun lessestu deinen Diener in Friede fahren/ Luc. 2. Also wenn vnsere Seele durch den Glauben Christum gesehen vnd ergriffen/ so kan sie in Gottes Hände befohlen vnd auffgenommen werden." Vgl. in diesem Zusammenhang auch Luther, WA 12, S. 426, Z. 3-13 (Predigten des Jahres 1523, Nr. 3). – 40 mein Bä‰er Freund der Tod] Luther zufolge hat Christus durch sein Leiden und Sterben den Tod geheiligt und ihn zum Freund des Menschen gemacht. Vgl. WA 6, S. 118, Z. 8-12. 21f. (Tessaradecas consolatoria pro laborantibus et oneratis, 1520): Nempe dum audis Ihesum Christum filium dei suo sanctissimo contactu omnes passiones, ipsam adeo mortem consecrasse ac sanctificasse, maledictionem benedixisse, ignominiam glorificasse,
Gedichte 346 (1679) und 347 (1679)
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paupertatem ditasse, Ita ut mors vitae ianua, maledictio benedictionis origo, ignominia gloriae parens esse cogantur. […] vides quantum coartatur, quam anhelat, quam sitit passiones et mortem sanctificare et amabiles reddere: In diesen Sachzusammenhang gehört u.a. die Rede vom 'lieben Tod', wie sie sich z.B. bei Nicolai: FrewdenSpiegel deß ewigen Leben# (1599), S. 301 findet: "Lieber Todt/ Du bi‰ mein S¡la[ worden."
Text 347: Auf Herrn Gottfried Wilhelm Röder# Nürnbergis¡en zu Venedig ver‰orbenen Kun‰Mahler# Tod. Natus Anno 1650. 16 Junii denatus 1679. 24 Octobris. S. 129f. T2 Herrn] Hn. – T2 Wilhelm] durch Streichung aus Wilhelm# – T2 Röder#] mit der-Kürzel (ebenso 10 wieder – 86 wiederkehrt) – T2 Nürnbergis¡en] Nürnb und etc.-Kürzel mit Punkt – T3 Kun‰Mahler#] # überschrieben – T4 in der Handschrift marginal rechts neben T2f. – T4 Natus] Nat. – T4 Anno] A. – T4 Junii] Jun. – T4 denatus] denat. – T4 Octobris] Oct. – 1 1.] Nummer ohne Punkt, ebenso Str. 2-12 – 197 Strophen 1 bis 9 in zwei Kolumnen angeordnet; Strophen 10 bis 12 mittig positioniert – 1 nun] oberhalb von gestrichenem denn – 2 ni¡t-halbem] b überschrieben – 3 mir] danach unentzifferte Streichung – 3 an] oberhalb der Zeile – 4 drey-beleidet] b überschrieben – 7 die] überschrieben – 9 ihr:] vor Doppelpunkt gestrichenes Satzzeichen – 10 wär] oberhalb von gestrichenem daß – 10 wieder] ie überschrieben – 11 diß] d überschrieben – 11 war] oberhalb von gestrichenem o[t – 11 o]] überschrieben – 13 ja] danach eine Streichung; gestrichen ev. ein Komma – 15 Und] davor gestrichen A¡ – 19 die hier als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal rechts neben v. 19 – 21 ie”und] t oberhalb der Zeile – 23 Spre¡t] vor Zeilenanfang nachgetragen; danach unentzifferte Streichung – 24 zerrinnt] zerriǦnt (ebenso 29 entbrann – 55 dann) – 27 triebe] danach unentzifferte Streichung – 29 Kindheit] danach unentzifferte Streichung – 30 Apelle#] danach eine Streichung; gestrichen ev. Ku – 31 di¡] ¡ aus r überschrieben – 35 trieb] tri überschrieben; nach b gestrichen e – 37-40 rechts gegenüber von v. 33-36; Plazierungsstrich – 41-48 rechts gegenüber von v. 22-30 – 44 danach eine gestrichene, unentzifferte Zeile; gestrichen eine weitere Zeile: Du eil‰', Jtalien – 49-56 rechts gegenüber von v. 6-12 – 49 hin] überschrieben – 52 di¡] i¡ überschrieben – 53 di¡] überschrieben; am Wortende ein gestrichener Buchstabe – 54 friedli¡#] # überschrieben – 57 Noht!] vor Rufzeichen eine Streichung; gestrichen ev. ein Komma – 58 diente‰] te oberhalb der Zeile nachgetragen – 58 Tod.] vor Punkt ein gestrichenes Zeichen – 61 au¡] a. (oberhalb der Zeile) – 61 di¡] danach gestrichen , a¡! di¡ | dem Tod in Arm – 67 Tod:] danach eine Streichung; gestrichen ev. ein Rufzeichen – 71 Nun] davor eine Streichung; gestrichen ev. Je”t oder J”t – 72 nimmer] nimer Ǧ (ebenso 73 kommt – 91 Frommen) – 75 ein.] Punkt überschrieben – 77 die] d überschrieben – 82 ihr] hr überschrieben – 83 zu] oberhalb der Zeile – 83 kam] durch Streichung aus zukam – 86 mir] danach unentzifferte Streichung – 87 Er] davor ein gestrichener, unent-
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Apparate und Kommentare
zifferter Buchstabe; danach ein gestrichenes, unentziffertes Satzzeichen – 87 danach eine gestrichene, unentzifferte Zeile – 88 Da#] durch Überschreibung aus Der – 93 Seel] l aus le überschrieben – 96 ›e ãog,] unterhalb der Zeile; darüber unentzifferte Streichung – 96 und fand] marginal links mit vorangestelltem +; mit + in der Zeile eingewiesen – U1 Novembris] Novbr. – A1 Die] D. – A1 Junii] Jun. Dieses Gedicht hat Birken seiner eigenen Datierung zufolge (U1) am 10.11.1679 abgefaßt. Gottfried Wilhelm Röder (Reder), geb. am 16.6.1650, war ein Nürnberger Maler und Zeichner. Er starb am 24.10.1679 in Venedig. Der Verstorbene war ein Sohn des Arztes Johann Röder (1620-1681), mit dem Birken in freundschaftlichem Kontakt stand und zu dessen Patienten seine zweite Frau gehörte. DBA II, 1049, 210. Morphologie, S. 1044. Vorliegendes Gedicht wurde 1679 als einziger Beitrag gedruckt in Birkens aus Anlaß des Todes Gottfried Wilhelm Röders publizierter Gelegenheitsschrift Lei¡Denkmahl und Ehren-gedä¡tni#, )(2r-4r. Als Lehnmelodie ist – mit voranstehendem Trinitätszeichen (m!) – angegeben: Na¡ der Singweise: E# muß e# muß nur seyn. Das Gedicht endet mit der Signatur Seinem liebwehrten H. Vettern s¡riebe e# leidmütig zum Ehren-andenken Sigmund von Birken C. Com. Pal. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 12 hat] hat# – 20 gebahr.] gebahr. * hierzu folgende Marginalie (rechts): * A. 1650. 16 Jun. – 53f. di¡ ~ Herz] Di¡ freund- und friedli¡# Herz/ | Di¡/ ein gehorsam# Kind: – 59 E# ‰arb, daß Gott erbarm!] al# ‰arbe dein Patron – 60 dir dein Patron im Arm] der Di¡ geliebt al# Sohn – 62 dem Tod in Arm, a¡! di¡.] diß gab dem Tode Di¡. – 71 Nun zog‰ du] und Du zog‰ – 80 da] wo – 88 e#] iezt – U1 10 Novembris] fehlt 5 Die Lieb‰e gieng voran] Zum Tod von Birkens zweiter Frau Clara Catharina vgl. zu Text Nr. 337. – 6 Der Sohn ihr folgte dort] Gemeint ist der am 25.8.1679 verstorbene Johann Adam Rubinger (vgl. zu Text Nr. 346). Er war ein Stiefsohn von Birkens zweiter Frau (Clara Catharina) aus deren erster Ehe mit dem zur Zeit dieser Eheschließung seinerseits bereits verwitweten Johann Rubinger (gest. 1651). – 8 Vetter] Es muß offen bleiben, ob eine verwandtschaftliche Beziehung zu Birken oder einer seiner Ehefrauen gemeint ist, oder 'Vetter' hier in freier, kein verwandtschaftliches Verhältnis bezeichnender Weise verwendet wird. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 26, Sp. 31f. – 19f. Der in Nürnberg abgehaltene, fünf Vierteljahre dauernde Friedenskongreß führte zur Unterzeichnung des Friedensvertrages am 16.6.1650, dem Geburtstag des Verstorbenen, und endete mit dem Abschlußfest am 4.7.1650. Vgl. Laufhütte, 1998. – 22 Anspielung auf Benjamin, dem seine Mutter Rahel den Namen Ben-Oni (d.h. Sohn der Schmerzen) gab (Gen 35,18). – 25f. Weish 8,19 – 30 Apelle#] Vgl. zu Text Nr. 289, v. 86. – 30 Wi”] 'Verstand'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 30, Sp. 861f. – 50 Wa‹er Königin] Gemeint ist Venedig. – 59f. E# ‰arb ~ dir dein Patron im Arm] Es dürfte sich um Röders venezianischen Lehrer handeln. – 63 entträgt] 'entzieht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 639. – 80 Eph 2,19; Hebr 13,14 – 81 thrant] 'weint'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 21, Sp. 412. – 90 Ps 36,6 u.ö. – 95f. Joh 19,34 in Verbindung mit Hld 2,14. Vgl. zu Text Nr. 231, v. 9-11.
Gedichte 348 (1679) und 349 (1679)
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Text 348: KlagLied einer betrübten Seele. S. 133f. 2
1
1 davor 1.] fehlt im Manuskript – 2 Sonne s¡öner] s¡öner Sonne – 9 davor 2.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 2-8 – 23 der] davor unentzifferte Streichung – 25 S¡eidt,] danach ein gestrichenes Wort, das mit f beginnt – 30-32 senkrecht zur Handschrift, rechts auf dem Rand, gegenüber v. 18-26; Plazierungsstrich – 35 Wer] danach gestrichen Jesu# – 36 Tro‰] oberhalb von gestrichenem Raht – 36 und] danach gestrichen That – 40 erkandt] er oberhalb einer Streichung; gestrichen ev. be – 41 davor eine gestrichene Zeile, die mit J¡ beginnt; Rest unentziffert – 41 Ob] vor Zeilenanfang ergänzt; danach gestrichen Wird – 41 ni¡t] danach ein gestrichenes Wort, das mit h beginnt und mit ¡ endet – 58 wa#] danach ein gestrichenes Wort, ev. i¡ – 58 danach zwei gestrichene, unentzifferte Zeilen – 60 danach zwei gestrichene, unentzifferte Zeilen – 61f. rechts neben den gestrichenen zwei Zeilen – U1 Novembris] Novbr. Von vorliegendem Gedicht, das Birken seiner eigenen Datierung zufolge (U1) am 22.11.1679 abgefaßt hat, ist bislang keine Druckfassung bekannt. 7f. Vgl. 2Kor 4,10 – 14-16 Vgl. Röm 8,18 – 20f. Apg 14,22 – 26 Jak 1,17 – 33 Vgl. Ps 73,25 – 38 Steupt] 'schlägt, züchtigt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 17, Sp. 1202f. – 39 Mt 25,40.45 – 49 Jesu, andre# J¡] Zum alter ego-Topos, hier auf Jesus, den Freund des Glaubenden bezogen, vgl. zu Text Nr. 5, Z. 140. – 50 Joh 15,5 – 51 Sprichwörtlich. Vgl. Wander. Bd. 4, Sp. 1334f. – 57f. Vgl. Ps 42,6 – 59f. 1Kor 15,55 – 63 Kol 3,2
Text 349: Auf den Tode#fall Frauen Anna-Sabina Herrn Tobiae Oelhafen# von S¡ölnba¡ JurisConsulti etc. Viduae. S. 135f. T2 die hier als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal rechts neben T2 – T3 Herrn] Hᣈn. – T3 von] v. – T3 JurisConsulti] JCti und etc.-Kürzel mit Punkt – T3 etc.] Kürzel – T3 Viduae] Vituae (überschrieben aus Witwe) – 1 davor 1.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 2-13 – 5 dann] daǦn (ebenso 9, 51) – 5 gen] durch Streichung aus geh – 5 himmel] himel Ǧ (ebenso 15 Komm – 23 kommen – 24 Himmel – 24 aufgenommen – 46 komm) – 7 ‰iege.] durch Streichung aus ‰iege! – 8 ewig#] 2
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1
durch Ergänzung aus ewig – 8 ewig# Feur di¡] Feur di¡ ewig# – 11 Geh] davor gestrichen Jm; danach gestrichen und – 11 Di¡] oberhalb der Zeile – 11 in] danach gestrichen diesen (zweites Wort, das mit f endet, unentziffert) – 12 Spiegel] S überschrieben; danach gestrichen seyn – 13 Er] r aus # überschrieben – 13 Zeug] durch Streichung aus Zeuge – 14 ni¡t# al# hei¿len Steig] unterhalb der Zeile; darüber unentzifferte Streichung – 16 da] davor ein gestrichenes Wort, ev. wo – 18 wurde] durch Hinzufügung 2
1
aus wurd – 18 wurde Mens¡] Mens¡ wurde – 18 Mens¡] durch Streichung aus Mens¡e – 18 es folgen
Apparate und Kommentare
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zwei gestrichene, unentzifferte Zeilen – 19f. unterhalb der 6. Strophe; Plazierungsstrich – 19 hieng] oberhalb von gestrichenem hat – 19 der] r aus # überschrieben – 19 Heno¡] durch Streichung aus Heno¡# – 20 ni¡te#] danach ein gestrichenes Komma – 25 heut:] vor Doppelpunkt eine Streichung; gestrichen ev. ein Komma – 26 er war] oberhalb der Zeile; darunter unentzifferte Streichung – 26 und (1. Position)] u. (ebenso 43) – 26 vor und] oberhalb von gestrichenem au¡ – 28 wir] durch Streichung aus wird – 31 Er] danach ein gestrichenes, unentziffertes Wort – 37 kont] oberhalb einer Streichung; 3
4
1
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gestrichen ev. muß – 38 dein Herz au¡ Gott] au¡ Gott dein Herz – 39 Gebete#-Rau¡] davor gestrichen Rau¡ von – 41 i¡] oberhalb der Zeile; darunter ein gestrichenes Wort, ev. man – 41 verdien'] durch Streichung aus verdient; danach gestrichen auf Erden – 42 muß] davor gestrichen mu‰ und danach gestrichen mir – 43 s¡weiget] danach gestrichen Gotte# Zorn – 44 dur¡] oberhalb von gestrichenem Hil] – 44 i¡ Gott] oberhalb von gestrichenem , so bin i¡ al# Nahm – 47 wie] oberhalb von gestrichenem wa# – 50 zweyen*] die sich hierauf beziehende Fußnote findet sich in der Handschrift am Ende des Gedichtes – A1 aetate] aet. – A2 Herr (1. Position)] H – A2 bruder] mit der-Kürzel – A2 Seiner] S. (oberhalb von gestrichenem Jhrer) – A2 Wolseeligen] Wolseel. – A2 Herrli¡keit] Herrl. – A2 Herr (2. Position)] H. – A2 Frau (1. und 2. Position)] Fr. Anna Sabina Oelhafen, die Witwe des Nürnberger Patriziers, Rechtskonsulenten und Prokanzlers der Universität Altdorf Tobias Oelhafen von Schöllenbach (1601-1666), starb in Nürnberg am 4.12.1679. Vgl. zu Text Nr. 197. Vorliegendes Gedicht wurde 1679 gedruckt in Birkens aus Anlaß des Todes von Anna Sabina Oelhafen veröffentlichter Gelegenheitsschrift Glaubige# Gnad-Erwerben und Seelige# im HErrn-Sterben, )(2r-3v. Es steht als gezählter erster Beitrag unter dem Titel Glaubige# Gnad-Erwerben au# Act. 15. v. 11. Na¡ der Sing-Weise: Auf auf mein Herz/ und du mein ganzer Sinn etc. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 7 darher] Dorther – 12 diesem] diesen – 14 hei¿len] ‰i¿le – 17 Dorthin] Dorther – 29 thut] thät – 46 meinem] meiner 1f. Röm 5,18 – 8 Mt 25,41 – 12f. Im Hintergrunde dieser Verse steht die Lehre vom usus elenchticus seu theologicus, der vom mosaischen Gesetz dergestalt zu machen ist, daß dieses den sündigen Menschen zur Erkenntnis der Sünde führt (vgl. Röm 3,20). Vgl. Hütter: COMPENDIUM (2006 (11610)), S. 218, Z. 8f. sowie Gerhard: Loci theologici 3, S. 104b. – 18 die S¡lange untertrat] Gen 3,15. Vgl. zur christologisch-typologischen Exegese des sog. Protevangeliums im 17. Jahrhundert Philipp Nicolai: Von Chri‰o Jesu dem Bawm deß Leben# vnd seinen edlen Frü¡ten (1607), S. 21: Christus "nimpt aller Welt Sünde vnd Vbertrettung au[ seine S¡uldern/ bü‹et vnnd bezahlet dafür mit seinem herben bittern Todte am Stamm deß Creu”e#/ erfüllt für vn# da# Gese”/ ‰illet den Zorn seine# Vater#/ vnnd versühnet vn# jhm dur¡ sein Blut/ zertritt der alten S¡langen jhren Kop[/ würgt den Todt […]." Vgl. zudem Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 398, Z. 304-309:
Gedicht 349 (1679)
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Also stehet Gen. 3. daß die hellische Schlange werde den Weibessamen in die Versen stechen/ das ist/ ob wol der hellischen Schlangen dem Teuffel der Kopff durch den Weibessamen sol zertretten werden/ so werde es doch nicht so schlecht zugehen/ daß der Teuffel sich nicht sperren werde/ sondern es werde dem HErrn Christo Mühe kosten/ er werde darüber müssen leiden vnd sterben. – 19 Heno¡] Gen 5,21-24; Hebr 11,5 – 21 Gen 28,12. Zu Christus als Jakobsleiter vgl. Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens (1611), S. 376, Z. 74-86: Allhie haben wir nun zu bedencken/ 1. daß durch Christi Tod der Weg zum Paradiß wieder eröffnet/ Scala fracta in Adamo reparata est per Christum, spricht Bonavent. in itin. ment. ad Deum, Die Himmelsleiter/ welche dem ersten Menschen von Gott vbergeben/ daß er vnd seine Nachkommen drauff solten in Himmel kommen/ hat er zubrochen/ aber Christus hat sie vns wiederumb durch seinen Tod zubereitet/ wie er denn auch daher sich gar schön abbildet in einer Leiter/ welche auff Erden stehet vnd mit der Spitze an Himmel reichet/ daran die Engel Gottes auff vnd nieder steigen Gen. 28. wie dann solch Bild Christus auff sich zeucht Johan. 1. damit ist angedeutet/ daß Christus die Himmelsleiter vns wiederumb erbawet/ darauff wir zu Gott in Himmel kommen/ daher kam es/ daß er dem Schecher den Eingang zum Paradiß verheissen kundte. Vgl. zudem zu Text Nr. 257, v. 40-42. – 22 Elia# fuhr] 2Kön 2,11 – 22 Mose Gnad-Altar] Röm 3,25. Diese Bibelstelle gehört (mitsamt deren Bezug auf Lev 16,12-16) zu den loci classici der lutherischbarocken Versöhnungslehre. Vgl. hierzu z.B. Gerhard: Po‰illa (1613), I, S. 368 (Reminiscere, Mt 15,21-28), der den Gnadenstuhl des Alten Bundes folgendermaßen mit Christus typologisch in Beziehung setzt: Wenn im alten Te‰ament ein zwei[elha[tiger oder s¡werer Fall ›¡ zutrug/ giengen ›e in die Hütten de# Sti[t#/ vnd fragten daselb‰ den HERRN/ der antwortet jhnen bey dem Gnaden‰ul: Jm newen Te‰ament mü‹en wir vn# zu dem re¡ten Gnadenthron Chri‰o/ wie er Rom. 3. genennet wird/ dur¡# Gebet in Trübsaln wenden/ so wird er vn# au¡ eine Antwort geben/ da# i‰/ er wird in vnserm Her”en der Erhörung vn# vorgewi‹ern/ vnd gnedige Hül[ erzeigen. – 23f. Hebr 11,5.13 – 25f. Hebr 13,8 – 27 Apg 4,12 – 29 Da# ~ ni¡t#] Vgl. Röm 3,20 – 29 der ~ Stern] Vgl. Röm 3,28 – 30 Joh 15,5 – 31 vergnügen] 'Genugtuung leisten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 466. – 38 1Kor 3,16 – 39 Gebete#-Rau¡] Zum geistlichen Rauchopfer vgl. zu Text Nr. 72, v. 28. – 41-44 Diese Verse können als knappe Zusammenfassung der Lehre von der Rechtfertigung des sündigen Menschen solo Christo und sola gratia gelesen werden. – 43 Redt sein Verdien‰] Vgl. Hebr 12,24 – 44 Röm 5,10f. u.ö. – 45 Mt 15,28 – 47 Mt 15,28 – 48 Mt 9,20-22 – A2 Zu Georg Christoph Volkamer s.o. Text Nr. 334. Zu Barbara Paul, geb. Volkamer, konnten bislang keine Angaben ermittelt werden.
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Text 350: Jm Sing-Thon: Wol mir! Jesu# meine Freude etc. S. 137 T3 etc.] Kürzel – 1 davor 1.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 2-8 – 1-48 die Strophen sind in zwei Kolumnen angeordnet (Strophen 1-5 in der ersten, der Rest in der zweiten Kolumne) – 9 aufsperren.] vor Punkt ein gestrichenes Komma – 9 danach eine gestrichene Zeile: ru[en in da# (Rest unentziffert) – 17 Er] danach gestrichen gri[ – 17 na¡ (2. Position)] danach unentzifferte Streichung – 24 ha‰] vor ‰ eine Streichung; gestrichen ev. tt – 26 Grab] b überschrieben – 31 Leib] oberhalb einer unentzifferten Streichung – 36 wann] waǦn – 38 hei‰:] Doppelpunkt überschrieben, ev. aus Komma – 39 ab] b überschrieben – 39 wa#] danach gestrichen ão‹e – 43 wieder] mit der-Kürzel – 44 der] Kürzel – 44 Himmel] Himel Ǧ – 44 hat.] Punkt überschrieben – 45 und] u. – 46 i‰,] danach unentzifferte Streichung Vorliegendes Gedicht wurde wie das vorangehende 1679 gedruckt in Birkens aus Anlaß des Todes von Anna Sabina Oelhafen veröffentlichter Gelegenheitsschrift Glaubige# Gnad-Erwerben und Seelige# im HErrn-Sterben, )(2r. Es steht als gezählter, zweiter Beitrag unter dem Titel Seelige# im HErrn-Sterben au# Apoc. 14. v. 13. Jm Sing-Thon: Wol mir! JESUS meine Freude etc. und endet mit der Signatur Zur dien‰l. Le”-beehrung s¡riebe e# Sigmund von Birken C. Com. P. Die handschriftliche Fassung und die Druckversion sind, abgesehen von den differenten Überschriften sowie Abweichungen im Hinblick auf die Orthographie und die Interpunktion, identisch. 5 wa# i¡ erwarbe] Apg 20,28 – 7 Offb 14,13 – 9 Joh 5,28f. – 19-22 Joh 11,25 – 23f. Röm 14,8 – 27 2Kor 5,4 – 28 S¡abab] 'Kehricht, Abschaum'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 1944. – 30 2Kor 5,2.4; Phil 3,21 – 31f. Jes 57,2; Offb 14,13. Zum Tod als Schlaf vgl. zu Text Nr. 71, v. 195. – 35f. Joh 5,28f. – 38 Joh 11,25 – 39-41 Offb 21,4 – 42 Offb 2,10 – 43f. Pred 12,7 – 45 Tod und S¡la[ ›nd hier Gebrüder] Vgl. zu Text Nr. 71, v. 195. – 48 Lk 20,36 – 48 Engel-Orden] 'Gemeinschaft der Engel'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 1316f.
Text 351: Anno Christi MDCLXXX. Da# getro‰e Sterben und Seelige Leben-Ererben. Uber da# Ab‰erben Frauen Dorothea Ro›na Auerin gebohrnen Haglin. Auf den Spru¡ Proverbia 14. v. 32. Der Gere¡te i‰ au¡ in seinem Tod getro‰. S. 139f. T2 Anno] A. – T2 Christi] C. (oberhalb der Zeile) – T2 MDCLXXX] L aus C überschrieben – T3-T5 marginal rechts neben T2f. – T5 Seelige] Seel. – T6 da#] Kürzel (ebenso 19) – T6 Frauen] Fr. – T8 Proverbia] Proverb. – 1 davor 1.] fehlt im Manuskript – 4 komm (2x)] kom Ǧ (ebenso 6 Himmel – 23 Himmelfahren – 33 Nimm – 36 fromme#) – 5 davor 2.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 3-9 – 5 wer i‰ ein Chri‰] 3
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ein Chri‰, wer i‰ – 9 davor eine gestrichene Zeile, die mit W beginnt und nach einer unlesbaren Passage so lautet: Berg er‰eigend kei¡t und s¡wizt – 13 ›ht] s überschrieben; danach gestrichen ge – 16 darinn]
Gedichte 351 (1680) und 352 (1680)
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dariǦn – 16 ihn] marginal rechts mit vorangestelltem +; mit + in der Zeile eingewiesen – 19 Leib] zunächst gestrichen, dann Streichung mit Hilfe von Punkten unter dem Wort rückgängig gemacht; danach unentzifferte Streichung – 20 wir] danach gestrichen i”t zum oder iezt zum – 20 der] Kürzel – 21 ›e] 2
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danach unentzifferte Streichung – 27 mu‰ auf ›e] auf ›e mu‰ – 27 ‰reuen] euen durch Tintenfleck verdeckt; ergänzt laut Druckfassung – 29 Le”mahl] Le”malh (h überschrieben) – 36 Ein] davor gestrichen K (Rest unentziffert) Anlaß für die Abfassung dieses Gedichtes war das Begräbnis der Nürnbergerin Dorothea Rosina Auer, geb. Heigel, gestorben am 21.4.1680 im Alter von 72 Jahren. Die Verstorbene war eine Nachbarin Birkens und hatte in engem Kontakt mit Birkens zweiter Frau Clara Catharina gestanden. Morphologie, S. 1058f. Vorliegendes Gedicht wurde 1680 gedruckt in Birkens anläßlich des Todes von Dorothea Rosina Auer veröffentlichter Gelegenheitsschrift Da# getro‰e Sterben und Seelige Leben-Ererben, )(2r/v. Es steht als gezählter erster Beitrag unter dem Titel Da# getro‰e Sterben. Na¡ dem Spru¡ Prov. 14 v. 32. J‰ zu ›ngen in der Weise: Auf auf mein Herz und du mein ganzer Sinn. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 10 denkt er] in Klammern – 10 na¡] zu – 11 bes¡aut] be›ht – 21 hörte ein Gereus¡] hört' ein Fluß-geräus¡ – 27 mu‰ auf ›e] auf Sie mu‰ 2 man ‰reitet fort] Hi 7,1 – 11 im fall] 'wenn'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 1275. – 11 Wagen] Vgl. 2Kön 2,11 – 13 s¡eelen] 'mißgünstigen, neidischen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 2487. – 13 Zum Motiv des Zufluchtnehmens in Jesu Seitenwunde vgl. zu Text Nr. 231, v. 9-11. – 17 Matron] Eine Matrone ist eine ältere, würdevolle Frau. Vgl. Kluge, 1989, S. 466. – 18 Elia# Fuhr] 2Kön 2,11 – 19 den Leib, da# Kleid, ließ fallen] 2Kön 2,13 – 23 Vgl. Phil 1,23 – 25f. Gen 49,1-33 – 29 Le”mahl] 'Abschiedsmahl', hier: der letzte Abendmahlsempfang. Zu 'Letze' vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 798. – 30-32 Zum mit Pfeil und Bogen bewaffneten Tod vgl. zu Text Nr. 228, v. 12-14. – 32 Vgl. Ps 28,7 – 35 Ps 31,6
Text 352: Da# Seelige Leben-Ererben. S. 140f. T2 Seelige] Seel. – 1 davor 1.] fehlt im Manuskript – 4 ein] oberhalb von gestrichenem auf zu – 5 dieser] danach unentzifferte Streichung – 6 ›nd] s überschrieben – 9 davor 2.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 3, 5-7 – 9 i‰] danach gestrichen da# – 9 Jahr] danach eine Streichung; gestrichen ev. vers¡ienen – 16 beysammen] beysamen Ǧ – 17 gehen] g überschrieben – 21 Sie] S überschrieben – 37 Singend] davor unentzifferte Streichung – 41-48 senkrecht zur Handschrift, rechts gegenüber von v. 16-24 – 49-56 senkrecht zur Handschrift, rechts gegenüber von v. 28-38 – 49 nun] oberhalb von gestrichenem hier – 49 liebe] b überschrieben – 50 die] danach unentzifferte Streichung – 50 Wand] danach ein mit h begin-
Apparate und Kommentare
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nendes Wort gestrichen; Rest unentziffert – 50 hier s¡ied] s¡ied hier – 51 dort] danach unentzifferte Streichung – 53 Todte] T überschrieben – 54 mein] davor gestrichen do¡ – 54 Herz] durch Streichung aus Herze – U1 Die] D. – U1 Aprilis] Apr. Zum Anlaß dieses Gedichtes vgl. zu Text Nr. 351. Das Epizedium, das Birken seiner eigenen Datierung zufolge (U1f.) am 25.4.1680 abgefaßt hat, wurde 1680 gedruckt in Birkens anläßlich des Todes von Dorothea Rosina Auer veröffentlichter Gelegenheitsschrift Da# getro‰e Sterben und Seelige LebenErerben, )(3r-4r. Es steht als gezählter zweiter Beitrag unter dem Titel Da# Seelige Leben-Ererben. Na¡ der Singweise: Freu di¡ sehr ô meine Seele. Das Gedicht endet mit der Signatur Diese# se”te zur Le”-Ehre/ der Seel. ver‰orbenen Matron/ al# seiner ho¡wehrten Fr. S¡wägerin/ und seiner vor 49 Wo¡en au¡ seel. ver‰orbenen Ehe-Lieb‰in treu-gewesener Freundin und Na¡barin/ mit betrübter Feder Sigmund von Birken Com. P. Caes. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgender Stelle: U1f. Die 25 Aprilis mihi Natali.] fehlt 10-12 seit daß ~ drü¿te‰ Mund und Augen zu] Offenbar war Dorothea Rosina Auer mit Birkens zweiter Frau (vgl. zu Text Nr. 337) befreundet und in deren letzter Stunde zugegen. – 17-22 Offb 14,2f. Zur consociatio cum angelis der Auferstandenen im Gesang vgl. zu Text Nr. 86, Z. 35-43. – 20 Lippen-Garb] Ps 126,6 – 24 Offb 7,15 – 34-36 Zum vor seinem Tode singenden Schwan vgl. zu Text, Nr. 28, v. 1. – 49 Jes 57,2 – 50 Demnach dürften Birken und die Verstorbene Nachbarn gewesen sein. – 52 Offb 21,4 – 55 Vgl. 2Kön 2,11
Text 353: Uber Herrn Johann Martin Volkamer#, Sacri Ministerii Candidati Ab‰erben. S. 142f. T2 Herrn] Hn. – T2 Johann] Joh – T2 Sacri] S. – T3 Candidati] Candid. – 2 We¡sel] durch Streichung aus We¡seln – 4 immerwährender] imerwährender Ǧ (ebenso 29 Himmel – 34 Himmel – 52 zusammen – 52 kommen) – 5 dur¡gehend#] d# oberhalb der Zeile – 7 Zeilen] danach ein gestrichenes, unentziffertes Wort – 9 da#] Kürzel – 10 seelige] seel. – 19 seeligen] seel. – 19 Frauen] Fr. – 19 Tode#Tag] durch Streichung aus Tode#Tage – 20 mein] durch Streichung, ev. aus meinen – 20 neue] neue# (# überschrieben, ev. aus n) – 20 Freyer-Feyer] mit vorangestelltem + marginal links; mit + in der Zeile eingewiesen; in der Zeile gestrichen Eheband (?) – 23 ihre] oberhalb einer Streichung; gestrichen ev. er – 25 auf ewig] mit vorangestelltem + marginal links; mit + in der Zeile eingewiesen – 25 Leid-gewe¡#let] vor und nach ge jeweils ein gestrichener, unentzifferter Buchstabe – 26 nun] oberhalb der Zeile – 27 der] danach ein gestrichenes Wort, das mit z beginnt – 31 der] Kürzel (ebenso 34) – 32 insonderheit,] danach gestrichen lieb‰e – 43 wer] wär – 45 Nun,] danach unentzifferte Streichung – 48 Na¡t] danach ein gestrichenes, unentziffertes Wort – 48 seelige] danach ein gestrichenes, unentziffertes Wort – 48 BruderSeele] mit der-Kürzel – 49
Gedicht 353 (1680)
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Tag] am Wortende ein gestrichener Buchstabe, ev. e – 51-54 senkrecht zur Handschrift, rechts auf dem Rand, gegenüber v. 37-49; Plazierungsstrich – 52 dort] oberhalb einer Streichung; gestrichen ev. un# Johann Martin Volkamer (geb. 1654), Sohn des Nürnberger Arztes und Stadtphysikus Johann Georg Volkamer (1616-1693), starb als Student in Jena, wo er Philosophie und Theologie studierte. Das Begräbnis fand am 30.4.1680 in Jena statt. Aus diesem Anlaß veröffentlichten Johann Werther und Johann Jacob Bauhöfer eine Trauerschrift (Unverwelkli¡er Ehren-Prei#). Das vorliegende und das folgende Gedicht verfaßte Birken im Auftrage der Brüder des Verstorbenen, nämlich Johann Christoph (1644-1720) und Johann Friedrich Volkamer. Die Brüder publizierten die beiden Texte (mitsamt einem weiteren Gedicht, das der dritte Bruder Johann Georg unterzeichnete (womöglich stammt auch dieses von Birken)), unter dem Titel Den Seeligen aber vorzeitigen Tode#-Hintritt (Tit.) Herrn Johann Martin Vol¿amer# der Ho¡heiligen Gotte#-Lehre Treu-beãi‹enen/ beklagen De‹elben drey herzbetrübte Brüder in Nürnberg. Birken veröffentlichte zu diesem Anlaß ein an den Vater des Verstorbenen gerichtetes lateinisches Trostgedicht (VIRUM Nobilissimum ac Excellentissimum DN. JOH. GEORGIUM VOLKAMERUM [...]). Die Leichenpredigt auf den Vater Johann Georg Volkamer von Andreas Unglenk (Die Glauben#-Freud in GOTT (1694)) erwähnt lediglich, daß dieser 12 Kinder gehabt hat, von denen drei Söhne und drei Töchter vor ihm verstorben sind (G3r), enthält aber keine genaueren Angaben zu dem hier vorliegenden Todesfall. Vgl. Morphologie, S. 1059-1061 (mit (korrekter?) Angabe des Todesdatums (5.4.1680)). Vorliegendes Gedicht wurde als gezählter erster Beitrag ohne Überschrift gedruckt in: Den Seeligen aber vorzeitigen Tode#-Hintritt (Tit.) Herrn Johann Martin Vol¿amer# der Ho¡heiligen Gotte#-Lehre Treu-beãi‹enen/ beklagen De‹elben drey herzbetrübte Brüder in Nürnberg. A. C. M DC LXXX., ):(2r-3r. Die Signatur am Ende des Gedichtes lautet Joh. Chri‰of Vol¿amer. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: T4 Jm Namen de# Bruder#] fehlt – 1 Leiden] Leid – 5 dur¡gehend#] dur¡gehend – 10 seelige] fehlt – 23 Mutter] Frau-Mutter – 27 Fe‰-Ferien] Fe‰-Feier – 35 ob] der – 35 s¡on] zwar – 35 ware‰] gewesen – 36 so ware‰ du do¡ würdig] aber do¡ würdig ware‰ – 37 von dir iederman] jederman von Dir – 43 nur so] also – 44 solte] mö¡te – 45 di¡ und diese#] diese# und Di¡ – 45 au¡] fehlt – 53 in den] in unsren 8 Almana¡] Hier im Sinne von 'Kalender'. Vgl. Häntzschel, S. 53. – 10 J¡ verlohre ~ meine seelige EheLieb‰e] Der Nürnberger Kaufmann und Botaniker Johann Christoph Volkamer hatte im Jahre 1668 Maria Martha, geb. Fetzer, geheiratet (vgl. Johann Ludwig Faber / Johann Geuder / Magnus Daniel Omeis: Vierblätteri¡ter Glü¿#-Klee/ oder Gedoppelte# Vermählung#-Glü¿ (1668)). Ihr Todesdatum konnte bislang nicht ermittelt werden. – 15 Lei¡fall] 'Todesfall'. Nicht bei Grimm, DWb. – 16f. Ein neue# liebe# Eheband ~ Trennung] Johann Christoph Volkamer war in zweiter Ehe mit Catharina Elisabeth, geb. Stenzmann, verheiratet und in dritter Ehe mit Regina Catharina, geb. Auer. DBA I, 1315, 251. Die Daten der Eheschließungen sind nicht bekannt. Vgl. o. die Einleitung zu Text Nr. 342. – 19 meiner seeli-
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Apparate und Kommentare
gen Frauen S¡wieger] Gemeint ist die Mutter von Volkamers zweiter Ehefrau (vgl. v. 23), die Frau von Ambrosius Stenzmann. Nähere Angaben zu dieser Person konnten bislang nicht ermittelt werden. – 26 Joh 16,22 – 34-36 Dan 12,3; Mt 13,43 – 40f. Mt 13,43 – 46 Ja Jesu# meine Gere¡tigkeit] 1Kor 1,30 – 52 bi# wir dort zusammen kommen] Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184.
Text 354: Ein ander Klage, im Namen de# zweyten Bruder#. S. 143f. T2 ander] r überschrieben – 3 ble¿en so] zusammengeschrieben – 6 al#] davor unentzifferte Streichung – 6 di¡] oberhalb von gestrichenem gab‰ gute Na¡t – 17 Ehre] Eh überschrieben – 22 fromme#] frome# Ǧ (ebenso 27 S¡lamm – 31 Grimm – 39 zusammen) – 23 darinn] dariǦn – 26 solt] t überschrieben – 26 diese] am Wortende ein Buchstabe gestrichen – 28 holet] oberhalb von gestrichenem Wort, ev. bringt – 28 herfür] f überschrieben; nach her gestrichener Passus, ev. zu mir – 29 ihrer] danach ein gestrichenes, unentziffertes Wort – 31 gehn] e überschrieben – 32 und] davor ein gestrichenes, unentziffertes Wort – 33 Ehe] E überschrieben – 35 Jesu#] marginal links mit vorangestelltem + (darunter unentzifferte Streichung); mit + in der Zeile eingewiesen – 35 di¡] oberhalb der Zeile; darunter unentzifferte Streichung – 35 ansehe] s überschrieben – 37 der] davor ein gestrichenes, unentziffertes Wort – 39 mit] t überschrieben Vorliegendes Gedicht wurde als gezählter zweiter Beitrag ohne Überschrift gedruckt in: Den Seeligen aber vorzeitigen Tode#-Hintritt (Tit.) Herrn Johann Martin Vol¿amer# der Ho¡heiligen Gotte#-Lehre Treubeãi‹enen/ beklagen De‹elben drey herzbetrübte Brüder in Nürnberg. A. C. M DC LXXX., ):(3v/4r. Die Signatur am Ende des Gedichtes lautet: Joh. Friederi¡ Vol¿amer. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgender Stelle von der handschriftlichen Version: 33 Bruder-Seel] Bruder-Herz 3 ble¿en] 'fletschen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 87. – 25 du feine Seel] Weish 8,19 – 29 Hütte] 2Kor 5,1 – 30-32 Gen 19,15-25 – 37 der, al# du ‰arb‰, gieng an sein Marter-Leiden] Gemeint ist der Gründonnerstag des betr. Jahres, also der 18.4.1680.
Text 355: Auf Herrn Magistri Johann Langen# Gei‰li¡en Seelhirten# Tö¡terlein# Margarethen Barbaren Ab‰erben. S. 145 T2 Herrn] Hᣈn. – T2 Magistri] M. – T3 Margarethen] Marg. – 1 davor 1.] fehlt im Manuskript – 1-49 Text in zwei parallel laufenden Kolumnen angeordnet (Strophe 1-5 in der ersten, der Rest in der zwei-
Gedicht 355 (1680)
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ten Kolumne) – 1 wunder] mit der-Kürzel – 1 nimmt] nimt Ǧ (ebenso 3 be‰immt – 22 himmel – 28 S¡lamme – 29 Himmel) – 7 davor 2.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 3-8 – 12 wa#] Kürzel (ebenso 27) – 15 diese#] # überschrieben – 27 Pfü”en] davor ein gestrichenes, unentziffertes Wort – 30 Kun‰Brunn] Kun‰BruǦn (ebenso 43 Gönnt) – 45 Stra[] durch Streichung aus Stra[e Dieses Gedicht hat Birken seiner eigenen Datierung zufolge (U1) am 16.5.1680 abgefaßt. Margaretha Barbara Lang (geb. 19.2.1668 (vgl. u.)) starb am 13.5.1680 im Alter von zwölf Jahren (vgl. v. 31f.) und wurde am 16.5 bestattet. Ihr Vater war Johann Lang (1630-1700), der seit 1676 als Prediger in Nürnberg (zuerst an Heilig Geist, von 1678 an an der Kirche zum Heiligen Kreuz) tätig war und seit 1678 auch zu den Mitgliedern des Pegnesischen Blumenordens gehörte (Ordensname: Philantus). 1680 wurde Lang als Wucherer seines Amtes enthoben und im Jahre darauf entlassen. 1682 wechselte Lang nach Hamburg (St. Petri), wo er in den pietistischen Streitigkeiten auf der Seite der Orthodoxen stand. ADB. Bd. 17 (1883), S. 639f. Nürnbergisches Pfarrerbuch, 1965, S. 122f. Morphologie, S. 1061f. Vorliegendes Gedicht wurde 1680 als erster ungezählter Beitrag gedruckt in der Gemeinschaftspublikation, die Birken gemeinsam mit dem Pegnitzschäfer Johann Lang (Ordensname: Philantus) anläßlich des Todes von dessen zwölfjähriger Tochter Margaretha Barbara Lang veranstaltete (Der betrübte und Getrö‰e Vatter, A1v). Es endet mit der Signatur Den 16 May/ ware vorm Jahr meiner HerzLieb‰en Florinda mit-leidiger Sterbe-Tag. Seinem wehrt‰en Hn. Gesells¡a[ter zum Tro‰/ in Eile und Selb‰betrübni#/ s¡riebe e# Floridan. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: U1 16 Maij.] fehlt Lang hatte Birken in einem Brief vom 14.5.1680 um die Abfassung eines Grabliedes gebeten (PBlO.C.191, Ar-Br). Aus dem Brief, dessen Wortlaut im folgenden mitgeteilt wird, gehen u.a. Informationen zur Krankheit des Kindes sowie dessen exaktes Geburtsdatum hervor. Jesus! Ho¡-Edler Herr Floridan! Preißwürdig‰e# S¡äfer-Haupt! wa# dorten Abraham zu seinen redli¡en Na¡barn, den Hethitern, sagte: Hel[t mir meinen toden begraben, der, vor mir, liegt; da# muß i¡, hö¡‰ betrübter vatter, von meiner ält‰en und an‰ändig‰en To¡ter Margareta Barbara, zu ihm, im guten vertrauen, sagen, na¡dem der Gere¡te Gott, mir, dieselbe, ge‰ern, na¡mittag, dur¡ einen, zwar, re¡t-gei‰li¡¡ri‰li¡- und san[t-seelig- jedo¡, mir, a¡! mir, mir, bluth-s¡merzenden Tod, entri‹en und weggenommen: Her”wehrter herr Floridan! hel[t mir meinen toden begraben, der mit S¡mer”en, und viel 1000. threnen, in meinen leidhauß, vor mir, liegt. Wie aber? Also! J¡ kan de‹en Excellenz ni¡t bergen, daß ›e de‹en ho¡belobt- und beliebte Person, so ho¡ gehalten, al# ›e, billig, zu halten i‰, und ja au¡ allezeit, mit hö¡‰en her”en#-freuden ni¡t gegangen, sondern gesprungen, so o[t ›e, von mir, zu ihm, ges¡i¿et worden. J‰# nun, in betra¡tung de‹en meinen ho¡geehrten herrn ni¡t zu wieder, so bitte i¡, umb ein Grab-lied: entweder, au[ 1 bogen allein, oder, au[ einen gan”en bogen, also, daß i¡, glei¡fall#, mit bey‰imme, so viel mir, einen 2. mein unruhige# Her”eleid vergönnen wird. der traute Her”en#-S¡a” i‰ ni¡t länger al# 11. tag gelegen; ihre
Apparate und Kommentare
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krankheit wu‰e der Medicus, anfang#, ni¡t re¡t | zu nennen, bald solte e# eine Glieder-kran¿heit, bald ein Coluritis seyn: endli¡ mu‰e e# eine Hectica seyn; und daran ‰arb ›e seelig- Gott lob! mit be‰ändig-guter vernun[t, biß an ihr End; Jhrer le”ten Reden eine war sonderli¡ diese, womit ›e, unvermuthet au[fuhr: J¡ sehe den Himmel o[en, und JEsum, zur Re¡ten Gotte# ‰ehen. Singulari fato, (da die tode#-Ang‰, am he[tig‰en, an ihr war, und kurz vor ihrem End,) kam ein arme# bettel Weib, für meine hauß-thür, und bethete da# Gebeth: A¡! Gott! ma¡# nur ein End mit mir, daß i¡, bald, kommen mög, zu dir. Zu dir allein ‰eht mein verlangen, wie lang soll i¡, hier, seyn gefangen etc. etc. diß hörete die Ver‰orbene, und spra¡ darau[: Je”t wird# bald ein End! Und da# ges¡a¡ au¡, mit gefaltenen händen und unter den Seu[zerlein: Herr JEsu, dir leb i¡, dir ‰irb i¡, dein bin i¡ tod und lebendig, ma¡ mi¡ ewig seelig, Amen! J¡ hette ein mehrer# zu melden, aber, a¡! mein Jahmeren i‰ zu groß da# i¡ mehr mit threnen, al# dinten s¡reibe. Sie i‰ gebohren, zum Engelthalis¡en Endenberg, Anno 1668, den 19. Februrarii, umb halbe eil[ uhr, vor Mittag, an einem Mittwo¡. Starb den 13. Maji. 1680. umb 3. uhr na¡ Mittag; ihre# Alter# 12. Jahr, und grad 12 Wo¡en. Bin i¡ nun, bey Jhr Excellenz, bittseelig, so dan¿e i¡ anticipando dafür, demütig, und will e# au¡, ob | Gott will, an einen wirkli¡en dan¿, ni¡t ermangeln la‹en. der begräbni#tag, soll seyn, mit Gott, kün[tiger Montag, so i‰ der 16. Maji. damit, Gott, in Gnaden, befohlen und her”li¡‰, gegrü‹et. Jn meinem trauerhauß, den 14. Maji. 1680. Tui observantissimus M. Johann Lang etc. NB. Jhr sehnli¡‰e# Verlangen war, in ihrem Leben, so viel zu lernen, daß ›e, dermahlein#, von herrn von Bir¿en Excellenz, au¡, mö¡te, zu einer S¡äferin gekrönet werden. NB. den dan¿ will i¡ s¡on selb‰en, be‰er ma‹en, procuriren. Valeto et faveto! 1f. Hi 1,21 – 5f. der geliehen ~ er wieder nehmen sol] Vgl. zu Text Nr. 5, Z. 194-196. – 14-16 Bo#heit raset ~ ni¡t beãe¿t sol werden] Zum locus de immatura morte vgl. zu Text Nr. 1, v. 14f. – 18 Vgl. Mt 25,10 – 20 Röm 8,22 – 21f. Vgl. Apg 7,55 – 25 wiese] 'zeigte'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 28, Sp. 1094. – 33 Zwölfe S¡aar] Gemeint sind die 12 Apostel. – 34 Leben#-Bä¡e] Offb 22,2 – 35 Seelenhirt] 1Petr 2,25 – 37-42 Mt 9,18-25 – 40 Tode# ni¡t verfahren] 'nicht gestorben'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 286. – 42 entde¿t] 'aufgedeckt, offenbart'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 506. – 43 S¡la[] Zum Tod als Schlaf vgl. zu Text Nr. 71, v. 195. – 44 Joh 5,28f. – 45 keine Stra[] Vgl. zu Text Nr. 5, Z. 166f. – 47f. Joh 12,24; 1Kor 15,37f. Vgl. zu Text Nr. 219, v. 25-27.
Gedichte 356 (1680)
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Text 356: Auf Jungfrau Susanna Helena, 21järigen, Herrn Johann Kamm# und Frauen Susannen Sabinen gebornen Füßlin To¡ter Ab‰erben. S. 155 T2 Jungfrau] Jf. – T2 21järigen] 21jär. (oberhalb der Zeile) – T2 Herrn] H. – T2 Johann] Joh. – T3 und] u. – T3 Frauen] Fr. – T3 gebornen] geb. – T3 To¡ter] T. – 1 re¡te] t überschrieben – 2 rhürte] ür überschrieben – 2 Saiten wol] oberhalb einer Streichung; erstes Wort ev. ›ngen – 6 Himmel] Himel Ǧ – 8 Also] oberhalb einer unentzifferten Streichung – A1 Huictain] überwiegend lateinische Schreibung; marginal rechts neben v. 2 – A2 *Susanna.] überwiegend lateinische Schreibung; unterhalb des letzten Verses Zum Anlaß dieses Gedichtes vgl. zu Text Nr. 357. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. T1 Johann Kamm#] Der Vater der Verstorbenen trug den Vornamen Georg, nicht Johann. Vgl. zu Text Nr. 357. – 1 Filomele] Vgl. zu Text Nr. 54, v. 63. – 2 kün‰li¡] 'kunstvoll'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 11, Sp. 2712. – 3 Na¡tegall ~ Seele] Birken vergleicht die Seele der Verstorbenen mit der Nachtigall, die nicht nur als Gesangskünstlerin gilt, sondern auch als ein Vogel, dem es im besonderen Maße um das rechte Gotteslob zu tun ist. Luther läßt die "Fraw Mu›ca" (WA 35, S. 483, Z. 16 (Vorrede auf alle gute Gesangbücher, 1538)) sprechen: Die be‰e zeit im jar i‰ mein, Da ›ngen alle Vögelein, Himel und erden i‰ der vol, Viel gut gesang da lautet wol. Voran die liebe Na¡tigal Ma¡t alle# fröli¡ vberal Mit jrem liebli¡em gesang, De# mu# ›e haben jmmer dan¿ (WA 35, S. 484, Z. 11-18). Vgl. weiter Franzius: HISTORIA ANIMALIUM (1665), S. 488. – 4 Kol 3,2 – 6 Bogen‰all] 'Stall' bezeichnet hier das Gefängnis. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 17, Sp. 607. 'Boge' bedeutet im Mittelhochdeutschen 'Kette', 'Fessel'. Vgl. Hennig (2007), sub verbo. – 7 Dort ~ ›ngt] Offb 14,2f. Zur consociatio cum angelis der Auferstandenen im Gesang vgl. zu Text Nr. 86, Z. 35-43. – 8 Sie, wie ›e hieß, mu‰ eine Rose werden] Der Name Susanna läßt sich zurückführen auf das hebräische Nomen (+(, das 'Lilie' bzw. 'Rose' bedeutet. Vgl. Johannes Buxtorf d. Ä.: MANUALE HEBRAICUM ET CHALDAICUM (1631), S. 374 und Valentin Schindler: LEXICON PENTAGLOTTON (1612), Sp. 1778f. – A1 Huictain] Vgl. Birkens Teuts¡e Rede-bind und Di¡t-Kun‰ (1679), S. 93: "Die A¡tlinge oder A¡t-Gebände/ in Latein Octosticha und bei den Franzosen Huictains genannt/ be‰ehen in a¡t Zeilen."
Apparate und Kommentare
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Text 357: Lob-Na¡klang. S. 155f. 1 davor 1.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 2-8 – 1-12 die ersten beiden Strophen stehen rechts neben der komplett gestrichenen früheren Fassung eben dieser Strophen – 10 hier] danach gestrichen 4
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s¡on – 12 sey] ey überschrieben – 14 Treu, Ver‰and und Huld] Huld, Ver‰and und Treu – 23 Saiten] durch Streichung aus Säiten – 27 wann] waǦn – 28 Stimm] StimǦ (ebenso 28 Himmel – 37 entkommen – 38 wilkommen – 39 Frommen) – 29 lebt] oberhalb von gestrichenem wa¡et – 35 Jesu] verschmiert – 36 keinem] verschmiert – 37-42 die 7. Strophe steht in der Handschrift vor der 1. Strophe – 37f. hier entkommen, 3
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dort wilkommen,] dort willkommen, hier entkommen – 38 Stern-Vermängt] davor unentzifferte Streichung – 40 Engel] vor Zeilenanfang ergänzt; danach unentzifferte Streichung – 41 Engel] vor Zeilenanfang ergänzt; danach gestrichen Lü]e – 42 Silberãügel] er überschrieben – 43 verlohren] danach eine Streichung; gestrichen ev. haben – 46 heimgeführet hat] geführet hat verschmiert – 47 Dort] davor eine Streichung; gestrichen ev. Lang‰ – U1 die] d. – U1 Octobris] Oct. Susanna Helena Kamm, die Tochter Georg Kamms, starb am 9.10.1680 und wurde am 13.10. auf dem Johannisfriedhof zu Grabe getragen (vgl. Gei‰li¡e Garten-Freude/ und Himmlis¡e Seelen-Weide). Vorliegendes Gedicht wurde 1680 als ungezählter erster Beitrag gedruckt in der Gelegenheitsschrift, die Birken anläßlich des Todes von Susanna Helena Kamm publizierte (Lob-Na¡klang und Tro‰-Gesang, A2r-3r). Das Gedicht steht unter dem Titel Lob-Na¡klang Zu ›ngen na¡ der Weise: Wol mir JEsu# meine Freude. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 16 Und] A¡! – 16 ja ohn] ohne – 21 iezt] nun – 47 Rosen-Garten] ROSEN* Garten sowie hierzu folgende Bemerkung am Ende des Gedichts: * (+(, Susan: Absehend auf den Namen der Seelig-ver‰orbenen. – U1 die 11 Octobris] fehlt 2 Fromkeit] 'Frömmigkeit'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 247. – 3 Hos 2,21f. – 5 Gefäß der Ehren] 1Thess 4,4; 2Tim 2,21 – 7 Altet] 'altert'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 267. – 25 ‰ummen] 'sind stumm, schweigen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 20, Sp. 410. – 30 Offb 7,15 – 33 Phil 1,23 in Verbindung mit Mt 25,10 – 36 Vgl. Ps 73,25 – 38 Vgl. Mt 13,43 – 40 diesen Engel] Lk 20,36
Text 358: Tro‰-Gesang. S. 157f. 1 davor 1.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 2-8 – 1 Ja,] danach gestrichen Jhr – 11 solt] durch Strei2
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chung aus solte – 11 nun diß] diß nun – 11 bes¡merzen] be oberhalb der Zeile – 16 Glü¿:] vor Doppelpunkt eine Streichung; gestrichen ev. ein Komma – 16 danach eine gestrichene, unentzifferte Zeile – 18 eu¡] oberhalb der Zeile; darunter unentzifferte Streichung – 18 danach vier gestrichene, unentzifferte Zeilen; rechts daneben die vierte Strophe – 23 nimmt] nimt Ǧ (ebenso 28 himmel) – 24 der] davor gestrichen:
Gedichte 358 (1680), 359 (1680) 3
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unentziffert – 24 alle# wol thut] thut alle# wol – 24 las‰ ihn] oberhalb der Zeile; darunter eine Streichung; gestrichen ev. ruhn – 28 diß] davor gestrichen Jm – 28 s¡i¿tet] hic verschmiert – 29 Wie] vor Zeilenan3
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fang ergänzt; danach gestrichen Ni¡t – 29 kond e# bäßer] bäßer kond e# – 30 umzäunt] ä überschrieben – 34 hier] oberhalb einer Streichung; gestrichen ev. wa# – 34 wie] oberhalb der Zeile; darunter unentzifferte Streichung – 36 Die] D überschrieben – 36 zwar] oberhalb von gestrichenem i‰ – 36 i‰] oberhalb von gestrichenem do¡ – 36 do¡] oberhalb von gestrichenem ›e – 38 die] davor gestrichen auf ›e – 38 an] a überschrieben – 44 hinterließ] ter überschrieben – 47 da# graue Haar] unterhalb der Zeile; darüber unentzifferte Streichung Zum Anlaß dieses Gedichtes vgl. zu Text Nr. 357. Das Gedicht wurde wie das vorangehende 1680 gedruckt in der Gelegenheitsschrift, die Birken anläßlich des Todes von Susanna Helena Kamm publizierte (Lob-Na¡klang und Tro‰-Gesang, A3v-4v). Birkens Gedicht steht hier an zweiter Stelle und trägt den Titel Tro‰-Gesang Na¡ der Singweise: Wer nur den lieben GOtt läs‰ walten. Es endet mit der Signatur Also le”-beehrte die Selig-Ver‰orbene/ und trö‰ete die wehrte Eltern/ au# treuem Freunds¡a]-trieb Sigmund von Birken/ C. Com. Pal. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 25 man ja] ja man – 34 Naim] Nain 11 bes¡merzen] 'euch Schmerz zufügen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1584. – 16 entgänzt] 'schmälert'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 3, Sp. 525. – 19 Klagt ~ do¡ ni¡t zaget] Zum Maßhalten in Trübsal und Trauer vgl. zu Text Nr. 226, v. 82. – 23 Hi 1,21 – 29 vers¡reint] 'in einem Schrein aufgehoben'. Nicht bei Grimm: DWb. – 30 Dtn 33,3; Weish 3,1 – 32 weinet ni¡t] Lk 7,13 – 33 Vgl. zu Text Nr. 7, v. 184. – 34 Naim] Gemeint ist der Ort, der in der Luther-Bibel Nain heißt. Birken verwendet die Namensform der Biblia Vulgata. – 34-36 Lk 7,11-15 – 37 Jes 57,1 – 38 langen ni¡t an ›e] 'greifen sie nicht an'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 390. – 40 Blüh] 'Blüte'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 154.
Text 359: Jm Namen ihre# ält‰en Bruder#. S. 158f. 1 davor 1.] fehlt im Manuskript – 2 di¡] danach unentzifferte Streichung – 2 entbären.] vor Punkt eine Streichung; gestrichen ev. ein Komma – 4 wann] waǦn (ebenso 36 ›nn – 41 wann) – 5f. Reihenfolge der Verse im Manuskript: 5, 4; Rangierung durch rechts nachgesetzte Zahlen: 2 1 (abgetrennt durch senkrechten Strich) – 6 diß] oberhalb von gestrichenem e# – 6 fühlet] danach gestrichen ja – 6 Bru‰.] vor Punkt eine Streichung; gestrichen ev. ein Komma – 7 davor 2.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 3-8 – 8 gemeinet] g aus h überschrieben; vor meinet unentzifferte Buchstaben gestrichen – 11 heis¡t] danach gestrichen , zu – 11 Geburt-Gebühr] zweites G überschrieben – 12 s¡eide‰] de‰ überschrieben – 17 di¡]
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Apparate und Kommentare
danach eine Streichung; gestrichen ev. ein Rufzeichen – 24 der] r überschrieben – 25 Niemand] vor Zeilenanfang ergänzt – 25 ie du] oberhalb von gestrichenem A¡ du – 25 ha‰,] danach eine Streichung; gestrichen ev. wa# mir – 28 weidet'] d überschrieben – 31 davor zwei gestrichene, unentzifferte Zeilen – 33 na¡] davor gestrichen Zu – 35 Zieh‰] vor Zeilenanfang ergänzt; danach gestrichen Bi‰ – 36 nie] e aus ¡t überschrieben – 41 Nun,] danach ein unentziffertes Wort gestrichen – U1 die] d. – U1 Ejusdem] Ej. Zum Anlaß dieses Gedichtes, das Birken seiner eigenen Datierung zufolge (U1) am 12.10.1680 abgefaßt hat, vgl. zu Text Nr. 357. Es handelt sich um eine Auftragsarbeit, die Birken für den ältesten Bruder der Verstorbenen, Daniel Tobias Kamm, ausführte. Vorliegendes Gedicht wurde 1680 gedruckt in: Le”-Klage über Seiner lieb‰en S¡we‰er […] vorzeitige# Ableiben, A2r/v. Es steht unter dem Titel Le”-Klage/ Na¡ dem Sing Thon: A¡ du Mens¡enblum. Zum Anlaß vgl. zu Text Nr. 357. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 16 zurü¿] zu un# – 34 umfangen] empfangen – 35 Zieh‰] Zog‰ – 42 geh‰] gieng‰ –47 Ruh gebra¡t] Ruhe bra¡t' – U1 die 12 Ejusdem] fehlt 8 gemeinet] 'geliebt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1930. – 11 heis¡t] 'erfordert'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 10, Sp. 897. – 11 Geburt-Gebühr] 'Gebühr' im Sinne von 'Pflicht' (vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 1885). Hier: Pflicht, die aus der Tatsache, daß es sich um Geschwister handelt, resultiert. – 14 vorgesandte Brüder] Es konnte bislang nicht ermittelt werden, wer diese Brüder waren. – 25f. Niemand ~ beleidet] 'niemandem Leid zugefügt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1443f. – 27 Gla‰] 'Glanz'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 7, Sp. 7696. – 35f. Zieh‰ du ~ nie au# dem ›nn] Entgegen dem Sprichwort 'Aus den Augen, aus dem Sinn' (Wander. Bd. 1, Sp. 170). – 46 Mt 25,10 – 47 Hebr 4,9f.; Offb 14,13
Text 360: Grabs¡ri] Albre¡t Dürer#, de# MahlerFür‰en#. S. 160 1 Mann] MaǦn – 3 Himmel] Himel Ǧ Zu Albrecht Dürer vgl. zu Text Nr. 274, v. 47. Von dieser Grabschrift ist bislang keine Druckfassung bekannt. 4 Gotte#-Stadt] Offb 21,10
Gedichte 361 (1680) und 362 (1680)
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Text 361: Trauung#-lied Zu besagter Ho¡zeit. S. 163f. 1 davor 1.] fehlt im Manuskript – 3 Ma¡en:] danach eine Streichung; gestrichen ev. ein Komma – 5 Hilf] lf überschrieben – 7 davor 2.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 3-9 – 9 ‰amme] ‰ame Ǧ – 16 nie] oberhalb von gestrichenem ja – 17 Fe‰] F überschrieben – 22 verlangt] l überschrieben – 27 Eintra¡t] davor unentzifferte Streichung – 33 Wa#] danach unentzifferte Streichung – 33 verminder] v überschrieben – 36 ihr] danach unentzifferte Streichung – 36 Glü¿e] marginal links mit vorangestelltem +; mit + in der Zeile eingewiesen – 37 Wesen.] danach eine Streichung; gestrichen ev. ein Komma – 46 ›e] danach gestrichen au¡ – 55 wann] waǦn – 56 Bod] B aus T überschrieben – U1 die] d. – U1 Ejusdem] Ej. Dieses Gedicht hat Birken seiner eigenen Datierung zufolge (U1) am 12.10.1680 abgefaßt. Es ist veranlaßt durch die Eheschließung von Wolfgang Andreas Endter mit Margarethe Katharina Schütz. Die beiden folgenden Texte Nr. 362f. zeigen, daß Birken als "eine Art Zeremonienmeister bei dieser Eheschließung" (Morphologie, S. 1072) fungierte. Wolfgang Andreas Endter (1659-1682), der Sohn des Nürnberger Verlegers Johann Andreas Endter und Enkel des Verlagsgründers Wolfgang Endter d. Ä., wurde infolge des frühen Todes seines Vaters (1670) als Minderjähriger gemeinsam mit seinem Bruder Georg Andreas und seinem Cousin Wolfgang Moritz Endter zu einem der drei Inhaber des renommierten Verlagshauses. Vgl. Morphologie, S. 1071f. Vorliegendes Gedicht wurde 1680 gedruckt in der Gelegenheitsschrift Birkens: Endter-S¡ü”is¡e# Trauung#-Lied/ A. C. MDCLXXX. und steht unter der Überschrift Trauung#-Lied. Zu ›ngen in der Thon-Weise: Steh do¡ Seele ‰eh do¡ ‰ille/ etc. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 10 s¡on] so – U1 die 12 Ejusdem] ENDE. 1 Offb 1,8 – 7 Hld 8,6 – 9 lieb auf Sie au¡ ‰amme] 'Liebe zu ihr bleibe erhalten'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 17, Sp. 653. – 17 Gebände] 'Band, Verbindung'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 4, Sp. 1728 (ebenso 30). – 23 auf ›e vers¡wende] 'ihnen überreichlich erweise'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 1210. – 43-45 Vgl. Ps 127,3 – 47 Gülde] 'vergolde'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 9, Sp. 1063. – 49-51 Jes 46,4; vgl. Ps 91,11 – 55 nähet] 'nähert'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 292. – 59 anlände] 'an Land gehe'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 390.
Text 362: Zum Vatter-Ges¡enke. S. 163 Text befindet sich senkrecht zur Handschrift, rechts auf dem Rand, gegenüber Titelgruppe und v. 1-13 von Text Nr. 361. 3 Nimm] Nim Ǧ (ebenso 7 EndterStamm) – 6 Vatterhuld] huld aus herz überschrieben
Apparate und Kommentare
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Der Anlaß für die Abfassung des Textes dürfte derselbe wie für Text Nr. 361 sein. Es handelt sich um ein Gedicht, das Birken im Auftrage des Vaters der Braut verfaßt hat (vgl. v. 8). Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt. 5 Ps 91,11 – 7 ›¡ ~ bezweige] 'Zweige treibe'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1804.
Text 363: Zum Ges¡enk der kleinen 8jährigen S¡we‰er. S. 163 Text befindet sich senkrecht zur Handschrift, rechts auf dem Rand, gegenüber v. 19-30 von Text Nr. 361. 5 dann] daǦn Der dem Gedicht, das Birken im Namen der nicht identifizierten Schwester der Braut verfaßt hat, zugrundeliegende Anlaß ist derselbe wie für Text Nr. 361f. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt.
Text 364: ANNO CHRISTI MDCLXXXI ThVt BVße! Gott WILL kehren aV#: Der Besen Lehnt aM Sternen-HaV#. S. 167 T2 CHRISTI] CHR – 4 Frommen] Fromen Ǧ – 8 PaX] danach unentzifferte Streichung – 10-14 senkrecht zur Handschrift, rechts auf dem Rand, gegenüber v. 1-9 sowie Titelgruppe und v. 1-4 des folgenden Gedichtes – A1 Vom Cometen] marginal rechts neben T4 Der im November von dem Astronomen Gottfried Kirch (1639-1710) entdeckte Komet zeigte sich in Bayern im Dezember 1680. Am 16./26.12.1680 war er dort besonders gut sichtbar. Vgl. z.B. den hierauf Bezug nehmenden Augsburger Einblattdruck Eigendli¡e Abbildung/ Deß entse”li¡en vnd sehr Na¡den¿en [sic!] Cometen#. Von vorliegendem Gedicht ist bislang keine Druckfassung bekannt. Zwei der Birkenschen Kometen-Epigramme finden sich auch am Ende des ersten, die Kometen betreffenden Teils seiner als Manuskript überlieferten, ungedruckt gebliebenen Schrift Gei‰li¡e Cometen-Po‰ und Pe‰-Trost (PBlO.B.2.6.8, 18v). Der Kontext, in dem Birkens Epigramme stehen, macht deutlich, daß es dem Dichter, analog zur barocken Kometenpredigt lutherischer Provenienz, sowohl um die Artikulation eines Bußrufes als auch um die Spendung von Trost angesichts des nahenden Weltendes zu tun ist: Auf diese Trübsal habt ihr, ihr Gottliebenden eu¡ mit Gedult und Beharrli¡keit zu rü‰en: iedo¡ bei dem Tro‰e, daß e# die lezte seyn wird. Wer böse i‰, sey immerhin böse, weil er e# ni¡t la‹en kan. ThVt BVße! Gott WILL kehren aV#: Der Besen Lehnt aM Sternen-haV#.
Gedicht 364 (1681)
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Diese# Paar Zeilen i‰ neuli¡ einem Chri‰li¡en Poeten auf da# papier na¡denkli¡ entfallen: da er, gegen seinem Vorsa”, die heurige Jahrzahl darinn gefunden: Freyli¡ wird Gott bald au#kehren. Jhr aber erhebet hierbey eure häupter, und sehet auf: eure Erlösung nahet ›¡, und i‰ dabey [?] au¡ wahr, daß dieser Comet etwa# Gute# bedeute. Jnde‹en nur getro‰! Der Stern droht böse Sa¡en. TraVt nVr: Gott WIrD# Wol Ma¡en. Seit zerbro¡ne# Gei‰e#, und für¡tet eu¡ für Gotte# Wort, darauf der Comet zeiget, und fallet ihn in die Ruhte: Er wird eu¡ ansehen, für die seinen erkennen, und herau#rei‹en. Wer de# HErrn Namen wird anru[en, der soll errettet werden. Zur höchst reichhaltigen literarischen Produktion aus Anlaß der Kometenerscheinung 1680 vgl. Classen, 1977, S. 11-19 (zur theologischen Bewertung des Kometen durch die zeitgenössischen Theologen vgl. M. Friedrich, 1995). Da Birken befürchtete, seine Kometen- und Pest-Schrift könnte von der Nürnberger Zensur abgelehnt werden (vgl. u. Birkens Antwortbrief an Spener), wandte er sich an Philipp Jakob Spener und übersandte diesem das Manuskript seiner Kometen- und Pest-Schrift. Das Antwortschreiben Speners vom 15.2.1681 (bei Birken eingegangen am 22.2.; erstmals (fehlerhaft) ediert von Spahr, 1959; eine anonymisierte Teiledition besorgte Spener selbst in seinen Theologis¡en Beden¿en. Teil 4, S. 84-87) belegt, daß dieser hinsichtlich der Kometen eine andere Auffassung vertrat als Birken und sich deswegen nicht für die Publikation von Birkens Schrift verwenden wollte. Birken erblickt in den Kometen u.a. Ankündigungen göttlicher Strafen für sündhaftes Verhalten sowie Aufrufe zur glaubenden Umkehr zu Gott, während Spener Kometen als Manifestationen der Majestät Gottes ansieht. Spener äußert sich in seinem Brief (hierzu Sträter, 2006, bes. S. 80-82, sowie Wallmann, 2008, S. 333) zur Kometenthematik wie folgt. (Die im folgenden fett wiedergegebenen Unterstreichungen stammen vermutlich von Birken.) Wa# im übrigen die hauptsa¡e de# s¡reiben# anlangt, so den neüli¡en Cometen betri[t, muß i¡ o[enher”ig bekennen; daß i¡ selb# der jenigen meinung bin, daß Cometen sol¡e ‰ernen seind, die sowol alß die andere bey ers¡a[ung der welt ers¡a[en, ihren gewißen, aber von un# bißher no¡ ni¡t zur gnüge außgere¡neten, lau[ haben, na¡ wel¡em ›e zu gewißen zeiten tie[er herab und un# zuge›¡te kommen, und wieder in die höhe auß unserem ge›¡t entwei¡en, daher an ›¡ selb# keine sonderbare s¡re¿zei¡en seyen. Diese meinung habe zuer‰ in meiner jugend von einem so sehr gelehrten alß ey[rig gottseligen Theologo gefaßet, ›e au¡ also befunden, daß bißdaher niemahl ni¡t# wi¡tige# so dargegen au[gebra¡t werden mö¡te, iemahl zuge›¡t bekommen. Hingegen bin dur¡ da# ienige, wa# die Fran”osen bey gelegenheit de# Cometen anno 1664 bemer¿et, | no¡mehr bekrä[tigt worden. Wo wir ›e aber alß sonderbare Zei¡en, die etwa# gewiße# in Gotte# nahmen un# anzeigen solten, vornehmli¡ aber auß ›¡ selb# seine ‰ra[e verkündigten, a¡ten wolten, so fa‰ die gemeine meinung i‰, leugne i¡ ni¡t, daß i¡ sol¡e weder in der s¡ri[t, no¡ in der natur, no¡ in der erfahrung gegründet ânde; wie i¡ mi¡ ent›nne, vor deme einmahl von einem ad superstitionem usque der
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Apparate und Kommentare
Astrologiae judiciariae addicto, betre[end die deroselben reglen, in# gemein, derglei¡en gehört zuhaben, ob er ›¡ wol na¡mahl darau[ beru[te, er a¡tete, e# habe Gott sol¡e dinge den patriar¡en unmittelbar geo[enbart, von denen e# die Chaldaei, folgend# Araber, Grie¡en und Lateiner per traditionem bekommen: wel¡e# fundament i¡ von andern ver‰ändigen lei¡t ergri[en zuwerden, ni¡t ho[e. Die s¡ri[t sagt mir von keiner bedeütung der gewöhnli¡en oder ungewöhnli¡en ‰erne, ohne waß die unders¡eidung der zeit und natürli¡e wür¿ungen anlangt, so dann dero verân‰erung vor der le”ten zukun[t de# Herrn. Nun a¡te i¡ ni¡t, daß un# Gott au[ andere weise seinen willen o[enbahre, alß worau[ er un# in# gemein oder absonderli¡ in der s¡ri[t gewiesen hat. Die natur zeigt bekantli¡ ni¡t# derglei¡en von den Cometen. die erfahrung ri¡t ni¡t mehrer# auß, vnd ‰ehet au[ den ungewiße‰en muthmaßungen, diese oder jene erfolge einem gewißen Cometen alß bedeutungen zuzus¡reiben: wider wel¡e man¡erley zusagen wäre. Jndeßen a¡te i¡ ›e ni¡t vergeben# an dem Himmel zu‰ehen: sondern, wie die Himmel erzehlen die ehre Gotte# und die fe‰e seiner hände wer¿, so thut# au¡ | ein derglei¡en un# ungewöhnli¡er ‰ern soviel na¡trü¿li¡er. Ja e# mag göttli¡e weißheit e# eben damit also geordnet haben: daß ›e un# ni¡t eben tägli¡ all ihre s¡e” vor die augen ‰elte, sondern e”li¡e ges¡öp[e so gese”et, daß wir ›e nur selten sehen, darauß aber ni¡t nur den rei¡thum de# Herren, sondern au¡ diese# erkennen, daß er, weil die tägli¡ vor un# s¡webende auß der gewohnheit wenig mehr gea¡tet werden, unsre una¡tsamkeit damit be‰ra[e, und un# also zuweilen einige neüe zuge›¡t kommen laße, daß wir an denselben au[# wenig‰e nunmehr lernen, wo zu un# billi¡ alle tag die gewöhnli¡e himmlis¡e cörper dienen solten, die aber auß gewohnheit wenig beoba¡tet werden. Also habe i¡ freyli¡ au¡ den Cometen also angesehen alß ein zeügnu# Göttli¡er allma¡t, weißheit und herrli¡keit, und kam mir sein Maje‰ätis¡e# ansehen gan” venerabel vor zum zeugnu# der Maje‰ät seine# großen S¡öp[er#, diese mit tie[‰er demut zuverehren. So will i¡ au¡ ne¡‰ deme die leüt ja ni¡t ›¡er ma¡en: wie i¡ dann meinen zuhörern wenig ander# vorsagen kan, alß von den s¡re¿li¡‰en geri¡ten Gotte#, die au[ allerley art un# über den haupten s¡weben, und wol ehe wir un# versehen, überfallen mögen. Mag also niemand etwa# s¡re¿li¡e# alß eine deutung diese# Cometen ›¡ vor‰ellen, da# i¡ ni¡t auß ansehung göttli¡en wort# und weißagungen, auß erwegung der überma¡ten sünden, auß betra¡tung der hin und wider obs¡webenden consiliorum, und andern derglei¡en unzwei[elha[tigen gründen, eben derglei¡en und etwa no¡ wol s¡wehrere zeiten sorge, und denselben zubegegnen die leüte zu einer unheü¡leris¡en buße vermahne. Jndeßen s¡ließe i¡ den Cometen ni¡t gan” auß, sondern, wie i¡ glaube, daß sol¡e art ‰ernen so wol in natürli¡en dingen ihre wir¿ungen | haben, al# etwa die übrige ‰ernen, ja no¡ soviel krä[tiger, weil ›e ungewöhnli¡er ›nd, wolte i¡ ni¡t widerspre¡en, wo man sorgte, daß sol¡e wir¿ungen un# s¡ädli¡ und ‰ü¿e der göttli¡en ‰ra[ wären. Also wo na¡ Gotte# verhengnu# au[ diese große kälte, ein hi”iger und dürrer sommer, und allerhand kran¿heiten folgeten, und iemand ›e alß einen so e[ect alß folgli¡ au¡ deutung de# Cometen anzöge, würde i¡ ni¡t beden¿en# haben mit zuzu‰immen. Ferner weil i¡ ânde, daß alle dinge, die sonderli¡ Göttli¡e Maje‰et und herrli¡keit angezeigt, allemahl die mens¡en ers¡re¿et haben, wie wir an den tro‰rei¡en göttli¡en und englis¡en ers¡einungen, die in der s¡ri[t gemeldet werden, sehen, so a¡te i¡ selb#, daß Gott mit derglei¡en allemahl
Gedicht 364 (1681)
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unser gewißen rühre, wann ›¡ un# Gott glei¡sam dar‰ellt, zugeden¿en wie wir mit ihm ‰ehen: ja daß er un# allemahl in sol¡er von selb‰en folgenden prü[ung unsrer sünden dermaßen überführe, daß wir ni¡t ander# alß über diese ers¡re¿en, und von Gott un# deßen versehen können, wa# unsre sünden vers¡uldet haben. Also mag au¡ der comet dur¡ sol¡e vor‰ellung de# großen Maje‰ätis¡en Gotte# die gewißen rühren, und da ›¡ bald die grausam‰e greüel zeigen werden, den zorn desselben un# vor‰ellen: ni¡t alß ein eigenli¡e# zei¡en, sondern au[ die ie”tangedeütete art. diese# i‰ meine meinung von der sa¡e, die i¡ ho[e von aller gottlo›gkeit und atheismo frey zusein, und die ›¡erheit ni¡t zuhegen: hingegen habe selb# erfahren, wie sehr die athei dardur¡ ge‰är¿t worden, und daher gelegenheit nehmen, s¡wa¡en gemüthern au¡ andere dinge verdä¡tig zuma¡en, wo ›e selb# den ungrund der gemeinen, von sovielen Theologis angenommenen, meinung, von der cometen Andeütung erkennen, daß ›e sowol selb# davor halten, alß andere deßen bereden wollen, wie diese s¡re¿en ohne wahren grund seyen, so seye e# mit andern dingen ni¡t ander# bewandt. | J¡ rede hierinnen au# erfahrung, und weiß, wie e# un# gehet, wo wir# mit sol¡en leüten zuthun haben, die keinem ni¡t# zugefallen glauben wollen: daher i¡ mi¡ allezeit soviel ãeißiger vor den ienigen meinungen hüte, dero s¡wa¡heit i¡ erkenne, der wahrheit ni¡t dur¡ s¡wa¡e argumenta verda¡t zuzuziehen. Wie also diese# meine meinung i‰, so bürde i¡ ›e glei¡wol niemanden au[, ja wäre willig, wo mir iemand mit sol¡en gründen, die entweder auß Gotte# wort da# gewißen, wel¡e# eine überzeügung haben will, oder auß der natur mit bündigen s¡lüßen den ver‰and überzeügten, die Cometen au¡ davor zuerkennen, wovor ›e solange von ihnen vielen, wel¡e# aber son‰en zu der sa¡e ni¡t# thut, gehalten worden ›nd. Wel¡e# i¡ aber bevor jene# ges¡ehe zuthun ni¡t vermag. Jndeßen und eben um sol¡er ursa¡ willen hätte i¡ kein beden¿en, derglei¡en scripta, so au¡ meinen gedan¿en ni¡t ein‰immig, zur publication zubefördern, ob ihrer mehrere mögten zu der sa¡en gründli¡er undersu¡ung angefris¡et, und die wahrheit soviel o[enbahrer gefunden werden. Dero i¡, wo i¡ ›e antre[e, ohne beden¿en# gern alsobald beypfli¡te. Jedenno¡ leügne i¡ ni¡t, daß i¡ Meine# großgün‰igen Ho¡geehrten Herrn mitgesandte# manuscriptum zwahr dur¡lesen, aber ni¡t# dardur¡ zu einer andern meinung bewogen worden, wel¡e# i¡ fa‰ au¡ von andern, wel¡e den na¡tru¿ und kra[t der argumentorum mit beda¡t erwegen, zuges¡ehen sorge, ja daß viellei¡t die die andere sentenz gefa‹t, in deroselben sovielmehr mö¡ten bekrä[tigt werden, da ›e der gegen‰ehenden s¡wa¡heit, wo eine sa¡e ex professo zubehaupten übernommen worden, erkannt, vnd darauß s¡ließen, e# mü‹ten keine andere und beßere zuânden sein, die son‰en ni¡t übergangen worden wären. daher ‰elle e# in Meine# großgün‰igen ho¡geehrten ¢Herrn² vernün[tige# ermeßen, ob derselbe etwa einige krä[tigere gründe seine thesin zuerweisen (alß woran alle# ligt, und ohne diese# die antworten au[ die ma¡ende einwür[e | vergeben# seind) mit einru¿en, oder e# dabey bleiben laßen, und also getru¿t haben wolte. E# ges¡ehe nun wel¡e# wolle, da no¡ die publication begehrt wird, ho[e i¡ einen verleger zuânden, den i¡ aber bevor über jene# antwort erlange, no¡ ni¡t habe su¡en wollen: da würde ›¡ alßdenn au¡ bald geben, ob da# andere ‰ü¿ von der pe‰ mit dazu zutru¿en wäre oder ni¡t. daher i¡ bitte, na¡ belieben etwa bald die fernere meinung, wa# zuthun habe, mir großgün‰ig zuberi¡ten, wo alßdann dem verlangen ein genüge zuthun ni¡t säumig sein werde.
