Werke und Korrespondenz. Band 3 Poetische Lorbeer-Wälder: Teil 1: Texte; Teil 2: Apparate und Kommentare 9783110467000, 9783110466799

This collection contains poems of Sigmund von Birken that he wrote either for or on behalf of the high nobility. The spe

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German Pages 829 [830] Year 2018

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Table of contents :
INHALT
EINLEITUNG
S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder
S. v. B. Dichterey-Sachen
Apparate und Kommentare
Text 1 – Text 76
Text 77 – Text 160
GEDICHTFORMEN
VERZEICHNIS DER GEDICHTÜBERSCHRIFTEN UND DER EINGANGSVERSE
LITERATURVERZEICHNIS
PERSONENREGISTER
INHALT Band 2
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Werke und Korrespondenz. Band 3 Poetische Lorbeer-Wälder: Teil 1: Texte; Teil 2: Apparate und Kommentare
 9783110467000, 9783110466799

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NEUDRUCKE DEUTSCHER LITERATURWERKE Neue Folge Herausgegeben von Robert Seidel und Johann Anselm Steiger Band 93

S I G M U N D VO N B I R K E N

Werke und Korrespondenz Herausgegeben von Klaus Garber, Ferdinand van Ingen, Hartmut Laufhütte und Johann Anselm Steiger Mitbegründet von Dietrich Jöns Band 3/I

De Gruyter

S I G M U N D VO N B I R K E N

Poetische Lorbeer-Wälder Herausgegeben von Ralf Schuster in Zusammenarbeit mit Hartmut Laufhütte Teil I: Texte

De Gruyter

Die Abbildung auf dem Einband zeigt die Familie Herzog Augusts d. J. von Braunschweig-Lüneburg. Die Abbildung findet sich auf S. 83r in dem Werk: ARBUSTUM VEL ARBORETUM AUGUSTAEUM, AEternitati ac domui Augustae Selenianae sacrum, Satum autem & educatum à MARTINO GOSKY, L. Silesio, Med. D. & Archiatro, C. Pal. Caes. Typis Johan et Henr. Stern. Anno 1650. Bei einigen Familienmitgliedern wird durch bloße Umrißzeichnung kenntlich gemacht, daß sie 1650 bereits verstorben waren. In der Bildmitte sind das die beiden verstorbenen Ehefrauen des Herzogs, Clara Maria und Dorothea. Bei den beiden kleinsten Kinder, die durch die Darstellung als früh verstorben kenntlich sind, dürfte es sich um Heinrich August und Christoph Franz handeln; die zwei bei der Geburt gestorbenen Kinder aus der ersten Ehe sind nicht abgebildet. Ganz links ist Herzog August zu sehen, daneben von links nach rechts die drei Söhne Rudolf August, Anton Ulrich und Ferdinand Albrecht. Auf der rechten Bildseite stehen von der Mitte nach rechts angeordnet die dritte Ehefrau des Herzogs, Sophie Elisabeth, und die Töchter Sibylla Ursula, Clara Augusta sowie Maria Elisabeth.

ISBN 978-3-11-046679-9 e-ISBN (PDF) 978-3-11-046700-0 ISSN 0077-7688 Library of Congress Control Number: 2018938683 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2018 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Druck und Bindung: Hubert & Co. GmbH & Co. KG, Göttingen www.degruyter.com

Societati Florigerae ad Pegnesum

INHALT Einleitung ....................................................................................................................................... S. XV S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder ................................................................................................. 1.

1

Zweyer Nymfen Leid- und Freüdgesang über Der Dur¡leü¡tig‰en Für‰in und Frauen SophienElisabeth, Herzogin zu Braun#weig und Lüneburg gebornen Herzogin Zu Me¿elburg etc. Abwesen und wiederkun]. ........................................................................................................

3

2.

Von dem Dur¡leu¡tig‰en Teuts¡en Foebus. ......................................................................

8

3.

Der Dur¡leu¡tig‰en Für‰in und Frauen Frauen Sibylla Vermählten und gebornen Herzogin zu Braun#weig und Lüneburg würdig‰er Namen#tag. ............................................................

4.

8

Uber Seiner Ho¡für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Her”og Augu‰u# Her”ogen# zu Braun#wik und Lüneburg würdig‰en Namen. .............................................................................................

10

5.

Auf die ho¡Für‰li¡e Frau Gemälin. ...................................................................................

11

6.

Uber die drey ho¡Für‰li¡en Prinzen. ...................................................................................

11

7.

Uber die drey Prinze‹innen. .................................................................................................

11

8.

Ho¡Freyherrli¡e Rägkni”is¡e Familie: Mit Lieb gese”et, mit Leid gene”et, mit Lob erge”et. Herr Gall Freyherr von Rägkni” der Eltere. ..........................................................................

12

9.

Frau Anna Catharina von Rägkni”, geborne S¡rattin Freyin. ...............................................

12

10.

Herr Gall Freyherr von Rägkni” der Jüngere. .......................................................................

12

11.

Herr Septimu# Freyherr von Rägkni”. .................................................................................

13

12.

Herr Gu‰av FreyHerr von Rägkni”. .....................................................................................

13

13.

Barbara Freulein von Rägkni”, verlobte Grän von Man#feld. ..............................................

13

14.

Sidonia Freulein von Rägkni”. ............................................................................................

13

15.

Sophia Freulin von Rägkni”. ..............................................................................................

14

16.

Zwey Jungver‰orbene Herrlein von Rägkni”. ........................................................................

14

17.

Der in hohen Häusern würgende Tod. Elegie. ........................................................................

14

18.

Monsieur le Colonell Blire Abs¡ied an die Ve‰ung Wilzburg, al# Commendanten# daselb‰. .....

22

19.

Der Ve‰ung Antwort. ........................................................................................................

24

20.

Uber Seiner Für‰li¡en Gnaden Herrn Octavij Piccolomini Herzog# von Amal Blasen‰ein. Sonnet. .............................................................................................................................

21. 22.

26

Uber Frauen Frauen Susannen, Gräfin zu Werdenberg, gebornen Gräfin von Bu¡eim, Ho¡seelige# Ableiben. Pindaris¡e# Lied. ..............................................................................

26

Uber einen, von einer hohen Dame, der Compagnie verehrten Torten. .......................................

29

VIII

23.

Uber die Gedi¡te de# Theuren E”enden. ...............................................................................

31

24.

Trauer-Lied über den Tod, einer Hohen Person. ......................................................................

32

25.

An meinen gnädigen Mecäna#. Antwort auf da# Seine. .........................................................

37

26.

An Eben denselben. Bey Ubersendung einer Teuts¡en Di¡terey-Lehre. Sonnet. .......................

38

27/1. An Eben denselben. Tro‰Lied. ..............................................................................................

39

27/2. Uber de‹elben PferdSturz. Sonnet. ......................................................................................

40

28.

Uber Frauen Frauen Annen Sidonien Freyherrin von Windis¡grä” etc. gebornen Freyin von Herber‰ein Ho¡seelige# Ableiben etc. Sonnet. .........................................................................

29.

Uber Herrn Herrn Han# Adam Praunfalk# Freyherrn zu Neuhau# etc. Ho¡seelige# Ableiben. Sterben i‰ be‹er, dan Leben. ...............................................................................................

30.

41

Uber Frauen Frauen Annen Catharinen Freyherrin von Rägkni” etc. gebornen S¡rattin, Ho¡seelige# Ableiben. .........................................................................................................

31.

40

42

Ho¡zeitli¡e# Hirten-Lied, zu Herrn Herrn Sigmund Mori”en#, Herrn von Welß, Freyherrn zu Eber‰ein etc. und Freulein Sidonien Freyin von Rägkni”, Beylager. .......................................

43

32.

Zu König Carl Gu‰av# in Sueden Bildni#. ..........................................................................

46

33.

Dru¿erey-Wilkomm Frauen Frauen Marien Elisabeth, Marggräfin zu Brandenburg, Gebornen Herzogin zu Hol‰ein. ...........................................................................................................

46

34.

Auf den allerbetrübte‰en Tode#fall der Römis¡ Königli¡en Maje‰ät FERDINANDI IV. .......

47

35.

An Jhre Für‰li¡e Dur¡leu¡t Frauen Frauen Maria Elisabeth Marggräfin zu Brandenburg etc. Tro‰ Lied über dero ho¡geliebten Frauen Mutter Frauen Frauen Sophien Hedwig, Herzogin zu Hol‰ein, gebornen Herzogin zu Sa¡sen Lauenburg etc. Ho¡seelige# Ableiben. ..........................

52

36.

An den Theuren Unglü¿seeligen. Auf mein Erwa¡sen, in der Hö¡‰löbli¡en Fru¡tbringenden Gesells¡a]. ........................................................................................................................

55

37.

An den Theuren Kühnen. .....................................................................................................

59

38.

Auf de# Dur¡leu¡tigen Prinzen# Herrlein Herrlein Georg Fridri¡# Marggrafen# zu Brandenburg Ho¡seelige# Ableiben. ..................................................................................................

39.

64

An den Dur¡leu¡tigen Prinzen Herrlein Herrlein Erdman Philippen Marggrafen zu Brandenburg etc. Zus¡ri] der Kinderlehr-Gesänge. .............................................................................

66

40.

An Seine Ho¡Für‰li¡e Dur¡leu¡t Herrn Herrn Augu‰u# Herzogen zu Braun#weig und Lüneburg etc. Zus¡ri] der Gei‰li¡en Herz- und Augen Lu‰. ...................................................

67

41.

Uber den Otbert de# Sinnrei¡en. Sonnet. .............................................................................

68

42.

Heilige Grab-Reise, Frauen Frauen Amalien Herrin von Stubenberg, gebornen Khevenhüllerin. .

69

43.

Da# Für‰li¡e Kleeblat. .......................................................................................................

71

44.

Zus¡ri] der ProphetenS¡ul: An ein Paar Ho¡Für‰li¡er Personen. .......................................

72

IX

45.

WilkommFreude und Glü¿wuns¡, bey wiederkehr und Regirung# Antritt Seiner Ho¡für‰li¡en

46.

Auf seiner Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t und dero Ho¡Für‰li¡en Gespon# Namen. Markgraf

Dur¡leu¡t Herrn Herrn Chri‰ian Ern‰en#, Marggrafen# zu Brandenburg etc. ........................

74

Chri‰ian Ern‰ regire Chri‰li¡ und Ern‰li¡. .........................................................................

75

47.

Erdmann#-Sohn ---- Erdmut. .............................................................................................

76

48.

Der Siegprangende Föbu#. Sonnet. .....................................................................................

76

49.

Der abreisende Föbu#, daß er wiederkehre. Rediturus ...... Abibat. Sonnet. ............................

77

50.

Uber da# Bildni# Jhrer Für‰li¡en Gnaden Frauen Frauen Marien Catharinen Für‰in zu Auer#berg etc. gebornen Grän von Losen‰ein. .......................................................................

51.

77

Uber da# Bildni# Frauen Frauen Mariae There›ae, Grän von Losen‰ein, gebornen Grän von Herber‰ein. ........................................................................................................................

78

52.

Uber da# Bildni# Fräulein Fräulein Susanna Felicita#, Fräulein Löblin. ..................................

78

53.

An Meinen gnädigen Mäcäna#. ...........................................................................................

79

54.

Der Hercinis¡e Parnaß. An meinen gnädig‰en Föbu#. Sonnet. ..............................................

79

55.

Wilkom-Freude. Bey Frauen Frauen Erdmuth-Sophien, Marggrän zu Brandenburg, gebornen

56.

An Meinen Dur¡leu¡tig‰en Föbu#. Uber eine Daherziehende Unglü¿#-Wolke

ChurPrinzes›n zu Sa¡sen etc. Ho¡für‰li¡er Heimführung. .................................................... PRAETERITURA venit. Sonnet. ..................................................................................... 57.

80 83

Zu Herrn Herrn Georg Augu‰in# Herrn# von Stubenberg etc. und Freulein Freulein Louyse wildund RheinGrän etc. Beylager. ...........................................................................................

84

58.

Pegni”-Wilkom. ................................................................................................................

86

59.

Hirten-Glü¿wüns¡e. ..........................................................................................................

87

60.

Seine Liebe#-Pa‰orelle. ......................................................................................................

90

61.

Eine andere, mit ihrem Namen. ............................................................................................

91

62.

Der GemahlRing. ..............................................................................................................

95

63.

Klage über den Tode#fall der Königli¡en Maje‰ät in Sueden CAROLI GUSTAVI. ..............

95

64.

Dedication Der Chri‰-Apo‰olis¡en HohS¡ul an den Dur¡leu¡tigen Siegprangenden. ...........

99

65.

An Jhre Maje‰ät den Jungen König in Sueden. ................................................................... 100

66.

An Jhr Maje‰ät Die verwittibte Königin. ............................................................................. 101

67.

An Jhre ho¡Für‰li¡e Gnaden die Frau Grän de la Garde König Carl Gu‰av# S¡we‰er. ..... 101

68.

An Jhr Ho¡gräi¡e Gnaden die Frau Grän Brahin ........................................................... 102

69.

An Jhr ho¡Gräi¡e Gnaden die Frau Grän Wranglin. ...................................................... 102

70.

Auf Jhrer Ho¡für‰li¡en Dur¡leu¡t Frauen Frauen Sophien Erdmuht-Sophien. Marggrän zu Brandenburg gebornen Chur Prinze‹in zu Sa¡sen Bildni#. ................................................... 103

X

71.

Wilkomm-Zuru[ Al# Jhre Churfür‰li¡e Dur¡leu¡t Frau Frau Magdalena Sibylla Churfür‰in

72.

Zu Seiner Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Anthon-Ulri¡#, Herzogen zu Braun#weig

und Herzogin zu Sa¡sen, geborne Marggrän zu Brandenburg, in Bayreuth ankame. .............. 103 und Lüneburg Für‰li¡en Jungen Herrlein# Herrn Augu‰-Heinri¡# Geburt# Fe‰ Sonnet. ......... 106 73.

Uber Jhrer Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t der ChurPfälzis¡en Prinze‹in ELJSABETH Sonnet über den Tod eine# Edlen Jungen Mohren. ............................................................................ 107

74.

Ehren Zuru[ An Eben-dieselbe Dur¡leü¡tig‰e Teuts¡e Minerva. .......................................... 107

75.

Uber Herrn Graf Nicolai von Serin Bildni#. ........................................................................ 109

76.

Dedication Der Chri‰-Apo‰olis¡en HohS¡ul, An Seiner Ho¡seeligen Für‰li¡en Dur¡leü¡t Herrn Herrn Manfredi Herzog# zu Wirtenberg Junge Prinzen. ............................................... 110

77.

Ehren-Zuru[ An Jhre ho¡Für‰li¡e Dur¡leu¡t Frauen Frauen SJBJLLA URSULA. Herzogin zu Hol‰ein geborne Herzogin zu Braun#weig und Lüneburg. ...................................... 111

78.

Auf Jhro Gnaden Fräulein Fräulein Reginen Catharinen Freyin von Greifenberg etc. Wa‹erTrinken Sonnet. ................................................................................................................. 113

79.

Zu einem Ho¡Für‰li¡en Beylager. ...................................................................................... 114

80.

Dedication der Clelia An Jhre Maje‰ät die verwittibte Römis¡e Kayserin ELEONORA. ....... 119

81.

Auf den früzeitigen Hintritt, de# teuren Unglü¿seeligen, meine# gnädigen Patron#. .................... 120

82.

Über der Römis¡ Käyserli¡en Maje‰ät LEOPOLDI Ritterbildni#. ...................................... 125

83.

Auf Ihrer Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Chri‰ian-Ern‰en# Marggrafen# zu Brandenburg etc. Bayreüth etc. Fränkis¡e Kreiß Obri‰en-Stelle. ........................................... 125

84.

Auf dero ho¡Für‰li¡en Frauen Gemalin Frauen Frauen Erdmuth Sophien Geburt#Tag. ......... 127

85.

Uber de# Dur¡leu¡tigen Teüts¡en Föbu# Saurbrunn-Cur. Sonnet. ....................................... 130

86.

Uber den Tode#-Fall de# theuren Helden# Herrn Herrn Grafen# Peter Strozzi Römis¡ Keyserli¡er Maje‰ät Feldmars¡alk-Leutenant# etc. im Namen seine# Ore‰e#. ................................... 130

87.

De‹en Grabs¡ri]. .............................................................................................................. 137

88.

De‹en Grabs¡ri]. .............................................................................................................. 139

89.

Auf Seiner ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Chri‰ian-Ern‰en# Marggrafen# zu Brandenburg Bildni#. ......................................................................................................... 140

90.

Uber Jhrer Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Frauen Frauen Erdmuth-Sophien, Marggrän zu Brandenburg, gebornen ChurPrinze‹in zu Sa¡sen Bildni#. ................................................... 140

91.

Ehren-Zuru[ zu einem Ho¡Gräi¡en S¡warzburg-Barbys¡en Beylager. ............................. 140

92.

Auf Jhrer Für‰li¡en Dur¡leu¡t Frauen Frauen Marien Elisabeth Marggrän zu Brandenburg, gebornen Herzogin zu Hol‰ein, ab‰erben. ............................................................................... 142

XI

93.

Auf Seiner Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Georg Albre¡t# Marggrafen# zu Brandenburg und Frauen Frauen Sophien Marien verwittibten Frauen von S¡önburg gebornen Grän von Solm# Beylager. ............................................................................................................... 145

94.

"J¡ Ehre diesen Tag, der unsren Für‰en liebt". ...................................................................... 148

95.

Auf Seiner Für‰li¡en Gnaden Herrn Herrn Johann Chri‰ian# Für‰en# zu Eggenberg etc. und Fräulein Fräulein Erne‰inen Grän von S¡warzenberg etc. Beylager. .................................... 149

96.

Der Frommen Für‰in Frauen Frauen Marien Elisabethen Marggrän zu Brandenburg gebornen Herzogin zu Hol‰ein, Klaglied. ............................................................................................. 150

97.

An meinen Föbu# Al# Seine Dur¡leu¡t mi¡ im Neuen Jahr mit Gold‰ralen anleü¡tete. ........ 152

98.

Auf Jhr Ho¡gräfli¡er Gnaden Frauen Frauen Mariannen Johannen Graf Jörgerin gebohrner Freyherrin von König#berg Ableiben. .................................................................................... 153

99.

Auf Jhr Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Georg Albre¡t# Marggrafen zu Brandenburg Ab‰erben. ............................................................................................................................... 156

100.

An Jhre Für‰li¡e Dur¡leu¡t Frauen Frauen Sophien Marggrän zu Brandenburg, geborne Grän zu Solm# etc. Al# dieselbe eine# Po‰humi glü¿li¡ genesen. ......................................... 158

101.

Auf meine# gnädig‰en Föbu# Ubel-aufwesen. ......................................................................... 161

102.

Auf Jhr Gnaden Frauen Frauen Reginen Sibyllen von Stubenberg, gebornen Khevenhüllerin, Ab‰erben. .......................................................................................................................... 163

103.

Auf Jhrer Gräi¡en Gnaden Frauen Frauen Reginen Grän Jörgerin gebornen Freyin von Rattman#dorf Ab‰erben. ..................................................................................................... 165

104.

Geburt-Glü¿wuns¡ Dem Ho¡dur¡leu¡tigem kayser- und königli¡en ErzPrinzen Ferdinand Wenzeln. Erzherzogen in Oe‰errei¡. Ecloga Floridan, Myrtillu#. .......................................... 166

105.

Uber einen BlumenKrug zum Beylager Jhrer Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Julij Francisci Herzogen# zu Sa¡sen-Lauenburg und Frauen Frauen Mariae Hedwig Augu‰ae verwittibten Erzherzogin zu Oe‰errei¡, gebornen Pfalzgrän bey Rhein etc. .................................. 172

106.

Fröli¡e Le”e, diese# Leid-Jahr#, für meinen Dur¡leu¡tigen Föbu#. ........................................ 172

107.

DankThon an Seine Ho¡Für‰li¡e Dur¡leu¡t. ................................................................... 175

108.

Auf dero mir gnadig‰-übersendte# würdig‰e# Bild Gemälde. .................................................. 177

109.

Klag-Thon Auf de# Theur‰en ErzPrinzen# Ferdinand Wenzel# unverho[te# früzeitige# Ab‰erben. ................................................................................................................................... 180

110.

Emblematis¡er Ehren SternHimmel der Römis¡ Keyserli¡en Maye‰ät LEOPOLDI. ............. 184

111.

Erklärung de# KupferTitel# zum Lei¡ Gedä¡tni# Seiner Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Georg Albre¡t#, Marggrafen zu Brandenburg. ..................................................................... 187

XII

112.

Auf Jhrer Ho¡wohlgeborenen Gun‰en und Gnaden Herrn Herrn Carl# Freyherrn von Stein etc. Ho¡für‰li¡en Brandenburgis¡en Canzler# und HofRi¡ter# zu Bayreuth und Frauen Margarethen Borkin geborener Geyerin Freyherrin Beylager. ............................................................. 191

113.

Auf Seiner Ho¡Für‰li¡en Eminenz Herrn Herrn Guidobaldi Cardinal# von Thun, ErzBis¡of# zu Salzburg etc. Kayserli¡en Rei¡#tag-Prae›denten# Ab‰erben. ............................................ 194

114.

Drey‰ändige# Emblema auf ein Gla# Seiner Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Rudolf augu‰en Herzogen zu Braun#weig und Lüneburg Regirung#-Glü¿wuns¡. ............................... 199

115.

Drey‰ändige# Emblema auf ein Gla# für Seine Ho¡Gräfli¡e Excellenz Herrn Herrn Grafen

116.

Ehren Gedi¡t An Seine Ho¡Gräfi¡e Excellenz Herrn Herrn Georg Ludwig Grafen von

Magnu# de la Gardie Königli¡ Suedis¡en Rei¡# Canzler#. .................................................. 200 Sinzendorf, Freyherrn auf Ehrenbrunn Römis¡ Kayserli¡er Maje‰ät HofCammer Prae›denten etc. .......................................................................................................................... 201 117.

Kupfer Titel, Zu Jhrer Gnaden Fräulein Margarethen Marien von Buwinghausen und Walmerode verteuts¡tem Lie¡t der Weißheit. .............................................................................. 203

118.

Dank-Lied An Seine Ho¡Gräfli¡e Excellenz Herrn Herrn Johann Maximilian Grafen von Lamberg Römis¡ Keyserli¡er Maye‰ät Obri‰en Cammerer. .................................................. 203

119.

An Seine ho¡Gräfli¡e Excellenz den ho¡gebohrnen Kühnen, Meinen gnädigen Mecäna#. Dank-Gedanken. ................................................................................................................ 207

120.

Antwort Thon, auf der Ho¡gebohrnen Nymfe Urania Klag-Lied. ........................................... 210

121.

Auf de# Ho¡wolgebornen Jungen Herrn Herrn Georg Wilhelm# Herrn von Stubenberg Ableiben. ................................................................................................................................ 217

122.

Auf de# dur¡leü¡tigen Für‰li¡en Jungen Herrlein# Herrn Georg Albre¡t# Marggrafen# zu Brandenburg Geburt# Tag. An die Für‰li¡e Frau Mutter. .................................................... 218

123.

"Jesu# lebt der Wundermann". ............................................................................................. 220

124.

Zum ho¡Für‰li¡en Beylager Herrn Herrn Fridri¡# Herzogen zu Sa¡sen-Gotha mit Freulein Freulein Magdalena Sibylla Prinze‹in von Sa¡sen-Hall Für‰li¡er Dur¡leü¡ten de# wolgerahtenen und Bittersüßen Für‰li¡er Kinder Ecloga. Thyr›#. Filadon. ..................................... 222

125.

Von der Ho¡wolgebornen Uranie Gotte#mal-Reise. ............................................................. 224

126.

Auf Jhrer Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Frauen Frauen Erdmuth-Sophien, Marggrän zu Brandenburg etc. gebornen ChurPrinze‹in von Sa¡sen etc. Ab‰erben etc. ........................................ 226

127.

Jhrer Dur¡leu¡t le”te Worte. ............................................................................................. 228

128.

"E# geh zu ruh die einmal-müde Klag!" ................................................................................. 230

129.

Erklärung de# KupferTitel# zur Für‰li¡en Lei¡gedä¡tni#. ..................................................... 231

130.

Zu Meine# Dur¡leu¡tigen Föbu# S¡auspiele, die Jrmenseul. ................................................ 232

131.

Erklärung de# KupferTitel# Sonnet. ..................................................................................... 234

XIII

132. 133.

An Seine Ho¡Für‰li¡e Dur¡leu¡t. Na¡ eroberung der Stadt Braun#weig. ......................... 235 An Eben dieselbe Auf dero Ho¡Für‰li¡en Jungen Prinzen# Herrn Ludwig-Rudolf# Geburt#Tag. .................................................................................................................................. 238

134.

Unter da# Bildni# Jhrer ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Frauen Frauen Sophien Louysen Markgrän zu Brandenburg geborner Herzogin zu Würtenberg. ........................................................... 241

135.

An die ho¡Fürtre[li¡e Uranie. Sonnet. ................................................................................ 241

136.

"Die weiße Königin au# Morgenland, s¡i¿t Gold". ............................................................... 241

137/1. "Gibt J›# Herz, für Gold; für Balsam, ihre Treue:" ............................................................... 242 137/2. Auf die ho¡Geburt der ho¡für‰li¡en Brandenburgis¡en Prinze‹in Eleonoren Magdalenen. ............................................................................................................................... 242 138.

Ecloga Hirten Klag- und Tro‰Gesprä¡e. Dafni#. Silvanu#. Auf Jhr Ho¡Für‰li¡en dur¡leu¡t Frauen Frauen Sybilla Vrsula Herzogin zu Brauns¡weig und Lüneburg Ho¡seelige# ableiben. ............................................................................................................................ 244

139.

Reise-Wuns¡. An den dur¡leu¡tigen Jungen Welfen-Helden Herrn Herrn Friederi¡-Augu‰en Herzogen zu Brauns¡weig und Lüneburg. ............................................................................. 248

140.

Auf die Geburt Seiner Ho¡für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Herzogen Anthon Ulri¡# zu Brauns¡weig und Lüneburg 13. Kind Frauen Sibyllen Vrsulen. ............................................ 251

141.

Auf die Ho¡Für‰li¡e Heimführung Jhro Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Fräulein Fräulein Dorothea Sophia, Herzogin zu S¡leßwig Hol‰ein, gebohrne Herzogin zu Brauns¡weig und Lüneburg, so den 2. Aprilis ges¡ehen. ......................................................................................... 253

142.

Über da# Ab‰erben Fräulein Fräulein Sybillen Vrsulen, Prince‹in zu Brauns¡weig vnd Lüneburg. .................................................................................................................................. 257

143.

An die Ho¡fürtre[li¡e Uranie, al# Sie mi¡ mit einem Anbind-Ges¡enk gnad beehret. ............ 259

144.

Dedication Zur Teuts¡en Academie an die Teuts¡en Kun‰helden und Kun‰liebende. ............ 262

145.

Glü¿wuns¡ an Seine ho¡Für‰li¡e dur¡leu¡t herrn herrn Anton Ulri¡ Herzog zu brauns¡weig und Lüneburg zu der von seinem Herrn Bruder Jhm überla‹enen Regirung. .............................. 263

146.

Über Seiner Dur¡leu¡t Herrn S¡wieger Sohn# Herzogen Johann Georgen# zu MekelburgMirow, 512 Monate na¡ dem Beylager erfolgten Todte#fall. Klag- und Tro‰-Lied. ................... 266

147.

Über Prinz Friederi¡-Augu‰en# Herzog# zu Brauns¡weig und Lüneburg, auf empfangenen S¡uß vor Philipp#burg, erfolgten tode#fall. Elegie. ............................................................... 269

148.

Unter der Dur¡leu¡tigen Diana Bildni#. ............................................................................. 272

149.

Auf der Ho¡wolgebornen Freulin Freulin Ernesta Charlotte Freulin von Stubenberg etc. Ab‰erben. ............................................................................................................................... 272

150.

Auf Herrn Marggrafen Chri‰ian Ern‰# zu Brandenburg-Culmba¡ Ho¡Für‰li¡en 35 Geburt#Tag. ........................................................................................................................... 273

XIV

151.

Auf die Ho¡geburt de# Dur¡leu¡tigen Prinzen Herrn Georg Wilhelm# Marggrafen zu Bran-

152.

Auf de# Dur¡leu¡tig‰en Siegprangenden Er‰er Ho¡Für‰li¡er Enkelin, der dur¡leu¡tig‰en

denburg. ............................................................................................................................. 276 Prinze‹in Fräulein Fräulein Chri‰inae Julianae Marggrän zu Baden-Durla¡ etc. Ho¡geburt. .................................................................................................................................. 278 S. v. B. Dichterey-Sachen ............................................................................................................... 281 153.

der Fel# und Berg, der Rie# und Zwerg. Sonnet. .................................................................. 283

154.

Uber oben pagina 58 besungene Prinzen-Geburt, an die Ho¡Für‰li¡e Frau Mutter. ................ 283

155.

Auf Ebenselbige. ................................................................................................................. 285

156.

An meinen dur¡leu¡tig‰en Föbu#. Uber de‹en Devis: Sol ex Nube: Semper idem. .............. 288

157.

Glü¿wuns¡ zur Ho¡geburt zweyer Prinzen, Adolf-Augu‰en# Erben# zu Norwegen Herzog# zu Sle#wig-Hol‰ein und Carl# Markgrafen# von Baden Durla¡, in 2 Tagen den 29 und 30 Martij, und zwar von 2 Müttern au# dem Hause Braun#weig-Wolfenbüttel, der beyden Ho¡herzogli¡en Brüder Kindern. ............................................................................................... 289

158.

Bewillkommung Seiner ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡tigkeit Herrn Herrn Johann Frideri¡# Markgrafen# zu Brandenburg. ..................................................................................................... 291

159.

Auf die Wiederkehr von Venedig de# Dur¡leu¡tigen Siegprangenden Meine# Gnädig‰en

160.

Zum Beilager Herrn Herzog Augu‰en-Wilhelm# und Prinze‹in Chri‰ianen Sophien, zu Braun-

Für‰en und Herrn. .............................................................................................................. 293 s¡weig und Lüneburg. ......................................................................................................... 297

EINLEITUNG Die mit 160 Texten1 am wenigsten umfangreiche seiner handschriftlich geführten Sammlungen eigener Gedichte,2 die Birken selbst S. v. B. Poetis¡e Lorbeer-Wälder überschrieben hat,3 dürfte ihm gleichwohl die von allen wichtigste gewesen sein, enthält sie doch einen großen Teil derjenigen Poesien, die ihn in Kontakt mit Großen und Mächtigen seiner Zeit zeigen und ihm, wie man es damals sah, den größten Beitrag zum eigenen Nachruhm zu gewährleisten schienen.4 1 Struktur und Konzeption der Sammlung 1.1 Aufnahmekriterien für die der Sammlung zugeordneten Gedichte Deutlich erkennbar ist, daß das entscheidende Kriterium für die Aufnahme eines Textes in die Sammlung Lorbeer-Wälder die Zugehörigkeit des Adressaten zum höheren Adel ist. Der niedrigste Adelsrang von Adressaten der Gedichte in dieser Sammlung ist der eines Freiherrn. Der Rang der Nürnberger 1

Manchmal hat Birken mehrere Texte, die demselben Anlaß gelten, unter einer Nummer zusammengefaßt. Im Fall der Gedichtgruppe Nr. 129 hat Birken zwei Gedichte zusammengestellt, deren zweiter Bestandteil eigentlich der Textgruppe Nr. 128 hätte hinzugefügt werden müssen. In zwei Fällen sind Gedichtnummern doppelt vergeben worden: Nr. 37 und Nr. 137. Wir haben in diesen Fällen, um Birkens Zählung beibehalten zu können, die jeweiligen Bestandteile als Nr. 37/1 und 37/2 und 137/1 und 137/2 bezeichnet. Die Bestandteile von Nr. 37 gelten demselben Anlaß; trotzdem dürfte die Vergebung derselben Nummer wohl ein Fehler Birkens sein. Die Bestandteile von Nr. 137 haben nichts miteinander zu tun; hier handelt es sich bei der Doppelvergabe der Nummer sicher um ein Versehen.

2

Die Sammlung Floridan# Amaranten-Garte (WuK. Bd. 1) enthält 281 Texte und Textgruppen, die Sammlung S. v. B. BirkenWälder (WuK. Bd. 2) 430. In der Sammlung BETULETUM (WuK. Bd. 4) sind 277 (360) Texte und Textgruppen enthalten, in der Sammlung S. v. B. Todten-Andenken und Himmel#-Gedanken. oder GOTTES- und Tode#-Gedanken (WuK. Bd. 5) 370. Die Sammlung PSALTERIUM Betulianum. Gei‰li¡e Lieder Sigm. von Birken (WuK. Bd. 6) bietet in ihren drei Abteilungen 252 (52, 77, 123) Liedern Raum. Der 'Anhang zu Todes-Gedanken und Todten-Andenken. Emblemata, Erklärungen und Andachtslieder zu Johann Michael Dilherrs Emblematischer Hand- und Reisepostille' (WuK. Bd. 7) umfaßt 113 (29, 84) Texte und Textgruppen.

3

Sie hat bei der jüngsten Neuordnung und -signierung des handschriftlichen Birken-Nachlasses im Archiv des Pegnesischen

4

Der Doppelaspekt dieser – freilich auf das Bestehen der Welt beschränkten – Unsterblichkeit, welche die Dichtung sowohl

Blumenordens die Signatur PBlO.B.3.1.3 erhalten. den von ihr Geehrten wie den Dichtern selbst gewährte, ein nicht erst seit der berühmten Ode 3.30 des Horaz geläufiges Motiv, begegnet immer wieder bei Birken. Programmatisch entwickelt wird es im Einleitungsteil des Coronatsdiploms für Johann Gabriel Majer (1639-1699) vom 1.5.1674 (s. zu Text Nr. 139 in der Sammlung BETULETUM: WuK. Bd. 4, S. 652f.); vgl. Teutsche Rede-bind und Di¡t-Kun‰/ oder Kurze Anweisung zur Teuts¡en Poesy/ mit Gei‰li¡en Exempeln: verfa‹et dur¡ Ein Mitglied der hö¡‰löbli¡en Fru¡tbringenden Gesells¡a] Den Erwa¡senen. Samt dem S¡auspiel Psy¡e und Einem Hirten-Gedi¡te. Nürnberg/ Verlegt durch Chri‰of Riegel. Gedru¿t bey Chri‰of Gerhard. A.C. MDCLXXIX. Nachdruck Hildesheim / New York 1973, S. [):( ):( x]v, [):( ):( xij]v.

XVI

Patrizier war offenbar schon zu gering, als daß Birken ihnen geltende Gedichte in die Sammlung aufgenommen hätte (s. u. Kap. 2.2.11). Es finden sich weiter Gedichte, die Grafen, Herzögen, Landesfürsten, Königen sowie dem Kaiser und ihren Familienangehörigen gelten. Birken hat aber keineswegs alle von ihm verfaßten Gedichte für diesen Adressatenkreis in die Sammlung aufgenommen. Es lassen sich verschiedene Aufnahmekriterien erkennen, wobei auf einen Text durchaus mehrere davon zutreffen können: –

Gedichte sind ungedruckt geblieben. Nur für etwas mehr als die Hälfte der Texte der Sammlung ließen sich Drucke auffinden. Man darf annehmen, daß ein gewisser Anteil der Texte, für die kein Drucknachweis erbracht werden konnte, ebenfalls gedruckt worden ist, ohne daß wir diese Drucke bisher haben auffinden können. Viele Texte der Sammlung sind aber mit großer Wahrscheinlichkeit nie gedruckt worden.5



Gedichte sind in Drucken mit geringer Auflage erschienen, die für ein begrenztes (meist höfisches) Publikum gedacht waren. Diese Drucke enthielten oft nur ein Gedicht Birkens; in einigen Fällen ist ein Gedicht Birkens mit einem oder wenigen Gedichten anderer Autoren in diesen 'kleinen' Drucken zusammengefaßt worden.6



Gedichte sind in Nachrufschriften erschienen. Die Sammlung enthält einen auffallend geringen Anteil von Gedichten für adelige Adressaten, die in Birkens eigenem Namen in Büchern anderer erschienen sind (s. u.). Hier sind fast nur Gedichte in den Epicedien-Anhängen von Nachrufschriften zu nennen.7



Gedichte sind ohne Verfasserangabe erschienen.8 In diese Kategorie fallen auch Emblementwürfe (Nr. 110, 114, 115) oder Entwürfe für Kupfertitel (Nr. 117).



Gedichte sind unter dem Namen Dritter gedruckt oder handschriftlich präsentiert worden. Birken hat viele Gedichte als Auftragsarbeiten angefertigt. Viele davon haben die jeweiligen Auftraggeber in eigenem Namen publiziert.9 Fast ein Viertel der Texte der Sammlung ist nachweislich unter dem Namen Dritter der Öffentlichkeit präsentiert worden.



In manchen Fällen läßt sich nicht ganz einfach nachvollziehen, warum Birken bestimmte Texte in bestimmte Sammlungen eingetragen hat. So hat er zwar das Hochzeitsgedicht Nr. 112 für den Bayreuther Kanzler Carl vom Stein in die Sammlung aufgenommen, nicht aber

5

Hierzu zählen sicher alle C. R. von Greiffenberg geltenden Gedichte (Nr. 78, 120, 125, 135-137/1 und 153), weiterhin die

6

Hier sind beispielsweise die Gedichte Nr. 72, 93, 99, 102, 103, 121(1), 126, 127, 132, 138, 141, 142 anzuführen. Es handelt

Texte Nr. 22, 25, 26, 43, 53, 54, 56, 73, 74, 79, 118, 119, 122, 123, 158. sich hierbei nur um Gedichte, die unter Birkens Namen erschienen sind. Von den Gedichten, die anonym oder im Namen Dritter publiziert wurden, sind ebenfalls viele in Einzeldrucken in kleinen Auflagen erschienen. 7

Hier sind beispielsweise die Gedichte Nr. 29, 30, 38, 92, 146, 147, 149 anzuführen.

8

Das gilt für die Gedichte Nr. 70, 82, 88, 90, 113, 129(1), 130, 131, 144, 148, 159.

9

S. dazu ausführlicher Kap. 2.2.8.

XVII

seine Nachrufgedichte für diesen Freiherrn10 und dessen erste Ehefrau11 sowie auch nicht das im Auftrag Johann Gebhardts verfaßte Gratulationsgedicht zu Steins Dienstantritt.12 Ebenso verhält es sich auf den ersten Blick mit der Gedichtgruppe Nr. 17, die dem Todesfall des Enkels des kaiserlichen Generalauditors Heinrich Graaß gilt; denn Birken hat zwei weitere Gedichte zu diesem Anlaß verfaßt und als Gedichte Nr. IX und X in die handschriftliche Sammlung S. v. B. Todten-Andenken und Himmel#-Gedanken aufgenommen.13 Drei an Heinrich Graaß gerichtete Gedichte finden sich in der Sammlung Birken-Wälder.14 Bei der Gedichtgruppe Nr. 17 handelt es sich dennoch nicht um eine inkonsequente Zuordnung. Weder Heinrich Graaß noch sein Enkel dürften in Birkens Augen einen ausreichenden Rang für die Sammlung Lorbeer-Wälder besessen haben. Die Gedichtgruppe Nr. 17 wurde aufgenommen, weil im Hauptteil über weite Strecken Todesfälle des Hochadels behandelt werden. Dementsprechend hat Birken in der Überschrift auch nicht Graaß' Enkel als Adressaten aufgeführt, sondern die Gedichtgruppe Der in hohen Häusern würgende Tod. überschrieben. Auch das Gedicht Nr. 333 der Sammlung S. v. B. Todten-Andenken und Himmel#-Gedanken15 hätte man in der Sammlung Lorbeer-Wälder vermuten können, da es an den Markgrafen Johann Friedrich von Brandenburg-Ansbach gerichtet ist. Gleiches gilt für das Erklärungsgedicht zum Titelkupfer16 für das posthum veröffenlichte Werk Himmlis¡e# Kleeblat (1674)17 der Herzogin Sibylla Ursula von Holstein-Glücksburg oder die Ehrengedichte für den Baron Johann Wilhelm von Stubenberg.18 Im ersten Fall hat vielleicht der Inhalt des Gedichts, das stark geistlich ausgerichtet ist, Birken bewogen, es in die Sammlung Todten-Andenken und Himmel#-Gedanken aufzunehmen, im zweiten könnte ebenfalls der Inhalt der Gedichte ausschlaggebend gewesen sein, der mehr auf das jeweilige Werk als auf dessen Verfasser bezogen ist. Daraus läßt sich ein weiteres Aufnahmekriterium für die Sammlung Lorbeer-Wälder ableiten: Der Inhalt der Gedichte mußte offenbar biographische Elemente enthalten. Unterstützt wird diese Annahme

10

Gedicht Nr. 267 der Sammlung S. v. B. Todten-Andenken und Himmel#-Gedanken (WuK. Bd. 5, S. 364-366, 918f.)

11

Gedicht Nr. 175 der Sammlung S. v. B. Todten-Andenken und Himmel#-Gedanken (ebd., S. 223-226, 758-761).

12

Gedicht Nr. 228 in der Sammlung S. v. B. Birken-Wälder (WuK. Bd. 2, S. 293-296, 872-874).

13

WuK. Bd. 5, S. 46-49, 571f.

14

S. u. Anm. 66.

15

WuK. Bd. 5, S. 457-460, 1011-1013.

16

Gedicht Nr. 281 der Sammlung S. v. B. Todten-Andenken und Himmel#-Gedanken (WuK. Bd. 5, S. 386f., 936f.).

17

Himmlis¡e# Kleeblat oder Betra¡tungen Der Allerhö¡‰heilig‰en DreyEinigen Gottheit: Von Einer nunmehr Ho¡Seelig‰en Ho¡Für‰li¡en Person hinterla‹en. Zum Dru¿ verlegt in Nürnberg Dur¡ Johann Ho[mann/ Kun‰- und Bu¡händl. ANNO CHRISTI M DC LXXIV.

18

Von den zahlreichen Gedichten, die Birken für Stubenberg verfaßt hat, stehen nur drei in der Sammlung Lorbeer-Wälder (Nr. 36, 80 und 81). Die in eigenem Namen verfaßten Ehrengedichte für Stubenbergsche Werke hat Birken auf die Sammlungen S. v. B. Birken-Wälder und S. v. B. Todten-Andenken und Himmel#-Gedanken verteilt, einige weitere, die nicht als Ehrengedichte gedacht waren, finden sich im Habsburg-Panegyricum O‰ländis¡er Lorbeerhayn (1657; s. u. Anm. 20). Alle Gedichte sind leicht über den Birken-Stubenberg-Briefwechsel auffindbar (WuK. Bd. 9).

XVIII

durch Birkens Vorgehen bei den Gedichten Nr. 92, 102 und 103; denn von diesen eigentlich viel umfangreicheren Gedichten hat Birken nur die Strophen mit biographischem Inhalt in die Sammlung Lorbeer-Wälder eingetragen.19 Trotzdem läßt sich auch mit diesem Erklärungsansatz die eine oder andere Zuordnung nicht zufriedenstellend erklären. Warum hat Birken z. B. das Lied 96 nicht in die Sammlung Todten-Andenken und Himmel#-Gedanken gestellt? Es ließen sich bei Birkens Zuordnungen zu den verschiedenen handschriftlichen Sammlungen sicher einige Poblemfälle finden, die einer genaueren Betrachtung unterzogen werden müßten. Das kann an dieser Stelle nicht geleistet werden. Letztlich würde sich aber zeigen, daß Birken die Zuordnungen zu den verschiedenen Sammelhandfschriften sehr überlegt vorgenommen hat. Insgesamt dürften die aufgeführten Aspekte die Aufnahmekriterien für die Sammlung Lorbeer-Wälder recht zutreffend benennen. Nicht in die Sammlung aufgenommen hat Birken dahingegen Texte, für welche die folgenden Kriterien zutreffen: –

Gedichte für adelige Adressaten, die in Birkens eigenem Namen in Büchern anderer erschienen sind: – Hier sind zunächst einmal Ehrengedichte zu nennen. Von den anspruchsvollen Ehrengedichten, die Birken für mehrere Werke des niederösterreichischen Barons Johann Wilhelm von Stubenberg verfaßt hat,20 steht kein einziges in der Sammlung, wohl aber das von Birken verfaßte, aber unter dem Namen des Sohnes Stubenbergs publizierte Widmungsgedicht für den ersten Band der Clelia-Übersetzung Stubenbergs, die 1664 posthum erschienen ist: Gedicht Nr. 80.21 Auch die Ehrengedichte, die Birken für Werke C. R. von Greiffenbergs, Herzog Anton Ulrichs22 oder Margaretha Maria von Buwinghausens23 geschrieben hat, stehen nicht in der Sammlung. Desgleichen fehlt Birkens Ehrengedicht für die 1660 publizierte Kunst-Rede24 des Markgrafen Christian Ernst. Weitere Beispiele ließen sich anführen. Eine Ausnahme bildet allerdings das Ehrengedicht für den ersten Teil des Werkes Der

19

S. die allgemeinen Kommentare zu diesen Gedichten.

20

Bei den Stubenberg-Gedichten ist es allerdings so, daß er die Ehrengedichte in andere Sammlungen aufgenommen hat; s. o.

21

Ansonsten enthält die Sammlung nur zwei für Stubenberg bestimmte Gedichte: das wohl ungedruckt gebliebene Gedicht Nr.

22

Allerdings hat Birken das Sonnet, das den Kupfertitel von Herzog Anton Ulrichs Stück Die ver‰örte Jrmenseul erklärt, in die

23

Zwar hat Birken einen kurzen Entwurf des Titelkupfers für die Charron-Übersetzung Da# Lie¡t der Weißheit (1668) in die

Anm. 18. Die Gedichte aus dem O‰ländis¡en Lorbeerhayn dagegen finden sich in keiner der handschriftlichen Sammlungen. 36 und das ebenfalls im ersten Band der Clelia-Übersetzung, aber unter Birkens Namen erschienene Nachrufgedicht Nr. 81. Sammlung aufgenommen: Nr. 131. Sicher geschah das, weil es im Druck keine Verfasserangabe gibt. Sammlung aufgenommen (Text Nr. 117), aber nicht das in diesem Werk publizierte Ehrengedicht, das auf dieses Titelkupfer Bezug nimmt. 24

Kun‰-Rede de# Dur¡leu¡tig: Ho¡gebornen Für‰en und Herrn/ H. Chri‰ian Ern‰ Marggrafen# zu Brandenburg/ etc. von Re¡ten Für‰li¡en Regir-Kün‰en Jn Lateinis¡er Spra¡e gehalten auf der Hohen S¡ul zu Straßburg/ den 23. April. Anno 1659. Bayreuth/ Gedru¿t bey Johann Gebhardt/ im Jahr Chri‰i/ 1660.

XIX

Hab#purgis¡e Ottobert des österreichischen Freiherrn Wolf Helmhard von Hohberg, das Birken als Nr. 41 in die Sammlung aufgenommen hat. – Birken hat auch seine anderweitigen Gedichtbeiträge zu Anton Ulrichs Romanen Die Dur¡leu¡tige Syrerinn Aramena, Nürnberg 1669-1673,25 und Octavia bis auf eine Ausnahme26 nicht in die Sammlung eingetragen. Seine Beiträge zu C. R. von Greiffenbergs Andachtwerken hat er – aufgrund der geistlichen Ausrichtung – der handschriftlichen Sammlung S. v. B. Todten-Anden¿en und Himmel#-Gedan¿en. oder GOTTES- und Tode#gedanken (WuK. Bd. 5) zugeordnet.27 –

Die zahlreichen adeligen Adressaten geltenden Gedichte aus Birkens umfangreichen panegyrischen Werken (O‰ländis¡er Lorbeerhayn (1657),28 Spiegel der Ehren (1668),29 GUELFJS (1669),30) fehlen alle.31 Sie sind zumeist auch in den anderen handschriftlichen Sammlungen

25

S. Hermann Stauffer: Sigmund von Birken (1626-1681). Morphologie seins Werks. Tübingen 2007, S. 719-721, 748-751,

26

Das Gedicht Nr. 24 steht im Octavia-Roman; s. den zugehörigen Kommentar. Viele der später in die Octavia aufgenommenen

771f., 796f., 832-835. Gedichte hat Birken usprünglich für Gottlieb von Windischgrätz verfaßt, der sie dann wiederum Herzog Anton Ulrich als eigene Werke für die Octavia zur Verfügung gestellt hat: Gedichte 71, 98, 103, 122, 127, 128 und 129 der WindischgrätzSammlung (Gottlieb Graf von Windischgrätz. Die Gedichte. Hrsg. von Almut und Hartmut Laufhütte Tübingen 1994 (Frühe Neuzeit. Bd. 3), S. 220, 270-272, 282-284, 320f., 329-333). 27

WuK. Bd. 5, S. Gedichte Nr. 238-242, S. 320-323. Zu diesen Gedichten s. Hartmut Laufhütte: Geistlich-literarische Zusammenarbeit im Dienste der 'Deoglori'. Sigmund von Birkens Emblem-Erfindungen für die Andachtswerke der Catharina Regina von Greiffenberg. In: Polyvalenz und Multifunktionalität der Emblematik. Multivalence and Multifunctionality of the Emblem. Akten des 5. Internationalen Kongresses der Society for Emblem Studies. Proceedings of the 5th International Conference of the Society for Emblem Studies. Hrsg. von Wolfgang Harms und Dietmar Peil unter Mitwirkung von Michael Waltenberger. Frankfurt a. M. 2002 (Mikrokosos. Beiträge zur Literaturwissenschaft und Bedeutungsforschung. Bd. 65), Teil 2, S. 581-596; abermals in: Ders.: Sigmund von Birken. Leben, Werk und Nachleben. Gesammelte Studien. Mit einem Vorwort von Klaus Garber. Passau 2007, S. 347-355.

28

O‰ländis¡er Lorbeerhäyn/ Ein Ehrengedi¡t/ Von Dem hö¡‰löbl. Erzhau# Oe‰errei¡: Einen Für‰en-Spiegel/ in XII. Sinnbildern/ und eben sovielen Keyser- und Tugend-Bildni‹en/ Neben Dem Oe‰errei¡is¡en Stamm- und Zeit-Regi‰er/ Kürzli¡ vor‰ellend: Samt Einem Anhang von Ehrengedi¡ten/ an Für‰en/ Grafen und Herren. Dur¡ SIGISMUNDUM à Birken/ dict. Betulium, C. Com. Pal. N. Nürnberg/ Bey Mi¡ael Endter: Jm Jahr de# Heil# cIɔ Iɔc LVII.

29

Spiegel der Ehren de# Hö¡‰löbli¡‰en Kayser- und Königli¡en Erzhause# Oe‰errei¡ oder Au#führli¡e Ges¡i¡tS¡ri] von De#selben/ und derer dur¡ Erwählung#- Heurat- Erb- und Glü¿#-Fälle ihm zugewandter Käyserli¡en Hö¡‰Würde/ Königrei¡e/ Für‰entümer/ Graf- und Herrs¡a]en/ Er‰er Ankun]/ Aufnahme/ Fort‰ammung und hoher Befreundung mit Käyser- König- Chur- und Für‰li¡en Häusern; au¡ von Derer au# diesem Hau# Erwählter Se¡# Er‰en Römis¡en Käysere/ Jhrer Na¡kommen und Befreundten/ Leben und Großthaten: mit Käys. Rudolphi I Geburt#Jahr 1212 anfahend/ und mit Käys. Maximiliani I Tode#Jahr 1519 ›¡ endend. Er‰li¡ vor mehr al# C Jahren verfa‹et/ Dur¡ Den Wohlgebornen Herrn Herrn Johann Jacob Fugger/ Herrn zu Kir¡berg und Wei‹enhorn/ der Röm. Käys. und Kön. Maj. Caroli V und Ferdinandi I Raht; Nunmehr aber auf Röm. Käys. Maj. Allergnädig‰en Befehl/ Au# dem Original neu-übli¡er ümgese”et/ und in ri¡tige Zeit-re¡nung geordnet/ au# alten und neuen Ges¡i¡ts¡ri]en erweitert/ in etli¡en StammTafeln bi# auf gegenwärtige# Jahr er‰re¿et/ mit derer vom Erzhau# ab‰ammenden Chur- und Fürtli¡en Familien Genealogien/ au¡ vielen Conterfäten/ Figuren und Wappen-Kupfern/ gezieret/ und in Se¡# Bü¡er eingetheilet/ Dur¡ Sigmund von Birken/ Röm. Käys. Maj. Comitem Palatinum, in der Ho¡löbl. Fru¡tbringenden Gesells¡a] den Erwa¡senen. Nürnberg/ Bey Mi¡ael und Johann Frideri¡ Endtern. ANNO CHRISTI cIɔ Iɔc LXVIII.

30

GUELFJS oder NiderSä¡›s¡er Lorbeerhayn: Dem Ho¡Für‰li¡en Hau# Braun#weig und Lüneburg gewidmet/ au¡ mit De‹en Alten und Neuen Stamm-Tafeln bepflanzet: dur¡ Sigmund von Birken/ in der Ho¡löbl. Fru¡tbring. Gesells¡a] den Erwa¡senen. Nürnberg/ Zu nden bey Johann Hofmann. Gedru¿t bey Chri‰of Gerhard A.C. MDCLXIX.

XX

nicht zu finden und nur in ihrer Druckfassung erhalten. Es fehlen außerdem Birkens Ehrengedichte aus dem Brandenburgis¡en ULYSSES(1668)32. Zusammenfassend ergibt sich folgendes Bild: Birken hat offenbar bevorzugt Texte in die Sammlung eingetragen, die entweder nicht leicht zugänglich waren oder die seine Verfasserschaft an ihrem jeweiligen Druckort nicht kenntlich werden ließen. Die Sammlung Lorbeer-Wälder dient somit offenkundig als eine Art Sicherungsarchiv für den Teil der Birkenschen Lyrikproduktion für den Hochadel, bei dem entweder die Gefahr bestand, daß die Texte selbst verlorengingen, weil sie nie oder nur in kleinen Auflagen gedruckt worden sind, oder bei dem Birkens Verfasserschaft am Publikationsort nicht ersichtlich war.

1.2 Birkens editorische Planung Wie die anderen Gedichte-Sammlungen wollte Birken auch diese zum Druck bringen. Das belegt u. a. das Verzeichnis eigener Schriften in der Poetik, in dem Birken an letzter Stelle diese Position aufführt: "XXIV Teuts¡e Lorbeer-Wälder: Ehrengedi¡te an Hohe Stand#personen."33 Den Kernbestand dieser Publikation hätten sicher die beiden für diesen Band ausgewerteten handschriftlichen Quellencorpora gebildet: die titelgebende Sammlung und die ihr von Birken zugeordneten Texte seines letzten Arbeitsbuches, das er S. v. B. Di¡terey-Sa¡en vom M. Augusti fine A. MDCLXXVII betitelt hat.34 Es hätte allerdings noch einiges hinzukommen sollen. Das erste Blatt der Sammlung enthält unterhalb des Titels diese Notiz von Birkens Hand: Hierzu und voran gehören die zum ho¡für‰li¡en Brandenburgis¡en Er‰en Beylager zu Bayreuth verfertigte und in folio gedru¿te zwey Stü¿e Singspiel Sophia

31

Birkens Werk Chur- und Für‰li¡er Sä¡›s¡er Helden-Saal; Oder Kurze/ jedo¡ au#führli¡e Bes¡reibung der Ankun]/ Aufnahme/ Fortpflanzung und vornem‰er Ges¡i¡ten Diese# hö¡‰löbli¡en Hause#/ samt De‹en Genealogie/ Wappen und KupferBildnisen. al# eine Sä¡›s¡e Chronik/ zusammengetragen und vorge‰ellet dur¡ Sigmund von Birken/ in der hö¡‰löbl. Fru¡tbringenden Gesells¡a] den Erwa¡senen. Nürnberg/ Jn Verlegung Johann Hofmann/ Kun‰- und Bu¡händlern. Gedru¿t daselb‰ bey Chri‰of Gerhard. ANNO CHRISTI M DC LXXVII. enthält außer ein paar eingestreuten Versen keine Gedichte.

32

Ho¡Für‰li¡er Brandenburgis¡er ULYSSES: oder Verlauf der LänderReise/ Wel¡e Der Dur¡leu¡tig‰e Für‰ und Herr Herr Chri‰ian Ern‰/ Marggraf zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preu‹en/ zu Stettin/ Pommern/ der Ca‹uben und Wenden/ au¡ in Sle›en zu Cro‹en und Jägerndorf Herzog/ Burggraf zu Nürnberg/ Für‰ zu Halber‰adt/ Minden und Cammin/ Dur¡ Teuts¡land/ Frankrei¡/ Jtalien und die Niderlande/ Au¡ na¡ den Spanis¡en Frontieren/ ho¡löbli¡‰ verri¡tet: Au# Denen mit Fleiß gehaltenen Reis-Diariis zusammengetragen

33 34

und bes¡rieben dur¡ Sigmund von Birken C. Com. Pal. Gedru¿t zu Bayreuth bey Johann Gebhard/ Jm 1668‰en Jahr. Birken, Teutsche Rede-bind und Di¡t-Kun‰ (wie Anm. 4), S. [):( ):( ):( iiij]r. PBlO.B.3.2.1.

XXI

und Ballet der Natur.35 In Birkens Verzeichnis seiner gedruckten und ungedruckten, vollendeten und unvollendeten Werke, das er Syllabus Carminum et Operum Betulianorum überschrieben hat,36 gibt es ein Blatt,37 das auf der recto-Seite diese Charakterisierung der geplanten Veröffentlichung enthält, welche die Notiz auf dem Titelblatt bestätigt: Poetis¡e Lorbeerwälder: Ehrengedi¡te an Hohe Stand#personen . . . . 815238 hieher gehört die Sophia . . . . . . und da# Ballet . . . . . . Damit nicht genug. Im selben Verzeichnis ist zu Birkens großem, 1668 erschienenen Geschichtswerk Spiegel der Ehren39 notiert: Da# Heldengedi¡t samt den Se¡#- umd Vierlingen, gehören au¡ in den O‰l. Lorbeerhain.40

35

Es handelt sich um diese Werke Birkens: Singspiel/ betitelt SOPHIA: zu De# Dur¡leu¡tig‰en Für‰en und Herrn/ Herrn Chri‰ianErn‰en# Markgraven# zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preußen/ zu Stettin/ Pommern/ der Ca‹uben und Wenden/ au¡ in S¡le›en zu Cor‹en und Jägerndorf Her”ogen#/ Burkgraven# zu Nürnberg/ Für‰en# zu Halber‰adt/ Minden und Camin; mit Der Dur¡leu¡tig‰en ChurPrinze‹in/ Freulein Sophien-Erdmuht/ Herzoginn zu Sa¡ßen/ Güli¡/ Cleve und Berg/ Landgrävinn in Thüringen/ Markgrävinn zu Meißen/ au¡ Ober- und Nieder-Laußi”/ Grävinn zu der Mark und Raven#berg/ Freulein zu Raven‰ein/ Ho¡für‰li¡em Beylager/ unterthänig‰ übergeben. Gedru¿t zu Bayreuth/ dur¡ Johann Gebhard/ Anno MDCLXII.; BALLET der Natur/ wel¡e Mit ihren Vier Elementen/ fröli¡ und glü¿wüns¡end ›¡ vernehmen lä‹t/ bey bey ho¡ansehnli¡‰er Heimführung und hö¡‰gewüns¡ter Ankun[t in die Ho¡für‰li¡e Brandenburgis¡e Re›denz Bayreuth Der Dur¡leu¡tig‰en Für‰in und Frauen Frauen Erdmuht-Sophien/ Geborner Prinze‹inn zu Sa¡sen/ Jüli¡/ Cleve und Berg/ etc. Vermählter Marggränn zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preu‹en/ zu Stettin/ Pommern/ der Ca‹uben und Wenden/ au¡ in S¡le›en zu Cro‹en und Jägerndorf Herzoginn/ Burggränn zu Nürnberg/ Für‰inn zu Halber‰adt/ Minden und Camin/ etc. al# glü¿li¡‰-angehender Hö¡‰geEhrte‰er Ho¡-Für‰li¡er Lande#Mutter: Anno 1662. den 30. Wintermonat#/ auf dem Für‰l. Hofsaal daselb‰ in einem Tanze vorge‰ellet. Gedru¿t zu Bayreuth/ bey Johann Gebhard. Das erste dieser Werke wurde zur Hochzeit des markgräflichen Paares in Dresden (19.10.1662) verfaßt und blieb unaufgeführt. Das zweite galt dem Einzug des Paares in seiner Residenz und ist ein poetisches Begleitheft zu einem vom Bayreuther Tanzmeister entworfenen Ballet. Zu der Entstehung dieser beiden Werke bietet der Briefwechsel Birkens mit Adam Volkmann für das Jahr 1662 (in WuK. Bd. 10) reichhaltige Informationen. Zu beiden Werken s. Stauffer, 2007 (o. Anm. 25), S. 349-351, 352-354; Karl-Bernhard Silber: Die dramatischen Werke Sigmund von Birkens (1626-1681). Tübingen 2000, S. 347-419; Hartmut Laufhütte: "und ist es gar nit auf einige Mendicitatem abgesehen." Sigmund von Birkens poetische Dienstleistungen für Markgraf Christian Ernst und seine Umgebung. In: Politik – Repräsentation – Kultur. Markgraf Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth 1644-1712. Hrsg. von Rainald Becker und Iris von Dorn. Bayreuth 2014, S. 93-114; Marie-Thérèse Mourey: Markgraf Christian Ernst und das Ballet. In: ebd., S. 115-133. Zur Bayreuther Hofkultur s. auch: Rashid-Sascha Pegah: Divertissements am Bayreuther Hofe unter Markgraf Christian Ernst zu Brandenburg-Culmbach. In: Archiv für Geschichte von Oberfranken. Bd. 79 (1999), S. 159-223; Anita Gutmann: Hofkultur in Bayreuth zur Markgrafenzeit. 1603–1726. Bayreuth 2008.

36

PBlO.B.2.1.11

37

Bl. 32.

38

Birkens geradezu obsessive Neigung, die eigenen Verse zu zählen, führte selten zu korrekten Ergebnissen.

39 40

S. o. Anm. 29.

PBlO.B.2.1.11, 6v.

XXII

Gemeint sind, wie die Verwendung der Bezeichnung Heldengedi¡t in Briefen erweist, das deutschsprachige, an die Kaiserin adressierte Gratulationsgedicht zur Heirat Kaiser Leopolds I. mit der Infantin Margarita Teresa von Spanien (1651-1673),41 das laut Tagebuchnotizen Birkens am 26., 28., 30. und 31.8.1667 geschrieben worden ist,42 im Vorspann des Ehrenspiegels das Pendant zum lateinischen Epos Exegeticum zu den Portraits von Kaiser und Kaiserin,43 und die deutschsprachigen Versionen der zahlreichen lateinischen Portrait- und Bildepigramme, die das Werk enthält. Da Birkens erwähntes Werke-Verzeichnis keine Andeutungen zu einer Zusammenführung seiner verschiedenen HabsburgPanegyrica enthält, kann mit der zuletzt zitierten Notiz nur eine Erweiterung der das Kaiserhaus betreffenden Texte in der Sammlung Poetis¡e Lorbeer-Wälder gemeint sein. Auch noch anderes wollte Birken einbezogen wissen. Zum Anhang | von Ehren-Gedi¡ten: | unters¡iedli¡en | Ho¡Für‰l. Personen/ | au# dem hö¡‰löbl. Hau# | BRAUNSWEJG | und LÜNEBURG/ | und demselben ho¡anverwandten Häusern/ | gewidmet. des 1669 erschienenen Werkes GUELFJS | oder | NiderSä¡›s¡er Lorbeerhayn,44 fünfzehn römisch gezählten panegyrischen Dichtungen unterschiedlicher Art, heißt es in dem erwähnten Verzeichnis: "diese gehören in die LorbeerWälder."45 Wir haben auf den Vollzug dieser Ausweitungsanweisungen verzichtet. Sie hätten zu einer nicht vertretbaren Umfangserweiterung geführt. Überdies sind die von Birken genannten gedruckten Werke leicht zugänglich und außerdem allesamt im Netz verfügbar. Die deutschsprachigen Versionen der Portrait- und Bildepigramme des Ehrenspiegels sind auch im Neudruck verfügbar.46 1.3 Datierung Gesicherte Informationen, wann Birken damit begonnen hat, die Sammlung Lorbeer-Wälder zusammenzustellen, liegen uns nicht vor, da es in seinen erhaltenen Tagebüchern keine einschlägigen Eintragungen gibt. Es spricht aber vieles dafür, daß Birken die Sammlung frühestens Ende der 60er Jahre angelegt hat. Denn er hat kein einziges der Ehrengedichte für das Welfenhaus in Wolfenbüttel aus der

41

Spiegel der Ehren (wie Anm. 29), S. [b5]r–[b6]v

42

Die Tagebücher des Sigmund von Birken. Bearbeitet von Joachim Kröll. Würzburg 1971 und 1974 (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Gedichte. Reihe VIII: Quellen und Darstellungen zur fränkischen Kunstgeschichte. Bde. 5 und 6). Nachweise von Notizen aus Birkens Tagebüchern erfolgen künftig – auch in den Kommentaren – so, daß ohne Nennung des Herausgebers und des Titels eine römische Zahl den Band der Kröllschen Edition, eine arabische die Seite nennt. Darauf folgt immer der Nachweis der Stelle im Manuskript. Zitate aus den Tagebüchern werden immer aus den Manuskripten mitgeteilt; Abkürzungen werden aufgelöst. Hier geht es um diese Tagebuchnotizen: 26.8.1667 (I.309; PBlO.B.2.1.4, 63v): "Am

Teuts¡en Gedi¡t ad Jmperatricem angefangen."; 28.8.1667 (ebd.; PBlO.B.2.1.4, 64r): "Am Gedi¡t fortges¡rieben."; 30.8.1667 43 44 45 46

(I.310; ebd.): "Am Gedi¡t fortges¡rieben."; 31.8.1667 (ebd.; ebd.): "da# Gedi¡te absolvirt 168 Verse." Spiegel der Ehren (wie Anm. 29), S. b4r/v. Das Gedicht steht als Text Nr. 194.1 in WuK. Bd. 4, S. 173-175, 839-849. S. o. Anm. 30. Der Ehrengedichte-Anhang steht auf S. 313-405. PBlO.B.2.1.11, 10v. WuK. Bd. 4, S. 849-964.

XXIII

GUELFJS in die Sammlung aufgenommen.47 Da diese Gedichte aber teilweise viele Jahre vor der Publikation der GUELFJS im Jahr 1669 entstanden sind (ihre Entstehungsdaten reichen bis zu Birken Zeit als Assistent des Prinzenerziehers Justus Georg Schottelius in Wolfenbüttel 1646 zurück), hätte es, wenn die Sammlung Lorbeer-Wälder schon früher begonnen worden wäre, nahegelegen, diese Gedichte, die bis zur Edition der GUELFJS ja teilweise nur handschriftlich vorlagen, in die Sammlung einzutragen. Daß Birken das nicht getan hat, läßt sich nur damit erklären, daß die GUELFJS zu dem Zeitpunkt, als die Sammlung begonnen wurde, entweder schon vorlag oder daß Birken zumindest bereits gewußt hat, welche Gedichte in die panegyrische Schrift für das Welfenhaus aufgenommen werden sollten. Birken konnte darauf verzichten, die GUELFJS-Gedichte in die Sammlung Lorbeer-Wälder aufzunehmen, weil sie in diesem Druck gut 'gesichert' und leicht auffindbar vorlagen. Für die geplante Edition der Sammlung später hätte er dem Setzer nur ein Exemplar der GUELFJS zur Verfügung stellen und vermerken müssen, welches Gedicht aus der GUELFJS wo plaziert werden sollte. Das gleiche gilt auch für die früher als die GUELFJS erschienenen Werke O‰ländis¡er Lorbeerhayn und Spiegel der Ehren, was die Vermutung bestärkt, daß die Sammlung Lorbeer-Wälder erst nach dem Erscheinen dieser Werke angelegt worden ist. Eine weitere Bestätigung liefert der Umstand, daß Birken als Gedichtgruppe Nr. 45 nur diejenigen Bestandteile eines größeren Zusammenhangs in die Sammlung aufgenommen hat, die nicht im Brandenburgis¡en ULYSSES (1668) zu finden sind, was sogar teilweise zu Verständnisproblemen führt. Die komplementär angelegte Gedichtgruppe Nr. 55 dagegen, die nicht im ULYSSES steht, hat Birken vollständig in die Sammlung übertragen.48 Auch der Umstand, daß es zahlreiche Störungen der chronologischen Reihung der Gedichte gibt, deutet darauf hin, daß Birken seine Gedichte nicht von 1646 an kontinuierlich in die Sammlung eingetragen, sondern diese zu einem sehr viel späteren Zeitpunkt angelegt hat. Die Ursache der Störungen könnte sein, daß Birken, der manche Gedichte ersichtlich nicht aus Arbeitsbüchern, sondern aus Drucken übernommen hat, diese nicht immer rechtzeitig zur Verfügung hatte oder ihre Aufnahme erst beschloß, als die chronologisch 'richtige' Stelle schon anderweitig besetzt war. Auch mag ihn bei der Zusammensstellung der Sammlung bisweilen das Gedächtnis getäuscht haben. Allerdings erstrecken sich diese Unregelmäßigkeiten noch bis zum Jahr 1677. Es ist aber kaum anzunehmen, daß Birken die Sammlung erst so spät begonnen hat.

47

Besonders aufschlußreich ist der Umstand, daß Birken von den drei Gedichten, die zur Geburt des Prinzen August Heinrich von Braunschweig-Lüneburg, zum Tod desselben und zur Geburt des Prinzen August Carl entstanden und zusammen in einem kleinen Druck publiziert worden sind, nur das eine in die Sammlung Lorbeer-Wälder aufgenommen hat, das er nicht in die GUELFJS aufgenommen hat: Nr. 72.

48

S. S. 382.

XXIV

1.4 Abschließende Überlegungen Die Sammlung Lorbeer-Wälder dürfte relativ spät angelegt worden sein, und zwar von Anfang an mit der Perspektive einer Edition. Dementsprechend hat Birken größere Konvolute aus seinen leicht zugänglichen größeren panegyrischen Werken, die im Druck hätten hinzukommen sollen, von Anfang an nicht in die Sammlung aufgenommen. Es stellt sich natürlich die Frage, warum es nie zum Druck gekommen ist. Der frühe Tod Birkens mag eine Rolle gespielt haben. Hinzu kommt sicher auch das Problem der Diskretion. Viele Gedichte waren ja Auftragsgedichte, die im Namen Dritter erschienen sind. Diese nominellen Verfasser hätten sich möglicherweise brüskiert gefühlt, wenn Birken die Gedichte als seine Werke bekannt gemacht hätte. Einige der Auftraggeber waren vor Birken gestorben, andere aber – wie Gottlieb von Windischgrätz – lebten länger als Birken. Für das Gedicht Nr. 34 z. B. hatte Windischgrätz ausdrücklich um äußerste Diskretion gebeten. Es wäre für ihn peinlich gewesen, wenn bekannt geworden wäre, daß er nicht der Verfasser war. Vielleicht hat Birken angenommen, daß die Jahre zwischen der Abfassung vieler Gedichte und dem geplanten Erscheinen der Lorbeer-Wälder als Druck die Brisanz der Publikation einiger Texte abmildern würde. 2. Die Gedichte dieser Sammlung 2.1. Zur Anlage der Sammlung Wie die meisten der von Birken handschriftlich geführten Gedichte-Sammlungen ist auch diese grundsätzlich chronologisch angelegt, was durch die gelegentliche Markierung von Jahrgangsgruppen unterstrichen wird.49 Es gibt aber, häufiger als in den anderen Sammlungen – vom BETULETUM abgesehen –, Störungen der chronologischen Folge. Im BETULETUM hat Birken die dort wohl aus ähnlichen Gründen wie hier entstandene Wirrnis nachträglich zu ordnen versucht,50 was nicht vollständig gelungen ist. Für die Sammlung S. v. B. Poetis¡e Lorbeer-Wälder hat er damit gar nicht erst begonnen. Wie für die Weiterführung der anderen chronologisch geführten Gedichte-Sammlungen hat Birken auch für diese mit der Eintragung seiner Produktion von der Mitte des Jahres 1672 an einen Schreiber beauftragt.51 Angesichts der bescheidenen Leistungen dieses Mitarbeiters ist es als ein Glücksfall anzusehen, daß es bei der Übertragung nur weniger Gedichte geblieben ist.52 Birken hat dem Schreiber

49

Die Jahreszahlen finden sich rechts (recto-Seiten) oder links (verso-Seiten) neben den Nummern der folgenden Gedichte: Nr. 33: 1660; Nr. 36: 1659; Nr. 37: 1660; Nr. 41: 1661; Nr. 46: 1662; Nr. 56: 1663; Nr. 92: 1665; Nr. 97: 1666; Nr. 101: 1667; Nr. 105: 1668; Nr. 132: 1671; Nr. 135: 1672; Nr. 138: 1672; Nr. 141: 1673; Nr. 145: 1674; Nr. 146: 1675; Nr. 147: 1676; Nr. 148: 1674; Nr. 149: 1678. Daran, daß einige der Jahreszahlen mehrfach erscheinen, andere ganz fehlen, ersieht man, daß die Zahlen nicht nur der Markierung von Jahrgangsgruppen dienen, sondern auch die Texte, die chronologisch an der falschen Stelle stehen, den richtigen Jahren zuweisen. Dieses Bestreben hat Birken allerdings nur sehr rudimentär umgesetzt.

50

S. WuK. Bd. 4, S. XXVIII f.

51

Die Tätigkeit des Schreiber beginnt mitten im Gedicht Nr. 137/2.

52

Es handelt sich um die Texte Nr. 137/2-152.

XXV

auch die Übertragung der dieser Sammlung zugewiesenen Gedichte aus dem Arbeitsbuch anvertraut. Dieser Arbeitsprozeß ist aber nicht weit gediehen: Nur vier Gedichte betrifft er.53 2.2. Bedichtete Gegenstände und Personen Das Spektrum der bedichteten Ereignisse in dieser Sammlung ist weit gefächert. Martin Opitz hat in seiner wegweisenden Poetik Bu¡ von der Deuts¡en Poeterey (1624) den Begriff der 'Silven' oder 'Wälder', unter den Birken seine Sammlung gestellt hat, wie folgt bestimmt: Sylven oder wälder ›nd ni¡t allein nur sol¡e carmina, die auß ges¡winder anregung vnnd hi”e ohne arbeit von der hand weg gema¡t werden/ von denen Quintilianu# im dritten Capitel de# zehenden bu¡e# saget: Diuersum est huic eorum vitium, qui primùm discurrere per materiam stylo quàm velocissimo volunt, & sequentes calorem atque impetum ex tempore scribunt: Hoc syluam vocant; vnd wie an den s¡önen syluis die Statius ges¡rieben zue sehen i‰/ wel¡e er in der Epi‰el für dem er‰en bu¡e nennet libellos qui subito calore & quadam festinandi voluptate ipsi fluxerant: sondern/ wie ihr name selber anzeiget/ der vom glei¡niß eine# Walde#/ in dem vieler art vnd sorten Bäwme zue nden ›ndt/ genommen i‰/ ›e begrei[en au¡ allerley gei‰li¡e vnnd weltli¡e geti¡te/ al# da ›nd Ho¡zeit- vnd Geburtlieder/ Glü¿wündts¡ungen na¡ außge‰andener kran¿heit/ item au[ reisen/ oder au[ die zuerü¿kun] von denselben/ vnd derglei¡en.54 Das entspricht ziemlich genau dem Charakter von Birkens Sammelhandschrift. Zusätzlich zu den von Opitz aufgeführten Anlässen ist in Birkens Sammlung die Gruppe der Todesfällen gewidmeten Gedichte stark vertreten. Birken hat die meisten seiner Epicedien in der handschriftlichen Sammlung S. v. B. Todten-Anden¿en und Himmel#-Gedan¿en. oder GOTTES- und Tode#gedanken (WuK. Bd. 5) vereinigt, diejenigen aber, die hochrangigen Adelspersonen galten, stehen in der Sammlung Lorbeer-Wälder. Der thematischen Vielfalt entspricht die Breite des Spektrums der bedichteten Personen aus dem Bereich des Adels und Hochadels sowie der Adressaten und Auftraggeber. Es lassen sich einige markante Schwerpunkte erkennen. 2.2.1. Das Wolfenbütteler Herzogshaus 2.2.1.1. Die Gedichte Den größten Komplex mit fast vierzig Gedichten und Gedichtgruppen bilden Dichtungen, die Birken für oder auf Mitglieder und nahe Verwandte der Wolfenbütteler Herzogsfamilie geschrieben hat. Diese Produktion beginnt 1645/46, in der Zeit, in der Birken als Informator der beiden jüngsten Söhne Her53

Die Gedichte Nr. 149-152.

54

Martin Opitz: Buch von der Deutschen Poeterey (1624). Nach der Edition von Wilhelm Braune neu herausgegeben von Richard Alewyn. 2. Aufl. Tübingen 1666, S. 22.

XXVI

zog Augusts des Jüngeren, der Prinzen Anton Ulrich und Ferdinand Albrecht, in Wolfenbüttel angestellt war: Texte Nr. 1-7. Nach einer längeren Pause setzt sie Ende 1660, nach Birkens Rückkehr aus Bayreuth nach Nürnberg, neu ein: Texte Nr. 40, 43, 48, 49, 54, 56, 64, 72,55 77, 85, 91, 97, 101, 106, 107, 108, 114. Im Mittelpunkt steht in dieser Phase von Anfang an Herzog Anton Ulrich, mit dem Birken als Bearbeiter und Redakteur vieler seiner Werke, die zumeist in Nürnberg erschienen, eng verbunden war. Zahlreiche Ereignisse im Leben des Herzogs und der fürstlichen Familie sind bedichtet. Besonders eindrucksvoll ist die Produktion der ereignisreichen Jahre 1670-1681, dokumentiert in den Texten Nr. 130-133, 138-142, 145-148, 152, 156, 157, 159 und 160. Sie gelten dem Schauspiel Die Ver‰örte Irmenseul (1670)56 Herzog Anton Ulrichs (Texte Nr. 130 und 131), der Eroberung der Stadt Braunschweig durch die herzoglichen Brüder im Frühsommer 1671 (Text Nr. 132), der Geburt des Prinzen Ludwig Rudolf im Juli 1671 (Text Nr. 133), dem Tod der Schwester Herzog Anton Ulrichs, der Herzogin Sibylla Ursula von Holstein-Glücksburg, im Dezember 1671 (Text Nr. 138; vgl. auch Text Nr. 148), der im Sommer 1672 mit einem Studienaufenthalt an der Universität Straßburg beginnenden Kavalierstour des ältesten Sohnes Herzog Anton Ulrichs, des Prinzen August Friedrich (Text Nr. 139), der Geburt des letzten Kindes des Herzogspaares, der Prinzessin Sibylla Ursula, im September 1672, die der namengebenden Tante aber schon nach wenigen Monaten folgen sollte (Texte Nr. 140, 142), der Hochzeit einer Tochter Herzog Rudolf Augusts von Braunschweig-Lüneburg mit Herzog Johann Adolf von Schleswig-Holstein-Plön im April 1673 (Text Nr. 141), der – nicht zutreffenden – Nachricht von 1674, Herzog Rudolf August habe seinem Bruder Anton Ulrich die Regierung des Herzogtums übergeben – dazu kam es erst 1704 durch den Tod Rudolf Augusts, der den Bruder allerdings 1667 zum Statthalter und 1685 zum Mitregenten gemacht hatte57 – (Text Nr. 145; das Gedicht blieb verständlicherweise ungedruckt), dem Tod des Schwiegersohns Herzog Anton Ulrichs, Herzog Johann Georgs von Mecklenburg-Schwerin im Juli 1675, wenige Monate nach der Hochzeit (Text Nr. 146), dem Soldatentod des Prinzen August Friedrich bei der Belagerung der Festung Philippsburg im November 1676 (Text Nr. 147), der Geburt der ersten Enkelin Herzog Anton Ulrichs im September 1678 (Text Nr. 152), dem Wahlspruch Herzog Anton Ulrichs "Sol ex Nube: Semper idem." (Text Nr. 156), der Geburt zweier Prinzen von Müttern aus dem Haus Braunschweig-Lüneburg (Nr. 157), der Rückkehr Herzog Anton Ulrichs aus Venedig 1681 (Text Nr. 159), der Hochzeit des ältesten damals noch lebenden Sohnes Herzog Anton Ulrichs mit einer Tocher Herzog Rudolf Augusts (Nr. 160).

55

Auch die Gedichte Nr. 73 und 74 sind wahrscheinlich über Herzog Anton Ulrich ihrer Adressatin zugekommen.

56

Die Ver‰örte Jrmenseul; oder Da# Bekehrte Sa¡senland: in einem S¡auspiel vorge‰ellet. O. O. u. J. [Nürnberg 1671].

57

S. ADB. Bd. 1 (1875), S. 487-491 (Ludwig Ferdinand Spehr).

XXVII

2.2.1.2. Zum Verlust der Korrespondenz Birkens mit Herzog Anton Ulrich Nicht nur für die Erforschung der Werkgeschichte der von Birken betreuten, in Nürnberg gedruckten Dichtungen des Herzogs und des Andachtswerks seiner Schwester Sibylla Ursula,58 sondern auch für die Kommentierung der Wolfenbüttel-Gedichte dieser Sammlung ist es ein schwerer Verlust, daß Herzog Anton Ulrichs an Birken gerichtete Briefe, die dieser testamentarisch dem Pegnesischen Blumenorden vermacht hatte,59 aus dem Ordensarchiv verschwunden sind. Sie haben offenbar dem ersten Historiker des Ordens, Johannes Herdegen, immer noch vorgelegen.60 Birkens Briefe an den Herzog sind in Wolfenbüttel ebenfalls nicht aufbewahrt worden.61 Nach Auskunft der Tagebücher Birkens ist diese Korrespondenz so langdauernd wie intensiv gewesen.62 In Birkens Archiv gibt es in der Sammlung loser Blätter aus aufgelösten Arbeitsbüchern63 einige wenige Fragmente von Konzepten von Briefen an den Herzog und zwei weitgehend vollständige.64 Sie stehen auf Blättern, die Birken anderer auf ihnen enthaltener Texte wegen aufbewahrt hat. Die Existenz dieser Fragmente sowie die Tatsache, daß sie die für Birken typische senkrechte Erledigungs-Streichung aufweisen und, soweit Briefanfänge, 58

S. o. Anm. 17.

59

PBlO.C.24.39.25: "Über da# verma¡e i¡ dieser Löbli¡en Gesells¡a], von allen, dur¡ mi¡ und von ihnen verfertigten gedru¿ten Sa¡en da# exemplar, da# i¡ für mi¡ habe binden und hä[ten la‹en: Jtem alle meine manuscripta und briefe, (wa# erudition betri[t) sambt de# dur¡leu¡tig‰en Siegprangenden, wie au¡ meine und meiner Lezt seelig Ver‰orbenen Ehelieb‰en contrefaiten in Gemählden und Kupfern, damit zu meinem angeden¿en zu verfahren."

60

Vgl. S. 99f. in: [Johannes Herdegen]: Hi‰oris¡e Na¡ri¡t von deß löbli¡en Hirten- und Blumen-Orden# an der Pegni” Anfang und Fortgang/ biß auf da# dur¡ Göttl. Güte errei¡te Hunder‰e Jahr/ mit Kupfern geziert/ und verfa‹et von dem Mitglied dieser Gesells¡a[t Amarante#. Nürnberg/ bey Chri‰oph Riegel/ Bu¡- und Kun‰händler unter der Ve‰en. 1744.

61

Das entspricht dem Schicksal der von Birken an Gottlieb von Windischgrätz (1630-1695) gerichteten Briefe, die im Win-

62

Die erste Eintragung zum Empfang eines Briefes Herzog Anton Ulrichs in Birkens Tagebüchern datiert 4.1.1664 (I.88; PBlO.B.2.1.3, 2v): "S¡reiben 2 von Jhrer Für‰li¡en Dur¡leu¡t den Siegprangenden." Dem ersten im Tagebuch kenntlichen Brief

dischgrätz-Familienarchiv ebenfalls nicht aufbewahrt worden sind; s. Windischgrätz, Die Gedichte. (wie Anm. 26), S. 3f.

Birkens an den Herzog gelten mehrere Notizen über fast zwei Wochen hin: 5.1.1664 (ebd.; ebd.): "Ein Vorbittlied, vor den Dur¡leu¡tigen Siegprangenden, verfärtigt, qui Hymnus quotidianus mihi esto."; 7.1.1664 (I.89; ebd.): "Literas an den Siegprangenden angefangen."; 10.1.1664 (I.90; PBlO.B.2.1.4, 3r): "An dem Brief na¡ Wolfenbüttel fortges¡rieben."; 15.1.1664 (I.93; ebd.): "den Brief na¡ Wolfenbüttel absolvirt."; 16.1.1664 (ebd.; ebd.): "S¡reiben na¡ Wolfenbüttel an den Siegprangenden samt der Hungaris¡en LandChart und S¡äfergedi¡t." Die letzten im Tagebuch festgehaltenen Kontaktsignale betreffen einen Besuch des Herzogs im Januar 1679 in Nürnberg (s. zu Gedicht Nr. 156). Für die Jahre 1680 und 1681 gibt es kein Tagebuch. Daß der Briefverkehr weitergegangen ist, darf als sicher angenommen werden. Daß er schon vor 1664 bestand, bezeugen die in Anm. 64 nachgewiesenen Texte. 63 64

PBlO.B.5.0.28.

PBlO.B.5.0.28, 157(17)v: Briefanfang (zwischen dem 2.5.1662 und Anfang 1663); 147(7)v/r: Bis auf die Eingangsformeln wohl vollständiges Briefkonzept (1663, vor dem 15.10.); 145(5)v: Schlußteil eines Briefes (12.2.1664; darauf dürfte sich diese Tagebuchnotiz zum 13.2.1664 beziehen (I.102; PBlO.B.2.1.4, 5r): "S¡reiben an Jhre Dur¡leu¡t den Siegprangenden samt Kre‹is¡er Lei¡predigt und meinen Conterfait."); 146(6)r: Schlußteil eines Briefes (21.3.1664; darauf dürfte sich diese Tagebuchnotiz zum 19.3.1664 beziehen (I.112; PBlO.B.2.1.4, 7v): "Literas ad Siegprangenden cum Epicedio, Mausoleo und Clelien, diese à 3 Jmperialibus angeslagen."); 144(4)v: Schlußteil eines Briefes (4.6.1664; darauf bezieht sich diese Tagebuchnotiz zum 4.6.1664 (I.124; PBlO.B.2.1.4, 10v): "Literas ad Jllustrem Siegprangenden."); 142(3)v: Schlußteil eines Briefes (30.9.1664; darauf bezieht sich diese Tagebuchnotiz zum 30.9.1664 (I.136; PBlO.B.2.1.4, 15r): "S¡reiben an Jhre dur¡leu¡t den Siegprangenden."); 141(1)r-142(2)r: Bis auf die Eingangsformeln wohl vollständiges Briefkonzept (26.11.1664; u. a. darauf bezieht sich diese Tagebuchnotiz zum 26.11.1664 (I.144; PBlO.B.2.1.4, 17r): "S¡reiben an Jhre dur¡leu¡t den Siegprangenden; an den

Kühnen, an den Sinnrei¡en, jenem den jungen Har#dör[er recommendirt, diesem den Danubium samt Ballet übersendet.").

XXVIII

numeriert sind, beweist, daß es ein eigenes Briefprotokollbuch für diese Korrespondenz gegeben haben muß. Es ist ebenfalls aus dem Ordensarchiv verschwunden. Außerdem sind eine Protokollnotiz zu einem Brief Birkens an den Herzog und drei separate Briefkonzepte erhalten.65 2.2.2. Die Exulantenfamilie von Räcknitz und andere Die Aussicht auf Profilierungs- und Verdienstmöglichkeiten zog Birken Ende 1648 aus Norddeutschland, wo er sich nach dem Ende seiner Bedienstung in Wolfenbüttel an verschiedenen Orten aufgehalten hatte, nach Nürnberg zurück. Dorthin war die Friedensexekutionskonferenz einberufen worden, die von Anfang 1649 bis zum Sommer 1650 tagte. Als literarischer Dienstleister orientierte der Heimkehrer sich zunächst an der großen Gruppe österreichischer adliger Glaubensexulanten, was sein eigener Status als Mitglied einer Familie des Glaubens wegen Vertriebener ja nahelegte. In dieser Gruppe nahm der Baron Gallus von Räcknitz d. Ä. (1590-1658) eine führende Stellung ein. Ihm bzw. seiner Familie hat Birken seine erste Friedensschrift gewidmet: "Kriege#- | und Frieden#bildung; | in einer/ | Bey ho¡ansehnli¡er Volkrei¡er Versammelung/ | o[entli¡ vorgetragenen | Rede/ | aufge‰ellet/ | Neben‰ einer S¡äferey/ | Dur¡ Sigi#mund Betuliu#. | Nürnberg/ | Gedrukkt und verlegt dur¡ Wolfgang Endter | Jm Jahr M. DC. XLjX. Den einzelnen Mitgliedern der Familie, auch einigen verstorbenen, gelten die Gedichte Nr. 8-16. Auch in späteren Jahren (1654 und 1656) sind Angehörige der Familie Räcknitz bedichtet worden (Texte Nr. 30 und 31), und auch anderen Mitgliedern der Gruppe österreichischer Adelsexulanten war Birken in den fünfziger und sechziger Jahren literarisch dienstbar: Texte Nr. 29, 57-62. Besondere Aufmerksamkeit Birkens fanden Todesfälle in der weitläufigen, im reichsstädtischen Exil in Nürnberg und Regensburg lebenden Freiherrenfamilie von Stubenberg: Texte Nr. 42, 102, 121 und 149. Auch zum Tod einer Angehörigen des exulierenden protestantischen Teils der gräflichen Familie Jörger hat Birken ein Gedicht geliefert: Text Nr 103. 2.2.3. Die Nürnberger Friedensverhandlungen; das Kaiserhaus Für Birken wichtiger wurden während der Nürnberger Friedensverhandlungen andere Kontakte. Er wurde zum wichtigsten literarischen Dienstleister der kaiserlichen Verhandlungsdelegation, die vom damaligen Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee, Ottavio Piccolomini, Fürst von Amalfi (15991656), geleitet wurde. Ihm gilt das Gedicht Nr. 20. Die wichtigste Rolle für Birken hat damals der ebenfalls in Nürnberg anwesende Generalauditor der kaiserlichen Armee, Heinrich Graaß66 (Lebens-

65

PBlO.B.5.0.41, 64r/v (13. oder 15.8.1664; zu beiden Daten gibt es Tagebuchnotizen: I.131, 134; PBlO.B.2.1.4, 13v, 14r); PBlO.C.24.1.3 (21.10.1665), PBlO.C.24.1.2 (30.12.1665), PBlO.C.24.1.1 (9.2.1667); zu allen drei Konzepten gibt es entsprechende Tagebuchnotizen: I.206, 214, 276; PBlO.B.2.1.4, 32v, 35r, 53v.

66

Ihm gelten in der Sammlung S. v. B. Birken-Wälder die Gedichte Nr. 97, 98 und 102 (WuK. Bd. 2, S. 121-124, 129-131, 636642, 649-651); das freilich erheblich weiter ausgreifende Gedicht Nr. 17 in der Sammlung S. v. B. Poetis¡e Lorbeer-Wälder ist

XXIX

daten unbekannt) gespielt.67 Ihm verdankte Birken die Beteiligung an der Ausrichtung des Abschlußfestes der kaiserlichen Delegation im Sommer 1650 und die Beauftragung mit dem dabei aufgeführten Friedens-Ballet Teuts¡er | Krieg#Ab- und Frieden#Einzug/ | Jn etli¡en Aufzügen/ | bey | allhier gehaltenem ho¡ansehnli¡en | Für‰li¡en | Amals¡en Freu-|denmahl/ | S¡auspielweiß vorge‰ellet | dur¡ | S. B. D. L. C. | Nürnberg/ | Jm M. D. C. L. Heiljahr.68 Er unterstützte Birken auch bei dessen Versuchen, das zu Ehren Piccolominis gedichtete Versepos Amalfis zum Druck zu bringen.69 Den 1649/50 in Nürnberg geknüpften Kontakten Birkens verdankt sich die Entstehung der Gedichte Nr. 17-21 und vieler anderer, die in zwei der anderen Sammlungen zu finden sind. Unmittelbar nach dem Fest im Sommer 1650 zog Birken eine eher enttäuschende Bilanz seiner Bemühungen um die kaiserliche Sache und das Kaiserhaus.70 Der eigentliche Lohn stellte sich denn auch erst Jahre später ein. Dem Kaiser und der Kaiserin bzw. Ereignissen in der kaiserlichen Familie gelten in dieser Sammlung in späteren Jahren die Gedichte Nr. 34, 80, 82, 104, 109 und 110. Die Eindurch den Tod seines Enkels ausgelöst worden, dem zwei weitere Gedichte in der Sammlung S. v. B. Todten-Andenken und Himmel#-Gedanken gelten, s. oben S. XXV und Anm. 13. 67

Vgl. WuK. Bd. 14, S. 43, 93: "Diceres, Pacem mihi comitem venisse, vel potius vestigia mea legisse anno vertente: Pacificantium Collegium, ad exequendum ea, de quibus inter belligerantes hactenus Reges in publico Westwaliae Conventu post sextum annum convenerat, undique urbem hanc confluere vidisses." [Als mein Begleiter gleichsam kam der Friede, oder vielmehr: er folgte – um die Jahreswende – meinen Spuren. Man konnte damals die Versammlung der Friedensbevollmächtigten von überallher in dieser Stadt zusammenströmen sehen. Sie kamen zur Ausführung dessen, über das man sich zwischen den kriegführenden Monarchien während der allgemeinen Versammlung in Westfalen nach dem sechsten Jahr geeinigt hatte.]

68

Vgl. Hartmut Laufhütte: Das Friedensfest in Nürnberg 1650. In: 1648. Krieg und Frieden in Europa. Hrsg. von Klaus Bußmann und Heinz Schilling. [Münster] 1998. Teilband II: Kunst und Kultur, S. 347-357; abermals in: Ders.: Sigmund von Birken. Leben, Werk und Nachleben. Gesammelte Studien. Mit einem Vorwort von Klaus Garber. Passau 2007, S. 153-169.

69

S. dazu Hartmut Laufhütte: "Amalfische Promeßen" und "Apollo Hofgericht". Sigmund von Birkens unvollendetes Versepos 'Amalfis'. In: Regionaler Kulturram und intellektuelle Kommunikation vom Humanismus bis ins Zeitalter des Internet. Festschrift für Klaus Garber. Hrsg. von Axel E. Walter. Amsterdam / New York 2005 (Chloe. Beihefte zum Daphnis. Bd. 36), S. 431-487; abermals in: Ders.: Sigmund von Birken (wie Anm. 27), S. 171-206.

70

S. Wuk. Bd. 14, S. 46, 95, 98: "adtamen officij gratia nulla fuit, et aureorum montium promissores, ad sua redeuntes, ne plumbum quidem malè persuaso reliquerunt. Quid me, Munde, vocas? Ad vanam non sequor Aulam, nec me Anti-Christi perfida regna trahunt. Pauper ero, nec te pro donis, Cerbere, adoro. Te sine, cum Jesu numine, dives ero. Ita spe nummorum aurivè frustratus, et auram aulicam, quae me invitabat, animaequè periculum aversatus, Paupertatis ferre ` seculi honores sectari opesquè, malui." [Doch es wurde mir kein Dank dafür, und diejenigen, die goldene Berge onnus, quam versprochen hatten, ließen dem übel Beratenen nicht einmal Blei zurück. Welt, was rufst du mich? Ich folge dir nicht an den eitlen Hof, auch das Lügenreich des Antichrist kann mich nicht an sich ziehen. Arm werde ich sein, und ich werde dich für deine Geschenke nicht verehren, Cerberus. Ohne dich werde ich reich sein, mit Jesus, meinem Gott. So war ich in meiner Hoffnung auf Geld oder Gold enttäuscht worden und hatte den Glanz des Hofes, der mich einlud, und die von ihm ausgehende Gefährdung meiner Seele verschmäht. Lieber wollte ich die Bürde der Armut ertragen als den Ehren und Gütern der Welt nachjagen.] Auf dem Rand gegenüber der zitierten Stellte seiner Autobiographie hat Birken notiert: " Ingratitudo. Relictae mihi vestes Scenicae." [Undankbarkeit. Die Kostüme sind mir zurückgelassen worden.] Einige dieser Relikte hat Birken später verliehen und wiederzuverwenden versucht; s. Text Nr. 72, Z. 4-9 im Briefwechsel Birkens mit seiner Frau: WuK. Bd. 10, S. 164, 581.

XXX

beziehung der im Syllabus Carminum et Operum Betulianorum benannten Texte hätte diesem Bestandteil der Sammlung, der jetzt gegenüber dem Wolfenbüttel- und Bayreuth-Kontingent quantitativ zurücktritt, den Rang verschafft, den Birken dem Kaiserhaus zuzubilligen für angemessen hielt. 2.2.4. Gottlieb von Windischgrätz Daß Birkens Bemühungen um die kaiserliche Sache während der Nürnberger Friedenskonferenz letztlich doch nicht erfolglos blieben, ist vor allem das Verdienst des österreichischen Freiherrn, späteren Grafen Gottlieb von Windischgrätz (1630-1695).71 Kennengelernt hatte man sich in Nürnberg bei Gelegenheit der Aufführung des Birkenschen Schauspiels PSYCHE am 11.11.1652.72 Es entwickelte sich ein lebhafter Briefwechsel, der, mit zuletzt geringerer Dichte, bis ins Jahr 1675 geführt wurde. Er galt zunächst vor allem den poetischen Ambitionen des jungen Barons, später, als Windischgrätz Reichshofrat und wichtiger kaiserlicher Diplomat geworden war und über Verbindungen und Einfluß verfügte, in wachsendem Ausmaß Anliegen Birkens, an denen Windischgrätz beratend, agierend und mäzenatisch Anteil nahm. In diesen Zusammenhang gehören die Gedichte Nr. 116 an den kaiserlichen Hofkammerpräsidenten Graf Georg Ludwig von Sinzendorf und Nr. 118 an den Obersten Kämmerer Graf Johann Maximilian von Lamberg. Zwar hat Windischgrätz Birken bedenkenlos als Lieferanten 'eigener' Gedichte benutzt (Nr. 23, 24, 34, 50, 51, 52, 86, 87, 88, 104),73 war aber auch sein wichtigster Förderer. Ihm gelten außer den bereits aufgeführten, als eigene ausgegebenen, die Gedichte Nr. 25-28, 37, 53 und 119, die in den Jahren von 1653-1668 entstanden sind. Die Gedichte Nr. 63 und 6568 dürften in einem Zusammenhang mit Windischgrätz' Gesandtschaftsreise nach Schweden 1663/ 1664 sehen. Den Auftrag für das Gedicht Nr. 98 hat Windischgrätz Birken vermittelt.

71

Zu diesem s. Gottlieb Graf von Windischgrätz: Die Gedichte. (wie Anm. 26), S. 10-123. Birkens Korrespondenz mit Gottlieb

72

In einem Brief vom Januar 1656 teilt Birken mit, "occasione Psyches" sei er mit Windischgrätz in Kontakt gekommen; s.

von Windischgrätz ist mitgeteilt in WuK. Bd. 9, S. 259-560, 997-1393. Gottlieb Graf von Windischgrätz. Die Gedichte (wie Anm. 26), S. 74f. Das Schauspiel PSYCHE hat Birken erst 1679 im Anhang seiner Poetik (wie Anm. 4) veröffentlicht. Es ist in einer kommentierten Edition zugänglich: Sigmund von Birken: Psyche. Herausgegeben, kommentiert, erläutert und mit Materialien versehen von Hans-Peter Ecker, Kirsta Viola Ecker und Ralf Schuster, gewidmet Hartmut Laufhütte zum 80. Geburtstag. Bamberg 2017 (Bamberger Texte für Bühne und Film. Hrsg. von Hans-Peter Ecker; Bd. 5). 73

Für die für Windischgrätz angefertigten Gedichte lassen sich zumeist keine Drucke nachweisen. Es kann aber als gesichert gelten, daß Windischgrätz sie als eigene Werke präsentiert hat – entweder in kleinen, nicht mehr auffindbaren Drucken oder handschriftlichen (vielleicht von Schreibern angefertigten) Versionen. Das Gedicht Nr. 104, das Birken vergeblich in eigenem Namen hat veröffentlichen wollen, hat Windischgrätz Jahre später zu einem anderen Anlaß als eigenes Werk vorgestellt – wohl ohne Birkens Wissen; s. den zugehörigen Kommentar.

XXXI

2.2.5. Bayreuth Der Anteil derjenigen Gedichte, die Birken Personen und Ereignissen aus den in Bayreuth und Kulmbach residierenden markgräflichen Familien gewidmet hat, am Gesamtbestand der Sammlung ist kaum weniger groß als derjenige an Texten für das Welfenhaus. 2.2.5.1. Die Zeit der Anwesenheit Birkens in Bayreuth Birkens Interesse an diesem Adressatenkreis wurde veranlaßt durch seinen Umzug nach Bayreuth im Frühjahr 1658 im Zusammenhang mit seiner ersten Heirat.74 Doch der Ort erwies sich, obwohl Hauptstadt der Markgrafschaft Brandenburg-Kulmbach und Residenz, als unergiebig: Das Land wurde vormundschaftlich regiert, der noch unmündige künftige Regent, Markgraf Christian Ernst (16441712), war auf Reisen; es bestand kaum mit literarischen Zutaten zu garnierender Repräsentationsbedarf. Nur für vier fürstliche Personen des fränkischen Hauses Brandenburg konnte Birken während der Zeit, die er in Bayreuth verbrachte (Frühjahr 1658 bis Spätherbst 1660), in Erscheinung treten, mit den in Bayreuth auch gedruckten Texten Nr. 33, 35, 38 und 39. Er hat aber in dieser Zeit Verbindungen hergestellt, die ihm, als bald nach seiner Rückkehr nach Nürnberg Markgraf Christian Ernst die Regierung antrat, Informationen lieferten und Gelegenheiten schufen. Von großem Nutzen war die Verbindung mit dem Drucker Johann Gebhardt, einem Nürnberger, der fast gleichzeitig mit Birken nach Bayreuth gezogen war und dort einen Betrieb eröffnet hatte,75 und der Kontakt mit dem Theologen Caspar von Lilien (1632-1687),76 der den jungen Markgrafen als geistlicher Betreuer auf seiner Reise begleitet hatte und nach dessen Heimkehr zum Oberhofprediger und Generalsuperintendenten der Markgrafschaft avanciert war. 2.2.5.2. Die Zeit nach dem Regierungsantritt des Markgrafen Christian Ernst Von Nürnberg aus hat Birken zur Hochzeit des Markgrafen mit der kursächsischen Prinzessin Erdmuth Sophia (1644-1670) in Dresden im Oktober 1662 und zum Einzug des Markgrafenpaares in seine Residenz ein Bühnenwerk und ein poetisches Begleitheft zu einem Ballett geliefert77 und viele wichtige Ereignisse im Fürstentum, in der Verwandtschaft und bei wichtigen Mitgliedern der Regierung und bei Bekannten Birkens in Bayreuth mit Gedichten begleitet,78 sowohl in der Zeit der ersten Ehe des Mark-

74

Zu Vorgeschichte und Verlauf der ersten Ehe Birkens s. WuK. Bd. 10, S. XIII-XXVII. Der Briefwechsel Birkens mit seiner

75

S. Briefe Nr. 36, Z. 76-80, und Nr. 55, Z. 8f., in WuK. Bd. 10 (S. 74f., 116, 481, 522).

76

Zu Caspar von Lilien s. WuK. Bd. 11, S. XXXVIII-LVI. Birkens Korrespondenz mit Lilien ist dort auf S. 73-212, 339-606

77

S. Anm. 35.

78

Der weitaus größte Teil dieser Gedichte findet sich in den anderen chronologisch geführten Sammlungen: S. v. B. Birken-

Frau aus der Zeit vor und nach der Heirat ist dort auf S. 1-275, 413-676 mitgeteilt.

mitgeteilt.

Wälder (WuK. Bd. 2), Texte Nr. 219, 221, 225, 228, 229, 231, 232, 237, 238, 246, 248, 255, 264, 285, 299, 357, 358, 369, 419,

XXXII

grafen (1662-1670), wobei auch dessen militärische Ambitionen gewürdigt werden (Texte Nr. 45, 46, 47, 55, 70, 71, 79, 83, 84, 89, 90, 92-94, 96, 99, 100, 111, 112, 122, 123, 126-129), als auch in der Zeit der 1672 geschlossenen zweiten Ehe mit der Prinzessin Sophia Louise von Württemberg: Texte Nr. 134, 137/2, 150, 151, 154, 155 und 158. 2.2.5.3 Birken als Bayreuther Panegyriker in der Reichsstadt Nürnberg Betrachtet man die für die markgräflichen Familien in Bayreuth und Kulmbach bestimmten Texte, so fällt auf, daß nur ein verhältnismäßig geringer Teil in Birkens Namen publiziert worden ist. Sehr viele Gedichte sind im Namen Johann Gebharts erschienen (Nr. 33, 39, 45, 55, 71, 83, 84, 150, 151, 154), weitere im Namen Adam Volkmanns (Nr. 46, 47), Johann Laurenz Frobenius' (Nr. 94) und Carl vom Steins (Nr. 128, 129(2)). Das Gedicht Nr. 158 dürfe eine Auftragsarbeit aus Sulzbach sein. Die Gedichte Nr. 70, 90 und 129(1) sind ohne Verfasserangabe erschienen; sollte das Epigramm Nr. 89 gedruckt worden sein, könnte es auch ohne Verfasserangabe stehen. Die beiden 'Cartelle' der Textgruppe Nr. 79 dürften nie nach Bayreuth gelangt sein. Das Lied Nr. 96 ist weit mehr als eine Überarbeitung eines Gedichts der Markgräfin Maria Elisabeth von Brandenburg-Kulmbach, wurde aber unter ihrem Namen publiziert. In Birkens eigenem Namen erschienen bzw. – bei ungedruckten Gedichten – überreicht worden sind die Texte Nr. 35, 38 92, 93, 99, 100, 111, 112, 122, 123, 126, 127, 134, 137/2, 155, wobei von den Gedichten Nr. 122 und 123 auch eines im Namen eines Dritten präsentiert worden sein könnte. Das ist nur etwas mehr als ein Drittel der Texte für die markgräflichen Familien. Auch Birkens größere Dichtungen zu den Hochzeiten des Markgrafen Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth79 sind größtenteils ohne entsprechende Verfasserangabe gedruckt worden. Birken scheint sich also, was die Kenntlichmachung seiner panegyrischen Arbeiten für die markgräflichen Familien angeht, eher zurückgehalten zu haben. Das könnte mit seinem Status als Bürger Nürnbergs zusammenhängen. Allzu eifrige Lobdichtung für die Markgrafen dürfte ihm in Nürnberg

424; BETULETUM (WuK. Bd. 4), Texte Nr. 123, 124, 133, 140, 141, 146, 147, 155, 161, 173, 174, 201, 225, 229, 242; S. v. B. Todten-Andenken und Himmel#-Gedanken. oder GOTTES- und Tode#-Gedanken (WuK. Bd. 5), Texte Nr. 77, 79, 80, 82-85, 137, 149, 170, 171, 173-175, 188, 196, 199, 201, 217, 224, 264, 267, 333, 346. 79

Zu den Werken zur ersten Hochzeit, dem BALLET der Natur und dem Singspiel SOPHJA s. o. Anm. 35. Auch zur zweiten Hochzeit muß Birken Texte für ein Ballet geschrieben haben. Es dürfte sich um das folgende Werk handeln: Sudetis¡e Früling#-Lu‰: Al# Der Dur¡leu¡tig‰e Für‰ und Herr Herr Chri‰ian Ern‰ Markgraf zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preu‹en/ zu Stettin/ Pommern/ der Ca‹uben und Wenden/ au¡ in Sle›en/ zu Cro‹en und Jägerndorf/ Herzog/ Burggraf zu Nürnberg/ Für‰ zu Halber‰adt/ Minden und Cammin/ Mit Der Dur¡leu¡tig‰en Für‰in und Frauen Frauen Sophien Louysen Markgrän zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preu‹en/ zu Stettin/ Pommern/ der Ca‹uben und Wenden/ au¡ in Sle›en zu Cro‹en und Jägerndorf Herzogin/ Burggrän zu Nürnberg/ Für‰in zu Halber‰adt/ Minden und Cammin/ Gebohrne Prinze‹in zu Würtenberg und Te¿ etc. al# neu ho¡betrauten würdig‰en Gemahlin den 24. Maij de# 1671. Jahr# Ho¡für‰li¡e Heimführung hielte: in einem von Sr. Ho¡für‰l. Dur¡l. Danzmei‰ern M. François Maran erfundenem BALLET, auf dem S¡loßSaal der Für‰l. Re›denz zu Bayreuth/ vorge‰ellet/ Bayreuth Gedru¿t bey Johann Gebhard. Auch hier wird Birken auf dem Titelblatt nicht genannt, sondern nur der Tanzmeister, der die Choreographie entwickelt hat. Lediglich ein kurzer Schäferdialog mit Anmerkungen und einem Stammbaum ist in Birkens Namen erschienen (s. Stauffer (wie Anm. 25), Nr. 438, S. 775),

XXXIII

eher geschadet haben. Die Markgrafen führten immer noch den Titel 'Burggraf von Nürnberg', was gewisse Hoheitsansprüche implizierte. In der Reichsstadt war man ständig bestrebt, die Unabhängigkeit zu wahren, so daß die Markgrafen eine potentielle Gefährdung dieses Status darstellten. Als Birken 1671 sein Gratulationsgedicht an die Wolfenbütteler Herzöge zur Eroberung der jahrhundertelang unabhängigen Stadt Braunschweig drucken lassen wollte, mußte er feststellen, daß ein solches Werk in Nürnberg nicht gedruckt werden konnte. Er mußte zu Gebhardt nach Bayreuth ausweichen. Im Tagebuch heißt es zum 13.7.1671. "S¡reiben von und an Gebhard, wegen de# Brauns¡weigis¡en Lieddru¿#, da# man hier ni¡t dru¿en la‹en wollen."80 Es lag also in Birkens Interesse, nicht allzu sehr mit seinen Arbeiten für die Markgrafenfamilien in Nürnberg anzuecken. So sind vielleicht auch die vielen in Gebhardts Namen erschienenen Drucke Birkenscher Gedichte zu erklären. In Bayreuth wird niemand angenommen haben, daß sie wirklich von dem Drucker verfaßt worden seien; Birkens Verfasserschaft dürfte allgemein bekannt oder doch zumindest vermutet worden sein. Allerdings muß hier einschränkend gesagt werden, daß einige der Auftragsdichtungen für Gebhardt auf dessen Person als – vermeintlichen – Verfasser zugeschnitten sind und daß teilweise zu Anlässen, denen ein Gedicht in Gebhardts Namen gilt, auch eines in Birkens Namen erschienen ist. 2.2.6. Das schwedische Königshaus Die nach dem Kaiserhaus ranghöchste Instanz, die in Gedichten dieser Sammlung in Erscheinung tritt, ist das schwedische Königshaus. Birken hatte den späteren König Karl X. Gustav als Pfalzgrafen von Zweibrücken, Generalissimus der schwedischen Armee im Reich und Leiter der schwedischen Verhandlungsdelegation beim Nürnberger Friedenskongreß kennengelernt. Wohl anläßlich seiner Krönung 1654 dürfte das Gedicht Nr. 32 entstanden sein. Der Tod des Königs am 23.2.1660 war Anlaß für das wohl erst 1663 entstandene Gedicht Nr. 63. Dem Sohn und Nachfolger des Verstorbenen gilt das Gedicht Nr. 65, der verwitweten Königin das Gedicht Nr. 66; anderen Mitgliedern des Königshauses und Nahestehenden sind die Gedichte Nr. 67-69 gewidmet. Später entstand noch die Trias von Epigrammen mit der Nummer 115. Alle diese Texte für das schwedische Königshaus und den schwedischen Hochadel dürften Auftragsarbeiten gewesen sein, die die jeweiligen Auftraggeber in eigenem Namen präsentiert haben werden. 2.2.7. Edelleute als Literaten Herzog Anton Ulrich und seine Schwester Sibylla Ursula, auch Gottlieb von Windischgrätz werden auch ihrer poetischen Leistungen wegen mit Gedichten beehrt: Texte Nr. 54, 130, 131; 77, 148; 25, 26.

80

Birken, Tagebücher (wie Anm. 42), II.50; PBlO.B.2.1.6, 50(18)v.

XXXIV

Doch auch andere Adelspersonen hat Birken als Literaten bedichtet: Rudolf von Dietrichstein (16031649): Text Nr. 23; Johann Wilhelm von Stubenberg (1619-1663):81 Texte Nr. 36, 81; Wolf Helmhard von Hohberg (1612-1688): Text Nr. 41; die kurpfälzische Prinzessin Elisabeth Charlotte (1652-1722): Texte Nr. 73 und 74; Catharina Regina von Greiffenberg (1633-1694), mit der Birken seit 1663 in Verbindung stand:82 Texte Nr. 78, 120, 125, 135, 136, 143, 153; Margaretha Maria von Buwinghausen (1624-nach 1679): Text Nr. 117. Allen adligen und fürstlichen Kunstmäzenen gilt das Gedicht Nr. 144.83 2.2.8. Gedichte im Auftrag Häufig ist Birken von Anderen mit der Anfertigung von Gedichten beauftragt worden. Für mehrere Texte dieser Sammlung wird das durch entsprechende Paralleldokumentation kenntlich. Neben den bereits aufgeführten Auftraggebern Windischgrätz (s. Kap. 2.2.4) und Gebhardt (s. Kap. 2.2.5.3) gilt das für folgende Personen: Im Auftrag und Namen von Heinrich Graaß ist die Gedichtgruppe Nr. 17 verfaßt worden.84 Johann Michael Dilherr85 hat ihn mit der Anfertigung poetischer Widmungstexte für vier seiner Andachtswerke betraut: Texte Nr. 40, 44, 64 und 76. Alle Widmungsempfänger dieser Werke besaßen herzoglichen Rang. Für den Bayreuther Juristen Adam Volkmann86 fertigte Birken die Gedichte Nr. 46 und 47 nach dessen Vorgaben an. Das Gedicht Nr. 80 hat Birken im Auftrag von Rudolf Wilhelm von Stubenberg (1643-1677) verfaßt, der es als Widmungsgedicht in eigenem Namen bei der posthumen Publikation der CleliaÜbersetzung seines Vaters87 verwendet hat.

81

Birkens Korrespondenz mit Johann Wilhelm von Stubenberg ist in WuK. Bd. 9, S. 139-257, 813-996 mitgeteilt.

82

Birkens Korrespondenz mit Catharina Regina von Greiffenberg ist in WuK. Bd. 12 mitgeteilt.

83

Es handelt sich um das Widmungsgedicht für Joachim von Sandrarts Academie. Man könnte zwar eine gewisse Inkonsequenz darin sehen, daß Birken dieses Gedicht der Sammlung S. v. B. Poetis¡e Lorbeer-Wälder zugeordnet hat, weil alle anderen Gedichte mit Bezug auf Joachim von Sandrart und die Academie in der Sammlung S. v. B. Birken-Wälder stehen bzw. ihr zugeordnet sind: WuK. Bd. 2, Texte Nr. 104, 105, 356, 367, 368, 370-381, 390, 408, 410, 414, 418, 420. Der Grund für die Aufnahme des Gedichts Nr. 144 in die Sammlung dürfte aber gerade bei der Adressatengruppe des Gedichts Nr. 144 zu suchen sein, das an die "Teuts¡en Kun‰helden und Kun‰liebende", also neben den Kunstschaffenden selbst auch an die deutschen Förderer und Mäzene der Kunst gerichtet ist. Bei der letzteren Gruppe der Widmungsempfänger werden Birken und Sandrart vor allem an fürstliche Personen gedacht haben.

84

S. o. S. XXV und Kap. 2.2.3

85

Zu Johann Michael Dilherr s. WuK. Bd. 11, S. XVII-XXX. Birkens Korrespondenz mit Dilherr ist dort auf S. 1-46, 215-289 mitgeteilt.

86

Zu Adam Volkmann s. WuK. Bd. 10, S. XXVII-XXXVIII. Birkens Korrespondenz mit Volkmann ist dort auf S. 277-409, 677-

87

Zu Johann Wilhelm von Stubenberg s. WuK. Bd. 9, S. XXXVIII-XLII. Birkens Korrespondenz mit Stubenberg ist dort auf S.

881 mitgeteilt. 137-257, 813-996 mitgeteilt.

XXXV

Für den Kulmbacher Diakon Johann Laurenz Frobenius (1623-1682) fertigte Birken das Gedicht Nr. 94 an, ein Begrüßungsgedicht für die Markgräfin Sophia Maria von Brandenburg-Kulmbach. Im Auftrag des Nürnberger Juristen Christoph Carl Wölcker (1632-1680) wurde das Gedicht Nr. 91 verfaßt, eine Gratulation zur Hochzeit des Grafen Albrecht Anton von Schwarzburg-Rudolstadt (1641-1710) und der Gräfin Emilia Juliana von Barby und Mühlingen (1637-1706). Der Historiker Carl Kirchmair von Reichwitz (1608-1670) dürfte der Auftraggeber für das Gedicht Nr. 95 gewesen sein, eine Gratulation zur Hochzeit des Fürsten Johann Christian von Eggenberg und der Gräfin Ernestina von Schwarzenberg, die Birken im November 1665 verfaßt hat. Das Gedicht Nr. 98 zum Tod der katholischen Gräfin Marianna Johanna Jörger, geb Freiin von Königsberg, im Juni 1665, hat deren Gatte, Graf Johann Quintin Jörger (1624-1705) über Gottlieb von Windischgrätz von Birken erbeten. Der Nürnberger Patrizier Andreas Georg I. Paumgartner (1613-1686), Rat des Pfalzgrafen Christian August von Sulzbach, hat anläßlich der Heirat des katholischen Herzogs Julius Franz von Sachsen-Lauenburg (1641-1689) mit der verwitweten Erzherzogin Maria Hedwig Augusta, der Tochter des Pfalzgrafen, das Gedicht Nr. 105 in Auftrag gegeben. Vielleicht hat er auch das Gedicht Nr. 158 bestellt, was sich aber nicht nachweisen läßt. Einer Bitte des Bayreuther Kanzlers Carl vom Stein (1626-1675) gemäß hat Birken das Gedicht Nr. 113 verfaßt. Anlaß war der Tod des Kardinals und Erzbischofs von Salzburg, des Grafen Guidobald von Thun, des Kaiserlichen Principalkommissars beim Reichstag in Regensburg im Juni 1668. Das Gedicht wurde ohne Verfasserangabe gedruckt. Weitere Auftragsarbeiten für den Kanzler sind die Gedichtgruppe Nr. 128 und Gedicht Nr. 129(2), die dieser als eigene veröffentlicht hat. Unbekannt sind die Auftraggeber für die Emblemerfindungen Nr. 114 und 115 für Herzog Rudolf August von Braunschweig-Lüneburg und den schwedischen Reichskanzler Magnus Gabriel de la Gardie (1622-1686). Vermittelt wurden beide Aufträge durch den Nürnberger Donat Fendt, der für verschiedene Fürstenhäuser als Agent tätig war. Auch die Auftraggeber der Gedichte Nr. 63 und 65-69 sind bisher unermittelt. 2.2.9. Türken-Panik 1663/64 Sowohl die Sammlung S. v. B. Birken-Wälder (WuK. Bd. 2) als auch die Sammlung S. v. B. TodtenAnden¿en und Himmel#-Gedan¿en. oder GOTTES- und Tode#gedanken (WuK. Bd. 5) enthalten Texte, die ihre Entstehung der in den Jahren 1663 und 1664 alles beherrschenden Türken-Panik verdanken.88 Hier ist nur ein Gedicht in diesen Bereich einschlägig: Text Nr. 75.

88

In der Sammlung S. v. B. Birken-Wälder (WuK. Bd. 2) sind es die Texte Nr. 249 und 262, in der Sammlung S. v. B. TodtenAndenken und Himmel#-Gedanken. oder GOTTES- und Tode#-Gedanken (WuK. Bd. 5) die Texte Nr. 87, 138, 158, 161, 166, 167, 172, 179.

XXXVI

2.2.10. Persönlicher Bezug Die Sammlung Floridan# Amaranten-Garte (WuK. Bd. 1) enthält überwiegend Gedichte mit persönlichem Bezug, in den Sammlungen S. v. B. Birken-Wälder (WuK. Bd. 2) und BETULETUM stehen jeweils mehrere. Hier gibt es nur einen einigermaßen einschlägigen Text: Nr. 22. 2.2.11. Ein Problemfall Bei den wenigen Texten im Arbeitsbuch S. v. B. Di¡terey-Sa¡en, für welche Birken keine Zuordnung zu einer der Sammlungen vorgenommen hat, ist die Zugehörigkeit trotzdem fast immer zweifelsfrei. Das ist anders bei dem hier mitgeteilten, sehr flüchtig ausgeführten Hochzeitsgratulatorium (S. [154], bei dem Birken nicht nur die Zuordnung und die sonst übliche Datierung vergessen – es steht zwischen zwei auf den 17.9 und 11.10.1680 datierten Texten –, sondern auch die Namen der Brautleute nicht korrekt festgehalten hat.

Zu Monsieur Job‰ Frideri¡ Wilhelm Ebner# von Es¡enba¡ und Jungfrauen Sophia Ursula Hallerin Ho¡zeit. Der Himmel heut paaret wolEdle zwey Seelen, lä‹t Ebnern die Hallerin Ehli¡ vermählen. Jhr Glü¿e dem Himmel BlumHirten empfehlen. Die Herzen-Jägerei. E# überließ ja jüng‰, die Edle Rieterin Sirene, Silvien dem damal#-freyen Sinn, die herzenJägerei: mit Augen zu verwunden, und daß die Heilung dann au¡ wieder möge Munden. 5

Wie i‰ e# nun gethan? Sie jagt, und ward erjagt, die Edle Jägerin: Sirene ihr wei#sagt', e# tri[t nun redli¡ ein. die Pfeile ›nd geogen vom AugenBogen ab, in Herzen eingezogen. Jn Einem, Amor saß: der s¡o‹e ›e zurü¿.

10

So haben beiderseit# verwundet Bli¿ und Bli¿. So ebnet ›¡ die Lieb, dur¡ glei¡e# Wiederhallen. Man ließ die Arzenei de# Mund# bi#her ers¡allen, dur¡ man¡en Kü‹e-Klang, dur¡ süße# Wörter-spiel. Jezt ma¡t die Heilung ganz, der Liebe lezte# Ziel.

XXXVII

So wüns¡en wir dan Glü¿, zu Wunden, und zum heilen.

15

Sie mögen, wie Sie thun, ‰et# auf einander pfeilen: die Cur i‰ bei der hand. der Himmel ‰eh mit ein, daß ihrer Tage Glü¿ mög allzeit Eben seyn. Floridan. # Wohl selten man ›het ein' Ho¡zeit volbringen, da man ni¡t ein Neue anhebt zu bedingen. So gieng e# dem Edlen Paar Haller-Ges¡wi‰ern: Cupido gezogener Bogen ward lü‰ern: 5

er tra[e da# Eine, und zielte zum andern. diß ma¡te Sie Beyde zum Ehebett wandern. Die Wüns¡e nun s¡allen, der Himmel hallt wieder, den Segen, wie Regen, zu gießen hernieder. Er woll soviel Freuden, ohn Leiden, zume‹en,

10

al# viel iezt der Rebe gibt Trauben zu pre‹en. Ni¡t# krümme, der alle# ma¡t eben und leben. Wir wüns¡en und ‰immen: der Himmel wird geben.

Das Gedicht, das sicher gedruckt worden ist, obwohl ein Nachweis fehlt, gilt der Hochzeit Friedrich Wilhelm Ebners von Eschenbach (1652-1711) mit Anna Felicitas Haller von Hallerstein (1651-1691) am 11.10.1680.89 Es spielt an auf die in der Ekloge zur Hochzeit des Bruders der Braut, Jacob Wilibald Haller von Hallerstein (1654-1710), mit Anna Catharina Rieter von Kornburg (1659-1739) am 26.7.1680 gestaltete Handlung.90 Den Vornamen Jobst hat Birken dem Bräutigam versehentlich zugeteilt, weil er in dessen Familie sehr häufig begegnet. Die hier der Braut zugewiesenen Vornamen sind die ihrer jüngeren Schwester (1661-1668), die am 21.10.1678 Johann Jacob Peller von Schoppershof (1645-1712) geheiratet hatte.91 Gedichte auf Angehörige des Nürnberger Patriziats stehen üblicherweise in der Sammlung S. v. B. Birken-Wälder (WuK. Bd. 2); auch dieses würde am ehesten dorthin

89

S. Ges¡le¡t#regi‰er de# Ho¡adeli¡en Patriciat# zu Nürnberg wel¡e# au# denen bewährte‰en Urkunden, Kauf- Lehen-und Heyrath#briefen, gesammleten Grabs¡ri]en und eingeholten genauen Na¡ri¡ten von innen bes¡riebenen Gräi¡- Freyherrli¡- und Edlen Häusern in gegenwärtige Ordnung verfa‹et und ri¡tig zusammen getragen worden von Johann Gottfried Biedermann P. A. Bayreuth 1748, Tab. XXXIX, CXL.

90

S. zu Gedicht Nr. 119 in der Sammlung S. v. B. Birken-Wälder (WuK. Bd. 2), S. 150f., 690f.

91

S. zu Gedicht Nr. 413 in der Sammlung S. v. B. Birken-Wälder (WuK. Bd. 2), S. 474-476, 1193-1196 (dort wird versehentlich das Entstehungsdatum des Gedichts (19.10.1680) als Termin der Hochzeit (21.10.1680) angegeben).

XXXVIII

gehören. Daß es aber Ausnahmen gibt, bezeugen Gedichte auf Mitglieder der Familie Rieter von Kornburg – nicht nur die Silvia-Gedichte – in der Sammlung Floridan# Amaranten-Garte. 2.3. Formen Wie üblich in Birkens Gedichte-Sammlungen herrscht auch in dieser große Formenvielfalt.92 2.3.1. Versekloge, Pindarische Ode, Dithyrambus, Lapidarien Die besonders feierliche Versekloge hat Birken mehrfach verwendet, viermal dialogisch nach Vergilschem Vorbild (Texte Nr. 1, 104, 124, 138),93 einmal mit mehreren Sprechern,94 deren Beiträge sich auch metrisch unterscheiden: Textgruppe Nr. 59. Der Würde der Gegenstände und Adressaten tragen auch die Pindarische Ode (Text Nr. 21), der Dithyrambus (Text Nr. 144) und die Lapidarien (Texte Nr. 80, 87(1)) Rechnung. 2.3.2. Längere unstrophische Gedichte Gravitätisch, passend zur Bedeutung der Anlässe und Adressaten, wirken auch die 2495 längeren unstrophischen Gedichte, die Texte Nr. 3, 17(2), 29, 39, 40, 44, 55(1), 64, 76, 83, 86, 91, 98, 109, 113, 116, 126, 129(1), 137/2, 141, 145, 147, 149 und 156, besonders dann, wenn sie – so die meisten – in heroischen oder elegischen Alexandrinern oder in achthebigen trochäischen Versen ausgeführt sind. Die Gedichte Nr. 109 und 113 sind in Gruppen zu je 16 Versen untergliedert, die man kaum als Strophen bezeichnen kann. Mehrere Texte dieser Gruppe sind mit genealogischen Anmerkungen und / oder Tabellen ausgestattet: Texte Nr. 17(2), 91, 109, 126, 137(2), 141 und 155.

92

Im folgenden werden häufig formal unterschiedliche Bestandteile von mit jeweils einer Nummer gezählten Gedichtgruppen aufgeführt. Die Zahl des jeweiligen Bestandteils steht in runden Klammern hinter der Nummer der Gedichtgruppe. Die Nummern 27 und 37 hat Birken doppelt vergeben; die jeweiligen Gedichte werden durch Zahlen nach einem schrägen Strich gekennzeichnet.

93

Dialogisch eingerichtet sind die Vergilschen Eklogen 1, 5 und 9; s. P. Vergili Maronis opera. Recognovit breviqve adnotatio-

94

Auch das ist bei Vergil vorgebildet, in den Eklogen 3 und 7. Sowohl für die dalogische Form der Ekloge als auch für die mit

ne critica instrvxit Fredericvs Artvrvs Hirtzel. Oxonii 1956 (zuerst 1900). mehreren Sprechern gibt es Beispiele auch schon bei Theokrit; s. Theokrit. Gedichte. Griechisch-deutsch. Hrsg. und übersetzt von Bernd Effe. 2. überarbeitete Aufl. Berlin 2013. 95

Die in Kap. 2.3.1 angeführten Gedichte 104, 124, 138 und 144, die auch zur Gruppe längerer unstrophischer Gedichte gehören, nicht mitgezählt.

XXXIX

2.3.3. Oden Den größten Anteil stellen mit 7196 Texten die strophischen Gedichte (Lieder / Oden) dar: Texte Nr. 18, 19, 22-25, 27/1, 30, 31, 33-38, 42, 45(3), 55(2), 57, 58, 60, 61, 63, 71, 74, 77, 81, 84, 92-97, 99103, 106-108, 110(2), 111, 112, 118-121(1), 122, 123, 125, 127, 128(1), 130, 132, 133, 139, 140, 142, 143, 146, 150-152, 154, 155, 157, 158, 159, 160. In dieser Gruppe von Gedichten ist die Formenvielfalt besonder groß; entsprechend hoch ist der Anteil 'mängzeiliger' Strophen: Texte Nr. 34, 35, 58, 59(2-4), 84, 94, 112, 158. Auch in dieser Gruppe sind einige Gedichte mit genealogischen Anmerkungen oder Tabellen versehen: Texte Nr. 93, 133. 2.3.4 Sonette Von den 17 Sonetten dieser Sammlung (Texte Nr. 20, 26, 27/2, 28, 41, 43, 48, 49, 54, 56, 72, 73, 78, 85, 131, 135, 153(1)) zwei trochäischen und fünfzehn jambischen, weisen nur wenige dieselbe Form und Kadenzenfügung auf: Texte Nr. 26, 28, 49 und 73; Nr. 48, 135. Das Sonett Nr. 72 ist mit einer genealogischen Anmerkung ausgestattet. 2.3.5. Epigramme Mit 49 Texten verhältnismäßig groß ist die Gruppe der Epigramme, schon wegen der zahlreichen Fürstenportraits, die mit panegyrischen Versen auszustatten waren: Texte Nr. 2, 4-16, 17(1), 17(3), 32, 45(1, 2), 46, 47, 50-53, 62, 65-70, 75, 82(1, 2, 3), 87(2), 88-90, 105, 121(2), 128(2), 129(2), 134, 136, 137/1, 148, 153(2). Selbst in dieser Gruppe gibt es einmal unterschiedliche Versarten in einem Text: Nr. 62. 2.3.6. Prosa Wenige Prosa-Texte sind in der Sammlung enthalten: Die beiden der Nummer 79 zugeordneten Prosastücke sind in Zusammenhang der Arbeit Birkens an dem Ballet zur Hochzeit des Bayreuther Markgrafen entstanden. Der Text Nr. 110(1) entwirft ein Emblemprogramm, das wohl für einen Druck gedacht war, die Texte 114 und 115 sind Emblementwürfe für repräsentative gläserne Trinkgefäße. Der Text 117 schließlich skizziert einen Kupfertitel.

96

Die in Kap. 2.3.1 angeführten Gedichte Nr. 1 und und die Gedichtgruppe 59, die auch zu dieser Gruppe gehören, nicht mitgezählt.

XL

2.4. Motivik Grundsätzlich gibt es hinsichtlich der Motivik keine Unterschiede gegenüber den anderen GedichteSammlungen: Die Allegorie dominiert die Methode, die religiöse Orientierung im Sinne der lutherischen Orthodoxie und die Unhinterfragbarkeit der politischen Ordnung des Reiches und seiner Territorien bestimmen den Deutungshorizont. Der panegyrisch-verehrungsvolle Duktus vieler Gedichte bringt es mit sich, daß Motive des antiken Mythos, der römischen Geschichte, der heroischen Bücher des Alten Testaments und kosmologische Bilder etwas stärker hervortreten als in den anderen Sammlungen. Das alles rückt die behandelten Gegenstände in eine stärkere Distanz gegenüber der Redeinstanz und dem Leser. Die geradezu vertrauliche Nähe, welche in vielen Gedichten der Sammlung Floridan# Amaranten-Garte (WuK. Bd. 1) und nicht wenigen der Sammlung S. v. B. Birken-Wälder (WuK. Bd. 2) entsteht, ist selten spürbar. 3. Die Manuskripte Der Textteil dieses Bandes setzt sich aus zwei Quellencorpora zusammen: der titelgebenden Sammlung und denjenigen Gedichten aus Birkens letztem Arbeitsbuch, die er selbst dieser Sammlung zugeordnet hat. 3.1. Die titelgebende Sammlung Die titelgebende Sammlung besteht aus vierzehn Heften zu je sechs ineinanderliegenden Doppelblättern, also zwölf Blättern und vierundzwanzig Seiten im Format 100 x 165 mm. Anders, als es in den anderen handschriftlich geführten Gedichte-Sammlungen der Fall ist, sind die Hefte nie zu einem Block zusammengebunden gewesen. Jeweils zwei hängen aneinander und bilden ein Doppelheft: 1/2, 3/4 usw. Beim ersten Heft hat sich das stark verfärbte und beschädigte erste Blatt, das nur auf der recto-Seite beschriftete Titelblatt, aus der Bindung gelöst; das komplementäre Schlußblatt dieses Heftes steckt noch fest in der Bindung. Alle anderen Blätter sämtlicher Hefte sind beidseitig vollständig beschriftet. Wie bei den anderen Sammlungen sind mehrere Beschriftungsphasen zu erkennen. Auf dem Titelblatt, dessen von Birken selbst oben und in der Mitte der recto-Seite angebrachte Beschriftung schon mitgeteilt wurde, ist von fremder Hand links unten mit schwarzer Tusche notiert "130." und in Seitenmitte daneben mit Rotstift "XIV/7". Alle Seiten sämtlicher Hefte außer dem Titelblatt tragen sonst 20 mm unter der Oberkante einen mit Tinte angebrachten waagrechten Strich. Unterhalb desselben sind die römisch gezählten Gedichte eingetragen, ihrerseits wieder, sofern sie nicht denselben Gegenstand behandeln oder demselben Anlaß ihre Entstehung verdanken, durch waagrechte Striche voneinander abgegrenzt. Die Eintragungen zeigen durchweg den Charakter einer Reinschrift.

XLI

Rechts oberhalb der oberen Begrenzungsstriche hat Birken selbst auf den recto-Seiten eine Blattzählung angebracht. Sie spart das Titelblatt aus und setzt mit dem fünften Blatt des ersten Heftes ein, das die Blattzahl 4 trägt. Birkens Zählung ist, mal mit Punkten hinter den Zahlen, mal ohne, regelmäßig durchgeführt, nur daß im zweiten Heft die Zahlen 20 und 21 fehlen, ohne daß Störungen aufträten, im vierten Heft auf die Zahl 43 gleich die Zahl 45 folgt und im Übergang vom achten zum neunten Heft die Blattzahl 96 doppelt vergeben ist. Die von uns zu den Texten angeführten Seitenangaben folgen Birkens Blattzählung, auch da, wo sie fehlerhaft ist, um das Auffinden der jeweiligen Textvorlage im Manuskript zu erleichtern. Birkens Zählung endet vorerst mit der Blattzahl 120 zu Beginn des elften Heftes. Auf der Seite 124r hat er fälschlicherweise abermals die Zahl 120 angebracht. Am Ende des zwölften Heftes stammen die Blattzahlen 140 bis 144 wieder von Birkens Hand. Mit der Seite 144v zu Anfang des dreizehnten Heftes beginnen – mitten im Gedicht Nr. 137/2 – die Eintragungen des Schreibers. Von ihm stammt auch die Paginierung von 145 an. Die von ihm an der gleichen Stelle wie diejenigen Birkens angebrachten Seitenzahlen stehen immer mit Punkt. Die von Birken und seinem Schreiber nicht mit Zahlen versehenen Blätter sind später von einem Archivar in die Zählung einbezogen worden. Dabei ist das Titelblatt berücksichtigt, wenn auf ihm auch keine Zahl angebracht worden ist. Auf den Blättern 1, 2 und 3 (nach Birkens Zählung) des ersten Heftes stehen die mit Bleistift eingetragenen Zahlen (2, 3 und 4) rechts unten. Die Zählung wird weitergeführt bis zum Blatt 21, das in dieser Zählung als Blatt 22 erscheint. Von derselben Hand und ebenfalls mit Bleistift ist die Lücke in Birkens Paginierung zwischen den Blättern 120 im elften und 140 im zwölften Heft geschlossen worden. Die Zahlen stehen nun rechts oben, höher als die von Birken und dem Schreiber angebrachten. Wie in allen anderen Gedichte-Samlungen hat Birken auch in dieser auf der jeweils letzten (verso-)Seite aller Hefte unten links die Zahl der im Heft enthaltenen Verse notiert: 1: 529; 2: 660; 3: 612 (undeutlich, ev. 672); 4: 542; 5: 658; 6: 267; 7: 457; 8: 645; 9: 548; 10: 449; 11: 662; 12: 581; 13: 538; 14: 594 (undeutlich, ev. 581). 3.2. Das Arbeitsbuch Eine Beschreibung des Arbeitsbuches, des letzten, das Birken geführt und das er nicht mehr ganz gefüllt hat – die letzten acht Seiten sind unbeschriftet –, ist in WuK. Bd. 1, S. CXXXVII-CXL, geliefert worden; sie muß hier nicht wiederholt werden. Das Buch wurde vom 3.9.1677 (erste Eintragung) bis zum 4.6.1681 (letzte Eintragung, acht Tage vor Birkens Tod) geführt. Wie in den Reinschrift-Sammlungen sind auch im Arbeitsbuch die Seiten oben durch – hier freihändig angebrachte – waagrechte Striche begrenzt; solche Striche trennen auch die Gedichte voneinander, wenn mehrere auf einer Seite stehen. Anders als in den Reinschriftsammlungen hat Birken hier eine Seiten-, nicht eine Blattzählung angebracht, rechts oben auf den recto-, links oben auf den verso-

XLII

Seiten. Die Zuordnung der Gedichte zu den Sammlungen, denen er sie zuordnen wollte, hat Birken in der Regel in Form von Kopfrubriken oberhalb der oberen Begrenzungsstirche vorgenommen, wenn mehrere Gedichte auf einer Seite stehen, duch Einzelmarkierung links vor der jeweiligen Eintragung. Der Sammlung Poetis¡e Lorbeer-Wälder sind zwölf Gedichte zugeordnet. Sieben stehen in der Jahrgangsgruppe 1678: Nr. 149 (S. 39), Nr. 153 (S. [46]), Nr. 150 (S. 49-51), Nr. 151 (S. [58]-[60]), Nr. 152 (S. 63f.), Nr. 154 (S. 87f.) und Nr. 155 (S. 89f.). Ein Gedicht gehört der Jahrgangsgruppe 1679 an: Nr. 156 (S. 94). Die letzten vier stehen in der Jahrgangsgruppe 1680: Nr. 157 (S. 146), Nr. 158 (S. [152]f.), Nr. 159 (S. [170]-[172]) und Nr. 160 (S. [189]f.). Die Zuordnungen variieren: Lorbeerhayn. (S. 39, [46], 49-51, [55]); Lorbeer-hain. (S. 59); Lorbeer-Wälder. (S. [60], 63, 89, 90, 94, [152], 153, 171); Lorbeer-Hain. (S. 87, [88]); Poët. Lorbeer-Wälder oder Haine. (S. 146); die Lorbeer-Wälder. (S. [170]); Lorbeer-Haine. (S. [172]; Lorbeerhaine. (S. [180], [181]). Bis auf eine stehen alle Zuordnungen als Kopfrubriken oben auf den Seiten. Die Ausnahme: Text Nr. 153 (S. [46]). Da ist die Zuordnung quer zur Hauptbeschriftung links vor der Eintragung vorgenommen. Die Gedichte Nr. 149, 150, 151 und 152 sind in Seitenmitte senkrecht durchstrichen. Das entspricht der Tatsache, daß Birkens Schreiber diese Texte schon in die Sammlung übertragen hatte. Wir legen für die Wiedergabe dieser vier Gedichte den primären Birkenschen Text zugrunde. Die Art der Textdarbietung ist eine völlig andere als die der titelgebenden Sammlung. Weder gibt es eine Zählung der Gedichte noch kann von Reinschriften die Rede sein. Die meisten Eintragungen sind erkennbar erste Niederschriften. Sie wimmeln von Streichungen, Umstellungen, Ergänzungen, Überschreibungen und anderen Arbeitsspuren. Nicht selten ist die Lesbarkeit erschwert, auch dadurch, daß Birken häufig sehr flüchtig geschrieben und, anders als in der Sammlung, stark abgeschriebene Federn benutzt hat. Für die Kommentierung hilfreich ist, daß Birken im Arbeitsbuch bei den meisten Texten notiert hat, wann sie geschrieben worden sind. 4. Präsentation: Apparate, Kommentare, Register Die Texte sind diplomatisch wiedergegeben, einschließlich aller Eigenheiten von Orthographie und Interpunktion. Alle in den Manuskripten verwendeten Abkürzungen und Kürzel sind aufgelöst. Vor allem bei den vom Schreiber in die Sammlung eingetragenen Texte waren einige Konjekturen nötig. Wo immer möglich, wurden sie auf der Grundlage der gedruckten Versionen der Texte vorgenommen. Diese und alle anderen editorischen Eingriffe in die Texte sind in den Apparaten nachgewiesen, alle Abweichungen der Druckfassungen von den Manuskripten in den allgemeinen Kommentaren.

XLIII

Zu Art und Funktion der Apparate und Kommentare und den Registern ist in mehreren der bisher erschienenen Bände dieser Ausgabe alles Nötige gesagt;97 es muß hier nicht wiederholt werden. 5. Danksagung Das Zustandekommen dieses Bandes der Birken-Edition ist ebenso wie bei Bd. 4 vor allem der Fritz Thyssen Stiftung zu verdanken, die uns eine dreijährige Abschlußförderung gewährt hat, und der großzügigen Unterstützung der Universität Passau. Wir danken erneut herzlich. Weiterhin wäre die Fertigstellung dieses Bandes ohne die Zu- und Mitarbeit vieler nicht möglich gewesen. An erster Stelle ist den studentischen Hilfskräften zu danken: An der Universität Osnabrück hat Katharina Beckmann eine erste Einrichtung der Texte und eine erste Erstellung der Apparate durchgeführt. Ihr gilt unser besonderer Dank. In Passau haben vielfältig zugearbeitet: Larissa Kovacs, Johanna Streichsbier, Matthias Thummet und Katrin Vössing. Für kollegialen Rat und entsprechende Hilfestellung bei vielen Gelegenheiten danken wir Klaus, Garber, Andreas Herz, Thomas Illg, Karl Möseneder und Johann Anselm Steiger. Unser Dank gilt weiterhin Ursula Bertels, Astrid Menke und Beate Mrohs vom Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Osnabrück. Der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Schwalbach und dem Anton-Ulrich-Museum Braunschweig ist für die Hilfe bei der Suche nach alten Epitaphen und Prunkgläsern zu danken – auch wenn diese Suche leider erfolglos blieb. An Institutionen ist weiter zu danken der Universitätsbibliothek Passau und der Staatlichen Bibliothek Passau, ferner sehr vielen auswärtigen Bibliotheken und Archiven, die uns viele alte Drucke als Digitalisate oder Kopien zur Verfügung gestellt haben. Besonderer Dank gilt – wie bei allen Bänden dieser Ausgabe – dem Pegnesischen Blumenorden, dessen Archiv die hier edierten Materialien angehören, und dem Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, das sie verwahrt. Dem nach vielen Metamorphosen immer noch segensreich tätigen Pegnesischen Blumenorden in Nürnberg ist dieser Band gewidmet.

97

Es sei vor allem auf WuK. Bd. 1, S. CXLIII-CXLV, hingewiesen.

XLV

Abb. 1: PBlO.B.3.1.3 (S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder), Titelseite

XLVI

Abb. 2: PBlO.B.3.1.3 (S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder), Text 1 (Anfang)

XLVII

Abb. 3: PBlO.B.3.1.3 (S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder), Texte 4-7 (Anfang)

XLVIII

Abb. 4: PBlO.B.3.1.3 (S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder), Text 93 (Schlußteil)

XLIX

Abb. 5: PBlO.B.3.1.3 (S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder), Text 137 (Anfang)

L

Abb. 6: PBlO.B.3.1.3 (S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder), Text 137 (Mittelteil)

LI

Abb. 7: PBlO.B.3.2.1 (S. v. B. Dichterey-Sachen), Text 153

LII

Abb. 8: PBlO.B.3.2.1 (S. v. B. Dichterey-Sachen), Text 157

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

I. Zweyer Nymfen Leid- und Freüdgesang über Der Dur¡leü¡tig‰en Für‰in und Frauen Sophien-Elisabeth, Herzogin zu Braun#weig und Lüneburg gebornen Herzogin Zu Me¿elburg etc. Abwesen und wiederkun]. Dryope. Jhr betrübten Trauerfelder, sagt wer hat eu¡ ‰umm gema¡t? J‰ e# ni¡t die Zier der wälder, i‰ e# ni¡t der Felder Pra¡t, 5

i‰ e# ni¡t Dianen Bogen, wel¡er eü¡ gab gute Na¡t und von hinnen i‰ gezogen.

Ro›nda. Jhr beliebten Freudenfelder, sagt wer hat eu¡ froh gema¡t? 10

J‰ e# ni¡t weil dieße wälder wieder ziert der Nymfen Pra¡t, weil Dianen s¡lanker Bogen un# benimmt die Trauer na¡t, nun er wieder kömmt gezogen.

Dryope. 15

Seit ›e i‰ hinweg gezogen, hat da# wild ›¡ wild erzeigt, weil Dianen Jägerbogen diese wälder nit dur¡eugt; e# verlä‰ die Hölenlö¡er,

20

weil da# Hi[t der Jäger s¡weigt, weil e# für¡tet keinen Kö¡er. |

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

4

Ro›nda. Nun ›e wieder kömmt gezogen, alle# wild ›¡ mild erzeigt; Weil Dianen Jägerbogen 25

wider dur¡ die wälder eugt, Kreu¡t e# wieder in die Lö¡er und sein ‰olze# Brüllen s¡weigt, weil ihm drohen Pfeil und Kö¡er.

Dryope. Wald und wild für¡t keinen Kö¡er, 30

weil man hört kein Jägerhorn s¡allen um die Felsenlö¡er; weil Diana ›¡ verlorn, diese Gegend ni¡t mehr kennet, weil hier über Bus¡ und dorn

35

Keine Jäger-Nymfe rennet.

Ro›nda. Man¡er Pfeilgefüllter Kö¡er ma¡t ›¡ mit dem Jägerhorn Bey die holen Felsenlö¡er; weil Diana, vor-verlohrn, 40

diese Gegend wieder kennet, und ma¡t, daß so man¡er dorn wird von Nymfen thal gerennet.

Dryope. Weil Diana ni¡t berennet diesen rauhen wälderpfad 45

und ihr Aug un# ni¡t mehr kennet, trauret alle# Blumge‰ad. Der beblümte Boden kranket, weil er keine Gottheit hat weil kein Jägerfuß hier wanket.

Gedicht 1, 1646

5

Ro›nda. 50

Weil Diana zu un# rennet, su¡t Pan wieder seinen Pfad den er vormal# wohl gekennet, | und da# alte Blumge‰ad, de‹en S¡önheit ni¡t mehr kranket

55

weil e# wieder Sonne hat, Nun Dianen Fuß hier wanket.

Dryope. Nun Diana abseit# wanket, ›nd die Brunnen aufgetrübt und ihr klare# Silber kranket, 60

weil e# wie e# o] geübt, ni¡t Dianen ihr Ge›¡te spiegelmä‹ig wiedergibt unter einer Na¡bar¡te.

Ro›nda. Weil Diana Fuß hier wanket, 65

i‰ kein Ufer aufgetrübt; keine Silberquelle kranket, weil ›e alle wollu‰ übt, und Dianen ihr Ge›¡te mit Erge”ung wieder gibt

70

unter einer S¡atten ¡te.

Dryope. J‰ an jener Na¡bar¡te ni¡t verdorret Zweig und A‰, weil der Sonne ‰ral ge›¡te ni¡t Dianen zu der Ra‰ 75

seiner braunen S¡atten jaget, und der Arme Blätterla‰ keiner Nymfen i”t behaget.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

6

Ro›nda. Man¡e Gipfel-‰olze Fi¡te zeugt i”t einen S¡attenA‰, 80

weil da# heiße Sonnge›¡te, wann Diana su¡et ra‰, ›e zu ihren Zweigen jaget, weil ihr nun, na¡ Abseyn#la‰, ihre wiederkun] behaget. |

Dryope. 85

Jener Ba¡ nit mehr behaget, führet keinen sü‹en S¡uß, der ein trübe# Silber jaget in den n䡉en Lande# uß, weil er gibt Dianen Nymfen

90

und ihr selber keinen Kuß die ni¡t badt in seinen Sümpfen.

Ro›nda. Keine Quell i”t mi#behaget, deren heller Silbers¡uß wieder klare Fluten jaget 95

in de# lande# seinen Fluß, der Dianen samt den Nymfen grü‰ mit einen feu¡ten Kuß, lädet ›e zu seinen Sümpfen.

Dryope. Pan, du ›”e‰ bey den Sümpfen, 100

gibe‰ deinen Pfei[en wind; aber keine von den Nymfen ›¡ zu deren Thone ndt; und kein Reihen üm di¡ springet, wann dein Rohr ein Lied beginnt,

105

der ›¡ son‰en zu dir dringet.

Gedicht 1, 1646

7

Ro›nda. Flora Blumen bey den Sümpfen zittern von dem Zefyrwind, der Si¡ zu Dianen Nymfen au# dem Lenzenhimmel ndt; 110

Pan da# magre Feld bespringet Cere# ›¡ den Feldern günnt Daß die Aehre hervordringet.

Dryope. Nur da# wild zu Pan ›¡ dringet, und die Satyrn hören zu, | 115

und die lei¡te Gemse springet. darüm, seine Pfei[e du, geh und hüte seiner Hölen, geh und lege di¡ zur Ruh, er mag di¡ ni¡t mehr beseelen.

Ro›nda. 120

Wie ›¡ zu dem orfeu# dringet, wann e# ihm mag hören zu, wa# auf Hämu# Klippen springet: also lo¿e‰, Pan, au¡ du, wann du komm‰ au# deiner Hölen

125

un# die Nymfen au# der Ruh dur¡ der Rohre wind-beseelen.

Dryope. Kein Fel# lä‰ ›¡ mehr beseelen, E¡o Lieb i‰ ‰um und Todt, die son‰ wohnet in den hölen, 130

der Narzi‹u# ma¡te Noht. Drüm i‰ bäßer, daß i¡ s¡weige. E¡o. s¡weige? wie? woher komt da# gebot? wer i‰ meine# leide# Zeuge?

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

8

Ro›nda. E¡o lä‹t ›¡ au¡ beseelen, 135

weint ob ihren liebe#tod, der ›e bannt' in Klu[t und Hölen, der Narzi‹en bra¡t in Noht. E¡o, red' und mir nit s¡weige! E¡o. s¡weige. wohl! So red, sey du der Bot,

140

der die Neue Freud bezeuge.

II. Von dem Dur¡leu¡tig‰en Teuts¡en Foebus. Jhr Parna‹innen! ehret den, der An Thon Huldrei¡ heiset, und diesen seinen S¡önen Nahm im werke süß erweiset. | Solt eü¡ verla‹en euer Prinz und wandern himmel-ein, so wi‹t, daß dieser s¡öne held wird euer Föbu# seyn.

III. Der Dur¡leu¡tig‰en Für‰in und Frauen Frauen Sibylla Vermählten und gebornen Herzogin zu Braun#weig und Lüneburg würdig‰er Namen#tag. Willkommen, güldner Tag, der un# mit Rosenwangen, vom klaren himmel grü‰! die Sonn i‰ aufgegangen, der Sonnen un#re# Land#. willkommen, Purpurli¡t, da# mit gewüns¡tem Glanz dur¡ alle wolken bri¡t, 5

und lä¡let auf un# zu! wir haben zu begehen den Tag, der billi¡ roht solt in Calender ‰ehen, ein feyerli¡er Tag. der Je”e Silber wallt in beyden Ufern hin, ihr klare# wa‹er lallt,

Gedicht 3, 1647/48

9

und will, al# e# son‰ pegt, no¡ viel mal klärer rinnen 10

auf seinem rohten Kieß. der Werder wird s¡on innen der allgemeynen Freud, e# raus¡t sein S¡atten hau#. da# fa‰-verfalbte laub ›ht wieder grüner au#, und jünger, al# e# i‰. Jhr kun‰ge›pten Sänger, Kommt, ‰immt ein Kun‰spiel an, zieht eure Säiten länger

15

und reiner auf, al# son‰. Jhr Hirten, trettet bey gebt euren Pfei[en wind, ‰o‹t in die Felds¡almey, und blaset in den Sa¿. Jhr göttli¡en Poeten, | die ihr den blei¡en Tod könd mit der Feder tödten! Komt, di¡tet un# ein Lied, da# Gei‰ und Feuer hat,

20

Ein danklied wel¡e# Gott verehre vor die Gnad die er un# heüt verehrt. Jhr Nymfen, kommt und sehet, wie die Land#mutter heut ihr Namen# Fe‰ begehet, da# ho¡gewüns¡te Fe‰. Sie i‰ de# Lande# Lenz, die Zierde diese# Strand#, S¡u”göttinn dieser Grän”

25

du wei‰ e#, dannenBerg! Sie ‰illet o] dein Flehen, du Arme, über die fa‰ alle wetter gehen. wie ‰ünd e# ie”t üm di¡, wann ›e ni¡t wär gewe‰. Nur ›e erhielte no¡ an dir den kleinen Re‰, der vormal# überblieb. Jmfall die winde rasen

30

die Winde dieser Zeit, da# Meer der welt aufblasen und wüten, wie man weiß, in un#rem Vatterland: so hat Sibylla bald da# wetter abgewandt, e# gehet über hin. wie wann ein Sturm ent‰ehet, die wolken wölken ›¡, der himmel ›¡ aufblehet

35

und kreu¡t in einen Sa¿: da# güldne Sonnen rad ›ht diß, und kömmet bald der blöden welt zu ‰at, zertreibet da# gewülk, und ma¡t mit seinen Stralen die Erde froh und frey, die alle# wieder mahlen mit lu‰, na¡ sol¡er La‰. So gibt dir deine Sonn,

40

Ô Liebe# dannenberg, im wetter wieder wonn, und klärt den Himmel auf. Nun s¡enke di¡ dir wieder na¡ so viel ungema¡. Laß hören Freüden lieder. werd einmal wieder dein. entkleide di¡ von leid. |

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

10

leg' hin die alte Sorg, der Sinnen Trauerkleid. 45

heb Herz und Händ empor, und s¡i¿ ein neue# Flehen dem hohen Himmel zu. wie wolte‰ du be‰ehen, wann diese Seule el, auf der dein Glü¿e ruht; die deine wolfart ‰ü”t, und dir viel gute# thut? wird diese Sonne blaß, so i‰ dein Abend kommen:

50

mit ihr wird alle# lie¡t, dein Tro‰ hinweggenommen. so lange bleibt e# Tag, solang die Sonne wa¡t: wei¡t diese weg, so bri¡t herein die dü‰re Na¡t. darüm so danke Gott, vor deiner Für‰inn Leben, da# au¡ dein Leben i‰. der rei”et mehr zugeben,

55

der für gegebne# dankt. Du ha‰ ›e länger noht. gib‰ du ihr Sterben zu, so zieh‰ du deinen Tod dir selber auf den Hal#. Zwar du und diese Zeiten ›nd unwehrt, anzusehn so hohe Tre[li¡keiten, da# göttli¡e Gemüt; die zwar verwittwet hei‰,

60

iedo¡ dem himmel ›¡ vermählet hat im Gei‰. Der Himmel wolle ›e spat wider zu›¡ nehmen, der ›e herabges¡i¿t, der Feinde Wuht zuzähmen. der Himmel gönne ›e no¡ länger diesen Land, dur¡ die er ihme gut# gegönnt und zugewandt.

65

Sibylla mü‹e lang de# Lande# Zepter führen, bi# ›e der Herren-Herr wird in den wolken zieren mit seiner Ehrenkron. hier i‰ ›e Prinze‹inn; dort aber soll ›e seyn der Sternen Keyserinn.

IV. Uber Seiner Ho¡für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Her”og Augu‰u# Her”ogen# zu Braun#wik und Lüneburg würdig‰en Namen. Augu‰u# ‰arb zu Rom, in Teüts¡land lebt er wieder. von diesen wird gehört, wa# man von jenem lie‰:

Gedichte 4, 5, 6, und 7, 1648

11

der zwar von Stand ein Für‰ von muth ein Keyser i‰: Die Sonn ent‰ehet hier, dort gieng der mond nur nieder.

V. Auf die ho¡Für‰li¡e Frau Gemälin. Dieß Räumlein i‰ zu äng, der Für‰inn Lob zu fa‹en, die Zoilu# selb‰ lobt, und Momu# ni¡t kan ha‹en: Glei¡ wie der himmel ‰e¿t zwey hohe Lie¡ter au#: so glän”t Augu‰ und Sie dort von dem Wölpenhau#.

VI. Uber die drey ho¡Für‰li¡en Prinzen. Orion# Gürtel muß au¡ diesen Himmel zieren: do¡, der nit also wird, wie jener, untergehn. Sie ‰ehn zwar Sternen-ho¡: do¡ sollen höher ‰ehn, die ihre Tugend kan weit über Sternen führen.

VII. Uber die drey Prinze‹innen. Jhr Lügen-Heyden, weg mit euren Gratien, die niemand ie, al# nur in Bü¡ern hat gesehn! | Hier ›nd ›e, wann ›e ›nd. Und wer ›e drey will sehen, der darf zu einer nur von diesen dreyen gehen.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

12

VIII. Ho¡Freyherrli¡e Rägkni”is¡e Familie: Mit Lieb gese”et, mit Leid gene”et, mit Lob erge”et. Herr Gall Freyherr von Rägkni” der Eltere. Die Lieb zur Gotte#Lieb, in seine Seel Ergraben, da# holde freunde#-Aug, die nie-vers¡lo‹ne Hand, und der Ver‰and, der no¡ ‰eigt über seinen Stand, ma¡t, daß die Welt no¡ lang wüns¡t diesen Herrn zu haben.

IX. Frau Anna Catharina von Rägkni”, geborne S¡rattin Freyin. Der hohe Tugendglanz, die ungemeine Gaben, die keus¡e Freundli¡keit, die Sitten die der Welt zum Spiegel aller Zier der Himmel vorge‰ellt: sagt, daß ›e zum Gemahl ein sol¡er Herr solt haben.

X. Herr Gall Freyherr von Rägkni” der Jüngere. Kein Adler Tauben zeugt. Von Helden kommen Helden und Vatter-glei¡e Söhn. Jhr ‰erbt nit, wann ihr ‰erbt: weil dieser Sohn von eu¡, ihr gro‹er Vatter! erbt Stand, Namen und Ver‰and. die Na¡welt wird e# melden.

Gedichte 11, 12, 13, und 14, 1649

13

XI. Herr Septimu# Freyherr von Rägkni”. Sind Sieben Weißen dort: hier soll der A¡te seyn, | Bey dem der Sieben Wi” und Tugendlieb geblieben. Bald zanken Sieben Städt' und wüns¡t ihn iede sein. Gott geb, daß dieser herr leb über Neunmal Sieben.

XII. Herr Gu‰av FreyHerr von Rägkni”. Kein Nam' ent‰eht ümson‰. Man weiß Gu‰avu# Ruhm. Augu‰en Lob lebt no¡. Wer weiß wa# diese Blum für Frü¡te bringen wird? die Zeit die wird e# lehren. E# soll sein name no¡ de# Stamme# Ehre mehren.

XIII. Barbara Freulein von Rägkni”, verlobte Grän von Man#feld. Der Freulin TrauungS¡mu¿, war swarzer Trauer Flor. Für Myrten, sahe man aufblühen GrabCypreßen. Jhr Hymen war der Tod, trug bla‹e Fakeln vor, hieß, für die ho¡zeitkö‰', ein blei¡e# Lei¡mal eßen. 5

Der Himmel#herr, verliebt in diß verlobte Bild: soll, spra¡ er, andrer seyn, wa# mir allein gebühret? Drauf ward ihr Leib in# grab, die Seel in Gott, verhüllt. Sie hat ein Graf gefreyt, ein König heimgeführet.

XIV. Sidonia Freulein von Rägkni”. Wa# i‰ von Sidon hier? der zarten Glieder Seiden. Do¡ wie gering i‰ da# bey andrer ihrer Zier?

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

14

Könt innerli¡e S¡ön' au¡ s¡einen so herfür: Diana würde ›e und au¡ Dione neiden. 5

Der Hal# ‰i¡t Helfenbein, Alpa‰er, Liljen ab. der Wangen purpurkleid kan Rosen s¡amrot ma¡en. | die seltne Wunderzier, da# allerlieb‰e La¡en, i‰ s¡öner Sinnen Hau# und hoher Tugend Grab.

XV. Sophia Freulin von Rägkni”. Wil‰ Du beysammen sehn, der Palla# ihre Wi”, der Venu# s¡öne-seyn, der Juno Hoheit-Si”, der Charitinnen Huld: du darf‰ ni¡t weit ümgehen. S¡au nur Sophien an, so wir‰ du alle# sehen.

XVI. Zwey Jungver‰orbene Herrlein von Rägkni”. Stehn s¡on die Zweige hier dürr, sa]- und seelen-lo#: lebt do¡ ihr bä‰e# Theil im Sternenhau# dort oben. Sie, in den Leben#baum gepfrop], ›nd worden groß, mit Himmelnaß besprengt. Sie ›nd wol aufgehoben.

XVII. Der in hohen Häusern würgende Tod. Elegie. Steh, wanderga‰, ‰eh ‰ill, geh weiter ni¡t nimm zu Gehör, Gemüt, und zu Ge›¡t, wa# mi¡ der Her”en s¡mer” ma¡t sagen, worüber mi¡ der Todt hei‰ klagen.

Gedichtgruppe 17, 1650

15

Der Tod, da# Erbegi[t, der s¡were Sold der Sünden, der Leben#feind, die Noht die mehr al# eisern i‰, der Felse, den kein aug, kein Trahn kan überwinden, den keine Bitt erbitt, der Fraß der alle# fri‹t, 5

der beinern Re¿ebein, da# Kno¡enbild, da# Kno¡en au# Mens¡en ma¡t, da# Fleis¡ abeis¡t, da# Mark au#markt, | der Ga‰ dur¡ den da# Hau# de# Wirt# wird abgebro¡en, der Sensen mann, der un# fällt und zusammen harkt wie Graß im Sommer feld: der bri¡t in ‰iller Eile

10

bald in ein nidre# Hau#, bald in ein hohe# S¡loß; s¡ie‰ bald de# armen Thür entzwey mit seinem Pfeile, bald gibt er au¡ dem Thor der König' einen Stoß. vor seinem Frevelfuß i‰ ›¡er keine Hürde, wie klein ›e i‰, er tritt, wie groß er i‰, darein.

15

Kein Thurn, wär de‹en Höh au¡ gar der wolken Bürde und Eisenfä‰, er muß ihm do¡ er‰igen seyn. Mein Wandrer! Zweifel‰ du an diesen wa# i¡ sage: so laß dir meine Red bewären diese# Jahr,

20

ein Jahr, da# werth, daß man in TafelEr” e# trage. E# war no¡ kaum halb üm,b) da lag s¡on auf der Baar der bä‰en Leute Kern, der Au#bund teuts¡er Erden. vor Klagen e# mein Mund hier kaum erzehlen kan. Do¡ soll, muß s¡on da# herz darob betrübter werden die Zung e# reden au#, die Feder s¡reiben an.

25

Die welt, und in der welt die weltberühmt‰en Flü‹e, Jnn, Jser und der Strom, der diese beyde säu[t, | und rei‹et ›e mit ›¡, und ügelt seine Gü‹e au# we‰en hin in# O‰, der Sonn entgegen läu[t,

30

die Donau, weiß e# no¡, wie dieser Mens¡en fre‹er in kur”verwi¡ner weil dieselbe Grän”c) dur¡tobt, wie er daselb‰ gewe”t und angese”t sein Me‹er: zwar de‹en S¡ärfe fa‰ in dörfern nur geprobt, Die Halmen abgehalmt, die Kräutlein hinges¡nitten, und nidre# wiesengra# gefället in da# Feld,

35

und feindli¡ angeklop] in s¡le¡ten Bauerhütten,

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

16

im Feld dem Feldervolk ein blutig# Grab be‰ellt. Mann da¡t', er würde dar sein Mütlein sattsam kühlen, Die Sense ma¡en ‰umpf, den Ra¡en füllen voll. Wer meynet, da# ein wild, na¡ langem wälderwühlen, 40

na¡ viel-geno‹ner Beut, no¡ weiter hungern soll? Der nimmer-satte wol[ der armen Mens¡en Heerden der Todt ie mehr er fri‹t, je mehr er hungrig wird. Er lädet ›¡ zu ga‰, bey Göttern dieser Erden, wann bey der s¡le¡ten Speiß de# Dorf# er Ekel spürt:

45

s¡le¿t ja so gern al# ›e, ›e selb‰ ›nd sein ges¡le¿e, Den Bodenlosen wan‰ füllt er mit ihnen an. Er fället n䡉 dem Graß au¡ man¡e S¡öne He¿e: Die hohe Zeder selb‰ ihm ni¡t entwa¡sen kan. | Du Zeder unsre# Rei¡#d) du Sonne Teuts¡er länder,

50

du ander# Aug der welt, de# theuren Adler# Lu‰, de# Adler#, der je”und wird unser Jammerwender: du, du, sein Jammerraub, ha‰ mit ihm fortgemu‰. Er s¡wang in den Palla‰ ›¡ au# der Bauerhütten. und höher konde zwar sein Frevel ‰eigen ni¡t.

55

weil er da# Käiserhau#, hat ›e da# Grab bes¡ritten, Sie, a¡! derglei¡en nie bes¡ien der Sonnenlie¡t. wie wann der wütend Nord die Lilje rei‰ darnider, wie wann sein Zorngera# die Rose blütet ab, wie wann er wir] zur Erd die s¡wanken Kräuterglieder:

60

so s¡miß, du Rahel, di¡ der würger in da# Grab, Da# ewig von dir redt. Do¡ el‰ du ni¡t alleine: Ein Pan”e folgte dir, ein allers¡ön‰er Zweig,e) Der, dir zu warten auf, verließ die Bu¡en-hayne und neigte ›¡ dir na¡ in seine Todenneig.

65

Diß Zweiglein wol bekam, na¡dem e# war gepan”et in einen werthen Berg. der Tod der riß e# au#, a¡ unglü¿ha]er Riß! wie fä‰ e# war üms¡an”et. Die ihre# Hause# Kron, mu‰ au# dem Erden hau#. Die Nymfen allzumal am klaren Donau‰rande

70

bekannten frey, daß ›e ein einig# Mu‰erbild

Gedichtgruppe 17, 1650

17

Der Tugend und der Zier gewe‰ im ganzen Lande ein Kun‰‰ü¿ der Natur: die hatte Mutter mild | ›¡ gegen ihr erzeigt, der Tod Stiefvatermütig So bra¡ er in da# Hau# de# Helden, dem der Held 75

Der gro‹e weltmonar¡, den Fried und vater-gütig Die gan”e welt au#ru[t, zu seinen Ruhgezelt Den S¡lü‹el anvertraut. kein S¡lü‹el war von nöthen: Die Thür sprang Angel-au#, bald er ›e nur berührt. ...

80

... Er rei‹t die To¡ter hin. No¡ i‰ er ni¡t vergnüget: Der groß Emiliu#f) Der traute Mann mu‰ mit. Der Lohn der Frieden#müh bey ihm im Grabe lieget, Den ihm der Tod entkür”t mit all zu frühem S¡nidt,

85

Dem Joseph Teüts¡er Erd. Bald muß au¡ an die Reihe ein andrer Josua,g) der in ein andre welt da# Kaiserheer geführt, und fa‰ wie in die neue, in ein gelobte# Land, dort über Elb und Belt. Jhn hat der dürre Tod gar au# der welt geführet,

90

entseelet und vers¡lü¿t. Croatien wird au¡ ob seinen General von s¡nellem Leid gerühret, den plö”li¡ und ges¡wind vers¡lung der Erden Bau¡. Sein ni¡t-seyn mu‰ man eh al# sein Entwerden hören: Kein krank seyn ware fa‰ allhier de# Sterben# Bot.

95

Der selb‰ da# güldne Vlüß zu seinen grö‰en Ehren au# neuem Col¡o# holt, i‰ danno¡ vor dem Tod zu hau# ver›¡ert ni¡t. Soviel ›nd auf der Baare. no¡ war e# ni¡t genug. der würger wendet ›¡ vom hof dem Tempel zu, allda er beym Altare

100

in Aaron# Ordnung s¡mei‰ mit einem Sensen‰ri¡ | ‰rei¡t ab den S¡önen Strau¡,h) der an den wa‹erbä¡en ho¡aufgegrünet ‰und, in einen Lilienfeld, Den er zwar lang vorher begunt s¡on abzubre¡en, bi# ihm der le”te S¡nidt den Garau# hat be‰ellt.

105

Hierbey verblieb e# ni¡t. Hof- Zeug- und Tempelhäuser

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

18

›nd ihrer Zierd beraubt. Bald wird au¡ hingera[t ein Mann,i) mit de‹en wi” gedienet war dem Kaiser. Mit Cra[ten ›¡ verlohr der klugen Räthe Kra]. Parna‹u# ihn beklagt, den Sohn der Pierinnen, 110

in dem gewohnet hat der Kün‰ und Spra¡en Kun‰. Da# Rathhau# unsre# Rei¡# betraurt die theuren Sinnen, die bey dem Teuts¡en Haubt verdienten hohe Gun‰. So ha‰ du, Vindebon, mit Seu]zen angesehen Die Lei¡en sol¡er Leut, in denen du geblüht,

115

Du und dein Landbezirk. No¡ muß der weiter gehen, Der auf die gro‹en Töd' in ‰illem Denken ›ht: Dein treue# S¡we‰erland, da# dir verwandte Böhmen, war e# mit Berg und wald au¡ no¡ so sehr ümzäunt,

120

Der Tod bra¡ do¡ hindur¡, zween Helden wegzunehmen. Den einenk) er vor o] zu fällen hat vermeint. Ein hohe Klippenburg, wie dort bey den Quirinen war der Tarpeienfel#, ‰ür”t ihn dem Grabengrab in Ra¡en, für die Lieb und sein getreue# dienen: Die Lu] s¡i¿t ihn der Klu], die ihn do¡ wiedergab: |

125

Der S¡re¿en-hohe ‰ur” mu‰ ihm untödli¡ werden. wer höher ‰eigen soll, der fällt in keinem Fall. wem Tugend Flügel ma¡t, und hebt in von der Erden, Der kan ohn s¡aden seyn de# lei¡ten Glü¿e# Ball. Diß war der er‰e S¡er”, gespielet von dem Feinde:

130

Der andre kam darzu, zwar beyd' auf einer ‰ell. Er wurd in Feinde# hand, von dem Verräther-Freunde, geliefert, und be‰ri¿t auf kaiserli¡er S¡well, Die seiner Treu vertraut. Die grauen Greisenhaare, Die mü‹en Sklaven seyn. Der Abend seiner Zeit,

135

Die sü‹e Ehrenruh der ho¡gebra¡ten Jahre, muß seinem Gegentheil no¡ werden eine Beut. Jn sol¡em laus¡t der Tod: und da der held hätt lieber da# Leben, für den S¡a” der Freyheit, geben auf, geht er mit seinem Pfeil vor ihm daselb‰ vorüber,

140

lä‰ ihn verbringen so in s¡mer”enha]er Ha]

Gedichtgruppe 17, 1650

19

Da# End von seinem Lauf. Bald, da die unglü¿#wogen nun überhin geraus¡t, da# Ang‰gewölk vorbey; Da er i”t au# dem Staub auf# neu hervor gezogen Der theure treue held, und, wieder froh und frey, 145

Dem Adler na¡ verdien‰ wird an da# her” gese”et, Den er au¡ mit Triumf die Flügel s¡wingen ›ht; Da er ›¡, de‹en Kron, an seinem Stamm erge”et, wie sol¡er au#gebreit in s¡önen Zweigen blüht: wis¡t au# dem Hinterhalt hervor der Feind de# Leben#

150

und zwikt ihn unverho[t den leben#faden ab. Zwar, gan” zu tödten ihn, war aller Tod vergeben#. | Sein grö‰- und be‰e# Theil entgienge no¡ dem Grab. Der Jaspi# der den Leib in seiner Ruh beglän”et,

155

zeigt, daß sein Name ‰ät# sol glänzen in der Welt, der Jaspi#, den kein Feind geraubet no¡ zergänzet,* Der, für den Steinpalla‰, i”t i‰ sein wohnungzelt. Ein andrer Held,l) der sah, daß kür”li¡ fallen solte Der Helden bä‰er Kern, de# Lande# Stü”e-Stab: und weil er ihren Tod ni¡t gern erleben wolte,

160

‰ieg er, für Leid üm ›e, vor ihnen in da# Grab. So eng da# wüten an. So riß der Tod er‰ diesen mit einem Hieb hinweg. So hat er nun bißher ›¡ glei¡sam müd gewütt an Nymfen ho¡gepriesen an helden, derer Lob wird ‰erben nimmermehr.

165

wie ›nd die helden do¡, der männer Kern, gefallen! im Bu¡ der Redli¡en soll e# ges¡rieben ‰ehn. La‰ diese Trauerpo‰ in Stambol ni¡t ers¡allen, daß ni¡t ob unsrem Leid in Freudenreihen gehn Die Tö¡ter ihrer Grän”. Die Bä‰en ›nd entseelet,

170

im Teuts¡en J#rael. de# Rei¡e# David kränkt ihr ‰erben, derer Fau‰ der Feinde nie gefehlet, Die ihren degen o] mit deren Blut getränkt, gespei‰ mit ihrem Fett. Jhr grünen Donauinnen, ihr Nymfen, auf! hel] un# beweinen den verlu‰!

175

E# mü‹e Her”blut nur an ‰at der Threnen rinnen!

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

20

rau] au# da# Haar, zereis¡t die Wangen, s¡lagt die Bru‰! wie ›nd die Helden do¡, der Männer Kern, gefallen. | Do¡, ele s¡on der Leib, da# Lob bleibt ungefällt. Jhr Ruhm- und Ehrenruf wird weit und breit ers¡allen. 180

Die Ewigkeit soll seyn der Tugend wiedergelt. wann Zedern zu den Graß, wann Büs¡e hohen Ei¡en, wann zu dem niedern Klee die Edle König#ker”, wann kleine Sa¡en man zu gro‹en darf verglei¡en, so laß dir, wanderga‰, ein traurig# Ahnenher”

185

hier weiter ä¡”en zu. Na¡ dem der Tod geleget zu seinen Fü‹en hin die ho¡benannte S¡aar: ›ht er, daß ›¡ im Graß ein Wilde# Stö¿leinm) reget, da# vor zehn Monden kaum hervor ges¡o‹en war, und zärtli¡ wu¡# daher. Die ho[nung an ihm grünte,

190

e# würde werden no¡ ein s¡öner Sto¿ darau#, der etwann na¡ der Zeit mit lu‰ zum Jmpfen diente, und seine rei[e Zweig au#breitet an dem Hau# vor wel¡em e# gepan”t, im Frü¡te-rei¡en Hayne. Die Brü‰e der Natur die go‹en mildigli¡

195

fa‰ aller Zierden Zier in diese# Reiß, da# kleine: ein s¡öner Gabenglan” s¡on ließ erbli¿en ›¡. Der Tod erbli¿t e# au¡: diß, da¡t er, kan no¡ werden ein hoher Baum und Sto¿. Er s¡ont' und gieng vorbey. Bald aber, al# er sah gefällt den Preiß der Erden:

200

so will i¡ daß die Pan” au¡ abgesenset sey: sagt' er und haute zu. Stra¿# e# entseelet lage, Da# Stö¿lein, in den S¡oß der Mutter, in den Graß. E# mu‰e vor der Zeit bes¡lie‹en seine Tage, und s¡ütten au# sein no¡-ni¡t volle# leben#-maaß.

205

Nun wanderga‰ bedenk hierbey Großvatter s¡mer”en | und wa# für Noht der Tod thut seinen Sinnen an. wa# wunder i‰#, wann ihm, vor Traurigkeit im Her”en, Die wort ge‰ehn in Mund, daß er ni¡t weiter kan! Hierüber hieß der Tod mi¡ klagen, diß hieß der her”en-s¡mer” mi¡ sagen.

Gedichtgruppe 17, 1650

21

Nimm# zu Gehör, Gemüt und zu Ge›¡t, du wanderga‰, und geh, ‰eh ferner ni¡t.

b) Alle her na¡ bes¡riebene Tode#fälle haben ›¡ in einen halben Jahr zugetragen. c) Da# Bairland, wel¡e# vorhergehenden Jahr# der Sedes belli, oder der S¡aupla” de# kriegeris¡en Teuts¡en Trauerspiel# gewesen, und viel Noht erlitten. d) Die AllerDur¡leu¡tig‰e Römis¡e Kaiserin, Maria Leopoldina. e) Frau Grän von werdenberg Herrn Grafen# von Bu¡heim Römis¡ kayserli¡er Maje‰ät Obri‰en Cämerer# Frau To¡ter. f)

Herr Maximilian Graf von Trautmann#dorf Römis¡ Kaiserli¡er Maje‰ät Obri‰er Hofmei‰er. g) Herr Graf von S¡li¿ Römis¡ Kaiserli¡er Maje‰ät Geheimer Rath und Krieg#-Prä›dent. h) Herr Corneliu# Strau¡, Abt de# Clo‰er# Lilienfeld. i)

Herr Johann Cra[t, Kaiserli¡er Rei¡# Hofraht. k) Herr Graf von Martini”, Römis¡ Kaiserli¡er Maje‰ät Statthalter und Obri‰er Burggraf im Königrei¡ Böhmen. *

in der lezten Eroberung Anno 1648.

l)

Herr Graf von Kolowrath, Kaiserli¡er Maje‰ät Obri‰er Land Hofmei‰er im Königrei¡ Böheim. m) Herrn Johann Wild‰o¿# Kaiserli¡en Secretarij Söhnlein, und Herrn Heinri¡ Graßen# Römis¡ Kaiserli¡er maje‰ät General-Auditor# bey dero Armeen Enkelein.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

22

XVIII. Monsieur le Colonell Blire Abs¡ied an die Ve‰ung Wilzburg, al# Commendanten# daselb‰. Edle# Hau# i¡ muß di¡ la‹en, weil in dieser Gränzen Ga‹en ›¡ der Friede lä‹et bliken. Die ge‰illten Kriege# wogen 5

›nd au# Teuts¡land abgezogen, die dir o[t gekehrt den Rü¿en, weil du ihren Sturm verla¡et, weil in dir vor di¡ gewa¡et man¡e# Helden dapfrer Mut,

10

der ni¡t# auf den Feind wolt pa‹en, dran gewagt sein treue# Blut. Edle# Hau#! i¡ muß di¡ la‹en. O ihr ho¡geführte Zinnen! eure Liebe zu gewinnen,

15

haben dapfre Courtisanen Gut und Leben aufgese”et, Arm und Fau‰ mit Blut gene”et, di¡ begrü‰ mit Stük und fahnen. Do¡ i‰ dein Jungfräuli¡# lieben,

20

Heldenhau#! dem Helden blieben de‹en Liebe di¡ ges¡ü”t, | der mit zornbeammten Ha‹en auf die Buhler hat gebli”t. Edle# Hau#! i¡ muß di¡ la‹en.

25

Wei‹enburg die Na¡barinne, wann die Feinde waren drinne, hat ›¡ o[t in Ang‰ befunden; wann du Kugeln ließe‰ s¡reyen, mu‰e ›e gar bald au#speyen,

30

die na¡ deinen Kran” dir ‰unden.

Gedicht 18, 1649

23

Deine Stü¿e ›e zer‰ü¿ten blutig wieder von dir s¡i¿ten, und dein gro‹er Purlebau#, den man hört' auf allen Stra‹en 35

donnern mit gar ‰arken Strau#. Edle# Hau#! i¡ muß di¡ la‹en. Nun du wir‰ au¡ ni¡t verge‹en, wie in deinen kriege#pre‹en diese Fau‰ vor di¡ ge‰ritten,

40

diese# Aug vor di¡ gewa¡et, dieser Leib üm di¡ gekra¡et, bey so man¡en Pauren tritten. Daß kein übermut versehre Deine Jungfraus¡a[t und Ehre,

45

ließ i¡ meine Sorge seyn; weil i¡ liebte di¡ ohn ma‹en, leben wolt und ‰erben dein. Edle# Hau#! i¡ muß di¡ la‹en. Du wir‰ zwar von mir geprießen;

50

ha‰ mir au¡ viel gut# erwiesen, daß du von mir dank sol‰ haben: do¡ vergiß au¡ ni¡t der Treue. | gerne gönn i¡ dir auf# neue, daß di¡ nun die Ruh soll laben.

55

Meine Lieb, mit Ruhm geprobet, laß mit Ruhm au¡ seyn gelobet, Edle Burg, so lang au¡ di¡ da# Gerü¡t in Lob wird fa‹en. liebe, und gedenk an mi¡,

60

Heldenhau#! i¡ muß di¡ la‹en.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

24

XIX. Der Ve‰ung Antwort. Bellerofon sein edle# Flügelpferd trug Perseum den Helden in den Lü[ten, Andromedam zu retten von den Klü[ten, daß ›e vom Dra¡en ni¡t verzehret werd! 5

J¡, i¡ arme# Wilzburg au¡ ‰unde, wo die Kriege#dra¡en wolten ihren o[nen Ra¡en mit mir füllen und den Bau¡; an de# Felsen rauhen Höhen

10

mu‰ i¡ ‰ät# in Blö‹e ‰ehen. Lei¡t hätte mi¡ vers¡lungen man¡e# Thier, wann ni¡t, getragen dur¡ die Tugendügel, die Helden ›¡ genähert meinem Hügel und mir zu hel[en ›¡ gema¡t herfür.

15

Jhre Fau‰, von Mut regirt, meinen Feind, der auf mi¡ gienge, allso ritterli¡ empenge, daß er ›¡ bald wund gespürt, und ihm, meiner ungeno‹en,

20

Blut und leben au#geo‹en. Jhr keiner hat ›¡ nah zu mir gewagt, wie sehr ›e ›¡ üm meinen Kran” gedrungen. | Mein Perseu# hat ›e also angesprungen, daß ihnen bald da# Spiel ni¡t mehr behagt.

25

Wie ein Fel# im wilden Meer la¡t der aufgeblasnen wellen, ma¡t die wogen wiederprellen und der uten wütig# Heer: Also mein Bes¡ü”er ma¡te,

30

daß i¡ meiner Feinde la¡te. Ehr, Zu¡t und S¡am behielt i¡ unverle”t, bi# daß den Meere#fried, die wellen-‰ille,

Gedicht 19, 1649

25

von oben herges¡i¿t de# Himmel# wille. i¡ bin erlö‰, die Freiheit mi¡ erge”t. 35

du, der du da# le”te mahl meiner Keus¡heit S¡u” gewesen, Bliere! dur¡ den i¡ genesen und entgehen kond der Qual; wo soll i¡ do¡ worte nden,

40

meinen dank dir anzukünden. Ruhm dir gebührt, du dapfrer Kriege#held, der allbereit auf de# Gerü¡te# Wagen dur¡ alle welt wird in der lu] getragen und einen Si” su¡t in den Sternen Zelt.

45

weil ein degen wird geführt, und weil von den Kriege#helden die Na¡kommen werden melden wir‰ au¡ du mit Lob geziert und vor andern au¡ auf Erden

50

fa‰ wie gar vergöttert werden. E# nehmen mi¡ von deinen Händen zwar die freunde, die mi¡ vor ni¡t s¡ü”en können; i¡ aber will dir gut# vor gute# gönnen, an di¡ mit Ruhm gedenken immerdar.

55

Reise fort, und denk an mi¡. | vor die mir erwiesne Treue, wüns¡ i¡, daß dir gün‰ig seye Glü¿ und Himmel ewigli¡. Reise fort, begleitt von Freuden.

60

Gute Na¡t! wir mü‹en s¡eiden.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

26

XX. Uber Seiner Für‰li¡en Gnaden Herrn Octavij Piccolomini Herzog# von Amal Blasen‰ein. Sonnet. Du vielbekrei‰er Grieß, du ang‰-gehäu]er Sand, du s¡merzli¡# Blasenkind, du Stein, mit Pein empfangen, geboren mit Verdruß! dor]‰ du di¡ unterfangen zu quälen Den, dur¡ den von unsrem Vaterland da# lang-gefühlte Leid soll werden abgewandt?

5

du unerwei¡li¡# Hart! wie konte‰ du die Wangen de# Helden ma¡en blaß, der aller Welt Verlangen zu ‰ande bringen hil], der Teuts¡en Frieden‰and? Gott Lob! du mu‰e‰ fort, wie bang du ihm gema¡t. Kein Stein erwürget Den, der in so man¡er S¡la¡t,

10

dur¡ Degen, Pulver, Bley ›¡ dapfer dur¡ges¡mi‹en. So ha‰ du endli¡ do¡ dein hau# verla‹en müßen. Kein Stäublein soll forthin daselb‰ ›¡ nden ein. Sey ewigli¡ von dar verbannt, du SmerzenStein!

XXI. Uber Frauen Frauen Susannen, Grän zu Werdenberg, | gebornen Grän von Bu¡eim, Ho¡seelige# Ableiben. Pindaris¡e# Lied. I. Sa”.

J‰ dan gar kein Kraut zu nden in den Gründen, da# den Tod kan ma¡en todt? i‰ kein S¡ild in diesem Ganzen,

5

der die Lanzen

Gedicht 21, 1650

27

diese# Würger# könt verla¡en, und die Noht, die un# ‰erbet, ‰erbli¡ ma¡en? O du unersättli¡# Grab! 10

muß dan sol¡e Zier der Erden dir so früh zu theile werden, und in dir ›¡ legen ab?

I. GegenSa”. Zwar wir wolten diß dein S¡erzen gern vers¡merzen, 15

wann, ô Tod! dein Sensen Hieb nur der niedren Grä#lein Glieder meyte nieder. Aber, daß du no¡ im Lenzen, die un# lieb,

20

Blumen, die vor tausend glänzen, zu dem gro‹en Haufen s¡a[‰: diß nur kan un# herzli¡ quälen; daß du, mit den Erden-Seelen, au¡ die Erd-Gottheiten ra[‰.

25

Na¡Sa”. Der Tod thut, wa# er thut, fragt ni¡t# na¡ unsrem Klagen, lä‹t, wa# man ihm gibt, nimt gern, wa# man liebt, hei‰ unsre Lu‰ un# o] zu grabe tragen. E# geht do¡, wie e# geht. der Tod hört niemand an

30

Käyser#kronen, Anemonen, kein Kräutlein prangt, da# er nit fällen kan. | II. Sa”. Andre Sonne dieser Erden! dein Entwerden,

35

ma¡t diß leider! all zu wahr. Deine s¡öne WunderJugend, deine Tugend, die von Himmel herge‰ammet, hat die S¡aar

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

28

40

aller Nymfen überammet. könte, Tod! der S¡önheit Pra¡t dir dein ‰einern# herze nehmen, hätte di¡ wa# können zähmen: Diese hätt' e# wahr gema¡t.

45

II. GegenSa”. Bu¡eim, da# dir Hoheit gabe, ru[t zum Grabe. Werdenberg ru[t seiner Blum. Wo i‰ aller Tugend Spiegel, La‰er-Zügel? 50

Warüm fähr‰ du nun von hinne, unser Ruhm! aller Zier Be›”erinne? A¡! a¡ der Vollkommenheit! soll ein Grab die Ehre haben,

55

e# mit dir so zu begaben? ô du Grab der Tre[li¡keit!

II. Na¡Sa”.

Die Erd war viel zu s¡le¡t, diß Himmelbild zu haben. Jhr war ni¡t# hier glei¡. Dort im SternenRei¡,

60

da ›ht ›e au¡ an andren ihre Gaben. Den zarten Leib die Gru[t, die Seel der Himmel s¡ü”t. Jhr Nam lebet, in Lob s¡webet, und in die Wett mit unsrer Sonne blizt. |

Gedicht 22, wohl 1650-1653

29

XXII. Uber einen, von einer hohen Dame, der Compagnie verehrten Torten. 1. Süße Gab von süßen Händen, wehrte# Zei¡en ihrer Gun‰! werd i¡ e# au¡ können enden, wird mein Thon nit seyn ümson‰, 5

daß i¡ von dir ›ng, etwa# würdig# bring, daß i¡ mi¡ in ihre Hoheit s¡wing? 2. O ihr Honigthierlein! ieget auf den Berg, der Hybla hei‰,

10

saugt au# Blumen, die ihr krieget, ihre# süßen Sa]e# Gei‰, bringt, legt ihn zur ‰und her in meinen Mund: daß mir süß zu ›ngen sey vergunt.

15

3. Orfeu#! leih mir deine Säiten, lehre mi¡ ein süße# Lied. Jhr Parna‹en# neun Gottheiten! kommet, komt und ›nget mit, s¡enkt mir einen Guß

20

au# dem Claro#-uß, gebt mir einen süßen Liebe#kuß. 4. La‹t mi¡, diese Gnad zu preisen, dißmal nur seyn einen S¡wan: son‰ i¡ gerne Gan# will heisen,

25

die son‰ ni¡t# al# snattern kan. Nehmt mi¡ selb‰ zu lohn, und la‹t einen Thon mi¡ iezt führen von der Nymfen-Kron. |

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

30

5. Edle Nymf', an Stand erhoben! 30

Euer mehr al# süßer Mund könt allein eu¡ würdig loben. Wär sein reden mir vergunt: e# solt euer Ruhm, aller Freulein Blum!

35

werden meiner Lieder Eigentum. 6. Jndeß la‹et eu¡ mein Lallen, weil i¡ ni¡t wol reden kan, Edle Nymfe! ni¡t mi#fallen. nehmt, für Werk, den Willen an:

40

der, vor eure Gün‰', ehret eu¡ mit dien‰, und den Torten mit Worten verzin‰. 7. S¡neidet an, la‰ un# in Freuden ko‰en diese süße Ko‰.

45

›e versü‰ da# bittre Leiden, mehr, al# Honig, Zu¿er, Mo‰. Edle Compagnie! trinkt herüm auf Sie, wüns¡t Gesundheit, für die süße müh.

50

8. Ni¡t der Zeug, die süßen Hände haben ihn so süß gema¡t. Rei¡t ›e her, daß man eu¡ sende, Edle# Freulein! vor die Tra¡t, vor den Gnad-genieß,

55

Eu¡ nit zu Verdrieß, tausend süße dien‰- und Ehren-Küß. 9. Göttin mögt ihr billig heisen, die ihr Göttern un# glei¡ a¡t, und begnadet un# mit Speisen

60

au# Ambro›a gema¡t. Süßer könten wir

Gedichte 22 und 23, wohl 1650-1653 und 1653

ni¡t (man gläub e# mir) Tafel halten, Jupiter! mit dir. | 10. Nun, der Himmel woll eu¡ geben, Freulein! vor die süße Gab,

65

tausendsüß-gewüns¡te# Leben: für un# Dank zu legen ab. Daß diß Wüns¡en ha], daß e# habe Kra], trinken wir diß Glä#lein Rebensa].

70

XXIII. Uber die Gedi¡te de# Theuren E”enden. Prinz der Lieder, Musenführer, wunderteüts¡er Seitenrührer, ô du Fönix der Poeten Sonn und Vater aller Lie¡ter, 5

Föbu# der die andren Di¡ter ma¡t ver‰ummen und erröthen Pan selb‰ in den S¡äfertri[ten, hoher Adler in den Lü[ten weltbelobter donau-S¡wan,

10

wann i¡ mi¡ zu dir erhebe, ¡t mi¡ bald der Zwei[el an, ob i¡ todt bin oder lebe. Mu‰ so eine Hand verwesen? Gibt der Neidt dann ni¡t zu lesen,

15

wa# ›e kün‰li¡ aufgese”et? Göttli¡ ware‰ du, drüm mü‹en Mens¡en-augen ni¡t# geni‹en. A¡, dur¡ die du würd‰ geä”et in da# Erz der Ewigkeiten,

20

soll ›e mit den Motten ‰reiten

31

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

32

die glei¡lose Di¡terey? gebt ni¡t zu ihr Pierinnen diese ‰ränge Tyranney! rett die Bruten sol¡er Sinnen. |

XXIV. Trauer-Lied über den Tod, einer Hohen Person. S¡weigt, ihr Seü[zer, la‹t mi¡ klagen! ‰eht, ihr Trehnen, la‹t mi¡ sagen! laß mi¡ reden du mein Herze! ihr betrehnten Wangen-klippen 5

tro¿net eü¡! ihr bla‹en Lippen gebet Lu[t do¡ meinem S¡merze! do¡ ihr mögt, ihr Augen, ie‹en heiße Zehren untergießen, wann mein S¡merze redend wird;

10

ja, ihr Seü[zer, eü¡ vereinet, au# dem Mund die Worte führt! Weinet, Herz und Augen, weinet! 2. Klage, sag, du Rede-pforte! Aber a¡! wo nd i¡ worte,

15

die Si¡ meinen S¡merzen glei¡en? da# i‰ no¡ ein s¡le¡te# Leiden, da# ›¡ lä‹t in worte kleiden; Ang‰ die gibt nur ‰umme Zei¡en. Red' i¡ ni¡t, so will i¡ lallen,

20

halbe worte la‹en s¡allen au# zerbro¡nen Herzen# s¡rein. Kun‰ und Ang‰ ›¡ ni¡t vereinet. ey so sey dann meine Pein halb geredet, halb geweinet.

Gedicht 24, 1653

33

25

3. A¡ i¡ kan ie”und den Brunnen, der vom Helicon gerunnen ni¡t au#s¡öp[en wie i¡ solte Gei‰ und Feuer i‰ ertrunken, in dem Trehnen-Meer versunken,

30

der in Seü[zern Odem holte. Rauhe# Leid, und rauhe Worte beyde# wohnt, an einem Orte. Nun so leer di¡ au#, mein Herz! ob kein Föbu# di¡ ans¡einet,

35

und erzehle deinen Smerz, der nit gnug kan seyn beweinet. | 4. Solten, die viel na‹e sehen meine Augen tru¿en ‰ehen? J¡ bin ni¡t von harten Klippen

40

an den Caucasu# erzeüget, und von Tygern ni¡t geseuget dorten in Hirkaner krippen. Hätt i¡ au¡ die art der eine# eine# Tyger# oder Steine#,

45

hätt i¡ s¡on ein ehrne# Herz, danno¡ ma¡te wie e# s¡einet, dieser Fall mir sol¡en S¡merz danno¡ mü‰ e# seyn geweinet. 5. Weine mit mir, Threnen ‰reue,

50

alte Redli¡keit und Treue, du Sofrona, wi” der Sinnen Suada, Mei‰erinn der Rede, Gott#lieb, Tugend, weinet beede, weinet, ô ihr Huld Göttinnen.

55

du, de# Re¡te# S¡u”, A‰ree dein Ge›¡te Zehren säe! Jhr Göttinnen allzuglei¡, den ihr habt mit Gun‰ bes¡einet,

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

34

der an euren Gaben rei¡, 60

de‹en Tod ie”und beweinet. 6. Weinet, ihr, die er ges¡u”et, denen er mit Raht genu”et die ihr Gut# von ihm empfangen. Selb‰ der Adler, fühlet S¡merze

65

nennet, diß entseelte Herze seine Zier, ie”t sein verlangen, | klagt bey ›¡, daß auf der Baare ligt, der selb‰ sein Herze ware und sein Mund, sein Aug' und ohr,

70

der e# treü mit ihm gemeynet, darüm sag' i¡ wie zuvor: Mein' und aller Augen weinet. 7. Weine Donau Prinz der ü‹e, über Ufer Fluten gieße!

75

Stadt der Städte Prinze‹inne, weine, Wien! du ha‰ verloren, der zu Tro‰ dir war geboren. Wein au¡ meine Pierinne; du mu‰, ô mein herze, Zehren

80

diesem theuren Sarg verehren, da dein Freünd an Mut und Blut, ja dein Vater, ligt vers¡reinet, da dein gro‹er Gönner ruht, der mit Blut solt seyn beweinet.

85

8. Könd' a¡! könd' i¡, wie i¡ wolte a¡ i¡ wolt' ihn, wie i¡ solte rei‹en au# de# Tode# Ra¡en, Tod du solt‰ ihn nit entfärben, gern wolt i¡ mit meinem Sterben

90

ihn ie”t wieder lebend ma¡en, ihn solt von Elyser-Feldern, von den Stillen Seelen-wäldern,

Gedicht 24, 1653

35

meine Laute holen her, wann e# mir ni¡t würd verneinet, 95

wann er einzuholen wär. A¡ so sey er dann beweinet. 9. Dorther i‰ kein wiederkommen; er i‰, bleibt au¡, weggenommen, | wüns¡t ›¡ selb‰ nit mehr auf Erden;

100

er wohnt in der Ruh der Seelen, fähet Jahre an zu zählen die ihn ewig trö‰en werden. Ni¡t# ihn plagt', al# unsre Trehnen, unser heiße# na¡ ihm-Sehnen:

105

drüm so ru[t er zu un# her: Ni¡t so! Neid zu sein e# s¡einet, daß ihr meine Wiederkehr wüns¡t, und meine Freüd beweinet. 10. Gro‹e Seel, ja wir die deinen,

110

die du so verla‹en, weinen, daß du so von un# geeilet. Wir vergonnten dir hier gerne, daß du glänzte‰, wie die Sterne, (warüm ha‰ du nit verweilet?)

115

daß man di¡ vor allen prieße, da da# Glü¿ dir Gun‰ erwieße. diese# kränkt un# nur von dir, daß du di¡ von un# ges¡leunet, un# geraubet diese Zier.

120

Solt e# dann nit seyn geweinet? 11. Wahr i‰#, daß wir dir mi#gönnen deine Freüd: du hätt‰ wohl können mit der Zeit darzu gelangen. Später hätt‰ du können reisen,

125

länger un# da# Glü¿ erweisen, auf der Erd mit dir zu prangen.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

36

Do¡, di¡ hat (wir mu‰en büßen) da# verhängniß weggerießen da# auf un# erzürnet war; 130

son‰ läg‰ du no¡ ni¡t üms¡reinet mit der S¡warzen Todtenbaar. A¡ so sey der S¡luß beweinet. | 12. Gott der thut wa# ihm gefället: böß i‰, der ihm wiederbellet.

135

Tod, du s¡ieße‰ zwar gewi‹e; do¡ bi‰ du ein blinder S¡ü”e, tri[e‰ Leüte, die viel nü”e. du solt‰ ri¡ten deine S¡ü‹e auf die Nidren, Armen, Kranken

140

und die mit den Leben zanken, ni¡t die Bä‰en reißen hin. A¡, du bi‰ zu hart verbeinet, handle‰ nit na¡ unsrem Sinn; deiner wird nit wei¡ geweinet.

145

13. Nun ein gro‹er Mut ›¡ zwinget. weinen Jhn ni¡t wiederbringet: e# entgänzt nur seine Freüde. der hier ware groß auf Erden, mu‰ im himmel größer werden.

150

Erd und Himmel, alle beyde zanken üm ihn, ihn zu ehren, allen wuns¡ ihm zugewähren. Hier hatt' er beglü¿te Zeit. werden Seel und Leib vereinet,

155

lebt er dort in Seeligkeit. Nun so sey e# gnug geweinet! 14. Kan ein Mens¡ au¡ mehr im Leben haben, Gott wa# mehrer# geben? Nun er lebt in Ruh' und Friede.

160

Theure Seel, di¡ zuverehren,

Gedichte 24 und 25, 1653 und 1654

37

nimm da# opfer dieser Zehren, die i¡ werde, langsam müde, üm dein wehrte# Grab vergießen. wunden, die dein Tod geri‹en, 165

werden bluten ‰ät# an mir; | wie mi¡ vor mit Tro‰ bes¡einet, treüe Seel, dein Leben hier. Laß mi¡ e# mu# seyn beweinet. 15. Nun wir wollen, un# zu le”en,

170

dir ein' Ehren-seule se”en, und darein mit Golde s¡reiben: Könde Wi” und hoher Adel, wahre Tugend sonder Tadel, vor dem Tode ›¡er bleiben,

175

würde diese# nit gelesen. der de# Lande# Zier gewesen, a¡ der Helden Kron und Lie¡t ligt in dieser Gru[t vers¡reinet: Solt man den betrauren ni¡t,

180

den hier au¡ ein Stein beweinet?

XXV. An meinen gnädigen Mecäna#. Antwort auf da# Seine. Wunder-neuer Teuts¡er Singer, selb‰ Apollo, Säitenzwinger! wie tief senkt ihr eure Hand. Ni¡t do¡! lei‰et, mi¡ zu loben, 5

ni¡t so hohe Sinnen-Proben. Lob, bey mir ndt keinen Stand. Andrer Orfeu#, Seelenrührer, s¡ön‰er Nymfen Herz-entführer! la‹t da# Ziel ni¡t sein verru¿t:

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

38

10

ma¡t, mit sol¡em Pra¡t der Worte, eine Dam' vielmehr verzu¿t, gebt ihn seinem re¡ten Orte. Venu# wirbt üm sol¡e Di¡ter. Wird kein Mida# seyn der Ri¡ter,

15

warli¡ eurer Sinnen Zier nennt eu¡ selber Prinz der Reimen. La‹t eu¡ da# von mir nit träumen, | daß der Nam gehöre mir! Nun so ›ngt, ihr Sinnen-laber,

20

seit selb‰ eure# Tod# Begraber: dann i¡ weiß e#, ein Gedi¡t, da# so herrli¡ kan lob-sagen, lobt ›¡ selb‰, und lä‹et ni¡t seine# Di¡ter# Tod beklagen.

XXVI. An Eben denselben. Bey Ubersendung einer Teuts¡en Di¡terey-Lehre. Sonnet. Herr! nemt diß Bü¡lein hin, da# au# dem Musens¡rein eu¡ meine Muse bringt, die Teuts¡e Pierinne. J¡ spüre, daß ›e eu¡ für andren liebgewinne: weil euer Flammengei‰ gibt also hellen S¡ein. 5

Sie und der ganze Hauf bey eu¡ wil ziehen ein. Sie bringen Claro# mit: zu tränken eure Sinne, und wollen, daß von eu¡ forthin ein Claro# rinne. der E”end' i‰ dahin: ihr solt nun Föbu# seyn. Nun, Ariadne komt: ergreifet ihren Faden,

10

der ›e zu eu¡, und eu¡ zu ihnen bringen kan. Seht! Venu# tritt herzu, beutt eu¡ Be‰allung an. Seht! Fama euren Ruhm i‰ färtig aufzuladen.

Gedichte 26 und 27/1, 1654 und 1655

39

Auf dan! s¡reibt euren Nam den Ewigkeiten ein. Gott und der Damen Zier sol euer Jnnhalt seyn.

XXVII/1. An Eben denselben. Tro‰Lied. Zwar i¡ vernimm, wie i¡ dann soll, mit S¡merzen Herr, Euer Leid und s¡merzli¡# Ungema¡. der wuns¡ geht mir, di# wahre wort, von Herzen, er klopfet o] an# blaue Himmel-da¡: | 5

A¡ daß i¡ do¡, a¡ daß i¡ eure Plagen, a¡ daß i¡ ›e vor eü¡, solt alle tragen. 2. Jedo¡, i¡ hab mehr Ursa¡, eü¡ zuneiden. de# Glü¿e# Haß, zeigt hohe Tugend an. wer leiden kan bekommet viel zuleiden.

10

wer o[te ¡t, der i‰ ein dapfrer Mann. Ein brav Soldat prangt mit den wundennarben, die ihm viel Ruhm# mit wenig Blut erwarben. 3. Weil Eü¡ so ho¡ die Tugend hat erhoben so ‰ehet ihr dem Glü¿ ‰ät# im Ge›¡t:

15

daher dann Eu¡ am mei‰en tri[t sein toben, na¡ diesem Ziel e# seine Pfeile ri¡t. Wa# s¡adt'#? der S¡uß, so bald er i‰ ges¡ehen lä‹t einen Punct von eurer Tugend ‰ehen. 4. Da# Glü¿ mag ni¡t mit feigen Seelen ringen,

20

ma¡t ›¡ nur gern an einen fä‰en Mann. weil e# no¡ nie kond' Euren Mut bezwingen, drüm grei[t e# eü¡ mit soviel S¡la¡ten an. Zule”t, wann e# verzwei[elt an den Siege, da ma¡t e# Fried, na¡ lang-vergebnem Kriege.

25

5. J¡ dör[te s¡ier, zu so viel Tugendproben, i¡ dör[t Eü¡ s¡ier zum Unglü¿, wüns¡en Glü¿!

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

40

do¡ bitt J¡ den, der über un# hers¡t oben, daß Euren Wehrt er mit wohlwesen s¡mü¿; Bin au¡ bereit, ein Sieglied eu¡ zu›ngen, 30

wann ›¡ da# Glü¿ mit Eu¡ zu todt wird ringen.

XXVII/2. Uber de‹elben PferdSturz. Sonnet. Mein Held und mein Mecän, ließ ritterli¡ zu Pferd man¡ s¡önen Sprung und S¡wung vor König#augen sehen. E# mu‰e, wer e# sah, ihm seinen Ruhm ge‰ehen und daß so eine Lu‰ sey eine# König# wehrt. 5

Weil diese# die Fortun mit Mißgun‰ angehört, nahm ›e ihm au# der hand den Zügel in den drehen, und lenkte, daß da# Pferd mu‰ einem Graben nähen; der Edle Ritter ward ge‰ürzet und versehrt. Wa# ha‰ du nun damit, du s¡nöde# Glü¿, gewonnen?

10

Er fiel: do¡ nit da# Lob, da# er mit man¡em Ritt erworben, wird e# ihm von dir s¡on nit gegonnen; e# wandert immer fort, geht einen guten S¡ritt. Und wi‹e, dir zu Tro”: e# soll in kurzen Zeiten auf unsrem Pegasu# sein Ruhm gen Himmel reiten.

XXIIX. Uber Frauen Frauen Annen Sidonien Freyherrin von Windis¡grä” etc. gebornen Freyin von Herber‰ein Ho¡seelige# Ableiben etc. Sonnet. Wa# i¡ solang gethan, da# hab i¡ nun vollendet. J¡ ‰arbe tag für tag: ie”t hab' i¡ aufgehört, | nun hat der Todt einmal den langen Tod verzehrt

Gedichte 28 und 29, 1654 und 1655

41

nun bin i¡ au# den Sturm im Hafen angeländet. Die Seele hab i¡ dir, ô himmel eingehändet,

5

dir, Vater! ›e, dein Kind: den Leib, der Mutter Erd. die welt behielt den Nahm, und wird ihn halten wehrt: wa# ma¡t#? weil ›e mir i‰ üm eine Gab verpfändet. J¡ hab, mir einen Sohn,* ihr eine Kron und Zier, den Musen einen Freünd, gebohren und erzogen

10

mit de‹en Ruhm alls¡on die Fama au#geogen. Mein Leben hat der Tod ni¡t ganz genommen mir: J¡ will in Jhm no¡ lang, den Tod zu tru”e, leben. wa# Müttern raubt der Tod, die Söhne wiedergeben. * Jhre Ho¡gräi¡e Gnaden Herr Graf Gottlieb von Windis¡grä” etc. keyserli¡er würkli¡er Rei¡# hof Raht.

XXIX. Uber Herrn Herrn Han# Adam Praunfalk# Freyherrn zu Neuhau# etc. Ho¡seelige# Ableiben. Sterben i‰ be‹er, dan Leben. Al# Adam wider Gott ›¡ freventli¡ entböret hat er da# Flu¡-Urtheil mit Zittern angehöret. worzu ward er veru¡t? Zu aller Leben#-Noht, die ni¡te# enden kan, al# nur der Leibe# Tod. | 5

Die Seele ‰irbet ni¡t: ›e soll dur¡ Jesu Sterben ein ewig# Leben dort im Himmelhau# erwerben na¡dem ihr Jrdis¡ hau# der Leib, hier s¡la[en geht und al# ein Wei”enkorn wird in die Erd geseet. J”t frag' i¡, wa# ein Chri‰ für einen Tod soll a¡ten?

10

der Tod, wann er ihn re¡t und Chri‰li¡ wird betra¡ten, der Tod i‰ ihm kein Tod: der Tod bringt ihn dahin, wo ewig# Leben wohnt; der Tod i‰ sein Gewinn. wie ‰irbet dann ein Mens¡? Sein Tod, i‰ diese# Leben:

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

42

daß i‰ so man¡em Tod, so man¡er Noht ergeben. 15

S¡ma¡, Armut, Kümmerni#, Verfolgung Trehnen Brod, Fur¡t, Krankheit; andre# mehr: diß i‰ der re¡te Tod. wer wolt ihm wüns¡en dann lang-Leben hier auf Erden? Lang leben wa# i‰ da#? nur lang geqvälet werden, und ‰erben o[t und viel. der i‰ ein thummer Chri‰,

20

der lieber elend hier, al# dorten seelig, i‰. Der wohlgeborne Herr, de# Tod jüng‰ ward bezähret, der ‰arb nit: er hat nur zu ‰erben aufgehöret halb todt und krank zu seyn. der Tod hat ihn befreyt vom Tod, von aller Noht, und von der Sterbli¡keit. |

25

Neid wär e#, seinen Tod beweinen und beklagen. Er fuhre himmel-an auf den Elia#-wagen. der Tod bra¡t Jhn zu Gott: bey dem er lebt forthin. Da# Leben war sein Leid: der Tod ward sein Gewinn. Wird s¡on sein Stamm, wird Helm und S¡ild mit Jhm begraben

30

und einges¡arret iezt: Gott wolt e# also haben. Jm himmel fängt er den vom neuen wieder an, da ihn in Ewigkeit kein Tod mehr enden kan.

XXX. Uber Frauen Frauen Annen Catharinen Freyherrin von Rägkni” etc. gebornen S¡rattin, Ho¡seelige# Ableiben O du Ho¡geborne Seele, die i¡ zu den Sternen zehle, Nun du ha‰ di¡ himmel-auf in dein Ankun[thau# ges¡wungen; 5

du ha‰ Kron und Lohn errungen na¡ vollbra¡tem Kampf und Lauf. Du bi‰, seit du bi‰ entworden, ni¡t in Exulanten-Orden

Gedichte 30 und 31, 1654 und 1656

43

ni¡t mehr in der Fremde hier. 10

Jn dein Vaterland gen himmel, au# den s¡nöden welt-getümmel, hat dein Gott geru[en dir. | Eine Freyinn bi‰ du worden. Tru” dem Tod! er soll nit morden

15

er soll di¡ nit kränken mehr! Tru” der welt und ihren wellen, Tru” der hölle Rottgesellen, daß di¡ einer mehr bes¡wer! Wehrte Seele, au#erwehlte!

20

hier und dorten Ho¡vermählte! Jesu# hat di¡ heimgeführt di¡ al# seine Braut empfangen: der von deinen na‹en wangen alle trehnen wis¡en wird.

25

S¡la[e wohl, in seinem S¡oße! bi# der le”te Tag der große, di¡ und deinen Leib verklär, dir die Seeligkeit zugeben. dein Lob soll indeß hier leben,

30

‰erben sol‰ du nimmermehr.

XXXI. Ho¡zeitli¡e# Hirten-Lied, zu Herrn Herrn Sigmund Mori”en#, Herrn von Welß, Freyherrn zu Eber‰ein etc. und Freulein Sidonien Freyin von Rägkni”, Beylager. Silviu# der Edle Hirte, al# die Sonne s¡la[en gieng,

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

44

seine Sonne s¡ön ümeng; | Silviu# au¡ s¡la[en führte 5

seine edle liebe Braut, al# er war mit ihr getraut. 2. Erd! mi#gönn mir ni¡t da# Glü¿e, (spra¡ er) daß der Himmel mir iezt mehr Gnade gönnt, al# dir.

10

Deine Sonne, ihre Bli¿e ihre Stralen dir entzieht: meine, mi¡ mit Huld an›ht. 3. Sonne! immer nimmer s¡eine und verbirg dein Ange›¡t!

15

Meiner s¡önen Sonne Lie¡t s¡eint so helle, al# da# deine. Ni¡t frag' i¡, wan die mi¡ mahlt, ob son‰ eine Sonne ‰rahlt. 4. Mond! e# i‰ au¡ unvonnöten,

20

daß dein blei¡e# Lie¡t aufgeh: Hier leu¡t s¡on Sidonie über alle Na¡t-Planeten. He#peru#! bleib in der Fern: hier blinkt s¡on ein Venu# Stern.

25

5. Guter Himmel! diß dein S¡enken, da# auf Erd mi¡ seelig ma¡t, diese# Glü¿, da# mi¡ anla¡t, heiset mi¡ auf Danken denken. Nun weiß i¡, daß du mi¡ lieb‰:

30

weil du so ein Gut mir gib‰. 6. Also sagt' er im Spaziren, dru¿end ihren Finger-S¡nee: im Mund er Sidonie, wie im Herzen, mu‰e führen. |

35

die Gesells¡a] rie[ ihm zu: Geht, ihr Trauten, geht zu ruh!

Gedicht 31, 1656

45

7. Liebt, ihr Lieben, in die wette! gehet, gehet hin ie”und, ein# da# andre ma¡ gesund. 40

Amor leu¡tet eu¡ zu bette. S¡la[et wolvergnügt und wa¡t. Tausendmal zu guter Na¡t! 8. Silviu# gieng, heimzuführen seine Lu‰ Sidonie,

45

dur¡ den halbverfalbten Klee na¡ der Hütten zu, spaziren. Die gesamte Hirten-S¡aar da# Geleit gab, diesem Paar. 9. Harte# Wort! wir müßen s¡eiden,

50

lieb‰e S¡we‰ern, gute Na¡t! diese# Thun mir bald na¡ma¡t! spra¡ Sidonie, mit Leiden. Nun i¡ bleibe, die i¡ bin, eure treue dienerin.

55

10. Habet eu¡, ô meine Lieben! s¡önen dank, vor Lieb und Treu; und wi‹t, daß e# alle# sey ewig in mein Herz ges¡rieben. Gott mit Eu¡! eur Herz mit mir!

60

Gute Na¡t! so s¡eiden wir. 11. Alle rie[en, ni¡t ohn Weinen: Traute Hirtin, reise hin! lebe wol, na¡ deinem Sinn, lebe fröli¡ mit dem Deinen. |

65

wüns¡et Glü¿ dem wehrten Paar, graue# Alter, grüne Jahr. 12. Mehr ni¡t ließ der Smerze reden. Händ' und Augen hielten Spra¡, und die Herzen wüns¡ten na¡

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

46

70

alle# Glü¿ den Edlen Beeden. Diese# Wörtlein Unmut#-voll no¡ ers¡allte: Fahret wol!

XXXII. Zu König Carl Gu‰av# in Sueden Bildni#. Du neuer Großer Carl, du andrer Gu‰av du, du dapfrer Gideon, du Gotte#held, gebohren der Feinde Tod zu seyn, zum S¡u” der Freund erkohren. Die ganze Welt, be‰ürzt, s¡aut deinen Kriegen zu. Thu, wa# du thu‰, und sey, ô König, wa# du bi‰,

5

Führ deine Gothen an: und Gott wird di¡ begleiten. Zeig, wie du ›egen kan‰. su¡ Frieden dur¡ da# Streiten. den krönt Gott, de‹en Arm in seinen dien‰en i‰.

XXXIII. Dru¿erey-Wilkomm Frauen Frauen Marien Elisabeth, Marggrän zu Brandenburg, Gebornen Herzogin zu Hol‰ein. Tausendmal fröli¡' und liebli¡e Stunde, da un# anla¡et mit Göttli¡em Munde unsere Sonne, die Krone der Frauen, kommet, die Werk‰att der Kün‰e zu s¡auen. | 5

2. Edel‰e Herzogin! seit un# wilkommen, Au#bund der Tre[li¡keit, Wonne der Frommen. Unsre Erhöhung i‰ diese# Ernidern, da# wir beehrend mit Liedern erwiedern.

Anno 1660

Gedichte 33 und 34, 1660 und 1654

47

3. Gehet, ihr Se”er, betrettet die Ka‰en, 10

die iezt von Stralen bemahlet ergla‰en: gehet und se”et, Jhr Lob zu ertheilen, tausend Ruhmredsame Bu¡‰äb' in Zeilen. 4. Gehet, ihr Dru¿er, die Pre‹e la‹t hallen, s¡raubet die Formen und feu¡tet die Ballen,

15

gehet und drü¿et, la‰ trinken die Bögen, Lieder zu füßen der Für‰in zu legen. 5. Se”et und drü¿et und gebet zu lesen, unserer Für‰in Ho¡tugendli¡# Wesen, nennt Sie der Gotte#für¡t Spiegel und Bilde,

20

rühmet die Freundli¡keit, preiset die Milde. 6. Wüns¡et dem Vatter, der Mutter, de# Lande#, glü¿li¡en Wol‰and ho¡für‰li¡en Stande#; wüns¡et Marien Elisabeth Freude! Gnädiger Himmel! ma¡ grunen Sie Beyde.

25

7. Wüns¡et Prinz Erdman Philipsen viel Jahre, Für‰li¡e# Glü¿e, bi# grauen die Haare! Wa¡se und lebe, erlebe viel Wonne, unserer Musen aufgehende Sonne! 8. La‹et eu¡, Edle Prinze‹in! gefallen

30

unserer Reimen wolmeinende# Lallen, Tausendmal preisen wir glü¿li¡ die Stunde, da Jhr un# grüßet mit göttli¡em Munde.

XXXIV. Auf den allerbetrübte‰en Tode#fall der Römis¡ Königli¡en Maje‰ät FERDINANDI IV. 1. A¡! wa# Zeitung hören wir? rei‰ die Zier | rei‰ die Ho[nung unsrer Zeiten, rei‰ de# Rei¡e# andre Kron

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

48

5

s¡on davon, zu dem Hau# der Ewigkeiten? wird dann s¡on die Sonne blaß, die un# neuli¡ aufgegangen? Nimmt die wolke ›e gefangen?

10

A¡ ›e regnet Trehnen-naß! 2. Nimmt der Tod sobald dahin, au# dem Sinn, unsrer Feinde, diesen S¡re¿en? der un# wieder Jhren Tru”

15

unser S¡u”, solt mit seinem S¡ilde de¿en, A¡! der Rä¡er, i‰ entru¿t! A¡! den Tro‰ in allem Wetter, a¡! den großen Sohn der Götter,

20

hat der Tod hinweggezu¿t. 3. Du betrübte# Jammerfeld, ErdenZelt! a¡! daß deine Götter ‰erben! a¡! daß ›e, wie andre wir,

25

au¡ von dir die Verwesung mü‹en erben! Tod! wir wolten gerne dir tausend Zöll auf einmahl geben, wann du lie‹t die Götter leben.

30

aber, ohren mangeln dir. 4. A¡! ein harter Sternenraht, der un# hat nur gewiesen diese Sonne! J”und, da¡t ein ieder hier,

35

haben wir | unsre langverlangte Wonne. A¡! wir waren würdig ni¡t, ihren s¡önen S¡ein zuhaben,

Gedicht 34, 1654

49

un# mit ihr na¡ wuns¡ zulaben: 40

drüm verbarg ›e ihr Ge›¡t. 5. S¡au do¡ an, du Teüts¡e# Rei¡, diese Lei¡! werde blaß ob ihrer Blä‹e! Bring ein ganze# Trehnenmeer

45

mit dir her, und damit den Sarg benä‹e! ni¡t nur Trehnen i‰ er wehrt; Blut solt werden aufgego‹en: weil der Tod darein vers¡lo‹en

50

den so gro‹en Tro‰ der Erd. 6. Zwar du ha‰ vor dieser Zeit, in dem Streit, man¡e Noht und Ang‰ erlitten. Aber grö‹er# Ungema¡

55

weh und A¡ hat di¡ niemal# no¡ be‰ritten. Unter Jhme wolte‰ du no¡ der Zeiten Gold erleben, und in s¡önen Wol‰and s¡weben:

60

A¡ wo i‰ die Ho[nung nu? 7. Traure du, sein O‰enland: dein Gewand zeig' auf deiner S¡merzen S¡wärze; allen deinen S¡mu¿ leg' ab

65

in diß Grab. rau[ da# Haar, s¡lag an da# Herze! der, den du pegt‰ anzuehn, | kan dir kein Gehör mehr geben; Bey den Todten du dein Leben,

70

Arme! mu‰ zu su¡en gehn. 8. Weine, Wien! und solte‰ du ni¡t hierzu,

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

50

bey so gro‹er Ursa¡, weinen? Caucasu# der hat ja ni¡t, 75

wie man spri¡t, di¡ gebaut au# seinen Steinen. wär' e# au¡, so würden do¡ ›e der härte bald verge‹en; Trehnen würd au# ihnen pre‹en

80

diese# s¡were S¡merzenjo¡. 9. Deine Donau fäuler geht, ‰ille ‰eht. A¡! ›e mag von sol¡en Dingen, von so ungeme‹nen Leid,

85

ihm zur Freüd, Stambol keine Zeitung bringen. Fama selb‰ ers¡ri¿t hierob, lä‹t die Lei¡-trompete fallen, die gerü‰ war, zuers¡allen

90

von de# neuen König# Lob. 10. Erd! sag, warüm bebte‰ du in dem Nu, da der Tod den Pfeil auegte? weil na¡ ›¡ zieht man¡e Noht

95

dieser Tod: S¡re¿en deinen Leib bewegte. Unser Leid, dir ma¡te Leid. Seü[zen ma¡te di¡, dein grämen, | daß der Himmel dir wolt nehmen

100

deinen bä‰en Sohn, au# Neid. 11. Wann der Grund de# Hause# kra¡t, ieder wa¡t, für¡tt, e# mö¡te ›¡ zers¡üttern. Teüts¡land! wie wird dir ges¡ehn?

105

Wir‰ du ‰ehn, da man deinen Grund hört zittern?

Gedicht 34, 1654

51

A¡! ein Gipfel i‰ s¡on ab, eine Seül' hat ›¡ geneiget: wann dir Gott nit Gnad erzeiget, 110

wir‰ du bald seyn selb‰ dein Grab. 12. Nun die kurze Freüd i‰ hin! unser Sinn Lange# Leid wird üm ihn tragen. A¡! daß unsrer Seü[zer Fleiß,

115

die wir heiß vor ihn au#zus¡ütten pagen, bey dem Himmel ni¡t soviel vor un# hat erbitten können, daß Er, Jhn der Erd zugönnen,

120

hätt verlängt sein Leben# Ziel. 13. Ein Augu‰u# i‰ entwandt unsrem Land; Gott! laß du den andren leben! Jene# Jahre wolle‰ du

125

legen zu diesem, Jhn un# lange geben. Jener mag un# Himmel-ab, al# ein guter Stern, anbli¿en; der, soll un# auf Erd beglü¿en

130

lang no¡, langsam gehn zu Grab. |

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

52

XXXV. An Jhre Für‰li¡e Dur¡leu¡t Frauen Frauen Maria Elisabeth Marggrän zu Brandenburg etc. Tro‰ Lied über dero ho¡geliebten Frauen Mutter Frauen Frauen Sophien Hedwig, Herzogin zu Hol‰ein, gebornen Herzogin zu Sa¡sen-Lauenburg etc. Ho¡seelige# Ableiben. 1. Dem Tod wir alle leben: er s¡lei¡t un# immer na¡. Zum End wir lau[end ‰reben, wie eine s¡nelle Ba¡. 5

Die Tage die wir zehlen, ›nd S¡ritte hin zum Grab; ›nd Stu[en unsrer Seelen, daß man gen Himmel trab. 2 Wir wandern nur, auf Erden:

10

hier i‰ kein Vaterland. wir werden und entwerden: hier wohnt nur unbe‰and. der Himmel, wird un# s¡enken ein Leben ohne Tod:

15

dorthin folgt un# kein kränken der Tod endt alle Noht. 3 Dorther, von Gott ab‰ammen, die Götter dieser Erd: dorthin ›e wieder ammen,

20

wie feuer aufwart# fährt. Erd, i‰ vor hohe Seelen ein viel zu nidrig# Hau#: | den Himmel ›e erwählen der ›e gela‹en au#.

Gedicht 35, 1660

53

25

4 Dorthin hat ›¡ verlohren, ô Für‰in Ruhm der Zeit! die so eü¡ hat gebohren. Sie hat die Sterbli¡keit vertaus¡t üm ewig# Leben:

30

La‹t ›e ge‰orben seyn! Sie gieng, der Sie gegeben, in ihren Ursprung ein. 5 Nimmt Gott: er gibet wieder. er sammlet dur¡ den Tod

35

zu ›¡ die Chri‰u#-glieder: der Tod i‰ Gotte# Bot. wann der Eü¡ von der Erden im spaten Alter holt: wird ›e eü¡ wieder werden,

40

bekleidt mit Sternengold. 6 Sie i‰, wo lang‰ gewesen eür Königli¡er Ahn, von dem viel Ruhm# wir lesen, der Fromme Chri‰ian.

45

Jn Eü¡ wallt sein Geblüte, ô Spiegel wahrer Zier! sein Gottge›nnt# Gemüte, ô Göttinn habet ihr. 7 So la‹t Gott seinen Willen.

50

seit dißfall# wa# ihr seit: Eü¡ mit Gedult zu ‰illen in dieser Traurigkeit | Man lä‹t ihn gerne ma¡en, wann er e# ma¡t sowohl

55

der au¡ in bä‰en Sa¡en die Ehre haben soll. 8 Sie ‰arbe, satt von Jahren. Sie hat au¡ wohl gelebt,

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

54

viel Ehr und Glü¿ erfahren: 60

im Rei¡ ihr Nahme lebt. Fün[ Tö¡ter ho¡ vermählen an sol¡er Häuser Vier i‰ rühmli¡ zuerzehlen. und eine Mutter Zier.

65

9 Jhr Hau# und Si” auf Erden re¡t eine Glü¿#burg war. wa# wird# im Himmel werden? a¡! wonne wohnt aldar, die ni¡t i‰ au#zuspre¡en.

70

O Freüden Ewigkeit! glei¡ wie ein Tropf den Bä¡en so glei¡t dir unsre Zeit. 10 Jn dieser Freüd ie” wohnet, üm die ihr traget Leid!

75

Mit Gold hat ›e bekronet der Für‰ der Seeligkeit. Hier zwar hat ›e geheißen der Engern Herzoginn: dort ›e die Engel preisen

80

al# ihre Prinze‹inn. 11 Dort für¡t ›e keine Fehden: im Himmel fe¡ten ni¡t Pola¿en, Dänen, Sveden: dort wohnet ‰äter Fried.

85

dort ›nd der Ruhe hütten: im Himmel i‰ gut seyn. dort lebt Sie, unbe‰ritten von Noht und Tode# Pein 12 Sie lebt, hat viel erworben.

90

do¡ klagt ihr Andre# J¡: a¡ Jhm i‰ Sie ge‰orben dem Helden, der nun ›¡

Gedichte 35 und 36, 1660 und 1659/60

55

mit halber Seele leben sein Her”e bluten ›ht. Man muß e# Ihm zugeben:

95

die Liebe s¡weiget nit. 13 do¡ wird Er seine Lei¡e betrauren al# ein Chri‰: weil ›e zum Engel Rei¡e 100

voran gereiset i‰. Jhm wird au¡ Tro‰ eins¡enken sein hoher Tugend Sinn, Jhn also heißen denken: Mein S¡ad', i‰ ihr Gewinn.

105

14 Nehmt diesen Tro‰ zu herzen, ô Für‰in, Tugend Preiß. Gott, der da ma¡et S¡merzen, au¡ zuerfreüen weiß. Mit Eü¡ in wol‰and s¡webe

110

der Für‰li¡e Gemahl, und Euer Erdmann lebe! die Zeit verzehrt die Qval.

XXXVI.

1659

An den Theuren Unglü¿seeligen. Auf mein Erwa¡sen, in der Hö¡‰löbli¡en Fru¡tbringenden Gesells¡a]. J¡ gedenk, wie i¡ vorde‹en, al# i¡ frey und freudig war, | an dem Pegni”‰rand gese‹en, mit der wehrten HirtenS¡aar. 5

da der edle Strefon spielt', und mein Klaju# liebli¡ p[e; da Montano Halmen kielt' und darauf Weid-Lieder gri[e;

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

56

da au¡ i¡ mit ‰immet an, 10

Feld und Wälder liebgewann. 2 J¡ gedenke no¡ mit Freude, wie wir o] an eu¡ geda¡t, Herr! wann Fama auf der Heyde eine Po‰ von eu¡ gebra¡t,

15

wann ›e un# ein s¡öne# Bu¡ gab von eurer hand zu lesen, eine S¡ri] voll Kun‰-geru¡, voller Gei‰ und Flammen-wesen. da war, wie mir no¡ bewu‰,

20

eü¡ zu preisen, unsre Lu‰. 3 Zeit! wo bi‰ du hingekommen? Freud! wie daß du nimmer bi‰? Zweene hat der Tod genommen. Klaju# ni¡t mehr S¡äfer i‰,

25

lebt Uranien vermählt. Strefon au¡, mit seinem S¡eiden ‰ra[et' unsre Teuts¡e Welt, seine Lei¡' un# ließ im Leiden. Au¡ Montan' hinweg ›¡ ma¡t,

30

gab der Pegni” gute Na¡t. 4 Mi¡ au¡ ein Ges¡i¿e führte hieher in ein andre# Land, wo ›¡ hören lä‹t kein Hirte, wo die Kun‰ i‰ unbekandt; |

35

wo die edle Palla# ni¡t, wo nur wohnet ihre Eule, die nit sehen mag da# Lie¡t, treibt im Fin‰ern ihr Geheule. Einsam bin i¡, wo i¡ bin.

40

alle alte Freud i‰ hin. 5 Nun der Himmel hat# versehen: der ma¡'# ferner, wie er will.

Gedicht 36, 1659/60

57

‰ehn will i¡, nit wider‰ehen, seinem Rahte halten ‰ill. 45

Freud, muß do¡ vermieden seyn: bä‹er hier, al# ewig dorte. Trauren führet himmel-ein, Zeigt den Weg zur Leben#pforte. Etwan i¡ mi¡ bald hinnd,

50

wo iezt Strefon, Klaju#, ›nd. 6 Jndeß trö‰et mi¡ da# Glü¿e, dur¡ de# Unbeglü¿ten Gnad, mis¡t mit Huld die s¡eele Bli¿e, s¡enkt mir Ehr' an Wollu‰ ‰at,

55

lä‹t mi¡ wa¡sen ho¡ hinan, s¡reibt mi¡ in den Palmen-Orden. Herr! diß habet ihr gethan, daß i¡ iezt bin größer worden: Jhr, und no¡ ein kühner Held,

60

der ›¡ mir zu eu¡ gesellt. 7 Theurer Held! i¡ leb verbunden. Sagt, wormit i¡ lösen kan. alle Ho[nung i‰ vers¡wunden, böt' i¡ mi¡ s¡on selber an.

65

Die verpi¡tung i‰ zu groß; | gar zu tief mi¡ niders¡läget, ma¡t mi¡ an Vermögen bloß. Meine Zunge kaum ›¡ reget, diß Wort nur zu wenden ein:

70

J¡ werd ewig S¡uldner seyn. 8 Gerne, weil i¡ ni¡t kan zahlen, gerne wolt i¡ auf Papier do¡ ein S¡uldbekentni# mahlen, und eu¡ zinsen Ehr dafür.

75

A¡! die Feder s¡reibt zu s¡le¡t, iegt nit in so hohe Sa¡en:

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

58

und i¡ kan au¡ hier nit re¡t ›e zum Fluge färtig ma¡en, wo man krie¡et an der Erd, 80

wo man lebet Staub-bes¡wert. 9 Hätt i¡ etwa# von den Sinnen, von dem ho¡geamten Gei‰ der zwo Teuts¡en Kun‰Göttinnen, die ihr wett-gepriesen prei‰:

85

a¡! da solt au# meinem Kiel lauter güldne dinte ießen, und ›¡, ohne Maß und Ziel, Herr! in euren Ruhm ergießen. diß wär meiner Onma¡t Cur.

90

Aber a¡! i¡ wüns¡e nur. 10 Euer Kun‰-‰ral hat gezeuget, Teuts¡er Föbu#! diese# Paar: Jhre Glut eu¡ ni¡t vers¡weiget. Jhr ‰ellt un# zwo Musen dar:

95

gebet no¡ die Sieben au¡, | ma¡et voll die Zahl der Neune, Chri‰-verneut den Heidenbrau¡, panzet grüne Pindu#-häyne. Euer Berg, die Stuben sey,

100

vor ein Edle# dreymaldrey. 11 Nun, i¡ wüns¡e Eu¡ und Jhnen, wa# ein Herze wüns¡en kan, da# mit Treu will Ehr-bedienen: wie da# meine ‰ät# gethan.

105

Hat der Orden am Granat, an den Bohnen, viel verlohren: weil er no¡ den Graßkohl hat, wird ihm andre Fru¡t geboren. daß ihm Wa¡#tum wird zu theil,

110

wüns¡t der weißgefüllte Veil.

Gedicht 37, 1660

59

XXXVII.

1660

An den Theuren Kühnen. Hier ›” i¡ unter meiner Birken, die mi¡ mit kahlen Ruten krönt. Die wilde Wälder mi¡ ümzirken: worinn kein S¡äferspiel erthönt, 5

al# eine# nur, a¡! nur da# meine; da#, wer e# hört hier, lobet ni¡t. Und, die da loben mein Gedi¡t, mi¡ hören ni¡t in diesem Häyne. 2 Sie weint! i¡ sehe di¡, ô Birke!

10

nit grünen, weinen seh i¡ di¡. ha! daß in dir mein Kummer würke! Mein Baum! du bi‰ betrübt, wie i¡. a¡! solten dein' und meine Wangen nit na‹en, da der S¡merze s¡wi”t! |

15

da mi¡ der dritte Früling iezt in dieser Wildni# ndt gefangen. 3 Hier, wo kein Pan mi¡ reizt, zu ›ngen, wo mir hört keine Nymfe zu, wo keine S¡äfer mit mir klingen,

20

hier leb i¡, sonder Freud und Ruh. Hier wohnen eitel Mida#-brüder, die nur dem rohten Koht, dem Gold, die keiner Föbu#-Leyr ›nd hold: darüm ver‰ummen meine Lieder.

25

4 A¡ Pegni”! (mit wa# Ang‰ und Kränken seufzt meine Seele diese# Wort!) i¡ muß an di¡ mit S¡merzen denken. Wie leb i¡ hier? wie lebt' i¡ dort? Bey dir dort, spielt' i¡ mit den Hirten.

30

bey dir mi¡ hielten lieb und wehrt die Nymfen, die mir zugehört, wann i¡ sang unter einer Myrten.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

60

5 Dort zierte mi¡ der S¡äfer-Orden. dort meine Fama redend ward. 35

dort bin i¡, wa# i¡ bin, geworden: dort hab i¡ Ehr und Ruhm erharrt. Ob mi¡ da# Unglü¿ dort geplaget: die Ehr mi¡ wieder hat erfreut. Wo bi‰ du hin, vergangne Zeit?

40

mein Sinn mit Sehnen na¡ dir fraget. 6 A¡! alte Freud! wir ›nd ges¡ieden. a¡! neue# Leid! an dir i¡ kleb. Dort spielt' i¡ fröli¡ von dem Frieden: hier i¡ in Unfried traurig leb. |

45

dort fanden mi¡ die Mecänaten; dort sang i¡ ErdenGötter an: daß man¡er Held mi¡ liebgewann. Hier, will kein Lied mir mehr gerahten. 7 Dort ward i¡ groß, zu Leid dem Tadler:

50

dorthin mir bra¡te, Stande#Würd und Adel, unser# Cäsar# Adler; behieng mi¡ au¡ mit güldner Zierd. Die Gnadhuld eine# Kühnen Helden, mir soviel konte wenden zu:

55

daß i¡ den, wie i¡ billig thu, mit Dank werd aller Welt vermelden. 8 Dort, panzt' i¡ hohe Lorbeerhayne: iezt hier, will ni¡t# bekommen ni¡t, au¡ nur der nidren He¿en keine.

60

i¡ di¡t': und ni¡t# wird au#gedi¡t. Die PferdeQuell mir hier entronne: weil diß Gebirg i‰ kein Parnaß. Mein Gei‰ au¡ ammlo# i‰ und laß: hier s¡eint gar eine kalte Sonne.

65

9 Hier leb i¡, von der Na¡t ümgeben; hier bin i¡ selb‰ die n‰re Na¡t:

Gedicht 37, 1660

61

dort sahe man im Lie¡t mi¡ s¡weben, dort war i¡ lie¡t und Gei‰-erwa¡t. Vom Unglü¿ seh i¡ mi¡ verwiesen, 70

wie Naso, in diß Goten-Land; in# kalte Zembla her-verbannt, da# wenig Sonnenbli¿e grüßen. 10 Wer wird mi¡ hier im n‰ren nden? wer wird mi¡ su¡en in der Na¡t?

75

wa# Glü¿, vers¡lagen von den winden, wird werden mir hieher gebra¡t? | hieher, wo selb‰ da# Unglü¿ wohnet in einer rauhen Wü‰eney? Hieher, wo wilde Wälderey

80

mit dornen, ni¡t mit Lorbeern, kronet? 11 Nun, meine Birke! nun so weine, so weine und beweine mi¡. J¡ selb‰, bin au¡ der Birken eine, i¡ se” mi¡ weinend unter di¡.

85

Wir weinen billig alle beyde: i¡ unter dir, du über mir. Ni¡t ohne ursa¡ weinen wir: e# manglet mir und dir an Freude. 12 Du weine‰: aber diese Threnen

90

Vorboten deine# La¡en# ›nd. die Erde will di¡ neu vers¡önen, geswängert von dem Lenzenwind. Lang ha‰ du Ruten mir gezeuget: ›e sollen bald anla¡en mi¡

95

begrünt, weil au# der Erd in di¡ der fris¡e Leben#sa] auf‰eiget. 13 J¡ au¡, hab lange nun geweinet: viellei¡t au¡ bald ein Sonnenlie¡t, na¡ trübem Regen, mi¡ ans¡einet,

100

und dur¡ die n‰re Wolken bri¡t.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

62

Viellei¡t einmal der himmel la¡et, und mi¡, na¡ Weinen, la¡en hei‰, na¡ Leid mir eine Freude wei‰, viellei¡t er mi¡ au¡ grünen ma¡et. 105

14 Die Ho[nung grünt, ihr gibet Leben Gott, Kayser und mein Mecänat. e# wird no¡ ferner wollen geben, der s¡on soviel gegeben hat. Jüng‰hin er in den Palmengarten

110

au¡ meine Birke hat gesezt: daß mi¡ die Welt erwa¡sen s¡äzt, und nun von mir will Frü¡t erwarten. | 15 Herr! ja, eu¡ hab i¡ dank zu ›ngen: au¡ diese Ehr i‰ eure Gab.

115

So ma¡et nun mi¡ au¡ fru¡tbringen. Wollt, meiner Veil¡en Stü”e-‰ab, wa# ihr gepanzt, dem Tod entrei‹en. Dann, euer Prei# i‰, meine Zier. Auf diesem wilden Boden hier

120

würd i¡ bald der Verdorrte heisen. 16 La‹t eur Ges¡öpfe ni¡t verderben: a¡ la‹et ja nit in der Blüt die Fru¡t von eurer Arbeit ‰erben. La‹t Unglü¿ mi¡ verkleinern nit,

125

da i¡, dur¡ eu¡, zu grö‹ern Ehren erwa¡sen bin, bin worden groß. Hebt, sezt mi¡ in de# Glü¿e# S¡oß. Jhr könt mein Leid in Freud verkehren. 17 La‹t ni¡t ver‰ummen meine Flöte,

130

der ihr so gern o] zugehört; die er‰ dur¡ eu¡ ward re¡t Poete. Dur¡ Gun‰, ›¡ Kun‰ und Tugend mehrt. Hier ›¡ verliert die Lu‰ zu ›ngen, wo man allein den Felsen gellt,

Gedicht 37, 1660

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135

vor Mida#brüder Lieder ‰ellt. Lob, ma¡t ein gute# Lied erklingen. 18 Wie hab i¡ o] in S¡äfereyen mit Wollu‰ eu¡ gesungen an. Wie muß i¡ ie”und eu¡ ans¡reyen,

140

mit Unlu‰, hier auf wilder bahn. So hört und endet meine Klage, den Gei‰ we¿t au# der As¡en auf, dem Brunn gebt wieder seinen Lauf, lö‰ mi¡ von dieser Kerker-plage. |

145

19 Zertreibt, ô Föbu#! meine Nä¡te, und ‰ellt mi¡ wieder an da# Lie¡t. Die Gnad ges¡ihet eurem Kne¡te, und mehret seiner Treue Pi¡t. So la‹t ihn euren Vorspru¡ spüren,

150

der ‰ät# bey allen alle# kan; thut ferner, wie ihr o] gethan: so wird bald neue# Glü¿ ihn zieren. 20 Nun, meine Birke! laß un# la¡en, laß un# in Ho[nung ‰ehen grün.

155

Laß Gott und seinen Gottlieb ma¡en. Getro‰! er wird ›¡ zeigen kühn. Jndeß laß un# den himmel bitten, daß er ein rei¡e# Widergelt, vor sol¡e Gnad, auf diesen Held

160

woll au# dem Sternenhause s¡ütten.

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XXXVIII. Auf de# Dur¡leu¡tigen Prinzen# Herrlein Herrlein Georg Fridri¡# Marggrafen# zu Brandenburg Ho¡seelige# Ableiben. 1. Lei¡gekränkte Für‰en-herzen Eü¡, ihr ho¡gepaarte# Paar, s¡merzen no¡ die alten S¡merzen, da ihr sahet auf der Baar 5

euer zarte# Prinzlein ligen, da zum Sarge wurd die Wiegen; da die hohe Ho[nung#freud ward verkehrt in ElternLeid. 2. Sorg fühlt' ihr, ô gro‹er Vater,

10

wie Tobia#, üm den Sohn, der da euer# Stamm# Er‰adter der da seyn solt euer Kron. dieser Zweig eü¡ s¡luge Wunden al# ihr ihn verdörrt gefunden

15

und die hohe Ho[nung#freüd war verkehrt in Vater Leid. 3. Klag führt ihr, ô gro‹e Mutter, glei¡wie Sara üm da# Kind al# e# in da# Lei¡en Futter

20

ward vers¡lo‹en so ges¡wind. blaß und naß wie‰ ihr die Wangen, gar kein Tro‰ wolt re¡t verfangen weil die hohe Ho[nung#Freüd ward verkehrt in Mutter Leid.

25

4. Nun die Sorg war unvonnöten unvonnöten war die Klag. | La‹t den Tod, wa# tödli¡, tödten! le”ter, ô du bä‰er Tag! a¡ du nimm‰ und gib‰ da# Leben,

Gedicht 38, 1660

65

30

pege‰ jen# vor diß zugeben. dieser Tro‰ da# Eltern Leid kan verkehrn in Ho[nung#freüd. 5. Wa# verdorret und verdorben auf der eitlen Erden hier,

35

da# lebt dorten unge‰orben grünt und blüet neü herfür. Euer Prinz, ihr Für‰en Seelen diesen We¡sel au¡ wolt wählen. Seine sü‹e Leben#freüd

40

tödte euer Eltern-Leid. 6. La‹t Gedult diß Leiden würzen. Senkt den Ho[nung#-anker ein, allen Unmut abzukürzen. Jhr werdt wieder bey ihm seyn

45

in den güldnen Sternen-auen und ihn tausend s¡öner s¡auen. gläubt und ho[et diese Freüd so vers¡windt da# Eltern-Leid. 7. Da Tobia# Eltern klagten

50

saß Er in dem Ho¡zeit hau#; Er war fröli¡ da ›e zagten. Euer Prinz au¡ rei‹et au# na¡ de# Himmel# Braut-Pala‰e, der nun prangt mit diesem Ga‰e.

55

denkt ihr wegen seiner Freüd nit an euer Eltern Leid. 8. Gott, der nahm kan wiedergeben und er hat gegeben s¡on wird nur Erdman Philipp leben

60

nehmt, vor jenen, diesen Sohn. | Lebet wohl gelabt auf Erden: bi# ihr ein‰ werd himmlis¡ werden,

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

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da dann alle# euer Leid ›¡ verkehren wird in Freüd.

XXXIX. An den Dur¡leu¡tigen Prinzen Herrlein Herrlein Erdman Philippen Marggrafen zu Brandenburg etc. Zus¡ri] der KinderlehrGesänge. Für‰en-Kind und Kinder-Für‰; Prinz der Jugend diese# Lande#, Vater#-Ho[nung, Mutter-Freüd, s¡ön‰e Blüt de# Für‰en-Stande#, Eure# Stamme# Aufgang-Sonne, Hof‰aat-Engel, Götter-Sohn, Gold be‰rahlte# Erden Sternlein, Ho¡geborner Liebe#-Lohn! La‹t, diß meiner Hände Werk, Eure zarte Hände kü‹en.

5

La‹et Eurer Aeüglein Huld ›¡ auf diese Blätter gie‹en. Lieder bring' i¡, Kinder-Lieder. Ob die Gab i‰ s¡le¡t und klein: weil Gott wird damit besungen, wird ›e ho¡ und groß gnug seyn. Singen, i‰ der Engel Thun, in de# Himmel# Hof-Capelle: 10

wer Gott ›ngt auf Erden an, i‰ der Engel Chor-Geselle. Erdmann-Philipp, Erden-Engel! nehmet diese Lieder vor, ö[net Euer Engel-Mündlein, führt da# Kinder-Sänger-Chor. Au# der Ungemündten Mund hört Gott gern sein Lob ers¡allen: sü‹er klinget ni¡t# vor Jhm, al# uns¡uldig# Kinder-Lallen.

15

Kinder Jhme ›nd, wie Engel. Prinz! Jhr seit au¡ Gotte# Freüd. | Seit, wa# Jhr seit, der Jhr Herzog hier der Kinder-Engel seit. J”und, da wir in der Kir¡ unser SternenHerrlein wiegen, da da# s¡ön‰e Jesulein muß in harter Krippen ligen: la‹et un#, imfall e# weinet, Jhm ein La¡en ›ngen ein,

20

und der Engel bey den Hirten ihre Chorgeno‹en seyn. Herrlein! unser Jesulein, da# wir diese zeit an›ngen, woll Eü¡, iezt zum Neuen Jahr, Si¡ und alle Gaben bringen. wa¡set, wie da# Kindlein Jesu#, werdt an Jahren und Ver‰and immer älter, grö‹er, ‰ärker. Gotte# Gnad sey Eü¡ verwandt.

25

Wa¡set au¡ an Mens¡en Huld, und erlebet große Sa¡en,

Gedichte 39 und 40, 1660

67

die Eü¡ weltberümt auf Erd und im Himmel seelig ma¡en. Und, wann Gott mi¡ lä‹et leben, soll no¡ meine Dru¿erey aller Welt mit Ruhm ansagen, wer Prinz Erdmann-Philipp sey.

XL. An Seine Ho¡Für‰li¡e Dur¡leu¡t Herrn Herrn Augu‰u# Herzogen zu Braun#weig und Lüneburg etc. Zus¡ri] der Gei‰li¡en Herz- und Augen Lu‰. Held vom Alten Wöl[en‰ammen, ho¡dur¡leü¡te# Herzog#-herz Gott-verliebter, Gottgeliebter, unsrer Zeiten Sonnen-Kerz, Ho¡geborner Tugendfür‰, Für‰en-Mu‰er, Kün‰e-spiegel, | Teüts¡er Ne‰or, Teüts¡en-Preiß, wahrer Hoheit EhrenHügel! 5

Und wo soll i¡ Nahmen nehmen, da mi¡ arm die menge ma¡t? die Verdien‰e über‰eigen, au¡ den rei¡‰en wörter-Pra¡t. Zwar der Nahm Augu‰u# nur, alle# kan in eine# fa‹en: der die Chri‰en-welt anbli¿t, wie die blanken Sternenga‹en. Jhr habt ja, der Gotte# Liebe, Kun‰ und Tugend Rei¡ gemehrt:

10

und e# hat, Gott, Kun‰ und Tugend, au¡ mit wa¡‰um eü¡ geehrt: Jhr seit eüre# Lande# Aug, da# auf groß- und kleine# ›het, und so, Alle# mit Beda¡t anzu‰ellen, ›¡ bemühet. Danno¡, bey sovielen Sorgen, brennet Feder, Herz und Hand von der Gotte#-Lieb, und ma¡et mit dem Himmel ›¡ bekandt.

15

Danno¡, bey so hohem Thun, Kun‰- und Spra¡en-eiß Eü¡ übet: der den Ehren Namen Eü¡ eine# Kün‰e-Für‰en gibet. Tausend Kün‰e trägt und heget, eüer rei¡er Bü¡er-Saal, da Jhr o[t bey Todten lebet, haltet sü‹e# Nectar-mahl. Euer Hof, ein Gotte# hau#, Kün‰e-S¡ul und Tugend-Tempel,

20

und der Frommen herberg i‰: allen Für‰en zum Exempel. Gott liebt, die er Götter nennet, wann ›e loben Gott wie Jhr. Gott belohnt die Lieb mit Leben, gibt au¡ Ehr und Glü¿ dafür. diese# wei‰ er un# an Eü¡. Hat man, von viel huntert Jahren so ein hohe# Alter ie eine# Für‰en au¡ erfahren? |

25

Jhr seit unsrer Zeiten Wunder. Neünmahl neun zuwenig war:

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

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Uber diese Zahl der Zahlen, zählt ihr s¡on da# dritte Jahr. Graue# Haar, der Ehren Kron, i‰ der Lohn vor Eure Tugend. Jhr seit au¡ im Alter jung: (alt Jhr waret in der Jugend) den Ver‰and, die Krä[t' und Sinnen, da der Jahre Winter s¡neyt, 30

(ô ein Beyspiel ohne Vorspiel) ziert no¡ ihre Früling#-Zeit. Etwa# zwar thut die Natur: mein‰ do¡ ›nd e# Gotte#-sa¡en. E# soll ›¡ die Sterbli¡keit ni¡t an so wa# Göttli¡# ma¡en: ›e ‰irbt selb‰ in eürem Leben. Vor den Göttern ieht der Tod. ob eü¡ au¡ zu Gott (do¡ spate) holet dieser Gotte#-Bot,

35

hei‰ die Zeit eü¡ legen ab und zur Ewigkeit gelangen: wird der Kün‰- und Tugend-Nam do¡ auf Erd un‰erbli¡ prangen, allZeit unverweset bleiben. Lob und Ehre ‰irbet nit. Jhr hei‰, seit und bleibt Augu‰u#, an Ruhm, Alter und Gemüt. Theürer Für‰! man weiß, daß Jhr Jesu Lehr und Leben führet:

40

eüer weltbekandter Fleiß, de‹en un# gnug Zeügni# gibet. dieser Jesu#, diese Lehre, diese# Leben, au¡ allhier redt und ›ht au# diesen Blättern, Kun‰-bekleidt mit Bilder-Zier. | weil ihr Gott und Kün‰e liebet: nehmt zu Gnaden diese Gabe, die Gott eürem Herzen zeig', eü¡ mit Kun‰ die Augen labe.

45

Ho¡erleü¡te Für‰en-Sonne! diesem Sternlein gebet Lie¡t: meinen Fleiß wird glänzend ma¡en, euer gnädig# Ange›¡t. dieser Herz- und Augenlu‰, euer Herz und Aug verleihet Gott, der Jnnhalt diese# Bu¡#, laß eü¡ tägli¡ seyn verneuet, wie der Adler in dem Alter seine Federn jungen ›ht.

50

Zehen Stu[en Jahr' erlebet, in Gesundheit Freüd und Fried! Unterde‹en laß' eü¡ der, der eü¡ lä‹t in Ruhe grauen Für‰en-Fönix! eürer Art no¡ viel liebe Enkel s¡auen.

1661

XLI. Uber den Otbert de# Sinnrei¡en. Sonnet.

Wer Sinnrei¡ hei‰ und i‰, kan s¡öne# Thun er›nnen. wer i‰ kun‰sa[t-getränkt, viel edler Frü¡te bringt, der Ho¡geammte Gei‰ den Redner Kiel bezüngt:

Gedichte 41 und 42, 1661

69

e# will, dur¡ diese Röhr, sein Feuer-wa‹er rinnen. Der Sinnrei¡ i‰ und hei‰, ‰ellt auf die Ehren-Zinnen

5

di¡ Teüts¡e Heldenspra¡, da er von Helden ›ngt. Sieg›¡er Ottbert hier mit Ta‹en# Gottfried ringt. Lern, Teüts¡er, in der Kun‰ Walonen angewinnen. Der ihm Proserpinen zur Fama jüng‰ bedingt, | iegt selb‰ geügelt nun in seinen Ruhm hierinnen.

10

weil in ein hohe# Hau# sein Adlerug ›¡ s¡wingt: solt von der Sonn' er ni¡t gold-glei¡en Glanz gewinnen. E# bleibt darbey: die Kun‰ viel edler Frü¡te bringt; wer Sinnrei¡ hei‰ und i‰, kan s¡öne# Thun er›nnen.

XLII. Heilige Grab-Reise, Frauen Frauen Amalien Herrin von Stubenberg, gebornen Khevenhüllerin. 1. E# ›nd, wie man ›¡ mit dem Spri¡wort träget, nit allzeit Feim die Träüme bey der Na¡t. wann ihren Leib die Seel zu Ruhe leget, so s¡lä[et nit: die edle Seele wa¡t. 5

Gott wa¡t in ihr, wann ›e in Gott au¡ lebet, und ihren Gei‰ in seinen S¡oß begräbet. 2. Wann ›e bey Tag mit Gott zu reden peget so redet Gott mit ihr au¡ bey der Na¡t. wa# wa¡end man in den Gedanken träget,

10

die Seel damit im S¡la[ ›¡ munder ma¡t. wer Gotte#-voll geht mit Gebet zu Bette: ein Gotte# Hau#, i‰ seine Lager‰ätte. 3. Diß Jacob hat, da# fromme Herz, erfahren, al# er mit Gott und Gott mit ihm gerei‰.

15

Er ›ht, im S¡la[, Gott und die Himmels¡aaren. da# Aug war zu: er ›het mit dem Gei‰. |

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

70

Ein s¡öne# Bild! der Leib muß s¡la[en gehen im Tod, imfall die Seele Gott soll sehen 4. Amalia die hohe Himmel-Seele 20

da# Jacob# Herz, erlangte Jacob# Glü¿. Jhr s¡öner Leib, war Gotte# Tempelhöle Jhr Gei‰, na¡ Gott thät man¡en Anda¡tblik. Gott pegt mit Lieb die Liebe wett zu ma¡en: Ein Jacob#-S¡la[, ihr zeiget heil'ge Sa¡en.

25

5. E# rei‰ der Leib zu Grab, ‰ra¿# von der Wiegen. diß Leben i‰ ein ‰äter Gang zum Tod. der Tod, muß s¡on der Leib im Grabe ligen, zum Leben i‰ der weg, die Thür, der Bot. Die Leben#kra[t dem Tod kond Jesu# geben:

30

de# Leben# Tod/ ma¡t un# den Tod zum Leben. 6. Sein Grab und Tod, hat unsren Tod begraben. Ein kluge Seel, solang ›e lebt im Leib, im Glauben pegt na¡ diesem Grab zu traben: daß ›e einmahl nit Tod, im ‰erben, bleib.

35

Seit daß im Grab gelegen i‰ da# Leben muß Grab und Tod un# selb‰ da# Leben geben. 7. Diß hat der Seel Amalien gefallen. der Leib ümfängt da# Bett, de# Grabe# Bild: und Sie, beginnt na¡ Jesu Grab zu wallen,

40

da# ihren Ro¿ drey mahl mit Erde füllt. | O Heil'ge Rei#! O heil'ge# Grab und Erde! O Pilger-S¡la[, auf daß man himmlis¡ werde! 8. So Joseph#-art, Jhr selb‰ den Traum au#leget. Sie spra¡: wolan! ein Grab, ru[t mir zu Grab.

45

Der lange S¡la[ de# Tod# in mir ›¡ reget. welt gute Na¡t! i¡ fahr zum Himmel ab, zu Grab, zu dem der vor mi¡ i‰ begraben: der mi¡ dort wird mit ewig-leben laben.

Gedichte 42 und 43, 1661

71

9. Man ndet ni¡t da# Heil'ge Grab auf Erden: 50

E# i‰, wo i”t da# Leben, Jesu#, i‰. im Tode# S¡la[ soll mir'# gezeiget werden. Komm, sü‹er Tod! der du mein Führer bi‰ zur Frieden‰adt, na¡ Salem, zu dem Lande der Heiligen, zum Leben#-Baum und Strande.

55

10. Drey Händ vol Sand#, hat mir diß Grab gegeben. J¡ soll mit Gott, mit der drey-Einigkeit auf ewigli¡, bald fahen an zu leben. die Ewigkeit, hat mir der Sand bedeüt: So wenig kan man zehlen ihre Jahre,

60

al# Gra# und Laub, al# Tropfen, Sand und Haare. 11. O Gotte#-Traum! also e# frommen Seelen Gott sagt vorher, wann Er ›e holen will. der holl' un# na¡: und trö‰e, die ›¡ quälen. Gott ma¡t e# Gut, dem soll man halten ‰ill.

65

Dort Jesu# Chri‰, (der i‰ der Gräber Leben, de# Tode# Grab,) wird alle# wiedergeben. |

XLIII. Da# Für‰li¡e Kleeblat. Nun, Pegni”! ma¡ di¡ ‰olz, und prang mit gro‹en Gä‰en. die Götter dieser Erd i”t adeln deinen Strand. mein Föbu# la¡t di¡ an, ‰rahlguldend Sand und Strand; die Flora di¡ besu¡t, begleitet von den we‰en 5

Dianen keüs¡e Tritt, dein Ufer san[t belä‰en. Da# Glü¿e ma¡t dir heüt den himmel gun‰-verwandt. Laß spielen dein Geröhr von diesem Gnaden-pfand: und diesen Ehren Tag zehl unter deine bä‰en. der Götter Fu߉apf tri[t, und ma¡t die Tri[ten fätt.

10

der Flora Fü‹e di¡ mit Klee und Blumen krönen. da# GottGes¡wi‰er-Lie¡t di¡ mahlet in die wett:

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

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er mit den Strahlen-gold; ›e, mit Thau-perlen-threnen, dein Rand, mit Tempe nun kan üm den vorzug s¡önen. wem Götter seind geneigt, der wird dur¡ ›e vergött.

XLIV. Zus¡ri] der ProphetenS¡ul: An ein Paar Ho¡Für‰li¡er Personen. Ho¡dur¡leü¡te# Für‰en-Paar! Laßt die Künheit mir gelingen, eine S¡ul vor Eü¡ zubringen. Die Jhr Kir¡ und S¡ulen liebt: eine Kir¡-S¡ul, meine Gabe, eure Gotte#-Herzen labe. | 5

Für‰en ›nd, in dieser S¡ul beyde# Lehrling' und au¡ Lehrer, gro‹er Könige Bekehrer. Hier Propheten-Für‰en ›nd. David# Sohn, i‰ Esaia#, und ein Vetter de# Me‹ia#. Daniel, der Babel-Für‰, au¡ von Juda König#‰ammen,

10

Leü¡tet hier von Weißheit-ammen. Dieser S¡ule Rector war Gotte# Gei‰, dur¡ den getrieben, ›e geredet und ges¡rieben. wo die Für‰en Redner ›nd: billig (›e ›nd wehrt der Ehren,) Für‰en ihnen au¡ zuhören.

15

wo Gott reget und regirt, Mund und Feder: fromme Seelen ›e zur S¡ul, zum Lehr‰ul wehlen. Lieb zu S¡ulen, lu‰ zur Lehr, Edler Für‰, lobt eüre Ahnen, dur¡ da# Lied so man¡er S¡wanen. Er der gro‹e Eberhard, nun fa‰ vor Zweyhundert Jahren,

20

rie[ den wehrten Musens¡aaren dorthin in da# Amerthal, wo no¡ in de# Neccar# Ga‹en die Kun‰-Nectar-Qvellen na‹en, die Nauclerus, Capnio und Melanchthon er‰li¡ zirte, der, al# Ga‰, und ›e, al# Wirte.

25

Dieser für‰li¡e Parna##, adlend seinen Kün‰e-Orden, i‰ zur Für‰en-S¡ule worden, die Achilles ma¡te kund, Ruhm-wett‰reitend mit den Grie¡en,

Gedicht 44, 1661

73

der nur lebt in Fabelsprü¡en. | solt' nit sol¡er Ahnen Sohn, die ›¡ S¡ul-Patronen s¡rieben, 30

Gotte# hohe S¡ul au¡ lieben? Gotte# S¡ul, i‰ diese hier, der dur¡ die Profeten redte, bey der Heilgen Tempel-‰ätte. Jhre Predigt, windeln ›nd, da, wie im Gewülk die Sonne, ‰e¿et Jesu# unsre Wonne.

35

Dur¡ ›e wolte Gotte# Sohn seinem Volk verspro¡en werden, eh er kam gemens¡t auf Erden. diese, dort im Alten Bund, waren die Evangeli‰en ma¡ten Jüden s¡on zu Chri‰en. Sie ›nd unsre# Glauben# grund: weil, wa# ›e un# hießen ho[en,

40

hat so herrli¡ eingetro[en. Hier i‰ nun Jmmanuel, den die Jungfrau hat gebohren, der gesu¡et, wa# verlohren. Chri‰en diese Gotte#-S¡ul, diese Gnaden-Lehrer, ehren. Chri‰um wir ›e nennen hören.

45

Meine Feder, diese S¡ul diesen Lehrern hat erbauet: die man au¡ gebildet s¡auet. La‹et Eure Nahmen mi¡ an de# Hause# Pforte s¡reiben: e# soll Eü¡ gewidmet bleiben. Ho¡dur¡leü¡te# Für‰en Paar! La‹t mi¡ diese# dien‰pi¡t-zei¡en

50

Eü¡ zu Gnaden überrei¡en. | Wa# i¡ son‰en geben kan, i‰ ein wuns¡ und treue# Bitten: unser Gott woll' übers¡ütten Eü¡ und Euer Für‰li¡# Hau#, rei¡li¡ mit Propheten-Segen, Eu¡ in seinem S¡oße hegen.

55

Gott leg' Eü¡ viel Jahre zu! wie, der fromme Für‰ Hi#kia#, ward vertrö‰ von Esaia#. Endli¡ laß er Eü¡ zu ›¡, auf Elia# FeuerWagen, Jahre-satt gen Himmel tragen!

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XLV. WilkommFreude und Glü¿wuns¡, bey wiederkehr und Regirung# Antritt Seiner Ho¡für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Chri‰ian Ern‰en#, Marggrafen# zu Brandenburg etc. Dem Chur-Hau# sey gedankt, de# Brennu# Hause# Krone! Gott, vor die Sorg für un#, Jhr Dur¡leü¡t ho¡ belohne, die unser Land bi#her, al# vater hat geliebt, und nun un# unsre Kron gezierter widergibt. 5

Georg Albre¡t sey gedankt, dem treüen Mit-Regenten, der Jhme un# bi#her mit Obsorg kond verpfänden. Gott segne Jhn, und au¡ sein Für‰li¡# Ehgemahl, sein lieb‰e# Herrnlein-Paar, mit Freüden ohne Zahl. | Nun, diß alle# unser i‰. A¡ mein Kiel kan ni¡t bes¡reiben Euer Lob, und unsre Freüd: e# muß unerzehlet bleiben. Sa¡en-mäng ma¡t arm an worten. J¡ will lieber s¡weigen ‰ill: weil mein kleine# Red-vermögen nit so groß i‰ al# der will. E# lebe Für‰ Chri‰ian-Erne‰, Er lebe! der Himmel viel Jahre, wie Haare Jhm gebe. Gesunde# aufwesen Jhn ma¡e genesen

5

so lang Jhn wird haben die ‰erbli¡e Zeit. Gott ma¡ seine Jugend voll Edel‰er Tugend, zum älti‰en Alter, dem Tode zu Neid. E# lebe Für‰ Chri‰ian-Erne‰, Er lebe

10

der Himmel Jhm eine Geliebte zu gebe voll Himmlis¡er Gaben Sein Herze zu laben ein s¡öne# und freundli¡- und Für‰li¡e# Bild. wir wüns¡en Jhm Freüden,

Gedichtgruppe 45 und Gedicht 46, 1661 und 1662

15

entfernet von Leiden; Er wohne im Throne, mit wonne erfüllt! E# lebe Für‰ Chri‰ian-Erne‰, Er lebe! der Himmel Jhm hohe Glü¿seligkeit gebe. da# Bergwerk erspriße.

20

der Segen abieße | und qvelle wie neuli¡ der Heilbrunn, im Land. wohl soll e# ges¡ehen Gott hat e# versehen, bedeütet dur¡ diese# Prophetis¡e Pfand.

25

E# lebe Für‰ Chri‰ian-Erne‰, Er lebe! der Himmel viel güldene Zeiten Jhm gebe. Fried mü‹e nun dauren in unseren Mauren, und wohnen bey Jhme in ›¡rem Pala‰.

30

wir falten die Hände der Himmel absende Erhörung, laß enden ›¡ unsere La‰!

Auf Seiner Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t und 1662 dero Ho¡Für‰li¡en Gespon# Namen XLVI. Markgraf Chri‰ian Ern‰ regire Chri‰li¡ und Ern‰li¡. Wer Chri‰i Ehr' und Lehr' im Lande grünen ma¡t, i‰ auf de# Lande# Heil mit allem Ern‰ beda¡t: ein sol¡er Für‰ i‰ rei¡ an Stern und Glü¿ zunennen. Habt, theurer Chri‰ian-Ern‰! den Nahmen mit der That, 5

seit Chri‰li¡ gegen Gott und Ern‰li¡ euren Staat. so wird au# eurem Glü¿ man eure Tugend kennen.

75

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

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XLVII. Erdmann#-Sohn ---- Erdmut. Dem theuren Lande#haupt, da# Erdmann hat gezeugt, dem Erdmut, seine Lu‰, i‰ hold und wohl geneigt, | Laß Gott, deß i‰ die Erd, i”t au¡ erö[net seyn die rei¡en ErdenS¡ä”, und wa# er legt hinein.

XLVIII. Der Siegprangende Föbu#. Sonnet. Er bleibt do¡, der er i‰! Gewülk, du mag‰ bede¿en de# Föbu# Ange›¡t mit einem s¡warzen Flor. Er ‰eht am Himmel do¡, und s¡webet ho¡ empor: ob du di¡ ‰ell‰ vor ihn, ô Mond! mit deinen Fle¿en. 5

wa# welt-weit leü¡ten muß, da# lä‰ ›¡ nit ver‰e¿en. verhintert man den S¡ein: den Glanz e# ni¡t verlohr, der, de‰o güldner nur, no¡ endli¡ bri¡t hervor. die Zeit, dem wolken-Neid ein kurze# Ziel wird zwe¿en. wann eine Nebel-du[t dem Föbu# bietet Krieg:

10

er dringt do¡ endli¡ dur¡, und wir[t den Feind zur Erde. dann fährt er in Triumf und pranget mit dem Sieg; e# leü¡tet no¡ so s¡ön seyn Wagen und die Pferde. Stürm' immer her, Gewülk, Mond, Nebel, wer du bi‰! mein Föbu# liget ob: Er bleibt do¡, der er i‰.

Gedichte 49 und 50, 1662

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XLIX. Der abreisende Föbu#, daß er wiederkehre. Rediturus ...... Abibat. Sonnet. Er kommt do¡ wieder her, ob er s¡on fährt davon, der Föbu# mit dem Lie¡t, mit seinem güldnen Wagen. | Du Trauer-Na¡t sol‰ ihn un# gänzli¡ ni¡t enttragen, ob du mit s¡warzen Zelt bekleide‰ seinen Thron. Er kommt, indem er ieht, der s¡öne Götter Sohn,

5

der Vater aller Freüd. Nord i‰ ni¡t sein behagen: er eilet O‰en wert#, und lä‰ e# wieder tagen. er se”et wieder auf der Erden ihre Kron. Er bleibt do¡, der er i‰. Die Sonne kan nit ‰erben. Siegprangend überall ›e ihren S¡ein behält.

10

Sie leü¡t, wei¡t ›e von un#, in einer andern Welt: biß daß ›e un# auf# neü mit Purpur kommt zu färben. der Föbu# ni¡t ertrinkt ob er s¡on in da# Meer der Threnen fährt davon: Er kommt do¡ wieder her.

L. Uber da# Bildni# Jhrer Für‰li¡en Gnaden Frauen Frauen Marien Catharinen Für‰in zu Auer#berg etc. gebornen Grän von Losen‰ein. S¡au, die drei Gratien, alhier in einen Bild! da# angenehm‰e Thun, vom Stirnge‰irne blinket: die lieb‰e Freündli¡keit vom Mund-Zinober winket | und in den Leibe#-S¡nee die Keüs¡heit wohnt verhüllt. 5

Stand und Gemüth#-Be‰and ›¡ ho¡ in Jhr vermählen. den Leib zum Tempel ma¡t, die Gottheit sol¡er Seelen. Die Gottheit selb‰ der lieb würd, wann ›e wohnt' auf Erd, au# sol¡en Augen sehn, mit sol¡em Munde la¡en,

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

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dur¡ sol¡e S¡önheit au¡ ›¡ anbetwürdig ma¡en. 10

No¡ s¡öner i‰ da# herz, da Tugend eingekehrt: da# ammet von Ver‰and und himmlis¡en Gedanken. Man ›ht Leib und Gemüt hier üm den vorzug zanken.

LI. Uber da# Bildni# Frauen Frauen Mariae There›ae, Grän von Losen‰ein, gebornen Grän von Herber‰ein. Apelle#! su¡e dir nit Frauen Zimmer au#: s¡au diese# Bild nur an, wann du wil‰ Venu# mahlen. Die Augen sagen dir, mit ihren sü‹en Stralen, wie daß Holdseeligkeit bewohne diese# Hau#. 5

E# wi‹en Mund und Bli¿ ›e au¡ beliebt zuma¡en Jhr tre[li¡er Ver‰and su¡t Weid' in s¡önen Sa¡en.

LII. Uber da# Bildni# Fräulein Fräulein Susanna Felicita#, Fräulein Löblin. Man darf, der Palla#, Bild, von Troja holen ni¡t! Jhr Tempel, dieser Leib, ihr Zimmer diese Sinnen | ihr, diese#, Ange›¡t, ›e selbli¡ mahlen können der hold-beredte Mund, diß Lob ihr selber spri¡t. 5

Die Händ und Augen gern in Kun‰ spaziren gehen. Minerva kan in ihr ›¡, al# im Spiegel, sehen.

Gedichte 53 und 54, 1662

79

LIII. An Meinen gnädigen Mäcäna#. Artabano, Heldenau#bund! speiset Augen und Gedanken mit den Au#bund der Heldinnen, mit der s¡ön‰en Doralise. Neid und Un‰ern mag vergeben# i”t mit eurem Glü¿e zanken. daß ihr seit der Gott-geliebte, ›¡ dur¡ diese Gab erwiese. Nun e# lebe Artabano! Seine Doralise lebe!

5

Sol¡ verdien‰ und sol¡e S¡önheit in dem s¡ön‰en wol‰and s¡webe!

LIV. Der Hercinis¡e Parnaß. An meinen gnädig‰en Föbu#. Sonnet. Prang nun, Hercinie! der Himmel i‰ dein Ga‰. Der ganze Götter-Hof lä‹t ›¡ von dir bewirten. Diß hohe Glü¿, verdient die Lieder deiner Hirten. J‰ dann auf Erden au¡ Die#piter# Pala‰? 5

Nun meinen Föbu# Du, und seine Flora, ha‰, Dianen au¡ darzu: wa# mangelt dir an Zierden. | die Fi¡ten i”t verkehr' in Cedern und in Myrten. der Ort, wo Götter gehn, mit Rosen sey begraa‰. Hercinie! du mag‰ forthin die Dafne heißen:

10

wo Föbu# jagen soll, da# sey ein Lorbeerwald. ob du ihn ›h‰ i”und in jägris¡er Ge‰alt: in David# har[e wird au¡ seine Leyr ›¡ weißen. wie solte dein Gebirg nit Pferdbrun gießen ein? wo er mein Föbu# i‰, da muß Parna‹u# seyn.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

80

LV. Wilkom-Freude. Bey Frauen Frauen Erdmuth-Sophien, Marggrän zu Brandenburg, gebornen ChurPrinzes›n zu Sa¡sen etc. Ho¡für‰li¡er Heimführung. Die Sonne, da# Ge‰irn de# pferdgemens¡ten Greißen nunmehr da# andre mahl beginnet zu dur¡reisen mit ihrer Strahlenfuhr: na¡ abgelesnem Wein, ‰ellt ›¡ nunmehr bey un# der zweyte Winter ein: 5

seit daß von seiner Rei#, die Jhn un# hat genommen, der Föbu# diese# Land# zu Lande wieder kommen, der theure Chri‰ian der rei¡li¡ wiedergab | mit Nahmen und der That, wa# dortmal# gieng zu Grab. J¡ lie‹e dazumal mein VIVAT mit erklingen:

10

man hörte ihren Wuns¡ au¡ meine Pre‹e ›ngen, na¡ untertreuer S¡uld. Wann Für‰en ziehen ein, die Musen-Werk‰adt muß al#dann nit ‰umme seyn. Damal# hat ›¡ da# Glü¿ de# Lande# angefangen. Do¡ ware no¡ nit gar ge‰illet sein verlangen.

15

Wir hatten unser Haupt. Jhm fehlte no¡ sein Herz und seiner Augen Lu‰, ein angenehmer S¡merz. O Himmel! (rie[en wir) dir wir Dank-Dien‰bar leben: Du ha‰ un# gnädigli¡, den wir gewüns¡t, gegeben und wie wir ihn gewüns¡t. Wir baten di¡, üm Jhn.

20

Vor Jhn, wir bitten i”t. die Seü[zer fahren hin: Erhörung komm zurü¿. Er i‰ die kron und wonne de# Lande#: Jhme au¡ gib Seine Freüden-Sonne, ein s¡öne# Tugendbild, ein für‰li¡e# Gemahl, die Jhme unsre S¡uld mit Jhrer Huld bezahl.

25

wir mö¡ten Vater gern den Lande# Vater sehen: so eine Tre[li¡keit muß nimmermehr vergehen, verjüngt ›¡ ‰ellen dar. E# will zu höherm S¡ein Sein gro‹e# Brenni#-Hau# dur¡ Jhn erbauet seyn.

Gedichtgruppe 55, 1662

81

E# i‰ de# Himmel# Lu‰ die Erde zu erhören: | 30

Er kan versagen ni¡t ein glaubige# Begehren: Der Wuns¡ war kaum gethan, da war er s¡on erfüllt. Heüt i‰ der Liebe Tag, der unser Sehnen ‰illt der un# den theuren S¡a”, die Lande#mutter bringet. J”t da da# alte Jahr mit seinen Tode ringet,

35

wird unser Freüde jung. E# kommt der Erden Zier, die zieren will forthin nur diese Erde hier. Wie wann Wind und Winter i”t hinna¡ neuem-Zembla reisen wann die aufgethaute Flut, Süd und Sonnenglut entEisen lösen auf da# Band der Flü‹e; wann die Ho[nung grünt im Feld; wann ›¡ kleidet, in den Gärten, der Pomona Baumgezelt:

5

Flora ihrem Zefyru# ›¡ legt in die lieben Arme; Föbu# na¡ der Tellu# ›ht, ma¡t ihr mit den Strahlen warme; Venu# ma¡t ›¡ zum Adoni#; Pan su¡t seine Dryope Herme# herzet seine Herse, auf den neugebornen Klee. E# mag winter seyn im Land: e# i‰ Früling in den Herzen

10

Erden Götter, ›nd entbrennt von den heisen liebe# Kerzen. Kommt ihr, hö¡‰-willkommne Göttinn? Sagt wie man Eü¡ ehren muß. Seyt Jhr Flora, Blum von Sa¡sen? Ja Eü¡ liebt Favoniu#, | unser Ho[nung Gnadenwind. Seyt Jhr Venu# s¡ön‰e S¡öne? Pari# bra¡t sein Apfelgold, daß er mit dem Preiß Eü¡ kröne.

15

Zwar Jhr seit au¡ unsre Juno, brennet unsren Jupiter Ein Gedi¡te blieb die Palla#, wann e# ni¡t Sophia wär. Theure Erdmuht, Pra¡t der Erd! Jhr seyd unsre# Föbu# Freüde, Seiner Strahlen Gegenbli¿, Seiner Hoheit Augenweide. E# hat Jhm, und diesem Lande, Eü¡ ein Glü¿e#tag gebohren:

20

Nun so soll zu Eurem Glü¿e, diese# Land au¡ seyn erkohren. E# hatt eurer S¡önheit Pra¡t unsre Ohren vorgespeiset, Euer hoher Tugend-Ruhm war vor Eü¡ hieher gereiset: J”t verdunkelt allen Lob-Ru[, Eure Göttli¡e Person, die wir mit er‰aunen ehren, al# de# Lande# Perlen-Kron

25

O ein hö¡‰-vollkommne# Paar! Er, solt so ein Kleinod haben Eü¡, solt so ein Au#bund Held, theure Heldinn au¡ begaben. So ein Für‰ i‰ sol¡er Für‰inn, Jhr seit ein# de# Andern wehrt.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

82

Sol¡e Zier, mit Ehr geliebet und mit Liebe wird geehrt. | Nun wir wollen Eü¡ Altär hier in unsren Herzen bauen, 30

und Jhr sollet unsren Dien‰, al# ein tägli¡# Opfer s¡auen. diß Gebirge, (nun Parna‹u#, weil Apollo herrs¡et hier, samt der Palla#,) Euer Ruhm Lob soll ers¡allen für und für. Unterde‹en unser Wuns¡ ferner soll gen Himmel pfeilen, und, zu Gotte# Herze zu, da# Gezelt der Wolken theilen:

35

S¡öne# Glü¿e Eure S¡önheit, Ho¡-Dur¡leü¡te# Für‰en-paar, Eure Tugend soll anleü¡ten, man¡e# lange# liebe# Jahr. So lebe dann Erdmuth-Sophia, Sie lebe! der Himmel viel Jahre, wie Haare, Jhr gebe. Gesunde# Aufwesen Sie ma¡e genesen,

5

solang Sie wird haben die ‰erbli¡e Zeit. Gott ma¡, ihre Jugend voll Edel‰er Tugend, zum älti‰en Alter, dem Tode zum Neid. Sie lebe, ja Erdmuth-Sophia, Sie lebe!

10

Jhr, ihrem Geliebten, der Himmel ‰ät# gebe unzählige Gaben, Jhr' Herzen zulaben. dem s¡önen, dem freündli¡ und Für‰li¡en Bild. wir wüns¡en viel Freüden,

15

entfernet von Leiden. Sie wohne im Throne, mit wonne erfüllt. | E# lebe so Erdmuth-Sophia, Sie lebe! der Himmel Jhr Für‰li¡e Pänzelein gebe. da# Ehebett erspri‹e

20

der Segen abieße, zur Aufnam dem Brennis¡en Stammen und Land. wohl wird e# ges¡ehen: Gott hat e# versehen die Liebe fru¡tbringend erringe da# Pfand.

Gedichtgruppe 55 und Gedicht 56, 1662 und 1663

83

So lebe nun Erdmuth-Sophia, Sie lebe!

25

der Himmel viel güldener Zeiten Jhr gebe. Glü¿ mü‹e nun dauren in unseren Mauren. Der Herrs¡a] beywohnen in frohen Pala‰. wir falten die hände:

30

viel Gute# Gott sende. de# Lande# neü-Für‰li¡-ankommendem Ga‰.

LVI. An Meinen Dur¡leu¡tig‰en Föbu#. Uber eine Daherziehende Unglü¿#Wolke PRAETERITURA venit. Sonnet. Zieht immer her! ihr dü‰ren Wolken-Wellen! seit wa# ihr seit, de# Himmel# trauer-Flor, der Sonne zieht den s¡warzen Fürhang vor, droht eine Na¡t, ein fur¡tbar# donner-bellen, 5

Zieht immer her! ihr solt vorüber s¡nellen. Der Föbu# ‰eht ob eü¡ zu ho¡ empor: der nie sein Lie¡t vor dem Gewülk verlohr. Jhn rührt ihr nit, ihr solt ihn nit enthellen | Zieh immer her! Du kleiner Übergang!

10

komm, daß du ieh‰. Und wolte‰ du verweilen, de# Föbu# Strahl dir drohet mit Bedrang, er wird di¡ bald dur¡bre¡en und zertheilen. Sonn bleibet Sonn: tru” allem wider›nn. Kommt ein Gewülk; e# hei‰: Zieh wieder hin!

1663

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

84

LVII. Zu Herrn Herrn Georg Augu‰in# Herrn# von Stubenberg etc. und Freulein Freulein Louyse wild- und RheinGrän etc. Beylager. Filidor, der Edle Hirte, in de# Glü¿# Geleit spazirte dur¡ da# s¡öne Ko¡erthal: da# die Flora i”t bezogen, 5

krönend ihren Haare#-bogen mit den Blumen ohne Zahl. 2. Zwar (spra¡ er) i¡ seh di¡ ie‹en, deine Na¡bar-Ufer kü‹en, du Cry‰allne# Fluten-gla#!

10

Aber mir ein einsam# Leiden, ma¡t Emilien ihr S¡eiden, die mir nahm de# Tode# Haß. 3. Zwar ihr Stämmer, Liebe#-warme, ‰re¿t einander zu die Arme:

15

meine, die ›nd arm i”und. diese# sagend, sah' er dorte bluten einen Baum fün[ worte den der Gri[el hatt verwundt. 4. Ha! e# waren Pfeile#-Ri”e,

20

die der kleine Liebe#s¡ü”e hinterla‹end, og davon: | Liebe Wird Vn# Ruhe Geben. Filidor ersah' au¡ eben Silvia, die Wälder Kron.

25

Er entbrannt' ob diesem Sehen. Mag i¡ re¡t die S¡ri[t ver‰ehen: Diese S¡öne (eng er an) Liebend Wird Vn# Ruhe Geben.

Gedicht 57, 1663

85

wonne sey mit dir, mein Leben! 30

Sag, wa# di¡ erfreüen kan? Sie spra¡: weidend meine Heerden, hab' i¡ meine Lu‰ auf Erden, wann i¡ auf gen Himmel s¡au. Er spra¡: Da i¡ di¡ hier sehe,

35

dünkt mi¡, selb‰ der Himmel gehe auf der Erd in dieser Au. Sie spra¡: du kan‰ zierli¡ loben; und diß kan mit glei¡en Proben dir mein Mund erwidren ni¡t.

40

Er spra¡: du kan‰ mi¡ erge”en, wir‰ du mi¡ in Himmel se”en deiner Gnade, ô mein Lie¡t! Sie spra¡: ja i¡ hör di¡ s¡erzen. wer weiß, ob in deinem Herzen

45

au¡ hiervon ges¡rieben ‰eht? Er spra¡: Glaub mir wa# i¡ sage! Mein Herz in den Mund i¡ trage: Traue dieser treüen Red. Sie spra¡: Jeder sagt von Treue:

50

wann man E¡o fragt, i‰# Reüe. Liebe ni¡t# al# unruh ma¡t. | Er spra¡: Lern vom Baum hierneben, daß die Lieb kann Ruhe Geben. Lieb', hat alle Freüd erda¡t.

55

Sie spra¡: Ni¡t gar gern i¡ brenne. Freyheit meine Freüd i¡ nenne. Meine Lu‰ i‰ Einsamkeit. Er spra¡: in den Liebe#ammen, Brand und Kühlung i‰ beysammen.

60

Zweyfa¡ labt, gepaarte Freüd.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

86

Sie spra¡: J¡ will, in den Matten, mi¡ mit meinen S¡äflein gatten: also bleib' i¡ unbetrübt. Er spra¡: wähl da# Gatten-Leben. 65

Liebe Wird Vn# Ruhe Geben: wie der Baum hier Zeügni# gibt. Sie spra¡: wann die That nit s¡weiget, mir dein Herz im Munde zeiget; kan i¡ no¡ wol werden dein.

70

Er spra¡: J‰# hieran gelegen: so bin i¡ auf guten Wegen; du sol‰ bald die Meine seyn. Meine Treü' i¡ dir verpfände, auf dem Atla# deiner hände,

75

dur¡ ein Sigel, diesen Kuß. Also sagt' und thät der Hirte der die Hirtin na¡mal# führte mit ›¡ an den Pegni”uß. Alle Hirten auf der Weide,

80

rie[en: s¡webt in Ehr' und Freüde, | lebet lang, gesund und wol! Liebe Wird Viel Ruhe Geben: biß der spate Tod zum Leben Eü¡ von Erd gen Himmel hol.

LVIII. Pegni”-Wilkom. Heb di¡ au# den grünen S¡ilf, du mein mit den Flut-Cry‰allen s¡mu¿bar-aufgepu”te# Haubt, mit dem Rietgra#-Haar belaubt! Meine Qvellen, s¡wället eü¡! ihr mü‰ i”t entgegen wallen 5

Silvien der Wälder-Cron: FILIDOREN zugefallen.