Apparate und Kommentare
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Am 28.2.1681 antwortete Birken Spener sichtlich mißgestimmt (PBlO.C.24.39.21). Birken verteidigt nicht nur seine Position, sondern gibt auch zu erkennen, daß er seine Schrift als eine Reaktion auf die seines Erachtens dem christlichen Glauben schädliche (und auch in Nürnberg vertretene) Meinung versteht, die Kometen seien keine göttlichen signa: Ho¡Ehrwürdiger, WolEdler, Fürtre[li¡ und Ho¡gelehrter, sonder# Ho¡geehrter Herr und Patron. Euer Ho¡Ehrwürden und Excellenz Wehrte#, i‰ mir den 22 diß wol eingelanget, und hätte e# wol, wegen de# AntwortVerzug#, der Ents¡uldigung ni¡t bedör], weilen mir die Unmuße bey vielen Briefwe¡sel zuvor wol bekandt, und i¡ selb‰ bey meinen, theil# au¡ hohen, corre#pondenten, lang‰her in der Anklage lebe, daß i¡ die Antwort zu halben und viertel Jahren vers¡iebe. J¡ zwar ziehe meinen Briefwe¡sel mögli¡‰ ein, und verwe¡sle sol¡en, bey meinem antretenden Alter, mit andä¡tigen himlis¡en Gesprä¡-We¡sel, den i¡ nü”er und seeliger beânde. J¡ hätte die wieder-antwort sofort bei n䡉er Po‰ expedirt, wann i¡ ni¡t einer angefangenen VorJahr#-Cur hätte au#warten müßen. J¡ habe mi¡ aber wol hö¡li¡ über mein S¡i¿sel verwundert, daß i¡ mit meiner CometenPo‰ also an ein Ort gekommen, da ›e, ob contrariam sententiam, ni¡t ander# al# unwillkommen seyn können, da# i¡ wol nimmermehr vermuhtet. Euer Excellenz glauben aber etwa# von mir, da# ni¡t i‰, wann Sie vermeinen, i¡ sey defensor dieser alten gegen die neue Meinung, und wolle darum disputiren. A¡ nein! da i¡ die Academie besu¡t, habe i¡ befunden, au¡ mir sol¡e# seither dur¡ die Erfahrung be‰ättigt, daß dadur¡ keine Seele zur Seeligkeit erbauet, sondern man nur zum eigen›nnigen Gezänke gewöhnet und an allem zweiflend gema¡t wird: wiewol i¡ dazumal mir vorgese”t habe, ni¡t allein alle Vernün]lerei au# dem Grunde zu erlernen, sondern au¡ selb‰ ad Profeßionem zu adspiriren. Gott, dem i¡ mi¡, al# ein Waise, ledigli¡ übergeben, hat mi¡ au¡ bald davon hinweggeri‹en, na¡ Hof und folgend# in der Welt etwa# herumgeführet: da i¡ erfahren, daß zwis¡en den zweyen nebenwegen der Vernün]linge und Gei‰ler (wie man die Quaker und ihre# glei¡en nennen mö¡te) der Mittel- und re¡te Weg sey, dem Wort Gotte# einfältig glauben, und davon weder zur re¡ten no¡ zur linken abwei¡en. Diß i‰ meine Meinung: dabei will i¡ leben, und au¡ mit Gott seelig ‰erben. Wa# nun diese controversiam de Cometae Significatu betri[t, habe i¡ von derselben nie ni¡t# gewu‰, bi# Anno 1665, bei damaligen Cometen# Ers¡einung, der Anti‰e# allhier in der zweiten Hauptkir¡e, mir auf der Stra‹e begegnet, und al# er vernahme, daß i¡ den Cometen für ein s¡re¿bare# Sidus hielte, mir sol¡e# au#zureden, mir den Chassendum hiervon zu lesen gesendet. J¡ fande ni¡t# al# heidnis¡e Philosophiam, au¡ keinen kräftigen Bewei# darinn, diese neue Meinung zu apprehendiren, | s¡i¿te ihn da# Bu¡ wieder, und ließe Jhm sagen: Wa# soll i¡ wi‹en wa# gut i‰ ein Papi‰ und Franzo#? J¡ wolte lieber cum Deum-timentibus fort-irren, al# cum homine Gentilismum reparante klüger werden. Seither habe i¡ dieser Zweifelfrage ferner ni¡t na¡geda¡t, au¡ bei ers¡einen de# Neuen Cometen, da er nah gegen Morgen zu sehen war, ni¡t darna¡ gehen mögen: bi# er über dem großen Spital-Pla”, da i¡ wohne, zu ‰ehen gekommen. J¡ trate demna¡ au# meinem Hause, und sahe de‹en langen S¡weif, derglei¡en i¡ nie gesehen no¡ gehört, mit Er‰aunen an: er‰aunte aber no¡ mehr, al# i¡ etli¡e gemeine Leute, so darzu kamen, auf meine Warnung, la¡en und sagen
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hörte; E# sagten ja die Gei‰li¡en, wie daß er ni¡t# bedeute. J¡ seufzte hierüber, dafür haltend, diese Sage käme allein von besagtem Gei‰li¡en her. Aber de# andern Tag# fande i¡ in den Bu¡laden, wol drey ¢in Zeile gestrichen ¡arteken (darüber eine unlesbare Ergänzung)², mit dieser Meinung bedru¿t. Weil i¡ nun, daß die Leute hierdur¡, ›¡ vor Gott zu für¡ten, abgehalten wurden, befande, habe i¡, al# i¡ zu hau# kame, der Sa¡e na¡geda¡t, und meine Gedanken hierüber zu papier geworfen, und folgend# in einen discours gebra¡t: und i‰ also, ni¡t im Vorhaben mit iemanden hierüber zu disputiren, sondern allein besagtem Ergerni# zu wider‰ehen, (maßen die von den Neuen Meinungen, al# gelehrte miteinander im Latein davon hätten reden können, und ni¡t also mit dem Pöbel Teuts¡ solten geredt haben) diese wenig Bögen damit gefüllt worden. Sol¡e# nun zu publiciren dorfte i¡ hier ni¡t su¡en, weil ein S¡olar¡ und Senator allhier dieser neuen Meinung anhanget und in der Censur ›¡ widersezt haben würde. Weil i¡ mi¡ erinnerte, daß ehede‹en in Frankfurt viel derglei¡en Scripta piae intentionis gedru¿t worden, und ohneda# gern bei Euer Ho¡Ehrwürden Kentni# zu su¡en verlangig war, al# âele mir in den Sinn, damit zu verfahren, wie i¡ gethan habe. Weil der Kaufman, da i¡# bei der Po‰ expedirt wi‹en wollen und hierzu da# Po‰geld dargelegt, gegen meinen Sinn e# einem Fuhrkne¡t mitgegeben, und keine Antwort erfolgte, hielte i¡ da# Pä¿¡en für verlohren. Wüns¡en hätte i¡ mögen, daß Euer Excellenz e# nur alsofort wieder zurü¿gesendet hätte, weil zur Noht viel Dru¿ereyen zu Dien‰e ‰ehen, und hätte i¡# auf meinen Verlag dru¿en la‹en. Numehr aber i‰ e# zu spat, weil der Comet s¡on lang verlos¡en: wiewol no¡ immer Schedia davon au#ãiegen. J¡ hätte wol hierüber viel vorzubringen. J¡ weiß eben au# der Erfahrung, daß man vergebli¡ arbeitet, praeconceptas opiniones zu benehmen. Nur etwa# wenig# zu erinnern. Euer Excellenz s¡reiben: die alte Meinung sei weder in der Heiligen S¡ri], no¡ in der Natur, no¡ in der Erfahrung gegründet. Da# er‰e betre[end, so redt da# Göttli¡e Wort gar ni¡t# von Cometen: ob ›e nun ni¡t# sagt von deren bedeutung, so sagt ›e do¡ eben sowenig von deren Ni¡t#-bedeutung. Der | Spru¡ Jer. X. 1. redt ni¡t von Cometen, sondern von der heidnis¡en Astrologiâ: da# wiederspiel mü‰e mir er‰ ex contextu capitis erwiesen werden, darzu keine Apparenz i‰, wie i¡ im Tractätlein gewiesen. Glei¡fall# zweiten# au# der Natur hat man no¡ ni¡t erlernen können, wa# ein Comet, wo er hervorkomme, und wohin er ›¡ wieder verlau[e: wie solte ›e dann sagen können, daß er ni¡t# bedeute. Also komt e# endli¡ dritten# auf die Experienz an: die wird, wann man Historiam Mundi etwa# genauer, al# gemein ges¡iht, betra¡tete, genug darlegen, daß iederzeit dur¡ Cometen etwa# gedrohet, und sol¡e Drohung entweder lang oder kurz herna¡ vollzogen, oder dur¡ Buße und Vorbitte abgewendet werden; wovon mein Bedenken in etli¡en §§ redet, und sonderli¡ von diesen Seculo ganz ad oculum darleget, daß die Cometen von diesem Seculo gewiße große Verheerungen angedrohet. Endli¡ kan i¡ au¡ ni¡t sehen, worum man do¡ dieser alten dritthalb tausend Jahre von soviel philosophis und Historicis be‰etigte¢n²Meinung so praesentè widerspri¡t. Ges¡iht e# au# Opiniastrato, so i‰# ja etwa# ungereimte#. Man muß da inpium, inhonestum und inutile vor augen legen, wann man so einer alten Meinung die Beine abhauen will. Gott wird ja ni¡t dadur¡ beleidigt und erzürnet, wan man glaubt, er laße einen Stern Buß predigen. So wird au¡ der n䡉e ni¡t geergert oder s¡ädli¡ betrogen,
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wann man glauben ihn hei‹et, er werde von Gott zur Buß vermahnet. Hat e# die Kir¡e bei 1600 Jahren her gut seyn la‹en, wa# will dann iezt diß viellei¡t lezte Seculum dawider spre¡en. Also ma¡ten e# dort die Neu-gelehrten mit den Textibus Josephi Historici, von Chri‰o, seinem Vorlau[er, und Jünger Jacobi: die man ie wol, ob ›e etwa# ungewiß und ni¡t genuini s¡einen, hätte unreformirt la‹en können. Et talia sexcentia alia nunc fiunt, ohne Zweifel den Glauben gegen der le”e au#zurotten. Mein bedenken applicirt hieher da# Simile mit dem Vater, der seinen Kindern mit der Rute drohet, und ›e warnet: diß i‰ in unsrem tägli¡en Gebet gegründet, und warum solte ni¡t erlaubt seyn, da# von Chri‰o, dem Glei¡ni#Redner, selb‰ aufge‰ellte VatterGlei¡ni# also fortzuführen und hieher zu ziehen? Endli¡ nenne i¡ den Cometen einen Zeigeânger, der un# hei‰ in die Bibel s¡auen, die numehr bei un# wieder, wie ehemal# bei den Papi‰en, unter der Bank liget, und darau# lernen heißet, daß wir grobe Sünder seyen, und daß Gott, wann wir ni¡t Buße thun, un# wie andere ‰ra[en werde: J‰ dann hieran etwa# ‰räfli¡#? Und kan man diesem, au¡ mit Vernun] widerspre¡en? Von der Sterndeuterei habe i¡ nie ni¡t# gehalten. Wann aber, wie Euer Ho¡Ehrwürden ho¡vernün]ig erwehnen, Gott darum einen ungewönli¡en Stern oder Cometen lä‰ am Himmel hervorkommen, daß wir dadur¡ vermahnt werden, gen Himmel zu sehen, Gotte# Weißheit, Allma¡t und Herrli¡keit an den Sternen zu betra¡ten: warum solte man ni¡t au¡ dadur¡, zumal bei dieser erzverru¡ten Welt-le”e, erinnert werden Gotte# Gere¡tigkeit und Zorn gegen die Sünde zu betra¡ten? Meine Gewonheit i‰, (Gott erhalte mi¡ dabei, so kan i¡ ni¡t fehlen) daß i¡ alle# na¡ Gotte# Ehre me‹e: laufen zwo Meinungen gegeneinander, | so la‹e i¡ mir diese gefallen, die Gott am mei‰en ehret und am wenig‰en unehret. Nun kan i¡ ja Gott ni¡t unehren, wann i¡ sage, Gott drohe vom Himmel dur¡ ein Sternrute. Warum soll Gott ni¡t dur¡ ein Ges¡öpfe drohen, deme die Ges¡öpfe zur Stra[e der Gottlosen dienen mü‹en. Wegen den Athei‰en ânde i¡ ni¡t, warum man ihretwegen zu denen, die da sagen, wir für¡ten un# vor den Cometen al# Göttli¡en Zorn-Profeten, sagen solte, Jhr thut alber, daß ihr eu¡ für¡tet. J¡ weiß s¡on au# langer Erfahrung, daß ein Naturali‰, der alle# na¡ seiner Vernun] examinirt, bei seinen na¡ den Fingern abgezehlten funf Augen verbleiben, und ihm ni¡t# ander# wird beibringen la‹en: ›nd ›e also incontentibiles, und muß man mit Chri‰o von ihnen sagen: la‹t ›e fahren, ›e ›nd Blinde und Blinden-leiter, Bis¡of Alexander muß wider den Arium beten: mit disputiren gewinnt er ihm ni¡t# an. Gott muß sol¡e Blinde, dur¡ da# compelle, erleu¡ten, sollen ›e sehend und seelig werden. J¡ will aber bei meiner Meinung, wie voll s¡wa¡heit ›e au¡ s¡einen mag, Gott zu Ehren verharren, und de# Au#spru¡# im Glauben dort erwarten. J¡ vermeinte ja, meine Feder Gott zu Ehren anzulegen, und immer etwa# sol¡e# zu s¡reiben: weil mein Amt, die Comitiv, mir hierzu die Zeit gönnet. Aber nun i¡ sehe, daß man ni¡t# sol¡e# mehr dru¿en mag, so will i¡ da# Tecum habita practiciren, und zufrieden seyn, wann i¡ mi¡ meinem Gott gewinne. Euer Ho¡Ehrwürden wollen nun mein Manuscript dem guten Freund verpits¡irt au#händigen, wie i¡ s¡on vor zwei Po‰en gebeten, Und ja ›¡ ni¡t bemühen, einige Zeile dabei zu senden: dann mir vorhin leid i‰, daß Sie hiemit behelligt worden. Meine Gei‰li¡e Pe‰Cur, die zwar in fine laborat, habe i¡ hingelegt, weil niemand iezt mehr etwa# sol¡e# besorget, und wir, gebe Gott, s¡on außer aller Gefahr ›nd. Meine Sterbbereits¡a] hat do¡ vielen,
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wie i¡ Exempel habe, wol gedienet, au¡ Theologis genu”et. J¡ werde aber darum, weil man mir S¡wa¡heiten aufrupfet, die Feder, Gott damit zu ehren, ni¡t niederlegen. Culpamur ab his, laudamur ab illis. Et haec de his. Den Weltköpfen habe i¡ viel ges¡rieben: und da# war Torheit, so mi¡ reuet. So soll mi¡ au¡ forthin verdrießen, in sacris S¡wa¡heiten zu s¡reiben. J¡ verharre, n䡉 Göttli¡er Gnadergebung, Euer Ho¡Ehrwürden und Excellenz Dien‰Ergeben‰er S. v. Birken manu propria. Nürnberg, ultimo Februarii 1681. Ein Reflex auf Speners Antwort ist auch in Birkens Briefwechsel mit dem brandenburg-bayreuthischen Amtmann Johann Heinrich Kölbel von Geisingen zu finden. Aus Kölbels Brief an Birken vom 11.5.1681 (PBlO.C.176.16) geht hervor, daß dieser Speners Reaktion wegen mißgestimmt war: Auß Deßelben Geehrten habe den Unpäßli¡en Zu‰and und Gemuthß Be‰ür”ung wegen de# Herrn Spähner# ungerne vernommen, GOTT restitujre jenen und bekehre diesen! J¡ habe s¡on viel von jhm auß andrer vornehmen Discursen, so mir verdä¡tig vorkommen, gehöret, und au¡ meine Soupson s¡üßen laßen, aber jmmer große defensores gefunden, denen i¡ nur jhren Mund ‰op[en wolte, und halte jhn ledigli¡ für einen Independenten so mit Herrn Hellmonten conform. J¡ wolte aber jhme zu Tru” da# Tractätlein ander Orthß drukken laßen […]. T4f. ThVt BVße! Gott WILL kehren aV#: Der Besen Lehnt aM Sternen-HaV#] Das Chronostichon weist auf das Jahr 1681. Vgl. zu v. 7 und 8f. Dies hängt damit zusammen, daß der Komet auch noch Anfang 1681 zu sehen war, vor allem aber damit, daß er zeitüblich von Birken als Ankündigung von Ereignissen des Folgejahres angesehen wurde. – T4f. Mt 3,2.12 – 1 Vgl. Ps 89,33 – 1f. S¡au, böse# Kind! ~ Vatter wieder gut.] Kometen wurden in der Frühen Neuzeit als Ankündigungen von kommendem Unheil bzw. als apokalyptische Zeichen des nahe bevorstehenden Jüngsten Tages und somit als dringliche göttliche Aufrufe interpretiert, Buße zu tun. Vgl. das oben in der Einleitung zu vorliegendem Gedicht Dargelegte sowie Luther, WA 10/I, 1, S. 571, Z. 1-9 (Kirchenpostille, 1522, Epiphanias, Mt 2,1-12): De#selben gley¡en, wenn der Comett, der s¡wan”‰ern, s¡eynet; denn alßo leret die erfarung, da”u Chri‰u# Luce. 21. sagt, da# sol¡ ”ey¡en ynn der ßonn, mohn und ‰ernen seyn sollen, die da# le”t unglu¿ der welt bedeutten. Alßo i‰# au¡ eyn ”ey¡en groß ungewitter, blixen, gewe‹er und fewr ynn lu[ten und au[ erden. Aber wie da# ”ugehe, odder wa# fur naturli¡ kra[t ynn den allen sey, oder wa# e# vor wer¿ heymli¡ wir¿, wie die Magi fors¡en und gau¿len, i‰ dyr nit nu” no¡ nott ”u wi‹en, i‰ gnug, da# du gotti# ”orn dran erkenni‰ und di¡ be‹er‰. Vgl. weiter, um nur ein Beispiel aus den zahlreichen Kometenpredigten zu nennen, Christoph Brandis: COMETOLOGIAE APPENDIX (1665). Vgl. zur Sache Giesser, 1985, sowie Hofmann-Randall, 1999. – 6 Der Stern Droht böse Sa¡en] Vgl. zu Text Nr. 186, v. 31. – 7 TraV nVr! Gott WIrD# WoL Ma-
Chen] Das Chronostichon weist wie die beiden anderen (T4f. und v. 8f.) auf das Jahr 1681. – 7 Gott WIrD# WoL MaChen] Ps 37,5 – 8f. Labere, GaLLe rapaX! PaX sIt ab aXe DoMans] Falle, räuberi-
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scher Franzose! Der Friede vom Himmel her zähme dich. Das Chronostichon weist wie die beiden anderen (T4f. und v. 7) auf das Jahr 1681.
Text 365: Jn Georgij Pauli JmHof, Praetoris & Duumviri Norici Symbolum Anagrammaticum Spe Vigilum horas fugo. Paraphrases. S. 167f. T2-5 überwiegend lateinische Schreibung – T3 Anagrammaticum] Anagramat. Ǧ – 2 wird] wirder (mit derKürzel) – 2 der] Kürzel (ebenso 8, 9, 12) – 9 und] u. (ebenso 10, 13) – 12 Himmel#-Taglie¡t] Himel#Ǧ Taglie¡t – U1 mense] m. – U1 Februarii] Febr. Georg Paul Imhoff (1603-1689), seit 1634 Nürnberger Ratsmitglied, 1671 Bauherr, 1675 Vorderster Losunger, 1676 Reichsschultheiß der Reichsstadt Nürnberg und Pfleger des Heilig-Geist-Spitals. DBA III, 431, 150. Von vorliegendem Gedicht, das Birken seiner eigenen Datierung zufolge (U1) im Februar 1681 abgefaßt hat, ist bislang keine Druckfassung bekannt. 10 Vgl. Offb 22,5 – 12 Himmel#-Taglie¡t] Offb 22,5
Text 366: Auf den Seeligen Hintritt de# WolEdlen und Ge‰rengen Herrn Ehrnrei¡ Stau[er# von Untera¡. Uber den Lei¡Text Apoc. 2. v. 10. Sei getreu bi# in den Tod, so will i¡ dir die Krone de# Leben# geben. etc. S. 173f. T2 Seeligen] Seel. – T3 Herrn] H und etc.-Kürzel mit Punkt – T3 von] v. – T6 etc.] Kürzel – 1 davor 1.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 2-9 – 20 zu] danach gestrichen kämpfen – 22 immer] imer Ǧ (ebenso 40 zusammenzehle) – 23 Krieger] oberhalb von gestrichenem Kämpfer – 25 halt] danach gestrichenes Komma – 38 fromm'] from' Ǧ (nach m Ǧ gestrichenes e) – 41 Sie] vor Zeilenanfang ergänzt; danach gestrichen E# (oder Er) – 44 hieß] danach gestrichen gehn – 45 und er su¡t'] und er vor Zeilenanfang ergänzt; nach su¡t' unentzifferte Streichung – 46 ‰rebt'] davor gestrichen do¡ – 46 danach zwei gestrichene Verse: Gotte# Treu und sein Vertrauen | Jhn i”t ma¡en wunder s¡auen – 47f. links neben den gestrichenen Versen – 49-52 Reihenfolge der Verse im Manuskript: 50, 49, 52, 51; Rangierung durch rechts nachgesetzte Zahlen: 2 1 4 3 (abgetrennt durch senkrechten Strich) – 49 Treue] durch Plazierungsstrich aus dem ursprünglich vorangehenden Vers eingefügt – 49 nun] oberhalb von gestrichenem a¡ (danach gestri2
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chen au¡) – 49 Tod,] Tod. – 50 zuvor] oberhalb der Zeile – 50 Leben.] Leben, – 51 Jhm bra¡t'] bra¡t' Jhm – 51 Sterbe-Bot,] Sterbe-Bot.
Gedicht 366 (1681) und 367 (1681)
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Der aus dem Bernischen stammende Patrizier und Exulant Ehrenreich Stauffer von Unterach (geb. 1608), der der Schweiz aus Glaubensgründen den Rücken gekehrt hatte, starb am 29.3.1681 und wurde am 6.4. beerdigt. Die Leichenpredigt, auf die Birkens Gedicht Bezug nimmt, konnte nicht ermittelt werden. Vorliegendes Gedicht wurde 1681 als ungezählter erster Beitrag gedruckt in der Gelegenheitsschrift, die Birken aus Anlaß des Todes Ehrenreich Stauffers publizierte (Die Gekrönte Treu und Freud na¡ Streit, A2r-B1r). Es steht unter dem Titel Die gekrönte Treu. Na¡ dem Lei¡Predig-Text Apoc. 2. v. 10, J‰ die Sing-Weise: Meinen JEsum laß i¡ ni¡t. Die handschriftliche Fassung und die Druckversion sind, abgesehen von den differenten Überschriften sowie Abweichungen im Hinblick auf die Orthographie und die Interpunktion, identisch. 1 Sey getreu] Offb 2,10 (ebenso 7, 13, 19, 25, 31) – 2f. Jer 17,9f. – 11f. Mt 6,24 – 13 trag gerne hier] 1Petr 4,13 – 14 Ps 68,20 – 15f. Röm 8,17 – 16 Lk 22,29 – 16 bes¡eiden] 'gewähren'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 1, Sp. 1554. – 17 Quintlein] 'Viertel eines Lotes'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 2376. – 19f. Vgl. Eph 6,13-17 – 24 Vgl. 2Kor 2,14 – 25 Glauben halt] 2Tim 4,7 – 29 treu ~ sey] 1Kor 10,13 – 31-34 Offb 2,10 – 35 J¡, die Warheit] Joh 14,6 – 36 Hebr 6,18 – 43f. Die beiden Verse (sowie v. 48) spiegeln den Umstand, daß der Verstorbene als Glaubensflüchtling nach Nürnberg gekommen ist (s.o.). – 45 Hebr 11,16 – 47 Offb 7,15
Text 367: Auf de#selben in der Leben#-Le”e o]-wiederholte Worte: Auf Streit folgt Freud. S. 175f. 1 davor 1.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 2-5, 7, 8 – 1 Kan] oberhalb von gestrichenem Solt – 7 Himmel] Himel Ǧ (ebenso 30 HimmelHau# – 31 Rü‰kammer) – 7 bekriegen] danach ein gestrichenes Zeichen, ev. ein Punkt – 11f. Reihenfolge der Verse im Manuskript: 12, 11; Rangierung durch rechts nachgesetzte Zahlen: 2 1 (abgetrennt durch senkrechten Strich) – 17 Kugeln] davor gestrichen Jmmer – 17 Munde] M überschrieben – 18 Weite] t überschrieben – 19 Keinen] oberhalb von gestrichenem Niemal# – 19 verle”en] oberhalb der Zeile; darunter unentzifferte Streichung – 26 Krieg.] vor Punkt eine Streichung; gestrichen ev. ein Komma – 40 brennende] danach gestrichenes Wort, ev. Terz – 47 spra¡‰,] danach gestrichen: ihnen – U1 die] d. – U1 Aprilis] Apr. – U2 Charfreitag] CharƂtag Zum Anlaß dieses Gedichtes vgl. zu Text Nr. 366. Das Gedicht wurde wie das vorangehende 1681 gedruckt in der Gelegenheitsschrift, die Birken aus Anlaß des Todes Ehrenreich Stauffers publizierte (Die Gekrönte Treu und Freud na¡ Streit, B1v-2v). Es steht (ungezählt) an zweiter Stelle und trägt den Titel Uber De# H. Wolseelig-Ver‰orbenen in der Leben#Le”e o]-wiederholte Worte: Auf Streit folgt Freud. J‰ die Sing-Weise: Seelig ja seelig wer willig erträget. Das Gedicht endet mit der Signatur Dien‰-ehrend und Leid-trö‰end gese”et dur¡ Sigmund von Birken. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abge-
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sehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 1 in] im – 4 Sünden] Sünde – 29 Unten] Unter – U1f. die 1. Aprilis | am Charfreitag.] fehlt T2 Leben#-Le”e] 'Abschied aus dem Leben'. Zu 'Letze' vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 798. – 4 Gen 3,1519 – 5 Satan, der Mörder] Joh 8,44 – 9 zu felde wil ligen] 'kämpfen will'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 12, Sp. 1009. – 12 Fleis¡e#-gelü‰en] Gal 5,17 – 14f. fa‹e den Glauben#S¡ild, führe da# S¡werd | Göttli¡e# Worte#] Eph 6,16f. – 19 Pfeile de# Feinde#] Eph 6,16 – 21 verse”en] 'den Angriff abwehren'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 1285. – 24 2Tim 4,7f. u.ö. – 25 ‰ei[te] 'stärkte'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 18, Sp. 1832. – 26 Jesu#, der Starke] Ps 24,8 – 27 Dämpfen] 'Überwältigen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 717. – 3136 Deine Rü‰kammer ~ ewige Freude zur Beüte] Eine ähnliche Parallelisierung militärischer Profession und geistlicher Ritterschaft wie in Birkens Gedicht findet sich in Johann Gerhards Leichenpredigt auf den Obersten Claus Rußworm, in der es heißt (Gerhard: Leichenpredigten, S. 50, Z. 1-19): Von diesem geistlichen Kampff der Christen/ vnd von der herrlichen Kron jhres Sieges zu handeln/ wird vns jtzo gute Anleitung gegeben/ denn weil wir zu diesem mal einer vornehmen Adelichen Person/ welche in vielen Zügen vnd Kriegen sich Ritterlich verhalten hat/ die letzte Ehre vnd Willen erzeiget/ vnd sie zu jhrem Ruhbettlein begleitet haben/ Als können wir füglich vns darbey erinnern deß geistlichen Kampffs vnd Streits/ welchen wir alle in diesem Leben müssen führen/ das wird vns darzu dienen/ einmal daß wir hierbey bedencken/ das vnser selig verstorbener Juncker nicht allein in leiblichen Kriegen sich wol geübet vnd verhalten/ sondern auch geistlicher Weise eine gute Ritterschafft geübet/ Glauben vnd gut gewissen behalten habe/ 1. Timoth. 1. Darnach wird dieser Bericht die Adeliche hinterlassene hochbetrübte Witwe vnd Kinder/ ja alle die/ welche dieses Todesfalls halben sonderlich betrübet sind/ erinnern/ mit wahrer Gedult diß schwere Creutz vnd die aufferlegte Last der Trawrigkeit zu vberwinden. Endlich wirds vns allen in gemein gute Anmahnung geben/ das wir in diesem geistlichen Kampff vnserer wol warnehmen vnd in Betrachtung der verheissenen Krone alles Ritterlich vberwinden. – 32 Vgl. Röm 13,12 – 39 Senne] 'Sehne des Bogens, mit dem man Pfeile schießt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 600. – 41 SeelenFeind] Vgl. Mt 13,25 – 42 Vgl. Jak 1,12
Text 368: Uber den seeligen Tod#fall Georg Chri‰of# im Hof Tit. Herrn Georg Pauli im Hof Praetoris, Duumviri Supremi, Castellani & Xenodochii Praefecti einigen StammEnkel#. S. 178f. T2 seeligen] seel. – T3 Herrn] H. – T4 Xenodochii] Xenodoch. – T4 StammEnkel#] StamEnkel# Ǧ – 1 davor 1.] fehlt im Manuskript – 7 davor 2.] Nummer ohne Punkt; ebenso Str. 3-5, 7, 8 – 17 ›¡] danach gestrichen unser – 21 Huld] oberhalb eines gestrichenen Wortes, das mit E beginnt – 22 wann] waǦn (eben2
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so 43 dann) – 31 hier ›¡ müßen] ›¡ müßen hier – 31 ›¡] danach gestrichen no¡ – 32 mit] davor
Gedichte 368 (1681) und 369 (1681)
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gestrichen ‰reiten – 33 wel¡e#] oberhalb von gestrichenem wa# – 34 wüns¡t'] durch Plazierungsstrich aus vorangehendem Vers eingefügt – 46 danno¡] danach unentzifferte Streichung – U1 die] d. – U1 Aprilis] Apr. Georg Christoph Imhoff (geb. am 25.8.1673), Sohn des Nürnberger Patriziers, Amtmannes und Richters Michael Imhoff (1637-1677), starb am 19.4.1681 (vgl. Andreas Göpner: Bittere Klag-Wort) im Alter von acht Jahren. Adressat von Birkens Gedicht ist Georg Paul Imhoff (1603-1689; vgl. zu Text Nr. 365), der Großvater (väterlicherseits) des verstorbenen Kindes. Biedermann, 1741, Tabula 261. Morphologie, S. 1078f. Das Gedicht wurde 1681 als erster Beitrag gedruckt in Birkens anläßlich des Todes von Georg Christoph Imhoff veröffentlichter Gelegenheitsschrift Tro‰-Zuru[ An Den Ho¡Edlen/ Ge‰rengen/ Für›¡tig- und Ho¡Weisen/ Herrn Georg Paulu# JmHof, A2r-3r. Es steht unter dem Titel Begräbni#-Lied. Na¡ der Sing-Weise: Meinen JEsum laß i¡ ni¡t. und endet mit der Signatur Dem Ho¡Edlen Staat#Vatter und andern Edlen LeidVerwandten s¡riebe diese# Sigmund von Birken. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen von der handschriftlichen Version: 14 spra¡] spri¡t – 18 begräbet] begräbt mir – 30 man] Er – 31 hier ›¡] ›¡ hier – 38 Nori#-Mauren] Neron#-Mauren – U1 die 21 Aprilis] fehlt 7-9 Zu Michael Imhoff, dem Vater des hier betrauerten Kindes, s.o. – 10 Vgl. 2Tim 4,7 – 17 verneuet] 'erneuert'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 25, Sp. 920. – 22 Lk 20,36 – 23f. Jes 57,1 – 23 zu¿t] 'zieht'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 32, Sp. 284. – 29 Sternen-Stadt] Offb 21,10 – 35 2Tim 4,7f. – 36 gedämp]] 'niedergedrückt'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 2, Sp. 717. – 38 Nori#-Mauren] Vgl. zu Text Nr. 273, v. 36. – 43 Rei#] 'Sproß'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 712f. – 45f. Vgl. Joh 12,24; 1Kor 15,37f. Vgl. zu Text Nr. 242, v. 11-16. – 47f. Hi 19,25
Text 369: Grabs¡ri]. S. 179 Text befindet sich senkrecht zur Handschrift, rechts auf dem Rand, gegenüber v. 25-42 des vorangehenden Gedichtes. – 5 die] überschrieben aus der – 6f. Reihenfolge der Verse im Manuskript: 7, 6; Rangierung durch rechts nachgesetzte Zahlen: 2 1 (abgetrennt durch senkrechten Strich) – 7 Tod] oberhalb von gestrichenem Ehr – 7 wird] danach gestrichen beweint – 8 ein‰] oberhalb von gestrichenem bald – A1 die hier als Fußnote dargebotene Bemerkung steht in der Handschrift marginal rechts neben v. 5 – A1 oder] mit der-Kürzel – A1 oder S¡ul] kein Abstand; Worttrennungsstrich Diese Grabschrift bezieht sich auf denselben Anlaß wie Text Nr. 368. Eine Druckfassung ist bislang nicht bekannt.
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Apparate und Kommentare
1 Heut gilt e# mir, und morgen dir] "Hodie mihi cras tibi" ist eine auf frühneuzeitlichen Epitaphien häufig zu findende Inschrift, die darauf zielt, den Leser zum rechten memento mori anzuleiten. – 4 wol-lernig] 'wohlgelehrig'. 'Lernig' nicht bei Grimm: DWb.
Text 370: Auf Herrn Marx Chri‰of Kre‹en# von Kre‹en‰ein Ab‰erben. S. 182 T2 Herrn] H. – T2 von] v. – T2 Kre‹en‰ein] Kr‰. – 2 Craton#kir¡] # oberhalb der Zeile – 2 würd] überschrieben – 5 ihn] danach unentzifferte Streichung – 6 So drü¿t de# Tode#] oberhalb einer unentzifferten Streichung, ev. keiner ihn haben – 6 Jo¡] J überschrieben – 7 Wann#] WaǦn# (ebenso 25 dann) – 7 Wann#] danach unentzifferte Streichung – 7 hinkomt] marginal links mit vorangestelltem +; mit + in der Zeile eingewiesen – 9 e#] oberhalb von gestrichenem E# – 9 hieß] ieß überschrieben aus ei‰ – 9 Er] r überschrieben – 9 Donatus] überwiegend lateinische Schreibung – 10 und] oberhalb von gestrichenem der – 11 danach ein gestrichener Vers: A¡! alle# hinlau] auf der Erd (ein Wort unentziffert) – 12 Himmel] Himel Ǧ (ebenso 14 immer – 28 Frommen) – 13 Erd,] danach gestrichen ma¡t End – 16 dir] ir überschrieben – 17 dir] verschmiert – 21 ‰irbt] durch Streichung aus ‰irbet – 21 unser] oberhalb einer Streichung; gestrichen ev. der – 22 un#] oberhalb von gestrichenem dur¡ – 22 Leben] ben verschmiert – 22 danach ein gestrichener Vers, ev. Also ma¡t zur Reise fertig ânden – 23 Reise] durch Streichung aus Reisen – 25 Kre‹en-Seel] re‹ verschmiert – 27 Sie,] danach eine Streichung; gestrichen ev. hiel – U1 Junii] Jun. Dieses Gedicht, Birkens Notiz zufolge (U1) am 4.6.1681 niedergeschrieben, also acht Tage vor dem Tod des Dichters, darf als dessen "letztes datierbares Lebenszeugnis" gelten (Morphologie, S. 1076). Marcus (Marx) Christoph Kress von Kressenstein (geb. 1625) studierte 1644-1646 in Jena und Leiden Rechtswissenschaften, unternahm Reisen durch Frankreich und Italien, um 1650 nach Nürnberg zurückzukehren. Seit 1659 fungierte er als Schöffe am Nürnberger Stadtgericht, wurde 1667 Mitglied des Rates der Stadt und bekleidete mehrere politische Ämter. Kress starb am 19.2.1681 und wurde am 25.2. in Kraftshof in der Kirche St. Georg (dem Erbbegräbnis der Familie Kress) begraben. Die Leichenpredigt, die einen detaillierten, von Kress selbst abgefaßten "Leben#-Lau[" enthält (S. 13-18), hielt Martin Limburger (Unser# JEsu Tode#-Streit/ und die Auferwe¿ung#-Beut). Vorliegendes Gedicht wurde 1681 gedruckt in der Gemeinschaftspublikation, die die Pegnitzschäfer anläßlich des Todes von Marcus Christoph Kress von Kressenstein veranstalteten (Zypre‹en-Zweige, a2r/v). Birkens ungezählter Beitrag steht an erster Stelle und hat keine Überschrift. Das Gedicht endet mit der Signatur Der lezte Klang/ | und Lei¡-gesang/ | so Jhm/ zum Grab/ | gesungen ab/ | glei¡wie ein S¡wan/ | der Floridan. Von Differenzen in Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich die Druckfassung an folgenden Stellen: 1 davor m! – 2 würd] wird – 14 rei‹et immer] immer rei‹et – 15 dan ›¡] ›¡ dann – 16 vom] von – U1 4. Junii] fehlt
Gedicht 370 (1681)
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2 Craton#kir¡] Gemeint ist die Stiftskirche der Familie Kress von Kressenstein in Kraftshof, in der der Verstorbene begraben wurde (s.o.). – 4 Nori#burg] Vgl. zu Text Nr. 155, v. 1. – 4 Wüns¡en gieng auf Spate] 'man hätte gewünscht, Kress wäre später gestorben'. Zum Nomen 'Späte' vgl. Grimm: DWb. Bd. 16, Sp. 1987. – 7 Ps 90,10 – 8 die alte Zahl gar nah bei tausend ware] Bezugnahme auf die hohen Lebensalter, die die Patriarchen von Adam bis Noah erreicht haben (Gen 5,1-32), wobei Methusalem mit 969 Jahren die längste Lebenszeit vorzuweisen hat (Gen 5,27). – 9 der Tod Donatus wird] 'der Tod tritt als Grammatiklehrer auf'. Bezugnahme auf Aelius Donatus (geb. ca. 310 n. Chr.), den Verfasser der Ars grammatica, eines noch in der Frühen Neuzeit verbreiteten Grammatik-Lehrbuches. Vgl. Der Neue Pauly. Bd. 3 (1997). S. 775. – 12 Nur zween bekam der Himmel unverdorben] Gemeint sind Henoch (Gen 5,24; Hebr 11,5) und Jesus Christus. – 16 Raumen] 'Räumen, Verlassen'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 14, Sp. 285. – 17 da# bä‰e i‰, ma¡ dir den Tod bekandt] Vgl. Ps 90,12. Zur ars moriendi als der besten Kunst vgl. zu Text Nr. 150, T1. – 19f. Wa# sagt der Heid? an allen Orten wartet | auf di¡ der Tod] Seneca: Phoenissae 151-153: ubique mors est. optume hoc cavit deus: eripere vitam nemo non homini potest, at nemo mortem […]. Vgl. auch Seneca: Ad Lucilium epistulae morales, epistula 49, 11: "Erras, si in nauigatione tantum existimas minimum esse, quo a morte uita diducitur: in omni loco aeque tenue interuallum est. Non ubique se mors tam prope ostendit: ubique tam prope est." – 24 Am lezten Nun] 'im letzten Augenblick'. Vgl. Grimm: DWb. Bd. 13, Sp. 993. – 26f. Pred 12,7
QUELLEN UND LITERATUR
Archivalische Quellen Lüne, Klosterarchiv Hs28,4. Lüne, Klosterarchiv Akte A3,2. Gedruckte Quellen ACTA SANCTORUM, quotquot toto orbe coluntur, vel a catholicis scriptoribus celebrantur […]. Hrsg. von Johannes Bolland und Gottfried Henschen. FEBRUARII TOMUS PRIMUS. Paris 1864. Aelianus: Historical Miscellany. Hrsg. von Nigel Guy Wilson. London / Cambridge, Massachusetts 1997 (The Loeb classical library. Bd. 486). Matthäus Airschöttel: Schmertzhafter Sechswöchnerinnen seeliger Abschied/ und schuldiges Ehrengedächtniß/ aus dem 1. B. Mosis im 35 C. Bei ansehlicher Leichbestattung Der Erbarn und VielEhrnTugendreichen Frauen Esther/ Einer gebornen Pilgrammin/ Des Erbarn und WohlFürnehmen Herrn Daniel Besserers/ unterschiedlicher Chur= und Fürsten des Reichs Factors, Eines Hochwürdigen/ HochEdelgebornen DombCapituls/ wie auch der Hochlöblichen Domb=Probstei zu Bamberg/ Kastners und Amtmanns zu Büchenbach/ Herzgeliebten Eheschazes/ (Dero/ in wenig Wochen/ ihr einiges Söhnlein/ Thomas Antoni/ nachgefolget:) […]. Nürnberg [1661] (Stadtbibl. Nürnberg Will. II. 655. 4°). Aischylos: Orestie. Griech. und dt. Hrsg. von Oskar Werner. München 1948. Andreas Alciatus: Emblematum libellus, uigilanter recognitus, & iam recèns per Wolphgangum Hungerum Bauarum, rhythmis Germanicis uersus. Paris 1542 (Reprint Darmstadt 1967). Christoph Althofer: ARS ARTIUM CHRISTIANA Das ist/ Aller Christen beste Kunst/ So einer Christlichen/ Ehrn=löblichen Gemein zu Culmbach in der Pfarr: oder S. Peters Kirchen daselbsten am Tag der Reinigung Mariae aus dem ordentlichen Evangelio vorgetragen worden/ Jn einer Trawr= vnd Trost=Predigt/ Vber den Christ- vnd sanfft-seligen Hinschied Des weiland Edlen/ Ehrnvesten/ GroßAchtbarn vnd Hochgelahrten Herrn Johann Müllers/ Fürstlichen Brandenb. geheimbten
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Raths/ Cammermeistern vnd der Zeit beeder Fürstlichen Brandenburgischen-Culmbach vnd Onoltzbach/ Hochlöblicher Lineen zu den allgemeinen Friedens=Tractaten Abgesandten/ Welcher den 6. Januarij des 1648. Jahrs/ Morgendts zwischen 5. vnd 6. Vhr zu Oßnabrück/ im HErrn selig entschlaffen […]. Coburg 1648 (FB Gotha LP F 8° II, 25 [24]). Christoph Althofer: SUMMUM BONUM, oder GOTT/ das höchste Gut im Himmel und Erden/ Ja über Himmel und Erden/ Aus den schönen Trost=Worten Ps. 73. v. 23-28. Dennoch bleibe ich stets an dir/ denn du hältest/ etc. Jn einer Christlichen Leich=Predigt/ Bey ansehenlicher und Volckreicher Sepultur Der Edlen und Viel=Ehrentugendreichen Frauen Marien Margarethen/ Des Edlen/ Vesten und Hochgelahrten/ Herrn Caspari Dobeneckers/ gewesenen Fürstl. Brandenb. wol=verdienten Rahts und geheimten Secretarij seeligen nachgelassenen Wittiben/ Welche Mittwochs zu Nachts um 8. Uhr/ als den 11. Januarij dieses 1660 Jahrs/ alhier in Culmbach sanfft=seelig in Christo entschlaffen/ und darauff den 18. ejusdem ehrlich zur Erden bestattet worden […]. Bayreuth 1660 (UB Erlangen 4° Thl. XIX, 201/3). Ambrosius von Mailand: Opera omnia. Bd. 1. Paris 1845 (Migne Patrologia Latina. Bd. 16). Ambrosius von Mailand: Opera omnia. Bd. 2. Paris 1845 (Migne Patrologia Latina. Bd. 17). Ambrosius von Mailand: Opera. Pars prima. Hrsg. von Karl Schenkl. Prag / Wien / Leipzig 1897 (Corpus Scriptorum Ecclesiasticorum Latinorum. Bd. 32/1). Ambrosius von Mailand: Opera. Pars quarta. Hrsg. von Karl Schenkl. Prag / Wien / Leipzig 1902 (Corpus Scriptorum Ecclesiasticorum Latinorum. Bd. 32/4). Ambrosius von Mailand: Opera. Pars VI. Hrsg. von Michael Petschenig. Wien / Leipzig 1919 (Corpus Scriptorum Ecclesiasticorum Latinorum. Bd. 64). [Heinrich Ammersbach:] Bedencken von den beyden grossen Anti-Christen/ Pabst und Türcken/ Darinnen beschrieben wird/ was an und bey des Pabsts und Türcken Wesen und Thun zu beobachten/ Und Was sonderlich bey dem jetzigen Friedens=Stand und andern dergleichen Stads=Sachen endlich für ein Außgang etwa zu hoffen/ Jtem/ wie deßwegen eines und das ander in H. Schrifft zu verstehen und der Zeit nach aus zu rechnen/ Aus unterschiednen bewehrten Autoribus zusammen getragen und zu offenbarung des Anti-Christischen Gottlosen Hauffen publiciret, Damit jedermänniglich solche Leute lerne kennen/ jhre Wercke meiden/ die Zeiten prüffen und dahero für die Wolfahrt der Christlichen Kirchen also seufftzen und beten: Erhalt uns HERR bey deinem Wort/ Und steur des Pabst und Türcken Mord/ Die JEsum CHristum deinen Sohn Stürtzen wollen von seinem Thron/ etc. O.O. 1665 (HAB Wolfenbüttel 219.9 Theol. [4]). Anselm von Canterbury: Opera omnia. Paris 1853f. (Migne Patrologia Latina. Bd. 158f.). [Anton Ulrich von Braunschweig-Lüneburg:] Mesopotamische Schäferei/ Oder Die Durchleuchtige Syrerin Aramena. Der Fünfte und lezte Theil: Der Unbekanten Freundschaft gewidmet. Nürnberg
Literaturverzeichnis
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1673 (Reprint. Hrsg. von Blake Lee Spahr. Bern u.a. 1983 [Nachdrucke Deutscher Literatur o.Nr.]). [Anton Ulrich von Braunschweig-Lüneburg:] Mesopotamische Schäferei/ Oder Die Durchleuchtige Syrerin Aramena. Der Fünfte und lezte Theil. Der Unbekanten Freundschaft gewidmet. Nürnberg 1680 (HAB Wolfenbüttel Lo 75.3). Apollodorus: The library. Hrsg. und übers. von James George Frazer. 2 Bde. London u.a. 1921 (Reprint 1954) (The Loeb Classical Library o. Nr.). ARBORETUM TEZELIANUM, quod Floribus insuper poeticis, in Auspicatissimas Nuptias solennique Festivitate celebratas Nobilissimi ac Strenui DN. GUSTAVI PHILIPPI TEZELII, à Kirchensittenbach/ in Vorra/ Viri Magnifici, Nobilissimi, maximè Strenui atque Prudentissimi, DN. JOHANNIS JACOBI TEZELII, à Kirchensittenbach/ in Vorra & Artelshofen/ Ordinibus Franconiae à Consiliis bellicis & Serenissimi Ducis Württenbergensis Consiliarii celeberrimi, Liberae etiam ac Imperialis Norimbergae quondam Septemviri gravissimi, Reique Militaris Praefecti et Chiliarchae meritissimi, FILII, SPONSI, & Nobilissimae Genere & formâ, Virtutumque laude ornatissimae Virginis HELENAE CATHARINAE, Viri Magnifici, Nobilissimi, Praestrenui atque Prudentissimi, Dn. ANDREAE GEORGII PAUMGARTNERI, ab Holenstein/ in Lonerstat/ Inclytae Reipub. Nor. à Senatu Secretiori, Militiaeque Praefecti vigilantissimi, FILIAE UNICAE, SPONSAE, condecorârunt FAUTORES & AMICI, d. 10. Martij, Anno, QVo noVa GVstaVVs TezeL PoMarIa gVstat: Proptereà eXVLtans gaVDIa Vorra tenet. Nürnberg 1652 (Stadtbibl. Nürnberg Gen T. 1, 7). Aristoteles: Ethica Nicomachea. Hrsg. von Ingram Bywater. Oxford 1957 (11894) (Scriptorum classicorum bibliotheca Oxoniensis o. Nr.). Aristoteles: Historia animalium. Volume I: Books I-X: Text. Hrsg. von David M. Balme. Cambridge 2002 (Cambridge Classical Texts and Commentaries. Bd. 38). Aristoteles: Historia animalium. Hrsg. und übers. von D'Arcy Wentworth Thompson. Oxford 1949 [11910] (The Works of Aristotle. Bd. 4). Aristoteles: Physica. Hrsg. von William D. Ross. Oxford 31960 (Scriptorum classicorum bibliotheca Oxoniensis o. Nr.). Johann Arndt: Auslegung des gantzen Psalters Davids des königlichen Propheten/ Also daß über jeden Psalm gewisse Predigten vnd Meditationes gestellet seyn/ in welchen sonderliche Lehr= vnd Trostpuncten gehandelt werden/ so zum wahren Erkäntniß Gottes vnd des Menschen/ zu Gottes Lob/ Ehr vnd Preiß/ zu Bestärckung des Christlichen Glaubens/ Vbung eines gottseligen Lebens/ zu hertzlicher Liebe vnd Besserung/ zu Ernewerung des inwendigen Menschens/ zu wahrem Trost in allerley Creutz/ vnd zu vnserm ewigen Heil vnd Seligkeit nützlich vnd ersprießlich seyn. Aus den Worten der Psalmen/ vnd dero eigentlichen Meynung vnd artigen Schlußreden/ auch eingeführten anderer heiliger Propheten gleich stimmenden Weissagungen vnd Sprüchen der heiligen
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Schrifft/ Altes vnd Newes Testaments/ vnd aus innerlichen Zeugniß des Gewissens depromiret vnd erkläret. Neben einem Verzeichniß der Predigten über jeden Psalm/ vnd was in denselben für sonderliche Lehr= vnd Trostpuncten gehandelt werden. Jtem: Der Catechismus/ Erstlich in 60. darnach kürtzer in 8. Predigten/ zwey vnterschiedliche mal verfasset/ nebenst der Haustaffel/ oder der Beschreibung der göttlichen Stände vnd Ordnung/ in zehen Predigten richtig erkläret vnd begrieffen. […] Sampt einer Vorrede Herrn Johann Gerhards/ der heiligen Schrifft Doctorn vnd Professorn in der Vniversitet Jehna. Aus des Herrn Autoris S. eigenem/ vielvermehrten Exemplar/ mit Verdeutschung derer Allegaten trewlich nachgedruckt. […]. 2 Teile. Lüneburg 1643f. (SUB Hamburg C/2664: 1/2). Johann Arndt: Paradiß Gärtlein/ Voller Christlicher Tugenden/ wie dieselbige in die Seele zu pflantzen/ Durch Andächtige/ lehrhaffte vnd tröstliche Gebet/ zu ernewerung des Bildes Gottes/ zur vbung des wahren lebendigen Christenthumbs/ zu erweckung des newen Geistlichen Lebens/ zur dancksagung für allerley Wolthaten Gottes/ zum Trost in Creutz vnd Trübsall/ zur heyligung/ lob vnd preys des Namens Gottes […]. O.O. 1612 (FB Gotha Theol. 8º 659/14). Johann Arndt: Paradiß=Gärtlein/ Voller Christlicher Tugenden/ wie dieselbige in die Seele zupflantzen/ Durch andächtige/ lehrhaffte vnd tröstliche Gebet/ zu ernewerung des Bildes Gottes/ zur vbung deß wahren lebendigen Christenthumbs/ zu erweckung deß newen geistlichen Lebens/ zur Dancksagung für allerley Wolthaten Gottes/ zum Trost im Creutz vnd Trübsal/ zur Heiligung/ Lob vnd Preiß deß Namens Gottes. Jn welchem alle Artickel/ vnser Christlichen Religion/ neben den Hauptsprüchen H. Göttlicher Schrifft begriffen seyn […]. Straßburg 1625 (HAB Wolfenbüttel Xb 4113). Johann Arndt: Herrn Johann Arndts sel. POSTILLA, Oder AUßlegung der Sonntages und aller Festen Evangelien/ durchs gantze Jahr/ Aus dem Exemplar so der Autor vor seinem Ende selbst corrigirt, und aller seits nicht weniger vermehret/ Nebenst den Passions= Weinacht= und Neu= Jahrs Predigten/ Mit Verdeutschung des Lateins und Ergäntzung der vornehmsten Allegaten, Welchen anitzo auch Auff vielfältiges Begehren mit beygedrucket die geistreichen Predigten Von den Zehen schrecklichen Egyptischen Plagen. Alles zur Ehre Gottes/ Erbauung des wahren Christenthumbs/ und Behertzigung dieser gefährlichen Zeiten. […]. 3 Teile. Lüneburg 1680 (SUB Hamburg C/1533:1-3). Johann Arndt: Postille Oder Geistreiche Erklärung Derer Evangelischen Texte durch das gantze Jahr, Auf alle Sonn= Hohe= und andere Fest= und Apostel=Tage, Sammt Betrachtungen über die Paßions=Historie [...]. 3 Bde. Hof 1736f. [11616] (FB Gotha Th 8° 726/6 [1-3]). Johann Arndt: Vier Bücher Von wahrem Christenthumb. Die erste Gesamtausgabe (1610) [Reprint]. Hrsg. von Johann Anselm Steiger. Hildesheim u.a. 2007 (Philipp Jakob Spener: Schriften, Sonderreihe. Bd. 5.1-3 = Johann Arndt-Archiv. Bd. 2.1-3).
Literaturverzeichnis
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Johann Arndt: Von wahrem Christenthumb. Die Urausgabe des ersten Buches (1605). Kritisch hrsg. und mit Bemerkungen versehen von Johann Anselm Steiger. Hildesheim u.a. 2005 (Philipp Jakob Spener: Schriften, Sonderreihe. Bd. 4 = Johann Arndt-Archiv. Bd. 1). Johann Christoph Arnschwanger: Kindes=Verscheiden/ Der Eltern Leiden/ Jn einem Grab=gesänglein/ Bey Beerdigung Des Wohlädlen/ Gestrengen und Hochgelehrten Herrn GEORGII TOBIAE Oelhafens von Schöllnbach JCti, und vornehmen Consiliarii bey des H. Röm. Reichs=Stadt Nürnberg/ etc. Herzgeliebtesten Töchterleins/ Jfr. Susanna Maria Oelhäfnin/ Welches An. 1663. d. 15. Febr. in diese Welt gebohren/ An. 1666. d. 6. Aug. durch den zeitlichen Tod wieder abgefordert/ und Ƃ d. 10 dito auf St. Johannis Kirchhof zur Erden bestattet worden. Zu Bezeugung Christschuldigen Mitleidens und gebührender Observanz angedeutet […]. Nürnberg [1666] (HAB Wolfenbüttel Da 588 [27a]). Johann Christoph Arnschwanger: Zwey liebe Herzen Machen doppelt Schmerzen. Jn einem Grab=gesänglein Bey Christlicher Leichbestattung Des Wohlädlen/ Gestrengen und Hochgelehrten Herrn GEORGII TOBIAE Oelhafens von Schöllnbach/ JCti, und vornehmen Consulenten bey des H. Röm. Reichs=Stadt Nürnberg/ etc. einig herzliebsten Söhnleins Georg Tobias Oelhafens/ Welches An. 1665. d. 23. Decemb. in diese Welt gebohren/ und An. 1666. d. 8. Aug. seelig abgefordert/ darauf den 10. dito, zusamt seinem einzigen Schwesterlein/ Jfr. Susanna Maria Oelhäfnin/ auf St. Johannis Kirchhof/ in sein Ruhkämmerlein beygesezt worden. Christschuldige Condolenz und gehorsame Observanz den vornehmen Groß= und Eltern demütig zu bewähren […]. Nürnberg [1666] (HAB Wolfenbüttel Da 588 [27]). Aurelius Augustinus: Opera omnia. Bd. 4/1. Paris 1841 (Migne Patrologia Latina. Bd. 36). Aurelius Augustinus: Opera omnia. Bd. 5. Paris 1841 (Migne Patrologia Latina. Bd. 39). Aurelius Augustinus: Opera omnia. Bd. 6. Paris 1841 (Migne Patrologia Latina. Bd. 40). Aurelius Augustinus: Opera. Sect. IV, Pars I: Expositio quarundam propositionum ex epistola ad Romanos. Epsitolae ad Galatas expositionis liber unus. Epistolae ad Romanos inchoata expositio. Hrsg. von Johannes Divjak. Wien 1971 (Corpus Scriptorum Ecclesiasticorum Latinorum. Bd. 84). Aurelius Augustinus: Opera. Pars XVI, 1. Turnhout 1968 (Corpus Christianorum Series Latina. Bd. 50). Aurelius Augustinus: Opera. Pars XVI, 2. Turnhout 1968 (Corpus Christianorum Series Latina. Bd. 50A). Aurelius Augustinus: De civitate Dei libri XI-XXII. Turnhout 1955 (Corpus Christianorum Series Latina. Bd. 48). Aurelius Augustinus: Enarrationes in Psalmos CI-CL. Turnhout 1956 (Corpus Christianorum Series Latina. Bd. 40).
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Aurelius Augustinus: Epistulae. Pars 2. Hrsg. von Alois Goldbacher. Prag u.a. 1898 (Corpus Scriptorum Ecclesiasticorum Latinorum. Bd. 34/2). Aurelius Augustinus: In Iohannis Evangelium tractatus CXXIV. Turnhout 1954 (Corpus Christianorum Series Latina. Bd. 36). [Johann Sebastian Bach:] Sämtliche von Johann Sebastian Bach vertonte Texte. Hrsg. von Werner Neumann. Leipzig 1974. Friedrich Balduin: PASSIONIS TYPICAE Liber Alter COMPLECTENS RES ET HISTORIAS VETERIS TESTAMENTI, IN QVIbus Passio ac Mors Domini & Salvatoris nostri Jesu Christi TYPICE praefiguratur […]. Wittenberg 1616 (HAB Wolfenbüttel C 831.8° Helmst. [3]). Friedrich Balduin: TRACTATUS LUCULENTUS POSTHUMUS TOTI REIPUBLICAE CHRISTIANAE UTILISSIMUS De Materiâ rarissimè antehac enucleatâ CASIBUS nimirum CONSCIENTIAE […]. Wittenberg 1628 (Bibliothek des Fachbereichs Ev. Theologie der Universität Hamburg G VI v 666). [Daniello Bartoli, Verf.] / [Georg Adam von Kuefstein, Übers.]: Vertheidigung der Kunstliebenden und Gelehrten anständigere Sitten. Aus dem Jtalianischen gedolmetschet von Einem Mitglied der Hochlöblichen Fruchtbringenden Gesellschafft den Kunstliebenden. Nürnberg 1654 (HAB Wolfenbüttel 144.29 Eth.). Basilius von Caesarea: Opera omnia. Bd. 1. Paris 1857 (Migne Patrologia Graeca. Bd. 29). Beda Venerabilis: Opera omnia. Bd. 1. Paris 1850 (Migne Patrologia Latina. Bd. 90). Dominicus Beer: Letzter Dreyfacher Tröstlicher Anspruch Aus den Worten des Propheten Esa. am 35. Cap. v. 10. Die Erlöseten des HERRN werden wider kommen/ und gen Zion kommen mit Jauchzen/ Ewige Freude wird über ihrem Haupte seyn/ Freud und Wonn werden sie ergreiffen/ Schmertz und Seuffzen wird weg müssen. Des Erbarn/ Vorachtbarn und Wohlgelahrten Herrn Wolffgang Francken/ eines Wohl=Edlen/ Gestrengen/ Fürsichtigen und Hochweisen Raths/ wohlverdienten Vormund=Ampt=Schreibers/ welcher ANNO 1658. Freytag den 20. Augusti, im 57. Jahr seines Alters Selig im HERRN entschlaffen/ und hernach Mitwoch den 25. diß mit vieler grossen Betrauren auff S. Rochi Kirchhoff in sein Ruhebettlein versetzet worden. An seine Hinterlassene Hertzgeliebte und Hochbetrübte Auffgesetzt und bey dessen Ansehnlichen und Wehmütigen Leich=Conduct zu schuldigen lezten Ehren abgelegt und verlesen […]. Nürnberg 1658 (WLB Stuttgart Fam. Pr. oct. 4514; Stadtbibl. Nürnberg 29 an Solg. 4. 426). [Martin Beer:] Der Christen Hofnungs Kraft Allein an JESU haft. Zu Christlichem Ehrngedächtnuß DEM Edlen und Vesten Herrn Jacob Gräßl/ von Villach auß Kärndten Des grössern Raths/ und Wohlverordneten Marcks Vorgehern/ in des Heyl: Röm: Reichs=Stadt NURNBERG etc. Als derselbe im 1671. Heyl Jahre/ den 21. Augusti/ im wahren Glauben und beständig gefaster Hofnung auf JEsum seelig daselbst abgeleibt/ und den erfolgten 25. dito mit ansehnlicher Begleitung auff
Literaturverzeichnis
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St. Johannis Gottes=Acker in sein Ruh=Kämmerlein versetzt ward/ Auß den schönen Gesangs Worten: Allein zu Dir/ HErr JEsu Christ! Mein Hofnung steht auff Erden; erörtert/ und Denen Hochbetrübt=hinterlassenen nechsten Anverwandten zum Trost eingereicht von einem Deß Gräßlichen Geschlechts und Nahmens schuldigen BeEhrer. Regensburg 1672 (Stadtbibl. Nürnberg Gen. G. 52,1; HAB Wolfenbüttel Slg. Stolberg 10621). Martin Behm: Kirchen Calender/ Das ist/ Christliche Erklerung Des Jahres vnd der XII. Monaten: damit auch ein einfeltiger Christen=Mensch den grossen Wercken Gottes fein nachdencken/ vnd sich in die Zeit recht schicken lerne. Gestellet/ vnd in XIII. Predigten abgehandelt […]. Wittenberg 1606 (WLB Stuttgart Theol. 8° 5978). Die Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche. Hrsg. im Gedenkjahr der Augsburgischen Konfession 1930. Göttingen 21952. Girolamo Benzoni: AMERICAE PARS QVARTA. Sive, Insignis & Admiranda Historia de reperta primùm Occidentali India à Christophoro Columbo Anno M.CCCCXCII Scripta ab Hieronymo Bezono Mediolanense, qui istic annis XIIII. versatus, diligenter omnia observavit. Addita ad singula ferè capita, non contemnenda scholia, in quibus agitur de earum etiam gentium idololatria. Accessit praeterea illarum Regionum Tabula chorographica. Omnia elegantibus figuris in aes incisis expressa à Theodoro de Bry […]. Frankfurt a. M. 1594 (Reprint München 1970). Girolamo Benzoni: Das vierdte Buch Von der neuwen Welt. oder Neuwe vnd gründtliche Historien/ von dem Nidergängischen Jndien/ so von Christophoro Columbo im Jar 1492. erstlich erfunden. Durch Hieronymum Bentzo von Meyland/ welcher 14. Jar dasselbig Land durchwandert/ auffs fleissigst beschrieben vnd an Tag geben. Mit nützlichen Scholien vnd Außlegungen fast auff jede Capitel/ von deren Völckern Sitten/ Gebräuch vnd Gottesdienst. Sampt deren Prouintzen Landtafel. Alles mit schönen vnd kunstreichen Kupfferstücken vnd deren angehenckten erklärungen an Tag geben/ durch Diterich von Bry […]. Frankfurt a. M. 1594 (Reprint München 1970). Bernhard von Clairvaux: Opera. Bde. 1-8. Hrsg. von Jean Leclercq, C. H. Talbot und H. M. Rochais (Bde. 1-2). Hrsg. von Jean Leclercq und H. M. Rochais (Bde. 3-8). Rom 1957-1977. Bete= Leidens= und Sterbens=Kunst/ Das ist: Ein Christliches/ auserlesenes und langgewünschtes Gebet=Büchlein: Jn welchem zubefinden/ die schönsten Gebete und Gesänge/ so in allerhand Anligen nützlich zugebrauchen seynd […]. Sulzbach 1673 (HAB Wolfenbüttel Ti 559). Beyleid- und Trost-Hallen über das Wohlseelige Himmel-an-Wallen Des Wol-Edel/ Gestrengen/ Fürsichtig und Wolweißen Herrn Joh. Christof Hallers von Hallerstein/ Des Jnnern Geheimen Rahts und Pflegers des Pilgram-Spitals zum H. Creutz allhier […]. O.O. 1671 (Stadtbibl. Nürnberg Will. II. 819[3]. 4°). Felix Bidembach: Kurtz Bedencken/ oder Bericht/ Wie den Melancholicis, so mit trawrigen vnnd schwermütigen Gedancken beladen/ zurhaten/ vnd sie widerumb auffzumundern. In: Ders.: Ma-
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nuale Ministrorum Ecclesiae, Handbuch. Darinnen Volgende sieben Stuck begriffen. I. Euangelia vnd Epistolae/ auff das gantze Jar mit kurtzen Summarischen Dispositionibus. II. Passio Christi/ auß den vier Euangelisten/ cum Annotatione Locorum communium. III. Fünffhundert zu Leichpredigten außerlesne Text/ auff alle Fäll/ in 10. Classes außgetheilet. IIII. Hundert außerlesener Text zu Hochzeitpredigten. V. Bericht/ wie mit Krancken vnd Sterbenden zuhandeln. VI. Bedencken/ wie den Melancholicis zurhaten. VII. Bericht/ wie mit den Maleficanten/ so zum Tode verurtheilet/ zuhandlen. Für die junge angehende Kirchendiener/ im Herzogthumb Würtemberg zugerichtet […]. Leipzig 1604, S. 722-743 (HAB Wolfenbüttel S 415.8° Helmst.). Johann Gottfried Biedermann: Geschlechtsregister des Hochadelichen Patriciats zu Nürnberg welches aus denen bewährtesten Urkunden, Kauff= Lehen= und Heyrathsbriefen, gesammleten Grabschriften und eingeholten genauen Nachrichten von innen beschriebenen Gräflich= Freyherrlich= und Edlen Häusern in gegenwärtige Ordnung verfasset und richtig zusammen getragen worden […]. Bayreuth 1741 (ULB Halle/S. Ma 2666, 2°). Francesco Giovanni Biondi [Verf.] / Johann Wilhelm von Stubenberg [Übers.]: EROMENA: Das ist/ Liebs= und Heldengedicht/ Jn welchem/ nebst seltenen Begebenheiten viel kluge Gedancken/ merckwürdige Lehren/ verständige Gespräche und verborgene Geschichte zu beobach[t]en. Von Herrn Johann Frantz Biondi/ Rittern und der Königl: Majestät in GroßBritannien Kämmerern in Welscher Sprache beschrieben/ anjetzo aber in die Hochteutsche übersetzet. Durch ein Mitglied der Hochlöblichen Fruchtbringenden Gesellschafft/ den Vnglückseligen. Nürnberg 1650 (HAB Wolfenbüttel 139.23 Eth. [1]). [Sigmund von Birken (Verf.)] / Burckhart Löffelholtz von Colberg [Auftraggeber]: Abschied=Gespräche. [Nürnberg] [1665] (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 4° Bg. 6135). [Sigmund von Birken:] BALLET der Natur/ welche Mit ihren Vier Elementen/ frölich und Glückwünschend sich vernehmen lässt/ bey hochansehnlichster Heimführung und höchstgewünschter Ankunfft in die Hochfürstliche Brandenburgische Residenz Bayreuth Der Durchleuchtigsten Fürstin und Frauen Frauen Erdmuht=Sophien/ Geborner Princessinn zu Sachsen/ Jülich/ Cleve und Berg/ etc. Vermählter Marggräfinn zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preussen/ zu Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Schlesien zu Crossen und Jägerndorf Herzoginn/ Burggräfinn zu Nürnberg/ Fürstinn zu Halberstadt/ Minden und Camin/ etc. als glücklichst=angehender HöchstgeEhrtester Hoch=Fürstlicher LandesMutter: Anno 1662. den 30. Wintermonats/ auf dem Fürstl. Hofsaal daselbst in einem Tanze vorgestellet. Bayreuth [1662] (HAB Wolfenbüttel Textbd. 4° 4 [2]). [Sigmund von Birken:] Christliche Seelen=Bräutschaft und Himmlische Freuden=Heimfürung/ Der Wohl=Erbarn und Ehren=Tugendreichen Frauen Susanna/ Des Ehrnvesten und Wohl=Fürnehmen Herrn Steffan Priefers/ Wohlverdienten Stadtrichters und Spitalpflegers in der Stadt Enns in
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Ober-Oesterreich/ seelig-hinterlassenen Drey und dreissig-jährigen Wittib; Welche den 14. Martii A. 1671. im 78sten Jahr ihres Alters/ zu ihrem Seelen-Bräutgam JEsu/ seelig abgefahren: Jn zwey Lieder verfasset und bey der Begräbnis auf S. Johannis Kirchhof abgesungen. O.O. o.J. (Ratsschulbibl. Zwickau 48.6.4.[180]). [Sigmund von Birken:] Das getroste Sterben und Seelige Leben-Ererben Der Erbarn und Viel EhrenTugendreichen Frauen Dorothea Rosina Des Erbarn und WolfFürnehmen Herrn Andreae Auern Seel. hinterlassenen Fr. Witwen Einer gebohrnen Heiglin/ Welche Y den 21 Aprils A. 1680/ mit 72 Jahren/ seelig und schön in ihrem Erlöser JESU CHristo verschieden: Bey Begräbnis Jhres entseelten Leibes in Zweyen Liedern abgesungen. O.O. o.J. (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 4° PBlO.41 [46]). Sigmund von Birken: Das Käiserliche Friedens Freudenmahl/ gehalten von des Herrn Duca d'Amalfi Fürstl. Gn. bey Nürnberg auf S. Johannes Schießplatz den 14/4. Heumonds/ J. J. 1650. O.O. 1650 (SB Berlin Einbl. YA 8321 m). [Sigmund von Birken (Verf.)] / Johann Christoph Volkamer / Johann Friedrich Volkamer / Johann Georg Volkamer (Auftraggeber): Den Seeligen aber vorzeitigen Todes-Hintritt (Tit.) Herrn Johann Martin Volckamers der Hochheiligen Gottes-Lehre Treu-beflissenen/ beklagen Desselben drey hertzbetrübte Brüder in Nürnberg. A. C. M DC LXXX. Nürnberg o.J. (Stadtbibl. Nürnberg 10 an Will. II. 1161. 4°). Sigmund von Birken: Der Beste GRUND des HERRN: auf welchen sich gegründet/ und nun ewig stehet/ Wiewohl Sie vor unsern Augen gefallen/ eine HERRliche GRUNDseule Hiesiger Stadt/ Raths und Kirchen=Staats/ Der Wohl=Edle/ Gestrenge/ Fürsichtige und Hochweiße Herr Leonhard Grundherr/ des Aeltern geheimen Raths/ Dritter Oberster Hauptmann/ Kirchenpfleger/ etc. b den 11. Junii dieses 1665. Jahrs Christseel. verschieden. Dem wohlverdienten Herrn Zu schuldigem letzten Ehrendienst und Nachruhm/ in ein Lied verfaßt/ componirt und Bey hochansehnlicher Leichbegängnis in der Gottsacker=Kirche zu S. Johannis abgesungen. Nürnberg 1665 (SB Berlin Ee 605 [16]). Sigmund von Birken / Johann Lang: Der betrübte und Getröste Vatter Herr M. Johann Lang/ KirchenDiener zum H. Geist/ und Mittags-Prediger zum H. Creutz/ über den vorzeitigen Todesfall Seiner ältsten liebsten Tochter Jungfer Margaretha Barbara: Welche den 13 May A. C. M DC LXXX. Jn Nürnberg mit 12 Jahren und 12 Wochen seelig verschieden. O.O. o.J. (Stadtbibl. Nürnberg Will. I. 1145 [137]. 4°). Sigmund von Birken: Der Briefwechsel zwischen Sigmund von Birken und Catharina Regina von Greiffenberg. Hrsg. von Hartmut Laufhütte. Teil 1: Die Texte. Teil 2: Apparate und Kommentare. Tübingen 2005 (Sigmund von Birken: Werke und Korrespondenz. Bd. 12 = Neudrucke Deutscher Literaturwerke. Bd. 49).