Gedicht 58 und Gedichtgruppe 59, 1663

87

Wohnt dann i”t am Ko¡er nur, Amor# Kö¡er mit den Pfeilen, zu verwunden seinen Sinn? Soviel mehr beglü¿t i¡ bin: Er wird mit ›¡ bringen her diese S¡öne, ›¡ zu heilen. 10

Mir bringt Er Sie au¡: Er soll mit mir seine Freüde theilen. Komme tausendmal-willkomm! meine Nymfen ›¡ erfreüen, Preiß der Nymfen! daß um di¡ Sie benden sollen Si¡. Meine Hirten! s¡weigt ihr no¡? bringt S¡almeyen! s¡lie‰ den Reyen!

15

Auf! ihr mü‰, entgegen Jhr, ein gesamte# Glü¿zu s¡reyen.

LIX. Hirten-Glü¿wüns¡e. Myrtillo. Nun die hohe Sonn', erhi”et von den Tage# wagen bli”et, | unsre Erde ma¡et s¡wanger au¡ die blauen Himmel#bogen 5

hat mit Goldglanz überzogen, der verguldet Feld und Anger; Siht man tausend sü‹e Strahlen Erd und Himmel übermahlen. E# thut in die Sommerwelt

10

Sonn und Himmel sü‹e Bli¿e, und ihr Bli” ammt von den Feld in die klare Lu[t zurü¿e. Zwar der Sonne Räder pralen: Aber Eure Liebe#‰ralen,

15

Edle# Paar, die wärmen wärmer. wenig Sonne sönnt im winter: Eure Lieb wird niemal# minter, niemal# kälter niemal# ärmer. Gott, der geb Eü¡ soviel Gaben,

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

88

20

al# die Erde Strahlen laben. Gott der Sonn' und Mond gema¡t hol' Eü¡, na¡ den Leben#tagen, in der spaten Tode#na¡t, zu ›¡ auf dem Himmel#wagen.

Palämon. J”und ›nd die wa‹er rei¡, und die Fis¡e s¡wimmen hau[enwei# zu Tis¡e au# dem Tei¡, 5

E# s¡lei¡t, mit den Pegni”wellen, man¡er ‰olzer He¡t daher, und wa# mehr lei¡et in den Nymfen Zellen. Sol¡en Rei¡tum zeugt da# Jahr

10

in den Teüfen, | den kein Wa‹er kann ersäu[en: Also gar brennen au¡ die na‹en Fis¡e von beammter Liebe#glut

15

in der Flut die un# Speise s¡i¿t zu Tis¡e. Edle Nymfe! i¡ kan hier nur mit s¡weigen al# ein ‰ummer Fis¡ bezeügen

20

Eure Zier. Soviel Fis¡' im Wa‹er s¡wimmen: soviel hohe# s¡öne# Glü¿ da# Ges¡i¿ Eü¡ vom Himmel woll be‰immen.

Gedichtgruppe 59, 1663

89

Ferrando. Der s¡wangren Erde S¡oß arbeitet zum Gebähren. Der warme Sommer-Hau¡ begilbet Baum und Aehren. Ob‰ und Trauben werden reif, Vaß und Keller anzufüllen. 5

Lu] und Erd wird un# zuwillen, mit dem rei¡en Fru¡tgehäuf. Wo kommt der Rei¡tum her? de# Jahre# milde Zeiten ›nd Ursa¡ sol¡er Lu‰ und sol¡er Nu”barkeiten. E# verspri¡t da# Ernde-Fe‰

10

un# viel tausend güldner Aehren: wann die Sonne wird aufzehren allen feü¡ten Regen#re‰. | Jhr Ho¡geborne# Paar! wa# wird die Zeit Eü¡ bringen? Sie ma¡t un# mit der Zeit, die Liebe#Fru¡t be›ngen.

15

J”und wüns¡ i¡, wa# i¡ kan: Jhr solt soviel Freuden sehen, al# im A¿er Aehren ‰ehen. Gott! s¡reib diesen Seü[zer an.

Floridan. E# grünt die güldne zeit. Die bunten wiesen la¡en. Der Pegni” Silber-guß kan tausend Anmut ma¡en E# glänzen, wie die Sternen die Blümelein von fernen. 5

Die sü‹e Sommerlu[t bekleidet Büs¡' und Felder. der Bäume kühle# Haar ma¡t S¡attenrei¡ die wälder der Blumen Balsam rie¡et, in da# Gehirne krie¡et. Woher kommt diese Lu‰? Jhr ma¡t die Wiesen la¡en

10

O Nymfe! ja, Jhr bringt un# sol¡e liebe Sa¡en. wir wollen Blumen winden, Eu¡ einen Brautkranz binden.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

90

Do¡ Blumen welken bald. Ein Wuns¡ wird bäßer glänzen. Ô aller Blumen Blum! E# mü‹en eü¡ bekränzen bey un# hier soviel Freüden

15

al# Blumen ‰ehn in Heiden!

LX. Seine Liebe#-Pa‰orelle. 1. Diese ›nd e#, diese Sternen an der Stirne Firmament, diese Augen, die von fernen mein Herz hat vor s¡ön‰ erkennt; 5

die mein Anker lä‹t vor allen ihm zur Cynosur gefallen. 2. S¡öne Sonne! ja i¡ brenne, angezündt von deinem Strahl. Seinen glanz i¡ gerne gönne,

10

dem sa[irnen Himmel-saal: i¡ bin höher no¡ beglü¿et, wann mi¡ deine Gnad' anbli¿et. 3. Kan mi¡ no¡ die Na¡t ümfangen, da der Tag so klar anbri¡t?

15

seh' i¡ do¡ Auroren Wangen mit gemängtem Rosen-Lie¡t! seh' i¡ do¡ ein gnädig# La¡en, ihre# Munde# Purpur ma¡en. 4. Nymfe, Himmel-Zier auf Erden!

20

Tugend weidet dein Gemüt wie der fei‰e Klee die Heerden. wa# kein ‰erbli¡# auge ›ht, s¡allet au# der Herzen#pforte, in so edler Zu¡t der Worte

25

5. Wunder, die da# Ohr gehöret, s¡aut da# Aug mit wunder an;

Gedichte 60 und 61, 1663

91

und der Mund mit Lieb verehret | diß, worna¡ da# Herz entbrann. Jn diß kleinod ›nd verse”et 30

alle S¡ä”e, die man s¡ä”et. 6. La‹ mi¡ kau[en ô mein Leben! deine Gnad mit meiner Treu. hat mein Herz mi¡ dir gegeben: e# bleibt ewig wohl dabey.

35

Diese# Feuer der Gedanken soll nie, al# begraben, wanken. 7. S¡ön‰e# Hau# der s¡ön‰en Seele! woll‰ der Himmel#-einuß seyn meiner Freuden, die i¡ zehle,

40

na¡ Verlangen# banger Pein. Ho[nung wird da# Glü¿ versöhnen, ein be‰ändig# Herze krönen. 8. Dir i¡ leb' zu dien‰ gei‹en: und zum Zeügni#, soll mein Mund

45

diesen S¡nee der Hände kü‹en. weil mein Arzt mi¡ hat verwundt, werd' i¡ diß darinnen lesen: Hirte, du solt bald genesen!

LXI. Eine andere, mit ihrem Namen. La¡ mi¡ an, du s¡öne# Glü¿, wie die Sonne unsren Lenzen! s¡au, de# Himmel# Gnad-Ges¡i¿, mein gehalbte# Herz ergänzen. 5

O ein bitter-sü‹er S¡nitt, der so wuns¡bar wird erse”et! e# verbindet, der verle”et: wie die Ros' in dornen blüht. |

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

92

2

Ungeme‹en i‰ erfüllt 10

mit vergnügung, diese# Herze: weil e# in ›¡ selb‰ ›¡ ‰illt, Kühlung hat von seiner Kerze.

I‰ die Arzeney ein Pfeil? J‰, au# dem Gesunden-Brunnen, 15

i‰ mir nit zuglei¡ geronnen meine Flamme und ihr Heil? 3

S¡ön‰e# Himmelbild auf Erd, da# mi¡ bald soll himmlis¡ ma¡en! Wa# mir deine A¡tung mehrt, 20

da# ›nd mehr al# Erden-sa¡en.

E# i‰ viel zu klein der Mund dieser Feder, meine Pi¡ten und dein Lob re¡t au#zuri¡ten, du beseelte# Sternen-rund! 4 25

Wa# soll Dir do¡, an der Zier einer Göttinn, können fehlen? au# dem Munde ammt herfür Feuer Gott-verliebter Seelen.

I¡ will ewig diese# Herz, 30

al# ein Tempelhau#, verehren: diß soll meine amme nehren, al# die wahre Liebe#kerz. 5

La‹et mir ›e, nehmt der Welt diese Zier nit, ihr Ve‰alen! 35

Sonnen, diese# Erden-Zelt mü‹en mahlen und be‰rahlen,

Dörfen ni¡t vers¡lo‹en seyn: bä‹er ›e dem Mond und Sternen, |

Gedicht 61, 1663

93

den son‰-n‰ren Na¡t-Laternen, 40

geben Lie¡t von ihrem S¡ein. 6

Und diß Feuer, der Ver‰and, dieser Spiegel aller Tugend, diese kluge Palla#-hand, dieser S¡önheit Blumen-Jugend, 45

diß Bild der Vollkommenheit, adlen muß die Ahnen-S¡ilder, dur¡ viel ihre# glei¡en Bilder, opfern ›¡ der Ewigkeit. 7

Ruhm und Blume dieser Zeit, 50

Nymfe, Kron für meine Sinnen! wa# Dank wird Zufriedenheit dir bey mir au#würken können?

Hab i¡ mit dem Namen nit deine# Diener# ho¡ zu prangen? 55

da die Liebe mi¡ gefangen in so güldnen Fä‹eln ›ht. 8

Ehret mi¡ so ho¡ da# Glü¿: will i¡ seine Gaben preisen. J¡ werd meinem Sonnenbli¿ 60

in gedanken o] zureisen

I¡ bin meiner Freud vergwi‰, ob da# Warten etwa# kränket. Meine Wunde heil ›¡ denket: weil mein Anker ho[nung i‰. 9 65

Na¡ der Na¡t, un# no¡ so s¡ön grü‰ da# Morgengold der Sonne. Jhre Gnad wird mir aufgehn mit so mehr beliebter Wonne.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

94

Glänzet do¡ ihr s¡ön‰e# Bild 70

mir inde‹en in dem herzen, und zertreibt die Na¡t der S¡merzen, die Gedanken mir vergüldt. | 10

Rei¡er i‰ an Glü¿ vor mir, da# im S¡oß hat dörfen ›”en, 75

da# begnadte Marderthier: i¡, i¡ muß in Marter s¡wi”en

Aber do¡ wird mit der Zeit ›¡ de# Glü¿e# rädlein kehren, mi¡ mit Gnaden au¡ beehren. 80

dur¡ diß Hau# der Tre[li¡keit. 11

E# i‰ mir, von s¡ön‰er Hand, s¡on die Arzeney bereitet. Und da# Band, ihr Liebe#pfand, mi¡ mit ihrer Huld begleitet. 85

Freyli¡ i¡ gebunden bin und ihr treu-verbundner bleibe: bi# der Gei‰ au# diesem Leibe zieht na¡ seinem Ursprung hin. 12

Indeß, Nymfe! leb gesund 90

und mit s¡önem Glü¿ ümgeben. E# laß keine TrauerStund nie der Himmel di¡ erleben.

Nim zum Zeugen diß papier, ô du Au#bund aller S¡öne! 95

die i¡ mit dem Vorzug kröne, daß i¡ lebe nur in dir.

Gedichte 62 und 63, 1663

95

LXII. Der GemahlRing. Der Treue Bild und Pfand, ümRinget Herz und Hand. De# Ringe# und der Treu, kein Ende nimmer sey. Meine Treu ohn End

5

nur der Tod zertrennt. Liebe Wird Unendli¡e Ruhe Geben. Liebe Wird Unendli¡em Ringe Glei¡en. | Liebe Wird Unendli¡en Ruhm Gewinnen. 10

Liebe Wirkt Unendli¡-Reine Gedanken.

LXIII. Klage über den Tode#fall der Königli¡en Maje‰ät in Sueden CAROLI GUSTAVI. 1. A¡ höret zu, ihr Chri‰enleut! ein Liedlein will i¡ ›ngen mit Unmut und voll Traurigkeit. Gott laß e# mir gelingen! 5

weil, dur¡ den Tod, der liebe Gott, un# wieder hat genommen, den theuren Held, der von dem Belt un# i‰ zu hül[ gekommen. 2. Hin über Meer er ›¡ begab,

10

mit mannli¡en Soldaten, hat man¡en Feind getrieben ab, | verbra¡t viel gro‹e Thaten. Jm Teüts¡en Land, da# Frieden#band, mit ihm kam angefahren:

15

sobald er kam, ‰ra¿# abs¡ied nahm, der krieg von drei‹ig Jahren.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

96

3. Die Feinde gri[ er dapfer an, kein Bley no¡ Pulver s¡eute. Er selb‰ war allzeit vornen dran, 20

wie sehr e# Kugeln s¡neyte. Al# au¡ ges¡ah, daß jeder sah, im Sturm vor Coppenhagen. So pag' er au¡, na¡ Heldenbrau¡, im freyen Feld zus¡lagen.

25

4. Jn Polen man¡e gro‹e S¡la¡t er ›egha[t hat gewonnen. Vor ihm i‰ au¡ die gro‹e Ma¡t, der Dänen bald zerronnen. Au# Jütland weg, baut einen Steg

30

da# Ei# ihm, zu den Fühnen. in Seeland er, verließ ein Heer. da# Glü¿e war mit ihnen. 5. Norwegen ihn mit Blut besprengt'. iedo¡ er unverdro‹en

35

mit seinen Volk den Feind bedrängt, ob er s¡on ward ges¡o‹en, Jn Preü‹en au¡, na¡ Sueden-brau¡, hat Gott ihn ›egen la‹en: weil er sofort, von Gotte#wort,

40

pag' einen Muht zufa‹en. 6. Se¡# Potentaten, groß von Ma¡t, auf einmahl ihn bekriegten: jedo¡ nahm' er ›¡ wohl in a¡t, daß ›e ihn nit ob›egten.

45

Bald hat der Tod, ihn au# der Noht, dur¡ sol¡en S¡uß genommen, | da von der Erd, auf# dritte Pferd er dortmal# war gekommen. 7. Die Wunde i”t, na¡ langer Zeit,

50

an Jhm ›¡ wieder regte,

Gedicht 63, 1663

97

und ihn mit gro‹er Traurigkeit auf# Fieber-Bette legte. Kein Arzeney, wie gut ›e sey, mehr etwa# wolt verfangen. 55

drüm trat er an, die Tode#bahn: die mu‰ nun seyn gegangen. 8. Al# er den Tod vor augen sah, zum Sterben er ›¡ s¡i¿et. Er spra¡: J‰ meine Stunde da,

60

so werd i¡ hingerü¿et! J¡ hab vollbra¡t, so man¡e S¡la¡t, so man¡en Feind zu zwingen: so thu i¡ heut den lezten Streit, will mit dem Tode ringen.

65

9. Er spra¡: ihr lieben allzuglei¡! a¡ haltet fä‰ zusammen. s¡ü”t mein Gemahl, und la‹t da# Rei¡, be‰ehn auf meinem Stammen. Mein Prinz und Sohn, erb meinen Thron,

70

ob er s¡on i‰ no¡ kleine. Au¡ ‰reitet fort, für Gotte# wort: i¡ hab gethan da# meine. 10. Darauf ma¡t' er sein Te‰ament, befahl, wa# zu befehlen.

75

Na¡ diesem hat er ›¡ gewandt, zur Nottur[t seiner Seelen, und rie[' allein: woll‰ gnädig seyn, ô Gott, mir armen Sünder. | Bald er vers¡ied, und fuhr in Fried,

80

hin unter Gotte# Kinder. 11. Die Königin a¡t Tag und Na¡t, ›¡ an sein Bette legte, Kein Kleid hat ›e vom Leib gebra¡t und treüli¡ seiner pegte.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

98

85

S¡reib# ein und gib, der Treü und Lieb, ô welt, ihr Lob und Ehre. J”t seü[”t da# Herz, i‰ voller S¡merz, wüns¡t, daß e# bey ihm wäre. 12. O Sonn und Mond ihr Sternen all,

90

(ru[t ›e) a¡ hel[t mir klagen. hil[ mir, ô E¡o widers¡all, mein Leid der Lu[t ansagen. Jhr vögelein, all in gemein lernt meine Klage ›ngen,

95

ru[t in dem Thal, daß mein Gemahl, von hier ›¡ müßen s¡wingen. 13. A¡ daß do¡ meine Augelein Brunnqvellen mö¡ten werden, damit i¡ re¡t den König mein

100

beweinen mö¡t auf Erden. Nun i‰ mir bang, mein lebenlang, kein Freüd will i¡ verbringen: bi# daß mi¡ Gott wird, dur¡ den Tod, zu ihm gen Himmel bringen.

105

14. Darüm du wehrte Chri‰enheit! den Helden hil[ betrauren. Vorau# die ihr gut Swedis¡ seit, eü¡ soll e# billi¡ tauren. So s¡i¿t ihm na¡, viel tausend A¡, |

110

gebt eüre Lieb zuhören. E# wird darob, au¡ euer Lob ›¡ bey den Sweden mehren.

Gedicht 64, 1663

99

LXIV. Dedication Der Chri‰-Apo‰olis¡en HohS¡ul an den Dur¡leu¡tigen Siegprangenden. Ein Für‰, für Gotte# Bild auf Erden wird erkennet. Gott selb‰, im Gotte#Bu¡, die Für‰en Götter nennet, Stathalter seine# Rei¡#. Ein Für‰ ›¡ Göttli¡ ma¡t, wann auf den Himmel Er, nit-irdis¡, i‰ beda¡t; 5

in Gotte ›¡ bes¡aut, al# wie in einem Spiegel und bildet ›¡ na¡ ihm; i‰ selb‰ sein Zaum und Zügel; thut andren er‰li¡ vor, wa# er zuthun behlt, ‰ellt ›¡ den Untern dar zu einem Tugendbild, wie unser Chri‰u# thät; hers¡t Chri‰li¡, über Chri‰en;

10

und lä‹t ›¡ keine# Thun#, da# wider Gott, gelü‰en. Er i‰ sein Ri¡ter selb‰, ob ihn s¡on niemand ri¡t. au# allem, wa# er thut, glänzt Gotte# Gei‰e# lie¡t. Diß ware David# Sinn. der Mann na¡ Gotte# herzen, Gott in dem Herzen trug, entbrennt von Anda¡t Kerzen.

15

Er liebte Gott, vor Gold, vor Ehr und alle Lu‰. sein rei¡e# Rei¡, mit Gott er zuregiren wu‰. So thät au¡ Salomon, solang er löbli¡ thäte. Er su¡te Gott, nit Ehr und Rei¡tum, im Gebete. Er fand, wa# er gesu¡t: au¡, wa# er nit begehrt.

20

mit Gott, ihm alle# kam: er war klug, rei¡, geehrt. | Dur¡leü¡tig# Für‰en-paar, re¡t Ho¡gebohrne Seelen! Jhr peget au¡ mit Gott die Herzen zuvermählen, ge›nnt na¡ David# Sinn. Gott liebt Eü¡, den Jhr liebt: daher Er au¡ na¡ wuns¡, wa# Eü¡ beliebet, gibt.

25

der theure Held Augu‰, hat Eü¡ sein Gotte# herze, ô Herzog, eingepanzt: da# dann in ewig# Erze lang‰ einges¡rieben i‰. Jn Eü¡, ›ht er sein Bild: Gott, ›het ›¡ in ihm. So eine Hoheit gilt, die ›¡ zu Gotte# Höh, in ihren Ursprung, s¡winget;

30

die gern von ihrem Ziel s¡reibt, liset, redt und ›nget.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

100

Diß heißet, Für‰li¡ thun. So Für‰li¡ thut au¡ Jhr, Ô Für‰in, die Jhr labt Sein Herz mit Eürer Zier. Jhr liebt da# Gotte#-Bu¡, ihr Gottverliebte Lieben! So liebet diese# au¡, da# Gott zu lieb ges¡rieben 35

und Eü¡ gewidmet i‰. E# will nit tretten au#, e# geht gerade zu, und bleibt im Welfen-hau#: da seinen Er‰en theil zu gnaden aufgenommen de# gro‹en Vater# Hand. So la‹t e# willkomm kommen, und nehmet e# in S¡u”, ô de‹en gro‹er Sohn,

40

und diese# Sohne# Jhr hö¡‰ wehrte Ehrenkron! Thut ferner, wie Jhr thut. Hel] Gotte# Rei¡ vermehren. seit Götter dieser Erd, gebildt na¡ Gotte# Ehren. Lebt ho¡- und wolvergnügt! erlebet lu‰ und freüd an dem Augu‰en-Paar, erlebt Augu‰u#Zeit.

LXV. An Jhre Maje‰ät den Jungen König in Sueden. Gro‹er Sohn de# Gro‹en Vater#, Gro‹e Ho[nung hö¡‰e# Glied eine# gro‹en Rei¡#, der hohet Edler Zweig und s¡ön‰e Blüt: Neü-aufgehend# Nordge‰irn, Kleinod königli¡en Stande#, Gro‹er Mutter Wittum#-Tro‰, Gotte#gab de# Gothenlande#. 5

Blühet, grünet, wa¡set, lebet! blüht der Mutter, grünet Eü¡, wa¡‰ dem Rei¡ und seiner Krone, lebt dem wahren Chri‰enrei¡. Nürnberg diß dem Sohne wüns¡t, da# den Vater hat geehret: da# abwesend Nordenwart# ›¡, al# der Magnete, kehret zu der Blume der magnaten, und ›¡ gegenwärtig ma¡t

10

dur¡ den Autor, seinen Burger, der den Wuns¡ hier überbra¡t.

Gedichte 66 und 67, 1663

101

LXVI. An Jhr Maje‰ät Die verwittibte Königin. Carl Gu‰av# Maje‰ät, die Kron der Cron zu Sueden, von königli¡er Gnad hei‰ meine Feder reden: zu zahlen alte S¡uld, den allertief‰en Dank. Der Held verließ die Welt. der Himmel vor mi¡ zahlet: 5

diß gro‹e Nordenlie¡t nun bey der Sonne ‰ralet, winkt seinem Rei¡e zu, und blinket Silberblank. Jhr seit sein halbe# Theil, ô Heldinn no¡ auf Erden: So soll dann euer diß mein dankbekänntni# werden, da# Eü¡ ein denkmal no¡ de# lieb‰en König# sey.

10

denkt an die gro‹e Seel, die ihrem Gott emphlet die Kron den Sohn und Eü¡. Zu diesem Zwe¿ au¡ zielet in demut mein Gemüt, und ‰immt mit wüns¡en bey.

LXVII. An Jhre ho¡Für‰li¡e Gnaden die Frau Grän de la Garde König Carl Gu‰av# S¡we‰er. Gott-wehrte# Für‰inn-herz, Gottliebende# Gemüte, ô Heldinn, deren Ruhm lobs¡allet Erden weit! E# preiset alle Welt, ô keyserli¡# Geblüte, die TugendLieb in eü¡ und die Gottseeligkeit. 5

Diß Bu¡ ›¡ s¡enkt den eü¡-verwandten Maje‰äten: drüm wird e#, eüer au¡ zuwerden, ›¡ entblöden. E# eignet eü¡ diß Bu¡ voll Gottergebenheit. Gönnt mir, daß i¡ e# mög zugnaden eü¡ empfehlen: wa# redt von Gotte# Wort, gehört vor Gotte# Seelen.

10

nehmt diß, die ihr auf Erd, ô Für‰inn himmlis¡ seyt. J¡ wüns¡e hohe# Glü¿ dem Hause de la Garde: Sein helden-Ruhm gerü¡t ‰ät# rie¡', al# eine Narde.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

102

LXVIII. An Jhr Ho¡gräi¡e Gnaden die Frau Grän Brahin Ver‰and und Hand, ›nd eine# Rei¡e# Stü”e: die Hand im Feld den degen dapfer führt; die der Ver‰and mit klugem Raht regiert. So s¡ü”t den Staat die nü”e Hi” und Wi”e. 5

wie dapfer trug der theure Tor‰ensohn dur¡ man¡e# Land de# Gro‹en Gu‰av# Wa[en! der kluge Held, Grav Brahe, Nu” kan s¡a[en. mit weißem Raht, dem ält‰en NordenThron. drüm Er zun䡉 dem König ›”t zur seit.

10

die Jhr sein Herz, ô Tugendheldinn, labet, seit mit dem Wuns¡, n䡉 diesem Bu¡, begabet Lebt lang, gesund, mit hö¡‰em Glü¿ erfreüt.

LXIX. An Jhr ho¡Gräi¡e Gnaden die Frau Grän Wranglin. Wann meine Kir¡, wann Seulen, holz und Steine, wa# ›e gesehn, au¡ könden reden au#, ein iede# würde wohl der Zungen eine, zu preißen eü¡, ô hoher Tugend Hau#! 5

vor die an mi¡ verwandte Gnaden‰rahlen, Eü¡ meinen dank, ô Grän, zubezahlen. die S¡uld i¡ hier ni¡t zahle nur bekenne: diß soll der Zeug, ô Himmel-Seele, seyn. Jm Herzen i¡ von Wuns¡e#ammen brenne.

10

Ho¡gräi¡# Hau#! Gott s¡enk dir Segen ein. Gemahl und Sohn, ihr Nordenhelden, lebet! der Heldinn Glü¿, ihr Sternenhäuser, gebet!

Gedichte 70 und 71, 1663

103

LXX. Auf Jhrer Ho¡für‰li¡en Dur¡leu¡t Frauen Frauen Sophien Erdmuht-Sophien. Marggrän zu Brandenburg gebornen Chur Prinze‹in zu Sa¡sen Bildni#. Wilt du beysammen sehn Stand Tugend und Ver‰and ›e haben diese# Bild zum s¡ön‰en Si” erwehlet, der Teüts¡ Apollo hat die Palla# Jhm erwehlet: Sophia billig i‰ de# Weißheit Für‰en Brand. 5

Wer ihren Namen nennt, ihr Lob im Munde führet. Der Wunder Leib die Erd, der Muht den Himmel zieret.

LXXI. Wilkomm-Zuru[ Al# Jhre Churfür‰li¡e Dur¡leu¡t Frau Frau Magdalena Sibylla | Churfür‰in und Herzogin zu Sa¡sen, geborne Marggrän zu Brandenburg, in Bayreuth ankame. Wie der frohe Himmel la¡t, wann ›¡ die Demantnen S¡anzen mit dem Sternengold beglanzen in der Mond bemundten Na¡t; 5

eine Fa¿el winkt der andern, in dem himmlis¡en Senat, da ein guter Einuß Raht peget Erdenwart# zuwandern. So ent‰eht in unserm Land

10

ein Ge‰irnete# Gelä¡ter die dur¡leü¡ten Lie¡t-Ges¡le¡ter haben ›¡ zusamm gewandt. Unser Nordgau glei¡t den Axen,

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

104

wo Arctur da# Ei#meer trinkt: 15

weil un# Gold gezinket winkt die beperlte kron von Sa¡sen. Wa# ›ht s¡öner von der Höh, al# wann ›¡ bey Venu# ‰ellen wann ›¡ zu Mercur gesellen

20

Cynthiu# und Cynthie! unsre# Hofe# Himmel ‰rahlet, dur¡ gevierte# Kleeblat-Lie¡t: da# de# Lande# Ange›¡t mit dem s¡ön‰en Anbli¿ mahlet.

25

Seyt dann in den Hof Palla‰ tausend Willkomm aufgenommen, seit ein‰, in erwüns¡tem Kommen, Eure# Vaterlande# Ga‰, O ihr Au#bund der Für‰innen!

30

To¡ter, Mutter, diese# Land#! Also hat ›¡ Euer Glanz un# au¡ einmal wollen gönnen! | Wie Jhr, na¡ dem Rautenplan, seit von hinnen au#gegangen:

35

Glei¡e# hat von Eü¡ empfangen jüng‰hin unser CHRJSTJAN, da wir sahen wiederkommen, in Sophien, Eure Zier: also wurdet Jhr, daß Jhr

40

geben mö¡tet un# genommen. Unser Er‰er CHRJSTJAN daß den Andren einmahl labe eine sol¡e widergabe, hatt' ein Kleinod au#gethan.

45

vor die To¡ter, mu‰ dem Land eine Mutter widerkehren:

Gedicht 71, 1663

105

wel¡e#, beyde i”t zu ehren, a¡t vor seinen Glü¿e# ‰and. De# Chur-Helden gro‹er Sohn, 50

theurer CHUR-PRJNZ, Lande# Freüde, und de# Rei¡e# Ho[nung#-weide! unser Land hat Ehr davon, daß e# eü¡ zum Ga‰ mag haben. wüns¡e wollen s¡i¿en wir

55

Himmel-auf daß für und für: Hö¡‰er wohl‰and Eü¡ mög laben. S¡aut hier unsren Wiesen-Saal, unsre Sonnen, Zier der Sa¡sen! Blum ge‰irnet, rei¡ erwa¡sen:

60

weil ihm Wärm gibt Euer Strahl. Götter! s¡aut, wie auf Eü¡ s¡önet unsrer Aeker Aehren-Brut! die zur Freüd, mit rei¡em Gut euer Götter Fu#‰apf krönet.

65

Nun so nehmt dann an, in Gnad, unser Lieben, unser Ehren! Flora, unsern dien‰ zu mehren, | soll beblumen Euren Pfad. daß Eu¡ möge wohl hier werden:

70

soll Gesundheit ie‹en ein; und mit allem Freüden-s¡ein s¡au der Himmel s¡ön auf Erden

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

106

LXXII. Zu Seiner Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Anthon-Ulri¡#, Herzogen zu Braun#weig und Lüneburg Für‰li¡en Jungen Herrlein# Herrn Augu‰-Heinri¡# Geburt# Fe‰ Sonnet. Ho¡dur¡leü¡te# Brunen#hau#, und du hohe Welfen-Zinne! ehre die Augu‰en-Mutter, die dir nun den vierten Sohn diese# Nahmen# hat gebohren, so befe‰end deinen Thron. nenne ›e Augu‰a selb‰, deine# Stamme# Mehrerinne. 5

Ho[e, daß mit dieser Gab hoher Wol‰and auf di¡ rinne. ein Augu‰, im Mond Augu‰u#! ô ein theürer Liebe#lohn! An dem Tag, ein Heinri¡ bra¡te die Augu‰u#-Kron davon.a Gott weiß, wa# vor Glü¿ die Zeit diesem Augu‰-Heinri¡ spinne. Anhalt sein Großmutter-hau#, hat an diesem Tag gebohrenb

10

Für‰ Georgen seinen Vettern: der die reine Gotte# Lehr, al# ein Hoher prie‰er, panzte. Gott von diesem Sohn hab' Ehr! daß Er au¡ zum Mehrer sey wahrer Gotte#Kir¡' erkohren. Nun da# zarte Herrlein wa¡se, wie da# liebe Jesulein! Gott verliebter Helden Kinder, Gotte# liebe Kinder seyn.

a) Heinricus Flander, sit Grecorum Augustus. b) Georgius Princeps Anhaltinus, Praepositus Sedis Archiepiscopalis Magdeburgensis. Jllustrissimi Augusti-Heinrici recens-nati Adavunculus

Gedichte 73 und 74, 1663

107

LXXIII. Uber Jhrer Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t der ChurPfälzis¡en Prinze‹in ELJSABETH Sonnet über den Tod eine# Edlen Jungen Mohren. Er war ja Gott-geliebt, der liebe Amurat. die Seel, ein Mohr wie Er, ward wollen-weiß gebadet von Jesu Blut und Gei‰: Jhr ward die Bahn gepfadet, dur¡ diese# Rohte Meer, zum Land, wo Gotte# Stadt. 5

Er war ja Gott-geliebt: den au¡ geliebet hat so man¡er Erden-Gott. Er war von Gott begnadet mit Gei‰ und Himmelglut. Und eh die Welt ihm s¡adet': holt Jhn no¡ Englis¡ ab der gute Gotte#-Raht. Er bleibt nun Gott geliebt, und lebet Gott-ergeben.

10

Er i‰ im Himmel groß: er ware klein auf Erd. do¡ war er groß au¡ hier, al# Erden-Göttern wehrt: Sie loben ihn im Tod; ›e liebten ihn im Leben. Nun Amurath hat Ruhm: Sein Nahm' ihn Zeügni# gibt. den eine Göttinn ehrt, der i‰ ja Gott-geliebt. |

LXXIV. Ehren Zuru[ An Eben-dieselbe Dur¡leü¡tig‰e Teuts¡e Minerva. Ni¡t zwar da# i¡ wolte ri¡ten, Naso, dein erdi¡te# Di¡ten. ob du s¡on poeti›re‰: deine Götter nit in Lü]en 5

leben, nur in deinen S¡ri]en, wann du ihre Rede führe‰. do¡, in den verwandlung#-Sa¡en, muß i¡ deiner Träume la¡en.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

108

2. Bybli#, weinend wird zum Brunnen. 10

Aci#, der i‰ au¡ zerrunnen. Bauci#, wird zur grünen Linde; Myrrhen Kind zur Anemone; die Narzi‹', au# Cephi#-Sohne; Amiclid, zur Hyacinthe;

15

und au# deiner, Filomele! einer Na¡tegallen Kehle. 3. Pan muß einen Arm voll Pfei[en, an Syringen ‰at, ümgreifen. Clytie, na¡ ihrer Sonne,

20

muß mit Blumen-augen sehen. Föbu# einen Baum ›ht ‰ehen, an ‰at Dafne seiner wonne. S¡wan von Sulmo! laß mi¡ ri¡ten: diß Gedi¡t, i‰ dein Erdi¡ten.

25

4. J¡ wolt, könd' i¡ Naso werden, eine Palla# Teüts¡er Erden, eine wahre Göttinn weisen. | Sie (s¡weigt, ihr Verwandlung# Träume!) ma¡t, au# Todten, Lorbeerbäume:

30

prei‰ mit worten, die zu preisen, eine# Mohren, wei‹e Tugend, ein' im Früling reife Jugend. 5. Amurat i‰ s¡warz gewesen: man wird nun ihn s¡neeweiß lesen,

35

weil die weißheit selb‰ ihn mahlet. Diese Hyacinthe blühet: weil ihr Purpur ihm anziehet, die mit Cynthien wett‰rahlet. Nennt mir diese# Götter-sa¡en:

40

die Ge‰orbnen Ewig ma¡en. 6. Kein Nahm die Verwesung spüret, der also wird balsamiret,

Gedichte 74 und 75, 1663

109

mit der Palla# Ceder-Sä]en. E# muß bey den Sternen s¡weben, 45

wa# die Götterhände heben und an ihren Himmel hä]en. Ganymed entieht der Erden, wann Zev# Tö¡ter Adler werden. 7. Dreygedritter S¡we‰ern Zinne!

50

kenne deine Prinze‹inne, und di¡ ihr zum Tempel weihe. daß man ›e mit Opfer ehre: Unsrer Pi¡t, auf die Altäre dieser Göttin, weihrau¡ ‰reue.

55

Flie‹et dann, ihr bä‰e Proben! diese# selb‰e Lob zu loben.

LXXV. Uber Herrn Graf Nicolai von Serin Bildni#. Tru” der Türken, S¡u” der Chri‰en, Zweyter Samson, Dritter Prei# Von dem Edlen Hau# Serini! diß war deiner Ahnen wei#. Lebt ihr großer Muht in dir: wer wolt ›e ge‰orben gläuben? Blinkt der Ritter-arm Serini: muß Selene, in dem Fahn 5

Sultan Achmets, ganz verbla‹en. Gott zieht dir den harnis¡ an: Türken-Blut die dinte sey, di¡ in Gotte# Bu¡ zus¡reiben; Zier mit Köpfen, dein Serinwar, die da lä‰ern Gotte# Sohn. Renn, du Held auf dapfren Wegen, na¡ de# Siege# grüner Kron. Nicolaus! sey, wie du hei‰, wilder völker Überwinder

10

Fama dir, mit ihrem Fitti¡, ügelt einen Pegasu#: Du solt an die Sternen reiten. Gotte# Gei‰ un# gebe Buß: daß nit unser böse#-Thun deiner Thaten Glü¿ verminder.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

110

LXXVI. Dedication Der Chri‰-Apo‰olis¡en HohS¡ul, An Seiner Ho¡seeligen Für‰li¡en Dur¡leü¡t Herrn Herrn Manfredi Herzog# zu Wirtenberg Junge Prinzen. Jener Edler Vögel-Prinz, dorten an dem Nilu#-‰rande, in der Federn Purpurkleid, mit dem hal#-goldketten-bande, lebt fünf ganzer Jarehundert, und au¡ ‰erbend ‰irbet ni¡t weil er in de# Flammen-grabe# as¡en ›¡ verjünget ›ht. | 5

diß ein Bild der Für‰en i‰, die in Gold und Purpur gehen. Man¡e# Stammhau# ›het man, au¡ viel Jahre-huntert ‰ehen, dur¡ ein ‰etig# Fönix-Leben. Ob ein gro‹er Vatter ‰irbt, lebt Er do¡ no¡ in den Söhnen: seine Tugend ni¡t verdirbt. Ob s¡on, in Elia# Flamm', Held Manfredo aufgeogen,

10

su¡end seinem Gei‰ ein Ne‰ an den ›¡ren Himmel#bogen: Jn eü¡, ô ihr Fönix-Bruten! Er no¡ unge‰orben lebt. Euer herze seine Tugend, wie den Leib die Gru], begräbt. Thut dann, wa# ihr thut, und seit, ihr Dur¡leü¡te Tugend Für‰en, seit au¡ Helden! la‹et eü¡ na¡ der Ahnen Ruhme dür‰en.

15

Zeigt die Fönix-art, verewigt ihren hohen Tugend-glanz. su¡t die Ehren-kron in Himmel, und auf Erd den Lorbeerkranz. E# pegt keine Taube ni¡t au# dem AdlerEy zus¡liefen. Edle Adler, Jhr Ge›¡t an der hellen Sonne prüfen, Zeigen ihrer Ankun] Probe. Diß, ihr Helden, thut au¡ ihr:

20

und i¡ will in diesem Bu¡e eine Sonn' Eü¡ ‰ellen für. Jesu# i‰ e#, de‹en Thron ‰ehet über allen Sternen. Jhr könt euer hohe# Thun von dem Herrn der Herren lernen, | der un# alle ru[t zur S¡ule. Diß hier kan da# hörhau# seyn. hier lehrt Jesu#: seyt die Hörer. Hier die Sonn i‰: s¡aut hinein.

25

La‹t, weil Jesu# Jnhalt i‰, Eü¡ belieben diese Blätter. Jesu# (wüns¡' i¡) Eü¡ bes¡irm ‰ät# vor allem unglü¿#wetter. Wa¡‰, wie Er, an Gei‰ und Jahren! in Eü¡ wohne Gotte# Gnad! Na¡ dem Er‰en, tra¡t am er‰en: dann, wer Gott hat, Alle# hat.

Gedicht 77, 1663

111

LXXVII. Ehren-Zuru[ An Jhre ho¡Für‰li¡e Dur¡leu¡t Frauen Frauen SJBJLLA URSULA. Herzogin zu Hol‰ein geborne Herzogin zu Braun#weig und Lüneburg. Mond! dein weißer Rosenmund la¡t mi¡ i”und an von Himmel mit gefüllten Antli”-Rund dunklend da# Ge‰irn-gewimmel. 5

J¡ will zwar, wie Flaccu#, ni¡t di¡ al# Göttinn heidnis¡ ehren: do¡ kan meine Freüd i”t mehren dein Holdseelig# Augenlie¡t. Du erinner‰, Luna, mi¡

10

einer wahren Erdgöttinne. nennt na¡ dir ni¡t dorten ›¡ | eine# Helden-Hause# Zinne? J‰ dann Teüts¡land Carien? Sind nit da# de# Lathmu# Höhen,

15

wo man Lunen Berg ›ht ‰ehen über andre weit vorgehn? 3. Mond! Wa# du am Himmel bi‰, i‰ Sibylla hier auf Erden. deine Burg, ihr Stammhau# i‰.

20

Ein# von deinen weißen Pferden, weiset ja der Chri‰en-S¡ild ihre# ält‰en von den Häusern, da# au¡ prangt mit Sieben Keysern. Pegasu# hei‰ diese# Bild.

25

4. Du bi‰ mir nun kein Gedi¡t, Phöbe du, de# Föbu# S¡we‰er, die du mit dem Bruder-Lie¡t kuts¡e‰ üm die Sternen-Ne‰er!

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

112

wärmet mi¡ mein Cynthiu# 30

mit der Gnade seiner Stralen: Cynthia mir lie¡t kann mahlen au¡ den s¡warzen Na¡t-verdru#. 5. Delia kry‰allt den Thau, perlen-‰i¿t da# Kleid der Kräuter.

35

Deliu# vergüldt die Au, und ma¡t alle S¡önheit heiter. Meine# Föbu# S¡we‰er-Lie¡t, neuli¡ mi¡ mit Gold bethaute: gnädig auf da# Opfer s¡aute,

40

da# ihr zahlte meine Pi¡t. 6. Lieder, wie man spri¡t, den Mond ziehen Himmel-ab auf Erden. hat da# meine diß gekonnt? Glü¿! lä‹t du so seelig werden?

45

diß thut meine# Föbu# Huld, | mahlt mi¡ liebrei¡ seinen Göttern, se”et Glanz zu meinen Blättern: also werden ›e verguldt. 7. Luna! Zwar du bi‰ auf Erd

50

au¡ Diana in den wäldern: dir i‰ wol ein Hirs¡e wehrt. Pan war dir au¡ lieb in Feldern, ob er no¡ so rauh' und wild. darf mi¡, seiner S¡äfer einen,

55

au¡ ein Götter Bli¿ ans¡einen? Leyr, so ha‰ du wohl gespielt. 8. Luna! Bad' im Norde#-Meer, mit de# Belt# Oceaninnen. dort blinkt nun Diana her,

60

hat die Burg de# Glü¿e# innen. Treibe du am Himmel ein deine Gold-bewollte Heerden:

Gedichte 77 und 78, 1663 und 1664

113

Meine Göttinn jagt auf Erden, Ruhm soll ihr Gefänge seyn. 65

9. Jn da# Ne”e tief‰er Pi¡t, hat Diana mi¡ be‰ri¿et. Cher›fron bin i¡ ja ni¡t, den die Tempel-baukun‰ s¡mü¿et: son‰ i¡ ihrem Namen#-pra¡t

70

se”te mehr dann 100 Seulen. J¡ seh' eine Wolk' un# theilen: Nä¡te-Göttinn, gute Na¡t! 10. Du, so o] i¡ di¡ erseh, sol‰ mein Dank-andenken mahnen.

75

S¡ütt, hier i‰ nit Danae, Götter-Gott! s¡ütt auf Dianen deine# Segen# güldnen Guß. | diesen Ocean der Gaben laß ein Meer-voll Gute# haben,

80

und kein Bä¡lein von verdruß.

LXXVIII. Auf Jhro Gnaden Fräulein Fräulein Reginen Catharinen Freyin von Greifenberg etc. Wa‹er-Trinken Sonnet. Sag mir nun mehr, trunkner Flaccu#, ni¡t# von deinem Di¡ter-Wein! Solte Bac¡u# Be¡er-Ba¡ nur die bä‰en vers' eins¡enken? laß Uranie lehren di¡ an den Claro#-brunnen denken: wa# soll Musen-mäßig ie‹en, da# muß wa‹er-trunken seyn. 5

Lern ver‰ehen, wa# du s¡reibe‰: wa‹er gie‹e Feuer ein. Pindaru#, der Pindu#-Gei‰, wei‰ ein wahre# Lippen-s¡wänken: Wa‹er, spri¡t er i‰ da# bä‰'. Hippocrene re¡t kan tränken, soll man di¡ten; und mit ni¡ten, wa# der Rebe weint am Rhein.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

114

Wein, w䡉 in dem Himmel ni¡t: wa‹er i‰ wa# Götter trinken, 10

wa# man Nectar' nennt: e# regnet Wa‹er nur von himmel ab, und man ›ht vom Thier Krei# i”t au¡ den wa‹er-eimer winken. Selb‰ die Sonne, trinket wa‹er, zwar der Wein i‰ Gotte# Gab: Do¡, in dem Uranie Weißheit-Wa‹er in ›¡ gie‹et, preis' i¡, weit vor bä‰em Wein, wa# au# diesem Wa‹er ie‹et.

LXXIX. Zu einem Ho¡Für‰li¡en Beylager. Cartel der Rittere Vom Lob de# HofLeben#. E# gibt nidre Seelen und gebü¿te Gei‰er, wel¡e, in die Ruhe allzusehr verliebet, ›¡ von aller Bemühung entäusern. E# s¡einet, daß ›e allzuviel Erde an ›¡ haben, weil ›e der trägen Natur diese# Element# na¡ahmend, die Bewegung ha‹en, in deren do¡ der Adel und die Fürtre[li¡keit einer ieden Wesens¡a] be‰ehet. Au# dem Weben erkennet man da# Leben eine# Ding#, da hingegen die faule Ruhe ein Ei5

gens¡a] der Todten i‰. Daher s¡einet die Erde ein todte# Ding zuseyn, und i‰ unter den Elementen da# unedel‰e, weil e# nit wehet, wie die Lu[t, nit lohet, wie da# Feuer, und nit ie‹et, wie da# Wa‹er, wel¡e# niemal# ‰ill ‰ehet, e# sey dann, daß e# von der Erde an seinem Lauf verhindert werde. Jeweniger ein Ges¡öpfe in der Arbeit begri[en, iemehr vor irdis¡ und tödli¡ e# zua¡ten i‰. E# ›nd aber Sta[eln der Bewegung und Arbeit, und wird deren Vorzug#-Würde na¡ der Nu”barkeit abgeme‹en. Die Sonne, i‰

10

da# alleredel‰e Ges¡öpfe, (glei¡wie ›e au¡ i‰ da# allergrö‰e,) weil ›e i‰ da# aller-|bewegli¡‰e, und in sol¡er Bewegung da# allernü”li¡‰e. Dieser ahmen na¡ diejenigen Mens¡en, wel¡e ‰reben in der Welt zuleü¡ten, und mit sol¡em Lie¡te vielen zudienen, ›¡ ni¡t bloß ihnen selber gebohren a¡tend: glei¡wie die Sonne aufeinnmahl die halbe welt be‰rahlet und erwärmet, und ni¡t ihr selber am himmel glänzet. Sie i‰ glei¡sam die Hand und da# Auge Gotte#, ja ›e i‰ ein Bild Gotte#, wel¡er eben darum

15

Gott i‰ und hei‹et, weil die Hand seiner Güte, und da# Aug seiner Vor›¡t, die ganze Welt ümspannet und übers¡auet. Ein Mens¡ ma¡t ›¡ zu einem so grö‹ern Gut und üm soviel Göttli¡er, iemehr Mens¡en er mit dem Auge seiner Vernun[t bewa¡et, und mit dem gro‹en Arm seiner Güte ümfähet. Die Seele und der Gei‰ de# Mens¡en, i‰ eine Flamme au# dem Großen Lie¡t der Gottheit, wel¡e die Wa¡#Kerze de# Mens¡li¡en Körper# anzündet, und solange brennet, al# lang die Kerze währet. Diese#

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Lie¡t nu”et, na¡ dem daß man e# brau¡et. Jn einem Gema¡ de# Hause#, wird e# allein einer oder etli¡en | wenigen Personen leü¡ten: Und worzu dienet e#, wann man e# gar in eine n‰ere Laterne oder unter einen S¡ä[el se”et? Ste¿t man e# aber in der höhe in freyer Lu] auf, so wird e# den S¡ein weit von ›¡ wer[en und also seinen Nu”en erweitern. Glei¡wie aber nit alle Lie¡tkerzen in glei¡er grö‹e

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115

›nd: also ›nd au¡ nit alle Mens¡en mit glei¡er Ver‰and-Flamme angezündet. Diejenigen, so ›¡ sol25

¡er Mühe und Arbeit, die dem Gemein-nu”en dienet, entziehen und in die Wildni# der Einsamkeit iehen, geben damit am Tag, daß ›e zu kleinen Lie¡tern ers¡a[en und weit zuleü¡ten nit gefähigt seyen. Hingegen gro‹e Kerzen nötigen glei¡sam die Welt mit ihrer Nu”barkeit, daß man ›e auf die hohen Faro#thürne ‰e¿e, damit ›e Land und Wa‹er überleü¡ten und vielen den Weg zeigen mögen. Und da alle diese Mens¡kerzen, ›e brennen hell oder dunkel, ›¡ na¡ und na¡ verzehren: Wer wolte nit na¡

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diesem Na¡ruhme ‰reben, daß er ein weitleü¡tende# Lie¡t gewesen? Und wer | wolte ni¡t im Leben diese# vor seine erge”ung halten, daß man von ihm sage: Er leü¡tet? Derglei¡en Faro#-fa¿eln, oder bä‹er zusagen, derglei¡en Sonnen, ›nd auf Erden diejenigen, wel¡e man Für‰en nennet: al# die auf Erden eben da# thun, wa# die Sonne am Himmel, nämli¡ leü¡ten und wärmen. E# i‰ au¡ zweifel#frey derjenige Föbu#, den die Poëten auf den Wagen der Sonne gese”et und unter die Götter gezehlet, ein

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ho¡-Gabenglänzender, Gei‰-dur¡leü¡ter Kun‰- und Friedliebender Mens¡ und herzog der Mens¡en gewesen, der son‰ keine Kriege, al# mit dem Wild, geführet, und dannenhero, na¡ seinem Tod, vor einen Gott de# Sonnenglanze#, der Poesy (wel¡e vorzeiten die einige und edel‰e Kun‰ und eine Lehrerinn aller Kün‰e gewesen) und Jägerey, von den Na¡kommen gehalten worden. Glei¡wie aber die Sonne ni¡t alleine, sondern mit vielen gro‹en und kleinen Sternleü¡tern ümgeben, am himmel ‰ehet: also pegen

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au¡ die irdis¡en Föben ›¡ mit andren und kleinern zubegesells¡a]en, daß die wo ›e selber nit zugegen, wie die Sternen bey Na¡tzeit, leü¡ten und ihre ‰elle verwesen sollen. Wir eine# theil# | die wir die Ehre haben, un# ni¡t allein Rittere, sondern au¡ Hof- und Staat#dienere zunennen, wollen hier ni¡t# sagen von dem hohen Nu”en, wel¡er einem ganzen Lande von dapfren Hofdienern zuwä¡set: damit wir ni¡t vor eitel und ruhmredig angesehen werden. Nur diese# wollen wir sagen, au¡ gegen jederman behaupten,

45

wie daß diese unsre Hofleben# Art, allen andren, insonderheit aber dem faulen Landleben, weit vorzus¡ä”en sey, au¡ mehr freüd und Vergnügung bringe, al# jene#. Wir ho¡a¡ten da# Ehrglü¿, einem Dur¡leü¡tig‰en irdis¡en Föbu# aufzuwarten, al# dur¡ wel¡en dien‰ wir zu Sternen geadelt werden. Und eben de#wegen haben wir au¡ un#, zu einem Gemähl auf unsre S¡ilde, und zum Devis oder Spru¡bild erwehlet, eine Himmel#- oder Ge‰irn-Sphär, mit der Übers¡ri[t:

50

IN. SERVITIO. NOBILITAS. Jn Bedien‰ung Edels¡ä”bar. Wir lieben und loben, unsren jrdis¡en Hof-Himmel, und nennen ihn einen S¡aupla” dapfrer RitterUbungen, eine S¡ule annehmli¡er Sitten (wel¡e au¡ von dem Hofe, al# ihrem Vatterlande, den Nahmen der Höfli¡keit bekommen) ein Lehrhau# der Beredtsamkeit, einen Gegenhall der himmlis¡en Har-

55

monie, und einen Ocean oder Zusammenuß aller Leben#freüden. Und warum | solte der Hof nit seyn ein Hau# der Freüden, da er i‰ ein Sammelpla” aller S¡önheiten? warum ni¡t ein Himmel auf Erden, da er mit den tre[li¡‰en Göttinnen und Nymfen Zier-pranget, wel¡e vor ›¡ selb‰ fähig ›nd, einen ieden Ort mit ihrer Gegenwart zum Paradei# zuma¡en. Wir dörfen de‹en keine Zeugen führen, weil an die-

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116

sem Hofe der Augens¡ein hiervon redet, na¡dem die andre dur¡leü¡tig‰e Diana, forthin unsrem Föbu# 60

auf diesem Gebirge Gesells¡a[t zulei‰en, glü¿li¡ anlangend, da# Land wuns¡seelig gema¡t. Und weil, deroselben unsre S¡uldigkeit ablegend, wir un# färtig halten, ein adeli¡e# Ritter-rennen zuvollbringen: Al# wollen wir zuglei¡, obbelobte warheit gegen unsre Gegner, wann deren wel¡e ›¡ nden werden, ritterli¡ zubehaupten, keinen Muht sparen, bittende, die Ho¡vernün]ige Herren Ri¡tere, wollen un# ö[nung geben der Rennbahne, zuglei¡ au¡ der Ehrenpforte unsre# Sieg#, wel¡en wir, zwar mehr dur¡

65

gun‰ der guten gere¡ten Sa¡e, die wir verfe¡ten, al# dur¡ Kun‰ und Stärke unsrer Arme, zuerringen verho[en.

Rittere der Himmel#Sphär. |

Cartel der S¡äfere vom Lob de# FeldLeben#. E# i‰ eine warheit, s¡on über anderthalb tausend jahre alt, daß, wer ›¡ der Tugend beei‹en wolle, vom Hofe au# gehen mü‹e. Exeat aulâ, qui volet esse pius. Man mö¡te darwider einwenden, diß habe ein Poet gesagt, wel¡e art Leüte ni¡t viel mit der warheit umgehen, und ›¡ damit verdä¡tig ma¡en, weil ›e di¡ten und erdi¡ten. Wir ge‰ehen, daß M. Annaeus Lucanus, ein Hispanier von Corduba 5

bürtig, diese# Spru¡# ein Urheber i‰: wir wi‹en aber au¡, daß er mehr al# ein Poet gewesen. Er ware ein Augur oder Vogel-weißager, wel¡e würde bey den Römern heilig und na¡ dem Pontifice Maximo oder Hohenprie‰er die n䡉e gewesen: wer wolte nun an der warheit dieser Worte zweifeln, da ›e ein heiliger Profet au#gespro¡en? Und wa# i‰ mehr zusagen: dieser Poetis¡e Profet und Profetis¡e Poet, ware au¡ ni¡t allein ein Keyserli¡er Hofman, sondern er hielte selb‰ Hof in der Provinz, deren |

10

Quaestor oder obri‰er Einnehmer er gewesen: wer wolte nun ni¡t glauben einem Hofmann oder Hoffür‰en, wann er von Hofleben redet? und wer wolte au¡ daran zweifeln, wa# die Erfahrung und der Augens¡ein bezeüget? J‰ ni¡t (nur von diesem einigen La‰er zusagen,) der Hof de# Neide# eigner Hof›” von wel¡em s¡on so man¡er wohlverdienter Bellisarius und Narses au#gebi‹en worden? E# mö¡te ein hohe# Ehrglü¿ seyn, nahe bey und um den Jupiter zuseyn: wann e# nur ohne die Fur¡t wäre, de‹en

15

Donnerkeile zufühlen. Wa# erge”et die Federlei¡te Gnade, bey besorgung de# Bleys¡weren Zorne#. Die Hofdienere, ›nd wie die Re¡enpfennige: einer, der ge‰ern tausend Gulden galte, kan morgen eine# heller# werth werden, kurz davon zu reden: da# Hofleben i‰, na¡ der bekandten Spru¡rede, splendida miseria, ein prä¡tige# Elend. Diese# erkennend, haben viel Edle Römer, na¡dem ›e de# Hofe# bittre Myrrhen geko‰et, denselben | geha‹et und verla‹en, und ›¡ in da# freye und ruhige Landleben verliebet.

20

Der L. Qvintius Cincinnatus ward von den Gesandten de# Römis¡en Senat#, die ihm die Dictaturam (ware damahl# die allerhö¡‰e Staat#würde,) auftrugen, auf seinem A¿er pügend angetro[en. An

Textgruppe 79, 1662

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‰at de# Dank#, den ›e vor diese Ehren-bots¡a] erwarteten mu‰en ›e diese seine Klage vernehmen: So soll dann, diß Jahr mein Feld unbesamet ligen bleiben? Und werden au¡, neben mir die meinigen auf diß Jahr mit Nahrung versorget seyn? Al# er na¡mal# den Römis¡en Staat von der in‰ehenden Gefahr 25

errettet, legte er den Regir‰ab viel ges¡winder von ›¡, al# er denselben zuvor ergri[en hatte, und kehrte wider zu seinen vier Morgen Lande#. Vatias, ein anderer Römer, na¡ dem er von Jugend auf einen Hof- und Staat#diener abgegeben begabe ›¡ endli¡ ›eben Jahre vor seinem Tod, auf eine# seiner Landgüter; daselb‰ er au¡ ‰arbe, und diese worte auf seinem Grab zus¡reiben verordnete: Hier ligt der Vatias, der fünfzig Jahre ein Mens¡ gewesen, aber nur ›eben Jahr | gelebet. Wir könden, wann ein

30

einige# Blat soviel Sa¡en fa‹ete, au¡ von Keysern und Königen sagen, die den Hof‰aat üm die Feldund Gartenlu‰ vertaus¡et. E# will un# aber ohne da# ni¡t wohlan‰ehen, viel worte von dieser Materie zuma¡en, die wir mit werken dapfer zuverfe¡ten, un# allhero eingefunden. Wir ›nd von Geburt alt-adeli¡e# herkommen#, dem Stande na¡ Rittere, au¡ von Erziehung und er‰er Leben#art, Bediente de# Hofe#: oder bäßer zu sagen, dienere der Eitelkeit und Slaven der dien‰barkeit. Und eben diß le”ere ma¡-

35

te, daß wir der beyden er‰en, unsrer Geburt und Stande#, vergaßen, vor die Ritter-Lanze, einen S¡äfer‰ab, vor Degen und Pantalier die Hirtentas¡e, vor den ängen Hofpala‰, die freye FeldLu[t, und an ‰at der Mühsamen Staat#sa¡en, da# ruhige Feldleben, erwehleten. Wir haben un# selber wider eingese”et in die güldne Zeit, in und zu wel¡er die er‰en Mens¡-Eltern ur-anfängli¡ ers¡a[en, und au# deren ›e von der leidigen Eisernen Zeit vertrieben worden. | Seither trieben wir, in hö¡‰er zufriedenheit,

40

unsere S¡äflein auf die weide, und spielten ihnen auf unsren S¡almeyen und Sa¿pfei[en zur grünen Tafel: wel¡e# vorzeiten, da die lieben heerden, an ‰at der heütigen rohten und weißen Erde, Geld und Rei¡tum, au¡ der fürtre[li¡‰en Leute edle# Thun, gewesen, und worinn wir die theuren Männer, Jacob samt seinen Söhnen, Mose, und David, au¡ unter den Heiden viel belobte Helden und ihren Gott Apollo selber, zu vorgängern haben. Wir baueten unsere Felder, und weideten unsere Heerden: die un#

45

hinwiederüm nehrten und kleideten. Wir trieben uns¡uldigen Wu¡er und ‰reueten den Samen in die Erde, die un# denselben zehenfältig wiedergabe. Wir ehreten den Himmel, der un# die Erde segnete. Wir a‹en, wa# wir ni¡t kau[en dor]en und un# vor der Thür wu¡se, und fühlten keinen Hunger na¡ fremden ko‰baren Speisen. Wir tranken, zu Feld mit unsren Heerden au# einem klaren Bä¡lein, und zuhau# da# liebe Zährlein von unsren eignen Weinbergen: und zwar, ni¡t na¡ willen und auf Gesundheit an-

50

derer, son-|dern na¡ eignem dur‰ und belieben und zu unsrer Gesundheit. Wir speiseten au¡ den Ver‰and, mit Lesung guter Bü¡er, und lernten tägli¡ etwa# au# unserem Leben thun, da# ni¡t darein gehörte. Au¡, ohn Ruhm, wir ‰e¿ten da# Lie¡t de# Ver‰ande# in die Federkerze, womit wir dann au# unsrer Einsamkeit die Welt beleü¡teten. Jm übrigen hatten wir reine Wollu‰, und weideten alle unsre Sinnen in tausenderley Erge”li¡keiten. Wir ents¡lie[en o[t in dem grünen S¡oß der Blumen-matten,

55

unter dem kühlen Baums¡atten, und etwann neben einem Kisel-murmlenden Bä¡lein, de‹en liebli¡e# pla”s¡ern un# glei¡sam einwiegete. Wir wurden, von dem wohlrie¡enden Athem der Blümlein, an de-

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

118

ren bunter S¡önheit und grünen Rö¿en ›¡ zuglei¡ unsre Augen weideten, auf da# süße‰e angehau¡et. Jnsonderheit aber ma¡ten un# die nur er›nnli¡‰e Freüde, unsre liebrei¡e S¡äferinnen, wel¡e in der freyen gesunden Feldlu[t ›¡ viel s¡öner, al# vormahl# in der eingesperrten Hoflu], färbeten. Wir 60

ma¡ten die Bäume zu Zeügen unsrer keüs¡en und getreuen Liebe, indem ihre und unsre Nahmen, ineinander verknüpfet, deren Rinden verwundeten. | Zuzeiten ‰immten wir unsre Cytharen, deren Thone ›e ihre Engel-Stimme vermählten, und un# damit unter die Engel verzu¿ten: indem ›e die Lieder sangen, die wir gedi¡tet. Wann aber wir und ›e s¡wiegen, so sangen über un# in der Lu[t und auf den Baumä‰en die süßspielenden Ler¡en, Gra#mü¿en, Na¡tegallen, und andre Fitti¡poeten. Daß wir aber alle

65

diese Erge”li¡keit, samt unsren lieben S¡äferinnen, verla‹en, und unsern Ritterli¡en Stand wieder an un# genommen, i‰ die Ursa¡e, weil wir vernommen, e# benden ›¡ allhier einige Rittere, wel¡e unser freye# und frohe# Feldleben vera¡tend, ihr Hofleben sogar bi# an den Himmel erheben, und unter die Ge‰irne verse”en: worinn ›e zwar nit allerding# irren, weil au¡ die s¡re¿ende Cometen Sternen ›nd, und die Lie¡tfa¿eln zwar leü¡ten, aber au¡ verbrennen und anzünden. Wir haben un#, zu einen Sinn-

70

bilde und S¡ildgemähl erwählet, eine in freyer FeldLu[t fröli¡ daher iegende Ler¡e, mit der Obs¡ri]: IN LIBERTATE. HILARITAS. Mit diesem Devis, zuglei¡ au¡ mit unsrer Ritterli¡en Fau‰, wollen wir gegen i”tgeda¡te Rittere behaupten, daß da# frey und frohe Land-leben | dem dien‰baren und unruhigen Hofleben weit vorzus¡ä”en sey, und daß derjenige, so die wahre Gemüt#ruhe su¡et, selbige zunden, ›¡ de# Hofe# äusern und in

75

eine ‰ille Feld wohnung entwei¡en mü‹e: die ho¡tugendha]e Herren Ri¡tere bittende daß man un# auf dieser Rennebahn ein- und andren Ritt zuthun vergönnen wolle.

S¡äfere, i”und aber Rittere der Ler¡e.

Text 80, 1664

119

LXXX. Dedication der Clelia An Jhre Maje‰ät die verwittibte Römis¡e Kayserin ELEONORA. Allerdur¡leü¡tig‰e Prinze‹inn, Gekrönte von Germanien und Krone von Latien, Allergnädig‰e Keyserinn! E# kommet, 5

die Römis¡e Clelia, zur Römis¡en Augu‰a. Sie, die zu ihrer Zeit gewesen die Krone aller Römerinnen: kommet zu dero Maje‰ät, al# zur Krone der Prinze‹innen.

10

die tre[li¡‰e Clelia, su¡et S¡u” bey der allertre[li¡‰en Eleonora. diese Pilgerinn, wallfartet zu dero heiligem Throne:

15

su¡end in Teüts¡land, die Blum von Wäls¡lande, | aufgeführt von dem Unglü¿seeligen, den da# leidige Gese”e der Sterbli¡keit, inzwis¡en zu Grab geführet. Jndem zu dero Maje‰ät er diese Pilgerinn

20

einleiten wollen: hat er selb‰ die Pilgers¡a] diese# Leben# bes¡lo‹en. Dero Maje‰ät la‹e ›¡, dur¡ da# Vorhaben de# Vatter#,

25

wegen der Kühnheit de# Sohn# begütigen: Und empfahen zu gnädig‰en Händen diese Gab-Ubergabe: mit deren in dero keyserli¡en Gro#s¡u”

30

›¡ tie[‰ emphlet,

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

120

und gehorsam‰e Pi¡t lei‰et, daß er glei¡fall# ‰erben werde Dero keyserli¡er Maje‰ät Allerunterthänig‰er Kne¡t R. W. H. v. St.

35

LXXXI. Auf den früzeitigen Hintritt, de# teuren Unglü¿seeligen, meine# gnädigen Patron#. 1. Traure nun, du meine Leyer! die du etwan di¡ gefreut. Krön di¡ mit Zypre‹en-S¡leyer, die du vormal#, a¡ der Zeit! 5

ha‰ von Lorbeerläub gegrünt: wann mit diesem Thon der Säiten dein Mecäna# ward bedient, meine Pi¡t ihm zubedeüten. Sing, wie son‰en seinen Prei#

10

seinen Tod, in dieser Wei#. 2. Du wei‰, wie mit seinem Liede du mi¡ ha‰ getrö‰et o], | wann mi¡ ma¡t' ein Unmut müde. denk, wa# Er von dir geho[t:

15

a¡ mein Herz e# nie vergi‹t! Du kan‰ mi¡ un‰erbli¡ ma¡en, meiner Ehren Retter bi‰, wann mi¡ glei¡ in seinen Ra¡en, der gemeine Feind s¡on zu¿t,

20

und da# kalte Marmor dru¿t. 3. Freyli¡, a¡ zu früh! di¡ dru¿et i”t der kalte Marmor‰ein; und du bi‰ un# hingezu¿et.

Gedicht 81, 1664

121

Aber diß tri[t dir nit ein, 25

Edler Held! daß i¡ di¡ solt in dem Tod un‰erbli¡ ma¡en. Könd i¡ nur wie gern i¡ wolt'. Ja gar au# de# Grabe# Ra¡en wolt' i¡ wann i¡ Orfeu# wär,

30

neubelebt di¡ holen her. 4. Zwar i‰ meiner ni¡t vonnöten. wa# du lebend ha‰ gethan, da# kan deinen Tod i”t tödten. Prangt s¡on mit so man¡en Ahn

35

dein Uralte# Edle# Hau#: du bi‰ deiner Vordern Ehre. neuer Glanz von dir geht au#, der de# Stammen# Lie¡t vermehre; und du kan‰, im Tugend-S¡ein,

40

deiner Na¡welt Fürbild seyn. 5. Und, wa# i‰ mir überblieben? hat di¡ do¡ Uranie, eine Göttinn so bes¡rieben: daß i¡ dir bezahlet seh,

45

wa# dir Fama s¡uldig war. Sie kan deinen Wehrt erzehlen, der nun er‰ wird o[enbar. | Bä‰e von den gro‹en Seelen! von dir redt ein gro‹er Gei‰:

50

also wir‰ du re¡t geprei‰. 6. J¡ muß glei¡wol etwa# sagen. a¡ i¡ muß, wie man¡e Zier! mit dir un# entworden klagen. dorten, dünkt mi¡, tritt herfür

55

die re¡t-Teüts¡e alte Treü, deren hau# dein Herz gewesen. a¡! du lie‰, und ohne S¡eu,

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

122

au# der dapfren Stirn ›e lesen: die un# vor die Augen s¡rieb, 60

deinen Ha‹' und deine Lieb. 7. E# war ni¡t dein Ziel geri¡tet auf den Koht, da# s¡nöde Gold. du ha‰ allen Tand verni¡tet, dem die tolle Welt i‰ hold.

65

Drüm hat au¡, dein Demut-herz, ni¡t au# Ehrsu¡t Ehr gesu¡et. Ho[art, ware dir ein S¡merz, die auf Eitle# tro”t und pu¡et. E# war keiner dir zu s¡le¡t:

70

war er nur ein Tugend Kne¡t. 8. A¡ du konde‰ herrli¡ trö‰en, daß die Erd kein Himmel sey, daß da# welt-Glü¿ mein‰ den Bö‰en ni¡t den Bä‰en, trette bey.

75

Tugend hier auf Dornen geht, muß die Rosen dorthin sparen: diß war deine S¡ri[t und Red. A¡ du hatt‰ e# selb‰ erfahren: du erfähre‰ nun au¡ heüt,

80

wie der Himmel labt na¡ Leid. | 9. Au¡ Dein Nahm' im Palmen-Orden, i‰ selb‰ dieser deiner Lehr ein gar s¡öne# Denkwort worden. Tritt ›¡# Unglü¿seelig her,

85

hier im na‹en Threnen-Thal: diß wort wird im Tod ›¡ zweyen. Wie dann di¡, im Sonnen-Saal, dieser S¡nitt i”t kan erfreüen: Unglü¿, hier geblieben i‰:

90

aber du, dort Seelig bi‰.

Gedicht 81, 1664

123

10. Du ha‰, reisend sü‹e Stra‹en in da# Land der Seeligkeit, un# da# Unglü¿ hier gela‹en, die wir ›nd von dir gezweyt. 95

Du re¡t-Edle# Teüts¡e# Herz! wer wird unsre Spra¡ nun zieren? wer wird nun na¡ dir die Kerz', ô du unser Fo#for führen? der s¡on-laue Spra¡kun‰-Flei#,

100

wird nun werden gar zu Ei#. 11. Wüns¡t, der theure Palmen-Orden, Teüts¡er Spra¡ und Treüe Fru¡t: a¡! er war wuns¡seelig worden, in dir ndend wa# er su¡t.

105

Wa# er fand', i‰ nun verlohrn; Spra¡' und Treü mit dir ge‰orben. der so man¡e Fru¡t gebohrn, a¡ dein Gra#kohl i‰ verdorben. Zwar der dotter von dem Lein

110

soll begüten unsre Pein. 12. O du Prinz der Teüts¡en Saiten, die du mit dem Adlerkiel, du Apollo unsrer Zeiten rührte‰ und so man¡e# Spiel |

115

lie‹e‰, a¡ so man¡e# Lied, von der S¡allaburg hers¡allen! Clio traurig na¡ dir ›ht, ihr i‰ aller Muht entfallen: du war‰ beyde# in der That,

120

ihr Ovid und Mecänat. 13. Eromena wird ni¡t s¡weigen, und die Frauen Zimmer-Lu‰. Calloandro wird di¡ zeigen. Unsrer Kun‰welt i‰ bewu‰,

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

124

125

in dem Sorel, deine hand; im nun-unsren Verulamen; und wa# son‰ un# dein Ver‰and lesen lä‹t, vor gro‹e Nahmen. J”t mehrt Clelia, der wäi#,

130

na¡ dir lebend, deinen Prei#. 14. Wohl der unge‰orben bleibet, der in# Erz der Ewigkeit ›¡ mit sol¡en S¡ri[ten s¡reibet. Na¡ dem Tod, ver‰ummt der Neid,

135

der muß dein Verdiente# Lob selb‰ dir in die Klu] na¡s¡i¿en. Nun la¡‰ du der Unglü¿#-Prob, kan‰ im Tod di¡ selb‰ beglü¿en. A¡ wa# sag' i¡? und, wa# ni¡t?

140

Mein Herz viel ein mehrer# spri¡t. 15. Dieser i‰ nun au¡ im Himmel: A¡ wie man¡er Gro‹er Freund lä‹t mi¡ in der Welt Getümmel, die gut redt und bös' e# meint.

145

drüm so wüns¡ i¡ mir, zu seyn bey den seelig-Todten Lieben! Nun e# wird ›¡ nden ein, wann mir Gott da# Ziel ges¡rieben. | Jndeß lebt, solang' i¡ hier,

150

ihr Gedä¡tni# no¡ in mir. 16. Ja, du leb‰ mir, Gro‹e Seele! die i¡ zu den Sternen nun, die i¡ zu den Engeln zehle. J¡ werd ni¡t, wie andre thun,

155

denen du gewandert bi‰ au# den Augen, au# dem Herzen. Solang Odem in mir i‰, soll mi¡ diß dein Sterben s¡merzen.

Gedicht 81, Textgruppe 82 und Gedicht 83, 1664

da# mi¡ i”t mit Zähren wäs¡t, 160

von Papier die Worte läs¡t.

LXXXII. Über der Römis¡ Käyserli¡en Maje‰ät LEOPOLDI Ritterbildni#. Leopold, du Löwenheld! Trau Gott hil] dir überwinden. Dir der Sieg, die Lohrbeerkron, wird au# Lob und Ehre binden. Ein Engel zur Re¡ten, den Oelzweig über ihn haltend. Man wird bald, ô Leopold, Liebhold nennen di¡ auf Erden: weil der Frieden#-Oelzweig soll, na¡ dem Sieg dein Zepter werden. Unten, da die Türken-Niderlage zusehen. Wa# darf Magog, Türk und Tartar, toben wider Gotte# Sohn? wa# bekriegt, der Chri‰u# Feind, da# Gesalbte Haupt der Chri‰en? Diese# Erden Maden-Tro”e#, la¡t der hohe Himmel#-thron. | Er wird, wider sol¡e Rott, ›¡ mit Bli” und Donner rü‰en. 5

Gotte# Grimm, na¡ langen S¡weigen, endli¡ S¡re¿en-reden wird. Türken-Säbel! du sol‰ i”t bre¡en, vor dem Chri‰en-Degen: der soll auf die GrünKöpf' hämmern, wie ein Eisen Döpfe rührt. Seine Feind, ô Leopold! wird Gott dir zu Fü‹en legen.

LXXXIII. Auf Ihrer Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Chri‰ian-Ern‰en# Marggrafen# zu Brandenburg etc. Bayreüth etc. Fränkis¡e Kreiß Obri‰en-Stelle. Der Himmel i‰ do¡ gut: ob s¡on die Erde tobet. E# i‰ ein Prüf‰ein nur, der unsren Glauben probet, diß wa# un# drohet Noht, wa# un# so bange ma¡t.

125

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

126

der Vater, auf da# Heil de# Kinde# i‰ beda¡t, 5

wann er zur Rutten grei[t. Er pegt ›e nur zu weisen. Sey fromm! (er sagen will) son‰ muß i¡ Böse heisen. do¡ weiß er, wa# wir ›nd: a¡ Mens¡en, Fleis¡ und Blut; Zum Fall und Fehl-geneigt; verarmt an Gei‰e#-muht. Er kennt un#, blöd und s¡wa¡. Er wäget unsre Krä[ten, |

10

die ni¡te# ›nd, ohn ihn; die Er muß Gnad-besä[ten, wann man soll bringen Fru¡t. Sein väterli¡# Gemüt mit Sündern hat Gedult: wann er nur Kinder ›ht; wann er nur Demut spürt, und hört da# Buß-Bekennen; wann wir bey bösem Thun, un# nur nit Fromme nennen,

15

und s¡mü¿en unsre Blöß. Ein Vorsa” ma¡t ihn wei¡: obs¡on ni¡t allzeit i‰ da# werk den worten glei¡. Wa# Chri‰en können ni¡t, ihr Chri‰u# hat erfüllet. der ‰renge Ri¡ter-Zorn wird dur¡ da# Haupt ge‰illet, da# vor die Glieder spri¡t; da# immer sorgt und wa¡t

20

vor seinen ganzen Leib, s¡lä[t weder Tag no¡ Na¡t. Wa# darf dann Mahumed, da# Lügen Kind ›¡ brü‰en? Wa# tro”et und wa# droht, der WiderChri‰, den Chri‰en? So wahr, al# Chri‰u# lebt, so wahr er Gotte# Sohn, so wahr ihn Gott gese”t auf seinen Sternen-Thron:

25

so wahr i‰#, daß Er wird ein mal zur Ra¡ erwa¡en und rei‹en seine Taub' au# diese# Habi¡t# Ra¡en. Diß Einmal, i”und i‰. Gog-Magog# Tyranney lau[t ihrem Sturze zu: daß J#rael werd frey. Er mag, wie Pharao, au#führen seine Hau[en:

30

in einem rohten Meer von Blut, soll er ersau[en. Der Glaub, die Feuer Seul, tritt zwis¡en un# und ihn. wir wollen diese# Volk, mit Gott, no¡ ma¡en iehn, wo e# kam er‰li¡ her, zum Casper-Meere dorten, wo Alexander lang‰ vers¡lo‹ mit Eisen-Pforten, |

35

die Wütri¡-Nation, die wilder al# da# wild, bey der, wa# Mens¡-Vernun], wa# Re¡t hei‰, gar nit gilt. Wann Gott will Helfer seyn, vereinigt Er die Sinnen. Vereinte Kra[t, kan viel. Wer mag ihr abgewinnen?

Gedichte 83 und 84, 1664

127

J”t legt die Zweytra¡t hin, die ganze Chri‰enheit: 40

Ein will' i‰ Aller will, zu ‰reiten diesen Streit. Gott ‰ehet auf, und wird zer‰reuen seine Feinde. E# wa¡et Chri‰u# auf, zu retten seine Freünde. Der Teüts¡e rü‰et ›¡, will alter Teüts¡er seyn. Sein ält‰e Nation, der Franke, ‰immt mit ein:

45

auf na¡ den Türken zu! la‹t un# die Ro‹e binden an diese# Feinde# Zaun, und neue Länder nden. Jnde‹en soll ein Haupt un# s¡ü”en au¡ zuhau#: der diesen ‰ehe vor, und jene s¡i¿' hinau#. Diß i‰ nun Chri‰ian, der Zweyte, bald der Gro‹e.

50

Glei¡wie der Er‰e dort in seine Sorg eins¡lo‹e de# ganzen Krei‹e# Sorg: so i”t au¡ dieser thut. Er hat, zu sol¡em Amt, und wi” und hohen Muht. Er hieß gemeine Noht s¡on lang‰ gen himmel s¡allen, au# unser aller Mund. da# andre muß zufallen,

55

Wo man su¡t Gott voran. Nun tri[t da# Wüns¡en ein: Er wird den Ahnen glei¡, A¡ill und Ne‰or seyn. wie s¡öne kond ›¡ so Sein Für‰en-Name theilen. Er spielt, al# Chri‰ian, zuer‰ mit Anda¡t-Pfeilen | auf Gotte# Herze loß: darauf grei] Er zur That,

60

mit Herz und dapfrem Ern‰, der Gei‰ und Feuer hat. Gott wolle Raht und That, mit seiner Obwa¡t segnen: daß Güt und Treü im Land einander no¡ begegnen, ›¡ kü‹en Fried und Re¡t. Wo Haupt i‰ Chri‰ian: da ‰eht e# wohl, daselb‰ wird alle# wolgethan!

LXXXIV. Auf dero ho¡Für‰li¡en Frauen Gemalin Frauen Frauen Erdmuth Sophien Geburt#Tag. Herzoginn der Sternenbrüder, Sonne, Erd- und Himmel#-Lu‰! komm nun näher, wie du thu‰, su¡ da# Hau# de# Wider# wieder;

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

128

5

gulde die Sa[irnen wände, ma¡ der grauen Zeit ein Ende; Freulein Flora, unsre Freüde, führ' im bunten Blumen-Kleide auf die Weide.

10

S¡wängre diese# Jungfer-Jahr, hänge auf die Wald-Cartinen, ma¡ sein wo¡enbette grünen hier und dar. Ei#, der Fluten Harnis¡-Eisen!

15

wei¡ der wärm', und werde wei¡, la‹' un# sehn im na‹en Rei¡ die ges¡uppten Bürger reisen. S¡melzt, ihr Wei‹en Wolle-Floken, von de# Zefyr# san]en So¿en, |

20

werdet, wa# ihr vormal# waret, (nun ›¡ Jahr und Sonne paaret,) Tod# verfahret! Nord! du mag‰ na¡ Norden hinn in dein neue#-Zembla reisen,

25

dahin wir di¡ i”t verweisen, Stürmer-Sinn! Röslet, ihr Auroren-bli¿e, diesen Morgen s¡ön herein! E# mü‹ hell vor andren seyn

30

diese# Tage# sondre# Glü¿e: den da# Gotte#-Volk vorde‹en hat gefeyrt mit Trank und E‹en, weil die Bäume wo ›e ha[ten, diesen Tag am er‰en sa[ten,

35

›¡ bekra[ten. Du bi‰, ô du Freüden-Li¡t, der Geburt#tag lieber Tage die der Lenz im grünen Hage un# verspri¡t.

Gedicht 84, 1664

129

40

Dieser Tag, bringt un# den Morgen: Na¡t de# Winter#, gute Na¡t! weil die Sü‹e Sonne la¡t, jagt die Wolken kalter Sorgen, wel¡e, wo wir ›e ni¡t meiden,

45

o] verhindern unsre Freüden. Un# i‰ dieser Tag no¡ lieber: da ni¡t nur de# Fro‰e# Fiber eilt vorüber; Unsre# Lande# Sonne i‰

50

heüt der Erden aufgegangen, die mit Gnaden ihrer wangen un# begrü‰. | Er, der bä‰e von den Tagen, bra¡t au¡ unsre Früling# Freüd:

55

weil die Blume dieser Zeit er für un# zur welt getragen, die i”t i‰ in unsren Auen al# die Keyserkron zu s¡auen. La‹t un# Sie mit Lob bekränzen

60

al# die Sonne, al# den Lenzen dieser Gränzen, und bejublen diesen Tag. La‹t un# se”en wüns¡e-Lieder, daß er o[t mit Freüden wieder

65

kommen mag. Himmel! hör den Wuns¡ der Erden. Laß, wie i”t die Erde s¡ier, diese Lande#-Mutter hier un# au¡ son‰en Mutter werden.

70

Al#dann wollen wir erklingen, und die Wiege s¡ön be›ngen, die de# Lande# ho[nung wieget, und worinn, wa# un# vergnüget, herrli¡ lieget.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

130

75

Gott ma¡ diese# Wüns¡en wahr, und la‹' unsre Lande#-Götter grünen wie die Früling# blätter, man¡e# Jahr.

LXXXV. Uber de# Dur¡leu¡tigen Teüts¡en Föbu# Saurbrunn-Cur. Sonnet. Trinkt Föbu# ni¡t i”und de# Meer# gesalzne Flut? warüm? aufdaß er ›e un# widergeb' im Regen, | und in da# Sommerfeld so möge Segen legen. Mein Föbu#, mein Apoll' i”t eben diese# thut. 5

Der Himmel Jhm den Trunk gesegne au# der Strut! wie den Bethe#der-Tei¡, ein Engel soll bewegen den sauren Brunn, daß er viel sü‹e# Heil mög hegen, und in dem theuren Leib zeug' ein gesunde# Blut. Apollo ni¡t allzeit im Himmel Nectar trinket:

10

sein dur‰ auf Erden au¡ o] in den Pferdbrunn ›nket: hier Föbu# i‰: Jhm springt der Pegasu# im S¡ild. Er trinkt i”t saur: aufdaß viel sü‹e# von ihm thaue. der Kun‰s¡ri]-Regen fällt auf Canaan# Geld: daß Teüts¡land ›¡ geziert von Aramenen s¡aue.

LXXXVI. Uber den Tode#-Fall de# theuren Helden# Herrn Herrn Grafen# Peter Strozzi Römis¡ Keyserli¡er Maje‰ät Feldmars¡alkLeutenant# etc. im Namen seine# Ore‰e#. Diese# nur war übrig no¡, meine Freüd gar zubegraben: die halb-todt hieß, seit vom Tode ward die Lieb‰e hingera[t.

Gedicht 86, 1664

131

A¡ wa# Leben? da i¡ mu‰ nur ein halbe# Herze haben. Wa# i”t? da die andre Häl]e au¡ ligt in de# Tode# Ha[t. | 5

Sind die beyden Ander-J¡, Freünd und Freündinn mir entronnen? Jener war mein Tro‰, al# diese mi¡ in Wehmut hinter ließ. J‰ e# mügli¡, daß no¡ ni¡t i¡ in Threnen bin vers¡wommen? wart' i¡ au¡, daß i¡ die Seele ni¡t au# na‹en Augen gieß? da die alte blutet no¡, muß mir diese neue Wunde

10

deine Fau‰ in# Herze s¡lagen, ô du ungere¡ter Tod? a¡ so ie‹e dann der S¡merz, au# der Feder s¡warzen Munde! Kan i¡ au¡ genug beseüfzen, diese# ‰renge Sterbgebot? Ni¡t nur mein, a¡ allgemein i‰ diß Leid und diese# Klagen. Wien da# weinet, und sein Keyser selb‰ erblei¡t ob dieser Lei¡.

15

Unser bä‰er i‰ dahin! höret man im Lager sagen. Unser Mauer i‰ gefället! heult und ru[t ganz Ö‰errei¡. Strozzi, son‰ ein sü‹er Nahm, a¡ i”t au# zu spre¡en bitter! den so man¡er Freünd geliebet und der Feind gefür¡tet hat, Strozzi, unser Helden-Held, a¡ der edle Chri‰en-Ritter,

20

der da# Land und de‹en Vattern hat bes¡ü”t mit Raht und That, Strozzi a¡ ein harte# Wort! liget in den Sarg' entseelet. Zwar er ligt: sein Ruhm do¡ ‰ehet in die wette mit der Zeit. Nur den Tro‰ hat i”t mein Herz, daß e# seine Thaten zehlet; daß Jhn s¡reibet meine Feder in da# Erz der Ewigkeit.

25

hier hat wohl ein gro‹er Sohn herge‰ammt von gro‹en Ahnen. | fragt Fiorenza, fragt Ferrara, üm der Strozzi alten Preiß: da ihr graue# Adelthum weiset ›¡ in S¡ild und Fahnen; Jhren Wa[en Ruhm trug Fama lang‰ s¡on dur¡ den Erdenkreiß. Ein paar Zweige diese# Stamm#, diese# Baume# Gipfel-krone,

30

›¡ auf Teüts¡en Boden pflanzte, hier im Edlen O‰enLand. Wien, der Städte Keyserinn, gab da# Leben einem Sohne, in dem beyder Nationen Muht und Blut ›¡ fä‰ verband. Teüts¡ und Treu war sein Gemüt: drüm er gern hieß, wa# er ware, ein geborner wahrer Teüts¡er, aufre¡t und voll Redli¡keit.

35

au¡ der alte Römer-Muht ›¡ in ihme neu gebare; Latien hatt Gei‰e#-funken seinem Herzen einge‰reut. Seiner Jugend kurzweil war, Ritter-Ubung, Kun‰ und Wi‹en.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

132

alle#, wa# den Adel zieret, oß in diesen Ocean. E# war auf den s¡ön‰en Ritt, unter ihm, da# Pferd geie‹en. 40

Mit dem Degen, er die Obhand allen Fe¡tern abgewann. Dem Apollo, Pfeil' und Leyr mag die Heiden welt andi¡ten: Strozzi war e#, trug in warheit Bu¡ und Dol¡ in Einer Hand. Sein Gedä¡tni#, war da# Bu¡ alt- und neuer Welt Ges¡i¡ten. ihme war, al# ihnen selber, aller Helden Thun bekandt. |

45

wa# er wu‰e, kond' er au¡ mit beredtem Mund erzehlen. selb‰ mit Caesarn, seinem Land#mann, redt' er in die Wett Latein; dem er au¡ kond kriegen glei¡. Na¡ gewohnheit gro‹er Seelen, und wie selb‰ sein Ursprung-Himmel, kond er niemal# mü‹ig seyn. Thät er selb‰ al# helde, ni¡t#: pflag' er Helden Thun zulesen.

50

da von ihm kond' ieder lernen: lernt' er selb‰ von jeder man, fragte ‰ät# üm diß und da#. Niemal# hat sein Wa¡#tum Wesen, ihm vergönnet lang zu s¡la[en: alle# lebt an Jhm fortan. Wie ein Fluß nie geht zu Ruh, pflegt bey Na¡t au¡ fort zurennen; wie Orion, wann die Erde s¡lä[et, an dem Himmel wa¡t;

55

Wie de# Marti# Lauf‰ern-Feur niemal# höret auf zubrennen: Also dieser Held nit konde feyren, weder Tag no¡ Na¡t. Dieser Trieb, hat ihn von hau# und no¡ jung hinau# getrieben in die Lu] der Fremden Länder, wo man ›ht und lernt die Welt. da er überall sein Lob in die Herzen hat ges¡rieben:

60

weil sein ganze# Wesen zeigte, daß in ihm ›¡ regt' ein Held. Er hat ›¡, wie Herkule#, auf den Tugend Weg begeben. Keine Lu‰ zur s¡nöden wollu‰, hat sein reiner Gei‰ gefühlt; er kond, lohend himmel-auf, nit an sol¡er Erde kleben. | seine, waren bä‹re Flammen, al# ein geile Venu# kühlt.

65

Er war wohl ein Teüts¡er Held, aber ni¡t ein Teüts¡er Säu[er. an ihm fande man kein La‰er, die er au¡ an andren ha‹t'. Eine# ward an ihm ge‰ra[t: der zu gro‹e Ehren-Ei[er. do¡ nur denen, die ihn fühlten, war der etwan eine La‰. hat man¡ blutige# Duell seine dapfre Fau‰ geprobet:

70

la‹t dur¡ seinen Edlen Ehrgei”, sol¡e S¡uld ents¡uldigt seyn! Ob s¡on dieser S¡ilt die That: jener do¡ die Ursa¡ lobet. wo der Muht i‰ gro## im Herzen, da i‰ au¡ der Zorn nit klein.

Gedicht 86, 1664

133

Ehre, war, n䡉 Gott, der Zwe¿, dahin, von der er‰en Jugend, (wie die gro‹en Gei‰er pflegen,) all sein Thun gezielet hat. 75

glei¡wol er, na¡ diesem Ziel, s¡oß nur mit dem Pfeil der Tugend: da son‰, man¡er thummer Stölzling, geht verdien‰lo# diesen Pfad. Au¡ so hat versöhnli¡keit seinen Zorn bald au# geblasen: drüm er keinem seine Fehler lang hat können tragen na¡. Aber seine Freünde ihm wur”elfe‰ im Herzen sasen;

80

Einen Freund wie er gewesen, de¿te nie da# Sternenda¡. | Solt er dienen seinen Herrn, oder wen er son‰ geliebet: a¡ da ließ ihn ja, der Eifer, ruhen weder Na¡t no¡ Tag. A¡ sein ganze# Thun mir no¡, wann i¡'# überdenke, gibet ni¡t# al# Zei¡en wahrer Großmut: die i¡ i”t verlohren klag.

85

Sein Herz war voll Gotte#fur¡t: und er kond ni¡t üm ›¡ leiden, Leüte von Ru¡losen Leben. Flu¡en kam ihm ni¡t zu Mund: aber da# Gesprä¡ mit Gott, mu‰ ihn o] von Mens¡en s¡eiden. drüm au¡ fä‰, auf de‹en Allma¡t, er und sein vertrauen ‰und. Wo wohnt diese Königinn da i‰ au¡ ihr Frauen Zimmer:

90

drüm die Tugenden bey ihme thronten all' im hö¡‰en grad. Alle# ihn liebt', oder for¡t'. E# mo¡t Neid ihn ha‹en immer, er mu‰ für¡ten ›¡: wer Tugend liebte, ihn geliebet hat. Sein Gemüt ihn mehr zum krieg triebe, al# zu andren sa¡en: weil, zum Lauf der Ehrbegierde, Marti# Feld da# bä‰e i‰.

95

Er kond, in der Kriege#kun‰, ›¡ au¡ so vollkommen ma¡en; und er wurde, dur¡ Erfahrung, dieser wi”e so vergwi‰: daß er hätt' ein alt Soldat in der Jugend können heisen; daß die ält‰e Generalen, seine S¡üler ›¡ genennt. Al# der dritte Ferdinand, seinen Feind ›¡ selb‰ zuweisen,

100

dort zu Feld vor Eger zoge: da i‰ Strozzi au¡ entbrennt. Er kam, au# dem Niderland und mit s¡neller Po‰, geritten: | da er er‰li¡ nahm die Pigve; da er, al# ein Volontair, in S¡armü”eln seinen Feind hat mit ‰renger Fau‰ be‰ritten. man erkannt', in er‰en Proben, ihn vor eine Ritter Ehr.

105

Bald der Vierte Ferdinand, ihm den güldnen S¡lü‹el gabe; der ihn ferner no¡ bedienet, al# der Leibwa¡t-Capitän. Na¡mal# ihn Milano sah s¡i¿en man¡en Feind zu grabe,

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

134

da er Obri‰ war, und fo¡te dort für Alexandrien. Nur mit Vieren, drang er ›¡ in die S¡anz dur¡ Palisaden. 110

Fün[zehn Kne¡t', und der ›e führte, elen da von seiner Hand. Die Franzosen ma¡t' er dort selb‰ in ihren Blut ›¡ baden, daß man zweythalbtausend Lei¡en fand ge‰re¿et in den Sand. Andre fo¡ten ni¡t, wie er; und allein kond er ni¡t ›egen: darüm er, mit 7 wunden, selb‰ zur Erd gefärtigt ward.

115

damal# dieser Held, al# todt, bliebe unter Todten ligen: glei¡wol hat ihn Gotte# Vor›¡t, grö‹ern Sa¡en vorgespart. E# hat diese Ritter Fau‰, selb‰ der Feind bewundern müßen. Der s¡i¿t' ihm den Degen wider, liß ihm sagen diß dabey: Niemand so, al# Strozzi, werd diß gewehr zubrau¡en wi‹en:

120

drüm nur Er, und son‰en Niemand, e# zutragen würdig sey. | Al# sein Thaten-Ruhm na¡ Nord seinen Adlerug genommen, gab ein Churhaupt ihm da# Zeügni#: daß nie ein so brav Soldat, al# wie Strozzi, so ein Held, ihm vor augen sey gekommen: drüm er au¡ den Er‰en angri[ allzeit ihm vertrauet hat.

125

Selb‰ der Sueden Admiral, hatt auf ihn, drey ganzer Stunden, ›eben S¡i[e la‹en donnern: do¡ wi¡' er nit einen S¡ritt. Seine Fau‰, vor Fühnen, ihm hat den Lorbeer kranz gewunden, da er Wunder thät. Man konde, wo er fo¡t, verliehren nit. Ni¡t nur war er ein Soldat. Er kond au¡ den Staat#man spielen.

130

O]mal# hat, dur¡ ihn, der Keyser hohe Häupter angeredt: da dann die Verri¡tungen nur na¡ Wuns¡e glü¿li¡ elen, und die Höf', ob ihm er‰aunend, ihn verehrten in die Wett. Wie ließ, le”tmal# zu Pari#, dieser gro‹e Mann ›¡ spüren? Frankrei¡, herrli¡ un# die Würkung, seiner Bots¡a] gibt zu sehn.

135

A¡! mu‰ soviel Tre[li¡keit un# der Tod sobald entführen? a¡ daß, wa# na¡ Ewig rie¡et, ni¡t au¡ ewig soll be‰ehn! dieser Sonne Großmut-Strahl, lief au# we‰en hin gen Norden; bald na¡ O‰en da ›e leider, in den Aufgang, untergieng, ihren Mittag ni¡t errei¡t. Er war General nun worden,

140

al# der Türk in Ober hungarn, ihn zufür¡ten s¡on anfieng. Alle# er daselb‰ zu re¡t, und in Ordnung, wieder bra¡te. Seine Treüe, ‰ärkte die, die da wankten in der Treu. |

Gedicht 86, 1664

135

Zu de# keyser# dien‰, er ›¡ hö¡‰-beliebt den Hungarn ma¡te, daß ›e vater ihn genennet. Unter ihm, i‰ worden neu 145

jene alte Römer-Zu¡t, da den krieg die Tugend führte. Jm Quartier, man Geld und Waaren ›¡er truge zu und ab. Nur dem Feind genommen ward, ni¡t dem Fremdling, Freünd und Wirte. Jhm, dem er‰en von den Teuts¡en, diese# Lob der Hungar gab. Niemal# nahm, der s¡nöde Gei”, ihn und au¡ sein Geld gefangen.

150

Er hat Gold, al# Stroh gea¡tet, und den Armen au#ge‰reut. Son‰ ein andrer geht zu krieg, Haab und Rei¡tum zuerlangen; Strozzi hat, au# eignen Mitteln, die Soldaten o] gekleidt. Also kond' er, Lieb im Freünd, do¡ au¡ Fur¡t im Feinde, würken. Al# mit vierthalbtausend köpfen er im Rü¿zug gieng herau#

155

dor]en, viermal ‰ärker au¡, ihn nit grei[en an, die Türken. Strei[-Parteyen, nur sein Nahme jagte unverri¡t na¡ hau#. Meine Feder, la‹ un# nun, laß un# ihn zur Wal‰att führen, laß un# diesen theuren Helden su¡en, wo er fand sein Grab. A¡ wa# Feuer hat sein Muht vor Canis¡a la‹en spüren!

160

e# wolt lös¡en, au#, weil dißmal e# zu-gro‹e Flammen gab. | Er war allzeit vorn daran; er war überal zugegen. er ließ ungewagt kein wagni#. kein Gefahr war ihm zu heiß. zwar zwo wunden warnten ihn: konden do¡ den Muht ni¡t legen weil ihn da# verhängni# rie[e zur be‰immten Tode#-Rei#.

165

A¡ ihm s¡wahnte dieser Gang: mit den bä‰en Himmel#-bi‹en, ließ er, al# mit rei‹e-zehrung, ›¡ de# Tag# vorher versehn. Solt, so eine gro‹e Seel, ni¡t von ihrer Abrei‹ wi‹en? Morgen wird, (spra¡ er,) ihr Brüder, un# ein warme Na¡t angehn. weil der Feind in deß bey Na¡t ›¡ hatt' über Strom gese”et,

170

fande Morgen#, auf der Jnsel Strozzi wa# er ni¡t gesu¡t. darauf hat er Rand und Strand mit der Türken Blut gene”et; Er allein, in zweythalb Stunden, trieb ›e dreymal in die Flu¡t. Man sah, lang‰ der Muhr hinab, soviel tausend Kugeln bli”en, daß fünf Stunden lang da# Ufer nur in lauter Feuer ‰und,

175

da der Held von Hohenloh ihme zutratt an die Spi”en, und der hei‹e Flammenregen ›e nit wei¡en ma¡en kund. wohl 3000 Türken ›nd damal# über Styx ges¡wommen,

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

136

daß mit lauter Lei¡enhügeln lag bes¡anzt die Ufer Erd. Strozzi war, in diesem Strau#, auf da# vierte Pferd gekommen. 180

wunder thät er, wa# no¡ niemal# war ges¡ehen und gehört. | Al# der Feind i”t wie¡ zurü¿, und der Sieg er‰ritten ware; da mu‰ eine Unglü¿# Kugel un# verbittern diese Freüd: ›e tra[ diese# Haupte# haubt, ri‹ den Faden seiner Jahre; warfe Tod zur Erd, der vieler Feinde, Tod gewesen heüt.

185

a¡! ein Fall, der billi¡ ma¡t Threnen au# den augen fallen. Strozzi ligt, der Feinde S¡re¿en und der Freünde Ho[nung# S¡u”! Jhrer Niderlag zu tro‰ wird die Po‰ in Stambol s¡allen Von de# Uberwinder# Tode, mehren i”t der Feinde Tru”. Zwar er el, der HeldenHeld, ganz behängt mit Lorbeerzweigen:

190

der, wie Samson, lebt' und ‰arbe, und ob›egend unterlag. Muhr! kehr um, sey du sein Ruhm! laß kein# deiner Tröpflein s¡weigen, laß die blutgefärbte Struten wudeln diese Trauerklag. Muhr! er ware deine Maur. deine Steyrmark ‰und im Brande, Au¡ wär deine Einuß-Jnsel, Leut und Haab der Türken Beüt:

195

Wann nit Strozzi seinen Leib hätt' geopfert deinem Rande, wann er ni¡t ›¡ hätt ge‰ellet vor den Riß im rohten Streit. Unser Keyser und da# Rei¡, Hungern du und alle Chri‰en haben viel an Jhm verlohren. Grö‹er dünkt mi¡ mein verlu‰. | Sonder Jhn, i¡ in der welt lebe nun, al# in der wü‰en.

200

a¡ i¡ ha‹e selb‰ mein Leben, weil mir der i‰ todt bewu‰. keinen Freünd hatt er, wie mi¡; keinen i¡, wie Jhn, au¡ hatte. wir ›nd'# einer au¡ dem andern, o]mal# in Gefahr, gewe‰. Wa# vor Freüde kan do¡ sein, die mir diese# Leid er‰atte? Nahm der Tod mir diese Seele: nehm' er au¡ den Todten Re‰!

205

Zwar e# hat son‰ no¡ ein Herz dieser S¡merz vorau# betrübet. Leid-gesells¡a], trö‰ da# Leiden. A¡ i¡ weiß e# ja, wie Er, Edle Freündinn diese# Freünd#! wie er ›e so treu geliebet. Er i‰ wehrt so s¡öner Seüfzer; Er verdient ein Augen Meer. Do¡ i‰ gro‹er Tro‰ hierbey. Er ‰arb, al# die Helden ‰erben:

210

die kein Tod vermag zu tödten. Er war Alexandern glei¡, und dem Caesar, dann er kond sein Gerü¡t mit Purpur färben. Do¡ an Tugend, ›e ihm wei¡en, und an Tode#-art, der Lei¡.

Gedicht 86 und Textgruppe 87, 1664

137

Wie ›e ‰arben, i‰ bekandt. Unser Held hat Blut und Leben, in dem Feld, vor Gott, vor Keyser, Vatterland und Chri‰enheit, vor sein' Ehr', und vor da# Heil seiner Seele, hingegeben.

215

Solt nit so ein theurer Na¡ruhm, halten Wag den grö‰en Leid? Tugendheldinn! So ein S¡merz i‰ zwar groß, do¡ zuverdru¿en, den ein Keyser selber trö‰et, und au¡ selber fühlet mit. Sie laß dann, den Ehrgewinn, diesen Lu‰ verlu‰ vers¡lu¿en; überlaß ›¡ ihrer Tugend, und de# treuen Himmel# Güt. |

220

Zwar der Tro‰, den i¡ Jhr gib, selb‰ bey mir nit will verfangen. Dieser Tode, und sein Leben, lebt mir ewig in den Sinn. S¡weige, Feder! laß i”und reden fort die na‹en Wangen: weil dir vom Papier die worte, dieser Regen, wäs¡et hin.

LXXXVII. De‹en Grabs¡ri]. Steh, Fremdling, und höre. Gro‹e Sa¡en, so du sol¡e su¡e‰, nde‰ du unter diesen Marmor. J¡ will wenig sagen: do¡ wir‰ du, in vier Wor5

ten, viel vernehmen. PETRUS, GRAF von STROZZI du wir‰, dieser kleinen wohnung diesen gro‹en Nahmen, so du ihn kenne‰, mi#gönnen. Aber i¡ will mehr sagen:

10

damit ein Räumlein di¡ lehre, wieviel an Jhm eine welt verlohren. dieser Held, i‰ von Helden-Stammen und Nahmen; von beyden Eltern ein Jtaliener; aber von VaterLand, ein Teüts¡er:

15

von Sitten, ein alter Römer, ein alter Teüts¡er von Treu. Er ware nit der guten sonder der bä‰en Gemüter eine#: ein Meer aller Tugenden, ohne Zuuß der La‰er.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

138

20

Ein Fürbild wahrer Großmut, ein Regel wahrer Freunds¡a]: dannenhero von iederman, entweder gefür¡tet, oder geliebet. Er war, ein Scipio, nie unmü‹iger, al# wann

25

er mü‹ig ware. | Er war, ein ümwandrende# MusenZimmer, und eine lebendige Ges¡i¡tbü¡erey. Er redte so gut Latein, wie die, so e# am bä‰en geredet.

30

Er redte au¡ glü¿li¡‰, im Namen seine# Keyser# zu Königen und Für‰en. Er ware der Armee Zierde und Lehrweise, na¡ der alten Krieg# Zu¡t; ein Mei‰er, no¡ in den Lehrjahren;

35

und mehr ein Vatter al# Obri‰er der Soldaten. Er ware ein donnerkeil de# Krieg#, der er‰li¡ die Franzosen getro[en: ein Alexander, vor Alexandria: da er, ein Tod der Feinde, unter den Todten gelegen

40

iedo¡, no¡ mehr Feinde ander‰wo nieder zulegen hat er ›¡ wider aufgeri¡tet. au¡ mit der selb‰en Feinde Zeugni#: hat keiner nie bäßer, al# er, den Degen geführet. die Nordis¡e Königrei¡e ge‰ehen, daß Stroz-

45

zi nie bä‹er al# ›egha] gefo¡ten. Jnsonderheit ware er der Türken S¡re¿en und Zu¡t Ste¿en: wiewol viel ein kürzerer, al# ihn unsre ho[nung geme‹en.

50

die ganze Chri‰enwelt ›het und beweinet, daß de# Monde# Zwis¡entritt ihr diese Sonne vern‰ert. An der Muhr und bey Serinwar, wie der Grie¡is¡e bey Mantinea

Textgruppe 87 und Gedicht 88, 1664

55

139

Fiele, na¡dem, er die Türken geü¡tet, (dann Einer mu‰e ‰erben, der soviele bey Leben erhalten,) der Oe‰errei¡is¡e Epaminonda#, mit dem Thebanis¡en spre¡end:

60

Genug de# Leben#! dann i¡ ‰erbe unüberwindli¡. | Und ob er keine Na¡kommen hat, so hinterlä‹t er do¡ eine To¡ter, da# Tre[en an der Muer, glei¡wie

65

jener da# Leuctris¡e: wel¡e# ihn überlebet, und Fama wird e# ni¡t ‰erben laßen. Sterbend vor da# Vaterland, gab er ›¡ der Mutter Erde wider:

70

damit die Seele mö¡te gen himmel wiederkehren, na¡dem sie XXXVII Jahre auf Erden gewallet. Nun wüns¡e Ruh den Gebeinen Fremdling,

75

und reise fürter! Hier liegt ein HeldenHeld, der seinen Feinde ‰und. da# Heil der Chri‰enheit auf‰ellend, mu‰ Er fallen. Der Leib au¡ ander‰ ni¡t, al# ›egend, fallen kund. Sein hö¡‰er Tugend Ruhm, weil welt i‰, wird ers¡allen.

LXXXVIII. De‹en Grabs¡ri]. Unser# Adler# donner Keil Hand Minerven, Marti# Degen, Helden Spiegel Tugend Mu‰er Freünds¡a] Regul Svaden Mund, Chri‰en S¡u” und Türken Tru”! mu‰e den ein S¡uß erlegen, der da# EhrenZiel, mit Pfeilen Hoher Thaten, tre[en kund? 5

Fama! lerne du, den Ruhm diese# Teüts¡en Samson# ›ngen. |

140

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

Jn den Wa[en ›egend ‰arbe, der de# kriege# Zier gelebt. Seiner Lei¡, den Ei¡en kranz, die Erlö‰en Bürger bringen. Selb‰ die Ehre, sein Gebeine, ganz in Lorbeer Laub begräbt.

LXXXIX. Auf Seiner ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Chri‰ian-Ern‰en# Marggrafen# zu Brandenburg Bildni#. Die nü”e Gotte#fur¡t, diß Für‰li¡' Herze zieret. Die hand au¡ mit ver‰and, wo noht, den degen führet. Ein David unsrer Zeit! ein Gott-geliebter Held! die Fama seinen Ruhm der spaten Na¡welt meld!

XC. Uber Jhrer Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Frauen Frauen Erdmuth-Sophien, Marggrän zu Brandenburg, gebornen ChurPrinze‹in zu Sa¡sen Bildni#. Di¡tet Göttinnen, ihr Grie¡en! Eine zeigt ›¡ himmlis¡ hier. Gotte#liebe, Stand, Ver‰and, Tugend, Anmut, Muht und S¡öne, Alle#, zieret diese Heldinn, wa# man nennet Himmelzier. Fama, preiß die Kron der Erd! Himmel, ›e mit Wol‰and kröne.

XCI. Ehren-Zuru[ zu einem Ho¡Gräi¡en S¡warzburg-Barbys¡en Beylager. War diß dann ni¡t da# lange Landverlangen? i‰ ni¡t der Wuns¡ au# man¡em Mund gegangen, | au# man¡er Seel, dem hohen Himmel zu? komm s¡öne# Glü¿! leg unser Haupt zu Ruh!

Gedicht 91, 1665

141

5

wie wann, der Siriu#, der Bla‰ au# Norden, und wa# vor Töde son‰ im Feld ermorden, der kräüter Volk, brennt und blä‰ auf die Ae‰' am Lorbeerbaum, nur einen überlä‰: Hirt Hortulan, den Faunen und Favonen

10

(wann nun der Wald ›¡ ziert mit grünen Kronen, im Lenzen-Jahr,) trägt seine Fürbitt für: a¡ la‹t den Baum, in diesem A‰e, mir. So gieng der Wuns¡, von se¡#mal dreyen Jahren, seit daß zu Gott vom Leibe abgefahren

15

der theure Graf, Emilien Gemahl, dort wo ›¡ herzt die S¡warze mit der Saal. Man sahe zwar den Lande#-Vater leben im Sohne no¡: do¡ gieng die Sorg darneben, weil dieser zart im jungen Zweige ‰und,

20

und man den S¡atten langsam ho[en kund. Er ward erho[t. do¡ sahe da# Verlangen sein Ende ni¡t. die Freüd lag no¡ gefangen in diesem Wuns¡: A¡ wär er au¡ vermählt! so würden ein‰ der Ae‰e mehr gezehlt.

25

Nun wird au¡ der, der wehrte wuns¡, erfüllet. Die Rudolf-Stadt izt ihren Unmut ‰illet. Sie hat erlebt den lang verlangten Tag, der ihrer Freüd den Anfang geben mag. Den theuren Sohn Emilien, man s¡auet

30

Emilien der andren angetrauet. Nun wird, wa# war zeri‹en, wieder ganz. die S¡warzburg grü‰, von Barby, neuer Glanz. die s¡öne Saal bewudelt diese Wonne: ihr gehet auf izt eine neue Sonne. |

35

Die S¡warze s¡wä”t hiervon der S¡warzburg für, dem alten hau#, prei‰ dieser Gränn Zier. Die Ho[nung la¡t. ›e muß no¡ mehr gewähren. Man wird, na¡ Laub nun au¡ der Fru¡t begehren. Man händigt Jhr den Wuns¡, zum Willkomm, ein:

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

142

40

Emilie, soll Stamme#mutter seyn. Ja, daure fort, du Hau# von tausend Jahren! von dem die Welt viel rühmli¡# hat erfahren. dein Günther ziert die gro‹e Keyser-Reih: kein Graf na¡ ihm! Man se”e diesen bey,

45

den Erz und Bis¡of-Stab, den du getragen mit Ehr und Ruhm: da# Fama weiß zusagen. Ja wa¡se fort, du Stamm so ho¡ al# alt! der himmel di¡ in seiner Ob›¡t halt. Ho¡Gräi¡# Paar! kan wüns¡en etwa# geben:

50

so werdet Jhr na¡ eignem Wuns¡e leben. Gott gebe, lang! Jhr ‰ammt von sol¡em Hau# da# wunder-Zahl der Jahre theilet au#.

Augustus utriusquè aviae Frater, ejusdemquè patruelis Wilhelmi Filia Clara, Wilhelmi Comitis Swarzburgensis uxor post ipsum per 61 annos Heringae vidua, uterque annum 87 vivendo emensi.

Anno 1665. XCII. Auf Jhrer Für‰li¡en Dur¡leu¡t Frauen Frauen Marien Elisabeth Marggrän zu Brandenburg, gebornen Herzogin zu Hol‰ein, ab‰erben. Wa# sange sagt' und da¡te, die gro‹e Für‰en-Seel. Jhr Gei‰ ihm Fitti¡ ma¡te, og' an die Sternen-höl. 5

Jhr Leib, gieng auf der Erden, | mit himmlis¡em Gemüt. wer seelig dort soll werden, hier na¡ dem himmel ›ht.

Gedicht 92, 1665

143

2. Sie war von hohem Stammen, 10

der König#-Ahnen Kind. E# war, mit König#-ammen ihr Herz au¡ angezündt: e# ‰und darinn ges¡rieben, der König Jesu# Chri‰.

15

J”t unter seine Lieben ›e au¡ gezehlet i‰. 3. Jhr Thun von Tugend glänzte, al# wie ein Blumen-Krug, ‰ät# mit dem Himmel gränzte.

20

Sie da¡te: Gott und Gnug! Jhr Herz, voll Anda¡t-Flammen, sand Rau¡werk au# dem Mund. die frommen Augen s¡wammen in Threnen man¡e Stund.

25

4. Jm Creü”, hielt ›e die Probe. Sie daurte, wie ein Stahl, wann Gott den Hammer hobe. Gedult, ob›egt der Qual. E# war ihr' Ho[nung-Stü”e,

30

da# Gott-geeinte drey. Sie da¡t, daß dorne#-Ri”e ein Weg zu Rosen sey. 5. Sie spra¡, mit welt-vera¡ten: Ni¡t# na¡ dem Ni¡t# frag' i¡.

35

Na¡ höherm will i¡ tra¡ten. Mein Gott, hab i¡ nur di¡, Wa# solt i¡ mehr begehren? du wir‰ mir alle# seyn, wann mi¡ zu Freüd und Ehren

40

dein Himmel holet ein. | 6. Gott liebet, die ihn lieben. Gott ehrt, die ehren ihn.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

144

da# Creü”, i‰ hier geblieben: dort ›e den Kranz nimt hin, 45

mit deme Gott, der Seinen Gedult und Ho[nung krönt. Wer darf ›e dann beweinen? a¡! Jhr den We¡sel gönt! 7. Je”t kan ›e er‰ re¡t sagen:

50

J¡ habe meinen Gott, solt i¡ na¡ Erde fragen? Die welt i‰ ihr ein Spott. Sie weiß ni¡t mehr von Leide. Zu Gott zu halten ›¡,

55

soll nun seyn Jhre Freüde, und bleiben ewigli¡. 8. Wird diesen Taus¡ bedenken Jhr Für‰li¡er Gemahl: Jhn wird ni¡t halb so kränken

60

de# S¡eiden# bittre Qval. Gott weiß au¡ Jhn zutrö‰en. und wieder-sehen, ma¡t, im Lande der Erlö‰en, daß man nit S¡eiden a¡t.

65

9. Von Jhr ›nd hinterblieben, drey theüre Liebe#pfand'. Au¡ diese wird Gott lieben Sie la‹en auf der hand dur¡ seine Engel tragen.

70

Er heilt au¡, ob er s¡lug. Er ma¡t un# endli¡ sagen, mit Freüden: Gott und Gnug.

Gedicht 93, 1665

145

XCIII. Auf Seiner Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Georg Albre¡t# Marggrafen# zu Brandenburg und Frauen Frauen Sophien Marien verwittibten Frauen von S¡önburg gebornen Grän von Solm# Beylager. 1. So tru¿net endli¡ ab die Threnen, Gott, der ›e hatte au#gedru¿t. Glü¿ wider muß die Ho[nung krönen, die ›¡ auf ihren Himmel bru¿t. 5

die Hand de# Hö¡‰en s¡läget wunden, daß ›e wa# zuverbinden hab. Nimmet ein Tro‰, da# kalte Grab: Bald hat ein andrer ›¡ gefunden. 2. Wie s¡merzli¡ fühltet ihr zers¡nitten,

10

ô Helde, Euer Für‰li¡# Herz: al#, dur¡ de# ‰rengen Tode# Sitten, da# eine Theil mit hartem S¡erz ward na¡ der kühlen klu] gesendet. die Threnen, al# der Augen Blut,

15

die o‹en ab mit milder Flut; ein Meer von Tropfen ward vers¡wendet. 3. Gott, wa# Eü¡ also oß vom Herzen, ihm selb‰ zu herzen ie‹en ließ. Jhn konden s¡merzen Eure S¡merzen.

20

Er wolte heilen diesen Rieß. der Euer treue# Lieben liebet, wolt wenden euren Trauer‰and, und zeigen seine Vatterhand: die, wa# ›e nahme wiedergibet: |

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

146

25

4. Er kond Eü¡ ie nit geben wieder: weil er ›e se”t in seinen S¡oß; weil Sie nit mehr begehrt hernieder, der Glü¿e# Taus¡ i‰ viel zu groß Er su¡t ein andre hohe Seele,

30

die Eü¡ und Sie in glei¡en Grad berührt und glei¡e Tugend hat: daß Er mit Jhr Eü¡ neu vermähle. 5. Dur¡leü¡ter Für‰ nehmt diese Gabe, und gebt dafür die Trauer hin.

35

hier habt Jhr S¡önheit, die Eü¡ labe. hier ammt ein Gott-entbrennter Sinn. Eur Heldenhau#, mit diesem Stammen, i‰ s¡on gewohnt, verwandt zuseyn: holt, mit der Zweyten To¡ter, ein

40

vom alten Solm# izt neue Flammen. 6. Wie s¡ön muß do¡ ›¡ alle# fügen! von Fünf Johann Georgen her ›nd vier Sophien aufge‰iegen:

W

zu diese# Stamm# vermählung#-Ehr. 45

und diß, in n䡉en 50 Jahren. So s¡i¿t# der Weiße himmel# S¡luß: der er‰li¡ droben binden muß, wa# ›¡ auf Erden hier soll paaren. 7. So lebet dann, ihr hohe Seelen,

50

in hohem Glü¿, an wonne rei¡. der Himmel segne diß vermählen! grünt, Euren theuren Ahnen glei¡! Wa# wuns¡bar i‰, sey Eurer Zeiten und Eürer Edlen Jahre Zier:

55

bi# daß ein spater Tod von hier zum Himmel Eü¡ wird seelig leiten.

Gedicht 93, 1665

147

Anmerkung  zum VI. Ver# der IV. Strophe.

Der Dur¡leü¡tig‰e Für‰ Herr Marggrav Georg Albre¡t, etc. ‰ammet neben seiner Vor-Ho¡-|seelig‰ver‰orbenen und i”t-vermählten Ho¡für‰li¡en Frauen Gemählinnen, inglei¡er Siebender Stamm‰u[e, von Friderico, Er‰en Chur-Für‰en und Marggraven zu Brandenburg, Zolleris¡er Linie, wie zuersehen au# folgenden Geburt‰ämmlein.

Friedericus I. Elector Brandeburgensis.

Johannes der

Albertus Achilles

Al¡ymi‰.

Dorothea Heinrici

Chur-Für‰.

| Dorothea Chri-

Herzog# zu Me¿elnburg Gemahlin. | Magnus Herzog zu

| Johannes Chur-

stiani I. König# in

Für‰

Mekelnburg

dennemark Gemahlin. | Fridericus I. König in

| Joachimus Chur-

| Anna Graven Ottonis

dennemark | Christianus III. König

Für‰ | Joachimus II.

zu Solm# Gemahlin | Friderich-Magnus

in dennemark | Johannes, Herzog

Chur-Für‰ | Johann-Georg

Grav zu Solm# | Johann-Georg Grav

zu S¡leßwig Hol‰ein | Philippus Herzog

Chur-Für‰ | Christianus Marg-

zu Solm# | Johann-Georg Grav

zu S¡leßwig Hol‰ein

grav zu Brandenburg-

| Frau Maria Elisabeth

Culmba¡. | Herr Georg Albrecht. *

*

*

*

*

zu Solm# | Frau Sophia Maria *

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

148

Zum II. und III. Ver# der VI. Strophe wa# hierinn enthalten, wird vorgewiesen in hie›gen Stamm Verwandts¡a]-Täfelein Johann-Georg Chur-

Johann-Georg Chur-

Johann-Georg

Für‰ zu Sa¡sen.

Für‰ zu Brandenburg.

Grav zu Solm#

Herr Johann-Georg II. Chur-Für‰ und Herzog

Christianus Marggrav Joachim-Ernestus in Culmba¡

Sophia

Marggrav in Onold#ba¡

in Sa¡sen

Johann Georg Grav zu Solm#

Erdman-Augustus Frau Erdmuth-Sophia

Sophia.

Herr Georg

Frau Sophia

Albrecht

Maria

Herr Christian-Ernestus

XCIV. J¡ Ehre diesen Tag, der unsren Für‰en liebt, und Seiner Dur¡leü¡t i”t die Freüde widergibt die Jhm der Tod genommen. O Ho¡gebohrne Seel ô Sonn' auf unsre Na¡t! 5

in Eurer S¡önheit Jhn der Himmel i”t anla¡t: seit tausend-s¡ön willkommen! Wann etwa# gilt ein Wuns¡, der Gei‰ und Eifer hat, so se”en wir Eu¡ hier in S¡oß der Gotte# Gnad, mit heißer Herzen# Treüe.

10

Wir wüns¡en alle# Glü¿: E# komme mit Eü¡ an! der Himmel Jhn und Eü¡ (so ru[et iederman) mit Segen über‰reüe. La‹t au¡ zu Gnaden Eü¡ mi¡ ho¡ empfohlen seyn, und fa‹t in theüre Huld mi¡ tief‰en diener ein.

15

wie vormal# ihn beglü¿et, Die Sonne diese# Hof#, die nun verbli¡en i‰. So la‹t mi¡ seyn, nun Sie in Eü¡ un# neü begrü‰, in Gnaden angebli¿et.

Gedicht 95, 1665

149

XCV. Auf Seiner Für‰li¡en Gnaden Herrn Herrn Johann Chri‰ian# Für‰en# zu Eggenberg etc. und Fräulein Fräulein Erne‰inen Grän von S¡warzenberg etc. Beylager. Kommt, ihr Berg-bewohnerinnen, dreygedritte S¡we‰ern-S¡aar seit ie”und hier Parna‹innen: Kommt zu diesem Berge-paar. 5

La‹t den Pega#brunn dort ie‹en: s¡aut hier Kun‰ Einü‹e s¡ie‹en au# Berg-hohem Ruhm verdien‰. | Zweyer ho¡vermählten Seelen. Clio, diesen Tag begün‰,

10

hilf die hohen Ahnen zehlen. 2. Berge ru¿en heüt zusammen Sternen Na¡barn, die empor mit dem Stamme#gipfel ‰ammen und ›¡ ‰re¿en ho¡ hervor.

15

Libanu# mag seine Cedern treiben zu den Sonne-Rädern: hier i‰ mehr al# Libanu#: Tauru# Berge-Prinz mag heißen: la‹t un# die man ehren muß,

20

unsre Zween vor jenen preisen. 3. Atla#, wie die di¡ter sagen, trägt den Himmel auf der Haub. diese ihn im Herzen tragen. Hybla von dem Honigraub,

25

und vom Thau der Hermon, triefet: Unsre Berge, sü‹er prüfet. Jda, dein Gold Apfel Streit

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

150

auf dem S¡warzenberg wird neue. aber Eine, zeiget heüt die Göttinnen alle dreye.

30

4. Unser Wuns¡ die Wolken trenne, und erbitte hö¡‰e# Glü¿. Jhre Lieb al# Ethna brenne, mit beammtem We¡selblik. Und Gott, der mit Sion# hügeln

35

kond sein Salem dort verrigeln, sey au¡ Fel# und S¡u” allhier. Unsre Berge ma¡ er grünen, kröne ›e mit Ceder Zier, laß ›e seyn mit Huld bes¡ienen.

40

XCVI. Der Frommen Für‰in Frauen Frauen Marien Elisabethen Marggrän zu Brandenburg gebornen Herzogin zu Hol‰ein, Klaglied. A¡ Gott dir muß i¡ sagen mein Unglü¿ i‰ zugroß. Ein ganze# Herz voll Klagen s¡ütt' i¡ in deinen S¡oß. 5

die noht nur, will ni¡t la‹en mi¡ son‰ verla‹ne Seel. dir i¡#, mit wangen-na‹en mit bla‹en Mund erzehl 2. Zu Leiden bin gebohren

10

i¡ dein elende# Kind Bey dir, den i¡ verlohren i¡ Tro‰ ô Vater, nd. wann Mens¡enhülf' aufhöret, so hebt die deine an.

Gedicht 96, 1665

151

15

wann alle# mi¡ ver‰öret: dein hand mi¡ bauen kan. 3. Kan i¡ wa# Tro‰ no¡ fa‹en? die Ang‰ zum herzen bri¡t die Freünde mi¡ verlaßen

20

und meiner a¡ten ni¡t. Kein hülf seh' i¡ auf Erden. J¡ s¡aue Himmel-auf: dort au¡ mir Hülf soll werden, die i¡ mit Trehnen kauf.

25

4. Die Ang‰ in meinem Herzen legt mir die Zung in Band. du kenne‰ meine S¡merzen dem ni¡t# i‰ unbekant. J¡ kan nur sehnli¡ sagen:

30

Herr! Zeig mir deine Huld | Soll i¡ dann länger klagen: gib ho[nung und Gedult. 5. Jndeß, di¡ anzuehen, i¡ nit werd la‹en ab.

35

Mein Aug na¡ dir soll sehen: son‰ keinen Tro‰ i¡ hab. Hülf mir dein Mund verheiset: Mein Herz im Glauben dir, Herr, diß dein Wort erweiset:

40

erweis' e# wahr an mir. 6. Der Glaub lä‹t nit verderben J¡ ho[' in meiner Noht. drauf will i¡ fröli¡ ‰erben. mi¡ lö‹t der liebe Tod,

45

von allem Jammer wesen se”t mi¡ in deine händ. Gott laß mi¡ so genesen, mein Elend wend und End.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

152

XCVII. 1666. An meinen Föbu# Al# Seine Dur¡leu¡t mi¡ im Neuen Jahr mit Gold‰ralen anleü¡tete. 1. Sonne! du kehr‰ i”und wieder dur¡ da# Hau# der S¡uppenbrüder, lauf‰ dem wider wieder zu. du zieh‰ an, dein güldne# Stü¿e, 5

bring‰ ein neue# Gold der Bli¿e, Sonne, neue Wonne du! 2. Zwar ehr' i¡ dein widerkehren: du kom‰, meine Lu‰ zu mehren dur¡ die sü‹e Lenzen Freüd,

10

die mi¡ labt mit einem Bilde vom Ely›s¡en Gelde. du verspri¡‰ mir Augen weid. | 3. Do¡ e# i‰ auf Erden einer, der bey mir di¡ ma¡et kleiner,

15

weil Er grö‹er i‰ al# du. du erleu¡te‰ nur die Augen: Seine Strahlen wehrter taugen, sönnen da# Gemüt darzu. 4. Ob Er unter dir hier gehet:

20

danno¡ über dir dort ‰ehet seiner drey Augu‰en Lie¡t. Er selb‰ wird, im lezten Lenzen, mit dir in die wette glänzen mit ge‰irnten Ange›¡t.

25

5. Zwar, wa# mi¡ mit Strahlen wärmet und mit güldner Huld ümärmet, Sonne, wonne, da# bi‰ du! Er au¡ zu mir wiederkehret, mi¡ mit Strahlen-gold beehret,

30

da# du ko¡e‰ in Peru.

Gedichte 97 und 98, 1666

153

6. Meinen tief‰en Dank zuzahlen, Sein dur¡leü¡te# Hau# woll mahlen selb‰ der Himmel Himmel-klar. Meinen Föbu# und den Seinen, 35

laß nur Glü¿e# Tage s¡einen, Sonn! in diesem Neuen Jahr.

XCVIII. Auf Jhr Ho¡gräfli¡er Gnaden Frauen Frauen Mariannen Johannen Graf Jörgerin gebohrner Freyherrin von König#berg Ableiben. Die Verdien‰e ‰erben ni¡t, ob der Tod raubt diese# Leben. Nur den Leib, ni¡t au¡ da# Lob, ›nd wir s¡uldig hinzugeben. | Er muß un# den Namen la‹en: Fama ewig redt davon. Dafne an da# Grab ›¡ se”et, bindet eine Lorbeerkron. 5

Marianna i‰ nit todt: Marianna, meine wonne, meine Ehr mein einig# Gut, Marianna meine Sonne. A¡ ›e lebt no¡, mir im Herzen, meiner Na¡welt, in dem Sohn. Tod! ›e soll, zu tro” dir, leben in dem Ruhm, dur¡ diesen Thon. J¡ gedenke nun zurü¿ (a¡ ein bitter-sü‹e# denken!)

10

wie mir ihr getreue# Herz Marianna wollen s¡enken. Sie verlie‹e, mi¡ zu haben, ihrer Eltern Haab und Gut. All# verzehrt, und ihrem Ziele zueilt, eine teure Glut. S¡on da# dreymal fün]e mahl la# der wiener-Winzer Trauben; und sovielmal sahe man die beährte Erd berauben.

15

seit daß mi¡ und Sie gepaaret Jesu Er‰en Jünger# Fe‰: da, der an dem Creü” gepredigt, unser Creü” Profet gewe‰. Allzeit paart ›¡ Eh' und weh, daß i¡ i”t er‰ re¡t erfahre, sehend mi¡ in Wittwer-bett ligen und ›e auf der Baare. A¡ da# grö‰e weh' i‰: S¡eiden, ho[end keine wiederkehr.

20

Aller S¡merz wär zuvers¡merzen, wann nur der a¡! der nit wär. Zwar Sie lebt, und labt mi¡ no¡, hinterla‹end ihre# glei¡en und ein Sohn, ein lieber Sohn, (mu‰en zweene s¡on verblei¡en,)

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

154

ma¡t Sie meine# Stammen# Mutter: dur¡ ›e, werden Jörger seyn, und dur¡ diesen, ob ›¡ i”und ihre Anzahl ma¡et klein. | 25

diese# Söhnlein hat Sie selb‰ mit der s¡ön‰en Bru‰ geseuget: der dann s¡on, au# sol¡er Mil¡, gro‹er Frü¡te Ho[nung zeiget: wie der Sam, der Erde-Seügling und da# S¡oßkind der Natur, un# verspri¡t, bald Kern- und Kornrei¡, die begilbte Aehren-Flur. Zwar Sie lebt und labt mi¡ no¡, Marianna, meine Ehre,

30

mein' und meine# Hause# Kron. Selb‰ vom Neid, ihr Lob i¡ höre. Diß war Sie in meinem Hause, wa# die Sonn' am Himmel i‰: Eine Leü¡te, der e# nimal#, au¡ bey Na¡t, an Lie¡t gebri‰. Auf ein Edle# Tugend-weib ihr Gemahl ›¡ darf verlaßen. Sie pegt, mit der zarten Hand, Fla¡# und Seide anzufa‹en.

35

Wie ein KaufmanS¡i[, mit Vorraht ›e allzeit beladen ‰eht. Jhr Mund, al# ein Brunn der weißheit, ‰ät# mit Lehren übergeht. Jhre Sorgfalt, einen Berg adelt und bepanzt mit Reben; und dem A¿er Feld die Saat pegt auf wu¡er hin zugeben. wa# dann ihr der Himmel gibet, da# hat au¡ der Arme mit.

40

So ein löbli¡# Thun da# ware meiner Marianna Sitt. Zwar Sie lebt, und labt mi¡ no¡. Meine und der meinen Haabe, Alle#, mei‰ mir kam dur¡ Sie, wa# da# gute Glü¿ mir gabe. Marianna, meine Juno, meine rei¡e Amalthee, mi¡ mit überuß bes¡üttet', al# der Lenz die Erd mit Klee. |

45

Zweien darf i¡, ob i¡ mehr deren, die mi¡ hat gebohren, oder deren bin verpi¡t, die mi¡ zum Gemahl erkohren? Jene gab mir nur da# Leben: diese mir zu leben gibt. Jene lebend nur, und diese au¡ begraben no¡, mi¡ liebt. Billig ja von ihrem Hau#, al# e# ab‰arb' und vergienge,

50

meine#, al# e# ward erhöht, au¡ da# weiße Rad empenge: zum Gedä¡tni#, daß Sie ware meine# Stamme# Glü¿#-Göttinn: und mein Wappens¡ild i‰ Sinnbild dieser treuen Jörgerinn. Freyli¡ labet ›e mi¡ no¡. Freyli¡ hat Sie mi¡ gelabet. A¡! e# war mein Hau# mit Jhr, al# mit einer Seul begabet.

55

Ein Gehülf in Freüd' und Leiden, ein# dem andern i‰ gewe‰. Unser Eh‰and, einen Spiegel wahrer Treü ›¡ nennen lä‹t. A¡! ›e war, ›e i‰ ni¡t mehr. Nur trennt gern, wa# wohl gepaaret

Gedicht 98, 1666

155

der enteis¡te Kno¡enmann. Böse er, zum plagen, sparet. Al# ein Leben ›e gebohren, nahm der Tod da# Leben ihr. 60

Sie verlohr ›¡ selb‰ im Geben, diese Edle Frauen Zier. A¡tmal Sie, mit treuem Muht, auf der wal‰att i‰ ge‰anden ihre# weibli¡en Beru[#, hart bekämp] von Kinde#banden. Endli¡ mu‰e Sie verspielen, diesen Sieg, mit ihrem Blut, Sie vergo##, al# Märterinne, ihre Seel in dieser Flut.

65

Stark an Gei‰, al# i”t der Leib ›¡ in S¡wa¡heit wolte hüllen, | hat ›e Gotte# weißem Raht aufgeopfert ihren willen: Soll i¡ (spra¡ ›e) ferner leben, meinen Kindern und Gemahl? oder soll ô Gott! i¡ ‰erben? wie du wilt! dein i‰ die Wahl. Dem Gemahl Sie bald herna¡ darbot ihre hand, die Re¡te

70

und der Mund, ob s¡on der Tod i”t da# Amt der Zungen s¡wä¡te, ihn empfahl der S¡u”hand Gotte#, und die Kinder, seiner Treu: J¡ weiß, wem i¡ ›e befehle; diese# wort ›e se”te bey. Le”li¡ ›e, mit Reü' und Leid, ›¡ zum Prie‰er hat gewendet, dreymal klopfend an die Bru‰ ihre Sünden zugesendet

75

dem, der ›e am Creü” verbü‹et: der dur¡ seine# diener# Mund ihre Reü mit Tro‰ erwidert' und von S¡ulden ›e entbund. Al# der dreymal Sie, zur Buß, hieß anru[en Gotte# Namen; rie[ Sie, und mit ‰arker Stimm: Jesu#, Jesu#, Jesu# Amen! diesem Jesu# und Erlöser, hat ›e na¡mal# mit Ver‰and

80

gei‰ig ihren Gei‰ empfohlen in die treüe Gnadenhand. Al# ›e sahe, ihr Gemahl, ümgehn mit den le”ten dingen, hat er no¡mal# ihren Sohn ihr vor Augen wollen bringen, bittend üm den Mutter-Segen. Diese# ›e no¡ halb geredt, theil# da# haupt au¡ zu ihm neigend, theil# ihn Creü”-bezei¡nend, thät.

85

Also segnend, gabe ›e ihren Gott die Seele wieder selb‰-gesegnet, hinterließ dem Gemahl die kalten Glieder: | der wie ›e von ihm verlanget, ›¡ von ihr nit abgewendt, bi# die lieben Augen bra¡en, und der Odem ›¡ geendt. Also ‰arb diß Tugend bild: die im Ruhm do¡ lebend bliebe.

90

Jhre Lei¡e, iede# Herz ieden Mund zum Seüfzen triebe. Hof und Adel, Hohe, Nidre: Allen war diß Leid gemein. aller Unterthanen Augen sah man voller Zähren seyn.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

156

Marianna ‰arb, und ließ den Gemahl im hei‹en Sehnen. A¡, a¡! (spra¡ er) meine# Leid#! wo ›nd worte? wo ›nd Threnen? 95

gro‹er S¡merze, muß ver‰ummen: der no¡ klagen kann, i‰ klein. hö¡‰er Unmut, wie der meine, zwängt ›¡ in ›¡ selber ein, weinet heimli¡ hei‹e# Blut. Mir i‰ ja da# Herze mitten (hier ligt todt da# halbe Theil) hart verwundet und zers¡nitten. S¡merzli¡# S¡neiden! Bittre# S¡eiden! a¡ du ma¡e‰ mehr al# weh.

100

Muß i¡ leben, da mein Leben i¡ ge‰orben vor mir seh? Wenig worte! sagten viel. Mehrer# redt' in ihm da# denken. Bald thät er den Le”e-dien‰, ihrem Leibe mit Besenken. ihrer Seel, ›e Gott empfehlend, dur¡ der Prie‰er Amt und Mund; da de# Lande# bä‰er Adel, und in mäng, zugegen ‰und.

105

Diß ges¡ah n䡉 vor dem Tag, den man nennt die Sonnenwende: Jhm zum Zei¡en, daß er izt seine Sonn' au¡ von ›¡ sende. Marianna, zwar ge‰orben, lebt in ihrem lobe no¡: | da# dann billig, ihre Na¡welt, soll erheben Sternen-ho¡. Und damit in spater Zeit, dieser Grävin Tugend-wesen

110

von dem Hau#, da# ‰ammt au# ihr, werd bewundert und gelesen: will, zum Dank vor ihre Liebe, und zum Zeugen seiner Treü, ihr Gemahl, daß diese Lobs¡ri] ihr untödli¡# denkmahl sey.

XCIX. Auf Jhr Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Georg Albre¡t# Marggrafen zu Brandenburg Ab‰erben. So mü‹en nun s¡on wieder Threnen von Für‰en-augen ie‹en ab? wird, au# dem Lieben, i”t ein Sehnen? eilt so die Freüde in da# Grab? 5

und s¡lägt der Tod s¡on neue Wunden, da kaum die alten zugeheilt? wird s¡on ein Für‰li¡# paar zertheilt, da# no¡ so neüli¡ ward verbunden.

Gedicht 99, 1666

157

2. Wie war der liebe Für‰ betrübet, 10

al# Jhm de# Tode# Neid entrü¿t, wa# er so herzli¡ hat geliebet, wa# Hol‰ein wehrte# ihm ges¡i¿t. Bald, al# dur¡ eü¡ ihm ward verse”et, ho¡theure Für‰inn, sein Verlu‰:

15

von ihm der Unmut wei¡en mu‰, weil ihr ihn wieder habt ergezet. 3. Wa# vormal# kränkte sein Gemüte, da# fühlt üm ihn i”t euer Herz. | der de‹en brau¡ i‰ daß er wüte,

20

der Tod, nahm Jhn, gab eu¡ den S¡merz. wa# ihr ihm nahmet, er eü¡ gibet a¡ den bes¡merzten Wittib‰and. Er reiset in da# Freüdenland, und hinterlä‹t eü¡ Leid-betrübet.

25

4. Er eng nun wieder an zu leben: al# ihr, sein Leben, zu ihm kamt. Jhr konntet ihn ihm wiedergeben, weil ihr die Trauer von ihm nahmt. J”t gibt er eü¡ die Trauer wieder;

30

nimt eü¡ die Freüd, die ihr ihm gabt. A¡ daß der würger, wa# un# labt, so in den Sarg muß wer[en nieder! 5. diß mag mir wohl ein S¡merze heißen! der lieb‰e Für‰ zog mit eü¡ au#:

35

ihr kamet, a¡ betrübte# Reisen! a¡ sonder Jhn zurü¿ na¡ Hau#. da# halbe Herz im Sarg blieb liegen: die andre häl] in Threnen s¡wamm, die mit der hei‹en Seü[zer amm

40

in treue liebe augen ‰iegen. 6. Gott i‰#, der also nimt und gibet. der Tod, i‰ allzeit Gotte# Bot.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

158

Er nimmt gern zu ›¡, die er liebet: der ›e ihm bringet, i‰ der Tod. 45

E# i‰, wa# un# holt von der Erden der Himmel unser Vaterland. der liebe Ort, hei‰ Gotte# hand, dahin wir abgeholet werden. 7. So senkt eü¡ dann in Gotte# Willen,

50

dur¡leü¡te# Edle# Für‰enherz! | Sein Tro‰ woll eure Seüfzer ‰illen. Gedult ma¡t lei¡ter allen S¡merz. Er, nun ihr au¡ werd Mutter werden, will selb‰ seyn Vatter und Gemahl:

55

obs¡on verrei‰ zum Himmelsaal, der beyde# solte seyn au[ Erden. 8. Die Kinder, die man in der Wiegen, da i”t der Sarg den Vater hat, ›ht naß von Mutterthrenen ligen,

60

fa‹t Gott in sonderbare Gnad: wie man¡e# Beyspiel kan bezeügen. So la‹et sol¡e Ho[nung# Freüd, ô Heldinn, trö‰en euer Leid, und ehret Gotte# Raht mit S¡weigen.

C. An Jhre Für‰li¡e Dur¡leu¡t Frauen Frauen Sophien Marggrän zu Brandenburg, geborne Grän zu Solm# etc. Al# dieselbe eine# Po‰humi glü¿li¡ genesen. Mitten in dem Regen-Weinen, lä‹t der allzeit-gute Gott seine Sonne wieder s¡einen: die verzehrt die zehren Rott.

Gedicht 100, 1667

159

5

Freündli¡ la¡t der liebe Himmel, na¡ de# Donner# Lu]getümmel. Na¡ dem s¡warzen Na¡tverdruß, bringt der Tag den Rosengruß. 2. Wann Gott nimmet will er geben.

10

Er will heilen wann er s¡lägt. | Tödten kan er, und beleben. Er hebt wieder die er legt. S¡i¿t er Trübsal un# entgegen: i‰ der Tro‰ s¡on unterwegen.

15

wann der raue winter s¡neyt: folget ihm die Früling#zeit. 3. Theure Heldinn! eüre Wangen ma¡te blaß und naß die Qval, al# die Sonn' Eü¡ untergangen,

20

euer Für‰li¡er Gemahl. Eure augen, son‰ zwey Sonnen, waren nun zween Threnenbronnen; und der s¡warze WolkenFlor zoge traurig ›¡ davor.

25

4. J”und da# Gewülk entwei¡e! izt die Na¡t gibt gute Na¡t; izt vergi‹et man der Lei¡e, die Gott wider lebend ma¡t. Jzt ihr, na¡ dem Regenweinen

30

seht die Sonne neu ers¡einen. Merket wie der Himmel liebt: der eü¡ nahm, izt wieder gibt. 5. Für‰inn! ihr selb‰ euer Himmel, ihr Dur¡leü¡te# Himmel-bild,

35

na¡ dem trüben Leidgewimmel eü¡ und un# in Freüden hüllt. Au# eü¡ selber eü¡ aufgehet eine Sonne, die ihr sehet.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

160

Jhr habt selb‰, die war verlohrn, 40

eure Freüd eü¡ neu gebohrn. 6. Wann Jhr fragt: a¡! mein vergnügen, a¡ wo i‰ e#, mein Gemahl? dorten liegt er in der Wiegen, den Gott au# dem Lei¡entahl |

45

eü¡ hat wieder zuges¡i¿et. diese# Söhnlein Eü¡ anbli¿et mit de# Vatter# Ange›¡t: Theure Mutter, trauret ni¡t! 7. Wiederkommen, trö‰ da# S¡eiden!

50

de# vor-lieben Vatter# Nahm in dem Sohn eü¡ gebe Freüden, der in ihm eü¡ wiederkam. Sonn' und Sohn war unterwegen, al# er ›¡ wolt s¡la[en legen.

55

diesen Tro‰ er eü¡, im Riß Jm verla‹en, hinterließ. 8. Legt dann, die Zinoberklippen euren Mund, auf diesen hin auf de# zarten Herrlein# Lippen:

60

den Verlu‰, trö‰ der Gewinn. Fa‹et, mit dem S¡nee der Hände, diese Purpur Windelbände: drü¿et, da# darein gehüllt, an da# Herz diß Engelbild.

65

9. Für‰enMutter! Eü¡ wird ehren da# Dur¡leü¡te Brennu# Hau#: weil ihr, seinen Stamm zumehren, de‹en Zweige breitet au#. diesen A‰ ihr habt gezieret,

70

glei¡ dem Klee zu glü¿ gevieret. man¡e Gipfel er no¡ zeüg. man¡en Edlen Für‰enZweig.

Gedichte 100 und 101, 1667

161

10. Hohe# Glü¿ i‰ dir erkohren, Für‰en-Kind, du Kinder Für‰: weil du bald, no¡ neu-gebohren,

75

auf der Hand getragen wir‰ von zwey gro‹en Prinze‹innen. Gott woll dir viel Jahre gönnen; und der Engel Prinzen hand trage di¡ im Wohlfart-Stand. |

80

CI. 1667. Auf meine# gnädig‰en Föbu# Ubel-aufwesen. War e# diß, daß un# den Tag hat der Tage-Prinz entzogen? seine# Wagen# güldne Wag s¡wamme in der wolken wogen. 5

a¡ der Himmel Trehnen goß auf die Erd, an‰at der Stralen. die Smaragden und Opalen Euru# ‰erbt' in Floren S¡oß. 2. Föbu# trug am Himmel Leid:

10

weil mein Föbu# krankt' auf Erden. Unsre und der Sternen Heyd, mu‰e ni¡t erleü¡tet werden. Jener sahe ni¡t herab: weil ›¡ dieser ni¡t ließ sehen.

15

da# Ge›¡t wolt Jhn vergehen, weil der nahe war dem Grab. 3. Diß Grab wolt ein Faëthon graben, und un# ma¡en klagen. Leiten wolt, der Nä¡te-Sohn,

20

unsre# Föbu# Leben#-wagen.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

162

Jupiter, der soll dafür, wa# er in erzürnten händen träget, auf den hal# dir senden, du getün¡ter Podalir! 25

4. Föbu# lebet: und er soll, dir zu tro”, wie Ne‰or leben. Alle# izt i‰ Freüden-voll, und erglänzt von zweyen Föben. Einer nun die Erd anla¡t,

30

weil ›e ziert der andre wieder. | Tellu# wärmen diese Brüder: Euru# hatt' ihr bang gema¡t. 5. Föbu#, und vergnügter, lebt: Ja, mein Föbu# i‰ genesen.

35

wei¡e nun wa# mi¡ begräbt! Freüden muß man fröli¡ lesen. wa# un# tödet', i‰ nun todt. wollu‰ grünet in den wäldern. Cere# jaget au# den Feldern,

40

die vor-angedrohte Noht. 6. Föbu# i”t i‰, wa# er i‰. do¡ mag Pfeil' und Bogen ligen: Forthin soll, die Nectar gie‰ dem Gehör, die Leyer ›egen.

45

Aramena ho[t von ihr, da# dur¡leü¡te Freülein, Ehre: daß, dur¡ ihren Ruhm, ›¡ mehre Teüts¡er Spra¡e Helden Zier. 7. Dann wird au¡, sein Adlerkiel,

50

den ents¡la[nen David we¿en: und so seinem Ruhm ein Ziel in dem Feld der Sternen ‰e¿en. Himmel, hör! Er ehret di¡ mit der david# Harpfe Psalmen:

Gedichte 101 und 102, 1667

163

55

laß ihn, glei¡ den s¡önen Palmen, wa¡‰um-grünen ewigli¡.

CII. Auf Jhr Gnaden Frauen Frauen Reginen Sibyllen von Stubenberg, gebornen Khevenhüllerin, Ab‰erben. 1. Sie gehen hin und weinen. die Seelen gehen au# der Neugebornen Kleinen | dort au# dem Himmelhau# 5

mit weinen ›e eingehen, in diese# Threnenthal. wann ›e die Welt ansehen, beginnt bald ihre Qval. 2. Sie tragen Edlen Samen:

10

Sie tragen Gotte# Bild, von dem ›e Erdwart# kamen mit himmel angefüllt. Jn# Fleis¡, da# Feld der Sünden, fällt diese theure Saat.

15

von Hi”e, Fro‰ und Winden ›e man¡en An‰oß hat. 3. Sie weinen, in Fortgehen. Man lebt' in Ang‰ und Leid. Mit Threnen ›e au#säen,

20

die Ho[nung jener Freüd. Bald ne”t der Trübsal-Regen; bald brennet ›e die Sünd, wie hei‹e Tage pegen; bald ‰ürmt verfolgung#-wind.

25

4. Der Fro‰ ›e ma¡et s¡auern, der Lieb-erfrornen Welt.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

164

die Saat, mit Sorg und Trauern, muß fallen in da# Feld. Sie senden o], mit Sehnen, 30

die augen himmel-auf. die bittre Qvell der Threnen zu Gott s¡i¿t ihren Lauf. 5. Wa# trö‰et dann ihr weinen? da# End von diesem Leid,

35

der SommerSonne S¡einen die sü‹e Ernde-Freüd. | der Tod, i‰ diese Sonne, ma¡t reif die Ehren-Aehr', und führt mit Garbenwonne

40

zur Himmel#-wiederkehr 6. Sie kommen fröli¡ wieder, die traurig giengen au#. Die Threnen Saat ein ieder mit wu¡er bringt zuhau#.

45

Sie bringen ihre Garben mit ›¡ zur Himmel-S¡eun: die Glori ›e erwarben, da# seelig ewig-seyn. 7. Du ‰reute‰ ja mit weinen,

50

du ho¡gebohrne Seel! so Edler Samen einen: Gott nun die Körner zehl. E# waren ja Saat-Zähren da# wandern au# dem Land,

55

da# bange Krankheit-währen, der lange Wittib‰and. 8. Matron von hohen Stammen, du königli¡e# Blut! Jn dir man sahe Flammen,

60

voll heilger Himmel#glut.

Gedichte 102 und 103, 1667

165

Du ha‰ dur¡ diese Sonne, dein' Ernde reif gema¡t. du ha‰ nun, dir zur wonne, die Garben eingebra¡t. 65

9. Da# na‹e Threnen-‰reuen, währt eine kleine Zeit. Nun wir‰ du Freüden meyen in alle Ewigkeit. | die Ernde nie aufhöret,

70

die Gotte# Lieben labt. wer also wiederkehret, a¡ der i‰ wohl begabt. 10. Jhr Edel‰en Gebeine! ihr seyd nun au¡ geseet,

75

und glei¡fall# mit gemeine. wann Gotte# Rei¡ angeht, führt Jesu# eü¡, mit Freüden, in seine HimmelS¡eun. Sein Gei‰, in diesem Leiden,

80

der Euren Tro‰ wird seyn.

CIII. Auf Jhrer Gräi¡en Gnaden Frauen Frauen Reginen Grän Jörgerin gebornen Freyin von Rattman#dorf Ab‰erben 1. Wie spra¡ die hohe Seele, der Engel in dem Fleis¡, die in der zarten höle gewohnet fromm und keüs¡? 5

zu Gott ›e s¡rye und spra¡: Ob i¡ viel Ungema¡

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

166

im Jammerthal hier zehle; Gott, i‰ mein wetterda¡. 2. Der Tod, nahm' ihr den Lieben: 10

Gott, ihre zuver›¡t, i‰ do¡ ihr Theil geblieben, ihr Tro‰ und Freuden-Lie¡t. Gott hat ihr au¡ ihr Theil, ein Ewig# Glauben# Heil,

15

im Himmel zuges¡rieben, mit man¡er güldnen zeil. | 3. Diß Theil ›e i”und krönet: Nun i‰ ›e Königinn. Mit Sternen ›e wetts¡önet,

20

die theure Jörgerinn. Ein Graf ›e hier verlohr: Ein König ›e erkohr, der ›e mit Gott versöhnet. Gönnt ›e, dem EngelChor.

CIV. Geburt-Glü¿wuns¡ Dem Ho¡dur¡leu¡tigem kayser- und königli¡en ErzPrinzen Ferdinand Wenzeln. Erzherzogen in Oe‰errei¡. Ecloga Floridan, Myrtillu#. Wo der s¡lanke Pegni” Strand s¡längelt dur¡ die Kräuterwiesen, wo er s¡wängert Floren S¡oß mit dem sü‹en Blumen Biesen, wo er dur¡ gemahlte Thäler ihm selb‰ bahnet eine Pfad, und auf Gold mit Fluten-Silber börtelt da# Smaragd-Ge‰ad: 5

dorthin hatt ein S¡äfer Paar ihre wollen heerd getrieben. Selb‰ die Freüd, ihr s¡öne# Bild hatt' auf ihre Stirn ges¡rieben.

Gedicht 104, 1667

167

Au¡ der Tag, sah den Gedanken dieser beyden S¡äfer glei¡. Zefyr# warmer Odem raus¡te dur¡ die Linden, ob dem Tei¡. Vom Sa[irnen himmel-Saal ‰rahlt' herab da# Gold der Sonne. | 10

Chlori# bunter Auen-Ro¿ war ge‰i¿t mit augen-wonne, mit de# Thaue# Mus¡elKindern. Alle# la¡te wohlge‰alt: Himmel, Erde, Hirten, Heerde, Lu] und Fluten, Feld und Wald. Ströme-Keyser, Keyser-Strom, Donau! deine bä‰e Po‰en ogen an die Pegni” her, au# dem Gro‹en Hau# in O‰en.

15

ihre helle Flutkry‰allen lallten diese Zeitung na¡, und erzehlten ›e einander mit beliebter Lispel-Spra¡. Beyde S¡äfer, in ihr Spiel we¡sel-sangen Freüden-Lieder: Stimm und Saite, rief diß Wort: Unsre Ceder grünet wieder.

Floridan. S¡weigt nun, unsre Halmen-Rohr'! Heute muß man höher ›ngen. 20

Heüt' in S¡äfer-händen muß, Föbu#! deine Leyr erklingen. Unsre Cythern, zwar mit Zittern, tretten vor da# Götter-hau#. Brennt, ihr Gei‰er! a¡ nur dißmal s¡wingt eü¡ über eü¡ hinau#! Son‰en attert an der Erd: heüt nur, muß man Sternwart# iegen. Zwar die Lauten lauten süß: wann die Saiten Götter wiegen.

25

Danno¡ ›nget er von Thronen; ob der Thon au# Hürden s¡allt. er i‰ wehrt der Götter-Ohren, wann von Göttern ›ngt der wald. Hat er do¡ selb‰ Götter au¡: Pan, Pomona, die Sylvanen, Faunu# und die Dryaden, ihn bewohnen, mit Dianen. Jzt insonderheit ›e wandeln in den Haynen hin und her.

30

Jn Die#piter# Pala‰e, i‰ e# einsam ‰ill und Leer: Tellu# alle Götter lud. Sie ›nd mei‰ izt ihre Gä‰e. Eine Göttinn hat gebohrn: Götter kommen zu dem Fe‰e. | S¡auet, wie so s¡ön der Himmel ie”und auf die Erde la¡t; wie er Gold ‰reut au# den Lü]en, und den Herb‰ zum Früling ma¡t.

35

Unser Jahr im Alter jungt, neut al# Adler sein Geeder: Weil au¡ unser Ceder Stamm iezund ›¡ verneuet wieder.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

168

Myrtillu#. Kleine Freuden, melden ›¡: Gro‹e sagt man an mit S¡weigen. Rei¡e Hirten, können kaum ihrer Heerden Zahl anzeigen. viel zu änge diese wonne wohnet in dem Herzen#-S¡rein. 40

e# bela‰et, diß belu‰en: dem ein Gro‹e# Hau# zu klein. Bäum'! ihr wi‹t e#, wie wir hier voll von hohen Lei¡en S¡merzen, eure Rinden o] verwundt mit den Wunden unsrer Herzen: al# die Erzhau# Helden giengen, einer na¡ dem andern, hin au# den Augen, treuer Seelen: aber ni¡t au# treuem Sinn.

45

Unser sehnli¡# Wüns¡en hat, na¡ dem Weinen, angefangen: al# wir Einen Gipfel no¡ sahen an der Ceder prangen, unsren theuren Gro‹en Dafni#. Himmel! diesen laß un# ‰ehn; a¡ von Diesem, treu‰er Himmel! laß un# wieder Zweige sehn! Diese# war, der hei‹e Wuns¡. Und der Himmel hat gehöret.

50

seit da# we‰- dem O‰enHau# seine Theur‰e Perl verehret. Jn der Göttinn Perlen-armen iezt ein Junger Dafni# ligt; und mit Jhme man, dem kleinen, unsre gro‹e Ho[nung wiegt. | S¡aue, jener Linden-A‰, wie er dort ›¡ neigt hernieder! er will sagen: Unsre Cron, unsre Ceder zweiget wieder.

Floridan. 55

Freyli¡ zweigt, der Ceder-Baum: der die welt mit S¡atten de¿et, und die Ae‰e, seine Arm, über soviel Völker ‰re¿et. Laß die Norden auf ihn ‰ürmen! Er ‰eht ewig wurzel-fä‰. ob er etwan s¡on im Winter Zweig' und Blätter fallen lä‹t. Tag, du aller Tage Prinz! der du un# die Freüd gebohren:

60

Di¡ nur hat der Sternen Raht zu so hohem Glü¿ erkohren. Güldne Dinte soll di¡ s¡reiben, in da# Bu¡ der Ewigkeit. Eine neue Zahl der Jahre gibt dem O‰Hau#, diese# Heut. Tausend Tage, und no¡ mehr, diesen gro‹en Tag verlangten. Ganze Millionen wüns¡' an den Sternen Zinken hangten,

65

diesen Glü¿-Stern au# zubitten: du ha‰ Jhn zur welt gebra¡t, Bä‰er Tag! ma¡‰, daß wir geben Trauer-Nä¡ten gute Na¡t. Sonne-Vatter! di¡ soll ‰ät# eine s¡öne Sonne mahlen. Föbu# järli¡ sol auf di¡ sparen seine hö¡‰e Strahlen.

Gedicht 104, 1667

169

Kein Gewölke, soll di¡ trüben. Kein Ge‰ürm, kein Nebel-du], | 70

keine Regen-trüpf, kein Donner, soll verdü‰ern deine Lu]. Soviel Tage nun forthin werden tagen, wird ein ieder ru[en: Unser Morgen Stern, unsre Ceder, la¡et wieder.

Myrtillu#. Theur‰er Dafni#, Götter-Gott, hö¡‰er Jupiter der Erden! Euer Ruhm umrennt diß Rund, in die wett mit Föbu# Pferden, 75

Zweyter Föbu#! Gro‹er Cäsar! Jhr solt Vater nit allein Teüts¡er Häuser, Eure# Hause# au¡ ein Stamme#-Vatter seyn. Die Fortun, der Tugend Magd, wir] ›¡ hin zu Euren Fü‹en. weil man Eü¡ hö¡‰tre[li¡ kennt, muß man Eü¡ au¡ glü¿ha] wi‹en. Aller Erz-O‰Helden Tugend in Eü¡ wir versammlet sehn:

80

drüm au¡ billig alle# O‰land mu‰e Eü¡ zu Pi¡ten gehn. Jüng‰ hat die vermählte Perl Eü¡ der Occident ges¡i¿et. wa# no¡ fehlte, ware diß, da# Eü¡ heüt dur¡ Sie beglü¿et: a¡! ein ErbPrinz Eure# Stammen#. Billig wird von Eü¡ gesagt: Jn Eü¡ i‰ verliebt der Himmel, und da# Glü¿ i‰ Eure Magd.

85

Heerd und Hirten, preiset Jhn! Er ma¡t un# in Frieden weiden, | Krönet mit Oliven-Laub unsre Klee-beseete Heyden. Er i‰, unsrer Felder, Sonne. Er i‰, unsrer wälder, Pan. Himmel! Jhm von unsren Jahren wolle‰ Jahre se”en an: Dafni# Lebe! hört! diß wort dorther s¡allt zurü¿ hernieder:

90

Dafni# Lebe! Seinen Stamm, unser GroßHirt mehret wieder.

Floridan. Dafne, Dafni# Andre# Herz, zweyte Juno, Perl' im O‰en, Götter-Göttinn, Götter-Kind! a¡! Jhr gebt un# Freud zu ko‰en. Eine# Eurem Preiß no¡ fehlte: Mö¡t Sie Götter Mutter seyn! Diese gro‹e Bitt wir legten zwis¡en Fur¡t und Ho[nung ein. 95

A¡! der Wuns¡ i‰ nun erwüns¡t. da# Verlangen i‰ erlanget. Unser Keyser-Stamm, dur¡ Eü¡, iezt mit neuem Wa¡#tum pranget. Jhr gebähret Lorbeer-Zweige unsrem Föbu#, die Jhr seit seine Dafne, gebet wieder Seinem Hau# die Ewigkeit. Seine# Glü¿e# mond dur¡ Eü¡, Sonne! nun tritt in die Fülle.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

170

100

Au‰rie, die Nymfen-Kron, legt hinweg die Trauerhülle, die da# Leid, ob soviel Lei¡en ihrer Söhn', ihr angelegt. | der Gebohrne, die verlohrnen ihr izt au# dem Herzen trägt. Theur‰e Mutter! wel¡er Dank wird der wolthat halten wage, daß ihr gebt so hohe Freud, soviel Ländern, vor die Klage?

105

Eher wird da# Meer vertru¿nen und die Sonne seyn ohn Lie¡t, eh solt Euren Ruhm vers¡weigen treuer Seelen tief‰e Pi¡t. Dafne, al# ihr Jnnhalt, soll ewig adeln unsre Lieder; die un# freudig ›ngen ma¡t: unsre Ceder laubet wieder.

Myrtillu#. Götter-Sohn und Glü¿e#-Kind, da# der Himmel s¡i¿t der Erden! 110

Mö¡ten wir do¡ deine Zier anzusehn, so seelig werden! Adler Prinz und Prinzen-Adler, der gebohren selb‰ gebiehrt Tausend-Freüd in hohen Seelen. Sey willkommen, unsre Zierd! Dünkt mi¡ do¡, i¡ sehe di¡ dort in Purpur-windeln liegen? PerlenS¡nüre, ›nd da# Band; und von Gold, die Götter-Wiegen.

115

Götter drängen ›¡: ein jeder will üm di¡ der n䡉e seyn. Palla#, dir den Weißheit-Nectar ö‰ au# beyden Brü‰en ein. | Juno dir zum Haupte ‰eht: da# ›e einmal denkt zu krönen. Au¡ Apollo eilt herzu, er der S¡öne, zu dem S¡önen, ru[t: Der soll, wa# i¡ bin, werden! Glü¿ ›¡ zu den Fü‹en ‰ellt:

120

weil e#, wo du ‰eh‰ und gehe‰, dir will bleiben zugesellt. Musen, mit den Gratien, üm di¡, einen Reyen springen: se”en dir den Lorbeer auf, den du wir‰ von Feinden bringen. Parcen, dir von Golde legen einen langen Ro¿en an, und wei#sagen gro‹e Sa¡en, wa# dur¡ di¡ soll seyn gethan.

125

Fama dir die Hände kü‹t, se”t ›¡ bey der Wiegen nieder, ru[et: Seht den Jungen Zweig! Unsre Ceder grünet wieder.

Floridan. Alle Götter in die Wett, s¡enken diesem Gro‹en Kleinen: ieder vor dem andern will mit der bä‰en Gab ers¡einen. Flora Jhn be‰reut mit Blumen, darauf König# Namen ‰ehn; 130

König# Kerzen, Keyser# Kronen, mü‹en mit Jhm s¡la[en gehn.

Gedicht 104, 1667

171

Pan, mit einem Güldnen Fell jenen Col¡o#-Wider kleidet. Palla#, seiner Thaten Bu¡, einen Purpur-Teppi¡, seidet; | und den S¡langen-S¡ild Medusen gegen seine Feinde kehrt. Juno Jhme s¡on, auf kün]ig, eine Hohe Braut verehrt. 135

Seinen Adler, Jupiter, diesem jungen Adler s¡i¿et, gibet Jhm den Donner mit, der der Feinde Hal# zer‰ü¿et. ieht, ihr Satyrn, ihr Centauren! hier Alcide# Keule s¡ilt; und Apollo, auf den Python, Pfeile in den Kö¡er füllt. Beyde beyde# s¡enken Jhm: Dieser au¡ die Leyr beseitet,

140

bringt ›e: daß de# Prinzen Preiß werde Welt-weit au#gebreitet. Zehen Aepfel von Granada, ›nd Pomonen sü‹e Gab: soviel einer zehlet Körner, soviel Er der Jahre hab. Und die Musen, di¡ten Jhm tausend Wüns¡- und Freüden-Lieder, ru[en mit un# in die wett: Unsre Ceder s¡attet wieder.

Myrtillu#. 145

Götter-Sohn! so lebe dann, sey der Götter Sorg' und Freüde. nimm an Muht und Jahren zu, Theur‰e# Kind! dem Neid zu Leide. Ruh in Perlen, Gold und Purpur: bi# da# Purpur di¡ ümfäht, und dein Gipfel in der höhe, bey den gro‹en Vatter, ‰eht. | Ewig sey dem Himmel dank, der den hei‹en Wuns¡ erhören

150

und un# (bä‹er# kond' er ni¡t,) diße# kleinod wolt verehren. Laß Jhn leben, trauter Himmel! se”e ni¡t Ziel, Zahl und Zeit seiner Tage, seiner Ehren. Deine All›¡t Jhn begleit. Unser Dur‰, beym Brunne w䡉. S¡ilt nit unser Ungenügen, Guter Himmel! leg no¡ o] so ein Kleinod in die Wiegen

155

Unsre# Erz- und O‰enHause#: la‹' e# neu-erbauet ‰ehn. Tausend-Lu‰, an diesen Prinzen, laß die hohen Eltern sehn. Unser theur‰e# Rei¡e# Haupt, Unser gro‹er Dafni# lebe! Seine und der Seinen Hand über un# bezeptert s¡webe. Und e# lebe seine Dafne, seine Freüd und unser Pra¡t.

160

Wir empfehlen ›e, dem Glü¿e und de# Himmel# treüer Wa¡t. Unterdeß verwahret mir, Linde du und deine Brüder! in den Rinden diese# wort: Unsre Ceder ‰ammet wieder.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

172

CV. 1668 Uber einen BlumenKrug zum Beylager Jhrer Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Julij Francisci Herzogen# zu Sa¡sen-Lauenburg und Frauen Frauen Mariae Hedwig Augu‰ae verwittibten Erzherzogin zu Oe‰errei¡, gebornen Pfalzgrän bey Rhein etc. Wann im Früling Zefyru# und die Flora ›¡ vermählen: eine Blume na¡ der andern s¡o‹et au# den wiesens¡oß. | Juliu# ihm heut zur Braut hat Augu‰en wollen wählen: diese# Monat-Paar die Bäume lä‹t ni¡t ‰ehen Zweige-bloß. 5

Unser alter Sa¡sen-Stamm soll von nun an wieder zehlen, au# iezt nur no¡ einem A‰e, man¡e hohe Für‰en Sproß. Nehmt zu Gnaden, in dem Bild diesen Wuns¡, Dur¡leü¡t‰e Seelen! Denkt: ob s¡on i‰ klein die Gabe, do¡ der treue Will i‰ groß.

CVI. Fröli¡e Le”e, diese# Leid-Jahr#, für meinen Dur¡leu¡tigen Föbu#. 1. Du geh‰ do¡ fröli¡ no¡ zu Ende, du trübe# und betrübte# Jahr! de# Gro‹en Gotte# ‰arke hände, da# Leid nun s¡mei‹en auf die Baar. 5

Unglü¿! i¡ ›nge dir zu Grab. Zeü¡ fort, hab dir den Wander‰ab! die meinen Föbu# trauren hießen, die mag‰ du i”und ma¡en büßen. 2. Du ‰irb‰, und mu‰ do¡ la‹en leben,

10

den Helden, den du fa‰ getödt. Um Jhn sol‰ du nun ni¡t mehr s¡weben. Glü¿ wei‰ auf ewig di¡ zu bett. diß war sein Tro‰, i‰ nun bewährt:

Gedicht 106, 1667

173

die Trübsal ewig nit bes¡wert, 15

›e muß gema¡ vorüber ‰rei¡en und endli¡ sü‹en Labsal wei¡en. 3. Die Freüde, die der Himmel oben, in langer banger Leiden#Zeit, vor seinen David aufgehoben |

20

Jhn fähet an zu grü‹en heüt. da# kreißen nun einmal vergeht: die wonne da gebohren ‰eht. die sauren Jahre voll Bes¡weren, nur Stu[en waren zu den Ehren.

25

4. So hab dann Dank vor sein Betrüben, so man¡e# trübgewölkte# Jahr! da# weinen, da# Gott aufges¡rieben, no¡ sü‹en Freüden-wein gebahr. die Freüden-Ernd und Ernde-Freüd,

30

ward zeitig dur¡ diß Regen-Leid. der Glaub, den Himmel hat zerri‹en: daß Gott ›¡ Gott hat zeigen mü‹en. 5. J¡ solt, und darf di¡ ni¡t anklagen, du Jahr de# Leid#, du Freüden-Jahr!

35

J¡ muß dir Gute# nur na¡sagen, ob s¡on an dir viel böse# war. Verziehen i‰, daß du betrübt: weil End vom Leid dein Ende gibt. Man soll di¡ weiß auf s¡warzen Rinden,

40

zum denkmal, anges¡rieben nden. 6. Mein Au#bund aller Erden Götter, den Tugend, Gott und Kun‰ erfreut, trägt nun de# Siege# Lorbeerblätter: da# Glü¿, i‰ seiner Tugend Beut.

45

Gott ward, wie David# Har[e wei‰, von Jhm geehret und geprei‰:

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

174

Gott, die ihn lieben, pegt zu laben; will, der ihn ehrt, mit Ehr begaben. 7. Die Löwen ihm zu s¡aden da¡ten, 50

auf Jhn ›e grie[en feindli¡ an. | hiemit ›e nur bekandter ma¡ten, wa# Daniel# Vertrauen kan. Wann tobt die Erd: der Himmel la¡t, den tollen Raht zu Spotte ma¡t.

55

die seiner in der Noht begehren, die will er retten und erhören. 8. Gott lebt: wie solt der Glaube ‰erben? Erwarten, krönt da# warten hier. wer würkli¡ Gotte# Huld will erben,

60

gelanget dur¡ Gedult zu ihr. Leid, ma¡t die Freüde no¡ so wehrt. da# Harren nur die Gaben mehrt. wer seinem Gott ›¡ ma¡t ergeben, dem gibt er ein vergnügte# Leben.

65

9. Mein Föbu# nimmt die Na¡t gefangen, die ihn zuvor gema¡et blei¡. Man ›ht ihn mit den Siege prangen. e# wei¡t der wolken s¡warze Lei¡. Selene, ni¡t de# Lie¡te# satt,

70

ihm zueilt in der Sternen Stadt. Er soll, mit Tugend seiner Ahnen, da# Antli” füllen von Dianen. 10. Er ließ ›¡ Gotte# vor›¡t führen, die in den Ofen feint da# Gold.

75

den S¡ein Er s¡iene zuverlieren: weil er Dur¡leu¡tig leü¡ten solt. Zwar au# den Trübsaal Meer Er trank, da# Naß Jhm au# den Augen sank: Jezt aber ›het man auf Erden,

80

sein Sonnen-Antli” güldner werden. |

Gedichte 106 und 107, 1667 und 1669

11. Mit bä‹ern Tagen wird, mit s¡önen, von nun an seine Zeit beglänzt. So pegt Gott die Gedult zu krönen. Gut-End, die Tugend so bekränzt. da# Glü¿, de# Unglü¿# edle# Kind,

85

no¡ endli¡ au¡ sein Seyn gewinnt. Am Gotte#zeiger, na¡ dem Leiden die Hül[‰und s¡lug' und truge Freüden 12. Fahrt wol, ihr Jahre voller Thränen! Unglü¿, hab dir ein ewig# Grab!

90

du, Himmel! höre unser Sehnen, s¡ütt hö¡‰en wol‰and rei¡li¡ ab. wa# meinem Föbu# widrig war, da# ‰erbe nun mit diesem Jahr. Sein lange# Ehr'- und Freüden-Leben,

95

soll mit dem neuen neu anheben.

CVII. DankThon an Seine Ho¡Für‰li¡e Dur¡leu¡t. 1. Adel‰ du nur diese# Jahr? ho¡geborne Aramene! Keine# no¡ mir lieber war: diß mir weihet deine S¡öne. 5

wa# mein Gro‹er wuns¡ bi#her i‰ so man¡e# Jahr gewesen, da# soll i¡ erfüllet lesen. Mein Herz, mir diß Glü¿ verehr! 2. R䡉 du meinen Leidverdruß,

10

Aramena! nun mit Freüden? a¡! dein theurer Gnadengruß ma¡t mir allen Kummer s¡eiden. wilkom sey mein Sonnens¡ein! |

175

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

176

er soll diese# Jahr mir mahlen. 15

a¡ wie werden ihre Strahlen meiner Augen weide seyn! 3. Aramena komt zu mir, in geleit sovieler Faunen? Und i¡ solte fa‰ vor ihr,

20

vor dem Wildni#-heer, er‰aunen. do¡ ›e zeigt nur an damit, daß viel Ang‰ sey ihr gefärte. Jhrer Tugend Eisen-härte, man am Stahl geprüfet ›ht.

25

4. Mir zeigt ›e den Silber Mund: ob ›e etwan i‰ Cyllene? Freyli¡ wird dem Teüts¡en Rund, also leü¡ten Aramene. Föbu# gibet ihr den Glanz,

30

der dur¡leü¡ten Stern-Göttinne. Lunen ihre Burg und Zinne, blinket von der Himmel-S¡anz. 5. Er da# Gold-Lie¡t unsrer Zeit, ma¡t ihr Silber mi¡ ans¡einen:

35

füllt, mit deinem Eingeweid, au# den Harz-beholzten Haynen, Nymfen-Zier Hercinie! Seiner Aramenen Arme. muß dann mir au¡ ma¡en warme,

40

mein Apollo, mit dem S¡nee? 6. Nimmt mein Herz in seine Pi¡t, harter Harz! diß Erz, dein Herze? Sie verlä‹t mi¡ nimmer ni¡t. Nun i‰ diese# nur mein s¡merze:

45

wie i¡ ›e mög zeigen wol. | E# ermahnt mi¡ so Selene,

Gedichte 107 und 108, 1669

177

daß i¡ ihrer Aramene meinen dien‰ aufopfern sol. 7. Aramena! deine Zier 50

deinen Vater krönt mit Lobe, wie da# Jahr mit Gaben mir zeigt di¡, seine wunderprobe! Steig' au# diese# Jovi# Hirn, Teüts¡e Palla#! Kind der Sonne!

55

Mir verspri¡t nun Himmel-wonne deine Ho¡ge‰irnte Stirn.

CVIII. Auf dero mir gnadig‰-übersendte# würdig‰e# Bild Gemälde. J‰ dann diese# nun da# Jahr, da# mir meinen Wuns¡ gewähret? wa# bi#her ein Ho[en war izt in Haben ›¡ verkehret. 5

häu] mir heuer dann da# Glü¿ alle#, wa# mi¡ kann erge”en, will e# alten Ha## erse”en iezt mit man¡em Holds¡a]-bli¿? 2. Junge# Jahr! die widerkehr

10

deiner Sonne, di¡ verneuet. Grö‹er no¡ i‰ meine Ehr, die mi¡ diesen Tag erfreuet. Föbu# kehret bey mir ein. Mein Hau#, weil Er e# mit Stralen

15

seiner Augen komt zumahlen, forthin wird der Himmel seyn. | 3. J‰ au¡ eine Dafne hier, die mein Föbu# lieb' auf Erden? Freyli¡! Aramenen Zier.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

178

20

Diese S¡öne soll au¡ werden seiner Sinnen Lorbeerkron, und Jhn ma¡en Ehr-›egprangen. Jahr! a¡! meinem Herz-verlangen zahlte‰ du au¡ diesen Lohn.

25

4. Luna mit den Silber-S¡nee neuli¡ kam vorangegangen. J”und grü‹en, von der höh, mi¡ au¡ ihre# Bruder# wangen. Mi¡ la¡t an, da# ange›¡t

30

a¡! de# S¡ön‰en unter Göttern: dem die Ehr, mit Lorbeerblättern Jhn zu krönen, Zweige bri¡t. 5. Diese Zier, ma¡t wörter-Zier meinem Mund und Kiel zerrinnen.

35

Zarte Silberfäden ihr, die Aurora pegt zu spinnen, wann ›e un# den wei‹en Tag in den Purpurwindeln zeiget! euer glanz e# ni¡t vers¡weiget,

40

daß i¡ vom Apollo sag. 6. Wangen, himmlis¡e Figur, S¡nee mit Rosenblüt besprenget, wo der Pinsel der Natur wunder-s¡ön die Farben mänget!

45

solt man eü¡ mit Liebe ni¡t ehren und mit Ehre lieben? Bild, au# Sternen-gold getrieben! du bi‰ Föbu# ange›¡t. | 7. Augen, selb‰ der Liebe Si”,

50

Thron genem‰er Huld und Wonne! eurer, i‰ ein doppel-Bli”: hier ›nd zwo, für eine Sonne. Zweymal-Föb, Zier unsrer Zeit,

Gedicht 108, 1669

179

Lu‰ de# Himmel#, Tro‰ der Erden! 55

a¡ wer kan beglü¿ter werden, al# der, dem ihr gnädig seit? 8. Mund, Orakel meiner Freüd, den der hoheit Purpur kleidet! Amaranthen-augenweid,

60

die der Apfel-Ri” beneidet den un# dort Granada s¡i¿t! di¡ i¡ nun mein Glü¿ werd fragen: Föbu# Hand wird Antwort sagen, die mi¡ o]mal# Gnad-entzü¿t.

65

9. Wa# s¡on lang im Herzen mir ‰unde, ‰eht mir nun vor augen. Diese# Bildni# hoher Zier wird o] mi¡ zu laben, taugen, wie da# SonnenRad die Erd.

70

meine tief‰e Treu wird können no¡ viel ‰ärker forthin brennen: diese# Feuer ›e vermehrt. 10. Meine Seel, al# Clytie, Si¡ na¡ ihrem Föbu# kehret:

75

wird von Jhm izt in der näh, mit de# Glanze# Huld genehret. Lä‹et also wärm' und S¡ein diese Sonne auf ›e fallen: solte darum ni¡t vor allen

80

diese Blum erwa¡sen seyn? | 11. Herz! Du wir‰ nun ein Altar: weil sein Tempel i‰, mein Zimmer. wa# vor Opfer leg' i¡ dar? a¡ ja! forthin solten immer

85

dieser Mund und diese Hand, al# die Weihrau¡-S¡alen rau¡en,

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

180

seinen Ruhmgeru¡ au#hau¡en, zeigen meiner Treue Brand.

CVIIII. Klag-Thon Auf de# Theur‰en ErzPrinzen# Ferdinand Wenzel# unverho[te# früzeitige# Ab‰erben. J¡ darf ni¡t euren Kiel ihr Clarien! verlangen. i¡ ›h mit Trauer Flor, vers¡leyert eure Wangen ihr habet Hände nun, zu s¡lagen nur die Bru‰. e# i‰, in dieser Ang‰, nur unlu‰ eure Lu‰. 5

der Leyer habet ihr die Fäden abgeri‹en: ›e ligt entseitet dort, ges¡mi‹en zu den Fü‹en, die jüng‰ so liebli¡ sang. ihr heulet allzusehr: Vor Di¡ter habet ihr, ihr Musen! kein Gehör. Ein kleine#, redet no¡: e# ‰ummt, ein gro‹e# Leiden.

10

Kan dann der Himmel au¡ so gar die Erde neiden? er gibet, daß er nehm. er trö‰et, mit der Gab: daß er, mit dem Verlu‰, un# zu betrüben hab. Mu‰ du, o Sterbli¡keit! un# unsre Freüde töden? so eine würkung kan, von deiner Härte, reden. |

15

du bi‰ un# gar zu gram, du unsrer Ho[nung Tod! du unsrer wüns¡e Grab! du unsrer S¡merzen Bot! Die Ho[nung, war erho[t. gewährt war, da# Begehren. erwüns¡et war der Wuns¡. Wie wann der Feldmann Aehren ›ht s¡o‹en au# der Saat; der Halm ›¡ körnt und kernt,

20

man zehlt die Garben s¡on von einer rei¡en Ernd: bald s¡lo‹t, ein rauher Nord, die s¡öne Flur zur Erden; und ma¡et ›e, im S¡uß, im werden, s¡on entwerden. wie wann, an Baeti# Rand, die Flora krönt da# Feld, und ein Granatbaum ›¡ zu seinen Brüdern ‰ellt,

25

zeigt arm' und Gipfel grün, da# Blut der Blüten treibet, der Ae‰e er‰e Ehr, der Ho[nung Sinnbild s¡reibet

Gedicht 109, 1668

181

mit Purpur an die Stirn, bekränzt sein Ange›¡t; verspri¡t da# Apfel Gold, da# ein‰ Pomona bri¡t: Bald Euru# wilder Neid da# zarte Kind ans¡naubet; 30

er‰orben und er‰arrt e# wird dahin geraubet, vergehet im Ent‰ehn: da hängt die Blume todt, heüt eine blei¡e Lei¡, die ge‰ern ware roht. A¡ Glei¡ni#, allzuwahr an unsrem Erzhau#-Stammen! wie seudt, die Threnen Flut, im Feur der S¡merzenammen,

35

dringt zu den Augen au#! wie seüfzt Germanien! da# seinen Gipfel nun ›ht wieder einsam ‰ehn. die Perl in Orient, au# Occident erkohren, | dem Gro‹en Leopold ein Kleinod hat gebohren. ein ho¡gezeigter Zweig! a¡! eine gro‹e Gab!

40

do¡ eine kleine Freüd: man heis¡t ›e wieder ab. Er muß nit unser seyn: der Himmel hat un# diesen, er hat Jhn leider! ni¡t ges¡enket, nur gewiesen. wie waren wir beglü¿t! wa# hätten wir gehabt? wann dieser theure Sohn un# hätte lang begabt?

45

wir haben Jhn ni¡t mehr. Wien weinet na¡ der Wonne. e# wird zu Regen selb‰, der Himmel ohne Sonne. Der Vater Donau rau] den S¡ilf-Bart und da# Haar, s¡wällt seine Flut, und s¡wemmt da# son‰-gefrorne Jahr. Kein Prinz hatt' iemal# no¡ erwekt so hohe Freüde,

50

im theür‰en O‰enHau#. Na¡ man¡em Lei¡en-Leide, kam dieser hohe Tro‰. Ein Er‰gebohrner Sohn, die Ho[nung Neu-gebahr: die vormal# zog davon. die Seüfzer ogen auf: ›e kehrten fröli¡ wieder. da# Kind der wüns¡e, kam, vom Sternen-Hau#, hernieder.

55

Wir s¡rieben s¡on, mit Jhm, die neue JahrZahl ein: au¡, wie er würde groß und glei¡ den Ahnen seyn. E# s¡ien' al# wolte Zev# den Zepter, Mar# den Degen, Apollo seine Leyr, und Juno Kronen, legen zu diesen Götter Kind. da ‰unde, Lieb und Hold,

60

die s¡ön‰e König#Kerz, in ihrem Windel-Gold | Bald fält Sie: und mit Jhr a¡! soviel gro‹e Sa¡en.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

182

Der Tod, ein leidig# End mu‰' frohem Anfang ma¡en. Er ‰arbe! Wer do¡ ‰arb? der S¡merze, ‰ämmt die Klag. Vom S¡lau¡zen wird vers¡lu¿t, die mehr al# bittre Sag. 65

Du bi‰ e#, Ferdinand! a¡ son‰en sü‹er Name! a¡ allzu-bitter iezt! Na¡ zwölfen, dieser kame,(a) da# Neue Haupt der Zahl. Er kam, aufdaß Er gieng, daß von der wiegen Jhn der s¡warze Sarg empng, der unsrer Ho[nung Grab. Diß wolte vor-ansagen

70

der Tag, der Jhn, zum Tod in# Leben hat getragen: ein Tag betrübter Ha].(b) der Sterb-Tag(c) ‰immt mit ein: der iezt-gebohrne solt de# Tod# Gefangner seyn. Zwar der hat, sol¡e Wut, mit Jhm nit angefangen, Fünf Ferdinanden(d) s¡on in Erzhau#, ›nd entgangen

75

no¡-Kinder diesen Weg. der Tod, hält seine Wei#, thut immer, wa# er thät. ein Kind, i‰ ihm ein Grei#. A¡ hätte Kron und Thron auf Erden sollen Erben diß Herrlein! hier war do¡ no¡ Zeit genug zum Sterben. A¡ diß ›nd Mens¡en wort! wer kennet Gotte# Raht?

80

Sein zwar-geheimer Sinn, geht auf der weißheit Pfadt. | Gott nahme: ni¡t der Tod. Gott nimmet, der da gibet und die er holt zu ›¡: man weiß daß er ›e liebet. Her, zu den Königen, allhier in meinem Rei¡! rief er den Prinzen zu: wie seine eigne Lei¡

85

der Erz Stammvater au¡ hat angesagt mit worten.(e) dort ›nd viel wohnungen. Viel kronen ›nd au¡ dorten. die Götter, die allhier auf Gotte# wegen gehn: Sie ›ht, der Himmel au¡, im Sternen Purpur ‰ehn. dort wohnt Prinz Ferdinand: gekrönt bey den Gekrönten;

90

wo dem Versöhner folgt die Heerde der Versöhnten. E# i‰, fällt der Verlu‰ der Lieben s¡on wa# hart, do¡ trö‰li¡, da man weiß: der Himmel ›e verwahrt. Der Prinz, hat wol getaus¡t. Sein Thron auf Sternen ‰ehet: die Sonn, wie seinem Hau#, Jhm niemal# untergehet.

95

den Gro‹en Leopold sezt Er zum Erben ein der Jahre, die auf Erd sein solten worden seyn.

Gedicht 109, 1668

183

Gott nahme: ni¡t der Tod. Gott nimmt und wieder gibet. Er ma¡et wund und heil. Er labet und betrübet. Er spra¡ zu J#rael: den Er‰en Sohn gib mir! 100

die Er‰geburt i‰ mein: wa# folget, segn' i¡ dir. Jm Erzhau# diese Stimm s¡on A¡tmal i‰ ers¡ollen; so o] hat Gott von Jhm den Er‰en haben wollen:(f) | der Segen folgte na¡. Gott habe diesen Sohn; Sein sey er ewigli¡: der Er‰geburt zu Lohn.

105

Er nimmet, ni¡t umson‰: will rei¡li¡ wiedergeben. Und die Er geben wird, die sollen un# hier leben. die theur‰e Margari#, soll Stammen# Mutter seyn mit man¡er hohen Freüd erwidern diese Pein. E# soll au¡, diese Gnad von Himmel zu erbitten,

110

Germanien ein Meer der treuen Wüns¡e s¡ütten in Gotte# Ohr und Herz. Wo sol¡e Ho[nung lebt: Die Klu] zwar einen Zweig, do¡ nit den Stamm, begräbt. Erläuterung etli¡er Zeilen.

(a) Der Hö¡‰seelige Königli¡e ErzPrinz, i‰ im Erzhau# der XIII Ferdinandus: ›nd unter denselben 3. Römis¡e Keysere, 1 Römis¡er König, 1 Cardinal Jnfant, 2 Erzherzogen zu Jn#bru¿, und 6 jung ver‰orbene ErbPrinzen. (bc) Er i‰ gebohren den 28. Septemberis da Keyser Fridericus Pulcher in der S¡la¡t bey Müldorf Anno 1322 gefangen worden; und ge‰orben den 13 Januarii an wel¡en au¡ Anno 1330 besagter Keyser Tode# verfahren. (d) Diese Fünfe waren Söhne, 1. Keyser# Caroli V, 2 König# Philippi II in Hispanien, 3 Keyser# Maximiliani II, 4 Erzherzog# Caroli zu Grä”, und 5. Keyser# Ferdinandi III. | (e) Keyser Rudolphus I, al# ihm, auf der Reise dur¡ S¡waben, ein S¡wa¡heit auf‰ieße, nahme seinen Weg auf Speyr, und sagte: Eamus ad Reges! ver‰ehend er wolle zu seinen ver‰orbenen Rei¡# vorfahren reisen, und in der Keyser Begräbni# seine Ruhe su¡en. Wie er dann unterweg# ver‰orben, und na¡mal# daselb‰ begraben worden. (f) Diese 8 Er‰gebohrne Söhne im hö¡‰löbli¡en Erzhau#, so jung oder son‰ ihren Vättern vorge‰orben, ›nd 1 Rudolphus Keyser# Rudolphi I, 2. Rudolphus König in Böheim Keyser# Alberti I, 3. Georgius Keyser# Alberti II, 4 Christophorus Keyser# Friderici IV, 5. Ferdinandus Keyser# Maximiliani II, 6 Ferdinandus Erzherzog# Caroli zu Grä”, 7. Johannes Carolus Keyser#

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

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Ferdinandi II, und 8. Ferdinandus IV. Römis¡er König Keyser# Ferdinandi III. Söhne: auf wel¡e alle mehrere Söhne gefolget, die ihre Vätter überlebet und ihnen succediret.

CX. Emblematis¡er Ehren SternHimmel der Römis¡ Keyserli¡en Maye‰ät LEOPOLDI. Oben ›zt Seine Maye‰ät auf den Föbu#-Wagen, der mit Flamm-s¡naubenden Pferden bespannet. Neben ers¡einet au¡ Jhre Maye‰ät | die Römis¡e Keyserin, auf der Luna wagen, Der mit Rappen bespannt. Umher s¡weben wolken, und ers¡einen darzwis¡en die ChurFür‰en, al# Planeten. Zu beyden Seiten unten herab ‰ehen die 12 Tugenden, al# 12 Himmel#Zei¡en. *

*

*

Wa# die Sonn am Himmel i‰, da# i‰ LEOPOLD auf Erden: die ümfährt Er hö¡‰-dur¡leü¡tig, mit de# Namen# Glanz und S¡ein. Lange laß ob un# der Himmel diese Stralen helle seyn. wann un# taget dieser Tag: soll üm un# e# Na¡t nit werden. 5

Wird ja Föbu# ›¡ zu Ruh, do¡ mit spaten abend, neigen: hier i‰ Föbe, die soll trö‰en und aufheitern unsre Na¡t. Margari# will wunder ‰i]en, längern selb‰ de# Tage# Wa¡t: Diese Luna, soll un# no¡ eine Neue Sonne zeugen. E# begleiten Goldgezinkt, unsre# Rei¡e# Edle Sonne,

10

die Planeten diese# Himmel#: ihrem Haupt ›e bieten dar Apfel, Zepter, Kron und Degen. Himmel! ihren Lauf bewahr: daß wir sehen iederzeit Sternenbli¿e voller wonne. Ehr und Ruhm, die Pferde ›nd, führen unsren Sternen Käyser um da# gro‹e Rund der Erden: und da# Glü¿ i‰ seine Magd.

15

Ehr, Glü¿, Ruhm, i‰ Lohn der Tugend. wann man na¡ den Thierkreiß fragt | diese# Himmel#: Leopold sonnet dur¡ XII Tugend-häuser. SOL SOLI. I. Wie die güldne SternenHeerd, an den Himmel, führt der Wider: Also LEOPOLD auf Erden geht in hö¡‰er Maje‰ät,

Textgruppe 110, 1668/69

185

glei¡ dem Adler unter Vögeln, über Für‰en i‰ erhöht. 20

Unter seiner Stralen S¡irm legt die Erd ›¡ ›¡er nieder. FACE VICTRICE. II. Stürmen Feinde auf den Stier: er i‰ do¡ gewohnt zu›egen. LEOPOLD unüberwindli¡ ›¡ au¡ seinen Feinden wei‰. Eisern führet er da# Zepter, da# nit nur von Golde glei‰. Eine Tulpe ‰ürz' empor: kra]lo# ma¡t er ›e erligen. VERIS VIRORI.

25

III. Wie der Blumen s¡ön‰er Flur, spro‹et s¡o‹et in den Mayen, unter seinem Zwilling-Lie¡te: So wird au¡ in Liebe#-Flamm Unser Föbu# mit der Föbe, mehren seinen Erzhau#-Stamm. diese Sonne unser Rei¡ ‰ät# mit Früling soll erfreüen. REGULA REGI. IV. LEOPOLD ihm selber ni¡t alle# gönnt, bey Alle#-Können:

30

wie der Kreb#, im Wa‹er-hause, danno¡ ni¡t voll wa‹er# i‰. | der i‰ Hers¡er der behers¡et sein Gemüt und seine Lü‰' wie die Sonne peget nie au# der Mittel-bahn zu rennen. TERROR TERRAE. V. LEOPOLD hegt Löwenhi”, seinen Feinden bang zuma¡en: wie die Sonn', im Hau# de# Löwen, unsre S¡ulden bräunt und brennt.

35

Einen Dampf, der von der Erde ‰eigend seyn Ge›¡te blendt, Föbu# wieder s¡i¿t herab mit erzürntem donnerkra¡en. ORA AURI. VI. Föbu# güldt und gilbt die Saat, zeitigt un# da# Gold der Jahre: wann die Jungfrau an dem Himmel mit der weizen Aehre geht. Unter LEOPOLD, au¡ unsre güldne Frieden#zeit ent‰eht.

40

Er Augu‰, slie‰ Janu# Kir¡, krönt die Erd mit Cere# Haare. VAS VISUS. VII. Dur¡ die Sternen Wage kuts¡t, an dem Himmel, Föbu# Wagen; und sein Auge übers¡auet, eine# bli¿#, die halbe Welt.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

186

LEOPOLD au¡ mit Erwägen diese# Rei¡ in Ob›¡t hält. Auf der Wage seiner Wi”, pegt er unser glü¿ zutragen. CORUSCAT et FUSCAT. 45

VIII. LEOPOLD wie Föbu# dort, brennt und wärmet, ‰ra] und liebet, na¡ Verdien‰, mit glei¡en Re¡te. Mit der Scorpionen-Zu¡t, | dur¡ die S¡ärfe, muß man sondern von dem Staat die La‰ersu¡t. do¡ die Gnade au¡ zuglei¡ ihren Lohn der Tugend gibet. REGIS RECTOR. IX. Na¡ de# S¡öpfer# Lauf-Befehl Sonn' und LEOPOLD ›¡ lenken,

50

wie die Sonnblum na¡ der Sonne. diß der s¡ön‰e Zeiger i‰: wann de# allerhö¡‰en Gotte# ni¡t der Erden-Gott vergi‹t. So ein Himmel-S¡ü”e pegt ‰ät# an diese# Ziel zudenken. JRIS JRAS. X. Mit der Güte mis¡t den Zorn, iener Halb-Fis¡Bo¿ am Himmel. LEOPOLD ›¡ Liebhold zeuget, San]mut eignet seinem Hau#:

55

wie die Sonne in den wolken ‰e¿t da# Gnaden Zei¡en au#, wann die Erde wird ers¡re¿t dur¡ da# wetterkeilgetümmel. AURORAE RORE. XI. Ganymed mag an der höh Nectar au# dem Eimer gie‹en: LEOPOLD i‰ al# Apollo, trunken selb‰ von Musen Wein, ö‰ den Musen au¡ von oben Kun‰- und Gei‰e#-Flammen ein:

60

wie den klaren MorgenThau Föbu# Pferde la‹en ie‹en. MUNERE NUMEN. XII. Blaue Flut! di¡ füllet an deiner Fis¡e rei¡er Rogen. LEOPOLD, mit edler Milde, ahmt der hohen Gottheit na¡: | Ni¡t# i‰, da# die Erden Götter mehr dem Hö¡‰en ähnli¡ ma¡. So ‰reut Föbu# Strahlen au#, weiset ›¡ un# wolgewogen.

Gedicht 111, 1669

187

CXI. Erklärung de# KupferTitel# zum Lei¡ Gedä¡tni# Seiner Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Georg Albre¡t#, Marggrafen zu Brandenburg. Gro‹er Gott! du bi‰ die Liebe: und ›e i‰ so groß, al# du. Au# der Liebe hei‹em Triebe, wallt un# deine Gnade zu. 5

wa# man liset hört und ›ht, bildet un# dein Huld-Gemüt. Engel, Mens¡en, Erd und Sternen, ma¡en un# di¡ kennen lernen. 2. Deine breite Lieb zu üben,

10

s¡u[e‰ du diß weite Rund. Du regir‰ e# au¡, mit Lieben, ma¡e‰ di¡ in Werken kund. du, da# Herze deiner Welt, ha‰ di¡ so mit ihr vermählt:

15

daß man de‹en liebe#-Strahlen ›ht den ganzen Körper mahlen. 3. Jn den Weltpunct, auf die Erden se”e‰ du die Mens¡en-Welt: | wolt‰ von ihr geliebet werden;

20

die dein Odem Gott-beseelt. Aber a¡! der Satan hier ›e verführet hat von dir: daß ›e, die erkohrn zum Leben, ›¡ dem Tode hingegeben.

25

4. Da ers¡ien dein treü‰e# Lieben. Al# die Welt nun war dein Feind: von der Vatter-Huld getrieben, blieb‰ du do¡ der Mens¡en Freünd.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

188

J¡ erkenn mein Bild und Kind, 30

(spra¡‰ du,) ob ›e Sünder ›nd. Mein Ges¡öpf muß ni¡t verderben: Eh solt selb‰ der S¡öpfer ‰erben. 5. Einen Sohn, dir glei¡ an wesen. deinen einig-eignen Sohn,

35

böse Kinder zuerlösen, s¡i¿te‰ du vom Himmel#thron. Fahre hin, mein Ander J¡, (sagte‰ du,) laß töden di¡! J¡ will dir die Mens¡en geben:

40

‰irb! auf daß mit dir ›e leben. 6. Also gar ha‰ du geliebet diese Welt, ob ›e di¡ s¡on hat erzürnet und betrübet, daß du deinen Ein'gen Sohn

45

für ›e gabe‰ in den Tod: daß ›e in der Sünden-Noht | nit mö¡t ewig gehn verloren, und zum Leben blieb erkoren. 7. Dank hab, Vater! vor die Liebe,

50

die kein mens¡ genug ermi‹t. Nim da# Lallen, da# i¡ gibe: dort, mein Mund beredter i‰. Jn dem Engel-Sänger Chor, will i¡ opfern deinen Ohr

55

Lob und Prei# mit tausend Liedern, dir die Lieb mit Ehr erwiedern. 8. Jesu! habe Dank, mein Leben! daß du, für die Welt und mi¡, di¡ dem Tod ha‰ hingegeben,

60

nam‰ mein arme# Fleis¡ an di¡. A¡! der allerhö¡‰en Huld! du, Herr! trug‰ der Kne¡te S¡uld;

Gedicht 111, 1669

189

Ri¡ter! du ‰arb‰ für die Sünder, wurde‰ Bruder deiner Kinder. 65

9. Treü‰er Jesu! meine Seele ›ht di¡ liebrei¡ ‰ehn vor mir. du zeig‰ mir die Seiten-höle, die man hat geö[net dir: Alle (ru[‰ du,) die an mi¡

70

gläuben fä‰ und halten ›¡ sollen ni¡t im Tode s¡weben sondern ewig mit mir leben. 10. Jesu! s¡au mein glaubig# Lieben, da# in mein verwundte# Herz

75

deinen Namen einges¡rieben: | a¡! der i‰ mein sü‹er S¡merz. di¡, wie du al# Gotte# Lamm ‰arb‰ für un# am Creuze#-Stamm, ewig soll mein Glaub ümfa‹en

80

und nie au# den Armen la‹en. 11. Ma¡et mir der Höll-Wurm bange, mit dem rohten Feuer-biß: auf di¡ i¡, du Ehrne S¡lange! meine Glauben#bli¿e s¡ieß.

85

Jesu! diß dein Tode#bild mi¡ mit Leben#ho[nung füllt. Meine Seel ‰ät#, mit Vertrauen, soll auf meinen Heiland s¡auen. 12. O i¡ mit Gefahr hier fahre

90

auf dem Ang‰- und Sünden-Meer: do¡, am Ende meiner Jahre, ›ht der Port dort auf mi¡ her. dort an Himmel meinen Kahn bindt der Ho[nung-Anker an:

95

da i¡ ewig unverlohren werd zum Leben seyn erkoren.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

190

13. Also glaubte, sagt' und da¡te, diese theure Für‰en-Seel. Gotte# Lieb Sie ho[en ma¡te, 100

daß Sie au# der Leibe#-höl würd in Himmel gehen ein, ewig unverloren seyn. Jhr ges¡ah, na¡ ihren Glauben den Jhr kont kein Zweifel rauben. |

105

14. Wohl ein Für‰li¡# Sterb-bereiten! wann man gläubig s¡la[en geht Dort in Jesu o[ner Seiten, wann sein Nam im Herzen ‰eht. Erden-Götter in die Ruh

110

ihren Gott und Himmel zu, al# von einem Hof zum andern, also (a¡! Wie seelig!) wandern. 15. Dort, al# Jhn die Vormund-Pege an da# Steuerruder se”t',

115

hat Er, dur¡ die Wellen-Wege, Seine Arme müd genezt. Jzt Er Si¡ ›ht auf den Land, an der Leben#ü‹e Rand: da Gott Seiner Treue lohnet

120

Jhn mit Sternengold bekronet. 16. Brennu#-Stamm! Vier theure Reiser hat dir dieser A‰ gezeügt. weil, du Zier der Hohen Häuser, Ewigkeit dir i‰ geneigt.

125

Nun e# grüne und be‰eh dieser s¡ön‰e Vierblat-Klee, Jhm zu Na¡rum, dir zur Freüde! daß da# Land hab' Augenweide.

Gedicht 112, 1668

191

CXII. Auf Jhrer Ho¡wohlgeborenen Gun‰en und Gnaden Herrn Herrn Carl# Freyherrn von Stein etc. Ho¡für‰li¡en Brandenburgis¡en Canzler# und HofRi¡ter# zu Bayreuth und Frauen Frauen Margarethen Borkin geborener Geyerin Freyherrin Beylager. | Gott, der wird der Gute seyn! also hört i¡ auf zu›ngen dortmal# bey dem Lei¡en-Stein, al# die Trauer ma¡t' erklingen, 5

Mutter donau! dein Ge‰ad, wo die Burg dir ihren Regen s¡i¿t entgegen al# man hat unsre Canzlerinn voll Gaben

10

in die Todten Gru] begraben. | 2. Seither s¡on die vierte Saat. ward von Feldman au#ge‰reuet | Borea# s¡on vier mal hat da# erfrorne Rund bes¡neyet.

15

Unser theurer Herr von Stein, wie lang soll Er (gieng da# Fragen in den Tagen,) Einsam seyn? ma¡en dann die Leid-Zypre‹en,

20

Jhn der Myrten gar verge‹en? 3. Gott inde‹en Gut-ge›nnt, wie er i‰ und allzeit ware, s¡i¿t' ein wohlgebohrne# Kind bald im andern Trauer-Jahre.

25

Sie hat damal# heimgeführt, Borke unser# Adel# Adel den kein Tadel

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

192

mi#geziert: Jzt am End wir er‰ re¡t wi‹en, 30

wem er Sie hat bringen mü‹en. 4. Der so wohl geführet hat Unsren Teuts¡en Held Uly‹en, Sein A¡at, Sein gro‹er Raht, der ›¡ aller Treu beie‹en,

35

Borke, a¡! der Edle Gei‰ mu‰ au# dieser Welt zur andern zeitli¡ wandern: zwar beprei‰ wird sein Nam' Jhn überleben

40

und in Ehr-andenken s¡weben. 5. Al# i¡ diesen Tod vernahm, und beseüfzet sein Entwerden. | bald mir diß zu Sinne kam: der Sie trö‰en soll auf Erden,

45

wird der theure Canzler seyn, Seine Borkin; daß man sage, na¡ der Klage: Frau von Stein! Gott hat Jhr vermeinet Diesen:

50

Jenem ward Sie nur gewiesen. 6. Gotte# Weißheit diese Wei# pegt im bä‰en Thun zuhalten. Und er weiß, zu seinem Prei#, Freude in da# Leid zus¡alten.

55

J‰ nit diese# iezt der Mond, der vor Jahre#fri‰ da# Lieben mit Betrüben trüben kond? Gott nun wieder Sie ergezet,

60

die dort Borken# Tod verle”et.

Gedicht 112, 1668

193

7. O‰erburg mit O‰heim ja ›¡ hat billi¡ sollen paaren: wie der s¡önen Cynthia pegt der Hesper zuzufahren. 65

Al# Magnet, na¡ Nordheim hinn, Margari# die S¡ön‰e Wehrte, hier ›¡ kehrte in dem Sinn. Oder will ›e heisen Eysen?

70

s¡auet Sie zum Nord-Stein reisen. 8. Etwann liebt Sie Edle Stein'? etwan Er die Perlen liebet? | Nun der Himmel ‰immet ein. Jhm er diese Perle gibet.

75

Au# dem O‰' und Orient: die da i‰ der bä‰en eine wird die Seine nun genennt. Sie au¡ kondte na¡ Verlangen,

80

keinen Edlern Stein empfangen. 9. Er, der treue Demant-Zier Jn de# Für‰en# Siegel Ringe; Er, der weiße Wi”-Sa[ir, der dem Lande wohl‰and bringe;

85

Er im Herzen ein Rubin, brennend ganz vor Liebe#-Neigen, Gibt zu eigen Jhr Si¡ hin. Jhm gibt au¡ viel Ho[nung#-Bli¿e

90

der Smaragd von seinem Glü¿e. 10. Nun so seit dann, wa# Jhr seit: Seit ein Kleinod Ein# dem Andern. Gott laß, in beglü¿ter Zeit, Eü¡ dur¡ graue Jahre wandern.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

194

95

Er woll Eü¡ in seine Hand, wie ein fä‰e# Marmor, graben, und Eü¡ laben mit dem Band, da# heüt Eure Seelen einet.

100

Lebt mit Gotte# Güt ümzäunet! |

CXIII. Auf Seiner Ho¡Für‰li¡en Eminenz Herrn Herrn Guidobaldi Cardinal# von Thun, ErzBis¡of# zu Salzburg etc. Kayserli¡en Rei¡#tag-Prae›denten# Ab‰erben. Die Donau redet. Gebt ie”und, meiner Burg, den Namen von den Regen: Sie weint, und wird beweint. Jhr mü‹et niederlegen, ihr Donauinnen, iezt die Har[en, euer Spiel, ihr Tö¡ter! da# ihr son‰ rührt mit dem Federkiel. 5

Al#, der gehörnte Mar# von Stambol, jüng‰ gewutet dort in Pannonien, mit Blut mi¡ angeutet: gab i¡, von Windebon, allhieher da# geleit dem Gro‹en Leopold. Hier hatt' i¡, seit der Zeit, die Na‹e Re›denz. Du Adel meine# Strande#,

10

Preiß von Germanien, du Zier de# Bojenlande#, du Edle Re¿enburg* und alte KönigStadt, du Städte-Königinn! du führ‰ wohl in der that den Namen, die du peg‰ die Helden zu bewirten, den Cäsar und sein Rei¡, die gro‹e Völker-Hirten

15

und ihre Bots¡a]er. Ein Ocean bi‰ du: die Flü‹e aller Wi”, dir o]mal# ie‹en zu. | Du s¡i¿‰ ›e wieder au#. Wa# weißli¡ ward bes¡lo‹en vom Rei¡, da# i‰ au# dir in alle Welt geo‹en, du Teüts¡e Herme#-Stadt! wa# heimli¡ ward verfa‹t:

Gedicht 113, 1668

195

20

du gib‰ den S¡luß hervor, weil du die S¡lü‹el ha‰. der Winzer fünfmal hat Lyaeu# Gab gelesen, seit daß man di‰illirt in dir da# Fün]e Wesen der klugen Staate#wi”, für Teüts¡e Nation. E# fand zu dir ›¡ ein, so man¡er Svaden-Sohn,

25

der Themi# Prie‰ers¡a]: viel Edle Coruncanen, die Celsen, Scävolen, Pomponen, Ulpianen; ein Götter Raht auf Erd! wie dort genennet hat, der Grie¡e Cynea#, den Römis¡en Senat. Apollo Tempel hier, wie vor zu Delfo#, ‰unde

30

seither, den Teüts¡land nie ohn Red und Einraht funde. wann etwa# diesem Rei¡ wolt ‰ören seine Ruh: Man eilte, mit der Frag, hier dem Orakel zu. Man holte Heil und Hülf. der Chri‰Feind hat'# erfahren: man s¡i¿t ihn auf den Hal#, von hier au# man¡e S¡aaren,

35

Und jaget' in die Rab der Räuber Raben Heer. die That, oß au# dem Raht, lä‹t ihren Brunn die Ehr. Ein Numa hat mit Ruhm, da# gro‹e Werk regiret. Man sahe, wie so s¡ön ein Haupt die Glieder zieret, da# Hirn und Augen hat. Ein sol¡er mu‰e seyn, |

40

dem Cäsar seinen Thron raumt auf dem Rei¡#tag ein, der theure Gvidobald. A¡ vormahl sü‹er Name! a¡ i”und-bittre# Wort, na¡dem er un# entkame! die zeit, lehrt Unters¡eid von Haben und Gehabt: so sehr un# diß betrübt, hat jene# un# gelabt.

45

Man zehlt ja no¡ im ›nn, na¡dem man Jhn verloren, de# rei¡en S¡reine# Gold. Die Liebe hat no¡ Ohren, ob ›e ni¡t ›het mehr. da# Herze Jhn no¡ hab! e# lebe do¡ sein Lob: ligt s¡on der Leib im Grab. Von seinem Stamme mag der Jnn, mein Bruder, sagen,

50

der alt, iezt Gräfli¡ i‰, man¡ Edlen zweig getragen. wa# vor un# war, da# i‰ ni¡t unser, nur entlehnt. do¡ wen der Ahnen Ruhm und eigne Tugend krönt, wohl zweymal-Edel hei‰. Hier hat e# ›¡ erwiesen. Spri¡, Salza! du vor mi¡, wie man erhoben Diesen,

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

196

55

in deiner Hel[enburg: da in den Für‰en Stand der ErzSi” Jhn gese”t, weil er Jhn tre[li¡ fand und dieser Würde wehrt. J¡, sage nur von Sa¡en, die in der Regen Stadt Jhn grö‹er konden ma¡en. wie wann in eine Zeil i¡ alle# s¡li‹e nun?

60

Sein Edler Nam', und au¡ sein Leben, ware Thun. Thun, ‰ehet Gotte zu und Göttern dieser Erden. | E# gönnt au¡ keine Ruh der Föbu# seinen Pferden, Kuts¡t immer üm die Welt. E# lau] ‰ät# ihrer Füll die s¡öne Luna zu. Nie ‰eht der Himmel ‰ill.

65

Au¡ der, so himmlis¡ i‰. So war, und also thäte, der, der iezt i‰ nit mehr, da# Auge vieler Rähte, der Sternen ihre Sonn'. E# war, bey Jhm, nie Na¡t; die Arbeit, seine Ruh; sein S¡la[en, lauter Wa¡t. Wann alle Augen ›¡ vers¡lo‹en und vers¡lo[en,

70

so sahe man no¡ zwey bey diesem Argu# o[en. Sein wa¡en, war ihr S¡la[; sein Arbeit ihre Ra‰ sein S¡weiß, ihr Nectar war. Jhr Lu‰ war seine La‰: die ihn do¡ drü¿te ni¡t, die Jhm nur gab mehr zierde, wie Perlen dem Gewand. die s¡were Sorgenbürde

75

ma¡t Jhm da# Sorgen lei¡t: wie Milo trug zule”t, ein Rind, weil er da# Kalb o] auf die S¡ultern se”t'. Jhn ma¡te ‰ärker no¡, da# Tragen, zu dem Tragen de# Keyser# und de# Rei¡# Ges¡ä]e auf Jhm lagen: do¡ sahe man nit müd, den Atla# dieser Zeit;

80

Dur¡leü¡tig sah man Jhn mit Sternen über‰reüt. Natur hatt, na¡ dem Thun, au¡ seinen Leib geme‹en. daß auf glei¡-hohem Thron die hohe Seel gese‹en. | die Großmut, wohnte groß. da# Zimmer, wie# den Ga‰. Herois¡ war der Gei‰, und herrli¡ der Pala‰.

85

die Ceder, andre Stämm' hatt prä¡tig übergipfelt, und Sternen-näher hin da# Haupt ho¡ aufgewipfelt, den, der Viel gro‹e# trägt, muß man nit sehen klein. die Größ, im Jmmen Rei¡, wei‰, wer soll König seyn. die Zierde der Mon‰ranz, verrieht hier ihre Haabe.

Gedicht 113, 1668

197

90

der Tugend, die Ge‰alt die Ehren-Wahl‰imm gabe. Die S¡öne, wohnt gern s¡ön, ›e ›ht au¡ s¡öner au#, im fall ›e ›ht hervor au# einem s¡önen Hau#. E# wurde, wer Jhn sah, zu ehren und zu lieben die Maje‰ät und Huld, auf einmal angetrieben.

95

So, s¡aut man in die Sonn': ihr Lie¡t da# Herz erfreut; da# Aug, vor ihrem Glanz ›¡ au¡ mit Ehrfur¡t s¡eut. Zum Thun, gehöret wi”. Ohn Weißheit ümher gehen, hei‰, mit Diogene# ein leere# Faß ümdrehen. wa# wärmen soll, zuglei¡ muß geben Loh' und Lie¡t.

100

die Hi”, mit Bli”e ‰rahlt, au# Titan# Ange›¡t. Wa# der Von Thun gethan, war mit Ver‰and beleü¡tet, mit deme Himmel-ab ein Einuß Jhn befeü¡tet. | wann Wi”e Wei”en i‰: Er war da# Magazin, da# alle Sa¡en fa‹t in seinen klugen Sinn.

105

Er sah, wa# würde seyn; und wu‰e, wa# gewesen den Au#gang kond er bald au# einem Anfang lesen: weil sein Gedä¡tni# war der Lehren treüer S¡rein, die dur¡ Erfahrung ihm ein Staat#man samlet ein. Er trug da# Apfel Gold in einer Silber S¡ale:

110

weil seinen Raht no¡ mehr die sü‹e Red empfahle, die glei¡ den Honig oß. die Glieder, sein Ver‰and de# Rei¡e# Esculap, fa‹t' in der Eintra¡t Band. Ein angenehme# Thun, war seine# alle Stunden. wer su¡te sein Gehör, der hat e# bald gefunden:

115

Er s¡lo‹e niemand au#. der s¡le¡t‰e Unterthan ›¡ rühmen kond: J¡ darf den Für‰en spre¡en an. Der allgemeine Brunn auf ieden ›¡ ergo‹e: au# Röhren, Mund' und Aug, ‰ät# Huld und Gnade o‹e. Diß i‰ der Sonne Sitt. Gott selber also thut:

120

Er gönnet jederman Lie¡t, Erde, Lu] und Flut. Son‰ man¡e Feuer ›nd: die, wann ›e leü¡ten, brennen; und keinem ihr Ge›¡t, al# ihn zu s¡röken, gönnen: Man ieht ›e! dieser war der Herzen ihr Magnet; ein liebli¡er Favon, der allzeit lind geweht. |

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

198

125

E# hatten Jhn zum Si” erwehlet, viel Göttinnen: die Chari#, Mund und Aug; Mnemosyne die Sinnen; die Svada, seine Zung; Sophia sein Gehirn; Sophrosyne, da# Herz; die Maje‰ät die Stirn. Sie klagen iezt, ›e ›nd fa‰ au¡ mit Jhm begraben.

130

da# Rei¡' und deßen Räht', Jhn wüns¡ten lang zuhaben. Zwo Jnfeln, deine au¡, du Edle RegenStadt, die du Jhm aufgese”t, vom Sehnen wurden matt. Au¡ Rom und seine Kir¡', hört man mit Unmut fragen: Mein Cardinal von Thun, soll der nit länger tragen

135

mein Purpur? muß die Haub' erleben ni¡t den Hut. Mein Wien, mit Thränen au¡ betrübet meine Flut. Die Parca, rei‹t Jhn fort. Ein kleiner Anlaß brutet au# diesen gro‹en Tod. da# Sterbgese”e wutet. Jn Fällen nur be‰eht der Erde Unbe‰and.

140

da# Leben wallt dahin, wie Wa‹er in dem Strand. J¡ Alter, lebe nur, viel Töde zu beklagen. der S¡merz lähmt mir die Zung und lä‹t mi¡ ni¡t# mehr sagen. Mit diesem Wort will i¡ sein Lob bes¡lie‹en nun: der ‰arb' und do¡ nit ‰arb, i‰ Cardinal von Thun. * Reginoburgum, antiqua sedes Regum Bavariae, der Reken Burg.

Text 114, 1667

199

CXIV. Drey‰ändige# Emblema auf ein Gla# Seiner Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Rudolf augu‰en Herzogen zu Braun#weig und Lüneburg Regirung#-Glü¿wuns¡.

1. Emblema. die obern 2 Bu¡‰aben, ›nd Literae initiales de# Für‰li¡en Namen#: mögen aber au¡ zu den Untern gelesen werden, daß e# heise: Radiis respicientibus. J‰ da# absehen, daß die Untergegangene Lande#Sonne (Land# Götter) in dem Sohn wieder aufgegangen. 2. Emblema. da# alt-Sä¡›s¡e Wei‹e WappenPferd, springend oder ›¡ bäumend. hinter demselben hält eine hand au# den Wolken einen Zaum also, daß dur¡ da# Gebiß oder dur¡ S¡lingung der Riemen ein

praesentirt wird. Augustjs parere paratus. |

3. Emblema. J‰ ein gehörnter Mond

am Himmel, über einem prospect der Ve‰ung Wol-

fenbüttel, i‰ da# absehen auf de# Für‰en Ankun]hau# Lüneburg. Lemma. Jmplebit patriis virtutibus orbem. Er wird mit den glanz vätterli¡en Tugenden ›¡ zum Vollmond ma¡en, suum orbem implebit, sein corpus mit Lie¡t anfüllen: Kan au¡ auf Orbem, die Welt, ver‰anden werden. die Lemmata, können auf Teüts¡ also lauten. 1. Mit neuem Ge›¡t. 2. Ho[ treue‰e Pi¡t. 3. Erfüllet sein Lie¡t.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

200

CXV. Drey‰ändige# Emblema auf ein Gla# für Seine Ho¡Gräfli¡e Excellenz Herrn Herrn Grafen Magnu# de la Gardie Königli¡ Suedis¡en Rei¡# Canzler#.

|

DEUS hei‰ ümgekehrt SUED, i‰ glei¡sam ein Echo von himmel. von Gott die Gothen. 2. Zween Löwen, der Pfälzis¡e und Suedis¡e Löw, ›¡ ümfangend, über ihnen eine Kron s¡webend. DIADEMA LEONUM. Eine Krone vor Löwen. 3. Ein Löw vor einem Mauer Thor (insignia Gardiana) in der einen Patte ein Swerd, in der andern 5

einen Brief mit abhangenden Jn›gel haltend, deutend auf de# Graf# Canzlerwürde und seiner VorEltern Krieg#thaten. HAEC MUNIA MAGNOS scilicet poscunt. Rei¡# Aempter, vor Gro‹e. Hierzu können au¡ diese Lemmata kommen.

10

1. Belli seu Regni prudentia Tutrix 2. Pacis Custodia Robur. 3. Magnum clarescere utroquè.

Gedicht 116, 1668

201

CXVI. Ehren Gedi¡t An Seine Ho¡Gräfli¡e Excellenz Herrn Herrn Georg Ludwig Grafen von Sinzendorf, Freyherrn auf Ehrenbrunn Römis¡ Kayserli¡er Maje‰ät HofCammer Prae›denten etc. J‰ ni¡t der Ehrenbrunn, die klare Claro#qvelle, die au# der Musenburg springbrünnelt Silber-helle; die Flut, die lauter Glut in treue Gei‰er gie‰, wann dur¡ die Feder-Röhr' auf theure helden ie‰ 5

verdiente# Ehren-Lob? Wann dur¡ verdien‰e#-Röhren dort au# der Sternenburg ein Voller Brunn der Ehren auf hohe Häupter s¡ie‰: ein di¡ter füllt den Kiel mit de‹en Wa‹er an, und ‰immt sein Seiten spiel, s¡reibt, ›ngt ein Lobgedi¡t. So bä¡eln ›e zusammen,

10

die Brunnen: dieser gibt den Jnnhalt, und die Flammen gibt jener, daß man ho¡ von hohen Sa¡en red. Der Pindu#, so-befeü¡t, in s¡önem wa¡#tum ‰eht. Hat ie der Ehrenbrunn ›¡ milde wollen zeigen: Eü¡, Ho¡gebohrner Graf, gab er ›¡ gar zu eigen,

15

Jhr seit selb‰ deßen Herr. Man weiß, wie rei¡ er oß, wie Eü¡ und euer Hau# mit Ehren er begoß. Al# Hab#burg mit dem Rei¡ in O‰en ward beglü¿et, | dem Erzhau#, de‹en Ehr' au# diesem Spiegel bli¿et: hat Euer Edler Stamm im Conrad s¡on gegrünt,

20

der nun im A¡ten Grad Eü¡ nennt sein theür‰e# Kind. Wie ließe Lieb auf Eü¡ der wehrte Vetter ie‹en, der gro‹e Trautmann#dorf, den iezt die Sternen kü‹en! Wa# thut selb‰ Leopold, Europen# Jupiter, der Häupter Oberhaupt, der Urbrunn aller Ehr?

25

E# muß sein Sinzendorf Jhm ›”en an der Seite. Jhr seit die Hand, dur¡ die Er auf die treuen Leute die Bä¡e seiner Gnad und Gaben gibt hervor. Sein hohe Sorg' Eü¡ au¡ nennt sein geheime# ohr.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

202

Er nimmet Eü¡ zu ›¡ in seinen GoldFell-Orden, 30

daß Jhr ein Ritter seit, wie man¡er keyser worden, wa# man¡er könig war. Jn Liebe gegen Eü¡ ahmt seinem Haupte na¡ da# Teüts¡e keyser-Rei¡, erndet, Euer Hau# zu krönen, neue Ehren; ein neue# Erb-Rei¡# Amt muß de‹en würde mehren:

35

e# legt der Chur PfalzFür‰, de# Rei¡e# rei¡‰en S¡a”, die kron, auf eure hand, theilt mit Eü¡ seinen Pla” und seinen TitelS¡mu¿. Wa# hatte, Eü¡ zu zieren, da# Ehrglü¿ mehr zu thun? e# mu‰ Eü¡ no¡ zuführen ein Für‰li¡e# Gemahl au# königli¡en Hau#;

40

die Eü¡, die Sonderburg, von Hol‰ein s¡i¿t' herau#. | diß hä]et Euren Nam gar an die Himmel# Axen, befreundet Euer Hau# mit Brandenburg, mit Sa¡sen, mit Braunsweig und darinn mit dem Augu‰u#-Sohn, der in der Wölpenburg den Väterli¡en Thron

45

mit-‰ü”et, den mein kiel o] Teüts¡en Föbu# nennet, der mir, al# treuem kne¡t, sein' Huld und Gnade gönnet; der eine Jsabell, wie Jhr, au# Hol‰ein liebt; der unsren Zeiten Lie¡t, al# wie die Sonne, gibt. E# fa‹et ni¡t ein Blat, worzu ein Bu¡ gehöret,

50

Ho¡theurer Graf, wie Glü¿ und keyser eü¡ geehret; wie Jhr den Ehrenbrunn ers¡öp] und selb‰ be›”t; wie Euer Stamm, dur¡ Eü¡, den Gipfel höher spi”t. Solt ni¡t, zu eurem Preiß, mild übergehn und ie‹en der Musen Ehrenbrunn? Sie widmen eü¡ au¡ diesen,

55

vor Eure Gnaden Huld, und ehren Euren wehrt. Jhr dien‰, zu Eurem Ruhm, der Fama Zungen mehrt. J¡, wann der Himmel mi¡ no¡ etwa# lä‹et leben, werd, Eü¡ zum Ehrenbrunn mi¡ selb‰ au¡ übergeben; werd tragen Euren Preiß hin an die Sternenbahn;

60

werd Hol‰ein# Ruhm und Eü¡ der Na¡welt sagen an. Jndeß i¡ hei‹en Wuns¡, vor Eü¡ gen Himmel s¡i¿e: der Hö¡‰e ferner gieß' auf Eü¡ viel hohe# Glü¿e, sey Euer Ehrenbrunn, ma¡ Eü¡ an Jahren rei¡, |

Gedicht 116, Text 117 und Gedicht Nr. 118, 1668, 1667 und 1668

203

und mehre Euren Stamm, au# Eü¡, den Ahnen glei¡. 65

Er ma¡e Segen-voll da# Für‰li¡e Vermählen, und laß vom Edlen Zweig die welt viel Reyser zehlen, den Hol‰ein Eü¡ ges¡enkt. Ein Wuns¡ no¡ etwa# kan: er werd' in Sternenhau#, wie hier, ges¡rieben an. Nehmt, ho¡geborner Held, diß Bild von meinem Willen,

70

der tief‰-gehorsam lebt, den Euren zu erfüllen. Und, darf i¡ eine Bitt in Demut legen ein: wollt beym Augu‰u# mir au¡ ein Mäcäna# seyn.

CXVII. Kupfer Titel, Zu Jhrer Gnaden Fräulein Margarethen Marien von Buwinghausen und Walmerode verteuts¡tem Lie¡t der Weißheit. Da# Kupfer, bildet auf einem Vierek ein Weib#bild gekrönt, mit Stern-eingewürkten Ro¿, al# da# Bild der Weißheit: in der Linken hält ›e einen Feuerspiegel, dur¡ wel¡en die Sonne eine Fa¿el in ihrer Re¡ten Hand anzündet. Sie tritt mit Fü‹en, den Siebenköp¡ten La‰erdra¡en. Neben dem Viere¿, zur re¡ten, ›”et Opinio ein Weib#bild mit einer Larve und Brillen; zu Linken Consuetudo, ein alter 5

Mann, mit einer Narrenkappe gekrönt, einen A[en bey ›¡ habend, der ›¡ in einem VielSpiegel bes¡auet.

CXVIII. Dank-Lied An Seine Ho¡Gräfli¡e Excellenz Herrn Herrn Johann Maximilian Grafen von Lamberg Römis¡ Keyserli¡er Maye‰ät Obri‰en Cammerer. Nun, so wird mir dann erneut, da# Gedä¡tni# alter Gnaden. J¡ ent›nne mi¡ der Zeit, die mi¡ au¡ mit Gold beladen: 5

da der gro‹e Ferdinand, meiner tief‰en Treu zulohnen,

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

204

lie‹e meinen Hal# bekronen ein Ho¡teure# Kettenband. 2. Diese# Vatter# gro‹er Sohn 10

von ihm erbte diese Milde. Leopold, der Erde Kron, Preiß der Teüts¡en Stammgelde, unser Rei¡#-Gott Leopold, ma¡et mi¡ die Gnad au¡ erben:

15

daß Peru mir mü‹en färben au¡ ein teure# Kettengold. 3. Wie die Kettenglieder, hängt eine Gnade an der andern: Also meine Treu verlängt,

20

soll dur¡ alle Jahre wandern, die mir no¡ der Himmel wird in dem Leib zu leben gönnen. | Jndeß soll mi¡ wärme-sönnen, diese güldne Strahlen-bürd.

25

4. Bild vom Teüts¡en Jupiter! hange du mir auf den herzen: in dem Herzen wohnet Er, da die Treü-entbrennte kerzen Jhme man¡e# Opfer-Lob

30

mit verpi¡ter Hand anzünden. und man soll auf BirkenRinden ewig lesen au¡ die Prob. 5. A¡! ein Gold, da# Leopold unsren hö¡‰en Kayser bildet,

35

i‰ ein zehnmal-güldne# Gold wird vom Bild no¡ mehr vergüldet: wie ein Edler Demant-‰ein Mehrt de# Ringe# güldne würde. Also soll au¡, diese Zierde,

40

ein Preiß meiner Jahre seyn.

Gedicht 118, 1668

205

6. Wer erwirbt mir diese Gnad? Sol man kommen vor Augu‰en, muß Mecäna# ma¡en pfad: wie Ovid und Maro wu‰en, 45

wie au¡ Flaccu# o] gespürt. J¡ kan, a¡ mit wa# behagen! au¡ von sol¡em Glü¿e sagen da# mi¡ zum Augu‰u# führt. 7. Eü¡, Mecäna# dieser Zeit!

50

Theuer Graf! bin i¡ verbunden. Jhr seit mir au¡, wa# ihr seit. | Eure Gnad, hat mi¡ gefunden fähig, obs¡on würdig ni¡t, ihre Ho¡ma¡t mir zu zeigen,

55

Jovi# Huld mir zu zu neigen: ob der Neid s¡on widerspri¡t. 8. Billig auf dem Herz-altar Eü¡ s¡on lang‰ mit Opfer ehrten, die getreue Musen-S¡aar,

60

ô ihr Föbu# der Gelehrten! Jhr, orakel! wann man fragt na¡ de# Glü¿e# Raht und Rade; daß man sey bey Zeu# in Gnade, un# die Freuden-antwort sagt.

65

9. Wer i‰ Edler al# ein Held, der die Kun‰lieb liebt und heget? Seinen Ruhm dur¡ alle welt vielbezüngt die Fama träget: Pegasu#, zu diesem Ziel,

70

ihr den s¡nellen Fitti¡ leihet; die Trompete, so au#s¡reyet, i‰ der Musen Federkiel. 10. Diese hat s¡on lange Zeit, Edler Held! von eü¡ geru[en.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

206

75

Eure Ankun] holt man weit. Euer Groß-Stamm zehlt viel Stu[en: Viere, mit dem Für‰enhut und der Jnful ›nd gezieret. Jhr ie”und den Gipfel führet:

80

da# Geblüte zeigt der Muht. 11. Al# dort, seinen Adler Eü¡, unser Jupiter gesendet | in da# gro‹e We‰en-Rei¡, wo den Tag der Tagu# endet:

85

hat da# prä¡tige Madrid euren Edlen Gei‰ geehret, selb‰ der Svada zugehöret, die au# eurem Munde ›ht. 12. Mantuen# sein Keyser-A‰

90

Leonora, auf eü¡ legte ihre# Hof‰aat# SorgenLa‰, al# da# hohe Glü¿ eü¡ ‰egte zu dem Ehrenplan die Bahn. Bald seit ihr au¡ Ritter worden

95

in dem gro‹en Vellu#-Orden, Gro‹er Maximilian! 13. Jezt ihr unsrem Jupiter an dem Ohr und herzen ›”et, und üm ihn in hoher Ehr,

100

wie beym Föbu# Pho#phor, bli”et. do¡ da# Lamm ihr iederzeit ma¡t am hoheit-Berge ‰ehen: man ›ht ‰ät# eü¡ freündli¡ sehen, weil die Huld ihr selber seit.

105

14. Mir au¡ wolte Strahlen-rei¡ diese# Gnadge‰irn aufgehen. Nun e# müß der Himmel Eü¡, au¡ mit sü‹em aug ansehen.

Gedichte 118 und 119, 1668

207

Und eü¡ sollen höher hin 110

die verdien‰e# Flügel tragen. Ein# no¡ Herr! will i¡ hier sagen: Euer Kne¡t i¡ ewig bin. |

CXIX. An Seine Ho¡Gräfli¡e Excellenz den ho¡gebohrnen Kühnen, Meinen gnädigen Mecäna#. Dank-Gedanken. 1. Danno¡ mu‰ du ni¡t, ô Neid! mi¡ vers¡lingen in den Ra¡en. Mi¡ muß danno¡ dir zu Leid, eine Freüde no¡ anla¡en. 5

Sey de# Adler# Donnerkeil, meine Ho[nung zu zers¡mettern! no¡ i‰ einer von den Göttern, der ›e zu erretten eil. 2. Du, mein Euru#! über mi¡

10

wolken mag‰ zusammen blasen; e# mag mir ergie‹en ›¡ deiner Wetter zornig# Rasen. da# Gewand nur, ni¡t den Muht, wird mir dieser Regen ne”en;

15

Mi¡ wird wieder tru¿en se”en, meine# Föbu# warme Glut. 3. Zanne‰ du: Er la¡t mi¡ an. mir soll au# dem Leib ni¡t rei‹en, Theon! dein geble¿ter Zahn,

20

diß Herz; deine# soll er bei‹en. dreykopf Cerber! Zürn und bell! du sol‰ mit den Augges¡ü”en danno¡ mi¡ zu todt nit bli”en, geh, verwa¡ da# Thor der Höll.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

208

25

4. Mir ja au# der Hölle di¡ selb‰ Megära hiese kommen. | Do¡ ein Hercule# hat mi¡ wider di¡ in S¡u” genommen. Kehr nun wieder üm zu ihr!

30

›e wird deiner au¡ ni¡t s¡onen: ›e i¡t s¡on, di¡ zu belohnen, eine neue Geisel dir. 5. Du ha‰ ihren S¡luß vollbra¡t, mi¡ in äng‰en wohl gebei”et.

35

wohl ha‰ du mir heiß gema¡t, eine Hölle mir gehei”et. Etwan ein‰ du, mein Berill! in den Bad, da# du gego‹en, da# au# deinem Raht geo‹en,

40

selber s¡wi”e‰ mit gebrüll. 6. Nun, der S¡weiß i‰ überhin, und die Threnen ›nd verronnen. Jzt i‰ wieder frey der Sinn, der am Sorgen-Rad gesponnen.

45

Hab i¡ s¡on, in diesem Bra‰, S¡i[bru¡ an der Haab gelitten: do¡ i‰ Land und Port bes¡ritten, gönnt mir, na¡ dem Rasen, Ra‰. 7. Wer weiß, wo einmal da# Meer,

50

(lig' i¡ ie”und s¡on darnieder) mir wir] eine Ki‰en her, die mir alle# gebe wieder? weiß der Himmel do¡ die Treu, die mi¡ trö‰et im Gewi‹en.

55

mir kan viel von ihm zuie‹en, der der Uns¡uld fället bey. | 8. Gott und Gottlieb ›nd mein Tru”: jener name mi¡, dur¡ diesen,

Gedicht 119, 1668

209

wider Neid und Leid, in s¡u”, 60

ob ›e no¡ so s¡ellig bliesen. Dieser theure kühne Held, riß mi¡ au# den wilden wogen, wo die Norden heerwei# ogen, regten Amtriten-Feld.

65

9. Jn de# Neide# Labyrinth lag i¡, ganz entfernt von Ho[en, daß i¡ mi¡ entwi¿eln künd. Uber mir nur war no¡ o[en, treuer Himmel! dein Pala‰,

70

du ha‰ meine Noht erbli¿et, einen Theseu# mir ges¡i¿et, der mi¡ führte au# dem Bra‰. 10. Theurer Graf! da# waret ihr: diß seit ihr mir lang gewesen.

75

Von eü¡ hab' i¡ alle Zier, wie die Welt s¡on o] gelesen. wann ›¡ ein Gewölk herzieht, mein Verhängni# aufzutrüben: Bald mit Strahlen mi¡, mit lieben,

80

Föbu#! eure Huld an›ht. 11. La‰ eü¡, Ho¡geborner Held! dieser Gnaden ni¡t gereuen. An Verdien‰ e# mir zwar fehlt, do¡ ni¡t an getreuen S¡reyen

85

zu de# hö¡‰en hohem Thron. Kan ein armer Kne¡t nit danken, so¡tet in den Onma¡t-s¡ranken: Gotte# Allma¡t zahlt den Lohn. | 12. Einem Wa‹ertrunk will Er,

90

den man einges¡enkt den Seinen, danken selb‰ mit Sternen-Ehr, er lä‹t unvergolten keinen.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

210

Kennt er do¡ mein treue# Herz, hört e# vor Eü¡ Seufzer s¡ütten. 95

A¡ e# i‰, ein redli¡# Bitten, diesem Allohr ni¡t ein S¡erz. 13. Er, der gabe mir dur¡ Eü¡, wird vor mi¡ Eü¡ wieder geben Alle#, wa# Eü¡ ma¡et rei¡

100

an hö¡‰-wolvergnügtem Leben. Hier i‰ wille, dort die That: nehmt den Himmel an zum Bürgen. La‹t vom Neid mi¡ ni¡t erwürgen, seit und bleibt mein Mecänat.

CXX. Antwort Thon, auf der Ho¡gebohrnen Nymfe Urania Klag-Lied. 1. Eine Göttinn nennt mi¡ Freund. Bä‹er würd' i¡ Kne¡t genennet. wie daß ›e ›¡ so verkleint, indem Sie mir grö‹e gönnet? 5

do¡ i‰ diß der Götter art, daß ›e ›¡ in Demut nidern. der, der vor un# Mens¡e ward, nennt und würdigt un# zu Brüdern. Wer ni¡t weiß, au# diesem seh,

10

daß Sie sey Uranie. | 2. Zwar mit diesem Titel hat ihre Hand mi¡ lang‰ geadelt. J¡ trug sorg, daß von der That ni¡t der Name würd getadelt.

Gedicht 120, 1668

211

15

All-Aug! du ha‰ Treu bi#her hier gesehn in meinem Herzen. Zu verdienen diese Ehr, brannt' e# von Verlangen#Kerzen. ob der Onma¡t Werk gebri¡t:

20

hat der Will die S¡ulde ni¡t. 3. Mein Herz ma¡t Beru[ von Treu, oder, Tod! du sol‰ e# bre¡en. Wer mi¡ kennet weiß darbey: Ein# bey mir i‰, Herz und Spre¡en.

25

S¡eint e# ander‰! a¡ e# i‰ ni¡t der Körper, nur der S¡atten; den man etwan kleiner mi‹t, in der Mittag#-Hi”' Ermatten. J¡ trag, weil i¡ S¡äfer bin,

30

wei‹e Wolle in dem Sinn. 4. Und nun (wie komm' i¡ darzu?) hört ihr GrabLied meine Treue. Meiner Göttin, wa# i¡ thu, Ursa¡ geben will zur Reue,

35

daß Sie mi¡ zum Freünd erkie‰. da# hieß fallen na¡ der Erden, wann man s¡on im Himmel i‰; au# dem Crösu# Jru# werden. Mein Gewi‹en! ‰eh mir bey,

40

meiner Uns¡uld Anwalt sey. | 5. Selb‰er Himmel hier auf Erd Leibe# Engel, weißheit-Sonne, Tugend-Tempel, Gottheit-heerd, Jesu#-Braut und S¡önheit-wonne!

45

gönnt mir, daß i¡ vor Geri¡t Euer ‰renge# Urtheil lade, da# den Stab' auf Uns¡uld bri¡t. Mildert euer Re¡t mit Gnade,

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

212

die da# eine Ohr begehrt. 50

nit verdammt mi¡ unverhört. 6. Gönnt mir, daß i¡ sagen darf: Ang‰ hab' Eü¡ da# Aug verbunden, und ihr sahet minder-s¡arf, al# ihr zehltet Untreu-wunden

55

an der unverle”ten Treu. warheit, hilf! i¡ bin verklaget au¡ verurtheilt s¡on darbey, eh mir da# Geri¡t betaget. J¡ sag', a¡! mit wa# für Muht!

60

selb‰ A‰ree mir unre¡t thut. 7. Solt i¡ so vernun[tlo# seyn, selb‰ die Tre[li¡keit vera¡ten? solte Undank s¡lä[ern ein Sinnen, die ‰ät# wa¡t- und da¡ten

65

an der Gnaden Sandkorn-Zahl, die zum Kne¡te mi¡ erkaufet? die au¡ tausend- tausendmal mir dur¡ da# Gedä¡tni# laufet? Solt nit, in diß Meer der Ehr,

70

›¡ mein Bä¡lein ‰ürzen mehr. | 8. Allen Beyfall, Eure S¡ri[t, al#bald hat bey mir gefunden. Aber, daß da# Lä‰ergi] eine# Feinde# ihr empfunden,

75

diß erfuhr' i¡ iezt zule”t. J¡ geda¡t': er i‰ zu Frieden, dur¡ diß wörter-gold, gese”t, wird zu wörteln nun ermüden. J¡ geda¡t ni¡t, daß dem Wahn

80

warheit ni¡t solt ›egen an. 9. La‹t Eü¡, Nymfe! tie[ i¡ bitt', unsre wehrt‰e Freündinn sagen:

Gedicht 120, 1668

213

ob ›e mi¡ gehöret nit o]mal# na¡ der antwort fragen? 85

Und weil i¡ hierauf gewartt, bi# au¡ die mö¡t eingelangen: hat die meine so geharrt. Da den Aeng‰en Eü¡ gefangen dieser Juda# liefern mu‰:

90

a¡! e# war mir unbewu‰. 10. Hättet in Vertrauen ihr Seine S¡ri[t un# mögen gönnen: hab' i¡ iemal#, gläubet mir, (wie ihr meynt) Eü¡ trö‰en können:

95

dißmal hätt' i¡, e# zu thun, meinen Gei‰ ganz au#geleeret. Lös¡t dann, (urtheilt selber nun!) wer nit von der Brun‰ gehöret? gibt die Krankheit ›¡ nit frey:

100

s¡reibt der Arzt au¡ arzeney? 11. J‰ Eü¡ (zwar mir ni¡t) bekandt, daß ein Tro‰ von mir könn ie‹en: | warüm lie‰ ihr in den Sand ihn ver›egen und vers¡ie‹en?

105

warum kam ni¡t der Befehl: la‹t die Bä¡lein zu mir kommen! A¡! hätt meine treue Seel nur ein Wort hiervon vernommen: ›e wär worden alsofort

110

ein Tro‰-Brunn, wie Bibli# dort. 12. Zwar ihr habt bey eü¡ da# Meer, darau# alle Tro‰e#-brunnen, und wol ‰rom-wei#, ie‹en her: wie ›e dann au¡ hier gerunnen.

115

will der rei¡e Ocean eine arme Pegni” hönen?

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

214

Solt, de# hohen Gei‰# Altan, ›¡ na¡ n‰rem Keller sehnen? Eden, von Gott selb‰ erbaut! 120

ni¡t na¡ Wü‰eneyen s¡aut! 13. Ho¡ von Gott erleu¡te Seel! soll ein Mens¡ Eü¡ Glaub'-entzünden? Ampel voller Gei‰e#-Oel! wolt Jhr, wa# Jhr habt, er‰ nden?

125

Göttinn! Jhr gebt selber mir, wa# Jhr heis¡et, Tro‰e#qvellen. Su¡t Jhr na¡ Soldaten hier? da ›¡ tausend üm Eü¡ ‰ellen? weil Eü¡ selb‰ der Feldherr s¡irmt:

130

aller Feind vergeben# ‰ürmt. 14. Dör] Jhr nennen Eü¡ allein, da Jhr habt den Herrn der Heere? Jhr hüllt Eü¡ in Jesum ein, | prangt in diese# Ro¿e# Ehre:

135

und dör] do¡ eü¡ nennen bloß! Siht man ›¡ no¡ üm na¡ Freünden, wann man ›”t in de‹en S¡oß, der gewa¡sen allen Feinden? Ru[t man, Wa[en! no¡, im Sieg?

140

wie ver‰eh' i¡ diesen Krieg. 15. Jhr seit mit de# Lamme# Blut, mit der Jesu#-lieb, dur¡runnen, trunken in der Flammen-ut: gie‰ man Wa‹er no¡ in Brunnen?

145

Ja ihr seit, ein Feuer-Berg, Sonne-glei¡, dur¡leu¡tig# Herze! und Eü¡ solt ein Funken-zwerg wärmen, leü¡ten eine Kerze? Da Eü¡ mahlt ein rei¡e# Lie¡t:

150

spottet do¡ der Armut ni¡t!

Gedicht 120, 1668

215

16. Da man Eure Uns¡uld drängt, da bekrieget ihr die Meine? wann man mi¡ und Jesum fängt, (spre¡t ihr) Freunde#-Treu' i‰ Kleine. 155

a¡! Die meine meinet Jhr, mängt mi¡ denen, die da iehen. Der nit wu‰e, wa# Eü¡ rühr: konde der ›¡ Eü¡ entziehen? Strenger Kiel! du thu‰ gewalt:

160

mein Gemüt i‰ ni¡t so kalt. 17. E# ›nd hier zwey S¡werder ja: Eure Uns¡uld, meine Treue. wär i¡ diesem Mal¡u# nah: | i¡ wie#, daß i¡ Kepha# seye;

165

i¡ wolt ihm da# di¿e Ohr ö[nen, Eürem Mund zu trauen. Kan dann ni¡t der blinde Thor dur¡ die Stirn zum Herzen s¡auen? Sehet wa# ein Miedling thu:

170

S¡afe, s¡i¿t er Wölfen zu. 18. Jhr habt eine Seel erlö‰: er will, Eure soll verderben. da Eü¡ eure Uns¡uld trö‰: solt Jhr ihm bee¿et ‰erben.

175

Satan# Jünger mag er seyn: der die Herzen hei‰ verzagen. Jesu# nahm von un# den Stein, den der Eü¡ behlt zutragen. Seelen ru[t, der ›e erlö‰:

180

dieser Feind ›e von ›¡ ‰ö‰. 19. S¡i¿t mir do¡ sein S¡reiben zu. J¡ will diesem Mose sagen, daß er selber Sünde thu, ni¡t die Uns¡uld mü‹e plagen.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

216

185

will er donnern: mag er hin auf verru¡te Herzen kna‰ern: diß hier i‰ ein Engel-Sinn, der nit Fle¿en hat von La‰ern. Rei¡te Gott ihm S¡lü‹el ein:

190

Er muß ni¡t ein Cherub seyn. 20. Ein# no¡! weil die Ra¡ so süß, kan i¡ mi¡ au¡ ni¡t entbre¡en; | i¡ muß, die man Untreu hieß, meine Treu au¡ etwa# rä¡en,

195

und Eü¡ ‰ra[en mit Verwei#. da Eü¡ trö‰ ein Berg der Gnade, Jesu#: warum la‹t ihr heiß Eü¡ so ma¡en eine Made. Ein Coloß, i‰ euer S¡u”:

200

und Jhr für¡t der Fliegen Tru”. 21. Wa# geht Eü¡ der Mose an? la‹t ihn Donnerkeile runden. der Strahl Eü¡ ni¡t tre[en kan: ›”t Jhr do¡ in Jesu Wunden.

205

Kan ein Tröpflein Dra¡enblut, Eü¡ da# ganze Meer vergi]en? La‹t ihr Eü¡, der wölfe wut, lo¿en also au# den Tri]en? denkt, wann Eü¡ die S¡nake drängt,

210

daß kein Adler Mu¿en fängt. 22. A¡ vergebt mir diese Ra¡! darf ein Hirt Göttinnen ‰ra[en? Sehet mir den ho¡mut na¡. wollet nun au¡ neu ers¡a[en,

215

in Gedä¡tni#, meine Treu, die in Eurem Wahn ge‰orben. S¡a[et, daß ›e Fönix sey, im Verderben unverdorben.

Gedicht 120 und Gedichtgruppe 121, 1668 und 1669

Wa# bleibt ewig s¡le¡t und re¡t, 220

i‰ der Nam von eurem Kne¡t.

CXXI. Auf de# Ho¡wolgebornen Jungen Herrn Herrn Georg Wilhelm# Herrn von Stubenberg Ableiben. Eilt die Wollu‰ Edler Augen also au# den Augen hin | pre‹et ab die Threnen Laugen? A¡! de# Tode# todter Sinn 5

keine Tre[li¡keit kan sehen, hauet blind die Blumen ab; lä‹t die dü‰re Di‰eln ‰ehen, denen ieder gönnt da# Grab. 2. Holet man also, auf Erden,

10

bey dem Leben#brun den Tod, daß die Augen brunnen werden? s¡öp] man dort die saure Noht, wo man ›e pegt zu ertränken, wo man son‰ gesund ›¡ trinkt?

15

Taus¡t, üm Krankheit man da# Kränken? Sai# hier der Morta winkt. 3. A¡ ein s¡merzli¡e# Verlieren! Einer i‰ ein lieber Sohn. Grö‰e Ho[nung ließ' er spüren,

20

seine# Stamme# Gipfel-Kron. Kun‰' und Tugend, in sein Herze hatte s¡on den Thron gese”t. Seiner Ahnen Lampen-Kerze, hatt' ein rei¡e# Oel genezt.

25

4. Nun! Er eilt' in Engel-Orden, der ein Leibe#-Engel war.

217

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

218

Er i‰ bald vollkommen worden. Ewigkeit hat ihm die Jahr' hier auf Erden abgeri‹en, 30

die der Himmel längern soll, | Jhn hat nit verführen mü‹en diese Weltneig bo#heit-voll. 5. Theurer Vater! gönnt dem Sohne, daß er unter Sternen ‰eht.

35

A¡ der Tod zu Jovi# Throne, truge diesen Ganymed: Unsrem Himmel# Kayser dorte soll er, wa# er hier war,* seyn, Engel-Lieder fort und forte

40

Gotte# Ohren s¡enken ein. * ErbS¡enk

Grabs¡ri]. Die Ho[nung mi¡ begrub: der Glaube wird mi¡ we¿en. Mi¡ soll der Kno¡en Stub' hier ewig ni¡t bede¿en.

CXXII. Auf de# dur¡leü¡tigen Für‰li¡en Jungen Herrlein# Herrn Georg Albre¡t# Marggrafen# zu Brandenburg Geburt# Tag. An die Für‰li¡e Frau Mutter. E# lebt do¡ no¡, da# Kind der Freuden, der theure Prinz der gro‹e Sohn. der Tod, mag unsre Lu‰ beneiden: er darf ›e führen ni¡t davon. 5

der Himmel ihm verru¿t da# Ziel gibt Maße seinem Pfeile-spiel. E# muß ein' Edle Seele leben, die andren Seelen Tro‰ kan geben. |

Gedicht 122, 1669

219

2. E# zog Aurora unsrem Runde 10

s¡on eilfmal ›eben Purpur an, seit mit der Sense färtig ‰unde Saturn der s¡eele geele Mann: Er wolte, selb‰ der Kinder Grab, diß Für‰en Zweiglein hauen ab;

15

er wolt, sein grimmig# Aug zu weiden, die häl] von Mutterherzen s¡neiden. 3. Darf no¡ derselbe S¡merze spre¡en? da# Herrlein lage s¡on halb-Todt. die sü‹en Aeuglein wollten bre¡en.

20

Jn blei¡, verwandelt war da# Roht. die theure Mutter, s¡merz-verwundt, auf diesen zarten Engel-Mund den le”ten Abs¡ied# Kuß wolt prägen, befeu¡t von milden Threnen Regen.

25

4. Die Ho[nung, sah kein hülf' auf Erden. der Glaub no¡ fand' im Himmel Raht. Solt der nit dort erbetten werden, der hier so o] geholfen hat? der treuen Canzel heiße Bitt,

30

in Jesu S¡oß ward au#ges¡ütt: gib Heiland! diese todte Glieder, der hohen Mutter lebend wieder. 5. Geht fröli¡ hin! da# Herrlein lebet: war Jesu antwort, in der Noht.

35

Mein' Hand ihn au# dem Sarge hebet. Er s¡lie[e nur, er i‰ ni¡t Todt. So wurde glei¡ al# neugebohrn, | den man s¡on hielte für verlohrn. So wurd, au# vieler herzen Leide,

40

bald eine allgemeine Freude. 6. Geht, Edler Prinz! und opfert Kü‹e auf die Alpa‰er-Mutterhand.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

220

Geht la¡t Sie an und äuglet sü‹e. Erwiedert heut mit Liebe#brand, der Ang‰-Gedanken bange Glut.

45

E# wird mit einer Wüns¡e-Flut die theure Heldinn eü¡ begegnen, Eü¡ in ein gute# Jahr einsegnen. 7. Er lebet ja und hat erlebet, der liebe, sein GeburtTag# Lie¡t,

50

da# heut all' unsre Noht begräbet. Saturn mag wölken sein Ge›¡t: er muß do¡ unsre Wonne sehn, und dulten, daß wir über den, dem er s¡on wie# die Tode#‰u[en,

55

ein herzgeholte# Vivat ru[en. 8. Er lebt der theure Prinz: Er lebe! der Himmel ihm na¡ dieser Na¡t, viel tausend Freudentage gebe. Er leb' in Gotte# GnadenWa¡t!

60

E# prange Mutter und der Sohn, mit der Gesundheit Perlenkron; die ihnen Gotte# Hand auf se”e, mit Für‰en-Wohl‰and ›e erge”e.

CXXIII. 1. Jesu# lebt der Wundermann, der von Himmel hel[en kan, | wie er ehmal# thät auf Erden. E# heilt no¡, de# Heiland# Hand, 5

und zerrei‹t de# Tode# Band, da# un# drohet Leid-bes¡werden. 2. Theure Für‰in! eure Freud, eurer Mutter-Augen weid

Gedicht 123, 1669

221

gieng' jüng‰ auf de# Tode# Wegen. 10

Culmba¡, fa‰ ein Nain war, wolte auf die Lei¡enbaar Euer lieb‰e# Herrlein legen. 3. Bald komt Jesu# an, und spri¡t, Dur¡ sein freundli¡# Weine ni¡t!

15

Euer Wittib-Herz zu frieden, gibt eü¡ wieder, wa# Gott gab, wa# der Tod wolt nehmen ab. Also bleibt ihr unges¡ieden. 4. Heut er, da# Geburte#-Fe‰,

20

wieder fröli¡ feyren lä‹t. au# dem Leide, werden Freuden. Gott sey dank für sol¡e Gnad! Der Laß ferner seinen Raht ›¡ in eure Wüns¡e kleiden.

25

5. Also mü‹e aller S¡merz von eü¡, ihr dur¡leü¡tig# Herz! allemal, wie dieser, wei¡en. Mit dem Herrlein, lebt gesund! Jesu# woll' eü¡ iede Stund,

30

neue Freud-vergnügung rei¡en. |

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

222

CXXIV. Zum ho¡Für‰li¡en Beylager Herrn Herrn Fridri¡# Herzogen zu Sa¡sen-Gotha mit Freulein Freulein Magdalena Sibylla Prinze‹in von Sa¡sen-Hall Für‰li¡er Dur¡leü¡ten de# wolgerahtenen und Bittersüßen Für‰li¡er Kinder Ecloga. Thyr›#. Filadon. Dort in Jener s¡önen Au, wo mit s¡lanken s¡längel-Flü‹en da# Sudeten-Kind, die Saal, an der Reben Berge Fü‹en, rieselt auf dem Kiesel-Pfla‰er dur¡ der runden Thäler S¡oß; wo ›¡ Ascra doppel-gipfelt, einen Claro# läng‰ au#goß: 5

dort der Edle Thyr›# jüng‰, gieng Lu‰wandeln an dem Strande: da er eben ungefähr einen jungen S¡äfer fande, Filadon, der Lorbekrönet neuli¡ kame von dem Mayn. Hieher, S¡äfer! spra¡e Thyr›#: du sol‰ mir iezt ‰immen ein. Wi‹', i¡ lase n䡉 mit Lu‰, wa# Du lesen#-wehrt ges¡rieben,

10

wa# du redte‰ wohlberedt, von dem hohen We¡sel-lieben Zweyer Chur- und Für‰en-Häuser. Sa¡sen, ein# von beyden war. Sa¡sen, mir und dir zum Singen, iezund Jnhalt rei¡et dar. Einer seiner Helden au¡ ihme lä‹et Liebvermählen, eine seiner Heldinnen. Filadon: Thyr›# hat mir zubefehlen. |

15

Von dem Fe‰ hab' i¡ vernommen. Unglei¡ werd' i¡ ‰immen ein: E# soll, ob nit wohlgesungen, danno¡ wohlgemeinet seyn. Thyrsi#: Billig höret un#, die Saal, von dem Rauten-Stamme ›ngen: die da kan, zu diesem Fe‰', unsre Lieder überbringen; die, vier Sa¡sen Für‰en Si”e, mit den Wander-Fluten kü‹t.*

20

Sag dann, daß die Saal, ô Sa¡sen! deine Ströme-Für‰inn i‰. Filadon: Etwan ihr den Namen au¡ gibt der le”te von den Vieren: wann man darf' ein Teuts¡e# Wort au# der Grie¡en Munde führen.** Hall und Saal, von Salzbrunn heisen, der zu Hall qvillt an der Saal. drüm sol billig Hall-wärt# hallen, diese# Saal-be‰römte Thal.

Gedicht 124, 1669

25

223

Thyrsi#: Hall, da# hallet iezt herauf, jene Gothen-Burg zu grü‹en: deren hoher Für‰en‰ein, will die lieben Worte kü‹en, gibt ›e glei¡-verliebt herwieder. Ehrt mir diesen Gegens¡all! E¡o hier verliebet wohne, wo den Fel# belebt der Hall. Filadon: Sa¡sen, hat zu Sa¡sen Lu‰. Dort sah' i¡ au# einem Stammen

30

wa¡sen auf ein Bäumlein-paar, die da s¡lungen ›¡ zusammen. Sind e# etwann Rauten Stö¿e? we¡sel-Huld i‰ lang‰ bewu‰, Von dem Alten Edlen Hause: Sa¡sen hat zu Sa¡sen lu‰. Thyrsi#: Freyli¡ kan man s¡on zurü¿ zweymal vierzig Ernden zehlen,* seit daß ›¡ nun Se¡#mal will Sa¡sen mit ›¡ selb‰ vermählen.

35

Also in ›¡ kehret wieder, mit der runden Ewigkeit, | wa# al# ewig denkt zu währen hier in dieser eitlen Zeit. Filadon: Ewigt diß Vermälung# Fe‰, ihr drey Sä¡›s¡e Parna‹en! La‹et, nit nur hier die Saal, au¡ der Elbe breite Ga‹en bey dem alten Wittkind#-Berge, au¡ die Pleiß' und El‰er, dort

40

diese# We¡selFeuer feyren mit der Wüns¡e glü¿e# Wort. Thyrsi#: Krönt diß gro‹e Vätter-Paar, ihr begrünte Palmgeno‹en! Eure Frü¡te la‹t, zum Prei#' ihrer Edlen Kinder, spro‹en. Einer i‰ ja euer Elt‰er, und der ander euer Haubt. Eü¡ soll ihr Dur¡leu¡ter Name Jmmer-grünen Ehr-belaubt.

45

Filadon: PalmenWald, du Edler Häyn! deine s¡öne Kron i‰ Sa¡sen, und der Rauten Stamm di¡ ‰ät# gi]-befreyet ma¡et wa¡sen. E# hat Sa¡sen di¡ geboren. Sa¡sen gab Ges¡ma¿ und Sa]. Sa¡sen di¡ iezt wolgeraten nehrt in Güte Tugendha]. Thyrsi#: Gab da# zweyte Oberhaupt, iezt da# dritte wiedergibet,

50

eine To¡ter, daß man sagt: Sa¡sen ›¡ in ›¡ verliebet. Dort ein Bruder hat empfangen: Hier empfängt ein Bruder#-Sohn. Also we¡selt dan, der Orden, seiner Häupter Myrtenkron. Filadon: Dem ›e iezt wird aufgesezt: Gotte#-Huld zu ihm ›¡ neiget. A¡! der liebe Himmel liebt, wa# vom Bittersüßen zweiget:

55

der den Teüt und Teuts¡e Spra¡e liebt zuglei¡ auf beyde Re¡t. Teüt wird hohen Wol‰and gie‹en auf sein Für‰li¡e# Ges¡le¡t. Thyrsi#: Teuts¡e Spra¡! iezt ru[ zu hauf deine hierten und Poeten. Alle Federn sollen seyn lauter laute Ruhm Trompeten | dieser beyden Teuts¡en Föben. Diese# gro‹e HeldenPaar,

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

224

60

in dem Grauen grüne, blühe, man¡e# und no¡ man¡e# Jahr! Filadon: Ho¡verlobte! lebt benezt mit dem Gnaden-Thau von oben! Lebet Ho¡beglü¿t, und zehlt sü‹er Gotte#huld viel Proben. Eure, seyen Ne‰or# Jahre! Und e# müß, zu eurer zeit, Güte ›¡ mit Treue kü‹en, Friede mit Gere¡tigkeit!

65

Thyrsi#: Ho¡verliebte! lebt gelabt von der Liebe We¡selFlammen. gipfelt höher wolken-an, euren theuren RautenStammen! Treibet Zweige, und von diesen wieder man¡en Zweig erlebt! Filadon: Sa¡sen mü‹e herrli¡ wa¡sen, bi# ein Tag die Welt begräbt!

*

die Saal ie‰ von Jena na¡ Hall, über Naumburg und Merseburg, ›nd 4 Für‰li¡e Sä¡›s¡e Re›denzen.

** Dre#heru# und Bertiu#, leiten die Namen Saal und Hall von Grie¡is¡en ἅλς ἁλὸς wie dann die Oerter, wo Salzbrunnen qvellen, gewönli¡ Hall genennet werden. *

Se¡# Herzogen in Sa¡sen haben, in 80 Jahren, zu Herzoginnen in Sa¡sen geheuratet, al#: 1. Johannes Casimirus in Coburg Anno 1586. zu Anna Herzog# Augu‰i in Sa¡sen To¡ter. 2. Albertus in Eisena¡ Anno 1633 zu Dorothea Herzog# Friederici Wilhelmi zu Sä¡sis¡ altenburg To¡ter. 3. Ernestus in Gotha Anno 1636. 24 Octobri# zu Elisabeth Sophien Herzog# Johanni# Philippi zu Sa¡sen To¡ter. 4. Fridericus Wilhelmus in altenburg Anno 1652. 11. Octobris zu Magdalena Sibylla, ChurFür‰en Johannis Georgii I. zu Sa¡sen To¡ter. | 5. Mauritius in Naumburg Anno 1656. 3. Julii zu Dorothea Maria Wilhelmi Herzog# zu Sa¡sen To¡ter. 6. Fridericus in Gotha. Anno 1669. 14 Novembris zu Magdalena Sibylla Herzog# Augu‰i zu Sa¡sen To¡ter in Hall.

CXXV. Von der Ho¡wolgebornen Uranie Gotte#mal-Reise. Hat der Fluß, der mei‰ nur ie‰ dur¡ der Gott#verge‹nen Ga‹en, hat, von Fluten aufgebrü‰,

Gedicht 125, 1670

225

er nit wollen ziehen la‹en 5

Jesu herz, Uranie? Solt er Himmel#ammen s¡wemmen, und da# Rei#vorhaben hemmen, da# den Gei‰ führt in die Höh? Ließ da# Wa‹er, ni¡t zum Wein,

10

der die Seele labt, gelangen? Mu‰ Uranie Cana seyn, Threnen s¡öpfen und einfangen in der augen Wa‹er Krüg? A¡ ja! wann da# Maß verrunnen,

15

zieht man Wein au# Wa‹erbrunnen Glaub und Lieb erhält den Sieg. JESUS solt, in# Hunger-land, die, so na¡ ihm hungert, weisen? Solt, die mild‰e vatterhand

20

Kinder nur mit Steinen, speißen? der die Liebe selber i‰, solt er seinen Kuß versagen einer Seel, die ihr behagen nur na¡ seiner S¡öne mi‹t? |

25

S¡i[t der Gei‰ zum Paradei#: solte ni¡t der Png‰ wind wehen? solt ni¡t eine sol¡e Rei#, die zu Jesu eilt, fortgehen? J‰ er selber do¡ der Weg:

30

solt' er weg ni¡t ma¡en können? Tru”, daß, wann Gott ›¡ wil gönnen, Satan ›¡ darzwis¡en leg: E‰her zu dem Aha#ver mu‰ ja ni¡t, al# s¡werli¡, kommen,

35

Harte Reis', üm sol¡e Ehr', ohn Verdruß wird vorgenommen. Jesu# gebe, daß au¡ s¡ier

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

226

mög' also die Flut au¡ fallen die dem Deoglori-wallen 40

no¡ verwehrt de# Porte# Thür. Edle J›#! dankt mit mir, Jesu, der die Rei# beglü¿et, der der Pegni” diese Zier no¡ mit Freüden hat ges¡i¿et.

45

E# wüns¡ ferner unsre Bitt, daß de# hohen wol‰and# Krone ihrer hohen Tugend lohne. Gott ›e himmlis¡ übers¡ütt.

CXXVI. Auf Jhrer Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Frauen Frauen Erdmuth-Sophien, Marggrän zu Brandenburg etc. gebornen ChurPrinze‹in von Sa¡sen etc. Ab‰erben etc. Wie? wa# hör' i¡? i‰ e# wahr? i‰ die Sonne untergangen, unsrer Franken Erden Sonne, die dem Himmel#-auge glei¡t? | J‰ der s¡öne Lauf volbra¡t, eh' er kaum re¡t angefangen? wird e# abend, no¡ vor abend#, eh der Mittag ward errei¡t? 5

Muß der große Sa¡sen Held, muß er s¡on-entseelt beklagen seine a¡! nur Eine To¡ter? Mu‰ der hohen Mutter Hand diese augen drü¿en zu, die da waren ihr Behagen? Wird Natur! dann deine Ordnung so verkehrt und ümgewandt? So ein Wunder-tre[li¡# Kind, so ein Göttli¡# Bild auf Erden,

10

aller Zier und Lu‰ Jdee, Spiegel der vollkommenheit, soll e# also und sobald ‰erben und zerbro¡en werden? Siht man also, vor Göttinnen, iehen die Un‰erbli¡keit? Diese hatten ja in Sie einges¡reinet ihre Gaben. Juno Sie, au# einem Churhau# hö¡‰gebohren, bra¡t zur Welt;

15

Und ein Ho¡Dur¡leu¡ter Held mu‰ ›e zur Gemahlin haben: Großmut war' und dapfre# Wesen dieser Heldin zugesellt. Do¡ hat Chari# Freündli¡keit mit der Maje‰ät gemänget:

Gedicht 126, 1670

227

eine# gab den andern Maße in den holden Ange›¡t. Huld und Heldenmut zuglei¡ war den Augen eingesprenget: 20

die in einem bli¿e beyde# heis¡ten, Ehr und Liebe#pi¡t. Männli¡ war der gro‹e Gei‰ in den zarten Weibe#-Gliedern: ma¡te, daß ›e o] in wäldern war dianen Jagtgefärt. Muht und Weißheit ›e zumal, Bu¡ und Lanze, kont verbrüdern: | drüm ›e hiese, al# Sophia, eine Palla# dieser Erd.

25

hat ihr edler Zeitvertrieb unsre Spra¡ nit adlen können mit den bä‰en Poesyen, mit dem wolberedt‰en Kiel? Au¡ so mu‰e Venu# selb‰ ihr den S¡önheit Vorzug gönnen: weil der allers¡ön‰en Tugend ein glei¡-s¡öne# Hau# geel. S¡ä”e, die son‰ ›nd vertheilt, waren alle hier beysammen.

30

Euer Rei¡tum, eure Wonne, ware dieser Au#bund-S¡a”, Theurer großer Chri‰ian! diese# Bild ‰illt' eure Flammen. diese Göttin Eü¡ ergezte, eurer Augen süße A”. A¡! Gewesen! harte# Wort! a¡! der allzu kurzen Weide! A¡tmal hat no¡ kaum der S¡nitter da# behalmte Feld entährt,

35

seit da# Edle Sa¡sen hat hergesendet diese Freude. Mü‹en soviel Leben#wüns¡e also bleiben ungewährt? Hätt Sie mögen do¡ zuvor eine Für‰en Mutter werden, diese liebe Lande# Mutter! Und so bliebe do¡ von Jhr, ob ›e un# der Himmel nahm, etwa# wehrte# no¡ auf Erden;

40

also sähe man no¡ trö‰li¡, in den Jhren, ihre Zier. do¡ e# muß, wann Gotte# Will redet, unser Wuns¡ ver‰ummen: der weiß wohl, wie lang er geben, wann und wa# er nehmen soll. Gott hat eu¡, und ni¡t der Tod, wa# er vormal# gab, genommen. wol lä‹t man in allem ma¡en den, der alle# ma¡et wol. |

45

Kurz i‰ hier, wa# tre[li¡ i‰. S¡aut der Blumen s¡ön‰e arten: ihre Königinn, die Rose, wird und ‰irbt in einen Tag. Wa# i‰# wunder, wann au¡ so ihre# alter# ni¡t erwarten Mens¡en, die vor andern blühen, wie im Feld der Rosenhag? Theurer Für‰! e# i‰ ni¡t neu diß, in eurem hohem Hause:

50

da# der früh-verwelkten Rosen s¡on vorde‹en viere zehlt. dieser ›nd gewandert-vor glei¡ jung in die Todten-Clause zwo Sophien: deren Eine Eü¡ gebohren hat zur welt.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

228

Bri¡t ›e do¡ der Himmel ab, ma¡t ›e in dem Paradeise ewig ‰ehen, blühen ewig: ihnen sey der Taus¡ gegünt. 55

Gönnt der Eüren au¡, ô Held! ob ›e eilet, diese Reise. Gott hier nimt, wann wir verliehren: wa# der Glaub dort wiederndt. Wir vers¡merzen mit Gedult diese unsre Sonnenwende: wir erleiden, daß iezt unsre#, wie der Kreb# da# Himmel-Lie¡t, daß der Tod' e# wieder hin, wo e# hergekommen, sende.

60

Jhr wir jene# wol-seyn gönnen: ob hierbey un# weh ges¡i¡t. J‰ Sie do¡, von Chri‰ian; ihrem Chri‰o zu gereiset! dort ›e lebet! ihre Jahre hat Sie eü¡ auf Erd verma¡t. Lebet dann! seit lang' und froh, Lande# Vatter! wa# ihr heiset. Tausend und no¡ Tausend wüns¡e, s¡lie‹en eü¡ in Gotte# Wa¡t. |

1. Sophia Prinze‹in von Ligni”, ward ChurFür‰en Johann Georg, zu Brandenburg Gemahlin. Anno 1545 Starb Anno 1546 2. Eleonora Marggrän von Brandenburg Preußen ward Churfür‰en Joa¡im Frideri¡# 2 Gemahlin. Anno 1603. ‰arb Anno 1607. alt 24 Jahr. 3. Sophia, Marggrän von Brandenburg Onold#ba¡ ward Marggrafen Erdmann Augu‰# Gemahlin. Anno 1641 ‰arb Anno 1646. alt 32 Jahre. 4. Henrietta Louyse Prinze‹in von Wirtenberg Mömpelgart ward Herrn Marggrafen Alberti zu Brandenburg Onold#ba¡ Gemahlin Anno 1642. ‰arb Anno 1650. alt 27 Jahre.

CXXVII. Jhrer Dur¡leu¡t le”te Worte. 1. J¡ will nun die welt gesegnen. Meine Lieb‰en, gute Na¡t! Stellet ein da# augen-regnen. Jezt werd' i¡ zu ruh gebra¡t. 5

Eil i¡ au# dem Leben hier: nur wa# ‰erbli¡, ‰irbt an mir. weiß man do¡, an wen i¡ gläube! Jesu# i‰#: bey ihm i¡ bleibe. 2. Weiß i¡ do¡ von seinem Leiden:

10

und mein Jesu# weiß von mir.

Gedicht 127, 1670

229

Solt von ihm der Tod mi¡ s¡eiden, der den Tod getödet hier? weil i¡ den im Herzen hab, der nit bliebe in dem Grab, 15

weil i¡ weiß, an wen i¡ gläube: Mit ihm i¡ au¡ lebend bleibe. | 3. An den Heiland i¡ mi¡ halte, de‹en Blut un# hat erkau]. diese# Lö#geld mir au¡ galte.

20

diese Flut hat mi¡ getau]. Meiner Sünd Egypter-Heer, ›nkt in diese# rohte Meer. J¡ weiß, weil an ihn i¡ gläube, daß i¡ unverlohren bleibe.

25

4. Wen solt' i¡ mir son‰ ersehen, der mir gebe da# Geleit au# dem Leib zu Gotte# höhen? Er, der Für‰ der Seeligkeit, mi¡ vor seinen Vatter ‰ellt,

30

mir die Himmel#kron erhält. An ihn, weiß i¡, daß i¡ gläube. Nur bey ihm, i¡ ›¡er bleibe. 5. J¡ war seelig hier, im ho[en: ie”und wird mein Glaube sehn.

35

Nun hab' i¡ da# Ziel getro[en. wo die Engel Für‰en gehn. der Sa[irne Stern-Pala‰, meine Seele lädt zu Ga‰. Jesu# will, an den i¡ gläube,

40

daß bey ihm i¡ ewig bleibe. 6. Gläube nun von mir ein ieder, daß mein Tod mi¡ leben ma¡t. Er legt s¡la[en nur die Glieder, na¡ der müden Sorgen wa¡t.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

230

45

Lieb‰en! ob i¡ iezt von Eü¡ wandre hin, al# eine Lei¡: wi‹t ihr do¡, an wen i¡ gläube! Jesu# i‰#: bey ihm i¡ bleibe. |

CXXVIII. E# geh zu ruh die einmal-müde Klag! dem Eltern-Aug kein Weinen mehr behag. Und der Gemahl ‰ell ein da# Seüfzer-heben. da# Sterben i‰ ja nur ein Gang zum Leben. 5

Den Leib, der Seel Erdmütig# Hau# und S¡rein, de# S¡öpfer# hand ihr hat geraumet ein. Man sah in ihr, na¡ Jesu wolgefallen, die Gei‰e#glut mit weißheit Stralen wallen. Sie s¡wunge ›¡, dur¡ blauer Lü]e Heyd,

10

dem Himmel zu, in# Hau# der Ewigkeit. Na¡ kurzer fri‰, die edle Zun] der Sinnen, auf# Neu, ihr werk, do¡ himmlis¡, wird beginnen. E# naht die Zeit, da in die TodtenBein', ihr edler Gei‰ wird wieder kehren ein,

15

da# alte hau#, den Leib, Gott s¡ön beleben und seiner Seel verneut wird wiedergeben. So gebt ihn dan der Klu], den holen Grab: im MutterS¡oß er seine Ruh‰ätt hab. der diß sein Bild zu formen war beie‹en,

20

der wird e# hier hervor zusu¡en wi‹en. Nun Erde du! verwahr diß theure Pfand, da# man dir iezt vertraut, zu treuer Hand! Bi# komt der liebe Tag na¡ Gotte# Willen, der aller frommen Ho[nung wird erfüllen. * * *

Gedichtgruppen 128 und 129, 1670 und 1670/71

Bißher zwey Augen hier, hatt' unsre Lande#-Sonne da# eine, A¡! ents¡lie[. Da# andre do¡ no¡ wa¡t. | Jen# an dem Himmel ‰eht. Dieß unsre Erden-Wonne, der Hö¡‰e leü¡ten ma¡', und trö‰en unsre Na¡t. 5

Lebt, Lande# Vatter, lebt! Kein Leidfall Eu¡ betrübe; der Lei¡‰ern ferne bleib von Ewrem hohen Hau#. Der Himmel, der im Zorn au¡ denkt an seine Liebe Auf Eü¡, na¡ diesem Leid, woll Freüden s¡ütten au#.

CXXIX. Erklärung de# KupferTitel# zur Für‰li¡en Lei¡gedä¡tni#. Wa# i‰ do¡ hier? a¡! eitel Eitelkeit! vergängli¡ i‰, wa# lebet in der Zeit: wie Blasen ›¡ au# Seif' und Wa‹er drehen, die unvermerkt vergehen im Ent‰ehen. 5

A¡! unser Thun ‰eht auf dem Kno¡en-Fuß de# dürren Tod#, der alle# ändern muß. ob s¡on da# Haupt s¡ön, wie der Vollmond s¡einet: s¡au' auf da# End. Der Glanz ›¡ mähli¡ bräunet, und bald vers¡warzt: die Erde ihn bede¿t,

10

glei¡wie ›e un# in ihre Gru] ver‰e¿t. So ‰ehe dan ‰ät# unser Aug' gekehret zur Ewigkeit, die unvergängli¡ währet. A¡ ja! du bi‰ die Sonn', ô Ewigkeit! die ge‰ern s¡ien, die morgen s¡eint wie heut.

15

Wer kann den Sand, mag deine Jahre, zehlen. Wer solte da#, wa# droben, ni¡t erwehlen? | wohnt do¡ s¡on jezt im Himmel der Be‰and: e# blinket ja da# güldne Sternenland, viel tausend Jahr? a¡! wa# wird dort ges¡ehen?

20

Auf Erden hier muß alle# bald vergehen. wie mu‰e do¡ au¡ so ges¡wind davon Sie, unsre Zier, de# Lande# Sonn' und Kron;

231

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

232

Wie bald i‰ Sie von unsrem Haubt gefallen, ma¡t da# Gebirg vom Trauren wiederhallen? (wie Rahel dort) und klingen wie ein S¡wan,

25

der ni¡t# al# nur vom Grabe ›ngen kan. do¡, ob ›e s¡on gefället ward auf Erden. hier el Sie, dort im Himmel ho¡ zuwerden, daselb‰ auf Sie die Sternenkron gewart. der Engel-Leib hat hohe Fönix-art,

30

wird glanz-verneut ein‰ au# der As¡e ‰eigen. So kan, im Tod, un# der Gewinn ›¡ zeigen. **** Lange lebet Herr und Held! langsam kehrt gen Himmel wieder, den al# eine Kron der Erd un# der himmel s¡i¿t hernieder. Lange lebet eurem Lande. Lange s¡ü”t die reine Lehr. Lange thut den Kir¡enwölfen Chri‰-Ern‰ha]e gegenwehr. 5

Lang nenn Eü¡ der Frankenkrei# seinen S¡irmer und Befrieder. Lange mehret eure# Hause#, eure# Für‰enNamen#, Ehr.

CXXX. Zu Meine# Dur¡leu¡tigen Föbu# S¡auspiele, die Jrmenseul. Jn Die#piter# Pala‰e luden Götter ›¡ zu ga‰e. | Cynthiu#, der wehrte Wirt, ›e re¡t zu erge”en zielte, 5

auf der guldnen Leyer spielte, Lieder, die er, al# ein Hirt ehmal# bey Admetu# Heerden hatt' ersonnen hier auf Erden. 2. Föbu# Kinder vor ihn traten,

10

üm ein Spielgedi¡te baten, da# ›e, vor der Götter S¡aar, auf dem S¡aupla” ma¡e ‰ehen.

Gedicht 130, 1670

233

wol! spra¡ er: e# soll ges¡ehen. Herme# ward beru[en dar, 15

nahm, vom Jovi#-Adler, Kiele, auf zuzei¡nen diese Spiele. 3. Deliu# der war geie‹en, etwa# in den Kiel zu gießen, da# den Kindern gäbe Lehr.

20

Typhon war ihm unverge‹en, den der tolle Stolz bese‹en, daß er neben Jupiter in den Himmel wollen thronen; in der Hölle nun muß wohnen.

25

4. S¡reibe, (spra¡ er) wie der Riese ›¡ auf Erd anbeten liese, ri‹ die Mens¡en ab von Gott: wie er war von mir dur¡pfeilet, und wie Zev# auf ihn gekeilet;

30

wie sein Ho¡mut ward zu spott, daß er nun muß S¡wefel s¡wi”en dort in Ethna Feuer-pfü”en. 5. Drauf mu‰ ein gewölke ‰eigen, | die Flegräer-Felder zeigen,

35

wo ge‰anden i‰ der Berg, der gen Himmel dor]e purzen und zur Erden mu‰e ‰urzen: au# dem Risen wurd ein Zwerg. da sah man den Krieg vergangen

40

und die Gottheit Siege-prangen. 6. Palla# ehrte da, mit Lobe, und Diana, diese Probe, diese# Föbu# Kinder-Spiel: da# Mercur mit güldner Dinten,

45

s¡riebe auf der Dafne Rinden. Psy¡e allen wohl geel,

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

234

Jdmon, Jalemu#, die Söhne, und au¡ Dryope die S¡öne. 7. Er, der Vatter dieser Sterne, 50

spra¡ zu ihnen: Jede# lerne für¡ten unsern Götter Gott, ›¡ ni¡t wider ihn entbören, diesen theuern Sieg verehren, der den Riesen au#gerott;

55

daß der Himmel von der Erde, wie er soll, bedienet werde.

CXXXI. Erklärung de# KupferTitel# Sonnet. Wa# thut Abgötterey? ›e ma¡t au# Mens¡en Götter. S¡au, Sa¡se! s¡au, wie diß au¡ deine Vorwelt kunt. Für‰ Herman war dein Mar#, der aufgeseulet ‰und. | im wald der Are#burg. Gott s¡i¿t ein Kriege#wetter, 5

da# mit dem Wetterkeil die Gö”enseul zers¡metter. da# ‰renge Nötige no¡ endli¡ ma¡te Wund die Herzen, daß man ›¡ zum wahren Gotte fund. Dank, Sa¡sen! hange fä‰ an deinem Seelen Retter Ein andre# Bild ward dir, die Wegseul, aufge‰ellt,

10

da# Creu”, daran für di¡ hat Gotte# Sohn gelitten. Streb Himmel-an, ihm na¡, mit deine# Chri‰u# Sitten, du Chri‰en-Land! dein S¡ild da# weiße Pferd nun hält. diß i‰ der reine Glaub; zieht am Elia#-Wagen. diß Creu”bild, diese# Roß, soll di¡ zum Leben tragen.

Gedicht 132, 1671

235

CXXXII. An Seine Ho¡Für‰li¡e Dur¡leu¡t. Na¡ eroberung der Stadt Braun#weig. Ware diß die Zeit zu ›egen? ô der lang-gewüns¡ten Zeit! Endet iezt, ein kurze# Kriegen, vieler Jahre harten Streit? 5

Wa# drey Lager ni¡t vermo¡ten, hat da# vierte iezt, ohn Blut, nur in halbem Mond erfo¡ten. Sehet, wa# der Himmel thut! Denk, Brunetta, Nymfenkrone,

10

Brunon# Kind, a¡! denk mit Reu, wie du man¡em seinem Sohne ha‰ versaget deine Treu. Seine# Stamme# Sieben Kayser ma¡ten di¡ no¡ rei¡ und groß:

15

du wolt‰ diesem Hau# der Häuser do¡ nit ›”en in dem S¡oß. | Dor]e‰ du di¡, To¡ter! trennen also von de# Vatter# Hau#? Für‰en, die na¡ dir ›¡ nennen,

20

ha‰ du dörfen s¡ließen au#. Wer i‰ ni¡t, mit Ehr und Wonne, sol¡en Göttern unterthan? Da¡te‰ du ni¡t: Ohn die Sonne, i¡, der Mond, nit leu¡ten kan.

25

Du, der Demant in der mitten, diese# Lande# Kleinod zier‰. S¡ön du iezt, mit bä‹ern ›tten, wieder eingefa‹et wir‰. Guel# di¡ mit freuden grüßet,

30

deine S¡we‰er Na¡barin, und di¡ in die arme s¡ließet: nun du änder‰ deinen ›nn.

Anno 1671

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

236

Helden von de# Helden Stammen, Kinder von dem Wittekind! 35

sehet, wie dur¡ Eintra¡t-ammen ›¡ de# Glü¿e# Lieb entzündt! Dreyen gibt e#, wa# vorde‹en Einem dreymal ward versagt. La‹t e# bleiben unverge‹en.

40

Brüder-Eintra¡t Gott behagt. Dir war diese# Glü¿ bes¡ieden, Teuts¡-Dur¡leu¡tig# Ne‰or-Hau#! Dir der Himmel gönnt den Frieden, der solang ›¡ drehet' au#.

45

Braun#weig dir wird zu-vermählet: weil dein theure# HeldenPaar von Dem seine Ankun] zehlet, der sein lezter Land#Für‰ war. | Ehre sey den Großen Brüdern!

50

Jhr Na¡›nnen mit Beda¡t hil] iezt den vergi[ten Gliedern, die zum Haubt ›nd wiederbra¡t. E# ergienge na¡ Verlangen: Friedli¡ ›ht man ›e ie”und,

55

und ni¡t blutig, Siege-prangen. Oel, ni¡t E‹ig, heilt die Wund! Ey so hab, für diese# S¡i¿en, ey so hab der Himmel Dank! Gott nur konte so beglü¿en,

60

plö”li¡ enden diesen Zank. Alle# ›nd ihm lei¡te Sa¡en, wann er i‰ auf Heil beda¡t. Ho[t! Er kan und VVIrDs VVoL MaChen. Sehet! DIß VVar VVoL geMaCht.

65

Ziehet nun, ihr theure Guelfen! ziehet ho¡gesegnet ein. E# sol, Gott wird ferner helfen,

Gedicht 132, 1671

237

Eur und eurer Na¡welt seyn, diese HofStadt eurer Ahnen. 70

Jezt der alte dritte Lew ›¡ gesellt zu euren Fahnen: die beglü¿te Zahl, i‰ Drey. S¡eint do¡, eu¡ wilkom zu heißen, auf der Burg der güldne Lew

75

au¡ den Ra¡en aufzureißen. Eure Bürger, seiner Treu denken forthin na¡zuahmen, die den Todten no¡ geliebt. Treu und hold, sey'n ihre Namen:

80

de‹en der ein Sinnbild gibt. | Fromme Bürger, alte Teuts¡en! thut nun ewig, wa# ihr thut. Jhr dör] für¡ten keine Peits¡en. Diese Götter ›nd eu¡ gut,

85

›nd ganz gütig, Gott-ge›nnet: Jhnen dienen, Freyheit i‰. Jhr verliert ni¡t#, ihr gewinnet. Todt und ab i‰ aller Zwi‰. Edle Wyk der alten Brunen!

90

a¡! wie wir‰ du nun forthin unter diesen Sonnen grunen! Wan du ihren Vatter-Sinn, und wie ›e so huldrei¡ seyen, wir‰ verspüren, dan wir‰ du

95

deinen alten Sinn bereuen, danken Gott für diese Ruh. Ni¡t mehr wird ›¡ sehen ‰ämmen Mutter Oker, no¡ mit Wut deine Ga‹en übers¡wemmen.

100

Guel# dir, auf dieser Flut, wird viel süße Grüße s¡i¿en. Mi¡ kont (wir‰ du sagen no¡)

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

238

meine Niederlag beglü¿en: gern trag' i¡ diß san]e Jo¡.

CXXXIII. An Eben dieselbe Auf dero Ho¡Für‰li¡en Jungen Prinzen# Herrn Ludwig-Rudolf# Geburt#Tag. J‰ da# Prinzen-Kleeblat neu, i‰ e# nun ergänzet, worden? hat de# Lebengeber# Treu | neu ersezt da# alte Morden? 5

Viere nahm der Himmel au#, hieß ›e Engel-Für‰en werden: dreye glänzen nun auf Erden im Dur¡leu¡ten WelfenHau#. A¡! wel¡ ein Zusammens¡ein

10

Sieben Guels¡er Planeten! Viere oben sehn herein, die der Tod nit konte tödten: Dreye, nun die Zahl i‰ ganz, sollen, al# die ErdenSternen,

15

wie de# Himmel# Lauf-Lucernen, gegen‰ralen ihrem Glanz. Siebenmal s¡on Sieben Söhn', al# erhöhte Stamme#-Reiser, zehlen, die vermählet ‰ehn

20

diese# ort#, die beyde Häuser. Hol‰ein, wa# e# dort bekam, gab dem Brunon#Hause wieder, eine Mutter vieler Brüder. Sieben, krönet dieser Nam.

25

Theure Mutter! diese# Hau# eu¡ re¡t seine Flora nennet: seine zweig' ihr breitet au#,

Gedicht 133, 1671

239

die der Teuts¡e Föbu# sönnet. Blüt und Grünung gebet ihr, 30

ma¡t in seinem alten Sa¡sen diesen HeldenStammen wa¡sen, daß er daure für und für. Diese# Stamme# Gipfel du, Glü¿e#-Sohn! du spro‹e‰ eben,

35

da ›¡ wieder ma¡t' herzu, in de# Hause# Pi¡t zu leben, | deiner Ahnen Ankun]-Stadt: wo au¡ Sieben dieser Reiser hat geziert die Kron der Käyser;

40

zwey no¡ man erwehlet hatt'. Du erfüll‰ die Sieben-Zahl, die beglü¿t und heilig heiset. Alle Wo¡en ›ebenmal um die Erd der Himmel reiset.

45

Zehn mal ›eben liebe Jahr', und no¡ mehr, sol deinem Leben, al# wie deinen Ahnen* geben, Gotte# Huld, im Greißen-haar. Gott laß in di¡ ießen au¡,

50

seine# Gei‰e# Sieben Gaben, himmel-trunken ohne maß. Du sol‰ allzeit rei¡li¡ haben alle# da#, worum wir hier in den Sieben Bitten ehen.

55

Gotte# Wa¡t müß um di¡ ‰ehen, Di¡ zu s¡irmen für und für. Sieben, Welt und Grie¡enland, WunderBäu und Weißen zehlet. Sieben Säiten, wie bekandt,

60

Föbu# hat zur Leyr erwehlet. Prinz! di¡ laß zum Salomon und ein Für‰en-Wunder werden,

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

240

der gerundet Meer und Erden! e# ers¡all dein Ruhme#-Thon. 65

Sieben Arme nun von ›¡, dieser güldner Leu¡ter, ‰re¿et. Viere ›nd s¡on ewigli¡ mit dem Sternengold bede¿et. Dreye, diesen und no¡ Zween, |

70

laß der Himmel ur-lang s¡einen. Diese Prinzen Großer Kleinen, sollen no¡, al# Faro#, ‰ehn. Siebender von dieser Zahl, Ludwig-Rudolf, Für‰en-Panze!

75

Gotte# heller Gnaden-‰rahl, di¡ mit Vor›¡t-Lie¡t ums¡anze. Wa# die tausend Wüns¡ ie”und der getreuen Seelen geben, lange# und beglü¿te# Leben,

80

sey vom Himmel dir vergunt.

* derer 18, ›ebenzig und mehr Jahre erlebt.  Anmerkung. Diese Sieben fru¡tbare StammZweige ›nd: 1. Albertus Pinguis Herzog zu Braun#weig ‰arb 1318. zeugte mit Rixa Für‰in der Wenden 7 Söhne. 2. Heinrich der Jünger ‰arb 1532, mit Maria herzogin von Würtenberg 7 Söhne und 3 Tö¡ter. 3. Wilhelm. ‰arb 1592. mit Dorothea königli¡er Prinze‹in au# dennemark. 15 Kinder darunter 7 Söhne. 4. Otto II. ‰arb 1603. mit 2 Gemahlin Hedwig Grän von O‰frie#land 8 Söhne und 4 Tö¡ter. 5. Elisabetha Herzogin von Braun#weig mit Herzog Johannsen zu Hol‰ein-Sonderburg 8 Söhne und 7 Tö¡ter. 6. Eleonora Sophia, de‹en To¡ter, mit Chri‰ian dem Jüngern Für‰en zu Anhalt 8 Söhne 7 Tö¡ter. 7. Herr Herzog Anthon Ulri¡, mit Frauen Elisabeth Juliana Herzogin von Hol‰ein-Nordburg 7 Söhne und 5 Tö¡ter.

Gedichte 134, 135 und 136, 1671, 1672 und 1672

CXXXIV. Unter da# Bildni# Jhrer ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Frauen Frauen Sophien Louysen Markgrän zu Brandenburg geborner Herzogin zu Würtenberg. Man kan die hohe Seel au# diesem Antli” kennen. So edle Flamme ma¡t ein HeldenHerze brennen. | E# spri¡t, wer ›ht die Zier und von der Tugend hört: Selb‰ in Sophien wohnt der Himmel auf der Erd. 5

Anno 1672

Solt ni¡t da# Brennu# Hau# ›e seine Göttin nennen?

CXXXV. An die ho¡Fürtre[li¡e Uranie. Sonnet. E# wil die GnadenHand nur edle# Gold verehren, von der, dem Golde glei¡, man theure Zeilen ndt. Der großen Cori# Bild die Eins¡melz-Blumen ›nd: daß gegen J›# ‰ät# blüht ihre Huld, ›e lehren.

5

Da# Gold au¡ süßen Du] verwahrt, den ›e bes¡eren: ein Bild von Cori# Ruhm, der s¡on vorlang‰ beginnt, und tägli¡ im Gerü¡t no¡ süßern Ru¡ gewinnt. Gold, Balsam, eine# will de# andern Wehrt vermehren. Auf weißem Grunde ›¡ die Blumen s¡melzen ein:

10

man la‹e diß ein Bild der treuen J›# heisen. Zwar, in entbrennter Lieb, wil ›e au¡ Rose seyn: und sol¡e sol da# Werk, solange ›e lebet, weisen. J‰ Cori# Keyserkron, hei‰ Blumen-Königin: die Rose leget ›¡ zu ihren Füßen hin.

CXXXVI. Die weiße Königin au# Morgenland, s¡i¿t Gold, für J›# und Silvan: da# komt am Tag der Weißen, die au¡ von morgen her mit Gold und Gaben reisen.

241

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

242

J‰, wie dem Jesulein, ihr Gold un# worden hold? 5

J‰ hier dan Bethlehem? Auf treuen Dank zu denken, so wollen wir darfür ihr JEsum selber s¡enken.

CXXXVII/1. Gibt J›# Herz, für Gold; für Balsam, ihre Treue: Silvano au¡: so ›nd der Treu' und herzen zweye. der Cori# gibet ›¡, diß treue Herzen-paar. Gott ma¡ ein Paar darau#! diß Jahr e# ma¡e wahr. Mense Januario |

CXXXVII/2. Auf die ho¡Geburt der ho¡für‰li¡en Brandenburgis¡en Prinze‹in Eleonoren Magdalenen. Hö¡‰-teurer Stamm, urfür‰li¡ aufges¡o‹en! Wie zehlte‰ du wol ehmal# wenig Spro‹en. Wann wir zurü¿ dur¡ zwänzig Jahrea sehn: 5

Ein junger Zweig, nur einer, bliebe ‰ehn, wiewol ›¡ da fünf Ae‰eb ließen s¡auen. Wird ›¡ dann au¡ diß Churhau# wieder bauen? so gieng die Frag. Wo i‰ die alte Zeit, da ›¡ A¡t Ae‰'c auf einem au#gebreitt, vier Brüder-Paar? wer konte damal# gläuben,

10

daß dieser Stamm so rei¡ würd wieder treiben, al# er nun ‰eht? E# adelt diese# Jahr der zwöl]e Prinz, den e# jüng‰hin gebahr. ô WunderGlü¿, der Na¡welt anzumelden! | diß Heldenhau#, lang‰her mit jungen Helden,

15

›¡ mehrte nur. fa‰ s¡on fün[ halbe Zehn der Jahre nun im Stamm Regi‰er ‰ehn, seit daß die Lezte Heldin außgegangen

Gedicht 137/2, 1673

243

von diesem hau#, ein andre# zu ümfangen.d E# wolt hiemit nit mehr zufrieden seyn 20

da# Teuts¡e Rei¡. Will e# nur nehmen ein, will Brandenburg un# ni¡t hierwider geben Prinze‹inen, die unsre Stäm beleben? von unsren, ihm bi#her gebohren wird so man¡er Prinz: wie daß e# ni¡t gebiert,

25

wa# au¡ für un# kann fru¡ten vnd gebären? wie lange soll no¡ diese# unre¡t währen? der Himmel will, die Klag zu ‰ellen ab, daß forthin au¡ di# hau# heldinnen hab. diß hat au¡ nun, in n䡉en dreien Jahren

30

von neuen nun, zu seiner freud, erfahren. da# Churhau# fieng den Reyen er‰li¡ an.e E# folget na¡, s¡enkt ihrem Chri‰ian ein fräulein-paar,f die Tre[li¡‰e Louyse. | dur¡ die der Held seither au¡ fru¡tbar hiese.

35

Gesegnet soll die große Mutter seyn, dur¡ die ›¡ so der Segen ‰ellet ein. Seit Theur‰e# Paar! zu hohem Glü¿ erkohren! Wa# blühet dan wol für Eleonoren?

40

Am dritten Tag na¡ ihr, vnd vor dem Jahr an diesem Tag, zween Prinzen dort gebahrg dem Churhau#-Stamm, die Theur‰e Dorothee. Ein Ehr-Ge‰irn für Sie am Himmel ‰ehe. So wa¡set dann, ihr kleine großen ihr! vollkommenheit sey eurer Jahre Zier.

45

E# werde wahr, wa# über eu¡ gespro¡en der Lilie Mund, die Edel wird gero¡en und tre[li¡ redt vom o[nen Taufe-Born, wodur¡ ihr au¡ im Himmel seit erkohrn zu Für‰innen. Ein Redner für die Beeden!

50

ein sol¡er kann von sol¡em Jnnhalt reden. der Himmel no¡ viel sol¡er Freuden s¡i¿ und ehre ‰ät# diß hau# mit hohem Glü¿.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

244

a) Anno 1651 lebte der einige junge Prinz in 5 Linien, Chri‰ian Ern‰, diß ort# herr Vatter. b) E# waren damal# 5 Linien, Churfür‰ Fridri¡ Wilhelm etc. Chri‰ian Wilhelm Admini‰rator zu Magdeburg, Marggraf Chri‰ian zu Culmba¡ und de‹en Sohn Marggraf Georg Albre¡t, und Marggraf Albre¡t zu Onold#ba¡. c) Churfür‰ Johann Georg, fortpanzer die# hause#, verließe 8 Söhne, die alle erwa¡sen und Anno 1611 no¡ gelebet haben. d) Hedwig Sophia Landgrafen Wilhelms VI. Gemahlin Anno 1649. e) Anno 1670. 16 Novembris ward die ChurPrinze‹in Maria Amalia gebohren. f) Prinze‹in Christina Eberhardina gebohren Anno 1672 . . . . . . Prinze‹in Eleonora Magdalena geboren den 14. Januarii Anno 1673. g) Anno 1672. den 14 Januarii ward Prinz Albrecht Fridrich und Anno 1673. Prinz . . . . . . Seiner Churfür‰li¡en dur¡leü¡t den 16 Januarii gebohren.

CXXXVIII. 1672. Ecloga Hirten Klag- und Tro‰Gesprä¡e. Dafni#. Silvanu#. Auf Jhr Ho¡Für‰li¡en dur¡leu¡t Frauen Frauen Sybilla Vrsula Herzogin zu Brauns¡weig und Lüneburg Ho¡seelige# ableiben | E# hatte Cynthiu# den Zügel s¡on gesenket, und seiner Ro‹e Rei# zur tränke hingelenket, in Hesper# Ocean; Orion, Prin” der Na¡t, s¡on hatte aufgeführt die blanke Sternen Wa¡t, 5

und triebe vor ›¡ her die beiden Jäger Hunde; im s¡warzen güldnen Stü¿ die Na¡t an Himmel ‰unde, im gold-bortirten Sammt: al# Dafnis und Silvan, zween hirten, diese Lu‰ mit Unlu‰ s¡auten an, im kalten Pegni”-Thal. E# blinkten zwar die Sterne

10

do¡ Luna s¡iene ni¡t, die helle Na¡t-Lucerne. J¡ s¡reibe, wa# diß Paar mit Unmut vorgebra¡t. E# war üm ›e, e# war in ihnen, lauter Na¡t. Dafnis: A¡ Na¡t! diß mag ia seyn ein Sinnbild unsrer S¡merzen, wo i‰ de# Monde# Rund? fehlt, unter 1000 Kerzen,

15

nur diese, diese nur? Silvanus: E# i‰ der Erde Bild,

Gedicht 138, 1672

245

der Himmel: die, wie er, iezt nimmer wird vergüld Von Unsrer Cynthia. Dafnis: A¡ iezund-bitre# Nennen, da# vormal# war so süß! wer solt re¡t klagen können? der Jnnhalt i‰ zu groß, zu groß i‰ der verlu‰. 20

Ha! Morta! ha‰ du ni¡t# zu fällen son‰ gewu‰? Ni¡t solten, oder do¡ ni¡t also zeitli¡, ‰erben die Götter, so die Erd mit ihren Stralen färben, dur¡leu¡tig geben Lie¡t. Silvanus: A¡! dorten i‰ der ort, wo eine Linde no¡ verwahret diese# Wort:

25

Hier haben, daß dur¡ ›e die Pegni” würd beehret, Diana, Cynthius und Flora eingekehret, | die Götter, bei der Heerd. wer sezet hier den Fuß der geb, die redt hirvon, der Rinde einen Kuß. Eilf Saaten hat seither die Ceres einges¡eunet.

30

A¡ früher S¡nitt! wer hätt e# damal# do¡ vermeinet? Dafnis: A¡ ja! Sie waren hier da# Kleeblat hoher Treu. der Tod riß eine# ab: der Blätter ›nd nun zwei. Wie Föbu# eine Seel mit Föbe i‰ gewesen, diß man¡e Rinde gibt, und man¡e# blat zulesen.

35

die Stralen in die Wett ein# auf da# andre s¡oß: daß vom Ges¡wi‰er-Lie¡t ›¡ ‰ät# die Lieb ergoß. Silvanus: Wir sahen ia bißher, mit Wolken or verhangen, am hohen Himmel Rund, de# Föbu# Rosen wangen. Ein Bild von Cynthiu#, der unsre zeiten ziert!

40

Sein Mund, sein Herz und aug, iezt na‹e# Klagen führt. An seiner Himmel# Leyr die Fäden ›nd zersprungen, die son‰ so wunder s¡ön, so Göttli¡ hat gesungen. ver‰ummen muß sein Spiel, mit ihr gehn in die Erd': weil diese todt, die ihm so gerne zugehört.

45

Dafnis: Solt Föbu# trauern ni¡t, da Föbe i‰ verbli¡en? Apollo billi¡ klagt: weil Pallas i‰ entwi¡en. Jhr dieser Nam gebührt. Sie Liebt' ein gute# Lied, goß Gei‰ und Feuer ein! Sie sange selber mit, Sie hat zum Belt mit ›¡ die Musen hingefüret,

50

beglü¿et ihre Burg, den Eyder-Strand bezieret,

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

246

die Tren, die Na¡bar Slye, mit der gelehrten S¡aar, da# jene ein Parnaß, und diese Claro# war. Silvanus: Ja, edle# Cimbrien, und ihr, ihr Nereinnen | am Teuts¡en Ocean, ihr Nymfen, ihr al›nnen? 55

mi¡ dünkt, i¡ seh, wie ihr die Brü‰ und wangen rei‹t, die güldnen haare rau[t und an da# ufer s¡mei‰. Ca‹andra, ihre Lu‰, Amöna, ihre Freude, da# treue Föbu#-Kind, vor andren auf der Heyde entselb‰et laufen irr. Diana, Unsre Kron,

60

i‰ die ni¡t unser mehr? so ru[t ihr Klage Thon. Dafnis: Selene traurig au¡ spazirt mit den Jezinnen dort üm die dannen-burg; ›e klaget den Elbinen: wer trö‰et mi¡? e# hat getödet Unsre Zier, der lezte Jahre#-Mond, der Sie gebohren hier.

65

Brunnetta, die no¡ jüng‰ i‰ wider Freundin worden, vnd Guel#, tretten au¡ in disen Trauer Orden. der Oker, die diß Leid entsezt der Freuden Ruh, au# ihren Augen ie‰ ein neue Oker zu. Silvanus: wie mag wol Flora ›¡ in diesen Kummer s¡üken?

70

Geh, Dafni#! geh einmal im Früling Blumen püken! weil diese Göttin ›¡ hüllt in ein s¡warze# Kleid so wird ihr bunter Rok heur zieren ni¡t die Heyd. Wa# ho[en wir die Flur? e# trauren die Napeen: ein Threnen-See wird nun die Auen überseen.

75

Viellei¡t s¡lie‰ Zefyr au¡ die süße We‰en ein. A¡! unsre Lenzen Lu‰ wird lauter Winter sein. Dafnis: Vnd wer wird Unsrer Herd die grüne tafel de¿en? zwar au¡ die bä‰e Weid wird ihnen gar nit s¡meken, weil unser Feld Spiel s¡weigt. Ja, meine Flöte du!

80

lig hier: i¡ s¡arre di¡ mit s¡warzer Erde zu. | do¡ können, wie man sagt, den Mond von Himmel ziehen, die Lieder. Kom, Silvan! wir wollen Vn# bemühen, dem Tode mit Gesang den Staub zu geilen ab. E# holt' Eurydicen au¡ Orfeu# au# den Grab.

85

Silvanus: Nein, Dafni#! a¡ ümson‰! J¡ hab im Traum gesehen,

Gedicht 138, 1672

247

ein rößli¡te# gewölk voll s¡öner Nymfen ‰ehen. Sie fa‹ten, die wir iezt beklagen, mitten ein, und trugen ›e empor, bekleidt mit Sternen-s¡ein, verkläret glei¡ dem Mond, wa# kan hiervon i¡ sagen? 90

der hö¡‰e SternenFür‰ und Föbu#, ließe tragen, al# Bruder diese Seel, und holen Himmel-ein, daselb‰ ›e ewig sol forthin Diana seyn. Sie kan, ›e will au¡ ni¡t von dannen widerkommen. Sie hat ein herrli¡# Rei¡ dort oben eingenommen.

95

A¡! wie viel bä‹er i‰#, im hau# der Sternen ‰ehn, al# unten von der Erd hinauf mit Sehnen sehn. Dafnis: So trö‰en wir hiemit hier unsre# Föbu# leiden. wa# wandert Himmel-auf, da# lä‰ man gerne s¡eiden. Hier Föbe untergieng, dort wider aufzugehn.

100

Er kan sein S¡we‰er Lie¡t nun bei den Sternen sehn. Jhn trö‰e nun, wie Sie, der himmel der ihn liebet: der na¡ dem Leid erfreut, und na¡ dem Nemen giebet. Er ma¡ ihn lange no¡ ergla‰en weit vnd breit und kröne s¡ön sein Haupt mit allzufriedenheit.

105

Silvanus: Wir, weil Diana wir ni¡t können wider bringen, wir wollen Jhren Prei# mit Liedern ‰ät# be›ngen. | Sie sol der Tugend hau#, der Spiegel aller Zier, der Tre[li¡keiten bild, un# heisen für und für. Dafnis: E# soll au¡ dort, wo wir die Göttin sahen gehen,

110

ein Lauru#, ihren Nam zum angedenken ‰ehen mit dieser guldnen S¡ri[t: die

Kron von unsrer Zeit Diana war, trägt iezt die Kron der Ewigkeit.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

248

CXXXIX. Reise-Wuns¡. An den dur¡leu¡tigen Jungen Welfen-Helden Herrn Herrn Friederi¡-Augu‰en Herzogen zu Brauns¡weig und Lüneburg. 1. Unsre# Teuts¡en Föbu# Sohn, eine neue Sonne, reiset. Wa¡e auf, mein Leyer-thon! deine Pi¡t di¡ ›ngen heiset. 5

Wann iemal# dein Saiten-Spiel einen treuen Wuns¡ ließ hören: iezt mu‰ du den Helden ehren, der o] meine# denken# Ziel. 2. Cynthiu# am Himmel dort!

10

der du üm die Sternen-hütten glei¡fall# reise‰ immerfort: laß di¡ heut von mir erbitten: S¡ütte do¡ der dir verwandt, auf den Prinzen viel Behagen,

15

laß ihm liebe tage tagen, wo ihn tragen Strand und Land. | 3. Cynthia! nimm au¡ in a¡t deine# Bruder# sein Ges¡le¡te: heitre du, mit deiner Wa¡t

20

auf der Reise seine Nä¡te. Wann, da# Ange›¡t von Gold, Delius im Meere Badet: al#dann sey ihn, wo er pfadet, Delia! dein Silber Hold.

25

4. Flora! denk, daß er ein Sohn unsrer Teuts¡en Flora heise. hir auf Blumen diese Kron, diese Blum der Für‰en reise! Und dein Früling ihn begleit.

Gedicht 139, 1672

249

30

Streu, mit Rau¡ ihn zubedienen, Rosen, Lilien, Je#minen: Pale# ihm die bahn bereit. 5. Zefyr! wie du gerne thu‰, deiner Flora geh zur seiten,

35

und erfüll die Lu] mit Lu‰, laß du diese ni¡t dur¡reiten Eol, deiner Stürmer S¡aar. weil Uly‹e# au#gegangen übergieb ›e ihm gefangen;

40

daß er wol und friedli¡ fahr. 6. Dryaden! dekt ihr den Wald mit den grünen Baldequinen la‹t ihn reisen, dur¡ den halt unter lauter S¡attenbühnen. |

45

Und daß diese# Götterkind daß e# ‰ät# gekrönet reise, jeder Baum au¡ dafne heise, die den Helden Kränze bind. 7. Sein gehör zu laben au¡

50

und den langen weg zu kürzen werdet ihr, von man¡en Strau¡, Jhm die Reise-Stunden würzen ihr beseelte Psälterlein! ihr der Lü[te Lu‰ Poeten!

55

eure süße S¡nabel-oeten, sollen seine Wonne seyn. 8. Wird er euer Fluten-Rei¡ au¡ bewandlen, ihr Tritonen! la‹t ihn unbetrübt bei eu¡

60

in den Fi¡tenhause wohnen. la‹t ihn fahren ohn gefahr. a¡et ihm die krauße Wellen

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

250

tragt ihn, über euren Zellen, ›¡er in den hafen dar. 65

9. Wir‰ ni¡t du, Argyrope! er‰li¡ diesen Ga‰ empfangen. Wie die Wiesen mit dem Klee, kan‰ mit Jhm du billig prangen. du de# Rheine# Helikon!

70

laß ihn kün‰e-quellen trinken; laß in seine Sinne ›nken, | Wa# ihn weißer s¡i¿t davon. 10. Jezund reiset ia hinau# de# Alcide# s¡öne Jugend.

75

Zwar er bringet mit von hau# eine Seele, hold der Tugend. diese wird, auf sol¡en Grund tausend edle Sa¡en mahlen, und mit hellen Föbu#-Stralen

80

Gold ümrunden diesen Mund. 11. Torheit! er wird s¡auen an hin und wieder deine Sitten, daß er ›e vermeiden kan; iehen vor den la‰er-S¡ritten,

85

wa# fragt ein Uly‹e#-ohr na¡ dem lo¿-thon der Sirennen? ihre lose Li‰ zu hönnen, ligt da# Jungfer Wa¡# davor. 12. Himmel! deinen Raphael

90

send herab, Jhn zu begleiten. deinen Gei‰ laß dieser Seel ‰ehen allemal zur seiten. Bring ihn wider wol zu Land. daß ihn ni¡te# mög verlezen

95

soll mein treuer Wuns¡ ihn sezen deinen Engeln auf die hand. |

Gedichte 139 und 140, 1672

251

13. Nun so reiset, Großer Sohn! wie die großen Eltern ho[en: seit der hohen Wüns¡e Kron, 100

wann Sie herrli¡ eingetro[en, Fahret wol! erfahret viel daß eu¡ hier und ewig nü”e. Gotte# Huld eu¡ führ' und s¡ü”e, geb ein fröli¡# Reise-Ziel.

CXXXX. Auf die Geburt Seiner Ho¡für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Herzogen Anthon Ulri¡# zu Brauns¡weig und Lüneburg 13. Kind Frauen Sibyllen Vrsulen. 1. Jhn trö‰en! ru[en hier die S¡äfer, mit Begier, al# diese# Jahr no¡ lage in der Wiegen; al# auf der Baar Diana mu‰e ligen, 5

die theure Erden-Zier. Jhn trö‰e (war ihr Wuns¡ und ehen.) der Himmel, unsren Föbu#, Jhn: den dieser treue S¡we‰er Sinn, iezt ma¡t in s¡warzer Trauer gehen.

10

2. Der na¡ dem Leid erfreut, und krönet na¡ dem Streit, der große Gott, der na¡ dem Nehmen giebet: der geb', auf diß betrüben, wa# beliebet, | den Föbu# dieser Zeit!

15

So wüns¡en ›e. der Himmel hörte: der, eh da# Jahr no¡ worden alt, mit Freude hat da# Leid bezahlt, und wieder, wa# er nahm, verehrte.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

252

3. du Bi‰ e#, Freuden-Kind! 20

dur¡ di¡ da# Leid vers¡wind. die vor verbli¡, Diana, s¡einet wieder, und grü‰ verjüngt die Sternen, ihre Brüder, da# klare Lie¡t-ge›nd. dein kommen, trö‰et jene# Trennen

25

drüm ließen au¡, die di¡ erzeugt und jener ›nd im Tod geneigt, Na¡ Jhr di¡, zum Gedä¡tni#, nennen. 4. E# s¡eint, al# ob mit dir, der Ariadne Zier

30

die Krone, sey am Himmel aufge‰iegen: gekrönte# Glük, dein hau# ho¡ zu vergnügen, au# Norden bli¿t herfür. Auf diesen zwe¿ muß alle# zielen: drüm ›ht man au¡ vom Sud gelt

35

üm eine# großen König# Bild, die diamanten-Kron herspielen. 5. den so ein Glü¿e grü‰, der Teuts¡e David i‰: der, ob die Kron auf seinem haar ni¡t ammet,

40

do¡ ho¡ hervor von viel gekrönten ‰ammet, | die man gepriesen lie‰. der Himmel ma¡ Jhn groß auf Erden, daß ward mit Ruhm von ihm gemeldt: Er sey der Held, der au¡ zur Welt

45

gezeuget, die gekrönet werden. 6. Ja! ha‰ du ie erhört, halt mir, ô Himmel! wehrt a¡! diesen Wuns¡ ihn kürzli¡ aufzuführen. Kan iezt im Herb‰ die Teuts¡e Flora zieren

50

mit Blumen-Flur die Erd: wie wann von diesem theuren Leibe Au¡ eine König# Kerze käm?

Gedichte 140 und 141, 1672 und 1673

253

wie wann man Blumen von ihr nähm, darauf man König# Namen s¡reibe? 55

7. Dur¡leu¡te To¡ter du! wa# sagt dein Nam darzu? Vom Gotte# Raht hört man den er‰en sagen: die Lorbeerkrone (will man da# vertragen,) im andern grünet nu.

60

So sey dann Gotte# milder wille, daß eine Cron in diesen Jahr da# Ehrglü¿ ma¡e grün und wahr, und diesen hohen Wuns¡ erfülle. 8. So labe, wie du thu‰,

65

de# großen Föbu# Bru‰. Diana du! wie jene vormal# thäte. der Himmel dir dein leben lang be‰äte, | du hohe Eltern-Lu‰. Nim zu, und wa¡se, wie Selene,

70

und leu¡t in dieser Zeiten Na¡t. der Himmel di¡ mit Vollmond# Pra¡t, der nie nehm wieder ab, bekröne!

CXXXXI. 1673. Auf die Ho¡Für‰li¡e Heimführung Jhro Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Fräulein Fräulein Dorothea Sophia, Herzogin zu S¡leßwig Hol‰ein, gebohrne Herzogin zu Brauns¡weig und Lüneburg, so den 2. Aprilis ges¡ehen. Der Himmel la¡t di¡ an, du Himmel meiner Götter! den Mar#, der Blut-Planet, ümlief mit s¡warzen Wetter, und trübe Wol¿en trieb. die Venus tritt empor mit ihrem Rosen-Lie¡t, lau] deiner Sonne vor, 5

die alle# wieder klärt. die Flora ‰reut den Lenzen, und will da# Junge Jahr mit ihren Flur beglänzen,

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

254

mit dem Smaragden-Ro¿. Zeit! Krön mir diese zeit: Ein theure# Wölpen Kind zur Reise ‰eht bereit; wohin? dem Throne zu, den ihr die Lieb gesezet, 10

nun mit Brunetten ›¡ Holsatien ergözet: zwar ni¡t da# er‰e mahl. Sie waren lang‰ verlibt: die Häuser, deren ein# dem andern Tö¡ter gibt: die Se¡‰e holet iezt, da# vor die Fün]e gabe,a die Leider! all zubald, Diana,*gieng zu grabe.

15

S¡on viermal ›e verband da# liebe Jahre-Zehn.b daß ia die We¡sel-huld der häuser mög be‰ehn. | Ho¡teurer Held Augu‰, Augu‰en# ZepterErbe, dem La¡e›# mit gold den Leben#faden färbe! Jhr ahmet au¡ hierin dem großen Vatter na¡,

20

der bei dem Hö¡‰en Zev# geht an dem Sternen da¡,c la¡t dieser Freude zu. Er ›ht na¡ Hol‰ein gehen, da# Eure, wie Er au¡ sein Kind vor deß gesehen, und wie Er, für den Sohn, sah eine# kommen her. So giebet bei den Hau#, der Lieb die widerkehr.

25

wie wann zween Sternen dort einander gegen-spielen und mit dem Stralen-‰reif, goldbli¿end we¡sel-zielen, und ‰ellen ›¡ verlibt an ihrem Himmel dar. so in Augu‰en-hau#, thut diese# hohe Paar. der Himmel wolle Sie mit hohen-Wohl-seyn krönen.

30

E# folge tausend-Glü¿, der Ho¡dur¡leu¡ten S¡önen der teuren Dorothee, die jene# Jahr erzeugt, al# eben Brauns¡weig au¡ dem Hol‰ein ward geneigt. Sie ma¡t e# iezund wett. O güldne# Glü¿-Ges¡i¿e, wann also die ge‰irn' einander senden Bli¿e,

35

vereinen ihren Glanz! So rinnt die Purpur Flut zusammen mänget neu da# alte König# Blut.e | So kehren au¡ hiermit zurü¿ die Liebe# Flammen, da Hol‰ein ›¡ erbaut, vom alten Barbin-Stammen,f den iezt ni¡t mehr die Erd, den dort der Himmel, hat.

40

Mehr Bande fa‹et ni¡t, diß allzu änge Blat. Nun dann! so fahret wol, mit dieser Gotte# Gabe,

Gedicht 141, 1673

255

Jhr Sohn von Kronen her! habt Eu¡ die theure haabe, und lebet ho¡-gelabt. Führt über Blumen hin, die Blum der Wölpenburg, die edel‰e Je#min. 45

Aurora, ihr zur Bahn, beperlen wird die wasen, Favon wird Bisem Wind au# beiden Ba¿en blasen. der guldne Cynthiu# wird au# den Wolken sehn, | und seinen Wagen Jhr zu dien‰e laßen ‰ehn. Sophia! fahret wol, bi#her der Okerinnen,

50

forthin dur¡leu¡ter Prei# der grünen Nerreinnen am Segelrei¡en Belt! da# Sehnen bleibt zurü¿, und hält für seinen Tro‰, den Wuns¡ für euer Glü¿. E# wartet do¡ auf Eu¡, ein Himmel voll vergnügen. will eure Freude ‰ät# in Roßen laßen wiegen,

55

die dornen s¡a[e der, der alle# s¡a[t, beiseit, die Zeit Eu¡ sende spat zur grauen Ewigkeit.

a.) 1. Luitgard, Gerharti I. Grafen# zu Hol‰ein Gemahlin, ottonis Pueri Herzog# zu Brauns¡weig und Lüneburg To¡ter 1265. 2. Elisabetha, Nicolai Grafen# zu Hol‰ein Gemahlin, Wilhelmi Herzog# zu Brauns¡weig und Lüneburg To¡ter 1371. 3. Catharina, Gerharti Grafen# zu S¡leßwig Gemahlin, Magni Torquati Herzog# zu Brauns¡weig und Lüneburg To¡ter 1400. 4. Dorothea, Wilhelmi Herzog# zu Brauns¡weig und Lüneburg Gemahlin, Christiani III. König# in dennemark To¡ter 1561. 5. Elisabetha, Johannis Herzog# zu Hol‰ein Sonderburg Gemahlin, Ernesti Herzog# zu Brauns¡weig und Lüneburg in Grubenhagen Fräulein To¡ter 1579. 6. Elisabetha, Heinrici Julii Herzog# zu Brauns¡weig und Lüneburg Gemahlin, Friderici II. König# in dennemark To¡ter 1585. 7. Sophia Amalia, Friderici III. König# in Dennemark Gemahlin, Georgii Herzog# zu Brauns¡weig und Lüneburg To¡ter 1643. 8. Dorothea, Christiani Ludwigi Herzog# zu Brauns¡weig und Lüneburg Gemahlin, Philippi Herzog# zu Hol‰ein Glü¿#burg To¡ter 1653. iezt ChurFür‰in zu Brandenburg. 9. Elisabetha Juliana, Antonii Ulrici Herzog# zu Brauns¡weig und Lüneburg Gemahlin, Friderici Herzog# zu Hol‰ein Nordburg To¡ter 1656.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

256

10. *Sibylla ursula, Christiani Herzog# zu Hol‰ein glü¿#burg Gemahlin, Augusti Herzog# zu Brauns¡weig und Lüneburg To¡ter 1663. 11. Dorothea Sophia, Johannis Adolphi Ducis Holsteinensis Plönensis Gemahlin, Rudolphi Augusti Herzog# zu Brauns¡weig und Lüneburg To¡ter 1673. b.) die 7. 8. 10. 11. Vermählungen, ›nd jede#mal zehen Jahre voneinander. c.) quasi una stella ex circum Jovialibus. e.) Beide Vermählte Stamen von Chri‰ian III. König in dennemark wie folget. Christianus III. König in dennemark |

|

Johannes

Anna, Augusti ChurFür‰en zu Sa¡sen Gemahlin

Herzog zu Hol‰ein

| Dorothea, Heinrici Julii Herzog# zu Brauns¡weig Gemahlin

in Sonderburg

| Dorothea Hedwiga, Rudolphi Principis Anhaltini Gemahlin | Joachim Ernestus

Dorothea, Augusti Herzog# Jn Brauns¡weig Gemahlin

Herzog zu Hol‰ein Plön

| Rudolphus Augustus Dux Brunsvicensis |

Johannes Adolf ––––––––––––––––– Dorothea Sophia f.) Beide Vermählte Stammen au¡ zuglei¡ von einem Grafen von Barby. Wolfgang Graf zu Barby. |

|

Agnes Hedwig, Joachimi Ernesti

Justus Graf

Für‰en zu Anhalt Gemahlin

von Barby.

|

|

|

Agnes, Johannis Herzog#

Rudolphus

Albrecht Fridericus

zu Hol‰ein Sonderburg Gemahlin

Für‰ zu Anhalt

Graf von Barby.

|

|

Joachimus Ernestus

Dorothea,

Herzog zu Hol‰ein

Augusti Ducis Brunsvicensis uxor

in Plön.

| Rudolphus Augustus –– Christiana Elisabetha

Johannes Adolphus –––––––––––––––––––––– Dorothea Sophia.

Gedicht 142, 1673

257

CXXXXII. Über da# Ab‰erben Fräulein Fräulein Sybillen Vrsulen, Prince‹in zu Brauns¡weig vnd Lüneburg. 1. Vers¡wind die Freud, die kurze? Muß so klein da# theure Kind, die große Wollu‰, ‰erben? und muß der Tod ›¡ ma¡en so gemein, daß er so o[t darf Götter-Wangen färben 5

mit blo‹em Leid, und Zweige bri¡t von alten Stamm der Sa¡ßen? Jn dem Sie s¡ön beginnt daher zu wa¡sen, vers¡wind die Freud. 2. du Föbu#-Lu‰, al# de‹en S¡we‰erLie¡t

10

in Cimbrien, Diana, muß verbla‹en! Er liebte ia, in deinem, ihr Ge›¡t ha‰ du, die er na¡ ihr au¡ nennen la‹en, nun fort gemu‰? | der dein dur¡leu¡te# Seyn dir hat gegeben,

15

dem trübet iezt, dein Nimmer-seyn, da# Leben, du Föbu# Lu‰! 3. Du hoher Tro‰ der Flora, ihre Blum, mit der ›e da¡t die zeiten no¡ zu krönen! du ma¡e‰ iezt all' ihre Freude ‰um.

20

Sie gie‰ auf di¡ die heiße Mutter Threnen, den Wermut-Mo‰, die bä¡eln dur¡ der Wangen Rosen-ga‹en, a¡! daß du Sie mu‰ tro‰lo# hinterla‹en, du Hoher Tro‰!

25

4. Verwandte# Blut kam iezt geronnen her dem Guelfen-hau#, wie Sie, ›¡ zu vermählen. du ma¡e‰ Jhr die Liebe Wiege leer: die Bräuts¡a[t-Freud mit einer Traur zuquälen. da# Leib und Mut,

30

der glän”en solt, in s¡warzer Hülle ‰ehet.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

258

der kommet, klagt, weil daß von hinnen gehet verwandte# Blut. 5. Du geh‰ zu Grab, da unser O‰er-Fe‰ vom Heyland redt, der au# dem Grab er‰anden. 35

die s¡ön‰e Blum, der Flora Kind, verlä‹t die lenzen-Erd, entru¿t mit Tode#-Banden. ô We¡sel-Trab! du Kind, da nun wird alle# neu gebohren, a¡ ja! du ha‰ da# Sterben dir erkohren,

40

du geh‰ zu Grab. | 6. Dianen Bild! du erbe‰, wie vorher den Namen, iezt au¡ ihr ge‰irnte# Leben. die Himmel# Freud behaget ihr so sehr, daß ›e di¡ will auf Erd ni¡t la‹en s¡weben,

45

wo unheil spielt. drum holt man di¡ zu ihr und deinen Ahnen. der Himmel will, daß wohne, bei dianen, dianen Bild. 7. La‹t ihr, da# Kind, ihr hohe Eltern, gehn!

50

E# s¡einet dort, bes¡ienen von der Sonne: ob e# Eu¡ lä‹t den s¡warzen Rü¿en sehn. den guten Taus¡, daß e# dort wohn' in Wonne, ihm ni¡t mi#günnt. die Föbe wird e# dort so LiebRei¡ hegen,

55

al# Föbu# hier, und diese# Sternlein# pegen. la‹t ihr da# Kind. 8. Dur¡leu¡te Seel! du s¡web‰ nun seelig dort, im Hö¡‰en Hau# de# Lie¡te# und der Lie¡ter. Un# hat da# Meer, und di¡ der ‰ille Port.

60

dir La¡en zu die Englis¡e Ge›¡ter. die As¡en-höl mag dein Gebein, da# kleine, hier veräsen: du bi‰ iezt mehr diß, wa# du hier gewesen, dur¡leu¡te Seel.

Gedicht 143, 1673

259

CXXXXIII. An die Ho¡Fürtre[li¡e Uranie, al# Sie mi¡ mit einem Anbind-Ges¡enke gnad beehret. | 1. Hirt Silvano gienge weiden in dem grünen Pegni”-Thal, alß mit bunter Teppi¡-Seiden Flora kleidte ihren Saal. 5

Er sah in der kräuter-Wiegen die no¡-junge Blumen ligen, und de# Thaue# Perlen-gla# auf dem neugebohrnen Gra#. 2. Al# er kame zu den Bäumen,

10

wo der blüten Mil¡ und S¡nee die geburt‰adt seiner Reimen hieß wettprangen mit dem Klee: fand er Nymfen und Göttinnen, der gesprä¡e Fäden spinnen,

15

und die Blumen pflü¿en ab in der Silber-körbe grab. 3. Zwar der S¡äfer blieb zu rü¿e, wolte fern verborgen ‰ehn, do¡ der lieben J›# Bli¿e,

20

hatten ihn ges¡wind ersehn, deren antli” rosen-blüthe. diese hirtin ihn verriete. bald er ›e, mit blumen-waar, sahe zu ihm kommen dar.

25

4. Steh, Sylvano! spra¡ die S¡öne. Cori#, unsre Göttin dort. | sendet mi¡, will, daß di¡ kröne ihre gnad an diesem ort. hier diß blum-gefäß dir habe,

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

260

30

und da# Apfel-gold di¡ labe. Cori# Huld und J›# Hand bindet di¡ mit diesem Pfand. 5. Hirt Silvano voll Erblöden, führte diese gab zum Mund,

35

ließ den Ehrkuß vor ›¡ reden, weil er selb‰ nit spre¡en kunt. do¡ er redte au¡ mit Bli¿en, und dur¡ treue# hände-drü¿en, komme: spra¡ die S¡äferinn:

40

deinen dan¿ bring selber hin. 6. Er warf ›¡ zu Cori# Füßen, Erd-wart# sen¿end seinen Mund, ihre# Ro¿e# Saum zu küßen. la‹t mir seyn die gnad vergunt,

45

Nymfe! (spra¡ er) für wolneigen, meinen tief‰en dan¿ zu zeigen. mi¡ verknüp] so man¡e Gab, daß i¡ S¡uldner geh zu grab. 7. Solt mi¡ ia dien‰fährig nden

50

meiner göttin ihr befehl: diß kan mi¡, nit Sie, verbinden. diese fährigkeit i¡ zehl, | zu den grö‰en meiner Glü¿e. J¡ verehre mein Ges¡i¿e,

55

kan i¡ sol¡er Tre[li¡keit auf zuwarten, ‰ehn bereit. 8. Mit der Ehre ihm selb‰ lohnet so ein dien‰, der Götter ehrt. S¡onet, große Cori#! s¡onet,

60

ni¡t mit Gnad die S¡ulde mehrt. Muß man so no¡ bande nden, den verbundnen mehr zu binden?

Gedicht 143, 1673

261

Unwehrt i‰ ein Hirten-Nam, daß er so zu Sinne kam. 65

9. Blumen Flur, diß S¡ale-Silber, und da# Gold der Apfel mahlt. J‰# der hohe Wolken-gilber, der mi¡ blendet und be‰rahlt? i‰ e# Flora? oder Föbe?

70

i‰# Pomona? oder Hebe? Cori# i‰ e#, und in Jhr, die Göttinnen alle Vier. 10. Anbind-band! i¡ will di¡ binden an da# herze, und dafür

75

ma¡en wund viel Bir¿en-Rinden mit der teuren Cori# Zier. drya#* soll Sie lernen nennen, und von meinen Wüns¡en brennen. | Cori# lebe, und vermehr

80

hier auf Erden Gotte# Ehr! 11. J‰er wird Sie von un# führen, Nai# la‹e Sie mit ihm, auf ‰ill-a¡er Flut spaziren. Chlori# da# ge‰ad beblüm.

85

Titan# Gold, bey süßer kühle, von Sa[irnen Himmel spiele, Zefyr ihr erfüll die lu], mit dem bä‰en Bisem-du[t. 12. Eine hohe Seel voll Treue,

90

Jri#, gibt ihr da# geleit: daß üm Sie nun forthin seye a¡! die selb‰' holdseeligkeit. Solten ja die Wolken weinen: Jri# wird mit Tro‰ ers¡einen.

95

S¡ön‰e# glü¿e, man¡e# Jahr, sey mit diesem s¡ön‰en Paar!

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

262

13. Also sagt' er, und empfahle sein andenken ihrer Gnad. bald ihm au# den Augen ‰ahle, diese Göttinnen, der Pfad.

100

Sie vers¡wanden: J›# bliebe, und mit ihm zur hütte triebe. Er rie[' ihnen na¡: wir zwey bleiben Cori# ewig treu. * die Ei¡en

CXXXXIV. Dedication Zur Teuts¡en Academie an die Teuts¡en Kun‰helden und Kun‰liebende. Große Helden, Edle Gei‰er, dieser theuren Teuts¡en Nation, unsrer Zeiten Zier und Kron! die ihr liebet, wa# die Kun‰ 5

alt- und Neue#, der Natur zu Troz, gebohren, eure Tugend ma¡t geprei‰er. diese dreyer Kün‰e Hohe S¡ul, zu S¡uz Vättern eu¡, ihr ErdenGötter, hat erkohren. Jhre Lehre Brun‰, i‰ eure Gnaden Gun‰.

10

Euer Thron und Würde-Stul ‰eht in Kun‰-erbauten Pra¡t Palä‰en aufge‰ellet die der Bau Kun‰ werke ›nd: Jhr verdient, daß man eure Statuen auf den teuts¡en Boden seze;

15

daß die Kun‰ der Bilderei ewig-fä‰en Marmor zugesellet, eurer Hoheit dien‰ Magd sey. Tausend Kir¡en, Cabinet und Zimmer-Wände

Gedichte 144 und 145, 1673-1675 und 1674

263

zeugen ›nd und zeigen an, wie ein Kun‰ gemähl euer kluge# Aug ergeze: |

20

de‹en Runde, wie da# Erden-Rund, alle# denkt in ›¡ zu fa‹en, wa# Natur, und wa# die Kun‰ dur¡ hände al# ihr A[e, bilden kan. dur¡ eu¡, glei¡ Jtalien, Teuts¡land ›¡ kan sehen la‹en

25

Kun‰-bebauet, Kun‰-bebildert, Kun‰ vermahlt. Nun so lebet, ho¡bealtert, Kun‰-be‰rahlt, in den hohen Pra¡t-Gebäuden! E# wird eurer großen Tugend ewig# Bild,

30

ob die Gru] den Leib begräbet, aller Alter Augen weiden. da# gemähl von eurem Ruhm, fülle Taflen, Erz und Tü¡er und die Bü¡er. diese# Bu¡ sey euer eigen

35

Euer sey e# au¡, nehmt hin die gab, die ihr, wa# hierinn bes¡rieben ‰eht, könt in euren werken zeigen. Fahrt so fürter und die Ehre unsrer Nation erhöht. Fama ewig wird von eurer Tugend sagen

40

und zu Grab ni¡t den Namen la‹en tragen.

CXXXXV. 1674. Glü¿wuns¡ an Seine ho¡Für‰li¡e dur¡leu¡t herrn herrn Anton Ulri¡ Herzog zu brauns¡weig und Lüneburg zu der von seinem Herrn Bruder Jhm überla‹enen Regirung. | E# ›nd ja Helden no¡, die Huld im Herzen haben, und treue Brüder-Treu. sie i‰ nit gar begraben. ›e amt in hohem Blut, glei¡wie im Sternenhau#: da man¡e# Lie¡terpaar blikwe¡slend ›ht herau#, 5

au# Lieb zusammen La¡t. diß thut vor allen andern,

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

264

da# güldne Zwilling-Lie¡t. Man ›het ›e no¡ wandern die Brüder, arm-ges¡renkt am großen Sonne-Krei#', So thäten ›e auf Erd, der Grie¡en Prinzen-Prei#. daher der Di¡ter-Kiel ›e an den Himmel ‰ellte. 10

der Pollux nie-getrent zu Ca‰orn ›¡ gesellte. von beiden keiner ni¡t# thät ohn' de# andren Raht in Eintra¡t ›e zuglei¡ regirten ihren Staat. Al# jener ‰erben iezt und dieser solte leben: hat der sein' halbe Zeit dem Bruder hingegeben.

15

So thät Lycurgu# au¡ mit seinem Bruder-Sohn: er ‰ieg herab, und hieß ihn ›zen auf den Thron. Ni¡t Grie¡enland allein kan sol¡e Brüder weisen. diß Beyspiel wolte lang‰ in unser Teuts¡land reisen. Hat ni¡t dem großen Carl, der bruder Carleman,

20

sein Theil an weiten Rei¡ der Franken, eingethan? Hat ni¡t die Kayser-Kron ein Carl au¡ überla‹en dem Bruder Ferdinand? Und glei¡en S¡luß kont fa‹en, hier in Selenen-hau#, Für‰ Otten# Bruder-Sinn: drum nahm au¡ Herzog Ern‰ den Lande#-Zepter hin.

25

der Ho¡dur¡Leu¡te Stamm hat diese# Thun erneuet, dur¡ de‹en Enkel-Paar. E# liebten ungezweyet, | der Zweyte Juliu# und unser Held Augu‰: daher der Guelfen-Thron au¡ diesem werden mu‰, den jener ihm verließ. die treue Brüder erben

30

die Söhne, sol¡e Hult. diß Fürbild muß nit ‰erben. der Held Rudolf-Augu‰ denkt also in dem Sinn: J¡ nahm die Brunon#-wjk zu meinen händen hin, die ›¡ so lange Zeit versaget meinen Ahnen. E# adlet dieser Sieg mir meine Siege#-fahnen.

35

Mir gnügt an dieser Ehr'. J¡ wehle nun die Ruh. No¡ einen Ruhm will i¡ mir selber legen zu. Worna¡ son‰ andre sehr und mit verlangen langen, da# geb' i¡ willig hin. wa# i¡ zuvor empfangen vom Vatter, da# trett i¡ dem Lieb‰en Bruder ab.

40

die s¡were Herrs¡ung#-La‰ nun seine S¡ultern hab.

Gedicht 145, 1674

265

Mir, Er der Herkule#, dem Atla#, helfe tragen den Himmel diese# Staat#. So wird die Na¡welt sagen: E# sey, im Guelfen-hau#, die alte Brüder-Treu dur¡ mi¡, und seltner Trieb der Tugend, worden neu. 45

O hoher Helden-›n! ô Einbare# Geblüte der theuren Dorothee! E# lebt' in sol¡er güte, mit Ne‰orn Herkule#, mit David Jonathan. der Cäsar Nerva so verfuhre mit Trajan. So wird vom Cininnat und Scipio gelesen;

50

Metell und Mariu# au¡ sol¡e ›nd gewesen, und Sylla dort zu Rom. Trimarien diß Lied sang vom Timoleon Athen vom Ari‰id, und Elam vom Cinnan. ô große Tugend-weiser! So hat au¡ Simili#, der n䡉e na¡ dem Kayser, |

55

den Purpur hingelegt, samt der Regirung#-La‰: die Jahre zehlt' er nur, die er in ‰iller Ra‰, no¡ endli¡ abgelebt. O Rats¡luß kluger Seelen! die Ruhe, vor die Müh, vor tausend Sorgen wehlen, ihm selber geben ›¡. der Er‰e Held Augu‰,

60

Octaviu#, hat au¡ zu diesem We¡sel Lu‰. Nun gebet, wie ihr thut, ihr Ho¡dur¡leu¡te Brüder, diß Beyspiel eurem Hau# und unser Na¡welt wider, vollführet ho¡belobt in Eintra¡t Eure Zeit. den s¡eide Gott von ›¡, wer eure Sinnen zweyt.

65

Vnd, Teuts¡er Föbu#, Jhr! führt mutig diesen Wagen, der Eu¡ soll dur¡ den Krei# der Sternen Häuser tragen, Nehmt Lie¡t, und gebet Lie¡t. J‰ Tugend eure Bahn: die Fama folget na¡, und Ehre zieht voran. S¡on lang‰ begunten ›e Eu¡ eine Kron zu binden

70

von dafne, die kein Stral de# Wetter# soll entwinden. Fahrt klügli¡ und mit glü¿, wie Kayser Marc-Anton. Seit Titu#, Rei¡ an Huld, ô unsrer Zeiten Kron!

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

266

1675. CXXXXVI. Über Seiner Dur¡leu¡t Herrn S¡wieger Sohn# Herzogen Johann Georgen# zu Mekelburg-Mirow, 512 Monate na¡ dem Beylager erfolgten Todte#fall. Klag- und Tro‰-Lied. 1. J‰ e#, oder ni¡t, ein Traum? kan man diß au¡ mögli¡ gläuben? liegt der hohe Cederbaum, der iezund solt Ae‰e treiben? | 5

der so s¡ön und prä¡tig ‰und in der Auen S¡oß erhaben, muß ihn s¡on der Klu]-S¡oß haben? der sein Land bes¡atten kund? 2. Kan man gläuben, daß zu Leid

10

ward sobald die hohe Wonne? hat do¡ kaum, die Sternen Hejd, halb dur¡reiset no¡ die Sonne: seit man diese# Götter-Paar sah im ho¡zeit-S¡muke gehen.

15

muß der Sarg beim brautbett ‰ehen? wird da# Trau- zum Trauer-Jahr? 3. Zur Geburt, a¡! ni¡t zur Baar, da¡t mein Kiel bald au# zuiegen wolte, no¡ in diesem Jahr,

20

einen Jungen Helden wiegen. Jezund ligt er Thrennen-naß, kan ›¡ ni¡t zur höhe s¡wingen. Er muß sein Gesang vers¡lingen, da# s¡on auf der Zunge saß.

25

4. A¡ e# s¡einet, Lieb und Tod haben pfeile-taus¡en müßen. Also mu‰ der Liebe#-Bot mit dem Tod#-Ges¡oße s¡ießen:

Gedicht 146, 1675

267

und der Tod de# Helden Herz 30

mit dem Lieb#-Bolz hat zerkliebet der dan ließ, in ihn verliebet, seine Heldin hinterwärt#. | 5. da# dur¡leu¡te To¡ter-Lie¡t nehrte Unsre# Föbu# Freude.

35

Heiter s¡iene da# Ge›¡t der Selene, troz dem Neide. Und du, Erden Kaule, darf‰ also gäh dazwis¡en kommen, ha‰ der Föbe glan” benommen,

40

al# du deine S¡atten warf‰. 6. Wie s¡ön war da# Föbu#-Kind, einen Föbu# au¡ vermählet! Selb‰ der Himmel ward entzündt, al# Sie der mit Strahlen ‰rehlet,

45

und mit süßem Blike-Gold mahlte die bes¡neyte Wangen. A¡! nun i‰ Er untergangen, der ihr war so treuli¡ hold. 7. Na¡ de# großen Gute# Maß,

50

kan man den Verlu‰ nun me‹en. wa# man so vergnügt besaß, a¡! da# kan entnommen pre‹en. da so kurz war der Genuß, und so s¡nell erfolgt da# meiden:

55

solte ni¡t ein sol¡e# Leiden gießen man¡en Threnen-Guß. | 8. Himmel! a¡ wa# soll man do¡ no¡ von deiner Güte denken? mag‰ du so zum S¡merzen-Jo¡

60

die geträumte Wonne lenken? Und wa# wüns¡t man, wann dein S¡luß gegen alle Wüns¡e gehet?

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

268

wann die ho[nung meint, ›e ‰ehet: plözli¡ ›e verfallen muß. 65

9. do¡, wa# denket unser Sinn, der nie Gotte# wege kennet? da# verlieren i‰ Gewinn: weil er ‰ät# von Liebe brennet. S¡eint e# bö#: er meint e# gut,

70

su¡et unsren Nu” im S¡aden Nennt kein Zürnen! e# ›nd Gnaden, wa# der gute Gott un# thut. 10. ward der theure Für‰ entrükt: Er i‰ Für‰ im Himmel worden,

75

wo Er lebet Thron-beglükt, zugezehlt dem Engel orden. Jhr verlohret, Er gewinnt, hohe Seelen! unbetrübet gönnt Jhm, den Jhr heiß geliebet,

80

daß Gott rie[: kom, liebe# Kind. | 11. Hoher Tugend Proben seind, wunden, die da# Unglük s¡läget; da#, nur einen dapfern Feind, seine Strei¡' entgegen träget.

85

Unsre# Chri‰u# Creu”-Panier wirbet gern beherzte Chri‰en. Glaub, kan ›e zum Siege rü‰en. die Gedult den S¡ild hält für. 12. diß mein großer Föbu# denkt.

90

Sein Gemüt, von Gott begei‰et, ›¡ in Gotte# Willen senkt, dem sein Will gehorsam lei‰et. Vnd die große Föbe wird, an ihr, diesen Vatter zeigen.

95

au¡ der theuren Flora S¡weigen, weiset glei¡e Großmut-Zierd.

Gedichte 146 und 147, 1675 und 1676

269

13. Thut, Erd Sonen, wie ihr thut: ziht zwar Threnen, mit Bes¡werde, au# der trüben Trauer-Flut; 100

aber wer] ›e bald zur Erde, la‹t an eu¡ ›e langen ni¡t wie die Sonne thut am Himmel. Na¡ der Wolken Na¡t-gewimmel, la¡t hervor da# Freuden Lie¡t. |

105

14. Stieg do¡ au¡, der Große Sohn, dort zum Abend Lande nieder! Je”t komt Er, de# Stamme# Kron, fröli¡ au# dem O‰land wieder. Und so trö‰e dann iezund

110

diese# Kommen, jene# S¡eiden, Bruder Blik da# S¡we‰er-Leiden. Gott wird heilen, wa# verwundt.

CXXXXVII. Über Prinz Friederi¡-Augu‰en# Herzog# zu Brauns¡weig und Lüneburg, auf empfangenen S¡uß vor Philipp#burg, erfolgten tode#fall. Elegie Wie trokt in mir der all zu trukne Gei‰, der zwar im Meer der S¡merz-Einüße s¡wimmet! die Flut, die ihn umie‰, nit Claros hei‰: drum seine Loh ni¡t zu den glimmern klimmet, 5

ni¡t Sternwart# ‰eigt. Er trauret ja, er thränt: i‰ ni¡t genug! da# Leid muß redend werden. So sey dann Glut vom Seufzen her entlehnt. Er soll iezt ni¡t, und krie¡t do¡ an der Erden. | Bellerofon entritte Himmel-auf:

10

Sein Pegasu# solt iezund Einuß senden

1676.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

270

vom Hufe-Brunn, die theure Feuer-trauf; ein klägli¡# Lied von diesem Leid zu enden; A¡! billig solt der ganze Helicon von dieser Klag betrübt zusammen thönen: 15

Er ware ja de# großen Föbu# Sohn, den einmal solt de# Vatter# Krone krönen. Jhr Musen wi‹t, wa# s¡öner Jahre-Flur dieß Flora-Kind glei¡ anfang# hat gezieret. Mit ihme hat gepranget die Natur,

20

ganz Himlis¡ Jhn auf Erden aufgeführet. Er hat zuglei¡ von Anfang ›¡ gewöhnt, zur Föbu#-Lyr und zu dem Python#-bogen. die o] vor ihm, die Pauke, hat gedrönt, ihn ma¡te bald dem Wa[en Spiel gewogen:

25

do¡ gab er au¡ den Musen-Thon gehör. J¡ ehre no¡ ein Blat, daß er ges¡rieben, mi¡ Gnad-begrü‰, na¡ Art der Latier. Wie hat er dort ein s¡öne# Thun getrieben, al# Hyacinth, im S¡auspiel Jrmenseul.

30

der ganze hof mu‰ lieben seine Sitten, man da¡t: für ihn gehört die Hydren-Keul. ein Hercule# ers¡eint auß diesen tritten. | Er zog hinau#: zu Lernen frembde Wiz. den Engel man auf Engelhände sezte,

35

mit treuem Wuns¡. Jhn s¡ü”te dieser Siz. An ihme ›¡ der fremden Aug ergözte E# war sein Thun der Herzen Lieb# Magnet. Wie hat ihn dort Parthenope geehret! Sein Wunder glanz hat, al# die Morgenröt,

40

der Teuts¡en Prei# in Latien vermehret. Al# er zu lezt au¡ vor dem Adler-Thron die Lewen-Glut ließ au# den augen blizen: der Edle Sa¡#, spra¡ Cäsar, dieser Sohn sol meinen Krieg im Felde helfen ‰ü”en.

45

Nun sahe ›¡, den Palla# ihm bereit,

Gedicht 147, 1676

271

Bellerofon auf Pegasu# Beritten: von ihm da¡t i¡, entspringet mit der Zeit, wann die Chymär der Franzen ligt be‰ritten, ein Hippocren', ein ganzer Strom von Ruhm, 50

wie der wol eh von seinen Ahnen oße. E# og dahin die s¡öne Ritter-Blum: sein Flügel Roß, al# wie ein Bolz, hers¡oße. do¡ a¡! zum Tod man ihn gesendet hat. den Prötu#-Brief, die s¡eele Fata s¡rieben;

55

der führte ihn in# heiße Kugel-Bad, darein Jhn selb‰ sein heißer Muht getrieben. Veru¡te Fau‰! die du den Donnerkeil au# Jovi# hand zu er‰ gebra¡t auf Erden. | A¡! warum muß, dur¡ diesen Feuerpfeil,

60

auf Götter au¡ also ge‰rahlet werden? der S¡merz lä‹t mi¡ ni¡t s¡reiben diesen S¡uß. Andromeda sah Hectorn wider kehren, ni¡t mehr zu Pferd, mit Augeninker-gruß. Marcellu# ligt: Octavia voll zähren

65

in Ohnma¡t fällt. wie klagt Cytheree, al# ›e da# Mahl sah in Adoni# Seite vom Eber-Zahn: i¡ warnte ja, ni¡t geh dem Wild zu nah, a¡! ni¡t zu hizig ‰reite. Mi¡ dünkt, i¡ hör au# jener Wa‹er-Zell

70

au¡ eine Nymf', a¡! der geehrt‰en eine, mit augen-Naß ans¡wemmen ihre quell, und füllen an mit ihrer Klag die Häyne. Selene, s¡weig! Ein Glori-voller Tod, der Helden ziemt, ein s¡öner Tod in Wa[en,

75

ein Fall im Feld, füllt hier da# Sterb Gebot: da man au¡ wolt den Feind de# Rei¡e# ‰ra[en, Bellerofon og an den Sternen Krei#: dem er‰en ni¡t, dem andren i‰# gelungen. Dianen er ›¡ zugesellet weiß,

80

die ni¡t vorläng‰ dorthin voran-gedrungen.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

272

Au¡ dieser Prinz, wie seiner Brüder Vier, die Sternen dort, zum Sterben war gebohren. Wer weiß, wie lang no¡ währt die Erde hier ›e wird wol bald in# Chao# gehn verlohren. | Und ni¡t umbson‰ die n䡉e Jahr Zahl ru[t:

85

Herr! bLeIb beI Vn#! Dann e# VVILL AbenD VVerDen. wie glü¿li¡ geht ein Leib iezt in die Klu[t! der ni¡t erlebt die grö‰en Erd-Bes¡werden! Gott ra[t vor weg die Seelen, die Er liebet, So trö‰et dann da# Leid, mit dieser Freud:

90

Man s¡ikt Gott zu, wa# man den Grabe gibet.

CXXXXVIII. 1674. Unter der Dur¡leu¡tigen Diana Bildni#. Wa# ziert ein Für‰en herz, war dieser Für‰in Zier Ver‰and und Gotte# Lieb glänzt andren gaben für Diana s¡eine s¡ön dort bei den Sternen-heerden. Hier diese heller glänzt, im Himmel und auf Erden.

CXXXXIX. Auf der Ho¡wolgebornen Freulin Freulin Ernesta Charlotte Freulin von Stubenberg etc. Ab‰erben. J‰ no¡ ferner Welt zu ho[en? kan die Le”Posaunen-Stimm, da in La‰ern all'# erso[en, kan no¡ warten Gotte# Grimm? 5

kan er dulten, daß au# Stolze ieder selb‰ ›¡ betet an? daß ein Wütri¡ fürter grolze, ob er Hö¡‰er werden kan? kan der Erz-Gere¡te leiden,

10

daß zu Re¡t man Unre¡t ma¡t, daß ›¡ Raben an un# weiden

Gedichte 149 und 150, 1678

273

und der Wolf die S¡afe s¡la¡t? Kan die hö¡‰e Liebe sehen, daß man nur einander ha‹t? 15

daß der Fromme muß vergehen, weil der Böse s¡indt und pra‹t? Solte Gott vertragen können, daß man sagt, E# i‰ kein Gott! und ihn ni¡t mag hören nennen?

20

Leidt ein Mens¡ au¡ sol¡en Spott? Drum wird bald der Ri¡ter kommen, mit der großen Feuer-ut: der vorher nimt seine Frommen zu ›¡ in die Seelen-Hut.

25

Diese seit ihr, junge Kinder! Euer i‰ da# Himmelrei¡. die erwa¡sen, werden Rinder, rennen in Cocytus Tei¡. kleiner Leib und große Seele!

30

so ein Engel bi‰ au¡ du. deine kno¡en hab die Höle: du og‰ deinem Jesu zu. du ward‰ in die Sternen-Stube auf den Gotte#-Berg gebra¡t.

35

Ruhe süß, hier in der Grube, dort in neuer Salem#-Pra¡t. 16 Martii. |

CL. Auf Herrn Marggrafen Chri‰ian Ern‰# zu Brandenburg-Culmba¡ Ho¡Für‰li¡en 35 Geburt#Tag. Föbu#! ‰eige nun empor, gulde deiner Ve‰e S¡anzen:

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

274

laß der Sternen blanke# Chor in die Na¡t na¡ dir herdanzen. 5

Du kenn‰ ja dein Bruder-Lie¡t, da# der Erd heut aufgegangen. dein Gezelt ma¡ Purpur-prangen, zeig ein holde# Ange›¡t. Hat ni¡t, dein Parnaß am Rhein,

10

diß dein ander-J¡ erzogen? da de# Ruhm# dur¡leu¡ter S¡ein i‰ von Jhme au#geogen. Er, der Lehrling-Prinz, dort bald mu‰ ein Für‰en-Lehrer heisen,

15

die Regirung-Wege weisen und de# Staate# Wolge‰alt. Wie du, um da# breite Rund, kuts¡e‰ auf dem güldnen Wagen: So hat man¡e# Jahr und Stund

20

diesen Föbu# umgetragen dur¡ ein große# Theil der Welt. Seyn' und Tyber war gei‹en, de# Uly‹e# Fu# zu kü‹en: wie e# Fama hat erzehlt. |

25

Man sah, al# die Rei# vorbey, einen Föbu# wiederkommen: der da# kluge dreymal drey hat mit ›¡ hieher genommen. E# hat ihnen einen Si”,

30

eben dieser Tag, gegeben: daß nun diß Gebirg kan heben, wie Parna‹u#, seinen Spi”. Na¡mal# al# Bellona kam, mit de# Franzmann# ‰olzen Keulen:

35

Unser Föbu# bald au¡ nahm seinen Kö¡er, samt den Pfeilen,

Gedicht 150, 1678

275

gienge auf den Python loß. Mayn! du sahe‰, wie er spielte und den ganzen S¡wall aufhielte, 40

unverfährt vor dem Ges¡oß. Nun, na¡ man¡em dapfren Zug, lä‹t er ihm die Ruh belieben: da man glaubt, e# sey genug mit Blut in den Sand ges¡rieben.

45

Un# grü‰ ja ein Frieden#-bli¿, wie die Sonne, au# dem Dunklen. Laß ›e do¡ bald völlig funklen, du der Gotte#-Güt Ges¡i¿! | Der Ulyß und Mar# gewe‰,

50

wird iezt unser Föbu# wieder. Er sezt, seiner Jahre Re‰, hier bey unsren Musen nieder. Heut die Fün]e Siebenzahl, er anfähet zu bes¡ließen:

55

Soviel sollen no¡ vers¡ießen; Gott geb au¡ da# Eil]e mahl! Zweyter Held A¡ille# ihr, und de# er‰en sein Geblüte! Fama ‰re¿t die ohren hier,

60

da ›¡ neuet da# Gemüte. Sie denkt: hier bekomt mein Mund au#zublasen große Sa¡en. La‹et Kun‰ und Wa[en ma¡en, die bey Helden ›nd im Bund.

65

Nun, beglü¿et sey der Tag, al# der Anfang großer dinge! Himmel, füg, daß Er ohn Plag ihn und diese# Jahr volbringe. dieser Wuns¡ au¡ trefe ein,

70

daß ein Prinz mög in der Wiegen

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

276

in den Purpur-Windeln liegen. Der soll au¡ besungen seyn. 10 Julii. |

CLI. Auf die Ho¡geburt de# Dur¡leu¡tigen Prinzen Herrn Georg Wilhelm# Marggrafen zu Brandenburg. 1 Endli¡ bi‰ du no¡ gekommen, Helden-Sohn, du junger Held! da# gegüldte Lie¡ter-Feld unsre Bitt hat aufgenommen. 5

Wüns¡e ‰iegen ‰ät# empor: und du ‰eige‰ nun hernieder. Wen verlieret unser Chor? fragt Orion seine Brüder. 2 Nun die neue Jahrzahl jünget

10

von der alten güldnen Zeit: die un# von dem Himmel heut dieser Edle Prinz mitbringet. Ja, du Götter-Sohn, von dir fangen wir iezt an zu zehlen

15

güldne Jahre, da un# s¡ier will zu todt da# Eisen quälen. 3 Dünkt mi¡ do¡, i¡ seh di¡ liegen Herrlein, andrer Hercule#! wie du mit der Hände Preß

20

S¡langen würge‰ in der Wiegen Etwan au¡ der Feinde Blut dir bepurpert s¡on die Windeln: Wie man weiß, daß großer Muht s¡on in Kleinen pegt zu kindeln. |

25

4 A¡ daß man di¡ s¡on vor Jahren lebend wü‰' und hätte lang.

Gedicht 151, 1678

277

Nun wird un# da# Warten bang, von dir Wunder zu erfahren. A¡ so eile, Adler-brut! 30

daß man di¡ ni¡t lang seh ligen. Helden s¡liefen ni¡t, ihr Mut ma¡t ›e au# den Eyern iegen. 5 Lern bald deinen Himmel kennen, wa¡se fris¡, du Engel-Kind!

35

Kinder-Engel! lern ges¡wind deine Große Mutter nennen. La¡' ihr zu: Sie la¡t di¡ an. grüß de# theuren Vatter# Augen: de‹en Mund dir kü‹end kan

40

seinen heißen Gei‰ einhau¡en. 6 Nun, die Zeit wird bald di¡ ‰ei[en: da man dann, mit zarter Hand, na¡ dem Degen an der Wand, di¡ wird dapfer sehen grei[en.

45

Pegasu# im Sattel tritt, di¡, Bellerofon, zu tragen: daß man di¡ seh man¡en Ritt na¡ dem TugendRinge wagen. | 7 Du wir‰, na¡ der Ahnen-Thaten,

50

ein A¡ille# lernen seyn, ihre Tugend ma¡en dein, und auf ihren Pfad gerahten. Cäsarn wir‰ du ahmen na¡, Edle Sa¡en thun, und s¡reiben,

55

und der Sonne Gold-Gema¡ deinen Namen einverleiben. 8 Man wird di¡ al# Helden kennen, Wie den großen Vatter iezt, und der Teuts¡e, Muht-erhizt

60

wird auf seinen Feind lo#rennen.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

278

Lewen werden Führer seyn, fremde Hasen ni¡t, der Lewen, und der Teuts¡e re¡t den S¡ein alter Großmut von ›¡ ‰reuen. 65

9 Ey so wa¡se, Prinz der Kleinen! ey so lebe, Götter-Sohn! au#zugulden deinen Thron, Parcen dir die Fäden feinen. Kind de# Glü¿#! der Himmel geb,

70

daß, na¡ man¡em rohten Siege, unser Wol‰and wieder leb, und der güldne Fried di¡ wiege.

CLII. Auf de# Dur¡leu¡tig‰en Siegprangenden Er‰er Ho¡Für‰li¡er Enkelin, der dur¡leu¡tig‰en Prinze‹in Fräulein Fräulein Chri‰inae Julianae geboren die 12 Marggrän zu Baden-Durla¡ etc. Ho¡geburt. Septembris.

Gott ehre mir da# Land der Sa¡sen: da ›ht man no¡ den Alten glei¡, s¡lägt Feinde au# dem Teuts¡en Rei¡, lä‹t ›e un# ni¡t zum Haupte wa¡sen. 5

Stürmt eine Flut au# Norden her: Man se”et ihr, und ohn ers¡auren, entgegen Heldenmuhte#-Mauren, spri¡t: Zembla, nimm zurü¿ dein Meer. Da ndet man no¡ alte Teuts¡en,

10

ge‰ammte Helden vom Armin: Und diese# war der alten Sinn. so Feinde, ni¡t ›¡ selber, peits¡en. Rom triumrt', und ›egte ni¡t, wann man Germanien bekrieget.

Gedicht 152, 1678

279

15

Wo Teuts¡e waren, ward ge›eget: kein Mar#, ohn ›e, hat gut# verri¡t. Wa# ›he‰ du ie”und für Thaten, du Helden-Strom, ô Vatter Rhein? du mu‰, diß wird e# endli¡ seyn,

20

bald unter fremde# Jo¡ gerahten. Wir lernen mit ihm reden zwar, iedo¡ ni¡t mit dem Feinde fe¡ten. A¡! daß wir do¡ bey zeit bedä¡ten, daß unsre Freyheit in Gefahr!

25

der Gallis¡ Mar#, mit Frefelmuhte, purgirt die Gall von Gotte# Zorn, (a¡! der hat diesen Krieg gebohrn) und lä‹t gebrau¡en ›¡ zur Ruhte. Der Ehrgei” mag mit spielen drein:

30

die Ruhten in die Glut gehören. zer‰öret werden, die zer‰ören: und wär au¡ no¡ so s¡ön der S¡ein. | Do¡ i‰ no¡ raum zum ruhig-Leben: wie sehr Giganten ‰ürmen au¡.

35

Mein Föbu# weiß, na¡ Himmel#-brau¡, no¡ Freunden Si¡erheit zu geben. Er ruht, wann alle# ›¡ bewegt: do¡ lä‹et er au¡ Pfeile s¡nellen, die ›¡ dem Heere zugesellen,

40

daß allen Wieder‰and erlegt. Der Götter-Gott i‰ sein Erhalter. Von ihm gefür¡tet, liebt er ihn, gibt ihm, au# treuem Vatter-›nn, ein Kinde#kind, no¡ vor dem Alter.

45

Selb‰ die Gebährerinn er ›ht und au¡ die Ho¡geburt, beysammen. Gott selber nennt bekrönt den Stammen, der au# den Zweigen Zweig' erzieht.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

280

Du Er‰e GroßHerrVatter Freude, 50

der GroßFrauMutter Er‰er Prei#! wilkommen, hoher Stämme Rei#! Prinze‹in, hoher Augen Weide! du Kind, an Frieden#-Ort gebohrn, da Krieg dein Vatterland muß kränken!

55

Wer solte ni¡t bey ›¡ gedenken, daß du zum Frieden sey‰ erkohrn. So lebe dann, dur¡leu¡te Seele! erleb die edle güldne Zeit, die au# der alten werd erneut.

60

dein zarter Leib, die Engel-Höle, müß grünen wie der Lenzenklee. Und unsrem Föbu# woll hierneben Gott no¡ viel sol¡er Freuden geben: Sein hohe# Hau# im Wa¡#tum ‰eh. die 4 Octobris.

S. v. B. Dichterey-Sachen

153. der Fel# und Berg, der Rie# und Zwerg. Sonnet Wa# i‰ der Fel#: er i‰ ein Stu¿ von einem Berg. Wie darf dann fe¡ten an, da# Stu¿, den Berg da# Ganze? Frag ni¡t; der Glauben#krieg jagt na¡ dem Siege#kranze. der denkt, er sey ein Rie#, hier i‰ ein kleiner Zwerg. 5

Wer gern die Uns¡uld plagt, der i‰ der Hölle S¡erg. Ein großer Elefant Wa# fragt er na¡ der Wanze? Kan unterliegen Der, der wagt auf Gott die S¡anze? Wer an der Allma¡t hängt, hat große Ma¡t und Stärk. Solt Jesu# wol, der un# vom Satan hat erlö‰,

10

von Satan# kne¡ten ›e ni¡t au¡ erlösen können? die ihren Glauben ma¡t dur¡ diese Sonne brennen? Tru” Feinden! ihre Burg i‰ Jesu#: Sie gene‰. Sie i‰ ein Glauben#-Rie#, und er ein Zwerg der Welt: Kein Stärkrer i‰, al# wer zur Selb-‰ärk ›¡ gesellt.

E# mögen Höll und Welt mit Frefel un# bekriegen, Wir halten un# an Gott; wa# gilt#, wir wollen ›egen!

154. Uber oben pagina 58 besungene Prinzen-Geburt, Natus 16 Novembris hora an die Ho¡Für‰li¡e Frau Mutter. 9. antemeridiana. Al# ihm dort AEacu#-Sohn, Theti#, aller Nymfen Kron Nereu# Göttli¡# Kind, vermählet, ›e zur Königin erwehlet: 5

Himlis¡ war die Freud auf Erd, Und der ganze Himmel kame

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

284

alle Götter und ihr Same; dur¡ Göttinnen ward vermehrt au¡ die edle Zahl der Gä‰e. 10

Eri# nur, ni¡t kam zum Fe‰e. Wüns¡en lie[ zur Himmel#-S¡eib: Laß von Theti# s¡ön‰em Leib, Hö¡‰er, bald wa# Göttli¡# kommen! Langsam ward die Po‰ vernommen,

15

do¡ ›e kame mit der Zeit: daß die Bitt ni¡t wär verlohren, daß ein Erbprinz wär geboren für The‹alien, zur Freud. Vatter Peleu# spra¡ in Flammen:

20

Theti# ewigt meinen Stammen. No¡ mehr jau¡zten Thron und Land, al# ein Mann voll Stern-Ver‰and von dem Prinzen wunder-sagte, die Ge‰irn' auf kün]ig fragte.

25

Prinz A¡ille#, wird ein Held groß von theuren Thaten heißen, A›en mit Lei¡en speißen dorten in dem Trojer-Feld. Sol man einen Helden kennen,

30

wird man ihn A¡ille# nennen. | Theti# hier, wo Teuts¡e ›nd, dort de# Ne¿er-Nereu# Kind, Für‰in unsrer Pierinnen, wo die Pega#-Bä¡e rinnen!

35

dort wir sahen Eu¡ hieher, unsre Lande#-Göttin, kommen. unsren Wuns¡ man hat vernommen. A¡! daß Sie bald Mutter wär einer jungen Aufgang-Sonne,

40

zu de# großen Peleu# Wonne!

Gedichte 154 und 155, 1678

285

Hat e# etwa# ›¡ verweilt, ob der Wuns¡ ni¡t hat geeilt unsre Ho[nung zu erhören: endli¡ do¡, wa# wir begehren 45

dort in Sammet-Purpur ligt. Wie die Theti# kam gegangen, trug im Arm de# Land# Verlangen: also Jhr au¡ un# vergnügt. Solten wir ni¡t Vivat s¡reyen,

50

diesen unsern theuren Dreyen. Nun so trettet dann herfür, Jhr der Erde Himmel-Zier. Brennen-hau#! sey Prei#-bezünget: dein A¡ille# wird verjünget,

55

der den Vatterlande#-Feind wird, wie jener Hectorn, s¡lagen. Al#dann wird man rühmli¡ sagen: Eine Theti# un#, die s¡eint nur zu hohem thun erkohren,

60

diesen Helden hat gebohren. die 19 Decembris.

155. Auf Ebenselbige. Solt di¡, du großer Tag, ni¡t ehren au¡ mein Kiel, der heute dinte ni¡t, nur Purpur, trinken wil? Wol hab i¡ eher ja die Für‰enFreud besungen, da Com und Hymenee die Ho¡zeitfakel s¡wungen. 5

Wa# dort ward angewüns¡t, da# gibt iezt dieser Tag, den allemal Auror' in güldnen Armen trag, so o] er wiederkehrt. E# ›nd vorbey gezogen der Jahre zweymal a¡t,1 seitdaß die Wüns¡e ogen: E# komm ein Brennen-Prinz! Er komt: e# i‰ volbra¡t.

10

Jhn bringet un#, zu Glü¿, die TagZahl zweymal-a¡t.2

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

286

Glü¿rei¡e Zahl! du ha‰ au¡ jüng‰ also erfreut den Theuren Leopold, sein Cäsar-Hau# erneut: der zweymal-a¡te Jul hub endli¡ an zu geben Augu‰en: daß wir fort no¡ O‰-bekaisert leben. 15

Stammt ni¡t, jen'# Hau# und diß, von zwey Ges¡wi‰ern her?3 Man weiß, ›e wu¡sen au¡ zuglei¡ an Ma¡t und Ehr. E# bleibt dabey: ›e thun ie”und no¡, wa# ›e thäten. E# s¡ien' al# wolten ›e ›¡ mit der Brut verspäten, die Adler: dort und hier ›¡ wieder füllt da# Ne‰.

20

da# no¡-erlangte Gut die lange Ho[nung trö‰. Sie kriegen iezt zuglei¡, verfolgen Einen Feind: und diß mit jenem au¡ e# treu, wie allzeit, meint. Wol fa‰ hat Au‰ria nie einen Feind be‰ritten, da Brenni#, ihr zu lieb, ni¡t zeigte dapfre Sitten. |

25

der Beyden allianz au¡ heut viel Siege zehlt: so daß der Goth' im Rei¡ kein Grä#lein mehr behält. Und, Edler Prinz, bi‰ du ni¡t eben iezt gezweiget, da der, so zeugte di¡, ›¡ einen Helden zeiget? Wann ein A¡ille# tränkt mit Feinde-Blut den Speer:

30

ni¡t fehlt'#, e# muß von ihm ein Pyrrhu# kommen her. November! du gab‰ o] und nahme‰, diesem Hau#. dein a¡tmal-zweyter Tag, ließ dortmal# einen4 au#. da# zweyte wehrte Kind5 hat er nun s¡on ges¡enket. Und, Große Mutter Jhr! wann ihr zurü¿e denket:

35

die GroßfrauMutter hier Eu¡ gabe dieser Tag; der mit der Gegengab, dur¡ Eu¡, nun prangen mag. den Vors¡ein seht hierbey.6 Hat Brenni# Eu¡ gebohren den Vatter: Jhr gebt nun, ihr seit darzu erkohren, dem Brennu# einen Sohn. den Prinzen gebet ihr:

40

ô Göttin! Million von Prei# habt eu¡ dafür. Georg Wilhelm, sey gegrü‰! Ein Haubt von deinen Hau#, ein Churfür‰, hatt vor dir den Namen, saget au#, du werd‰ no¡ werden groß. Wil‰ du dir su¡en Flammen: du nde‰ ›e einmal, erzielt au# deinem Stammen,

Gedicht 155, 1678

287

45

gebohrn an deinem Tag. So iege, wie du thu‰, in deinen Wa¡#tum auf, du hö¡‰e Vatter-Lu‰, du Edler Mutter-Pra¡t. Sie wollen wir erheben, und dir dur¡ Wüns¡e da#, wa# Prinzen zieret, geben. Wir la‹en e# ges¡ehn, Er sey und werd ein Held:

50

do¡, daß er un# iezt bring den Frieden mit zur Welt. die 27 Decembris.

1. Primae nuptiae Serenissimi Anno 1662. 2. Dies 16 Novembris. 3. Keiser Rudolpho und Clementiâ. 4. Johannes Alchymista Anno 1464 5. Maria Amalia ChurPrinze‹in nata 16 Novembris 1670. 6.

Brüder Christianus

––––

Markgraf zu Brandenburg.

Joachimus Fridericus Churfür‰ zu Brandenburg.

|

|

Erdman

Barbara Sophia

Augustus.

geboren 16 Novembris 1584

Marggraf.

Johannes Fridericus Herzog# zu Würtenberg Gemahlin. | Eberhard III |

Christian

––––

Sophia Louyse

Ernst. Georg Wilhelm.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

288

156. An meinen dur¡leu¡tig‰en Föbu#. Uber de‹en Devis: Sol ex Nube: Semper idem. Er bleibet, wie er i‰, mein Föbu#, wie er ware, wie i¡ von ihm gesagt s¡on vor so man¡em Jahre. Er thut no¡, wie er thät, und wie die Sonne thut: der keinen Funken nimt, die Zeit, von ihrer Glut. 5

Er bleibet, wie er i‰. Sie ma¡ten ihn nur la¡en die Wolken, die er sah den s¡warzen Vorhang ma¡en. Von fernen ziehet der ›¡ für sein Ange›¡t: wa# hil] e#? er behält do¡ iederzeit sein Lie¡t. Er bleibet, wie er i‰. Zu ihme ›e ni¡t langen

10

die dämpfe, die mit ihm o] einen Krieg anfangen. Er ‰eht nur, ›het zu, wie ›e dort irre gehn, und wie ›e, al# ein Rau¡ vergehen im Ent‰ehn. Er bleibet, wie er i‰. Wann andere Planeten ihn s¡ällig s¡auen an, au# den lasurnen Beeten;

15

Er ‰ei[et ›¡, und denkt: J¡ wil wol warten ab, bi# diesen s¡eelen Wink ein süßer Bli¿ begrab. Er bleibet, wie er i‰. Er ma¡et ›¡ zum Spiegel, der allzeit träget vor da# güldne Sonnen-Siegel. Dreht ihn die Trübsal-Flut: er ›het ‰et# empor

20

gen himmel, bildt und spielt herna¡, al# wie zuvor. Er bleibet, wie er i‰. Er ‰eht in Lorbeerhainen, und grünet immerdar: ob s¡on die Norden greinen. Er ‰ellt ›¡ wurzel-fe‰ zur Fi¡ten in dem Wald, verlieret nie, wie ›e, der haare Wolge‰alt.

25

Er bleibet, wie er i‰: ein S¡u”Freund von der Leyer. Er lä‹t verles¡en ni¡t sein edle# SinnenFeuer. Solang die Götter-hand kan führen einen Kiel, solang verspri¡t er un# sein gei‰ig# Wunder-Spiel. | Er bleibe, wie er i‰, wie i¡ ihn jüng‰ gesehen,

30

mein Föbu#, da da# Jahr iezt neue Räder drehen, gesund, voll Freud und Muht, vergnügt, dur¡leu¡tig-s¡ön.

Gedichte 156 und 157, 1679 und 1680

289

Und also laß' ihn Gott von Jahr zu Jahren gehn. Er werd, wa# Er o] ward, a¡! eine# Prinzen Vatter: der Himmel sey damit de# Lezt-Verlu‰# Er‰atter. 35

Er werd, wa# er jüng‰ ward, von neuem und mit Glü¿, ein GroßherrVatter au¡: eh diese# Jahr entrü¿. Er werde bald, wa# er s¡on zweymal worden, wieder, seh S¡wiegerVatter ›¡, vermehr die Stammen-Glieder. der Prinz, der neu' Augu‰, erneure seine Freud:

40

zu hohem Flur müß der erwa¡sen in der Heid. Er bleibe, wie er i‰ für mi¡ solang gewesen, ein gnäd'ger Föbu# au¡. Er gebe fort zu lesen, wa# edle Augen labt. Mein Herz den himmel grü‰: Er lebe hö¡‰-belobt, und bleibe wie er i‰! die 25 Januarii.

157. Glü¿wuns¡ zur Ho¡geburt zweyer Prinzen, Adolf-Augu‰en# Erben# zu Norwegen Herzog# zu Sle#wig-Hol‰ein und Carl# Markgrafen# von Baden Durla¡, in 2 Tagen den 29 und 30 Martij, und zwar von 2 Müttern au# dem Hause Braun#weig-Wolfenbüttel, der beyden Ho¡herzogli¡en Brüder Kindern. To¡ter du de# Erebu#, prale nun ni¡t mehr mit Lei¡en. deine S¡eer verro‰en muß, zeigen deiner Wut kein Zei¡en 5

im dur¡leu¡ten Welfen-Hau#, wie ges¡ehen. Wei¡e, Atropo#, tritt au#! La¡e›# sol bleiben ‰ehen, und hier güldne Fäden drehen.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

290

2 10

Würge ni¡t mehr, Libitin', in Pala‰e meiner Götter: reiß ni¡t einen Prinzen hin dur¡ der Kugeln Hagel-Wetter, der fa‰ huntert Jahre rei¡

15

sollen werden, seinem GroßherrVatter glei¡. Füll den Zettel son‰ auf Erden, töd wa# lebt nur zu Bes¡werden. 3 Morde ni¡t, wie du gethan

20

s¡eele Morta, einen Theuren, de‹en treue# Herze kan eine Welfen-Braut befeuren. Nein! verkehrt i‰ nun da# Blat: E# muß leben,

25

wa# die hohe Liebe hat zweyen Häusern iezt gegeben dur¡ die Tö¡ter meiner Föben. 4 Du, Fortun, mu‰ deinen Fuß forthin auf ein Viere¿ ‰ellen:

30

weil man ›het deine Buß. deine Huld wirbt dir Gesellen in dem Edlen Welfen-hau# wo vorde‹en, ›¡ dein ha## gela‹en au#.

35

Alte# Leid i‰ nun verge‹en: Neue Freud hat Sie bese‹en. 5 Ein dur¡leu¡te# Brüder-Paar, Tö¡ter ›ht al# Mütter ligen. Ein paar Tage ma¡et wahr

Gedichte 157 und 158, 1680

291

40

soviel Wüns¡e, gibt zu wiegen zween ErbPrinzen, und zuglei¡. Wunder-Sa¡en! Eine Zeit, kan die so rei¡ zwei entlegne häuser ma¡en.

45

Also doppelt ›¡ da# La¡en. 6 Theure# hau#! thu, wie du thu‰, laß dir diß die Sinnen heitern. Glaub, e# hat der Himmel lu‰, deine Freud zu erweitern.

50

Helden! bleibet, wa# ihr seit, treue Brüder. denkt, wie mit gepaarter Freud Eu¡ da# Glü¿ die Lieb erwieder! diß bey Eu¡ ›¡ se”e nieder! Die 28 Maij.

158. Bewillkommung Seiner ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡tigkeit Herrn Herrn Johann Frideri¡# Markgrafen# zu Brandenburg. 1 Wir heißen die Sonne, die kommet, wilkommen. Sie kommet dur¡leu¡tig, erleu¡tet den Plan. Belege mit guldenen Stü¿en die Bahn, du, Cynthiu#, ha‰ ja diß kommen vernommen: 5

be‰rahle

vermahle

die Felder vergülde die Wälder: ein Föbu# den andern la¡ wunnigli¡ an. der theuere Brennen-Für‰ freudig hier s¡webe! 10

die Gegend sein Gegenwart ehret: Er lebe!

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

292

2 Er selber i‰ Sonne: die Wonne und Ehre von unserer Gränze un# gehet heut auf. Jacynthen bezünden der Cynthia Lauf: daß ma¡en Na¡t-pra¡ten den Himmel die heere. 15

Sie blinken

und winken

zum Fe‰e der leu¡tenden Gä‰e: Wa¡tmei‰er Orion der führt ›e zu hauf. der theuere Brennen-Für‰ freudig hier s¡webe! 20

die Gegend sein Gegenwart ehret: Er lebe. 3 Du, Flora, mu‰ ie”und Herb‰, Früling, vermängen. dein Zefyru#, blase auf unsren Favon. der Blumen ihr Bisem die Lü]e bewohn. Laß deine Jasminen die Grünung verlängen.

25

die Dafne

eu¡ wa[ne

mit Blättern, die eignen den Göttern, ihr Wälder: so reiset Er unter der Kron. der theuere Brennen-Für‰ freudig hier s¡webe! 30

die Gegend sein Gegenwart ehret: Er lebe! | 4 Un# grüßet ein Großer, von Großen entsproßen, de# Teuts¡en A¡ille# sein Edel‰e# Blut. Sein UrAnherr truge den hohen Chur-Hut: von sol¡en kont Stamme und Namen hers¡o‹en.

35

Wir loben,

mit Proben,

den Helden: den Fama zu melden in We‰en und O‰en mit Po‰en ni¡t ruht. der theuere Brennen-Für‰ freudig hier s¡webe! 40

die Gegend sein Gegenwart ehret: Er lebe.

Gedichte 158 und 159, 1680 und 1681

293

5 Jhr Lorbeer-bekrönte bemyrtete Hirten! la‹t unsere Sulze ni¡t ‰ummen ie”und. ma¡t wudeln den Strudeln-ges¡wä”igen Mund. Jhr müßet den Helden mit Liedern bewirten. Nehmt Flöten,

45

Poëten!

S¡almeyen da# Vivat lehrt s¡reyen. die E¡o ru[t wieder: Er lebe gesund! der theuere Brennen-Für‰ freudig hier s¡webe! 50

die Gegend sein Gegenwart ehret: Er lebe. 6 Der gütig und klügli¡, au¡ glü¿li¡ regire, der älti‰en Ahnen ihr Alter errei¡. Er lebe an Fried und Zufriedenheit rei¡. die Himlis¡e Leibwa¡t Jhn trage und führe. Ru[t alle,

55

mit S¡alle:

Er lebe! der Himmel Jhm gebe Jahrzeiten voll Freuden, ohn Leiden zuglei¡ der theuere Brennen-Für‰ freudig hier s¡webe! 60

Wir ehren Jhn ewig und ru[en, Er lebe! | die 17 Septembris.

159. Auf die Wiederkehr von Venedig de# Dur¡leu¡tigen Siegprangenden Meine# Gnädig‰en Für‰en und Herrn. Er kommet tausendmal wilkommen, der Guel# theurer treuer Held. Wa# Seufzer hat man ni¡t vernommen? E# hatten ›¡ zu Jhm gesellt 5

der Wüns¡e soviel Millionen,

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

294

von hohen Seelen au#gesandt. die Treu, de# Unglü¿# Hände band: Sein auf der Reise zu vers¡onen. 2 E# drohten ja die Winter-Winde. 10

die ‰i¿le Steige ma¡ten bang. E# og da# graue Lu]-ge›nde. Geharnis¡t war der Fluten Gang. do¡ wa# kont unsrem Föbu# s¡aden? 

kein S¡ü”e, mit dem Pfeilges¡oß; 15

kein Steinbo¿, mit dem Hörner‰oß; Jhn kont kein Wa‹er-Eimer baden. 3 Er lie[ Siegprangend dur¡ die Häuser, die andren son‰ gefärli¡ seind. Er i‰ und bleibt der Sternen Kaiser:

20

solt seyn, ein Kne¡t, de# Herren Feind? Jhm zämte au¡ die Wellen-Riesen, de# blauen Salze# s¡ön‰e# Kind Dione, die der Sonne dient, dort auf den Stern-beblümten Wiesen. 4

25

Sie i‰ von Hau# Jhm na¡gegangen; Er sah, al# Er kam in ihr Hau#, vor ihm ›e au¡ dahin gelangen: So geht ›e mit Jhm ein und au#. | Er sahe Frieden bey den Axen,

30

und fand im Abend seine Ruh: die laß der Himmel immerzu au¡ in dem Norden fürter wa¡sen. 5 

Nun bringet Jhn der Wider wieder, der unsre Heerden führt zur Weid. 35

Wilkomt den Cynthiu#, ihr Brüder!

 

Gedicht 159, 1681

295

Er bringet un# die Früling#-Freud. War ni¡t Apollo au¡ ein Hirte: der Hirten Gott un# dieser sey. A¡ daß dort unsre Wälderei 40

Jhn einmal hold-begrünt bewirte! 6 Panzt seiner Dafne ihr Gebäume: die unsren Föbu# zieh na¡ ›¡. Sie ma¡t ›¡ groß mit diesem Reime: die, die der Föbu# liebt, bin i¡.

45

la‰ un# von ihr Jhm Kränze binden: Apollo muß belorbeert seyn. Auf allen Rinden in dem Häin soll man au¡ seinen Namen nden. 7 Thut, wa# iezt thun die Nymfen dorten,

50

wo Elm und Oker spühlt den Strand: e# jubeln ihre Wa‹er-pforten, weil ihre Sonne komt zu Land; die aufgeht in dem Niedergehen, zieht Norden-wert# und bri¡t do¡ an.

55

Hercinie mö¡t au¡ die Bahn ihm gern belauben und bekleen. 8 Aurora ma¡t nun alle# la¡en, wa# Hesper trauren hieß zuvor: | E# tritt daher, wer solt ni¡t wa¡en?

60

Apollo dur¡ diß Rosen-thor. der Elm-Parnaß mahnt seine Neune: Euterpe Jhm entgegen pfei]; der Clio Finger-S¡nee dur¡läu] die Saiten auf dem Helfenbeine.

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

296

9 65

Wilkomt mit Mu›k von den Musen, hört er de# Orfeu# Har[enspiel, gelehnt am MarmorBerge-Busen, erthönen dur¡ Thalien Kiel. Sie sehen ihren Wuns¡ her-nähen:

70

Weil dieser, der ihr Zepter führt, ein neue Pierinn bald wird in vollem S¡mu¿e ma¡en ‰ehen. 10 Er wird zwar unterweg# er‰ s¡auen die theure To¡ter wolvermählt,

75

die Gott indeß hat la‹en trauen: Und diese# Band sei fä‰-gewehlt. dann sol ihn Flora wieder haben die Prinzen-Mutter, iezt im Flur de# Jahr#, zu ihrer S¡merzen Cur:

80

Jhr Föbu# kommet, Sie zu laben. 11 So habe tausend Dank der Himmel! der ›¡er führte au# und ein, und s¡irmte im Gefahr-gewimmel: sein soll hiervon die Ehre seyn.

85

der förder ferner sein Vergnügen, geb meinem Föbu# güldne Zeit: Sein Name, in de# Ruhm# geleit, müß auf der Fama Zungen ligen. 18 Martii.

Gedicht 160, 1681

297

160. Zum Beilager Herrn Herzog Augu‰en-Wilhelm# und Prinze‹in Chri‰ianen Sophien, zu Brauns¡weig und Lüneburg. J¡ muß ja mit mir selber zürnen, und mein Gehirne klagen an, da# iezt wil ni¡t# al# S¡merzen zwirnen, und ma¡t, daß i¡ ni¡t J¡ seyn kan. 5

do¡ will i¡ drum ni¡t gar ver‰ummen. da# Herze amt, ob s¡on da# Haubt au# kaltem Zembla wird be‰aubt. Gnug i‰#, wird nur die Pi¡t vernommen. 2 O] sang i¡ ja mit deinen Hirten,

10

ô Pan! ein fröli¡# Ho¡zeit-Lied, band Rosen in den Kranz von Myrten und ließ die Saiten klingen mit. Jezt muß i¡ spielen mit den Jamben, die deine To¡ter hat erda¡t.

15

Ein kranker Kopf nit lebend ma¡t Theorben und Violagamben. 3 J¡ denke no¡ an jene Zeiten, (s¡on zwänzig Wider ja seither kont Hyperion# Sohn dur¡reiten)

20

al# dur¡ der Parca s¡arfe S¡eer war ein Goldfaden abgezwi¿et und Clotho legt' ein- andren an. Ein neuer Prinz trat auf die Bahn,* da einer lag vom Tod entrü¿et. 4

25

Kaum Hesper zwier war vorgegangen dem Föbu# in ein andre Welt, | al# Mulciber befehl empfangen, die Po‰ zu donnern in die Welt,

S. v. B. Poetische Lorbeer-Wälder

298

daß, da ein Prinz no¡ auf der Baare, 30

der andre s¡on in Windeln lag. der Guel# ward zum Fe‰ der Tag, der Freuden-wiedergeber ware. 5 J¡ wüns¡te damal#: Glü¿li¡ lebe, ô theurer Tro‰- und Freuden-Sohn!

35

Thu allzeit also! Gott dir gebe de# Bruder# Jahre, mit dem Thron. Gott, wa# i¡ hab gewüns¡et, thäte. No¡ mu‰ ein älter Bruder seyn, der seine Stell ihm raumet' ein.

40

J¡ war Poet und au¡ Profete. 6 J¡ s¡reibe diß mir an zum Glü¿e, daß die Erfüllung i‰ erlebt. J¡ preise de# Ges¡i¿e# Bli¿e, da# wieder hebt, wann e# begräbt.

45

der theure Prinz thut, wa# er thäte, er ma¡t da# Lei¡enLeid zur Freud, zur To¡ter-Freud da# Mutter-Leid, den Trauer-Zinken zur Trompete. 7 Ehrt mir die seltne Brüder-Liebe.

50

die, ni¡t nur ihr Gemüter-paar, au¡ ihr Geblüt zusammen triebe, daß ›e no¡ lebe na¡ der Baar. Rebecca muß den Jsaâc haben; Brunetta ›ht verEint ihr hau#.

55

da gie‰ der Himmel Segen au#, hei‰ Leben sol¡e Liebe laben. 8 Laß, Oker, deine S¡äfer ›ngen! e# s¡weigt der heis¡re Floridan,

Gedicht 160, 1681

299

lä‹t dorten Fidamorn erklingen, 60

die Feyer näher jublen an. Wüns¡t alle: Unser Prinz der lebe, dem GroßherrVatter Alter-glei¡! Und die Prinze‹in ja so rei¡, al# unsre Flora, Prinzen gebe. Die 2 Junii.

* Seine Ho¡für‰li¡e Dur¡leu¡t Prinz Augu‰-Wilhelm ward gebohren Anno 1662 den 26 Martii al# zween Tage vorher den 24 Ejusdem Prinz Leopold Augu‰u# ge‰orben.

Apparate und Kommentare

Text 1: Zweyer Nymfen Leid- und Freüdgesang über der Dur¡leü¡tig‰en Für‰in und Frauen Sophien-Elisabeth, Herzogin zu Braun#weig und Lüneburg gebornen Herzogin Zu Me¿elburg etc. Abwesen und wiederkun]. [1]r-[3]r T1 I.] fehlt – T2 und] u. (ebenso T5, 7, 27, 28, 29, 34, 41, 45, 59, 68, 72, 76, 90, 103, 114, 117, 118, 128, 136, 138) – T6 Frauen] Fr und etc.-Kürzel mit Punkt – T9 etc.] Kürzel mit Punkt – 1 Trauerfelder] mit der-Kürzel; ebenso 14, 22, 26, 51, 55, 69 wieder – 44 wälderpfad – 3 der] Kürzel; ebenso 20, 76, 125, 136, 137 – 13 benimmt] benim ‾ t (ebenso 14, 22 kömmt – 109 Lenzenhimmel – 124 komm‰) – 15 Dryope.] Dr: (ebenso 71, 85, 113, 127) – 15 hinweg] ev. hin weg – 17 Jägerbogen] ev. Jäger bogen – 20 Hi[t] H überschrieben – 20 Jäger] mit -er-Schlaufe; ebenso 35; ebenso 36 Pfeilgefüllter – 41 man¡er – 22 Rosinda.] Ros. – 25 eugt] g überschrieben – 29 Dryope.] Dr. (ebenso 43, 57, 99) – 31 Felsenlö¡er] ev. Felsen lö¡er – 32 Diana] D verschmiert; ev. überschrieben – 33 kennet] et aus t überschrieben – 36 Rosinda.] Ros: (ebenso 50, 64, 78, 92, 106, 120, 134) – 41 daß] Kürzel; ebenso 113 da# – 45 Aug] g überschrieben – 71 Na¡bar¡te] ev. Na¡bar ¡te – 73 Sonne] durch Streichung aus Sonnen – 75 jaget] davor ein Buchstabe gestrichen – 79 S¡attenA‰] ev. S¡atten A‰ – 96 samt] durch Ergänzung und Überschreibung aus mit – 98 Sümpfen] ü aus y überschrieben – 103 Reihen] R aus r überschrieben – 104 Lied] danach ein Buchstabe gestrichen – 109 Lenzenhimmel] ev. Lenzen himmel – 109 findt] t nachträglich angefügt – 124 au#] # aus s überschrieben; ebenso 125 – 128 Todt] T überschrieben – 131 E¡o.] E. (ebenso 138) – 134 beseelen] n aus en-Schlaufe überschrieben – 135 ob] b überschrieben Anlaß für das Gedicht Nr. 1 war eine Reise und die darauffolgende oder ersehnte Rückkehr an den Wolfenbütteler Hof der Herzogin Sophie Elisabeth (1613-1676), der dritten Ehefrau Herzog Augusts d. J. von Braunschweig-Wolfenbüttel (1579-1666). Sehr wahrscheinlich ist das Gedicht in der Zeit von Birkens Tätigkeit als Mitarbeiter des Prinzenerziehers Justus Georg Schottelius (1612-1676) in Wolfenbüttel entstanden. Birken war im Dezember 1645 in Wolfenbüttel eingetroffen und hatte diese Stellung am 26.12.1645 angetreten; vgl. Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), 31m6f. Am 29.9.1646 wurde sein Nachfolger in sein Amt eingeführt (s. ebd. 31m29f.; Die Betrübte Pegne›#, S. 190). Welcher Reise der Herzogin das Gedicht Nr. 1 gilt, ist unermittelt. Birken hat später in die GUELFJS (1669), einem dem Wolfenbütteler Herzogshaus gewidmeten panegyrischen Werk, drei andere Gedichte aufgenommen, die Abwesenheiten bzw. Rückkehren der Herzogin thematisieren: Das Gedicht An die Dur¡leu¡tig‰e Augu‰u#-Gemahlin Frau FRAU SOPHJA ELJSABETHA/ Herzoginn zu Braunsweig und Lüneburg/ gebohrne Herzoginn von Me¿elburg/ unterthänig‰er Glü¿- und Ehren-Zuru[. ("Zweymal hat der Wald vermi‹et"; S. 240-243; Erstdruck 1646 in Birkens GVELPHOBYTVM, Bl. A3v-A4v; erneut abgedruckt in Martin Goskys ARBUSTUM vel ARBORETUM von 1659, Bl. 286r-287v; s. Stauffer, 2007, S. 23f.) gilt der "Wiederbeziehung der diesem Ho¡Für‰l. Hause dur¡ den leidigen Krieg lang-entzogenen Guelfenburg" (S. 239); das Gedicht Ehren-Ruhm Der Dur¡l. Guels¡en AUGUSTUS-Gemahlin. ("So seit Jhr endli¡ dann zu un# herwieder kommen."; S. 244-250) ist eine Begrüßung bei der Rückkehr "von einer Reise" (S. 244); derselben Reise gilt das Gedicht Willkomm-Lied. ("Seyt willkommen/ seyt willkommen!"; S. 251-

304

Apparate und Kommentare

253). Ob eines dieser Gedichte demselben Anlaß wie das Gedicht Nr. 1 gilt, läßt sich nicht sagen; ebensowenig, warum Birken das Gedicht Nr. 1 nicht in die GUELFJS aufgenommen hat. Ein Druck des Gedichts Nr. 1 ist nicht bekannt. Es zeichnet sich durch eine sehr anspruchsvolle Reimstruktur aus: Die Strophen der Rosinda reagieren immer mit den gleichen Reimwörtern auf die der Dryope, wobei die Klage über die Abwesenheit der Göttin Diana bzw. der Herzogin (s. zu v. 5) in den DryopeStrophen mit der Freude über ihre Rückkehr in den Rosinda-Strophen kontrastiert wird. Ab Strophe 3 setzen die Dryope-Strophen jeweils mit dem letzten Reimwort der vorangehenden Rosinda-Strophe ein. In den letzten beiden Strophen kommen dann noch zwei Echo-Reime hinzu. 1 Dryope] Zu den verschiedenen Sagen der antiken Mythologie über diese Nymphe oder Dryade s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 172. – 5 Dianen] Die Göttin Diana war für die Jagd zuständig und gleichzeitig Mondgöttin; s. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 1510-1512. Das gesamte Gedicht arbeitet mit Motiven aus beiden 'Zuständigkeitsbereichen' der Göttin. Gemeint ist natürlich die Herzogin. – 8 Ro›nda] Von Birken erfundener Nymphen-Name. – 20 Hi[t] Gemeint ist das Hifthorn der Jäger, also das Jagdhorn; s. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 4, Teil 2 (1877), Sp. 1321f. – 39 vor-verlohrn] 'die zuvor verloren war'. – 41f. daß so man¡er dorn ~ thal gerennet] 'daß so mancher Dorn von den Nymphen niedergerannt, zertrampelt wird'. "thal" dürfte hier eine Schreibvariante des niederdeutschen 'dal' ('runter', 'herunter') sein. – 99f. Pan, du ›”e‰ ~ Pfei[en wind] Zum Hirten und Fruchtbarkeitsgott Pan und seinem berühmten Instrument, der Pansflöte, s. Der kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 444-447. – 103 Reihen] 'Reigen'; s. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 8 (1893), Sp. 642ff. Hier ist der Tanz der Nymphen gemeint. – 107 Zefyrwind] Der Westwind; s. Der kleine Pauly. Bd. 5 (1975), Sp. 1513. – 111 Cere#] Die römische Göttin der Fruchtbarkeit; s. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 1113-1115. – 120-123 Wie ›¡ zu dem orfeu# ~ Klippen springet:] Zu dem mythischen Sänger Orpheus s. Der kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 351-356. Zu seinem Gesang am Haemus, dem Balkangebirge (s. ebd. Bd. 2 (1967), Sp. 919f.), s. Horaz Oden I, 12, v. 6-8. – 128-130 E¡o Lieb ~ Narzi‹u# ma¡te Noht] Zur Verbindung der Echo- und der Narzissus-Sage s. Der kleine Pauly. Bd. 3 (1969), Sp. 1573.

Text 2: Von dem Dur¡leu¡tigen Teuts¡en Foebus. [3]r/v T2 Dur¡leu¡tig‰en] Dur¡l. – T2 Foebus] mit -us-Kürzel – 1 heiset] et durch Überschreibung und Ergänzung aus t (ebenso bei 2 erweiset) – 2 und] u. – 2 süß] s aus S überschrieben – 3 verla‹en] mit verKürzel – 3 und] u – 4 daß] Kürzel – 4 wird] wir Das Gedicht gilt Herzog Anton Ulrich von Braunschweig-Lüneburg (1633-1714; zu ihm s. ADB. Bd. 1 (1875), S. 487-491 (Ludwig Ferdinand Spehr); NDB. Bd. 1 (1953), S. 315f. (Willi Flemming)), den Birken in seiner Zeit in Wolfenbüttel unterrichtet hat und mit dem ihn danach ein lebenslanges freund-

Gedichte 2 und 3, wohl 1646 und 1647/48

305

schaftliches Verhältnis verband. Die literarische Begabung des jungen Prinzen hat Birken schon früh wahrgenommen; s. etwa zu Brief Nr. 5, Z. 19f., im Birken-Harsdörffer-Briefwechsel (WuK. Bd. 9, S. 584). Später hat er mehrere der literarischen Werke des Herzogs redaktionell betreut. Zum Verhältnis der beiden s. Prosapia / Biographia (WuK. Bd. 14), S. 85f., Kommentar zu 35.25. Sichere Kriterien für eine Datierung des Gedichts Nr. 2 fehlen; wahrscheinlich ist es in Birkens Wolfenbütteler Zeit 1646 entstanden. Auch ein konkreter Anlaß für das Gedicht ist nicht erkennbar. Ein Druck des Gedichts Nr. 2 ist nicht bekannt. T2 Von dem Dur¡leu¡tig‰en Teuts¡en Foebus.] Es finden sich zahlreiche Belege in Birkens Nachlaß für die Benennung Herzog Anton Ulrichs als 'Phoebus'. S. zu Gedicht Nr. 43, v. 3. – 1 ehret den, der An Thon Huldrei¡ heiset] Spiel mit den Vornamen des Herzogs.

Text 3: Der Dur¡leu¡tig‰en Für‰in und Frauen Frauen Sibylla Vermählten und gebornen Herzogin zu Braun#weig und Lüneburg würdig‰er Namen#tag. [3]v/4r + 24r T2 Dur¡leu¡tig‰en] Dur¡l. – T3 Frauen] Fr und etc.-Kürzel mit Punkt – T4 und] u. (ebenso 5, 9, 13, 15, 17, 21, 31, 35, 36, 37, 38, 41, 45 (2x), 48, 57, 64) – 1 Willkommen] Willkom ‾ en (ebenso 2, 34, 60 himmel – 3 willkommen – 14 Kommt – 14 ‰immt – 21 kommt – 36 kömmet – 41, 46, 61, 63 Himmel – 49 kommen – 50 hinweggenommen) – 1 der] Kürzel; ebenso 6, 10, 18, 29, 30, 36, 44, 47, 54, 55, 62 (2x), 63, 66, 68 – 4 da#] Kürzel; ebenso 12, 19, 32, 35 – 6 billi¡] Lesung unsicher; ev. ¡ zu g überschrieben – 7 wallt] lt durch Überschreibung und Ergänzung aus t – 9 will] danach gestrichen al# (dieses seinerseits ursprünglichem Komma überschrieben) – 9 viel mal] ev. vielmal – 10 Werder] W aus w überschrieben; ebenso bei 30 Winde – 10 Werder] mit der-Kürzel; ebenso 12, 38, 40, 41, 43 wieder – 18 Feder – 61 wider – 13 Sänger] mit -er-Schlaufe; ebenso 31 Vatterland – 55 länger – 22 Fe‰] F aus f überschrieben – 23 da# ~ Lenz,] eingezogen – 29 Jmfall] ev. Jm fall – 32 Sibylla] i aus y überschrieben – 35 Sa¿] S aus s überschrieben – 36 welt] t aus d überschrieben – 43 werd ~ leid.] darunter ein Vers gestrichen; nur teilweise lesbar; rechts unter 43 das Zeichen ___| (darüber quer zur Hauptbeschriftung rechts auf dem Rand: hic` multa desunt. vid. p. 24.); oberhalb des Nachtrags 24r: Zum III droben | pag. 4 – 47 ruht;] Semikolon durch Streichung und Ergänzung aus Fragezeichen – 48-50 die ~ hinweggenommen.] Reihenfolge der Verse: 49, 48, 50; Rangierung durch vorgesetzte Zahlen: 2 1 3 – 53 vor] davor ein Wort gestrichen – 60 vermählet] ver mählet – 64 gegönnt] gegön‾ t (ebenso 67 Prinze‹inn – 68 Keyserinn) – 64 zugewandt] zugewa‾ dt Ein Gratulationsgedicht zum Namenstag der Herzogin Sibylla von Braunschweig-Lüneburg (15841652), die als Witwe (seit 1636) Herzog Julius Ernsts von Braunschweig-Lüneburg (1571-1636), mit dem sie seit 1617 in dessen zweiter Ehe verheiratet gewesen war, in Dannenberg residierte. Sie war

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Apparate und Kommentare

das jüngste von 15 Kindern (7 Söhnen und 8 Töchtern) Herzog Wilhelms des Jüngeren von Braunschweig-Lüneburg (1535-1592) und der Prinzessin Dorothea von Dänemark (1546-1617), einer Tochter König Christians III. von Dänemark (1503-1559). Spärliche, z. T. fehlerhafte, biographische Information liefert der übliche Anhang PERSONALIA (G3r-[J4]r) der Leichpredigt OPTIMUM MORIBUNDORUM SOLATIUM. | Aller Sterbenden be‰er Tro‰/ da-|mit ›e ›¡ im Tode au[ri¡ten und erqvi¿en/ | au¡ alle Fur¡t für dem Tode vertreiben | können. | Auß der 2. Epi‰. S. Pauli an Tim. 4. Cap. | JCH HAB EJnen GVTEN KAMp[ GEKämp[et. | Na¡ der gehaltenen Lei¡-Procession, so in | Dannenberg eben an dem Tage angeordnet/ | da der abgelebte Cörper | Der Dur¡läu¡tigen Ho¡gebor-|nen Für‰in und Frawen | FRAWen SJBYLLEN | Gebornen und vermählten Her”o-|gin zu Brauns¡weig und Lünäburg/ Witti-|wen/ in Heringen Chri‰-Für‰li¡ in sein Grab-|Kämmerlein beygese”et worden/ | Den anwesenden Zuhörern fürgetragen in | der Kir¡en zu Dannenberg | Dur¡ | JOHANNEM FIENIUM Meyen-|burgensem, Pfarrern daselb‰. | Gedru¿t zu Mühlhausen dur¡ Johann Hütern | im 1656‰en Jahre. (Staatsbibliothek Berlin-Preußischer Kulturbesitz Ee 700-418). Genauere Informationen enthält die am Sterbeort Heringen gehaltene, ebenfalls 1656 gedruckte Leichpredigt im Anhang PERSONALIA (Or-P3v): Chri‰li¡e Lei¡-Predigt/ | Bey ange‰elleter Ho¡-ansehnli¡er Für‰-|li¡en Lei¡-begängniß | Der weiland | Dur¡läu¡tigen/ Ho¡gebornen | Für‰inn vnd Frawen | Fraw SYBJLLEN/ | Gebornen vnd vermählten Her”o-|ginn zu Brauns¡weig vnd Lüneburg/ ho¡-| seligen vnd Chri‰li¡en Anden¿en#: | Wel¡e den 5. Augu‰i de# 1652. | Jahr# frühe vmb 2. Vhr/ im 68. Jahr 8. | Wo¡en vnd 7. Tage Jhre# Alter#/ alhier | zu Heringen/ dur¡ einen zwar vnverho[ten; jedo¡ | san[ten vnd seligen Tod dieser Welt ent”ogen: her-|na¡ dero Für‰l. Gn. abgeseelte Für‰l. Cör-|per/ den 20. Septemb. folgende# Jahr# | An ange‰elletem o[entli¡en Trawr-Tage in vnser | Kir¡en niedergese”et/ gebührend beklaget/ vnd sothan | ferner na¡ Fran¿enhausen fortges¡i¿et/ vnd in dero | newerbawete Gru[t eingesen¿et worden. | Gehalten/ vnd au[ gnädige# Begehren in Dru¿ | gegeben Dur¡ | ABIAS JORDAN Pfarrern daselb‰. | Gedru¿t zu Mülhausen dur¡ Johann Hütern. 1656. Sehr wahrscheinlich ist das Gedicht Nr. 3 während Birkens – von Reisen unterbrochenem – Aufenthalt in Dannenberg vom Juni 1647 bis zum Oktober 1648 entstanden; s. Prosapia / Biographia, WuK. Bd. 14, S. 41f. Birken unterrichtete dort die Kinder des Fürstlich Mecklenburgischen Rentmeisters Johann Schrödter (1611-1663; zu ihm WuK. Bd. 2, zu Gedicht Nr. 63, allg., Z. 101-104, 110, 111). Daß Birken Kontakt zu wichtigen Amtsträgern am Hof der Herzogin hatte, belegt sein Abschiedsgedicht an die Dannenberger Freunde und Förderer, das er seiner Abschiedsekloge Floridan# De# Pegni”s¡äfer# Niedersä¡›s¡e Le”e (Dannenberg, 1648; s. Stauffer, 2007, S. 49-51) angefügt hat (C2v). Dieses Gedicht hat Birken in seine handschriftliche Sammlung BETULETUM eingetragen: s. WuK. Bd. 4, Gedicht Nr. 30, und den zugehörigen Kommentar. Auch die Herzogin wird in diesem Gedicht erwähnt, s. ebd., v. 11-13. Ihren Namenstag wird die Herzogin am 9. Oktober gefeiert haben; s. Mackensen, 1980, S. 331. Birkens Gedicht könnte also zum 9.10.1647 oder zum 9.10.1648 entstanden sein; zu beiden Terminen hielt er sich in Dannenberg auf. Die Herbstbildlichkeit in Vers 12 paßt gut zum Oktobertermin. Der Hinweis auf auf das stürmische Unwetter in den Versen 29ff. läßt

Gedicht 3, 1647/48

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sich auf die Wetterkatastrophe vom 14.2.1648 beziehen (s. zu v. 29-31) und würde so eine Präzisierung ermöglichen: als Anlaßtermin wäre dann der 9.10.1648 zu vermuten. Das war der Tag vor Birkens endgültiger Abreise aus Dannenberg; s. Betrübte Pegne›#, S. 200. Da aber die Unwetterbildlichkeit recht allgemein gehalten ist und – wie auch sonst häufig in Birkens Werk – vor allem metaphorisch für den Krieg steht, läßt sich auch der Termin 1647 keineswegs ausschließen. Ein Druck des Gedichts Nr. 3 ist nicht bekannt. 7 der Je”e] Die Jeetze / Jeetzel fließt durch Dannenberg und mündet bei Hitzacker in die Elbe. – 10 der Werder] 'Flußinsel oder -halbinsel'; s. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 14, Teil 1, Abteilung 2 (1960), Sp. 271f. – 12 da# fa‰-verfalbte laub ›ht wieder grüner au#] Hinweis auf die Jahreszeit, zu der das Gedicht entstanden ist: Oktober; s. o. – 17f. Jhr göttli¡en Poeten ~ mit der Feder tödten!] Einer der zahlreichen Belege für die Auffassung, daß die Dichtkunst ewigkeitsstiftende Kraft besitze, die sich in Birkens Werk finden. – 25-29 Sie ‰illet o] dein Flehen, ~ der vormal# überblieb.] Hinweis darauf, daß Dannenberg offenbar besonders häufig von Wetterkatastrophen heimgesucht worden ist. Gemeint sein könnte vielleicht die Feuersbrunst von 1608, der nur wenige Häuser der Stadt nicht anheimfielen. Die Formulierung "Nur ›e erhielte no¡ an dir den kleinen Re‰, der vormal# überblieb." scheint darauf hinzudeuten. Allerdings heiratete Herzogin Sibylla erst 1617 den in Dannenberg residierenden Herzog Julius Ernst von Braunschweig-Lüneburg. Welche Rolle Herzogin Sibylla beim Wiederaufbau nach der Feuersbrunst gespielt hat, ist unermittelt. – 29-31 Jmfall die winde rasen ~ Vatterland:] Die Unwetterbildlichkeit steht metaphorisch für den immer noch andauernden Dreißigjährigen Krieg (s. zu v. 32-62). Es läßt sich nicht sicher sagen, ob Birken hier nur eine allgemeine Bildlichkeit verwendet oder ob die verheerende Sturmflut vom 14.2.1648 gemeint ist, die vor allem in Holstein schwere Schäden angerichtet hat und angeblich mit einem Erdbeben verbunden war. Johann Rist hat diese Naturkatastrophe in seinem Werk Hol‰ein vergiß eß ni¡t (Hamburg 1648) literarisch gestaltet. Die Auswirkungen des Sturmes auf Dannenberg hat Birken in seiner Autobiographie kurz erwähnt (WuK. B.d 14, 41m32-34): "Die 14. Februarii Lupus per oppidum. Secutus noctu ventorum ille impetus." Etwas ausführlicher ist die Darstellung in der Betrübten Pegne›# (S. 198): [...] inzwis¡en diese# Jahr ver‰ri¡en/ und ›¡ da# Neue dur¡ ein gro‹e# Sturm-Wetter berühmt gema¡t/ wel¡e# den 14. Hornung in der Na¡t ein Erdbeben erwe¿et/ in Dannenberg die Dä¡er zerri‹en/ in gan” Nider-Sa¡sen an und jenseit der Elbe/ viel Thürne niedergeworfen/ viel tausend Bäume au#gewurzelt/ die Elbe anges¡wämmet/ und überal gro‹en S¡aden gethan hat. Damal# (unterredete Periander) hat e# zu Hamburg den Katharinen-Thurn/ in de‹en Knopf König Chri‰ian IV. in Dennemark da# S¡ri[t-Bu¡ geleget/ abgeworfen/ und i‰ dieser Fall ein traurige# Vorzei¡en de#/ in diesem Jahr erfolgten/ Ableiben# hö¡‰geda¡ten König# gewesen. Lyrisch gestaltet hat Birken diese Wetterkatastrophe in einem Gedicht, das er zu Beginn seiner Prosaekloge Niedersä¡›s¡e Le”e (1648) mitteilt: "Da ›¡ da# graue Jahr legt wieder in die Wiegen" (Bl. [A]v).

Apparate und Kommentare

308

– 32-62 so hat Sibylla bald da# wetter abgewandt ~ der Feinde Wuht zuzähmen.] Die Bedrohung Dannenbergs durch Unwetter und die angebliche Fähigkeit der Herzogin, diese abzuwenden, wird – wie spätestens v. 62 explizit zeigt – sinnbildlich auf die allgemeine Bedrohungslage im Dreißigjährigen Krieg übertragen. (Auch in dem zu Z. 25-29 erwähnten Gedicht "Da ›¡ da# graue Jahr legt wieder in die Wiegen" bezieht Birken die Wetterkatastrophe auf den Krieg.) Wie genau die behauptete Schutzfunktion für die Stadt durch die Herzogin aussah, läßt sich schwer sagen. Durch seinen Status als Residenz der Herzogin, die über familiäre Beziehungen zu den verschiedenen regierenden Welfenherzogen verfügte, hat Dannenberg nach Birkens Ansicht offenbar eine größere Sicherheit vor feindlichen Übergriffen besessen als andere kleine Städte. – 49-57 wird diese Sonne blaß ~ dir selber auf den Hal#.] Weil Herzog Julius Ernst von Braunschweig-Lüneburg 1636 ohne männliche Erben gestorben war, hatte dessen Bruder August d. J. von Braunschweig-Lüneburg (zu ihm s. zu Gedicht Nr. 4) ihn beerbt. Nach dem Tod von Herzogin Sibylla würde Dannenberg seinen Status als herzogliche Residenzstadt und die damit verbundenen Privilegien verlieren, da Herzog Augusts Hof in Wolfenbüttel war. – 59 die zwar verwittwet hei‰] Seit 1636; s. zu Z. 49-57. – 65 Sibylla mü‹e lang de# Lande# Zepter führen] Offiziell regierte Herzog August d. J. von Braunschweig-Lüneburg über Dannenberg. Welche Machtbefugnisse Herzogin Sibylla besaß, ist schwer zu sagen.

Text 4: Uber Seiner Ho¡für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Her”og Augu‰u# Her”ogen# zu Braun#wik und Lüneburg würdig‰en Namen. 4v T2 Seiner] S. (S überschrieben; danach mehrere Buchstaben gestrichen) – T2 Ho¡für‰li¡en] Ho¡für‰l. – T2 Dur¡leu¡t] Dur¡l: – T3f. Her”ogen#] # oberhalb angefügt – T4 Braun#wik] a oberhalb der Zeile – 2 jenem] je überschrieben – 2 lie‰] e oberhalb der Zeile – 4 der] Kürzel Die Gedichte Nr. 4-7 hat Birken in seiner 1648 erschienen Prosaekloge Dannenbergis¡e Helden-Beüt (s. Stauffer, 2007, S. 41-43) publiziert: Bl. Cv-Ciiv. Im Titel des Werkes ist dem Setzer ein Fehler unterlaufen; es hätte "Helden-Blüt" heißen sollen. Eingeleitet wird die Folge der Gedichte so (Bl. Cv): Zuvor aber erinrete er ›¡ der vielfältigen Gnaden/ wöl¡e ihme vorde‹en von ho¡wolgeda¡tem Prin”en/ [gemeint ist Herzog Anton Ulrich] wie au¡ de‹en Ho¡für‰li¡en Herren Eltern und Anverwandten ho¡mögend erwiesen worden. Konde derhalben ni¡t unterla‹en/ zu bezeugung unterthäniger Danknehmigkeit/ etli¡e# Ho¡wohlerwähnten Für‰li¡en Personen zu Ehren/ in die Bü¡e/ darunter er ‰unde/ ges¡rieben zu hinterla‹en. S¡riebe derhalben/ wie folget: Darauf folgen das Gedicht Nr. 4, dann unter der Überschrift Ein Ander#. ein weiteres, diesmal lateinisches Epigramm auf den Herzog und schließlich die Epigramme Nr. 5-7. Die Prosaekloge Dannenbergis¡e Helden-Beüt ist sehr wahrscheinlich im Sommer 1647 verfaßt worden und dann früh im Jahr 1648 erschienen; zur Datierung s. Stauffer, 2007, S. 41-43. Somit sind die Gedichte Nr. 4-7 wohl vor dem

Gedichte 4, 5 und 6, 1648

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Gedicht Nr. 3 entstanden. Abgesehen von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist der Druck folgende Abweichungen auf: T2-T5 Uber ~ Namen] Uber ihre Ho¡für‰l. Gnad. | Her”og Augu‰u# | Nahmen – 2 diesen] diesem – 2 lie‰] li‰ –. Das Gedicht Nr. 4 gilt Herzog August d. J. von Braunschweig-Lüneburg (1579-1666), Birkens Dienstherrn während seiner Wolfenbütteler Zeit 1645/46. Zu ihm s. ADB. Bd. Bd. 1 (1875), S. 660-662 (Ludwig Ferdinand Spehr); NDB. Bd. 1 (1953), S. 445f. (Hans Butzmann); Conermann, 1985, Bd. 3, S. 243-245. 1 Augu‰u# ~ er wieder.] Durch die Übereinstimmung des Namens von Herzog August d. J. mit dem Ehrentitel des ersten römischen Kaisers Octavian (63 v. Chr. - 14 n. Chr) naheliegende Gleichsetzung, die das ganze Epigramm bestimmt. – 4 Die Sonn ~ nur nieder.] Den Mond konnte man des Namens Lüneburg wegen leicht mit dem Welfenhaus in Verbindung bringen, wie es ja auch regelmäßig geschehen ist. Hier wird der Rangunterschied des heidnischen und des christlichen Augustus dadurch zur Geltung gebracht, daß der oberste römische Staatsgott Sol (s. Der kleine Pauly. Bd. 5 (1975), Sp. 258f.) dem christlichen Herrscher zugeordnet wird, der Mond dem römischen Kaiser.

Text 5: Auf die ho¡Für‰li¡e Frau Gemälin. 4v T2 ho¡Für‰li¡e] hFr und etc.-Kürzel mit Punkt – T2 Frau] Fr. (oberhalb der Zeile) – 3 der] Kürzel – 3 himmel] him‾ el – 3 Lie¡ter] r ev. überschrieben – 4 und] u. Zu Datierung und Druck des Epigramms Nr. 5 s. zu Gedicht Nr. 4. Abgesehen von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist der Druck nur folgende Abweichung auf: T2 Auf die ho¡Für‰li¡e Frau Gemälin.] Uber die Ho¡für‰l. Gemählin. –. Das Epigramm Nr. 5 gilt der Ehefrau von Herzog August dem Jüngeren von Braunschweig-Lüneburg, Herzogin Sophie Elisabeth; zu ihr s. zu Gedicht Nr. 1. 2 Zoilu#] Der Name dieses Sophisten, der im 4. Jahrhundert v. Chr. gelebt hat, wurde zum Inbegriff des respektlosen Kritikers; s. Der kleine Pauly. Bd. 5 (1975); Sp. 1549f. – 2 Momu#] Personifikation des tadelsüchtigen Neides; s. Der kleine Pauly. Bd. 3 (1969); Sp. 1404. – 3 Glei¡ wie ~ Lie¡ter au#] Sonne und Mond sind gemeint. – 4 Augu‰] Herzog August d. J. von Braunschweig-Lüneburg. – 4 Wölpenhau#] 'Welfenhaus', das Geschlecht der Herzoge von Braunschweig-Lüneburg.

Text 6: Uber die drey ho¡Für‰li¡en Prinzen. 4v T1 VI.] VI – T2 drey] d nachträglich verdeutlicht – T2 ho¡Für‰li¡en] ho¡Für‰l. – 2 der] Kürzel

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Apparate und Kommentare

Zu Datierung und Druck des Epigramms Nr. 6 s. zu Gedicht Nr. 4. Abgesehen von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist der Druck nur folgende Abweichung auf: T2 ho¡Für‰li¡en] Uber Für‰l. –. Das Epigramm Nr. 6 gilt den drei Söhnen von Herzog August d. J. von BraunschweigLüneburg: Rudolf August (1627-1704; zu ihm s. ADB. Bd. 29 (1889), S. 525-529 (Paul Zimmermann)), Anton Ulrich (zu ihm s. zu Gedicht Nr. 2) und Ferdinand Albrecht (1636-1687; zu ihm s. ADB. Bd. 6 (1877), S. 679-681 (F. Spehr); Bepler, 1988). 1 Orion# Gürtel] Bezeichnung für die auffälligen drei Sterne in der Mitte des Sternbildes Orion, die eine gerade Linie bilden. Aufgrund der Anzahl drei lag ein Vergleich mit den drei Prinzen nahe. – 2 do¡, der nit also wird, wie jener, untergehn] Beim Aufgang des in Mitteleuropa nur im Sommer sichtbaren Sternbildes Skorpion verläßt das im Winter sichtbare Sternbild Orion, und damit auch sein Gürtel, den Nachthimmel. Im Gegensatz dazu kann nach Aussage dieses Verses der von den drei Prinzen gebildete Gürtel nicht untergehen.

Text 7: Uber die drey Prinze‹innen. 4v/5r T1 VII.] VII – 2 niemand ie] geringer Wortabstand; senkrechter Worttrennungsstrich – 3 wann] wan‾ – 4 von] darüber ein funktionsloses Zeichen Zu Datierung und Druck des Epigramms Nr. 7 s. zu Gedicht Nr. 4. Abgesehen von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist der Druck nur folgende Abweichung auf: T2 drey Prinze‹innen] 3. Für‰l. Fräulinn –. Das Epigramm Nr. 7 gilt den drei Töchtern Herzog Augusts d. J. von Braunschweig-Lüneburg: Sibylla Ursula (1629-1671), die 1663 Herzog Christian von Holstein-Glücksburg (1627-1698) heiratete, Clara Augusta (1632-1700), die 1653 Herzog Friedrich von WürttembergNeuenstadt (1615-1682) heiratete, und Maria Elisabeth (1638-1687), die 1663 Herzog Adolf Wilhelm II. von Sachsen-Eisenach (1632-1668) und 1676 Herzog Albrecht von Sachsen-Coburg (1648-1699) heiratete. 1 Gratien] Die Grazien oder Charites waren die drei Göttinnen der Anmut; s. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 1135-1137. Ihre Dreizahl legt den Vergleich mit den drei Prinzessinnen nahe. – 3 wann ›e ›nd] 'falls sie wirklich existieren'.

Text 8: Ho¡Freyherrli¡e Rägkni”is¡e Familie: Mit Lieb gese”et, mit Leid gene”et, mit Lob erge”et. Herr Gall Freyherr von Rägkni” der Eltere. 5r T1 VIII.] VIII – T5 erge”et] er aus ent überschrieben; Oberlänge des t ungestrichen – T6 Herr] H. – 2 vers¡lo‹ne] mit ver-Kürzel – 3 und] u. – 3 der] Kürzel – 3 über] mit -er-Schlaufe – 4 daß] Kürzel

Gedicht 8, 1649

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Die Epigramme 8-16 gelten Mitgliedern der Familie des Freiherrn Gallus von Räcknitz. Die Zeilen T2-T5 beziehen sich auf die gesamte Gedichtgruppe; die Zusammengehörigkeit hat Birken auch dadurch kenntlich gemacht, daß er die einzelnen Gedichte nicht wie sonst in der Sammlung LorbeerWälder durch waagerechte Striche voneinander abgegrenzt hat. Alle neun Epigramme sind gedruckt worden in Birkens folgendem Werk: Kriege#- | und | Frieden#bildung; | in einer/ | Bey ho¡ansehnli¡er Volkrei¡er Versammelung/ | o[entli¡ vorgetragenen | Rede/ | aufge‰ellet/ | Neben‰ einer S¡äferey/ | Dur¡ | Sigi#mund Betuliu#. | Nürnberg/ | Gedrukkt und verlegt dur¡ Wolfgang Endter. | Jm Jahr M. DC. XLIX. (S. Stauffer, 2007, S. 53-56.) Das Werk hat Birken der Familie Räcknitz auch gewidmet; vgl. Bl. Aijv. Die Uberrei¡ung#s¡ri[t (Bl. Aiijr-Br) ist auf den 28.2.1649 datiert. Birken hat die beiden Hauptbestandteile des Werkes separat in seiner Autobiographie vermerkt (WuK. Bd. 14, S. 43m20-27): "V. Opusculum. Frieden#Rede. Habita haec Oratio die 6. Januarii Festo Epiphaniorum in Coenobio Augustinorum. Baro à Rä¿ni” X. Imperiales. VI. Opus. 3. Frieden# S¡äferey." Das Geldgeschenk des Barons von Räcknitz war wohl eine Dankgabe für die Widmung des Werkes. Die Epigramme Nr. 8-16 stehen im Druck auf den Seiten 76-78. In die Rahmenhandlung des Werkes werden sie so eingebettet (S. 75-78): 49. Diese# gelesen/ begab er [der Schäfer Floridan, Birkens Schäferpseudonym] ›¡ wieder zurükk au# der Höle/ ›¡ ümsehend na¡ einem S¡äfer/ in de‹en Hürde er seine Ermüdung in etwa# ablegen mö¡te. Unvermuten# geriete er auf einen Baumpla”/ woselb‰ unter andern zu sehen waren zweene sonder# ho¡aufgegipfelte Stämme/ wel¡e in | ihrem Auf‰eigen ›¡ so fä‰ ümeinander ges¡lungen/ daß e# nur ein Baum zu seyn s¡iene. Unten/ wo ›e anengen aufzu‰eigen/ ‰unden diese Worte: Rägkni”is¡er Stammbaum; mit Lieb gese”et bä‹er darunter:

mit Leid gene”et/ mit Lob ergö”et von der

Mnemosyne

Gedä¡tni#göttin.

Oben hatte ›¡ dieser Baum in se¡# unters¡iedli¡e Ae‰e au#gebreitet/ und ‰unden an iedli¡em derselben/ wie au¡ unten an den Stämmen/ etli¡e Reimen anges¡rieben/ die er mit Lu‰ ablase. Und zwar an erwähntem Doppel‰amm fand er folgende zwo Beys¡ri]en: [Es folgen die Gedichte Nr. 8 und Nr. 9]. An den dreyen Ae‰en auf der re¡ten Seiten ‰unden na¡gese”te dreye: [Es folgen die Gedichte Nr. 10-12]. Auf der linken Seiten sahe man zwar au¡ 3. Ae‰e, aber den er‰en abgebro¡en/ an wel¡em zu lesen war/ wie folget: [Es folgt das Gedicht Nr. 13]. An den andern beyden waren zu lesen na¡gehende:

Apparate und Kommentare

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[Es folgen die Gedichte Nr. 14 und Nr. 15]. Ferner waren an dem Baum no¡ etli¡e kleine verdorrete Zweiglein/ bey wel¡en diese# ges¡rieben: [Links auf dem Rand daneben steht die Erklärung:] Sind die in ihrer Kindheit seel. voranges¡ikkte Jungen Herren und Fräulinnen. [Es folgt das Gedicht Nr. 16]. 50. Floridan/ al# er diese# alle# gelesen und ei‹ig zu Gedä¡tniß gefa‹et/ vollführte seinen Weg/ und kame bald herna¡/ wiewol mit ›nkendem Tag/ in seine Hürde. Daselb‰ ware diß seyn er‰e# Tuhn/ daß er seinen Gliedern au#zuruhen erlaubete und die Läder vor die Fen‰er seiner Augen zoge; die zu Papirse”ung obiger in Augens¡ein genommener Sa¡en und andere seine Obligenheiten bi# auf den kün]igen Morgen versparE N D E. Der Adressat des Gedichtes Nr. 8 war der Baron Gallus von Räcknitz d. Ä., ein österreichischer Glaubensexulant (1590-1658; zu ihm s. Schnabel, 1989; Stauffer, 2007, S. 54f.). Abgesehen von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist der Druck folgende Abweichungen auf: T2-T5 Ho¡Freyherrli¡e ~ erge”et.] s. o. – T6 Herr] fehlt – T7 Eltere] Aelter – 1 Ergraben] vergraben T4 mit Leid gene”et] Gemeint sein dürften der Heimatverlust und die in den Gedichten Nr. 13 und Nr. 16 thematisierten Todesfälle.

Text 9: Frau Anna Catharina von Rägkni”, geborne S¡rattin Freyin. 5r T1 IX.] IX – T2 Frau] Fr. – 2 der] Kürzel; ebenso 3 – 3 Himmel] Him ‾ el (H aus h überschrieben) – 4 daß] Kürzel Zur Entstehungszeit und zum Druck des Epigramms Nr. 9 s. zu Gedicht Nr. 8. Die Adressatin, Anna Catharina von Räcknitz (1595-1654; zu ihr s. Beer, 1654, S. 23-31; Stauffer, 2007, S. 55; dort weitere Literatur), war seit 1614 die Ehefrau des Barons Gallus von Räcknitz. Birken hat 1654 einen Trostbrief an den Witwer mit eingelagerten Gedichten zu ihrer Nachrufschrift mit der Leichenpredigt von Dominicus Beer beigetragen; s. zu Gedicht Nr. 30. Abgesehen von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist der Druck folgende Abweichungen auf: T2f. Frau Anna Catharina ~ Freyin.] Anna Catharina/ vermählte | Freyinn zu Rägkni”/ geborne | S¡rattin/ u. a. m. – 1 ungemeine] ungemeinen

Text 10: Herr Gall Freyherr von Rägkni” der Jüngere. 5r T1 X.] X – T2 Herr] H. – T2 Freyherr] Frey herr – 1 kommen] kom ‾ en – 2 und] u. (ebenso 4) – 2 wann] wan‾ – 3 erbt] b nachträglich verdeutlicht

Gedichte 10 und 11, 1649

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Zur Entstehungszeit und zum Druck des Epigramms Nr. 10 s. zu Gedicht Nr. 8. Es gilt dem ältesten, gleichnamigen Sohn des Barons, Gallus von Räcknitz d. J. (1624-1696; zu ihm s. Stauffer, 2007, S. 55; dort weitere Literatur). Dieser hat sich am 9.1.1650 in eines von Birkens Stammbücher (Album 1; P.Bl.O.5 (Hs 152818)) eingetragen (Bl. 28v): Gloria Virtutem tanquam umbra sequitur. Zu freundli¡em Angedenken, s¡reib i¡ dieße# in Nürnberg Den 9. Januarij. Anno 1650. Gall Freyherr Von Rägkni” der Jüngerer. | Abgesehen von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist der Druck des Epigramms Nr. 10 folgende Abweichungen auf: T2 Herr] fehlt – T3 Jüngere] Jünger – 1 Kein Adler Tauben zeugt.] rechts auf dem Rand steht sechszeilig: Non imbellem feroces Progeneran‾ t aquila columbam, Horat. – 2 nit] ni¡t 1 Kein Adler Tauben zeugt.] Birken zitiert – worauf er im Druck durch die zugehörige Randanmerkung hinweist; s. o. – Horaz: Carmina IV, 4, v. 31f. – 2 Jhr] Angeredet wird der Vater, Baron Gallus d. Ä. von Räcknitz; vgl. v. 3.

Text 11: Herr Septimu# Freyherr von Rägkni”. 5r/v T1 XI.] XI – T2 Herr] H. – T2 von] vo‾ – 1 der] Kürzel – 2 und] u. (ebenso 3) – 4 daß] Kürzel Zur Entstehungszeit und zum Druck des Epigramms Nr. 11 s. zu Gedicht Nr. 8. Es gilt dem zweiten Sohn des Barons, Septimus von Räcknitz (1625-1706; zu ihm s. Stauffer, 2007, S. 55; dort weitere Literatur). Abgesehen von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist der Druck folgende Abweichungen auf: T2 Herr] fehlt – T2 Septimu#] Septim – 3 Städt'] Städt (dahinter * und auf dem rechten Rand die zugehörige Anmerkung: * Wie üm den Homeru#) T2 Septimu#] In Anlehnung an den Vornamen des Barons durchzieht das ganze Epigramm ein Spiel mit der Zahl 'Sieben', die in jedem Vers einmal vorkommt. – 3 Bald zanken Sieben Städt' ~ sein.] Birken spielt – wie auch die zugehörige Randanmerkung im Druck erweist; s. o. – darauf an, daß sieben Städte beanspruchten, die Geburtsstadt des Homer zu sein. Nach Zedler. Bd. 13 (1735), Sp. 735, handelte es sich um: Smyrna, Rhodos, Colophon, Salamis, Chios, Argos und Athen. – 4 Gott geb, ~ Neunmal Sieben.] Wunsch für ein hohes Alter; Fortführung des Spiels mit der Zahl 'Sieben'. Die sogenannten Stufenjahre, die als besonders bedeutsame Lebensjahre galten, gründeten sich auf Zeitabschnitte von

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sieben und neun Jahren. Zu den drei großen Stufenjahren zählte auch das 63. Lebensjahr, das sich aus der Multiplikation von sieben und neun ergibt. S. dazu Zedler. Bd. 2 (1732), Sp. 421, Artikel "Annus Climactericus".

Text 12: Herr Gu‰av FreyHerr von Rägkni”. 5v T1 XII.] XII – T2 Herr] H. – T2 FreyHerr] FreyH. – T2 von] v. – T2 Rägkni”.] Rägkni” – 2 wa#] Kürzel – 4 Stamme#] Stam‾ e# Zur Entstehungszeit und zum Druck des Epigramms Nr. 12 s. zu Gedicht Nr. 8. Es gilt dem dritten Sohn des Barons, Gustav von Räcknitz (1635-1681; zu ihm s. Stauffer, 2007, S. 55; Schnabel, 1990). Dieser hat sich am 9.1.1650 in eines von Birkens Stammbücher (Album 2; P.Bl.O.6 (HS. 152818a)) eingetragen (Bl. 111v): Anno 16.   50. Symbolum frölig, wann# seyn soll! Traurig, wann# seyn muß! Jn singularem Benevolentiae ex faventiae tesseram haec suo inseruit Betulio Gustavus L. B. in Rägknitz. | Abgesehen von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist der Druck des Epigramms Nr. 12 folgende Abweichungen auf: T2 Herr] fehlt – 1 Gu‰avu#] Gu‰avu# * (dreizeilig rechts auf dem Rand daneben: * Gu‰av Adolf K. in Sued.) – 2 Augu‰en] Augu‰u# ** (zweizeilig rechts auf dem Rand daneben: ** der 2 Röm. Kaiser.) – 2 Wer weiß] La‹t sehn/ – 4 Name no¡] Namen#ruhm 1 Gu‰avu#] Wie auch Birkens Randanmerkung im Druck erweist (s. o.), ist König Gustav Adolf von Schweden (1594-1632) gemeint. Nach diesem war der junge Baron benannt worden; s. Schnabel, 1990, S. 426f. – 2 Augu‰en] Der römische Kaiser Octavian (63 v. Chr. - 14 n. Chr). Birken zählt ihn in der Anmerkung des Druckes als zweiten römischen Kaiser, weil er Julius Caesar als ersten wertet.

Text 13: Barbara Freulein von Rägkni”, verlobte Grän von Man#feld. 5v T1 XIII.] XIII – T2 Freulein] Freul. – T2 von] v. (ebenso T3) – T3 verlobte] verl und etc.-Kürzel mit Punkt – 3 der] Kürzel – 5 Himmel#herr] Him‾ el#herr – 6 wa#] Kürzel – 7 Leib] b nachträglich verdeutlicht

Gedichte 13 und 14, 1649

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Zur Entstehungszeit und zum Druck des Epigramms Nr. 13 s. zu Gedicht Nr. 8. Es gilt der Tochter des Barons, Barbara von Räcknitz (1627-1644; zu ihr s. Stauffer, 2007, S. 55; dort weitere Literatur). Sie war 1644 kurz vor der Verehelichung mit Christian Friedrich von Mansfeld (1615-1666) gestorben; s. Schnabel, 1989, S. 57f. Das Gedicht ist im Druck in zwei Gruppen zu je vier Versen geteilt, wobei die ersten vier Verse mit "Zwar", die zweiten vier Verse mit "Aber" überschrieben sind. Abgesehen von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist der Druck folgende Abweichungen auf: T2f. Barbara ~ Man#feld.] Barbara/ verlobte Grän von Man#feld/ | Freyinn von Rägkni”. – 1-4 Der Freulin ~ eßen.] daneben siebenzeilig rechts auf dem Rand: Starb J. J. 1644. 9. Jäner#/ da 13. Hornung# darauf da# Beylager ange‰ellet war. – 5 diß] da# – 6 spra¡] sagt' – 8 Graf] Graf * (zweizeilig rechts auf dem Rand daneben: * C. F. Graf. von Man#f.) –. Der Tod der Braut hat mehrere Nachrufschriften ausgelöst, die durch das VD17 leicht auffindbar sind. 3 Hymen] Hymen(aios) ist der griechische Hochzeitsgott; s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 1267. Hier ist er als Brautführer gemeint. – 3 trug bla‹e Fakeln vor] Fackeln gehörten zu den Attributen des Gottes Hymen; s. ebd. – 4 für die ho¡zeitkö‰'] 'statt der Hochzeitsbeköstigung'; s. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 5 (1873), Sp. 1846, Artikel "Ko‰". – 8 Sie hat ein Graf gefreyt] Der Bräutigam, Christian Friedrich Graf von Mansfeld; s. o.

Text 14: Sidonia Freulein von Rägkni”. 5v-6r T1 XIV.] XIV – T2 Freulein] Freul. – 1 hier?] Fragezeichen aus Komma überschrieben – 1 Glieder] mit der-Kürzel; ebenso 7 Wunderzier – 2 da#] Kürzel; ebenso 7 – 4 und] u. (ebenso 8) Zur Entstehungszeit und zum Druck des Epigramms Nr. 14 s. zu Gedicht Nr. 8. Es gilt einer weiteren Tochter des Barons, Sidonia von Räcknitz (1632-1682; zu ihr s. Stauffer, 2007, S. 55f.; dort weitere Literatur). Im Druck ist das Gedicht durch das zwischen den Versen 4 und 5 eingefügte Wort "Ander‰:" in zwei Epigramme aufgeteilt. Abgesehen von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist der Druck folgende weitere Abweichungen auf: T2 Freulein] Freyinn – 3 Könt innerli¡e S¡ön'] Könd' innerli¡e# S¡ön –. Birken hat Sidonia von Räcknitz anläßlich ihrer Hochzeit ein weiteres Gedicht gewidmet: Nr. 31. 1 Wa# i‰ von Sidon hier?] Sidon ist eine uralte phönizische Hafen- und Handelsstadt, die heute zum Libanon gehört; s. Der kleine Pauly. Bd. 5 (1975), Sp. 175f. Der Name der Bedichteten, Sidonia, bedeutet 'Frau aus Sidon' (vgl. Mackensen, 1980, S. 331), was diese einleitende Frage auslöst. – 1 der zarten Glieder Seiden.] Diese Antwort auf die vorangehende Frage spielt mit der Klangähnlichkeit des Stadtnamens Sidon und eines der wichtigsten Handelsgüter (Seide), das über diesen Hafen verschickt wurde. Eine besonders hervorstechende Eigenschaft der Seide, ihre Weichheit, ermöglicht dann den

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Übergang zum Schönheitslob der Adressatin. – 2-4 Do¡ wie gering ~ neiden.] Die im ersten Vers bekundete äußerliche Schönheit kann dem Vergleich mit den inneren Werten der Adressatin nicht standhalten. – 4 Diana] Zur Göttin Diana s. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 1510-1512. – 4 Dione] Diese Göttin war die Gemahlin des Zeus; sie trat aber bald hinter Hera zurück. Sie war die Mutter der Aphrodite / Venus. Häufig wurde sie mit ihrer Tochter gleichgesetzt, wie auch hier bei Birken. S. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 62. – 5-8 Der Hal# ~ Tugend Grab.] Die im Druck vorgenommene Aufteilung in zwei Epigramme (s. o.) ist sinnvoll, weil die Verse 5-7 erneut mit einem, diesmal sehr viel detaillierteren Schönheitslob einsetzen, obwohl die äußere Schönheit in den Versen 2-4 bereits gegenüber der inneren zurückstehen mußte. Erst in v. 8 erfolgt dann wieder die Wendung zu den Tugendwerten. – 5 ‰i¡t ~ ab] 'übertrifft'; s. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 1 (1854), Sp. 200. – 5 Helfenbein] Elfenbein; s. ebd. Bd. 4, Teil 2 (1877), Sp. 958. – 5 Alpa‰er] Alabaster; s. ebd. Bd. 1 (1854), Sp. 126-128.

Text 15: Sophia Freulin von Rägkni”. 6r T1 XV.] XV – T2 von] v. – 1 beysammen] beysam‾ en – 1 der] Kürzel; ebenso 2 (2. Position), 3 – 3 ni¡t] n‾ Zur Entstehungszeit und zum Druck des Epigramms Nr. 15 s. zu Gedicht Nr. 8. Es gilt der jüngsten Tochter des Barons, Sophia von Räcknitz (1633-1681; zu ihr s. Stauffer, 2007, S. 56; Schnabel, 1989, S. 73). Abgesehen von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist der Druck folgende Abweichungen auf: T2 Freulein] Freyinn – 1 ihre] ihren 1 der Palla# ihre Wi”] Pallas war ein Beiname der Athene, der Göttin der Weisheit; s. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 681-686. – 2 der Venu# s¡öne-seyn] Zu Venus, der Liebesgöttin, s. ebd. Bd. 5 (1975), Sp. 1173-1180. – 2 der Juno Hoheit-Si”] Juno war die Gattin Jupiters, des Oberhaupts der Götter; s. ebd. Bd. 2 (1967), Sp. 1563-1568. – 3 Charitinnen] S. zu Gedicht Nr. 7, v. 1.

Text 16: Zwey Jungver‰orbene Herrlein von Rägkni”. 6r T1 XVI.] XVI – 1 und] u. – 4 Himmelnaß] Him ‾ elnaß Zur Entstehungszeit und zum Druck des Epigramms Nr. 16 s. zu Gedicht Nr. 8. Es gilt zwei im Kindesalter verstorbenen Söhnen des Barons von Räcknitz. In der Randanmerkung des Druckes wird das Epigramm nicht nur auf zwei Söhne, sondern auf "die in ihrer Kindheit seel. voranges¡ikkte Jungen Herren und Fräulinnen" bezogen; s. zu Gedicht Nr. 8. Abgesehen von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist der Druck folgende Abweichungen auf: T2f. Zwey ~ Rägkni”.] fehlt – 1 Zweige] Zweiglein

Gedichtgruppe 17, 1650

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Textgruppe 17: Der in hohen Häusern würgende Tod. Elegie. 6r (Gedicht 1), 6r-10v (Gedicht 2), 10v (Gedicht 3) Titel: T1 XVII.] XVII Gedicht 1: 2 nimm] nim ‾ – 2 und] u. – 3 der] Kürzel – 3 Her”en] r nachträglich verdeutlicht; ebenso 3 s¡mer” Gedicht 2: 1 da#] Kürzel; ebenso 5 (1. Position), 19, 23, 34, 55 (2. Position), 60, 74, 95, 117, 138, 142, 145, 160, 176, 178, 195 – 1 der (1. Position)] Kürzel; ebenso 4 (2. Position), 8, 15, 20, 25, 26 (2. Position), 41, 42, 51, 53, 56, 57, 60, 66 (2. Position), 71, 73, 84, 89 (2x), 92, 104, 108, 110, 115, 124, 126, 137 (2. Position), 138, 149, 153, 157, 161, 165, 175, 178, 180, 185, 191 (2. Position), 194, 199, 202, 203, 206, Anm. c (2x), Anm. * – 6 Mens¡en] M aus m überschrieben – 8 mann] man‾ (ebenso 26 Jnn – 70 bekannten – Anm. f Trautmann#dorf) – 8 und] u. (ebenso 16, 25, 26, 27 (2. Position), 31, 34, 35, 64, 71, 87, 88, 90, 92, 105, 110, 115, 118, 123, 127, 132, 137, 144 (2x), 150, 152, 159, 179 (2. Position), 192, 198 (1. Position), 201, Anm. c, Anm. g, Anm. k, Anm. m) – 8 zusammen] zusam‾ en (ebenso 9 Sommer – 41 nimmer – 51 Jammerwender – 52 Jammerraub – 147 Stamm – 164 nimmermehr) – 9 Eile] dahinter alter Anmerkungsbuchstabe a – 10 bald ~ S¡loß;] darunter eine mit a) beginnende dreizeilige Anmerkung gestrichen (nur teilweise lesbar; der Wortlaut dürfte derjenige der gedruckten Anmerkung a) gewesen sein; s. u.) – 11 entzwey] t nachträglich verdeutlicht; ebenso 65 gepan”et – 67 üms¡an”et – 76 gan”e – 84 entkür”t – 129 S¡er” – 175 Her”blut – 12 einen] einem (Konjektur nach dem Druck) – 15 Thurn] undeutlich; ev. Thurm – 20 üm,b)] üm,|B. – 23 betrübter] mit -er-Schlaufe (ebenso 49 Teuts¡er – 60, 98 würger) – 27 Gü‹e] G überschrieben – 30 Grän”c)] Grän”|c. – 33 hinges¡nitten,] tt überschrieben – 41 satte] s aus S überschrieben – 49 Zeder] mit der-Kürzel; ebenso 49 länder – 124 wiedergab – 144 wieder – 205 wanderga‰ – 207 wunder – 49 Rei¡#d)] Rei¡#d – 62 Zweig,e)] Zweig, (e) – 67 Riß] R überschrieben – 78 sprang] s überschrieben – 78 die ~ berührt.] rechts darunter bis auf den Rand ____| (zur Funktion s. u. den allg. Kommentar) – 82 Emiliu#f)] Emiliu# f. – 84 frühem] m aus n überschrieben – 84 S¡nidt] d überschrieben – 86 andrer] durch Streichung und Ergänzung aus ander – 86 Josua,g)] Josua.g. – 92 vers¡lung] mit ver-Kürzel; ebenso 97 ver›¡ert – 120 vermeint – 97 ver›¡ert] i überschrieben – 101 Strau¡] S auf s überschrieben – 101 Strau¡,h)] Strau¡ h, – 107 Mann,i)] Mann.i. – 120 einenk)] einenk – 121 Quirinen] nen überschrieben – 122 dem] em aus -en-Schlaufe überschrieben – 124 Klu]] Kl überschrieben – 134 Sklaven] k verschmiert; ev. gestrichen – 135 Die] durch Überschreibung aus Der – 140 s¡mer”enha]er] s überschrieben – 147 Kron] K aus C überschrieben – 154f. zeigt ~ zergänzet,*] zweizeilig quer zur Hauptbeschriftung links auf dem Rand; Einfügungszeichen links unterhalb von 153 |____ – 155 der] den (Konjektur nach der Druckfassung) – 155 zergänzet,*] zergänzet*, – 157 Held,l)] Held, l. – 166 ‰ehn] n aus en überschrieben – 167 Stambol] überschrieben; m oberhalb der Zeile – 168 gehn] n aus en überschrieben – 187 Stö¿lein] c oberhalb der Zeile – 187 Stö¿leinm)] Stö¿lein m – 190 Sto¿] S aus s überschrieben – 194 mildigli¡] d überschrieben – 195 Zierden] d überschrieben – 197

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au¡:] Doppelpunkt aus Semikolon oder Komma überschrieben – 200 sey:] davor gestrichen werde – 203 mu‰e] e unterhalb angefügt – 204 und] u – Anm. b] dreizeilig unterhalb von 20 – Anm. c] vierzeilig unterhalb von 32 – Anm. c kriegeris¡en] r aus # überschrieben – Anm. d] zweizeilig unterhalb von 72 – Anm. d d)] d. – Anm. d Römis¡e] Röm: (ebenso Anm. f, Anm. g, Anm. m Römis¡) – Anm. d Leopoldina.] Leopoldina, – Anm. e] dreizeilig unterhalb von Anm. d – Anm. e e)] e. – Anm. e Frau (2x)] Fr und etc.Kürzel mit Punkt – Anm. e werdenberg] erstes e aus i überschrieben; Punkt ungetilgt – Anm. e Herrn] H und etc.-Kürzel mit Punkt – Anm. e Römis¡] Röm. (ebenso Anm. k) – Anm. e kayserli¡er] kays: – Anm. e Maje‰ät] Maj. (ebenso Anm. l) – Anm. e Obri‰en] Obr: (ebenso Anm. k Obri‰er) – Anm. f] zweizeilig unterhalb von 100 – Anm. f f)] f. – Anm. f Herr] H. (ebenso Anm. g, Anm. h, Anm. i, Anm. k, Anm. l; ebenso Anm. m Herrn (2x)) – Anm. f Kaiserli¡er] Kais: (ebenso Anm. g, Anm. k, Anm. m; ebenso Anm. m Kaiserli¡en)– Anm. f Maje‰ät] Maje‰: (ebenso Anm. k) – Anm. g] zweizeilig unterhalb von Anm. f – Anm. g g)] g. – Anm. g Maje‰ät] Maje‰. – Anm. h] unterhalb von 122 – Anm. h h)] h. – Anm. h Corneliu#] mit -us-Kürzel – Anm. h Clo‰er#] mit -er-Schlaufe; # oberhalb angefügt – Anm. i] unterhalb von Anm. h – Anm. i i)] i. – Anm. i Kaiserli¡er] Kais. (ebenso Anm. l) – Anm. *] dreizeilig quer zur Hauptbeschriftung unten links auf dem Rand – Anm. k] dreizeilig unterhalb vom Anm. i – Anm * Anno] A. – Anm. l] zweizeilig unterhalb von 177 – Anm. l l)] l. – Anm. l Obri‰er] Obr. – Anm. m] dreizeilig unterhalb von 205 – Anm. m m)] m. – Anm. m Johann] Joh. – Anm. m maje‰ät] maj. Gedicht 3: 1 der] Kürzel; ebenso 2 – 3 Nimm#] Nim ‾ # (N verschmiert) – 3 und] u. (ebenso 4) Bei der Übertragung der Gedichtgruppe Nr. 17 in die Sammelhandschrift hat Birken die Verse 79 / 80 und 154 / 155 zunächst vergessen. Die letzteren beiden Verse hat er auf dem Rand nachgetragen, an der Stelle aber, wo die ersteren hingehören, hat er nur das Einfügungszeichen notiert, nicht aber die Verse selbst. Daß zwei Verse fehlen, ergibt sich auch aus dem Reimschema und aus der Summe der Verse aller drei Bestandteile der Gedichtgruppe, die Birken am Ende notiert hat: 216. Im Druck sind diese beiden Verse ebenfalls nicht vorhanden. Gedruckt worden ist die Gedichtgruppe in einer kleinen Sammlung von Nachrufgedichten, die wohl 1650 in Nürnberg bei Jeremias Dümler hergestellt worden ist (s. Stauffer, 2007, S. 115f.): Leidige# Ableiben | Heinri¡#/ | H. Johann Wilt‰o¿#/ | und | F. Katharinen/ | seine# Ehes¡a”e#/ | gebornen | Graaßin/ | Her”lieb‰en Söhnlein#. Die Sammlung enthält neun Epicedien (drei davon in lateinischer Sprache), die sieben Verfassern zugeordnet sind. Eine mit dem zweiten Gedicht beginnende römische Zählung erfolgt nach den Verfassern, die immer nur mit einer Buchstabenfolge am Ende der Beiträge kenntlich gemacht werden, so daß unter den Nummern V. und VI. jeweils zwei Texte stehen. Die Gedichtgruppe Nr. 17 findet sich als erster Beitrag auf Bl. A2r-Br unter der Überschrift "Elegie." Als Verfasserkennzeichnung findet sich im Druck unterhalb des letzten Verses diese Buchstabenfolge: "H. G. M. A." Diese Abkürzung steht für: 'Henricus Grassius Militiae Auditor'. Es handelt sich um den kaiserlichen Generalauditor der Militärjustizverwaltung Heinrich Graaß (auch Graß; gest. Ende 1651; s. WuK. Bd. 2, zu Gedicht Nr. 163, Z. 54, S. 781). Birken hat ihn während der

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Nürnberger Friedensverhandlungen 1649/50 kennengelernt, an denen Graaß als Mitglied der kaiserlichen Verhandlungsdelegation teilnahm. In seiner Autobiographie hat Birken ihn an vierter Stelle in die Liste seiner Gönner und Förderer aufgenommen; s. WuK. Bd. 14, S. 45.m.29f. Zu Birkens offenbar gutem Verhältnis zu Graaß s. ebd., S. 96, Z. 10-27, und vor allem zu Gedicht Nr. 97 in der Sammlung S. v. B. Birken-Wälder (WuK. Bd. 2, S. 636-638). Anlaß für die Gedichtgruppe Nr. 17 war der Tod des im frühen Kindesalter verstorbenen (vgl. v. 188) Enkels von Heinrich Graaß: Heinrich Wildstock. Dieser war ein Sohn des kaiserlichen Sekretärs Johann Wildstock, der mit Heinrich Graaß' Tochter Katharina verheiratet war. Stauffers (2007, S. 116) Behauptung, es handele sich um den Enkel von Johann Graaß (auch Graß; geb. um 1617, Todesjahr unbekannt; zu ihm s. zu Gedicht Nr. 163 in WuK. Bd. 2, S. 778-780), des jüngeren Bruders von Heinrich Graaß, ist unzutreffend. Birken hat zwei weitere Gedichte zum Tod des Enkels von Heinrich Graaß verfaßt. Sie stehen als Nr. IX und X in der handschriftlichen Sammlung S. v. B. Todten-Andenken und Himmel#-Gedanken (WuK. Bd. 5, S. 46-49, 571f.) und sind – diesmal unter Birkens eigenem Namen ("S. B. P. L. C." ('Sigismundus Betulius Poeta Laureatus Caesareus') – zusammen unter der Nr. V. (Bl. B4r-Cr) in der Epicediensammlung Leidige# Ableiben | Heinri¡#/ | H. Johann Wilt‰o¿# gedruckt worden. Während Stauffer (2007, S. 115f.) den Druck dieser beiden Gedichte in seiner Birken-Bibliographie erfaßt hat, ist ihm die Verfasserschaft Birkens für die im Namen Heinrich Graaß' gedruckte Gedichtgruppe Nr. 17 entgangen. In einem Schreiben vom 5.10.1650 nc (d. i. 25.9.1650 ac, nicht, wie Stauffer, S. 116, schreibt, 15.10.1650) aus Wien, das Johann Graaß im Auftrag seines Bruders, der wegen Gichtbeschwerden nicht selber schreiben konnte, an Birken gerichtet hat, wird auf den Druck der Epicedien-Sammlung kurz eingegangen (PBlO.C. 116.2; auf dem Rand neben dieser Passage hat Birken "NB" notiert): wegen einiger exemplarien der Nürremberger Fe‰iviteten hett Er [Heinrich Graaß] dem herren Dümler s¡on ges¡rieben, imglei¡en wegen Trü¿erei der ienigen ver# so au[ den Jungen ver‰orbenen Wilt‰o¿ gema¡t worden, also daß Er [Birken] nur demselben diese# zu vbergeben, vnd ›¡ ahnzumelden. bei iedwedern aber vnd vberal sollen der nahm vnd zunahm gar auß bleiben, vnd nur die er‰e bu¡‰aben gese”t werden al# exempli gratia Johann Graaß nur J. G. et sic in omnibus. Der Druck befand sich Anfang Oktober 1650 also gerade in Vorbereitung und dürfte kurze Zeit später fertiggestellt worden sein. Zu Beginn übermittelt Johann Graaß eine weitläufige Entschuldigung seines Bruders dafür, daß er sich vor seiner Abreise aus Nürnberg nicht mehr von Birken habe verabschieden können. Heinrich Graaß befand sich damals also schon wieder in Wien. Ein Beyleid#Gedi¡te von Johann Graaß findet sich in der Epicedien-Sammlung als Nr. II. auf Bl. B1v-B3v. Die Verfasserschaft ist – wie im oben zitierten Schreiben gewünscht – nur mit der Buchstabenfolge "I. G. A. F." ('Johann Grassius Auditoris Frater') gekennzeichnet. Das genaue Todesdatum Heinrich Wildstocks ist unermittelt; er dürfte aber nicht allzu lange vor Ende September 1650 gestorben sein. Die in WuK. Bd. 2, S. 637, aufgestellte Behauptung, die Gedichtgruppe Nr. 17 sei Ende 1649 entstanden, ist unzutreffend.

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Das erweist auch, daß ein Großteil der im Hauptteil der Gedichtgruppe behandelten Todesfälle erst im Jahr 1650 erfolgt sind. Ob Birken die Gedichtgruppe Nr. 17 bereits fertiggestellt hatte, als ihn der Brief von Johann Graaß erreichte, oder ob er sie kurze Zeit später niedergeschrieben hat, läßt sich nicht feststellen. Der Druck der Gedichtgruppe weicht – abgesehen von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion – nur an ganz wenigen Stellen von der Handschrift ab: T2f. Der in hohen Häusern würgende Tod.] fehlt – Gedicht 2: 12 einem] einen – 37 Mann] Man – 62 Pan”e] Pän”lein – 150 zwikt ihn] zwi¿t ihm – 167 Trauerpo‰] Traurpo‰ (metrisch inkorrekt) – 169 Bä‰en] Elt‰en – 187 Graß] Graaß – 202 den Graß] dem Graaß – Gedicht 3: 4 ferner ni¡t.] rechts darunter H. G. M. A. –. Das Gedicht 1 ist im Druck vom Gedicht 2 abgesetzt, das Gedicht 3 nicht. Größere Unterschiede gibt es bei den Anmerkungen; es gibt im Druck davon außerdem eine größere Anzahl als in der handschriftlichen Fassung. Sie werden hier deshalb alle mit Angaben zu ihrer Plazierung aufgeführt (da uns nur eine sehr mangelhafte Kopie des einzigen bekannten Druckes, der heute in der Jagiellonischen Bibliothek in Krakau aufbewahrt wird (Yf 6802-4), zur Verfügung stand, sind dabei Lesefehler möglich): Anm. a (unterhalb von v. 10; Anmerkungsbuchstabe nach Eile (v. 9)): a) Uber nebgese”ten Lehrspru¡ Horazen# i‰ ein vielfältge# Beyspiel in hie›gem Klaggedi¡te zu lesen. [Die Anmerkung bezieht sich auf ein Horazzitat, das auf der vorhergehenden Seite (A1r) angebracht ist: "Horat. L. I. Od. Carm. IV. | Pallida Mors aequo pulsat pede | pauperum tabernas | Regumque turres –– ––" Birken hat das Zitat auch in seinem Trostbrief an Thomas Damman verwendet: s. Brief Nr. 10, Z. 114, in der Sammlung BETULETUM und die zugehörige Kommentierung.] Anm. b (unterhalb von v. 20; Amerkungsbuchstabe nach üm (v. 20)): b) Alle herna¡ bes¡riebene Tode#fälle haben ›¡ in einem halben Jahr zugetragen. Anm. c (unterhalb von v. 32; Amerkungsbuchstabe nach Grän” (v. 30)): c) Da# Bairland/ wel¡e# vorhergehenden Jahr# der Sedes belli, oder der S¡aupla” de# kriegeris¡en Teuts¡en Traurspiel# gewesen/ und viel Noht erlidten. Anm. d (unterhalb von v. 50; Anmerkungsbuchstabe nach Rei¡# (v. 49)): d) An diesen Tode#reihen trate er‰li¡ die Allerdur¡leu¡tig‰e Röm. Kaiserin Maria Leopoldina u.a.m. worüber zu lesen da# Grabmahl Rahel oder der Klaggesang Sigm. Betul. [Gemeint sind die Leichenpredigt von Thomas Dueller und Birkens Nachrufgedichte; s. Laufhütte, 2011, S. 215-219.] Anm. e (unterhalb von v. 64; Anmerkungsbuchstabe nach Zweig/ (v. 62)): e) Jhr Kais. Maje‰. Geheimen Rath# und Obri‰en Cämmerer#/ de# H. Grafen von Bu¡heim/ Fr. To¡ter/ so dem H. Grafen von Wertenberg/ einem einigen Zweig seine# Stammen#/ Ehli¡ vermählet. Anm. f (unterhalb von v. 82; Anmerkungsbuchstabe nach Emiliu# (v. 82)): f) H. Max AEmilianus Graf von Trautman#dorf/ Kais. Maje‰. Geheimer Raht/ vnd Obri‰er Hofmei‰er. Anm. g (unterhalb von v. 88; Anmerkungsbuchstabe nach Josua (v. 86)): g) H. Graf von S¡li¿/ Kais. Maje‰. Geheimer Rath und Krieg#-Prä›dent.

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Anm. h (unterhalb von v. 91; Anmerkungsbuchstabe nach General (v. 91)): h) Kais. Maj. Geheimer Rath/ der Croatis¡en Grän”en gegen dem Erdfeind General und ehmal# Kais. Amba‹ador in Spanien/ Ritter deß güldnen Vlüß. Anm. i (unterhalb von v. 104; Anmerkungsbuchstabe nach Strau¡ (v. 101)): i) H. Corneliu#/ Abbt de# vornehmen Clo‰er# Lilienfeld. Anm. k (unterhalb von v. 108; Anmerkungsbuchstabe nach Mann (v. 107)): k) H. Johan Cra[t/ Kais. Rei¡# Hofraht. Anm. l (unterhalb von v. 114; Anmerkungsbuchstabe nach Vindebon (v. 113)): l) die Kais. Si”‰adt oder Re›den” Wien. Antonin nennet ›e Vindebona, Aureliu# Victor Vendobona, Vor zeiten hie‹e ›e au¡ Faviana oder Favianis, Otto Frie›ng. im 1. Bu¡ von den Thaten Kais. Frideri¡#. Jn einem alten Marmor/ wel¡e# bey dem S¡ottenthor au#gegraben worden/ soll diese# zu lesen seyn: MARCIANUS. DECURIO. AEDILIS. ET. DUUMVIR. MUNICIPII. VINDEBONAE. ET. PRAEFECTUS. COHORTIS. FABIANAE. Anm. m (unterhalb von v. 124; Anmerkungsbuchstabe nach einen (v. 120)): m) H. Graf von Martini” Kais. Maje‰. Geheimer Rath/ Stadthalter und Obr. Burggraf im Königrei¡ Böhmen. Anm. n (unterhalb von Anm. m; Anmerkungsbuchstabe nach Quirinen (v. 121)): n) Romulu#/ der Stadt Rom Urheber/ ward au¡ Quirinu# genannt/ von wel¡em die Römer Quirites. Quiris aber i‰ soviel al# Hasta. Anm. o (unterhalb von Anm. n; Anmerkungsbuchstabe nach Tarpeienfel# (v. 122)): o) Rupes Tarpeia, ware der Anfang von Rom/ er‰li¡ genannt Mons Saturnianus, herna¡ Tarpeius, endli¡ Capitolium. Anm. p (unterhalb von v. 156; Anmerkungsbuchstabe nach Jaspi# (v. 153)): p) Der Herrn Grafen von Martini” Begräbnuß/ so zu Prag in der S¡loßkir¡en beym unter‰en Eingang zur re¡ten Hand/ i‰ an den Wänden mit Bildern in Leben#grö‹e so au# allerley Jaspi‹en na¡ Farb der Figuren gearbeitet/ herrli¡ i‰ bese”t/ dur¡ sonderli¡e S¡i¿ung Gotte# in der le”ten S¡loß einnehm- und plünderung unverle”t und gan” geblieben. Anm. q (unterhalb von v. 160; Anmerkungsbuchstabe nach Held (v. 157)): q) Der H. Graf von Kolowrath/ Kai. Maj. Geheimer Rath und Obr. LandHofmei‰er im Königrei¡ Böhmen. Anm. r (unterhalb von v. 168; Anmerkungsbuchstabe nach Stambol (v. 167)): r) Also nennen heut zu Tag die Türken Con‰antinopel. Anm. s (unterhalb von v. 188; Anmerkungsbuchstabe nach Stö¿lein (v. 187)): s) Heinri¡ Wilt‰o¿. Nicht nur das Fehlen der beiden Verse 79f., sondern auch eine Reihe anderer Indizien sprechen dafür, daß die handschriftliche Version nach der Druckfassung in die Sammlung Lorbeer-Wälder eingetragen worden ist. Offenbar besaß Birken zum Zeitpunkt der Niederschrift die ursprüngliche handschriftliche Fassung nicht mehr.

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Gedicht 1: 1 Steh, wanderga‰, ‰eh ‰ill] Birken inszeniert das Gedicht in der weit verbreiteten Weise antiker Epitaphe, Vorbeikommende anzureden. Zusammen mit dem dritten Gedichtteil wird so ein Rahmen gebildet. Gedicht 2: 3 Trahn] 'Trähne'; s. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 11, Teil 1, Abteilung 2, Sp. 407. – 9-12 der bri¡t in ‰iller Eile ~ einen Stoß.] Paraphrase von Horaz, carm. 1.4, v. 13f.– 19f. ein Jahr ~ kaum halb üm] Gemeint ist das Jahr 1650, wie die später aufgeführten Todesfälle erweisen. – 20f. da lag s¡on auf der Baar ~ Au#bund Teuts¡er Erden.] Gemeint sind die im Folgenden aufgelisteten Todesfälle. – 25-38 Die welt ~ den Ra¡en füllen voll.] Wie Anm. c erweist, sind die beiden letzten großen Feldschlachten des Dreißigjährigen Krieges gemeint, die 1648 in Bayern stattgefunden haben: am 17.5.1648 die Schlacht bei Zusmarshausen und am 5.10.1648 die Schlacht bei Dachau. – 49-61 Du Zeder unsre# Rei¡# ~ Da# ewig von dir redt.] Wie Anm. d erweist, ist die Kaiserin Maria Leopoldina (1632-1649) gemeint, die Gattin Kaiser Ferdinands III. Sie starb am 7.8.1649 an den Folgen der Geburt eines Sohnes. Birken hat zu diesem Anlaß eine Folge von vier großen Gedichten verfaßt; s. dazu den Kommentar zu Text Nr. 46 im BETULETUM (WuK. Bd. 4); Laufhütte, 2011, S. 215-219. – 50f. de# theuren Adler# Lu‰ ~ unser Jammerwender:] Gemeint ist Kaiser Ferdinand III. Mit dem Begriff "Jammerwender" spielt Birken auf dessen Rolle als Friedensstifter am Ende des Dreißigjährigen Krieges an. – 60 Rahel] Gleichsetzung der Kaiserin mit der Lieblingsfrau Jakobs, die ebenfalls bei der Geburt eines Sohnes, Benjamins, starb; s. Gen 35.16-20. Diese Bezeichnung für die Kaiserin wird auch im Titel eines der Nachrufgedichte Birkens verwendet: Der Erzmutter Rahel le”te Sterble”e; s. zu v. 49-61. Die Leichpredigt von Thomas Dueller (Grabmahl | Der Allerdur¡leu¡tig‰en/ vnd Groß-|mä¡tig‰en Kayserin | MARIAE LEOPOLDINAE, Wien 1649; s. den Kommentar zu Text WUK. Bd. 4, Nr. 46) hat nach dem Haupttitel ein zweites Untertitelblatt, das so lautet: HIC EST TITULUS MONVMENTI RACHEL USQVE IN PRAESENTEM DIEM. Genes: 35. Diß i‰ der Grabmahl Ra¡el#/ biß gegenwertigen Tag. – 62-81 Ein Pan”e ~ Er rei‹t die To¡ter hin.] Aus Anm. e geht hervor, wer gemeint ist: Maria Susanna Gräfin von Werdenberg, geb. Gräfin von Puchheim (1630-1650). Sie war die Tocher des kaiserlichen Oberstkämmerers, Reichshofrats und Geheimrats Johann Rudolf Graf von Puchheim (1600-1651) und dessen Ehefrau Maria Elisabeth, geb. Gräfin Trautson (gest. 1663). Johann Rudolf von Puchheim war der ältere Bruder des kaiserlichen Feldmarschalls Johann Christoph von Puchheim (1605-1657). Maria Susanna war von 1640-1648 Hofdame der Kaiserin Maria Anna (1606-1646) und der Erzherzogin Maria Anna (1634-1696), der späteren Königin von Spanien, hatte am 5.1.1648 den Grafen Ferdinand Verda von Werdenberg (1625-1666) geheiratet und war am 12.4.1650 nach der Geburt ihres zweiten Kindes gestorben. Zu ihr s. http://www.univie.ac.at/Geschichte/wienerhof/wienerhof2/hofdamen/ hf4.htm (eingesehen am 28.5.2015); Posch, 1983, S. 34f. Birken hat diesem Todesfall ein eigenes Nachrufgedicht gewidmet: Gedicht Nr. 21. – 63f. Der, dir zu warten auf, verließ die Bu¡en-hayne ~ seine Todenneig.] Spiel mit dem Geburtsnamen der verstorbenen Gräfin von Werdenberg und ihrem früheren

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Amt als Hofdame. Angeredet wird weiterhin die verstorbene Kaiserin Maria Leopoldina. – 65f. na¡dem ~ werthen Berg] Spiel mit dem Namen der verstorbenen Gräfin: Werdenberg. – 74-77 So bra¡ er in da# Hau# de# Helden ~ Den S¡lü‹el anvertraut.] Der Vater der Verstorbenen war Oberstkämmerer Kaiser Ferdinands III., s. zu v. 62-81. – 81-85 No¡ i‰ ~ Dem Joseph Teüts¡er Erd.] Wie Anm. f. erweist, geht es um den Tod des kaiserlichen Oberhofmeisters Maximilian Graf von Trautmannsdorf (15841650; zu ihm s. ADB. Bd. 38 (1894), S. 531-536 (Egloffstein)), der am 8.6.1650 in Wien gestorben war. Diese Verse spielen auf Trautmannsdorfs Rolle als Hauptunterhändler des Kaisers bei den Verhandlungen im Vorfeld des Westfälischen Friedens an, die er von 1645 bis 1647 ausübte. – 82 Der groß Emiliu# Der Traute Mann] Spiel mit dem Namen des Verstorbenen, zugleich ehrende Gleichsetzung mit dem berühmten römischen Feldherrn und Politiker Lucius Aemilius Paullus Macedonicus (um 228-160 v. Chr.; zu ihm s. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 92f.). – 85 Dem Joseph Teüts¡er Erd] Diese Ehrenbezeichnung lag nahe, weil der biblische Joseph am Pharaonenhof ein vergleichbares Amt innehatte wie der verstorbene kaiserliche Obersthofmeister von Trautmannsdorf. – 85-90 Bald muß au¡ an die Reihe ~ entseelet und vers¡lü¿t.] Anm. g zeigt, um wen es geht: Heinrich Graf Schlik zu Bassano und Weißkirchen (1580-1650). Er hatte während des Dreißigjährigen Krieges eine sehr erfolgreiche militärische Karriere in kaiserlichen Diensten gemacht und wurde 1632 Hofkriegsratspräsident. Zu ihm s. ADB. Bd. 31 (1890), S. 495-499 (Carl von Duncker). – 85 Bald muß au¡ an die Reihe] Chronologisch nicht zutreffend: der zuvor behandelte Graf von Trautmannsdorf war erst am 8.6.1650, Heinrich Graf Schlik aber schon am 5.1.1650 gestorben. – 86-88 ein andrer Josua ~ über Elb und Belt.] Nachdem Schlik am 2.6.1627 zum Feldmarschall befördert worden war, nahm er unter dem Kommando Wallensteins am Feldzug gegen Christian IV. von Dänemark teil, bei dem die kaiserlichen Truppen bis nach Jütland vorstießen und die Dänen zum Frieden von Lübeck 1629 zwang. Daß der Lutheraner Birken die katastrophale Situation der protestantischen Partei in dieser Phase des Krieges mit dem Einzug der Israeliten ins gelobte Land und der – damals vor allem von katholischen Ländern betriebenen – Unterwerfung der neuen Welt rühmend vergleichen kann, ist wohl nur dadurch möglich, daß das Gedicht im Namen des Katholiken Graaß veröffentlicht worden ist. – 90-97 Croatien wird au¡ ~ zu hau# ver›¡ert ni¡t.] Diese Verse beziehen sich – auch wenn Birken es in der handschriftlichen Fassung nicht mit einer Anmerkung gekennzeichnet hat, wohl aber im Druck, wenn auch ohne Namensnennung (s. o.) – nicht mehr auf Schlik, sondern auf Franz Christoph von Khevenhüller (1688-1650), der am 13.6.1650 gestorben war. Khevenhüller, war kaiserlicher Kammerherr und Geheimrat, von 1617 bis 1631 wirkte er als Gesandter am spanischen Hof, von 1631 bis 1646 war er Obersthofmeister der Kaiserin Maria Anna (1606-1646). Er zählt durch sein Werk ANNALES FERIDNANDEI (1640-1646; Neuausgabe in 12 Teilen 1721-26) zu den wichtigsten Historikern der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Zu ihm s. NDB. Bd. 11 (1977), S. 569f. (Kurt Peball). – 90f. Croatien wird au¡ ~ Leid gerühret] Khevenhüller war nach Auskunft seines Epitaphs (mitgeteilt im ersten Band der Neuausgabe von Khevenhüllers ANNA-

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LES FERIDNANDEI, Leipzig 1721, Kupferstich nach dem Bericht des Verlegers an den Leser) "4 Iahr GeneralObri‰er der Windis¡: vnd Petrinianis¡en Gräni”en". Petrinia war eine wichtige Festung in Kroatien. – 95-97 Der selb‰ da# güldne Vlüß ~ zu hau# ver›¡ert ni¡t.] Khevenhüller war 1623 zum Ritter vom Orden des Goldenen Vlieses ernannt worden. – 96 au# neuem Col¡o# holt] Aus Kolchis haben die Argonauten der Sage nach das Goldene Vlies geholt; s. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 537-540. Da im 17. Jahrhundert die spanische Linie der Habsburger die Großmeister des Ordens vom Goldenen Vlies stellte, wird hier Madrid als neues Kolchis bezeichnet. Khevenhüller war während seiner Zeit als Gesandter in Spanien von König Philipp IV. von Spanien (1605-1665) in den Orden aufgenommen worden. – 98-104 der würger wendet ›¡ ~ Garau# hat be‰ellt.] Wie Anm. h zeigt, ist Cornelius Strauch (1610-1650), der Abt (seit 1638) des Zisterzienserklosters Lilienfeld in Niederösterreich gemeint. Er war am 23.6.1650 in Wien verstorben und wurde später in Lilienfeld beigesetzt. Zu ihm s. Beziczka, 1825, S. 183-189; Hormayr, 1840, S. 146-148. – 106-112 Bald wird au¡ hingera[t ~ verdienten hohe Gun‰.] Wie Anm. i erweist, geht es um den Tod des kaiserlichen Hofrats Johann Crafft. Hofrat war er seit 1634; Neuinstallation unter Ferdinand III. 1640. Sein Geburtsjahr hat sich nicht ermitteln lassen. Seine letzte protokollierte Teilnahme an einer Hofratssitzung fand im Juni 1650 statt; kurze Zeit später muß er gestorben sein. S. Gschließer, 1942, S. 231f. – 113 Vindebon] Der lateinische Name für Wien. Vgl. auch die zugehörige Anm. l im Druck (s. o.). – 120-156 Den einen ~ wohnungzelt.] Wie die zugehörige Anm. k zeigt, behandelt Birken nun den Tod des Grafen Jaroslav Bořita von Martinitz (1582-1649). Er war am 21.11.1649 in Prag gestorben. Zu ihm s. ADB Bd. 20 (1884), S. 515-517 (Hans Zwiedineck von Südenhorst); NDB Bd. 16 (1990), S. 302f. (Zdenĕk Hojda). – 121-128 Ein hohe Klippenburg ~ de# lei¡ten Glü¿e# Ball.] Im Mai 1618 war Martinitz, der damals das Burggrafenamt von Karlstein innehatte, neben Wilhelm Slawata eines der beiden Opfer beim sogenannten Prager Fenstersturz, der den Dreißigjährigen Krieg auslösen sollte. Er überlebte den Sturz fast unversehrt und konnte kurze Zeit später nach München fliehen. – 121f. wie dort bey den Quirinen war der Tarpeienfel#] Im antiken Rom wurden Todesurteile für bestimmte Delikte bis in die frühe Kaiserzeit vollstreckt, indem man die Verurteilten von der Südspitze des Kapitols, die Tarpejischer Fels genannt wurde, hinabstieß; s. Der Kleine Pauly. Bd. 5 (1975), Sp. 522f. – 121 Quirinen] Seit der augusteischen Zeit war die Gleichsetzung des altitalischen Gottes Quirinus mit Romulus in der Dichtung gängig; s. Der kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 1314-1316. Deshalb kann Birken hier die Römer als Quirinen bezeichnen. Vgl. auch die zugehörige Anm. m im Druck (s. o.). – 130-144 Der andre kam darzu ~ Der theure treue held] Martinitz war beim ersten Vorstoß der Schweden unter General Hans Christoph von Königsmarck nach Prag im Juli 1648 in Gefangenschaft geraten. Vgl. Theatrum Europaeum, Bd. 6 (1663), S. 321 (dort wird er allerdings auf S. 322 auch unter den Todesopfern des Überfalls aufgeführt). Im November desselben Jahres ist er wieder freigelassen worden. – 130 zwar beyd' auf einer ‰ell] Sowohl der Prager Fenstersturz als auch Martinitz' Gefangennahme 1648 erfolgten auf der Prager Burg (s. v. 132; s. zu v. 130-

Gedichtgruppe 17, 1650

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144). – 131f. Er wurd in Feinde# hand, von dem Verräther-Freunde, geliefert] Mit Hilfe des übergelaufenen kaiserlichen Offiziers Ernst von Odowaltzky (auch: Ottowald; 1592-1672) konnten Königsmarcks Truppen die Prager Burg, deren Oberstburggraf Martinitz damals war, am 26.7.1648 im Handstreich einnehmen, was zum sogenannten 'Prager Kunstraub' führte. Vgl. Theatrum Europaeum, Bd. 6 (1663), S. 321-329. – 132 und be‰ri¿t auf kaiserli¡er S¡well] S. zu v. 130. – 133f. Die grauen Greisenhaare ~ Slaven seyn.] Zum Zeitpunkt seiner Gefangennahme war Martinitz bereit 66 Jahre alt. – 151-156 Zwar, gan” zu tödten ihn ~ i”t i‰ sein wohnungzelt.] Wie die zugehörige Anmerkung des Druckes erweist, geht es um die besonders aufwendig mit Schmucksteinen ausgestattete Grabstätte des Grafen; s. o. – 157-160 Ein andrer Held ~ in da# Grab.] Gemeint ist Graf Ulrich Franz Liebsteinsky von Kolowrat (1609-1650; zu ihm s. Zimmermann; DBA I 691,217), wie die Anm. l belegt. Seit 1646 war er Oberstlandeshofmeister in Böhmen. Er war zum Nachfolger des im November 1649 gestorbenen Grafen Martinitz (s. zu v. 120-156) als Prager Oberstburggraf bestimmt, konnte das Amt aber aufgrund seines am 3.1.1650 in Budweis erfolgten Todes nicht mehr antreten. – 170 de# Rei¡e# David] Kaiser Ferdinand III. ist gemeint. – 181-208 wann Zedern zu den Graß ~ daß er ni¡t weiter kan!] Dieser umfangreiche Schlußteil des Hauptgedichts gilt dem Tod von Heinrich Graaß' Enkel (s. o.), dem eigentlichen Anlaß für die Abfassung der Gedichtgruppe Nr. 17. – 181 wann Zedern zu den Graß] Spiel mit dem Namen Graaß. Vgl. auch v. 187, 202. – 184f. so laß dir, ~ hier weiter ä¡”en zu.] Hier wird besonders der Schmerz des Großvaters des Verstorbenen betont. Der Sprecher versetzt sich mitfühlend in die Lage Heinrich Graaß'. Das geht an dieser Stelle so weit, daß fast eine Identität von Graaß mit dem Sprecher des Gedichts hergestellt wird. Birkens Spiel mit einer möglichen Identität von Sprecher und Trauerndem entspricht der Fiktion des Druckes, Graaß sei der Verfasser des Gedichts. – 187 daß ›¡ im Graß ein Wilde# Stö¿lein reget] Spiel mit dem Familiennamen des verstorbenen Kindes; so auch in den folgenden Versen häufig. – 188 da# vor zehn Monden kaum hervor ges¡o‹en war] Angabe zum Alter des Kindes zum Zeitpunkt seines Todes. – 193 im Frü¡te-rei¡en Hayne] Spiel mit den Vornamen des verstorbenen Kindes und seines Großvaters: Heinrich. – Anm. b Alle ~ zugetragen.] Der Zeitraum der lyrisch gestalteten Todesfälle ist etwas größer gewesen. Der am weitesten zurückliegende Todesfall war der der Kaiserin Maria Leopoldina am 7.8.1649 (s. zu v. 49-61), der jüngste dargestellte Todesfall der des Abtes Cornelius Strauch am 23.6.1650 (s. zu v. 98-104). – Anm. c Da# Bairland ~ erlitten.] S. zu v. 25-38. – Anm. d Die AllerDur¡leu¡tig‰e Römis¡e Kaiserin, Maria Leopoldina.] S. zu v. 49-61. – Anm. e Frau Grän von werdenberg ~ To¡ter.] S. zu v. 62-81. – Anm. f Herr Maximilian Graf von Trautmann#dorf ~ Hofmei‰er.] S. zu v. 81-85. – Anm. g Herr Graf von S¡li¿ ~ Krieg#-Prä›dent.] S. zu v. 85-90. – Anm. h Herr Corneliu# Strau¡, Abt de# Clo‰er# Lilienfeld.] S. zu v. 98-104. – Anm. i Herr Johann Cra[t, Kaiserli¡er Rei¡# Hofraht.] S. zu v. 106112. – Anm. k Herr Graf von Martini” ~ Böhmen.] S. zu v. 120-156. – Anm. l Herr Graf von Kolowrath ~ im Königrei¡ Böheim.] S. zu v. 157-160. – Anm. m Herrn Johann Wild‰o¿# ~ Enkelein.] S. o.

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Gedicht 3: Die Reimwörter und weite Teile der Verse entsprechen in genau umgekehrter Reihung denen des einleitenden Gedichts 1. Durch leichte Abwandlungen des Inhalts von Gedicht 1 erhält das Gedicht 3 den Charakter eines Abschlußteils.

Text 18: Monsieur le Colonell Blire Abs¡ied an die Ve‰ung Wilzburg, al# Commendanten# daselb‰. 10v-11v T2 Monsieur] Mons. (ev. Mons:) – T4 Commendanten#] Com‾ endanten# (ebenso 22 zornbeammten) – 6 Rü¿en,] Komma überschrieben – 7 verla¡et,] durch Streichung und verschmierte Überschreibung aus verla¡e‰, – 13 Zinnen!] Rufzeichen aus Komma überschrieben – 15 Courtisanen] n überschrieben – 16 und] u. (ebenso 17, 18, 33, 44, 47, 59) – 23 hat] t aus b überschrieben; dahinter ein Zeichen gestrichen – 26 drinne] e überschrieben – 31 zer‰ü¿ten] zer ‰ü¿ten – 32 wieder] mit der-Kürzel – 42 Pauren] nach P ein Buchstabe gestrichen – 43 übermut] über mut – 44 Jungfraus¡a[t] a aus etc.-Kürzel überschrieben; Unterlänge ungetilgt – 45 meine] mein – 45 Sorge] S aus s überschrieben – 51 haben:] unter dem Doppelpunkt ein Zeichen unerkennbarer Funktion; ev. ist Semikolon gemeint – 52 vergiß] i aus ie überschrieben – 52 der] Kürzel – 58 da#] Kürzel – 59 mi¡,] ev. mi¡. Dieses und das folgende Gedicht Nr. 19 gelten dem Oberst Heinrich Freiherr von Blire zu Scharditz (Lebensdaten unermittelt), der Kommandant der Festung Wülzburg bei Weißenburg war. Auf dem Gelände einer ehemaligen Benediktinerabtei hatte Markgraf Georg Friedrich von BrandenburgAnsbach (1539-1603) von 1588 an diese Festung errichten lassen; s. Korte, 1869, S. 57; Burger, 2002, S. 5-12. 1631 war die Festung ohne Gegenwehr an die kaiserlichen Truppen gefallen; s. Korte, 1869, S. 58f.; Burger, 2002, S. 12. Die Bestimmungen des Westfälischen Friedens sahen die Rückgabe an den Markgrafen vor; diese erfolgte aber erst am 30.9.1649 auf Anweisung Octavio Piccolominis (1599-1656), des Leiters der kaiserlichen Verhandlungsdelegation beim Nürnberger Friedensexekutionskongreß (1649/50). Blire, der letzte von fünf kaiserlichen bzw. kurbayerischen Kommandanten, räumte an diesem Tag die Festung; s. ebd., S. 80. Diesem Ereignis gilt Birkens Gedicht. Seit wann Blire Festungskommandant war, ist unermittelt. Über seinen weiteren Lebensverlauf hat sich wenig ermitteln lassen: 1657 hat er ein Kürassierregiment angeworben, das noch im selben Jahr wieder aufgelöst worden ist; vgl. Wrede. Bd. 3 (1901), S. 520. Wahrscheinlich hat Birken das Gedicht Nr. 18 in unmittelbarer zeitlicher Nähe zur Übergabe der Festung, also im Herbst 1649, geschrieben. Es dürfte im Zusammenhang mit Birkens zahlreichen literarischen Dienstleistungen für die kaiserliche Verhandlungsdelegation beim Nürnberger Exekutionskongreß entstanden sein; Genaueres zu den Entstehungsumständen konnte nicht ermittelt werden. Ein Druck des Gedichts Nr. 18 ist nicht bekannt. 1 Edle# Hau# i¡ muß di¡ la‹en] Das Gedicht ist als Anrede des Oberst Blire an die Festung Wülzburg inszeniert. Dieser Vers findet sich – teilweise leicht variiert – refrainartig auch jeweils am Ende der

Gedichte 18 und 19, 1649

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fünf Strophen des Gedichts. – 2f. weil ~ Friede lä‹et bliken.] Die Rückgabe der Festung an den Markgrafen von Ansbach gehörte zu den Bestimmungen des Westfälischen Friedens und wurde Ende September 1649 umgesetzt; s. o. Blire als Kommandant der kaiserlichen Besatzung mußte deshalb die Festung verlassen. – 4-11 Die ge‰illten ~ sein treue# Blut.] Anspielung auf die Blockade der Festung durch die Schweden 1632-1634. Es war den Schweden nicht gelungen die Festung zu erobern. Vgl. dazu ausführlich Korte, 1869, S. 59-77. – 13-23 O ihr ho¡geführte Zinnen! ~ hat gebli”t.] Inszenierung der Blockade 1632-1634 (s. zu v. 4-12) und auch späterer Eroberungsbemühungen als 'Liebeskrieg'. Die Festung erscheint als die umworbene Jungfrau, die schwedischen Belagerer als Freier. – 15 Courtisanen] 'Edelleute', 'adlige Höflinge'; s. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 2 (1860), Sp. 640. – 18 mit Stük] 'mit Kanonen'; s. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 10, Abt. 4 (1942), Sp. 208. – 25-35 Wei‹enburg die Na¡barinne ~ gar ‰arken Strau#.] Die nahe der Festung Wülzburg gelegene Stadt Weißenburg hatte besonders in den Jahren 1632-1634 unter den Kampfhandlungen zwischen den Schweden und den Kaiserlichen viel zu leiden. 1632 konnten kaiserliche Truppen die Stadt, die sich damals in schwedischer Hand befand, kurzzeitig erobern; vgl. Korte, 1869, S. 60-62. Auch 1647 kam es zu einer Beschießung der Stadt. Korte, 1869, S. 78, schreibt dazu: Weissenburg hatte am 24. Januar 1647 nochmals eine Eroberung auszustehen. Es war damals mit einem Schwedischen Regiment unter dem Oberstlieutenant Adam Weyern besetzt. Die Kaiserlichen hatten während der Belagerung mit Einwerfung vieler Granaten, FeuerBallen, glühenden Kugeln an Häusern und Städeln großen Schaden zugefügt. – 33 und dein gro‹er Purlebau#] Die beiden berühmten größten Kanonen Kaiser Maximilians I. (14591519) hießen 'Purlebaus' und 'Weckauf'. Sie kamen bei der Eroberung der Festung Kufstein 1504 zum Einsatz. Offenbar befand sich auf der Wülzburg auch ein besonders großes Geschütz. Vgl. auch Gedicht Nr. 399, v. 44, in der Sammlung S. v. B. Birken-Wälder und den zugehörigen Kommentar (WuK. Bd. 2, S. 458, 1167). – 43-47 Daß kein übermut ~ ‰erben dein.] S. zu Z. 13-23. Der Ich-Sprecher, also Oberst Blire, inszeniert sich als Beschützer der Festung.

Text 19: Der Ve‰ung Antwort. 11v-12v 3 Andromedam] zweites d überschrieben – 4 verzehret] durch Überschreibung und Ergänzung aus verzehrt – 8 und] u. (ebenso 14, 19, 20, 28, 31, 38, 44, 46, 49, 55, 58) – 12 Tugendügel] Tuge‾dügel – 21 nah] ah überschrieben – 23 also] al oberhalb vorgefügt – 24 da#] Kürzel; ebenso 57 daß – 26 aufgeblasnen] erstes n überschrieben – 31 unverle”t] mit ver-Kürzel; ebenso 50 vergöttert – 31 unverle”t] t nachträglich verdeutlicht; ebenso bei 34 erge”t – 32 wellen-‰ille] Bindestrich oberhalb eingefügt – 32 ‰ille] zweites l überschrieben oder nachträglich verdeutlicht – 33 Himmel#] H überschrieben – 33 Himmel#] Him‾ el# (ebenso 47 Na¡kommen – 54 immerdar – 58 Himmel) – 34 erge”t.] Punkt aus Komma überschrieben – 35

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der] Kürzel – 37 Bliere] ere überschrieben – 39 soll i¡] kein Abstand, senkrechter Worttrennungsstrich – 40 anzukünden] anzu künden – 49 andern] mit der-Kürzel Dieses Gedicht gehört eng mit dem Gedicht Nr. 18 zusammen. In ihm läßt Birken die im Gedicht Nr. 18 von Oberst Blire angeredete Festung Wülzburg diesem antworten. Zum Kontext s. zu Gedicht Nr. 18. Ein Druck des Gedichts Nr. 19 ist nicht bekannt. 1 Bellerofon sein edle# Flügelpferd] Aus metrischen Gründen verwendet Birken diese Ersatzkonstruktion für den Genetiv; gemeint ist "Bellerofon# edle# Flügelpferd". Bellerophon war der Sage nach der Reiter des geflügelten Rosses Pegasus; s. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 856-858; Bd. 4 (1972), Sp. 582. – 2-4 trug Perseum ~ verzehret werd!] Zum legendären Helden Perseus s. Der kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 651f. Zu Andromeda, die er der Sage nach vor einem Seeungeheuer rettete, s. ebd. Bd. 1 (1964), Sp. 348. Das Motiv, daß Perseus bei dieser Rettungstat das Wunderpferd Pegasus geritten habe, kennt die Sage nicht. Wohl aber besaß Perseus geflügelte Sandalen. Ein Zusammenhang mit der PegasusSage besteht insofern, als Pegasus aus dem Rumpf der Medusa entsprungen sein soll, nachdem Perseus ihr das Haupt abgeschlagen hatte. Daß Perseus dann zum Reiter des Pegasus bei der Rettung Andromedas wurde, dürfte aus einer schon früh vollzogenen irrtümlichen Auslegung der dieser Rettungstat geltenden Passage im vierten Buch von Ovids Metamorphosen (v. 663-739) und des Berichts des Perseus über die Geburt des Pegasus (v. 785-789) resultieren. So findet sich das Motiv des das Flügelroß reitenden Perseus etwa schon in illustrierten Ovid-Bearbeitungen des 16. Jahrhunderts. Vgl. dazu z. B. IOHAN. POSTHII | GERMERSHEIMII TETRASTI-|CHA IN OVIDII METAM. LIB. XV. QVI-|bus accesserunt Vergilij Solis figurae elegantiss. | & iam primùm in lucem editae. | S¡öne Figuren/ auß dem fürtrefli¡en | Poeten Ouidio/ allen Malern/ Goldts¡miden/ | vnd Bildhauwern/ zu nu” vnd gutem mit eiß geri‹en dur¡ | Vergilium Soli#/ vnnd mit Teuts¡en Reimen kür”li¡ | erkläret/ derglei¡en vormal# im Dru¿ nie | außgangen/ Dur¡ | Johan. Po‰hium von Germerßheim. | CVM GRATIA PRIVILEGIO CAESAREO. | M. D. LXIX., Abbildungen auf Bl. 56r, 57r (Kampf als Reiter des Pegasus gegen das Seeungeheuer) und 58r. Vgl. etwa auch die Abbildung bei Schnabel, 1995 (Bd. 1), Tafel 4. – 5-30 J¡, i¡ arme# Wilzburg ~ meiner Feinde la¡te.] Zu den verschiedenen Kampfhandlungen um die Wülzburg im Dreißigjährigen Krieg s. Korte, 1869, S. 58-80. Nachdem die Festung 1631 kampflos an die kaiserlichen und bayerischen Truppen übergeben worden war, konnte sie in der Tat bis zum Ende des Krieges von den Schweden nicht eingenommen werden. – 21f. Jhr keiner hat ~ üm meinen Kran” gedrungen.] Vgl. Gedicht Nr. 18, v. 30. – 25-28 Wie ein Fel# im wilden Meer ~ der uten wütig# Heer:] Die Verwendung der Meeresbildlichkeit für die Angriffe und Nachstellungen der Feinde erfolgt in Entsprechung zum gleich zu Beginn des Gedichts vorgenommenen Vergleich der Festung mit der Königstochter Andromeda, die ja von einem Seeungeheuer bedroht wurde. Zum Motiv des Felsens in der Brandung, das in Birkens Werk eine wichtige Rolle spielt, s. Wieland, 2006. – 32 den Meere#fried, die wellen-‰ille] Der Westfälische

Gedichte 19, 20 und 21, 1649, 1650 und 1650

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Frieden. Zur Bildlichkeit s. zu v. 25-28. – 51f. E# nehmen mi¡ ~ ni¡t s¡ü”en können;] Zur Rückgabe der Festung an den Markgrafen von Ansbach s. zu Gedicht Nr. 18.

Text 20: Uber Seiner Für‰li¡en Gnaden Herrn Octavij Piccolomini Herzog# von Amal Blasen‰ein. Sonnet. 12v T1 XX.] XX – T2 Seiner] Sr. – T2 Für‰li¡en] Für‰l. – T2 Gnaden] Gd. – T3 Herrn] H. – 3 unterfangen] unterfa‾ gen – 8 der] Kürzel – 12 verla‹en] mit ver-Kürzel – 14 verbannt] verban‾ t Das Gedicht Nr. 20 gilt der Genesung des Herzogs von Amalfi, Octavio Piccolomini (1599-1656; zu ihm s. ADB. Bd. 26 (1888), S. 95-103 (Hermann Hallwich); NDB. Bd. 20 (2001), S. 408-410 (Kathrin Bierther)), des Leiters der kaiserlichen Verhandlungsdelegation beim Nürnberger Friedensexekutionskongreß (1649/50), von einem Blasensteinleiden. Zu Birkens Kontakt zu Piccolomini s. ausführlich Laufhütte, 2005; s. auch zu Gedicht Nr. 52 in der Sammlung BETULETUM (WuK. Bd. 4) und WuK. Bd. 14, S. 98, Z. 19-24. Die drei Anagramme und die zugehörigen Epigramme mit Genesungswünschen, die sich in Birkens BETULETUM (WuK. Bd. 4) als Textgruppe Nr. 55 finden, gelten wahrscheinlich demselben Anlaß wie das Gedicht Nr. 20. Die Umgebung der Textgruppe im BETULETUM legt eine Entstehung im April 1650 nahe; s. dort den zugehörigen Kommentar. Das Sonett Nr. 20 dürfte zur selben Zeit entstanden sein. Ein Druck des Sonetts ist nicht bekannt. 4f. Den, dur¡ den von unsrem Vaterland ~ soll werden abgewandt?] Anspielung auf Piccolominis bedeutende Rolle bei den Nürnberger Verhandlungen; s. o. – 10f. Kein Stein erwürget Den ~ dapfer dur¡ges¡mi‹en.] Piccolomini hatte im Verlauf seiner militärischen Karriere, deren Höhepunkt die Ernennung zum Oberbefehlshaber über die kaiserlichen Armeen 1648 war, an zahlreichen Schlachten teilgenommen.

Text 21: Uber Frauen Frauen Susannen, Grän zu Werdenberg, gebornen Grän von Bu¡eim, Ho¡seelige# Ableiben. Pindaris¡e# Lied. 12v-13v T1 XXI.] XXI – T2 Frauen (1. Position)] Fr. – T5 Ho¡seelige#] Ho¡seel. – 13 I.] 1 – 15 wann] wan‾ – 33 II.] II (ebenso 45, 57) – 38 Himmel] Him‾ el (ebenso 61; ebenso 40 überammet – 53 Vollkommenheit – 57 Himmelbild) – 45 GegenSa”] GegenS. – 57 Na¡Sa”] Na¡S. – 60 Gaben.] ev. Gaben, Den Tod der Gräfin Maria Susanna von Werdenberg, geb. Gräfin von Puchheim (1630-1650), am 12.4.1650 hat Birken auch im Hauptgedicht der Textgruppe 17, v. 62-81, literarisch gestaltet. Zu ihr s. dort den zugehörigen Stellenkommentar. Es ist unwahrscheinlich, daß das Gedicht Nr. 21 ungedruckt geblieben sein sollte. Birken könnte es im Auftrag und im Namen eines anderen geschrieben haben. Ein Druck des Gedichts ist aber bisher nicht nachgewiesen.

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Apparate und Kommentare

T6 Pindaris¡e# Lied.] Zur Gedichtform s. Rede-bind und Di¡t-kun‰ (1679), S. 132-133, § 105. – 18 no¡ im Lenzen] Die Verstorbene war nur knapp 20 Jahre alt geworden. – 45 Bu¡eim, da# dir Hoheit gabe] Das Elternhaus der Verstorbenen. – 60 an] Das Metrum – aber auch der Inhalt – läßt erkennen, daß in v. 60 bei der Eintragung in die Sammelhandschrift ein einsilbiges Wort vergessen worden sein muß; Ergänzung sinngemäß.

Text 22: Uber einen, von einer hohen Dame, der Compagnie verehrten Torten. 14r-15r T1 XXII.] XXII – 8 2.] 2 (ebenso alle weiteren Strophenzahlen) – 18 kommet] kom ‾ et – 18 und] u. (ebenso 56) – 28 der] Kürzel – 39 an:] Doppelpunkt überschrieben – 63 Jupiter!] Rufzeichen überschrieben Der "Compagnie" gilt das Gedicht Nr. 21 der Sammlung Birken-Wälder (WuK. Bd. 2, S. 35, 530f.). In dem Kommentar zu diesem Gedicht finden sich die wenigen Informationen die sich über diesen geselligen Freundeskreis Birkens in Nürnberg haben ermitteln lassen. S. dort auch zu möglichen Mitgliedern dieses Kreises. Das Gedicht in den Birken-Wäldern ist wahrscheinlich noch vor Birkens Abreise nach Wolfenbüttel am 7.12.1645 entstanden. Wir wissen weder, wer die "hohe Dame" gewesen ist, deren Gabe das Gedicht Nr. 22 veranlaßt hat, noch, aus welchem Anlaß sie der "Compagnie" die Torte geschenkt hat. Für eine Datierung des Gedichts Nr. 22 gibt es keine sicheren Anhaltspunkte: Auch wenn die chronologische Folge der Gedichte in der Sammlung Lorbeer-Wälder nicht immer ganz gewahrt ist, darf man doch am ehesten vermuten, daß das Gedicht Nr. 22 im Zeitraum zwischen 1650 (die Gräfin von Werdenberg, deren Tod das Gedicht Nr. 21 gilt, starb am 12.4.1650) und 1653 (in diesem Jahr ist das Gedicht Nr. 23 entstanden) geschrieben worden ist. Dann hätte die "Compagnie" auch noch mehrere Jahre nach Birkens Rückkehr aus Norddeutschland bestanden. Vielleicht hat Birken aber auch einen neuen Freundeskreis mit dem alten Namen belegt. Da die Schenkerin der Torte mehrfach als 'Fräulein' bezeichnet wird (v. 34, 53, 65), war sie unverheiratet. Womöglich ist an Birkens große Liebe Maria Catharina Rieter von Kornburg (Silvia) zu denken (1616-1692; zu ihr s. Laufhütte, 1991(1); vgl. die vielen ihr geltenden Gedichte in der Sammlung Floridan# Amaranten-Garte und die zugehörigen Kommentierungen (WuK. Bd. 1, Index)), von der Birken nach Ausweis der Autobiographie (s. Wuk. Bd. 14, S. 48-54, Marginalspalten) Anfang der fünfziger Jahre viele Geschenke erhalten hat. Es könnte auch eine Torte für den Freundeskreis darunter gewesen sein; die Autobiographie vermerkt dieses Geschenk allerdings nicht. Ein Druck des Gedichts Nr. 22 ist nicht bekannt. 5 daß i¡ von dir ›ng] Die erhaltene Torte wird angeredet. – 7 daß i¡ mi¡ in ihre Hoheit s¡wing?] Gemeint ist: 'daß mein Danklied für die Torte der Würde der Geberin angemessen ist'. – 8f. O ihr Honigthierlein! ieget ~ Hybla hei‰] Der Berg Hybla in Sizilien war für seinen Honig berühmt; vgl. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 1256f. – 15f. Orfeu#! ~ ein süße# Lied.] Zu dem mythischen Sänger Orpheus s. Der

Gedichte 22 und 23, wohl 1650-1653 und 1653

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kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 351-356. – 17 Jhr Parna‹en# neun Gottheiten!] Die Musen. Der Parnassos galt als eines der Musengebirge; s. Der kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 520f. – 20 Claro#-uß] "Claro#" ist das dichterisch inspirierende Wasser der Musenquelle; ein bei Birken und auch sonst in der Barockliteratur sehr häufig verwendetes Motiv. – 23 einen S¡wan] Der Schwan war ein seit der Antike geläufiges Bild für einen Dichter. – 24f. son‰ i¡ gerne Gan# will heisen ~ al# snattern kan.] Ein gerade in Birkens Frühwerk häufiger verwendetes Motiv der Selbstverkleinerung; s. etwa im Birken-Rist-Briefwechsel zu Gedicht Nr. 1a, v. 61 (WuK. Bd. 9, S. 651); zu Gedicht Nr. 60, v. 31-33, in der Sammlung Birken-Wälder (WuK. Bd. 2, S. 584); Brief Nr. 23, Z. 13, in der Sammlung BETULETUM (WuK. Bd. 4). – 28 von der Nymfen-Kron] Gemeint ist die Schenkerin, die würdig besungen werden soll. Die Bezeichnung 'Nymphen' verwendete Birken in bukolischen Texten für Frauen von Adel – in Unterscheidung von 'Hirtinnen' für bürgerliche Frauen. Gemeint ist also: 'die Krone der Nymphen', 'die unter den Nymphen Herausragende'. – 29 Edle Nymf'] Die "hohe Dame" wird hier erstmals direkt angeredet. – 29 an Stand erhoben!] 'von hohem Stand'. – 34 aller Freulein Blum!] Die "hohe Dame" scheint noch unverheiratet gewesen zu sein; s. auch v. 53, 65. – 50 der Zeug] 'der Teig'. S, Grimmsches Wörterbuch. Bd. 15 (1956), Sp. 835. – 53 Edle# Freulein!] S. zu v. 34. – 60 Ambro›a] Die Unsterblichkeit gewährende Nahrung der antiken Götter; s. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 295f. – 63 Tafel halten, Jupiter! mit dir.] Die Götternahrung Ambrosia wurde auf dem Olymp, also sozusagen an der Tafel Jupiters, verzehrt. – 65 Freulein!] S. zu v. 34.

Text 23: Uber die Gedi¡te de# Theuren E”enden. 15r T1 XXIII.] XXIII – 2 Seitenrührer] t überschrieben – 4 und] u. – 5 der] Kürzel; ebenso 11, 14, 19 – 6 ver‰ummen] ver‰um ‾ en – 12 oder] mit der-Kürzel – 15 aufgese”et] 3. e überschrieben – 19 da#] Kürzel Wohl eine Auftragsdichtung für den Baron und späteren Grafen Gottlieb von Windischgrätz (16301695; zu ihm s. A. u. H. Laufhütte, 1994, S. 10-123, zum Kontakt mit Birken auch WuK. Bd. 9, S. XLIIL). Das Gedicht gilt dem Tod Rudolf von Dietrichsteins (1603-1649; zu ihm s. Bircher, 1968, S. 261268) bzw. dessen lyrischem Nachlaß. Von Dietrichsteins literarischer Produktion, die sehr umfangreich gewesen sein muß, ist – außer wenigen Gelegenheitsgedichten – so gut wie nichts gedruckt worden. Bestrebungen, Texte aus Dietrichsteins Nachlaß herauszugeben, sind offenbar durch einen Bruder verhindert worden. Von den Brüdern Rudolf von Dietrichsteins lebten 1653 noch drei (s. Zedler. Bd. 7 (1734), Sp. 874f.; Spiegel der Ehren, 1668, S. 1334): Christian (1610-1681), Otto Heinrich (1611-1665) und Gundacker (1623-1690). Einer von diesen dreien wird es gewesen sein, der angeblich die Gedichte des Etzenden nicht drucken lassen wollte. Windischgrätz hatte Birken mit dem nur als Fragment erhaltenen Brief Nr. 6 des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels vom August / September 1653 auf Dietrichstein aufmerksam gemacht und Gedichte aus dessen Nachlaß überschickt; s. WuK. Bd. 9, S.

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268f., Z. 28-31. In dem verlorenen Teil des Briefes dürften genauere Informationen zu Dietrichsteins Nachlaß und der Weigerung des Bruders gestanden haben, etwas daraus publizieren zu lassen. Dort wird Windischgrätz auch um das Gedicht Nr. 23 gebeten haben. Mit dem vom Konzept Nr. 7 vertretenen Brief vom 8.10.1653 hat Birken das Gedicht an Windischgrätz überschickt; s. WuK. Bd. 9, S. 269f. Windischgrätz hat es daraufhin in die handschriftliche Sammlung seiner Gedichte eingetragen; er wird es also als eigene lyrische Produktion in Wien präsentiert haben; s. A. u. H. Laufhütte, 1994, S. 167, 417f. Die von Windischgrätz angefertigte Abschrift ist überschrieben: Vber den ver‰orbnen herrn Rudolf von Dietri¡‰ein | darinnen zuglei¡ de‹en bruder de# neid# bezi¡tigt | wird, weill er ßo herrli¡e ßa¡en ni¡t | tru¿en will la‹en. Im Brief Nr. 8 des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels vom 1.11.1653 nc hat Windischgrätz in Z. 27-34 auf die Übersendung des Gedichts reagiert (s. WuK. Bd. 9. S. 271f.). Zum Kontext des Gedichtes Nr. 23 s. ausführlicher Laufhütte, 1994; A. u. H. Laufhütte, 1994, S. 167, 417f.; die Kommentare zu den Texten Nr. 6-8 des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 10031008). T3 E”enden] Dietrichstein war 1647 als 'Der Etzende' in die Fruchtbringende Gesellschaft aufgenommen worden; s. Conermann, 1985, Bd. 3, S. 592-595. – 14f. Gibt der Neidt ~ aufgese”et?] Anspielung auf die Weigerung eines der Brüder Dietrichsteins, Texte aus dessen Nachlaß drucken zu lassen; s. o. – 20f. soll ›e mit den Motten ‰reiten | die glei¡lose Di¡terey?] Vgl. Text Nr. 56a im Birken-GreiffenbergBriefwechsel, Z. 61f. (WuK. Bd. 12, S. 124). Anspielung auf Horaz, serm. I. 20, v. 11f.

Text 24: Trauer-Lied über den Tod, einer Hohen Person. 15v-18r 1 la‹t] ‹ überschrieben – 12 und] u. (ebenso 22, 28, 31, 50, 69 (2x), 72, 81, 108, 140, 150, 154, 159, 171, 172, 177) – 13 pforte] t überschrieben – 16 da#] # aus s überschrieben – 17 da#] Kürzel; ebenso 116, 125, 128, 161; ebenso 67 daß – 18 ‰umme] ‰um‾ e (ebenso 97 wiederkommen – 98 weggenommen – 149 himmel – 150 Himmel – 161 nimm) – 33-36 Nun ~ beweinet.] gegenüber Str. 2 (v. 13-24) quer zur Hauptbeschriftung links auf dem Rand; Zugehörigkeitszeichen X am Ende von v. 32 und vor v. 33 – 37 4.] 4 – 43 der] Kürzel; ebenso 51, 52, 64, 67, 68, 70, 73, 75, 100 (2x), 123, 126, 132, 133, 134 – 44 oder] mit der-Kürzel; ebenso 90 wieder – 91 Feldern – 97 wiederkommen – 107 Wiederkehr – 134 wiederbellet – 136 blinder – 146 wiederbringet – 173 sonder – 52 Suada] Sauda – 52 Mei‰erinn] Mei‰erin‾ (ebenso 121 mi#gönnen) – 61 er ges¡u”et] ers¡u”et (ge oberhalb von er; keine Trennungsmarkierung) – 66 verlangen] mit ver-Kürzel – 68 ware] durch Streichung aus waare – 71 darüm] drüm – 85 wolte] w aus s überschrieben – 86 ihn] ihm – 89 mit meinem] meinem – 104 Sehnen] S aus s überschrieben – 112 hier] hir – 117 kränkt] t aus e überschrieben – 117 von] vo‾ – 130 ni¡t] n‾ – 133 wa#] Kürzel – 135 gewi‹e] durch Überschreibung und Streichung aus gewieße – 137 tri[e‰] durch Streichung aus trie[e‰ – 146 Jhn] J aus i

Gedicht 24, 1653

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überschrieben – 153 Zeit] durch Streichung aus Zeiten – 154 werden] erstes e überschrieben – 162 die] e aus r überschrieben – 167 hier] h überschrieben – 170 Ehren] Ehrn – 178 ligt] durch Steichung aus liegt Dieses Lied ist auf allen 6 Seiten diagonal durchstrichen. Der Streichung entspricht eine Randnotiz links oben gegenüber der Überschrift: "J‰ in der | Octavia." Es handelt sich – nach Text Nr. 23 – um ein weiteres Gedicht, das Birken im Auftrag und Namen Gottlieb von Windischgrätz' verfaßt hat. In einem verlorenen Schreiben vom November / Dezember 1653 wird Windischgrätz es angefordert haben; s. zu Brief Nr. 10, Z. 19-21, des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 1009). Überschickt worden ist das Lied mit dem vom Konzept Nr. 10 des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels repräsentierten Brief vom Dezember 1653 (WuK. Bd. 9, S. 272f., 1008f.). Das wird dadurch bestätigt, daß Windischgrätz in seiner Antwort, dem Brief Nr. 11, Z. 40, des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 276-278, 1011-1014), den Anfang der Überschrift zitiert. Mit dem Gedicht Nr. 25 hat Birken auf das Lied reagiert, das Windischgrätz zum Dank für das für ihn verfaßte Trauer-Lied geschickt hatte (s. A. u. H. Laufhütte, 1994, S. 144). Anlaß für den lyrischen Auftrag, der zu dem Gedicht Nr. 24 führte, war der Tod einer hochstehenden Persönlichkeit. Der Ende 1653 Verstorbene – um wen es sich handelt, ist unermittelt, an den am 25.11.1653 in Regensburg verstorbenen Grafen Georg Achatz von Losenstein, den Prinzipalgesandten des Kaisers beim Reichstag, Geheimen Rat und Oberststallmeister zu denken, liegt nahe (s. Zedler. Bd. 18 (1738), Sp. 477; Theatrum Europaeum. Bd. 7 (1685), S. 482), doch läßt sich nichts erweisen – muß dem hohen Adel angehört, dem Kaiser nahegestanden (v. 64-70) und Windischgrätz gegenüber die Rolle eines Gönners und Förderers gespielt haben (v. 81-84, 166f.). Das Gedicht, in dem die Sprecherperson für den Besteller Gottlieb von Windischgrätz steht, gehört zu denjenigen Birken-Windischgrätzschen Poesien, die, lange nach ihrer Entstehung, in die Octavia des Herzogs Anton Ulrich aufgenommen worden sind: die Gedichte 71, 98, 103, 122, 127, 128 und 129 der Windischgrätz-Sammlung (A. u. H. Laufhütte, 1994, S. 220, 270-272, 282-284, 320f., 329-333). Dieses steht im 6. Buch des 1. Teils (zweiter Band) der Octavia (1678), S. 1037-1042, mit vielen Abweichungen von Birkens Manuskript, als Lei¡lied der Coenis, das bei der Bestattung der Flavia Domitilla verlesen wird; s. Stauffer, 2007, S. 990. Die Tatsache, daß es in Windischgrätz' Sammlung fehlt, läßt sich vielleicht damit erklären, daß er, nicht Birken, es dem Herzog zur Verfügung gestellt hat; vgl. Brief Nr. 189, Z. 22-24, des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 549, 1385-1388). Das Gedicht Nr. 24 verwendet dieselbe Strophenform wie das Gedicht Nr. 23. Zu Gedicht Nr. 24 s. A. u. H. Laufhütte, 1994, S. 87f., Anm. 57; Laufhütte, 1994. Es ist als Text Nr. 10a des Birken-WindischgrätzBriefwechsels ediert: WuK. Bd. 9, S. 273-276, 1010f.; ebenfalls bei Laufhütte 1994. 39f. J¡ bin ni¡t von harten Klippen | an den Caucasu# erzeüget] Von Birken häufig verwendetes Bild; es könnte auf Horaz, carm. I.22, v. 6, zurückgehen. Schon den Alten galt der Kaukasus als unwirtlich. – 41f. und von Tygern ni¡t geseuget | dorten in Hirkaner krippen] Auch dies ein von Birken häufig benutztes Bild. Hyrkanien, die Landschaft zwischen Medien, Parthien und dem Kaspischen Meer, erscheint bei

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vielen antiken Autoren als Inbegriff von Unwirtlichkeit, ähnlich dem Kaukasus. – 51 Sofrona] Vom Adjektiv σοφός abgeleitete Personifikation der Weisheit. – 55 A‰ree] Zu dieser Schutzgöttin der Gerechtigkeit s. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 660. – 64-70 Selb‰ der Adler ~ der e# treü mit ihm gemeynet] Der Adler bezeichnet den Kaiser, dem der Verstorbene nahegestanden haben muß. – 73-77 Weine Donau ~ der zu Tro‰ dir war geboren.] Da Wien der Sitz des Kaisers ist, in dessen Dienst der Verstorbene gestanden hatte, muß Wien nicht unbedingt auch seine Wirkungsstätte gewesen sein. – 81-83 da dein Freünd an Mut und Blut, ~ da dein gro‹er Gönner ruht] Der Verstorbene muß Windischgrätz gefördert haben; vgl. auch v. 166f. – 91-93 ihn solt von Elyser-Feldern ~ meine Laute holen her] Birken bringt Windischgrätz, auf dessen poetische Ambitionen anspielend, in die Rolle des Orpheus.

Text 25: An meinen gnädigen Mecäna#. Antwort auf da# Seine. 18r/v T1 XXV.] XXV – T2 gnädigen] gnäd. rechts von T1; Einfügungszeichen davor und in der Zeile + – T3 Antwort ~ Seine.] quer zur Hauptbeschriftung rechts auf dem Rand; Einfügungszeichen davor und unterhalb von T2 # – T3 da#] Kürzel; ebenso 17 – 10 der] Kürzel Windischgrätz hatte Birken im Brief Nr. 11, Z. 43-54, vom 20.1.1654 nc des Birken-WindischgrätzBriefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 276-278) als Reaktion auf die Anfertigung des Gedichts Nr. 24 ein Lobgedicht zugesandt. Birken hat dieses Gedicht im Brief überarbeitet, so daß eine zweite Fassung entstanden ist. Eine weitere Variante hat er später in seine Autobiographie aufgenommen (WuK. Bd. 14, S. 53). Außerdem hat Windischgrätz eine – offenbar von ihm selbst – stark überarbeitete Fassung in sein Gedichtebuch eingetragen: A. u. H. Laufhütte, 1994, S. 144, Nr. 7. Alle vier Fassungen sind bei Laufhütte, 1994, als Nr. 4-7 einander vergleichend gegenübergestellt; sie finden sich auch bei A. u. H. Laufhütte, 1994, als Nr. 7, 140, 140a und 140b. Windischgrätz hat die Strophenform der Gedichte Nr. 23 und Nr. 24 übernommen – mit einigen Fehlern. Mit dem Gedicht Nr. 25 hat Birken auf die Zusendung von Windischgrätz' Loblied reagiert. Es übernimmt dessen Strophenform und sogar – zumeist – die Reimwörter. Birken hat sich bemüht, so oft wie möglich die gleichen Worte und Bilder zu verwenden, allerdings mit dem Ziel, Windischgrätz' Argumentation umzukehren und das Lob auf ihn zurückzulenken. Es handelt sich beim Gedicht Nr. 25 also um eine Parodie auf Windischgrätz' Lobgedicht. Allerdings hat Birken versucht, die Fehler der Stophenform bei Windischgrätz auszugleichen: die Verse 3 und 6 der ersten Strophe haben bei Windischgrätz eine volle Kadenz, in der zweiten Strophe aber – der Vorgabe der Gedichte Nr. 23 und 24 gemäß – eine klingende. Birken hat sich dafür entschieden, auch in der zweiten Strophe an diesen Stellen volle Kadenzen zu verwenden, so daß er hier andere Reimwörter nehmen mußte (v. 15 und 18: Zier und mir statt s¡reiben und bleiben). Die neuen Reimwörter entsprechen allerdings den Änderungen dieser beiden Verse, die Birken an der im Brief überschickten Fassung vorgenommen hat. In der zweiten Strophe hat Windischgrätz die letzten vier

Gedichte 25 und 26, 1654

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Verse entgegen der Vorgabe der Gedichte Nr. 23 und Nr. 24 so angeordnet, daß abwechselnd zunächst eine klingende und dann eine volle Kadenz stehen. Birken hat das bei Beibehaltung der Reimwörter korrigiert und läßt in den Versen 21-24 die klingenden Kadenzen auf die vollen folgen. Birken wird das Gedicht Nr. 25 mit einem nicht erhaltenen Brief vom 28.1.1654 überschickt haben, der durch den Beantwortungsvermerk auf Brief Nr. 11 des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels kenntlich wird; s. Laufhütte, 1994, S. 367 (Wiederabdruck 2007, S. 280); A. u. H. Laufhütte, 1994, S. 413. Windischgrätz hat Birkens Gedicht Nr. 25 unter der Überschrift "ßeine Antwohrt hierau[." in sein Gedichtebuch eingetragen: A. u. H. Laufhütte, 1994, S. 146, Nr. 8. Zum Gedicht Nr. 25 und seinem Kontext s. Laufhütte, 1994; A. u. H. Laufhütte, 1994, S. 144-146, 354-357, 412f., 476f.; WuK, Bd. 9, S. 276-278, 1011-1014. 1f. Wunder-neuer Teuts¡er Singer, | selb‰ Apollo, Säitenzwinger!] Birken verwendet Anklänge an den Eingang des Gedichts Nr. 23. Auch in seinem nicht erhaltenen Brief vom 28.1.1654 muß er Windischgrätz mit Rudolf von Dietrichstein verglichen bzw. als Dichter gleichrangig gelobt haben, denn in Windischgrätz Antwortschreiben Nr. 12 vom 26.2.1654 nc heißt es Z. 14-19 (WuK. Bd. 9, S. 279): [...] vndt verßi¡ere ßelben, daß wan mir ßeine große höi¡¿eit ni¡t allzuwoll be¿ant, J¡ ob deßen s¡mei¡lenden vrtel, ni¡t wenig freyd haben wurde, wan i¡ mir verßpre¡en dör]e, vor meinen ende, nur die allergering‰e glei¡eit mit de# Ezenden, s¡önen einfällen, zierli¡en wörter pra¡t vndt verwunderßam-artigen außfünden, zu haben; J¡ werde aber wie i¡ wolle, ßo gebürt demßelben alle ehr gan” allein, Jndem i¡ woll s¡wehren kann' daß deßen vnverglei¡li¡e ßa¡en meinen s¡läfrigen gei‰ aufgemuntert vndt zu ßo einem s¡önen wer¿ vrßa¡ geben haben. S. dazu Laufhütte, 1994, S. 368, (Wiederabdruck 2007, S. 281). – 7 Andrer Orfeu#, Seelenrührer] In Windischgrätz' Lobgedicht hat es in v. 7 geheißen "du glei¡loßer ßellen rührer". Birken gibt dieses Lob – durch die zusätzliche Gleichsetzung von Windischgrätz mit dem berühmtesten der antiken Dichter – überbietend zurück. Vielleicht spielt er auch auf das Gedicht Nr. 24, v. 21-23, an, wo er Windischgrätz als vermeintlichen Verfasser und Sprecher des Gedichts die Rolle des Orpheus einnehmen ließ. – 8-12 s¡ön‰er Nymfen Herz-entführer! ~ re¡ten Orte.] Ein Großteil von Windischgrätz' damaliger poetischer Produktion, für die Birken als Bearbeiter und Korrektor tätig war, bestand in (petrarkistischer) Liebeslyrik für höhergestellte Damen des Wiener Hofes. – 14 Wird kein Mida# seyn der Ri¡ter,] Aufgrund seines Urteils bei einem musikalischen Wettstreit zwischen Pan und Apoll galt Midas als Inbegriff des banausischen Kunstrichters; s. Der kleine Pauly. Bd. 3 (1969), Sp. 1288.

Text 26: An Eben denselben. Bey Ubersendung einer Teuts¡en Di¡terey-Lehre. Sonnet. 18v T1 XXVI.] XXVI – 2 Pierinne] Pierin‾ e (ebenso 3 liebgewinne – 7 rinne) – 4 Flammengei‰] Flam ‾ engei‰ – 10 und] u. (ebenso 14) – 11 Be‰allung] Be‰allu‾ g – 14 der] Kürzel

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Das Sonett ist zusammen mit der von Birken früh versprochenen, von Windischgrätz mehrfach angeforderten poetologischen Handreichung (s. zu Brief Nr. 14, Z. 11-14, des Birken-WindischgrätzBriefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 1023)) mit einem nicht erhaltenen Brief am 8.4.1654 nach Wien gesandt worden; s. zu Gedicht 15 des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 1024). Birkens Autobiographie enthält eine Notiz zur Fertigstellung der Rudimentärpoetik zwischen Eintragungen zum 11.3. und 6.4.1654: "XXIV. Opus. | Teuts¡e ReimKun‰. Ad Baro-|nem de Windischgratio." (WuK. Bd. 14, S. 52). Wir wissen nicht, ob die Poetik – dann wohl auch das Sonett – als Manuskript oder gedruckt versandt worden ist. In Birkens Archiv haben sich zwei Manuskripte – jeweils von anderer Hand – erhalten, die in einem Zusammenhang mit der Teuts¡en ReimKun‰ stehen könnten: PBlO.C.404.4.41 und PBlO.B.2.2.5. Beide Texte stellen als Einführungen gedachte kurze Poetiken dar. Zum ersten s. zu S. 52m11-13 in WuK. Bd. 14, S. 106. Der zweite Text ist unvollständig. Er ist in mit Überschriften versehene Kapitel gegliedert und zusätzlich in Paragraphen eingeteilt. Der Anfang fehlt; der Text beginnt mit dem Schluß von Kapitel 1 und endet mitten in Kapitel VI, § 43, abrupt. Birken berichtet 1679 in der Vor-Rede seiner Poetik von der "fa‰ vor 30 Jahren" für Windischgrätz geschriebenen Arbeit (Teuts¡e Rede-bind und Di¡t-Kun‰, S. [):( ):( xij]v/):( ):( ):(r). Dort erwähnt er, sie habe nur aus ein paar Bögen bestanden und "ein halb-huntert LehrSä”e von dieser Wi‹ens¡a]" umfaßt. In der Autobiographie gibt Birken an (WuK. Bd. 14, S. 52.17-21): Interea Divinam Poësin, cujus amore flagrabat, me ductore exambiturus, et compendiosâ quadam Prosodiâ, quae quinquagenis passibus totum hoc iter absolvit, tanquam Ariadnaeo filo, à me instructus, magnos in hâc viâ progressus fecit: [...]. [Indessen suchte er sich unter meiner Anleitung unserer göttlichen Poesie anzunähern, zu der er in Liebe entbrannt war. Mit Hilfe einer kurzgefaßten Prosodie, welche diesen ganzen Weg in fünfzig Schritten abhandelte, machte er, von mir unterwiesen, wie an einem Ariadnefaden, große Fortschritte auf dieser Bahn.] Diese Charakterisierungen würden beide Texte erfüllen. Da die für Windischgrätz geschriebene Rudimentärpoetik nach Birkens eigenen Aussagen öfter abgeschrieben und verbreitet worden ist, könnte es sich bei einem der beiden Manuskripte vielleicht sogar um eine Abschrift derselben handeln. Hier bedarf es aber weiterer Untersuchungen. Zur Rudimentärpoetik und ihrem Umfeld s. WuK. Bd. 14, S. 52, 106. Das Sonett Nr. 26 ist auch als Text Nr. 15 des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels ediert (WuK. Bd. 9, S. 288, 1024f.). 1 diß Bü¡lein] Die Teuts¡e ReimKun‰; s. o. – 5 der ganze Hauf] Die von der "Teuts¡e Pierinne" genannten Muse der deutschsprachigen Dichtung, die hier den neun Musen hinzugefügt wird, angeführte Schar der Kunstgöttinnen. – 6f. Sie bringen Claro# mit: ~ forthin ein Claro# rinne.] Von Birken wird "Claro#" häufig für das inspirierende Wasser der Hippokrene oder für diese Quelle selbst verwendet. Hier erscheinen beide Verwendungen in einem Satz. Ursprünglich ist Κλάρος der Name einer ionischen Stadt

Gedichte 26 und 27/1, 1654 und 1655

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mit einem Tempel und Orakel des Apollo (s. Zedler. Bd. 6 (1733), S. 231; Georges. Bd. 1 (1976), Sp. 1198). – 8 der E”end' i‰ dahin: ihr solt nun Föbu# seyn.] Zu Rudolf von Dietrichstein s. zu Gedicht Nr. 23. Zur von Birken betriebenen Stilisierung von Windischgrätz als würdigem Nachfolger Dietrichsteins in lyrischen Dingen s. auch zu Gedicht Nr. 25, v. 1f. – 9f. Nun, Ariadne komt: ~ und eu¡ zu ihnen bringen kan.] Das Bild vom Faden der Ariadne, mit dessen Hilfe sich der Schützling orientiert, verwendet Birken für seine Mentor-Bemühungen auch in seiner Autobiographie; s. o. Mit "ihnen" (v. 10) sind Dietrichstein und Apollo (v. 8) gemeint. – 11 Seht! Venu# tritt herzu] Anspielung – wie auch in v. 14 – auf die dominierende Thematik in Windischgrätz' Gedichten; s. zu Gedicht Nr. 25, v. 8-12. – 14 Gott und der Damen Zier soll euer Jnnhalt seyn.] Der erste Bestandteil dieser Programmvorgabe ist im Bestand der Windischgrätz-Gedichte nur schwach vertreten.

Text 27/1: An Eben denselben. Tro‰Lied. 18v-19r T1 XXVII.] XXVII – 1 vernimm] vernim‾ (ebenso 4 Himmel – 9 bekommet) – 2 und] u. – 4 an#] au# – 5 daß (2. Position)] Kürzel; ebenso 30 da# – 7 2.] 2 – 7 hab] h und b überschrieben – 7 zuneiden] ev. zu neiden – 9 bekommet] Endungs-e aus t überschrieben – 9 zuleiden.] Punkt aus Komma überschrieben – 10 der] Kürzel; ebenso 17, 27 – 10 Mann] Man‾ (ebenso 20; ebenso 15 dann) – 14 dem] e überschrieben – 21 kond] d durch Streichung aus der-Kürzel – 25 zu so viel] zuviel (so oberhalb der Zeile; Worttrennungsund Einfügungsstriche; von diesen ein zu früh gesetzter gestrichen) – 28 s¡mü¿] zweites c oberhalb der Zeile – 29 eu¡] durch Überschreibung und Ergänzung aus anz – 30 Eu¡] durch Ergänzung, z. T. unterhalb der Zeile, aus E. Birken hat sowohl dieses Lied als auch das folgende Sonett mit der Nummer XXVII versehen. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um einen Irrtum. Vielleicht aber hat Birken auch beide Texte bewußt mit derselben Nummer versehen, denn sie gelten demselben Anlaß: einem Reitunfall Gottlieb von Windischgrätz'. Die Informationen darüber hat Birken zunächst aus einem Schreiben von Johann Käeß vom 15.6.1655 (Brief Nr. 43a, Z. 9-13, des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 325)) erhalten. Käeß hat davon im Auftrag Windischgrätz' berichtet. Birken muß Windischgrätz daraufhin sein Mitleid in einem nicht erhaltenen und nicht genau datierbaren Schreiben bekundet haben, das sicher kurz nach dem Erhalt von Käeß' Schreiben (13.6.1655 ac) ausgelaufen ist, denn Windischgrätz reagiert in seinem Schreiben vom 11.7.1655 nc, dem Brief Nr. 43 des Birken-WindischgrätzBriefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 326), auf solche Mitleidsbekundungen und berichtet ausführlicher von dem Unfall (Z. 2-9). Da Windischgrätz auf das Tro‰lied im Brief Nr. 47, Z. 27-29, des BirkenWindischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 330) reagiert, wird Birken es in dem Schreiben, auf welches der Brief Nr. 47 antwortet, nach Wien geschickt haben. Dieses Schreiben ist weder durch ein Konzept noch durch einen Beantwortungsvermerk repräsentiert. Der Eingangsbestätigung im Brief

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Apparate und Kommentare

Nr. 47, Z. 2-4, (WuK. Bd. 9, S. 329) nach muß Birken es zwischen Mitte und Ende Juli 1655 versandt haben. Das Trostlied enthält starke motivische Entsprechungen zu dem Gedicht Labor optimos citat. | Unglü¿ fordert die Dapfren au#, das als Text XLIII im Teil II. der Sammlung Psalterium Betulianum (WuK. Bd. 6, S. 322-324, 768-770) enthalten ist und auch in der Sammlung der WindischgrätzGedichte erscheint (A. u. H. Laufhütte, 1994, Text Nr. 83, S. 242f., 434f.), zu Birkens Hirtenlied von 1649 (Psalterium Betulianum, Teil I., Text XIX, (WuK. Bd. 6, S. 62-64, 509f.); WuK. Bd. 14, S. 28f., 80f.) sowie dem Klag gedi¡t von 1647 (WuK. Bd. 5, Nr. 7, S. 31-45, 558-570; s. WuK. Bd. 14, S. XVII). Das Gedicht Nr. 27/1 ist als erster Bestandteil der Textgruppe Nr. 46 im Birken-WindischgrätzBriefwechsel ediert (WuK. Bd. 9, S. 327f., 1081f.). 7-24 Jedo¡, i¡ hab ~ na¡ lang-vergebnem Kriege.] Diese Argumentation könnte angeregt worden sein durch Ausführungen, die Windischgrätz in seinem nicht erhaltenen Brief von Ende Juli 1655 nc gemacht hat. Birken hat von diesem Brief eine Teilabschrift angefertigt. Vgl. Text Nr. 45, Z. 2f., des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 327). – 26 i¡ dör[t Eü¡ s¡ier zum Unglü¿, wüns¡en Glü¿!] Vgl. im Birken-Windischgrätz-Briefwechsel Brief Nr. 43, Z. 4f. (WuK. Bd. 9, S. 326); Konzept Nr. 44, Z. 3f. (WuK. Bd. 9, S. 327).

Text 27/2: Uber de‹elben PferdSturz. Sonnet. 19v T1 XXVIII.] XXVII. – 1 und] u. (ebenso 2, 4, 7, 8) – 2 Sprung] davor gestrichen theuren – 4 daß] a überschrieben – 7 daß] Kürzel; ebenso 7, 10 (2x) da# – 8 der] Kürzel – 8 versehrt.] versehrt – 11 von] n aus r überschrieben – 12 wandert] mit der-Kürzel; oberhalb von a Nasalstrich gestrichen; t oberhalb der Zeile – 12 immer] im ‾ er (ebenso 14 Himmel) Das Gedicht Nr. 27/2 gilt demselben Anlaß wie das Gedicht Nr. 27/1 und ist vermutlich mit demselben Brief an Windischgrätz überschickt worden; s. zu Gedicht Nr. 27/1. Es beruht auf dem Bericht von seinem Reitunfall, den Windischgrätz im Brief Nr. 43 des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 326) gegeben hat. Das Sonett ist als zweiter Bestandteil der Textgruppe Nr. 46 im BirkenWindischgrätz-Briefwechsel ediert (WuK. Bd. 9, S. 328f., 1081-1083). 2 vor König#augen] Windischgrätz hatte im Brief Nr. 43 des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels, Z. 7f., berichtet (WuK. Bd. 9, S. 326): "Au[ befehl Jhr maye‰ät de# könig# in Vngarn hab' i¡ getummelt". Dabei war es zu dem Sturz vom Pferd gekommen. König in Ungarn war seit 1655 der spätere (seit 1658) Kaiser Leopold I. (1640-1705); s. Hueber, 1984, Rubrik 350. – 4 sey eine# König# wehrt] S. zu v. 2.– 7f. daß da# Pferd mu‰ einen Graben nähen; ~ und versehrt] S. Briefe Nr. 43, Z. 7-9; Nr. 43a, Z. 10-13, des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 325f.). – 13f. Und wi‹e, dir zu Tro”: ~ sein Ruhm gen Himmel reiten.] Anspielung auf Windischgrätz' poetische Ambitionen.

Gedicht 28, 1654

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Text 28: Uber Frauen Frauen Annen Sidonien Freyherrin von Windis¡grä” etc. gebornen Freyin von Herber‰ein Ho¡seelige# Ableiben etc. Sonnet. 19v-[20]r T2 Frauen (2x)] Fr. – T3 etc.] Kürzel – T4 von] v. – T5 Ho¡seelige#] Ho¡seel. – T5 etc.] Kürzel mit Punkt; ebenso Anm.* – 1 Wa#] W aus w überschrieben – 1 da#] Kürzel – 3 der] Kürzel; ebenso 6, 12, 14 – 5 himmel] him‾ el (ebenso 12 genommen) – 6 Kind:] Doppelpunkt aus Komma überschrieben – 7 und] u. – 14 wiedergeben] mit der-Kürzel – Anm.* Jhre] Jhr. – Anm.* Ho¡gräi¡e] Ho¡gr. – Anm.* Gnaden] Gd. – Anm.* keyserli¡er] mit -er-Schlaufe; ebenso Anm.* würkli¡er Dieses Sonett gilt dem Tod der Mutter von Gottlieb von Windischgrätz: Anna Sidonia von Windischgrätz. Sie war 1654 gestorben. Das genaue Todesdatum ist nicht bekannt; s. A. u. H. Laufhütte, 1994, S. 12f, bes. Anm. 17. Auch das Sonett Nr. 28 ist – wie einige andere der Sammlung – nicht chronologisch korrekt eingeordnet worden; es hätte nach dem Gedicht Nr. 26 und vor den beiden Gedichten Nr. 27 stehen müssen, denn es dürfte mit Birkens Brief vom 19.8.1654, von dem wir durch den Beantwortungsvermerk auf dem Brief Nr. 20 des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 299-301) wissen, an Gottlieb von Windischgrätz versandt worden sein; s. zu Brief Nr. 22 des BirkenWindischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 1043). Das Sonett ist als Text Nr. 21 des BirkenWindischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 301f., 1041f.) ediert worden. 1-3 Wa# i¡ solang ~ Tod verzehrt] Die Vorstellung, daß das Leben nur ein dauerndes Sterben, eine Folge von Toden, darstellt, wovon man durch den leiblichen Tod befreit wird, deutet Birken hier nur aphoristisch an. Sehr viel ausführlicher gestaltet er sie in dem folgenden Gedicht Nr. 29. – Anm.* Jhre Ho¡gräi¡e Gnaden Herr Graf Gottlieb von Windis¡grä” etc. keyserli¡er würkli¡er Rei¡# hof Raht.] Mit beiden Titulaturen greift Birken, vom Zeitpunkt der Entstehung des Sonetts aus gesehen, weit in die Zukunft voraus. Zum Mitglied des Reichshofrates ernannt wurde Windischgrätz von Ferdinand III. am 26.6.1656. Von Leopold I. neu bestellt, gehörte er diesem Gremium bis 1683 an. Erst am 8.3.1657 schließlich erfolgte die neuerliche Erhebung in den Grafenstand, die einem Vorfahren schon früher gewährt, von diesem aber nicht wahrgenommen worden war (s. A. u. H. Laufhütte, 1994, S. 10f. (bes. Anm. 4 und 5), 63-65). Birkens Titelvergabe resultiert aus der Art, in welcher seine Gedichtbücher geführt wurden. Birken hat die Titel bei der mehrere Jahre nach der Entstehung der Gedichte vorgenommenen Übertragung aus dem – nicht erhaltenen – Arbeitsbuch in die als Reinschrift angelegte Sammlung Lorbeer-Wälder dem aktuellen Stand angepaßt. Zu diesem Verfahren vgl. etwa WuK. Bd. 9, S. 1042.

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Apparate und Kommentare

Text 29: Uber Herrn Herrn Han# Adam Praunfalk# Freyherrn zu Neuhau# etc. Ho¡seelige# Ableiben. Sterben i‰ be‹er, dan Leben. [20]r-[21]r T2 Herrn (2x)] H. – T4 etc.] Kürzel – T4 Ho¡seelige#] Ho¡seel. (l geht in etc.-Kürzel über) – 1 wider] i überschrieben – 1 wider] mit der-Kürzel; ebenso 31 wieder – 2 da#] Kürzel; ebenso 18 – 2 Zittern] i überschrieben – 4 der] Kürzel; ebenso 7, 11 (2. Position), 12, 16, 19, 20, 22, 23, 24, 28 – 6 Himmelhau#] Him ‾ elhau# (ebenso 15 Kümmerni# – 19 thummer – 26, 31 himmel – 29 Stamm) – 8 und] u. (ebenso 10, 19 (2x), 23, 24, 25, 29, 30) – 24 Tod] durch Streichung aus Todt – 26 wagen.] vor dem Punkt ein Satzzeichen gestrichen – 29 Wird] Wi aus wa überschrieben – 30 iezt] z aus ”-Ligatur überschrieben – 31 Jm] J aus Jh überschrieben Das Gedicht Nr. 29 ist im Manuskript auf allen drei Seiten senkrecht in Seitenmitte durchstrichen. Entstehungsanlaß war der Tod des österreichischen Glaubensexulanten Hans Adam Praunfalck, Freiherr zu Neuhaus (1604-1655), der 1629 mit seiner Familie zunächst nach Regensburg ausgewandert war und sich dann 1630 in Nürnberg niedergelassen hatte. Praunfalck war am 14.4.1655 gestorben. Birkens Gedicht ist im Epicedien-Anhang der Nachrufschrift für Praunfalck, deren Hauptbestandteil die Leichpredigt von Johann Michael Dilherr (1604-1669) bildet, auf Bl. Fijr-Fijv als letztes Gedicht mit dem vorangehenden Hinweis "Seriùs transmissum." abgedruckt: Zeitli¡e# Leiden/ | und | Ewige Freuden: | Au# | der Epi‰el an die Römer/ im 8. Cap. V/. 18. | Bey | Ho¡ansehli¡er und Vol¿rei¡er Lei¡be‰attung | De# | Wolgebornen Herrn/ Herrn | Hann# Adam Praunfal¿en#/ | Freyherrn# zu Neuhauß/ Herrn# auf | Fal¿enburg und Weiher/ | eine# Standha[tigen und Gottseligen Bekenner# Chri‰i/ | gezeiget | in einer Predig/ bey St. Johanni# | an dem 27. Aprili#/ 1655. | Von | Johann Mi¡ael Dilherrn/ Predigern bey | St. Sebald/ und Professorn. | Nürnberg/ | Gedru¿t bey Chri‰o[ Gerhard. (S. Stauffer, 2007, S. 211f.) Abgesehen von typographischen Hervorhebungen sowie von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist der Druck folgende Abweichungen auf: T2-T4] fehlt – 1 entböret] empöret – 6 erwerben] ererben – 9 J”t] Je”t – 9 für einen] von seinem – 22 nit] ni¡t – 26 den] dem – 29 Wird ~ wird] La‹t seinen Stamm/ la‹t – 30 iezt] seyn – 31 fängt er den] enge er –. Unterschrieben ist das Gedicht im Druck so: Sigismundus Betulius, | Com. Pal. P. Caes. Nob. Dilherr hat die Nachrufschrift in einen ebenfalls 1655 veröffentlichten Leichenpredigten-Sammelband aufgenommen: Gei‰li¡e# Klaghau#/ | oder | Chri‰li¡e | Lei¡predigten: | So bei etli¡er fürnehmer Personen | Begräbnu‹en/ | in den Gotte#a¿er-Kir¡lein | bei | S. Johann#/ S. Ro¡u#/ und | zum heiligen Creu”e/ gehal-|ten worden: | Samt einer Anweisung/ zu s¡ul-|diger gebühr/ in Gesundheit/ in Kran¿-| heiten/ und im Sterben: | Von | Johann Mi¡ael Dilherrn/ | Predigern bei S. Sebald/ und | Professorn. | Nürnberg/ | Gedru¿t und verlegt/ bei Mi¡ael | Endter/ Jm Jahr 1655. (S. 354-406). In dieser Ausgabe fehlen allerdings im Epicedien-Teil zwei Gedichte, darunter das von Birken. Warum es dort weggelassen worden ist, läßt sich nicht sagen. Dem Tod von Praunfalcks Ehefrau Regina, die in zweiter Ehe mit Hans Septimius Jörger von Tollet verheiratet war, hat Birken 1667 ebenfalls ein Epicedion gewidmet;

Gedicht 29, 1655

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s. Gedicht Nr. 103 und den zugehörigen Kommentar. Die Druckfassung des Gedichts Nr. 29 ist ediert in Birken, Unbekannte Gedichte, ed. Paas, 1990, S. 37-39. 1-4 Al# Adam wider Gott ~ al# nur der Leibe# Tod.] Vgl. Gen 2. – 15 Trehnen Brod] Die Getrenntschreibung irritiert; gemeint ist: 'Tränenbrot'; vgl. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 11, Teil 1, Abteilung 1 (1935), Sp. 414. – 22f. er hat nur zu ‰erben aufgehöret | halb-todt und krank zu seyn.] Zwar ist der das Gedicht Nr. 29 dominierende Gedanke, daß das Leben nur ein fortlaufendes Sterben, eine Folge von Toden, darstelle, wovon man letztlich erst durch den leiblichen Tod befreit werde, für Birken von grundlegender und generell gültiger Natur und wird dementsprechend in Nachrufgedichten häufig von ihm angeführt (vgl. etwa Gedicht Nr. 28, v. 1-3), in Bezug auf den Freiherrn von Praunfalck hat diese Auffassung aber auch besondere biographische Relevanz: Dilherr berichtet in seiner Leichpredigt, daß der Freiherr stark an Gicht in Händen und Füßen litt, so daß er die letzten sechs Lebensjahre nicht mehr gehen konnte und überall, wo er hin wollte, hingetragen werden mußte (vgl. Lebenslauf der Leichpredigt für Praunfalck (s. o.), S. 23). – 26 Er fuhre himmel-an auf den Elia#-wagen.] Vgl. 2 Kön 2.112. – 29f. Wird s¡on sein Stamm ~ einges¡arret iezt:] Praunfalck war zweimal verheiratet. Seine erste Ehefrau, Esther, geb. Freiherrin von Herberstein, die er 1625 geheiratet hatte, war bereits 1627 gestorben, ohne daß Kinder aus dieser Ehe hervorgegangen waren (vgl. im Lebenslauf der Leichpredigt für Praunfalck (s. o.) S. 21). Aus der 1628 mit Regina, geb. Freiherrin von Rattmannsdorf, geschlossenen Ehe gingen vier Söhne und neun Töchter hervor, von denen zum Zeitpunkt des Todes des Freiherrn aber nur noch sechs Töchter lebten (s. ebd., S. 22). Praunfalck verstarb also ohne einen lebenden männlichen Stammfolger. Birkens Verse spielen auf einen Vorgang an, der sich bei der Grablegung des Freiherrn abgespielt hatte. In der Nachrufschrift findet sich im Anschluß an die eigentliche Leichpredigt von Dilherr eine Rede, die Wolf Martin Imhof bei der Beisetzung des Verstorbenen gehalten hat (Bl. Er-Eijv). Dort heißt es (Bl. Eijr/v): (Hierau[ nahm er [Wolf Martin Imhof] den S¡ild/ spre¡end:) Hie i‰ da# Ho¡adeli¡e S¡ild; da# Kleinod und die Cron deß Adel#; da# Zei¡en der Tugend; und die Belohnung der tapffern Gemüther: wel¡en wir seinem re¡tmä‹igen und le”ten Führer/ an ‰att der Kleinodien und ko‰baren Kleidungen/ (mit wel¡en man/ na¡ vieler Völ¿er Art und Gebrau¡/ die Cörper zu zieren pfleget) in# Grab beylegen mü‹en; alldieweil heute der Tag i‰/ an wel¡en wir klägli¡ sagen: Heute Praunfal¿ und nimmermehr. (Nam darau[ den S¡ildt/ zers¡lug ihn am Grab‰ein und war[ die Stü¿ in# Grab/ na¡ wel¡em er widerumb den Helm ergrei[end/ spra¡:) | Wolte GOtt/ daß da# Ho¡Adeli¡e Mannli¡e Geblüt/ ›¡ au¡ länger diese# Helm#/ in billi¡er Glori und Adeli¡er Tapfferkeit/ hätte bedienen können: Weilen aber der König Himmel# und der Erden/ alle# wol ma¡et; spre¡e i¡ abermal/ wiewol mit trauriger Dien‰lei‰ung: Heute Praunfal¿ und nimmermehr. (Zubra¡ hierauf au¡ den Helm/ und war[ denselbigen in# Grab.)

Apparate und Kommentare

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Text 30: Uber Frauen Frauen Annen Catharinen Freyherrin von Rägkni” etc. gebornen S¡rattin, Ho¡seelige# Ableiben. [21]r/v T2 Frauen (2x)] Fr. – T2 Catharinen] Catharine‾ – T3 von] v. – T3 etc.] Kürzel – T5 Ho¡seelige#] Ho¡seel. (l geht in etc.-Kürzel über) – 3 himmel] him ‾ el (ebenso 10; ebenso 11 getümmel – 30 nimmermehr) – 5 und] u. (ebenso 6, 16, 20, 27) – 9 der] Kürzel; ebenso 17, 26 (2x) – 10 dein] d überschrieben – 13 Eine ~ du] teilweise verschmiert – 18 daß] Kürzel – 30 sol‰] durch Streichung aus sol‰u –30 du] oberhalb der Zeile Ein Epicedion für Anna Catharina, Freiherrin von Räcknitz (1595-1654), der Birken schon das Gedicht Nr. 9 gewidmet hatte. Es ist in der ihr gewidmeten Nachrufschrift, die die Leichenpredigt von Dominikus Beer (1598-1663) enthält, gedruckt: Bewehrte# | Heil- und Tro‰pfla‰er/ | wel¡e# | Au# den Worten Hiob# Cap. 19. v. 25.26.27. | J¡ weiß daß mein Erlöser lebt/ etc. | Praeparirt und zubereitet/ | Vnd bey trauriger und wehmütiger Lei¡begängniß | Der Ho¡-Wolgebornen Frauen/ | Frauen Annae Catharinae | Frauen von Rägkhni”/ einer gebornen | S¡rattin/ Freyin. | Deß Ho¡- Wolgebornen Herrn/ | Herrn Galln/ | Freyherrn zu Rägkhni”/ v[ Pernegg/ S. Vlri¡/ O-|berMarpurg/ und OberKimberg/ etc. der Röm. Kai#. Maje‰ät | Ferdinandi II. Glorwürdig‰en Anden¿en#/ gewe‰en Cammerherrn#/ | Her”geliebte‰en Frauen Gemahlin/ wel¡e Mittwo¡# den 11. Octobr. zwis¡en 7 und | 8 der kleinern Vhr zu Na¡t# An. 1654. Jhre# Alter# im 60. Jhre# Ehe‰and# im 40. | und Jhre# Exilii im 25. Jahr zu Nürnberg/ gottselig vers¡ieden/ und Mittwo¡# den 1. | Novemb. am Tag Allerheiligen/ mit Herrli¡en Ceremonien und vieler | gro‹en Betrauren in S. Johanni#-Kir¡en/ in Jhr | Ruhbettlein verse”et worden. | Denen Hinterla‹enen Ho¡betrübten | zu Linderung Jhre# S¡merzen# | Applicirt und au[gelegt worden. | Von M. Dominico Beern/ Diacono der Pfarrkir¡en | zu S. Lorenzen. | Nürnberg/ bey Wol[gang Endtern/ dem ältern/ 1654. (S. Stauffer, 2007, S. 206f.) In dem dort mitgeteilten Leben#lau[ (S. 23-31) finden sich biographische Informationen zu der Verstorbenen: Sie hatte 1614 den Freiherrn Gallus von Räcknitz (zu ihm s. zu Gedicht Nr. 8) geheiratet. 1629 mußte die Familie aus Glaubensgründen aus Österreich auswandern. 1630 erfolgte die Übersiedlung nach Nürnberg. Anna Catharina von Räcknitz gebar zwölf Kinder (neun Söhne und drei Töchter), von denen zum Zeitpunkt ihres Todes noch fünf lebten. Bei diesen fünf Kindern handelt es sich um die Adressaten der Gedichte 10, 11, 12, 14 und 15; verstorbenen Kindern gelten die Gedichte 13 und 16. Die Freiherrin ist am 11.10.1654 in Nürnberg gestorben. S. auch Schnabel, 1989, S. 71. Birkens Gedicht ist Bestandteil eines umfangreichen Trostbriefes an den Witwer, der im Nachrufgedichte-Anhang in der Abteilung der spät eingetroffenen Beiträge (Postmissa, S. 88-100) als dritter Beitrag von vieren steht (S. [89]-98): Ho¡-Wolgeborner Gnädiger Herr. DJe Alten Celten oder Galater/ hatten diese Gewonheit/ daß ›e/ an jhre ver‰orbenen/ Klags¡ri[ten verfa‹eten/ wel¡e/ am Tag der Lei¡begängniß/ mit dem Cörper verbrennet wurden: Dann ›e gläubeten gän”li¡/ daß Sothane Klagbriefe von den Toden in einer andern Welt

Alex. ab Alex. l. 3.

Gedicht 30, 1654

gelesen würden. Da# vnverho[te Ableiben E. Gd. ho¡ und her”geliebten/ nunmehr in Gott selig‰-ruhenden Fr. Gemahlin/ hat sonder zwei[el allbereit ihren vielen die Trauerfeder/ zum klagen/ in die Hand gegeben. Mir/ dem S¡atten unter den kun‰liebenden/ wie s¡le¡t i¡ reden kan/ verbietet hierbey da# s¡weigen/ nit so sehr die allgemeine Chri‰s¡uldigkeit/ al# meine absonderli¡e Pfli¡t und unterthänige Wolneigung/ wel¡e s¡on lang‰her E. Gd vor ehmal#-verspürte dero hohe Gnadgewogenheit/ meine gan”e zwar geringe Person gewidmet. Und hätte i¡ mir einen fröli¡en Anlaß/ diese meine Pfli¡t abzulegen/ wüns¡en mögen: mi¡ üm so viel unseliger a¡tend/ daß mein Unglü¿ mir allein vergönnet/ betrübte Dien‰ zu lei‰en. So se”e i¡ nun/ ne¡‰ andren/ die Feder an/ ni¡t zwar/ wie obgeda¡te Heyden/ dieser würdig‰en Lei¡e in# Grab/ und dero gen Himmel voranges¡i¿ten Seele/ eine Klags¡ri[t na¡zusenden; dann/ e# würde mehr ein Neid/ al# ein Mitleiden seyn/ Sie in ihrer seeligen Freude mit Leidworten zubetrüben/ und Jhro den so guten Taus¡ zu mißgönnen: Sondern E. G. al# dero ho¡geliebtem/ zwar betrübt-hinterla‹enem Herrn und Gemahl/ ein und andren Tro‰ beyzubringen/ und ›e zubereden/ daß ›e So wenig traure/ al# wenig ›e de‹en Ursa¡ habe. Zwar/ wann man E. G. wie dem über den Tod seine# Sohne# betrübten Solon/ zuru[en würde: Sie solle da# Trauren ein‰ellen/ weil ›e do¡ damit ni¡t# gewinne; Könte ›e mit ihme ni¡t | unfügli¡ antworten: Eben darüm traure i¡/ weil i¡ mit so viel trauren ni¡t# gewinne. E. Gd. betrauret etwa# Liebe# ni¡t/ daß e# verlohren sey/ dann e# i‰ i”und viel be‹er aufgehoben: Sondern/ daß ›e e# verlohren/ da ›e de‹en/ bey mehr und mehr grauenden Haaren und Jahren/ am wenig‰en entbären kan. E. Gd. hat verlohren/ eine ho¡begabte/ fromme/ treue und traute Gemahlin. Man dar[ nur diese# Wort nennen/ wann man den grö‰en Verlu‰ andeuten will. Dann/ wa# wird dadur¡ ander# gesagt/ al# E. Gd. habe verlohren die be‰e Haabe und den be‰en Rei¡thum/ wie e# Hippothoon und Menander/ und eine Gesellin beyderley Glü¿e#/ wie e# Tacitu# gibet; mit einem Wort/ dero be‰en Freund/ dero andre# J¡ und andre Seele/ und die Häl[te von dero Her”en. Zu dem/ da# allgemeine Beyleid ents¡uldigt E. Gd. Leidmütigkeit. J¡ will ni¡t# sagen von dero Hh. Söhnen und Fräull. Tö¡tern/ die mit E. Gd. da# Betrübni# theilen/ und der Mütterli¡en As¡e billi¡ gan”e S¡alen voller Threnen op[ern: Und/ warumb solte da# eine# so gro‹en Tro‰e# beraubte Hau# nit weinen/ da die wehrte Lei¡e/ auser Hau# so viel na‹e Augen angetro[en? Die hohen Standt#verwandten trauren/ daß ›e diesen klaren Spiegel fräuli¡er Vollkommenheiten sollen gebro¡en sehen. Alle Gotte#- und Tugendliebende bes¡aueten mit etwa# Unwillen den Sarg/ der so ein Gott-volle# Her” und eine kleine Welt voll Tugenden zu Grabe truge. Die Armen und Nohtleidenden führeten eine tro‰lose Klage/ weil ihr so gro‹er Tro‰/ eine theure und treue Wolthäterin/ ihnen au# den Augen/ wiewol ni¡t au# dem Sinn/ reisete. So mitleidige Augen gebro¡en/ so mild-

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Apparate und Kommentare

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gebige Hände gebunden/ so ein liebrei¡e# Her” ohne Leben wi‹end/ wa# konten ›e ander# thun/ al# jhre Augen ne”en/ die Hände winden/ unnd im Her”en S¡mer”en fühlen. Sie/ zwar nur die Nu”nie‹ere*/ weineten; unnd E. Gd. al# der Glü¿seelige vormahlige Be›”er/ diese# nun-entwordenen S¡a”e#/ solte hierzu tro¿en au#sehen? |

Vsufructu- arii.

Threnen ge‰attet man E. Gn. aber ‰erbli¡e Threnen/ weil ›e wegen einer ‰erbli¡en Ursa¡e ie‹en. E. Gn. Muß e# ni¡t jener/ zwar getreuen Ehgemahlin/ aber ungläubigen Heydin/ der Römis¡en Portia/ na¡ma¡en/ wel¡e befragt/ wann ›e einmahl den Tod ihre# Ehherrn zu betrauren aufhören würde: zur Antwort gabe: Wann i¡ werde aufhören zu leben. E. Gn. muß

Eras. l. 8. Apopht.

ni¡t zwo Lei¡en au# einer ma¡en/ und dem Tod ru[en/ da so viel Her”en dero ein lange# Leben wüns¡en. Sie vergönne Kir¡en und S¡ulen/ den Armen und Dür[tigen/ daß ›e dero no¡ ein Zeitlang den Himmel mißgönnen. Wil E. Gn. einem heydnis¡en Beyspiele folgen/ so folge Sie dem weisen Anaxagora#/ und dem dapfern Xenofon/ wel¡e beede denjenigen/ die ihnen ihrer Söhne Tod verkündigten/ zur antwort gaben: J¡ habe wol gewu‰/ daß i¡ einen Sterbli¡en gezeuget hatte. Also/ sage und den¿e E. Gn: J¡ habe wol gewu‰/ daß i¡ mir eine Sterbli¡e vermählet hatte.

Laërt. l. e. c. 6. Cic. l. 3. Tusc. Q. AElian. l. 3 var. Hist.

La‹t un# do¡ re¡t beden¿en/ wa# Dero Frau Gemahlin gethan hat/ indem Sie ge‰orben i‰. J‰ Sie ge‰orben! diß i‰ eben so viel geredt: (mit dem weisen Römer zu reden) al#/ ›e hat

Sen. ep. 24

aufgehört kran¿ zu seyn/ Sie hat aufgehört ‰erbli¡ zu seyn. Diß Leben i‰ ein ‰ätige# Sterben. Wir fahen an/ verlohren zu werden/ so bald wir gebohren werden. Der Tod i‹t und trin¿t mit un#/ gehet mit un# au# und ein; er legt ›¡ mit un# zu Bette/ und ‰ehet wieder mit un# auf. Wir mü‹en ihn so lang herümtragen/ biß er un# zu Grab träget. Die Uhr/ so viel ›e Sand verliert/ so viel die Stund man kür”er spürt: So viel vom Leben rü¿wart# i‰/ so viel dem Tod du näher bi‰. Du ‰irb‰ nit er‰/ wann dir auf Erd der allerle”te Gei‰ au#fährt! | Glei¡wie vom Leibe rinnt der S¡weiß/ verie‰ da# Leben Tropffenweiß. Die Stund der le”ten Sterben#noht bringt ni¡t/ ›e endet nur/ den Tod: Glei¡wie der le”te Sand im Gla# bes¡lie‹et nur/ nit füllt da# Ma#. Viel Sand ‰et# dur¡ da# Lö¡lein el: da# le”te Stäublein bringt da# Ziel.

au# mein. Gei‰l. Weihr. X. Lied.

Gedicht 30, 1654

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So: jede Stund di¡ vor be‰ahl; die le”te/ rinnt da# le”te mahl. Also hat Sie nun geendet/ wa# Sie so lange Zeit gethan/ nemli¡ da# Sterben. E# i‰ au¡ diese# Elend-Leben re¡t ein tägli¡e# Sterben: Dann/ so viel Kran¿heiten/ Sorgen/ S¡rekken/ u. d. g. wir au#‰ehen/ und so viel Sünden wir begehen/ so viel Töde leiden wir. Diese# Leben (sagt der heilige Ambro›u#.) i‰ so voller Vbel#/ daß/ in Ansehung de‹en/ der Tod vor keine Stra[e/ sondern vor ein Hül[mittel zua¡ten. GOtt hat un# deßwegen ein kur”e# Leben gegeben/ damit wir ein kur”e# Elend litten. Daher s¡reibet der Heyde Polyänu#: Die Ver‰orbenen soll man ni¡t beklagen; dann/ e# i‰ be‹er/ Sterben/ al# elend Leben. Diesem Ster-

Maxim. Serm. 35.

ben/ diesem Elend/ i‰ diese Selige ent‰orben. Sie i‰ nun er‰ re¡t eine Freyinn worden/ die hier/ wie alle Mens¡en/ eine Sclavin der Eitelkeit ware. Dorten lebet Sie nun frey von allem Tode/ frey von aller Plage und Klage/ frey von allem S¡mer”en und Her”enleid. Der Tod ware der S¡lü‹el/ der da# Gefängniß deß Leibe# und ihrer Seele die Thür ö[nete/ in die Himmlis¡e Freyheit einzugehen. J‰ Sie ge‰orben! i¡ sage/ Nein! Sie hat nur ihren Kamp[ und ihren Lau[ vollendet. Wir lau[en und s¡nau[en alle/ na¡ dem Ziel de# Tode#/ und na¡ dem Kleinod deß Himmel#. Wieviel | ein glü¿seeligerer Läu[er nun i‰/ der bald/ al#/ der langsam/ zum Ziele gelanget; soviel ein glü¿seligerer Mens¡ i‰/ der bald ‰irbet/ al#/ der lang lebet. E. Gd. höre abermal# einen Heyden reden: So mir irgend ein Gott verleihen wolte/ daß i¡ au# diesem meinem Alter wieder zurü¿ in die Kindheit trette/ würde i¡ mi¡ de‹en sehr weigern/ und nit gerne/ da i¡

Ci. in Cat. M.

nun fa‰ beym Ziel bin/ meinen Lau[ von vornen wieder anfahen wollen. So kämpffen wir au¡ alle/ so wohl mit unsrem einheimis¡en Feinde/ mit Fleis¡ und Blut; al# mit dem Feind Gotte# und seiner lieben/ mit dem Teu[el/ und seinem Anhang/ der Gottlosen Welt. Wer wolte aber lieber kriegen/ al# ›egen; lieber S¡läge einnehmen/ al# gekrönet werden? Sie/ sage i¡/ hat diesen ihren Kamp[ und Lau[ vollendet/ und Jhro i‰ nun beygelegt/ die s¡öne und unverwel¿li¡e Crone der Ehren und de# Leben#/ in der Hand de# HErrn.

2. Tim. 4/ 8. B. Weiß. 5/17. 1. Pet. 5/4 Jac. 1/12.

J‰ ›e ge‰orben! mit ni¡ten! Sie i‰ au# dem unge‰ümmen Meer der Welt in den Port deß Himmel# eingelau[en. Re¡t zu sagen: Sie i‰/ auß dieser irdis¡en Freude/ von GOtt/ dur¡ den Tod/ in jhr himmlis¡e# Vatterland/ abgefordert worden. Diese# Leben (sagt der Heil. Gregoriu#) i‰ ein Weg/ au[ wel¡em wir in unser Vatterland reisen. So viel Tage wir zehlen/

Greg.in Moral.

so viel S¡ritte thun wir au[ unserer Reise. Vnd Cicero, an geda¡tem Ort: J¡ s¡eide au# diesem Leben/ al# au# einer Herberge/ ni¡t al# au# einer Behausung. Socrate#/ von einem befragt/ von wannen er wäre? antwortete: von der Welt; ver‰ehend/ er sey überall daheim. No¡ vernün[tiger antwortete Anaxagora#/ al# er Landverwiesen gefragt wurde/ ob er dann ni¡t# na¡ seinem Vatterland fragete? Jene# (sagte er/ zuglei¡ au[ den Himmel zeigend) i‰

Cic. l. 5. T. Quaest.

Apparate und Kommentare

346

mein Vatter-|land. Eine Chri‰li¡e Rede/ wann ›e ni¡t au# dem Mund eine# Heyden geo‹en wär! Wir Chri‰en können ihme/ oder vielmehr dem gro‹en Heyden Lehrer/ mit re¡t na¡ spre¡en vnnd sagen: Vnser Vatterland/ vnser Burgerre¡t/ i‰ im Himmel. Jn diese# Vatterland i‰ E. Gn. Frau Gemahlin abgereiset. E. Gn. ware verreiset: Sie verreisete in-

Lips. de Constant. l. I. c. II. Phil. 3/ 20.

de‹en au¡. Al# E. Gnaden wiederkame/ ware Sie gen Himmel wiederkommen. Also i‰ Sie nun keine Exulantinn mehr/ sondern eine selige Himmel#burgerin. Sie i‰ ni¡t ge‰orben/ sondern nur voran gereiset. Sie kompt ni¡t wieder zu E. Gn. in diese# Leid; Euer Gn. wird dermalein# zu Jhr vnd in jhre Freude na¡fahren. E. Gnaden kan Sie ni¡t wiederholen; Sie

2. Sam. 12/23.

sol au¡ ni¡t begehren/ Sie wieder von dannen zuholen. Ni¡t ge‰orben i‰ Sie/ sondern allein voranges¡i¿t. E. Gn hat ein geliehene# Gut widergegeben. Ein Mens¡ (sagt Seneka) wird der Erde geliehen/ aber ni¡t ges¡en¿et. E# i‰ ein Bittlehen (praecarium, wie e# die weltli¡en Gese”e nennen) wel¡e# man gebrau¡en dar[/ aber/ sobald e# dem Lehn-Herren gefällt/ wiedergeben muß: Dann e# i‰ billi¡ (sagt Ulpianu#) daß du di¡ meiner Mildigkeit allein so lange gebrau¡e‰/ al# lang e# mir gefället. J‰ Sie E. Gn. Lieb gewesen! Sie ware au¡ GOtt Lieb/ den ›e geliebet. Wolte E. Gn. demjenigen

l. 2. §. 2ff. XLIII. 26. de precario.

etwa# versagen/ der vn# ni¡t# versaget? Sie ware GOtte#; dann der hatte Jhro Seele/ Leib vnd Leben/ der hatte Jhro soviel Gaben/ der hatte ›e E. Gn. gegeben: Nun hat er wieder zu›¡ genommen/ wa# sein ware. Er hatte Sie au¡ Euer Gn. lang genug geliehen. Se¡zig Jahre/ ma¡en ein s¡öne# Alter: Wel¡e# jhrer wenig/ die wenig‰en aber mit also no¡-blühenden Krä[ten/ errei¡en werden. Zu dem/ so hat diese werhte Gotte#gabe E. Gn. au¡ mit man¡en s¡önen Stammpflan”en begabet; vnd i‰ e#/ na¡ den | Worten de# Hau#lehrer#/ al# wäre Sie ni¡t ge‰orben/ dann Sie hat Jhre# glei¡en hinder ›¡ gela‹en. Sie aber i‰ wohl au[

Sir. 30/4.

gehoben: Jhre Seele i‰ in GOtte# Hand und keine Qual rühret Sie an. Wohl ein herrli¡er S¡rein/ vor einen so wehrten S¡a”! Solte aber E. Gn. ›¡ ni¡t vielmehr freuen daß ›e dero be‰e# Kleinod so wol verwahret weiß/ wel¡e# au[ Erden so man¡en Gefahren unterwor[en wäre? Ja/ E. Gn. wohnet nun s¡on halb/ weil die häl[te dero Her”en daselb‰ ›¡ niedergela‹en: Dero Her” wird forthin seyn/ wo dero S¡a” i‰. Den blinden unseligen Heiden kame ni¡te# s¡re¿li¡er vor/ al# der Tod; al# die da kein be‹er# Leben/ na¡ diesem/ ho[eten. Daher fur¡ten ›e ›¡ diesen fur¡tsamen Nahmen zu nennen/ und gebrau¡ten ›¡ an de‹en ‰att der Wörter/ ABIIT, FUIT, VIXIT, ΒΕΒΊΩΚΕ, er i‰ zum grö‰en Hau[en gangen/ er i‰ gewesen/ er hat gelebet! Bey den Sybariten ware bey Leben#‰ra[e den Tod zu nennen verboten. Chri‰en/ die da leben al# Chri‰en/ haben ›¡ ni¡t vor dem Tod/ viel weniger vor de‹en Nahmen/ zu für¡ten. Glei¡wol/ ihnen denselben angeneme zu ma¡en/ nennet ihn die Göttli¡e S¡ri[t zum ö[tern einen S¡la[: aber ni¡t einen eisern/ d. i. ewigen S¡la[/ wie die Heyden Homeru# und Virgiliu#. Jn diesem mühsamen

Luc. 12/ 21.

Gedicht 30, 1654

347

Leben sehnet man ›¡/ wie ein Kne¡t/ na¡ dem S¡atten/ und wie ein Taglöhner/ daß die Arbeit au# sey. Der einige Tod/ a¡ der gewüns¡te Bot! bringet und verkündiget den Feyerabend. Dieser führet un# in die S¡la[kammer de# Grabe#/ und hei‹t un# alda au#ruhen/ bi#

Hom. Il. λ. Virg. AEn. l. X. XII. B. Hiob/ 7/2

der Tag de# ewigen Leben# anbre¡e. Wol dann! La‹t un#/ von dieser wehrte‰en As¡e/ unsrem Heiland na¡spre¡en die Worte/ die Er/ von dem ver‰orbenen Tö¡terlein de# S¡ulObri‰en/ au#gespro¡en: Die Ho¡-Wolgeborne Frau/ Frau Anna Catharina/ Freyin von Rägkh-|ni”/ u. a. m. i‰ ni¡t todt/ sondern ›e s¡lä[t. Jhre Seele s¡lä[t und ruhet nun san[t und ›¡er in dem S¡o# Abraham#/ der Leib aber in dem S¡o# der Erden. JESu#/ Jhr und unser aller Erlöser/ lebet/ wie Sie gegläubet/ der wird/ am Tag der Posaunen/ von Jhro/ wie von dem Lazaru#/ spre¡en: Anna Catharina von Rägkhni”/ unsere Freundin/ s¡lä[t; aber i¡ gehe hin/ daß i¡ Sie aufwe¿e. Er wird ihren Leib au# der Erden auferwe¿en/ und die Seele

Matth. 9/ 24. Luc. 16/ 22. Hiob. 19/ 25. Joh. 11/ 11.

mit ihrer er‰en/ aber verklärten Haut wieder ümgeben: da Sie dann/ wel¡e# der Zusammenu# aller Seeligkeiten i‰/ in ihrem Fleis¡ GOtt ewigli¡ ans¡auen/ und mit Englis¡em Munde loben und preisen wird. Hier folgt das Gedicht Nr. 30. Diese#/ Gnädiger Herr/ ›nd die Gedan¿en/ mit wel¡en meine unberedte Feder E. Gn. gerne da# Leid au# dem Her”en reden wolte. Wel¡e wann ›e etwan/ entweder ihren Zwe¿/ al# allzus¡wa¡e Pfeile/ ni¡t errei¡et/ oder/ da# i¡ er‰li¡ hätte ge‰ehen sollen/ selbige abzusenden unnöhtig gewesen/ weiln E. Gn. beywohnende hohe Vernun[t dero selb‰en eine Ariadne i‰/ und Jhro den Faden überrei¡et/ den Weg au# diesem Trauer-Labyrinth oder Jrrgarten zunden: So bin do¡ zu E. Gn. ho¡-bekandter Freundligkeit i¡ deß unterthänig‰en versehen#/ dieselbe werde den dien‰gemeinten Willen dero in Gnaden wolgefallen la‹en. J¡ s¡lie‹e mit den Worten deß H. Gregor. am angezogenem Ort: E# i‰ ein gro‹er Tro‰ vor die Betrübten/ daß ihr Leid von demjenigen herrühret/ der mitten in der Zü¡tigung ›¡/ ein Vatter zu seyn erinnert/ und seinen Frommen ni¡te# zum bösen zus¡i¿et. Diesen Tro‰ wolle dieser liebrei¡e Vatter in E. Gn. | Her” befe‰igen/ vnd dieselbe/ na¡ dieser Regenwol¿e/ mit seiner Freuden-Sonne hinwiederum anleu¡ten vnd anla¡en. Jn de‹en getreue Obhut Euer Gn. vnd dero hohe liebe Angehörigen i¡ hiemit her”li¡/ mi¡ aber in dero GnadGewogenheit demütig ergibe/ in der Bes¡a[enheit. E. Gn. Au# meinem Musen‰üblein/ M. Nov. A. 1654.

Untergei‹enen Befehlfärtig‰en Diener# Sigismundus Betulius, Com. Pal. Edelgecrönter Poet.

Ovid, Metam. l. 8. Fab. 2.

348

Apparate und Kommentare

Bei dem ersten eingelagerten Gedicht ("Die Uhr/ so viel ›e Sand verliert/") handelt es sich um die Strophen 4 und 6-8 aus dem 10. Andachtslied aus Birkens 1652 in Nürnberg erschienenem Werk Gei‰li¡er Weihrau¡körner Oder Anda¡t#lieder I. Du”et; Samt einer Zugabe XII Du”et Kurzer Tagseufzer. (S. 92f.; zu diesem Werk s. Hänselmann, 2010). Birken hat die Herkunft der vier Strophen in der Randanmerkung kenntlich gemacht. Dem Kondolenzschreiben an Gallus von Räcknitz vergleichbare Trostbriefe an Witwer stellen die lateinischen Texte Nr. 10 und 19 im BETULETUM dar. Ein deutschsprachiges Äquivalent zu Text Nr. 10 des BETULETUM findet sich in der Sammlung S. v. B. Todten-Andenken und Himmel#-Gedanken oder GOTTES- und Tode#-Gedanken. (WuK. Bd. 5, S. 18-28, 544-556). Im Druck ist die strophische Struktur des Gedichts Nr. 30 nicht zu erkennen, weil es keine Leerzeilen zwischen den Strophen gibt, dafür aber alle Verse mit einsilbiger Kadenz, also jeder dritte Vers, eingezogen sind. Abgesehen von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist der Druck folgende Abweichungen auf: 1 O] Nun – 8 in] im – 9 Fremde] Freude – 11 den] dem 5f. du ha‰ Kron ~ na¡ vollbra¡tem Kampf und Lauf] S. 2. Tim 4.7f. – 7 Du bi‰ ~ in der Fremde hier.] Anspielung auf den Exulantenstatus der Verstorbenen; s. o. Daß im Druck in v. 3 "Freude" statt "Fremde" (s. o.) steht, ist ein sinnentstellender Setzerfehler. – 13 Eine Freyinn bi‰ du worden.] Spiel mit dem Adelsrang der Verstorbenen (Freiherrin) und dem Gedanken, daß der Tod eine Befreiung darstelle. – 20 hier und dorten Ho¡vermählte!] Hier, also vor ihrem Tod, war die Verstorbene mit dem Freiherrn von Räcknitz verheiratet, dort, also im Jenseits, ist sie eine Braut Jesu Christi, wie die folgenden Verse ausführen.