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Sigmund von Birken: Der Briefwechsel zwischen Sigmund von Birken und Georg Philipp Harsdörffer, Johann Rist, Justus Georg Schottelius, Johann Wilhelm von Stubenberg und Gottlieb von Windischgrätz. Hrsg. von Hartmut Laufhütte und Ralf Schuster. Teil 1: Die Texte. Teil 2: Apparate und Kommentare. Tübingen 2007 (Sigmund von Birken: Werke und Korrespondenz. Bd. 9 = Neudrucke Deutscher Literaturwerke. Bd. 53). Sigmund von Birken: Der Norische Parnaß und Jrdische Himmel Garten: welchen der Norische Föbus/ als deren Besitzer/ verwechslet mit dem Himmelischen Sion und Ewigem Paradeis […]. Nürnberg 1677 (Stadtbibl. Nürnberg 3 an Gen. F. 57, 107). Sigmund von Birken: Des Friedverlobten Teutschlands Laubhüttenfest. In: Das Bancquet und Feuerwerk/ bey dem Gleißhämerl angestellt den 4. Junii/ im Jahr 1650. O.O. o.J. (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 2° PBlO.1 [1]). [Sigmund von Birken:] Die Dreygeliebte gedritte Schönheit und Gläubige Uberwindung des Unüberwindlichen: Vorstellig in Der Edlen VielEhrenTugendreichen FRAUEN Sophia Justina/ Des Erbarn und WolFürnehmen H. Valentin Schützens EheLiebstin/ Einer gebohrnen Schmiedin: Welche/ Nachdem Sie 29 Lebens= und 9 Ehe-Jahre hinterlegt/ und Mutter von 5 Kindern worden/ Eines derselben hinterlassen/ Dreye gen Himmel vorangeschicket/ und mit dem Fünften/ Dessen Grab Sie selbst geblieben/ Den 17 WinterM. kreistend zu Christo nachgefolget und mit dem entseelten Leichnam Y den 22 Ejusd. zu Grab gegangen. Jn Nürnberg A. 1677. Nürnberg o.J. (Stadtbibliothek Nürnberg Gen. S. 100, 1). Sigmund von Birken: Die Erlösung vom Ubel: welche sehnlich verlanget und nun seelig erlanget/ Die Wohl=Edle/ Viel Ehr= und Tugendreiche Frau DOROTHEA/ Des Weiland Wohl=Edel/ Gestrengen/ Fürsichtig und Hochweißen Herrn Leonhard Grundherrns/ des Aeltern Geheimen Rahts/ Dritten Obristen Hauptmanns/ Kirchen= und Findel-Pflegers/ etc. vor 14 Wochen Seel. hinterlassene Fr. Wittib Eine Gottliebende Matron und getreue Waisen=Pflegerinn; Q den 17 Septembr. dieses 1665 Jahrs Christseel. verschieden. Zu dero schuldigem letzten Ehrendienst und Nachruhm in ein Lied verfasset/ componirt, und Bey Hochansehnlicher Leichbegängnis/ in der GottsackerKirche zu S. Johannis abgesungen. Nürnberg [1665] (SB Berlin Ee 605 [16a]). Sigmund von Birken: Die Fried=erfreuete TEUTONJE. Eine Geschichtschrifft von dem Teutschen Friedensvergleich/ was bey Abhandlung dessen/ in des H. Röm. Reichs Stadt Nürnberg/ nachdem selbiger von Osnabrügg dahin gereiset/ denkwürdiges vorgelauffen, mit allerhand Staats= und Lebenslehren/ Dichtereyen/ auch darein gehörigen Kupffern gezieret/ in vier Bücher abgetheilet/ ausgefertiget […]. Nürnberg 1650 (HAB Wolfenbüttel Gl 488). [Sigmund von Birken:] Die Gekrönte Treu und Freud nach Streit Des WolEdlen und Gestrengen HERRN Ehrenreich Stauffers/ von Unterach etc. Welcher Diensttags d. 29 Martii im 73 Jahr seines löblich-geführten Lebens wolseelig verstorben: in Zweyen Liedern vorgestellt und bey Dessel-
Literaturverzeichnis
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ben hochansehnlicher Begräbnis den 6 April-Monats in der Kirche zu S. Johannis vor und nach der LeichPredigt musicirt und abgesungen im 1681 ChristJahr. Nürnberg o.J. (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 4° PBlO.41 [54]). Sigmund von Birken / Carl Friedrich Lochner / Johann Ludwig Faber: Die Gottes=Lieb und Tugend=Ehr/ Der nunmehr Jn GOtt sanft=selig=ruhenden/ Tit: Frauen Margareten Störin/ etc. Gebornen Lippertin etc. Wurde besungen/ von dem Pegniz=Hirten FLORJDAN/ Und dessen Weid= und Blumgenossen. O.O. o.J. (LB Coburg Sche 46 [6]). Sigmund von Birken: Die JESUS-Gunst und Wechsel-Brunst: Des WolEdel=Gestrengen und Vesten Herrn Tobiae Ebners E. HochEdel=Gestrengen/ Fürsichtig= und Hochweißen Rahts hierselbst Wolverdienten Vordersten Wag-Amtmanns/ Wolseelig-Verstorbenens/ Leztem Ehren-Andenken/ Zu Trost der WolEdel Hinterbliebenen/ in einem Begräbnis-Lied gewidmet […]. O.O. 1674 (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 4° PBlO.62 [13]). [Sigmund von Birken:] ECLOGA. DIANA. Über den hoch=schmertzenden Hintritt Der Durchläuchtigsten Föbus=Schwester/ Hirten=Klage. DAFNIS. SILVANO. Wolfenbüttel 1672 (HAB Wolfenbüttel 1248 Helmst. Dr. [3]). Sigmund von Birken: Ehren-Andenken deß Theuren und Treuen Gottes Lehrers in der Hoch=Fürstl. Brandenb. Residenz Stadt Bayreuth. Herrn Johannes Rosa: mit Herzlicher Klage/ über den Verlust Dieser Buß-ruffenden Prediger-Stimme in der Welt-Wüsten/ gesetzet […]. O.O. [1670] (UB Erlangen 4° Thl. XIX, 201/243). [Sigmund von Birken:] Ehren-Gedächtnis Des WolEdlen/ Gestrengen/ Fürsichtig= und Wolweißen Herrn Heinrich Grundherrn/ des Jnnern Rahts in der Freyen des Heil. Röm. Reichs Stadt Nürnberg: der Wolseeligen Seele/ zum Begräbnis-Tag des entseelten Leichnams als d. 19. Martii/ gewidmet. Jm MDCLXXVII ChristJahr. Nürnberg o.J. (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 4° PBlO.62 [20]). Sigmund von Birken: Emblematisches EheBette: Dem WolEdlen Paar Verlobten Silvano und Sirene/ Jn den Noris-Gefilden Zubereitet […]. Nürnberg 1680 (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 4° PBlO.42 [4]). [Sigmund von Birken:] Endter=Schützisches Trauungs-Lied/ A. C. MDCLXXX. O.O. o.J. (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 4° PBlO.41 [49]). Sigmund von Birken: Floridans Lieb= und Lob-Andenken seiner Seelig-entseelten Margaris im Pegnitz-Gefilde/ bey frölicher Frülingszeit/ traurig angestimmet. [Nürnberg] [1670] (SB Berlin Yi 3811 = R). Sigmund von Birken: Floridans Verliebter und Geliebter Sireno. [Nürnberg] 1656 [erschienen 1673] (BSB München Res P. o. germ. 126 t-1/2).
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[Sigmund von Birken:] Glaubiges Gnad-Erwerben und Seeliges im HErrn-Sterben Der WolEdlen/ Viel Ehr- und Tugendreichen Frauen Anna Sabina Deß WolEdlen/ Gestrengen und Hochgelehrten Hn. Tobiae Oelhafens von Schölnbach Patr. Nor. Fürtrefflichen JCti, auch verschiedener Fürsten und Stände/ insonderheit des H. Röm. Reichs Stadt Nürnberg/ vördersten Consiliarii und Legati, auch der Universitet Altorff ProConcellarii [sic!] Seelig hinterlassener Fr. Wittibin Einer gebohrnen Volkamerin: Welche den 4 Decembr. iezt-auslauffenden 1679 Jahrs mit 74 Jahren wolseelig verschieden: Jn Zweyen Liedern bey Dero entseelten Leibes hochansehnlicher Begräbnus abgesungen. O.O. o.J. (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 4° PBlO.62 [32]). [Sigmund von Birken:] GOttes= und Todes-Gedanken/ Des Erbarn und Fürnehmen Herrn Cornelius Betuli/ Handelsmanns in Nürnberg: Aus seiner eignen Handschrifft in ein Lied verfasset/ und Jhme/ als Seelig-Verstorbenen bey seiner Begräbnis abgesungen. Nürnberg 1678 (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 4° PBlO.62 [24]). Sigmund von Birken: Gottes Wol-machen: bey Der Erbarn und Ehrentugendreichen Frauen Magdalena/ des Erbarn und Wolfürnehmen Herrn Johann Droßendorfs/ des Grössern Rahts und E. löbl. Bancho=Amts allhier wolverdienten Cassirers Seel. hinterlassenen Wittib/ gebornen Müleckin/ Einer von männiglich beliebten Matron/ ihres Alters 79 Jahr 3 Monat 3 Wochen Seel. Absterben: auf Jhr Begehren/ vor dreyen Jahren Christlich betrachtet/ und in einem Begräbnis=Lied zu Freund=Schwägerl. Ehren=Andenken fürgestellet den 5 December/ als am Tag der Beerdigung […]. O.O. 1673 (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 4° PBlO.62 [12]). [Sigmund von Birken:] Grösse der Kleinen aus den JEsus-Sprüchen/ Matth. 18. v. 3. 4. c. 19. v. 14. abgesehen/ bey Des Erbarn und Kunsterfahrnen Herrn Daniel Schöners/ Stadt-Mahlers liebsten Söhnleins Sigismunds Seeligem Ableiben/ tröstlich betrachtet/ und bey dessen Begräbnis abgesungen. O.O. [1671] (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 4° PBlO.62 [3]). Sigmund von Birken: GUELFJS oder NiderSächsischer Lorbeerhayn: Dem HochFürstlichen uralten Haus Braunsweig und Lüneburg gewidmet/ auch mit Dessen Alten und Neuen Stamm-Tafeln bepflanzet […]. Nürnberg 1669 (HAB Wolfenbüttel Lo 398). Sigmund von Birken: HochFürstlicher Brandenburgischer VLYSSES: oder Verlauf der LänderReise/ Welche Der Durchleuchtigste Fürst und Herr Herr Christian Ernst/ Marggraf zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preussen/ zu Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Slesien zu Crossen und Jägerndorf Herzog/ Burggraf zu Nürnberg/ Fürst zu Halberstadt/ Minden und Cammin/ Durch Teutschland/ Frankreich/ Jtalien und die Niderlande/ Auch nach den Spanischen Frontieren/ hochlöblichst verrichtet: Aus Denen mit Fleiß gehaltenen Reis-Diariis zusammengetragen und beschrieben […]. Bayreuth 1668 (HAB Wolfenbüttel Gm 609). Sigmund von Birken: Klag-Stimme FLORJDANS Uber den zwar seeligen/ aber ihme trübseligen Todes-Hintritt/ Seiner HerzLiebsten FLORJNDA: samt der Zustimmung eines andern Freundes; den
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20 May-MonatsTag A. 1679. O.O. o.J. (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 4° PBlO.62 [28]). Sigmund von Birken: Klag= und TrostKlang bey Des WolEdlen/ Gestrengen/ Fürsichtig und Wolweißen Herrn Johann Paul Ebners von Eschenbach/ des Jnnern Rahts allhier/ mit Der WolEdlen VielEhr= und Tugendreichen Frauen Marien Magdalenen gebohrnen Voitin von Wendelstein Ehelich-erzeugten WolAdelichen Töchterleins Marien Helenen/ (Welche den 4. April gebohren/ und den 24. Julii A. 1678. seel. wieder verstorben/ Christ-Lobgewönlicher Beerdigung angestimmet. Nürnberg o.J. (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 4° PBlO.62 [22]). Sigmund von Birken: Klag= und TrostLied über den leidbaren Todes-Hintritt Der WolEhren= und VielTugendreichen Apollonien/ Des Ehrnvesten und Grosachtbarn Herrn Wolfgang Frankens/ E. WolEd. Gestr. Fürsicht. und Hochw. Rahts des Heil. Röm. Reichs Stadt Nürnberg/ in Tutel-Sachen wolverdienten Secretariens seel. hinterlassenen Fr. Wittib: An Dero hinterlassenen H. Sohn Den Ehrnvesten und Hochgelehrten/ H. Christof Franken/ SS. Theologiae Candidatum, überschrieben. [Nürnberg] [1664] (Ratsschulbibl. Zwickau 48. 7. 4. [63]). Sigmund von Birken: Klag= und Trost-Stimme über Des Ehrwürdigen und Wolgelehrten Herrn M. CHRISTIANI Schrötels/ wolverdienten Diaconi der Kirche zum Heil. Geist in Nürnberg/ Liebsten Sohnes Johann Christians/ jung-frühzeitiges Seel. Ableiben. O.O. 1674. (Stadtbibl. Nürnberg Will. VII. 752[33]. 4°). Sigmund von Birken: Leich-Denkmahl und Ehren-gedächtnis Des Erbarn/ Fürnehmen und Kunsterfahrnen H. Gottfried Wilhelm Röders Mahlers und Conterfäters/ Des Edlen/ Ehrenvesten und Hochgelehrten Herrn Johann Röders Phil. & Medicinae Doctoris, p. t. Decani, und der Stadt Nürnberg Physici Ordinarii, Eheleiblichen Sohns: Welcher Den 24 Octobr. dieses 1679 Jahrs zu Venedig in Jtalien/ Seines Alters im dreißigsten Jahr/ Seel. Todes verschieden. O.O. o.J. (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 4° PBlO.62 [31]). [Sigmund von Birken (Verf.)] / Daniel Tobias Kamm (Auftraggeber): Letz=Klage über Seiner liebsten Schwester/ Der Erbarn VielEhrntugendreichen Jungfrau Susanna Helena/ Des Erbarn und Wolfürnehmen Herrn Georg Kammens/ Genannten des Grössern Rahts und Adjuncti in Banco Publico liebsten Tochter/ vorzeitiges Ableiben/ angestellt Von Dero getreuem ältstem Bruder Daniel Tobias Kamm. O.O. o.J. (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 4° PBlO.41 [48a]). Sigmund von Birken: Lezte GlaubensProb und Ehren-Lob Des HochEdlen/ Gestrengen/ Fürsichtig= und Hochweißen HERRN Georg Christoph Volkamers/ Des Aeltern Geheimen Rahts/ Dritten Obristen und KriegsHauptmanns etc. etc. als Wolseelig-Verstorbenen Nürnbergischen Staat= und StadtVatters/ bey Desselben auf dem S. Johannis-Kirchhof hochansehnlich-angestellter Leichbegängnis angestimmet. Nürnberg 1679 (Stadtbibl. Nürnberg Gen. V. 28, 11).
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[Sigmund von Birken:] Lob-Nachklang und Trost-Gesang/ als Die Erbare/ VielEhrenTugendreiche Jungfrau Susanna Helena/ Des Erbarn und Wolfürnehmen Herrn Georg Kammens/ Genannten des Grössern Rahts und Adjuncti in Banco Publico liebste Jungfer Tochter/ Deren schöne Seele/ im 21 Jahr ihres Alters/ U den 9 Octobr. diese Welt gesegnet/ mit dem entseelten Leibe zu Grab gegangen. A. C. MDCLXXX. Nürnberg o.J. (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 4° PBlO.41 [48]). [Sigmund von Birken:] Menschliche Hinfälligkeit: bey Plötzlich= doch Seeligem TodesFall Deß Erbarn und Fürnehmen Herrn Peter Paulus Bauern/ Welcher am Fest der Erscheinung Christi den 6 Jan. dieses Neu-eingetretenen Jahrs/ Einem Leich-conduct beywohnend/ selbst zur Leiche worden/ betrachtet und in ein GrabLied verfasset. O.O. 1676 (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 4° PBlO.62 [17]). Sigmund von Birken: Neues Schauspiel/ Betitelt Androfilo Oder Die WunderLiebe: Von dem Hh. PP. Soc. Jesu, erfunden/ und bey den Friedens Handlungen in Westfalen/ vor einem Hochansehnlichen ReichsCollegio gespielet/ anitzt aber verdeutschet und Nebenst einem Nachspiel/ Betitelt Silvia Oder Die Wunderthätige Schönheit/ Jn Nürnberg auf den Schauplaz gebracht […]. Wolfenbüttel 1656 (FB Gotha IIf II 8° 5239 [2]). [Sigmund von Birken (Verf.)] / Johann Gebhardt [Auftraggeber]: Neues Wohlfart=Verlangen und Glück=anwünschen/ aller Christ=frommer Herzen/ als Unterthanen des Hochlöbl. Fürstenthums Burggrafthums Nürnberg oberhalb
Gebirgs/ bey diesem/
nach lang=verlangter
und
jüngst=erlangter Freud=Ankunfft dero Durchleuchtigsten Landes Sonne dem Ersten/ aber nach der Seeligmachenden Christ=Heilgeburt dem MDCLXIIsten Jahr: auszuseufzen vorgestellet […]. Bayreuth 1662 (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 2° PBlO.1 [34]). Sigmund von Birken: PEGNESJS Zweyter Theil: begreifend Acht Feldgedichte der Blumgenoß-Hirten an der Pegnitz/ Geistliches Jnhalts […]. Nürnberg 1679 (SB Berlin Yi 3811 = R). Sigmund von Birken: Prosapia / Biographia. Hrsg. von Dietrich Jöns und Hartmut Laufhütte. Tübingen 1988 (Sigmund von Birken: Werke und Korrespondenz. Bd. 14 = Neudrucke deutscher Literaturwerke. Neue Folge. Bd. 41). Sigmund von Birken: Psal. LXXIII. 28. Wer an Gott sich freudig hält/ seelig scheidt von dieser Welt: LeibSpruch Der Erbarn VielEhr= und Tugendreichen Frauen Ursulae/ Des Erbarn und Vesten HERRN BARTHOLOMAEI Viatis/ liebsten EheFreundin/ Einer gebohrnen Fritschhansin: Zu Dero entseelten Leichnams Christlicher EhrenBegräbnis Jn Zweyen Arien gewidmet. Nürnberg 1679 (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 4° PBlO.62 [29]). [Sigmund von Birken (Verf.)] / Johann Bünsow [Auftraggeber]: Seelige Vertauschung der Eitelkeit mit der süssen Ewigkeit/ Der Erbarn und Tugendsamen Jungfrau Barbara/ des Erbarn Georg Bachmanns Eheleibl. einigen lieben Tochter; Jst gebohren An. 1655. den 24. Apr. und seelig verschie-
Literaturverzeichnis
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den den 31. August An. 1673. Zu deroselben/ als seiner wehrten Befreundtin und J. Gevatterin/ lezter Beehrung/ bey ihres entseelten Leibes Begräbnis/ auf dem S. Rochus-Kirchhofe/ abzusingen […]. O.O. o.J. (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 4° PBlO.62 [11]). Sigmund von Birken: Singspiel/ betitelt SOPHJA: zu Des Durchleuchtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Christian=Ernstens Markgravens zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preußen/ zu Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Schlesien zu Crossen und Jägerndorf Hertzogens/ Burkgravens zu Nürnberg/ Fürstens zu Halberstadt/ Minden und Camin; mit Der Durchleuchtigsten ChurPrincessinn/ Freulein Sophien=Erdmuht/ Herzoginn zu Sachßen/ Gülich/ Cleve und Berg/ Landgrävinn in Thüringen/ Markgrävinn zu Meißen/ auch Ober= und Nider=Laußitz/ Grävinn zu der Mark und Ravensberg/ Freulein zu Ravenstein/ Hochfürstlichem Beylager/ unterthänigst übergeben. Bayreuth 1662 (HAB Wolfenbüttel Textb. 4° 4 [1]). Sigmund von Birken: Spiegel der Ehren des Höchstlöblichsten Kayser= und Königlichen Erzhauses Oesterreich oder Ausführliche GeschichtSchrift von Desselben/ und derer durch Erwählungs= Heurat= Erb= und Glücks-Fälle ihm zugewandter Käyserlichen HöchstWürde/ Königreiche/ Fürstentümer/ Graf= und Herrschaften/ Erster Ankunft/ Aufnahme/ Fortstammung und hoher Befreundung mit Käyser= König= Chur= und Fürstlichen Häusern; auch von Derer aus diesem Haus Erwählter Sechs Ersten Römischen Käysere/ Jhrer Nachkommen und Befreundten/ Leben und Großthaten: mit Käys. Rudolphi I Geburts Jahr 1212 anfahend/ und mit Käys. Maximiliani I Todes Jahr 1519 sich endend. Erstlich vor mehr als C Jahren verfasset/ Durch Den Wohlgebornen Herrn Johann Jacob Fugger/ Herrn zu Kirchberg und Weissenhorn/ der Röm. Käys. Maj. Maj. Caroli V und Ferdinandi I Raht; Nunmehr aber auf Röm. Käys. Maj. Allergnädigsten Befehl/ Aus dem Original neu-üblicher ümgesetzet/ und in richtige Zeit-rechnung geordnet/ aus alten und neuen Geschichtschriften erweitert/ in etlichen StammTafeln bis auf gegenwärtiges Jahr erstrecket/ mit derer vom Erzhaus abstammenden Chur= und Fürstlichen Familien Genealogien/ auch vielen Conterfäten/ Figuren und Wappen-Kupfern/ gezieret/ und in Sechs Bücher eingetheilet […]. Nürnberg 1668 (HAB Wolfenbüttel 155.8 Hist. 2°). [Sigmund von Birken:] SULTAN ACHMET CHAN TURCARUM TYRANNUS. O.O. [1664] (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 2° PBlO. 1 [vor 6]). Sigmund von Birken: Die Tagebücher des Sigmund von Birken. Bearb. von Joachim Kröll. 2 Teile. Würzburg 1971/1974 (Quellen und Darstellungen zur fränkischen Kunstgeschichte. Bd. 5f.). Sigmund von Birken: Teutsche Rede-bind und Dicht-Kunst/ oder Kurze Anweisung zur Teutschen Poesy/ mit Geistlichen Exempeln: verfasset durch Ein Mitglied der höchstlöblichen Fruchtbringenden Gesellschaft Den Erwachsenen. Samt dem Schauspiel Psyche und Einem Hirten-Gedichte. Nürnberg 1679 (Reprint Hildesheim u.a. 1973).
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Sigmund von Birken: Todes-Gedanken und Todten-Andenken: vorstellend eine Tägliche Sterb-bereitschaft und Zweyer Christl. Matronen Seelige SterbReise. Nürnberg 1670 (HAB Wolfenbüttel Th 276). Sigmund von Birken / Paul Hainlein: Trauer=Fest/ auf Herrn Burckhard Löffelholtz von Colberg/ etc. Hochad. Herrlichk. Hochansehnliches Leicht=Begängnis […]. Nürnberg 1675 (SUB Göttingen 4 CONC FUN 147 [10b]; Stadtbibl. Nürnberg Gen. L. 55,11). Sigmund von Birken / Paul Hainlein: Trauer=Fest der Kaiserlichen Reichs=Veste in Nürnberg: auf Des Wol=Edlen/ Gestrengen/ Fürsichtig= und Hochweißen Herrn Burkhart Löffelholzens von Colberg etc. Weiland Chur= und Hochfürstl. Mainz= und Würzburgischen/ auch des Aeltern Geheimen Raths allhier/ vördersten Losungers/ Schultheißen und Pflegers der Reichs=Vesten/ auch des Neuen Hospitals zum H. Geist und Klosters S. Catharinae/ etc. Anno 1599. den 24. May zur Welt gebohrnens/ A. 1675. Ƃ den 16. Junij in seinem 77. Lebens=Jahr erfolgten wolseeligen Todes=Hintritt/ vorstellig gemacht […]. Nach Wälscher Art stilo recitativo componirt/ und Bey hochansehnlicher Leichbegängnis Dienstags den 22. Ejusdem in der S. Johannes=Kirche durch eine Vocal- und Instrumental-Music abzusingen angestellet durch Paul Hainlein/ Organisten bey S. Sebald. Nürnberg o.J. (SUB Göttingen 4 CONC FUN 147 [10a]). [Sigmund von Birken:] Trost= und Klag=Stimme über Der Erbarn und Ehren=tugendreichen Frauen Ursulae/ Des Erbarn Daniel Seelings Seel. hinterlassenen Wittib gebohrner Böschin/ schnell=seeliges Absterben E den 4. Aug. Bey dero U den 7 Ejusd: auf St. Johannis Kirchhof erfolgten Begräbnus abgesungen. O.O. 1675 (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 4° PBlO.62 [16]). [Sigmund von Birken:] Trost-Zuruff An Den HochEdlen/ Gestrengen/ Fürsichtig= und HochWeisen/ Herrn Georg Paulus JmHof/ Des Aeltern Geheimen Rahts/ vördersten Losunger/ Schultheiß und des heil. Röm. Reichs Vesten= auch der Kirchen und Hospitals zum H. Geist/ und Closters zu St. Catharina/ Pflegern/ etc. Als Uber den frühzeitigen Todes-Hintritt seines noch nicht achtjährigen Herz-geliebten Enkels Georg Christofs JmHof Einigen männlichen Stamm Erbens Seiner Familie/ Herzhochbetrübten GroßherrVattern: Bey Desselben ansehnlicher Beerdigung in der HochAdel. JmHofischen ErbBegräbnis-Kirchen des Kirchhofs bey St. Rochus abgesungen. Nürnberg 1681 (Stadtbibl. Nürnberg Gen. I, 1, 116X). Sigmund von Birken: Unmündige Kindes-Letze/ Womit Des Erbarn und Fürnehmen Georg Friderich Kühns/ Burgern und Handelsmanns in Nürnberg/ Liebstes Töchterlein/ Dorothea Maria/ Jhre wehrte Eltern und Groß=Eltern absegnend vorgestellet wird. O.O. [1672] (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 4° PBlO.62 [4]). Sigmund von Birken: VIRUM Nobilissimum ac Excellentissimum DN. JOH. GEORGIUM VOLKAMERUM, Medicum Celeberrimum, Reipubl. Norimberg. Physicum Ordinarium Experientissimum, S.
Literaturverzeichnis
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R. J. Academiae Naturae-Curiosorum, nec non Italiae Recuperatorum Collegam gravissimum, Filii Optimi & Charissimi JOHAN. MARTINI S. Ministerii Candidati, ad plures praerepti, Manes pio luctu prosequentem, consolatur […]. O.O. o.J. (HAB Wolfenbüttel Slg. Stolberg 22599). [Sigmund von Birken:] Welt-Verschmach und Göttliche Schutz-Mauer Der WolEdlen VielEhrenTugendreichen Frauen Annae Mariae/ Des WolEdlen und Gestrengen HERRN Ehrenreich Stauffers/ von Unterach/ EheLiebstin/ Einer gebohrnen von Holzing: Jn zwey Lieder verfasset Und bey Deroselben hochansehnlichem Begräbnis d. 20 Nov. in der Kirche zu S. Johannis vor und nach der LeichPredigt musicirt und abgesungen. Jm 1678 ChristJahr. Nürnberg o.J. (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 4° PBlO.62 [25]). Sigmund von Birken: WJr sind hier nicht zu Haus. Wir wallen nur/ wir reisen [= Incipit]. O.O. [1673] (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 4° PBlO.62 [33]). Simon Böck: Lieben seinen JEsum Christ/ Besser als all' wissen ist; gezeiget Auß den Worten deß H. Apostels Pauli zun Ephesern am 3. Cap. v. 19. Jn einer Christlichen Leich=Predigt/ Bey ansehnlich: und ehrlicher Beerdigung Der VielEhrn= und Tugendreichen Frawen Sabinae Bachmeierin/ gebornen SCHMJDJN; Deß Ehrnvesten und Kunstreichen Herrn Johann Georg Friderich Bachmeiers/ Apotheckers allhier zu Giengen; Welche Donnerstags den 18. Junij dieses 1674.sten Jahrs Vormittag um 9. Uhr/ in Jhrem Erlöser JEsu Christo/ sanfft und seelig entschlaffen/ hernacher Samstags den 20. diß in ihr Ruhebettlein gebracht/ und mit Christlichen Ceremonien gar ehrlich zur Erden bestattet worden […]. Nördlingen [1675] (HAB Wolfenbüttel Db 749 [1]). Stephan Böner: Et dolor & moeror vita, ADAMITA, tua est. Aller Adams=Kinder Leben Jst/ in Schmerz= und Trauren schweben. Das ist/ Eine kurze doch schriffmässige [sic!] Erklärung/ der Wort Hiobs. c. VII. v. 22. Von dem kläglichen Zustand des Menschlichen Lebens/ in einer Leichpredigt/ bey Beerdigung Des weyland Edel=Vest= und Hochgelehrten Herrn Adam Volckmanns/ Vornehmen JCti, Fürstl. Brandenburg. wohlbestellten Geheimen und Hofraths/ auch Lehen=Probstes zu Bayreuth Welcher den 23. Martii 1664. zu Nacht zwischen 11. und 12. Uhr/ unter dem andächtigen Gebet der liebsten angehörigen/ und anderer Christlichen Personen/ sanfft und still/ in seinem Erlöser JEsu Christo/ eingeschlaffen/ seines Alters 48. Jahr/ 2. Monat/ 3. Wochen; Vor Volkreicher hochansehnlicher Trauer=Versammlung/ Sonntags Judica, an statt der Vesper-Predigt/ in der Bayreuthischen Pfarrkirchen/ vorgetragen/ und uf inständiges Begehren/ zum öffentlichen Druck befördert […]. Bayreuth 1664 (Stadtbibl. Nürnberg Will. II. 1167. 4°). Stephan Böner: Holdseeliger Kinderlein Ehrn= und Betrübter Eltern Trost=Gedächtnuß/ aus Dem vorgegebenen Leich=Text/ im Matthaeo am 21. cap. v. 16. Habt ihr nicht gelesen/ etc. Bey der Volckreichen und Hochansehlichen SEPULTUR, Weyland Georgij Christophori/ Des Edlen/ Ehrnvesten und Grosachtbarn Herrn Georgij Christophori Renschels/ Zur Chur= und Fürstlichen Brandenburgischen Vormundschafft wolverordneten Cammer=Rahts/ Söhnleins/ Welches der Al-
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lerhöchste/ aus diesem Jammerthal seelig abgefordert/ und in sein ewig Freuden=Reich eingenommen/ in dem es sein zartes Leben nur auf 27. Wochen/ 5. Tag und 10. Stunden gebracht hat/ Jn der Bayreuther Pfarr=Kirchen/ an statt der Vesper=Predigt den 9. Novembris, als Dominicâ secundâ Adventus Anni 1660. gehalten und einfältig erkläret […]. Bayreuth 1661 (HAB Wolfenbüttel Slg. Stolberg 18671). Stephan Böner: Luctus PARENTUM in FILIORUM avocatione moderabilis, Bescheidene Trauer=Gebühr über Abforderung der lieben Kinder/ Aus dem Buch Baruch in 4. c. v. 19. - 23. Ziehet hin/ ihr lieben Kinder/ ziehet/ etc. Jn einer kurtzen Leich=Sermon, bey (Tit.) H. Adam Volckmanns/ der Rechten Doctoris, zur Chur= und Fürstlich. Brandenb. Hochlöblichen Vormundschafft wolverordneten Geheimen und Hof=Rahts/ auch Lehen=Probstens Ansehnlicher und Volckreicher Begräbnis dessen noch einigen Lieb=wehrten Söhnleins/ und Kindes guter Art/ und feiner Seelen/ Johann Adams/ Welches der Allerhöchste den 22. Maij/ als am Heiligen Himmelfarths Feyerabend Anno 1661. seeliglich abgefordert/ und hierdurch in die ewige Himmels=Freud versetzet/ seines Alters 4. Jahr/ 4. Monat/ 3. Wochen/ 2. Tag und 11. Stunden/ Erkläret/ und/ uf Begehren/ zum Druck verfertiget […]. Bayreuth o.J. (UB Erlangen 4° Thl. XIX, 47). Jakob Bornitz: EMBLEMATA ETHICO POLITICA Ingenuâ atque eruditâ interpretatione nunc primùm illustrata Per Nicolaum Meerfeldt etc. Mainz 1669 (BSB München Res 4 L. eleg. m. 16 k). Christoph Brandis: COMETOLOGIAE APPENDIX, Das ist: Anhang der Cometen Predigt/ Oder Kurtze und Einfältige Beschreibung des jüngst umb die Heilige Ostern/ am Ende des Martii/ und im Anfang des Aprilis dieses 1665sten Jahrs erschienenen Cometen. Darin gemeldet wird/ wo der Comet gestanden/ wie Er gelauffen/ wie Er gestalt gewesen/ und wie lange Zeit Er sey gesehen worden/ und dann/ was Er für eine Bedeutung vermuthlich nach sich führen/ und was darauff erfolgen möge […]. Schmalkalden 1665 (BSB München Res 4 Astr. p. 520, 17). Friedrich Breckling: Summa Summarum: SOLI DEO GLORIA, & nobis ignominia. Vindicata Gloria Dei, & conculcata Gloria Babel. Die Ehre GOTTes/ und Sehligkeit der Menschen gerettet. Von den Ehrgeitzigen Gottes Verächtern/ und Eigennützigen Menschen=Mördern in Babel; daß hinführo GOtt allein erhöhet/ sein Nahme allein geheiliget/ sein Reich der Ehren zu uns komme/ sein Wille zu der Menschen Heil und Wolfart vollenbracht werde; und Babels Nahme/ Ehre/ Reich und Wille ewig geschändet/ verachtet/ und verstöhret werde. Jst der ander Theil Anatomiae Mundi, oder die Erklärung des andern Gebohts: Sampt einem Anhang von dem Türckenkrieg/ und dessen Außgang/ nach Gottes Wort. Gott zu Ehren/ den Christen zum besten/ der Welt zum Zeugniß/ und den Antichristen zur ewigen Schande und Schaden/ offentlich bezeuget […]. Amsterdam 1664 (ULB Halle/S. an Ig 2645 [4]). [Melchior Breler:] Warhafftiger/ Glaubwirdiger vnd gründlicher Bericht von den vier Büchern vom Wahren Christenthumb Herrn Johannis Arndten/ auß den gefundenen brieflichen Vrkunden zu-
Literaturverzeichnis
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sammen getragen. Darauß Sonnenklar zu beweisen ist/ daß gedachte Bücher vom Wahren Christenthumb mit der Papisten/ Calvinisten/ Schwenckfeldts/ Weigelij/ Enthusiasten/ vnd dergleichen Schwärmern Jrrthumen/ zur vngebür bezüchtiget vnd außgeruffen werden. Nebenst Herrn Johann Arndten kurtzen Bedencken vber V. Weigelij Dialogum de Christianismo. Entgegen gesatzt. Den hin vnd wieder außgesprengeten/ gedachter Bücher/ vnwarhafften Beschüldigungen/ falschen Auflagen vnnd Verdacht/ Jnsonderheit aber dem vntheologischen Bedencken D. Lucae Osiandri Professorn zu Tübingen. Vnd GOtt zu Ehren/ zu Offenbarung der Warheit/ zur Nachrichtung vieler tausend Christen an den tag gegeben […]. Lüneburg 1625 (HAB Wolfenbüttel G 412.8° Helmst.). Heinrich Bünting: ITINERARIVM SACRAE SCRIPTVRAE. Das ist/ Ein Reisebuch/ Vber die gantze heilige Schrifft/ in zwey Bücher getheilt. Der Erste Theil/ Begreifft alle Reisen der lieben Patriarchen/ Richter/ Könige/ Propheten/ Fürsten/ etc. Nach deudschen Meilen ausgerechnet/ vnd die Lender/ Stedte/ Wasser/ Berge vnd Thal/ der in heiliger Schrifft gedacht wird/ nach aller gelegenheit vnd gestalt beschrieben/ vnd jre Hebraische vnd Griechische namen verdeudschet werden/ Mit angehengten kurtzen Allegorien vnd Geistlichen bedeutungen. Das Ander gehet auff das Newe Testament/ vnd zeiget an/ wie die Jungfraw Maria/ Joseph/ die Weisen aus Morgenland/ der HERR Jesus Christus/ vnd die lieben Apostel gereiset haben/ Aus den glaubwirdigsten vnd fürnembsten Büchern zusamen gezogen/ vnd Geometrischer weise ausgerechnet. Auffs new mit fleiss vbersehen/ Vnd gemehret mit einem Büchlin/ De Monetis & Mensuris, Darin alle Silbern vnd Goldmüntz/ auch Korn vnd Weinmaß/ deren in Heiliger Schrifft gedacht/ nach notturfft erkleret werden. 3 Teile. Helmstedt 1582 (HAB Wolfenbüttel 266.6 Theol. 2°). Johannes Bugenhagen: Eine Christliche Predigt/ vber der Leich vnd begrebnis/ des Ehrwirdigen D. Martini Luthers/ durch Ern Johan Bugenhagen Pomern/ Doctor/ vnd Pfarrher der Kirchen zu Wittemberg/ gethan. Wittenberg 1546 (HAB Wolfenbüttel Yv 1702. 8° Helmst.). Johannes Buxtorf d. Ä.: MANUALE HEBRAICUM ET CHALDAICUM. Quo SIGNIFICATA OMNIUM VOCUM, TAM PRIMARUM, QUAM derivatarum, quotquot in Sacris Bibliis, Hebraeâ & partim Chaldaeâ linguâ scriptis, extant, Solidè & succinctè explicantur […]. Basel 51631 (Privatbesitz). Abraham Calov: BIBLIA NOVI TESTAMENTI ILLUSTRATA […]. 2 Bde. Dresden / Leipzig 21719 (Privatbesitz). Abraham Calov: BIBLIA TESTAM. VETERIS ILLUSTRATA […]. 2 Bde. Dresden / Leipzig 21719 (Privatbesitz). CARMINA In festivitatem Nuptiarum Nobilißimi juxta atque Strenui Viri Dn. TOBIAE EBNERI, Patricii Noribergensi Primarii, SPONSI, Cum nobilißimâ & Pudicißimâ Virgine, URSULA, Nobilißimi & Amplißimi Viri, Dn. PAULI GRUNDHERRII, Patricii itidem apud Noribergenses primarii, &c. Filiâ SPONSA, Noribergae a. d. 19. Junii Juliani Anno aerae Dionysianae MDCXXXVII. celebratarum Boni ominis ergò scripta. Nürnberg 1637 (Stadtbibl. Nürnberg Gen. E. 1, 2).
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Antoine de Chandieu: Octonaires sur la Vanité et Inconstance du Monde. Texte établi, annoté et commenté par Françoise Bonali-Fiquet. Genf 1979 (Textes Littéraires Français. Bd. 273). Martin Chemnitz / Polycarp Leyser d. Ä.: HARMONIA QVATUOR EVANGELISTARVM, A THEOLOGIS CELEBERRIMIS, D. MARTINO CHEMNITIO PRIMUM INCHOATA: D. POLYCARPO LYSERO POST CONTINUATA: ATQVE D. JOHANNE GERHARDO tandem felicissimè absoluta. QVAE NVNC PERFECTA, IVSTO COMMENTARIO illustrata, duobus Tomis comprehensa, multùm auctior, juxtà & Indicibus variis ac necessariis ornata prodit. Et hîc ejus TOMUS PRIMUS. QVI EST CHEMNITII ET LYSERI. Frankfurt a. M. / Hamburg 1652 (HAB Wolfenbüttel Td 4° 22 [1]). Christlicher Tugend=Lauff und Glaubens=Kampff Des Wohl=Edlen/ Gestrengen/ Fürsichtigen und Hochweisen Herrn Wolff Jacob Pömers/ Des Jnnern Geheimen und Appellation Rahts/ auch Land=Pflegers allhier/ Aus den Text=Worten der Leich=Predigt/ 1. Tim. 6. v. 11. 12. Einer Höchstbetrübten Trauer=Versamlung deutlich vorgestellet/ Und Neben einen tröstenden Abschieds=Lied/ abgesungen. Bey des in GOtt ruhenden Seel. Herrn entseelten Leichnams=Begräbnis/ in der Kirchen zu St. Jobst/ den 2. May. Anno 1670. Nürnberg [1670] (Stadtbibl. Nürnberg Gen. P. 48, 62x). Christliches Leben und seliges Sterben der Edlen/ Viel=Ehrn= und Tugendreichen Frauen Maria/ Deß Edlen und Ehrnvesten Herrn Wolff Jacob Pömers deß Jüngern/ und deß Ehrlöblichen Stadtgerichts Beysitzers allhier Ehlichen Hausfrauen/ einer gebornen Fürerin von Haymendorff. Nürnberg 1650 (Stadtbibl. Nürnberg Pömer 2774). Marcus Tullius Cicero: Cato major. De senectute. Cato der Ältere. Über das Alter. Lateinisch-deutsch. Hrsg. von Max Faltner. München 21980 (11963) (Tusculum-Bücherei o. Nr.). Marcus Tullius Cicero: De senectute, de amicitia, de divinatione. Hrsg. von William Armistead Falconer. London / Cambridge, Massachusetts 1959 (11923) (The Loeb classical library o. Nr.). Marcus Tullius Cicero: Epistularum ad familiares libri XVI. Marcus Tullius Cicero an seine Freunde. Lateinisch - deutsch. Hrsg. von Helmut Kasten. Darmstadt 1976. Marcus Tullius Cicero: Gespräche in Tusculum. Lateinisch-deutsch. Hrsg. von Olof Gigon. München 2
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Marcus Tullius Cicero: Orator. Lateinisch-deutsch. Hrsg. von Bernhard Kytzler. München u.a. 1988 (Sammlung Tusculum o. Nr.). Clemens von Alexandrien: Le pédagogue. Livre II. Hrsg. von Claude Mondésert und Henri-Irénée Marrou. Paris 1965 (Sources Chrétiennes. Bd. 108). Clemens von Alexandrien: Werke. Bd. 2: Stromata Buch I-VI. Hrsg. von Otto Stählin. Leipzig 1906 (Die griechischen christlichen Schriftsteller der ersten drei Jahrhunderte. Bd. 15).
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Johann Georg Codomann: Lezter Wille oder Endliches Seelen-Vermächtnus des weiland HochEdelgebornen/ Gestrengen und Groß=Mannvesten Herrn/ Herrn Joh. Heinrich Kölbels von Geysingen/ uff Lichtenberg/ etc. HochFürstl. Brandenb. hochverdienten Raths/ Haus-Marschalls und OberAmtmanns zu Böheimstein-Pegniz/ bey Dessen HochAdelicher Höchst-löblichst-angeordneter Leichen-Begängnus uff hochgeneigtes Begehren/ aus dem XXXI. Psalm in einer einfältigen LeichenRede am XII. Sontag nach Trinitatis, des 1681. Jahrs in der Pfarr-Kirche daselbst vorgetragen […]. Bayreuth [1682] (ULB Halle/S. 78 L 1822 [16]). Johann Georg Codomann: Wohlverwahrte Himmels=Rose/ in dem Allerseeligsten Paradise der treuen Hand GOttes/ bey dem HochAdelichen Leichen=Begängnis der weiland HochEdelgebohrnen/ Groß Ehr= und Hoch=Tugend=berühmten Frauen/ Frauen Even Marien/ Gebohrner Kölbelin von Geysingen/ aus dem Hause Klingenthal/ etc. Des auch HochEdelgebohrnen/ Gestrengen und Mannvesten/ HERRN Hannß Heinrich Kölbels von Geysingen/ aus dem Hause Arnsdorff/ uff Lichtenbergk/ etc. HochFürstl. Brandenb. Hochbestellten Rahts/ Haus=Marschalls und OberAmtmanns allhier zu Böheimstein-Pegniz/ Ach leider! gewesener Herz-schönsten EHE=ROSE/ Welche/ nach entgangenen Kräfften/ über der Geburt eines HochAdelichen lieben Töchterleins/ dem 23 Febr. dieses jezt laufenden Jahrs/ mittags gegen 12. Uhr/ im 33. Jahr Jhres Alters/ und 15. Jhrer Ehe/ den Leibe nach/ sanfft im HERRN verwelket. Nach Anleit DERO HochAdelichen Stamm=Wappens/ aus den Worten des XXXI. Ps. v. 6. Jn deine Hände befehl ich meinen Geist/ du hast mich erlöset HERR/ du Treuer GOTT! Uff hochgeneigtes Begehren/ am Palm=Sonntag hernach/ in der Pfarr=Kirche zu Pegniz/ Jhrer HochAdelichen Tugend zu Höchst-Schuldigsten Ehren=Andenken/ frommen Seelen aber zu einem erbaulichen Fürbild/ in Einfalt vorgestellet […]. Bayreuth [1677] (FB Gotha LP N 8° V, 7 [9]). Christoph Columbus: Dokumente seines Lebens und seiner Reisen. 2 Bde. Leipzig 1991 (Sammlung Dieterich. Bd. 420f.). Corpus juris civilis, vol. 1: Institutiones, Digesta. Hrsg. von Theodor Mommsen. Dublin/Zürich 211970. Daniel Cramer: EMBLEMATA MORALIA NOVA, Das ist: Achtzig Sinnreiche Nachdenckliche Figuren auß heyliger Schrifft in Kupfferstücken fürgestellet/ worinnen schöne Anweisungen zu wahrer Gottesforcht begrieffen […]. Frankfurt a. M. 1630 (Reprint Hildesheim u.a. 1981 [Emblematisches Cabinet. Bd. 5]). Oswaldus Crollius: De signaturis internis rerum. Die lateinische Editio princeps (1609) und die deutsche Erstübersetzung (1623). Hrsg. und eingel. von Wilhelm Kühlmann und Joachim Telle. Stuttgart 1996 (Heidelberger Studien zur Naturkunde der frühen Neuzeit. Bd. 5). Johann Crüger: Synopsis Musica Continens RATIONEM CONSTITUENDI & COMPONENDI MELOS HARMONICUM Conscripta variisque exemplis illustrata […]. Berlin 1630 (SB Berlin Mus. ant. theor. C 308).
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Cyprian von Carthago: Opera omnia. Hrsg. von Wilhelm Hartel. Wien 1868 (Corpus Scriptorum Ecclesiasticorum Latinorum. Bd. 3/1). Cyprian von Carthago: Opera. Pars II. Hrsg. von Manlius Simonetti und Claudio Moreschini. Turnhout 1976 (Corpus Christianorum Series Latina. Bd. 3A). D. Martin Luther, ist gebohren zu Eisleben, in der Graffschafft Mansfeld, A°. 1483. 10 Novemb. auch alda seelig gestorben, A°. 1546. 18 Februarij. Nürnberg [1655 oder 1656] (HAB Wolfenbüttel Portr. II 3320a). Simon Dach: Gedichte. Hrsg. von Walther Ziesemer. 4 Bde. Halle/S. 1936-1938 (Schriften der Königsberger Gelehrten Gesellschaft. Bd. 4-7). Theodor Danckwers: Das Geistreiche Sterbens=Gebetlein H. Martini Schallings/ Weiland Superint. zu Amberg. Ach HERR/ laß deine Engelein/ etc. Bey Volckreicher Versamlung Der Weyland Ehrbaren/ viel Ehren= vnd Tugendreichen Frawen Jlsa Volckmans/ Des Ehrnvesten/ GroßAchtbaren vnd Wohlgelarten Herrn Thomas Dammans/ Fürstlich. Braunschweigischen/ Lüneburgischen wohlbestalten Amptmanns zu Lüne/ trewgewesenen Ehelichen Haußfrawen/ Welche im Jahr Christi 1647. den 14. Februarij im HERRN selig entschlaffen/ vnd darauff den 26. ejusdem mit Christlichen Ceremonien in der Pfarrkirchen zur Erden bestattet worden. Dero Christlichen Gemeine zu Lüne kürtzlich erkläret/ vnd auff inständiges Begehren des Herrn Amptmanns zum Druck außgegeben […]. Lüneburg 1647 (Stadtarchiv Hildesheim Best. 850-A, Nr. 11). Johann Conrad Dannhauer: CATECHJSMVS=MJLCH/ Oder Der Erklärung deß Christlichen Catechismi/ Achter Theil/ Vber Das vierte Hauptstück von dem Einsatz deß Heil. Predigampts/ und dem Sacrament der heiligen Tauff. Auß St. Matthei Cap. 28. v. 18/ 19/ 20. und St. Marci Cap. 16. v. 15. 17. Zu Straßburg im Münster geprediget […]. Straßburg 1666 (HAB Wolfenbüttel Th 511 [7/8]). Georg Dedeken: Praxis vitae aeternae. Beschreibung deß gantzen geheimnisses von Christlicher vbung/ Auch rechter fahrt vnd wandel zum Ewigen leben/ worvon ordentlich in fünff Büchern gehandelt wird: Hiebevorn von dem Ehrwürdigen vnd Hochgelarten Herren D. PHILIPPO NICOLAI in seiner geistreichen Theoria, (da jhn Gott bey leben hette erhalten wollen) verheissen/ jtzt aber/ auff vielfeltiges anhalten verferdiget vnd in Druck gegeben […]. Hamburg 1620 (FB Gotha Theol. 4° 527/4). David Degeler: Aller Christen gröste Frewd und Ergözligkeit/ ex Psal. LXXXIV. 2, 3. Bey Christlicher Leichbegängniß Deß Ehrwürdigen/ Achtbarn/ und Wolgelehrten Herrn M. HIERONYMI Geillingers/ wolverdienten Pfarrherrens zu Beerbach und Neuhoff/ Welcher den 21. Novembris/ Ao. 1649. zu Nürnberg seelig verstorben/ vnd nach dem Er den 23. auff Lauff/ und folgends auff Neuhoff geführt/ ist Er den 24. zu Beerbach/ seinen lieben Kinderlein/ vnd hertzgeliebten Jungefrauen beygesetzet worden […]. Nürnberg 1650 (Stadtbibl. Nürnberg Will. II. 776. 4°).
Literaturverzeichnis
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Der Norische Metellus oder Löffelholzisches Ehrengedächtnis/ Des Glückhaften Vördersten Regentens der Weltberühmten Norisburg: zu wolverdientem Nachruhm Dieses WolEdlen Stadt- und LandsVatters/ aufgerichtet durch Die Blumgenoß-Schäfere/ an der Pegnitz. Nürnberg 1675 (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 4° PBlO.60 [60]). Des Durchlauchtigsten/ Großmächtigen Fürsten und Herrn/ Herrn Friderich des Dritten/ Marggraffens zu Brandenburg/ des Heil. Röm. Reichs Ertz=Cammerers und Churfürstens/ in Preussen/ zu Magdeburg/ Cleve/ Jülich/ Berge/ Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Schlesien zu Crossen Hertzogens/ Burggraffens zu Nürnberg/ Fürstens zu Halberstadt/ Minden und Camin/ Graffens zu Hohenzollern/ der Marck und Ravensberg/ Herrns zu Ravenstein/ und der Lande Lauenburg und Bütow/ etc. CONSTITUTION und Ordnung/ Wie es hinführo so wol in Kleidungen und Livréen, als bey den Gastereyen/ Hochzeiten/ Kindtauffen und Begräbnissen in Dero Chur= und Marck=Brandenburg gehalten werden solle. Cölln/Spree 1696 (SB Berlin Gr 3505: 4° R [39]). Die Betrübte Pegnesis/ Den Leben/ Kunst- und Tugend-Wandel Des Seelig-Edlen Floridans/ H. Sigm. von Birken/ Com. Pal. Caes. Durch 24 Sinn-bilder/ in Kupfern Zur schuldigen Nach-Ehre fürstellend/ Und mit Gespräch= und Reim-Gedichten erklärend/ Durch ihre Blumen-Hirten. Nürnberg 1684 (Reprint. Hrsg. von Dietrich Jöns [Emblematisches Cabinet o.Nr. 1993]). Die Christ=rühmliche Sterb=Letze/ deß weiland/ Ehrwürdig=Vorachtbar= und Wohlgelehrten Herrn M. Christian Schrötels Wohl=verdienten Diaconi bey der Nürnbergischen Heilig=Geistes Kirche: Als derselbe/ den 2 Christ=Monats/ deß jetzigen 1678 Heyl=Jahrs/ eine halbe Stund/ nach 12 der kleinern Uhr/ zu Mittag/ auf JEsum/ den ewigen Lebens=Fürsten/ seelig verblichen/ und den 6 dieses hernach/ auf dem Neuen S. Rochus=Kirchhof/ Christ=gewöhnlich/ zur Erden/ bestattet worden; in einem Par Grab=Liedern/ abzusingen/ verfasset/ durch zween Blumen=Schäfere am Pegnitz=Strand. O.O. o.J. (Stadtbibl. Nürnberg Will. VII. 752 [32]. 4°). Die lang-verlangte doch leider! nicht verlängte Vatter-Freude/ Deß Erbarn und Wolfürnehmen HERRN Johann Leonhart Stöberleins/ Genannten deß Grössern Rahts etc. Als Desselben Am Engel-Fest den 29 HerbstMonats glücklich zur Welt gebohrnes Söhnlein Johann-Andreas/ Am dritten Tag hernach den 3 WeinMonats/ aus derselben nach dem Engel-Haus wieder abgewandert; Bebeyleidet und mit-beklaget Durch Etliche seiner Mit-BlumSchäfere an der Pegnitz Jm MDCLXXVI ChristJahr. O.O. o.J. (Ratsschulbibl. Zwickau 48.6.3.[75]). Conrad Dieterich: Das Buch Der Weißheit Salomons Jn unterschiedenen Predigten erkläret und ausgelegt, darinn so wol allerhand gemeine Lehren/ als auch mancherley sonderbahre Theologische/ Ethische/ Politische/ Physische/ Elementarische Materien/ so sonsten in popularn Predigten nicht vorfallen/ begriffen werden […] Erster Theil […]. Nürnberg 1667 (Bibliothek des Fachbereichs Ev. Theologie der Universität Hamburg).
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Johann Michael Dilherr: Augen= und Hertzens=Lust. Das ist/ Emblematische Fürstellung der Sonn= und Festtäglichen Evangelien. Jn welcher zu finden Erstlich/ der Jnhalt der Evangelien; Zum Andern/ die fürnehmste darinnen enthaltene Lehren; Zum Dritten/ ein darauf gerichtetes Gebethlein; Zum Vierdten/ ein Lied/ so auf das Evangelium/ und auf das Emblema/ oder Sinnbild/ gerichtet […]. Nürnberg 1661 (FB Gotha Theol. 2° 331/4). Johann Michael Dilherr: Christliche Morgen= und Abendopfer: Oder/ Gebetbuch/ Jn dessen Erstem Theil/ Morgensegen/ so auf die Tagwercke der Schöpfung; und Abendsegen/ so auf etliche Nahmen/ und heilige Eigenschaften Gottes/ gerichtet: Neben beigefügten schönen Liedern und Kupferstucken: Jn dem Zweiten Theil/ Gebet/ auf absonderliche Fäll/ Anligen/ und Stände: Samt einer Anweisung/ zu der Catechismus=Lehre: Verfertiget/ und zusammen getragen/ und itzo vielfältig vermehret […]. Nürnberg 1658 (HAB Wolfenbüttel Th 563). Johann Michael Dilherr: Christliche Welt= Feld= und Gartenbetrachtungen: darinnen Bewegliche Andachten/ Andächtige Gebetlein/ Liebliche Historien/ und Neue anmutige Lieder zu befinden […]. Nürnberg 31651 [11647] (FB Gotha Theol. 8º 667/7). Johann Michael Dilherr: Ehre der Ehe. Das ist/ Wolgemeinte Anweisung: Wie man den Ehestand vernünftig und Christlich anfangen/ und fortsetzen solle; begriffen in neun Betrachtungen: Denen die zehende beigefüget worden/ von Dem Wittwenstand: Mit Sinnbildern/ Gesängen und anmutigen Historien/ gezieret […]. Nürnberg 1662 (ULB Halle/S. AB 44 4/h, 18; HAB Wolfenbüttel 1335.30 Theol.). Johann Michael Dilherr: Freud/ in Leid: Vnd Lebendiger Trost/ wider den zeitlichen Tod; Vnd wider die Anfechtung im Absterben ungetauffter Kindlein. […] Jtzo zum drittenmal aufgeleget. Nürnberg o.J. (HAB Wolfenbüttel Th 553 [2]). Johann Michael Dilherr: Freudenblick deß Ewigen Lebens/ in Acht Montags=Predigen gezeiget […]. Nürnberg 1652 (HAB Wolfenbüttel Th 547). Johann Michael Dilherr: Frommer Christen Täglicher Geleitsmann. Das ist/ Neu=verfasstes Gebet= Lehr= und Trost=büchlein […]. Nürnberg 1653 (HAB Wolfenbüttel Th 550). Johann Michael Dilherr: Geistliches Klaghaus/ Oder Christliche Leichpredigten: So bei etlicher fürnehmer Personen Begräbnussen/ in den Gottesacker=Kirchlein bei S. Johanns/ S. Rochus/ und zum Heiligen Creutze/ gehalten worden: Samt einer Anweisung/ zu schuldiger gebühr/ in Gesundheit/ in Kranckheiten/ und im Sterben […]. Nürnberg 1655 (HAB Wolfenbüttel Th 560). Johann Michael Dilherr: Göttliche Tröstung/ in Creutz und Anfechtung/ bey Trauriger und Volckreicher Sepultur, der WohlEdlen und Viel=Ehren=Tugendreichen Matron/ Frauen Anna Susanna/ Deß WohlEdlen/ Gestrengen/ Fürsichtigen und Hochweisen Herrn Burckhard Lölffelholtzes [sic!]/ von Kolberg/ Deß Eltern geheimen Rahts/ Losungers/ und Pflegers deß Reichs=Vesten allhier/ Hertzliebsten Eheschatzes: So den 5. Decembr. 1656. sanfft und seelig/ in ihrem HErrn JEsu/ ver-
Literaturverzeichnis
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schieden, und Den Zehenden darauff/ mit Christlichen Ceremonien, auff dem Gottsacker zu St. Johannis/ in ihr Ruhebettlein beygesetzt worden […]. Nürnberg 1657 (Stadtbibl. Nürnberg Will. II. 942. 4°). Johann Michael Dilherr: Guther Paulinischer Christen=Kampf: Bei Trübseeliger und Volckreicher Leich=Begängniß Des Wohl=Edlen/ Gestrengen/ Fürsichtigen und Hoch=Weisen Hrn. Leonhard Grundherrns/ Des Eltern Geheimen Raths/ dritten Obersten Hauptmanns/ Hochverdienten Kirch= und Findel=Pflegers/ Jn dieser des H. R. Reichs=Freien Stadt Nürnberg/ gezeiget Aus der 2. an Tim. im 4. Cap. v. 7. Jn der Gotts=Acker=Kirchen zu S. Johannis/ an dem 15. Tag des Monaths Junij. 1665. […]. Nürnberg 1665 (HAB Wolfenbüttel Xb 2470). Johann Michael Dilherr: Heilige Karwochen. das ist/ Sonderbare Gründonners= und Karfreytags=Predigten; und daurauffgerichtete neue Lieder: Denen/ zur Gottseligen Vorbereitung/ beygefüget Eine Ascher=Mitwochs=Predigt/ Gehalten zu Nürnberg/ in der Kirchen bey S. Sebald [...]. Nürnberg 1653 (FB Gotha Theol. 8° 667/9). Johann Michael Dilherr: Heilig=Epistolischer Bericht/ Licht/ Geleit und Freud. Das ist: Emblematische Fürstellung/ Der Heiligen Sonn= und Festtäglichen Episteln: Jn welcher Gründlicher Bericht/ von dem rechten Wort=Verstand/ ertheilet; Dem wahren Christenthum ein helles Licht furgetragen; Und ein sicheres Geleit/ mit beigefügten Gebethen und Gesängen/ zu der himmelischen Freude/ gezeiget wird […]. Nürnberg 1663 (HAB Wolfenbüttel C 320.2° Helmst.). Johann Michael Dilherr: HELIOTROPIUM SANCTUM. Oder/ Heilige Vereinigung des Göttlichen und menschlichen Willens: Bey Hochbetrübter und sehr Volckreicher Leich=Begängnis Der Wohl=Edlen und viel=Ehren=Tugendreichen FRAUEN Anna Maria/ Des Wohl=Edlen/ Gestrengen/ Fürsichtigen und Hochweisen HERRN Burchard Löffelholtzen/ von Colberg/ Chur= und Hoch=Fürstlichen Mäintz= und Würtzburgischen/ wie auch des Eltern geheimen Raths/ vordersten Losungers/ Schultheissen/ und Pflegers des Heil. Römischen Reichs Vesten/ und des Neuen Hospitals zum Heiligen Geist/ wie auch des Closters zu S. Catharina/ allhier/ Einer gebornen Heiglin/ hertzgeliebten Ehe=Gemahls/ Nach Anleitung der Wort: Was mein GOtt wil/ das gescheh allzeit: Sein Will der ist der beste/ Jn der Kirchen zu S. Johannis/ den 28. Febr. 1664. fürgestellet […]. Nürnberg 1665 (Stadtbibl. Nürnberg 20 an Solg. 4. 424). Johann Michael Dilherr: Hertz= und Seelen=Speise/ Oder Emblematische Haus= und Reis=Postill: in welcher Alle Sonn= und Festtägliche Evangelia gründlich erkläret/ und der Christliche Nutzen/ zu Stärckung deß Glaubens/ und Besserung deß Lebens/ deutlich gezeiget/ die gantze Predigt zuletzt auf das allerkürtzeste wiederholet/ und mit einem Sinnbild beschlossen wird. Der Gemeine GOttes/ in der Kirchen zu S. Sebald/ im Jahr CHristi 1660. also fürgetragen […]. Nürnberg 1661 (HAB Wolfenbüttel Th 556).
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Johann Michael Dilherr: Hertz= und Seelen=Speise/ Oder Emblematische Haus= und Reise=Postill: in welcher Alle Sonn= und Festtägliche Evangelia gründlich erkläret/ und der heilsame Nutz/ zu Stärckung deß Glaubens/ und Besserung deß Lebens/ deutlich gezeiget/ die gantze Predigt zum Beschluß/ auf das allerkürtzeste wiederholet/ und mit einem Sinnbild geendet wird. Jtzo zum andernmal aufgeleget/ und mit vielen neuen Predigten/ auch schönen erbaulichen Liedern/ auf alle Evangelia/ vermehret. Nürnberg 1663 (HAB Wolfenbüttel Th 557; FB Gotha Theol. 8° 733/17). Johann Michael Dilherr: Kurtze Anweisung/ Zu Christschuldiger Gebühr/ Jn Gesundheit/ Jn Kranckheiten/ Und Jm Sterben […]. Nürnberg 1655 (HAB Wolfenbüttel Th 542). Johann Michael Dilherr: Prophetische Fürstellung Derer/ von dem erzörnten GOtt/ zum Verderben verworffenen Länder und Regimenter: bei Volckreicher und ansehlicher Leichbegängnis Des WohlEdlen/ Gestrengen und Hochgelährten Herrn TOBIAE Oelhafens/ von Schöllnbach/ Jurisconsulti, unterschiedlicher Fürsten und Stände des heiligen Rom: Reichs Raths/ auch Eines WohlEdlen/ Gestrengen/ Fürsichtigen und Hochweisen Raths alhier/ vordersten Consulentens/ und der löblichen Universität Altdorff/ Pro-Cancellarii, Den 31. Octobr. 1666. in der GottsAcker=Kirchen zu St. Johannis/ fürgetragen […]. Nürnberg o.J. (Stadtbibl. Nürnberg Will. II. 982. 4°). Johann Michael Dilherr: Tugendschaz/ Und Lasterplaz. Das ist: Christliche Anweisung zu Gottseliger Betrachtung Des Lebens und Wandels der heiligen Erzvätter/ dapferer Helden/ und fürtreflicher Königen Altes Testaments: Derer Bildnußen/ in schönen Kupferstichen/ mit beigefüget sind. Allerlei StandsPersonen erbaulich zulesen/ fürgestellet […]. Nürnberg [1659] (SB Berlin Bh 4141). Johann Michael Dilherr: Zeit=Predigten/ gerichtet auf das Advent/ Weihenachten/ Neujahr/ Fest der Weisen/ Grünen Donnerstag/ Ostern/ Himmelfahrt/ Pfingsten/ etc. Samt beygefügten dazu gehörigen Gebeten. Nürnberg 1657 (FB Gotha Theol. 8° 733/16 [1]). Cassius Dio: Historia Romana, vol. 3. Hrsg. von Ursulus Philippus Boissevain. Berlin 1955. Diodor. With an English Translation. Hrsg. von Charles Henry Oldfather. Bd. 3. London / Cambridge, Massachusetts 1939 (The Loeb classical library. Bd. 340). Diogenes Laertius: Lives of eminent philosophers. Hrsg. von Robert Drew Hicks, vol. 1. London / Cambridge, Massachusetts 1950 (11925) (The Loeb classical library. Bd. 184). Ehrengedächtniß H. Johann=Christoff Labers/ Der Hochh: Gotteslehre und der Freyen Künste Geflissenens/ Unversehens Entleibtens; welcher diese Welt An. 1627. d. 30. AugstM. zu Sultzbach erstlich gesehen/ An. 1652. d. 24. Apr. in Nürnberg wieder gesegnet/ d. 28. diß/ ins Grab und zu Ruh gegangen. Nürnberg o.J. (Landeskirchliches Archiv Nürnberg Fen. II 87/3. 12°). Ehren-Kranz von Glück-wünschen Dem Wol-Edlen/ Gestrengen und Vesten Hr. Jobst Wilhelm Ebner/ deß Wol-Edlen/ Gestrengen/ Fürsichtig= und Hochweisen Herrn Jobst Wilhelm Ebners/ deß ältern geheimen Raths und Land=Pflegers/ wie auch Vorstehers deß zwölff Brüder-Stiffts bey Allerheiligen/ Ehleiblichem Sohn/ und Der Wol-Edlen/ Viel-Ehren-Tugendreichen Fr. Maria Magdale-
Literaturverzeichnis
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na/ deß Weiland Wol-Edlen/ Gestrengen und Vesten Hr. Wolfgang Martin Jm Hof/ eines Ehrlöblichen Stadt-gerichts Beysitzers/ etc. nachgelassenen Frau Wittib gewunden von etlichen BlumenGenossen. Nürnberg 1673 (Stadtbibl. Nürnberg Gen. E. 1, 308). Eigendliche Abbildung/ Deß entsetzlichen vnd sehr Nachdencken [sic!] Cometens/ Welcher den 26. Decemb. am Tag deß H. Martyrers Stephani deß 1680. Jahrs allhier in Augspurg gesehen worden […]. Augsburg o.J. (SUB Göttingen 8 ASTR II, 4895 [28]). Eine Sehnliche vnd Threnliche Jammer= vnd AngstKlage/ VBer das Vnglück/ erschreckliche Straffen vnd harte Plagen/ Als nemlich: Krieg/ Pestilentz/ Mißwachs/ Hungers= Wassers= vnd Fewersnoth/ so GOtt der Allmächtige/ auß gerechtem Zorn vnd Gericht/ in folgenden dreyen (1622. 1623. 1624.) Jahren vber DeutschLand/ wegen der manchfaltigen/ grossen vnd vberhäufften Sünden/ Hartnäckigkeit/ Verstockung vnd Vnbußfertigkeit der gottlosen Welt vnd bösen Menschen/ wird ergehen lassen. Allen frommen Christen zu trewhertziger Warnung gestellt/ vnd Männiglich zu guter Nachrichtung in Druck geben […]. O.O. 1622 (SB Berlin Hymn. 9620).1 Heinrich
Engelgrave:
LUCIS
EUANGELICAE,
Sub
velum
Sacrorum
EMBLEMATUM,
RECONDITAE, PARS TERTIA. HOC EST CAELESTE PANTHEON Sive CAELUM NOVUM IN FESTA, ET GESTA SANCTORUM TOTIUS ANNI, Selectâ Historiâ, & Morali Doctrinâ Variè Illustratum […]. PARS PRIMA. Köln 1659 (BSB München Hom. 427-3,1). Ennius: Ennianae poesis reliquiae. Hrsg. von Johannes Vahlen. Leipzig 1903. Erasmus von Rotterdam: Opera omnia. Hrsg. von Johannes Clericus. Bd. 4. Hildesheim 1962 (Reprint der Ausgabe Leiden 1703). [Erdmuthe Sophia von Brandenburg-Kulmbach-Bayreuth:] Handlung von der Welt Alter. O.O. 1666 (SB Berlin Gv 1460). Eucherius von Lyon: Epistola paraenetica ad Valerianum cognatum de contemptu mundi. In: Johannes Cassian: Opera omnia. Bd. 2 (Migne Patrologia Latina. Bd. 50), Sp. 711-726. Euripides: Ion, Hippolytus, Medea, Alcestis. Hrsg. von Arthur S. Way. London / Cambridge, Massachusetts 1964 (11912) (The Loeb classical library. Bd. 12). Euseb von Caesarea: Die Kirchengeschichte. Teil 1. Hrsg. von Eduard Schwartz und Theodor Mommsen. Zweite, unveränderte Auflage von Friedhelm Winkelmann. Berlin 1999 (Die Griechischen Christlichen Schriftsteller. Neue Folge. Bd. 6, 1). Evangelisches Kirchengesangbuch. Ausgabe für die Evangelisch-lutherischen Landeskirchen Schleswig-Holstein-Lauenburg, Hamburg, Lübeck und Eutin. Hamburg 1954. Johann Ludwig Faber: Blut=Ergetzen/ Christlichs Letzen. Beydes/ Bey Ansehnlicher Beerdigung/ Der Wohl Edlen/ Viel Ehren=Tugendreichen Frauen/ Doroth. Rosina Kressin/ Einer gebohrnen Tetz-
1
Die Schrift erschien unter dem Pseudonym "Warmund Bußreich".
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lin/ von Kirchensittenbach. Aus schuldigster Mit=Trauer in zweyen Liedern auf das kürtzeste gewiesen […]. Nürnberg 1674 (Stadtbibl. Nürnberg 1 an Will. II. 916. 4°). Johann Ludwig Faber: Die verwaiste Noris/ Bey Hochansehlicher Leichbestattung Deß Wol=Edlen/ Gestrengen/ Fürsichtig= und Hochweißen Hrn. Georg Christoph Behaims/ des Aeltern gehaimen Raths/ vordersten Losungers/ Schultheißen und Pflegers der Reichs=Vesten/ auch des neuen Hospitals zum H. Geist/ Closters zu St. Catharinen/ wie auch zu St. Leonhard. Dienstags am 5. Herbstmonats dieses mit GOtt fortwallenden 1676ten Jahrs/ nachdem dero Herrl. im 1599ten/ am 4. Mertzen/ zur Welt geboren/ und Donnerstags am 31. August vorgemeldten 76ten Jahrs sanfft=seeligst wieder verschieden/ Wehklagend eingeführt […]. Nürnberg [1676] (Stadtbibl. Nürnberg Gen. B. 33, 7 und Will. II. 645 [2]. 4°). Johann Ludwig Faber / Johann Geuder / Magnus Daniel Omeis: Vierblätterichter Glücks=Klee/ oder Gedoppeltes Vermählungs=Glück der Edlen Kinder des Grossen DAFNJS Megistano und Chrysillen/ mit denen Ehr= und Tugend=wehrten Demofilo und Marianen: betrachtet und beglückwünschet von den Pegnitz=Schäfern Ferrando/ Rosidan und Damon. O.O. 1668 (Stadtbibl. Nürnberg Gen. F. 15, 6). Georg Fabricius: Des Menschen kurtze Lebens=Zeit Ein Gras/ ein Blum/ ein Eitelkeit. Welches am Tage der Beerdigung Der Wol=Edlen/ Viel= Ehr= und Tugendreichen Frauen Maria Helena/ Des Wol=Edlen/ Gestrengen/ Fürsichtig und Wolweisen Herrn Gustav Philipp Tetzels/ von Kirchensittenbach/ auf Vorrha und Artelshofen/ des Jnnern Rahts des H. Röm. Reichs Freyen Stadt Nürnberg/ etc. Hochwerthesten Ehegattin/ Einer gebohrnen Behaimin/ Als dieselbe in Nürnberg den 14. Novembr. dieses 1676. Jahrs auf dem Kirch=Hoff St. Johannis mit unzahlichen Thränen ist zur Ruhe gebracht worden/ Aus den Worten des Königlichen Propheten Davids Psalm. 103. v. 15, 16. Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras/ etc. […]. Nürnberg [1676] (HAB Wolfenbüttel Da 593 [5]). Johann Fabricius: Threnen Außstreuen und Ernden im Freuen/ Auß den Worten des CXXVI. Psalms/ Vor Beerdigung Der HochWolgebornen Frauen/ Frauen Regina Sibylla/ Des weiland HochWolgebornen Herrn/ Herrn Georg Sigmunds/ Herrn zu Stubenberg/ auf Wurmberg/ Ebensfeld/ St. Johanns/ HaußAmpacher/ Glech und Halbenrein/ Obristen Erbschenckens in Steyer/ Seel: hinterbliebenen Fr. Wittib/ gebornen Khevenhüllerin/ Freyherrin zu Aichelberg/ Welche An. 1666. den 17. Decemb. d früe/ alhie zu Nürnberg/ selig im HErrn verbliechen/ und Ƃ den 28. ejusd. in der Vorstadts Kirchen zu Wehrd/ zu Jhrem Ruhebettlein gebracht worden/ Jn einer bey ansehlicher Versamlung gehaltenen Christlichen LeichPredig kurtz doch schrifftmäßig erörtert […]. Nürnberg 1666 (Stadtbibl. Nürnberg Will. II. 1122. 4°).
Literaturverzeichnis
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Johann Paul Felwinger: COLLEGII LOGICI De SOPHISTICIS ELENCHIS, CONTRA Faustum Socinum, Photinianum, DISPUTATIO I [- IX] […]. Altdorf [1669-1672] (Stadtbibl. Nürnberg 9,1-9,9 an Solg. 4. 932). Johann Paul Felwinger (Praes.) / Burckhart Albert Rieter von Kornburg (Resp.): DISSERTATIO POLITICA De TEMERARIA PROVINCIARUM INVASIONE ET OCCUPATIONE EX DOMINANDI LIBIDINE […]. Altdorf 1678 (SB Berlin Fl 8722 [16]). Giovanni Ferro: TEATRO D'IMPRESE. 2 Teile. Venedig 1623 (BSB München 2 L. eleg. m. 52). Festivitas nuptialis Nobilissimi atque praestrenui Viri, DN. GEORGII CHRISTOPHORI VOLCAMERI, Cohortis Militum praefecti &c. Magnifici, Nobilissimi atque Amplissimi Viri Dn. GEORGII CHRISTOPHORI VOLCAMERI, Senatoris quondam Norici & Scholarchae meritiss. FILII SPONSI: ut & Nobilißimae atque Lectißimae Virginis, MARIAE MAGDALENAE, Nobilissimi atque Amplissimi Viri, DN. PHILIPPI HARSDOERFFERI &c. p. m. FILIAE SPONSAE. A Fautoribus & Amicis boni ominis ergo, II. Kalend. Novembris, decantata. Nürnberg 1646 (Stadtbibl. Nürnberg Will. I. 1149 [44]. 4°). Konrad Feuerlein: Gottliebender Christen unausbleiblicher Genuß aller Dinge/ aus dem acht und zwantzigsten Versicul/ des VIII. Cap. an die Römer/ bey trübseeliger und Volckreicher Beerdigung Des WolEdlen/ Gestrengen/ Fürsichtigen und Wolweisen Herrn Johann Wilibald Hallers/ von Hallerstein/ auf Enderndorff/ des Jnnern Rahts/ in dieser des H. Römischen Reichs Freyen Stadt Nürnberg/ (welcher den 11. May/ Abends/ in GOtt seelig entschlaffen.) Jn der Kirchen zu S. Johannis/ am Fest der Himmelfahrt Christi/ gezeiget […]. Nürnberg 1667 (Stadtbibl. Nürnberg Will. II. 821. 4°). Konrad Feuerlein: Seelen=Fried und Ruh/ in/ und nach der Müh: oder Davidisches Seelen=Gespräch/ aus Des CXVI. Psalms/ 7dem Versic. in einer Leich=Sermon/ bey der traurigen/ und hochansehligen Beysetzung/ Des weiland Wol=Edlen/ Gestrengen/ und Vesten Herrn Wolff Martin Jm Hof/ Eines Ehrlöblichen Statt=Gerichts allhier/ wolverdienten und berühmten Assessoris, &c. Als derselbe den 15. Martii/ 1672. in der Kirche zu St. Rochus, in sein Adeliches Stamm= und Erb=Begräbnus/ Christlichem Gebrauch nach/ eingesencket wurde/ daselbst/ Zum Nutz und Trost einfältig vorgetragen […]. Nürnberg [1672] (Stadtbibl. Nürnberg Gen. I. 1,3 und Will. II. 882. 4°). Caspar Finck: ARS ARTIVM, SCIENTIA SCIENTIARVM, Kunst vber alle Künste/ Darinnen begriffen vnd erkläret wird/ I. Ars bene viuendi & moriendi, Das ist/ Wie man Christlich leben vnd selig sterben soll/ auß dem Lobgesang Simeonis. II. Ars in vita, ante mortem, in morte DEO se commendandi, Wie man im Leben vnd Sterben sich GOtt befehlen soll. III. Ars fortiter sese consolandi, Wie man sich trösten soll/ auß den vornembsten Sprüchen Altes vnd Newes Testaments/ so kürtzlich vnd gründlich erkläret werden. IV. Ars bene & pie orandi, Wie man recht beten soll/
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darbey deutliche Erklärung deß heyligen Vatter Vnsers. Beschrieben/ vnd frommen Christen zum Trost/ verfertiget […]. Frankfurt a. M. 1619 (HAB Wolfenbüttel 296.3 Theol.). Albert Friedrich Wilhelm Fischer / Wilhelm Tümpel: Das deutsche evangelische Kirchenlied des 17. Jahrhunderts. 6 Bde. Gütersloh 1904-1916 (Reprint Hildesheim 1964). Paul Fleming: Teütsche Poemata. Lübeck [1646] (Reprint Hildesheim 1969). Johannes Förster: PASSIO CHRISTI TYPICA EX MOSE. Das ist: DJe fürnembsten Lehr vnd Trostreichen PassionsBilder/ aus Mose/ Jn sechs vnterschiedenen Predigten außgelegt vnd erkläret/ Jn der SchloßKirchen zu Wittenberg […]. Wittenberg 1610 (FB Gotha LP E 8° IV, 13 [11]). Wolfgang Franzius: HISTORIA ANIMALIUM In quâ plerorumque Animalium praecipuae proprietates in gratiam Studiosorum Theologiae, & Ministrorum Verbi ad usum 'EikonologikÕn breviter accommodantur. In Academiâ VVittebergensi ante plures annos dictata […]. Amsterdam 1665 [11612] (Privatbesitz). Christoph Freitag: VERI LUCTUS ET CONSOLATIONIS SPECULUM. Das ist: Rechter Traurens= und Trost=Spiegell/ Bey der Volckreichen ansehenlichen Sepultur und Leichbegängnüs Des weylandt Edlen Jungfräwleins Dorotheae Mariae/ Deß Edlen/ Gestrengen und Hochgelährten Herren Johann Hubrigks/ Fürstlichen Württembergischen Olßnischen Raths/ und des Oelßnischen Fürstenthumbs wohlverordneten Cantzlers/ wie auch des Löblichen Fürstlichen Consistorii daselbsten Adsessoris Primarii, im Leben gewesenen hertzliebsten älttesten Töchterleins/ welches den 16den Junii dieses iezo lauffenden 1651. Jahres/ Abends umb 6. Vhr zur Oelssen sanfft und seelig entschlaffen/ und nachmals den 25. Junii bey hiesiger Fürstl: Schloß= und Pfarrkirchen/ in die hierzu verferttigte Grufft und Schlaffkämmerlein ist gesetzet worden […]. Oels 1651 (UB Breslau 539519). Hermann Heinrich Frey: Therobiblia. Biblisch Thier-, Vogel- und Fischbuch (Leipzig 1595). Hrsg. von Heimo Reinitzer. Graz 1978 (Naturalis historia bibliae. Bd. 1). Christoph Frick: Music=Büchlein Oder Nützlicher Bericht Von dem Vhrsprunge/ Gebrauche vnd Erhaltung Christlicher Music Vnd also Von dem Lobe Gottes/ Welches die Christen theils in dem niedern Chor dieses elenden betrübten Jammer= vnd Thränen=thals verrichten sollen; Theils aber (nach allhie aus= vnd abgesungenen Klagliedern/) dort in dem hohen helleuchtendem Engel=Chor des himlischen Frieden= vnd Frewden=Saals in vnaußsprechlicher Wonne vnd Herrligkeit verrichten werden. Mit vorher gesetztem Summarischem Jnhalt/ vnd zu ende hinzu=gethanem Register aller darein begrieffenen denckwirdigen Sachen […]. Lüneburg 1631 (FB Gotha Cant. spir. 8° 237 [3a und 3b] Rara). Andreas Friedrich: EMBLEMATA NOVA, das ist/ New Bilderbuch: Darinnen durch sonderliche Figuren der jetzigen Welt Lauff vnd Wesen verdeckter Weise abgemahlet/ vnd mit zugehörigen Reymen erkläret wirt: Den Ehrliebenden vnd Frommen zu mehrer Anreitzung der Gottseligkeit vnd Tu-
Literaturverzeichnis
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gend: Den Bösen aber vnd Ruchlosen zu trewer Lehr vnd Warnung. Mit sonderm Fleiß gestellt […]. Frankfurt a. M. 1644 (HAB Wolfenbüttel 19.3 Eth. [4]). Ahasverus Fritsch: Das Un=Christliche Christenthumb/ Wie solches Heutiges Tages leider! in hohen und niedern Ständen/ fast durchgehends in der Christenheit/ sich sehen und spüren lässet; Nebst treuhertziger Vermahnung zur wahren Busse/ und einem recht Christlichen Glaubens=Wandel/ bey diesen trübsäligen und höchstgefährlichen Läufften […]. Jena 1664 (FB Gotha Theol. 8° 636/4 [3]). Wolfgang Christoph Frosch: Christliche Leich=Predigt/ Nechst GOtt und seinem H. Wort/ zu letzten Ehren Der Weyland Wohl=Edel gebohrnen/ Viel=Ehren= und Tugendreichen Frauen/ Veronicen Marien von Pühel/ gebohrner von Benckendorff. Und Deß auch Wohl=Edlen/ Gestrengen/ Vest= und Hochgelahrten Herrn Johann Christoffs von Pühel/ uff Döhlau/ Burghaig und Utzdorff. Vornehmen JCti. und Com. Pal. Caes. Hoch=Fürstlichen Brandenburgischen geheimen Rahts/ Consistorial-Praesidentens und Lehen=Probstens zu Bayreuth/ Eheliebsten/ Als sie zu Bayreuth im Jahr unsers Erlösers 1667. am 9. Januarii seelig entschlaffen/ und den 17. darauff zur Erden daselbst bestattet worden; Zu Döhlau/ eben jetzt=gemeldten Tages Bey angestellter Christ=Adelicher Leich=Begängnüß Aus des 25. Psalms 17. Verß. Die Angst meines Hertzens ist groß/ etc. gehalten […]. Bayreuth 1668 (UB Erlangen 4° Thl. XIX, 201/298b). Leonhard Fuchs: NEw KreüterbĤch/ in welchem nit allein die gantz histori/ das ist/ namen/ gestalt/ statt vnd zeit der wachsung/ natur/ krafft vnd würckung/ des meysten theyls der Kreüter so in Teütschen vnnd andern Landen wachsen/ mit dem besten vleiß beschriben/ sonder auch aller derselben wurtzel/ stengel/ bletter/ blĤmen/ samen/ frücht/ vnd in summa die gantze gestalt/ allso artlich vnd kunstlich abgebildet vnd contrafayt ist/ das deßgleichen vormals nie gesehen/ noch an tag kommen […]. Basel 1543 (Reprint o.O. 2002). Fürstl. Schleßwig=Holstein=Glücksburgische Gedächtniß=Seule/ Der Weiland Durchleuchtigsten Fürstinn und Frauen/ Frauen Sibÿllen Ursulen/ Gebohrnen Hertzoginnen zu Braunschweig und Lüneburg/ vermählten Hertzogin zu Schleßwig/ Hollstein/ Stormarn und der Ditmarschen/ Gräfin zu Oldenburg und Delmenhorst/ etc. Als J. Fürstl. Durchl. am 3ten Tage ihres 4ten Kind=Bettes/ nemlich den 12. Decembr. Anno 1671. im 43sten Jahre dero Alters bey andächtigem Gebet und hertzlichen Seufzen von dem allgewaltigen Gott durch ein sanfftes und seliges Ende aus diesem Mühseligen in das ewige Leben gefodert/ und folgends dero Fürstl. Leichnam sampt dem Fürstl. Fräulein am 6. Febr. An. 1672. in das Fürstl. Erb=Begräbniß beygesetzet worden. Zu letzter Ehre und höchstverdienten immerwährenden Nachruhm/ bey empfindligsten Leide und höchster Betrübniß schüldigster massen auffgerichtet. Hamburg 1672 (HAB Wolfenbüttel 434.22 Theol. 2°).