Text 31: Ho¡zeitli¡e# Hirten-Lied, zu Herrn Herrn Sigmund Mori”en#, Herrn von Welß, Freyherrn zu Eber‰ein etc. und Freulein Sidonien Freyin von Rägkni”, Beylager. [21]v-23r T1 XXXI.] XXX. – T2 Ho¡zeitli¡e#] Ho¡zeitl. – T4 Herrn (3x)] H. – T5 Welß] e überschrieben – T5 Freyherrn] Freyh. – T5 etc.] Kürzel mit Punkt – T7 Freulein] Freul. – 1 Silviu# der Edle Hirte,] ausgerückt – 7 2.] davor links auf dem Rand eine Streichung – 7 2.] hochgestellt; ebenso alle folgenden Strophenziffern – 7 da#] Kürzel; ebenso 27 – 13 3.] 3 (ebenso 19 4. – 25 5. – 31 6. – 37 7. – 43 8. – 49 9. – 55 10. – 61 11. – 67 12.) – 13 nimmer] nim ‾ er (ebenso 25 Himmel) – 23 Fern:] Doppelpunkt durch Streichung und Ergänzung aus Rufzeichen – 34 wie] danach ein Wort oder Wortanfang gestrichen – 48 Geleit] l überschrieben – 63 Sinn] Sin‾ – 67 der] Kürzel – 72 Fahret] überschrieben Ein Hochzeitslied für eine der Töchter des Barons Gallus von Räcknitz. Sidonia von Räcknitz (16321682; zu ihr s. zu Gedicht Nr. 14) heiratete 1656 (s. Stauffer, 2007, S. 55f.) den Baron Sigmund Moritz

Gedichte 31 und 32, 1656 und 1656-1660

349

von Weltz (1619-1673; zu ihm s. Schnabel, 1990, S. 464, Nr. 41; Schnabel, 1992, S. 107, 286, 511f., 523, 615). Die Eheschließung fand am 9.9.1656 in Nürnberg statt. Die Hochzeitsfeierlichkeiten dauerten mehrere Tage und wurden mit großem Prunk durchgeführt; s. Schnabel, 1989, S. 59; ders. 1992, S. 521f. Nach der Hochzeit lebte das Ehepaar zunächst auf dem Sitz Bergenweiler bei Sontheim an der Brenz, ab 1670 in Nördlingen, wo die Baronin auch nach dem Tod ihres Mannes wohnhaft blieb. Aus der Ehe erreichte eine Tochter das Erwachsenenalter, Eva Christina (gest. 1684), die 1682 Bernhard Maximilian, Freiherrn von Eckh und Hungersbach, heiratete und mit diesem zunächst in Durlach lebte. Bei einem Besuch dort starb Sidonia von Weltz, geb. Räcknitz, am 20.2.1682. Vgl. Wöchentliche Nachrichten, Nr. 48 vom 25.11.1768, letzte Seite; Schnabel, 1990, S. 432. Ein Druck des Gedichts Nr. 31 ist nicht bekannt. 1 Silviu# der Edle Hirte] Birken teilt den Brautleuten in seinen Hochzeitsgedichten meistens Schäfernamen zu. Der Bräutigam erscheint hier als Silvius, nicht ohne Hinweis auf seinen adeligen Stand ("Edle"). Die Braut dagegen behält in diesem Gedicht ihren Namen (s. etwa v. 21). – 17 wan die mi¡ mahlt] 'solange diese mich anstrahlt'; zu diesem besonderen bildlichen Gebrauch des Verbs 'malen' vgl. das Grimmsche Wörterbuch. Bd. 6 (1885), Sp. 1504f. – 23 He#peru#!] Die antike Bezeichnung für den Abendstern, also den Planeten Venus. – 32 dru¿end ihren Finger-S¡nee] Silvius hielt die Hand seiner Braut. "Finger-S¡nee" ist ein Bild für die weiße Farbe ihrer Hände und zugleich Hinweis auf ihre adelige Herkunft. – 40 Amor leu¡tet eu¡ zu bette.] Bei den Griechen und Römern waren Fackeln bei Hochzeiten wichtige Requisiten; s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 1195f. So ist die Fackel auch ein Attribut des Hochzeitsgottes Hymen (s. ebd., Sp. 1267), der hier durch den Liebesgott Amor vertreten wird. – 45 dur¡ den halbverfalbten Klee] Die Naturdarstellung entspricht der Jahreszeit, in der die Hochzeit stattfand: September; s. o. – 49-60 Harte# Wort! ~ so s¡eiden wir.] Da von den beiden Schwestern der Braut damals nur noch eine lebte (s. zu Gedicht Nr. 30), redet die Braut mit "lieb‰e S¡we‰ern" hier alle unverheirateten (s. v. 51) weiblichen Hochzeitsgäste an bzw. in der Fiktion des Gedichts die Hirtinnen, die als Teil der "Hirten-S¡aar" (v. 47) dem Brautpaar das Geleit geben. – 71f. Diese# Wörtlein Unmut#-voll | no¡ ers¡allte: Fahret wol!] Das Ehepaar zog nach der Hochzeit auf den Sitz Bergenweiler; s. o.

Text 32: Zu König Carl Gu‰av# in Sueden Bildni#. 23r T1 XXXII.] XXXII – T3 König] K. – 5 und] u. – 5 wa# (2. Position)] Kürzel – 7 da#] Kürzel Dieses Gedicht ist wahrscheinlich für einen Portraitstich des schwedischen Königs Carl X. Gustav (1622-1660) bestimmt gewesen. Ein solcher Portraitdruck mit Birkens Versen konnte aber bisher nicht nachgewiesen werden. Das Gedicht muß seinem Inhalt nach zu Lebzeiten des Königs entstanden sein.

350

Apparate und Kommentare

Falls Birken es in der Sammlung chronologisch korrekt eingeordnet hat, ist es nach September 1656 (Gedicht Nr. 31) und vor 1660 (Gedicht Nr. 33) verfaßt worden. In der Sammlung loser Blätter aus aufgelösten Arbeitsbüchern Birkens, PBlO.B.5.0.28, 178v, findet sich eine weitere Fassung des Gedichtes Nr. 32. Sie ist senkrecht durchstrichen und steht unter folgender Überschrift: Jn Effigiem Caroli Gustavi Regis Suecorum. Von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion abgesehen, gibt es nur diese Abweichung: 5 Thu] Thue 1 Du neuer Großer Carl] Durch die Gleichheit des ersten Vornamens ausgelöste Gleichsetzung des schwedischen Königs mit Karl dem Großen. – 1 du andrer Gu‰av du] Gemeint ist der berühmte schwedische König Gustav Adolf (1594-1632), in dessen Nachfolge Carl X. Gustav steht. Auch diese Gleichsetzung ist durch die Gemeinsamkeit eines der beiden Vornamen beider Könige veranlaßt. – 2 du dapfrer Gideon] Zum Richter Gideon s. Ri 6.11-8.35. – 2f. du Gotte#held, gebohren ~ S¡u” der Freund erkohren.] Birken stilisiert den schwedischen König zum Vorkämpfer und Beschützer der lutherischen Protestanten. Die zuvor gemachten Vergleiche dienen demselben Zweck: Karl der Große hat sich als gewaltsamer Bekehrer heidnischer Stämme einen Namen gemacht, Gideon zeichnete sich durch die Bekämpfung des Baals-Kultes aus, und König Gustav Adolf wurde von den Protestanten als Retter wegen seines Eingreifens in den Dreißigjährigen Krieg verehrt. – 4 Die ganze Welt, be‰ürzt, s¡aut deinen Kriegen zu.] In den Regierungsjahren (1654 bis 1660) Carls X. Gustav fand der Zweite Nordische Krieg (1655-1661) statt, der dadurch ausgelöst wurde, daß Schweden 1655 Polen-Litauen angriff. Im Rahmen dieser Auseinandersetzung traten Dänemark, das Haus Habsburg und die Niederlande auf polnischer Seite in den Krieg ein. Brandenburg, zunächst mit Schweden verbündet, wechselte die Seiten. – 6 deine Gothen] Die – heute angezweifelte – Auffassung, die Goten (zu ihnen s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 858) stammten aus Skandinavien, geht auf das Geschichtswerk De origine actibusque Getarum des Jordanes (6. Jh. n. Chr.; zu ihm s. ebd., Sp.1439f.) zurück, das wiederum auf einem verlorenen Werk des Cassiodorus (um 485 - um 580; zu ihm s. ebd. Bd. 1 (1964), Sp. 1067-1069) beruht. Die Bezeichnung der Schweden als Goten begegnet bei Birken und seinen Zeitgenossen häufig.

Text 33: Dru¿erey-Wilkomm Frauen Frauen Marien Elisabeth, Marggrän zu Brandenburg, Gebornen Herzogin zu Hol‰ein. 23r/v T1 XXXIII.] XXXIII – T1 Anno] A. – T2 Wilkomm] Wilkom ‾ (ebenso 4 kommet – 5 wilkommen – 6 Frommen – 24 Himmel) – T3 Frauen (2x)] Fr. – T3 Marggrän] Marggr. – 1 und] u. (ebenso 14, 15, 17, 19) – 4 der] Kürzel; ebenso 6 (2. Position), 19, 21 – 5 2.] 2 (entsprechend vor allen folgenden Strophen) – 6 Wonne] Won‾ e (ebenso 19 nennt) – 8 Liedern] mit der-Kürzel – 20 Milde.] Punkt unsicher; ebenso bei 24 Beyde. – 26 Haare!] Rufzeichen unsicher – 32 Munde] Mu‾ de

Gedicht 33, 1660

351

Dieses Gedicht gilt dem Besuch der Markgräfin Maria Elisabeth von Brandenburg-Kulmbach, geb. Herzogin von Holstein-Sonderburg (1628-1664; zu ihr s. ADB. Bd. 20 (1884), S. 366 (l. u.)), die seit 1651 mit Markgraf Georg Albrecht von Brandenburg-Kulmbach (1619-1666) verheiratet war, in der Druckerei von Johann Gebhardt (1628-1687; zu ihm s. Benzing, 1982, S. 48; Reske, 2007, S. 98f.), der am 25.1.1660 stattgefunden hat. Gebhardts Druckerei war gerade neu in Bayreuth gegründet worden (s. Brief Nr. 36, Z. 76-80, im Briefwechsel Birkens mit seiner ersten Ehefrau und den zugehörigen Kommentar (WuK. Bd. 10, S. 74f., 481)). Birken stand – wie zahlreiche Tagebucheintragungen belegen – in freundschaftlichem Kontakt mit diesem Drucker und hat in seinem Namen auch mehrere Texte verfaßt. Von den vielen Briefen Gebhardts, die es gegeben haben muß, sind nur sehr wenige in Birkens Archiv erhalten: PBlO.C.96.1-6. Zu Gebhardt s. auch zu Gedicht Nr. 2 im Birken-Lilien-Briefwechsel (WuK. Bd. 11, S. 343f.). Das Gedicht Nr. 33 ist unter Gebhardts Namen in dessen Offizin gedruckt und sicher der Markgräfin bei ihrem Besuch überrreicht worden. In der Stadtbibliothek Nürnberg hat sich ein Exemplar dieses Einblattdruckes erhalten (Ebl. 2036): Unterthäniger | Ehren-Glü¿wuns¡/ | Der Dur¡leu¡tigen Ho¡gebornen Für‰in und Frauen/ Frauen | Maria Elisabeth/ | Marggrän zu Brandenburg/ zu S¡leßwig/ Hol-|Stein/ etc. Zu Magdeburg/ in Preußen/ zu Stettin/ Pommern/ Der Ca#-|suben und Wenden/ au¡ in S¡le›en/ zu Cro[en und Jägerndor[/ etc. | Herzogin/ Burggrän zu Nürnberg/ Für‰in zu Halber-|‰adt und Minden/ etc. | Al# Jhr. Für‰l. Gnad. mit dero gnäd. Besu¡ung die Dru¿erey daselb‰ | ehrte/ gehorsam‰ überrei¡et. (Nicht bei Stauffer, 2007.) Im Druck ist das Gedicht nicht strophisch angeordnet. Die Verse 2931 fehlen. Unterschrieben ist das Gedicht im Druck so: von | Johann Gebhardt/ Bu¡dru¿ern | daselb‰. | BAYREUTH/ | den 25. Jenner/ Jm Jahr/ 1660. Abgesehen von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion sowie typographischen Hervorhebungen, weist der Druck sonst folgende Abweichungen auf: 15 drü¿et] dru¿et (ebenso 17) – 19 Gotte#für¡t] Gotte#fur¡t – 24 grunen] grünen – 25 Philipsen] PHJLJPPEN –. Der Markgräfin Maria Elisabeth von Brandenburg-Kulmbach und ihrer Familie gelten auch weitere Gedichte der Sammlung Lorbeer-Wälder: Nr. 35, 38, 39, 92, 93, 96, 99, 100, 111, 122. In den Gedichten Nr. 229 und Nr. 299 der Sammlung Birken-Wälder stellt Birken den gesamten damaligen Druckerei-Betrieb vor (WuK. Bd. 2, S. 296-298, 369-371). 2 mit Göttli¡em Munde] Die Gleichsetzung von Herrschern mit Göttern bzw. ihre Bezeichnung als 'Erden-Götter' findet sich in Birkens panegyrischen Gedichten häufig. Als Legitimation dafür konnten Ps 82.1 und 6f. dienen. – 3 unsere Sonne] Auch die Sonnenmetaphorik verwendet Birken sehr häufig für Fürsten und Könige. – 9 betrettet] 'tretet heran an die ...'. – 9 Ka‰en] Gemeint sind die Setzkästen, in denen die Lettern für den Satz bereitlagen. – 10 bemahlet] 'angeleuchtet, angestrahlt'; s. zu Gedicht Nr. 31, v. 17. – 10 ergla‰en] 'glänzen, leuchten'; s. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 3 (1862), Sp. 825. – 14 s¡raubet die Formen und feu¡tet die Ballen] Gemeint sind die Rahmen für die Satzkolumnen und der Druckerballen, mit dem die Farbe auf den Satz aufgetragen wird; s. Krünitz. Bd. 14 (1778), S. 474, und Bd. 9 (1776), S. 648. – 15 la‰ trinken die Bögen] Der eigentlich Druckvorgang, das Bedrucken der

352

Apparate und Kommentare

Bögen, wird hier metaphorisch umschrieben. – 21 Wüns¡et dem Vatter, der Mutter, de# Lande#,] Markgraf Georg Albrecht und seine Ehefrau, die Adressatin des Gedichts, sind gemeint. – 24 Sie Beyde] Die in v. 21 Genannten sind gemeint. – 25 Prinz Erdman Philipsen] Der am 1. Mai des Vorjahres geborene Sohn des Markgrafenpaares Erdmann Philipp (1659-1678). Zu ihm s. zu Gedicht Nr. 39. – 32 da Jhr un# grüßet mit göttli¡em Munde] S. zu v. 2.

Text 34: Auf den allerbetrübte‰en Tode#fall der Römis¡ Königli¡en Maje‰ät FERDINANDI IV. 24r-26r Die Versanordnung ist nicht ganz einheitlich: Von Str. 5 an ist jeweils der erste Vers samt vorgesetzter Zahl eingezogen; in Str. 3 ist der vierte Vers nicht eingezogen – T3 Römis¡] Röm. – T3 Königli¡en] Kön. – T3 Maje‰ät] Maj. – 1 1.] 1 – 6 der] Kürzel; ebenso 11, 17, 19, 20, 49, 50, 58, 74, 78, 93, 99, 101, 119 – 9 Nimmt] Nim ‾ t (ebenso 11; ebenso 21 Jammerfeld – 99, 117, 127 Himmel) – 13 diesen] n überschrieben – 14 wieder] ie überschrieben; ev. wider – 14 wieder] mit der-Kürzel; ebenso 34, 102 ieder – 24 a¡!] nachträglich vorgesetzt; dadurch Aufhebung des Einzugs – 26 Verwesung] vor s ein Buchstabe gestrichen – 36 unsre] re überschrieben – 46 und] u. (ebenso 53, 55, 59, 71) – 61 Traure] r überschrieben – 67 pegt‰] durch Streichung aus pegte‰ – 68 kein] überschrieben – 69 Leben,] Komma aus Punkt überschrieben – 77 würden] n überschrieben – 87 ers¡ri¿t] k durch Überschreibung und Streichung aus einem Buchstaben mit Unterlänge – 92 Nu,] ev. Nu; – 95 Tod:] vor dem Doppelpunkt ein Satzzeichen gestrichen – 105 ‰ehn,] Komma aus Punkt überschrieben – 106 hört] t überschrieben – 119 Erd] Er überschrieben – 127 Himmel-ab] Bindestrich oberhalb der Zeile Dieses chronologisch nicht korrekt eingeordnete Gedicht entstand bereits im Jahr 1654 im Auftrag von Gottlieb von Windischgrätz. Windischgrätz hatte am 11.7.1654 nc im Brief Nr. 17 des BirkenWindischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 290f.) vom Tod König Ferdinand IV. (1633-1654) am 9.7.1654 berichtet. Eine Dame am Hof habe ihn gebeten, ein Trauergedicht zu diesem Anlaß anzufertigen. Windischgrätz traute sich das aber selbst nicht zu und bat Birken, ein solches Gedicht für ihn anzufertigen. Das Ergebnis war das Gedicht Nr. 34, das Windischgrätz in sein Gedichtebuch als Text Nr. 6 eingetragen (s. A. u. H. Laufhütte, 1994, S. 140-143, 409-412) und in Wien als eigenes Werk ausgegeben hat. Abgesehen von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist die handschriftliche Fassung in Windischgrätz' Gedichtebuch folgende Abweichungen auf: T1-T3] fehlt – 13 diesen] for¡t vndt – 29 Götter] gotter – 59 in] im – 81 fäuler] fauler – 85 ihm zur Freüd,] dießer zeit – 110 seyn selb‰] ßelb‰ ßein – 113 üm] um – 122 unsrem] unsren – 123 andren] andern –. Windischgrätz hatte in dieser Angelegenheit um absolute Diskretion gebeten (Brief Nr. 17, Z. 28-30; WuK. Bd. 9, S. 291): "dieße# aber bäte i¡ allein mir vndt ßon‰ niemandt mitzutheilen, dann wurde dem herrn etwan der lu‰ komen ßein trauren au¡ außzulaßen, könte er# in einen abßonderli¡en verfaßen, damit nur dieße# ni¡t gemeine wurde oder vnder die leüth käme". Deshalb ist das Gedicht nie gedruckt worden. Birken hat es bereits mit seinem vom Konzept Nr.

Gedicht 34, 1654

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18 des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels vertretenen Brief vom 8.7.1654 ac an Windischgrätz überschickt (WuK. Bd. 9, S. 291f.); das Gedicht muß also innerhalb kürzester Zeit nach dem Eintreffen von Windischgrätz' Schreiben Nr. 17 verfaßt worden sein. Windischgrätz hatte in diesem Schreiben auch vorgeschlagen, daß Birken eigene Trauergedichte verfassen könne (s. o.). Diesen Vorschlag hat Birken umgesetzt. Die in seinem eigenen Namen verfaßten Gedichte hat er Windischgrätz ebenfalls zugesandt (Texte Nr. 18a und 19 des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 292-299)) und 1657 in dem panegyrischen Werk O‰ländis¡er Lorbeerhayn veröffentlicht (S. 296-311). Insbesondere das zweite Gedicht (Text Nr. 19 des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels) hat bei Windischgrätz begeistertes Lob und die Ankündigung, es Kaiser Ferdinand III. als Birkens Werk zu zeigen, ausgelöst; s. Brief Nr. 20 des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels vom 21.8.1654 nc, Z. 2-26 (WuK. Bd. 9, S. 299f.). Bei der Anfertigung des Gedichts Nr. 34 hat Birken Vorgaben umgesetzt, die Windischgrätz in seinem Brief gemacht hatte (Brief Nr. 17, Z. 24-27 (WuK. Bd. 9, S. 291)); s. dazu die einzelnen Stellenkommentare. Zum Gedicht Nr. 34 und seinem Kontext s. ausführlicher A. u. H. Laufhütte, 1994, S. 140-143, 409412; WuK. Bd. 9, S. 290-299; 1032-1038. 4 rei‰ de# Rei¡e# andre Kron] Ferdinand IV. war 1653 zum deutschen König gekrönt worden. Sein Vater, Ferdinand III. (1608-1657), blieb aber weiterhin deutscher Kaiser. – 23 daß deine Götter ‰erben!] S. zu Gedicht Nr. 33, v. 2. – 41 S¡au do¡ an, du Teüts¡e# Rei¡] Diese Anrede an das deutsche Reich hatte Windischgrätz in seinem Brief, Nr. 17, Z. 24f., vorgegeben (WuK. Bd. 9, S. 291): "ßelben zu forderi‰ erßu¡e daß er wider in meiner perßon mi¡ an vnßer gan”e# deüts¡landt, herna¡ an ö‰errei¡ allein redent, einführt". – 51 du] Angeredet wird hier weiterhin bis v. 60 das "Teüts¡e Rei¡" (v. 41). – 61 O‰enland] Österreich. Auch diese Wendung der Redesituation hatte Windischgrätz vorgeschlagen; s. zu v. 41. – 74-76 Caucasu# der ~ seinen Steinen.] S. zu Gedicht Nr. 24, v. 39f. – 81 fäuler] 'träger, langsamer'; s. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 3 (1862), Sp. 1370f. – 86 Stambol] Konstantinopel bzw. Istanbul als Zentrum des Osmanischen Reiches ist gemeint. – 91 Erd! sag, warüm bebte‰ du] Am 8.7.1654 nc, kurz vor dem Tod König Ferdinands IV. am 9.7.1654 nc, gab es ein Erdbeben; s. Theatrum Europaeum. Bd. 7 (1685), S. 696. Windischgrätz hat davon in seinem Brief Nr. 17, Z. 7-10, 13, (WuK. Bd. 9, S. 290) berichtet und ausdrücklich gebeten, es in dem Gedicht herauszustreichen (Z. 25). – 94f. weil na¡ ›¡ zieht man¡e Noht | dieser Tod] S. zu Z. 101-106. – 101-106 Wann der Grund de# Hause# ~ Grund hört zittern?] Auch Windischgrätz hatte das Erdbeben und den Tod des Königs als Zeichen künftigen Unheils für das deutsche Reich angesehen; s. Brief Nr. 17, Z. 9-11, (WuK. Bd. 9, S. 290). – 121-130 Ein Augu‰u# i‰ entwandt ~ gehn zu Grab.] Dieser Wunsch gilt dem Vater des Verstorbenen, Kaiser Ferdinand III. Den Inhalt dieser Schlußstrophe hatte Windischgrätz in seinem Brief Nr. 17, Z. 26f., vorgegeben (WuK. Bd. 9, S. 291): "entli¡ do¡ mit den s¡ließt daß ßolang vn# der himmel nur vnßern großen Augustum laßet entli¡ no¡ alle# zuvers¡merzen ßeye".

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Text 35: An Jhre Für‰li¡e Dur¡leu¡t Frauen Frauen Maria Elisabeth Marggrän zu Brandenburg etc. Tro‰ Lied über dero ho¡geliebten Frauen Mutter Frauen Frauen Sophien Hedwig, Herzogin zu Hol‰ein, gebornen Herzogin zu Sa¡sen-Lauenburg etc. Ho¡seelige# Ableiben. 26v-28r T1 XXXV.] XXXV – T2 Jhre] Jhr. – T2 Für‰li¡e] Für‰ und etc.-Kürzel mit Doppelpunkt – T2 Dur¡leu¡t] Dur¡l. (l geht in etc.-Kürzel über) – T3 Frauen (1. Position)] Fr und etc.-Kürzel mit Punkt; ebenso T6 – T3 Frauen (2. Position)] Fr. (ebenso T7 (2x)) – T4 Brandenburg etc.] keine Worttrennung – T4 etc.] Kürzel mit Punkt; ebenso T9 – T6 ho¡geliebten] ho¡geliebte‾ – T10 Ho¡seelige#] Ho¡seel. – 1 wir] mir – 2 immer] im ‾ er (ebenso 8, 13, 23, 67, 82, 86 Himmel – 17 ab‰ammen – 19 ammen – 33 Nimmt – 34 sammlet – 44 fromme) – 7 unsrer] erstes r überschrieben – 9 wandern] mit der-Kürzel und hochgesetztem Endungs-n – 11 und] u – 13 der] Kürzel; ebenso 16, 24, 26, 31, 36, 37 (2x), 44, 55, 76 (2x), 78, 92, 107, 110 – 16 endt] dt überschrieben – 19 wieder] mit der-Kürzel; ebenso 33, 39 – 25 ›¡] ›e (e überschrieben) (Konjektur nach dem Druck) – 30 ge‰orben] g überschrieben – 39 ›e] e überschrieben – 40 bekleidt] k aus g überschrieben – 41 lang‰] lan‰ – 45 wallt] walt (Konjektur nach dem Druck) – 58 Sie] S aus s überschrieben; ebenso 87 – 59 und] u. (ebenso 64, 65, 88, 111) – 61 Fün[] durch Überschreibung aus fün[ – 70 Ewigkeit!] Rufzeichen überschrieben – 72 dir] die (Konjektur nach dem Druck) – 73 ie”] aus i‰ überschrieben – 100 gereiset] gerei¡et (Konjektur nach dem Druck) – 111 Erdmann] Erdman‾ Ein an die Markgräfin Maria Elisabeth von Brandenburg-Kulmbach (zu ihr s. zu Gedicht Nr. 33) gerichtetes Beileidsgedicht anläßlich des Todes ihrer Mutter. Die Verstorbene war die Herzogin Sophia Hedwig von Holstein-Sonderburg, geb. Herzogin von Sachsen-Lauenburg (1601-1660), die am 1.2.1660 gestorbene Ehefrau Herzogs Philipp von Holstein-Sonderburg (1584-1663). Das Gedicht Nr. 35 ist als Separatum bei Johann Gebhardt in Bayreuth gedruckt worden: TROST-LIED/ | Uber | den ho¡seeligen Tode#-Hintritt/ | Der Dur¡leu¡tigen Ho¡gebohrnen Für‰in | und Frauen/ Frauen | Sophia Hedwig/ | Her”ogin zu S¡leßwig/ Hol‰ein/ | Gebornen zu Sa¡sen/ Engern und We‰phalen/ | Stormarn/ Ditmarßen/ Grän zu Oldenburg und | Delmenhor‰/ etc. | An | Dero Ho¡betrübte Frau To¡ter/ | Die Dur¡leu¡tige Ho¡geborne Für‰in | und Frau/ Frau | Maria Elisabeth/ | Marggrän zu Brandenburg/ Ge-|bohrne Her”ogin zu S¡leßwig/ Hol‰ein/ etc. zu Magde-|burg/ in Preu‹en/ zu Stettin/ Pommern/ der Ca‹uben | und Wenden/ au¡ in S¡le›en zu Cro‹en und Jägerndor[ | Burggrän zu Nürnberg/ Für‰in zu Hal-|ber‰adt und Minden/ | al# Seine gnädige Für‰in und Frau/ zu s¡uldiger Beyleid#-|Bezeugung/ unterthänig übergeben | Dur¡ | Sigmund von Birken/ S. Caes. M. Pal. Com. | Bayreuth/ | Gedru¿t bey Johann Gebhardt/ im Jahr Chri‰i/ 1660. S. Stauffer, 2007, S. 282f. Im Druck gibt es keine Strophenzählung; nur der erste Vers ist jeweils eingerückt. Es findet sich außerdem vor der letzten eine zusätzliche Strophe: Auf diesen Tro‰ ›¡ bauen/ der theure Prin” ihr Sohn/ da# Fräulein/ und die Frauen.

Gedicht 35, 1660

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J‰ ›e ge‰orben s¡on: in Jhnen wird Sie leben/ die ihre# glei¡en lä‹t. Sie werden Abs¡ied geben dem bittern Thränen-Re‰. Das Manuskript weist an einigen Stellen sinnentstellende (Abschreib-(?))Fehler auf; sie sind in unserer Edition nach der Druckfassung korrigiert worden. Davon und von typographischen Hervorhebungen sowie Unterschieden der Orthographie und Interpunktion abgesehen, weist der Druck folgende Abweichungen auf: T1-T10] s. die Wiedergabe des Titelblattes oben – 41 lang‰] läng‰ – 55 bä‰en] bößen – 73 ie”] i”t – 82 ni¡t] nit – 90 Andre#] ander# – 105 diesen Tro‰] 113 ihr au¡ diß – 107 da ma¡et] 115 Eu¡ ma¡te – 108 au¡] 116 Eu¡ – 111 und Euer Erdmann] 119 Eur ERDMANN PHJLJPP –. Unterhalb des letzten Verses steht E N D E . Außerdem gibt es einige Randanmerkungen: zu 44 (kein Verweisungszeichen): Chri‰ian III. König in Dennemar¿/ Jhr. F. G. Elter Herr Vater. zu 61 (Verweisungszeichen * nach Tö¡ter und vor der Randanmerkung): 1. Frau Maria Elisabeth/ Jhr F. Dur¡l. H. Georg Albre¡t# Marggr. zu Brandenburg/ 2. Frau Sophia Hedwig: weiland H. Mori”en# Herz. zu Sa¡sen-Naumburg/ 3. Frau Augu‰a/ H. Ern‰ Günther# Herz. zu Hol‰ein/ 4. Fr. Chri‰iana/ H. Chri‰ian# H. zu Sa¡sen-Mörseburg/ 5. Fr. Dorothea/ H. Chri‰ian Ludwig# Herz. zu Brauns¡weig-Zell/ Ho¡ Für‰l. Fr. Gemahlinnen. zu 90 (Verweisungszeichen * nach J¡: und vor der Randanmerkung): Jhr F. Dur¡l. H. Philipp# Herzog zu S¡leßwig-Hol‰ein/ etc. al# nun ho¡betrübter H. Wittiber. zu v. 2 und 3 der zusätzlichenStrophe (s. o.) (Verweisungszeichen * nach Prin” und nach Fräulein und ** vor der Randanmerkung): Jhr F. F. G. G. Herr Chri‰ian/ Herzog zu S¡leßwig Hol‰ein/ etc. und Fräulein Hedwig/ al# Fr. To¡- (letzte Zeile mit ter fehlt) 4 eine s¡nelle Ba¡] Zum lange gebräuchlichen weiblichen Genus von 'Bach' s. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 1 (1854), S. 1057-1059. – 18 die Götter dieser Erd] S. zu Gedicht Nr. 33, v. 2. – 26 ô Für‰in Ruhm der Zeit!] Angeredet wird die Markgräfin Maria Elisabeth von Brandenburg-Kulmbach. – 44 der Fromme Chri‰ian] Wie aus der zugehörigen Randanmerkung im Druck (s. o.) hervorgeht, ist Christian III. von Dänemark (1503-1559; zu ihm s. ADB. Bd. 4 (1876), S. 184-188 (Georg Waitz); NDB. Bd. 3 (1957), S. 233f. (Wilhelm Jensen)) gemeint, der Urgroßvater der Markgräfin. – 61f. Fün[ Tö¡ter ho¡ vermählen | an sol¡er Häuser Vier] Die zugehörige Randanmerkung im Druck listet die fünf verheirateten Töchter der Herzogin Sophia Hedwig von Holstein-Sonderburg auf (s. o.). Es handelt sich um die Markgräfin Maria Elisabeth von Brandenburg-Kulmbach, die Adressatin des Gedichts Nr. 35, Sophie Hedwig (1630-1652), die 19.11.1650 den Herzog Moritz von Sachsen-Zeitz (1619-1681) geheiratet hatte, Christiana (1634-1701), die am selben Tag dessen Bruder Herzog Christian von Sachsen-

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Merseburg (1615-1691) geheiratet hatte, Auguste (1633-1701), die Ehefrau von Herzog Ernst Günther von Schleswig-Holstein-Sonderburg (1609-1689), und Dorothea (1636-1691), verheiratet mit Herzog Christian Ludwig von Braunschweig-Lüneburg-Celle (1622-1665). Es gab noch eine damals lebende unverheiratete Tochter: Hedwig (1640-1671). In der zusätzlichen Strophe des Druckes wird sie erwähnt (s. o.). Mehrere Töchter waren früh verstorben. Von den Söhnen des Herzogpaars lebte damals nur noch Christian (1627-1698), der ebenfalls in der zusätzlichen Strophe des Druckes genannt wird (s. o.). – 65f. Jhr Hau# und Si” auf Erden | re¡t eine Glü¿#burg war.] Anspielung auf die Residenz der Verstorbenen. – 78 der Engern Herzoginn] Spiel mit einem der vielen Titel der Verstorbenen (s. dazu oben die Angaben zu ihr im Titel des Druckes von Gedicht Nr. 35). Die Engern waren ein germanischer Stamm. Sie siedelten nordöstlich von den Cheruskern im Gebiet der Weser und werden heute zumeist als Angrivarier bezeichnet; s. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 353. Nach den Engern wurde im Mittelalter ein Herzogtum benannt. Birken spielt hier mit klanglichen Ähnlichkeit zum Wort 'Engel'. – 81-83 Dort für¡t ›e keine Fehden: ~ Sveden:] Bezugnahme auf den schwedisch-dänischen Krieg (16571660; von Februar bis August 1658 kurzzeitig unterbrochen durch den Frieden von Roskilde). Zwar fanden in Holstein keine Kampfhandlungen statt, durch den Durchzug mit Dänemark verbündeter österreichischer, polnischer und brandenburgischer Truppen litt das Land dennoch stark. – 90 do¡ klagt ihr Andre# J¡] Gemeint ist Herzog Philipp von Holstein-Sonderburg, der Witwer; s. auch oben die zugehörige Anmerkung im Druck. – 106 ô Für‰in, Tugend Preiß] Erneute Anrede an die Markgräfin. – 110 der Für‰li¡e Gemahl] Deren Ehemann, Markgraf Georg Albrecht von Brandenburg-Kulmbach (1619-1666), ist gemeint. – 111 und Euer Erdmann lebe!] Der erste und damals noch einzige Sohn des Markgrafenpaars: Erdmann Philipp (1659-1678).

Text 36: An den Theuren Unglü¿seeligen. Auf mein Erwa¡sen, in der Hö¡‰löbli¡en Fru¡tbringenden Gesells¡a]. 28r-30r T1 1659] 59 aus 60 überschrieben – T3f. Auf ~ Gesells¡a].] einzeilig senkrecht auf dem rechten Rand, oberhalb des Querstriches, der das Gedicht vom voraufgehenden abgrenzt; Einfügungszeichen davor und zwischen den Zeilen T1 und 1 + (Gesells¡a[t. oberhalb von Fru¡tbringenden (Plazierungsstrich)) – T4 der] Kürzel; ebenso 96 – T4 Hö¡‰löbli¡en] Hö¡‰löbl. – 3 Pegni”‰rand] ev. Pegni” ‰rand – 9 ‰immet] ‰im ‾ et (ebenso 18 Flammen – 21 hingekommen – 22 nimmer – 23 genommen) – 9 ‰immet] danach Apostroph gestrichen – 10 liebgewann] liebgewan‾ (ebenso 13, 15 wann) – 11 Freude] Endungs-e aus -en-Schleife überschrieben; Unterlänge nicht gestrichen – 18 und] u. – 51 Jndeß] ev. Jn deß – 81 etwa#] mit wa#Kürzel Mit dem niederösterreichischen Baron Johann Wilhelm von Stubenberg (1619-1663) stand Birken seit 1650 – mit einer ins Jahr 1649 hineinreichenden Vorgeschichte – in intensivem Briefkontakt; s. dazu in

Gedicht 36, 1659/60

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WuK. Bd. 9 den Briefwechsel und in der Einleitung dort S. XXXVIII-XLII. Neben Gottlieb von Windischgrätz hatte Stubenberg Birkens Bemühungen um Aufnahme in die Fruchtbringende Gesellschaft unterstützt, die 1658 erfolgt war; s. dazu WuK. Bd. 9, S. XLf., wo die hierzu relevanten Dokumente des Briefwechsels aufgelistet werden; s. auch ebd. S. XLVII zu Windischgrätz' Anteil an dem Unternehmen; zur Aufnahme in den Palmenorden s. Neumark, 1668, S. 401. Das Gedicht Nr. 36 muß Stubenberg vor der Abfassung des Briefes Nr. 49 des Birken-Stubenberg-Briefwechsels, also vor dem 6.4.1660 nc, erreicht haben; denn er bezeichnet in diesem Brief, Z. 26-28, das dort angefügte Gedicht als Reaktion auf das ihm von Birken zugesandte. Aus der von Birken neben der Gedichtüberschrift angebrachten Jahreszahl darf man entnehmen, daß das Gedicht Nr. 36 bereits 1659 entstanden ist – allerdings hat Birken diese Jahreszahl aus 1660 überschrieben, was auf eine gewisse Datierungsunsicherheit bei der sehr viel später erfolgten Eintragung in die Sammelhandschrift deutet. Sollte die Anordnung nach dem Gedicht Nr. 35 doch chronologisch korrekt sein, wäre das Gedicht Nr. 36 erst im Februar oder März 1660 entstanden. Am wahrscheinlichsten ist jedoch, daß es zwar schon 1659 entstanden, aber erst mit einem nicht erhaltenen Brief vom Januar 1660, von dem wir durch Brief Nr. 49, Z. 6, des Birken-Stubenberg-Briefwechsels wissen (WuK. Bd. 9, S. 227), zu Stubenberg gelangt ist. Die Überlegungen zur Datierung in WuK. Bd. 9, S. 945f., sind zu modifizieren, da sie die Jahreszahlangabe neben der Überschrift nicht berücksichtigen. Das Gedicht Nr. 36 ist auch als Text Nr. 48 des Birken-Stubenberg-Briefwechsels in WuK. Bd. 9 ediert (S. 225f.; 945f.). Das von Stubenberg dem Brief Nr. 49 des Birken-Stubenberg-Briefwechsels beigefügte Gedicht (WuK. Bd. 9, S. 228-230) ist eine Reaktion auf Birkens Gedicht, dessen Metrum, Reimschema und Zahl der Strophen mit diesem identisch sind; auch die Themen der einzelnen Strophen korrespondieren miteinander. 5 da der edle Strefon spielt'] Anspielung auf Harsdörffers Namen im Pegnesischen Blumenorden (Strefon) und in der Fruchtbringenden Gesellschaft (Der Spielende). – 6 Klaju#] Johann Klaj (1616-1656) hatte als Clajus zusammen mit Harsdörffer den Pegnesischen Blumenorden begründet; zu ihm s. Amarantes / Herdegen, S. 234-238; Will. Bd. 1 (1755), S. 195f.; Wiedemann, 1965, S. 4*-9*; Jürgensen, 2006, S. 50-63. – 7 Montano] Johann Hellwig (1609-1674); er war 1645 als Montano in den Blumenorden aufgenommen worden; zu ihm s. Amarantes / Herdegen, 1744, S. 242-245; Will. Bd. 2 (1756), S. 86-88*; Jürgensen, 2006, S. 145-156. – 23-28 Zweene hat der Tod genommen. ~ seine Lei¡' un# ließ im Leiden.] Johann Klaj war am 16.2.1656, Harsdörffer am 17.9.1658 gestorben. – 29f. Au¡ Montan' hinweg ›¡ ma¡t, | gab der Pegni” gute Na¡t.] Johann Hellwig war 1649 als Leibarzt eines Kardinals nach Regensburg gezogen; s. Amarantes / Herdegen, 1744, S. 243. – 31-40 Mi¡ au¡ ein Ges¡i¿e führte ~ alle alte Freud i‰ hin.] Birken war im Frühjahr 1658 infolge seiner Eheschließung nach Bayreuth gezogen und kehrte erst Ende 1660 nach Nürnberg zurück. In zahlreichen Texten aus dieser Zeit artikuliert er seine Unzufriedenheit mit dem 'Verbannungsort' Bayreuth. Ausführlicher wird das Thema etwa in Gedicht Nr. 37 gestaltet. – 51-60 Jndeß trö‰et mi¡ da# Glü¿e, ~ der ›¡ mir zu eu¡ gesellt.] Spiel

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mit Stubenbergs (der Unglückseelige), Windischgrätz' (der Kühne) und Birkens (der Erwachsene) Namen in der Fruchtbringenden Gesellschaft. Birken trägt Stubenbergs Empfindlichkeit Rechnung, indem er ihm – trotz des wirklichen Ablaufs – das Hauptverdienst an seiner Aufnahme in die Fruchtbringende Gesellschaft zubilligt. Zu Birkens Aufnahme in die Fruchtbringende Gesellschaft s. o. – 83 der zwo Teuts¡en Kun‰Göttinnen] Catharina Regina von Greiffenberg (1633-1694; zu ihr s. Wuk. Bd. 12) und Margaretha Maria von Buwinghausen (1629- nach 1679; zu ihr s. zu Text Nr. 117) sind gemeint. Beide standen in Kontakt mit Stubenberg und Birken. – 91f. Euer Kun‰-‰ral hat gezeuget, | Teuts¡er Föbu#! diese# Paar:] Dieses Lob hat Stubenberg, zumindest was Catharina Regina von Greiffenberg betrifft, selber nahegelegt; s. Brief Nr. 47, Z. 39-41, des Birken-Stubenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 224). – 105-107 Hat der Orden am Granat, ~ weil er no¡ den Graßkohl hat] Reaktion auf Brief Nr. 47, Z. 25-27, des Birken-Stubenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 223; 944). Der "Graa#kohl" war Stubenbergs Gewächs in der Fruchtbringenden Gesellschaft (s. zu Brief Nr. 42, Z. 10, des BirkenStubenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 930)), der Granatapfel dasjenige Diederich von dem Werders (1584-1657; s. Neumark, 1668, S. 232; Conermann, 1985, Bd. 3, S. 35), und die "kleinen bunte Wels¡en Bönlein" waren Harsdörffer zugeordnet (s. Neumark, 1668, S. 274; Conermann, 1985, Bd. 3, S. 428). – 109f. daß ihm Wa¡#tum wird zu theil, | wüns¡t der weißgefüllte Veil.] Anspielung auf Birkens Namen in der Fruchtbringenden Gesellschaft und das ihm zugeteilte Gewächs, "Weiße duppelte Veil¡en" (s. Neumark, 1668, S. 401).

Text 37: An den Theuren Kühnen. 30r-32r, 52v 2 krönt] k überschrieben – 4 worinn] worin‾ (ebenso 32 wann – 40 Sinn – 47 liebgewann – 71 verbannt – 143 Brunn) – 5 da#] Kürzel; ebenso 37, 77, 146 – 10 nit] n überschrieben – 11 Kummer] Kum ‾ er (ebenso 24, 129 ver‰ummen – 58 bekommen – 63 ammlo# – 101 himmel – 157 Himmel) – 14 der] Kürzel; ebenso 33, 65, 74, 95, 101, 122, 142 – 20 sonder] mit der-Kürzel; ebenso 38, 143, 146 wieder – 135 Mida#brüder – 20 und] u. (ebenso 25, 30, 36, 60, 63, 68, 88, 106, 112, 132, 146, 148, 155) – 25 wa#] Kürzel; ebenso 3

4

1

2

75, 117 – 27 an di¡ mit S¡merzen] mit S¡merzen an di¡ – 46 ErdenGötter] ev. Erden Götter – 50 Stande#Würd] ev. Stande# Würd – 53 Gnadhuld] ev. Gnad huld – 56 vermelden] mit ver-Kürzel; ebenso 121 verderben – 124 verkleinern – 128 verkehren – 61 PferdeQuell] ev. Pferde Quell – 73 im] verschmiert – 97 lange] la überschrieben – 98 Sonnenlie¡t] Sonne‾lie¡t – 113 eu¡] u aus # überschrieben – 113 i¡] i überschrieben – 118 Zier.] danach ein Satzzeichen gestrichen – 141 Klage] durch Streichung aus Klagen – 144 lö‰ ~ plage.] dahinter Anschlußzeichen  (darunter am Seitenfuß Huc pertinent pag. 52v: duae Strophae.) – 145 Zertreibt ~ Nä¡te,] darüber in Zeilenmitte  | ad XXXVII pag. 32. Es handelt sich um eine besonders weitläufige Klage Birkens über seine Situation in Bayreuth; s. zu Gedicht Nr. 36, v. 31-40. Der Adressat, Gottlieb von Windischgrätz, soll ermuntert werden, Hilfe zu

Gedicht 37, 1660

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leisten. Es ging darum, die Bemühungen des Endter-Verlags am kaiserlichen Hof in Wien zu unterstützen, das alte Fuggersche Geschichtswerk über das Haus Habsburg, das nur handschriftlich vorhanden war, erweitert und redaktionell überarbeitet verlegen zu dürfen. Birken sollte dabei als Bearbeiter und Redakteur mitwirken. S. dazu zu Konzept Nr. 122 des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 1209-1215). Die Beauftragung erfolgte kurze Zeit später tatsächlich. Sie sicherte Birken seinen Lebensunterhalt für die nächsten Jahre und ermöglichte die Rückkehr nach Nürnberg Ende 1660. S. Brief Nr. 123 und die zugehörige Kommentierung im Birken-Windischgrätz-Briefwechsel (WuK. Bd. 9, S. 430; 1218f.). Das Ergebnis war das umfangreiche historiographische Werk "Spiegel der Ehren", das 1668 erschien. Das Gedicht Nr. 37 ist sehr wahrscheinlich mit dem vom Konzept Nr. 122 des BirkenWindischgrätz-Briefwechsels vertretenen Brief vom 8.5.1660 (WuK. Bd. 9, S. 427; 1209-1215) zu Gottlieb von Windischgrätz gelangt. Dafür spricht Folgendes: Das Epigramm zu Beginn des Konzepts Nr. 122 (Z. 1f.) entspricht auffällig v. 105-108, sowohl dem Wortlaut wie der Intention nach. Das Gedicht ist nach Ausweis der Verse 15f. und 91f. im Frühjahr entstanden; nimmt man die Jahresangabe neben der Überschrift hinzu, ergibt sich das Frühjahr 1660 als Entstehungszeit. Als höchst unwahrscheinlich muß angesehen werden, daß es schon mit dem Brief vom 28.2.1660, von dem wir durch den Beantwortungsvermerk auf dem Schreiben Nr. 121 (WuK. Bd. 9, S. 426f.; 1207f.) wissen, versandt worden sein könnte. Auszuschließen ist auch, daß ein derart ambitionierter Text dem Adressaten nicht sollte zugestellt worden sein. Nach dem Eintreffen des Briefes Nr. 123 (WuK. Bd. 9, S. 430; 1218f.) aber gab es keinen Anlaß mehr, ein solches Klaggedicht zu versenden. So kommt nur der Brief Nr. 122 oder ein für uns nicht faßbarer früherer, freilich nach dem 28.2.1660 versandter Brief Birkens für die Übermittlung in Frage. Daß Windischgrätz weder im Brief Nr. 123 noch später auf dieses für ihn doch sehr schmeichelhafte Poem reagiert hat, läßt sich vielleicht mit der veränderten, etwas geschäftsmäßig gewordenen Art seines Kontaktes zu Birken erklären. Das Gedicht Nr. 37 ist auch als Text Nr. 122a des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels ediert worden (WuK. B.d 9, S. 427-429; 1215-1217). Ein Druck ist nicht bekannt. 1 Hier ›” i¡ unter meiner Birken] Das von Birken häufig betriebene Spiel mit seinem Namen; s. auch v. 81-88, v. 153f. – 3 Die wilde Wälder] S. auch v. 63-80, 119f., 133f., 139f. In Briefen und Gedichten der Zeit seines Bayreuther 'Exils' verwendet Birken immer wieder Wildnis-Bilder zur Charakterisierung des ungeliebten Lebensraumes. – 9f. Sie weint ~ seh i¡ di¡.] Situative Funktionalisierung der Tatsache, daß im Frühjahr Birken zur Gewinnung ihres Saftes angeritzt wurden. – 15f. da mi¡ ~ ndt gefangen.] Birken hatte im Mai 1658 geheiratet. So war der Frühling des Jahres 1660 der dritte seiner 'Verbannung'. – 21 Mida#-brüder] S. auch v. 135. Das angeblich nicht kunstsinnige Bayreuther Umfeld wird mit dem phrygischen König Midas verglichen, der für sein banausisches Fehlurteil beim Wettstreit zwischen Apollon und Pan mit Eselsohren und der Ausbreitung der Kunde davon bestraft wird (s. Ovid, Metamorphosen 11.90ff.). Überdies wird die Bayreuther Umgebung als ausschließlich mate-

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Apparate und Kommentare

riell orientiert dargestellt, dem törichten Wunsch des Königs Midas gemäß, alles, was er berühre, in Gold zu verwandeln. Zu dieser doppelten Funktionalisierung der Metapher s. auch Brief Nr. 42, Z. 21f., im Birken-Stubenberg-Briefwechsel (WuK. Bd. 9, S. 214). – 29-36 Bey dir ~ Ruhm erharrt.] Rückblick auf die Erfolge der Zeit in Nürnberg seit der Rückkehr aus Jena und der späteren aus Norddeutschland: die Aufnahme in den Pegnesischen Blumenorden und die Mitwirkung am Friedensfest 1650 sowie die Folgen dieser Tätigkeit. – 36 dort hab i¡ Ehr und Ruhm erharrt.] "erharrt" bezeichnet nicht das Warten auf Ehre und Ruhm, sondern den Erfolg des Wartens. – 43f. Dort spielt' i¡ fröli¡ von dem Frieden: | hier i¡ in Unfried traurig leb.] Kontrastierung der Tätigkeit 1649/50 in Nürnberg und der daraus erwachsenen Publikationen mit dem wenig beglückenden Ehealltag in Bayreuth. – 45-47 dort fanden mi¡ ~ mi¡ liebgewann.] Aus der Zeit des Friedenskongresses resultierten tatsächlich fast alle für seine spätere Literatenlaufbahn wichtigen Kontakte Birkens. – 49-56 Dort ward i¡ groß ~ werd aller Welt vermelden.] Rückblick auf die Erlangung von Adel und Palatinat durch Windischgrätz' Bemühung; s. WuK. Bd. 9, S. XLIII-XLV. "daß" (Z. 55) ist als rückbezügliches Demonstrativpronomen zu lesen. – 57 Dort, pflanzt' i¡ hohe Lorbeerhayne:] Rückblick auf die in Nürnberg verfaßten panegyrischen Werke. In erster Linie dürfte Birken an das Habsburg-Panegyricum O‰ländis¡er Lorbeerhäyn (1657) gedacht haben. – 61f. Die PferdeQuell ~ kein Parnaß.] Der Parnaß (Παρνασσός) ist das zentrale Gebirge Mittelgriechenlands. Der Parnaß ist in der Literatur eng mit Delphi und seinem Apollo-Kult verbunden und gilt daher wie der Helicon als Musensitz; s. Der kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 520f. Mit "PferdeQuell" ist die Musenquelle Hippokrene auf dem Helicon gemeint, die der Sage nach vom Pegasus freigescharrt worden ist; s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 1172. – 69-72 Vom Unglü¿ seh i¡ mi¡ verwiesen ~ da# wenig Sonnenbli¿e grüßen.] Anspielung auf die Verbannung Ovids ins halbbarbarische Tomis am Schwarzen Meer 8 n. Christus; s. Der kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 384. "Gotenland" und "Zembla" (die Doppelinsel Nowaja Semlja) sind bei Birken und auch sonst häufig verwendete Bezeichnungen für kulturell rückständige Gegenden oder Orte. In v. 144 wird Bayreuth – immerhin damals eine Residenz – gar als "Kerker" bezeichnet. – 89-92 Du weine‰ ~ von dem Lenzenwind.] Nach der bislang dominierenden Klage beginnt hier der wichtigere, der appellative Teil des Gedichtes. – 105-114 Die Ho[nung grünt ~ au¡ diese Ehr i‰ eure Gab.] Rühmende Erinnerung an die durch Windischgrätz erfahrene Förderung, vor allem die jüngste, die zu Birkens Aufnahme in die Fruchtbringende Gesellschaft geführt hat; s. zu Gedicht Nr. 36. – 116 meiner Veil¡en Stü”e-‰ab] Das weiße gefüllte Veilchen war Birkens Ordensemblem in der Fruchtbringenden Gesellschaft; s. zu Gedicht Nr. 36, v. 109f. – 118 Dann, euer Prei# i‰, meine Zier.] Sicher nicht von ungefähr doppeldeutig zu lesen. Indem Birken die poetische Verherrlichung des angeredeten Gönners als seine Lebensaufgabe darstellt, verpflichtet er ihn besonders intensiv; s. auch v. 121-136. – 125f. da i¡, dur¡ eu¡ ~ bin worden groß.] "zu grö‹ern Ehren" war Birkens Devise in der Fruchtbringenden Gesellschaft; s. Neumark, 1668, S. 401. – 127 Hebt, sezt mi¡ in de# Glü¿e# S¡oß.] Die Wendung könnte auf die sowohl in der Ilias (17.514; 20.435) als auch in der Odys-

Gedichte 37 und 38, 1660

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see (1.267; 1.400; 16.129) begegnende Wendung "θεῶν ἐν γούνασι κεῖται" ('Es liegt im Schoß der Götter') oder auf Lk 16.22 ("in Abrahams Schoß") zurückgehen. – 129f. La‹t ni¡t ver‰ummen meine Flöte, | der ihr so gern o] zugehört] Erinnerung an die Jahre der poetischen Kooperation mit Windischgrätz; die folgenden Verse 131f. verkehren freilich die Rollen des damals Gebenden und Nehmenden. – 137f. Wie hab i¡ o] in S¡äfereyen | mit Wollu‰ eu¡ gesungen an.] Die verschiedenen Windischgrätz gewidmeten Gedichte dürften gemeint sein; die Wendung "S¡äfereyen" ist nicht wörtlich zu nehmen. – 143 dem Brunn gebt wieder seinen Lauf] Dem am wilden Ort versiegten Musenquell, der hier, wie öfter in ähnlichen Wendungen bei Birken, für die poetische Inspiration steht. – 149-152 So la‹t ihn euren Vorspru¡ spüren ~ so wird bald neue# Glü¿ ihn zieren.] Höhe- und Zielpunkt der appellativen Rede: wohl eine dringliche Bitte, in der anstehenden Angelegenheit, der Erwirkung des Bearbeitungsauftrags für den Ehrenspiegel, abermals zugunsten Birkens tätig zu werden.

Text 38: Auf de# Dur¡leu¡tigen Prinzen# Herrlein Herrlein Georg Fridri¡# Marggrafen# zu Brandenburg Ho¡seelige# Ableiben. 32v-33v T2 Dur¡leu¡tigen] Dur¡ und etc.-Kürzel mit Punkt – T3 Herrlein (1. Position)] H. – T3f. Marg-|grafen#] Marrg-|grafen# – T5 Ho¡seelige#] Ho¡seel. – 1 1.] überschrieben – 4 der] Kürzel; ebenso 11, 12, 34, 54, 57 – 7 Ho[nung#freud] ev. Ho[nung# freud (ebenso 15 Ho[nung#freüd) – 11 Stamm#] Stam ‾ # (ebenso 29 nimm‰ – 53 Himmel# – 62 himmlis¡) – 15 und] u. (ebenso 21, 29, 33, 36, 46, 47, 58) – 22 gar] Einzug; Korrektur durch vorangestellten waagerechten Strich; ebenso bei 30 pege‰ – 29 da#] Kürzel; ebenso 31 – 34 eitlen] verschmiert oder überschrieben – 43 Unmut] U aus u überschrieben – 44 wieder] mit derKürzel; ebenso 57 wiedergeben Auch das Gedicht Nr. 38 gilt der Familie des Markgrafen Georg Albrecht von Brandenburg-Kulmbach (s. zu Gedicht Nr. 33). Anlaß war der Tod des Prinzen Georg Friedrich (1657-1658). Obwohl der Prinz bereits am 4.4.1658 gestorben war, wurde Birkens Gedicht erst 1660 publiziert, und zwar in der folgenden Nachrufschrift: Chri‰li¡er Her”en | Eltern Leid und Ho[nung# Freud | au# dem Ges¡i¡t-Bü¡lein Tobiae c. 10. v, 1. 7. | abgesehen | und in einer Begräbniß Predigt/ | al# | De# Dur¡leu¡tigen Ho¡gebornen Für‰en und | Herrn/ Herrn | Georg Albre¡t#/ | Marggrafen# zu Brandenburg/ zu Magde-|burg/ in Preu‹en/ zu Stettin/ Pommern/ der Cas-|suben und Wenden/ au¡ in S¡le›en zu Cro‹en und Jä-|gerndor[/ Her”ogen#/ Burggrafen# zu Nürn-|berg/ Für‰en# zu Halber‰adt und | Minden/ | Her”geliebte# Junge# Herrlein | H. Georg Friederi¡ | Montag# na¡ Misericordias Domini den 26. Aprili# | Alt. Cal. 1658. zur Für‰l. Ruh‰ätt in der Pfarr-|Kir¡ hieselb‰ gebra¡t und beygese”t worden: | vorge‰ellet | Dur¡ | JOHANNEM LAURENTIUM FROBENIUM | Verbi Divini ibidem Comministrum. | Bayreuth. | Gedru¿t bey Johann Gebhardt/ Jm Chri‰-Jahr | M. DC. LX. Es findet sich dort Bl. Kiijr-[Kiv]v. (S. Stauffer, 2007, S. 285-288.) Es war nicht ungewöhnlich, daß Nachrufschriften, insbesondere auf Personen des Hochadels, erst einige Jah-

Apparate und Kommentare

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re nach dem Tod desjenigen, dem sie gelten, erschienen sind. Birkens Gedicht bildet den Abschluß eines ebenfalls von Birken verfaßten kleinen Prosatextes, der am Ende der Nachrufschrift steht, den ganzen Bogen K (8 Seiten) umfaßt und ein eigenes Titelblatt besitzt. Dieser Text lautet: Erklärung De# Tittel-Sinnbilde#/ samt Einem Tro‰-Lied an die Ho¡. HH. Eltern au# unterthäniger Dien‰pfli¡t überrei¡et dur¡ Sigmund von Birken/ Com. Pal. Caes. unter den Fru¡tbringenden genant Der Erwa¡sene. | m! DJe HauptErndung diese# TittelKupfer#/ i‰ ein drey‰ändige# Ges¡i¡tbild/ absehend auf den Hi‰oris¡en Lei¡Text/ so genommen i‰ au# dem Bü¡lein Tobiae/ cap. 10. v. 1. 6. 9. Diese# Emblema i‰ au#gebildet in dreyen Her”en: deren da# Er‰e vorzeiget/ den Vatter Tobia#/ wel¡er üm seinen Sohn in Sorgen ›”et/ wegen seine# langen Ausenseyn#; mit dieser Bilds¡ri[t: E# sorgt da# Vatter-Herz. Jn dem II. i‰ zu sehen/ die Mutter Sara/ wel¡e üm glei¡er Ursa¡e willen/ ganz tro‰loß bekümmert ers¡einet; laut der Beys¡ri[t: E# klagt der Mutter-S¡merz. Im Perspectiv dieser zwey Figuren/ i‰ vorge‰ellet/ im Er‰en/ die Gefahr de# jungen Tobia# mit dem gro‹en Fis¡ am Wa‹er Tigri#; (Tob. 6. v. 1, 2, 3.) Jm Andern/ der alte Raguel/ so/ mit seinem Kne¡t/ dem jungen Ehemann ein Grab bereitet/ (cap. 8, v. 11.) au# Beysorge/ er mö¡te/ wie die er‰en ›eben Bräutgame/ von dem bösen Gei‰ A#modi (cap. 3, v. 8) getödtet worden seyn. Um dieser beyder Gefährden willen/ haben die Eltern/ wiewohl deren unwi‹end/ wohl Ursa¡ gehabt/ üm den Sohn sorgfältig und bekümmert zu seyn. De# III. Vor‰ellung i‰/ der alte Tobia#/ ›¡ und sein Weib mit der Ho[nung de# Bä‰en trö‰end. Jm Per-|spectiv eräuget ›¡/ die Wiederkun[t de# Sohn# mit seinem neuen Ehgemahl/ al# eine Wür¿ung dieser gläubigen Ho[nung. Die Obs¡ri[t i‰:

Gedicht 38, 1660

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E# ho[t die Glauben#-Kerz. Dieser dreyer Sinnbild-HerzenEinfa‹ung i‰/ ein Rosen‰o¿/ die zwey obern mit Dornen/ da# untre aber mit Rosen ümfangend: werden/ mit jenen/ die Abwesenheit#- Sorg- und S¡merz-Sti¡e/ mit diesen die Wiederkun[t#-Ho[nung#Freuden/ angedeutet. Die übrige Einfa‹ung i‰/ ein Po‰ement. Au[ demselben ‰ehen zu öber‰/ zween Engel: der zur re¡ten Hand/ ein Blätterlose# Winterrei#lein traurig unterwart# haltend; mit der Zettels¡ri[t: Hîc marcet. Hier i‰# vers¡ma¡t. Der zur Linken aber/ ein grünend- und blühende# Rosenzweiglein fröli¡ empor tragend; i‰ die Zettels¡ri[t: Germinat illìc. Dort voller Pra¡t. Jn der Mitten/ nd persongebildet/ zwo Chri‰-Tugenden/ zur Re¡ten die Gedult/ zur Lin¿en die Ho[nung; mit den S¡ir[ten: Patiaris:

Potieris.

Gedult im Leiden/

Erho[et Freuden.

Unten an dem Ge‰elle/ benden ›¡ drey Sinngemälde. Da# zur Re¡ten/ bildet eine Wiege/ worauf ein TodtenKopf lieget; mit der Au[s¡ri[t: Orientes morimur. Wir ‰erben/ im Ent‰ehen. | Da# zur Linken/ ma¡t vor‰ellig/ einen Sarg/ auf wel¡em ein Engel Kopf s¡webet; i‰ die Au[s¡ri[t: Morientes orimur. Wir leben/ im Vergehen. Dur¡ da# Mittlere/ wird die ganze Erndung auf da# Ho¡seel. Prin”lein gedeutet: al# wel¡e# dur¡ den Tod in da# Himmlis¡e/ glei¡ wie der junge Tobia# dur¡ den Engel und Gotte#Boten in sein Jrdis¡e#/ Ho¡zeithau#/ eingeführet worden: wie denn au¡ auf de‹en Ho¡für‰li¡en Nahmen/ die Ubers¡ri[t mit ihren Anfang#bu¡‰aben/ geri¡tet i‰:

G

eorg Ott

F

riderich ühret

M

arggr. ich

Z

u um

B

randenb. rauthaus.

Die Engel/ Bilder und Gemälde zu beyden Seiten/ geben den Ho¡Für‰l. HH. Eltern eine trö‰li¡e Erinnerung/ daß Sie/ die Vers¡ma¡tung diese# ihre# Ho¡Für‰l. StammRei#lein#/ und de‹en no¡ in der Wiegen zuge‰andene Tode#-Entfernung/ Chri‰gedultig vers¡merzen: wegen der ungezwei[elten Ho[nung/ daß da# Ho¡seel. Herrlein dur¡ den Tod zum ewigen Engel-Leben eingegangen/ und Sie e# derein‰ in himmlis¡er Herrligkeit#-Blüte mit Freuden wieder antre[en werden. Sol¡e# wird ferner au#geführt/ in folgendem Tro‰Lied.

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Apparate und Kommentare

Der hier beschriebene Kupfertitel (der Stecher ist unermittelt) ist in den erhaltenen Exemplaren an verschiedenen Orten eingefügt (s. Stauffer, 2007, S. 286). Im Druck sind nur die jeweils ersten Verszeilen der Strophen eingezogen, in Str. 1 wegen initialenartiger Ausführung des Eingangsbuchstabens auch die zweite. Zwischen den Strophen gibt es keine Abstände. Sonst weist der Druck des Gedichtes, von typographischen Hervorhebungen sowie Unterschieden der Orthographie und Interpunktion abgesehen, folgende Abweichungen auf: T1-T5] Tro‰Lied. – 6 wurd] ward – 11 euer#] Eure# – 12 euer] Eure – 14 verdörrt] entlaubt – 24 ward] war – 52 rei‹et] reiset – 56 nit] ni¡t – 59 wird nur] Eu¡ soll – 61 Lebet] Lebt dann – 63 dann alle# euer] diß und son‰ alle# –. Die Entstehung dieses Textes und des Gedichts Nr. 38 läßt sich anhand einiger Tagebucheintragungen Birkens recht gut verfolgen. Den späteren Kulmbacher Superintendenten Johann Laurenz Frobenius (1623-1682; zu ihm s. Simon, 1930, S. 83, Nr. 631; zu Gedicht Nr. 188 in der Sammlung Floridan# Amaranten-Garte (WuK. Bd. 1, S. 765); zu Brief Nr. 28, Z. 45, des Briefwechsels Birkens mit seiner ersten Ehefrau (WuK. Bd. 10, S. 466)), den Verfasser der Leichpredigt, hat Birken wohl in Bayreuth nach seinem Umzug dorthin 1658 kennengelernt, wo Frobenius damals im Kirchendienst stand. Zum 23.6.1660 vermerkt Birken einen Besuch bei Frobenius: (I.22; PBlO.B.2.1.3, 7v): "Herrn Frobenio zugespro¡en." Bei dieser Gelegenheit dürfte Birken damit beauftragt worden sein, die Druckbetreuung der Nachrufschrift für den Prinzen Georg Friedrich zu übernehmen. Zum 25.6.1660 notiert Birken den Beginn der Korrekturarbeiten an dem Werk (I.23; ebd., 8r): "den 1. Bogen an herrn Frobenii Predigt corrigirt." Die Arbeit ging zügig voran: 28.6. (ebd.; ebd., 8v): "Bogen B. corrigirt."; 30.6. (I.24; ebd.): "den Bogen C. corrigirt. Herr Gebhart mir ein E‹en Wildpret ges¡i¿t."; 2.7. (I.25; ebd., 9r): "Herr Gebhard mir zugespro¡en"; 10.7. (I.27; PBlO.B.2.1.3, 9v): "Herr Frobeniu# mir zugespro¡en."; 11.7. (ebd.; ebd.): "den Bogen G. corrigiert an der Predigt."; 12.7. (ebd.; ebd.): "1. Bogen der Lei¡predigt corrigirt." Das wird der Bogen H gewesen sein. Den letzten Bogen des von Frobenius verfaßten Teiles der Nachrufschrift hat Birken dann am 16.7. durchgesehen (I.28.; ebd., 10r): "den Bogen J. an der Lei¡predigt corrigirt." Ob die beiden gleichlautenden Eintragungen zum 27.7. und 22.8. auch diesem Werk gelten, ist nicht sicher zu sagen (I.31, 36; ebd., 11r, 13r): "Einen Bogen an der Lei¡predigt corrigirt." Vielleicht war bei einigen Teilen des Werkes ein zweiter Korrekturdurchgang nötig; vielleicht beziehen sich diese beiden Eintragungen aber auch auf einen anderen Druck. Zum 19.9. heißt es (I.41; ebd., 15v): "Kupferlied und bes¡reibung." Das dürfte den Termin derEntstehung des Prosatextes zum Kupfertitel und des Gedichts Nr. 38 markieren. Drei Tage später, am 22.9., hat Birken beides zusammen mit dem Kupfertitel Frobenius vorgelegt (I.42; ebd.): "Herrn doctor Volkmann und Herrn Frobenio zugespro¡en. diesem da# Kupfer cum annexis recommendirt". Der Druck wird sicher bald nach der Eintragung zum 22.9. fertiggestellt worden sein. Stauffers Behauptung, das Werk habe erst 1661 vorgelegen (S. 287), ist unwahrscheinlich. Er belegt sie mit einer Tagebucheintragung zum 18.3.1661, in der es heißt (I.77; PBlO.B.2.1.3, 26r): "Herr Gebhart mi¡ von Bareuth besu¡t, 4. Exemplare der Für‰li¡en Lei¡predigt ein decret auf ein Stü¿ Wild cum alijs mir mitgebra¡t." Birken hielt sich damals

Gedicht 38, 1660

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in Creußen nahe Bayreuth auf. Zwar ist es nicht unwahrscheinlich, daß sich diese Eintragung auf die Nachrufschrift von Frobenius bezieht, sie belegt aber keinesfalls ein Erscheinen erst 1661. Gebhardt könnte die Belegexemplare für den Bearbeiter Birken verspätet geliefert haben; es könnte sich auch um zusätzliche Exemplare oder um Exemplare anderer Nachrufschriften zum Tod des Prinzen Georg Friedrich, die 1660 ebenfalls bei Gebhardt erschienen sind (Stauffer, 2007, S. 287, führt drei weitere Nachrufschriften auf), gehandelt haben. Da das Titelblatt der Nachrufschrift von Frobenius die Jahresangabe 1660 aufweist, ist anzunehmen, daß das Werk Ende 1660 vorlag. Wäre der Druck erst 1661 abgeschlossen gewesen, hätte der Drucker sicher die entsprechende Jahresangabe auf dem Titelblatt gemacht, um den Text möglichst aktuell zu halten. Das Tagebuch verzeichnet für den Zeitraum der Entstehung der Nachrufschrift viele weitere Zeugnisse für Kontakte mit Frobenius und dem Drucker Gebhardt (persönliche Begegnungen sowie Briefe); dabei könnte des öfteren die Nachrufschrift ein Thema gewesen sein. Mit beiden Partnern muß Birken umfangreiche Korrespondenzen geführt haben, von denen sich in seinem Archiv aber nur wenige Teile erhalten haben. Keiner der erhaltenen Briefe Gebhardts oder Frobenius' (die sechs erhaltenen Briefe Gebhardt haben die Signatur PBlO.C.96.1-6, die drei von Frobenius haben die Signatur PBlO.C.87.1-3) und auch keine der Protokollnotizen zu Briefen Birkens an diese Partner in den Konzeptbüchern des Nachlasses enthalten Äußerungen zu der Nachrufschrift. Die Druckfassung des Gedichts Nr. 38 und der zugehörige Kontext im Druck sind ediert in Birken, Unbekannte Gedichte, ed. Paas, 1990, S. 45-49. 1 Lei¡gekränkte Für‰en-Herzen] Angeredet werden die Eltern des verstorbenen Prinzen: Markgraf Georg Albrecht von Brandenburg-Kulmbach und seine Ehefrau die Markgräfin Maria Elisabeth. – 2-8 Eü¡ ~ Eltern-Leid.] Der erste Sohn des Markgrafenpaars, Christian Philipp, war 1653 kurz nach seiner Geburt gestorben; s. Stauffer, 2007, S. 287. – 7f. da die hohe Ho[nung#freud ~ Eltern-Leid.] Spiel mit dem Titel von Frobenius' Leichpredigt; s. o. Birken greift die zentralen Begriffe des Titels als Reimwörter in den jeweils beiden letzten Versen aller Strophen variierend und refrainartig auf. – 10 wie Tobia#, üm den Sohn] Vgl. Tob 10.1-3. Daß Birken hier, in v. 17f. und in v. 49-51 Vergleiche zum biblischen Buch Tobias vornimmt, dürfte auch dadurch motiviert sein, daß Frobenius seiner Leichpredigt für den verstorbenen Prinzen die Bibelstellen Tob 10.1-7 zugrunde gelegt hat; s. Frobenius, Chri‰li¡er Her”en Eltern Leid und Ho[nung#Freud, 1655, Bl. [Biv]r-Cr. – 17f. Klag führt ihr ~ glei¡wie Sara üm da# Kind] Wie die oben zitierte Erklärung des Titelkupfers im Druck zeigt, geht Birken irrtümlich davon aus, daß auch die Ehefrau des alten Tobias – wie die seines Sohnes – Sara hieß; ihr Name ist in der Bibel aber Hanna. Ihre Trauer um den verloren geglaubten Sohn in Tob 10.4-6 wird mit der Trauer der Markgräfin um den verstorbenen Sohn verglichen. – 19 Lei¡en Futter] "Futter" wird hier im Sinne von 'Futteral' gebraucht; s. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 4, Teil 1, Abteilung 1 (1878), Sp. 1072f. Gemeint ist der Sarg. – 42 Ho[nung#-anker] Auf der Grundlage von Hebr 6.18f. galt der Anker in der Emblematik als Sinnbild der Hoffnung. – 49-51 Da Tobia# Eltern klagten ~ da ›e zagten.] Vgl. Tob 10.1-6. S. zu v.10. –

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Apparate und Kommentare

58-60 und er hat gegeben s¡on ~ diesen Sohn.] Zum Zeitpunkt der Niederschrift des Gedichts im September 1660 war der Prinz Erdmann Philipp (1659-1678) bereits über ein Jahr alt; zu ihm s. auch zu Gedicht Nr. 39.

Text 39: An den Dur¡leu¡tigen Prinzen Herrlein Herrlein Erdman Philippen Marggrafen zu Brandenburg etc. Zus¡ri] der Kinderlehr-Gesänge. 33v/34r T2 Dur¡leu¡tigen] Dur¡l. (das l geht in etc.-Kürzel über) – T3 Herrlein (1. Position)] H. – T4 Marggrafen] Marggr und etc.-Kürzel mit Punkt – T4 etc.] Kürzel mit Punkt – 1 und] u. (ebenso 7, 8, 20, 22, 23, 25, 26) – 1 Kinder] mit der-Kürzel; ebenso 7, 12, 14, 15, 16; ebenso 7, 11 Lieder – 1 der] Kürzel; ebenso 9, 10, 13, 16 (2x), 17, 20 – 3 Stamme#] Stam‾ e# (ebenso 9 Himmel# – 24 immer) – 3 Engel,] Komma aus Bindestrich überschrieben – 4 Erden] nach -en-Schlaufe ungestrichenes e – 8 damit] ev. da mit – 8 seyn] y überschrieben – 11 Erdmann-Philipp] Bindestrich überschrieben aus - – 11 Philipp] danach ein Buchstabe gestrichen – 11 Erden-Engel] Doppelstrich aus einfachem überschrieben – 11 vor] v überschrieben – 12 da#] Kürzel – 12 Sänger] mit -er-Schlaufe – 13 Ungemündten] t mit -en-Schlaufe aus e überschrieben – 14 ni¡t#] ni¡t (Konjektur nach dem Druck) – 16 Seit] S aus s überschrieben – 17 SternenHerrlein] drittes e überschrieben oder verschmiert – 18 ligen] i aus ie überschrieben – 20 Chorgeno‹en] ev. Chor geno‹en – 26 Eu¡] E undeutlich aus e überschrieben – 26 weltberümt] durch Streichung aus weltberümbet Es handelt sich um ein Widmungsgedicht an den Prinzen Erdmann Philipp von Brandenburg-Kulmbach (1659-1678), der zu Zeit der Entstehung noch keine zwei Jahre alt war. Bei dem Werk, in dem es gedruckt worden ist, muß es sich um ein Liederbuch zu Luthers Kleinem Katechismus gehandelt haben. In Birkens Archiv haben sich von diesem Werk nur die Seiten mit dem Gedicht Nr. 39 sowie die "Vorrede an den Chri‰li¡en Leser." erhalten (P.Bl.O. 894(3) 8°; Gedicht Nr. 39: Bl. ):( ijr-):( iijr, Vorrede: ):( iijv-[):( vj]v); von dem gesamten Werk aber konnte bislang kein Exemplar aufgefunden werden. S. Stauffer, 2007, S. 296f. Gedruckt worden ist das Buch in der Druckerei von Johann Gebhardt in Bayreuth. Birken hat das Gedicht in Gebhardts Namen verfaßt; die Unterschriftgruppe im Druck lautet: "Euer Ho¡für‰l. Gn. | untergebener Kne¡t | Johann Gebhardt. | Bayreuth/ den 9. De-|cembr. Anno 1660." Von dieser Unterschriftgruppe sowie von typographischen Hervorhebungen und Unterschieden der Orthographie und Interpunktion abgesehen, weist der Druck folgende Abweichungen auf: T1-T6] m! – 11 Philipp] Philip# – 13 Ungemündten] ungemünden – 17 J”und] Jezund –. Eine handschriftliche Fassung der Vorrede hat Birken in die Sammlung S. v. B. Todten-Andenken und Himmel#gedanken. oder GOTTES- und Tode#-Gedanken eingetragen: Text Nr. 86 (WuK. Bd. 5, S. 144f., 670-672; dort im Kommentar keine Datierung und keine Identifizierung des Drucks). Einiges zur Vorgeschichte des Druckes der Catechismus-Lieder läßt sich aus Birkens Tagebüchern erschließen. Zum 5.8.1660 hat er im Tagebuch

Gedicht 39, 1660

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notiert (I.32; PBlO.B.2.1.3, PBlO.B.2.1.3, 11v): "Herr Dr. Volkmann mir die Cate¡i#mu# Lieder gesandt." Was der Bayreuther Jurist Adam Volkmann (1616-1664; zu ihm s. WuK. Bd. 10, S. XXVII-XXXVIII), den Birken in Bayreuth kennengelernt hatte und mit dem er engen freundschaftlichen Kontakt pflegte, mit dem Buch-Projekt der Catechismus-Lieder zu tun hat, läßt sich mangels Kontextes nicht sicher sagen. Die nächste Tagebucheintragung zu diesem Projekt zum 8.8. legt nahe, daß Volkmann dafür von größerer Bedeutung war (I.33; ebd.): "Herrn Dr. Volkmann zugespro¡en, mit ihm und Gebhard wegen der Cate¡i#mu#Lieder geredt." Da in der Leichpredigt Stephan Böners für Volkmann betont wird, Volkmann sei auch als Liederdichter tätig gewesen (vgl. WuK. Bd. 10, S. XXXI und 879 (zu Text Nr. 72a, v. 27-32)), ist sogar denkbar, daß Volkmann der Autor der Lieder zum Kleinen Katechismus gewesen sein könnte. Da Gebhardt sich im Druck als Verfasser des Widmungsgedichts Nr. 39 ausgibt, ist zu vermuten, daß die Lieder – sollte Volkmann wirklich der Verfasser gewesen sein – anonym veröffentlicht worden sind. In diesem Fall wären die Überlegungen zur Volkmanns Tätigkeit als Liederdichter in WuK. Bd. 10, S. XXXI, neu zu überdenken. Allerdings liefern weder das Tagebuch noch der nach Birkens Umzug nach Nürnberg einsetzende Briefwechsel mit Volkmann weitere Hinweise auf eine mögliche Verfasserschaft Volkmanns. Denkbar ist auch, daß Volkmann im Auftrag des uns unbekannten Verfassers der Lieder den Kontakt zum Drucker Gebhardt und zum Druckbetreuer Birken hergestellt hat. Solange kein vollständiges Exemplar des Druckes aufgefunden wird, muß hier alles im Bereich der Spekulation bleiben. Jedenfalls muß Birken – ob von Volkmann oder Gebhardt, läßt sich nicht sagen – mit der Durchsicht der Lieder beauftragt worden sein; denn das Tagebuch enthält zwei Eintragungen dazu: 20.8.1660 (I.35; ebd., 12v): "Etli¡e Cate¡i#mu¡Lieder übersehen."; 25.8. (I.37; ebd., 13v): "Etli¡e Bogen der Cate¡i#mu#Lieder revidiert." Das Gedicht Nr. 39 hat Birken dann am 15.10.1660 verfaßt (I.46; ebd., 17r): "Dedication de# Kindergesangbu¡e#. Verse 28." Für den 8.11.1660 ist ein Brief an Gebhardt vermerkt – Birken war inzwischen nach Nürnberg umgezogen –, dem die Vorrede beigefügt war (I.50; ebd., 18r): "Literae ad Gebhard cum Vorrede. Literae 108." Der Druck muß dann Anfang Dezember – vgl. auch die von Gebhardt im Druck vorgenommene Datierung des Widmungsgedichts auf den 9.12.1660 – fertiggestellt worden sein; denn am 15.12.1660 hat Birken bereits zwei Belegexemplare des Werkes erhalten (I.56; ebd., 20r): "S¡reiben von [...] Herrn Gebharten cum 2. Exemplaren Kindergesangbu¡." 17f. J”und, da wir in der Kir¡ ~ in harter Krippen liegen:] Birken hat bei der Abfassung des Gedichts den voraussichtlichen Erscheinungstermin des Buches im Dezember 1660, also der Advents- und Weihnachtszeit, berücksichtigt. Gebhardt hat im Druck dementsprechend das Gedicht auf den 9.12.1660 datiert. S. o. – 22 iezt zum Neuen Jahr] S. zu v. 17f. – 27f. Und, wann Gott mi¡ lä‹et leben ~ Prinz Erdmann-Philipp sey.] Ankündigung von panegyrischen Werken für Prinz Erdmann-Philipp durch die Bayreuther Druckerei. Birken hat das Gedicht genau auf den vermeintlichen Verfasser Gebhardt zugeschnitten.

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Apparate und Kommentare

Text 40: An Seine Ho¡Für‰li¡e Dur¡leu¡t Herrn Herrn Augu‰u# Herzogen zu Braun#weig und Lüneburg etc. Zus¡ri] der Gei‰li¡en Herz- und Augen Lu‰. 34r-35v T2 Seine] S. – T2 Ho¡Für‰li¡e] Ho¡Für‰l. (t aus f überschrieben; das l geht in etc.-Kürzel über) – T2 Dur¡leu¡t] Dur¡l. (das l geht in etc.-Kürzel über) – T3 Herrn (1. Position)] H. – T4 etc.] Kürzel mit Punkt; ohne Abstand an Lüneburg angefügt – T5 Gei‰li¡en] Gei‰l. (das l geht in etc.-Kürzel über) – T5 und] u. (ebenso 9, 10 (2x), 11, 12, 13, 14, 15, 17, 19, 22, 29, 35, 36, 37, 38 (2x), 39, 42, 43, 47 (2x), 50) – 1 Wöl[en‰ammen] Wöl[en‰am ‾ en (ebenso 20 Frommen) – 2 Kerz,] Komma durch ursprüngliches Endungs-e geführt – 4 Teüts¡en] n nachträglich verdeutlicht – 5 Nahmen] N aus n überschrieben – 6 Verdien‰e] er undeutlich – 6 wörter] mit -er-Schlaufe – 7 der] Kürzel; ebenso 9, 14, 20, 26, 27 (2x), 28, 29, 33, 36, 48, 49, 51 (2. Position) – 10 geehrt] zweiter Wortteil überschrieben oder verschmiert – 11 eüre#] # überschrieben – 13 Feder] mit der-Kürzel; ebenso 25 Wunder – 42 Bilder – 18 haltet] erstes t nachträglich verdeutlicht – 19 Hof] f überschrieben; ev. Ho[ – 20 und ~ Exempel.] quer zur Hauptbeschriftung links auf dem Rand; Einfügungszeichen × davor und und nach 19 Tempel, – 21 die] durch Ergänzung aus der-Kürzel; -er-Schlaufe ungestrichen – 21 wann] wan‾ – 23 Eü¡] E aus e überschrieben – 25 Zeiten] danach gestrichen Zeiten – 27 Eure] E aus e überschrieben – 27 Tugend] Wortanfang überschrieben – 31 sa¡en] s überschrieben; ebenso bei 46 Ange›¡t – 33 selb‰] ‰ überschrieben; ebenso bei 36 Kün‰ – 33 ieht] f und eh überschrieben oder verschmiert – 35 gelangen:] en: verschmiert und nicht sicher lesbar; danach ev. eine Streichung; Doppelpunkt nach dem Druck – 37 allZeit] ev. all Zeit – 37 nit] davor gestrichen ni¡t – 39 Lehr] L aus l überschrieben – 39 Leben] L aus l überschrieben; n überschrieben – 42 Bilder] B aus b überschrieben – 43 liebet] t überschrieben oder verschmiert – 45 Sonne] S aus s überschrieben – 47 verleihet] et überschrieben – 48 seyn verneuet] kein Wortabstand – 52 liebe] durch Streichung aus lieber – 52 Enkel] k überschrieben Ein Widmungsgedicht, das Birken im Auftrag und Namen Johann Michael Dilherrs (1604-1669; zu ihm s. WuK. Bd. 11, S. XVII-XXX, und den in diesem Band edierten Briefwechsel mit Birken) verfaßt hat. Gedruckt worden ist es in diesem Werk Dilherrs: Augen- | und | Her”en#-Lu‰. | Da# i‰/ | Emblematis¡e Für‰ellung | der | Sonn- und Fe‰tägli¡en Evan-|gelien. | Jn wel¡er zu nden | Er‰li¡/ der Jnhalt der Evangelien; | Zum Andern/ die fürnehm‰e darinnen enthaltene Lehren; | Zum Dritten/ ein darauf geri¡tete# Gebethlein; | Zum Vierdten/ ein Lied/ so auf da# Evangelium/ und | auf da# Emblema/ oder Sinnbild/ geri¡tet. | Zugeri¡tet | von | Johann Mi¡ael Dilherrn/ Predigern | bei S. Sebald/ und Professorn in | Nürnberg. | Jn Verlegung Johann Andrea# Endtern/ und | Wol[gang deß Jüngern Seel. Erben. | M. DC. LXI. (S. Stauffer, 2007, S. 328f.) Nach dem Titelblatt folgt ein eigenes Zwischentitelblatt der Zueignung: Zueignung#s¡ri]/ | an den | Dur¡leu¡tig‰- Ho¡gebornen Für‰en | und Herrn/ Herrn | AUGUSTUS/ | Her”ogen zu Brauns¡weig und | Lüneburg/ etc. etc. etc. | Meinen Gnädig‰en Für‰en und | Herren. Daran schließt sich dann auf den nächsten beiden Seiten das Gedicht Nr. 40 an. Von typographischen Hervorhebungen und Unterschieden der Orthographie und Interpunktion abgesehen, weist der Druck folgende Abweichungen auf:

Gedicht 40, 1660

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T1-T5] fehlt – 1 Wöl[en‰ammen] Wel[en-Stamme – 8 anbli¿t] anblin¿t – 16 Kün‰e] Kun‰e – 19 S¡ul] S¡uel – 21 loben] lieben – 23 von] vor – 27 Ehren] Jhren – 36 Kün‰-] Kun‰- – 39 Jesu] Heil'ger – 39 führet] liebet – 41 dieser Jesu#, diese Lehre, diese# Leben,] Sol¡e Männer/ sol¡e Lehre/ sol¡e# Leben/ – 47 Herz- und Augenlu‰] Aug- und Her”en#-Lu‰ – 52 liebe] lieber –. Unter dem Gedicht findet sich diese Unterschriftgruppe: Euer Ho¡für‰li¡en Dur¡leu¡tig-|keit/ al# meine# Gnädig‰en Für‰en# und Herrn#/ | Demüthig‰er Fürbitter bei GOtt/ | und gehorsam‰er Diener/ | Johann Mi¡ael Dilherr. | Nürnberg/ an dem 9. Tag deß Chri‰-| monath#/ 1661. Das Gedicht Nr. 40 ist als letztes der Jahrgangsgruppe 1660 eingeordnet. Wenn Birken dabei kein Fehler unterlaufen ist, muß es zwischen dem 15.10.1660, dem Entstehungszeitpunkt des Gedichts Nr. 39, das dann im Druck auf den 9.12.1660 datiert ist, und dem Jahresende 1660 entstanden sein. Das Tagebuch verzeichnet seine Anfertigung in diesem Zeitraum allerdings nicht; wohl aber zahlreiche Treffen mit Dilherr. Die Datierung des Gedichts im Druck auf den 9.12.1661 (Christmonat bezeichnet normalerweise den Dezember) läßt vermuten, daß das Werk erst Ende des Jahres 1661 erschienen ist, also gut ein Jahr nach dem Entstehen des Gedichts Nr. 40. Das Tagebuch des Jahres 1661 endet am 24.4., und der nächste erhaltene Tagebuchjahrgang ist der des Jahres 1664, so daß wir nicht wissen, ob und wann Birken Belegexemplare des Werkes erhalten hat. Eine einzige Spur zu diesem Werk findet sich im Tagebuch zum 21.1.1661 (I.67; PBlO.B.2.1.3, 23r): "Herrn Dilherr der mir seine NeuJahr#predigt und 1. Du”et KupferAbdrü¿ der Her”- und AugenLu‰ verehret, [...] zugespro¡en." Das Werk enthält zahlreiche Kupfer. Ob Birken zwölf Abzüge eines Kupferstichs oder zwölf verschiedene erhalten hat, läßt sich nicht sagen – ebensowenig, um welchen oder welche der Stiche es sich gehandelt hat. Das Gedicht Nr. 40 ist auch als Text Nr. 17 des Birken-Dilherr Briefwechsels gedruckt worden (WuK. Bd. 11, S. 67f., 254-256). T1-T3 An ~ Lüneburg etc.] Widmungsempfänger war Herzog August der Jüngere von BraunschweigLüneburg (1579-1666), der schon den Zeitgenossen als Muster eines gelehrten und weisen Fürsten galt. Zu ihm s. Conermann, 1985, Bd. 3, S. 243-245; Bircher / Bürger. 1979; Bircher, 1998, S. 86-99. Ihm ein in Nürnberg entstandenes theologisches Werk zu widmen, lag nahe, weil der Herzog Kontakte zu Nürnberger Theologen unterhielt, theologisch kundig und mit einschlägigen Publikationen hervorgetreten war. Daß Dilherr mit der Anfertigung des Widmungsgedichtes Birken beauftragte, wird auch an dessen persönlicher Kenntnis des Herzogs gelegen haben. Birken war 1645/46 ein Dreivierteljahr lang Prinzenerzieher am Hof in Wolfenbüttel gewesen; s. WuK. Bd. 14, S. 30-36. – 4 Teüts¡er Ne‰or] Diese Anrede lag des Alters und des Weisheitsruhms des Herzogs wegen nahe. In der homerischen Ilias war der greise König Nestor von Pylos der weise Berater der Achaier vor Troja; s. Der Kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 79-81. – 7f. Zwar der Nahm ~ Sternenga‹en.] Die Bezeichnung 'Augustus' (der Erhabene) war vom Ehrennamen des ersten römischen Kaisers in die Benennung der christlichen deutsch-römischen Kaiser übernommen worden. Des Herzogs Vorname wird in schmeichelhafte Nähe zu dieser Benennung gerückt. – 12 Alle# mit Beda¡t] Dies war der Wahlspruch des Herzogs. – 13-16

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Apparate und Kommentare

Danno¡ ~ gibet.] Anspielung auf die – vor allem geistliche – Schriftstellerei des Herzogs; vgl. auch v. 39f. – 17-20 Tausend Kün‰e ~ zum Exempel.] Die berühmte Bibliothek des Herzogs ist gemeint. Er hat im Laufe seines Lebens ca. 135000 Drucke und 2500 Handschriften zusammengebracht (s. Conermann, 1985. Bd. 3, S. 243). Sie bilden den Grundstock der Herzog August-Bibliothek Wolfenbüttel. – 21 Gott liebt, die er Götter nennet] Daß Gott selbst die Fürsten Götter nenne, begegnet öfter bei Birken. S. zu Gedicht Nr. 33, v. 2. – 23-26 Hat man ~ da# dritte Jahr.] Zur Zeit der Entstehung des Gedichtes stand Herzog August im zweiundachtzigsten, zur Zeit des Erscheinens des Dilherrschen Werkes im dreiundachtzigsten Lebensjahr. Der damals üblichen Zählung nach – der Tag der Geburt wurde mitgezählt – stand der Herzog vor seinem vierundachtzigsten Geburtstag. Birken wußte demnach, als er das Gedicht schrieb, daß das Werk, für das es bestimmt war, erst im nächsten Jahr erscheinen würde. – 42 Kun‰-bekleidt mit Bilder-Zier] Dilherrs Augen- und Her”en#-Lu‰ enthält zahlreiche emblematische Kupferstiche. – 49 wie der Adler ~ jungen ›ht] Das Motiv der Fähigkeit des Adlers zur Selbstverjüngung kennt die Emblematik; s. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 777. – 50 Zehen Stu[en Jahr'] Stufenjahre waren das je siebte und neunte Jahr; s. zu Brief Nr. 20, Z. 27f. im Birken-Rist-Briefwechsel (WuK. Bd. 9, S. 700). Hier muß das neunte Jahr gemeint sein. Herzog August wird demnach das Erreichen des Alters von 90 Jahren gewünscht. – 51f. Unterde‹en ~ s¡auen.] Zum Phoenix-Mythos, der hier in derselben Funktion erscheint wie das Adler-Bild, s. Der Kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 799f. Herzog Augusts ältester Sohn, Rudolph August (1627-1704), hatte keine männlichen Nachkommen, ebensowenig die Tochter Sibylla Ursula (1629-1671). Von den Kindern Herzog Anton Ulrichs erreichten außer mehreren Töchtern diese Söhne das Erwachsenenalter: August Friedrich (1657-1676), August Wilhelm (1662-1731) und Ludwig Rudolf (1671-1735); s. Krummacher, 1985, S. 306f. Von den Kindern des jüngsten Sohnes Herzog Augusts, Herzog Ferdinand-Albrechts (1636-1687), erreichten mehrere das Erwachsenenalter; sie sind aber alle erst nach dem Tod ihres Großvaters geboren worden.

Text 41: Uber den Otbert de# Sinnrei¡en. Sonnet. 35v/36r T1 XLI.] XLI – T2 Otbert] e oberhalb der Zeile nachgetragen – T2 Sinnrei¡en] Sin‾ rei¡en – 1 Wer] W größer und initialenartig ausgeführt – 1 und] u. (ebenso 5, 14) – 1 Thun] n überschrieben – 2 edler] er undeutlich; verschmiert oder überschrieben; am Ende ein Zeichen gestrichen – 3 Ho¡geammte] Ho¡geam ‾ te – 3 bezüngt:] links auf dem Rand; Einfügungszeichen davor und in der Zeile × – 4 rinnen] Endungs-en angehängt; davor ursprüngliche -en-Schlaufe nach Korrekturversuch gestrichen; Unterlänge ungetilgt – 5 hei‰] t überschrieben – 5 ‰ellt] durch Ergänzung und Streichung aus ‰eht – 6 Heldenspra¡] ev. Helden spra¡ – 8 der] Kürzel; ebenso 12 – 10 seinen] Endungs-n überschrieben oder verschmiert – 12 Glanz] Gla‾ z (G überschrieben)

Gedicht 41, 1661

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Die Entstehungsumstände dieses Sonetts sind gut dokumentiert (s. Stauffer, 2007, S. 492-494; WuK. Bd. 9, S. 957-960). Es handelt sich um ein Ehrengedicht für ein Werk des österreichischen Freiherrn Wolf Helmhard von Hohberg (1612-1688; zu ihm s. Brunner, 1949; Bircher, 1970; Cerny, 1989, S. 301-315), der als Der Sinnreiche Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft war und 1664 als Glaubensexulant Österreich verließ und nach Regensburg umsiedelte. In seinem Schreiben vom 12.9.1661 nc, das Birken laut Empfangsvermerk am 20.9.1661 erhalten hat, bat Johann Wilhelm von Stubenberg Birken um ein Ehrengedicht für ein Werk Hohbergs (Brief Nr. 52, Z. 21-28, des BirkenStubenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 233)): Der Wehrte Sinnreiche, hatt neüli¡ seine Unvergnügte Proserpina herau#gegeben, wel¡e der Herr Gesells¡a[ter zweyfel# ohne wird gesehen haben? Er hatt anjezt unter der Pre‹e den Ottobert, ein werk no¡ 2mahl sogroß alß die Proserpina, i‰ die Leben#lauf be-|s¡reibung de# Er‰en vom Hauße Hab#purg, mit allen Ges¡i¡teins¡altungen selbiger zeitten, und so s¡önen Geti¡ts¡mükkungen, daß dise# werk gewi##li¡ de# Taßo Gottfrieden glei¡zua¡ten, Er hatt Mi¡ gebeten Jhme von denn Gesels¡a[teren Ehr- und Vorreymen zusammenzubringen, allso ho[e und bitte J¡, der deütsche Sigemund werde so Prä¡tigem gebäue einen Verdinten Vorgibel oder tührgerü‹te se”en hel[en, da# bu¡ wird dem keyser zuges¡riben. Birken hat diesem Wunsch umgehend entsprochen; seinem Antwortschreiben an Stubenberg vom 10.10.1661 muß das Sonett Nr. 41 zur Weiterleitung an Hohberg beigefügt worden sein; s. Konzept Nr. 53, Z. 10, des Birken-Stubenberg-Briefwechsels und die zugehörige Kommentierung (WuK. Bd. 9, S. 234, 957-960). Die in der zitierten Briefpassage gelieferten Informationen stellen deutlich erkennbar den inhaltlichen Kern von Birkens Sonett dar; s. die Einzelkommentare. Stubenberg bestätigt den Eingang des Sonetts in seinem Antwortschreiben vom 12.11.1661 nc und berichtet, er habe es Hohberg zugeschickt (Brief Nr. 54, Z. 15-23, des Birken-Stubenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 235)). Birken reagiert darauf im Dezember 1661 in dem vom Konzept Nr. 56 vertretenen Schreiben des BirkenStubenberg-Briefwechsels, Z. 5f. (WuK. Bd. 9, S. 237; s. auch die zugehröige Kommentierung S. 965f.). Der Druck des offenbar schon 1661 fertiggestellten Werkes, für das Birkens Ehrengedicht gedacht war, hat sich aber aufgrund von Problemen bei der Verlagssuche verzögert (s. Stauffer, 2007, S. 493; Brief Nr. 57, Z. 4-9, des Birken-Stubenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 237)), so daß es erst 1663/64 in drei Teilen erscheinen konnte: die Teile 2 und 3 sind erstaunlicherweise auf dem Titelblatt auf das Jahr 1663 datiert; wären demnach also vor dem ersten erschienen, dessen Titelblatt das Jahr 1664 angibt; s. Dünnhaupt. Bd. 3 (1991), S. 2153f., Nr. 8. Birkens Gedicht steht im 1. Teil des Werkes: Der Hab#purgis¡e | Ottobert. | Dur¡ ein Mitglid | der Ho¡löbli¡en Fru¡tbrin-|genden Gesells¡a[t. | Jn Verlegung/ Joh. Barth. Oeler#. | Gedru¿t zu Er[urt/ | Bey Johann Georg Her”en. | Jm Jahr 1664. S. Stauffer, 2007, S. 492-494. Im Druck findet sich Birkens Sonett Bl. [)( 8]v. Von typographischen Hervorhebungen und Unterschieden der Orthographie und Interpunktion abgesehen, weist der Druck folgende Abweichungen auf: T1f.] fehlt – 13 Kun‰] Kün‰ – 13 edler] edle. –. Die Unterschriftgruppe im Druck lau-

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tet: Au# untergeben‰er Ehr | Dien‰-Begierde ge-|s¡rieben in Nürnb. | von dem Erwa¡senen. Hohberg hat Birken mit einem Schreiben vom 8.9.1664 zwei Exemplare des Druckes zugesandt und sich für das Sonett bedankt (PBlO.C.149.1). Dieses lateinische Schreiben ist in WuK. Bd. 9, S. 957-959, mitgeteilt und übersetzt. Den Empfang dieser Sendung hat Birken im Tagebuch zum 24.9.1664 vermerkt (I.135; PBlO.B.2.1.4, 14v): "S¡reiben vom Sinnrei¡en, 130, neben 2 Eexemplaren de# Ottbert#." Zu Birkens weiterem Kontakt zu Hohberg s. WuK. Bd. 9, S. 959f.; Bircher, 1970. 1 Wer Sinnrei¡ hei‰ und i‰] Spiel mit Hohbergs Namen in der Fruchtbringenden Gesellschaft: Der Sinnreiche. Ebenso in v. 5, 14. Hohberg war 1652 in den Palmenorden aufgenommen worden; s. Neumark, 1668, S. 388, Nr. 580. – 2 viel edler Frü¡te bringt] Ebenfalls Spiel mit Hohbergs Mitgliedschaft in der Fruchtbringenden Gesellschaft. – 7 Sieg›¡er Ottbert hier mit Ta‹en# Gottfried ringt.] Birken steigert hier noch die von Stubenberg in seinem Schreiben Nr. 52 behauptete Gleichwertigkeit von Hohbergs Werk mit Torquato Tassos (1544-1595) Gerusalemme liberata (s. o) und behauptet die Überlegenheit des deutschen Werkes. Tassos Werk lag in einer deutschen Übersetzung von Diederich von dem Werder (1584-1657) vor: Gottfried von Bulljon. | Oder | Da# Erlöse-|te Jerusalem. | Er‰ von dem Ho¡berühmten | Poeten Torquato Tasso in Wel-|s¡er Spra¡e bes¡rieben: | Und nun in Deuts¡e Herois¡e Poe-|›e Gese”e#weise/ al# vormal# nie mehr | gesehen/ vberbra¡t. Frankfurt a. M. 1626; Neudruck 1974. Eine überarbeitete zweite Auflage war 1651 erschienen. Ein Vergleich lag nahe, da auch Hohbergs Werk eine in Gesänge eingeteilte Versdichtung ist: 36 Gesänge mit insgesamt 39570 Alexandrinern; s. Dünnhaupt. Bd. 3 (1991), S. 2153f., Nr. 8. – 8 Lern, Teüts¡er, in der Kun‰ Walonen angewinnen] Verallgemeinerung der im vorangehenden Vers angeführten Konkurrenz der beiden Bücher bzw. Titelhelden. "angewinnen" meint 'nachzufolgen, das gleiche Niveau erreichen, ebenbürtig werden'; s. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 1 (1854), Sp. 352f. Gottfried von Bouillon wird hier von Birken geographisch nicht ganz korrekt als 'Wallone' angesehen. Gemeint ist, daß die deutsche Literatur sich bemühen soll, sich dem romanischen Kulturniveau anzunähern. Hohbergs Ottobert wird als entscheidender Schritt dazu angesehen. – 9 Der ihm Proserpinen zur Fama jüng‰ bedingt] 1661 war Hohbergs Werk Die unvergnügte | Proserpina. | Dur¡ ein Mitglid der Ho¡-|Löbl: Fru¡tbringenden | Gesells¡a[t. | Regen#burg | Gedru¿t bey Chri‰o[ Fis¡er/ | M. DC. LXI. erschienen. Ob Birken davon nur durch die oben zitierte Briefpassage Stubenbergs wußte oder ob er das Werk auch gekannt hat, läßt sich nicht sagen. – 11 weil in ein hohe# Hau# sein Adlerug ›¡ s¡wingt:] Der Titelheld Ottobert wird als Ahnherr der Habsburger stilisiert. Außerdem ist das Werk Kaiser Leopold I. gewidmet. Beide Informationen konnte Birken Stubenbergs oben zitierter Briefpassage entnehmen. – 13f. die Kun‰ viel ~ kan s¡öne# Thun er›nnen.] Rückbezug auf die Eingangsverse mit ähnlichem Wortlaut; dementsprechend erneutes Spiel mit Hohbergs Mitgliedschaft in der Fruchtbringenden Gesellschaft.

Gedicht 42, 1661

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Text 42: Heilige Grab-Reise, Frauen Frauen Amalien Herrin von Stubenberg, gebornen Khevenhüllerin. 36r-37r T3 Frauen (2x)] Fr. – T3 Herrin] i nachträglich verdeutlicht – T3 von] v. – 2 der] Kürzel; ebenso 8, 17, 25 (2x), 27 (2. Position), 28 (2x), 37, 48, 52, 54, 58, 65 (2. Position) – 3 die] d überschrieben oder verschmiert – 6 seinen] Endung unsicher; ev. seinem – 10 munder] mit der-Kürzel; ebenso 66 wiedergeben – 11 Gebet] t überschrieben – 12 Lager‰ätte] mit -er-Schlaufe – 13 da#] Kürzel; ebenso 36, 38, 49 – 13 fromme] from ‾ e (ebenso 15 Himmels¡aaren – 19, 46 Himmel – 42 himmlis¡ – 52 Komm – 61 frommen) – 14 und] u. (ebenso 15, 31, 36, 39, 41, 54, 60 (2x)) – 24 ihr] ih verschmiert – 25 5.] 5 (ebenso bei 55 10.) – 29 dem] d überschrieben – 30 de# Leben# Tod/ ma¡t un# den Tod zum Leben.] fehlt; Ergänzung nach dem Druck – 33 im] unsicher; ev. in – 46 fahr] durch Streichung aus fahre – 51 Tode# S¡la[] # S wegen Verschmierung nicht sicher lesbar; ev. Tode#-S¡la[ – 54 Heiligen] Heilgen (Korrektur nach dem Druck) – 55 10.] 1 überschrieben – 58 Sand] Stand (Konjektur nach dem Druck) – 60 Laub] u undeutlich – 62 will] aus soll überschrieben – 63 und] fehlt; Ergänzung nach dem Druck – 64 ‰ill.] Punkt unsicher Dieses Epicedion gilt der am 26.10.1661 im Kindbett verstorbenen Baronin Amalia von Stubenberg, geb. Khevenhüller (1632-1661; zu ihr s. Dilherr, Die hohe Segen#-bitt, 1661; Schnabel, 1992, S. 110, 276, 663, 699). Sie gehörte ebenso wie ihr Ehemann, Georg Augustin von Stubenberg (1628-1691; zu ihm s. Schnabel, 1992 (Register); Mortzfeld. Bd. 24 (1993), S. 207f., Nr. A 21415 und A 21416; ders. Bd. 36 (2003), S. 272f.)) zu der großen Gruppe der in der Reichsstadt lebenden österreichischen Adelsexulanten, mit denen Birken seit seiner Rückkehr aus Norddeutschland Ende 1648 in vielfachen Verbindungen stand. Amalia von Stubenberg war schon in Nürnberg geboren worden. Ihr Todesdatum kennen wir aus der ihr gewidmeten Nachrufschrift Johann Michael Dilherrs: Die hohe Segen#-bitt/ | Zum le”ten Leben#-s¡ritt. | Bey | Ho¡-ansehli¡er und Vol¿rei¡er/ trübseeliger | Lei¡begängni# | Der | Ho¡Wohlgebornen Frauen/ | Frauen Amalia/ | HErrin und Frauen von Stubenberg/ geborner | Kevenhüllerin/ Freyherrin zu Ai¡elberg/ etc. | De# | Ho¡-Wohlgebornen Herrn/ | Herrn Georg Augu‰in/ | Herrn von Stubenberg/ auf Wurmberg/ Eben#-|feld/ St. Johann#/ Hau#ampa¡er/ Gle¡ und Hal-|benrein/ etc. Erbs¡en¿en# in Steyer/ etc. seel. | Her”lieb‰en Frau Gemahlin/ | Gezeiget/ | in einer kur”en Lei¡-Sermon/ | an dem 4. NOV. 1661. | in der Pfarrkir¡en der Nürnbergis¡en | Vor-Stadt Wehrt: | Von | Johann Mi¡ael Dilherrn/ Predigern | bey St. Sebald/ und Professorn, in | Nürnberg. | Gedru¿t bey Wol[gang Endter/ dem Jüng. Birkens Dichtung wurde zusammen mit einem lateinischen Gedicht, das Birken in die Sammlung BETULETUM als Nr. 127 (WuK. Bd. 4, S. 113-115, 624-627) aufgenommen hat, in diesem repräsentativen Epicedium gedruckt, das sowohl an die Nachrufschrift angebunden als auch separat überliefert ist: Heilige Grab-Reise/ | Der | Ho¡-wohlgebohrnen Frauen | Frauen Amalien/ | Frauen und Herrin von Stubenberg/ gebohrnen | Kevenhüllerin/ Freyherrin zu Ai¡elberg: | an Dero | ho¡betrübt-hinterla‹enen | Herrn und Gemahl/ | Den | Ho¡wohlgebohrnen Herrn/ | Herrn Georg Augu‰in/ | Herrn von Stubenberg/ auf Wurmberg/ Eben#-|feld/ St. Johann#/ Hau#ampa¡er/ Gle¡ und | Halbenrein/ etc. Erbs¡en¿en in Steyr/ | neben‰ kur”er | Klag- und Tro‰S¡ri[t/ | zu | Dien‰gehorsamer Beyleid#-bezeugung | untergeben/ | Dur¡ | Sigmund von Birken C. P. (S.

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Stauffer, 2007, S. 325-327). Der Text Nr. 42 steht an zweiter Stelle auf den Seiten )( iijr-[)( iv]v. Die Strophen sind oberhalb der jeweils ersten Verszeile gezählt. Von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion sowie typographischen Hervorhebungen abgesehen, gibt es nur diese Abweichungen des Drucks von der Manuskriptfassung: T1] fehlt – T3-T4] fehlt – 4 so] ›e – 10 munder] munter – 50 i”t] je”t 1f. E# ›nd ~ bey der Na¡t.] "Feim" bedeutet Schaum; s. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 3 (1862), Sp. 1450. Wander. Bd. 4 (1876), Sp. 1293-1296, verzeichnet zahlreiche Varianten des Sprichworts 'Träume sind Schäume'. – 13-16 Diß Jacob hat ~ er ›het mit dem Gei‰.] Vgl. Gen 28.10-15. – 19-24 Amalia die hohe Himmel-Seele ~ ihr zeiget heil'ge Sa¡en.] Im Lebenslauf der Verstorbenen in Dilherrs Nachrufschrift heißt es (S. 26): Wel¡e# alle# dann unser seelig-ver‰orbene Gnädige Frau zuvor glei¡sam mit Augen/ in einem Traum/ gesehen hat. Dann al# selbige/ kur” vor der Niederkun[t/ von Rei¡el#dor[/ zu der Gnädigen Frau S¡wiegermutter kommen/ hat Sie derselben erzehlet/ Jhr hätte/ zu Rei¡el#dor[ geträumet/ Sie wäre/ bei dem H. Grab zu Jerusalem/ gewesen/ und hätte au# dem Grab 3. Händ voll Erden in Sa¿ ges¡oben: au# wel¡em Traum Sie Jhr Sterb‰ündlein glei¡sam für Augen gesehen. Dieser als prognostisch angesehene Traum der Verstorbenen bildet den Ausgangspunkt für Birkens gesamtes Gedicht Nr. 42. – 37-42 Diß hat ~ himmlis¡ werde!] S. zu v. 19-24. – 43 So Joseph#-art, Jhr selb‰ den Traum au#leget.] Joseph hatte selbst prophetische Träume (s. Gen 37.1-11). Gemeint sind hier aber seine Fähigkeiten als Traumdeuter, denen er in Ägypten seinen Aufstieg verdankte (s. Gen 40 und 41). – 44-60 Sie spra¡: ~ Sand und Haare.] Die Auslegung des eigenen Traumes durch Frau von Stubenberg (s. zu v. 19-24) wird hier als direkte Rede gestaltet. – 55 Drey Händ vol Sand#, hat mir diß Grab gegeben.] S. zu v. 19-24. Bei Beerdigungen war und ist es üblich, daß die Trauernden drei Hände voll Sand auf den Sarg in das noch offene Grab werfen. – 61-66 O Gotte#-Traum! ~ alle# wiedergeben.] Diese Strophe ist nicht mehr direkte Rede der Verstorbenen, sondern ein Fazit des Sprechers des Gedichts.

Text 43: Da# Für‰li¡e Kleeblat. 37v T1 XLIII.] III verschmiert – 1 und] u. (ebenso 3, 8, 9, 10) – 3 ‰rahlguldend] ev. ‰rahl guldend – 5 Tritt,] Komma einem anderen Zeichen überschrieben – 6 himmel] him ‾ el – 6 verwandt] verwa‾ dt – 10 der] Kürzel; ebenso 14 – 11 da#] Kürzel – 11 Gottges¡wi‰er] G aus g überschrieben Dieses Sonett gilt einem Besuch Herzog Anton Ulrichs (zu ihm s. zu Gedicht Nr. 2) in Nürnberg 1661. Begleitet worden ist der Herzog von seiner Ehefrau Elisabeth Juliane, geb. Herzogin von HolsteinNorburg (1634-1704), sowie seiner damals noch unverheirateten Schwester Sibylla Ursula (16291671). Aus einer Mitteilung in einem Brief Birkens an Adam Volkmann vom 12.9.1661 (Brief Nr. 17, Z. 31-33, des Birken-Volkmann-Briefwechsels (WuK. Bd. 10, S. 311)) geht hervor, daß der Besuch in

Gedicht 43, 1661

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Nürnberg auf der Durchreise erfolgt ist und daß Birken bei dieser Gelegenheit vom Herzog damit beauftragt worden ist, eines seiner Werke, das Chri‰Für‰li¡e David#-Harpfen-Spiel, Nürnberg 1667 (Neuausgabe 1969), zu redigieren und mit einer Einleitung zu versehen. Was das eigentliche Ziel der fürstlichen Reisegesellschaft war, ist unermittelt. Vielleicht handelte es sich um eine von Anton Ulrichs Reisen nach Venedig. Auch der genaue Zeitraum des Aufenthalts in Nürnberg läßt sich nicht sicher bestimmen; der Besuch in der Reichsstadt dürfte aber nicht allzu lange vor der Ausstellung des Briefes an Volkmann stattgefunden haben, also im August oder Anfang September 1661. Sicher hat Birken das Sonett den drei Besuchern während des Aufenthalts in Nürnberg überreicht, wahrscheinlich in handschriftlicher Form; denn ein Druck ist nicht nachgewiesen. Wenn diese Überlegungen zur Datierung zutreffen, hat Birken das Sonett chronologisch nicht ganz an der richtigen Stelle in die Sammlung Lorbeer-Wälder eingetragen, da das vorangehende Gedicht Nr. 42 erst nach dem 26.10.1661, dem Todestag Amalia von Stubenbergs, entstanden sein kann. T2 Da# Für‰li¡e Kleeblat.] Zu den drei Adressaten des Sonetts s. o. – 1 Nun, Pegni”!] In der fiktionalen Sprechsituation des Sonetts wird ausschließlich der Nürnberger Fluß angeredet. – 2 die Götter dieser Erd] S. zu Gedicht Nr. 33, v. 2. – 3 mein Föbu#] Die von Birken in zahlreichen Briefen, Gedichten und anderen Texten gebrauchte Bezeichnung für Herzog Anton Ulrich. Es gibt viele Belege dafür, daß Birkens Benennung dem Selbstverständnis des Herzogs genau entsprach. So hat Anton Ulrich in dem Ballet, das 1656 anläßlich seiner Hochzeit aufgeführt worden ist, die Rolle des Phoebus getanzt: Frühling#-BALLET, | Oder: | Dy Vermählung de# Phoebu# | mit der Flora/ | Auf dem Für‰li¡en Beylager | De# Dur¡läu¡tigen/ Ho¡gebohrnen Für‰en | und Herrn/ Herrn | Anthon Vlri¡en/ | Herzogen zu Brauns¡weig | und Lunäburg/ | Mit | Der Dur¡läu¡tigen/ Ho¡gebohrnen Für‰in | und Fräulein/ Fräulein | Elisabeth Julianen/ | Erbin zu Norwegen Herzogin zu S¡le#wig/ Hol‰ein/ | Stormarn/ und der Ditmarsen/ Grän zu Oldenburg | und Delmenhor‰/ | Den 20. Augu‰i/ de# 1656. Jahr#/ | Jn der Für‰li¡en Re›denz-Ve‰ung Wolfenbüttel | glükkli¡ gehalten: | Jn einem Tanze vorge‰ellet. | Wolfenbüttel. Gedrukt bey den Sternen. (S. Dünnhaupt. Bd. 1 (1990), S. 296, Nr. 1.) Der Text des Ballets stammt nach Dünnhaupt vom Herzog selbst. Auch 1663 hat er in einem in Wolfenbüttel anläßlich einer Hochzeit aufgeführten, ebenfalls von ihm verfaßten BALLET Der Ge‰irne (s. Dünnhaupt. Bd. 1 (1990), S. 300, Nr. 12) die Rolle des Sol (Apoll) übernommen; s. Mourey, 2015, S. 209f. Herzog Anton Ulrich hat sich stark am Vorbild Ludwigs XIV., des Königs von Frankreich, der als 'Sonnenkönig' in die Geschichte einging, orientiert. Mourey, ebd., S. 210, schreibt: "Im Übrigen modellierte der kunstsinnige Herzog das gesamte höfische Leben und sogar seine eigene Person nach dem französischen Vorbild des Sonnenkönigs, sowie seine Residenzen und Schlösser (Salzdahlum als Miniatur-Versailles) und seine Literatur [...]." – 4 die Flora] Den Namen dieser römischen Göttin der Blüte verwendet Birken häufig für die Herzogin Elisabeth Juliane; s. etwa die Gedichte auf S. 384-391 und 401-405 der GUELFJS. An der Aufführung des zu v. 3 genannten Ballets anläßlich ihrer Hochzeit mit Herzog Anton Ulrich hat Herzogin Elisabeth Juliane mitgewirkt, sicher in

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der Rolle der Flora. – 5 Dianen] Der Name der römischen Mond- und Jagdgöttin Diana wird von Birken für Herzogin Sibylla Ursula häufiger verwendet; s. Stauffer, 2007, S. 794-796, Nr. 451. In dem Ballet von 1663, in dem Herzog Anton Ulrich die Rolle des Sol übernahm (s. zu v. 3), tanzte seine Schwester die Rolle der Diana; s. Mourey, 2015, S. 209. Zu deren Hochzeit 1663 verfaßte ihr Bruder Anton Ulrich ein Ballet mit dem Titel: BALLET | Der DIANA, | Oder: | Erge”li¡e Lu‰ der Diana, | Wel¡e Sie dem verliebten S¡ä[er Endymion, na¡dem | er in Carien den Berg Latmus besu¡et/ und Jhr aufgewartet/ | bey vollzogener Vermählung/ zu liebe mit einem | Tan”e vorge‰ellet: | Ersonnen und aufgeführet | Bey dem Ho¡-Für‰li¡en Beylager | De# | Dur¡läu¡tig‰en Für‰en und Herrn/ | Herrn Chri‰iani/ | Erben# zu Norwegen/ Her”ogen# zu S¡leß-|wig/ Hol‰ein/ Stormarn und der Dithmarsen/ | Gra[en# zu Oldenburg und Delmenhor‰/ | Mit Der au¡ | Dur¡läu¡tig‰en Für‰in und Fräulein/ | Fräulein | Sibylla Ursula/ | Gebohrner Herzogin zu Brauns¡weig | und Lüneburg/ etc. | Wel¡e# in der Brauns¡weigis¡en Residenz-Fe‰ung Wol-| fenbüttel auf dem Für‰l. S¡lo‹e/ Sontage# den 20. Septembr. diese# | 1663‰en Jahre#/ mit Göttli¡er Verleyhung/ und Beyder Ho¡für‰-|li¡er Eltern Vergnügung/ glü¿li¡ angese”et/ und mit Für‰li¡en | Ceremonien unters¡iedene Tage feyerli¡ in aller angeneh-|mer Freude vollzogen worden. | Gedru¿t bey denn Sternen. (S. Dünnhaupt. Bd. 1 (1990), S. 301f., Nr. 15.) Herzogin Sibylla Ursula hat, wie das Personenregister erweist, an der Aufführung mitgewirkt – sicher in der Rolle der Diana. – 7 Geröhr] Das Schilf. Aus diesem Material wurden Hirtenflöten hergestellt. – 11 da# GottGes¡wi‰er-Lie¡t] Gemeint sind Herzog Anton Ulrich und seine Schwester Sibylla Ursula. – 11 di¡ mahlet in die wett:] 'strahlt dich [die Pegnitz] unablässig, sich gegenseitig übertreffend an'; s. zu Gedicht Nr. 31, v. 17. – 13 Rand] 'Ufer'. – 13 mit Tempe nun kan üm den vorzug s¡önen] Tempe ist das berühmte, landschaftlich besonders eindrucksvolle Durchbruchstal, durch das der Peneios zur Küste durchbricht. Es gab dort auch ein altes ApollonHeiligtum. S. Der kleine Pauly. Bd. 5 (1975), Sp. 580f. Der Name wurde schon in der Antike zur Benennung schöner Landschaften verwendet.

Text 44: Zus¡ri] der ProphetenS¡ul: An ein Paar Ho¡Für‰li¡er Personen. 37v-39r T2 ProphetenS¡ul] Prophete‾S¡ul – T3 Ho¡Für‰li¡er] Ho¡Für‰ und etc.-Kürzel mit Punkt – 2 eine] zweites e oberhalb der Zeile – 3 und] u. (ebenso 5, 8, 12, 15 (2x), 23, 24, 51, 53) – 8 Me‹ia#] a# verschmiert – 9 der] Kürzel; ebenso 13, 19, 28, 31, 32, 42, 55 – 9 König#‰ammen] König#‰am ‾ en (ebenso 10 ammen – 15, 55 fromme – 41 Jmmanuel – 58 Himmel) – 14 Für‰en] F veschmiert – 18 da#] Kürzel – 29 s¡rieben] ie überschrieben und verschmiert – 37 Evangeli‰en] Eva‾ geli‰en – 38 Chri‰en.] am Wortende undeutliche Streichung; Punkt überlagert – 45 Feder] mit der-Kürzel – 54 Eu¡ ~ hegen.] quer zur Hauptbeschriftung rechts auf dem Rand; Einfügungszeichen davor und in Zeilenmitte zwischen 53 und 55 + – 57 FeuerWagen] ev. Feuer Wagen

Gedicht 44, 1661

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Die Umgebung dieses formal ungewöhnlichen Gedichts – paarig reimende trochäische Achtheber mit Hebungszusammenstoß in Versmitte und Vierheber, mit zweisilbiger Kadenz – läßt keine gesicherten Aufschlüsse auf die Entstehungszeit zu: Das folgende Gedicht Nr. 45 gilt der Heimkehr des Markgrafen Christian Ernst von Brandenburg-Kulmbach am 29.10.1661 und ist somit sicher vor dem Gedicht Nr. 42 entstanden, das einem Todesfall vom 26.10.1661 gilt. Auch das unmittelbar vorangehende Gedicht Nr. 43 ist wahrscheinlich vor dem 12.9.1661 und somit vor dem Gedicht Nr. 42 entstanden. Da auch sonst öfter Verwerfungen der chronologischen Anordnung in der Sammlung zu beobachten sind und für die Zeit vom 24.4.1661 bis Ende 1663 kein Tagebuch erhalten ist, läßt sich für das Gedicht Nr. 44 nur sagen, daß es vermutlich zwischen September und Dezember 1661 entstanden sein dürfte. Terminus ante quem für die Niederschrift ist der 20.1.1662, der Tag, auf den das Gedicht im Druck datiert ist (s. u.). Das Gedicht ist die von Dilherr unterzeichnete Widmungsansprache des Anfang 1662 erschienenen Werkes Propheten S¡ul. | Da# i‰/ | Chri‰li¡e Anweisung/ | zu | Gottseliger Betra¡tung | De# Leben# und der Lehre | Heiliger Propheten | Alte# Te‰ament#: | Derer Bildnußen/ in s¡önen Kupfer‰i¡en/ | mit ›nd beygefüget. | Allerlei Stand#-Personen erbauli¡ | zu lesen/ | fürge‰ellet | von | Johann Mi¡ael Dilherrn/ Predigern | in Nürnberg/ bei S. Sebald/ und | Profe‹orn. | Nürnberg/ | Jn Verlegung Paulu# Für‰en/ Kun‰händler#. | Gedru¿t daselb‰ dur¡ Chri‰oph Gerharden. Birken hat auch mit weiteren Gedichten zu diesem Werk beigetragen; s. WuK. Bd. 2, S. 290-292 (Gedicht Nr. 225), 867-869 (zu Gedicht Nr. 225); WuK. Bd. 11, S. 25-27 (Gedicht Nr. 20), 243 (zu Brief Nr. 11, Z. 16-18), 248-250 (zu Brief Nr. 13), 260f. (zu Gedicht Nr. 20); Stauffer, 2007, S. 333-335. Das Gedicht steht, seinerFunktion gemäß, in Dilherrs Werk gleich nach dem Titel und zwei Widmungsseiten ([)(]v/[)(2]r) auf vier Seiten ([)(2]v)()(r). Die beiden Widmungen lauten: "An | Den Dur¡leu¡tig-Ho¡gebornen | Für‰en und Herrn/ Herrn | Manfred/ | Herzogen zu Würtemberg und Te¿/ | Graven zu Montpelgart/ Herrn | zu Heidenheim/ etc. | Meinem Gnädigen Für‰en | und Herrn." und "An | Die Dur¡leu¡tig-Ho¡geborne | Für‰in und Frau/ Frau | Juliana/ | Herzogin zu Würtemberg und Te¿/ | Grävin zu Montpelgart/ Oldenburg | und Delmenhor‰/ Frau zu Heiden-| heim/ Jevern und Knip-|hausen/ etc. | Meine Gnädige Für‰in | und Frau." Im Druck hat das Gedicht keine Überschrift und ist so unterzeichnet: "E. E. F. F. G. G. | Demüthig‰er Fürbitter bey Gott/ und | getreue‰er Diener | J. M. Dilherr. | Nürnberg an dem | 20. Tag deß Jen-|ner#. 1662." Von diesen und Unterschieden der Orthographie und Interpunktion sowie typographischen Hervorhebungen abgesehen, weicht die Druckfassung an diesen Stellen vom Manuskript ab: 6 Könige] Königen – 11 war] wahr – 13 billig] billi¡ – 16 S¡ul] S¡uel (ebenso 29, 43) – 16 zum] und – 16 wehlen] wählen – 17 Edler] Theurer – 23 zirte] zierte – 27 Grie¡en] Gri¡en – 29 nit] ni¡t – 32 ‰ätte] Städte – 36 eh] ehe – 37 waren] wahren –. Das Gedicht Nr. 44 ist als Text Nr. 19 des Birken-Dilherr-Briefwechsels ediert: WuK. Bd. 11, S. 23-25, 258-260. T3 An ein Paar Ho¡Für‰li¡er Personen] Widmungsempfänger waren zwei Mitglieder der Seitenlinie Weiltingen des Württembergischen Herrscherhauses, Herzog Manfred von Württemberg-Teck (16261662) und seine Gemahlin Juliana (1615-1691), eine geborene Gräfin von Oldenburg und Delmen-

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horst; s. Lorenz / Mertens / Press, 1997, S. 195-197. Dilherrs Kontakte zu dem Herzogspaar sind unerforscht; die Widmung könnte der kirchlichen Bestrebungen der Herzogin wegen erfolgt sein. – 3 Die Jhr Kir¡ und S¡ulen liebt:] Die Herzogin war gebildet, unterhielt in Weiltingen einen Musenhof und setzte Stipendien für Theologiestudenten aus; s. Lorenz / Mertens / Press, 1997, S. 197. – 7f. David# Sohn ~ de# Me‹ia#.] Diese Behauptung genealogischen Zusammenhangs dürfte auf Mt 1.10 beruhen; dort wird ein Amon unter den Nachkommen Davids genannt. Jesaia aber wird Jes 1.1 als Sohn eines Amoz bezeichnet. Da Jesu Ziehvater nach Mt 1.16 ebenfalls zur Nachkommenschaft Davids gehört, kann Jesaia als "Vetter de# Me‹ia#" geführt werden. Jesaia gehört zu den in Dilherrs Werk behandelten Propheten. – 9f. Daniel ~ Weißheit-ammen.] Daniels Zugehörigkeit zum Stamm Juda wird Dan 1.6 behauptet. – 11f. Dieser S¡ule ~ ges¡rieben.] Die dem Heiligen Geist hier zugeschriebene Rolle ist bildlich in dem von Matthias van Sommer (zu ihm s. Allgemeines Künstlerlexikon. Teil 2, 7. Abschnitt. Zürich 1813, S. 1676) gestochenen Titelkupfer zu Dilherrs Werk angedeutet: Über dem darauf dargebotenen Hörsaal, dessen Portal mit 18 Prophetenportraits geschmückt ist, schwebt die Geisttaube, von der Strahlen zu den Prophetenbildern ausgehen. – 17f. Lieb zu S¡ulen ~ man¡er S¡wanen.] Welche Mitglieder des gräflichen bzw. herzoglichen Hauses Württemberg außer Eberhard I. (s. zu v. 19-22) gemeint sind, ist nicht zu erkennen. In Frage kommen sowohl der berüchtigte Herzog Ulrich (14871550), der die Reformation in Schwaben einführte, 1536/37 ein theologisches Stipendium zur Ausbildung evangelischer Pfarrer einrichtete, das Tübinger Stift begründete, der Universität Tübingen 1537 neue Statuten gab und 1547 eine Schul- und eine Visitationsordnung erließ, seine Gattin Sabina (14921564), eine Tochter Herzog Albrechts IV. von Bayern, die ihren Witwensitz Nürtingen "zu einem lokalen Zentrum des Protestantismus in Bayern machte" (s. Lorenz / Mertens / Press, 1997, S. 103-106), sowie Ulrichs Nachfolger, sein Sohn Christoph (1515-1568) und sein Enkel Ludwig (1554-1593), die beide Bedeutsames für Kirche, Schulen und die Universität des Landes geleistet haben, die sich unter ihrer Herrschaft zum geistigen Zentrum Schwabens entwickelte. Zu beiden s. ebd., S. 108-111, 114116. – 18 dur¡ da# Lied so man¡er S¡wanen] Ob Birken Panegyrica auf die Württembergischen Grafen und Herzöge gekannt hat, wissen wir nicht. – 19-22 Er der gro‹e Eberhard ~ na‹en] Eberhard im Barte (1445-1496), der erste Herzog (seit 1495) von Württemberg, hat sich um sein Land u. a. durch Förderung der Wissenschaften sowie durch die Gründung der Universität Tübingen 1477 verdient gemacht; s. Lorenz / Mertens / Press, 1997, S. 92-95. – 21 in da# Amerthal] Nach Tübingen, an die neugegründete Universität. In Tübingen mündet die Ammer in den Neckar. – 23f. die Nauclerus ~ al# Wirte.] Johannes Nauclerus (ca. 1428-1510; zu ihm s. ADB. Bd. 23 (1886), S. 296-298 (Lier); Jaumann, 2004, S. 471) war zunächst (seit 1550) Hofmeister Herzog Eberhards. 1477 erhielt er an der neugegründeten Tübinger Universität die Professur für kanonisches Recht, 1478 das Amt des Kanzlers. Auch zu diplomatischen Missionen hat der Herzog ihn verwendet. Nauclerus' 1498-1504 entstandenes, 1516 posthum erschienenes Hauptwerk ist die Chronik Memorabilium omnis aetatis et omnium gentium chronici

Gedicht 44 und Gedichtgruppe 45, 1661

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commentarii a Joanne Nauclero […] digesti in annum salutis MD. Den Namen Capnio führte als lateinische Variante seines Namens Johannes Reuchlin (1455-1522; zu ihm s. ADB. Bd. 28 (1889), S. 785799 (Ludwig Geiger); NDB. Bd. 21 (2003), S. 451-453 (Hans-Gert Roloff); Jaumann, 2004, S. 550f.). Reuchlin hielt sich seit Ende 1481 in Tübingen auf und erwarb dort 1484 den juristischen Doktorgrad. Seit Anfang 1482 stand er im Dienst Herzog Eberhards. Nach dessen Tod verließ er Stuttgart und kehrte erst 1499 dorthin zurück. 1521 übernahm er an der Universität Tübingen die Professur der griechischen und der hebräischen Sprache. Philipp Melanchthon (1497-1560; zu ihm s. Jaumann, 2004, S. 444-446) war 1512 von Heidelberg, wo man ihm seiner Jugend wegen das Magisterium verweigert hatte, nach Tübingen gegangen; dort erwarb er 1514 den Magistergrad und hatte als Nachfolger seines dortigen Lehrers Heinrich Bebel (1472-1518; zu ihm s. ADB. Bd. 2 (1875), S. 195-199 (Ludwig Geiger); Jaumann, 2004, S. 78f.) die Professur für Poesie und Rhetorik inne, bis zu seinem Weggang nach Wittenberg 1518. Als "Ga‰" wird er bezeichnet, weil er nur sechs Jahre in Tübingen verbracht hat, während die beiden anderen viele Jahre in Schwaben gelebt haben. – 27f. die Achilles ~ Fabelsprü¡en.] Gemeint ist Herzog Friedrich Achilles (1591-1631; zu ihm s. Lorenz / Mertens / Press, 1997, S. 148f.), der neun Jahre lang das Collegium Illustre in Tübingen besucht hatte, wissenschaftlich und künstlerisch interessiert war und eine große Bibliothek besaß. – 32 bey der Heiligen Tempel-‰ätte] In Jerusalem. – 33-40 Jhre Predigt ~ eingetro[en.] Charakterisierung der Dilherrschen Interpretation: Die Propheten sind die Evangelisten des Alten Bundes; ihre Predigt ist Ankündigung des Messias in verhüllter Gestalt. Dazu dient das Windel- und Wolkenbild (v. 33). – 46 die man au¡ gebildet s¡auet] Hinweis auf die den einzelnen Kapiteln beigegebenen Propheten-Portraitkupfer. – 55f. Gott leg' Eü¡ ~ von Esaia#.] Anspielung auf 2 Kön 20.5-11. – 57f. Endli¡ laß Er ~ tragen!] Anspielung auf 2 Kön 2.11. Die Entrückung des Elias ist als Präfiguration des Eingangs des Gläubigen in die ewige Seligkeit gedeutet.

Textgruppe 45: WilkommFreude und Glü¿wuns¡, bey wiederkehr und Regirung# Antritt Seiner Ho¡für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Chri‰ian Ern‰en#, Marggrafen# zu Brandenburg etc. 39r-40r Überschrift: T1 XLV.] XLV – T2 WilkommFreude] Wilkom‾ Freude – T2 und] u. (ebenso T3) – T3 Regirung#] i überschrieben – T4 Seiner] Sr. – T4 Ho¡für‰li¡en] Ho¡für‰ und etc.-Kürzel mit Punkt – T4 Dur¡leu¡t] Dur¡l. (das l geht in etc.-Kürzel über) – T5 Herrn (2x)] H. – T5 Marggrafen#] Marggr. – T6 Brandenburg] Brande‾burg – T6 etc.] Kürzel mit Punkt Gedicht 1: 4 und] u. (ebenso 7) – 4 widergibt] mit der-Kürzel 2

3

1

Gedicht 2: 2 und] u. – 4 nit so groß] so groß nit – 4 der] Kürzel Gedicht 3: 2 der] Kürzel; ebenso 10, 18, 20, 21, 26, 31 – 2 Himmel] Him ‾ el (ebenso 10, 18, 26, 31; ebenso 11 Himmlis¡er) – 10 Geliebte] Geliebt (Konjektur nach dem Druck) – 13 und (2x)] u. (ebenso 21, 29)

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Die Gedichtgruppe Nr. 45 besteht aus drei metrisch unterschiedlichen Teilgedichten. Verfaßt wurde sie anläßlich der Heimkehr von der Kavalierstour und des Regierungsantritts des Markgrafen Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth (1644-1712). Die Ankunft in Bayreuth erfolgte am 29.10.1661 (s. Ho¡Für‰li¡er Brandenburgis¡er VLYSSES, 1668, S. 212; die Datumsangabe 29.11.1661 in WuK. Bd. 11, S. 258, ist unzutreffend); die Landesherrschaft war Christian Ernst schon am 25.9.1661 in Cleve übergeben worden; s. u. zu Gedicht 1, v. 1-4. Birken hat die Gedichtgruppe Nr. 45 im Auftrag des Bayreuther Druckers Johann Gebhardt angefertigt, der sie in eigenem Namen gedruckt hat: Unterthänig‰e | Willkomm-Freude/ | und | Herz-ei[riger | Glü¿-Anwuns¡/ | Al# | Der Dur¡leu¡tig‰e Ho¡geborne Für‰ und | HERR/ HERR | Chri‰ian Ern‰/ | Marggrave zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in | Preußen/ zu Stetin/ Pommern/ der Ca‹uben und Wenden/ | au¡ in S¡le›en zu Cro‹en und Jägerndorf Herzog/ Burggrave | zu Nürnberg/ Für‰ zu Halber‰adt/ Minden | und Camin/ etc. | Na¡ | zuru¿-gelegten S. F. D. Minder-Jahren/ | au¡ | glü¿li¡-vollbra¡ter Länder-Reise/ | wieder anheim# gelanget/ | und | Dero Für‰li¡e Regirung | angetretten: | zu | Bezeugung gehorsam‰er Dien‰-Pfli¡t | unterthänig‰ übergeben | dur¡ | Johann Gebhardt/ Bu¡dru¿ern | in Bayreuth. | Anno M DC LXI. (S. Stauffer, 2007, S. 323f.) Da Gebhardt den Druck sicher am Tag der Rückkehr des Markgrafens oder kurze Zeit später präsentiert haben wird, muß die Gedichtgruppe Nr. 45 einige Wochen vor dem 29.10.1661 entstanden sein, da für die Übersendung nach Bayreuth und für den Druck einige Zeit benötigt wurde. Obwohl die Gedichtgruppe in der Sammlung den letzten Bestandteil der Jahrgangsgruppe 1661 bildet, ist sie sehr wahrscheinlich vor dem Gedicht Nr. 43 enstanden, das wiederum erst nach dem Sonett Nr. 44 entstanden sein wird. Die Gedichte 1 und 2 der Gedichtgruppe Nr. 45 stellen nur Passagen von im Druck wesentlich längeren Gedichten dar. Das Gedicht 1 gibt die letzten acht Verse eines 36 Verse umfassenden Gedichtes (A2r/v) wieder; die ersten 28 Verse dieses Gedichtes lauten im Druck: DEr i‰#/ den wolten wir/ diß i‰ der Tag der Freuden! O Sonne/ wolle‰ Ihn mit deinen Stralen kleiden! der Tag muß helle seyn/ muß liebli¡ sehen au#/ an wel¡em unsre Sonn' un# wider kommt zu Hau#. So vieler Tage Wuns¡/ soll dieser Tag erfüllen. solang# Verlangen soll nun da# Erlangen ‰illen. wie lange bleibt er au#? wann kommt er? gieng die Sag: i” i‰ er angelangt/ der s¡öne liebe Tag. dort wurd e# Na¡t üm un#/ al# unsre Lande#-Sonne/ al# unser Rosen-Lie¡t/ al# unsre lange Wonne/ der gro‹e CHRJSTJAN/ un# gabe gute Na¡t/ Jedo¡ ›e hatte nur zu Bette ›¡ gema¡t: i”t ‰eht ›e wider auf. Ein Fönix i‰ ge‰orben:

Gedichtgruppe 45, 1661

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do¡ hat sein As¡en-Grab den neuen un# erworben/ den Jungen CHRJSTJAN/ de# Alten Ebenbild/ der grö‹er werden soll (wann Wüns¡en etwa# gilt) al# jener i‰ gewe‰. Bißher pflag unser Bitten zu seu[zen Himmel-auf zu GOtte# Sternen-Hütten: O GOtt! dein Engelheer/ führ' unsern Prinzen au#! dein S¡u”/ fris¡ und gesund Ihn wider bring zuhau#. der Himmel hat gehört/ der Himmel hat erhört. die Ho[nung i‰ erho[t. da# Wüns¡en i‰ gewährt. Er kommt/ der kommen solt: Er soll willkommen seyn! so jau¡zen jung und alt/ so ru[en groß und klein. | dem Hö¡‰en/ der erhört/ dem sey au¡ nun gedanket/ deß Güte nimmermehr au# seinem Herzen wanket. Er sorgt vor unser Heil. un# Er versorgen wil. die Pfeile unserer Wüns¡'/ i”t tre[en in ihr Ziel. Das Gedicht 2 präsentiert die v. 25-28 eines 32 Verse umfassenden Gedichtes (A2r-A3v); die v. 1-24 lauten im Druck: NUN so heißen wir Eu¡ dann tausend-tausendmahl willkommen/ ho¡ge‰ammter Für‰en-Zweig/ langgewüns¡ter Wuns¡ der Frommen/ Helden-Sohn und Lande#-Vatter/ Eure# Hause# Ehren-Zier/ s¡ön‰e Für‰entugend Sonne/ die na¡ Regen bri¡t herfür! Jhr/ der Sohn/ un# widerbringt/ wa# im Vatter wir verlohren: der nit ‰arbe/ al# Er ‰arb/ weil Er in Eu¡ neugebohren. | Nun hebt ›¡ von guten Jahren eine neue Jahrzahl an: weil von Euren hohen Gaben alle# Glü¿ man ho[en kan. Nun so zeiget/ wer Jhr seit! wa# Erfahrung Eu¡ gelehret/ wa# Jhr an so man¡em Ort habt gesehen und gehöret/ wa# Jhr im Ver‰and verwahret/ da# soll alle# unser seyn. un# verspri¡t Glü¿#-helle Tage/ Eurer Tugend Sonnens¡ein. Teuts¡land fröli¡ ›ht auf Eu¡/ ho[et hohe Ruhme# Strahlen/ die da/ von Eu¡ gehend au#/ ganz Europa sollen mahlen. Rom/ rühmt Eure hohe Gaben; die geprießen au¡ Pari#/ und wo son‰en Eure Anmut ihr Gedä¡tnuß hinter ließ. Man¡er sagte: So ein Land mag ›¡ wohl glü¿seelig nennen/ deme GOtte# Huld und Gnad wolt so einen Für‰en gönnen/

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der die GOtte# Lieb im Herzen/ der Ver‰and trägt im Ver‰and; dem die Güt s¡eint au# den Augen/ dem so man¡e Kun‰ verwandt. | Selb‰ der theure LEOPOLD/ unser hö¡‰belobter Keyser/ der au¡ gerne Si¡ und Eu¡ nennet Eine# Stammen# Reiser/ selb‰ die hö¡‰en Rei¡e#-Seulen/ Eurer Jugend Edle Blüt sahen an mit Lu‰ und wundern/ die i”t rei[e Fru¡t anzieht. Die an das Gedicht 2 anschließenden v. 29-32 lauten im Druck: Gott/ der Eu¡/ na¡ Wuns¡/ un# gab/ woll/ na¡ unsrem Wuns¡/ Eu¡ geben/ Wa# der Groß-Herr Vatter hatt': ein gesunde# lange# Leben/ und wa# son‰en i‰ zuwüns¡en. GOtt laß dringen Himmel-ein dur¡ die Wolken unser Bitten/ laß' e# au¡ erhöret seyn. Das Gedicht 3 gibt den dritten lyrischen Bestandteil des Druckes (A3v/[A4]r) vollständig wieder. Am Schluß des Druckes steht: E N D E. Davon und von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion sowie typographischen Hervorhebungen abgesehen, weicht die Druckfassung an diesen Stellen vom Manuskript ab: Überschrift] s. o. – Gedicht 1: 1 Hau#] Haupt –. Es ist auffällig, daß Birken die Passagen des Druckes der Gedichte 1 und 2, die sich nicht der Sammlung Lorbeer-Wälder finden, in dem 1668 erschienenen Werk Ho¡Für‰li¡er Brandenburgis¡er VLYSSES auf S. 212f. (Gedicht 1, v. 1-28), S. 215f. (Gedicht 2, v.1-24) und S. 216 (Gedicht 2, v. 29-32) erneut mitgeteilt hat. Das Gedicht 3 und die in der Sammlung Lorbeer-Wälder mitgeteilten Bestandteile der ersten beiden Gedichte hingegen fehlen dort. Daß Birken in die Sammlung nur die Teile des Druckes aufgenommen hat, die nicht im VLYSSES stehen, könnte darauf hindeuten, daß er diesen Teil der Lorbeer-Wälder erst nach dem Druck des VLYSSES 1668 angelegt hat. Vielleicht wollte er die Bestandteile des Erstdrucks 'sichern', die 1668 nicht wieder mitgedruckt worden sind. Der Erstdruck umfaßte nur wenige Seiten und dürfte in verhältnismäßig kleiner Auflage erschienen sein, konnte also leichter 'verlorengehen' als die in sehr viel höherer Auflage gedruckte Reisebeschreibung. Die 1662 ebenfalls für Gebhardt angefertigte Gedichtgruppe Nr. 55 zur Begrüßung der neuen Markgräfin Erdmuth Sophia ist formal weitgehend identisch mit der Gedichtgruppe Nr. 45; s. dazu genauer zu Gedichtgruppe Nr. 55. Die Druckfassung der Gedichtgruppe Nr. 45 ist ediert in Birken, Unbekannte Gedichte, ed. Paas, 1990, S. 57-60. T3 bey wiederkehr und Regirung# Antritt] S. o.; s. ausführlich Ho¡Für‰li¡er Brandenburgis¡er VLYSSES, 1668, S. 211-232. Gedicht 1: 1-4 Dem Chur-Hau# sey gedankt ~ Kron gezierter widergibt.] Dieser Dank richtet sich an Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688) für die mehrjährige Vormundschaft für den Markgrafen Christian Ernst. Zum Zeitpunkt des Todes des Markgrafen Christian (1581-1655) war dessen Erbe und Enkel Christian Ernst schon verwaist (seit 1646 (Mutter) und 1651 (Vater)) und noch unmündig. Deshalb war er unter die Vormundschaft des Kurfürsten von Brandenburg und seines On-

Gedichtgruppe 45, 1661

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kels Georg Albrecht von Brandenburg-Kulmbach gestellt worden. Diese Vormundschaft endete am 25.9.1661 in Cleve kurz vor dem Ende der Kavalierstour; s. VLYSSES, S. 202-206. Bei diesem Akt wurde Christian Ernst gleichzeitig die Landesregierung übergeben. Danach trat er die Rückreise nach Bayreuth an. – 1 Brennu#] Der Name eines Heerführer der gallischen Senonen, der im 4. Jahrhundert v. Chr. Rom plünderte; s. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 942. Dieser Brennus wurde in der Frühen Neuzeit als Gründer der Stadt Brandenburg und damit als Begründer der brandenburgischen Herrscherdynastie angesehen. In der Geschichte des Kurfürstentums Brandenburg des Andreas Angelus, ANNALES MARCHIAE BRANDENBVRGICAE, aus dem Jahr 1598 heißt es (S. 2f.): UMb# vier hunder‰e vnd se¡zehende Jahr vor Chri‰i Geburt (wel¡e#/ na¡ re¡ter warha[tiger Chronologis¡er re¡nung/ i‰ daß drey tausende fün[ hunder‰e vnd fün[ vnd fun[zig‰e Jar na¡ der Welt anfang/ daß vierde Jahr der neunzig‰en Olympiadis, daß drey hunder‰e vnd se¡# vnd drei‹ig‰e Jahr/ na¡ erbawung der Stad Rom/ vnd da# fun[zehende de# kriege# in Grie¡enland/ wie Thucydides lib. 5. vnd Diodorus Siculus lib. 12. bezeugen) hat BRENNUS, der Senonum Sueuorum Für‰/ die alte Stad Brandenburg in der Mittelmar¿/ oder viel mehr da# S¡lo#/ da j”t die Sti[tkir¡e ‰ehet/ anfengli¡ erbawet: Daher ›e au¡ in alten Hi‰orienbü¡ern ni¡t Brandenburg/ sondern Brennoburgum, oder Brennenburg/ al# de# Für‰en Brenni, jre# Sti[ter# und erbawer#/ Burg genennet wird. [...] Man helt# aber dafür/ daß dieser Brennu#, de‹en am allerer‰en vnter der Senonum Für‰en geda¡t wird/ sein eigendli¡ Ho[lager habe gehalten zu Aken an der Elbe/ denn diß sol vorzeiten der Sueuorum Senonum Metropolis oder Heupt‰ad gewesen sein. Vnd da# dieser Brennus, ein fürtre[li¡er Held vnd Kriegßman gewesen/ i‰ darau# gnugsam abzunehmen/ weil er ›¡ hat dür[en weit au# dem Lande ma¡en/ vnd ›¡ mit frembden Völ¿ern in andern Landen/ sonderli¡ aber mit den Wels¡en in kamp[ begeben. Auf S. 5 wird dann vom Zug des Brennus gegen Rom berichtet. Vgl. auch Gedichte Nr. 55, v. 97, und Nr. 111, v. 121; vgl. Brief Nr. 2, Z. 85, im Birken-Röling-Briefwechsel (WuK. Bd. 13.1, S. 220). – 5-8 Georg Albre¡t ~ mit Freüden ohne Zahl.] Dank an Georg Albrecht von Brandenburg-Kulmbach für die Tätigkeiten als Regent und Vormund seines Neffen, die mit dem Regierungsantritt des Markgrafen Christian Ernst endeten. – 7 und au¡ sein Für‰li¡# Ehgemahl] Die Ehefrau des Markgrafen Georg Albrecht, die Markgräfin Maria Elisabeth von Brandenburg-Kulmbach (zu ihr s. zu Gedicht Nr. 33), ist gemeint. – 8 sein lieb‰e# Herrnlein-Paar] Die beiden damals lebenden Söhne des Markgrafen Georg Albrecht sind gemeint: Erdmann Philipp (zu ihm s. zu Gedicht Nr. 39) und der erst im Juli geborene Christian Heinrich (1661-1708). Gedicht 2: 1 Nun, diß alle# unser i‰.] Im Druck bezieht sich das auf die zuvor gerühmten Fähigkeiten und Tugenden des Markgrafen (s. o.). In der Sammlung Lorbeer-Wälder kann der Leser aber nur versuchen, einen Bezug zu den vorangehenden acht Verse, also zum Dank an die Vormünder des Markgrafen, herzustellen, was wenig sinnvoll ist.

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Gedicht 3: 10-13 der Himmel Jhm eine Geliebte ~ und Für‰li¡e# Bild.] Markgraf Christian Ernst war 1661 noch unverheiratet. Zu seiner Eheschließung 1662 s. zur Gedichtgruppe Nr. 46/47 und zu Gedicht Nr. 55. – 19 da# Bergwerk erspriße] Der Bergbau, insbesondere im Fichtelgebirge, spielte für die Markgrafschaft damals eine besonders wichtige wirtschaftliche Rolle. Die Bedeutung des Bergbaus hat Birken auch in seinem anläßlich der Hochzeit des Markgrafen 1662 entstandenen Singspiel/ | betitelt | SOPHJA [...] (s. Stauffer, 2007, S. 349-351; Silber, 2000, S. 347-386) in der zweiten Handlung, vierter und fünfter Auftritt, sowie im Chor der zweiten Handlung, in dem Bergleute dem Markgrafen huldigen, künstlerisch gestaltet; vgl. Silber, 2000, S. 375-378. – 21 und qvelle wie neuli¡ der Heilbrunn, im Land] Gemeint ist die nahe Bayreuth gelegene Weidenberger Heilquelle, deren angeblich gesundheitsfördernde Wirkung 1660 entdeckt worden war; s. zu Gedicht Nr. 219 in der Sammlung S. v. B. Birken-Wälder (WuK. Bd. 2, S. 855f.); s. auch zu Brief Nr. 57, Z. 27f., des Briefwechsels Birkens mit seiner ersten Ehefrau (WuK. Bd. 10, S. 527f.).

Text 46: Auf Seiner Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t und dero Ho¡Für‰li¡en Gespon# Namen. Markgraf Chri‰ian Ern‰ regire Chri‰li¡ und Ern‰li¡. 40r T1 Seiner] Sr. – T1 Ho¡Für‰li¡en] Ho¡F. (ebenso T2) – T1 Dur¡leu¡t] Dur¡ und etc.-Kürzel mit Punkt – T1 und] u. (ebenso 1, 3, 5) – T3 XLVI.] XLVI – T4 Markgraf Chri‰ian Ern‰] M. C. E. – 3 zunennen] zunen‾ en – 4 der] Kürzel – 5 Staat] zweites t überschrieben Birken hat die beiden Epigramme Nr. 46 und Nr. 47 mit einer gemeinsamen Überschrift versehen. Zusammengehörigkeit besteht insofern, daß beide dem Markgrafen Christian Ernst von BrandenburgBayreuth gelten, das zweite auch seiner damaligen Verlobten und späteren Ehefrau Erdmuth Sophia (1644-1670), der Tochter des Kurfürsten Johann Georg II. von Sachsen (1613-1680). Zusammengehörigkeit besteht aber auch, weil Birken beide Epigramme im Auftrag des Bayreuther Juristen Adam Volkmann (1616-1664) verfaßt hat. Die Anordnung der beiden Epigramme in der Sammlung LorbeerWälder ist chronologisch nicht korrekt: das Gedicht Nr. 47 ist mehr als zwei Monate vor dem Gedicht Nr. 46 entstanden. Markgraf Christian Ernst hatte sich am 29.12.1661 in Dresden mit Erdmuth Sophia verlobt und am 10./20.1.1662 die Heimreise nach Bayreuth angetreten, s. Theatrum Europaeum. Bd. 9 (1672), S. 540. Im Brief Nr. 24, Z. 21-25, des Birken-Volkmann-Briefwechsels vom 21.1.1662 äußert Volkmann folgende Bitte an Birken (WuK. Bd. 10, S. 323): Meinen ho¡geehrten herrn Gevatter ersu¡e s¡ließli¡, Er wolle mir folgenden innhalt in etli¡ do¡ wenige teuts¡e reimen bringen: Dem Teuern Erdmann#-Sohne, dem lieb‰en der Erdmuthe wolte Gott der Erden laßen erö[net werden die S¡ä”e dießer Erden. In seinem Antwortbrief (Nr. 25, Z. 53f., im Birken-Volkmann-Briefwechsel: WuK. Bd. 10, S. 325) vom 23.1.1662 kündigt Birken an, die gewünschten Verse in Kürze zu liefern. Das ist dann auch mit seinem

Gedicht 46, 1662

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Schreiben Nr. 26 vom 30.1.1662 geschehen. Im Brief selber heißt es dazu (Z. 20f.; WuK. Bd. 10, S. 326): "Da# verlangte Epigramma ‰ehet hierneben, weiß nit, ob# ad votum klinge: ‰ehet zuverbe‹ern." Die in diesem Brief, Z. 33-36, übermittelte Fassung des Gedichtes Nr. 47 weicht, abgesehen von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, an diesen Stellen von derjenigen der Sammlung LorbeerWälder ab: T2] fehlt – 2 wohl geneigt] lieb-geneigt – 4 ErdenS¡ä”] Erden-S¡ä”' – 4 legt] legt' –. In seinem Schreiben vom 24.3.1662 bedankt sich Volkmann – verspätet – für das Epigramm Nr. 47 und bittet um ein weiteres (Brief Nr. 28, Z. 29-42: WuK. Bd. 10, S. 329): Wobey i¡ mi¡ no¡ einer andern s¡uldigen dan¿sagung erinnere, nembli¡ vor jüng‰-verfertigte allusion u[ beede Für‰li¡e nahmen Erdmann, und Erdmuht. | Wann Mein ho¡geehrter herr S¡wager mir no¡ mit derglei¡en u[ beede nahmen Chri‰li¡ und Ern‰li¡ graticiren wolte, würdte mi¡ derselbe hierdur¡ sehr obligat ma¡en. Mir seindt folgende Lateinis¡e einmahl eingefallen: AUGUSTO ut SOPHIÁ, Princeps Celsissime, nate! quod decet Augustum, quod Sophiamque decet, Hactenus ardenti studio sectaris, eamque, speramus, pergas currere porro viam. Augustus sic ipsus eris, sic ipsa Sophia! Sic ruet in vestrum Sophia amata sinum! Wolte derohalben auf Seiner dur¡leu¡t beede nahmen au¡ gern waß haben, wel¡e# ›¡ dann, meine# bedun¿en#, in Teuts¡er spra¡ am fügli¡‰en s¡i¿et, und etwann sol¡e#, Vobis tamen consentientibus, offeriren. Das von Volkmann mitgeteilte lateinische Epigramm erinnert an das im Epigramm Nr. 47 vorgenommene Spiel mit dem Namen der Braut und dem des Vaters des Markgrafens, nur daß diesmal die jeweils anderen Vornamen verwendet werden: Sophia und August statt Erdmuth und Erdmann. In seinem Antwortbrief Nr. 29, Z. 58-65, vom 26.3.1662 kündigt Birken an, das gewünschte Epigramm "u[ beede nahmen Chri‰li¡ und Ern‰li¡" in Kürze zu übersenden und macht einen Verbesserungsvorschlag zu Volkmanns lateinischem Epigramm (WuK. Bd. 10, S. 331f.): Da# Epigramma über die beyde Nahmen Chri‰li¡ und Ern‰li¡, hat Mein Ho¡geEhrter Herr S¡wager mit n䡉em zuerwarten. Jn dem communicirten Lateinis¡en nde i¡ im le”ten disticho den Nahmen Sophia de‹en er‰e und andre Sylbe producirt, wel¡e# viellei¡t ges¡ehen, weil die nomina propria indifferent gehalten werden in quantitate: hielte aberdo¡ unmaßgebig davor, perversa judicia zuvermeiden, daß dem Worte seine quantitas naturalis gela‹en würde, forsan ita: Augustus sic ipsus eris, Sophiaquè erit ipsa. sic Sophia Augusti vivat amata sinu! Sed haec saltem officiosè monuisse liceat.

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In seinem Brief Nr. 30, Z. 21f., vom 8.4.1662 schreibt Volkmann (WuK. Bd. 10, S. 333): "Vor die erinnerung bey dem Lateinis¡en Epigramma und verfertig- au¡ übers¡i¿ung eine# andern Teuts¡en thue i¡ mi¡ dien‰freundli¡ bedan¿en". Das in Birkens Brief Nr. 29 angekündigte Epigramm, es kann sich nur um Gedicht Nr. 46 der Sammlung Lorbeer-Wälder handeln, hatte Volkmann also inzwischen erreicht. Wie es übermittelt worden ist, läßt sich nicht sicher sagen. Wahrscheinlich hat Birken es ohne eigenen Begleitbrief separat überschickt – etwa durch den Bayreuther Drucker Johann Gebhardt; s. zu Brief Nr. 30, Z. 21f., des Birken-Volkmann-Briefwechsels (WuK. Bd. 10, S. 763). Die Epigramme Nr. 46 und Nr. 47 – und wohl auch das lateinische Epigramm in der von Birken verbesserten Fassung – wird Volkmann dem Markgrafen in seinem eigenen Namen überreicht haben. Ob das in einer handschriftlichen Fassung geschehen ist, wissen wir nicht; ein Druck der drei Epigramme ist bislang jedenfalls nicht nachgewiesen. T1f. Auf Seiner Ho¡Für‰li¡en ~ Namen] Diese Überschrift gilt – wie auch die Anordnung zeigt – auch für das Epigramm Nr. 47. – 2 Gespon#] 'Braut'; s. Grimmsches Wörtberuch. Bd. 4, Teil 1, Abteilung 2 (1897), Sp. 4158. – 3 rei¡ an Stern] 'reich an Glück'. Hervorhebung wegen des anagrammatischen Verhältnisses Ernst : Stern.

Text 47: Erdmann#-Sohn ---- Erdmut. 40 r/v 1 Dem] undeutlich; ev. Den – 1 da#] Kürzel – 1 Erdmann] Erdman‾ – 1 hat] rechts auf dem Rand; Einfügungszeichen davor und in der Zeile + – 1 gezeugt] t aus et überschrieben – 2 und] u. (ebenso 4) – 3 deß] daß (Konjektur nach Fassung des Birken-Volkmann-Briefwechsels) Zu Datierung und Entstehungsumständen dieses Epigramms s. zu Gedicht Nr. 46. T2 Erdmann#-Sohn] Gemeint ist Markgraf Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth. Dessen Vater war Erdmann August von Brandenburg-Bayreuth (1615-1651). – T2 Erdmut] Die Verlobte des Markgrafen: Erdmuth Sophia; s. zu Gedicht Nr. 46. – 1 Dem theuren Lande#haupt, da# Erdmann hat gezeugt] S. zu T2. – 3f. Laß Gott ~ wa# er legt hinein.] Dieser Wunsch bezüglich der Bodenschätze ist durch die beiden im Titel angeführten Namen, die beide den Begriff Erde enthalten, motiviert. Zur Bedeutung des Bergbaus für die Markgrafschaft s. zu Textgruppe 45, Gedicht 3, v. 19.

Text 48: Der Siegprangende Föbu#. Sonnet. 40v T1 XLVIII.] XLVIII – 1 Er] r überschrieben – 1 der] Kürzel; ebenso 7 – 1 i‰!] Rufzeichen aus Komma überschrieben – 3 Himmel] Him ‾ el (ebenso 13 immer) – 3 und] u. (ebenso 10, 11, 12) – 4 ‰ell‰] ell überschrieben – 5 da#] Kürzel – 11 Triumf] f vor gestrichenem p – 14 liget] i überschrieben

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Über Entstehungsumstände und Anlaß dieses Sonetts läßt sich mangels Kontexts wenig Sicheres sagen. Adressat war Herzog Anton Ulrich von Braunschweig-Lüneburg, wie die Benennung als Föbus und das Spiel mit dem Namen des Herzogs in der Fruchtbringenden Gesellschaft (Der Siegprangende) erweisen. Wenn das Sonett chronologisch halbwegs korrekt in die Sammlung Lorbeer-Wälder eingeordnet ist, läßt sich als Entstehungszeitraum das Frühjahr 1662 annehmen. Der Inhalt läßt den Anlaß für das Gedicht nicht sicher erkennen. Die folgenden Überlegungen müssen im Bereich der Spekulation bleiben: Am 5.3.1662 war Leopold August, ein Sohn Herzog Anton Ulrichs, im frühen Kindesalter gestorben, am 8.3.1662 war dem Herzog mit August Wilhelm ein weiterer Sohn geboren worden. Birken hat zu diesem Anlaß ein fünfzehnstrophiges Lied verfaßt, das in Wolfenbüttel gedruckt wurde: Regen und Sonne/ | Trauren und Wonne | De# | Ho¡löbli¡‰en Für‰li¡en Hause# | Braun#weig Lüne-Burg: | Al# | Der Dur¡leu¡tige Ho¡gebohrne Für‰ und Herr/ | Herr Anthon Ulri¡/ | Herzog zu Braun#weig und Lüneburg/ | Dur¡ tödli¡en Hintritt | Eine# Jungen Herrlein# | Leopold-Augu‰en# | Betrübet/ | Und drey Tage herna¡ dur¡ glü¿li¡‰e Geburt | Eine# andern Jungen Herrlein# | Augu‰-Wilhelm# | wieder erfreuet worden: | Zu bezeugung unterthäniger Beyleid-Freude/ | Besungen/ | Und au# Nürnberg übersendet/ | Dur¡ Dero Für‰li¡en Dur¡leu¡tigkeit | Gehorsam‰en Kne¡t/ | Sigmund von Birken/ Caes. Com. Pal. | In der Ho¡löbl. Fru¡tbringenden Gesells¡a] | unwürdig-|Erwa¡senen. | Wolfenbüttel/ | Gedru¿t bey denn Sternen/ Jm Jahr 1662 (Wiederabdruck in: GUELFJS, 1669, S. 333-338; s. Stauffer, 2007, S. 337f.) Vielleicht war das Sonett Nr. 48 Bestandteil des – nicht erhaltenen – Begleitbriefes, mit dem Birken dem Herzog das Lied überschickt hat. Inhaltlich entspricht das Sonett dem Wechsel von traurigem und freudigem Anlaß, und die Bildlichkeit der jedes schlechte Wetter überwindenden Kraft der Sonne kann als Bezugnahme auf die Wetterbildlichkeit im Titel des Liedes angesehen werden. Denkbar ist aber auch, daß Birken das Sonett im Auftrag eines Dritten geschrieben hat, der es dann unter eigenem Namen publiziert haben könnte. Das Sonett Nr. 49 weist eine ähnliche Bildlichkeit auf und dürfte demselben Anlaß gelten. Auch das 1663 entstandene Sonett Nr. 56 für Herzog Anton Ulrich arbeitet mit denselben Wetter-Motiven. T2 Siegprangende] Anton Ulrich war 1659 unter dem Namen Der Siegprangende in die Fruchtbringende Gesellschaft aufgenommen worden; s. Neumark, 1668, S. 406. – T2 Föbu#] Von Birken häufig benutzte Benennung für Herzog Anton Ulrich. Phoebus war ein Beiname Apollons, der früh mit dem Sonnengott Helios gleichgesetzt wurde; s. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 441-448. Im Sonett steht der Name Föbus für die Sonne und für den Herzog. – 2 mit einem s¡warzen Flor] Falls die oben angestellten Überlegungen zutreffen, handelt es sich um eine Bezugnahme auf den Tod des Prinzen Leopold August. – 4 ob du di¡ ‰ell‰ vor ihn, ô Mond! mit deinen Fle¿en] Gemeint ist eine Sonnenfinsternis. – 11 dann ~ pranget mit dem Sieg] Spiel mit dem Gesellschaftsnamen des Herzogs; s. zu T2. – 12 e# leü¡tet no¡ so s¡ön seyn Wagen und die Pferde] In der antiken Sage wurde der tägliche Lauf der Sonne als Fahrt des Sonnengotts mit einem Wagen mit Feuerrössern dargestellt; s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp.

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999-1001. – 14 liget ob] 'gewinnt die Oberhand, obsiegt'; vgl. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 7 (1889), Sp. 1111f.

Text 49: Der abreisende Föbu#, daß er wiederkehre. Rediturus ...... Abibat. Sonnet. 40v/41r T2 Der] oberhalb von gestrichenem Mein – T2 abreisende] durch Streichung aus abreisender – T5 Sonnet.] nachträglich eingefügt – 1 kommt] kom‾ t (ebenso 5, 12, 14) – 1 wieder] mit der-Kürzel; ebenso 7, 8 – 1 davon] davo‾ – 2 der] Kürzel; ebenso 5, 8, 9, 14 – 3 Trauer] T überschrieben – 7 und] u. – 13 ertrinkt] nk überschrieben – 13 da#] Kürzel – 14 Threnen] unterhalb eines gestrichenen Wortes Wie das vorangehende ist auch dieses Sonett an Herzog Anton Ulrich von Braunschweig-Lüneburg gerichtet. Erneut wird die Sonnen / Föbus-Bildlichkeit verwendet, nur daß diesmal nicht die Kraft der Sonne betont wird, sich gegen jedes Wetter durchzusetzen, sondern der Tagesablauf bzw. die stete Wiederkehr der Sonne am Morgen hervorgehoben wird. Anlaß für das Sonett dürfte diesmal eine Reise des Herzogs gewesen sein. Mangels Kontextes läßt sich nichts Genaueres sagen. Ein Druck des Sonetts ist nicht bekannt. T2 Föbu#] S. zu Gedicht Nr. 48, T2. – T3 Rediturus ...... Abibat.] 'Um wiederzukehren, ist er abgereist.' – 1f. Er kommt ~ mit seinem güldnen Wagen.] Zur Gleichsetzung des Apoll / Föbus mit dem Sonnengott s. zu Gedicht Nr. 48, T2. Zum Wagen des Sonnengotts s. zu Gedicht Nr. 48, v. 12. – 3 Du Trauer-Na¡t] Gemeint ist die Trauer der Zurückbleibenden. – 6 Nord i‰ ni¡t sein behagen] Die Sonne steht bekanntlich nie im Norden. – 7 er eilet O‰en wert#, und lä‰ e# wieder tagen.] In der Antike gab es verschiedene Vorstellungen, wie der Sonnengott nachts vom Westen, wo die Sonne untergeht, nach Osten gelangte, wo die Sonne am Morgen aufgeht; s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 999-1001. – 10 Siegprangend] S. zu Gedicht Nr. 48, T2. – 13f. "Meer der Threnen"] Die Tränen der traurig Zurückbleibenden dürften gemeint sein.

Text 50: Uber da# Bildni# Ihrer Für‰li¡en Gnaden Frauen Frauen Marien Catharinen Für‰in zu Auer#berg etc. gebornen Grän von Losen‰ein. 41r/v T2 Jhrer] Jhr. – T2 Für‰li¡en] Für‰. – T3 Gnaden] Gd. – T3 Frauen (1. Position)] Fr. – T4 etc.] Kürzel mit Punkt; direkt an das voraufgehende Wort angehängt – T5 Losen‰ein] Lose‾‰ein – 4 und] u. (ebenso 5, 11, 12) – 4 den] oberhalb der Zeile – 5 Be‰and] Be verschmiert – 7 der] Kürzel – 10 da#] Kürzel – 11 ammet] am ‾ et (ebenso 11 himmlis¡en) Die Epigramme Nr. 50-52 haben dieselbe Entstehungsgeschichte. In seinem Brief Nr. 132, Z. 3-7, 4262 (WuK. Bd. 9, S. 435-437), vom 1.9.1662 nc, den Birken am 28.8.1662 erhalten hat, berichtet Win-

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dischgrätz von einem Buchprojekt des Nürnberger Verlegers Paul Fürst (1608-1666), von dem ihm Johann Wilhelm von Stubenberg geschrieben hatte. Es ging um eine Art 'Who is who' der damaligen Damenwelt. Adelige Damen sollten darin mit jeweils einem Kupferstichportrait und einem zugehörigen Epigramm vorgestellt werden. Stubenberg hatte Windischgrätz ersucht, Portraits von einigen Damen zu erbitten und diese mit Epigrammen zu versehen. Die beiden Briefe Stubenbergs an Windischgrätz in dieser Angelegenheit hat Windischgrätz seinem Brief Nr. 132 an Birken zur Information beigelegt; sie sind als Brief Nr. 132a und Nr. 132b des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels ediert (WuK. Bd. 9, S. 437-439, 1231f.). Auf die Bitte in Stubenbergs erstem Schreiben muß Windischgrätz geantwortet und um die Erlaubnis gebeten haben, die Epigramme von Birken anfertigen zu lassen. Nachdem Stubenbergs Einwilligung mit dem zweiten Schreiben vorlag, hat Windischgrätz sein Anliegen Birken in dem Brief Nr. 132 vorgetragen. Er begründet seine Bitte damit, daß er aufgrund seiner bevorstehenden Heirat mit der Gräfin Emilia Margaretha von Slavata (1630-1663), geborener Gräfin von HollandBrederode, der Witwe des 1661 verstorbenen Grafen Heinrich Albrecht von Slavata, keine Zeit habe, die Epigramme selbst zu verfassen. Birken hat dieser Bitte entsprochen und die Epigramme angefertigt. Auch wenn Windischgrätz aufgrund des Zeitdrucks, der bei dem Buchprojekt offenbar herrschte, vorgeschlagen hat, Birken solle die Epigramme dem Verleger Fürst direkt zustellen, ist doch anzunehmen, daß Birken sie zunächst dem Auftraggeber präsentiert hat. Sie sind sehr wahrscheinlich mit seinem vom Konzept Nr. 133 vertretenen Brief im September 1662 nach Wien geschickt worden (WuK. Bd. 9, S. 439, 1233). Um welches Buchprojekt des Verlages Fürst es sich konkret gehandelt hat, hat sich nicht ermitteln lassen; Druckfassungen der Epigramme Nr. 50-52 sind dementsprechend bisher nicht nachgewiesen; s. dazu ausführlicher zu Brief Nr. 132, Z. 3-5, des Birken-WindischgrätzBriefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 1228f.). Windischgrätz muß in dem Schreiben Nr. 132 Vorlagen zu Kupferstich-Portraits der Damen mitgesandt haben. Zusätzlich zu den drei Damen, denen die Epigrammen Nr. 50-52 gelten, hat Windischgrätz auch um die Überarbeitung eines Entwurfs eines Epigramms auf seine zukünftige Ehefrau gebeten, das ebenfalls für das Buch des Fürst-Verlags bestimmt war. Auch diesen Auftrag hat Birken erfüllt: Gedicht Nr. 133b(1) des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 441, 1235f.). Er hat bei dieser Gelegenheit noch drei eigene Epigramme auf die Braut angefertigt: Gedichte Nr. 133b(2-4) des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 441f., 1235f.). Warum Birken keines der Epigramme auf die Gräfin von Slavata in die Sammlung Lorbeer-Wälder aufgenommen hat, läßt sich nicht sicher sagen; zu einer Erklärungsmöglichkeit für das Gedicht Nr. 133b(1) s. WuK. Bd. 9, S. 1236. Weitere Manuskriptfassungen der Epigramme Nr. 50-52 finden sich auf Blatt 15v des Konvoluts PBlO.B.5.0.28. Sie stehen dort ebenfalls direkt untereinander. Von dem Epigramm Nr. 50 sind nur die Verse 7-12 vorhanden. Das zweite und das dritte Gedicht wurden nachträglich rechts auf dem Rand, gegenüber den Überschriften, mit römischen Zahlen versehen: "XLIX" und "L". Alle Eintragungen dieser Seite sind in Blattmitte senkrecht durchstrichen; rechts auf dem

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Rand ist für diese drei Texte die Streichung durch eine senkrechte punktierte Linie unwirksam gemacht. Unmittelbar auf die Gedichtgruppe Nr. 50-52 folgt im Konvolut PBlO.B.5.0.28 eine Fassung des Gedichts Nr. 133b(1) des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels. Sie ist überschrieben: No¡ über Frau Grän von Slabatta. | Gottlieb Graf und Herr von Windis¡grä”. Gegenüber der gedruckten Fassung (zum Druck s. WuK. bd. 9, S. 1235f.) gibt es lediglich orthographische und Interpunktionsabweichungen. Der Text ist in die Streichung der voraufgehenden Epigramme einbezogen, nicht aber in die nachträgliche Aufhebung derselben. In demselben Konvolut steht auf Bl. 14v außerdem das Konzept Nr. 133 des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels, mit dessen Originalbrief die Epigramme sehr wahrscheinlich überschickt worden sind. Von Orthographie und Interpunktion abgesehen, gibt es im Konvolut PBlO.B.5.0.28 folgende Abweichungen von der Gedichtebuch-Fassung des Epigramms Nr. 50: 7 würd, wann] oberhalb von gestrichenem imfall – 9 au¡] a. (oberhalb der Zeile nachgetragen) – 9 anbetwürdig] oberhalb einer gestrichenen, mit zu beginnenden Wortfolge –. Das Gedicht Nr. 50 gilt Maria Catharina von Auersberg (1635-1691), seit 1654 Ehefrau von Johann Weikhard von Auersberg (16151677), Tochter des Grafen Georg Achatz von Losenstein (1597-1653); ihre Mutter war Franziska von Losenstein, geb. Mansfeld (gest. 1654); s. Zedler. Bd. 2 (1732), Sp. 2147; Bd. 18 (1738), Sp. 477. Birken verarbeitet im Epigramm Nr. 50 Informationen, die ihm Windischgrätz in seinem Brief Nr. 132, Z. 45-48, geliefert hatte (WuK. Bd. 9, S. 437): die für‰in von Auerßperg i‰ inglei¡en eine s¡öne, tugendtßame vernün[tige Dame, wel¡e große annehmli¡keiten hat, Jhre frau mutter i‰ eine von man#feld geweßen, hat ein galante# thun an Jhr vndt i‰ do¡ gan” gott# för¡tig. (NB. ßie i‰ ßo ‰andtha[tig in der tugend daß ßie gar einen orden der ‰andtha[tigkeit angefangen darinn ßie großmei‰erin i‰.) Das Epigramm Nr. 50 ist auch als Text Nr. 133a(1) des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 440, 1234f.) ediert. 1 S¡au, die drei Gratien, alhier in einen Bild!] Hyperbolische Verwendung des Grazien-Motivs. S. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 1135-1137; Tripp, 2001, S. 202. – 2f. da# angenehm‰e Thun ~ vom MundZinober winket] Vgl. die oben zitierte Charakterisierung der Gräfin von Auersberg. – 5f. Stand und Gemüth#-Be‰and ~ sol¡er Seelen.] Vgl. die oben zitierte Charakterisierung der Gräfin von Auersberg; s. auch v. 10f. Zum Orden, in dem die Gräfin das Großmeisterin gewesen sein soll, s. zu Brief Nr. 132, Z. 45-48, im Birken-Windischgrätz-Briefwechsel (WuK. Bd. 9, S. 1230).

Text 51: Uber da# Bildni# Frauen Frauen Mariae There›ae, Grän von Losen‰ein, gebornen Grän von Herber‰ein. 41v T1 LI.] XLI. – T3 Frauen (1. Position)] Fr. – T3 Frauen (2. Position)] Fr und etc.-Kürzel mit Punkt – T4 gebornen] geb und etc.-Kürzel mit Punkt – 1 Zimmer] Zim‾ er – 5 und] u.

Gedichte 51 und 52, 1662

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Zu Anlaß und Entstehungsumständen dieses Epigramms s. zu Gedicht Nr. 50. Von Orthographie und Interpunktion abgesehen, gibt es im Konvolut PBlO.B.5.0.28 folgende Abweichungen von der Gedichtebuch-Fassung: T2-T5 Uber ~ Herber‰ein.] Uber da# Bildni# | Mariae There›ae, Grävin zu Losen‰ein, | geborne Gr. von Herber‰ein. – 5 E# wi‹en ~ zuma¡en] davor gestrichen E# zieren ho¡ – 5 au¡ beliebt] ho¡beliebt –. Das Epigramm gilt Maria Theresia, Gräfin von Losenstein (1641-1682), geborener Gräfin von Herberstein. Sie war die Gattin Franz Adams von Losenstein (1631-1666), des Bruders der Adressatin des Epigramms Nr. 50, Maria Catharina von Auersbergs. Birken verarbeitet im Epigramm Nr. 51 Informationen, die ihm Windischgrätz in seinem Brief Nr. 132, Z. 48-50, geliefert hatte (WuK. Bd. 9, S. 437): "frau grän von Loßen‰ein i‰ bey der kayserin ho[-Dame geweßen, i‰ eine s¡öne zumahln vernün[tige dame, le‹et vber allema‹en gern, i‰ holdßehlig vndt hat au¡ ßonderbahre gaben ßi¡ beliebt zu ma¡en." Das Epigramm Nr. 51 ist auch als Text Nr. 133a(2) des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 440, 1234f.) ediert. 1f. Apelle#! su¡e dir ~ wann du wil‰ Venu# mahlen.] Anspielung auf das berühmte Gemälde der Aphrodite Anadyomene in Kos, das Augustus erwarb und im Tempel des Divus Caesar in Rom aufstellte; s. Thieme / Becker. Bd. 2 (1908), S. 25. – 4-6 wie daß Holdseeligkeit bewohne diese# Hau# ~ s¡önen Sa¡en.] Vgl. die oben zitierte Charakterisierung der Gräfin von Losenstein.

Text 52: Uber da# Bildni# Fräulein Fräulein Susanna Felicita#, Fräulein Löblin. 41v/42r T2 Bildni#] danach gestrichen Jhr. Gd. – T3 Fräulein (1. Position)] Fr. – T3 Fräulein (2. und 3. Position)] Fr und etc.-Kürzel mit Punkt – 2 Zimmer] Zim ‾ er – 2 diese] durch Streichung aus dieser – 4 beredte] d überschrieben – 5 und] u. – 5 spaziren] r überschrieben – 6 sehen.] dahinter ein hochgesetzter Buchstabe (a (?)) gestrichen Zu Anlaß und Entstehungsumständen dieses Epigramms s. zu Gedicht Nr. 50. Von Orthographie und Interpunktion abgesehen, gibt es im Konvolut PBlO.B.5.0.28 folgende Abweichungen von der Gedichtebuch-Fassung: T3 Fräulein Fräulein] Fr. – T3 Susanna Felicita#] Susannae Felicita – T3 Löblin] Löeblin – 1 der] Kürzel, überschrieben aus n‾ – 1 ni¡t!] davor gestrichen her – 3 können] künnen – 6 Spiegel] Spigel –. Das Epigramm gilt Susanna Felicitas Löblin (Lebensdaten unermittelt), die wahrscheinlich ein Mitglied der Familie Löbl von Greinburg war, aus der in den dreißiger und vierziger Jahren zwei Hofdamen nachweisbar sind. Birken verarbeitet im Epigramm Nr. 52 Informationen, die ihm Windischgrätz in seinem Brief Nr. 132, Z. 51-53, geliefert hatte (WuK. Bd. 9, S. 437): freihle Löblin, i‰ bey der für‰in von Auerßperg ßehr wohl daran i‰ gar eine ges¡eide, ho¡vernün[tige Dame, die große beleßenheit au¡ viell andere feine tugenden hat, zumahln ßi¡ au[ alle kün‰li¡e arbeiten wohl ver‰ehet, wohl redet vndt die leüth wohl vnderhalten kann [...].

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Das Epigramm Nr. 52 ist auch als Text Nr. 133a(3) des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 441, 1234f.) ediert. 1 Man darf, der Palla#, Bild, von Troja holen ni¡t!] Anspielung auf Vergil, Aen. 2, 63-69. Erst nachdem Ulysses und Diomedes das vom Himmel gefallende Palladium geraubt hatten, konnte Troja erobert werden. Die Römer behaupteten, das Bild zu besitzen; es war im Vesta-Tempel aufgestellt. Die Verbform "darf" ist in der Bedeutung 'braucht', 'hat nötig' verwendet. – 4f. der hold-beredte Mund ~ Kun‰ spaziren gehen.] Vgl. die oben zitierte Charakterisierung der Adressatin des Epigramms.

Text 53: An Meinen gnädigen Mäcäna#. 42r T2 gnädigen] gnäd. – T2 Mäcäna#] Mäcäne# – 1 und] u. (ebenso 3, 6) – 2 der (2x)] Kürzel; ebenso 4 Dieses Gedicht dürfte ebenso wie die Epigramme Nr. 50-52 zusammen mit dem vom Konzept Nr. 133 des Birken Windischgrätz-Briefwechsels vertretenen Brief Birkens im September 1662 an Windischgrätz geschickt worden sein. Birken hat damit der Sendung neben den angeforderten Texten auch einen persönlichen Glückwunsch zur bevorstehenden Hochzeit von Windischgrätz beigefügt. Vielleicht war dieses Epigramm in Birkens Brief integriert. Ein Druck ist nicht bekannt. Das Epigramm Nr. 53 ist auch als Text Nr. 133c des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 442, 1236f.) ediert. 1 Artabano] So hatte Johann Wilhelm von Stubenberg Windischgrätz in dem Schreiben Nr. 132b, Z. 16, des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels, das Windischgrätz seinem Schreiben Nr. 132 beigelegt hatte (s. zu Gedicht Nr. 50), bezeichnet (WuK. Bd. 9, S. 439). Birken muß diese Benennung aus Stubenbergs Brief übernommen haben. – 2 Doralise] Auch diese Bezeichnung für Windischgrätz' Braut, die Gräfin Emilia Margaretha von Slavata, hat Birken aus Stubenbergs Brief Nr. 132b, Z. 9, an Windischgrätz entnommen. Vgl. auch den Brief Nr. 132, Z. 10-13, des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 436).

Text 54: Der Hercinis¡e Parnaß. An meinen gnädig‰en Föbu#. Sonnet. 42r/v 1 der] Kürzel; ebenso 8 – 1 Himmel] Him ‾ el – 5 und] u. (ebenso 7) – 8 begraa‰] zweites a oberhalb der Zeile – 10 da#] Kürzel Dieses Sonett gilt dem Herzog Anton Ulrich von Braunschweig-Lüneburg. Erneut muß er zusammen mit seiner Ehefrau und seiner Schwester Sibylla Ursula eine Reise unternommen haben: einen Jagdausflug in den Harz. Wenn das Sonett chronologisch korrekt in die Sammlung eingeordnet worden

Gedicht 54 und Gedichtgruppe 55, 1662

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ist, muß es im Herbst des Jahres 1662 entstanden sein. Ein Druck des Sonetts Nr. 54 ist nicht nachgewiesen. T3 Föbu#] Herzog Anton Ulrich; s. zu Gedicht Nr. 48, T2. – 1 Hercinie] Hercinie ist die titelgebende Nymphe in Opitz' wegweisender Prosaekloge S¡ä[erey Von der Nimfen Hercinie, Brieg / Breslau 1630 (s. Dünnhaupt. Bd. 4 (1991), S. 3047f., Nr. 112), die insbesondere die Nürnberger Dichter des Blumenordens, vor allem Birken, zu zahlreichen Nachfolgedichtungen in dieser neuen Gattung angeregt hat. Zur Gattung Prosaekloge und zur S¡ä[erey Von der Nimfen Hercinie s. Garber, 1974, 26-38. Der Name der Nymphe Hercinie kann allgemein waldreiche Gegenden repräsentieren. Daß sie für den Harz stehen kann, belegt, Gedicht Nr. 107, v. 35-37. – 2 Der ganze Götter-Hof] S. zu Gedicht Nr. 33, v. 2. – 4 Die#piter#] Jupiters; s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 15. – 5 und seine Flora] Herzog Anton Ulrichs Ehefrau, Herzogin Elisabeth Juliane von Braunschweig-Lüneburg; s. zu Gedicht Nr. 43, v. 4. – 6 Dianen] Sibylla Ursula, die Schwester Herzog Anton Ulrichs; s. zu Gedicht Nr. 43, v. 5. – 9f. Hercinie! du mag‰ forthin die Dafne heißen: ~ sey ein Lorbeerwald.] Spiel mit dem Mythos von Apoll und Daphne, das den eher profanen Zweck der Reise – die Jagd – zum Bild für die literarischen Ambitionen des Herzogs umfunktionalisiert. Zum Daphne-Mythos s. Ovid. Metamorphosen 1, v. 452-467. – 12 in David# har[e wird au¡ seine Leyr ›¡ weißen] Hinweis auf ein sich in der Druckvorbereitung befindliches Werk des Herzogs: Chri‰Für‰li¡e# David#-Harpfen-Spiel, Nürnberg 1667 (Neuausgabe 1969). Birken war im Vorjahr vom Herzog in Nürnberg persönlich mit der redaktionellen Bearbeitung und der Beaufsichtigung des Druckes beauftragt worden; s. zu Gedicht Nr. 43. Bis zum Erscheinen des Werkes sollten allerdings noch einige Jahre vergehen. – 13 Pferdbrun] Die vom Pegasus freigescharrte Musenquelle Hippokrene ist gemeint; s. zu Gedicht Nr. 37, v. 61f.

Textgruppe 55: Wilkom-Freude. Bey Frauen Frauen Erdmuth-Sophien, Marggrän zu Brandenburg, gebornen ChurPrinze‹in zu Sa¡sen etc. Ho¡für‰li¡er Heimführung. 42v-45r (Fehler Birkens in der Blattzählung: Bl. 45 folgt direkt auf Bl. 43; es gibt kein Bl. 44) Überschrift: T2 Wilkom] W initialenartig ausgeführt; ebenso B in T3 Bey – T3 Frauen (2x)] Fr und etc.-Kürzel mit Punkt – T6 etc.] Kürzel mit Punkt – T6 Ho¡für‰li¡er] Ho¡für‰ und etc.-Kürzel mit Punkt Gedicht 1: 1 Die] D initialenartig ausgeführt – 4 der] Kürzel; ebenso 7 (2. Position), 8, 32 (2x), 33, 35 – 5 genommen] genom ‾ en (ebenso 6 kommen – 12 ‰umme – 17 Himmel – 21 komm – 26 nimmermehr – 29 Himmel# – 35 kommt) – 6 wieder] mit der-Kürzel; ebenso 7 wiedergab – 7 wiedergab] ev. wieder gab – 8 und] u. (ebenso 16, 19, 21) – 10 Pre‹e] Pr‹e – 29 erhören] zweites r aus h überschrieben; Ober- und Unterlänge ungetilgt – Gedicht 2: 1 und] u. (ebenso 2, 19, 28, 30, 32, 34) – 2 entEisen] ent Eisen – 3 der] Kürzel; ebenso 4, 6, 17, 32, 34 – 4 den Gärten] dem Gärten (ev. ist zu dem Garten zu konjizieren) – 7 Dryope] D aus d überschrie-

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ben – 9 Früling] Frü-|ling (versehentlich am Zeilenbeginn statt mittig stehendes ling gestrichen) – 11 Kommt] Kom ‾ t (ebenso 11 willkommne – 25 vollkommne# – 33 Himmel) – 13 Gnadenwind] ev. Gnaden wind – 14 Eü¡] E überschrieben – 15 brennet] bren‾ et – 18 Augenweide] ev. Augen weide – 21 hatt] durch Streichung aus hatte – 34 da#] Kürzel Gedicht 3: 1 Erdmuth] th durch Überschreibung und Radierung aus ht (ebenso 9, 17, 25) – 2 Himmel] Him ‾ el (ebenso 10, 18, 26; ebenso 21 Stammen – 32 ankommendem) – 8 zum] m unsicher – 10 der] Kürzel; ebenso 18, 20, 26 – 11 Gaben,] dahinter ein Wortanfang gestrichen – 12 Jhr'] Jhr (Konjektur nach dem Druck) – 13 und] u. (ebenso 21) – 15 entfernet] e‾tfernet – 27 nun] undeutlich; ev. nur Die Gedichtgruppe Nr. 55 ist formal und inhaltlich der Gedichtgruppe Nr. 45 entsprechend aufgebaut. Während den Anlaß für die Gedichtgruppe Nr. 45 die Heimkehr des Markgrafen von der Kavalierstour und sein Regierungsantritt bildeten, gilt die Gedichtgruppe Nr. 45 der Ankunft der Markgräfin am 22.11.1662 in Bayreuth, nachdem sie am 19.10.1662 in Dresden mit Christian Ernst vermählt worden war. Wie die Gedichtgruppe Nr. 45 hat Birken auch die Gedichtgruppe Nr. 55 im Auftrag von Johann Gebhardt verfaßt, der sie als Separatum unter seinem eigenen Namen gedruckt hat. Auch das Titelblatt des Druckes ist parallel zu dem des Druckes der Gedichtgruppe Nr. 45 aufgebaut: Unterthänig‰e | Willkomm-Freude | und | Herz-ei[riger | Glü¿-Anwuns¡: | Al# | Die Dur¡leu¡tig‰e Für‰inn und | Frau/ Frau | Erdmuht-Sophia/ | Geborne Chur-Für‰li¡e Prince‹inn zu Sa¡-|sen/ etc. Vermählte Marggränn zu Brandenburg/ zu Mag-|deburg/ in Preu‹en/ zu Stettin/ Pommern/ der Ca‹uben und Wen-|den/ au¡ in S¡le›en/ zu Cro‹en und Jägerndorf Herzoginn/ Burg-|gränn zu Nürnberg/ Für‰inn zu Halber‰adt/ Min-|den und Camin/ etc. | al# nunmehr-angehende | Gnädig‰e Land#-Für‰inn | und | Hö¡‰geEhrti‰e Lande#-Mutter/ | na¡ | in der Chur-HofStadt Dreßden | glü¿li¡-vollbra¡tem | Ho¡-Für‰li¡em Beylager/ | in Dero Für‰l. Hof›” Stadt Bayreuth | den zwey und zwanzig‰en Tag de# WinterMonat# | hö¡‰-erwüns¡t angelanget: | zu | Bezeugung gehorsam‰er Dien‰-Pfli¡t | unterthänig‰ übergeben | dur¡ | Johann Gebhardt/ Bu¡dru¿ern in Bayreuth. | ANNO M DC LXII. S. Stauffer, 2007, S. 351f. Die drei Gedichtteile sind metrisch mit denen der Gedichtgruppe Nr. 45 identisch, das dritte Gedicht verwendet sogar dieselben Reime wie sein Pendant in der Gedichtgruppe Nr. 45, stellt also in der Terminologie der Zeit eine Parodie dar. In den beiden Druckfassungen (in der Manuskriptfassung geben die Gedichte 1 und 2 der Gedichtgruppe Nr. 45 nur verkürzte Fassungen der Druckversionen wieder) ist auch der Umfang der Gedichtbestandteile 1 und 3 gleich, nur das Gedicht 2 ist in der Gedichtgruppe Nr. 55 vier Verse länger als sein Pendant in der Gedichtgruppe Nr. 45. Am Schluß des Druckes steht: E N D E. Davon und von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion sowie typographischen Hervorhebungen abgesehen, weicht die Druckfassung an diesen Stellen vom Manuskript ab: Überschrift] s. o. – Gedicht 1: 14 nit] ni¡t – 28 Brenni#] Brennu# – 34 seinen] seinem – 35 unser] unsre – Gedicht 2: 1 hinna¡] hin na¡ – 2 Süd] Sud – 4 den] dem – Gedicht 3: 29 in] im –. Birken hat anläßlich der Hochzeit in Dresden und der Ankunft des Markgrafenpaars in Bayreuth im Herbst 1662 auch das Singspiel/ | betitelt | SOPHJA und das BAL-

Gedichtgruppe 55, 1662

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LET | der | Natur verfaßt, die er, wie der Notiz auf dem Titelblatt der Sammlung Lorbeer-Wälder zu entnehmen ist, dieser Sammlung als Bestandteile hinzufügen wollte; s. Kap. 1.2 der Einleitung. Die Druckfassung der Gedichtgruppe Nr. 55 ist ediert in Birken, Unbekannte Gedichte, ed. Paas, 1990, S. 71-74. Gedicht 1: 1 Die Sonne, da# Ge‰irn de# pferdgemens¡ten Greißen ~ zu dur¡reisen] Das Sternzeichen Schütze, in das die Sonne am 23. November, also am Tag nach dem Einzug des Markgrafenpaars in Bayreuth, tritt, wird als Zentaur dargestellt. – 3 na¡ abgelesnem Wein] 'nach der Weinlese'. – 4-6 ‰ellt ›¡ ~ wieder kommen] Die Kavalierstour war im Oktober 1661 mit der Rückkehr des Markgrafen nach Bayreuth abgeschlossen worden; s. zu Gedichtgruppe Nr. 45. Ende 1662 begann also der zweite Winter nach seiner Rückkehr. – 7f. der theure Chri‰ian ~ wa# dortmal# gieng zu Grab.] Mit dem Regierungsantritt 1661 trat Markgraf Christian Ernst das Erbe seines Großvaters Markgraf Christian (1581-1655) an. Ausführlicher hatte Birken diesen Gedankengang in dem 1. Gedicht der 1661 in Gebhardts Namen gedruckten drei Willkommensgedichte (s. zu Textgruppe Nr. 45) ausgeführt; dort heißt es in v. 9-17: dort wurd e# Na¡t üm un#/ al# unsre Lande#-Sonne/ al# unser Rosen-Lie¡t/ al# unsre lange Wonne/ der gro‹e CHRJSTJAN/ un# gabe gute Na¡t/ Jedo¡ ›e hatte nur zu Bette ›¡ gema¡t: i”t ‰eht ›e wider auf. Ein Fönix i‰ ge‰orben: do¡ hat sein As¡en-Grab den neuen un# erworben/ den Jungen CHRJSTJAN/ de# Alten Ebenbild/ der grö‹er werden soll (wann Wüns¡en etwa# gilt) al# jener i‰ gewe‰. – 9-11 J¡ lie‹e dazumal ~ na¡ untertreuer S¡uld.] Das Gedicht ist auf Gebhardt als Sprecher zugeschnitten. Gemeint ist die Druckfassung der Gedichtgruppe Nr. 45, die 1661 ebenfalls in Gebhardts Namen erschienen war; s. o. – 28 Sein gro‹e# Brenni#-Hau#] S. zu Textgruppe Nr. 45, Gedicht 1, v. 1. Gedicht 2: 1 neuem-Zembla] Als Neu-Zembla wurde die in der Barentsee gelegene Doppelinsel Nowaja Semlja bezeichnet; s. Zedler. Bd. 61 (1749), Sp. 1201f. Es geht Birken darum, einen möglichst weit nördlich gelegenen Ort anzuführen. – 4 Pomona] Die römische Göttin der Baumfrüchte; s. Der kleine Pauly. Bd. 4 (1972) Sp. 1017. – 5 Flora ihrem Zefyru# ›¡ legt in die lieben Arme] Flora ist die römische Göttin der blühenden Pflanzen (s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 579f.) und Zephyros der als zeugungsfähig angesehene Westwind (s. ebd. Bd. 5 (1975), Sp. 1513). Zu ihrem Liebesverhältnis s. Ovid, Fasti 5, 195-208. – 6 Föbu# na¡ der Tellu# ›ht, ma¡t ihr mit den Strahlen warme] Gemeint ist das Erwärmen der Erde durch die Sonne im Frühling. Zur Bezeichnung der Sonne als Föbus s. zu Gedicht Nr. 48, T2. Tellus ist eine römische Göttin der fruchtbaren Erde; s. Der kleine Pauly. Bd. 5 (1975), Sp. 574f. – 7 Venu# ma¡t ›¡ zum Adoni#] Zum Liebesverhältnis von Venus und Adonis s. Der kleine Pauly.

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Bd. 1 (1964), Sp. 70f.; Ovid, Metamorphosen 10, v. 503-739. – 7 Pan su¡t seine Dryope] Zum Hirtengott Pan s. Der kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 444-447; zu Dryope s. zu Gedicht 1, v. 1. Von einem Liebesverhältnis zwischen Pan und einer Dryade namens Dryope berichtet Vergil, Aeneis 10, v. 550f. Birken hat das Werben des Gottes um Dryope im Gedicht Nr. 25 der Sammlung Floridan# Amaranten-Garte kunstvoll gestaltet: WuK. Bd. 1, S. 40f., 497f. – 8 Herme# herzet seine Herse] Zum Liebesverhältnis von Hermes und Herse s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 1069-1076, 1112; Ovid, Metamorphosen 2, v. 708-832. – 10 Erden Götter, ›nd entbrennt von den heisen liebe# Kerzen.] Gemeint ist das Brautpaar. Zur Benennung von Fürsten als Götter s. zu Gedicht Nr. 33, v. 2. – 12f. Seyt Jhr Flora, ~ unser Ho[nung Gnadenwind.] Favonius ist die römische Bezeichnung für den Westwind; es handelt sich also um die Entsprechung zum griechischen Zephyros. Zur Liebesbeziehung zwischen Flora und dem Westwind s. zu v. 5. – 13f. Seyt Jhr Venu# ~ dem Preiß Eü¡ kröne.] Anspielung auf das Urteil des Paris; s. Homer, Ilias 24, 28-30; Der kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 514f. – 15 Zwar Jhr seit au¡ unsre Juno, brennet unsren Jupiter] Juno war die Gattin Jupiters; s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 1563-1568. Der Name wird von Birken häufig für die Gattinnen von Herrschern verwendet, wie der Name Jupiter für Herrscher. – 16 Ein Gedi¡te blieb die Palla#, wann e# ni¡t Sophia wär.] Die griechische Göttin der Wissenschaften Pallas Athene ist im Verständnis des Barock nur eine erfundene Fabelgestalt, in Person der Markgräfin wird sie aber lebendig. Birken spielt dabei mit der Bedeutung des einen Vornamens der Markgräfin: Sophia ist im Griechischen der Name der Weisheit. – 31 diß Gebirge] In vielen Briefen bezeichnet Birken die Region um Bayreuth als 'Gebirge', anders als hier allerdings zumeist abwertend. – 31f. nun Parna‹u# ~ samt der Palla#] Hier wird Bayreuth wegen der Anwesenheit des Markgrafenpaars als Musensitz gefeiert. Gedicht 3: 21 dem Brennis¡en Stammen und Land] S. zu Textgruppe Nr. 45, Gedicht 1, v. 1.

Text 56: An Meinen Dur¡leu¡tig‰en Föbu#. Uber eine Daherziehende Unglü¿#-Wolke PRAETERITURA venit. Sonnet. 46r/v T1 LVI.] LVI – T2 Dur¡leu¡tig‰en] Dur¡ und etc.-Kürzel mit Punkt – 1 Wellen!] Rufzeichen aus Komma überschrieben – 2 Himmel#] Him ‾ el# (ebenso 5, 9 immer – 10 komm – 14 Kommt) – 4 Na¡t] N verschmiert – 6 empor:] Doppelpunkt aus Komma überschrieben – 9 Übergang] Überga‾ g (Ü aus ü überschrieben) – 10 verweilen] mit ver-Kürzel – 12 und] u. – 13 wider›nn] mit der-Kürzel; ebenso 14 wieder Ein weiteres an Herzog Anton Ulrich von Braunschweig-Lüneburg gerichtetes Sonett. Es arbeitet mit ähnlichen Motiven wie die Sonette Nr. 48 und Nr. 49. Ein konkreter Anlaß für das Sonett Nr. 56 läßt sich mangels Kontextes nicht ermitteln. Wahrscheinlich reagiert Birken mit dem Sonett auf einen Bericht des Herzogs in einem seiner nicht erhaltenen Briefe. Birken wird das Sonett mit seinem ebenfalls nicht erhaltenen Antwortschreiben überschickt haben. Wenn die Plazierung in der Sammlung als er-

Gedichte 56 und 57, 1663

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ster Bestandteil der Jahrgangsgruppe 1663 korrekt ist, muß das Sonett in der ersten Hälfte des Jahres 1663 entstanden sein. Das nachfolgende Gedicht Nr. 57 gilt einer Hochzeit, die am 12.7.1663 stattfand. Ein Druck des Sonetts Nr. 56 ist nicht bekannt. T2 An Meinen Dur¡leu¡tig‰en Föbu#.] S. zu Sonett Nr. 48, T2. – T5 PRAETERITURA venit.] 'Sie kommt, um vorüberzugehen.' Möglicherweise ein Zitat; Herkunft unermittelt. – 9 Du kleiner Übergang!] 'vorübergehendes Ereignis, Bagatelle'; s. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 11, Teil 2 (1936), Sp. 247, Nr. 3a (vgl. dort insbesondere den ersten Beleg, der zeigt, daß die Begriffe 'Wolke' und 'Übergang' schon früh als gleichwertige Bezeichnung für vorübergehendes Übel verwendet wurden).

Text 57: Zu Herrn Herrn Georg Augu‰in# Herrn# von Stubenberg etc. und Freulein Freulein Louyse wild- und RheinGrän etc. Beylager. 46v-48v T2 Herrn (2x)] H. – T3 etc.] Kürzel mit Punkt – T3 Freulein (1. Position)] Fr und etc.-Kürzel mit Punkt – T3 Freulein (2. Position)] Freu und etc.-Kürzel mit Punkt – T3 Louyse] u aus y überschrieben – T4 und] u. (ebenso 38, 59, 76, 80, 81) – T4 etc.] Kürzel – 1 der] Kürzel; ebenso 20, 36, 79, 83 – 2 spazirte] z überschrieben – 7 2.] 2 – 13 Stämmer] Stäm‾ er (ebenso 33, 35, 41, 84 Himmel – 58 Liebe#ammen – 59 beysammen) – 14 ‰re¿t] re überschrieben; c oberhalb der Zeile – 14 einander] mit der-Kürzel; ebenso 24 Wälder – 49 Jeder – 28 Vn#] # überschrieben – 64 da#] Kürzel – 66 gibt] i überschrieben; ev. giebt – 70 hieran gelegen] kein Abstand; senkrechter Worttrennungstrich – 77 Hirtin] t überschrieben – 77 na¡mal#] no¡mal# (Konjektur nach dem Druck) – 78 Pegni”uß] ev. Pegni” uß – 83 Tod] d überschrieben Dieses Glückwunschgedicht gilt der Hochzeit Georg Augustin von Stubenbergs (zu ihm s. zu Gedicht Nr. 42) mit Louise, Wild- und Rheingräfin (1631-1687; Portrait bei Mortzfeld. Bd. 24 (1993), S. 212, Nr. A 21424; biographische Informationen ebd. Bd. 36 (2003), S. 274), die am 12.7.1663 in Waldenburg stattfand. Birken hatte 1661 zum Tod von Stubenbergs erster Gemahlin Amalia von Stubenberg, geb. Khevenhüller, das Epicedion Nr. 42 verfaßt. Das Gedicht Nr. 57 ist 1663 zusammen mit dem Gedicht Nr. 58 und der Gedichtgruppe Nr. 59 in einem insgesamt 4 Seiten umfassenden Druck publiziert worden: Liebklingende und Glü¿bringende | Pa‰orellen: | zu De# | Ho¡wolgebohrnen Herrn | Herrn Georg Augu‰in#/ | Herrn von Stubenberg/ auf Wurmberg/ Eben#feld/ | S. Johann#/ Hau#ampa¡er/ Gle¡ und Halbenrein/ etc. | Erb-S¡enken# in Steyr/ | mit Der | Ho¡ge-|bohrnen Grän und Fräulein/ | Fräulein Louyse/ | Wildgrän zu Daun und Kirrburg/ Rheingrän zum | Stein/ Grän zu Salm/ Fräulein zu Vin‰ingen | und Pittlingen: | In der Grä. Hohenlohis¡en Re›denz Waldenburg/ Sonntag# | den 12. Julij diese# 1663 Jahr#/ | ange‰elltem/ | Ho¡feyrli¡em/ Ho¡ansehnli¡em Beylager: | ange‰immet | dur¡ | Die Pegni” und ihre Hirten. | Nürnberg/ | Gedru¿t bey Chri‰oph Gerhard. (S. Stauffer, 2007, S. 378-380.) Im Manuskript hat Birken den

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Apparate und Kommentare

drei Gedichten Nr. 57-59 zwar jeweils eine eigene Nummer zugeteilt; er hat sie aber nicht – wie sonst üblich – durch waagerechte Striche voneinander abgetrennt, was Zusammengehörigkeit anzeigt. Obwohl das Titelblatt die Pegnitzhirten allgemein als Urheber des Druckes ausweist und in der Gedichtgruppe Nr. 59 verschiedene Mitglieder des Blumenordens durch ihre Schäfernamen als Verfasser von Gedichten genannt werden, dürften sämtliche Beiträge von Birken stammen; s. Stauffer, 2007, S. 379. Da das zweite Gedicht des Druckes, das Gedicht Nr. 58, ein Begrüßungsgedicht für die Braut bei der Ankunft des Ehepaares in Nürnberg, dem Wohnort des Bräutigams, darstellt, wird der Druck nicht bei der Hochzeit in Waldenburg, sondern erst in Nürnberg überreicht worden sein. Wann das Ehepaar in Nürnberg eintraf, ist unermittelt. Es ist deshalb nicht auszuschließen, daß die drei Gedichte Nr. 57-59 auch erst kurze Zeit nach dem 12.7.1663 entstanden und gedruckt worden sein könnten. Das Gedicht Nr. 57 steht im Druck als erster gezählter Beitrag, zweispaltig angeordnet auf Bl. [A1]v/[A2]r. Die Spalten sind durch einen senkrechten Strich getrennt. Die von Birken ansatzweise (in den Strophen 24) vorgenommene Strophenzählung fehlt im Druck ganz. Von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion sowie typographischen Hervorhebungen abgesehen, weicht die Druckfassung an diesen Stellen vom Manuskript ab: T1-T5] I. | Liebe#gesprä¡e/ am Ko¡er. – 1f.] die beiden Verse stehen im Druck in umgekehrter Reihenfolge – 16 sah'] sah – 23 ersah'] ersah – 28 Liebend Wird Vn# Ruhe Geben.] Wird mir Lieb Vnd Ruhe Geben (Liebend links auf dem Rand handschriftlich Wird vorangestellt; nach Wird von Hand mir Lieb dreifach waagerecht gestrichen; Vnd handschriftlich zu Vn# überschrieben) – 47 den] dem – 82 Viel] Eu¡ (von Hand dreifach waagerecht gestrichen; rechts auf dem Rand daneben handschriftlich Viel) –. Ob die handschriftlichen Korrekturen in v. 28 und 82, die dem Wortlaut des Manuskripts entsprechen, nur in dem eingesehenen Exemplar des Druckes, das sich in Birkens Nachlaß erhalten hat (P.Bl.O. 1(26)), oder von der Druckerei in allen gedruckten Exemplaren angebracht worden sind, läßt sich nicht sagen, da außer dem Exemplar im Archiv des Blumenordens keine weiteren nachgewiesen sind. Auch die Gedichte Nr. 60-62 gelten der Hochzeit Georg Augustin von Stubenbergs; für sie ist allerdings bisher keine Veröffentlichung nachgewiesen. 1 Filidor, der Edle Hirte] Der Schäfername Filidor wird hier für den Bräutigam Georg Augustin von Stubenberg verwendet. – 3 dur¡ da# s¡öne Ko¡erthal] Die Hochzeit fand nach Ausweis des Titelblatts des Druckes auf Schloß Waldenburg (Hohenlohe) statt, das in der Nähe des Kochertals steht. – 4-6 da# die Flora i”t bezogen ~ mit den Blumen ohne Zahl.] Die Frühlingsbildlichkeit entspricht nicht ganz der Jahreszeit der Hochzeit, die im Juli, also im Sommer stattfand. – 10-13 Aber mir ~ Tode# Haß.] Stubenbergs erste Gemahlin, Amalia von Stubenberg, die hier als Emilie erscheint, war 1661 gestorben. Das Gedicht Nr. 42 gilt diesem Todesfall. – 20 der kleine Liebe#s¡ü”e] Cupido bzw. Amor ist gemeint. – 22 Liebe Wird Vn# Ruhe Geben.] Die hervorgehobenen Anfangsbuchstaben dieses Verses sind die Initialen der Braut: Louise, Wild- und Rhein-Gräfin. Ebenso in v. 28, 65 und 82; in v. 53 verkürzt. – 24 Silvia, die Wälder Kron.] In diesem Gedicht der Schäfername der Braut. Der Name Silvia ist vom Lateinischen

Gedichte 57 und 58, 1663

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silva (= Wald) abgeleitet. – 37-39 Sie spra¡: du kan‰ ~ dir mein Mund erwidren ni¡t.] Gemeint ist nicht ein Mangel an Lobwürdigkeit beim Hirten Filidor. Es handelt sich um eine Bekundung von Bescheidenheit: Silvia behauptet hier, ihr fehlen die rhetorischen Fähigkeiten, den Hirten angemessen zu preisen. – 49f. Sie spra¡: Jeder sagt von Treue: ~ fragt, i‰# Reüe.] Kurze Verwendung der in barocken Gedichten so beliebten Echo-Motivik. – 66 wie der Baum hier Zeügni# gibt.] S. v. 14-22. – 74 auf dem Atla# deiner hände] Daß die Hand weiß wie Atlas (Seidenstoff) sei, entspricht dem Schönheitsideal der Zeit. – 77f. der die Hirtin ~ an den Pegni”uß.] Georg Augustin von Stubenberg lebte in Nürnberg. Dorthin wird er die Braut nach der Hochzeit mitgenommen haben. S. o. Das Gedicht Nr. 58 ist ein Begrüßungsgedicht für die Braut bei der Ankunft in Nürnberg.

Text 58: Pegni”-Wilkom. 48r 5 der] Kürzel – 5 Wälder] mit der-Kürzel – 6 Wohnt] W überschrieben – 9 Er wird] keine Worttrennung – 11 Komme] Kom ‾ e (ebenso 11 willkomm) – 11 willkomm!] durch Streichung aus willkommen (Rufzeichen oberhalb der Zeile) – 15 s¡reyen] davor gestrichen zu Das Gedicht Nr. 58 gilt demselben Anlaß wie die Gedichte Nr. 57 und Nr. 59 und ist mit ihnen zusammen gedruckt worden; s. zu Gedicht Nr. 57. Im Druck steht es als zweiter gezählter Beitrag auf Bl. [A2]r. Von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion sowie typographischen Hervorhebungen abgesehen, weicht die Druckfassung nur beim Titel vom Manuskript ab: T1f.] II. | Der Pegni” Willkomm/ | an die | Ho¡gräfl. Fräul. Braut. 1 Heb di¡] Sprechinstanz aller drei Strophen ist die Pegnitz. – 5 Silvien der Wälder-Cron: FILIDOREN zugefallen] Die schon im Gedicht Nr. 57 verwendeten Schäfernamen für das Brautpaar. – 6 am Ko¡er] S. zu Gedicht Nr. 57, v. 3. – 9 Er] Gemeint ist der Hirte Filidor (v. 9), der Bräutigam. – 12 Preiß der Nymfen!] In dieser Strophe wird die Braut direkt angeredet. – 14f. Meine Hirten! ~ gesamte# Glü¿zu s¡reyen.] Dieser Aufforderung entspricht dann die Gedichtgruppe Nr. 59, die Gedichte der Pegnitzhirten Myrtillus, Palämon, Ferrando und Floridan präsentiert. Allerdings dürften diese vier Gedichte wohl alle von Birken stammen; s. zu Gedicht Nr. 57.

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Apparate und Kommentare

Textgruppe 59: Hirten-Glü¿wüns¡e. 48r-49v Gedicht 1: 4 Himmel#bogen] Him‾ el#bogen (ebenso 8, 10 Himmel – 9 Sommerwelt – 11 ammt – 24 Himmel#) – 6 der] Kürzel; ebenso 13, 19, 21 – 6 und] u. (ebenso 8, 10, 21) – 9 Sommerwelt] ev. Sommer welt – 10 Bli¿e] e überschrieben – 14 Liebe#‰ralen] ev. Liebe# ‰ralen – 16 sönnt] s aus S überschrieben – 24 Himmel#wagen] ev. Himmel# wagen Gedicht 2: 2 und] u. (ebenso 7) – 3 s¡wimmen] s¡wim‾ en (ebenso 21; ebenso 14 beammter – 19 ‰ummer – 24 Himmel – 24 be‰immen) – 9 da#] Kürzel – 21 Fis¡'] durch Streichung und Ergänzung aus Fis¡e Gedicht 3: 1 s¡wangren] re überschrieben – 2 Sommer] Som ‾ er (ebenso 7 kommt) – 2 und] u. (ebenso 3, 4, 5, 8) – 7 der] Kürzel; ebenso 14 – 9 verspri¡t] ver oberhalb der Zeile; Einfügungsstrich – 13 wa#] Kürzel Gedicht 4: 1 grünt] durch Streichung aus grünet – 5 Sommerlu[t] Som‾ erlu[t (ebenso 9 kommt) – 5 und] u. – 5 Felder] mit der-Kürzel – 12 Brautkranz] Brautkra‾ z Die Gedichtgruppe Nr. 59 gilt demselben Anlaß wie die Gedichte Nr. 57 und Nr. 58 und ist mit ihnen zusammen gedruckt worden; s. zu Gedicht Nr. 57. Im Druck steht sie als dritter und letzter gezählter Beitrag auf Bl. [A2]r/v. Das erste Gedicht ist zweispaltig angeordnet; ein senkrechter Strich trennt die beiden Spalten. Dadurch wird die Gliederung in zwei Strophen stärker betont als in der handschriftlichen Fassung, in der es zwischen v. 12 und v. 13 keinen größeren Freiraum gibt, der die Strophengrenze anzeigen würde. Das zweite Gedicht ist im Druck ebenfalls zweispaltig angeordnet; wieder trennt ein senkrechter Strich die Spalten. Die erste Strophe des Gedichts steht auf Bl. [A2]r und ist durch den senkrechten Strich in zwei Teile aufgeteilt; die Strophen 2 und 3 stehen auf der nächsten Seite jeweils in einer Spalte. Die Anordnung des dritten und des vierten Gedichts entspricht der der handschriftlichen Fassung, allerdings ist die Strophengliederung nicht durch größere Freiräume kenntlich gemacht. Rechts unterhalb des letzten Gedichts steht: "Mit diesen Wuns¡zeilen empfihlet ›¡ zu Gnaden | Sigmund von Birken." Von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion sowie typographischen Hervorhebungen abgesehen, weicht die Druckfassung an diesen Stellen vom Manuskript ab: Überschrift: T1f.] III. | Glü¿wuns¡ der Pegni”Hirten. – Gedicht 1: 2 den] dem – Gedicht 3: 14 die Liebe#Fru¡t] der Liebe Fru¡t –. Zu den vier Schäfern, die als Sprecher der vier Gedichte angeführt werden, s. die Einzelkommentare. Trotz dieser Verfasserkennzeichnungen dürften alle Gedichte von Birken stammen; s. zu Gedicht Nr. 57. Gedicht 1: 1 Myrtillo.] Myrtillus war im Pegnesischen Blumenorden der Schäfername Martin Limburgers (1637-1692; zu ihm s. Amarantes / Herdegen, 1744, S. 158-168; Will. Bd. 2 (1756), S. 442-444; Jürgensen, 2006, S. 245-250). – 1-12 Nun die hohe Sonn' ~ in die klare Lu[t zurü¿e.] Die Schilderung der sommerlichen Natur entspricht der Jahreszeit, in der die Hochzeit stattfand: Juli. – 2 von den Tage# Wagen] Zur aus der Antike stammenden Vorstellung des Sonnenwagens s. zu Gedicht Nr. 48, v. 12. – 13 der Sonne Räder ] S. zu v. 2.

Gedichtgruppe 59 und Gedicht 60, 1663

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Gedicht 2: 1 Palämon.] Palaemon war im Pegnesischen Blumenorden der Schäfername Johann Gabriel Majers (1639-1699; zu ihm s. Herdegen, 1744, S. 281-284; Will. Bd. 2 (1756), S. 534-536; Jürgensen, 2006, S. 251-261). – 2 Fis¡e] Das das ganze dritte Gedicht dominierende Spiel mit dem Motiv der Fische dürfte dadurch inspiriert sein, daß das Wappen der Wild- und Rheingrafen im inneren Schild im rechten oberen Viertel zwei Fische aufweist. Es handelt sich um zwei Salme, die Wappentiere der Grafen von Salm. Mitte des 15. Jahrhunderts hatten die Wild- und Rheingrafen durch Heirat beträchtliche Gebiete dieses Hauses erhalten; sie führten seitdem auch den Titel 'Grafen von Salm'. – 8 in den Nymfen Zellen] Die Behausungen der Flußnymphen. – 10 in den Teüfen] 'in den Tiefen'; s. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 11, Teil 1, Abteilung 1 (1935), Sp. 265. Gedicht 3: 1 Ferrando.] Ferrando war im Pegnesischen Blumenorden der Schäfername Johann Ludwig Fabers (1635-1678; zu ihm s. Herdegen, 1744, S. 284-297; Will. Bd. 1 (1755), S. 368f.; Jürgensen, 2006, S. 262-272). Laut Jürgensen, 2007, S. 262, ist er allerdings erst 1664 in den Blumenorden aufgenommen worden. – 1-6 Der s¡wangren Erde ~ mit dem rei¡en Fru¡tgehäuf.] S. o. zum ersten Gedicht, v. 1-12. – 14f. wa# wird die Zeit ~ die Liebe#Fru¡t be›ngen.] Der in Hochzeitsgedichten übliche Kinderwunsch. Gedicht 4: 1 Floridan.] Birkens Name im Blumenorden. – 1-8 E# grünt die güldne zeit. ~ Gehirne krie¡et.] S. o. zum ersten Gedicht, v. 1-12.

Text 60: Seine Liebe#-Pa‰orelle. 50r/v T1 LX.] LX – 2 der] Kürzel; ebenso 14, 21, 23, 24, 35, 37, 38, 45 – 4 erkennt] erken‾ t (ebenso 47 darinnen) – 9 Seinen] erstes e überschrieben – 10 Himmel] Him‾ el (ebenso 19; ebenso 38 Himmel#) – 13 mi¡] m oberhalb der Zeile – 25 5.] 5 – 25 Wunder] mit der-Kürzel; ebenso 26 wunder – 27 und] u. (ebenso 44) – 28 da#] Kürzel; ebenso 41 – 40 Verlangen#] V überschrieben – 46 verwundt] mit ver-Kürzel Dieses Gedicht gilt – wie die Gedichte Nr. 61 und Nr. 62 – demselben Anlaß wie die Gedichte Nr. 5759; s. zu Gedicht Nr. 57. Es gibt keinen waagerechten Strich zwischen den Gedichten Nr. 60 und Nr. 61, wodurch Zusammengehörigkeit angezeigt wird, wohl aber einen zwischen den Gedichten Nr. 61 und Nr. 62. Dieser Strich ist vermutlich versehentlich angebracht worden, da das Gedicht Nr. 62 ja noch derselben Hochzeit gilt. Es könnte aber auch sein, daß markiert werden sollte, daß das Gedicht Nr. 62 für einen anderen Besteller geschrieben wurde. Es ist gut denkbar, daß Birken die Gedichte Nr. 60-62 im Auftrag eines Dritten verfaßt hat. Anläßlich der Hochzeit Georg Augustin von Stubenbergs sind außer dem Druck der Gedichte Nr. 57-59 noch weitere Gratulationssammlungen erschienen; es konnte bisher aber kein Druck der Gedichte Nr. 60-62 im Namen anderer Personen ermittelt werden.

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Apparate und Kommentare

T1 Seine] Bezogen auf den Bräutigam bzw. seine bukolische Entsprechung, den Schäfer, der als Sprecher des Gedichts auftritt. – 5 mein Anker] Das Ankermotiv gehört zum Wappen der Familie Stubenberg; s. WuK. Bd. 9, S. 239. – 6 Cynosur] Der Polarstern im Sternbild des Kleinen Bären, der in der Seefahrt von besonderer Bedeutung für die Navigation ist; s. Georges. Bd. 1 (1976), Sp. 1866. – 15 Auroren] 'Die Morgenröte'.

Text 61: Eine andere, mit ihrem Namen. 50v-52r 3 Himmel#] Him‾ el# (ebenso 16 Flamme – 17 Himmelbild – 18 himmlis¡ – 27 ammt – 31 amme) – 6 der] Kürzel; ebenso 21, 33, 65, 66, 71, 80 – 16 und] u. (ebenso 23, 36, 38, 49, 71) – 17 Himmelbild] durch Streichung aus Himmel#bild – 22 Feder] mit der-Kürzel – 22 meine] durch Streichung aus meiner – 25 der] durch Ergänzung aus den (-en-Schlaufe ungetilgt) – 35 Erden-Zelt] Bindestrich oberhalb der Wortfuge – 59 Sonnenbli¿] ev. Sonnen bli¿ – 66 da#] Kürzel – 81 11] 11. – 85 gebunden] b und d nachträglich verdeutlicht – 88 zieht] h überschrieben Zum Entstehungsanlaß s. zu Gedicht Nr. 60. Ein Druck des Gedichts Nr. 61 ist nicht bekannt. Auch in diesem Gedicht fungiert der Bräutigam als Sprecher. Die Redesituation fingiert einen Zeitpunkt längere Zeit vor der Hochzeit. T1 Eine andere] Bezogen auf die Gattungsbezeichnung des vorangehenden Gedichts Nr. 60, also "Pa‰orelle". – T1 mit ihrem Namen] Die auch optisch hervorgehobenen Anfangsbuchstaben des jeweils 1. und 5. Verses jeder Strophe (in Strophe 6 ausnahmsweise stattdessen das erste Wort des ersten Verses) ergeben den Namen der Braut. – 5f. O ein bitter-sü‹er S¡nitt ~ wird erse”et!] Gemeint ist der Tod von Stubenbergs erster Ehefrau 1661; s. zu Gedicht Nr. 57, v. 10-13. – 34 Ve‰alen] Vestalinnen waren im antiken Rom die Priesterinnen der für Heim und Herd zuständigen Göttin Vesta; s. Der kleine Pauly. Bd. 5 (1975), Sp. 1227-1229. – 64 weil mein Anker ho[nung i‰.] S. zu Gedicht Nr. 60, v. 5. Der Anker ist in der Emblematik das Symbol der Hoffnung. – 73-75 Rei¡er i‰ an Glü¿ ~ begnadte Marderthier] Gemeint ist wohl ein Schoßhund, der wegen des Wortspiels in v. 76 als "Marderthier" charakterisiert wird.

Text 62: Der GemahlRing. 52r/v T1 LXII.] LXII – T2 GemahlRing] ev. Gemahl Ring – 2 ümRinget] ev. üm Ringet – 4 nimmer] nim‾ er – 9 Gewinnen] Gewin‾ en Zum Entstehungsanlaß s. zu Gedicht Nr. 60. Ein Druck des Gedichts Nr. 62 ist nicht bekannt. Die hervorgehobenen Anfangsbuchstaben in v. 7-10 ergeben jeweils die Initialen der Braut: Louise, Wild-

Gedichte 62 und 63, 1663

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und Rhein-Gräfin. Das Spiel mit ihren Initialen hatte Birken schon im Gedicht Nr. 57 betrieben. Auch in diesem Gedicht fungiert der Bräutigam als Sprecher (s. v. 5).

Text 63: Klage über den Tode#fall der Königli¡en Maje‰ät in Sueden CAROLI GUSTAVI. 52v-54v T3 Königli¡en] Königl. (l geht in etc.-Kürzel über) – T3 Maje‰ät] Maj. – 3 und] u. (ebenso 51, 67, 69, 77, 79, 81, 84, 85 (2x), 86, 89) – 5 Tod] durch Streichung aus Todt (ebenso 103) – 6 wieder] mit der-Kürzel; ebenso 91 widers¡all – 6 genommen] genom ‾ en (ebenso 46; ebenso 8, 48 gekommen – 66 zusammen – 68 Stammen – 104 Himmel) – 12 Thaten.] Punkt einem anderen Satzzeichen überschrieben – 13 Frieden#band] # oberhalb der Zeile – 26 er ~ gewonnen.] versehentlicher Einzug durch zwei vorgesetzte waagerechte Striche aufgehoben – 29 Au#] Al# – 30 Ei#] danach Komma gestrichen – 34 iedo¡] danach gestrichen war – 34 er] danach gestrichen betrogen – 35 Feind] ein überschrieben; oberhalb von n ein Zeichen gestrichen – 45 der (2. Position)] Kürzel; ebenso 47 – 46 S¡uß] ß aus ” überschrieben – 48 dortmal#] # oberhalb der Zeile – 50 wieder] danach gestrichen funden – 52 Fieber-Bette] Bindestriche oberhalb der Zeile – 56 nun] ev. nur – 62 zu zwingen] durch Überschreibung aus gezwungen (kein Wortabstand; senkrechter Trennungsstrich) – 63 den] davor ein Satzzeichen oder Buchstabe gestrichen – 63 lezten] durch Überschreibung aus le”ten – 65 allzuglei¡!] Rufzeichen aus Komma überschrieben – 67 Gemahl] ahl überschrieben – 67 da#] Kürzel – 73 Te‰ament] Te‰ame‾t – 81 Königin] durch Streichung aus Königinn – 87 Herz] H aus h überschrieben – 93 in] durch Streichung aus in# – 93 gemein] i aus y überschrieben – 99 mein] danach Komma gestrichen – 102 verbringen:] Doppelpunkt aus Komma überschrieben – 103 Gott] danach Komma gestrichen – 105 Chri‰enheit!] Rufzeichen aus Komma überschrieben – 109 So] S aus s überschrieben Ein Nachrufgedicht auf den schwedischen König Karl X. Gustav (1622-1660, König seit 1654; zu ihm s. ADB. Bd. 15 (1882), S. 360-364 (Gerstenberg)), auf dessen Portrait Birken das Gedicht Nr. 32 angefertigt hat. Der Plazierung in der Sammlung nach dürfte das Gedicht Nr. 63 1663 entstanden sein – drei Jahre nach dem Tod des Schwedenkönigs. Zwar läßt sich mangels Kontextes zu Anlaß und Entstehungsumständen dieses Gedichtes nichts sicher sagen, aber es ist zu vermuten, daß es – und auch die Gedichte Nr. 65-69, die alle Mitgliedern des schwedischen Hochadels gelten – in einem Zusammenhang mit einer Gesandtschaftsreise Gottlieb von Windischgrätz' steht. Dieser war Ende 1663 von Kaiser Leopold I. nach Stockholm geschickt worden, um Unterstützung im Kampf gegen die Türken zu erwirken; zu dieser Reise s. Vocelka, 1984, S. 64f. Im Januar 1664 traf Windischgrätz nach großen Reisestrapazen in Stockholm ein und erhielt am 9.2.1664 eine Audienz beim noch minderjährigen König Karl XI. und seiner Mutter. In dem 1697 in Leipzig erschienenen Werk Curieuser | Ges¡i¡t#Calender/ | Darinnen | Die vornehm‰en Thaten und | Ges¡i¡te | Der Großmä¡tig‰en | Könige in S¡weden | Die von Anno 1611. biß au[ gegen-|wärtige Zeit gelebet haben/ | Au[ eine besondere und neue Art na¡ | den

Apparate und Kommentare

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Jahren/ Monaten und Tagen/ mit mö-|gli¡‰em Fleiß zusammen getragen und in | beliebter Kür”e vorge‰ellet werden. | Mit Churfür‰l. Sä¡s. Gnäd. Privilegio | Leipzig/ bey Johann Ludwig Gledits¡en/ | Jm Jahr Chri‰i 1697., das in chronologischer Folge wichtige Ereignisse der schwedischen Geschichte aufführt, wird auch Windischgrätz' diplomatische Mission zum Januar 1664 erwähnt: Gra[ Gottlieb von Windis¡-Grätz Kayserl. Abgesandter hält bey Königl. Maj. um einen Succurs gegen die Tür¿en an und hatte wegen seiner vortre[li¡en Conduite, damit er ›¡ bey Hof recommendirte/ gute Expedition. Auch wenn der Erfolg der Gesandtschaftsreise nach Angaben Vocelkas "recht spärlich" (S. 65) gewesen sein dürfte, scheint Windischgrätz doch bei Hofe einen guten Eindruck gemacht zu haben. Ob die Gedichte Nr. 63 und Nr. 65-69 dabei eine Rolle gespielt haben, läßt sich nicht bestimmen. Es ist nicht unmöglich, daß Windischgrätz das Gedicht Nr. 63 als eigenes ausgegeben hat. Bei den Gedichten Nr. 67-69 ist das aus inhaltlichen Gründen ausgeschlossen: Es handelt sich um Texte, die als persönliche Widmungen von einem Autor in seine Bücher geschrieben worden sein müssen. Bei diesem Autor wird es sich eher nicht um Birken gehandelt haben; der Inhalt der Gedichte läßt vielmehr auf einen Geistlichen schließen. Birken könnte diese Gedichte im Auftrag eines Nürnberger Theologen verfaßt haben, der sie dann als handschriftliche Widmungen für die jeweilige Adressatin in eines seiner Werke – sicher besonders aufwendig gebunden – eingetragen hat. Windischgrätz könnte auf seiner Gesandtschaftsreise durch Nürnberg gekommen sein und diese Bücher mitgenommen haben, um sie in Stockholm zu übergeben. Die Zuordnung der Gedichte Nr. 65 und Nr. 66 ist noch schwieriger: Als Verfasser des Gedichts Nr. 65 erscheint jemand, der Nürnberger gewesen sein muß und persönlich mit nach Schweden gereist ist (s. Gedicht Nr. 65, v. 7-10), so daß weder Windischgrätz noch Birken als nominelle Verfasser in Frage kommen. Ob es sich dabei um denselben nominellen Urheber, wie bei den Gedichten Nr. 67-69 handelt, muß offen bleiben. Die Gedichte Nr. 65 und Nr. 66 könnten ebenfalls wie die Gedichte Nr. 67-69 als handschriftliche Widmungen in Werke eingetragen worden sein; es ist aber auch denkbar, daß sie als Widmungsgedichte zu einem Werk über Karl X. Gustav fungiert haben. Vielleicht hat es einen Druck des Gedichtes Nr. 63 in geringer Auflage gegeben, dem die Gedichte Nr. 65 und Nr. 66 vorgefügt waren. In diesem Fall kann Windischgrätz das Gedicht Nr. 63 dann allerdings nicht als eigenes ausgegeben haben. Nicht auszuschließen ist auch, daß die Gedichte Nr. 65 und Nr. 66 als Widmungsgedichte in dem in Gedicht Nr. 67, v. 5, erwähnten Werk gedruckt worden sind, das der Königin von Schweden und ihrem Sohn gewidmet gewesen sein muß. Mangels Kontextes muß das alles im Bereich der Spekulation bleiben. Der Birken-Windischgrätz-Briefwechsel liefert dazu keine Hinweise; zwischen Ende Juni 1663 und Juni 1664 sind keine Korrespondenzzeugnisse erhalten. Das Gedicht Nr. 63 parodiert zwei zusammengehörige Lieder aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges, die 1633 erstmals in Straßburg anonym unter dem Titel Zwei s¡öne newe S¡wedis¡e Lieder gedruckt worden sind. Sie gelten beide dem Tod des Schwedenkönigs Gustav Adolf und sind von Ditfurth, 1882, Nr. 104f., S.

Gedicht 63, 1663

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266f., ediert worden (die Melodie wird ebd., Nr. 31, S. 349, mitgeteilt). Unsere Wiedergabe folgt Ditfurths Edition:

Da# er‰e Lied. 1.

A¡ höret zu ihr Chri‰enleut, Ein Liedlein will i¡ ›ngen, Mit groß Unmuth und Traurigkeit – Hilf Gott, daß mir'# gelinge! Weil dur¡ den Todt

Der liebe Gott

Un# wiedrum hat genommen Den theuren Held von Mitterna¡t, Der un# zu Hilf i‰ kommen. 2.

Wohl über'# Meer er ›¡ begab Mit wenig Vol¿ besonder, Ja man¡en Feind hat trieben ab Also mit großem Wunder; Hat in eim Jahr,

Sing i¡ fürwahr,

Dur¡ Gotte# Hilf bekommen: Hundert und neununda¡”ig Städt Jn Teuts¡land eingenommen. 3.

Seinen Feind thät er greifen an, Wie die Zeitung bekennet, Und ‰ellt ›¡ allzeit vornen dran, Ja ›¡ ni¡t lang be›nnet; Wie dann mit Klag,

Den fün]en Tag

Novembri# thut man s¡reiben, Der König wie ein fe‰e Mauer Vor seinem Feind thät bleiben. 4.

Bei Lü”en, in der großen S¡la¡t, Der König selb‰ thät ‰reiten Für Gotte# Wort drei Tag und Na¡t. Der Feind auf allen Seiten. Wehrt ›¡ so hart,

Kein Fleiß nit spart,

Die Kugeln hört man brummen;

Apparate und Kommentare

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Der König werth

Auf# neunte Pferd

Jn dieser S¡la¡t i‰ kommen. 5.

Der König war mit Blut besprengt, Jedo¡ er vnverdro‹en Mit seinem Volk auf den Feind zudrängt – Jndem er wurd ges¡o‹en. Dur¡ einen Arm,

Daß Gott erbarm!

Do¡ wollt er ni¡t na¡la‹en: Streit weiter fort

Für Gotte# Wort,

Ein Heldenmuth thät fa‹en. 6.

Man s¡reibt, daß da der König werth So gar viel Mens¡en eben Hat niedergema¡t mit seinem S¡wert, Zuletzt thät er anheben. Und spra¡ mit Klag:

Heut diesen Tag

Will i¡ den Feind zer‰ören; Darna¡ allein

So will i¡ seyn/

Bey Chri‰o, meinem Herren. 7.

Darauf der Feind ›¡ hat gewend't, Konnt ›¡ ni¡t mehr erge”en Und ›¡ ganz von einander trennt; Der König auf ihn thät se”en. Dur¡ Gotte# Gewalt

Der König bald

No¡ zween S¡üß hat bekommen, Sank von dem Pferd

Dort au[ die Erd/

Und s¡reyt laut in der Summen: 8.

"O Jesu, Jesu, Gotte# Sohn, Wa# du mir ha‰ befohlen, Da# hab i¡ au#geri¡tet s¡on, Komb und thu mi¡ bald holen! E# i‰ vollbra¡t

Die große S¡la¡t,

Den Feind thät i¡ bezwingen; Je”und hab i¡

Den le”ten Sti¡ –

Mit dem Todt will i¡ ringen."

Gedicht 63, 1663

9.

407

Und spra¡: "Jhr Brüder allzuglei¡, Bitt eu¡ in Jesu Namen, Jhr seyd nun arm, oder rei¡, A¡ haltet do¡ zusammen! Streit immer fort

Um Gotte# Wort!

Mein Theil hab i¡ genommen – Werd't ihr da# thun,

So werd't ihr nun

Zu mir in Himmel kommen." 10. Endli¡ spra¡ er mit Worten fein, Und thät ganz trö‰li¡ sagen: "Dort seh i¡ s¡on die Engelein, Die mi¡ in Himmel tragen. O JEsulein,

Den Diener dein

Laß fahren hin mit Freuden!" Also der Held

Au# dieser Welt

Thät in den Himmel s¡eiden. 11. Deßhalb, du werthe Chri‰enheit, A¡ helfet nun betrauern! All, die ihr evangelis¡ seyd, Bleibt ‰andha] wie die Mauern! Beweinet fort

Den König dort,

Laßt un# Klaglieder ›ngen, Mit König David, dem frommen Mann, Die heilig Zeit zubringen! –

Der Königin Klag. Da# ander Lied 1.

O Sonn und Mond, ihr Sternen all, A¡ helfet do¡ beklagen Meinen frommen König allzumal Au# S¡weden, thu i¡ sagen! Jhr Engelein All in#gemein, Laßt eure Zünglein fallen,

Apparate und Kommentare

408

Und ›ngt dem König ein Trauerlied, Daß in den Himmel thut s¡allen! 2.

A¡, daß do¡ wären die Augen mein Ein Wa‹erquell besonder, Auf daß i¡ könnte den König mein Beweinen g'nug mit Wunder! All mein Lebtag

Will i¡ führen die Klag,

Kein Mann mi¡ soll bezwingen, Bi# daß mi¡ Gott

Na¡ meinem Tod

Zu ihm in Himmel wird bringen. 3.

O Jesu Chri‰e, Gotte# Sohn, O ihr Engel mit Namen, So viel ihr seyd in'# Himmel# Thron, A¡ helfet do¡ zusammen, Bewahret fort Den König dort Bi# wir kommen zusammen! So wollen wir

Stet# für und für

Gott loben, preisen. Amen! 7 Belt] Belte werden eigentlich die Meeresstraßen zwischen der Ostsee und dem Kattegat genannt. Der Begriff steht aber im 17. Jahrhundert auch für die Ostsee insgesamt; s. Zedler. Bd. 3 (1733), Sp. 289f. – 9-16 Hin über Meer ~ von drei‹ig Jahren.] Zwischen 1642-1645 nahm Karl Gustav als Reiteroffizier im schwedischen Heer am Dreißigjährigen Krieg teil und kehrte dann nach Schweden zurück. Im Januar 1648 übernahm er das Oberkommando der schwedischen Truppen in Deutschland, und während des Nürnberger Friedensexekutionskongresses (1649/50) leitete er die schwedische Verhandlungsdelegation. – 17-20 Die Feinde gri[ ~ im freyen Feld zus¡lagen.] Karl X. Gustav führte die schwedischen Truppen häufig persönlich an, so auch im schwedisch-dänischen Krieg 1657-1660. In diesem Krieg belagerten die Schweden vom August 1658 bis zum Februar 1659 vergeblich Kopenhagen. Am 11.2.1659 befahl der König einen großen Sturmangriff auf die Stadt, der aber abgeschlagen werden konnte; s. Theatrum Europaeum. Bd. 8 (1693), S. 1147-1149. – 25 Jn Polen man¡e gro‹e S¡la¡t ~ er ›egha[t hat gewonnen.] Der schwedisch-polnische Krieg dauerte von 1655 bis 1660. Er endete durch den Frieden von Oliva am 3.5.1660. Unter dem persönlichen Kommando von Karl X. Gustav gewannen die schwedischen Truppen in der Anfangsphase dieses Krieges mehrere Schlachten, etwa die Schlachten von Wojnicz (23.9.1655) oder Golab (7.2.1656); s. Tessin, 1965, S. 14 und 22. – 27-32 Vor ihm i‰ ~ war mit ihnen.] Ende Januar / Anfang Februar 1658 führte der Schwedenkönig seine Armee von Jütland über

Gedicht 63, 1663

409

den zugefrorenen Kleinen Belt nach Fünen und von dort über den ebenfalls zugefrorenen Großen Belt nach Seeland – ein Unternehmen, das den militärischen Ruhm des Königs erheblich vermehrte und die Dänen noch im Februar 1658 zum für sie wenig vorteilhaften Frieden von Roskilde zwang, der allerdings nur bis zum August 1658 hielt. S. Tessin, 1965, S. 53f. – 33 Norwegen ihn mit Blut besprengt'.] Zu Kampfhandlungen in Norwegen, an denen der König teilgenommen hätte, hat sich nichts ermitteln lassen. – 36-40 ob er s¡on ward ~ pag' einen Muht zufa‹en.] Karl X. Gustav konnte Ende 1655 große Teile Preußens bis auf Königsberg erobern und so den Kurfürsten von Brandenburg zum Vertrag von Königsberg (17.1.1656) zwingen, in dem das Herzogtum Preußen, zu einem schwedischen Lehen erklärt wurde und der Kurfürst als Herzog von Preußen sich der Lehenshoheit des Schwedenkönigs unterwarf. – 41-44 Se¡# Potentaten ~ daß ›e ihn nit ob›egten.] Gemeint sind König Johann II. Kasimir von Polen (1609-1672), König Friedrich III. von Dänemark (1609-1670), der mehrmals die Seiten wechselnde Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg, Zar Alexei I. von Russland (1629-1676) und Kaiser Leopold I. Wer der sechste 'Potentat' sein soll, ist unklar. Die Niederlande befanden sich ebenfalls im Krieg gegen Schweden. Da es sich aber um eine Republik handelte und die Statthalterwürde in der fraglichen Zeit ruhte, kann man dieser Kriegspartei schlecht einen 'Potentaten' zuordnen. – 45-56 Bald hat der Tod, ~ nun seyn gegangen.] Die "Noht" aus der der Tod den König befreite, war die Bedrängnis durch die "Se¡# Potentaten". Karl X. Gustav starb in der Tat vor Ende des Krieges. Nach Birkens Darstellung hat er in einer Schlacht eine Schußwunde erlitten, nachdem zuvor zwei Pferde unter ihm erschossen worden waren. Diese Wunde habe dann nach längerer Zeit zu seinem Tod geführt. Aus welcher Quelle Birken diese Angaben bezogen hat, ist unermittelt. In Wahrheit ist Karl X. Gustav sehr wahrscheinlich an einer Blutvergiftung infolge einer Lungenentzündung gestorben, die von seinem Leibarzt fälschlich als Störungen des Verdauungssystems und Skorbut diagnostiziert und behandelt worden ist; s. Asmus / Tenhaef, 2006, S. 59f. Daß Birken den Tod des Königs als Folge einer Kampfverletzung auslegt, ermöglicht eine stärkere Parallelisierung mit dem großen Vorbild Gustav Adolf, der ja in einer Schlacht starb. – 67 s¡ü”t mein Gemahl] Der Schwedenkönig hatte 1654 Hedwig Eleonora von Schleswig-Holstein-Gottorf (1636-1715) geheiratet. Ihr gilt das Gedicht Nr. 66. – 69f. Mein Prinz und Sohn ~ i‰ no¡ kleine.] Karl XI. (1655-1697; zu ihm s. Zedler. Bd. 5 (1733), Sp. 10181024), der Sohn und Thronfolger Karl X. Gustavs, war beim Tod seines Vater noch keine fünf Jahre alt. Deshalb wurde Schweden ab 1660 von einer Vormundschaftsregierung gelenkt. Karl XI. übernahm Ende 1672 die Regierung. Das Gedicht Nr. 65 gilt ihm. – 81-112 Die Königin a¡t Tag ~ den Sweden mehren.] Auch in Birkens Vorlage, dem Druck von 1633 (s. o.), wird die Trauer der Königin, in diesem Fall die der Witwe Gustav Adolfs, besonders betont. In der Vorlage wird dieser Teil sogar als eigenes dreistrophiges Lied herausgestellt. Da Birken den Nachruf auf den König und die Trauer der Königin zu einem Lied zusammenfaßt, hat er die 11. Strophe, die in der Vorlage das erste Lied abschließt, inhaltlich stark umgeformt, um zur Trauer der Königin überzuleiten.

410

Apparate und Kommentare

Text 64: Dedication Der Chri‰-Apo‰olis¡en HohS¡ul an den Dur¡leu¡tigen Siegprangenden. 54v/55r T1 LXIV.] LXIV – T5 Dur¡leu¡tigen] Dur¡l. – 4 Himmel] Him ‾ el (ebenso 37 aufgenommen – 38 willkomm – 38 kommen) – 6 und] u. (ebenso 10, 15, 18, 30, 35, 39, 40, 43 (1. Position)) – 6 Zügel] ü nachträglich verdeutlicht – 10 da#] Kürzel; ebenso 33 – 10 wider] mit der-Kürzel – 14 entbrennt] entbren‾ t – 15 Ehr] h überschrieben – 16 er zuregiren] kein Wortabstand – 16 zuregiren] durch Streichung aus zuregieren – 32 Für‰in] durch Streichung aus Für‰inn – 33 Gottverliebte] ver oberhalb von gestrichenem ge – 39 Sohn,] Komma durch Streichung und Überschreibung aus Rufzeichen – 40 Jhr] danach ein Satzzeichen gestrichen – 40 Ehrenkron] ev. Ehren kron – 43 wolvergnügt] durch Streichung aus wollvergnügt – 44 Augu‰u#Zeit] durch Überschreibung aus Augu‰en#Zeit (Unterlänge der -en-Schlaufe ungetilgt) Von dem Werk, in dem das Gedicht Nr. 64, das deutliche Bezugnahmen auf das Gedicht Nr. 40 aufweist, gemäß der Überschrift als Dedication fungieren sollte, ist kein Exemplar nachgewiesen, das dieses Gedicht enthält (s. Stauffer, 2007, S. 395). Entweder ist Birken, als er das Gedicht in die Sammlung eintrug, bei der Bezeichnung des Werktitels ein Fehler unterlaufen, oder Dilherr hatte die Hohe S¡ul, wie 1661 die Augen- und Her”en#-Lu‰ Herzog August von Braunschweig-Lüneburg, zunächst dessen Sohn, Herzog Anton Ulrich, widmen wollen, dann diesen Plan aber geändert, nachdem er vom Tod Herzog Manfreds von Württemberg-Teck am 15.5.1662 erfahren hatte. Die Hohe S¡ul ist jedenfalls den Söhnen Herzog Manfreds gewidmet worden; s. zu Gedicht Nr. 76. Gedruckt ist das Gedicht Nr. 64 stattdessen als Widmungsgedicht in diesem Herzog Anton Ulrich und seiner Gattin Elisabeth Juliane gewidmeten Werk: Heilig-Epi‰olis¡er | Beri¡t/ Li¡t/ Geleit | und | Freud. | Da# i‰: | Emblematis¡e Für‰ellung/ | Der | Heiligen Sonn- und Fe‰tägli¡en Epi‰eln: | Jn wel¡er | Gründli¡er Beri¡t/ von dem re¡ten Wort-Ver‰and/ | ertheilet; | Dem wahren Chri‰enthum ein helle# Li¡t | fürgetragen; | Und ein ›¡ere# Geleit/ mit beigefügten Gebethen und | Gesängen/ zu der himmelis¡en Freude/ gezeiget wird/ | Von | Johann Mi¡ael Dilherrn/ Predigern bei | St. Sebald/ und Professorn in Nürnberg. | Nürnberg/ | Jn Verlegung Johann Andrea# Endtern/ und Wol[gang | deß Jüngern Seel. Erben. | M. DC. LXIII. (S. Stauffer, 2007, S. 380f.) Das Gedicht folgt ohne Überschrift auf die beiden Widmungen, )( iiijv/[)( v]r, ist datiert "Nürnberg/ an dem 22. Tag | deß Heumonath#/ | 1663." und unterzeichnet: "E. E. Ho¡f. Ho¡f. Dur¡leu¡t-|tigkeiten | Demüthig‰er Fürbitter bei GOTT/ | und gehorsam‰er Diener/ | Johann Mi¡ael Dilherr." Von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion sowie typographischen Hervorhebungen abgesehen, weicht die Druckfassung an diesen Stellen vom Manuskript ab: 1 für] vor – 7 andren] andern – 7 behlt] beviehlt – 15 alle] aller – 19 nit] ni¡t – 43 wolvergnügt] voll-vergnügt – 43 erlebet] ersehet –. Das aus sechzehn achthebigen, paarig gereimten Trochäen bestehende Gedicht Erklärung | deß | Kup[er-Titul# ("GOtte# heilig-guter Wille/ dem der Seranen S¡aar"), das ohne Verfasserangabe gedruckt ist, kann der Diktion nach nicht von Birken stammen. Herzog Anton Ulrich hat sich bei Dilherr bedankt. Der Brief, einer von zweien, die er an Dilherr gerichtet hat, ehemals Berliner Bestände, nun in der Jagiellonischen Bibliothek Krakau (s. Bürger, 1984, S. 156), stand uns als Kopie zur Verfügung:

Gedicht 64, 1663

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ANTONIUS ULRICUS DEO GRATIA Dux Brunsvicensis et Luneburgensis Reverende et Docte, Traditae nobis sunt literae tuae una cum Meditationibus Epistolicis, qvas piâ industriâ elaboratas, et Christianissima devotione plenas nuper admodum orbi Christiano tradidisti, Nostroque et dilectissimae conjugis Nostrae nomini inscribere voluisti. Multum sané est qvod Christiana Respublica, et in ea omnes, qvibus pietas et sanctissima devotio cordi est, tibi debent. Et cum liber iste, sicut coetera à te in lucem edita scripta ad pium et verè Christianum finem colliment, ita qvoque apud bonos, et Christianae vitae sanctimoniam sinceré colentes suo fine non carebit | Qvod autem Nostrum Nomen praescribere tibi placuerit, ex eo qvo` haberi et esse in que id acceptum est nobis, qvod nihil sanctius nihil religiosius nobis sit, qvam numero pientissimorum; Qvapropter ut aliqvo modo tibi gratam mentem Nostram significaremus, et literae hae et praesens, qvod transmittimus munusculum ejus indicium esse voluimus. Dabantur Gvelpherbyti 12. Octobris 1663. Reverentiae Tuae addictissimus AUDux Brunsuicensis et Luneburgensis etc. [Anton Ulrich, von Gottes Gnaden Herzog von Braunschweig und Lüneburg Wohlehrwürdiger und gelehrter Herr, ein Brief von dir ist uns eingeliefert worden zusammen mit den Epistolischen Betrachtungen, die du mit frommen Fleiß ausgearbeitet und voll christlicher Andacht kürzlich der ganzen christlichen Welt übergeben hast und meinem und dem Namen meiner liebsten Gattin hast zuschreiben wollen. Es ist wahrlich viel, was die christliche Gesellschaft und in ihr alle, denen Frömmigkeit und heilige Andacht am Herzen liegen, dir verdanken. Und weil dieses Buch, wie die übrigen von dir ans Licht gebrachten Schriften zu einem frommen und wahrhaft christlichen Ziel hinführen, so wird es auch bei guten Menschen und solchen, die ernsthaft um einen christlichen Lebenswandel bemüht sind, sein Ziel nicht verfehlen. Daß du aber unseren Namen hast vorfügen wollen, ist uns auch deswegen willkommen, weil uns nichts wichtiger und angelegener ist, als zur Zahl der Frommen gezählt zu werden und zu gehören. Um dir daher unser dankbares Gemüt zu zeigen, wollen wir, daß dieser Brief und das gegenwärtige kleine Geschenk, das wir mitschicken, dies anzeigen soll.

Apparate und Kommentare

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Gegeben in Wolfenbüttel am 12. Oktober 1663. Deiner Ehrwürden zugetan Anton Ulrich, Herzog von Braunschweig und Lüneburg etc.] Das Gedicht Nr. 64 ist auch als Text Nr. 24 des Birken-Dilherr-Briefwechsels ediert: WuK. Bd. 11, S. 30f., 265-268. 1-3 Ein Für‰ ~ seine# Rei¡#.] S. zu Gedicht Nr. 40, v. 21. – 3-12 Ein Für‰ ~ Gotte# Gei‰e# lie¡t.] Konsequenzen, die sich für einen Fürsten aus der Stellvertretung Gottes ergeben. – 13-16 Diß ware ~ zuregiren wu‰.] Charakterisierung der Herrschaftsausübung Davids, von der 2 Sam 2-24 und 1 Chr 10-29 berichtet wird. Anders als bei Salomo (v. 17) werden Davids gravierende Verfehlungen nicht erwähnt. – 13 der Mann na¡ Gotte# herzen] Apg 13.22. Zugrunde liegt 1 Sam 16.7. – 17-20 So thät au¡ ~ rei¡, geehrt.] Charakterisierung der Herrschaftsausübung Salomos, von der 1 Kön 1-11 und 2 Chr 1-9 berichtet wird. – 17 solang er löbli¡ thäte] Anspielung auf 1 Kön 1.11. – 21 Dur¡leü¡tig# Für‰en-paar] Herzog Anton Ulrich war seit 1656 mit Elisabeth Juliane, einer Tochter Herzog Friedrichs von HolsteinNorburg (1581-1658) verheiratet. Zu ihr s. zu Gedicht Nr. 43. – 25-28 der theure Held Augu‰ ~ ›het ›¡ in ihm.] Verpflichtung des Herzogs Anton Ulrich auf das Ethos und die Religiosität des Vaters, Herzog August von Braunschweig-Lüneburg. Rekurs auf Gedicht Nr. 40. Umkehrung der Spiegelmetapher von v. 5. – 30 die gern ~ ›nget.] Zur geistlichen Lyrik des jungen Herzogs Anton Ulrich s. Krummacher, 2005. – 33-40 Jhr liebt ~ Ehrenkron!] Die eigentliche Widmung. Die Herzog August gewidmete Augenund Her”en#-Lu‰ wird als erster, die hier dedizierte Schrift als zweiter Teil eines Werkes bezeichnet (v. 37). – 42 seit Götter ~ Ehren.] Vgl. v. 2 und die zugehörige Kommentierung. – 43f. erlebet lu‰ ~ Augu‰enPaar] Gemeint sind die 1657 und 1662 geborenen Söhne des Herzogspaares, August Friedrich (16571676) und August Wilhelm (1662-1731; s. zu Gedicht Nr. 48). Das Gedicht muß demnach vor der Geburt des Prinzen August Heinrich (1663-1664) geschrieben worden sein. Ein Gratulationsgedicht zu dessen Geburt steht denn auch als Text Nr. 72 in der Sammlung. – 44 erlebt Augu‰u#Zeit] 'Erreicht das Alter Herzog Augusts'.

Text 65: An Jhre Maje‰ät den Jungen König in Sueden. 55v T2 Jhre] Jhr. – 2 der] Kürzel; ebenso 5, 8, 9 (2x), 10 – 2 und] u. (ebenso 6, 9) – 7 da#] Kürzel; ebenso 8 Zu den mutmaßlichen Entstehungsumständen dieses Gedichtes s. zu Gedicht Nr. 63. Adressat war der noch minderjährige König von Schweden, Karl XI. (1655-1697); s. zu Gedicht Nr. 63, v. 69f. Falls es einen Druck des Gedichts Nr. 63 gegeben hat, könnte man sich das Gedicht Nr. 65 – eventuell zusam-

Gedichte 65 und 66, 1663

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men mit dem Gedicht Nr. 66 – gut als Widmungsgedicht dazu vorstellen. Es könnte sich aber auch wie bei den Gedichten Nr. 67-69 um ein handschriftlich in ein Buch einzutragendes Gedicht oder sogar um ein gedrucktes Widmungsgedicht handeln. Dann würde es wahrscheinlich um das in Gedicht Nr. 67, v. 5, erwähnte Werk gehen, das der Königin von Schweden und ihrem Sohn gewidmet war. Wer als Verfasser aufgetreten ist – er muß mit nach Schweden gereist ein (s. v. 7-10) –, ist unermittelt. 1 de# Gro‹en Vater#] Zu Karl X. Gustav s. zu Gedicht Nr. 63. – 2 hohet] Vielleicht eine Verschreibung; hohen wäre sinnvoll. – 4 Gro‹er Mutter Wittum#-Tro‰] Zu Königin Hedwig Eleonora von Schweden s. zu Gedicht Nr. 63, v. 67. Das Gedicht Nr. 66 gilt ihr. – 4 de# Gothenlande#] Schwedens. S. zu Gedicht Nr. 32, v. 6. – 7-10 Nürnberg diß dem Sohne wüns¡t, ~ der den Wuns¡ hier überbra¡t.] Derjenige, der als Verfasser dieses Gedichts auftrat, muß also Nürnberger Bürger gewesen sein und offenbar persönlich nach Schweden gereist sein. – 7 da# den Vater hat geehret] Karl X. Gustav – damals noch Pfalzgraf von Zweibrücken – war 1649/50 als Verhandlungsleiter der schwedischen Delegation in Nürnberg anwesend und stand dementsprechend im Mittelpunkt der Feierlichkeiten zum Friedensschluß. Zum Friedensfest in Nürnberg und zur Rolle des Pfalzgrafen dabei s. Laufhütte, 1998(1).

Text 66: An Jhr Maje‰ät Die verwittibte Königin. 55v 1 Kron] K aus C überschrieben – 1 der] Kürzel; ebenso 5 – 2 Feder] mit der-Kürzel – 4 Himmel] Him‾ el (ebenso 12 ‰immt) – 6 und] u. (ebenso 11) – 8 dankbekänntni#] dankbekän‾ tni# – 9 da#] Kürzel Zu den mutmaßlichen Entstehungsumständen dieses Gedichtes s. zu Gedicht Nr. 63. Es ist an die schwedische Königin Hedwig Eleonora (zu ihr s. zu Gedicht Nr. 63, v. 67) gerichtet. Falls es einen Druck des Gedichts Nr. 63 gegeben hat, könnte man sich das Gedicht Nr. 66 – eventuell zusammen mit dem Gedicht Nr. 65 – als Widmungsgedicht dazu vorstellen. Es könnte sich aber auch wie bei den Gedichten Nr. 67-69 um ein handschriftlich in ein Buch einzutragendes Gedicht oder sogar um ein gedrucktes Widmungsgedicht handeln. Dann würde es wahrscheinlich um das in Gedicht Nr. 67, v. 5, erwähnte Werk gehen, das der Königin von Schweden und ihrem Sohn gewidmet war. 1-3 Carl Gu‰av# Maje‰ät ~ den allertief‰en Dank.] Der nominelle Verfasser sah sich in einer Dankesschuld gegenüber Karl X. Gustav stehen. Da bisher nicht ermittelt werden konnte, für wen Birken das Gedicht verfaßt hat bzw. wer als Verfasser aufgetreten ist, läßt sich auch nicht sagen, worum es bei dieser Dankesschuld ging. – 4 Der Held verließ die Welt.] Zum Tod von Karl X. Gustav s. zu Gedicht Nr. 64, v. 45-56. – 8f. So soll dann euer ~ no¡ de# lieb‰en König# sey.] Auch diese Verse ließen sich auf Gedicht Nr. 63 beziehen. – 10f. denkt an die gro‹e Seel ~ die Kron den Sohn und Eü¡.] Vgl. Gedicht Nr. 63, v. 65-70.

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Text 67: An Jhre ho¡Für‰li¡e Gnaden die Frau Grän de la Garde König Carl Gu‰av# S¡we‰er. 56r T2 Jhre] Jhr. – T2 ho¡Für‰li¡e] ho¡Für‰ und etc.-Kürzel mit Punkt – T2 Gnaden] Gd. – T3 Frau] Fr. – T4 König] K. – 4 und] u. – 10 himmlis¡] him ‾ lis¡ Das Gedicht Nr. 67 ist offenbar als handschriftliche Widmung in ein – sicher besonders aufwendig gebundenes – Exemplar eines dem König Karl XI. und seiner Mutter gewidmeten Werkes eingetragen worden; s. v. 5. Zu den mutmaßlichen Entstehungsumständen s. zu Gedicht Nr. 63. Es ist an die Schwester König Karl X. Gustavs, Marie Euphrosyne (1625-1687), gerichtet, die 1647 den Grafen Magnus Gabriel de la Gardie (1622-1686; zu ihm s. Zedler. Bd. 10 (1735), Sp. 298f.) geheiratet hatte. Dieser war seit 1660 schwedischer Reichskanzler und eines der Mitglieder der Vormundschaftsregierung für den minderjährigen Karl XI. 3 ô keyserli¡# Geblüte] Das Geschlecht der Pfalzgrafen von Zweibrücken, von dem die Gräfin abstammte, war eng verwandt mit den Wittelsbachern, die mit Ludwig IV. (ca. 1286-1347) und Ruprecht von der Pfalz (1352-1410) – einem direkten Vorfahren der Gräfin – deutsche Könige gestellt hatten; Ludwig IV. war 1328 auch zum Kaiser gekrönt worden. – 5 Diß Bu¡ ›¡ s¡enkt den eü¡-verwandten Maje‰äten:] S. o. – 8f. Gönnt mir ~ gehört vor Gotte# Seelen.] Das Werk, um das es geht, muß offenbar geistlicher Natur gewesen sein. S. zu Gedicht Nr. 63. – 12 Sein helden-Ruhm gerü¡t] Magnus Gabriel de la Gardie hatte in der Tat eine militärische Karriere in schwedischen Diensten durchlaufen. Er zeichnete sich insbesondere 1656 als Oberbefehlshaber bei der Verteidigung von Riga gegen russische Truppen aus. – 12 eine Narde] Besonders wohlriechende Pflanze, aus der kostbares Öl und Salben hergestellt wurden; s. Zedler. Bd. 23 (1740), Sp. 655-657.

Text 68: An Jhr Ho¡gräi¡e Gnaden die Frau Grän Brahin 56r T2 Ho¡gräi¡e] Ho¡gr. – T2 Gnaden] Gd. – T3 Frau] Fr. – 1 und] u. (ebenso 4) – 3 der] Kürzel; ebenso 5 – 5 Tor‰ensohn] T aus t überschrieben Auch dieses Gedicht ist als handschriftliche Widmung in ein Buch eingetragen worden. Zu den mutmaßlichen Entstehungsumständen s. zu Gedicht Nr. 63. Adressatin ist die Gräfin Beata Brahe, geb. Gräfin de la Gardie (1612-1680). Der schwedische Reichsdrost und Generalgouverneur von Finnland Per Brahe d. J. (1602-1680; zu ihm s. SBA I B-034,001-071), der auch Mitglied Vormundschaftsregierung des jungen Karl XI. war, hatte sie 1653 in zweiter Ehe geheiratet. Sie war die Witwe des berühmten schwedischen Generals Lennart Torstenssons (1603-1651; Hochzeit: 1633; zu ihm s. DBA II 1313,281; III 925,261).

Gedichte 68, 69 und 70, 1663

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1-9 Ver‰and und Hand ~ ›”t zur seit.] Birken stilisiert die beiden Ehemänner der Adressatin und ihre jeweiligen Wirkungsbereiche zu wichtigen Säulen des schwedischen Staates. Der erste Ehemann, Lennart Torstensson, war einer der bekanntesten und erfolgreichsten schwedischen Generäle im Dreißigjährigen Krieg gewesen. Der zweite Ehemann, Per Brahe, spielte eine bedeutende Rolle in der Verwaltung des Königreichs Schweden. – 6 de# Gro‹en Gu‰av#] Gemeint ist natürlich König Gustav Adolf (1594-1632).

Text 69: An Jhr ho¡Gräi¡e Gnaden die Frau Grän Wranglin. 56v T2 ho¡Gräi¡e] ho¡Gr. – T2 Gnaden] Gd. – T3 Frau] Fr. – 1 und] u. (ebenso 11) – 8 der] Kürzel – 8 Himmel] Him‾ el (ebenso 9 Wuns¡e#ammen) – 9 Jm] Jnn – 9 brenne] bren‾ e Auch dieses Gedicht ist als handschriftliche Widmung in ein Buch eingetragen worden. Zu den mutmaßlichen Entstehungsumständen s. zu Gedicht Nr. 63. Adressatin ist die Gräfin Anna Margareta Wrangel, geb. von Haugwitz (1622-1673). Sie hatte 1640 Carl Gustav Wrangel (1613-1676) geheiratet. Wrangel machte eine steile Karriere im schwedischen Militärwesen. 1645 erhielt er als Nachfolger Torstenssons das Oberkommando der schwedischen Truppen in Deutschland. Er wurde später Präsident des Kriegskollegiums und war ab 1660 Mitglied der Vormundschaftsregierung des Königs Karl XI. Das Ehepaar hatte 13 Kinder, von denen nur wenige das Erwachsenenalter erreichten. 1-6 Wann meine Kir¡ ~ ô Grän, zubezahlen.] Gemeint sein kann eigentlich nur eine Kirche als Gebäude. Daraus folgt, daß der nominelle Verfasser des Gedichts Nr. 69 nur ein Geistlicher sein kann, der ein Pastorat innehatte. Die Formulierungen des Gedichts legen nahe, daß die Gräfin die Kirche persönlich besucht hat. Tatsächlich hatte sie sich zusammen mit ihrem Mann nach Ende des Dreißigjährigen Krieges während des Reichsexekutionstages 1649/50 in Nürnberg aufgehalten. Der nominelle Verfasser und die Gräfin müssen sich damals in Nürnberg persönlich kennengelernt haben. – 11 Gemahl und Sohn, ihr Nordenhelden, lebet!] Zum Ehemann der Gräfin s. o. Der Sohn dürfte Carl Philipp (1649-1668) gewesen sein.

Text 70: Auf Jhrer Ho¡für‰li¡en Dur¡leu¡t Frauen Frauen Sophien Erdmuht-Sophien. Marggrän zu Brandenburg gebornen Chur Prinze‹in zu Sa¡sen Bildni#. 56v T2 Jhrer] Jhr. – T2 Ho¡für‰li¡en] Ho¡für‰ und etc.-Kürzel mit Punkt – T2 Dur¡leu¡t] Dur¡l. – T3 Frauen (2x)] Fr. – 1 Wilt] W initialenartig ausgeführt – 1 beysammen] beysam ‾ en (ebenso 6 Himmel) – 1 und] u. – 5 nennt] nen‾ t – 6 Wunder] mit der-Kürzel

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Apparate und Kommentare

Dieses Epigramm ist auf zwei verschiedenen Portraitstichen der Markgräfin Erdmuth Sophie (16441670) gedruckt worden; s. Stauffer, 2007, S. 376f., Nr. 239.1 und 2. Es gibt auf den beiden Drucken keine Hinweise auf die Stecher, die Druckereien oder die Entstehungszeiten, auch Birkens Verfasserschaft wird nicht kenntlich gemacht. Aufgrund der chronologischen Einordnung in der Sammlung Lorbeer-Wälder darf man vermuten, daß das Epigramm 1663 entstanden ist. Über die Entstehungsumstände hat sich nichts ermitteln lassen: Ein Tagebuch für das Jahr 1663 ist nicht erhalten, die Briefwechsel mit den Bayreuthern Caspar von Lilien und Adam Volkmann liefern keine Hinweise. Abgesehen von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion gibt es bei den beiden Druckversionen keine Abweichungen von der Handschrift. Die Druckfassung des Gedichts Nr. 70 ist ediert in Birken, Unbekannte Gedichte, ed. Paas, 1990, S. 75, Nr. 32. Dort sind S. 363f., Abb. 7 und 8, beide Portraitdrucke abgebildet. T3 Sophien Erdmuht-Sophien] Wohl ein Versehen; das erste "Sophien" müßte gestrichen werden. – 3 der Teüts¡ Apollo hat die Palla# Jhm erwehlet] Das Markgrafenpaar hat Birken schon im Gedicht Nr. 55(2), v. 31, mit dem Kunstgott Apollo und und der Göttin der Wissenschaften Pallas Athene gleichgesetzt. – 4 Sophia billig i‰ de# Weißheit Für‰en Brand.] Spiel mit dem zweiten Vornamen der Markgräfin. Sophia war die Göttin der Weisheit. – 6 Der Wunder Leib ~ den Himmel zieret.] Spiel mit dem ersten Vornamen der Markgräfin.

Text 71: Wilkomm-Zuru[ Al# Jhre Churfür‰li¡e Dur¡leu¡t, Frau Frau Magdalena Sibylla Churfür‰in und Herzogin zu Sa¡sen, geborne Marggrän zu Brandenburg, in Bayreuth ankame. 56v-58r T2 Wilkomm] Wilkom ‾ (ebenso 26; ebenso 1, 21, 55, 72 Himmel – 6 himmlis¡en – 12 zusamm – 26 aufgenommen – 27 Kommen – 37 wiederkommen – 40 genommen) – T3 Jhre] Jhr. – T3 Churfür‰li¡e] Churfür‰ und etc.-Kürzel mit Punkt – T3 Dur¡leu¡t] Dur¡l – T4 Frau (2x)] Fr. – T5 und] u. (ebenso 20, 51, 55, 71) – T6 geborne] gebor. – 1 Wie] W initialenartig ausgeführt; die Anfangsbuchstaben des ersten Wortes aller folgenden Strophen sind größer ausgeführt – 3 Sternengold] ev. Sternen gold – 4 der] Kürzel; ebenso 17, 29, 58, 72 – 14 da#] Kürzel – 16 beperlte] durch Überschreibung und Ergänzung aus beperlt – 35 Glei¡e#] zweites e aus # überschrieben – 37 wiederkommen] mit der-Kürzel; ebenso 43 widergabe – 46 widerkehren – 40 geben] gebet (Konjektur nach dem Druck) – 45 Land] Land. (Konjektur nach dem Druck) – 51 weide!] Rufzeichen aus Komma überschrieben – 53 haben.] Punkt aus Komma überschrieben – 54 wir] wir. (Konjektur nach dem Druck) – 55 Himmel] e verschmiert – 57 unsren] r nachträglich verdeutlicht oder überschrieben – 59 erwa¡sen] er wa¡sen – 60 Strahl] unter a eine ungetilgte Unterlänge – 64 Fu#‰apf] ev. Fu# ‰apf – 65 dann] dan‾

Gedicht 71, 1663

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Erneut ein Begrüßungsgedicht, das Birken im Auftrag des Bayreuther Druckers Johann Gebhardt angefertigt hat, unter dessen Namen es gedruckt worden ist: Unterthänig‰er | Willkomm-Zuru[/ | Al# | Die Dur¡leu¡tig‰e Für‰inn und Frau/ | Frau | Magdalena Sibylla/ | Herzogin zu Sa¡sen/ Jüli¡/ Cleve und | Berg/ Chur-Für‰inn/ | Geborne Marggrävinn zu Brandenburg/ etc. Land-|grävinn in Thüringen/ Marggrävinn zu Meißen/ au¡ | Ober und Nieder Lau›”/ Burggrävinn zu Magde-|burg/ Grävinn zu der Mar¿ und Raven#perg/ | Frau zum Raven‰ein/ etc. | Neben‰ dero Churfür‰l. Dur¡l. | ho¡geliebte‰en Herrn Sohn/ | Dem | Dur¡leu¡tig‰en Chur-|Prinzen/ | Dero Ho¡-Für‰li¡e Anverwandten | in der Für‰l. Re›denz Bayreuth | den 11. Julij Anno 1663. | heimgesu¡t/ | unterthänig‰ überrei¡t | von | Johann Gebhardt/ Bu¡dru¿ern daselb‰. (S. Stauffer, 2007, S. 377.) Das Lied gilt der Kurfürstin von Sachsen, Magdalena Sibylla (1612-1687), der Mutter der Markgräfin. Sie war eine Tochter des Markgrafen Christian (1581-1655) und somit nicht nur die Schwiegermutter, sondern auch die Tante des Markgrafen Christian Ernst. Die Kurfürstin traf nach Ausweis des Titelblatts des Druckes am 11.7.1663 in Bayreuth ein und wird sicher einige Zeit dort als Gast geblieben sein. Begleitet wurde sie von ihrem Sohn, dem sächsischen Kurprinzen Johann Georg III. (1647-1691; sächsischer Kurfürst ab 1680), dem Bruder der Markgräfin. Das Lied Nr. 71 wird von Birken sicher einige Zeit vor dem Besuchstermin angefertigt worden sein, damit Gebhardt den Druck pünktlich fertigstellen konnte. Da es für das Jahr 1663 kein Tagebuch gibt, läßt sich die Entstehungszeit des Liedes nicht genauer bestimmen. Abgesehen von dem umfangreichen Titel, typographischen Hervorhebungen sowie von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist der Druck folgende Abweichungen auf: 4 bemundten] bemündten – 32 gönnen] günnen – 68 beblumen] beblümen –. Die Druckfassung des Gedichts Nr. 71 ist ediert in Birken, Unbekannte Gedichte, ed. Paas, 1990, S. 92-94. 13 Unser Nordgau] Eine von Birken öfter verwendete alte Bezeichnung für die Region um Nürnberg, hier offenbar auch Bayreuth umfassend. – 13f. den Axen, wo Arctur da# Ei#meer trinkt:] Arcturus ist der Hauptstern des Sternbildes Bootes und der hellste Stern des Nordhimmels; s. Georges. Bd. 1 (1976), Sp. 548. Das astronomische Bild meint: Das Nordgau strahlt durch den Besuch wie der vom Arcturus dominierte nördliche Himmel. – 18-24 al# wann ›¡ bey Venu# ~ mit dem s¡ön‰en Anbli¿ mahlet.] Cynthius und Cynthia sind Beinamen von Apollo und Artemis; s. Georges. Bd. 1 (1976), Sp. 1867. Das Familientreffen – welche Götternamen wem gelten, ist für uns nicht zu erkennen – fand wohl unter einer besonderen Planetenkonstellation statt. Mit dem vierblättrigen Kleeblatt sind ebenfalls das Markgrafenpaar sowie die Kurfürstin und ihr Sohn gemeint. – 28 Eure# Vaterlande# Ga‰] Die Kurfürstin war eine geborene Markgräfin von Brandenburg-Bayreuth; s. o. Bayreuth war ihre Geburtsstadt. – 33f. Wie Jhr, ~au#gegangen] Magdalena Sibylla hatte 1638 den damaligen Kurprinzen Johann Georg II. (1613-1680) geheiratet. – 33 na¡ dem Rautenplan] 'Nach Sachsen'. Im sächsischen Wappen verläuft ein grünes Rautenband von oben links nach unten rechts. – 35-38 Glei¡e# hat von ~ in Sophien, Eure Zier] Zur Hochzeit von Markgraf Christian Ernst mit der sächsischen Prinzessin Erdmuth Sophia s. zu Gedichtgruppe Nr. 55. – 41 Unser Er‰er CHRJSTJAN] Markgraf Christian (1581-1655), der Vater

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der Kurfürstin. – 49 De# Chur-Helden gro‹er Sohn] Kurprinz Johann Georg III., der seine Mutter nach Bayreuth begleitet hat, ist gemeint.

Text 72: Zu Seiner Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Anthon-Ulri¡#, Herzogen zu Braun#weig und Lüneburg Für‰li¡en Jungen Herrlein# Herrn Augu‰-Heinri¡# Geburt# Fe‰ Sonnet. 58r/v T3 Seiner] Sr. – T3 Ho¡Für‰li¡en] Ho¡F. – T3 Dur¡leu¡t] Dur¡l. – T4 Herrn (2x)] H. – T6 Für‰li¡en] F‰l. (l geht in etc.-Kürzel über) – 1 und] u. – 5 daß] Kürzel; ebenso 13 da# (1. Position) – 9 gebohren] gebohren. (Konjektur nach dem Druck) – 10 der] Kürzel – 11 Hoher] H aus h überschrieben – 13 wa¡se] w überschrieben – 14 Kinder (2x)] mit der-Kürzel – Anm. a] unterhalb von 10 – Anm. a Grecorum] mit -um-Kürzel – Anm. a Augusus] mit -us-Kürzel; ebenso Anm. b Georgius – Anm. b Anhaltinus – Anm. b Adavunculus – Anm. b] dreizeilig unterhalb von Anm. a – Anm. b Princeps] Princ. – Anm. b Archie___ piscopalis] Archiepisc. – Anm. b Magdeburgensis] Magdeburg. – Anm. b Jllustrissimi] Jllmi Das Sonett Nr. 72 gilt der Geburt eines weiteren Sohnes des Herzogs Anton Ulrich von BraunschweigLüneburg. Der Prinz August Heinrich wurde am 14.8.1663 geboren und starb schon am 24.2.1664. Das Gedicht Nr. 72 ist zusammen mit zwei weiteren Gedichten ohne ein gemeinsames Titelblatt gedruckt worden; s. Stauffer, 2007, S. 488f. Der Druck der drei Gedichte umfaßt einen Bogen im Folioformat, also vier Seiten. Das Gedicht Nr. 72 steht an erster Stelle und trägt diese Überschrift: De# Erwa¡senen | Sonnet | Uber die Gebuhrt de# Dur¡leu¡tigen/ Ho¡ge-|bohrnen Für‰en/ Herrlein# | AUGUST Heinri¡#/ | Her”ogen# zu Brauns¡weig und Lüneburg/ so | gebohren den 14. Augusti | im Jahr 1663. Abgesehen von der anderen Überschrift, der anderen Handhabung der Verseinzüge, von typographischen Hervorhebungen sowie von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist der Druck folgende Abweichungen auf: 1 Brunen#hau#] Brunon#Hauß – 7 Augu‰u#] Augu‰n# –. Die Anmerkungen fehlen im Druck. Das zweite Gedicht, ein Tro‰ Lied, gilt dem Tod des Prinzen August Heinrich, das dritte der Geburt von Herzog Anton Ulrichs fünftem Sohn August Carl am 4.8.1664. Dieser Geburtstermin ist somit der terminus post quem für die Herstellung des Druckes. Das Gedicht Nr. 72 ist aber sicher schon 1663 kurz nach der Geburt von August Heinrich entstanden: Birken wird zunächst eine handschriftliche Fassung des Sonetts nach Wolfenbüttel geschickt haben. Die beiden anderen Gedichte des Druckes sind in die 1669 erschienene GUELFJS aufgenommen worden (S. 363-372), das Sonett Nr. 72 aber nicht. Dafür fehlen handschriftliche Fassungen der beiden anderen Gedichte in der Sammlung Lorbeer-Wälder. S. dazu Stauffer, 2007, S. 489. In einem Konzept zu einem Brief an Herzog Anton Ulrich vom 26.11.1664, die sich in den Resten eines aufgelösten Arbeitsbuches in Birkens Archiv erhalten hat (PBlO.B.5.0.28, 141r-142v), findet sich eine Bezugnahme auf das Gedicht Nr. 72 und dessen Druck (ebd., 141v):

Gedicht 72, 1663

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Abermal# danke i¡ unterthänig, daß Eure Für‰li¡e Dur¡leu¡t meine Tauben-|bruten zu Adlern gema¡t, und an# Lie¡t iegen heisen: wel¡en Nahmen ›e zwar ni¡t von Natur und Ge‰alt haben, aber sol¡en von ihrer Verme‹enheit bekommen, indem Sie dem dur¡leu¡tigen Teuts¡en Föbu#, der Sonne, zuiegen dörfen. I¡ will aber bä‹er sagen, ›e seyen ni¡t zu Adlern worden, aber von dem Adler dero hohen Gnadneigung, wie jener Zaunkönig, mit emporgetragen worden: wel¡e# dann darau# ers¡einet, daß der Nahme de# Erwa¡senen obenanzu‰ehen gekommen, so viellei¡t ein dru¿fehler sein wird. Na¡dem der Tod den er‰en wuns¡ abgeri‹en, so erfülle Gott den le”ten, und la‹e da# Für‰li¡e Kleeblatt dur¡ diese# Herrlein ergänzt bleiben. Der Hinweis, die – unbescheiden wirkende – Voranstellung des Namens Birkens in der Fruchtbringenden Gesellschaft sei wohl ein "dru¿fehler", kann sich nur auf den Titel des Gedichts Nr. 72 im oben angeführten Druck beziehen, der also Ende November 1664 Birken vorgelegen haben muß. Der – inzwischen obsolet gewordene – 'erste Wunsch' kann nur das Gedicht Nr. 72 meinen: Der Prinz August Heinrich war inzwischen gestorben; der 'zweite Wunsch' bezieht sich dann auf Genethliacum für den Prinzen August Carl. 1 Brunen#hau#] Das Geschlecht der Brunonen ist im 10. und 11. Jahrhundert im braunschweigischen Raum belegt und zählte zu den mächtigsten Adelshäusern der Region. Brun II. (gest. um 1016) gilt als Begründer der Stadt Braunschweig. S. NDB. Bd. 2 (1955), S. 684f. (Hans-Joachim Freytag). – 2 ehre die Augu‰en-Mutter] Anton Ulrichs Ehefrau, Herzogin Elisabeth Juliane, ist gemeint. Alle vier bis 1663 geborenen Söhne des Ehepaares hatten als einen ihrer Vornamen den Namen des Großvaters, August, erhalten. – 2 die dir nun den vierten Sohn] Von den drei vor August Heinrich geborenen Söhnen lebten 1663 noch August Friedrich (1657-1676) und August Wilhelm (1662-1731); der 1661 geborene zweite Sohn Leopold August war hingegen bereits 1662 gestorben. S. auch zu Gedicht Nr. 48. – 6 ein Augu‰, im Mond Augu‰u#!] August Heinrich ist im August geboren; s. o. – 7 An dem Tag, ein Heinri¡ bra¡te die Augu‰u#-Kron davon.] Heinrich von Flandern (um 1174-1216) wurde am 20.8.1206 in der Hagia Sophia zum Kaiser von Konstantinopel gekrönt; s. Zedler. Bd. 12 (1735), Sp. 1432. – 9 Anhalt sein Großmutter-hau#] Herzog Anton Ulrich entstammte der zweiten Ehe von Herzog August d. J. mit Dorothea von Anhalt-Zerbst (1607-1634). – 9-11 Anhalt sein Großmutter-hau#, hat an diesem Tag gebohren ~ panzte.] Fürst Georg III. von Anhalt (1507-1553; zu ihm s. ADB. Bd. 8 (1878), S. 595f. (Otto von Heinemann); NDB. 6 (1964), S. 197 (Franz Lau)) wurde nach seinem Wechsel zum lutherischen Bekenntnis zu einem wichtigen Wegbereiter der Reformation. Er hatte laut ADB am 13. August, laut NDB am 15. August Geburtstag, also fast genau am selben Tag wie der neugeborene Prinz: 14. August. – Anm. a Heinricus Flander, sit Grecorum Augustus.] 'Heinrich der Flame sei Kaiser der Griechen'. S. zu v. 7. – Anm. b Georgius Princeps Anhaltinus ~ Adavunculus] 'Georg Fürst von Anhalt, Probst des Erzbischöflichen Stuhls von Magdeburg, des durchleuchtigen neugeborenen August Heinrichs Ururgroßonkel'. S. zu v. 9-11.

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Text 73: Uber Jhrer Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t der ChurPfälzis¡en Prinze‹in ELJSABETH Sonnet über den Tod eine# Edlen Jungen Mohren. 58v T2 Jhrer] Jhr. – T2 Ho¡Für‰li¡en] Ho¡F. – T2 Dur¡leu¡t] Dur¡l. (l geht in etc.-Kürzel über) – T3 ChurPfälzis¡en] ChurPfälz und etc.-Kürzel mit Punkt – 1 der] Kürzel; ebenso 8, 14 – 3 und] u. (ebenso 7, 9) – 7 Himmelglut] Him‾ elglut (ebenso 10 Himmel) Dieses Sonett bezieht sich nach Auskunft des Titels auf ein Sonett der kurpfälzischen Prinzessin Elisabeth Charlotte (1652-1722), die 1671 Herzog Philipp I. von Orléans (1640-1701) heiratete und heute noch unter dem Namen Liselotte von der Pfalz besonders als Briefeschreiberin bekannt ist. Zu ihr s. ADB. Bd. 6 (1877), S. 28-34 (Kugler); NDB. Bd. 4 (1959), S. 448-451 (Peter Fuchs). Wenn Birken das Sonett chronologisch korrekt eingeordnet hat, muß es 1663 entstanden sein. Die Prinzessin hielt sich von 1658-1663 am Hof von Herzog Ernst August von Braunschweig-Lüneburg (1629-1698) auf, dessen Ehefrau Sophie (1630-1714) ihre Tante war. Ernst August residierte zunächst in Hannover, ab 1662, nach seiner Ernennung zum Bischof von Osnabrück, auf Schloß Iburg bei Osnabrück. In dieser Zeit wird das Sonett, auf das Birken reagiert, entstanden sein. Wahrscheinlich ist es ihm durch Herzog Anton Ulrich bekannt gemacht worden, den enge verwandtschaftliche Verhältnisse mit dem – nicht allzuweit von Wolfenbüttel entfernten – hannoveranischen Hof verbanden. Bei Abfassung des Sonetts kann die Prinzessin höchsten 10 oder 11 Jahre alt gewesen sein. Sie muß den Tod eines 'Mohren' namens Amurath bedichtet haben, der wohl am Hof in Hannover bzw. später auf Schloß Iburg gelebt hatte. Biographische Informationen zu ihm konnten bislang nicht gewonnen werden. Wir wissen aus Birkens Gedicht nur, daß er getauft worden sein muß und in einem sehr jungen Alter gestorben ist. Das Gedicht der Prinzessin konnte bislang nicht ermittelt werden. Ein Druck von Birkens Sonett Nr. 73 ist nicht bekannt. Er könnte es handschriftlich nach Wolfenbüttel geschickt haben. Vermutlich hat Herzog Anton Ulrich es dann an die Prinzessin weitergeleitet. Das Gedicht Nr. 74 gilt derselben Adressatin. Ein weitere handschriftliche Fassung des Sonetts Nr. 73 hat sich in der Sammlung loser Blätter aus aufgelösten Arbeitsbüchern PBlO.B.5.0.28, 158r/v, erhalten. Sie weist starke Überarbeitungsspuren auf, ist senkrecht durchstrichen und rechts neben der Überschrift der Sammlung LorbeerWälder zugewiesen: "LXXIII | LH." ("LH" dürfte für "Lorbeer-Hayn" stehen). Die nicht ganz vollständig lesbare Überschrift ist waagerecht gestrichen und lautet: Sonnet | uber da# Sonnet ... ChurPfälzis¡en Prinzes-|sinn Elisabeth, | Uber den Tod eine# jungen Mohren#. Von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion abgesehen, gibt es nur diese Abweichung: 11 au¡ hier] hier au¡ T5f. über den Tod eine# Edlen Jungen Mohren] Der Zeitpunkt des Todes konnte bislang nicht ermittelt werden. Amurath muß 1662 oder 1663 gestorben sein. – 1 Er war ja Gott-geliebt] Die mehrfache Wiederholung dieser Phrase (s. v. 5, 9, 14) legt die Vermutung nahe, daß der Verstorbene, wohl eine jugendliche Geisel oder ein junger Gefangener, den Taufnamen Gottlieb erhalten hatte und daß die

Gedichte 73 und 74, 1663

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Wendung in dem Gedicht, auf das Birken parodierend reagiert, eine Rolle gespielt hat. – 1 Amurat] Offenbar der Name des Verstorbenen, für den die Prinzessin ein Nachrufsonett verfaßt hat. S. auch v. 13. – 2f. die Seel, ~ Blut und Gei‰] Gemeint ist die Taufe des Verstorbenen. – 3f. Jhr ward ~ wo Gotte# Stadt.] Die Taufe des 'Mohren' wird verglichen mit dem Wegzug der Israeliten aus dem Land ihrer Bedrängnis durch das Rote Meer ins gelobte Land Kanaan. – 6 so man¡er Erden-Gott] Offenbar hatte sich Amurath am Hof von Herzog Ernst August großer Beliebtheit erfreut. Zur Benennung von Herrschern als 'Erden-Götter' s. zu Gedicht Nr. 33, v. 2. – 13 Amurath hat Ruhm] Anagrammatisches Spiel mit dem Namen des Verstorbenen; vielleicht ein Zitat aus dem Sonett der Prinzessin. – 14 den eine Göttinn ehrt] Gemeint ist die Prinzessin Elisabeth Charlotte, die den Verstorbenen durch ihr Sonett geehrt hatte.

Text 74: Ehren Zuru[ An Eben-dieselbe Dur¡leü¡tig‰e Teuts¡e Minerva. 59r/v T3 dieselbe] diese (oberhalb von s ein e mit einem Schnörkel darüber, der aus der Oberlänge des s fortgeführt ist) – 1 Ni¡t] Anfangsbuchstabe größer ausgeführt; ebenso beim jeweils ersten Wort aller folgenden Strophen – 9 2.] fehlt; ebenso 33 5. – 41 6. – 49 7. – 10 der] Kürzel; ebenso 42, 43, 47 – 15 und] u. (ebenso 46, 51) – 16 3.] 3 – 18 ümgreifen] ev. üm greifen – 23 mi¡] am Wortende ein Buchstabe gestrichen – 24 diß] i aus a überschrieben – 29 Lorbeerbäume] erstes r oberhalb der Zeile – 30 zu preisen] kein Wortabstand; senkrechter Trennungsstrich – 37 anziehet] a‾ ziehet (hinter a‾ ein Buchstabe gestrichen) – 38 wett‰rahlet] ev. wett ‰rahlet – 43 Ceder] mit der-Kürzel – 46 Himmel] Him‾ el – 50 kenne] ken‾ e (durch Streichung und Ergänzung aus keine) – 53 Unsrer] erstes r nachträglich verdeutlicht – 53 Altäre] am Wortende ein Buchstabe gestrichen – 54 Göttin] durch Streichung aus Göttinn Dieses Gedicht gilt demselben Anlaß und derselben Adressatin wie das Sonett Nr. 73. Es wird zeitnah zu diesem entstanden und mit ihm zusammen verschickt worden sein. S. zu Gedicht Nr. 73. Ein Druck des Gedichts Nr. 74 ist nicht bekannt. Ein weitere handschriftliche Fassung der ersten 27 Verse des Gedichts Nr. 74 hat sich in der Sammlung loser Blätter aus aufgelösten Arbeitsbüchern PBlO.B.5.0. 28, 158v, erhalten. Sie weist starke Überarbeitungsspuren auf, ist senkrecht durchstrichen und rechts neben der Überschrift der Sammlung Lorbeer-Wälder zugewiesen: "LXXIV." Die Überschrift ist waagerecht gestrichen und nur teilweise lesbar: Chansonnette | .... Von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion abgesehen, gibt es keine Abweichungen. T3f. An Eben-dieselbe Dur¡leü¡tig‰e Teuts¡e Minerva.] Zur Adressatin Elisabeth Charlotte von der Pfalz, die hier mit dem Namen der römischen Göttin der Künste und Wissenschaft belegt wird, s. zu Gedicht Nr. 73. – 2 Naso] Publius Ovidius Naso (43 v. Chr. - 18 (ev. 17) n. Chr.; zu ihm s. Der kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 383-387), einer der berühmtesten römischen Dichter zur Zeit des Kaisers

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Augustus. – 7 in den verwandlung#-Sa¡en] Gemeint sind die Metamorphosen, eines der Hauptwerke Ovids. – 9 Bybli#, weinend wird zum Brunnen.] Der Sage nach hat sich Byblis, die an der unerwiderten Liebe zu ihrem Bruder Kaunos zugrunde ging, in einen Brunnen verwandelt; s. Ovid, Metamorphosen 9, v. 454-665; Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 977. – 10 Aci#, der i‰ au¡ zerrunnen.] Akis, ein Sohn des Faunus, wurde von dem Kyklopen Polyphem aus Eifersucht getötet und verwandelte sich in einen Flußgott; s. Ovid, Metamorphosen 13, v. 750-897; Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 218. – 11 Bauci#, wird zur grünen Linde] Aus Dankbarkeit für ihre Gastfreundschaft gegenüber Zeus und Hermes wurde die Hütte des frommen alten Ehepaares Baukis und Philemon in Phrygien von den Göttern in einen Tempel verwandelt, in dem sie als Priester wirkten. Nach ihrem Tod wurde das Paar in Bäume verwandelt: aus Baukis wurde eine Linde; s. Ovid, Metamorphosen 8, v. 626-724; Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 847. Das Prädikat "wird" gilt auch für die Verse 12, 13, 14 und 15f. – 12 Myrrhen Kind zur Anemone] Über die Herkunft des Adonis gibt es verschiedene Überlieferungen; einer zufolge war er der Sohn der Myrrha (zu ihr s. Der kleine Pauly. Bd. 3 (1969), Sp. 1524f.). Der Sage nach ist Adonis durch den eifersüchtigen Kriegsgott Ares, der sich in einen wilden Eber verwandelt hatte, getötet worden. Aus Adonis' Blutstropfen und den Tränen der Göttin Aphrodite, die seinen Tod betrauerte, wuchsen rote Blumen, die zunmeist als die roten Varianten des Adonisröschens identifiziert werden, hier aber von Birken als Anemonen (Buschwindröschen). S. Ovid, Metamorphosen 10, v. 295-472, 708738; Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 70f. – 13 die Narzi‹', au# Cephi#-Sohne] Narcissus war der Sage nach so sehr in sein eigenes Spiegelbild verliebt, daß er schließlich in eine Blume verwandelt wurde, die seinen Namen erhielt: die Narzisse. Sein Vater war nach Ovid der Flußgott Kephisos. S. Ovid, Metamorphosen 3, v. 339-510; Der kleine Pauly. Bd. 3 (1969), Sp. 1572-1574. – 14 Amiclid, zur Hyacinthe] Hyakinthos, ein Sohn des spartanischen Königs Amyklas, wurde durch einen tragischen Diskuswurf des Gottes Apoll getötet. Dieser war in ihn verliebt und ließ aus dem Blut des Toten die Blume Hyacinthe wachsen. S. Ovid, Metamorphosen 10, v. 162-219; Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 1254f. – 15f. und au# deiner, Filomele! ~ Na¡tegallen Kehle.] Zur Verwandlung der Philomele in eine Nachtigall (in anderen Überlieferungen auch in eine Schwalbe) s. Ovid, Metamorphosen 6, v. 412674; Der kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 769f. – 17f. Pan ~ ümgreifen.] Der Sage nach wurde die Nymphe Syrinx in Schilfröhricht verwandelt, um den Nachstellungen des Gottes Pan zu entgehen. Daraufhin baute Pan aus Schilfrohr ein Musikinstrument und erfand so die siebenröhrige Hirtenflöte. S. Ovid, Metamorphosen 1, v. 682-719; Der kleine Pauly. Bd. 5 (1975), Sp. 474. – 19f. Clytie ~ Blumenaugen sehen.] Clytie verrät aus Eifersucht das Liebesverhältnis zwischen Helios und der Königstochter Leucothoe an deren Vater, was den Tod der Prinzessin zur Folge hat. Aus Kummer über ihren Verrat grämt sich Clytie zu Tode und wird in eine Blume, ein veilchenartiges Heliotrop, verwandelt. S. Ovid, Metamorphosen 4, v. 167-270; Der kleine Pauly. Bd. 3 (1969), Sp. 259. – 21f. Föbu# einen Baum ~ Dafne seiner wonne.] Zur Sage von Föbus / Apoll und der Nymphe Daphne, die sich in einen Lorbeer-

Gedichte 74 und 75, 1663

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baum verwandelt, um den Nachstellungen des Gottes zu entgehen, s. Ovid, Metamorphosen 1, v. 452567; Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 1382f. – 23 S¡wan von Sulmo!] Anrede an Ovid, der aus Sulmo stammte. – 26 eine Palla# Teüts¡er Erden] Vgl. T3f. und die zugehörige Kommentierung. – 28-32 Sie ~ Jugend.] Gemeint ist das Sonett, daß die kurpfälzische Prinzessin auf den Tod des 'Mohren' Amurath verfaßt hatte; s. zu Gedicht Nr. 73. – 33-35 Amurat i‰ s¡warz gewesen ~ selb‰ ihn mahlet.] Im Sonett Nr. 73, v. 2, diente die Farbbildlichkeit noch dazu, die Erlösung des Verstorbenen durch die Taufe anzuzeigen; hier soll sie die litarische Fähigkeit der Prinzessin erweisen. – 35 die weißheit selb‰] S. T3f. und v. 26 und die zugehörigen Kommentierungen. – 36-40 Diese Hyacinthe ~ Cynthien wett‰rahlet.] Cynthia ist ein Beiname der Mondgöttin Artemis; s. Georges. Bd. 1 (1976), Sp. 1867. Mit "Diese Hyacinthe" ist der durch die Dichterin in eine Blume verwandelte Amurath gemeint; "ihr Purpur" ist Objekt, "Purpur" – wie stets bei Birken – Neutrum. Subjekt des Kausalsatzes ist "die" (v. 38 ('diejenige, welche', nämlich die Herzogin)). Die Passage ist so zu lesen: 'Diese Hyacinthe blüht, weil diejenige, die mit der Mondgöttin wetteifert, ihr ihre eigene Purpurfarbe anzieht (sie adelt).' – 39-46 Nennt mir diese# ~ Himmel hä]en.] Die von Birken immer wieder behauptete ewigen Nachruhm stiftende Kraft der Poesie. – 43 mit der Palla# Ceder-Sä]en] Zedernöl schützt vor Fäulnis; als "cedro digna" wurden schon in der antiken Dichtung ewiger Überlieferung würdige Äußerungen bezeichnet; s. Georges. Bd. 1 (1976), Sp. 1057. Auch Birken verwendet diese Bildlichkeit häufig. – 47f. Ganymed ~ Adler werden.] Zur Entführung des Ganymed durch Zeus, der dafür die Gestalt eines Adlers angenommen hat, s. Ovid, Metamorphosen 10, v. 143-161; Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 695f. Ganymed wurde von Zeus in den Himmel gehoben. Dasselbe geschieht den von den 'Götterhänden' (v. 45) der Dichter Verewigten. Die Tochter eines Herrschers, die Prinzessin, hat diese Verewigung dem von ihr bedichteten Amurath widerfahren lassen, also kann sie als Tochter eines Gottes bezeichnet und mit dem Adler, der Ganymed entführte, analogisiert werden. Vielleicht hatte Amurath auch zu Lebzeiten ein Schenkenamt innegehabt. – 49 Dreygedritter S¡we‰ern Zinne!] Wohl Anrede an das Gebirge Helikon, den Sitz der neun Musen. – 50 deine Prinze‹inne] Gemeint ist Elisabeth Charlotte von der Pfalz. – 55f. Flie‹et dann, ihr bä‰e Proben! ~ Lob zu loben.] Aufforderung an die res puplica literaria, die junge Dichterin bestmöglich zu preisen. Das höchste Lob aber erlangt sie nicht durch andere, sondern durch ihre Werke selbst.

Text 75: Uber Herrn Graf Nicolai von Serin Bildni#. 59v/60r T2 Herrn] H. – T2 von] v. – 1 der (2x)] Kürzel; ebenso 4 – 2 wei#] # aus ß überschrieben – 5 Achmets] hinter h ein Buchstabe gestrichen – 5 verbla‹en] mit ver-Kürzel; ungewöhnliche Ausführung des zweiten s – 9 wilder] mit der-Kürzel; ebenso 9 Überwinder – 12 daß] Kürzel – 12 verminder] d überschrieben Ein Gedicht, das offenkundig für ein Reiterportrait des Grafen Nicolaus III. von Zrinyi (Serini, Zrinski; 1620-1664; zu ihm s. Zedler. Bd. 37 (1743), Sp. 385-387) gedacht war, der im Türkenkrieg

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Apparate und Kommentare

eine bedeutende Rolle spielte (s. Birken, Der Donau-Strand (1664), S. 72f., 178f., 181f.; Winkelbauer, 2003, S. 151-155; Eickhoff, 2008, S. 200ff., 297-304). Ein Druck des Gedichts mit einem zugehörigen Portrait hat sich bislang jedoch nicht nachweisen lassen. Zwar werden bei Mortzfeld. Bd. 28 (1995), S. 306-309, Nr. A 24914-A 24917, vier solcher Reiterbilder des Grafen abgebildet, von denen drei mit Versen versehen sind – keines davon enthält aber das Gedicht Nr. 75. Nach Stauffer, 2007, S. 518f., Nr. 293, stammen die Verse auf dem Bild Nr. A 24916 von Birken, wofür es aber keinen Manuskriptnachweis gibt. Die Plazierung des Gedichts Nr. 75 in der Sammlung Lorbeer-Wälder läßt eine Entstehung in der zweiten Hälfte des Jahres 1663 vermuten. Terminus ante quem ist das Todesdatum des Grafen (18.11.1664), da Birkens Gedicht ihn als lebend voraussetzt. 1 Zweyter Samson] Vgl. Ri 13-16. – 1f. Dritter Prei# Von dem Edlen Hau# Serini!] Der Graf war der dritte mit dem Vornamen Nicolaus in diesem Adelsgeschlecht; schon sein Vorfahre Nicolaus I. von Zrinyi (ca. 1508-1566; zu ihm s. Zedler. Bd. 37 (1743), Sp. 382-384) erlangte im 16. Jahrhundert große Berühmtheit im Kampf gegen die Türken. Er starb bei der heldenhaften, aber erfolglosen Verteidigung der Festung Sigeth 1566. – 4f. Blinkt der Ritter-arm Serini ~ ganz verbla‹en.] Selene ist die griechische Mondgöttin; s. Der kleine Pauly. Bd. 5 (1975), Sp. 82f. Hier steht sie für den Halbmond, den das Osmanische Reich auf seiner Fahne führte. – 7 dein Serinwar] Serinwar oder Zrin ist ein kleiner Ort in der Nähe von Canischa, der sich damals in der Hand der Türken befand. Graf Nicolaus III. von Zrinyi hatte 1661 auf dem gegenüberliegenden Ufer der Mur die Festung Neu-Serinwar errichtet, die hier gemeint ist. Die Festung wurde 1664 von den Türken erobert und zerstört. S. Zedler. Bd. 37 (1743), Sp. 390f. – 9 Nicolaus! sey, wie du hei‰, wilder völker Überwinder] Der Name Nikolaus setzt sich aus den altgriechischen Wörtern νίκη (Sieg) und λάος (Volk, Kriegsvolk) zusammen, was Birken hier als 'Besieger wilder Völker' deutet. – 10 Fama dir, mit ihrem Fitti¡, ügelt einen Pegasu#:] Birken kombiniert den Umstand, daß es sich um ein Reiterportrait des Grafen gehandelt haben muß (s. auch die folgenden Verse), mit dem Motiv des geflügelten Dichterrosses Pegasus (s. zu Gedicht Nr. 19, v. 1). Gemeint ist, daß die Verbreitung der Erfolge des Grafen durch die Göttin des (Ruhm-)Gerüchts (Fama) entsprechende lobpreisende Dichtungen über den Grafen entstehen lassen wird; das Gedicht Nr. 75 ist letztlich ein Beleg für diese Behauptung. – 10 Du solt an die Sternen reiten.] Das Motiv der Sterne steht in Birkens Werk häufig für den ewigen Nachruhm. Es leitet sich wohl daraus ab, daß in der Antike Sternbilder nach berühmten Helden benannt worden sind. – 11f. Gotte# Gei‰ ~ Thaten Glü¿ verminder.] Birken war – wie viele seiner Zeitgenossen – der Auffassung, daß die Bedrohung durch die Türken als Strafe Gottes für Mißstände innerhalb der Christenheit anzusehen sei. Vgl. Siege#-Seule | der Buße | und Glauben#/ | wider den | Erbfeind Chri‰li¡e# Namen#: | aufge‰ellet/ | und | mit de# Herrn von Barta# | geteus¡tem | Glauben#-Triumf | gekrönet/ | dur¡ | Catharina Regina/ Frau von | Grei[enberg/ Freyherrin | auf Sei‹enegg. | Nürnberg/ | Jn Verlegung Johann Hofmann/ | Kun‰- und Bu¡händler#. | Gedru¿t bey Chri‰o[ Gerhard. | Jm Jahr Chri‰i 1675. (Catharina Regina von Greiffenberg. Sämtliche Werke in zehn Bänden.

Gedichte 75 und 76, 1663

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Hrsg. von Marin Bircher und Friedhelm Kempf. Millwood, N. Y. 1983. Bd. 2.) Vgl. auch Birkens Schlußsätze im Donau-Strand (1664) zur Stadt Konstantinopel (S. 120): Wann wir die La‰er von un# thäten/ dur¡ wel¡e die Chri‰en au# dieser Stadt gejagt worden/ hätten wir viellei¡t Ho[nung/ dieselbe wieder zu erlangen. Aber e# i‰ verho[et/ und muß Chri‰u# selber kommen/ diesen WiderChri‰ von seinem Erdboden in die Hölle zu verbannen. Glei¡wohl/ wann e# mögli¡ wäre/ ›het ›¡ der Donau‰rand na¡ der Chri‰enheit üm/ und mö¡te gern/ ›¡ und so viel 1000 Chri‰en Seelen/ von der Türkis¡en Tyranney/ dur¡ die Europäis¡e Chri‰-helden/ erlöset sehen. Letztlich konnte man demnach der Türkengefahr nur durch große Bußfertigkeit entgegentreten, von der die Erfolge auf dem Schlachtfeld abhängig waren. Dementsprechend konnten für Birken auch große Helden wie Zrinyi nicht den ersehnten endgültigen Sieg erringen, solange die Mißstände in der Christenheit nicht behoben worden waren.

Text 76: Dedication Der Chri‰-Apo‰olis¡en HohS¡ul, An Seiner Ho¡seeligen Für‰li¡en Dur¡leü¡t Herrn Herrn Manfredi Herzog# zu Wirtenberg Junge Prinzen. 60r-61r T3 Apo‰olis¡en] Apo‰olis¡e‾ – T4 An Seiner Ho¡seeligen] Ho¡seeligen An Seiner – T4 Seiner] Sr. – T4 Ho¡seeligen] Ho¡seel. – T4 Für‰li¡en] Für‰l. – T4 Dur¡leü¡t] Dur¡l. – T5 Herrn Herrn] H. H. – T5 Manfredi] überwiegend lateinische Schreibung; ebenso 9 Manfredo – T5 Herzog#] Herz. – T6 Junge] danach ein Wort oder Wortanfang gestrichen – 1 Jener] Jner – 2 der] Kürzel; ebenso 5, 14, 18, 22 – 2 Federn] mit der-Kürzel – 4 de#] oberhalb von gestrichenem ein – 4 Flammen] Flam ‾ en (ebenso 6 Stammhau# – 9 Flamm' – 10 Himmel#bogen – 16 Himmel) – 4 grabe#] danach Bindestrich senkrecht gestrichen – 5 und] u. (ebenso 13, 16, 20, 27) – 9 Elia# Flamm'] ev. Elia#Flamm' – 14 Ahnen] durch Überschreibung aus ahnen – 22 könt] durch Streichung aus könnt – 23 da#] Kürzel – 24 seyt] t überschrieben – 25 Jnhalt] durch Streichung aus Jnnhalt – 26 unglü¿#wetter] mit -er-Schlaufe – 27 Gei‰] G aus W überschrieben – 27 wohne] nach h ein Buchstabe gestrichen Wie die Gedichte Nr. 40, 44 und 64 hat Birken auch dieses im Auftrag und Namen Johann Michael Dilherrs geschrieben. Es ist der Widmungstext des wohl Anfang 1664 erschienenen Werkes: Hohe S¡ul | de# Hö¡‰en Lehrer# und Seiner S¡üler. | Da# i‰: | Chri‰li¡e Anweisung/ | zu | Gottseeliger Betra¡tung | De# Leben#/ und der Lehre | Jesu Chri‰i/ und Seiner lieben | Apo‰el/ und Evangeli‰en: | Derer Bildni‹en/ in s¡önen Kupfer‰i¡en/ mit ›nd beigefügt. | Samt einem Anhang | Von den Siebenzig Jüngern/ und von dem | Glauben#-Bekenntni# Claudii, de# König# | im Mohrenland. | Allerlei Stand#-Personen erbauli¡ zu lesen: | Fürge‰ellet/ | von | Johann Mi¡ael Dilherrn/ Predigern in | Nürnberg/ bei S. Sebald/ und Professorn. | Nürnberg/ | Jn Verlegung Paulu# Für‰en/ Kun‰- und Bu¡händl. | Gedru¿t daselb‰/ bey Chri‰oph Gerhard. (S. Stauffer, 2007, S. 394-398.) Das Werk ist eine Art Fortsetzung der Propheten S¡ul (s. zu Gedicht Nr. 44), die Dilherr dem Herzogspaar Manfred und Juliana von Württemberg und Teck (zu ihnen s. zu

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Apparate und Kommentare

Gedicht Nr. 44, T3) gewidmet hatte. Widmungsempfänger sind diesmal die drei Söhne des inzwischen verstorbenen Herzogs: Friedrich Ferdinand (1654-1705), August (1656-1689) und Manfred (16581688); zu ihnen s. Lorenz / Mertens / Press, 1997, S. 198f. Beim Erscheinen des ihnen gewidmeten Buches waren die drei Prinzen neundreiviertel, knapp acht und sechsdreiviertel Jahre alt. In Dilherrs Werk steht das Gedicht Nr. 76 auf den Seiten )(iijv / [)(iv]r. Vorauf geht ()(iijr) diese Widmungsadresse: Zueignung#-S¡ri]/ | An die | Dur¡leu¡tig-Ho¡geborne Für‰en | und Herren/ | Herrn | Frideri¡ Ferdinand/ | Herrn Augu‰/ | und | Herrn Manfredo/ | Herren Gebrüdern/ | Herzogen zu Würtemberg und Te¿/ | Graven zu Montpelgart | Herren | zu Heidenheim/ etc. | Meinen Gnädig‰en Für‰en/ | und Herren/ etc. Das Gedicht hat im Druck keine Überschrift. Unterzeichnet ist es so: "E. E. E. F. F. F. G. G. G./ | al# meiner Gnädigen/ Für‰en und Herren | unterthänig-eiveriger Fürbitter bei GOtt/ | und gehorsamer Diener/ | Johann Mi¡ael Dilherr. | Nürnberg am Tage | de# heiligen Apo‰el# Thomae, 1663." Sonst gibt es, von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion sowie typographischen Hervorhebungen abgesehen, diese Abweichungen von der Manuskriptfassung: 3 ni¡t] nit – 6 huntert] hundert – 7 ‰etig#] ‰ätig# – 10 ›¡ren] ›¡ern – 11 Bruten] Kinder – 13 Tugend] Jugend – 18 Sonne] Sonnen – 21 allen] alle – 23 alle] allen –. Das Gedicht Nr. 76 ist als Text Nr. 22 des Birken-Dilherr-Briefwechsels ediert: WuK. Bd. 11, S. 28f., 263f. 1-4 Jener ~ verjünget ›ht.] Zum Φοῖνιξ-Mythos, der hier zur Verbildlichung der genealogischen Kontinuität des Fürstenhauses verwendet wird, s. Der Kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 799f.; Henkel / Schöne, 1996, Sp. 794-796. – 9f. Ob s¡on ~ Himmel#bogen:] Vgl. Gedicht Nr. 44, v. 57f., und den zugehörigen Kommentar. – 11f. Jn eü¡ ~ begräbt.] Applikation des Φοῖνιξ-Mythos auf den Widmungsanlaß. – 17 E# pegt ~ zus¡liefen.] Variante einer von Birken häufig angesprochenen These: der Artgleichheit in der Generationenfolge. – 18-21 Edle Adler ~ allen Sternen.] Zur Sonnenprobe des Adlers s. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 764, 773-775, 778. Hier dient das Bild zur Behauptung der Notwendigkeit religiöser Orientierung eines Fürsten, zu welcher Dilherrs Buch anleite. – 19 Ankun]] 'Abstammung', 'Herkunft'. – 27 Wa¡‰ ~ Gnad!] Birkens bzw. Dilherrs Wünsche sind unerfüllt geblieben. Nur der älteste der drei Brüder hat geheiratet, blieb aber ohne männliche Nachkommen. Mit den drei Brüdern erlosch die Weiltinger Linie des Herzogshauses.

Text 77: Ehren-Zuru[ An Jhr ho¡Für‰li¡e Dur¡leu¡t Frauen Frauen SJBJLLA URSULA. Herzogin zu Hol‰ein geborne Herzogin zu Braun#weig und Lüneburg. 61r-62v T3 Jhre] Jhr. – T3 ho¡Für‰li¡e] ho¡F. – T3 Dur¡leu¡t] Dur¡l. – T4 Frauen (2x)] Fr. – T6 geborne] gebor. – T6 Braun#weig] Braun#w. – T6 und] u. (ebenso 36, 53, 80) – T6 Lüneburg] Lüneb. – 2 Himmel] Him‾ el (ebenso 17, 42, 61 – 4 gewimmel – 19 Stammhau#) – 4 da#] Kürzel; ebenso 14, 23, 34, 39, 40, 43, 65 – 19 i‰.] Punkt aus Komma überschrieben – 21 der] Kürzel; ebenso 30, 34, 78 – 25 4.] 4 (nachträglich auf dem Rand der Zeile vorgefügt; oberhalb von v. 25 kein Abstand zur vorangehenden Strophe) –

Gedicht 77, 1663

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26 Phöbe] davor ein Wort oder Wortanfang gestrichen; davor ein weit auf den Rand geführter Bogen – 27 Bruder] mit der-Kürzel; ebenso 41 Lieder – 52 Feldern – 33 5.] nachträglich der Zeile vorgefügt – 36 ma¡t] durch Streichung aus ma¡et – 47 Glanz] z überschrieben – 67 Cher›fron] f überschrieben – 68 baukun‰] bau kun‰ – 68 s¡mü¿et:] Doppelpunkt aus Komma überschrieben – 79 se”te] ” aus z überschrieben; Oberlänge des z ungetilgt; ev. umgekehrt z aus ” überschrieben – 74 mahnen] h überschrieben; ursprüngliche -en-Schlaufe ungetilgt Ein Dankgedicht an die Schwester Herzog Anton Ulrichs von Braunschweig-Lüneburg Sibylla Ursula (1629-1671); s. zu den Gedichten Nr. 43 und Nr. 54. Sie hat am 20.9.1663 Herzog Christian von Holstein-Glücksburg (1627-1698) geheiratet. Zu dieser Hochzeit hat Birken ein Gratulationsgedicht verfaßt, das in Lüneburg im Stern-Verlag gedruckt worden ist: Der Brauns¡weigis¡e Lande#-Strom Vatter O¿er [...]. Birken hat es später in die GUELFJS (1669) aufgenommen: S. 355-362. Zu dem Hochzeitsgedicht s. Stauffer, 2007, S. 386f. Daraufhin muß Birken von der Herzogin ein Dankgeschenk erhalten haben, entweder einen vergoldeten Gegenstand oder ein Geldgeschenk; vgl. v. 37-40, 48. Herzog Anton Ulrich hat bei der Übermittlung des Gedichts und / oder des Geschenks eine Rolle gespielt; s. v. 45-48 und den zugehörigen Kommentar. Das Gedicht Nr. 77 ist Birkens Danksagung für dieses Geschenk. Der Anfang einer undatierten Abschrift eines Briefes Birkens an Herzog Anton Ulrich der Sammlung loser Blätter aus aufgelösten Arbeitsbüchern Birkens, PBlO.B.5.0.28, Bl. 147v/r (Briefanfang auf der verso-Seite, Briefende auf der recto-Seite; das Zitat auf der verso-Seite), liefert weiteren Aufschluß: Eurer Für‰li¡en Dur¡leu¡t hö¡‰wehrte zwey le”te Gnadgrü‹e, ›nd von sovielen Verpfli¡tungen begleitet, daß meine Gedanken etwa# mehrer Freyheit benötigt ›nd al# i”ige Noht-unmuß mir vergönnet, üm, zubezeugen meine dererselben hö¡‰s¡ä”ung und darau#-ers¡öpfte innig‰e Erge”ung. Jnzwis¡en, de‹en einen Vors¡ma¿ zugeben, und nit undanknehmig zuers¡einen, lege i¡ tief‰en dank, vor die hohe Gnade, die ni¡t allein mi¡ de# herrli¡en Ballets, wohl re¡t der S¡önen Diana, samt andren Glü¿wüns¡ungen teilha]sondern au¡ mein sle¡te# Okerliedl dero gnädiger Empfehlung und de# Dru¿#, gewürdigt. Habe mir zwar von diesem ni¡t eingebildt, daß e# da# ho¡Für‰li¡e Beylager-Fe‰ no¡ errei¡en- weniger, daß e# darbey o[entli¡ auftretten- allerwenig‰, daß e# von der Dur¡leu¡tigen Teuts¡en Diana so gnädig angebli¿t, ja so gar Gold-be‰rahlt werden, würde. Der gro‹e GötterGott erwidere, diß bey mir hinterlegte Gnad-andenken, mit dem GoldRegen seine# rei¡en Segen#, und la‹e diß sonderbare Glü¿-vorzei¡en (indem der Jhro Dur¡leu¡t mit einem Für‰entum bebrauts¡enket) beharrli¡ fortwürken: der Himmel wird no¡ einen Sonnegüldnen Tag s¡i¿en, der mi¡, an meiner Pegni” spazirend, einig# Gedanken-Gold, zu beEhrung unsrer fürtre[li¡‰en Diana, gebähren ma¡e. Birkens Hochzeitsgedicht war also bei der Hochzeit öffentlich vorgetragen und auf Veranlassung des Herzogs gedruckt worden. Das Geschenk der Herzogin muß Birken bei Abfassung des Briefes bereits erhalten haben. Leider ist die Briefabschrift im Konzeptbuch nicht datiert. Es folgt ein Brief an Johann

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Apparate und Kommentare

Staden, der auf den 13.10.1663 datiert ist: Text Nr. 149 der Sammlung BETULETUM (WuK. Bd. 4, S. 139, 704-709). Da dieser Brief aber eindeutig auf einen Brief Stadens vom 13.11.1663 reagiert, bestehen Zweifel an der von Birken im Konzeptbuch angebrachten Datierung; s. den entsprechenden Kommentar zu Text Nr. 149 der Sammlung BETULETUM. Der terminus post quem für die Abfassung des Briefes an den Herzog ist somit wahrscheinlich der 13. November 1663. Birken wird das Geschenk der Herzogin also im Okober oder in den ersten Novemberwochen 1663 erhalten haben. Ob Birkens Dankgedicht Nr. 77 dem Brief an den Herzog beigelegen hat – dann mit der Bitte um Weiterleitung –, läßt der Inhalt der Teilabschrift nicht sicher erkennen. Die Ankündigung am Schluß des obigen Zitats kann man allgemein als Absichtserklärung verstehen, weitere Ehrengedichte für Herzogin Sibylla Ursula zu verfassen, oder aber als Hinweis auf die geplante Abfassung des Gedichts Nr. 77, das dann dem Brief noch nicht beigelegen haben kann. Sollte das Gedicht noch nicht mit dem Gedicht an den Herzog ausgelaufen sein, ist anzunehmen, daß sich Birken nicht allzuviel Zeit für die Anfertigung genommen haben wird. Das nächstfolgende Gedicht in der Sammlung, Nr. 78, läßt sich auf Januar / Februar 1664 datieren. Da für 1664 wieder ein Tagebuch Birkens vorhanden ist, der Vorgang aber in den Eintragungen zum Januar nicht erscheint, kann der Entstehungszeitraum des Gedichtes Nr. 77 auf die letzten sechs Wochen des Jahres 1663 eingegrenzt werden. Ein Druck ist nicht bekannt. 1 Mond!] Das Spiel mit der Mond-Motivik durchzieht das ganze Gedicht. Motiviert ist es durch die von Birken schon früher verwendete Benennung der Herzogin mit dem Namen der Mondgöttin Diana; s. zu Gedicht Nr. 43, v. 5. – 3 mit gefüllten Antli”-Rund] Demnach wäre das Gedicht zur Zeit des Vollmonds entstanden. In den letzten drei Monaten des Jahres 1663 war Vollmond nach dem Julianischen Kalender am: 6.10., 5.11. und 4.12. – 5f. J¡ will zwar, wie Flaccu#, ni¡t ~ heidnis¡ ehren:] Birken spielt hier auf das 17. v. Chr. entstandene carmen saeculare des Horaz an, in dem unter anderem die Mondgöttin verehrt wird. Die erste Strophe lautet: "Phoebus silvarumque potens Diana | lucidum caeli decus, o colendi | semper et culti, date quae precamur | tempore sacro, [...]." [Phoebus und du, Herrin des Waldes, Diana, | Du des Himmels leuchtende Zier, verehrt auf | Ewig, gebt uns, was wir erflehn in dieser | Heiligen Stunde, [...]. (Übers. Färber)] – 9f. Du erinner‰, ~ einer wahren Erdgöttinne.] Zur Bezeichnung der Herzogin als Diana s. zu v. 1; zur Benennung von fürstlichen Personen als 'Erdgötter' s. zu Gedicht Nr. 33, v. 2. – 11f. nennt na¡ dir ni¡t ~ Helden-Hause# Zinne?] Gemeint ist das Herzogshaus von Braunschweig-Lüneburg. Der Name Lüneburg wird hier, wie in der Frühen Neuzeit häufig, als 'Burg der Luna' interpretiert. Diese Auslegung geht auf eine Legende zurück, nach der Julius Caesar zu Ehren der Mondgöttin Luna eine Burg errichtet habe, aus der später Lüneburg hervorgegangen sei. Diese Legende basiert auf mittelalterlichen Quellen, die ihren historischen Kern in den Germanienfeldzügen des Drusus und des Tiberius haben. Vgl. dazu Alpers, S. 90-116. – 13-16 J‰ dann Teüts¡land Carien? ~ andre weit vorgehn?] Das Latmos-Gebirge (s. Der kleine Pauly. Bd. 3 (1969), Sp. 513) in Karien (s. ebd., Sp. 119) ist für die Göttin Luna von besonderer Bedeutung, weil sie dort der Sage nach

Gedicht 77, 1663

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jede Nacht den von ihr geliebten Endymion besucht, der in ewigen Schlaf versetzt worden ist, um seine Jugend zu bewahren (s. ebd. Bd. 2 (1967), Sp. 267). – 17-19 Mond! ~ ihr Stammhau# i‰.] S. zu v. 11f. – 20-24 Ein# von deinen weißen Pferden ~ diese# Bild.] Eine gewagte assoziative Herstellung einer Verbindung der Mondgöttin zum Herzoghaus von Braunschweig-Lüneburg, die mit dem Motiv des weißen Pferdes arbeitet. – 20 Ein# von deinen weißen Pferden] Die Mondgöttin wird häufig auf einem Streitwagen mit zwei Pferden dargestellt. – 21f. weiset ja der Chri‰en-S¡ild ~ von den Häusern] Die Herzoge von Braunschweig führten schon im Mittelalter ein weißes Pferd in ihrem Wappen. Es handelt sich um das sogenannte 'Sachsenroß', das heute auch im Wappen des Bundeslandes Niedersachsen verwendet wird. Birken dürfte hier auf eine Legende anspielen, wonach der Sachsenherzog Widukind nach seiner Bekehrung zum Christentum das schwarze Pferd, das er auf seinem Schild führte, zu einem weißen umwandelte. Diese Legende findet sich in Conrad Botes Sachsenchronik von 1492; s. die unpaginierte Seite im Digitalisat der Sachsenchronik der BSB München, persistenter Link: http://daten.digitalesammlungen.de/bsb00025661/image_45. Widukind wurde in der Frühen Neuzeit als Stammvater des Welfenhauses angesehen; so schreibt Birken etwa in der Unterthänig‰en Zus¡ri] der GUELFJS, 1669, Bl. )( vijr: "Dannenhero zehlen wir nunmehr in diesem Dur¡leu¡tig‰en Hau#/ nur von Herz. Wittekind an/ XXX Stamm-Stu[en". – 23 da# au¡ prangt mit Sieben Keysern] Welche sieben Kaiser Birken meint, geht aus der Unterthänig‰en Zus¡ri] der GUELFJS hervor (Bl. )( vv-)(vjv): so i‰ au# den Hi‰orien bekandt/ daß vor A¡thalbhundert Jahren/ na¡ abgang de# Franzö›s¡en CarolinerStammen#/ da# uralte Hau# Sa¡sen auf den Käyserli¡en Augu‰u#-Thron erhoben/ und also Euer Ho¡Für‰l. Dur¡l. Ankun]-Hau# in Teuts¡land da# Er‰e Kayser- oder Augu‰en-Hau# worden. | Der Römis¡e Rei¡#-Adler/ name dem ‰erbenden le”ten Caroliner/ Ludwigen IV/ den Lorbeerzweig vom Haupt/ und oge damit na¡ Braun#weig zu Herzog Otten dem Gro‹en. Wiewol nun derselbe diese Hö¡‰würde ni¡t annehmen wollen/ und sol¡e Käys. Conraden (den man no¡ vor einem Carolinis¡en Na¡kommen halten will/) zu theil worden: so hat do¡ dieser/ al# er iezt ‰arbe/ den Adler mit dem Lorbeerzweig na¡ Braun#weig wieder abgefärtiget/ und ihme/ Herz. Heinri¡en/ dem Sohn de# vorigen/ damit zu begaben/ anbefohlen. Der Bote fande diesen neuen Augu‰u#/ (de‹en Sitten und Großthaten ihn mit dem Er‰en allerding# verglei¡en/) da-|selb‰ auf seinem Finkenheerd/ glei¡wie vor 956 Jahren die Gemahlin de# Er‰en Augu‰u# auf ihrem Landgut: da er dann ihme den LorbeerZweig/ wie ihr/ in den S¡oß geworfen. Dieser Zweig wurde hierauf daselb‰ gepflanzet/ und i‰ folgend# zu einem Lorbeerhayn erwa¡sen: von wel¡em na¡ und na¡/ ni¡t nur Viere/ (wie im Hause de# Er‰en Augu‰u#/) sondern Sieben seiner Na¡kommen/ al# Rei¡#-Erben und Röm. Käyser/ nämli¡ die vier Ottonen/ Heinri¡ II/ Lothariu# und Frideri¡/ gekrönet worden. Es handelt sich also um die Kaiser Otto I. (912-973), Otto II. (955-983), Otto III. (980-1002), Heinrich II. (973-1024), Lothar III. von Supplinburg (1075-1137) und Otto IV. (1175/76-1218); mit "Frideri¡" ist wohl Friedrich I. Barbarossa (1122-1190) gemeint, der ein Sohn der Welfin Judith war. Etwas

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Apparate und Kommentare

später spricht Birken dann sogar von "Neun Erwehlten Röm. Käysern" (Bl. )( vijr), die das Haus hervorgebracht habe. – 24 Pegasu# hei‰ diese# Bild.] Zur Legende des geflügelten Rosses Pegasus s. zu Gedicht Nr. 19, v. 1. Der Pegasus galt allgemein als Schimmel, so daß er hier die Reihe der 'WeißesPferd'-Motivik abschließen kann. Daß Birken am Schluß dieser Strophe noch den Pegasus-Mythos aufgreift, könnte als Hinweis auf die literarischen Ambitionen der Herzogin verstanden werden; denn im 17. Jahrhundert war der Pegasus als sogenanntes 'Dichterroß' vor allem ein Sinnbild für die Dichtkunst. – 25-28 Du bi‰ ~ die Sternen-Ne‰er!] Die Mondgöttin Phöbe / Diana und der Sonnengott Phoebus / Apoll sind Geschwister. 'Föbus' war Birkens Bezeichnung für Herzog Anton Ulrich, den Bruder von Herzogin Sibylla Ursula. Birken spielt hier also mit der Analogie der beiden Geschwisterpaare. – 28 kuts¡e‰ üm die Sternen-Ne‰er] Die Mondgöttin und der Sonnengott fuhren der Sage nach in Wagen über das Himmelsgewölbe; s. auch v. 20 und den zugehörigen Kommentar. – 29 Cynthiu#] Beiname des Sonnengottes; s. zu Gedicht Nr. 71, v. 18-24. – 31 Cynthia] Beiname der Mondgöttin; s. zu Gedicht Nr. 71, v. 18-24. – 31 lie¡t kann mahlen] 'hell machen, erhellen'. Zum Verb 'malen' s. zu Gedicht Nr. 31, v. 17. – 33 Delia] Weiterer Beiname der Mondgöttin, abgeleitet von ihrer Geburtsinsel; s. Der Kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 1442f. – 35 Deliu#] Weiterer Beiname des Sonnengottes, abgeleitet von seiner Geburtsinsel; s. ebd. – 37-40 Meine# Föbu# S¡we‰er-Lie¡t ~ zahlte meine Pi¡t.] Die eigentliche Danksagung für das Geschenk, das die Herzogin Birken als Dank für sein Hochzeitsgedicht geschickt hatte; s. o. – 41f. Lieder, wie man spri¡t ~ auf Erden.] Als Redensart oder Zitat unermittelt. – 45-48 diß thut meine# Föbu# Huld ~ werden ›e verguldt.] Wahrscheinlich hatte Herzog Anton Ulrich Birkens Gedicht an seine Schwester weitergeleitet; auch das Geschenk wird über ihn nach Nürnberg gesendet worden sein; s. o. – 49-51 Luna! Zwar du bi‰ auf Erd ~ dir i‰ wol ein Hirs¡e wehrt.] Die Mondgöttin Luna war zugleich auch die Göttin der Jagd Diana; so war sie am Himmel und in den Wäldern präsent. Wieder spielt Birken mit der Gleichsetzung von Luna und Diana mit den realen Größen Mond und Herzogin. Es geht offenbar darum, die Fähigkeiten der Herzogin als Jägerin hervorzuheben. Es war nicht unüblich, daß adelige Damen sich an der Jagd beteiligten; vgl. im Birken-Greiffenberg-Briefwechsel etwa Brief Nr. 93, Z. 8 (WuK. Bd. 12, S. 218); Nr. 133, Z. 23-25 (ebd., S. 288). Daß Herzogin Sibylla Ursula an Jagdausflügen teilnahm, belegt das Sonett Nr. 54. – 52f. Pan war dir au¡ lieb ~ rauh' und wild.] Zum kurzen Liebesverhältnis zwischen dem Hirtengott Pan und der Göttin Diana s. Hederich, 1770, Sp. 1479. – 57-60 Luna! Bad' ~ Glü¿e# innen.] Spiel mit dem neuen Wohnort der Herzogin: Glücksburg. Mit 'Belt' wird die Ostsee bezeichnet; s. zu Gedicht Nr. 63, v. 7. – 64 Gefänge] 'das Eingefangene, der Fang'; vgl. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 4, Teil 1, Abteilung 1 (1878), Sp. 2120. – 67-70 Cher›fron bin i¡ ja ni¡t ~ dann 100 Seulen.] Chersiphron von Knossos (zu ihm s. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 1143.) war ein Architekt des frühen 6. vorchristlichen Jahrhunderts. Er leitete den Bau eines Tempels in Ephesos für die Göttin Artemis – also für die griechische Entsprechung zur römischen Diana. – 75 hier i‰ nit Danae] Anspielung auf den Danae-Mythos. Danae war die Tochter des Königs Akrisios

Gedichte 77 und 78 sowie Textgruppe 79, 1663, 1664 und 1662

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von Argos. Aufgrund eines Orakelspruches hält Akrisios seine Tochter gefangen, um zu verhindern, daß sie geschwängert wird. Zeus, der die Königstochter begehrt, gelangt in Form eines goldenen Regens in ihr Gefängnis und zeugt mit ihr den Perseus, der später seinen Großvater durch einen verunglückten Diskuswurf töten sollte. S. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 1378f.

Text 78: Auf Jhro Gnaden Fräulein Fräulein Reginen Catharinen Freyin von Greifenberg etc. Wa‹er-Trinken Sonnet. 62v T1 Jhro Gnaden] Jhr. Gd. – T2 Fräulein Fräulein] Fr. Fr. – T3 von] v. – T5 Sonnet] überwiegend lateinische Schreibung – 1 Sag] S größer und initialenartig ausgeführt – 5 wa#] Kürzel; ebenso 14 – 6 der] Kürzel; ebenso 8,12 – 7 da#] Kürzel – 8 und] u. (ebenso 11) Eines der frühen Zeugnisse des Kontaktes zwischen Birken und Catharina Regina von Greiffenberg (1633-1694). Zu dieser langjährigen Freundschaft s. WuK. Bd. 12. Sehr wahrscheinlich ist das Sonett zwischen dem 21.1. und dem 19.2.1664 entstanden; zur Datierung s. zu Gedicht Nr. 2a des BirkenGreiffenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 12, S. 419f.). Frau von Greiffenberg hielt sich seit dem Herbst 1663 in Nürnberg auf. Im Januar und / oder Februar 1664 muß sie dann eine Wasser-Trink-Kur gemacht haben, über die Birken informiert war und der das Gedicht Nr. 78 gilt. Ein Druck des Sonetts ist nicht bekannt. Birken wird der Baronin eine handschriftliche Fassung überschickt oder überreicht haben. Das Sonett Nr. 78 ist als Text Nr. 2a des Birken-Greiffenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 12, S. 3f., 419-421) ediert. 1 Sag mir nunmehr, trunkner Flaccu#, ni¡t# von deinem Di¡ter-Wein!] Anspielung auf Horaz, ep. I.19, v. 211; vgl. S. v. Birken: Teuts¡e Rede-bind und Di¡t-Kun‰, 1679, Bl. )( )( vijr. – 3 Claro#-brunnen] S. zu Gedicht Nr. 26, v. 6f. – 5 Lern ver‰ehen, wa# du s¡reibe‰: wa‹er gie‹e Feuer ein.] "wa‹er" ist als Dativ zu lesen, "gie‹e" als Imperativ. – 7 Wa‹er, spri¡t er i‰ da# bä‰'.] Anspielung auf den Beginn der 1. Olympischen Ode Pindars: "Ἄριστον μὲν ὕδωρ". – 7 Hippocrene] Die Musenquelle; s. zu Gedicht Nr. 37, v. 61f. – 8 mit ni¡ten] Die Transkription "mit ri¡ten" in WuK. Bd. 12 ist zu korrigieren.

Textgruppe 79: Zu einem Ho¡Für‰li¡en Beylager. 63r-69v (Text 1: 63r-65v; Text 2: 66r-69v) T2 Zu einem Ho¡für‰li¡en Beylager.] darunter kein Abstand zur Überschrift von Gedicht 1 – T2 Ho¡Für‰li¡en] Ho¡Für‰ und etc.-Kürzel mit Punkt Text 1: Cartel der Rittere Vom Lob de# HofLeben#. 1 und] u. (ebenso 3, 6, 8, 9 (2x), 10, 13 (2x), 14, 15 (2x), 16 (2x), 17, 18, 19, 23, 25 (1. Position), 26, 28 (1. Position), 33, 34, 35 (2. Position), 36, 37 (2x), 38, 39, 40, 41, 44, 46, 48, 52 (2x), 55, 57, 65) – 2

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Apparate und Kommentare

der] Kürzel; ebenso 3, 5, 7, 8 (2x), 9, 18 (2x), 22, 25, 34, 36, 37, 49, 54 (3x), 55, 56, 64 (1. Position), 65 – 5 da#] Kürzel; ebenso 6 (2x), 10 (1. und 2. Position), 14, 15, 33, 46; ebenso 7 daß – 9 Arbeit] davor ein Wort gestrichen – 13 himmel] him ‾ el (ebenso 39; ebenso 18, 24 Flamme – 33, 52, 56 Himmel – 49, 67 Himmel# – 54 himmlis¡en – 55 Zusammenuß – 56 Sammelpla”) – 16 übers¡auet] ev. über s¡auet – 17 gro‹en] hinter e ein Buchstabe gestrichen – 17 umfähet.] Punkt überschrieben – 20 na¡ dem] kein Abstand; senkrechter Worttrennungsstrich – 20 einer] darüber ein Buchstabe oder Kürzel gestrichen – 20 oder] mit der-Kürzel; ebenso 21, 29, 31, 48, 49, 55; ebenso 34 derjenige – 35 Gabenglänzender – 35 Friedliebender – 39 sondern – 44 jederman – 45 insonderheit – 43 zuwä¡set] zuwä¡selt – 45 insonderheit] ev. in sonderheit – 48 eben de#wegen] keine Worttrennung – 52 Wir] W größer und initialenartig ausgeführt – 53 Sitten] S überschrieben – 55 Zusammenuß] Zusammen | uß – 55 Und] U aus u überschrieben – 64 Ehrenpforte] Ehren | pforte Text 2: Cartel der S¡äfere vom Lob de# FeldLeben#. 1 warheit] durch Streichung aus wahrheit – 1 der] Kürzel; ebenso 3, 7, 9, 11, 12, 16, 29, 34 (2x), 35, 37, _ 41, 42, 46, 47, 54, 58, 59, 63, 70 – 1 wolle] durch Streichung aus wollen – 2 e‹e] ee – 2 darwider] mit derKürzel; ebenso 6, 7, 10 (2x), 34 oder – 9 sondern – 15 Federlei¡te – 25 ges¡winder – 26, 37 wider – 38f. deren – 44 Felder – 45 hinwiederüm – 46 wiedergabe – 60f. ineinander – 65 wieder – 3 und] u. (ebenso 4, 6, 8, 11 (2x), 14, 19 (3x), 28, 30, 31, 33, 34, 35, 36 (2x), 38 (2x), 40 (2x), 41 (2x), 42, 43 (2x), 44, 45 (2x), 47 (2x), 48, 49 (2x), 50 (1. Position), 51, 53, 55, 57, 60 (2x), 62, 63 (2x), 64, 65, 67 (2x), 69 (2x), 70, 73 (2x), 74 (2x), 76) – 3 verdä¡tig] d überschrieben – 4 Hispanier] überwiegend lateinische Schreibung; ebenso 4 Corduba – 10 Quaestor – 11 wann] wan‾ (ebenso 69f. Sinnbilde) – 18 miseria] erstes i überschrieben – 18 bittre] dahinter Komma gestrichen – 19 denselben] erstes n überschrieben – 21 seinem] dahinter oberhalb ein Zeichen gestrichen – 25 Regir‰ab] durch Streichung aus Regier‰ab – 28 seinem Grab] kein Wortabstand – 30 einige#] Wortende undeutlich überschrieben – 33 herkommen#] herkom ‾ en# (ebenso 46, 67 Himmel – 61 ‰immten – 62 Stimme – 66 genommen – 66 vernommen) – 34 bäßer] ß aus s überschrieben – 37 da#] Kürzel; ebenso 51, 52, 57 – 42 au¡] oberhalb von gestrichenem waren – 42 worinn] wor | inn – 43 Heiden] H überschrieben – 43 Helden] d aus t überschrieben – 47 wa#] Kürzel – 51 tägli¡] t überschrieben – 56 einwiegete] zweites e oberhalb der Zeile – 56 Athem] th überschrieben – 59 eingesperrten] zweites r oberhalb der Zeile – 60 unsrer] uns-|srer – 60 Liebe] b überschrieben – 61 verknüpfet] f undeutlich aus fl überschrieben – 64 Gra#mü¿en] Gra# mü¿en – 70 erwählet] ermählet – 70 Obs¡ri]] Obs¡ritt – 74 dieser] diesen – 75 Herren] H und etc.-Kürzel mit Punkt Im Vorfeld der Hochzeit des Markgrafen Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth mit der sächsischen Prinzessin Erdmuth Sophia 1662 (s. zu Textgruppe Nr. 55) war Birken in verschiedene literarische Projekte zu diesem Anlaß involviert; s. Laufhütte, 2013, S. 39-58. Hierzu gehörte auch das BALLET | der | Natur/ | wel¡e | mit ihren Vier Elementen/ | fröli¡ und Glü¿wüns¡end ›¡ | vernehmen lä‹t [...] (s. Stauffer, 2007, S. 352-354; Silber, 2000, S. 387-423). Am 23.9.1662 (PBlO.C.291.6) schrieb der mark-

Textgruppe 79, 1662

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gräfliche Kammerrat Christian von Ryssel (1621-1689; zu ihm s. zu Brief Nr. 31, Z. 51-55, im BirkenVolkmann-Briefwechsel (WuK. Bd. 10, S. 766-770)): Ne¡‰ entbietung meiner dien‰fertigkeit, soll J¡ demselben ni¡t verhalten, wie bey gehaltener berahts¡lagung über verfertigung eine# cartels zu dem Ballet, so bey der heimführung allhier gehalten werden soll, mein ho¡geehrter herr in vors¡lag gekommen vnd mir aufgetragen worden, sol¡e# demselben zu hinterbringen vnd von gnädig‰er herrs¡a[t wegen anzu›nnen, ob Er derglei¡en mühwaltung auf ›¡ nehmen wolle. Deme zu gehorsamer folge übersende i¡ ihm die bes¡reibung de# Ballet#, wie e# mir von dem tanzmei‰er zuge‰ellet worden: Vnd i‰ man der meinung, daß er‰li¡ ein Cartell vnd dann herna¡ auf iedere entree etzli¡e verse, deren zahl auf belieben ge‰ellet wird, gema¡et werden solten. [...] Gelanget demna¡ an meinen ho¡geehrten herrn au# gnädig empfangenen befehl, mein freundli¡e# bitten, er wolle gnädig‰er herrs¡a] zu ehren, so viel zeit von seinen unterhanden habenden wi¡tigen werke abbre¡en vnd die verfertigung obgeda¡ten cartell# sambt dazu gehörigen versen auf ›¡ nehmen. Dieser Auftrag wird am 10.10.1662 mit dem Brief PBlO.C.291.3 genauer bestimmt: "Die verfertigung de# Cartelß wird am fügli¡‰en dur¡ die ‰reitfrage wegen de# hof vnd land-leben# ges¡ehen können, alß wel¡e dem Ballet am ne¡‰en kommet vnd billi¡ eine application auf da‹elbige haben mu##." Die genaue Entsprechung des Inhalts der Textgruppe Nr. 79 zu dieser thematischen Vorgabe Ryssels macht es sehr wahrscheinlich, daß Birken nach dem Erhalt des Briefes vom 10.10.1662 die Abfassung der Textgruppe Nr. 79 begonnen hat. Er hatte bereits 1655 mit der Gattung des sogenannten 'Cartels' zu tun gehabt: Gottlieb von Windischgrätz hatte ihm im Brief Nr. 31, Z. 32-37, vom 21.1.1655 nc (WuK. Bd. 9, S. 311) ein Cartel aus dem Jahr 1651 zugeschickt, das Windischgrätz selbst in italienischer Sprache verfaßt hatte und das von Johann Wilhelm von Stubenberg ins Deutsche übersetzt worden war. Das italienische Original ist im Archiv des Blumenordens nicht erhalten – wahrscheinlich hat Birken es zurückgeschickt –, wohl aber Stubenbergs Übersetzung: Text Nr. 31a des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 312f., 1057f.). Es handelt sich dabei um eine Herausforderungsrede, die bei einem Ritterturnier im Vorfeld eines Kampfes vorgetragen oder verteilt wurde. Birken hat sich bei der Abfassung der Textgruppe Nr. 79 strukturell eng an das von Stubenberg übersetzte Cartel angelehnt. Am 17.11.1662 schickte Ryssel dann aber als Muster für das Cartel den Druck eines in Dresden, wo die Hochzeit inzwischen (am 19.10.1662) stattgefunden hatte, aufgeführten Ballets (PBlO.C.291.8): J¡ ubersende hierbey daß dreßnis¡e Ballet, da der herr ein mu‰er de# Cartelß zusehen hat, könte der vorberi¡t alß ein cartel eingeri¡tet werden, so were e# sehr gut, hat au¡ no¡ seine zeit, denn dieser er‰e bogen zu allerle”t gedruket wird, do¡ mü‰e da# cartel mit diesen bohten kommen. Bei dem Dresdener Druck handelt es sich um das folgende Werk: BALLET | De# | Parna‹e#. O. O., o. J. [Dresden 1662] (ULB Halle Pon Vc 2526, 4° (25)). Der dort (Bl. A2r/v) als CARTEL | zum | BALLET | De# | Parna‹e#. bezeichnete Text ist eine kurze Vorrede der allegorischen Figur Fama, die nur wenig Ähnlichkeit mit den ritterlichen Herausforderungsreden der Textgruppe Nr. 79 hat. Birken hat

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Apparate und Kommentare

daraufhin einen völlig neuen Text geschrieben, der dem Cartel des Dresdener Druckes sehr viel mehr entspricht und der dann als Rede der Natura bei der Aufführung des Ballets vorgetragen worden sein wird. Er findet sich als Vorrede im Druck BALLET der Natur auf Bl. ):( ijr/v unter der Überschrift CARTEL | zum | BALLET der Natur. Ryssels Briefe lassen keine Kenntnis der Textgruppe Nr. 79 erkennen. Birken wird sie beim Eintreffen von Ryssels Brief vom 17.11.1662 – der Brief trägt keinen Empfangsvermerk – noch nicht nach Bayreuth geschickt gehabt haben. Der Entstehungszeitraum der Textgruppe Nr. 79 läßt sich somit auf den Zeitraum von Mitte Oktober bis Mitte November 1662 eingrenzen. Warum Birken sie aber in der Sammlung in der Jahrgangsgruppe 1664 plaziert hat, läßt sich nicht erklären. Vielleicht handelt es sich um einen Irrtum, vielleicht hat Birken aber auch 1664 eine andere Verwendung für die Texte gefunden, die 1662 nicht zum Einsatz gekommen waren. Wenn dem so ist, konnte dieser neue Verwendungszweck bisher nicht ermittelt werden. Ein Druck der Textgruppe Nr. 79 ist nicht bekannt. Text 1: 21f. Und worzu dienet e# ~ unter einen S¡ä[el se”et?] Die Formulierung 'sein Licht unter den Scheffel stellen' ist, ausgehend von Mt 5.15, redensartlich geworden; s. Wander. Bd. 3 (1873), Sp. 119, Nr. 223. Ein Scheffel ist eine alte Bezeichnung für ein hölzernes Maßgefäß; s. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 8 (1893), Sp. 2383f. – 28 Faro#thürne] 'Leuchttürme'. Die Bezeichnung leitet sich vom großen Leuchtturm von Alexandria ab, der zu den sieben Weltwundern zählte und seinen Namen von der Insel Pharos erhalten hat, auf der er stand; s. Der kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 716. – 31 Faro#-fa¿eln] S. zu Z. 28. – 33-38 E# i‰ au¡ zweifel#frey ~ von den Na¡kommen gehalten worden.] Eine ungewöhnlich Erklärung der Herkunft des Sonnengottes Föbus / Apoll. Der griechische Mythos bietet keinerlei Ansatzpunkt dafür, daß Apoll ursprünglich ein Mensch gewesen sein könnte. S. Der kleine Pauly. Bd. 1 1664), Sp. 441-448. – 40 die irdis¡en Föben] Die Fürsten. – 46f. einem Dur¡leü¡tig‰en irdis¡en Föbu#] S. zu Z. 40. – 59 die andre dur¡leü¡tig‰e Diana] Gemeint ist die Markgräfin Erdmuth Sopia, die hier mit dem Namen der Mond- und Jagdgöttin Diana bezeichnet wird. – 59 unsrem Föbu#] Markgraf Christian Ernst. – 60 auf diesem Gebirge] Eine von Birken sehr häufig verwendete Bezeichnung für Bayreuth und Umgebung. – 61 Ritter-rennen] 'Ritterturnier'; s. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 8 (1893), Sp. 812. – 64 Rennbahne] Der Platz, auf dem ein Ritterturnier abhalten wurde; s. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 8 (1893), Sp. 806. Text 2: 2 Exeat aulâ, qui volet esse pius] Zitat aus Lucanus, Bellum Civile VIII, 493f. – 4 M. Annaeus Lucanus] Zum berühmten Dichter Marcus Annaeus Lucanus (39-65) s. Der kleine Pauly. Bd. 3 (1969), Sp. 745f. – 4f. ein Hispanier von Corduba bürtig] Lucanus stammte aus Corduba; s. ebd., Sp. 745. – 5f. Er ware ein Augur oder Vogel-weißager] Zum Amt eines Auguren s. ebd. Bd. 1 (1964), Sp. 734-736. Lucanus wurde schon sehr jung Augur; s. ebd. Bd. 3 (1969), Sp. 745. – 7 na¡ dem Pontifice Maximo] Zu diesem Amt. s. ebd. Bd. 4 (1972), Sp. 1047f. – 9f. sondern er hielte selb‰ Hof ~ Einnehmer er gewesen] Zum Amt eines Quaestors s. ebd., Sp. 1289-1291. Auch dieses Amt bekleidete Lucanus sehr jung; s. ebd. Bd.

Textgruppe 79, 1662

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3 (1969), Sp. 745. – 13 Bellisarius] Zum oströmischen Feldherrn Belisarios (ca. 505-565) s. ebd. Bd. 1 (1964), Sp. 854-856. Er war einer der höchstdekoriertesten und erfolgreichsten Generäle Kaiser Justinians, fiel aber 542 und 562/63 vorübergehend in große Ungnade. Birken wird die damals verbreitete – inkorrekte – Überlieferung gemeint haben, Belisar sei geblendet worden und habe sein Leben als Bettler beschlossen. – 13 Narses] Zum oströmischen Feldherrn Narses (ca. 490-574) s. ebd. Bd. 3 (1969), Sp. 1576f. Er wurde 551 Oberbefehlshaber der Truppen in Italien. Nach dem Sieg über die Ostgoten leitete Narses ab 554 den Wiederaufbau in Italien. 567 fiel Narses bei Kaiser Justin II., der 565 den Thron in Konstantinopel bestiegen hatte, in Ungnade und wurde abberufen. Er kehrte aber nicht nach Konstantinopel zurück. Daß er aus Rache am Kaiser die Langobarden aufgefordert habe, in Italien einzufallen, ist eine spätere Erfindung. – 13-15 E# mö¡te ein hohe# Ehrglü¿ seyn, ~ de‹en Donnerkeile zufühlen.] Dieses Bild für die Risiken des Hofdienstes wird von Birken öfter gebraucht. – 16f. Die Hofdienere, ›nd wie die Re¡enpfennige: ~ eine# heller# werth werden] Dieses Motiv findet sich auch in der Emblematik; s. Henkel / Schöne, 1996, Sp. 1281. – 17f. da# Hofleben i‰, na¡ der bekandten Spru¡rede, splendida miseria, ein prä¡tige# Elend.] Vgl. Wander. Bd. 2 (1870), Sp. 728, Nr. 8, 19. – 20-26 Der L. Qvintius Cincinnatus ~ zu seinen vier Morgen Lande#.] Zu Lucius Quinctius Cincinnnatus, der im 5. vorchristlichen Jahrhundert gelebt hat, und der berühmten hier nacherzählten Anekdote über seine Berufung zum Diktator 458 v. Chr. s. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 1189. – 26-29 Vatias ~ gelebet.] Unermittelt. – 36 Pantalier] Gemeint ist das Wehrgehenk, an dem der Degen getragen wurde; s. Götze, 1967, S. 21. – 37-39 Wir haben un# selber ~ Eisernen Zeit vertrieben worden.] Birken vermischt hier die in der Antike verbreitete Auffassung, es habe eine Abfolge von Weltaltern gegeben – vom Goldenen Zeitalter zur als Eisernes Zeitalter aufgefaßten Gegenwart – (s. Der kleine Pauly. Bd. 5 (1975), Sp. 1363), mit der christlichen Vorstellung der Vertreibung der ersten Menschen Adam und Eva aus dem Paradies. – 40 S¡almeyen] 'Rohrpfeifen', 'Flöten'; s. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 8 (1893), Sp. 2097. – 40 Sa¿pfei[en] Eine Sackpfeife ist ein Musikinstrument, das aus einem Luftschlauch und einer daran befestigten Pfeife besteht; s. ebd., Sp. 1625f. – 41 an ‰at der heütigen rohten und weißen Erde] 'statt des heute üblichen Goldes und Silbers'. – 42-44 und worinn wir die theuren Männer ~ zu vorgängern haben.] Die biblischen Gestalten und der griechisch-römische Gott Apoll werden hier als vorbildliche Vertreter des Ideals des poetisierenden und musizierenden Schäfers / Hirten angesehen. – 59-61 Wir ma¡ten die Bäume ~ deren Rinden verwundeten.] Das Einritzen von Gedichten und Versen in Baumrinden ist ein – insbesondere für die Nürnberger – Bukolik ganz charakteristisches Motiv, das Birken in seinen Werken vielfältig gebraucht. Es wird insbesondere bei bukolischen Texten mit Liebesthematik verwendet. – 61 Cytharen] Die Cithara ist ein Musikinstrument, eine viersaitige Zither; s. Georges. Bd. 1 (1976), Sp. 1180. Hier dürfte eine Laute gemeint sein. – 71 IN LIBERTATE. HILARITAS.] 'In Freiheit Heiterkeit'. – 76 Rennebahn] S. zu Gedicht 1, Z. 64.

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Apparate und Kommentare

Text 80: Dedication der Clelia An Jhre Maje‰ät die verwittibte Römis¡e Kayserin ELEONORA. 69v-70r T1 LXXX.] LXXX – T3 Jhre] Jhr. – T3 Maje‰ät] Maj. – T4 Römis¡e] Röm. – 2 und] u. (ebenso 31) – 4 kommet] kom‾ met – 8 kommet] kom ‾ et (ebenso 18)– 12 der] Kürzel; ebenso 25 – 15 Wäls¡lande] Wäls¡la‾ de – 19 Pilgerinn] Pilgerin‾ – 31 gehorsam‰e] durch Überschreibung und Ergänzung aus gehorsame – 33 keyserli¡er] keyserl. (l geht in etc.-Kürzel über) Der Text Nr. 80 ist in Bd. I, Bl. [avij]r-[aviij]r, von Johann Wilhelm von Stubenbergs (zu ihm s. zu Text Nr. 36) 1664 in fünf Bänden erschienener Clelia-Übersetzung gedruckt worden: CLELJA: | Eine Römis¡e Ges¡i¡te/ | Dur¡ | Herrn von Scuderi, | Königl. Französ. Befehl-|habern zu unser Frauen de la | Garde, in Franzö›s¡er Spra-|¡e bes¡rieben; | ani”t aber | in# Ho¡deuts¡e überse”et | Dur¡ | Ein Mitglied der ho¡löbl. Fru¡t-|bringenden Gesells¡a] | den Unglü¿seeligen. | Nürnberg/ in Verlegung Mi¡ael und | Joh. Friedr. Endtern/ 1664. (S. Stauffer, 2007, S. 458-460). Zur Clelia s. Dünnhaupt, Bd. 6 (1993), S. 4000-4001; Bircher, 1968, S. 216-218. Im Druck erscheint der Text Nr. 80 unter dem Namen von Stubenbergs Sohn Rudolf Wilhelm von Stubenberg (1643-1677). Die Clelia war Johann Wilhelm von Stubenbergs letzte große Übersetzungsarbeit; er starb, bevor der Druck abgeschlossen und das Werk veröffentlicht wurde. Birken war mit vielfältigen redaktionellen Aufgaben in die Drucklegung involviert; s. dazu ausführlich die einschlägigen Stellen im Birken-Stubenberg-Briefwechsel (WuK. Bd. 9) ab Brief Nr. 49 und die zugehörigen Kommentare. Die Druckfassung des Textes Nr. 80 ist als Text Nr. 65a des Birken-Stubenberg-Briefwechsels ediert (WuK. Bd. 9, S. 248f.). Zur Vorgeschichte des Textes Nr. 80 s. ebd. zu Text Nr. 65a (WuK. Bd. 9, S. 988-990). Dort sind auch die Unterschiede zwischen dem Druck und der handschriftlichen Fassung aufgeführt. T3-T5 An ~ ELEONORA.] Widmungsempfängerin der Clelia-Übersetzung war die Witwe Kaiser Ferdinands III., Eleonora Gonzaga (1630-1686); s. zu Brief Nr. 64, Z. 45f., des Birken-StubenbergBriefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 986). – 16 aufgeführt von dem Unglü¿seeligen] Johann Wilhelm von Stubenbergs Name in der Fruchtbringenden Gesellschaft war Der Unglückselige. – 17f. den da# ~ zu Grab geführet] Stubenberg war am 15.3.1663 nc gestorben; s. zu Text Nr. 64, v. 18f., des Birken-StubenbergBriefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 987). – 26 begütigen] Anspielung auf Rudolf Wilhelm von Stubenbergs Namen in der Fruchtbringenden Gesellschaft: Der Begütigende. – 35 R. W. H. v. St.] 'Rudolf Wilhelm Herr von Stubenberg'. Die Unterschrift ist im Druck ausgeschrieben.

Text 81: Auf den früzeitigen Hintritt, de# teuren Ungü¿seeligen meine# gnädigen Patron#. 70r-72v T4 gnädigen] gnäd. – 4 der] Kürzel; ebenso 22, 58, 80, 92, 101, 109, 111, 116, 119, 131, 132 (2. Position), 134, 137, 143 – 5 gegrünt] durch Überschreibung aus gegrünet – 20 und] u. (ebenso 23, 39, 57, 60, 68, 77, 102, 106, 114, 120, 122, 127, 139, 144) – 20 da#] Kürzel; ebenso 33, 62, 92, 93, 148 – 23 hinge-

Gedicht 81, 1664

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zu¿et] z aus g überschrieben – 38 Stammen#] Stam‾ en# (ebenso 72, 80, 141 Himmel – 122 Zimmer – 134 ver‰ummt – 143 Getümmel) – 42 Uranie] überwiegend lateinische Schreibung – 81 Au¡ Dein] Dein (Konjektur nach dem Druck) – 91 reisend] durch Überschreibung aus rei¡end (c ungetilgt) – 109 Lein] Leim (Konjektur nach dem Druck) – 114 rührte‰ und so man¡e# Spiel] eingezogen – 130 lebend] lebend (Konjektur nach dem Druck) – 140 ein] ei überschrieben Johann Wilhelm von Stubenberg war am 15.3.1663 nc in Wien gestorben; s. Bircher, 1968, S. 254f. Das Tagebuch dokumentiert für den Januar 1664 die Arbeit an diesem Gedicht. Zum 14.1.1664 heißt es (I.92; PBlO.B.2.1.4, 3r): "Da# Stubenbergis¡e Epicedium angefangen." Die nächste Notiz zu diesem Gedicht findet sich zum 23.1.1664 (I.95; PBlO.B.2.1.4, 3v): "Am Epicedio Stubenbergiano fortges¡rieben." Abgeschlossen wurde die Arbeit am 25.1.1664 (I.96; ebd.): "Da# Epicedium Stubenbergianum geendet!" Gedruckt worden ist das Gedicht in Bd. 1 von Stubenbergs Clelia-Übersetzung, Bl. bvr-bvijv. Es ist dort wie folgt unterschrieben: "Also bethrenet | die Edel‰e As¡e | Seine# gnädigen S¡u”-Freunde# | der | Erwa¡sene. | S. v. B." In der Druckfassung fehlt die Durchnumerierung der Strophen. Die Druckversion weist außerdem, von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion sowie typographischen Hervorhebungen abgesehen, folgende Abweichungen von der Manuskriptfassung auf: T1-T4] m! – 5 Lorbeerläub] Lorbeerlaub – 34 man¡en] man¡em – 46 erzehlen] erzählen – 48 gro‹en] grö‰en – 73 Bö‰en] Bösen – 80 na¡ leid] mit Freud – 109 Leim] Lein – 121 ni¡t] nit – 127 dein Ver‰and] deine Hand – 131 Wohl der] Ein Gei‰ – 148 da#] mein – 153 zehle] zähle – 155 gewandert] gewandret – 156 dem] den – 160 läs¡t] les¡t –. Die Druckfassung des Gedichtes Nr. 81 ist als Text Nr. 65b im Birken-StubenbergBriefwechsel ediert (WuK. Bd. 9, S. 250-252, 990f.). Zur Clelia-Übersetzung s. zu Text Nr. 80; zu Birkens Arbeit für dieses Werk s. zu Text Nr. 65c im Birken-Stubenberg-Briefwechsel (WuK. Bd. 9, S. 992f.). 9f. Sing, wie son‰en seinen Prei# | seinen Tod, in dieser Wei#.] Birken verwendet Strophenform und Reimungsschema des Liedes Nr. 18a des Birken-Stubenberg-Briefwechsels, die Stubenberg im antwortenden Gedicht zu Beginn des Briefes Nr. 19 übernommen hatte (s. WuK. Bd. 9, S. 178-180, 180-182). – 11 mit seinem Liede] Gemeint ist das Lied Nr. 19 des Birken-Stubenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 181f.). – 16-20 Du kan‰ mi¡ un‰erbli¡ ma¡en, ~ und da# kalte Marmor dru¿t.] Zitat aus dem Lied Nr. 19, v. 27-31, des Birken-Stubenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 182). – 21f. Freyli¡, a¡ zu früh! ~ kalte Marmor‰ein] Bisher war die Leier angeredet, ab hier der Verstorbene. – 29f. wolt' i¡ ~ holen her.] Anspielung auf die Sage von Orpheus und Eurydike; s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 451f. – 34-40 Prangt s¡on mit so man¡en Ahn ~ Fürbild seyn.] Entsprechung zu Text Nr. 64, Z. 4f., des Birken-Stubenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 247). – 42-50 hat di¡ do¡ Uranie, ~ also wir‰ du re¡t geprei‰.] Hinweis auf das in der Clelia abgedruckte Epicedium, das C. R. v. Greiffenberg auf Stubenberg verfaßt und am 14.1.1664, also am Tag, an dem er mit der Niederschrift des seinen begann, Birken übersandt hatte; zu diesem Text s. zu Brief Nr. 2 im Birken-Greiffenberg-Briefwechsel (WuK. Bd. 12, S. 422). –

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57-60 a¡! du lie‰, und ohne S¡eu, ~ deinen Ha‹' und deine Lieb.] Stubenbergs Briefe bestätigen das vielfältig, noch der letzte, der Brief Nr. 63, Z. 7-20 (WuK. Bd. 9, Z. 245). – 57 lie‰] Vergangenheitsform von 'lassen'. – 61-64 E# war ni¡t dein Ziel ~ Welt i‰ hold.] Birken könnte an Äußerungen wie die im Brief Nr. 38, Z. 29f., oder im Brief Nr. 47, Z. 36f., des Birken-Stubenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 206, 224) gedacht haben. – 71-74 A¡ du konde‰ herrli¡ trö‰en, ~ ni¡t den Bä‰en, trette bey.] Der Trostbrief Nr. 60 des Birken-Stubenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 242f.) könnte Birken zu diesen Versen inspiriert haben. – 75f. Tugend ~ Rosen dorthin sparen:] Mit anderer Akzentuierung hat Birken dieses Motivfeld bereits im Epitaph Nr. 64, Z. 10, des Birken-Stubenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 247) verwendet. – 77 diß war deine S¡ri[t und Red.] Wo Stubenberg das Rosen- und DornenMotivfeld verwendet hat, ist unermittelt. – 81-90 Au¡ Dein Nahm' im Palmen-Orden, ~ aber du, dort Seelig bi‰.] Das im Birken-Stubenberg-Briefwechsel so häufige Spiel mit Stubenbergs Ordensnamen, hier dem Anlaß entsprechend mit neuer Akzentuierung. – 98 ô du unser Fo#for führen?] Stubenberg wird als der orientierende Morgenstern angeredet. – 101-106 Wüns¡t, der theure Palmen-Orden, ~ Spra¡' und Treü mit dir ge‰orben.] Würdigung von Stubenbergs Schaffen in der und für die Fruchtbringende Gesellschaft. Tatsächlich zählte Stubenberg, der alle seine Übersetzungen unter seinem Ordensnamen publizierte, zu den engagierten und die Programmatik der Gesellschaft konsequent vertretenen Mitgliedern. Zu Stubenbergs Verhältnis zur Fruchtbringenden Gesellschaft s. die entsprechenden Kapitel und Abschnitte bei Bircher, 1968. – 107-110 der so man¡e Fru¡t gebohrn, ~ soll begüten unsre Pein.] Anspielung auf Brief Nr. 54, Z. 39-42, des Birken-Stubenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 235). Die Verse 108-110 spielen auf die Ordensgewächse Stubenbergs und seines Sohnes an. – 117-120 Clio traurig na¡ dir ›ht, ~ ihr Ovid und Mecänat.] Es geht wieder um C. R. v. Greiffenberg, die im BirkenStubenberg-Briefwechsel öfter als 'Ister-Clio' erscheint (s. Briefe Nr. 49, Z. 16; Nr. 54, Z. 8; Nr. 58, Z. 4f.; Nr. 60, Z. 31). Birken erinnert an Stubenbergs Rolle als Mentor der jungen Dichterin. – 121130 Eromena wird ni¡t s¡weigen, ~ na¡ dir lebend, deinen Prei#.] Birken führt die wichtigsten Stubenbergschen Übersetzungsarbeiten auf. – 121 Eromena] S. zu Gedicht Nr. 1 des Birken-Stubenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 815f.). – 122 Frauen Zimmer-Lu‰.] S. zu Brief Nr. 7, Z. 13-20, des BirkenStubenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 830-832). – 123 Calloandro] S. zu Brief Nr. 5, Z. 22-36, des Birken-Stubenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 827). – 125 Sorel] S. zu Brief Nr. 49, Z. 21-23, des Birken-Stubenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 948). – 126 Verulamen] S. zu Brief Nr. 7, Z. 13-20, des Birken-Stubenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 830-832). – 129 Clelia] S. zu Brief Nr. 49, Z. 1921, des Birken-Stubenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 948).

Textgruppe 82, 1664

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Textgruppe 82: Über der Römis¡ Käyserli¡en Maje‰ät LEOPOLDI Ritterbildni#. 72v/73r Überschriftsgruppe: T2 Römis¡] Röm. – T2 Käyserli¡en] Käys. – T2 Maje‰ät] Maj. Text 1: 2 der] oberhalb der Zeile; Einfügungszeichen in der Zeile ,, – 2 und] u. Text 2: 2 der] Kürzel Text 3: T1 Niderlage] mit der-Kürzel; ebenso 1, 4 wider – 1 und] u. (ebenso 4) – 2 der (2x)] Kürzel; ebenso 3 – 2 Chri‰u#] davor gestrichen Chri‰u# – 2 da#] Kürzel – 3 Himmel#] Him ‾ el# (ebenso 7 hämmern) – 3 thron] thro‾ Die drei Epigramme der Textgruppe Nr. 82 sind auf einem von Jacob von Sandrart (1606-1688; zu ihm s. Thieme / Becker. Bd. 29 (1935), S. 397) gestochenem Reiterportrait Kaiser Leopolds I. gedruckt worden; s. Stauffer, 2007, S. 451. Abbildungen des Portraitdruckes u. a. bei Sandrart, ed. Paas, 1994, S. 219, Nr. 215, und Mortzfeld. Bd. 5 (1988), S. 384, Nr. A 4661; die Druckversion von Birkens Versen ist ediert in Birken, Unbekannte Gedichte, ed. Paas, 1990, S. 119f., Nr. 50. Das Gedicht 1 findet sich vierzeilig in einer Kartusche oben links im Bild, das Gedicht 2 vierzeilig in einer Kartusche oben rechts, das Gedicht 3 ist unterhalb des Portraits plaziert. Das Gedicht 3 ist dort vierzeilig angeordnet und steht unter der Überschrift: IMPERATOR. CAESAR. LEOPOLDUS. I. AUSTRIACUS. GERMANORUM. HUNGAR. BOHEM. REX. | TURCARUM. CUM. DEO. VICTOR. ET. TRIUMPHATOR. PP. AUGUSTUS. Unterhalb des Gedichtes 3 steht der Hinweis: "Zu nden in Nürnberg bej Jacob Sandrart Kupfer‰e¡er und Kun‰händler." Abgesehen von typographischen Hervorhebungen sowie Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist der Druck nur folgende Abweichung auf: Text 1: 2 soll] wird –. Der Plazierung in der Sammlung Lorbeer-Wälder nach müßte die Textgruppe Nr. 82 früh im Jahr 1664 entstanden sein. Auch wenn die kaiserlichen Truppen im Türkenkrieg 1663/1664 (dazu s. Eickhoff, 2008, S. 196-207) im Winter 1663 /1664 außer einigen Vorstößen unter Nicolaus III. von Zrinyi (zu ihm s. zu Gedicht Nr. 75; zu den militärischen Unternehmungen s. Eickhoff, 2008, S. 200f.) noch keine nennenswerten Erfolge vorzuweisen hatten, spricht das nicht dagegen, daß Birken und Sandrart den Kaiser schon zu diesem Zeitpunkt als Triumphator darstellen. Ende 1663 / Anfang 1664 entstanden zahlreiche propagandistische Flugschriften, die die Bedrohung durch das Osmanische Reich behandelten; s. Eickhoff, 2008, S. 197. Angesichts der vielen chronologischen Verwerfungen der Sammlung ist aber auch nicht auszuschließen, daß die Textgruppe und der Portraitstich erst nach dem Sieg Raimondo Montecuccolis (1609-1680) in der Schlacht bei Mogersdorf / St. Gotthard an der Raab am 1.8.1664 entstanden sind. Die im zweiten Gedicht behandelte Friedenserwartung, die aus dem Sieg über die Türken resultiert, könnte sich bei einer späteren Entstehung der Gedichtgruppe auf den Frieden von Eisenburg vom 9./10.8.1664 beziehen. Text 1: 1 Leopold, du Löwenheld] Spiel mit dem Namen des Kaisers, dessen erster Bestandteil dem lateinischen Wort für Löwe entspricht. Die zweite Silbe leitet sich vom althochdeutschen 'bald' her, das

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'tapfer' 'kühn' bedeutet; vgl. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 1 (1854), Sp. 1081. – 1 Trau Gott hil] dir überwinden.] Mit "Trau Gott" ist wohl 'Gottvertrauen' gemeint. – 2 die Lohrbeerkron] Auf dem Portraitdruck sind oben zwei fliegende kleine Engel abgebildet, von denen der linke einen Lorbeerkranz über das Haupt des Kaisers hält. Der Lorbeerkranz ist seit der Antike ein Zeichen des Sieges. Text 2: T1f. Ein Engel ~ haltend.] Der rechte der beiden auf dem Portraitdruck oberhalb des Kopfes des Kaisers fliegenden Engel hält einen Ölzweig in der Hand. Ausgehend von Gen 8.11 ist der Ölzweig ein Symbol des Friedens. In der Lutherbibel von 1545 findet sich neben dieser Bibelstelle folgende Randanmerkung Luthers: "(Oleblat) Das blat bedeut das Euangelium/ das der heilige Geist in die Christenheit hat predigen lassen/ Denn Ole bedeut barmhertzigkeit vnd friede/ dauon das euangelium leret." – T1 Liebhold] Erneutes Spiel mit dem Namen des Kaisers, das diesmal mit Klangähnlichkeit arbeitet. Text 3: T Unten, da die Türken-Niderlage zusehen.] Der Portraitdruck entspricht dieser Vorgabe: Man sieht auf dem Boden liegende, besiegte und verzweifelte türkische Soldaten. – 1 Magog] Gog und Magog sind heidnische Völker, die nach Offb 20.8-10 am Jüngsten Tag mit dem Teufel in den Kampf ziehen und von Gott vernichtet werden sollen. In der Lutherbibel von 1545 findet sich neben dieser Bibelstelle folgende Randanmerkung Luthers: "Das sind die Türcken/ die von den Tattern herkomen/ vnd die roten Jüden heissen." Die Aussage in der Offenbarung des Johannes geht wohl auf Ez 38 und 39 zurück, wo eine Bedrohung durch den König Gog aus dem Land Magog angekündigt wird, der viele heidnische Völker gegen Israel führen wird. In den Randanmerkungen der Lutherbibel von 1545 nimmt Luther zum Anfang von Ez 38 ebenfalls u. a. Identifizierungen mit den Tartaren und Türken vor. Gog wird in der Randanmerkung zu Ez 38.19 als Geisel Gottes zur Bestrafung der sündigenden Christen interpretiert: "(Mein zorn) Das ist/ Gog ist mein zorn vnd rute/ vmb meiner Christen sünde willen." Und zu Ez. 39.23 heißt es in der Randanmerkung: "Da stehets/ Das Gog vmb vnser sünde mechtig sey/ vnd so viel glück vnd sieg habe." Zu den unterschiedlichen Identifizierungen von Gog und Magog mit verschiedenen asiatischen Steppenvölkern im Verlaufe der Geschichte s. ausführlich Klopprogge, 1993, S. 39-69. – 4 Er wird, wider sol¡e Rott, ›¡ mit Bli” und Donner rü‰en.] Auf dem Portraitdruck sieht man links und rechts vom Kaiser auf seinem Pferd auf mittlerer Höhe drei weitere Engel, die die türkischen Soldaten u. a. mit Blitzen bekämpfen. – 6 Türken-Säbel! du sol‰ i”t bre¡en] Der türkische Soldat unten rechts im Bild hat eine zerbrochene Waffe in der Hand, die allerdings eher wie ein Schwert als wie ein Säbel aussieht. – 7 GrünKöpf'] Abwertende Bezeichnung für die Türken; Herkunft unermittelt. – 7 wie ein Eisen Döpfe rührt] Vielleicht redensartlich; Herkunft unermittelt. Gemeint ist wohl der Lärm, der entsteht, wenn man mit einer Eisenstange auf Töpfe schlägt. Möglicherweise verwendet Birken dieses Bild, weil die Janitscharen auf ihren Fahnen einen Kochkessel als Zeichen führten; s. Hechelhammer, 2010, S. 49f.

Gedicht 83, 1664

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Text 83: Auf Ihrer Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Chri‰ian-Ern‰en# Marggrafen# zu Brandenburg etc. Bayreüth etc. Fränkis¡e Kreiß Obri‰en-Stelle. 73r-74v T1 LXXXIII.] LXXXIII – T2 Ihrer] Ihr. – T2 Ho¡Für‰li¡en] Ho¡F. – T2 Dur¡leu¡t] Dur¡l. – T3 Herrn (2x)] H. – T3 Ern‰en#] Ern‰e‾# – T3 Marggrafen#] Magr. – T4 etc. (2x)] Kürzel mit Punkt – T5 Fränkis¡e] Fränk und etc.-Kürzel mit Punkt – 1 Der] D größer und initialenartig ausgeführt – 1 Himmel] Him‾ el (ebenso 6 fromm – 19 immer – 44 ‰immt) – 1 ob s¡on] obs¡on – 1 tobet.] Punkt aus Komma überschrieben – 2 der] Kürzel; ebenso 18, 22, 49 (2x), 50, 60 – 4 da#] Kürzel; ebenso 16, 18, 19 (2x), 21, 35, 54, 55; ebenso 25, 28 daß – 5 ›e nur zu weisen] rechts unterhalb; davor versehentlich linksbündig angeordnetes ›e nur zu gestrichen – 7 und] u. (ebenso 8, 9, 13, 15, 19, 22, 26, 31, 41, 46, 48, 52 (2x), 56, 60 (2x), 61, 62, 63) – 12 Gedult] t aus d überschrieben – 12 Kinder] mit der-Kürzel; ebenso 20 weder – 22 WiderChri‰ – 34 Alexander – 35 wilder – 62 einander – 14 nennen,] Komma aus Punkt überschrieben – 16 allzeit] durch Streichung aus allezeit – 25 Ra¡] Re¡t (Konjektur nach dem Druck) – 38 Wer] W aus w überschrieben – 38 Wer mag] kein Abstand; senkrechter Worttrennungsstrich – 50 eins¡lo‹e] ents¡lo‹e (Konjektur nach dem Druck) – 63 ›¡] ›e (Konjektur nach dem Druck) Das Gedicht Nr. 83 hat Birken im Auftrag des Bayreuther Druckers Johann Gebhardt verfaßt. Dieser hat es in eigenem Namen gedruckt: Unterthänig‰er | Glü¿-Zuru[ | An | Den Dur¡leu¡tig‰en Für‰en und Herrn/ | Herrn | Chri‰ian Ern‰en | Markgraven zu Brandenburg/ | in Preu‹en/ zu Magdeburg/ Stettin/ Pommern/ | der Ca‹uben und Wenden/ au¡ in S¡le›en/ | zu Cro‹en und Jägerndorf | Herzogen/ | Burggraven zu Nürnberg/ | Für‰en zu Halber‰adt/ Minden und Camin/ | al# | Jhre Ho¡Für‰l. Dur¡leu¡tigkeit | von | denen Ho¡löbl. Fränkis¡en Kreiß-Ständen | zum | Kreiß-Obri‰en | einhällig erwählet worden: | gehorsam‰ überrei¡t | von | JOHANN GEBHARD/ | ANNO CHRISTI M DC LXIV. (S. Stauffer, 2007, S. 452f.) Gebhardts Bestellung könnte Birken am 4. oder am 11.2.1664 zugegangen sein; zu beiden Daten ist der Empfang von Briefen des Druckers verzeichnet: I.99, 101; PBlO.B.2.1.4, 4v, 5r. Anlaß für das Gedicht war die Ernennung des Markgrafen Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth zum Obristen des Fränkischen Kreises am 12.2.1664 nc auf einem Kreistag in Bamberg; s. Polster, 1935, S. 564f. In der erweiterten Neuauflage des Brandenburgis¡en ULYSSES von 1676 (s. Stauffer, 2007, S. 677-679) schreibt Birken dazu (S. 564f.): Al# A. 1664. zu Bamberg/ wegen de# in Hungarn ent‰andenen TürkenKrieg#/ ein Fränkis¡er Craiß-Tag gehalten/ und S. Ho¡für‰l. Dur¡l. den 2 Febr. St. V. mit Einhälligkeit der Stimmen/ zum Craiß-Obri‰en erwehlet worden: ›nd ›e den 22 Ej. in Begleitung dero vornehm‰en Rähte und Bedienten/ na¡ Regen#burg zum Rei¡#tag verreiset/ und haben daselb‰ Jhr. Kais. Maj. aufgewartet. Na¡ diesem haben Sie/ dem zu Nürnberg ange‰ellten Rendezvous der zwey Fränkis¡en Regimenter zu Roß und Fuß/ wel¡e na¡ Hungarn solten gesendet werden/ den 28 und 29 Apr. st. vet. in eigener hohen Person beygewohnet/ und die Officiers mit gebührender Erinnerung an die beyde HH. Obri‰en gewiesen. Allhier nun ma¡-|ten Sie/ mit Herois¡en

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Wesen/ ein Vorspiel Jhrer angebohrnen Dapferkeit/ wel¡e folgend# na¡ zehen Jahren auf den S¡aupla” der Welt hervorgetretten. Zur Musterung der fränkischen Regimenter und deren Einsatz im Türkenkrieg s. zu Gedicht Nr. 262 der Sammlung Birken-Wälder (WuK. Bd. 2, S. 929f.). Zwei Tagebuchnotizen halten Entstehungs- und Versanddatum des Gedichts Nr. 83 fest: 17.4.1664 (I.103; PBlO.B.2.1.4, 5v): "den Glü¿wuns¡ an Jhre dur¡leu¡t Markgrafen Chri‰ian Ern‰ nomine Gebhardi zur Creißobri‰enStelle verfertigt."; 18.4.1664 (I.104; ebd.): "S¡reiben an Herrn Gebhard cum gratulatorio." Wann Birken Exemplare des sicher rasch erfolgten Drucks erhalten hat, ist nicht zu erkennen. Abgesehen von typographischen Hervorhebungen sowie Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist der Druck nur folgende Abweichungen auf: T1-T5] s. o. – 16 ni¡t] nit –. In seinem Schreiben vom 4.4.1676 (Text Nr. 124, Z. 12-14, des BirkenLilien-Briefwechsels, WuK. Bd. 11, S. 199) empfiehlt der Bayreuther Generalsuperintendent Caspar von Lilien (1632-1687) Birken, das Gedicht Nr. 83 in die erweitere Neuauflage des Brandenburgis¡en ULYSSES von 1676, die damals in Vorbereitung war, aufzunehmen. Birken hat diesem Vorschlag aber nicht entsprochen; s. den zugehörigen Kommentar in WuK. Bd. 11, S. 583f. Die Druckfassung des Gedichts Nr. 83 ist ediert in Birken, Unbekannte Gedichte, ed. Paas, 1990, S. 109-111. T5 Fränkis¡e Kreiß Obri‰en-Stelle] S. o. – 5 Rutten] 'Rute'; als Züchtigungsmittel. S. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 8 (1893), Sp. 1560. – 21 Mahumed] Der Prophet Mohammed. – 27 Gog-Magog# Tyranney] S. zu Gedichtgruppe Nr. 83(1), v. 1. Gemeint ist das Osmanische Reich. – 28 daß J#rael werd frey.] Die Gleichsetzung der Christen mit dem Volk Israel kommt in der Frühen Neuzeit häufiger vor. Man verstand sich als Nachfolger Israels als Gottes auserwähltes Volk. – 29f. Er mag, wie Pharao, ~ soll er ersau[en.] Ein von Ex 14 abgeleitetes Bild für den erwarteten Untergang der Türken. – 31 Der Glaub, die Feuer Seul ~ ihn.] Vgl. Ex 14.24. – 32-36 wir wollen diese# Volk ~ gar nit gilt.] Daß Alexander der Große auf seinem Asienfeldzug nach der Eroberung Hyrkaniens an der Südküste des Kaspischen Meeres 330/329 v. Chr. am Kaukasus und am Kaspischen Meer Befestigungswerke zur Abwehr nördlicher Reitervölker angelegt haben soll, die berühmten 'Tore Alexanders', war eine seit der Antike weit verbreitete Auffassung. Später wurden diese nördlichen Völker – insbesondere von christlichen Autoren – auch mit Gog und Magog identifiziert. S. Klopprogge, 1993, S. 39-69, besonders S. 48f.; Demandt, 2009, S. 286-289. Aufgrund der Annahme, daß auch die Türken zu Gog und Magog gehörten, die schon bei Luther zu finden ist (s. zu Gedichtgruppe Nr. 83(1), v. 1), kann Birken hier die Region um das Kaspische Meer als Ursprungsland der Türken bestimmen. – 33 zum Casper-Meere] Gemeint ist das Kaspische Meer. – 39f. J”t legt die Zweytra¡t hin ~ zu ‰reiten diesen Streit.] Nachdem die Türken im September 1663 die wichtige Festung Neuhäusel erobert hatten und sehr erfolgreich weiter vorgestoßen waren, hatte Kaiser Leopold I. die deutschen Reichsfürsten, den Reichstag und die anderen europäischen Herrscher um Hilfe gebeten. Dieser Aufruf war erfolgreich: Aus dem Deutschen Reich, insbesondere aus Bayern, Brandenburg und Sachsen, wurden dem Kaiser Truppenkontingente zur Unter-

Gedichte 83 und 84, 1664

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stützung gesandt. Selbst der französische König Ludwig XIV. schickte – im Rahmen des Rheinbundes – mehrere Tausend Soldaten. S. Eickhoff, 2008, S. 198-200. – 44 Sein ält‰e Nation, der Franke, ‰immt mit ein] Zu den beiden Regimentern, die Franken dann Ende April nach Ungarn schickte, s. die oben zitierte Passage aus der Neuauflage des Brandenburgis¡en ULYSSES. – 45f. la‹t un# die Ro‹e binden ~ Zaun] Redensartlich. S. Wander Bd. 3 (1873), Sp. 1280, 1302, Nr. 40, 515. Gemeint ist damit: Man soll den Feind angreifen. – 49 Diß i‰ nun Chri‰ian, der Zweyte, bald der Gro‹e.] Gemeint ist Markgraf Christian Ernst. Als "der Zweyte" erscheint er, weil er mit seinem Großvater Markgraf Christian (15811655) den ersten Vornamen gemeinsam hat. – 50f. Glei¡wie der Er‰e dort ~ de# ganzen Krei‹e# Sorg] Markgraf Christian war 1606 zum Kreisobristen des Fränkischen Kreises gewählt worden. – 53f. Er hieß gemeine Noht ~ au# unser aller Mund.] Der Markgraf wird die Abhaltung von allgemeinen Bittgottesdiensten wegen der Türkengefahr angeordnet haben. – 56 A¡ill und Ne‰or] Diese beiden wichtigen Protagonisten der Ilias stehen hier für Heldenmut und Weisheit. Zu Achilleus s. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 46-50; zu Nestor s. zu Gedicht Nr. 40, v. 4. – 57-61 wie s¡öne ~ Obwa¡t segnen:] Spiel mit den beiden Vornamen des Markgrafen. – 63 ›¡ kü‹en Fried und Re¡t] Eines der Zentralmotive schon der Birkenschen Friedensdichtungen von 1649/50.

Text 84: Auf dero ho¡Für‰li¡en Frauen Frauen Gemalin Frauen Erdmuth Sophien Geburt#Tag. 74v-75v T2 ho¡Für‰li¡en] ho¡Für‰ und etc.-Kürzel mit Punkt – T2 Frauen] Fr. und etc.-Kürzel mit Punkt – T3 Frauen(2x)] Fr. – 1 der] Kürzel; ebenso 6, 15, 37, 38, 50, 53, 66 – 1 Sternenbrüder] mit der-Kürzel; ebenso 63 Lieder – 64 wieder – 2 und] u. (ebenso 13, 15, 21, 32, 62, 71, 73, 76) – 2 Himmel#] Him ‾ el# (ebenso 65 kommen – 66 Himmel) – 27 Röslet] Räslet – 31 da#] Kürzel – 42 Sü‹e] S aus s überschrieben – 47 Fiber] Fider (Konjektur nach dem Druck) – 60 Lenzen] dahinter ein Punkt gestrichen – 72 Lande#] Landet Ein weiteres Gedicht (s. zu den Texten Nr. 33, 39, 45, 55, 71, 83), das Birken im Auftrag Johann Gebhardts verfaßt hat und das dann von diesem in eigenem Namen gedruckt worden ist: Früling#-Gruß/ | womit | Der Dur¡leu¡tig‰en Für‰inn und | Frauen/ Frauen | Erdmuht Sophien/ | Gebornen Prince‹inn au# dem Chur-|für‰li¡en Stammen zu Sa¡sen/ etc. | Vermählter Marggränn zu Brandenburg/ | in Preu‹en/ zu Magdeburg/ zu Stettin/ Pommern/ | der Ca‹uben und Wenden/ au¡ in S¡le›en/ zu Cros-|sen und Jägerndorf/ etc. Herzoginn/ Burggränn zu | Nürnberg/ Für‰inn zu Halber‰adt/ Min-|den und Camin/ | Seiner gnädig‰en Für‰inn und Frauen/ | Ho¡Für‰li¡en | Geburt#-Tag/ | al# den Fun[zehenden Hornung/ | unterthänig‰ | Ehrfeyret und beglü¿wüns¡et | Johann Gebhard/ | Bayreuth ANNO M DC LXIV. (S. Stauffer, 2007, S. 450f.) Anlaß war der Geburtstag der Markgräfin am 15.2.1664. Gebhardts Bestellung könnte Birken am 4. oder am 11.2.1664 zugegangen sein; zu beiden Daten ist der Empfang von Briefen des Druckers verzeichnet: I.99, 101; PBlO.B.2.1.4, 4v, 5r. Auf beide Schreiben Gebhardts hat Birken noch am selben Tag geantwortet, s. ebd. Wann er das Gedicht Nr. 84 verfaßt und nach Bayreuth geschickt hat, ist dem

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Apparate und Kommentare

Tagebuch nicht zu entnehmen. Sicher ist es so rechtzeitig abgeschickt worden, daß Gebhardt den Druck noch vor dem Geburtstag fertigstellen und dann am 15.2.1664 überreichen konnte. Wenn diese Annahme zutrifft, hätte das Gedicht Nr. 84 in der Sammlung vor dem erst am 17.2.1664 entstandenem Gedicht Nr. 83 angeordnet werden müssen. Zum 25.2.1664 hat Birken im Tagebuch festgehalten (I.107; PBlO.B.2.1.4, 6r): "S¡reiben 28 von Herrn Gebhard und 29 von Cammerrat Rents¡eln: jener da# Carmen Natalitium [...] beygesendet." Bei dieser Beilage wird es sich um den Druck des Gedichts Nr. 84 gehandelt haben. Die Frühlingsbildlichkeit, die das ganze Gedicht dominiert, paßt nicht so recht zum Datum des Geburtstages der Markgräfin, da der Frühling eigentlich erst im März beginnt. Abgesehen von typographischen Hervorhebungen sowie Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist der Druck folgende Abweichungen auf: T1-T4] s. o. – 27 Röslet] Räslet – 44 ni¡t] nit –. Die Druckfassung des Gedichts Nr. 84 ist ediert in Birken, Unbekannte Gedichte, ed. Paas, 1990, S. 101104. 4 da# Hau# de# Wider#] Die Sonne steht vom 21.3. bis zum 20.4. im Tierkreiszeichen Widder. Am 15.2., dem Geburtstag der Markgräfin, der in die Zeit des Sternzeichens Wassermann fällt, auf das zunächst noch das Sternzeichen Fische folgt, lag dieser Zeitraum also noch relativ weit in der Zukunft. Birken verweist aber hier auf das Tierkreiszeichen Widder, weil es zugleich mit dem astronomischen Frühlingsbeginn einsetzt. – 6 der grauen Zeit] Dem Winter. – 7 Freulein Flora] S. zu Gedichtgruppe Nr. 55(2), v. 5. – 11 Wald-Cartinen] "Cartinen" sind Gardinen; s. Grimmsches Wörterbuch Bd. 4, Teil 1, Abteilung 1 (1878), Sp. 13344f. In der Bildlichkeit der Strophe wird der sich bald belaubende Wald mit Bettvorhängen verglichen. – 17 die ges¡uppten Bürger] Die Fische. – 18f. S¡melzt ~ von de# Zefyr# san]en So¿en,] Zum Westwind Zephyros s. Der kleine Pauly. Bd. 5 (1975), Sp. 1513. Mit "soccus" wird die niedrige Fußbekleidung der Schauspieler in der Komödie bezeichnet; vgl. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 10, Teil 1 (1905), Sp. 1389f.; Georges. Bd. 2 (1976), Sp. 2700. Der Schnee soll unter den 'Schritten' des Westwinds schmelzen. – 23 Nord!] Der Nordwind, als Vertreter des Winters, wird angeredet. – 24 neue#-Zembla] Zur Doppelinsel Nowaja Semlja in der Barentsee s. zu Gedichtgruppe Nr. 55(2), v. 1. Hier steht sie für den Rückzugsort des Winters. – 27f. Röslet, ihr Auroren-bli¿e, diesen Morgen s¡ön herein!] Zum Verb 'röseln' s. Grimmsches Wörterbuch Bd. 8 (1893), Sp. 1181. Es kann 'rosenfarben aussehen' oder 'nach Rosen riechen' meinen; hier ist ersteres der Fall. Aurora ist die Morgenröte; mit "Auroren-bli¿e" sind die Sonnenstrahlen des Sonnenaufgangs gemeint. Der Aufruf der Verse leutet also: 'Färbt diesen Morgen schön und rosenfarben ein, ihr Strahlen des Sonnenaufgangs!' – 31-35 den da# Gotte#-Volk ~ ›¡ bekra[ten.] Birken meint das jüdische Purim-Fest, das am 14. oder 15. des Monats Adar des Jüdischen Kalenders stattfindet. Dieser Monat entspricht dem Zeitraum von Mitte Febuar bis Mitte März des Gregorianischen Kalenders. S. Zedler. Bd. 29 (1741), Sp. 1715-1717. Es handelt sich dabei aber keineswegs um ein Frühlingsfest, wie es Birkens Verse nahelegen. Vielmehr wird die Errettung des jüdischen Volkes aus der persischen Diaspora gefeiert. – 58 al# die Keyserkron zu s¡auen] Die

Gedichte 84 und 85, 1664

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Kaiserkrone ist eine Pflanzenart aus der Familie der Liliengewächse, die aus Asien importiert worden ist und schon in der Frühen Neuzeit als Zierpflanze in Gärten verbreitet war. S. Zedler. Bd. 15 (1737), Sp. 348f. Hier steht die Blume für die Markgräfin. – 67-69 Laß ~ Mutter werden.] Dieser Wunsch hat sich nicht erfüllt: Markgräfin Erdmuth Sophie gebar keine Kinder. – 76 unsre Lande#-Götter] Das Markgrafenpaar ist gemeint; s. zu Gedicht Nr. 33, v. 2.

Text 85: Uber de# Dur¡leu¡tigen Teüts¡en Föbu# Saurbrunn-Cur. Sonnet. 75v/76r T2 Dur¡leu¡tigen] Dur¡l. (l geht in etc.-Kürzel über) – T2 Teüts¡en] T – T4 Sonnet] Son‾ et (ebenso 7 Brunn) – 2 aufdaß] mit da#-Kürzel – 2 widergeb'] mit der-Kürzel; ebenso 6 Bethe#der – 3 da#] Kürzel – 3 Sommerfeld] Som ‾ erfeld (ebenso 5, 9 Himmel) – 5 der] Kürzel; ebenso 11 – 8 und] u. – 10 dur‰] r überschrieben – 14 geziert] g überschrieben Ein weiteres Gedicht für Herzog Anton Ulrich von Braunschweig-Lüneburg. Der Plazierung in der Sammlung nach müßte es in der ersten Hälfte des Jahres 1664 entstanden sein. Mangels Kontextes ist eine genauere Datierung nicht möglich. Es gilt einer Sauerbrunnen-Kur des Herzogs. Wo, wann und wegen welchen Leidens diese Kur stattgefunden hat, ist unermittelt. Birken wird von Anton Ulrich brieflich informiert worden sein. Daraufhin muß er das Sonett Nr. 85 verfaßt und dem Herzog zugesandt haben. Im Tagebuch des Jahres 1664, das eine intensive Korrespondenz mit dem Herzog belegt, hat dieser Vorgang keine Spuren hinterlassen. Auch die in der Sammlung loser Blätter aus aufgelösten Arbeitsbüchern Birkens PBlO.B.5.0.28 erhaltenen Teilabschriften mehrerer Briefe an Herzog Anton Ulrich geben keinen Aufschluß. In der Sammlung PBlO.B.5.0.28 findet sich aber auf der verso-Seite eines Blattes, das vor einem Blatt mit der Eintragung zu einem Brief an den Herzog von Ende 1663 (s. auch zu v. 14) eingeordnet ist, eine fragmentarische weitere Fassung des Gedichtes Nr. 85: Bl. 146v. Sie ist zweifach mittig durchstrichen und enthält nur die ersten 10 Verse des Gedichts. Die Überschrift lautet: Sonnet | Uber de# dur¡leu¡tigen Siegprangenden | de# Teuts¡en Föbu# | Sauerbrunn-Cur. Links neben der Überschriftgruppe hat Birken die Zahl "LXXXV" notiert, was genau der Nummer des Gedichts in der Sammlung Lorbeer-Wälder entspricht. Es handelt sich sicher um die Vorlage für die Eintragung in die Sammlung. Abgesehen von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion gibt es keine Abweichungen. Auch wenn die Fassung im Konzeptbuch PBlO.5.0.28 vor dem Brief an Herzog Anton Ulrich von Ende 1663 steht, bedeutet das nicht, daß das Gedicht Nr. 85 auch zu dieser Zeit entstanden und mit dem Brief versandt worden sein muß. Die beiden Epigramme, die sich auf derselben Seite wie das Fragment des Gedichts Nr. 85 finden (Gedicht Nr. 179 der Sammlung Todten-Andenken (WuK. Bd. 5, S. 232, 770) und ein Albumeintrag für Paul Martin Alberti (s. WuK. Bd. 2, zu Gedicht Nr. 262, S. 929-931)), stammen beide aus dem Jahr 1664; ein kleiner lateinischer Prosatext, wohl für ein Stammbuch bestimmt, konnte bisher noch keinem Datum zugeordnet werden. Die Plazierung des Gedichts

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Nr. 85 in der Sammlung Lorbeer-Wälder dürfte also chronologisch korrekt und das Gedicht frühestens 1664 entstanden sein. Ein Druck ist nicht bekannt. T2 Föbu#] Zu dieser Bezeichnung für Herzog Anton Ulrich s. zu Gedicht Nr. 43, v. 3. – 1-4 Trinkt Föbu# ni¡t i”und de# Meer# gesalzne Flut? ~ i”t eben diese# thut.] In v. 1f. ist mit Phoebus die Sonne gemeint, die verdunstendes Meerwasser in Regen verwandelt. Dieses Bild steht für die Sauerbrunnen-Kur des Herzogs, bei der das Wasser des Brunnens die Gesundheit des Herzogs wiederherstellt und so dessen literarische Betätigung, den "Kun‰s¡ri]-Regen" (v. 13), ermöglicht. Birken spielt – wie häufig in Gedichten für Herzog Anton Ulrich – mit einer Gleichsetzung des Herzogs mit dem Sonnen- und KünsteGott Phoebus-Apoll. – 5 Strut] 'Flut'; s. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 10, Teil 4 (1942), Sp. 147f. – 68 wie den Bethe#der-Tei¡ ~ ein gesunde# Blut.] Vgl. Joh 5.1-15. – 9-11 Apollo ni¡t allzeit ~ Pegasu# im S¡ild.] Verweis auf die literarischen Ambitionen des Herzogs. – 10 Pferdbrunn] S. zu Gedicht Nr. 37, v. 61f. – 11 Jhm springt der Pegasu# im S¡ild.] Das weiße Sachsenroß, das die Welfenherzoge in ihrem Wappen führten (s. zu Gedicht Nr. 77, v. 21f.), wird hier zum Dichterroß Pegasus stilisiert. – 13 der Kun‰s¡ri]-Regen fällt auf Canaan# Geld] Anspielung auf Deut 11.10-15, vor allem aber auf den Schauplatz der Aramena-Handlung (s. zu v. 14). – 14 daß Teüts¡land ›¡ geziert von Aramenen s¡aue.] Ankündigung des ersten höfischen Großromans Herzogs Anton Ulrich, der allerdings erst ab 1669 in fünf Teilen erscheinen sollte: Die Dur¡leu¡tige Syrerinn Aramena, Nürnberg 1669-1673; s. Dünnhaupt. Bd. 1 (1990), S. 304, Nr. 18. Birken war in dieses Romanprojekt vielfältig eingebunden; s. Stauffer, 2007, S. 719-721, 748-751, 771f., 796f., 832-835. Schon früh war er über dieses Projekt informiert. Aus der Abschrift eines Briefes an den Herzog von Ende 1663 (PBlO.B.5.0.28, 147v/r; sie wird im allgemeinen Kommentar zu Gedicht Nr. 77 teilweise zitiert) wird kenntlich, daß Birken bereits damals erste Proben des Romans vorgelegen haben müssen: Von der Wunder-Aramena, se”e i¡ vor dißmal nur diese#, daß i¡, wiewohl i¡ nit Hemor bin, bey den wenigen Bli¿en, die dieser S¡önen i¡ in i”iger Unmuß opfern können, i¡ bey mir etwa# gefühlet, da# mi¡ beredet, i¡ werde in ›e mi¡ ganz innigli¡ verlieben: wovon, glei¡wie au¡ von dem über Goliath | Siegprangenden David, und übrigem allem, gehorsam zuertheilen, i¡ üm gnädige Na¡si¡t bi# auf n䡉e Po‰ unterthänig‰ ersu¡e.

Text 86: Über den Tode#-Fall de# theuren Helden# Herrn Herrn Grafen# Peter Strozzi Römis¡ Keyserli¡er Maje‰ät Feldmars¡alk. Leutenant# etc. im Namen seine# Ore‰e#. 76r-82r T3 Herrn (2x)] H. – T4 Römis¡ Keyserli¡er Maje‰ät] Röm. Keys. Maj. – T5 etc.] Kürzel mit Punkt – 1 Diese#] D größer und initialenartig ausgeführt – 3 haben.] danach eröffnende Klammer ungestrichen – 5 Ander] mit der-Kürzel; ebenso 32 beyder – 50 ieder – 56, 82 weder – 81, 91 oder – 118 wider – 138 leider – 141 wieder – 157, 223 Feder – 168 Brüder – 180 wunder – 187 Niderlag – 199 Sonder – 210 Alexandern – 5

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und] u. (ebenso 13, 14, 16, 18, 20 (2x), 27, 32, 33, 34, 37, 41, 42, 51, 57, 58, 85, 88, 96, 101, 108, 110, 113, 120, 132, 141, 146 (2x), 147, 150, 171, 176, 180, 181, 186, 190 (1. Position), 194, 197 (1. Position), 212, 213, 214, 215, 218, 220, 222) – 6 Jener] Jner – 7 daß] Kürzel; ebenso 98, 122, 136; ebenso 20, 24, 31, 39, 43, 80, 87, 94, 122, 174, 179, 197, 206 das – 7 vers¡wommen] vers¡wom ‾ en (ebenso 25 herge‰ammt – 29 Stamm# – 48, 54 Himmel – 63 himmel – 64, 160 Flammen – 76 thummer – 89 Zimmer – 91 immer – 95 vollkommen – 121, 147 genommen – 123, 179 gekommen – 164 be‰immten – 165, 220 Himmel# – 176 Flammenregen – 177 ges¡wommen) – 11 der (2. Position)] Kürzel; ebenso 18, 19, 22, 24, 26, 31, 35, 72 (1. Position), 73 (2. Position), 82, 94, 95, 97, 99, 105, 106 (2. Position), 117, 125, 130, 140, 148, 149, 169, 171, 173, 175, 176, 181 (2x), 184, 185, 186 (2x), 188, 189, 190, 194, 199 (2x), 200, 204, 212, 221 (durch Streichung und Ergänzung aus den) – 13 allgemein] ev. all gemein – 16 Mauer] Maur – 16 gefället] durch Überschreibung und Ergänzung aus gefällt – 33 wa#] Kürzel; ebenso 180 – 40 abgewann] abgewan‾ (ebenso 46 Land#mann – 53 zurennen – 55 zubrennen – 126 donnern – 219 dann – 219 Ehrgewinn) – 43 alt-] alter – 55 de#] e aus a überschrieben – 61 Tugend] Tugen – 69 blutige#] b überschrieben – 70 ents¡uldigt] en aus ge überschrieben – 73 von] vo‾ (ebenso 109 S¡anz – 112 Sand – 138 Aufgang) – 84 Großmut] ß aus # überschrieben; zunächst Gro# mut – 94 bä‰e] fä‰e – 96 vergwi‰] mit ver-Kürzel; ebenso 166 versehn – 219 verlu‰ – 219 vers¡lu¿en – 98 genennt.] genennt (ebenso 147 Wirte. – 176 kund. – 208 Meer.) – 104 in] ihn – 132 Höf'] Höfe' – 140 Türk] durch Streichung aus Türken – 142 Treüe] Treü – 142 1

3

2

‰ärkte die,] ‰ärkte, – 149 ihn und au¡] ihn au¡ und – 156 Strei[] Stri[ – 161 vorn] durch Streichung aus vornen – 177-180 wohl 3000 ~ und gehört.] Reihenfolge der Verse im Manuskript: 179, 180, 177, 178; Rangierung durch links vorgesetzte Zahlen: 3, 4, 1, 2 (hinter den Zahlen senkrechter Abgrenzungsstrich) – 187 in Stambol s¡allen] in s¡allen – 194 Au¡] A¡ – 194 wär] die Lesung wäre in WuK. Bd. 9, S. 458, ist zu korrigieren – 204 nehm'] nahm' – 215 sein'] danach ein Wortanfang oder Satzzeichen gestrichen Das Gedicht Nr. 86 hat Birken im Auftrag und Namen Gottlieb von Windischgrätz' geschrieben. Anlaß war der Tod Peter Strozzis, Grafen von Schrattenthal (1626-1664; zu ihm s. Zedler. Bd. 40 (1744), Sp. 1052-1054; ADB. Bd. 36 (1893), S. 629f. (C. v. Duncker); Text Nr. 191 des Birken-WindischgrätzBriefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 555-560)), eines engen Freundes von Windischgrätz, der am 9.6.1664 nc bei einem Gefecht mit den Türken an der Mur unweit von Serinwar gefallen war. Im Brief Nr. 138 des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 446-451, 1241-1247) vom 15.6.1664 nc hat Windischgrätz Birken von diesem Todesfall unterrichtet und in Z. 132-145 den Auftrag für die Anfertigung des Gedichtes Nr. 86 und einer lateinischen Grabschrift (s. zu Gedicht Nr. 87) erteilt, im Brief Nr. 139 (WuK. Bd. 9, S. 451f., 1247f.) vom 21.6.1664 nc wurden dann weitere Informationen geliefert und der Auftrag erweitert. Entstehung und Versendung dieses Gedichtes sind in Birkens Tagebuch des Jahres 1664 exakt dokumentiert: 20.6.1664 (I.126; PBlO.B.2.1.4, 11v): "An den Strozzis¡en Gedi¡t ges¡rieben." 21.6.1664 (ebd.; ebd.): "Am Strozzis¡en Gedi¡t scripsi." 22.6.1666 (ebd.; ebd.): "Am Stroz-

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Apparate und Kommentare

zis¡en Gedi¡t ges¡rieben." 23.6.1664 (ebd.; ebd.): "da# Strozzis¡e Epicedium continuirt." 24.6.1664 (ebd.; ebd.): "da# Strozzis¡e Gedi¡t absolvirt. den ganzen Tag damit paßiret." 25.6.1664 (ebd.; ebd.): "S¡reiben an Herrn Grafen von Windis¡grä” cum Epicedio Strozziano." Mit dem nicht von einem Konzeptbuch-Reflex repräsentierten Brief vom 25.6.1664, Birkens Antwort auf die Schreiben Nr. 138 und Nr. 139 des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels, ist das Gedicht nach Wien gesandt worden. Es gibt eine gegenüber der Aufnahme in die Sammlung ältere Spur dieses Gedichtes. In dem Konvolut einzelner Blätter aus mehreren aufgelösten Konzept- und Arbeitsbüchern, das die Sigle PBlO.B.5.0.28 trägt, ist 144r/v der Anfang des Gedichtes – Titelgruppe und v. 1-12 – enthalten, mit Arbeitsspuren, die an einen ersten Entwurf denken lassen. Die Eintragung, welcher der Schluß einer Abschrift des Briefes an Herzog Anton Ulrich vom 4.6.1664 (s. I.124; PBlO.B.2.1.4, 10v) voraufgeht und der Beginn eines Gratulatoriums zur Magister-Promotion zweier Altdorfer Studenten folgt (vgl. I.125; PBlO.B.2.1.4, 11r; zum 11.6.1664: "Herr Müller und Herr Riedner mi¡ zu ihrem Promotion-Actui invitirt."; das Gedicht dürfte gegen Ende des Monats entstanden sein), ist auf der recto-Seite – Titelgruppe, v. 1-8 – doppelt, auf der verso-Seite – v. 9-12 – einfach senkrecht durchstrichen. Rechts neben der Titelgruppe ist die Nummer LXXXVI angebracht, welche die Stelle des Gedichtes in der Sammlung Lorbeer-Wälder bezeichnet, links auf dem Rand, gegenüber von v. 9-12 und quer zur Hauptbeschriftung, der Vermerk: "Sind 228 Verse | Vide Quodlibeta in 8." Die Sammlung Lorbeer-Wälder dürfte gemeint sein; in ihr enthält das Gedicht aber nur 224 Verse. Von Abweichungen der Orthographie und Interpunktion abgesehen, unterscheidet sich der Konzeptbuchtext von demjenigen der Sammlung an folgenden Stellen: T5f. im Namen seine# Ore‰e#] nomine Jllustris Comitis Theophili de Windis¡grä” – 2 Lieb‰e] Freundinn – 5 entronnen] entnommen –. Birken hat die Vorgaben, die ihm mit den beiden Briefen Nr. 138 und Nr. 139 des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels geliefert worden waren, ganz exakt umgesetzt. Außer einem Gleichnis (v. 53-55), gewissen emphatischen Akzenturierungen und, vor allem, der Entproblematisierung des von Windischgrätz übermittelten Ehr-Konzepts (v. 67-76) gibt es keine substantiellen Abweichungen von der Birken zur Verfügung gestellten Materialbasis. Auch der Aufforderung, das Gedicht als eine Verlautbarung des Bestellers (s. Brief Nr. 138, Z. 132f., 135f., 145, des Birken-WindischgrätzBriefwechsels) und / oder als Trostrede an die Witwe einzurichten, ist Birken nachgekommen: v. 83, 157, 198-204, 221. Das Gedicht Nr. 86 ist auch als Text Nr. 140 des Birken-WindischgrätzBriefwechsels ediert (WuK. Bd. 9, S. 452-458, 1248-1251; dort sind die Entsprechungen zu den beiden genannten Briefen im Stellenkommentar nachgewiesen). Zum Gedicht Nr. 86 und seinem Kontext s. Laufhütte, 2013, S. 59-67. T7 Ore‰e#] Zu Orestes, dem Sohn des Agamemnon, s. Der kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 336-338. Birken verwendet diesen Namen hier für Windischgrätz, weil die Freundschaft zwischen Orestes und Pylades (zu ihm s. ebd., Sp. 1248) berühmt war. Sie wird hier mit derjenigen zwischen Windischgrätz und Strozzi gleichgesetzt. – 1-10 Diese# nur war übrig no¡ ~ ô du ungere¡ter Tod?] Windischgrätz' erste

Gedicht 86, 1664

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Ehefrau, Gräfin Emilia Margaretha von Slavata (1630-1663), geborene Gräfin von Holland-Brederode, war bereits wenige Monate nach der Hochzeit (7.1.1663 nc) am 14.8.1663 gestorben; s. zu Brief Nr. 132 im Birken-Windischgrätz-Briefwechsel (WuK. Bd. 9, S. 1228). Zum Tod des Freundes Strozzi s. o. – 14-16 Wien da# weinet, und sein Keyser ~ heult und ru[t ganz Ö‰errei¡.] Im Brief Nr. 139, Z. 12-15, (WuK. Bd. 9, S. 451) wird ein Zitat aus einem Beileidsbrief des Kaisers an Strozzis Witwe (s. zu v. 217220) mitgeteilt: "J¡ habe an Ew¨ren Ehman ßehr viell verlohren weill J¡ au[ ßeine perßohn einen großen theill mein vndt meiner länder glükßehligkeit gegründet". – 25-28 hier hat wohl ein gro‹er Sohn ~ lang‰ s¡on dur¡ den Erdenkreiß.] Zu Strozzis Herkunft und Vorfahren s. Text Nr. 191, Z. 7-27, 149-175, des BirkenWindischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 555-560). – 31 Wien, der Städte Keyserinn, gab da# Leben einem Sohne] Der Text Nr. 191, Z. 28f., des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 556) bestätigt Strozzis Geburt in Wien. – 39 geie‹en] 'geflissen'. Strozzi wird als ein Reiter vorgestellt, der die Pferde zu besonderen Leistungen anspornen konnte. – 46 selb‰ mit Caesarn, seinem Land#mann, redt' er in die Wett Latein] Hinweis auf die guten Lateinkenntnisse Strozzis. – 46 Caesarn] Gemeint ist Gaius Julius Caesar (100 v. Chr. - 44 v. Chr.) – 54 Orion] Das Sternbild ist gemeint. – 55 Wie de# Marti# Lauf‰ern-Feur niemal# höret auf zubrennen] 'Laufstern' ist eine damals geläufige Bezeichnung für 'Planet'; s. Krünitz. Bd. 113 (1810), S. 164. Gemeint ist der Mars. – 61 Er hat ›¡, wie Herkule# ~ Weg begeben.] Anspielung auf den bekannten Mythos von der Wahl des Herakles; s. Henkel / Schöne, 1976, Sp. 1642f.; dort auch Hinweis auf die antiken Quellen. – 67 ge‰ra[t] 'getadelt', 'kritisiert'. – 94 Marti# Feld] Mars war der Gott des Krieges. Der Begriff 'Marsfeld' bezeichnet das Schlachtfeld, den Kampfplatz. – 99-104 Al# der dritte Ferdinand, ~ ihn vor eine Ritter Ehr.] Vgl. dazu Zedler. Bd. 40 (1744), Sp. 1052: Al# er [Strozzi] aber 1647 vernahm, daß der Kayser Ferdinand III persönli¡ wider die S¡weden zu Felde gegangen, kam er auf der Po‰ zu der Kayserli¡en Armee in Böhmen, und ward anfang# unter de# FeldMars¡all-Lieutenant# Hunoldt‰ein Regiment ein Piquenier, bekam herna¡ ein Fähnlein und Compagnie na¡ einander. Ähnlich ADB. Bd. 36 (1893), S. 629 (C. v. Duncker). Der Inhaber des Regiments, in welchem Strozzi in dieser für die kaiserliche Armee außerordentlich schwierigen Situation seine militärische Laufbahn begann, war Hans Wilhelm Vogt, Freiherr von Hunoldstein (1599-1665), kaiserlicher und kurbayerischer Kriegsrat und Generalfeldzeugmeister; s. Zedler. Bd. 50 (1746), Sp. 298; ADB. Bd. 13 (1881), S. 421 (Landmann). Vgl. dazu Text Nr. 191, Z. 62-65, des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 557). – 101 Er kam, au# dem Niderland] Zu Strozzis Aufenthalt in den Niederlanden heißt es bei Zedler. Bd. 40 (1744), Sp. 1052: gieng er 1645 in dem 19 Jahre seine# Alter#, mit dem Comitat de# Kayserl. Principal-Gesandten Maximilian# von Trautman#dorf, na¡ Mün‰er und Oßnabrü¿, von dar aber na¡ Brabant, und hielt ›¡ eine Zeitlang in Brü‹el auf.

Apparate und Kommentare

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Nach Auskunft der ersten in einer Folge von fremder Hand geschriebenen Notizen zu Strozzis Stammbaum in Birkens Nachlaß (PBlO.B.2.4.11) ist er in Brüssel am Hof Erzherzog Leopold Wilhelms (1614-1662), des Generalstatthalters der Spanischen Niederlande 1646-1656 (s. Hueber, Rubrik 320), Page gewesen. – 105f. Bald der Vierte Ferdinand, ~ al# der Leibwa¡t-Capitän.] Vgl. Zedler. Bd. 40 (1744), Sp. 1052: König Ferdinand IV. in Ungarn und Böhmen, na¡mal# au¡ Römis¡er König, ma¡te ihn zu seinem Cämmerer, und folgend# zu seinem Hauptmann über die Garde der Trabanten [...]. Ähnlich ADB. Bd. 36 (1893), S. 629. Vgl. dazu Text Nr. 191, Z. 66-68, des Birken-WindischgrätzBriefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 557). – 107-120 Na¡mal# ihn Milano sah ~ e# zutragen würdig sey.] Dazu schreibt Zedler. Bd. 40 (1744), Sp. 1052f.: auf de‹en 1654 erfolgten Tod, Kayser Ferdinand ihn in seine Dien‰e al# einen Cämmerer und Hof-Krieg#Rath gezogen, ihm au¡ ein Regiment zu Fuß gegeben, mit wel¡em er, al# Ober‰er, unter dem Kayserl. Feld-Mars¡all, Grafen von En¿enfurth, 1656 in Jtalien ge‰anden. Im Jahr 1657 befand er ›¡ bey dem Entsa” der Stadt Ale‹andria della Paglia in dem Herzogthum Mayland, und ward dabey gefährli¡ verwundet. Ähnlich ADB. Bd. 36 (1893), S. 629. Die strategisch wichtige Festung Alessandria an der Mündung der Bormida in den Tanaro wurde damals von den Franzosen belagert. Adrian Graf von Enckevort (gest. 1663), bayerischer und kaiserlicher Feldmarschall (zu ihm s. ADB. Bd. 6 (1877), S. 148-150 (Landmann)) war seit 1656 Anführer der kaiserlichen Hilfstruppen für die Spanier in Italien in der Endphase des seit 1635 geführten Krieges zwischen Spanien und Frankreich, der 1659 mit dem Pyrenäischen Frieden endete. Vgl. auch Text Nr. 191, Z. 68-80, des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 557). – 121-128 Al# sein Thaten-Ruhm na¡ Nord ~ wo er fo¡t, verliehren nit.] Dazu heißt es bei Zedler. Bd. 40 (1744), Sp. 1053: Na¡ diesem ließ er ›¡ in Pohlen wider den König in S¡weden bey der von dem General-Lieutenant, Grafen Montecuculi, geführten Armee al# General-Wa¡tmei‰er gebrau¡en, that au¡ den Krieg#-Zug zu Hül[e de# König# in Dännemar¿ 1658 mit, und war eine Zeitlang Kayserl. Gesandter bey dem Chur-Für‰en zu Brandenburg, Friedri¡ Wilhelm, al# mit dem ›¡ au¡ diese Kayserl. Armee vereiniget hatte [...]. Ähnlich ADB. Bd. 36 (1893), S. 629, wo mitgeteilt wird, daß die diplomatische Mission der Vertretung der kaiserlichen Interessen im Vorfeld des Friedensschlusses von Oliva 1660 galt. Sehr ausführlich sind die Kriege Karls X. Gustav im 8. Band des Theatrum Europaeum dargestellt, die Vertreibung der Schweden von den dänischen Inseln und die Kämpfe um Greifswald 1658/1659 S. 1063f. und 11671171. Oberkommandierender der kaiserlichen Truppenkontingente gegen Schweden war Graf, später Fürst Raimondo Montecuccoli (1608-1680); zu ihm s. zu Brief Nr. 24, Z. 24-26, im Birken-StubenbergBriefwechsel. Vgl. auch Text Nr. 191, Z. 81-91, des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 557f.). – 122f. gab ein Churhaupt ~ sey gekommen] Wie aus Text Nr. 191, Z. 83f., des Birken-

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Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 557) hervorgeht, hat Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688) diese Aussage über Strozzi getätigt. – 125 Selb‰ der Sueden Admiral ~ do¡ wi¡' er nit einen S¡ritt.] Wie aus Text Nr. 191, Z. 85-87, des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 557) hervorgeht, fand dieser Beschuß auf der Insel Alsen vor Sonderburg statt. Der Admiral war Carl Gustav Wrangel (1613-1676). – 127f. Seine Fau‰, vor Fühnen ~ Wunder thät.] Strozzi leitete einen Angriff auf der Insel Fenoë bei Fühnen und konnte die Schweden von dort vertreiben; vgl. Text Nr. 191, Z. 87f., des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 557). – 129-132 Ni¡t nur war er ein Soldat. ~ in die Wett.] Zu Strozzis diplomatischen Missionen vgl. Text Nr. 191, Z. 91-99, des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 558). – 133f. Wie ließ, le”tmal# zu Pari#, dieser gro‹e Mann ›¡ spüren? ~ seiner Bots¡a] gibt zu sehn.] Vgl. Zedler. Bd. 40 (1744), Sp. 1053: Strozzi wurde bald herna¡ al# Kayserl. Gesandter in Fran¿rei¡ gesendet, von dem Könige daselb‰ Bey‰and wider die Tür¿en zu su¡en, die er au¡, na¡dem er den 2 Jenner 1664 die er‰e Audien” gehabt, erhalten. Vgl. Theatrum Europaeum. Bd. 9 (1672), S. 919. Sehr knapp dazu ADB. Bd. 36 (1893), S. 629. Strozzi hat also maßgeblich daran mitgewirkt, daß Frankreich im Türkenkrieg 1664 ein Truppenkontingent zur Unterstützung des Kaisers entsandt hat; vgl. zu Gedicht Nr. 83, v. 39f. – 139-153 Er war General nun worden, ~ do¡ au¡ Fur¡t im Feinde, würken.] Diese Verse dürften sich noch auf die Zeit vor Strozzis Frankreichmission beziehen. Vgl. Zedler. Bd. 40 (1744), Sp. 1053: gelangte na¡ dem S¡wedis¡en, Pohlnis¡en und Dänis¡en Frieden 1660 wieder in die Kays. Erblande an, woselb‰ er balde wieder Dien‰e bekommen, und bey dem innerli¡en Kriege in Siebenbürgen ›¡ gebrau¡en la‹en. Neb‰ dem Grafen Johann zu Rothal, ward er im Mertz 1662 auf die Zusammenkun[t der Ungaris¡en Rei¡#-Stände na¡ Preßburg gesendet, und wie selbige# Jahr der Tur¿is¡e Groß-Vezier A¡met, in Person in Ungarn rü¿te, ward er, al# damahliger Kayserl. General-Feld-Mars¡all-Lieutenant, die Krieg#Vol¿er au# Siebenbürgen zurü¿e zu führen, beordert, und lagerte ›¡ bey Serca”, ward aber mit einer gefährli¡en Kran¿heit überfallen. Na¡ seiner Geneßung mars¡irte er in Nieder-Ungarn, da er eine Zeitlang bey S¡nita sein Lager aufs¡lug, und herna¡ zu der Haupt-Armee, unter dem General-Lieutenant, Grafen von Montecuculi, ‰ieß. Al# die Ve‰ung Neuhäusel von Tür¿en eingenommen worden, ward er al# OberCommendant in da# S¡loß zu Preßburg, (wel¡e# er au¡ in der Eil mehr befe‰igen la‹en) und der Obri‰e Priami in die Stadt geleget [...]. Sehr knapp dazu ADB. Bd. 36 (1893), S. 629. Zur Fürsorge Strozzis gegenüber seinen Soldaten schreibt Zedler. Bd. 40 (1744), Sp. 1053: Er verließ ein gro‹e# Lob, war bey den Soldaten sehr geliebet, denen er, wann er ›e verwundet gesehen, 2 oder 3 Ducaten au# seinem eigenen Beutel zu geben pflegen, au¡ für die Kranken derge‰alt gesorget, daß sein Mund-Ko¡ mehr mit denselben, al# mit seiner Tafel zu thun gehabt. Dazu ausführlich Diarium Europaeum. Cont. X. (s. zu Brief Nr. 142, Z. 17f., im Birken-Windischgrätzbriefwechsel WuK. Bd. 9, S. 1254)), S. 264, 270. Ähnlich, doch knapper, ADB. Bd. 36 (1893), S. 630.

Apparate und Kommentare

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Vgl. auch Text Nr. 191, Z. 100-105, 117-120, des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 558). – 154-156 Al# mit vierthalbtausend köpfen ~ jagte unverri¡t na¡ hau#.] Auch diese Begebenheit wird noch vor der Frankreichmission, also 1663, stattgefunden haben. Im Text Nr. 191, Z. 106-110, des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 558) ist sie entsprechend auch vor dem Bericht über die Reise nach Paris angeordnet. – 159-190 A¡ wa# Feuer hat ~ und ob›egend unterlag.] Es wird kaum kenntlich, daß diese Passage eigentlich zwei Gefechte behandelt: die Belagerung von Canischa, die am 2.6.1664 nc aufgehoben wurde, und das Gefecht an der Mur, bei dem Strozzi am 9.6.1664 nc getötet wurde. – 159-164 A¡ wa# Feuer hat sein Muht ~ zur be‰immten Tode#-Rei#.] Zu der wegen der Annäherung der türkischen Hauptarmee am 2.6.1664 nc aufgehobenen Belagerung von Canischa und Strozzis Verwundung s. Zedler. Bd. 40 (1744), Sp. 1053; ADB. Bd. 36 (1893), S. 629f.; ausführlich Diarium Europaeum. Cont. X., S. 248-265; Theatrum Europaeum. Bd. 9 (1672), S. 1166-1181. Vgl. auch Text Nr. 191, Z. 121-123, des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 558). – 165f. A¡ ihm s¡wahnte dieser Gang ~ ›¡ de# Tag# vorher versehn.] Daß Strozzi am Tag vor seinem Tod die Kommunion empfing, bestätigt Text Nr. 191, Z. 125, des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 559). – 168 Morgen wird, (spra¡ er,) ihr Brüder, un# ein warme Na¡t angehn.] Vgl. Text Nr. 191, Z. 125f., des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 559). – 169-190 weil der Feind ~ und ob›egend unterlag.] Vgl. Zedler. Bd. 40 (1744), Sp. 1053: und al# man den 22 May vor sol¡er Ve‰ung abgezogen, und ›¡ bey Serinwar in Croatien gese”et, eroberten die Tür¿en eine in dem Flu‹e Muhr gelegene Jnsel, wel¡er er ihnen mit gro‹er Ehre und dem Degen in der Fau‰ wieder abgenommen, und bey 3000 Tür¿en erlegte. Al# er na¡ de‹en glü¿li¡en Vollbringung, ›¡ gegen seine Soldaten, für erwiesene Tap[erkeit bedan¿et, kam eine Kugel und fuhr ihm in sein Haupt, daß er so fort der Sinnen, und na¡ wenig Stunden, de# Leben# beraubet worden, wel¡e# den 27 May 1664 ges¡ehen, al# er sein Alter auf 38 Jahr gebra¡t. Vgl. ADB. Bd. 36 (1893), S. 629f. Eine ausführliche Darstellung bieten Diarium Europaeum. Cont. X., S. 267-271, und Bd. 9 des Theatrum Europaeum, S. 1185f. Vgl. auch Text Nr. 191, Z. 126-141, des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 559). – 175 der Held von Hohenloh] Wolfgang Julius von Hohenlohe (1622-1698), zuletzt kaiserlicher Generalfeldmarschall (zu ihm s. Zedler. Bd. 13 (1739), Sp. 546f.; NDB. Bd. 9 (1972), S. 485), war zusammen mit Strozzi und dem Grafen Nicolaus III. von Zrinyi (zu ihm s. zu Gedicht Nr. 75) unter dem Grafen Montecuccoli an der Belagerung von Canischa beteiligt. Er stieß später zu dem Gefecht an der Mur. – 193-196 Muhr! er ware deine Maur. ~ vor den Riß im rohten Streit.] Vgl. auch Text Nr. 191, Z. 141-143, des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 559). – 197f. Unser Keyser und da# Rei¡, ~ Grö‹er dünkt mi¡ mein verlu‰.] Vgl. auch Text Nr. 191, Z. 147f., des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 559). – 205-208 Zwar e# hat son‰ no¡ ein Herz ~ Er verdient ein Augen Meer.] Strozzi war seit 1654 verheiratet mit Maria Catharina, einer Tochter des Obersthofmeisters der Kaiserin, Franz Christoph von Khevenhüllers. Sie war Hof-

Gedicht 86 und Textgruppe 87, 1664

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dame der Kaiserin und starb erst 1714 im hohen Alter; s. Zedler. Bd. 40 (1744), Sp. 1053f.; ADB. Bd. 36 (1893), S. 629f. – 217-220 Tugendheldinn! So ein S¡merz ~ de# treuen Himmel# Güt.] Der Kaiser hatte Strozzis Witwe einen Brief mit einer Beileidsbekundung geschrieben; s. Text Nr. 139, Z. 12-15, des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 451).

Textgruppe 87: De‹en Grabs¡ri]. 82r-83r Text 1: 1 und] u. (ebenso 12, 27, 31, 35, 47, 50, 53, 66, 75) – 7 wir‰,] wir‰. – 8 kenne‰] ken‾ e‰ (ebenso 24 wann – 36 donnerkeil) – 12 Stammen] Stam ‾ en (ebenso 26 MusenZimmer – 62 Na¡kommen – 70 himmel) – 17 sonder] mit der-Kürzel; ebenso 22 iederman – 22 entweder – 23 oder – 38 Alexander – 40 nieder – 41, 69 wider – 17 der (2. Position)] Kürzel; ebenso 19, 32, 33, 35, 36, 39, 42, 46, 53 (2x), 56, 64 – 28 so e#] die Transkription so in WuK. Bd. 9, S. 461, ist zu korrigieren – 30 im] m aus n überschrieben – 30 Namen] N aus d überschrieben – 32 der] der der (2x Kürzel) – 38 Alexander] bis auf die Endung überschrieben (aus Samson?) – 43 geführet.] geführet – 48 wiewol] durch Streichung aus wiewohl – 51f. ver-|n‰ert] ver|n‰ert – 65 da#] Kürzel; ebenso 68 – 66 e#] die Transkription er in WuK. Bd. 9, S. 462, ist zu korrigieren Text 2: 1 der] Kürzel; ebenso 2 – 2 da#] Kürzel Auch diese beiden Texte hat Birken im Auftrag Gottlieb von Windischgrätz' zum selben Anlaß wie das Gedicht Nr. 86 angefertigt. Windischgrätz hatte im Brief Nr. 138, Z. 140f., des Birken-WindischgrätzBriefwechsels zusätzlich zu dem Nachrufgedicht Nr. 86 auch noch eine lateinische Grabinschrift bestellt und dann wenig später im Brief Nr. 139, Z. 3-7, um eine deutsche Fassung derselben gebeten. Eine Fassung des lateinischen Textes hat sich in der Sammlung PBlO.B.5.0.28, 165r/v, erhalten. Sie ist als Text Nr. 141(1) des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels ediert (WuK. Bd. 9, S. 459f., 1251-1253). Die erbetene deutsche Fassung ist der Text Nr. 87(1). Die lateinische Version des Strozzi-Epitaphs ist auf den beiden Seiten desjenigen Blattes aus einem aufgelösten Arbeitsbuch enthalten, welches auf das zum Gedicht Nr. 86 erwähnte folgte. Auf der recto-Seite geht dem Epitaph daher der Schluß des Gratulationsgedichtes für die beiden Altdorfer Magister voraus, auf der verso-Seite folgt, durch einen waagerecht geführten Strich und drei Sternchen abgegrenzt, der Anfang (Z. 1-16) der deutschsprachigen Fassung des Epitaphs. Sie trägt dort keine Überschrift. Links gegenüber der Sternchenzeile ist die Zahl LXXXVII eingtragen, sie bezeichnet die Position des Textes in der Sammlung Lorbeer-Wälder. Das Blatt ist offenbar der lateinischen Fassung des Epitaphs wegen aufbewahrt worden. Der Anfang der deutschen ist senkrecht in der Blattmitte doppelt durchstrichen. Die fragmentarische KonzeptbuchVersion des Textes Nr. 87(1) unterscheidet sich von derjenigen der Sammlung, von Varianten in Orthographie und Interpunktion sowie Unterschieden in der Zeilenfüllung abgesehen, an folgenden Stellen: T1 De‹en Grabs¡ri]] fehlt – 3 Marmor] kleinen Marmor – 16 Treu] Treue –. Das Gedicht Nr. 87(2)

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Apparate und Kommentare

hat Windischgrätz dann zusätzlich im Brief Nr. 139, Z. 16-18, bestellt. Die auftragsgemäße Anfertigung und Versendung der bestellten Texte hat in Birkens Tagebuch Spuren hinterlassen. Zum 1.7.1664 ist notiert (I.127; PBlO.B.2.1.4, 12r): "Jnscriptionem Epicedii Strozzianam composui." Zum 2.7.1664 (ebd.; ebd.): "S¡reiben an den Kühnen cum Jnscriptione et Jnventione picturae in obitum Strozzianum. | S¡reiben an Jhre Dur¡leu¡t den Siegprangenden, cum descriptione Epicedij Strozziani." Der Text Nr. 87(1) und seine lateinische Entsprechung sind demnach zusammen mit einem im Brief Nr. 139, Z. 710, des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels ebenfalls bestellten Bildentwurf und daher wohl auch mit dem Text Nr. 87(2), zu dem es eine lateinische Entsprechung gegeben haben dürfte, in Birkens Brief vom 2.7.1664 nach Wien gegangen. Auch zu diesem Brief existiert keine Konzeptbuchnotiz. Am selben Tag hat Birken eine Abschrift des Gedichtes Nr. 86 oder des Textes Nr. 191 des Birken-WindischgrätzBriefwechsels an Herzog Anton Ulrich abgesandt. In der Sammlung ist der deutsche Epitaphtext nicht, wie sonst üblich, durch einen waagerechten Strich von dem voraufgehenden Epicedium Nr. 86 abgegrenzt, wohl aber oberhalb der Überschriftzeile eigens gezählt. Daß der folgende Vierzeiler Nr. 87(2) weder abgegrenzt noch eigens gezählt, nur durch etwas größeren Zeilenabstand als eigenständig markiert ist, entspricht seiner Zugehörigkeit zur Gruppe der Epitaph-Texte. Birken hat seine handschriftlichen Inschrift-Texte in kleinformatige Hefte eingetragen. Dadurch war die Zeilenlänge begrenzt. Häufig ist nicht sicher zu entscheiden, ob die Zeilenfüllung durch Platzmangel bedingt ist – wie wohl immer bei Worttrennungen – oder ästhetischer Absicht entspricht. Daher wird in unserer Wiedergabe des Textes Nr. 87(1) die Zeilenanordnung des Manuskripts beibehalten. Die Texte Nr. 87(1) und Nr. 87(2) sind auch als Texte Nr. 141(2) und Nr. 141(3) im Birken-Windischgrätz-Briefwechsel ediert (WuK. Bd. 9, S. 460-463, 1251-1253). Text 1: 1 Steh, Fremdling, und höre.] Prototyp dieser Birkenschen – wie aller ähnlichen – Epitaphtexte mit ihrer Anrede an die Vorüberkommenden ist das berühmte, von Herodot 7.228 überlieferte, von Cicero, Tusc. 1.42, ins Lateinische übersetzte Distichon, das zu Ehren des Spartanerkönigs Leonidas und der 300 mit ihm in der Schlacht bei den Thermopylen 480 v. Chr. gefallenen Spartiaten auf dem dort errichteten Denkmal angebracht worden war. – 12f. dieser Held, i‰ von Helden-Stammen ~ Eltern ein Jtaliener] S. zu Gedicht Nr. 86, v. 25-28. – 13-16 aber von ~ von Treu.] Vgl. Gedicht Nr. 86, v. 33-35. – 24f. Er war, ein Scipio, ~ er mü‹ig ware.] Publius Cornelius Scipio Africanus der Ältere (~235-183 v. Chr.), der Bezwinger Hannibals und Carthagos, ist gemeint. Vgl. Cicero, De officiis, 3.1: "P. Scipionem, Marce fili, eum, qui primus Africanus appellatus est, dicere solitum scripsit Cato, qui fuit eius fere aequalis, unquam se minus otiosum, quam cum otiosus, nec minus solum, quam cum solus esset." [P. Scipio, mein Sohn Marcus, pflegte zu sagen, wie Cato überliefert hat, der von fast gleicher Beschaffenheit war wie jener, er sei nie weniger müßig, als wenn er Muße habe, und weniger einsam, als wenn er allein sei.] – 27 eine lebendige Ges¡i¡tbü¡erey] Vgl. Gedicht Nr. 86, v. 43f. – 28f. Er redte so gut Latein ~ geredet.] Vgl. Gedicht Nr. 86, v. 46. – 30f. Er redte au¡ glü¿li¡‰ ~ Königen und Für‰en.] Zu

Textgruppe 87 und Gedicht 88, 1664

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Strozzis diplomatischen Missionen im Auftrag des Kaisers s. zu Gedicht Nr. 86, v. 121-128, 133f. – 3234 Er ware der Armee ~ no¡ in den Lehrjahren;] Vgl. Gedicht Nr. 86, v. 95-98. – 36-43 Er ware ein donnerkeil ~ den Degen geführet.] Vgl. Gedicht Nr. 86, v. 107-120, und den zugehörigen Kommentar. – 44f. die Nordis¡e Königrei¡e ~ ›egha] gefo¡ten.] Vgl. Gedicht Nr. 86, v. 121-128, und die zugehörigen Kommentare. – 46f. Jnsonderheit ware ~ Zu¡t Ste¿en:] Vgl. Gedicht Nr. 86, v. 139-164, und die zugehörigen Kommentare. – 53-67 An der Muhr und bey Serinwar ~ ‰erben laßen.] Vgl. Gedicht Nr. 86, v. 165-184, und die zugehörigen Kommentare. Analogisierung Strozzis mit dem berühmten Thebaner Epaminondas (zu ihm s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 280-282), dessen letzte Worte nach der Schlacht von Mantinea (362 v. Chr.) Cornelius Nepos (ca. 100 v. Chr. bis nach 27 v. Chr.; zu ihm s. Der kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 62f.) überliefert hat. Bei Leuctra hatte Epaminondas 371 v. Chr. die Spartaner besiegt und damit die Befreiung seiner Vaterstadt von der Beherrschung durch Sparta vollendet. Text 2: Wie von Windischgrätz in Brief Nr. 139, Z. 16-18, des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels gewünscht (WuK. Bd. 9, S. 451f.), handelt es sich um eine kurze Zusammenfassung des Inhalts des vorangehenden Gedichts Nr. 87(1).

Text 88: De‹en Grabs¡ri]. 83r/v 3 und] u. – 3 S¡uß] S¡u” – 6 der] Kürzel – 8 Selb‰] S überschrieben Eine weitere Auftragsdichtung für Gottlieb von Windischgrätz zum Tod des Grafen Strozzi, die aber einige Wochen oder Monate später als die Texte Nr. 86 und Nr. 87 entstanden sein muß. Daß das Gedicht Nr. 88 in der Sammlung von den vorangehenden Texten nicht wie sonst üblich durch einen waagerechten Strich abgegrenzt ist, belegt anlaßbezogene Nähe, nicht aber den gleichen Entstehungszeitpunkt. Die Verse sind auf einem Einblattdruck unter einem Reiterportrait des Grafen Strozzi publiziert worden. Der Druck ist von dem Nürnberger Kupferstecher Jacob Sandrart unterzeichnet. Abbildungen finden sich bei Paas, 1990, S. 373, und Paas, 1994 (cont.), S. 45, Nr. 322. Der Druck enthält unterhalb des Bildteils, aber ohne Angabe der Verfasserschaft, Birkens Verse. Sie stehen unter dieser Überschrift: "ILL.m9 & EXC.m9 DN. DN. PETRUS COMES DE STROZZI etc. S. CAES. MAI. EXERC. ANTITURC. | CAMPI MARESCHALL9 GEN. LOCUMT. etc. | Novus Germaniae Hercules, dum se, murum Murae fluminis, Marti Osmanico opponit, jam Victor à Morte victus V. Eid. Iun. MDCLXIV." S. Stauffer, 2007, S. 524-527. Gegenüber dem Manuskript gibt es – von der dort natürlich fehlenden Überschrift abgesehen – nur orthographische und Interpunktionsvarianten. Im Druck ist das Gedicht zweispaltig – jeweils vier Verse – angeordnet. Wann in der zweiten Hälfte des Jahres 1664 es entstanden und ob es vor dem Druck Windischgrätz zur Kenntnis gebracht worden ist, läßt sich nicht ermitteln. Stauffers Behauptung "Daß Gedicht muß zu Beginn des Juli 1664 entstanden sein" (S. 525) resultiert aus der Annahme, die bereits zu Text Nr. 87 zitierte Tagebuchstelle zum 2.7.1664 (I.127;

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Apparate und Kommentare

PBlO.B.2.1.4, 12r: "S¡reiben an den Kühnen cum Jnscriptione et Jnventione picturae in obitum Strozzianum.") beziehe sich auf das Reiterportrait Strozzis (so auch Paas, 1994, S. 45). Es dürfte in dieser Tagebuchstelle aber um den im Brief Nr. 139, Z. 7-10, des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels bestellten Bildentwurf gehen: Das Wappen Strozzis sollte mit militärischen Attributen umgeben werden. Ob der von Birken am 2.7.1664 überschickte Entwurf für diese Wappenabbildung realisiert worden ist, läßt sich nicht sagen; eine solche Abbildung ist bisher nicht gefunden worden. Das Reiterportrait Strozzis aber wird erstmals im Brief Nr. 142, Z. 18-21, vom 24.7.2664 nc, den Birken am 21.7.1664 erhalten hat, ins Spiel gebracht (WuK. Bd. 9, S. 463). Vorher kann das Gedicht Nr. 88 nicht entstanden sein. Aus dem Brief Nr. 144, Z. 21-24, des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels vom 23.10.1664 nc, den Birken am 7.11.1664 erhalten hat (WuK. Bd. 9, S. 471), wird kenntlich, daß Birken in seiner Antwort vom 30.7.1664 auf den Brief Nr. 142, von der keine Konzeptbuchnotiz existiert, Jacob Sandrart für die Anfertigung des Kupferstichs vorgeschlagen haben muß. Die Übersendung der Druckfassung des Gedichtes Nr. 88 nach Wien ist in Birkens Tagebuch zum 31.12.1664 festgehalten (I.149; PBlO.B.2.1.4, 18v): "Herr Sandrart den Grafen Strozzi fortgesendet, samt meinem S¡reiben an den Kühnen." Birken selbst hat die Druckfassung erst am 13.1.1665 erhalten; zu diesem Datum steht im Tagebuch (I.155; PBlO.B.2.1.4, 20r): "Herr Sandrart mir vom Graf Strozzi Kupfer 6 Stü¿ verehrt, und da# Conterfait wiedergesandt." Diese Vorlage hatte Windischgrätz Birken im Brief Nr. 144, Z. 21-24, zur Verfügung gestellt; zu ihrer späten Rücksendung nach Wien s. Stauffer, 2007, S. 526. Von Birkens Brief, der Sandrarts Sendung begleitete, existiert ebensowenig eine Konzeptbuchnotiz wie von seinem Vorgänger vom 26.11.1664, dessen Auslaufen das Tagebuch festhält (I.144; PBlO.B.2.1.4, 17r): "S¡reiben an Jhre Dur¡leu¡t den Siegprangenden; an den Kühnen, an den Sinnrei¡en, jenem den jungen Har#dör[er recommendirt, diesem den danubium und Sophiam samt Ballet übersendet." Gewiß war die Empfehlung des jungen Nürnbergers nicht der einzige Gegenstand des zweiten Novemberbriefes an Windischgrätz. Das Gedicht Nr. 88 ist auch als Text Nr. 145 des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels ediert (WuK. Bd. 9, S. 471, 1260f.). Die Druckversion von Birkens Versen ist ediert in Birken, Unbekannte Gedichte, ed. Paas, 1990, S. 120, Nr. 51. 1 Unser# Adler# donner Keil] Mit "Adler" ist, wie öfter in Gedichten Birkens, der Kaiser gemeint; Strozzi wird als Machtsymbol Jupiters eingeführt, mit dessen Namen wiederum der Kaiser häufig bezeichnet wird. Das 'Donnerkeil'-Motiv hatte Birken schon in Text Nr. 87, Z. 36, für Strozzi verwendet. – 1 Hand Minerven, Marti# Degen] Auf das Miteinander von Bildungsbeflissenheit und kriegerischer Souveränität hatte Windischgrätz schon im Brief Nr. 138 des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels hingewiesen; entsprechend verfahren die verschiedenen Texte Birkens. – 5f. Fama! lerne du, den Ruhm ~ der de# kriege# Zier gelebt.] Strozzi mit Samson zu vergleichen, lag nahe, weil auch der mit dem eigenen Tod den Untergang vieler Feinde bewirkt hatte; s. Ri 16.23-31. Vgl. Gedicht Nr. 86, v. 190. In ähnlicher Funktion erfolgt im Text Nr. 87(1), Z. 53-61, der Vergleich mit dem Thebaner Epaminondas. – 7 Seiner Lei¡, den

Gedichte 88 undt 89, 1664 und 1664/65

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Ei¡en kranz, die Erlö‰en Bürger bringen.] Gemeint ist die corona civica, der Eichenkranz, den in Rom ein Bürger erhielt, der im Kampf durch Niederstreckung eines Gegners einem Mitbürger das Leben gerettet hatte.

Text 89: Auf Seiner ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Chri‰ian-Ern‰en# Marggrafen# zu Brandenburg Bildni#. 83v T2 Seiner] S. – T2 ho¡Für‰li¡en] ho¡Für‰ und etc.-Kürzel mit Punkt – T2 Dur¡leu¡t] Dur¡l. – T3 Herrn (2x)] H. – T3 Marggrafen#] Mgr. – T4 Brandenburg] Brandenb. – 4 der] Kürzel Das Epigramm Nr. 89 war offenbar für ein Bild des Markgrafen Christian Ernst von BrandenburgBayreuth bestimmt. Der Plazierung in der Sammlung Lorbeer-Wälder nach dürfte es zwischen Ende Juli 1664 und Mai / Juni 1665 entstanden sein. Es gibt mehrere Kupferstiche mit Portraits des Markgrafen, die mit – lateinischen – Versen Birkens versehen sind: s. Stauffer, 2007, S. 546f., 670-673, 786f. Ein Druck des Epigramms Nr. 89 aber konnte nicht nachgewiesen werden; vgl. dazu auch Stauffer, 2007, S. 547. Die Nachbarschaft in der Sammlung Lorbeer-Wälder zum Epigramm Nr. 90, das zu einem Bild der ersten Ehefrau des Markgrafen verfaßt worden ist, läßt vermuten, daß beide Epigramme zeitnah entstanden sind und möglicherweise für einen Druck bestimmt waren, der das markgräfliche Ehepaar abbildet. Tatsächlich findet sich das Epigramm Nr. 90 auf einem Einblattdruck, der sowohl das Portrait der Markgräfin als auch das des Markgrafen enthält (s. zu Gedicht Nr. 90); allerdings stehen unter dem Portrait des Markgrafen lateinische Verse, die ebenfalls von Birken stammen: Gedicht Nr. 161 der Sammlung BETULETUM (WuK. Bd. 4, S. 150, 750-752). Vielleicht war ursprünglich geplant, das Epigramm Nr. 89 für diesen Druck zu verwenden – es wäre konsequenter gewesen, beide Portraits mit deutschen Versen zu versehen. Warum es dann zu der Änderung gekommen ist, läßt sich nicht sicher sagen; zu einer möglichen Ursache s. zu v. 3. Die Vermutung, daß das Gedicht Nr. 89 eigentlich für den Portraitdruck des Markgrafen vorgesehen war, für den dann das lateinische Epigramm verwendet worden ist, legen auch zahlreiche Entsprechungen des Inhalts von Gedicht Nr. 89 zu den Bildmotiven des Kupferstichs nahe; s. die einzelnen Stellenkommentare. Mangels Kontexts muß dies allerdings alles im Bereich des Spekulation bleiben. Von Birkens intensiven Briefwechsel mit Georg Christoph Renschel (s. zu Gedicht Nr. 90), der näheren Aufschluß geben könnte, haben sich nur wenige Stücke erhalten, die keinen Aufschluß zum Gedicht Nr. 89 liefern; s. zu Brief Nr. 46, Z. 13-15, des Birken-Lilien-Briefwechsels (WuK. Bd. 11, S. 426). 1 Die nü”e Gotte#fur¡t, diß Für‰li¡' Herze zieret.] Oberhalb des Portraits des Markgrafen auf dem oben angeführten Druck findet sich eine Wappenabbildung, die links und rechts von einem Spruchband umgeben ist, das die Inschrift "PIETAS AD OMNIA UTILIS" trägt. Das ist der Wahlspruch des

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Apparate und Kommentare

Markgrafen nach 1 Tim 4.8. Bei dem zugehörigen Portrait der Markgräfin findet sich, ebenfalls in Spruchbändern links und rechts neben einer Wappenabbildung, die oberhalb des Kopfes der Markgräfin angebracht ist, die deutsche Entsprechung: "Gotte#fur¡t i‰ zu allen dingen nu”". S. Paas, 1990, S. 361f., Abb. 5 und 6. Das Gedicht Nr. 89 würde also gut zu diesem Portrait passen. – 2 Die hand au¡ mit ver‰and, wo noht, den degen führet.] Auf dem oben angeführten Portrait des Markgrafen finden sich auf dem linken Rand Abbildungen von Kriegswaffen und eines Helms. Auch das spricht dafür, daß das Gedicht Nr. 89 für diesen Druck vorgesehen war. – 3 Ein David unsrer Zeit!] Ein weiteres Indiz dafür, daß das Gedicht Nr. 89 ursprünglich zusammen mit dem Epigramm Nr. 90 verwendet werden sollte. Der Einblattdruck mit den Portraits des Markgrafenpaars, auf dem sich das Epigramm Nr. 90 findet, ist zwar auch separat überliefert, findet sich aber zumeist einem Werk von Georg Christoph Renschel mit dem Titel Cytharoedus Mysticus (1665) vorgebunden, das auch dem Markgrafenpaar gewidmet ist; s. ausführlicher dazu zu Gedicht Nr. 90. Im Zentrum des Titelkupfers dieses Werkes, einer Psalterdichtung, findet sich ein Harfe spielender König David (Reproduktion des Titelkupfers in WuK. Bd. 5, S. 789). Sollte das Gedicht Nr. 89 also – wie vermutet – eigentlich für das diesem Werk vorzubindende Portrait des Markgrafens gedacht gewesen sein, wäre eine Analogisierung des Markgrafen mit König David naheliegend. Hier mag auch der Grund für den Austausch des Gedichtes liegen. Denkbar wäre Folgendes: Eigentlich könnte geplant gewesen sein, dem Druck von Renschels Werk Portraits des Markgrafenpaars voranzustellen, weil das Werk ihnen ja gewidmet ist. Dafür hat Βirken die Epigramme Nr. 89 und Nr. 90 verfaßt. Dann könnte es zu einer Erweiterung des ursprünglichen Planes gekommen sein. Der Druck der Portraits sollte zusätzlich auch separat vertrieben werden – solche Portraitdrucke erfeuten sich großer Beliebtheit. Wahrscheinlich sollten mehr Portraitdrucke angefertigt werden, als die Auflagenzahl von Renschels Werk betrug. Ob der Autor diese erhöhte Auflage als Geschenke nutzen wollte oder ob der Kupferstecher Jacob Sandrart und / oder der Verleger Johann Gebhardt sich dadurch einen Zusatzverdienst versprachen, läßt sich nicht sagen. Für eine solche separate Verbreitung des Portraitdrucks war aber die im Gedicht Nr. 89 vorgenommene Analogisierung des Markgrafen mit König David, die eigentlich nur im Kontext von Renschels Werk wirkungsvoll war, wenig aussagekräftig. Deshalb könnte Birken das dann verwendete Epigramm (Text Nr. 161 des Sammlung BETULETUM) angefertigt haben. Das neue Gedicht setzt dann auch einen etwas anderen Akzent als das Epigramm Nr. 89: Während dort die Fähigkeiten des Markgrafen als Krieger und seine Gottesfurcht betont werden, hebt das lateinische Gedicht zwar ebenfalls die kriegerischen Tugenden hervor, ergänzt sie jetzt aber um die Gelehrsamkeit und verzichtet auf die Gleichsetzung mit David. Es werden konkrete Tugendbelohnungen und -leistungen angeführt: die 1664 erlangte Kreisobristenstelle des Markgrafen (s. zu Gedicht Nr. 83) und die ebenfalls 1664 erfolgte Gründung des Gymnasium illustre in Bayreuth (s. im Birken-Lilien-Briefwechsel zu Text Nr. 17, Z. 10f. (Wuk. Bd. 11, S. 381-383)). Auf dem rechten Bildrand sind zwei Bücher und eine Laute abgebildet: Diese Motive sind sowohl als

Gedichte 89 und 90, 1664/65

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Sinnbilder für die Tugend der Gelehrsamkeit als auch für die Analogisierung des Markgrafen mit König David geeignet. Text 90: Uber Jhrer Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Frauen Frauen Erdmuth-Sophien, Marggrän zu Brandenburg, gebornen ChurPrinze‹in zu Sa¡sen Bildni#. 83v T1 XC.] XC (durch Rasur aus XCI) – T2 Jhrer] Jhr. – T2 Ho¡Für‰li¡en] Ho¡Für‰ und etc.-Kürzel mit Punkt – T2 Dur¡leu¡t] Dur¡ und etc.-Kürzel mit Punkt – T3 Frauen (2x) ] Fr und etc.-Kürzel mit Punkt – T3 Marggrän] Mgr. – T4 gebornen] geb. und etc.-Kürzel mit Punkt – 1 Di¡tet] D größer und initialenartig ausgeführt – 1 himmlis¡] him‾ lis¡ (ebenso 4 Himmel) – 2 und] u. – 3 wa#] Kürzel – 3 nennet] nen‾ et – 4 der] Kürzel Gedruckt ist das Epigramm mit einem von Jacob Sandrart gestochenen Portrait der Markgräfin Erdmuth Sophia von Brandenburg-Bayreuth. Reproduktion bei Paas, 1990, S. 362, Abb. 6; dort auch Mitteilung des Textes, S. 67, Nr. 28. Das Portrait der Markgräfin ist zusammen auf einem Blatt mit dem Portrait ihres Ehemannes Markgraf Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth gedruckt worden; s. ebd., S. 67, Anm. 38; Paas, 1994 (cont.), S. 216, Nr. 618 und 619; s. Stauffer, 2007, S. 514f. Abgesehen von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist der Druck folgende Abweichungen auf: 2 und] u. – 3 Himmelzier] Himmel#Zier –. Unter dem Bild des Markgrafen findet sich ein lateinischen Epigramm, das ebenfalls von Birken stammt: Gedicht Nr. 161 der Sammlung BETULETUM (WuK. Bd. 4, S. 150). Es gibt Hinweise darauf, daß ursprünglich ein deutschsprachiges Gedicht an diesem Platz vorgesehen war, nämlich das Gedicht Nr. 89. Wahrscheinlich ist das Gedicht relativ kurzfristig vor der Fertigstellung des Portraitdrucks ausgetauscht worden; s. zu Gedicht Nr. 89. Paas, 1990, S. 67, datiert den Druck der Portraits fälschlich auf das Jahr 1662, weil der im Archiv des Blumenordens erhaltene Druck vor dem in diesem Jahr erschienenen Singspiel SOPHJA (s. Stauffer, 2007, S. 349-351; Silber, 2000, S. 347-386) eingebunden ist. Dabei handelt es sich aber um eine nachträgliche Zuordnung. Entstanden sein muß das Portraitgedicht für die Markgräfin zwischen Juli 1664 und Ende Juli 1665. Dafür spricht die Plazierung in der Sammlung Lorbeer-Wälder. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist die Entstehung des Druckes der Portraits des Markgrafenpaares in einem engen Zusammenhang mit der Drucklegung des folgenden Werkes von Georg Christoph Renschel (16071666; zu ihm s. Kröll, 1970, S. 301-304) zu sehen: CITHAROEDUS MYSTICUS, | Da# i‰/ | Der Gei‰volle Har[en-spielende | DAVJD/ | Wie Er | Jn seinen Wohlklingenden | Psalter-Liedern | De# | Er‰en Theil#/ | Allen andä¡tigen Liebhabern GOtte#/ zur erbauli¡en | Lehre/ Allen angefo¡tenen Her”en und Gnaden-begierigen Gewi‹en | zum krä[tigen Tro‰/ Allen Sünd-liebenden Welt-Kindern zur ern‰-|li¡en Warnung/ au¡ re¡ts¡a[enen Buß und Be‹erung; | Vornemli¡ aber/ allen Himmel-sehnenden Seelen | zum sü‹en Vors¡ma¿ de# ewigen | Leben#/ | Vermittel‰ Göttli¡en Finger#/ de# | werthen Heiligen Gei‰e#/ | Treü-meynend gezeiget worden | von | GEORGIO CHRISTOPHORO | Rens¡el/ | Für‰l. Brandenb. Cammer- und Land-|s¡a[t-Rath zu Bay-

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Apparate und Kommentare

reüth. | Gedru¿t daselb‰en dur¡ Johann Gebhardten/ | ANNO M DC LXV. Der zweite Teil erschien 1666. (S. Stauffer, 2007, S. 544-546, 579-581.) Renschel war mit Birkens erster Ehefrau weitläufig verwandt und man stand seit Birkens Bayreuther Zeit in intensivem Kontakt, wie zahlreiche Notizen vom Beginn der erhaltenen Tagebuchjahrgänge Birkens an bekunden. Es sind aber nur drei Schreiben Renschels an Birken erhalten (PBlO.C.276.1-3) und keinerlei Notizen zu Briefen an Renschel in Birkens Konzeptbüchern. Ein großer Teil der Korrespondenz bestand in einem Austausch zu Renschels zweiteiliger Psalterdichtung; s. WuK. Bd. 5, S. 784-789 (zu Gedicht Nr. 190); s. auch zu den Gedichten Nr. 248 und Nr. 285 in der Sammlung S. v. B. Birken-Wälder (WuK. Bd. 2, S. 907-909, 970-973). Einem Teil der Exemplare des ersten Teil des Psalterwerkes ist der Druck mit den Portraits des Markgrafenpaares vorangebunden. Da Renschels Werk dem Markgrafenpaar gewidmet ist, darf man annehmen, daß er die Anfertigung der Kupferstichportraits veranlaßt und Birken um die Abfassung der zugehörigen Gedichte gebeten hat. Zum 16.6.1665 hat Birken im Tagebuch notiert (I.190; PBlO.B. 2.1.4, 28r): "Herrn Sandrarten der Marggräfinn Conterfaict gebra¡t." Dabei könnte es sich um die Vorlage für den Portraitstich der Markgräfin Erdmuth Sophia gehandelt haben. (Die von Kröll, S. 190, Anm. 177, vorgenommene Identifizierung ist unwahrscheinlich.) Am Tag zuvor verzeichnet das Tagebuch den Eingang eines Briefes von Renschel (I.189; PBlO.B.2.1.4, 28r). Mit dieser Sendung könnte die Vorlage von Bayreuth zu Birken gelangt sein, der sie dann an den Kupferstecher weitergegeben hat. Eine Vorlage für das Portrait des Markgrafen wird Sandrart anderweitig vorgelegen haben. Zum 3.8.1665 hat Birken dann im Tagebuch notiert (I.196; PBlO.B.2.1.4, 30r): "S¡reiben [...] an Herrn Renzs¡eln (der mir sein Psalterwerk saubergebunden verehrt) mit den zweyen Für‰li¡en Conterfaicten [...]." Zu diesem Zeitpunkt muß der Druck mit den Portraits des Markgrafenpaares also vorgelegen haben. Daß Birken offenbar mit seinem Dankbrief für die Übersendung eines gebundenen Exemplars des Psalterwerkes den wohl gerade von Sandrart fertiggestellten Protraitdruck des Markgrafenpaares übersandt hat, spricht keinesfalls gegen die Annahme, daß dieser Druck eigentlich für den Vorspann des Psalterwerkes bestimmt war. Der Druck des Buches in Bayreuth war anscheinend etwas schneller vorangekommen als Sandrart mit der Fertigstellung des Portraitdruckes. Renschel hat Birken dann sofort ein Exemplar ohne den Portraitdruck zugesandt. Dem Großteil der Bücher aber wird in der Folgezeit vor der Auslieferung der Portraitdruck in Bayreuth beigefügt worden sein. Angesichts der zeitnahen Entstehung von Buch und Portraitdruck, des Umstandes, daß das Psalterwerk dem Markgrafenpaar gewidmet ist, und der Tatsache, daß von den erhaltenen Exemplaren des Psalterwerkes ein nicht geringer Teil den Portraitdruck enthält, ist Stauffers Aussage (vgl. S. 515), der Portraitdruck gehöre "werkgenetisch" nicht zu Renschels Psalterwerk, anzuzweifeln. Ein Teil der Portraitdrucke wird – wie damals nicht unüblich – zu einer separaten Verwendung vorgesehen gewesen sein (s. auch zu Gedicht Nr. 89, v. 3), weshalb auch einzelne Exemplare davon erhalten sind. 1 Di¡tet Göttinnen] 'Erfindet Göttinnen'.

Gedicht 91, 1665

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Text 91: Ehren-Zuru[ zu einem Ho¡Gräi¡en S¡warzburg-Barbys¡en Beylager. 83v-84v T1 XCI.] XCI – 1 da#] Kürzel; ebenso 21, 52; ebenso 14 daß – 2 der] Kürzel; ebenso 5 (2x), 10, 13, 15, 16, 24, 25 (2x), 28, 30, 38, 48, 52 – 3 Himmel] Him ‾ el (ebenso 4 komm – 39 Willkomm – 40 Stamme#mutter – 47 Stamm – 48 himmel – 51 ‰ammt) – 4 komm] durch Streichung aus komme – 6 und] u. (ebenso 7, 9, 20, 45, 46) – 6 wa#] Kürzel – 7 volk,] Komma überschrieben – 9 Faunen] Fauen (Konjektur nach dem Druck) – 18 do¡] durch Überschreibung aus no¡ – 20 ho[en] en nach Streichung nachträglich angefügt – 23 vermählt] mit ver-Kürzel – 30 andren] re überschrieben – 31 wieder] mit der-Kürzel; ebenso 52 wunder – 34 gehet] eh verschmiert – 35 der] oberhalb des von in hiervon – 43 Reih] h überschrieben – Anm. utriusquè] mit -que-Kürzel; ebenso Anm. ejusdemquè – Anm. uterque – Anm. Frater] __ Fr – Anm. ejusdemquè] ejusd.què – Anm. Wilhelmi (2x)] Wilh. – Anm. Comitis] Com. – Anm. Swarzburgensis] Swarzb. – Anm. uxor] ux. Das Gedicht Nr. 91 hat Birken im Auftrag und Namen des Nürnberger Juristen Dr. Christoph Carl Wölcker (1632-1680) angefertigt. Birken hatte 1664 zum Tod von Wölckers Vater ein lateinisches Gedicht verfaßt; s. Stauffer, 2007, S. 512f. Zum 31.5.1665 hat Birken die Niederschrift des Gedichts Nr. 91 in seinem Tagebuch vermerkt (I.186; PBlO.B.2.1.4, 27r): "Vor Doctor Wölkern ein Epithalamium zum Gräfli¡ S¡warzburgis¡ Barbys¡en Beylager verfaßt". Wölcker hatte Birken, wie eine Tagebuchnotiz belegt, am Vortag besucht (s. ebd.; ebd.); bei der Gelegenheit dürfte der Auftrag erteilt worden sein. Anlaß war die Heirat des Grafen Albrecht Anton von Schwarzburg-Rudolstadt (1641-1710) mit der Gräfin Emilia Juliana von Barby und Mühlingen (1637-1706) am 7.6.1665; s. Apfelstedt, 1890 (Neudruck 1996), S. 16. Das Gedicht ist gedruckt worden: Derer | Ho¡-Gräfli¡en Häuser | S¡war”burg und Barby | Dur¡ Oldenburg nahe-Ge›pte | Nun verneuerte | Stamm-Verwands¡a[t. (S. Stauffer, 2007, S. 541f.) Es findet sich dort Bl. Biijv-[Biv]r und ist unterschrieben: "Zu unterthäniger Beehrung beyder Ho¡Gräfl. Vermählten | fügte diese wenige Wuns¡zeilen/ obigem | Wer¿e bey | Chri‰oph Carl Wöl¿er D. Bey der Rei¡#Stadt | Nürnberg Rathgeber/ und de# Löbl. Stadt-Geri¡t# | alda Bey›”er." Abgesehen von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, typographischen Hervorhebungen sowie dem Fehlen der Einzüge bei den Versen 25 und 37, weicht der Druck an folgenden Stellen vom Manusktipt ab: T1T4] fehlt – 7 und blä‰] / bläset – 26 Rudolf-Stadt] Rudolf#‰adt – 33 bewudelt] bewudlet – 40 Stamme#mutter] Stammen#Mutter – 44 diesen] diesem – 45 Bis¡of] Bis¡of# –. Der lateinischen Anmerkung des Manuskripts entspricht eine deutsche, die durch ein vorangestelltes Sternchen *, das sich auch nach dem Vers 51 findet, diesem zugeordnet ist: "Beyder Ho¡Gräfl. Vermählten GroßFr. Mutter H. Bruder/ i‰ obho¡geda¡ten Hn. Herz. Augu‰i zu Braun#weig-Wolfenbüttel Ho¡Für‰l. Dur¡l. nunmehr im 87. Jahr. Ferner de# Herrn Grafen Bräutgam# GroßH. Vatter# Bruder Gr. Wilhelm zu S¡war”burg/ war vermählt mit Fr. Clara Herzoginn zu Braun#weig und Lüneburg/ mehr-ho¡geda¡ten H. Herz. Augu‰i H. Vatter# Bruder# Sohn# Herz. Wilhelm# To¡ter: wel¡e ihr Alter au¡ auf 87 Jahre er‰re¿et/ und na¡ ihre# Ehe-Grafen Tod/ zu Häringen in der güldnen Au/ 60 Jahre lang im Wittumb gelebet." Kröll bezieht eine Tagebucheintragung zum

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Apparate und Kommentare

9.11.1665 (I.207f., Anm. 240) auf den oben angeführten Druck zur Hochzeit Schwarzburg / Barby und folgert, daß Birken der Verfasser des gesamten Druckes sei. Allein der Umstand, daß Birken in der Tagebuchstelle eine Verszahl (30) angibt, der Druck aber – abgesehen vom Gedicht Nr. 91 – größtenteils aus in Prosa abgefaßten genealogischen Ausführungen sowie aus Stammtafeln besteht, zeigt bereits, daß Krölls Ausführungen unzutreffend sind. Wölcker dürfte der Verfasser des Hauptteils des Druckes sein. Die von Kröll 'interpretierte' Tagebuchstelle bezieht sich auf die Anfertigung eines Gedichtes zu einer anderen Hochzeit: Gedicht Nr. 95; s. den zugehörigen Kommentar. Die Druckfassung des Gedichts Nr. 91 ist ediert in Birken, Unbekannte Gedichte, ed. Paas, 1990, S. 121-123. 5 der Siriu#] Auch Hundsstern, ein Doppelsternsystem im Sternbild Großer Hund, das im Sommer in den gemäßigten nördlichen Breiten am nächtlichen Sternenhimmel nicht sichtbar ist, wohl aber vom Herbst bis zum Frühjahr. Da der Hundsstern im Winter die ganze Nacht sichtbar ist und besonders hell strahlt, kann er hier als Sinnbild des Winters erscheinen. – 5 der Bla‰ au# Norden] Der Nordwind. – 8 am Lorbeerbaum, nur einen überlä‰] Graf Albrecht Anton von Schwarzburg-Rudolstadt war der einzige Sohn seiner Eltern. Es gab allerdings vier Schwestern, die damals alle noch lebten. S. Apfelstedt, 1890 (Neudruck 1996), S. 16. – 9 Hirt Hortulan] Der Protagonist des Gedichts, der wohl als schäferliche Entsprechung des 'offiziellen' Verfassers Wölcker angesehen werden soll. – 9 Faunen und Favonen] Faunus ist ein alter antiker Hirtengott (s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 521f.), Favonius ist der lateinische Name des Westwindes (s. ebd. Bd. 5 (1975), Sp. 1513). Beide stehen für Fruchtbarkeit und Wachstum im Frühjahr. – 12 a¡ la‹t den Baum, in diesem A‰e, mir.] S. zu v. 8. – 13-16 So gieng der Wuns¡ ~ S¡warze mit der Saal.] Der Tod des Vaters des Bräutigams, Graf Ludwig Günther von Schwarzburg-Rudolstadt (1581-1646; zu ihm s. Apfelstedt, 1890 (Neudruck 1996), S. 16) lag zum Zeitpunkt der Abfassung des Gedichts etwas mehr als 18 Jahre zurück, so daß während dieser Zeitspanne Graf Albrecht Anton von Schwarzburg-Rudolstadt der einzige männliche Vertreter des Geschlechts war. Durch seine Heirat und den erhofften (männlichen) Nachwuchs bestand nun Hoffnung auf Änderung dieses Zustandes. – 15 Emilien Gemahl] Graf Ludwig Günther von Schwarzburg-Rudolstadt hatte 1638 Emilie-Antonia von Oldenburg-Delmenhorst (1614-1670) geheiratet. Die Mutter des Bräutigams und die Braut trugen also den gleichen Vornamen. – 16 dort wo ›¡ herzt die S¡warze mit der Saal] Graf Ludwig Günther von Schwarzburg-Rudolstadt war in Rudolstadt gestorben, wo die Schwarza in die Saale mündet. – 17-24 Man sahe zwar ~ Ae‰e mehr gezehlt.] S. zu v. 13-16. Für den Fortbestand des Geschlechternamens spielten die Schwestern des Bräutigams keine Rolle. – 29f. Den theuren Sohn Emilien ~ andren angetrauet.] S. zu v. 15. – 41 du Hau# von tausend Jahren] Das Grafenhaus Schwarzburg bestand seit dem Mittelalter; seine Anfänge lassen sich bis in 11. Jahrhundert hinein verfolgen. Die Schwarzburger stammten von den Sizzonen ab, einen thüringischen Adelsgeschlecht, daß sich schon im frühen Mittelalter nachweisen läßt. S. Apfelstedt, 1890 (Neudruck 1996), S. 1. – 43 dein Günther ziert die gro‹e Keyser-Reih] Gemeint sein dürfte Günther von Schwarzburg-Blankenburg (1304-1349; zu ihm s.

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Apfelstedt, 1890 (Neudruck 1996), S. 9f.; ADB. Bd. 10 (1879), S. 133-137 (Ernst Anemüller); NDB. Bd. 7 (1966), S. 263 (Gottfried Opitz)), der am 30.1.1349 von der wittelsbachischen Partei zum Gegenkönig zu Karl IV. (1316-1378) gewählt worden ist. Er mußte noch im selben Jahr am 26.5.1349 nach der Niederlage bei Eltville seinen Verzicht erklären und verstarb kurze Zeit später. – 44 kein Graf na¡ ihm!] Gemeint ist: Nach Günther von Schwarzburg-Blankenburg (1304-1349), der aber eigentlich nur Gegenkönig war, gab es nie wieder einen Kaiser, der nur aus einem 'einfachen' Grafenhaus entstammte. – 44-46 Man se”e diesen bey ~ da# Fama weiß zusagen.] Zu denken wäre etwa an Heinrich von Schwarzburg-Blankenburg (1440-1496; zu ihm s. ADB. Bd. 11 (1880), S. 505f. (Krause)), der von 1463 an Erzbischof von Bremen und von 1466 an zusätzlich auch Bischof von Münster war, an Gerhard von Schwarzburg (gest. 1400; zu ihm s. ADB. Bd. 8 (1878), S. 747-756 (Franz Xaver Wegele); NDB. Bd. 6 (1964), S. 270f. (Alfred Wendehorst)), der von 1359-1372 als Bischof von Naumburg und von 1372 bis zu seinem Tod als Bischof von Würzburg amtierte, oder an Günther II. von Schwarzburg (1382-1445; s. Zedler. Bd. 11 (1735), Sp. 1246f.), der von 1403 bis zu einem Tod Erzbischof von Magdeburg war. – Anm. Augustus ~ vivendo emensi.] 'Augustus ist der Bruder der Großmutter beider [Brautleute]; Clara, Tochter seines Onkels Wilhelm väterlicherseits, die Gattin des Grafen Wilhelm von Schwarzburg, hat nach dessen Tod 61 Jahre als Witwe in Heringen gelebt, welche auch das 87. Jahr erreicht hat.' Im Druck wird eine ausführlichere deutsche Fassung dieser Anmerkung mitgeteilt; s. o. Zu Herzog August d. J. von Braunschweig-Lüneburg s. zu Gedicht Nr. 4. Eine seiner Schwestern war Sibylle Elisabeth (1576-1630), die mit dem Grafen Anton II. von Delmenhorst (1550-1619) verheiratet war. Sie war die Großmutter beider Brautleute. Ihre Tochter Emilie-Antonia (s. zu v. 15) war mit dem Grafen Ludwig Günther von Schwarzburg-Rudolstadt verheiratet und somit die Mutter des Bräutigams, und ihre Tochter Sophie Ursula (1601-1642) war mit dem Grafen Albrecht Friedrich von Barby (1597-1641) verheiratet und somit die Mutter der Braut. Der hier gemeinte Bruder des Großvaters des Bräutigams war Wilhelm von Schwarzburg-Frankenhausen (1534-1597), der 1593 in zweiter Ehe Clara von Braunschweig Lüneburg (1571-1658) geheiratet hatte. Die Angabe in der Anmerkung im Druck, sie sei Herzog Augusts "Vatter# Bruder# Sohn# Herz. Wilhelm# To¡ter", also die Tochter seines Cousins, ist falsch, die der lateinischen Anmerkung des Manuskripts hingegen korrekt: Ihr Vater war Herzog Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg (1535-1592), ein Onkel Herzog Augusts. Clara ist in der Tat 87 Jahre alt geworden. Herzog August d. J. von Braunschweig-Lüneburg war 1579 geboren und stand nach der damaligen Rechnung, die das Geburtsjahr mitzählte, im 87. Lebensjahr.

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Text 92: Auf Jhrer Für‰li¡en Dur¡leu¡t Frauen Frauen Marien Elisabeth Marggrän zu Brandenburg, gebornen Herzogin zu Hol‰ein, ab‰erben. 84v-85v T1 Anno] Ao – T2 Jhrer] Jhr. – T2 Für‰li¡en] Für‰ und etc.-Kürzel mit Punkt – T2 Dur¡leu¡t] Dur¡ und etc.-Kürzel mit Punkt – T3 Frauen (2x)] Fr. – T4 Marggrän] Mgr. – T4 gebornen] geb und etc.Kürzel mit Punkt – 1 Wa#] W größer und initialenartig ausgeführt – 1 und] u. (ebenso 20, 39, 46, 56, 62, 72) – 4 og'] lo überschrieben – 5 der] Kürzel; ebenso 10, 14, 28, 45, 63, 68 – 6 himmlis¡em] him ‾lis¡em (ebenso 8 himmel – 9 Stammen – 11 ammen – 19, 40 Himmel – 21 Flammen – 23 frommen – 23 s¡wammen – 27 Hammer) – 9 2] überschrieben – 30 da#] Kürzel; ebenso 43 – 36 di¡,] ev. di¡: Ein Nachrufgedicht für die Markgräfin Maria Elisabeth von Brandenburg-Kulmbach; zu ihr s. zu Text Nr. 33. Die Markgräfin war bereits am 27.5.1664 gestorben. Die Nachrufdichtung hat Birken aber erst 1665 verfaßt. Am 5.1.1665 wurde er durch ein Schreiben des Kulmbacher Diakons Johann Laurenz Frobenius (zu ihm zu Gedicht Nr. 38), das sich nicht erhalten hat, beauftragt einen Kupfertitel für die Nachrufschrift zu entwerfen. Im Tagebuch heißt es zu diesem Datum (I.152; PBlO.B.2.1.4, 19r): "Literae 1 â Johanne Laurentio Frobenio, der mi¡ im Nahmen Herrn Markgrafen Georg Albre¡t# Für‰li¡en Gnaden üm invention eine# KupferTitel# zu seiner Gemahlinn Lei¡Predigt anspri¡t. | Responsum ad Eundem samt der DonauMappe, und einem ganzen Exemplar pro Affine Johanne Adamo Rubingero." Von Birkens noch am selben Tag erfolgter Antwort ist eine kurze Protokollnotiz im Konzeptbuch PBlO.B.5.0.41, 63r, vorhanden, die aber keine inhaltlichen Bezüge zum Gedicht Nr. 92 oder dem Auftrag für die Nachrufschrift enthält. Mit Sicherheit aber wird Birken im Brief vom 5.1.1665 den Auftrag angenommen haben. Die Angelegenheit zog sich allerdings in die Länge. Erst Ende 1665 (s. u.) ist das Werk mit der Leichpredigt Caspar von Liliens sowie einer Reihe weiterer Nachrufpredigten anderer Geistlicher erschienen: Re¡ts¡a[ener Chri‰en einiger | Her”en#-Tro‰. | Bey dem Ho¡-Für‰l. Lei¡begängniß | Der Dur¡läu¡tig‰en Für‰in und Frauen/ | FRAUEN | Maria Elisabeth/ | Marggrän zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in | Preu‹en/ zu Stetin/ Pommern/ der Ca‹uben und Wenden/ | au¡ in S¡le›en/ zu Cro‹en und Jägerndor[/ Her”ogin/ Burggrän zu | Nürnberg/ Für‰in zu Halber‰adt/ Minden und Camin: Gebohrner | Her”ogin zu S¡leßwig/ Hol‰ein/ Stormarn und | Ditmars¡en/ Grän zu Oldenburg und | Delmenhor‰/ | Deß au¡ | Dur¡läu¡tig‰en Für‰en und Herrn/ Herrn | Georg Albre¡ten#/ | Marggrafen# zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in | Preu‹en/ zu Stetin/ Pommern/ der Ca‹uben und Wenden/ | au¡ in S¡le›en/ zu Cro‹en und Jägerndor[/ Her”ogen#/ Burggrafen# | zu Nürnberg/ Für‰en# zu Halber‰adt/ Minden | und Camin/ etc. | Her”-vielgeliebte‰en Gemahlin/ | Ho¡seelig‰en Anden¿en#/ | Al# | Jhrer Dur¡läu¡tigkeit | Für‰li¡er Cörper/ den 26. Augusti de# 1664. Jahre#/ in da# | Für‰li¡e Brandenburgis¡e Erb-Begräbni# zu Bayreuth/ mit | ansehnli¡en Solennitäten/ beygese”et worden/ | Au# den LXXIII. Psalm V/ . 23. seqq. erkläret | Dur¡ | Caspar Lilien/ der Heiligen S¡ri[t Doctorn, | Ho¡Für‰l. Brandenb. Rath/ General Superintendenten | und Ober-Ho[-Predigern/ au¡ de# Consistorii | Adsessorem Primarum. | Gedru¿t daselb‰/ bey Johann Gebhardt. (S. Stauffer, 2007, S. 559-563.) Dort folgt Birkens Nachrufgedicht für die Markgräfin, das gleichzeitig als Erklärung des Titelkupfers

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fungiert, direkt auf die Widmungszuschrift Liliens an den Markgrafen Georg Albrecht. Das Gedicht trägt im Druck folgende Überschrift: Klag- und Tro‰-Lied | über | Den Ho¡seelig‰en Tode#-Hintritt | Der Dur¡leu¡tig‰en Für‰inn und Frauen/ | FRAUEN | Marien Elisabethen/ | Marggrävinn zu Brandenburg/ etc. | Gebohrnen Her”oginn zu S¡leßwig/ Hol‰ein/ etc. | absehende | auf da# Titel-Kupfferbild der Für‰l. | Lei¡-Predig. Unterschrieben ist es: "Zu s¡uldig‰er Beyleid-bezeugung au# | unterthänig‰er Gehorsam#-Pfli¡t | übersendet dur¡ | Sigmund von Birken." Die Druckfassung des Gedichts ist doppelt so umfangreich wie das Gedicht Nr. 92: Dieses bildet im Druck die Strophen 10-18; voran gehen neun Strophen, für die es keine handschriftliche Überlieferung gibt. Sie lauten:

1. An meinem GOtt i¡ hange: Jhn halt' i¡/ der mi¡ hält. Na¡ ni¡t# mi¡ son‰ verlange! i‰ alle#/ s¡nöde Welt. Wer will/ an Jhr ›¡ labe; su¡ Lu‰/ und nde Leid. HErr! wann i¡ nur di¡ habe: a¡! da# i‰ meine Freud. 2. GOTT lieben/ i‰ mein Leben. An Jhm/ i¡ bleibe grün und sa[tig/ al# ein Reben: bin dürr und Tod/ ohn Jhn. Von Jhm/ kommt alle Gabe/ so zieret mein Gemüt. HErr! wann i¡ nur di¡ habe: mein Herz von Tugend blüht. 3. E# brennet/ GOtt zu loben/ mein Herz in Anda¡t-glut. J¡ su¡e da#/ wa# oben: Da# ma¡t mi¡ wohlgemut. Diß sey e#/ wa# mi¡ labe/ wann i¡ di¡ iede Stund/

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HErr! wann i¡ nur di¡ habe: im Herzen und im Mund. 4. Strei¡t er mi¡ auf die Probe/ legt mir da# Creu” an Arm: Jedanno¡ i¡ Jhn lobe. Ma¡t er mir bang und warm/ mit seinem Hammer-‰abe: er meinet meine S¡uld. HErr! wann i¡ di¡ nur habe: so leid i¡ mit Gedult. 5. Ob mi¡ die Dornen ‰e¡en: mein Glaub vor Anker ligt. J¡ werd no¡ Rosen bre¡en. Die Ho[nung grünt und siegt. Wenn Elend i¡ begrabe/ in seinen Vater-s¡oß HErr! wann i¡ nur di¡ habe: so leb i¡ Sorgen lo#. 6. Wolt mir die Seel vers¡ma¡ten; wolt mi¡ Freud/ Ehr und Gut/ und alle Welt/ vera¡ten: GOtt i‰ mein Gut und Muht. Ob mir s¡on keine Gabe Da# Glü¿ hier hätt gewährt: Wann i¡ den Himmel habe/ Wa# frag i¡ na¡ der Erd? 7. Soll au¡ der Leib vers¡ma¡ten: so will i¡ Himmelwert# au# diesem Kerker tra¡ten. E# wird ein kurzer S¡merz/

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mi¡ fördern hin zu Grabe/ und enden alle Noth. HErr! wann i¡ nur di¡ habe: wa# frag i¡ na¡ dem Tod? 8. Wolt Sünde mi¡ verklagen: Vor mi¡ redt Chri‰i Blut; der meine S¡uld getragen/ mir GOtt ma¡t wieder gut. Jn seiner Wunden Grabe/ i‰ meiner Ruhe Stell. Wann i¡ nur JEsum habe: wa# frag i¡ na¡ der Höll? 9. So leb i¡ GOtt ergeben/ und ‰irb auf seine Gnad. Den Himmel/ und da# Leben/ hat ewig/ der Jhn hat. Den Leib/ send i¡/ zu Grabe: Die Seel/ in seine Hut. HErr! wann i¡ nur di¡ habe: so hab i¡ alle# Gut. Diese ersten neun Strophen, die nicht in die Sammlung Lorbeer-Wälder aufgenommen worden sind, hat Birken 1670 in der Nachrufschrift für seine erste Ehefrau (Tode#-Gedanken und Todten-Andenken) erneut mitgeteilt; sie stehen dort auf S. 217-220 unter dem Titel GOTT und Alle#. Dort findet sich folgende Melodieangabe (S. 217): "Na¡ der Singweise: | Herzli¡ thut mi¡ erfreuen etc." Birken verweist auf ein bekanntes Kirchenlied von Johann Walter (1496-1570), das dieser 1545 erstmals veröffentlicht hat; s. Liederkunde zum Evangelischen Gesangbuch, Heft 12 (2005), S. 85, Nr. 148. In der umfangreichen Liste im Anhang der Sammlung Psalterium Betulianum, die offenkundig Titel benennt, durch die diese Sammlung fortgeführt werden sollte, findet sich folgende Eintragung: "LXX | HERR wann i¡ nur di¡ habe. | An meinem Gott i¡ hange etc." (WuK. Bd. 6, S. 433). Ob diese Eintragung das gesamte Gedicht meint, wie es die Nachrufschrift auf die Markgräfin repräsentiert, oder nur die ersten neun Strophen, die in der Nachrufschrift auf Birkens erste Frau gedruckt worden sind, läßt sich nicht sicher sagen. Da Birken aber in die Sammlung Lorbeer-Wälder nur die letzten neun Strophen eingetragen hat, ist es nicht unwahrscheinlich, daß er für die Sammlung Psalterium Betulianum nur die anderen neun vorgesehen

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hatte. Eine solche Aufteilung wäre insofern stimmig, als der erste Liedteil nur durch seinen Kontext (Überschrift und Liedteil 2) als Rede der Markgräfin kenntlich wird, inhaltlich aber keine deutlich erkennbaren biographischen Bezüge auf ihr Leben enthält, so daß er, wenn er aus dem Kontext gelöst wird, ohne Weiteres als allgemeines Andachtslied funktioniert, das dem Leser / Sänger problemlos eine Identifikation mit dem Ich-Sprecher ermöglicht. Dadurch ist dieser Liedteil gut geeignet für die Sammlung Psalterium Betulianum, die vor allem allgemein gehaltene geistliche Lyrik enthält. Der zweite Liedteil hingegen, der nicht mehr in der Ich-Perspektive gehalten ist, arbeitet mit zahlreichen biographischen Details aus dem Leben der Markgräfin, so daß er sich gut für die Sammlung LorbeerWälder eignet, die ja vor allem Ehrengedichte für Mitglieder des höheren Adels enthält. Stauffer, 2007, S. 560f., geht fälschlich davon aus, daß das Gedicht Nr. 96, das ebenfalls dem Tod der Markgräfin gilt, eine handschriftliche Fassung der oben zitierten neun Strophen darstelle, obwohl es einen anderen Umfang hat und es keine textlichen Übereinstimmungen gibt. Daß das Gedicht Nr. 96 an anderer Stelle der Nachrufschrift (s. zu Gedicht Nr. 96) ebenfalls gedruckt worden ist, weist er dementsprechend nicht nach. Im Druck sind die Verse mit einsilbiger Kadenz eingezogen. Sonst gibt es, von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion sowie typographischen Hervorhebungen abgesehen, in den neun dem Gedicht Nr. 92 entsprechenden Strophen der Druckfassung folgende Abweichungen: T1-T5] s. o. – 1 Wa#] So – 53 ni¡t] nit (ebenso 59) –. Nach Auskunft der Überschrift im Druck ist das Gedicht, von dem der Text Nr. 92 ein Bestandteil ist, eine Erklärung des Titelkupfers, dessen Konzeption sicher auf Birken zurückgeht. Dieses Titelkupfer ist der Nachrufschrift vorangestellt. Es stellt eine Architekturfassade mit vorangesetzten Säulen dar, über der die Sonne scheint. In der Mitte des oberen Gesimses findet sich in einem hochovalen verzierten Rahmen eine Wappenabbildung. Darunter, in der Mitte des Bildes ist ein Stofftuch aufgehängt, auf dem Folgendes steht: "Ho¡Für‰li¡e# | Gotte#Verlangen | und | Wuns¡-Erlangen | mit Tugend-Prangen." Links und rechts davon finden sich mittig vor den Säulen zwei weitere hochovale verzierte Rahmen mit Bildern darinnen und Spruchbändern oberhalb. Das linke Bild zeigt ein Herz mit Flügeln, das von einer Sonne angestrahlt wird, in deren Mitte sich ein Gottessymbol befindet; unterhalb des Herzens sind zwei Kugeln abgebildet, die die Erde und den Sternenhimmel darstellen. Im zugehörigen Spruchband steht: "Na¡ ni¡t# frag i¡". Das rechte Bild zeigt eine knieende Menschenmenge, die Jesus oder Gott – auf einem Thron sitzend – anbetet. Das Spruchband führt den Text des linken Spruchbandes fort: "Hab i¡ nur di¡". S. dazu den Stellenkommentar zu v. 49-56. In allen vier Bildecken ist jeweils eine weibliche allegorische Figur dargestellt: Oben sitzt jeweils eine Frauengestellt oberhalb der Säulen auf Friesvorsprüngen, unten jeweils eine vor den Füßen der Säulen. Die Figur oben links hält einen Kelch, auf dem sich möglicherweise eine Hostie befindet, in der einen Hand; mit der anderen Hand greift sie an eine Kette mit einem Kreuz, die sie um den Hals trägt. Links von ihr steht eine Blumenvase mit einem Tiergesicht darauf. Die Frauengestalt rechts oben hat einen Heiligenschein und schwenkt ein Weihrauchfaß. Rechts von ihr befindet sich ein

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Behältnis, aus dem Feuer lodert. Die Frauengestalt unten links hat einen Palmenzweig, ein Kreuz sowie eine Münze und einen kleinen Metallblock in den Händen, also Utensilien einer Münzprobe. Links von ihr steht ein Amboß mit einem Hammer und einem Eisenstab darauf. Die Frauengestalt rechts unten stützt sich auf einen Anker, der das Symbol der Hoffnung ist, und hält einen Lorbeerkranz in der Hand. Rechts von ihr steht ein Kübel mit einem Strauch darin. Diese vier Frauengestalten sind – wie das symbolische Motivinventar, aber auch die Strophen 3 und 4 des Gedichts Nr. 92 erweisen – Allegorien der Tugend (Virtus; oben links), der Frömmigkeit (Pietas; oben rechts), der Geduld (Patientia; unten links) und der Hoffnung (Spes; unten rechts). Sie sollen diese christlichen Charaktereigenschaften der Markgräfin verbildlichen. Birkens Erklärungsgedicht zu diesem Titelkupfer weist vielfältige Bezüge zum Motivarsenal dieser Bildkomposition auf; vgl. dazu die oben zitierten 9 Strophen sowie den Stellenkommentar zum Gedicht Nr. 92. Unter dem Kupfer werden Maler und Stecher angegeben: "HF. Fuchs. del. C Schurz. sculp." Obwohl Birken Bereits Anfang Januar mit der Erfindung des Titelkupfers beauftragt worden war, scheint er erst im Mai in dieser Sache aktiv geworden zu sein. Stattdessen hat er zunächst im Februar das Gedicht Nr. 96 verfaßt (s. zu Text Nr. 96). Erst zum 30.5.1665 heißt es im Tagebuch (I.186; PBlO.B.2.1.4, 27r): "dem Mahler Fu¡sen die Culmba¡is¡en Kupfer angeben." Der Portraitmaler Hieronymus Franz Fuchs (1634-1690; zu ihm s. Thieme / Becker. Bd. 12 (1916), S. 547; Grieb, 2007, Bd. 1, S. 432) hat demnach nicht nur die Vorlage für das Titelkupfer erstellt, sondern auch auch noch für mindestens ein anderes. Der Druck enthält außer dem Titelkupfer noch drei weitere Kupferstiche, die allesamt am Schluß angebunden sind: ein Portrait der Markgräfin auf dem Totenbett, für das als Maler Michael Conrad Hirt (1613-1671; zu ihm s. Thieme / Becker. Bd. 17 (1924), S. 145; ADB. Bd. 12 (1880), S. 482 (Robert Dohme); NDB. Bd. 9 (1972), S. 236 (Ekhart Berckenhagen)) und als Stecher Jacob Sandrart angegeben sind, ein Bild, das den Sarg der Markgräfin aus zwei Perspektiven zeigt sowie eines, das die Leichprozession wiedergibt – die letzteren beiden unsigniert. Auch die beiden unsignierten Kupferstiche dürften von Sandrart stammen (s. u.). Fuchs könnte der Maler des Bildes mit den Särgen und / oder der Leichprozession gewesen sein. Für den 28.6.1665 verzeichnet das Tagebuch Besuche Birkens bei Fuchs und bei Sandrart (I.191; PBlO.B. 2.1.4, 28v): "Bey Herrn Sandrarten und Fu¡sen eingespro¡en." Dabei könnte es auch um die Kupferstiche für die Nachrufschrift der Markgräfin gegangen sein. Kontakte zum Kupferstecher Cornelius Nicolaus Schurz (1646-1700; zu ihm s. Thieme / Becker. Bd. 30 (1936), S. 344; Grieb, 2007, Bd. 3, S. 1400) verzeichnet das Tagebuch für den Zeitraum, in dem das Titelkupfer entstanden sein muß, nicht. Vielleicht ist die Kommunikation über Sandrart gelaufen, mit dem sich Birken nach Ausweis des Tagebuchs im fraglichen Zeitraum sehr häufig getroffen hat. Am 1.3.1665 hatte Birken von Gebhardt das von Michael Conrad Hirt gemalte Portrait der Markgräfin auf dem Totenbett erhalten, daß Sandrart als Vorlage für den entsprechenden Kupferstich dienen sollte (I.168; PBlO.B.2.1.4, 23r): "S¡reiben von Gebhardt 29, samt der Für‰inn Lei¡-bildni#". (Krölls Annahme (I.190, Anm. 177), eine Tagebuchstelle

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zum 16.6.1665 beziehe sich auf das Portrait der Markgräfin Maria Elisabeth, ist unzutreffend; es geht in dieser Eintragung um das Portrait der Markgräfin Erdmuth Sophia; s. zu Text Nr. 90). Die Vorlage für den Kupferstich mit dem aus zwei Perspektiven abgebildeten Sarg hat Birken am 7.7.1665 Sandrart übergeben (I.192; PBlO.B.2.1.4, 29r): "Herrn Sandrart die Särge zu‰e¡en gebra¡t." Birken stand nach Ausweis des Tagebuchs im Sommer 1665 in brieflichem Austausch mit verschiedenen Personen, die in Bayreuth und Kulmbach in irgendeiner Form für den Druck der Nachrufschrift zuständig waren. Das waren in Kulmbach Johann Laurenz Frobenius und der Sekretär Johann Friedrich Köhler. Die wenigen in Birkens Archiv erhaltenen Bestandteile der Korrespondenz mit diesen beiden stehen allerdings in keinem Zusammenhang mit dem Druck der Nachrufschrift der Markgräfin. In Bayreuth war der wichtigste Ansprechpartner der Verleger der Nachrufschrift, Johann Gebhardt. Von dem intensiven brieflichen Austausch mit Gebhardt, den das Tagebuch belegt, hat sich so gut wie nichts in Birkens Archiv erhalten. Immerhin gibt es einen Brief Gebhardts vom 5.9.1665, den Birken nach Ausweis des Tagebuchs (I.200; PBlO.B.2.1.4, 31r) am 7.9.1665 erhalten und beantwortet hat: PBlO.C.96.2. Aus diesem Brief geht hervor, wie schwierig die Fertigstellung der Kupferstiche war, weil Einwände und Vorstellungen von verschiedenen Seiten berücksichtigt werden mußten: herr Sandrat wird die Proce›on mü‹en ander‰ ‰e¡en, den ›e will gar niemanden gefallen, weder zu Culmba¡ no¡ hier, i¡ hab mir# glei¡ ein gebilt alß i¡ ›e gesehen hab aber ni¡t# sagen mögen, | herr doctor liliu# sagte mir au¡ in vertrauen, weilln herr Magi‰er ga‹ner ein zetlin herauf gebra¡t und mir sol¡e# zu ge‰elt daß i¡# herrn doctor lilien wei‹en solte wa# auf den kupfertitel kumen solte nemli¡ da# ges¡ribene, er wise ni¡t wa# er auß disen wordten ma¡en solte, und weilln er gehört daß e# herr frobeniu# ges¡rieben und gema¡t hete, so hat er herr doctor liliu# zu mir gesagt i¡ solte e# meinen ho¡geehrten herrn S¡wagern s¡reiben aber nur vor mi¡ ob ni¡t die Wordt etwa# ander‰ köndten gegeben werdten, wann ›e# aber Ja zu Culmba¡ so haben wolten so mögt e# bleiben, i¡ soll halt allezeit der kazen die s¡ellen anhengen, bite den brief zu verbrennen, und die ges¡riebene ProCe›on dißmal gewiß mit zu sendten, ›e mögen# sodann bes¡reiben, oder angeben wie ›e wollen, herr doctor liliu# bitet au¡ von einen jeden kupfer einen abdru¿ dißmal mit zu sendten den er hat# no¡ ni¡t gesehen [...]. Die von Lilien angeforderten Proben der Kupfer hat Birken dann am 8.9.1665 nach Bayreuth geschickt (I.200; PBlO.B.2.1.4, 31r): "Literas [...] ad Doctor Lilien mit den Kupfern, ad Gebhardt." Der nahezu vollständig erhaltene Briefwechsel mit Caspar von Lilien (s. WuK. Bd. 11), der die Leichpredigt für die Markgräfin gehalten hat und auf dem Titelblatt der Nachrufschrift als (Haupt-)Autor erscheint, liefert keine Aufschlüsse zum Druck der Nachrufschrift. Lilien wird, wie das obige Zitat aus Gebhardts Brief nahelegt, alles die Nachrufschrift Betreffende mündlich mit dem Verleger besprochen haben, der die Birken bzw. die Kupferstiche betreffenden Aspekte in seinen an Birken gerichteten Schreiben behandelt haben wird. Dafür aber, daß auch der Bayreuther Kammerrat Georg Christoph Renschel (zu ihm s. zu Text Nr. 90) eine wichtige Rolle für die Drucklegung der Nachrufschrift gespielt

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habe, wie es Stauffer, 2007, S. 563f. annimmt, gibt es keine Indizien. Die von Stauffer herangezogenen Stellen lassen sich alle besser auf die Kupferstiche beziehen, die in Nürnberg, ebenfalls unter Birkens Aufsicht, für Renschels Psalterwerk angefertigt worden sind (s. zu Text Nr. 90). Am 16.9.1665 hat Birken Jacob Sandrart für seine Arbeit bezahlt, wie aus einer Tagebuchnotiz zum 18.9.1665, einem Montag, hervorgeht (I.202; PBlO.B.2.1.4, 31v): "Verwie¡enen U [Samstag] Herrn Sandrarten an der Gebühr vor die Culmba¡is¡en Kupfer 20 Rei¡#taler solvi." Das war nur eine Teilzahlung. Am 12.10.1665 hat Birken aus Kulmbach eine Geldsendung für die Kupfer bekommen (I.205; ebd., 32v): "S¡reiben von Herrn Secretario Köhlern, 135, samt 20 Rei¡#talern zum Kupferverlag. | S¡reiben an Ebenselbigen. 101." Zum 19.10.1665 hat Birken notiert (ebd.; ebd.): "Herrn Sandrart die übrigen 20 Jmperiale# bezahlt." Zum selben Tage findet sich auch folgende Eintragung (ebd.; ebd.): "S¡reiben von Jhrer dur¡leu¡t Herrn Markgrafen Georg Albre¡t 139. Antwort 105 an dieselbe, samt 100 Kupferabdru¿en." Wahrscheinlich war neben den Kupferstichen, die der Nachrufschrift beigebunden werden sollten, noch eine größere Anzahl separat für den markgräflichen Hof in Kulmbach gedruckt worden. Diese zusätzlichen Exemplare hat Birken dem Markgrafen am 19.10.1665 zugesandt. Eine weitere Marge von separaten Kupferdrucken ging am 2.11.1665 nach Kulmbach (I.207; ebd., 33r): "Literae [...] von Herrn Frobenium 148. S¡reiben an Herrn Frobenio 116. mit den 200 Abdru¿en der Lei¡predigtKupfere, und 50 Beylagerdru¿." (Die Angabe "50 Beylagerdru¿" bezieht sich auf Exemplare des Gratulationsdruckes zur inzwischen vollzogenen erneuten Vermählung des Markgrafen; s. zu Text Nr. 93). Die Exemplare für den Verleger, also für die Nachrufschrift, gingen erst am 16.11.1665 nach Bayreuth (I.209, ebd., 33v): "S¡reiben an Herrn Gebhardt cum Lei¡kupfer 75. Abdru¿e." Vielleicht entspricht diese Zahl der Höhe der Auflage der Nachrufschrift; anders Stauffer, 2007, S. 562, der aufgrund der nach Kulmbach übersendeten Exemplare der Kupfer eine Auflagenhöhe der Nachrufschrift von 300 annimmt. Zum 23.11.1665 hat Birken notiert (ebd.; ebd.): "S¡reiben an Herrn Secretarium Köhlern 118, mit 10 Exemplaren Zus¡uß der Lei¡PredigtKupfere, und Monsieur Kir¡mair# Au#züge, au¡ de# bezahlten Kupferau#zug#, von Sandrart ges¡rieben, von S¡urzen unters¡rieben." Gemeint ist, daß Birken an den Kulmbachischen Sekretär Köhler die von den Kupferstechern und Sandrart gestellte Rechnung ('Auszug') für die Kupferstiche der Nachrufschrift geschickt hat. Birken hatte diese Rechnung bereits beglichen (s. die obigen Tagebuchstellen): Er hatte Sandrart 2 x 20 Reichstaler ausgezahlt, nach Ausweis des Tagebuchs aber nur 20 Reichstaler aus Kulmbach erhalten. Außerdem hatte Birken überschüssige Exemplare der Kupferstiche beigelegt. Schließlich hat Birken auch Rechnungen des Nürnberger Historikers Carl Kirchmair von Reichwitz (1608-1670; zu ihm s. zu Brief Nr. 23, Z. 12-14, im Birken-Volkmann-Briefwechsel (WuK. Bd. 10, S. 741)) beigefügt. Dieser hatte im Auftrag des Markgrafen eine genealogische Schrift anläßlich dessen zweiter Hochzeit (s. zu Gedicht Nr. 93) zum Druck gebracht: De# | Ho¡-Gräi¡en Hause# Solm#/ | Ho¡Für‰li¡e# Vermählung#-Glü¿ | Na¡ zehenfaltiger Ubers¡einung | au# Jn‰ehender | Ho¡-Für‰li¡en Brandenburgis¡en | Gemähls¡a] | neuhervorleu¡tend. [Nürnberg 1665]. Es sollte bis zum Januar 1670, also mehr

Apparate und Kommentare

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als vier Jahre dauern, bis Birken aus Kulmbach eine Erstattung der noch ausstehenden Kosten für die Kupferstiche und den von Kirchmair vorfinanzierten Druck sowie eine Bezahlung für sein Gratulationsgedicht zur zweiten Hochzeit (Gedicht Nr. 93) erhalten sollte. Birken muß in dieser Sache mehrere Briefe nach Kulmbach (u. a. an Frobenius, Köhler und einen Herrn Brandstein) geschrieben haben. Bei der Übersendung der Gedichte Nr. 99 und Nr. 100 an die Markgräfin Sophia Maria von Brandenburg-Kulmbach hat Birken ebenfalls an die noch ausstehenden Zahlungen erinnert (die Konzepte dieser beiden Briefe sind in den jeweiligen allgemeinen Kommentaren mitgeteilt). Im ersten dieser beiden Schreiben, berichtet Birken, daß noch 13 Reichstaler für den Kupferstecher und 16 Reichstaler für Kirchmair ausstünden. Wie es zu der Differenz der Summe für Sandrart (13 statt 20 Reichstaler (s. o.)) kommt, läßt sich nicht sagen. Auch dem Bayreuther General-Superintendenten Caspar von Lilien gegenüber muß Birken das Thema brieflich angesprochen haben; s. zu Gedicht Nr. 111. Seine Bemühungen waren schließlich erfolgreich. In Birkens Archiv ist ein Brief Köhlers vom 4.1.1670 (PBlO.C. 174.2) erhalten, den Birken laut Empfangsvermerk am selben Tag erhalten und laut Beantwortungsvermerk am 13.1.1670 beantwortet hat. Mit diesem Brief muß zumindest ein großer Teil der Schulden des Kulmbacher Hofes beglichen worden sein: Edler, Ve‰ und Ho¡gelehrter; Neg‰ anwüns¡ung eine# zu Seel und Leib ersprißli¡en Neuen und viel na¡folgender glü¿seeligen Jahr, seindt demselben meine vermögende din‰e ‰et# bevor, ho¡geehrter herr. Wa# mein ho¡geehrter herr, so unters¡iedenmahln, wegen deß ho¡Grä[li¡en Solmis¡en Stambaume#, wel¡er von Monsieur â Kir¡mayer, Meinem ho¡seelig‰en gnedig‰en für‰en und herrn, herrn GeorgAlbre¡t# Marggrafen zu Brandenburg, ho¡Für‰li¡er dur¡leu¡t, darbey mein ho¡geehrter herr, al# der Seelig‰en Für‰in, ein und andere Carmen Lob und Ehrengedä¡tnu#, beygeleget, verfertiget, darfür gezimmenden recompenses, so wohl bey mir herrn S¡wagern Frobenio alß le”tbey Monsieur â Brand‰ein, erinnert, i‰ bey iedem ni¡t allein wol erhalten, sondern au¡, wie J¡ vormal# von Mir ges¡riben, gehöriger ortten, eißig erinnert worden, Nun habe bey ho¡Für‰li¡er Cammer zu Bareuth de‰wegen und im nahmen Meiner gnedig‰en Für‰in und Frauen unters¡iedene erinnerung derge‰alt gethun, da# ni¡t allein herr Kir¡mayer, sondern au¡ mein ho¡geehrter herr dißfalß mit billi¡en recompens versehen werden mö¡ten, maßen Mir, da# e# erfolgen würde, Meiner gnädig‰en Für‰in und Frauen, widerumb zuhinterbringen, resolution gegeben worden, so mann also ges¡ehen zusein geho[t, au¡ ni¡t zuzweifeln, derglei¡en anno¡ ges¡ehen werde. Weiln aber wie herr Frobenius und Monsieur Brand‰ein beri¡tet, no¡ ni¡t# abge‰attet; So haben Jhre dur¡leu¡t Jnterim vor Sie, herrn Kir¡mayern, in einges¡loßen S¡reiben 18. und Meinem ho¡geehrten herrn 12. Rei¡#thaler womit vor willen zunehmen, gebetten wirdt, dur¡ mi¡ übersenden laßen wollen, | verho[ende e# werde von ho¡Für‰li¡er Cammer und Renthey, wegen deß ho¡seeligen herrn au¡ no¡ einige erge”li¡keit denenselben

Gedicht 92, 1665

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erfolgen. Mein ho¡geehrter herr, halte mi¡ für ›¡, alß herr Kir¡mayer excusirt, daß mi¡ ehender und bevorab an sol¡en ortte, da J¡ ni¡t in din‰en meine s¡uldigkeit zu befriedigung sol¡er Vornehmen Persohnen observiren und ablegen können, dißmal# aber habe gethun soviel vermo¡t und neg‰ Göttli¡er empfehlung verharre ferner# Meine# ho¡geehrten herrn. din‰ergebener Johann Friederi¡ Köhler Culmba¡ den 4. Januarii 1670. Birken hat zusätzlich zu seinen Vermerken auf diesem Brief notiert. "cum 6 Ducatis." Das entspricht ziemlich genau dem Wert der in Köhlers Brief genannten, für Birken bestimmten 12 Reichstaler; die für Kirchmair bestimmte Summe war in einem separaten Schreiben eingeschlossen, das Birken sicher umgehend weitergeleitet haben wird. Das Nachrufgedicht, von dem das Gedicht Nr. 92 ein Teil ist, wurde am 30.8.1665 fertiggestellt (I.199; PBlO.B.2.1.4, 31r): "da# Epicedium Marchionae Culmbachensis verfaßt." Es ist von Kröll in der zugehörigen Fußnote 215 richtig identifiziert worden. Die Entstehung des Gedichts ist also recht zeitnah zur Fertigstellung der Kupfer für die Nachrufschrift erfolgt. Die Fertigstellung des Druckes der Nachrufschrift sollte aber noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Erst am 14.12.1665 hat Birken vom Verleger ein fertiges Exemplar der Nachrufschrift erhalten sowie ein Honorar für Sandrart, das er sofort übergeben hat (I.212; ebd., 34v): "S¡reiben von Gebhardt 164 samt einer für‰li¡en Lei¡predigt, und 3 Gulden pro Herrn Sandrart vor die Abdru¿e. | S¡reiben an ihn [...]. | Herrn Sandrarten diese drei Gulden gebra¡t". Am 4.1.1666 hat Gebhardt dann noch ein weiteres Exemplar des Druckes überschickt (I.217; ebd., 35v): "S¡reiben von Gebhardt 2. der s¡i¿t mir no¡ eine Für‰li¡ Culmba¡is¡e Lei¡Predigt." 1 Wa#] Durch die Änderung gegenüber dem Druck, in dem "So" steht, überspielt Birken das Fehlen des ersten Gedichtteils in der Sammlung Lorbeer-Wälder; das Gedicht erlangt so auch ohne die ersten neun Strophen Eigenständigkeit. – 3-6 Jhr Gei‰ ~ himmlis¡em Gemüt.] Die hier behauptete starke Religiosität der Markgräfin wird durch das Bildprogramm des Titelkupfers vielfältig sinnbildlich betont. – 9f. Sie war von hohem Stammen ~ Kind.] Die hohe Abkunft der Markgräfin wird im Titelkupfer insbesondere durch das gerahmte Wappen in der Mitte des oberen Teiles kenntlich gemacht. Die Markgräfin war in väterlicher Linie die Urenkelin von König Christian III. von Dänemark (1503-1559), dessen Vater und Großvater ebenfalls Könige von Dänemark waren. – 17-20 Jhr Thun von ~ Gott und Gnug!] Vgl. die auf dem Titelkupfer oben links auf der linken Säule dargestellte Allegorie der Tugend, neben der eine Blumenvase abgebildet ist (s. o.). Vgl. auch Str. 2 der oben zitierten neun Strophen. – 21-24 Jhr Herz ~ man¡e Stund.] Vgl. die auf dem Titelkupfer oben rechts auf der rechten Säule dargestellte Allegorie der Pietas, die ein Weihrauchfaß schwenkt und neben der ein Gefäß abgebildet ist, aus dem

Apparate und Kommentare

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Flammen schlagen (s. o.). Vgl. auch Str. 3 der oben zitierten neun Strophen. – 25-28 Jm Creü” ~ Gedult, ob›egt der Qual.] Vgl. die auf dem Titelkupfer unten links unterhalb der linken Säule dargestellte Allegorie der Patientia, die ein Kreuz in der Hand hält und neben der ein Amboß steht, auf dem ein Hammer und ein Eisenstab liegen (s. o.). Vgl. auch Str. 4 der oben zitierten neun Strophen. – 29-32 E# war ihr' ~ Rosen sey.] Vgl. die auf dem Titelkupfer unten rechts unterhalb der rechten Säule dargestellte Allegorie der Spes, die sich auf eine Anker stützt, dem Symbol der Hoffnung, und neben der ein Strauch in einem Kübel steht (s. o.). Vgl. auch Str. 5 der oben zitierten neun Strophen. – 33-38 Sie spra¡ ~ alle# seyn] Ausführlichere Entsprechung zum Text auf den beiden Spruchbändern oberhalb der beiden halbovalen Rahmen in der Mitte der beiden Säulen (s. o.). – 43-46 da# Creü” ~ Ho[nung krönt.] Noch einmal Bezugnahme auf die beiden unteren Frauengestalten, von denen die linke ein Kreuz in den Händen hält, die rechte einen Kranz in der rechten Hand. – 49-56 Je”t kan ~ bleiben ewigli¡.] Diese Strophe gestaltet den Bibeltext, der der Leichpredigt Caspar von Liliens zugrunde liegt: Ps 73.23-28. In der Leichpredigt (Re¡ts¡a[ener Chri‰en einiger Her”en#-Tro‰ (1665)) heißt es, S. 6f.: Die Worte/ so zum Lei¡-Text benenner/ und mir an die Hand gegeben worden/ ›nd bes¡rieben im LXXIII. Psalm vom 23. vers bi# zum Ende/ in unserer Spra¡e wie folget: V/ . 23. Denno¡ bleibe i¡ ‰et# an dir/ denn du hälte‰ mi¡ bey meiner re¡ten Hand. 24. Du leite‰ mi¡ na¡ deinem Rath/ und nimm‰ mi¡ endli¡ mit Ehren an. 25. Wann i¡ nur di¡ habe/ so frage i¡ ni¡t# na¡ Himmel und Erden. 26. Wann mir glei¡ Leib und Seele vers¡ma¡t/ so bi‰u do¡ GOtt allezeit meine# Her”en# Tro‰ und mein Theil. | 27. Denn ›he/ die von dir wei¡en/ werden umkommen/ du bringe‰ um alle die wider di¡ huren. 28. Aber da# i‰ meine Freude/ daß i¡ mi¡ zu GOtt halte/ und meine Zuver›¡t se”e auf den HErren HErren/ daß i¡ verkündige allein dein Thun. Die Entsprechungen zum Predigttext sind auf dem Titelkupfer die Bilder in den beiden halbovalen Rahmen in der Mitte der Säulen sowie die zugehörigen Spruchbänder (s. o.). – 57 Jhr Für‰li¡er Gemahl] Markgraf Georg Albrecht von Brandenburg-Kulmbach. – 65f. Von Jhr ›nd hinterblieben ~ Liebe#pfand'.] Gemeint sind die drei Söhne der Markgräfin: Erdmann Philipp (1559-1678), Christian Heinrich (1661-1708) und Karl August (1663-1731).

Gedicht 93, 1665

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Text 93: Auf Seiner Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Georg Albre¡t# Marggrafen# zu Brandenburg und Frauen Frauen Sophien Marien verwittibten Frauen von S¡önburg gebornen Grän von Solm# Beylager. 86r87r T2 Seiner] Sr. – T2 Für‰li¡en] Für‰ und etc.-Kürzel mit Punkt – T2 Dur¡leu¡t] Dur¡ und etc.-Kürzel mit Punkt – T3 Herrn (2x)] H. – T3 Marggrafen#] Marggr. – T6 Frauen (1. Position)] Fr. – T6 Frauen (2. Position)] Fr und etc.-Kürzel mit Punkt – T7 von] v. – T8 Solm#] Solm#. – 1 So] S größer und initialenartig ausgeführt; ebenso bei W bei 9 Wie – 2 der] Kürzel; ebenso 13, 14, 39, 47 – 3 wider] mit derKürzel; ebenso 15 milder – 24 wiedergibet – 25 wieder – 27 hernieder – 4 Himmel] Him‾ el (ebenso 51, 56 – 7 Nimmet – 36 ammt – 37 Stammen – 40 Flammen – 44 Stamm# – 46 himmel#) – 7 Nimmet] Wortanfang überschrieben – 7 da#] Kürzel; ebenso 12 – 19 Jhn] Jhm (Konjektur nach dem Druck) – 23 und] u. (ebenso 30, 31, 34, 45, 54) – 24 ›e] e überschrieben – 27 Sie] er Sie (Konjektur nach dem Druck) – 36 entbrennter] entbren‾ ter –. Zu den beiden Anmerkungen wird kein eigener Apparat erstellt: die von Birken verwendeten Abkürzungen sind nach dem Druck aufgelöst worden; im Einleitungsteil der ersten Anmerkung hat Birken versehentlich Marggrven für Marggraven geschrieben; nach Fridericu# I. steht im Druck ChurFür‰ und Marggrav zu Brandenburg statt Elector Brandeburgensis Ein Glückwunschgedicht zur Hochzeit des Markgrafen Georg Albrecht von Brandenburg-Kulmbach mit der Gräfin Sophia Maria von Schönburg, geb. Gräfin von Solms (1626-1688), die am 1. und 2.11.1665 auf Schloß Colditz in Sachsen stattfand. Zum 28.9.1665 hat Birken im Tagebuch den Eingang von drei Schreiben aus Kulmbach vermerkt (I.203; PBlO.B.2.1.4, 32r): "S¡reiben von Jhrer Dur¡leu¡t Herrn Marggrafen Georg Albre¡ten 128, von Herrn Köhlern 129, und Frobenio 130". Der Sekretär Köhler und der Diakon Frobenius standen damals mit Birken in regelmäßigem Kontakt wegen des Drucks der Nachrufschrift auf die verstorbene erste Ehefrau Georg Albrechts (s. zu Gedicht Nr. 92). Daß der Markgraf selbst um ein Gratulatorium zur bevorstehenden Hochzeit gebeten hat, geht aus dem Konzept von Birkens Schreiben an die Markgräfin vom 8.11.1666 hervor, das zu Gedicht Nr. 99 vollständig mitgeteilt wird: PBlO.C.24.39.23(1). Aus diesem Konzept ist auch zu entnehmen, daß der Markgraf eine genealogische Schrift anläßlich der Hochzeit in Auftrag gegeben hat, die Carl Kirchmair von Reichwitz verfaßt und in Nürnberg zum Druck gebracht hat; s. zu Gedicht Nr. 92 und zu Gedicht Nr. 111. Die von Birken in den Anmerkungen zum Gedicht Nr. 93 mitgeteilten genealogischen Angaben sind verkürzte Fassungen der Stammbäume aus Kirchmairs Werk. Birken hat Köhler noch am selben Tag geantwortet (ebd; ebd.): "S¡reiben [...] an Köhlern 93." Zum 5.10.1665 vermerkt Birken die Übersendung der handschriftlichen Fassung des Gedichts Nr. 93 nach Kulmbach (I.203f.; ebd.): "S¡reiben an Ihre Dur¡leu¡t Herrn Marggrafen Georg Albre¡t samt einem Ho¡zeitgedi¡t. | S¡reiben an Herrn Köhlern, Herrn Frobenium 134." Am 19.10.1665 traf eine Antwort des Markgrafen bei Birken ein (I.205; ebd., 32v): "S¡reiben von Jhrer Dur¡leu¡t Herrn Marggrafen Georg Albre¡ten 139." Birken hat noch am selben Tag geantwortet (s. ebd.; ebd.). Im Brief des Markgrafen könnte das Gedicht gutge-

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Apparate und Kommentare

heißen und Birken damit beauftragt worden sein, den Druck einzuleiten, der in Nürnberg bei Christoph Gerhard erfolgte. Vielleicht war das aber auch schon durch Köhler am 12.10.1665 geschehen, auch wenn es in diesem Brief hauptsächlich um die Nachrufschrift für die erste Ehefrau des Markgrafen gegangen sein muß (I.205; PBlO.B.2.1.4, 32v): "S¡reiben von Herrn Secretario Köhlern, 135, samt 20 Rei¡#talern zum Kupferverlag. | S¡reiben an Ebenselbigen. 101." Am 27.10.1665 hat Birken Frobenius ein Probeexemplar des Druckes zugesandt (I.206; ebd., 33r): "S¡reiben an Herrn Frobenium, samt dem Dru¿ zum Für‰li¡en Beylager 112 Exemplare 115." Vielleicht kam er noch so rechtzeitig an, daß das Gedicht auf der Hochzeit präsentiert oder gar vorgetragen werden konnte. Am 2.11.1665 hat Birken dann eine größere Anzahl von Drucken des Gedichts Nr. 93 nach Kulmbach gesandt (I.207; ebd.): "Literae [...] von Herrn Frobenio 148. | S¡reiben an Herrn Frobenium 116. mit den 200 Abdru¿en der Lei¡predigtKupfere, und 50 Beylagerdru¿." Von der durch das Tagebuch kenntlichen intensiven Korrespondenz mit Personen in Kulmbach im Jahr 1665, die in engem Zusammenhang mit dem Druck der Nachrufschrift für die verstorbene Markgräfin und dem Gratulationsgedicht zur zweiten Hochzeit des Markgrafens standen, hat sich in Birkens Archiv nichts erhalten; s. auch zu Gedicht Nr. 92. Der Titel des Druckes des Gedichts Nr. 93 lautet: Unterthänig‰er Glü¿wuns¡: | zu | De# Dur¡leu¡tig‰en Für‰en und Herrn | Herrn | Georg Albre¡ten#/ | Markgraven# zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ | in Preu‹en/ zu Stettin/ Pommern/ der Ca‹uben und Wenden/ | au¡ in Sle›en zu Cro‹en und Jägerndorf/ Herzogen#/ Burg-|graven# zu Nürnberg/ Für‰en# zu Halber‰adt/ Min-|den und Cammin/ etc. | mit | Der Ho¡gebornen Grävinn und Frauen | Frauen | Sophien Marien | Gebornen Grävinn von Solm#/ Herrinn | zu Münzenberg/ etc. | verwittibten Herrinn zu S¡önburg/ etc. | Ho¡für‰li¡em Beylager: | au# Gehorsam‰er Dien‰pfli¡t | demütig‰ übergeben | Dur¡ | Sigmund von Birken C. Com. Pal. | Nürnberg Gedru¿t bey Chri‰oph Gerhard/ im Jahr 1665. (S. Stauffer, 2007, S. 555f.) Im Druck gibt es keine Strophenzählung; die Strophengliederung ist durch Einzüge der Eingangsverse und Spatien markiert. Die beiden Anmerkungen stehen auf der Rückseite des Titelblatts vor dem Gedicht; statt des mondförmigen Verweiszeichens nach v. 43 steht jeweils ein Sternchen nach 42 Georgen und 43 Sophien, das entsprechend zu Beginn der zugehörigen Anmerkung statt des mondförmigen Zeichens erscheint. Von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion sowie typographischen Hervorhebungen abgesehen, gibt es folgende Abweichungen der Druckfassung des Gedichts (ohne Berücksichtigung der beiden Anmerkungen): T1-T9] s. das oben zitierte Titelblatt – 7 Nimmet ein] Nimmt einen – 25 ie] Die – 36 entbrennter] entbrannter – 45 50] fünfzig – 53 wuns¡bar] wüns¡bar –. Auf eine eingehende Kommentierung aller in den beiden genealogischen Anmerkungen aufgeführten Namen von Vorfahren und Verwandten des Brautpaares wird hier verzichtet; die für das Verständnis des Gedichtes Nr. 93 relevanten Personen aus diesen Stammbäumen werden aber in den Stellenkommentaren behandelt. T6f. verwittibten Frauen von S¡önburg] Die Markgräfin hatte 1650 in erster Ehe Georg-Ernst von Schönburg-Lichtenstein (1601-1664) geheiratet. Es war dessen zweite Ehe. – 1-16 So tru¿net endli¡ ~

Gedicht 93, 1665

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Tropfen ward vers¡wendet.] Gemeint ist der Tod der ersten Frau Markgraf Georg Albrechts, der noch nicht allzu lange zurücklag. Markgräfin Maria Elisabeth von Brandenburg-Kulmbach war am 27.5.1664 gestorben; s. zu Gedicht Nr. 92. – 9f. Wie s¡merzli¡ ~ Euer Für‰li¡# Herz:] Der Markgraf wird hier direkt angeredet und so auch in den folgenden Strophen; in Str. 7 wird auch die Braut mit in die Anrede einbezogen. – 30 in glei¡en Grad] Was gemeint ist, zeigt die zugehörige Anmerkung: Der Markgraf stammte wie seine verstorbene erste Ehefrau und wie seine Braut von Kurfürst Friedrich I. von Brandenburg (ca. 1371-1440; zu ihm s. ADB. Bd. 7 (1878), S. 464-475 (Theodor Hirsch); NDB. Bd. 5 (1961), S. 494 (Johannes Schultze)) ab. – 37-40 Eur Heldenhau# ~ izt neue Flammen.] Bereits Markgraf Joachim Ernst von Brandenburg-Ansbach (1583-1625) hatte 1612 eine geborene Gräfin von Solms geheiratet: Sophie von Solms-Laubach (1594-1651). Ihr Vater war Graf Johann Georg I. von Solms-Laubach (1547-1600), der Großvater der Braut des Markgrafen Georg Albrecht von Brandenburg-Kulmbach. S. dazu auch Birkens zweite Anmerkung. – 41-45 Wie s¡ön ~ in n䡉en 50 Jahren.] Vgl. dazu auch die zugehrörige zweite Anmerkung Birkens. Die "Fünf Johann Georgen" sind: 1.) Johann Georg I. von Solms-Laubach (1547-1600), der Großvater der Braut; 2.) Johann Georg II. von Solms-Laubach (1591-1632), der Vater der Braut; 3.) Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen (1585-1656), der Großvater der Markgräfin Erdmuth Sophie von Brandenburg-Bayreuth, die mit dem Neffen des Bräutigams verheiratet war; 4.) Kurfürst Johann Georg II. von Sachsen (1613-1680), der Vater der Markgräfin Erdmuth Sophie; 5.) Kurfürst Johann Georg von Brandenburg (1525-1598), der Großvater des Bräutigams. Die "vier Sophien" sind: 1.) Markgräfin Erdmuth Sophie von Brandenburg-Bayreuth (1644-1670); 2.) Märkgräfin Sophia von Brandenburg-Bayreuth (1614-1646), die Tochter aus der zu v. 37-40 angeführten Ehe zwischen Joachim Ernst von Brandenburg-Ansbach und Sophie von SolmsLaubach, die Erdmann August von Brandenburg-Bayreuth (1615-1651) geheiratet hatte und die Mutter des Markgrafen Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth war; 3.) deren Mutter (s. zu v. 37-40); 4.) die Braut von Markgraf Georg Albrecht selbst. Die am weitesten zurückliegende Hochzeit dieser vier 'Sophien' war die zu v. 37-40 angeführte, die 1612 stattgefunden hatte. Birkens Behauptung, diese vier Hochzeiten hätten in den letzten 50 Jahren, von 1665 an zurück gerechnet, stattgefunden, ist also etwas großzügig.

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Text 94: "J¡ Ehre diesen Tag, der unsren Für‰en liebt". 87v 1 der] Kürzel; ebenso 3, 5, 7, 8, 11 – 2 und] u. (ebenso 7, 11, 14) – 2 widergibt] mit der-Kürzel; ebenso 11 iederman) – 3 genommen] genom ‾ en (ebenso 5, 11 Himmel – 6 willkommen – 10 komme) – 11 (so ~ iederman)] statt Klammern senkerechte Striche Dieses Gedicht hat Birken im Auftrag und Namen von Johann Laurenz Frobenius (zu ihm s. zu Gedicht Nr. 38) verfaßt. Es begrüßt die Markgräfin Sophia Maria anläßlich der Ankunft des Markgrafenpaares in Kulmbach, nachdem die Hochzeit Anfang November 1665 auf dem sächsischen Schloß Colditz stattgefunden hatte; s. zu Gedicht Nr. 93. Gedruckt worden ist es bei Johann Gebhardt in Bayreuth zusammen mit einem aus neun Strophen mit jeweils sechs Versen bestehenden Gedicht des Kulmbacher Prinzenerziehers Conrad Gassner (1633-1678; zu ihm s. Simon, 1930, S. 89, Nr. 677): Unterthänig‰er Glü¿#-Zuru[/ | Al# | De# Dur¡läu¡tig‰en/ Für‰en und | Herrn/ | Herrn Georg Albre¡ten#/ | Marggra[en# zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in | Preü‹en/ zu Stettin Pommern/ der Ca‹uben und Wenden/ | au¡ in S¡le›en zu Cro‹en und Jägerndor[/ Her”ogen#/ Burg-|gra[en# zu Nürnberg/ Für‰en# zu Halber‰att/ | Minden und Camin etc. | Mit | Der Ho¡gebohrnen Grä[in und Frauen/ | Frauen | Sophien Marien | Gebohrnen Grä[in zu Solm#/ Verwittibten | Frauen von S¡önburg/ Frauen zu Glau¡a | und Waldenburg etc. | Ho¡-Für‰l. Beylager | ›¡ geendet/ | Und nunmehro au¡ | die Ho¡-Für‰l. Heimführung in der Haupt-|Statt Culmba¡ mit GOtt | vollzogen worden. | Von | Zweyen daselb‰ ›¡ bendenten/ | Unterthänig‰/ gehorsamen Vorbitten bey GOTT/ und | demüthig‰en Kne¡ten/ au# gehorsam‰er Dien‰-Pfli¡t- | demüthig‰ überrei¡t. | Gedru¿t zu Bayreuth bey Johann Gebhard. (Nicht bei Stauffer.) Das Gedicht Nr. 94 steht ohne Überschrift auf der ersten Seite nach dem Titelblatt; es ist wie folgt unterschrieben: "Mit diesen wenigen gratulirte zu der neu au[gangenen | Für‰l. Eh-Freüde au# s¡uldig‰er | Unterthänigkeit: | Johannes Laurentius Frobenius, Ecclesiae | Patriae Culmbacensis Comminister." Zwischen den Strophen gibt es keine Spatien. Sonst gibt es, von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion sowie typographischen Hervorhebungen abgesehen, folgende Abweichungen der Druckfassung: T1] fehlt – 1 unsren] unsern – 4 unsre] diese – 7 wann] wenn – 14 theüre] Eure – 15 ihn] mi¡ – 17 neü begrü‰] wieder grüßt – 18 in] Mit –. Wann Birken den Auftrag zu dem Gedicht Nr. 94 von Frobenius erhalten und wann er es verfaßt hat, läßt sich aus dem Tagebuch nicht entnehmen. Das Tagebuch des Jahres 1665 verzeichnet eine intensive Korrespondenz mit Frobenius, ebenso mit dem Drucker Gebhardt. Erhalten ist davon nichts, das in einem Zusammenhang mit dem Gedicht Nr. 94 steht. Das Datum der Ankunft des Markgrafenpaares in Kulmbach nach der Hochzeit ist unermittelt; es dürfte nicht allzu weit nach dem Hochzeitstermin liegen. Der Druck mit dem Gedicht Nr. 94 wird sicher an diesem Tag präsentiert worden sein. Wenn man die Postzeiten zwischen Nürnberg, Kulmbach und Bayreuth berücksichtigt sowie den Umstand, daß der Druck auch etwas Zeit benötigt haben wird, muß das Gedicht mindestens einige Tage vor dem Einzug des Markgrafenpaares in Kulmbach verfaßt worden sein. Vielleicht ist es zeitgleich mit dem Gedicht Nr. 93 entstanden.

Gedichte 94 und 95, 1665

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2f. und Seiner Dur¡leü¡t ~ Tod genommen] Gemeint ist der Tod der ersten Ehefrau Georg Albrechts am 27.5.1664; s. zu Gedicht Nr. 92. – 4 O Ho¡gebohrne Seel ô Sonn' auf unsre Na¡t!] Von hier an bis zum Schluß des Gedichts wird die neue Markgräfin Sophia Maria direkt angeredet. – 6 seit tausend-s¡ön willkommen!] Das Gedicht ist auf die Begrüßung der Markgräfin in Kulmbach zugeschnitten; s. o. – 1318 La‹t au¡ zu Gnaden ~ in Gnaden angebli¿et.] Frobenius ist 1662 von Bayreuth auf die Diakonatsstelle nach Kulmbach gewechselt und dort auch Hofprediger und Beichtvater des Markgrafen geworden. Offenbar hat er auch in der besonderen Gunst der verstorbenen Markgräfin Maria Elisabeth gestanden. Den in den Versen 13-18 geäußerten Wunsch hat die neue Markgräfin Sophia Maria erfüllt: Frobenius war bis zu seinem Lebensende ihr Beichtvater. S. dazu den Lebenslauf in der von Peter Otto (1610-1688) verfaßten Nachrufschrift für Frobenius (CHRISTI CRUX, NOSTRA LUX, Hof 1683), S. 30f.

Text 95: Auf Seiner Für‰li¡en Gnaden Herrn Herrn Johann Chri‰ian# Für‰en# zu Eggenberg etc. und Fräulein Fräulein Erne‰inen Grän von S¡warzenberg etc. Beylager. 87v-88r T2 Seiner] S. – T2 Für‰li¡en] Für‰ – T2 Gnaden] Gd. – T3 Herrn (2x)] H. – T4 etc.] Kürzel mit Punkt; ebenso T7 – T6 Fräulein (2x)] Fr und etc.-Kürzel mit Punkt – 1 Kommt] Kom ‾ t (ebenso 4; ebenso 11 zusammen – 13 Stamme#gipfel – 13 ‰ammen – 22 Himmel – 34 beammtem) – 1 bewohnerinnen] wo überschrieben; nach dem ersten n ein n gestrichen – 5 Pega#brunn] ev. Pega# brunn – 9 begün‰] ün verschmiert – 14 und] u. (ebenso 25, 32, 37) – 23 ihn] ihm (Konjektur nach dem Druck) – 25 der] Kürzel; ebenso 35 – 26 prüfet] dahinter ein oder zwei Buchstaben gestrichen – 31 trenne] tren‾ e – 37 sey] dahinter ein Buchstabe gestrichen Ein Auftragsgedicht, das Birken für den Historiker Carl Kirchmair von Reichwitz (1608-1670; zu ihm s. zu Brief Nr. 23, Z. 12-14, im Birken-Volkmann-Briefwechsel (WuK. Bd. 10, S. 741)) verfaßt hat. Es ist in folgendem Druck erschienen (Bl. [Biv]r): Stamm-Verwandnuß | Derer | Dur¡leu¡tig- und Ho¡gebohrnen | Herrn/ | Herrn Johann Chri‰ian# | Für‰en von Eggenberg/ Herzo-|gen zu Crumau/ Gefür‰eten Grafen# | zu Gradis¡a/ etc. al# Herrn | Ho¡zeiter#/ | und Fräulein/ | Fräulein Erne‰ina/ | Gebohrner Grän zu S¡war-|”enberg/ Hohenland#berg/ Gimborn/ Mu-|rau/ Wittingau und Fraunberg/ etc. | al# Fräulein Gespon#. Im Druck wird weder der Verfasser der dort mitgeteilten acht Stammbäume noch des Gedichts Nr. 95 kenntlich. Die Identifizierung ist Stauffer, 2007, S. 571, gelungen. Birken hat zum 9.11.1665 in sein Tagebuch eingetragen (I.207f.; PBlO.B.2.1.4, 33v): "da# Gamelion vor Kir¡mair# E¿enbergis¡ S¡warzbergis¡en Beylager di#cour# verfertigt. 30 Verse." Kröll identifiziert den Druck in der zugehörigen Fußnote 240 falsch. Birkens Tagebücher verzeichnen häufige Kontakte mit Kirchmair. Dieser wird das Gedicht mündlich erbeten haben. Anlaß für Kirchmairs genealogisches Werk war die Hochzeit von Fürst Johann Christian zu Eggenberg (1641-1710) mit der Gräfin Maria Ernestina von Schwarzenberg (1649-

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1719). Die Hochzeit fand am 21.2.1666 statt; s. Stauffer, 2007, S. 571. Im Druck gibt es keine Spatien zwischen den Strophen. Die erste Strophe ist in die Zählung einbezogen. Die Verse mit einsilbiger Kadenz sind eingerückt. Sonst gibt es, von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion sowie typographischen Hervorhebungen abgesehen, folgende Abweichungen der Druckfassung: T1-T7] Zugabe. – 10 hohen] gro‹en – 11 ru¿en] rü¿en – 20 jenen] jenem 1-3 Kommt, ihr Berg-bewohnerinnen ~ Parna‹innen:] Die neun Musen sind gemeint. Zum Parnaß als Musensitz s. zu Gedicht Nr. 37, v. 61f. – 4 Kommt zu diesem Berge-paar.] Spiel mit dem Nachnamen beider Brautleute: Eggenberg und Schwarzenberg. Die Bergmotivik durchzieht das ganze Gedicht. – 5 Pega#brunn] Die der Sage nach vom Pegsaus freigescharrte Musenquelle; s. zu Gedicht Nr. 37, v. 61f. – 9 Clio, diesen Tag begün‰, ~ hohen Ahnen zehlen.] Bezugnahme auf Kirchmairs genealogisches Werk, mit dem das Gedicht Nr. 95 gedruckt worden ist. Clio war die Muse der Geschichtsschreibung; s. Der kleine Pauly. Bd. 3 (1969), Sp. 233. – 15f. Libanu# mag seine Cedern ~ Sonne-Rädern] Das LibanonGebirge war für seine Zedern berühmt; s. ebd., Sp. 615f. – 18 Tauru# Berge-Prinz mag heißen] Zum Taurusgebirge s. ebd. Bd. 5 (1975), Sp. 546. – 21f. Atla# ~ auf der Haub.] Die Nennung von berühmten Gebirgen wird fortgesetzt. Zum Atlas-Gebirge s. ebd. Bd. 1 (1964), Sp. 712. Gleichzeitig Spiel mit dem berühmten Titanen Atlas, der der antiken Sage nach das Himmelsgewölbe trägt; s. ebd., Sp. 712f. – 24 Hybla von dem Honigraub] Zum für seinen Honig berühmten Berg Hybla s. ebd.. Bd. 2 (1967), Sp. 1256f. – 25 und vom Thau der Hermon, triefet] Zum Bergmassiv Hermon s. ebd. Bd. 2 (1967), Sp. 1085f. Das Motiv des Taus vom Hermon findet sich in Ps 133.3. – 27 Jda, dein Gold Apfel Streit] Das Urteil des Paris, das letztlich zum Trojanischen Krieg führte, fand im Ida-Gebirge statt; s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 1337; ebd. Bd. 4 (1972), Sp. 514-516. – 27-30 Jda ~ alle dreye.] Die Braut besitzt die hervorragenden Eigenschaften der drei Göttinnen, zwischen denen Paris sich entscheiden mußte, allesamt; so daß das hier scherzhaft inszenierte neue Urteil des Paris unproblematisch ist. – 33 al# Ethna brenne] Zum Vulkan Aetna s. ebd. Bd. 1 (1964), Sp. 204f. – 35f. Und Gott, der mit Sion# hügeln ~ dort verrigeln] Gemeint ist, daß die Hügel Jerusalems Stadt und Heiligtum schützten.

Text 96: Der Frommen Für‰in Frauen Frauen Marien Elisabethen Marggrän zu Brandenburg gebornen Herzogin zu Hol‰ein, Klaglied. 88r-89r T1 XCVI.] CXCV.I. – T3 Frauen (2x)] Fr und etc.-Kürzel mit Punkt – T3 Elisabethen] Elisabeth. – T3 Marggrän] Mgr. – T4 Brandenburg] Brandenb. – T4 gebornen] gb und etc.-Kürzel mit Punkt – T5 Hol‰ein] ev. Hol‰ein, – 1 A¡] A größer ausgeführt – 20 und] u. (ebenso 32, 48) – 22 Himmel] Him ‾ el (ebenso 45 Jammer) – 25 4.] 4 – 40 erweis'] erwes' – 44 der] Kürzel – 45 von] n überschrieben

Gedicht 96, 1665

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Hätte Birken dieses Gedicht in der Sammlung chronologisch korrekt plaziert, hätte es nach dem 1664 entstandenem Text Nr. 88 und vor dem am 31.5.1665 entstandenem Gedicht Nr. 91 eingeordnet werden müssen; wann die Epigramme Nr. 89 und Nr. 90 entstanden sind, läßt sich ja nicht genau sagen. Birken hat den Tag der Abfassung des Gedichts Nr. 96 im Tagebuch festgehalten. Zum 8.2.1665 heißt es (I.164; PBlO.B.2.1.4, 22r): "der Marggränn Lied ümgese”t." Kröll ordnet dieser Eintragung in der Fußnote 60 fälschlicherweise den Druck des Epicedions auf den Markgrafen aus dem Jahr 1666 zu (s. zu Gedicht Nr. 99). Gedruckt worden ist das Gedicht Nr. 96 in der Nachrufschrift für die Markgräfin Maria Elisabeth von Brandenburg-Kulmbach, in der auch das Gedicht Nr. 92 als Erklärungsgedicht zum Titelkupfer steht. Zu diesem Druck und Birkens Betreuungsarbeiten für die Erstellung der Kupfer s. zu Gedicht Nr. 92; dort zu Stauffers unzutreffender Zuordnung des Gedichts Nr. 96. Im Druck der Leichpredigt Caspar von Liliens für die Markgräfin, der ersten von mehreren Predigten verschiedener Theologen, die der Band enthält, steht das Gedicht Nr. 96 auf den Seiten 22r-24 (das Paginierungssystem schwankt zwischen Blatt- und Seitenzählung; auf S. 23 findet ein solcher Wechsel statt). Es hat dort keine Überschrift und wird wie folgt eingeleitet (S. 22r): "Unsere Frau Marggräin MARJA ELJSABETH/ Hö¡‰seeliger Gedä¡tnuß hat mit Jhrer Hands¡ri[t bezeuget/ wie viel Sie Zeit Jhre# Leben#/ der Anfe¡tungen und de# Leiden# Chri‰i gehabt/ und lauten Jhrer Dur¡leu¡t selb‰-eigene Wort na¡folgende# Jnhalt#." Obwohl im Druck behauptet wird, das Lied Nr. 96 stamme von der Markgräfin selbst, und auch Birken das Lied durch die Überschrift in der Sammlung Lorbeer-Wälder der Markgräfin als Verfasserin zuordnet, stammt es doch von ihm. Es handelt sich – worauf auch Birkens Aussage in der oben zitierten Tagebuchstelle hinweist, er habe ein Lied der Markgräfin "ümgese”t" – um die Überarbeitung eines von der Markgräfin verfaßten Liedes, von dem sich eine Abschrift in Birkens Archiv erhalten hat (PBlO.C.404.2.22): Von der Ho¡seeligen Für‰in eigenen Hand Ein in Copia behaltene# Lied. 1. A¡! Gott, J¡ muß dir klagen daß große Unglü¿ mein, darinn J¡ bin gebohren, und lebe anno¡ ‰et#. J¡ bin ja gar verlaßen von iedermännigli¡. A¡! Gott dir thu J¡# klagen hil[ mir au# meiner Noth.

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2. Jn Unglü¿ bin gebohren, J¡ dein elende# Kindt daß son‰ kein Zuu¡t hat, Alß zu dir Gott allein. Du bi‰ der re¡te hel[er, der allein hel[en kan. De# trö‰ J¡ mi¡ von Herzen vnd ho[ drau[ fe‰igli¡. 3. A¡! Gott J¡ bin verlaßen, da# klag J¡ dir, mein Gott, die Freünde mi¡ verlaßen vnd a¡ten meiner ni¡t. J¡ weiß gan” keinen Mens¡en, da J¡ ein Tro‰ von hab Sie können au¡ ni¡t hel[en dir trau i¡ fe‰igli¡. 4. A¡! Gott gieb Mir Gedult, da# bitt J¡ di¡ allein, denn dir da# Unglü¿ mein, Am be‰en i‰ bekandt. Hil[ Mir au# meinen Nöthen, Darumb ru[ J¡ di¡ an: So i‰ mir s¡on gehol[en, A¡! Gott erhör Mi¡ bald! | 5. A¡! Gott, J¡ laß ni¡t ab di¡ ‰et# zu ru[en an, der du ja hel[en kan‰ au# großer Ang‰ und Noth. Du ha‰ e# au¡ verspro¡en, So groß au¡ sey die Noth,

Gedicht 96, 1665

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So wolle‰ du erretten vnd hel[en au# aller Noth. 6. Da# i‰ mein Tro‰ au[ Erden, da# mi¡ erhalten thut. drau[ will J¡ frölig ‰erben, Wenn e# Dir Gott gefällt. Du wei‰ die re¡te Stunde Mi¡ hier zu spannen au#, Al#denn mein Creü” ›¡ endet, und Leb in ‰eter Ruh! Links auf dem Rand neben der ersten Strophe hat Birken seine Fassung, die erste Strophe des Liedes Nr. 96 notiert. Man sieht, daß Birkens 'Überarbeitung' letztlich eine völlige Neudichtung der literarisch unzulänglichen Vorlage darstellt. Birken wird das Lied Nr. 96 als eigenes Werk angesehen und deshalb in die Sammlung Lorbeer-Wälder aufgenommen haben. Im Druck sind die Verse mit einsilbiger Kadenz eingezogen. Sonst weicht die Druckfassung, von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion sowie typographischen Hervorhebungen abgesehen, an diesen Stellen vom Manuskript ab: T1-T5] fehlt – 4 deinen] deinem – 5 ni¡t] nit – 8 bla‹en] bla‹em – 16 dein] Sein – 23 dort au¡] dorther – 34 nit] ni¡t (ebenso 41) – 38 im] in – 39 erweiset] fürweiset –. Erneut gedruckt worden ist das Lied Nr. 96 im Jahr 1672 im Markgräflichen Gesangbuch (Neu-Voll‰ändiger# Markgräfl. Brandenburgis¡e# GesangBu¡) auf S. 302f. Zu diesem Gesangbuch s. Stauffer, 2007, S. 789f.; dort kein Hinweis auf das Gedicht Nr. 96. Auch im Markgräflichen Gesangbuch wird die Markgräfin als Verfasserin des Liedes angegeben. Für die Melodie wird auf das Kirchenlied 'Herzlich tut mich erfreuen' von Johann Walter aus dem Jahr 1545 verwiesen, das Birken auch in der Nachrufschrift für seine erste Frau für den nicht in die Sammlung Lorbeer-Wälder aufgenommenen Teil des Erklärungsgedichts für das Titelkupfer der Nachrufschrift auf die Markgräfin anführt; s. zu Gedicht Nr. 92. Die Druckfassung des Gesangbuches läßt die Versstruktur nicht erkennen; in ihr sind die einzelnen Strophentexte wie Prosa angeordnet. Sonst weicht sie, von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion sowie typographischen Hervorhebungen abgesehen, an diesen Stellen vom Manuskript ab: T1-T5] XII. | Frauen | Marien Elisabeth Marggrän zu | Brandenburg/ gebohrner Her”ogin | zu S¡leßwig/ und Hol‰ein/ etc. | Jm Ton: | Her”li¡ thut mi¡ verlangen/ etc. – 1 sagen] klagen – 3 Klagen] Plagen – 6 verla‹ne] verla‹ene – 8 bla‹en] bla‹em – 9 Leiden bin] Leidn bin i¡ – 23 dort au¡] dorther – 34 nit] ni¡t (ebenso 41) – 38 im] in – 39 erweiset] fürweiset – 44 lö‹t der] löset au[

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Text 97: An meinen Föbu# Al# Seine Dur¡leu¡t mi¡ im Neuen Jahr mit Gold‰ralen anleü¡tete. 89r/v T3 Seine] S. – T3 Dur¡leu¡t] Dur¡l. und etc.-Kürzel mit Punkt – T3 Neuen] N. – 1 wieder] mit derKürzel; ebenso 3 wider – 7 widerkehren – 28 wiederkehret – 2 da#] Kürzel; ebenso 27, 30 – 3 wider] durch Streichung aus wieder – 26 und] u. (ebenso 34) – 33 der] Kürzel – 33 Himmel (2x)] Him ‾ el Ein Dankgedicht an Herzog Anton Ulrich von Braunschweig-Lüneburg für ein Neujahrsgeschenk. Zum 13.1.1666 hat Birken im Tagebuch festgehalten (I.219; PBlO.B.2.1.4, 36r): "S¡reiben von Jhrer ho¡für‰li¡en Dur¡leu¡t dem Siegprangenden, 6, samt 10 Ducaten. deo sit Gratia." Auf dem Rand hat Birken die Summe umgerechnet nochmals notiert: "30 Gulden". 'Der Siegprangende' war Herzog Anton Ulrichs Name in der Fruchtbringenden Gesellschaft. Eine Woche später hat Birken das Gedicht Nr. 97 mit einem Begleitbrief an den Herzog geschickt; zum 20.1.1666 heißt es im Tagebuch (I.221; ebd., 36v): "S¡reiben an den Dur¡leu¡tigen Siegprangenden 9 cum Oda 36 Verse." Birken dürfte die GeldSendung aus Wolfenbüttel als überfällig empfunden haben; denn in einer Protokollnotiz eines Briefes an den Bruder Christian Betulius vom 6.12.1665 heißt es (PBlO.B.5.0.41, 81v): "Mein Herzog correspondirt no¡ immer: aber nur mit Briefen, und nit mit Gülden." Tatsächlich belegt das Tagebuch des Jahres 1665 eine intensive Korrespondenz mit Herzog Anton Ulrich. Dabei wird es vor allem um das große Romanprojekt der Aramena gegangen sein; s. zu Gedicht Nr. 85, v. 14. Ein Druck des Gedichts Nr. 97 ist nicht bekannt. T2 An meinen Föbu#] Zu dieser Benennung des Herzogs vgl. zu Gedicht Nr. 43, v. 3. – T3f. Al# Seine Dur¡leu¡t ~ Gold‰ralen anleü¡tete.] Zum Geldgeschenk des Herzogs s. o. – 2 da# Hau# der S¡uppenbrüder] Gemeint ist das Tierkreiszeichen Fische, in das die Sonne am 20. Februar eintritt, genau dem Tag, an dem Birken das Gedicht Nr. 97 nach Wolfenbüttel geschickt und vielleicht auch verfaßt hat (s. o.). – 3 lauf‰ dem wider wieder zu] Auf das Tierkreiszeichen Fische folgt am 21.3. das Sternzeichen Widder und damit auch der Frühlingsbeginn, auf den die Sonnenbildlichkeit des Gedichts verweist. – 21 seiner drey Augu‰en Lie¡t] Gemeint sind die drei damals bereits verstorbenen Söhne Herzog Anton Ulrichs: Leopold August (1661-1662), August Heinrich (1663-1664) und August Karl (1664 geboren und gestorben). Daß sie über der Sonne stehen sollen, resultiert aus der christlichen Auffassung, daß das Jenseits oberhalb des Himmels angesiedelt sei. – 30 da# du ko¡e‰ in Peru] Das Geldgeschenk des Herzogs bestand aus Goldmünzen. Aus dem spanischen Vizekönigreich Peru wurde in der Frühen Neuzeit viel Gold nach Europa gebracht.

Gedicht 98, 1666

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Text 98: Auf Jhr Ho¡gräfli¡er Gnaden Frauen Frauen Mariannen Johannen Graf Jörgerin gebohrner Freyherrin von König#berg Ableiben. 89v-92v T2 Ho¡gräi¡en] Ho¡gräf und etc.-Kürzel mit Punkt. – T2 Gnaden] Gd. – T3 Frauen (2x)] Fr und etc.Kürzel mit Punkt – T4 geborrner] geb und etc.-Kürzel mit Punkt – T4 Freyherrin] Freyh und etc.-Kürzel mit Punkt – 1 Die] D größer und initialenartig ausgeführt – 1 ‰erben] ‰e überschrieben – 1 Tod] durch Streichung aus Todt (ebenso 59) – 2 da#] Kürzel; ebenso 4, 19, 27, 39, 42, 47, 50, 59, 70, 84, 97, 98, 101, 108, 110; ebenso 51, 106, 112 daß – 5 Marianna (1. Position)] Marian‾ a (ebenso 105 nennt – 105 Sonnenwende) – 5 todt] d überschrieben – 7 Herzen] dahinter ein Buchstabe gestrichen – 11 und] u. (ebenso 12, 14, 15, 17, 18, 21, 22, 24, 27, 28, 29, 30, 37, 38, 41 (2x), 48, 49, 52, 55, 67, 70, 71, 76, 78, 79, 88, 91, 93, 98, 103, 104, 110, 111) – 12 All#] l# überschrieben – 13 la#] # überschrieben – 17 daß] ß aus # überschrieben – 18 bett] durch Streichung aus bette – 18 ligen] durch Streichung aus liegen – 19 wiederkehr] mit der-Kürzel; ebenso 46, 68 oder – 71 Kinder) – 20 wär zuvers¡merzen] erstes und Anfang des zweiten Wortes aus einem längeren überschrieben; dadurch keine Worttrennung – 22 verblei¡en] b überschrieben – 23 Stammen#] Stam ‾ en# (ebenso 31, 39 Himmel – 95 ver‰ummen) – 25 der] Kürzel; ebenso 27 (3x), 32, 34, 36, 39 (1. Position), 59, 70 (3x), 75 (2x), 77, 88 – 30 Lob] Lob' – 37 Jhre] Endungs-e oberhalb der Zeile – 42 mei‰] danach Komma gestrichen; ebenso 46 nach deren – 48 nach lebend – 65 nach Leib – 47 Jene] erstes e oberhalb der Zeile; ebenso 48 – 47 gab] g aus h überschrieben – 47 mir (2. Position)] r aus ¡ überschrieben – 51 Stamme#] Sta‾ me# (ebenso 110 ‰ammt) – 51 Glü¿#] durch Streichung aus Glü¿e# – 66 weißem] em aus -en-Schlaufe überschrieben – 69 darbot] bot oberhalb von gestrichenem ob – 73 gewendet] et aus t überschrieben – 81 ümgehn] n oberhalb von ungestrichener -enSchlaufe – 82 no¡mal#] ev. na¡mal# – 89 im] oberhalb von gestrichenem ihm – 93 Sehnen.] Sehnen – 97 Mir] M aus m überschrieben – 102 Besenken] s überschrieben; danach zwei Buchstaben (¡ (?)) gestrichen – 103 Prie‰er] mit -er-Schlaufe – 107 lebt] lebt' – 108 billig] g aus ¡ überschrieben – 111 Zeugen] die Transkription Zei¡en in Wuk. Bd. 9, S. 485 ist zu korrigieren Das Gedicht Nr. 98 fertigte Birken im Namen des Grafen Johann Quintin Jörger (1624-1705). Dieser war 1650 zum katholischen Bekenntnis konvertiert und in der Folgezeit zu einem der wichtigsten Mitarbeiter der Kaiser Ferdinand III. und Leopold I. avanciert. Er war Ritter des Goldenen Vließes und 1661 als Der Erwerbende in die Fruchtbringende Gesellschaft aufgenommen worden. Zu ihm s. Neumark, 1668, S. 414; Zedler. Bd. 14 (1739), Sp. 1051f.; ADB. Bd. 14 (1891), S. 530f. (Krones). Anlaß für das Gedicht Nr. 98 war der Tod der ersten Ehefrau Jörgers, Marianne Johanna (1630-1665; zu ihr s. Kneschke. Bd. 5 (1864), S. 192f.), geborene Freiin von Königsberg, die vor dem 20.6.1665 im Kindbett gestorben war (s. v. 105 und den zugehörigen Kommentar). Gottlieb von Windischgrätz hat Birken diesen Auftrag vermittelt. Im Brief vom 26.2.1666 nc, Text Nr. 151, Z. 36-44, des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 482), berichtet Windischgrätz Birken vom Anliegen des Grafen Jörger und teilt ihm mit, welche literarischen Dienstleistungen von ihm erwartet wurden und wie er

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sich zu verhalten habe, um eine bestmögliche Entlohnung von Jörger zu erzielen. Windischgrätz muß den Brief Jörgers, den dieser in der Sache an ihn gerichtet hatte, sowie dessen Beilagen, ein lateinisches Epitaph und einen Lebenslauf der Verstorbenen, beigefügt haben. Der Brief Nr. 153, Z. 3, des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 486) erweist, daß das Gedicht Nr. 98 – sicher zusammen mit den anderen von Birken erbetenen Arbeiten für den Grafen Jörger – mit Birkens Antwortschreiben auf den Brief Nr. 151 am 2.4.1666 (s. zu Brief Nr. 151 des Birken-WindischgrätzBriefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 1273)) nach Wien gesandt worden ist. Birkens Arbeit an dem Gedicht ist im Tagebuch dokumentiert: 24.3.1666 (I.229; PBlO.B.2.1.4, 39r): "Am Jörgers¡en Epicedio ges¡rieben." 31.3.1666 (I.230; PBlO.B.2.1.4, 39v): "da# Epicedium Jörgerianum absolviert. 112 Verse." Am 10.6. 1666 hat Graf Jörger sich bei Birken bedankt: PBlO.C.161.1. Den Eingang dieses Schreibens bestätigt, in Übereinstimmung mit dem Empfangsvermerk auf dem Brief, das Tagebuch Birkens zum 14.6. 1666 (I.239; PBlO.B.2.1.4, 42r): "S¡reiben von Herrn Grafen Johann Quintin Jörger 70, [...] 20 Jmperiales." Die Honorierung ist auch im Empfangsvermerk auf dem Brief verzeichnet: "mit einem Gold‰u¿ von 10 ducaten." Birkens Antwortvermerk auf dem Brief des Grafen (14.7.1666) entsprechen ein ebenso datiertes längeres Konzept (PBlO.B.5.0.41, 85r/v) und eine Tagebuchnotiz (I.243; PBlO.B.2.1.4, 43r): "Literae an Herrn Grafen Johann Quintin Jörger. 59." Das Gedicht Nr. 98 ist auch ediert als Text Nr. 152 des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 482-485, 1284-1286). Ein Druck ist nicht bekannt. T2 Frauen Frauen Mariannen Johannen] Hinsichtlich des Namens der Gräfin herrscht Verwirrung: Im Jörger-Artikel der ADB (s. o.) wird sie Maria Anna genannt, bei Zedler (Bd. 14 (1739), Sp. 1050) Maria Eva Aurora, bei Siebmacher (Bd. 26. Teil I (1983), S. 241) Maria Anna Johanna. – 4 Dafne ~ Lorbeerkron.] Zum Dafne-Mythos s. Ovid, met. I, v. 452ff.; Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 1382f. – 7 A¡ ›e lebt ~ in dem Sohn.] Erster von mehreren Hinweisen (s. auch v. 59f.) darauf, daß die Gräfin im Kindbett gestorben ist. Von den acht Kindern aus dieser Ehe haben nur wenige die Mutter, keines hat den Vater überlebt: Der 1656 geborene Johann Peter Graf Jörger wurde 1680 ermordet, der 1658 (die Datierung des Geburtsjahres auf 1665 in WuK. Bd. 9, S. 1285, ist zu korrigieren) geborene Sohn Christoph Ehrenreich fiel 1691 im Krieg gegen die Türken; s. Zedler. Bd. 14 (1739), Sp. 1050f.; Wurzbach. Bd. 10 (1863), S. 231; ADB. Bd. 14 (1891), S. 531. – 8 dur¡ diesen Thon] 'durch dieses Gedicht'; vgl. v. 109-112. – 11f. Sie verlie‹e ~ eine teure Glut.] Der Punkt hinter "Gut" (v. 11) ist sinnstörend; "All# verzehrt" (v. 12) ist nur als Apposition zu "Haab und Gut" (v. 11) sinnvoll lesbar und wohl als Anspielung auf das Erlöschen des Hauses von Königsberg (s. v. 49f.) zu verstehen. – 13-16 S¡on da# dreymal fün]e mahl ~ unser Creü” Profet gewe‰.] Vom Rede-Jetzt Anfang 1666 an zurückgerechnet, muß der Hochzeitstag der 30.11.1650, der Andreas-Tag, gewesen sein. Zum Apostel Andreas, dem – chronologisch, nicht der Rangfolge nach – ersten Jünger Jesu (Joh 1.35-42), und seiner Legende mit Kreuzigung und

Gedicht 98, 1666

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der Predigt vom Kreuz herab s. Zedler. Bd. 2 (1732), Sp. 174-176; Keller, 2001, S. 44f. Nach Kneschke. Bd. 5 (1864), S. 193, fand die Hochzeit allerdings erst 1652 statt; diese Jahresangabe ist Konsens in diversen Internetartikeln zur Johann Quintin Jörger. – 22-28 und ein Sohn, ein lieber Sohn ~ die begilbte Aehren-Flur.] Welcher der beiden damals noch lebenden Söhne (s. zu v. 7) gemeint ist, läßt sich schwer sagen, eher der ältere. Die Verse erwecken den Eindruck, als ob es zum Zeitpunkt der Abfassung des Gedichtes nur einen lebenden Sohn gegegeben hätte. Birken lagen offenbar mangelhafte Informationen vor, oder er hat die lateinische Vorlage mißverstanden. – 22 (mu‰en zweene s¡on verblei¡en,)] Unter den bereits verstorbenen Kindern waren demnach zwei Söhne gewesen.– 24 ob ›¡ i”und ihre Anzahl ma¡et klein] S. zu v. 7 und zu v. 22. – 27f. wie der Sam ~ die begilbte Aehren-Flur] In diesem Gleichnis ist "die begilbte Aehren-Flur" Objekt zum Prädikat "verspri¡t" und "bald Kern- und Kornrei¡" vorgestellte Apposition zum Objekt. – 33-39 Auf ein Edle# Tugend-weib ~ da# hat au¡ der Arme mit.] Diese allgemein charakterisierende Rede wird durch v. 40 auf die Verstorbene angewendet. – 43 meine Juno, meine rei¡e Amalthee] Juno war als Gattin Jupiters oberste Göttin, Schutzgöttin der Frauen und der Ehe, aber auch zuständig für Geld- und Vermögenssachen. Bei ihrem Tempel auf dem Kapitolinischen Hügel befand sich die römische Münze; s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 1563-1568, bes. Sp. 1566. Amaltheia ist der Name einer kretischen Nymphe, die mit der Milch einer Ziege Jupiter nährte, oder dieser Ziege selbst; seit je Sinnbild des Überflusses, s. Ovid, fast. 5, v. 115ff.; Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 287. – 45 die mi¡ hat gebohren] Die Mutter des Grafen Johann Quintin Jörger war Elisabeth Polyxena, geb. Freiherrin von Althann (ca. 1599-1625). – 48 Jene lebend nur, und diese au¡ begraben no¡, mi¡ liebt.] "Jene" bezieht sich auf die Mutter Johann Quintin Jörgers. Dieser Vers setzt sie eigentlich – im Kontrast zur verstorbenen Gattin Jörgers – als lebend voraus; Jörgers Mutter war jedoch kurze Zeit nach seiner Geburt verstorben. Damals lebte aber noch die vierte Ehefrau von Jörgers Vater Johann Helfreich von Jörger (1594 - ca. 1655): Marianna Dorothea Jörger, geb. Gräfin von Herberstein, die erst 1694 verstarb. Auch hier lagen Birken offenbar mangelhafte Informationen vor, oder er hat die lateinische Vorlage mißverstanden. – 49-52 Billig ja von ihrem Hau# ~ dieser treuen Jörgerinn.] Anläßlich der Erhebung in den Grafenstand 1659 (s. Zedler. a. a. O., Sp. 1052) hat Graf Jörger demnach das Zentralmotiv des Wappens des erloschenen Geschlechts seiner Frau in sein eigenes Wappen übernommen; s. Siebmacher. Bd. 26. Teil I (1983), Tafeln 100 und 121. Zum erloschenen Adelsgeschlecht von Königsberg s. Kneschke. Bd. 5 (1864), S. 192f. – 60 Sie verlohr ›¡ selb‰ im Geben] S. zu v. 7. – 81 Al# ›e sahe, ihr Gemahl, ümgehn mit den le”ten dingen] Die Interpunktion irritiert: "›e" ist Objekt, "ihr Gemahl" Subjekt. – 83f. Diese# ›e no¡ ~ Creü”-bezei¡nend, thät.] "halb geredt" (v. 83) ist wie "theil# da# haupt au¡ zu ihm neigend" und "theil# ihn Creü”-bezei¡nend" Umstandsbestimmung; "ihm" und "ihn" (v. 84) beziehen sich zurück auf "ihren Sohn" (v. 82). – 102 Besenken] 'Bestatten'. – 105 n䡉 vor dem Tag, den man nennt die Sonnenwende] Der Wortlaut der Verse 105f. schließt aus, daß von der Win-

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tersonnenwende die Rede sein könnte. Also dürfte die Beisetzung am 20.6.1665 gewesen sein. – 112 untödli¡#] 'unsterbliches'.

Text 99: Auf Jhr Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Georg Albre¡t# Marggrafen zu Brandenburg Ab‰erben. 92v-93v T1 XCIX.] XCIX – T2 Für‰li¡en] Für‰ und etc.-Kürzel mit Punkt – T2 Dur¡leu¡t] Dür¡ und etc.Kürzel mit Punkt – T3 Herrn (2x)] H. – T4 Brandenburg] Brandenburg. – 1 wieder] mit der-Kürzel; ebenso 36 sonder – 60 sonderbare – 4 da#] Kürzel; ebenso 23 – 5 der] Kürzel; ebenso 9, 31, 39, 41, 45, 58 – 9 betrübet] et aus t überschrieben – 24 und] u. (ebenso 41, 54, 64) – 27 konntet] kon‾ tet – 33-48] im Manuskript stehen die Strophen 5 und 6 in umgekehrter Reihenfolge – 33 5.] 5 – 34 der] e aus i überschrieben – 38 s¡wamm] s¡wam ‾ (ebenso 39 amm – 43 nimmt – 46 Himmel – 55 Himmelsaal) – 41 6.] durch Überschreibung aus 5. – 54 will] will, (Konjektur nach dem Druck) – 57 8.] 9. Dieses Lied ist anläßlich des Todes des Markgrafen Georg Albrecht von Brandenburg-Kulmbach entstanden. Der Markgraf ist am 17.9.1666 gestorben. Zum 31.10.1666 hat Birken die Entstehung des Gedichtes Nr. 99 im Tagebuch festgehalten (I.255f.; PBlO.B.2.1.4, 47v): "Epicedium und Tro‰lied an die verwittibte Markgrävinn zu Culmba¡ verfärtigt. 72 Verse." Am 8.11.1666 hat er die Absendung eines Briefes an die Markgräfin Sophia Maria von Brandenburg-Kulmbach (zu ihr s. zu Gedicht Nr. 93) im Tagebuch notiert (I.256; ebd., 48r): "S¡reiben an die Für‰inn zu Culmba¡ an Herrn Frobenium und an Gebhardt 94. 95. 96." Ein Konzept des Briefes mit zahlreichen Bearbeitungsspuren hat sich in Birkens Archiv erhalten (PBlO.C.24.39.23(1)): Dur¡leu¡tig‰e, Ho¡gebohrne Für‰inn Gnädig‰e Für‰inn und Fraw. Na¡dem da# Glü¿e mir soviel gegun‰et, daß Eurer Für‰li¡en Dur¡leu¡t ho¡seelig‰en ho¡geliebte‰en Herrn und Gemahl#, weiland meine# Gnädig‰en Für‰en# und Herrn#, unterthänig‰ gehorsamen diener i¡ mi¡ nennen dörfen, habe i¡ vor meine tief‰e S¡uldigkeit gea¡tet, Seiner Für‰li¡en Dur¡leu¡t fürzeitigen zwar ho¡seelig‰en Tode#fall ni¡t allein bey mir selber, al# mir ho¡verlu‰bar, zu beseufzen, sondern au¡ Eurer Für‰li¡en Dur¡leu¡t al# dero ho¡betrübti‰ hinterla‹enen Für‰li¡en Frauen Wittib, meine unterthänig‰e condolenz demütig‰ zubezeugen. Wel¡e meine gehorsami‰e Pfli¡t i¡ hiebey und hiermit tief‰en Flei‹e# er‰atte, und Eurer Für‰li¡en Dur¡leu¡t mein unterthänig‰en Beyleid opfere, wel¡e# i¡ empfinde, seitdem i¡ weiß, daß dur¡ hö¡‰geda¡ter Seiner Für‰li¡en dur¡leu¡t so übereilte# und unvermutete# Entwerden Eurer Für‰li¡en Dur¡leu¡t so neuli¡ angetrettener Für‰li¡er Ehe‰and so s¡nell in den betrübten WittibStand wieder verwandelt worden. Weil aber Göttli¡er Maje‰ät und Allweißheit bä‰er Wille gewesen, den ho¡seelig‰en Für‰en, dur¡ sothane abforderung au# dieser Sterbli¡keit, in die Hof‰aat der Ewigkeit un-

Gedicht 99, 1666

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ter die dur¡leu¡tig‰e Himmel#für‰en zuverse”en, und dannenhero dieser we¡sel Seiner Für‰li¡en Dur¡leu¡t wohl bekommen: al# wolle ebendieser Allerhö¡‰e Eure Für‰li¡e dur¡leu¡t mit tre[li¡‰em Tro‰e seine# ho¡heilig‰en Gei‰e#, zu versmerzung diese# hohen Leide# krä]ig‰ trö‰en und ‰ärken, dieselbe neben dem ganzen ho¡für‰li¡en Hau# und allen Ho¡Anverwandten vor derglei¡en und andern Traurfällen fernerweit gnädig‰ fri‰en, bey bä‰er Gesundheit und allem Ho¡wol‰and erhalten, und diese Traur anderweit mit Freuden, insonderheit mit glü¿ha]er Geburt und ho¡erwüns¡tem anbli¿ der Für‰li¡en Leibe#fru¡t, allergnädig‰ erse”en. Hiern䡉 habe Eurer Für‰li¡en Dur¡leu¡t i¡ in unterthänigkeit anzufügen nit unterla‹en können, wa#ma‹en, al# auf mehrhö¡‰geda¡ter Seiner Für‰li¡en dur¡leu¡t gnädig‰en Befehl, i¡ allhier zu Nürnberg zu denen Dero ho¡seelig‰ verblie¡enen er‰eren Für‰li¡en Frauen Gemahlinn gewidmeten Lei¡predigten einige KupferFiguren färtigen la‹en, | an der bezahlung no¡ eine klein Re‰lein, nämli¡ dreyzehen Rei¡#taler, vor dem Kupfer‰e¡er zu vergnügen hinter‰ellig verblieben. Ferner haben Eure Für‰li¡e Dur¡leu¡t au# beyliegender Copiâ Seiner Für‰li¡en dur¡leu¡t an mi¡ gnädig‰ abgela‹enen S¡reiben# gnädig‰ zuersehen, wa#ma‹en dieselbe, ein zu beehrung Dero ho¡für‰li¡en Beylager# vermeinte# dur¡ einem Böhmis¡en von Adel allhier zusammen getragene# Hi‰oris¡e# Tractätlein von dero Ho¡gräfli¡en GeburtHause Solm# etc. neben‰ meinem unterthänig‰en wohlgemeinten Glü¿wuns¡, zum dru¿ zu befördern, mir gnädig‰ anbefohlen: da dann besagter herr Autor na¡ vorweisung Seiner Für‰li¡en dur¡leu¡t S¡reiben# den dru¿ Verlag auf ›¡ genommen, und über Se¡zehn Rei¡#thaler dafür au#geleget. Wie nun Seine Für‰li¡e dur¡leu¡t wann Gott deroselben diß zeitli¡e Leben verlängert hätte, ni¡t allein diese geringe Po‰ bezahlen, sondern au¡ mehrbesagten Autori vor seine wohlgemeinte und zu Für‰li¡er hoher renommee gerei¡ende bemühung eine Erge”li¡keit würden haben widerfahren la‹en: Also gelanget an Eure Für‰li¡e Dur¡leu¡t mein unterthänig‰e# Bitten, weil nun eine geraume Zeit vero‹en, und i¡ besagter beyder Po‰en halber von denen Jntere‹enten gemahnet werde, die geruhen gnädig‰ die an‰alt zuma¡en, damit selbige dißfall# förderli¡ contentirt und befriedigt werden mö¡ten. Eure Für‰li¡e dur¡leu¡t hiemit Göttli¡en Trö‰ungen und Gnadwaltenden Ob›¡taugen, zu allen Für‰li¡en ho¡wolwesen, und mi¡ in hohe Für‰li¡e clemenz, getreu- und unterthänig‰ empfelend, werde i¡ mi¡ gebohren a¡ten, leben#lang zu heisen Eurer Für‰li¡en dur¡leu¡t al# meiner Gnädig‰en Für‰inn und Frawen unterthänig‰ getreuer Kne¡t Sigmund von Birken. Mit diesem Schreiben wird das Gedicht Nr. 99 der Markgräfin zugesandt worden sein. Sehr wahrscheinlich ist eine handschriftliche Fassung überschickt worden, da sich ein Separatdruck des Gedichtes nicht nachweisen läßt. Man sieht, daß Birken die Gelegenheit genutzt hat, an noch ausstehende Zahlungen zu erinnern: zum einen für die Kupferstiche zur Leichpredigt der ersten Ehefrau des Markgrafen Georg Albrecht (s. zu Gedicht Nr. 92) und zum anderen für eine genealogische Abhandlung Carl Kirchmairs von Reichwitz, die dieser anläßlich der zweiten Hochzeit des Markgrafen – offenkun-

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dig als Auftragsarbeit – angefertigt und für die er die Druckkosten ausgelegt hatte, sowie auch für die Druckkosten des Gratulationsgedichts, das Birken zu dieser Hochzeit hat drucken lassen (s. zu Text Nr. 93). Die Angelegenheit zog sich auch nach Birkens höflicher Mahnung noch weiter hin; s. zu Gedicht Nr. 100. Das Gedicht Nr. 99 ist erst 1670 zusammen mit den Gedichten Nr. 100 und 111 gedruckt worden: Klag- und Tro‰-Lieder | Uber | Den Ho¡seelig‰en Tode#-Hintritt | De# | Dur¡leu¡tig‰en Für‰en und Herrn | HERRN | Georg Albre¡t# | Markgrafen# zu Brandenburg/ | in Preu‹en/ zu Magdeburg/ Stettin/ Pommern/ | der Ca‹uben und Wenden/ au¡ in Sle›en zu Cros-|sen und Jägerndorf Herzogen#/ Burggrafen# zu Nürn-|berg/ Für‰en# zu Halber‰att/ Minden und | Cammin: | Zu | tief‰er Beyleid-bezeugung | und | gehorsam‰er Pfli¡t-er‰attung | verfa‹et | dur¡ | Sigmund von Birken. (S. Stauffer, 2007, S. 589-593.) Birkens Klag- und Tro‰-Lieder sind zumeist der Nachrufschrift Caspar von Liliens für den Markgrafen mit eigenem Titelblatt an verschiedenen Stellen beigebunden; s. Stauffer, 2007, S. 591, und zu Gedicht Nr. 111. Den separat erhaltenen Drucken der Klag- und Tro‰-Lieder ist das Titelkupfer von Liliens Nachrufschrift vorangestellt. S. dazu ausführlicher zu Gedicht Nr. 111. Im Druck steht das Gedicht Nr. 99 an zweiter Stelle nach dem Gedicht Nr. 111: Bl. )( 4r-[)(5]r. Es enthält im Druck neun ungezählte, durch Spatien getrennte Strophen, bei denen jeweils er erste Vers eingezogen ist. Die zusätzliche Strophe findet sich zwischen Str. 6 und 7: Er lebt mit Der nun neu-vermälet/ Die Jhn zum Witwer hatt gema¡t. Den Leib/ der iezund ligt entseelet/ hat GOTT und Tod zu Ruh gebra¡t. Und GOTT au¡ wieder kann erfreuen/ Die dieser Tod betrübet hat. E# i‰ bey GOTT do¡ ni¡t# al# Gnad/ ob er un# ma¡et äng‰ig s¡reyen. Damit ist die Verszahlangabe in der Tagebuchnotiz zum 31.10.1666 bestätigt und sichergestellt, daß die Doppelformulierung "Epicedium und Tro‰lied" nur einem, nämlich dem Gedicht Nr. 99 gilt. Sonst weicht die Druckfassung, von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion sowie typographischen Hervorhebungen abgesehen, an diesen Stellen vom Manuskript ab: T1-T5] II. | Klag- und Tro‰Lied/ | An | Die Ho¡Für‰li¡e Frau Wittib/ | Die Dur¡leu¡tig‰e Für‰in und Frau | Frau | Sophia Maria | Markgrän zu Brandenburg/ etc. | Geborne au# dem uralt-Ho¡Gräfli¡en Hause | SOLMS | etc. – 20 Jhn] Jhm – 24 Leid] herz – 53 werd] solt – 62 Ho[nung# Freüd] Ho[nung-Freüd 1-6 So mü‹en ~ die alten zugeheilt?] Bezugnahme auf den Tod der ersten Frau des Markgrafen Georg Albrecht. Markgräfin Maria Elisabeth von Brandenburg-Kulmbach war am 27.5.1664 gestorben; s. zu Gedicht Nr. 92. – 7 da# no¡ so neüli¡ ward verbunden] Zur noch nicht lange zurückliegenden zweiten Hochzeit des Markgrafen s. zu Gedicht Nr. 93. – 9-12 Wie war der liebe ~ wehrte# ihm ges¡i¿t.] S. zu v.

Gedichte 99 und 100, 1666 und 1667

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1-6. Die verstorbene erste Ehefrau von Markgraf Georg Albrecht war eine geborene Herzogin von Holstein-Glücksburg. – 33-36 der lieb‰e Für‰ ~ zurü¿ na¡ Hau#.] Markgraf Georg Albrecht war auf Schloß Schretz unweit von Bayreuth gestorben, wohin er sich mit seiner Familie vor einer in Kulmbach grassierenden Ruhr-Epidemie in Sicherheit gebracht hatte. Vgl. dazu S. 46-49 im Lebenslauf in Caspar von Liliens Leichpredigt (Chri‰-Für‰li¡e Vorbereitung Zum Seeligen Sterben; s. zu Gedicht Nr. 111). – 53 nun ihr au¡ werd Mutter werden] Die Markgräfin war schwanger. Zur Geburt des Sohnes s. zu Gedicht Nr. 100.