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Adam Gahn: Der Christen Wacht/ und der Welt letzte Mitternacht: aus unsers HErrn JEsu Gleichniß Von den Klugen und Thörichten Jungfrauen/ Jn zwantzig Predigten vorgestellt […]. Nürnberg 1665 (HAB Wolfenbüttel 922.4 Theol. [2]). Christophorus Gaudichius: Grundfest der Seelen Seligkeit/ Das ist: Gründliche Erklerung des 53. Capitels Esaiae/ darinnen der Grund vnd Fundament vnser Seligkeit angezeiget wird/ welcher ist Christus Jesus/ das vnschuldige Lämblein/ der weise vnd gerechte Knecht des HErrn/ der vns zu gute durch sein Leyden/ wie Moysis Schlänglein/ erhöhet/ vnd durch seine Aufferstehung vnd Himmelfahrt hoch erhaben worden/ vnd durch sein erkentnis viel gerecht machet/ dieweil er aller Menschen Sünde getragen/ Jn 15 einfältigen Predigten außgelegt/ vnd der Christlichen Gemein zu Bürgel/ anstatt der Passion/ in der Fastenzeit vorgetragen […]. Leipzig 1625 (HAB Wolfenbüttel Th 883). Gebet= und Wunsch=Gedancken zum Antritt Des Neuen Jahrs/ nach der Gnadseligen Menschgeburt des ewigen Sohns GOttes/ 1660. Bayreuth 1660 (Ratsschulbibl. Zwickau 50.1.16.[5]). Nikolaus Gebhardt: Todes=Angst/ […]2 Das ist Eine Christliche Leich=P[redigt/] Uber die tröstliche Wort Christi/ Johannis am 11. Cap. v. 25. & 26. Jch bin die Auferstehung und das Leben/ etc. Bey Christlicher Leich=Begängnus Der Weyland Edlen/ Viel=Ehren= und Tugendreichen Frauen/ Sabinae Krommpeinin/ Gebohrner Wellingin/ von Tübingen/ Des auch Weyland Edlen/ Ehrenvesten/ und Hochgeachten Herrn Georg Krommpeins/ Gewesten viel=jährigen Stadt= und Ampt=Schreibers zu Bahlingen seeligen/ nachgelassenen Wittiben in GOtt seeligen. Welche Sonntags/ den 25. Febr. Abends zwischen 6. und 7. Uhren/ in Jhrem Erlöser JEsu Christo/ sanfft und seelig eingeschlaffen/ Und folgenden Mittwoch/ den 28. ejusdem Anno 1672. Christlichem Gebrauch nach/ zur Erden bestättiget worden […]. O.O. 1672 (WLB Stuttgart Fam. Pr. oct. K. 9745). Geistliche Garten=Freude/ und Himmlische Seelen=Weide: Vorgestellet und gewiesen/ aus den überaus schönen Einladungs=Worten der Lieb= und Glaubens=flammenden JEsus=Braut: Deß HohenLieds Salomonis im 5. Capitel v. 1. Mein Freund komme in seinen Garten/ und esse seiner edlen Früchte; Jch komme/ meine Schwester/ liebe Braut/ in meinen Garten. Zur Christlichen Trost=Erinnerung/ Der weiland Erbarn/ Viel=Ehrn=Tugendreichen Jungfer Susanna Helena/ Deß Wohl=Erbarn/ Achtbarn und Wohl=Fürnehmen/ Herrn Georg Kammens/ Genandten deß Grössern Raths/ und Adjuncti im Banco Publico, Herz-geliebten/ seeligen und ältisten Jungfer Tochter/ Welche Sonnabend den 9. Octobris/ Anno 1680. seelig in Christo ihrem Erlöser eingeschlaffen/ und Mitwoch den 13. Christlich auf St. Johannis Kirchhof/ zur Erden bestattet worden. Denen Wehmuth= und Trauer=vollen lieben Eltern/ zur Wieder=Aufrichtung und Ermunderung/ ihrer betrübten Herzen; der wohl=seelig in GOtt ruhenden aber/ zu Christlichen und wohlverdienten Ehren=Andenken/ Jhres zwar kurz/ doch schön=geführten Tugend=Lebens=Wandels/ 2
Das Titelblatt weist an den beiden geklammerten Stellen Textverluste auf.
Literaturverzeichnis
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Trauer=Trost=mässig verabfasset/ von Einem beyleidigen guten Freund. Nürnberg 1681 (Stadtbibl. Nürnberg 3 an Will. III. 924. 4°). Aulus Gellius: Noctium Atticarum Libri XX, vol. 1. Hrsg. von Carolus Hosius. Stuttgart 1959 (Bibliotheca scriptorum Graecorum et Romanorum Teubneriana o.Nr.). GEMINAE LACRYMAE beatis Manibus VIRI Pl. Reverendi Excellentissimi atque Amplissimi DN. GEORGII LILII, Theologi nominatissimi, Ecclesiarum Berolinensium Praepositi, Ministerij Senioris, Vicinarum ac Gymnasii Inspectoris optimè meriti: Ejusque ex Filio Nepotuli Christian Erdmann von Lilien/ VIRI Summè Reverendi, Magnifici, Nobilissimi & Excellentissimi DN. CASPARIS â Lilien/ SS. Theol. Doct. famigeratissimi, Com[.] Pal. Caesarei, Consiliarij intimi Brandenburgici, Concionatoris aulici supremi, in superiori Burggraviatu Norimberg. Superintendentis Generalis, Illustrissimi Consistorij Assessoris primarij & CHRISTIAN-ERNESTINI Gymnasij Directoris gravissimi. Filioli desideratissimi consecratae â Fautoribus & Amicis. Cölln/Spree [1666] (FB Gotha LP F 8° II, 25 [21d]). Gepaarte Baar zweyer WohlAdelich Ehe=Gepaarten/ als Des WohlEdlen/ Gestrengen/ Fürsichtig= und Hochweisen H. Wolf=Jacob Pömers/ des Jnnern Geheimen und Appellation-Rahts/ auch Landpflegers in Nürnberg/ und dessen Herzgeliebten EheSchatzes/ Der WohlEdlen/ Viel Ehr= und Tugendreichen Frauen Reginen Katharinen/ einer gebohrnen Tucherinn/ Die Jhrem Wohlseeligen EheHerrn/ nach zweyen Monaten/ gen Himmel seelig nachgewandert: Mit Lorbeer= und Cypreß=Laub gekrönet durch Etliche Schäfere der Blum Gesellschaft an der Pegnitz […]. Nürnberg 1670 (Stadtbibl. Nürnberg Gen. P. 48,63x). Johann Gerhard: APHORISMI SACRI PRAECIPUA THEOLOGIAE PRACTICAE COMPLECTENTES Ex Scriptoribus Ecclesiasticis collecti & proprio studio aucti […]. Jena 1616 (HAB Wolfenbüttel G 151 Helmst. 8° [3]). Johann Gerhard: Ausführliche Schrifftmessige Erklerung der beyden Artickel Von der heiligen Tauffe vnd Von dem heiligen Abendmahl/ Solcher massen angestellet/ daß jegliche Puncten derselben mit allen und jeden dahin gehörigen Zeugnissen der heiligen Schrifft bewiesen vnd die darwider streitend scheinende örter erkleret werden. Zusammen getragen/ Vnd Den hochlöblichen Evangelischen Ständen in Böhmen vnterthenig dedicirt […]. Jena 1610 (HAB Wolfenbüttel 377 Theol. [2]). Johann Gerhard: COMMENTARIUS super GENESIN, IN QVO Textus declaratur, quaestiones dubiae solvuntur, observationes eruuntur, & loca in speciem pugnantia conciliantur. Editio novißima & emendatior. Jena 1653 (UB Tübingen Ge 63. 4°). Johann Gerhard: Enchiridion consolatorium (1611). Lateinisch-deutsch. Kritisch hrsg., komment. und mit einem Nachwort versehen von Matthias Richter. 2 Bde. Stuttgart-Bad Cannstatt 2002 (Doctrina et Pietas. Abt. I, Bd. 5).
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Johann Gerhard: Erklährung der Historien des Leidens vnnd Sterbens vnsers HErrn Christi Jesu nach den vier Evangelisten. Kritisch hrsg. und komment. von Johann Anselm Steiger. Stuttgart-Bad Cannstatt 2002 (Doctrina et Pietas. Abt. I, Bd. 6). Johann Gerhard: Exercitium pietatis quotidianum quadripartitum (1612). Lateinisch-deutsch. Kritisch hrsg., komment. und mit einem Nachwort versehen von Johann Anselm Steiger. Mit einem Textanhang: Sämtliche Choräle aus Friedrich Fabricius' Praxis Pietatis Gerhardi melica (1688). Stuttgart-Bad Cannstatt 2008 (Doctrina et Pietas. Abt. I, Bd. 12). Johann Gerhard: LOCI THEOLOGICI […]. Hrsg. von Eduard Preuß. 9 Bde. Berlin bzw. Leipzig 1863-1875 [11610-1622]. Johann Gerhard: Meditationes Sacrae (1606/7). Lateinisch-deutsch. Kritisch hrsg., komment. und mit einem Nachwort versehen von Johann Anselm Steiger. 2 Bde. Stuttgart-Bad Cannstatt 2000 (Doctrina et Pietas. Abt. I, Bd. 3). Johann Gerhard: Postilla: Das ist/ Erklärung der Sontäglichen vnd fürnehmesten Fest=Euangelien/ vber das gantze Jahr. Auch etlicher schöner Sprüche heiliger Schrifft/ vornemlich dahin gerichtet/ daß wir Gottes Liebe vnd Christi Wolthaten erkennen/ auch am innerlichen Menschen seliglich zunehmen mögen […]. 3 Teile und Appendix. Jena 1613 (HAB Wolfenbüttel 419-420 Theol.). Johann Gerhard: POSTILLA SALOMONAEA, Das ist Erklärung etlicher Sprüche aus dem Hohenlied Salomonis auff die Sontägliche vnd vornembste Fest Evangelia durchs gantze Jahr gerichtet, vnd Jn der Kirchen S. Michaelis beÿ der Vniversitet Jehna in den ordenlichen Freÿtagspredigten der Gemeine Gottes fürgetragen […]. 2 Bde. Jena 1631 (UB Leipzig St. Thomas 644). Johann Gerhard: POSTILLA SALOMONAEA, Das ist/ Erklärung etlicher Sprüche Aus dem Hohenlied Salomonis Auff die Sontägliche vnd vornembste Fest=Evangelia durchs gantze Jahr gerichtet, vnd Jn der Kirchen S. Michaelis bey der Vniversitet Jena in den Ordentlichen Freytagspredigten der gemeine Gottes fürgetragen […]. 2 Teile. Jena 1652 (HAB Wolfenbüttel Th 940). Johann Gerhard: Sämtliche Leichenpredigten nebst Johann Majors Leichenrede auf Gerhard. Kritisch hrsg. und komment. von Johann Anselm Steiger in Verbindung mit Ralf Georg Bogner und Alexander Bitzel. Stuttgart-Bad Cannstatt 2001 (Doctrina et Pietas. Abt. I, Bd. 10). Johann Gerhard: SCHOLAE PIETATIS LIBRI V. Das ist: Fünff Bücher/ VOn Christlicher vnd heilsamer Vnterrichtung/ was für Vrsachen einen jeden wahren Christen zur Gottseligkeit bewegen sollen/ auch welcher gestalt er sich an derselben vben soll […]. Jena 21625 (Privatbesitz). Johann Gerhard: Tractatus de legitima scripturae sacrae interpretatione (1610). Lateinisch-deutsch. Kritisch hrsg., komment. und mit einem Nachwort versehen von Johann Anselm Steiger unter Mitwirkung von Vanessa von der Lieth. Mit einem Geleitwort von Hans Christian Knuth. Stuttgart-Bad Cannstatt 2007 (Doctrina et Pietas. Abt. I, Bd. 13).
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Paul Gerhardt / Johann Georg Ebeling (Hrsg.): PAULI GERHARDI Geistliche Andachten Bestehend in hundert und zwantzig Liedern/ Auff hoher und vornehmer Herren Anfoderung in ein Buch gebracht/ Der göttlichen Majestät zu foderst Zu Ehren/ denn auch der werthen und bedrängten Christenheit zu Trost/ und einer jedweden gläubigen Seelen Zu Vermehrung ihres Christenthums Also Dutzendweise mit neuen sechsstimmigen Melodeyen gezieret […]. Berlin 1667 (Reprint: Paul Gerhardt: Geistliche Andachten [1667]. Samt den übrigen Liedern und den lateinischen Gedichten. Hrsg. von Friedhelm Kemp. Mit einem Beitrag von Walter Blankenburg. Bern / München 1975). GESNERI Redivivi, aucti & emdendati TOMUS II. Oder Vollkommenes Vogel=Buch/ Darstellend Eine warhafftige und nach dem Leben vorgerissene Abbildung Aller/ so wol in den Lüfften und Klüfften/ als in den Wäldern und Feldern/ und sonsten auff den Wassern und daheim in den Häusern/ nicht nur in Europa, sondern auch in Asia, Africa, America, und anderen neu=erfundenen Ost= und West=Jndischen Jnsulen/ sich enthaltender zahmer und wilder Vögel und Feder=Viehes […]. Frankfurt a. M. 1669 (Reprint Hannover 1995). Peter Glaser: Creutzbüchlein. Auffs new zugericht: Allen betrübten vnd angefochten Christen/ sehr tröstlich vnd nützlich zu lesen. Dresden 1587 [11563] (HAB Wolfenbüttel Yj 132 Helmst. 8° [1]). Salomon Glassius: ARBOR VITAE, Der Baum des Lebens/ JEsus CHristus/ Aus göttlicher Schrifft durch die Gnade des heiligen Geistes vorgestellet/ Vnd Zu tröstlicher Betrachtung/ vnnd nöhtiger Lebenserbawung Jn fünff Büchlein verfasset […]. Jena 1629 (FB Gotha Theol. 4° 826/3). Salomon Glassius: PHILOLOGIA SACRA, QUA TOTIUS SS. VETERIS ET NOVI TESTAMENTI SCRIPTURAE TUM STYLUS ET LITERATURA, TUM SENSUS ET GENUINAE INTERPRETATIONIS RATIO ET DOCTRINA LIBRIS QUINQUE expenditur ac traditur […]. Leipzig 1713 [11623-1636] (Bibliothek des Fachbereichs Ev. Theologie der Universität Hamburg G VI v 330). Salomon Glassius: Prophetischer Spruch=Postill ander Theil/ Darinnen auff alle vnd jede Sontage/ vom 1. Advent an/ biß auff Trinitatis, zweene Prophetische Sprüche/ einer auß dem Esaia, der ander auß der folgenden Propheten einen/ erkläret/ mit dem gewöhnlichen Evangelio verglichen/ vnd zu Christlichem Nutzen/ im Glauben vnd Leben/ angeführet werden. Am Ende ist angefüget die Erklärung/ 1. Deß Evangelii Joh. 1/ 1.-14. Jm Anfang war das Wort/ etc. 2. Deß schönen Lobgesangs D. Philippi Nicolai, Wie schön leuchtet der Morgenstern/ etc. 3. Deß XXVII. Psalm Davids […]. Jena 1647 (FB Gotha Theol. 4° 862/5 [2]). Glückwünschender Zuruff/ welchen Bey der erfreulichen Hochzeit=Feyer Deß Wohl=Edel/ Gestrengen/ Fürsichtig und Wohl-Weisen Herrn Gustav Philipp Tetzels/ von Kirchen=Sittenbach/ auf Vorrha und Artelshofen/ des Jnnern Rahts/ etc. Mit Der Wohl=Edeln Viel=Ehren=Tugendreichen Frauen Maria Helena/ Deß Weyland Wohl=Edel Gestrengen/ Fürsichtig= und Wohl-Weisen Hn. Johann Christoph Hallers/ von Hallerstein/ deß Jnnern Geheimen Rahts und Pflegers des Pil-
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gram=Spitals zum H. Creutz Seel. nachgelassene Wittib/ einer gebohrnen Böhaimin/ etc. hören lassen Zwey Dero Wohl=Adelichen Herrlichkeit Dienstschuldige Beehrer/ Den 25. April des 1675ten Jahrs. Nürnberg [1675] (Stadtbibl. Nürnberg Gen. T. 1, 17). Andreas Göpner: Bittere Klag=Wort/ über Das frühzeitige/ doch wolselige Ableiben Deß Adelichen und Wolgesitteten Knaben Georg Christoph/ Deß WolEdlen/ Gestrengen und Vesten Herrn Michael Jm Hof/ Deß Ehrlöbl. Nürnbergischen Stadt=Gerichts wolverordnet=hochberühmten Herrn Beysitzers und Schöpffen/ u.s.w. seelig in GOtt ruhenden nachgelassenen Einigen Söhnleins; Welches A. 1673. den 25. Augusti/ dieses sein kurtzes Leben angefangen; Und A. 1681. den 19. Aprilis/ in Christo seinem Erlöser seeliglich wieder geendet; Am Tag seiner traurigen Beerdigung schmertzlich geführet […]. O.O. o.J. (Stadtbibl. Nürnberg Gen. I. 1, 117). Göttliche und Menschliche Willens-Ebene: als Leib= und Leich-Spruch Des WolEdlen/ Gestrengen/ Fürsichtig= und Hochweißen Herrn Jobst Wilhelm Ebners von und auf Eschenbach/ Des Aeltern Geheimen Rahts/ Drittten [sic!] Obristen Hauptmanns/ vördersten Landpflegers/ u. a. m. Auf Dessen den 10. Septembr. MDCLXXVII. nach GOttes Willen Wolselig=erfolgten Todes-Hintritt/ betrachtet von Den Blumgenos-Schäfern an der Pegnitz. O.O. [1678] (Stadtbibl. Nürnberg Gen. E. 1, 7). Göttlicher Blut=Strom/ auf welchem die Wohl=Edle Kress=Tetzelische Ehren=Zier Rosette/ Jn das Land des Himmels seelig abgefahren: Am Pegnitz=Strand besungen/ durch Die Blum Genoß=Schäfere. O.O. 1674 (Stadtbibl. Nürnberg 2 an Will. II. 916. 4°). Hendrik Goltzius: The Complete Engravings and Woodcuts. Hrsg. von Walter L. Strauss. New York 1977. Johann Christian Gotter: Der gläubigen Christen Schutz und Trutz wider alle jhre Feinde/ Bey Hochansehnlicher/ und mit Fürstl. und anderer fürnehmen Personen beehrter Leich=Bestattung Des weiland Wol=Ehrenvesten/ Groß=Achtbaren und Rechts=Wol=Gelahrten Herrn Jmmanuel Fendens/ Fürstl. Sächs. wol=bestellten Geheimen Secretarii auff Friedenstein/ Welcher/ nach außgestandenem harten Lager/ den 14. Julii Ao. 1673. Bey guter Vernunfft/ und in wahrem Glauben/ auff seinen Heyland CHristum/ im 82. Jahr seines Alters/ selig entschlaffen/ und am 16. Ejusdem, in Volckreicher Versamblung ehrlich beygesetzet worden/ Aus den Worten des Proph. Esa. am 8. v. 10 Vermittelst einer Christlichen Leich=Sermon, in der Margarethen Kirchen zu Gotha gezeiget […]. Gotha [1673] (FB Gotha LP E 8° V, 15 [21]; Stadtarchiv Braunschweig Bd. 56 Ner. 7). Simon Goulart: Dreyssig Geistreiche Taffelen vom Todte. Oder Christliche Beschreibung/ wie wir vns zum Abschiede aus diesem Leben bereiten sollen. Anfenglich durch Herren Simon Gulart/ dienern des Worts Gottes in der Kirchen zu Genff/ Jn zweyen Büchern verfasset. Jtzt aus der Frantzösischen in vnsere Teutsche Sprach übergesetzt […]. Kassel 1605 (FB Gotha Theol. 8° 689/4 [2]).
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Albert Grawer: EXAMEN PRAECIPUARUM SOPHISTICATIONUM, QVIBUS Recentiores Photiniani, Franciscus Davidis, Georgius Blandrata, Faustus Socinus, Christophorus Ostorodus, Valentinus Schmaltzius, autores utriusque Catechismi Rackaviensis & alii complures ARGUMENTA, AETERNAM Christi DEITATEM & PERSONALEM Spiritus Sancti SUBSISTENTIAM à patre DISTINCTAM confirmantia, oppugnant, INSTITUTUM in Explicatione 1. cap. Epist. ad Ebraeos […]. Jena 1613 (HAB Wolfenbüttel H 221.4° Helmst. [16]). Gregor d. Gr.: Homiliae in Evangelia. Evangelienhomilien. 2 Teilbde. Übers. und eingel. von Michael Fiedrowicz. Freiburg i. B. u.a. 1997f. (Fontes Christiani. Bde. 28/1-2). Gregor d. Gr.: Moralia in Job, libri I-X. Hrsg. von Marcus Adriaen. Turnhout 1979 (Corpus Christianorum Series Latina. Bd. 143). Gregor d. Gr.: Moralia in Iob, libri XXIII-XXXV. Hrsg. von Marcus Adriaen. Turnhout 1985 (Corpus Christianorum Series Latina. Bd. 143B). Gregor d. Gr.: Registrum epistularum libri I-VII. Turnhout 1982 (Corpus Christianorum Series Latina. Bd. 140). Gregor von Nazianz: Opera quae exstant omnia, vol. 1. Paris 1886 (Migne Patrologia Graeca. Bd. 35). Gregor von Nazianz: Discours 38-41. Hrsg. von Claudio Moreschini und Paul Gallay. Paris 1990 (Sources Chrétiennes. Bd. 358). Catharina Regina von Greiffenberg: Der Allerheiligsten Menschwerdung/ Geburt und Jugend JEsu Christi/ Zwölf Andächtige Betrachtungen: Durch Dessen innigste Liebhaberin und eifrigste Verehrerin/ Catharina Regina Frau von Greiffenberg/ gebohrne Freyherrin auf Seysenegg/ Zu Vermehrung der Ehre GOttes/ und Erweckung wahrer Andacht/ verfasset/ und ausgefärtigt. Nürnberg 1678 (HAB Wolfenbüttel Th 1058). Catharina Regina von Greiffenberg: Des Allerheiligst= und Allerheilsamsten Leidens und Sterbens Jesu Christi Zwölf andächtige Betrachtungen: Durch dessen innigste Liebhaberin und eifrigste Verehrerin Catharina Regina/ Frau von Greiffenberg/ Freyherrin auf Seisenegg/ Zu Vermehrung der Ehre GOttes und Erweckung wahrer Andacht/ mit XII. Sinnbild=Kupfern verfasset und ausgefertigt. Nürnberg 1672 (HAB Wolfenbüttel Th 1057). Catharina Regina von Greiffenberg: Geistliche Sonnette/ Lieder und Gedichte/ zu Gottseeligem Zeitvertreib/ erfunden und gesetzet durch Fräulein Catharina Regina/ Fräulein von Greiffenberg/ geb. Freyherrin von Seyßenegg: Nunmehr Jhr zu Ehren und Gedächtniß/ zwar ohne ihr Wissen/ zum Druck gefördert/ durch ihren Vettern Hanns Rudolf von Greiffenberg/ Freyherrn zu Seyßenegg. Nürnberg 1662 (Reprint. Hrsg. von Martin Bircher und Friedhelm Kemp. Millwood, N.Y. 1983). Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen: Simplicissimus teutsch. Hrsg. von Dieter Breuer. Frankfurt a. M. 2005 (Deutscher Klassiker Verlag im Taschenbuch. Bd. 2).
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Theophilus Großgebauer: Drey Geistreiche Schrifften I. Wächterstimme. Auß dem verwüsteten Zion. II. Praeservativ. Wider die Pest der heutigen Atheisten. III. Alte=Religion. Jetzo zum andernmahl gedruckt […]. Frankfurt a. M. / Leipzig 1667 (FB Gotha Theol. 8° 678a). Janus Gruterus: FLORILEGIVM ETHICO-POLITICUM nunquam antehac editum; NEC NON P. SYRI AC L. SENECAE SENTENTIAE AUREAE; recognoscente, JANO GRUTERO ad Mss. Palat. & Frising. Accedunt GNOMAE PAROEMIAEQUE GRAECORUM, Item PROVERBIA GERMANICA, BELGICA, ITALICA, GALLICA, HISPANICA. 3 Teile. Frankfurt a. M. 1610-1612 (HAB Wolfenbüttel 82-84 Poet.). Andreas Gryphius: Dissertationes funebres oder Leichabdankungen. Hrsg. von Johann Anselm Steiger. Tübingen 2007 (Gesamtausgabe der deutschsprachigen Werke. Bd. 9 = Neudrucke deutscher Literaturwerke. Neue Folge. Bd. 51). Andreas Gryphius: Oden und Epigramme. Hrsg. von Marian Szyrocki. Tübingen 1964 (Gesamtausgabe der deutschsprachigen Werke. Bd. 2 = Neudrucke deutscher Literaturwerke. Neue Folge. Bd. 10). Andreas Gryphius: Sonette. Hrsg. von Marian Szyrocki. Tübingen 1963 (Gesamtausgabe der deutschsprachigen Werke. Bd. 1 = Neudrucke deutscher Literaturwerke. Neue Folge. Bd. 9). Gutthätige Lebens-Besserung der Wol-Erbarn/ Viel-Ehr= und Tugendreichen Frauen Maria Martha Bessererin/ gebornen Gutthäterin; so ihr den 25. Tag des Wein-Monats A. C. 1672. durch einen schnell-seeligen Tod/ wiederfahren: besungen und beklungen von den Blumgenoß-Schäfern an der Pegnitz. O.O. o.J. (Stadtbibl. Nürnberg 1 an Will. I. 1145[94]. 4°; FB Gotha LP E 8° IV, 23 [1a]). Johann Habermann: Christliche Gebet für alle Not vnd Stende der gantzen Christenheit/ ausgeteilet auff alle tag in der Wochen zu sprechen/ sampt gemeinen Dancksagungen/ auch Morgen vnd Abendsegen. Gestellet vnd aus heiliger göttlicher Schrifft zusamen gelesen/ Auch wider von newem mit Vleis durchaus gemehret vnd gebessert. Hof 1567 (UB Breslau 453525). Gottfried Händel: Hiobs heilsamer Woolgemuth/ Oder Freuden=Fahne/ in dem Hertzen gepflantzet/ und in der Seele vom Geist GOttes geschwungen: Das ist/ Eine geistliche Rede/ über die Wort Hiobs/ Cap. XIX. von 25. biß 27. vers. begehrtermassen bey der Leich=Begängniß. Deß Wohl=Ehrwürdigen/ Großachtbar= und Hochgelährten Herrn M. Christoff Hübners/ Hochfürstl. Brandenburgischen treufleissiggewesenen Predigers und Decani zu Bajersdorf/ so den 25. Junii 1668. in dem HERRN JESU sanfft entschlaffen/ und den 29. darauf/ als an seinem Geburts=Tag/ unter ansehlicher und Volckreicher Begleitung/ beerdiget worden […]. Nürnberg 1668 (UB Erlangen 2° Rar. A 43 [59]; LKA Nürnberg Fen II 497/73 4°). Matthias Hafenreffer: Loci Theologici, CERTA METHODO AC RAtione, in Tres Libros tributi. QVI THEOLOGICARVM RERVM SVMMAS, SVIS VBIQVE DILVCIDIS SCRIPTVRAE TESTImonijs confirmatas, breuiter continent: earundem Christianam Praxin, paucis commonstrant: ac nostri
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denique Seculi, praecipuas `Eterodidaskal…aj fideliter exponunt […]. TERTIA CVRA Ab Auctore Recogniti, & Prioribus auctiores […]. Tübingen 1603 (Bibliothek des Fachbereichs Evangelische Theologie der Universität Hamburg G VI v 581). Samuel Hain: Seelig Sterbender Christen Lehr=Wort/ Glaubens=Wort/ Beicht=Wort. Aus der 1. Timoth. 1. vers. 15. Bey Christlicher und Volckreicher Begräbnis/ Des Edel/ Gros=Achtbarn und Wolgelahrten H. Johann Knopfens/ Fürstl. Brandenb. wolverdient=gewesenen Cammer=Rahts und Rentmeisters zu Bayreuth/ Welcher den 10. Maij des 1652. Jahrs/ Abends zwischen 6. und 7. Uhr/ durch einen Catarrhum Suffocativum unverhofft/ iedoch sanfft und seelig von GOtt abgefodert/ und ins ewig Freuden=Leben versetzt worden/ seines Alters 56. Jahr/ 5. Monat und 1. Tag. Worauff der Leichnam Freytags/ den 14. Maij/ mit Christgebürlichen Solennitäten/ erstlich in die Pfarrkirchen gebracht/ und nach in derselben gehaltenen Leich=Predigt/ uf dem Bayreuther=Gottesacker zur Erden bestattet worden. Auf Begehren einfältig erkläret und in Druck gegeben […]. Bayreuth [1652] (HAB Wolfenbüttel Slg. Stolberg 16129). [Georg Philipp Harsdörffer:] Hertzbewegliche Sonntagsandachten: [Teil 1:] Das ist/ Bild= Lieder= und Bet=Büchlein/ aus den Sprüchen der H. Schrifft/ nach den Evangeli= und Festtexten verfasset […]. Nürnberg 1649 (Reprint Hildesheim u.a. 2007). [Georg Philipp Harsdörffer:] Hertzbeweglicher SonntagsAndachten Andrer Theil: Das ist Bild= Lieder= und Betbuch/ nach Veranlassung der Sonntäglichen EpistelTexten verfasset: Samt angefügten Wochen=Andachten/ als Morgen= und Abentsegen/ aus den Sieben Bitten deß heiligen Vater unsers/ etc. Wie auch aus den Sieben Worten deß HERRN Christi am Creutz verabfasst […]. Nürnberg 1652 (Reprint Hildesheim u.a. 2007). Johann Heermann: CHRISTIANAE 'Euqanas…aj STATUAE: Lehr vnd Erinnerungs=Seulen: Welche vns/ als geistlichen Pilgrams= vnd Wandersleuten/ auß diesem ThrenenThal/ ins Land der Lebendigen/ den rechten vnd richtigen Weg zeigen. Jn Trawer= vnd Trost=Predigten/ bey frommen Christen Leichbegängnüssen/ erbawet vnd auffgerichtet […]. Braunschweig 1642 (FB Gotha LP E 8° II, 19 [1]). Johann Heermann: CRUX CHRISTI, Die schmertzliche vnd trawrige Marter=Woche/ vnsers Hochverdienten Heylandes Jesu Christi/ Daraus zu sehen/ wie blutsawer es jhme worden/ vns zu erlösen. Betrachtet aus dem schönen Passionbüchlein der vier Evangelisten/ Vnd in Eylff Lehr= vnd Trostreichen Predigten erkläret [...]. Leipzig 1628 (HAB Wolfenbüttel C 134.4° Helmst. [2]). Johann Heermann: HEPTALOGUS CHRISTI, Das ist: Die Allerholdseligsten Sieben Worte Vnsers trewen vnd hochverdienten Heylandes JESU CHRISTI, Mit welchen Er am Creutze sein Leben geendet hat. Betrachtet/ vnd in VII. Lehr= vnd Trostreichen Predigten erkläret […]. Anjetzo von dem Autore selbst vbersehen/ corrigiret/ vnd zum dritten mal wol verbessert. Jena 1648 (Privatbesitz).
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Esaias Heidenreich: XXI. Bußpredigten vber die Prophetische Historien Jonae/ der heutigen rohen vnd sicheren Welt zur warnung: Bußfertigen hertzen aber zur Lehre vnd Trost geschrieben. Leipzig 1573 (HAB Wolfenbüttel Alv. V 505 [1]). Valerius Herberger: DE JESU, Scripturae nucleo & medullâ, MAGNALIA DEI. Das ist: Die grossen Thaten GOTTES, Wie Gott der Vater mit seinem Sohne/ Jesu Christo/ durch die gantze Heilige Schrifft gepranget und großgethan hat/ daß also die gantze Bibel ist ein immerwährendes Zeugnis und Kunst=Buch von Christo: JEsus aber hingegen der gantzen Schrifft Hertz/ Kern/ Stern/ Leben/ Marck/ Ziel/ Ende/ Zweck/ Edler Stein und Heiligthumb/ Gefasset Durch fleißiges Gebet/ Lesen und Nachdencken/ Hertz/ Mund und Feder […]. Leipzig 1678 (FB Gotha Theol. 2° 333/5). Valerius Herberger: DE JESU, Scripturae nucleo & medulla, MAGNALIA DEI. Das ist: Die grossen Thaten Gottes, von Jesu, Der gantzen Schrifft Kern und Stern, Nebst beygefügtem Psalter=Paradise, Gefasset Durch fleißiges Gebet, Lesen und Nachdencken, Hertz, Mund und Feder […]. Leipzig 1728 (Bibliothek des Fachbereichs Ev. Theologie der Universität Hamburg L IV d 945). Valerius Herberger: Erklärung des Haus= und Zucht=Buchs Jesus Sirach, Allwo in XCVII. Predigten der Text deutlich erkläret, die Wahrheiten andächtigen Christen eingeschärft, und jedermann zur wahren Weisheit und allen Christlichen Tugenden beweglich angeführet, im Glauben gestärket, im Leben gebessert und im Leiden getröstet und aufgerichtet wird; Mit erwecklichen Eingängen, vielen denkwürdigen Historien, erbaulichen Sprüchen der Heil. Väter und anderer weisen Männer ausgezieret […]. Hof 1739 [11698] (Bibliothek des Fachbereichs Ev. Theologie der Universität Hamburg L IV d 978). Valerius Herberger: Evangelische HertzPostilla […]. 2 Teile. Leipzig 1691 (Bibliothek des Fachbereichs Ev. Theologie der Universität Hamburg). Valerius Herberger: HertzPostilla […] in welcher alle ordentliche Sontags Evangelia vnd auch aller fürnemen berühmeten Heiligen gewönliche feyrtagstexte/ durchs gantze Jahr auffgeklitschet/ der Kern außgeschelet auffs Hertze andechtiger Christen geführet vnd zu heilsamer Lehr/ notwendiger Warnung/ nützlichem trost/ andechtigem Gebet/ vnstrefflichem Leben vnd seliger Sterbenskunst abgerichtet werden […]. 2 Bde. Leipzig 1613 (FB Gotha Theol. 2° 333/6). Valerius Herberger / Zacharias Herberger: Hochzeitlich BlumenFeld/ Zugerichtet Auff den Ehrentag Des Ehrnvesten Herrn Breutigams ZACHARIAE SCHÜRERI, Herrn Thomae Seligen hinterlassenen Sohns/ Buchhändlers in Leipzig/ Vnd seiner Vielehrentugendreichen Braut/ Jungfraw MARGARETHAE, des weiland Ehrnvesten/ Achtbarn vnd Wolweisen/ auch jetzo Seligen Herrn Michael Blumens/ Des Raths vnd Handelsmanns in Wittemberg holdseligen Tochter/ Anno 1625. 1. Martii, Dinstags nach Esto mihi. Leipzig o.J. (HAB Wolfenbüttel 900.2 Theol. [2]).
Literaturverzeichnis
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Valerius Herberger: JESUS OMNIUM MEDICORUM PRINCEPS ET DOMINUS. SANATOR Fidelium aegrorum & aegrotorum, ipsorum quoque Medicinae Doctorum. JESVS Der HERR mein Artzt/ der fürnemeste/ klügeste vnd allerglückseligste Doctor, welchem keiner vnter seinen Patienten ist gestorben. Beschawet aus der letzten Zeil/ Exod. 15. Jch bin der HERR dein Artzt. I. Zu Ehren/ seiner grossen Trew/ II. Zu gefallen/ allen Doctoribus Medicinae, III. Zum Gedechtnis aber/ des tewren H. DOCTORIS FLAMINII GASTONIS, Fürstlicher Gnaden von Lignitz vnd Brieg/ so wol auch der löblichen Stadt Guraw trewen MEDICI. Welcher seliglich entschlaffen Anno 1618. den 5. Februarii, vnd den 21. hernach in grosser Versamlung begraben worden. Leipzig 1618 (UB Rostock Fl-3384 [7]). In: Johann Anselm Steiger: Medizinische Theologie. Christus medicus und theologia medicinalis bei Martin Luther und im Luthertum der Barockzeit. Mit Edition dreier Quellentexte: Wilhelm Sarcerius, Der Hellische Trawer Geist (1568) - Simon Musäus, Nützlicher Bericht […] wider den Melancholischen Teuffel (1569) - Valerius Herberger, Leichenpredigt auf Flaminius Gasto (1618). Leiden u.a. 2005 (Studies in the History of Christian Traditions. Bd. 104), S. 258-297. Herodot: Historien. Bd. 1. Griechisch-deutsch. Hrsg. von Josef Feix. München 21977. Herzbetrübte BeyleidZähren/ mit welchen Des WohlEdlen/ Gestrengen/ Fürsichtig und Hochweisen Herrn Georg Holzschuers von der Neuen Bürg/ etc. Des Aeltern Geheimen und Kriegs=Rahts/ auch ZeugHerrn/ u.a.m. Ruhmwürdige Asche zum NachEhrWachstum benetzen Die Blumgenoßen an der Pegnitz. Jm Jahr Christi M DC LXXIX. Nürnberg o.J. (HAB Wolfenbüttel Db 2166). Willem Hesius: EMBLEMATA SACRA DE FIDE, SPE, CHARITATE. Antwerpen 1636 (HAB Wolfenbüttel1106.3 Theol.). Hieronymus: Opera omnia. Bd. 7. Paris 1866 (Migne Patrologia Latina. Bd. 26). Hieronymus: Opera I, 1: Opera exegetica 1. Turnhout 1959 (Corpus Christianorum Series Latina. Bd. 72). Hieronymus: Epistulae. Pars 1. Hrsg. von Isidor Hilberg. Wien / Leipzig 1910 (Corpus Scriptorum Ecclesiasticorum Latinorum. Bd. 54). Himmels Hofstatt-Flug und Wald-gedanken über Des WohlEdlen/ Gestrengen und MannVesten Herrn Michaels Jm Hof/ Majors/ auch eines WohlEdel/ Gestrengen/ Fürsichtig= und Hochweisen Rahts allhier wohlverordneten Amtmanns des Walds Laurentii/ und dero befreyten Kaiserl. Zeidel= und Forst=Gerichten Ober=Richters/ Seeligen Lebenswechsel/ abgesungen von etlichen Gesellschaftern des Pegnitz-Ordens. O.O. [1668] (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 4° PBlO.60 [20]). Hippolyt von Rom: Werke. Bd. 3: Refutatio omnium haeresium. Hrsg. von Paul Wendland. Leipzig 1916 (Die griechischen christlichen Schriftsteller der ersten drei Jahrhunderte. Bd. 26). Hirten-TraurZuruff etlicher Blumgenoßen an der Pegnitz. O.O. o.J. (HAB Wolfenbüttel Db 4854).
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Christian Hoburg: EMBLEMATA SACRA. Das ist Göttliche Andachten/ Voller Flammender Begierden/ Einer Bußfertigen/ geheiligten und liebreichen Seelen/ Jn 47. sehr artigen Bildern/ mit zierlichen Kupffer=Stücken gantz lebendig auff Nieder=Teutsch vorgestellet. Jetzo aber aus Liebe zu GOTT und dem Nechsten übergesetzet/ und zum theil erkläret [...]. Frankfurt a. M. / Leipzig 1692 (11661) (HAB Wolfenbüttel Xb 2903 [2]). Christian Hoburg: Postilla Evangeliorum Mystica oder verborgener Hertzens-Safft Aller und jeder Sonn- und Festtags-Evangelien, Bestehend in geistlichen Andachten und Seelen-Gesprächen, zu Reinig- Erleucht- Stärck- und Bereinigung des Hertzens mit Gott, durch dessen Krafft, in Zeit und Ewigkeit, aus gründlicher Betrachtung des Texts von Wort zu Wort […] zu geistlichem Wachsthum des innern Menschen, nach der geheimen Anwendung durch Gottes Gnade in eigener Erfahrung gezeiget, und bey dieser Glaubens- und Lieb-losen Zeit dem Nechsten aus Liebe mitgetheilet […]. 2 Teile. Frankfurt a. M. / Leipzig 1716 [11663] (ULB Halle/S. AB 99221 a [1/2]). [Christian Hoburg:] Regenspurgischer Heerholdt/ Außruffend an die alda bey ihrem Ober=Häupt versamlete Reichs=Glieder I. Woher dieser Türcken-Krieg entstanden. II. Wie er nach dem Willen Gottes zustillen. III. Was endlich/ da er nicht gestillet/ zuerwarten. Nebenst beygefügtem EXTRACT etlicher wunderlichen Newen Offenbahrungen/ angehende diesen Türcken-Krieg. Abgefertiget Gegen das bevorstehende grosse Gericht des HErrn Zebaoth Zu erwecken die Eingeschlaffene/ Zu ermuntern die Wackeren/ Zu überzeugen die Unbußfertigen […]. O.O. 1664 (HAB Wolfenbüttel 1034.30 Theol. [3]). Christian Hoburg: THEOLOGIA MYSTICA; Oder Geheime Krafft=THEOLOGIA der Alten/ Jn drey complete Theile abgefasset. Als I. Von dem Wege der Buße zu GOTT. II. Von dem Wege der Erleuchtung einer bußfertigen Seelen. III. Wie die Erleuchtete Seele in die Vereinigung und Gemeinschafft ihres GOttes komme/ also daß sie schmecke die Kräffte der zukünfftigen Welt/ noch in dieser Zeit. Aus H. Schrifft und den Alt=Vätern mit eigener Erfahrung gezeiget […]. Amsterdam / Frankfurt a. M. 1700 (SUB Hamburg A/302272). Matthias Hoë von Hoënegg: POSTILLA Oder Außlegung Der Sontäglichen Euangelien vnd vornembsten Festen durchs gantze Jahr/ sampt außführlicher erklärung der tröstlichen Historien des Leidens vnd Sterbens vnsers HErrn Jesu Christi/ vnd des LIII. Cap. Esaiae. Darinnen der Text nach der Richtschnur Göttliches Worts/ vnd den Schrifften der H. Kirchenlehrer deutlich erkläret/ Viel denckwürdige Lehren gehandelt/ Die jetzo in der Religion schwebende Streitpuncten/ richtig erörtert/ vnd nach gelegenheiten vber ein Euangelion meistentheils 3. 4. auch bißweilen 5. Predigten gefunden werden. Gehalten theils in der Dreßdischen Churfürstlichen HoffCapell/ theils aber zu Plawen/ in der Pfarrkirchen […]. Leipzig 1608 (HAB Wolfenbüttel C 355.2 Theol. 2°).
Literaturverzeichnis
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Hans Holbein d. J.: Les simulachres & HISTORIEES FACES DE LA MORT, AVTANT ELE gamment pourtraictes, que artificiellement imaginées. Lyon 1538 (Reprint. Hrsg. von Werner L. Gundersheimer. New York 1971). David Hollatz: EXAMEN THEOLOGICUM ACROAMATICUM UNIVERSAM THEOLOGIAM THETICO-POLEMICAM COMPLECTENS, COMMODO CANDIDATORUM THEOLOGIAE DESTINATUM, PRAESENTIS OPE ATQUE AUSPICIIS NUMINIS IMMORTALIS Adhibita cura atqve industria singulari Ad normam SACRAE SCRIPTURAE concinnatum, lucidoque ordine digestum. Stargard 1707 (Reprint Darmstadt 1971). Homer: Ilias. Hrsg. von Martin L. West, vol. 1. Stuttgart/Leipzig 1998 (Bibliotheca scriptorum graecorum et romanorum Teubneriana o.Nr.). Homer: Odyssee. Griechisch und deutsch. Hrsg. von Anton Weiher. München 31967 (TusculumBücherei o.Nr.). Quintus Horatius Flaccus: Sämtliche Werke. Lateinisch und deutsch. München 1957. Leonhart Hütter: Compendium locorum theologicorum ex Scripturis Sacris et Libro Concordiae. Lateinisch - deutsch - englisch. Kritisch hrsg., komment. und mit einem Nachwort sowie einer Bibliographie sämtlicher Drucke des Compendium versehen von Johann Anselm Steiger. 2 Bde. Stuttgart-Bad Cannstatt 2006 (Doctrina et Pietas. Abt. II, Bd. 3). Jmmer-grüne Lorbeer-Zweige an der WolAdelichen Löffelholzischen Grufft aufgewunden von etlichen PegnitzSchäferen des gekrönten Blum-Ordens. O.O. [1676] (Stadtbibl. Nürnberg 1 an Will. II: 936.4°). Jrdische Wallfart und Seelige Nachfart zur Himmlischen Wolfart Des Erbarn und WolFürnehmen H. Georg Hagers/ von Steyr aus dem Land ob der Enns; so Jhme den 14 Julii dieses 1667 Jahrs Seines Alters im 83 Jahr/ Jn der Eilften Wochen nach seiner herzlieben Ehewirtin seel. Vor=Abfart/ widerfahren: Jn einem GrabLied bey der Beerdigung des entseelten Leibs/ abgesungen. O.O. o.J. (Ratsschulbibl. Zwickau 48.7.4.[58]). Peter Isselburg: EMBLEMATA POLITICA In aula magna Curiae Noribergensis depicta. Quae sacra VIRTVTVM suggerunt MONITA PRVDENTER administrandi FORTITERQVE defendendi Rempublicam. [Nürnberg] [1617] (HAB Wolfenbüttel 156 Quod. [2]). Jacobus de Voragine: Legenda aurea vulgo historia Lombardica dicta. Hrsg. von J. G. Theodor Graesse. Breslau 31890 (Reprint Melle 2003). Flavius Josephus: Josephus in Nine Volumes. With an English Translation by Ralph Marcus, vol. 8. London / Cambridge, Massachusetts 1963 (The Loeb Classical Library o. Nr.). Flavius Josephus: De bello Judaico. Der jüdische Krieg. Zweisprachige Ausgabe der sieben Bücher. Bd. II/1.2. Hrsg. und mit einer Einleitung sowie mit Anmerkungen versehen von Otto Michel und Otto Bauernfeind. Darmstadt 1963/1969.
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Decimus Junius Juvenalis: Saturae. In: Juvenal and Persius. Hrsg. von George G. Ramsay. London / Cambridge, Massachusetts 1957 (11918) (The Loeb classical library. Bd. 91). Magnus Melchior Kautz: EPITHALAMIUM BURCKARDI Nobilissiimi [sic!] atque Amplissimi Viri BURCKARDI LÖFFELHOLTZII à KOLBERG, Inclutae Reipubl. Noribergens. Coenobii Augustiniani Quaestoris integerrimi Filii SPONSI: NEC NON Lectissimae Pudicissimaeque Virginis ANNAE-SUSANNAE, Spectatissimi juxtaque Honoratissimi Viri ERASMI SCHVVABII ejusdem Reip. numerosioris Senatus ac Civis Primarii, p. m. relictae Filiae SPONSAE, Sponsorum Nobiliss. Nuptiis auspicatissimis, Quarum festivitatem peragent 5. Maii An. 1623. Fausti ominis ergò conscriptum […]. Nürnberg 1623 (Stadtbibl. Nürnberg Gen. L. 55, 286). Johann Keil: Glaubige Begehrung/ Gnädige Erhörung/ Herrliche Gewährung/ der Frommen Kinder GOttes/ gezeiget aus dem XCI. Psalm/ v. 14. 15. 16. An dem Tag der Beerdigung Der Wol=Edlen/ VielEhren=Tugendreichen Frauen Helena Catharina/ Des Wol=Edlen/ Gestrengen/ Fürsichtig= und Wolweisen Herrn/ Gustav Philip Tetzels/ von Kirchensittenbach/ uff Vorra und Artelshofen/ des innern Raths des Heil. R. Reichs Freyen Stadt Nürnberg/ Hertzliebsten Ehe=Schatzes/ Einer gebohrnen Paumgärtnerin von Holenstein/ Als dieselbe in Nürnberg/ den 10. Febr. dieses 1674. Christ=Jahrs auf dem Kirchhoff S. Johannis/ in ihr Ruh=Kämmerlein versetzet worden/ Denen Unterthanen zu Vorra/ leidmühtig vorgetragen […]. Nürnberg o.J. (Stadtbibl. Nürnberg Gen. T. 1, 67). Georg Kilius: NVCLEVS ET PRAXIS EVANGELIORVM, Kurtze Erklärung DEr wolverordenten Kirchen Evangelien auff die Sontage vnd Feste durchs gantze Jahr. Vmb des einfeltigen gemeinen Mannes willen/ der sich vmb seiner Seelen Seligkeit auch bekümmert/ in Druck geben […]. Altenburg 1610 (Privatbesitz). Klagendes Teutschland forschet Wehemütig nach den Ursachen deß Türckischen Kriegüberzugs. Darauf werden dieselbe umständig erzehlet von denen Astrologis, Theologis, Politicis, Oeconomicis, Militaris rei Peritis, & Justitiariis. Das hierüber betrübte Teutschland wird treulich verwarnet/ wahre Buß zu thun/ vom sündlichen Wesen abzustehen/ die vorgestellte Mängel zu verbessern und der Gerechtigkeit/ so in Abgang kommen/ besser beyzupflichten. Und solches darum/ Weil die letzte Zeit herankommen. O.O. 1664 (HAB Wolfenbüttel 182.5 Quod. [8]). Klag-Gethöne über Des Kunst-spielenden Poëtens und PegnitzSchäfers Ferrando/ als Tit. Herrn Joh. Ludwig Fabers Poëtae Laureati Caesarei und Collegae des löbl. Gymnasii in Nürnberg/ vor=zeitiges zwar seeliges Absterben Welches A. 1678. Y den 28. WinterMonats sich begeben/ zur Letz-beehrung bey Dessen folgender Begräbnis angestimmet Durch Dreye Seiner Blum= und Weidgenoßen an der Pegnitz. Nürnberg o.J. (Stadtbibl. Nürnberg Will. I. 1145 [44]. 4°). Johann Klaj: Engel= und Drachen=Streit. O.O. [Nürnberg] o.J. [1649] (HAB Wolfenbüttel Lo Sammelbd. 16 [3]).
Literaturverzeichnis
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Johann Klaj: Friedensdichtungen und kleinere poetische Schriften. Hrsg. von Conrad Wiedemann. Tübingen 1968 (Deutsche Neudrucke, Reihe Barock. Bd. 10). Johann Klaj: Geburtstag Deß Friedens/ Oder rein Reimteutsche Vorbildung/ Wie der großmächtigste Kriegs= und Siegs=Fürst MARS auß dem längstbedrängten und höchstbezwängten Teutschland/ seinen Abzug genommen/ mit Trummeln/ Pfeiffen/ Trompeten/ Heerpaucken/ Musqueten= und Stücken=Salven begleitet/ hingegen die mit vielmalhunderttausend feurigen Seuftzen gewünschte und nunmehrerbetene goldgüldene JRENE mit Zincken/ Posaunen/ Flöten/ Geigen/ Dulcinen/ Orgeln/ Anziehungen der Glocken/ Feyertägen/ Freudenmalen/ Feuerwercken/ Geldaußtheilungen und andern Danckschuldigkeiten begierigst eingeholet und angenommen worden […]. Nürnberg 1650 (FB Gotha Poes. 8° 2580/2 [2]). Klare/ vnd Warhaffte Entwerffung/ Menschlicher Gestalt/ vnd Wesenheit/ Oder Dessen Auffgang/ vnd Vntergang/ So auß Göttlicher H. Schrifft/ trewerwiesen vnd bey den Ehrwürdigen PP. Augustinern Barfüssern allhier in Wienn/ Gestiffter Löbl: Todten=Bruderschafft/ von dero Capell=Dienern zu einem Newen=Jahr an praesentiret worden. Wien 1662 (Reprint. Hrsg. und mit einem Nachwort versehen von Johann Anselm Steiger. Heidelberg 2000). Johann Rudolf Klauber: Nachtigall/ Das ist: Ein schöne Historische Beschreibung/ von den sechs Straffen/ mit welchen der Herr vnser Gott/ die herrliche/ vnd in aller Welt hochberümbte Statt Basel: als mit Auffruhr/ Krieg/ Thewrung/ Sterbendt/ Fewrs: vnd Wassers noth/ auch erschrockenlichen Erdbidmen/ von fünffhundert Jahren hero/ heimgesucht hat. Hergegen: Was er derselbigen auch widerumb für Gutthaten erzeigt hat: Auff das fleissigste zusammen gezogen […]. Basel 1617 (HAB Wolfenbüttel Gq 82). Georg König: Leichsermon Vber den vnverhofften/ doch Christlichen seeligen Abschied Weyland des Edlen vnd Ehrnvesten Herrn Sigmund Hallers von Hallerstein auff Gronsperg wolverordenten Pflegers zu Altorff/ welcher den 26. Martij zu Nürmberg sanfft vnd still in dem HErrn entschlaffen/ vnd hernacher den 30. Ejusdem in Altorff zu seinem Ruhbettlein begleitet worden […]. Altdorf 1620 (HAB Wolfenbüttel 435.10 Theol. [6]). Johann Friedrich König: Theologia positiva acroamatica (Rostock 1664). Hrsg. und übers. von Andreas Stegmann. Tübingen 2006. Johann Christoph Kohlhans: Cometa Generalis cum Speciali, oder Cometen=König/ Welcher im 1664. und 1665. Jahr am Himmel erschienen/ und sich prächtig hat sehen lassen/ Sambt Dem darauf im 1665. Jahr folgenden Cometen und vermuthlich Ersten Special=Vortrab/ Der am Ende des Mertzen und Anfang des Aprilis/ sich auch/ als ein Held und triumphirender Sieges=Fürst/ unsern Augen vorgestellet. Darüber Diese wenige Schrifft in Druck ausgegangen […]. Nürnberg 1665 (HAB Wolfenbüttel 42.1 Astron. [17]).
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Johann Joachim Krauseneck: Abdankungs-Rede/ bey Christ-Adelicher/ in sehr volkreicher Versamblung/ Abends/ zwischen 6. und 7. Uhr/ den 26. Februarii, des 1677 Jahrs/ geschehener BEYSETZUNG der weyland HochEdelgebohrnen/ HochEhren-Tugendberühmtesten Frauen Eva Marien/ gebohrnen und vermählten Kölbelin von Geysingen auß dem Hause Klingenthal/ etc. Des auch HochEdelgebohrnen/ Gestreng- und Mannvesten HERRN Hannß Heinrich Kölbels von Geysingen auß dem Hause Arnsdorff auff Lichtenbergk/ etc. HochFürstl. Brandenb. Hochansehnlichen Raths/ Haus-Marschalls und Ober-Amptmanns uff Böhemstein Pegnitz/ Liebstgewesener Ehegenossin/ in der Pfarr-Kirchen zu bemelden Pegnitz gehalten/ und uff Begehren zum Druck schuldigst ausgeantwortet […]. O.O. o.J. (UB Erlangen 4° Thl. XIX, 201/35ab). [Kurfürstenbibel] BIBLIA, Das ist: Die gantze H. Schrifft, Altes vnd Newes Testaments Teutsch/ D. Martin Luthers: Auff gnädige Verordnung deß Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten vnd Herrn/ Herrn Ernsts/ Hertzogen zu Sachsen/ Jülich/ Cleve vnd Berg/ etc. Von etlichen reinen Theologen, dem eigentlichen Wort=Verstand nach erkläret […]. 3 Teile. Nürnberg 1641 (FB Gotha Theol. 2° 27/6). Kurzer Vorbericht/ welcher gestalt Die angeordnete Leichbeysetzung Des Weyland Hochwürdig= und Hochwolgebornen Herrn/ Herrn CARLN/ des H. Röm. Reichs Panner und Freyherrn vom Stein/ Herrn zu Ruppers/ Embtmannsberg/ Alt=Künsperg/ Fahrenbach/ Ost= und Nordheim etc. Sr. Hoch=Fürstl. Durchl. zu Brandenburg-Culmbach Treu verdienten Geheimen Rahts/ Canzlars/ Hof=Richters/ Cammerherrns und Erb=Truchseßens des Burggrafthums Nürnberg/ dann des löbl. Johanniter=Ordens Rittern und designirten Commendatorn zu Litzen. Jn der Hochfürstl. Residenz-Stadt Bayreuth/ den 31. Octobr. des 1675sten Jahres vollenzogen worden. In: Das Zur Himmlischen Lebens-Cron Erhabene Kleinod. [Bayreuth] [1677] (FB Gotha LP Q 4° I, 38 [2224]). Johann Lang: JESUS Heyl/ in GOttes Himmel/ mitten in dem Welt=Getümmel: anfangs/ von dem sterbenden Ertz=Märtyrer Stephano; anjetzo aber/ auff ein neues/ von dessen Tapfferen Glaubens=Nachfolger: Dem Wohl=Edlen/ Gestrengen und Vesten HERRN Michaël Jm-Hoff: deß Ehrlöblich=Nürnbergischen Stadt=Gerichts wohlverordnet=hochberühmten Herren Beysitzer und Schöpffen; am 17. Christ=Monats= als seinem Sterb=Tag/ deß/ zum End/ eilenden 1677. Christ=Jahrs/ eine halbe Stund/ nach 12. der Kleinern Uhr/ aus der Apostel=Gesch. im 7. Cap. am 56. Vers/ seelig und fröhlig/ ersehen/ ergriffen/ erhalten/ genossen; und den 21. diß/ hernach/ in einer/ zur S. Rochus= als Hoch=Adelich=Höffischer Begräbnis=Kirche/ abgelesenen Leich= und Leid=Rede/ so einfältig/ als eilfertig/ entworffen und vorgewiesen […]. Nürnberg o.J. (HAB Wolfenbüttel Da 593 [3]). Johann Lassenius: Besiegte Atheisterey/ Darin Aus heiliger Schrifft behaubtet/ auch theils Aus der Natur und gesunden Vernunft erwiesen. Daß die heil. Schrifft Gottes Wort; warhafftig ein GOtt;
Literaturverzeichnis
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die Seele der Menschen unsterblich; eine allgemeine Aufferstehung der Todten zu hoffen; Teuffel/ Gespenster/ Himmel/ Hell/ ein Gewissen und Ewiges Leben sey. Mit gründlicher Beantwortung/ der Gegen=seitigen Einreden. Sampt unterschiedlichen Anmerckungen Und einen Anhang Vieler hiezu dienender Fragen und Antworten. Auch einigen Sinnbildern/ und nötigen Registern. Zur Ehre Gottes/ und Rettung der Evangelischen Warheit […]. Hamburg 1673 (SUB Hamburg Scrin. A/405). Melchior Lehe: SANGVINES PECCATORUM. Der Sünder Blutschulden/ Das ist: Eine Christliche Predigt/ vom schönen Spruch des 51. Psalms: Errette mich von den Blutschulden/ Gott etc. Beym volckreichen Leichbegängnüß/ Des Ehrnvesten/ Achtbarn vnd Wolgelarten Herrn M. JOHANNISPHILIPPI BRENDELII, weiland wolverordneten Hoff= vnd Stad Medici zu Schlaitz in Reusischer Herrschafft/ Welcher zur Newstadt an der Orla/ dahin er von etlichen Adelspersonen vnd inwonenden Bürgern zur Praxis Medica erfordert worden/ den 17. Novemb. im Jahr 1615. selig in Gott verschieden/ vnd des drauff folgenden 19. Novemb. am XXIV. Sontag nach Trinitatis Christlich zur Erden bestattet worden. Jena 1616 (HAB Wolfenbüttel Slg. Stolberg 5044). Justus Jacob Leibnitz: Gewißheit der Seeligkeit/ Aus der Offenbahrung Johannis/ c. 14. v. 13. Seelig sind die Todten/ die in dem HErrn sterben/ von nun an/ etc. Bey Hochansehlicher Leichbegängnuß/ Des Wol=Edlen/ Gestrengen/ Fürsichtigen und Hochweisen Herrn Georg Sigmund Fürers von und zu Haymendorf/ etc. Des Aeltern Gehaimen Raths/ Dritten Obersten Hauptmanns/ wie auch Kirchenpflegers/ Vordersten Scholarchen/ und Pflegers bey St. Martha/ etc. etc. Freytags den 19. Januarii, Anno 1677. in der Kirch des Gottes=Ackers zu St. Johannis/ vorgetragen […]. Nürnberg [1677] (SB Berlin Ee 710-241 = S16 [25]). Leidiges Ableiben Heinrichs/ H. Johann Wiltstocks/ und F. Katharinen/ seines Eheschatzes/ gebornen Graaßin/ Hertzliebsten Söhnleins. O.O. [1650] (SUB Hamburg Scrin. A/907 [3]). Andreas Libavius: Die Alchemie des Andreas Libavius. Ein Lehrbuch der Chemie aus dem Jahre 1597. Zum ersten Mal in deutscher Übersetzung mit einem Bild- und Kommentarteil. Hrsg. vom GmelinInstitut für anorganische Chemie und Grenzgebiete in der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften in Verbindung mit der Gesellschaft Deutscher Chemiker Frankfurt am Main. Bearb. von Friedemann Rex. Weinheim 1964. Andreas Libavius: Die Gerätschaft der chymischen Kunst. Der Traktat "De sceuastica artis" des Andreas Libavius von 1606. Übersetzung, Kommentierung und Wiederabdruck von Bettina Meitzner. Stuttgart 1995 (Boethius. Bd. 34). Caspar von Lilien: Der Kinder Gottes Wolbewährtes Wund=Pflaster/ Bey HochAdelicher Leichbegängnüß der Reichs=Frey HochEdelgebornen Frauen Maria Catharina vom Stein/ geborner von Oeppe. Des Reichs=Frey HochEdelgebornen und Gestrengen Herrn Carls vom Stein/ auf Ruppers/ Entmannsberg/ Ost= und Nordheim. Sr. HochF. Durchl. zu Brandenburg Culmbach Ge-
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heimten Rahts/ Cantzlers/ HofRichters/ auch des Fürstenthums Burggrafthums Nürnberg Erb=Trucksessens/ itzo zum Reichs=Tage Hochansehnlichen Abgesandtens Eheliebste/ S. G. als derselben verblichener Cörper/ Jn des Heiligen Reichs Stad Regenspurg/ neben der Kirchen zur Heiligen Dreyfaltigkeit/ den 22sten Märzen des iztlauffenden 1664sten Jahrs/ beygesetzet wurde/ Jn Hochansehnlichster Chur:Fürst= und Gräflicher Abgesandten/ auch Herren/ Ritterstandes und vieler anderer vornehmen Leute Gegenwart aus dem CXLVII. Psalm v. 3. 4. 5. 6. erkläret […]. Bayreuth 1664 (HAB Wolfenbüttel Xa 1:24 [5]). Martin Limburger: Kressischer Ehren=Tempel: Nach dem Seeligen Ableiben/ Des Wol=Edlen/ Gestrengen/ Fürsichtigen und Hochweißen Herrn Jobst Christof Kressens/ von Kressenstein/ auf Krafftshof/ Retzelsdorf und Dürrenmungenau/ etc. Des Aeltern Geheimen Raths/ Schulherrns und Zinßmeisters/ in des H. Röm. Reichs=Stadt Nürnberg; (Welcher dieses Zeitliche den 7. des Brach=Monats gesegnet) eröffnet/ Und in einem Teutschen Gedicht Sinnbildweis gezeiget […]. Nürnberg 1663 (Stadtbibl. Nürnberg Gen. K. 100,43; FB Gotha Theol. 4° 966 [10]). Martin Limburger: Unsers JEsu Todes=Streit/ und die Auferweckungs=Beut/ Bey Hochansehnlicher/ Trauer=voller Einsenkung Des Wol=Edlen/ Gestrengen/ Fürsichtig und Wolweisen Herrn Marx Christof Kressen Von Kressenstein/ auf Krafftshof/ Retzelsdorf/ und Dürrenmungenau/ Des Jnnern/ Geheimen Rahts/ und Vördersten Rugs=Herrn Jn des H. Reichs Freyer Stadt Nürnberg/ etc. zu betrachten vorgestellet in der Kressischen Stiffts=Kirche zu Krafftshof […] den 25. Febr. im Jahr 1681. Nürnberg o.J. (Stadtbibl. Nürnberg Will. VII. 1321. 4°). Martin Limburger: Unsers Menschen=Lebens kurze Zeit/ und der GOttes=Gnade Ewigkeit: aus den verblümten Blumen=Worten Davids/ in dem 103 Psalm v. 15/ 16/ 17. bey trauer=würdigster Einsenkung der Blume Adelicher Matronen/ Der WolEdlen/ Viel=Ehren=Tugendreichen Frauen Clara Sabina/ Des WolEdlen/ Gestrengen und Vesten Herrn Ferdinand=Sigmund Kressens/ von Kressenstein/ auf Kraffts=Hof und Dürrenmungenau/ etc. Herzwehrtesten/ nunmehro wolseeligen Ehegemahlin/ einer gebornen Oelhäfin von Schöllnbach/ etc. an dem 1 Tage des Blumen=Monats/ in der Kressischen Stifft=Kirchen/ zu Kraffts=Hof/ gezeiget […]. O.O. 1668 (Ratsschulbibl. Zwikkau 49.3.3.[1]). Martin Limburger: Was aus JEsu Wunden rinnt/ Reinigt uns von aller Sünd. Aus den Trost=vollen Worten Johannis 1. Epist: Cap. 1. v. 7. Bey Trauer=würdigster Beysetzung/ Der Wol=Edlen/ viel=Ehren=Tugendreichen
Fr.
Dorothea
Rosina/
Deß
Wol
Edlen/
Gestrengen
und
Groß=Mannvesten Hn. Christoff Hieronymi Kressens/ Von Kressenstein/ auf Kraffts= und Neunhof/ etc. Jhro Röm. Käyserl. Majest. Raht/ Sodann Eines Wol=Edlen/ Gestrengen und Hochweisen Raths deß H. R. Reichs freyer Stadt Nürnberg/ wolbestellten Amtmanns deß Walds Laurentii/ und der Käys. befreyeten Forst= und Zeidel=gerichte Oberrichters/ etc. Seelig=entseelten Ehegemah-
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lin/ einer gebornen Tetzlin von Kirchensittenbach/ etc. Jn der Kressischen Stifft=Kirche zu Krafftshof gewiesen […]. Nürnberg [1674] (Stadtbibl. Nürnberg Will. II. 916. 4°). Peter Limburger: Davidische Seelen=Befriedigung/ aus dem 116. Psalm v. 7. 8. 9. Bey Ansehnlicher/ und Volckreicher Leich=Begängnus/ Des Wol=Edlen/ Gestrengen/ Fürsichtig und Hochweisen Herrn Jobst Christof Kressens/ von Kressenstein/ auf Kraftshoff/ Retzelsdorff/ und Dürrn=Mungenau/ etc. Des Aeltern Geheimen Raths/ Scholarchae und Zinßmeisters/ in des H. Röm. Reichsstadt Nürnberg: Auch Obersten Vorstehers der Gemein zu Krafftshoff. Welcher den 7. Junii am Heil. Pfingstfest/ frühmorgens/ umb 1. Uhr der Grössern/ dieses 1663. Jahrs/ in Nürnberg/ auf S. Egidii Hof/ sanfft und seelig/ verschieden/ und hernach/ den 11. dieses/ in der Kressischen Stiffts=Kirchen/ zu Krafftshoff/ mit Christlichen Ceremonien/ in sein Ruhkämmerlein allda/ beygesetzet worden […]. Nürnberg [1663] (FB Gotha Theol. 4° 966 [11]). Justus Lipsius: De constantia. Von der Standhaftigkeit. Lateinisch - Deutsch. Hrsg. von Florian Neumann. Mainz 1998. Lob- und Nachruhm-Gewebe/ dem Ehr-Andenken des Ehrwürdigen und Wolgelehrten Herrn M. Michael Webers/ wohlverdienten Gotteslehrers und Schaffers bey der Kirche zu S. Sebald in Nürnberg/ als A. 1668. den 8. Febr. Seelig-Verstorbenens/ gewirket und gewidmet durch die BlumGenossen an der Pegnitz. O.O. [1668] (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 4° PBlO.60 [47]). Carl Friedrich Lochner: Das Leben im Tode/ gezeiget und Aus den Worten des 118. Psalm. v. 17. 18. erkläret. Bey Ansehnlicher Beerdigung/ Der WohlErbarn VielEhr= und Tugendreichen Frauen Margareta/ Des Edlen und Großachtbaren Herrn/ Georg Christoph Stöers/ gewesnen Hoch=Fürstl: Brandenb: Baireith: Landschaff=Raths=Adiuncti und Secretarii, ehelichen/ numehr in Gott selig=ruhenden Hauß=Ehre. Welche am Sontag Reminiscere/ Nachts zwischen 11. und 12. Uhr/ in Fürth sanfft selig entschlaffen/ und folgenden Freytag den 1. Martii Christgewöhnlich/ beerdiget worden. Jn dem Gottes Haus zu St: Michael daselbsten […]. Fürth 1678 (LB Coburg Sche 46 [6]). Johannes Lohde: Treuer=Ehe=Gatten=Engad=Schade/ Oder Die Engaddische Ehe=Gatten=Schatten=Lust verderbet durch einen unverhofften frühzeitigen Todes=Fall Der Weyland HochEdelgebohrnen/ HochEhrenreichen und Gros=Tugendbegabtesten Frauen Fr. Eva Marien/ vermähleten Kölbelin von Gaysingen/ Des HochEdelgebohrnen/ Gestrengen/ Vesten und Hochbenahmten Herrns Herrns Hanß Heinrich Kölbels/ von Gaysingen aus dem Hause Arnsdorff/ uff Lichtenberg/ HochFürstl. Durchl. zu Brandenburg/ Bayreuth=Culmbach etc. Hochbetrauten Rath/ HaußMarschalß und Ambt=Manns zu Böheimstein=Pegnitz/ gewesenen Ehe=Liebsten/ Welche Den 23. Hornung des 1677. Jahrs/ nach schon vollbrachter Geburts=Arbeit in ihrem Erlöser sanfft und seelig verschieden auff dem HochFürstl. Ambt=Hauße Böheimstein=Pegnitz. Dem Hochhertz=
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und schmertzlich betrübtesten Herrn Witwer zu Troste und der seeligst=Abgelebten zu ewigen Andencken fürgestellet […]. Freyberg [1677] (FB Gotha LP Z 8° 2 [1a]). Marcus Aennaeus Lucanus: Der Bürgerkrieg. Lateinisch und deutsch. Hrsg. von Georg Luck. Berlin 1985 (Schriften und Quellen der Alten Welt. Bd. 34). Titus Lucretius Carus: De rerum natura. Lateinisch und deutsch. Hrsg. von Karl Büchner. Zürich u.a. 1956. Ludovicus Granatensis: MEMORIALE CHRISTIANAE VITAE. Vnà cum ADIVNCTIS duobus, seu APPENDICIBVS, de eadem materia […]. Opus valde pium, ex idiomate Italico in Latinum translatum, opera & studio MICHAELIS ab ISSELT Amorfortij. 2 Bde. Köln 1598 (FB Gotha Theol. 8° 617b/7). Martin Luther: Werke. Kritische Gesamtausgabe. Bislang 72 Bde. Weimar 1883-2007 (zit. WA). Martin Luther: Die Deutsche Bibel. 12 Bde. Weimar 1906-1961 (zit. WA.DB). Martin Luther: Tischreden. 6 Bde. Weimar 1912-1921 (zit. WA.TR). Lutwin: Eva und Adam. Study - Text - Translation. Hrsg. von Mary-Bess Halford. Göppingen 1984 (Göppinger Arbeiten zur Germanistik. Bd. 401). Josua Maaler: Die kleine Bibel/ Das ist/ Die Psalmen Davids vnd anderer heiliger Propheten/ mit begreifflichen Argumenten/ vnd außführlichen Taflen/ jhrer ordnung nach/ zu mercklicher hilff/ deß verstands vnd der gedechtnuß/ fleissig erkläret: Sampt beygefügten Heiligen vnd andechtigen Gebätten/ für gemeines vnd sonderbares anligen/ der Kirchen vnd jhrer Gläubigen/ auß jedem Psalm insonderheit gezogen/ vnd also gestellet/ Daß zugleich darinnen Die Hauptlehren der Psalmen/ von Gott/ seinem heiligen wäsen vnd wunderbaren wercken: wie auch Christlichen vnderrichtungen vnsers Läbens/ in allerhand zustenden/ leichtlich zusehen vnd zu fassen […]. Basel 1609 (SB Berlin Bn 3494). Michael Maier: Chymisches Cabinet/ Derer grossen Geheimnussen der Natur/ Durch wohl ersonnene sinnreiche Kupfferstiche Und EMBLEMATA, Auch Zu mehrerer Erleuchterung und Verstand derselben/ mit angehefften sehr dienlich= und geschickten Sententien und Poëtischen Uberschrifften/ dargestellet und ausgezieret. Welches/ Nachdeme es wegen vieler darinn entdeckten raren Geheimnussen und Erläuterung der Philosophischen Subtilitäten/ von verschiedentlichen hocherleuchtenden und zu grossen Künsten sich applicirenden Liebhabern zu öffteren begehret und verlanget worden; Der Chymischen REPUBLIC Und deren Liebhabern/ Zur Speculation, Betracht= und Untersuchung aus wohlmeinender Veneration und Liebe zum zweyten mahl in der Lateinischen Sprach ausgefertiget/ vor jetzo aber zum ersten mahl in das Hochteutsche übersetzet ist; Von G. A. K. Der Philosophischen Künsten Liebhabern. Deme beygefüget ist/ eine Application des Hohen Lied Salomonis/ auff die Universal-Tinctur der Philosophorum. Frankfurt a. M. 1708 (HAB Wolfenbüttel Nd 773).
Literaturverzeichnis
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MANIBUS ET MERITIS VIRI PERQUAM STRENUI, AMPLISSIMI, NOBILISSIMI, DOMINI MICHAELIS IM-HOFF, DICASTAE NORICI AEQUISSIMI, DIGNISSIMI, OMNIUM BONAE MENTIS HOMINUM FAVITORIS OPTIMI, DOLORIS HONORIS ET SEMPITERNITATIS HOCCE MONIMENTUM CONDIDIT, COLLOCAVIT, ET EXTRUXIT FLORIGERA NORICOPEGNESIACORUM SOCIETAS. ANNO ARCHI-PASTORIS CHRISTI, MDCLXXVII. Nürnberg o.J. (HAB Wolfenbüttel Da 593 [3b]). Marcus Manilius: Astronomica. Hrsg. von George P. Goold. Leipzig 1985 (Bibliotheca scriptorum graecorum et romanorum Teubneriana o.Nr.). Johann Mannich: SACRA EMBLEMATA LXXVI IN QUIBUS SUMMA UNIUSCUIUSQUE EVANGELII ROTUNDE ADUMBRATUR das ist Sechs vnd sibentzig Geistliche Figurlein in welchen eines ieden Evangelij Summa Kurtzlichen wird abgebildet, Jnventirt vnd Geprediget […]. Nürnberg 1624 (HAB Wolfenbüttel 389.1 Theol. [1]). Martyrium Polycarpi. In: Die Apostolischen Väter. Griechisch-deutsche Parallelausgabe auf der Grundlage der Ausgaben von Franz Xaver Funk / Karl Bihlmeyer und Molly Whittaker mit Übersetzungen von M. Dibelius und D.-A. Koch neu übers. und hrsg. von Andreas Lindemann und Henning Paulsen. Tübingen 1992, S. 258-285. Johannes Mathesius: Sÿrach Mathesij Das ist/ Christliche, Lehrhaffte/ Trostreiche vnd lustige Erklerung vnd Außlegung des schönen Haußbuchs/ so der weyse Mann Syrach zusammen gebracht vnd geschrieben […]. 3 Teile. Leipzig 1586 (HAB Wolfenbüttel C 194. 2° Helmst.). Benedict Mauricius: Lehrer der Gerechtigkeit/ Werden haben Ehr vnd Frewd. Das ist/ Dreyfacher Trost für getrewe Lehrer Auß Daniel. am 12. v. 3. Bey ansehnlicher Volckreicher LEich=Begängnuß Deß Ehrwürdigen/ Achtbarn vnd Wolgelehrten Herrn M. DOMINICI BEERN, Jn das 31. Jahr Trewfleissigen Diaconi vnd numehr Senioris in der Pfarrkirchen zu S. Laurentzen/ Welcher Freytags den letzten Julii/ Nachmittag umb 3. Vhr der kleinern/ Anno 1663. im 66sten Jahr seines Alters/ sanfft vnd seelig in Christo Jesu seinem HErrn entschlaffen/ vnd Dienstags den 4. Augusti in sein Ruhkämmerlein auf S. Rochus Kirchhoff ehrlich beygeleget worden. Vorgetragen vnnd einfältig erkläret […]. Onolzbach 1663 (WLB Stuttgart Fam. Pred. oct. K. 1065). Maximus Taurinensis: Sermones. Hrsg. von Almut Mutzenbecher. Turnhout 1962 (Corpus Christianorum Series Latina. Bd. 23). Balthasar Mentzer (Praes.) / Johann Gerhard (Resp.): THEOREMATA DE SCRIPTURAE SACRAE INTERPRETATIONE. In: Johann Gerhard: Tractatus de legitima scripturae sacrae interpretatione (1610). Lateinisch-deutsch. Kritisch hrsg., komment. und mit einem Nachwort versehen von Johann Anselm Steiger unter Mitwirkung von Vanessa von der Lieth. Mit einem Geleitwort von Hans Christian Knuth. Stuttgart-Bad Cannstatt 2007 (Doctrina et Pietas. Abt. I, Bd. 13), S. 385436.