Text 100: An Jhre Für‰li¡e Dur¡leu¡t Frauen Frauen Sophien Marggrän zu Brandenburg, geborne Grän zu Solm# etc. Al# dieselbe eine# Po‰humi glü¿li¡ genesen. 93v-94v T2 Jhre] Jhr. – T2 Für‰li¡e] Für‰ und etc.-Kürzel mit Punkt – T2 Dur¡leu¡t] Dur¡ und etc.-Kürzel mit Punkt – T3 Frauen (2x)] Fr. – T5 geborne] geb und etc.-Kürzel mit Punkt – T5 etc.] Kürzel mit Punkt – 2 der] Kürzel; ebenso 5, 8, 31, 43, 60, 61 – 5 Himmel] Him‾ el (ebenso 31, 33, 34; ebenso 9 nimmet – 35 Leidgewimmel – 49 Wiederkommen – 67 Stamm) – 6 na¡ de# Donner# Lu]getümmel.] fehlt; Ergänzung nach dem Druck; ebenso bei 72 man¡en Edlen Für‰enZweig. – 7 s¡warzen] s aus S überschrieben – 9 2.] 2 (ebenso 25 4. – 73 10.) – 11 Tödten] Todten (Konjektur nach dem Druck) – 11 und] u. (ebenso 18, 23, 36, 79) – 12 wieder] mit der-Kürzel; ebenso 32, 45; ebenso 28 wider – 52 wiederkam – 25 da#] Kürzel; ebenso 49, 63, 66 – 39 verlohrn] n aus en-Schlaufe undeutlich überschrieben – 55 diesen ~ Riß] nachträglich eingefügt – 55 Riß] ev. Ri‹ – 68 Zweige] Zw überschrieben – 68 breitet] breißet (Konjektur nach dem Druck) – 69 habt] oberhalb der Zeile – 70 Klee] S¡nee (Konjektur nach dem Druck) – 74 Für‰enKind] Einzug – 75 gebohren] b aus h überschrieben – 76 wir‰] i überschrieben Anlaß für dieses Gedicht war die Geburt des Prinzen Georg Albrecht von Brandenburg-Kulmbach (1666-1703; zu ihm s. Müller, 1998), des posthum geborenen Sohnes des bereits Ende 1666 gestorbenen Markgrafen Georg Albrecht (s. zu Gedicht Nr. 99), am 27.11.1666. Wie das Gedicht Nr. 99 ist auch das Gedicht Nr. 100 an die verwitwete Markräfin Sophia Maria von Brandenburg-Kulmbach, die Mutter des neugeborenen Prinzen, gerichtet. Laut Tagebuch hat Birken es am 29.1.1667 verfaßt (I.273; PBlO.B.2.1.4, 53r): "Genethliacon Georg Albertulo Marchioni Brandenburgensi 80 Verse." Abgeschickt hat Birken das Gedicht am 31.1.1667 (ebd.; ebd.): "S¡reiben an die Für‰inn zu Culmba¡ cum Genethliaco [...] 13." Von diesem Brief hat sich ein Konzept erhalten (PBlO.C.24.39.23(2)): Geburt#gratulation. Dur¡leu¡tig‰e Glei¡wie i¡ mi¡ unterthänig‰ verpfli¡tet erkenne, Eurer Für‰li¡en dur¡leu¡t gehorsam‰en Kne¡t mi¡ gebohren zu a¡ten, al# habe au# unterthänig‰er Treue i¡ mi¡ herzli¡ erfreuet, vernehmende, daß der Al-

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lerhö¡‰e, au# gnädig‰er Vatterliebe Eurer Für‰li¡en dur¡leu¡t sol¡e# Leidwesen mit einer hohen Freude erge”et, dieselbe dero von dero ho¡geliebte‰en nun ho¡seelig‰en Für‰en und Gemahl, meinen weiland gnädig‰en Für‰en und herren, hinterla‹enem Für‰li¡en Ehepfand#, Liebe und Leibe#bürde glükli¡ entbunden, und sowohl Eure Für‰li¡e dur¡leu¡t al# au¡ da# ho¡Für‰li¡e hau# Brandenburg, mit einen Für‰li¡en Jungen herrlein erfreuet. Vor wel¡e gro‹e Gnade dem Gro‹en Gott i¡ herzinnig‰ dank-opfere, und in tief‰er unterthänigkeit Seeleiferig‰ wüns¡e, daß Seine Göttli¡e Maje‰ät und Allma¡t färner über Eure Für‰li¡e dur¡leu¡t mit seiner Gnadhand halten, dieselbe in allen hohem Für‰li¡em Wohl‰and und bey ho¡angenehmer Gesundheit erhalten, inglei¡en dem Für‰li¡en Jungen Herrlein gesunden krä[tigen wa¡#tum verleihen, und geben wolle, daß E#, Eurer Für‰li¡en dur¡leu¡t zu gro‹en Tro‰e in den ho¡betrübtem Wittum, au¡ dem ho¡Für‰li¡en hause zu hö¡‰er renomee und Wolfart, an allen hohen Für‰li¡en Tugenden und Qualiteten, an wei#heit und gesunden Jahren, vörder‰ aber in der Gnade Gotte# auf- und zunehmen, und Eure Für‰li¡e dur¡leu¡t an demselben alle hohe Für‰li¡e Freude und Ehre sehen und erleben mögen. Meine unterthänig‰e Glü¿wuns¡-gedanken habe i¡ fernerweit in beygelegte Poesy einges¡lo‹en, wel¡e zu Eurer ho¡Für‰li¡en dur¡leu¡t gnädig‰er Genemhaltung, zuglei¡ jüng‰bes¡ehene# unterthänig‰e# Rufen und Bitten und meine wenige Person in hohe Gnade und Clemenz, i¡ unterthänig‰ empfehle etc. Der Schluß dieses Konzepts zeigt, daß Birkens Bitte im Brief vom 8.11.1666 um Bezahlung der noch ausstehenden Kosten für die diversen Druckprojekte, die im Auftrag des verstorbenen Markgrafen im Jahr 1665 realisiert worden waren (s. zu Gedicht Nr. 99), immer noch nicht entsprochen worden war. Erst im Januar 1670 ist dann die Zahlung erfolgt; s. zu Gedicht Nr. 92. Zum 13.3.1667 vermerkt das Tagebuch den Eingang eines Schreibens der Markgräfin an Birken (I.280; PBlO.B.2.1.4, 55r): "S¡reiben von Jhrer Dur¡leu¡t der Für‰inn zu Culmba¡, und von Herrn Frobenio 34. 35." Mit diesem Brief könnte die Markgräfin sich für das Gedicht Nr. 100 und vielleicht auch für das Gedicht Nr. 99 bedankt haben. Birken hat der Markgräfin am 21.3.1667 geantwortet (I.282; ebd., 55v): "S¡reiben an Jhre dur¡leu¡t die Für‰in zu Culmba¡ 34". Von diesem Brief sind kein Konzept und keine Protokollnotiz erhalten. Birken hat der Markgräfin Ende Januar 1667 sehr wahrscheinlich nur eine handschriftliche Fassung des Gedichts zugesandt; denn es ist kein separater Druck des Gedichts bekannt. Gedruckt worden ist es erst 1670 zusammen mit den Gedichten Nr. 99 und Nr. 111 unter dem Titel Klag- und Tro‰-Lieder (s. zu Gedicht Nr. 99). Im Druck steht es an dritter Stelle (Bl. [)( 5]v-[)( 6]v). Die handschriftliche Fassung weist einige Flüchtigkeitsfehler auf, die offenbar beim Abschreiben entstanden sind, insbesondere das Fehlen der Verse 6 und 72. Diese offenkundigen Fehler sind in unserer Edition nach dem Druck korrigiert worden. Die Strophen sind im Druck nicht gezählt; die Strophengrenzen sind durch Einzüge des jeweils ersten Verses und Spatien markiert. Sonst weicht die Druckfassung, von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion sowie typographischen Hervorhebungen abgesehen, an diesen Stellen vom Manuskript ab: T1-T7] III. | Glü¿wuns¡-Lied/ | Zu | Der glü¿li¡‰-erfolgten

Gedichte 100 und 101, 1667

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Ho¡geburt | De# | Ho¡für‰li¡en Posthumi und Jungen Herrlein# | HERRN | Georg Albre¡t# | Markgrafen# zu Brandenburg/ etc. – 42 e#] Er – 78 gönnen] günnen – 80 im] in 1-4 Mitten in dem ~ zehren Rott.] Die Naturbildlichkeit von Regen und Sonne verwendet Birken häufig zur Gestaltung von Trauer über einen Todesfall, die durch die Freude über eine Geburt gemildert wird; vgl. z. B. den zum Gedicht Nr. 48 angeführten Druck Regen und Sonne/ | Trauren und Wonne aus dem Jahr 1662 für Herzog Anton Ulrich. Hier sind der Tod des Markgrafen Georg Albrecht und die wenig später erfolgte Geburt seines gleichnamigen Sohnes gemeint. Die Regen-Sonne-Motivik durchzieht in verschiedenen Variationen die ersten fünf Strophen des Gedichts. – 5-8 Freündli¡ la¡t ~ Tag den Rosengruß.] Auch die Nacht- und Tagmotivik verwendet Birken häufig zu Gestaltung von Trauer und Freude; s. zu v. 1-4. Die Nacht-Metaphorik wird in v. 26 wieder aufgegriffen.– 15f. wann der raue winter ~ Früling#zeit.] Die Winter- und Frühlingsbildlichkeit gilt demselben Anliegen wie die in v. 1-4 und v. 5-8 verwendeten Motivfelder. – 26 izt die Na¡t gibt gute Na¡t] S. zu v. 5-8. – 57 Zinoberklippen] Zinnober bezeichnet hier eine Nuance der Farbe Rot. Gemeint ist der Mund, wie die nachgestellte Apposition im nächsten Vers erweist. Ein Komma nach "Zinoberklippen" wäre sinnvoll. – 66 da# Dur¡leü¡te Brennu# Hau#] S. zu Textgruppe Nr. 45, Gedicht 1, v. 1. – 69f. diesen A‰ ihr ~ Klee zu glü¿ gevieret.] Der neugeborene Prinz Georg Albrecht war der vierte damals lebende Sohn des Markgrafen. Zu den drei Söhnen aus der erster Ehe des Markgrafen s. zu Gedicht Nr. 92, v. 65f. – 77 von zwey gro‹en Prinze‹innen] Gemeint sind die Mutter des Neugeborenen und die Markgräfin Erdmuth Sophia von Brandenburg-Bayreuth.

Text 101: Auf meine# gnädig‰en Föbu# Ubel-aufwesen. 95r/v T1 CI.] CI – T2 gnädig‰en] gnä‰ig‰en – 1 War] W größer und initialenartig ausgeführt – 4 s¡wamme] s¡wam ‾ e (ebenso 5, 9, 53 Himmel) – 4 der] Kürzel; ebenso 5, 6, 11, 21, 30, 52 – 5f. Trehnen goß | auf die 3

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Erd] auf die Erd | Trehnen goß (Zahlen oberhalb von Trehnen goß gestrichen) – 7 Smaragden] d überschrieben – 7 und] u. (ebenso 11, 25, 28, 51) – 12 ni¡t] ht überschrieben – 30 wieder] mit der-Kürzel – 32 gema¡t.] gema¡t – 44 Gehör,] Komma nachträglich eingefügt – 48 Spra¡e] e aus -en-Schlaufe überschrieben Die neben dem Titel des für Herzog Anton Ulrich von Braunschweig-Lüneburg verfaßten Gedichts Nr. 101 angebrachte Jahreszahl hätte Birken eigentlich schon beim Gedicht Nr. 100 anbringen müssen, das am 29.1.1667 entstanden ist. Falls das Gedicht Nr. 101 chronologisch korrekt plaziert ist, müßte es zwischen dem 29.1. (Gedicht Nr. 100) und dem 27.3.1667 (Gedicht Nr. 102) geschrieben worden sein. Genaueres läßt sich zum Entstehungsdatum mangels Kontexts nicht sagen. Das Tagebuch verzeichnet in dieser Zeitspanne mehrere Briefe an und von Herzog Anton Ulrich. Das Gedicht Nr. 101

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Apparate und Kommentare

aber wird nicht erwähnt. Der Herzog muß in einem Brief an Birken – vielleicht auch schon Ende 1666 – von einer überstandenen Krankheit berichtet haben, die entweder durch einen ärztlichen Behandlungsfehler ausgelöst oder erheblich verschlimmert worden ist; s. zu v. 17-20. Darauf hat Birken mit dem Gedicht Nr. 101 reagiert. Da von der umfangreichen Korrespondenz des Herzoges mit Birken kaum etwas erhalten ist, läßt sich nichts Genaueres sagen. Ein Druck des Gedichts Nr. 101 ist nicht bekannt. Birken wird das Gedicht handschriftlich überschickt haben. 1-6 War e# diß, ~ an‰at der Stralen.] Das von Birken in den Gedichten für den Herzog häufig verwendete Spiel mit dem Namen 'Phoebus', den Apollo als Sonnengott als Beinamen trug und den Birken zumeist als Bezeichnung für Herzog Anton Ulrich verwendete. Der Gesundheitszustand des Herzogs wird in Korrelation zum Wetter gesetzt. – 7f. die Smaragden und Opalen ~ in Floren S¡oß.] "‰erbt'" meint hier 'tötete'; s. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 10, Teil 2, Abteilung 2 (1941), Sp. 2430. Euros ist der Ostwind, der vor allem mit Winter und Kälte assoziiert wird; s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 449f. Die Opale und Smaragde stehen hier wohl für die Blumen, denn Flora ist die römische Göttin der blühenden Pflanzen (s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 579f.). Birken kontrastiert hier das bekannte Motiv der Liebesbeziehung zwischen Flora und dem warmen Westwind Zephyr, die den Frühling hervorbringt: Der kalte Ostwind Euros hingegen verhindert das Wachstum der Pflanzen. – 10 weil mein Föbu# krankt' auf Erden] Worunter der Herzog gelitten hat, ist unermittelt. Daß das Leben des Herzogs bedroht war, geht aus v. 16 hervor. – 16 weil der nahe war dem Grab] S. zu v. 10. – 17-20 Diß Grab wolt ein Faëthon ~ Leben#-wagen.] Der Sage nach hat Phaeton ohne Erlaubnis des Sonnengottes versucht, dessen Wagen zu lenken, was zu einer globalen Katastrophe führte. S. Der kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 689. Diese Verse erwecken den Eindruck, der Herzog sei durch das Mißgeschick oder die Unfähigkeit eines Dritten zu Schaden gekommen. Die folgenden vier Verse lassen erkennen, daß es sich um den Behandlungsfehler eines Arztes gehandelt haben muß. Ob die falsche Behandlung eine bereits vorhandene Krankheit verschlimmert hat oder ob sie die Erkrankung erst ausgelöst hat, läßt sich nicht sagen. – 21-24 Jupiter, der soll dafür ~ getün¡ter Podalir!] Gewünscht wird die Bestrafung desjenigen, der den schlechten Gesundheitszustand des Herzogs verursacht hat. Der oberste Gott Jupiter trägt der Sage nach Blitze in der Hand, die er auf Gegner schleudern kann. – 24 du getün¡ter Podalir!] 'du Quacksalber!' Podaleirios ist ein thessalischer Heilgott, ein Sohn des Asklepios; zu seinem Mythos s. Der kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 961. Das Adjektiv "getün¡ter" ist hier metaphorisch und stark abwertend gebraucht; s. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 4, Teil 1, Abteilung 3 (1911), Sp. 4589. – 25-30 Föbu# lebet: und er soll, ~ andre wieder.] Zum Zeitpunkt der Niederschrift des Gedichts Nr. 101 war der Herzog also schon wieder genesen; s. auch v. 34. Auch die Gesundung des Herzogs wird durch das Wetter gespiegelt: Die Sonne scheint wieder. – 26 wie Ne‰or leben] 'so alt wie Nestor, also uralt, werden'. Zu Nestor s. zu Gedicht Nr. 4, v. 4. – 31 Tellu#] Zu dieser römischen Göttin der fruchtbaren Erde s. zu Gedichtgruppe Nr. 55(2), v. 6. – 32 Euru# hatt' ihr bang gema¡t.] S. zu v. 7f. – 35-37 wei¡e nun ~ i‰

Gedichte 101 und 102, 1667

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nun todt.] Inszenierung der Situation beim Lesen der Nachricht von der Gesundung des Herzogs: Birkens Besorgnisse wegen der Erkrankung des Herzogs werden durch die Freude über die Genesung überwunden. – 39 Cere#] S. zu Gedicht Nr. 1, v. 111. – 41 do¡ mag Pfeil' und Bogen ligen:] Der Herzog könnte sich die Krankheit durch Jagdaktivitäten zugezogen haben. – 43f. Forthin soll ~ Leyer ›egen.] Nach der Genesung Herzog Anton Ulrichs wird die Fortführung seiner literarischen Arbeiten möglich; die Verse 43-52 sind wohl als Ermunterung oder Aufforderung gemeint. – 45-48 Aramena ~ Helden Zier.] Zum sich damals in Arbeit befindlichen Aramena-Roman des Herzogs s. zu Gedicht Nr. 85, v. 4. – 49-56 Dann wird ~ wa¡‰um-grünen ewigli¡.] Es geht um Herzog Anton Ulrichs Liedersammlung Chri‰Für‰li¡e# David#-Harpfen-Spiel, für dies Birken ebenso wie für die Aramena die Redaktion und die Druckbetreuung übernommen hatte; s. zu Gedicht Nr. 43. Die Sammlung ist im nächsten Jahr, 1667, in Nürnberg erschienen (Neuausgabe 1969); zu diesem Werk s. Stauffer, 2007, S. 619-621.

Text 102: Auf Jhr Gnaden Frauen Frauen Reginen Sibyllen von Stubenberg, gebornen Khevenhüllerin, Ab‰erben. 95v-96(2)r T2 Gnaden] Gd. – T3 Frauen (2x)] Fr und etc.-Kürzel mit Punkt – T4 gebornen] geb und etc.-Kürzel mit Punkt – T4 Khevenhüllerin,] Komma schwach ausgeführt – 1 1.] 1 – 1 und] un – 4 Himmelhau#] ev. Himmel haus – 4 Himmelhau#] Him ‾ elhau# (ebenso 12, 30 himmel – 35 SommerSonne – 40 Himmel# – 41 kommen – 46 Himmel – 57 Stammen – 59 Flammen – 60 Himmel#glut – 78 HimmelS¡eun) – 5 eingehen] g aus z überschrieben – 7 ansehen] an überschrieben – 8 Qval] davor größerer Abstand – 13 da#] Kürzel; ebenso 28, 54 – 13 der] Kürzel; ebenso 21, 31, 72 – 15 und] u. (ebenso 18, 27, 39, 75) – 39 Garbenwonne] a oberhalb der Zeile; Einfügungsstrich – 40 wiederkehr] mit der-Kürzel; ebenso 41 wieder – 43 ieder – 71 wiederkehret – 56 Wittib‰and] ev. Wittib ‰and – 59 Jn] n aus h überschrieben – 60 Himmel#glut] ev. Himmel# glut – 69 aufhöret] h überschrieben – 73 10.] 10 – 74 seyd] d unleserlich überschrieben; ev. seit – 78 HimmelS¡eun] S aus s überschrieben Anlaß für das Gedicht Nr. 102 war der Tod Regina Sibylla von Stubenbergs, geb. Khevenhüller (16081666; Portrait bei Mortzfeld. Bd. 24, S. 216, Nr. A 21430), am 17.12.1666. Sie war 1629 mit ihrem Ehemann Georg Sigmund von Stubenberg (1570-1632) aus Glaubensgründen aus Österreich ausgewandert und nach Nürnberg gezogen; s. Stauffer, 2007, S. 595. Zum 2.2.1667 hat Birken eine Begegnung mit einem Herrn von Stubenberg im Tagebuch vermerkt (I.274; PBlO.B.2.1.4, 53r): "Mit Herrn von Stubenberg geredt; [...]." Das könnte Georg Augustin von Stubenberg (zu ihm s. zu Gedicht Nr. 42) gewesen sein, der Sohn der Verstorbenen, für dessen verstorbene Ehefrau Amalia Birken das Nachrufgedicht Nr. 42 und zu dessen Hochzeit mit der Wild- und Rheingräfin Louise er die Gedichte Nr. 57-62 verfaßt hat. Ob das Gedicht Nr. 102 eine Auftragsdichtung ist oder ob Birken es ohne Bestellung geschrieben hat, läßt sich mangels Kontextes nicht sagen. Zum 27.3.1667 hat Birken im Tagebuch notiert

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(I.283; PBlO.B.2.1.4, 57v): "Epicedium Frau von Stubenberg# verfertigt. 80 Verse." Die ersten 6 Strophen, die keine spezifischen biographischen Bezüge zu der Verstorbenen aufweisen, hat Birken auch als Text Nr. III/18 in seine handschrifliche Sammlung geistlicher Lieder Psalterium Betulianum aufgenommen: WuK. Bd. 6, S. 422f., 877f. Dort ist der Druck nicht nachgewiesen; die dort erwogene Möglichkeit eines früheren oder späteren Entstehungszeitpunktes dieser sechs Strophen entbehrt jeder Grundlage, da in der Tagebuchstelle zum 27.3. die Gesamtverszahl angegeben ist. Das Gedicht Nr. 102 ist zusammen mit einem Gedicht Martin Limburgers in dem folgenden kleinen Druck publiziert: Zwey | Klag- und Tro‰-Stimmen: | vor‰ellend | Der Ho¡-Wolgebohrnen Frauen/ | Frauen | Reginen Sibyllen | Herrin von Stubenberg/ | Gebohrnen | Kevenhüllerin/ Freyherrin | zu Ai¡elberg/ | Einer Krone der Matronen/ | Threnen-‰reuen | und | Freuden-meyen/ | au¡ | Seelige Verwe¡selung | Der Eitelkeit mit der Ewigkeit. Dieser Druck ist häufiger der Nachrufschrift mit der Leichpredigt von Johann Fabricius beigebunden: Threnen Au߉reuen | und | Ernden im Freuen/ | Auß den Worten de# CXXVI. Psalm#/ | Vor Beerdigung | Der Ho¡Wolgebornen Frauen/ | Frauen | Regina Sibylla/ | De# weiland Ho¡Wolgebornen Herrn/ | Herrn Georg Sigmund#/ | Herrn zu Stubenberg/ auf Wurmberg/ Eben#-|feld/ St. Johann#/ HaußAmpa¡er/ Gle¡ und Hal-|benrein/ Obri‰en Erbs¡en¿en# in Steyer/ Seel: hin-|terbliebenen Fr. Wittib/ gebornen Khevenhüllerin/ | Freyherrin zu Ai¡elberg/ | Wel¡e An. 1666. den 17. Decemb.  früe/ alhie zu Nürn-|berg/ selig im HErrn verblie¡en/ und ♀ den 28. ejusd. in der | Vor‰adt#Kir¡en zu Wehrd/ zu Jhrem Ruhebettlein ge-|bra¡t worden/ | Jn einer bey ansehli¡er Versamlung gehaltenen Chri‰-|li¡en Lei¡Predig kur” do¡ s¡ri[tmäßig erörtert | von | JOHANNE FABRICIO, | Prediger zu St. Marien. | Nürnberg/ Gedru¿t bei Chri‰o[ Gerhard. (S. Stauffer 2007, S. 593595.) Außerdem ist der Gedichtedruck auch dem folgenden Druck von Nachrufdichtungen beigebunden: VER RESURRECTIONIS LAE-|TISSIMUM, | Cujus dulcissimam laetitiam, roseumque jubar, | In ipsâ hibernâ agonis tempestate, obviis ma-|nibus expectavit, | PERILLUSTRIS AC GENEROSISSIMA | DOMINA, | DN. REGINA SIBYLLA, | PERILLUSTRIS AC GENEROSISSIMI | DOMINI, | DN. GEORGII SIGISMUNDI, | DOMINI à STUBENBERG, IN | WURMBERG, &c. relictae viduae, natae Keven-|hülleriae, Baronissae in Aichelberg, | Quae placidè in Christo obdormivit 17. Decemb. 1666. | Et post honorificam Sepulturam, non in aeternum dissociabilis | Corporis, 28. Decemb. factam, | à | Filio Natu Majore, | Fautoribus, aliisq´ ue Benivolis, | publicâ Florum nitidissimorum Sparsione, ob infallibile futurae | felicitatis praesagium, condecorata est: | Quae, | Velut Gratiarum Divinum Germen, | EMICABIT, | CUM UNDIQUE CONSERENABIT! | NORIMBERGAE, | Typis CHRISTOPHORI GERHARDI, Anno R. O. 1667. Im Druck stehen die Strophenziffern nicht vor dem ersten Vers der jeweiligen Strophe, sondern mittig oberhalb der Strophen. Unterschrieben ist das Gedicht: Sigmund von Birken/ | K. H. P. G. Sonst weicht die Druckfassung, von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion sowie typographischen Hervorhebungen abgesehen, an diesen Stellen vom Manuskript ab: T1-T4] Threnen-‰reuen | und | Freuden-meyen. – 7 ansehen] ersehen – 17 in] im – 38 Ehren] Wei”en

Gedichte 102 und 103, 1667

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– 47 Glori] Freude – 57 hohen] hohem – 75 gemeine] Geweine –. Die Druckfassung des Gedichts Nr. 102 ist ediert in Birken, Unbekannte Gedichte, ed. Paas, 1990, S. 143-147. 1 Sie gehen hin und weinen.] Ps 126.6. Das Gedicht arbeitet in den ersten 6 Strophen mit zahlreichen Zitaten und Bezugnahmen auf Ps 126.5f., die Bibelstelle, die der Leichpredigt zugrunde liegt. Die Bezugnahmen werden nicht einzeln nachgewiesen. – 10 Sie tragen Gotte# Bild] Vgl. Gen 1.26f. – 54 da# wandern au# dem Land] Die Familie der Verstorbenen war im August 1629 aus Klagenfurt nach Nürnberg ins Exil gegangen; s. den Lebenslauf in Fabricius' Leichpredigt, S. 28. – 55 da# bange Krankheitwähren] Von verschiedenen Krankheiten, die die Verstorbene im Laufe ihres Lebens durchgestanden hat, berichtet Fabricius im Lebenslauf der Leichpredigt auf S. 30f., von der Krankheit, die zu ihrem Tod führt auf S. 33-35. – 56 der lange Wittib‰and] Bereits 1632, nur vier Jahre nach der Eheschließung, war der Ehemann Regina Sibylla von Stubenbergs, Georg Sigmund von Stubenberg, gestorben. Zum Zeitpunkt ihres Todes war sie 32 Jahre Witwe gewesen; s. den Lebenslauf in Fabricius' Leichpredigt, S. 29. – 57f. Matron ~ du königli¡e# Blut!] Die Familie Khevenhüller hat keine Könige gestellt. Einer der Vorfahren der Großmutter väterlicherseits der Verstorbenen hatte aber eine polnische Prinzessin geheiratet, was Birken offenbar genügte, eine königliche Abstammung zu konstatieren. Fabricius führt diese königliche Vorfahrin in der langen Liste der Ahnen der Verstorbenen in der Leichpredigt auf S. 14 (korrekt 24) auf: "Die Ur-Ur-Groß-FrauMutter/ die Dur¡leu¡tig‰e Für‰in und Frau/ Frau Catharina/ geborne Königl. Prince‹in in Polen/ Sigmund# König in Polen und Barbarae Für‰in in Siebenbürgen To¡ter." – 75 mit gemeine] Gemeint ist wohl: 'zusammen mit allen anderen'. Die Version der Druckfassung "mit Geweine" paßt besser zum das Gedicht bestimmenden Gegensatz Freude / Weinen und könnte an dieser Stelle die Trauer der Angehörigen meinen, von der im letzten Vers die Rede ist.

Text 103: Auf Jhrer Gräi¡en Gnaden Frauen Frauen Reginen Grän Jörgerin gebornen Freyin von Rattman#dorf Ab‰erben. 96(2)r/v T2 Jhrer] Jhr. – T2 Gräi¡en] Gräf und etc.-Kürzel – T2 Gnaden] Gd. – T3 Frauen (2x)] Fr. – T3 Grän] Gr. – T4 von] v. – 3 der] Kürzel – 4 fromm] from ‾ (ebenso 7 Jammerthal – 15 Himmel) – 4 und] u. (ebenso 5, 12) – 7 zehle;] Satzzeichen überschrieben – 16 mit ~ zeil.] wegen Platzmangels direkt an 15 angeschlossen; senkrechter Trennungsstrich – 16 man¡er] ma‾ ¡er (mit -er-Schlaufe) – 16 güldnen] güldne‾ Es handelt sich um die letzten drei Strophen eines insgesamt zehnstrophigen Liedes, das Birken anläßlich des Todes der Gräfin Regina Jörger von Tollet, geb. Freiherrin von Rattmannsdorf (1603-1667), verfaßt hat. Die Gräfin, eine österreichische Glaubensexulantin, war am 6.7.1667 in Nürnberg verstorben. Zum 19.10.1667 hat Birken in seinem Tagebuch notiert (I.318; PBlO.B.2.1.4, 66r): "Epicedium Reginae Grän Jörgerinn. 80 Verse." Die ersten sieben Strophen, die keine spezifischen biographi-

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schen Bezüge zu der Verstorbenen aufweisen, hat Birken in die Sammlung geistlicher Lieder Psalterium Betulianum unter dem Titel Gott-gewiße# | Glauben#-heil und bä‰e# Theil. eingetragen: Text Nr. III/22 (WuK. Bd. 6, S. 427f., 883-886). Diese sieben Strophen sind 1670 in der Nachrufschrift für Birkens erste Ehefrau gedruckt worden: Tode#-Gedanken und Todten-Andenken, S. 220-222. Sie tragen dort den Titel: GOtt-gewiße# Glauben#Heil | und bä‰e# Theil. | Na¡ der Singweise: | Wie wird mir dann ges¡ehen etc. Vollständig mit allen zehn Strophen wurde das Lied 1667 zusammen mit einem Nachrufgedicht Martin Limburgers gedruckt: GOTT-ertheilter | Glauben#-Sieg im Himmel#-Lande | der Lebendigen/ | Der Ho¡- und Wohlgebohrnen | Frauen/ Frauen | REGJNEN/ | Fr. Gränn Jörgerinn/ | gebohrnen Freyherrinn von Ratt-| man#dorf/ | al# Ho¡seelig Ver‰orbeninn: | Zu Erläuterung# de# Titel-Kupfer#/ | in | Zweyen Anda¡t-Liedern | erkläret. (S. Stauffer, 2007, S. 624f.) Dieser Druck ist zwar auch als Separatum erschienen; wie der Titel aber zeigt, sind die beiden Gedichte als Erklärung des Kupfertitels zur Nachrufschrift für die Verstorbene gedacht. Dementsprechend ist der kleine Druck – mit eigener Bogenzählung – immer dieser Nachrufschrift von Carl Friedrich Lochner (1634-1693), der 1672 Mitglied des Blumenordens werden sollte (s. Jürgensen, 2006, S. 410-415), beigebunden: David# | S¡reien | und | Gedeien/ | Au# den Worten de# 142ten Psalm#/ v. 6. | Bey ho¡ansehnli¡er Beerdigung/ | Der Weiland Ho¡-Wolgebornen Frauen/ | Frauen Regina/ gebor-|nen Freyin/ von Rattman#dor[/ etc. | Jhr Ho¡grä. Gnaden/ | Herrn/ | Herrn Johann Septimiu# | Jörger#/ &c. &c. | Ehli¡en/ nunmehr seeligen Frauen/ Frauen | Gemahlin/ | Wel¡e im Jahr JEsu 1667. den 6ten Julii im Ho¡-|Adeli¡en Hause Bu¡au san[t-selig in Jhrem Erlöser ent-|s¡la[en/ folgend# aber/ den 18ten diese#/ in den Gotte-A¿er zu | St. Johanni# bey Nürnberg Chri‰-gewöhnli¡ | beygese”et worden. | Daselb‰ vorgetragen dur¡ | M. Carl Frideri¡ Lo¡nern/ de# freien Hof-Mar¿th | Fürth Pfarrern. | Nürnberg/ Gedru¿t bey Johann Philipp Miltenberger/ | Jm Jahr Chri‰i/ 1667. Stauffer, 2007, S. 625, dagegen bestimmt den folgenden Druck von Johann Christoph Arnschwanger (1625-1696) als Leichpredigt für die Verstorbene: GOTT | Der Mens¡en Zuu¡t#-Heil/ | und | Hö¡‰-vergnügli¡e# Erbtheil. | Au# den Lei¡text# Worten de# CXLII. Psalm# v. 6. | Jn zweyen Begräbniß-Gesängen betra¡tet/ | und | bey Chri‰gebührli¡er Be‰attung zur Erden/ | Der Ho¡-Wohlgebornen Grävin und Frauen/ | Frauen Regina/ | Freyherrin von Rattmann#dor[/ zum Weyer/ auf | Halbenrain und Klö¡/ etc. | De# Ho¡-Wolgebornen Graven und Herrn/ | Herrn Johann Septimii Jörger#/ de# | H. Röm. Rei¡# Graven und Herrn zu Tollet/ Zägging/ | Gö”er#dorf und Johann‰ein/ Herrn auf Podenbrunn/ Freyherrn | auf Greißba¡/ etc. Ober‰en Erbland-Hofmei‰er# de# Er”-|Her”ogthum# Oe‰errei¡ ob der En#/ etc. | Geliebte‰er Frau Gemahlin/ | Al# Jhre Gnaden/ na¡ seliger Ableibung An. 1667. Y d. 18. | Julii/ zu Nürnberg bey St. Johanni#/ Stand# gemä# | beerdiget ward/ | Zu Chri‰li¡en Mitleiden#/ wie au¡ gehorsamer observantz | s¡uldiger Bezeugung | Vor und na¡ gehaltener Lei¡predig abzu›ngen verfa‹et | von | Joh. Chr. Arns¡wanger. Es handelt sich jedoch, wie der Titel auch angibt, um den Druck zweier Lieder, die vor und nach der Predigt gesungen worden sind. Der Druck der beiden Lieder Arnschwangers ist wie der der Gedichte Birkens und Limburgers der Nachrufschrift Lochners beigebunden. In WuK. Bd. 6, S. 883, wird Stauffers falsche Angabe, Arnschwanger habe die Leichpredigt gehalten, übernommen.

Gedicht 103, 1667

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Das von Johann Alexander Böner (1647-1720; zu ihm s. Thieme / Becker, Bd. 4 (1910), S. 202; auch ADB. Bd. 3 (1876), S. 122 (Wilhelm Schmidt)) gestochene Titelkupfer für die Nachrufschrift Lochners zeigt unten links eine Gruppe von Lanzenreitern, die vom Betrachter weg auf eine Stadt oder Befestigung zureiten. Der hinterste von ihnen, derjenige, der dem Betrachter am nähesten ist, trägt eine Krone und edlere Kleidung als die anderen, die Rüstungen tragen. Unten rechts befindet sich eine Höhle mit einem großen Spinnennetz davor. Oberhalb der Höhle steht ein Baum, bei dem es sich, wie aus Limburgers Gedicht hervorgeht (Str. 2), um eine Linde handeln soll. In der Mitte des Titelkupfers ist ein mit einem Lorbeerkranz gekrönter Kopf dargestellt. Unterhalb des Kopfes ist ein runder, verzierter Rahmen angebracht, in dem der Kurztitel des Werkes steht: David# | S¡reyen | und | Gedeyen. Oberhalb, links und rechts des Kopfes sind drei ovale Bilder mit verzierten Rahmen angeordnet, die jeweils einen kleinen nackten, geflügelten Engel zeigen. Der Engel im oberen Bild bückt sich zur Seite, um Schutz vor einem Gewitter zu suchen. Im Spruchband darüber seht: "Gotte# Hut". Der Engel im linken Bild hält ein brennendes Herz in seiner rechten Hand, ein Seil in der linken. Darüber steht in einem Spruchband: "Glauben# Mut". Der Engel im rechten Bild schwebt über einer Stadt, dem himmlischen Jerusalem. Im Spruchband darüber steht: "Himmel# Gut". Oben links und oben rechts befinden sich zwei weitere Engel, die den Rahmen des oberen Bildes halten. Während die Bezüge zu diesem Titelkupfer in Birkens Gedicht eher locker sind, behandelt das Gedicht Limburgers alle Motive des Titelkupfers eingehend. Der in WuK. Bd. 6, S. 886, mitgeteilte Kupferstich steht in keinerlei Bezug zu Birkens und Limburgers Gedichten. Dieses Titelkupfer, das ebenfalls von Böner gestochen worden ist, gehört – anders als in der in mehrfacher Hinsicht falschen Bildlegende angegeben wird – zu einer anderen Nachrufschrift für Regina Jörger von Tollet, die von Johann Rephun veröffentlicht worden ist: Aller re¡t-glaubigen Chri‰en | Hoher Adel- und Frey-|Herren-Stand/ | Da# i‰: | Chri‰li¡e Lei¡-Predigt [...]. Nürnberg 1667. Kontakte zum Kupferstecher Böner im Vorfeld der Entstehung des Liedes Nr. 103 belegt das Tagebuch für den 17.9.1667 (I.313; PBlO.B.2.1.4, 64v): "Herr Endter mit Bönern Chalcographo zugespro¡en." Am 4.10.1667 kam es zu einer weiteren Begegnung (I.315; ebd., 66r): "Herr S¡illing, Sto¿eth Endter eingespro¡en au¡ Magi‰er Geuder und Böner." Vielleicht ging es bei diesen Treffen auch um das Titelkupfer für Lochners Nachrufschrift. Ob das Gedicht Nr. 103 eine Auftragsdichtung ist oder ob Birken es ohne Bestellung geschrieben hat, läßt sich mangels Kontextes nicht sagen. Im Druck ist Birkens Gedicht überschrieben: GOtt-gewi‹e# | Glauben#Heil/ und Be‰e# Theil. Die Unterschriftgruppe lautet: "Au# s¡uldig‰em Beyleid/ und zu Tro‰ denen | Ho¡betraurten/ s¡riebe e# | Sigmund von Birken." Im Druck sind die Strophen oberhalb mittig gezählt. Die Verse 2, 4 und 8 der Strophen sind etwas, die Verse 5 und 6 weit eingezogen. Sonst weicht die Druckfassung, von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion sowie typographischen Hervorhebungen abgesehen, nur an dieser Stelle vom Manuskript ab: 1 Wie] So

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2 der Engel in dem Fleis¡] Die Seele wird als Engel im menschlichen Körper charakterisiert. So darf man die drei Engelsdarstellungen in den drei ovalen Bildern auf dem Titelkupfer der Nachrufschrift (s. o.) als Verkörperungen der menschlichen Seele verstehen. – 5-8 zu Gott ›e s¡rye und spra¡: ~ mein wetterda¡.] Vgl. die der Leichenpredigt zugrundeliegende Bibelstelle: Ps 142.6. – 9 Der Tod, nahm' ihr den Lieben] Die Verstorbene war zweimal verheiratet gewesen, in erster Ehe mit dem Freiherrn Hans Adam Praunfalck (s. zu Gedicht Nr. 29), in zweiter Ehe mit Graf Hans Septimius Jörger von Tollet (15961672). Gemeint ist hier der erste Ehemann. – 21 Ein Graf ›e hier verlohr] Gemeint ist der zweite Ehemann der Verstorbenen, Graf Hans Septimius Jörger von Tollet. Hans Septimius Jörger war 1659 in den Reichsgrafenstand erhoben worden. Die verbreitete Angabe, er sei bereits 1662 verstorben (s. Wurzbach. Bd. 10 (1863), S. 229), ist unzutreffend; er ist erst 1672 gestorben (s. Schnabel, 1992, S. 748 (Index)). Birkens Gedicht setzt ihn als lebend voraus.

Text 104: Geburt-Glü¿wuns¡ Dem Ho¡dur¡leu¡tigem kayser- und königli¡en ErzPrinzen Ferdinand Wenzeln. Erzherzogen in Oe‰errei¡. Ecloga Floridan, Myrtillu#. 96(2)v-101r 1 Kräuterwiesen] ev. Kräuter wiesen – 3 Pfad,] Komma aus Punkt überschrieben – 4 und] u. (ebenso 12 (2x), 16, 18, 28, 29, 34, 56, 58, 63, 84, 85, 94, 109, 111, 114, 120, 124, 133, 138, 143, 145, 146, 147, 148, 150, 151, 155, 158, 159, 160, 161) – 4 da#] Kürzel; ebenso 9, 21, 50, 82, 95, 101, 114, 117; ebenso 66 daß – 4 Smaragd] zweites a oberhalb der Zeile – 7 der] Kürzel; ebenso 23, 26 (1. Position), 33, 46, 49 (2x), 51, 55 (2x), 60, 61, 62, 73, 77, 95, 103, 109 (2x), 118, 125, 128, 136 (2x), 148, 149, 158 – 9 himmel] him‾ el (ebenso 12, 33, 47, 48, 49, 84, 88, 109, 149, 151, 154 Himmel – 18 Stimm – 32 kommen – 36, 90, 96 Stamm – 76 Stamme# – 79 versammlet – 83 Stammen# – 112 willkommen – 146 nimm – 160 Himmel# – 162 ‰ammet) – 9 ‰rahlt'] ‰raht' – 20 händen] erstes n oberhalb der Zeile – 21 mit] mitt – 22 Brennt,] oberhalb des Kommas ein Zeichen gestrichen – 26 Wald] a oberhalb eines verschmierten Buchstabens – 29 insonderheit] mit der-Kürzel; ebenso 36, 72, 144 Ceder – 53, 89 hernieder – 72, 108, 126, 144 wieder – 87 Felder – 87 wälder – 107, 143 Lieder – 115 jeder – 125 nieder – 128 ieder – 30 Die#piter#] erstes e oberhalb der Zeile – 33 ie”und] e” überschrieben – 34 wie] w undeutlich – 35 neut] danach Komma gestrichen – 35 Adler] danach Komma gestrichen – 41 von] n überschrieben – 46 prangen] pra‾ gen – 50 O‰enHau#] ev. O‰en Hau# – 51 ligt;] dahinter das ursprüngliche Ende von Vers 52 gestrichen – 56 ‰re¿et] c oberhalb der Zeile – 58 Blätter] mit -er-Schlaufe – 70 verdü‰ern] mit ver-Kürzel; ebenso 150 verehren – 74 diß] ß aus # ergänzt – 76 au¡] h überschrieben – 82 ware] e oberhalb der Zeile – 89-90 Dafni# ~ wieder.] Reihenfolge der Verse vertauscht; davor senkrechter Strich; Rangierung durch vorgesetzte Zahlen: 2 1 – 98 Dafne] danach ein Buchstabe gestrichen – 102 der Gebohrne, die] überschrieben – 109 Götter] Gotter – 111 gebohren] Wortende überschrieben – 116 ö‰] o‰ (t aus s überschrieben; Apostroph danach ungetilgt) – 126 grünet] grunet – 126 Floridan.] Floridan – 131 jenen] rechts auf dem

Gedicht 104, 1667

Rand; Einfügungszeichen davor und in der Zeile

501 +

– 132 Purpur] erstes r überschrieben – 133 Feinde]

danach ein Wort oder Wortanfang gestrichen – 134 Hohe] H aus h überschrieben – 144 s¡attet] s¡adet – 152 begleit] g überschrieben – 153 Brunne] Brun‾ e – 160 Himmel#] Himme# Anlaß für das Gedicht Nr. 104 war die Geburt des ersten Kindes aus der 1666 geschlossenen Ehe Leopolds I. (s. zu v. 50), des Prinzen Ferdinand Wenzeslaus Joseph, am 18.9.1667 (s. Hueber, 1984, 28 Rubrik 350). Birken erwähnt sie im Tagebuch zum 18.9.1667 (I.313; PBlO.B.2.1.4, 65r: "der keyserli¡e Prinz Ferdinand Wence#lau# Josephu# zu Wien glü¿li¡ gebohren worden.") ebenso wie die Tatsache, daß er am 24.9.1667 davon erfahren habe (I.314; ebd.): "Herr Auer von obiger Ho¡Geburt Zeitung bra¡t." Am 1. und 2.10.1667 hat Birken das Gratulationsgedicht, einen bukolischen Dialog, verfaßt (I.315; PBlO. B.2.1.4, 65v): "Am Gratulatorium wegen keyserli¡en Prinzen# scripsi."; "Da# Gratulatorium absolvirt. 162 Verse." Birken hat das Gedicht am 3.10.1667 an den kaiserlichen Hofbibliothekar Petrus Lambeck (1628-1680; zu ihm s. ADB. Bd. 17 (1883), S. 533-536 (Halm); NDB. Bd. 13 (1982), S. 426f. (Gebhard König)) übersandt (I.315; PBlO.B.2.1.4, 65v): "S¡reiben an Herrn Lambecium, cum Gratulatorio [...] 93." Von diesem Schreiben hat sich der Originalbrief in den Wiener Beständen nicht erhalten, wohl aber eine Abschrift in Birkens Archiv (Konzept PBlO.B.2.1.13, 7v-9v), die die Bitte enthält, das Gedicht dem Kaiser zu überreichen. Die entsprechende Passage lautet (8v): Meinen und aller redli¡en Patrioten Unmut ob dieser Franzö›s¡en Attentaten, hat verwie¡ene Wo¡e getrö‰et, die Allerhö¡‰ gewüns¡te‰e Zeitung, von der hö¡‰ verlangten Glü¿-geburt eine# hö¡‰dur¡leu¡tig‰en keyser- und königli¡en Erz- und ErbPrinzen#, wel¡e soviel tausend Wüns¡e erfüllet, und vor aller Welt be‰ätigt, wie die göttli¡e Allerheilig‰-weiße‰e Vor›¡t Jhrer keyserli¡en Maye‰ät und dem hö¡‰löbli¡‰en Erzhau# glü¿-gun‰e. J¡ habe, au# allerunterthänig‰er Treu-Pfli¡t, meine tief‰e MitFreude in beykommenden AllerUnterthänig‰en Glü¿wuns¡ verfa‹et: bitte unterdien‰li¡ Euer Magnicenz sol¡en mehrAllerhö¡‰geda¡ter Jhrer keyserli¡en Maye‰ät zu allergnädig‰er Genemhaltung bä‰ empfohlen zu ma¡en, und damit fernerweit mi¡ ho¡ zu verpfli¡ten, ho¡gön‰ig geruhen wolle. Auf Jhrer keyserli¡en Maye‰ät allergnädig‰e Erlaubni#, könde diß Gedi¡te, na¡ den zweyen andern und der Dedication, (so alle# vor 3 wo¡en von hier abgelaufen, und Euer Magnicenz verho[entli¡ wohl wird eingehändigt worden seyn,) dem EhrenSpiegel vorgedru¿et werden. Birken hatte aber offenbar Zweifel, daß Lambeck sich der Sache annehmen würde. Denn er hat auch Gottlieb von Windischgrätz eingeschaltet. Am 5.10.1667 wurde das Gedicht auch an Windischgrätz geschickt (I.315; PBlO.B.2.1.4, 65v): "S¡reiben an den Kühnen cum Genethliaco. 94." Von diesem Schreiben existiert kein Konzept. Da Windischgrätz aber in seinem nächsten Schreiben vom 16.11. 1667 (Brief Nr. 159 des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels, WuK. Bd. 9, S. 496) nicht auf die Geburtsgratulation eingegangen ist, hat Birken das Gedicht Nr. 104 mit seinem Schreiben vom 12.12.1667 erneut an Windischgrätz (Brief Nr. 162 des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels, WuK. Bd. 9, S. 504-506) gesandt (I.325; PBlO.B.2.1.4, 69r): "S¡reiben an den Ho¡gebohrnen Kühnen 118 samt den

Apparate und Kommentare

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Examine. A¡ Gott, gib Segen!" Dieses Schreiben belegt, daß Birken an Lambecks Unterstützung zweifelte (Z. 56-60): J¡ zweie, ob der böse Feind Lambecius Jhrer Maye‰ät meinen Geburt#Glü¿wuns¡, oder au¡ die Praefation# Sa¡en vorgewiesen. könde demna¡ deren zuglei¡ erwähnt, und, da ›¡ Jhre Maye‰ät deren no¡ unwi‹end vermerken lie‹en, mit vorgelegt und empfolen werden: ma‹en i¡ zu dem ende da# eine, videlicet die Eclogam, hier mit beygelegt; die Praefation, weil Lambecius dur¡ seine pedanterey sol¡e maculirt, habe i¡ hierbey für undienli¡ era¡tet. Auch darauf hat Windischgrätz nicht reagiert. Der Tod des Prinzen am 13.1.1668 machte die Sache dann obsolet. Birken hat die Hoffnung auf eine Publikation des Gedichts aber auch nach dem Tod des Prinzen noch nicht aufgegeben. In seinem Brief vom 20./10.2.1668 fragt Birken bei Lambeck nach, ob das Gedicht eventuell zusammen mit dem von Birken inzwischen verfaßten und auch schon zum Druck gebrachten Nachrufgedicht auf den Tod des Prinzen (Gedicht Nr. 109) im Vorspann des Ehrenspiegels mitgeteilt werden solle (COD. 7775/2, Bl. 5r/v): "Eure Magnicenz geruhe diese# ehi‰mögli¡ wieder zurü¿ zusenden, au¡ anbey zu befehlen, ob meine Ecloga auf die Geburt de# kayserli¡en ErzPrinzen#, und etwan da# Klaggedi¡t über de‹en zwar ho¡seelig‰en Tod, der Praefation angedru¿t- oder aber davon gela‹en werden sollen, wie dann da# Le”ere mi¡ fa‰ rahtsamer dünket." Ob Lambeck Birkens Anfrage abschlägig beantwortet hat oder ob Birken die Gedichte dann seinem angehängten Nachsatz gemäß auf eigenen Entschluß fortgelassen hat, wissen wir nicht: Jedenfalls enthält der Spiegel der Ehren die beiden Gedichte nicht. Zum Druck des Nachrufgedichts s. zu Gedicht Nr. 109. Das Gedicht Nr. 104 ist in der von Birken erstellten Fassung wohl ungedruckt geblieben. Windischgrätz jedoch hat es viele Jahre später – wohl ohne Wissen Birkens – überarbeitet und unter eigenem Namen als Gratulationsgedicht für die Geburt des kaiserlichen Prinzen Joseph im Jahr 1678 verwendet. Es ist in der Ausgabe der Windischgrätz-Gedichte als Text 130, S. 336-340, in der Gestalt abgedruckt, die ihm Windischgrätz später gegeben hat; s. A. u. H. Laufhütte, 1994, S. 469-472. Es ist durchaus wahrscheinlich, daß diese Fassung auch zum Druck gelangt sein könnte. 2 Floren] S. zu Textgruppe Nr. 55.2, v. 5. – 2 Biesen] Duft, Wohlgeruch. – 8 Zefyr# warmer Odem] S. zu Textgruppe Nr. 55.2, v. 5. – 10 Chlori#] Anderer Name der Frühlingsgöttin Flora; s. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 1151. – 13 Po‰en] Boten. – 14 au# dem Gro‹en Hau# in O‰en] Gemeint ist die österreichische Linie der Habsburger. – 27f. Pan, Pomona, ~ mit Dianen.] Alles mythologische Wesen oder Gottheiten der Antike, die einen Bezug zum Wald aufweisen. – 27 Pan] S. zu Gedicht Nr. 1, v. 100. – 27 Pomona] S. zu Textgruppe Nr. 55.2, v. 4. – 27 die Sylvanen] Waldgottheiten. – 28 Faunu#] S. zu Gedicht Nr. 91, v. 9. – 28 die Dryaden] Baumnymphen des griechischen Mythos; s. Der kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 207-215, bes. Sp. 210. – 28 Dianen] S. zu Gedicht Nr. 1, v. 5. – 30 Die#piter#] Jupiter; s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967). Sp. 15. – 31 Tellu#] S. zu Textgruppe Nr. 55.2, v. 6. – 43 al# die Erzhau# Helden giengen, einer na¡ dem andern, hin] Anspielung auf den Tod Ferdinands IV. und Ferdinands III.;

Gedicht 104, 1667

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ebenso v. 100-108. – 46f. al# wir Einen Gipfel ~ unsren theuren Gro‹en Dafni#.] Kaiser Leopold I. ist gemeint. – 50 seit da# we‰- dem O‰enHau# seine Theur‰e Perl verehret] Leopold I. hatte Ostern 1666 per procurationem Margarita Teresa (1651-1673), die Tochter Philipps IV. von Spanien (1605-1665), geheiratet. Die Kaiserin traf erst im Dezember 1666 in Wien ein, wo dann die eigentlichen Hochzeitsfeierlichkeiten abgehalten wurden. Der Begriff 'Osthaus' steht hier für die österreichische Linie (s. v. 14), der Begriff 'Westhaus' für die spanische Linie der Habsburger. – 50 seine Theur‰e Perl] Spiel mit dem ersten Vornamen der Kaiserin: Der Name Margaretha leitet sich aus dem altgriechischen Begriff für Perle her. Vgl. auch v. 51. – 51 Jn der Göttinn Perlen-armen iezt ein Junger Dafni# ligt] Die Kaiserin und der neugeborene Prinz sind gemeint. – 57 Laß die Norden auf ihn ‰ürmen!] Gemeint sind die Nordwinde. Wohl Anspielung auf die kriegerischen Auseinandersetzungen mit Schweden im Dreißigjährigen Krieg und im Zweiten Nordischen Krieg von 1655-1660. – 73 Theur‰er Dafni#, Götter-Gott, hö¡‰er Jupiter der Erden!] In dieser Strophe wird Kaiser Leopold I. direkt angeredet. – 81 Jüng‰ hat die vermählte Perl Eü¡ der Occident ges¡i¿et.] S. zu v. 50. – 91f. Dafne, Dafni# Andre# Herz ~ Götter-Kind!] In dieser Strophe wird Kaiserin Margarita Teresa direkt angeredet. – 109 Götter-Sohn und Glü¿e#-Kind, ~ der Erden!] In dieser Strophe wird der neugeborene Prinz direkt angeredet. – 114 PerlenS¡nüre] S. zu v. 50. – 116 Palla# ~ Brü‰en ein.] S. zu Gedicht Nr. 15, v. 1. – 117 Juno ~ zu krönen.] S. zu Gedicht Nr. 15, v. 2. – 118f. Au¡ Apollo eilt herzu ~ werden!] Zum Künste- und Sonnengott Apollo s. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 441-448. – 123f. Parcen, dir von Golde] Zu den drei Schicksalsgöttinnen s. Der kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 509. – 125 Fama] Die Göttin des Ruhms und des Gerüchts. – 131 Pan, mit einem Güldnen Fell jenen Col¡o#-Wider kleidet.] Anspielung auf die Sage vom Goldenen Vlies. Die spanischen Habsburger stellten im 1430 gegründeten Orden vom Goldenen Vlies von 1477 bis zum Ende des 17. Jahrhunderts die Großmeister. S. zu Textgruppe Nr. 17.2, v. 96. Eine spätere Mitgliedschaft des neugeborenen Prinzen in diesem bedeutenden Orden wird in diesem Vers prophezeit. – 132f. Palla#, seiner Thaten Bu¡ ~ seine Feinde kehrt.] Diese Geschenke entsprechen den Zuständigkeiten der Göttin Pallas Athene für Kunst und Wissenschaften sowie für den Kampf. – 133 den S¡langen-S¡ild Medusen] Der Sage nach führte Pallas-Athene das Haupt der Gorgone Medusa auf ihrem Schild als besonderen Schutz; s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1067), Sp. 852f. – 134 Juno Jhme s¡on, auf kün]ig, eine Hohe Braut verehrt.] Juno war insbesondere für die Ehe und die Geburt von Kindern zuständig. – 135f. Seinen Adler ~ der der Feinde Hal# zer‰ü¿et.] Der Göttervater Jupiter war mit Donnerkeilen bewaffnet, die er auf Feinde schleudern konnte. Adler und Blitze sind in vielen Darstellungen die Attribute seiner Macht. – 137 hier Alcide# Keule s¡ilt] Die Keule war die bevorzugte Waffe des Herakles, der hier seiner Abstammung nach (sein Großvater hieß Alkaios) als "Alcide#" bezeichnet wird. Zu Herakles s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 1049-1052. – 137 s¡ilt] 'erklingt, 'erschallt'; s. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 9 (1899), Sp. 147. – 138 und Apollo, auf den Python, Pfeile in den Kö¡er füllt.] Zum Kampf zwischen Apollon und dem Drachen Python s. Ovid, Metamorphosen 1, v. 438-444. – 139f. Dieser au¡ die

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Apparate und Kommentare

Leyr beseitet ~ werde Welt-weit au#gebreitet.] Dieses zweite Geschenk entspricht der Zuständigkeit Apollos für die Kunst und Musik. – 141f. Zehen Aepfel von Granada ~ Jahre hab.] Zu Pomona s. zu v. 27. Die Granatäpfel, die hier gemeint sind, sind dafür bekannt, besonders viele Kerne zu besitzen. Die Stadt Granada ist ein wichtiges Anbaugebiet des Granatapfels und führt ihn in ihrem Wappen.

Text 105: Uber einen BlumenKrug zum Beylager Jhrer Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Julij Francisci Herzogen# zu Sa¡sen-Lauenburg und Frauen Frauen Mariae Hedwig Augu‰ae verwittibten Erzherzogin zu Oe‰errei¡, gebornen Pfalzgrän bey Rhein etc. 101r/v T3 Jhrer] Jhr. – T3 Ho¡Für‰li¡en] Ho¡F. – T3 Dur¡leu¡t] Dur¡ und etc.-Kürzel mit Punkt – T4 Herrn (2x)] H. – T7 Frauen (2x)] Fr und etc.-Kürzel mit Punkt – T7 verwittibten] verwitt. – T8 Erzherzogin] Erzherz. – T8 gebornen] geb. – T8 Pfalzgrän] Pfalzgr. – T8 etc.] Kürzel mit Punkt – 1 und] u. – 1 vermählen] mit ver-Kürzel – 2 der] Kürzel – 5 Stamm] Stam‾ – 5 wieder] mit der-Kürzel – 7 Dur¡leü¡t‰e] erstes t oberhalb der Zeile Dieses Gedicht entstand anläßlich der Hochzeit (9.4.1668 nc) des katholischen Herzogs Julius Franz von Sachsen-Lauenburg (1641-1689; zu ihm s. ADB. Bd. 14 (1881), S. 670 (Otto von Heinemann)) und der Pfalzgräfin Maria Hedwig Augusta (1650-1681). Ein ausführlicher handschriftlicher Bericht über diese Hochzeit ist in Birkens Archiv unter der Signatur PBlO.C.404.4.73 erhalten. Die Braut, eine Tochter des Pfalzgrafen Christian August von Sulzbach (1622-1708), war zuvor mit Erzherzog Sigismund Franz von Österreich (1630-1665) verheiratet gewesen, der aber unmittelbar nach der Hochzeit, am 25.6.1665, verstorben war. Es gibt eine Kondolenzdichtung Birkens; s. Stauffer, 2007, S. 549-551. Das Gedicht Nr. 105 verwendet eine dem Heiratstermin entsprechende Frühlingsbildlichkeit, die vor allem den Wunsch für viele Nachkommen einkleidet. Es war offenbar als Inschrift für ein Blumengefäß gedacht, auf der es auch ein Bildmotiv gegeben haben muß (s. zu v. 7). Auf einem einzelnen Blatt, das aus einem aufgelösten Arbeitsbuch Birkens stammt, hat sich eine weitere Fassung des Gedichts Nr. 105 erhalten: PBlO.B.5.0.24r/v. Sie trägt die Überschrift: Uber einen BlumenKrug | zum Für‰li¡en Beylager | Herrn Julij Francisci Herzogen# zu Sa¡sen Lauenburg | und | Frauen Mariae Hedwigae Augustae Pfalzgräfin | pro Magnifico Georgio Andrea Baumgartner. Rechts oben neben der ersten Zeile der Überschrift steht die Jahreszahl und darunter die Nummer, die das Gedicht in der Sammlung Lorbeer-Wälder trägt: "CV" (durch Streichung aus "CVII"). Abgesehen von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion weist die Fassung des Blattes PBlO.B.5.0.24 nur diese Abweichung auf: 7 Dur¡leü¡t‰e] Dur¡leu¡te –. Aus der Überschrift der Fassung auf dem Blatt PBlO.B.5.0.24 geht der Name des Auftraggebers hervor, für den Birken das Gedicht Nr. 105 verfaßt hat: Andreas Georg I. Paumgartner von Holenstein und Lonnerstadt (1613-1686; zu ihm s. Fleischmann, 2008, S. 771-773; die Reihenfolge der Vornamen ist in der Überschrift bei Birken vertauscht), ein Nürnberger Patrizier, der viele wichtige

Gedichte 105 und 106, 1668 und 1667

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Ämter in der Reichstadt innehatte und außerdem Rat des Pfalzgrafen Christian August von Sulzbach war, in dessen Territorium er auch Besitzungen hatte. In dem oben erwähnten handschriftlichen Bericht zur Hochzeit erscheint er mehrmals als Hofmeister des Pfalzgrafen. Zum 28.1.1668 hat Birken in sein Tagebuch eingetragen (I.343; PBlO.B.2.1.4, 74r): "Monsieur Baumgärtner eingespro¡en üm ein Epigramma nomine parentis angesu¡t. 3 disticha." Bei diesem Besucher kann es sich nur um den einzigen Sohn Andreas Georg Paumgartners, Georg Gabriel Paumgartner (1642-1693; zu ihm s. Fleischmann, 2008, S. 773), handeln. Anläßlich seiner Hochzeit 1667 hatten die Pegnitzschäfer unter Federführung Birkens und Limburgers eine Prosaekloge publiziert; s. Stauffer, 2007, S. 616-619. Das Gedicht Nr. 193 der Sammlung BETULETUM gilt demselben Anlaß und ist die lateinische Entsprechung des Gedichts Nr. 105. Die Abfassung beider Gedichte hat Birken zum 31.3.1668 im Tagebuch festgehalten (ebd.; ebd.): "Herrn Paumgartnern Epigramma Lateinis¡ und Teuts¡, 14 Verse." Dabei kann es sich nur um das Gedicht Nr. 105 und seine lateinische Entsprechung im BETULETUM handeln, deren Umfang zusammen genau 14 Verse beträgt. Ob beide Gedichte auf dem Gefäß angebracht worden sind oder ob der Auftraggeber zwischen beiden Fassungen wählen durfte, läßt sich nicht sagen. Da die beiden Gedichte für das Blumengefäß bestimmt waren, dürfte es keinen Druck gegeben haben. 1 Wann im Früling Zefyru# und die Flora ›¡ vermählen] S. zu Gedichtgruppe Nr. 55.2, v. 5. – 3f. Juliu# ihm heut zur Braut ~ ‰ehen Zweige-bloß.] Das Spiel mit den Vornamen der Brautleute dient dem für Hochzeitsgedichte obligatorischen Nachwuchswunsch. – 5f. Unser alter Sa¡sen-Stamm ~ man¡e hohe Für‰en Sproß.] Dieser Wunsch hat sich nicht erfüllt: Aus der Ehe gingen außer einem früh gestorbenen Sohn nur Töchter hervor; s. den oben angeführten ADB-Artikel. – 7 Nehmt zu Gnaden, in dem Bild diesen Wuns¡] Wahrscheinlich war auf der Vase neben dem Gedicht Nr. 105 auch ein Bild angebracht.

Text 106: Fröli¡e Le”e, diese# Leid-Jahr#, für meinen Dur¡leu¡tigen Föbu#. 101v-103r T2 Leid] danach ein Buchstabe oder Satzzeichen gestrichen – T3 Dur¡leu¡tigen] Dur¡l. (l geht in etc.Kürzel über); ebenso 76 Dur¡leu¡tig – 1 Du] D größer und initialenartig ausgeführt; aus d überschrieben – 2 und] u. (ebenso 9, 16, 29, 33, 42, 46, 56, 88, 95) – 4 da#] Kürzel; ebenso 27 (2x), 44, 58, 62, 72, 74, 85 – 6 Wander‰ab] mit der-Kürzel – 17 der] Kürzel; ebenso 48, 53, 57, 68, 70 – 17 Himmel] Him ‾ el (ebenso 31, 53, 91; ebenso 65 nimmt) – 18 banger] mit -er-Schlaufe; ebenso 89 voller – 21 kreißen] ß überschrieben – 24 nur] r nachträglich verdeutlicht – 28 gebahr] a überschrieben oder verschmiert – 35 Gute#] durch Überschreibung und Ergänzung aus Gut# – 48 begaben] zwischen g und a ein Buchstabe gestrichen – 52 Vertrauen] a oberhalb eines ungestrichenen e – 58 warten] danch gestrichen krönt– 66 ihn] n überschrieben – 72 Dianen] D überschrieben – 76 solt] t überschrieben – 81 11.] nachträglich der Zeile vorgefügt – 84 Gut] G initialenartig ausgeführt – 87 Gotte#zeiger,] er weit ausgeführter -er-

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Apparate und Kommentare

Schlaufe überschrieben; Komma nachträglich eingefügt – 89 12.] 12 – 91 unser] über dem n ein funktionsloser schräger Strich – 91 Sehnen] ne überschrieben Ein Neujahrsgedicht, eigentlich ein Jahresabschlußgedicht, für Herzog Anton Ulrich von Braunschweig-Lüneburg, das chronologisch wohl nicht ganz korrekt plaziert ist. Zum 14.12.1667 hat Birken im Tagebuch festgehalten (I.326; PBlO.B.2.1.4, 69r): "S¡reiben an Ihre Dur¡leu¡t den Siegprangenden samt 1 Vi›erung und Lied. 120." Daß das Gedicht gegen Ende des Jahres angefertigt worden ist, bestätigt der Inhalt. Das Gedicht Nr. 106 hätte also eigentlich vor dem Gedicht Nr. 105 stehen müssen. Birken wird dem Herzog eine handschriftliche Version des Gedichts gesandt haben. Ein Druck ist nicht bekannt; es hat ihn wohl auch nicht gegeben. T2 Fröli¡e Le”e, diese# Leid-Jahr#] Ein Zentralmotiv des Gedichts Nr. 106 ist die lebensbedrohliche Erkrankung des Herzogs und ihre glückliche Überwindung, die Birken schon im Gedicht Nr. 101 behandelt hat. Erkrankung und Genesung erscheinen als die prägenden Ereignisse des Jahres 1667. Grund zu besonderer Freude am Jahresende gab neben der Genesung auch das Erscheinen der Sammlung geistlicher Lieder des Herzogs, das Werk Chri‰Für‰li¡e# David#-Harpfen-Spiel, Nürnberg 1667 (Neuausgabe 1969). – 7f. die meinen Föbu# ~ i”und ma¡en büßen.] Vielleicht ist hier auch der Arzt gemeint, dessen Therapie die Erkrankung des Herzogs verschlimmert oder gar ausgelöst hatte; s. zu Gedicht Nr. 101, v. 17-20. – 19 vor seinen David] Diese Gleichsetzung des Herzogs mit dem biblischen König David, der damals als Verfasser der Psalmen und damit als Vorbild eines christlichen Dichters galt, verweist auf das 1667 erschienene Chri‰Für‰li¡e David#-Harpfen-Spiel (s. v. 45f.). – 45f. Gott ward, wie David# Har[e ~ und geprei‰:] Anspielung auf das Werk Chri‰Für‰li¡e# David#-Harpfen-Spiel an; s. zu Gedicht Nr. 43; Stauffer, 2007, S. 619-621. – 49-52 Die Löwen ihm ~ wa# Daniel# Vertrauen kan.] Für uns wird nicht kenntlich, worauf Birken anspielt. Vielleicht ging es um den damals schwelenden Konflikt der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg mit dem Bischof von Münster Christoph Bernhard von Galen (1606-1678) um die Stadt Höxter. Das Wappen der Stadt Münster hat zwei Löwen als Schildhalter. – 52 wa# Daniel# Vertrauen kan.] Anspielung auf die biblische Geschichte von Daniel in der Löwengrube: Dan 6. – 65f. Mein Föbu# nimmt ~ gema¡et blei¡.] Wohl Anspielung auf die überwundene lebensbedrohliche Erkrankung des Herzogs, wofür die naheliegende Tag-Nacht-Bildlichkeit genutzt wird: Phoebus war in der Antike ja der Sonnengott. – 67 Man ›ht ihn mit den Siege prangen.] Spiel mit dem Namen des Herzogs in der Fruchtbringenden Gesellschaft: Der Siegprangende. – 69-73 Selene ~ Antli” füllen von Dianen.] Worauf Birken mit dieser Mondbildlichkeit abzielt, bleibt für uns unklar. Vielleicht steht der Mond hier für das Herzogtum Lüneburg. Anton Ulrich ist 1667 von seinem Bruder Rudolf August zum Statthalter ernannt worden.

Gedicht 107, 1669

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Text 107: DankThon an Seine Ho¡Für‰li¡e Dur¡leu¡t. 103r-104r T1 CVII.] VII. – T2 Seine] S. – T2 Ho¡Für‰li¡e] Ho¡F. – T3 Dur¡leu¡t] Dur¡ und etc.-Kürzel mit Punkt – 12 Kummer] Kum‾ er (ebenso 32, 55 Himmel – 41 Nimmt – 43 nimmer) – 30 der] Kürzel; ebenso 32, 54 – 31 und] u. – 33 da#] Kürzel; ebenso 51 – 52 wunderprobe] mit der-Kürzel – 56 Ho¡ge‰irnte] ‰ aus z überschrieben Auch das Gedicht Nr. 107 ist chronologisch falsch plaziert worden. Es ist erst im Januar 1669 entstanden und hätte korrekterweise vor dem Gedicht Nr. 111 stehen müssen. Zum 3.1.1669 vermerkt Birkens Tagebuch an mehreren Stellen den Eingang eines Briefes, einer Manuskriptbeilage und eines großzügigen Geldgeschenks von Herzog Anton Ulrich von Braunschweig-Lüneburg: I.419; PBlO.B. 2.1.5,2v: "Herrn Welling, der mir da# Für‰li¡e S¡reiben mit 50 Rei¡#thalern gebra¡t, 1 davon donavi. da# Uxor gemerkt und ›e zehlen wollen. hinc rixae. [...]. Da# Gold‰ü¿ und die 50 Rei¡#taler recondidi."; I.429; PBlO.B.2.1.5,6r (in der Rubrik S¡reiben-Empfang): "Von meinem Gnädig‰en Föbu# Jhrer ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t den Siegprangenden, 50 HarzThaler."; I.439; PBlO.B.2.1.5,10r: "2. Jhrer ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t de# Siegprangenden samt 50 Härzer Rei¡#thalern und dem V. Bu¡ 1. Theil# der Aramena." Vgl. zu diesem Geldgeschenk auch Birkens Erwähnung in seinem Brief an Catharina Regina von Greiffenberg vom 21.1.1669: Brief Nr. 39, Z. 16-18, des Birken-Greiffenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 12, S. 61). Der eine Reichstaler, den Birken dem Überbringer der Sendung geschenkt hat, ist zusätzlich penibel in der Ausgabenliste zum 3.1.1669 vermerkt (I.430; PBlO.B.2.1.5, 7r): "Strena et aliquot donarium Danieli Welling 1 Imperial." Zum 23.3.1669 findet sich eine letzte Eintragung zu den Harztalern (I.450; PBlO.B.2.1.5, 14r): "Uxori die 50 Harzer Thaler, vor Burg. Geld, überla‹en." Wie aus einer der Tagebuchstellen hervorgeht, war mit der Sendung des Herzogs neben einem Brief und den 50 Reichstalern auch ein umfangreicher Teil des Manuskripts des 1. Teils des Aramena-Romans (s. zu Gedicht Nr. 85, v. 14) mitgekommen – wohl der letzte Bestandteil, der vom Herzog für den 1. Teil noch zu verfassen gewesen war. Irritierend ist Birkens Angabe, es handele sich um das fünfte Buch des ersten Teils; denn der erste Teil der Aramena enthält nur vier Bücher. Entweder hat Birken sich verschrieben oder die Bucheinteilung ist für den Druck geändert worden. Auf jeden Fall war durch die Manuskriptlieferung eine baldige Publikation im Jahr 1669 absehbar, was Birken im Gedicht Nr. 107 freudig bejubelt. Das hohe Geldgeschenk war eine Vergütung für Birkens bereits geleistete und noch zu leistende Dienste bei der Druckbetreung der Aramena. Zum 8.1.1669 hat Birken den Beginn der Abfassung des Gedichts Nr. 107 vermerkt (I.422; PBlO.B.2.1.5,3v): "Am danklied ad Phoebum 32 Verse scripsi." Zum 9.1.1669 hat er dann die Vollendung des Gedichts notiert (ebd.; ebd.): "Idem mit no¡ 3 Strophen 24 Versen absolviert." Noch am 9.1.1669 hat Birken das Gedicht mit einem Begleitschreiben nach Wolfenbüttel gesandt (I.436;PBlO.B.2.1.5,9r) "8. An Jhre Ho¡Für‰li¡e Dur¡leu¡t den Siegprangenden, samt einem Dank-Lied." Er hat das Gedicht auch in die Liste seiner "Labores" aufgenommen

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Apparate und Kommentare

(I.432; PBlO.B.2.1.5,8r): "Hebdomada 1. [...] Danklied ad Phoebum 7 Strophen 56 Verse." Birken wird das Gedicht Nr. 107 handschriftlich übersandt haben; ein Druck ist nicht bekannt. 1-8 Adel‰ du ~ diß Glü¿ verehr!] Durch das Schreiben des Herzogs und die Manuskriptbeilage war für Birken absehbar, daß der 1. Teil der Aramena im gerade begonnenen Jahr 1669 erscheinen würde; s. o. – 5f. wa# mein Gro‹er wuns¡ ~ Jahr gewesen] Die Anfänge des Aramena-Projekts reichen bis in das Jahr 1663 zurück; s. zu Gedicht Nr. 85, v. 14. Seinem Wunsch nach Fertigstellung der Aramena hat Birken in seinen Gedichten mit dem Herzog mehrfach Ausdruck gegeben (s. Gedichte Nr. 85, v. 14, Nr. 101, v. 45-48); auch im Briefwechsel mit Catharina Regina von Greiffenberg ist das ein wichtiges Thema (s. Brief Nr. 30, Z. 91-94, vom 25.2.1667 nc im Birken-Greiffenberg-Briefwechsel (WuK. Bd. 12, S. 39)). – 9 R䡉 du meinen Leidverdruß] Vielleicht Anspielung auf Birkens langwierige und aufwendige Bemühungen um eine angemessene Entlohnung für seine Arbeit am Spiegel der Ehren, die das abgelaufene Jahr 1668 für ihn geprägt haben; s. dazu die entsprechenden Passagen in Birkens Korrespondenz der Jahre 1667/68 mit Gottlieb von Windischgrätz und die zugehörigen Kommentare in WuK. Bd. 9. Das großzügige Geschenk Herzog Anton Ulrichs für die Druckbetreuung der Aramena wird so in einen Kontrast gesetzt zu den Schwierigkeiten, Geld und Anerkennung für geleistete Dienste vom kaiserlichen Hof zu erlangen. – 17-22 Aramena komt zu mir ~ daß viel Ang‰ sey ihr gefärte.] Die vom Herzog geschickten Harztaler zeigten auf dem Revers das Bild eines wilden Mannes. Mit diesem Motiv spielt Birken hier. – 25 Mir zeigt ›e den Silber Mund] Weitere Anspielung auf das Geldgeschenk. – 26 Cyllene] Eigentlich eine Nymphe, hier aber wohl als Bezeichnung der Mondgöttin verwendet. Daß der Name für die Mondgöttin (den Mond im Aequinoctium) stehen kann, belegt Nork. Bd. 1, 1843, S. 376. – 31f. Lunen ~ Himmel-S¡anz.] Das Spiel mit der Mondthematik lag nahe, da man den Namen Lüneburg damals von der Mondgöttin Luna ableitete; s. zu Gedicht Nr. 77, v. 11f. Der Verfasser der Aramena, Herzog Anton Ulrich, war ja Herzog von Lüneburg. – 33f. Er da# Gold-Lie¡t unsrer Zeit ~ ans¡einen] Weitere Anspielung auf das Geldgeschenk des Herzogs; gleichzeitig Fortführung des Motivs vom silbernen Licht des Mondes. – 35-38 füllt ~ Aramenen Arme.] Benennung der Herkunft der Münzen, deren Silber im Harz gewonnen worden ist. Zur Nymphe Hercinie, s. zu Gedicht Nr. 54, v. 1. – 39f. muß dann mir ~ mit dem S¡nee?] Apollo meint hier Herzog Anton Ulrich, der ja von Birken oft als Föbus benannt wird. Der Schnee kann hier aufgrund seiner Farbe für das Silber, also das Geldgeschenk des Herzogs stehen, was einen oxymorischen Effekt in Verbindung mit dem Verb 'wärmen' (v. 39) bewirkt. – 41f. Nimmt mein Herz ~ dein Herze?] Das Geldgeschenk wurde von Birken also durchaus auch als Vorausvergütung für noch zu leistende Dienste bei der Druckbetreuung der Aramena aufgefaßt. Im Brief des Herzogs dürfte es eine entsprechende Aussage gegeben haben. – 44-48 Nun i‰ diese# nur mein s¡merze ~ aufopfern sol.] Ankündigung größtmöglichen Einsatzes bei den kommenden redaktionellen Aufgaben. – 50 deinen Vater] Gemeint ist Herzog Anton Ulrich als Urheber des Werkes. – 53f. Steig' ~ Palla#!]

Gedichte 107 und 108, 1669

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Anspielung auf den Mythos von der Geburt der Göttin Pallas Athene aus dem Kopf Zeus' / Jupiters; s. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 681. Text 108: Auf dero mir gnadig‰-übersendte# würdig‰e# Bild Gemälde. 104r-105v 5 da#] Kürzel; ebenso 29 – 9 widerkehr] mit der-Kürzel; ebenso 28 Bruder# – 16 der] Kürzel; ebenso 27, 43 (1. Position), 49, 54, 56, 58, 60 – 16 Himmel] Him‾ el (ebenso 41 himmlis¡e – 54 Himmel# – 82 Zimmer – 84 immer) – 34 und] u. (ebenso 46, 50, 77, 85) – 39 vers¡weiget,] Komma durch Streichung und Ergänzung aus Rufzeichen – 47 Sternen] erstes e überschrieben – 49 Si”] S aus s überschrieben – 51 Bli”] B überschrieben – 68 o],] durcht Streichung aus o]mal# (Komma nachträglich angefügt) – 76 genehret.] Punkt aus Komma überschrieben – 78 diese] s überschrieben – 86 Weihrau¡] W überschrieben Auch dieses Gedicht ist wie die voraufgehenden chronologisch falsch in die Sammlung eingeordnet; es hätte zusammen mit dem Gedicht Nr. 107 in die Reihe der Texte des Jahres 1669 eingeordnet werden müssen. Birken reagiert auf die Übersendung eines Gemäldes, eines Portraits Herzog Anton Ulrichs von Braunschweig-Lüneburg, das dieser als Geschenk nach Nürnberg geschickt hatte. Das Tagebuch hält das Eintreffen des Portraits für den 30.1.1669 an mehreren Stellen fest (I.428, 429, 440; PBlO.B. 2.1.5,5v, 6r, 10r): "Hohe# Glü¿ von Wolfenbüttel. Mein Föbu# mir sein Conterfait gnädig verehrt in gemähl." – "Jhre ho¡Für‰li¡e Dur¡leu¡t der Siegprangende, Germaniae Phoebus, mir dero Bildgemähl verehrt." – "29. Von Jhrer ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t den Siegprangenden, mit dero würdig‰em Gemählbildni#." In der ersten Februarwoche 1669 hat Birken das Dankgedicht Nr. 108 verfaßt, wie aus der Liste seiner "Labores" im Tagebuch hervorgeht (I.433; PBlO.B.2.1.5, 8r): "Danklied an meinen Föbu#. 56 Verse." Bei der Angabe der Anzahl der Verse dürfte Birken ein Fehler unterlaufen sein: Er hat versehentlich die Verszahl des Liedes Nr. 107 wiederholt, das in der Liste weiter oben für den Januar aufgeführt ist; korrekt wäre 88. Am 13.2.1669 ist das Gedicht Nr. 108 zusammen mit einem Brief und ersten Druckbögen der Aramena an den Herzog nach Wolfenbüttel geschickt worden (I.437; PBlO.B.2.1.5, 9r): "25. An Jhre Ho¡Für‰li¡e dur¡leu¡t den Siegprangenden, samt EhrenLied und Aramenen 2 er‰en dru¿bogen." Ein Druck ist nicht bekannt. Birken wird das Gedicht handschriftlich übersandt haben. 1f. J‰ dann diese# nun da# Jahr ~ Holds¡a]-bli¿?] Das zum Zeitpunkt der Abfassung des Gedichtes gerade einen Monat alte Jahr 1669 ist gemeint. Birken rekurriert auf die Bekundung von Freude über Zuwendungen des Glücks im Eingang des Gedichts Nr. 107. – 13-16 Föbu# kehret bey mir ein ~ Himmel seyn.] Gemeint ist die Übersendung des Portraits Herzog Anton Ulrichs, durch das der Herzog von nun an in Birkens Haus ständig präsent ist. – 15 zumahlen] 'zu erhellen'. S. zu Gedicht Nr. 77, v. 31. Daß Augen, in diesem Fall die Augen des Herzogs auf dem Gemälde, eine Strahlkraft besitzen können, ist im Barock eine gängige Vorstellung, die sich u. a. am in der Liebeslyrik häufig verwendeten Motiv des 'Blitzes des Blicks' zeigt (vgl. v. 51). Hier harmoniert das Motiv mit der ausgiebig verwendeten Son-

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Apparate und Kommentare

nenmetaphorik für den Herzog. – 17-22 J‰ au¡ eine Dafne ~ Ehr-›egprangen.] Zum Daphne-Mythos s. Ovid. Metamorphosen 1, v. 452-467. Hinweis auf die anstehende Veröffentlichung des AramenaRomans Herzog Anton Ulrichs (s. zu Gedicht Nr. 107), die dessen Ruhm als Dichter erhöhen wird, für den der Lorbeer, in den sich die Nymphe Daphne verwandelt hat, sinnbildlich stehen kann. – 22 und Jhn ma¡en Ehr-›egprangen] Spiel mit dem Namen des Herzogs in der Fruchtbringenden Gesellschaft: Der Siegprangende. – 25f. Luna ~ vorangegangen.] Hinweis auf das Geldgeschenk des Herzogs von Anfang Januar; s. zu Gedicht Nr. 107. Die Mondgöttin Luna steht hier für das Herzogtum Lüneburg. Zum Motiv des 'Silber-Schnees' s. zu Gedicht Nr. 107, v. 39f. – 27f. J”und grü‹en ~ Bruder# wangen.] Gemeint ist das Portrait des Herzogs. Die Mondgöttin und der Sonnengott Phoebus Apoll waren im antiken Mythos Geschwister. – 30 a¡! de# S¡ön‰en unter Göttern] Gemeint ist der Herzog. S. zu Gedicht Nr. 33, v. 2. – 33-40 Diese Zier ~ vom Apollo sag.] Bekundung von Sprachlosigkeit angesichts der Schönheit des Bildes. Sie wird mit der Schönheit der Morgenröte verglichen, die von der aufgehenden Sonne bewirkt wird. Mit der Nennung des Sonnengottes wird der Herzog ins Spiel gebracht. – 41-64 Wangen ~ Gnad-en”ü¿t.] Diese drei Strophen nehmen einzelne Teile des Gesichts des Herzogs auf dem Gemälde lobend in den Blick. Diese Form des Schönheitslobs entspricht einem gängigen Verfahren in der petrarkistischen Liebeslyrik; ebenso einige der von Birken verwendeten Motive. – 51 eurer, i‰ ein doppel-Bli”] S. zu v. 15. – 59-61 Amaranthen-augenweid ~ s¡i¿t!] Die Röte der Lippen wird zunächst mit der Farbe der Amarante verbildlicht. Sie übertrifft aber auch das Rot, das in einem angeschnittenen Granatapfel erscheint. Zum Motiv vgl. Hld 4.3. – 73-80 Meine Seel ~ erwa¡sen seyn?] Die Verwandlung der Clytie in eine Sonnenblume behandelt Ovid, Met. IV, 206-270. Birken verwendet dieses Motiv auch in seinem Briefkonzept Nr. 41, Z. 26f., vom 22.2.1669 an Catharina Regina von Greiffenberg, als er von der Übersendung des Gemäldes berichtet (WuK. Bd. 12, S. 85). – 79f. solte darum ~ erwa¡sen seyn?] Anspielung auf Birkens Namen in der Fruchtbringenden Gesellschaft: Der Erwachsene. – 82 sein] "sein" bezieht sich auf den Herzog, nicht auf "Altar" (v. 81). – 82 mein Zimmer] Der Raum in dem das Portrait des Herzogs aufgehängt worden ist.

Text 109: Klag-Thon Auf de# Theur‰en ErzPrinzen# Ferdinand Wenzel# unverho[te# früzeitige# Ab‰erben. 105v-108v T1 CVIIII.] CVIIII – T4f. unverho[te#] unver|ho[te# – 1 verlangen] ver oberhalb der gestrichenen Anfangssilbe – 3 Bru‰] B aus b überschrieben – 5 Leyer] ey undeutlich überschrieben – 9 ‰ummt] ‰im‾ t (Konjektur nach dem Druck) – 10 der] Kürzel; ebenso 11, 18 (2x), 19 (2x), 25, 26 (1. Position), 34, 41, 45, 46, 54, 67, 68 (2x), 70 (2. Position), 73, 80, 81 (2x), 85, 88, 90, 91 (2x), 92, 97, Anm. a, Anm. bc, Anm. e (2x) – 10 Himmel] Him‾ el (ebenso 41, 46, 88, 92, 109; ebenso 33 Stammen – 34 S¡merzenammen – 63 ‰ämmt – 71 ‰immt – 76 immer – 81, 105 nimmet – 85 Stammvater – 97 nimmt – 101 Stimm – 107

Gedicht 109, 1668

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Stammen# – 112 Stamm) – 15 Ho[nung] H überschrieben – 17 da#] Kürzel; ebenso 23, 25, 28 (2x), 29, 36, 47, 48, 67; ebenso 68, 82 daß – 19 und] u. (ebenso 22, 24, 25, 30, 47, 48, 56, 58, 59, 61, 77, 82, 97, 98 (2x), 111, Anm. a, Anm. bc, Anm. d, Anm e (3x), Anm. f (1. Position)) – 23 Baeti#] e oberhalb von a – 24 seinen] den (Konjektur nach dem Druck) – 24 Brüdern] mit der-Kürzel; ebenso 36, 40, 53, 97 wieder – 42 leider – 54 hernieder – 75 Kinder – 108 erwidern – Anm. f oder – 26 Ae‰e] oberhalb des ersten e ein Zeichen gestrichen – 44 wann dieser ~ länger begabt?] fehlt; Ergänzung nach dem Druck – 46 ohne] o überschrieben oder verschmiert – 49 erwekt] durch Streichung aus erweket – 49 erwekt so] kein Wortabstand – 50 O‰enHau#] ev. O‰en Hau# – 71 Ha].(b)] Ha].b – 79 diß] durch Überschreibung aus daß – 79 Raht] Ra¡e (Konjektur nach dem Druck) – 80 Sinn] S überschrieben – 81 nimmet] durch Überschreibung und Ergänzung aus nimmt – 92 verwahrt] mit ver-Kürzel – Anm. a. (a)] a. – Anm. a. Königli¡e] Königl. – Römis¡e] Röm. (ebenso Anm. a, Anm. f Römis¡er) – Anm. bc Septemberis] Septembr. – Anm. bc Keyser] Keys. (ebenso Anm. d (3x), Anm. e, Anm. f (7x) Keyser#) – Anm. bc Anno (2x)] A. – Anm. bc Januarii] Januar. – Anm. d König#] K. – Anm. d Erzherzog#] Erzh. (ebenso Anm. f) – Anm. f hö¡‰löbli¡en] hö¡‰löbl. – Anm. f Rudolphus Key#er# Rudolphi I, 2. Rudolphus König in Böheim Key#er# Alberti I,] fehlt; Ergänzung nach dem Druck – Anm. f Böheim] Böh. –Anm. f Ferdinandus (2. und 3. Position)] mit -us-Kürzel – Anm. f überlebet] mit -er-Schlaufe Der im September 1667 geborene Sohn Kaiser Leopolds I., Ferdinand Wenzeslaus Joseph (zu ihm s. zu Gedicht Nr. 104), war am 13.1.1668 nc gestorben. Zum 10.1.1668 hat Birken notiert (I.336; PBlO.B.2.1.4, 72r): "Auer eingespro¡en. Zeitung vom Tod keyserli¡en Prinzen#." Und zum 11.1.1668 (ebd.; ebd.) heißt es: "Beyde Endter mir den Tode#fall noticirt." Birken hat umgehend mit der Arbeit am Gedicht Nr. 109 begonnen: 14.1.1668 (I.337; ebd.): "da# Epicedium na¡ Wien angefangen."; 15.1.1668 (ebd.; ebd.): "Da# Epicedium absolvirt 112 Verse." Schon einen Tag später ist das fertiggestellte Gedicht gedruckt worden; zum 16.1.1668 heißt es (ebd.; PBlO.B.2.1.4, 72v): "Mein Oe‰errei¡is¡e# Epicedium gedru¿t worden." Noch am selben Tag hat Birken Lambeck eine Anzahl von Exemplaren des Druckes zugesandt (I.335; PBlO.B.2.1.4, 71v): "11. An Herrn Lambecium, samt 25 Exemplarien de# Epicedij über de# keyserli¡en ErzPrinzen# Tod." Dieser Brief an Lambeck hat sich in den Wiener Beständen nicht erhalten. Mit dem vom Konzept Nr. 166 des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels vom 23.1.1668 vertretenen Brief (WuK. Bd. 9, S. 611f.) hat Birken dann auch Gottlieb von Windischgrätz mehrere Exemplare des Drucks zukommen lassen; im Tagebuch ist zum 23.1.1668 notiert (I.335; ebd.): "13. An Herrn Grafen von Windis¡grä” samt 12 Exemplaren de# Epicedij Austriaci." Wie aus dem Eingang dieses Schreibens hervorgeht, diente die Abfassung und der aufwendige Druck des Gedichts Nr. 109 auch zur Unterstützung der damaligen Bestrebungen Birkens, vom Kaiser eine angemessene Vergütung für seine Arbeit am Spiegel der Ehren zu erlangen; Lambeck sollte diese Bestrebungen durch die Überreichung eines Memorials an den Kaiser unterstützen. Für den 24.1.1668 hat Birken auch die Übersendung eines Exemplars des Druckes an den Bayreuther Generalsuperintendenten Caspar von Lilien vermerkt

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(ebd.; ebd.): "An Herrn GeneralSuperintendenten von Lilien, samt den III Capitel de# Für‰li¡en Ulysses. und einen Exemplar de# Epicedij Austriaci." Ein Konzept dieses Schreibens hat sich erhalten; es ist als Text Nr. 59 des Birken-Lilien-Briefwechsels erhalten (WuK. Bd. 11, S. 144, 446f.). Der Druck im Folioformat ist sorgfältig und aufwendig ausgeführt: Allein der Titel beansprucht eine ganze Seite: Klag- und Tro‰-Stimme | der betrübten Germanie | über | Beyder Kayserli¡en Maje‰äten | LEOPOLDI | de# Er‰en | Römis¡en Kayser# | au¡ zu Hungarn und Böheim König# | Erzherzogen# zu Oe‰errei¡ etc. | und | Dero Allerhö¡‰würdig‰en Kayserl. Gemahlinn | MARGARJTAE | Gebohrner Königli¡en Jnfantinn | au# Hispanien | Hö¡‰-Er‰gebohrnen | Königli¡en Erb- und ErzPrinzen# | FERDINANDI | WENCESLAI | Zwar hö¡‰seeligaber hö¡‰s¡merzbaren | Tode#-Hintritt. | Allerunterthänig‰ | übergeben dur¡ | Sigmund von Birken. Die ungezählten Seiten 3-5 präsentieren je zwei mit großem Abstand gesetzte Strophen, S. 6 die letzte Strophe und die Erläuterungen. Alle sieben Strophen beginnen mit einer Initiale; sie reicht in der ersten Strophe bis in die sechste, in den anderen bis in die zweite Verszeile. Der Eingangsvers ist durch größeren Satz hervorgehoben. Sonst weist der Druck, abgesehen von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, Druck folgende Abweichungen auf: 1 ni¡t] nit (ebenso 45) – 39 ho¡gezeigter] ho¡gezeugter – 59 diesen] diesem – 74 entgangen] gegangen – 92 da] daß – 105 umson‰] ümson‰ –. Die Druckfassung ist als Text Nr. 166a des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels ediert: WuK. Bd. 9, S. 513-517, 1339f.; zum Druck s. Stauffer, 2007, S. 632-634. Stauffers Behauptungen, das Gedicht Nr. 109 sei auf Veranlassung von Michael und Johann Friedrich Endter verfaßt und in deren Druckerei in einer Auflagenhöhe von 50 Exemplaren gedruckt worden, basieren auf unsachgemäßen Annahmen. Stauffer schreibt (S. 633): Auch Druckwerkstatt bzw. Verleger lassen sich aus einem Tagebucheintrag dieser Zeit erschließen: "Beyde Endter mir den Todesfall notif[iziert]", heißt es am 11.1., dem Tag nach der Todesnachricht (ebd., Bl. 72v; BIRKEN 1971, S. 336). Die geschäftstüchtigen Brüder Michael und Johann Friedrich Endter waren demnach trotz aktueller Konflikte mit Birken [...] auf eine schnelle und auflagenstarke Publikation bedacht und wußten in ihm, der gerade mit den abschließenden Arbeiten am Österreichischen Ehrenspiegel – der ebenfalls von den Endter-Brüdern verlegt wurde – beschäftigt war, den prominentesten ortsansässigen Autor für ihr Vorhaben zu gewinnen. Ob diese weitreichenden Schlußfolgerungen aus der schlichten Tagebuchnotiz, daß die Endter Birken vom Tod des Prinzen benachrichtigt haben, gezogen werden können, ist zu bezweifeln. Daß das Gedicht Nr. 109 und sein Druck vielmehr auf Birkens eigene Initiative zurückgehen, läßt sich aus dem Eingang des Briefes Nr. 166 an Windischgrätz erschließen. Da es keine Druckerangabe gibt, wissen wir nicht, bei wem Birken das Gedicht hat drucken lassen. Wenn es aber wirklich auf Initiative der Endter entstanden wäre, hätten sie wohl kaum auf eine entsprechende Drucker- und Verlagsangabe verzichtet. Da Birkens Bemühungen am Wiener Hof um eine bessere Vergütung für seine Arbeit am Ehrenspiegel, die das Gedicht Nr. 109 unterstützen sollte, mit Kritik an den Endtern verbunden und

Gedicht 109, 1668

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das Verhältnis zu den Verlegern angespannt war, ist es eher unwahrscheinlich, daß der Druck bei den Endtern erfolgt ist. Stauffers Behauptung (s. ebd.), die Höhe der Druckauflage habe 50 Stück betragen, wird aus einem Konzept zu einem Brief Birkens an Michael Ender vom 8.2.1668 (PBlO.B.5.0.41, 100v) abgeleitet. Es geht in der betreffenden Aussage aber um die 50 Autorenexemplare, die Birken vom Druck des Ehrenspiegels zustanden, und nicht um den Druck des Nachrufgedichts. Wie aus der zu Gedicht Nr. 104 zitierten Passage aus dem Brief Birkens an Lambeck vom 20./10.2.1668 hervorgeht, hat Birken vorgeschlagen, die Gedichte Nr. 104 und Nr. 109 im Vorspann des Ehrenspiegels mitzuteilen. Dazu ist es aber nicht gekommen. 1 ihr Clarien!] Anrufung der nach dem Claros, dem inspirierenden Wasser der Musenquelle, benannten Musen, die ihrerseits für die dichterische Inspiration stehen. – 7 die jüng‰ so liebli¡ sang] Anspielung auf den Glückwunsch zur Geburt des Prinzens: Gedicht Nr. 104. – 9 Ein kleine#, redet no¡: e# ‰ummt, ein gro‹e# Leiden.] "kleine#" ist vorgezogenes Attribut zu "Leiden"; "‰ummt" ist transitiv verwendet: 'macht verstummen'. – 21 s¡lo‹t] 'wirft mit Hagelschlossen'. – 21 Flur] Das junge Wachstum. – 23-28 wie wann ~ Pomona bri¡t:] Der Bildbestand dieses Gleichnisses ist dem Herkunftsbereich der Kaiserin entnommen. – 23 Baeti#] Der Fluß Guadalquivir in Spanien. – 26f. der Ho[nung Sinnbild s¡reibet | mit Purpur an die Stirn] Subjekt ist wie für die Prädikate "‰ellt" (v. 24), "zeigt" und "treibet" (v. 25), "bekränzt" (v. 27) und "verspri¡t" (v. 28) "ein Granatbaum" (v. 24), dessen scharlachrote Blüte als Hoffnungssinnbild bezeichnet wird. – 28 da# ein‰ Pomona bri¡t] Pomona, als Göttin des Obstes, der Obstbäume, der Ernte steht hier als Personifikation der Hoffnung. – 29 Euru#] Ostwind, Sturm. – 33 A¡ Glei¡ni#] Die zweite Strophe enthält zwei Gleichnisse. – 34 seudt] 'siedet'; passend zu "im Feur der S¡merzenammen". – 36 seinen Gipfel] Das Kaiserpaar. – 37 die Perl in Orient, au# Occident erkohren] Anspielung auf Namen, Herkunft und gegenwärtigen Lebensraum der Kaiserin. "Perl in Orient" spielt auch auf Formeln der Marienhymnik an. – 48 und s¡wemmt da# son‰-gefrorne Jahr] Ob Anfang Januar 1668 die Donau Hochwasser führte, ist unermittelt. – 50f. Na¡ man¡em Lei¡en-Leide, | kam dieser hohe Tro‰.] Anspielung auf den Tod der Kaiserin Maria Leopoldina 1649, Ferdinands IV. 1654, Ferdinands III. 1657. – 51f. Ein Er‰gebohrner Sohn, ~ die vormal# zog davon.] Der verstorbene Prinz war das erste Kind aus der 1666 geschlossenen ersten Ehe Kaiser Leopolds I.; Anspielung auf den Tod Ferdinands IV. – 55 Wir s¡rieben s¡on, mit Jhm, die neue JahrZahl ein] Zu Beginn des Jahres 1668. – 57-59 E# s¡ien' ~ zu diesen GötterKind.] Die vier Gottheiten bezeichnen vier für den Prinzen gehegte Zukunftshoffnungen: auf Herrscher- und Feldherrentugenden, Kunstliebe und Herrschaftszugewinn sichernde Heirat. Vgl. dazu die Inszenierung der Geschenkübergabe verschiedener Götter im Gratulationsgedicht zur Geburt des Prinzen: Gedicht Nr. 104, v. 127-144. – 61 Bald fält Sie] Das Bild der stürzenden Kerze variiert das Motiv der umgekehrten Fackel des Thanatos. Vielleicht ist auch an die Pflanze Königskerze gedacht, die ja leuchtend gelb blüht. – 63f. Er ‰arbe! Wer do¡ ‰arb? ~ die mehr al# bittre Sag.] Retardierende Vorbereitung der folgenden Strophe. "‰ämmt" (v. 63) ist in der Bedeutung 'mühsam hervorbringen'

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verwendet. – 86 Dort ›nd viel wohnungen.] Anspielung auf Joh 14.2. – 94 die Sonn, wie seinem Hau#, Jhm niemal# untergehet.] Ins Religiöse ausweitende Variation der Redensart vom Habsburgerreich, in dem die Sonne nicht unterging. – 95f. den Gro‹en Leopold ~ solten worden seyn.] Ein von Birken häufig verwendetes Wunsch- und Trostmotiv. – 99f. Er spra¡ zu J#rael: ~ wa# folget, segn' i¡ dir.] Anspielung auf Ex 13.1f., 34.19. – E1 Erläuterung etli¡er Zeilen.] Die Anmerkungen zur sechsten und siebten Strophe stützen sich auf viel ausführlichere Darstellungen im Ehrenspiegel.

Textgruppe 110: Emblematis¡er Ehren SternHimmel der Römis¡ Keyserli¡en Maye‰ät LEOPOLDI. 108v111r Titel: T3 Römis¡] Röm. – T3 Keyserli¡en] Keys. – T3 Maye‰ät] May. Bildbeschreibung: 1 Seine] S. – 1 Maye‰ät] May. (ebenso 2) – 1 der mit] der – 1 Flamm] Flam ‾ (ebenso 4 Himmel#Zei¡en) – 2 Jhre] Jhr. – 2 Römis¡e] Röm. – 2 der] Kürzel Gedicht: 1 Himmel] Him ‾ el (ebenso 3, 11, 17, 38, 41, 52, 53; ebenso 10, 16 Himmel# – 26 Flamm – 27 Stamm – 56 wetterkeilgetümmel – 59 Flammen) – 1 da#] Kürzel; ebenso 23 (2x), 55, 56, 63 – 2 und] u. (ebenso 6, 11, 13, 14, 31, 34, 37, 42, 45 (2x), 49, 59) – 3 laß] ß überschrieben – 3 der] Kürzel; ebenso 17, 25, 27, 30, 31 (2. Position), 32, 35 (2x), 37, 38, 44, 46, 48, 50 (2x), 51, 53, 57, 62 – 5 Ruh] durch Streichung aus Ruhe – 7 wunder] mit der-Kürzel; ebenso 17 Wider – 36 wieder – 47 sondern – 7 ‰i]en] t 2

1

aus f überschrieben; Unterlänge ungestrichen – 10 ›e bieten] bieten ›e – 15 man] ma‾ (ebenso 23 von) – 15 fragt] rechts unterhalb der Zeile; Anschluß durch eine punktierte Linie – 17 SOLI.] SOLI (ebenso bei 25 VIRORI. – 33 TERRAE. – 37 AURI. – 49 RECTOR. – 53 JRAS.) – 17 Wider] durch Überschreibung aus Wieder – 20 ›¡er] mit -er-Schlaufe; ebenso 50 Zeiger – 31 Lü‰'] überschrieben – 32 au#] davor Wortanfang F gestrichen – 34 brennt] bren‾ t – 37 VI.] oberhalb der Zeile vorgefügt; ebenso bei 49 IX. – 53 X. – 61 XII. – 38 Jungfrau] Jungfr und etc.-Kürzel mit Punkt – 43 Erwägen] g überschrieben – 45 dort,] oberhalb der Zeile – 49 IX.] IX (ebenso 61 XII) – 51 allerhö¡‰en] ev. aller hö¡‰en – 51 vergi‹t] mit ver-Kürzel – 53 Halb-Fis¡Bo¿] ev. Halb-Fis¡ Bo¿ – 60 MorgenThau] ev. Morgen Thau – 64 Strahlen] davor ein Wort gestrichen Daß dieses ambitionierte panegyrische Gedicht ungedruckt geblieben sein sollte, ist kaum anzunehmen: es hat sich aber bisher kein Druck nachweisen lassen. Der einleitende Prosatext liefert eine Bildbeschreibung. Die dem Gedicht zugeordnete Abbildung sollte den Kaiser im Sonnenwagen, die Kaiserin im Mondwagen und die sieben Kurfürsten als Planeten zeigen. Darunter sollten die zwölf Tierkreiszeichen ebensoviele Tugenden des Kaisers verkörpern. Das Gedicht Nr. 110 erklärt das Bild: Nach einer vierstrophigen beschreibenden Ausdeutung des Bildes werden – durchnumeriert – die zwölf Tierkreiszeichen und die ihnen zugeordneten Herrschertugenden des Kaisers vorgestellt. Man kann sich diese Text-Bild-Konstellation gut als aufwendig gestalteten Einblattdruck oder als Titelkupfer

Textgruppe 110, 1668/69

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eines Buches mit zugehörigem Erklärungsgedicht vorstellen, selbst an ein Gemälde wäre zu denken. Mangels Kontexts wissen wir aber nichts über die Bestimmung und Entstehungsumstände des Gedichtes Nr. 110, auch nicht, ob die von Birken skizzierte Abbildung angefertigt worden und ob das Gedicht in Birkens Namen oder dem eines anderen veröffentlicht worden ist. Aufgrund der chronologischen Verwerfungen in der Anordnung der Gedichte der Jahrgänge 1668/69 in der Sammlung (s. zu den umliegenden Gedichten), läßt sich das Gedicht Nr. 110 nicht einmal sicher einem der Jahre 1668 oder 1669 zuordnen. Terminus post quem für seine Entstehung ist der Tod des Erbprinzen Ferdinand Wenzeslaus Joseph am 13.1.1668 nc; s. zu v. 5-8. Die in den jeweiligen Stellenkommentaren gelieferten Übersetzungen der 12 lateinischen Überschriften sind relativ frei und versuchen, der Intention der jeweiligen Überschrift gerecht zu werden. Gedicht: 5-8 Wird ja Föbu# ›¡ zu Ruh ~ Neue Sonne zeugen.] Der bildlichen Darstellung, für die das Gedicht bestimmt war, entsprechend, werden der Kaiser mit dem Sonnengott und die Kaiserin mit der Mondgöttin gleichgesetzt. Die etwas angestrengt wirkende Bildlichkeit der Strophe formuliert einen Kinderwunsch. Dem Kaiser wird zwar ein langes Leben gewünscht (v. 5: "do¡ mit spaten abend"), trotzdem muß irgendwann – dargestellt im Motiv des Sonnenuntergangs – sein Tod notwendig erfolgen. Durch die Geburt eines Nachfolgers, kann die dadurch hervorgerufene "Na¡t" (v. 6) überwunden werden. Die Strophe setzt voraus, daß es zur Zeit der Entstehung des Gedichtes keinen lebenden Thronfolger gab. Das Gedicht Nr. 110 muß also nach dem Tod des ersten Sohnes Kaiser Leopolds I. (s. zu Gedicht Nr. 109) entstanden sein. – 7 Margari#] Gemeint ist die Kaiserin Margarita Teresa. – 912 E# begleiten Goldgezinkt ~ voller wonne.] Diese Strophe gilt den im Bild als Planeten erscheinenden sieben Kurfürsten. – 10f. ihrem Haupt ~ Apfel, Zepter, Kron und Degen.] Diese vier Gegenstände dürften sicher in dem Bild, für das das Gedicht bestimmt war, eine Rolle gespielt haben. – 16 Leopold sonnet dur¡ XII Tugend-häuser.] Die Herrschertugenden des Kaisers werden als Gang der Sonne im Verlaufe eines Jahres durch die zwölf Sternbilder des Tierkreises dargestellt. – 17 SOL SOLI.] 'Sonne der Erde.' – 17-20 Wie die güldne ~ ›¡er nieder.] Das erste Sternbild des Tierkreises ist das des Widders. – 21 FACE VICTRICE.] 'Mit der Siegesfackel.' – 21-24 Stürmen Feinde ~ ma¡t er ›e erligen.] Das zweite Sternbild des Tierkreises ist das des Stieres. – 24 Eine Tulpe ‰ürz' empor: kra]lo# ma¡t er ›e erligen.] Anscheinend geht es um eine potentielle Bedrohung für den Kaiser oder das Reich, die damals bestand, aber noch nicht zu Kampfhandlungen geführt hatte. Der Konjunktiv "‰ürz' empor" ist im Sinne von 'möge nur kommen, möge sich nur hervorwagen' zu verstehen. Der Vers drückt die Zuversicht aus, daß der Kaiser auch mit dieser Krise fertig werden wird. Für wen oder was die Tulpe steht, hat sich uns bisher nicht erschlossen. – 25 VERIS VIRORI.] 'Dem Frühlingsgrün.' – 25-28 Wie der Blumen ~ Früling soll erfreüen.] Das dritte Sternbild des Tierkreises ist das der Zwillinge. Erneuerung des Kinderwunsches, entsprechend der Fruchtbarkeits- und Frühlingsmotivik der Strophe; s. zu v. 5-8. – 29 REGULA REGI.] 'Herrschermaß.' – 29-32 LEOPOLD ihm ~ Mittel-bahn zu rennen.] Die Strophe gilt

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Apparate und Kommentare

dem vierten Sternbild des Tierkreises, dem Krebs. Es ist in der Astrologie mit dem Element Wasser korreliert. – 33 TERROR TERRAE.] 'Erdenschreck.' – 33-36 LEOPOLD hegt Löwenhi” ~ donnerkra¡en.] Das fünfte Sternbild des Tierkreises ist das des Löwen. Es ist in der Astrologie mit dem Element Feuer korreliert, was in dieser Strophe zusammen mit dem Motiv der Sommerhitze, die herrscht, wenn die Sonne im Sternbild Löwe steht, genutzt wird, um den strafenden Zorns des Herrschers abzubilden. – 37 ORA AURI.] 'Goldantlitz.' – 37-40 Föbu# güldt und gilbt ~ Erd mit Cere# Haare.] Das sechste Sternbild des Tierkreises ist das der Jungfrau, das letzte des Sommers; dem entspricht die Erntebildlichkeit. – 38 wann die Jungfrau an dem Himmel mit der weizen Aehre geht] Der hellste Stern des Sternbildes Jungfrau ist die Spica: die Weizenähre. In vielen Abbildungen dieses Tierkreiszeichens hält die Jungfrau eine Weizenähre in der Hand. – 40 Er Augu‰, slie‰ Janu# Kir¡] Zum römischen Janusheiligtum, dessen Tor nur geschlossen war, wenn Friede herrschte, s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 1311f. Stilisierung Kaiser Leopolds I. zum Friedenskaiser in Analogie zum ersten römischen Kaiser Augustus. Als Friedensstifter konnte Leopold u. a. wegen des Friedensschlusses mit den Türken 1664 erscheinen: Frieden von Eisenburg vom 9./10.8.1664. – 40 krönt die Erd mit Cere# Haare] Zu Ceres als Schutzgöttin des Ackerbaus s. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 1113-1115. Die Haare dieser Göttin werden oft als weizenblond aufgefaßt und stehen hier für die reiche Getreideernte. – 41 VAS VISUS.] 'Bürge des Überblicks.' – 41-44 Dur¡ die Sternen Wage ~ unser glü¿ zutragen.] Das siebte Sternbild des Tierkreises ist das der Waage. – 45 CORUSCAT et FUSCAT.] 'Strahlen und Strafen.' – 45-48 LEOPOLD wie Föbu# dort ~ Tugend gibet.] Das achte Sternbild des Tierkreises ist das des Skorpions. – 49 REGIS RECTOR.] 'Lenker des Herrschers.' – 49-52 Na¡ de# S¡öpfer# Lauf-Befehl ~ an diese# Ziel zudenken.] Das neunte Sternbild des Tierkreises ist das des Schützen. – 53 IRIS IRAS.] 'Sanftmut und Zorn.' – 53-56 Mit der Güte ~ da# wetterkeilgetümmel.] Das zehnte Sternbild des Tierkreises ist das des Steinbocks. – 53 iener Halb-Fis¡Bo¿] Das Sternzeichen Steinbock wurde schon in der Antike als Mischwesen dargestellt: vorne ein Ziegenkopf mit zwei Vorderbeinen, hinten ein Fischschwanz. – 56 wetterkeilgetümmel] 'Gewitter'. – 57 AURORAE RORE.] 'Mit Morgentau.' – 57-60 Ganymed mag ~ Pferde la‹en ie‹en.] Das elfte Sternbild des Tierkreises ist das des Wassermanns. – 57 Ganymed mag an der höh Nectar au# dem Eimer gie‹en] Der Wassermann wird schon in der Antike als Mann dargestellt, der Wasser aus einem Gefäß oder Krug ausgießt. Dieses Motiv wird hier mit Ganymed, dem Mundschenk der Götter im antiken Mythos, der den Göttern Ambrosia, den Himmelsnektar, einschenkt, in Zusammenhang gebracht. Zu Ganymed s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 695f. – 58f. LEOPOLD i‰ al# Apollo ~ Kun‰- und Gei‰e#-Flammen ein:] Hervorhebung des Kaisers als Förderer der Wissenschaften und Künste. Leopold I. galt insbesondere als Liebhaber der Musik. Er war selbst als Komponist hervorgetreten und beherrschte verschiedene Instrumente. – 60 wie den klaren MorgenThau Föbu# Pferde la‹en ie‹en.] Der Sonnenwagen, der von Pferden gezogen wird, bewirkt morgens das Entstehen

Textgruppe 110 und Gedicht 111, 1668/69 und 1669

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des Taus. – 61 MUNERE NUMEN.] 'Göttlich durch Gaben.' – 61-64 Blaue Flut! ~ weiset ›¡ un# wolgewogen.] Das zwölfte und letzte Sternbild des Tierkreises ist das der Fische.

Text 111: Erklärung de# KupferTitel# zum Lei¡ Gedä¡tni# Seiner Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Georg Albre¡t#, Marggrafen zu Brandenburg. 111r-113r T4 Seiner] S. – T4 Für‰li¡en] Für‰ und etc.-Kürzel mit Punkt – T4 Dur¡leu¡t] Dur¡ und etc.-Kürzel mit Punkt – T5 Herrn (2x)] H. – T6 Brandenburg] Brandenb. – 2 und] u. (ebenso 5, 7, 29, 43, 48, 55, 58, 70, 80, 90, 97, 110, 125) – 3 der] Kürzel; ebenso 21, 27, 28, 32, 61, 62, 76, 92, 94, 100, 118, 123 – 13 da#] Kürzel; ebenso 51 (2x), 74, 128; ebenso 15, 40 daß – 17 die] durch Streichung und Ergänzung aus der-Kürzel – 18 die] durch Überschreibung aus den (-en-Schlaufe ungestrichen) – 30 Sünder] mit derKürzel; ebenso 63; ebenso 35, 64 Kinder – 37 Ander – 55 Liedern – 56 erwiedern – 64 Bruder – 72 sondern – 111 andern – 112 wandern – 114 Steuerruder – 36 s¡i¿te‰] s¡i¿ke‰ (Konjektur nach dem Druck) – 36 Himmel#thron] Him‾ el#thron (ebenso 78, 121 Stamm – 93, 101, 110 Himmel) – 55 Liedern] n oberhalb der Zeile; ebenso 111 andern – 65 9.] fehlt; ebenso 73 10. – 74 verwundte#] w überschrieben – 81 bange] ba‾ ge – 93 Kahn] Kahn. – 105 14.] 14 – 112 Wie] W aus w überschrieben – 120 mit] m aus w überschrieben Die Entstehungsumstände dieses Gedichts und seine Abfassung lassen sich anhand von Birkens Tagebuch sehr gut rekontruieren; s. dazu auch Stauffer, 2007, S. 592f. Zum 18.2.1669 hat Birken in seinem Tagebuch vermerkt (I.445; PBlO.B.2.1.5, 12r): "Herr Donat Fendt eingespro¡en nomine der Herren Rähte zu Bayreuth mir Herrn Markgrafen Georg Albre¡t# Lei¡predigt Kupfere recommendiret." Birken ist also damit beauftragt worden, das Titelkupfer für den geplanten Druck der Leichpredigt Caspar von Liliens (1632-1687; zu ihm und seinem Kontakt mit Birken s. WuK. Bd. 11, S. XXXVIII-LVI) für den Markgrafen Georg Albrecht von Brandenburg-Kulmbach, der bereits 1666 verstorben war, zu entwerfen und dessen Ausführung sowie die weiterer Bildbeigaben für die Nachrufschrift (s. u.) durch einen Kupferstecher zu veranlassen und zu überwachen. Der Auftrag ist ihm durch die Bayreuther Kammerräte erteilt worden und erfolgte durch einen Mittelsmann: Der Nürnberger Donat Fendt war als Agent für verschiedene Fürstenhäuser tätig. Noch am selben Tag hat Birken an den Verfasser der Leichpredigt, an Caspar von Lilien in Bayreuth, geschrieben; er könnte dabei um nähere Informationen gebeten haben. Zu diesem Datum heißt es im Tagebuch: 18.2.1669 (I.437; PBlO.B.2.1.5, 9v): "32. An Herrn General von Lilien, samt dem VI Capitel meine# Chri‰-Für‰entum#." Birkens Schreiben ist nicht erhalten. Caspar von Lilien hat am 23.2.1669 mit dem Brief Nr. 88 des Birken-Lilien-Briefwechsels reagiert (WuK. Bd. 11, S. 168). Die das Nachrufschriftprojekt betreffende Passage lautet (Z. 6-12): die Ho¡Für‰li¡en Herren Cammer-Räthe haben meinem Ho¡geehrti‰en Herren, dur¡ Herrn Donat Fendten, die beforderung der Kup[er zur Für‰li¡en | lei¡-predigt auftragen laßen, und i‰ von mir albereit erinnerung ges¡ehen, daß vor sothane bemühung, au¡ eine dankbezeügung, und beßer, al# vorhin, erfolgen mö¡te.

Apparate und Kommentare

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will au¡ daran ni¡t zwei[eln. der lei¡-Text i‰ gewesen è Joh. iii, vers 16. au# deme gezeiget worden, eine Chri‰Für‰li¡e vorbereitung zum seeligen ‰erben. wel¡e# der titul sein soll. Könte e# aber beßer eingeri¡tet oder verbeßert werden, solte e# mir sehr lieb sein, und ‰elle sol¡e# zu meine# Ho¡geehrti‰en Herren eigenen belieben, nur daß i¡ na¡ri¡t davon haben möge. Birken hatte also auch hinsichtlich der Titelgestaltung des Drucks freie Hand. Der Titel lautete schließlich: Chri‰-Für‰li¡e | Vorbereitung | Zum Seeligen Sterben/ | Bey dem | Ho¡Für‰li¡en Lei¡begängnü# | De# | Dur¡leu¡tigen Für‰en und Herrn/ | HERRN | Georg Albre¡t#/ | Markgrafen# zu Brandenburg/ | zu Magdeburg/ in Preu‹en/ zu Stettin/ Pommern/ | der Ca‹uben und Wenden/ au¡ in S¡le›en/ zu Cro‹en | und Jägerndorf/ Herzogen#/ Burggrafen# zu Nür-|renberg/ Für‰en# zu Halber‰adt/ Minden | und Cammin/ etc. etc. | Al# | Sr. Dur¡leu¡tigkeit | Für‰li¡er Cörper/ den 13. Novembris, de# | 1666. Jahr# in da# Für‰l. Brandenb. Erbbegräbni# | zu Bayreuth/ mit hö¡‰-ansehnli¡en solennitäten/ bey-|gese”et worden/ | Au# dem 16. V/. de# III. Capitel# | Johanni#/ erkläret/ | Dur¡ | Caspar von Lilien/ Ho¡Für‰l. Brandenb. | Geheimen Kir¡en-Raht/ Ober-HofPredigern/ | und General-Superintendenten/ au¡ de# Consistorii | Assessorem Primarium. | Gedru¿t daselb‰ bey Johann Gebhard. (S. Stauffer, 2007, S. 591-593.) Man kann Liliens Schreiben auch entnehmen, daß Birken sich wegen einer angemessenen Bezahlung sorgte. Er hatte mit solchen Aufträgen schlechte Erfahrungen gemacht: Gut die Hälfte der Kosten der 1665 für die Nachrufschrift der Markgräfin Maria Elisabeth angefertigten Kupferstiche, die Birken auf Bitte des Markgrafen Georg Albrecht in Auftrag gegeben hatte, sowie die Kosten für einen ebenfalls vom Markgrafen erbetenen genealogischen Druck zu dessen zweiter Hochzeit waren 1669 immer noch nicht beglichen; s. zu Gedicht Nr. 92. Bereits einen Tag nach dem Besuch Donat Fendts, am 19.2.1669, hat Birken in dieser Angelegenheit mit dem Kupferstecher Jacob Sandrart gesprochen (I.446; PBlO.B.2.1.5, 12v): "Herrn Sandrart die Lei¡enkupfer recommendirt." In seinem Schreiben vom 30.3.1669, Brief Nr. 89 des BirkenLilien-Briefwechsels (WuK. Bd. 11, S. 169), kündigt Lilien die baldige Übersendung der Vorlagen für die übrigen Bildbeigaben für den Kupferstecher an (Z. 6f.): "wegen de# Für‰li¡en Conterfät# und zei¡nung der lei¡proce‹ion habe i¡ bey Ho¡Für‰li¡er Cammer erinnerung gethan, au¡ vertrö‰ung erhalten, daß selbige mit ehi‰en na¡folgen solten." Es handelt sich bei diesen Bildbeigaben zur Nachrufschrift um ein Portrait des Markgrafen Georg Albrecht und eine Abbildung der Leichprozession. Das von Sandrart gestochene Portrait ist der Leichpredigt vorgebunden (Reproduktion bei Paas, 1994, S. 187, Nr. 586), das Bild der Leichprozession findet sich am Schluß (die zugehörige Erklärung folgt gleich nach der Widmung). Den Entwurf für das Titelkupfer der Nachrufschrift hat Birken in der dritten Aprilwoche 1669 erstellt (I.434; PBlO.B.2.1.5, 8v): "Hebdomada 3. Entwurf Kupfer# zur Für‰li¡ Brandenburgis¡en Lei¡predigt." Zu den Fehlinterpretationen dieser Tagebuchstelle in der Forschung s. Stauffer, 2007, S. 592. Nach der Fertigstellung des Entwurfs des Titelkupfers hat Birken ihn am 16.4.1669 an Sandrart übergeben: (I.453; PBlO.B.2.1.5, 15r): "Herrn Sandrarten den Kupfer Titel-Entwurf." Am 13.5.1669 hat Birken eine von einem Zeichner hergestellte Vorlage für das Titelkupfer oder vielleicht gar schon einen Pro-

Gedicht 111, 1669

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beabzug an Caspar von Lilien gesandt (I.463; PBlO.B.2.1.5, 27r): "85 S¡reiben an Herrn von Lilien cum Guelfide und den TitelRiß." (Krölls Anmerkung 172 zu dieser Eintragung ist unzutreffend.) Wer diese Zeichnung angefertigt hat, läßt sich nicht sagen: Das Titelkupfer enthält nur eine Stecher-, aber keine Malerangabe (s. u.). Lilien reagiert in seinem Antwortschreiben vom 18.5.1669, Nr. 90 des BirkenLilien-Briefwechsels, so darauf (WuK. Bd. 11, S. 170, Z. 7-13): Son‰ haben Herren Cammer-Räthe auf ges¡ehene erinnerung verspro¡en an Herrn Donat Fendten zus¡reiben, damit der Mahler und andere mögen bezahlet | werden. Der Riß vom Kupfer-titul kommet, samt den andern, hiermit wiederzurü¿. Mir gefället die Jnvention gar wohl. An der Für‰li¡en lei¡predigt wird bereit gearbeittet, mö¡te wüns¡en daß Herr Sandrart selb‰ den ‰i¡ unter die hand nehmen könte. Mein Ho¡geehrter Herr beliebe unbes¡wert die Erklärung de# Kupfer#, neb‰ den Trauer: und Glü¿wuns¡ung# liedern, na¡ guter gelegenheit einzusenden, so sollen selbige absonderli¡ zusammen gedru¿et werden. Liliens Ausführungen sind in mehrfacher Hinsicht aufschlußreich. Birken muß in seinem nicht erhaltenen Schreiben vom 13.5.1669 erneut – wie schon im Brief vom 18.2.1669 – Sorgen wegen der Bezahlung dieser Arbeit geäußert haben. Außerdem wird Birken aufgefordert, die bereits früher verfaßten Gedichte Nr. 99 und Nr. 100 einzusenden, damit sie in die Nachrufschrift aufgenommen werden können, die in Bayreuth bei Johann Gebhardt gedruckt wurde. Wahrscheinlich reagiert Lilien hier auf einen Vorschlag Birkens. Ob Birken auch die Anfertigung eines Erklärungsgedichts zum Kupfertitel, also letztlich des Gedichts Nr. 111, vorgeschlagen hat oder ob er es sich um einen Wunsch Liliens handelte, läßt sich nicht sicher sagen; auf jeden Fall wird Birken auch um die Übersendung dieses Gedichts gebeten. Liliens Formulierung, sie sollen "absonderli¡" gedruckt werden, erweist, daß Birken zwar vorgeschlagen hat, diese drei Gedichte in die Nachrufdichtung aufzunehmen, aber als eigene Einheit mit eigenem Titelblatt, wie es dann auch geschehen ist. Wahrscheinlich war von Anfang an geplant, diese drei Gedichte zusammen mit dem Titelkupfer zusätzlich auch als Separatum herzustellen. Liliens Wunsch, daß Sandrart das Titelkupfer persönlich herstellen möge, ist erfüllt worden; zumindest wird er auf dem Titelkupfer als Stecher benannt: "Jacob Sandrart sculpsit." Schließlich enthält die zitierte Passage noch die Gutheißung der überschickten Zeichnung bzw. des Probeabzugs des Titelkupfers und damit die Aufforderung, mit der Herstellung des Titelkupfers zu beginnen. Das Gedicht Nr. 111 hat Birken erst im September 1669 verfaßt. Zum 13.9.1669 heißt es im Tagebuch (I.496; ebd., 36v): "Da# Epicedium Brandenburgense zu poeti›ren angefangen." Zum 15.9.1669 wird die Fertigstellung festgehalten (ebd.; ebd.): "Da# Epicedium Marchionis Georgi Alberti absolvirt. 128 Verse." Gedruckt worden ist das Gedicht Nr. 111 zusammen mit den Gedichten Nr. 99 und Nr. 100 und dem Titelkupfer der Nachrufschrift unter dem Titel Klag- und Tro‰-Lieder (s. zu Gedicht Nr. 99). Im Druck steht das Gedicht an erster Stelle (Bl. )( 2r-)( 4r). Die Strophen sind im Druck nicht gezählt; die Strophengrenzen sind durch Einzüge des jeweils ersten Verses und Spatien markiert. Überschrieben ist das Gedicht: I. | Anda¡t- und Tro‰-Lied: | Uber den Für‰l. Lei¡Predig-Text Joh. 3 v. 16. | und zu erklärung de#

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Titel-Kupferblat#. Sonst gibt es, von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion sowie typographischen Hervorhebungen abgesehen, diese Abweichungen vom Manuskript: 32 solt] soll – 54 deinen] deinem – 73 glaubig#] gläubig# – 97 glaubte] gläubte –. Zur Integration des Druckes der Klag- und Tro‰Lieder in die Nachrufschrift s. Stauffer, 2007, S. 591. Der Druck der Nachrufschrift für den Markgrafen hat sich allerdings noch weiter verzögert. Im Brief Nr. 101 des Birken-Lilien-Briefwechsels vom 7.12.1669 (WuK. Bd. 11, S. 177f.) schreibt Lilien (Z. 12-14): "Na¡ de# Ho¡seeligen Herrn Marggraf Georg Albrechts Conterfait hat man ein sehr gro‹e# verlangen, damit die lei¡predigt endli¡ herau# kommen möge." Sandrart hatte damals also den Portraitstich noch nicht fertiggestellt. Auch im nächsten Brief, Nr. 102 vom 25.1.1670, muß Lilien den Portraitstich anmahnen (Z. 12-14): "Na¡ dem Für‰li¡en | Conterfait trägt man alhier ein sehr gro‹e# verlangen, sonderli¡ wüns¡et die Für‰li¡e Frau wittib da# er ankommen möge." Das Portrait des Markgrafen, ebenfalls von Sandrart gestochen, ist in der Nachrufschrift dem Titelkupfer vorangebunden (Reproduktion bei Paas, 1994 (continued), S. 187, Nr. 586). Seine verspätete Fertigstellung hat die Veröffentlichung der Nachrufschrift also verzögert. Der Druck der Nachrufschrift kann frühestens 1670 abgeschlossen gewesen sein. Da für dieses Jahr kein Tagebuch existiert, läßt sich nicht sagen, wann genau das der Fall war. Das Titelkupfer (Reproduktion, bei Paas, 1994 (continued), S. 187, Nr. 585), zu dem das Gedicht Nr. 111 als Erklärung dient, zeigt eine Architekturfassade unter einem als Sonne strahlendem Herzen. Oben links ist Jesus mit den Wundmalen an Händen und Füßen und an der Seite und einem Kreuz, an dem ein Banner hängt, in der rechten Hand tragend abgebildet, oben links eine knieende Frauengestalt, die einen Meßkelch in der rechten Hand, einen Stab in der linken hält und eine Kette um den Hals trägt, auf der unter einem Kreuz das nomen sacrum Jesu steht. Zwischen diesen beiden Gestalten findet sich in der Mitte das Wappen des Markgrafen Georg Albrecht. In der Mitte der Architekturfassade findet sich der Kurztitel der Nachrufschrift: Chri‰-Für‰-|li¡e | Vorbereitung | zum Seeligen | Sterben. Links daneben steht eine weibliche Gestalt in einer Rüstung mit einem langen Kreuzstab und einem Buch, auf dessen aufgeschlagenen Seiten zu lesen ist: "De‹en da# man ni¡t ›het Ebr. 11 v. 1." Rechts neben dem Titel steht eine weitere Frauengestalt mit Blumen im Haar, die sich mit der linken Hand auf einen Anker stützt und in der rechten einen Strauß hält, um den ein Spruchband gewickelt ist, dessen Inschrift lautet: "De# ewigen Leben# Tit 1 v. 2." Am Fuß der Architekturfassaden finden sich drei Abbildungen. In der Mitte ist die Geschichte mit der ehernen Schlange aus Num 21.6-9 in einem längsovalen Rahmen dargestellt. Oberhalb der Szene steht: "VIDE IN FIDE." Links wird in einem rechteckigen Rahmen ein Mensch in einem kleinen Boot in stürmischer See gezeigt – unter einem Spruchband, auf dem steht: "Mit ni¡ten verlohrn." Rechts sieht man die Menschengestalt am sicheren Ufer sitzend mit einem Anker in der Hand neben dem auf dem Strand gezogenen kleinen Boot – unter einem Spruchband, auf dem steht: "Zum Leben erkohrn". 1 Gro‹er Gott! du bi‰ die Liebe:] Das Motiv der Liebe Gottes zu der Welt durchzieht das ganze Gedicht. Das entspricht der Bibelstelle, die der Leichpredigt für den Markgrafen zugrunde liegt: Jh 3.16: "AL-

Gedicht 111, 1669

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SO HAT GOTT DIE WELT GELIEBET/ DAS ER SEINEN EINGEBORENEN SON GAB/ AUFF DAS ALLE DIE AN JHN GLEUBEN/ NICHT VERLOREN WERDEN/ SONDERN DAS EWIGE LEBEN HABEN." Auf die zahlreichen Bezugnahmen auf diese Bibelstelle im Gedicht wird nicht einzeln verwiesen. – 13-16 du, da# Herze ~ Körper mahlen.] Oberhalb der Architekturfassade ist auf dem Titelkupfer ein Herz dargestellt, das in alle Richtungen ausstrahlt. – 17 Jn den Weltpunct, auf die Erden] Die damals gängige Überzeugung war, daß die Erde der Mittelpunkt des Weltalls war. – 51 Nim da# Lallen, da# i¡ gibe] Hier wird erstmals ein Ich-Sprecher kenntlich. In Vers 97f. werden dann von der übergeordneten Sprechinstanz des Gedichtes die Verse 1-96 als wörtliche Rede des Markgrafen selbst ausgegeben. – 67f. du zeig‰ mir die Seiten-höle, ~ geö[net dir] Vgl. Jh 20.24-29. Dieses Motiv ist auf dem Titelkupfer äußerst dezent umgesetzt: Die Jesus-Darstellung oben rechts auf dem Titelkupfer weist an ihrer rechten Seite eine kleine längliche Wunde auf.– 69-72 Alle (ru[‰ du,) ~ mit mir leben.] Vgl. Jh 11.25f. – 73-75 Jesu! s¡au ~ einges¡rieben:] Vgl. dazu die gläubige Frauengestalt oben links auf dem Titelkupfer. – 81-84 Ma¡et mir der ~ Glauben#bli¿e s¡ieß.] Vgl. Num 21.6-9. Diese biblische Geschichte wird in der Abbildung im längsovalen Rahmen in der Mitte am Fuß der Architekturfassade des Titelkupfers abgebildet. – 89-96 O i¡ mit ~ seyn erkoren.] Das in der Emblematik der Zeit weit verbreitete Bild des Lebens als einer gefahrvollen Schiffsreise, deren Ziel die Einfahrt in den Hafen, also das Erreichen der ewigen Seligkeit ist. Der Anker ist in der Emblematik das Symbol der Hoffnung; s. zu Gedicht Nr. 38, v. 42. Die beiden Abbildungen in den rechteckigen Rahmen unten rechts und links auf dem Titelkupfer entsprechen dieser Strophe (s. o.). – 97-104 Also glaubte, ~ Zweifel rauben.] Dieser Strophe entsprechen die beiden Frauengestalten links und rechts neben der Inschrift mit dem Titel auf dem Titelkupfer. Sie werden insbesondere durch die Texte in dem Buch und auf dem Spruchband als Allegorien unbeirrbarer Glaubensgewißheit kenntlich; s. o. – 107 Dort in Jesu o[ner Seiten] S. zu v. 67f. – 109 Erden-Götter] S. zu Gedicht Nr. 33, v. 2. – 113-116 Dort, al# Jhn ~ müd genezt.] Gemeint sind die Jahre von 1655, dem Todesjahr des Markgrafen Christian, bis 1661, in denen Markgraf Georg Albrecht als Vormund seines Neffen Christian Ernst die Herrschaft in der Markgrafschaft ausübte; s. zu Textgruppe Nr. 45, Gedicht 1, v. 1-4. – 121 Brennu#-Stamm!] S. zu Textgruppe Nr. 45, Gedicht 1, v. 1. – 121 Vier theure Reiser ~ gezeügt.] Die vier Söhne des Markgrafen Georg Albrechts sind gemeint. Zu den drei Söhnen aus der erster Ehe des Markgrafen s. zu Gedicht Nr. 92, v. 65f.; zu dem posthum geborenen Sohn aus der zweiten Ehe s. zu Gedicht Nr. 100. Den vier Söhnen ist die Nachrufschrift Caspar von Liliens gewidmet. – 126 dieser s¡ön‰e Vierblat-Klee] Diese Motiv verwendet Birken schon in Gedicht Nr. 100, v. 70.

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Text 112: Auf Jhrer Ho¡wohlgeborenen Gun‰en und Gnaden Herrn Herrn Carl# Freyherrn von Stein etc. Ho¡für‰li¡en Brandenburgis¡en Canzler# und HofRi¡ter# zu Bayreuth und Frauen Margarethen Borkin geborener Geyerin Freyherrin Beylager. 113r-114v (Überschrift und Strophen 2-10); 119v (Strophe 1) T2 Jhrer] Jhr. – T2 Ho¡wohlgeborenen] Ho¡w. – T2 Gun‰en] G. – T2 und] u. (ebenso T5 (1. Position), 22, 40, 42, 75, 97) – T2 Gnaden] Gd. – T3 Herrn (2x)] H. – T3 Carl#] hinter l ein Buchstabe gestrichen – T3 etc.] Kürzel mit Punkt – T4 Ho¡für‰li¡en] Ho¡für‰ und etc.-Kürzel mit Punkt – T4 Brandenburgis¡en] Brandenb. – T5 Bayreuth] Bayr und etc.-Kürzel mit Punkt – T6 Frauen Frauen] FFr. – T6 geborener] geb und etc.-Kürzel mit Punkt – 1-10 Gott ~ begraben.] auf 119v mit der Überschrift: Anfang de# CXII. pag. 113. (pag. 113. auch links oberhalb der Überschrift vorgesetzt) – 2 zu›ngen] i überschrieben – 9 Canzlerinn] Canzlerin‾ (ebenso 91 dann) – 11 2.] 1. – 14 bes¡neyet] bes¡eyet – 16 da#] Kürzel; ebenso 54, 56 – 21 3.] 2. – 31 4.] 3. – 35 der] Kürzel; ebenso 44, 45, 47, 55, 64, 73, 76, 81, 83, 84, 90 – 36 andern] mit der-Kürzel; ebenso 37, 94 wandern – 69 Oder – 92 Andern – 36 andern] n oberhalb der Zeile am Ende der -er-Schlaufe; ebenso bei 37 wandern – 92 Andern – 41 5.] 4. – 43 diß] ß aus # überschrieben – 51 6.] 5. – 54 zus¡alten] zus¡laten – 61 7.] 6. – 71 8.] 7. – 71 Etwann] t überschrieben – 73 Himmel] Him‾ el (ebenso 73 ‰immet) – 81 9.] 8. – 81 treue] teue (t aus Ansatz zu d überschrieben) – 90 Smaragd] durch Überschreibung aus S¡aragd – 91 10.] 9. – 91 wa#] Kürzel Die Abfassung dieses Gedichts hat Birken zum 3.6.1668 in seinem Tagebuch festgehalten (I.374; PBlO.B.2.1.4, 84r): "Da# Epithalamium vor Herrn Canzlern verfertigt. 100 Verse." Anlaß war die Hochzeit (7.6.1668) des Bayreuther Kanzlers Carl vom Stein (1626-1675; zu ihm s. zu Gedicht Nr. 267 in der Sammlung S. v. B. Todten-Andenken und Himmel#-Gedanken. oder GOTTES- und Tode#-Gedanken (WuK. Bd. 5, S. 918f.); zu seinem Kontakt mit Birken s. zu Gedicht Nr. 228 in der Sammlung S. v. B. Birken-Wälder (WuK. Bd. 2, S. 872f.)) mit Margarethe von Borck, geb. Geyer (Lebensdaten unermittelt; sie muß 1677 noch gelebt haben), der Witwe des 1667 gestorbenen brandenburg-bayreuthischen Hofmarschalls und Kammerdirektors Ernst Heinrich von Borck (1629-1667). Birken hatte bereits 1661 im Auftrag und im Namen des Bayreuther Druckers Johann Gebhardt zum Dienstantritt Carl vom Steins als brandenburgisch-bayreuthischer Hofkanzler ein Gratulationsgedicht verfaßt: Text Nr. 228 der Sammlung S. v. B. Birken-Wälder (WuK. Bd. 2, S. 293-296, 872-874). Auch das Gedicht Nr. 112 ist bei Gebhardt gedruckt worden, diesmal in Birkens Namen: Die | Ho¡vermählung | De# Edel-Stein# mit der Perle: | nämli¡ | De# Ho¡würdig-Ho¡wolgebohrnen | HERRN | Herrn Carl# vom Stein/ | Auf Ruper#/ Entman#berg/ O‰- und Nord-|heim/ Alten-Kün#perg etc. | Ho¡für‰l. Brandenburg. Ho¡ansehnli¡en Ge-|heimen Rath#/ Canzler#/ HofRi¡ter#/ ErbTru¡seßen# | de# Für‰entum# Burggraftum# Nürnberg/ au¡ | Ritter de# löbl. Johanniter-Orden# und | designirten Commendator# | zu Lizzen/ etc. | mit | Der Ho¡Wolgebohrnen Frauen | FRAUEN | Margarethen Borkin/ | Gebohrnen Geyerinn/ Frey- und Edlen Herrin | von O‰erburg/ auf Jnzer#dorf/ Herrin der | Herrs¡a]en Kärnebrunn und | Spie”: | Au# Allerdien‰li¡‰er Beehrung#-Pfli¡t | beglü¿wüns¡et | dur¡ | Sigmund von Birken. | Gedru¿t zu Bayreuth bey Johann Gebhard. (S. Stauffer, 2007,

Gedicht 112, 1668

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S. 654-656.) Die drei in Birkens Archiv erhaltenen Briefe Steins (PBlO.C.336.1-3) stehen in keinem Zusammenhang mit seiner Hochzeit. Die Übersendung des Gedichts an den Drucker hat Birken zum 4.6.1668 notiert (I.371; PBlO.B.2.1.4, 83r): "91. An herrn Gebhard, cum Epithalamio." Zum 11.6.1668 hat Birken notiert (I.375; ebd., 84r): "Herr Gebhardt mir no¡ 6 Borkis¡e Lei¡predigten und 7 Exemplare der Canzleris¡en Ho¡zeit Carmina verehrt." Bei Gebhardt waren noch weitere Glückwunschgedichte zur Hochzeit Carl vom Steins erschienen (s. Stauffer, 2007, S. 655; VD17 125:036979F, VD17 125:036965U). Deshalb läßt sich nicht sicher sagen, ob bei dieser Lieferung auch der Druck des Gedichts Nr. 112 dabei war. Im Druck fehlt die Strophenzählung. Abgesehen von typographischen Hervorhebungen sowie von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist der Druck ansonsten nur folgende Abweichungen auf: T1-T7] s. oben die Wiedergabe des Titelblatts des Druckes – 1 Gott ~seyn!] m! | GOTT ~ seyn! – 6 dir] die – 29 Jzt] Jezt – 100 ümzäunet] umzäunet 1-10 Gott ~ Gru] begraben.] Birken verweist auf sein Epicedion zum Tod der ersten Frau Carl vom Steins: Gedicht Nr. 175 in der Sammlung S. v. B. Todten-Andenken und Himmel#-Gedanken. oder GOTTES- und Tode#-Gedanken (WuK. Bd. 5, S. 223-226, 758-761). Dessen Schlußvers (v. 72) lautet: "Gott wird der Gute seyn." – 5-7 Mutter donau! ~ s¡i¿t entgegen] Maria Catharina vom Stein, geb. Oeppe (16321664), war am 18.3.1664 in Regensburg gestorben. Wegen des dort tagenden Reichstags mußte sich Carl vom Stein häufig in Regensburg aufhalten. – 10 in die Todten Gru] begraben] Die Beerdigung Maria Catharina vom Steins hatte am 22.3.1664 in Regensburg stattgefunden. – 11-14 Seither s¡on ~ Rund bes¡neyet.] Seit dem Tod der ersten Ehefrau Carl vom Steins waren mehr als vier Jahre vergangen. – 13 Borea#] Der Nordwind, der winterliche Kälte mit sich bringt; s. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1664), Sp. 930f. – 21-30 Gott ~ hat bringen mü‹en.] Die erste Ehe der Braut mit dem Hofmarschall Ernst Heinrich von Borck (s. o.) war Anfang November 1665 geschlossen worden, also im zweiten Trauerjahr Carl vom Steins. – 31-40 Der so wohl ~ Ehr-andenken s¡weben.] Nachruf auf Ernst Heinrich von Borck. – 32 Unsren Teuts¡en Held Uly‹en] Gemeint ist der Markgraf von Brandenburg-Bayreuth, Christian Ernst. Birken spielt auf den Titel der Reisebeschreibung des Markgrafen an, Ho¡Für‰li¡er Brandenburgis¡er VLYSSES (s. Stauffer, 2007, 673-677), deren Publikation damals unmittelbar bevorstand. – 33 Sein A¡at] Achates war der Freund und Waffenträger des Aeneas, dessen Treue sprichwörtlich geworden ist; s. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1664), Sp. 43. Anspielung darauf, das Ernst Heinrich von Borck den jungen Markgrafen auf seiner Kavalierstour begleitet hatte. – 55-58 J‰ nit diese# ~ trüben kond?] Ernst Heinrich von Borck ist am 13.6.1667 gestorben (s. Nachrufschrift Caspar von Liliens für Borck (Der Glükseelige Hofmann, Bayreuth 1667) S. 47), also fast genau ein Jahr vor der erneuten Hochzeit seiner Witwe am 7.6.1668. – 61f. O‰erburg mit O‰heim ~ sollen paaren:] In der vollständigen Liste der Titel Carl vom Steins kommt der Ort Ostheim vor, in derjenigen des Geburtsnamens der Braut der Titel einer Freiherrin von Osterburg. – 63f. wie der s¡önen Cynthia ~ Hesper zuzufahren.] Hesperos ist der Name des Abendsterns, Cynthia ein Beiname der Mondgöttin (s. zu Ge-

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dicht Nr. 71, v. 18-24). Birken bezieht sich auf die häufige und eindrucksvolle Konstellation, in der die Venus zusammen mit dem Sichelmond am Abendhimmel zu sehen ist. – 65-70 Al# Magnet ~ Nord-Stein reisen.] Ein weiteres Bild, daß die Anziehungskraft zwischen den Brautleuten kenntlich machen soll. Der Magnetismus eignet sich dafür besonders und ermöglicht auch noch ein Spiel mit dem Namen und Titel des Bräutigams, in denen die Bestandteile Stein und Nordheim enthalten sind. – 71-80 Etwann liebt Sie ~ empfangen.] Spiel mit den Namen der Brautleute. Der Name Margaretha leitet sich aus dem griechischen Wort für Perle, μαργαρίς, her. – 75-78 Au# dem O‰' und Orient ~ nun genennt.] Orientperlen waren besonders geschätzt. Abermals Anspielung auf einen Bestandteil des Titels der Braut (Osterburg); s. zu v. 61f. – 81-84 Er, der treue Demant-Zier ~ wohl‰and bringe] Diese vom Nachnamen des Bräutigams inspirierten Bilder betonen die Bedeutung, die Carl vom Stein für die Markgrafschaft nach Birkens Ansicht besaß. – 85-90 Er im Herzen ein Rubin ~ der Smaragd von seinem Glü¿e.] Die Edelsteinmetaphorik wird fortgeführt, allerdings jetzt um die Liebe des Bräutigams zu seiner Braut darzustellen. – 91-100 Nun so seit dann ~ Lebt mit Gotte# Güt ümzäunet!] Segenswunsch für die Brautleute.

Text 113: Auf Seiner Ho¡Für‰li¡en Eminenz Herrn Herrn Guidobaldi Cardinal# von Thun, ErzBis¡of# zu Salzburg etc. Kayserli¡en Rei¡#tag-Prae›denten# Ab‰erben. 115r-118r T2 Seiner] Sr und etc.-Kürzel mit Punkt – T2 Ho¡Für‰li¡en] Ho¡Für‰ und etc.-Kürzel mit Punkt – T3 Herrn (2x)] H. – T4 ErzBis¡of#] ErzB. – T4 etc.] Kürzel mit Punkt – T5 Kayserli¡en] Kays. – 2 und] u. (ebenso 11, 14, 33, 39, 52, 57, 60, 61, 65, 69, 78, 84, 86, 93, 94, 99, 105, 118 (2x), 120, 122, 126, 130, 133, 142, 144) – 4 da#] Kürzel; ebenso 7, 18, 22, 39, 51, 66, 76, 86, 95, 96, 104, 128, 130 – 5f. Al# ~ angeutet:] vertauschte Reihenfolge der Verse; Rangierung durch vorangestellte Zahlen 2 1 und senkrechten Strich vor den Versen – 5 der] Kürzel; ebenso 8, 12, 23, 28, 32, 35, 48, 49, 50, 52, 56, 58, 62, 64, 65, 66 (1. Position), 67, 84 (2x), 87, 89, 90, 101, 107, 114, 119, 134, 139 – 17 Du s¡i¿‰] kein Einzug; ebenso 65 Au¡ – 17 wieder] mit der-Kürzel; ebenso 38 Glieder – 49 Bruder – 85 Ceder – 120 jederman – 19 verfa‹t] mit ver-Kürzel – 27 genennet] gene‾net – 34 ihn] in – 43 Unters¡eid] U aus u überschrieben – 49 Stamme] Stam‾ e (ebenso 63 immer – 64, 102 Himmel – 65 himmlis¡ – 83 Zimmer – 85 Stämm' – 88 Jmmen – 90 Wahl‰imm) – 52 wen] wann (Konjektur nach dem Druck) – 76 die] die die – 83 wie#] dahinter ein Wort oder Wortanfang gestrichen – 93 lieben] lieben. – 100 Titan#] Tita‾ # – 103 da#] wa# – 105 wa# (2. Position)] Kürzel – 122 gönnen] gön‾ en – 131 Jnfeln] Jnseln (Konjektur nach dem Druck) – 134 länger] mit -er-Schlaufe – 138 Sterbgese”e] Sterbgese”t – Anm. * Reginoburgum ~ Reken Burg.] zweizeilig auf dem Seitenfuß von 115r

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Ein Epicedion für den Erzbischof von Salzburg und Bischof von Regensburg Kardinal Guidobald von Thun (1616-1668; zu ihm s. DBA I 1271, 62-65; III 919, 180f.), den kaiserlichen Prinzipal-Kommissar auf dem Reichstag in Regensburg, der am 1.6.1668 verstorben war. Die Vorgeschichte des Gedichts Nr. 113 läßt sich genau rekonsturieren. Birken hat laut Empfangsvermerk und Tagebuchnotiz (I.400; PBlO.B.2.1.4, 92v: "180. Von Herrn Canzler Baron vom Stein") am 27.10.1668 einen Brief des Bayreuther Kanzlers Carl vom Stein (zu ihm s. zu Gedicht Nr. 112) erhalten, der am 22.10.1668 in Regensburg ausgestellt worden ist: PBlO.336.1. Dieser Brief lautet:

+ WohlEdler ge‰reng undt ve‰er Jnsonderß ho¡geehrter herr und werther Freundt Ob i¡ wohln mir ganzli¡ vorgenommen gehabt, bej meiner jüng‰en dur¡reise Meinen ho¡geehrten herrn zuspre¡en, So hatt e# do¡ die eilfertige fortsezung meiner reise ni¡t zulaßen wollen, will i¡ daher anderer gelegenheit erwarten Undt na¡dem mir jüng‰hin von Salzburg daß Epitaphium de# seligen ver‰orbnen Erzbis¡o[e# zu Salzburg, zuges¡iket worden, habe meinen ho¡geehrten herrn i¡ sol¡e# glei¡fal# communiciren undt anbey zu seinen belieben ‰ellen wollen, ob Er sol¡e# in teuts¡e ver# versezen, undt zuglei¡ sol¡e#, Wie e# diese# löbli¡en herrn bekante hohe Tugenden undt tapfere qualiteten meritiret, zu vermehren ›¡ gefallen laßen möge. Meinen ho¡geehrten herrn göttli¡er gnaden empfehlende verbleibe deßelben dien‰beießener CFVom Stein Eilig‰ Regen#purg den 22. octobris 1668. Mit diesem Brief muß eine Abschrift des lateinischen Epitaphtextes für den Kardinal zu Birken gelangt sein, die sich im Archiv des Blumenordens nicht erhalten hat. Die falsche Transkription eines Wortes im letzten Satz des Briefes vom 22.10.1668 ("vernehmen" statt richtig "vermehren") hat Stauffer, 2007, S. 654, zu der irrigen Behauptung veranlaßt: "Birken sollte demnach zunächst nur eine beigelegte lateinische Grabschrift [...] ins Deutsche übertragen [...]." Der Auftrag für das Nachrufgedicht Nr. 113 ist aber im Brief des Kanzlers sehr wohl explizit formuliert. Birken hat bald darauf mit der Arbeit begonnen. Zum 31.10.1668 heißt es im Tagebuch (I.409; PBlO.B.2.1.4, 95r): "Zum Epicedio de# Cardinal# Vorbereitung." Dabei wird es um die Beschaffung ausführlicherer biographischer Informationen zu dem Verstorbenen gegangen sein; denn der Brief des Kanzlers enthält keine solchen, und die Epitaphabschrift wird nur die allerwichtigsten Daten geboten haben. Zum 11.11.1668 kann Birken die Fertigstellung des Gedichts Nr. 113 festhalten (I.403; ebd., 93v): "Epicedium de# Cardinal# von Thun, auf Herrn

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Canzler# vom Stein begehren verfertigt. 144 Verse." Laut Beantwortungsvermerk auf dem Brief des Kanzlers hat Birken am 13.11.1668 seine Antwort verfaßt. Am nächsten Tag, dem 14.11.1668, schickte Birken dann laut Tagebuch das Gedicht zusammen mit dem Antwortschreiben an den Kanzler (I.405; ebd., 94r): "173. An herrn Canzler Baron vom Stein, samt Epicedio Cardinal# von Thun." Das Gedicht ist umgehend in Bayreuth gedruckt worden: KlagRede | der | DONAW | über | Den tödli¡en Hintritt | De# Ho¡würdig‰en Für‰en | und Herrn/ | Herrn Guidobald#/ | Der Heiligen Römis¡en Kir¡en Cardinaln/ | ErzBis¡o[en zu Salzburg/ Legaten de# | Stuhl# zu Rom/ und Bis¡o[en zu Regen-|spurg/ de# Heil. Röm. Rei¡# Für-|‰en und Gra[en von | Thun. | ANNO 1668. (S. Stauffer, 2007, S. 653f.) Schon am 3.12.1668 hat Birken Belegexemplare vom Drucker Johann Gebhardt erhalten (I.406; PBlO.B.2.1.4, 94v) "211. Von Herrn Johann Gebhard, samt 30 Exemplaren de# Epicedij Cardinalis." Der Druck macht Birkens Verfasserschaft nirgends kenntlich; auch eine Verlags- oder Druckerangabe fehlt. Neben dem Gedicht Nr. 113 enthält der Druck auf der letzten Seite auch die vom Kanzler gewünschte Übersetzung der lateinischen Grabschrift: Grabs¡ri] Sr. Ho¡für‰l. Eminenz. Au# dem Latein geteuts¡et. GVJDOBALD Graf von Thun/ Der H. Röm. Kir¡e Cardinal/ ErzBis¡of zu Salzburg/ Bis¡of zu Regen#burg/ Dero Röm. Kays. May. Ober‰er Legat/ ein Re¡t- und Friedliebender Herr: Na¡dem Er De# Heil. Röm. Rei¡# und der ganzen Chri‰enheit Hohen Angelegenheiten/ bi# in da# Se¡‰e Jahr mit ersprie#li¡er Sorgfalt vorge‰anden/ au¡ überall Fürtre[li¡e Denkmale seiner Großmut hinterla‹en/ i‰ in diese Gru] zu Ruh gegangen: Er ‰arbe den 1 Junii A. 1668. Eine handschriftliche Fassung dieses Textes, den Birken zusammen mit dem Gedicht Nr. 113 am 14.11.1668 an Carl vom Stein geschickt haben wird, konnte in Birkens Archiv bisher nicht nachgewiesen werden. Der erste Buchstabe des Gedichts Nr. 113 ist im Druck als besonders große und verzierte

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Initiale ausgeführt; die Anfangsbuchstaben der zweiten und dritten Strophe sind auch als Initialen ausgeführt, aber kleiner, weniger aufwendig und nicht vorgesetzt. Wegen der Initialen sind die zweiten Verse der zweiten und dritten Strophe etwas eingezogen. Von der vierten Strophe an sind jeweils die ersten Verse jeder Strophe wie im Manuskript eingezogen. Abgesehen von typographischen Hervorhebungen sowie von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist der Druck folgende Abweichungen auf: T1-T6] s. oben die Wiedergabe des Titelblatts des Druckes – T7 Die Donau redet.] fehlt; die Information ist im Druck im Titel enthalten (s. o.) – 1 den] dem (ebenso 111) – 4 Federkiel] FreudenKiel – 17 bes¡lo‹en] ges¡lo‹en – 24 Svaden] Suaden (ebenso 127 Svada) – 34 ihn] ihm – 36 ihren] ihrem –. Die Druckfassung des Gedichts Nr. 113 ist ediert in Birken, Unbekannte Gedichte, ed. Paas, 1990, S. 163-167. T7 Die Donau redet.] Kennzeichnung der Sprechinstanz des Gedichts. – 1f. Gebt ie”und, ~ wird beweint.] Spiel mit dem Namen der Stadt Regensburg, die ja an der Donau liegt. Der Namensbestandteil "Regen" wird mit dem Motiv des Weinens assoziiert und führt das Gedicht so als Trauerdichtung ein. – 3 ihr Donauinnen] Donaunymphen, die als Töchter des Flusses erscheinen, der als Sprechinstanz fungiert. – 5-9 Al#, der gehörnte Mar# von Stambol ~ die Na‹e Re›denz.] Gemeint ist der Türkenkrieg 1663/1664 (dazu s. Eickhoff, 2008, S. 196-207). Kaiser Leopold I. war am 22.11.1663 ac nach Regensburg, in die "die Na‹e Re›denz", aufgebrochen, um auf dem Reichstag um Ünterstützung gegen die Türken zu bitten; s. Theatrum Europaeum. Bd. 9 (1672), S. 919. Zu seiner Tätigkeit dort, s. ebd. S. 1099-1111; s. auch zu Gedicht Nr. 83, v. 39f. Am 27.4.1664 ac ist der Kaiser wieder abgereist, um nach Wien zurückzukehren; s. Theatrum Europaeum. Bd. 9 (1672), S. 1111. – 6 Pannonien] Landschaft in Westungarn. Das Gebiet war im Türkenkrieg 1663/64 besonders von den Kampfhandlungen betroffen. – 7 Windebon] Wien, Vindebona. – 10 Bojenlande#] Die Boier waren Kelten, die ein großes Gebiet in Mitteleuropa besiedelten. Die Stadt Regensburg liegt innerhalb dieses Gebiets. – 11-15 du Edle Re¿enburg ~ und ihre Bots¡a]er.] Erneutes Spiel mit dem Namen der Stadt, dessen erster Bestandteil sowohl auf den deutschen Begriff 'Recke' für 'Kämpfer, Streiter' als auch den lateinischen Begriff für 'Könige' ('reges') bezogen wird, wodurch die Bedeutung der Stadt als Sitz des Reichstages hervorgehoben werden kann. In der zugehörigen Fußnote wird Regensburg als alter Sitz der bayerischen Herrscher identifiziert. In Regensburg residierten die Botschafter der Reichsstände, nicht die Fürsten selbst; die waren nur selten dort. – 15-20 Ein Ocean bi‰ du: ~ weil du die S¡lü‹el ha‰.] Fortführung der Flüsse- und Wassermetaphorik, um die Bedeutung der Stadt als Sitz des Reichstages aufzuweisen: Die Beschlüsse des Reichstages haben nicht nur auf das deutsche Reich Auswirkungen, sondern auch auf die ganze Welt. – 19 du Teüts¡e Herme#-Stadt!] Hermes ist der Bote der Götter. Von Regensburg aus gingen alle Reichstagsbeschlüsse in die verschiedenen Territorien des Reiches. – 20 weil du die S¡lü‹el ha‰] Das Wappen der Stadt Regensburg zeigt zwei sich kreuzende Schlüssel. – 21-23 der Winzer fünfmal ~ für Teüts¡e Nation.] Lyaios (Sorgenbrecher) ist eine poetische Bezeichnung für den Gott Dionysos (s. Der

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kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 77-85); seine 'Gabe' ist der Wein. Diese Zeitangabe macht kenntlich, daß es um Beschlüsse des Reichstages gehen muß, die zum Zeitpunkt der Abfassung des Gedichts Nr. 113 im November 1668 fünf Weinernten zurücklagen, demnach vor dem Herbst 1664 gefaßt worden sein müssen. Gemeint sein können nur die Reichstagsbeschlüsse zur Unterstützung des Kaisers im Krieg gegen die Türken, die letztlich zum Sieg Raimondo Montecuccolis (1609-1680) in der Schlacht bei Mogersdorf / St. Gotthard an der Raab am 1.8.1664 geführt hatten. S. Theatrum Europaeum. Bd. 9 (1672), S. 1099-1111; s. auch Text Nr. 262 in der Sammlung S. v. B. Birken-Wälder (WuK. Bd. 2, S. 332f., 929-932). – 22f. seit daß man di‰illirt ~ Staate#wi”] Ein Bild aus der Alchemie, das die Weisheit der Reichstagsbeschlüsse, um die es geht, hervorheben soll. Die 'quinta essentia' bezeichnet in der Alchemie – in Anlehnung an das ;fünfte Element' der Kosmologie des Aristoteles, den Äther – ein durch Destillationsprozesse zu gewinnendes Allheilmittel. – 24 so man¡er Svaden-Sohn] Suada ist die Personifikation der Rhetorik; gemeint sind also begnadete Redner. – 25 der Themi# Prie‰ers¡a]] Themis ist die Göttin des Rechts (s. Der kleine Pauly. Bd. 5 (1975), Sp. 676); gemeint sind also Juristen. – 25 Edle Coruncanen] Tiberius Coruncanius (gest. wohl 243 v. Chr.) war ein berühmter römischer Rechtsgelehrter und Redner. 280 v. Chr. war er Konsul. Zu ihm s. Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft. Bd. 4.2 (1901), Sp. 1663-1665. – 26 die Celsen] Publius Iuventius Celsus Titus Aufidius Hoenius Severianus war ein berühmter römischer Jurist, der zu Beginn des 2. Jahrhunderts n. Chr. wirkte. 129 war er Konsul. S. Der kleine Pauly. Bd. 3 (1969), Sp. 31. – 26 Scävolen] Die römische Gens Mucia, deren Mitglieder nach einem Helden aus der römischen Frühgeschichte den Beinamen Scaevola trugen, brachte mehrere berühmte Politiker und Juristen hervor, so daß der Name 'Scaevola' früh zur ehrenden Benennung eines guten Juristen und Redners wurde; s. Der kleine Pauly. Bd. 3 (1969), Sp. 1441-1445. – 26 Pomponen] Sextus Pomponius war ein berühmter Jurist des 2. Jahrhunderts n. Chr.; s. Der kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 1039. – 26 Ulpianen] Domitius Ulpianus (gest. 223) war ein spätklassischer römischer Jurist; s. Der kleine Pauly. Bd. 5 (1975), Sp. 1042f. Vielleicht ist auch der Sophist Ulpianus (gest. um 330), ein berühmter Redner und einflußreicher Rhetoriklehrer der Spätantike, mitgemeint; s. ebd., Sp. 1044. – 27f. ein Götter Raht ~ den Römis¡en Senat.] Kineas (gest. nach 278 v. Chr.; zu ihm s. Der kleine Pauly. Bd. 3 (1969), Sp. 215) war ein Diplomat im Dienste des Königs Pyrrhos (319/18-272 v. Chr.), der während dessen Feldzug gegen die Römer (280-275 v. Chr.) mehrfach als Gesandter nach Rom geschickt worden ist. Dabei soll er den römischen Senat "eine Versammlung vieler Könige, Rom eine Stadt von Königen" (Der kleine Pauly. Bd. 3 (1969), Sp. 215; Belege ebd.) genannt haben. – 29-32 Apollo Tempel hier ~ hier dem Orakel zu.] Zum Apollon-Tempel in Delphi mit dem berühmten Orakel s. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 1450-1455. – 33-36 Man holte Heil ~ Brunn die Ehr.] Nochmalige Hervorhebung der Bedeutung des Reichstags im Türkenkrieg 1663/64; Anspielung auf den kriegsentscheidenden Sieg bei St. Gotthard an der Rab; s. zu 5-9, 21-23. – 37-41 Ein Numa hat mit Ruhm ~ der theure Gvidobald.] Überleitung zum eigentlichen Gegenstand des

Gedicht 113, 1668

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Gedichts, dem Nachruf auf Guidobald von Thun. Am 25.4.1664 ac, zwei Tage vor seiner Abreise von Regensburg nach Wien, hatte Kaiser Leopold I. Kardinal Guidobald von Thun zu seinem PrinzipalKommissar ernannt, so daß dieser von da an als Vertreter des Kaisers auf dem Reichstag fungierte und diesen leitete; s. Theatrum Europaeum. Bd. 9 (1672), S. 1111. – 37 Ein Numa] Numa Pompilius (um 750-672 v. Chr.) war der sagenhafte zweite König Roms, der den Römern als "der beispielhafte Sakralgeber und Friedensherrscher, der das röm. Volk einte und zivilisierte", galt; s. Der kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 185f.; Zitat Sp. 186. – 49f. Von seinem Stamme ~ Edlen zweig getragen.] Das Adelsgeschlecht von Thun stammt aus dem Trentino, wo es seine meisten Besitzungen hatte. Somit ist Birkens Zuordnung zum Fluß Inn geographisch nicht allzu genau. Nach der Belehnung mit der Grafschaft Hohenstein im Harz 1629 erhielt die Familie den Grafentitel, den ihre Mitglieder auch nach dem Verlust dieser Grafschaft am Ende des Dreißigjährigen Krieges weiterführten. Zum Adelsgeschlecht von Thun s. Zedler. Bd. 43 (1745), Sp. 1950-1959; Genealogisches Handbuch des Adels. Bd. 14 (2003), S. 429-432. – 54-57 Spri¡, Salza! ~ und dieser Würde wehrt.] Die Sprechinstanz, der Fluß Donau, spricht die Salzach an, die durch Salzburg fließt, wo Guidabald von Thun 1654 zum Erzbischof gewählt worden war. Dieses Amt war zugleich mit der Fürstenwürde des Fürsterzbistums Salzburg verbunden. – 55 Hel[enburg] Bezeichnung für Salzburg, die sich aus einer fehlerhaften Eindeutschung des Namens der Vorgängersiedlung der Stadt ableitet. Die Geschichte der Stadt Salzburg geht bis in die Jungsteinzeit zurück. Nach der Eroberung durch die Römer gewann die keltische Siedlung Iuvavum, die auf dem Gebiet des heutigen Salzburg bestand, an Bedeutung und wurde unter Claudius (10 v. Chr. - 54 n. Chr.) zum Municipium der Provinz Noricum erhoben, allerdings 171 n. Chr. von den Germanen zerstört. In der Folgezeit wurde die Siedlung zwar wieder aufgebaut, konnte sich aber lange Zeit nicht vollständig von den Zerstörungen erholen. Obwohl der Name Iuvavum keltischen Ursprungs ist, wurde er in der Frühen Neuzeit als lateinisch angesehen und zu 'Helfenburg' eingedeutscht. Dieser Name wurde dann sogar mit der Legende versehen, Julius Caesar habe eine Besatzung dort stationiert, welche den Römern gegen die Germanen 'helfen' sollte. S. Zedler. Bd. 33 (1742), Sp. 1443; Au#führli¡e Hi‰orie derer Emigranten Oder Vertriebenen Lutheraner Au# dem Er”-Bißthum Sal”burg, 1732, S. 5; Dopsch, 2009, S. 11-21. – 60f. Sein Edler Nam' ~ Göttern dieser Erden.] Das übliche Spiel mit dem Namen des Verstorbenen, das auch die folgenden Strophen beherrscht. – 62f. E# gönnt au¡ ~ üm die Welt.] S. zu Gedicht Nr. 48, v. 12. – 63f. E# lau] ‰ät# ~ Luna zu.] Der Mondphasenzyklus ist gemeint. – 65-80 Au¡ der ~ Jhn mit Sternen über‰reüt.] Hervorhebung der Arbeits- und Sorgfaltstugenden des Kardinals in seinen Amtsgeschäften. – 70 Argu#] Die Wachsamkeit des Argos, der zahlreiche Augen besessen haben soll, ist sprichwörtlich geworden. S. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 540. – 75f. wie Milo trug zule”t ~ auf die S¡ultern se”t'.] Der Ringkämpfer Milon von Kroton (zweite Hälfte des 6. vorchristlichen Jahrhnderts) war der berühmteste Athlet der Antike und hat zahlreiche Wettkämpfe gewonnen. Der Legende nach pflegte er als Training

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regelmäßig ein Kalb auf den Schultern zu tragen, bis es ausgewachsen war, so daß er es infolge dieser Übung auch noch als ausgewachsenen Stier tragen konnte. S. Der kleine Pauly. Bd. 3 (1969), Sp. 1303f. – 79 den Atla# dieser Zeit] Das Tragen der Bürde der Amtsgeschäfte des Kardinals wird mit der Last des Titanen Atlas gleichgesetzt, der dem antiken Mythos nach das Himmelsgewölbe getragen haben soll. – 81-96 Natur hatt, na¡ dem Thun ~ mit Ehrfur¡t s¡eut.] Lob der majestätischen körperlichen Erscheinung des Kardinals als Spiegel seiner inneren Werte. Vielleicht kannte Birken ein Portrait des Verstorbenen. – 88 die Größ, im Jmmen Rei¡, wei‰, wer soll König seyn.] Vergleich mit den Bienen, bei denen die Königinnen größer als die Arbeiter und Drohnen sind. Im 17. Jahrhundert war man noch der Ansicht, die Bienenkönigin sei männlichen Geschlechts; s. Zedler. Bd. 2 (1732), Sp. 981. – 89 die Zierde der Mon‰ranz, verrieht hier ihre Haabe.] Daß Birken hier den Körper des Kardinals mit einer Monstranz vergleicht und seine inneren Werte mit der Hostie, darf man zumindest als gewagt ansehen. Daß Birken dieses Bild verwendet verdankt sich wohl dem Umstand, daß von Thun Katholik war. – 97112 Zum Thun, gehöret wi”. ~ fa‹t' in der Eintra¡t Band.] Lob der Verstandesgaben des Verstorbenen. – 98 mit Diogene# ein leere# Faß ümdrehen] Zu Diogenes von Sinope (lebte im 4. Jahrhundert v. Chr.), der gelegentlich in einem leeren Faß übernachtet haben soll, s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 47f. Hier wird das überlieferte Bild des Diogenes mit dem Faß freizügig weiterentwickelt: Er rollt sein leeres Faß vor sich her, um die sinnlose Betriebsamkeit der Törichten zu demonstrieren. – 100 die Hi”, mit Bli”e ‰rahlt, au# Titan# Ange›¡t.] Mit 'Titan' ist hier wohl der Licht- und Sonnengott Hyperion gemeint, der zu den Titanen zählte und in der Antike entweder mit Helios gleichgesetzt oder als dessen Vater angesehen wird; s. ebd., Sp. 1277. Die Sonne erzeugt gleichzeitig Wärme und Licht. – 109f. Er trug da# Apfel Gold in einer Silber S¡ale ~ mehr die sü‹e Red empfahle] Anspielung auf Spr 25.11. – 111f. die Glieder ~ in der Eintra¡t Band.] Mit Anspielung auf das berühmte Gleichnis des Menenius Agrippa (Livius 2.32.8-12) vergleicht Birken hier die Kontroll- und Leitfunktion des Verstandes über die Körperglieder mit der Bedeutung des Kardinals für die Glieder des deutschen Reiches: Er habe für ein harmonisches Zusammenspiel der verschiedenen Interessen im Reich gesorgt. Durch den Vergleich mit dem Gott der Heilkunst Äsculap / Asklepios (zu ihm s. Der kleine Pauly. Bd. 1(1964), Sp. 644-648) kommt eine zusätzlich Dimension hinzu: Der Kardinal habe gleichsam für die Gesundheit des Reichs gesorgt. – 113-128 Ein angenehme# Thun ~ die Maje‰ät die Stirn.] Hervorhebung der Tugenden des Kardinals im Umgang mit Menschen. – 124 ein liebli¡er Favon, der allzeit lind geweht] Zum Westwind Favonius s. zu Textgruppe Nr. 55(2), v. 12f. – 126 die Chari#] Eine der Grazien; s. zu Gedicht Nr. 7, v. 1. – 126 Mnemosyne] Die Göttin der Erinnerung und des Gedächtnisses; s. Der kleine Pauly. Bd. 3 (1969), Sp. 1370f. – 127 die Svada] S. zu v. 24. – 127 Sophia] Die Weisheit. – 128 Sophrosyne] Die Besonnenheit, Gelassenheit; s. Der kleine Pauly. Bd. 5 (1975), Sp. 281f. – 131 Zwo Jnfeln] Infula ist seit dem Hochmittelalter eine Bezeichnung für den Bischofshut, die Mitra. Kardinal von Thun war Erzbischof von Salzburg und Bischof von Regensburg. – 135 muß die Haub' erleben ni¡t den Hut.] Birken

Gedicht 113 und Text 114, 1668 und 1667

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deutet wohl an, daß Guidobald von Thun, wäre er nicht so früh gestorben, auch zum Papst hätte gewählt werden können. – 137f. Ein kleiner Anlaß brutet ~ au# diesen gro‹en Tod.] Kardinal von Thun hatte sich leichte Abschürfungen am Schienbein zugezogen, als beim Überqueren einer kleinen Brücke unter ihm ein morsches Brett brach, so daß er ins Wasser stürzte. Aus dieser zunächst harmlos wirkenden Verletzung entwickelte sich Wundbrand, der schließlich zum Tod führte. S. Brandhuber / Tutsch-Bauer, 2015, S. 94-98. – 141 J¡ Alter] Daß die Sprechinstanz, die Donau, hier als Maskulinum erscheint, resultiert daraus, daß die Donau als 'Danubius' oder 'Ister' männlich ist. – 140 wie Wa‹er in dem Strand] 'Strand' steht hier, wie in der Frühen Neuzeit üblich, für Ufer. Das Bild bezeichnet also das Dainfließen eines Flusses zwischen seinen Ufern.

Text 114: Drey‰ändige# Emblema auf ein Gla# Seiner Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Rudolf augu‰en Herzogen zu Braun#weig und Lüneburg Regirung#-Glü¿wuns¡. 118v/119r T1 CXIV.] CXIV – T4 Seiner] S. – T4 Ho¡Für‰li¡en] Ho¡Für‰ und etc.-Kürzel mit Punkt – T4 Dur¡leu¡t] Dur¡l. (l geht in etc.-Kürzel über) – T5 Herrn (2x)] H. – 1 1. Emblema] links oberhalb der Zeichnung – 1 Emblema.] Embl. (ebenso 6, 10) – 1 Literae] Lit. – 1 Für‰li¡en] Für‰ und etc.-Kürzel mit Punkt – 2 daß] Kürzel; ebenso 4, 6, 7, 11 da# – 4 Untergegangene] ge oberhalb der Zeile; Einfügungsstrich – 4 wieder] mit der-Kürzel; ebenso 6, 7 oder – 7 der] Kürzel; ebenso 10 – 9 Augustjs] j überschrieben aus u – 10f. Wolfenbüttel] Wolfenbüt|tel (keine Worttrennungsstriche) – 14 Lemmata] Lem ‾ ata Die Entstehungsgeschichte dieser Eintragung zu einer Emblemerfindung läßt sich anhand des Tagebuchs gut rekonstruieren. Diese Rekonstruktion erweist, daß auch der Text Nr. 114 wie die umliegenden chronologisch nicht korrekt in die Sammlung eingeordnet worden ist; er ist am selben Tag wie das Gedicht Nr. 102 entstanden. Zum 26.3.1667 hält Birken einen Besuch Donat Fendts fest, der in Nürnberg als Agent für verschiedene Fürstenhäuser tätig war, u. a. auch für das Haus Braunschweig-Wolfenbüttel (I.283; PBlO.B.2.1.4, 55v): "Herr donat Fend [...] eingespro¡en." Zum nächsten Tag hat Birken notiert (ebd.; ebd.): "da# drei‰ändige Gla# Emblema pro donat Fendten vor Herzog Rudolf Augu‰en inventirt." Es handelt sich bei dem Text Nr. 114 also um eine Auftragsarbeit. Anlaß war der Regierungsantritt Herzog Rudolf Augusts von Braunschweig-Lüneburg (zu ihm s. zu Gedicht Nr. 6), dessen Vater Herzog August d. J. (zu ihm s. zu Text Nr. 4) im September 1666 verstorben war. Ob der Auftraggeber das repräsentative gläserne Trinkgefäß, für das das von Birken erfundene Emblem bestimmt war, in eigenem Namen dem Herzog schenken wollte oder ob er dessen Anfertigung im Auftrag eines Dritten durchführen ließ, läßt sich nicht sagen. Das Trinkgefäß ist jedenfalls in Nürnberg angefertigt worden, wie weitere Tagebucheintragungen Birkens erweisen: 28.3.1667 (I.284; PBlO.B.2.1.4, 55v): "Herrn donat Fendten die Gla#inventionen qui ancillae 12 Kreuzer." 1.4.1667 (I.285; PBlO.B.2.1.4, 56r): "Herr Swanhart eingespro¡en. | dur¡ ihn, Herrn Emmert die Gla#-Emblemata insinuirt. | [...] | Bey Soror und

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Eimmert eingespro¡en." Der Maler und Kupferstecher Georg Christoph Eimmart (1638-1705; zu ihm s. Thieme / Becker, Bd. 10 (1914), S. 420f.) dürfte nach Birkens Entwurf die Vorlage für den Glasschneider Schwanhardt angefertigt haben, mit der dieser dann das Glasgefäß verziert haben wird. Welcher der beiden Söhne des kurz zuvor verstorbenen (am 23.3.1667) berühmten Nürnberger Glasschneiders Georg Schwanhardt d. Ä. (1601-1667; zu ihm s. ADB. 33 (1891), S. 186f. (Ernst Mummenhoff); NDB. Bd. 23 (2007), S. 785f. (Ralf Schürer)) den Auftrag ausgeführt hat, läßt sich nicht sicher sagen: Heinrich Schwanhardt (1625-1693; zu ihm s. NDB. Bd. 23 (2007), S. 786f. (Ralf Schürer)) oder Georg Schwanhardt d. J. (1640-1676); zur Familie Schwanhardt s. auch Thieme / Becker. Bd. 30 (1936), S. 353f. Ein Mitglied dieser Glasschneiderfamilie hatte Birken am 28.1.1667 eine neu entwickelte Methode der Glasverzierung vorgestellt (I.273; PBlO.B.2.1.4, 52v): "Swanhart mit seiner neuen invention, in gla# erhaben zu ä”en [...] eingespro¡en." Das wird Heinrich Schwanhardt gewesen sein; denn im ADB-Artikel zu seinem Vater heißt es zu Heinrich Schwanhardt (ADB. Bd. 33 (1891), S. 186): "Ho¡bedeutsam war seine Erndung, mit 'S¡eidewa‹er', worunter hier wohl Flußspathsäure zu ver‰ehen, da# Gla# zu ä”en." Vgl. auch Joachim von Sandrart, Academie, 1675, Teil II, Buch 3, S. 340, 346f. Birkens Tagebucheintragung erweist übrigens, daß das neue Ätzverfahren bereits mehrere Jahre vor 1670 (dieses Jahr wird bei Thieme / Becker angegeben) erfunden worden ist. Dieses neue Verfahren wird bei dem repräsentativen Trinkgefäß für Herzog Rudolf August zum Einsatz gekommen sein. Zum 19.4.1667 heißt es dann im Tagebuch (I.287; PBlO.B.2.1.4, 57r): "Vordern tag# Herr donat Vendt bey mir gewesen. | S¡mied# To¡ter mir da# Gla# sehen la‹en." Bei diesem Herrn Schmied, dessen Tochter Birken das Glasgefäß gezeigt hat, handelt es sich wohl um einen weiteren Glasschneider, der an dem Projekt beteiligt gewesen sein könnte; zumindest belegt Birkens Tagebucheintragung zum 17.5.1671 (II.38; PBlO.B.2.1.6, 47 (recte: 46)(14)v), daß es einen Glasschneider dieses Namens in Nürnberg gegeben hat. Im Lexikon von Thieme / Becker sind zwei Glasschneider dieses Namens als in Nürnberg in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts tätig aufgeführt: Stephan Schmidt (Bd. 30 (1936), S. 166) und H. W. Schmidt (ebd., S. 144). Zum 22.4.1667 schließlich ist noch ein Besuch des Glasschneiders Schwanhardt vermerkt (I.288; PBlO.B.2.1.4, 57r): "Herr S¡wanhart eingespro¡en." Es konnte bisher nicht ermittelt werden, ob sich das repräsentative Trinkgefäß für Herzog Rudolf August erhalten hat. Wenn es wie beim Text Nr. 115 einen sehr viel ausführlicheren Erläuterungstext zum Emblementwurf Nr. 114 gegeben hat, dann ist er wohl nicht erhalten. 3 Radiis respicientibus.] 'Mit sorgsamen Strahlen.' – 4f. J‰ da# absehen ~ aufgegangen.] Zum Tod Herzog Augusts d. J. und dem Regierungsantritt seines Sohnes Rudolf August s. o. – 6 da# alt-Sä¡›s¡e Wei‹e WappenPferd] S. zu Gedicht Nr. 77, v. 21f. – 7f. daß dur¡ da# Gebiß ~ praesentirt wird.] Die Zeichnung soll wohl ein Gebißstück eines Zaumzeugs darstellen. – 9 Augustjs parere paratus.] 'Den Augusten zu gehorchen bereit.' – 10f. J‰ ein gehörnter Mond ~ Für‰en Ankun]hau# Lüneburg.] Zur legendenhaften

Texte 114 und 115, 1667

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Herkunftsableitung des Namens Lüneburg s. zu Gedicht Nr. 77, v. 11f. – 12 Jmplebit patriis virtutibus orbem.] 'Mit väterlichen Tugenden wird er den Weltkreis erfüllen.'

Text 115: Drey‰ändige# Emblema auf ein Gla# für Seine Ho¡Gräfli¡e Excellenz Herrn Herrn Grafen Magnu# de la Gardie Königli¡ Suedis¡en Rei¡# Canzler#. 119r/v T4 Seine] S. – T4 Ho¡Gräfli¡e] Ho¡Gräf und etc.-Kürzel mit Punkt – T4 Excellenz] Excell. – T5 Herrn (2x)] H. – T5 Grafen] Gr. – T6 Königli¡] Kön. – T6 Suedis¡en] Sued und etc.-Kürzel mit Punkt; ebenso 2 Suedis¡e – 1 glei¡sam] glei¡s. – 1 Echo] Eccho – 1 himmel] him‾ el (ebenso 9 Lemmata – 9 kommen) – 2 der] Kürzel; ebenso 4 (2x) – 2 Pfälzis¡e] Pfälz und etc.-Kürzel mit Punkt – 2 und] u. (ebenso 5) – 4 Löw] w aus b überschrieben – 4 andern] mit der-Kürzel – 7 scilicet] sc. – 10 seu] s. – 11 Custodia] C überschrieben – 12 utroquè] mit -que-Kürzel Eine weitere Emblemerfindung für ein repräsentatives Trinkglas. Ihre Entstehung läßt sich genau datieren; im Tagebuch heißt es zum 3.8.1667 (I.305; PBlO.B.2.1.4, 62v): "die Emblemata zum Glaß Grafen# Magni de la Garde [...] inventirt und entwor[en." Auch der Text Nr. 115 ist also chronologisch nicht korrekt in die Sammlung eingeordnet worden: Er hätte wie Text Nr. 114 zwischen den Gedichten Nr. 102 und Nr. 103 stehen müssen. Gedacht war das Glasgefäß für den schwedischen Reichskanzler Magnus Gabriel de la Gardie; zu ihm s. zu Gedicht Nr. 67. Wie beim Text Nr. 115 handelte es sich auch diesmal um eine Auftragsarbeit für Donat Fendt, wie sich aus einer Tagebuchnotiz zum 6.8.1667 ergibt (ebd.; ebd.): "Herrn donat Fenden die Gla#Emblemata vor Herrn Grafen de la Garde gesendet." Auch in diesem Fall wissen wir nicht, ob Fendt das Glas in eigenem Namen verschenkt hat oder dessen Anfertigung in Nürnberg für einen Dritten in Auftrag gegeben hat. Birkens Sendung vom 6.8.1667 ist in sein Archiv zurückgelangt: PBlO.C.404.4.16. Sie besteht aus einem einfachen Blatt (202 x 325 mm), auf dessen Vorderseite sich die eigentliche Emblembeschreibung und eine Zeichnung finden – beide dem Text Nr. 115 weitgehend entsprechend – und dessen Rückseite leer ist, sowie einem Doppelblatt im selben Format mit einer ausführlichen Erläuterung, die die ersten drei Seiten füllt. Auf der letzten Seite des Doppelblatts hat Birken vermerkt: "Will dien‰li¡ bitten, daß diß Concept, weil i¡ keine Abs¡ri] in der Eile davon behalten und nehmen können, mir wieder zurü¿ eingelangen mö¡te." Diesem Wunsch gemäß ist der Text PBlO.C.404.16 in Birkens Archiv zurückgelangt. Er lautet:

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Drey‰ändige# Emblema. 1. Der Name de# ho¡heilig‰en DreyEinigen Gotte# eben in einem dreyE¿ und Rundung, unten ein Stu¿ der WeltKugel darauf die 3 Suedis¡e WappenKronen, Von oben geht ein S¡ein herunter, darinn da# Wort DEUS, wel¡e# glei¡ alß ein Eccho oder Widers¡all zurü¿e lautet SUED, wie dann die Sueden au¡, von Gott, die Gothen heißen. Hierzu kan ges¡rieben werden: A NUMINE NOMEN, so man Teuts¡en könde, Von Gott die Gothen. J‰ die Deutung daß da# Königrei¡ Sueden Gott zum S¡irmherrn habe, de‹en Aug darüber wa¡et.

2. Zween Löwen, ein rohter zur Re¡ten und ein geeler zur Linken, (die Farben, werden also angedeutet, wie hierneben) einander ümfangend, über ihnen s¡webt eine Kron: deutend die Vereinigung de# ChurPfälzis¡en mit dem Suedis¡en Königli¡en Löwen, in ie”iger Königli¡er Familie, wel¡e beyde WappenLöwen son‰ gekrönt ›nd, und hier unter Einer, nämli¡ der Suedis¡en, Kron ‰ehen. die Beys¡ri[t, wel¡e zwis¡en der Cron und den Löwen aufm Zettel ‰ehen soll: DIADEMA LEONUM. Die Kron der Löwen. 3. Ein Löw, vor einem StadtThor ‰ehend, (auf de# Herrn Grafen# Wappen absehend,) in der einen Patten ein S¡werd, in der Linken einen Brief mit abhangenden Sigill, haltend: Deutet jene# auf de# herrn Grafen# VorEltern Krieg#dien‰e, und diese# auf Seine Rei¡#CanzlerWürde, mit der Beys¡ri[t: HAEC MUNIA MAGNOS Rei¡#Aemter, nur vor Gro‹e. J‰ da# Absehen auf den Namen Magnus Also ›het da# Er‰e Emblema auf da# Königrei¡, da# zweyte auf den König, und da# dritte auf den Rei¡#Canzler. |

Erläuterung. Diese# drey‰ändige# Emblema, hat sein absehen, auf da# urälti‰e glorwürdig‰e Königrei¡ Sueden, auf de‹en ieztregirende Allerdur¡leu¡tig‰e Königli¡e Familie, und auf den Ho¡gebornen Ho¡Fürtre[li¡‰en Herrn Rei¡#Canzler.

Text 115, 1667

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I. Jn der Er‰en Bildung, ers¡einet da# uralte Chaldäis¡e Zei¡en der Allerhö¡‰heilig‰en dreyEinigen Gottheit, in einem Triangel drey Jodim, mit einem runden S¡ein ümgeben: da# dreye¿ deutet auf die dreyheit, die Runde auf die Einig- und Unendli¡keit Gotte#. Unten auf der ErdKugel, ers¡einet in der Gegend de# Königrei¡# Sueden da# Wappen de#selben, nämli¡ drey Kronen, wel¡e mit den obigen dreyen Jodim einen ganzglei¡en Gegens¡ein mit ihrer Stellung ma¡en. Diese Jodim und Kronen, werden dur¡ den von oben herabfallenden S¡ein glei¡sam zusammengefüget. Jn demselben i‰ zu lesen da# Wort DEUS, wel¡e# glei¡ al# ein Echo oder Widers¡all zurü¿ lautet SUED: imma‹en die Sueden au¡, von GOTT, die GOTHEN, glei¡wie von TEUT die TEUTs¡en, hei‹en. diese# bemerket die Obs¡ri[t: A NUMINE NOMEN. Von Gott die Gothen. Die Deutung i‰, daß da# Königrei¡ der Gothen, GOTT zum S¡irmherrn habe: daß e# hinwiederüm, da# vornem‰e Wonhau# der reinen Ehre und Lehre GOTte#, und deren mä¡tig‰e Bes¡irmerinn, auf Erden sey; daß inglei¡en die Suedis¡e Nation mit der Teuts¡en glei¡-uralter Ankun], ihre liebe S¡we‰er und mit ihr glei¡e# Namen# sey, wie dann Θεὸς, Teut, DEUS einerley Wort i‰, und da# Wort Gothen no¡ von der alten Suedis¡-Teuts¡en Spra¡-verwands¡a] zeuget. | II. Die Zweyte Bildung, ma¡et vor‰ellig, Zween Löwen, so einander ümfangen, ›nd der Königli¡e Suedis¡e und Chur-Pfälzis¡e WappenLöw: wel¡e, wie ›e beyde in ihren S¡ilden gekrönt ‰ehen, also i‰ iezt au# den Zweyen Eine Krone worden, wel¡e über ihrer beyde Häuptern s¡webet. Da# Absehen i‰, auf die ie”ige Königli¡e Suedis¡e Familie, wel¡e au# hö¡‰erwähntem ChurPfälzis¡em Hause her‰ammet. Wie dann au¡, vor dritthalbhuntert Jahren, Christophorus König in Sueden und Dennemark, au# dem Pfälzis¡en ChurHau# bürtig gewesen: dazumal der Pfälzis¡e Löw mit dem Suedis¡en glei¡sam Verlöbni# gehalten, wel¡e in dem Chri‰ruhmseelig‰en König Carolo Gustavo dur¡ eine unzertrennli¡e Heurat glei¡sam vollzogen worden. Die Deutung i‰ au# besagtem allbereit klar; neben dem, au¡ no¡ diese# darbey bemerket wird: daß, ob dieser vereinigung de# Ho¡Für‰li¡en Pfälzis¡en mit dem Königli¡en Suedis¡en Geblüte, die Kron der Ehren und hö¡‰er Glü¿seeligkeit s¡weben werde; wie ›¡ sol¡e# allbereit, in hö¡‰ruhmseelig‰-besagtem leztver‰orbenem König, der ganzen Welt gewiesen, al# dem die Natur selber eine Brü¿e über da# Meer gebauet, und de‹en Löwen-dapferkeit fünf mä¡tig‰en Feinden obge›eget. Uberda# wird damit angedeutet, daß die Suedis¡e Kron allein zu dapferen Löwen lu‰ habe, und dieselben zu krönen pflege, (besag alten Ruhm# der Löwen von Mitterna¡t,) und iezt mit so grö‹erer Ho[nung die Pfälzis¡e LöwenFamilie kröne. diß bemerket die Obs¡ri[t: DIADEMA LEONUM. Die Kron der Löwen. |

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III. Jn der dritten Bildung, ers¡einet ein Löw, vor einer StadtPforte aufre¡t ‰ehend: i‰ von Seiner Ho¡Gräfli¡en Excellenz de# Herrn Rei¡#Canzler# Ho¡Gräfli¡em WappenS¡ild abgesehen. Dieser Löw, hält in der einen Patte ein blo‹e# S¡werd, in der andern einen Brief mit herabhangendem Sigill. Die Deutung und da# Absehen i‰, auf die beyde der Cron Sueden hö¡‰ansehnli¡e Rei¡#Aemter, der Rei¡#Canzler#- und Rei¡#Feldherrn-Stelle: so beyde, theil# von hö¡‰genannter Seiner Ho¡Gräfli¡en Excellenz in person vertretten werden, theil# von dero ho¡ruhmseelig‰en Groß- und Herrn Vattern vertretten worden, und zwar, glei¡wie zu der Cron hohem Nu”en, also au¡ zu dero Ho¡gräfli¡en Hause# hoher Ruhm-Aufname. Und weil Seine Ho¡Gräfli¡e Excellenz den würdig‰en Namen Magnus mit Dero ho¡seelig‰em GroßHerrVattern gemein haben, al# diese Bildung erkläret, mit der Obs¡ri[t: HAEC MUNIA MAGNOS scilicet poscunt. Rei¡#-Aemter, nur vor GROSSE. Da# Er‰e Emblema, fa‹et ein LorbeerKranz, al# die uralte Kron gro‹er Monar¡en, und ihre# Haupte# EhrenS¡mu¿: darneben zeiget ›¡, eine Käyser#Kron, al# die Königinn unter den Blumen. Da# Zweyte Emblema, ümgibt ein Kranz von PalmZweigen, wie er vorde‹en den Löwenmütigen ›egha]en Helden aufgese”t worden. die Blume darneben, i‰ Fridelar, die dur¡ ›egha]e Dapferkeit erworbene Frieden#Ruh de# Königrei¡# bemerkend. Da# dritte Emblema, krönet ›¡ mit Ei¡enLaub, derglei¡en Kranz, bey den Römern, den Bes¡irmern einer Stadt oder Staat# aufgese”t worden, observatos cives: wie ›¡ hier einen sol¡en der Löw an der Pforte zeiget. die Neben-‰ehende Rose, wüns¡et der Ho¡gräfli¡en Familie, soviel arten hohen Glü¿wesen#, und soviel herrli¡e StammZweige, al# man an ihr Blätter zehlet. Der De¿el, i‰ mit WeinLaub verzieret: womit deroselben, Freude de# Herzen#, herzli¡ angewüns¡et wird. Links oben neben der Emblemzeichnung ist von fremder Hand eingetragen: "Oben Weinlaub | Lorbeerkranz | Keyser#kron". Links auf dem Rand vor "DIADEMA LEONUM." steht von derselben Hand: "Palmzweig | Ei¡eln", und links auf dem Rand vor "HAEC MUNIA MAGNOS" ist notiert: "Ei¡enlaub | Rosen". Links auf dem Rand vor dem zweiten Teil der Emblembeschreibung ist ein kleines Wappenschild gezeichnet, dessen obere Hälfte schraffiert, die untere punktiert ist; oben ist die Farbangabe "roht" und unten die Farbangabe "geel." notiert. Anders als zum Text Nr. 114 liefert das Tagebuch keine weiteren Aufschlüsse zur Verwendung von Birkens Emblemerfindung Nr. 115. Es ist aber unwahrscheinlich, daß das Glas nicht hergestellt worden sein sollte. Mit ziemlicher Sicherheit hat wieder die Glasschneiderei Schwanhardt die Anbringung des Emblems vorgenommen; vielleicht waren auch wieder der Maler Eimmart und der Glasschneider Schmied involviert. Das Glas für den schwedischen Reichskanzler konnte bisher nicht nachgewiesen werden.

Text 115 und Gedicht 116, 1667 und 1668

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2 Zween Löwen, der Pfälzis¡e und Suedis¡e Löw] Sowohl das Königreich Schweden als auch die Grafen von Pfalz-Zweibrücken führten in ihren damaligen Wappen Löwen. Nach der Abdankung von Königin Christina (1626-1689) war 1654 ihr Cousin Karl X. Gustav (zu ihm s. zu Text Nr. 63) aus dem Hause Pfalz-Zweibrücken König von Schweden geworden. – 4f. Ein Löw vor einem Mauer Thor (insignia Gardiana) ~ Jn›gel haltend] Das Wappen des schwedischen Reichskanzlers enthält u. a. das Motiv eines schwertschwingenden Löwen auf einem Befestigungsturm; s. Mortzfeld. Bd. 13 (1990), S. 243f., Nr. A 11829f. – 10 Belli seu Regni prudentia Tutrix] 'Klugheit schützt im Krieg und beim Regieren.' – 11 Pacis Custodia Robur.] 'Stärke bewacht den Frieden.' – 12 Magnum clarescere utroquè.] 'Den Großen haben beide Tugenden ausgezeichnet.'

Text 116: Ehren Gedi¡t An Seine Ho¡Gräfi¡e Excellenz Herrn Herrn Georg Ludwig Grafen von Sinzendorf, Freyherrn auf Ehrenbrunn Römis¡ Kayserli¡er Maje‰ät HofCammer Prae›denten etc. 120r-121v T3 Seine] S.r – T3 Ho¡Gräfli¡e] Ho¡Gr. – T3 Excellenz] Excell. – T4 Herrn (2x)] H. – T5 Freyherrn] Frh und etc.-Kürzel mit Punkt – T6 Römis¡] Röm. – T6 Kayserli¡er] Kays. – T6 Maje‰ät] Maj. – T7 HofCammer] HofCam ‾ er (ebenso 8 ‰immt – 9 zusammen – 10 Flammen – 19, 52, 64 Stamm – 29 nimmet – 41 Himmel# – 57, 61 Himmel) – T7 etc.] Kürzel mit Punkt – 1 der] Kürzel; ebenso 2, 6 (2x), 21, 22, 24 (2x), 25, 35, 44 (2. Position), 46, 47, 48, 54, 56, 57, 60, 70 – 2 springbrünnelt] springbrün‾ elt (ebenso 6 Brunn – 20, 28 nennt – 22 Trautmann#dorf – 24 Urbrunn) – 3 Flut,] Komma überschrieben – 4 theure] th überschrieben – 8 de‹en] durch Überschreibung und Ergänzung aus der – 8 und] u. (ebenso 10, 16, 27, 37, 43, 46, 50, 51, 55, 60, 64, 66) – 24 Urbrunn] Urb überschrieben und verschmiert – 30 man¡er] mit -erSchlaufe – 32 da#] Kürzel; ebenso 65 – 40 Sonderburg] mit der-Kürzel – 53 Preiß] ß aus # überschrieben – 55 ehren] durch Überschreibung aus Ehren (verschmiert) – 60 an.] vor dem Punkt Semikolon gestrichen – 63 rei¡] hinter r ein Buchstabe gestrichen Das Gedicht Nr. 116 ist im Rahmen der Bemühungen Birkens entstanden, am kaiserlichen Hof in Wien eine angemessene Vergütung für seine Arbeit am Spiegel der Ehren zu erhalten; s. dazu die entsprechenden Passagen in Birkens Korrespondenz der Jahre 1667/68 mit Gottlieb von Windischgrätz und die zugehörigen Kommentare in WuK. Bd. 9. Windischgrätz hatte Birken in seinem Schreiben vom 2.7.1667 (nc) empfohlen, nach der Fertigstellung des Ehrenspiegeldruckes dem Hofkammerpräsidenten ein Exemplar des Werkes zuzusenden, um von diesem Unterstützung am Hof für seine Bemühungen um eine weitere Entlohnung für seine Arbeit an diesem Geschichtswerk zu erlangen. Vorab sollte Birken an den Hofkammerrat Johann Gabriel Selb schreiben und ankündigen, er beabsichtige ein panegyrisches Werk für den Hofkammerpräsidenten zu verfassen, wofür er Selbs Rat einholen wolle. Dabei sollte Birken "deß O‰wer¿# glei¡samb nur zufälliger wei# und incidenter" erwähnen. S. Brief Nr. 156, Z. 44-53, des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 489, 1297; das Zitat Z. 49f.). Birken

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Apparate und Kommentare

hat diesen Plan genau entsprochen. Der Brief an Selb ist am 25.7.1667 abgeschickt worden (s. zu Brief Nr. 155, Z. 14f., des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 1294)). Nachdem der Ehrenspiegel dann gedruckt vorlag, hat Birken ihn an den Hofkammerpräsidenten geschickt – zusammen mit einem Brief und dem Gedicht Nr. 116. Hofkammerpräsident war damals Georg Ludwig von Sinzendorf (1616-1680; zu ihm s. Zedler. Bd. 37 (1743), Sp. 1726f.; ADB. Bd. 34 (1892), S. 409 (v. Györy); er erscheint auch im Verzeichnis des Personals der Hofkammer in Birkens Archiv: PBlO.C.404.3.6). Die Sendung an Sinzendorf war zusammen mit anderen einem Schreiben an Windischgrätz vom 25.5.1668 beigeschlossen, von dem kein Konzept existiert (I.370; PBlO.B.2.1.4, 83r): "84. S¡reiben an den ho¡gebohrnen Kühnen, mit | 85. an Herrn Cammer Prä›denten Grafen von Sinzendorf. | 86. an Herrn Obri‰en Cammerern Grafen von Lamberg, samt dem Project der Crainis¡en Chronik. | 87 an Herrn Ferdinand Persium." Zu der an Windischgrätz gerichteten Sendung gehörten auch sechs Exemplare des Ehrenspiegels, wie zum 23.5.1668 im Tagebuch notiert ist (I.369; PBlO.B.2.1.4, 82v): "Die 5 in roht Leder gebundene Exemplare vor die 5 grande# zu Wien, und da# Se¡‰e roh vor Herrn Persium, in 2 Pacqueten, wägen 52 Pfund Frau Krienerinn einzus¡lagen gesendet, vor da# Pfund 1 gros¡en bezahlet." Zum selben Datum sind an anderer Stelle die Frachtkosten verzeichnet (I.341; PBlO.B.2.1.4, 73v): 2 Gulden und 15 Kreuzer. Das Tagebuch des Jahres 1668 enthält ein Verzeichnis derer, die Birken mit Exemplaren des Ehrenspiegels beliefert hat (I.372; PBlO.B.2.1.4, 83v). Es umfaßt 37 Positionen; auch die Versanddaten sind jeweils verzeichnet. Für den 23.5.1668 sind als Empfänger mit den Nummern 16-21 verzeichnet Fürst Ferdinand von Dietrichstein, Graf Gundaker von Dietrichstein, Graf Georg Ludwig von Sinzendorf, Graf Johann Maximilian von Lamberg, Graf Gottlieb von Windischgrätz und Ferdinand Persius. Von dem Brief Birkens an Sinzendorf hat sich ein Konzept erhalten: Text Nr. 171 des Birken-WindischgrätzBriefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 522f., 1350-1354). Es entspricht genau den von Windischgrätz ein Jahr zuvor gemachten Vorgaben. Das Gedicht Nr. 116 wird darin als 'Probe' für das von Birken angeblich geplante panegyrische Werk für das Haus Sinzendorf ausgegeben (Z. 20-26): Eurer Ho¡Gräfli¡en Excellenz empfehle hiern䡉 i¡ au¡ in Unterthänigkeit, da# dem EhrenSpiegel vornen eingelegte tief‰-treu-gemeinte Ehrengedi¡te, die wollen sol¡e# mit dero gnädigen Anbli¿ Ehr beseeligen, und e# vor eine kleine Probe a¡ten meine# gro‹en Willen#, den i¡ habe, da i¡ hierzu mit Vors¡ub und Erlaubni# begnädiget werden mö¡te, von deroselben und dero ho¡gräfli¡en Hause# EhrenRuhme, mit beglorwürdigung Dero ho¡Für‰li¡en ho¡geliebte‰en Frau Gemahlinn Meiner gnädig‰en Für‰inn und Frauen Königund Ho¡für‰li¡en ankun]- und Stammhause#, ein Ehrgedä¡tni# auf die Na¡welt zu ‰i[ten. Man kann diesen Ausführungen entnehmen, daß Birken eine – wohl handschriftliche – Fassung des Gedichts Nr. 116 in das überschickte Exemplar des Ehrenspiegels eingelegt hat. Es erfüllte somit vordergründig die Funktionen eines Begleittextes für ein Buchgeschenk und einer Probe der literarischen Leistungsfähigkeit Birkens, letztlich aber diente es vor allem dazu, Sinzendorf zur Unterstützung von Birkens Bemühungen um zusätzliche Entlohnung für die Arbeit am Ehrenspiegel beim Kaiser zu ge-

Gedicht 116, 1668

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winnen. Das angekündigte panegyrische Werk für Sinzendorf hat Birken nie geschrieben. Sinzendorf hat auf Birkens Sendung nicht geantwortet. Er scheint sich aber dennoch nach einem klärenden Gespräch mit Windischgrätz für Birkens Interessen eingesetzt zu haben (s. Brief Nr. 172, Z.36-44, des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels und den zugehörigen Kommentar (WuK. Bd. 9, S. 524, 1357)). Nur wenige Tage nach dem Gespräch konnte Windischgrätz die Bewilligung eines sehr großzügigen Geldgeschenks sowie einer kaiserlichen Ehrenkette aus Gold für Birken melden: Text Nr. 173 des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 525, 1358f.). Birken hat daraufhin die Abfassung eines weiteren panegyrischen Gedichts für Sinzendorf in Aussicht gestellt (s. Konzept Nr. 175, Z. 12f., des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 527, 1362)), welches aber nicht zustande gekommen ist. Das Gedicht Nr. 116 ist auch im Kommentar zu Brief Nr. 171, Z. 20-26, des BirkenWindischgrätz-Briefwechsels ediert: WuK. Bd. 9, S. 1352-1354. Ein Druck des Gedichts ist nicht bekannt; es wird wohl auch keinen gegeben haben. 1 der Ehrenbrunn] Spiel mit einem Bestandteil des Titels des Adressaten des Gedichts (s. T5f.), welches das gesamte Gedicht durchzieht. Korrekt wäre eigentlich 'Ernstbrunn'; s. Zedler. Bd. 8 (1734), Sp. 1736. – 1f. die klare Claro#qvelle ~ springbrünnelt Silber-helle] 'Claros' ist das inspierierende Wasser der Musenquelle (s. Zedler. Bd. 6 (1733), Sp. 231). Gemeint ist also die Musenquelle Aganippe. – 12 Der Pindu#] Das zwischen Thessalien und Makedonien gelegene Gebirge galt als Sitz des Apoll und der Musen; s. Zedler. Bd. 20 (1739), S. 1528. – 17-20 Al# Hab#burg mit dem Rei¡ in O‰en ~ nennt sein theür‰e# Kind.] Hinweis auf die lange, seit Generationen andauernde Verbundenheit des Hauses Sinzendorf mit den Habsburgern. – 17 Al# Hab#burg mit dem Rei¡ in O‰en ward beglü¿et] Nach dem Sieg in der Schlacht auf dem Marchfeld 1278 erlangte Rudolf I. (1218-1291) die Herrschaft über die Gebiete des besiegten Ottokars II. Přemysl von Böhmen (um 1232-1278), darunter die Herzogtümer Österreich, Steiermark und Krain. – 18 de‹en Ehr' au# diesem Spiegel bli¿et] Das überschickte Exemplar des Spiegel# der Ehren ist gemeint, in den das Gedicht Nr. 116 eingelegt war. – 19 hat Euer Edler Stamm im Conrad s¡on gegrünt] Ein Conrad I. von Sinzendorf, dessen Vater das Schloß Sinzendorf erworben und sich und seine Nachfahren nach diesem benannt hat, ist für das Jahr 1270 nachgewiesen. Einer von dessen Söhne, Otto I. von Sinzendorf, soll König Rudolf I. gegen Ottokar II. Přemysl unterstützt haben. S. Fortse”ung de# Allgemeinen Hi‰oris¡en Lexici, Teil 2 (1740), S. 1218. Die Unterstützung Ottos I. von Sinzendorf für Rudolf I. wird auch im Zedler-Artikel zum gräflichen Haus Sinzendorf (Zinzendorf) erwähnt; s. Zedler. Bd. 62 (1749), Sp. 1127. – 21f. Wie ließe Lieb auf Eü¡ ~ den iezt die Sternen kü‹en!] Gemeint sein dürfte Reichsgraf Maximilian von Trautmannsdorf (1584-1650; zu ihm s. ADB. Bd. 38 (1894), S. 531-536 (Egloffstein)), der Onkel von Georg Ludwig von Sinzendorf. Sinzendorfs Mutter, Susanna von Trautmannsdorf, die Schwester Maximilian von Trautmannsdorfs, hatte 1608 Sinzendorfs Vater Pilgram von Sinzendorf (1576-1632) geheiratet. Trautmannsdorf wird die Karriere seines Neffen gefördert haben. – 23-37 Wa# thut selb‰ Leopold ~ und seinen TitelS¡mu¿.] Birken führt

540

Apparate und Kommentare

die zahlreichen Ehrungen und Ämter Sinzendorfs auf. Seine erfolgreiche Ämterlaufbahn hatte Sinzendorf schon unter Kaiser Ferdinand III. weitgehend absolviert: 1646 Vizepräsident der Hofkammer, 1653 Erhebung in den Reichsgrafenstand, 1653 Reichserbschatzmeister, 1656 Geheimer Rat. 1657, im Todesjahr Ferdinands III., wurde er Präsident der Hofkammer. – 29 Er nimmet Eü¡ zu ›¡ in seinen GoldFell-Orden] Sinzendorf war Ritter im Orden vom Goldenen Vlies (zu diesem s. zu Gedicht Nr. 104, v. 131). – 31-37 Jn Liebe gegen Eü¡ ~ und seinen TitelS¡mu¿.] 1651 war für den Kurfürsten von der Pfalz das Amt des Erz-Schatzmeisters als eines der Reichs-Erz-Ämter geschaffen worden. Man hatte dieses Amt erfunden, um einen Ausgleich für die Kurpfalz zu schaffen, nachdem das Reich-TruchseßAmt im Krieg an Bayern gefallen war. Im Wesentlichen bestand die Aufgabe des Erz-Schatzmeisters darin, bei zeremoniellen Anlässen, die Reichskrone dem Kaiser voranzutragen. 1653 hatte der Kurfürst die Grafen von Sinzendorf quasi zu seinen Stellvertretern in diesem Amt gemacht, indem für diese Familie das Amt des Reichserbschatzmeisters geschaffen worden ist. S. Zedler. Bd. 34 (1742), Sp. 991. – 37-40 Wa# hatte, Eü¡ zu zieren ~ die Eü¡, die Sonderburg, von Hol‰ein s¡i¿t' herau#.] Sinzendorf war in zweiter Ehe seit 1661 verheiratet mit der Herzogin Dorothea Elisabeth von Schleswig-Holstein-Sonderburg (1645-1725). – 40-48 und darinn mit dem Augu‰u#-Sohn ~ al# wie die Sonne, gibt.] Birken betont sein gutes Verhältnis zu Herzog Anton Ulrich von Braunschweig-Lüneburg. Die auffällige Betonung dieses Kontaktes geschieht sicher mit Blick auf die am Schluß des Gedichts Nr. 116 formulierte Unterstützungsbitte. Birken führt Sinzendorf vor, daß er ein 'würdiges Objekt' fürstlicher Gunstbezeigungen ist und nennt Herzog Anton Ulrich gewissermaßen als Bürgen. – 42f. befreundet Euer Hau# mit ~ mit Braunsweig] Die Heirat mit einer Herzogin war für Sinzendorf, dessen Familie ja 'nur' dem Grafenstand angehörte, ein großer Prestigegewinn. Birken inszeniert Sinzendorf hier vorsichtig als gleichberechtigten Partner von Fürsten. – 44f. der in der Wölpenburg ~ mit-‰ü”et] Herzog Rudolf von Braunschweig-Lüneburg hatte bereits 1667, ein Jahr nach seinem Regierungsantritt, seinen jüngeren Bruder Anton Ulrich zum Statthalter ernannt. Anton Ulrich war dadurch weitreichend an den Regierungsgeschäften des Herzogtums beteiligt; später wurde er offiziell zum Mitregenten; s. zu Gedicht Nr. 145. – 45 den mein kiel o] Teüts¡en Föbu# nennet] Das bestätigen etwa die Gedichte Nr. 48, 49, 54, 56, 85, 97, 101, 106, 130 und viele andere Texte in Birkens Archiv. – 47 der eine Jsabell, wie Jhr, au# Hol‰ein liebt] Herzog Anton Ulrich war mit Elisabeth Juliane von Holstein-Norburg (1634-1704) verheiratet. Zu Sinzendorfs Ehefrau s. zu v. 37-40. Isabella ist die spanische Form des Vornamens Elisabeth. – 4960 E# fa‹et ni¡t ein Blat ~ Eü¡ der Na¡welt sagen an.] Ankündigung eines panegyrisch-historiographischen Werkes zu Ehren Sinzendorfs und seiner Ehefrau; s. o. – 69 diß Bild] Gemeint ist das Gedicht Nr. 116. – 71f. Und, darf i¡ eine Bitt ~ au¡ ein Mäcäna# seyn.] Birkens eigentliches Anliegen: die Bitte um Fürsprache beim Kaiser in der Ehrenspiegel-Angelegenheit; s. o.

Text 117, 1667

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Text 117: Kupfer Titel, Zu Jhrer Gnaden Fräulein Margarethen Marien von Buwinghausen und Walmerode verteuts¡tem Lie¡t der Weißheit. 121v T3 Jhrer] Jhr. – T3 Gnaden] Gd. – T3 Fräulein] F. – T3 Margarethen Marien von Buwinghausen und Walmerode] M. M. v. B. u. W – 1 Weib#bild] Weib#b. (ebenso 4) – 2 der] Kürzel – 2 Sonne] ○ – 4 und] u. Dieser Entwurf für ein Titelkupfer gilt einem 1668 publiziertem Werk: Da# | Lie¡t der Weißheit/ | Zu | Erfors¡ung | deß Ursprung# und wah-|rer Eigens¡a[ten aller | Dinge | Den Weg zeigend. | Angezündet dur¡ den | Herrn von Charron, in | Franzö›s¡er Spra¡e. | Und nun übersezt | Dur¡ | Eine Teuts¡liebende Feder. | ULM/ bey Chri‰ian Balthasar | Kühnen/ im Jahr 1668. 1669 kam eine Titelauflage heraus. (S. Stauffer, 2007, S. 687-690.) Es handelt sich um eine Übersetzung von Pierre de Charrons (1541-1603) Werk De la sagesse, das 1601 erstmals erschienen ist. Verfasserin der Übersetzung war Margaretha Maria von Buwinghausen und Walmerode (1629 bis nach 1679; zu ihr s. Zedler, Bd. 4 (1733), Sp. 2047; Bircher, 1968, S. 87-97, 207-212). Birkens Kupfertitelentwurf Nr. 119, um den Frau von Buwinghausen in einem nicht erhaltenen Schreiben, das Birken am 19.2.1667 erhalten hat, gebeten haben muß, ist am 23.2.1667 an die Baronin geschickt worden (I.278; PBlO.B.2.1.4, 54r): "S¡reiben an Freulein von Buwinghausen 27 samt dem Entwurf eine# kupfertitel#." Auch der Text Nr. 117 ist also chronologisch nicht korrekt in die Sammlung eingeordnet worden. Stauffer, 2007, führt deshalb die Möglichkeit an, daß diese Tagebuchnotiz sich nicht auf den Text Nr. 117 beziehen könnte (S. 689): "Es kann allerdings nicht mit letzter Sicherheit gesagt werden, ob der im Brief angesprochene Entwurf mit demjenigen der Handschrift identisch ist, denn das Manuskriptumfeld legt eine spätere Entstehungszeit zwischen Mai und November 1668 nahe." Diese Skepsis ist angesichts der zahlreichen chronologischen Verwerfungen in der Sammlung im Bereich der Jahre 1667/68 unbegründet. Die sehr langwierige Vorgeschichte des Druckes der Charron-Übersetzung mit allen relevanten Tagebuchstellen und Konzepten von Briefen Birkens an die Baronin ist dargelegt im Birken-Rist-Briefwechsel zu Brief Nr. 20, Z. 20-22 (WuK. Bd. 9, S. 698-700) und soll hier deshalb nicht wiederholt werden. Zu diesen Zusammenhängen und Frau von Buwinghausens Charron-Übersetzung s. besonders Koloch / Mulsow, 2006. Das Titelkupfer des Druckes entspricht exakt Birkens Entwurf; die beiden Figuren links und rechts unterhalb der Personifikation der Weisheit werden durch die Bezeichnungen "OPINIO" und "CONSVETVDO" unterhalb ihrer Dastellung auf dem Sockel identifiziert (Abb. bei Koloch / Mulsow, 2006, S. 143). Birken hat am 9.6.1668 auch ein Ehrengedicht für die Charron-Übersetzung verfaßt, das auch als Erklärung des Titelkupfers gedacht ist; s. dazu den oben angeführten Kommentar im Birken-Rist-Briefwechsel. Es verwundert etwas, daß er dieses Gedicht nicht in die Sammlung Lorbeer-Wälder aufgenommen hat. Es lautet (Bl. (a 4)v-(a 6)r):

Apparate und Kommentare

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Ehren-Zuru[/ Mit Erklärung deß KupferTitel#. VJele ‰reben viel zu wi‹en/ s¡lukken Wiz/ mit gro‹en Bi‹en wie dort Polyfem/ hinein. Wann man Lie¡t su¡t im Gehirne/ 5

und da# Aug an ihrer Stirne: wird e# außgegraben seyn. Brillen/ auf der Nase ‰ehen/ Larven ›nd e#/ wa# wir sehen. Alle#/ i‰ nur Wind und Wahn/

10

der und al# die Blasen/ blehet; der/ al# einen Wetter-Han/ da# Gemüt im Eitlen drehet. Die Gewohnheit un# regieret; die do¡ auf dem Kopfe führet

15

den geohrten Mida#-Hut. Mei‰ wir nur/ al# wie die A[en/ einer auf den andern ga[en/ thun wa# der und jener thut. | An der Menge wir un# spiegeln;

20

und da# Herze fe‰ verrigeln vor der Warheit klarem S¡ein. Na¡ dem Sitt/ dem alten Gekken/ wir da# Leben ri¡ten ein/ in gewohnter Blindheit ‰ekken.

25

Gelben Koht man su¡t dur¡ Gei”en. Zorn/ muß und mit Flammen heizen. Stolz/ den Sinn auf Stelzen ‰ellt. Füllerey die Seel ertränket. Fleis¡e#lu‰/ den Gei‰ versenket.

30

Neid/ deß N䡉en Glü¿ anbellt.

Text 117, 1667

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Esel-faul ›nd wir und träge/ fortzugehn auf gutem Wege. Diese# vielgeköpfte Thier la‹en wir zur Höll un# tragen/ 35

da# von dannen kro¡ herfür. A¡! wer kan e# gnug beklagen? Mens¡! di¡ do¡ ni¡t so verni¡te/ kehre einwart# dein Ge›¡te/ geh in di¡/ su¡ di¡ in dir.

40

A¡! du mu‰ di¡ selber kennen/ wann man di¡ soll weise nennen. Jn der Seel wohnt deine Zier. Ha‹e/ wa# dein Wesen s¡ändet/ und verla‹e/ wa# di¡ blendet/

45

die Gewonheit und den Wahn. | di¡ der La‰er-La‰ entziehe: Siuh/ wa# di¡ erleu¡ten kan. Seele! na¡ dem Himmel ›he. Diß Bu¡ dir die Weißheit weiset:

50

Deren Lie¡t von Himmel reiset. Föbu#/ i‰ nur ein Gedi¡t: Gott i‰#/ der da Glanz und Wi‹en läßt auß seinem S¡o‹e s¡ie‹en. Eine Quell/ gießt Wiz und Lie¡t.

55

Kehr der Anda¡t Feuer-Spiegel aufwart# na¡ dem Sternen-Hügel! deine# Gei‰e# Fakel-Brand wird dardur¡ entammet gla‰en: Al#dann wir[et dein Ver‰and

60

unter di¡ die La‰er-La‰en. Daß wir lernen Klüger werden/ wandert heimli¡ je”t auf Erden Palla# selb‰/ der Weißheit Quell. Charron ö[nte zwar den Brunnen:

Apparate und Kommentare

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65

Un# kommt er von Jhr gerunnen Silber-klar/ Kri‰allen-hell. Jhr Ver‰and/ i‰ diese Fakkel; und deß wahren Lie¡t# Orakel/ Jhr Auroren Purpur-Mund.

70

Hier ein Kiel/ i‰ seine Zunge/ der in so s¡neewei‹er Hand s¡öner nie von Weißheit sunge. | Selb‰ ein Himmel/ ihre Stirne/ under dem Ge‰irn-Gehirne/

75

eine ni¡t/ zwo Sonnen zeigt: diese ›nd die Clare#-Brunnen/ darauß Feuer kommt gerunnen/ wann ihr Stral zu un# ›¡ neigt. S¡öner# konnte ›e ni¡t mählen:

80

Daß ›e un# mö¡t lehren zehlen Jhrer Tre[li¡keiten Meng. Zwar/ wa# kaum ein Bu¡ wird fa‹en/ dem i‰ wol ein Blat zu eng/ Jhr Ruhm heis¡et weitre Ga‹en.

85

Ehrt mir diese Erd-Göttinne/ der Kun‰-Göttinnen Für‰inne/ die ihr Musen-Söhne seyd. Krönt mit Ruhm die Himmelinne: ‰ikt von Gold der Sternen Zinne/

90

Jhr ein s¡öne# Ehren-Kleid. Kü‹et die gelehrte Hände mit der Bitte/ daß ›e sende no¡ mehr Bä¡e in die Welt/ Bä¡e/ die mit Weißheit ie‹en.

95

Strahlen-Huld vom Sternen-Zelt mü‹e ewig auf ›e s¡ie‹en. Der Ho¡-Wohlgebornen Fräulin/ al# ho¡fürtre[li¡en Ubersezerin/ opfert diese#

Text 117 und Gedicht 118, 1667 und 1668

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mit tiefs¡ön‰er Gnad-Empfehlung/ Der Erwa¡sene. Zu weiteren Drucken dieses Gedichtes s. Stauffer, 2007, S. 689. 1-3 Da# Kupfer, ~ Re¡ten Hand anzündet.] Vgl. v. 49-60 des Erklärungsgedichts. – 3 Sie tritt mit Fü‹en, den Siebenköp¡ten La‰erdra¡en.] Vgl. v. 25-36 des Erklärungsgedichts. – 3f. Neben dem Viere¿, zur re¡ten, ›”et Opinio] Wenn diese Angabe von der Perspektive der Weisheit her gedacht ist, dann ist sie zutreffend. Aus der Perspektive des Betrachters sitzt Opinio links. Wenn die Betrachter-Perspektive gemeint ist, dann wird eine entsprechende Zeichnung als Vorlage für das Kupfer angefertigt worden sein, so daß die Anordnung dann im Druck – wie üblich – spiegelverkehrt wiedergegeben worden ist. – 4 Opinio ein Weib#bild mit einer Larve und Brillen] Personifikation der Mutmaßerei und des 'Wahns'. Vgl. v. 1-12 des Erklärungsgedichts. – 4 zu Linken] S. zu v. 3f. – 4-6 Consuetudo, ein alter Mann, ~ VielSpiegel bes¡auet.] Personifikation der Gewohnheit, des Brauches. Vgl. v. 13-24 des oben mitgeteilten Erklärungsgedichts. – 5 VielSpiegel] Das Bild zeigt einen Spiegel, der aus vielen kleinen Einzelspiegeln besteht, so daß der Benutzer sich viele Male sieht.

Text 118: Dank-Lied An Seine Ho¡Gräfli¡e Excellenz Herrn Herrn Johann Maximilian Grafen von Lamberg Römis¡ Keyserli¡er Maye‰ät Obri‰en Cammerer. 122r-123v T1 CXVIII.] CXVIII – T3 Seine] S. – T3 Ho¡Gräfli¡e] Ho¡Gr. – T4 Herrn (2x)] H. – T5 Römis¡] Röm. – T5 Keyserli¡er] Keys. – T6 Maye‰ät] May – T6 Cammerer] Cam‾ erer (ebenso 12 Stammgelde – 21, 107 Himmel – 42 kommen – 76 Stamm – 101 Lamm) – 3 der] Kürzel; ebenso 5, 12, 18, 56, 60, 72, 78, 84, 87, 107 – 7 meinen] meinem – 14 Gnad] durch Streichung aus Gnadt – 16 au¡] a überschrieben – 17 Kettenglieder] mit der-Kürzel; ebenso 56 widerspri¡t – 31 und] u aus U überschrieben – 33 da#] Kürzel; ebenso 80, 83, 92, 101 – 38 würde.] vor dem Punkt ein Satzzeichen gestrichen – 42 Sol] durch Streichung aus Solt oder Soll – 43 muß] durch Überschreibung aus mü‰ – 44 und] u. (ebenso 62, 66, 78, 98, 99) – 48 Augu‰u#] ev. Augu‰en (Wortausgang überschrieben) – 49 Zeit!] vor dem Rufzeichen ungestrichenes Komma – 54 Ho¡ma¡t] ev. Ho¡ ma¡t – 56 widerspri¡t] ev. wider spri¡t – 74 Held!] Rufzeichen aus Komma überschrieben – 78 Jnful] überschrieben – 81 Adler] danach Komma gestrichen – 89 Mantuen#] # oberhalb der Zeile – 92 ‰egte] davor dasselbe Wort zunächst überschrieben, dann gestrichen – 106 aufgehen] ev. auf gehen – 107 müß] überschrieben aus muß – 111 Herr] davor ein Wort gestrichen – 112 bin.] danach ein Abschlußzeichen gestrichen Das Gedicht Nr. 118 ist am 6.11.1668 entstanden (I.403; PBlO.B.2.1.4, 93v): "Ehrengedi¡t Herrn Obri‰en Cammerern, Grafen von Lamberg, Lied von 104 Versen." Die Abweichung der Verszahlangabe von der Zahl der Verse im Gedichtmanuskript stellt die Tatsache, daß im Tagebuch von diesem Lied die

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Apparate und Kommentare

Rede ist, nicht in Frage. Ob die nach Wien versandte Fassung eine der Strophen der Version der Sammlung Lorbeer-Wälder nicht enthielt oder die Tagebuchnotiz fehlerhaft ist, läßt sich nicht überprüfen. Adressat des Gedichts war Johann Maximilian Graf von Lamberg (1608-1682; zu ihm s. Zedler. Bd. 16 (1737), Sp. 284-286; ADB. Bd. 17 (1883), S. 538-540 (Felgel); Wurzbach. Bd. 14 (1885), S. 30f.), der das Amt des Obersten Kämmerers bekleidete. Der Spiegel der Ehren enthält S. 1308f. einen Abriß – mit Stammtafel – der Geschichte des gräflichen Hauses Lamberg, in dem Johann Maximilian von Lamberg besonders gewürdigt wird. Birken hatte sich im Rahmen seiner Bemühungen um eine kaiserliche Vergütung für seine Arbeit am Spiegel der Ehren auch brieflich an Lamberg gewandt; s. zu Brief Nr. 155, Z. 12f., des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 1292-1294). Auch Lamberg gehörte 1668 zu denjenigen, denen Birken ein Exemplar des Ehrenspiegels zusandte; s. zu Gedicht Nr. 116. Er hat sich in einem Brief vom 7.7.1668 nc (PBlO.C.188.1) dafür bedankt. Das Gedicht Nr. 118 ist mit einer Sendung Birkens an Gottlieb von Windischgrätz zusammen mit dem Gedicht Nr. 119 und weiteren Beilagen am 9. oder 19.12.1668 nach Wien geschickt worden; zur problematischen Datierung dieser Sendung s. zu Text Nr. 176 im Birken-Windischgrätz-Briefwechsel (WuK. Bd. 9, S. 1363). Ein Druck des Gedichts Nr. 118 ist nicht bekannt. Es ist auch als Text Nr. 176a des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels ediert: WuK. Bd. 9, S. 530-532, 1365-1367. T2 Dank-Lied] Zu danken hatte Birken für Lambergs Unterstützung in der Ehrenspiegel-Angelegenheit (s. o.). Birken war im Sommer 1668 vom Kaiser mit einem großzügigen Geldgeschenk sowie mit einer goldenen Kette, an der ein Medaillon mit dem Portrait Kaiser Leopolds I. angehängt war, bedacht worden; s. zu Text Nr. 173 des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 1358f.). – 1-8 Nun, so wird mir dann erneut, ~ ein Ho¡teure# Kettenband.] Zur ersten Verleihung einer Gnadenkette anläßlich der Erteilung von Palatinat und Adel s. Briefe und Konzepte Nr. 31, Z. 20-22; Nr. 34, Z. 19-28; Nr. 43, Z. 16f.; Nr. 49, Z. 34-36; Nr. 50, Z. 43f.; Nr. 51, Z. 5-12, des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 311f., 316, 326, 332, 349, 349f.). Graf von Lamberg war an den damaligen Bemühungen für Birken nicht beteiligt gewesen. – 15f. daß Peru mir mü‹en färben | au¡ ein teure# Kettengold.] Das damals in Europa verarbeitete Gold kam zu großen Teilen aus Südamerika. – 17f. Wie die Kettenglieder, hängt | eine Gnade an der andern:] Knappe Zusammenfassung der Kontinuitätsfeststellung in der zweiten Strophe und Überleitung zur Erklärung der Kontinuität eigenen Verhaltens in der dritten. – 25 Bild vom Teüts¡en Jupiter!] Gemeint und angeredet ist das Portraitmedaillon an der Gnadenkette; s. zu T2; s. Portrait-Stich Birkens vor der Redebind- und Di¡tkun‰ (1679). – 28-32 da die Treü-entbrennte kerzen ~ ewig lesen au¡ die Prob.] Hinweis auf die eigene Dichtung als Treue- und Dankbekundung. – 33-38 A¡! ein Gold, da# Leopold ~ mehrt de# Ringe# güldne würde.] Abermals ist von dem Bild-Medaillon die Rede. – 39f. Also soll au¡, diese Zierde, | ein Preiß meiner Jahre seyn.] Birken trug die beiden Ketten bei seinen Amtshandlungen als Comes Palatinus; s. Konzept Nr. 157, Z. 104-106, des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 494; s. ferner die Tagebuchnotiz zum 20.10.1669 (PBlO.B.2.1.5,

Gedicht 118, 1668

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38v/39r): "Den Actum Notariatûs verri¡tet [...] | Habe hierbey die 2 Güldene Ketten und da# Gesells¡a]-band angetragen." – 41-48 Wer erwirbt mir diese Gnad? ~ da# mi¡ zum Augu‰u# führt.] Birken analogisiert sein durch den Vermittler Lamberg bewirktes Verhältnis zum Gnaden gewährenden Kaiser mit dem der Dichter Ovid, Vergil und Horaz zum Imperator Augustus, das er als durch Gaius Cilnius Maecenas bewirkt darstellt; Graf von Lamberg wird dadurch Maecenas gleichgesetzt; s. auch Str. 7. – 56 ob der Neid s¡on widerspri¡t] Anspielung auf die Petrus Lambeck (zu ihm s. zu Gedicht Nr. 104) und den Verlegern des Ehrenspiegels, Michael und Johann Friedrich Endter, unterstellte Mißgunst, die im Briefwechsel mit Windischgrätz in den Jahren 1667/68, wenn es um die Ehrenspiegel-Angelegenheit geht, immer wieder zum Ausdruck kommt; s. etwa Konzept Nr. 160 des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 497-499). – 57-60 Billig auf dem Herz-altar ~ ô ihr Föbu# der Gelehrten!] Das pluralische Prädikat "ehrten" (v. 58) gehört zum formal singularischen, inhaltlich pluralischen Subjekt "MusenS¡aar" (v. 59). Auf welche Verdienste des Grafen von Lamberg als Wissenschafts- und Kunstförderer – schon in Birkens Brief an ihn vom 15.6.1667 wird er als Kunstfreund und Mäzen gerühmt (s. zu Brief Nr. 155, Z. 12f., des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 1292-1294)) – und auf welche literarischen Ehrungen desselben Birken sich bezieht, ist unermittelt. – 61-64 Jhr, orakel! wann man fragt ~ un# die Freuden-antwort sagt.] Mythisierende Überhöhung des Anteils, den nach Birkens Meinung Graf von Lamberg am guten Ausgang seiner Sache gehabt hat. Wahrscheinlich liegen Informationen zugrunde, die der vom Text Nr. 173 des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels vertretene verlorene Brief enthalten hatte. – 65-72 Wer i‰ Edler al# ein Held, ~ i‰ der Musen Federkiel.] S. zu v. 57-60. Daß der Ruhm von Mäzenaten durch die Dichter ausgebreitet werde, ist ein von Birken immer wieder behandeltes Thema. – 73-80 Diese hat s¡on lange Zeit, ~ da# Geblüte zeigt der Muht.] Mit "Diese" (v. 73) ist die "Trompete" (v. 71) bzw. der "Federkiel" (v. 72) gemeint. Birken bezieht sich hier und für das Folgende vielleicht auf das vom Grafen Lamberg dem Reichshofratsagenten Ferdinand Persius (Lebensdaten unermittelt) gegenüber erwähnte genealogische Werk des Benediktiners Gabriel Bucelin (1599-1681); s. zu Brief Nr. 155, Z. 12f., des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 1292-1294). Zu Vertretern des Geschlechts mit Fürsten- und Bischofswürde s. Ehrenspiegel, S. 1308f.; Zedler. Bd. 16 (1737), Sp. 286ff. – 81-88 Al# dort, seinen Adler Eü¡, ~ die au# eurem Munde ›ht.] Vom Kaiser Ferdinand III. war Graf von Lamberg als Botschafter nach Madrid geschickt worden und hatte dieses Amt sieben Jahre lang inne (s. ebd.; Sp. 285). – 89-93 Mantuen# sein Keyser-A‰ ~ zu dem Ehrenplan die Bahn.] Vgl. Zedler (ebd.): Al# an. 1651 der Kayser Ferdinandus III. die Mantuanis¡e Prin”eßin Mariam Eleonoram, zu seiner dritten Gemahlin erwählet hatte, wurde er, al# ihr ober‰er Hof-Mei‰er, na¡ Mantua gesendet, ›e von da na¡ Wien abzuholen. [...] Kur” darauf ma¡te ihn der Kayser Ferdinandus III. zum wür¿li¡en geheimen Rath, und s¡i¿te ihn al# Bots¡a[ter na¡ Spanien [...].

Apparate und Kommentare

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– 94f. Bald seit ihr au¡ Ritter worden | in dem gro‹en Vellu#-Orden] In den Orden des Goldenen Vließes wurde Graf Lamberg vom spanischen König Philipp IV. aufgenommen (s. ebd.). – 97f. Jezt ihr unsrem Jupiter | an dem Ohr und herzen ›”et] Das Amt des Obersten Kämmerers wurde dem Grafen von Lamberg 1665 übertragen (s. ebd.). – 100 wie beym Föbu# Pho#phor, bli”et] "Pho#phor" ist der Morgenstern. – 101f. do¡ da# Lamm ihr iederzeit | ma¡t am hoheit-Berge ‰ehen] Schmeichelhaftes Spiel mit dem Namen des Adressaten. – 109f. Und eü¡ sollen höher hin | die verdien‰e# Flügel tragen.] 1675 wurde Graf von Lamberg noch das Amt des Obersthofmeisters übertragen (s. ebd.).

Text 119: An Seine ho¡Gräfli¡e Excellenz den ho¡gebohrnen Kühnen, Meinen gnädigen Mecäna#. Dank-Gedanken. 124r-125v T2 Seine] S. – T2 ho¡Gräfli¡e] ho¡Gr. – T2 Excellenz] Excell. – T4 gnädigen] gnäd. – 4 eine] durch Streichung aus meine – 9 Euru#!] Rufzeichen aus Komma überschrieben – 10 zusammen] zusam ‾ en (ebenso 26 kommen – 28 genommen – 53, 69, 102 Himmel) – 13 da#] Kürzel; ebenso 24, 39, 49 – 15 wieder] mit derKürzel; ebenso 29, 43, 52, 98; ebenso 28, 59 wider – 50 darnieder – 19 Theon] e überschrieben oder verschmiert – 20 er bei‹en] dazwischen senkrechter Worttrennungsstrich | – 21 und] u. (ebenso 42, 47, 57, 59, 104) – 22 mit] t überschrieben – 24 der] Kürzel; ebenso 25, 41, 43, 44, 46, 53, 97 – 32 neue] n überschrieben – 37 Berill] r überschrieben – 41 überhin] am Wortende ein Buchstabe gestrichen – 45 Bra‰] r oberhalb der Zeile – 59 in] im – 64 regten] davor ein Buchstabe gestrichen – 68 nur war no¡] 3

2

1

no¡ war nur – 74 seit] t überschrieben – 79 mi¡] h nachträglich verdeutlicht, ebenso 103 – 81 Held!] Rufzeichen aus Komma überschrieben – 90 Seinen] S aus s überschrieben Das Gedicht Nr. 119 ist am 25.11.1668 entstanden, wie das Tagebuch bestätigt, wo es in der Rubrik Scripta aufgeführt wird (I.403; PBlO.B.2.1.4, 93v): "Ehrengedi¡t an Herrn Grafen von Windis¡grä”. 104 Verse." Zum selben Datum ist in der Rubrik TagVerlauf (I.412; PBlO.B.2.1.4, 96r) festgehalten: "Poëti›rt." Es handelt sich um ein Dank-Gedicht an Gottlieb von Windischgrätz für dessen Unterstützung in der Ehrenspiegel-Angelegenheit 1667/68. Das Gedicht Nr. 119 ist zusammen mit dem Gedicht Nr. 118 und weiteren Beilagen für andere Empfänger am 9. oder 19.12.1668 an Windischgrätz nach Wien geschickt worden; zur problematischen Datierung dieser Sendung s. zu Text Nr. 176 im Birken-Windischgrätz-Briefwechsel (WuK. Bd. 9, S. 1363). Ein Druck des Gedichts Nr. 119 ist nicht bekannt. Es ist auch als Text Nr. 176 des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels ediert: WuK. Bd. 9, S. 528-530, 1363-1365. 1f. Danno¡ mu‰ du ni¡t, ô Neid! | mi¡ vers¡lingen in den Ra¡en.] Das Zentralmotiv der Vorwürfe Birkens gegen Lambeck und die Verleger (s. zu Gedicht Nr. 118, v. 56) wird im Rückblick personifiziert; die Anrede an den "Neid" beherscht die Strophen 1-5; die Schlußbitte der letzten (v. 103f.) nennt ihn

Gedicht 119, 1668

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als weiterhin potentiell bedrohlich. – 5f. Sey de# Adler# Donnerkeil, | meine Ho[nung zu zers¡mettern!] Als Auswirkung der Mißgunst wird die langdauernde Erfolglosigkeit des Bemühens um Anerkennung durch den Kaiser ins Spiel gebracht. Zur Bildlichkeit s. Konzept Nr. 174, Z. 12f., des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 525). – 7f. no¡ i‰ einer von den Göttern, | der ›e zu erretten eil.] Wie mit "meine# Föbu# warme Glut" (v. 16), "Er" (v. 17), "er" (v. 20), "ein Hercule#" (v. 27), "Gottlieb" (v. 57), "Dieser theure kühne Held" (v. 61), "Theseu#" (v. 71) ist Windischgrätz gemeint, der erst in v. 73 in Anknüpfung an die letzte dieser Nennungen direkt angeredet wird. Die Bezeichnung "Götter" wird sonst von Birken nur für Regenten verwendet. – 9-16 Du, mein Euru#! ~ meine# Föbu# warme Glut.] Für die Darstellung von Glück und Unglück verwendet Birken häufig Wettermetaphorik. "Euru#" ist der Wind aus Osten. Hier steht er als Bezeichnung für Sturm oder Unwetter für den eingangs angeredten "Neid". – 17-20 Zanne‰ du: ~ deine# soll er bei‹en.] 'Zeigst du Zähne', 'Schaust du grimmig'. Das Grimmsche Wörterbuch (Bd. 15, 1956, Sp. 256f.) verzeichnet die Bedeutungen 'den Mund aufsperren', 'Zähne zeigen', 'das Gesicht verziehen aus Neid, Schmerz oder Freude'. Theon war nach Horaz, ep. 1.18, v. 81f., ein Schmähsüchtiger; von antiken Kommentatoren wurde er als der Freigelassene Luthienus Theon identifiziert; s. Kiessling / Heinze. Bd. 3 (1657), S. 173. Man darf annehmen, daß Birken auf die Kritiker zielt, die seiner Meinung nach das negative Votum des Kaisers über den Ehrenspiegel (s. Brief Nr. 172, Z. 24-26, des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 524)) veranlaßt haben. – 21-40 dreykopf Cerber! Zürn und bell! ~ selber s¡wi”e‰ mit gebrüll.] Auf die Dreiköpfigkeit des Unterweltwächters Cerberos wird Birken die Dreizahl (Petrus Lambeck, Michael und Johann Friedrich Endter; s. zu Gedicht Nr. 118, v. 56) der von ihm beschuldigten Neider wegen hingewiesen haben. Cerberos wurde nach Homer (Ilias 8, v. 366f., Odyssee 11, v. 623ff.) von Herkules bezwungen. – 26 Megära] Eine der Erynnien (s. Der kleine Pauly. Bd. 3 (1969), Sp. 1138); zu ihrer Ikonographie gehört die Geißel (v. 32). – 37 mein Berill] Als Anrede an Cerberos bzw. an den Neid nur dann sinnvoll, wenn die grüne Farbe dieses Edelsteins gemeint ist. – 45-48 Hab i¡ s¡on, in diesem Bra‰, ~ gönnt mir, na¡ dem Rasen, Ra‰.] Zur Behauptung finanzieller Einbußen auch nach der kaiserlichen Anerkennung s. Konzept Nr. 175, Z. 2-4, des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 527). Zur Schiffahrtsbildlichkeit s. Konzepte Nr. 162, Z. 80-82; Nr. 163, Z. 45-47; Nr. 166, Z. 4f., des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 506, 508, 511). – 49-56 Wer weiß, wo einmal da# Meer, ~ der der Uns¡uld fället bey.] Vgl. Konzept Nr. 175, Z. 4, des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 527). – 60 s¡ellig] Das Grimmsche Wörterbuch (Bd. 8, 1893, Sp. 2502) nennt die Bedeutungen 'aufgebracht', 'wütend', 'rasend'. – 61-64 Dieser theure kühne Held, ~ regten Amtriten-Feld.] Zur Schiffahrtsbildlichkeit s. zu v. 45-48. Birken spielt auf Windischgrätz' Ordensnamen in der Fruchtbringenden Gesellschaft an. Amphitrite ist Göttin bzw. Personifikation des Meeres (s. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 317), das hier zusammen mit den "Norden" (v. 63), den rauhen Nordwinden, für die Unsicherheiten des Lebens steht. – 65-67 Jn de# Neide# Labyrinth ~ daß i¡ mi¡ entwi¿eln künd.] Vgl. Konzepte Nr. 161, Z. 9; Nr.

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Apparate und Kommentare

170, Z. 1-3, des Birken-Windischgrätz-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 503, 521). Mit "entwi¿eln" ist 'hinauswickeln', 'hinausfinden' gemeint. – 71f. einen Theseu# mir ges¡i¿et, | der mi¡ führte au# dem Bra‰.] Birken analogisiert sich mit den 14 jungen Athenerinnen und Athenern, die Theseus nach der Tötung des Minotaurus aus dem Labyrinth führte; s. Der kleine Pauly. Bd. 5 (1975), Sp. 750f.; Bd. 1 (1964), Sp. 543-545; Tripp, 2001, S. 513. – 73-80 Theurer Graf! da# waret ihr: ~ Föbu#! eure Huld an›ht.] Blick auf die jüngsten und Rückblick auf die früheren Gunsterweise und Hilfsaktionen, die Birken durch Windischgrätz zuteil geworden waren, und auf die eigenen literarischen Dankbekundungen. – 87 so¡tet] 'leidet', 'schwach ist': von Birken häufig verwendete Verbform. Das Grimmsche Wörterbuch (Bd. 10. Abt. 1, 1905, Sp. 1388f.) kennt nur die Form 'sochen' mit der Bedeutung 'kränklich sein'. – 89-92 Einem Wa‹ertrunk will Er, ~ er lä‹t unvergolten keinen.] Vgl. v. 97-100. Vielleicht Anspielung auf Lk 6.38.

Text 120: Antwort Thon, auf der Ho¡gebohrnen Nymfe Urania Klag-Lied. 125v-129r T3 Ho¡gebohrnen] Ho¡geb. – T3 Nymfe] danach gestrichen Coris – T4 Urania] in kleinerer Schrift nachträglich zwischen T3 und T5 eingefügt – 5 der] Kürzel; ebenso 14, 20, 26 (2x), 36, 55, 65, 69, 84, 98, 105, 115, 129, 132, 142, 143, 158, 167, 179, 196, 200, 201, 207, 220 – 8 und] u. (ebenso 24, 44, 53, 64, 104, 113, 135, 147, 153, 195, 200, 219) – 11 mit] durch Überschreibung und Streichung aus mi¡ – 15 bi#her] # aus ß überschrieben – 19 der] den – 21 Herz] durch Überschreibung aus Treu – 22 oder] mit der-Kürzel; ebenso 25 ander‰ – 161 S¡werder – 23 darbey:] vor dem Doppelpunkt Komma gestrichen – 24 Herz] Herz' – 28 der] verschmiert – 28 der] r überschrieben – 31 komm] kom ‾ (ebenso 37, 41 Himmel – 50 verdammt – 106 kommen – 108 vernommen – 141 Lamme# – 143 Flammen) – 41 5.] 5 (ebenso 171 18. – 191 20. – 201 21.) – 41 Erd] durch Streichung aus Erden – 47 da#] Kürzel; ebenso 49, 52, 111, 165 – 52 hab'] durch Streichung und Überschreibung aus hätt' – 54 zehltet] erstes t oberhalb der Zeile – 63 ein] n verschmiert – 69 diß] ß aus # überschrieben – 81 bitt'] tt überschrieben – 83 nit] danach Komma gestrichen – 93 iemal#] durch Streichung aus niemal# – 102 von] vom – 109 wär] ä überschrieben – 117 Gei‰#] durch Überschreibung aus Gei‰e# – 117 Altan] n überschrieben – 121 erleu¡te] die Transkription erleu¡tet in WuK. Bd. 12, S. 55, ist zu korrigieren – 133 Jesum] m unterhalb der Zeile – 136 Freünden] Freü‾ den – 146 glei¡,] Komma unsicher, da in engem Zusammenhang mit der Streichung eines Wortanfangs – 146 Herze] H aus h überschrieben – 161 ja] davor ein Wort oder Wortanfang gestrichen – 174 Jhr] Jhn – 208 au#] # überschrieben – 212 ‰ra[en] s aus S überschrieben Die Versendung des Gedichtbriefes Nr. 120 hat Birken zum 14.12.1668 in das Tagebuch eingetragen (I.407; PBlO.B.2.1.4,94v): "135. Literae Poeticae, ad Illustrem Uraniam." (Die Zählung ist falsch; Birken hat im Tagebuch kurz vorher auf die Briefnummer 173 die Zahl 124 folgen lassen, nicht der erste Fehler bei der Registrierung eigener Briefe in dem chaotisch systematisierten Tagebuch des Jahres 1668.) Die Abfassung des Gedichtbriefes hat er in einer anderen Rubrik zum selben Tag fest-

Gedicht 120, 1668

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gehalten (I.404, PBlO.B.2.1.4,93v): "Lied an Uranien 220 Verse." Adressatin ist Catharina Regina von Greiffenberg (zu ihr s. zu Gedicht Nr. 78). Im Brief Nr. 38 vom 1.1.1669 nc des Birken-GreiffenbergBriefwechsels (WuK. Bd. 12, S. 56-69) reagiert Frau von Greiffenberg u. a. auf das Gedicht Nr. 120. Die beiden Verse 196 und 199 des Gedichtbriefes werden sogar zitiert (Z. 101). Der Gedichtbrief, von welchem wir natürlich nur den Hauptbestandteil kennen – im Konzeptbuch PBlO.B.5.0.41 hat er keine Spur hinterlassen, es muß aber eine epistolographische Umrahmung gegeben haben –, steht im Kontext der Kontroverse Frau von Greiffenbergs mit dem Oedenburger Pastor Christoph Sowitsch (16221692); s. dazu Laufhütte, 1991(2), abermals 2007, sowie die entsprechenden Texte und Kommentare in WuK Bd. 12. Birken reagiert auf eine seit der Versendung des Briefes Nr. 36 des Birken-GreiffenbergBriefwechsels offensichtlich veränderte Situation. Sie wird im Gedichttext hinreichend kenntlich. Inzwischen war aus Oedenburg die Antwort auf das Rechtfertigungsschreiben eingetroffen, von dessen soeben erfolgter Versendung C. R. v. Greiffenberg im Brief Nr. 35 am 28.8.1668 nc berichtet hatte; und diese Antwort entsprach nicht den Erwartungen der Schreiberin. Ihrer Ankündigung im Brief Nr. 35 aber (WuK. Bd. 12, S. 47, Z. 79), "sobald Mein bott komt, will J¡# glei¡ beri¡ten", hat sie – zumindest Birken gegenüber – nicht entsprochen. Zur Zeit der Abfassung des Briefes Nr. 36 des BirkenGreiffenberg-Briefwechsels hat Birken vom Vorliegen der Antwort mit Sicherheit noch nicht gewußt, vielleicht gab es sie auch da noch nicht. Zum Zeitpunkt der Ausfertigung und Versendung des Gedichtbriefes aber – beides am selben Tag! – war er informiert. Aber nicht nur das: er fühlte sich wegen unfreundschaftlicher Teilnahmslosigkeit angeklagt. Anlaß dafür können nur Äußerungen Frau von Greiffenbergs gegenüber ihrer in Nürnberg lebenden besten Freundin Susanna Popp gewesen sein, und sie müssen ganz oder teilweise in Gedichtform erfolgt sein, in einem "Klag-Lied", sonst wäre die Überschrift des Birkenschen Gedichtes nicht zu erklären, ganz gleich, ob sie schon Bestandteil des Briefes Nr. 37 war oder nicht. Daß C. R. v. Greiffenberg auf Bedrängniserfahrungen mit Gedichten reagierte, die sie Vertrauten als Abbilder ihres Seelenzustandes mitteilte, bezeugen die Briefe 3a und 4 des Birken-Greiffenberg-Briefwechsels und manches Spätere. Leider muß das "Klag-Lied", das hier zum Auslöser wurde, als verloren angesehen werden, wie so vieles aus der Feder dieser Dichterin. Birkens Praxis in anderen Vorgängen poetischen Reagierens läßt allerdings darauf schließen, daß dieses Gedicht dem seinen die metrische Gestalt bzw. die Strophenform vorgegeben hat; s. Laufhütte, 1994. Das wird schön bestätigt durch das kurze Zitat aus dem "Klag-Lied" im Text Nr. 39a, Z. 450-454, des Birken-Greiffenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 12, S. 77). Trotz des wie üblich z. T. der modischen Bukolik entlehnten Vokabulars hat Birkens Gedicht einen höchst konkreten 'Sitz im Leben'. Es ist Rechtfertigung, höflich eingekleidete Anklage, Tröstung und Angebot von Unterstützung auch in der Oedenburger Angelegenheit in einem. Viele Motive dieses Gedichtes finden sich in der wenig später entstandenen Apologia Connubialis Jllustris Uraniae (Brief Nr. 39a des Birken-Greiffenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 12, S. 64-82)) wieder. Die offensichtliche Eile, mit welcher Birken für Klarheit zu

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Apparate und Kommentare

sorgen bestrebt war – Abfassung des langen Gedichtes und Versendung desselben an einem Tag –, läßt vermuten, daß auch die neue Situation erst unmittelbar vorher eingetreten war. Das Tagebuch verzeichnet für den 12.12.1668 (I.413; PBlO.B.2.1.4,96v): "Die liebe Frau Poppinn eingespro¡en. ein S¡ä¡tele mit Oe‰errei¡is¡em Safran mitgebra¡t." Vielleicht war da gerade Post aus Seisenegg angekommen. Ein Druck des Gedichts Nr. 120 ist nicht bekannt. T3 Urania] Daß dieser Name nachträglich anstelle des ursprünglich im Titel verwendeten Coris eingesetzt wurde, deutet auf eine gegenüber der Entstehungszeit des Gedichtes spätere Eintragung in die Sammlung Lorbeer-Wälder. Birken verwendet den Namen Coris für C. R. v. Greiffenberg erst seit Konzept Nr. 53 des Birken-Greiffenberg-Briefwechsels. – 1 Eine Göttinn nennt mi¡ Freund.] Diese scheinbar hypertrophe Metaphorik dient der Analogisierung C. R. v. Greiffenbergs – über ihren Namen Uranie – mit Christus, welche die Eingangsstrophe vollzieht. – 11f. Zwar mit diesem Titel ~ mi¡ lang‰ geadelt] S. Brief Nr. 2 des Birken-Greiffenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 12, S. 4). – 31f. Und nun ~ meine Treüe.] Wohl Anspielung auf die Titelkomponente "Klag-Lied" im anlaßgebenden Gedicht. – 36-38 da# hieß fallen ~ im Himmel i‰; | au# dem Crösu# Jru# werden] Zwei Kontrastierungen, welche die Situation des sich unerwartet ausgestoßen Wähnenden andeuten sollen. Die zweite stellt dem nach Herodots Erzählung sprichwörtlich reichen und glücklichen König von Lydien den ebenso redensartlichen Homerischen Bettler Irus gegenüber. – 49 da# eine Ohr] Wie mit der Metapher "All-Aug" (v. 15) ist Gott gemeint. – 51f. Gönnt mir ~ Eü¡ da# Aug verbunden] Der Adressatin wird mit Vorsicht eine Deutung ihres Verhaltens angeboten, nach welcher Situationsbefangenheit momentan die Wahrnehmung getrübt habe. Das Angst-Motiv muß in dem zugrunde liegenden Gedicht C. R. v. Greiffenbergs eine wichtige Rolle gespielt haben; s. v. 88, 197f., 200; s. auch die Erwähnung der "Gewi‹en#Ang‰" im Brief Nr. 38, Z. 43f., des Birken-Greiffenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 12, S. 58). – 59f. J¡ sag', a¡! ~ mir unre¡t thut.] Astrée ist die Titelheldin des berühmten Schäferromans von Honoré d'Urfé, Inbegriff einer Tugendheldin. Dieser Name wird hier der vergleichbaren Wortbedeutung wegen mitsamt seiner Aura als Äquivalent für den ohnehin hochbewerteten Namen Uranie verwendet. – 71f. Allen Beyfall ~ mir gefunden.] Gemeint ist die Rechtfertigungsschrift, von deren Versendung an Christoph Sowitsch im Brief Nr. 35 des Birken-Greiffenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 12, S. 45-48) berichtet worden war und die mit diesem Brief abschriftlich an Susanna Popp und damit zu Birkens Kenntnis gelangt war. – 73-75 Aber, daß da# Lä‰ergi] ~ erfuhr' i¡ iezt zule”t.] Gemeint ist die von C. R. v. Greiffenberg offenbar als feindselig empfundene und entsprechend dargestellte Antwort aus Oedenburg, die Birken noch nicht kennt. Die Formulierung unterstützt die Vermutung, daß Birken vom Vorliegen der Antwort und von der gegen ihn selbst gerichteten Anklage erst soeben erfahren hat. – 81-84 La‹t Eü¡, Nymfe! tie[ i¡ bitt' ~ o]mal# na¡ der antwort fragen?] Susanna Popp ist gemeint. Auch dieser Hinweis Birkens, daß er sich häufig nach der Reaktion aus Oedenburg erkundigt habe, spricht für Bekanntwerden ihres Vorliegens erst zu einem späten Zeitpunkt. – 85-87 Und weil i¡ hierauf ~ die meine so geharrt.] Nachträgliche

Gedicht 120, 1668

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zusätzliche Erklärung der langen Zeitspanne bis zur Beantwortung das am 26.8.1668 in Nürnberg eingetroffenen Briefes Nr. 35 des Birken-Greiffenberg-Briefwechsels. In der Tat war in diesem Brief umgehende Benachrichtigung nach dem Eintreffen der Antwort aus Oedenburg angekündigt worden (WuK. Bd. 12, S. 47, Z. 79). – 88 Da] Vom Sinn her besser wäre Daß. – 89 dieser Juda#] Christoph Sowitsch ist gemeint wie später mit Mal¡u# (v. 163), Miedling (v. 169), er (v. 172), Dieser Feind (v. 180), Mose (v. 182). – 91f. Hättet in Vertrauen ~ un# mögen gönnen:] Diese Äußerung und der Rest der Strophe sind nur zu verstehen, wenn angenommen wird, daß Sowitschs Antwort schon eine Weile vorlag, bevor die Nürnberger Freunde davon erfuhren. – 99 gibt die Krankheit ›¡ nit frey] D. h.: 'tritt sie nicht erkennbar in Erscheinung'. – 110 wie Bibli# dort] Anspielung auf Ovid, Metamorphosen, IX. 454-665. – 111113 Zwar ihr habt ~ ie‹en her:] Hier beginnt die in den beiden voraufgehenden Strophen (10 und 11) vorbereitete Trost-Rede, die aparterweise in der Demonstration besteht, die Partnerin habe gar keinen Trost von anderer Seite nötig, weil ihre Jesus-Gewißheit sie alles möglichen Trostes vorab vergewissere. – 127-130 Su¡t Jhr na¡ Soldaten ~ aller Feind vergeben# ‰ürmt.] Beginn einer Folge von Argumenten, die sich der von Birken immer wieder verwendeten Bildlichkeit des Glaubenskampfes bedienen, welche letztlich wohl auf Eph 6.10-20 zurückgeht. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel für Birkens Umgang mit diesem Bildbestand ist das Lied Der gei‰li¡e Krieg und Sieg, das Birken in seine Autobiographie (WuK. Bd. 14, S. 10-14) und in seine Sammlung geistlicher Gedichte Psalterium Betulianum (WuK. Bd. 6, Text Nr. I/35, S. 127-132, 566-570) aufgenommen hat. Auch in der Nachrufschrift der Pegnitzschäfer für Birken, Die Betrübte Pegnesi# (1683), erscheint es: S. 62-67. – 153f. wann man mi¡ ~ Freünde#-Treu' i‰ kleine] Wahrscheinlich ein Zitat aus dem anlaßgebenden "Klag-Lied". – 163f. wär i¡ diesem Mal¡u# ~ Kepha# seye;] Anspielung auf Joh 18.10-11. – 169f. Sehet wa# ein Miedling thu: | S¡afe, s¡i¿t er Wölfen zu.] Anspielung auf Joh 10.12.13. – 171 Jhr habt eine Seel erlö‰:] Zentralmotiv der verschiedenen Darstellungen der Gründe C. R. v. Greiffenbergs für ihre Einwilligung in die Ehe mit Hans Rudolf von Greiffenberg; s. Text Nr. 39a, Z. 105-115, des Birken-Greiffenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 12, S. 67) u. ö. – 181-184 S¡i¿t mir do¡ sein S¡reiben ~ mü‹e plagen.] Poetische Form des Unterstützungsangebots, das sicher auch im prosaischen Textrahmen des Gedichtes Nr. 120 enthalten war und – so oder so – zur Abfassung und Lieferung der Apologia Connubialis Jllustris Uraniae (Brief Nr. 39a des Birken-Greiffenberg-Briefwechsels) geführt hat. – 189f. Rei¡te Gott ihm S¡lü‹el ~ Cherub seyn.] Kontrastierung des Motivs von der Binde- und Lösegewalt des von Gott eingesetzten Priesters (Mt 16.19; Joh 20.22-23) mit dem von der Austreibung der ersten Menschen aus dem verscherzten Paradies (Gen 3.24). Mit dem "Cherub" wiederum kontrastiert der in v. 187 der Angefochtenen zugesprochene "Engel-Sinn". – 205 Dra¡enblut] Vorklang der später (Brief Nr. 46, Z. 29, des BirkenGreiffenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 12, S. 99)) von C. R. v. Greiffenberg verwendeten Bezeichnung "der Oedenburgis¡e Dra¡" für Christoph Sowitsch.

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Apparate und Kommentare

Textgruppe 121: Auf de# Ho¡wolgebornen Jungen Herrn Herrn Georg Wilhelm# Herrn von Stubenberg Ableiben. 129r-130r Überschrift: T1 CXXI.] CCXXI. – T2 Jungen] Junge‾ – T3 Herrn (2. Position)] H. – T3 Georg] eor überschrieben – T3 Herrn (3. Position)] H und etc.-Kürzel mit Punkt – T3 von] v. – T3 Stubenberg] Stubenb. Gedicht 1: 2 hin] in überschrieben – 8 da#] Kürzel; ebenso 15 – 10 Leben#brunn] ev. Leben# brunn – 15 Krankheit] danach ein Wort gestrichen – 15 man] ma‾ – 15 Kränken?] Fragezeichen gedrängt oberhalb der Zeile am Seitenrand – 16 Sai#] links auf dem Rand einem gestrichenem Wort oder Wortanfang vorgesetzt – 20 Stamme#] Stam‾ e# (ebenso 27 vollkommen – 30 Himmel – 37 Himmel#) – 21 und] u. (ebenso 39) – 25 4.] 4 – 27 vollkommen] ev. voll kommen – 30 soll,] durch Streichung und Überschreibung aus einem längeren Wort – 32 weltneig] ev. welt neig Ein Nachrufgedicht und ein Epitaphtext für Georg Wilhelm von Stubenberg (1660-1669), den Sohn Georg Augustin und Amalia von Stubenbergs (zu ihnen s. zu den Gedichten Nr. 42 und 57), der am 29.6.1669 gestorben war. Zum 31.7.1669 hält Birken im Tagebuch fest (I.486; PBlO.B.2.1.5, 34r): "Herr Brendel Stubenberg# Praeceptor eingespro¡en. Epitaphium petijt." Der Hauslehrer des jungen verstorbenen Barons hatte Birken also um einen Epitaph-Text gebeten – sicher im Auftrag Georg Augustin von Stubenbergs. Dabei dürfte es sich um das Epigramm Nr. 121(2) handeln. Ob bei diesem Besuch auch bereits das Nachrufgedicht Nr. 121(1) erbeten worden ist, läßt sich nicht sagen. Der Besucher war Johann Georg Brendel (1641-1701; zu ihm s. Will. Bd. 4 (1758), S. 377; Will-Nopitsch. Bd. 5 (1802), S. 117; Portrait bei Mortzfeld. Bd. 3 (1987), S. 323, Nr. A 2814), der 1676 Konrektor und 1689 Rektor an der Schule des Nürnberger Heilig-Geist-Spitals geworden ist. Er wird in der Leichpredigt von Christian Eschenbach (1618-1690) auf Georg Wilhelm von Stubenberg (s. u.) als dessen Hauslehrer und Erzieher genannt (S. 48). Zum 4.8.1669 hält Birken dann im Tagebuch fest (I.487; PBlO.B. 2.1.5, 34r): "Herr von Stubenberg mit der Kuts¡en eingespro¡en." Bei diesem Besuch des Vaters des verstorbenen Jungen dürfte das Projekt einer Sammlung von Nachrufgedichten der Pegnitzschäfer besprochen worden sein. Außerdem wird Birken gebeten worden sein, ein Titelkupfer für die Nachrufschrift mit der Leichpredigt zu entwerfen (s. u.). Zum 15.9.1669 heißt es (I.496; PBlO.B.2.1.5, 36v): "Herr Brendel wegen Herrn von Stubenberg mir bots¡a] au#geri¡tet." Sicher ging es um die verschiedenen Nachrufschriften; Genauers läßt sich mangels Kontextes nicht sagen. Kurze Zeit darauf hat Birken den Entwurf für den Kupfertitel der Nachrufschrift mit der Leichpredigt dem Maler Georg Strauch (16131673; zu ihm s. ADB. Bd. 36 (1893), S. 527f. (Paul Johannes Rée); Thieme / Becker. Bd. 32 (1938), S. 169f.) mitgeteilt; denn zum 17.9.1667 ist notiert (I.497; PBlO.B.2.1.5, 36v): "bey Strau¡en den Stubenbergis¡en Lei¡Titel angegeben." Nur durch diese Tagebuchnotiz wissen wir, daß Birken das Titelkupfer entworfen hat; er hat anders als beim Text Nr. 117 den Entwurf nicht in die Sammlung Lorbeer-Wälder eingetragen. Das Titelkupfer ist dieser Leichpredigt vorgebunden: NATURAE FINIT FIDEI VICTORIA BELLUM, | Abraham# | Natur-Krieg und Glauben#-Sieg/ | bey der | Aufopferung | Jsaac#: | Jn einer

Gedichtgruppe 121, 1669

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Lei¡-Predig/ | Zu Ehren | Dem Ho¡wohlgebornen Herrn | Georg Wilhelm/ Herrn zu | Stubenberg/ auf Wurmberg/ Eben#feld/ | St. Johann#/ Haußampa¡er/ Gle¡ und Hal-|benrein/ Erbs¡en¿en in Steyer/ etc. | De# Ho¡wohlgebornen Herrn | Georg Augu‰in/ Herrn zu Stu-|benberg/ auf Wurmberg/ Eben#feld/ St. Jo-|hann#/ Haußampa¡er/ Gle¡ und Halbenrein/ | Obri‰en Erbs¡en¿en in Steyer/ etc. | Her”allerlieb‰em einigem Sohne und | Stamm-Erben: | Wel¡er im Jahr Chri‰i 1669. T. 29. Junii/ am Fe‰ Petri | und Pauli/ zu LangenS¡walba¡/ im 9. Jahr seine# | Alter#/ san] und selig vers¡ieden: | Vorge‰ellet | Von M. CHRISTIANO Es¡enba¡/ Pfarrern in der | Nürnbergis¡en Vor‰adt und Mar¿t Wehrd. | Nürnberg/ Gedru¿t bey Chri‰o[ Gerhard. Unter dem Kupfer werden Strauch als Maler und Johann Friedrich Leonard (1633-1680; zu ihm s. Thieme / Becker. Bd. 23 (1929), S. 71f.) als Stecher angegeben. Zu der Textgruppe Nr. 121 liefert das Tagebuch keine weiteren Hinweise, so daß wir nicht wissen, wann genau sie entstanden ist. Zum 30. und 31.12.1669 sind Besuche des Barons von Stubenberg festgehalten (I.522; PBlO.B.2.1.5, 43v): "Herr Georg Augu‰in von Stubenberg eingespro¡en." und "Herr Von Stubenberg wieder eingespro¡en." Das Gedicht Nr. 121(1) ist zusammen mit Nachrufgedichten von Martin Limburger, Johann Geuder, Johann Ludwig Faber und Johann Sechst in der folgenden kleinen Sammlung gedruckt worden: Threnen-Brunn | über | De# ho¡wolgebornen Herrn | Georg Augu‰in#/ | Herrn zu Stubenberg/ auf Wurmberg/ | Eben#feld/ S. Johann#/ Hau#ampa¡er/ Gle¡ und | Halbenrein/ ErbS¡enken# in Steyr/ | Herzlieb‰en einigen Herrn Sohn#/ | Herrn | Georg Wilhelm#/ | früzeitig- und Ho¡s¡merzli¡e# Ableiben/ | au#gego‹en | von etli¡en | der Pegni”-Hirtengesells¡a] | Blumgeno‹en. (S. Stauffer, 2007, S. 714f.) Im Druck hat das Gedicht, das in der Sammlung an erster Stelle steht, die folgende Unterschrift: "Dem Ho¡wolgebornen Herrn Vatter | zu Tro‰e/ | und dem Ho¡wolverse”ten | zu Na¡ruhme | se”te e# | Sigmund von Birken/ | C. Com. Pal." Eine Strophenzählung fehlt; die Strophen sind durch größere Abstände und Einzüge der jeweils ersten Verse voneinander abgegrenzt. Der erste Buchstabe des ersten Verses der ersten Strophe ist als aufwendige große Schmuckinitiale ausgeführt und den ersten vier Versen links vorgesetzt, so daß die Verse 2-4 eingerückt stehen. Abgesehen von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion weist der Druck folgende Abweichungen auf: T1-T4] m! (zum Titelblatt s. o.) – 18 Einer] Ein Sohn – 33 gönnt] gönnet – 35 zu] zum – Anm. * ErbS¡enk] Wird/ auf de# uralten Stubenbergis¡en Herrn-Stammen# ErbS¡enken-Amt im Käyserl. Erbland Steyr/ abgesehen. –. Im Lebenslauf der Leichpredigt von Christian Eschenbach heißt es (S. 55), Georg Wilhelm von Stubenberg sei in der Kirche von Langen-Schwalbach, dem heutigen Bad Schwalbach (s. zu v. 9-16), begraben und "de‹en Grab mit einem s¡önen Epitaphio gezieret worden." Das Epigramm Nr. 121(2) könnte für dieses Epitaph verwendet worden sein. Ein Druck des Epigramms ist nicht bekannt. Gedicht 1: 9-16 Holet man also ~ der Morta winkt.] Im Lebenslauf der Leichpredigt wird der Krankheitsverlauf und der Tod Georg Wilhelm von Stubenbergs ausführlich beschrieben (S. 50-55). Der Junge erkrankte im Mai 1669 schwer: Fieber, Gliederschmerzen, Nasenbluten. Nachdem er sich etwas erholt hatte, reiste er mit seinem Vater zur Kur nach Langen-Schwalbach, dem heutigen Bad Schwalbach,

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Apparate und Kommentare

das für seine Mineralquellen berühmt war. Die Abreise erfolgt am 1.6.1669; am 9.6.1669 traf man am Kurort ein. Doch kurze Zeit nach der Ankunft dort nahm die Erkrankung einen so schweren Verlauf, daß Georg Wilhelm von Stubenberg nur wenige Wochen später am 29.6.1669 verstarb. Nach seinem Tod wurde eine Obduktion vorgenommen, die ergab das viele innere Organe schwer geschädigt waren. – 16 Sai#] Die berühmte ägyptische Tempelstadt Sais galt im 17. Jahrhundert fälschlich als eine Stadt, in der die Göttin Minerva besonders verehrt worden sei, so daß Sais als ein Beiname der Minerva aufgefaßt wurde; s. Zedler. Bd. 33 (1742), Sp. 624. Als Minerva Hygia oder Minerva Medica ist sie auch als Göttin der Heilkunst verehrt worden; s. Hederich, 1770, Sp. 1301f. – 33 Theurer Vater!] Direkte Anrede an Georg Augustin von Stubenberg. – 19-24 Grö‰e Ho[nung ließ' er spüren ~ ein rei¡e# Oel genezt.] Die Erziehungsinhalte und Fähigkeiten des Jungen werden im Lebenslauf der Leichpredigt ausführlich geschildert; s. d. S. 48-50. – 35-40 A¡ der Tod zu ~ s¡enken ein.] Birken vergleicht den verstorbenen Jungen mit dem Knaben Ganymed, der von Zeus / Jupiter entführt worden war, um fortan den Göttern als Mundschenk zu dienen; s. zu Gedicht Nr. 74, v. 47f. Diese Analogisierung ist dadurch motiviert, daß das Geschlecht der Stubenbergs den Titel 'ErbSchenk in Steier' führte; s. die zugehörige Fußnote oder etwa den oben zitierten Titel des Druckes. Gedicht 2: 1 Die Ho[nung mi¡ begrub:] Wohl Spiel mit dem Wappen der Stubenbergs, das einen Anker zeigt, der das Symbol der Hoffnung ist. Auf der Grabplatte könnte es eine entsprechende Abbildung gegeben haben. – 2 Mi¡ soll der Kno¡en Stub' hier ewig ni¡t bede¿en.] Spiel mit dem Familiennamen des Verstorbenen.

Text 122: Auf de# dur¡leü¡tigen Für‰li¡en Jungen Herrlein# Herrn Georg Albre¡t# Marggrafen# zu Brandenburg Geburt# Tag. An die Für‰li¡e Frau Mutter. 130r-131r T2 dur¡leü¡tigen] dur¡ und etc.-Kürzel mit Punkt – T2 Für‰li¡en] Für‰ und etc.-Kürzel mit Punkt; ebenso T6 Für‰li¡e – T2 Jungen] J. – T2 Herrlein#] Herr und etc.-Kürzel mit Punkt – T3 Herrn] H. – T4 Marggrafen#] Marggr. – T4 Brandenburg] Brandenb. – T6 Frau] Fr und etc.-Kürzel mit Punkt – 1 da#] Kürzel; ebenso 20, 33 – 5 Himmel] Him ‾ el (ebenso 26, 58; ebenso 15 grimmig#) – 8 andren] re überschrieben – 9 2.] 2 –11 der] Kürzel; ebenso 12, 27, 34, 57, 62 – 17 no¡] o verschmiert – 22 Mund] danach Komma gestrichen – 31 Glieder] mit der-Kürzel; ebenso 32 wieder – 36 Todt] T überschrieben – 38 für] oberhalb der Zeile – 41 und] u. (ebenso 43, 49, 54, 61) – 43 Sie] S aus s überschrieben – 44 Liebe#brand] Liebe#bra‾ d (r überschrieben) – 46 Wüns¡e] Wü überschrieben – 50 GeburtTag#] ev. Geburt Tag# – 55 Tode#‰u[en] ev. Tode# ‰u[en – 63 Gotte# Hand] ev. Gotte#Hand – 64 Wohl‰and] Woh‰and

Gedicht 122, 1669

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Die Abfassung des Gedichts Nr. 122 hat Birken für den 23.11.1669 im Tagebuch vermerkt (I.513; PBlO.B.2.1.5, 40v): "die Gratulation na¡ Kulmba¡ verfärtigt 64 Verse." Anlaß für das Gedicht Nr. 122 war der dritte Geburtstag des Prinzen Georg Albrecht d. J. von Brandenburg-Kulmbach am 27.11. 1669 (zu ihm s. zu Gedicht Nr. 100). Gerichtet ist das Gedicht an die Mutter des Prinzen, die Markgräfin Sophia Maria (zu ihr s. zu Gedicht Nr. 93), die Witwe des Markgrafen Georg Albrecht von Brandenburg-Kulmbach (1619-1666). Ein Druck des Gedichtes ist nicht nachgewiesen. Wahrscheinlich hat Birken es handschriftlich überschickt. Abfassung und Versendung des Gedichtes dürften im Kontext von Birkens langjährigen Bemühungen um eine Vergütung vom Kulmbacher Hof für verschiedene literarische Auftragsarbeiten gestanden haben, die Birken 1669 noch einmal im Rahmen seiner Zuarbeit für Caspar von Liliens Nachrufschrift für Markgraf Georg Albrecht intensiviert hatte; s. zu den Gedichten Nr. 92 und 111. Dieses Bemühungen haben dann im Januar 1670 zum gewünschten Erfolg geführt; s. zu Gedicht Nr. 92. Das Gedicht Nr. 122 könnte dazu beigetragen haben, die Markgräfin zur Bewilligung der Zahlung zu bewegen. Eine weitere Geburtstagsgratulation ist das Gedicht Nr. 123, das Birken zusammen mit dem Gedicht Nr. 122 nach Kulmbach geschickt haben wird. Eines der beiden Gedichte könnte auch im Namen eines Dritten der Markgräfin überreicht worden sein; s. zu v. 2532. 1-24 E# lebt do¡ no¡ ~ befeu¡t von milden Threnen Regen.] Birken müssen Informationen über eine überstandene lebensbedrohende Krankheit des Prinzen vorgelegen haben. Der Zeitangabe in v. 9-12 nach muß die Lebensgefahr Anfang September 1669 bestanden haben. – 9f. E# zog Aurora ~ ›eben Purpur an] Aurora ist die Morgenröte. Gemeint ist: 'vor 77 Tagen'. – 11-14 seit mit der Sense färtig ‰unde ~ hauen ab] Der Gott Saturn (zu ihm s. Der kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 1570-1572), der zumeist mit Kronos gleichgesetzt wird, kann hier für den Tod stehen, weil er der Sage nach seine eigenen Kinder – bis auf seinen Sohn Jupiter / Zeus, dessen Mutter ihn durch einen Trick rettete – gefressen hat, nachdem ihm geweissagt worden war, er würde von seinem eigenen Sohn entmachtet werden; s. Tripp, 2001, S. 543; vgl. Der kleine Pauly. Bd. 3 (1969), Artikel 'Kronos', Sp. 358. – 11 mit der Sense] Die Sense ist ein Attribut der Personifikation des Todes. Saturn war als Gott des Ackerbaus und der Aussaat bereits in der Antike die Sichel zugeordnet; s. Der kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 1571. In der Astrologie wird er spätestens seit dem Mittelalter häufig mit einer Sense dargestellt. – 25-32 Die Ho[nung ~ Mutter lebend wieder.] Nicht die Medizin, sondern Bittgebete haben den jungen Prinzen nach Birkens Ansicht gerettet. Während der Gottesdienste müssen solche gesprochen worden sein, vielleicht sind sogar eigens Bittgottesdienste abgehalten worden. Man darf vermuten, daß der Kulmbacher Hofprediger Johann Laurenz Frobenius (zu ihm s. zu Gedicht Nr. 38) dabei eine führende Rolle gespielt hat. Birken führte mit ihm eine relativ intensive Korrespondenz, von der sich allerdings nur wenige Bruchstücke erhalten haben. Frobenius könnte die Quelle für Birkens Informationen zur Krankheit des Prinzen gewesen sein. Er war der wichtigste Unterstützer von Birkens Vergütungsforderungen am Kulmbacher Hof (s.

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Apparate und Kommentare

o.). Für den 18.11.1669 ist das Eintreffen eines Schreibens von ihm in Birkens Tagebuch festgehalten (I.511; PBlO.B.2.1.5, 40v). Darin könnte Frobenius vorgeschlagen haben, Birken solle zur Unterstützung seiner Forderungen einen lyrischen Geburtstagsglückwunsch für den jungen Prinzen an die Markgräfin richten. Vielleicht hat er Birken auch beauftragt ein weiteres Gratulationsgedicht zu verfassen, das er dann in eigenem Namen der Markgräfin präsentiert hat; s. zu Gedicht Nr. 123. Daß hier die Bedeutung der "Canzel" (v. 29) für die Rettung des Prinzen betont wird, soll Frobenius wohl in ein gutes Licht bei der Markgräfin rücken. Vielleicht hat Birken die Gedichte Nr. 122 und Nr. 123 Frobenius zugesandt, um sie von diesem der Markgräfin überreichen zu lassen. – 42 die Alpa‰er-Mutterhand] Weiße, ungebräunte Haut galt in der Frühen Neuzeit als ein Merkmal von Schönheit. Die Gleichsetzung mit Alabaster soll das betonen. – 50 sein GeburtTag# Lie¡t] S. o.

Text 123: "1. Jesu# lebt der Wundermann". 131r/v 1 1.] 1 – 1 der] Kürzel – 1 Wundermann] Wunderman‾ – 2 Himmel] Him ‾ el – 5 und] u. (ebenso 13) – 5 de#] undeutlich; ev. da# – 8 eurer] erstes r oberhalb der Zeile – 20 wieder] mit der-Kürzel Das Gedicht Nr. 123 gilt demselben Anlaß wie das Gedicht Nr. 122. Dementsprechend ist es in der Sammlung auch nicht – wie sonst üblich – vom vorangehenden durch einen waagerechten Strich abgegrenzt. Seine Abfassung hat Birken – anders als beim Gedicht Nr. 122 – nicht im Tagebuch festgehalten; es wird aber zeitnah entstanden und zusammen mit dem Gedicht Nr. 122 nach Kulmbach geschickt worden sein. Ein Druck des Gedichts Nr. 123 ist nicht nachgewiesen. Es wäre denkbar, daß Birken eine der beiden Geburtstagsgratulationen im Auftrag eines Dritten – dann wäre am ehesten an Frobenius (s. zu Gedicht Nr. 122, v. 25-32) zu denken – verfaßt hat, der es dann in eigenem Namen zusammen mit dem anderen, bei dem Birkens Autorschaft kenntlich gewesen sein dürfte, der Markgräfin präsentiert haben könnte. Mangels Kontextes läßt sich dazu aber nichts Sicheres sagen. 10 Culmba¡, fa‰ ein Nain war] Vgl. Lk 7.11-17. – 13f. Bald komt Jesu# an ~ Weine ni¡t!] Vgl. Lk 7.13. – 19f. Heut er ~ fröli¡ feyren lä‹t.] Der Geburtstag des Prinzen Georg Albrecht d. J. von BrandenburgKulmbach am 27.11.1669; s. zu Gedicht Nr. 122. Das Gedicht – ob in Birkens oder in Frobenius' Namen – ist der Markgräfin sicher an diesem Tag überreicht worden.

Text 124: Zum ho¡Für‰li¡en Beylager Herrn Herrn Fridri¡# Herzogen zu Sa¡sen-Gotha mit Freulein Freulein Magdalena Sibylla Prinze‹in von Sa¡sen-Hall Für‰li¡er Dur¡leü¡ten de# wolgerahtenen und Bittersüßen Für‰li¡er Kinder Ecloga. Thyr›#. Filadon. 132r-134r

Gedicht 124, 1669

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Gedicht: T2 ho¡Für‰li¡en] ho¡ oberhalb der Zeile – T3 Herrn (2x)] H. – T5 Freulein (2x)] F. – T5 Prin-] Prin – T7 Für‰li¡er] FF. – T7 Dur¡leü¡ten] Dur¡ und etc.-Kürzel mit Punkt – T8 und] u. (ebenso 11, 12, 23, 39, 43, 46, 47, 55, 57, 60, 62, 67) – T9 Für‰li¡er] Für‰ und etc.-Kürzel mit Punkt – 1 s¡längel] S¡lä‾ gel (ebenso 4 läng‰) – 4 Ascra] r überschrieben – 6 ungefähr] ähr überschrieben – 8 ‰immen] ‰im‾ en (ebenso 15; ebenso 15 vernommen – 17 Stamme – 29 Stammen – 30 zusammen – 44 Jmmer – 46 Stamm – 54 Himmel – 65 We¡selFlammen – 66 RautenStammen) – 9 lase] s überschrieben – 10 redte‰] erstes t nachträglich eingefügt – 13 Liebvermählen] mit ver-Kürzel – 14 Filadon:] Fil. (ebenso 21, 29, 37, 45, 53, 61, 68) – 14 Filadon] F überschrieben – 14 Filadon:] keine Hervorhebung; ebenso bei 21, 29, 37, 45, 53, 61, 68 – 17 Thyrsi#:] Th. (ebenso 25, 33, 41, 49, 57, 65) – 17 Thyrsi#:] keine Hervorhebung; ebenso bei 25, 33, 41, 49, 57, 65 – 19 Wander] mit der-Kürzel; ebenso 43 ander – 51 Bruder – 58 Federn (n oberhalb am Ende der -er-Schlaufe) – 67 wieder – 22 der] Kürzel; ebenso 23 (2x), 28, 38, 40, 43, 54, 65 – 24 sol] s aus S überschrieben – 24 Hall-wärt#] Bindestrich oberhalb der Zeile – 25 da#] Kürzel; ebenso 49 (2. Position) – 29 Dort] D aus d überschrieben – 45 deine] Endungs-e oberhalb der Zeile – 56 Für‰li¡e#] Für‰l. (l geht in etc.-Kürzel über) – 66 gipfelt] ip überschrieben – 68 mü‹e] ‹e überschrieben und verschmiert; Endungs-e oberhalb der Zeile Anmerkungen: *: 1 und] u. **: 1 und (2x)] u. – 2 genennet] genen‾ et *: 1 Herzoginnen] Herzogin‾ en – 3 Johannes] Joh. (ebenso 8 Johannis) – 2 Anno] A. (ebenso 3, 5, 7, 9, 11) – 2 Herzog#] Herz. (ebenso 3, 9, 11) – 2 To¡ter] T. (ebenso 4, 6, 8, 10, 12) – 3 Friederici] Fried. – 3 Wilhelmi] Wilh. – 3 Sä¡sis¡] Sä¡s. – 3f. altenburg] altb. – 5 Octobri#] Oct. – 5 Elisabeth] Elisab. – 5 Herzog#] Hez. – 5 Johanni#] Joh. – 5 Philippi] Philip. – 6 Sa¡sen] Sa¡s. – 7 Fridericus] Frid. – 7 Wilhelmus] Wilh. – 7 altenburg] altenb. – 7 Octobris] Oct. – 7 Magdalena] Magd. (ebenso 11) – 7f. ChurFür‰en] ChF. – 8 Georgii] Georg. – 8 Sa¡sen] S. (ebenso 10, 12) – 9 Mauritius] mit -us-Kürzel (ebenso 11 Fridericus) – 9 Julii] Jl. – 9 Dorothea] Doroth. – 9 Wilhelmi] Wilh. – 11 Novembris] Nov. – 11 Augu‰i] Aug. David Elias Heidenreich (1638-1688; zu ihm s. ADB. Bd. 11 (1880), S. 302 (L.)), der in Halle als Sekretär Herzog Augusts von Sachsen-Weißenfels (1614-1680) tätig und mit der Wahl des Herzogs zum Oberhaupt der Fruchtbringenden Gesellschaft 1667 Nachfolger Georg Neumarks als Erzschreinhalter dieser Sprachgesellschaft geworden war, hat Birken in seinem Schreiben vom 15.10.1669 (PBlO.C. 132.2) von einer bevorstehenden fürstlichen Hochzeit informiert: Son‰ hett i¡ au¡ wol, wie# bi# anher in einem und andern an Seiten der ho¡löbli¡en Gesells¡a[t ergangen, mit mehrern melden wollen, wann ni¡t die auf den 14. de# Wintermonat# angese”te Ho¡Für‰li¡e Beylager#-Feyer hie›ger älte‰en Prin”e‹in mit herrn Her”og Friedri¡en zu Sa¡sen Gotha etc dur¡ ihr Herannahen alle Zeit bes¡nitte.

Apparate und Kommentare

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Die Brautleute waren Magdalena Sibylla von Sachsen-Weißenfels (1648-1681), die älteste Tochter Herzog Augusts, und Herzog Friedrich I. von Sachsen-Gotha-Altenburg (1646-1691; zu ihm s. ADB. Bd. 8 (1878), S. 2f. (August Beck)), der Sohn Herzog Ernsts des Frommen von Sachsen-GothaAltenburg (1601-1675). Die Hochzeit fand, wie von Heidenreich angegeben, am 14.11.1669 in Halle statt. Heidenreichs Schreiben vom 15.10.1669 hat Birken laut Empfangsvermerk und Tagebuchnotiz am 22.10.1669 erhalten (I.506; PBlO.B.2.1.5, 39r): "185 S¡reiben von Herrn Secretarium Heidenrei¡, samt einen de¿el-Be¡er auf Kugeln von dem dur¡leu¡tigen Oberhaubt der Fru¡tbringenden Gesells¡a] dem Wolgeratenen. Wiegt 34 Lot 1 Quart." Der Becher, der auch in Heidenreichs Schreiben erwähnt wird, war eine Gegengabe für die Übersendung des Ehrenspiegels an den Herzog, auf die Birken lange hatte warten müssen. Heidenreich und Georg Neumark hatten sich in dieser Angelegenheit beim Herzog für Birken eingesetzt, wie ihre erhaltenen Briefe aus dem fraglichen Zeitraum erweisen. Am 5.11.1669 hat Birken laut Tagebuch das Gedicht Nr. 124 verfaßt (I.508f.; PBlO.B.2.1.5, 39v): "Die Eclogam zum Sä¡›s¡en Für‰li¡en Beylager verfärtigt 68 Verse." (Falsche Transkription der Verszahlangabe bei Kröll: 64 statt 68.) Zum folgenden Tag, dem 6.11.1669, hat Birken die Versendung des Gedichts an Heidenreich im Tagebuch festgehalten (I.509; PBlO.B.2.1.5, 40r): "161 An Herrn Secretarium Heidenrei¡, samt der Ecloga." Dieses Datum bestätigt auch der Beantwortungsvermerk auf Heidenreichs Brief vom 15.10.1669. Von Birkens Begleitbrief hat sich eine kurze Teilabschrift erhalten (PBlO.B.5.0.41, 149v): J¡ werde mein Verhängni# üm Vermögen, mi¡ gehorsam‰en diener zu zeigen, anbetteln, inzwis¡en bey eigener Ermangelung, dero etc. ho¡Für‰li¡en Wolwesen, dur¡ herzinnig‰en Wuns¡Eifer, dem Himmel in den S¡oß se”en. J¡ werde mi¡ beglü¿t bekennen, wan Mein ho¡geehrter herr zu seinen dien‰en mi¡ so fähig al# färtig ndet. Beyliegende Ecloge i‰ krank au# krankem Gehirne geo‹en. E# ware wol gut in den gedanken, i‰ aber jämmerli¡ au# der Feder geo‹en. Mein herr behlt mir, von etc. mehr Na¡ri¡t zu ho[en. Birken hat die Hochzeitsdichtung also aus eigenem Antrieb verfaßt. Da der Text nur einen Tag nach der Niederschrift verschickt worden ist, kann kaum eine gedruckte, sondern muß eine handschriftliche Fassung versandt worden sein. Das war sicher in der Hoffnung geschehen, daß der Text im Rahmen einer Sammlung von Hochzeitsgratulationen in Halle, Gotha oder Altenburg zum Druck gebracht werden würde. Zwar sind einige Gratulationsdichtungen zum Anlaß erschienen, ein Druck des Gedichts Nr. 124 ist aber nicht bekannt. T8f. de# wolgerahtenen ~ Kinder] 'Der Wohlgeratene' war der Ordensname Herzog Augusts von SachsenWeißenfels in der Fruchtbringenden Gesellschaft, 'Der Bittersüße' hieß dort Herzog Ernst von Sachsen-Gotha-Altenburg; s. Neumark, 1668, S. 278, S. 271; Conermann, 1985, Bd. 3, S. 476-478, 20f. –

Gedicht 124, 1669

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T10 Thyr›#. Filadon.] Benennung der beiden Gesprächspartner der Ekloge. Nach einer kurzen narrativen Einleitung (v. 1-7) besteht das Gedicht nur noch aus einem Dialog der beiden Schäfer. Die erste Sprecherbenennung in v. 8 ("spra¡e Thyr›#") ist metrisch in den Vers integriert. Alle weiteren Sprecherbenennungen, die außer in v. 14 zu Beginn der Zeilen stehen, sind metrisch nicht in die Verse eingebunden. Wäre es zu einem Druck der Ekloge gekommen, wäre sicher ein Anordnungsverfahren gewählt worden, das die Sprecherbenennungen besser von den eigentlichen Versen abgehoben hätte. Hier werden die nicht metrisch integrierten durch Fettdruck markiert. Mit Filadon ist Joachim Heinrich Hagen (1648-1693; zu ihm s. Herdegen, 1744, S. 359f.; Jürgensen, 2006, S. 336-345; Hagen, Weihnacht-Schäferey, ed. Hänselmann, 2013, S. 45-56) gemeint, wie die biographischen Informationen in v. 7-11 zweifelsfrei belegen. Hagen ist zwar von Birken erst 1670 in den Blumenorden aufgenommen worden, den späteren Ordensnamen Filadon verwendet Birken aber bereits 1669 für ihn; s. Hagen, Weihnacht-Schäferey, ed. Hänselmann, 2013, S. 50f., Anm. 37. Hagen studierte damals in Jena, dem Schauplatz der Ekloge (s. v. 1). Daß Birken ihn hier als Gesprächsteilnehmer auftreten läßt, hat nicht nur mit der räumlichen Nähe von Hagens Studienort zu den Fürstenhäusern zu tun, aus denen die Brautleute stammten. Birken hatte Hagens literarische Anfänge vielfach unterstützt; s. dazu Hagen, Weihnacht-Schäferey, ed. Hänselmann, 2013, S. 45ff., sowie den Briefwechsel Birkens mit Hagen, der in WuK. Bd. 13.2 ediert werden wird. Dadurch, daß Birken ihn in der Hochzeitsekloge als Gesprächsteilnehmer auftreten läßt, konnte er die Kreise der Fruchtbringenden Gesellschaft, insbesondere deren neues Oberhaupt und den neuen Erzschreinhalter, auf den jungen Autor aufmerksam machen. Ob Hagen von seiner Rolle in der Ekloge gewußt hat, läßt sich nicht sagen; die erhaltenen Bestandteile seines Briefwechsels mit Birken liefern hierzu nichts. Der andere Gesprächstpartner der Ekloge, Thyrsis, bereitet mehr Probleme. Zunächst einmal verwundert es, daß Birken nicht einen Schäfer mit seinem eigenen Namen im Blumenorden, Floridan, auftreten läßt. 1669 gab es noch keinen Pegnitzschäfer namens Thyrsis. Später hat Birken zwei Personen im Blumenorden mit diesem Namen versehen: 1670 Johann Georg Pellicer (1636-1682) und 1674 Georg Neumark (zur nicht unproblematischen Datierung von dessen Aufnahme s. WuK. Bd. 1, S. 796-798). Daß Pellicer gemeint sein könnte, ist unwahrscheinlich; der Name Thyrsis wird erstmals von Pellicer in seinem ersten Brief an Birken vom 30.1.1670 in Z. 21f. als Ordensname vorgeschlagen (s. WuK. Bd. 13.1, S. 231). Obwohl Neumark erst Jahre später als Thyrsis in den Blumenorden aufgenommen worden ist, hat er diesen Namen schon viel früher als Schäferpseudonym verwendet. Birken und Martin Kempe benennen Neumark bereits Mitte der 1660er Jahre in ihrem brieflichen Dialog mit diesem Namen (s. Gedicht Nr. 13, v. 26-28, und Brief Nr. 15, Z. 17, 22, 36, 49, des Birken-Kempe-Briefwechsels (WuK. Bd. 13.1, S. 37, 39f.)). Aufgrund seiner Funktion als ehemaliger Erzschreinhalter der Fruchtbringenden Gesellschaft ist Neumark als Gesprächsteilnehmer der Ekloge bestens geeignet. Es bleibt aber unklar, welchen Grund Birken hatte, ihn hier auftreten zu lassen. Der Briefwechsel Birkens mit Neumark (teilweise ediert von

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Burckhardt, 1897) liefert dazu keine Aufschlüsse. Auch fehlen – anders als beim Gesprächspartner Filadon – im Gedicht zu Thyrsis biographische Angaben völlig, so daß eine Identifizierung mit Neumark zwar wahrscheinlich ist, aber nicht gesichert werden kann. – 1 Dort in Jener s¡önen Au] Spielerische Benennung des Schauplatzes der Ekloge: Jena. Zur poetischen Namensform 'Jenau' s. auch Gedicht Nr. 9, v. 4, in der Sammlung BETULETUM (WuK. Bd. 4, S. 9). – 2 da# Sudeten-Kind, die Saal] Die durch Jena fließende Saale entspringt im Fichtelgebirge, das eigentlich nicht zum Gebirgszug der Sudeten gehört, sondern nur an das Erzgebirge angrenzt, von dem aus sich die Sudeten bis zu den Karpaten erstrecken. – 2 an der Reben Berge Fü‹en] Die Gegend um Jena war damals ein blühendes Weinanbaugebiet; s. auch Gedicht Nr. 9 in der Sammlung BETULETUM (WuK. Bd. 4, S. 9). – 4 wo ›¡ Ascra doppel-gipfelt, einen Claro# läng‰ au#goß] Ascra ist der Name des am Rande des Helikon gelegenen Geburtsortes des Dichters Hesiod; s. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 648. Der Parnaß, der wie der Helikon als Sitz der Musen und des Kunstgottes Apoll galt (s. zu Gedicht Nr. 37, v. 61f.), wurde bereits in der Antike als zweigipflig bezeichnet, welche Eigenschaft auf den Helikon übertragen wurde. Zu "Claro#" s. zu Gedicht Nr. 22, v. 20. Alle drei Bezeichnungen verweisen hier auf die Universität Jena. – 5 der Edle Thyr›#] S. zu T10. Neumarks Wohnort Weimar liegt nur wenige Kilometer von Jena entfernt. – 6f. da er eben ungefähr ~ von dem Mayn.] Alle Angaben passen zu Joachim Heinrich Hagen: Filadon war sein Schäfername im Blumenorden, er war damals noch sehr jung, erst vor kurzem aus seiner Heimatstadt Bayreuth, für das hier der Fluß Main steht, nach Jena zum Studium gezogen und vor seiner Abreise in Bayreuth von Caspar von Lilien zum Dichter gekrönt worden ("Lorbekrönet"). – 911 Wi‹', i¡ lase n䡉 mit Lu‰ ~ Sa¡sen, ein# von beyden war.] Gemeint ist der Druck der Rede, die Hagen vor seiner Abreise nach Jena in Bayreuth gehalten hat: Ho¡für‰li¡e | Ehren-Burg | und daran gepanzter | PALMENHAYN: | Der | Stamm- und Vermählung-Verwandts¡a] | beyder Chur- und Ho¡für‰li¡en Häuser/ | Sa¡sen und Brandenburg/ | Zu unterthänig‰en Ehren gewiedmet/ | und | in einer Abs¡ied-Rede/ in dem Ho¡für‰li¡en Gymnasio, | CHRISTIAN-ERNESTINO einer Ho¡ansehn-|li¡en Versammlung/ au# dem Gedä¡tni#/ | vorgetragen. | Dur¡ | Joa¡im Heinri¡ Hagen/ | Kaiserl. gekrönten Poeten. | Bayreuth/ Gedru¿t bey Johann Gebhard/ | Jm Chri‰-Jahr 1669. (S. Stauffer, 2007, S. 715-717.) Birken hatte, wie der Briefwechsel mit Hagen erweist, dieses Werk mitbetreut. – 17-19 Billig höret un#, die Saal ~ WanderFluten kü‹t.] Die zugehörige Fußnote zeigt an, welche sächsischen Residenzstädte, an der die Saale vorbeifließt, gemeint sind: Jena, Naumburg, Merseburg und Halle an der Saale. – 17 von dem RautenStamme] S. zu Gedicht Nr. 71, v. 33. – 21-23 Etwan ihr den Namen ~ Hall qvillt an der Saal.] Etymologische Herleitung der Namen Saale und Halle aus einer gemeinsamen Wurzel, dem griechischen Wort für Salz; s. die zugehörige Anmerkung. In der Nähe von Halle gibt es Salzquellen. Auch im ZedlerArtikel zu Halle wird angegeben, der Stadtname leite sich von den dortigen Salzbrunnen ab; s. Zedler. Bd. 12 (1735), Sp. 270. – 25-28 Hall, da# hallet iezt herauf ~ belebt der Hall.] Durch den Namen der Stadt Halle motiviertes Spiel mit der Echo-Motivik. – 25 Gothen-Burg] Spiel mit dem Namen der Stadt Go-

Gedicht 124, 1669

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tha. Der Bräutigam war Herzog von Sachsen-Gotha-Altenburg. – 26 deren hoher Für‰en‰ein] Das Schloß Friedenstein in Gotha dürfte gemeint sein, das Herzog Ernst, der Vater des Bräutigams, 1643-1656 an der Stelle der alten Burg Grimmenstein hatte errichten lassen. – 31 Sind e# etwann Rauten Stö¿e?] Zum sächsischen Rautenband s. zu Gedicht Nr. 71, v. 33. Gespieltes Erstaunen über das Wachstum der Raute, die ja nur ein niedriges Gewächs ist. – 33f. Freyli¡ kan man ~ mit ›¡ selb‰ vermählen.] S. die entsprechende Fußnote und die zugehörigen Stellenkommentare. – 37 ihr drey Sä¡›s¡e Parna‹en!] Wie die folgenden Verse zeigen, sind die drei berühmten sächsischen Universitätsstädte Jena, Wittenberg und Leipzig gemeint. – 38 La‹et, nit nur hier die Saal] Der Ort des Hirtengesprächs ist in Jena, das an der Saale liegt, angesiedelt. – 38f. au¡ der Elbe breite Ga‹en ~ Wittkind#-Berge] Gemeint ist Wittenberg, das an der Elbe liegt. Die Ableitung des Stadtnamens vom legendären Sachsenherzog Widukind war in der Frühen Neuzeit eine von mehreren Herkunftsthesen; s. Zedler. Bd. 57 (1748), Sp. 1688. – 39f. au¡ die Pleiß' und El‰er ~ Wüns¡e glü¿e# Wort.] Die Pleiße mündet bei Leipzig in die Weiße Elster. – 41-44 Krönt diß gro‹e Vätter-Paar ~ Ehr-belaubt.] Die Mitglieder der Fruchtbringenden Gesellschaft werden aufgerufen, Gratulationsgedichte zu verfassen, da die Väter des Brautpaars Mitglieder dieser Sprachgesellschaft waren; s. zu T8f. – 43 Einer i‰ ja euer Elt‰er, und der ander euer Haubt.] Herzog August von Sachsen-Weißenfels war das Oberhaupt der Fruchtbringenden Gesellschaft, Herzog Ernst der Fromme von Sachsen-Gotha-Altenburg das damals älteste noch lebende Mitglied. Er war 1619 aufgenommen worden, zwei Jahre nach Gründung der Gesellschaft. – 45-52 PalmenWald ~ seiner Häupter Myrtenkron.] Die Geschichte der Fruchtbringenden Gesellschaft ist in der Tat eng mit Sachsen verbunden. – 46 der Rauten Stamm] S. zu v. 17. – 47 E# hat Sa¡sen di¡ geboren.] Die Fruchtbringende Gesellschaft ist 1617 in Weimar gegründet worden. – 47 Sa¡sen gab Ges¡ma¿ und Sa].] Anspielung auf den Gesellschaftsnamen des zweiten Oberhaupts, Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar (1598-1662): Der Schmackhafte. – 48 Sa¡sen di¡ iezt wolgeraten nehrt in Güte Tugendha].] Anspielung auf den Gesellschaftsnamen des aktuellen Oberhaupts der Gesellschaft; s. zu T8f. Die Ordens-Devise Herzog Augusts von Sachsen-Weißenfels war 'erkannte Güte'. Das Verb "nehrt" spielt außerdem auf den Gesellschaftsnamen des ersten Oberhaupts des Palmenorden, des Fürsten Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650), an: Der Nährende. – 49f. Gab da# zweyte Oberhaupt ~ eine To¡ter] Gemeint ist – außer der Hochzeit, der das Gedicht gilt – die Eheschließung von Dorothea Maria (1641-1675), einer Tochter Herzog Wilhelms IV. von Sachsen-Weimar, mit Herzog Moritz von Sachsen-Zeitz (1619-1681) im Jahr 1656. Es war die zweite Eheschließung Herzogs Moritz. S. auch Nr. 5 in der Auflistung der Hochzeiten in der zweiten Anm. *. – 51 Dort ein Bruder hat empfangen: Hier empfängt ein Bruder#-Sohn.] Moritz von Sachsen-Zeitz (s. zu v. 49f.) war der Bruder Herzog Augusts von Sachsen-Weißenfels. Der Bräutigam, Herzog Friedrich I. von Sachsen-Gotha-Altenburg, war ein Neffe väterlicherseits Herzog Wilhelms IV. von Sachsen-Weimar. – 54 wa# vom Bittersüßen zweiget] S. zu T8f. – 55 der den Teüt und Teuts¡e Spra¡e liebt zuglei¡ auf beyde Re¡t.] Hinweis auf das Wirken Herzog

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Ernsts des Frommen für die deutsche Sprache. Der Herzog hatte u. a. eine damals zukunftsweisende Schulreform in seinem Herrschaftsgebiet durchgeführt. 'auf beide recht' war seine Devise in der Fruchtbringenden Gesellschaft. Zum angeblich legendären germanischen König Teuto s. im BirkenSchottelius-Briefwechsel zu Gedicht Nr. 12, v. 5 (WuK. Bd. 9, S. 758). – 56 Teüt wird hohen Wol‰and gie‹en auf sein Für‰li¡e# Ges¡le¡t.] Teuto wurde angeblich nach seinem Tod vergöttlicht. – 63 Eure, seyen Ne‰or# Jahre!] S. zu Gedicht Nr. 40, v. 4. – 66 euren theuren RautenStammen!] S. zu v. 17. – 67 Treibet Zweige ~ Zweig erlebt!] Der für Hochzeitsdichtungen übliche Wunsch zahlreicher Nachkommenschaft. Anmerkungen: **: 1 Dre#heru#] Matthäus Dresserus (1536-1607; auch Drescher, Dressler; zu ihm s. ADB. Bd. 5 (1877), S. 398-401 (Heinrich Kämmel); NDB. Bd. 4 (1959), S. 112 (Heinrich Grimm)) ist gemeint. Birken verweist auf den 1606 erschienenen fünften Teil der seit 1586 von Dresserus veröffentlichen Reihe Isagoge historica, der den deutschen Städten gilt: De praecipuis | GERMANIAE | URBIBUS PENE | DVCENTIS | Matthaei Dresseri | ISAGOGES HISTROICAE | Pars Quinta. | Adjunctum est Programma de profeßione | historica: item Orationes tres in Acad. Lips. habitae. | INDICEM VRBIVM IN-|veniet Lector post Epistolam dedicatoriam. | 1606. | LIPSIAE | CVM PRIVILEGIO. Halle wird dort auf den Seiten 296-304 behandelt, die Herleitung des Stadtnamens aus dem Griechischen findet sich gleich zu Beginn auf S. 296. Schon 1607 erschien eine deutschsprachige Fassung in Leipzig: Von den | Fürnemb‰en Städten | deß Deuts¡lande# | Ein kurtzer aber do¡ eigentli¡er | Beri¡t | MATTHAEI DRESSERI, | Wel¡er i‰ der fün[te theil deß Bu¡# so | genennet wird | JSAGOGE HISTORICA. | Vnd hat der guther”ige Leser ni¡t allein die Bes¡rei-|bung mehr dann zwey hundert Städte/ sondern au¡ an ‰att einer | Vorrede deß Herrn Autoris Programma, wegen seiner Hi‰ori-|s¡en Profession, Deßglei¡en drey Orationes, wel¡e von | jhm bey der Universitet Leipzig gehalten | worden. | Au# dem Lateinis¡en Exemplar ei‹ig verdeuts¡et/ vnd mit | zweyen unters¡iedli¡en Regi‰ern verfertiget. | CVM PRIVILEGIO. | Leipzig/ Jn Vorlegung Jacob Apel# Bu¡händler. | Jm Jahr M. DC. vij. In dieser Ausgabe wird die Stadt Halle auf den Seiten 242-250 behandelt; die Herleitung des Stadtnamens steht dort auf S. 242. – 1 Bertiu#] Petrus Bertius (1565-1629; zu ihm s. ADB. Bd. 2 (1875), S. 509f. (Thijm Alberdingk)), ein niederländischer Theologe, Geschichtsschreiber und Geograph. Birken bezieht sich auf dessen Werk Commentariorum Rerum Germanicarum libri tres. 2 Bde. Amsterdam 1616, wo im dritten Buch auf S. 556-561 die Stadt Halle behandelt wird; die Herleitung des Stadtnamens findet sich auf S. 557. *: 2 Johannes Casimirus in Coburg Anno 1586. ~ in Sa¡sen To¡ter.] Am 16.1.1586 heiratete Herzog Johann Casimir von Sachsen-Coburg (1564-1633; zu ihm s. ADB. Bd. 14 (1881), S. 369-372 (August Beck); NDB. Bd. 10 (1974), S. 531f. (Gerhard Heyl)) Anna (1567-1613; zu ihr s. ADB. Bd. 1 (1895), S. 471 (August Beck)), die Tochter des Kurfürsten August von Sachsen (1526-1586; zu ihm s. ADB. Bd. 1 (1875), S. 674-680 (August Kluckhohn); NDB. Bd. 1 (1953), S. 448-450 (Hellmuth Rößler)). – 3f. Al-

Gedichte 124 und 125, 1669 und 1670

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bertus in Eisena¡ Anno 1633 ~ Friederici Wilhelmi zu Sä¡sis¡ altenburg To¡ter.] Die Hochzeit zwischen Herzog Albrecht von Sachsen-Eisenach (1599-1644; zu ihm s. ADB. Bd. 1 (1875), S. 319 (August Beck)) und Dorothea (1601-1675), der Tochter Herzogs Friedrich Wilhelm I. von Sachsen-Weimar (1562-1602; zu ihm s. ADB. Bd. 7 (1878), S. 791f. (August Beck)), fand am 24.6.1633 statt. – 5f. Ernestus in Gotha Anno 1636. ~ Herzog# Johanni# Philippi zu Sa¡sen To¡ter.] Herzog Ernst der Fromme von Sachsen-Gotha-Altenburg (zu ihm s. o.), der Vater des Bräutigams, hatte am 24.10.1636 Elisabeth Sophia (1619-1680), die Tochter Herzog Johann Philipps von Sachsen-Altenburg (1597-1639; zu ihm s. ADB. Bd. 14 (1881), S. 366-368 (E. Pasch)), geheiratet. – 7f. Fridericus Wilhelmus ~ Johannis Georgii I. zu Sa¡sen To¡ter.] Magdalena Sibylla (1617-1668; zu ihr s. ADB. Bd. 20 (1884), S. 49), die Tochter des Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen (1585-1656; zu ihm s. ADB. Bd. 14 (1881), S. 376-381 (Heinrich Theodor Flathe); NDB. Bd. 10 (1974), S. 525f. (Karlheinz Blaschke)), hatte am 11.10.1652 in zweiter Ehe Herzog Friedrich-Wilhelm II. von Sachsen-Altenburg (1603-1669; zu ihm s. ADB. Bd. 7 (1878), S. 792-794 (August Beck)) geheiratet; es war ebenfalls dessen zweite Eheschließung. – 9f. Mauritius in Naumburg Anno 1656. ~ Herzog# zu Sa¡sen To¡ter.] S. zu v. 49f. – 11f. Fridericus in Gotha. Anno 1669. ~ zu Sa¡sen To¡ter in Hall.] Die für das Gedicht Nr. 124 anlaßgebende Hochzeit; s. o.

Text 125: Von der Ho¡wolgebornen Uranie Gotte#mal-Reise. 134r/v T2 Ho¡wolgebornen] danach gestrichen Coris – T3 Uranie] nachträglich in kleinerer Schrift zwischen den Zeilen eingefügt – T3 Uranie] überwiegend lateinische Schreibung; ebenso 5, 11; ebenso 39 Deoglori – 6 Himmel#ammen] Him‾ el#am‾ en (ebenso 7 hemmen – 34 kommen – 36 vorgenommen – 48 himmlis¡) – 7 und] u. (ebenso 12, 16) – 7 Rei#vorhaben] #v und b überschrieben und verschmiert – 8 da#] Kürzel; ebenso 9, 14 – 9 Wein] W überschrieben – 11 Mu‰] durch Streichung aus Mu‰e – 11 Uranie] oberhalb von gestrichenem Coris – 13 der] Kürzel; ebenso 25 – 14 Maß] M aus m überschrieben – 15 zieht] die Lesung gie‰ in WuK. Bd. 12, S. 149, ist zu korrigieren – 15 Wa‹erbrunnen] Wa‹erbrun‾ en – 17 JESUS] Jesu# (durch sorgfältigere Schönschrift der Buchstaben wie bei den Überschriften der Gedichte in der Sammlung hervorgehoben) – 26 Png‰ wind] ev. Png‰wind – 31 Tru”] T überschrieben, t oberhalb der Zeile – 33 Aha#ver] Ahe#ver – 34 al#] davor s gestrichen – 35 Reis'] s überschrieben – 36 ohn] n überschrieben – 45 unsre] durch Überschreibung aus unser Das Gedicht ist an die Nürnberger Freundin C. R. von Greiffenbergs, Susanna Popp, gerichtet, wie die direkte Anrede in v. 41 erweist, und reagiert auf die Ankunft der Baronin in Nürnberg. Das Gedicht, das C. R. v. Greiffenberg mit Sicherheit zur Kenntnis gebracht wurde, ist das älteste Dokument des mehrfach angekündigten (s. Briefe Nr. 59, Z. 71f., Nr. 61, Z. 103f., des Birken-Greiffenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 12, S. 139, 149)) Aufenthalts der Baronin in Nürnberg im Frühjahr 1670. Es muß

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unmittelbar nach der Ankunft entstanden sein. Die Reise war durch ein Donau-Hochwasser erschwert, zeitweise wohl gar gänzlich in Frage gestellt worden. Man kam gerade noch zum Pfingstfest zurecht (s. v. 26, 44). Pfingsten fiel 1670 nach dem alten Kalender auf den 22.5.; also dürfte der Tag der Ankunft um den 20.5. herum zu vermuten sein. Die Reiseerschwernisse müssen Überlegungen ausgelöst haben, die Pfingstgottesdienste an einem der Orte mit lutherischen Gemeinden in Ungarn aufzusuchen (s. v. 17f.). Da Oedenburg aus den bekannten Gründen (s. zu Gedicht Nr. 120) nicht mehr in Frage kam, dürfte an Preßburg oder Kittsee gedacht worden sein. Ein Druck des Gedichts Nr. 125 ist nicht bekannt; es wird auch keinen gegeben haben. Es ist auch als Text Nr. 162a des Birken-GreiffenbergBriefwechsels (WuK. Bd. 12, S. 149f., 584f.) ediert. T4 Gotte#mal-Reise] 'Abendmahls-Reise'. Hauptzweck der Reise nach Nürnberg war die Teilnahme an evangelischen Gottesdiensten und am Abendmahl, welche den Greiffenbergs aufgrund der restriktiven Religionspolitik Kaiser Leopolds I. in Österreich nicht möglich war. – 1f. der Fluß, der mei‰ ~ Gott#verge‹nen Ga‹en] Die Donau, die ja fast mit ihrer ganzen Länge durch katholische oder von den Türken beherrschte Territorien floß; s. dazu Birkens populäres Werk Der Donau-Strand (1664). Daß sie sich, auf der Donau reisend, "dur¡ der Gott#verge‹nen Ga‹en" bewegte, scheint C. R. v. Greiffenberg sehr bewußt gewesen zu sein. Obwohl sie jedesmal daran vorbei mußte, hat sie die Bischofsstadt Passau in den zahlreichen Briefen, die von ihren Reisen handeln, kein einziges Mal erwähnt. – 2-8 hat, von Fluten aufgebrü‰ ~ in die Höh?] S. o. – 11 Must Uranie Cana seyn] Wie v. 14f. Anspielung auf Joh 2. – 17f. JESUS solt ~ weisen?] S. o. – 25 S¡i[t der Gei‰ zum Paradei#] Eine durch die Reiseart nahegelegte Metapher. – 26 der Png‰ wind] S. o. – 29 J‰ er selber do¡ der Weg:] Anspielung auf Joh 14.6. – 33f. Esther zu dem Aha#ver ~ s¡werli¡, kommen] Anspielung auf Est 2.5-20; 4 und 5. – 37-40 Jesu# gebe ~ verwehrt de# Porte# Thür.] v. 38 dürfte auf Gen 8.1-3 anspielen. Vor allem aber: Das Erreichen des Reisezieles wird als prognostisch deutbarer Glaubenssieg (s. v. 16) hingestellt; analog der Konstellation im Brief Nr. 61, Z. 35-40, des Birken-Greiffenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 12, S. 137). – 39 Deoglori] Zu dem mit diesem Begriff verbundenen Lebensprojekt C. R. v. Greiffenbergs s. Laufhütte, 1998(2) (abermals 2007), und ders., 2002 (abermals 2007). – 41 Edle J›#!] Isis war der Name, den Susanna Popp im Kreis der drei 'Innigstfreunde' führte; C. R. von Greiffenberg war Coris und Birken Silvano.

Text 126: Auf Jhrer Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Frauen Frauen Erdmuth-Sophien, Marggrän zu Brandenburg etc. gebornen ChurPrinze‹in von Sa¡sen etc. Ab‰erben etc. 134v-136v Gedicht: T2 Jhrer] Jhr. – T2 Ho¡Für‰li¡en] Ho¡Für‰l. (l geht in etc.-Kürzel über) – T2 Dur¡leu¡t] Dur¡l. (l geht in etc.-Kürzel über) – T3 Frauen (1. Position)] Fr. – T3 Frauen (2. Position)] F. – T4 etc.] Kürzel; ebenso T5 (2x) – T5 von] vo‾ – 2 Himmel#] Him‾ el# (ebenso 10 vollkommenheit – 29 beysammen – 31

Gedicht 126, 1670

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Flammen – 39, 53, 58 Himmel – 41 ver‰ummen – 43 genommen) – 3 der] Kürzel; ebenso 6, 10, 17, 21, 34, 39, 43, 44, 50, 53, 54, 55, 58, 59 – 8 und] u. (ebenso 10, 11 (2x), 16, 19, 23 (2x), 42, 43, 46, 63, 64) – 10 vollkommenheit] vollkommen|heit – 15 Ho¡Dur¡leu¡ter] D aus F überschrieben – 15 Gemahlin] n überschrieben – 22 o]] war (Konjektur nach dem Druck von 1671) – 22 wäldern] mit der-Kürzel; ebenso 47 wunder – 48 andern – 51 gewandert – 56 wiederndt – 27 gönnen] gön‾ en (ön‾ en überschrieben) – 25 hat] hat. – 29 son‰] son überschrieben – 31 eure] oberhalb von gestrichenem unsre – 33 Wort!] Rufzeichen aus Fragezeichen überschrieben – 35 da#] Kürzel; ebenso 50 – 43 eu¡] oberhalb eines gestrichenen Wortes – 49 Für‰!] Rufzeichen nachträglich eingefügt – 55 Eüren au¡] kein Abstand; senkrechter Worttrennungsstrich – 58 Kreb#] # aus s überschrieben – 59 hergekommen,] Komma nachträglich eingefügt – 63 Vatter] mit -er-Schlaufe Anmerkung: 1 ChurFür‰en] CFür‰. – 1 Johann] Joh. – 1 Brandenburg] B überschrieben – 1 Gemahlin] Gem. (ebenso 3, 5 (oberhalb der Zeile), 8) – 1 Anno] A. (ebenso 2, 4 (2x), 6 (2x), 8 (2x)) – 2 1545] 54 überschrieben – 3 Marggrän] Marggr. (ebenso 5) – 3 von] v. (ebenso 5, 7) – 3 Brandenburg] Brandenb. (ebenso 5, 8) – 3 Preußen] P und etc.-Kürzel mit Punkt – 3 Churfür‰en] Churf. – 3 Joa¡im] Joa¡. – 5 Onold#ba¡] On. – 5 Marggrafen] Mgr. (ebenso 7) – 5 Erdmann] Erdm. – 5 Augu‰#] Aug. – 6 Jahre.] J. (ebenso 8) – 7 Prinze‹in] Prinz. – 7 Wirtenberg] Wirtenb. – 7 Mömpelgart] Mömpelg. – 7 Herrn] H. – 8 Onold#ba¡] Onold#b. – 8 27] 2 überschrieben Markgräfin Erdmuth Sophie von Brandenburg-Bayreuth starb am 12.6.1670 ac. Diesem Todesfall gelten die Gedichte Nr. 126-129. Ihre Zusammengehörigkeit ist auch daran kenntlich, daß Birken in der Sammlung keine waagerechten Abgrenzungsstriche zwischen ihnen angebracht hat. Da für das Jahr 1670 kein Tagebuch Birkens erhalten ist, können wir die Gedichte nicht genau datieren. Der Bayreuther Superintendent Caspar von Lilien übermittelte Birken in seinem Schreiben vom 26.7.1670, das Birken laut der von ihm auf dem Brief angebrachten Vermerke am 28.7.1670 erhalten und am 11.8.1670 beantwortet hat, die Bitte des Markgrafen Christian Ernst, Birken möge anläßlich des Todes der Markgräfin lyrisch tätig werden (Brief Nr. 103, Z. 7-16, des Birken-Lilien-Briefwechsels (WuK. Bd. 11, S. 179)): Freyli¡, Ho¡geehrter Herr, ma¡et der Ho¡seeligen Princessin ab‰erben viel Trauren#: Allein wir wollen denno¡ der religion halber zu Gott da# | be‰e ho[en, der wird den Satan unter unsere fü‹e tretten. [...] Seine Ho¡Für‰li¡e dur¡leu¡t mein Gnädig‰er Herr hat mir befohlen, Dero Gnädig‰en gru# zu übers¡reiben, und darbey zu beri¡ten, daß Jhr gar lieb und angenehm sein würde, | wan, mein Ho¡geehrter Herr, über der dur¡leü¡tig‰en prin”e‹in Tod, mit seiner vortrei¡en hand etwa# zu papier bringen wolte, ›nd erböttig, e# mit würkli¡er Gnad zuerkennen. die Ho¡Für‰li¡e Sepultur i‰ auf den 23. Augusti fe‰ge‰ellet, und kommen Jhre ChurFür‰li¡en dur¡leu¡tigkeiten zu Sa¡sen selb‰ anhero. Auf diese Bitte hin wird Birken die Gedichte Nr. 126 und wohl auch Nr. 127 verfaßt haben. Vielleicht hat er sie Lilien schon handschriftlich mit seinem Schreiben vom 11.8.1670 zugesandt, von dem sich

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kein Konzept erhalten hat; vielleicht lief aber auch alles Weitere über den Bayreuther Drucker Johann Gebhardt, bei dem die beiden Gedichte unter diesem Titel gedruckt worden sind: Klag- und Tro‰Elegie | Uber den | allzu frühzeitigen aber hö¡‰seelig‰en | Tode#-Hintritt | Der Dur¡leu¡tig‰en Für‰in und Frauen | FRAUEN | Erdmuht Sophien | Gebohrnen ChurFür‰li¡en Prinze‹in zu Sa¡-|sen/ etc. Vermählten Marggrän zu Brandenburg/ in Preus-|sen/ zu Magdeburg/ Stettin/ Pommern/ der Ca‹uben und | Wenden/ au¡ in Sle›en zu Croßen und Carnow | Herzogin/ Burggrän zu Nürnberg/ Für‰in | zu Halber‰adt/ Minden und Cammin/ etc. | al# deß au¡ | Dur¡leu¡tig‰en | Für‰en und Herrn | HERRN | Chri‰ian Ern‰en# | Marggrafen# zu Brandenburg/ in Preußen/ zu | Magdeburg/ Stettin/ Pommern/ der Ca‹uben und Wen-|den/ au¡ in Sle›en zu Croßen und Carnow Her-|zogen#/ Burggrafen#/ zu Nürnberg/ Für‰en# | zu Halber‰adt/ Minden und Cammin/ etc. | Herz-Ho¡geliebte‰en würdig‰en Gemahlinn: | An | S. Ho¡Für‰l. Dur¡leu¡tigkeit | al# seinen Gnädig‰en Für‰en und Herrn | au# getreutief‰er Beyleid-Pi¡t | unterthänig‰ verfa‹et | dur¡ dero gehorsam‰en Kne¡t | Sigmund von Birken. | BAYREUTH/ | Gedru¿t bey Johann Gebhardten. (S. Stauffer, 2007, S. 755f.) Die wenigen erhaltenen Reste des Briefwechsels Birkens mit dem Bayreuther Drucker liefern zu diesem Werk keinen weiteren Aufschluß. Es ist davon auszugehen, daß der Druck nicht allzu lange nach der Übermittlung der Bitte des Markgrafens in Liliens Brief vom 26.7.1670 erfolgt ist. Das Gedicht Nr. 126 steht im Druck an erster Stelle vor dem Gedicht Nr. 127. Abgesehen von typographischen Hervorhebungen sowie von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist der Druck folgende Abweichungen auf: T1-T5] m! – 2 unsrer] unsre – 2 glei¡t] glei¡t' – 13 Diese] Viele – 18 den (2x)] dem – 21 Weibe#] Leibe# – 22 o]] vor – 25 adlen] adeln – 29 S¡ä”e] S¡ü”e – 46 einen] einem – 49 Für‰] FURST – 49 ni¡t] nit – 49 hohem] Hohen – 52 welt.] Welt. * (die zugehörige Anmerkung am Ende des Druckes) – 56 wann] wa# – 57 Sonnenwende:] Sonnen Wende: ** (die zugehörige, in der handschriftlichen Fassung nicht vorhandene Anmerkung am Ende des Druckes lautet: Die Ho¡seelig‰e Prinze‹in ErdmuthSophia/ so A. 1644. den 15 Febr. gebohren/ und A. 1662 den 19. Octobr. vermählt worden/ ‰arbe im a¡ten Jahr herna¡ A. 1670 den 12 Jun. (da eben die Sonne in den Kreb# gienge/ und ›¡ von un# wendete/) dero Alter# im 27 Jahr.) – 59 Tod'] Tod – 63 lang'] lang –. In der ersten Anmerkung finden sich folgende Abweichungen: 1 Sophia] Fr. Sophia (ebenso 5) – 1 Prinze‹in] Herzogin (ebenso 7) – 1 ChurFür‰en] ChurF. (ebenso 3) – 1 Georg] Georgen# – 2 1545] 1645 – 2 Starb Anno 1546] Starbe im n䡉folgenden Anno 1646. – 3 Eleonora] Fr. Eleonora – 3 Preußen] Preußis¡er Linie – 3 2] zweyte – 4 ‰arb Anno 1607.] Starbe im vierten Jahr herna¡ Anno 1607/ – 4 Jahr] Jahre – 5 Marggrafen Erdmann Augu‰#] H. ErdmanAugusti Marggrafen# zu Brandenburg-Bayreuth – 6 ‰arb Anno 1646.] Starbe na¡ fünf Jahren A. 1646/ – 7 Henrietta] Fr. Henriette – 7 Wirtenberg] Würtenberg – 7 Herrn Marggrafen Alberti] H. Alberti Marggrafen# – 8 ‰arb Anno 1650.] Starbe na¡ a¡t Jahren A. 1650/ –. Die Gedichte Nr. 126 und Nr. 127 sind – ohne das Titelblatt des Separatdruckes – auch in der 1671 erschienenen Nachrufschrift (s. zu Gedichtgruppe Nr. 129), die an erster Stelle die Leichpredigt Caspar von Liliens für die Markgräfin und anschließend mehrere weitere Leichpredigten sowie Epicedien enthält, gedruckt worden; sie stehen dort

Gedicht 126, 1670

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gleich hinter der Druckfassung des Gedichtes Nr. 129(1) (zur Plazierung der drei Gedichte in der Nachrufschrift s. Stauffer, 2007, S. 760). Nach dem Gedicht Nr. 127 steht diese Unterschrift, die für alle drei Gedichte gilt: "Au# treu-gehorsam‰er Beileid-pfli¡t | unterthänig‰ verfa‹et | Dur¡ | Sigmund von Birken." Für diese Druckfassung ist offenkundig der Satz des Erstdrucks verwendet worden. Allerdings ist auf der ersten Seite die Bogenbezeichnung entfernt und die Überschrift "m!" durch "Klag Elegie" ersetzt worden. Außerdem wurden einige Fehler des Erstdrucks behoben: In Z. 22 steht "o]" statt "vor" und in Z. 2 der ersten Anmerkung wurden die falschen Jahreszahlen korrigiert ("1545" und "1546" statt "1645" und "1646"). Weiterhin wurde in v. 33 ein Bindestrich zwischen "allzu kurzen" eingefügt. Die Druckfassung des Gedichts Nr. 126 in der Nachrufschrift für die Markgräfin ist ediert in Birken, Unbekannte Gedichte, ed. Paas, 1990, S. 182-184. Gedicht: 5f. Muß der große Sa¡sen Held ~ nur Eine To¡ter?] Gemeint ist Kurfürst Johann Georg II. von Sachsen (1613-1680), der Vater der verstorbenen Markgräfin. Sie hatte als einzige Tochter des Kurfürsten das Erwachsenenalter erreicht. – 6f. Mu‰ der hohen Mutter ~ waren ihr Behagen?] Zur Mutter der Markgräfin s. zu Gedicht Nr. 71. Daß Birken die Eltern der Verstorbenen hier an prominenter Stelle im Gedicht erscheinen läßt, mag auch aus der von Lilien übermittelten Information resultieren, daß sie an der Beerdigung teilnehmen würden. – 14 Juno] S. zu Gedicht Nr. 15, v. 2. – 15 Und ein Ho¡Dur¡leu¡ter Held mu‰ ›e zur Gemahlin haben] Markgraf Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth, der Ehemann der Verstorbenen. – 17 Chari#] Eine der Grazien; s. zu Gedicht Nr. 7, v. 1. – 22 ma¡te ~ dianen Jagtgefärt] Diana war die Göttin der Jagd. Offenbar hatte sich die Markgräfin häufig auch an der Jagd beteiligt. Daß das für adelige Frauen damals nicht ungewöhnlich war, ist vielfach belegt; s. zu Gedicht Nr. 77, v. 49-51. – 23f. Muht und Weißheit ~ Palla# dieser Erd.] Vergleich der Markgräfin mit der Göttin Pallas Athene, die gleichzeitig für die Wissenschaften und den Kampf zuständig war; s. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 681-686. Gleichzeitig Spiel mit dem Vornamen Sophia der Markgräfin, der auf griechisch 'Weisheit' bedeutet. Lilien hebt im Lebenslauf der Nachrufschrift die wissenschaftlichen, insbesondere historischen Interessen der Markgräfin besonders hervor: S. 37f. Die Markgräfin hat 1666 sogar anonym ein historiographisches Werk publiziert: Handlung | von der | Welt Alter/ | De# Röm. Rei¡# | Ständen/ | und | Derselben Bes¡a[enheit. | Gedru¿t im Jahr 1666. S. Kröll, 1975, S. 85f., 112-139; Gutmann, 2008, S. 151-165. – 25f. hat ihr edler Zeitvertreib ~ mit dem wolberedt‰en Kiel?] Zu den literarischen Betätigungen der Markgräfin s. Kröll, 1975, S. 74, 111f. Lilien weist im Lebenslauf der Nachrufschrift insbesondere darauf hin, daß die Markgräfin geistliche Lieder verfaßt hat (S. 33); eines davon teilt er auch mit (S. 33f.). – 27f. Au¡ so mu‰e Venu# ~ glei¡-s¡öne# Hau# geel.] Schönheitslob. Die Markgräfin wird mit der Liebesgöttin Venus / Aphrodite verglichen. – 30 Euer Rei¡tum] Von hier an wird Markgraf Christian Ernst direkt angeredet (vgl. v. 31). – 34f. A¡tmal hat ~ diese Freude.] Die Hochzeit des Markgrafenpaares hatte 1662 stattgefunden, also acht Jahre vor dem Tod der Markgräfin. – 37-42 Hätt Sie mögen ~ nehmen soll.] Die Kinderlosigkeit der Markgräfin wird auch von Lilien im

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Lebenslauf der Nachrufschrift behandelt: S. 35f. – 44 wol lä‹t man in allem ~ alle# ma¡et wol.] Anspielung auf Ps 37.5, Birkens Wahlspruch. – 49-52 e# i‰ ni¡t neu diß ~ hat zur welt.] Die die dem Text angefügte Anmerkung führt auf, welche vier Fürstinnen gemeint sind; s. den zugehörigen Stellenkommentar. Birken hat die Zugehörigkeit der Anmerkung zu diesen Versen im Manuskript nicht gekennzeichnet; im Druck ist sie durch * nach "Welt" (v. 52) und vor der Anmerkung kenntlich gemacht. – 57-59 Wir vers¡merzen ~ sende.] Im Druck wird durch die zugehörige Anmerkung (s. o.) erklärt, was gemeint ist. Anmerkung: 1f. Sophia Prinze‹in von Ligni” ~ Starb Anno 1546] Sophia (1525-1546), eine Tochter des Herzogs Friedrich II. von Liegnitz, Brieg und Wohlau (1480-1547), hatte 1545 den Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg (1525-1598; zu ihm s. ADB. Bd. 14 (1881), S. 165-169 (Theodor Hirsch); NDB. Bd. 10 (1974), S. 474f. (Johannes Schultze)) geheiratet. – 3f. Eleonora Marggrän von Brandenburg Preußen ~ alt 24 Jahr.] Eleonora (1583-1607), eine Tochter Herzog Albrecht Friedrichs von Preußen (1553-1618), hatte 1603 den Kurfürsten Joachim Friedrich von Brandenburg (1546-1608; zu ihm s. ADB. Bd. 14 (1881), S. 86-90 (Theodor Hirsch); NDB. Bd. 10 (1974), S. 438f. (Johannes Schultze)) geheiratet. Es war dessen zweite Ehe. – 5f. Sophia, Marggrän von Brandenburg Onold#ba¡ ~ alt 32 Jahre.] Zur Heirat Erdmann Augusts von Brandenburg-Bayreuth (1615-1651) und Sophias von Brandenburg-Ansbach (1614-1646), der Eltern des Markgrafen Christian Ernst, s. zu Gedicht Nr. 93, v. 4145. Die Hochzeit hatte 1641 stattgefunden. – 7f. Henrietta Louyse Prinze‹in von Wirtenberg Mömpelgart ~ alt 27 Jahre.] Henriette Louise (1623-1650), eine Tochter Herzog Ludwig Friedrichs von Württemberg-Mömpelgard (1586-1631), hatte 1642 den Markgrafen Albrecht von Brandenburg-Ansbach (1620-1667; zu ihm s. NDB. Bd. 1 (1953), S. 163f. (Hans Hubert Hofmann)) geheiratet.

Text 127: Jhrer Dur¡leu¡t le”te Worte. 136v/137r T1 CXXVII.] CXXVII – T2 Jhrer] Jhr. – T2 Dur¡leu¡t] Dur¡l. (l geht in etc.-Kürzel über) – 1 nun] zweites n überschrieben – 3 da#] Kürzel; ebenso 35 – 10 und] u. – 11 der] Kürzel; ebenso 28 (2x) – 18 Blut] B überschrieben – 22 ›nkt] k überschrieben und verschmiert – 25 4.] 4 – 30 Himmel#kron] Him‾ el#kron – 34 ie”und] ” überschrieben – 36 gehn.] Punkt aus Komma überschrieben – 37 Pala‰] l überschrieben – 47 wen] n überschrieben Das Gedicht Nr. 127 ist zum selben Anlaß wie die Gedichte Nr. 126 und 128f. verfaßt und zusammen mit dem Gedicht Nr. 126 gedruckt worden. Es dürfte zeitnah zum Gedicht Nr. 126 entstanden sein. Sowohl im Erstdruck von 1670 als auch im Druck im Vorspann der Nachrufschrift mit der Leichpredigt Caspar von Liliens für die Markgräfin steht es nach dem Gedicht Nr. 126. Im Erstdruck sind jeweils die Verse 2, 4, 7 und 8 jeder Strophe eingezogen; die refrainartigen Verse 7 und 8 sind in jeder Strophe durch größere Schreibung hervorgehoben, ebenso das jeweils erste Wort jeder Strophe. Sonst

Gedicht 127, 1670

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weist diese Druckfassung des Gedichts Nr. 127, abgesehen von typographischen Hervorhebungen sowie von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, folgende Abweichungen auf: T1f.] Abs¡ied-Rede | Der hö¡‰seelig‰-Dur¡leu¡tig‰en | Prinze‹in – 1 J¡ will nun] MAn laß mi¡ – 5 Eil'] Eil – 8 i‰#] i‰'# – 14 nit] ni¡t – 21 Sünd] Sünd' – 25 solt'] solt – 35 hab'] hab – 38 meine Seele lädt] lädet meine Seel –. Für die Druckfassung der Nachrufschrift ist offenkundig wie beim Gedicht Nr. 126 der Satz des Erstdrucks verwendet worden. Dementsprechend finden sich dieselben Druckabweichungen vom Manuskript wie beim Erstdruck. An die Stelle der abschließenden Schmuckvignette im Erstdruck ist die zum Gedicht Nr. 126 zitierte Unterschriftgruppe getreten. Die von Birken durch Unterstreichung hervorgehobenen Anfangswörter der Verse ergeben: "J¡ Weiß An Wen J¡ Gläube". Dieser Satz aus 2 Tim 1.12 wird in den jeweils vorletzten Versen aller sechs Strophen variiert. Zusammen mit den jeweils letzten Versen der Strophen, die ein ähnliches Motiv variieren, weisen die Schlußverse so eine refrainartige Struktur auf. Im Lebenslauf in Liliens Nachrufschrift für die Markgräfin wird mitgeteilt, daß die Verstorbene die von Birken in den Schlußversen der Strophen gestalteten Sätze tatsächlich kurz vor ihrem Tod geäußert habe (S. 45f.): Jnma‹en Sie ›¡ dann au¡ ganz willig darein ergeben/ und na¡ verri¡teter frühe Beth‰und/ in dem Vorgema¡ in gegenwart der Dur¡läu¡tig‰en Frauen Mutter/ der Churfür‰in zu Sa¡sen/ etc. ›¡ dahin vernehmen la‹en: Jhr Bei¡tvatter wü‰e wol/ an wem: und wa# Sie glaubte? Wolte au¡ bei

Jhrem JEsu be‰ändig verbleiben; J‰ hierau[ ‰ille worden/ und hat mit denen Anwesenden/ unter wel¡en der Churfür‰l- Frauen Mutter/ und Jhre# herzgeliebte‰en Herrn und Gemahl#/ Chur- und Für‰l. Dur¡l. Dur¡l. sambt dem Ho¡-Adeli¡en FrauenZimmer und anderen bedienten/ ›¡ befunden/ die allesampt umb da# Bett kniend/ eißig gebetet/ und GOtt für der todtkran¿en Prinze‹in reconvalescenz oder Seel. Entbin-|dung/ andä¡tig angeru[en/ wie man au# Bewegung der Lippen sehen können/ ‰etig mitgebetet/ und allezeit da# AMEN laut darzu gespro¡en. Zwar sind dies nicht – wie es Birkens Überschrift des Gedichts Nr. 127 nahelegt – die letzten von der Markgräfin gesprochenen Worte, denn im Lebenslauf (s. S. 46f.) folgen noch einige weitere Äußerungen, aber sie sind doch nur kurze Zeit vor dem Eintritt des Tod gesprochen worden. Woher Birken die Information hatte, ist unermittelt. In den Briefen Caspar von Liliens wird davon nichts berichtet. Birken hatte zahlreiche Kontakte nach Bayreuth; als Übermittler der Information kommt am ehesten der Drucker Johann Gebhardt in Frage. Die Druckfassung des Gedichts Nr. 127 in der Nachrufschrift für die Markgräfin ist ediert in Birken, Unbekannte Gedichte, ed. Paas, 1990, S. 184f. 21f. Meiner Sünd Egypter-Heer ~ rohte Meer.] Vgl. Ex 14.

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572 Textgruppe 128: "E# geh zu ruh die einmal-müde Klag!" 137v-138r

Gedicht 1: 2 Aug] A aus a und g aus g' überschrieben – 3 da#] Kürzel; ebenso 22 – 5 der] Kürzel; ebenso 10, 11, 17, 20, 23 – 5 und] u. (ebenso 16) – 8 wallen.] wallen (Konjektur nach dem Druck) – 10 dem] m überschrieben – 10 Himmel] Him ‾ el (ebenso 12 himmlis¡ – 24 frommen) – 11 Sinnen] Sin‾ en (ebenso 12 beginnen) – 13 TodtenBein'] B überschrieben – 14 wieder] mit der-Kürzel; ebenso 16 wiedergeben – 15 beleben] n aus -en-Schlaufe überschrieben – 22 vertraut] mit ver-Kürzel – 24 frommen] n überschrieben Gedicht 2: 1 Lande#-Sonne] Lande#-Son‾ e (Bindestriche unterhalb der Zeile) – 3 Jen#] durch Überschreibung aus Jesu# – 3 Himmel] Him‾ el (ebenso 7) – 4 leü¡ten] durch Streichung aus leü¡tend – 4 und] u. – 4 trö‰en] durch Streichung aus trö‰end – 7 der] Kürzel Diese beiden Gedichte hat Birken zusammen mit dem Gedicht Nr. 129(2) für den Bayreuther Kanzler Carl vom Stein (zu ihm s. zu Gedicht Nr. 112) geschrieben. Dieser hat sie für seine Abdan¿ung#-Rede, verwendet, die er – wie es im Druck der Rede (s. u.) ergänzend zur Überschrift heißt – "Na¡ geendetem Ho¡Für‰l. Lei¡en-Conduct in der Für‰l. Re›den” zu Bayreuth" gehalten hat, also am 23.8.1670, dem Tag der Beisetzung der Markgräfin. In der Nachrufschrift für die Markgräfin (s. zu Gedichtgruppe Nr. 129) wird die Abdankungsrede des Kanzlers nach der Leichpredigt Caspar von Liliens auf den Seiten 51-56 mitgeteilt; ein Separatdruck der Rede ist nicht nachweisbar. Die ersten fünf Strophen des Gedichts Nr. 128(1) stehen auf S. 54, die letzte schließt nicht direkt an diese an, sondern findet sich erst auf S. 56. Birkens Gedicht ist die freie Übersetzung eines lateinischen Liedes, dessen Strophen jeweils links vor den Strophen des Gedichtes Nr. 128(1) angeordnet sind. Sie lauten: Jam moesta quiesce querela, Lacrymas frenate Parentes, Non Conjugis ultima plangas, Nam Mors reparatio vitae est. Animae, Corpus, domus olim, Factoris ab ore creatae Fervens habitavit in ista Sapientia, Principe Christo. Volucres ea rapta per auras Coeli, meditatur aristas, Spatium breve restat, ut alti repetant Collegia sensus. Venient modo tempora, cùm jam Socius calor ossa reviset,

Gedichtgruppe 128, 1670

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Animatque, corpore vivo Habitacula pristina gestet. Jam Saxa cavata parate Corpus tege terra fovendum, Sua munera Fictor & Autor Non immemor ipse requiret. Tu, depositum tege Corpus, O Terra! tuo gremio! dum Venient modo tempora justa, Cum spem DEUS impeat omnem. Es handelt sich dabei um eine gekürzte, umgestellte und weitreichend überarbeitete Version eines alten Liedes von Aurelius Prudentius Clemens (348 - nach 405; zu ihm s. Der kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 1202f.), die auf den Anlaß bezogen angefertigt worden ist. Das Originallied findet sich in der von Thomson edierten Werkausgabe des Prudentius (Teil 1, 1969, S. 84-95). In den Gesangbüchern der Frühen Neuzeit war eine stark gekürzte Version gängig, die aus den Strophen 30, 14, 9-11, 31-35 bestand; vgl. Lorbeer, 2012, S. 447f., besonders, Anm. 157. Auch der Kanzler hat sich für seine Überarbeitung des Liedes ausschließlich dieser gängigen Kurzfassung bedient. Für die ersten vier Strophen seines Liedes hat Stein die Strophen 30, 32, 9 (teilweise) und 10 verwendet, die hier nach der Edition von Thomson mitgeteilt werden (S. 92, 86) iam maesta quiesce querella, lacrimas suspendite, matres: nullus sua pignera plangat, mors haec reparatio vitae est. animæ fuit haec domus olim factoris ab ore creatae; fervens habitavit in istis Sapientia principe Christo. nam quod requiescere corpus vacuum sine mente videmus, spatium breve restat, ut alti repetat collegia sensus. venient cito saecula, cum iam socius calor ossa revisat

Apparate und Kommentare

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animataque sanguine vivo habitacula pristina gestet. Für die letzten beiden Strophen verarbeitet Stein verschiedene Verse des Originalliedes (Ed. Thomson, S. 88, 92): 17: 53, 19: 135, 19: 135, 20: 134, 23f: 137f. Für die Verse 9f., 18 (entspricht partiell v. 125 des Originalliedes) und 22 in Steins Lied konnten keine Vers-Entsprechungen im Originallied gefunden werden. Carl vom Stein hat Birken mit seinem Schreiben vom 19./29.6.1670 (PBlO.C.336.3) die von ihm selbst verfaßte anlaßbezogene Fassung des lateinischen Liedes zugeschickt und um eine Übersetzung ins Deutsche gebeten: + WohlEdler vndt Ve‰er, Jnsonder# ho¡geehrter Herr vornehmer Wehrter freundt, Na¡dem über unsern ie”igen bekanten ho¡‰betrübten Lande# zu‰andt i¡ einige meditationes, na¡ anleitung de# Prudentij, gehabt, wie der inns¡lu# mehrer# weiset, sol¡e aber gerne in zierli¡e teuts¡e reimen verse”et wißen mö¡te; Alß habe meinen ho¡geehrten herrn dien‰li¡ ersu¡en wollen, ob derselbe bemühet seyn, undt selbige, seiner preißwürdigen s¡reiben# art na¡, über zuse”en belieben mö¡te, anbey übers¡ike i¡, wa# von mir invitâ gratia Minervae entwor[en, bekenne zuglei¡ frey, daß mir# selb‰en ganz ni¡t gefällt. etc. Mein ho¡geehrter herr wirdt mi¡ no¡ weiter# obligirn, alß der i¡ ohne dem vor einen s¡uldner mi¡ dar‰elle, wie i¡ denn begierig bin, mi¡ bey einiger ereigenten gelegenheit nur in etwa# davon zu befreyen, vndt beneben‰ zu bezeigen daß i¡ mitt worten vndt thaten seye Meine# ho¡geehrten herrn dien‰ergebener Carl Freyherr vom Stein. Regen#burg den 19. Julij [recte: Junij] 1670. 29 Stein ist bei der Datierung ein Fehler unterlaufen; er hat irrtümlich "Julij" statt "Junii" geschrieben. Das dem so ist, läßt sich zweifelsfrei aus seinem nächsten Schreiben entnehmen, das am 3./13.7.1670 in Regensburg ausgestellt worden und laut Empfangsvermerk – reichlich spät – am 5.8.1670 bei Birken eingetroffen ist (PBlO.C.336.2): + WohlEdler Ge‰reng vndt Ve‰er, Jnsonder# ho¡geehrter herr, Meine# ho¡geehrten herrn angenehme# antworts¡reiben von 25. passato habe sambt den inns¡luß wohlerhalten, undt wie demselben vor die bemühung in übersezung der communicirten ‰rophen din‰li¡en dank er‰atte, also erkühne i¡ mi¡, Meinen ho¡geehrten herrn no¡ ferner zu importuniren, vndt zu bitten, mir seine

Gedichtgruppe 128, 1670

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ho¡vernün[tige gedanken, vernittel# entwer[ung eine# kurzen voti, so in 6. oder mei‰en# 8. versen be‰unde zu entdeken, Mitt wel¡em voto meine rede, so bey der von Seiner ho¡Für‰li¡en dur¡leu¡t mir gnädig‰en aufgetragenen abdankung zu thun, i¡ s¡lißen wolte; könte zuförder‰ vf hö¡‰geda¡t Jhr dur¡leu¡t geri¡tet, daß dieselbe undt dero hohe# hau#, der Allerhö¡‰e vor allen leidfällen bewahren, undt hinwiederumb diese# leid mitt freuden ersezen wolle etc etc. Mein ho¡geehrter herr | wirdt diese# meine bitte ni¡t unglei¡ nehmen, sondern ›¡ vielmehr ver›¡ert halten, daß bey allen, undt ieden gelegenheiten mi¡ iederzeit werde ernden laßen alß Meine# ho¡geehrten herrn Dien‰ergeben‰er CFVStain. Regen#burg den 3 . Julij 1670 13 Dieses Schreiben setzt voraus, daß Birken am 25.6.1670 auf den Brief PBlO.C.336.3 geantwortet und die gewünschte Übersetzung, das Gedicht Nr. 128(1), überschickt haben muß; somit muß der Brief PBlO.C.336.3 vor dem Brief PBlO.C.336.2 geschrieben worden sein, also schon im Juni. Birken hat auf den Brief PBlO.C.336.2 laut Beantwortungsvermerk umgehend, einen Tag nach Empfang desselben, geantwortet: am 6.8.1670. Sicher ist mit diesem Schreiben das erwünschte Abschlußgedicht für die Rede, das Gedicht Nr. 128(2), überschickt worden, dessen Entstehung also auf den 5. oder 6.8.1670 zu datieren ist. Es entspricht inhaltlich den vom Kanzler in seinem Schreiben gemachten Vorgaben und findet sich auf S. 56 am Ende der Abschlußrede. Die ersten fünf Strophen des Gedichts Nr. 128(1) sowie ihre lateinische Vorlage werden im Druck so eingeführt: Also au¡/ wann die Endwerdung an ›¡ selb‰ beda¡t wird/ so i‰ sol¡e dur¡ den zeitli¡en Tod ges¡ehen/ dieser aber i‰/ na¡ dem Au#spru¡ der Warheit selb‰en/ ein Hingang zum Vatter/ eine Hinfahrt im Frieden/ na¡ der Reden#-Art de# alten Simeoni#/ und zwar von einem sol¡en Orth/ da fa‰ weder Seegen no¡ Ehre mehr/ da kein Freude ohne Leyd/ da in#gemein hin viel beda¡t/ aber wenig verbra¡t wird/ und allein der Hö¡‰e weiß/ wa# no¡ böse# zuerwarten seye/ an ein sol¡e# Ort/ da Freude/ Freude die fülle/ und liebli¡e# Wesen jmmer und ewigli¡. Jn ansehung nun de‹en/ i‰ billi¡/ daß man sage: Die sechste Strophe und ihre lateinische Vorlage werden im Druck so eingeleitet: "Sol¡em na¡ fahre über der Hö¡‰seelig‰en Prinze‹in/ mittel‰ so Ho¡ansehnli¡er frequenz/ bes¡ehener Ho¡Für‰l. Beyse”ung/ J¡ fort und s¡ließe:" In der Druckfassung des Gedichts Nr. 128(1) finden sich keine Verseinzüge. Anders als im Manuskript sind die Strophen durch Spatien voneinander abgesetzt. Sonst weist die Druckfassung, von typographischen Hervorhebungen sowie von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion abgesehen, folgende Abweichungen auf: 5 Erdmütig#] Erdmuthig# – 6 hat] hatt' – 7 sah] sah' – 9 blauer] blaue – 17 gebt] la‰ – 17 den] dem – 18 im] Jn – 18 Ruh‰ätt] Ruh‰att – 20 hervor] herfür –. Die Druckfassung des Gedichts Nr. 128(2) steht ohne sonderliche Einführung im Redetext am Ende der Rede und weist, abgesehen von typographischen Hervorhebungen sowie von Unterschieden der Or-

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Apparate und Kommentare

thographie und Interpunktion, die folgenden Abweichungen auf: 4 leu¡ten] leu¡tend – 4 ma¡'] ma¡ – 4 trö‰en] trö‰end –. Unter dem Gedicht steht die für die ganze Rede geltende Unterschriftgruppe: "Abgeleget: | Dur¡ | Carln/ Freyherrn vom Stein/ etc." Der Druck der Gedichtgruppe Nr. 128 ist bei Stauffer, 2007, nicht nachgewiesen. Gedicht 1: 3 der Gemahl] Markgraf Christian Ernst. – 5 der Seel Erdmütig# Hau# und S¡rein] Spiel mit dem ersten Vornamen der Markgräfin. – 8 die Gei‰e#glut mit weißheit Stralen wallen] Spiel mit dem zweiten Vornamen der Markgräfin. Sophia ist das griechische Wort für Weisheit. Zu den wissenschaftlichen Ambitionen der Markgräfin s. zu Gedicht Nr. 126, v. 23f.

Textgruppe 129: Erklärung de# KupferTitel# zur Für‰li¡en Lei¡gedä¡tni#. 138r/v Titelgruppe: T3 Für‰li¡en] Für‰ und etc.-Kürzel mit Punkt Gedicht 1: 1 Wa#] W größer und initialenartig ausgeführt – 2 der] Kürzel; ebenso 6, 7, 17, 26, 31 – 3 und] u. (ebenso 9, 22, 25) – 5 Fuß] danach Komma gestrichen – 6 ändern] mit der-Kürzel; ebenso 24 wiederhallen – 8 da#] Kürzel; ebenso 24 – 17 Himmel] Him ‾ el (ebenso 28) – 24 ma¡t] t überschrieben – 25 Rahel] davor ein Buchstabe gestrichen – 32 Tod] T aus t überschrieben Gedicht 2: 1 und] u. (ebenso 5) – 1 Himmel] Him‾ el (ebenso 2 himmel) – 2 der] Kürzel (2x) – 2 hernieder] mit der-Kürzel – 4 gegenwehr] davor ein Buchstabe gestrichen; das zweite g überschrieben – 4 gegenwehr] ev. gegen wehr – 6 Für‰enNamen#] ev. Für‰en Namen# Zwei weitere Gedichte, die anläßlich des Todes bzw. der Bestattung der Markgräfin Erdmuth Sophie von Brandenburg-Bayreuth entstanden sind. Das erste davon erklärt den Kupfertitel zur Nachrufschrift für die Markgräfin: Hö¡‰-betrauerli¡er | Kronen-Fall/ | Bey dem | Ho¡-Für‰li¡en Lei¡-Begängnuß | Der Dur¡leu¡tig‰en Prince‹in und Frauen/ | FRAUEN | Erdmuth Sophien | Gebohrnen Chur-Für‰li¡en Prince‹in zu Sa¡-|sen/ etc. Vermählten Marggrän zu Brandenburg/ in | Preu‹en/ zu Magdeburg/ Stettin/ Pommern/ der Ca‹uben und | Wenden/ au¡ in S¡le›en zu Croßen und Jägerndorf Herzo-|gin/ Burggrän zu Nürnberg/ Für‰in zu Hal-|ber‰adt/ Minden und Cammin/ etc. | Al# | Jhrer Ho¡-Für‰li¡en Dur¡leu¡tigkeit | Ho¡-Für‰li¡er Cörper | Den 23. Augusti de# 1670‰en Jahr# | in da# Ho¡-Für‰li¡e Brandenburgis¡e | Erb-Begräbnü# zu Bayreuth | Mit hö¡‰ansehnli¡en Solennitäten beygese”et wurde | Auß dem 15. 16. 17. vers. de# V. Capitel# der Klag-Lieder | de# Propheten Jeremia# erkläret/ | dur¡ | Caspar von Lilien/ | Ho¡-Für‰li¡en Brandenb. | Geheimen Kir¡en-Raht/ General-Superintendenten | und Ober-HofPredigern/ au¡ deß Consistorii | Assessorem Primarium. | Gedru¿t daselb‰ bey Johann Gebhard. (S. Stauffer, 2007, S. 759-762.) Neben der Leichpredigt Caspar von Liliens enthält dieser Druck eine Beschreibung der Leichprozession, die Abdankungsrede Carl vom Steins, zahlreiche Epicedien sowie mehrere weitere Leichpredigten anderer Geistlicher der Markgrafschaft. Das Gedicht Nr. 129(1) steht im Druck im unpaginierten Vorspann

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nach der kurzen Widmungsvorrede Liliens. Wir können die Entstehung des Gedichts Nr. 129(1) genau datieren. Zum 30.3.1671 hat Birken in seinem Tagebuch notiert (II.27; PBlO.B.2.1.6, 42(10)v): "Na¡ Bayreuth zur Für‰li¡en Lei¡Predigt 1 Lied 32 Verse." Bei dem Lied handelt es sich, wie auch der Titel angibt, um eine Erklärung des Titelkupfers der Leichpredigt. Es zeigt eine Architekturfassade mit verschiedenen Figuren, Wappen und Abbildungen. In der Mitte, auf einem Podest stehend, trägt ein Skelett eine verzierte Tafel mit dem Titel: Erd-|entfallene | Für‰en-Kron | verse”et | in den | Sternen-Thron. Das Skelett steht unter einem von zwei Säulen mit korinthischen Kapitellen gestützten Vordach, das einen verzierten Aufbau trägt; dieser zeigt zwei große, mehrteilige Wappenabbildungen (Sachsen und Brandenburg). Oberhalb der Wappen ist ein Kurfürstenhut abgebildet. Auf dem Dach des Aufbaus stützen zwei kleine geflügelte Engel eine Krone. Zu den weiteren Figuren s. u. die Stellenkommentare. Mittig unterhalb des Titelkupfers steht die Stecherangabe: "Jacob Sandrart sculpsit Norimberg." Eine Abbildung des Titelkupfers findet sich bei Paas, 1990, Nr. 23, S. 379; sämtliche Bildbeigaben der Nachrufschrift (Kupfertitel; Portrait der Markgräfin, Portrait der Markgräfin auf dem Sterbebett, Abbildung des Sarges) sind reproduziert bei Paas, 1994 (Contin.), S. 189-193, Nr. 588-591. Birken war in den Herstellungsprozeß der verschiedenen Bildbeigaben der Nachrufschrift involviert. Zum 5.1.1671 heißt es im Tagebuch (II.5; PBlO.B.2.1.6, 35(3)r): "Herr Fend den halben Für‰li¡en Sarg gesendt, i¡ Herrn Sandrart, der heut taufen lä‹t." Birken hatte also einen Teil der Vorlage, nach welcher der Kupferstich des Sarges der Markgräfin angefertigt werden solte, vom Nürnberger Agenten verschiedener Fürstenhäuser Donat Fendt erhalten und an den Kupferstecher Jacob Sandrart weitergeleitet. Der Kupferstich mit zwei Seitenansichten des Sarges in der Nachrufschrift weist keine Stechersignatur auf (s. Paas, 1994 (Contin.), S. 193, Nr. 591). Birkens Tagebuchnotiz erweist, das der Stich in der Werkstatt Jacob Sandrarts angefertigt worden ist. Zum 12.1.1671 ist notiert (II.9; PBlO.B.2.1.6, 36(4)v): "Hinwiederüm an Herrn Hofrat ges¡rieben und an Herrn von Lilien, mit beyfügung de# Titelkupfer#. | Literae 3 ad Eundem 4 ad Lilium." Birken kann an diesem Tag nur die Zeichnung zum Titelkupfer für die Nachrufschrift nach Bayreuth geschickt haben; s. u. Bei dem Adressaten des ersten Briefes handelt es sich um Bayreuther Hofrat Hermann Hoffmann (zu ihm s. zu Brief Nr. 70, Z. 21f., des Birken-Volkmann-Briefwechsels (WuK. Bd. 10, S. 873)). Birkens Tagebuch belegt für den Beginn des Jahres 1671 intensive Korrespondenz mit verschiedenen Personen in Bayreuth (vor allem mit Hoffmann, Lilien und dem Drucker Gebhardt), bei der es u. a. um die Nachrufschrift gegangen sein wird. Im Bestand der in Birkens Archiv erhaltenen Schreiben Hoffmanns (PBlO.C.146.1-8; 148.1) stammt nur eines aus dem Jahr 1671. Darin geht es allerdings um ein anderes Projekt. Die drei Schreiben Hoffmanns, die Birken laut Tagebuch am 5.1., 12.1. und 19.1.1671 empfangen hat (II.5, 9, 11; PBlO.B.2.1.6, 35(3)r, 36(4)v, 37(5)r), sind nicht erhalten. Es gibt zu dieser Zeit auch keine Briefe an Hoffmann betreffende Konzeptbuchnotiz. Auch die wenigen erhaltenen Reste der Korrespondenz Birkens mit Gebhardt weisen keine Bezüge zur Nachrufschrift auf. Auf das am 12.1.1671 abgeschickte Schreiben Birkens an Lilien reagiert der Bay-

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reuther Generalsuperintendent mit dem Brief Nr. 104 des Birken-Lilien-Briefwechsels vom 17.1.1671 (WuK. Bd. 11, S. 180f., 525f.). Darin wird die Zeichnung des Kupfertitels gutgeheißen (Z. 6-9): der übersendete riß kommet hierbey zurü¿. Habe selben denen Herren Rähten sehen la‹en, wel¡en e# gar wohl gefält, so kan i¡ au¡ daran im gering‰en ni¡t# verbe‹ern. Meine# era¡ten# könde der Churhut also verbleiben, weil die kron über den Ho¡Für‰li¡en Lei¡-Sarg kommet. Zum 18.5.1671 heißt es dann im Tagebuch (II.38f.; PBlO.B.2.1.6, 46(recte: 47; 15)r): "Herr Sandrart mir 103 abdru¿e von den Kupfern gesendet [...]." Dabei wird es sich um das Titelkupfer und das Bildprogramm der Nachrufschrift gehandelt haben. Diese sind in Nürnberg bei Sandrart angefertigt worden, während der Textteil bei Gebhardt in Bayreuth gedruckt worden ist. Dieser ist am selben Tag, an dem Sandrart die Kupferstiche geliefert hat, bei Birken eingetroffen (II.39; ebd.): "Herr Gebhard mir 3, Fratri 1 und Pöllein au¡ eine Lei¡predigt gesendet." Der Druck der Nachrufschrift war also Mitte Mai 1671 abgeschlossen. Birken hat am nächsten Tag den größten Teil der Kupferstiche nach Bayreuth geschickt, wo sie dem Druck der Nachrufschrift vorgefügt worden sein werden (ebd.; ebd.): "Gebharden 80 abdru¿e der Kupfer [...]. | Literae 46 Gebhardo." Birken hat die ihm überschickten Exemplare der Leichpredigt sogleich verschenkt. Bei dem in der Tagebuchnotiz zum Erhalt der Belegexemplare genannte Pöllein, dem Gebhardt ein Exemplar zugedacht hat, dürfte es sich um Johann Pöllein handeln, der im fraglichen Zeitraum öfter Schreiberarbeiten für Birken erledigt hat. Offenbar hatte er für den Druck Reinschriften – sicher von Birkens Gedichten, ob von weiteren Texten, ist für uns nicht erkennbar – angefertigt. Ein Exemplar der Nachrufschrift ist am 1.6.1671 David Elias Heidenreich (zu ihm s. zu Gedicht Nr. 124) zugesandt worden (II.41; PBlO.B.2.1.6, 48(16)r): "S¡reiben und Paquet mit der Bayreuther Für‰li¡en Lei¡predigt an Herrn Heidenrei¡. | 52 ad Heidenrrei¡." Von diesem Schreiben hat sich eine auf den 2.6.1671 datierte längere Protokollnotiz erhalten (PBlO.B.5.0.41, 173v-174v), in der die Nachrufschrift aber nicht erwähnt wird. Am 3.6.1671 hat Birken seinem Beichtvater die Nachrufschrift geschenkt (II.42; ebd.): "Bei Herrn Ferbern zur Bei¡t, demselben eine Für‰li¡e Lei¡predigt und Wein gesendet." Zum 8.6.1671 hat Birken den Erhalt eines zusätzlichen Exemplars notiert (II.43; ebd.): "Herr donat Fendt mir eine Für‰li¡e Lei¡predigt." Das für seinen Bruder Christian Betulius bestimmte Exemplar hat Birken am 10.6.1671 versandt (II.43; PBlO.B.2.1.6, 48(16)v): "Paquet ad Fratrem Christianum samt 1 Ducaten im Paquet Aramena, Für‰li¡e Lei¡predigt [...]." Zum 15.6.1671 heißt es (II.44; ebd.): "Herrn Gaßmann die lezten 5 Für‰li¡en Brandenburgis¡en Lei¡predigten geliehen." Diese Notiz ist nicht so zu verstehen, daß Birken noch fünf weitere Exemplare der Nachrufschrift besessen hätte. Entweder hat er Gaßmann seine Sammlung von Nachrufschriften für Mitglieder der markgräflichen Familie geliehen, also neben der der Nachrufschrift für Erdmuth Sophie wohl die für Markgraf Georg Albrecht (s. zu Gedicht Nr. 111), dessen erste Frau (s. zu Gedicht Nr. 92) und zwei weitere Familienmitglieder, oder es ist nur das letzte der fünf von Gebhardt überschickten Belegexemplare der Nachrufschrift gemeint, die ja mehrere Leichpredigten enthält. Joachim Kröll interpretiert in seiner Edition der Birkenschen

Gedichtgruppe 129, 1670/71

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Tagebücher Notizen zur Ankündigung und Überreichung eines Dankgeschenks des Markgrafen Christian Ernst, einer vergoldeten Silberkanne und 50 Reichstaler, in den kommentierenden Fußnoten als Belohnung für Birkens Beiträge zur Nachrufschrift für die Markgräfin (II.47, Anm. 129, II.54, Anm. 147). Ein Dankgeschenk dieser Größenordnung wäre für Birkens Beiträge zur Nachrufschrift unverhältnismäßig hoch; vgl. dazu die Bezahlung, die Birken für seine vergleichbare Mitarbeit (Betreuung der Kupferstiche, diverse Gedichte) an der Nachrufschrift des Markgrafen Georg Albrecht bekommen hat (s. zu Gedicht Nr. 92). Außerdem waren nur die Gedichte Nr. 126 und Nr. 127 im Auftrag des Markgrafen geschrieben worden. Vielleicht hat der Markgraf Birken bereits 1670 (ein Tagebuch für dieses Jahr fehlt) eine kleinere Summe als Dank für den Separatdruck der beiden Gedichte zukommen lassen. Die vergoldete Silberkanne und die 50 Reichstaler waren vielmehr die Bezahlung für Birkens literarische Dienstleistungen anläßlich der Feierlichkeiten zur Begrüßung der zweiten Ehefrau des Markgrafen Christian Ernst, die im Mai 1671 in Bayreuth stattfanden. Die Eheschließung war bereits am 29./30.1.1671 in Stuttgart erfolgt. Birken hatte für die Begrüßungsfeierlichkeiten Texte für ein Ballet verfaßt; die Arbeit daran belegen mehrere Tagebuchstellen im April und Mai 1671: Arbeitsbeginn am 18.4.1671 (s. II.31; PBlO.B.2.1.6, 44(12)r), Fertigstellung und Übersendung nach Bayreuth am 19.5.1671 (s. II.39; PBlO.B.2.1.6, 46(recte: 47; 15)r. Dabei dürfte es sich um folgendes Werk handeln, das 1671 bei Gebhardt gedruckt und während der Aufführung an das Publikum verteilt worden ist: Sudetis¡e Früling#-Lu‰: | Al# | Der Dur¡leu¡tig‰e Für‰ und Herr | Herr | Chri‰ian Ern‰ | Markgraf zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preus-|sen/ zu Stettin/ Pommern/ der Ca‹uben und Wenden/ au¡ in Sle-|›en/ zu Cro‹en und Jägerndorf/ Herzog/ Burggraf | zu Nürnberg/ Für‰ zu Halber‰adt/ Minden | und Cammin/ | Mit | Der Dur¡leu¡tig‰en Für‰in und Frauen | Frauen | Sophien Louysen | Markgrän zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preus-|sen/ zu Stettin/ Pommern/ der Ca‹uben und Wenden/ au¡ in Sle-|›en zu Cro‹en und Jägerndorf Herzogin/ Burggrän | zu Nürnberg/ Für‰in zu Halber‰adt/ Minden | und Cammin/ | Gebohrne Prinze‹in zu Würtenberg und Te¿ etc. | al# neu ho¡betrauten würdig‰en Gemahlin | den 24. Maij de# 1671. Jahr# | Ho¡für‰li¡e Heimführung hielte: | in einem | von | Sr. Ho¡für‰l. Dur¡l. Danzmei‰ern M. François Maran | erfundenem BALLET, | auf dem S¡loßSaal der Für‰l. Re›denz zu Bayreuth/ | vorge‰ellet/ | Bayreuth | Gedru¿t bey Johann Gebhard. Daß auf dem Titelblatt der Tanzmeister François Maran als 'Erfinder' des Ballets genannt wird, spricht nicht gegen Birkens Verfasserschaft der Gedichttexte des Ballets, die kaum von einem französischen Tanzmeister verfaßt worden sein können. Wie beim BALLET der Natur von 1662 werden die einzelnen Tänze und Szenen vom Tanzmeister entwickelt, die zugehörigen Erklärungsgedichte sowie die vorgetragenen Lieder aber von Birken verfaßt worden sein. Auch beim Ballet von 1662 war er im Druck nicht als Verfasser genannt worden. Birkens Verfasserschaft der Sudetis¡en Früling#-Lu‰ haben bereits Pegah, 1999, S. 163f. (s. auch die zugehörigen Anmerkungen und Materialien), und Gutmann, 2008, S. 148, 183f., als zweifelsfrei vorausgesetzt; dagegen Mourey, 2014, S. 123f.; nicht bei Stauffer, 2007. Zur zweiten Hochzeit des Markgrafen hat Birken auch noch einen kur-

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zen Schäferdialog mit Anmerkungen und einem Stammbaum, der gedruckt worden ist (s. Stauffer, 2007, Nr. 438, S. 775), verfaßt. Außerdem hat er eine repräsentative Schaumünze zu diesem Anlaß konzipiert (s. die Tagebuchnotizen zum 30.3.1671, 31.3.1671 und 1.4.1671 (II.27; PBlO.B.2.1.6, 42(10)v/43(11)r)). Abgesehen von typographischen Hervorhebungen sowie von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist die Druckfassung des Gedichts Nr. 129(1) folgende Abweichungen auf: T2f.] Erklärung de# Titel-Kupfer#. – 11 Aug'] Aug –. Die Druckfassung des Gedichts Nr. 129(1) in der Nachrufschrift für die Markgräfin ist ediert in Birken, Unbekannte Gedichte, ed. Paas, 1990, S. 181f. Das Gedicht Nr. 129(2) steht in keinem Zusammenhang mit dem Erklärungsgedicht für den Kupfertitel Nr. 129(1). Es ist vielmehr – um zwei Verse gekürzt – zusammen mit den Gedichten der Textgruppe Nr. 128 in der Abdankungsrede Carl vom Steins (s. zu Gedichtgruppe Nr. 128) gedruckt worden. Dort steht es auf S. 55. Wie bei dem Lied 128(1) handelt es sich um eine freie Übersetzung eines lateinischen Textes. Es wird im Druck so eingeführt: Der grundgütige GOTT/ wolle mit seiner Allmä¡tigen Hand/ no¡ ferner über diese# theuer-wehrte‰e Hauß halten/ daß e# be‰ändig grüne und wa¡se/ fürnehmli¡ aber an gegenwärtigen hö¡‰geehrte‰en HAUBT desselben/ in Gnaden erfüllen/ und wahr werden la‹en/ wa# dorten dem Augusto angewüns¡et worden: Serus in Coelum redeas, diuque Laetus intersis Populo: Wel¡e# J¡ also geben will: Stein zitiert Horaz, Oden 1.2, v. 45f. In den beiden Briefen, in denen der Kanzler Carl vom Stein bei Birken die beiden Gedichte der Textgruppe 128 angefordert hat, wird die Übersetzung der HorazVerse nirgends erwähnt. Wie und wann Birken damit beauftragt worden ist, läßt sich nicht sagen, ebensowenig, warum Birken das Gedicht Nr. 129(2) nicht zur Gedichtgruppe Nr. 128 in die Sammlung eingetragen hat, wo es eigentlich hingehört. Abgesehen von typographischen Hervorhebungen sowie von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist die Druckfassung des Gedichts Nr. 129(2) folgende Abweichungen auf: 1 Herr und] Großer – 4f.] fehlt – 6 Für‰enNamen#] hohen Nahmen# –. Der Druck des Gedichts Nr. 129(2) ist bei Stauffer nicht nachgewiesen. Gedicht 1: 1-10 Wa# i‰ do¡ hier? ~ in ihre Gru] ver‰e¿t.] Auf dem Titelkupfer füllt das vom Betrachter aus linke Drittel der Architekturfassade eine auf einem Podest stehende weibliche Figur, die in der linken eine Schale mit Seifenwasser hält und in der rechten ein kleines Blasrohr, aus dem Seifenblasen aufsteigen. Zu ihren Füßen steht eine Kugel mit Länderumrissen. Es handelt sich also um die Allegorie der Welt oder Erde. Das Gesicht ist von einem hellen Kreis umgeben, der den Vollmond abbilden soll. Die Beine der Figur bestehen nur aus Knochen. – 1-19 So ‰ehe dan ‰ät# ~ wa# wird dort ges¡ehen?] Das vom Betrachter aus rechte Drittel der Architekturfassade füllt eine komplementär zur Allegorie der Welt konzipierte weibliche Figur, die ebenfalls auf einem Podest steht. Sie zeigt mit dem ausgestreckten Zeigefinger der rechten Hand nach oben und präsentiert mit der linken Hand eine Kugel zu ihren

Gedichtgruppe 129 und Gedicht 130, 1670/71 und 1670

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Füßen, die den Sternenhimmel abbildet. Auch die untere Hälfte Ihres Kleides ist mit Sternen bestickt. Ihr Gesicht erscheint als strahlende Sonne. – 24 da# Gebirg] Eine von Birken häufig verwendete Bezeichnung für die Stadt Bayreuth und deren Umland. – 25 wie Rahel dort] Vgl. Jer 31.15. – 25f. und klingen wie ein S¡wan ~ Grabe ›ngen kan] Die Vorstellung, daß Schwäne nur einmal singen, und zwar unmittelbar vor ihrem Tod, ist seit Plato (Phaidon 84 ef) im ganzen Altertum geläufig; s. Der kleine Pauly. Bd. 5 (1975), Sp. 42f. Vom Betrachter aus oben links findet sich neben dem zentralen Aufbau auf einem kleinen Podest ein hochovales, umrahmtes Bild eines Schwanes. Darüber schlängelt sich ein Spruchband mit der Inschrift: "FINIS FUNUS" ('Am Ende das Grab'). – 27 do¡, ob ›e s¡on gefället ward auf Erden] Das Podest, auf dem die Allegorie der Welt / Erde steht, zeigt die Abbildung einer auf dem Kopf liegenden, also gefallenen Krone, über der folgende Inschrift steht: "Gefällt auf Erden". – 28f. hier el Sie, dort im Himmel ho¡ zuwerden | die Sternenkron gewart.] Das Podest, auf dem die andere Frauengestalt steht, zeigt die Abbildung einer entflammten Krone, die auf Wolken schwebt. Darüber findet sich folgende Inschrift: "Dort ho¡ zu werden". – 30f. der Engel-Leib hat hohe Fönix-art ~ au# der As¡e ‰eigen.] Vom Betrachter aus oben rechts neben dem zentralen Aufbau findet sich auf einem wie auf der linken Seite gestalteteten Podest das komplementär hochovale, umrahmte Bild des von Flammen umgebenden Vogels Phoenix. Darüber schlängelt sich ein Spruchband mit der Inschrift: "FUNUS FOENUS" ('Das Grab der Gewinn'). Text 130: Zu Meine# Dur¡leu¡tigen Föbu# S¡auspiele, die Jrmenseul. 138v-139v T2 Meine#] oberhalb von gestrichenem de# – T2 Dur¡leu¡tigen] Dur¡ und etc.-Kürzel mit Punkt – 3 der] Kürzel; ebenso 11, 17, 25, 35, 45, 55 – 3 Wirt] W aus w überschrieben – 6 Lieder] mit der-Kürzel; ebenso 9, 43 Kinder – 52 wider – 9 ihn] n überschrieben – 12 dem] dein (Konjektur nach dem Druck) – 16 zuzei¡nen] ev. zu zei¡nen – 16 Spiele.] Spiele (Konjektur nach dem Druck) – 23 Himmel] Him ‾ el (ebenso 36, 55) – 24 Hölle] durch Streichung aus Höllen – 24 nun] durch Überschreibung aus nur – 34 Flegräer] F überschrieben – 37 und] u. (ebenso 40, 42, 48) – 45 Rinden] d überschrieben – 51 unsern] er undeutlich überschrieben; ev. unsren – 52 wider] durch Streichung aus wieder Ein Ehrengedicht für Herzog Anton Ulrichs Schauspiel Die | Ver‰örte | Jrmenseul; | oder | Da# Bekehrte | Sa¡senland: | in einem S¡auspiel vor-|ge‰ellet. (S. Stauffer, 2007, S. 772f.) Das Stück muß Ende 1670 – wohl in Nürnberg – gedruckt worden sein; zur nicht unproblematischen Druckgeschichte s. Anton Ulrich, Werke HKA. Bd. I.1, S. XXI-XXIII; im Birken-Greiffenberg-Briefwechsel zu Brief Nr. 66, Z. 159-161 (WuK. Bd. 12, S. 600f.); Stauffer, a. a. O. Aufgrund des Fehlens des Tagebuchjahrgangs 1670 läßt sich nicht sagen, wann im Jahr 1670 das Gedicht Nr. 130 entstanden ist. Es schließt den Druck nach dem Schauspiel auf S. 56f. (vgl. HKA. Bd. II.2, S. 316f.) ab und weist, abgesehen von typographischen Hervorhebungen sowie von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, die folgenden Abweichungen auf: T1-T3] Ehr-Gedi¡t. – 5 guldnen] güldnen – 28 war] ward – 47 Jalemu#] galemu# – 51

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Apparate und Kommentare

unsern] unsren –. Eine Verfasserangabe fehlt. Das Gedicht Nr. 131 gilt ebenfalls der Jrmenseul; es ist das Erklärungsgedicht zum Titelkupfer. Zur Jrmenseul und der Vorlage sowie den Quellen des Stückes s. Valentin, 1985. 1-8 Jn Die#piter# ~ auf Erden.] Das hier gestaltete Festmahl antiker Götter soll ein Fest am Wolfenbütteler Hof abbilden. – 1 Die#piter#] Zu Diespiter s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967). Sp. 15. Der Name steht hier für das Oberhaupt der Götter Jupiter. Herzog Rudolf August als Herrscher des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg-Wolfenbüttel ist gemeint– 3 Cynthiu#] Beiname des Apoll; s. zu Gedicht Nr. 71, v. 18-24. Hier ist Herzog Anton Ulrich gemeint, den Birken regelmäßig – s. auch den Gedichttitel – als Föbus bezeichnet. – 5-8 auf der guldnen Leyer spielte ~ hier auf Erden] Dichterische Gestaltung der literarischen Produktivität Herzog Anton Ulrichs, von dem damals schon einige Werke erschienen waren. – 7 ehmal# bey Admetu# Heerden] Anspielung auf den Mythos, der Gott Apoll sei vorübergehend vom Olymp verbannt worden und habe in dieser Zeit dem König Admetos von Pherai in Thessalien als Hirte gedient; s. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 68. Falls Birken hier auf eine Phase im Leben Herzog Anton Ulrichs verweist, so konnte bisher nicht ermittelt werden, worum es geht. – 9-12 Föbu# Kinder ~ S¡aupla” ma¡e ‰ehen.] Offenbar war die Jrmenseul als Lehrstück (vgl. v. 19) entstanden, das von den Kindern Herzog Anton Ulrichs aufgeführt werden sollte. Birken lagen sicher aus den Briefen des Herzogs Informationen zu den Entstehungsumständen des Stückes vor. Daß es eine Aufführung mit Beteiligung mehrerer der herzoglichen Kinder gegeben haben muß, belegen die Verse 41-48. – 14-17 Herme# ward beru[en ~ diese Spiele.] Zum Götterboten Hermes s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 1069-1076. Mythologische Einkleidung der Entstehung der Niederschrift des Stückes. Offenbar hatte Herzog Anton Ulrich jemanden bei der Abfassung hinzugezogen, wohl einen Schreiber. Vielleicht handelte es sich schon um den später als Sekretär Anton Ulrichs in Erscheinung tretenden Christian Flemmer (ca. 1648-1681/2; zu ihm s. Jürgensen, 2006, S. 523-525). – 17 Deliu#] Weiterer Beiname Apollos; s. zu Gedicht Nr. 77, v. 35. Herzog Anton Ulrich ist gemeint. – 19 da# den Kindern gäbe Lehr] Die Abfassung des Stückes erfolgte also aus einem pädagogischen Impuls heraus. Zum einen sollten die Herzogskinder aus dem Inhalt etwas lernen, zum anderen durch die Beteiligung an der Aufführung. S. zu v. 9-12. – 20-40 Typhon ~ Siege-prangen.] Typhon ist ein mythischer Riese mit 100 Drachenköpfen, der versucht hat, den Olymp zu erobern, und sich zahlreiche Kämpfe mit den Göttern, vor allem mit Zeus lieferte. Schließlich wurde er besiegt, indem der Göttervater den Berg Ätna auf ihn warf, unter welchem er nun der Sage nach lebendig begraben liegen soll. S. Der kleine Pauly. Bd. 5 (1975), Sp. 1022f. Diese antike Sage soll den Inhalt der Jrmenseul wiederspiegeln: Im Stück geht es ja auch um die Überwindung falscher Götzen. Daß hier Apoll am Sieg über Typhon beteiligt wird, beruht auf einer Vermischung mit der Python-Sage: Der Drache Python wurde von Apollon erschossen; s. Der kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 1280. – 34 Flegräer-Felder] Die Phlegräischen Felder sind ein vulkanisches Gebiet in Kampanien. S. Der kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 791. Zugrunde liegt hier die Vorstellung,

Gedicht 130, 1670

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daß der Berg, der auf Typhon getürmt worden war, inzwischen auch eingesunken und zu einem vulkanischen Sumpf verkommen sei, der Zwergenhaftigkeit des ehemaligen Riesen gemäß. – 36 purzen] 'Gestank verbreiten'. – 40 Siege-prangen] Anspielung auf den Ordensnamen Herzog Anton Ulrichs in der Fruchtbringenden Gesellschaft: 'Der Siegprangende'. – 41-48 Palla# ehrte da ~ die S¡öne.] Diese Strophe setzt voraus, daß es eine Aufführung der Jrmenseul gegeben hat, an der die ältesten vier damals lebenden Kinder des Herzogs beteiligt gewesen sein müssen. – 41 Palla# ehrte da, mit Lobe] Zu Pallas Athene s. zu Gedicht Nr. 15, v. 1. Das Stück oder dessen Aufführung gelobt haben muß eine der Herzoginnen am Wolfenbütteler Hof. Die Gemahlin Herzog Anton Ulrichs erscheint bei Birken zumeist als Flora (s. zu Gedicht Nr. 43, v. 4), für die Gemahlin Herzog Rudolf Augusts wäre die Rolle der Juno angemessen gewesen. Es dürfte demnach die Großmutter der Kinder, die in dem Stück mitwirkten, Herzogin Sophie Elisabeth, die Witwe Herzog Augusts d. J. (zu ihr s. zu Gedicht Nr. 1), gemeint sein. Ihre literarischen und musikalischen Interessen und Aktivitäten sowie ihr Wirken als Förderin der Künste am Wolfenbütteler Hof legten die Benennung als Pallas Athene nahe. – 42 Diana] Mit dem Namen der Mond- und Jagdgöttin bezeichnet Birken, wenn es um den Wolfenbütteler Hof geht, immer die Schwester Herzog Anton Ulrichs, Herzogin Sibylla Ursula; s. zu Gedicht Nr. 43, v. 5. – 44f. da# Mercur ~ Dafne Rinden.] Merkur ist der römische Name für Hermes. S. zu v. 14-17. – 45 Dafne Rinden] Auf der Rinde des Lorbeerbaumes. Zum Daphne-Mythos s. Gedicht Nr. 54, v. 9. Das Motiv soll den Ruhm ausdrücken, den das Stück des Herzogs nach Birkens Ansicht erwerben wird. – 46-48 Psy¡e allen ~ Dryope die S¡öne.] Birken benennt hier offenkundig die Kinder Herzog Anton Ulrichs mit den Namen mythischer Gestalten. Während die Namenswahl für die Söhne naheliegend ist (Idmon und Ialemus galten als Söhne des Apolls, der im Gedicht dem Herzog entspricht), gibt die Namenswahl bei den Töchtern Rätsel auf: Der Sagenkreis um Psyche weist keinen nennenswerten Bezug zu Apoll auf, Dryope galt als seine Geliebte, nicht als seine Tochter. – 46 Psy¡e allen wohl geel] Gemeint ist wohl die älteste Tochter Herzog Anton Ulrichs: Elisabeth Eleonore (1658-1729). Zu Psyche s. Der kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 1213. – 47 Jdmon, Jalemu#, die Söhne] 1670 waren zwei Söhne Anton Ulrichs am Leben: August Friedrich, geb. 1657, und August Wilhelm, geb. 1662; s. zu Gedicht Nr. 40, v. 51f. Idmon war ein Seher, der dem antiken Mythos nach an der Fahrt der Argonauten teilnahm; s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 1340. Ialemus war ein Sohn der Muse Calliope; s. ebd., Sp. 1303. Daß Prinz August Friedrich bei der Aufführung des Stückes die Rolle des Jacinthus gespielt hat, belegt Gedicht Nr. 147, v. 28f. – 48 und au¡ Dryope die S¡öne] Gemeint sein dürfte die zweitälteste Tochter Herzog Anton Ulrichs: Anna Sophie (1659-1742). Die beiden anderen 1670 lebenden Töchter des Herzogs waren noch zu jung, um an der Aufführung mitzuwirken: Augusta Dorothea (1666-1751) und Henriette Christine (1669-1753). Zur Nymphe Dryope s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 172. – 4956 Er, der Vatter ~ bedienet werde.] Zusammenfassung der religiösen und pädagogischen Quintessenz des Stückes; s. v. 20-40.

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Apparate und Kommentare

Text 131: Erklärung de# KupferTitel# Sonnet. 139v-140r 3 der] Kürzel; ebenso 13 – 5 da#] Kürzel; ebenso 10 – 5 Wetterkeil] erstes e überschrieben – 5 Gö”enseul] ” aus z überschrieben – 7 daß] danach ein Satzzeichen gestrichen – 10 daran] erstes a oberhalb der Zeile; Einfügungsstrich – 11 Himmel] Him ‾ el – 12 nun] zweites n sehr klein wegen Platzmangels – 14 soll] oberhalb der Zeile – 14 di¡] danach hin gestrichen Das Sonett Nr. 131 gilt wie das Gedicht Nr. 130 dem Druck des Schauspiels Die Ver‰örte Jrmenseul (s. zu Gedicht Nr. 130). Die Zusammengehörigkeit der beiden Gedichte hat Birken in der Sammlung durch das Weglassen des sonst üblichen waagerechten Abgrenzungsstriches kenntlich gemacht. Zu dem, was über die Entstehungsumstände und -zeit des Sonetts bekannt ist, gilt das zu Gedicht Nr. 130 Mitgeteilte; s. d. Das Sonett steht im Druck ohne Verfasserangabe auf der Rückseite des Titelblatts. Das Titelkupfer, das von dem Sonett Nr. 131 erklärt wird, geht auf einer verso-Seite dem Titelblatt voran (vgl. HKA. Bd. II.2, Abb. 8, vor S. 243). Es trägt keine Stechersignatur und zeigt zwei Säulen in einem Wald. Im Hintergrund sind zwei Burgen zu sehen. Die eine Säule befindet sich in Bildmitte auf einer Lichtung im Wald. Sie trägt die Skulptur eines Kriegers mit Rüstung und Helm, der ein Schwert an der Seite trägt; ein Schild, auf dem ein Löwe abgebildet ist, lehnt an seinem linken Bein. In der rechten Hand trägt der Krieger eine Fahne, auf der eine Blume, wohl eine Rose, zu sehen ist. In der linken hält er eine Waage. Auf dem Brustpanzer des Kriegers ist ein Bär als Verzierung zu erkennen; auf dem Helm sitzt ein Vogel (Wetterhahn). Auf dem Kapitell-Podest, auf dem der Krieger steht, wachsen Gras und Blumen. Die Säule mit dem Krieger wird von einem Blitz getroffen und bricht zusammen. Links im Vordergrund steht die zweite Säule unbeschädigt. Sie trägt eine Skulptur, die Jesus am Kreuz darstellt. Auf ihrem Sockel ist das Sachsenroß-Wappen zu sehen. Die Druckfassung des Sonetts weist, abgesehen von typographischen Hervorhebungen sowie von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, die folgenden Abweichungen auf: T1-T3] Erklärung | de# Titel-Bild#. – 3 Mar#,] danach Fußnotenzeichen * (die zugehörige Anmerkung steht unter dem Gedicht: * * Mar# Graec. ἄρης.) – 4 Are#burg.] danach Fußnotenzeichen * (die Anmerkung unter dem Gedicht (s. zu 3) gilt auch hier) – 4 s¡i¿t] s¡i¿t' – 5 Wetterkeil] Wa[en-Keil – 11 an] auf – 14 soll di¡] di¡ hin 1-4 Wa# thut Abgötterey? ~ im wald der Are#burg.] Die Irminsul oder Irmenseul war ein frühmittelalterliches Heiligtum der Sachsen, das 772 auf Befehl Karls des Großen von den Franken zerstört worden ist. Wie es genau aussah, ist unbekannt; wahrscheinlich hat es sogar mehrere solcher Heiligtümer gegeben. Die von den Franken zerstörte Irmensul muß zwischen der Weser und der Eresburg, einer altsächsischen Höhenburg im Gebiet der heutigen Stadt Marsberg, gestanden haben. In der Frühen Neuzeit war die Auffassung weit verbreitet, die Irminsul hätte die Skulptur eines bewaffneten Kriegers mit genau den Attributen getragen, die auf dem Titelkupfer abgebildet sind (s. o.): Fahne mit Rose, Waage in der Hand, Bär auf dem Panzer, Wetterhahn auf dem Helm, Löwe auf dem Schild. Manchmal

Gedichte 131 und 132, 1670 und 1671

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wird angegeben, es handele sich um den Gott Merkur oder den Gott Mars. Weit verbreitet war auch die hier von Birken übernommene Ansicht, die Säule sei zu Ehren des Cheruskerfürstens Hermann, des Siegers der Varusschlacht, errichtet worden. Vgl. Zedler. Bd. 14 (1735), Sp. 1266-1268; Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Bd. 15, S. 504-506 (M. Springer). – 4f. Gott s¡i¿t ~ Gö”enseul zers¡metter.] In diesen Versen erscheint die Zerstörung des heidnischen Heiligtums als direkte Tat Gottes. Das entspricht dem Titelkupfer, auf dem die Säule von einem Blitz zerstört wird. Daß die Zerstörung eigentlich von fränkischen Soldaten vorgenommen worden ist, wird nur noch im Begriff "Kriege#wetter" (v. 4) angedeutet. In der Druckfassung kommt dieser Aspekt etwas stärker zur Geltung, da es in v. 5 "Wa[en-Keil" statt "Wetterkeil" heißt. – 6f. da# ‰renge Nötige ~ zum wahren Gotte fund.] Die Zerstörung der Irmensul wird zum Sinnbild für die Bekehrung der Sachsen zum Christentum in den sogenannten Sachsenkriegen von 772-804, die mit großer Brutalität erfolgte: Karl ließ 782 bei Verden an der Aller angeblich 4500 Sachsen hinrichten. Dieser historische Aspekt spielt im Stück aber keine Rolle. Die Sachsen erscheinen vielmehr als von einer skrupellosen heidnischen Priesterschaft unterdrückt und werden von Karl dem Großen gewissermaßen 'zu sich selbst gebracht'. Valentin, 1985, S. 300, schreibt: Karls Sieg ist nicht Widukinds und des sächsischen Volkes Niederlage, wohl aber die der Irmensul, so daß die Bekehrung zum Kreuz eine grundlegende Verwandlung darstellt, zugleich aber auch – und in engster Verbindung damit – eine Rückkehr zu den ursprünglichen und verlorenen Traditionen der Sachsen einschließt. Indem sie zu Christen wurden, fanden sie zu sich selbst. Kaiser Karls Triumph zieht deshalb keine Bevormundung nach sich, sondern eine auf gegenseitigem Vertrauen und gemeinsamen Glauben fußende Gleichberechtigung. – 9f. Ein andre# Bild ~ Gotte# Sohn gelitten.] Verweis auf die zweite Säule auf dem Titelkupfer, die den gekreuzigten Jesus zeigt. – 12 dein S¡ild da# weiße Pferd nun hält.] Verweis auf das auf dem Titelkupfer am Sockel der Christus-Säule abgebildete Pferd, das Sachsenroß. Widukind, der legendäre Sachsenherzog, soll es nach seiner Bekehrung zum Christentum auf seinem Schild geführt haben. S. zu Gedicht Nr. 77, v. 21f. Das Motiv der Wandlung des schwarzen zum weißen Pferd spielt in der Handlung der Jrmenseul eine symbolträchtige Rolle; s. Valentin, 1985, S. 301. – 13 zieht am Elia#-Wagen.] Vgl. 2 Kön 2.11f. Das Bild des den Elias-Wagen ziehenden Sachsenrosses soll ausdrücken, daß die gewaltsame Bekehrung der Sachsen, für die die Zerstörung der Irmensul steht, diesem Volk als Vehikel diente, um in den Bereich des christlichen Glaubens zu gelangen und so die Anwartschaft auf die ewige Glückseligkeit im Himmel zu erlangen. Text 132: An Seine Ho¡Für‰li¡e Dur¡leu¡t. Na¡ eroberung der Stadt Braun#weig. 140r-141v T1 CXXXII.] CXXXII – T1 Anno] A. – T2 Seine] S. – T2 Ho¡Für‰li¡e] Ho¡F. – T3 eroberung] eroberu‾ g (ebenso T3 Braun#weig) – T3 der] Kürzel – 8 Himmel] Him ‾ el (ebenso 43; ebenso 13 Stamme# – 33

Apparate und Kommentare

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Stammen – 35 ammen – 81 Fromme – 97 ‰ämmen – 99 übers¡wemmen) – 32 ›nn] ›n‾ (ebenso 92 Sinn – 43 gönnt – 62 wann) – 32 ›nn] s aus S überschrieben – 46 HeldenPaar] ev. Helden Paar – 56 Wund!] 2

1

Wund? – 68 eurer] danach ein Wort gestrichen – 68 Na¡welt seyn] seyn Na¡welt – 80 Sinnbild] danach ein Wort gestrichen Die Stadt Braunschweig hatte um 1430 ihre Unabhängigkeit vom Fürstentum Braunschweig-Lüneburg-Wolfenbüttel erlangt und in der Folgezeit durch geschickte Bündnispolitik sowie die Mitgliedschaft in der Hanse bewahren können. Nachdem Braunschweig durch den Dreißigjährigen Krieg, eine Pestepidemie 1657/58 und den Niedergang der Hanse im 17. Jahrhundert stark geschwächt worden war, gelang es den Wolfenbütteler Herzögen Rudolf August und Anton Ulrich im Frühsommer 1671 nach dreiwöchiger Belagerung, die Stadt wieder unter ihre Kontrolle zu bringen. Die Herzöge sicherten ihre Herrschaft durch drastische Maßnahmen dauerhaft: Sie entwaffneten die Stadt und stationierten eine eigene Garnison dort; sie konfizierten das Stadtvermögen und ersetzten das Stadtregiment durch einen loyalen Rat und die Einsetzung einer Fürstlichen Kommission. S. Moderhack, 1997, S. 119-124. Birken gratuliert mit dem Gedicht Nr. 132 den Wolfenbütteler Herzögen zur Einnahme der Stadt am 11.6.1671. Er war am 16./17.6.1671 durch ein nicht erhaltenes Schreiben Herzog Anton Ulrichs darüber informiert worden (II.45; PBlO.B.2.1.6, 48(16)v): "S¡reiben von Serenissimo Brunsvigae occupatio. | Literae 113 à Serenissimo." Bereits zum 24.6.1671 kann Birken die Übersendung einer handschriftlichen Fassung des Gedichts Nr. 132 nach Wolfenbüttel notieren (II.46; ebd., 49(17)v): "da# Brauns¡weigis¡e Triumf-Lied fortgesendet. | Literae 56 Serenissimo". Zum 8.7.1671 hält Birken den Eingang eines ebenfalls nicht erhaltenen Schreibens des Herzogs fest (II.49; ebd., 50(18)r): "Serenissimo mir da# Lied wiedergesendet, selbige# hier dru¿en zu la‹en. | Literae 124 Serinissimus." Dieser Auftrag bereitete Birken aber Probleme, denn aus naheliegenden Gründen war die Zensur der Freien Reichsstadt Nürnberg nicht bereit, den Druck eines Liedes zu genehmigen, das den Verlust der 250jährigen Unabhängigkeit einer anderen Stadt im Reich und deren Unterwerfung unter landesfürstliche Herrschaft bejubelte. So mußte Birken zum 13.7.1671 im Tagebuch festhalten (II.50; ebd., 50(18)v): "S¡reiben von und an Gebhard, wegen de# Brauns¡weigis¡en Lieddru¿#, da# man hier ni¡t dru¿en la‹en wollen. | Literae 125. Gebhardus. Literae 61 Eidem." Birken hatte sich also an den Bayreuther Drucker Johann Gebhardt gewandt, da in der Markgrafschaft die Nürnberger Bedenken gegenstandslos waren. Schon eine Woche später war der Druck fertiggestellt, allerdings mit einem Mangel; zum 20.7.1671 heißt es (II.51; ebd., 51(19)r): "Gebhart mir 100 drü¿e de# Lied# gesendet, da unten der Custo#-Fehler S¡iten pro s¡eint, de# Teufel# anagramma. | Literae 127 Gebhardi." Auf der zweiten Textseite, der dritten des Drucks, hat der Setzer eine falsche Kustode am Seitenende angebracht: "10. S¡iten" statt korrekt "10. S¡eint". Das war ein besonders peinlicher Fehler, weil der Begriff "S¡iten" für Birken offenbar eine Bezeichnung für den Teufel war (in Wörterbüchern konnte allerdings kein Beleg gefunden werden). Am 22.7.1671 hat Birken den Fehler von Hand bei einem Teil der Drucke korrigiert und diese dann

Gedicht 132, 1671

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dem Herzog zugesandt (II.52; ebd., 51(19)v): "de# Lied# 46 drü¿e mit der Feder corrigirt und na¡ Wolfenbüttel gesendet. | Literae 63 Serenissimo." Auf dem Exemplar des Druckes, das in der Herzog-AugustBibliothek in Wolfenbüttel aufbewahrt wird (HAB G3:C15), kann man Birkens geschickt vorgenommene Korrektur der Kustode erkennen. Gebhardt hat aber auch neu gedruckte Exemplare ohne Fehler geschickt, die am 27.7.1671 bei Birken eingetroffen sind (ebd.; ebd.): "herr Gebhart de# Lied# no¡ 75 correcte Exemplare gesendet. | Literae 64 Gebhardo." Diese sind am 29.7.1671 nach Wolfenbüttel weitergeleitet worden (II.53; ebd.): "Serenissimo die 75 Exemplare gesendet." Der Titel des Druckes lautet: Unterthänig‰er Glü¿wuns¡/ | Denen Dur¡leu¡tig‰en Für‰en und Herren/ | Herrn | Rudolf-Augu‰en | Und | Herrn | Anthon-Ulri¡en | Gebrüdern | Herzogen zu Braun#weig und Lüneburg/ etc. | wegen | Den 11. Bra¡Mond# diese# 1671 Jahr# | glü¿li¡‰-eroberter | Dero Ho¡Für‰l. Dur¡l. Dur¡l. | uralt-löbl. Ankun]-Stadt | Braun#weig/ | Au# unterthänig‰er S¡uldPfli¡t | Und | tief‰-getreuer Bey-Freude | übergeben dur¡ | Dero gehorsam‰en Kne¡t | Sigmund von Birken. | Jn Bayreuth/ | Dru¿t# Johann Gebhardt. (S. Stauffer, 2007, S. 779f.) In der Druckfassung des Liedes sind die Strophen mit vorgesetzten arabischen Zahlen gezählt und durch Spatien voneinander getrennt. Dafür fehlen die Einzüge der ersten Verse jeder Strophen, die in der Handschrift die Strophengliederung kennzeichnen. Jeder zweite Vers ist im Druck entsprechend der metrischen Struktur eingezogen. Der erste Buchstabe der ersten Strophe ist als verzierte Initiale ausgeführt. Sonst weist der Druck, abgesehen von typographischen Hervorhebungen sowie von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, diese Abweichungen auf: T1-T3] s. o. die Mitteilung des Titelblatts – 5 drey] vier – 6 vierte] Fün]e – 16 nit] ni¡t (ebenso 24) – 17 Dor]e‰ du di¡, To¡ter!] To¡ter! dor]e‰ du di¡ – 38 dreymal] viermal – 63 Ho[t] Ja – 78 die] der – 87 ni¡t#] ni¡t – 89 Wyk] Wi¿ –. Im Druck sind auf dem Rand alphabetisch gezählte Randanmerkungen angebracht; ihre Entsprechungen im Text: 5 Lagera – 7 Mond/b – 10 Kind!c – 13 Käyser/d – 34 Wittekind!e – 48 war.f – 51 Gliedern/g – 55 Siege-prangenh – 74 Lowi – 89 Brunen!k –: a) Braun#weig ward A. 1550. und A. 1555. von Herzog Heinri¡ dem Jüngern/ A. 1606 von Herzog Heinri¡-Julio, und A. 1615. von Herzog Friedri¡ Ulri¡/ vergebli¡ belägert. b) Die Stadt ward dißmal 1. Junii da# er‰emal bes¡o‹en und 11. Ej. dur¡ Aufgab erobert. c) Bruno Herzog zu Sa¡sen/ hat ›e Anno 861. erbauet. d) Heinri¡ der Finkler/ die III. Ottone#/ Lotharius, Otto IV. und Fridericus. e) Die uralte Genealogia oder Ab‰ammung/ i‰ kürzli¡ diese: 1: Wittekind Herzog zu Sa¡sen ‰arb Anno 807/ 2. Bruno/ 3. Ludolphus, 4. Otto, 5. HEINRICUS Auceps R. Käyser Anno 919/ 6. Bruno IV, 7. Bruno V, 8. Ludolphus II. 9. Egbertus, 10. Gertraut Gr. Heinri¡# zu Northeim Gem. ‰arb Anno 1117. 11. Rixa Käys. LOTHARII II. Gem. Anno 1113/ 12. Gertraut Heinr. Superbi Herzog in Bayern und Sa¡sen Gem. Anno 1124/ 13. Heinricus Leo, 14. Wilhelm/ 15. Otto Puer er‰er Herz. zu Brauns¡weig und Lüneburg Anno 1230/ 16. Albertus Magnus, 17. Albertus Pinguis, 18. Magnus, 19. Magnus Torquatus, 20. Bernhardus 21. Fridericus Pius Herzog zu Lüneburg ‰arb Anno 1478 22. Otto Magna-

Apparate und Kommentare

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nimus, 23. Heinricus Medius, 24. Ernestus, 25. Heinricus, 26. AUGUSTUS Herzog zu Braun#weig Anno 1634. Stammvatter der neuen Brauns¡weig und Wolfenbüttl. Ho¡-Für‰l. Linie. f) Beyde Dur¡l. Für‰en und Gebrüder H. Rudolf Augu‰u# und H. Anthon Ulri¡/ Herzogen zu Braun#weig und Lüneburg ›nd de# A. 1634. ver‰orbenen Herz. Fridr. Ulri¡# de# lezten Braun#w. Linie/ Enkele/ von de‹en To¡ter Frau Dorothea/ Rudolphi Für‰ zu Anhalt Zerb‰ Gemahlin. g) S. Ho¡Frü‰l. Dur¡l. H. Herz. Rudolf-Augu‰u#/ heisen in der Dur¡l. Fru¡tbringenden Gesells¡a] der Na¡›nnende/ mit dem Beywort/ hil] den vergi[ten Gliedern. h) S. Ho¡Für‰l. Dur¡l. H. Herzog Anthon-Ulri¡/ tragen/ in hö¡‰löbli¡‰-ernenntem PalmOrden/ den Namen de# Siegprangenden. i) Der Ehrne verguldte Löw/ in Braun#weig auf dem Pla” vor der DomKir¡e/ Herzog Heinri¡# de# Löwen Gedä¡tni#. k) Brun#-Wyk/ Asylum s. Refugium Brunonis. 3 ein kurze# Kriegen] S. zu v. 7. – 5f. Wa# drey Lager ~ vierte iezt] Im Druck ist diese Angabe korrigiert worden. In der zugehörigen Anmerkung (s. o.) sind vier Belagerungen (1550, 1555, 1606 und 1615) angeführt, die von drei verschiedenen Herzögen vergeblich durchgeführt worden sind, bis die Herzöge Rudolf August und Anton Ulrich 1671 schließlich erfolgreich waren. Zu den Belagerungen s. auch Zedler. Bd. 4 (1733), Sp. 1137f. – 6 ohn Blut] Die Stadt war zwar beschossen worden, aber anscheinend hatte es keine Verletzte oder Tote gegeben; s. Moderhack, 1997, S. 121f. – 7 nur in halbem Mond erfo¡ten] Aus der zugehörigen Anmerkung im Druck (s. o.) geht hervor, daß die Beschießung der Stadt vom 1. bis zum 11.6.1671 gedauert hat. – 9 Brunetta, Nymfenkrone] Von Birken erfundene Nymphe, die für die Stadt Braunschweig steht. – 10 Brunon# Kind] S. zu Gedicht Nr. 72, v. 1. – 11 wie du man¡em seinem Sohne] Bezogen auf den in v. 10 genannten Bruno (Brun II.), der als Gründer der Stadt Braunschweig galt. Gemeint sind also die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg, denen die Stadt Braunschweig seit ca. 1430 die Gefolgschaft verweigert hatte. – 13f. Seine# Stamme# Sieben Kayser ~ rei¡ und groß] S. zu Gedicht Nr. 77, v. 23. Vgl. die zugehörige Anmerkung im Druck (s. o.). – 29 Guel#] Wolfenbüttel ist gemeint. – 34 Wittekind] Zum legendären Sachsenherzog Widukind, der als Stammvater des Welfenhauses galt, s. zu Gedicht Nr. 77, v. 21f. In der zugehörigen Anmerkung im Druck (s. o.) listet Birken eine lange Ahnenreihe auf, die die Abstammung Herzog Augusts d. J., des Vaters der beiden über Braunschweig siegreichen Herzöge, von Widukind belegen soll. – 37 Dreyen] Mit den "Dreyen" meint Birken neben den beiden siegreichen Herzögen Rudolf August und Anton Ulrich auch deren jüngeren Bruder Ferdinand Albrecht (1636-1687). Das belegt auch die in v. 40 betonte "BrüderEintra¡t". Das Verhältnis von Ferdinand Albrecht zu seinen Brüdern war allerdings keineswegs krisenfrei. – 37f. wa# vorde‹en ~ ward versagt.] Im Druck ist die Angabe in v. 38 zu "viermal" korrigiert worden; s. auch zu v. 5f. Gemeint sind die vier vorangehenden Belagerungen (s. zu v. 5f.), die jeweils nur von einem einzelnen Herzog befehligt worden waren. – 40 Brüder-Eintra¡t Gott behagt.] S. zu v.

Gedicht 132, 1671

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37f. – 42 Teuts¡-Dur¡leu¡tig# Ne‰or-Hau#!] Zu Nestor s. zu Gedicht Nr. 40, v. 4. Gemeint ist, daß das Welfenhaus eines der ältesten deutschen Adelshäuser darstellt. Vielleicht auch Anspielung auf den Vater der siegreichen Herzöge, Herzog August d. J., der ein sehr hohes Alter erreicht hatte und von Birken häufiger als 'deutscher Nestor' tituliert worden ist; s. v. 46-48. – 45-48 Braun#weig dir wird ~ Land#Für‰ war.] Herzog Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (1591-1634), der kinderlos verstarb, war der letzte Herzog der Linie des Welfenhauses, die um 1430 die Stadt Braunschweig verloren hatte. Da diese Linie nach dem Verlust der Stadt ihre Residenz nach Wolfenbüttel verlegt hat, wird sie auch Wolfenbütteler Linie genannt. Birken spricht in der zugehörigen Anmerkung im Druck von der 'Braunschweiger' Linie, um den Besitzanspruch auf die Stadt zu betonen. Dorothea Hedwig (1587-1609), die Gemahlin von Fürst Rudolf von Anhalt-Zerbst (1576-1621), war aber nicht, wie im Druck in der zugehörigen Anmerkung angegeben, Friedrich Ulrichs Tochter, sondern vielmehr seine Schwester. Herzog August d. J. hat 1623 ihre Tochter Dorothea (1607-1634) in zweiter Ehe geheiratet. Die Herzöge Rudolf August und Anton Ulrich sind also nicht, wie im Druck angegeben die Enkel Herzog Friedrich Ulrichs von Braunschweig-Wolfenbüttel, sondern nur seine Großneffen. Die Verse dienen dazu, die Legitimität der Besitzansprüche der Sieger von 1671 zu belegen. – 50f. Jhr Na¡›nnen mit Beda¡t ~ vergi[ten Gliedern] 'Der Nachsinnende' war der Ordensname Herzog Rudolf Augusts in der Fruchtbringenden Gesellschaft, seine Devise war 'Den vergifteten Gliedern zu helfen'; s. Neumark, 1668., S. 411. S. o. die zugehörige Anmerkung im Druck. 'Alles mit Bedacht' war der Wahlspruch seines Vaters, Herzog Augusts d. J.; s. s. Bircher / Bürger, 1979. – 55 Siege-prangen] Spiel mit dem Ordensnamen Herzog Anton Ulrichs in der Fruchtbringenden Gesellschaft: 'Der Siegprangende'; s. Neumark, 1668, S. 406. S. o. die zugehörige Anmerkung im Druck. – 63f. Ho[t! Er kan ~ geMaCht.] Als doppeltes Chronogramm (die hervorgehobenen römischen Zahlbuchstaben ergeben in jedem Vers das Jahr 1671) ausgeführtes Spiel mit Ps 37.5, Birkens Lebensmotto. – 70f. Jezt der alte dritte Lew ~ zu euren Fahnen:] 1166 ließ Heinrich der Löwe (gest. 1195) den berühmten vergoldeten bronzenen Löwen im Burghof von Dankwarderode aufstellen. Er wurde zum Wahrzeichen und Wappentier der Stadt Braunschweig; s. Moderhack, 1997, S. 28. S. o. die zugehörige Anmerkung im Druck. Das Wappen des Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel, das ein Teilfürstentum des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg war, zeigt zwei goldene Löwen auf rotem Grund. – 72 die beglü¿te Zahl, i‰ Drey.] Vgl. v. 37-40. – 73-75 S¡eint do¡ ~ Ra¡en aufzureißen.] S. zu v. 70f. – 76-80 Eure Bürger ~ Sinnbild gibt.] "die" in v. 78 bezieht sich auf die "Treu" (v. 76) des Bronzelöwen. Da sich das Relativpronomen grammatisch auch auf "Bürger" (v. 76) beziehen könnte, was zu Verständnisproblemen führt, ist im Druck der Bezug eindeutig gemacht worden: das dort statt "die" stehende "der" bezieht sich direkt auf "Lew" (v. 74). Mit dem "Todten" (v. 78) dürfte Heinrich der Löwe gemeint sein, stellvertretend für die Herrschaft der Welfenherzöge über die Stadt, an die sich der Löwe noch treu liebend erinnern kann. Gemeint ist also: Die Bürger nehmen sich forthin ein Beispiel an dem Löwen, der die alten Herzöge nicht vergessen hat und ihre

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Nachkommen in der eroberten Stadt willkommen heißt. – 84 Diese Götter] Gemeint sind die Welfenherzöge. Zur Bezeichnung von Fürsten als Götter s. zu Gedicht Nr. 33, v. 2. – 89 Edle Wyk der alten Brunen!] Diese Erklärung des Stadtnamens Braunschweig wird im Druck in der zugehörigen Anmerkung erläutert; s. o. 'Wiek' ist ein altes Wort für eine eine befestigte Ansiedlung; s. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 14, Teil 1, Abteilung 2 (1960), Sp. 1563. Zu Bruno als Stadtgründer s. zu v. 11. Zur Gründungslegende der Stadt s. Moderhack, 1997, S. 13f., zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Entstehung der Stadt s. ebd., S. 14-19. – 97-99 Ni¡t mehr wird ~ übers¡wemmen.] Die von der durch Braunschweig fließenden Oker in der Vergangenheit angerichteten Überschwemmungsschäden werden als Strafe für die Abtrünnigkeit der Stadt ausgegeben. Birken prognostiziert, daß sie nicht mehr vorkommen werden, solange die Bürger den Herzögen die Treue halten. – 100f. Guel# dir ~ Grüße s¡i¿en.] Die Oker fließt auch durch Wolfenbüttel, so daß sie von dort Grüße nach Braunschweig bringen kann.

Text 133: An Eben dieselbe Auf dero Ho¡Für‰li¡en Jungen Prinzen# Herrn Ludwig-Rudolf# Geburt#Tag. 141v-143r Gedicht: T1 CXXXIII.] CXXXIII – T3 Ho¡Für‰li¡en] Ho¡Für‰l. – T4 Herrn] H. – 9 Zusammens¡ein] Zusam‾ ens¡ein (ebenso 15 Himmel# – 18, 33 Stamme# – 31 HeldenStammen – 51 himmel – 70 Himmel) – 20 Häuser.] Häuser – 28 sönnet.] sönnet Anmerkungen: *: dreizeilig links auf dem Rand auf Höhe der v. 46-48 – 2 und] u.

: 1 StammZweige] Stam‾ Zweige – 2 Albertus] mit us-Kürzel – 2 Pinguis] P aus p überschrieben – 2 Herzog zu Braun#weig] rechts auf dem Rand; Einfügungszeichen davor und in der Zeile =| – 2 Herzog] Herz. (ebenso 7, 10; ebenso 10 Herzogin) – 2 Braun#weig] Brau‾ #w. – 2 ‰arb] ‰. (ebenso 3, 4, 6) – 3 2.] 2 (ebenso 4 3. – 6 4. – 7 5. – 9 6. – 10 7.) – 3 ‰arb 1532] rechts auf dem Rand; Einfügungszeichen davor und in der Zeile + – 3 und] u. (ebenso 6, 7, 10) – 4 königli¡er] kön. – 4 dennemark] dennem. – 4 Kinder] K und der-Kürzel – 6 Gemahlin] Gem. – 6 O‰frie#land] O‰frie# und etc.-Kürzel mit Punkt – 7 von] v. (ebenso 10) – 7 Braun#weig] Braun#w. – 7 Sonderburg] Sonderb. – 8 Tö¡ter.] T. (ebenso 9, 11) – 10 Herr] H. – 10 Frauen] Fr. – 14 Elisabeth] Elisab. – 10 Nordburg] Nordb. Ein Gratulationsgedicht zur Geburt des jüngsten Sohnes Herzog Anton Ulrichs von BraunschweigLüneburg, Ludwig Rudolfs (1671-1735; zu ihm s. ADB. Bd. 19 (1884), S. 541-543 (Paul Zimmermann)). Der Prinz ist am 22.7.1671 geboren worden. In den Wochen danach wird das Gedicht Nr. 133 entstanden sein. Weder die Geburt des Prinzens noch die Abfassung des Gedichts sind im Tagebuch vermerkt. Für den Sommer 1671 belegt das Tagebuch intensive Korrespondenz mit Herzog Anton Ulrich. Birken wird einem seiner Schreiben eine handschriftliche Fassung des Gedichts beigefügt haben. Ein Druck des Gedichts ist nicht bekannt.

Gedicht 133, 1671

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Gedicht: 1f. J‰ da# ~ worden?] Zu den beiden damals lebenden Brüdern der neugeborenen Prinzen s. zu Gedicht Nr. 130, v. 47. –5f. Viere nahm ~ Engel-Für‰en werden] Gestorben waren 1671 bereits diese vier Söhne Herzog Anton Ulrichs: Leopold August (s. zu Gedicht Nr. 48), August Heinrich (s. zu Gedicht Nr. 72), August Karl (1664 geboren und gestorben) und August Franz (1665-1666). – 15 de# Himmel# Lauf-Lucernen] Die Planeten; 'Lucerne' ist ein von Birken häufig verwendetes Wort für 'Laterne'. – 17 Siebenmal] Das Spiel mit der Zahl sieben durchzieht das ganze Gedicht, das entsprechend sieben Strophen hat. – 17-20 Siebenmal s¡on ~ die beyde Häuser.] Die zugehörige Anmerkung zeigt, was gemeint ist; s. u. die Stellenkommentare zu Anm.  – 21 Hol‰ein] Herzog Anton Ulrichs Gemahlin, Herzogin Elisabeth Juliane, stammte aus dem Haus Holstein-Norburg. – 22 dem Brunon#Hause] S. zu Gedicht Nr. 72, v. 1. – 25f. Theure Mutter! ~ Flora nennet] In dieser Strophe wird die Herzogin angeredet. Zur Benennung als Flora s. zu Gedicht Nr. 43, v. 4. – 28 der Teuts¡e Föbu#] Herzog Anton Ulrich; s. zu Gedicht Nr. 130, v. 3. – 33 Diese# Stamme# Gipfel du] In dieser und den folgenden Strophen wird der neugeborene Prinzen angeredet. – 35-37 da ›¡ wieder ~ Ankun]-Stadt:] Zur Eroberung der Stadt Braunschweig s. zu Gedicht Nr. 132. – 38-40 wo au¡ Sieben ~ erwehlet hatt'.] S. zu Gedicht Nr. 77, v. 23. – 53f. worum wir hier ~ Bitten ehen.] Gemeint sein dürften die sieben Strophen des Gedichts. – 57f. Sieben, Welt ~ Weißen zehlet.] Zu den sieben Weltwundern der Antike s. Der kleine Pauly. Bd. 5 (1975), Sp. 1366; zu den sieben Weisen s. ebd., Sp. 177f. – 61 Salomon] Der für seine Weisheit berühmte Sohn und Nachfolger König Davids. – 72 Faro#] S. zu Textgruppe Nr. 79(2), v. 28. Anmerkungen:

: 2 Albertus Pinguis ~ 7 Söhne.] Herzog Albrecht II. von Braunschweig-Lüneburg (ca. 1268-1318, zu ihm s. ADB. Bd. 1 (1875), S. 261-263 (Ludwig Ferdinand Spehr)), der wegen seines Körperumfangs den Beinamen pingius erhalten hatte, heiratete 1284 Rixa von Werle (ca. 1270-1317). Laut ADBArtikel hatte das Ehepaar sogar neun Söhne. – 3 Heinrich der ~ 3 Tö¡ter.] Heinrich II. der Jüngere, Herzog von Braunschweig-Lüneburg-Wolfenbüttel (1489-1568; zu ihm s. ADB. Bd. 11 (1880), S. 495500 (Ludwig Ferdinand Spehr); NDB. Bd. 8 (1969), 351f. (Heinrich Schmidt)), heiratete 1515 in erster Ehe Maria (1496-1544), die Tochter des Grafen Heinrich von Württemberg (1448-1519). Birken hat versehentlich das Todesjahr eines Verwandten Heinrichs des Jüngeren angegeben: Heinrich I. der Mittlere, Herzog von Braunschweig-Lüneburg, lebte von 1469-1532. – 4f. Wilhelm. ‰arb 1592. ~ 7 Söhne.] Wilhelm der Jüngere, Herzog von Braunschweig-Lüneburg (1535-1592; zu ihm s. ADB. Bd. 43 (1898), S. 1-4 (Paul Zimmermann)), heiratete 1561 Dorothea (1546-1617), eine Tochter des dänischen Königs Christian III. (1503-1559). – 6 Otto II. ‰arb 1603. ~ 4 Tö¡ter.] Otto II. von BraunschweigHarburg (1528-1603; zu ihm s. Hamburgische Biografie. Bd. 2 (2003), S. 312f. (Eckardt Opitz)) heiratete 1562 in zweiter Ehe Hedwig (1535-1616), eine Tochter des Grafen Enno II. von Ostfriesland (1505-1540). – 7f. Elisabetha ~ 8 Söhne und 7 Tö¡ter.] Herzog Johann d. J. von Schleswig-HolsteinSonderburg (1545-1622; zu ihm s. ADB. Bd. 14 (1881), S. 409-412 (Hasse); NDB. Bd. 10 (1974), S.

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534f. (Hans Wilhelm Schwarz)) heiratete 1568 Elisabeth von Braunschweig-Grubenhagen (15501586). – 9 Eleonora Sophia ~ 8 Söhne 7 Tö¡ter.] Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg (1599-1656; zu ihm s. ADB. Bd. 4, (1876), S. 150-157 (Siebigk)) heiratete 1625 Eleonora Sophia (1603-1675), die Tochter Herzogs Johann d. J. von Schleswig-Holstein-Sonderburg (s. zu Z. 7f.). – 10f. Herr Herzog Anthon Ulri¡ ~ 7 Söhne und 5 Tö¡ter.] Herzog Anton Ulrich hatte Herzogin Elisabeth Juliane 1656 geheiratet. Zu den sieben Söhnen aus dieser Ehe s. zu v. 1f. und 5f. Zu den vier lebenden der bis 1671 geborenen Töchter s. zu Gedicht Nr. 130, v. 46 und v. 48. Tot war damals bereits Amalia Antonia, die 1668 geboren und gestorben war. 1672 sollte noch eine sechste Tochter folgen: Sibylla Ursula (s. Gedicht Nr. 140), die allerdings bereits 1673 starb.

Text 134: Unter da# Bildni# Jhrer ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Frauen Frauen Sophien Louysen Markgrän zu Brandenburg geborner Herzogin zu Würtenberg. 143r/v T2 Jhrer] Jhr. – T2 ho¡Für‰li¡en] ho¡F. – T2 Dur¡leu¡t] Dur¡l. – T3 Frauen (2x)] Fr. – T3 Markgrän] Markgr. – T3f. Brandenburg] Bra‾ denb. – T4 geborner] geb. – 2 Flamme] Flam‾ e (ebenso 4 Himmel) – 3 und] u. – 3 der] Kürzel; ebenso 4 Dieses Gedicht ist für ein Kupferstichportrait der Markgräfin Sophia Louise (1642-1702) bestimmt, die Markgraf Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth 1671 geheiratet hat. Birken war mit literarischen Dienstleistungen anläßlich der Feierlichkeiten zur Begrüßung der neuen Markgräfin in Bayreuth beteiligt gewesen; s. zu Textgruppe 129. Das Epigramm Nr. 134 hat Birken am 18.12.1671 verfaßt (II.77; PBlO.B.2.1.6, 61(29)r): "Unter Serenissimi Marchionis und der Gemalin Kupfer zum Gesangbu¡ 2 Epigrammata." Es ist also zusammen mit einem Epigramm für ein Kupferstichportrait des Markgrafen verfaßt worden. Die handschriftliche Fassung des Epigramms für den Markgrafen hat Birken in sein Arbeitsbuch PBlO.B.5.0.27 eingetragen; es ist in lateinischer Sprache verfaßt und in WuK. Bd. 4 als Text Nr. 242 ediert (S. 224, 1113f.). Die Gedichte und die Portraits des Markgrafenpaars sind zusammen auf einer Platte gestochen worden; s. Stauffer, 2007, S. 786-788. Paas, 1988, S. 110-113, Nr. 55f., und S. 814-817, Nr. 407f., weist zwei verschiedene Kupferportraits mit den Epigrammen nach, je ein von Jacob von Sandrart und von Marc Anton Gufer (Lebensdaten unbekannt; zu ihm s. Thieme / Becker. Bd. 15 (1922), S. 250) signiertes. Die von Sandrart angefertigte Version wird auch bei Mortzfeld, Bd. 2 (1987), S. 357, Nr. A 2035, und Paas, 1994 (Contin.), 206, Nr. 604f., mitgeteilt. Beide unter den Portraits plazierten Epigramme haben dort keine Überschriften. Von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion sowie typographischen Hervorhebungen abgesehen, gibt es für das Epigramm Nr. 134 in den beiden Druckfassungen nur eine Abweichung vom Manuskript: 4 Sophien] Sophia –. In beiden Stichen ist die Unterschrift zum Epigramm Nr. 134 fast gleichlautend: "Unterthanig‰er Zuru[ S. v. B." im Stich von Sandrart und "Unterthänig‰er Zuru[ S. v. B."

Gedicht 134, 1671

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im Stich von Gufer. Dem entspricht die Unterschrift unter dem Epigramm für den Markgrafen: "devotiss. Cultus Sigismundi à Birken." Bestimmt waren die Kupferportraits – wie die zitierte Tagebuchstelle erweist – für das 1672 erschienene Andachtswerk Neu-Voll‰ändiger# Marggräfl. Brandenburgis¡e# Gesang-Bu¡ (zu diesem Werk s. Stauffer, 2007, S. 789f.). Das bestätigt auch ein Brief des Kulmbacher Verlegers des Gesangbuchs, Georg Friedrich Ziegler, an Birken, der auf den 6.11.1671 datiert ist und Birken laut Empfangsvermerk und Tagebuchnotiz (II.70; PBlO.B.2.1.6, 58(26)r: "Herr Ziegler mir Althoferi Harmoniam verehrt. | Literae Ziegleri 178") am 9.11.1671 erreicht hat (PBlO.C.403.1): WohlEdler, Ve‰ und Ho¡gelarter insonder# Ho¡geehrter herr, sehr werther Patron. Daß Eüer Excellenz ni¡t allein ›¡ Herrn Johann Gebhardten# Bu¡tru¿er# zu Bayreüth gethunen freündli¡en Vors¡lag, Vor etli¡en Jahren: sondern au¡ jüng‰ abermahl# beliebet, zu denen bey etc. Herrn Sandrarten Vornehmen Kup[er‰e¡ern in Nürnberg unter der Arbeit begri[enen beeden ho¡Für‰li¡en Conterfeten einige Lateinis¡: und deüts¡e Carmina hö¡‰rühmli¡ fertigen und beyfügen laßen wollen, daß haben ho¡geda¡t Seine ho¡Für‰li¡e Dur¡leu¡t gnädig‰ aufgenommen und gefallen laßen, J¡ aber meine# geringen theil#, habe sol¡e# mit sonderbahren gro‹en dank zu erkennen und zu rühmen. | Nun mir dan ni¡t# lieber#, den daß Vor Eüer Excellenz habende bemühung, einige# annehmbli¡e Verlag bu¡ übersenden, und dadur¡ meine s¡uldige dan¿barkeit dar‰ellen könte, Dieweiln aber allhie›gen Ort#, Weder erträgli¡ handlung no¡ eine Trukerey, sondern von mir ni¡t# al# Althofferj Harmonia Evangelistarum 4to und neben‰ den so genanden Marggrä[is¡en Gesangbu¡, worzu eben dieße ho¡Für‰li¡e Kupfer Conterfet gehoren, nur geringe S¡ulbü¡lein verlegt worden. Alß thue Eüer Excellenz Von den er‰geda¡ten Verlag, ein Exemplar so viellei¡t dero Theologis¡en Facultät bü¡ern no¡ annehmbli¡en sein mö¡te, Alß einer geringen Dan¿barkeit, mit bittli¡ großgün‰iger Verliebnehmung übersenden, darbey diselbe Gotte# treüer Ob›¡t, und zu dero hohengun‰en mi¡ treüli¡ empfehlen. Datum Culmbach. den 6 Novembris Anno 1671. Eüer Edel Ve‰ vnd Excellenz. Dien‰fertig‰er allezeit Georg Frideri¡ Ziegler. bu¡händler. |

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P:S: Meinen Verlag bu¡ habe J¡ no¡ beygeleget. Characteres Aegyptij in 4to mit vielen Kup[ern, so zwart alt, und ein rare# bu¡. Doferne beede Seiner Excellenz ni¡t annehmbli¡, mü‰e J¡ uf andere dan¿ni# Wol beda¡t sein. Gebhardt hatte also vorgeschlagen, daß Birken die Epigramme zu den für das Gesangbuch geplanten Portraits des Markgrafenpaares verfassen sollte, was offenbar die Zustimmung des Markgrafen gefunden hatte. Zum Dank für die von Birken erhoffte Leistung – und wohl auch, um Birken zu dieser Arbeit zu motivieren – übersandte Ziegler zwei Bücher. Zieglers Hinweis, "Vor etli¡en Jahren" sei bereits bei einem Druck mit Portraits des Markgrafenpaares ähnlich verfahren worden, bezieht sich auf Renschels Psalterwerk, zu dem Sandrart ebenfalls auf einer Platte Portraitstiche des Markgrafen und seiner damaligen ersten Ehefrau, die mit Epigrammen Birkens versehen waren, angefertigt hatte; vgl. zu diesem Vorgang zu Gedicht Nr. 90. Das Psalterwerk war 1665 bei Gebhardt gedruckt worden, der auch für das von Ziegler verlegte Gesangbuch als Drucker tätig war. Während damals die lateinischen Verse für den Markgrafen wohl relativ kurzfristig gegen die ursprünglich vorgesehenen deutschen (Gedicht Nr. 89) ausgetauscht worden sind (zu einer Erklärung dafür s. zu Gedicht Nr. 89, v. 3), sind für das Gesangbuch von 1672 gar keine deutschen Verse für das Portrait des Markgrafen angefertigt worden: Der Parallelität zum damaligen Stich des Markgrafenpaares wegen ist die Verwendung lateinischer Verse für den Markgrafen und deutscher für die Markgräfin von Anfang an vorgesehen gewesen – wie Zieglers Brief erweist. Außerdem wird durch den Brief belegt, daß der Stich Sandrarts der ältere ist und dem Stich von Gufer als Vorlage gedient hat. Stauffer a. a. O. weist auch Exemplare des Portraitdrucks als Einblattdrucke nach; wie damals üblich wird ein Teil der Kupferstiche separat verteilt und verkauft worden sein. Zum 21.12.1671 hält Birken im Tagebuch fest (II.78; PBlO.B.2.1.6, 61(29)r): "Herr Gebhard mir ein Gesangbu¡ verehrt. | Literae Gebhardi 200". Es läßt sich zwar nicht mit Sicherheit sagen, ob es sich dabei um das Markgräfliche Gesangbuch gehandelt hat, es ist aber nicht unwahrscheinlich, daß der Druck damals bereits abgeschlossen war. Der von Sandrart anzufertigende Kupferstich mit den Portraits des Markgrafenpaares ließ aber auf sich warten. Zum 15.2.1672 verzeichnet Birken den Empfang weiterer Gesangbücher von Gebhardt (II.96; PBlO.B.2.1.7, 69(7)r): "24 Literae von Gebhard, samt Gesangbü¡ern pro Jungfer Basen und Herrn Sandrart. | Literae 24". Zum nächsten Tag, dem 16.2.1672, notiert Birken (ebd.; ebd.): "Herr Sandrart die 100 Kupfer pro Gebhardo gebra¡t." Das könnten die für das Gesangbuch bestimmten Kupferstiche mit dem Gedicht Nr. 134 gewesen sein. Noch zum selben Tag vermerkt Birken die Absendung eines Briefes an Gebhardt (ebd.; ebd.: "20 S¡reiben ad Gebhardum."), dem die Kupferdrucke allerdings nicht beigefügt waren (s. u.). Zum 22.2.1672 vermerkt Birken den Eingang weiterer Exemplare des Gesangbuchs (II.98; ebd., 69(7)v): "Gebhard 5 Gesangbü¡er pro Pöllein." Erst am 23.2.1672 hat Birken die Drucke mit den Portraits nach Bayreuth gesandt (ebd.; ebd.): "24 S¡reiben an Gebhard samt den Tractat pro 8 Kreuzer und den 95 Kup-

Gedichte 134 und 135, 1671 und 1672

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fern." Fünf Kupferstiche hat Birken demnach für eigene Zwecke behalten; entweder um sie den bereits erhaltenen Exemplaren vorbinden zu lassen oder um sie separat zu verschenken. 5 da# Brennu# Hau#] S. zu Gedichtgruppe 45(1), v. 1.

Text 135: An die ho¡Fürtre[li¡e Uranie. Sonnet. 143v T1 Anno] A. – T1 CXXXV.] CXXXV – 6 beginnt] begin‾ t (ebenso 7 gewinnt – 11 entbrennter) – 7 und] u. Das Sonett Nr. 135 und die beiden Epigramme Nr. 136 und Nr. 137/1 stehen als zueinandergehörige Gruppe – es fehlt der sonst übliche Querstrich – zu Beginn der Jahrgangsgruppe 1672. Unter dem Epigramm Nr. 137/1 ist die ganze Gruppe noch eigens dem Monat Januar zugeordnet. Eine Reproduktion der Manuskriptseite mit den drei Texten findet sich in WuK. Bd. 12, S. 205. Veranlaßt wurden die drei Gedichte durch Neujahrsgeschenke C. R. v. Greiffenbergs für die beiden Nürnberger Innigstfreunde Birken und Susanna Popp, die laut Tagebucheintragung am 5.1.1672 zusammen mit dem Brief Nr. 84 des Birken-Greiffenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 12, S. 200-202, 645-649) in Nürnberg eingetroffen waren. Birken hatte 5 Dukaten erhalten, Susanna Popp ein "güldin Balsambü¡#lein"; s. zu Brief Nr. 84 des Birken-Greiffenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 12, S. 646). Das Sonett Nr. 135 ist nach Auskunft der Tagebuchnotiz zum 7.1.1672 (II.85; PBlO.B.2.1.7, 65(3)v: "Ein Sonnet pro Jside, Antwort auf Uranien ihre#, samt disticho an Jsidem verfaßt. 16 Verse.") eine Reaktion, vielleicht, wie oft in solchen Fällen, eine Parodie auf ein an Susanna Popp gerichtetes, leider verschollenes Sonett C. R. v. Greiffenbergs. Das Distichon, welches das Sonett zu Susanna Popp begleitet haben dürfte, steht als Text Nr. 394 in der Sammlung S. v. B. Birken-Wälder (WuK. Bd. 2, S. 450, 1158) und ist nachträglich dem Jahr 1672 zugeordnet: Auf der J›# Namen. Solt eine Rose ni¡t die edle J›# heißen? Jhr rö#li¡t# Angesi¡t kan deren Namen weisen. Das Nomen Rose wird durch einen Asterisk mit der Randanmerkung Susanna in Verbindung gebracht. Birken hat am 8.1.1672 eine Antwort auf den Neujahrsbrief C. R. von Greiffenbergs mit den Geschenken verfaßt, den Brief aber noch nicht abgeschickt (II.86; PBlO. B.2.1.7, 65(3)v): "3 S¡reiben ad Illustrem Uraniam, so aber ni¡t fortges¡i¿t worden. Von 5 Seiten." Es waren noch nicht alle Beilagen vorhanden. Zum 9.1.1672 hat Birken die Abfassung des Epigramms Nr. 136 im Tagebuch festgehalten (ebd.; ebd.): "Von der Weißen Gabe Uranien, den Golde, Epigramma von 6 Versen an Isidem." Zum 10.1.1672 schließlich ist die Abfassung des Epigramms Nr. 137/1 notiert (II.87; ebd.): "An J›# Epigramma 4 Verse. | Jhr die Briefe an Uranien gesendet." Frau Popp hat Birkens Schreiben vom 8.1.1672 samt Beilagen einer eigenen Sendung an Frau von Greiffenberg nach Seisenegg beigefügt. Das am

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7.1.1672 verfaßte Sonett und die beiden am 9. und 10.1. entstandenen Epigramme sind als Textgruppe Nr. 85a im Birken-Greiffenberg-Briefwechsel ediert: WuK. Bd. 12, S. 205f., 652f. 2 von der, dem Golde glei¡, man theure Zeilen ndt] Diesen Vergleich hat Birken schon früher in Antwortbriefen verwendet; s. Brief Nr. 39, Z. 11, des Birken-Greiffenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 12, S. 61). – 3 die Eins¡melz-Blumen] Das Susanna Popp verehrte "güldin Balsambü¡#lein" (s. o.) hatte demnach einen Emailüberzug mit Blumenmotiven. – 4 J›#] Zum Namen Isis für Susanna Popp s. zu Gedicht Nr. 125, v. 41. – 5 ›e] Bezieht sich zurück auf "die Eins¡melz-Blumen" (v. 4). – 6f. Cori# Ruhm ~ no¡ süßern Ru¡ gewinnt] Zum Namen Coris für C. R. von Greiffenberg s. zu Gedicht Nr. 125, v. 41. Die Blumenund Duft-Metaphorik wird mit dem Fama-Motiv verbunden; Anspielung auf die Gedichte-Sammlung C. R. v. Greiffenbergs von 1662 und den bevorstehenden Abschluß ihrer Passionsandachten. – 13 J‰ Cori# Keyser#kron, hei‰ Blumen-Königin:] Innerhalb der das Ganze beherrschenden Blumen-Metaphorik Spiel mit dem Namen Regina und dem Kaiserin-Motiv des Konzepts Nr. 85, Z. 64f., des BirkenGreiffenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 12, S. 204).

Text 136: "Die weiße Königin au# Morgenland, s¡i¿t Gold". 143v T1 CXXXVI.] CXXXVI – 2 und] u. (ebenso 3) Zu den Entstehungsumständen dieses Epigramms s. zu Sonett Nr. 135. 1 Die weiße Königin au# Morgenland, s¡i¿t Gold] Durch den Namen Regina, die Art der Neujahrsgeschenke, die Nähe des Dreikönigstages beim Eintreffen des Briefes Nr. 84 des Birken-GreiffenbergBriefwechsels (WuK. Bd. 12, S. 200-202, 645-649) und den Ausstellungsort (im Osten) nahegelegte Analogisierung C. R. v. Greiffenbergs mit den Heiligen Drei Königen, besonders beziehungsvoll, weil diese nach den Hirten die ersten Jesus-Verehrer waren. – 2 da# komt am Tag der Weißen] Das stimmt nicht ganz, wie der Empfangsvermerk auf dem Brief Nr. 84 des Birken-Greiffenberg-Briefwechsels und die Tagebuchnotiz (beide geben den 5.1.1672 als Empfangstag an) erweisen: die höhere Wahrheit ist wichtiger als die kalendarische. – 6 so wollen wir darfür ihr JEsum selber s¡enken] Das kann nur als Gebetsversprechen gemeint sein.

Text 137/1: "Gibt J›# Herz, für Gold; für Balsam, ihre Treue:" 143v T1 CXXXVII.] CXXXVII – 2 und] u. – U1 Mense Januario] M. Jan Zu den Entstehungsumständen dieses Epigramms s. zu Sonett Nr. 135. Birken hat dem nachfolgenden Gedicht versehentlich dieselbe Nummer zugeteilt; anders als bei den Gedichten Nr. 27/1 und Nr. 27/2 besteht diesmal kein Zusammenhang zwischen den beiden Gedichten.

Gedichte 137/1 und 137/2, 1672 und 1673

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4 Gott ma¡ ein Paar darau#! diß Jahr e# ma¡e wahr.] Das "Herzen-paar" (v. 3) Isis / Silvano für Susanna Popp / Birken ist hier als Einheit gedacht, die Gott mit Coris (C. R. von Greiffenberg) zum "Paar" fügen soll. Das kann nicht als Vereinigung im Status der Innigstfreundschaft gemeint sein; der war ja längst erreicht bzw. erteilt. Der Wunsch kann nur der Herstellung ständiger Gemeinschaft durch Übersiedlung der Greiffenbergs nach Nürnberg oder der Vereinigung bei Gott durch baldigen Tod gelten. Birken hätte sich sicher verstanden gefühlt, wenn die Leserin an beides gedacht hätte.

Text 137/2: Auf die ho¡Geburt der ho¡für‰li¡en Brandenburgis¡en Prinze‹in Eleonoren Magdalenen. 144r-145r Im Manuskript sind die Anmerkungen in die Versfolge eingefügt: a-c zehnzeilig (2, 5, 3) zwischen 9a und 9b, d zweizeilig zwischen 18 und 19, e und f fünfzeilig (2, 3) zwischen 33 und 34, g dreizeilig zwischen 41 und 42. Die Beschriftung der ersten Manuskriptseite (144r) hat Birken selbst vorgenommen, die der beiden folgenden Seiten (144v/145r) der recht ungeschickte Schreiber, der in allen chronologisch geführten Gedicht-Sammlungen die Übertragung der Gedichte seit 1672 vorgenommen hat. T1 CXXXVII.] CXXXVII – T2 Auf] A aus a ergänzt – T3 ho¡für‰li¡en] ho¡für‰l. – T3 Brandenburgis¡en] Brandenburg. – 1 Stamm] Stam ‾ (ebenso 10, 16, 41; ebenso 27, 42, 48, 51 Himmel – 44 vollkommenheit) – 3 Wann] Wan‾ (ebenso 6, 43 dann) – 5 Ae‰eb] Ae‰e – 8 Ae‰'c] Ae‰' – 8 einem] die Lesung eine in WuK. Bd. 11, S. 188, ist zu korrigieren – 9 vier ~ gläuben,] 9a vier Brüder-Paar? – – – 9b – – – wer konte damal# gläuben, – 15 Zehn] undeutlich überschrieben aus gehen – 21 hierwider] mit der-Kürzel – 22 unsre] unsrem – 24 daß] Kürzel – 25 vnd] v. (ebenso 39) – 31 an.e] an.e. – 33 Louyse] Loyyse (Unterlänge des ersten y ungestrichen) – 33 Louyse] überwiegend lateinische Schreibung; ebenso 38 Eleonoren – 40 gebahr] gebahr. (Konjektur nach dem Druck) – 45 wahr] a überschrieben – 46 Edel] durch Streichung und Ergänzung oberhalb der Zeile aus Edle – 48 erkohrn] erkohrn. – A1 Anno] A. (ebenso A5) – A1 herr Vatter] hVatter – A2 Churfür‰] Chf. – A2 etc.] Kürzel – A3 Marggraf (2x)] Mgr. – A3 und (1. Position)] u. – A4 Marggraf] Mgr und etc.-Kürzel mit Punkt – A5 Churfür‰] Churf. – A5 Johann] Joh. – A7 d)] d.) (ebenso bei A9 f) – A11 g)) – A8 Anno] Ao. (ebenso A9, A10, A11 (1. Position)) – A8 e)] e). – A8 Novembris] Nov. – A9 Prinze‹in] Prinze‹. – A9 gebohren] geb. (ebenso A12) – A9 Prinze‹in] Prinz. – A9 Magdalena] Magdal: – A10 Januarii] Jan. (ebenso A11, A12) – A11 Anno (2. Position)] A und etc.Kürzel mit Punkt, darüber o – A11 den] d. – A11 Prinz (2x)] Pr. – A11 Albrecht Fridrich] Alb. Fridr. – A11f. Seiner] S.r – A12 Churfür‰li¡en] Churfür‰l. – A12 dur¡leü¡t] dur¡l. Birken hat diesem Gedicht versehentlich dieselbe Nummer gegeben wie dem vorangehenden. In seinem Brief vom 11.2.1673 berichtet Caspar von Lilien, daß der Markgraf Liliens Taufpredigt zur Geburt der Prinzessin Eleonora Magdalena (1673-1711), der zweiten Tochter Markgraf Christian Ernsts aus

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dessen zweiter Ehe (s. zu Gedicht Nr. 134), drucken lassen wolle. Birken wird um redaktionelle Betreuung des Druckes und ein Ehrengedicht gebeten (Brief Nr. 111, Z. 6-13, des Birken-Lilien-Briefwechsels (WuK. Bd. 12, S. 187)): Seine Ho¡Für‰li¡e Dur¡leu¡t mein Gnädig‰er Herr hat die von mir neüli¡ gehaltene Einsegnung#-predigt zum dru¿ begehret: wei# ni¡t wa# Jhr daran gefallen haben mag. weil i¡# aber ni¡t verwegern darf, sondern | in unterthänigkeit gehorsamen mu#, und sol¡en befehl für eine Gnade anzunehmen habe, würde mir sehr angenehm und lieb seyn, wan mein Ho¡geehrter Herr, meine geringe arbeit mit einem Carmine beehren wolte, dafern nur wi¡tigere verri¡tungen e# zula‹en. würde e# für eine hohe affection s¡äzzen, wan mein Ho¡geehrter Herr frey endern und verbe‹ern wolte, wo eine# oder da# andere ni¡t rein deuts¡ gegeben; wie i¡ dan selb‰ an‰ehe, ob da# wort zweyte auf den Titel be‰ehen könne. Lilien hat das Manuskript der am 23.1.1673 gehaltenen Predigt mitgesandt. Laut Empfangsvermerk und Tagebuch hat Birken das Schreiben am 13.2.1673 erhalten (II.182; PBlO.B.2.1.8, 98(5)v): 19. […] Literae von Lilien." Zum 20.2.1673 ist die Durchsicht des Manuskripts und die Abfassung des Gedichts Nr. 137/2 notiert (II.184; PBlO.B.2.1.8, 99(6)v): "Lilis¡e Predigt dur¡gangen. | […] | Da# Gratulatorium darzu gema¡t 52 Verse." Am nächsten Tag, dem 21.2. (das entspricht dem Beantwortungsvermerk auf Liliens Brief), sind das korrigierte Manuskript und das Gedicht nach Bayreuth geschickt worden (ebd.; ebd.): "23. S¡reiben an Herrn von Lilien cum Carmine et Concione." In seinem Brief vom 4.3.1673 bedankt sich Lilien für die Mühe (Text Nr. 113, Z. 4-9, des Birken-Lilien-Briefwechsels (WuK. Bd. 11, S. 190)): Seine Ho¡Für‰li¡e dur¡leu¡t mein Gnädig‰er Herr, lä‹et Jhme den Fürtrei¡en Glü¿wuns¡ zu der prin”e‹in geburt sehr wolgefallen. J¡ meine# theil# bin absonderli¡ obligieret, daß mein Ho¡geehrter Herr, auf mein unterdien‰li¡e# ansu¡en, sothane mühe, bey obhabenden andern nothwendigen verri¡tungen, ho¡geneigt übernehmen wollen. Jnsonderheit aber bin i¡ für die ho¡ver‰ändige anmerkungen s¡uldig‰ dankbar. wüns¡e gelegenheit sothane affection zubedienen. Der Druck der Predigt und des Gedichts war Ende April 1673 abgeschlossen; Lilien hat mit seinem Brief vom 29.4.1673, den Birken laut Empfangsvermerk auf dem Brief am 1.5.1673 erhielt, sechs Exemplare überschickt (Brief Nr. 114, Z. 5f., des Birken-Lilien-Briefwechsels (WuK. Bd. 11, S 191)): "übersende hierbey einige Exemplaria von der Einsegnung#-predigt, und sage no¡mal# dien‰-s¡uldigen dank für die dabey genommene bemühung: werde e# zubedienen alle gelegenheit su¡en." Die zugehörige Tagebucheintragung lautet (II.203; PBlO.B.2.1.8, 105(12)v): "Ge‰ern Literae 63. 64 von Herrn von Lilien und Büttner mit den Natur-Concept. Jener mir 6 Exemplare von der Einsegnung#-Predigt." Der Titel des Drucks lautet: O[ener | Tauf-Brunn | Al# | De# Dur¡leü¡tig‰en Für‰en und | HERRN | Herrn Chri‰ian Ern‰#/ | Marggrafen# zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ | in Preu‹en/ zu Stettin/ Pommern/ der Ca‹uben und | Wenden/ au¡ in Sle›en/ zu Cro‹en und Jägerndorf | Herzogen#/ Burggrafen# zu Nürnberg/ Für‰en# zu | Halber‰adt/ Minden und Cammin | Zweyte To¡ter | Prinze‹in | Eleonora Magdalena/ | Jn der Ho¡-Für‰l. S¡lo#-Kir¡e/ den 23. Jen-|

Gedicht 137/2, 1673

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ner#-Tag/ de# 1673. Jahr#/ eingesegnet wurde: Au# | dem 1. Ver# de# XIII. Cap. Za¡ariä/ in Hö¡‰-| ansehnli¡er und sehr Volkrei¡er Versam-|lung gezeiget/ und | Auf Gnädig‰en Befehl/ zum Dru¿ übergeben | Dur¡ | Caspar von Lilien/ Ho¡für‰l. Brandenburg. | Geheimen Kir¡en-Raht/ de# Consistorii Vice-Prae-|sidenten und General-Superintendenten/ | au¡ Ober-Hofpredigern. | Bayreuth/ Gedru¿t bey Johann Gebhard. (S. Stauffer, 2007, S. 825f.) Das Gedicht steht dort auf den Seiten D4v-E1v und trägt die Überschrift: Uber | Die Dur¡leu¡tige Ho¡-Geburt | Der Ho¡Für‰l. Brandenburgis¡en | Prinze‹in | ELEONOREN MAGDALENEN. Unterzeichnet ist es: "wie unterthänig‰ wüns¡et | Sigmund von Birken." Im Druck stehen die Anmerkungsbuchstaben sämtlich in Klammern und an Versenden: (a) nach v. 4, (b) nach v. 5, (c) nach v. 8, (d) nach v. 18, (e) nach v. 31, (f) nach v. 33, (g) nach v. 41. Die Anmerkungen sind auch im Druck in den Gedichttext eingefügt, in kleinerem und engerem Satz und eingerückt. Die Anmerkungsbuchstaben sind vorgesetzt. Die Anmerkungen stehen: (a) zwischen v. 4 und 5, (b) und (c) untereinander zwischen v. 8 und 9, (d) zwischen v. 18 und 19, (e) und (f) untereinander zwischen v. 35 und 36, (g) zwischen v. 42 und 43. Im Gedichttext gibt es, von typographischen Hervorhebungen wie Fett- und Versalsatz sowie Unterschieden der Orthographie und Interpunktion abgesehen, diese Abweichungen vom Manuskript: 3 zwänzig] zwanzig – 8 auf] au# – 16 im] in (ebenso 48) – 19 hiemit] hiermit – 21 hierwider] hinwieder – 22 Stäm] Stämm – 25 für] fur – 29 au¡ nun] e# au¡ – 32 ihrem] ihren – 33 fräulein] freulin –. Die Anmerkungen sind nicht inhaltlich, aber formal stark verändert, sie lauten in der Druckfassung: "(a) A. 1651 lebte/ von fünf Linien/ der Einige | Junge Prinz/ jezt-regirende S. Ho¡Für‰l. | Dur¡l. H. Marggr. CHRJSTJAN-ERNST." – "(b) E# waren damal# fünf Linien/ al# 1. S. ChurFür‰l. | Dur¡l. H. Fridri¡-Wilhelm#/ 2. H. Margraf Chri‰ian | Wilhelm# Administrator. von Magdeburg/ 3. H. Marggraf | Chri‰ian# zu Culmba¡/ 4. H. Marggraf Albre¡t# zu | Onold#ba¡/ und 5. H. Marggraf Georg Albre¡t#. | (c) Churf. Johann Georg/ Fortpanzer diese# Dur¡l. | Hause#/ verließ a¡t Söhne/ so alle erwa¡sen | und A. 1611. no¡ zusammen gelebet." – "(d) Frau Hedwig-Sophia Landgr. Wilh. VI. | zu He‹en Gemalin A. 1649." – "(e) A. 1670. den 16. Nov. ward die einige Chur-|Prinze‹in Maria Amalia gebohren. | (f) diese ›nd Prinze‹in Chri‰iana Eberhardina | geboren den 19. Decembr. A. 1671. | Prinze‹in Eleonora Magdalena/ geboren den 14. | Jan. A. 1673."– "(g) A. 1672 den 14 Jan. ward Prinz Albre¡t-Frideri¡/ | und A. 1673 den 16. Jan. Prinz Carl-Philipp | Sr. ChurFür‰l. Dur¡l. gebohren." Die Änderungen werden von Johann Gebhardt oder Caspar von Lilien vorgenommen worden sein. Das Gedicht Nr. 137/2 ist auch als Text Nr. 112 des Birken-Lilien-Briefwechsels ediert: WuK. Bd. 11, S. 188f., 551-554. Die Druckfassung des Gedichts ist ediert in Birken, Unbekannte Gedichte, ed. Paas, 1990, S. 198-201. 15f. fün[ halbe Zehn | der Jahre] 'fünf mal fünf', d. h. 25 Jahre. – 33 die Tre[li¡‰e Louyse] Die zweite Gemahlin (seit dem 29.1.1671) des Markgrafen Christian Ernst, die Prinzessin Sophia Louise von Württemberg (1642-1702); s. zu Gedicht Nr. 134. – 41 die Theur‰e Dorothee] Die zweite Gemahlin (seit dem 14.6.1668) des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, die verwitwete Herzogin Dorothea von Lüneburg, geborene Herzogin von Holstein-Glücksburg (1636-1689); s. zu Brief Nr. 77, Z.

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17-20, des Birken-Lilien-Briefwechsels (WuK. Bd. 11, S. 481). – 45-50 E# werde wahr ~ von sol¡em Jnnhalt reden.] Hommage an Caspar von Lilien und Lob seiner Predigt, mit der zusammen Birkens Gedicht gedruckt wurde. – 46 die Edel wird gero¡en] 'die edlen Duft ausströmt'. – Anm. b. Churfür‰ Fridri¡ Wilhelm etc.] Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688). – Anm. b. Chri‰ian Wilhelm Admini‰rator zu Magdeburg] Christian Wilhelm (1587-1665), Markgraf von Brandenburg, von 1598 bis 1631 lutherischer Administrator des Erzbistums Magdeburg, später auch des Bistums Halberstadt, allerdings ohne kaiserliche Anerkennung; 1632 Übertritt zum katholischen Bekenntnis; zu ihm s. NDB. Bd. 3 (1957), S. 226 (Berent Schwineköper). – Anm. b Marggraf Chri‰ian zu Culmba¡] Christian (1581-1655), Markgraf von Brandenburg-Kulmbach, der Großvater des Markgrafen Christian Ernst. – Anm. b de‹en Sohn Marggraf Georg Albre¡t] Georg Albrecht (1619-1666), Markgraf von Brandenburg-Kulmbach, der Onkel des Markgrafen Christian Ernst. – Anm. b Marggraf Albre¡t zu Onold#ba¡] Albrecht (1620-1667), Markgraf von Brandenburg-Ansbach; zu ihm s. NDB. Bd. 1 (1953), S. 163f. (Hanns Hubert Hofmann). – Anm. c Churfür‰ Johann Georg, ~ no¡ gelebet haben.] Kurfürst Johann Georg von Brandenburg (1525-1598), ein Urgroßvater des Markrafens Christian Ernst; zu ihm s. NDB. Bd. 10 (1974), S. 474f. (Johannes Schultze). Er war insgesamt dreimal verheiratet und hat mehr als 20 Kinder gezeugt. Birkens Angabe ist nicht ganz korrekt: 1611 lebten nur noch sieben seiner Söhne. – Anm. d Hedwig Sophia Landgrafen Wilhelms VI. Gemahlin Anno 1649.] Hedwig Sophie (1623-1683), die Tochter des Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg (1595-1640), heiratete 1649 den Landgrafen Wilhelm VI. von Hessen-Kassel (1629-1663) und war nach dessen Tod bis 1677 Regentin von Hessen-Kassel; zu ihr s. Philippi, 2007, S. 11-15. – Anm. e Anno 1670. ~ Maria Amalia gebohren.] Maria Amalia (1670-1739), die erste Tochter aus der zweiten Ehe des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688), heiratete 1687 Karl, Herzog von Mecklenburg (1664-1688), und nach dessen frühem Tod 1689 Moritz Wilhelm von Sachsen-Zeitz (1664-1718); s. Schönpflug, 2013, S. 288. – Anm. f Prinze‹in Christina Eberhardina gebohren Anno 1672] Christiane Eberhardine (1671-1727), die älteste Tochter des Markgrafen Christian Ernst, heiratete 1693 den späteren sächsischen Kurfürsten und polnischen König Friedrich August (1670-1733); zu ihr s. Böttcher, 2011. Sowohl das Geburtsjahr als auch der erste Vorname sind im Manuskript falsch notiert; im Druck ist das korrigiert worden (s. o.). – Anm. f Prinze‹in Eleonora Magdalena geboren den 14. Januarii Anno 1673.] Eleonora Magdalena (1673-1711), die zweite Tocher des Markgrafen, deren Geburt den Anlaß für das Gedicht Nr. 112 lieferte, heiratete 1704 Hermann Friedrich von Hohenzollern-Hechingen (16651733). – Anm. g Anno 1672. den 14 Januarii ward Prinz Albrecht Fridrich] Albrecht Friedrich, Markgraf von Brandenburg-Schwedt (1672-1731), wählte die Militärlaufbahn. 1695 wurde er kurbrandenburgischer Generalleutnant, 1696 Herrenmeister des Johanniter-Ordens; zu ihm s. DBA. I 134, 114f.; II 165, 231-233. – Anm. g und Anno 1673. ~ den 16 Januarii gebohren.] Carl Philipp, Markgraf von

Gedichte 137/2 und 138, 1673 und 1672

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Brandenburg-Schwedt (1673-1695), wurde 1693 kurbrandenburgischer Generalleutnant. Kurz vor seinem Tod verheiratete er sich unstandesgemäß; vgl. Schönpflug, 2013, S. 100f.

Text 138: Ecloga Hirten Klag- und Tro‰Gesprä¡e. Dafni#.

Silvanu#. Auf Jhr Ho¡Für‰li¡en dur¡leu¡t Frauen Frauen Sybilla Vrsula Herzogin zu Brauns¡weig und Lüneburg Ho¡seelige# ableiben. 145r-147v T5 Ho¡Für‰li¡en] Ho¡Für‰l. – T5 dur¡leu¡t] dhl – T5 Frauen (2x)] Fr. – T6 und] un: – T6 Ho¡seelige#] Ho¡seel. – 5 vor] von (Konjektur nach dem Druck) – 5 hunde;] hunde (Konjektur nach dem Druck) – 6 Himmel] Him‾ el (ebenso 16, 38, 81, 91, 98; ebenso 7 Sammt – 16 nimmer – 41 Himmel# – 43 ver‰ummen – 69 Kummer – 93 widerkommen – 94 eingenommen – 101 himmel) – 7 und] u. (ebenso 40, 48, 52, 55, 56, 88, 90, 91, 108) – 12 war] wär (Konjektur nach dem Druck) – 13 Dafnis:] D. (ebenso 17, 31 (nachträglich der Zeile vorgesetzt), 45, 61, 77, 97, 109) – 13 ia seyn] kein Wortabstand (ebenso 30 do¡ vermeinet – 40 Klagen führt – 68 au# ihren – 71 ein s¡warze# – 81 sagt, den – 88 trugen ›e) – 13 Sinnbild] Sin‾ bild (ebenso 17 Nennen – 18, 81, 105 können – 62, 93 dannen) – 14 Rund] Mund (Konjektur nach dem Druck) – 14 Kerzen,] Kerzen. (Konjektur nach dem Druck; ebenso 26 eingekehret, – 78 s¡meken, – 95 ‰ehn,) – 15 Silvanus:] fehlt (Konjektur nach dem Druck: S.) – 16 vergüld] vergüld. (im Druck Komma) – 16 vergüld] mit ver-Kürzel; ebenso 30 vermeinet – 37 verhangen – 89 verkläret – 18 da#] Kürzel; ebenso 31, 35, 56, 58, 98 – 19 der] Kürzel; ebenso 23, 27, 32 (2x), 39, 51, 58, 90, 95, 96, 101 (2x), 102, 107 (2x), 108 – 20 fällen] fälln (Konjektur nach dem Druck) – 23 Silvanus:] S. (ebenso 37, 53, 69, 85, 105) – 25 dur¡] ... (Ergänzung nach dem Druck) – 26 Cynthius] Cynthias (Konjektur nach dem Druck) – 28 Rinde] durch Streichung und Ergänzung aus Rinden – 29 einges¡eunet] einges¡euret (Konjektur nach dem Druck; ev. ein ges¡euret) – 29 einges¡eunet.] einges¡eunet (Konjektur nach dem Druck; ebenso 31 Treu. – 32 zwei. – 52 war. – 56 s¡mei‰. – 73 Napeen. – 74 überseen. – 76 sein. – 83 ab. – 97 leiden. – 98 s¡eiden. – 99 aufzugehn. – 100 sehn. – 104 allzufriedenheit.) – 30 vermeinet?] vermeinet, (Konjektur nach dem Druck) – 32 nun] durch Überschreibung aus nur, – 32 zwei] ev. zwey (ungewöhnliche Unterlänge beim i) – 38 Himmel] H aus h überschrieben – 43 Erd':] Erd'. (Konjektur nach dem Druck) – 45 ni¡t] n‾ (ebenso 105) – 47 gute#] # überschrieben – 49 Belt] zelt (Konjektur nach dem Druck) – 49 hingefüret,] hingefürt (Konjektur nach dem Druck; ebenso 105 bringen,) – 50 bezieret] beziert (Konjektur nach dem Druck) – 55 dünkt] drükt (Konjektur nach dem Druck) – 64 Mond] Mord (Konjektur nach dem Druck) – 65 wider] mit der-Kürzel; ebenso 99, 105; ebenso 82 Lieder – 91 Bruder – 93 widerkommen – 106 Liedern – 66 vnd] v. (ebenso 103) – 70 Dafni#!] Rufzeichen nachträglich eingefügt – 72 heur zieren] hauet zu (Konjektur nach dem Druck) – 72 Heyd.] Heyd, (Konjektur nach dem Druck) – 76 LenzenLu‰] ev. Lenzen Lu‰ – 77 de¿en?] de¿en (Konjektur nach dem Druck) – 80 s¡warzer] mit -er-Schlaufe – 84 holt'] hält' (Konjektur nach dem Druck) – 84 Eurydicen] Eurydien (Konjektur nach dem Druck) – 89 wa#] Kürzel; ebenso 98 – 91 holen] höllen (Konjektur nach dem Druck) – 99 untergieng] ev. unter gieng – 99 aufzugehn] ev. aufzu gehn – 103 ergla‰en]

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erglo‰en (Konjektur nach dem Druck) – 110 Lauru#] durch teilweise lateinische Schreibung hervorgehoben – 110 ‰ehen] ‰ehn (Konjektur nach dem Druck) – 111f. die Kron ~ Ewigkeit.] durch besonders sorgfältige und teilweise lateinische Schreibung hervorgehoben Das erste von Birkens Schreiber vollständig eingetragene Gedicht in der Sammlung. Dem Schreiber sind mehrere sinnentstellende Fehler unterlaufen; wir haben sie nach dem Druck korrigiert. Auch bei der Interpunktion war es an zahlreichen Stellen notwendig einzugreifen (s. Apparat). Herzogin Sibylla Ursula, die Schwester Herzog Anton Ulrichs, die 1663 Herzog Christian von Holstein-Glücksburg geheiratet hatte (s. zu Gedicht Nr. 77), war am 12.12.1671 gestorben. Im 5. Teil von Herzog Anton Ulrichs Aramena (1673) ist der Tod der Schwester in die fiktionale Handlung einbezogen: S. 228-236. Zum 30.12.1671 hält Birken den Empfang der Todesnachricht aus Wolfenbüttel im Tagebuch fest (II.80; PBlO.B.2.1.6, 61(29)v): "Serenissimus mir 25 ducaten verehrt, der dur¡leu¡tig‰en Dianae Tod angekündigt. | à Serenissimo 206". Zum 6.1.1672 ist die Abfassung eines Kondolenzbriefes an Herzog Anton Ulrich festgehalten (II.85; (II.80; PBlO.B.2.1.7, 65(3)r): "Condolenz- und gratulation# S¡reiben 2. ad Serenissimum meum von 4 Seiten, üm 3 Uhr cum 3 Bögen. | 2 S¡reiben." Die in WuK. Bd. 12, S. 646f., vorgetragene Auffassung, Birken habe in diesem Schreiben neben seiner Beileidsbekundung auch zur Geburt der jüngsten Tochter des Herzogs, der nach ihrer verstorbenen Tante benannten Prinzessin Sibylla Ursula, gratuliert, ist unzutreffend, da die Prinzessin erst am 11.9.1672 geboren worden ist; s. zu Gedicht Nr. 140. Um ein Kondolenz- und Gratulationsschreiben handelt es sich, weil der Tod als der Eintritt in das bessere, das eigentliche Leben gesehen wird. Es gibt bei Birken viele Belege für diese Doppelung in seinen Kondolenz- und Trosttexten. Birkens Brief ist am Schluß des 1674 erschienenen Andachtsbuches der Herzogin, das Birken redaktionell betreut hat (s. zu Gedicht Nr. 148), abgedruckt worden (Himmlis¡e# Kleeblat, Oov-[Oovj]r): Tro‰-S¡reiben. Ho¡würdig‰er Dur¡leu¡tig‰er Herzog/ Gnädiger Frü‰ und Herr. SO wenig i¡ jemal# vermuten können/ den hohen und hö¡‰-betraurbaren Tode#fall dieser Dur¡leu¡tig‰en Herzogin/ E. Ho¡Für‰li¡en Dur¡-|leu¡tigkeit ho¡geliebte‰en Fr. S¡we‰er/ meiner Gnädig‰en Für‰in und Frauen/ von wel¡em Dero hö¡‰geehrti‰e# Gnad-S¡reiben so betrübt redet/ zu erleben/ so viel größer i‰ hierüber meine Be‰ürzung: die dann diese Wo¡e/ bey betra¡tung E. Ho¡Für‰l. Dur¡l. uners¡ä”li¡en Verlu‰e#/ mi¡ so sehr gemei‰ert/ daß i¡ meine ver‰örte Krä]e ni¡t erholen kan. A¡ Himmel! diß i‰ eine gar zu s¡merzli¡e Trennung! diß i‰ meinem Dur¡leu¡tig‰en Föbu# gar zu nahe an# Herz gegri[en! diß i‰ zu viel genommen! J¡ weiß ja/ wie die teure Herzen diese# Dur¡leu¡tig‰en Ges¡wi‰er-Paare# in liebrei¡‰er Treue aneinander gehangen; wie Sie/ und die Dur¡leu¡tig‰e Flora/ ein Edel‰e# Kleeblat zusammen gema¡t; wie

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Eine# dem Andern zum Tro‰ gelebet. A¡! und der Tod mu‰e diese# Band zers¡neiden/ diese# Kleeblat entzweyen/ diesen Tro‰ wegnehmen. Leidige# Sterb-Gese”e! darf man di¡ ni¡t anklagen/ daß du in dieser Ho¡Für‰li¡en Familie/ wüten und würgen dörfen/ da du dein Re¡t anderweit hätte‰ su¡en können und sollen/ da e# eher zu vers¡merzen/ und der Verlu‰ kleiner gewesen wäre? A¡! diese Dur¡leu¡tig‰e Diana/ da# Mu‰er de# Himmel#/ der Himmel auf Erden/ die Göttin unter den | Mens¡en/ der Engel im Fleus¡/ die Teuts¡e Palla#/ die Miriam im Teuts¡en Jsrael/ der Pala‰ aller Tugenden/ der Spiegel aller Hö¡‰Fürtre[li¡keiten/ die Zier der Welt! soll Diese/ und in Jhr alle# diese#/ un# entworden seyn? Aber wol vergebli¡ bemühe i¡ mi¡/ mit Dinte diese Sonne zu mahlen: Glei¡wie au¡ keine S¡wärze s¡warz genug i‰/ diese Deroselben Vern‰erung/ und da# davon entspringende Traur-na¡ten/ re¡t au#zubilden. Mir ›nd au¡/ al# i¡ meine Feld-Leyr ‰immen/ und mit dieser Großen Lei¡e be‰immen wollen/ alle Saiten abgesprungen: daß i¡ also diese meine unterthänig‰e Pfli¡t vers¡ieben muß/ bi# der kranke Gei‰ ›¡ wieder ‰ärker ma¡e. Mir ligt zwar ob/ ni¡t allein E. Ho¡Für‰l. Dur¡l. mein unterthänig‰e# Beyleid zu bezeugen/ sondern au¡ Dero dur¡ diesen hohen Verlu‰ niedergedrü¿te# Gemüte mit Tro‰ aufzuri¡ten. Aber diese Lei¡e i‰ so teuer/ und daher die Traur so billig/ daß e# fa‰ Sünde i‰/ E. Ho¡Für‰l. Dur¡l. davon abhalten wollen. Glei¡wol mü‹en E. Ho¡-Für‰l. Dur¡l. dem Trauren maße geben/ und/ wel¡e# der einige und be‰e Tro‰ i‰/ dem S¡öpfer und hö¡‰en Vatter im Himmel gern wieder überla‹en/ wa# Er Derselben/ Sie damit zu trö‰en | und zu erfreuen/ auf Erden nur geliehen hatte/ aber im Himmel ewig wieder geben will. Am Morgen de# Tage#/ da diese# E. Ho¡Für‰l. Dur¡l. gnäd. Beri¡t-S¡reiben abgereiset/ traumte mir/ wie von meinem Gnädig‰en Föbu# mir ein Gnad-S¡reiben eingelangte/ und au# demselben/ al# i¡ e# mit einem unterthän. EhrKuß erö[net/ ein Blat mir in die Hand ele/ darinn ein lie¡te# Gewölke über einer s¡önen Gegend/ und in demselben eine gro‹e Anzahl Engel ›¡ mit einer Seele belu‰igend/ gezei¡net zu sehen war. J¡ hielte e# für einen Traum/ oder do¡/ weil er na¡denkli¡/ für ein Vorzei¡en/ da# von E. Ho¡Für‰l. Dur¡l. mir ein fröli¡er Gnad-Beri¡t zukommen würde. E# hat zwar dieser Traum allzubetrübt eintre[en mü‹en/ und i‰ freyli¡/ au# E. Ho¡Für‰l. Dur¡l. hö¡‰geehrti‰em Gnad-S¡reiben/ da# Gemälde von einer sol¡en Ges¡i¡te mir in die augen gefallen: die/ an ‰at der verho[ten Freude/ Deroselben ein s¡merzli¡e# Leid gezeuget. Aber e# i‰ do¡ und bleibet ein Freuden-Emblema, und zeiget E. Ho¡Für‰l. Dur¡l. daß Sie Dero ho¡herzgeliebte‰e Fr. S¡we‰er ni¡t verloren/ sondern nur an den Ort der Seeligkeit voran ges¡i¿et. Und weil/ diese Dur¡leu¡tig‰e/ dero lieb‰e Fr. S¡we‰er | gewesen/ so werden E. Ho¡Für‰l. Dur¡l. Jhr ni¡t mi#gönnen/ daß Sie nun ewig-Hö¡‰-Dur¡leu¡tig und hö¡‰-Seelig worden i‰. Und eine Freude au# diesem Leid zu ma¡en/ so vermeine i¡/ i¡ werde ni¡t wider den rein-Chri‰li¡en Glauben reden/ wann i¡ sage: Weil die Seelig-abfahrenden da# Gedä¡tni# ihrer Lieben/ und die Liebe/ mit ›¡ gen Himmel nehmen/ so unterla‹en ›e ni¡t/ für die Wolfart ihrer auf Erden hinterla‹enen Lieben zu bitten; und sol¡e# ihr Bitten i‰ erhörli¡/ weil e# ni¡t mehr au# dieser Eitelkeit/ sondern au# der vollkommenen Heiligkeit abgehet. Demna¡ haben nun E. Ho¡-Für‰l. Dur¡l. eine getreu‰e Freundin/ glei¡wie zuvor auf Erden/ also jezt im Himmel: die Jhren JESUM anehen wird/ daß Er/ Jhrem allerlieb‰en Freund auf Erden/ diß Leid/ wel¡e# Jhme Jhr

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Hinritt verursa¡et/ mit hoher Freude erse”en wolle. J¡ thue meinen unterthänig‰-getreuen Wuns¡ hinzu/ und bitte herz-innig‰ diesen allerliebrei¡‰en und gütig‰en Mens¡en-Freund und Mens¡en-Befreundten im Himmel/ daß Er E. Ho¡Für‰l. Dur¡l. neben Dero Ho¡Für‰li¡en Fr. Gemahlin/ Jungen Prinzen und Prinze‹innen/ au¡ sämtli¡e Ho¡-Für‰li¡e Anverwandten/ diese# neu-angetrettene und no¡ viel-viele | kün]ige Jahre/ in allem Ho¡-Für‰li¡en Wol‰and fri‰en und fördern/ bey gesundem Aufwesen erhalten/ vor Unfällen und derglei¡en Traur-begegnisen s¡irmen/ gegenwärtigen Unmut dur¡ seine# Gei‰e# Einspru¡ lindern und mindern/ und glei¡wie Er Dieselbe/ bey ablauf de# vorigen Jahr#/ s¡merzli¡ betrübet/ Sie in diesem Neuen Jahr herzli¡ und na¡ Wuns¡ erfreuen wolle. Mit diesem Wuns¡/ zuglei¡/ in E. Ho¡Für‰l. Dur¡l. hohe Gnad-Milde mi¡ unterthänig‰ empfehlend/ bes¡ließe i¡ diese Zeilen/ niemal# aber den treuen Ents¡luß/ Dero gehorsam‰er Kne¡t zu ‰erben. N. d. 6. Jan. A. 1672. Zum selben Tag ist auch das Eintreffen eines Briefes des Herzogs vermerkt (ebd.; ebd.): "Literae 3 à Serenissimo samt den Riß und 1 Kupfer. | 3 Literae." Es ging hier wie im Nachtrag zur Notiz zu Birkens Sendung um die Aramena. Mit der Zustellung des zum 6.1.1672 notierten Briefes gab es offenbar Probleme (ebd.; ebd.): "Unraht mit be‰ellung de# Brief#, und Erzürnung mit Pöllein und Jungfer Base." Zum 17.1.1672 heißt es (II.89; PBlO.B.2.1.7, 66(4)v): "An KlagEcloga etli¡e Strophen gema¡t.", und zum 18.1.1672 (ebd.; ebd.): "An der Klag-Ecloga fortgema¡t." Zum 19.1.1672 ist die Fertigstellung des Werkes festgehalten (ebd.; ebd.): "An der Ecloga Ende gema¡t." Wie viele andere ist also auch das Gedicht Nr. 138 chronologisch nicht ganz korrekt in die Sammlung eingetragen worden: Es ist ein Jahr vor dem Gedicht Nr. 137/2 und zeitnah zur Gruppe der Gedichte Nr. 135-137/1 entstanden; hätte also nach dem Gedicht Nr. 137/1 stehen müssen. Die handschriftliche Fassung des Gedichts Nr. 138 ist dann am 20.1.1672 an Herzog Anton Ulrich geschickt worden (ebd.; ebd.): "5 S¡reiben ad Serenissimum samt der Ecloga [...]. | 5 S¡reiben" In Wolfenbüttel ist das Gedicht gedruckt worden: ECLOGA. | DIANA. | Über den ho¡-s¡mer”enden | Hintritt | Der Dur¡läu¡tig‰en | Föbu#-S¡we‰er/ | Hirten-Klage. | DAFNIS. SILVANO. | Wol[enbüttel/ | Dru¿t# Paul Weiß/ Für‰l. Ho[-Bu¡dr. daselb‰. | ANNO M DC LXXII. (S. Stauffer, 2007, S. 794-796.) Zum 24.2.1672 hat Birken den Empfang von Belegexemplaren notiert (II.99; PBlO.B.2.1.7, 69(7)v): "31 S¡reiben von Serenissimo samt 20 Blatt Aramena und 20 gedru¿ten Eclogen. | 31 S¡reiben." Im Druck sind die Sprechpassagen der am Dialog beteiligten Schäfer Dafnis und Silvanus durch die Anfangsbuchstaben der Schäfernamen mit Punkt gekennzeichnet; die nicht innerhalb der Verse stehenden Sprecherbenennungen sind den Versen links auf dem Rand vorangestellt. In der Handschrift sind sie ebenso markiert, die nicht in den Versen befindlichen Sprecherkennzeichnungen sind hier allerdings nicht auf den Rand vorgezogen. Der besseren Deutlichkeit wegen werden die Sprechernamen wie beim Gedicht Nr. 124 in unserer Edition in Fettdruck gesetzt. Die Druckversion weist außerdem, von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion sowie typographischen Hervorhebungen abgesehen, folgende Abweichungen von der Manuskriptfassung auf: T1-T6] s. das oben mitgeteilte Titelblatt des Druckes – 14 1000] tausend – 16 nimmer] ni¡t mehr – 17 unsrer]

Gedicht 138, 1672

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unser (ebenso 77) – 30 vermeinet] gemeinet – 39 unsre] unser (ebenso 76) – 45 trauern] trauren – 56 güldnen] güldne – 58 treue] theure – 58 andren] andern – 60 ni¡t] nit – 69 s¡üken] s¡i¿en – 74 überseen] übersäen – 78 nit] ni¡t – 81 von] vom – 84 den] dem – 97 unsre#] unser# – 109 sahen] sehen – 110 Lauru#,] danach Verweisungszeichen (*) (die zugehörige Anmerkung auf dem Rand: (*) Ursual. (wohl ein Setzerfehler; korrekt wäre Ursula)) – 110 ihren] ihrem T4 Dafni#. Silvanu#.] Die Schäfernamen der beiden Teilnehmer des Hirtengesprächs sind keine Namen von Mitgliedern des Blumenordens. Der Name 'Daphnis' war 1672 nicht vergeben. Harsdörffer hatte Johann Rist als 'Daphnis aus Cimbrien' in den Blumenorden aufgenommen, aber der war damals bereits verstorben. Erst später hat Birken den Namen 'Daphnis' an zwei neue Mitglieder vergeben: 1676 an Philipp Jacob Oswald, Freiherr von Ochsenstein (1643-1703) und 1680 an Ferdinand Adam Pernauer von Perney (1660-1731); s. Jürgensen, 2006. S. 506-511. Im Gedicht Nr. 138 wird 'Dafnis' nur allgemein als Schäfername verwendet und verweist auf keine reale Person. Den Namen 'Silvanus' trug Birken im Kreis der Innigstfreunde, den er zusammen mit Catharina Regina von Greiffenberg und Susanna Popp bildete. Er bringt also seine eigene Person als Gesprächsteilnehmer ins Spiel, was aber außer den Mitgliedern der herzoglichen Familie nur die wenigsten Leser erkannt haben dürften. – 1-3 E# hatte Cynthiu# ~ in Hesper# Ocean] Cynthius ist ein Beiname des Sonnengottes Föbus Apoll; s. zu Gedicht Nr. 71, v. 18-24. Zum Motiv des Sonnenwagens, der über den Himmel fährt und abends im Meer versinkt s. zu Gedicht Nr. 48, v. 12. Hesperos ist der Name des Abendsterns. – 3-5 Orion ~ Jäger hunde] Orion ist das auffälligste Sternbild am Winterhimmel. Die Sternbilder Großer und Kleiner Hund wurden schon in der Antike dem Orion als 'Jagdhunde' zugeordnet. – 6 im s¡warzen güldnen Stü¿] "Stü¿" ist eine alte Bezeichnung für ein besonders prunkvolles Kleid; s. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 10, Teil 4 (1942), Sp. 213f. – 9 im kalten Pegni”-Thal] Räumliche und zeitliche (Winter) Verortung des Schäfergesprächs durch einen Flußnamen: Nürnberg ist also der Handlungsort. – 9f. E# blinkten zwar ~ s¡iene ni¡t] Daß in der Nacht, in der das Schäfergespräch stattfindet, der Mond nicht scheint, verweist schon auf seinen Gegenstand vorweg. Die verstorbene Herzogin erscheint bei Birken sehr häufig als Mond- und Jagdgöttin Diana / Luna; s. etwa die Gedichte Nr. 43 und Nr. 77. Die Abwesenheit des Mondes versinnbildlicht so ihren Tod. – 10 die helle Na¡t-Lucerne] Zum Begriff "Lucerne" für 'Laterne' s. zu Gedicht Nr. 133, v. 15. – 13-15 A¡ Na¡t! ~ diese nur?] S. zu v. 9f. – 17 Cynthia] Beiname der Mondund Jagdgöttin Diana; s. zu Gedicht Nr. 71, v. 18-24. Gemeint ist die verstorbene Herzogin. – 20 Morta!] Latinisierter Name der griechischen Schicksalsgöttin Moira; s. Der kleine Pauly. Bd. 3 (1969), Sp. 1391-1396, 1431. Hier ist der Tod gemeint. – 22 die Götter] Zur Bezeichnung von fürstlichen Personen als (Erden-)Götter s. zu Gedicht Nr. 33, v. 2. – 23-26 A¡! dorten i‰ der ort ~ eingekehret.] Zum Besuch der Herzogin Sibylla Ursula (Diana) zusammen mit ihrem Bruder Herzog Anton Ulrich (Cynthius) und dessen Ehefrau Elisabeth Juliane (Flora) 1661 in Nürnberg s. Gedicht Nr. 43 und die zugehörige Kommentierung. Das Motiv der in Baumrinden eingeritzten Gedichte ist ein gängiger Topos der Nürn-

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berger Bukolik seit Gründung des Blumenordens. Schon im 'Pegnesischen Schäfergedicht' von 1644 wird ein angeblich in eine Linde eingeritztes Gedicht Georg Philipp Harsdörffer über diesen Baum mitgeteilt (S. 11f.). Vielleicht hatten die drei Gäste aus Wolfenbüttel 1661 den damaligen Versammlungsplatz der Pegnitzschäfer – der Irrhain bei Kraftshof wurde erst später angelegt – und Schauplatz des 'Pegnesischen Schäfergedichts', das sogenannte Poetenwäldlein (s. Herdegen, 1744, S. 876-878), besucht. – 29 Eilf Saaten hat seither die Ceres einges¡eunet] Der Besuch in Nürnberg hatte im Sommer 1661, also noch vor der Erntezeit des Jahres 1661, stattgefunden. Bis zum Tod der Herzogin Sibylla Ursula Ende 1671 waren in der Tat elf Ernten eingetragen worden. – 29 Ceres] Die römische Göttin der Fruchtbarkeit; s. zu Gedicht Nr. 1, v. 111. – 31 Sie waren hier da# Kleeblat hoher Treu] Vgl. den Titel des Sonetts Nr. 43. – 33-36 Wie Föbu# ~ ‰ät# die Lieb ergoß.] Zwischen Herzog Anton Ulrich und seiner Schwester Sibylla Ursula bestand ein besonders enges freundschaftliches Verhältnis. Darauf deuten alle erhaltenen Quellen. S. auch die zu v. 49-52 zitierte Aramena-Passage. – 46f. weil Pallas ~ Nam gebührt.] Aufgrund ihrer vielfältigen künstlerischen Interessen wird die verstorbene Herzogin zusätzlich mit der Göttin der Wissenschaften und Künste, Pallas Athene, gleichgesetzt. – 49-52 Sie hat zum Belt ~ diese Claro# war.] Nach ihrer Heirat 1663 mit Herzog Christian von Holstein-Glücksburg ist die Verstorbene in dessen Residenz Glücksburg an der Ostsee gezogen. Birkens stilisierte Darstellung der Gründung eines Musenhofs dort trifft die Realität nicht: Die Herzogin steckte sich bei ihrem Ehemann mit der Syphilis an; von den vier Kindern, die sie zur Welt brachte, überlebte keines. Ihre Zeit in Glücksburg war von schwerer Krankheit und Depression geprägt. S. Braunschweigisches Biographisches Lexikon, 2006, S. 651 (Jill Bepler). Im 5. Teil von Herzog Anton Ulrichs Aramena-Roman, S. 233f., findet sich eine besonders aufschlußreiche Passage zur Ehe der Verstorbenen (SUriane steht im Roman für Sibylla Ursula, Calcas für den Ehemann der Verstorbenen und EIdania für Anton Ulrichs Ehefrau Elisabeth Juliane). Der Sprecher der zitierten Passage ist AUsicles (Anton Ulrich): Glei¡wol mo¡te diese# bei ihr eine ursa¡ mit gewesen seyn/ daß ›e/ wie der rei¡e Calca# au# Haran ›¡ bei un# anmeldete/ und ›e heuraten wolte/ keinen widerwillen/ wie ehmal#/ zum ehe‰and spüren ließe/ sonderen/ ungea¡t der s¡le¡ten ges¡ikli¡keiten diese# hirten/ demselben die ehli¡e hand gabe. Sie mo¡te au¡/ wie i¡ mir einbilde/ au# liebe gegen mir/ zu dieser heurat ges¡ritten seyn/ üm mit den mitteln/ die ›e dadur¡ erlangte/ meinem s¡le¡ten zu‰and aufzuhelfen/ au¡ mir ruhe zu s¡a[en: weil ›e vermeinet/ daß ihre ‰äte gegenwart mir annge verdrie#li¡ zu werden/ und i¡ e# für eine la‰ halten mö¡te/ nun i¡ Eidanien hatte/ au¡ ihr no¡ ferner meine liebe zu bezeugen. Woferen die himli¡e Suriane einigen mangel in ihrem leben gehabt/ so i‰ e# diese einbildung gewesen/ und dan die gar zu große ehrsu¡t: die aber/ von | aller ho[art abgesonderet/ ganz tugendha] und rümli¡ ware. Do¡ erwiese der himmel/ daß er sol¡en an ihr so wenig/ al# au¡ an mir/ vertragen können. Dan (meine abenteure allhier zu vers¡weigen) die tugendha]e keus¡e Suriane mu‰e in ihrem ehe‰and so viel widrige# erfahren/ daß au¡/ wegen de# Calca# unordentli¡en geilen leben#/ ›e von ihm/ die ers¡re¿li¡e krankheit/ den au#sa”/ bekame. Dieser ma¡te ›e alle gesells¡a] iehen/ glei¡wie au¡ alle

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welt vor ihr ohe: auser Eidanien und mir/ die wir vers¡iedenli¡ bei ihr waren/ und ihr na¡ mögli¡keit tro‰ und gedult einspra¡en. Zwar hatte ›e da# le”tere ni¡t von nöten/ weil ›e von dem himmel mit dieser tugend derma‹en versehen war/ daß ›e darinn aller welt zum fürbilde dienen können. Sie konte so gar ni¡t dulten/ daß man dieserwegen ihrem manne solte feind werden/ daß ›e mi¡ ö]er# mit tränen bete/ ! ihn üm ihrer willen zu lieben/ mi¡ na¡ ihrem tode seiner an zu nemen/ und nimmer gegen ihm zu anten/ daß er ›e in diesen elenden zu‰and gese”et. Um au¡ mi¡ zu trö‰en/ ‰ellte ›e ›¡ lu‰iger gegen mir/ al# ›e im gemüte war/ und vertraute nur allein der Eidania ihr herz/ mit der bedingung/ daß ›e/ üm mi¡ ni¡t zu betrüben/ mir ni¡te# hiervon sagen solte. Jn sol¡em jammerha]en zu‰and mu‰e ›e etli¡e jahre leben/ bi# endli¡ der himmel ›¡ ihrer erbarmet/ und ›e von der welt name: deren ›e so freudig gute na¡t sagte/ daß i¡ weiß/ wan ›e au# jenem Elyser-felde zu un# s¡auen könte/ ›e würde mi¡ und die Eidanie darüm verdenken/ daß wir un# dur¡ diese tränen vermerken la‹en/ wie wir/ üm eigennu”e# willen/ und ihrer gesells¡a] und tro‰e# ni¡t beraubet zu seyn/ ›e au# ihrer ie”igen glü¿seeligkeit wieder zu un# erwüns¡en mö¡ten. – 49 Belt] Die Ostsee; s. Zedler. Bd. 3 (1733), Sp. 289f. – 50 beglü¿et ihre Burg] Spiel mit dem Namen der Residenz Glücksburg. – 50 Eyder-Strand] Die Eider ist der längste Fluß Schleswig-Holsteins. – 51 die Tren] Die Treene ist ein Nebenfluß der Eider. – 51 die Na¡bar Slye] Die Schlei, ein flußähnlicher Meeresarm der Ostsee, der sich bis nach Schleswig erstreckt. – 53 Cimbrien] Das Gebiet von Jütland bis zur Elbe, also Schleswig-Holstein und Teile Dänemarks, wurde seit der Antike als Cimbrien bezeichnet (Kimbrische Halbinsel). S. Paulys Real-Encyclopädie der classischen Altertumswissenschaft III,2 (1899), Sp. 2269f. – 53 Nereinnen] Nereiden, Meeresnymphen; vgl. Der kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 67f. – 54 am Teuts¡en Ocean] Die Ostsee ist gemeint. – 54 al›nnen] Ostseenymphen, benannt nach der Insel Alsen im Kleinen Belt. – 57-59 Ca‹andra ~ laufen irr.] Offenbar sind zwei der Töchter Herzog Anthon Ulrichs gemeint, die ein sehr inniges Verhältnis zu ihrer Tante hatten. Herzog Anton Ulrich könnte von besonders intensiver Trauer dieser beiden Töchter in seinem Brief berichtet haben. Genaueres läßt sich mangels Kontextes nicht sagen. Kassandra, die Tochter des trojanischen Königs Priamos, war eine berühmte Weissagerin der Antike (vgl. Der kleine Pauly. Bd. 3 (1969), Sp. 145); Amoena ist eine von dem entsprechenden lateinischen Adjektiv abgeleitete Namensbildung und bedeutet 'Die Reizende, Anmutige'. – 59 Diana] S. zu Z. 9f. – 61-63 Selene ~ wer trö‰et mi¡?] Selene ist die griechische Bezeichnung für die Mondgöttin; vgl. Der kleine Pauly. Bd. 5 (1975), Sp. 82f. Hier ist aber nicht die verstorbene Herzogin gemeint; der Name steht vielmehr – wie die Nymphen in v. 64 und v. 65 – für einen Teil des Herrschaftsgebiets der Wolfenbütteler Herzöge: Dannenberg. Die Namen der mit ihr klagenden Nymphen, die Jezinnen (v. 64) und die Elbinen (v. 65) sind von den Flüssen Jeetzel, die durch Dannenberg fließt, und Elbe, die in der Nähe der Stadt verläuft, abgeleitet. – 63f. e# hat getödet ~ gebohren hier.] Weiterhin Spiel mit der Mondthematik. Herzogin Sibylla Ursula war im Dezember 1671 gestorben, also im letzten Monat des Jahres. Geboren wurde sie am 8.12.1629, also ebenfalls im letz-

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ten Monat des Jahres, in Hitzacker in der Nähe von Dannenberg. S. Braunschweigisches Biographisches Lexikon, 2006, S. 651 (Jill Bepler). – 65 Brunnetta, die no¡ jüng‰ i‰ wider Freundin worden] Die Nymphe Brunetta steht hier wie im Gedicht Nr. 132, v. 9-12, für die Stadt Braunschweig. Zur Eroberung der Stadt 1671 durch die Welfenherzöge s. Gedicht Nr. 132 und den zugehörigen Kommentar. – 66 Guel#] Diese Nymphe steht – wie bei Birken üblich – für Wolfenbüttel. So lautet auch der Titel seines 1669 erschienenen umfangreichen panegyrischen Werkes für das Wolfenbütteler Herzogshaus. – 67f. der Oker ~ Oker zu.] Durch die Tränen der Nymphe Guelfis wird die durch Wolfenbüttel fließende Oker quasi verdoppelt. – 69-76 wie mag wol Flora ~ lauter Winter sein.] Das prognostizierte Ausbleiben des Frühlings zeigt das sympathetische Mittrauern der Natur auf und dient gleichzeitig dazu, die Trauer von Herzogin Elisabeth Juliane, der Ehefrau Anton Ulrichs, abzubilden, die bei Birken ja zumeist als Frühlingsgöttin Flora erscheint (s. v. 26). – 73 die Napeen] Nymphen der Schluchten und Täler; s. Der kleine Pauly. Bd. 4 (1672), Sp. 209f. – 75 Viellei¡t s¡lie‰ Zefyr au¡ die süße We‰en ein.] Zum Westwind Zephyros s. zu Gedicht Nr. 84, v. 17. – 84 E# holt' Eurydicen au¡ Orfeu# au# den Grab.] Zur Sage von Orpheus und Eurydike s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 451f. – 90-93 der hö¡‰e SternenFür‰ und Föbu# ~ Diana seyn.] Übertragung der innigen geschwisterlichen Freundschaft zwischen Herzog Anton Ulrich und Herzogin Sibylla Ursula (Föbus und Diana) auf die Eintracht zwischen der Verstorbenen und Gott / Jesus im Himmel. Das enge Verhältnis des Herzogs zu seiner Schwester thematisiert Birken in seinem Brief an Catharina Regina von Greiffenberg vom 8.1.1672, von dem sich eine Protokollnotiz erhalten hat (Konzept Nr. 85, Z. 44-55, des Birken-Greiffenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 12, S. 204)): Der dur¡leu¡tige Siegprangende wird mit der übers¡riebenen s¡ön‰en hofli¡keit Seiner Fürtre[li¡en Unbekanten Freundin ›¡ sehr aufri¡ten, in ie”igen Kummer, da da# neidis¡e Gese”e der Sterbli¡keit Seiner dur¡leu¡t Ho¡allergeliebte‰e Frau S¡we‰er, die Herzogin zu Hol‰ein-Glü¿#burg, unversehen# zum Tode gefördert. Beyde dur¡leu¡tig‰en waren von Jugend auf ein herz und eine Seele, und bendet ›¡ der liebe herr ganz ver‰ört, au¡ sehr unlu‰ig, an Aramena zu s¡reiben: | weil diese BlutFreundin (deren au¡ der 3tte Theil gewidmet i‰) Jhn hierzu angefris¡et, und ›e selb‰, al# kun‰liebende viel s¡öne# ges¡rieben. Niemand wird nun Seine ho¡Für‰li¡e Dur¡leu¡t bä‹er aufri¡ten können, al# dero Unbekante Freundin: und era¡te i¡ ohne Maßgeben, Jhro Gnaden haben iezt tre[li¡en anlaß, einem Briefwe¡sel mit diesem Teuts¡en Föbu# den anfang zu geben, entweder dur¡ ein Tro‰S¡reiben allein, oder zuglei¡ mit einem TraurLiede. J¡ weiß, diese hohe Freunds¡a] wird Jhro Gnaden zu hohen Glü¿e gedeyen, auf Wegen, die Gott ersehen wird. Frau von Greiffenberg hat Birkens Vorschlag entsprochen und zwei Nachrufgedichte für die verstorbene Herzogin verfaßt, die im 5. Teil der Aramena gedruckt worden sind; s. zu Brief Nr. 86, Z. 36-38, des Birken-Greiffenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 12, S. 654-657). – 97-104 So trö‰en ~ mit allzufrie-

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denheit.] Trostzuspruch an und Segenswunsch für Herzog Anton Ulrich. – 110 ein Lauru#] Der lateinische Name des Lorbeerbaums. Im Druck macht die zugehörige Anmerkung kenntlich, daß es sich um ein Anagramm des Namens Ursula handelt (s. o.).

Text 139: Reise-Wuns¡. An den dur¡leu¡tigen Jungen Welfen-Helden Herrn Herrn Friederi¡-Augu‰en Herzogen zu Brauns¡weig und Lüneburg. 147v-149v T3 dur¡leu¡tigen] dur¡l. – T3 Welfen] Wolfen – T4 Herrn (2x)] H. – T4 Herzogen] Herz. – 5 Wann] Wan‾ – 6 treuen] treue (Konjektur nach dem Druck) – 7 ehren,] ehren. (Konjektur nach dem Druck) – 9 Himmel] Him ‾ el (ebenso 89; ebenso 11 immerfort – 17 nimm) – 10 der] den (Konjektur nach dem Druck) – 12 erbitten.] erbitten (Konjektur nach dem Druck; ebenso 29 begleit.) – 13 dir] ihn (Konjektur nach dem Druck) – 21 da#] Kürzel – 30 ihn] ihr (Konjektur nach dem Druck) – 32 Pale#] Pade# (Konjektur nach dem Druck) – 36 dur¡reiten] t aus s überschrieben – 47 Baum] Zaum (Konjektur nach dem Druck) – 53 beseelte] ..... (Ergänzung nach dem Druck) – 56 seyn] y überschrieben – 65 Argyrope] Ardryrope (Konjektur nach dem Druck) – 66 empfangen?] empfangen. (Konjektur nach dem Druck) –71 in] ihn (Konjektur nach dem Druck) – 71 ›nken,] ›nken. (Konjektur nach dem Druck) – 78 mahlen] durch Überschreibung und Ergänzung aus ma¡en (c ungestrichen) – 86 Sirennen] zweites e aus Schluß-n überschrieben (Unterlänge ungestrichen) – 86 Sirennen?] Sirennen, (Konjektur nach dem Druck) – 90 Jhn] Jhr (Konjektur nach dem Druck) – 91 Seel] Seel. (Konjektur nach dem Druck) – 94 ihn] ihm (Konjektur nach dem Druck) – 98 ho[en:] Doppelpunkt unsicher, ev. Komma – 99 seit] davor gestrichen sez Das Lied Nr. 139 entstand anläßlich Abreise des ältesten Sohnes Herzogs Anton Ulrichs, August Friedrich (1657-1676; zu ihm s. ADB. Bd. 1 (1875), S. 662f. (Ludwig Ferdinand Spehr); Portrait bei Mortzfeld. Bd. 3 (1987), S. 58, Nr. A 2351), am 2.7.1672 zu einem zweijährigen Studienaufenthalt in Straßburg, an den sich die Kavalierstour anschloß. In der Leichpredigt für den Prinzen von Brandanus Daetrius aus dem Jahr 1677 (Himlis¡e Ho¡zeit-Freude (s. zu Gedicht Nr. 147)) findet sich im Personalia-Teil (De# Weyland | Dur¡läu¡tig‰en Für‰en und Herrn/ | Herrn | Augu‰-Friederi¡#/ | Herzogen# zu Braunsweig | und Lüneburg/ | Hohe# Her‰ammen/ Glü¿seelige Gebuhrt/ | Chri‰-Für‰li¡er Leben#-Lauf/ und Ho¡-|seeliger Abs¡ied, [Ee]v-[Mm2]r) eine ausführliche Schilderung des Verlaufs der Kavalierstour ([Gg2]v-[Hh2]v): [...] Die Ho¡-Für‰li¡en Eltern ›¡ ents¡lo‹en/ damit diese fürtrefli¡e Gemüht# Gaben ›¡ völliger zu exeriren Gelegenheit hetten/ und dur¡ ‰etige Ubung Jhnen so viel mügli¡ no¡ grö‹ere Tre[ligkeit zuwa¡sen mö¡te/ Diesen Dero geliebten Prinzen na¡er Straßburg zusenden/ wohin au¡ im Jahr 1672. am 2ten July der Aufbru¡ ges¡ehen/ und Se Ho¡-Für‰l. Dur¡l. am 14. ejusdem alda glü¿li¡ arriviret. Hieselb‰ haben nun Se. Ho¡Für‰l. Dur¡l. in rei[e Betra¡tung gezogen/ daß Dero Ho¡-|Für‰l. Stand eine zwar gro‹e/ jedo¡ mit sol¡er Bürde beladene Würde sey/ daß selbige mit Ruhm zuführen/ gro‹e Ge-

Apparate und Kommentare

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müht#- und Leibe#-Krä[te/ und viele adminicula erfordert würden: Und haben Dieselbe derowegen um in denen bereit# so wol begri[enen Wi‹ens¡a[ten die nohtwendige perfection zu erlangen/ selbigen mit so emb›gem Flei‹e obgelegen/ daß Jhro au¡ die Nä¡tli¡e Ruhe keine Verhinderung seyn mü‹en/ Jhren löbli¡-fürgese”ten Zwe¿ zuerrei¡en. Dahero ›e ‰et# frühezeitig au# Dero Lager ›¡ erhoben/ und also de# Morgen# denen studiis, na¡ deren Endung aber denen Ritterli¡en exercitiis mit sol¡er unau#gese”ten und fru¡tbaren application na¡gehänget/ daß Sie au¡ der gan”en Academie zu einem re¡t herois¡en Vorbild gedienet. Und haben Seine Ho¡-Für‰l. Dur¡l. sol¡en löbli¡en occupationen und studiis ni¡t nur in abgesonderter Bemühung na¡gese”t/ sondern ›¡ au¡ der Universität so gar zugethan/ daß Sie beyde# die Actus Solennes, und Disputationes auf unterthänig‰e# ersu¡en der interessirenden mit Dero Ho¡-Für‰l. Gegenwart beehret; Und die Collegia publica zu aller und jeder Studiosen Exempel mit gehalten/ exactè angefangen und geendet. Dahero denn/ glei¡ wie Sie dur¡ Dero angeerbte Güt- und Leutseligkeit bey Hohen und Niedrigen sehr admiriret/ und so geliebet worden/ daß au¡ die Kinder auf den Ga‹en Jhro mit Freuden#Bezeugungen zugeru[en: Also Sie von vornehmen Gelehrten und ver‰ändigen Leuten/ so diese trefli¡e von GOtt und | der milden Natur verliehene/ und dur¡ unermüdeten Fleiß so wol au#gearbeitete Gaben ihrem re¡ten Wehrte na¡ ho¡ zu s¡ä”en gewu‰/ für würdig und capable gea¡tet worden/ dermalein# ein gro‹e# Käyserthum oder Königrei¡ mit Ruhm zubehers¡en: Allerma‹en Sie Jhro au¡ zum ö[tern ein sol¡e# angewüns¡et. Jnsonderheit lie‹en Sie au¡ an Armen und Bedür]igen/ sonderli¡ studirenden/ Dero Gro#mütige Mildigkeit so rei¡li¡ sehen/ daß Sie dadur¡ unters¡iedli¡en jungen Leuten mit sonderbarem Flei‹e ›¡ sol¡er geno‹enen Gnade würdig zuma¡en/ Anlaß gegeben. Na¡dem nun Seine Ho¡Für‰l. Dur¡l. zu Stra#burg ›¡ 2. Jahrlang aufgehalten/ da ›e inde‹en au¡ eine Lu‰reise in da# bena¡tbarte Lothringen abgeleget/ und zu Luneville am 14. Augusti de# 1673. Jahr# der Königl. Maje‰. zu Fran¿rei¡/ Ludwigen de# 14ten Königli¡e Ho[‰at unerkant zu besehen gelegenhiet ! gehabt: Sind ›e auf Dero Ho¡Für‰li¡en Eltern gnädige Verordnung/ unter Männigli¡e# Glü¿wüns¡en (da# au¡ der löbl. Magistrat, so wol al# die Universitet, en corps dur¡ eigen abgelegte gratulation Jhro Selb‰en angetragen/) Von Stra#burg am 7ten July de# 1674‰en Jahr# aufgebro¡en/ Dero Reise dur¡ die S¡wei” genommen/ und am 18. ejusdem zu Geneve glü¿li¡ angelangt/ woselb‰ Sie ›¡ 3. Monath aufgehalten/ und bey glei¡-unverdro‹ener Fortse”ung Dero Flei‹e# in allen löbli¡en studiis und Ritterli¡en so wol Kriege# al# Frieden# exercitiis, au¡ glei¡mä‹ige hohe estime und Liebe bey | dem Magistrat, der Universitet und jedermännigli¡ verspüret und geno‹en. N䡉 dem ›nd Se: Ho¡-Für‰l. Dur¡l. Jhre Reise weiter/ und zwar na¡ Jtalien fortzuse”en den 13ten Octobris St. V. von Geneve dur¡ Savoyen abgegangen/ und na¡dem Sie en passant zu Turin de# damalig-Regierenden Herrn Herzog#/ Herrn Carl Emanuels de# 2ten Kön. Ho¡h. wie au¡ herna¡ zu Milan den damaligen Königl. Spanis¡en Gouverneur, Herrn Prin” de Ligne angespro¡en/ endli¡ am 16ten Novembris zu Rom angekommen: Woselb‰ Sie die am 14ten Decembris drauf ange‰ellte solennien de# Päb‰li¡en Jubel-Jahr# in Eröfnung der so genanten heiligen Pforten und anderen gewönli¡en Geprängen/

Gedicht 139, 1672

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mit angesehen/ und folgend# in untersu¡ung der in dieser Weltberühmten Stadt häu[ig bendli¡en Antiqund rariteten, Fortse”ung Dero bi# dahin so wol geführten studien und exercitien/ wie au¡ conversation allerhand bey sol¡er Solennitet na¡ Rom gekommenen hohen Stand#-Personen Jhre Zeit nü”li¡ zurü¿ gelegt. Da Sie denn abermahl# von männigli¡ hohe estime und Ehrbezeigung geno‹en/ und insonderheit von der Königinnen zu S¡weden/ Frauen Chri‰inen/ Königl. Maj. de# Herrn Cardinal zu He‹en Emin. und Ho¡-Für‰l. Dur¡l. al# Röm. Käyserl. Maj. Ambassadeurs, de# Herrn Cardinal Nitards, al# Spanis¡en Ambassadeurs, des Herrn Cardinals Rospigliosi, wie au¡ de# Herrn Connestabel# und Duca von Colonna, de# Herzogen von Zagarolla, und andrer Für‰l. Gräfl. und son‰ ho-|her condition Personen sonderli¡e affection und Wolneigung zu verspüren gehabt. Jn deß haben Sie do¡ ni¡t na¡gela‹en andere berühmte Oerter in Italien zu besu¡en; Wie Sie dan im Januario verwi¡enen Jahr# in Gesels¡a[t etli¡er anderer Ho¡-Für‰l. und Gräfli¡er Personen eine tour in# Neapolitanis¡e Königrei¡ gethan/ da Sie abermahl# von dem Königl. Spanis¡en Vici Ré zu Neapolis Herrn Marquis d' Astorgas, so wol in betra¡t Dero Ho¡-Für‰li¡en extraction, al# eigener ho¡s¡ä”baren qualiteten mit sol¡er/ de# Ort# ungewönli¡er Ehrbezeigung empfangen/ und entretenirt worden/ da# ›¡ jederman über diesem einem Fremden und so jungen Herrn erzeigenden respect verwundern mü‹en. Wel¡e# Jhro ebenfal#/ da Sie bald darauf au¡ Rom im Februario wieder verla‹en/ und am 17ten Marty zu Venedig angelangt/ in selbiger Statt ni¡t nur son‰ von hohen Personen/ sondern au¡ von der Dur¡leu¡tig‰en Republic selb‰/ mit bezeugung sonderbarer Veneration wiederfahren/ so wol/ weiln Sie daselb‰ subsi‰irt/ al# au¡ na¡dem Sie auf genädig‰en Befehl Dero Ho¡-Für‰l. Eltern/ ›¡ am 2ten Juny von dar erhoben/ da Jhro auf Verordnung Ho¡geda¡ter Republic zu Palma Nova von dem Herrn General Cornaro mit gro‹er civilitet und prä¡tiger tractirung aufgewartet worden. Und ›nd na¡dem Se: Ho¡-Für‰l. Dur¡l. unter Göttli¡er gnädiger Begleitung zu Wien bey der Käyserli¡en Ho[‰at am 15ten Juny glü¿li¡ und wol angelangt. Der Aufenthalt des Prinzen in Wien spielt auch im Birken-Greiffenberg-Briefwechsel eine Rolle; s. d. die Briefe Nr. 120, Z. 55f., und Nr. 123, Z. 36-39, und die zugehörige Kommentierung (WuK. Bd. 12, S. 267, 273, 748f. und 756). In Wien wurde dem Prinzen vom Kaiser das Kommando über ein Infanterieregiment gegeben. Damit endete die Kavalierstour und begann die kurze militärische Laufbahn des Prinzen. Er starb durch eine Schußwunde bei der Belagerung von Philippsburg 1676; s. zu Gedicht Nr. 147. Birken hat das Gedicht Nr. 139 am 27.7.1672 verfaßt (II.135; PBlO.B.2.1.8, 82(20)r): "Propemticon für den Jungen Prinzen verfaßt." Da war der Prinz bereits in Straßburg angekommen. Birken wird von Herzog Anton Ulrich erst nach der Abreise seines Sohnes brieflich unterrichtet worden sein. Das könnte in dem Brief geschehen sein, dessen Eingang Birken für denselben Tag festhält (ebd.; ebd.): "91 Literae à Serenissimo samt Hol‰einis¡er Lei¡predigt." Mitgeschickt worden war die Leichpredigt für Herzogin Sibylla Ursula (s. zu Gedicht Nr. 138), die damals gerade erschienen war, nicht das Gedicht Nr. 141, wie Kröll in seiner Anmerkung zur Tagebuchstelle angibt. Nach Wolfenbüttel abge-

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Apparate und Kommentare

schickt hat Birken eine handschriftliche Fassung des Gedichts Nr. 139 erst am 3.8.1672 (II.137; PBlO. B.2.1.8, 83(21)r): "66 S¡reiben ad Serenissimum cum Hodeporico. | 66. S¡reiben." Das Gedicht ist dann auf Veranlassung des Herzogs in Wolfenbüttel gedruckt worden: Zu | De# Dur¡elu¡tig‰en ! Prin”en#/ | Herrn/ Herrn | Augu‰ Frideri¡/ | Her”ogen# zu Brauns¡weig und | Lüneburg/ etc. | Angetretener Länder-Reise | Unterthänig‰er Glü¿wuns¡. | Wol[enbüttel/ | Gedru¿t bey Paul Wei‹en/ Für‰l. Ho[-Bu¡dr. (S. Stauffer, 2007, S. 794-796.) Zum 31.8.1672 vermerkt Birken im Tagebuch das Eintreffen eines Briefes des Herzogs mit dem Druck des Gedichts (II.142; PBlO.B.2.1.8, 84(22)v): "102 Literae von Serenissimo samt Dru¿Sa¡en von Braunsweig und meinem gedru¿ten Lied. | 102 Literae." (Krölls in der zugehörigen Anmerkung vorgenommenen Identifikationsversuche des Lieddrucks sind unzutreffend.) Der Druck wird auch dem Prinzen von seinem Vater zugesandt worden sein. Im Druck sind die Strophen nicht gezählt. Die Verse mit zweisilbigen Kadenzen sind eingezogen. Der Anfangsbuchstabe der ersten Strophe ist als große, verzierte Initiale ausgeführt. Die Druckversion weist sonst, von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion sowie typographischen Hervorhebungen abgesehen, folgende Abweichungen von der Manuskriptfassung auf: T1-T5] s. die Mitteilung des Titelblatts oben – 1 Unsre#] Unser# – 27 hir] Dir – 30 Rau¡] Ruh – 31 Jesminen] Jasminen – 34 geh] ‰eh – 42 Baldequinen] Baldaquinen – 43 dur¡ den] in dem – 48 den] dem (ebenso 60) – 63 euren] eure – 68 mit Jhm du billig] du billig mit Jhm – 78 edle] s¡öne –. Im Druck findet sich eine Unterschriftgruppe: "Seiner Ho¡-Für‰l. Dur¡l. | Unterthänig‰en Kne¡t# | Sigmund# von Birken." Die Druckfassung des Gedichts Nr. 139 ist ediert in Birken, Unbekannte Gedichte, ed. Paas, 1990, S. 198. T4 Friederi¡-Augu‰en] Auch im Gedicht Nr. 147 wird diese Reihenfolge der Vornamen verwendet. Laut der Nachrufschrift von Daetrius und des Druckes des Gedichts Nr. 139 (s. o.) hieß der Prinz aber August Friedrich. – 1 Unsre# Teuts¡en Föbu# Sohn] Zur Bezeichnung von Herzog Anton Ulrich als Föbus s. zu s. zu Gedicht Nr. 48, T2. – 9 Cynthiu#] Beiname des Sonnengottes Phoebus Apoll; s. zu zu Gedicht Nr. 71, v. 18-24. – 13 der dir verwandt] Diese 'Verwandtschaft' des Sonnengottes mit dem Prinzen resultiert aus der Benennung des Vaters als Föbus; s. zu v. 1. – 17 Cynthia!] Beiname der Mondgöttin; s. zu Nr. 71, v. 18-24. – 22 Delius] Weiterer Beiname des Sonnengottes Phoebus Apoll; s. zu Gedicht Nr. 77, v. 35. – 24 Delia] Weiterer Beiname der Mondgöttin; s. zu Gedicht Nr. 77, v. 33. – 25f. Flora! denk ~ Flora heise] Die Frühlingsgöttin wird angerufen. Zur Benennung der Mutter des Prinzen als Flora s. zu Gedicht Nr. 43, v. 4. – 30 mit Rau¡] Gemeint ist mit Wohlgerüchen. Im Druck steht "mit Ruh", d. h. es soll dem Prinzen aus den Blumen ein Ruhebett gemacht werden. – 32 Pale#] Eine Hirtengöttin; s. Der kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 424f. – 33f. Zefyr ~ zur seiten] Zum Liebesverhältnis des Westwindes Zephyros mit der Frühlingsgöttin Flora s. zu Gedichtgruppe Nr. 55(2), v. 5. – 36-40 laß du diese ni¡t dur¡reiten ~ friedli¡ fahr.] Zum Windgott Aiolos s. Der kleine Pauly. Bd. (1964), Sp. 184. Er soll die gefährlichen Sturmwinde unter August Friedrichs Kontrolle stellen, damit der Prinz sicher reisen kann. Der reisende Prinz wird hier nach einem der berühmtesten Reisenden der Antike als

Gedichte 139 und 140, 1672

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Odysseus / Ulysses benannt. Auch Markgraf Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth erscheint auf dem Titel des von Birken geschriebenen Berichts über seine Kavalierstour von 1668 als 'brandenburgischer Ulysses'. – 41 Dryaden] Zu den Wald- und Baumnymphen s. zu Gedicht Nr. 104, v. 28. – 42 Baldequinen] Baldachinen. – 43 dur¡ den halt] Was gemeint ist, hat sich uns bisher nicht erschlossen. Auch die abgewandelte Druckfassung "in dem Halt" hilft nicht weiter. Die Abwandlung im Druck deutet darauf, daß man vielleicht auch in Wolfenbüttel Verständnisprobleme hatte. – 45-48 Und daß diese# Götterkind ~ Kränze bind.] Der Prinz soll sich auf seiner Reise Ehren und Ruhm erwerben. Zum DaphneMythos s. Ovid. Metamorphosen 1, v. 452-467. – 49-56 Sein gehör ~ Wonne seyn.] Die Singvögel werden aufgefordert, die Reise des Prinzen 'musikalisch' zu begleiten. – 58 Tritonen] Zu dieser Sammelbezeichnung für mythische Meereswesen s. Der kleine Pauly. Bd. 5 (1975), Sp. 967-970. – 60 Fi¡tenhause] Poetische Benennung für ein Schiff. – 63 über euren Zellen] Der Begriff 'Zellen' ist die im 17. Jahrhundert übliche Bezeichnung für den Wohnort von Wassergottheiten und -nymphen. Birken verwendet sie häufig; s. Gedicht Nr. 205, v. 6, in der Sammlung S. v. B. Birken-Wälder (WuK. Bd. 2, S. 269). – 65 Argyrope] Die Stadt Straßburg, künftiger Studienort des Prinzen, wird mit ihrem lateinischen Namen angeredet. – 69 du de# Rheine# Helikon] Der Musenort Straßburg liegt nicht allzuweit vom Rhein entfernt. – 74 Alcide#] Benennung für Herkules; s. Gedicht Nr. 104, v. 137. Der Prinz wird hier mit diesem antiken Helden gleichgesetzt, weil er sich wie Herkules nun schweren Aufgaben stellen muß, u. a. der Wahl des richtigen Weges. – 85-88 wa# fragt ein ~ Wa¡# davor.] Vgl. Odyssee 12, 39-54, 158-200. – 89 Raphael] Gemeint ist der Erzengel Raphael, der seit dem Mittelalter als Schutzpatron der Reisenden galt, weil er im biblischen Buch Tobias als Reisebegleiter des jungen Tobias erscheint.

Text 140: Auf die Geburt Seiner Ho¡für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Herzogen Anthon Ulri¡# zu Brauns¡weig und Lüneburg 13. Kind Frauen Sibyllen Vrsulen. 149v-151r ___ r T2 Seiner] S: – T2 Ho¡für‰li¡en] Ho¡für‰l und etc.-Kürzel mit Punkt – T2 Dur¡leü¡t] Dhl. – T3 Anthon] Anthm. – 7 Himmel] Him ‾ el (ebenso 15, 30, 42, 47, 67, 71; ebenso 24 kommen – 39 ammet – 40 ‰ammet) – 8 Sinn] Sin‾ (ebenso 24 Trennen – 27 nennen – 60 dann) – 13 betrüben] betrübeten (Konjektur metrisch und sachlich notwendig) – 13 beliebet,] beliebet. – 15 hörte] häte – 16 der] den – 17 bezahlt] bejaht – 20 da#] Kürzel; ebenso 58, 62 – 32 herfür.] herfür – 34 vom Sud] kein Wortabstand – 39 ni¡t] n‾ – 48 ihn] n aus r überschrieben – 58 Lorbeerkrone] Lorbeerkrom (Konjektur metrisch notwendig) Ein Gratulationsgedicht zur Geburt des 13. und letzten Kindes Herzog Anton Ulrichs und Herzogin Elisabeth Julianes von Braunschweig-Lüneburg. Diese Tochter wurde am 11.9.1672 geboren und nach ihrer verstorbenen Tante (s. zu Gedicht Nr. 138) auf den Namen Sibylla Ursula getauft. Sie ist schon am 4.4.1673 gestorben (s. zu Gedicht Nr. 142). Birken hat das Gedicht Nr. 140 am 4.10.1672 verfaßt, wie eine Tagebuchnotiz zu diesem Datum belegt (II.149; PBlO.B.2.1.7, 87(25)r): "Genethliacum na¡

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Apparate und Kommentare

Wolfenbüttel." Am nächsten Tag ist es zusammen mit einem Brief an Herzog Anton Ulrich abgeschickt worden (ebd.; ebd.): "81 S¡reiben ad Serenissimum cum Genethliaco. | 81 S¡reiben." Von der Geburt benachrichtigt worden sein könnte Birken in dem Brief des Herzogs, dessen Eingang das Tagebuch für den 28.9.1672 festhält (II.147; PBlO.B.2.1.7, 86(24)v). "120 Literae à Serenissimo samt dem 1. Bu¡ der Aramenae lezten Theil#. | 120 Literae." Birken wird das Gedicht Nr. 140 handschriftlich nach Wolfenbüttel gesandt haben. Ein Druck des Gedichts ist nicht bekannt. Das Fehlen einer Druckfassung ist bedauerlich, weil dem ungeschickten Schreiber beim Eintragen des Textes in die Sammlung gravierende Fehler unterlaufen sind. T5 Frauen] Wahrscheinlich stand in der Vorlage eine Abkürzung für "Fräulein", die der Schreiber falsch aufgelöst hat. – 1-9 Jhn trö‰en! ~ Trauer gehen.] Bezugnahme auf den Tod der Herzogin Sibylla Ursula im Dezember 1671 und das Gedicht Nr. 138. – 1 ru[en] Wohl ein Versehen des Schreibers; "rie[en" wäre passender. – 2 die S¡äfer] Gemeint sind die Protagonisten des Gedichts Nr. 138: Dafnis und Silvanus. – 6 Jhn] Vielleicht vom Schreiber fehlerhaft für "E#". – 8f. den dieser treue S¡we‰er Sinn ~ Trauer gehen.] Zum besonders engen Verhältnis Herzog Anton Ulrichs zu seiner verstorbenen Schwester s. Gedicht Nr. 138, v. 33-38, und die zugehörige Kommentierung. – 10-15 Der na¡ dem Leid ~ So wüns¡en ›e.] Vgl. Gedicht Nr. 138, v. 101f. – 15 wüns¡en] Vielleicht ein Versehen des Schreibers; "wüns¡ten" wäre passender. – 15-19 der Himmel hörte ~ verehrte.] Trotz der Fehler, die dem Schreiber unterlaufen sind (s. App.), ist der ursprüngliche Wortlaut rekonstruierbar. – 19 du Bi‰ e#, FreudenKind!] Direkte Anrede an die neugeborenen Prinzessin. – 21-27 die vor verbli¡ ~ nennen.] Die neugeborene Prinzessin ist nach der verstorbenen Tante benannt worden. – 28-36 E# s¡eint ~ die diamantenKron herspielen.] Birken prognostiziert hier und in den folgenden Strophen, daß die neugeborene Prinzessin, in ein Königshaus einheiraten und so den Nachruhm Herzog Anton Ulrichs erhöhen werde. Da Birken eine solche Vorhersage nicht ohne Anlaß machen konnte, müssen ihm Hintergrundinformationen über solche hochgesteckten heiratspolitischen Ziele vorgelegen haben. Herzog Anton Ulrich wird davon brieflich berichtet haben. Die von Birken verwendeten Bilder und Formulierungen legen die Vermutung nahe, daß die Prinzessin in ein nördlich von Wolfenbüttel gelegenes Königshaus einheiraten sollte. In Frage kommen also Schweden, Dänemark und vielleicht Russland. In Schweden gab es damals keinen Prinzen, der für solche Heiratspläne in Frage kam. Zar Alexei Michailowitsch (16291676) hatte eine Reihe von Söhnen, die damals sehr jung waren und deshalb als potentielle Heiratskandidaten in Frage kamen, unter ihnen auch der spätere Zar Peter I., der Große (1672-1725), der einige Monate vor der Prinzessin geboren worden ist. Auch in Dänemark gab es einen Prinzen, der damals sehr jung war: den späteren König Friedrich IV. (1671-1730). Man darf eher an den dänischen Prinzen denken, da Birkens Ausführungen nahelegen, daß es sich bei dem Heiratskandidaten um einen Thronfolger handelte. Außerdem paßt die Norden-Bildlichkeit geographisch besser zu Dänemark als zu Russland. Der frühe Tod der Prinzessin machte dann dieses Heiratsprojekt hinfällig. Tatsäch-

Gedichte 140 und 141, 1672 und 1673

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lich aber erfüllte sich Birkens Prognose dennoch – allerdings erst sehr viel später: 1708 heiratete Herzog Anton Ulrichs Enkelin Elisabeth Christine (1691-1750) den späteren (seit 1711) Kaiser Karl VI. (1685-1740), und 1711 heiratete Charlotte Christine (1694-1715), eine andere Enkelin, Alexei (1690-1718), den Sohn des Zaren Peter I. von Russland. Sie war die Mutter des Zaren Peter II. (17151730). – 29f. der Ariadne Zier | die Krone] Das Sternbild der Nördlichen Krone gilt der Sage nach als Krone der Ariadne, die Bacchus in den Himmel geworfen habe; s. Ovid, Metamorphosen 8, v. 169182. Ein weiterer Hinweis darauf, daß sich die Heiratspläne Herzog Anton Ulrichs für die neugeborene Tochter Richtung Norden zielten. – 38 der Teuts¡e David] Herzog Anton Ulrich kann hier aufgrund seiner literarischen Leistungen mit dem biblischen König David gleichgesetzt werden, der als Inbegriff des religiösen Dichters galt. – 39 der, ob die Kron auf seinem haar ni¡t ammet] Gemeint ist das Fehlen des Königstitels bei Herzog Anton Ulrich. – 40 do¡ ho¡ hervor von viel gekrönten ‰ammet] Zu den Vorfahren Herzog Anton Ulrichs, die die Königs- oder gar Kaiserwürde erlangt hatten, s. zu Gedicht Nr. 77, v. 23. – 49-54 Kan iezt im Herb‰ ~ König# Namen s¡reibe?] Spiel mit der Jahreszeit der Geburt (Herbst) und der bei Birken üblichen Benennung der Mutter der neugeborenen Prinzessin als Frühlingsgöttin Flora. Erneut Hinweis auf die prognostizierte königliche Heirat der Prinzessin. – 57 Vom Gotte# Raht hört man den er‰en sagen] Christliche Interpretation des Namens Sibylla, der auf die berühmten – eigentlich heidnischen – Seherinnen der Antike zurückgeht; s. Der kleine Pauly. Bd. 5 (1675), Sp. 158-161. – 58f. die Lorbeerkrone ~ grünet nu.] Anagrammatisches Spiel mit dem Namen Ursula, aus dessen Buchstaben sich das lateinische Wort 'Laurus' für Lorbeerbaum bilden läßt; s. zu Gedicht Nr. 138, v. 110. – 60-63 So sey ~ Wuns¡ erfülle.] Birken wünscht, daß der von Herzog Anton Ulrich angestrebte Heiratsplan für die neugeborene Tochter von der Gegenseite – wohl vertraglich – bestätigt werde. – 66 Diana du] Die neugeborenen Prinzesssin wird von Birken mit dem Götternamen belegt, den er auch immer für ihre verstorbene Tante verwendet hatte. – 69 Selene] S. zu Gedicht Nr. 139, 61-63.

Text 141: Auf die Ho¡Für‰li¡e Heimführung Jhro Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Fräulein Fräulein Dorothea Sophia, Herzogin zu S¡leßwig Hol‰ein, gebohrne Herzogin zu Brauns¡weig und Lüneburg, so den 2. Aprilis ges¡ehen. 151r-153r Gedicht: T2 Ho¡Für‰li¡e] Ho¡Für‰l. und etc.-Kürzel mit Doppelpunkt – T3 Ho¡Für‰li¡en] Ho¡Für‰l. ___ – T3 Dur¡leu¡t] Dhl. – T3 Fräulein Dorothea Sophia,] zweizeilig rechts auf dem Rand; Einfügungszeichen in der Zeile



– T3 Fräulein (2. Position)] Frl. – T3 Dorothea] Doroth. – T3 Sophia,] Sophia. – T4

Herzogin] Herzog und etc.-Kürzel mit Punkt – T5 Brauns¡weig] Brauns¡. – T6 Aprilis] Aprl. – 1 Himmel (2x)] Him‾ el (ebenso 27, 29, 39, 53; ebenso 23 kommen – 36 zusammen – 37 Flammen – 38 Stammen) – 1 meiner] wonne (Konjektur nach dem Druck) – 3 Venus] mit -us-Kürzel – 4 Sonne] Son‾ e (ebenso 34 wann

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– 35 rinnt – 41 dann) – 5 wieder] mit der-Kürzel; ebenso 25, 34 einander – 24 widerkehr) – 6 da#] Kürzel; ebenso 13, 15, 22, 36, 51 – 7 Krön] Kröne (Konjektur nach dem Druck) – 7 zeit:] oberhalb der Zeile; Plazierungsstrich – 10 Holsatien] Holpatien – 11 waren] warn (Konjektur nach dem Druck) – 12 ein#] eine# (Konjektur nach dem Druck) – 12 Tö¡ter] mit -er-Schlaufe – 12 gibt:] gibt (Konjektur nach dem Druck) – 15 verband] mit ver-Kürzel – 16 der] Kürzel; ebenso 30, 39, 44, 50 – 17 Augu‰] teilweise lateinische Schreibung – 18 den] dem (Konjektur nach dem Druck) – 24-36] Reihenfolge der Verse im Manuskript: 30-36, 24-29 (Änderung der Reihung nach dem Druck) – 24 giebet] giebe (Konjektur nach dem Druck) – 26 und] u. (ebenso 52) – 26 we¡sel] e¡ aus id überschrieben – 32 geneigt.] geneigt – 33 güldne#] güldene# (Konjektur nach dem Druck) – 36 mänget] mauret (Konjektur nach dem Druck) – 36 König#] # aus s überschrieben – 39 ni¡t] n‾ (ebenso 40) – 46 Favon] Favor (Konjektur nach dem Druck) – 46 blasen.] Punkt aus Komma überschrieben Anmerkungen: a.: zusammen mit Anm. b die gesamte Seite 151r füllend – 1 a.)] a) – 1 Luitgard,] Luitgard (Konjektur nach dem Druck; ebenso 3, 9, 11 Elisabetha, – 5 Catharina, – 7, 15 Dorothea, – 13 Sophia Amalia, – 17 Elisabetha Juliana, – 19 Sibylla ursula, – 21 Dorothea Sophia,) – 1 Gerharti] Gert. (Konjektur nach dem Druck: Gerh.); ebenso 5 – 1 Grafen#] Gr. (ebenso 3, 5) – 1 Gemahlin,] Gem. (ebenso 3, 5) – 2 ottonis] otton. – 1 Pueri] Pucri (Konjektur nach dem Druck) – 1 Herzog#] Herz: – 1 Brauns¡weig] B. (ebenso 3, 5f., 7, 11, 13f., 15, 17, 20, 22) – 2 und] u. (ebenso 3, 6, 7, 10, 11, 14, 15, 17, 20, 22) – 2 Lüneburg] L. (ebenso 4, 6, 7, 10, 11, 14, 15, 17, 20, 22) – 2 To¡ter] T. (ebenso 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22) – 3 Nicolai] Nicol. – 3 Wilhelmi] Wilh: (ebenso 7) – 3 Herzog#] Herz. (ebenso 5, 9 (2x), 13, 15, 19 (2x)) – 5 S¡leßwig] S¡leßw. – 5 Torquati] Torqu. – 7 Herzog#] H. (ebenso 11, 16, 17, 18, 22) – 7 Gemahlin,] G. (ebenso 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21) – 7 Christiani] Christi – 8 König#] K. (ebenso 12, 13) – 8 dennemark] dennem. (ebenso 12) – 9-12] Reihenfolge der beiden Eintragungen im Manuskript vertauscht; Rangierung durch Überschreibung der vorangehenden Zahlen: 5 zu 6 und 6 zu 5 – 9 Johannis] Joh. (ebenso 21) – 9 Hol‰ein] Hol‰. (ebenso 16, 18, 19; ebenso 21 Holsteinensis) – 9 Sonderburg] Sonderb. (mit derKürzel) – 9 Ernesti] Ern: – 9f. Brauns¡weig] Br. – 10 Grubenhagen] Gruben (Ergänzung nach dem Druck) – 10 Fräulein] F. – 11 Elisabetha] Endungs-a überschrieben – 11 Heinrici] Heinr. – 11 Julii] Jul. – 11 Friderici] Frider: – 13 Friderici] Frid. – 13 Dennemark] Dennem. – 13 Georgii] Georg. – 15 Christiani] Christ. – 15 Ludwigi] Ludw: – 15 Philippi] Phil: – 16 Glü¿#burg] Glü¿#b. – 17 Elisabetha] Elis: – 17 Juliana] Jul: – 17 Antonii] Ant. – 17 Ulrici] Ulr. – 18 Friderici] Fridr. – 18 Nordburg] Nordb. – 19 ursula] urs. – 19 Christiani] Christi. – 19 glü¿#burg] glü¿#b. – 21 Sophia] Soph: – 21 Adolphi] Ad. – 21 Ducis] D. – 21 Plönensis] Plön: – 21f. Rudolphi] Rud. – 22 Augusti] Aug. b.: nach Anm. a unten auf 151v c.: dreizeilig rechts auf dem Rand neben 21 – 1 quasi ~ Jovialibus.] circumtovialis (Konjektur nach dem Druck)

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e.: nach 36 unten auf 152r und oben auf 152v – 1 von] v. – 1 Chri‰ian] Chri‰i. – 1 König] K. (ebenso 2) – 1 dennemark] dennem. (ebenso 2) – 3 Anna,] Anna (Konjektur nach dem Druck); ebenso 7 Dorothea, – 3 Augusti] Aug. (ebenso 7; ebenso 9 Augustus) – 3 ChurFür‰en] ChF. – 3 Sa¡sen] Sa¡s. – 3 Gemahlin] Gem. – 4 Herzog] Herz. – 4 Hol‰ein] Hol‰. – 5 Dorothea,] Dorothea. – 5 Heinrici] Hein. – 5 Julii] Jul. – 5 Herzog#] H. (ebenso 7; ebenso 8 Herzog – 8 Hol‰ein) – 5 Brauns¡weig] Br. – 5 Gemahlin] G. (ebenso 6, 7) – 6 Hedwiga,] Hedw. – 6 Rudolphi] Rud. (ebenso 9 Rudolphus) – 6 Principis] Pr. – 6 Anhaltini] Anh. – 7 Joachim] Joach: – 7 Ernestus] Ern. – 7 Jn] J. – 7 Brauns¡weig] Brw. – 8 Plön] Plon. – 9 Dux] D. – 9 Brunsvicensis] Brunsv. – 10 Johannes] Joh. f.: zwischen 40 und 41 auf 152v – 1 Stammen] Stam ‾ en – 1 zuglei¡] zugl. und etc.-Kürzel mit Punkt – 3 Joachimi] Joach: – 3 Ernesti] Ernst. – 3 Justus] mit -us-Kürzel; ebenso 5 Rudolphus – 3 Graf] Gr. – 4 Für‰en] Für‰. – 4 Gemahlin] G. (ebenso 6; ebenso 6 Graf) – 4 von] v. – 5 Johannis] Joh. (ebenso 11 Johannes) – 5 Herzog#] Herz. (ebenso 8 Herzog) – 5 Albrecht] Albr. – 5 Fridericus] Fridr. – 6 Hol‰ein] Hol‰. (ebenso 8) – 6 Sonderburg] Sb. (S überschrieben) – 6 Für‰] F – 6 Anhalt] Anh. – 7 Joachimus] Joach. – 7 Ernestus] Ernest. – 7 Dorothea,] Dorothea. – 8 Augusti] Aug. – 8 Ducis] D. – 8 Brunsvicensis] Br. – 8 uxor] ux. – 10 Rudolphus] Rud. – 10 Augustus] Aug – 10 Christiana] Christ: – 10 Elisabetha] Elis. – 11 Adolphus] Adolph. Die Prinzessin Dorothea Sophia von Braunschweig-Lüneburg (1653-1722), Tochter Herzog Rudolf Augusts von Braunschweig-Lüneburg, hat 1673 Herzog Johann Adolf von Schleswig-Holstein-Plön (1634-1704; zu ihm s. ADB. Bd. 50 (1905), S. 684-686 (Karl Sommeregger)) geheiratet. Laut ADBArtikel fand diese Hochzeit am 4.4.1673 statt. Dieses Datum kann nur stimmen, wenn es nach dem Gregorianischen Kalender angegeben ist (dann hätte die Hochzeit am 25.3.1673 ac stattgefunden); denn Birken gibt in T6 als Tag der Übersiedlung der Braut an den neuen Residenzort Plön den 2.4.1673 an. Ob das der Tag der Abreise aus Wolfenbüttel oder der der Ankunft in Plön war, läßt sich nicht sicher sagen. Die Hochzeit wird vom Vater der Braut in Wolfenbüttel oder Braunschweig ausgerichtet worden sein und muß einige Zeit vor dem 2.4.1673 stattgefunden haben. Birken wird durch Herzog Anton Ulrich brieflich über die Hochzeit seiner Nichte informiert worden sein und hat daraufhin am 19.4.1673 (laut Tagebuch) das Gedicht Nr. 141 verfaßt, das der "Heimführung" der Braut am 2.4.1673 gilt (II.199; PBlO.B.2.1.8, 104(11)v): "da# Für‰li¡e heimführung#-Gedi¡t na¡ Wolfenbüttel verfärtigt. 45 S¡reiben ad Serenissimum. | 45 Schreiben." Das Gedicht wird mit diesem Brief handschriftlich an Herzog Anton Ulrich geschickt worden sein, der es dann in Wolfenbüttel hat drucken lassen: Glü¿-Zuru[ | zu der/ | Auf da# Ho¡-Für‰l. Beylager | De# Dur¡leu¡tig‰en Für‰en und Herrn/ | HERRN | Johann Adolf#/ | Erben# zu Norwegen/ Herzogen# zu S¡leß-|wig Hol‰ein/ Stormarn und Dietmarsen/ | Grafen# zu Oldenburg und Delmenhor‰. | Mit | Der Dur¡leu¡tig‰en Prinze‹in und Frauen/ | Frauen | Dorotheen Sophien | Gebornen | Herzogin zu Braunsweig u. Lüneburg/ | erfolgten | Ho¡-Für‰li¡en Heimführung | Unterthänig‰ übergeben | Dur¡ | Sigmund von Bir¿en/ Com. Pal. Caes. | Jm Monat April. Anno 1673. |

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Wol[enbüttel/ | Bey dem Für‰l. Hof-Bu¡dru¿er Paul Wei‹en. (S. Stauffer, 2007, S. 831f.) Zum 14.6.1673 heißt es im Tagebuch (II.212f.; PBlO.B.2.1.8, 108(15)r): "81 Literae à Serenissimo samt Exemplarien von beyden Gedi¡ten [...]. | 81 Literae." Auch wenn Stauffer, 2007, S. 832, diese Eintragung für zu unspezifisch hält, um die übersandten Gedichte zu identifizieren, kann man doch davon ausgehen, daß sie die Übersendung von Exemplaren des in Wolfenbüttel durchgeführten Drucks der Gedichte Nr. 141 und Nr. 142 festhält. Im fraglichen Zeitraum kommen keine anderen Drucke Birkenscher Gedichte in Frage. Im Druck sind die Verse 24 bis 36 anders angeordnet als im Manuskript, wo zuerst die Verse 30-36 und dann erst die Verse 24-29 stehen. Wir geben die Reihenfolge des Druckes wieder, weil die Anordnung des Manuskripts zweimal die sonst durchgängige Verwendung von Paarreimen an zwei Stellen durchbricht und weil die Anordnung des Druckes auch inhaltlich stimmiger ist. Angesichts der vielen Fehlleistungen des Schreibers, der die letzten Gedichte in die Sammlung eingetragen hat, ist davon auszugehen, daß die Anordnung des Druckes die von Birken vorgesehene ist. Der erste Buchstabe des ersten Verses ist im Druck als besonders große und verzierte Schmuckinitiale ausgeführt, so daß die Verse 2-4 stark eingerückt stehen. Im Druck stehen die Anmerkungen wie in der Handschrift zwischen den Versen – nicht immer direkt nach dem Vers, in dem sich der Buchstabe befindet, der auf die Anmerkung verweist, sondern manchmal erst einige Verse später. Die Anmerkung d fehlt in der Handschrift; offenkundig hat Birkens Schreiber vergessen, sie abzuschreiben, da er die Anmerkungen c und e korrekt gezählt hat. Das Verweisungszeichen für Anmerkung d steht im Druck nach Vers 31, die Anmerkung selbst zusammen mit Anmerkung e nach Vers 36. Die Anmerkung lautet: "d) Jhr. Ho¡Für‰l. Dur¡l. ›nd gebohren A. 1653. eben im Jahr deß Ho¡für‰l. Braun#w. Zellis¡en Beylager#." Die Druckversion weist sonst, von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion sowie typographischen Hervorhebungen abgesehen, folgende Abweichungen von der Manuskriptfassung auf: Titel: T1-T6] s. die Mitteilung des Titelblatts oben Gedicht: 2 s¡warzen] s¡warzem – 6 ihren] ihrem – 10 nun] Um – 10 ergözet] erge”et – 11 lang‰] läng‰ – 14 Diana] entseelet – 23 für] vor – 24 bei den] Hau# und – 24 Lieb] Leib – 25 Sternen] Sterne – 28 in] im – 29 hohen] hohem – 32 Brauns¡weig] Braunsweig – 36 neu] nun – 37 hiermit zurü¿] zurü¿ hiermit – 38 Barbin] Barby – 44 Je#min] Jasmin – 46 beiden] beidem – 47 guldne] güldne – 52 und hält] Behält – 53 do¡] dort Anm a.: die numerierten Eintragungen sind nicht voneinander abgesetzt – 1 1.] davor Diese Eilf Befreundungen beyder Ho¡-Für‰l. Häuser/ ›nd na¡folgende. – 8 dennemark] danach Herz. zu Hol‰. (ebenso 12) – 9 Sonderburg] Sunderburg – 9 Sonderburg] davor in (ebenso vor 16 Glü¿#burg – 18 Nordburg) – 10 Fräulein] fehlt – 13 Dennemark] danach Herz. in Hol‰. – 15 Dorothea] davor Fr. (ebenso vor 21; ebenso vor 17 Elisabetha) – 17 Antonii] davor Hn. – 19 Christiani] davor H. (ebenso vor 21 Johannis) – 21 Ducis Holsteinensis Plönensis Gemahlin ~ To¡ter 1673.] Herz. zu Hol‰. in Plön Gem. d. 2. April. A. 1673. Anm e.: 1 Vermählte] Ho¡-Vermählte – 1 Chri‰ian III. König in dennemark] dem Königl. Hause Dennemar¿/ – 5 in] u. – 5 Brauns¡weig] danach u. Lüneb. (ebenso 7) – 6 Principis Anhaltini] Für‰ zu Anhalt – 7 Jn]

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zu – 8 Plön] davor in – 9 Rudolphus] davor H. – 9 Dux Brunsvicensis] Herz. zu Br. – 10 Johannes] davor H. Herz. – 10 Dorothea] davor Fr. Anm f.: 1 Vermählte] Ho¡-Vermählte – 1 von Barby.] zu Barbij/ al# folget: – 2 Barby] Barbij (ebenso 4, 6) – 4 von] zu (ebenso 6) – 5 Albrecht] Albertus – 6 Sonderburg] davor in – 7 Ernestus] Ernst – 8 Ducis Brunsvicensis uxor] Herz. zu Br. u. Lüneb. G. – 10 Rudolphus] davor H. – 10 Augustus] danach Herz. zu Br. u. Lüneb. – 10 Christiana] davor Fr. (ebenso vor 11 Dorothea) – 11 Johannes] davor H. Herz. Gedicht: 1 du Himmel meiner Götter!] Gemeint ist der Wolfenbütteler Herzogshof; zur Bezeichnung von Fürsten als 'Götter' s. zu Gedicht Nr. 33, v. 2. – 2f. den Mar# ~ trübe Wol¿en trieb.] Gemeint sein könnte der Holländische Krieg (s. zu Gedicht Nr. 147, v. 45-53). Die Franzosen hatten 1673 diverse Erfolge im Krieg gegen die Niederlande vorzuweisen und auch deutsche Städte erobert. Es war im Frühjahr 1673 absehbar, daß Kaiser Leopold seine zurückhaltende Politik nicht mehr allzu lange beibehalten konnte. Im Herbst des Jahres 1673 trat der Kaiser dann in den Krieg gegen die Franzosen ein. Ab 1674 beteiligten sich auch braunschweigische Truppen an den Kampfhandlungen. – 3-5 die Venus ~ wieder klärt.] Zur Liebesgöttin Venus s. zu Gedicht Nr. 15, v. 2. Mythologische und meteorologische Einkleidung des Anlasses: Die Liebesgöttin vertreibt die dunklen Wolken des Mars und sorgt für schönes Wetter. – 5-7 die Flora ~ Smaragden-Ro¿.] Jahreszeitliche Einkleidung: Die Hochzeit und die Heimführung fanden im Frühjahr statt. Zur Frühlingsgöttin Flora s. zu Gedicht 55(2), v. 5. – 10 nun mit Brunetten ›¡ Holsatien ergözet:] Die Nymphe Brunetta steht in den Gedichten Nr. 132, v. 9, und 138, v. 65, für die Stadt Braunschweig; hier verkörpert sie das Herzogtum Braunschweig-LüneburgWolfenbüttel. Holsatien meint Holstein. – 11-13 zwar ni¡t da# er‰e mahl ~ Fün]e gabe] Die Anm. a führt die elf hier gemeinten Eheschließungen auf; s. die jeweiligen Stellenkommentare. – 14 die Leider! ~ gieng zu grabe.] Dem Verweisungszeichen * hinter "Diana" entspricht die Markierung bei Nr. 10 in Anm. a. Gemeint ist Herzogin Sibylla Ursula von Holstein-Glücksburg, die Schwester Herzog Anton Ulrichs; zu ihr s. zu Gedicht Nr. 43. Zu ihrem Tod s. zu Gedicht Nr. 138. – 15 ›e] Gemeint sind die beiden Herrscherhäuser Braunschweig-Lüneburg und Holstein. – 17 Ho¡teurer Held Augu‰, Augu‰en# Zepter Erbe] Direkte Anrede an Herzog Rudolf August, den Vater der Braut und Sohn Herzog Augusts d. J. von Braunschweig-Lüneburg. – 18 dem La¡e›# mit gold den Leben#faden färbe!] Dem Herzog wird ein langes, erfolgreiches (goldenes) Leben gewünscht. Lachesis war diejenige der Parzen, die für die Länge des Lebensfadens zuständig war; s. Der kleine Pauly. Bd. 3 (1969); Sp. 1395f. – 19f. Jhr ahmet au¡ hierin ~ geht an dem Sternen da¡] Herzog August d. J. von Braunschweig-Lüneburg war 1666 im hohen Alter von 87 Jahren gestorben. – 21f. Er ›ht na¡ Hol‰ein gehen ~ vor deß gesehen] Gemeint ist die Tochter Herzog Augusts d. J. Sibylla Ursula, die 1663 Herzog Christian von Holstein-Glücksburg geheiratet hatte; s. zu Gedicht Nr. 77. – 23 und wie Er, für den Sohn, sah eine# kommen her] Herzogin Elisabeth Juliane, die Ehefrau Herzogs Anton Ulrichs ist gemeint. Sie war eine geborene Herzogin von Holstein-Norburg. S. zu Gedicht Nr. 43. – 24 So giebet bei den Hau#, der Lieb die widerkehr.] Textverderb-

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nis; auch die Druckfassung ist fehlerhaft; es müßte dort "Lieb" heißen. – 30-32 E# folge ~ ward geneigt.] Im Druck zeigt die zugehörige Anm. d (s. o.), was gemeint ist: Die Braut war 1653 geboren worden, dem Jahr in dem in Anm. a Nr. 8 aufgeführte Eheschließung stattfand; s. den zugehörigen Stellenkommentar. – 33 Sie ma¡t e# iezund wett.] Während 1653 das Haus Holstein eine Tochter an das Welfenhaus verheiratete, gibt nun das Welfenhaus eine Tochter an das Haus Holstein. Beide Bräute haben den gleichen Vornamen: Dorothea. – 36 da# alte König# Blut] Der in Anm. e aufgeführte Stammbaum belegt, daß beide Brautleute von König Christian III. von Dänemark (1503-1559; zu ihm s. ADB. Bd. 4 (1876), S. 184-188 (Georg Waitz); NDB. Bd. 3 (1957), S. 233f. (Wilhelm Jensen)) abstammen. – 37-39 So kehren ~ hat.] Zum Adelsgeschlecht der Grafen von Barby s. Zedler. Bd. 3 (1733), S. 425-428. Der in Anm. f mitgeteilte Stammbaum soll belegen, daß sowohl Braut als auch Bräutigam von diesem Grafenhaus abstammen. Es sind Birken dabei aber Fehler unterlaufen: nur die Braut entstammt diesem Grafengeschlecht; s. zu Anm. f, Z. 1. Der letzte männlich Vertreter des Grafengeschlechts derer von Barby war August Ludwig Graf von Barby (1639-1659). Das Gedicht Nr. 91 gilt der Hochzeit seiner Schwester Emilia Juliana. – 40 Mehr Bande fa‹et ni¡t, diß allzu änge Blat.] Aus Platzgründen wird auf die Thematisierung weiterer verwandtschaftlicher Beziehungen der Brautleute verzichtet. – 41-44 Nun dann! ~ die edel‰e Je#min.] Der Bräutigam wird direkt angeredet. – 44 Wölpenburg] Poetische Name für Wolfenbüttel. – 44 die edel‰e Jesmin] Gemeint ist die Braut. – 45 Aurora] Die Göttin der Morgenröte. – 46 Favon wird Bisem Wind au# beiden Ba¿en blasen] Zum Westwind Favonius s. zu Gedicht Nr. 91, v. 9. "Bisem" bezeichnet eigentlich Moschusduft, meint hier aber allgemein Wohlgeruch; mit "Bisem Wind" ist also wohlriechender Wind gemeint. – 47f. der guldne Cynthiu# ~ laßen ‰ehn.] Gemeint ist der Sonnengott Apoll und sein Wagen; s. zu Gedicht Nr. 71, v. 18-24, und zu Gedicht Nr. 48, v. 12. – 49 Okerinnen] Nach dem Fluß Oker, der durch Wolfenbüttel fließt, benannte Nymphen. – 50 Nerreinnen] S. zu Gedicht Nr. 138, v. 53. – 51 am Segelrei¡en Belt] Die Ostsee; s. zu Gedicht Nr. 63, v. 7. Anm. a.: 1f. Luitgard ~ 1265.] Birken wirft hier einiges durcheinander. Otto I., das Kind, Herzog von Braunschweig-Lüneburg (1204-1252; zu ihm s. ADB. Bd. 24 (1887), S. 669-675 (Paul Zimmermann); NDB. Bd. 19 (1999), S. 678f. (Bernd Ulrich Hucker)), hatte keine Tochter namens Luitgard, wohl aber hat sein Sohn Johann I., Herzog von Braunschweig-Lüneburg (ca. 1242-1277; zu ihm s. ADB. Bd. 14 (1881), S. 177 (Karl Janicke); NDB. Bd. 10 (1974), S. 477f. (Walter Deeters)), am 28.7.1265 Luitgard (gest. 1289) aus dem Hause Holstein geheiratet. Deren Vater, nicht deren Ehemann, war Gerhard I., Graf von Holstein (ca. 1232-1290; zu ihm s. ADB. Bd. 8 (1878), S. 738 (K. Jansen); NDB. Bd. 6 (1964), S. 265f. (Wilhelm Koppe)). – 3f. Elisabetha ~ 1371.] Gemeint sein dürfte die Eheschließung zwischen Nikolaus, Graf von Holstein-Rendsburg (ca. 1321-1397), und Elisabeth (gest. 1384), der Tochter Herzog Wilhelms von Braunschweig-Lüneburg (1300-1369; zu s. ADB. Bd. 42 (1897), S. 730738 (Paul Zimmermann)) und Witwe Ottos von Sachsen-Wittenberg (gest. 1350). Die Hochzeit fand allerdings 1354 – nicht 1371 – statt; s. den angegebenen ADB-Artikel zu Herzog Wilhelm. – 5f. Catha-

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rina ~ 1400.] Auch diese Angaben sind nicht korrekt: Gerhard VI., Graf von Holstein und Herzog von Schleswig (1367-1404; zu ihm s. ADB. Bd. 8 (1878), S. 740f. (K. Jansen); NDB. Bd. 6 (1964), S. 267 (Wilhelm Koppe)), heiratete 1395 – nicht 1400 – Elisabeth – nicht Catharina –, die Tocher des Herzogs Magnus Torquatus II. von Braunschweig-Lüneburg (ca. 1328-1373; zu ihm s. ADB. Bd. 20 (1884), S. 64-66 (Paul Zimmermann); NDB. Bd. 15 (1987), S. 662f. (Bernd-Ulrich Hergemöller)). – 7f. Dorothea ~ 1561.] Dorothea (1546-1617), die Tochter König Christians III. von Dänemark (zu ihm s. zu v. 36), heiratete 1561 Herzog Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg (1535-1592; zu ihm s. ADB. Bd. 43 (1898), S. 1-4 (Paul Zimmermann)). – 9f. Elisabetha ~ 1579.] Die Angabe zum Jahr der Eheschließung ist falsch: Herzog Johann von Schleswig-Holstein-Sonderburg (1545-1622; zu ihm s. zu Gedicht Nr. 133, Anm. , Z. 7f.) heiratete am 19.9.1568 Elisabeth (1550-1586), die Tochter Herzog Ernsts d. J. von Braunschweig-Grubenhagen (1518-1567; zu ihm s. ADB. Bd. 6 (1877), S. 258f. (Ludwig Ferdinand Spehr) (die Lebensdaten werden in diesem Artikel unterschiedlich angegeben)). – 11f. Elisabetha ~ 1585.] Herzog Heinrich Julius von Braunschweig-Lüneburg (1564-1613; zu ihm s. ADB. Bd. 11 (1880), S. 500-505 (F. Spehr); NDB. Bd. 8 (1969), S. 352-354 (Eckhardt Albrecht)) hatte am 19.4.1590 – nicht wie Birken angibt 1585 – in zweiter Ehe Elisabeth (1573-1626; zu ihr s. Kwan / Röhrig, 2006, S. 36-43; das in den ADB- und NDB-Artikeln zu ihrem Ehemann für sie angegebene Todesjahr (1625) ist unzutreffend) geheiratet, die Tocher König Friedrichs II. von Dänemark (15341588; zu ihm s. NDB. Bd. 5 (1961), S. 580f. (Wilhelm Suhr)). – 13f. Sophia Amalia ~ 1643.] König Friedrich III. von Dänemark (1609-1670; zu ihm s. ADB. Bd. 7 (1878), S. 518f. (Krause); NDB. Bd. 5 (1961), S. 503f. (Hermann Kellenbenz)) hatte am 1.10.1643 Sophia Amalia (1628-1685) geheiratet, die Tochter Herzog Georgs von Braunschweig-Lüneburg-Calenberg (1582-1641; zu ihm s. ADB. Bd. 8 (1878), S. 629-634 (Karl Janicke); NDB. Bd. 6 (1966), S. 207f. (Georg Schnath) (falsches Geburtsjahr)). – 15f. Dorothea ~ Brandenburg.] Dorothea (1636-1689; zu ihr s. ADB. Bd. 5 (1877), S. 355-357 (Bernhard Erdmannsdörffer); NDB. Bd. 4 (1959), S. 82f. (Toni Saring)), die Tochter Herzog Philipps von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (1584-1663), hatte am 9.10.1653 Herzog Christian Ludwig von Braunschweig und Lüneburg (1622-1665) geheiratet. Nach dessen Tod heiratete sie am 14.6.1668 Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688; zu ihm s. ADB. Bd. 7 (1878), S. 480-497 (Bernhard Erdmannsdörffer); NDB. Bd. 5 (1961), S. 495-501 (Gerhard Oestreich)). – 17f. Elisabetha Juliana ~ 1656.] S. zu Gedicht Nr. 64, v. 21. – 19f. Sibylla ursula ~ 1663.] S. zu Gedicht Nr. 77. – 21f. Dorothea Sophia ~ To¡ter 1673.] S. o. Anm. c.: 1 quasi una stella ex circum Jovialibus.] 'Gleichsam ein Stern aus dem Umkreis Jupiters.' Anm. e.: 1 Chri‰ian III. König in dennemark] S. zu v. 36. – 3-5 Johannes ~ Sonderburg] S. zu Anm. a, Z. 9f. – 3 Anna, Augusti Churfür‰en zu Sa¡sen Gemahlin] Anna (1532-1585), die Tochter König Christians III. von Dänemark, wurde am 7.10.1648 mit Kurfürst August von Sachsen (1526-1586; zu ihm s. ADB. Bd. 1 (1875), S. 674-680 (August von Kluckhohn); NDB. Bd. 1 (1953), S. 448-450 (Hellmuth Rößler))

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vermählt. – 5 Dorothea, Heinrici Julii Herzog# zu Brauns¡weig Gemahlin] Dorothea (1563-1587), die Tochter des Kurfürsten Augusts von Sachsen (s. zu Z. 3), war die erste Ehefrau des Herzogs Heinrich Julius von Braunschweig-Lüneburg (zu ihm s. zu Anm. a, Z. 11f.). Die Hochzeit hatte am 26.9.1585 stattgefunden. – 6 Dorothea Hedwiga, Rudolphi Principis Anhaltini Gemahlin] Die einzige Tochter aus der kurzen ersten Ehe des Herzogs Heinrich Julius (s. zu Z. 5) war Dorothea Hedwig (1587-1609), die am 29.12.1605 Rudolf von Anhalt-Zerbst (1576-1621; zu ihm s. ADB. Bd. 29 (1889), S. 519-523 (Franz Kindscher)) heiratete. – 7f. Joachim Ernestus ~ Plön] Joachim Ernst von Schleswig-HolsteinSonderburg-Glücksburg (1595-1671). – 7 Dorothea, Augusti Herzog# Jn Brauns¡weig Gemahlin] Herzog August d. J. von Braunschweig-Lüneburg hatte am 26.10.1623 in zweiter Ehe Dorothea (16071634), die Tochter Rudolfs von Anhalt-Zerbst (s. zu Z. 6), geheiratet. – 9 Rudolphus Augustus Dux Brunsvicensis] Der Brautvater. – 10 Johannes ~ Sophia] Das Brautpaar. Anm. f.: 1 Beide Vermählte Stammen au¡ zuglei¡ von einem Grafen von Barby.] Diese Behauptung ist unzutreffend. Nur die Linie der Braut läßt sich zu Wolfgang von Barby-Mühlingen zurückverfolgen. Birken sind bei den beiden ersten Eintragungen der Zeilen 5f. zwei Fehler unterlaufen; s. die zugehörigen Stellenkommentare. – 2 Wolfgang Graf zu Barby] Wolfgang I., Graf von Barby-Mühlingen (15021564). – 3f. Agnes Hedwig ~ Gemahlin] Joachim Ernst von Anhalt-Zerbst (1536-1586; zu ihm s. ADB. Bd. 14 (1881), S. 69-71 (Otto von Heinemann); NDB. Bd. 10 (1974), S. 433 (Berent Schwineköper)) hatte am 3.3.1560 Agnes (1540-1569), die Tochter Graf Wolfgangs von Barby, geheiratet. Sie erscheint in den biographischen Artikeln unter dem Namen Agnes, nicht Agnes Hedwig. – 3f. Justus Graf ~ Barby.] Justus (Jobst) II., Graf von Barby-Mühlingen (1544-1609). – 5f. Agnes, Johannis ~ Gemahlin] Birken ist hier ein Fehler unterlaufen, der erst seine Behauptung, der Bräutigam stamme von Hause Barby ab, ermöglicht hat. Zwar war eine Tochter des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt-Zerbst in zweiter Ehe (seit 1588) mit Johann von Holstein-Sonderburg (zu ihm s. zu Gedicht Nr. 133, Anm. , Z. 7f.) verheiratet (auch für Herzog Johann war es die zweite Ehe; s. zu Anm. a, Z. 9f.), aber ihr Name war Agnes Hedwig und sie entstammte der zweiten Ehe (seit 1571) ihres Vaters mit Eleonora (15521618), einer geborenen Herzogin von Württemberg, und war somit keine Nachfahrin Wolfgangs von Barby-Mühlingen. Wahrscheinlich hat Birken sie mit der früh verstorbenen Tochter Agnes (16621664) aus der ersten Ehe des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt-Zerbst verwechselt. – 5f. Rudolphus ~ Anhalt] Zu ihm s. zu Anm. e, Z. 6. Auch er stammt aus der zweiten Ehe seines Vaters (s. die vorangehende Anm.) und war somit kein Nachfahre Wolfgangs von Barby-Mühlingen. – 5f. Albrecht Fridericus ~ Barby.] Albrecht Friedrich, Graf von Barby-Mühlingen (1597-1641). – 7-9 Joachimus Ernestus ~ in Plön.] S. zu Anm. e, Z. 7f. Zu seinen Eltern s. zu Anm. f, Z. 5f. – 7f. Dorothea ~ Brunsvicensis uxor] S. zu Anm. e, Z. 7. – 10 Rudolphus ~ Elisabetha] Die Brauteltern. Herzog Rudolf August hatte 1650 Christiane Elisabeth, eine geb. Gräfin von Barby (1634-1681), geheiratet. – 11 Johannes ~ Sophia.] Das Brautpaar.

Gedicht 142, 1673

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Text 142: Über da# Ab‰erben Fräulein Fräulein Sybillen Vrsulen, Prince‹in zu Brauns¡weig vnd Lüneburg. 153r-154r T2 Fräulein (1. Position)] Frl. – T2 Fräulein (2. Position)] Frl und etc.-Kürzel mit Punkt – T3 Brauns¡weig] Br. – T3 vnd] v. – T3 Lüneburg] Lüneb. – 6 Stamm] Stam ‾ (ebenso 15 Nimmer – 31 kommet – 43 Himmel# – 47 Himmel) – 6 der] Kürzel; ebenso 35 – 12 nennen] nen‾ en (ebenso 25 geronnen – 31 hinnen) – 15 da#] Kürzel; ebenso 59, 62 – 18 da¡t] do¡ (Konjektur nach dem Druck) – 46 und] u. – 52 Wonne,] Wonne. (Konjektur nach dem Druck) – 60 Ge›¡ter] Ges¡i¡ter (Konjektur nach dem Druck) Ein Nachrufgedicht auf die jüngste Tochter Herzog Anton Ulrichs, die am 4.4.1673 gestorben war (Stauffer, 2007, S. 830, nennt den 1.4.1673 als Sterbedatum). Zur Geburt der Prinzessin im September des Vorjahres hatte Birken mit dem Gedicht Nr. 140 gratuliert. Verfaßt hat er das Gedicht Nr. 142 laut Tagebuch am 10.5.1673 (II.205; PBlO.B.2.1.8, 106(13)r): "Da# Traurgedi¡t der Prinze‹in Sibylla Ursula verfaßt." Zum selben Tag ist ein Brief an Herzog Anton Ulrich vermerkt, mit dem eine handschriftliche Fassung des Gedichts Nr. 142 nach Wolfenbüttel geschickt worden sein wird (ebd.; ebd.): "48 S¡reiben ad Serenissimum. | 48 S¡reiben." In Wolfenbüttel ist dann der Druck des Gedichts durchgeführt worden: Klag- und Tro‰-Zuru[ | wel¡e über | Sr. Ho¡für‰l. Dur¡leu¡tigkeit | HERRN HERRN | Anthon Ulri¡# | Herzogen# zu Braunsweig und | Lüneburg/ etc. | Hö¡‰-geliebten Jungen Prinze‹in | Prinze‹: Sibyllen Ursulen | frühzeitige# Ableiben. | Unterthänig‰-beyleidig übers¡rieb | Sigmund von Bir¿en/ | Wol[enbüttel/ | Gedru¿t bey dem Für‰l. Hof-Bu¡dru¿er Paul Wei‹en. | Anno 1673. (S. Stauffer, 2007, S. 830f.) Am 14.6.1673 wird Birken ein oder mehrere Exemplare dieses Druckes vom Herzog zugesandt worden sein; s. zu Gedicht Nr. 141. Im Druck sind die Strophen nicht gezählt, und nur die Verse 5 und 7 jeder Strophe sind eingezogen. Der erste Buchstabe des ersten Verses ist sehr groß als Schmuckinitiale ausgeführt, weshalb die Verse 2-6 eingerückt stehen. Die Druckversion weist sonst, von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion sowie typographischen Hervorhebungen abgesehen, folgende Abweichungen von der Manuskriptfassung auf: T1-T3] s. die Mitteilung des Titelblatts oben – 5 blo‹em] bla‹em – 6 von] vom – 7 Jn dem] Jndem – 10 muß] mu‰ – 14 dur¡leu¡te#] Dur¡leu¡tig# – 23 Sie] die – 44 ni¡t] nit – 50 Sonne] Sonnen – 51 sehn.] danach Anmerkungzeichen a und rechts auf dem Rand dreizeilig daneben: a) Sicut | Novi lu-|nium. 4 Götter-Wangen] Zur Bezeichnung von fürstlichen Personen als Götter s. zu Gedicht Nr. 33, v. 2. – 9 du Föbu#-Lu‰] Angeredet wird die verstorbene Prinzessin, die hier als "Lu‰" ihres Vaters, Herzog Anton Ulrichs, erscheint, den Birken zumeist als Föbus bezeichnet. – 9-13 al# de‹en ~ nun fort gemu‰?] Zum Tod der Herzogin Sibylla Ursula, der Schwester Herzog Anton Ulrichs, nach der die verstorbene Prinzessin benannt worden war, s. zu Gedicht Nr. 138. – 10 in Cimbrien] S. zu Gedicht Nr. 138, v. 53. – 17 Flora] Birkens übliche Bezeichnung für die Mutter der verstorbenen Prinzessinn, Herzogin Elisabeth Juliane; s. zu Gedicht Nr. 43, v. 4. – 18 mit der ›e da¡t die zeiten no¡ zu krönen!] Zu den ehrgeizigen

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Heiratsplänen, die für die Prinzessin schon kurz nach ihrer Geburt geschmiedet worden sein müssen, s. zu Gedicht Nr. 140, v. 28-36, 29f., 49-54, 60-63. – 25-32 Verwandte# Blut ~ verwandte# Blut.] Gemeint sein dürfte die Hochzeit, der das Gedicht Nr. 141 gilt. – 33f. Du geh‰ zu Grab ~ Grab er‰anden.] Der Ostersonntag war nach dem Julianischen Kalender 1673 der 30.3. Die Prinzessin war wenige Tage danach, am 4.4., gestorben. – 35-40 die s¡ön‰e Blum ~ du geh‰ zu Grab.] Birken kontrastiert den Tod der Prinzessin mit der Jahreszeit, in dem er erfolgte, dem Frühling, in dem die Natur neu zum Leben erwacht. – 41-48 Dianen Bild! ~ dianen Bild.] Ein Bild, das die Eltern trösten soll: Die zuvor verstorbene Tante, die Birken häufig mit dem Namen der Mondgöttin Diana bezeichnet, soll die nun verstorbene, nach ihr benannte Prinzessin in den Himmel geholt haben, um sie vor dem Leid der irdischen Welt zu schützen. – 51 ob e# Eu¡ lä‹t den s¡warzen Rü¿en sehn] Im Druck wird dieses Bild durch die zugehörige Fußnote erläutert: "Sicut | Novi lunium." 'Wie der Neumond.' – 54 Föbe] Beiname der Göttin Diana; gemeint ist die verstorbene Tante des Kindes.

Text 143: An die Ho¡fürtre[li¡e Uranie, al# Sie mi¡ mit einem Anbind-Ges¡enk gnad beehret. 154r-156r T2 Ho¡Fürtre[li¡e] Ho¡Fürtre[ und etc.-Kürzel mit Punkt – T2 Uranie] überwiegend lateinische Schreibung – 14 Fäden] Fädern – 26 unsre] Endungs-e undeutlich – 29 dir] ev. die – 29 habe,] habe. (ebenso 52 zehl, – 54 Ges¡i¿e, – 71 Jhr,) – 36 nit] mit (ebenso 51) – 37 redte] rede – 39 komme] kom ‾ e – 39 S¡äferinn] S¡äferin‾ (ebenso 77 nennen – 78 brennen) – 54 verehre] verehrte – 63 Nam] Mann – 75 wund] würd – 75 Bir¿en] Bli¿en – 79 vermehr] wer mehr – 83 a¡er] a¡en – 100 Pfad.] Pfad, – 103 wir] mir – 105 * die Ei¡en] im Manuskript links auf dem Rand gegenüber v. 77. Auch bei diesem Gedicht hatte der Schreiber offenkundig Probleme mit Birkens Handschrift und scheint auch nicht recht zum Verständnis dessen vorgedrungen zu sein, was er abschrieb. Nicht immer ist der originale Wortlaut sicher herstellbar. Es handelt sich um ein Gegenstück zu dem und eine Reaktion auf das Gedicht Nr. 97 des Birken-Greiffenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 12, S. 225, 683f.) und auf das Namenstagsgeschenk, welches jenes Epigramm begleitet hatte: Eine silberne Schale mit Pomeranzen und Zitronen. Das Gedicht entstand noch während des Aufenthalts C. R. v. Greiffenbergs im Frühjahr 1673 in Nürnberg, am 7.5.1673 (II.204; PBlO.B.2.1.8, 106(13)r): "da# S¡äferdanklied Uranien wegen der S¡ale." Daß es der Adressatin noch in Nürnberg zur Kenntnis gebracht wurde, ist unwahrscheinlich. Offenbar war es zur Zeit der Abreise C. R. v. Greiffenbergs noch nicht ganz fertig. Denn zum 28.5.1673 wird es abermals erwähnt (II.209; PBlO.B.2.1.8, 107(14)r): "S¡äferlied pro Uraniâ au#gema¡t." Da an diesem Tag der Brief Nr. 99 des Birken-Greiffenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 12, S. 226-228, 686-692) eintraf, der bereits am 29.5. beantwortet wurde, und da der Brief Nr. 101 des Birken-Greiffenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 12, S. 231-233, 694-696), der auf Birkens Schreiben antwortet, in Z. 68-74 auf eine Gedichtbeilage in einer Weise reagiert, die nur dieses Lied betreffen

Gedicht 143, 1673

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kann (s. WuK. Bd. 12, S. 233), ist anzunehmen, daß die Fertigstellung des Gedichtes durch den Brief Nr. 99 ausgelöst worden ist. C. R. v. Greiffenbergs Reaktion im Brief Nr. 101 wirkt nicht so, als sei ihr ein schon bekannter Text zugesandt worden. Das Gedicht Nr. 143 ist auch als Text Nr. 100 des BirkenGreiffenberg-Briefwechsels ediert: WuK. B d. 12, S- 229f., 692-694. Ein Druck ist nicht bekannt; es wird auch keinen gegeben haben. 1 Hirt Silvano gienge weiden] Nur in diesem erzählenden Gedicht verwendet Birken die für die Dichtung der Pegnitzschäfer typische bukolische Szenerie und Motivik für die Formulierung seiner Beziehung zu C. R. v. Greiffenberg. – 3f. alß mit ~ Flora kleidte ihren Saal] Die mythologisch stilisierten Frühlingsmotive, die vor allem die beiden Eingangsstrophen beherrschen, entsprechen der Jahreszeit des im Gedicht behandelten Vorgangs: der Überreichung des Namenstagsgeschenks am 2.5.1673 (s. zu Gedicht Nr. 97 des Birken-Greiffenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 12, S. 225, 683f.)). – 10-12 wo der blüten ~ mit dem Klee:] Subjekt dieses Nebensatzes ist "die geburt‰adt seiner Reimen" (v. 11). Das zugehörige Prädikat "hieß" (v. 12) regiert einen A.c.I. in Objektposition: "der blüten [Attribut] Mil¡ und S¡nee [Subjektsakkusativ] wettprangen [Prädikatsinfinitiv] mit dem Klee:" – 13 Nymfen und Göttinnen] Neben Hirtinnen – als eine solche erscheint in diesem Gedicht Isis / Susanna Popp (v. 39, 102f.) – sind sie das weibliche Personal der Bukolik. "Nymphe" begegnet damals auch außerhalb bukolischer Redezusammenhänge als Benennung von und Anrede an Adelsdamen; "Göttin" war eigentlich als metaphorische Bezeichnung für weibliche Mitglieder regierender Häuser reserviert. Beide Bezeichnungen werden in diesem Gedicht für Coris / C. R. v. Greiffenberg (v. 45, 50, 72, 101), die letztere auch für Iris verwendet (101). – 15f. und die Blumen ~ Silber-körbe grab] Erster motivischer Hinweis auf den Gegenstand der Dankrede dieses Gedichtes, die Silberschale mit Blumenornamenten (s. o.). – 23f. bald er ›e, mit blumen-waar, ~ kommen dar.] Die Szene entspricht der Tatsache, daß Susanna Popp die Schale überbracht hatte; auch Str. 4 erklärt sich so. – 29f. hier diß blum-gefäß ~ Apfel-gold di¡ labe.] Metaphorische Benennung der ornamentierten Silberschale und ihres Inhalts, "Zitronen und Pomeranzen". – 39f. komme: ~ bring selber hin.] Bukolisches Äquivalent zum Dankbesuch Birkens am 3.5.1673 (s. zu Gedicht Nr. 97 des BirkenGreiffenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 12, S. 684)); s. auch Str. 6. – 45-96 Nymfe! ~ s¡ön‰en Paar!] Durch 'inquit'-Formeln deklarierte Rede des Hirten Silvano. – 49-64 Solt ~ kam.] Die beiden Strophen reihen Ergebenheits- und Verpflichtungsformeln aneinander, die sich auch in Birkens Briefkonzepten in großer Zahl finden. – 63f. Unwehrt ~ kam.] Irreparabel verderbter Text. – 65 Blumen Flur] In Birkens Manuskript dürfte "Flor" gestanden haben. – 67 der hohe Wolken-gilber] Die Farben-Konstellation weiß (silbern) / golden der Verse 65f. wiederholt sich in dieser Anspielung auf den Sonnen- und Musengott Phoebus, mit welcher der Dichterberuf C. R. v. Greiffenbergs ins Spiel gebracht wird. – 69f. i‰ e# Flora? ~ oder Hebe?] Die vier Namen lassen an Frühling, Jugendschönheit, Dichtkunst (durch das weibliche Äquivalent zu Phoebus) und an das Obstgeschenk (Pomona) sowie (Flora) an die mit Blumen verzierte Schale denken: Alles wird in der Identifikation der Verse 71f. auf Coris / C. R. v. Greiffen-

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berg konzentriert. – 74-76 und dafür ~ Zier.] Das Einschneiden von Namen, Botschaften und Devisen ist neben dem Singen die zentrale bukolische Metapher für das (Be)Dichten; die mitschwingende erotische Komponente ist sicher gewollt, wird aber durch den frommen Wunsch des Strophenschlusses aufgefangen. Natürlich werden nicht von ungefähr "Bir¿en-Rinden" (v. 75) genannt. – 79f. Cori# lebe, und vermehr ~ Gotte# Ehr!] Anspielung auf das dichterische Werk und das Deoglori-Unternehmen (zu diesem Projekt s. Laufhütte, 1998(2), und ders., 2002). – 81 J‰er wird Sie von un# führen] Innerfiktionales Rede-Jetzt des Hirten Silvano, die bevorstehende Heimreise auf der Donau erscheint in der Sicht vom 7.5.1673. – 82-88 Nai# la‹e ~ Bisem-du[t.] Der gesamte Flußlauf erscheint in dieser Wunschstrophe als locus amoenus. Alle verwendeten Bilder begegnen vielfach in den Frühlingsgedichten C. R. v. Greiffenbergs. – 89-96 Eine hohe Seel voll Treue ~ sey mit diesem s¡ön‰en Paar!] Die im Brief Nr. 99 des Birken-Greiffenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 12, S. 226-228, 686-692) erwähnte Iris muß auch während des Aufenthalts in Nürnberg bereits eine herausgehobene Rolle gespielt haben. Zu ihr s. d. zu Z. 10 (WuK. Bd. 12, S. 687f.).

Text 144: Dedication Zur Teuts¡en Academie an die Teuts¡en Kun‰helden und Kun‰liebende. 156v/157r T5 Teuts¡en] T. – 6 geprei‰er] gepreiser – 8 S¡uz] S¡äz (Konjektur nach dem Druck) – 10 und] u. (ebenso 23, 39) – 10 Stul] Stul. (im Druck Komma) – 15 Bilderei] Bilderej – 16 zugesellet] zugesenket (Konjektur nach dem Druck) – 18 Zimmer] Zim‾ er – 21 da#] Kürzel; ebenso 33 – 27 lebet,] lebet. (Konjektur nach dem Druck) – 29 Gebäuden!] Gebäuden (Konjektur nach dem Druck) – 31 begräbet] begrabet (Konjektur nach dem Druck) – 33 da# gemähl von eurem Ruhm, fülle Taen, Erz und Tü¡er] da# gemähl von eurem Ruhm, fülle Taen, | Erz und Tü¡er (Konjektur nach dem Druck) – 36 nehmt] nehmet (Konjektur nach dem Druck) – 37 hierinn] hierin‾ – 38 könt] durch Streichung aus könten – 39 so fürter] kein Wortabstand Nach Birkens eigener poetologischer Klassifikation handelt es sich bei diesem Gedicht um einen Dithyrambus ("Jrrgebände") oder ein "mängzeilige#" Madrigal (s. Teuts¡e Rede-bind und Di¡t-Kun‰ (1679), S. 154f.): Das Versmaß wechselt ständig; in Reimbindung stehen überwiegend Verse ungleicher Silbenzahl; es begegnen die verschiedene Reimstrukturen (Paarreim, umarmender Reim und häufig weiter entfernte Reimkorrespondenzen). Die Verse 21 und 30 sind ohne Reimentsprechung. Die Form des Dithyrambus verwendet Birken sonst in Gedichten, in denen Zustände großer emotionaler Erschütterung wie Wut und Verzweiflung zum Ausdruck gebracht werden (s. Gedicht Nr. 22 der Sammlung Floridan# Amaranten-Garte (WuK. Bd. 1, S. 37-39)). Beim Gedicht Nr. 144 geht es aber darum, die Form eines lateinischen Lapidariums nachzuahmen. Das ist Birken so gut gelungen, daß das Gedicht in WuK. Bd. 1, S. 1124, tatsächlich als stilo lapidario verfaßt angesehen wurde (so auch Laufhütte, 2013(2), S. 92). Das Gedicht Nr. 144 ist das Widmungsgedicht im 1675 erschienenem ersten Hauptteil des kunsttheoretischen und -historischen Monumentalwerks L'Academia Todesca | della

Gedicht 144, 1673-1675

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Architectura, Scultura & Pittura: |Oder | Teuts¡e Academie | der Edlen | Bau- Bild- und Mah-|lerey-Kün‰e: [...] Joachim von Sandrarts (1606-1688; zu ihm s. NDB. Bd. 22 (2005), S. 425-427 (Klemm); Klemm, 1986). 1675 erschien außerdem der von Jacob von Sandrart verfaßte Tractat Leben#Lauf und Kun‰Werke | De# | WolEdlen und Ge‰rengen | Herrn | Joa¡im# von Sandrart/ | […]. 1679 erschien der zweite Hauptteil der Academia Todesca mit einem eigenständigen Anhang, einer Übersetzung des OvidKommentars Karel van Manders. 1680 folgte schließlich noch das zugehörige Werk ICONOLOGIA DEORUM. Ein Nachdruck aller Werkbestandteile erschien 1994 und 1995 mit Einleitungen von Christian Klemm und Jochen Becker. Eine kommentierte Edition ist im Internet zugänglich: ta.sandrart.net/de (zuletzt eingesehen am 11.7.2017). Die beiden 1675 erschienenen Teile des Werkes hat Birken redaktionell betreut und teilweise neu geschrieben; zu allen Teilen hat er Gedichtbeiträge geliefert. Zu Birkens Mitarbeit an der Academia Todesca s. Klemm, 1995; Stauffer, 2007, S. 905-910, 1049-1052, 1073-1075; Laufhütte, 2013(2). Der Beginn von Birkens Tätigkeit für das Werk liegt im Jahr 1672; s. Laufhütte, 2013(2), S. 81. Der Einreihung des Gedichts Nr. 144 legt eine Entstehung in der zweiten Hälfte des Jahres 1673 nahe; für diese Zeitspanne belegt das Tagebuch intensive redaktionelle Arbeit an der Academie, doch findet sich kein Vermerk, der das genaue Entstehungsdatum des Gedichts Nr. 144 festhält. Normalerweise hat Birken solche Widmungsgedichte erst relativ kurz vor der Fertigstellung des Druckes verfaßt, so daß auch an eine Entstehung 1675 zu denken wäre. Angesichts der vielen chronologischen Verwerfungen in der Sammlung Lorbeer-Wälder kann man eine Entstehung nach 1673 nicht ausschließen; für das Jahr 1674 ist aber kein Tagebuch erhalten, und das Tagebuch des Jahres 1675 enthält keinen Hinweis auf das Gedicht Nr. 144. Es ist im unpaginierten Vorspann des ersten Werkteils der fünfte Bestandteil: Vortitel (recto-Seite), Frontispiz mit einer allegorischen Verkörperung aller drei im Werk behandelten Künste (recto-Seite), Haupttitel (recto-Seite), Widmungstext (recto-Seite), Gedicht Nr. 144 (recto- und verso-Seite). Darauf folgen ein ebenfalls von Birken verfaßtes Epigramm zur Erklärung des Portraits des Autors (recto-Seite; s. WuK. Bd. 2, Nr. 367, S. 434, 1124f.), dieses selbst (recto-Seite), ein kaiserliches Schutzprivileg (recto- und verso-Seite) sowie ein Kupfertitel (recto-Seite). Danach beginnt mit S. 1 der paginierte Teil des Werkes. Zum Widmungstext gehört das Gedicht Nr. 144 als poetische Erklärung. Der Widmungstext lautet: "Der | Weltberühmten | Teuts¡en Nation | Hö¡‰- und Ho¡-Preißwürdigen/ Ho¡- | und Fürtre[li¡en | Kun‰-Helden | und | Kun‰liebenden | dediciret/ widmet und übergibet | diese | Teuts¡e Academie | in Dero | hohen S¡u” und Wolneigung | mit | tief‰er Reverenz | und | getreuer Dien‰-ergebenheit | Der Autor, | Joa¡im von Sandrart auf Sto¿au/ | Ho¡für‰l. Pfalz-Neuburgis¡er Raht." Die Druckversion weist, von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion sowie typographischen Hervorhebungen abgesehen, folgende Abweichungen von der Manuskriptfassung auf: T1-T5] fehlt – 1] zweizeilig; Zeilenumbruch nach Helden – 4 liebet] 5 liebend – 9 Lehre Brun‰] 10 Lehr-brun‰ – 10 Euer] 11 Euer' – 16 fä‰en] 17 fä‰em – 18 Cabinet] 19 Cabinet' – 24 A[e] 25 S¡uler – 28 Kun‰] 29 Glü¿ – 33 Taflen] 34 Tafeln

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T4f. an ~ Kun‰helden und Kun‰liebende] Gemeint sind, wie der gedruckte Widmungstext zeigt, deutsche Fürsten, die die Künste lieben und fördern, sowie die herausragenden deutschen Künstler. – 5 der Natur zu Troz] 'mit der Natur konkurriend'. – 6 eure Tugend ma¡t geprei‰er] Bezieht sich als zweite Prädikatsgruppe auf 4f. "wa# die Kun‰ ~ gebohren". Gemeint ist: 'Eure Verehrung verleiht den Kunstwerken ihren Wert.' – 7f. diese dreyer Kün‰e Hohe S¡ul ~ hat erkohren.] Anrede an die "ErdenGötter", die sich das Werk zu "S¡uz Vättern" erwählt hat. – 9-17 Jhre Lehre Brun‰ ~ Magd sey.] Es besteht ein Komplementärverhältnis zwischen der Intensität der im Werk präsentierten Lehre und der Zuwendung der "ErdenGötter", die von den drei Künsten durch die Ausstattung ihrer Lebensräume belohnt werden. – 21-24 de‹en Runde ~ bilden kan.] So wie die Erdenkugel alles Seiende enthält, kann die Kugel des Auges alles erfassen, was die Kunst hervorbringt. – 24 al# ihr A[e] Die Kunst wird im 17. Jahrhundert auf der Grundlage antiker Konzepte (vgl. etwa Seneca, Ep. Morales, Buch VII, Brief 65, 3: "Omnis ars naturae imitatio est") vor allem als Nachahmung der Natur verstanden. Das Bild des Affen wurde schon früh für diese Form der Nachahmung verwendet (s. Thesaurus proverbium medii verbi. Bd. 7 (1998), S. 151, Nr. 209); diese Vorstellung ist heute noch erhalten in dem Verb 'nachäffen'. Da man das Bild des nachahmenden Affen seit je auch mit Plumpheit und Lächerlichkeit assoziierte (s. Henkel / Schöne, 1976, Sp. 428-439), ist der Begriff "A[e" im Druck gegen den neutraleren, dem Lehrbuch-Charakter des Werkes gemäßen Begriff "S¡uler" ausgetauscht worden. – 25f. dur¡ eu¡ ~ vermahlt.] Durch die Kunstförderung der Mäzene konnte in Deutschland dieser Aussage nach das Niveau der Kunst auf die Höhe der italienischen gehoben werden, die als herausragend galt. – 30-32 E# wird ~ Augen weiden.] Anrede sowohl an fürstliche Förderer wie Künstler: beiden verschafft die Kunst ihre Lebenszeit überdauernden Ruhm. Mit "Alter" (v. 32) sind 'Zeitalter' gemeint. – 35-38 diese# Bu¡ ~ zeigen.] Das mit dem Gedicht Nr. 144 zugeeignete Werk, die Academie, ist gemeint. Es ist den Angeredeten gewidmet und soll von Ihnen genutzt werden.