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Matthaeus Merian d. Ä.: ICONES BIBLICAE Praecipuas Sacrae Scripturae Historias eleganter & graphicè repraesentantes. Biblische Figuren/ darinnen die Fürnembsten Historien/ in Heiliger vnnd Göttlicher Schrifft begriffen/ Gründtlich vnd Geschichtmessig entworffen/ zu Nutz vnd Belüstigung Gottsförchtiger vnd Kunstverständiger Personen artig vorgebildet/ an Tag geben vnd verlegt […] Mit Versen vnd Reymen in dreien Sprachen gezieret vnd erkläret/ Durch Joh. Ludwig Gottfried. Teil 1. Frankfurt a. M. [1625] (HAB Wolfenbüttel 30.1 Geom.). Matthaeus Merian d. Ä.: Todten=Tantz/ Wie derselbe in der löblichen vnd weitberühmten Statt Basel/ Als ein Spiegel Menschlicher Beschaffenheit/ gantz künstlich gemahlet zu sehen ist: Mit beygefügten/ auß H. Schrifft vnd denen Alten Kirchenlehrern gezogenen/ Erinnerungen/ vom Todt/ Aufferstehung/ Jüngsten Gericht/ Verdamnuß der Gottlosen/ vnd dem Ewigen Leben. Nach dem Original in Kupffer gebracht/ vnd herauß gegeben […]. Frankfurt a. M. 1649 (HAB Wolfenbüttel 83.4 Quod [3]). METRA VOTIVA, Nobilissimo ac Florentissimo DN. WOLFGANGO MARTINO IM-HOFIO, PATRICIO NORIB. SPLENDIDISSIMO, VIRI Nobilissimi & Amplissimi, DN. RAPHAELIS IM-HOFII, PATR. ac Majoris Consilii ap. Norib. Adjuncti spectatissimi, FILIO SPONSO, & Nobilissimae atque Pudicissimae Virgini, MARIAE MAGDALENAE, Nobilissimi & Amplissimi VIRI, DN. SIGISMUNDI GABRIELIS HOLTZSCHUERI, Patr. Norib. & Rei Frumentariae apud Herspruccenses Praefecti olim dignissimi, FILIAE SPONSAE, Norib. An. 1651. die 26. Maji, Nuptias solemniter celebrantibus, felicis ominis ac debiti honoris causâ ab Amicis & Benevolis FACTA, atque EXSCRIPTA […]. Nürnberg [1651] (Stadtbibl. Nürnberg Gen. I. 1, 98). Conrad Meyer: Fünff und zwenzig Bedenkliche figuren mit Erbaulichen Erinnerungen, Dem Tugend und Kunstliebenden zu gutter gedechtnus in Kupffer gebracht […]. O.O. [Zürich?] 1674 (HAB Wolfenbüttel Xb 4° 344). Johann Matthäus Meyfart: Tuba Novissima. Das ist Von den vier letzten Dingen des Menschen 1626. Hrsg. von Erich Trunz. Tübingen 1980 (Deutsche Neudrucke, Reihe Barock. Bd. 26). Martin Moller: Christliche Lebens= und Selige Sterbe=Kunst/ Das ist: Heilsame/ und sehr nützliche Betrachtung/ wie ein Christ sein gantzes Leben führen/ in steter Busse zubringen/ und sich allezeit zu einem seligen SterbStündlein bereit und gefast halten/ auch dermahleins nach Gottes Willen in kräfftigem Glaubens=Trost wider allerley Anfechtung und Schrecken durch einen sanfften und seligen Tod von dieser Welt frölich und freudig abscheiden könne und solle […]. Leipzig 1673 (Bibliothek des Fachbereichs Ev. Theologie der Universität Hamburg). Johann Muehlmann: Flagellum Antimelancholicum, Das ist: Christliche Geissel/ wider den Melancholischen Trawrgeist vnd Hertzfresser/ Aus Gottes Wort geflochten/ vnd auff allerley Fälle der Anfechtungen/ vnd Melancholischen Grillen gerichtet […]. Leipzig 1618 (HAB Wolfenbüttel 435 Theol. 4° [2]).
Literaturverzeichnis
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Heinrich Müller: Der Geistlichen Erquickstunden des Fürtrefflichen Theologi H. Doct. Heinrich Müllers Past. und Profess. Publ. bey der löbl. Universität Rostock Poetischer Andacht-Klang: von denen Pegnitz-Blumgenossen verfasset; und in Arien gesetzet durch Johann Löhner der Singdichtkunst Beflissenen. Nürnberg 1673 (HAB Wolfenbüttel Tl 185). Heinrich Müller: Evangelische Schluß=Kette/ Und Krafft=Kern/ Oder Gründliche Außlegung der gewöhnlichen Sonntags=Evangelien/ worinnen nicht allein der Buchstab/ nach dem Sinn des Geists/ erkläret/ sondern auch die Glaubens=Stärckung und Lebens=Besserung/ aus den Krafft=Wörtern der Grund=Sprachen herauß gezogen/ vorgetragen wird: Jn öffentlichen Predigten vorgestellet/ numehr aber auff sehr vieler Gott=liebenden Hertzen flehentliches Anhalten zum Druck befördert […]. Frankfurt a. M. 1672 (HAB Wolfenbüttel Th 2° 12). Heinrich Müller: Evangelischer Hertzens=Spiegel, Das ist: Erklärung aller Sonn= und Fest=Tags=Evangelien, Nebst beygefügten Paßions=Predigten Ueber das Gantze Leyden CHristi, Jn öffentlicher Kirchen=Versammlung der Gemeine GOttes zu St. Marien vorgestellet; jetzo aber auf das neue wegen der schönen Lehr=Art auf vieler Ersuchen zum Druck überlassen, und mit dreyfachen Registern versehen, Nebst einer Vorrede S. T. Herrn Friederich Caspar Hagens […]. Hof 1738 (11679) (Bibliothek des Fachbereichs Ev. Theologie der Universität Hamburg L IV d 865). Heinrich Müller: Geistliche Erquick=stunden/ Oder Dreyhundert Haus= und Tisch=Andachten. Vor diesem eintzel in dreyen Theilen nacheinander herauß gegeben/ jetzo aber durch und durch wieder vermehret/ und in ein Wercklein/ auff vielfältiges Begehren/ zusammen getragen [...]. Frankfurt a. M. 1672 (11664f.) (HAB Wolfenbüttel Th 1836). Heinrich Müller: Geistliche Erquickstunden Oder Dreyhundert Haus= und Tisch=Andachten. Vor diesem eintzel in dreyen Theilen nach einander heraus gegeben/ Jetzo aber durch und durch wieder vermehret/ und in ein Wercklein/ auff vielfältiges Begehren/ zusammen getragen […]. Hamburg 1705 (11664f.) (SUB Hamburg A/380432). Heinrich Müller: Geistlicher Danck=Altar/ Zum täglichen Lob=Opffer der Christen/ Mit vielen Kupffern gezieret […]. Frankfurt a. M. 1670 (HAB Wolfenbüttel Th 1833). Heinrich Müller: Geistliche Seelen=Musik Bestehend Jn Zehen Betrachtungen/ und vier hundert außerlesenen/ Geist= und Krafftreichen/ sowol alten/ als neuen Gesängen/ mit allerhand schönen/ unter andern funffzig gantz neuen Melodeyen gezieret. Auf Begehren vieler Andacht=liebenden Seelen im Jahr 1659. zum Druck befördert […]. Frankfurt a. M. 1668 [11659] (HAB Wolfenbüttel Th 1859). Heinrich Müller: Gräber Der Heiligen/ Mit Christlichen Leich=Predigten bey Volckreicher Versammlung in öffentlichen Gottes=Häusern beehret und geschmücket […]. Frankfurt a. M. 1685 (HAB Wolfenbüttel Da 578 [1-2]).
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Heinrich Müller: Himmlischer Liebes=Kuß/ Oder Ubung deß wahren Christenthums/ fliessend aus der Erfahrung Göttlicher Liebe/ Zum dritten mal/ mit einem weit reicherm völligem Register/ und an vielfältigen Druckfehlern corrigiret […]. Frankfurt a. M. / Leipzig 1669 [11659] (HAB Wolfenbüttel Th 1850). Heinrich Müller: Himmlischer Liebes=Kuß, Oder: Göttliche Liebes=Flamme/ Das ist: Aufmunterung zur Liebe GOttes: Durch Vorstellung dessen unendlichen Liebe gegen uns. Mit vielen schönen Sinnbildern gezieret […]. Nürnberg 1723 (Bibliothek des Fachbereichs Ev. Theologie der Universität Hamburg G VII p 5002). Johann Müller: Atheismus Devictus, Das ist Außführlicher Bericht Von Atheisten/ Gottesverächtern/ Schrifft=Schändern/ Religions=Spöttern/ Ecebolisten/ Kirchen= und Prediger=Feinden/ Gewissenlosen Eydbrüchigen Leuten/ und Verfolgern der Rechtglaubigen Christen. Mit gründlicher Widerlegung ihrer erschrecklichen und verdamlichen Jrrthümen. Zu Ehren dem Unsterblichen wahren GOTT und seinem Sohne dem gecreutzigten JEsu/ zu Bekräfftigung der Göttlichen Warheit/ den betrübten/ verachteten/ verspotteten Predigern zu beständigem Trost/ dem Teuffel aber und seinem Anhang zu ewiger Schmach und Schande […]. Hamburg 1685 (SUB Hamburg Scrin. A/1975). Johannes Musäus (Praes.): DISSERTATIO DE AETERNO ELECTIONIS DECRETO, An ejus aliqua extra Deum causa impulsiva detur, nec ne? In quâ Praemissâ cum quaestionis controversae, tum verae de eâ sententiae, explicatione, ARGUMENTUM AB EXECUTIONE PETITUM pressiùs urgetur, & solidè evincitur, Vel decretum Electionis non posse esse absolutum, vel meritum Christi & fidem non posse in causis justificationis & salvationis haberi. Accessit De Luminis naturae insufficientiâ ad salutem DISSERTATIO CONTRA EDOARDUM HERBERT DE CHERBURY, Baronem Anglum. Jena 1668 (HAB Wolfenbüttel G 204.4° Helmst. [10]). Andreas Myhldörffer: ARA VICTORIAE. Geistlicher Siges=Altar/ Fürbildend: Das weisse Seelen=Kleid/ wann seelig überwunden/ wi dort der Siger=Nam im Lebens=Buch gefunden. Aus der Offenbahrung Joh. III. 5. Bey sehr Ansehnlicher aber höchst=traurmütiger Beerdigung/ Deß WohlEhrwürdig/ GroßAchtbar und Hochgelahrten Herrn Daniel Wülfer/ Wol=verdinten Predigers der Pfarr=Kirchen zu St. Laurenzen/ und im allhisigen Auditorio Log. Phys. & Metaphys. weitberühmten Prof. Publ. auch HochFürstlich=Oettingischen Kirchen=Raths: u. a. m. Welcher in di virzig Jahr/ auf dem Predigt= und Lehr=Stul/ Göttliche Ehre und Menschliche Seeligkeit/ eifrig befördert/ getreulich vermehret/ Endlich Montags den 11. May=Monats/ um Eins gegen Nacht/ der Grösern Uhr/ dises 1685. Jahrs/ nach völlig überwundenen allen Trübseeligkeiten diser eitlen Welt/ das mühesame Angst=Kleid deß sterblichen Leibes freudig ausgezogen/ der unsterbliche herrliche Geist aber/ di weisse Triumfs=Kleider Himmels frölich angezogen. Auch Freytags den 15. dises/ der entseelte Ehren=Leichnam/ unter überhäuften Threnengüssen in sein
Literaturverzeichnis
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Ruhe=Kämmerlein auf St. Rochus=Kirchhof beygesetzet worden. Aufgerichtet in der Kirche daselbst/ Bey Groß=Volkreicher Klag=Versammlung viler betrübter Herzen […]. Nürnberg 1685 (SLUB Dresden Col. diss. B. 60, misc. 43). Andreas Myhldörffer: Auff wenig böse Zeit Folgt gute Ewigkeit. oder Geistliche WegSeule Bey Hochansehnlicher/ Höchstbethränter/ Schmerzkläglicher Leichbestattung/ Des WohlEdlen/ Gestrengen/ Fürsichtig und Hochweisen Herrn Hn. Georg Holzschuers von der Neuen Bürg etc. Deß Aeltern Geheimen und KriegsRahts/ auch ZeuchHerrn/ u.a.m. allhier. Alß Dero WohlEdle Herrlichkeit Montags den 24. Merz/ dieses 1679. Jahrs/ zwischen 2. und 3. Nachmittag/ die Wenig böse LebensWallfart/ Löblich/ Christlich/ Seelig/ vollendet/ und dessen Heilige Seele in daß HimmelsEwige Vaterland eingegangen/ auch Freytags darauf/ den 28. dieses/ der Edle TugendKörper/ auff St. Johannes GottesAkker/ in der uralten WolAdelich Holzschuerischen SchlaffKapell/ unter allgemeinen Weinen und Wehklagen beygezzet worden. Auß dem 1. Buch Mos. 47. Cap. 9. v. aufgerichtet/ Jn groser/ volkreicher/ Hohen und Niedern StandsPersonen/ TraurVersamlung […]. Nürnberg o.J. (HAB Wolfenbüttel Db 2166). Andreas Myhldörffer: JEsus Blut Frommer Christen höchstes Gut. Oder Heilige Blut=Höle! Bey Traurkläglicher und höchstwehmütiger Beerdigung Deß HochEdlen/ Gestrengen/ Fürsichtig und Hochweisen Herrn Georg Christof Volkamer/ Deß Aeltern geheimen Rahts/ dritten Obristen und KriegsHauptmanns/ wie auch ZeuchHerrn/ und Pflegers der Zwölff Brüder Stifftung nächst der Karthausen/ u.a.m. allhier. Welcher Sonntags den 9. Merz dieses 1679. Jahrs zwischen 6. und 7. zu Nachts/ auf das allunüberwindliche JEsus Blut/ verständig beständig und sanft von allen Sünden gereiniget/ entschlaffen und Freytags darauf als 14. dieses/ auf St. Johannes GottsAkker/ in seine Adeliche BegräbnißHöle/ beygesezzet worden. Aus der 1. Ep. Joh. 1. c. v. 8. Jn hochansehnlicher Leidversammlung gezeiget […]. Nürnberg 1679 (HAB Wolfenbüttel Db 4854). Neues vollständiges Eisenachisches Gesangbuch Worinnen/ in ziemlich bequeemer und füglicher Ordnung/ vermittels fünffacher Abteilung/ so wol die alte/ als neue/ doch mehrenteils bekante Geistliche Kirchenlieder und Psalmen/ D. Martin Luthers/ und anderer Gottseeligen Männer befindlich […]. Eisenach 1673 (HAB Wolfenbüttel Tl 450). Philipp Nicolai: FrewdenSpiegel deß ewigen Lebens. Das ist: Gründtliche Beschreibung deß herrlichen Wesens im ewigen Leben/ sampt allen desselbigen Eygenschafften vnd Zuständen/ auß Gottes Wort richtig vnd verständtlich eyngeführt. Auch fernere/ wolgegründte Anzeig vnd Erklärung/ was es allbereit für dem jüngsten Tage für schöne vnd herrliche Gelegenheit habe mit den außerwehlten Seelen im himmlischen Paradeiß. Allen betrübten Christen/ so in diesem Jammerthal/ das Elendt auff mancherley Wege bauwen müssen/ zu seligem vnd lebendigen Trost zusammen gefasset […]. Frankfurt a. M. 1599 (Reprint Soest 1963 [Soester Wissenschaftliche Beiträge. Bd. 23]).
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Philipp Nicolai: Historia deß Reichs Christi: Das ist/ Gründliche Beschreibung der wundersamen erweiterung/ seltzamen Glücks/ vnnd gewisser bestimpter Zeit der Kirchen Christi im Newen Testament/ wie dieselbe an allen Orten in der Welt wird gepflantzet/ vnd von Jüden/ Heyden/ Türcken/ Papisten/ Calvinisten/ vnd andern Feinden/ grewliche Verfolgung leydet/ auch jhre gewisse von GOtt gesetzte Zeit hat/ wie lange sie wider gemeldte Feinde in dieser Welt kämpffen vnd streiten soll. Welche Zeit auß dem Propheten Ezechiele vnd Daniele/ deßgleichen auß der Offenbarung Johannis fleissig erforschet/ vnd mit dem Außgang aller Geschichten/ nach bewärten Historien vnd täglicher Erfahrung/ Augenscheinlich vergliechen wird […]. Nürnberg 1629 (FB Gotha Theol. 8° 426). Philipp Nicolai: THEORIA VITAE AETERNAE, Das ist: Historische Beschreibung deß gantzen Geheimnisses vom ewigen Leben. Darinnen auß Heiliger Göttlicher Schrifft/ von vnser Erschaffung/ wie auch von vnser Erlösung/ deßgleichen von vnser Widergeburt/ folgends von vnser Seelen Heimefarth/ vnd endlich von der Aufferstehung vnsers Fleisches zum ewigen Leben ordentlich in fünff Büchern gehandelt wird. […]. Hamburg 1606 (FB Gotha Theol. 8° 399/7). Philipp Nicolai: Von Christo Jesu dem Bawm des Lebens vnd seinen edlen Früchten. Eine Christliche Predigt vber die Wort deß HErren Hose. 14. Jch wil sein wie ein grünende Tanne/ etc. Gehalten in der Fürstlichen Hoffcapellen zu Winßheim an der Luhe in dem Herzogthumb Lüneburgk. Hamburg 1607 (HAB Wolfenbüttel 863.16 Theol. [5]). NOVIS SPONSIS, Nobilissimo, Praestrenuo ac Florentissimo VIRO. JUVENI, DN. HEINRICO GRUNDHERRO, Viri Magnifici, Nobilissimi, maximè Strenui atque Prudentissimi, DN. LEONHARDI GRUNDHERRI, Inclutae Reip. Norimb. Trium-Viri laudatissimi, Universitatis Altdorffinae Scholarchae primarii, Ecclesiarum, Gymnasii Scholarumque Ephori gravissimi, FILIO, Nobilitate Generis omniumque Virtutum ornamentis laudatissimae VIRGINI, MARIAE REGINAE, Nobilissimi, Amplissimi & longâ rerum variarum experientiâ verè Strenui VIRI, DN. MICHAELIS INHOF, Serenissimae Reg. Maj. Sueciae Excubiarum quondam, nunc Foresti ad D. Laurentii Praefecti meritissimi, Judiciique Imperialis Zeidleriarum sive Mellicidarum Praesidis integerrimi, FILIAE, ad diem XVII. Octobris Anno M.DC.LIX. Nuptias celebrantibus, Monimentum Amoris ac Honoris ponebant FAUTORES & AMICI […]. Nürnberg [1659] (Stadtbibl. Nürnberg Gen. G. 75, 74). Nürnbergisches Gesang=Buch/ Darinnen 1160. außerlesene/ so wol alt als neue/ Geist= Lehr= und Trostreiche Lieder/ auf allerley Zeit= Freud= und Leid=Fälle der gantzen Christenheit gerichtet/ und mit Voransetzung der Autorum Namen/ auch theils vortreflich=schönen Melodien/ Noten und Kupffern gezieret/ zu finden. Deme beygefüget ein Christliches Gebet=Büchlein/ in welchem Morgen= Abend= Buß= Beicht= Communion= Räiß= Wetter= Krancken= und Sterb=Gebet kürztlich enthalten. Alles zu GOttes Ehr/ dann auch zu Beförderung frommer Christen Hauß= und Kir-
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chen=Andachten/ aus vieler geistreicher Lehrer und berühmter Leute Schrifften mit besonderm Fleiß zusammen getragen. Mit einer Vorrede Herrn Johann Sauberts […]. Nürnberg 1676 (SB Berlin Slg. Wernigerode Hb 3413). Odo von Cluny: Opera omnia. Paris 1853 (Migne Patrologia Latina. Bd. 133). Johann Olearius: Biblischer Erklärung Dritter Theil/ Darinnen Der Psalter Davids/ Die Sprüche/ Der Prediger/ und das Hohelied Salomonis/ ebenmäßig Aus der Grundsprache deß Heiligen Geistes betrachtet/ und mit nothwendiger Lehre/ Trost und Vermahnung/ zu Gottes Ehre/ und täglicher Beförderung der waren Gottseeligkeit/ vorgestellet wird […]. Leipzig 1679 (Privatbesitz). Magnus Daniel Omeis: Abschieds- und Grab-Gesang/ mit welchem Der nun Seelige und weyland Wohl-Edle/ Gestreng- und Mannveste Herr Georg Jacob Pömer/ Eines Wohl-Edlen/ Gestrengen und Hochweisen Rahts der Stadt Nürnberg wolverordneter und groß-verdienter Pfleger zu Lauf/ Den 27. Winter-Mon. 1673. allda zur Erden Christ-gebräuchlich bestattet/ und letzt-schuldigst beehret worden […]. O.O. [1673] (Stadtbibl. Nürnberg Gen. P. 48, 66x). Martin Opitz: Gesammelte Werke. Kritische Ausgabe. Hrsg. von George Schulz-Behrend. Bd. 2: Die Werke von 1621 bis 1626. 1. Teil. Stuttgart 1978 (Bibliothek des Literarischen Vereins in Stuttgart. Bd. 300). Martin Opitz: Gesammelte Werke. Kritische Ausgabe. Hrsg. von George Schulz-Behrend. Bd. 4: Die Werke von Ende 1626 bis 1630. 2. Teil. Stuttgart 1990 (Bibliothek des Literarischen Vereins in Stuttgart. Bd. 313). Origenes: Commentaire sur l'évangile selon Matthieu. Bd. 1. Hrsg. von Robert Girod. Paris 1970 (Sources Chrétiennes. Bd. 162). Origenes: Commentarii in epistulam ad Romanos, lib. 7f. Übers. und eingel. von Theresia Heither. Freiburg i. B. u.a. 1994 (Fontes Christiani. Bd. 2/4). Origenes: Vier Bücher von den Prinzipien. Hrsg., übers., mit kritischen und erläuternden Anmerkungen versehen von Herwig Görgemanns und Heinrich Karpp. Darmstadt 1976 (Texte zur Forschung. Bd. 24). Lucas Osiander: Ein Predig/ Wie die Christen in diser Welt/ mit gutem gewissen/ Frölich sein/ vnd schwermütigkeit von sich treiben mögen vnd sollen. Tübingen 1584 (HAB Wolfenbüttel Alv. Dl 208 [4]). Peter Otto: CHRISTI CRUX, NOSTRA LUX. Christi Creutz und Traurigkeit/ bringt uns Licht und Seeligkeit/ welches gewiesen aus der Epistel S. PAULI an die Galat. VI, 14: Es sey ferne von mir rühmen/ denn allein von dem Creutz unsers HErrn JESU Christi/ durch welchen mir die Welt gecreutziget ist/ und ich der Welt. Bey der Volkreichen Leich=Begängnüs des weyland Hoch=Wohl= Ehrwürdigen/ Groß=Achtbarn und Hoch=Wolgelarten/ Herrn Johannis Laurentii FROBENII, Hoch=Fürstl. Brandenb. wohl=verordnet=gewesenen Special-SUPERINTENDENtens/ und treu-
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fleißigen Pastoris, denn Inspectoris der Kirchen und Schulen allhier zu Culmbach/ Welcher den 21sten Decembris, des 1682sten Jahrs/ in seinem Erlöser Christo JEsu sanfft und seelig entschlaffen/ und darauf Mittwochs den 27sten hujus, mit Christ=löblichen Ceremonien in unserer S. Peters-Kirchen beygesetzet worden/ seines Alters über die 59. Jahr […]. Hof 1683 (Stadtarchiv Braunschweig H IX 145, 3). Peter Otto: DULCISSIMUM OMNIUM CHRISTIANORUM SOLATIUM, Das ist/ Ein sehr süsser Trost aller Christen/ Aus den Worten Davids: Jch aber/ HErr/ hoffe auf dich/ und spreche: Du bist mein GOtt. Meine Zeit stehet in deinen Händen. Jm 31. Psalm/ Vers. 15. 16. Bey Sehr volckreichem LeichConduct und Beerdigung Des weyland Edlen/ Vest/ Hochgelehrten und Hocherfahrnen Herrn Johann Adam Rubingers/ Der Stadt Culmbach wolbestalten und hochverdienten Physici Ordinarii, auch in diesem löblichen Fürstentum hochberühmten Medici, Welcher Dieses Zeitliche gesegnet Anno Christi 1679 Montags den 25 Augusti/ Abends zwischen 8 und 9 Uhr/ seines Alters 56 Jahr/ 3. Monat/ 1. Wochen/ und 4. Tag. Und darauf Freytags den 29ten Ejusdem mit Christlöblichen Ceremonien nach verrichter LeichPredigt zur Erden bestattet worden […]. Nürnberg o.J. (UB Erlangen Thl. XIX, 201/235). Publius Ovidius Naso: Amores. Text, Prolegomena and Commentary. Hrsg. von James C. MacKeown. Bd. 1. Liverpool u.a. 1987 (Arca. Classical and Medieval Texts, Papers and Monographs. Bd. 20). Publius Ovidius Naso: Briefe aus der Verbannung. Tristia. Epistulae ex Ponto. Lateinisch und deutsch. Übertragen von Wilhelm Willige. Eingeleitet und erläutert von Niklas Holzberg. Darmstadt 1995. Publius Ovidius Naso: Heroides and Amores. Hrsg. von Grant Showerman. London / Cambridge, Massachusetts 1963 (The Loeb classical library. Bd. 41). Publius Ovidius Naso: Metamorphosen. Lateinisch-deutsch. In deutsche Hexameter übertragen und hrsg. von Niklas Holzberg. München 131992 (Sammlung Tusculum o.Nr.). PARENTALIA Beato funeri Viduae pietate, fide in Deum, virtutibusque ornatissimae, ANNAE &c. Viri Prudentißimi, DN. STEPHANI KOBII, Senatus Hilberthusani Senioris optimè meriti, toà nàn ™n
¡g…oij, Conjugis quondam fidelissimae, dilectissimae FACTA: Quae, postquam à Filio, DN. M. SEBASTIANO KOBIO, Rectore Sch. Araeflavianae dexterrimo &c. t¦ qrept»ria octo annis & sex mensibus ™k toà nÒmou ¢ntipelargikoà acceperat, A. MDCXLIX. d. IIX. Novemb. horâ post primam antelucanâ, In aedibus ejusd. anno aetatis octogesimo, sanâ & integrâ mente inter preces & suspiria animam Deo datori: Corpus terrae mandandum transcripsit […]. Nördlingen o.J. (Ratsschulbibl. Zwickau 48.7.5.[114]). Persius Flaccus: Die Satiren. Lateinisch und deutsch. Hrsg. von Otto Seel. München 1950. Georg Friedrich Pertzsch: Treuer Lehrer und Prediger Dreyfacher Ehren=Ruhm/ bester Lohn und Reichthumb. Aus den schönen Worten S. Pauli 2. Tim. 4. v. 7. 8. Jch habe einen guten Kampff gekämpffet/ etc. Bey ansehnlicher und Volckreicher Begräbnüß Deß Wohl=Ehrwürdigen/
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Groß=Achtbarn und Vielgelahrten Herrn JOHANNIS ROSAE, Dieser Fürstl. Residentz=Stadt Bayreuth und gantzen Christlichen Gemein gewesenen wol=verdienten Diaconi und Hospital=Predigers/ wie auch des Hoch=Fürstl. Consistorii Gewissenhafften Adsessoris Welcher am Sontag Sexages. als den 6. Febr. dieses 1670sten Jahrs früh zwischen 7. und 8 Uhr in seinem Erlöser Christo JEsu sanfft=seelig entschlaffen/ Dessen verblichner Leichnam den 13. Ejusd. als am Sontag Quinquages. mit Christgebührlichen Solennitäten erstlich in die Pfarr=Kirchen gebracht/ und nach der daselbst gehaltenen Leich=Predigt mit grossen Trauren und Weheklagen/ in grosser Frequenz seiner liebgewesenen Zuhörer auff den GottesAcker begleitet und in sein Ruhe=Kämmerlein beygesetzet worden […]. Bayreuth o.J. (UB Erlangen 4° Thl. XIX, 201/243 [29]). Petrus Blesensis: Opera omnia. Paris 1855 (Migne Patrologia Latina. Bd. 207). August Pfeiffer: ARS ARTIUM oder Die Kunst aller Künste/ Vormittelst welcher man vergnüglich leben u. selig sterben kan/ bestehend in CHREMATISTICA SACRA Der Kunst/ mit Gott und Ehren reich zu werden/ und EU'QANASI/A, Der seligen Sterbe=Kunst/ Deutlich und verständlich entworffen und auff Begehren heraus gegeben […]. Leipzig 1687 (FB Gotha Theol. 8° 640/4). August Pfeiffer: MAGNALIA CHRISTI, Oder Die Grossen Thaten Jesu Christi/ Damit er sich so wohl gegen alle Menschen ins gemein Durch seine Menschwerdung/ Geburt/ Leiden/ Sterben/ Aufferstehn und Himmelfahrt/ Als in den drey Ständen der Christenheit gegen Prediger/ Obrigkeit/ Ehegatten/ Kinder und Gesinde insonderheit/ verdient gemacht hat/ Allen rechtschaffenen JEsus=Liebhabern zur täglichen Betrachtung und Seelen=Lust heraus gegeben […]. Leipzig 1685 (HAB Wolfenbüttel Te 955). August Pfeiffer: PANSOPHIA MOSAICA E GENESI DELINEATA, Das ist/ Der Grund=Riß aller Weißheit/ Darinnen aus dem Ersten Buch Mosis Alle Glaubens=Articul; die Widerlegung der Atheisten/ Heyden/ Jüden/ Türcken und aller Ketzer; alle Disciplinen in allen Facultäten; der Ursprung aller Sprachen; der Extract von allen Historien/ Antiqvitäten und Curiositäten; alle Professiones, Handwercke und Handthierungen; alle Tugenden und Laster; aller Trost/ Kurtz und deutlich gewiesen werden […]. Zum andern mahl gedruckt. Leipzig 1688 (FB Gotha 01 - Pol. 12° 26 [2]). Physiologus. Griechisch/Deutsch. Übers. und hrsg. von Otto Schönberger. Stuttgart 2001 (Reclam Universal-Bibliothek. Bd. 18124). Filippo Picinelli: MUNDUS SYMBOLICUS IN EMBLEMATUM UNIVERSITATE FORMATUS, EXPLICATUS, ET TAM SACRIS, quàm profanis Eruditionibus ac Sententiis illustratus […]. 2 Bde. Köln 1687 (Reprint Hildesheim u.a. 1979). Pindar: Siegesgesänge und Fragmente. Griechisch und deutsch. Hrsg. und übers. von Oskar Werner. München 1967 (Tusculum-Bücherei o.Nr.). Platon: Werke in acht Bänden. Griechisch und deutsch. Hrsg. von Gunther Eigler. Darmstadt 2001.
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Michael Praun: COMETAE MALUS GENIUS. Sive DISSERTATIO SINGULARIS, quâ Ad excitanda eruditiorum ingenia, disquiritur: An non Cometae per malos Genios regantur? O.O. 1662 (HAB Wolfenbüttel 1223.27 Theol. [3]). Michael Praun: Hellglänzender Ritter=Spiegel/ Worinnen I. Die Göttliche Verhengnüssen in Kriegs=Sachen/ und die AUSPICIA DIVINA der hohen Feld=Herren/ Generalen und Obristen/ etc. II. Die Tugenden und Eigenschafften eines vollkommenen Feld=Herrns/ etc. III. Eine Summarische Beschreibung der fürnehmsten Feld=Herren und Kriegs=Helden/ welche so wol in vorigen/ als diesem Jahrhundert gelebt. Wie auch eine Summarische Beschreibung deß 30.jährigen Teutschen Krieges/ etc. IV. Die Göttliche Providentz/ über alle Menschen und Welt=Händel/ in allen Ständen und Orden/ vorgestellet werden […]. Augsburg 1695 (ULB Halle/S. AB 154277 [1] und Pon IIn 182). [Michael Praun:] Nachdencklicher Vortrag und Relation, So Die von Göttlicher Klarheit Durchleuchtigste Prinzessin und Fräulin/ Fr. RELIGIO wegen Teutschland/ in dem Parnasso abgeleget hat; Darinn Der Raht=Schluß GOttes über die vornehmste Regimenter von Anfang der Welt entdecket/ und was Teutschland deßwegen zu beobachten/ getrewlich gezeiget wird/ sampt einer vorangesetzten Zuschrifft an die Göttliche Mayestät Zu Ende/ Jst an statt einer Zugabe auß beeden obgesetzten Discursen die Frage gezogen und erörtert worden; Ob die heylige Bibel auch einem Politico und Philosopho zu Erforschung der Natur und Politic nutzlich und nohtwendig seye? […]. Kempten 1667 (UB Erlangen Thl. I, 410). Theodosius Preu: Sehnliche Trauer=Klage/ über den schmertzlich=betrübten Hintritt Deß Wohl=Edlen/ Gestrengen und Mannvesten HERRN Georg Jacob Pömers/ Wohl=verdienten Pflegers zu Lauf/ etc. Seines gewesenen viel=mögenden Herrn Beförderers und grossen Gönners/ etc. Welcher Am letzten Sonntag nach Trinitatis, als den 23. Monats Novembris, dieses zu Ende laufenden 1673sten Jahrs/ das Zeitliche gesegnet/ und darauf Den 27. dieses/ mit höchster Betrübnuß zu Grabe bestattet worden/ aus Christ=schuldigen Mit=leiden aufgesetzt […]. Altdorf [1673] (Stadtbibl. Nürnberg Gen. P. 48, 64x). Procopius Caesariensis: Gotenkriege. Griechisch - Deutsch. Hrsg. von Otto Veh. München 1966. Aurelius Prudentius Clemens: Carmina. Hrsg. von Maurice P. Cunningham. Turnhout 1966 (Corpus Christianorum Series Latina. Bd. 126). Marcus Fabius Quintilianus: Institutionis Oratoriae Libri XII. Hrsg. von Helmut Rahn. 2 Teile. Darmstadt 1975. Balthasar Raith: SAMUEL Kecrhmatismšnoj REPRODUCTUS; Das Jst/ Leich=Sermon vnd Ehren=Gedächtnuß Vber dem Tödtlichen Ableiben Deß Edlen/ Vösten/ vnd HochGelehrten Herrn Samuel Hafenreffers/ Philosophiae vnd Medicinae Doctoris, vnd bey wolLöblicher Universität Tübingen berühmbten Professoris Facultatis Medicae Decani. Welcher den 26. Septemb. Anno
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1660 Morgens zwischen 3. vnd 4. Vhr mit vernünfftigem sanfftem End in seinem HErrn JEsu sein Leben Seelig beschlossen/ vnd den 30. hierauff (war der XV. Sontag Trinitatis) bey ansehenlicher Versamlung mit ChristLöblichen Cerimonien vnd gebräuchlichem Leich=Conduct zu seiner Ruhe=Stell beglaitet ist worden. Einer Gemein Gottes daselbsten vorgestellt […]. Tübingen 1661 (Ratsschulbibl. Zwickau 49.3.7.[5]). Johann Michael Rauck: Ehren=Gedächtniß Des Gottliebenden/ Kunst= und Tugendbeflissenen Herrn Michael Rauckens/ Burgers und Mahlers in Creilsheim aufgerichtet von Seinem betrübten Sohn Johann=Michaele Raucken/ S. S. Theologiae Studioso. Rothenburg o.d. Tauber 1678 (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 4° PBlO.61e [2]). Johann Rebhan (Praes.) / Johann Paul Ebner von Eschenbach (Resp.): De JURE SENUM SENECTVTISQVE PRIVILEGIIS, Dissertationem […]. Straßburg 1663 (BSB München 4 Diss. 1416 Beibd. 2). Lukas Friedrich Reinhard: Eröffneter Sonntag=Epistel=Schrein: oder Derselben Summarische Betrachtungen/ in richtiger Ordnung=Benenntniß/ nach gründlichem Wort=Verständniß/ mit heilsamer Nutz=Erkenntniß/ wolmeinend vorgestellt und mitgetheilt […]. Altdorf 1664 (HAB Wolfenbüttel 249.14 Theol. [1]). Georg Christoph Renschel: CITHAROEDUS MYSTICUS, Das ist/ Der Geist=volle Harffen=spielende DAVJD/ Wie Er Jn seinen Wohlklingenden Psalter=Liedern Des Ersten Theils/ Allen andächtigen Liebhabern GOttes/ zur erbaulichen Lehre/ Allen angefochtenen Hertzen und Gnaden=begierigen Gewissen zum kräfftigen Trost/ Allen Sünd=liebenden Welt=Kindern zur ernstlichen Warnung/ auch rechtschaffenen Buß und Besserung; Vornemlich aber/ allen Himmel=sehnenden Seelen zum süssen Vorschmack des ewigen Lebens/ Vermittelst Göttlichen Fingers/ des werthen Heiligen Geistes/ Treü=meynend gezeiget worden […]. Bayreuth 1665 (Landeskirchliches Archiv Nürnberg Un 11/2; SB Berlin Slg. Wernigerode Hb 1425). Georg Christoph Renschel: CYTHAROEDI MYSTICI SYMPHONIA, Das ist/ Des Geist=vollen Harffen=spielenden DAVJDS/ Mehr=wohlklingende Psalter=Lieder/ Oder Der andere und leztere Theil/ Des erläuterten Davidischen Psalter=Büchleins/ Allen andächtigen Liebhabern GOttes/ zur erbaulichen Lehre/ allen angefochtenen Hertzen und Gnaden=begierigen Gewissen zum kräfftigen Trost/ allen Sünd=liebenden Welt=Kindern zur ernstlichen Warnung/ auch rechtschaffenen Buß und Besserung; Vornehmlich aber/ allen Himmel=sehnenden Seelen zum süssen Vorschmack des ewigen Lebens/ Vermittelst des Göttlichen Fingers/ des werthen Heiligen Geistes/ Treü=meinend gezeiget […]. Bayreuth 1666 (SB Berlin Slg. Wernigerode Hb 1425). Cesare Ripa: Iconologia overo descrittione di diverse imagini cavate dall' antichità, e di propria inventione. Hrsg. von Erna Mandowsky. Hildesheim 1970 (Reprint der Ausgabe Rom 1603).
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Johann Rist: Die Aller Edelste Belustigung Kunst= und Tugendliebender Gemühter/ Vermittelst eines anmühtigen und erbaulichen Gespräches Welches ist dieser Ahrt/ die Vierte/ und zwahr Eine Aprilens Vnterredung […]. Frankfurt a. M. 1666 (FB Gotha Poes. 8° 2371/5 [4]). Johann Rist: Die alleredelste Erfindung Der Gantzen Welt/ Vermittelst eines anmutigen und erbaulichen Gespräches/ Welches ist dieser Art/ die Fünffte/ Und zwar eine Mäyens=Vnterredungen [sic!]/ Beschrieben und fürgestellet Von Dem Rüstigen. Frankfurt a. M. 1667 (HAB Wolfenbüttel Lo 6455 [2]). Johann Rist: Himlischer Lieder Mit sehr anmuhtigen/ mehreren theils von Herrn Johann Schopen gesetzten Melodeyen. Das Erste [- Fünffte und letzte] Zehen. Lüneburg 1641f. (Reprint Hildesheim u.a. 1976) (Documentation zur Geschichte des deutschen Liedes. Bd. 2). Johann Rist: Neüe Musikalische Fest=Andachten/ Bestehende Jn Lehr= Trost= Vermahnungs= und Warnungsreichen Liederen/ über Alle Evangelien und sonderbahre Texte/ welche Jährlich/ an hohen und gemeinen Fest= Apostel= und anderen Feirtagen/ in den Evangelischen Kirchen werden erklähret und ausgeleget/ Die den/ Grössern Theils/ auf gewöhnliche und bekante; Alle aber auf gantz Neüe/ von Herren Thoma Sellio/ berühmten Musico, und bei der hochlöblichen Statt Hamburg treüfleissigstem Cantore, wolgesetzete Melodyen können gespielet und gesungen werden. Dem Grossen GOtt zu schüldigsten Ehren/ und frommen Christlichen Hertzen zu fruchtbarer Erbauung abgefasset und zum Drukke übergeben […]. Lüneburg 1655 (HAB Wolfenbüttel Xb 93 [2]). Ritterliche Mutter=Zähren/ und Kindlich=süsses Trost=gewähren: Bey dem erbärmlich=doch wohlseligen Todes=Fall Seiner gehorsamsten liebsten Tochter Anna Katharina Faberin/ wehmütigst aufgefangen/ und zu dero den 23. Augusti dieses 1671sten Jahrs Christ=gebührlich angestellter Beerdigung/ abzusingen gesetzet/ durch die Hand Jhres höchstbekümmert= und hertzbetrübtesten Vatters J. L. F. O.O. 1671 (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 4° PBlO.61a [3]). Robertus Holcotius: super librum Sapientie. Basel 1506 (HAB Wolfenbüttel Alv. Eb 20 [2]). Johann Roeling: Ehren=Gedächtniß Dem WolEdlen/ Vesten und Mannhafften HERRN Johann von Kempen/ Erbsaßen auff dem Herrensitz Schwanenburg zu Batavia in Ost=Jndien/ und der Hochlöblichen Holländischen Compagnie daselbst gewesenen wolverdienten Lieutenant etc. Welcher Anno 1632. den 26sten Octobr. in diese mühselige Welt gebohren/ Den 11ten. Decembr. dieses 1674sten Jahres seelig im HErrn entschlaffen/ Und den 16den darauff seinem Ruhkämmerlein eingebracht worden/ Die hochbetrübte sämtliche Leidtragende in etwas auffzurichten […]. Königsberg [1675] (SB Berlin Yi 7100: 4° = R). Johann Rosa: Aller Treuen Diener Christi BEYGELEGTE KRONE Genommen Aus der 2. Tim. 4. v. 6. 7. 8. Jch habe einen guten Kampf gekämpfet/ etc. Als Trostreicher Leich=Text Des weiland Wohl=Ehrwürdigen/ GroßAchtbarn und Hochgelahrten Herrn M. STEPHANI Böners/ Ge-
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treu=gewesenen Superintendentens, auch Hoff=Predigers/ und deß Hochlöblichen Consistorii und Ehe=Gerichts Assessoris, Welcher den 27. Aprilis Morgens zwischen 4. und 5. Uhr Anno 1669. in JEsu Christo sanfft und seelig entschlaffen/ seines Alters 70. Jahr weniger 8. Wochen; Jn der Pfarr=Kirchen zu Bayreuth bey seiner Volckreichen Ansehnlichen Sepultur einfältig fürgetragen […]. Bayreuth o.J. (UB Erlangen 4° Thl. XIX, 201/300). Johann Rosa: Betrübter Eltern Kräfftigster Trost/ und Seeligster Wunsch/ Bey frühzeitigem Absterben ihrer lieben Kinderlein/ aus fürgegebenen schönen Trauer=Reimen: Meine Kinder sind zwar mein/ doch sind Sie nicht mein allein etc. Jn einer Christlichen Leichpredigt Als Johannes Laurentius/ des Wol=Ehrwürdigen/ Hochachtbarn und vielgelarten Herrn Johannis Laurentii Frobenii/ Wolverdienten Diaconi und Hospital=Predigers alhier zu Bayreuth/ auch des Fürstl. Brandenb. Consistorii Assessoris, Noch einiges Hertzgeliebtes/ und im HErrn seelig entschlaffenes Söhnlein Anno Christi 1661. den 7. Julii in Volckreicher ansehnlicher Versamlung auf hiesigen Gottes=Acker gebracht/ und in sein Ruhe=Kämmerlein beygesetzt worden/ Einfältig gezeuget und fürgetragen […]. Bayreuth 1661 (UB Erlangen 4° Thl. XIX, 201/294). Johann Rosa: Der Erhitzten Brust Süsse Labungs=Lust. Aus dem 42. Psalm vers. 1. 2. Bey Christlich=Ansehlich= und Volckreicher Begräbnüß Des Edlen/ Vest= und Hochgelarten H. ANDREAE Schwalbens/ I. U. D. Fürstl. Brandenb. Geheimen= und Hof=Rahts zu Bayreuth/ Welcher den 4. Januarij dieses 1662. Jahrs/ Morgens umb 1. Viertel nach 3. Uhr/ sanfft und seelig von GOtt abgefordert/ und ins ewige Freuden=Leben versetzet worden/ seines Alters 38. Jahr/ 22. Wochen/ 1. Tag/ weniger 8 3/4. Stunden. Worauf dessen Leichnam/ Donnerstags den 9. ejusdem, mit Christgebürlichen Solennitäten/ erstlich in die Pfarrkirchen gebracht/ und/ nach der daselbst gehaltener Leich=Predigt/ auf den Gottes=Acker zur Erden bestattet worden […]. Bayreuth 1662 (SB Berlin Ee 705-1328). Conrad Rosbach: Paradeißgärtlein/ Darinnen die edleste vnnd fürnembste Kräuter nach jhrer Gestalt vnd Eigenschafft abcontrafeyet/ vnd mit zweyerley Wirckung/ Leiblich vnd Geistlich/ auß den besten Kräuterbüchern vnd H. Göttlicher Schrifft zusammen geordnet vnd beschrieben sind […]. Frankfurt a. M. 1588 (HAB Wolfenbüttel Mf 101) (Reprint Hannover 1982). Jakob Roth: Der in Christo sterbender glaubigen Seelige Ruhe/ und Gnaden=Belohnung. Das ist/ Einfältige Leichpredig/ Auß der Offenbahrung Johannis/ Cap. 14. v. 13. Bey Christlicher Begräbnuß/ und trauriger Leich=Begängnuß. Deß Weyland Wohl=Ehrn=Vösten/ Hochgeachten Herrn/ Georg Kromppeinen/ Wohlmeritirten Statt= und Ampt=Schreibers zu Bahlingen/ nunmehr Seeligen. Welcher den 11. Maij/ im Jahr Christi 1664. Mittwochs NachMittnacht/ um halb Ein Uhr/ in Christo dem HErrn seeliglich eingeschlaffen/ und den darauff gefolgten Freytag offentlich beklagt/ und Ehrlich zur Erden bestattet worden […]. Tübingen 1664 (WLB Stuttgart Fa. Pr. oct. K. 9744).
Literaturverzeichnis
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Bartholomaeus Rüdiger: Christliche Trost=Predigt Von der Seeligen Ruhe der Verstorbenen Gerechten. Auß dem Buch der Weißheit Cap. IV. v. 7. 8. 9. 10. 11. Bey Ansehnlicher Leich=Begängnüß deß Weyland WolEdlen/ GroßAchtbarn/ Vesten und Hochgelahrten HERRN Johann Conrad Schrödtern/ Bey der [sic!] Rechten Candidaten/ und der Franckischen Reichs=Freyen Hoch=Adelicher Herrschafft bey der Stadt und Gerichte im Schlietz Wolverordneten Amptmannes/ Welcher den 24. Tag May 1676sten Jahres/ Nachmittage umb 1. Uhr/ sanfft und seelig in Christo JEsu seinem Erlöser ist entschlaffen/ und folgenden XI. Tag Junij. in der Stadt=Kirchen zu Schlitz/ Christlich und ehrlich zu der Erden bestattet worden […]. Helmstedt 1677 (HAB Wolfenbüttel J 27.4° Helmst. [16]; FB Gotha LP D 8° III, 6 [7]). Rühmliche Lebens=Reise und Seelige Enkel-Nachfart/ welche verrichtet Der WohlEdle/ Gestrenge und Hochgelehrte Herr Tobias Oelhafen von Schölnbach Patr. Nor. Fürtrefflicher JCtus, auch verschiedener Fürsten und Stände/ insonderheit des H. Röm. ReichsStadt Nürnberg Vörderster/ Consiliarius und Legatus zu vielen Reichs=Versamlungen/ und der Universitet Altdorf ProCancellarius: in dem Er An. 1601 den 23 Aug. diese Welt erstlich gegrüsset/ und An. 1666 ɻ den 27. Octob. dieselbe wieder gesegnet. Aus schuldiger Condolenz und zu dienstl. Letz-beehrung in ein Lied verfasset/ componirt und Bey Hochansehnlicher Leichbegängnis/ in der GottesAckerKirche zu S. Johannis abgesungen. Nürnberg o.J. (Stadtbibl. Nürnberg 2 an Will. II. 979. 4°). Joachim von Sandrart: Der Teutschen Academie Zweyter Theil/ Von der alt= und neu-berühmten Egyptischen/ Griechischen/ Römischen/ Jtaliänischen/ Hoch= und NiederTeutschen Bau= Bild= und Mahlerey-Künstlere Lob und Leben. Nürnberg 1675 (HAB Wolfenbüttel Ub 2° 6). Wilhelm Sarcerius: Der Hellische Trawer Geist. Bericht vnd Vrsachen. Das der Teufel vnter dem schein vermeinter fröligkeit/ alles traurens vnd schreckens voll/ auch ein rechter freudenbrecher sey/ sampt erklerung des 47. Psalms/ wie man mit der Himelfart Christi diesem schwermütigen bösen Geist begegnen/ vnd widerstand thun sol (1568). In: Johann Anselm Steiger: Medizinische Theologie. Christus medicus und theologia medicinalis bei Martin Luther und im Luthertum der Barockzeit. Mit Edition dreier Quellentexte: Wilhelm Sarcerius, Der Hellische Trawer Geist (1568) - Simon Musäus, Nützlicher Bericht […] wider den Melancholischen Teuffel (1569) - Valerius Herberger, Leichenpredigt auf Flaminius Gasto (1618). Leiden u.a. 2005 (Studies in the History of Christian Traditions. Bd. 104), S. 151-209. Adolf Saubert: Christgebührliche Gelassenheit/ oder Gehorsame Ergebung deß Menschlichen Willens in den Göttlichen Willen/ auß den Worten CHRISTI, Matth. 26, v. 39. bej Volckreicher und trauriger Leich=Begängnis Deß WolEdlen/ Gestrengen/ Fürsichtig= und Hochweisen Herrn Jobst Wilhelm Ebners/ von und auf Eschenbach/ Deß Aeltern Geheimen Rahts/ Dritten Obersten Haubtmanns/ und fördersten Land= wie auch der zwölf Brüder Stiftung bej AllerHeiligen/ und deß Pilgram Spitals zu St. Martha/ Pflegers/ Welcher/ Montags/ den 10. Septemb. in seinem Erlöser
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Christo JEsu sanft und seelig entschlaffen/ und Frejtags darauf/ als den 14. ejusd. auf dem Gottesacker zu St. Johannis in sein Ruhbettlein bejgesezzet worden etc. Durch eine LeichSermon fürgewiesen […]. Nürnberg 1677 (Stadtbibl. Nürnberg Gen. E. 1,6). Adolf Saubert: Deß Starkglaubigen Jakobs Standhaftes Ringen/ und Sieghaftes Gelingen. Auß dessen eignen Worten/ so befindlich im 1. B. Mose/ 32. Vers. 26. abgemerket/ Und bei zwar überaußansehlicher/ doch höchstbetrauerlicher Leich=Begängnis/ Deß Wol=Edlen/ Gestrengen/ Fürsichtig= und Wolweisen Herrn Hanns Friederich Löffelholtz/ von Kolberg/ deß Jnnern und Kriegs=Rahts in deß Heil. Röm. Reichs Stadt Nürnberg. Welcher nach lang außgestandenen schmerzlichen Krankheiten/ am 13. Jänner=Tage dieses 1670. Jahres/ in seinem Erlöser Christo JEsu frölich und seelig entschlaffen/ auch darauf den 17. deß gedachten Monats/ zu seiner Alt=Adelichen Stamm=Begräbniß in die Kirche bei St. Jobst geführet und beygesetzt worden. Jn einer daselbst gehaltenen Leich=Sermon fürgewiesen […]. Nürnberg [1670] (SB Berlin Ee 605 [20]). Adolf Saubert: Frommer Herzen von GOtt rührende Vielfältige Beschwerung und Hülf=heilsame Bewärung. aus dem 20. und 21. vers. deß 71. Psalms bemercket/ und bey ansehlich=Trauer=voller Leichbegängnis Des Wol=EdelGestrengen/ Fürsichtig und Wolweisen HERRN Joh. Christof Hallers/ von Hallerstein/ Des Jnnern Geheimen Rahts/ und Pflegers des Pilgram Spitals zum H. Kreuz allhier/ etc. Welcher Sonntags/ den 21. Maji/ dieses 1671. Jares in Christo seinem Erlöser sanft und seelig verschieden/ und am nächst darauf erfolgten Donnerstag als den 25. ejusd. in sein Alt=Adeliche Begräbniß=Gruft bei gedachtem H. Kreuz ist beigesetzet worden/ Durch ein einfältige Leich=Sermon/ einer Christlichen Gemeine in der Kirche daselbsten fürgewiesen […]. Nürnberg [1671] (Stadtbibl. Nürnberg Will. II. 819. 4°). Adolf Saubert: Tauben=Rast der Christen=Seelen/ Jn deß Lebens=Felses Hölen. Aus den Worten deß Hohen Braut=Liedes/ welche zu finden sind/ in dessen 2. Capitel/ zu Ende deß 13. und im Anfang deß 14. Versiculs/ abgemerket/ Und/ Bej ansehlich=volkreicher/ doch höchstbetrauerlicher Leichbegängnis/ Deß WolEhrwürdig= und Hochgelehrten Herrn Johann Michael Dilherrn/ Gewesenen fördersten Predigers/ Bibliothecarii, und/ in dem Auditorio AEgidiano, Theologiae, Philosophiae, & Lingg. Orientalium Professoris, wie auch deß Gymnasii und anderer Schulen Directoris, und sowol derselben/ als aller Beneficiariorum Inspectoris allhier/ etc. Welcher Anno 1669. am grünen Donnerstag/ als dem 8. Aprilens/ sanft und seelig in seinem Erlöser eingeschlaffen/ und am darauf erfolgten Osterdienstag/ als den 13. deß ermeldeten Monats/ auf dem Gottes=Akker zu S. Rochus/ in sein Ruhkämmerlein bejgesetzet worden/ Durch eine kurze Leich=Sermon/ in der Kirche daselbsten/ fürgezeiget. Nürnberg 1669 (HAB Wolfenbüttel 151.51 Theol. [1]).
Literaturverzeichnis
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Johann Saubert: GEJSTLJCHE GEMAELDE Vber die Sonn= vnd hohe Festtägliche EVANGELJA Sambt etlichen andern Predigten Aus den Sprüchwörtern Salomonis/ den Propheten/ vnd Episteln deß H. Apostels Pauli/ So zur Erklärung der Evangelien dienlich. 2 Teile und Anhang. Nürnberg 1652 (HAB Wolfenbüttel Th 4° 59). Sigismund Schererz: KriegsGebet vnd Andachten. Für die so mit schwerer Kriegsnoth von Gott heimgesucht sind. Lüneburg 1626 (HAB Wolfenbüttel 1271.1 Theol. [2]). Valentin Schindler: LEXICON PENTAGLOTTON, Hebraicum, Chaldaicum, Syriacum, TalmudicoRabbinicum, & Arabicum. IN QVO OMNES VOCES HEBRAEAE, CHALDAEAE, Syrae, Rabbinicae & Arabicae, adjectis hincinde Persicis, AEthiopicis & Turcicis, ordine Alphabetico, sub suis singulae Radicibus digestae continentur: Earumque Significationes, Usus ac Elegantiae, ex SS. Hebraeis Bibliis; horum Chaldaicis Paraphrasibus; Testamento N. Syriaco; utroque Babylonico & Hierosolymitano Talmudo, Midraschim, Rabbinorum Commentatoribus, Theologis & Philosophis; Arabica V. & N. Instrumenti Translatione, Alkorano, Avicenna, &c. ut & Graeca LXX. Interpretum, & omnibus Latinis Bibliorum versionibus, doctè, amplè, ac dilucidè proponuntur & explicantur […]. Hanau 1612 (Bibliothek des Fachbereichs Evang. Theologie der Universität Hamburg). Christoph Schlüter: ALBIS PACURRABDOS Das ist/ Scharffe WasserRuthe GOTTES. Mit welcher seine entrüstete Göttliche Allmacht die jtzige verschlemmete vnd vnverthämmete Welt/ bey fast den kleinesten Wasserbächen/ allermeist aber bey denen grossen Flüssen vnd Strömen DeutschLandes/ vnd darunter absonderlich die am Elb=Land=Strom des ChurFürstenThumbs Sachsen/ etc. Vnd der schönen Gegend selbiges Landes vmb der hochberümbten ChurStadt Wittenberg gelegene Oerter/ gesteupet vnd hart geschlagen/ vnd von derer schärffe vnheilsame Schwielen zu sonderbarer Erinner: vnd Verwarnung hinterlassen hat. Jn denen/ vom 8. Februarij des jtzigen 1655sten daselbsten außgebrochenen/ folgends von tage zu tage auffgeschwollenen/ vnd durch alle LandThämme/ Berge/ vnd Vfer gedrungenen WasserFluten/ vnd also mitten in solchen brausenden Rauschen vnd ümbflossenen Nöthen/ auß Gottes Wort vnd bewehrten Historien gefunden vnd zusammen gebunden/ vnterschiedlich geprediget/ vnd nachmals zusammen gezogen […]. Wittenberg 1655 (ULB Halle/S. Pon Ye 2772). Johann Leonhard Schöpf: Frölich- und seeliger Abschied aus dieser Welt/ Nach Anleitung Ps. LXXIII, 23, 24. Dennoch bleib ich stets an dir/ etc. bei ansehlicher und Volkreicher Leich-Begängnis des weiland HochEdlen/ Vest und Hochgelahrten/ Herrn Joh. Friderich Schwesers/ vornehmen JCti, Hoch=Fürstl. Brandenb. Hoch=meritirten Hof- und Justitien-Raths/ auch Lehen-Probsts/ und des Hoch=Fürstlichen CONSISTORII vornehmsten ASSESSORIS, Welcher am Sontag/ den 24 Julij A. 1681/ früh zwischen 8. und 9 Uhr/ seines Alters 75 Jahr/ 3 Monat und 5. Stunden/ in der Hoch=Fürstlichen Residenz-Stadt Bayreuth seelig im HErrn entschlaffen/ dessen entseelter
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Leichnam den 31 ejusdem Christlich zur Erden bestattet worden […]. Bayreuth o.J. (FB Gotha LP Z 8° 2 [8]). [Justus Georg Schottelius:] Eigentliche und sonderbare Vorstellung Des Jüngsten Tages und darin Künfftig verhandenen Grossen und Letzten Wunder=Gerichts Gottes: Wie es ordentlich nach denen uns geoffenbarten Umständen/ alsdan daher gehen/ endlich nach ausgesprochenem Uhrtheile/ die Gottlosen samt den Teufelen zur Hölle/ die Auserwehlten samt dem HErrn JEsu zu Himmel fahren/ auch Himmel und Erde darauf samt den Elementen im Feur vergehen werden. Nachdenklich in Teutscher Sprache beschrieben/ mit nötigen Erklärungen und schönen Kupfer=Stükken. Braunschweig 1668 (HAB Wolfenbüttel 177.22 Theol.). Justus Georg Schottelius: ETHICA Die Sittenkunst oder Wollebenskunst/ Jn Teutscher Sprache vernemlich beschrieben in dreyen Bücheren. Worin zugleich auf alle Capittel lateinische Summaria, auch sonst durch und durch die Definitiones lateinisch beygefügt werden. Wolfenbüttel 1669 (HAB Wolfenbüttel 49.1 Eth.). [Justus Georg Schottelius:] Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal/ Oder Des andern und ewigen Todes. Jn Teutscher Sprache nachdenklich/ und also vor die Augen gelegt/ daß einem gottlosen Menschen gleichsam die höllischen Funken annoch in dieser Welt ins Gewissen stieben/ und Rükk=Gedanken zur Ewigkeit erwekken können. Mit etzlichen Schrekkniß=vollen Kupfferstükken zugleich vorgebildet. Wolfenbüttel 1676 (HAB Wolfenbüttel Te 1156). [Justus Georg Schottelius:] Sonderbare Vorstellung Von der Ewigen Seeligkeit Jn Teutscher Sprache Nachdenklich beschrieben/ Samt Kurtzem Vorberichte Von der Zeit und Ewigkeit. An stat des andren Theils ist beigefügt Eine Sterbekunst Oder Sonderliche Erinnerung Gern/ recht/ bald und frölig zusterben. Braunschweig 1673 (HAB Wolfenbüttel Te 1158). [Justus Georg Schottelius:] Sonderbare Vorstellung/ Wie es mit Leib und Seel Des Menschen werde Kurtz vor dem Tode/ Jn dem Tode/ und nach dem Tode bewandt seyn. Braunschweig 1674 (HAB Wolfenbüttel Te 1159). Justus Georg Schottelius: Teutsche Sprachkunst/ Darinnen die Allerwortreichste/ Prächtigste/ reinlichste/ vollkommene/ Uhralte Hauptsprache der Teutschen auß jhren Gründen erhoben/ dero Eigenschafften und Kunststücke völliglich entdeckt/ und also in eine richtige Form der Kunst zum ersten mahle gebracht worden. Abgetheilet in Drey Bücher. Braunschweig 1641 (HAB Wolfenbüttel 51.3 Gram.). Justus Georg Schottelius: Teutsche Vers= oder ReimKunst darin Vnsere Teutsche MutterSprache Soviel dero Süßeste Poesis betrift, in eine richtige Form der Kunst Zum ersten mahle gebracht worden. Wolfenbüttel 1645 (HAB Wolfenbüttel 172.1 Poet.).
Literaturverzeichnis
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Johann Balthasar Schupp: Der Geplagte Hiob. Das ist/ Fürstellung Des grossen Creutzträgers Hiobs/ und der manchfaltigen/ schmertzhafften und jammervollen Begegnissen/ mit denen Er auf die Gedultprob gesetzet worden. […]. Nürnberg 1659 (SB Berlin Bibl. Diez 8° 5891). [Johann Friedrich Schweser:] Geldmangel in Teutschlande und desselben gründliche Ursachen/ nach Anleitung des warhafften Verlaufs des/ in unserm Vaterlande/ von etlich vielen Jahren her/ verführten Wesens und Wandels/ an Tag gegeben; auch Mit alten und neuen anmuthigen Geschichten/ nutzbaren Politischen Regeln und Lehrensarten/ auch allerhand erbaulichen Nebendiscursen/ Rechts= und andern Fragen ausgezieret/ durch Gottlieb Warmund. Bayreuth 1664 (HAB Wolfenbüttel O 328. 8° Helmst.; FB Gotha Num. 8° 553/1). Emil Sehling (Hrsg.): Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts. Bayern: Franken. Tübingen 1961. Seeligen Abschieds Gedächtniß/ Der Erbarn und Tugendsamen Frauen Susanna/ Deß Erbarn und Kunstreichen/ Johann Erasmus Kindermanns/ Musici Melopoëtici und Organisten zu St. EgidI. weiland hertzgeliebten Eh=Liebsten; Welche An 1616. d. 8. Febr. auff diese Welt gebohren/ An. 1637. d. 25. Apr. mit diesen jhren nunmehr hertzbetrübten lieben Ehfreund ihren Hochzeitlichen Ehrntag gehalten/ und darinn mit ihm 12. Kinder/ deren noch 4. im Leben/ erzeuget/ An. 1653. d. 12. Sept. ein Viertel nach der Mittagsstund/ nach 19 tägigen harten Kindbett Schmerzen/ diese Welt seliglich gesegnet/ und folgends den 15. dito/ mit Christbräuchigen Ceremonien auf St. Johannis Kirchhof in jhr Ruhbettlein zu ihren kurtz=vorher=beygesetzten Zwilling=Kindern begleitet und beerdiget: Durch Jhren in schmertzlicher Betrübniß hinterlassenen Ehfreund aus treuem Mitleyden und zu schuldigen Ehren bey der Begräbniß mit 4. Stimmen zu musiciren angestellet worden. Nürnberg 1653 (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg PBlO.894 [8]). Selige Sterb=Kunst/ Das ist/ Gründliche Anweisung/ Wie ein Christ sein gantzes Leben in steter Busse zubringen/ und sich jmmerdar zu einem seligen Sterb=Stündlein bereit und gefast halten/ auch dermaleins nach dem Willen GOttes in kräfftigem Glaubens=Trost wider allerley Anfechtungen durch einen sanfften und seligen Tod von dieser Welt frölich abscheiden könne und solle. Auff sonderbahren Gnädigsten Fürstlichen Befehl verabfasset/ und nun zum andernmal/ besonders mit vielen nützlichen Andachten und Gebeten vermehret/ heraus gegeben. Gotha 1671 (HAB Wolfenbüttel Yv 266.8° Helmst. [2]). Nikolaus Selnecker: Historica Oratio. Vom Leben vnd Wandel des Ehrwirdigen Herrn/ vnd thewren Mannes Gottes/ D. Martini Lutheri. Auch von einhelliger vnd bestendiger Eintrechtigkeit Herrn Lutheri vnd Philippi. Gehalten in der Vniversitet zu Leipzig […]. O.O. 1576 (Reprint Fürth 1992). Lucius Annaeus Seneca: Philosophische Schriften. Lateinisch und deutsch. Sonderausgabe. 5 Bde. Hrsg. von Manfred Rosenbach. Darmstadt 1999.
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Lucius Annaeus Seneca: Sämtliche Tragödien. Lateinisch und deutsch. Übers. und erl. von Theodor Thomann. Bd. 2: Ödipus, Thyestes, Agamemnon, Herkules auf dem Öta, Phönissen. Zürich u.a. 1969 (Die Bibliothek der Alten Welt o.Nr.). Lucius Annaeus Seneca: Tragedies I. Hrsg. von Frank Justus Miller. London / Cambridge, Massachusetts 1968 (The Loeb classical library. Bd. 62). Johann Georg Seybold: VIRIDARIUM Selectissimis Paroemiarum & Sententiarum LatinoGermanicarum flosculis amoenissimum, ex optimis quibusque tam vetustissimis quàm recentissimis Auctoribus ita adornatum, ut non modò Scholaribus & Studiosis; verùm etiam Theologis, Politicis, imò quibuscunque aliis, sive literatis sive illiteratis in Sermonibus & Scriptis permagno usui esse possit. Lust=Garten/ Von auserlesenen Sprüchwörtern/ auch schönen und denckwürdigen Sitten= und Lehrsprüchen/ etc. aus den besten sowol alten als neuen Auctoribus bestehend: So nicht nur für die Scholaren und Studiosos, sondern auch für Geistliche und Weltliche/ ja für jedermänniglich/ er sey gelehrt oder ungelehrt/ in Reden und Schrifften/ überaus dienlich/ also zugerichtet und eröffnet […]. Nürnberg 1677 (HAB Wolfenbüttel Xb 6321). [Sibylla Ursula von Schleswig-Holstein-Sonderburg:] Himmlisches Kleeblat oder Betrachtungen Der Allerhöchstheiligsten DreyEinigen Gottheit: Von einer nunmehr HochSeeligsten HochFürstlichen Person hinterlassen. Nürnberg 1674 (HAB Wolfenbüttel Yv 913.8° Helmst.). Johann Siebmacher: Wappenbuch von 1605. Hrsg. von Horst Appuhn. Dortmund 21989 (Die bibliophilen Taschenbücher. Bd. 538). Justus Söffing: Der auf Erden und im Himmel Geehrte Artzt/ Aus dem Spruch 1. Joh. III. v. 1/ 2. Sehet/ welch eine Liebe hat uns der Vater erzeiget/ etc. Als Der Wohl=Edle/ Groß=Achtbare und Hoch=Gelahrte Herr Andreas Mack/ Der Artzeney Hoch=Erfahrner DOCTOR, Hoch=Gräfl. Schwartzburgischer Hochverdienter Leib= und Hof=MEDICUS zu Rudolstadt und weitberühmter PRACTICUS, Jm Jahr CHristi MDCLXXXIII. den 21. Martii, Seinem sehnlichen Begehren nach/ selig aufgelöset/ und die Seel zu CHRJSTO erhaben/ Der Leichnam aber in die neu=erbauete GOttes=Acker=Kirche und darinn bereitete Begräbniß=Stätte Bey Hochansehnlicher/ vornehmer und sehr Volckreicher Versammlung/ gebracht und beerdiget ward/ Beschrieben und auf Begehren zum Druck übergeben. Rudolstadt o.J. (HAB Wolfenbüttel Slg. Stolberg 16129). Justus Söffing: Ehren=Seüle/ An welche geschrieben Friede/ Gnade/ Ehre/ Pilgrim auff Erden/ Bürger im Himmel Auß dem Spruch Pauli Phil. III. Unser Wandel ist im Himmel. etc. Dem Weyland WohlEdlen/ Vesten/ und Hochgelarten Herrn GEORG ACHATZ HEHERN/ Vornehmen JCto, Comiti Palatino Caesar. HochGräflichen Schwartzburgischen wohlbestalt gewesenen Rath und Cantzlern/ als sein Leichnam in der Stadt Kirch zu Rudolstadt am Charfreytage Anno 1667. Christlich beerdiget ward/ auffgerichtet […]. Rudolstadt o.J. (FB Gotha LB D 8° II, 12 [5]).
Literaturverzeichnis
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Philipp Jakob Spener: Theologische Bedencken/ Und andere Brieffliche Antworten auff geistliche/ sonderlich zur erbauung gerichtete/ materien/ zu unterschiedenen zeiten auffgesetzt/ endlich auff langwieriges anhalten Christlicher freunde in einige ordnung gebracht/ und heraus gegeben. Vierdter und letzter Theil. Die Paralipomena oder in vorigen theilen ausgebliebene und nachgefundene materien in sich fassend [...]. Halle/S. 1702 (Reprint. Hrsg. von Dietrich Blaufuß. Hildesheim u.a. 1999 = Philipp Jakob Spener: Schriften. Bd. 14). Nicolaus Stenger: Maximum & unicum Hominis pii DESIDERIUM. Gottfürchtiger Hertzen gröstes und einiges Verlangen und Begehren/ aus den ersten Worten des 42. Psalms Wie der Hirsch schreyet nach frischem Wasser/ etc. Bey Christlicher/ ansehnlicher Begräbniß der Weyland Edlen/ Ehrn= und viel Tugendreichen Gottseligen Frauen Judith Sophien/ geborner Hallenhorstin/ Des Edlen/ Vest= und Wohlgelarten H. Johann Christoph Frickingers/ Churf. Meintz. unsers gnädigsten Herrn Stadtgerichts Assessoris alhier in Erffurdt/ gewesenen Eheliebsten/ Jn der Kauffmannns=Kirchen [sic!] am 4. (14.) Jan. des 1671. Jahrs Schrifftmässig angezeiget und erkläret […]. Erfurt 1671 (SB Berlin Ee 700-978). Johann Carl Stephani: Unauflösliches Liebes=Band GOttes und einer glaubigen Seele. Aus der Epistel an die Römer am 8. Cap. v. 38. 39. Der Erbarn und Viel=Ehrentugendreichen Frauen Maria Martha/ Deß Edlen und Vesten Herrn Daniel Besserers/ unterschiedlicher Chur= und Fürsten deß Reichs Factors/ und eines Hochwürdig= Hoch= und Wol=Edelgebornen Dom=Capituls zu Bamberg Kastners zu Nürnberg/ und Amtmanns zu Büchenbach/ Ehlicher Hausfrauen/ einer gebornen Gutthäterin/ welche Freytags/ den 25. Octobris, durch einen jählingen/ doch seeligen Tod verschieden/ und Dienstags darauf/ den 29. dito/ A. 1672. auf dem Kirchhof zu S. Johannis/ Christlichem Gebrauch nach/ zur Erden bestattet worden. […]. O.O. 1672 (Stadtbibl. Nürnberg Will. I. 1145 [94]. 4°). Johannes Stobaeus: Anthologii libri duo posteriores. Hrsg. von Otto Hense. 2 Bde. Berlin 1894/1909. Heinrich Arnold Stockfleth: Frommer und glaubiger Christen Jrdisch= und Himmlisches Bestes mit PAULO dem Auserwehlten Rüstzeug GOttes/ aus Philipp. 1/ 23. gesucht/ durch einen sanften und seeligen Tod aber gefunden von Der Wol=Edlen Viel=Ehr= und Tugendreichen Frauen/ Marien Reginen/ Des Wol=Edlen Gestrengen und MannVesten Herrn Andreae Zeidlers/ HochF. Bamb. wohlbestellten Obrist=Wachtmeisters und Ingenieurn der Vestung Forcheim/ Gewesenen liebsten Haus=Ehre/ und bey dero Wohl=Adel. und Volkreichen Beerdigung/ in Bayrsdorf den 19 Febr. 1670 beschehen/ denen betrübt=hinterlassenen zum kräftigen Trost vorgewiesen […]. Nürnberg o.J. (UB Erlangen 2° Rar. A 43/156). Enoch Svantenius: Grund-feste der Seeligkeit aller und jeder Menschen in CHristo/ sonderlich aber der Gläubigen Aus dem Kern=Spruch CHristi Joh. 3. v. 16. Ein Christlicher Leich-Sermon Bey sehr trauriger/ Hoch=Ansehnlicher Leichbestattung/ Der Woll-Edlen/ Groß=Ehr und
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Tugend=begabten Fr. CHARITAS gebohrnen Kregelinnen/ Des WollEdlen Groß=Ehrwürdigen Andächtigen/ und Hochgelahrten Herrn AVGUSTI VARENII, der Heil. Schrifft weitberühmten Doctoris,
hiesiger
Universität
hochverdienten
Theologiae
Professoris,
auch
Fürstl.
Meckelnburgischen Consistorial-Raths und Directoris, gewesenen hertzvielgeliebten Hauß=Ehren und Ehe=Schatzes Welche den 13. Dec. negstverwichenen 1672sten Jahres nach überstandener schwerer Leibes=Schwachheit/ ihres Alters 48. Jahr/ GOttseelig verschieden/ und den 30sten ejusdem in sehr Volckreicher Versamlunge in St. Jacob Kirchen zur Erden bestattet/ Vorgezeigt/ und auff Begehren zum druck heraus gegeben […]. Rostock 1672 (HAB Wolfenbüttel Slg. Stolberg 13589). Symmachus: Lettres. Bd. 3. Hrsg. von Jean-Pierre Callu. Paris 1995. Tacitus: Historien, lateinisch-deutsch. Hrsg. von Joseph Borst. München 21969 (Tusculum-Bücherei o.Nr.). [Theatrum Europaeum. Teil 6] Johann Georg Schleder: THEATRI EUROPAEI Sechster und letzter Theil/ Das ist/ Außführliche Beschreibung der Denckwürdigsten Geschichten/ so sich hin und wieder durch Europam, als in Hoch= und Nieder=Teutschland/ Franckreich/ Hispanien/ Jtalien/ Groß=Britannien/ Dennemarck/ Schweden/ Polen/ Moscau/ Schlesien/ Böhmen/ Ober= und Nieder=Oesterreich/ Hungarn/ Siebenbürgen/ Wallachey/ Moldau/ Türckey und Barbarien/ so wohl im Weltlichen Regiment/ als Kriegs=Wesen; Bevorab bey denen zwischen mehrerntheils kriegenden Partheyen nach Münster und Oßnabrück angesetzten/ biß auff das Jahr 1649. daselbst gepflogen= auch geschlossen= endlich aber durch Göttliche Verleyhung in des H. Reichs Statt Nürnberg Anno 1650. vollzogenen GeneralFriedens=Tractaten/ vom Jahr Christi 1647. biß 1651. allerseits begeben und zugetragen. Auß unzehlich vielen glaubhafften Documentis, und trewlich communicirten Berichten zusammen getragen und beschrieben […]. Mit hoher Potentaten/ Chur=Fürsten/ Grafen/ Herren/ Kriegs=Generalen und Obristen/ wie auch sehr vieler derselben Bottschaffter und Abgesandten Bildnussen außgezieret: Dabenebenst die vornehmste militarische Actiones, Schlachten/ Beläg= und Eroberungen/ etc. in deutlichen Kupfferstücken vor Augen gestellt. Frankfurt a. M. 1683 (UB Augsburg Sign. 02/IV.13.2.26-6). [Theatrum Europaeum. Teil 7] Johann Georg Schleder: IRENICO-POLEMOGRAPHIA, Sive THEATRI EUROPAEI CONTINUATI SEPTENNIUM: Das ist/ Sieben=Jährige Historisch=außgeführte Friedens= und Kriegs=Beschreibung/ Von den denckwürdigsten Geschichten/ so sich hie und da in Europa/ als in Hoch= und Nieder=Teutschland/ Franckreich/ Hispanien/ Portugall/ Jtalien/ Dalmatia/ Candia/ England/ Schott= und Jrrland/ Dennemarck/ Norwegen/ Schweden/ Polen/ Moscau/ Schlesien/ Böhmen/ Ober= und Nieder=Oesterreich/ Hungarn/ Siebenbürgen/ Wallachey/ Moldau/ Türck= und Barbarey/ etc. Sowol im weltlichen Regiment/ als Kriegswesen/ vom Jahr Christi 1651. biß an bevorstehende Wahl/ und respectivè Regierung/ deß Al-
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ler=Durchleucht= und Großmächtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn LEOPOLDEN dieses Namens deß Ersten/ erwehlten Römischen Käisers/ etc. Beydes zu Wasser und Land/ begeben und zugetragen. So/ Auß vielen glaubhafften Scripturen/ Documenten/ und treulich mitgetheilten Briefflichen Urkunden zusammen getragen/ und unpartheyisch beschrieben […]. Mit etlich hoher Potentaten/ Chur=Fürsten/ Grafen/ Herren/ Kriegs=Generalen und Obristen Bildnussen außgezieret: Dabenebenst einige fürnehme militarische Actionen/ Schlachten/ Beläg= und Eroberungen/ etc. auch andere denckwürdige Sachen in deutlichen Kupffern vor Augen gestellt; Jetzo zum zweyten mal verbessert/ sammt einigen neu=eingekommenen Documenten und raren Kupfferstücken vermehrt: Und verlegt Durch Weyl. Matthäi Merians seel. Erben […]. Frankfurt a. M. 1685 (UB Augsburg 02/IV.13.2.26-7). [Theatrum Europaeum. Teil 9] Martin Meyer: IRENICO-POLEMOGRAPHIAE CONTINUATIO II. Das ist: Der Historisch=fortgeführten Friedens= und Kriegs=Beschreibung Dritter= Oder deß THEATRI EUROPAEI Neundter Theil/ Von den denckwürdigsten Geschichten/ so sich hie und da in Europa/ und zwar vornehmlich in dem Heil. Röm. Teutschen Reiche/ in desselbigen wichtigen Angelegenheiten/ insonderheit aber/ wegen Verlegung deß Ordinari Reichs=Deputations-Tages von Franckfurt/ und/ nach Auffhebung desselbigen/ auff dem allgemeinen Reichs=Tage zu Regenspurg/ wegen Auffricht= und Verpflegung einer Reichs=Kreyß=Armee für die Röm. Käys. Maj. und dero Königreich Ungarn/ zu Abtreibung der darinnen eingebrochenen Türcken=Gefahr/ wie nicht weniger an unterschiedlichen Chur= und Fürstl. Höfen/ deßgleichen bey einigen erbaren Reichs= und anderen darinnen gelegenen wolbekanten Städten; So dann ausserhalb demselbigen/ Jn Ungarn/ Siebenbürgen/ Polen/ Litthauen/ Ukraine/ Moscau/ Schweden/ Dänemarck/ Norwegen/ Engelland/ Schottland/ Jrrland/ Niederland/ Franckreich/ Spanien/ Portugall/ Jtalien/ Dalmatia, Candia und in dem Archipelago: Auch so gar in den übrigen Theilen der Welt/ absonderlich auff der Africanischen Küste/ in Barbaria und Guinea, deßgleichen in Ost= und West=Jndien/ beydes in dem weltlichen Regimente und auch im Kriegswesen zu Wasser und Lande/ von dem 1660. Jahre anzufangen/ biß in das 1665. Jahr denck= und schreibwürdig vorgegangen. Welches alles/ auß vielen treulich mitgetheilten Schrifften/ nachrichtlichen Berichten und brieflichen Urkunden/ also zusammen getragen und beschrieben […]. Mit unterschiedlicher Fürsten/ Grafen/ Herren/ Kriegs=Generalen und vornehmer Stands=Personen Bildnüssen/ dabenebenst auch mit etlichen denckwürdigen Kriegs=Actionen/ als: Battallien/ Beläger= Bestürm= und Eroberungen der Vestungen und Schantzen/ und anderen zur Erläuterung der Historien annehmlichen Sachen/ in deutlichen Kupfer=Figuren außgezieret und verlegt durch Weyl. Matthäi Merians seel. Erben […]. Frankfurt a. M. 1672 (UB Augsburg 02/IV.13.2.26-9). [Theatrum Europaeum. Teil 11] THEATRI EUROPAEI Eilffter Theil/ Oder Außführlich fortgeführte Friedens= und Kriegs=Beschreibung/ Und was mehr Von denckwürdigsten Geschichten in Euro-
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pa/ vornemlich aber in Hoch= und Nieder=Teutschland: bey der Reichs=Versamlung zu Regenspurg: am Käiserlichen= auch Chur= und Fürstlichen Höfen: So dann/ Jn Ungarn/ Siebenbürgen/
Polen/
Lithauen/
Ukraine/
Moscau/
Schweden/
Dännemarck/
Norwegen/
Groß=Britannien/ Franckreich/ Spanien/ Portugall/ Jtalien/ Dalmatien/ und dem Archipelago: Einige auch in den übrigen Welt=Theilen/ bevorab auff der Africanischen Küste/ Barbaria und Guinea: zu Wasser und Lande/ vom 1672sten Jahr biß ins 1679ste vorgegangen/ und sich begeben haben. Alles aus der Sachen eigentlichem Verlauff/ und darüber von treuer Hand erlangten glaubwürdigen Schrifften und Urkunden verabfasset: auch Mit unterschiedlicher Potentaten und berühmter Kriegs=Helden Bildnüssen/ nicht weniger den jenigen Land=Carten und Plätzen/ wo die hauptsächliche Kriegs=Expeditionen/ Schlachten und Belagerungen geschehen/ in Kupffern gezieret/ und verlegt Durch Matthäi Merians sel. Erben. Frankfurt a. M. 1682 [ersch. 1707] (UB Augsburg 02/IV.13.2.26-11). Georg Thebesius: Der Geistliche Paradeis und Garten Gottes Jn einer gläubigen Seelen: Nach anleitung etlicher Gleichnisse der Heiligen götlichen Schrifft/ Bey Volckreicher Leichbestattung Dero Weiland Wol-Erbaren Viel Ehr- und Tugendreichen Frauen Barbara Andralin Gebohrner Blumnerin/ Deß Ehrenvesten unnd Wolbenambten Herren Daniel Andrals/ Bey der Fürstl. Stadt Lignitz in Schlesien/ Wolverordneten Rent=Meisters Ehelichen Hauß=Frauen. Nebenst der gewöhnlichen Abdanckung Kürtzlich und Einfältig betrachtet […]. Liegnitz o.J. (UB Breslau 508289). Georg Thebesius: Kluger Jungfrauen Geistlicher Tugend= vnd Ehren=Crantz/ Nach dem Fürbilde Der Fünff Klugen Jungfrauen/ Matth. 25. v. 1. biß 12. Bey der Volckreichen Christlichen Leichen=Bestatung Der Erbaren vnd Tugendreichen Jungfrauen BARBARA. Deß Ehrenvesten vnd Wolbenambten Herren DANIEL ANDRALS der Fürstl. Stadt Liegnitz Wolverordneten Rent=Maisters Einigen/ Geliebten/ vnd Gehorsamen Tochter. Jm Jahr 1646. den 3. Julius, neben der gewönlichen Abdanckung/ betrachtet […]. Liegnitz o.J. (UB Breslau 543806). Georg Thebesius: Lebens= Und Sterbens=Trost/ Auß dem schönen Macht=Sprüchlein JOH. III. v. 16. Bey Volckreicher Leichbestattung Dero Weiland Wol-Erbaren Viel Ehr- und Tugendreichen Frauen Barbara Andralin Gebohrnen Blumnerin/ Deß Ehrnvesten unnd Wolbenambten Herren Daniel Andrals/ Bey der Fürstl. Stadt Lignitz Wolverordneten Rent=Meisters Hertzgeliebten Ehfrauen/ Am III Sontag nach TRINITATIS Jm 1651 Jahr Bey der Kirchen zu St. Pet. und Paul in Lignitz zu betrachten fürgestellt […]. Liegnitz o.J. (UB Breslau 432462). Zacharias Theobald: PALAEMON hoc est ECLOGA EPITHALAMICA In honorem Nobilissimi, patriciâ dignitate & virtutum ornamentis conspicui Domini JODOCI CHRISTOPHORI CRESSI à CRESSENSTEIN &c. Nobilissimi & Amplissimi Viri Domini JODOCI CRESSI à Cressenstain in Rezelsdorff &c. Angelicae vallis Praefecti dignissimi, &c. filii, SPONSI: Nec non Nobilis & Pudicae Virginis MARIAE SABINAE Nobilissimi, Amplissimi & Prudentissimi Viri Domini MARCI
Literaturverzeichnis
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RIETERI à Kornburg p. m. Patricii & Senatoris Norici &c. relictae filiae SPONSAE, Dum Nuptiarum festivitatem communi omnium ordinum applausu solenni Maiorum more in patria feliciter celebrant. Die 26. Aug. 1622. Fausti ominis faustaeque congratulationis ergo conscripta […]. Nürnberg [1622] (Stadtbibl. Nürnberg Gen. K. 100, 422). Theokrit: Gedichte. Griechisch-deutsch. Hrsg. von Friedrich Paul Fritz. München 1970. Trauer-Klage und Trost-Sage auf das seelige Absterben Des Wol-Edlen/ Gestrengen und Vesten Herrn Wolf Martins Jm Hof/ Eines Ehrlöblichen Stadt-Gerichts des Heil. Römischen Reichs-Stadt Nürnberg vornehmen Assessoris, &c. angestimmet von etlichen Blumgenossen an der Pegnitz. M. Majo, A. MDCLXXII. Nürnberg 1672 (Stadtbibl. Nürnberg Will. II, 882 [1] 4°). Traur= und Lob-Gesänge Bey Deß Erbarn und Wolgelehrten Herrn Johann Wolfgang SEXTI, Philol. & Philos. Studiosi, (So dieses Zeitliche durch einen seligen wiewol allzufrühen Hintritt gesegnet den 28 Julii Anno 1677 seines Alters im 28ten.) Christgebührlicher Beerdigung abzusingen gewidmet von Zweyen Blumgenossen. O.O. o.J. (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 4° PBlO.45 [11]). Traur- und Trost-Gedanken/ Dem Lobseeligen Andenken Der WolEdlen/ VielEhrenTugendreichen Frauen Maria Helena Tetzlin Einer gebohrnen Behaimin/ Dienst-schuldig gewidmet von Etlichen Mitgliedern des Pegnesischen Blum-Ordens. O.O. 1677 (HAB Wolfenbüttel Da 593 [5]). Traur= und Trost=Zuruff Dem Preis=Würdigen Periander/ wegen frühzeitigen Todes=Hintritts Seines liebsten Töchterleins Margarethen Florentinen/ beyleidig und wolmeinend überschrieben/ von Etlichen Pegnitz=Schäfern/ Seinen Mit=Blumgenossen/ Jm 1674. Christ=Jahr. O.O. 1674 (Stadtbibl. Nürnberg Will. I. 1148 [59]. 4°). Traur-Cypressen/ womit das Grab- und Ruh-Bette der WohlEdlen/ VielEhrenTugendreichen Frauen Claren Sabinen Kressinn von Kressenstein/ gebohrnen Oelhäfinn von Schölnbach/ Des WohlEdlen/ Gestrengen und Vesten Herrn Ferdinand Sigmund Kressens von Kressenstein/ auf Kraftshof und Dürrenmungenau/ etc. herzliebsten Ehefreundinn/ aus herzlichem Beyleid-Kummer umpflanzet die Pegnitz=HirtenGesellschaft. O.O. [1668] (Stadtbibl. Nürnberg 3 an Will. II. 915. 4°). Traurige Kurtzweil/ oder Türkischer Zeitver=Treiber/ Zwischen zweyen/ Unlängst aus Ungarn/ nach Constantinopel entführten/ und auf den Sclaven=Mark daselbst gebrachten Christen: Welche Des Türkischen Keyserthums geringen Anfang/ und mächtigen Fortgang/ vom Jahr 1300. an bis auf das Jahr 1664. gerechnet/ Jn der Person eines Weltmanns und Priesters/ aus den besten und bewährtesten Historicis, ordentlich einander erzehlen. Dabey auch Fürnehmlich die von GOtt vorausgesandte Warnungs= und= Wunderzeichen/ als Cometen/ Lufftheere/ Erdbeben/ Creutze/ Schwerter/ Ungewitter/ Mißgeburten etc. mit allem Fleiß erwähnet werden. O.O. 1664 (ULB Halle/S. AB 137830 [2]).
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Sigismund Treu: Abzeichnung Dessen allhie zu Altdorff/ in diesem 1665 Jahr/ in aquario und piscibus erschienenen Cometen/ wie und in was Stellung gegen andern Sternen derselbe sonderlich den 2. stil. vet. und 12. Aprilis, stil. nov. frühe zwischen 3. und 4. Uhr gesehen worden. Sampt einem kurtzen Judicio und Muthmassung von dessen Bedeutung/ fürgestellt. Nürnberg [1665] (HAB Wolfenbüttel IP 11). Abdias Trew: Gründliche und zu Erörterung vieler schweren Puncten in der gantzen Stern= und Natur-Kunst dienliche Beschreibung des jüngst zu End des Jahrs 1664 und im Anfang 1665 erschienenen Cometen/ durch M. ABDIAM TREW, bey der Nürnbergischen Universität Altdorff Math. und Physices Professorem […]. Nürnberg 1665 (FB Gotha N 8° 2012 [11]). Trost-Zuruff Uber Des WolEdlen/ Gestrengen und Vesten Herrn Georg Jacob Pömers E. HochEdel Gestrengen/ Fürsichtig/ und Hochweisen Rahts des H. Röm. Reichs Stadt Nürnberg/ wolverdienten Pflegers zu Lauff/ wolseeliges Absterben: angestimmet von etlichen Blumgenoß-Schäfern an der Pegnitz. O.O. 1674 (Stadtbibl. Nürnberg Gen. P. 48, 25). TUMBA Mellitißimae Puellae, DOROTHEAE MARIAE, Viri Magnifici, Nobilißimi, Strenui, Amplissimi, & Consultissimi, DN. JOHANNIS HUBRIGII, Illustrissimi, Celsissimique Ducis Würtembergensis atque Olsnensis, &c. Consiliarii Cancellariique multò dignissimi: Filiae desideratissimae, Anno 1651. Die 16. Junii pientissimè denatae: Poeticis Fautorum & Amicorum flosculis, supremi officii atque perennaturae memoriae ergò Conspersa & Anno 1652. Die 16. Junii Noribergae Publicè ostensa. Nürnberg o.J. (Ratsschulbibl. Zwickau 48.7.5.[7]). Uber Des Preißwürdigen Pegnitz=Hirtens MYRTJLLVS Liebsten Jüngsten Söhnleins Jobst Christofs Den 6. Hornung geschehenes/ frühseeliges Ableiben: Klag= und Trost=Zuruff seiner Weidgenossen. Bayreuth 1668 (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 4° PBlO.60 [14]). Andreas Unglenk: Die Glaubens=Freud in GOTT/ Gibt Trost in Noth und Tod. Erklärt aus dem 73. Psalm/ vers. 28. als Der Hoch=Edle/ Gestreng/ und Hochgelehrte HERR D. Johann Georg Volkamer/ Röm. Käys. Majestät Rath und Leib=Artzt/ Comes Palatinus Caesareus, Der Leopoldinischen Academiae Naturae Curiosorum Praeses, und des Löbl. Collegii Medici allhier Senior primarius, Seinem sanfft=verblichenen Leichnam nach/ in der Erden Mutter=Schoß/ mit vielen Leid= und Leich=Threnen benetzt/ im 77sten Jahr Seines Alters/ eingesencket wurde/ Den 22. Monats Maji des 1693. Heil=Jahrs/ Bey ansehnlicher Trauer=Versamlung/ Jn der Kyrchen auf dem Gottes=Acker zu St. Johannes […]. Nürnberg 1694 (Stadtbibl. Nürnberg 18 an Theol. 4. 931). Andreas Unglenk: Justificatio hominis coram DEO: Die Rechtfertigung deß Menschen für Gott: Erkläret An statt einer Leich=Sermon/ Aus der Epistel an die Röm. Cap. X. v. 4. als der Weiland Wohl=Edle/ Gestrenge/ und Mann=Veste Herr Michael Jm Hof/ Major; auch eines Wohl=Edlen/ Gestrengen/ Fürsichtigen/ und Hoch=Weisen Raths allhier wohl=verordneter Amtmann deß
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Walds Laurentij; und dero befreyten Kayserlichen Zeidel= und Forst=Gerichten Ober=Richter/ Bey hoch=ansehnlichem Leich=Conduct, d. 12. Augusti An. 1668. Auf dem Gottes=Acker/ St. Rochus genandt/ in der Kirchen daselbst/ Jn sein Adeliches Stamm=Begräbnus/ beygesetzt wurde […]. Nürnberg [1668] (FB Gotha 03-Te. 8° 15 [26]). Unverwelklicher Zypressen=Strauß/ zu letzt=schuldigsten Ehren der Wol=Edlen/ Viel=Ehren=Tugendreichen Frauen Helena Katharina Des Wol=Edlen/ Gestrengen/ und Wolweisen Herrn Gustav Philipp Tetzels von Kirchensittenbach/ auf Vorra und Artelshofen/ etc. des Jnnern Raths/ u. a. m. Selig=verstorbenen Frauen Ehliebstin/ einer gebohrnen Paumgartnerin von Holenstein: mitleidig und Trostmeinend gebunden von den Blumgenossen an der Pegnitz. O.O. 1674 (Stadtbibl. Nürnberg Gen. T. 1, 16). Venantius Fortunatus: Opera omnia. Paris 1850 (Migne Patrologia Latina. Bd. 88). Publius Vergilius Maro: Aeneis. Lateinisch-deutsch. Hrsg. von Johannes Götte. Darmstadt 1994. Publius Vergilius Maro: Opera, vol. 1: Bvcolica et Georgica. Hrsg. von Otto Ribbeck. Leipzig 1894. Johannes Vietor: Panacea Biblica: Das ist/ EJn Christlicher Sermon/ von der alleredlesten vnd gewissesten Artzney/ mit welcher der beste Leibs vnd Seelen Medicus, CHRISTUS IESUS, allen glaubigen Patienten am sichersten zuhelffen pfleget/ auß dem XVI. Cap. deß Büchleins der Weißheit/ Gehalten Zu Darmbstatt bey Begräbnuß der Ehrn vnd Tugendsamen Frauwen ANNAE/ Fürstlicher HofApoteckerin/ weyland deß Ehrnhafften vnd Vornehmen Caspar Pfaffen/ seligen/ gewesenen Kellners zu Senßfeld/ hinderlassener Wittiben/ welche den 10 Augusti seliglich in Christo verschieden vnd folgenden 13. Tag gemeldtes Mondes ehrlich zur Erden bestattet worden. Darmstadt o.J. (HAB Wolfenbüttel 253.5 Theol. [5]). Johann Vogel: ICONES MORTIS Sexaginta imaginibus, totidemque inscriptionibus insignitae, versibus quoque Latinis & novis Germanicis illustratae. Vorbildungen deß Todtes/ Jn Sechtzig Figuren durch alle Stände und Geschlechte/ derselbigen nichtige Sterblichkeit fürzuweisen/ außgedruckt/ und mit so viel überschrifften/ auch Lateinischen und neüen Teutschen Verßlein erkläret […]. [Nürnberg] [1648] (Reprint. Hrsg. von Gerhard Dünnhaupt (Rarissima litterarum. Nachdrucke seltener Originalwerke aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Bd. 7)). Johann Vogel: Psalmen/ Geistliche Lieder und Haus=gesänge/ Nach Art und Ordnung deß Evangelischen Gesangbuchs/ Auf die fürnemsten Festtäge/ den Catechismum und mancherley Fälle/ meinstentheils aus gewissen Sprüchen der H. Schrifft genommen/ und in die bekannten Kirchenweisen gerichtet […]. Nürnberg 1653 (HAB Wolfenbüttel Tl 292). Albrecht Volckhard: Geistlicher Perlen=Kauff: aus dem Gleichnis unsers Heilands Matth. 13. v. 45. 46. Bey Des Erbarn und Wolfürnehmen/ Herrn Heinrich Müllers/ auf S. Johannis Kirchhof zu Nürnberg/ Anno 1663. den 26. Julij beschehener Volckreicher SEPULTUR, vorgezeiget […]. O.O. o.J. (Stadtbibl. Nürnberg Will. II. 958. 4°).
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Albrecht Volckhard: Sterbens=Gedancken/ Aus den Worten Davids/ im 37. Psalm/ v. 5. Befihl dem HERRN deine Wege/ und hoffe auf ihn/ Er wirds wol machen. Bey ansehlichem Leich-Conduct Der Erbarn und Ehren=Tugendreichen Frauen Sophia/ Deß Erbarn und Wolvornehmen Herrn Heinrich Müllers/ deß Grössern Rahts Genandten und Handelsmanns in Nürnberg/ hertzgeliebten Haußfrauen: Welche Anno 1660. den 7. Jul. in Christo/ ihrem Erlöser/ selig entschlaffen/ und folgends den 12. Ejusd. auf S. Johannes=Kirchhof/ Christlichem Gebrauch nach/ in ihr Ruhkämmerlein beygesetzet worden […]. Nürnberg o.J. (WLB Stuttgart Fam. Pr. oct. K. 12214). Philipp Wackernagel: Das deutsche Kirchenlied von der ältesten Zeit bis zu Anfang des XVII. Jahrhunderts. 5 Bde. Leipzig 1864-1877. Johann Christoph Wagner: Teütscher und Ausländischer HELDEN Wie auch Türckischer Niderlagen, Kriegs= und Siegs=Calender. Nürnberg [1664] (HAB Wolfenbüttel Xb 8467 [1]). Georg Walch: Trauer=Gesang: Mit welchem/ Deß Erbarn und Kunstreichen/ H. Georg Dretzels/ E. Edl. und Hochw. Rahts dieser deß Heil: Röm: Reichsstadt Nürnberg bestellten Stadt=Musici, liebstes Söhnlein Georg Dretzel; So Anno 1654. den 3. Sept. vormittag zwischen 1. und 2. der grossen Vhr/ diese Welt erstlich gesehen; Vnd An. 1655. den 15. Febr. ein viertel Stund vor Eins gen Nacht/ nachdem es also 23. Wochen und 5. Tage erlebet/ dieselbe widerüm gesegnet/ und zu seinem himmlischen Vatter seelig abgefahren: Den 18. Dito/ auf dem S. Rochus Kirchhoff/ in sein Ruhbettlein gesungen worden. Mit 4. Stimmen componiret und zu musiciren angestellet […]. Nürnberg 1655 (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg PBlO.894 [8]). Johann Walter: Sämtliche Werke. Bd. 6: Das Christlich Kinderlied D. Martini Lutheri Erhalt uns Herr etc. (1566), Anonyma aus den Torgauer Walter-Handschriften, Die Gedichte ohne Musik. Hrsg. von Joachim Stalmann. Kassel 1970. Michael Walther: Der CHRJSTEN Allerkräfftigstes CORDIAL vnd Hertz=Stärckung im Leben vnd Tod: Jn der Himmlischen Apothecken deß H. GEJSTES/ durch dessen innerlichen Trieb/ von dem Apostel PAULO selbst Bereitet/ vnd Gebrauchet/ vnd so Gezeichnet Phil. 1. v. 21. CHRISTUS ist mein Leben/ vnd Sterben ist mein Gewinn: Bey Fürstlicher/ Hochansehlicher Leichbegängniß Der weiland Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten vnd Herren/ Herrn GEORGEN/ vnd Herrn WJLHELMS/ Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg/ beyderseits Christmilder Gedächtniß/ Derer Fr. Fr. Gn. Gn. in waarer Anruffung GOTTES/ respectivè Anno 1641. am 2. Aprilis, vnd Anno 1642. am 30. Martii, im HERRN seelig entschlaffen/ vnd am 16. Maji, Anno 1643. in Fürstlicher vnd Volckreicher Versamlung/ mit Christlichen vnd gebräuchlichen solennitäten, in der Kirchen zu Zell/ Fürstlich begraben worden […]. Nürnberg 1643 (HAB Wolfenbüttel Gn Samelbd. 34 [1]). Michael Weber: Glaubens=blick der Sterbenden in das Land der Lebendigen: Oder Schrifftmässige kurtze Erklärung des Trostreichen Davidischen Spruchs Psalm XXVII. v. 13. Bey trauriger Leich-
Literaturverzeichnis
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bestattung Der Wohl=Edlen und Viel=Ehren=Tugendreichen FRAUEN Marien Magdalenen/ Des Wohl=Edlen und Gestrengen H. Johann Christoph Tuchers von Simmelsdorf/ Eines Ehrlöblichen Stadtgerichts zu Nürnberg Assessoris und Schöpfens/ Hertzliebsten Ehe=Schatzes/ einer Gebohrnen Gebhardinn: ANNO 1664. d. 27 Julij Jn der grössern Gottes=Acker=Kirche zu S. Johannis vorgetragen […]. O.O. 1664 (Stadtbibl. Nürnberg 21 an Solg. 4. 424). Michael Weber: Kurtze vnd einfältige Leich=Sermon gehalten Auß den Worten Christi/ Johan. 14. v. 19. Jch lebe/ vnd jhr solt auch leben: Bey der trawrigen/ doch Christlichen Leichbegängniß deß Weiland Ehrwürdigen vnd Wolgelehrten Herrn/ M. JUSTI-DANIEL Herings/ wolverdienten Diaconi bey der Kirchen zu S. Sebaldi in Nürnberg/ Welcher allda Anno 1649. den 1. Maji in Christo seinem Erlöser glaubig vnd seelig verschieden/ vnd nachmaln den 4. dieses ehrlich vnd Christlich bey S. Johannis zur Erden bestattet worden […]. Nürnberg o.J. (Stadtbibl. Nürnberg Will. VII. 1312. 4°). Paul Weber: Christen=Bahn Himmel=an. Auß der 1. Timoth. 6. v. 11/ 12. Bey hochansehlicher/ wiewol sehr betrübter Leich=Begängniß deß Wol=Edlen/ Gestrengen/ Fürsichtigen und Hochweisen Herrn Wolf=Jacob Pömers/ deß Jnnern/ Geheimen und Appellation=Rahts/ auch Land=Pflegers/ allhier/ welcher/ Mitwoch den 27. Aprilis Anno 1670. selig in dem HErrn entschlaffen/ und darauff folgenden Montag den 2. Maji zu seinem Ruh=Bettlein nach S. Jobst wehmütig gebracht worden/ in der Kirchen daselbst einfältig vorgewiesen […]. Nürnberg o.J. (Ratsschulbibl. Zwickau 49.1.9.[9]). Paul Weber: Christus/ unser Gnaden=Stul/ waarer Christen Glaubens=Schul; aus der Epist. an die Ebreer/ Cap. 4. v. 16. Bey hoch=ansehlicher und überaus=betraurlicher Leich=Begängnuß/ Deß Wol=Edlen/ Gestrengen/ Fürsichtig= und Hochweisen Herrn Burckhart Löffelholtzens/ von Colberg/ etc. Weiland Chur= und Hochfürstlichen Maintz= und Würtzburgischen/ auch deß Aeltern Gehaimen Raths/ vördersten Losungers/ Schultheißen/ und Pflegers der Reichs=Vesten/ Auch deß Neuen Hospitals zum H. Geist/ und Klosters/ St. Katharinä/ in dieser/ deß H. Reichs/ Freyen Stadt Nürnberg; Als Dero Wol=Adeliche Herrlichkeit/ Nach kurtzer/ und sonders=schmertzlicher Niederlag/ Mittwoch/ den 16. Juni/ dieses mit Gott lauffenden/ 1675. Jahrs/ eben um den Mittag/ seelig in dem HErrn/ entschlaffen/ Und Dienstag/ dem 22ten hernach/ zu endlicher Beysetzung in dero erneurten Begräbnuß=Grufft/ auf S. Johannis Gottes=Acker/ mit Standes=gewöhnlichen Traur=bezeugnüssen/ wehemüthig gebracht worden/ in der Kirche daselbst/ einfältig angewiesen […]. Nürnberg o.J. (SB Berlin Ee 605 [7]). Paul Weber: Himmels=Post/ und Lebens=Kost. Für Glaubige Kämpffer und Uberwinder mancherley Feinde/ und zeitlicher Trübsalen: Bey ansehlich= auch hochbetrauerlicher Leich=Begängnuß/ Deß Wol=Edlen/ Gestrengen/ Fürsichtig= und Wol=Weißen/ Herrn Hanns Hieronymi Löffelholtzes/ von Kolberg; deß Jnnern Raths allhier. Welcher/ Anno 1676. Montag/ den 26. Junij zu frühe/
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um den Garaus/ sanfft und seelig/ in Christo unserm Erlöser eingeschlaffen/ und am Freytag darauf/ den 30. und letzten/ ermeldeten Monats/ in der/ dem Kirchlein zu St. Jobst/ einverleibten Wol=Adelich=Löffelhöltzischen Erb=Begräbnuß/ als Seinem Ruh=Kämmerlein/ beygesetzet worden. Aus den Worten der hohen Offenbarung Johannis/ welche zu finden/ in derer 2. Capitul/ am 7. Versicul. Angewiesen/ und Durch eine einfältige Leich=Sermon/ daselbst anwesender Trauer=Versamlung fürgezeigt […]. Nürnberg [1676] (Stadtbibl. Nürnberg Will. II. 936. 4°). Paul Weber: Kindliches Danck= und Ehrn=Gedächtnus Dem Ehrwürdigen und Wolgelehrten HERRN M. Michael Weber/ Wolverdientem Schaffer zu St. Sebald in Nürnberg/ Seinem hiebevor hertzgeliebten/ nun seeligem Vatter/ Welcher/ A. 1668. Sonnabends/ den 8. Febr. in der Nacht; Seines Alters/ im 75. Seines Kirchen=Beruffs/ im 45. und wolverwalteten Schaffer=Amts/ im 16. Jahr/ aus diesem Jammerthal Christlich und vernünfftig abgeschieden; Donnerstags darauf/ den 13. diß/ auf St. Rochus Kirchhoff/ in sein Ruhe=Bettlein gebracht/ und zur Erden bestattet worden/ Nach Anleitung dessen im Leben geführten Symboli oder Wahl=Spruches/ aus dem 86. Psalm Davids/ v. 12. HErr! Erhalte mein Hertz bey dem Einigen/ daß ich Deinen Namen förchte! Jn kurtzer und einfältiger Erklärung desselbigen/ nechst beygefügtem Seinen Lebens=Lauff/ wolmeinend aufgerichtet/ von dessen nachgelassenem Sohn/ und hiebevor Collegâ, an gedachter Kirche bey St. Sebald […]. O.O. [1668] (Stadtbibl. Nürnberg Will. II. 1179. 4°). Paul Weber: Wer glaubig wird zum tod in Adam nidergehen/ Jn Christo frölich wird zum Leben aufferstehen. So/ Nach Anleitung der schönen Wort Pauli/ in der 1. seiner Epistel/ an die Corinther/ Cap. 15. v. 20. 21. 22. enthalten; Bey Hochansehlicher Leichbegängnuß/ Deß Wol=Edlen Gestrengen/ Fürsichtigen und Hochweisen Herrn Tobiä Tuchers von Simmelsdorff auf Winterstein/ Deß Jnnern geheimen Raths/ und vordersten alten Genandten/ in deß H. Röm. Reichs Stadt Nürnberg/ Auch dero Wol=Adelichen Tucherischen löblichen Geistlichen Stifftungen Verwalters/ und der Zeit Senioris Familiae. Welcher am Osterdienstag/ war der 6. April/ dieses jetzt=lauffenden 1675. Jahrs/ zu frühe um 2. Uhr der grössern/ unter dem Gebet und Trost deß Göttlichen Worts/ sanfft und seelig eingeschlaffen/ Montag den 13. diß/ darauf/ in Begleitung dessen Wol=Adelicher An= und Zuverwandten/ auch anderer beyleidiger Hertzen/ zu seinen Ruhe=Bettlein auf dem Gottesacker bey St. Johannis/ Christgebührlich gebracht worden. Gegenwärtiger Traur=Versammlung in der Kirche daselbst/ vor endlicher Einsenckung deß verblichenen Leichnams einfältig vorgetragen […]. Nürnberg o.J. (Stadtbibl. Nürnberg Will. II. 1146. 4°). Philipp Weber: Der Gerechten Sichere Rühe/ vnd rühige Sicherheit/ nach trauriger Christlichen Leichbegängnuß Deß Weiland Ehrwürdigen vnd Wolgelehrten Herrn M. PAVLI Jenischen/ treuEyferigen Wolverdienten Evangelischen Predigers in Augspurg/ seel. Gedächtnuß. Den 22. Tag Novembris/ Dominicâ 24. Trinitatis, Jn dem Jahr CHristi M.DC.XLVIII. fürgestelt […]. Augsburg o.J. (UB Erlangen 4° Thl. XIX, 91/9).
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burg. wolverdienten Cammer= Hoff= und Consistorial-Rahts auch ältesten HoffgerichtsAssessoris in Wolffenbüttel/ Denen hinterlaßenen Hochbetrübten zu Trost gestifftet. Wolfenbüttel [1677] (HAB Wolfenbüttel Da 601 [9]). Valentin Wudrian: SCHOLA CRUCIS ET TESSERA CHRISTIANISMI. Das ist: Ein außführlicher/ Christlicher Unterricht/ von dem lieben Kreutz/ wie nütz/ heilsam und nöhtig es sey/ und wie sich ein jeglicher darinn schicken und verhalten solle: Allen frommen Christlichen Hertzen/ die mit Kreuz und Trübsahl beladen sind/ zu Trost und Unterweisung aus Gottes Wort/ und der berühmten Kirchenlehrer Trost=Schrifften zusammen getragen/ wie aus folgender Vorrede mit mehrem zu ersehen […]. Hamburg 1634 [11630] (SUB Hamburg A/241533). Daniel Wülfer: Der Geistliche Kranich/ Das ist: Christliche Wachsamkeit/ Der Menschlichen Himmel=Liebenden Seelen/ Jn etlichen Predigten über die Parabel von den klugen und thörichten Jungfrauen […]. Nürnberg 1657 (FB Gotha Theol. 8° 792/1). Zypressen=Zweige/ Womit Die Adel=Grufft Des Wol=Edlen/ Gestrengen und Hochweisen Herrn Marx Christof Kressens von Kressenstein/ auf Krafftshof/ Retzelsdorf und Dürrenmungenau/ etc. Des Jnnern/ Geheimen Rahts/ und Vördersten Rug=Herrns in des Heil. Röm. Reichs Freyer Stadt Nürnberg/ Bey Trauer=würdiger/ hochansehlicher Einsenkung/ Bestreuen wollen und sollen Die Blumgenossen an der Pegnitz. Nürnberg o.J. (Stadtbibl. Nürnberg 2 an Will. 1321. 4°).
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VERZEICHNIS DER GEDICHTÜBERSCHRIFTEN Die Zahlen verweisen auf die Text-Nummern. Abend Seufzer. Am Sonntag. 112 Abraham und Sara, mit den drey heiligen Gä‰en Heil'ge Leüt, au¡ Ehleüt ›nd: Gott ›¡ gern zu ihnen ândt. Ehe‰and heiliger Leute. 141 Abs¡ied Jhre# EheJunkern. 181 Abs¡ied-Lied Na¡: Fromme Herzen ânden ni¡t. 305 A¡te# Sinnbild, zur Jesu#-Jugend. Der Exulant Jesu#. 313 Adam und Eva arbeitend. Wann Adam ha¿t und Eva spinnt, da# Hau# den Gibel bald gewinnt. Mann#Ehegebühr. 147 Advent#-Lied. 159 Algemeine Morgenseufzer. 119 Allgemeine AbendSeufzer. 128 Al# er, na¡ empfangener vergebung wieder in Sünden gefallen ware. 90 Am Dien#tag. 100 Am Dien#tag. 114 Am Dien#tage. 107 Am Donner#tag. 102 Am Donner#tag. 109 Am Donner#tag. 116 Am Freytag. 103 Am Freytag. 117 Am Freytage. 110 Am Mittwo¡. 108 Am Mitwo¡. 115 Am Mitwo¡en. 101 Am Montag. 113 Am Montage. 106 Am Montage. 99 Am Sonnabend. 104
1160
Am Sonnabend. 111 Am Sonnabend. 118 An eine Taufdot, in da# ihr-verehrte Betbü¡lein. 66 An einen Edlen Wittwer. 225 An Herrn Andrea# Jngol‰etter. Tro‰Lied, wegen dreyer Anverwandten Lei¡en. 76 An Herrn ... Hagen, über da# Ab‰erben seine# einigen und zwar Erwa¡senen Sohn#. 336 An Herrn Johannem Laurentium Frobenium, Gei‰li¡en Seelhirten Uber seine# Söhnlein# Johannis Laurenzen frühe# Ableiben. 84 Anda¡t hieruber 42 Anda¡t-Lied, zu Erklärung de# Zwölf‰ändigen Psalter Titel-Sinnbilde#. 190 Anno Christi MDCLXXX. Da# getro‰e Sterben und Seelige Leben-Ererben. Uber da# Ab‰erben Frauen Dorothea Ro›na Auerin gebohrnen Haglin. Auf den Spru¡ Proverbia 14. v. 32. Der Gere¡te i‰ au¡ in seinem Tod getro‰ 351 ANNO CHRISTI MDCLXXXI ThVt BVße! Gott WILL kehren aV#: Der Besen Lehnt aM Sternen-HaV#. 364 Auf Ab‰erben Herrn Georg Chri‰of Volkamer#, Senatoris ac Triumviri Norici. 10 Martii Uber den Spru¡ 1. Joh. 1. v. 8. Da# Blut Jesu Chri‰i De# Sohn# Gotte# Ma¡t Vn# Rein Von Aller Sünde 334 Auf da# 1664 Jahr, JahrZahl-Zeiten. 162 Auf da# Ab‰erben Herrn Herrn Heinri¡# Freyherrn von Blomberg. 341 Auf da# Bild der Eitelkeit. 57 Auf da# Bildni# de# Blut-wütenden Groß Türken#. 166 Auf da# seelige Ableiben Frauen Marien Müllerin, gebornen Wernlin. 78 Auf da# Seelige Ab‰erben meiner Allerlieb‰en Florinda. 337 Auf den Namen einer Adeli¡en Dame, Frauen Dorotheen, Elisabeth von Göttfart, Verwittibten Rieterin von Kornburg. 41 Auf den Seeligen Hintritt de# WolEdlen und Ge‰rengen Herrn Ehrnrei¡ Stau[er# von Untera¡. Uber den Lei¡Text Apoc. 2. v. 10. Sei getreu bi# in den Tod, so will i¡ dir die Krone de# Leben# geben. etc. 366 Auf den Spru¡ J¡ ruhe in Fel#lö¡ern. 45 Auf den Tode#fall Frauen Anna-Sabina Herrn Tobiae Oelhafen# von S¡ölnba¡ JurisConsulti etc. Viduae. 349 Auf den Tod#fall Mon›eur Burkhart Albre¡t Rieter# von Kornburg etc. auf der LänderReise zu Pari#. Parodie meine# Lied# auf seinen Geburt#Tag Anno 1657. 345 Auf den Türkis¡en Saul. 167 Auf der Frauen Canzlerin zu Bayreüth Frauen Marien Catharinen von Stein gebornen von Oeppe Ab‰erben. 175 Auf de#selben in der Leben#-Le”e o]-wiederholte Worte: Auf Streit folgt Freud. 367
Verzeichnis der Gedichtüberschriften
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Auf die Doppel-Lei¡e, Herrn Wolfgang Jacob Pömer# Senatoris Norici und seiner Ehelieb‰in. 227 Auf die Hi‰orie der Samaritana in einer Hau#Apotheke. 307 Auf ein Kind, da# einer Frauen Dot na¡ ihrem Tod gehebt. 344 Auf Frauen Annen Marien Stau[erin von Untera¡, gebornen von Holzing, Seelige# Ab‰erben. 329 Auf Frauen Annen Susannen, Herrn Burkhardt Lö[elholzen# von Colberg, vörder‰en de# Raht# und Rei¡# S¡ultheißen in Nürnberg Ehelib‰in, geborner S¡wäbin, Ableiben. 59 Auf Frauen Clarae Sabinae Kre‹in von Kre‹en‰ein, gebornen Oelhäân von S¡ölnba¡ Ab‰erben. 210 Auf Frauen Dorotheen, Herrn Leonhard Grundherrn dritten de# Raht# au¡ Kir¡- und S¡ulenpãeger# in Nürnberg, Ehelieb‰en, Ab‰erben. 189 Auf Frauen Dorotheen Ro›nen Kre‹in geborner Te”lin, Ab‰erben 285 Auf Frauen Elisabeth Hagerin Ab‰erben. 202 Auf Frauen Helenen Catharinen Te”lin, gebornen Baumgärtnerin von Holen‰ein Ab‰erben 278 Auf Frauen Judith Sophien Fri¿ingerin gebornen Hallenhor‰in, ableiben 228 Auf Frauen Marien, Gebornen Führerin. Mon›eur Wolfgang Jacob Pömer# Ehelieb‰in, ab‰erben. 18 Auf Frauen Sabinen Ba¡mayerin, gebornen S¡midin zu Gieng, Seelige# Ab‰erben 284 Auf Frauen Susanna Prieferin Ableiben. 230 Auf Frauen Ursula Seelingin Witwen gebohrnen Bös¡in Ab‰erben. 292 Auf Frauen Veronicen Marien von Pühel gebornen von Benkendorf, Ab‰erben. 200 Auf Herrn Adam Volkman#, Für‰li¡ Brandenburgis¡en HofRaht# Einigen Söhnlein# Johann Adam# junge# Ableiben. 83 Auf Herrn Andreae S¡walben#, JurisConsulti, Für‰li¡ Brandenburgis¡en HofRaht#. Ab‰erben. 149 Auf Herrn Doctoris Ju‰-Georg S¡ottel# Für‰li¡ Brauns¡weigis¡en HofRaht#, de# Su¡enden, Ab‰erben. 265 Auf Herrn Dominici Beeren# Gei‰li¡en Seelhirten# ab‰erben 156 Auf Herrn Georg A¡atij Heher# JurisConsulti Comiti Palatini Caesaraei und ho¡Gräfli¡ S¡warzburgis¡en Canzler# Ab‰erben. 203 Auf Herrn Georg Frideri¡ Lo¡ner# Gei‰li¡en Seelhirten#, Tö¡terlein# Margarethen Florentinen Ab‰erben. 283 Auf Herrn Georg Friederi¡ Kühn# Tö¡terlein# Dorotheen Marien Ableiben. 237 Auf Herrn Georg Hager# Ab‰erben. 204 Auf Herrn Georg Krumbein# Secretarii zu Beling Ab‰erben. 176 Auf Herrn Georg Rau¿en# jungen Kun‰Mahler#, Ab‰erben. 274 Auf Herrn Georg S¡li¡ten# Ableiben. 46 Auf Herrn Georg Sigmund Fürer# etc. Nürnbergis¡en Raht#-Dritten, Kir¡- und S¡ulherrn Ab‰erben 309 Auf Herrn Gottfried Wilhelm Röder# Nürnbergis¡en zu Venedig ver‰orbenen Kun‰Mahler# Tod. Natus Anno 1650. 16 Junii denatus 1679. 24 Octobris 347
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Auf Herrn Hann# Heinri¡ Kölbel# von Gißing, Für‰li¡ Brandenburgis¡en Amtmanne# zu Pegni”, Ehelieb‰in, Frauen Evae Mariae Kölblin von Gi›ngen Ab‰erben. 264 Auf Herrn Heinri¡ Grundherrn Senatoris Norici Ab‰erben Grablieder. Au# 2 Tim. 4. v. 18. 304 Auf Herrn Heinri¡ Müller# Ab‰erben. 154 Auf Herrn Hieronymi Langen Stadt-Musici zu Nürnberg, Ableiben. 47 Auf Herrn Jacob Gräßel# Ab‰erben. Der Mens¡, wie Gra#. Psalm 103. 15. 272 Auf Herrn Jmmanuel Fenden#, Für‰li¡ Sä¡›s¡ Gothais¡en Geheimen CammerSecretarii Grab. 286 Auf Herrn Joa¡im Bu¡felder# Ab‰erben. 198 Auf Herrn Job‰ Chri‰of Kre‹en# von Kre‹en‰ein, SeptemViri et Senatoris Norici, Ab‰erben. 155 Auf Herrn Job‰ Wilhelm Ebner# Senatoris & TriumViri Norimbergensis Ab‰erben. 321 Auf Herrn Johann Adam Rubinger# Medici und Physici Ordinarij zu Culmba¡ Ab‰erben. 346 Auf Herrn Johann Chri‰of Haller# von Haller‰ein Senatoris Norici, Ab‰erben. 234 Auf Herrn Johann Knopfen#, Für‰li¡ Brandenburgis¡en CammerRath# und Rentmei‰er# Ab‰erben. 85 Auf Herrn Johann Laurentij Frobenij Gei‰li¡en Seelenhirten#, Zweyer Kinder Ab‰erben. Sonnet. 201 Auf Herrn Johann Leonhard Stöberleinen# Söhnlein# Johann Andrea# Ab‰erben 302 Auf Herrn Johann Ludwig Faber# Collegae am Gymnasio und Blumgenoßen Ferrando seelige# Ab‰erben. 331 Auf Herrn Johann Paul Ebner# Senatoris Norici Tö¡terlein# Marien Helenen Ab‰erben. KlagLied. 325 Auf Herrn Johann Wild‰o¿# Söhnlein# Heinri¡# Ab‰erben. 9 Auf Herrn Johann Wilibald Haller# von Haller‰ein Nürnbergis¡en Rat#herrn Ab‰erben. 207 Auf Herrn Johannis Rosae Treüeifrigen Seelenhirten# zu Bayreuth Ab‰erben. 224 Auf Herrn Leonhard Grundherrn dritten de# Raht# au¡ Kir¡- und S¡ulen-Pãeger# in Nürnberg. Ab‰erben. Der fä‰e Grund de# Herrn. 187 Auf Herrn ..... Ludwig# Cantoris Ab‰erben. 153 Auf Herrn Magistri Chri‰of Hübner# Pastoris und Decani zu Bayr#dorf, Ab‰erben. 212 Auf Herrn Magistri Johann Langen# Gei‰li¡en Seelhirten# Tö¡terlein# Margarethen Barbaren Ab‰erben. 355 Auf Herrn Magistri Stephani Böner# Pastoris und Superintendentis zu Bayreuth Ab‰erben. 217 Auf Herrn Martin Limburger# Kaiserli¡ Gekrönten Poeten und Gei‰li¡en Seelhirten Söhnlein# Job‰ Chri‰of# Ab‰erben. 208 Auf Herrn Marx Chri‰of Kre‹en# von Kre‹en‰ein Ab‰erben. 370 Auf Herrn Mi¡ael Weber#, S¡a[er# und Diaconi bey Sanct Sebald Ab‰erben. 270 Auf Herrn Paul Jenis¡en# Gei‰li¡en Seelhirten# Ableiben. Sonnet. 22 Auf Herrn Peter Paul Bauer# Plözli¡e# ab‰erben im Lei¡ gehen. 266 Auf Herrn Severin Heinri¡# Papierer# in Preußen Ab‰erben. 282 Auf Herrn Stephani Leopold# Pastoris und Jnspectoris zu Redni” Ableiben. 226
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Auf Herrn Tobiae Oelhafen# von S¡ölnba¡, Fürtre[li¡en JurisConsulti und Consiliarij, au¡ der Univer›tät Altorf ProCancellarij etc. Ableiben. 197 Auf Herrn Tobiae Tu¡er# Senatoris und Elti‰en Genannten# in Nürnberg Ab‰erben. 294 Auf ihren gedenkspru¡: Herr führ mi¡ na¡ dem willen dein laß mi¡ ni¡t selb‰ mein Führerinn seyn. 19 Auf Jungfrau Susanna Helena, 21järigen, Herrn Johann Kamm# und Frauen Susannen Sabinen gebornen Füßlin To¡ter Ab‰erben. 356 Auf Jungfrauen Anna Catharinen Faberin Junge# Ableiben. 233 Auf Jungfrauen Annae Sophiae Theodosiae Rieterin von Kornburg Ab‰erben. 214 Auf meiner EheLieb‰en Dötlein# Claren Catharinen Störin, ihrer Doten To¡ter, Geburt-Sterben 288 Auf meiner Lieben Base Frauen Catharinen Hartmännin frühe# Ab‰erben 291 Auf meine# lieben Dötlein# Sigmund Chri‰ian Seehausen#, Blatter-Ableiben. 318 Auf meine# Lieben Dötlein# Sigmund S¡oner# Ableiben. 232 Auf Mon›eur Carl Kir¡mair# von Rei¡wi” Ab‰erben. 218 Auf Mon›eur Georg Jacob Pömer# Patritii Norici Ab‰erben 279 Auf Mon›eur Johann Frideri¡ Lö[elholz von Colberg Söhnlein# Johann Wilhelm# Ab‰erben. Engel-Zuru[. 11 Auf Mon›eur Mi¡ael# Jm Hof Nürnbergis¡en Wald-Amtman# Ab‰erben. 211 Auf Mon›eur Paul Albre¡t Rieter# von Kornburg, Tö¡terlein# Susannen Marien Ableiben. 61 Auf Mon›eur Tobiae Ebner# Patritii Norici und WagAmtman# Ab‰erben. Die Jesu#-Gun‰ und We¡selBrun‰. 275 Auf Mon›eur Wolf Martin# Jmhof Patritii Norici Ab‰erben 269 Au[ den Spru¡: Dieser Zeit Leiden i‰ nit wehrt der Herrli¡keit 259 Bä‹er im Himmel. Auf den Tod Frauen ….. Be‹erin, gebohrnen Gutthäterin. 250 Bayreuthis¡er NeuJahr# wuns¡. 77 Böse Zeit der Chri‰enheit. 43 Cuivis accidere potest, quod cuiquam, Tägli¡er Sterb-Seu[zer. 33 Da# andere GrabLied. 335 Da# große Narrenhau# die Welt. 205 Da# Jrdis¡e Engel-Thun. 220 Da# Seelige Leben-Ererben. 352 Da# Vatter Vnser. 243 Dedication Herrn Johann Lehner# an Herrn Herzogen Mori”en zu Sa¡ßen Naumburg 263 Dedication. Zum Nürnbergis¡en GesangBu¡ ad Senatum. 261 Der belobte David. 55 Der getau]e und versu¡te Jesu#. 254 Der himmlis¡e Blum und Kräuter-Garten. 17
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Der Spru¡ Johannes 3. v. 16. 37 Der Sünden-Fall. 63 Der Versühner und Sünder. Wer i‰ mein Jesu#, wer bin i¡. 246 Der welt Eitelkeit Parodia de# Opi”is¡en Lied#. 206 Der XX Psalm David#. Vor meinen gnädigen David. 163 De‹en Gesprä¡e mit der Seelig ver‰orbenen. 185 Die Brüder-Blumen. Nasturtium Jndicum 300 Die Gesells¡a] de# Einsamen. Wol dem, der Einsam i‰ etc. 247 Die Gotte#fur¡t. 56 Die müde Leben#Wa¡t. 151 Die Ri¡ter-Tafel Ptolemaei Arsacidae Regis Egyptiae. 213 Die S¡wannenburg 297 Die Welt neige. Auf den Tod Herrn Johann Chri‰of S¡röder# 260 Ehe-Seufzer. 94 Ehli¡er Freünds¡a]-Gegenhall. EHE. AMA. Wahrer Liebe Eintra¡t-s¡allen, ma¡et EHE wiederhallen Eheleute-Gebühr. 146 Ehren gedä¡tni# Herrn Johann von Kempen Erbsaßen auf S¡wannenburg in O‰Jndien, der Holländis¡en Compagnie daselb‰ Leutenant#. 295 Ehrn Seule de# Ho¡wolgebohrnen Herrn Herrn Carl# von Stein etc. Für‰li¡ Brandenburgis¡en Canzler# Geheimen Rath#, Hofri¡ter# und Cammer ErbTru¡seßen# de# Burggra]um# Nürnberg de# Johanniter orden# Ri¡ter# und Commendator# zu Lü”en etc. Wolseelig Ver‰orbenen#. 267 Ein ander Klage, im Namen de# zweyten Bruder#. 354 Ein Andre# Derglei¡en. 216 Ein Fra¡t-S¡i[. Da# Ehe-S¡i[ au#rü‰ vorher, eh e# lauf in# hau#haltung#-Meer. Notwendige HeuratEigens¡a]en. 144 Eine Kind# mutter, einen Herz-geformten Spiegel gegen den Mann haltend. Da# weib hab' ihre# Manne# Sinn, und sey die kind-erzieherinn. Eheweib#-gebühr. 148 Einer Ver‰orbenen TaufPatin. 268 Eine# Geri¡tbei›”er#. 96 Eine# Protocolli‰en. 97 Eine# Ri¡ter# 95 Er danket seiner Gotte#-verge‹enen Si¡erheit ab. Horatii libri 1. Carminum Oda 34. 92 Erklärung de# Kupferbild# Zum Gei‰li¡en Krani¡ Daniel Wül[er# 64 Erklärung de# Titel Sinnbild# Zum Teuts¡en Geldmangel. 177
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Er‰e Trauung im Paradei#. Gott selb‰ paart die er‰e Zwey: daß der Mens¡ ni¡t einsam sey. De# Ehe‰and# Würde, Nu” und Notwendigkeit. 140 E‰her, Aha#veru# Gemalin. E‰her, in die Fremd' entführt, eine# König# EhS¡a” wird. Göttli¡e HeuratS¡i¿ni#. 143 Frauen Annen Margarethen Geigerin gebornen Betulin, Grabs¡ri]. 8 Frauen Margarethen Preußlerin Grab Lied. 53 Glauben#bli¿ der Sterbenden in da# Land der Lebendigen: Frauen Marien Magdalenen Tu¡erinn, geborhnen Gebhardinn. 180 Glaubige Uberwindung de# Unüberwindli¡en. Jacob: J¡ laße di¡ ni¡t, du segne‰ mi¡ dann. Gen. 32. 26. 316 Gotte#-Lob 191 Gotte#-Lob. Wiederkehr. 136 Grab Reimen zum Sarg. 277 GrabLied, hierauf absehend. 173 Grablied. 10 Grablied. Frauen S¡wägerin Magdalenen Droßendorân über den Spru¡: Psalm 39. Du wir‰# wol ma¡en. 236 Grabs¡ri[t auf dem Sarg beândli¡. Zach. 13. v. 6. 34 Grabs¡ri] 369 Grabs¡ri] Albre¡t Dürer#, de# MahlerFür‰en# 360 Grabs¡ri] Frauen Catharinen Elisabeht Volkamerin gebohrnen Stenzmännin. 342 Grabs¡ri] ihre# Brüderlein# Georg Tobiae. 195 Grabs¡ri] Jungfrauen Susannen Marien Oelhäân von S¡ölnba¡. 194 Gun‰ ohne verdien‰. 48 Herrn Adam Volkmann# JurisConsulti Ho¡Für‰li¡ Brandenburgis¡en HofRaht# und LehenProb‰en# SterbLe”e. 170 Herrn Daniel Andral#, Königli¡ Suedis¡en Quartiermei‰er# Mördli¡e# Ableiben. 1 Herrn Georg Dre”el# Nürnbergis¡en Stadt Musici Söhnlein#, Georgen#, Grab-Lied. Jn den Namen seine# Tauf Paten#. 52 Herrn Johann Hubrig# Für‰li¡ Würtenbergis¡en Raht# Tö¡terlein# Dorotheen Marien, Grabmal. 23 Herrn Johannis Erasmi Kindermann# Nürnbergis¡en Organi‰en#, und seiner Ehewirtin, Kinder-Abs¡ied. 49 Herrn Magistri Ju‰-Daniel Heering# Gei‰li¡en Seelhirten# Ab‰erben. 12 Ho¡zeit zu Cana. Zu dem Eh‰and-Orden di¡ s¡i¿ fein Ehr- und ordentli¡. Ho¡zeit-ma¡en. 145 Jeremia# und Hiob, ihren Geburt#Tag verãu¡end. 71 Jesu Begräbniß 38 Jesu Chri‰i Aufer‰ehung; 256 Jesu Chri‰i Himmelfart. 257
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Jesu Chri‰i Lehre und Leben. 255 Jesu Mens¡li¡e Kindheit. 253 Jesus mein Alle#. 248 Jesu# und Maria. 62 Jm Namen ihre# ält‰en Bruder#. 359 Jm Sing-Thon: Wol mir! Jesu# meine Freude etc. 350 Jn da# einer Dame verehrte Paradi#gärtlein. 51 Jn Georgij Pauli JmHof, Praetoris & Duumviri Norici Symbolum Anagrammaticum Spe Vigilum horas fugo. Paraphrases. 365 Jungfrauen Barbara Ba¡männin Grablied. 308 Jungfrauen E‰her Dorotheen von Eßdorf Adeli¡er Clo‰er-S¡we‰er zu Lühne, Namen#Tag. 3 Kempis, Kempe. 298 Klägli¡e# Sends¡reiben Einer Sünd- und Creu”geäng‰en Seele, an ihren Himmel#bräutigam. 91 Klag gedi¡t. 7 Klag-gedi¡t. 6 Klag- und Tro‰lied. 339 Klage de# WohlEdlen Herrn Wittwer#. 184 KlagLied einer betrübten Seele. 348 Kupfer Titel#-Erklärung zum himlis¡em Kleeblat. 281 Kurze Reim Seufzer. Eine# Rat#herrn 93 Kurze Tag-Anda¡ten. Am Sonntag. 105 Lob de# Unglü¿#. 15 Lob-Na¡klang. 357 Mein le”te# Gesprä¡ mit Jhme, am tage seiner Entleibung. 26 Morgen Seüfzer. Am Sonntag. 98 Morgen-Lied. 89 Na¡ Herren Dr. Müller# CXXIII. Anda¡t. Viel Wi‹en, wenig Gewi‹en. 244 Neu Jahr#-Wuns¡ 287 NeuJahr#-Lied. 157 NeuJahr# wuns¡ 137 Neunte# Sinnbild der Verlohrne Jesu#. 314 Non est mala mors, quam bona vita praecessit. 25 Omen et Nomen. Über den Namen, De# seelig-ver‰orbenen. 29 Premor, ut imprimar. 169 Pro impetrandâ piâ uxori. Anda¡t Lied. 251
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Pro Serenissimo Marchione Brandenburgensi Johanne Friderico: Gedanken de Fato. Fato, S¡i¿sel oder Gotte#ges¡i¿e. 333 Rebecca zum Jsaac kommend. Al# Jsaac nimt Gott zu Raht, kommt seine Braut, die er erbat. Gott, der EheRathgeber. 142 S¡ä”e der Neuen Welt. 301 S¡eid-Gesprä¡e. 60 Se¡‰e# Sinnbild Zur Jesu#-Jugend Jllustris Uraniae. 310 Seine Grabs¡ri]. 174 Seine Grabs¡ri]. 50 Seine kurz vorher an mi¡ abgegebene Zeilen. 171 Siebende# Sinnbild. die Simeon#-S¡au. 311 Sinnbild zur XI Anda¡t der Jesu#-Jugend. 319 Sinnbild zur XII Anda¡t. 320 Sinnbild, vom Creu”. 223 Sinnbild, vom Rei¡tum. 222 Sinnbild#-Erklärung. Zu Herrn Johann Gahn# Chri‰enWa¡t und der Welt le”ten Mitterna¡t. Sonnet. 182 Sonnet. 121 Spiel-Gedi¡t Von Türken-Krieg. 161 Sterb- und S¡wangesang, au# Herrn Gadebus¡ Lateinis¡em. 2 Sterbkun‰, die bä‰e kun‰. 150 Sterb-Wuns¡. 35 Sünder-S¡eu. Emblematis¡e# Gedi¡te. Sündige ni¡t, ô Mens¡! 152 Tode#-Gedanken Herrn Vettern Cornelii Betulii, der Anno 1678 die 20 Octobris wol ver‰orben. 328 Tode#-Glü¿zuru[. 323 Trauung#-lied Zu besagter Ho¡zeit. 361 Tro‰ Lied. 326 Tro‰ S¡reiben An Herrn Thoma# Damman Für‰li¡ Braunsweigis¡ Lüneburgis¡en Amtman zu Lühne: über da# Seelige ableiben de‹en EheLieb‰in, Frauen Ilsen Volkmann#. 5 Tro‰-Gesang 358 Türkenkrieg#-Anda¡tLied. 158 Türken-Tru” und Frieden-S¡u”. Spielgedi¡te. 87 Uber Chri‰ian Erdmann# von Lilien junge# Ableiben. 196 Uber da# Ab‰erben Frauen Ursulae Viati›n gebohrnen Frits¡han›n, Hospitae. Auf den Spru¡ Ps. 73. v. 28. 338 Über da# Bildni# Marien Magdalenen 14
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Uber da# Görings¡e Wappen 74 Über da# IX. Sinnbild. 239 Über da# VIII. Sinnbild der Jesu-Leiden#-Anda¡ten Jllustris Uranjae. 238 über da# X. Sinnbild. Besagter Pa‹ion-Anda¡t. 240 über da# XI. Pa‹ion#-SinnBild. Ein Fel#, mit einem Taube in seiner Höle, Hinten der Tauben Thurn. 241 über da# XII. Sinnbild. Eine Hand au# der Wolke, neben einen grünenden Winter Saatfeld weizen säend. 242 Uber den Lei¡Spru¡. Röm. 8. v. 31. bi# 34. J‰ Gott für un#, wer mag wider etc. 330 Uber den Namen Albre¡t. Adel-wert. 40 Uber den Namen Paulu#. 39 Uber den seeligen Tod#fall Georg Chri‰of# im Hof Tit. Herrn Georg Pauli im Hof Praetoris, Duumviri Supremi, Castellani & Xenodochii Praefecti einigen StammEnkel# 368 Über den Spru¡ Joh. 16. v. 16. über ein kleine# werdet ihr mi¡ ni¡t sehen. 88 Uber de‹en Bildniß, Wel¡e# H. D. P. von seinem i”t-verbli¡enen Antli” entwor[en. 31 Uber de‹en le”te# Wort. 32 Uber die V. Sinnen. 13 Uber die, ihm von einem guten Freund gebra¡te traurige Bots¡a[t, von dieser Entleibung. 27 Über Doctor Martin Luther# Bildni#. 58 Uber Dorotheen Bildni#. 36 Uber ein Bildni# der Eitelkeit. 65 Uber einer Clo‰er-S¡we‰er zu Lühne Jungfrauen Catharina Stelling# Seelige# Ableiben. 4 Uber etli¡e heilige Weiber. 16 Uber Frauen Anna Kobin Ab‰erben. Sonnet. 20 Uber Frauen Annen Marien Lö[elhölzin gebornen Heiglin, Herrn Burkhart Lö[elholzen# von Colberg. vörder‰en de# Raht# in Nürnberg EheLieb‰in, Ab‰erben. 183 Uber Frauen Apollonien, Herrn Wolfgang Franken# de# Kir¡- und S¡ul-Amt# in Nürnberg Secretarij seeligen hinterla‹enen Wittwe Ab‰erben. 165 Uber Frauen Charitas Herrn Dr. Augusti Varenij Sacro-Sanctae Theologiae Professoris Publici zu Ro‰ok, gebornen Cregelin, ab‰erben. 273 Uber Frauen Margarethen Störin, gebornen Lappertin Seelige# Ab‰erben. Abgesegnung ihre# Eheherrn G. C. Stören#. 322 Uber Frauen Marien Glaserin gebohrnen ….. Ab‰erben. 69 Über Frauen Marien Helenen Te”lin. Senatoris Uxoris gebohrnen Böhaimin ab‰erben. 262 Uber Frauen Marien Margarethen Herrn Johann Bapti‰a Dobene¿er# Für‰li¡ Brandenburgis¡en Rath# und geheimen Secretarii Wittiben seelige# Ableiben. 79 Über Frauen Sabinen Kromppeinin gebohrnen Wellingin tödli¡en ableiben. 235
Verzeichnis der Gedichtüberschriften
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Uber Frauen Sophien Ju‰inen, Herrn Valentin S¡ü”en# EheLieb‰in gebohrnen S¡miedin, kreißende# Ab‰erben. 315 Uber Herrn Georg Chri‰of Ren”s¡el# Für‰li¡ Brandenburgis¡en CammerRaht# Söhnlein#, Georg Chri‰of#, ableiben. 82 Uber Herrn Georg Holzs¡uer# von der Neuenbürg Senatoris & SeptemViri, ac Praefecti Bellici Norici Seelige# Ab‰erben. 343 Uber Herrn Georg Wal¡en# Musici Ableiben. 54 Über Herrn Johann Chri‰of Laber# Studio› Mördli¡e# Ableiben. 24 Uber Herrn Johann Martin Volkamer#, Sacri Ministerii Candidati Ab‰erben. 353 Uber Herrn Johann Mi¡aël Pühler# Ab‰erben. 188 Uber Herrn Leonhard Rinder#, Gei‰li¡en Seelhirten#, Tö¡terlein# Catharinen Barbaren, junge# Ableiben. 67 Uber Herrn Magistri Chri‰ian S¡rötel# Diaconi ad Spiritum Sanctum meine# To¡termann# Ab‰erben. Auf seinen lezten Spru¡: Leb i¡, so leb i¡ meinem Gott: Sterb i¡, ein End hat all mein Noht. 332 Uber Herrn Magi‰ri Chri‰of Volkamer# Senatoris & Triumviri Norimbergensis Seeligen Abs¡ied. 340 Uber Herrn Magistri Hieronymi Geillinger# Gei‰li¡en Seelhirten# ab‰erben. 21 Uber Herrn Mi¡ael Rauken#, Burger# und Mahler# in Crail#heim Ab‰erben. 312 Uber Herrn Samuel Hafenrefer# Medicinae Doctoris und Professoris zu Tübingen seelige# Ableiben. 81 Uber Herrn Wol[gang Franken# Vormunds¡a]-Secretarij Ableiben. An die Frau Wittib. 68 Uber Mon›eur Georg Ern‰ Raben‰einer# u[ Eppenreuth, Für‰li¡ Brandenburgis¡en Rath# und Cammerdirector# Lieben Sohn#, Frideri¡ Carl#, Ab‰erben. 80 Uber Mon›eur Mi¡ael# Jmhof Patricii Norici Ab‰erben. 324 Über sein Symbolum oder Nahmen#denk-Sprü¡lein, Labora, ne Labaris. 30 Vber Herrn Magistri Chri‰ian S¡rötel# Gei‰li¡en Seelhirten# Söhnlein#, Johann Chri‰ian#, meine# StiefEn¿lein#, Ab‰erben. 276 Vera¡tung der Welt und Verlangen na¡ dem Himmel. 249 Verlangen na¡ der Ewigkeit, au# dieser bangen Eitelkeit. 160 Verlöbni#-Gesprä¡e einer gläubigen Seele mit ihrem Jesu. 215 Vier‰ändige# Emblema zu einen TaufBe¿en. 221 Vom Ambt de# Heiligen Gotte#Gei‰e#. 258 Vom Göttli¡en Ebenbild Wiederkehr. 135 Vom Türken. 179 Von Kempen, del Campo. 296 Von Kempen, vom Kämpfen. 299 Vorbitt-Wuns¡. 72 Vorrede über Cate¡i#mu#-Lieder. 86
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Welt Gute Na¡t. Fahr hin du s¡nöde Welt. 245 Wider den Türken. 172 Wuns¡Seufzer eine# Ri¡ter#. Sonnet. 70 Zehende# Sinnbild zur Jesu#-Jugend. da# Zeugni# Johannis von Jesu. 317 Zu den Tode#Gedanken Ein Lied zu Herrn Matthaei Lö[ler# Söhnlein# Georg-Matthaei begrabni# 327 Zu de# Edlen Su¡enden Bes¡reibung de# Jüng‰en Geri¡t#. 209 Zu de# Theuren Kun‰liebenden Vertheidigung der Gelehrten: Gesprä¡ der Kun‰ und vernun]. Zu Erklärung der Titelbilder. 44 Zu de# Unglü¿seeligen geplagtem und gedultigem Hiob. Sonnet. 75 Zu einem Tractat vom Teuts¡en Religion-Wesen. 186 Zu einer Epi‰el-Po‰ill. 164 Zu Gott von meinem Laban. 192 Zu Gott Von meinem Nabal. 193 Zu Herrn Bur¿hard Lö[elholzen# von Colberg vörder‰en Losunger#, S¡ultheisen#, Duum viri, und Spital pãeger# in Nürnberg Begräbni# 289 Zu Herrn Georg Chri‰of Rens¡el# Für‰li¡ Brandenburgis¡en CammerRaht# Psalter-Werk. Erklärung de# Kupfer Titel#. 199 Zu Herrn Herrn Justiniani von Wel” Bü¡lein von Bä‹erung de# Chri‰entum# und Bekehrung de# Heidentum#. 178 Zu Herrn Johann Mi¡ael Dilherrn# Predigern und Professoris in Nürnberg TugendS¡a” und La‰erpla”. 73 Zu Herrn Johann Mi¡ael Dillherrn# etc. Ehre der Ehe Sinnbilder und Erklärungen. 139-148 Zu Obiger Epi‰el-Po‰ill. 168 Zum Gei‰li¡en Kleeblat. Na¡ dem Eingang. 252 Zum Ges¡enk der kleinen 8jährigen S¡we‰er. 363 Zum Titel-Bild. Die blühende Aaron# Rute. 139 Zum Vatter-Ges¡enke. 362 Zur Lei¡ Predigt Herrn Johannis Hieronymi Lö[elhol” von Colberg Senatoris Norici. 303 Zur Lei¡e Herrn Johann Wolfgang Sexti Studiosi. 306 Zweytra¡t-Tru” und Eintra¡t-S¡u”. Spiel Rede. 138
VERZEICHNIS DER EINGANGSVERSE Die Zahlen verweisen auf die Text-Nummern. "Abraham, der Gläubgen Vatter" 141 "A¡ harter Herzen#s¡nitt! i¡ weiß, er blutet no¡" 175 "A¡ Junker! sagte‰ du, wiewohl mit s¡wa¡er Stimme" 32 "A¡ unbe‰ändig# Thun! Ein S¡i[ i‰ unser Leben" 185 "A¡ wa# i‰ diese# Leben" 188 "A¡! an euren Wangen" 237 "A¡! du Mens¡en-Blum" 266 "A¡! i‰ dan keine Treu auf Erden mehr zu ânden?" 1 "A¡! wie Wunder-seelig waren" 311 "Alle Kün‰e bleiben hier vnd vergehen mit der Erden" 263 "Al# Abraham, der Gotte#Für‰ und Held" 278 "Al# David dort, der Mann na¡ Gotte# herzen" 270 "Al# Herr von kempen er‰li¡ dort" 295 "Al# reisend ›¡ dort zu Mileto lezte" 224 "Alter Edler, edler Alter" 340 "Bey Salem dort, wo Sion# Burg ›¡ spi”et" 241 "Billi¡ i‰ e#, daß ô Gott, di¡ mein Morgen-Opfer ehre" 122 "Bin i¡ lebend oder todt? wa# soll diese Länder-Stille?" 138 "Bi# hieher war dein Ziel, du ‰renger Fe¡ter du" 22 "Bi‰ nun du ein Trauer-Bild?" 345 "Bleib, Jesu! bleibe do¡. wa#? wilt du mi¡ verlaßen?" 90 "Bleib, ô Jesu, Lie¡t der Erden" 133 "Brunnen krönte man vorzeiten" 282 "Da# er‰e Paradi# i‰ ni¡t auf Erden mehr" 51 "Da# Herze hä[t ein EhE-paar zusammen" 146 "Da# kalte da# alte Jahr hat ›¡ verkro¡en" 77
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"Da# nur, da# i‰ re¡te Freude" 338 "Da# s¡öne Rosenbild, die theure Gotte# Gab" 36 "Das von Gott verbotne Langen" 334 "Dein Nam, dein lieber Nam, ô Bruder, hei‰ mi¡ bringen" 7 "Den Donner deine# Wort# laß donnern in mein Herze" 109 "Der Doten Dot i‰ todt, ward bald zum Himmel# Erben" 288 "Der Hö¡‰e se”t den Eh‰and ein" 140 "Der i¡ bi#her den Himmel karg geehret" 92 "Der Jndis¡ Rittersporn, war Zweyer Brüder Band" 300 "Der kleinen i‰, da# große Gotte#-Rei¡?" 232 "Der Tag bra¡ eben an, der meiner Leben#-Jahre" 27 "Der Tag hat di¡ betrübt: a¡ laß ihn mi¡ erfreüen" 110 "Der Tod, a¡! der i‰ wohl der allergrö‰e Führer" 309 "Der Tod, de# Leben# Thür, da# lieb‰e kind heimfüret" 233 "Der treue Raht, der seinen Staate#-Herrn" 149 "Der über Meer herbra¡t viel S¡ä”e, Gold und Geld" 301 "Der Vogel i‰ ers¡a[en zu dem Flug" 147 "Di¡, du Braut dem Gotte#gei‰" 16 "Di¡ mö¡t' i¡ ja, du tummer Tod! anklagen" 274 "Die da liebet, die wir lieben" 210 "die Dot der todten Dot mu‰ hier Gevattrin seyn" 344 "Die Frauen bilden hier ein Sinnbild unsrer Sinnen" 13 "Die Jungfrau Kammin war ein re¡te Filomele" 356 "Die müde welt zählt s¡on den se¡‰- und le”ten Tag" 111 "Die Sonne, da# Li¡ter Lie¡t, gehet zu Graden" 130 "Die Sonne gibt dem Mond Li¡t, S¡önheit, und die Stralen" 106 "Die Sternen ›¡ fernen, die güldenen Brüder" 124 "Die wo¡e theilet ›¡: heut ‰eht ›e in der Mitten" 108 "Diß i‰ de# Herren Tag. Herr laß mi¡ dir ihn geben" 105 "Diß i‰ die Neig der Zeiten" 160 "Diß Leben, i‰ de# Tode#: der Tod, jene# Leben# Eingang" 174 "Donner, Herr, mit deinem worte" 102 "Dort am Euxin die Thracen saßen" 323 "Dort pãanzt in Eden Garten" 280 "Drey Glü¿e zehlet man: Ein# heiset wolgebohren" 293
Gedichtanfänge
"Drey Lei¡en, ›nd zuviel: Nur eine, wär genug" 76 "Dreymal seelig ›nd die Todten" 350 "Du A und O, du Ursprung aller Dinge" 120 "Du bi‰, herr! im geri¡t hier selber mit gese‹en" 96 "Du dü‰re# Thal ihr di¿bebaumten Gründe" 15 "Du Ehe‰i[ter du! sey Frieden‰i[ter au¡" 94 "Du frage‰, wa# e# ›nd für wunden, die mi¡ haben" 34 "Du frühe Lei¡, du all zu kurze Zier!" 325 "Du Himmel# Raht, du Mens¡en-Freund" 258 "Du liebe# Kind! dein Vatter freuet ›¡" 362 "Du mag‰ Johanne# wohl du mag‰ wohl Huldrei¡ heißen" 29 "Du nahm‰, du treuer Freund, von allen Freunden hier" 26 "Du rinn‰ ja no¡, du quill‰, du herber Threnen Ba¡!" 262 "Du S¡wan, du ha‰ dir o[t dein Grabmahl selb‰ gesungen" 28 "Du ›h‰, wie hart mir will, Gott! dieser Laban zu" 192 "Du ›h‰ zwar liebli¡ au#" 341 "E# fällt mir s¡wer, so früh zula‹en di¡" 181 "E# haben do¡, der alten welt Poëten" 271 "E# hat der Heiland un# ein Glei¡ni# hinterla‹en" 64 "E# heben ›¡ die Ströme dieser Welt" 172 "E# i‰ genug, i¡ habe satt getragen" 35 "E# i‰ ja i”t der Zeiten Mitterna¡t" 182 "E# jährt ›¡ iezt: i¡ kan wol euren S¡merzen me‹en" 228 "E# kam da# Neue Jahr. E# komme Neuer Segen" 287 "E# kühlen und spielen die Lü[tlein von O‰en" 126 "E# muß, e# muß nur seyn" 337 "E# muß, e# muß nur seyn" 348 "E# sang' und rang Herr Ludwig, hier auf Erd" 153 "E# s¡lä[et nur, da# Mägdlein i‰ nit todt!" 82 "E‰her muß, der fromme Waiß" 143 "Edle iezt-vergnügte Seele!" 214 "Edle Seele! ja du bi‰" 305 "Edle Seelen, weinet ni¡t!" 326 "Ehre hatt' er hier auf Erden" 290 "Ein Ampel, mit Oel, hell brennend" 222
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"Ein Baum, und eine S¡lang', im er‰en Garten Eden" 239 "Ein Befreundter, und au¡ Freünd" 176 "Ein Chri‰ ‰eigt Lewenmütig an" 74 "Ein Dopf mit Wa‹er, mit Feuer unters¡ürt" 223 "Ein edle Seel, denkt ‰ät# an Chri‰i Blut" 285 "Ein Ehr Gefäß, Herr Ha[enre[er ware" 81 "Ein Gotte#-Amtman i‰, ein hohe# Haupt auf Erden" 186 "Ein Lauf i‰ diese# Leben" 217 "Ein Meer, i‰ diese Welt. Ein S¡i[ i‰ unser Leben" 184 "Ein Meer, i‰ diese Welt. Man fährt auf ihr daher" 144 "Ein Nabal thut mir izt, wa# jener hat gethan" 193 "Ein neue# Jahr, voll Krieg# gefahr" 157 "Ein Paar Hurenvolk im Winkel" 152 "Ein sü‹e# wort i‰, Leben" 180 "Ein weg zum Tod, i‰ diese# todte Leben" 79 "Ein Wei”en Korn, da# man in Früling säet" 242 "Einen Sohn, a¡ nur nur einen" 83 "End und Anfang aller Sa¡en!" 361 "Er ‰arbe, der un# hätt no¡ länger sollen leben" 156 "Fahr hin/ du s¡nöde Welt!" 245 "Feind Herode#! wen verfolg‰ du mit dem krummen S¡nabel-S¡werd" 313 "Fleu¡, Seele, na¡ dem Himmelzelt" 21 "Freude und Leiden, Gute# und Böse#" 353 "Fris¡ auf, der braune S¡atten" 89 "Frommen, muß ja alle# frommen" 207 "Fünfmal i”t der Feldman hat" 165 "Gedritte# Ein#, verEinte# Drey" 252 "Gelehrte Welt! du bi‰ verkehrt" 244 "Geliebte# Herz, in Lieb erkennt und treu erfunden!" 91 "Ge‰ern war der Anfang dein" 99 "Gla# war, al# ›e war auf Erden" 69 "Gönn mier, daß i¡ dir erzehle" 215 "Gott du bi‰#, der da sezt die Obern ein und ab" 93 "Gott du meine# Leben# Leben" 42 "Gott i‰ mit un#: er wird e# wi‹en wol zu ma¡en" 162
Gedichtanfänge
"Gott laß in beglü¿ter Zeit" 267 "Gott war mit mir, in diesem Leben" 286 "Gotte# Will', erhält da# Leben" 321 "Große Ho[nung, kleiner Sohn" 368 "Hab ‰ät# wa# gute# vor, daß di¡ nit mü‹ig ânde" 30 "Halt# ni¡t dafür, e# i‰ gewiß" 259 "Harter S¡luß, Gese” der Noht" 59 "Harte# wort! Er ligt entseelt" 219 "Ha‰ du endli¡, langer S¡merze, deinen Volkmann satt gequält?" 173 "Heiland derer, die dir trauen" 328 "Heiligheller Abend‰ern, s¡ön‰er Orion der Seelen" 129 "Herr Knopf i‰ todt. no¡ lebt sein gute# Lob" 85 "Herr von Kempen, hat vom Kämpfen" 299 "Herr! dein Kne¡t der i‰ gewillet" 100 "Herr! e# ‰eht in deinen Händen" 170 "Herr! geh ni¡t in# geri¡t mit deinem armen Kne¡t" 95 "Herr! i¡ zwar muß i”und der Mens¡en wort aufs¡reiben" 97 "Herze! du bi‰ Jesu Ka‰en" 314 "HerzVatter der Bürger!" 335 "Heut gilt e# mir, und morgen dir" 369 "Hier diß müde Pilgerland" 204 "Hier i‰ Jmmanuel: Weg Mahumed# Ge›nde!" 179 "Hier ligt ein junger Sohn, der gro‹e Ho[nung gab" 277 "Hier ruhe, Kün‰ler-Für‰, du mehr al# großer Mann" 360 "Hier trägt die kleine Fau‰ den großen Kopf daher" 55 "Hierinnen liegt da# Weib, die Kinder und der Mann" 50 "Himmel! du ha‰ o] gehöret" 72 "Höhert die Thore, ma¡t weiter die Thüren" 159 "Hör, liebe Dot! du bi‰ erkau]" 66 "Hör, liebe# Kind, e# ru[et dir" 61 "Hof und Ho[en, ‰imt zusammen" 211 "Ho[nung trö‰ den müden Wä¡ter, in der dunkel-dü‰ren Na¡t" 151 "I¡ bin die re¡te Leben#-quelle" 307 "Jch, darf i¡, der arme Zwerg" 316 "I¡ denke no¡, ô Edle# Wittib-Herz!" 279
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"I¡ empânde fa‰ ein Grauen" 206 "I¡ hab' einen s¡önen Stern meinem Monden zugesellet" 161 "I¡ war, ô Gott dein Bild und dein Gepräge" 135 "Im Vatter#-hau#, in unsrem Vatterland" 202 "In der Mitte, in einer gro‹en rundung, die Taufe Chri‰i" 221 "J¡ fühle ja au¡ sol¡e Wunden" 225 "J¡ hebe ni¡t empor, den Ungere¡ten Rei¡en" 213 "J¡ muß ja o] gedenken an die Zeit" 229 "J¡ muß, der S¡we‰er Lei¡, verdoppeln mit der meinen" 195 "J¡ war s¡ön von Ge‰alt, und Edel von Geblüte" 194 "J¡ weiß mi¡ zuent›nnen" 68 "J¡ wirf mi¡ auf meine Knieh" 216 "J¡ wüns¡e viel, s¡enk wenig Stü¿e" 363 "J¡, ô Gott, i¡ war verme‹en" 116 "Jhr Kinder, die i¡ hier auf Erd" 49 "Jhr Staate#häupter, theure Vätter" 261 "Jm fall i¡ könd, wie de# Oeager# Sohn" 9 "Jmmer hin, dem Himmel zu" 208 "Jn Herrn von kempen war die Venu# selb‰ verliebt" 297 "Jß, lieber Adam, iß! wir sollen Götter werden" 63 "J‰ e# wunder, daß Gott nimmt" 355 "J‰ iezt ni¡t die Lezte Neig" 260 "J‰ s¡on David lang verweset" 190 "J‰# mögli¡? i‰ ›e todt, die tre[li¡e Matron?" 200 "J”und bringt der Mond die Na¡t" 113 "Ja, i¡ weiß, e# fället s¡wer" 284 "Ja, wehrt-betrübte Eltern-Herzen!" 358 "JEsu! di¡ verehre i¡" 248 "Jesu! du ha‰ diesen Tag" 103 "Jesu! Laß dein Lehr' und Leben" 255 "Jesu, meine S¡ulden La‰" 117 "Jesu, meiner Seele Sonne!" 98 "Jesu! sey i”t unser Helfer, s¡ü”e deine Kir¡-gemein" 167 "Johanne# liefe vor: der Stern ihm laufet na¡" 310 "Junge# Blut! hat deine Blüt" 24
Gedichtanfänge
"Kan man dann au¡ im Leib ein Engel seyn?" 220 "Kan man hier su¡en zu leben in Frieden?" 367 "Kein böser Tod, folgt auf ein gute# Leben" 25 "Kempis s¡rieb den Chri‰en Regeln, Chri‰o re¡t zu folgen na¡" 298 "Keüs¡e# Herz und Engelseele!" 3 "Kind, so wehrt, al# Perlen ›nd" 283 "Komm her, du s¡öne# Engelein!" 11 "Lä‹et Gotte# Sohn ›¡ taufen?" 254 "Lange, wir‰ du un# entri‹en?" 47 "Lebet iezt ni¡t alle# wieder" 256 "Lieb‰e# Herz! will‰ du dann s¡eiden" 60 "Lieb‰e# Kind. Wie ges¡wind" 10 "Lig‰ du s¡on im Todten-S¡rein" 315 "Lobet den Herren, ihr Englis¡en Heere" 132 "Lucifer war Ho¡ erhoben" 320 "Ma¡ di¡ groß, du Frefel-Wütri¡! Chri‰u# grö‹er i‰, al# Du" 166 "Ma¡ di¡ groß mit dieser Beute" 197 "Ma¡t s¡on der blei¡e Tod herrn Labern blei¡ und bla‹e" 31 "Man ge‰eht e# eu¡, ihr la‹t" 336 "Man lebt so hin, man leidet in der Welt" 351 "Mein andre Mutter, wehrte Ba#!" 235 "Meine Seel hier ândet ni¡t" 249 "Meinem Adam i‰ ni¡t gut" 251 "Meinen Gott i¡ herzli¡ lieb'" 275 "Mens¡! bes¡au di¡ in dem Gra#" 272 "Mir ha‰ du diese Welt, mi¡ dir zu dien‰, ers¡a[en" 107 "Mir zweifelt ni¡t, mein Herr!" 5 "Mir, Jesu, i‰ e# leid, da i¡ di¡ seh begraben" 38 "Mit dir âeng' die Wo¡en an" 101 "Mit dir âeng' i¡ die Wo¡en an" 104 "Mit dir, du HimmelHerr! will i¡ i”t Anfang ma¡en" 121 "Müßen wir nun di¡ au¡ mi‹en" 352 "Muß i¡, S¡we‰er-Herz!" 359 "Muß nun die dritte Baar" 347 "Ni¡t im Winkel zwey zusammen lau[en mü‹en" 145
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"Ni¡t# mit dem klugen wählen!" 142 "Nori#! laß an deinen Wangen" 155 "Nun dein Lieb‰er i‰ gekommen" 231 "Nun der Sonnen Wangengold au# der blauen Flut ent‰ehet" 125 "Nun die Blümlein, die bey Na¡t lagen s¡la[en und vers¡lo‹en" 127 "Nun i‰ abermahl ein Tag" 115 "Nun so bin i¡ dann hindur¡, meine Fahrt die i‰ vollendet" 134 "Nun so lö# i¡ wieder auf, de# Beru[-S¡i[# anländ-Seile" 123 "Nun, der braune Abend kömmt, vor die Na¡t Quartier zuma¡en" 131 "Nun, der Tag de¿t seine wangen" 114 "Nun, die Sonn zu Abend geht" 118 "Nun, die Sonne gehet nieder" 112 "Nun, die Sonne kehret wider" 137 "Ô Alfa, sey geprei‰! der du der Er‰e bi‰" 136 "O du gro‹er Götter Gott, König Himmel# und der Erden" 191 "O Gott, zu wa# für böser Zeit" 43 "O Herr! der du di¡ Jacob# Gott genannt!" 163 "O ihr son‰en-frohe Felder" 12 "O Jesu Chri‰!" 158 "O wie seelig ›nd die Seelen" 230 "Ob i¡ hier, mit Wä¡ter-Ho[nung, diese Na¡tzeit muß vertreiben" 365 "Ob s¡on dein Leib, ligt auf dem Todten s¡ragen" 268 "O] hat, diese Edle Seele" 189 "Rom hat die Welt, der Bap‰ hat Rom und Welt bezwungen" 58 "Sag, wa# i‰ diese Welt?" 205 "Sagt mir, Fata, soll i¡ sagen" 333 "S¡and i‰#, wann man s¡le¡te Seelen" 48 "S¡au diese# Bild. do¡ s¡au e# nit nur an" 56 "S¡au diese# Bild. Und wa# du s¡aue‰ an" 57 "S¡au, böse# Kind! e# droht die Ruht" 364 "S¡au, du Gotte#-Braut, ô Seele! deinen Bräutgam Jesum an" 62 "S¡auet diesen Jammermann! tausend S¡merzen seine Glieder" 75 "S¡nee der Alten! du zerrinn‰" 294 "S¡öne# Jena! i¡ gedenke" 212 "Se¡# Sonnen haben nun ümlaufen unsre Welt" 70
Gedichtanfänge
"Seel¡en! ligt dein Hau# zerbro¡en?" 318 "Seele! wehle ni¡t die Welt" 250 "Seit munder, erwa¡et, ihr s¡lä[rige Sinne!" 119 "Sey getreu! spri¡t Jesu Mund" 366 "Sie i‰ dahin, die Seele, su¡t ihr Glü¿e" 4 "Sie wudlet ja davon" 264 "Sinnen, die au# Erd gedreht" 218 "So dor]e‰ du ni¡t leben" 276 "So geht e# re¡t, wann, die gepaaret waren" 227 "So geht#! man trägt auf Erd ein# na¡ dem andern hin" 78 "So groß war Gotte# Lieb, ihr Mens¡en gegen eü¡" 37 "So ma¡‰ du di¡ davon, und reise‰ na¡ dem himmel" 6 "So muß dann also, zu den Wiegen" 302 "So muß dann seyn begraben" 80 "So mu‰ e# gehn, mi¡ äuser‰ zu betrüben" 346 "So ›nd dann nun ge‰iegen" 84 "So thut, so denkt man re¡t. du blinde# Volk der Erden!" 209 "Soll man, ô du ãü¡tig# Leben!" 198 "Steh, der du gehe‰ hier!" 23 "Stehe, Wanderer!" 342 "Stehe, wilder Tod! halt inne!" 226 "Sterben#-bot! du bi‰ kein Tod" 292 "Su¡t in der S¡ri[t! ihr ândet mi¡ darinnen" 164 "Traute# Seel¡en! hat der Tod dir dein zarte# hau# zerbro¡en?" 67 "Und du lig‰ nun hier entseelet" 357 "Unser Leben s¡webt im Ho[en" 324 "Vatter in dem Himmel oben!" 243 "Verworfner Tag, der mi¡ zur Welt geboren" 71 "Viel' Führer ›nd in dieser welt" 19 "Viermal kaum vers¡iene" 339 "Vnd du bi‰ au¡, du lezter von den Treuen" 265 "Vom Herzog-Stamm del Campo i‰ entspro‹en" 296 "Vom Himmel komt Jmmanuel" 253 "Von Armut dieser Zeit" 177 "Vor Jesum re¡t man i”t Gesellen wirbt" 178
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"Wann die Pre‹e dru¿t die S¡ri[ten, kommt ein s¡öner Dru¿ herfür" 169 "Wann i¡ lige oder leide, denk und di¡t' i¡ diß und da#" 171 "Wann man hier verliert die Lieben" 312 "Wann, seiner Kayser-Lei¡, die brandbegängni# hielt" 240 "War diß da# gehen-au#" 291 "War diß die Reis', au# dieser Welt, in Jene?" 354 "War eine ni¡t genug? Zwo Lei¡en ›nd zu viel" 196 "War Jesu# ni¡t auf Erden hier?" 257 "Wa# fragt der Tod na¡ kun‰? ni¡t# kan ›e wieder ihn" 150 "Wa# für Trauer? wa# für Treue?" 289 "Wa# hil[t e# mi¡ daß i¡ hier ›”' und s¡wi”e?" 44 "Wa# i‰ da# gro‹e Bu¡, da# Gotte# Gei‰ ges¡rieben" 199 "Wa# i‰ do¡ diese# Leben?" 53 "Wa# i‰ e# dan, daß man auf Erden lebt?" 332 "Wa# i‰ e#, daß du so gefälle‰ selber dir" 65 "Wa# i‰ Leben? a¡! wir s¡weben" 329 "Wa# i‰ Leben? eine Rei#" 308 "Wa# kan do¡ sü‹er hallen" 234 "Wa# solt i¡ hier verlangen?" 236 "Wa# thut ein Hirs¡, wann er vom S¡langen‰i¡" 238 "Wa# vor ein ergrimmte# Glü¿e" 54 "Wa# war Herrn Müller# Sinn, wa# war sein Thun, im Leben" 154 "Wa# will dieser Trauer-gang?" 331 "Weg, fre¡e# Kleid, da# mi¡ ma¡t na¿et gehen" 14 "Weh deme, der Allein auf Erden hier muß wandern!" 139 "Weil du von Kindheit auf die heilige S¡ri[t wei‹e‰" 86 "Weil i”und die liebe Sonn' ihren Tage#lau[ vollendet" 128 "Wer da¡te do¡, du s¡öne# Gott#hau# du" 370 "Wer Edel i‰, soll ›¡ de# Adel# würdig ma¡en" 40 "Wer ein fä‰e# Hau# ihm bauet" 187 "Wer i‰ mein JEsu#? wer bin i¡?" 246 "Wer kan bilden und bes¡reiben" 281 "Wer liebet Gott, und ehret seinen Willen" 183 "Wer nur den lieben Gott lä‹t ma¡en" 304 "Wer seinem Sinne folgt, und lebt sein eigne# Leben" 73
Gedichtanfänge
"Wer ›¡ a¡t klein, wird groß in Gotte# Augen seyn" 39 "Wer ›zt hinter Mauren" 330 "Wer weiß, wer Morgen ‰irbt? wer weiß, wer Heute lebet?" 33 "Wer wohl theilet, wohl kan lehren" 168 "Wer zwei[let, Edle Frau, daß Gott ›e mü‹e lieben" 41 "Wie eile‰ du so s¡nell dahin" 306 "Wie ein reiner neüer Spiegel zeiget iedem die Ge‰alt" 148 "Wie ein Täublein, wann e# wittert" 45 "Wie la¡e‰ du, ô edler Eden-wald!" 303 "Wie lang wie lang, ô Herr, bin i¡ bey dir verge‹en?" 88 "Wie ‰irbet do¡ so man¡e# Edle# Leben" 343 "Wie wann die Sonn zu abend gehet" 319 "Wie, wann der Weg zween Rei#gefärten paaret" 322 "Will die Chri‰en Welt nun gar au# den wa[en Pãüge s¡mieden" 87 "Will man wi‹en mein verlangen" 2 "Wil‰ du au[ Erd im Paradei# spa”iren" 17 "Wir hätten gerne di¡ no¡ länger hier gehabt" 18 "Wir ›nd hier ni¡t zu hau#. Wir wallen nur, wir reisen" 273 "Wir, die i”t auf Erden leben" 46 "Wir, die wir Leben hier, wir ‰erben alle Tag'" 20 "Wir‰ dann du, no¡ kaum gebohren" 52 "Wo au# mit dir, du arme# Adam#-Kind!" 349 "Wohnt do¡ ni¡t#, al# kränken, kranken" 269 "Wol dem/ der Einsam i‰/ und do¡ nit i‰ Alleine" 247 "Ziehet hin! spri¡t zu den Seelen" 203 "Zu Eger ward i¡ jung, zu Nürenberg erzogen" 8 "Zween Johanne# Adler ›nd" 317 "Zwey kinder, und zuglei¡ in zweyen alle kinder" 201
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PERSONENREGISTER Aufgeführt sind historische, biblische, mythologische, allegorische und fiktionale Personen. Nicht verzeichnet sind Erwähnungen S. v. Birkens. Was die Namen biblischer Personen anlangt, wurde auf den Nachweis der zahlreichen Stellen verzichtet, an denen Jesus Christus genannt wird. Römische Zahlen bezeichnen die Seiten der Einleitung des Textbandes. Die geraden Zahlen beziehen sich auf Textnummer und Zeile im Textband, die kursiven auf Textnummer und Kommentar zu bestimmten Zeilen im Kommentarband. Der Vermerk "allg." hinter der Textnummer verweist auf die nicht zeilenbezogenen Eingangsteile der Kommentare. Weibliche Personen werden unter ihrem Mädchennamen aufgeführt. Unter dem Namen des Ehemannes erscheinen weibliche Personen nur dann, wenn ihr Mädchenname nicht ermittelbar war. In allen anderen Fällen wurden entsprechende Querverweise vom Namen des Ehemannes auf den Mädchennamen angebracht. Bei unterschiedlichen Personen mit demselben Namen wurden die Lebensdaten verzeichnet. Aaron 139.T3, 139.6, 139.12 Abraham 5.213, 5.261, 5.284, 73.31, 141.T2, 141.1, 274.26, 278.1 | 7.184, 141.7f. Absalom 6.52, 270.2 Achilleus 6.46 | 6.46 Adam 51.2, 63.1, 73.29, 83.41, 147.T2f., 203.2, 251.1, 251.7, 253.60, 272.19, 273.10 | 33.7, 73.29, 135.7f., 147.2, 147.8, 275.23f., 284.40, 370.8 Adonis 24.12 | 24.12-16 Aelianus 5.157f. Aeolos 7.15 | 7.15 Agamemnon 336.5f. Agenor 138.14 Agnes, Hl. 16.22 davor | 16.22-24 Ahasverus 143.T2, 143.7, 215.28, 326.25 Airschöttel, Matthaeus 250.allg. Aischylos 7.398, 190.74, 209.15f. Alciatus, Andreas 7.114f., 23.6, 211.3-6 Alcides 6.45 | 6.45 Alcidor (s. Sechst, Johann) Alexander (Herodianer) 313.5f. Alexander d. Gr. 289.86
Alexander von Alexandrien 5.21-23 Alexander, Dorothy 36.1-3 Altenburg, Michael 231.9-11 Althofer, Christoph 79.allg., 150.T1 Ambrosius von Mailand 5.166f., 21.51, 64.18, 123.9, 165.18, 207.18, 240.6f., 257.8f. Ammersbach, Heinrich 157.10f. Amor (s. auch Cupido) 23.6, 62.8 Amyntas (s. Osthof, Georg Konrad) Anaxagoras 5.157, 5.187 | 5.157f., 5.187-189 Andral, Barbara d. Ä. (s. Blumner, Barbara) Andral, Barbara d. J. 1.149 Andral, Daniel d. Ä. 1.allg. Andral, Daniel d. J. XX, 1.T2, 1.89, 1.137 | 1.allg., 1.73, 1.79-81, 1.149 Anna, Hl. 16.1 davor | 16.1-3 Anselm von Canterbury 257.26 Anstett-Janssen, Marga 14.1-3 Antigone 7.136 Anton Ulrich, Herzog von BraunschweigLüneburg 7.308-311, 72.2, 209.allg., 249.allg., 252.allg., 265.allg. Apelles 289.86, 347.30 | 289.86
1184 Aphrodite 24.12-16 Apollodorus 6.45, 6.47f., 90.58f., 274.46, 289.39 Apollon 7.7, 7.35, 7.486, 137.17, 155.24, 241.24, 265.44, 273.25 Arce, Javier 240.1-4 Ariadne 5.303 | 5.302-304 Aristobul (Herodianer) 313.5f. Aristoteles 5.96, 5.104 | 5.56, 5.96, 13.7, 28.1, 58.8, 140.5, 209.15f. Arndt, Johann XXVIII, 1.21-23, 1.31, 1.56, 2.10, 4.31-33, 5.44f., 5.56, 7.81-86, 9.31, 15.97f., 15.105-107, 15.108f., 15.119, 15.121-125, 21.9f., 21.67, 33.5f., 40.1-4, 51.T3, 61.7f., 62.2, 62.6, 72.28, 75.10f., 78.15f., 87.64, 89.49-52, 90.48, 91.46, 107.2, 123.9, 129.9, 135.7f., 160.9-12, 161.13-16, 165.55f., 178.20, 183.1f., 183.5, 186.31, 190.8, 215.9f., 215.11f., 215.27f., 215.33-36, 226.47f., 238.15-19, 238.17, 239.9f., 244.7-9, 244.12, 244.19f., 252.8, 253.25, 254.47f., 255.3f., 255.5-8, 257.40-42, 257.75f., 258.7, 266.13-18, 277.3, 285.22, 308.13-16 Arnschwanger, Johann Christoph 194.allg., 195.allg. Arsakes 213.T2f. Artemis 137.17 Asahel 6.54 Asaph 54.17, 119.5, 263.22 | 54.17, 263.22 Assion, Peter 16.13-15 Athene 331.21-23 Atlas 92.16, 265.8 | 92.16 Atropos 271.4-6 Auer, Dorothea Rosina (s. Heigel, Dorothea Rosina) Auer, Regina Catharina 353.16f. August, Herzog von Braunschweig-Lüneburg XX, 7.308-311, 209.85, 252.allg., 265.allg., 265.61f., 265.63 Augustinus, Aurelius 224.35 | 4.31-33, 5.7779, 25.T2f., 52.88, 153.15, 190.8, 224.31, 224.35, 231.63f., 251.97, 257.26, 263.16, 307.7, 315.45, 320.1-4 Augustus, römischer Kaiser 325.9f. Augustyn, Wolfgang XXVI Aurora 126.5 | 126.5 Ayrer, Jacob 76.46 Bach, Johann Sebastian 2.65 Bachmann, Barbara 308.T2 | 308.allg. Bachmann, Georg 308.allg.
Bachmeier, Anna Christina (s. Zorsch, Anna Christina) Bachmeier, Johann Georg Friedrich 284.allg. Bachmeier, Sabine (s. Schmid, Sabine) Balde, Jacob 331.allg. Balduin, Friedrich 71.195, 239.9f. Barbara, Hl. 16.10 davor | 16.10-12 Bardili, Regina von 76.allg. Barsillai 270.3 Bartoli, Daniello 44.allg. Basilius von Caesarea 190.8 Bauer, Peter Paul 266.T2 | 266.allg. Bauhöfer, Johann Jacob 353.allg. Bautz, Friedrich Wilhelm 233.allg. Beer, Dominicus 156.T2 | 68.allg., 68.68, 156.allg. Beer, Martin 272.allg. Behaim, Georg Christoph 262.allg., 262.43, 305.33-36 Behaim, Maria Helena 262.T3, 262.47 | 262.allg. Beham, Hans Sebald 16.4-6 Behm, Martin 202.35, 203.25, 272.93 Belisarius, Flavius 7.133 | 7.133f. Bellerophontes 331.21 | 331.21-23 Benckendorff, Veronica Maria 200.T2f. | 200.allg. Benjamin 276.44 | 76.15-25, 347.22 Benzoni, Girolamo 283.41-44 Bernhard von Clairvaux 4.31-33, 5.68-70, 16.4-6, 17.41, 28.7f., 82.7, 83.59f., 88.14, 135.41-44, 190.53-56, 231.9-11, 275.23f. Berns, Jörg Jochen XXVI Besserer, Daniel 250.allg. Besserer, Esther (s. Pilgram, Esther) Besserer, Maria Martha (s. Gutthäter, Maria Martha) Betulius, Anna Margaretha 8.T2f., 291.13 | 8.allg., 291.13-18 Betulius, Anna Maria (s. Rubinger, Anna Maria) Betulius, Christian (auch Macaristo) 7.allg., 291.allg., 346.allg., 346.15 Betulius, Cornelius 328.T1 | 328.allg. Betulius, Daniel 7.148-151, 7.179-183, 328.allg. Betulius, Johann Salomon 7.allg. Betulius, Katharina 291.T3 | 291.allg. Betulius, Veronica (s. Khobelt, Veronica) Beuchert, Marianne 281.T3 Bidembach, Felix 30.1-3
Personenregister Biedermann, Johann Gottfried 180.81, 294.allg., 294.47f., 309.allg., 321.allg., 324.allg., 343.allg., 343.27f., 368.allg. Biondi, Giovanni Francesco 15.allg. Birken, Clara Catharina (s. Bosch, Clara Catharina) Birken, Margaretha Magdalena von (s. Göring, Margaretha Magdalena) Bitzel, Alexander XXVIII, 1.91 Blankenburg, Walter 263.9-11, 263.16 Blaufuß, Dietrich XXIX Blomberg, Heinrich Freiherr von 341.T2 Blumenthal, Elke XXIX Blumner, Barbara 1.allg. Bocksberg zu Klingental, Eva Maria von 264.T5 | 264.allg. Bodart, Didier 16.1-3 Böck, Simon 284.allg. Böner, Johann Alexander 203.allg. Böner, Stephan 217.T2, 226.7 | 82.allg., 83.allg., 83.31-33, 170.allg., 173.allg., 217.allg., 226.7 Bolswert, Schelte a 16.1-3 Bonani, Gian Paolo 16.4-6 Bonani, Serena Baldassarre 16.4-6 Borck, Margarethe von (s. Geyer von Osterburg, Margarethe) Boreas 7.19 | 7.19 Bornitz, Jakob 65.4 Bosch, Ambrosius 292.allg. Bosch, Clara Catharina (auch Florinda) 337.T3, 337.5, 337.98 | 292.allg., 337.allg., 339.4f., 346.4, 347.5f., 351.allg. Bosch, Ursula 292.T2 | 292.allg. Brand, Maria 228.allg. Brandis, Christoph 364.1f. Brandis, Wolfgang XXIX Brandmair, Margarethe 53.T2, 53.30 | 53.allg. Breckling, Friedrich 157.10f., 178.allg., 244.1 Breler, Melchior 5.56 Brenz, Agatha 81.allg. Brenz, Johannes 81.allg. Brewster, Harry 282.4 Brutus 5.153 Bry, Theodor de 283.41-44 Buchfelder, Joachim 198.T2 | 198.allg. Bünsow, Johann 308.allg. Bünting, Heinrich 305.7 Büttner, Frank O. 14.1-3 Bugenhagen, Johannes 58.8 Buhl, Frants 303.3 Burmeister, Franz Joachim 2.65 Buxtorf, Johannes d. Ä. 356.8
1185 Caecilia, Hl. 16.19 davor | 16.19-21 Caiphas (s. Kaiphas) Calixt, Georg 168.allg. Calov, Abraham 303.1f. Campanella, Tommaso 284.40 Casselius, Barbara 84.allg. Cassius Dio 240.1-4 Cato, Marcus Porcius 5.4, 155.11, 197.20, 265.44, 343.24 | 155.11, 197.20, 265.44, 343.23f. Censorinus 5.50-54 Cerberus/Kerberos 1.133 Chandieu, Antoine de 206.allg., 206.8 Charon 1.84, 5.108 | 1.84, 5.107f. Chemnitz, Martin 90.24f. Chiron 267.37 Christian Ernst von Brandenburg-KulmbachBayreuth 77.17, 137.27 | 77.9, 77.17, 137.allg., 137.13-18, 137.17, 137.21, 137.31, 137.37-42, 149.5, 267.allg. Christian Heinrich von BrandenburgKulmbach-Bayreuth 137.33 Christopherus, Hl. 29.9 Chronos 90.58f. Cicero, Marcus Tullius 5.6, 5.104, 5.116, 5.177, 197.20 | 5.6, 5.7-9, 5.68-70, 5.102, 5.116f., 5.140, 5.176-179, 5.186, 5.186f., 33.3f., 71.195, 174.15, 197.20, 203.25, 336.5f., 346.7f. Clarus (Apollon) 7.7 | 7.7 Classen, Johannes 364.allg. Clemens von Alexandrien 16.16f., 123.12 Cleve, Margarethe 265.9-13 Codomann, Johann Georg 264.allg. Columbus, Christoph 283.41-44 Conring, Elisabeth Sophia 260.allg., 260.71f. Conring, Hermann 260.allg. Courcelle, Pierre 21.52 Cramer, Daniel 2.40 Cranach, Lucas d. Ä. 16.4-6 Cregel, Charitas 273.T3, 273.26, 273.48 | 273.allg., 273.26 Cregel, Ernst 273.35 Crösus 5.84, 6.49f., 7.445, 285.30 | 5.84, 6.49f. Crollius, Oswaldus 5.56 Cromwell, Oliver 87.4 Crüger, Johann 263.9-11 Cupido 7.419 | 7.419f. Cyprian von Karthago 5.68-70, 52.88, 269.11f.
1186 Dach, Simon XXI, 1.14f., 6.35f., 7.184, 21.2932, 52.64f., 70.9, 71.375f., 78.56, 169.1f., 189.35, 216.17 Dalman, Gustaf 241.1-6 Dambach, Johannes 228.9 Damman, Thomas XXI, 5.T3 | 3.allg., 5.allg. Damon 12.5, 12.15, 12.26, 12.32, 346.7 | 12.5, 346.7f. Danckwers, Theodor 5.allg. Daniel, Magnus 353.10 Dannhauer, Johann Conrad 208.15, 239.18, 275.23f., 307.6 Daphnis 7.342 Daphnis aus Cimbrien (s. Rist, Johann) Dareios I. 186.43 | 186.43, 186.44 David 55.T2, 55.5, 71.382, 73.35, 119.5, 163.T2, 163.31, 190.1, 190.3, 190.17, 190.25, 190.33, 190.41f., 190.49, 190.58, 190.61, 190.64f., 190.73, 190.81, 190.91, 190.97. 190.105, 190.110, 190.113, 193.2, 193.10, 199.9, 199.15, 199.27, 263.19, 270.1, 333.70 | 305.7 Dedeken, Georg 135.41-44 Degeler, David 21.allg. Degen, Jacob 156.allg. Delila 245 Descartes, René 284.40 Deutsch, Niklaus Manuel 291.21-24 Dieterich, Conrad 4.31-33, 5.203, 57.11 Dilherr, Johann Michael XXVIf., 73.T2 | 1.36, 1.14f., 2.10, 2.68, 2.73-76, 4.8, 5.171, 6.36f., 7.184, 21.29-32, 21.49f., 28.7f., 42.28, 52.64f., 59.allg., 60.allg., 64.allg., 64.8, 70.9, 71.195, 72.28, 73.allg., 123.9, 127.4, 131.11, 133.allg., 135.19-24, 135.25f., 135.41-44, 139.allg., 140.allg., 141.allg., 141.4f., 142.allg., 142.7-12, 143.allg., 144.allg., 145.allg., 145.1f., 145.3f., 145.5-8, 146.allg., 146.9, 147.allg., 148.allg., 148.3, 161.52, 164.9, 183.allg., 187.allg., 187.59f., 189.allg., 189.32, 197.allg., 203.19f., 203.41f., 209.70, 215.23, 228.31, 231.9-11, 237.3033, 239.14, 249.20, 263.1-9, 266.1-3, 266.11, 266.32-34, 272.1-3, 272.51-55, 272.64-68, 278.38f., 280.23, 289.28, 308.23, 311.29f., 314.15f., 325.allg., 341.33 Dina 245 Diodor 346.7f. Diogenes Laertius 5.133-135, 5.157f., 7.414f. Diogenes von Sinope 71.195 Dionysios II. 346.7f.
Dionysos 7.446, 12.21 Ditzel, Susanna 49.allg., 49.26 Dobenecker, Caspar 79.allg. Dobenecker, Johann Baptist 79.T3 | 79.allg. Dobenecker, Maria Margaretha (s. Gögel, Maria Margaretha) Dömling, Wolfgang 16.19-21 Donatus, Aelius 370.9 Dorinde (s. Fürleger, Dorothea Ursula) Dorothea, Hl. 36.T2, 36.2, 36.6, 36.8 | 3.allg., 36.1-3 Dretzel, Georg d. Ä. 52.T2 | 52.allg. Dretzel, Georg d. J. 52.T4 | 52.allg. Droßendorf, Dorothea Rosina 174.20 Droßendorf, Johann 236.allg. Droßendorf, Magdalena (s. Mülegk, Magdalena) Dürer, Albrecht 274.47, 360.T2 | 274.47, 360.allg. Ebner von Eschenbach (s. Ebner) Ebner, Albrecht 321.A3 | 321.A3 Ebner, Erhard 321.A1 Ebner, Hans (Ende 12. Jh.) 321.A2 Ebner, Hans (?-1377) 321.A4 Ebner, Hieronymus 321.A4 Ebner, Jobst Wilhelm 321.T2 | 269.allg., 321.allg., 321.32 Ebner, Johann Paul 325.T1 | 275.allg., 275.53, 325.allg. Ebner, Maria Helena 325.T2, 325.11 | 325.allg. Ebner, Tobias 275.T2 | 275.allg. Ebner, Ursula (s. Grundherr, Ursula) Echo 7.51, 12.24, 15.9, 15.29, 15.31, 15.33, 15.36, 15.38, 15.45, 15.47, 15.52, 15.5557, 15.59, 289.40 | 15.49, 15.154 Egenter, Richard 216.17 Ehmann, Johannes XXVII Eimmart, Georg Christoph d. J. 168.allg. Eiser, Johann 183.allg. Elia 5.61, 5.232, 273.16, 273.38, 328.23, 349.22, 351.18 Elisa 273.16 Endres, Rudolf 138.3, 289.3 Endter, Georg Andreas 361.allg. Endter, Johann Andreas 361.allg. Endter, Margarethe Katharina (s. Schütz, Margarethe Katharina) Endter, Wolfgang d. Ä. 361.allg. Endter, Wolfgang Andreas 361.allg. Endter, Wolfgang Moritz 361.allg. Engelgrave, Heinrich 16.16f.
Personenregister Ennius, Quintus 5.126 | 5.126f. Eos 285.13 Eras, Margaretha 318.allg. Erasmus von Rotterdam 5.152-154 Erato 197.25 Erdmann Philipp von Brandenburg-KulmbachBayreuth 77.13 | 77.13, 137.33 Erdmuthe Sophia, Herzogin von Sachsen 137.13-18, 137.17 Erffa, Hans Martin von 147.2, 147.8 Ernst, Ulrich XXVI, 86.27f. Essig, Vinzenz 183.allg. Esther 143.T2f., 143.1, 215.27, 326.25 | 326.27 Estorff, Esther Dorothea von 3.T2, 3.7, 3.104 | 3.allg. Eucherius von Lyon 75.12 Euripides 5.102 | 5.102, 138.15f. Europa 91.65, 138.14 Euryale 138.15f. Eurydike 9.1-3 Eurynome 331.21-23 Eusebius von Caesarea 1.18 Euterpe 197.25 Eva 51.2, 63.2, 63.4, 142.6, 147.T2f. | 147.8 Faber, Anna Katharina 233.T2f. | 233.allg. Faber, Johann Ludwig (auch Ferrando I.) 331.T1, 331.2f. 331.8, 331.14. 331.20, 331.26, 331.29, 331.32, 331.35, 331.38, 331.41, 331.44, 331.50 | 233.allg., 285.allg., 305.33-36, 331.allg., 353.10 Fabricius, Georg 262.allg. Fabricius, Johann 273.allg. Fama 155.49, 219.41 | 155.49-51, 219.41 Felicitas, Hl. 291.37 Felsecker, Wolf Eberhard 266.allg. Felwinger, Johann Paul 284.40, 345.allg. Fend, Immanuel 286.T2 | 286.allg. Ferber, Friedrich 207.allg. Ferdinand III., römisch-deutscher Kaiser 9.allg. Ferdinand Albrecht, Herzog von Braunschweig-Lüneburg 7.308-311 Fernando (s. Kress, Ferdinand Sigmund) Ferrando I. (s. Faber, Johann Ludwig) Ferro, Giovanni 7.109f. Fetzer, Maria Martha 353.10 Fetzner, Johann 228.31, 289.28 Feuerlein, Konrad 207.allg., 269.allg. Fierling, Heinrich 173.5 Finck, Caspar 150.T1 Fleischberger, Johann Friedrich 185.1-9
1187 Fleming, Paul 7.488 | 7.488, 275.23f. Flemmer, Christian 265.allg. Florinda (s. Bosch, Clara Catharina) Förster, Johannes 239.9f. Fontano (s. Schottelius, Justus Georg) Fortuna 7.359, 138.30, 289.99 | 7.359, 92.23, 206.8 Franck, Johann 2.65 Franck, Michael 198.37f. Francke, Elisabeth Barbara 346.10 Frank, Apollonia 165.T2 | 68.allg., 165.allg., 165.1-10 Frank, Christoph (auch Silvius I.) 68.allg., 68.68, 165.allg., 165.35f. Frank, Wolfgang 68.T2, 165.T2f. | 68.allg., 68.68, 165.allg. Franzius, Wolfgang 64.11f., 64.18, 182.10, 183.39f., 209.15f., 209.16, 238.1-4, 356.3 Freitag, Christoph 23.allg. Frey, Hermann Heinrich 64.18, 165.18, 209.16, 231.63f., 238.5f., 240.6f. Freytag, Hartmut 291.21-24 Frick, Christoph 86.35-43 Frickinger, Johann Christoph 228.allg. Frickinger, Judith Sophia (s. Hallenhorst, Judith Sophia) Friedreich, Johannes B. 281.T3 Friedrich III., Kurfürst von Brandenburg 177.75f. Friedrich, Andreas 2.10, 6.36f., 48.5, 228.25f., 274.9 Friedrich, Martin 364.allg. Fritsch, Ahasverus 178.20 Fritschhans, Ursula 338.T1 | 338.allg., 339.allg. Frobenius, Anna Sophia (s. Langenauer, Anna Sophia) Frobenius, Barbara (s. Casselius, Barbara) Frobenius, Catharina Sophia 201.allg. Frobenius, Johann Laurenz (1623-1682) 84.T2, 201.T2 | 84.allg., 201.allg., 346.allg. Frobenius, Johann Laurenz (1661-1661) 84.T4 | 84.allg., 201.allg. Frobenius, Johann Matthias 201.allg., 201.7, 201.11f. Frosch, Wolfgang Christoph 200.allg. Frowerk, Marcus XXVIII Fuchs, Leonhard 17.4, 200.7f., 283.31, 291.9 Fürer von Haimendorf (s. Fürer) Fürer, Christoph 18.allg. Fürer, Georg Sigmund 309.T1 | 19.allg., 305.33-36, 309.allg., 309.18
1188 Fürer, Maria 18.T2f. | 18.allg. Fürleger, Dorothea Ursula (auch Dorinde) 302.allg. Füssel, Susanna Sabina 356.T2 Fullenwider, Henry F. 336.5f. Gahn, Adam XXVII, 182.T3, 182.14 | 182.allg., 182.10 Garber, Klaus XIX, XXIX, 15.1, 15.15-18, 71.169-173, 138.3 Gasto, Flaminius 203.25 Gaudichius, Christophorus 275.23f. Gebhardt, Johann 137.allg., 137.37-42, 177.allg., 200.allg. Gebhardt, Maria Magdalena 180.T5 | 180.allg. Gebhardt, Nikolaus 235.allg., 235.41 Geiger, Anna Margaretha (s. Betulius, Anna Margaretha) Geiger, Lorenz 8.allg. Geilinger, Hieronymus 21.T2 | 21.allg. Geisberg, Max 16.4-6, 147.4 Gellius, Aulus 7.114f. Georg Albrecht von Brandenburg-KulmbachBayreuth 77.9, 137.31 | 77.9, 77.13, 137.31, 137.33 Georg von Braunschweig-Lüneburg 28.7f. Georges, Heinrich 87.24 Gerhard, Christoph 261.allg. Gerhard, Johann 1.14f., 2.10, 2.65, 4.31-33, 5.56, 5.160f., 5.171, 5.268f., 6.95f., 7.114f., 17.41, 20.4f., 20.7, 21.17f., 21.26, 21.30, 21.49f., 28.7f., 33.3f., 33.25, 38.2, 42.28, 52.88, 62.12, 64.allg., 64.15, 65.4, 72.28, 75.13, 82.7, 86.1-5, 99.8, 107.1, 115.11f., 129.11, 131.12, 136.14f., 140.111, 141.7f., 145.5-8, 153.15, 156.allg., 157.22, 159.5, 159.6, 161.31-33, 164.6, 164.9, 190.8, 190.27f., 190.52, 190.53-56, 190.55, 190.73, 190.75-79, 199.1-6, 199.16, 199.28, 203.7f., 203.19f., 206.2123, 211.3-6, 215.11f., 216.17, 216.57-60, 216.61-64, 221.1f., 224.31, 228.12-14, 228.31, 231.9-11, 237.58f., 238.1-4, 238.5f., 239.13, 241.13, 244.65, 253.5f., 253.17f., 253.27f., 253.33f., 253.38-40, 253.47f., 253.65f., 254.6-8, 254.14-16, 254.19f., 254.49-56, 254.57f., 254.61-64, 255.1-8, 256.44, 257.15f., 257.26, 257.4042, 257.45f., 257.52, 257.68, 258.62, 263.1-9, 263.4f., 266.32-34, 281.9, 285.22, 303.1f., 303.9-14, 303.15f., 303.17, 305.7, 307.7, 310.1f., 310.6, 310.8, 310.13, 311.25, 311.29f., 314.5-12,
316.6, 316.9f., 320.1-4, 328.5-8, 328.68f., 334.36, 341.38, 342.16, 346.39, 349.12f., 349.18, 349.21, 349.22, 367.31-36 Gerhardt, Paul 196.allg., 203.25, 216.17, 251.97, 253.38-40 Gerwing, Manfred 216.17 Geryon 274.46 | 274.46 Gesenius, Wilhelm 303.3 Geuder, Johann (auch Rosidan) 17.allg., 353.10 Geyer, Hermann 5.56 Geyer, Ursula 240.1-4 Geyer von Osterburg, Margarethe 267.allg. Gichtel, Johann Georg 178.allg. Gideon 87.43, 161.58 Giesser, Markus 364.1f. Glaser, Maria 69.T2, 69.2 | 69.allg. Glaser, Peter 190.74 Glassius, Salomon 51.1, 83.59f., 168.1, 202.13, 203.7f., 303.15f. Glaukos 331.21-23 Göbel, Sebastian 261.allg. Gögel, Maria Margaretha 79.T2, 79.23 | 79.allg. Göpner, Andreas 368.allg. Goer, Michael 177.83f. Göring, Margaretha Magdalena 228.9 | 74.allg., 228.9, 236.allg., 346.10 Göring, Simon 74.allg. Goes, André van der 341.33 Gog 172.21 | 260.15 Goliath 55.2, 87.25, 205.21 | 55.4 Gollwitzer-Voll, Woty 307.7 Goltzius, Hendrik 2.10, 7.109f., 14.1-3, 17.41, 57.11, 206.11-16, 271.4-6 Gosky, Martin 7.475f. Gotter, Johann Christian 286.allg. Gottfart, Dorothea Elisabeth 41.T3f. | 41.allg., 41.7 Goulart, Simon 28.7f. Graaß, Katharina 9.allg. Gräßl, Andreas 272.allg. Gräßl, Jacob 272.T2 | 272.allg. Graf, Fritz 282.4 Grawer, Albert 284.40 Gregor d. Gr. 224.34 | 5.184, 5.305-307, 14.13, 159.6, 209.16, 216.37, 224.34 Gregor von Nazianz 5.68-70, 16.16f. Greiffenberg, Catharina Regina von (auch Urania) XXVIf., 238.T4, 310.T2 | 64.allg., 156.allg., 161.59, 228.9, 230.allg., 238-242.allg., 238.allg., 238.T4, 239.allg., 240.allg., 241.allg., 242.allg.,
Personenregister 310.allg., 311.allg., 313.allg., 314.allg., 317.allg., 319.allg., 320.allg. Grien, Hans Baldung 16.4-6, 291.21-24 Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von 1.104 Großgebauer, Theophil 284.40 Grundherr von Altenthann und Weyerhaus (s. Grundherr) Grundherr, Dorothea 189.T2 | 189.allg. Grundherr, Heinrich 304.T2 | 304.allg., 305.allg., 305.33-36 Grundherr, Leonhard V. 187.T2, 189.T2f. | 187.allg., 189.allg., 189.32, 304.allg. Grundherr, Maria Regina (s. Imhoff, Maria Regina) Grundherr, Sabina Dorothea 189.32 Grundherr, Ursula 275.allg. Gruterus, Janus 28.7f. Gryphius, Andreas 1.33-50, 2.65, 57.11, 65.7, 173.5 Gumpelsheimer, Susanna Katharina 194.allg. Gustav II. Adolf, König von Schweden 1.43, 59.allg. Gutthäter, Maria Martha 250.T3 | 250.allg. Haas, Alois M. 216.17 Habermann, Johann 72.28 Händel, Gottfried 212.allg. Häntzschel, Günter 353.8 Hafenreffer, Agatha (s. Brenz, Agatha) Hafenreffer, Matthias 81.allg., 81.11, 224.31 Hafenreffer, Samuel 81.T2, 81.1 | 81.allg. Hagedorn, Johann Ludwig 168.allg. Hager, Elisabeth 202.T2, 202.17 | 202.allg. Hager, Georg 204.T2 | 202.allg., 204.allg. Hain, Samuel 85.allg. Hainlein, Paul 59.allg., 60.allg., 68.allg. Hainlein, Walburg 288.allg. Halford, Mary-Bess 147.8 Hallenhorst, Johann 228.allg. Hallenhorst, Judith Sophia 228.T2f., 228.9 | 228.allg., 229.allg. Hallenhorst, Maria (s. Brand, Maria) Haller von Hallerstein (s. Haller) Haller, Anna Catharina (s. Rieter, Anna Catharina) Haller, Jacob Willibald 272.allg. Haller, Johann Christoph 234.T2f. | 234.allg., 262.allg. Haller, Johann Willibald 207.T2, 207.20 | 207.allg. Haller, Sigmund 234.25 | 234.25 Ham 144.2f., 253.35, 310.8
1189 Haman 205.20 Hammann, Sebastian 322.allg. Hammerstein, Reinhold 16.19-21 Hanna 159.7, 202.31, 253.44 Hanssupp 205.16, 260.53 | 205.16, 260.53 Hanswurst 205.16 Harsdörffer, Georg Christoph 78.allg. Harsdörffer, Georg Philipp (auch Strephon) 7.260 | 7.260, 7.308-311, 15.allg., 44.allg., 57.11, 206.11-16, 234.12f., 239.17, 334.allg., 341.33 Harsdörffer, Lucretia (s. Scheurl, Lucretia) Harsdörffer, Maria Magdalena 335.A1 | 334.allg. Harsdörffer, Maria Rosina 78.allg. Harsdörffer, Philipp 335.A1 Hartenstein, Friedhelm XXIX Hartmann, Andreas 291.allg. Hartmann, Katharina (s. Betulius, Katharina) Hederich, Benjamin 5.107, 7.33, 206.8 Heermann, Johann 1.14f., 2.73-76, 4.8, 5.194196, 7.184, 32.8, 64.8, 88.14, 117.1-3, 131.11, 180.T4, 218.43f. Heher, Georg Achatius 203.T2 | 203.allg., 203.59f. Heidenreich, Esaias 226.82 Heigel, Anna Maria 183.T2f. | 183.allg. Heigel, Dorothea Rosina 351.T5 | 351.allg., 352.allg., 352.10-12 Heim, Franz Joseph 36.1-3 Heinen, Ulrich 336.5f. Heinrich, Severin (1600-1673) 282.T2, 282.37 | 282.allg. Heinrich, Severin (?-?) 282.allg. Heinrich, Susanna (s. Mörl, Susanna) Heisinger, Hans 198.allg. Helena, Hl. 16.25 davor | 16.25-27 Helios 285.18 Helmbold, Ludwig 307.7 Henfflin, Ludwig 147.8 Henkel, Arthur 7.109f., 7.114f., 7.359, 7.386391, 7.417f., 7.419f., 57.11, 71.231, 75.10f., 148.9, 182.10, 183.39f., 184.22, 206.8, 206.11-16, 209.15f., 228.25f., 311.29f., 313.T4 Hennig, Beate 356.6 Henoch 5.61, 73.30, 332.12, 349.19 | 141.4f., 370.12 Herakles 6.45, 274.46 Herberger, Valerius 38.2, 51.1, 88.14, 90.24f., 117.1-3, 135.41-44, 164.9, 190.70, 203.25, 208.15, 215.11f., 216.37, 218.39, 218.48, 226.82, 231.9-11, 240.16,
1190 242.19f., 250.93f., 256.17-20, 310.8, 311.29f. Herberger, Zacharias 218.48 Herbert of Cherbury, Edward 209.36, 284.40 Herbst, Anna Sophia 212.allg. Hering, Justus Daniel 12.T2 | 12.allg. Hermann, Maria 346.13 Hermann, Nikolaus 240.16, 258.13 Hermes 7.342, 89.3, 324.27 Herodes d. Gr. 253.49, 313.1 | 313.5f., 313.11 Herodot 186.44, 323.3-8 Hesiod 12.18 Hesius, Willem 146.12 Hess, Lorenz 64.11f. Hevelius, Johannes 89.3 Hieronymus Stridonensis 2.68, 29.1, 41.7, 192.10, 193.9, 214.9, 238.5f., 276.10, 303.1f., 341.20 Hildebrand, Magdalena 67.allg. Hiob 71.T2, 75.T3 Hippolyt von Rom 123.12 Hobbes, Thomas 284.40 Hoburg, Christian 2.10, 157.10f., 244.1 Hoë von Hoënegg, Matthias 314.5-12, 314.15f., 314.19f. Hoffmann, Johann 252.allg., 310.allg. Hofmann, Apollonia 67.allg. Hofmann-Randall, Christina 364.1f. Holbein, Hans d. J. 309.9 | 309.7f. Hollatz, David 320.1-4, 333.25, 333.31f., 333.37f., 333.43-46 Holofernes 161.50 Holtzing, Anna Maria von 329.T1 | 329.allg., 330.allg. Holzschuher, Anna Catharina (1634-1666) (s. Welser, Anna Catharina) Holzschuher, Anna Catharina (1657-1676) 343.27f. Holzschuher, Georg 343.T1 | 343.allg., 343.27f. Holzschuher, Maria Barbara 343.27f. Holzschuher, Maria Magdalena 269.allg. Holzschuher, Susanna Regina 343.27f. Homburg, Ernst Christoph 42.1, 239.17 Homer 5.90 | 5.85, 5.90f., 13.5f., 282.4 Horatius (Quintus Horatius Flaccus) 1.17, 92.T4 | 1.17, 92.T4, 155.25f., 155.27 Horn, Hans-Jürgen XXVII Hubrig, Dorothea Maria 23.T3f. | 23.allg. Hubrig, Johann 23.T2 | 23.allg. Hübner, Anna Sophia (s. Herbst, Anna Sophia) Hübner, Christoph 212.T2, 212.13, 212.19 | 212.allg., 212.1-4
Hütter, Leonhart 99.8, 107.1, 135.29, 153.15, 199.1-6, 199.28, 224.31, 244.73, 263.4f., 281.9, 320.1-4, 333.59f., 334.47f., 349.12f. Hund, Samuel (auch Myrtillus I.) 7.339 | 7.339, 17.allg. Hunger, Wolfgang 211.3-6 Hus, Jan 58.8 Hyrkan, Johann 313.11 Ibrahim Pascha 87.19 | 87.19 Illg, Thomas XXIX Imhoff, Georg Christoph 368.T1 | 368.allg. Imhoff, Georg Paul 365.T1, 368.T2 | 324.allg., 365.allg., 368.allg. Imhoff, Maria Christina (s. Peller, Maria Christina) Imhoff, Maria Magdalena (s. Holzschuher, Maria Magdalena) Imhoff, Maria Regina 304.allg. Imhoff, Martin 324.allg. Imhoff, Michael (1603-1668) 211.T2 | 211.allg. Imhoff, Michael (1637-1677) 324.T1 | 324.allg., 368.allg., 368.7-9 Imhoff, Wolfgang Martin 269.T2 | 269.allg., 269.25f. Ingen, Ferdinand van XXVIII, 2.68, 5.140, 234.12f. Ingenhoff-Danhäuser, Monika 14.1-3 Ingolstätter, Andreas (auch Poliander) 76.T2, 76.4 | 76.allg., 76.15-25, 154.allg. Ingolstätter, Helena 76.allg. Ingolstätter, Regina (s. Bardili, Regina) Iphigenie 336.5f. Irene 260.7 | 260.7 Iros 5.85 | 5.85 Isaak 73.32, 142.T2f., 142.7, 272.89 Isebel 245 Isselburg, Peter 64.11f., 131.11, 209.95 Ivanoff, Vladimir 190.4 Jacobus de Voragine 16.10-12, 16.13-15, 16.16-18, 16.25-27, 36.1-3 Jagow, Matthias von 328.5-8 Jairus 82.3, 355.37 | 255.44 Jakob 5.273, 71.379, 73.33, 163.1, 192.3, 192.5, 192.9, 251.100, 272.90, 289.94, 316.T4, 349.21, 351.25 | 192.10, 245, 316.9f. Jakubowski-Tiessen, Manfred 52.50-55 Japhet 253.35, 310.8 | 144.2f., 253.35, 310.8 Jean Potage 205.16
Personenregister Jenisch, Paul 22.T2, 22.14 | 22.allg., 22.9 Jeremia 71.T2 Joab 6.53 Joachim Ernst, Graf von Oettingen 64.allg. Johann Friedrich, Markgraf von BrandenburgAnsbach 333.T1 | 333.allg. Johann Georg I., Kurfürst von Sachsen 263.T3 Johannes (Evangelist) 317.1 Johannes der Täufer 317.T2, 317.1, 317.15 Johannes von Patmos 209.90 Johannes XXII. (Papst) 321.A3 Johannes Chrysostomos 224.34 Jokaste 7.136 Joseph (Patriarch) 71.381, 73.33, 242.9, 242.19 | 242.19f., 245 Josephus, Flavius 186.25, 241.1-6, 313.5f., 313.11 Josua 5.295, 73.34 Judas Maccabaeus 161.57 Jürgensen, Renate 61.allg., 295.allg., 308.allg., 331.allg. Jütting, Wübbe Ulrichs 55.4 Julia (Tochter des Augustus) 325.9f. Julius Heinrich, Herzog von SachsenLauenburg 199.allg. Jupiter 91.65, 92.7, 92.10, 186.10, 297.1 Justinian I., oström. Kaiser 7.133f., 173.21 Justitia 209.95 Juvenalis, Decimus Junius 7.371, 204.7 Kadmos 138.14 Kaiphas 178.4 Kaiser, Gert 291.21-24 Kalliope 7.8 | 7.8, 9.1-3, 197.25 Kamm, Daniel Tobias 359.allg. Kamm, Georg 356.T1 | 356.T1, 357.allg. Kamm, Susanna Helena 356.T1 | 357.allg., 358.allg. Kamm, Susanna Sabina (s. Füssel, Susanna Sabina) Kanne, Moritz von 199.allg. Karl II., König von England 87.4 Karl August von Brandenburg-KulmbachBayreuth 137.33 Kassandra 265.44 | 265.44 Katharina, Hl. 16.13 davor | 16.13-15 Kauw, Albrecht 291.21-24 Keil, Johann 278.allg. Keimann, Christian 162.3, 266.36, 316.36 Kemp, Wolfgang 209.95 Kempe, Johann von 295.T3, 298.T3, 298.2, 299.T3, 299.1 | 295.allg., 296.1f., 297.2, 297.5f., 300.T4
1191 Kempe, Martin von 295.allg., 300.T4 Khobelt, Veronica 7.157-172 Kierdorf, Wilhelm 240.1-4 Kilian, Wolfgang Philipp 346.allg. Kilius, Georg 314.15f. Kilix 138.14 Kindermann, Hans Philipp 49.allg. Kindermann, Johann Erasmus 49.T2, 54.6 | 49.allg., 50.allg., 54.6 Kindermann, Susanna (1616-1653) (s. Ditzel, Susanna) Kindermann, Susanna (1638-?) 49.allg. Kindermann, Susanna Sibylla 49.allg. Kindermann, Ursula 49.allg. Kirch, Gottfried 364.allg. Kirchmaier von Reichwitz, Carl 218.T2f. | 218.allg. Kirchner, Josef 147.8 Kirke 6.47f., 13.5f., 245 Klaj, Johann 7.260, 138.3, 279.7f., 320.1-4 Klauber, Johann Rudolf 52.50-55 Kleopatra 283.37 | 283.25f., 283.37 Klio 197.25 Klossowski de Rola, Stanislas 324.30 Klotho 271.4-6 Kluge, Friedrich 5.191, 79.33, 200.1, 351.17 Knopf, Johann 85.T2, 85.1 | 85.allg. Kob, Anna 20.T2 | 20.allg. Kob, Stephan 20.allg. Koch, Ernst 234.12f. Kölbel von Geisingen, Eva Maria (s. Bocksberg zu Klingental, Eva Maria von) Kölbel von Geisingen, Johann Heinrich 264.T2 | 264.allg., 364.allg. König, Georg 234.25 König, Johann Friedrich 107.1, 281.9 Köprülü, Ahmed 87.17, 87.23 | 87.17, 87.19, 161.7 Kohlhans, Johann Christoph 186.31 Konstantin d. Gr., römischer Kaiser 16.25-27 Kottwitz, Susanna von 4.8 Krafft, Fritz XXIX, 307.7, 324.30 Krauseneck, Johann Joachim 264.allg. Kress von Kressenstein (s. Kress) Kress, Christoph Hieronymus 285.allg. Kress, Clara Sabina (s. Oelhafen, Clara Sabina) Kress, Clara Sabina (1668-?) 210.allg. Kress, Dorothea Rosina (s. Tetzel, Dorothea Rosina) Kress, Ferdinand Sigmund (auch Fernando) 17.allg., 210.allg.
1192 Kress, Jobst Christoph 155.T2, 155.6, 155.9, 155.53, 155.60 | 155.allg. Kress, Marcus Christoph XX, 370.T1 | 370.allg., 370.4 Kress, Maria Sabina (s. Rieter, Maria Sabina) Kretzenbacher, Leopold 209.95 Kröll, Joachim 137.allg., 137.13-18, 165.allg., 170.allg., 196.allg., 198.allg., 199.allg., 200.allg., 212.allg., 267.allg. Kromppein, Georg 176.T2 | 176.allg., 235.allg. Kromppein, Michael 176.allg. Kromppein, Sabine (s. Welling, Sabine) Krummacher, Hans-Henrik XX, XXIX Kruse, Britta-Juliane 183.allg. Kuefstein, Georg Adam von 44.allg. Kühn, Dorothea Maria 237.T3 | 237.allg. Kühn, Georg Friedrich 237.T2 | 237.allg. Küster, Konrad XXIX Kupisch, Berthold 273.36 Kutsche, Arne XXVIII Kynosura 186.10 Kyros d. Ä. 71.195 Laban 192.T3, 192.1, 192.4, 192.8f. Laber, Johann Christoph 24.T2, 24.23, 25.2, 27.10, 29.1, 30.3, 30.7, 30.11, 31.1 | 24.allg., 24.25, 25.allg., 26.allg., 27.allg., 27.1-3, 28.allg., 29.allg., 30.allg., 31.allg., 32.allg., 33.allg., 34.allg. Lachesis 271.4-6 Laios 7.136 Lang, Hieronymus 47.T2, 47.1, 47.5, 47.7, 47.11, 47.17, 47.23, 47.32, 47.35, 54.6 | 47.allg., 54.6 Lang, Johann (auch Philantus) 355.T1 | 324.allg., 332.allg., 355.allg. Lang, Margaretha Barbara 355.T2 | 355.allg. Langenauer, Anna Sophia 201.allg. Lassenius, Johann 284.40 Laubach, Fritz 178.allg. Laufhütte, Hartmut XIX, XXVI-XXVIII, 7.341-343, 15.28, 24.allg., 138.3, 238242.allg., 249.allg., 252.allg., 289.3, 310.allg., 347.19f. Lawin, Franciscus 295.allg. Lazarus 255.44 Lea 245 Lechner, Martin 16.1-3 Lehe, Melchior 88.14, 208.15 Leibnitz, Justus Jacob 305.33-36, 309.allg. Leon, Johannes 78.1f., 219.37f.
Leopold I., römisch-deutscher Kaiser 87.57, 87.69 | 87.57 Leopold, Stephan 226.T2, 226.8, 226.13, 226.33 | 226.allg. Leppin, Volker 266.11 Leuschner, Eckhard XXVI Lexer, Matthias 190.65, 289.109, 345.106 Leyser, Polycarp d. Ä. 90.24f. Libavius, Andreas 324.26 Liebau, Niels XXIX Lilien, Caspar von 137.allg., 175.allg., 196.allg., 200.allg., 212.allg., 267.allg. Lilien, Christian Erdmann von 196.T2f., 196.32f. | 196.allg. Lilien, Georg von 196.allg. Limburger, Jobst Christoph 208.T4 | 208.allg. Limburger, Martin (auch Myrtillus II.) 208.T2 | 23.20-22, 155.allg., 208.allg., 210.allg., 274.allg., 285.allg., 340.allg., 370.allg. Limburger, Peter 155.allg. Limburger, Regina Magdalena (auch Magdalis) 208.allg. Lindemann, Johann 17.56 Lippert, Johann 322.allg. Lippert, Margarethe 322.T1 | 322.allg., 322.16 Lipsius, Justus 5.62 | 5.62-65, 5.187-189, 341.33 Lochner, Carl Friedrich d. Ä. (auch Periander II.) 283.T2 | 283.allg., 322.allg., 323.allg. Lochner, Margarethe Florentine 283.T4, 283.8, 283.16, 283.24, 283.32, 283.40, 283.48, 283.56 | 283.allg. Löffelholtz von Colberg (s. Löffelholtz) Löffelholtz, Anna Catharina 61.allg. Löffelholtz, Anna Maria (s. Heigel, Anna Maria) Löffelholtz, Anna Susanna (s. Schwab, Anna Susanna) Löffelholtz, Burckhart 59.T2f., 183.T4, 289.T2, 289.27 | 59.allg., 183.allg., 185.allg., 289.allg., 289.35, 289.82, 289.98, 290.allg., 293.allg. Löffelholtz, Helena Dorothea 189.32 Löffelholtz, Johann Friedrich 11.T2f. | 11.allg. Löffelholtz, Johann Hieronymus 303.T3f. | 189.32, 303.allg., 305.33-36 Löffelholtz, Johann Jakob 189.32 Löffelholtz, Johann Wilhelm 11.T4, 11.31 | 11.allg. Löffelholtz, Maria Regina 225.allg. Löffelholtz, Sabina Dorothea (s. Grundherr, Sabina Dorothea)
Personenregister Löffler, Georg Matthäus 327.T2 | 327.allg. Löffler, Matthäus 327.T2 | 327.allg. Löhner, Johann 263.T2 | 244.allg., 263.allg. Lohde, Johannes 264.allg. Loth 73.32, 90.123, 209.44, 265.51, 343.15, 354.30 | 90.24f., 245, 265.51f. Lucanus, Marcus Annaeus 5.105 | 5.105 Lucretius 1.3-6 Ludovicus Granatensis 215.11f. Ludwig IV., der Bayer, römisch-deutscher Kaiser 321.A3 Ludwig, Jacob Sebald 153.T2f., 153.1 | 153.allg. Luther, Martin 58.T2, 58.3, 58.6 | 2.100, 4.3133, 5.68-70, 16.4-6, 16.23f., 17.41, 17.56, 33.7, 38.2, 42.3, 52.17, 54.30-32, 55.4, 58.allg., 58.4, 58.6, 58.8, 66.8-10, 71.195, 86.11f., 108.5, 120.3f., 127.3f., 130.19, 131.11, 135.5f., 135.7f., 135.9, 144.10, 145.5-8, 147.8, 161.13-16, 161.48, 168.1, 173.5, 190.8, 190.74, 192.10, 199.28, 202.33, 209.36, 214.15, 216.57-60, 219.25-27, 221.1f., 221.5, 231.9-11, 231.20-22, 237.40-42, 239.9f., 239.13, 240.7f., 240.13, 242.11-16, 242.19f., 244.49-51, 244.52f., 244.65, 249.25, 250.93f., 251.97, 253.37, 254.5-7, 254.6669, 254.70, 255.1-8, 256.29f., 258.25, 263.9-11, 263.16, 263.22, 272.4-8, 274.3, 278.12, 285.2, 303.9-14, 307.7, 310.1f., 310.6, 310.7, 310.13, 311.13, 319.10f., 334.47f., 338.35, 338.49, 346.39, 346.40, 356.3, 364.1f. Lutwin 147.8 Luzifer 320.1-4 Maaler, Josua 190.8 Macaristo (s. Betulius, Christian) Maecenas, Gaius 155.27 | 155.27 Magdalis (s. Limburger, Regina Magdalena) Mager, Inge XXIX Mai, Richard XXVIII Maier, Michael 324.27 Majer, Johann Gabriel (auch Palämon) 306.allg. Manilius, Marcus 5.78f. Mannich, Johann 2.40, 131.11, 209.95, 216.37, 228.12-14 Marc Aurel, römischer Kaiser 273.36 Marcellus, Marcus Claudius 325.10 | 325.9f. Mardochai 326.27 | 326.27 Margaretha, Hl. 16.16 davor | 16.16-18 Maria (Mutter Jesu) 16.1 davor, 62.T2
1193 Maria Elisabeth von Brandenburg-KulmbachBayreuth (s. Maria Elisabeth, Herzogin von Schleswig-Holstein-Glücksburg) Maria Elisabeth, Herzogin von SchleswigHolstein-Glücksburg 137.31, 137.33 Maria Magdalena 14.T2f., 16.7 davor | 14.13, 311.29f. Mariamne 313.5f. Markus Antonius 283.25f. Mars 1.33, 87.1 davor, 87.24, 260.7, 260.30, 279.10f. | 1.33, 87.24, 260.7, 260.30, 279.10 Mathesius, Johannes 226.82 Matschke, Klaus-Peter 87.12, 87.17 Matthias, Markus XXIX Mauricius, Benedict 156.allg. Maximinius Daja 16.10-12 Maximus Taurinensis 5.168 May, Franziska XXIX Meditrina 81.13 Medusa 138.15f. Megära 90.58 | 90.58f. Meid, Volker 265.allg. Meier, Christel 16.16f. Meliboeus (s. Rauck, Melchior) Melpomene 197.25 Mende, Matthias 64.11f. Mentzer, Balthasar 86.1-5 Merian, Matthaeus d. Ä. 147.2, 309.7f. Metellus 289.3, 289.98 Methusalem 6.60 | 370.8 Metzner, Ernst Erich 58.8 Meyer, Conrad 211.17 Meyfart, Johann Matthäus 42.28 Michael, Erzengel 179.3 | 209.95, 302.44 Michal 246 Midas 7.446 | 7.446 Minotaurus 5.302-304 Mnasyl 12.allg. Mödersheim, Sabine 64.11f. Moennig, Ulrich XXIX Mörl, Susanna 282.allg. Mohammed 158.5, 161.7, 161.60, 172.10, 179.1, 282.17 | 158.5, 161.7, 172.10 Moller, Martin 4.8, 21.21f., 21.29-32, 23.6, 64.16, 71.195, 150.T1, 266.32-34, 320.15f. Moos, Peter von 1.14f., 5.171, 52.88 Moritz, Herzog von Sachsen-Zeitz 263.T3 | 263.T3 Mose 73.34, 149.13, 256.39, 278.9, 349.22 | 6.55, 76.46 Muehlmann, Johann 54.30-32
1194 Mülegk, Johannes 228.9 Mülegk, Magdalena 236.T2 | 236.allg. Müller, Georg Christoph 318.allg. Müller, Heinrich (1619-1663) 154.T2, 154.1, 154.21 | 78.allg., 78.31, 154.allg. Müller, Heinrich (1631-1675) XXVIII, 244.T2 | 2.100, 5.68-70, 17.29f., 30.1-3, 33.7, 65.4, 72.28, 86.35-43, 123.9, 135.29, 145.5-8, 164.6, 178.20, 183.39f., 190.5356, 190.73, 190.74, 208.15, 209.16, 211.17, 218.8, 221.1f., 234.12f., 237.58f., 244.allg., 244.1, 244.52f., 253.27f., 263.allg., 285.12, 303.29 Müller, Johann (1583-1648) 150.T1 Müller, Johann (1590-1673) 284.40 Müller, Maria Rosina (s. Harsdörffer, Maria Rosina) Müller, Rinja XXVIII Müller, Sophia (s. Wernlin, Sophia) Muhammed II. 87.21 | 87.21 Muhammed IV. 166.allg., 166.6 Mummenhoff, Ernst 64.11f. Musäus, Johannes 209.36 Myhldörffer, Andreas 64.allg., 334.allg., 343.allg. Myrtillus I. (s. Hund, Samuel) Myrtillus II. (s. Limburger, Martin) Nabal 193.T3, 193.1, 193.9, 205.42, 206.33 | 205.42 Naeman 238.22 Narziß 15.49 Neptun 123.18 | 123.18 Nereus 12.18 Nero, römischer Kaiser 12.35 Nestor 155.10, 183.35, 289.45 | 155.10 Neuber, Wolfgang XXVI Neumark, Georg 304.1 Nicolai, Philipp XXVIII, 1.14f., 2.65, 2.73-76, 4.8, 4.31-33, 5.68-70, 5.171, 5.268f., 6.91, 7.184, 16.16f., 21.41, 42.28, 71.195, 83.59f., 111.12, 158.5, 159.5, 187.59f., 219.25-27, 224.31, 242.11-16, 302.45, 342.16, 346.40, 349.18 Nikolaus I. Graf Zriny 161.59 Nikolaus Zriny III. 161.59 Nilgen, Ursula 317.1 Nitz, Genoveva 16.1-3 Noah 73.30, 144.3, 209.39, 209.84, 265.11 | 144.2f., 209.84, 253.35, 265.11, 310.8, 370.8 Notke, Bernd 291.21-24 Nützel, Gabriel 309.18
Octavia 325.9f. Octavian, römischer Kaiser 155.27 Oder, Eugen 183.39f. Odo von Cluny 14.1-3 Odysseus 6.47 | 5.85, 6.47f., 13.5f., 123.12 Oedipus 7.136 | 7.136 Oelhafen von Schöllenbach (s. Oelhafen) Oelhafen, Anna Sabina (s. Volkamer, Anna Sabina) Oelhafen, Clara Sabina 210.T2-4 | 23.20-22, 210.allg. Oelhafen, Georg Tobias (1632-1685) 194.allg., 197.allg. Oelhafen, Georg Tobias (1665-1666) 195.T3 | 195.allg. Oelhafen, Johann Hieronymus 210.allg. Oelhafen, Maria Salome 279.26 | 279.7f. Oelhafen, Susanna Katharina (s. Gumpelsheimer, Susanna Katharina) Oelhafen, Susanne Maria 194.T2f. | 194.allg. Oelhafen, Tobias 197.T2f., 349.T2 | 197.allg., 197.68f., 349.allg. Oeppe, Maria Catharina von 175.T3f. | 175.allg., 267.allg. Ohly, Friedrich 16.16f. Oiagros 9.1 | 9.1-3 Olearius, Johann 199.16 Olszewsky, Hans-Josef 49.allg. Omeis, Georg Jacob 279.allg. Omeis, Magnus Daniel 353.10 Opitz, Martin XXVIII, 1.159, 7.489 | 1.159, 7.489, 161.52, 175.allg., 206.allg., 206.8, 207.15, 234.12f. Origenes 16.16f., 320.1-4, 333.43-46 Orion 129.1 Orpheus 54.26, 331.13f. | 9.1-3, 54.26 Osiander, Andreas 66.8-10 Osiander, Lucas 30.1-3 Osterkamp, Ernst 320.1-4 Osthof, Georg Konrad (auch Amyntas) 7.340 | 7.340 Ostorod, Christoph 284.40 Ostrowski, Janusz A. 282.4 Otte, Wolf-Dieter 252.allg. Otto, Georg 24.allg. Otto, Peter 84.allg., 201.allg., 346.allg. Ovid (Publius Ovidius Naso) 2.40, 7.446, 9.13, 15.49, 24.12-16, 54.63, 71.195, 155.25f., 155.49-51, 285.18, 297.5 Paas, John Roger XXVII, 138.3, 170.allg., 199.allg., 203.allg., 217.allg., 218.allg., 282.allg.
Personenregister Palämon (s. Majer, Johann Gabriel) Paltiel 246 Pan 7.238, 7.263 | 7.238 Pantzer, Caspar 6.35f. Papius, Johann Friedrich 229.allg. Paris 6.46 Patrick, Hl. 281.T3 Paul, Barbara (s. Volkamer, Barbara) Paulus 39.T2, 224.20 | 39.3, 86.3, 242.11-16, 259.2 Paumgartner von Holnstein (s. Paumgartner) Paumgartner, Andreas Georg 278.allg. Paumgartner, Helena Katharina 278.T2f. | 262.19, 278.allg. Pegasos 282.53, 331.21 | 7.35, 331.21-23 Peirerius, Isaacus 284.40 Peleus 6.46 Peller, Maria Christina 324.allg. Penelope 31.168 Periander II. (s. Lochner, Carl Friedrich d. Ä.) Perseus 138.15f. Persius Flaccus 5.98 | 5.100f. Pertinax 240.1-4 Pertzsch, Georg Friedrich 224.allg. Peters, Albrecht 33.7 Peterson, Eric 216.17 Petrus 182.13 Petrus Blesensis 175.46 Petsch, Günther 270.allg. Petzoldt, Leander 16.10-12 Pfeiffer, August 150.T1, 231.9-11, 284.40 Phaëton 285.18 Phaidon 71.195 Phidias 274.47 | 274.47 Philantus (s. Lang, Johann) Philipp II., König von Makedonien 289.86 Philippus 221.8 Philomele 54.63, 356.1 | 54.63 Phintias (Pytias) 346.8 | 346.7f. Phöbe 137.17, 137.23 | 137.17 Phöbus 7.7, 137.17, 137.23, 155.24 | 137.17, 155.24 Phoenix 138.7 | 138.7 Phoinix 138.14 Piccolomini d'Aragona, Octavio 138.3 Picinelli, Filippo 317.3f. Pietzsch, Corinna XXVIII Pilatus 178.4 Pilgram, Esther 250.allg. Pilz, Konrad 16.1-3 Pindar 331.21-23 Pitho 5.6
1195 Platon 5.103 | 5.171, 21.52, 71.195, 131.12, 212.16 Plautus 5.95 | 1.131, 5.95 Plinius 7.114f., 64.11f., 283.25f., 317.3f., 336.5f. Plutarch 71.195, 265.44 Pluto 3.19, 178.16 | 3.19, 6.51, 178.15, 178.16 Pömer von Diepoltsdorf (s. Pömer) Pömer, Georg Jacob 279.T2 | 279 allg., 279.7f. Pömer, Johann Christoph 18.allg. Pömer, Maria (s. Fürer, Maria) Pömer, Maria Sabina 188.allg. Pömer, Maria Salome (s. Oelhafen, Maria Salome) Pömer, Regina Catharina (s. Tucher, Regina Catharina) Pömer, Wolf Jakob d. J. 18.T3f., 227.T3 | 18.allg., 227.allg. Polantus, Nicolaus 86.35-43 Poliander (s. Ingolstätter, Andreas) Polyaenus 5.168 | 5.168 Polyanthus (s. Stöberlein, Johann Leonhard) Polyeidos 331.21-23 Polyhymnia 197.25 Polykarp von Smyrna 1.18 | 1.18 Pomona 7.281 | 7.281 Popp, Georg 230.allg. Popp, Susanna (s. Priefer, Susanna [?-?]) Portia 5.152 Prätorius, Stephan 204.7 Praun, Michael 186.allg., 186.31 Preißler, Daniel 53.17 | 31.allg., 53.allg. Preißler, Margarethe (s. Brandmair, Margarethe) Preu, Theodosius 279.allg. Price, Simon 240.1-4 Priefer, Susanna (?-1671) 230.T2 | 230.allg., 231.allg. Priefer, Susanna (?-?) 230.allg. Principius 7.133f. Procopius Caesariensis 7.133f. Prokne 54.63 Properz (Sextius Propertius) 155.27 Prudentius Clemens, Aurelius 71.195 Ptolemaios I. Soter 213.T2f. Ptolemaios II. Philadelphos 213.T2f. Ptolemaios III. Euergetes I. 213.T2f. Pühel, Johann Christoph von 200.allg. Pühel, Veronica Maria von (s. Benckendorff, Veronica Maria) Pühler, Johann Michael 188.T2, 188.26, 188.39 | 188.allg.
1196 Pühler, Maria Sabina (s. Pömer, Maria Sabina) Pythagoras 7.414 | 7.414f. Pythia 6.45 Quintilianus, Marcus Fabius 21.67, 336.5f. Rabenstein, Friedrich Carl 80.T5 | 80.allg., 80.37f. Rabenstein, Georg Ernst 80.T2 | 80.allg. Radewijn, Florentius 298.1 Radziwill, Boguslaw 199.allg. Raffael 16.19-21 Rahel 76.15-25, 347.22 Rahner, Hugo 5.68-70, 123.9, 123.12 Raith, Balthasar 81.allg. Rauck, Georg 274.T2 | 274.allg. Rauck, Johann Michael 312.allg. Rauck, Melchior (auch Meliboeus) 274.allg., 274.45, 312.allg. Rauck, Michael 312.T1 | 274.allg., 274.45, 312.allg. Raupp, Werner 178.allg. Rebekka 142.T2, 142.9 Rebhan, Johann 325.allg. Regler, Jakob 198.allg. Reinhard, Lukas Friedrich 164.allg., 168.allg. Reinitzer, Heimo 239.9f. Renschel, Georg Christoph (1607-1666) 82.T2, 199.T2 | 82.allg., 190.allg., 199.allg. Renschel, Georg Christoph (1660-1660) 82.T4 | 82.allg. Reußner, Johann 169.1f. Reußner, Johannes 169.1f. Reygers, Leonie 147.2, 147.8 Rhenisch, David 175.allg. Richter, Dieter 147.4 Richter, Matthias 71.195 Rieter von Kornburg (s. Rieter) Rieter, Anna Catharina (1634-1700) (s. Löffelholtz, Anna Catharina) Rieter, Anna Catharina (1659-1739) 272.allg. Rieter, Anna Sophia Theodosia 214.T2f. Rieter, Burckhart Albrecht 345.T1, 345.57 | 345.allg. Rieter, Dorothea Elisabeth (s. Gottfart, Dorothea Elisabeth) Rieter, Maria Sabina 155.allg. Rieter, Paul Albrecht (?-1635) 41.allg. Rieter, Paul Albrecht (1635-1704) 61.T2 | 41.allg., 61.allg., 345.89 Rieter, Philippina Jacobina 24.allg. Rieter, Susanne Maria 61.T3f. | 61.allg.
Rinder, Apollonia (s. Hofmann, Apollonia) Rinder, Catharina Barbara 67.T4, 67.7 | 67.allg. Rinder, Johann Leonhard 67.T2 | 67.allg. Rinder, Magdalena (s. Hildebrand, Magdalena) Ripa, Cesare 65.4 Rist, Johann (auch Daphnis aus Cimbrien) XX, XXVIII, 7.341f. | 1.allg., 2.49, 2.7376, 5.allg., 7.184, 7.341-343, 7.342, 21.35f., 28.7f., 38.2, 42.15-18, 64.8, 64.15, 64.16, 65.4, 70.9, 132.allg., 135.7f., 152.11f., 161.52, 202.35, 205.16, 215.23, 215.56, 228.12-14, 228.31, 249.20, 263.19, 266.11, 280.23, 285.17, 289.28, 292.35f., 307.3, 307.6, 308.23, 310.13 Röder, Gottfried Wilhelm 347.T1 | 347.allg., 347.59f. Röder, Johann 347.allg. Röder, Thomas 54.6 Röhrich, Lutz 6.35f., 76.56 Roeling, Johann 295.allg., 296.1f., 297.5f., 300.T4 Rosa, Johann 224.T2, 226.7 | 84.allg., 149.allg., 217.allg., 224.allg., 226.7 Rosbach, Conrad 17.27f., 17.29f., 17.39f., 17.43f., 17.45f., 17.49f., 17.53f., 17.55f., 17.57f., 17.59f., 224.9, 283.31 Rosenfeld, Hellmut 266.11 Rosidan (s. Geuder, Johann) Roth, Jacob 176.allg. Rubens, Peter Paul 16.1-3 Rubinger, Anna Maria 346.allg. Rubinger, Elisabeth Barbara (s. Francke, Elisabeth Barbara) Rubinger, Johann 337.allg., 346.allg., 347.6 Rubinger, Johann Adam 346.T1 | 346.allg., 347.6 Rubinger, Maria (s. Hermann, Maria) Rüdiger, Bartholomaeus 260.allg. Rußworm, Claus 367.31-36 Sachs, Hans 147.4 Sack, Margaretha von 5.194-196 Salomo 6.51, 206.9 Samuel 73.35 Sandrart, Jacob von XXVII, 58.allg., 58.8, 166.allg., 168.allg., 170.allg., 175.allg., 199.allg., 217.allg., 218.allg., 224.allg., 282.allg. Sandrart, Joachim von 336.5f. Sanherib 161.49, 166.6 | 166.6 Sara 141.T2, 141.3, 278.4, 278.37 | 141.7f. Sarcerius, Wilhelm 256.29f.
Personenregister Sarygo de Rivera, Maria Hiacyntha 295.allg., 296.1f., 297.2 Saubert, Adolf 11.allg., 231.9-11, 234.allg., 321.allg. Saubert, Johann 334.14 Saul 55.6, 167.T2 Scaevola, Quintus Cervidius 273.36 Schade, Herbert 147.2 Schäfer, Caspar 235.allg. Schaffer, Adam 170.allg. Schalling, Martin 5.209f., 5.259-261, 5.282f., 71.195 Schererz, Sigismund 161.13-16 Scheurl, Lucretia 335.A1 Schilling, Heinz 52.50-55 Schilling, Johannes 263.16 Schilling, Michael 147.4 Schindler, Valentin 356.8 Schlage, Thomas 49.allg. Schleupner, Christoph 85.allg. Schlicht, Georg 46.T2 | 46.allg. Schlüter, Christoph 52.50-55 Schmaltz, Valentin 284.40 Schmid, Christian 36.1-3 Schmid, Sabine 284.T3 | 284.allg. Schmid, Sophia Justina 315.T1 | 315.allg., 316.allg. Schmidmayer von Schwarzenbruck, Johann Jodocus 183.allg. Schmidt-Kinne, Olaf XXIX Schnabel, Werner Wilhelm 178.20 Schoen, Erhard 147.4 Schönborn, Johann Philipp 289.allg. Schöne, Albrecht 7.109f., 7.114f., 7.359, 7.386-391, 7.417f., 7.419f., 57.11, 71.231, 75.10f., 148.9, 182.10, 183.39f., 184.22, 206.8, 206.11-16, 209.15f., 228.25f., 311.29f., 313.T4 Schöner, Daniel 232.allg. Schöner, Sigmund 232.T3 | 232.allg. Schöpf, Johann Leonhard 177.allg. Schollenberger, Hans Jacob 235.allg. Schopper, Hans 272.allg. Schottelius, Anna Maria (s. Sobbe, Anna Maria) Schottelius, Justus Georg (auch der Suchende sowie Fontano) XX, 265.T2 | 7.308-311, 13.7, 209.allg., 209.T2, 209.28, 209.31, 209.33, 209.36, 209.82, 209.84, 209.85, 209.98, 265.allg., 265.7-9, 265.9-13, 265.47f., 265.49-52, 265.57, 265.61f., 265.63 Schottelius, Margarethe (s. Cleve, Margarethe)
1197 Schreiber, Felix 49.allg. Schröder, Christoph 260.T3 Schröder, Elisabeth Sophia (s. Conring, Elisabeth Sophia) Schröder, Johann 260.allg. Schröder, Johann Conrad 260.T3, 260.57 | 260.allg., 260.71f. Schrötel, Christian 276.T2, 332.T1 | 276.allg., 332.allg. Schrötel, Johann Christian 276.T3f., 276.10, 276.22 | 276.allg., 332.allg. Schütt, Hans-Werner 324.30 Schütz, Margarethe Katharina 361.allg. Schütz, Sophia Justina (s. Schmid, Sophia Justina) Schütz, Valentin 315.T2 | 315.allg. Schupp, Johann Balthasar XXVII, 75.allg., 75.T2-4 Schuppert, Andreas XXVIII Schurtz, Nicolaus 281.T3 Schuster, Ralf XXIX, 7.341-343 Schwab von Bißlohe (s. Schwab) Schwab, Anna Susanna 59.T2 | 59.allg. Schwab, Erasmus 59.allg. Schwalb, Andreas 149.T2, 149.19 | 149.allg. Schwemmer, Wilhelm 12.allg., 155.allg., 270.allg., 272.allg., 289.allg. Schweser, Johann Friedrich (auch Warmund, Gottlieb) 177.allg., 177.4-6, 177.9-11, 177.25-28, 177.43f., 177.50, 177.51, 177.57-60, 177.75f., 177.77-80, 177.83f. Sechst, Johann (auch Alcidor) 274.allg., 306.allg. Sechst, Johann Wolfgang 306.T3 | 306.allg. Seehausen, Margaretha (s. Eras, Margaretha) Seehausen, Peter 318.allg. Seehausen, Sigmund Christian 318.T2, 318.44 | 318.allg. Seeling, Daniel 292.allg. Seeling, Ursula (s. Bosch, Ursula) Sehling, Ernst 66.8-10 Selnecker, Nikolaus 58.6 Sem 253.35 | 144.2f., 253.35, 310.8 Seneca, Lucius Annaeus 5.34, 5.47, 5.54 | 2.97f., 5.35f., 5.47-49, 5.68-70, 5.160f., 5.161f., 174.18, 203.6, 370.19f. Seybold, Johann Georg 28.7f. Sibylla Ursula, Herzogin von SchleswigHolstein-Sonderburg XXVII, 252.allg., 253.allg., 254.allg., 255.allg., 256.allg., 257.allg., 258.allg., 281.allg., 281.T3 Siebmacher, Johann 345.2 Sigmund, Paul 24.allg.
1198 Sigmund, Philippina Jacobina (s. Rieter, Philippina Jacobina) Silvius I. (s. Frank, Christoph) Simeon 5.285, 159.7, 270.15, 311.T2, 311.28, 328.24 | 5.285, 253.47f., 311.28, 346.39 Simson 161.59, 289.29 | 245, 289.29f. Sobbe, Anna Maria 265.9-13 Söffing, Justus 203.allg., 203.7f., 203.25, 257.52 Söhngen, Oskar 263.16 Sokrates 5.103, 7.403 | 7.403, 71.195, 212.16 Solon 5.127, 5.133 Sophia von Brandenburg-Ansbach 137.31 Sophia Maria Margarida von BrandenburgKulmbach-Bayreuth (s. Sophia Maria Margarida, Gräfin zu Solms-BaruthWildenfels) Sophia Maria Margarida, Gräfin zu SolmsBaruth-Wildenfels 137.31 | 137.31 Sozzini, Fausto 284.40 Spahr, Blake Lee 364.allg. Spener, Philipp Jakob 364.allg. Spengler, Lazarus 275.23f. Sporhan-Krempel, Lore 282.allg. Squarr, Christel 16.4-6 Staden, Johann (1579-1634) 54.6 | 49.allg., 54.6 Staden, Johann d. J. 221.allg. Stadler, Johann Evangelist 36.1-3 Stauch, Liselotte 75.12 Stauffer von Unterach (s. Stauffer) Stauffer, Anna Maria (s. Holtzing, Anna Maria von) Stauffer, Ehrenreich 366.T2, 367.25 | 329.allg., 366.allg., 367.allg. Stauffer, Hermann XX, XXIX, passim Stegmann, Josua XXVIII, 2.65, 21.41, 71.375f. Steiger, Johann Anselm XXVIf., 2.65, 6.95f., 19.18f., 64.11f., 135.41-44, 169.1f., 231.911, 239.13, 272.4-8, 307.7 Steiger, Renate 234.12f. Stein, Carl vom 267.T4, 267.5 | 137.37-42, 175.allg., 267.allg. Stein, Margarethe vom (s. Geyer von Osterburg, Margarethe) Stein, Maria Catharina vom (s. Oeppe, Maria Catharina von) Stelling, Katharina 4.T3 | 4.allg. Stenger, Nicolaus 228.allg., 229.allg. Stenzmann, Ambrosius 353.19 Stenzmann, Catharina Elisabeth 342.T2f. | 342.allg., 353.16f.
Stephani, Johann Carl 250.allg. Stheno 138.15f. Stichel, Rainer 190.8 Stobaeus, Johannes 5.168, 7.403 Stockfleth, Heinrich Arnold 225.allg. Stöberlein, Dorothea Ursula (s. Fürleger, Dorothea Ursula) Stöberlein, Johann Andreas 302.T3 | 302.allg. Stöberlein, Johann Leonhard (auch Polyanthus) 302.T2 | 302.allg. Stör, Clara Catharina 288.T3 | 288.allg. Stör, Georg Christoph 322.T3 | 322.allg. Stör, Margarethe (s. Lippert, Margarethe) Stör, Stephan 288.allg. Stör, Waldburg (s. Hainlein, Waldburg) Sträter, Udo 364.allg. Straub, Bernhard 282.allg. Strauss, Walter L. 16.4-6, 36.1-3, 147.4 Strephon (s. Harsdörffer, Georg Philipp) Stubenberg, Johann Wilhelm von 15.allg., 75.T2-4 Suada 5.6 | 5.6 Suchender (s. Schottelius, Justus Georg) Süleyman I. 87.17 | 87.17, 87.19 Sulpitius, Servius 5.8 | 5.7-9 Svantenius, Enoch 273.allg., 273.34 Symmachus 5.54 | 5.50-54 Tacitus 206.21-23 Tarmutus 7.133f. Tauler, Johannes 190.75-79 Taurus 91.65 Telegonos 6.47f. Tereus 54.63 Terpsichore 197.25 Tetzel von Kirchensittenbach (s. Tetzel) Tetzel, Dorothea Rosina 285.T2 | 285.allg. Tetzel, Gustav Philipp 262.allg., 278.allg. Tetzel, Helena Katharina (s. Paumgartner, Helena Katharina) Tetzel, Johann Jacob 285.allg. Tetzel, Maria Helena (s. Behaim, Maria Helena) Thalia 7.478 | 7.478, 197.25 Thasos 138.14 Thebesius, Georg 1.allg., 1.149 Theobald, Zacharias 155.allg. Theokrit 7.419f. Theophilos 36.1-3 Theseus 5.302-304 Thomas von Aquin 131.12 Thomas von Kempen 298.T3, 298.1 | 298.1 Till, Wolfgang 209.95
Personenregister Timanthes von Kythnos 336.5 | 336.5f. Timotheus 86.13 Titan 260.60 | 260.60 Titus Flavius Vespasianus 186.25 Tityrus 12.allg. Tiziano Vecellio 274.47 | 274.47 Tobias 275.38 Trechsel, Caspar 309.7f. Trechsel, Melchior 309.7f. Treu, Abdias 186.31 Treu, Sigismund 186.31 Tribonianus 173.21 Troschel, Peter XXVII, 64.11f., 139-148.allg., 177.allg., 182.allg. Tucher von Simmelsdorf (s. Tucher) Tucher, Christoph Andreas 180.81 Tucher, Christoph Bonaventura 180.81 Tucher, Christoph Gottlieb 180.81 Tucher, Christoph Hieronymus 180.81 Tucher, Christoph Paulus 180.81 Tucher, Christoph Wilhelm 180.81 Tucher, Johann Christoph (1627-1693) 180.allg. Tucher, Johann Christoph (1654-1674) 180.81 Tucher, Maria Magdalena (1634-1664) (s. Gebhardt, Maria Magdalena) Tucher, Maria Magdalena (1657-1657) 180.81 Tucher, Philipp Jacob 294.47f. Tucher, Regina Catharina 227.allg. Tucher, Tobias d. Ä. 294.T2 | 294.allg., 294.47f. Tucher, Wolf Christoph 180.81 Tullia 5.10 Ulpianus, Domitius 5.196 | 5.194-196 Unglenk, Andreas 211.allg., 353.allg. Urania 197.25 Urania (s. Greiffenberg, Catharina Regina von) Uranos 90.58f., 260.60 Usener, Hermann Carl 16.16f. Varenius, August 273.T3 | 273.allg., 273.34, 273.35, 273.41 Varenius, Charitas (s. Cregel, Charitas) Venantius Fortunatus 175.46 Venus 7.417, 297.1, 297.5 | 7.417f., 7.419, 62.7, 297.1, 297.5 Vergilius Maro, Publius 5.91 | 5.91-94, 7.386391, 7.486, 12.5, 71.169-173, 75.10f., 155.25f., 155.27, 155.49-51, 325.9f. Vesta 260.60 Viatis, Bartholomäus (1538-1624) 338.allg. Viatis, Bartholomäus (?-?) 338.allg.
1199 Viatis, Ursula (s. Fritschhans, Ursula) Vietor, Johannes 307.6 Vogel, Johann 239.17, 291.21-24 Volckhard, Albrecht 78.allg., 78.31, 154.allg. Volckmann, Adam 83.T2, 170.T2, 173.1, 173.25, 173.40, 173.67, 174.5 | 83.allg., 83.31-33, 170.allg., 173.allg., 173.32-36 Volckmann, Anna Maria 83.31-33 Volckmann, Christoph Adam 83.31-33 Volckmann, Dorothea Esther 83.31-33 Volckmann, Dorothea Rosina (s. Droßendorf, Dorothea Rosina) Volckmann, Georg Adam 83.31-33 Volckmann, Georg Andreas 83.31-33 Volckmann, Ilsa XXI, 5.T7f. | 5.allg., 6.allg. Volckmann, Johann Adam (1652-?) 83.31-33 Volckmann, Johann Adam (1656-1661) 83.T4, 83.40 | 83.allg. Volkamer, Anna Sabina 349.T1 | 197.allg., 349.allg., 350.allg. Volkamer, Barbara 349.A2 | 349.A2 Volkamer, Catharina Elisabeth (s. Stenzmann, Catharina Elisabeth) Volkamer, Georg Christoph d. Ä. 335.A1 Volkamer, Georg Christoph d. J. 334.T1, 335.A1, 340.T2, 349.A2 | 334.allg., 340.allg., 349.A2 Volkamer, Georg Friedrich 334.T1 Volkamer, Johann Christoph 342.allg., 353.allg., 353.10, 353.16f. Volkamer, Johann Friedrich 353.allg. Volkamer, Johann Georg (1616-1693) 353.allg. Volkamer, Johann Georg (?-?) 353.allg. Volkamer, Johann Martin 353.T1 | 353.allg. Volkamer, Maria Magdalena (s. Harsdörffer, Maria Magdalena) Volkamer, Maria Magdalena (s. Welser, Maria Magdalena) Volkamer, Maria Martha (s. Fetzer, Maria Martha) Volkamer, Regina Catharina (s. Auer, Regina Catharina) Wagner, Johann Christoph 87.allg. Walch, Georg 54.T2, 54.15, 54.33, 54.41f., 54.51, 54.60, 54.78 | 52.allg., 54.allg., 54.24 Waldner, Wolfgang 157.10f. Wallmann, Johannes 364.allg. Walter, Johann 263.9-11 Walther, Hermann XXVIIf. Walther, Michael 28.7f.
1200 Wander, Karl Friedrich Wilhelm 5.82f., 7.63f., 7.80, 7.314f., 7.399, 7.451, 28.7f., 33.1, 34.9, 53.5, 71.218, 71.375f., 73.2, 78.46, 87.35, 90.25f., 104.9, 127.16, 138.53, 147.4, 161.38, 175.9f., 211.3-6, 240.11, 266.9f., 338.14, 345.33, 345.34, 348.51, 359.35f. Warmund, Gottlieb (s. Schweser, Johann Friedrich) Warncke, Carsten-Peter 64.11f. Weber, Michael 270.T2, 270.9 | 12.allg., 180.allg., 180.T4, 180.81, 181.allg., 181.12, 270.allg. Weber, Paul 227.allg., 270.allg., 270.17, 289.allg., 294.allg., 303.allg. Weber, Philipp 22.allg. Weber am Bach, Sibylle 16.4-6 Weidel XXI Weinmann, Johann 337.allg. Weissel, Georg 159.1 Weller, Hieronymus 242.23 Welling, Daniel 176.allg., 235.allg. Welling, Sabine 235.T3f. | 176.25, 235.allg. Welser, Anna Catharina 343.27f. Welser, Maria Magdalena 335.A1 Welz, Justinian Ernst von 178.T2, 178.17 | 178.allg., 178.20 Werner, Friederike 16.19-21, 16.25-27, 36.1-3 Wernlin, Sophia 78.T3, 78.25, 78.50 | 78.allg., 78.31, 154.allg. Werther, Johann 353.allg. Wiegand, Hermann XX Wieland, Konrad 7.386-391, 15.1 Wietfeldt, Willard James 139-148.allg. Wild, Abraham 161.13-16 Wildenberg-de Kroon, Cornelia E. C. M. van den 14.1-3
Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg 28.7f. Wilms, Heinz 5.140 Wiltstock, Heinrich 9.T3 | 9.allg. Wiltstock, Johannes 9.T2 | 9.allg. Wiltstock, Katharina (s. Graaß, Katharina) Windischgrätz, Gottlieb Graf von 275.allg., 325.allg. Wolder, Simon 167.allg. Wolframsdorf, Ludwig von 199.allg. Woods, Jean M. 137.13-18 Wudrian, Valentin 190.73 Wülfer, Daniel XXVII, 64.T3 | 64.allg., 64.11, 325.allg. Wunderlich, Uli 309.7f. Xenophon 5.157 | 5.157f. Zedler, Johann Heinrich 5.110, 7.33, 7.475f., 12.35, 22.allg., 41.allg., 61.allg., 68.10, 83.allg., 89.3, 91.67, 155.1, 156.allg., 161.12, 170.allg., 196.allg., 208.allg., 214.15, 217.allg., 219.18, 226.allg., 230.30, 236.allg., 269.4f., 269.25f., 270.allg., 270.17, 273.allg., 273.36, 282.34, 283.allg., 283.25f., 285.17, 289.82, 300.T4, 319.16f., 329.7, 341.20, 342.15, 345.2 Zeidler, Andreas 225.allg. Zeidler, Maria Regina (s. Löffelholtz, Maria Regina) Zeus 178.15 | 138.14, 178.15, 285.18 Zimmermanns, Klaus 16.22-24 Zitter, Miriam 81.allg. Zöllner, Erich 161.7 Zopyros 186.44 | 186.44 Zorsch, Anna Christina 284.allg.
BIBELSTELLENREGISTER Altes Testament Gen 1,14-18 1,16 1,16f. 1,22 1,26f. 2,7 2,8f. 2,9 2,17 2,18 2,21f. 2,22 2,24 3,1-6 3,1-7 3,3-7 3,6 3,15 3,15-19 3,17-19 3,18 3,18f. 3,19 3,20 3,22-24 3,23f. 3,24 4,3-16 5,1-32 5,22 5,21-24 5,22-24 5,24 5,27 6-8 6,3 6,9f. 6,18 7,13
90.85f. 99.7, 132.4 129.5 140.11 132.15, 135.1, 209.13 15.143, 135.2, 187.29, 203.2, 214.29, 244.65, 272.18f., 319.19 280.1-6 274.64, 303.15f., 334.3 303.20, 334.1f. 71.199, 94.1, 94.4, 139.1f., 139.4, 139.9, 140.1, 140.3, 142.4, 251.1-6, 273.11 273.10 251.35 146.5 239.1f. 244.2f., 280.7 250.67f. 63.1-3, 73.29, 244.4 349.18 367.4 147.2 249.44 280.9f. 196.33f., 218.60 63.4 280.8 51.1, 203.13 303.22 274.53 370.8 332.12 349.19 73.30 5.61, 332.12, 370.12 6.57f., 6.59f., 370.8 73.30f. 186.21f. 144.2f. 144.2f. 144.3
1202 7,17-24 8,12 8,21 9,27 15,6 17,1 18 18,1-15 19,1-3 19,4-9 19,4-11 19,7 19,12-16 19,12-17 19,15-25 19,16 19,23-25 19,24 19,26 19,29 22 23,2 23,6 23,8-20 23,19 24,62-67 27,28 28,11-14 28,12 29 29,18-28 29,20 29,27 30,26-43 31,9 32,3 32,27 32,29 32,31f. 35,18 35,29 37 39-41 39,20-41,40 47,6 47,9 48,15 49,1-28 49,1-33 49,9f. 50,24f.
186.23, 280.13f. 258.20 71.311 253.35, 310.8 73.31 191.12 141.7f. 141.8-12 73.32, 90.123 209.44 209.29 265.51f. 294.20-22 265.54f. 343.15f., 354.30-32 90.23, 90.124 294.24 186.24, 257.75f. 90.24f. 90.23 73.32 278.2 278.1 278.3 278.4, 278.37 142.7-9 272.87-90 257.40-42 257.42, 349.21 71.379f. 192.1f. 73.33 73.33 192.7f. 192.4 5.272 316.T6 | 161.34, 192.6f., 251.98-100, 316.7, 316.22, 316.30f. 192.9 5.272 76.15-25, 76.23, 276.41-44, 347.22 236.32 73.33 73.33 71.381 301.6 21.42, 67.34, 188.9, 190.95, 203.27f., 204.4, 228.24, 234.2, 249.8, 257.35, 273.1, 274.76, 318.35 49.21 289.93f. 351.25f. 317.11 242.19f.
Bibelstellenregister
1203
Ex 3,7 7-12 12,7 12,22 12,22f. 13,21 13,21f. 14,16 14,22 14,23-28 14,27f. 15,26 16,19 17,6 22,7f. 22,27 24,12 40,29
157.3 334.33f. 17.40 17.39f. 285.24, 334.36 115.11f., 133.13 258.15 5.255 285.25 285.26f. 161.49 307.7 71.140 5.255, 238.9, 278.9 93.2, 190.59, 197.9, 209.85, 261.12, 263.17 93.2, 190.59, 197.9, 209.85, 261.12, 263.17 256.39 51.7
Lev 16,12-16 16,14
349.22 334.5f.
Num 5,11-31 16,31-33 17,23 17,25 21,6 21,8f. 24,17 35,6-34
90.80 209.73f. 139.6 139.12 239.3-8 190.30-32, 239.T3 253.34 285.22
Dtn 6,5 10,17 28,65 30,20 31,16 32,3 32,32 33,3 33,26 33,28 34,1-7 34,6
183.3, 339.51 191.2 43.24 73.34 71.195 244.74, 329.14 250.57 1.144, 6.96, 80.73, 197.87, 202.46, 218.55, 276.31f., 283.22, 309.15, 339.63, 358.30 136.3 258.7 149.13f. 6.56
Jos 4,5-7
5.255
1204 6 8 10,12
73.34 73.34 5.256
Richter 2,10 4,14 6-8 7,20 7,25 13-16 15,15f.
7.184 158.26 161.58 87.43 87.44 161.59 5.255, 289.29f.
1Sam 7,12 13,14 14,47f. 16,14f. 16,16 16,23 17,4 17,7 17,8-10 17,10 17,42-50 17,51 18,10 18,22 19,9 25,4-11 25,15 25,25 25,29 25,36 25,37f. 25,39
267.29 270.1 55.6 129.9 120.13 120.13, 263.18 205.21 55.4 205.21 87.25 55.2-4 55.1 120.13 338.57 120.13 193.1f. 193.3 193.9, 206.33 6.91 205.42 205.43f. 193.7
2Sam 2,4 2,17-23 3,27 7,12 13-15 15,1-14 15,23 18,9-17 19,32-34 19,36f. 19,38 20,10 22,14f. 22,20
55.8 6.54 1.123 71.195 71.382 270.2 305.7 6.52f. 270.3f. 270.5f. 270.7f. 1.123 172.14 190.42
Bibelstellenregister 22,47 24,1-16
1205 218.27 333.68-70
1Kön 2,10 10,4 19,4
71.195 6.51 35.1
2Kön 2,11 2,11f. 2,13 4,40 5,14 18f. 19,15 19,28 19,36f. 25,1-10
273.38, 328.23f., 349.22, 351.11, 351.18, 352.55 5.61, 5.232, 273.16 351.19 81.5 238.21f., 334.39f. 166.6 191.1 166.6 161.49 186.25
1Chr 14,15
158.26
2Chr 34,28
7.184
Esth 2,5-7 2,17 7,10
143.1-4 143.5-7, 215.27, 326.25f. 205.20
Hi 1,20 1,21 2,9 2,10 3,3 3,4 3,5 3,6 3,7 3,8 3,9 3,10 3,11 3,12 3,13 3,13-15
6.41f. 6.93f., 8.4, 23.20, 52.4f., 52.99, 61.26-28, 67.5, 80.61, 83.56, 84.7f., 156.4-6, 196.39, 202.42, 214.25f., 226.83, 236.17, 237.74f., 290.11, 291.32-35, 318.5, 332.4, 337.41f., 339.30, 345.38, 355.1f., 358.23 205.26 75.6 71.1, 71.25 71.10-12 71.13-15 71.29f. 71.25, 71.35f. 71.19f. 71.27f., 71.31f., 71.39 71.55-60 71.61-66 71.67-70 71.73f. 71.79-82, 71.418f.
1206 3,14f. 3,16 3,18 3,18f. 3,20 3,21 3,21f. 5,2 5,18 7,1 7,6 7,7 14,1f. 14,2 15,16 16,16 19,14 19,25 20,8 21,7 26,7 28,24 37,1 37,2 37,3f. 37,5 39,27f. 42,10 42,17
71.75-78 71.71 71.83f. 71.85-89 71.91-96 71.97-100 71.103-106 205.21 201.9 2.101, 120.9f., 291.41, 328.59, 351.2 2.40 198.6 325.19 198.1, 266.1-3 254.3f. 71.224 71.211f. 5.213f., 189.11, 189.21, 196.35f., 202.42, 231.48, 231.60, 305.3, 368.47f. 198.7, 302.11 165.71 136.6 152.4 43.24 102.1, 109.1 102.7-9 109.5 209.15f. 75.8 236.32
Ps 1,1 1,2 1,3 2,1 2,4 2,9 3,1 3,2-4 3,4 4,9 5,4 6,7 7,18 8,2 8,5 8,10 9,5 9,10 9,12 10,9 13,2 14,7
186.42 89.33f., 183.21, 339.49f. 190.41 davor | 190.46 253.63 131.10, 186.20, 190.84-86, 253.64, 330.16 190.81 davor | 190.87 263.18 109.9-11 306.10 130.21 223.5 71.188-190, 91.39 157.29 191.7 257.22 191.7 157.35 118.7 132.1 90.75 88.1 304.25-28
Bibelstellenregister 16,1 16,5 18,3 18,5 18,20 19,2 19,2-4 19,5 19,10 20,2 20,3 20,4 20,5 20,5f. 20,6 20,7 20,8f. 22,3 22,7 22,26 23,1 23,1-3 23,3 23,4 24,7 24,7-10 24,8 24,9 24,10 25,2 25,6 25,16 26,3 27,1 27,7 27,9 27,13 28,7 29,3 31,3 31,4 31,6 31,8f. 32,7 32,8 33,15 34,2 34,8 34,9 35,3 36,6 36,8 36,10
1207 89.23 218.26, 218.53 89.26, 121.5, 121.8, 136.41, 216.4, 275.41f., 330.11f. 134.12f. 190.42 119.11f. 272.14 216.4 56.12, 244.68 163.1, 163.8 163.11f. 163.13f. 163.15f. 163.23 163.17-20 88.28, 91.92, 163.25-28 163.33-36 7.55f. 190.25 davor | 239.11, 239.14 123.23 190.17 davor 19.33 258.8 203.19f., 203.20 159.1, 159.17 159.3, 159.8, 159.19 119.9, 159.9, 367.26 159.1, 159.17 119.9 236.13 91.49 251.9 177.71 122.3 163.49 91.70, 112.3 180.T4, 180.40, 180.49f., 181.12, 226.28, 335.52 351.32 119.9 136.19, 187.35 275.20f. 2.150, 5.282f., 33.34f., 157.3, 328.21f., 351.35 191.17 190.40 333.99f. 251.85 130.13f. 89.19f., 130.19 149.18 287.7 7.77f., 125.9f., 347.90 275.21 281.6, 307.1
1208 37 37,4 37,5 38,5 38,22 39 39,11 39,13 39,14 40,5 40,18 42,2 42,4 42,5 42,6 42,8 42,10 43,1 44,24 45,3 45,3f. 45,4 48,4 50,1 50,14 50,15 51,7 51,9 51,14 51,17 52,10 53,7 55,2 55,5 55,23 56,2 56,9 59,17 59,18 61,9 62,2 62,3 62,6 63,7 63,9 65,2 65,9 65,10 66,10 68,5 68,6 68,10
236.T5 51.9, 183.21 61.41, 78.57, 162.1, 230.24, 236.12, 236.45, 236.60, 251.60, 304.2, 304.4, 321.42, 326.4, 335.37f., 364.7 236.24 328.2 236.T5 88.27 202.19, 203.7f., 203.23f., 204.1, 207.16, 209.5, 217.16, 308.1 190.89 davor 275.31f. 275.28 190.49 davor | 238.1-5 71.133 204.43f. 348.57f. 7.21 254.51 157.35 157.15 62.2, 215.33, 230.10, 250.60f., 311.4 308.23 158.25 120.20 54.17, 263.22 123.23 255.31f. 275.7, 289.31 17.39f. 59.51-53 127.7 115.5 304.25-28 112.3 20.10 163.22 91.103 223.5, 230.38 118.7 70.9 123.23 302.52, 329.43 91.70 302.52 130.24 17.56, 251.97 123.23 136.13 190.40, 199.22 333.103-105 159.18 2.130, 2.132, 49.1-5, 170.31, 173.65f., 217.60, 230.29, 312.16 223.3
Bibelstellenregister 68,11 68,20 68,35 69,3 69,4 71,3 71,18 72,19 72,28 (Vulg.) 73,1 73,25 73,26 73,28 76,3 78,24 78,25 78,38 78,39 79,5 79,9 80,4 80,8 80,13 80,14 80,15 80,18 80,20 81,15 82,6 84,2 84,4 84,7 84,9 84,10 84,11 84,12 85,11 86,4 86,11 89,12 89,33 89,47 90,3 90,4 90,5 90,5f. 90,10 90,12 90,13 90,15 91,11 91,11f.
1209 60.8 196.37f., 305.47f., 366.14 90.83 249.55 91.25 89.24 328.2 191.3 251.97 54.17, 263.22 72.63, 84.28, 129.12, 218.14, 218.37f., 230.31f., 236.4, 275.44, 338.28, 348.33, 357.36 83.57, 91.70 338.T4 | 338.34, 338.64, 339.41-44 241.1 253.13, 308.43 303.26, 308.27 108.12 198.6 294.6 170.4 226.60 226.60 199.20 87.27f., 190.38, 199.18 190.33 davor | 190.39 203.17f. 226.60 159.11 3.101, 93.2, 137.18, 190.59, 197.9, 209.85, 261.12, 263.17 202.29 241.13 5.115, 136.37, 180.16, 198.34, 211.18 191.6 158.3 328.61f. 71.359f., 101.7 177.14 251.91 333.95 136.5 364.1 71.111 203.5, 217.53, 279.32 259.30 23.17 210.17f., 272.1-3 180.9f., 180.23f., 188.5f., 208.19, 225.20, 236.36, 249.21, 370.7 33.4-6, 370.17 88.23-25 173.72 77.19, 130.19, 136.40f., 152.8, 361.49-51, 362.5 254.70, 268.2f.
1210 92,13 92,13f. 92,14 92,14f. 94,9 94,23 95,1 95,1-3 95,3 100,5 102,2 102,4 103,5 103,15 103,15f. 103,21 104,3 104,24 105,40 113,1 116,8 116,9 118,4 118,14 118,25 118,25f. 119 119,16 119,17 119,19 119,24 119,35 119,50 119,70 119,77 119,105 119,113 119,114 119,116 119,174 121,1 121,3 121,4 125,5 126,5 126,5f. 126,6 127,1 127,2 127,3 128,1 128,3
80.69, 190.47, 267.48, 272.110 36.3f., 214.20, 218.48, 224.46, 280.27, 303.36 277.3 23.21f. 186.18, 337.60 313.20 70.9, 218.27 338.38f. 191.1 244.72 215.7 198.6, 302.12 183.39f., 231.63 272.T4 | 272.1-3 198.1, 198.37f., 325.19 159.13 90.89 190.9 davor 308.43 190.24 70.8 180.T4, 180.40, 181.12, 226.28 190.57 davor 218.53 157.36 159.5 199.15 183.21, 190.41 98.12 203.25 199.16 100.12 16.19-21 339.49f. 339.49f. 2.18, 19.18, 98.7, 133.19f., 186.11, 203.19-21 56.8 330.18, 330.58 28.6 339.49f. 188.21f. 46.24, 46.32 89.25, 175.67, 333.13, 335.59 135.17 190.73 davor, 190.97 davor | 17.36, 19.32, 71.357, 88.18-21, 197.28, 207.28f., 209.67f., 258.59f., 323.20 1.152-154, 2.102, 4.45f., 6.81, 9.34, 78.52, 183.27f. 190.100, 352.20 199.22 199.24 2.133, 23.7, 361.43-45 190.67f. 190.65 davor | 190.65
Bibelstellenregister 130,1 130,3 133,1 133,3 137,1 139,1 139,3 139,5 139,7 139,9 139,10 142,6 143,1 143,2 143,10 144,4 144,10 145,14 145,15 145,20 145,21 146,9 147,14 148,8 149,1 150,1 150,3 150,4 150,5 150,6
1211 108.7 71.312 138.60 136.12, 163.40 274.26 72.21 251.25 114.10, 226.68 91.26 91.12 218.19 226.28 101.10 95.1 73.10 302.12 89.48 46.7f. 190.19 313.20 285.11 226.78 94.1 132.6 191.6, 191.12, 191.18 261.23f. 119.5 47.15f. 153.8 190.105 davor | 132.18
Spr 1,29 1,31 3,12 3,34 3,35 6,10 7,22 8,15 8,15f. 12,4 12,15 12,16 14,1 14,32 16,18 16,31 21,20 23,26 31,10 31,14 31,19
205.13 205.61 323.53, 337.62-64 251.106 205.17 205.45 205.29 93.5 199.16 175.25, 200.2, 284.22, 337.19 205.9 205.5 205.25 351.T8 249.39 176.11 205.37 216.26 267.6 144.10 147.8
1212 31,20
315.22
Pred 1,2 1,7 1,13 1,14 7,4 8,13f. 9,9 12,7
206.3, 218.10, 236.2, 250.5, 250.37, 263.5 191.5 206.9f. 302.12 205.41 | 205.41 206.37 160.41 20.4f., 21.27f., 50.3, 323.32, 339.35f., 341.59f., 350.43f., 370.26f.
Hld 1,2 1,4 1,7 1,16 2,1 2,2 2,8 2,13 2,13f. 2,14 2,16 3,1 3,1f. 3,2 3,4 4,16 5,2 5,6 7,11 8,1 8,6
215.56 88.24 4.8, 275.43 215.33 341.38 237.58f., 304.11 311.11 241.13 231.9-11 45.1-5, 45.9f., 88.16, 91.2, 91.29, 91.62, 91.101, 197.85, 234.24, 241.9-12, 267.49-51, 275.23f., 278.13-20, 278.25, 289.112, 305.4, 338.47f., 347.95f. 215.32, 215.42, 216.23f. 4.8, 90.17f., 91.9, 91.77f. 314.10 91.79f. 311.12, 314.12 23.22, 24.4, 250.92 129.11, 182.10 90.14-16, 91.30, 91.81f. 216.23f. 90.127 146.12, 315.24, 361.7
Jes 1,18 2,4 5,1 5,1f. 5,2 5,20 6,2f. 6,3 7,14 9,5 11,2 11,10 12,3 12,3-5 14,3
17.38, 90.49, 231.23, 285.6f., 294.43, 316.40, 319.11, 332.24 87.1 199.17 22.5 199.20, 294.12 207.9f. 119.4, 153.12, 190.111, 199.30, 250.87, 252.13f., 263.12, 276.28, 281.12, 306.31 86.36 | 5.297, 53.31, 54.48-50, 191.3, 202.12 133.17, 161.53, 162.1, 179.1, 253.1, 286.4 91.18, 138.68, 251.62, 251.65, 253.5, 253.9f., 253.25 251.80 17.22 190.53-56 190.53-56 251.96
Bibelstellenregister 14,4 25,8 26,19 28,19 32,18 35,10 37,16 38,5 38,12 38,18 40,3 40,6 40,6f. 40,11 40,13 40,31 43,8 45,17 46,3f. 46,4 46,13 49,16 51,3 51,11 53,4 53,4f. 53,5 53,5f. 53,6 53,7 54,8 55,1 55,10f. 57,1 57,1f. 57,2 57,14 59,1 59,10 61,10 63,5 63,15 64,5 65,18 66,13
1213 320.1-4 190.107f. 272.80 190.74 291.42 2.73, 12.56, 176.31, 180.55f., 188.15, 200.69, 226.51, 266.51f., 280.30, 283.55, 302.17f., 329.45, 330.14, 334.61, 335.48, 338.19 191.1 91.87, 290.7 2.40, 33.2f., 271.8-10, 275.51 91.35f. 159.18 325.19 210.17f., 266.1-3, 272.1-3 61.15f., 61.23f., 180.83f., 226.79 186.18 187.23, 231.63, 240.6f. 209.1 275.30 49.27f. 236.29f., 361.49-51 241.21 91.95, 163.6 202.27, 308.9 204.20, 280.30, 283.55 334.58 236.28, 251.18, 272.59, 317.8f. 33.17f., 38.2, 215.15, 215.16, 230.23, 238.14, 242.10 236.25f. 19.22, 71.167, 91.52f. 75.9f. 78.56 307.2 126.13-16, 127.14 52.61-63, 67.10, 71.421, 84.43f., 237.34f., 276.23f., 318.10, 358.37, 368.23f. 82.25-27, 294.17-24 1.111, 21.58f., 25.1, 54.75, 67.31, 68.73f., 71.195, 76.59f., 111.8, 170.37, 175.2, 197.81f., 198.45f., 202.45, 203.38, 208.3, 218.58, 226.21f., 227.7, 236.35, 242.24, 268.5, 270.20, 276.34, 276.45, 278.31, 318.37f., 335.61, 350.31f., 352.49 159.18 49.6f. 212.17 216.61-64, 221.11, 231.31, 254.37f. 43.18 190.39 90.45 202.16, 250.70, 308.9 49.27f.
Jer 2,13 3,23 6,20
122.3, 125.7, 244.32f. 161.19 90.55
1214 9,7 10,14 12,1 12,3 15,6 15,11 15,15 15,16 17,9f. 20,7 20,11 20,14 20,15 20,17 20,17f. 25,8-11 29,7 29,14 31,18 31,18f. 31,20 32,17 33,11
71.218 205.1 71.147-150 163.21 90.53 1.13f. 91.51 56.9, 121.12 366.2f. 71.222 158.22 71.1 71.43-46 71.55-60 71.61-66 157.10f. 93.8, 203.62 253.72 107.4 157.22 91.88, 316.17 191.10 308.9
Thren 3,15 3,32
17.29f. 229.28
Ez 1,4 18,2f. 18,23 22,30 34,13-15 34,14 34,16 36,37 37,4-10 37,6 37,8 47,9
90.90 260.15 90.64 289.17 17.31f. 190.20 190.21-23 253.72 271.23f. 5.215 5.215 191.3
Dan 2,33 2,34f. 5,27 7,9f. 12,2 12,2f. 12,3
260.9f. 260.11f. 209.95 338.65f. 71.195, 232.45f., 276.35 200.36 210.32, 219.45, 224.32f., 226.36-39, 261.28-30, 272.105, 285.27f., 291.26-28, 295.8, 353.34-36
Bibelstellenregister
1215
Hos 2,8 2,21f. 2,22 4,1 13,14
249.50 3.98, 41.10, 165.39f., 215.41, 216.51, 230.3, 254.39f., 279.22, 294.35, 305.43, 357.3 216.60 1.1 17.41, 200.33, 207.15, 239.17f., 253.53, 256.15, 307.7
Joel 2,10 2,11
105.10 109.8, 116.11
Mi 7,7
131.10
Mal 3,20
90.7, 98.1, 112.3, 128.5, 130.11, 154.18, 164.17, 310.3, 319.5
Neues Testament Mt 1,1 1,21 1,23 2,1-11 2,1-12 2,11 2,13-15 2,14 2,16 2,16-18 2,19-21 3,2 3,10 3,11 3,12 3,13-17 3,14 3,16 3,17 4,1-11 4,3 4,5f. 4,8f. 4,11 5,4 5,13 5,16 6,5-15 6,9
190.26, 270.10 253.27f. 133.17, 161.53, 179.1, 253.1, 286.4 310.1f. 253.33 253.36 253.57 313.13 313.1f. 253.49f. 253.61 317.21, 364.T4f. 317.20 319.19-21 228.18f., 317.19, 364.T4f. 221.1f. 254.1 254.17f., 254.25f., 258.18, 258.19, 281.11 254.21f., 254.24 254.45, 254.66-69, 320.13 254.49-56, 254.50, 254.56 254.57f. 254.61-64 231.16, 254.70 1.152-154, 2.102, 4.45f., 6.81 15.105-107 128.11f., 165.55f. 255.30 161.37, 257.39, 321.11
1216 6,9-13 6,10 6,11 6,12 6,13 6,19 6,19f. 6,19-21 6,20 6,21 6,24 6,26 6,26f. 6,28-30 6,28-34 6,31-33 6,33 6,34 7,6 7,7 7,8 7,9 7,11 7,12 7,13 7,14 7,17 7,24-27 8,8 8,20 8,22 8,26 9,12 9,18-25 9,18-26 9,20-22 9,24 10,28 11,25 11,28 11,29 11,29f. 12,36 13,23 13,24-26 13,25 13,39 13,43
13,45f.
243.1-8 2.143f., 72.3f., 78.60, 165.82, 321.7, 321.14-16, 333.91f., 345.46 71.146 255.25f. 189.40, 257.66 340.25f. 218.35f. 250.17-24, 308.17f. 73.39 165.25f., 257.61 107.9, 152.9, 178.23, 193.8, 206.29f., 254.64, 329.16, 366.11f. 232.11 127.3f. 272.21-26 272.41-50 255.33-38 71.349f., 265.49, 338.6, 340.22-24 71.139f., 71.186 283.27 170.6, 234.12, 269.30 234.13 71.369, 254.52f. 251.46 346.28 19.28, 71.358, 90.34f. 21.14-16, 157.19 258.40, 303.29 187.1-10 90.121f., 172.7, 251.72 255.21 306.12 91.102, 123.20 307.7 355.37-42 255.44 349.48 5.212, 71.195, 175.2 20.4 119.3, 121.1 304.15 255.59 15.129 97.2 209.98 90.70-73, 90.99 88.21-23, 89.17, 323.39, 338.35, 367.41 90.8, 90.82, 274.17, 304.14, 332.26 9.24, 11.17f., 11.30, 12.57-59, 36.4f., 47.36, 52.59f., 60.29f., 105.11f., 112.11f., 113.11f., 131.14, 149.27, 155.38, 164.22f., 180.39f., 181.17, 185.40, 187.56, 188.31f., 189.27, 200.36, 202.28, 209.92, 226.40, 228.27, 237.17, 264.24, 267.55, 273.48, 276.39, 277.4, 278.34, 285.32, 294.36, 298.4, 306.23, 308.10, 322.27, 337.93f., 345.80, 353.34-36, 353.40f., 357.38 154.6-8, 154.16, 267.6, 283.49-51, 285.20, 301.4
Bibelstellenregister 13,46 14,20 14,23 15,28 16,18 16,24 17,2 17,4 17,5 18,3 18,4 18,10 19,6 19,14 19,21 19,24 19,28 20,1 20,1-16 20,9 20,10 20,12 20,28 21,5 21,8 21,9 21,12f. 21,33 21,33-39 22,30 22,37-39 22,37-40 23,12 23,37 24,6 24,7 24,9 24,11 24,12 24,29 24,30 24,30f. 24,31 24,35 24,37-39 24,42 24,44 24,45 24,51 25,1 25,1-10 25,1-13 25,3
1217 16.16f. 255.40 255.29 349.45, 349.47 253.55f. 255.19f. 255.63 232.58, 255.64, 262.46 275.9 232.1f., 326.12 305.26 232.4 296.5 83.46, 232.22, 232.27f., 232.49-52, 237.68f., 302.31-35 15.118, 154.10 173.51f. 209.51, 265.59 199.17 5.234f., 165.109 5.236f. 5.293 5.236 90.58 255.59 159.4 159.5, 253.7 90.119f. 190.40, 199.20 190.34-36 5.268f. 94.5-7 258.38f. 255.11f. 131.11 160.13f., 209.26, 260.5f. 260.17f., 260.27, 260.29 260.23 260.20 138.39, 160.16, 165.73, 244.9, 260.36, 294.11, 323.34 209.28 209.48 209.24f. 237.13-15, 257.53-56, 318.19 119.17-22, 244.77 323.40 182.7 2.116 265.55f. 209.76 4.7, 182.5 343.12 42.25-28, 64.1-5 205.46-48
1218 25,4 25,5 25,6 25,7 25,8 25,10 25,11f. 25,12 25,13 25,14-30 25,21-23 25,21 25,23 25,29 25,31 25,31f. 25,31-46 25,32f. 25,34 25,34-40 25,40 25,41 25,45 25,46 26,27f. 26,28 26,39 26,41 26,42 26,53 26,74 27,25 27,28 27,52f. 27,59f. 27,60 28,6 28,20
182.9 2.119, 2.127, 2.135, 205.46-48 4.3, 64.24 270.27 182.11f. 3.91, 4.39, 62.1, 64.25, 90.129, 91.93, 202.7f., 202.26, 216.49, 230.4, 342.24, 355.18, 357.33, 359.46 205.46-48 64.28 182.7 17.10-12 219.47 33.11f., 33.32, 107.12, 165.42, 173.67, 180.55f., 188.15, 200.69, 204.20, 209.6163, 214.23, 214.39, 226.51, 236.59, 265.55f., 292.10, 311.31, 321.40, 323.55, 328.31f., 338.43, 338.60, 340.9f. 33.11f., 33.32, 107.12, 165.42, 173.67, 180.55f., 188.15, 200.69, 204.20, 209.6163, 214.23, 226.51, 236.59, 292.10, 311.31, 321.40, 323.55, 328.31f., 338.43, 338.60, 340.9f. 305.6 265.57 330.43 183.31 156.9 209.49, 235.46, 302.27 6.74f., 21.23f., 235.27-32 78.39-42, 154.11, 189.19f., 348.39 152.32, 209.60, 349.8 348.39 152.28, 209.52 278.11 29.12, 88.13, 136.27, 311.20 6.85f., 33.34, 72.3f., 94.18, 100.5, 227.11, 329.44, 337.57f. 49.11, 64.22, 71.303 78.60 231.15 182.13 178.4f. 254.6-8 242.19f. 242.9 256.34 256.32 257.64f.
Mk 1,9 1,34 4,39 5,39 8,36 9,44 9,46 9,48
319.7 255.43, 255.45 275.35f. 82.1-3, 82.32 274.60 1.136 1.136 1.136
Bibelstellenregister 10,14 10,22 10,43f. 12,42 15,16-19 16,19
1219 221.7 | 221.7 178.12 39.1 214.15 238.8, 255.13f. 257.7, 263.14
Lk 1,28 1,32 1,33 1,37 1,46-48 1,51f. 1,52 1,78 1,78f. 1,79 2,7 2,9-12 2,13 2,13f. 2,14 2,25-32 2,25-35 2,25-38 2,28f. 2,29 2,29f. 2,29-32 2,30 2,32 2,34 2,36-38 2,41-48 2,48 3,14 4,41 5,4-6 6,23 6,25 7,11-15 7,13 7,14f. 7,15 7,37-50 8,11 9,48 10,18 10,20 10,42 12,19f.
62.10 323.22 310.5 191.10 216.65f. 255.11f. 313.17 126.9 310.11 133.24 3.46, 62.9, 159.6, 310.3 253.18 132.1, 253.19f. 86.37f., 157.5-9, 263.13 253.21-24 270.15 253.43 159.7 253.45f. 42.30, 217.56 2.148, 311.1f., 311.28, 328.24, 346.39 5.285 311.17 131.8, 135.15, 135.33 270.15 202.32, 253.44 253.65f. 314.11 1.91 255.45 255.40 78.36, 214.4 338.15f. 255.44, 358.34-36 1.150, 202.48, 237.7, 305.45, 306.11, 326.1, 358.32 306.7f. 6.116, 226.83, 275.52 14.1-3 77.27 232.43f. 320.1-4 6.90, 66.22, 84.30, 203.16, 203.32, 203.43f., 203.48, 203.64, 208.16, 226.30f., 230.35f., 251.93, 254.32, 274.62f., 308.40 218.33, 230.17, 250.113f. 308.35f.
1220 12,20 13,4 13,30 14,15 14,16f. 15,4 15,13-16 16,19f. 16,22 16,24 16,25 17,5 17,26f. 17,29f. 18,1 18,8 19,11-19 20,36
21,25 21,25-27 21,26 21,28 22,29 22,29f. 22,43 22,44 23,28 23,31 23,34 23,40-42 23,42 23,42f. 23,43 23,46 24,5 24,29 24,32 24,45 24,49
205.33 241.3 20.12 249.28, 306.40, 308.30 311.15 253.70 205.37-40 71.155f. 4.27, 5.213, 5.284, 6.111, 33.26f., 107.7f., 274.24-26, 315.38-40, 342.19 209.55 9.30, 15.131 328.16 209.38f. 294.20-22 316.26 260.47 89.75-77 9.26, 11.1-3, 24.55f., 29.6, 52.81, 61.13, 67.21, 80.83f., 83.51f., 156.16, 196.28, 201.6, 208.16, 214.5, 229.23, 232.35, 234.32, 237.16, 237.81, 262.44-46, 266.53, 276.20, 283.33, 284.27, 287.10, 291.29, 302.41, 318.19-21, 326.32, 335.50, 345.119, 350.48, 357.40, 368.22 12.62f., 160.3, 209.31 1.25-27 35.10 43.10, 117.5f. 366.16 6.102f. 231.16 253.54 232.39 266.47f. 32.6f. 240.10-12 72.47f., 215.71 51.3f., 216.39 203.12, 207.17f., 240.15f., 328.5-8 5.282f. 256.26, 279.31 90.1, 90.3f., 90.6, 128.9, 133.1, 133.4, 256.48 90.111f., 98.9, 133.21, 164.14, 215.10, 216.35, 252.11, 256.44, 329.34, 345.76 98.10 258.45
Joh 1,1 1,3 1,11 1,14 1,15 1,27 1,29 1,36 1,51
19.18f. 313.9 253.2, 310.7 313.4 317.2 310.1 16.22, 215.16, 254.35, 281.11, 317.2, 317.5, 317.17, 334.19 16.22, 281.11, 317.2, 317.5 257.42
Bibelstellenregister 2,1-11 2,1-12 2,7-9 3,8 3,14 3,14f. 3,15 3,16 3,19 4,5-15 4,10 4,14 4,15 5,24 5,25 5,27 5,28 5,28f. 5,39 6,35 6,41 6,45 6,51 6,54-56 6,58 6,68f. 7,1 7,37 8,12 8,34 8,44 9,7 10,1 10,1f. 10,9 10,12 10,27f. 11,1-45 11,10 11,11 11,11f. 11,25 11,25f. 11,26 11,50 12,23f. 12,24 12,31 13,23 13,25 14,2
1221 251.75f. 145.5-8 255.39 258.9 239.T3, 239.9f. 190.30-32 239.23 2.115, 215.21, 336.33f. 90.28, 310.10 307.T2 307.1, 307.3 101.12, 190.53-56, 307.3, 307.5 307.8 1.141, 3.44f. 202.47 330.43 226.23, 242.20, 256.62, 268.6 10.51-53, 20.3, 54.72-74, 68.75f., 82.15, 105.3, 106.8, 112.8f., 197.48-50, 197.83f., 219.32f., 231.60, 276.35, 342.20, 350.9, 350.35f., 355.44 86.4 | 16.10-12, 86.1-5, 164.1f., 199.1-6, 199.5, 314.15f. 2.6, 6.104 253.13 209.100 159.5, 253.13 334.45 253.8 19.21-24 255.46 307.2, 307.9f. 2.18, 2.61, 98.4, 113.4, 133.1, 164.15f., 310.11 103.11, 110.6 367.5 241.5 326.21 224.36 4.31-33, 21.8, 35.12, 61.44, 156.3f. 89.28, 90.109, 91.55f., 310.8 61.15f. 255.44 128.8, 258.14 71.195, 175.2 5.114f. 2.94f., 82.2, 180.37f., 236.33, 242.22, 307.7, 328.25-27, 350.19-22, 350.38 91.50, 270.25, 290.14, 332.44 4.33, 279.28 334.8 242.5-8 214.19, 219.25-27, 226.85-88, 242.1f., 355.47f., 368.45f. 260.45, 274.17 226.52, 250.51 250.51 5.269f., 180.47f., 181.11, 188.10, 197.54, 202.1-3, 202.18, 203.53, 230.26, 257.20f., 267.52, 334.61
1222 14,2f. 14,3 14,6 14,16 14,16f. 14,21 14,23 14,26 14,27 14,30 15,5 15,9 15,13-15 15,14 15,18f. 15,19 16,11 16,13 16,16 16,22 16,27 18,1 18,9 19,28 19,30 19,34
19,41 20,11-18 20,14-16 20,15 21,15-17 21,18
202.23 2.50, 2.86, 4.8, 21.30, 80.67f., 196.30, 257.69f. 16.15, 82.2, 134.15, 136.28, 164.3, 236.33, 244.72, 257.40f., 366.35 136.39, 237.82, 258.62 345.73f. 338.27 90.2, 90.35-37, 250.31, 338.49, 339.51-56 258.25-27, 258.51, 258.62, 279.18 87.33 260.45, 274.17 71.327, 99.10, 165.109, 338.53, 348.50, 349.30 338.33f. 215.17, 216.17, 262.56, 275.17, 311.32, 338.32 87.26 346.19f. 15.119 260.45, 274.17 287.3 88.T2-T4 256.28, 353.26 207.3, 235.25f. 305.7 253.70 5.280 5.281, 60.24, 237.88, 289.62 221.4f. | 24.44, 45.9f., 88.16, 90.42, 189.23, 197.85, 215.11f., 221.4f., 234.24, 238.10-12, 241.8, 241.9-12, 251.69, 254.12, 267.49-51, 275.23f., 278.13, 278.1320, 278.27, 285.19, 285.23, 289.112, 305.4, 307.4, 334.16, 334.41, 338.47f., 347.95f. 256.22 279.26f. 17.2 256.25, 257.4, 311.29f. 270.9f. 19.25f.
Apg 1,9 2,1-4 2,2 2,2-4 2,3 3,6 4,12 7,55 8,26-39 8,32 9,4 9,15 9,31 12,6f. 13,36 14,22
257.7, 263.14 258.5f. 258.9 157.21 1.2f., 258.29, 258.37 3.17-19 349.27 355.21f. 221.10 75.9f. 167.2 39.3 279.18 43.19 71.195 17.33f., 227.19f., 323.20, 333.89f., 348.20f.
Bibelstellenregister 17,28 20,15 20,18f. 20,22 20,25 20,28 20,33 20,37 22,16
1223 191.3 224.1 224.21f. 224.4 224.4f. 12.43, 61.33f., 117.9, 224.6, 350.5 224.25f. 224.3 319.11
Röm 1,21 1,28 2,15 3,20 3,23 3,25 3,26 3,28 4,1 4,3 4,17 5,4 5,6 5,8 5,10f. 5,12 5,18 6,3 6,6 6,16 6,18 6,23 7,5 7,8 7,18 7,19 7,24 8,2 8,5f. 8,14 8,15 8,16 8,17 8,18 8,21 8,22 8,24 8,26 8,29 8,31 8,31-34 8,32
244.25f. 284.30f. 275.25 349.12f., 349.29 251.15, 257.22 349.22 71.365 349.29 141.1 73.31 99.8 274.78 117.11 103.5 349.44 275.7, 275.23f., 289.31 83.40f., 349.1f. 66.3, 285.2 114.8 321.12 103.9, 110.5, 117.7f. 21.53f., 42.5, 61.35f., 332.7 19.13f. 120.15 71.336, 269.1f., 332.13, 332.16 71.403f. 197.73, 236.34, 332.31 117.7f. 4.10 126.11 161.37, 251.45, 258.44, 275.6, 305.44 186.14 178.22, 237.11, 366.15f. 215.64, 259.T3, 259.3f., 305.15f., 348.14-16 249.35f. 355.20 324.1, 324.13 33.23f., 136.32, 136.42, 236.43f., 255.51, 258.49 255.4, 258.31 275.17f., 330.15, 330.39 330.T3f. 71.367f., 210.38, 330.25, 330.28-30, 334.8
1224 8,34 8,35 8,38f. 9,21 10,17 11,33 13 13,1 13,7 13,12 13,14 14,8 14,17 15,12
96.4, 108.10, 109.8, 116.12, 136.18, 136.43, 158.13, 158.17, 178.7f., 257.31, 275.26, 330.53f. 275.13f. 33.16, 91.112, 149.25, 215.70, 254.71f., 316.47f., 328.70 81.1 224.18, 244.73 19.29 199.16 93.1 329.14 210.53f., 367.32 311.19 2.145-148, 33.9, 33.35f., 111.5, 129.16, 180.88, 227.12, 332.T5f., 332.3, 350.23f. 67.18 17.22
1Kor 1,5 1,9 1,18 1,20 1,21 1,30 2,2 2,7-9 2,9 2,14 3,2 3,11 3,16 3,18 4,2 6,2 6,11 6,15 6,17 6,19 6,20 7,2 7,23 8,2f. 9,24 9,24f. 9,25 9,27 10,4 10,12 10,13 10,31 11,29 11,30 13 13,8
135.27 218.43, 250.52 209.36 250.41 209.36 353.46 332.41f. 244.45-47 202.15, 281.1f. 244.44f., 250.44 86.20f. 136.19, 136.33, 187.37, 187.58, 328.3 90.121, 258.23f., 349.38 205.11 224.37 161.40 16.24, 258.61 24.49, 33.14 236.3, 251.97 42.12, 258.23f. 61.37, 66.1f., 158.28, 219.21 71.209f. 61.37, 66.1f., 158.28, 219.21 212.16 5.252, 211.19, 304.33 21.45-47, 153.15f., 217.25-32 1.143 7.439 45.11, 136.19, 238.9, 241.11, 241.19f., 278.10, 320.16 30.9 275.29, 366.29 94.27 334.48 71.195 263.1-9 86.38f., 263.1-9
Bibelstellenregister 13,9 13,9f. 13,12 13,13 14,34 14,40 15,3 15,20 15,23 15,26 15,31 15,36 15,36f. 15,36-38 15,37f. 15,42 15,42f. 15,42-44 15,49 15,55 15,55-57 15,57
1225 212.9 263.1-9 5.216, 6.107, 62.3, 180.49f., 180.60, 181.12, 203.41f., 212.12, 212.18, 224.31, 252.21-24, 263.1-9, 306.19, 311.21f., 323.44 131.12, 211.16 148.3 145.11 256.50 71.195, 242.13, 257.43, 257.52, 276.34 257.43, 257.52 76.6, 165.77, 176.4f., 196.4, 200.24, 253.53, 256.13, 292.33, 303.22 2.97f., 5.161f., 9.31, 20.1, 21.5f., 71.95, 79.1, 94.11, 106.6, 108.5, 173.15f., 174.2, 180.8, 180.31f., 187.18, 266.13, 292.5, 292.19f., 323.50, 329.1f., 329.38 226.85-88 219.25-27, 242.1f., 242.11-16 272.74f. 355.47f., 368.45f. 242.15f. 242.18 272.108 229.25f. 17.44, 21.37, 68.62, 153.5, 200.33, 242.17, 253.55f., 307.7, 320.19, 348.59f. 256.13 153.5, 316.24, 320.20, 330.31
2Kor 1,10 1,18 2,14 3,3 3,14-16 3,18 4,6 4,7 4,10 4,17 4,17f. 5,1 5,1f. 5,1-4 5,2 5,4 5,6 5,7 5,8 5,19f. 5,20 5,21 6,16 7,5
189.10, 313.9f. 250.52 366.24 249.4 135.12 154.24, 215.38, 276.36 62.5 81.20, 283.29 348.7f. 237.61f. 42.21-24 5.298f., 21.26, 59.66, 70.6, 94.16, 149.20, 160.24, 165.95f., 202.18, 203.14, 250.25-28, 318.1, 323.31, 325.7, 328.38, 354.29 26.13f., 79.30-32, 328.44 269.11f. 156.13, 236.37, 250.39f., 259.11f., 265.4, 269.21, 295.6, 304.21f., 309.15, 311.21f., 325.21, 328.34, 328.51, 350.30 21.26, 174.15, 189.2f., 203.14, 250.39f., 265.4, 269.21, 304.21f., 309.15, 311.21f., 325.21, 328.34, 328.51, 350.27, 350.30 5.116, 21.42, 204.34, 234.2, 274.76, 342.21 231.12, 244.61 204.26f., 228.35, 234.3, 249.12 251.20 261.17-20 33.17f., 317.7 90.121 228.23
1226 8,9 10,5 12,2-4 12,4 12,9 12,10
253.15f. 244.52f. 15.124 202.13f. 70.10, 191.8 7.43f.
Gal 1,4 1,12 1,16 2,20 3,27 3,29 4,19 5,1 5,6 5,17 5,22 6,9
4.26, 120.14, 197.37, 216.56 224.28 39.3, 86.3, 259.2 42.13 221.11 218.34, 237.11 224.23f. 90.48 255.27f. 332.17, 367.12 40.10, 133.22 40.11
Eph 1,4 1,7 1,14 1,17 1,20-22 2,3 2,16 2,19 3,15 3,17 4,11 4,13 4,15 4,15f. 4,22 4,24 5,9 5,16 5,22 5,23 5,25 5,26 5,30 6,10 6,11 6,12 6,13-17 6,16 6,16f. 6,17
330.37 136.27 283.42 252.10 330.35 275.8 331.54 203.7f., 203.23f., 250.55, 257.37, 274.62f., 294.39, 347.80 251.39 17.20, 17.22, 17.52, 29.9, 90.116f., 135.48, 136.31, 234.10, 251.79, 253.6, 255.53f., 256.36, 314.1f., 334.57, 338.49 22.2, 156.3, 224.37 86.17 323.22 254.48, 256.58, 257.33 258.30 183.39f. 98.5 43.1 148.3 323.22 251.73f. 319.14 33.32 158.23, 316.9f., 316.21 89.21, 210.53f., 251.27 5.179-181 120.11f., 366.19f. 90.12, 161.43, 173.24, 274.16, 304.7, 367.19 80.80, 153.2, 153.15, 367.14f. 258.47, 345.87
Bibelstellenregister 6,18
1227 161.33
Phil 1,21 1,23
2,3 2,5 2,6f. 2,7 2,7f. 2,9 2,13 2,15 3,8 3,13f. 3,14 3,19 3,20 3,21 4,13
2.5, 2.92f., 2.110, 4.29-31, 5.115, 5.130, 6.65, 6.70, 38.3, 67.2, 68.53, 79.24, 91.111, 118.12, 250.121f., 318.2 2.4, 2.45, 2.52, 2.59, 6.89, 28.5, 35.4, 35.7, 35.11, 35.15, 52.70-72, 68.56, 106.6, 111.9, 204.24, 217.8, 224.47f., 236.33, 250.102f., 257.47f., 257.63, 264.32f., 269.8f., 269.16, 303.39f., 328.55f., 329.40, 335.45f., 337.73f., 337.108, 338.59, 351.23, 357.33 71.411, 205.18, 250.9f. 255.3 136.22f., 257.8 3.43, 255.10, 330.23f. 136.35f. 257.10-13 3.83-85, 100.3, 114.5f., 321.17f. 128.11f., 274.34, 332.10 250.22 21.2 5.174, 217.1, 314.18 218.1f. 4.10, 154.3, 160.12, 164.8 12.64-66, 189.28, 215.38, 226.32, 231.61, 255.63, 258.55, 319.18, 350.30 275.15
Kol 1,13 1,16 1,20 1,22 2,3 2,14 2,17 2,20 3,2 3,5 3,9 4,3 4,6
3.75 99.7, 129.5, 256.10, 313.9, 333.14f. 110.2, 334.21f. 257.73f. 191.16 152.11f. 180.68 298.3 2.66, 3.26, 3.36f., 4.22f., 21.2, 28.4, 89.32, 91.30, 119.10, 149.21, 154.4, 160.8, 180.41, 185.31, 187.24, 188.21f., 200.75, 209.6, 209.19, 209.77, 216.36, 228.30, 249.6, 250.97f., 269.13f., 312.12, 316.53, 339.67f., 348.63, 356.4 7.441, 329.17 258.30 3.51f. 89.65f.
1Thess 1,3 4,4 4,13 4,13f. 4,14 4,15 4,17 5,2 5,5
135.35 357.5 5.32, 71.195, 336.19f. 6.75f., 21.55-60, 67.25-30, 262.51 256.53 33.30f. 52.97f. 152.23 94.20
1228 5,10
129.16, 328.13f.
2Thess 2,14 3,10
283.42 147.6
1Tim 1,15 2,4 2,5 4,8 4,9 6,9 6,12 6,15
56.9 207.5, 320.11 90.61, 108.6, 108.9, 115.7, 158.12, 328.68f. 226.70 2.141 302.28f. 316.46 191.2, 202.5, 211.9
2Tim 1,10 1,12 2,12 2,15 2,19 2,21 2,26 3,15 3,16 4,7 4,7f. 4,8 4,18
136.26, 200.33, 307.7, 334.49 9.33, 226.25-29 56.10f., 257.18, 305.13f. 168.1 187.33f., 187.39 357.5 19.11, 332.18 86.2 | 86.1-5, 86.13 157.20, 199.1-6, 199.6, 281.5, 314.15 2.45f., 2.117, 2.154, 4.16, 5.173, 5.233f., 5.250f., 22.3f., 153.3, 203.37, 217.1, 217.36, 226.42, 234.6, 237.86f., 366.25, 368.10 2.74-76, 2.121-123, 5.243-245, 5.292f., 6.108, 367.24, 368.35 3.99, 4.28, 5.252, 59.69, 79.35, 80.77-80, 153.14, 156.7, 183.32, 187.58, 190.120, 196.31, 209.99, 215.72, 216.45-47, 217.54, 218.47, 226.41, 236.39, 259.17, 260.75, 274.67f., 305.29, 312.6, 315.35, 329.49f., 331.53, 340.14-16, 345.88 304.T4
Tit 1,2 1,15 2,14 3,4 3,5 3,5f. 3,7
244.76 90.51f. 90.33, 283.42 258.1 52.16-18, 66.7, 90.33, 254.9, 258.18, 278.12 258.35f. 256.59
1Petr 1,4 1,6 1,18f. 1,19 1,24 2,2 2,11
84.35f. 215.64 87.42, 219.20, 238.12, 285.18, 334.9-12, 336.36 66.1f., 161.43, 285.12 210.17f., 266.1-3, 272.1-3 212.8 202.19, 203.7f., 203.23f., 204.1, 207.16, 217.16, 273.2
Bibelstellenregister 2,17 2,21 2,24 2,25 3,11 3,18 3,20 3,21 4,12 4,12f. 4,13 5,2 5,4
5,7 5,8 5,10
1229 40.6 255.5 110.4, 117.1 355.35 40.11 330.40f. 228.17 268.4 88.17f., 273.6 212.23, 223.2, 240.19, 272.54f. 214.7f., 214.15f., 259.23f., 302.17f., 305.11f., 334.59f., 366.13 196.22, 331.5f. 3.99, 4.28, 21.45-47, 59.69, 79.35, 80.77-80, 90.109, 153.14, 155.37, 156.7, 165.94, 183.32, 187.58, 216.45-47, 217.54, 218.47, 226.41, 226.70, 250.15, 250.71, 274.67f., 290.2, 294.31, 305.23f., 305.29, 312.6, 315.35, 329.49f., 331.53, 340.14-16, 345.88 230.22f., 236.26, 33.25, 90.75, 120.13, 328.9f. 215.64
2Petr 1,9 1,13f. 1,19 1,21 2,22 3,10 3,12
212.17 21.26 5.210, 19.18, 128.14, 164.4 73.26, 199.1-6, 199.2 90.25f. 1.23, 1.29, 116.9f. 105.10
1Joh 1,7 1,8 2,1 2,10 2,18 3,1 3,2 3,8 3,24 4,9f. 4,11 4,16 4,19 5,4 5,19
16.23f., 236.21f., 237.38f., 241.21-23, 254.6f., 254.29f., 257.30, 285.3, 316.39, 334.55 334.T4-T6 | 19.21 96.4, 108.10, 109.8, 116.12, 136.18, 136.43, 158.13, 158.17, 257.31, 275.26, 332.21f. 274.53 64.24 66.5, 276.13 2.124, 62.3, 197.88, 224.31, 257.49, 311.8 256.14 215.60 275.9f. 255.27f. 6.96, 215.61 207.3, 237.20f., 274.37, 275.1f., 275.59, 278.21, 305.46 316.6, 320.20 120.14, 197.37
2Joh 7
19.1
1230 Hebr 1,2 1,10 2,11 2,11f. 2,14 2,17 4,9f. 4,10 4,12 4,15 5,12 6,18 6,18f. 9,4 9,15 9,27 11,1 11,3 11,5 11,13 11,14 11,16 11,21 11,37 12,1 12,6 12,23 12,24 13,8 13,9 13,14
313.9 136.5 251.68 275.11 256.15, 257.17 42.8, 251.68 4.4, 4.41, 11.35, 52.42, 173.57, 176.39, 310.15, 322.30, 359.47 82.20 89.42 71.364, 253.11, 254.2, 332.22 212.8 366.36 2.10, 89.49f., 123.24, 236.10, 324.21 139.6, 139.12 33.10, 84.35f. 152.27 244.55-59, 244.61 99.8 5.61, 332.12, 349.19, 349.23f., 370.12 149.22, 190.93, 209.4, 217.13, 249.9, 250.28, 346.38, 349.23f. 190.94, 197.90, 202.1, 202.20, 203.46, 204.20, 204.29, 207.21, 209.6, 228.24, 230.26, 249.53, 257.58, 259.7, 328.51, 339.66, 345.117 6.109, 35.5, 79.27, 174.14, 249.12, 257.36, 259.7, 273.39, 366.45 49.21 302.38 258.28 323.53, 337.62-64, 339.27f. 251.93 158.15, 251.20, 349.43 349.25f. 100.4 2.106, 5.116, 21.42, 174.12, 203.29f., 204.27, 217.12, 273.1, 328.41, 328.44, 347.80
Jak 1,12 1,15 1,17 2,17 3,2f. 3,5-9 4,9 4,10
3.99, 4.45f., 56.10f., 74.4, 188.36, 340.14-16, 367.42 329.25 207.6, 214.29, 345.75, 348.26 89.57f. 71.412-414 71.412-414 338.14 329.15
Offb 1,3 1,5 1,8 1,12f. 1,16 1,20
225.24 11.12, 90.33, 101.11, 136.27, 219.30, 237.38f., 241.21-23, 278.11, 285.31 2.29, 120.1, 127.11, 136.1f., 136.45f., 361.1 209.89f. 235.36 209.89f.
Bibelstellenregister 2,1 2,7 2,10 2,11 2,17 2,21 3,4f. 3,5 3,12 3,21 4,1 4,4 4,6 4,8 5,5 5,6-9 5,8f. 5,9 5,11 6,5 7,9 7,13f. 7,14 7,14f. 7,14-17 7,15 7,17 9,6 10,7 11,7 11,15 12,3 12,7-9 12,9 12,9-12 12,10 14,1-3 14,2 14,2f. 14,3 14,4 14,13
15,2f. 16,1 17,4
1231 209.89f. 303.T8 | 80.63, 202.13f., 203.12, 228.32, 237.60, 280.15, 303.19 366.T4 | 165.43, 188.36, 190.120, 196.31, 209.99, 215.68, 215.72, 216.41, 230.33f., 236.39, 250.15, 250.71, 259.17, 260.75, 350.42, 366.1, 366.31-34 20.11, 237.85 159.5 228.17 254.36 6.90, 41.2, 66.22, 203.16, 203.32, 203.43f., 203.48, 203.64, 208.16, 226.30f., 230.35f., 231.25, 235.18, 254.8, 254.32, 308.40, 334.27f. 263.6, 265.3, 273.38 276.30 240.16 306.38 69.11 202.12, 244.69 317.11 330.51, 334.17 153.7f., 211.7-9 90.95 306.31 209.95 231.25, 237.43f., 294.40 184.14 90.50, 90.96, 105.5-8, 221.6, 231.24, 254.36, 257.30, 285.15, 294.41-45, 334.37f. 11.5, 53.25-32, 54.48-50, 257.73f. 109.11f., 198.48 24.70f., 46.29, 50.4, 59.57-60, 80.82, 176.22, 181.15, 202.9f., 352.24, 357.30, 366.47 4.35, 6.106, 53.9-13, 190.107f., 209.65, 226.77, 235.23, 335.56, 337.38, 339.34 2.100, 20.7, 71.101, 71.119f., 71.197 109.6 265.35f. 257.66f. 190.29 179.3, 317.13 19.3f., 332.26 76.37 96.2f., 152.10 211.7-9 69.12, 331.36 197.44, 234.32f., 352.17-22, 356.7 4.43, 69.9f., 83.53, 173.43f., 173.64, 189.35f., 250.87, 274.75, 276.28 283.35, 302.40f., 308.41 2.71, 2.88, 4.41, 5.203, 10.36, 21.39, 21.61f., 22.9f., 41.11, 47.35, 61.39f., 67.12, 67.33, 68.64, 68.77-79, 76.35, 79.20, 82.14, 111.4, 111.12, 118.11, 173.57, 176.39, 197.60, 198.58, 203.38, 208.3, 208.25f., 208.29, 217.24, 218.20, 219.13, 225.20, 229.21f., 231.35, 232.41, 236.35, 249.24, 262.57f., 266.21, 271.22, 276.16, 279.25, 292.11, 308.6, 310.15, 322.30, 331.50, 339.31-33, 342.18, 343.25, 350.7, 350.31f., 359.47 69.12, 211.23f. 172.17 231.29
1232 17,14 18,12 18,16 18,21 19,7 19,9 19,14 19,16 20,2 20,4 20,7-9 20,8 20,10 20,14 20,15 21,1f. 21,2 21,3f. 21,4
21,6 21,7 21,9 21,10 21,10-21 21,12 21,18 21,18f. 21,19 21,21 21,23 21,25 22,1 22,1f. 22,2 22,5 22,12 22,14 22,17 22,19 22,20
179.4, 202.5, 211.9 231.29 231.29 209.75 3.102, 110.11, 117.11, 136.24, 202.7f., 202.26, 219.34-36, 254.39f., 279.22, 294.35, 305.43 202.7f., 202.26, 249.28, 306.40, 308.30 291.30 211.9 172.17 161.40 265.35f. 161.61, 172.21, 260.15 257.71f. 2.100, 20.7 274.62f. 283.43 17.27f., 211.27, 215.39, 216.39, 216.49, 231.18, 250.79, 267.54 46.14-16, 53.9-13 4.35, 6.67f., 6.106, 7.324, 11.15, 12.68, 21.72, 52.85-87, 59.68, 156.10, 156.12, 160.20, 165.47-49, 173.69f., 175.52, 176.32, 180.64, 183.26, 188.23, 189.39f., 190.107f., 197.77, 198.42, 202.34, 209.65, 218.31, 226.20, 226.77, 235.23, 249.58, 256.55, 259.18, 263.8, 279.24, 283.46, 288.3, 292.34, 293.10, 294.32, 304.18, 308.4, 312.18, 318.39, 328.66, 335.55, 340.11, 350.39-41, 352.52 11.7f., 190.53-56 237.85 326.31 154.18f., 180.46, 187.52, 269.15, 273.39, 360.4, 368.29 337.35-37 249.53, 302.46 154.18f., 266.24, 273.39, 274.63, 283.52 267.53 187.53, 269.15, 278.34, 324.22 69.15, 154.18f., 198.60, 200.70, 204.48, 262.50, 274.63, 283.44, 283.52, 283.53, 338.20f. 53.14-16, 68.55, 80.76, 188.20, 188.35, 235.36 211.10 306.16 250.79f., 269.28f., 301.3, 308.42, 308.44, 334.32 188.7, 211.28, 228.34, 272.78, 280.15, 280.24, 303.15f., 303.38, 342.16, 355.34 106.11, 154.17f., 190.101, 259.22, 311.8, 365.10, 365.12 209.47 211.28, 272.78, 280.24, 290.6, 303.38 2.36, 2.113, 2.119, 2.127, 209.21, 230.41, 307.9f., 308.42, 308.44 303.38 35.4, 35.7, 35.15, 91.100, 91.106, 110.12, 209.21
Apokryphen Judith 13,9
161.50
Bibelstellenregister
1233
Weish 3,1
4,7 4,7f. 4,18 5,4 5,4f. 5,6 5,10 5,12 5,15 7,9 7,10 8,19 9,10 16,12
1.144, 2.71, 2.88, 4.8, 4.34, 5.203, 6.82, 7.324, 10.36, 10.50, 21.39, 22.9f., 41.11, 61.39f., 67.12, 67.33, 68.77-79, 76.35, 79.20, 81.18, 82.30, 165.86, 180.100f., 197.60, 197.87, 198.58, 200.68, 202.46, 205.52, 208.25f., 214.24, 214.32, 218.55, 218.62, 226.20, 231.35, 283.22, 286.3, 291.42, 318.29f., 318.39, 326.24, 331.50, 336.29f., 339.63, 342.19, 343.25, 358.30 11.35, 24.53, 52.42 1.14f. 313.12 205.49 209.57-59 205.54 198.15-17 198.13 57.11 308.13 102.12 274.39, 276.2, 347.25f., 354.25 205.57 6.35f., 90.67
Tob 3,23 5,5f. 5,29 7,20
71.375f., 251.94 275.37f. 275.38 121.1
Sir 1,5 1,7 9,24 10,9 10,12 10,13 17,8 22,10 22,11 24,39f. 25,1f. 26,20 26,21 26,22 35,8 36,10 36,25 36,26 38,19 39,17f. 39,18 39,24f. 39,27 39,39
191.14 244.72 331.24 272.31f. 272.64f. 200.24, 308.26 191.2 82.21 1.150f., 11.24f., 59.76, 226.82 86.9 146.9 251.34, 337.54, 342.7 190.70, 262.8, 337.5, 342.6 337.54 272.97 91.108 337.54 337.53 226.82 272.39f. 17.26, 272.97 152.4 99.5 207.12
1234 40,13 44,16
198.11 332.12
2Makk 7,20-23 7,28 8
262.55 99.8 161.57
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