Text 145: Glü¿wuns¡ an Seine ho¡Für‰li¡e dur¡leu¡t herrn herrn Anton Ulri¡ Herzog zu brauns¡weig und Lüneburg zu der von seinem Herrn Bruder Jhm überla‹enen Regirung. 157r-158v T2 Seine] S. – T2 ho¡Für‰li¡e] ho¡Für‰l und etc.-Kürzel mit Punkt – T2 dur¡leu¡t] dhl. – T2 herrn (1. Position)] h und etc.-Kürzel mit Punkt – T2 herrn (2. Position)] h und etc.-Kürzel und n mit Punkt – T3 Anton] Ant. (t überschrieben) – T3 Herzog] Herz. – T3 brauns¡weig] br. – T4 Herrn] H. – T4 überla‹enen] überla‹en und n-Abstrich – 5 zusammen] zusam‾ en (ebenso 9, 42 Himmel – 25 Stamm) – 6 da#] Kürzel; ebenso 39 – 7 Sonne] Son‾ e (ebenso 23, 31 Sinn) – 8 der] Kürzel; ebenso 19, 20, 44, 55, 66 – 13 und] u. (ebenso 37, 44, 49, 62, 67, 71) – 14 Bruder] mit der-Kürzel; ebenso 15, 23, 39; ebenso 17, 61 Brüder – 62 wider – 26 ungezweyet,] vor dem Komma ein Zeichen gestrichen – 37 verlangen] mit ver-Kürzel – 40 2

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Herrs¡ung#] H überschrieben – 41 tragen] tragen. (ebenso 43 Treu) – 59 selber geben] geben selber

Gedicht 145, 1674

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In den ADB- und NDB-Artikeln zu Herzog Anton Ulrich von Braunschweig-Lüneburg und seinem älteren Bruder Rudolf August (ADB. Bd. 1 (1875), S. 487-491 (Ludwig Ferdinand Spehr); NDB. Bd. 1 (1953), S. 315f. (Willi Flemming); ADB. Bd. 29 (1889), S. 525-529 (Paul Zimmermann)) wird einhellig angegeben, daß Rudolf August den jüngeren Bruder 1667 zum Statthalter und erst 1685 zum Mitregenten ernannt habe. Daß Anton Ulrich bereits 1674 Mitregent geworden wäre, wie es Birkens Gedicht voraussetzt, konnte bisher nicht bestätigt werden. Birken kann aber das Gratulationsgedicht Nr. 145 nicht ohne Anlaß geschrieben haben. Da kein Tagebuch für das Jahr 1674 erhalten ist, läßt sich weder das genaue Entstehungsdatum des Gedichtes ermitteln, noch sind weitere Hintergrundinformationen zum Anlaß zu gewinnen. Drei Szenarien sind denkbar: 1. Herzog Anton Ulrich oder ein Dritter hat Birken über die bevorstehende Ernennung zum Mitregenten informiert, so daß dieser darauf das Gedicht Nr. 145 verfaßt und wohl auch nach Wolfenbüttel geschickt hat. Aus unbekannten Gründen ist die Ernennung dann doch nicht zustande gekommen bzw. langfristig verschoben worden. 2. Birken hat das Gedicht Nr. 145 aufgrund eines Mißverständnisses oder einer Fehlinformation verfaßt. 3. Die in den biographischen Artikeln zu Herzog Anton Ulrich angegebene Datierung der Ernennung zum Mitregenten ist falsch. Die Möglichkeiten 1 und 2 würden erklären, warum vom Gedicht Nr. 145 kein Druck existiert. Mangels Kontexts läßt sich nicht entscheiden, welches Szenario zutreffend ist; die Möglichkeit 2 ist aber ebenso unwahrscheinlich wie die Möglichkeit 3. 5-14 diß thut ~ Bruder hingegeben.] Zu den sagenhaften Dioskuren Castor und Pollux, nach denen die beiden hellsten Sterne im Sternbild Zwilling benannt worden sind, s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 92-94. – 13f. Al# jener ‰erben iezt ~ Bruder hingegeben.] Der Sage nach starb der sterbliche Castor im Kampf gegen die Aphretiden, die Zwillinge Idas und Lynkeus; s. ebd., Sp. 1338f.; ebd., Bd. 3 (1969), Sp. 827f. Die Trauer des unsterblichen Pollux um seinen Bruder bewegte Zeus, Pollux anzubieten, er könne fortan mit seinem Bruder abwechselnd einen Tag im Hades und einen Tag auf dem Olymp verbringen. Dafür mußte Pollux aber seine ewige Jugend aufgeben und letztlich altern und sterben. Pollux nahm das Angebot ohne zu zögern an. S. Tripp, 2001, S. 164-166, bes. S. 165. – 15f. So thät Lycurgu# ~ ›zen auf den Thron.] Gemeint sein dürfte der legendäre König von Tegea in Arkadien Lykurgos (zu ihm s. Der kleine Pauly. Bd. 3 (1969), Sp. 823), der nach dem Tod seiner Söhne seinen Neffen Echemos (zu ihm s. ebd., Bd. 2 (1967), Sp. 192) zu seinem Nachfolger bestimmte, was von Birken hier als ein Beispiel für brüderliche Liebe interpretiert wird. – 19f. Hat ni¡t dem großen Carl ~ der Franken, eingethan?] Karlmann (751-771) war der jüngere Bruder Karls des Großen und König des südlichen Frankenreichs; zu ihm s. ADB. Bd. 15 (1882), S. 395-397. Das Verhältnis der beiden Brüder scheint eher angespannt gewesen zu sein. So hat Karlmann seinem Bruder beim Aquitanien-Feldzug des Jah-

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Apparate und Kommentare

res 769 die versprochene Unterstützung entzogen. Warum Birken ausgerechnet dieses Brüderpaar als Beispiel anführt, ist unverständlich; denn die Übernahme des Herrschaftsgebietes Karlmanns durch Karl den Großen resultierte keineswegs – wie es Birkens Verse nahelegen – aus einer freiwilligen Schenkung des jüngeren Bruders. Vielmehr übernahm Karl der Große das südliche Frankenreich erst nach dem frühen Tod seines Bruders, während dessen Ehefrau mit den minderjährigen Söhnen, die ja Erbansprüche besaßen, in das Langobardenreich flüchtete. – 21f. Hat ni¡t die Kayser-Kron ~ dem Bruder Ferdinand?] Karl V. (1500-1558) übergab 1555 die spanischen Niederlande und 1556 Kastilien, Aragon und Sizilien an seinen Sohn Philipp II. 1656 dankte er auch als Kaiser ab und machte so den Weg für seinen Bruder Ferdinand I. (1503-1564) zum Herrscher des Deutschen Reiches frei. Schon vorher war dieser in Deutschland Stellvertreter seines Bruders gewesen. – 22-24 Und glei¡en S¡luß ~ Lande#-Zepter hin.] Herzog Ernst I. von Braunschweig-Lüneburg, der Bekenner, (1497-1546; zu ihm s. ADB. Bd. 6 (1877), S. 260 (Sauer); NDB. Bd. 4 (1959), S. 608 (Klaus Friedland)) übernahm zusammen mit seinem Bruder Otto I. Herzog von Braunschweig-Lüneburg-Harburg (1495-1549) die Regentschaft des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg, als ihr Vater Heinrich der Mittlere (1468-1532; zu ihm s. ADB. Bd. 11 (1880), S. 260 (Ludwig Ferdinand Spehr); NDB. Bd. 8 (1969), S. 350f. (Heinrich Schmidt)) Anfang der 1520er Jahre nach Frankreich ins Exil gehen mußte und geächtet wurde. Als Otto 1627 gegen den Willen des Vaters unstandesgemäß heiratete, mußte er seinem Bruder die alleinige Regierung überlassen und wurde mit der Herrschaft Harburg abgefunden. Ernst der Bekenner war der Urgroßvater der Herzöge Rudolf August und Anton Ulrich. – 26-29 E# liebten ~ ihm verließ.] Herzog August d. J. von Braunschweig-Lüneburg erbte 1636 von seinem Bruder Herzog Julius Ernst, der ohne männlichen Erben starb, die Herrschaft Dannenberg; s. zu Gedicht Nr. 3 den allgemeinen Kommentar und dort zu v. 49-57. – 26 liebten] Ein Schreiberversehen ist denkbar; "lebten" könnte in der Vorlage gestanden haben. – 29f. die treue Brüder erben ~ sol¡e Hult.] "die Söhne" (v. 30) ist Apposition zu "die treue Brüder" (v. 29). Gemeint sind die beiden Söhne Herzog Augusts, um die es im Gedicht geht. – 3244 J¡ nahm ~ worden neu.] Diese Passage wird als wörtliche Rede Herzog Rudolf Augusts ausgegeben. – 32-34 J¡ nahm die Brunon#-wjk ~ meine Siege#-fahnen.] Zur Eroberung der Stadt Braunschweig durch die Wolfenbütteler Herzöge s. zu Gedicht Nr. 132. – 41f. Mir, Er der Herkule# ~ diese# Staat#] Anspielung auf die Sage, Herkules habe, um seine elfte Aufgabe zu erfüllen, kurzzeitig das Himmelsgewölbe für den Titanen Atlas getragen; s. Tripp, 2001, S. 232f. – 46 der theuren Dorothee] Die Mutter der Herzöge Rudolf August und Anton Ulrich ist gemeint: Dorothea, geb. Prinzessin von Anhalt-Zerbst (16071634). – 46f. E# lebt' ~ Ne‰orn Herkule#] Ein eher problematisches Beispiel: Als Herkules aus Rache König Neleus von Pylos und dessen Söhne tötete, verschonte er allein dessen Sohn Nestor; s. Der kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 42f. Zu Nestor s. zu Gedicht Nr. 40, v. 4. – 47 mit David Jonathan] Den späteren König David verband eine enge Freundschaft mit dem ältesten Sohn König Sauls. Jonathan verriet David sogar die Mordpläne seines Vaters und rettete so Davids Leben. S. 1 Sam 20, 23.18. – 48

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der Cäsar Nerva so verfuhre mit Trajan.] Trajan (53-117) war von seinem Vorgänger Nerva (30-98) im Jahr 97 adoptiert worden, wodurch er nach dessen Tod römischer Kaiser werden konnte; s. Der kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 75f.; Bd. 5 (1975), Sp. 919-921. – 49-57 So wird vom Cininnat ~ endli¡ abgelebt.] Beispiele freiwilliger Amtsniederlegung. – 49 So wird vom Cininnat und Scipio gelesen] Mit "Cininnat" (Schreibversehen für "Cincinnat") ist der sagenumwobene Dictator des Jahres 458 v. Chr., Lucius Quinctius Cincinnatus, gemeint, der vom Pflug weg zum Dictator wurde und nach 16 Tagen nach dem Sieg über die Aequer sein Amt niederlegte; s. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 1189. Publius Cornelius Scipio Africanus (235-183 v. Chr.; zu ihm s. kleine Pauly. Bd. 5 (1975), Sp. 48f.) zog sich gegen Ende seines Lebens aus der Politik zurück und verließ Rom. – 50 Metell und Mariu# au¡ sol¡e ›nd gewesen] Quintus Caecilius Metellus Numidicus (Lebensdaten unermittelt, gest. einige Jahre nach 99 v. Chr.; zu ihm s. Der kleine Pauly. Bd. 3 (1969), Sp. 1264) könnte gemeint sein: Er ging 100 v. Chr. ins Exil nach Rhodos und trat, nachdem ihm 99 v. Chr. die Rückkehr nach Rom erlaubt worden war, politisch nicht mehr in Erscheinung. Warum Birken Gaius Marius (158/157-86 v. Chr.; zu ihm s. ebd., Sp. 1031f.), den politischen Gegner des Metellus, anführt, ist unklar. – 51 und Sylla dort zu Rom.] Lucius Cornelius Sulla Felix (ca. 138-78 v. Chr.; zu ihm s. ebd., Bd. 5 (1975), Sp. 416-420), 82 v. Chr. zum Dictator ohne zeitliche Begrenzung ernannt, legte 79 v. Chr. die Dictatur nieder. – 51f. Trimarien diß Lied ~ Timoleon] "Trimarien" dürfte ein Abschreibfehler des Schreibers sein; in der Vorlage wird 'Trinakrien' gestanden haben. Gemeint ist Sizilien. Es gelang dem berühmten Feldherrn Timoleon aus Korinth (gest. nach 337 v. Chr.; zu ihm s. ebd., Sp. 844-846) Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr., Sizilien zu befrieden, das damals von Machtstreitigkeiten zerrissen war, in die sich auch die Karthager immer wieder einschalteten. Timoleon errang Siege in mehreren Schlachten zwischen 345-338 v. Chr. und führte nachhaltige Reformen durch, so daß nach 338 v. Chr. eine Periode des Friedens und Aufschwungs folgte. Birken führt Timoleon hier an, weil dieser sich nach seinen Erfolgen ins Privatleben zurückzog. Timoleon blieb bis zu seinem Tod die einflußreichste Persönlichkeit auf Sizilien. – 52 Athen vom Ari‰id] Aristeides (gest. um 467 v. Chr.; zu ihm s. ebd., Bd. 1 (1964), Sp. 556f.) war ein berühmter athenischer Staatsmann und Feldherr. Auch er wird hier angeführt, weil er sich (477 v. Chr.) aus der Politik zurückgezogen hat. – 53 und Elam von Cinnan] Wer gemeint ist, bleibt unklar. Vielleicht liegt ein Fehler des Schreibers vor. Der römische Staatsmann Lucius Cornelius Cinna (gest. 84 v. Chr.; zu ihm s. ebd., Sp. 1192f.) kann kaum gemeint sein, weil er sich nie aus dem politischen Leben zurückgezogen hat. Elam ist eine Region des Altertums im heutigen Iran am Persischen Golf mit der Hauptstadt Susa. – 54-57 So hat au¡ Simili# ~ abgelebt.] Servius Sulpicius Similis (gest. um 125; s. Paulys RealEncyclopädie der classischen Altertumswissenschaft IV A, 1 (1931), Sp. 871f.) machte unter Trajan eine außergewöhnliche Karriere, die ihm schließlich das Amt des Prätorianerpräfekten einbrachte. Er spielte eine wichtige Rolle bei der Inthronisierung Hadrians 117. Im Jahr 118 bat er um seine Entlassung und zog sich in den Ruhestand zurück. Berühmtheit erlangte seine selbstverfaßte Grabinschrift,

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worin er behauptet, wirklich gelebt habe er nur die sieben Jahre seines Ruhestandes. – 59f. der Er‰e Held Augu‰ ~ We¡sel Lu‰.] Zu Kaiser Augustus (Octavian) s. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 744754. Warum Birken ihn hier als Beispiel für einen Herrscher anführt, der sich von seinem Amt zurückgezogen hat und die Macht einem anderen überließ, ist unklar. Vielleicht ist die Sorge des Kaisers um die Thronfolge gemeint. Er verlieh Tiberius (42 v. Chr. - 37 n. Chr.; zu ihm s. Der kleine Pauly. Bd. 5 (1975), Sp. 814-818) im Jahr 13 n. Chr. weitreichende Befugnisse und installierte ihn so als Nachfolger. – 65-72 Vnd, Teuts¡er Föbu#, Jhr! ~ ô unsrer Zeiten Kron!] Anrede an Herzog Anton Ulrich. – 65 führt mutig diesen Wagen] Der Sonnenwagen des Gottes Phoebus / Apoll steht hier für ruhmstiftendes herrscherliches Handeln des Herzogs, der hier – wie zumeist bei Birken – als Föbus erscheint. – 69f. eine Kron ~ von dafne] Die Lorbeerkrone als Zeichen des Sieges und des erworbenen Ruhmes. Zum Daphne-Mythos s. Ovid. Metamorphosen 1, v. 452-467. – 71 wie Kayser Marc-Anton] Zu Marcus Antonius (82-30 v. Chr.) s. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 410-412. Er war allerdings nie Kaiser und sein Ende kann auch nicht als glückhaft gewertet werden. Vielleicht wir er hier wegen seines zweiten Namensbestandteils aufgeführt, der dem ersten Vornamen Herzog Anton Ulrichs entspricht. Zusammen mit dem Wortspiel in v. 72 sind so in den v. 71f. die beiden Vornamen des Herzogs versteckt. – 72 Seit Titu#] Zu Kaiser Titus s. Der kleine Pauly. Bd. 5 (1975), Sp. 874-876. Titus war während seiner kurzen Zeit als Kaiser (79-81) wegen seiner Handhabung der Regierungsgeschäfte sehr beliebt. – 72 Rei¡ an Huld] Anspielung auf den Namen des Adressaten.

Text 146: Über Seiner Dur¡leu¡t Herrn S¡wieger Sohn# Herzogen Johann Georgen# zu Mekelburg-Mirow, 512 Monate na¡ dem Beylager erfolgten Todte#fall. Klag- und Tro‰-Lied. 158v-161r T2 Seiner] Sr. – T2 Dur¡leu¡t] Dur¡l. und etc.-Kürzel mit Punkt – T2 Herrn] H: – T2 Sohn#] S¡u# – T2 Herzogen] Herz. – T3 Mirow] Miraw – T4 Monate] Mon. – T4 erfolgten] erfolgten, – 2 gläuben] glauben – 5 der so] der (Konjektur nach dem Druck) – 28 ges¡oße] ges¡loße (Konjektur nach dem Druck) – 35 Ge›¡t] Ges¡i¡t (Konjektur nach dem Druck) – 37 Erden Kaule] Erden Keule (Konjektur nach dem Druck) – 38 kommen] kom ‾ en (ebenso 39 benommen – 43, 57, 74, 102 Himmel – 52 entnommen – 103 gewimmel – 107 Stamme# – 110 Kommen) – 42 au¡] au¡, (Konjektur nach dem Druck) – 54 da#] Kürzel; ebenso 82, 83, 111 – 61 wann] wan‾ (ebenso 63; ebenso 68 brennet) – 70 su¡et] su¡t (Konjektur nach dem Druck) – 79 gönnt] g überschrieben – 92 dem] dein – 81 ›nd] seind Ein Trauergedicht zum Tod Herzog Johann Georgs von Mecklenburg-Schwerin (1629-1675; zu ihm s. Conermann, 1985. Bd. 3, S. 595f.; Portrait bei Mortzfeld. Bd. 15 (1990), S. 362, Nr. A 13767), des Brechenden (seit 1647) in der Fruchtbringenden Gesellschaft (s. Neumark, 1668, S. 288). Das Gedicht ist an Herzog Anton Ulrich gerichtet, dessen älteste Tochter Elisabeth Eleonore (1658-1729) den Herzog von Mecklenburg-Schwerin am 2.2.1675 geheiratet hatte. Birken hat zur Hochzeit ein lateinisches

Gedicht 146, 1675

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Gratulatorium verfaßt, das auch gedruckt worden ist: Textgruppe Nr. 263 der Sammlung BETULETUM (WuK. Bd. 4, S. 236-238, 1169-1174). Herzog Johann Georg war bereits wenige Monate nach der Heirat am 9.7.1675 gestorben. Im Tagebuch für das Jahr 1675 hat Birken die Abfassung des Gedichtes Nr. 146 nicht festgehalten. Die letzte Strophe des Gedichts ermöglicht es aber, den Zeitpunkt der Abfassung etwas genauer zu datieren. Birken thematisiert in dieser Strophe die Rückkehr des ältesten Sohnes Herzog Anton Ulrichs von seiner Kavalierstour, vor deren Ende er in Wien vom Kaiser das Kommando über ein Regiment erhalten hatte. Im Personalia-Teil der Leichpredigt von Brandanus Daetrius für Prinz August Friedrich von Braunschweig-Lüneburg (s. zu Gedicht Nr. 147) heißt es zur Heimkehr des Prinzen (Bl. Ji/v[Jii]r): Na¡dem Sie nun de# Jhro anvertrauten Regiment# halben alle erforderte gute An‰alt und Verordnung ergehen la‹en: Und Dero Ho¡Für‰l. Eltern sehnli¡e# Verlangen/ dieser in der weiten Ferne so herli¡ ers¡einenden qualiteten Jhre# ho¡geliebten Sohne# gegenwärtig zugenie‹en/ Jhro wolbekant/ au¡ in‰ändig‰ an Sie begehrt worden/ ›¡ de# Orte# so bald mügli¡ abzumüßigen/ und dero Väter- und Mütterli¡e Her”en mit ihrer so angenehmen presenz zu erfreuen/ wie ›e denn au¡ selb‰ Verlangen darna¡ getragen. Al# haben Sie im Anfang de# Monat# Octobris von Steier ab dur¡ Lin”/ und herna¡ dur¡ da# Königrei¡ Böhmen/ und folgend#-angren”ende Für‰enthümer na¡ Hause geeilet/ und ›nd endli¡ dur¡ GOtte# gnädige Begleit und Verleihung ni¡t nur zu innigli¡er Freude der Ho¡Für‰l. Aeltern/ Herrn Brüdern und Ges¡wi‰ern/ sondern au¡ mit aller treuen unterthanen Admiration und Frolo¿en am 6. Novemb. st. v. sampt | dero gan”en Ho[‰att alhier zu Wol[enbüttel glü¿li¡/ fris¡ und gesund angelanget: Au¡ einige Zeit dero hö¡‰geehrten Herrn Vater und Frauen Mutter die sonderbare Vergnügung gegeben/ ›¡ an eine# so liebwehrten Prin”en# Gegenwart zu erge”en/ und au# diesen ›¡ so herrli¡ herfürthuenden Tugenden jederman mit verwunderung und Freuden zus¡lie‹en vergönt/ wa# von einem so incomparablen Für‰en da# gan”e Rei¡ in# kün[tige vor Uberu# an Seegen und Wolergehen mittel‰ Göttli¡er gnädigen direction zuerwarten gehabt. Da die letzte Strophe die Rückkehr des Prinzen als unmittelbar bevorstehend oder gerade erfolgt voraussetzt, wird das Gedicht Nr. 146 im Oktober oder spätestens Anfang November 1675 entstanden sein. Das Tagebuch des Jahres 1675 belegt intensiven Briefkontakt Birkens mit dem Herzog und mit dessen Sekretär Christian Flemmer. Birken wird brieflich sowohl über den Tod des Herzogs Johann Georg als auch über die Rückkehr des Prinzen August Friedrich informiert worden sein. Das Gedicht Nr. 146 ist in der Nachrufschrift für Herzog Johann Georg gedruckt worden: Indissolubile | FOEDUS AMORIS | Da# i‰/ | Die Ho¡-Für‰li¡e Alliance mit GOtt/ | Unverbrü¡li¡ gehalten im Leben und im Todt: | Al# deß Weyland | Dur¡läu¡tig‰en Für‰en und Herrn/ | Herrn | Johann Georgen/ | Herzogen zu Me¿lenburg/ | Für‰en zu Wenden/ S¡werin und | Ra”eburg/ au¡ Grafen zu S¡werin/ der | Lande Ro‰o¿ und Stargard Herrn/ | Hö¡‰ruhmwürdig‰en Anden¿en# | Verbli¡ener Für‰li¡er Lei¡namb/ | Zu Abend de# XXX. Novembris deß 1675. Jahr# mit | Chri‰-Für‰li¡en Ceremonien beygese”et worden/ | De# | Ne¡‰folgenden Morgen#

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bey ‰iller Traur-Versamlung | in der Kir¡en daselb‰ vorgetragen/ | und herna¡mahl# auf | Gnädig‰en Befehl zum Dru¿ übergeben | Von | Sr. Ho¡-Für‰l. Dur¡l. | Bei¡tvater | CASPARO Krausen. | Wol[enbüttel/ | Dru¿t# der Für‰l. Hof-Bu¡dr. Paul Weiß/ im Jahr 1676. (S. Stauffer, 2007, S. 916f.) Der Druckort Wolfenbüttel läßt vermuten, daß Herzog Anton Ulrich den Druck veranlaßt hat. Das Gedicht Nr. 146 steht als viertes lateinisch gezähltes Epicedium im Nachrufgedichte-Teil der Nachrufschrift, der mit einem eigenen Titelblatt versehen ist: Unterthänig‰e# | Trauer-Den¿-Mahl | über | De# weiland Dur¡leu¡tig‰en Für‰en und | Herrn/ Herrn/ | Johann Georgen/ | Herzogen zu Me¿lenburg/ | Für‰en zu Wenden/ S¡werin und | Ra”eburg/ au¡ Grafen zu S¡werin/ der | Lande Ro‰o¿ und Stargard | Herrn/ | Frühezeitigen Hintritt au# dieser | Sterbligkeit | Au# | Re¡t leidtragendem betrübtem Gemüh-|te aufgeri¡tet | Von etli¡en | Sr. Ho¡-Für‰l. Dur¡l. | Unterthänig‰-demütig‰en | treuen | Dienern. Dieser Teil der Nachrufschrift hat nur eine Blattzählung; Birkens Gedicht steht auf Mv-M3v. Im Druck ist das Gedicht so überschrieben: IV. | Unterthänig‰er | Klag- und Tro‰Zuruf. Es gibt auch eine Unterschriftgruppe: "Zu tief‰-gehorsam‰er BeyleidBezeugung | se”te e# in Nürnberg | Siegmund von Bir¿en." Im Druck sind nur die jeweils ersten Verse jeder Strophe eingezogen; es gibt keine Strophenzählung und keine Spatien zwischen den Strophen. Der erste Buchstabe von v. 1 ist initialenartig und so groß ausgeführt, daß die Verse 2-4 eingrückt sind. Abgesehen von typographischen Hervorhebungen sowie von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist der Druck folgende Abweichungen auf: T1-T6] S. o. – 11 die] der – 13 Götter] Für‰en – 18 au# zuiegen] aufzuiegen – 28 s¡ießen] spie‹en – 34 Unsre#] unser# – 41 Föbu#] Für‰en (ebenso 42) – 70 unsren Nu” im S¡aden] Nu” an unserm S¡aden – 75 Thron] Kron – 83 einen] einem – 85 Unsre#] Unser# – 89 Föbu#] Herzog – 92 dem] Jhm – 93 Föbe] To¡ter – 95 Flora] Mutter –. Man sieht, daß die Abänderungen im Druck vor allem darauf abzielen, die von Birken in der Ursprungsfassung verwendeten Götternamen für Herzog Anton Ulrich, seine Ehefrau und die älteste Tochter, die von Birken zwar ständig verwendet werden, Lesern außerhalb des Wolfenbütteler Hofes aber unverständlich sein konnten, so abzuändern, daß das Gedicht für einen größeren Leserkreis besser verständlich war. Für den 16.5.1676 verzeichnet Birkens Tagebuch den Erhalt mehrere Exemplare der inzwischen gedruckten Nachrufschrift (II.326; PBlO.B.2.1.10, 143(8)r): "45. 46. Literae von Flemmern, samt 6 Mekelburgis¡en Lei¡Predigten." T3f. 512 Monate na¡ dem Beylager erfolgten ~ Todte#fall] S. o. – 17-20 Zur Geburt ~ Helden wiegen.] Die kurze Ehe des Herzogs Johann Georg blieb kinderlos. – 21 er] Gemeint ist "mein Kiel" (v. 18). – 23f. Er muß sein Gesang ~ da# s¡on auf der Zunge saß.] Zu "Gesang" als Neutrum, wie es oft bei Birken begegnet, s. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 4, Teil 1, Abteilung 2 (1897), Sp. 3796. – 30 zerkliebet] 'gesprengt, gespaltet, zerbersten lassen'; s. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 15 (1956), Sp. 702f. – 33 da# dur¡leu¡te To¡ter-Lie¡t] Gemeint ist die Witwe, Herzogin Elisabeth Eleonore, die Tochter Herzog Anton Ulrichs. – 34 Unsre# Föbu#] Herzog Anton Ulrich erscheint auch hier, wie so oft bei Birken, als Sonnengott Föbus / Apoll. – 36 der Selene] Komplementär zur Benennung des Vaters als Föbus wird die Tochter hier

Gedichte 146 und 147, 1675 und 1677

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zur Mondgöttin Selene. – 39 Föbe] Beiname der Göttin Artemis / Diana, also ein weiterer Name für die Mondgöttin, der mit dem Namen Föbus korrespondiert (s. zu v. 36). – 37 Erden Kaule] Birken bleibt im Bereich astronomischer Bildlichkeit. Gemeint ist die Erdkugel, die sich zwischen Sonne und Mond schiebt und so den Mond verdunkelt. Zu "Kaule" als Bezeichnung für 'Kugel' s. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 5 (1873), Sp. 349. – 44 ‰rehlet] 'kämmte'; s. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 10, Teil 3 (1957), Sp. 804f. – 46 mahlte] 'anleuchtete, anstrahlte'; s. zu Gedicht Nr. 31, v. 17. – 89 diß mein großer Föbu# denkt.] S. zu v. 34. – 93f. Vnd die große Föbe ~ Vatter zeigen.] S. zu v. 36 und 39. – 95 der theuren Flora] Zur Bezeichnung Herzogin Elisabeth Julianes von Braunschweig-Lüneburg, der Ehefrau Herzog Anton Ulrichs, als Flora s. zu Gedicht Nr. 43, v. 4. – 105-112 Stieg do¡ ~ wa# verwundt.] S. o.

Text 147: Über Prinz Friederi¡-Augu‰en# Herzog# zu Brauns¡weig und Lüneburg, auf empfangenen S¡uß vor Philipp#burg, erfolgten tode#fall. Elegie. 161r-163r T3 Herzog#] Herz: – T4 Brauns¡weig] Brauns¡: – T7 Elegie] Elogie (durch Überschreibung aus Eclogie) – 2 der] Kürzel; ebenso 8, 47, 48 – 2 s¡wimmet] s¡wim ‾ et (ebenso 4 glimmern – 4 klimmet – 9 Himmel – 14 zusammen – 71 ans¡wemmen) – 2 s¡wimmet!] Rufzeichen aus Komma überschrieben – 5 ‰eigt] g überschrieben – 6 da#] Kürzel; ebenso 75, 90 – 7 Glut] Blut (Konjektur nach dem Druck) – 8 und] u. – 11 Brunn] Brun‾ (ebenso 48 wann – 57 Donnerkeil – 86 Dann – 90 dann) – 21 gewöhnt] w überschrieben oder verschmiert – 29 Jrmenseul.] Jrmenseul – 33 Wiz.] Wiz (Konjektur nach dem Druck) – 34 Engelhände] ev. Engel hände – 45 bereit,] bereit. (Konjektur nach dem Druck) – 59 Feuerpfeil] ev. Feuer pfeil – 60 werden?] Fragezeichen aus Komma überschrieben – 61 S¡uß.] S¡uß, (Konjektur nach dem Druck) – 66 Donnerkeil] Donnerkeul (Konjektur nach dem Druck) – 71 ans¡wemmen] ans¡wommen (Konjektur nach dem Druck) – 78 andren] re aus er überschrieben – 82 gebohren.] gebohren – 88 der ~ Bes¡werden!] danach fehlt ein Vers mit einsilbiger Kadenz (Korrespondenz zu 90 Freud:); s. u. Ein Nachrufgedicht für den am 22.8.1676 verstorbenen Prinzen August Friedrich von BraunschweigLüneburg, den ältesten Sohn Herzog Anton Ulrichs; zu ihm s. zu Gedicht Nr. 139. Als Befehlshaber des ihm vom Kaiser unterstellten Regiments (s. zu Gedicht Nr. 139) hatte der Prinz an der Belagerung der Festung Philippsburg teilgenommen und hatte dabei am 9.8.1676 eine Schußverletzung erhalten, an deren Folgen er gestorben war. Im Personalia-Teil der Nachrufschrift für den Prinzen (s. u.) heißt es dazu (Kkr-Mmr): E# hat aber dem Allerhö¡‰en Gott na¡ de‹en unerfors¡li¡em Raht und allein heiligen Willen gefallen an zergehung aller dieser gegebenen herrli¡-|en Hofnungen und expectanz die Flü¡t- und Ni¡tigkeit aller Mens¡li¡en Dinge glei¡ al# in einem Spiegel zukennen zugeben: Jndem seine Ho¡ Für‰l. Dur¡l. am 9ten Augusti jüng‰hin/ al# dieselbe na¡ gehabter Na¡twa¡e in denen gegen die damahl# Belägerte Ve‰ung Philip#burg eiferig fortgese”ten Approchen gegen anbre¡enden Tag denen Arbeitenden eigene Ordre Per-

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söhnigli¡ ertheilen/ und da# avancement in Augens¡ein nehmen wollen/ dur¡ Göttli¡e# verhängni# von einer au# selbiger Ve‰ung kommenden Mousqueten Kugel hinten in da# Os Occipitii getro[en/ und gefährli¡ blessirt worden/ also daß ›e von sol¡em S¡uß sobald unentndli¡ zur Erden gesun¿en/ und er‰li¡ na¡ einer Stunde mit ni¡t geringem Winseln und Seufzen einige leben#-Anzeige gegeben. Wiewol nun diese Wunde anfang# ni¡t so gar gefährli¡ ges¡ienen/ so daß au¡ einige Herrn Medici fa‰ gewi‹e Genesung vermuten wollen: So hat man do¡ Seine Ho¡-Für‰l. Dur¡l. alsobald/ na¡dem man/ so viel alda mügli¡/ die Wunde mit dienli¡en Arzneyen versehen/ umb de‰o be‹er gepflegt/ und von den tumulteusen Krieg#-operationen an der nötigen Ruhe ni¡t gehindert zu werden/ au# dem Käyserl. Lager hinweg und na¡ Speyer gebra¡t: Woselb‰ so fort die bey ›¡ gehabte Medici und Chirurgi allen mügli¡en Fleiß angewant/ und weil man primam tabulam cranii gesplittert gefunden/ au# denen copiosis symptomatibus aber gar ni¡t judiciren können ob selbige fractura au¡ secundam tabulam betro[en/ nur beda¡t gewesen/ inde‹en dur¡ Aderla‹en | und andre diensame Mittel/ die gewaltsame zudringung de# Geblüth# na¡ dem bes¡ädigten Theil de# Haupt#/ oder der Leber und Lunge/ abzuwenden/ um also denen alda in# gemein bey sol¡em Zu‰and besorgli¡en abscessen und Ges¡würen vorzukommen/ und im übrigen gan” gute Hofnung zu völliger restituirung gehabt/ wie e# ›¡ au¡ Augens¡einli¡ mit Seiner Ho¡-Für‰l. Dur¡l. zur Be‹erung anges¡i¿t. [...] Jndem also sowol Sr. Ho¡-Für‰l. Dur¡l. Gei‰li¡e Beruhigung al# leibli¡e Genesung in erwüns¡tem Zu‰ande zu seyn ges¡ienen/ hat ›¡ eine unverho]e Enderung in dieser Le”tern herfür gethan und eräuget: Jndem ex pleonexia humorum invasis contentorum ein gefährli¡# Fieber mit ‰etigem und ‰ar¿em S¡wi”en ent‰anden/ so au# innerlli¡er inflammation continuir- und Tägli¡ angehalten; Daher endli¡ da# extremum ergri[en/ und die Hirns¡ale eröfnet werden mü‹en/ da man denn laminam secundam cranii glei¡fal# gesplittert/ und ezli¡e Spi”lein davon der so genanten piae matri so au¡ in etwa# eingeri‹en/ eingedrü¿t gefunden/ die man mit gro‹er Mühe herau# genommen/ und dahero verho[t/ e# würde die Natur/ na¡dem Sie von dieser s¡weren und ungewönli¡en La‰ erledigt/ wieder zukehren/ und gewüns¡te Be‹erung verleihen. E# i‰ aber über Verho[en erfolgt/ daß da# Fieber hergegen je länger je mehr zugenommen/ so daß/ al# am 20‰en Augusti, Se: Ho¡-Für‰l. Dur¡l. von wolgemeldtem Pastore wieder besu¡t/ und Jhro zugeredet worden/ Sie ›¡ sehr über zunehmende S¡mer”en de# Leibe# beklaget/ jedo¡ denen darauf angeführten Tro‰-Reden und Sprü¡en gläubigen Beyfal jede#mal gegeben/ und auf Befragung/ ob au¡ Se: Ho¡-Für‰l. Dur¡l. glaubten/ daß Sie GOtt glei¡wol mitten unter diesen S¡mer”en lieb hätte/ und | ni¡t# de‰o weniger Jhr gnädiger GOtt und Vater sey: Darauf gan” freudig geantwortet: O freili¡! da# glaube i¡/ son‰ würde e# s¡le¡t mit mir seyn! und haben Sie zwar na¡ angehörtem Gebet/ dem Sie jede# mahl# andä¡tigli¡ einge‰immet/ dur¡ Götli¡e Verleihung gegen Abend keine sonderli¡en S¡mer”en entfunden/ al# die ›¡ alle verlohrn gehabt: E# hat aber leider! sol¡e Be‹erung keinen Be‰and gewonnen/ sondern haben ›¡ Se. Ho¡Für‰l. Dur¡l. glei¡ de# andern Tage#/ al# am 21ten Augusti in einer gefährli¡en Abwe¡#lung befunden/ und sehr über Her”en#-Ang‰ und Engbrü‰igkeit geklagt: Da man zwar alle# in Mens¡li¡em Vermögen ge‰andene angewendet/ um die gro‹e S¡mer”en der Bru‰ zu lindern und hinweg zunehmen/ aber alle# ohne

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Fru¡t: Und i‰ hiebey/ zu diese# ho¡seeligen Prinzen ewigen Na¡ruhm zumelden/ daß unter allen diesen s¡weren Zufällen/ und denen mit s¡mer”li¡en Wehetagen an‰ellenden operationibus Chirurgicis Se. Ho¡Für‰l. Dur¡l. niemal# da# gering‰e Wort/ so einige# Zei¡en einer Ungedult oder ungehorsamen Murren# wider die gnädige Verordnung Gotte# anzeigen können/ herau# ge‰o‹en: Sondern Sie haben/ wenn je zuweilen die natürli¡e Entndligkeit etwa# zu s¡arf in Sie gese”t/ bloß diese Worte/ O mein GOtt! O Jesu#! mit bewegli¡er Stimme vorgebra¡t/ und dahero dem Herrn Pastori o]er# Anleitung gegeben/ Sie in dieser Chri‰li¡en und großmühtigen Gedult zu ‰är¿en/ und da# Exempel de# leidenden und gedultigen JEsu zur be‰ändigen Na¡folge vorzu‰ellen. | Am 22‰en Augu‰i haben sol¡e unerträgli¡e S¡mer”en je mehr und mehr zugenommen/ [...]. GOtt dem Allmä¡tigen hat aber gefallen Dero Zeitli¡e so gedultig-erlittene gro‹e S¡mer”en gnädig mit ewiger Freud-genie‹ung abzuwe¡slen/ und deßwegen diesen S¡la[ in einen san[ten und seeligen Abs¡ied zuverwandeln. Ge‰alt denn etwan über eine Viertel Stunde herna¡ unter dem Gebett und Zuru[en der Um‰ehenden Jhre Für‰li¡e Seele da# Ende Jhre# Glauben# errei¡t/ und zu Gotte# Ruhe seeligli¡ eingenommen worden/ na¡ dem Sie in dieser zergängli¡en Welt Jhr Ruhmwürdige# Leben ni¡t höher al# auf 19. Jahr weniger 2. Tage volführet. S. auch Theatrum Europaeum. Bd. 11 (1682), Sp. 856a. Der Tod des Prinzen ist der Hauptgegenstand von C. R. von Greiffenbergs Brief Nr. 131 an Birken vom 23.9.1676 nc (WuK. Bd. 12, S. 284f., 775777). Birken war am 2.9.1676 durch Herzog Anton Ulrichs Sekretär informiert worden (II.340; PBlO.B.2.1.10, 147(12)v): "79 Literae von Herrn Flemmern, mit den leidigen Beri¡t von de# dur¡leu¡tigen Wolfenbütteler Prinzen Tode#fall den 22 Augu‰." Die Jahresangabe 1676 rechts oben neben der Gedichtnummer in der Sammlung bezieht sich auf den Anlaß des Epicediums, denn verfaßt hat Birken das Gedicht erst 1677. Zum 10.3.1677 ist im Tagebuch die Übersendung nach Wolfenbüttel festgehalten (II.376; PBlO.B.2.1.2, 164(13)r): "25 S¡reiben an Herrn Flemmern, samt dem Epicedio de# Prinzen." Es wird unmittelbar vor der Übersendung entstanden sein. Bestimmt war es für die Nachrufschrift für den Prinzen von Brandanus Daetrius, die – wie auch aus dem Titel hervorgeht – erst 1677 gedruckt worden ist: Himlis¡e Ho¡zeit-Freude | und Ehren-S¡mu¿ | Einer Gläubigen mit Gott verlobten | Seele/ | Au# der freudigen Bekäntniß und Lob-Rede | der Chri‰li¡en Kir¡en | Beym Propheten Jesaia cap. LXI, v. 10. | J¡ freue mi¡ im HErrn/ und meine Seele i‰ fröli¡ in meinem | GOtt; Denn Er hat mi¡ angezogen mit Kleidern de# Heyl#/ und | mit dem Ro¿ der Gere¡tigkeit bekleidet: Wie ein Bräutigam mit | Prie‰erli¡em S¡mu¿ gezieret/ und wie eine Braut in ihrem Ge-|s¡meide bärdet. Al# | Der Weyland Dur¡läu¡tig‰er Für‰ und Herr/ | Herr | Augu‰ Friedri¡/ | Herzog zu Brauns¡weig und Lü-|neburg/ etc. | Bey Dero Käyserl. Maje‰. Armee ho¡be‰alter | Obri‰er zu Fuß/ | Jn sothanem hohen Beruf vor der Ve‰ung Philip#-Burg den IX. | Augusti von einer am Hinter-Haupt empfangenen Kugel-Wunde/ den XXII‰en | selbigen Monat# in der Freyen Rei¡#-Stadt Speyer/ na¡ Chri‰ Für‰li¡er | Ans¡i¿ung und Vorbereitung mit freudigem seinem Erlöser und See-|len-Bräutigam Christo Jesu ergebenem Her”en/ san]seelig‰ | ents¡la[en und vers¡ieden/ und de‹en entseelter Für‰l. | Lei¡nam

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na¡gehend# den VI. Octobris abge-|wi¡enen 1676ten Jahr#/ in da# Für‰l. | Erb-Begräbni# zu Wolfenbüttel | mit Für‰li¡en Ceremo-|nien beygese”et | worden/ | Bey hoher Leidtragenden und Vol¿rei¡er algemeinen | Traur-Versamlung | Jn einem Chri‰li¡en Lei¡-Sermon erkläret und vorgetragen | Von | BRANDANO DAETRIO, S. Th. D. | Für‰l. Br. Lüneb. Ober-Hof Prediger daselb‰en/ und Abten | de# Clo‰er# Riddag#hausen. | Wolfenbüttel/ Bey dem Für‰l. Hof-Bu¡dr. Paul Wei‹en. (S. Stauffer, 2007, S. 928-930.) Das Gedicht Nr. 147 findet sich dort in einem unpaginierten Anhang mit Nachrufgedichten nach dem Personalia-Teil, der ein eigenes Titelblatt hat, bei dem aber die Blattzählung der Leichpredigt und des Personalia-Teils fortgeführt wird: Traur- und Ehr-Gedä¡tnü# | Wel¡e# | Dem Weyland Dur¡läu¡tig‰en Für‰en | und Herrn/ Herrn | Augu‰ Frideri¡en/ | Herzogen zu Braunsweig | und Lüneburg/ etc. | Bey Dero Käyserl. Maye‰. Armèe ho¡be‰al-|ten Obri‰en zu Fuß. | Zu Bezeugung le”ter S¡uldigkeit aufgeri¡tet | Von vers¡iedenen | De# Ho¡Für‰l. Hause# Braunsweig | und Lüneburg | Treu-affectionirten und | unterthänig‰ getreuen Dienern. Das Gedicht Nr. 147 steht dort auf Bl. [Rr 2]v-[Ss 2]r als achter römisch gezählter Bestandteil und trägt folgende Überschrift: VIII. | Elegie. Die Unterschriftgruppe lautet: "Also trö‰ete | Die Selb‰-untrö‰bare | und no¡ mit einem ver‰ummenden Waisen-Reim | ›¡/ dur¡ den | Niedergang ihrer aufgehenden Sonne | verwai‰bezeugende/ Muse | Sigmund# von Birken." Sie erklärt das Fehlen eines Verses nach Vers 88 im Gedicht (v. 90 hat keine Reimentsprechung) als Ausdruck der verstörten Trauer des Verfassers. Das Gedicht ist – sicher in Wolfenbüttel, wohl von Flemmer – für den Druck redaktionell relativ stark überarbeitet worden. Den Vers 72 hat man dort entweder nicht lesen können, oder er war in der überschickten Vorlage vergessen worden. Statt des Verses hat man deshalb am Ende von v. 71 und in der ganzen darunterliegenden Zeile Punkte gedruckt, als Hinweis darauf, daß ein Vers fehlt. Trotzdem hat man dann aber versucht den Wechsel von einer zweisilbigen auf eine einsilbige Kadenz beizubehalten, so daß v. 73 (die gepunktete Versauslassung mitgezählt) des Druckes eine zweisilbige Kadenz hat. Dafür ist der zweite Teil von v. 74 des Manuskripts gegen den zweiten Teil von v. 73 ausgetauscht worden. Entsprechend ist bei allen folgenden Versen verfahren worden, was auch einige Formulierungsänderungen notwendig machte. Deshalb hat sich auch die Folge der eingezogenen Verse geändert. Erst die letzten drei Verse konnten wegen des fehlenden letzten Verses 88 (s. o.) wieder wie in der Vorlage angeordnet werden. Das Gedicht hat durch diese Umstellungen im Druck, die allenfalls sinnvoll gewesen wären, wenn das Fehlen von v. 72 nicht gekennzeichnet worden wäre, etwas an Stringenz verloren. Da es zu unübersichtlich wäre, diese Abweichungen einzeln aufzuführen, werden am Ende der Mitteilung der Druckabweichungen die Verse des Druckes nach dem als gepunktete Linie wiedergegebenen v. 72 vollständig mitgeteilt. Abgesehen von typographischen Hervorhebungen sowie von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist der Druck sonst folgende Abweichungen auf: T1-T7] S. o. – 3 nit] ni¡t – 4 klimmet] glimmet – 24 ihn] Jhm – 25 den] dem – 28f.] Der Holden Art/ die jederman mu‰ lieben/ | Hegt man¡e# Herz anno¡ ein' Ehren-Seul. – 36 ergözte] erge”te – 44 Felde] Feld mir – 51 E# ~ Rit-

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ter-Blum:] Er og dahin/ die Edle s¡öne Blum: – 61 ni¡t] nit – 68 dem] Den – 72 und ~ die Häyne.] stattdessen Punkte (s. o.) – 73-91] Selene s¡weig! Ein s¡öner Todt in Wa[en Der Helden ziert/ ein Glori-voller Todt/ Da man au¡ wolt den Feind de# Rei¡e# ‰ra[en/ Ein Fall im Feld/ füllt hier da# Sterb-Gebot. Bellerofon (dem Zweiten i‰# gelungen/ Dem Er‰en ni¡t) og an den SternenKrei#. Dianen Er/ die dorthin vorgedrungen Und ni¡t vorläng‰/ ›¡ zugesellet weiß. Au¡ dieser Prinz zum Sterben war gebohren/ Zum Sternen-Ritt/ wie seiner Brüder Vier. Wer weiß/ ›e geht in# Chao# bald verlohren/ Wer weiß wie lang no¡ währt die Erde hier? HErr bLeIb beI Vn#! Dann e# VVILL AbenD VVerDen: So ni¡t umson‰/ die n䡉e Jahrzahl ru]. Der ni¡t erlebt die le”te Erd-bes¡werden/ Wie glü¿li¡ geht ein Leib je”t in die Klu[t. GOtt ra[t vor-weg die Seelen/ die er liebet. So trö‰et dann da# Leid mit dieser Freud: Man s¡i¿t Gott zu/ wa# man dem Grabe giebet. (Die Chronogramm-Buchstaben in v. 85 des Druckes haben wir der Deutlichkeit halber anders als im Druck fett hervorgehoben.) –. Zum 20.9.1677 hat Birken im Tagebuch den Empfang einer Sendung aus Wolfenbüttel festgehalten (II.421; PBlO.B.2.1.2, 189(38)r): "102 von Herrn Flemmern, samt den Für‰li¡en und Schottelij Lei¡Sa¡en." Neben der Nachrufschrift für Justus Georg Schottelius, zu der Birken ein Epicedium beigetragen hatte (s. Text Nr. 30 des Birken-Schottelius-Briefwechsels (WuK. Bd. 9, S. 136138, 809-811)), wird mit dieser Sendung auch die inzwischen gedruckte Nachrufschrift für den Prinzen August Friedrich zu Birken gelangt sein. T3 Friederi¡-Augu‰en#] Wie in der Überschrift des Gedichts Nr. 139 ist die Reihung der Vornamen des Prinzen falsch. – 3 Claros] S. zu Gedicht Nr. 22, v. 20. – 4 zu den glimmern] Gemeint sind die Sterne. – 9-12 Bellerofon ~ zu enden] Zur Bellerofon- und Pegasus-Sage, aus der im Verlauf des Gedichtes verschiedene Motive verwendet werden, s. zu Gedicht 19, v. 1; zur Hippokrene ("Hufe-Brunn") s. zu Gedicht Nr. 37, v. 61. – 13 Helicon] Der Wohnsitz der Musen. – 18 dieß Flora-Kind] Zur Bezeichnung der Mutter des verstorbenen Prinzen als Flora s. zu Gedicht Nr. 43, v. 4. – 19f. Mit ihme hat ~ aufgeführet.] Der Prinz August Friedrich galt als besonders stattlich, intelligent und wohlgeartet. – 21f. Er hat zu-

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glei¡ ~ Python#-bogen.] Es wird hervorgehoben, daß der Prinz sich auf beiden Feldern dessen, was Apoll vertrat, hervorgehoben hatte: mit seiner Neigung zu den Künsten und schönen Wissenschaften (Lyra) und seiner Freude am Militärischen (Apoll hatte mit seinem Bogen den Drachen Python getötet; s. Ovid, Metamorphosen 1, v. 438-444; Der kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 1280). – 23f. die o] vor ihm ~ Wa[en Spiel gewogen:] Offenbar hatte sich der Prinz schon früh für eine militärische Karriere begeistert, die er ja dann auch eingeschlagen hat. – 25-27 do¡ gab er au¡ ~ Art der Latier.] Birken hatte im August 1669 einen lateinischen Brief des damals elfjährigen Prinzen erhalten, der sich in seinem Archiv nicht erhalten hat. Von Birkens Antwort, die am 24.8.1669, dem zwölften Geburtstag des Prinzen verfaßt worden war, gibt es eine – wohl vollständige – Protokollabschrift: Text Nr. 212 der Sammlung BETULETUM (WuK. Bd. 4, S. 206f., 1033-1036). – 28f. Wie hat er dort ~ Jrmenseul] Diese Verse bestätigen, daß der Prinz 1670 an der Aufführung der Jrmenseul in der Rolle des Jacinthus mitgewirkt hat; s. zu Gedicht Nr. 130. Im Druck ist diese Mitwirkung durch allgemeinere Formulierungen unkenntlich gemacht worden. – 31f. für ihn gehört die Hydren-Keul ~ diesen tritten.] Die Tötung der Hydra war die zweite Aufgabe des Herkules; s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 1049-1052; Sp. 1259f. – 33 Er zog hinau#: zu Lernen frembde Wiz] Zum Studienaufenthalt des Prinzen in Straßburg und seiner Kavalierstour s. zu Gedicht Nr. 139. – 34f. den Engel man ~ mit treuem Wuns¡.] Verweis auf Gedicht Nr. 139, speziell auf Birken Reisewunsch v. 89-96. – 35 Jhn s¡ü”te dieser Siz.] Verweis auf die in ihrem gesamten Verlauf erfolgreiche Reise des Prinzen, mit besonderer Bezugnahme auf Text Nr. 139, v. 9496. – 38 Wie hat ihn dort Parthenope geehret!] Parthenope ist der Name einer Sirene, der bereits früh als dichterische Bezeichnung für Neapel verwendet worden ist; s. Der kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 532. Der Prinz hatte während seiner Kavalierstour auch diese Stadt besucht, wo er anscheinend besonders ehrenvoll empfangen worden war; s. die entsprechende Passage in der zu Gedicht Nr. 139 zitierten Schilderung der Kavalierstour aus dem Personalia-Teil der Nachrufschrift. – 41-44 Al# er zulezt ~ helfen ‰ü”en.] Während seines Wien-Aufenthalts im Rahmen der Kavalierstour war der Prinz vom Kaiser empfangen worden und hatte den Befehl über ein Regiment erhalten; s. zu Gedicht Nr. 139. – 42 die Lewen-Glut ~ blizen] Einer der berühmtesten Vorfahren des Prinzen war Herzog Heinrich der Löwe, der der Stadt Braunschweig ihr Wahrzeichen, den berühmten Bronzelöwen, stiftete; s. zu Gedicht Nr. 132, v. 70. Das Wappen des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg zeigt zwei goldene, schreitende Löwen übereinander (Braunschweig) sowie einen aufrechtstehenden blauen Löwen mit roter Zunge auf einem mit roten Herzen bestreuten Schild (Lüneburg). – 45-53 Nun sahe ›¡ ~ gesendet hat.] Die kurze militärische Karriere des Prinzen wird hier mit der Bellerophon-Sage (s. zu v. 9-12) analogisiert. Bellerophon hatte als Reiter des geflügelten Rosses Pegasus ein Ungeheuer, die Chimära, besiegt, das hier mit der französischen Armee gleichgesetzt wird. – 48 wann die Chymär der Franzen ligt be‰ritten] In den damals andauernden Holländischen Krieg (1672-1678) war seit 1673 auch das Reich involviert. Er endete mit den Friedensverträgen von Nimwegen 1678/79. – 49 ein Hippocren', ein ganzer

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Strom von Ruhm] S. zu v. 9-12. Das Motiv dieser Quelle zielt hier nicht wie sonst bei Birken auf die dichterische Inspiration, sondern, wie die nachgestellte Erläuterung zeigt, auf den – allerdings dichterisch gestalteten – militärischen Ruhm. – 54 den Prötu#-Brief, die s¡eele Fata s¡rieben] Fata sind Schicksalsgöttinnen; s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 520f. Proitos war der König von Argos oder Tiryns, der Bellerophon nach dessen Verbannung aus Korinth aufnahm. Nachdem die Ehefrau des Königs Bellerophon fälschlich beschuldigt hatte, sie geschändet zu haben, sendete Proitos diesen zu seinem Schwiegervater König Iobates mit einem verschlossenen Brief, in dem Proitos Iobates aufforderte, Bellerophon zu töten. Iobates schickte darauf Bellerophon auf die vermeintlich tödliche Mission, die Chimära zu bekämpfen. S. Der kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 1158; Tripp, 2001, S. 127-129. – 57f. Veru¡te Fau‰! ~ gebra¡t auf Erden.] Die Donnerkeile Jupiters stehen hier als Bild für Feuerwaffen. – 62 Andromeda sah Hectorn ~ mit Augeninker-gruß.] Zu Hektor, dem legendären trojanischen Helden der Ilias, der von Achill erschlagen wurde, s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 987f. Seine Frau war Andromache; zu ihr s. ebd. Bd. 1 (1964), Sp. 348. – 64f. Marcellu# ligt ~ in Ohnma¡t fällt.] Marcus Claudius Marcellus (42-23 v. Chr.; zu ihm s. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 1214) war der Neffe und Schwiegersohn Kaiser Augustus'; seine Mutter war Octavia, die Schwester des Kaisers. Vergil widmet Marcellus im 6. Buch der Aeneis (v. 860-886) einen ausführlichen Nachruf. – 65-68 wie klagt Cytheree ~ zu hizig ‰reite.] Adonis war der Geliebte der Aphrodite / Venus, die Birken hier unter ihrem von ihrem Geburtsort abgeleiteten Beinamen 'Cytherea' auftreten läßt. Er wurde von einem Eber getötet. S. Ovid, Metamorphosen 10, v. 710-739; Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 70f.; Tripp, 2001, S. 15. – 67f. i¡ warnte ja ~ hizig ‰reite.] Wörtliche Rede der Göttin Aphrodite / Venus; s. Ovid, a. a. O., v. 705-707. – 69-72 Mi¡ dünkt ~ Klag die Häyne.] Nicht mehr Rede der Aphrodite, sondern jetzt des IchSprechers des Gedichtes, den der Leser mit Birken gleichsetzen kann. Bei der hier eingeführten Nymphe handelt es sich um die mythische Personifikation Lüneburgs (s. v. 73) bzw. der Heimat des Prinzen. – 73-76 Selene, s¡weig! ~ ‰ra[en.] Direkte Anrede das Sprechers an die klagende Nymphe, die hier den Namen der Mondgöttin Selene erhält und so als Personifikation Lüneburgs bzw. des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg kenntlich wird. Birken paraphrasiert Brief Nr. 131, Z. 5-7, des BirkenGreiffenberg-Briefwechsels (WuK. Bd. 12, S. 284f.). – 77f. Bellerofon og ~ i‰# gelungen.] Der 'erste' Bellerophon, also der der griechischen Sage, war bei dem Versuch auf den Olymp, also in den Götterhimmel, zu fliegen, abgestürzt und hat den Rest seines Lebens als Krüppel verbringen müssen. Der 'zweite' Bellerophon, der verstorbene Prinz, hat dagegen den Sternenhimmel erreicht, der hier für das christliche Jenseits steht, wie die folgenden Verse zeigen. – 79f. Dianen ~ voran-gedrungen.] Gemeint ist die 1671 verstorbene Tante des Prinzen; s. zu Gedicht Nr. 138. – 81f. Au¡ dieser Prinz ~ zum Sterben war gebohren.] Gemeint sind diese vier zuvor verstorbene Brüder des Prinzen: Leopold August (16611662), August Heinrich (1663-1664), August Karl (geb. und gest. 1664) und August Franz (16651666). – 83f. Wer weiß ~ Chao# gehn verlohren.] Birken lebte wie viele seiner Zeitgenossen in der Erwar-

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tung des nahen Weltendes und des Jüngsten Tages. – 85f. Und ni¡t umbson‰ ~ AbenD VVerDen.] Das Chronogramm ergibt die Jahreszahl 1678. Ein weiterer Beleg dafür, daß das Gedicht erst 1677 entstanden ist. – 90 So trö‰et dann da# Leid, mit dieser Freud:] Dieser Vers hat keine Reimentsprechung; sie hätte nach v. 88 stehen müssen. Im Druck wird für das Fehlen eine Erklärung in der Unterschriftgruppe gegeben; s. o.

Text 148: Unter der Dur¡leu¡tigen Diana Bildni#. 163r T2 Dur¡leu¡tigen] Dur¡l und etc.-Kürzel mit Punkt – 2 und] u. – 4 Himmel] Him‾ el Das chronologisch nicht korrekt in die Sammlung eingetragene Epigramm Nr. 148 ist durch die Jahresangabe neben der Überschrift dem Jahr 1674 zugeordnet. Es ist für das Kupferstichportrait der Ende 1671 verstorbenen Herzogin Sibylla Ursula von Holstein-Glücksburg, der Schwester Herzog Anton Ulrichs, angefertigt worden, das ihrem 1674 erschienenem Andachtswerk vorgebunden ist: Himmlis¡e# Kleeblat | oder | Betra¡tungen | Der Allerhö¡‰heiligsten | DreyEinigen | Gottheit: | Von | Einer nunmehr Ho¡Seelig‰en | Ho¡Für‰li¡en Person | hinterla‹en. | Zum Dru¿ verlegt | in Nürnberg | Dur¡ Johann Ho[mann/ Kun‰- und Bu¡händl. | ANNO CHRISTI M DC LXXIV. Nach dem Tod der Herzogin hat ihr Bruder die Publikation dieses Andachtswerkes veranlaßt und Birken mit der Redaktion und Druckbetreuung beauftragt. Birken hat auch mehrere Gedichtbeiträge dazu verfaßt. Außerdem ist sein Kondolenzbrief an Herzog Anton Ulrich vom 6.1.1672 am Ende des Buches abgedruckt worden (s. zu Gedicht Nr. 138). Zum Andachtswerk s. Stauffer, 2007, S. 881-884. Das Kupferstichportrait der Herzogin steht noch vor dem Titelkupfer; s. Stauffer, 2007, S. 885. Es ist von Jacob Sandrart gestochen worden, wie die Stecherangabe rechts unterhalb des Portraits anzeigt: "JSandrart sculpsit." Eine Angabe zum Maler fehlt. Ebenso fehlt eine Verfasserangabe zum Epigramm; es hat im Druck weder Überschrift noch Unterschriftgruppe. Abgesehen von typographischen Hervorhebungen sowie von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist der Druck nur eine Abweichung auf: 4 glänzt] blinkt –. Da Birkens Tagebuch für das Jahr 1674 fehlt, kann das genaue Entstehungsdatum des Epigramms nicht ermittelt werden. Stauffer, 2007, S. 884, weist nach, daß das Andachtswerk vor dem 24.10.1674 gedruckt vorgelegen haben muß. Das Portrait mit dem Epigramm wird auch mitgeteilt bei Paas, 1994 (Contin.), S. 35, Nr. 304. T2 Diana] Birken hat die verstorbene Herzogin in seinen Gedichten fast immer als Mond- und Jagdgöttin Diana bezeichnet; s. zu Gedicht Nr. 43, v. 5. In v. 3f. wird sie, parallel zur Kontrastierung des ersten Verspaares, dem Mond – Diana / Selene – gegenübergestellt.

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Text 149: Auf der Ho¡wolgebornen Freulin Freulin Ernesta Charlotte Freulin von Stubenberg etc. Ab‰erben. Dichterey-Sachen, S. 39 T1 CXXXXIX] fehlt; Ergänzung nach der Version in der Sammlung Lorbeer-Wälder – T3 Ernesta Charlotte] überwiegend lateinische Schreibung – T3 von] v. – T3 etc.] Kürzel mit Punkt – T3 Ab‰erben] Ab‰ und etc.-Kürzel mit Punkt – T3 Erne‰a ~ Ab‰erben.] unterhalb mittig gestrichen Sonnet – 2 Stimm] 3

Stim‾ (ebenso 4 Grimm – 15 Fromme – 21 kommen – 26 Himmelrei¡) – 10 zu Re¡t man Unre¡t ma¡t] man 4

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Unre¡t ma¡t zu Re¡t – 12 und der] verschmiert – 12 S¡afe] oberhalb eines gestrichenen Wortes – 15 Fromme] oberhalb eines gestrichenen Wortes – 19 und] davor gestrichen Darf man – 23 vorher] vor verschmiert – 29 kleiner] davor ein Wort oder Wortanfang gestrichen – 32 zu.] vor dem Punkt ein Satzzeichen gestrichen – 33-36 du ~ Pra¡t.] vierzeilig quer zur Hauptbeschriftung rechts auf dem Rand gegenüber 16-30; Plazierungsstrich – 35 Ruhe] davor gestrichen S¡la[ – U1 Martii.] Mart. (rechts gegenüber 32) Von den Gedichten Nr. 149, 150, 151 und 152 existieren jeweils zwei handschriftliche Fassungen: jeweils eine von Birkens Schreiber in die Sammlung Lorbeer-Wälder eingetragene und eine von Birkens Hand in dem Arbeitsbuch Di¡terey-Sa¡en. Aufgrund der vielen Fehlleistungen des Schreibers geben wir bei diesen vier Gedichten nicht die Fassung der Sammlung Lorbeer-Wälder, sondern die von Birken selbst stammende aus dem Arbeitsbuch wieder. Das Gedicht ist im Arbeitsbuch senkrecht durchstrichen und durch das oben auf der Seite als Kolumnentitel angebrachte, vom Text durch einen waagerechten Strich abgegrenzte Wort "Lorbeerhayn." der Sammlung Lorbeer-Wälder zugewiesen. Abgesehen von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion finden sich in der vom Schreiber eingetragenen Fassung des Gedichts Nr. 149, die in der Sammlung auf 163r/v steht, folgende Abweichungen: 32 flog‰] folg‰ – 36 neuer] neuen – U1 16 Martii.] fehlt –. Das Gedicht Nr. 149 ist ein Epicedion für die am 5.2.1678 in Regensburg jung verstorbene Ernesta Charlotte von Stubenberg (1666-1678), einer Tochter Georg Augustin von Stubenbergs (zu ihm s. zu Gedichte Nr. 42; die Gedichte Nr. 57-62 gelten der Hochzeit mit seiner zweiten Ehefrau, der Mutter des verstorbenen Mädchens). Die Abfassung des Gedichts hat Birken im Tagebuch zum 16.3.1678 festgehalten (II.446; PBlO.B.2.1.2, 203(52)v): "Epicedion Stubenbergicae Virginis." Das Datum entspricht der Angabe, die Birken im Arbeitsbuch unterhalb des Gedichts angebracht hat. Gedruckt worden ist das Gedicht im Epicedien-Anhang der folgenden Nachrufschrift: ΤΕΚΝΟΘΥΣΙΑ | Jephtae θεομισής. | Christianorum θεοσεβής. | Die Kinder-Opferung | de# Jephtä i‰ ein Heidenthum/ | der Chri‰en aber Heiligthum. | Jn einer Lei¡-Predig | Der Ho¡wohlgebornen Fräulein/ Fräulein | Erne‰a CHARLOTTE | Herrin und Fräulein zu Stubenberg. | De# Ho¡wohlgebornen Herrn/ | Herrn Georg Augustin | Herrn zu Stubenberg/ auf Wurmberg/ | Eben#feld/ St. Johann#/ Hau#ampa¡er/ Gle¡ | und Halbenrein etc. Obri‰en Erbs¡en¿en | in Steyer: | Wie au¡ der Ho¡gebornen Grän und Frauen/ | Frauen LOUYSE | Frauen zu Stubenberg/ gebornen Wild-Grän zu Dhaun | und Kirrburg/ Rheingrän zum Stein/ Grän zu | Salm/ Frauen zu Vin‰ingen/ etc. | Her”geliebte‰en Fräulein To¡ter/ | Zu St. Bartholomaei in der

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Apparate und Kommentare

Nürnberg. Vor‰adt und Mar¿t Wehrd/ | E den 20. Febr. 1678. al# die Lei¡e 8. Tage vorher daselb‰ | war beygese”et worden/ vorge‰ellt von | M. CHRISTIANO Es¡enba¡/ Pfarrern daselb‰. | Regen#purg/ Gedru¿t bey Augu‰o Han¿wi”en/ Anno 1678. (S. Stauffer, 2007, S. 987f.) Der Verfasser der Leichpredigt, Christian Eschenbach (1618-1690; zu ihm s. Simon, 1965, S. 56f., Nr. 295), hatte bereits 1669 eine Leichpredigt für Georg Wilhelm von Stubenberg, den ebenfalls jung gestorbenen Bruder der Verstorbenen, gehalten; s. zu Textgruppe Nr. 121. Der Epicedienanhang findet sich auf [Diij]r-[Giv]r und hat ein eigenes Titelblatt: Unverwel¿li¡e | Leid-Cypre‹en | bey ansehli¡er Beerdigung | Der Ho¡wolgebornen Fräulein/ | Fräulein | ERNESTAE CHARLOTTE | Herrin und Fräulein zu Stubenberg/ | De# | Ho¡wolgebornen Herrn/ | Herrn Georg Augu‰in | Herrn# zu Stubenberg/ au[ Wurmberg/ Eben#feld/ | St. Johanne#/ Hau#ampa¡er/ Gle¡/ und | Halbenrein/ etc. | Obri‰en Erbs¡en¿en# in Steyer/ | auß anderer Ehe her”geliebten einigen | Fräulein To¡ter/ | mit dem Thränen-Bad vieler guten Freund/ so wol hohen al# nidern | Stande#/ in Regen#purg und anderwert#/ be-|regnet und bego‹en/ also daß derer hoher Ehren-|Ruhm immer grün und unverwel¿li¡/ hier und | in der Sternen-Stuben sein und | bleiben muß. | Regen#purg gedru¿t bey Augu‰o Han¿wi”en. Birkens Gedicht steht als vierter römisch gezählter Bestandteil auf [Eij]r/v. Es trägt die Unterschrift: "Sigmund von Bir¿en." Der erste Buchstabe des ersten Verses ist größer als Schmuckinitiale ausgeführt, so daß v. 3 etwas eingerückt steht (v. 2 ist wie jeder Vers mit gerader Zahl ohnehin weiter eingezogen). Abgesehen von typographischen Hervorhebungen sowie von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist der Druck folgende Abweichungen auf: T1-T3] IV. – 21 Drum wird bald] Nun! bald wird – 25 junge] liebe – 33 ward‰] war‰ – 36 in neuer] im neuen – U1 16 Martii.] fehlt 1-20 J‰ no¡ ferner ~ sol¡en Spott?] Birken charakterisiert seine Gegenwart in Analogie zu den Darstellungen der Zeit vor der Wiederkehr Jesu zum Jüngsten Gericht in den synoptischen Evangelien: Mt 24.3-30; Mk 13.3-27; Lk 21.7-28. – 7 grolze] 'rülpse, brülle, grolle'. S. Grimmsches Wörterbuch Bd. 4, Teil 1, Abteilung 6 (1935), Sp. 441f. – 20 Leidt ein Mens¡ au¡ sol¡en Spott?] Gemeint ist, daß sich kaum irgendein Mensch finden ließe, der so etwas einfach hinnehmen würde, weshalb Gott es sich erst recht nicht gefallen lassen wird. – 25f. Diese seit ihr ~ Euer i‰ da# Himmelrei¡] Vgl. Mt 18.3. – 27f. die erwa¡sen, werden Rinder ~ Cocytus Tei¡.] Gemeint ist: Die Erwachsenen werden – im geistlich-religiösen Sinne – dumm wie Rinder und laufen in ihren Untergang (gefährden ihr Seelenheil). – 28 Cocytus Tei¡.] Der Cocytus ist im griechischen Mythos ein Fluß der Unterwelt, an dem die Toten wehklagen; s. Der kleine Pauly. Bd. 3 (1969), Sp. 270; Tripp, 2001, S. 294. – 30 so ein Engel bi‰ au¡ du] Ab hier wird das verstorbene Mädchen direkt angeredet. – 33f. du ward‰ in die Sternen-Stube ~ Gotte#-Berg gebra¡t.] Spiel mit dem Familiennamen (Stubenberg) der Verstorbenen. – 36 dort in neuer Salem#-Pra¡t] Gemeint ist die Pracht des himmlischen Jerusalems.

Gedicht 150, 1678

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Text 150: Auf Herrn Marggrafen Chri‰ian Ern‰# zu Brandenburg-Culmba¡ Ho¡Für‰li¡en 35 Geburt#Tag. Dichterey-Sachen, S. 49-[52] T1 CL.] fehlt; Ergänzung nach der Version in der Sammlung Lorbeer-Wälder – T3 Herrn] H. – T3 Marggrafen] Mgr. – T3 Culmba¡] Culmb und etc.-Kürzel mit Punkt – T3 35] oberhalb der Zeile – 7 dein] davor drei oder vier Wörter gestrichen – 8 zeig] durch Streichung aus zeige – 8 ein] durch Streichung aus dein – 10 dein] danach oberhalb der Zeile eine Streichung – 11 da] durch Streichung aus da# – 13 dort] danach ein Wort gestrichen – 13 bald] l nachträglich verdeutlicht – 14 mu‰] davor ein Wort gestrichen – 14 Lehrer] danach ein Wort und ein Komma gestrichen – 17 du,] danach ein Wort und ein Komma danach gestrichen – 17 breite] oberhalb der Zeile – 18 kuts¡e‰] danach Komma gestrichen – 22 gei‹en] ei von durchgeschlagener Tinte überlagert – 23 de# ~ kü‹en:] darunter eine Zeile gestrichen – 29 E#] # aus r überschrieben – 34 de#] # überschrieben – 34 Franzmann#] Franzman‾ # – 34 ‰olzen] danach gestrichen Wa[en – 35 au¡] a verschmiert – 42 belieben:] vor Doppelpunkt ein Satzzeichen gestrichen – 45 ja] danach ein Wort gestrichen – 45 ein] oberhalb von gestrichenem der – 45 Frieden#-bli¿] Bindestrich unterhalb der Zeile – 67 Himmel] Him ‾ el – 69-72 dieser ~ seyn.] rechts auf dem Rand neben vier gestrichenen Zeilen, von denen die erste lautet diß heut unser wüns¡en sey. (die anderen drei Zeilen sind nur teilweise lesbar) – 69 Wuns¡] danach ein Wort gestrichen – 69 au¡] danach ein Wort gestrichen – 69 trefe] fe verschmiert – 71 liegen.] en. verschmiert – U1 Julii.] Jul. Wie bei den Gedichten Nr. 149, 151 und 152 existieren von diesem Gedicht zwei handschriftliche Fassungen (s. zu Gedicht Nr. 149); wir geben die von Birken selbst angefertigte Fassung des Arbeitsbuchs Di¡terey-Sa¡en wieder. Das Gedicht ist im Arbeitsbuch senkrecht durchstrichen und durch die oben auf der Seite als Kolumnentitel angebrachte, vom Text durch einen waagerechten Strich abgegrenzte Wort "Lorbeerhain." der Sammlung Lorbeer-Wälder zugewiesen. Abgesehen von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion finden sich in der vom Schreiber eingetragenen Fassung des Gedichts Nr. 150, die in der Sammlung auf 26r-27r steht, folgende Abweichungen: 61 bekomt] bekent – U1 10 Julii.] fehlt –. Die vom Schreiber angefertigte Fassung weist eine Strophenzählung jeweils vor dem ersten Vers jeder Strophe auf. Birken hat das Gedicht Nr. 150 im Auftrag des Bayreuther Druckers Johann Gebhardt geschrieben, der es unter eigenem Namen gedruckt hat: Der | Ho¡Für‰l. Brandenburgis¡e | Föbu#/ Mar# und Uly‹e#: | al# | Der Dur¡leu¡tig‰e Für‰ und Herr/ | Herr | Chri‰ian Ern‰/ | Marggrav zu Brandenburg/ in Preu‹en/ zu | Magdeburg/ Stettin/ Pommern/ der Ca‹uben und | Wenden/ au¡ in Sle›en zu Cro‹en und Jägerndorf etc. Herzog/ | Burggraf zu Nürnberg/ Für‰ zu Halber‰adt/ Münden und Cammin etc. | Der Römis¡en Kaiserl. Maje‰. und de# H. Rei¡# respectivè | General-Feldmars¡all-Leutenat!/ General-Wa¡t-| mei‰er und Ober‰er zu Pferd; | unser gnädig‰er Lande#Für‰/ | im Begri[ war/ | da# XXXV Geburt- und V Stu[en-Jahr erwüns¡et | anzutretten/ und dabeyneben von neuen in die | Campagne zuverreisen/ | au# unterthänig‰er Devotion | mit tief-getreu‰em Glü¿wuns¡ bejubelt | von | Johann Gebhard | Bu¡dru¿ern zu Bayreut. | A. C. MDCLXXVIII. (Nicht bei Stauffer.) Anlaß für diesen Druck war der nach damaliger Zählung

Apparate und Kommentare

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35., nach heutiger Zählung 34. Geburtstag des Markgrafen Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth. Der Markgraf war am 27.7.1644 geboren worden; s. Brandenburgis¡er ULYSSES, 1668, S. 18. Wie die Datierung unterhalb des Gedichts Nr. 150 im Arbeitsbuch zeigt, hat Birken das Gedicht am 10.7.1678, also gut zwei Wochen vor dem Geburtstag, verfaßt. Das lakonisch geführte Tagebuch des Jahres 1678 weist keine Eintragung auf, die das Gedicht Nr. 150 betrifft. Im Druck ist der erste Buchstabe des ersten Verses als große Schmuckinitiale ausgeführt, so daß die Verse 2-4 der ersten Strophe einegrückt stehen. Es sind nur die jeweils ersten Verse jeder Strophe eingezogen; es gibt keine Strophenzählung. Zu v. 54 gibt es eine siebenzeilige Randanmerkung: "* Clima-|tericus | Quintus | Sereniss. | aetatis hoc | Anno ab-|solvitur." 'Das fünfte klimakterische Jahr Seiner Durchlaucht wird in diesem Jahr abgeschlossen.' Die Zugehörigkeit zum Vers ist durch das Anmerkungszeichen + am Versende markiert. Der Druck weist, abgesehen von typographischen Hervorhebungen sowie von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, gravierende inhaltliche Änderungen gegenüber der handschriftlichen Fassung auf: T1-T4] s. o. die Mitteilung des Titelblatts des Druckes – 6f. Erd heut ~ Purpur-prangen,] Erde auf wird gehen. | Laß di¡ dann in Purpur sehen: – 15 Regirung] Regirung# – 18 dem güldnen] den guldnen – 36 samt] mit – 41 man¡em] man¡en – 42-45 lä‹t er ~ Frieden#-bli¿,] s¡wingt Er no¡ ein‰ auf die Flügel/ | um/ zuwagen einen Flug/ | na¡ de# Siege# Ehren-Hügel. | Un# grü‰ zwar ein FriedenS¡ein/ – 46 Dunklen] Dunkeln – 47-52 Laß ›e do¡ ~ nieder.] soll er aber gänzli¡ funkeln | muß er nur erfo¡ten seyn. || Der so Föbu# vor gewe‰/ | an dem Rhein/ wird da nun wieder | Mar#/ der Kriege#-Fluten Re‰/ | ganz daselb‰ zudru¿en nieder. – 60 neuet] neut – 60 Gemüte] Held-Gemüte – 67 Plag] Klag –. Außerdem gibt es im Druck am Schluß eine zusätzliche Strophe, einen Reisewunsch: Endli¡/ werd au¡ diß gewährt/ wa#/ zum Tro‰ dem Vaterlande/ izt/ mit eingefaltner Hande/ jeder wüns¡et und begehrt: Nemli¡ daß die Reise sey von dem Himmel ho¡beglü¿et/ und der Held/ zuru¿ges¡i¿et/ komm mit Frieden-Freud-Ges¡rey. Die Abweichungen des Druckes gegenüber der handschriftlichen Version resultieren vor allem aus einer veränderten Situation in Bayreuth. Während die handschriftliche Fassung noch davon ausgeht, daß die militärische Karriere des Markgrafen – er war 1676 vom Kaiser zum Generalfeldmarschallleutnant ernannt worden – abgeschlossen sei und er beabsichtige, sich nun vorrangig seinen Pflichten als Landesfürst zu widmen, setzt der Druck die erneute Abreise des Markgrafen zu einem Kriegsschauplatz voraus. Polster, 1935, S. 24, liefert genauere Informationen:

Gedicht 150, 1678

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Eine hohe Auszeichnung und Anerkennung seiner militärischen Fähigkeiten bedeutete es, als ihm nach der tötlichen ! Erkrankung des Reichsfeldmarschalls, Ende 1676, "das völlige Commando" der Reichstruppen anvertraut wurde. Im November kehrte er mit zwei fränkischen, zwei sächsischen und einem kaiserlichen Regiment in die Heimat zurück. Sein kaiserliches Kürassierregiment bezog in seinem eigenen Fürstentum das Winterquartier. 1677 mußte er wegen einer schweren Krankheit, die auf dem Marsche nach Frankfurt ausgebrochen war, in Βayreuth bleiben. Doch machte er Ende Juni den ergebnislosen und aufreibenden Feldzug in die Champagne wieder mit. 1678 bat er um Urlaub vom Kriegsdienst. Doch dann fand man ihn so unentbehrlich beim Heere, daß er von Herzog Karl und Kaiser Leopold wieder einberufen wurde. Der Todessturz seines Erbprinzen Erdmann Philipp rief ihn aber wieder in die Heimat zurück. Der schimpfliche Nymwegener Frieden, oder wohl besser Waffenstillstand, gönnte auch Christian Ernst wieder Zeit sich mehr seiner Landesverwaltung anzunehmen, obwohl schon ein Jahr darauf, 1680, ihn der kaiserliche Gesandte Graf Taff wegen neuer französischer Rüstungen im Elsaß ersuchte "sich nebenst dem ganzen Kreiß in gute Positur zu stellen". Er ordnete im Kreis dann mit Billigung zweier Kreistage, die im März in Würzburg und im November in Bamberg tagten, zwar neue Werbungen an, doch die Gewitterwolken im Westen zerstreuten sich wieder. In der zugehörigen Anmerkung 65 gibt Polster das genaue Datum des erneuten Rückrufs zur Armee im Jahr 1678 an: "Einberufungsordre Kaiser Leopolds vom 3. Juli 1678, St. A. B. Rep. 144 Fasz. 216." Der von Polster genannte Todesfall meint den Tod des Prinzen Erdmann-Philipp (1659-1678), des Sohnes des 1666 verstorbenen Markgrafen Georg Albrecht von Brandenburg-Kulmbach. Er starb am 5.9.1678 infolge eines Reitunfalls; s. Stauffer, 2007, S. 297. Da der erste Sohn des Markgrafen Christian Ernst erst später im Jahr 1678 geboren wurde (s. zu Gedicht Nr. 151), war Erdmann Philipp bis zu seinem Tod nicht nur Erbe der Kulmbacher Linie, sondern auch Thronfolger des Markrafen Christian Ernst, weshalb Polster ihn als dessen 'Erbprinzen' bezeichnet. Birken wird Gebhardt die handschriftliche Version des Gedichts Nr. 150 am 10.7.1678 oder wenig später für den Druck zugesandt haben. Erst danach wird er vom Rückruf des Markgrafen vom 3.7.1678 zur Armee erfahren haben – ob durch Gebhardt oder durch Dritte, läßt sich nicht sagen. Daraufhin wird Birken bei der Korrektur der inzwischen aus Bayreuth zugesandten Druckfahnen die aufgezeigten Änderungen vorgenommen und die zusätzliche Strophe hinzugefügt haben. Diese Änderungen hat er aber nicht in die Fassung des Arbeitsbuchs Di¡terey-Sa¡en eingearbeitet. Birkens Schreiber hat dann die ältere Fassung des Arbeitsbuchs in die Sammlung Lorbeer-Wälder eingetragen. 1f. Föbu#! ‰eige nun empor ~ S¡anzen:] Anrede an den Sonnengott Föbus Apoll bzw. an die Sonne. – 5 dein Bruder-Lie¡t] Gemeint ist Markgraf Christian Ernst, der im Gedicht ebenfalls als Föbus tituliert wird; s. auch oben das Titelblatt des Druckes. – 7 da# der Erd heut aufgegangen] Der Geburtstag des

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Apparate und Kommentare

Markgrafen ist gemeint. – 9-16 Hat ni¡t ~ Staate# Wolge‰alt.] Während seines Studienaufenthalts in Straßburg im Rahmen seiner Kavalierstour hatte der Markgraf im April 1659 eine Rede zum in den Versen 14-16 genannten Thema gehalten. Ein deutsche Übersetzung dieser ursprünglich in Latein gehaltenen Rede ist früh separat veröffentlicht worden, zusammen mit einem Ehrengedicht Birkens: Kun‰-Rede | de# | Dur¡leu¡tig: Ho¡gebornen Für-|‰en und Herrn/ | H. Chri‰ian Ern‰ | Marggrafen# zu Brandenburg/ etc. | von | Re¡ten Für‰li¡en Regir-|Kün‰en | Jn Lateinis¡er Spra¡e gehalten auf | der Hohen S¡ul zu Straßburg/ | den 23. April. Anno 1659. | Bayreuth/ | Gedru¿t bey Johann Gebhardt/ im Jahr | Chri‰i/ 1660. (S. Stauffer, 2007, S. 298-300.) Später ist diese Übersetzung zusammen mit der lateinischen Originalversion in der Neuausgabe des Brandenburgis¡en VLYSSES (1676; s. Stauffer, 2007, S. 677679) mit eigener Seitenzählung angehängt worden: CHRISTIANI ERNESTI | MARCHIONIS BRAN-| DENBURG. ETC. | DE | PRINCIPATUS BENE REGENDI | ARTIBUS | ORATIO, | HABITA | IN | ACADEMIA ARGENTORA-|TENSI | XXI. APR. AN. cIɔ Iɔc LIX. (S. 1-41); Kun‰-Rede | De# | Dur¡leu¡tig‰en Für‰en | und Herrn/ | Herrn | Chri‰ian Ern‰ | Marggrafen# zu Bran-|denburg/ etc. | Von | Für‰li¡en | Wol-Regir-|Kün‰en: | Jn | Lateinis¡er Spra¡e gehalten auf | der Hohen S¡ul zu | Straßburg/ | den 21 April. Anno 1659. (S. 43-94). – 17f. Wie du ~ güldnen Wagen:] Zum Motiv des Wagens des Sonnengottes s. zu Gedicht Nr. 48, v. 12. – 19-25 So hat man¡e# Jahr ~ Fama hat erzehlt.] Seine Kavalierstour hat den Markgrafen u. a. nach Paris und Rom geführt; s. Brandenburgis¡er VLYSSES, 1676, S. 233244 (Paris), S. 276-337 (Rom). – 23 Uly‹e#] Die Benennung des Markgrafen als Ulysses (Odysseus) wird schon im Titel der von Birken verfaßten, 1668 erschienen Reisebeschreibung der Kavalierstour des Markgrafen verwendet: Der Brandenburgis¡e ULYSSES. – 24 wie e# Fama hat erzehlt] Anspielung auf das Werk Der Brandenburgis¡e ULYSSES, 1668; s. zu v. 23. – 27-32 der da# kluge dreymal drey ~ seinen Spi”.] Anspielung auf die Gründung des Gymnasiums Christian-Ernestinum in Bayreuth, das am Geburtstag des Markgrafen 1664 eröffnet wurde; s. Brandenburgis¡er VLYSSES (1676), S. 565-567; s. zu Text Nr. 17 im Birken-Lilien-Briefwechsel (WuK. Bd. 11, S. 380-383). Mit "da# kluge dreymal drey" sind die Musen gemeint, die nun in Bayreuth ihren Sitz erhalten. – 31f. daß nun ~ seinen Spi”.] 'Gebirge' ist eine bei Birken häufig zu findende Bezeichnung für Bayreuth und Umgebung. Zum Parnaß als Musensitz s. zu Gedicht Nr. 22, v. 17. Gemeint ist, daß der Markgraf durch seine Schulgründung die Markgrafschaft zu einem bedeutenden kulturellen Zentrum erhoben habe. – 33-40 Na¡mal# al# Bellona kam ~ dem Ges¡oß.] Gemeint ist der Holländische Krieg (1672-1678/79), in dessen in Deutschland spielenden Phasen seit 1673 der Markgraf als kaiserlicher Feldherr eine wichtige Rolle spielte; s. o. Zum Mythos von Apoll und Typhon s. zu Gedicht Nr. 147, v. 21f. – 41-48 Nun, na¡ man¡em dapfren Zug ~ Gotte#-Güt Ges¡i¿!] Der Markgraf hatte sich von der Armee beurlauben lassen. Angesichts der weit fortgeschrittenen Friedensverhandlungen stand zu erwarten, daß er sich von nun an vor allem seinen Aufgaben als Landesherr widmen würden. Es kam aber noch vor dem Druck des Gedichts anders, was eine weitreichende Überarbeitung des Textes notwendig machte; s. o. – 49f. Der Ulyß und Mar# gewe‰

Gedichte 150 und 151, 1678

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~ Föbu# wieder.] Die beiden antiken Götter und der sagenhafte Held stehen für verschiedene Lebensphasen des Markgrafen: Ulysses für die Zeit der Kavalierstour, Mars für die Zeit als Feldherr und Föbus für die nun vermeintlich anbrechende Zeit als Landesherr. – 53f. Heut die Fün]e Siebenzahl ~ bes¡ließen:] Mit dem Geburtstag, dem das Gedicht gilt, begann das 35. Lebensjahr des Markgrafen. Im Denken der damaligen Zeit waren die sogenannten Stufenjahre, die aus Zeitabschnitten von sieben oder neun Lebensjahren bestanden, von besonderer Bedeutung. Da sich die Zahl 35 durch sieben teilen läßt, bezeichnete sie das fünfte Stufenjahr. Im übrigen s. zu Gedicht Nr. 11, v. 4. – 56 Gott geb au¡ da# Eil]e mahl!] Birken wünscht dem Markgrafen sechs mal sieben Jahre weitere Lebenszeit. – 57 Zweyter Held A¡ille# ihr ~ er‰en sein Geblüte!] Gleichsetzung des Markgrafen mit dem größten Helden der Griechen bei der Belagerung Trojas. Gleichzeitig Anspielung auf einen der Vorfahren des Markgrafen: Albrecht Achilles, Markgraf von Brandenburg-Ansbach-Kulmbach, später Kurfürst von Brandenburg (1414-1486; zu ihm s. ADB. Bd. 1 (1875), S. 243-252 (W. Böhm); NDB. Bd. 1 (1953), S. 161163 (Erich Freiherr von Guttenberg)). – 59-64 Fama ‰re¿t ~ Helden ›nd im Bund.] Ankündigung großen Nachruhms des Markgrafen sowohl als Förderer der Künste wie auch als militärischer Befehlshaber. – 69-72 dieser Wuns¡ ~ besungen seyn.] Die zweite Ehefrau des Markgrafen Sophia Luise (s. zu Gedicht Nr. 134) hatte bis 1678 keinen Sohn zur Welt gebracht, sondern nur drei Töchter. Birken wünscht dem Markgrafen einen Sohn, der seine Nachfolge antreten kann. Wahrscheinlich war er darüber informiert, daß die Markgräfin erneut schwanger war. Birkens Wunsch ging in Erfüllung: Im November 1678 wurde der Prinz Georg Wilhelm geboren; s. zu Gedicht Nr. 151. – 72 Der soll au¡ besungen seyn.] Diese Ankündigung hat Birken wahr gemacht: Gedicht Nr. 151.

Text 151: Auf die Ho¡geburt de# Dur¡leu¡tigen Prinzen Herrn Georg Wilhelm# Marggrafen zu Brandenburg. Dichterey-Sachen, S. [58]-[60] T1 CLI.] fehlt; Ergänzung nach der Version in der Sammlung Lorbeer-Wälder – T3 Herrn] H. – T3 Marggrafen] Mgr. – 3 da#] oberhalb zweier gestrichener Wörter; das erste Gold – 5 Wüns¡e] zunächst eingezogen; W nach links verlängert – 7f. Wen ~ Brüder.] Reihenfolge der Verse: 8, 7; Rangierung durch hinter die Verse gestellte Zahlen nach senkrechtem Strich: 2 1 – 7 Wen] davor ein Wortanfang 2

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gestrichen – 8 fragt Orion] Orion fragt – 8 fragt] durch Streichung aus fraget – 8 Orion] oberhalb eines gestrichenen Wortes – 8 seine] darüber ein Wort gestrichen; der zugehörige Plazierungsstrich ungetilgt – 8 Brüder.] vor dem Punkt ein Satzzeichen gestrichen – 12 dieser] r überschrieben – 13 von] oberhalb eines gestrichenen Wortes – 14 an] überschrieben – 23f. Wie ~ kindeln.] zweizeilig quer zur Hauptbeschriftung rechts auf dem Rand gegenüber 10-22– 25 s¡on] oberhalb von gestrichenem do¡ – 33 Lern] durch Streichung aus Lerne – 29 so] o verschmiert – 36 nennen] davor ein Buchstabe gestrichen – 37 zu:] zu:, (zwischen Doppelpunkt und Komma ein Zeichen gestrichen) – 37 an.] vor dem Punkt ein Doppel-

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Apparate und Kommentare

punkt gestrichen – 37 La¡' ~ an.] darunter eine Zeile gestrichen – 42 da] Einzug davor durch waagerechten Strich aufgehoben; ebenso bei 43 na¡ – 42 da] durch Streichung aus dan‾ – 42 dann,] oberhalb von gestrichenem di¡ – 42 dann] dan‾ – 45 im Sattel tritt,] durch Streichungen und Ergänzungen aus gesattelt ‰eht (im oberhalb der Zeile) – 57f. Man ~ iezt,] Reihenfolge der Verse: 58, 57; Rangierung durch nach senkrechtem Strich hinter die Verse gestellte Zahlen: 2 1 – 57 Man wird] oberhalb von gestrichenem di¡ (dazwischen gestrichen Er) – 57 di¡] durch Überschreibung aus die – 57 di¡] danach gestrichen Welt – 58 Vatter] danach gestrichen wird – 59 der] Kürzel; oberhalb der Zeile – 59 Teuts¡e,] danach gestrichen mit begierd – 60 wird] oberhalb von gestrichenem rennen – 60 seinen] oberhalb von gestrichenem den – 60 lo#rennen] lo# oberhalb von gestrichenem und (das # von lo# überschreibt ein b vor rennen) – 63 Teuts¡e] danach gestrichen ni¡t – 66 lebe] oberhalb von gestrichenem wa¡se – 67f. au#zugulden ~ feinen.] Reihenfolge der Verse: 68, 67; Rangierung durch nach senkrechtem Strich hinter die Verse gestellte Zahlen: 2 1 – 67 Thron,] Thron. – 68 feinen.] feinen, – 69 Himmel] Him ‾ el – 70 man¡em] oberhalb eines gestrichenen Wortes; Endungs-m undeutlich; ev. man¡en Wie bei den Gedichten Nr. 149, 150 und 152 existieren von diesem Gedicht zwei handschriftliche Fassungen (s. zu Gedicht Nr. 149); wir geben die von Birken selbst angefertigte Fassung des Arbeitsbuchs Di¡terey-Sa¡en wieder. Das Gedicht ist im Arbeitsbuch senkrecht durchstrichen und durch die oben auf der Seite als Kolumnentitel angebrachte, vom Text durch einen waagerechten Strich abgegrenzte Worte "Lorbeerhain." (S. [58]), "Lorbeer-Hain." (S. 59) und "Lorbeer-Wälder." (S. [60]) der Sammlung Lorbeer-Wälder zugewiesen. Abgesehen von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion finden sich in der vom Schreiber eingetragenen Fassung des Gedichts Nr. 150, die in der Sammlung auf 165v-166v steht, folgende Abweichungen: 8 Brüder] Bruder – 10 güldnen] guldnen – 70 man¡em] man¡en –. Birken hat das Gedicht Nr. 151 im Auftrag des Bayreuther Druckers Johann Gebhardt verfaßt, der es unter eigenem Namen gedruckt hat: Wuns¡-s¡allender Freuden-Ru[/ | bey de# | Dur¡leu¡tig‰en Für‰en und Herrn# | Herrn | Chri‰ian Ern‰en#/ | Marggrafen# zu Brandenburg/ zu Magde-|burg/ in Preu‹en/ Stettin/ Pommern/ der Ca‹uben | und Wenden/ au¡ in Sle›en zu Cro‹en und Jägerndorf Her-|zogen#/ Burggrafen# zu Nürnberg/ Für‰en# zu Halber‰adt/ Min-|den und Camin: Der Römis¡en Kaiserl. Maje‰. und de# H. | Rei¡# respectivè General-Feldmars¡all-Leutenant#/ | General-Wa¡tmei‰er# und Ober‰en# | zu Pferd; | unser# gnädig‰en Für‰en und Herrn# | Er‰gebornen Ho¡Für‰l. | Erbprinzen und Herrlein#/ | Herzerwuns¡ten Ho¡geburt/ | so ges¡ehen in Bayreut/ den 16. Novembr. im | Chri‰-Jahr 1678. in tief‰er Unterthänigkeit | überrei¡et | von | Johann Gebhard/ | Bu¡dru¿ern daselb‰. (Nicht bei Stauffer, 2007.) Auf dem Titelblatt fehlt nach "Erbprinzen und Herrlein#/" der Name des neugeborenen Prinzen. Es handelt sich um den ersten Sohn und damit Erbprinzen des Markgrafen Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth Georg Wilhelm (1678-1726), der am 16.11.1678 geboren worden war. Birkens lakonisch geführte Tagebuchjahrgänge 1678 und 1679 enthalten keine Eintragung zum Gedicht Nr. 151. Wenn die Einordnung des Gedichts Nr. 151 im Arbeitsbuch tatsächlich korrekt wäre, müßte es einige Wochen vor der Geburt des Prinzen geschrieben

Gedicht 151, 1678

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worden sein – auf die Gefahr hin, daß die Markgräfin eine Tochter zur Welt brächte, das Kind nicht lebend zur Welt käme oder kurz nach der Geburt stürbe. Denn die auf das Gedicht Nr. 151 folgenden Gedichte, u. a. das Gedicht Nr. 152, sind im Oktober 1678 entstanden. Es ist aber denkbar, daß die Plazierung des Gedichts im Arbeitsbuch chronologisch nicht korrekt ist. Im Druck sind die Strophen nicht gezählt; der jeweils erste Vers einer Strophe ist eingezogen. Der erste Buchstabe des ersten Verses ist als große Schmuckinitiale ausgeführt, so daß die Verse 2-4 der Strophe eingerückt stehen. Abgesehen von typographischen Hervorhebungen sowie von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist der Druck folgende Abweichungen auf: T1-T3] s. o. die Mitteilung des Titelblatts des Druckes – 12 dieser Edle] a¡! ein Edler – 19 Hände] Arme – 63 re¡t den] re¡ten –. Birken hat anläßlich der Geburt des Prinzen weitere Gratulationsgedichte verfaßt: Nr. 154 und Nr. 155. 3-8 da# gegüldte Lie¡ter-Feld ~ seine Brüder.] Der neugeborene Prinz wird als vom Sternenhimmel herabgestiegen eingeführt. Gestaltet wird das lange Warten auf einen Sohn und Thronfolger des Markgrafen. Dessen 1662 geschlossene erste Ehe war kinderlos geblieben, und aus der zweiten Ehe waren zunächst nur Töchter hervorgegangen (s. zu Gedicht Nr. 150, v. 69-72). Das unter eigenem Namen gedruckte Gratulationsgedicht zur Geburt des Prinzen (s. o.) eröffnet Birken ebenfalls mit der Thematisierung der langen Wartezeit, wobei er den Zeitraum von 16 Jahren zwischen der ersten Eheschließung und der Geburt des Prinzen in eine spielerische Korrelation zum Geburtsdatum (16. November) setzt. Hier wie dort wird betont, daß der Prinz intensiv herbeigewünscht worden sei, womit Birken wohl nicht zuletzt auf die Gedichte Nr. 55(3), v. 17-24, und Nr. 151, v. 69-72, anspielt. Auch im Gedicht Nr. 154 spielt das Warten auf die Geburt eines Erbprinzen eine Rolle; vgl. dort v. 11-20. – 7f. Wen verlieret ~ seine Brüder.] Gemeint ist das Sternbild Orion, das hier die anderen Sterne anredet. – 13-16 Ja, du Götter-Sohn ~ Eisen quälen.] Damals zeichnete sich endlich ein Ende des schon lang andauernden Holländischen Krieges (1672-1678/79) und die Hoffnung auf einen dauerhaften Frieden ab: In Nimwegen waren im August und September 1678 Friedensverträge zwischen Frankreich und den Niederlanden und Frankreich und Spanien geschlossen worden. Der Friedensvertrag zwischen Frankreich und dem Deutschen Reich (sowie Schweden) folgte dann im Februar 1679. Die aus der politischen Situation resultierende Hoffnung auf Frieden und daraus resultierenden Wohlstand wird mit der Geburt des Prinzen in Beziehung gesetzt und in das Bild des Beginns eines neuen Goldenen Zeitalters ("güldne Jahre") gekleidet. – 17-24 Dünkt mi¡ do¡ ~ zu kindeln.] Der Sage nach hat Herakles als Säugling zwei Schlangen erwürgt, die die Göttin Hera ausgesandt hatte, um ihn zu töten; s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 1049-1054; hier Sp. 1050; Tripp, 2001, S. 222-239, hier S. 223. – 36 deine Große Mutter] Markgräfin Sophia Louise (zu ihr s. zu Gedicht Nr. 134). – 38-40 grüß de# theuren ~ Gei‰ einhau¡en.] Markgraf Christian Ernst. – 45-48 Pegasu# ~ wagen.] Zur Sage von Pegasus und Bellerofon s. zu Gedicht Nr. 19, v. 1. – 57-60 Man wird ~ Feind lo#rennen.] Dem neugeborenen Prinzen wird eine große militärische Zukunft prognostiziert – gemäß dem Vorbild des Vaters. Zur Bedeutung

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des Markgrafen als Militärbefehlshaber im Dienst des Kaisers s. zu Gedicht Nr. 150; s. Polster, 1935. – 61f. Lewen werden Führer seyn ~ der Lewen] Ev. Anspielung auf das brandenburgische Wappen, zu dessen Tieren ein Löwe gehört. – 68 Parcen dir die Fäden feinen.] S. zu Gedicht Nr. 104, v. 123f. – 70 rohten] 'blutigen'.

Text 152: Auf de# Dur¡leu¡tig‰en Siegprangenden Er‰er Ho¡Für‰li¡er Enkelin, der dur¡leu¡tig‰en Prinze‹in Fräulein Fräulein Chri‰inae Julianae Marggrän zu Baden-Durla¡ etc. Ho¡geburt. Dichterey-Sachen, S. 63-[64] T1 CLII.] fehlt; Ergänzung nach der Version in der Sammlung Lorbeer-Wälder – T3 Ho¡Für‰li¡er] Ho¡Für‰l. – T3 dur¡leu¡tig‰en] dur¡l. – T4 Fräulein (2x)] Frl. – T4 Chri‰inae Julianae] teilweise lateinische Schreibung – T5 zu] oberhalb eines gestrichenen Wortes – T5 etc.] Kürzel; nachträglich eingefügt – T5 geboren] geb. – T5f. geboren ~ Septembris.] im Manuskript einzeilig – T5 die] d. (ebenso U1) – T5 Septembris] Sept. – 4 lä‹t] davor gestrichen und – 7 entgegen] danach gestrichen dapfern oder dapfren – 8 nimm] nim‾ (ebenso 10 ge‰ammte – 46 beysammen – 47 Stammen – 51 wilkommen – 51 Stämme) – 8 dein] danach gestrichen Heer – 11f. Und ~ peits¡en.] Reihenfolge der Verse: 12, 11; Rangierung durch nach senkrechtem Strich hinter die Verse gesetzte Zahlen: 2 1 – 11 diese#] Endungs-s überschrieben – 11 alten] Endung undeutlich; ev. alte – 12 so] davor ein Wort gestrichen – 13-16 Rom ~ verri¡t.] v. 13 und 16 aus-, v. 14 und 15 eingerückt; ebenso v. 29-32 – 13 triumrt'] durch Streichung und Ergänzung aus triumrte – 13 triumrt',] danach zwei Wörter gestrichen – 13 und] oberhalb der Zeile – 13 zeigte] danach ein Satzzeichen gestrichen – 14 wann] wan‾ (ebenso 37; ebenso 43 ›nn – 45 Gebährerinn – 57 dann) – 20 bald ~ gerahten.] darunter eine Zeile gestrichen; nur teilweise (wir ›nd de# Feinde# ...) lesbar – 27 der] überschrieben oder verschmiert – 29-32 Der ~ S¡ein.] vierzeilig quer zur Hauptbeschriftung rechts auf dem Rand gegenüber 11-24 – 32 S¡ein.] S¡ein – 38 lä‹et er] kein Wortabstand; senkrechter Trennungsstrich – 38 au¡] danach ein Wort gestrichen – 45 Selb‰] oberhalb von gestrichenem Er ›ht – 47 Stammen] n durch Streichung und Überschreibung aus -en-Schlaufe – 48 der] danach gestrichen Zweig – 48 den] oberhalb der Zeile – 55 solte] s überschrieben – 57 Seele!] vor dem Rufzeichen ein Satzzeichen gestrichen – 62 Und ~ hierneben] Einzug durch waagerechten Strich aufgehoben – U1 die] d. – U1 Octobris.] Octobr. Wie bei den Gedichten Nr. 149, 150 und 151 existieren von diesem Gedicht zwei handschriftliche Fassungen (s. zu Gedicht Nr. 149); wir geben die von Birken selbst angefertigte Fassung des Arbeitsbuchs Di¡terey-Sa¡en wieder. Das Gedicht ist im Arbeitsbuch mit Ausnahme der Schlußstrophe, die in der Sammlung Lorbeer-Wälder fehlt, senkrecht durchstrichen und durch das oben auf der Seite 63 als Kolumnentitel angebrachte, vom Text durch einen waagerechten Strich abgegrenzte Wort "LorbeerWälder." der Sammlung Lorbeer-Wälder zugewiesen. In der vom Schreiber eingetragenen Fassung sind

Gedicht 152, 1678

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die Strophen mit den jeweils ersten Versen vorangesetzten arabischen Zahlen gezählt. Abgesehen von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion finden sich in der vom Schreiber eingetragenen Fassung des Gedichts Nr. 152, die als letzter Text in der Sammlung auf 166v-167v steht, folgende Abweichungen: T3 Enkelin] Enkelein – T5 Durla¡] Dur¡la¡ – T5f. Geboren ~ Septembris] fehlt – 4 Haupte] Häupte – 5 Stürmt] Sturmt – 13 triumrt'] triumrte' – 27 gebohrn] gebohorn – 36 Freunden] Freuden – 39 Heere] Herre – 43 treuem] treuen – 57-64] fehlt – U1 die 4 Octobris.] fehlt –. Das Gedicht Nr. 152 gilt der Geburt der ersten Enkelin von Herzog Anton Ulrich von Braunschweig-Lüneburg. Dessen zweitälteste Tochter Anna Sophie (1659-1742) hatte 1677 den Markgrafen Karl Gustav von BadenDurlach (1648-1703) geheiratet. Aus dieser Ehe ging als erstes Kind Christine Juliane hervor, die am 12.9.1678 geboren wurde und 1707 starb. 1697 heiratete sie Herzog Johann Wilhelm von SachsenEisenach (1666-1729); sie war seine zweite Ehefrau. Wie Birkens Notiz unter dem Gedicht erweist, ist es am 4.10.1678 entstanden. Das lakonisch geführte Tagebuch des Jahres 1678 enthält keine entsprechende Eintragung. Birken wird das Gedicht handschriftlich an Herzog Anton Ulrich nach Wolfenbüttel überschickt haben. Es konnte keine Druckfassung gefunden werden. T2 Siegprangenden] 'Der Siegprangende' war Herzog Anton Ulrichs Name in der Fruchtbringenden Gesellschaft. – 1-8 Gott ehre mir ~ zurü¿ dein Meer.] Gemeint ist der Schwedisch-Brandenburgische Krieg (1674-1679), ein Teilkrieg des Holländischen Krieges, der durch den Einfall schwedischer Truppen ohne Kriegserklärung in Brandenburg im Winter 1674/75 ausgelöst worden war. Birken geht es hier um die Rolle des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg im sogenannten Bremen-VerdenerFeldzug 1675-1676. Dabei griff eine Koalition aus Truppen des Fürstbistums Münster, Kurbrandenburgs, Dänemarks und des Herzogtums Braunschweig-Wolfenbüttel die schwedischen Gebiete in Norddeutschland an. Im Oktober 1675 übernahm Herzog Georg Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg (1624-1705) als Oberst des Niedersächsischen Reichskreises das Kommando über die Koalitionstruppen. Der Feldzug verlief zwar erfolgreich und endete mit der Eroberung Stades im August 1676, war aber von Streitigkeiten der Alliierten über die Verteilung der eroberten Gebiete überschattet. Im weiteren Verlauf des Brandenburgisch-Schwedischen Krieges unterstützte ein braunschweigisch-lüneburgisches Truppenkontingent Brandenburg in Pommern. – 1 da# Land der Sa¡sen] Gemeint ist hier vor allem Niedersachsen, besonders das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg. – 2f. da ›ht man no¡ ~ dem Teuts¡en Rei¡] Gemeint ist der erfolgreiche Bremen-Verdener-Feldzug. – 5 Stürmt eine Flut au# Norden her:] Die Schweden sind gemeint, die in Brandenburg eingefallen waren. – 8 Zembla] Nowaja Semlja ist eine Doppelinsel im nördlichen Polarmeer. Bei Birken steht der Begriff allgemein für ferne nördliche Gebiete; s. zu Gedichtgruppe Nr. 55, Gedicht 2, v. 1. Hier ist Schweden gemeint. – 10 Armin] Gemeint ist Arminius, der Sieger der Varusschlacht; s. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 600f. – 13f. Rom triumrt' ~ Germanien bekrieget.] Den Römern ist es nicht gelungen, Germanien zu erobern. – 16 Mar#] Der römische Gott des Krieges; s. Der kleine Pauly. Bd. 3 (1969), Sp. 1046-1049. – 16-20 Wa#

Apparate und Kommentare

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›he‰ du ~ fremde# Jo¡ gerahten.] Pessimistische Prognose bezüglich der Kriegshandlungen seit 1673 am Rhein. – 21f. Wir lernen ~ Feinde fe¡ten.] Birken kritisiert, daß die französische Kultur und Sprache an den deutschen Höfen zu seiner Zeit einen so hohen Stellenwert hatten, obwohl Ludwig XIV. versuchte, möglichst viele deutsche Gebiete entlang des Rheins unter seine Kontrolle zu bringen. – 25-32 der Gallis¡ Mar# ~ der S¡ein.] Auch der Eroberungskrieg der Franzosen wird von Birken, wie jeder Krieg, letztlich als Strafe und Züchtigung Gottes für die Sünden der Menschen angesehen. Auch wenn die Franzosen den Krieg begonnen haben, sind sie in Birkens Augen doch nur ein Strafinstrument Gottes (v. 28). Birken prognostiziert aber auch, daß der Krieg auch für die Franzosen kein gutes Ende nehmen wird. Nach Beendigung der Züchtigung wird die Zuchtrute ins Feuer geworfen (v. 30f.); d. h. Gott wird schließlich auch die Franzosen bestrafen. – 30 die Ruhten in die Glut gehören.] Zu dieser Gedankenfigur s. zu Gedicht Nr. 249, v. 7, in der Sammlung S. v. B. Birken-Wälder (WuK. Bd. 2, S. 910). – 35-40 Mein Föbu# weiß ~ Wieder‰and erlegt.] Herzog Anton Ulrich war an den Kriegshandlungen nicht direkt beteiligt. Die Braunschweigisch-Lüneburgischen Truppen wurden von Herzog Georg Wilhelm kommandiert; s. zu v. 1-8. Wolfenbüttel wird aber Soldaten gestellt haben. – 44 no¡ vor dem Alter] Herzog Anton Ulrich, 1633 geboren, war damals Mitte Vierzig, also eigentlich noch nicht im üblichen Alter eines Großvaters. – 45f. Selb‰ die Gebährerinn ~ beysammen.] Offenbar war Herzog Anton Ulrich nach Durlach gereist, um Tochter und Enkelin zu besuchen, oder hatte Birken über die Absicht einer solchen Reise informiert. – 47f. Gott selber ~ Zweig erzieht.] Worauf Birken sich bezieht, ist unermittelt. – 49-61 Du Er‰e ~ wie der Lenzenklee.] Die neugeborene Prinzessin wird direkt angeredet. – 53 an Frieden#-Ort gebohrn] Die Prinzessin ist auf Schloß Karlsburg in Durlach geboren worden. Die Markgrafschaft Baden-Durlach war offenbar von den kriegerischen Ereignissen der Zeit nicht betroffen. – 54 da Krieg dein Vatterland muß kränken!] Der Holländische Krieg 1672-1678/79) ist gemeint. – 62-64 Und unsrem Föbu# ~ Wa¡#tum ‰eh.] Herzog Anton Ulrich werden viele weitere Enkelkinder gewünscht.

Textgruppe 153: der Fel# und Berg, der Rie# und Zwerg. Sonnet. Dichterey-Sachen, S. [46] Gedicht 1: 1 der] Kürzel – 2 dann] dan‾ – 2 da# (2x)] Kürzel – 2 Ganze?] Fragezeichen vom Bindungsfaden überdeckt – 3 Frag ~ na¡] oberhalb des gestrichenen ursprünglichen Hauptteils des Verses – 3 jagt] Lesung unsicher – 3 Siege#] oberhalb der Zeile; Plazierungsstrich – 4 der] oberhalb von gestrichenem Er – 4 i‰] danach ein Wort gestrichen – 4 kleiner] oberhalb der Zeile – 4 der ~ Zwerg.] darunter eine Zeile gestrichen – 5 plagt, der i‰ der] Text im Umfang mehrerer Wörter wegen Streichungen und Verschmierungen nicht sicher rekonstruierbar – 6f. Ein ~ S¡anze.] Reihenfolge der Verse: 7, 6; Rangierung durch den Versen nach senkrechtem Strich vorgesetzte Zahlen: 2 1 – 6 Ein großer Elefant Wa# 4

5

1

2

3

fragt] Wa# fragt Ein großer Elefant – 10 ›e] oberhalb eines gestrichenen Wortes – 11 die ihren] oberhalb

Gedichtgruppe 153, 1678

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von gestrichenem Wer seinen – 11 ma¡t dur¡] oberhalb von gestrichenem ma¡t von – 12 Feinden!] vor dem Rufzeichen ein Satzzeichen gestrichen – 12 Feinden!] danach gestrichen Jesu# i‰ – 12 ihre] re überschrieben – 12 Burg] B überschrieben – 12 Sie] S aus s überschrieben – 12 gene‰.] Punkt aus Komma überschrieben – 13 er] verschmiert – 14 Stärkrer] oberhalb von gestrichenem größrer Gedicht 2: zweizeilig quer zur Hauptbeschriftung links auf dem Rand – 2 wa#] Kürzel – 16 ›egen!] ›egen? Birkens Schreiber hat zwar die Gedichte Nr. 150-152 aus dem Arbeitsbuch Di¡terey-Sa¡en in die Sammlung Lorbeer-Wälder übertragen, nicht jedoch die Gedichtgruppe Nr. 153, obwohl sie im Arbeitsbuch vor diesen drei Gedichten steht. Der Grund dafür dürfte die Art der Zuordnung der Gedichtgruppe im Arbeitsbuch sein: Sie ist nicht, wie sonst üblich, durch eine als Kolumnentitel angebrachte Benennung der Sammlung, für die sie bestimmt ist, zugeordnet. Als Kolumnentitel steht vielmehr ein Verweis auf die Sammlung Birken-Wälder (WuK. Bd. 2), der sich aber nur auf das erste Gedicht der Seite, ein zweiversiges Epigramm, bezieht (WuK. Bd. 2, S. 469, 1184f., Text Nr. 408(4)). Dieses Epigramm ist vom Sonett Nr. 153(1) durch einen waagerechten Strich abgegrenzt. Das Epigramm Nr. 153(2) steht zweizeilig quer zur Hauptbeschriftung auf dem linken Rand. Birken hat am oberen linken Rand beginnend – etwas oberhalb des Epigramms Nr. 153(2) – nach schräg rechts unten bis auf Höhe von T3 des Sonetts die Zuordnung notiert: "Lorbeerhain." (s. Abb. 7). Entweder hat der Schreiber, als er damit begonnen hat, die für die Sammlung Lorbeer-Wälder bestimmten Texte zu übertragen, diese Zuordnung übersehen, oder Birken hat sie erst später angebracht. Auch wenn die Gedichtgruppe Nr. 153 keine Adressatenbezeichnung in der Überschrift aufweist, läßt sich seine Aufgabe und sein Entstehungskontext doch ziemlich gut aufgrund des Inhalts bestimmen: Die Gedichte sind an Catharina Regina von Greiffenberg gerichtet. Diese war nach dem Tod ihres Ehemannes im April 1677 in einen langwierigen Rechtsstreit mit Franz von Riesenfels, dem wichtigsten Gläubiger Hans Rudolf von Greiffenbergs, verwickelt worden, in dem es vor allem um die Einkünfte aus einem Kupferbergwerk in Radmer in der Steiermark ging. Diese komplizierte Angelegenheit, zu der aufschlußreiche, bislang noch nicht zureichend ausgewertete Dokumente vorhanden sind, zog sich wohl bis weit in die 1690er Jahre hin; s. WuK. Bd. 12, S. XVI, Anm. 13; s. auch Textgruppe Nr. 182 des Birken-GreiffenbergBriefwechsels und die zugehörige Kommentierung (WuK. Bd. 12, S. 357-374, 892-911). In den Briefen des Birken-Greiffenberg-Briefwechsels von Nr. 139 an (s. WuK. Bd. 12, S. 298ff.) spielt dieser Rechtsstreit eine wichtige Rolle. Im Sommer 1678 hat Frau von Greiffenberg eine Klag- und Bittschrift an den Kaiser selbst nach Wien gerichtet. Birken hat diese Schrift für sie formuliert: Der Text Nr. 182(3) des Birken-Greiffenberg-Briefwechsels dürfte die Vorlage dafür gewesen sein; s. WuK. Bd. 12, S. 903f. Die Datierung der vor und nach der Gedichtgruppe Nr. 153 in das Arbeitsbuch eingetragenen Gedichte legt eine Entstehung der beiden Texte zwischen dem 13.4.1678 und dem 16.6.1678 nahe; s. WuK. Bd. 2, S. 1184. Im Brief Nr. 153 vom 1.7.1678 (WuK. Bd. 12, S. 321) dankt Frau von Greiffenberg

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Apparate und Kommentare

Birken für "Tre[li¡e Aufsäze" (Z. 7) und kündigt an, daß sie alles so belassen will, wie Birken es eingerichtet habe und "den beri¡t und da# Supplicationss¡reiben heüt in Gotte# Namen bey der bo‰" (Z. 9f.) nach Wien schicken will. Die von Birken für diese Sendung verfaßten Texte, darunter wohl Text Nr. 182(3) des Birken-Greiffenberg-Briefwechsels, werden also im Juni 1678 entstanden sein. Genaueren Aufschluß liefert das Tagebuch des Jahres 1678. Birken hat zum 16.6., einem Sonntag (Birken hat versehentlich das Tageszeichen für Montag hinter dem Datum angebracht, allerdings ist auch die Tagesangabe 16 überschrieben), notiert (II.451; PBlO.B.2.1.2, 207(55)v): "die lezte Wo¡e in Jllustris Uraniae dien‰en ‰ark gearbeitet." In der Woche vom 9.-15.6.1678 werden also die am 1.7.1678 nach Wien gesandten Texte entstanden sein. Das entspricht dem Ende des durch die Datierungen der umgebenden Gedichte oben ermittelten mutmaßlichen Entstehungszeitraums der Gedichtgruppe Nr. 153. Es ist also gut vorstellbar, daß Birken die beiden Gedichte mit den Supplikationstexten an die Baronin geschickt hat – natürlich nicht zur Weitersendung nach Wien, sondern um die Freundin aufzumuntern. Weil die Zugehörigkeit der Gedichtgruppe zur Birken-Greiffenberg-Korrespondenz damals noch nicht erkannt worden ist, haben wir die beiden Gedichte nicht in WuK. Bd. 12 aufgenommen, wo sie zwischen die Briefe Nr. 152 und Nr. 153 hätten eingeordnet werden müssen. Ein Druck der beiden Gedichte ist nicht nachgewiesen; es wird auch sicher keinen gegeben haben. Gedicht 1: 1-4 Wa# i‰ der Fel# ~ Zwerg.] Wie auch im Titel des Sonetts Spiel mit dem Nachnahmen des Kontrahenten: Riesenfels. Die Zwergenmotivik wird natürlich kontrastiv zum Namen des Gegners eingeführt; eine Rolle mag aber auch gespielt haben, daß es bei dem Streit um ein Bergwerk ging: Zwerge werden in der Sage häufig mit Bergbau in Verbindung gebracht. Catharina Regina von Greiffenberg hat bereits 1671 in ihrem Brief Nr. 66, Z. 171f., vom 23.1.1671 nc (WuK. Bd. 12, S. 166) vor einem anderen mythologischen Hintergrund ebenfalls mit dem Namen Riesenfels gespielt. Der Begriff "Berg" in v.1 und 2 spielt zum einen darauf an, daß es um Bergwerksrechte geht, wird aber auch auf den zweiten Bestandteil des Nachnamens C. R. von Greiffenbergs verweisen: Im Vergleich zum Felsen und Zwerg Riesenfels erscheint die Baronin als Berg, also als sehr viel größer als der Kontrahent. – 3 der Glauben#krieg jagt na¡ dem Siege#kranze] Hier wird der Kerngedanke, der das ganze Sonett beherrscht, erstmals formuliert: Aufgrund ihrer überlegenen Glaubensfestigkeit und ihrer vorbildlichen christlichen Haltung, die Frau von Greiffenberg in sehr viel wichtigeren geistlichen Anfechtungssituationen bewiesen hat, besteht nach Birken kein Zweifel, daß sie in der im Vergleich damit läppischen weltlichen Auseinandersetzung mit Riesenfels siegen wird. – 5 Wer gern ~ S¡erg.] Obwohl dieser Vers nicht sicher rekonstruierbar ist, ist die Aussageabsicht deutlich erkennbar: Frau von Greiffenberg werde ohne jegliches Verschulden vom Kontrahenten Riesenfels in verbrecherischer Absicht angegriffen. – 13 Sie i‰ ein Glauben#-Rie#, und er ein Zwerg der Welt] Das Spiel mit der Riesen- und Zwergenbildlichkeit der ersten Strophe wird wieder aufgegriffen: Frau von Greiffenberg erscheint als Glau-

Gedichtgruppee 153 und Gedicht 154, 1678

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bensriese, ihr Gegner, seinem Namen entgegengesetzt, als nur an weltlichen Dingen orientierter Zwerg; s. zu v. 1-4.

Text 154: Uber oben pagina 58 besungene Prinzen-Geburt, an die Ho¡Für‰li¡e Frau Mutter. DichtereySachen, S. 87-[88] T1 154.] fehlt – T2 pagina] p. – T3 Ho¡für‰li¡e] Ho¡für‰l. (l geht in etc.-Kürzel über) – T3 Frau] Fr. – T3 Natus ~ antemeridiana.] einzeilig rechts auf dem Rand auf der Höhe zwischen T2 und T3 – T3 Natus] Nat. – T3 Novembris] Nov. – T3 hora] h. – T3 antemeridiana.] antemer. – 1 ihm dort] oberhalb von gestrichenen vier Wörtern und Komma am Ende – 2 aller] danach gestrichen Freulein Kron, – 3 vermählet,] Komma überschrieben – 4 ›e ~ erwehlet:] rechts auf dem Rand zwischen 3 und 4; Einfügungsstrich – 6 Und] davor gestrichen Aber Götter – 6 Himmel] Him ‾ el (ebenso 13, 36 kommen – 14, 37 vernommen – 19 Flammen) – 9 au¡ ~ Gä‰e.] darunter eine Zeile gestrichen; nur teilweise lesbar – 13 bald] oberhalb der Zeile – 13 wa#] durch Streichung aus etwa# – 15 Zeit:] vor dem Doppelpunkt ein Satzzeichen gestrichen – 17 daß] davor mehrere Wörter gestrichen – 18 für] davor gestrichen einen Prinzen – 18 zur] z überschrieben – 21-30 No¡ mehr ~ nennen.] die Verse 23f., 26f. und 29f. sind nicht eingezogen – 22 Mann] Man‾ (ebenso 57 Al#dann) – 28 in] durch Streichung aus inn oder im – 28 dem] undeutlich; ev. der – 31 Theti#] davor gestrichen Teuts¡e – 37 unsren Wuns¡] dem ursprünglichen, gestrichenen Versbeginn im Umfang von mehreren Wörtern vorgesetzt – 37 man] oberhalb der Zeile – 37 hat] danach ein Buchstabe oder Satzzeichen gestrichen – 37 vernommen.] rechts auf dem Rand nach dem gestrichenen ursprünglichen Versschluß – 38 wär] danach ein Satzzeichen gestrichen – 39 einer] r aus # überschrieben; danach gestrichen Prinzen – 50 Dreyen] D überschrieben – 57 Al#dann ~ sagen:] darunter eine Zeile gestrichen – U1 die] d. – U1 Decembris.] Dec. Die Bestimmung des Gedichts für die Sammlung Lorbeer-Wälder hat Birken durch die auf beiden Seiten als Kolumne oben auf der Seite oberhalb eines waagerechten Striches angebrachte Zuordnung "Lorbeer-Hain" vorgenommen. Die thematische Zugehörigkeit des Gedichts Nr. 154 zum Gedicht Nr. 151 hat er durch die Überschrift kenntlich gemacht; denn das Gedicht Nr. 151 beginnt im Arbeitsbuch auf S. [58]. Beide Gedichte gelten – wie auch das Gedicht Nr. 155 – der Geburt des Erbprinzen GeorgWilhelm, des ersten Sohnes des Markgrafen Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth; s. zu Gedicht Nr. 151. Das Gedicht Nr. 154 ist wie jenes im Auftrag Johann Gebhardts verfaßt worden, der es in eigenem Namen gedruckt hat: Der | Dur¡leu¡tig‰en | Teuts¡en Theti#/ | Frauen | Frauen Sophia Louysa/ | Marggrän zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ | in Preu‹en/ zu Stettin/ Pommern/ der Ca‹uben und | Wenden/ au¡ in Sle›en/ zu Cro‹en und Jägerndorf | Herzogin/ Burggrän zu Nürnberg/ Für‰in zu | Halber‰adt/ Minden und Camin/ etc. ge-|bohrnen Herzogin zu Würtenberg | und Te¿/ etc. | Ho¡beglü¿ter Hervorgang/ | mit | einem Dur¡leu¡tig‰en | Jungen A¡ille#/ | al# | dem theuren Erb-Prinzen/ | Georg Wilhelm/ | Marggrafen zu Bran-

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denburg/ etc. | So ges¡ahe den 26. Decembris diese# zu End-laufen-|den 1678‰en Jahr#. | unterthänig‰glü¿wüns¡end | bewillkommet | dur¡ | Johann Gebhard/ | Bu¡dru¿ern zu Bayreuth. (Stauffer, 2007, S. 1005, behauptet fälschlich, der "Verfasser dieser Verse" lasse sich nicht ermitteln.) Wie der Titel erweist, war der Anlaß für das Gedicht Nr. 154 ein anderer als der des Gedichts Nr. 151: Während jenes eine Gratulationsdichtung zur Geburt des Prinzen ist, die laut Titelblatt des Druckes an den Vater gerichtet war, gilt dieses dem ersten öffentlichen Auftreten der Mutter mit dem Erbprinzen am 26.12.1678, dem Tag also, an dem der Prinz dem Hof und den Einwohnern Bayreuths präsentiert worden ist. Das Gedicht Nr. 154 ist laut Datumsangabe am Schluß am 19.12.1678, also eine Woche vor dem Ereignis, entstanden. Im Tagebuch für das Jahr 1678 findet sich keine entsprechende Eintragung. Gebhardt dürfte genügend Zeit gehabt haben, den Druck bis zum 26.12.1678 fertigzustellen. Wahrscheinlich werden an diesem Tag dem Markgrafenpaar und wichtigen Personen am Hof einige Exemplare übergeben worden sein. Im Druck sind die Strophen ebenfalls nicht gezählt und nur durch kurze Spatien voneinander getrennt. Der erste Buchstabe des ersten Verses ist als große Schmuckinitiale ausgeführt, so daß die Verse 2-4 der Strophe eingerückt stehen. Es gibt ansonsten keine Verseinzüge wie in der handschriftlichen Fassung. Abgesehen von typographischen Hervorhebungen sowie von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist der Druck folgende Abweichungen auf: T1T3] s. o. die Mitteilung des Titelblatts des Druckes – 12 s¡ön‰em] s¡ön‰em – 35 dort wir sahen Eu¡ hieher,] Dortmal# wir Eu¡ sahen her/ – 37 unsren] unsern – U1 die 19 Decembris.] fehlt 1-4 Al# ihm dort AEacu#-Sohn ~ Königin erwehlet:] Die Geburt des Erbprinzen wird mit der des Achilles, des legendären griechischen Helden, analogisiert. Achilles war der Sohn des Peleus, dessen Vater Aiakos war, und der Meernymphe Thetis. Zu Aiakos s. Der kleine Pauly. Bd. 1 (1964), Sp. 152; zu Achilles s. ebd., Sp. 46-50, bes. Sp. 46; zu Peleus s. ebd. Bd. 4 (1972), Sp. 596-598; zu Thetis s. ebd. Bd. 5 (1975), Sp. 765f. – 1 ihm] 'sich' – 3 Nereu# Göttli¡# Kind] Thetis war die Tochter des Meeresgottes Nereus; zu ihm s. ebd. Bd. 4 (1972), S. 69. – 5-9 Himlis¡ war die Freud ~ der Gä‰e.] Die hier gestaltete Hochzeit des Peleus mit Thetis, bei der die Götter anwesend waren (s. Tripp, 2001, S. 10-14, hier S. 10f.) verweist auf die Feierlichkeiten anläßlich der zweiten Eheschließung des Markgrafen 1672. – 7 und ihr Same] Ihre Nachkommen. – 10 Eri# nur, ni¡t kam zum Fe‰e.] Eris ist die Göttin der Zwietracht und des Streites; s. ebd. Bd. 2 (1967), Sp. 359f. Der Umstand, daß Eris nicht zur Hochzeit der Thetis und des Peleus geladen war, löste letztlich den Trojanischen Krieg aus, weil die Göttin der Sage nach den Apfel mit der Aufschrift "Der Schönsten" unter die Hochzeitsgäste warf, was zum Urteil des Paris führte; s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 359f.; Tripp, 2001, S. 183. Auf dieses Motiv will Birken hier aber sicher nicht verweisen; gemeint ist nur, daß Streit und Zwietracht der Hochzeit des Markgrafen fernblieben. – 11-18 Wüns¡en ~ zur Freud.] Das Motiv des langen Wartens auf die Geburt eines Erbprinzens hat im Sagenkreis um Achilles keine Entsprechung. Hier geht es um das Warten auf den ersten Sohn des Markgrafen Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth und die entsprechenden –

Gedichte 154 und 155, 1678

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lyrischen – Wünsche; s. zu Gedicht Nr. 151, v. 3-8. – 14f. Langsam ~ der Zeit:] Vgl. v. 41-44; vgl. Text Nr. 155, v. 7f. – 18 für The‹alien] Peleus war König von Pithia in Thessalien, einer Landschaft in Nordgriechenland, der Heimat der dort ansässigen Myrmidonen, die Achill gegen Troja führte (s. Der kleine Pauly. Bd. 3 (1969), Sp. 1522). – 19f. Vatter Peleu# spra¡ ~ Stammen.] Variation eines Motivs der Achilles-Sagen: Thetis habe das neugeborene Kind, um es – wie sie selbst – unsterblich zu machen, mit Ambrosia gesalbt und nachts in die noch glimmenden Kohlen gelegt, worüber Peleus, als er es bemerkte, laut aufschrie, woraufhin Thetis verärgert Mann und Kind verließ (s. Tripp, 2001, S. 10f.). – 21-28 No¡ mehr jau¡zten ~ Trojer-Feld.] Variation eines Motivs der Achilles-Sagen: Als Achilles neun Jahre alt war, verkündete Kalchas, der Seher der griechischen Streitkräfte im Trojanischen Krieg, Troja könne nur mit Hilfe dieses Knaben eingenommen werden; s. Tripp, 2001, S. 10. Ob es eine Prophezeiung für den jungen Erbprinzen Georg Wilhelm gegeben hat, konnte nicht ermittelt werden. – 29f. Sol man ~ A¡ille# nennen.] Der Name Achill ist zur Bezeichnung für einen Helden geworden: Einer der Vorfahren des Kindes wurde so benannt; s. zu Gedicht Nr. 150, v. 57. – 31-34 Theti# hier ~ Pega#-Bä¡e rinnen!] Gleichsetzung der Markgräfin mit der Mutter des Achilles. Die Markgräfin war eine geborene Herzogin von Württemberg. Der Neckar fließt durch dieses Herzogtum, das von Stuttgart aus regiert wurde. Mit "Ne¿er-Nereu#" ist der Vater der Markgräfin gemeint: Herzog Eberhard III. von Württemberg (1614-1674; zu ihm s. ADB. Bd. 5 (1877), S. 559-591 (P. Stälin); NDB. Bd. 4 (1959), S. 236f. (Robert Uhland)). – 33f. Für‰in ~ rinnen!] Hervorhebung der – verglichen mit Stuttgart – bescheidenen Residenz Bayreuth als Musenort infolge der Gründung des Gymnasiums. – 33 Pierinnen] Die Musen. – 34 Pega#-Bä¡e] Die vom Dichterroß Pegasus freigescharrte Musenquelle; s. zu Gedicht Nr. 37, v. 61f. – 37-40 unsren Wuns¡ ~ Wonne!] S. zu v. 11-18. – 40 de# großen Peleu#] Gleichsetzung des Markgrafen mit dem Vater des Achilles. – 46-50 Wie die Theti# kam ~ theuren Dreyen.] Gestaltet wird der für das Gedicht anlaßgebende repräsentative Akt, bei dem der Landesfürst und seine Ehefrau den Erbprinzen das erste Mal der Öffentlichkeit präsentiert haben; s. o. – 53 Brennen-hau#!] S. zu Textgruppe Nr. 45, Gedicht 1, v. 1. – 54-56 dein A¡ille# ~ s¡lagen.] Hier wird nun nicht nur der Erbprinz, sondern auch der Markgraf selbst mit Achilles gleichgesetzt. Angespielt wird auf dessen Beteiligung am Kampf gegen die Franzosen im Holländischen Krieg; s. zu Gedicht Nr. 150. Zum Kampf zwischen Achilles und Hektor s. Ilias 22.

Text 155: Auf Ebenselbige. Dichterey-Sachen, S. 89-90 T1 155.] fehlt Gedicht: 6 in] oberhalb von gestrichenem auf – 8 a¡t] oberhalb der Zeile; Einfügungsstrich – 9 komm] kom ‾ (ebenso 15 Stammt – 30 kommen – 43 Flammen – 44 Stammen) – 12 Cäsar] oberhalb von gestrichenem kaiser – 13 hub] danach ein Buchstabe oder Satzzeichen gestrichen – 16 weiß,] danach gestrichen

Apparate und Kommentare

660 2

1

daß – 16 ›e] danach gestrichen zuglei¡ – 16 wu¡sen au¡] au¡ wu¡sen – 16 an Ma¡t und Ehr.] rechts auf dem Rand – 19 da#] Kürzel – 22 treu] oberhalb von gestrichenem gut – 23 Feind] durch Streichung aus Feinde – 26 so] davor ein Wort gestrichen – 26 behält] t überschrieben oder verschmiert – 27 Und] davor ein Wort gestrichen – 27 bi‰] oberhalb eines gestrichenen Wortes – 29 Wann] Wan‾ – 33 zweyte] oberhalb von gestrichenem dritte – 33 nun s¡on] oberhalb von gestrichenem ie”und – 35 hier] oberhalb von gestrichenem so – 37 Hat] oberhalb von gestrichenem da – 37 Brenni#] i aus u überschrieben – 37 Eu¡] davor ein Wort oder Wortanfang gestrichen – 38 ihr seit darzu erkohren,] unterhalb von gestrichenem dem Brennu# einen Sohn – 48 wa#] Kürzel – U1 die] d. – U1 Decembris.] Dec. Anmerkungen: Die Anmerkungen stehen ohne vorangestellte Zahlen auf dem Rand in der Nähe des Verses, zu dem sie jeweils gehören. Es gibt im Text des Gedichts keine Verweisungszeichen. Wir haben die Anmerkungen an das Ende des Gedichts gestellt und – damit die Zuordnung zu den jeweiligen Versen erkennbar bleibt – eine Zählung sowie entsprechende Verweisungszeichen im Gedichttext hinzugefügt. 1.: zweizeilig rechts auf dem Rand gegenüber 8 – 1 nuptiae] nuptiae. – 1 Serenissimi] Seren.mi (mi oberhalb der Zeile) – 1 Anno] A. 2.: einzeilig rechts auf dem Rand gegenüber 10 – 1 Dies] D. – 1 Novembris] Novembr. 3.: zweizeilig rechts auf dem Rand gegenüber 15 – 1 Keiser] Keis. – 1 und] u. 4.: einzeilig links auf dem Rand gegenüber 32 – 1 Johannes] Joh. – 1 Alchymista] Alchym. – 1 Anno] A. – 1 1464] 1664 (Konjektur nach dem Druck) 5.: zweizeilig links auf dem Rand auf Höhe von v. 45f., wo die Anmerkung keinen Bezug zum Text hat; Umplazierung nach dem Druck – 1 ChurPrinze‹in] ChurPr. – 1 nata] n. – 1 Novembris] Nov. 6.: als Stammbaum wie mitgeteilt links auf dem Rand gegegnüber 36-46 – 1 Brüder] mit der-Kürzel – 2 Christianus] mit -us-Kürzel; ebenso 5 Augustus – 2 Joachimus] Joach. – 2 Fridericus] Fridr. (ebenso 6) – 3 Markgraf] Mgr. (ebenso 6) – 3 zu] z. – 3 Brandenburg (1. Position)] Br. – 3 Churfür‰] Churf. – 3 Brandenburg (2. Position)] Br, – 4 Erdman] überwiegend lateinische Schreibung; ebenso 5 Augustus – 10 Ernst – 4 Barbara] Barb. – 5 geboren] g. – 5 Novembris] Nov. (ebenso 13) – 6 Johannes] Joh. – 6 Herzog#] H. – 7 Gemahlin.] G. Die Bestimmung des Gedichts für die Sammlung Lorbeer-Wälder hat Birken durch die auf beiden Seiten als Kolumne oben auf der Seite oberhalb eines waagerechten Striches angebrachte Zuordnung "Lorbeer-Wälder." vorgenommen. Es handelt sich um ein weiteres Gratulationsgedicht zur Geburt des markgräflichen Erbprinzen Georg Wilhelm. Während aber die Gedichte Nr. 151 und Nr. 154 im Namen Johann Gebhardts veröffentlicht worden sind, ist das Gedicht Nr. 155 in Birkens eigenem Namen erschienen: Uber | die glü¿hafte | Ho¡-Wuns¡-Beseeligung/ | de# | Dur¡leu¡tig‰en Für‰en und Herrn/ | Herrn | Chri‰ian Ern‰en#/ | Marggrafen# zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preus-|sen/ zu Stettin/ Pommern/ der Ca‹uben und Wenden/ au¡ in Sle-|›en zu Cro‹en und Jägerndorf Herzogen#/ Burggrafen# zu Nürnberg/

Gedicht 155, 1678

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Für-|‰en# zu Halber‰adt/ Minden und Cammin; Der Röm. Kaiserl. Maje‰. und | de# H. Rei¡# respectivè General-Feldmars¡all Leutenant#/ | General-Wa¡tmei‰er# und Obri‰en# zu Pferd/ | und | Dero Ho¡Für‰l. Frauen Gemahlin | Der Dur¡leu¡tig‰en Für‰in und Frauen/ | Frauen | Sophia Louysa/ | Marggrän zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preus-|sen/ zu Stettin/ Pommern/ der Ca‹uben und Wenden/ au¡ in Sle-|›en zu Cro‹en und Jägerndorf Herogin/ Burggrän zu Nürnberg/ | Für‰in zu Halber‰adt Minden und Cammin/ etc. gebohrner Herzogin | zu Würtenberg und Te¿/ etc. | al# Ho¡preißwürdig‰er Stammen#-Mutter/ | bey | dem Se¡zehenden Tag Novembris erfolgter | Ho¡geburt/ | de# Dur¡leu¡tig‰en Prinzen#/ | Herrn | Herrn Georg Wilhelm#/ | ErbPrinzen# und Marggrafen# zu Brandenburg/ etc. | bezeuget | seine Treu-gehorsam‰e unterthänig‰e | Beyfreude | Sigmund von Birken. | BAYREUTH | gedru¿t bey Johann Gebhard. | A. C. MDCLXXVIII. (S. Stauffer, 2007, 1004f.; dort die Zugehörigkeit der Manuskriptfassung nicht erkannt.) Zur unter dem Gedicht angebrachten Angabe des Entstehungstages 27.12.1678 findet sich im Tagebuch keine Entsprechung. Auf welchem Weg und wann der Druck von Birkens Gedicht Nr. 155 dem Markgrafen zugestellt worden ist – ob mit der Post und einem Begleitschreiben oder durch einen Dritten in Bayreuth (Gebhardt, Caspar von Lilien?) –, ist unermittelt. Im Druck gibt es mehr Anmerkungen als in der handschriftlichen Fassung; sie sind auch ausführlicher. Sie stehen, mit Buchstaben bezeichnet, unter den Strophen: Anm. (a) und (b) nach Str.1, (c) und (d) nach Str. 2, (e) nach Str. 3, (f), (g) und (h) nach Str. 4. Die Verweisungszeichen im Text stehen wie folgt: a nach zweimal-A¡t (v. 8), b. nach zweimal-a¡t. (v. 10), c nach zweimal-A¡te (v. 13), d. nach her? (v. 15), e. nach zeiget. (v. 28), f nach einen (v. 32), g nach Kind/ (v. 33) und h. nach hierbey. (v. 37). Die Anmerkungen selbst lauten: (a) Von Sr. Ho¡Für‰l. Dur¡l. er‰em Beylager an A. 1662/ ›nd 16 Jahre. (b) Der Ho¡Für‰l Prinz i‰ den 16. Novembr. gebohren. (c) Der Kaiserl. Erb-Prinz JOSEPH/ diß Jahr# den 16 Julii gebohren. (d) Von Kais. Rudolf dem Er‰en/ und seiner S¡we‰er Clementia Grän von Hab#burg/ Burggraf Fridri¡# zu Nürnberg Gemahlin. (e) S. Ho¡Für‰l. Dur¡l. Herr Marggraf Chri‰ian Ern‰/ tragen bey je”iger Kaiserl. Mili” die hö¡‰ansehnli¡e Charge eine# General-Feldmars¡all-Leutenant# etc: (f) Marggraf Johanne# der Al¡ymi‰ ‰arb den 16. Nov. 1464. (g) Die Brandenb. Chur-Prinze‹in Maria Aemilia/ ward A. 1670 au¡ an diesen Tag den 16 Novembr. gebohren. (h) Jhrer Ho¡Für‰l. Dur¡l. Frau. Marggrän Sophia Louysa/ Groß-Frau Mutter Frau Barbara Sophia Herzogin zu Würtenberg/ gebohrne Chur-Prinze‹in von Brandenburg/ ware au¡ an diesen Tag den 16 Novembr. gebohren/ besag dieser Stamm-Tafel.

Apparate und Kommentare

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Chri‰ian Mgr.

Gebrüder

zu Brandenb.

Joa¡im Frideri¡ ChurFür‰ zu Brandenburg.

|

|

Erdmann Au-

Barbara Sophia geb. 16 Nov. A. 1584

gu‰u# Mgr.

Joh. Fridr. Herz. zu Würtenb. Gem. |

zu Bran-

H. Eberhard III Herz. zu Würtenb.

denburg. |

|

Herr Chri‰ian

–––––––

Ern‰ Mgr.

Frau Sophia Louyse Marggrän zu Brandenburg.

zu Brandenb. Herr Georg Wilhelm geborn 16. Novembr. 1678. Im Druck sind die Strophen durch die Anmerkungsgruppen voneinander getrennt und wie in der Fassung des Arbeitsbuches nicht gezählt. Der erste Buchstabe des ersten Verses der ersten Strophe ist als große Schmuckinitiale ausgeführt, so daß die Verse 2-6 der Strophe eingerückt stehen. Anders als in der handschriftlichen Fassung sind im Druck die jeweils ersten Verse der Strophen nicht eingezogen. Oberhalb des ersten Verses steht mittig das Trinitätssymbol "m!". Abgesehen von typographischen Hervorhebungen sowie von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist der Druck folgende Abweichungen auf: T1f.] s. o. die Mitteilung des Titelblatts des Druckes – 4 Ho¡zeitfakel] Ho¡zeit-Fa¿eln – 19 füllt] mehrt – 23 Au‰ria] Au‰rie – 35 hier Eu¡] Eu¡ hier – 39 den] Dem – 41 deinen] deinem – U1 die 27 Decembris.] fehlt –. Die Druckfassung des Gedichts Nr. 155 ist ediert in Birken, Unbekannte Gedichte, ed. Paas, 1990, S. 280-282. Gedicht: 3f. Wol hab i¡ ~ Ho¡zeitfakel s¡wungen.] Wie v. 7f. zeigt, sind offenbar beide Eheschließungen des Markgrafen gemeint. Zu Birkens literarischen Beiträgen zur ersten Hochzeit 1662 s. zu Textgruppe Nr. 55; zu Birkens literarischen Beiträgen anläßlich der zweiten Hochzeit des Markgrafen 1671 s. zu Textgruppe Nr. 129. Eigentlich waren Birkens Texte zumeist für die Begrüßungsfeierlichkeiten der jeweiligen Ehefrauen des Markgrafen in Bayreuth bestimmt gewesen. Die Hochzeiten hatten jeweils schon einige Zeit zuvor in Dresden bzw. Stuttgart stattgefunden. – 4 Com] Gemeint sein dürfte der Gott Comus, der für Gastereien – auch im Rahmen von Hochzeiten – zuständig war; s. Hederich, 1770, Sp. 769-771. – 4 Hymenee] Zum Hochzeitsgott Hymenaios s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 1267. – 4 die Ho¡zeitfakel] Eines der Attribute des Gottes Hymenaios ist die Fackel. – 5 Wa# dort ward angewüns¡t] Gemeint ist der damals für Hochzeitsdichtungen obligatorische Kinderwunsch, in diesem Fall insbesondere der Wunsch für einen Thronfolger. – 6 Auror'] Aurora, die Göttin der Morgenröte. – 7f. E# ›nd ~ die Wüns¡e ogen] Die erste Hochzeit des Markgrafen lag 16 Jahre zurück; s. zu v. 3f.; vgl. die zugehörige Anm. 1 sowie die Anm. (a) im Druck. Das Spiel mit der Zahl 16 (zweimal acht) domi-

Gedicht 155, 1678

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niert das Gedicht: Der Erbprinz war am 16. November geboren. – 9 Brennen-Prinz] S. zu Gedichtgruppe 45, Text 1, v. 1. – 10 Jhn bringet ~ zweymal-a¡t.] S. zu v. 7f.; vgl. die zugehörige Anm. 2 und die Anm. (b) im Druck. – 11-14 du ha‰ ~ O‰-bekaisert leben.] Nachdem die Söhne Kaiser Leopolds I. aus der ersten Ehe früh verstorben waren und aus der zweiten Ehe nur ebenfalls früh verstorbene Töchter hervorgegangen waren, war im Juli 1678 als erster Sohn der dritten Ehe der Prinz Joseph I. (16781711) geboren worden, der 1705 die Regierung als Nachfolger seines Vaters als Kaiser antrat. – 15 Stammt ni¡t, jen'# Hau# und diß, von zwey Ges¡wi‰ern her?] Vgl. die zugehörige Anmerkung 3 und im Druck Anmerkung (d). Die genealogischen und biographischen Beiträge bieten unterschiedliche, teils widersprüchliche Angaben. Selbst der Name der Schwester Rudolfs ist nicht gesichert; s. Spiegel der Ehren (1668), S. 28: Clementia oder Elisabeth. Birken selbst hat die unsichere Informationslage im Spiegel der Ehren (1668), S. 32, problematisisert. Die folgenden Ausführungen sind dementsprechend mit einer gewissen Unsicherheit behaftet. Clementia (Name unsicher; Lebensdaten unermittelt), die Schwester König Rudolfs I. von Habsburg (1218-1291), war die erste Ehefrau des Nürnberger Burggrafen Konrad von Zollern (um 1186-1261), eines Vorfahren der Markgrafen von Brandenburg. Birken gibt in Anmerkung (d) des Druckes versehentlich dessen Sohn Friedrich III., Burggrafen von Nürnberg (um 1225-1297), als ihren Ehemann an. In den Stammbäumen auf S. 28 und 33 im Spiegel der Ehren (1668) hingegen wird Clementia korrekt als Ehefrau Konrads aufgeführt. Im Stammbaum auf S. 33 erscheint Clementia als Mutter des Burggrafen Friedrich III., wodurch Birken, wie bereits die Überschrift angibt, die Kurfürsten von Brandenburg von der Schwester Rudolfs I. abstammen lassen will: Der | Chur- und Für‰en | zu Brandenburg | Ankun[t und Stammreihe/ | mit Keys. Rudolphi S¡we‰er | anhebend. Burggraf Friedrich III. war aber sehr wahrscheinlich ein Sohn aus einer anderen Ehe Konrads. Damit war Clementia im Grunde keine Vorfahrin des Hauses Brandenburg / Hohenzollern. Ihre Tochter Adelheid heiratete nach Schlesien; Söhne sind nicht bekannt. – 16 Man weiß, ›e wu¡sen ~ an Ma¡t und Ehr.] Gemeint sind nicht die Geschwister Rudolf und Clementia, sondern die Häuser Habsburg und Hohenzollern. – 18-20 E# s¡ien' ~ lange Ho[nung trö‰.] Sowohl Kaiser Leopold I. als auch Markgraf Christian Ernst mußten lange auf einen Sohn warten. Allerdings waren zwei Söhne des Kaisers aus seiner ersten Ehe bereits sehr früh verstorben: Ferdinand Wenzeslaus Joseph (1667-1668; s. zu den Gedichten Nr. 104 und Nr. 109) und Johann Leopold (geb. und gest. 1670). – 21-26 Sie kriegen iezt ~ kein Grä#lein mehr behält.] Zum Holländischen Krieg und zur Rolle des Markgrafen darin als kaiserlicher General s. zu Gedicht Nr. 150 (im Druck liefert die Anmerkung (e) eine entsprechende Information). Der Friedensvertrag zwischen Frankreich und dem Deutschen Reich wurde erst im Februar 1679 geschlossen; s. zu Gedicht Nr. 151, v. 13-16. – 23 Au‰ria] Österreich. – 24 Brenni#] Personifikation des Hauses Brandenburg; s. zu v. 9. – 26 der Goth'] Der Schwede. – 27 Und, Edler Prinz, bi‰ du] Anrede an den neugeborenen Prinzen. – 27 gezweiget] 'gezeugt, geboren'; s. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 16 (1954), Sp. 1049f. – 29f. Wann ein A¡ille# ~ ein Pyrrhu# kommen her.] Auch im Gedicht Nr. 154

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hat Birken den Markgrafen mit dem legendären griechischen Helden Achilles gleichgesetzt; s. zu Gedicht Nr. 154, v. 54-56. Neoptolemos, der Sohn des Achilles, trug den Beinamen Pyrrhos; s. Der kleine Pauly. Bd. 4 (1972), Sp. 57f. – 32 dein a¡tmal-zweyter Tag ~ au#.] Wie die zugehörige Anmerkung 4 erweist, meint Birken den Markgrafen Johann von Brandenburg-Kulmbach (1406-1464; zu ihm s. ADB. Bd. 14 (1881), S. 153 (Theodor Hirsch); NDB. Bd. 10 (1974), S. 472f. (Johannes Schultze)), der wegen seiner alchemistischen Interessen den Beinamen 'Der Alchimist' trug. Er war in der Tat am 16. November gestorben. Vgl. im Druck die Anmerkung (f). – 33 da# zweyte ~ s¡on ges¡enket.] Neben der Geburt des Prinzen Georg Wilhelm ist die Geburt der Prinzessin Maria Amalia (1670-1739, der Tochter des brandenburgischen Kurfürsten, gemeint, die, wie die zugehörige Anmerkung 5 angibt, am 16.11.1670 erfolgt war. Vgl. auch Anmerkung (g) im Druck. – 34 Und, Große Mutter Jhr!] Anrede an die Markgräfin. – 35 die GroßfrauMutter hier Eu¡ gabe dieser Tag] Wie die zugehörige Anmerkung 6 erweist, ist die Herzogin Barbara Sophia von Württemberg (1584-1636), die Großmutter der Markgräfin, gemeint, die am 16.11.1584 geboren worden ist. Vgl. auch Anmerkung (h) im Druck. – 36 mit der Gegengab] Der neugeborene Prinz. Die Verse 37-40 führen den Gedanken näher aus. – 37-40 Hat Brenni# ~ habt eu¡ dafür.] Die Großmutter der Markgräfin (s. zu v. 35) war eine Tochter des Kurfürsten Joachim Friedrich von Brandenburg (1546-1608; zu ihm s. ADB. Bd. 14 (1881), S. 86-90 (Theodor Hirsch); NDB. Bd. 10 (1974), S. 438f. (Johannes Schultze)). Zum Vater der Markgräfin, Herzog Eberhard III. von Württemberg, s. zu Gedicht Nr. 154, v. 31-34. Vgl. die zugehörige Anmerkung 6 auch Anmerkung (h) im Druck. – 37 Brenni#] S. zu v. 24. – 39 dem Brennu#] S. zu v. 9. – 41 Georg Wilhelm, sey gegrü‰!] Anrede an den neugeborenen Prinzen. – 41-43 Ein Haubt ~ du werd‰ no¡ werden groß.] Kurfürst Georg Wilhelm von Brandenburg (1595-1640; zu ihm s. ADB. Bd. 8 (1878), S. 619-626 (Theodor Hirsch); NDB. Bd. 6 (1964), S. 203f. (Thomas Klein)), der Vater des damals regierenden Kurfürsten Friedrich Wilhelm, ist gemeint. Anmerkungen: 1.: 1. Primae nuptiae Serenissimi Anno 1662.] S. zu v. 7f. 2.: Dies 16 Novembris.] S. zu v. 10. 3.: Keiser Rudolpho und Clementiâ.] S. zu v. 15. 4.: Johannes Alchymista Anno 1464] S. zu v. 32. 5.: Maria Amalia ChurPrinze‹in nata 16 Novembris 1670.] S. zu v. 33. 6.: 2f. Christianus ~ Brandenburg.] Markgraf Christian von Brandenburg-Bayreuth (1581-1655). – 2f. Joachimus Fridericus ~ Brandenburg.] S. zu v. 37-40. Dieser Kurfürst war ein Halbbruder des Markgrafen Christian von Brandenburg-Bayreuth. – 4-6 Erdman ~ Marggraf.] Erdmann August von Brandenburg-Bayreuth (1615-1651), der Vater des Markgrafen Christian Ernst. – 3-7 Barbara Sophia ~ Gemahlin.] S. zu v. 35. Zu Herzog Johann Friedrich von Württemberg (1582-1628) s. ADB. Bd. 14 (1881), S. 441f. (P. Stälin); NDB. Bd. 10 (1974), S. 543f. (Bernd Ottnad)). Die Hochzeit hatte 1609

Gedichte 155 und 156, 1678 und 1679

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stattgefunden. – 8 Eberhard III] S. zu Gedicht Nr. 154, v. 31-34. – 9f.] Die Eltern des neugeborenen Prinzen.

Text 156: An meinen dur¡leu¡tig‰en Föbu#. Uber de‹en Devis: Sol ex Nube: Semper idem. DichtereySachen, S. 94-95 T1 156.] fehlt – 3 wie] oberhalb von gestrichenem al# – 3 die Sonne] darüber ein Wort gestrichen – 5 bleibet] nach durch Streichung und Ergänzung aus bleibt (ebenso 9) – 5 i‰.] danach größerer Abstand in der Zeile – 8 iederzeit] ev. ieder zeit – 11 dort] oberhalb eines gestrichenen Wortes – 13 wie] oberhalb eines gestrichenen Wortes – 14 s¡auen] oberhalb von an; davor zwei übereinander stehende Wörter gestrichen – 14 lasurnen] l überschrieben – 16 bi#] # überschrieben – 18 Sonnen] Wortende undeutlich; ev. Sonne – 19 empor] oberhalb eines gestrichenen Wortes – 20 himmel] him‾ el (ebenso 43; ebenso 22 immerdar) – 22 immerdar:] vor dem Doppelpunkt ein Satzzeichen gestrichen – 23 zur] davor ein Buchstabe oder Satzzeichen gestrichen – 25 S¡u”Freund] ev. S¡u” Freund – 28 Wunder] mit der-Kürzel; ebenso 38 Glieder – 28 Wunder-Spiel.] rechts darunter auf dem Seitenfuß: M. Jan. – 33 a¡] durch Streichung aus au¡ – 38 vermehr] ver oberhalb von gestrichenem und – 38 Stammen] oberhalb von mm eine Streichung; n überschrieben – 40 Flur] danach gestrichen er – 40 der] oberhalb der Zeile – 41 bleibe] danach gestrichen au¡ – U1 die] d. – U1 Januarii.] Jan. Die Bestimmung des offenbar in zwei Ansätzen entstandenen Gedichts für die Sammlung LorbeerWälder hat Birken durch die auf beiden Seiten als Kolumne oben auf der Seite oberhalb eines waagerechten Striches angebrachte Zuordnung "Lorbeer-Wälder." vorgenommen. Im Januar 1679 muß Herzog Anton Ulrich von Braunschweig-Lüneburg in Nürnberg gewesen sein. Das belegen v. 29 und mehrere Tagebuchstellen. Zum 3.1.1679 heißt es (II.456; PBlO.B.2.1.2, 209(58)r): "Mein Prinz mir 50 Thaler." Dieses Geldgeschenk wird der Herzog persönlich überreicht haben. Zum 5.1.1679 findet sich folgende Eintragung (ebd.; ebd.): "Serenissimo seine 3 Comödien und 9 Ballete reddidi, so er na¡ Onolzba¡ gesendet." Der Herzog hatte also mehrere eigene Werke Birken zur (Korrektur-(?))Lektüre vorgelegt, die dieser am 5.1.1679 zurückgegeben hat. Anschließend hat der Herzog sie dem Ansbacher Hof geschickt. Wann der Herzog wieder abgereist ist, wissen wir nicht. Es muß vor dem 17.1.1679 geschehen sein. Denn zu diesem Termin, dem Antoniustag, hat Birken notiert (II.457; ebd.): "MorgenTraum von Serenissimo wie der mit Weinen mi¡ gesegnet. Dies Antonij." Es hat sich bisher nicht ermitteln lassen, welchem Zweck Herzog Anton Ulrichs Nürnberg-Aufenthalt im Januar 1679 galt. Vielleicht befand er sich auf der Hin- oder Rückreise nach oder von Venedig. Nach Venedig ist er öfter gereist; s. zu Gedicht Nr. 160. Ein Druck des Gedichts Nr. 156 ist nicht bekannt. Birken wird das Gedicht dem Herzog handschriftlich zugesandt haben.

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Apparate und Kommentare

T2 Föbu#.] S. zu Sonett Nr. 43, v. 3. – T3f. Uber de‹en Devis: Sol ex Nube: Semper idem.] 'Nach Wolken Sonnenschein. Immer derselbe.' Zu dieser Devise Herzog Anton Ulrichs hat sich bisher nichts ermitteln lassen. – 5-8 Er bleibet, wie er i‰. ~ iederzeit sein Lie¡t.] Bei den Krisen, die der Herzog überstehen mußte, ist an den Tod der Schwester Sibylla Ursula (s. zu Gedicht Nr. 138), den Tod des Sohnes August Friedrich (s. zu Gedicht Nr. 147) oder auch die überstandene gefährliche Erkrankung (s. zu Gedicht Nr. 101) zu denken. – 9-12 Zu ihme ›e ni¡t langen ~ vergehen im Ent‰ehn.] Die Passage ist zu allgemein gehalten, als daß sich sicher sagen ließe, ob es um 'private' oder politische Anfeindungen geht, die der Herzog überstanden habe. Vielleicht ist gemeint, daß es ihm, der schon früh – auch als er noch nicht Mitregent seines Bruders war – maßgeblichen Einfluß auf die Wolfenbütteler Politik hatte, gelungen ist, im Wolfenbütteler Herrschaftsgebiet trotz der zahlreichen kriegerischen Konflikte und Bedrohungen der Zeit den Frieden zu wahren. Zu denken wäre etwa an den Konflikt der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg mit dem Bischof von Münster Christoph Bernhard von Galen (1606-1678) wegen der Stadt Höxter, der leicht in einen Krieg hätte eskalieren können. Vgl. auch Gedicht Nr. 106, v. 49-52, wo von einer überstandenen Anfeindung berichtet wird, die für uns nicht genau kenntlich wird und vielleicht ebenfalls mit dem Bischof von Münster zu tun hatte. – 13 andere Planeten] Andere Fürsten. – 14 s¡ällig] 'wütend, aufgebracht, rasend'; s. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 8 (1893), Sp. 2502f. – 14 au# den lasurnen Beeten] 'aus dem blauen Himmel'. – 22 die Norden] Die Nordwinde. – 24 verlieret nie, wie ›e, der haare Wolge‰alt] Gemeint ist, daß der Herzog wie Fichten, die auch im Winter ihr Nadelkleid behalten, in allen Krisen beständig sei. – 25-28 ein S¡u”Freund ~ Wunder-Spiel.] Herzog Anton Ulrichs langjährige Betätigung als Mäzen der Künstler und als Schriftsteller wird herausgestellt. – 29f. wie i¡ ihn jüng‰ gesehen ~ neue Räder drehen] Zum Besuch des Herzogs in Nürnberg im Januar 1679 s. o. In dem Satz in v. 30 ist "da# Jahr" Objekt, "neue Räder " Subjekt. – 33 Er werd ~ Prinzen Vatter] Dieser Wunsch ist nicht in Erfüllung gegangen: Herzog Anton Ulrichs jüngster Sohn Ludwig Rudolf ist 1671 geboren worden. – 34 der Himmel sey damit de# Lezt-Verlu‰# Er‰atter] Gemeint ist der Tod des Erbprinzen August Friedrich 1676; s. zu Gedicht Nr. 147. – 35f. Er werd, wa# er jüng‰ ward ~ eh diese# Jahr entrü¿.] Zur Geburt der ersten Enkelin Herzog Anton Ulrichs s. zu Gedicht Nr. 152. Der Wunsch hat sich nicht erfüllt: 1679 wurde – nach unserem Wissensstand – dem Herzog kein Enkelkind geboren. Zur Geburt des nächsten Enkelkindes des Herzogs 1680 s. zu Gedicht Nr. 157. – 37f. Er werde bald ~ vermehr die Stammen-Glieder.] Verheiratet waren damals von Herzog Anton Ulrichs Kindern Elisabeth Eleonore (s. zu Gedicht Nr. 146) und Anna Sophie (s. zu Gedicht Nr. 152). Die nächste Hochzeit eines seiner Kinder erfolgte 1681: August Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg (1662-1731) heiratete in diesem Jahr seine Cousine Christine Sophie von Braunschweig-Wolfenbüttel (1654-1695); s. zu Gedicht Nr. 160. – 39f. der Prinz, der neu' Augu‰ ~ in der Heid.] Ein Segenswunsch für den damals ältesten noch lebenden Sohn Herzogs Anton Ulrichs: August Wilhelm (s. zu v. 37f.). – 41f. Er bleibe ~

Gedichte 156 und 157, 1679 und 1680

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ein gnäd'ger Föbu# au¡.] Dank für das langjährige Mäzenatentum des Herzogs für Birken. – 42f. Er gebe fort zu lesen ~ Augen labt.] Der Herzog soll in seiner Tätigkeit als Schriftsteller fortfahren.

Text 157: Glü¿wuns¡ zur Ho¡geburt zweyer Prinzen, Adolf-Augu‰en# Erben# zu Norwegen Herzog# zu Sle#wig-Hol‰ein und Carl# Markgrafen# von Baden Durla¡, in 2 Tagen den 29 und 30 Martij, und zwar von 2 Müttern au# dem Hause Braun#weig-Wolfenbüttel, der beyden Ho¡herzogli¡en Brüder Kindern. DichtereySachen, S. 146 T1 156.] fehlt – T4 Erben# zu Norwegen] E. z. N. – T4 Sle#wig] S – T4 und] u. (ebenso T5 (2x)) – T4 Marggrafen#] Mgr. – T4 von] v. – T5 30] 20 – T6 Braun#weig] Braun#w. – T7 Ho¡herzogli¡en] Hh. – 1 To¡ter ~ Erebu#,] mit Einzug; Konjektur nach dem Druck; ebenso bei 10 Würge ~ Libitin', – 1 du] oberhalb von gestrichenem ihr – 2 prale] e aus t überschrieben – 4 Wut] nach t ein Buchstabe gestrichen – 7 Wei¡e,] fehlt; Ergänzung nach dem Druck – 9 güldne] d überschrieben – 12 reiß] zuerst gestrichen und durch vorangestelltes würg ersetzt, später würg gestrichen und Streichung von reiß durch Unterpunktie4

5

2

3

1

rung aufgehoben – 23 verkehrt i‰ nun da# Blat] da# Blat i‰ nun verkehrt – 23 da#] Kürzel; ebenso 53 – 35 Leid] danach gestrichen Sie – 37 Paar,] vor dem Komma ein Buchstabe oder Satzzeichen gestrichen – 2

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38 Tö¡ter ›ht al# Mütter ligen] ›ht Tö¡ter ligen al# Mütter – 38 ›ht] danach gestrichen zuglei¡ die – 39 ma¡et] t aus n überschrieben – 40 soviel] links der Zeile vorangestellt; Abgrenzungsstrich zum Schluß von v. 13 in der vorangehenden Spalte – 40 Wüns¡e] W aus w überschrieben – 40 Wüns¡e,] danach zwei oder drei Wörter gestrichen – 45 La¡en.] La¡en (Konjektur nach dem Druck) – U1 Die] D. Die Bestimmung des Gedichts für die Sammlung Lorbeer-Wälder hat Birken durch die als Kolumne oben auf der Seite oberhalb eines waagerechten Striches angebrachte Zuordnung "Poet. Lorbeer-Wälder oder Haine." vorgenommen. Das Gedicht ist im Arbeitsbuch zweispaltig angeordnet. Es gilt der Geburt zweier Prinzen: Adolf August, Herzog von Schleswig-Holstein-Plön, Sohn der Tochter Herzog Rudolf Augusts von Braunschweig-Lüneburg Dorothea Sophia (zu ihr s. Gedicht Nr. 141), wurde am 29.3.1680 geboren und starb 1704; Karl, Markgraf von Baden-Durlach, Sohn der Tochter Herzog Anton Ulrichs Anna Sophie (zu ihr s. zu Gedicht Nr. 152), wurde am 30.3.1680 geboren und verstarb bereits im August desselben Jahres. Das Gedicht Nr. 157 ist laut Birkens Datierung unter dem letzten Vers am 28.5.1680 verfaßt worden. Für das Jahr 1680 ist kein Tagebuch erhalten, so daß es keine Paralleldokumention zum Gedicht Nr. 157 gibt. Birken wird das Gedicht handschriftlich nach Wolfenbüttel geschickt haben. Dort ist es gedruckt worden: Al# | Jn denen Dur¡leu¡tig‰en Für‰en-|Häusern | Hol‰ein-Plön | Und | Baden-Durla¡ | auß zwoen | Für‰li¡en Tö¡tern de# Ho¡Für‰li¡en | Hause# | Brauns¡weig und Lüneburg | Zweene junge Prin”en | an zweenen au[ einander folgenden Mer”-Tagen | glü¿li¡ zur Welt gebohren worden: | Bejubelte in Unterthänigkeit diese vierfa¡e hohe | Für‰en Freude | Sigmund von Bir¿en. | Wol[enbüttel/ | Gedru¿t bey Caspar Johann Bißmar¿/ | Jm Jahr 1680. (Stauffer, 2007, S.

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Apparate und Kommentare

1057f.) Im Druck sind die Strophen nicht gezählt und nur durch kurze Spatien voneinander getrennt. Oberhalb der ersten Strophe gibt es eine Überschrift: Ho¡Für‰li¡er Doppel-Geburt | Beglü¿wüns¡ung. Der erste Buchstabe des ersten Verses ist als große Schmuckinitiale ausgeführt, so daß die Verse 2-5 der Strophe eingerückt stehen. Abgesehen von typographischen Hervorhebungen sowie von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist der Druck folgende Abweichungen auf: T1-T7] s. o. die Mitteilung des Titelblatts des Druckes und der zusätzlichen Überschrift – 31 dir] die – 37 dur¡leu¡te#] Dur¡läu¡tig# – 38 Tö¡ter ›ht al# Mütter ligen.] Sieht/ zwo Tö¡ter/ Mütter ligen. – U1 Die 28 Maij.] fehlt 1-7 To¡ter du de# Erebu# ~ Wei¡e, Atropo#, tritt au#!] Erebos ist der griechische Gott der Finsternis; s. Tripp, 2001, S. 179f. Die Parzen oder Moiren gelten hier als seine Töchter. Eine von ihnen wird angeredet als diejenige, die mit ihrer Schere den Lebensfaden durchtrennt: Atropos. – 6 wie ges¡ehen] Erinnerung an die Schicksalsschläge der letzten Jahre, vgl. v. 30. – 8f. La¡e›# ~ Fäden drehen.] Lachesis ist hier diejenige der Parzen, die die Länge des Lebensfadens bestimmt; s. zu Gedicht Nr. 141, v. 18. – 10 Würge ni¡t mehr, Libitin'] Libitina war eine römische Göttin, die die Begräbnispflichten überwachte; s. Der kleine Pauly. Bd. 3 (1969), Sp. 625f. Schon früh wurde sie als Göttin des Todes gesehen. – 11 in Pala‰e meiner Götter] Gemeint ist der Wolfenbütteler Hof. Zur Benennung von fürstlichen Personen als 'Erdengötter' s. zu Gedicht Nr. 33, v. 2. Auch im Gedicht Nr. 130 hat Birken den Hof in Wolfenbüttel als antiken Götterpalast abgebildet. – 12f. reiß ni¡t einen Prinzen hin ~ Hagel-Wetter] Zum Tod des Prinzen August Friedrich bei der Belagerung von Philippsburg s. zu Gedicht Nr. 147. – 14-16 der fa‰ huntert Jahre ~ seinem GroßherrVatter glei¡.] Der Großvater des vor Philippsburg gefallenen Prinzen, Herzog August der Jüngere von Braunschweig-Lüneburg (1579-1666), war sehr alt geworden. Das hätte Birken auch dem Prinzen gewünscht. – 18 töd wa# lebt nur zu Bes¡werden] Die Todesgöttin Libitina wird aufgefordert, nur Menschen zu töten, die ohnehin unter großen Beschwerden und Krankheiten leiden. – 19-22 Morde ni¡t ~ eine Welfen-Braut befeuren.] Zum Tod Herzogs Johann Georg von MecklenburgSchwerin, der nur wenige Monate nach seiner Heirat mit Herzog Anton Ulrichs Tochter Elisabeth Eleonore gestorben war, s. zu Gedicht Nr. 146. – 20 Morta] Eine weitere Bezeichnung für die Todesgöttin; s. zu Gedicht Nr. 138, v. 20. – 27 meiner Föben] Herzog Anton Ulrich und Herzog Rudolf August, die Großväter der beiden neugeborenen Prinzen, sind gemeint. – 28f. Du, Fortun, ~ Viere¿ ‰ellen:] Zur Glücksgöttin Fortuna s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 597-600. Zum Bild des Vierecks, das Fortuna zu beglücken habe, s. Z. 14 auf dem Titelblatt des Druckes: Die Eltern der Neugeborenen sind gemeint. – 30 weil man ›het deine Buß] Fortuna übt Wiedergutmachung für die in den letzten Jahren verhängten Schicksalsschläge. – 37f. Ein dur¡leu¡te# Brüder-Paar ~ Mütter ligen.] S. o. – 43f. Eine Zeit ~ ma¡en.] Ein Fragezeichen statt des Punktes am Satzende wäre sinnvoller. – 44 zwei entlegne häuser] Gemeint ist die große Entfernung zwischen den Herzogtümern Baden-Durlach und Holstein-Plön.

Gedicht 158, 1680

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Text 158: Bewillkommung Seiner ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡tigkeit Herrn Herrn Johann Frideri¡# Markgrafen# zu Brandenburg. Dichterey-Sachen, S. [152]-153 T1 158.] fehlt. – T2 Bewillkommung] Bewillkom ‾ ung (ebenso 1 wilkommen – 2 kommet – 4 kommen – 4 _ r vernommen) – T2 Seiner] S. – T2 ho¡Für‰li¡en] ho¡Für‰l. – T2 Dur¡leu¡tigkeit] Dur¡ltt. – T3 Herrn (1. Position)] H. – T3 Johann] Joh. – T3 Markgrafen#] Mgr. – T3 Brandenburg.] Brandenb. – 1 1] 1. – 2 den] durch Überschreibung aus die (danach gestrichen Bahn) – 4 du] davor ein Wort gestrichen – 11 Sonne:] Doppelpunkt oberhalb von gestrichenem Komma – 11 die] oberhalb von gestrichenem er – 15 Sie] S überschrieben – 34 kont] oberhalb von gestrichenem i‰ – 34 Namen] danach gestrichen entspr – 37 zu] durch Streichung aus anzu – 43 ma¡t] davor ein Wort gestrichen – 47 da#] Kürzel – 49 Für‰] r überschrieben; danach ein Wort gestrichen – 51 gütig] danach ein Wort und Komma davor gestrichen – 57 gebe] danach ein Satzzeichen gestrichen – 60 Wir] davor ein Wort und ein Wortanfang gestrichen – U1 die] d. – U1 Septembris.] Sept. Die Bestimmung des Gedichts für die Sammlung Lorbeer-Wälder hat Birken durch die als Kolumne oben auf beiden Seiten oberhalb eines waagerechten Striches angebrachte Zuordnung "Lorbeer-Wälder." vorgenommen. Es handelt sich um ein Begrüßungsgedicht für den Markgrafen Johann Friedrich von Brandenburg-Ansbach (1654-1686; zu ihm s. NDB. Bd. 10 (1974), S. 476 (Otto Veh)), das laut der unter dem letzten Vers angebrachten Datumsangabe am 17.9.1680 entstanden ist. Vers 42 läßt vermuten, es könne um einen Besuch in Sulzbach gegangen sein. Dann hätte Birken das Gedicht für einen Auftraggeber vom dortigen Hof verfaßt. Auch das Gedicht Nr. 105 ist eine Auftragsarbeit für einen Anlaß am Sulzbacher Hof. Vielleicht hat dessen Auftraggeber, Andreas Georg I. Paumgartner von Holenstein und Lonnerstadt, erneut Birkens Dienste genutzt. Der Auftraggeber wird beabsichtigt haben, das Gedicht bei der Ankunft des Markgrafen entweder vorzutragen oder es als Druck zu präsentieren oder beides. Es ist aber kein Druck des Gedichts nachgewiesen. Sollte es wirklich ungedruckt geblieben sein, so könnte es daran gelegen haben, daß Johanna Elisabeth, die schon seit längerem kränkliche Ehefrau des Markgrafen Johann Friedrich, am 28.9.1680 gestorben ist. Birken wird das Gedicht so rechtzeitig geschrieben und abgeschickt haben, daß es zum geplanten Besuch des Ansbacher Markgrafen gedruckt werden konnte. Dieser Besuch wird demnach für Ende September angekündigt gewesen sein. Die Verschlechterung des Gesundheitszustandes seiner Ehefrau (s. dazu im Lebenslauf der Nachrufschrift von Gottfried Händel (Die wieder die Sünde im Leben und Sterben Allerkö‰li¡‰e Bluth-Kra[t Ansbach 1680) S. 59-65, bes. S. 61f.) könnte den Markgrafen bewogen haben, den geplanten Besuch abzusagen. Daraufhin könnte der Druck gar nicht begonnen oder abgebrochen worden sein. Eventuell fertiggestellte Exemplare konnten angesichts der veränderten Umstände nicht verteilt oder verkauft werden. Mangels Kontextes müssen diese Überlegungen aber im Bereich der Spekulation bleiben.

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Apparate und Kommentare

4 du, Cynthiu#] Zu Cynthius als Beiname des Sonnengottes Apoll s. zu Gedicht Nr. 71, v. 18-24. – 8 ein Föbu# den andern la¡ wunnigli¡ an] Die Sonne und der Markgraf Johann Friedrich von BrandenburgAnsbach sind gemeint. – 9 der theure Brennen-Für‰] S. zu Textgruppe Nr. 45, Gedicht 1, v. 1. – 13 Jacynthen bezünden der Cynthia Lauf:] "Jacynthen" sind eigentlich die im Frühling blühenden Hyacinthen. Hier ist eher an den Edelstein Hyazinth zu denken. Die Sterne sind gemeint. Zu Cynthia als Beiname des Mond- und Jagdgöttin Artemis / Diana s. zu Gedicht Nr. 71, v. 18-24. Birken geht es hier vor allem um die Klangähnlichkeit der Wörter "Jacynthen", "bezünden" und "Cynthia" – 14 die heere] Die Heere der Sterne. – 18 Wa¡tmei‰er Orion] Das Sternbild Orion ist gemeint. – 21 Flora] Die römische Göttin des Frühlings und der Blüte. – 21 mu‰ ie”und Herb‰, Früling, vermängen] Das war nötig, weil der Besuch des Markgrafen Johann Friedrich für den Herbst geplant war, die Natur ihn aber mit frühlingshaftem Blühen begrüßen sollte. – 22 dein Zefyru#, blase auf unsren Favon] Raffiniertes Spiel mit den Namen des Westwindes. Zur Liebesbeziehung zwischen Flora und dem (griechischen) Westwind Zephyros s. zu Gedichtgruppe Nr. 55, Gedicht 2, v. 5. Der Markgraf Johann Friedrich ist hier mit "unsren Favon" gemeint. Favonius aber ist die römische Entsprechung zu Zephyrus. – 23 Bisem] Wohlgeruch; s. zu Gedicht Nr. 141, v. 46. – 25-28 die Dafne ~ ihr Wälder:] Zum Daphne-Mythos s. zu Gedicht Nr. 74, v. 21f. – 31-34 von Großen entsproßen ~ Namen hers¡o‹en.] Anspielung auf einen Vorfahren des Markgrafen Johann Friedrich: Markgraf Albrecht Achilles von Brandenburg-Ansbach-Kulmbach, der später auch Kurfürst von Brandenburg war; zu ihm s. zu Gedicht Nr. 150, v. 57. – 37 Fama] Die Göttin des Ruhms und des Gerüchts. – 38 Po‰en] Nachrichtenüberbringer, Boten. – 41f. Jhr Lorbeer-bekrönte ~ ni¡t ‰ummen ie”und.] Das Sprecher-Ich inszeniert sich als Mitglied der Hirten der Gegend, die der Markgraf Johann Friedrich besucht. – 42 unsere Sulze] Ein Fließgewässer mit diesem Namen konnte nicht ermittelt werden. Birken wird diesen Fluß- bzw. Bachnamen aus dem Namen der Stadt Sulzbach abgeleitet haben. Durch Sulzbach fließt aber der Rosenbach.

Text 159: Auf die Wiederkehr von Venedig de# Dur¡leu¡tigen Siegprangenden Meine# Gnädig‰en Für‰en und Herrn. Dichterey-Sachen, S. [170]-[172] T1 159.] fehlt – T3 Dur¡leu¡tigen] Dur¡l und etc.-Kürzel mit Punkt – T3 Siegprangenden] teilweise lateinische Schreibung – 1 wilkommen] wilkom‾ en (ebenso 3 vernommen – 31 immerzu) – 6 au#gesandt] # oberhalb eines gestrichenen Buchstabens – 7 band] davor ein Buchstabe gestrichen – 12 war] durch 

Streichung aus ward – 13 do¡] oberhalb der Zeile – 13 kont] danach gestrichen wol – 14 S¡ü”e] das astronomische Zeichen ersetzt in der Handschrift die Umlaut-Punkte – 14 Pfeilges¡oß] ev. Pfeil ges¡oß – 15 Steinbo¿] ev. Stein bo¿ – 22 de#] s aus r überschrieben – 22 Kind] danach ein Satzzeichen gestrichen – 23 Dione] davor ein Wort oder Wortanfang gestrichen – 29 sahe Frieden] oberhalb zweier gestrichener Wörter; davor ein Wort gestrichen – 30 fand] f überschrieben – 31 laß] ß überschrieben (danach

Gedicht 159, 1681

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ein Wort gestrichen) – 31 Himmel] danach ein Wort gestrichen – 38 der Hirten Gott un# dieser sey.] un# 5

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1

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dieser sey der Hirten Gott. – 38 sey] y überschrieben – 38 un#] # aus d überschrieben – 45 la‰] davor ein Buchstabe gestrichen – 45 la‰] ‰ überschrieben – 45 von ihr] rechts auf dem Rand; Einfügungszeichen davor und in der Zeile † – 48 7] 7. (ebenso 81 11) – 49 iezt] danach gestrichen dorten – 59 daher] oberhalb der Zeile; Plazierungsstrich – 61 Neune:] vor dem Doppelpunkt ein Satzzeichen gestrichen – 63 S¡nee] danach ein Wort gestrichen – 64 Saiten] a undeutlich aus e überschrieben – 67 gelehnt] davor ein Wort gestrichen – 68 Kiel] e verschmiert oder überschrieben – 69 nähen:] danach ein Satzzeichen gestrichen – 73 zwar] oberhalb von gestrichenem ja – 73 s¡auen] davor gestrichen sehen – 74 wolvermählt,] vor dem Komma ein Zeichen gestrichen – 76 Und] d verschmiert oder überschrieben – 76 gewehlt.] nach ge der ursprüngliche Wortschluß gestrichen; rechts auf dem Seitenrand angefügt wehlt. – 77 dann] dan‾ (gestrichenem darna¡ links auf dem Seitenrand vorgefügt) – 77 ihn] rechts auf dem Rand; Einfügungszeichen davor und in der Zeile + – 79 Jahr#] durch Streichung aus Jahre# – 79 zu] oberhalb der Zeile – 79 Cur:] vor dem Doppelpunkt ein Satzzeichen gestrichen – 80 Sie] S aus s überschrieben – 81 Himmel!] Rufzeichen aus Komma überschrieben – 82 führte] t überschrieben; e oberhalb des gestrichenen ursprünglichen Wortendes – 82 ein,] Komma aus Punkt überschrieben – 84 sein ~ seyn.] 2

1

darunter eine Zeile gestrichen – 85 der] danach ein Wort gestrichen – 85 förder ferner] ferner förder – 85 förder] überschrieben – 86 geb] danach gestrichen unsern oder unserm – 87 Sein] davor ein Wort oder Wortanfang gestrichen – U1 Martii.] Mart. Die Bestimmung des Gedichts für die Sammlung Lorbeer-Wälder hat Birken durch als Kolumne oben auf den Seiten oberhalb eines waagerechten Striches angebrachte Zuordnungen vorgenommen: "Die Lorbeer-Wälder." S. [170], "Lorbeer-Wälder." S. [171] und "Lorbeer-Haine." S. [172]. Es handelt sich um ein weiteres Gedicht für Herzog Anton Ulrich, das laut Vermerk unter dem letzten Vers am 18.3.1681 entstanden ist. Es gilt der Rückkehr des Herzogs aus Venedig. Reisen in die Lagunenstadt hat der Herzog öfter unternommen. Die Reise hatte im November 1680 begonnen, und die Rückkehr nach Wolfenbüttel war für Ende März / Anfang April 1681 avisiert; s. zu v. 13-16. Birken wird das Gedicht handschriftlich nach Wolfenbüttel geschickt haben, wo es gedruckt worden ist: Der | Auß der Venu#Stadt wiederkehrende | und | wilkomm-verehrte | Dur¡läu¡tig‰e Teuts¡e | FOEBUS. | Wol[enbüttel/ | Gedru¿t bey Caspar Johann Bißmar¿en. (S. Stauffer, 2007, S. 1076f.) Durch einen Brief Christian Flemmers, des Sekretärs von Herzog Anton Ulrich, sind wir darüber informiert, wann der Druck fertiggestellt worden ist. In seinem Schreiben vom 18.4.1681 schreibt Flemmer u. a. (PBlO.C.81.8): J¡ sende ein exemplar von Meine# ho¡geehrten herrn willkommen#-liede, so er‰ dieser wo¡e beim dru¿er fertig worden: al# e# au# gedru¿t, sahe i¡ er‰li¡ im ver#: Thut wa# die nimphen etc. daß etwa# daran wegen unkunde de# ort# mö¡te geirret sein: den der Elm ein höl”igter berg, ni¡t aber ein uß i‰: hätte i¡ eher a¡t darauf gegeben, würde i¡ mir die freyheit genommen haben, e# ein wenig zu verändern, in hofnung Mein ho¡geehrter herr gesells¡a[ter wurde e# ni¡t übel genommen haben.

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Apparate und Kommentare

Der Druck lag also wenige Tage vor dem 18.4.1681 vor. Birken hat auf dem linken Seitenrand von S. [170] quer zur Hauptbeschriftung den Titel des Drucks vermerkt: "Der au# der Venu#-Stadt wiederkehrende | und Willkomm-verehrte | Dur¡leu¡tig‰e Teuts¡e Föbu#." Im Druck gibt es zwei Randanmerkungen: In v. 23 steht nach "Dione," das Anmerkungszeichen * und links auf dem Rand die fünfzeilige Anmerkung "*Die Liebe/ der Morgen- und Abend‰ern."; nach v. 26 steht hinter "Hauß" steht das Anmerkungszeichen † und links auf dem Rand die zugehörige Anmerkung "† Venetia." Hinter v. 26 steht zusätzlich nach dem Anmerkungszeichen noch das astronomische Symbol für den Planeten Venus: R. Im Druck sind die Strophen nicht gezählt und nur durch Spatien voneinander getrennt. Der erste Buchstabe des ersten Verses ist als große Schmuckinitiale ausgeführt, so daß die gesamte Strophe weiter nach rechts gerückt steht als die folgenden Strophen. Abgesehen von typographischen Hervorhebungen sowie von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist der Druck folgende Abweichungen auf: T1T4] s. o. die Mitteilung des Titelblatts des Druckes – 18 andren] andern – 18 seind] sind– 21 zämte] zähmet' – 27 au¡] no¡ – 29 den] der – 34 Heerden] Hertzen – 34 Weid] Weide – 50 Strand] Rand – 51 jubeln] jublen – 61 mahnt] mahn't – 71 ein] ein' – 82 führte] führet' – 83 s¡irmte] s¡irmet' – 85 förder] fördre – 87 Ruhm#] Rühm# – U1 18 Martii.] fehlt T3 Siegprangenden] Herzog Anton Ulrichs Name in der Fruchtbringenden Gesellschaft. – 10 ‰i¿le] 'steile'; s. Grimmsches Wörterbuch. Bd. 10, Teil 2, Abteilung 2 (1941), Sp. 2735. – 7f. die Treu ~ vers¡onen.] Die Schreibung "Band" im Druck macht den Satz dort unverständlich. – 13-16 do¡ wa# kont ~ Wa‹er-Eimer baden.] Die Reisegefahren werden durch die Einbeziehung der Tierkreiszeichen der Monate, während welcher die Reise stattfand, vor Augen geführt: Schütze (23.11.-20.12.), Steinbock (21.12.-19.1.) und Wassermann (20.1.-18.2.). Birken hat die jeweils zugehörigen astronomischen Zeichen auf dem Rand oder oberhalb des das Tierkreiszeichen jeweils benennenden Wortes angebracht. Die Venedigreise hatte also Ende November 1680 begonnen. Zum Zeitpunkt der Abfassung des Gedichtes (18.3.1681) war der Herzog noch nicht in Wolfenbüttel eingetroffen; seine Ankunft wurde erst im Tierkreiszeichen Widder (21.3.-20.4.) erwartet (s. v. 33, 73-80 und die zugehörige Kommentierung). Der Herzog plante auf der Heimreise einen längeren Zwischenaufenthalt bei seiner Tochter Elisabeth Eleonore in Meiningen; s. zu v. 73-76. – 13 Föbu#] Zur Benennung Herzog Anton Ulrichs als Sonnengott Föbus Apoll s. zu Gedicht Nr. 43, v. 3. – 17f. Er lie[ Siegprangend ~ andren son‰ gefärli¡ seind.] Spiel mit den beiden 'literarischen' Namen des Herzogs: Föbus und 'Der Siegprangende' (s. zu T3 und v. 13). Die Reise wird mit dem Lauf der Sonne (Föbus) durch die Tierkreiszeichen ("Häuser") gleichgesetzt. Die Wintermonate waren für Reisende damals besonders gefährlich. Die Überwindung dieser Gefahren meistert der Herzog dieser Darstellung nach besonders souverän: 'siegprangend'. – 19f. Er i‰ und bleibt ~ Herren Feind?] Die Sterne und die Sternbilder werden als der Sonne untergeordnet angesehen und können ihr deshalb nicht gefährlich werden. – 21-24 Jhm zämte ~ Stern-beblümten Wiesen.] Zur Göttin Dione s. zu Gedicht Nr. 14, v. 4. Sie gilt als Mutter der Aphrodite / Venus. Wie die zugehö-

Gedicht 159, 1681

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rige Anmerkung im Druck zeigt (s. o.), wird sie hier aber mit Venus gleichgesetzt. Nur so sind die v. 25-28 verständlich. Offenbar ist eine Teil der Reise des Herzogs auf Wasserstraßen erfolgt. – 22 de# blauen Salze# s¡ön‰e# Kind] Zur Abstammung der Göttin Dione finden sich in der Antike verschiedene Traditionen. Zumeist gilt sie als Titanin; Hesiod aber gibt den Meeresgott Okeanus als ihren Vater an; s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 62. Nach Hesiod ist Aphrodite / Venus aus dem Schaum des Meeres geboren; s. Tripp, 2001, S. 58. – 25-28 Sie i‰ von Hau# ~ ein und au#.] Spiel mit dem Namen Venedigs, den Birken als "Venu#-Stadt" (s. o. den Titel des Druckes) ausdeutet. "Sie" bezieht sich auf "Dione" (v. 23), die hier mit ihrer Tochter Venus gleichgesetzt wird und für die Liebe steht. Gemeint ist: Die Liebe ist die Begleiterin des Herzogs auf seinem Weg in die 'Venus-Stadt' Venedig und zurück. – 29 Er sahe Frieden bey den Axen] Im Himmelsraum, der sich nach dem alten Weltbild als Kugel um die Erde dreht. "Axen" verwendet Birken häufig metaphorisch für den sich bewegenden Sternenhimmel. – 31f. die laß der Himmel ~ dem Norden fürter wa¡sen.] Der Norden des Deutschen Reichs blickte damals auf eine lange Periode kriegerischer Auseinandersetzungen zurück, an denen vor allem die Schweden maßgeblich beteiligt gewesen waren. – 33 Nun bringet ~ wieder] Die Rückkehr des Herzog wurde im tierkreiszeichen Widder, also Ende März / Anfang April erwartet; s. zu v. 13-16. Birken hat über das Wort "Wider" das zugehörige astronomische Zeichen gestellt. – 35 Cynthiu#] Beiname des Föbus Apoll; s. zu Gedicht Nr. 71, v. 18-24. – 36 Er bringet un# die Früling#-Freud] Bezugnahme auf die Jahreszeit, in der die Rückkehr des Herzogs erwartet wurde. – 37f. War ni¡t Apollo ~ Gott un# dieser sey.] S. zu Gedicht Nr. 130, v. 7. – 41-47 Panzt seiner Dafne ~ belorbeert seyn.] Spiel mit dem Daphne-Mythos; s. Ovid. Metamorphosen 1, v. 452-467. Der Lorbeer steht als Zeichen für den Ruhm, den sich der Herzog durch seine literarischen Werke errungen hat. Vielleicht sind auch die militärischen Erfolge, an denen er beteiligt war (Eroberung Braunschweigs 1671; s. zu Gedicht Nr. 132), mitgemeint. – 47f. Auf allen Rinden ~ seinen Namen nden.] Das Einritzen von Gedichten in Baumrinden ist ein typisches Motiv der Nürnberger Bukolik. Es entspricht der von Str. 6 an wirksamen Hirten-Fiktion. – 50 wo Elm und Oker spühlt den Strand] Die Oker fließt durch Wolfenbüttel. Der Elm ist ein Höhenzug in der Nähe von Wolfenbüttel. Die Satzkonstruktion suggeriert, es gebe ein Gewässer, das den Namen des Höhenzuges trage. Das Problem ist auch Christian Flemmer aufgefallen – allerdings zu spät, so daß er den Vers nicht mehr hat korrigieren können; s. den oben mitgeteilten Auszug aus Flemmers Brief vom 18.4.1681. – 55 Hercinie] Der Harz; s. zu Gedicht Nr. 54, v. 1. – 57 Aurora ma¡t nun alle# la¡en] Die Göttin der Morgenröte. Die Rückkehr des Herzogs wird mit dem Sonnenaufgang korreliert – ganz entsprechend der in Str. 3 verwendeten Sonnenmetaphorik. – 58 wa# Hesper trauern hieß zuvor] Hesperos ist der Name des Abendsterns. Die Abreise des Herzogs vor mehreren Monaten wird mit dem Beginn der Nacht korreliert. – 61-68 der Elm-Parnaß ~ Thalien Kiel.] Zum Höhenzug Elm bei Wolfenbüttel s. zu v. 50. Der Parnaß galt als Wohnort der dem Gott Apollo zugeordneten Musen, die hier mit "seine Neune" gemeint sind. Der "Elm-Parnaß" ist also Wolfenbüttel. Dort erwarten den Heimkehrenden alle Künste, die er selbst

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Apparate und Kommentare

fördert und betreibt. – 62 Euterpe Jhm entgegen pfei]] Euterpe ist die für die Liedkunst zuständige Muse; s. Der kleine Pauly. Bd. 3 (1969), Sp. 1477, im Artikel "Musai". – 63f. der Clio Finger-S¡nee dur¡läu] ~ dem Helfenbeine.] Clio ist die Muse der Geschichtsschreibung und des Cithara-Spiels; s. ebd., Sp. 233. – 65-69 Wilkomt mit Mu›k ~ Thalien Kiel.] Zu dem mythischen Sänger Orpheus s. ebd. Bd. 4 (1972), Sp. 351-356; zur Theater-Muse Thalia s. ebd. Bd. 3 (1969), Sp. 1477, im Artikel "Musai". – 69-72 Sie sehen ~ in vollem S¡mu¿e ma¡en ‰ehen.] Mangels Kontextes bleibt für uns unverständlich was gemeint ist. Vielleicht ging es um ein neues literarisches Projekt des Herzogs. – 73-76 Er wird zwar unterweg# ~ sei fä‰-gewehlt.] Herzog Anton Ulrichs Tochter Elisabeth Eleonore (zu ihr s. zu Gedicht Nr. 146) hatte am 25.1.1681 in zweiter Ehe Herzog Bernhard I. von Sachsen-Meiningen (1649-1706) geheiratet. Der Herzog plante, auf seiner Rückreise Station bei seiner Tochter in Meiningen zu machen. – 77-80 dann sol ihn Flora ~ Sie zu laben.] Mit Flora ist Herzog Anton Ulrichs Ehefrau gemeint; s. zu Gedicht Nr. 43, v. 4. Entweder war Birken über gesundheitliche Probleme der Herzogin Elisabeth Juliane informiert oder meint hier den aus langer Trennung resultierenden Schmerz.

Text 160: Zum Beilager Herrn Herzog Augu‰en-Wilhelm# und Prinze‹in Chri‰ianen Sophien, zu Brauns¡weig und Lüneburg. Dichterey-Sachen, S. [180]-[181] T1 160.] fehlt – T2 Herzog] Herz. – T2 Augu‰en] ugu‰en oberhalb mehrerer gestrichener Buchstaben – T3 Prinze‹in] Prinz. – T3 Brauns¡weig] Br. – T3 und] u. – T3 Lüneburg] Lb. – 5 ver‰ummen] ver‰um ‾ en (ebenso 8 vernommen – 51 zusammen) – 7 be‰aubt.] vor dem Punkt ein Satzzeichen gestrichen – 13 Jezt] danach gestrichen spiel – 15 Kopf] danach gestrichen hat aufgebra¡t – 21 war] durch Streichung aus ward – 21 abgezwi¿et] danach ein Satzzeichen gestrichen – 25 Kaum Hesper ~ vorgegangen] darüber eine Zeile gestrichen – 25 Kaum] danach ein Wort gestrichen – 25 Hesper] danach mehrere Wörter gestrichen – 37 habe] b aus t überschrieben – 44 wann] wan‾ (w überschrieben) – 45 thäte,] vor Komma ein Doppelpunkt gestrichen – 46 da#] Kürzel – 52 lebe] danach ein Buchstabe gestrichen – 54 Brunetta] danach gestrichen Einig – 54 verEint] rechts auf dem Rand; Einfügungszeichen davor und in der Zeile + – 57-64 Laß ~ gebe.] quer zur Hauptbeschriftung rechts auf dem Rand gegenüber 26-40 – 60 jublen] oberhalb von gestrichenem sagen – 62 dem] m überschrieben – 62 GroßherrVatter] durch Streichung aus GroßherrVatter# – U1 Die 2 Junii.] rechts auf dem Rand gegenüber 56 – U1 Die] D. – U1 Junii.] Jun. – Anm. *] sechszeilig links auf dem Seitenrand gegenüber 22-25 – Anm. * Seine] S. – Anm. * Ho¡für‰li¡e] Hf. – Anm. * Dur¡leu¡t] Dur¡l. – Anm. * Anno] A. – Anm. * Martii] Mart. – Anm. * Ejusdem] Ej. Die Bestimmung des Gedichts für die Sammlung Lorbeer-Wälder hat Birken durch eine als Kolumne oben auf beiden Seiten oberhalb eines waagerechten Striches angebrachte Zuordnung vorgenommen: "LorbeerHaine." Es handelt sich um eines der letzten von Birken überhaupt verfaßten Gedichts: Es ent-

Gedicht 160, 1681

675

stand, wie aus der dem Gedicht zugeordneten Datierung (2.6.1681) hervorgeht, nur zehn Tage vor Birkens Tod am 12.6.1681. In der ersten Strophe thematisiert Birken seinen bereits sehr schlechten Gesundheitszustand. Anlaß für das Gedicht Nr. 160 war die bevorstehende Hochzeit des ältesten damals noch lebenden Sohnes Herzog Anton Ulrichs: Herzog August Wilhelm von BraunschweigLüneburg (1662-1731; zu ihm s. ADB. Bd. 1 (1875), S. 664f. (Ludwig Ferdinand Spehr)) heiratete am 24.6.1681 seine Cousine Christine Sophie (1654-1695), eine Tochter Herzog Rudolf Augusts von Braunschweig-Lüneburg. Birken wird das Gedicht handschriftlich nach Wolfenbüttel geschickt haben, wo es gedruckt worden ist: Glü¿wüns¡ender Freuden-|Zuru[ | bey | Dem Ho¡erfreuli¡en Beylager-Fe‰ | De# | Dur¡leu¡tig‰en Für‰en und Herrn/ | Herrn | AUGUST-|WILHELMS | Her”ogen zu Brauns¡weig | und Lüneburg etc. | Und der | Dur¡leu¡tig‰en Für‰in und Frauen/ | Frauen | CHRISTINEN | SOPHIEN, | Gebohrner und nunmehro au¡ glü¿-|li¡ vermählter Her”ogin zu Braun-|s¡weig und Lüneburg etc. | Unterthänig‰ überrei¡t. | Wol[enbüttel/ | Gedru¿t bey Caspar Johann Bißmar¿/ (S. Stauffer, 2007, S. 1080f.) Im Druck folgt auf das Gedicht Nr. 160 ein weiteres Gedicht zum selben Anlaß, das von Herzog Anton Ulrichs Sekretär Christian Flemmer verfaßt worden ist, der den Druck auch betreut haben könnte. Im Druck sind die Strophen des Gedichts Nr. 160 nicht gezählt und nur durch Spatien voneinander getrennt. Der erste Buchstabe des ersten Verses ist als große Schmuckinitiale ausgeführt, so daß die Verse 2-6 eingerückt stehen. Im Druck trägt das Gedicht eine eigene Überschrift: Ho¡brüderli¡e Geblüt#-|Vereinigung. Unterschrieben ist es: "Mit s¡wa¡er Stimme do¡ unterthänig-|innig‰ glü¿wüns¡end sange e# | Siegmund von Birken." Abgesehen von typographischen Hervorhebungen sowie von Unterschieden der Orthographie und Interpunktion, weist der Druck folgende Abweichungen auf: T1-T3] s. o. die Mitteilung des Titelblatts des Druckes und der zusätzlichen Überschrift – 7 kaltem] kalten – 7 Zembla] Zombla – 15 nit] ni¡t – 16 Violagamben] Violdegamben – 18 zwänzig] zwanzig – 20 S¡eer] S¡är – 21 war] Ward – 22 ein- andren] ein andre – 26 andre Welt] ander Zelt – 30 Windeln] Windlen – 31 ward] und – 32 der Freuden-wiedergeber] den Freunden wiedergeben – 38 älter] ältrer – 46 Lei¡enLeid] Lei¡en-Lied – 59 lä‹t] Laßt – 59 Fidamorn] andere – Anm.*] fehlt – U1 18 Martii.] fehlt 1-8 J¡ muß ja mit ~ Pi¡t vernommen.] S. o. – 7 au# kaltem Zembla] Zur Doppelinsel Nowaja Semlja in der Barentsee s. zu Gedichtgruppe Nr. 55(2), v. 1. – 9-12 O] sang ~ klingen mit.] Birkens Produktioen an Hochzeitsgedichten ist in der Tat beeindruckend. – 13f. Jezt muß i¡ spielen ~ hat erda¡t.] Anspielung auf des Versmaß des Gedichtes Nr. 160: vierhebige Jamben. Jambe, die Tochter des Hirtengottes Pan und der Echo, galt schon in der Antike als Erfinderin des nach ihr benannten Versmaßes; s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 1305f. – 15f. Ein kranker Kopf ~ Violagamben.] Erneut Anspielung auf den schlechten eigenen Gesundheitszustand. "Theorben" und "Violagamben" sind Musikinstrumente. – 17-24 J¡ denke ~ da einer lag vom Tod entrü¿et.] Die zugehörige Anmerkung zeigt an, was gemeint ist: August Wilhelm war 1662 nur wenige Tage nach dem Tod seines Bruders Leopold August geboren worden. Birken hat damals ein Gedicht zu diesem Anlaß verfaßt; s. zu Sonett Nr. 48. Die von Birken in der

Apparate und Kommentare

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Anmerkung angegebenen Daten sind nicht korrekt: August Wilhelm wurde am 8.3.1662 geboren und Leopold August ist am 5.3.1662 gestorben. – 18f. (s¡on zwänzig Wider ~ dur¡reiten)] Die zwanzig Jahre sind hier durch das Tierkreiszeichen Widder repräsentiert, in dessen Zeit das Doppelereignis von Tod und Geburt sich abgespielt hatte. – 19 Hyperion# Sohn] Der Sonnengott Helios galt im antiken Mythos als Sohn des Titanen Hyperion; s. Der kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 999-1001. – 20-22 al# dur¡ der Parca ~ ein- andren an.] Zu den Parzen oder Moiren s. Der kleine Pauly. Bd. 3 (1969), Sp. 1391-1396, bes. 1395f. Clotho war eine von ihnen. – 25-32 Kaum Hesper ~ der Freuden-wiedergeber ware.] Mit anderen mythischen Bildern wird erneut der Umstand gestaltet, daß Tod und Geburt der beiden Prinzen nur wenige Tage auseinander lagen; s. zu v. 17-24. – 25f. Kaum Hesper ~ in ein andre Welt] Birken geht von der in der Anmerkung zum Gedicht angegebenen Zeitspanne von zwei Tagen zwischen Tod und Geburt der beiden Prinzen aus. Korrekt wären eigentlich drei Tage; s. zu v. 17-24. – 25 Hesper] Zu Hesper s. zu Gedicht Nr. 112, v. 63f. – 27 Mulciber] Beiname des Gottes Vulkan; s. Der kleine Pauly. Bd. 3 (1969), Sp. 1453. Hier wird ihm die sonst Fama gehörige Rolle zugewiesen. – 33-36 J¡ wüns¡te damal#: ~ mit dem Thron.] In Birkens 1662 gedruckten Lied zum Tod des Prinzen Leopold August und zur Geburt des Prinzen August Wilhelm (s. zu Gedicht Nr. 48) heißt es in der 15., der letzten Strophe: O du Tro‰- undFreuden-Sohn/ Augu‰-Wilhelm! glükli¡ lebe! Wa# Du thäte‰/ thu allzeit/ Bring dem Lande Tro‰ und Freud: Gotte# Huld/ auf Erden Dir Deine# Bruder# Jahre gebe/ Und (daß i¡ e# kurz errei¡/) Ma¡ an Wiz/ Glü¿/ Alter/ Tugend Di¡ dem Groß-HerrVater glei¡! – 38f. No¡ mu‰ ein älter Bruder seyn ~ raumet' ein.] Durch den Tod des älteren Bruders August Friedrich 1676 (s. zu Gedicht Nr. 147) war August Wilhelm zum Erbprinzen geworden. Da sein Onkel Herzog Rudolf August keine Söhne hatte, war er somit auch Thronfolger des Herzogtums BraunschweigLüneburg-Wolfenbüttel. – 45f. der theure Prinz thut ~ Lei¡enLeid zur Freud] Birken spielt auf seine Verse von 1662 an; s. zu v. 33-36. – 49-52 Ehrt mir ~ na¡ der Baar.] Die Hochzeit der Kinder der Herzöge Rudolf August und Anton Ulrich wird als besonderer Ausdruck der brüderlichen Einigkeit ausgelegt, die Birken vielfach in seinen panegyrischen Gedichten für das Welfenhaus betont hat. – 53 Rebecca muß den Jsaâc haben] Zu Rebekka und Isaak s. Gen 24-27. Sie waren in der Tat miteinander verwandt: Rebekkas Großvater Nathor war ein Bruder Abrahams, des Vaters Isaaks. – 54 Brunetta] S. zu Gedichtgruppe Nr. 141, Gedicht 1, v. 10. – 59f. lä‹t dorten Fidamorn erklingen ~ jublen an.] Fidamor war der Name Christian Flemmers (um 1648-1681/82; zu ihm s. Herdegen, 1744, S. 524-536; Jürgensen, 2006, S. 523-525), des Sekretärs Herzog Anton Ulrichs, im Pegnesischen Blumenorden. Birken verweist hier auf das Gedichts Flemmers zum selben Anlaß, das im Druck auf Birkens Gedicht folgt. Eine gemeinsame Publikation der beiden Gedichte war also von Anfang an geplant. – 61f. Wüns¡t alle: Unser Prinz

Gedicht 160, 1681

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der lebe ~ Alter-glei¡!] Vgl. die zu v. 33-36 mitgeteilte Strophe des Gedichts von 1662. Der Großvater des Prinzen August Wilhelm, Herzog August der Jüngere, hatte ein hohes Alter erreicht, als er 1666 starb. – 63f. Und die Prinze‹in ~ Prinzen gebe.] Flora ist Birkens übliche Bezeichnung für die Mutter des Prinzen August Wilhelm, Herzogin Elisabeth Juliane; s. zu Gedicht Nr. 43, v. 4. Sie hatte ihrem Ehemann 13 Kinder geboren. Der Braut wird eine vergleichbare Anzahl von Kindern gewünscht.

GEDICHTFORMEN Aus Raumgründen werden keine vollständigen Skansionsmodelle erstellt. Die in einer Liedstrophe oder einem nicht strophischen Gedicht verwendeten Verse werden je einmal abgebildet (X steht für eine betonte, x für eine unbetonte Silbe). Die Reim- bzw. Binnenreimpositionen sind jeweils unterstrichen. hinter den Versabbildungen stehen (in Klammern) die Verszahlen, bei strophischen Gedichten die der ersten Strophe. Darunter ist, wie üblich mit Buchstaben bezeichnet, das jeweilige Reimungsschema angegeben. Die jeweils letzte Zeile nennt die Nummern der Gedichte, welche die beschriebene Form aufweisen. In den Gruppen 2 (Längere unstrophische Gedichte) und 4 (Epigrammatisches) können einige Zuordnungen als willkürlich erscheinen; der Gruppe 4 sind Gedichte mit maximal zwölf Versen zugeordnet. 1. Strophische Gedichte 1.1 Trochäische 1. X x X x X x X x (1-8) aabccbdd Nr. 74 2. X x X x X x X (1, 2, 4, 5) X x X x X x X x (3, 6) aabccb Nr. 123 3. X x X x X x X (1, 3, 5, 8) X x X x X x X x (2, 4, 6, 7) ababcddc Nr. 61, 77, 101, 107, 108, 118, 119, 125, 133, 139, 146, 150 4. X x X x X x X (1, 4, 6, 7) X x X x X x X x (2, 3, 5, 8) abbacddc Nr. 71 5. X x X x X x X (1, 3, 5, 7, 9, 10) X x X x X x X x (2, 4, 6, 8) ababcdcdee Nr. 120

680

6. X x X x X x X (1, 2, 5, 8) X x X x X x X x (3, 4, 6, 7, 9, 10) aabbcddcee Nr. 154 7. X x X x X x X x (1, 2, 4, 5) X x X x X x X (3, 6) aabccb Nr. 30, 57, 97 8. X x X x X x X x (1, 4) X x X x X x X (2, 3, 5, 6) abbacc Nr. 31 9. X x X x X x X x (1, 3, 5, 6) X x X x X x X (2, 4) ababcc Nr. 60 10. X x X x X x X x (1, 3, 5, 7) X x X x X x X (2, 4, 6) ababcbc Nr. 1 11. X x X x X x X x (1, 3, 5, 6) X x X x X x X (2, 4, 7, 8) ababccdd Nr. 38, 100, 143 12. X x X x X x X x (1, 3, 7, 8) X x X x X x X (2, 4, 5, 6) ababccdd Nr. 111, 127 13. X x X x X x X x (1, 3, 5, 7) X x X x X x X (2, 4, 6, 8) ababcdcd Nr. 121(1), 132 14. X x X x X x X x (1, 2, 4, 5, 7, 8) X x X x X x X (3, 6) aabccbdd Nr. 130 15. X x X x X x X x (1, 4, 6, 8) X x X x X x X (2, 3, 5, 7) abbacdcd Nr. 151 16. X x X x X x X x (1, 3, 6, 8) X x X x X x X (2, 4, 5, 7, 9, 10)

Gedichtformen ababcdcdee Nr. 36 17. X x X x X x X x (1, 3, 6, 8) X x X x X x X (2, 4, 5, 7, 9, 10) ababcdcdee Nr. 81 18. X x X x X x X x (1, 3, 5, 6, 8, 10) X x X x X x X (2, 4, 7, 9) ababccdede Nr. 95 19. X x X x X x X x (1-8, 10, 12) X x X x X x X (9, 11) aabccbddefef Nr. 18, 23, 24, 59(1) 20. X x X x X x X x (1, 2, 4, 5, 7, 8, 10, 12) X x X x X x X (3, 6, 9, 11) aabccbddefef Nr. 25 21. X x X x X x X X x X x X x X x (1, 4, 5) X x X x X x X (2, 3) abbaa Nr. 58 22. X x X x X x X X x X x X x X x (1, 4) X x X x X x X x X x X x X x X (2, 3) abba Nr. 110(2) 23. X x X x X x X (1, 4, 7, 10) X x X (2, 5) X x X x X x X x (3, 6, 8, 9) aabccbdeed Nr. 34 24. X x X x X x X (1, 6) X x X x (2, 4, 7) X x X x X x X x (3, 5, 8) abbacddc Nr. 59(2) 25. X x X x X x X (1, 3, 5, 7) X x X x X x X x (2, 4, 8, 9) X x X x (6) ababcdcdd Nr. 157 26. X x X x X x X (1, 3, 5) X x X x X x X x (2, 4, 6, 9, 10)

681

682 X x X x (7) X x X (8) ababcddcee Nr. 112 27. X x X x X x X x (1, 4, 5, 6, 7, 8, 11, 12) X x X x X x X (2, 3, 10) X x X x (9) X x X (13) abbaccdddeffe Nr. 84 28. X x X x X x X x (1, 3) X x X x X x X (2, 4) X x X x X (5, 6) X x X x X x X x X (7) ababccc Nr. 22 1.2 Jambische 29. x X x X x X x (1, 3, 5, 7) x X x X x X (2, 4, 6, 8) ababcdcd Nr. 35, 92, 96, 102 30. x X x X x X x (1, 3, 7) x X x X x X (2, 4, 5, 6, 8) ababccac Nr. 103 31. x X x X x X x X (1, 3, 5, 7) x X x X x X x (2, 4, 6, 8) ababxcxc Nr. 63 32. x X x X x X x X x (1, 3, 5, 8) x X x X x X x X (2, 4, 6, 7) ababcddc Nr. 37, 93, 99, 159, 160 33. x X x X x X x X x (1, 3, 7, 8) x X x X x X x X (2, 4, 5, 6) ababccdd Nr. 106, 122 34. x X x X x X x X x (1, 4, 6, 7) x X x X x X x X (2, 3, 5, 8) abbacddc Nr. 152

Gedichtformen 35. x X x X x X x X x X (1, 2) x X x X x X x X x X x (3, 4) aabb Nr. 128(1) 36. x X x X x X x X x X x (1, 3, 5, 6) x X x X x X x X x X (2, 4) ababcc Nr. 27/1, 42 37. x X x X x X x X x X x X (1, 2, 5, 5) x X x X x X x (3, 6) aabcbb Nr. 94 38. x X x X x X x X x X x X (1, 2, 5, 6, 9, 10) x X x X x X x X x X x X x (3, 4, 7, 8) aabbccddee Nr. 155 39. x X x X x X x X x X x X x (1, 2) x X x X x X x (3, 4) aabb Nr. 59(4) 40. x X x X x X x X x X (1, 3) x X x X x X x X x X x (2, 4, 6, 7) x X x X (5, 8) ababcddc Nr. 142 41. x X x X x X (1, 2, 5) x X x X x X x X x X x (3, 4) x X x X x X x X x (6, 9) x X x X x X x X (7, 8) aabbacddc Nr. 140 1.3 Trochäisch-jambische 42. x X x X x X x X x X x X x (1, 2) X x X x X x X (3, 6) X x X x X x X x (4, 5) aabccb Nr. 59(3) 43. x X x X x X x X x X (1, 4) x X x X x X x X x X x (2, 3) X x X x X x X (5, 8) X x X x X x X x (6, 7, 9, 10) abbacddcee Nr. 19

683

684 1.4 Daktylische 44. X x x X x x X x x X x (1-4) aabb Nr. 33 45. x X x x X x x X x x X x (1, 2) x X x x X x (3, 4, 6, 7) x X x x X x x X x x X (5, 8) aabbcddc Nr. 45(3), 55(2) 46. x X x x X x x X x x X x (1, 4, 9, 10) x X x x X x x X x x X (2, 3; 8) x X x x X x (5, 7) x X x (6) abbaccddbee Nr. 158 1.5 Pindarische Ode 47. Str. 1, 2, 4, 5 X x X x X x X x (1, 4, 6, 8, 10, 11; 13, 16, 18, 20, 22, 23; 33, 36, 38, 40, 42, 43; 45, 48, 50, 52, 54, 55) X x X x (2, 5; 14, 17; 34, 37; 46, 49) X x X x X x X (3, 9, 12; 15, 21, 24; 35, 41, 44; 47, 53, 56) X x X (7; 19; 39; 51) Str. 3, 6 x X x X x X x X x X x X x (25; 57) X x X x X (26, 27; 58, 59) x X x X x X x X x X x (28; 60) x X x X x X x X x X x X (29; 61) X x X x (30, 31; 62, 63) x X x X x X x X x X (32; 64) aabccdbdeffe (Str. 1, 2, 4, 5) aabacddc (Str. 3, 6) Nr. 21 2. Längere unstrophische Gedichte 2.1 Trochäische 48. X x X x X x X x (1, 3, 5, 7 ...) X x X x X x X (2, 4, 6, 8 ...) ababcdcd ... Nr. 149 49. X x X x X x X x X x X x X x X (1, 2, 5, 6 ...) X x X x X x X X x X x X x X x (3, 4, 7, 8 ...) aabbccdd ... Nr. 40

Gedichtformen 50. X x X x X x X X x X x X x X x (1, 3, 5, 7 ... X x X x X x X x (2, 4, 6, 8 ...) aabbccdd ... Nr. 44 51. X x X x X x X X x X x X x X x (1, 2, 5, 6 ...) X x X x X x X x X x X x X x X (3, 4, 7, 8 ...) aabbccdd ... Nr. 39, 76, 98, 104, 124 52. X x X x X x X X x X x X x X x (1, 3, 5, 7 ...) X x X x X x X x X x X x X x X (2, 4, 6, 8 ...) ababcdcd ... Nr. 86, 126 2.2 Jambische 53. x X x X x X x X x X (1, 2, 5, 6 ...) x X x X x X x X x X x (3, 4, 7, 8 ...) aabbccdd ... Nr. 129(1) 54. x X x X x X x X x X (1, 3, 5, 7 ...) x X x X x X x X x X x (2, 4, 6, 8 ...) ababcdcd ... Nr. 147 55. x X x X x X x X x X x (1, 2, 5, 6 ...) x X x X x X x X x X (3, 4, 7, 8 ...) aabbccdd ... Nr. 91, 137/2 56. x X x X x X x X x X x X x (1, 2, 5, 6 ...) x X x X x X x X x X x X (3, 4, 7, 8 ...) aabbccdd ... Nr. 3, 29, 55(1), 64, 83, 109, 113, 116, 138, 141, 145, 156 57. x X x X x X x X x X x X x (1, 3, 5, 7 ...) x X x X x X x X x X x X (2, 4, 6, 8 ...) ababcdcd ... Nr. 17(2) 2.3 Dithyrambus 58. X x X x X x X x (1, 6, 22, 29, 31, 32, 35, 38, 42) X x X x X x X x X (2, 7, 21, 36, 37) X x X x X x X (3, 4, 10, 12, 15, 17, 19, 24, 28) X x X x X x X x X x X x (5, 18, 40) X x X x X x X x X x X x X x (8, 11) X x X x X x X x X x X (9, 26, 30) X x X (13, 41)

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686 X x X x X x X X x X x X x X x (14, 25, 33) X x X x X x X x X x (16, 23) X x X x X X x X x X x X x (20) X x X x (27, 34) X x X x X x X x X x X x X x X (39) abbcdaedcefgghifiklhx1mklmnonpx2opqqrstrtusu Nr. 144 3.Sonette 3.1 Trochäische 59. X x X x X x X x X x X x X x X (1, 4, 5, 8; 10, 12) X x X x X x X X x X x X x X x (2, 3, 6, 7; 9, 11, 13, 14) abba:||cdcdee Nr. 78 60. X x X x X x X X x X x X x X x (1, 4, 5, 8; 9, 12) X x X x X x X x X x X x X x X (2, 3, 6, 7; 10, 11, 13, 14) abba:||cddcee Nr. 72 3.2 Jambische 61. x X x X x X x X x X x (1, 4, 5, 8; 10, 12) x X x X x X x X x X (2, 3, 6, 7; 9, 11, 13, 14) abba:||cdcdee Nr. 56 62. x X x X x X x X x X x X (1, 4, 5, 8; 9, 10, 13, 14) x X x X x X x X x X x X x (2, 3, 6, 7; 11, 12) abba:||ccddee Nr. 20 63. x X x X x X x X x X x X (1, 4, 5, 8; 10, 11, 13, 14) x X x X x X x X x X x X x (2, 3, 6, 7; 9, 12) abba:||cddcee Nr. 26, 49, 73 64. x X x X x X x X x X x X (1, 4, 5, 8; 10, 12) x X x X x X x X x X x X x (2, 3, 6, 7; 9, 11, 13, 14) abba:||cdcdee Nr. 27/2 65. x X x X x X x X x X x X (1, 4, 5, 8; 10, 11, 13, 14) x X x X x X x X x X x X x (2, 3, 6, 7; 9, 12) abba:||cdcdee Nr. 54

Gedichtformen 66. x X x X x X x X x X x X (1, 4, 5, 8; 11, 13) x X x X x X x X x X x X x (2, 3, 6, 7; 9, 10, 12, 14) abba:||ccdede Nr. 85 67. x X x X x X x X x X x X (1, 4, 5, 8; 9, 12, 13, 14) x X x X x X x X x X x X x (2, 3, 6, 7; 10, 11) abba:||cddcee Nr. 153(1) 68. x X x X x X x X x X x X x (1, 4, 5, 8; 10, 11, 13, 14) x X x X x X x X x X x X (2, 3, 6, 7; 9, 12) abba:||cddcee Nr. 28, 131 69. x X x X x X x X x X x X x (1, 4, 5, 8; 10, 12, 14) x X x X x X x X x X x X (2, 3, 6, 7; 9, 11, 13) abba:||bababa Nr. 41 70. x X x X x X x X x X x X x (1, 4, 5, 8; 10, 12, 13) x X x X x X x X x X x X (2, 3, 6, 7; 9, 11, 14) abba:||cdcddc Nr. 43 71. x X x X x X x X x X x X x (1, 4, 5, 8; 10, 12) x X x X x X x X x X x X (2, 3, 6, 7; 9, 11, 13, 14) abab:||cdcdee Nr. 48, 135 4. Epigrammatisches 4.1 Trochäisches 72. X x X x X x X X x X x X x X x (1, 2) aa Nr. 82(1), 82(2) 73. X x X x X x X x X x X x X x X x (1-6) ababcc Nr. 53 74. X x X x X x X x X x X x X x X (1, 3) X x X x X x X X x X x X x X x (2, 4) abab Nr. 90 75. X x X x X x X x X x X x X x X (1, 3, 5, 7) X x X x X x X X x X x X x X x (2, 4, 6, 8) ababcdcd Nr. 82(3)

687

688 76. X x X x X x X x X x X x X x X (1, 2, 5, 6, 9, 10) X x X x X x X X x X x X x X x (3, 4, 7, 8) aabbccddee Nr. 65 77. X x X x X x X x X x X x X x X (1, 2, 4, 5, 7, 8, 10, 11) X x X x X x X X x X x X x X x (3, 6, 9, 12) aabccbddeffe Nr. 75 78. X x X x X x X X x X x X x X x (1, 2) X x X x X x X x X x X x X x X (3, 4) aabb Nr. 45(2) 79. X x X x X x X X x X x X x X x (1, 2, 5) X x X x X x X x X x X x X x X (3, 4, 6) aabbab Nr. 129(2) 80. X x X x X x X X x X x X x X x (1, 3, 5, 7) X x X x X x X x X x X x X x X (2, 4, 6, 8) ababcdcd Nr. 88 81. X x X x X x X X x X x X x X x (1, 3, 5, 7) X x X x X x X x X x X x X x X (2, 4, 6, 8) abababab Nr. 105 4.2 Jambisches 82. x X x X x X x X x X x X (1-4) aabb Nr. 47 83. x X x X x X x X x X x X x (1, 2) aa Nr. 121(2), 153(2) 84. x X x X x X x X x (1, 2) x X x X x X x X x X (3, 4) aabb Nr. 17(3) 85. x X x X x X x X x X (1, 2) x X x X x X x X x (3, 4) aabb Nr. 17(1)

Gedichtformen 86. x X x X x X x X x X x (1, 4, 6, 7, 10, 11) x X x X x X x X x X (2, 3, 5, 8, 9, 12) abbacddceffe Nr. 68 87. x X x X x X x X x X x (1, 3, 5, 6, 7, 9, 11, 12) x X x X x X x X x X (2, 4, 8, 10) ababccdedeff Nr. 69 88. x X x X x X x X x X x X (1, 2) x X x X x X x X x X x X x (3, 4) aabb Nr. 7, 12, 15, 148 89. x X x X x X x X x X x X (1, 3) x X x X x X x X x X x X x (2, 4) abab Nr. 11, 16, 87(2) 90. x X x X x X x X x X x X (1, 2, 4, 5) x X x X x X x X x X x X x (3, 6) aabccb Nr. 46 91. x X x X x X x X x X x X (1, 4) x X x X x X x X x X x X x (2, 3, 5, 6) abbacc Nr. 51, 52, 70, 136 92. x X x X x X x X x X x X (1, 3, 5, 7) x X x X x X x X x X x X x (2, 4, 6, 8) ababcdcd Nr. 13 93. x X x X x X x X x X x X (1, 4, 5, 8) x X x X x X x X x X x X x (2, 3, 6, 7) abbacddc Nr. 32 94. x X x X x X x X x X x X (1, 4, 7, 10) x X x X x X x X x X x X x (2, 3, 5, 6, 8, 9, 11, 12) abbaccdeedff Nr. 50 95. x X x X x X x X x X x X x (1, 4) x X x X x X x X x X x X (2, 3) abba Nr. 4, 6, 8, 9, 10

689

690 96. x X x X x X x X x X x X x (1, 2) x X x X x X x X x X x X (3, 4) aabb Nr. 5, 89, 137/1 97. x X x X x X x X x X x X x (1, 2, 5) x X x X x X x X x X x X (3, 4) aabba Nr. 134 98. x X x X x X x X x X x X x (1, 4, 6, 7) x X x X x X x X x X x X (2, 3, 5, 8) abbacddc Nr. 14 99. x X x X x X x X x X x X x (1, 2, 5, 6) x X x X x X x X x X x X (3, 4, 7, 8) aabbccdd Nr. 45(1) 100. x X x X x X x X x X x X x (1, 3, 5, 7) x X x X x X x X x X x X (2, 4, 6, 8) ababcdcd Nr. 128(2) 101. x X x X x X x X x X x X x (1, 2, 4, 5, 7, 8, 10, 11) x X x X x X x X x X x X (3, 6, 9, 12) aabccbddeffe Nr. 66 102. x X x X x X x X x X x X x (1, 3, 5, 6, 8, 9, 11, 12) x X x X x X x X x X x X (2, 4, 7, 10) ababccbddbee Nr. 67 103. x X x X x X x X x X x X x X x (1, 2) x X x X x X x X x X x X x X (3, 4) aabb Nr. 2 4.3 Trochäisch-Jambisch-Daktylisches 104. x X x X x X (1-4) X x X x X (5, 6) X x X x X x x X x X x (7-9) X x X x X x X x x X x (10) aabbccxxxx Nr. 62

VERZEICHNIS DER GEDICHTÜBERSCHRIFTEN UND DER EINGANGSVERSE "A¡ Gott dir muß i¡ sagen" "A¡ höret zu, ihr Chri‰enleut!" "A¡! wa# Zeitung hören wir?" "Adel‰ du nur diese# Jahr?" "Allerdur¡leü¡tig‰e Prinze‹inn" "Al# Adam wider Gott ›¡ freventli¡ entböret" "Al# ihm dort AEacu#-Sohn" An den Dur¡leu¡tigen Prinzen Herrlein Herrlein Erdman Philippen Marggrafen zu Brandenburg etc. Zus¡ri] der Kinderlehr-Gesänge. An den Theuren Kühnen. An den Theuren Unglü¿seeligen. Auf mein Erwa¡sen, in der Hö¡‰löbli¡en Fru¡tbringenden Gesells¡a]. An die Ho¡Fürtre[li¡e Uranie, al# Sie mi¡ mit einem Anbind-Ges¡enke gnad beehret. An die ho¡Fürtre[li¡e Uranie. Sonnet. An Eben denselben. Bey Ubersendung einer Teuts¡en Di¡terey-Lehre. Sonnet. An Eben denselben. Tro‰Lied. An Eben dieselbe Auf dero Ho¡Für‰li¡en Jungen Prinzen# Herrn Ludwig-Rudolf# Geburt#Tag. An Jhr Ho¡gräi¡e Gnaden die Frau Grän Brahin An Jhr ho¡Gräi¡e Gnaden die Frau Grän Wranglin. An Jhr Maje‰ät Die verwittibte Königin. An Jhre Für‰li¡e Dur¡leu¡t Frauen Frauen Maria Elisabeth Marggräfin zu Brandenburg etc. Tro‰ Lied über dero ho¡geliebten Frauen Mutter Frauen Frauen Sophien Hedwig, Herzogin zu Hol‰ein, gebornen Herzogin zu Sa¡sen Lauenburg etc. Ho¡seelige# Ableiben. An Jhre Für‰li¡e Dur¡leu¡t Frauen Frauen Sophien Marggrän zu Brandenburg, geborne Grän zu Solm# etc. Al# dieselbe eine# Po‰humi glü¿li¡ genesen. An Jhre ho¡Für‰li¡e Gnaden die Frau Grän de la Garde König Carl Gu‰av# S¡we‰er. An Jhre Maje‰ät den Jungen König in Sueden. An meinen dur¡leu¡tig‰en Föbu#. Uber de‹en Devis: Sol ex Nube: Semper idem. An Meinen Dur¡leu¡tig‰en Föbu#. Uber eine Daherziehende Unglü¿#-Wolke PRAETERITURA venit. Sonnet. An meinen Föbu# Al# Seine Dur¡leu¡t mi¡ im Neuen Jahr mit Gold‰ralen anleü¡tete. An Meinen gnädigen Mäcäna#. An meinen gnädigen Mecäna#. Antwort auf da# Seine. An Seine Ho¡Für‰li¡e Dur¡leu¡t Herrn Herrn Augu‰u# Herzogen zu Braun#weig und Lüneburg etc. Zus¡ri] der Gei‰li¡en Herz- und Augen Lu‰. An Seine Ho¡Für‰li¡e Dur¡leu¡t. Na¡ eroberung der Stadt Braun#weig. An Seine Ho¡Gräfli¡e Excellenz den ho¡gebohrnen Kühnen, Meinen gnädigen Mecäna#. Dank-Gedanken.

XCVI LXIII XXXIV CVII LXXX XXIX 154 XXXIX XXXVII XXXVI CXXXXIII CXXXV XXVI XXVII/1 CXXXIII LXVIII LXIX LXVI

XXXV C LXVII LXV 156 LVI XCVII LIII XXV XL CXXXII CXIX

692 Antwort Thon, auf der Ho¡gebohrnen Nymfe Urania Klag-Lied. "Apelle#! su¡e dir nit Frauen Zimmer au#:" "Artabano, Heldenau#bund! speiset Augen und Gedanken" Auf den allerbetrübte‰en Tode#fall der Römis¡ Königli¡en Maje‰ät FERDINANDI IV. Auf den früzeitigen Hintritt, de# teuren Unglü¿seeligen, meine# gnädigen Patron#. Auf der Ho¡wolgebornen Freulin Freulin Ernesta Charlotte Freulin von Stubenberg etc. Ab‰erben. Auf dero ho¡Für‰li¡en Frauen Gemalin Frauen Frauen Erdmuth Sophien Geburt#Tag. Auf dero mir gnadig‰-übersendte# würdig‰e# Bild Gemälde. Auf de# dur¡leü¡tigen Für‰li¡en Jungen Herrlein# Herrn Georg Albre¡t# Marggrafen# zu Brandenburg Geburt# Tag. An die Für‰li¡e Frau Mutter. Auf de# Dur¡leu¡tigen Prinzen# Herrlein Herrlein Georg Fridri¡# Marggrafen# zu Brandenburg Ho¡seelige# Ableiben. Auf de# Dur¡leu¡tig‰en Siegprangenden Er‰er Ho¡Für‰li¡er Enkelin, der dur¡leu¡tig‰en Prinze‹in Fräulein Fräulein Chri‰inae Julianae Marggrän zu BadenDurla¡ etc. Ho¡geburt. Auf de# Ho¡wolgebornen Jungen Herrn Herrn Georg Wilhelm# Herrn von Stubenberg Ableiben. Auf die Geburt Seiner Ho¡für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Herzogen Anthon Ulri¡# zu Brauns¡weig und Lüneburg 13. Kind Frauen Sibyllen Vrsulen. Auf die ho¡Für‰li¡e Frau Gemälin. Auf die Ho¡Für‰li¡e Heimführung Jhro Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Fräulein Fräulein Dorothea Sophia, Herzogin zu S¡leßwig Hol‰ein, gebohrne Herzogin zu Brauns¡weig und Lüneburg, so den 2. Aprilis ges¡ehen. Auf die ho¡Geburt der ho¡für‰li¡en Brandenburgis¡en Prinze‹in Eleonoren Magdalenen. Auf die Ho¡geburt de# Dur¡leu¡tigen Prinzen Herrn Georg Wilhelm# Marggrafen zu Brandenburg. Auf die Wiederkehr von Venedig de# Dur¡leu¡tigen Siegprangenden Meine# Gnädig‰en Für‰en und Herrn. Auf Ebenselbige. Auf Herrn Marggrafen Chri‰ian Ern‰# zu Brandenburg-Culmba¡ Ho¡Für‰li¡en 35 Geburt#Tag. Auf Ihrer Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Chri‰ian-Ern‰en# Marggrafen# zu Brandenburg etc. Bayreüth etc. Fränkis¡e Kreiß Obri‰en-Stelle. Auf Jhr Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Georg Albre¡t# Marggrafen zu Brandenburg Ab‰erben. Auf Jhr Gnaden Frauen Frauen Reginen Sibyllen von Stubenberg, gebornen Khevenhüllerin, Ab‰erben. Auf Jhr Ho¡gräi¡er Gnaden Frauen Frauen Mariannen Johannen Graf Jörgerin gebohrner Freyherrin von König#berg Ableiben. Auf Jhrer Für‰li¡en Dur¡leu¡t Frauen Frauen Marien Elisabeth Marggrän zu Brandenburg, gebornen Herzogin zu Hol‰ein, ab‰erben. Auf Jhrer Gräi¡en Gnaden Frauen Frauen Reginen Grän Jörgerin gebornen Freyin von Rattman#dorf Ab‰erben Auf Jhrer Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Frauen Frauen Erdmuth-Sophien, Marggrän zu Brandenburg etc. gebornen ChurPrinze‹in von Sa¡sen etc. Ab‰erben etc. Auf Jhrer Ho¡für‰li¡en Dur¡leu¡t Frauen Frauen Sophien Erdmuht-Sophien. Marggrän zu Brandenburg gebornen Chur Prinze‹in zu Sa¡sen Bildni#. Auf Jhrer Ho¡wohlgeborenen Gun‰en und Gnaden Herrn Herrn Carl# Freyherrn von Stein etc. Ho¡für‰li¡en Brandenburgis¡en Canzler# und HofRi¡ter# zu Bayreuth und Frauen Frauen Margarethen Borkin geborener Geyerin Freyherrin Beylager.

CXX LI LIII XXXIV LXXXI CXXXXIX LXXXIV CVIII CXXII XXXVIII CLII CXXI CXXXX V CXXXXI CXXXVII/2 CLI 159 155 CL LXXXIII XCIX CII XCVIII XCII CIII CXXVI LXX CXII

Überschriften und Eingangsverse Auf Jhro Gnaden Fräulein Fräulein Reginen Catharinen Freyin von Greifenberg etc. Wa‹er-Trinken Sonnet. Auf meine# gnädig‰en Föbu# Ubel-aufwesen. Auf Seiner Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Georg Albre¡t# Marggrafen# zu Brandenburg und Frauen Frauen Sophien Marien verwittibten Frauen von S¡önburg gebornen Grän von Solm# Beylager. Auf Seiner Für‰li¡en Gnaden Herrn Herrn Johann Chri‰ian# Für‰en# zu Eggenberg etc. und Fräulein Fräulein Erne‰inen Grän von S¡warzenberg etc. Beylager. Auf Seiner ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Chri‰ian-Ern‰en# Marggrafen# zu Brandenburg Bildni#. Auf Seiner Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t und dero Ho¡Für‰li¡en Gespon# Namen Auf Seiner Ho¡Für‰li¡en Eminenz Herrn Herrn Guidobaldi Cardinal# von Thun, ErzBis¡of# zu Salzburg etc. Kayserli¡en Rei¡#tag-Prae›denten# Ab‰erben. "Augu‰u# ‰arb zu Rom, in Teüts¡land lebt er wieder." Barbara Freulein von Rägkni”, verlobte Grän von Man#feld. "Bellerofon sein edle# Flügelpferd" Bewillkommung Seiner ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡tigkeit herrn Herrn Johann Frideri¡# Markgrafen zu Brandenburg. "Bißher zwey Augen hier, hatt' unsre Lande#-Sonne" "Carl Gu‰av# Maje‰ät, die Kron der Cron zu Sueden" Dank-Lied An Seine Ho¡Gräfli¡e Excellenz Herrn Herrn Johann Maximilian Grafen von Lamberg Römis¡ Keyserli¡er Maye‰ät Obri‰en Cammerer. DankThon an Seine Ho¡Für‰li¡e Dur¡leu¡t. "Danno¡ mu‰ du ni¡t, ô Neid!" Da# Für‰li¡e Kleeblat. Dedication Der Chri‰-Apo‰olis¡en HohS¡ul an den Dur¡leu¡tigen Siegprangenden. Dedication Der Chri‰-Apo‰olis¡en HohS¡ul, An Seiner Ho¡seeligen Für‰li¡en Dur¡leü¡t Herrn Herrn Manfredi Herzog# zu Wirtenberg Junge Prinzen. Dedication der Clelia An Jhre Maje‰ät die verwittibte Römis¡e Kayserin ELEONORA. Dedication Zur Teuts¡en Academie an die Teuts¡en Kun‰helden und Kun‰liebende. "Dem Chur-Hau# sey gedankt, de# Brennu# Hause# Krone!" "Dem theuren Lande#haupt, da# Erdmann hat gezeugt" "Dem Tod wir alle leben:" Der abreisende Föbu#, daß er wiederkehre. Rediturus ...... Abibat. Sonnet. Der Dur¡leu¡tig‰en Für‰in und Frauen Frauen Sibylla Vermählten und gebornen Herzogin zu Braun#weig und Lüneburg würdig‰er Namen#tag. der Fel# und Berg, der Rie# und Zwerg. Sonnet "Der Freulin TrauungS¡mu¿, war swarzer Trauer Flor." Der Frommen Für‰in Frauen Frauen Marien Elisabethen Marggrän zu Brandenburg gebornen Herzogin zu Hol‰ein, Klaglied. Der GemahlRing. Der Hercinis¡e Parnaß. An meinen gnädig‰en Föbu#. Sonnet. "Der Himmel i‰ do¡ gut: ob s¡on die Erde tobet." "Der Himmel la¡t di¡ an, du Himmel meiner Götter!" "Der hohe Tugendglanz, die ungemeine Gaben" Der in hohen Häusern würgende Tod. Elegie. "Der s¡wangren Erde S¡oß arbeitet zum Gebähren." (Ferrando) Der Siegprangende Föbu#. Sonnet. "Der Tod, da# Erbegi[t, der s¡were Sold der Sünden" "Der Treue Bild und Pfand" Der Ve‰ung Antwort. De‹en Grabs¡ri]. De‹en Grabs¡ri].

693 LXXVIII CI XCIII XCV LXXXIX XLVI CXIII IV XIII XIX 158 CXXVIII(2) LXVI CXVIII CVII CXIX XLIII LXIV LXXVI LXXX CXXXXIV XLV(1) XLVII XXXV XLIX III 153 XIII XCVI LXII LIV LXXXIII CXXXXI IX XVII LIX(3) XLVIII XVII(2) LXII XIX LXXXVII LXXXVIII

694 "Di¡tet Göttinnen, ihr Grie¡en! Eine zeigt ›¡ himmlis¡ hier." "Die Ho[nung mi¡ begrub: der Glaube wird mi¡ we¿en." "Die Lieb zur Gotte#Lieb, in seine Seel Ergraben" "Die nü”e Gotte#fur¡t, diß Für‰li¡' Herze zieret." "Die Sonne, da# Ge‰irn de# pferdgemens¡ten Greißen" "Die Verdien‰e ‰erben ni¡t, ob der Tod raubt diese# Leben." "Die weiße Königin au# Morgenland, s¡i¿t Gold" "Diese ›nd e#, diese Sternen" "Diese# nur war übrig no¡, meine Freüd gar zubegraben:" "Dieß Räumlein i‰ zu äng, der Für‰inn Lob zu fa‹en" "Dort in Jener s¡önen Au, wo mit s¡lanken s¡längel-Flü‹en" Dru¿erey-Wilkomm Marggräfin Frauen Frauen Marien Elisabeth, zu Brandenburg, Gebornen Herzogin zu Hol‰ein. "Du geh‰ do¡ fröli¡ no¡ zu Ende" "Du neuer Großer Carl, du andrer Gu‰av du" "Du vielbekrei‰er Grieß, du ang‰-gehäu]er Sand" Ecloga Hirten Klag- und Tro‰Gesprä¡e. Dafni#. Silvanu#. Auf Jhr Ho¡Für‰li¡en dur¡leu¡t Frauen Frauen Sybilla Vrsula Herzogin zu Brauns¡weig und Lüneburg Ho¡seelige# ableiben "Edle# Hau# i¡ muß di¡ la‹en" Ehren Gedi¡t An Seine Ho¡Gräfli¡e Excellenz Herrn Herrn Georg Ludwig Grafen von Sinzendorf, Freyherrn auf Ehrenbrunn Römis¡ Kayserli¡er Maje‰ät HofCammer Prae›denten etc. Ehren Zuru[ An Eben-dieselbe Dur¡leü¡tig‰e Teuts¡e Minerva. Ehren-Zuru[ An Jhre ho¡Für‰li¡e Dur¡leu¡t Frauen Frauen SJBJLLA URSULA. Herzogin zu Hol‰ein geborne Herzogin zu Braun#weig und Lüneburg. Ehren-Zuru[ zu einem Ho¡Gräi¡en S¡warzburg-Barbys¡en Beylager. "Eilt die Wollu‰ Edler Augen" "Ein Für‰, für Gotte# Bild auf Erden wird erkennet." Eine andere, mit ihrem Namen. "Eine Göttinn nennt mi¡ Freund." Emblematis¡er Ehren SternHimmel der Römis¡ Keyserli¡en Maye‰ät LEOPOLDI. "Endli¡ bi‰ du no¡ gekommen" "Er bleibet, wie er i‰, mein Föbu#, wie er ware" "Er bleibt do¡, der er i‰! Gewülk, du mag‰ bede¿en" "Er kommet tausendmal wilkommen" "Er kommt do¡ wieder her, ob er s¡on fährt davon" "Er war ja Gott-geliebt, der liebe Amurat." Erdmann#-Sohn ---- Erdmut. Erklärung de# KupferTitel# Sonnet. Erklärung de# KupferTitel# zum Lei¡ Gedä¡tni# Seiner Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Georg Albre¡t#, Marggrafen zu Brandenburg. Erklärung de# KupferTitel# zur Für‰li¡en Lei¡gedä¡tni#. "E# geh zu ruh die einmal-müde Klag!" "E# grünt die güldne zeit. Die bunten wiesen la¡en." (Floridan) "E# hatte Cynthiu# den Zügel s¡on gesenket" "E# lebe Für‰ Chri‰ian-Erne‰, Er lebe!" "E# lebt do¡ no¡, da# Kind der Freuden" "E# mögen Höll und Welt mit Frefel un# bekriegen" "E# ›nd ja Helden no¡, die Huld im Herzen haben" "E# ›nd, wie man ›¡ mit dem Spri¡wort träget" "E# wil die GnadenHand nur edle# Gold verehren" "Filidor, der Edle Hirte"

XC CXXI(2) VIII LXXXIX LV(1) XCVIII CXXXVI LX LXXXVI V CXXIV XXXIII CVI XXXII XX CXXXVIII XVIII CXVI LXXIV LXXVII XCI CXXI(1) LXIV LXI CXX CX CLI 156 XLVIII 159 XLIX LXXIII XLVII CXXXI CXI CXXIX CXXVIII(1) LIX(4) CXXXVIII XLV(3) CXXII 153(2) CXXXXV XLII CXXXV LVII

Überschriften und Eingangsverse "Föbu#! ‰eige nun empor" Frau Anna Catharina von Rägkni”, geborne S¡rattin Freyin. Fröli¡e Le”e, diese# Leid-Jahr#,für meinen Dur¡leu¡tigen Föbu#. "Für‰en-Kind und Kinder-Für‰; Prinz der Jugend diese# Lande#" "Gebt ie”und, meiner Burg, den Namen von den Regen:" Geburt-Glü¿wuns¡ Dem Ho¡dur¡leu¡tigem kayser- und königli¡en ErzPrinzen Ferdinand Wenzeln. Erzherzogen in Oe‰errei¡. Ecloga "Gibt J›# Herz, für Gold; für Balsam, ihre Treue:" Glü¿wuns¡ an Seine ho¡Für‰li¡e dur¡leu¡t herrn herrn Anton Ulri¡ Herzog zu brauns¡weig und Lüneburg zu der von seinem Herrn Bruder Jhm überla‹enen Regirung. Glü¿wuns¡ zur Ho¡geburt zweyer Prinzen, Adolf-Augu‰en# Erben# zu Norwegen Herzog# zu Sle#wig-Hol‰ein und Carl# Markgrafen# von Baden Durla¡, in 2 Tagen den 29 und 30 Martij, und zwar von 2 Müttern au# dem Hause Braun#weig-Wolfenbüttel, der beyden Ho¡herzogli¡en Brüder Kindern. "Gott, der wird der Gute seyn!" "Gott ehre mir da# Land der Sa¡sen:" "Gott-wehrte# Für‰inn-herz, Gottliebende# Gemüte" Grabs¡ri]. "Große Helden, Edle Gei‰er" "Gro‹er Gott! du bi‰ die Liebe:" "Gro‹er Sohn de# Gro‹en Vater#, Gro‹e Ho[nung hö¡‰e# Glied" "Hat der Fluß, der mei‰ nur ie‰" "Heb di¡ au# den grünen S¡ilf, du mein mit den Flut-Cry‰allen" Heilige Grab-Reise, Frauen Frauen Amalien Herrin von Stubenberg, gebornen Khevenhüllerin. "Held vom Alten Wöl[en‰ammen, ho¡dur¡leü¡te# Herzog#-herz" Herr Gall Freyherr von Rägkni” der Eltere. Herr Gall Freyherr von Rägkni” der Jüngere. Herr Gu‰av FreyHerr von Rägkni”. "Herr! nemt diß Bü¡lein hin, da# au# dem Musens¡rein" Herr Septimu# Freyherr von Rägkni”. "Herzoginn der Sternenbrüder" "Hier liegt ein HeldenHeld, der seinen Feinde ‰und." "Hier ›” i¡ unter meiner Birken" "Hierüber hieß der Tod mi¡ klagen" "Hirt Silvano gienge weiden" Hirten-Glü¿wüns¡e. "Ho¡dur¡leü¡te# Brunen#hau#, und du hohe Welfen-Zinne!" "Ho¡dur¡leü¡te# Für‰en-Paar! Laßt die Künheit mir gelingen" Ho¡Freyherrli¡e Rägkni”is¡e Familie: Mit Lieb gese”et, mit Leid gene”et, mit Lob erge”et. Ho¡zeitli¡e# Hirten-Lied, zu Herrn Herrn Sigmund Mori”en#, Herrn von Welß, Freyherrn zu Eber‰ein etc. und Freulein Sidonien Freyin von Rägkni”, Beylager. "Hö¡‰-teurer Stamm, urfür‰li¡ aufges¡o‹en!" "J¡ darf ni¡t euren Kiel ihr Clarien! verlangen." "J¡ Ehre diesen Tag, der unsren Für‰en liebt" "J¡ gedenk, wie i¡ vorde‹en" "J¡ muß ja mit mir selber zürnen" "J¡ will nun die welt gesegnen." "Jhn trö‰en! ru[en hier" "Jhr betrübten Trauerfelder" "Jhr Lügen-Heyden, weg mit euren Gratien" "Jhr Parna‹innen! ehret den, der An Thon Huldrei¡ heiset"

695 CL IX CVI XXXIX CXIII CIV CXXXVII/1 CXXXXV

157 CXII CLII LXVII CXXI(2) CXXXXIV CXI LXV CXXV LVIII XLII XL VIII X XII XXVI XI LXXXIV LXXXVII(2) XXXVII XVII(3) CXXXXIII LIX LXXII XLIV VIII XXXI CXXXVII/2 CVIIII XCIV XXXVI 160 CXXVII CXXXX I VII II

696 Jhrer Dur¡leu¡t le”te Worte. "Jn Die#piter# Pala‰e" "J‰ dan gar kein Kraut zu nden" "J‰ dann diese# nun da# Jahr" "J‰ da# Prinzen-Kleeblat neu" "J‰ e#, oder ni¡t, ein Traum?" "J‰ ni¡t der Ehrenbrunn, die klare Claro#qvelle" "J‰ no¡ ferner Welt zu ho[en?" "J”und ›nd die wa‹er rei¡" (Palämon) "Jener Edler Vögel-Prinz, dorten an dem Nilu#-‰rande" "Jesu# lebt der Wundermann" "Kein Adler Tauben zeugt. Von Helden kommen Helden" "Kein Nam' ent‰eht ümson‰. Man weiß Gu‰avu# Ruhm." Klage über den Tode#fall der Königli¡en Maje‰ät in Sueden CAROLI GUSTAVI. Klag-Thon Auf de# Theur‰en ErzPrinzen# Ferdinand Wenzel# unverho[te# früzeitige# Ab‰erben. "Kommt, ihr Berg-bewohnerinnen" "La¡ mi¡ an, du s¡öne# Glü¿" "Lange lebet Herr und Held! langsam kehrt gen Himmel wieder" "Lei¡gekränkte Für‰en-herzen" "Leopold, du Löwenheld! Trau Gott hil] dir überwinden." "Man darf, der Palla#, Bild, von Troja holen ni¡t!" "Man kan die hohe Seel au# diesem Antli” kennen." "Man wird bald, ô Leopold, Liebhold nennen di¡ auf Erden:" Markgraf Chri‰ian Ern‰ regire Chri‰li¡ und Ern‰li¡. "Mein Held und mein Mecän, ließ ritterli¡ zu Pferd" "Mitten in dem Regen-Weinen" "Mond! dein weißer Rosenmund" Monsieur le Colonell Blire Abs¡ied an die Ve‰ung Wilzburg, al# Commendanten# daselb‰. "Ni¡t zwar da# i¡ wolte ri¡ten" "Nun die hohe Sonn', erhi”et" (Myrtillo) "Nun, diß alle# unser i‰. A¡ mein Kiel kan ni¡t bes¡reiben" "Nun, Pegni”! ma¡ di¡ ‰olz, und prang mit gro‹en Gä‰en." "Nun, so wird mir dann erneut" "O du Ho¡geborne Seele" "Orion# Gürtel muß au¡ diesen Himmel zieren:" Pegni”-Wilkom. "Prang nun, Hercinie! der Himmel i‰ dein Ga‰." "Prinz der Lieder, Musenführer" Reise-Wuns¡. An den dur¡leu¡tigen Jungen Welfen-Helden Herrn Herrn Friederi¡Augu‰en Herzogen zu Brauns¡weig und Lüneburg. "Sag mir nun mehr, trunkner Flaccu#, ni¡t# von deinem Di¡ter-Wein!" "S¡au, die drei Gratien, alhier in einen Bild!" "S¡weigt, ihr Seü[zer, la‹t mi¡ klagen!" Seine Liebe#-Pa‰orelle. Sidonia Freulein von Rägkni”. "Sie gehen hin und weinen." "Silviu# der Edle Hirte" "Sind Sieben Weißen dort: hier soll der A¡te seyn" "So lebe dann Erdmuth-Sophia, Sie lebe!" "So mü‹en nun s¡on wieder Threnen" "So tru¿net endli¡ ab die Threnen"

CXXVII CXXX XXI CVIII CXXXIII CXXXXVI CXVI CXXXXIX LIX(2) LXXVI CXXIII X XII LXIII CVIIII XCV LXI CXXIX(2) XXXVIII LXXXII(1) LII CXXXIV LXXXII(2) XLVI XXVII/2 C LXXVII XVIII LXXIV LIX(1) XLV(2) XLIII CXVIII XXX VI LVIII LIV XXIII CXXXIX LXXVIII L XXIV LX XIV CII XXXI XI LV(3) XCIX XCIII

Überschriften und Eingangsverse "Solt di¡, du großer Tag, ni¡t ehren au¡ mein Kiel" "Sonne! du kehr‰ i”und wieder" Sophia Freulin von Rägkni”. "Steh, Fremdling, und höre." "Steh, wanderga‰, ‰eh ‰ill, geh weiter ni¡t" "Stehn s¡on die Zweige hier dürr, sa]- und seelen-lo#:" "Süße Gab von süßen Händen" "Tausendmal fröli¡' und liebli¡e Stunde" "To¡ter du de# Erebu#" Trauer-Lied über den Tod, einer Hohen Person. "Traure nun, du meine Leyer!" "Trinkt Föbu# ni¡t i”und de# Meer# gesalzne Flut?" "Tru” der Türken, S¡u” der Chri‰en, Zweyter Samson, Dritter Prei#" Uber da# Bildni# Fräulein Fräulein Susanna Felicita#, Fräulein Löblin. Uber da# Bildni# Frauen Frauen Mariae There›ae, Grän von Losen‰ein, gebornen Grän von Herber‰ein. Uber da# Bildni# Jhrer Für‰li¡en Gnaden Frauen Frauen Marien Catharinen Für‰in zu Auer#berg etc. gebornen Grän von Losen‰ein. Uber den Otbert de# Sinnrei¡en. Sonnet. Uber den Tode#-Fall de# theuren Helden# Herrn Herrn Grafen# Peter Strozzi Römis¡ Keyserli¡er Maje‰ät Feldmars¡alk-Leutenant# etc. im Namen seine# Ore‰e#. Uber de# Dur¡leu¡tigen Teüts¡en Föbu# Saurbrunn-Cur. Sonnet. Uber de‹elben PferdSturz. Sonnet. Uber die drey ho¡Für‰li¡en Prinzen. Uber die drey Prinze‹innen. Uber die Gedi¡te de# Theuren E”enden. Uber einen BlumenKrug zum Beylager Jhrer Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Julij Francisci Herzogen# zu Sa¡sen-Lauenburg und Frauen Frauen Mariae Hedwig Augu‰ae verwittibten Erzherzogin zu Oe‰errei¡, gebornen Pfalzgrän bey Rhein etc. Uber einen, von einer hohen Dame, der Compagnie verehrten Torten. Uber Frauen Frauen Annen Catharinen Freyherrin von Rägkni” etc. gebornen S¡rattin, Ho¡seelige# Ableiben. Uber Frauen Frauen Annen Sidonien Freyherrin von Windis¡grä” etc. gebornen Freyin von Herber‰ein Ho¡seelige# Ableiben etc. Sonnet. Uber Frauen Frauen Susannen, Gräfin zu Werdenberg, | gebornen Gräfin von Bu¡eim, Ho¡seelige# Ableiben. Pindaris¡e# Lied. Uber Herrn Graf Nicolai von Serin Bildni#. Uber Herrn Herrn Han# Adam Praunfalk# Freyherrn zu Neuhau# etc. Ho¡seelige# Ableiben. Sterben i‰ be‹er, dan Leben. Uber Jhrer Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t der ChurPfälzis¡en Prinze‹in ELJSABETH Sonnet über den Tod eine# Edlen Jungen Mohren. Uber Jhrer Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Frauen Frauen Erdmuth-Sophien, Marggrän zu Brandenburg, gebornen ChurPrinze‹in zu Sa¡sen Bildni#. Uber oben pagina 58 besungene Prinzen-Geburt, an die Ho¡Für‰li¡e Frau Mutter. Uber Seiner Für‰li¡en Gnaden Herrn Octavij Piccolomini Herzog# von Amal Blasen‰ein. Sonnet. Uber Seiner Ho¡für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Her”og Augu‰u# Her”ogen# zu Braun#wik und Lüneburg würdig‰en Namen. Über da# Ab‰erben Fräulein Fräulein Sybillen Vrsulen, Prince‹in zu Brauns¡weig vnd Lüneburg. Über der Römis¡ Käyserli¡en Maje‰ät LEOPOLDI Ritterbildni#. Über Prinz Friederi¡-Augu‰en# Herzog# zu Brauns¡weig und Lüneburg, auf empfangenen S¡uß vor Philipp#burg, erfolgten tode#fall. Elegie

697 155 XCVII XV LXXXVII(1) XVII(1) XVI XXII XXXIII 157 XXIV LXXXI LXXXV LXXV LII LI L XLI LXXXVI LXXXV XXVII/2 VI VII XXIII CV XXII XXX XXIIX XXI LXXV XXIX LXXIII XC 154 XX IV CXXXXII LXXXII CXXXXVII

698 Über Seiner Dur¡leu¡t Herrn S¡wieger Sohn# Herzogen Johann Georgen# zu Mekel1 burg-Mirow, 52 Monate na¡ dem Beylager erfolgten Todte#fall. Klag- und Tro‰-Lied. "Unser# Adler# donner Keil Hand Minerven, Marti# Degen" "Unsre# Teuts¡en Föbu# Sohn" Unter da# Bildni# Jhrer ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Frauen Frauen Sophien Louysen Markgrän zu Brandenburg geborner Herzogin zu Würtenberg. Unter der Dur¡leu¡tigen Diana Bildni#. "Ver‰and und Hand, ›nd eine# Rei¡e# Stü”e:" "Vers¡wind die Freud, die kurze? Muß so klein" Von dem Dur¡leu¡tig‰en Teuts¡en Foebus. Von der Ho¡wolgebornen Uranie Gotte#mal-Reise. "Wann im Früling Zefyru# und die Flora ›¡ vermählen:" "Wann meine Kir¡, wann Seulen, holz und Steine" "War diß dann ni¡t da# lange Landverlangen?" "War e# diß, daß un# den Tag" "Ware diß die Zeit zu ›egen?" "Wa# darf Magog, Türk und Tartar, toben wider Gotte# Sohn?" "Wa# die Sonn am Himmel i‰, da# i‰ LEOPOLD auf Erden:" "Wa# i¡ solang gethan, da# hab i¡ nun vollendet." "Wa# i‰ der Fel#: er i‰ ein Stu¿ von einem Berg." "Wa# i‰ do¡ hier? a¡! eitel Eitelkeit!" "Wa# i‰ von Sidon hier? der zarten Glieder Seiden." "Wa# sange sagt' und da¡te" "Wa# thut Abgötterey? ›e ma¡t au# Mens¡en Götter." "Wa# ziert ein Für‰en herz, war dieser Für‰in Zier" "Wer Chri‰i Ehr' und Lehr' im Lande grünen ma¡t" "Wer Sinnrei¡ hei‰ und i‰, kan s¡öne# Thun er›nnen." "Wie der frohe Himmel la¡t" "Wie spra¡ die hohe Seele" "Wie trokt in mir der all zu trukne Gei‰" "Wie wann Wind und Winter i”t hinna¡ neuem-Zembla reisen" "Wie? wa# hör' i¡? i‰ e# wahr? i‰ die Sonne untergangen" Wilkom-Freude. Bey Frauen Frauen Erdmuth-Sophien, Marggrän zu Brandenburg, gebornen ChurPrinzes›n zu Sa¡sen etc. Ho¡für‰li¡er Heimführung. WilkommFreude und Glü¿wuns¡, bey wiederkehr und Regirung# Antritt Seiner Ho¡für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Chri‰ian Ern‰en#, Marggrafen# zu Brandenburg etc. Wilkomm-Zuru[ Al# Jhre Churfür‰li¡e Dur¡leu¡t Frau Frau Magdalena Sibylla | Churfür‰in und Herzogin zu Sa¡sen, geborne Marggrän zu Brandenburg, in Bayreuth ankame. "Willkommen, güldner Tag, der un# mit Rosenwangen" "Wil‰ Du beysammen sehn, der Palla# ihre Wi”" "Wilt du beysammen sehn Stand Tugend und Ver‰and" "Wir heißen die Sonne, die kommet, wilkommen." "Wo der s¡lanke Pegni” Strand s¡längelt dur¡ die Kräuterwiesen" "Wunder-neuer Teuts¡er Singer" "Zieht immer her! ihr dü‰ren Wolken-Wellen!" Zu Herrn Herrn Georg Augu‰in# Herrn# von Stubenberg etc. und Freulein Freulein Louyse wild- und RheinGrän etc. Beylager. Zu König Carl Gu‰av# in Sueden Bildni#. Zu Meine# Dur¡leu¡tigen Föbu# S¡auspiele, die Jrmenseul.

CXXXXVI LXXXVIII CXXXIX CXXXIV CXXXXVIII LXVIII CXXXXII II CXXV CV LXIX XCI CI CXXXII LXXXII(3) CX XXIIX 153(1) CXXIX(1) XIV XCII CXXXI CXXXXVIII XLVI XLI LXXI CIII CXXXXVII LV(2) CXXVI LV XLV LXXI III XV LXX 158 CIV XXV LVI LVII XXXII CXXX

Überschriften und Eingangsverse Zu Seiner Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Anthon-Ulri¡#, Herzogen zu Braun#weig und Lüneburg Für‰li¡en Jungen Herrlein# Herrn Augu‰-Heinri¡# Geburt# Fe‰ Sonnet. Zum Beilager Herrn Herzog Augu‰en-Wilhelm# und Prinze‹in Chri‰ianen Sophien, zu Brauns¡weig und Lüneburg. Zum ho¡Für‰li¡en Beylager Herrn Herrn Fridri¡# Herzogen zu Sa¡sen-Gotha mit Freulein Freulein Magdalena Sibylla Prinze‹in von Sa¡sen-Hall Für‰li¡er Dur¡leü¡ten de# wolgerahtenen und Bittersüßen Für‰li¡er Kinder Ecloga. Zus¡ri] der ProphetenS¡ul: An ein Paar Ho¡Für‰li¡er Personen. "Zwar i¡ vernimm, wie i¡ dann soll, mit S¡merzen" Zwey Jungver‰orbene Herrlein von Rägkni”. Zweyer Nymfen Leid- und Freüdgesang über Der Dur¡leü¡tig‰en Für‰in und Frauen Sophien-Elisabeth, Herzogin zu Braun#weig und Lüneburg gebornen Herzogin Zu Me¿elburg etc. Abwesen und wiederkun].

699 LXXII

160 CXXIV XLIV XXVII/1 XVI I

LITERATURVERZEICHNIS 1. Literarische Texte und andere Quellenwerke 1a. Werke Sigmund von Birkens GVELPHOBYTVM, Ante biennium 4. Kal: Mart: In POSSESSIONEM AVITAM rediens; Memoriâ reciduâ decantatum â Musâ humillimâ Sigismundi Betulij. [...] VVOLFERBYTI, Typis Iohannis Biß-

marck/ Anno CIɔ IɔC. XLVI.

Dannebergische Helden-Beüt/ in den Jetzischen Blum-Feldern beglorwürdiget. Hamburg/ Gedruckt/ bey Jacob Rebenlein. im Jahr/ 1648. Floridans Des Pegnitzschäfers Niedersächsische Letze/ Seinen Wehrten und Geehrten Hausgenossen und andern Gutgönnern und Freunden zu Dankbarer Erwiederung und Gutem Andenken hinterlassen Jn Dannenberg. Jm Jahr unsers Erlösers M. D.C. JJL. [...] Hamburg/ Gedrukkt bey Jakob Rebenlein. Krieges- und Friedensbildung; in einer/ Bey hochansehnlicher Volkreicher Versammelung/ offentlich vorgetragenen Rede/ aufgestellet/ Nebenst einer Schäferey/ Durch Sigismund Betulius. Nürnberg/ Gedrukkt und verlegt durch Wolfgang Endter. Jm Jahr M. DC. XLIX. Geistlicher Weihrauchkörner Oder Andachtslieder I. Dutzet; Samt einer Zugabe XII Dutzet Kurzer Tagseufzer. Nürnberg/ bey Jeremia Dümlern/ im 1652. Heiljahr. Ostländischer Lorbeerhäyn/ Ein Ehrengedicht/ Von Dem höchstlöbl. Erzhaus Oesterreich: Einen Fürsten-Spiegel/ in XII. Sinnbildern/ und eben sovielen Keyser- und Tugend-Bildnissen/ Neben Dem Oesterreichischen Stamm- und Zeit-Register/ Kürtzlich vorstellend: Samt Einem Anhang von Ehrengedichten/ an Fürsten/ Grafen und Herren. Durch SIGISMUNDUM à Birken/ dict. Betulium, C. Com. Pal. N. Nürnberg/ Bey Michael Endter: Jm Jahr des Heils cIɔ Iɔc LVII. TROST-LIED/ Uber den hochseeligen Todes-Hintritt/ Der Durchleuchtigen Hochgebohrnen Fürstin und Frauen/ Frauen Sophia Hedwig/ Hertzogin zu Schleßwig/ Holstein/ Gebornen zu Sachsen/ Engern und Westphalen/ Stormarn/ Ditmarßen/ Gräfin zu Oldenburg und Delmenhorst/ etc. An Dero Hochbetrübte Frau Tochter/ Die Durchleuchtige Hochgeborne Fürstin und Frau/ Frau Maria Elisabeth/ Marggräfin zu Brandenburg/Gebohrne Hertzogin zu Schleßwig/ Holstein/ etc. zu Magdeburg/ in Preussen/ zu Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Schlesien zu Crossen und Jägerndorff Burggräfin zu Nürnberg/ Fürstin zu Halberstadt und Minden/ als Seine gnädige

702

Fürstin und Frau/ zu schuldiger Beyleids-Bezeugung/ unterthänig übergeben/ Durch Sigmund von Birken/ S. Caes. M. Pal. Com. Bayreuth/ Gedruckt bey Johann Gebhardt/ im Jahr Christi/ 1660. Heilige Grab-Reise/ Der Hoch-wohlgebohrnen Frauen Frauen Amalien/ Frauen und Herrin von Stubenberg/ gebohrnen Kevenhüllerin/ Freyherrin zu Aichelberg: an Dero hochbetrübt-hinterlassenen Herrn und Gemahl/ Den Hoch-wohlgebohrnen Herrn/ Herrn Georg Augustin/ Herrn von Stubenberg/ auf Wurmberg/ Ebensfeld/ St. Johanns/ Hausampacher/ Glech und Halbenrein/ etc. Erbschencken in Steyr/ nebenst kurtzer Klag- und Trost-Schrifft/ zu Dienstgehorsamer Beyleids-bezeugung untergeben/ Durch Sigmund von Birken C. P. [Nürnberg 1661]. Unterthänigste Willkomm-Freude/ und Herz-eiffriger Glück-Anwunsch/ Als Der Durchleuchtigste Hochgeborne Fürst und HERR/ HERR Christian Ernst/ Marggrave zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preußen/ zu Stetin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Schlesien zu Crossen und Jägerndorf Herzog/ Burggrave zu Nürnberg/ Fürst zu Halberstadt/ Minden und Camin/ etc. Nach zuruck-gelegten S. F. D. Minder-Jahren/ auch glücklich-vollbrachter Länder-Reise/ wieder anheims gelanget/ und Dero Fürstliche Regirung angetretten: zu Bezeugung gehorsamster DienstPflicht unterthänigst übergeben durch Johann Gebhardt/ Buchdruckern in Bayreuth. Anno M DC LXI. Regen und Sonne/ Trauren und Wonne Des Hochlöblichsten Fürstlichen Hauses Braunsweig LüneBurg: Als Der Durchleuchtige Hochgebohrne Fürst und Herr/ Herr Anthon Ulrich/ Herzog zu Braunsweig und Lüneburg/ Durch tödlichen Hintritt Eines Jungen Herrleins Leopold-Augustens Betrübet/ Und drey Tage hernach durch glücklichste Geburt Eines andern Jungen Herrleins August-Wilhelms wieder erfreuet worden: Zu bezeugung unterthäniger Beyleid-Freude/ Besungen/ Und aus Nürnberg übersendet/ Durch Dero Fürstlichen Durchleuchtigkeit Gehorsamsten Knecht/ Sigmund von Birken/ Caes. Com. Pal. In der Hochlöbl. Fruchtbringenden Gesellschaft unwürdigErwachsenen. Wolfenbüttel/ Gedruckt bey denn Sternen/ Jm Jahr 1662 Unterthänigste Willkomm-Freude und Herz-eiffriger Glück-Anwunsch: Als Die Durchleuchtigste Fürstinn und Frau/ Frau Erdmuht-Sophia/ Geborne Chur-Fürstliche Princessinn zu Sachsen/ etc. Vermählte Marggräfinn zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preussen/ zu Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Schlesien/ zu Crossen und Jägerndorf Herzoginn/ Burggräfinn zu Nürnberg/ Fürstinn zu Halberstadt/ Minden und Camin/ etc. als nunmehr-angehende Gnädigste LandsFürstinn und HöchstgeEhrtiste Landes-Mutter/ nach in der Chur-HofStadt Dreßden glücklichvollbrachtem Hoch-Fürstlichem Beylager/ in Dero Fürstl. Hofsitz Stadt Bayreuth den zwey und zwanzigsten Tag des WinterMonats höchst-erwünscht angelanget: zu Bezeugung gehorsamster Dienst-Pflicht unterthänigst übergeben durch Johann Gebhardt/ Buchdruckern in Bayreuth. ANNO M DC LXII.

Literaturverzeichnis

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Singspiel/ betitelt SOPHJA: zu Des Durchleuchtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Christian-Ernstens Markgravens zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preußen/ zu Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Schlesien zu Crossen und Jägerndorf Hertzogens/ Burkgravens zu Nürnberg/ Fürstens zu Halberstadt/ Minden und Camin; mit Der Durchleuchtigsten ChurPrincessinn/ Freulein Sophien-Erdmuht/ Herzoginn zu Sachßen/ Gülich/ Cleve und Berg/ Landgrävinn in Thüringen/ Markgrävinn zu Meißen/ auch Ober- und Nider-Laußitz/ Grävinn zu der Mark und Ravensberg/ Freulein zu Ravenstein/ Hochfürstlichem Beylager/ unterthänigst übergeben. Gedruckt/ zu Bayreuth/ durch Johann Gebhard/ Anno MDCLXII. BALLET der Natur/ welche Mit ihren Vier Elementen/ frölich und Glückwünschend sich vernehmen lässt/ bey hochansehnlichster Heimführung und höchstgewünschter Ankunfft in die Hochfürstliche Brandenburgische Residenz Bayreuth Der Durchleuchtigsten Fürstin und Frauen Frauen ErdmuhtSophien/ Geborner Princessinn zu Sachsen/ Jülich/ Cleve und Berg/ etc. Vermählter Marggräfinn zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preussen/ zu Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Schlesien zu Crossen und Jägerndorf Herzoginn/ Burggräfinn zu Nürnberg/ Fürstinn zu Halberstadt/ Minden und Camin/ etc. als glücklichst-angehender HöchstgeEhrtester Hoch-Fürstlicher LandesMutter: Anno 1662. den 30. Wintermonats/ auf dem Fürstl. Hofsaal daselbst in einem Tanze vorgestellet. Gedruckt in Bayreuth/ bey Johann Gebhardt. Unterthänigster Willkomm-Zuruff/ Als Die Durchleuchtigste Fürstinn und Frau/ Frau Magdalena Sibylla/ Herzogin zu Sachsen/ Jülich/ Cleve und Berg/ Chur-Fürstinn/ Geborne Marggrävinn zu Brandenburg/ etc. Landgrävinn in Thüringen/ Marggrävinn zu Meißen/ auch Ober und Nieder Lausitz/ Burggrävinn zu Magdeburg/ Grävinn zu der Marck und Ravensperg/ Frau zum Ravenstein/ etc. Nebenst dero Churfürstl. Durchl. hochgeliebtesten Herrn Sohn/ Dem Durchleuchtigsten ChurPrinzen/ Dero Hoch-Fürstliche Anverwandten in der Fürstl. Residenz Bayreuth den 11. Julij Anno 1663. heimgesucht/ unterthänigst überreicht von Johann Gebhardt/ Buchdruckern daselbst. Liebklingende und Glückbringende Pastorellen: zu Des Hochwolgebohrnen Herrn Herrn Georg Augustins/ Herrn von Stubenberg/ auf Wurmberg/ Ebensfeld/ S. Johanns/ Hausampacher/ Glech und Halbenrein/ etc. Erb-Schenkens in Steyr/ mit Der Hochgebohrnen Gräfin und Fräulein/ Fräulein Louyse/ Wildgräfin zu Daun und Kirrburg/ Rheingräfin zum Stein/ Gräfin zu Salm/ Fräulein zu Vinstingen und Pittlingen: In der Gräfl. Hohenlohischen Residenz Waldenburg/ Sonntags den 12. Julij dieses 1663 Jahrs/ angestelltem/ Hochfeyrlichem/ Hochansehnlichem Beylager: angestimmet durch Die Pegnitz und ihre Hirten. Nürnberg/ Gedruckt bey Christoph Gerhard. Der Donau-Strand mit Allen seinen Ein- und Zuflüssen/ angelegenen Königreichen/ Provinzen/ Herrschaften und Städten/ auch dererselben Alten und Neuen Nahmen/ vom Ursprung bis zum Ausflusse: in Dreyfacher LandMappe vorgestellet auch samt kurtzer Verfassung einer Hungar- u. Türkischen Chronik und Heutigen Türken-Kriegs, beschrieben durch Sigmund von Birken C. Com. Pal.

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Nebenst XXXIII. Figuren der vornehmsten Hungarischen Städte und Vestungen in Kupfer hervorgegeben von Jacob Sandrart/ Kupferstecher und Kunsthändler in Nürnberg. ANNO CHRISTI MDCLXIV. Unterthänigster Glück-Zuruff An Den Durchleuchtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Christian Ernsten Markgraven zu Brandenburg/ in Preussen/ zu Magdeburg/ Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Schlesien/ zu Crossen und Jägerndorf Herzogen/ Burggraven zu Nürnberg/ Fürsten zu Halberstadt/ Minden und Camin/ als Jhre HochFürstl. Durchleuchtigkeit von denen Hochlöbl. Fränkischen Kreiß-Ständen zum Kreiß-Obristen einhällig erwählet worden: gehorsamst überreicht von JOHANN GEBHARD/ ANNO CHRISTI M DC LXIV. Frülings-Gruß/ womit Der Durchleuchtigsten Fürstinn und Frauen/ Frauen Erdmuht Sophien/ Gebornen Princessinn aus dem Chur-fürstlichen Stammen zu Sachsen/ etc. Vermählter Marggräfinn zu Brandenburg/ in Preussen/ zu Magdeburg/ zu Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Schlesien/ zu Crossen und Jägerndorf/ etc. Herzoginn/ Burggräfinn zu Nürnberg/ Fürstinn zu Halberstadt/ Minden und Camin/ Seiner gnädigsten Fürstinn und Frauen/ HochFürstlichen Geburts-Tag/ als den Funffzehenden Hornung/ unterthänigst Ehr-feyret und beglückwünschet Johann Gebhard/ Bayreuth ANNO M DC LXIV. Unterthänigster Glückwunsch: zu Des Durchleuchtigsten Fürsten und Herrn Herrn Georg Albrechtens/ Markgravens zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preussen/ zu Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Slesien zu Crossen und Jägerndorf/ Herzogens/ Burggravens zu Nürnberg/ Fürstens zu Halberstadt/ Minden und Cammin/ etc. mit Der Hochgebornen Grävinn und Frauen Frauen Sophien Marien Gebornen Grävinn von Solms/ Herrinn zu Münzenberg/ etc. verwittibten Herrinn zu Schönburg/ etc. Hochfürstlichem Beylager: aus Gehorsamster Dienstpflicht demütigst übergeben Durch Sigmund von Birken C. Com. Pal. Nünberg Gedruckt bey Christoph Gerhard/ im Jahr 1665. Klag- und Trost-Lieder Uber Den Hochseeligsten Todes-Hintritt Des Durchleuchtigsten Fürsten und Herrn HERRN Georg Albrechts Markgrafens zu Brandenburg/ in Preussen/ zu Magdeburg/ Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Slesien zu Crossen und Jägerndorf Herzogens/ Burggrafens zu Nürnberg/ Fürstens zu Halberstatt/ Minden und Cammin: Zu tiefster Beyleidbezeugung und gehorsamster Pflicht-erstattung verfasset durch Sigmund von Birken. [Bayreuth 1666] Klag- und Trost-Stimme der betrübten Germanie über Beyder Kayserlichen Majestäten LEOPOLDI des Ersten Römischen Kaysers auch zu Hungarn und Böheim Königs Erzherzogens zu Oesterreich etc. und Dero Allerhöchstwürdigsten Kayserl. Gemahlinn MARGARJTAE Gebohrner Königlichen Jnfantinn aus Hispanien Höchst-Erstgebohrnen Königlichen Erb- und ErzPrinzens FERDINANDI

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WENCESLAI Zwar höchstseelig- aber höchstschmerzbaren Todes-Hintritt. Allerunterthänigst übergeben durch Sigmund von Birken. [Nürnberg 1668]. Spiegel der Ehren des Höchstlöblichsten Kayser- und Königlichen Erzhauses Oesterreich [...]. Erstlich vor mehr als C Jahren verfasset Durch Den Wohlgebornen Herrn Johann Jacob Fugger [...]; Nunmehr aber auf Röm. Kays. Maj. Allergnädigsten Befehl/ aus dem Original neu-üblicher ümgesetzet/ und in richtige Zeit-rechnung geordnet/ aus alten und neuen Geschichtschriften erweitert/ in etlichen StammTafeln bis auf gegenwärtiges Jahr erstrecket [...] und in Sechs Bücher eingetheilet/ Durch Sigmund von Birken/ Röm. Kays. Maj. Comitem Palatinum, in der Hochlöbl. Fruchtbringenden Gesellschaft den Erwachsenen. Nürnberg/ Bey Michael und Johann Fridrich Endtern. ANNO CHRISTI MDCLXVIII. HochFürstlicher Brandenburgischer ULYSSES: oder Verlauf der LänderReise/ Welche Der Durchleuchtigste Fürst und Herr Herr Christian Ernst/ Marggraf zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preussen/ zu Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Slesien zu Crossen und Jägerndorf Herzog/ Burggraf zu Nürnberg/ Fürst zu Halberstadt/ Minden und Cammin/ Durch Teutschland/ Frankreich/ Jtalien und die Niderlande/ Auch nach den Spanischen Frontieren/ hochlöblichst verrichtet: Aus Denen mit Fleiß gehaltenen Reis-Diariis zusammengetragen und beschrieben durch Sigmund von Birken C. Com. Pal. Gedruckt zu Bayreuth bey Johann Gebhard/ Jm 1668sten Jahr. Die Hochvermählung Des Edel-Steins mit der Perle: nämlich Des Hochwürdig-Hochwolgebohrnen HERRN Herrn Carls vom Stein/ Auf Rupers/ Entmansberg/ Ost- und Nordheim/ Alten-Künsperg etc. Hochfürstl. Brandenburg. Hochansehnlichen Geheimen Raths/ Cantzlers/ HofRichters/ ErbTruchseßens des Fürstentums Burggraftums Nürnberg/ auch Ritter des löbl. Jphanniter-Ordens und designirten Commendators zu Lizzen/ etc. mit Der HochWolgebohrnen Frauen FRAUEN Margarethen Borkin/ Gebohrnen Geyerinn/ Frey- und Edlen Herrin von Osterburg/ auf Jnzersdorf/ Herrin der Herrschaften Kärnebrunn und Spietz: Aus Allerdienstlichster Beehrungs-Pflicht beglückwünschet durch Sigmund von Birken. Gedruckt zu Bayreuth bey Johann Gebhard. [1668] KlagRede der DONAW über Den tödlichen Hintritt Des Hochwürdigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Guidobalds/ Der Heiligen Römischen Kirchen Cardinaln/ ErzBischoffen zu Salzburg/ Legaten des Stuhls zu Rom/ und Bischoffen zu Regenspurg/ des Heil. Röm. Reichs Fürsten und Graffen vonThun. ANNO 1668. GUELFJS oder NiderSächsischer Lorbeerhayn: Dem HochFürstlichen uralten Haus Braunsweig und Lüneburg gewidmet/ auch mit Dessen Alten und Neuen Stamm-Tafeln bepflanzet: durch Sigmund von Birken/ in der Hochlöbl. Fruchtbring. Gesellschaft den Erwachsenen. Nürnberg/ Zu finden bey Johann Hofmann. Gedruckt bey Christof Gerhard. A. C. MDCLXIX.

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Sigmund von Birken Com. Pal. Caes. Todes-Gedanken und Todten-Andenken: vorstellend eine Tägliche Sterb-bereitschaft und Zweyer Christl. Matronen Seelige SterbReise. Nürnberg/ Zu finden bey Johann Kramern. Gedruckt in Bayreuth/ durch Johann Gebhard. A.C. 1670. Klag- und Trost-Elegie Uber den all zu frühzeitigen aber höchstseeligsten Todes-Hintritt Der Durchleuchtigsten Fürstin und Frauen FRAUEN Erdmuht Sophien Gebohrnen ChurFürstlichen Prinzessin zu Sachsen/ etc. Vermählten Marggräfin zu Brandenburg/ in Preussen/ zu Magdeburg/ Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Slesien zu Croßen und Carnow Herzogin/ Burggräfin zu Nürnberg/ Fürstin zu Halberstadt/ Minden und Cammin/ etc. als auch deß auch Durchleuchtigsten Fürsten und Herrn HERRN Christian Ernstens Marggrafens zu Brandenburg/ in Preußen/ zu Magdeburg/ Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Slesien zu Croßen und Carnow Herzogens/ Burggrafens/ zu Nürnberg/ Fürstens zu Halberstadt/ Minden und Cammin/ etc. Herz-Hochgeliebtesten würdigsten Gemahlinn: An S. HochFürstl. Durchleuchtigkeit als seinen Gnädigsten Fürsten und Herrn aus getreutiefster Beyleid-Pflicht unterthänigst verfasset durch dero gehorsamsten Knecht Sigmund von Birken. BAYREUTH/ Gedruckt bey Johann Gebhardten. [1670] Unterthänigster Glückwunsch/ Denen Durchleuchtigsten Fürsten und Herren/ Herrn Rudolf-Augusten Und Herrn Anthon-Ulrichen Gebrüdern Herzogen zu Braunsweig und Lüneburg/ etc. wegen Den 11. Brach-Monds dieses 1671 Jahrs glücklichst-eroberter Dero HochFürstl. Durchl. Durchl. uraltlöbl. Ankunft-Stadt Braunsweig/ Aus unterthänigster SchuldPflicht Und tiefst-getreuer Bey-Freude übergeben durch Dero gehorsamsten Knecht Sigmund von Birken. Jn Bayreuth/ Druckts Johann Gebhardt. ECLOGA. DIANA. Über den hoch-schmertzenden Hintritt Der Durchläuchtigsten Föbus-Schwester/ Hirten-Klage. DAFNIS. SILVANO. Wolffenbüttel/ Druckts Paul Weiß/ Fürstl. Hoff-Buchdr. daselbst. ANNO M DC LXXII. Zu Des Durcheluchtigsten [!] Printzens/ Herrn/ Herrn August Friderich/ Hertzogens zu Braunschweig und Lüneburg/ etc. Angetretener Länder-Reise Unterthänigster Glückwunsch. Wolffenbüttel/ Gedruckt bey Paul Weissen/ Fürstl. Hoff-Buchdr. [1672] Glück-Zuruff zu der/ Auf das Hoch-Fürstl. Beylager Des Durchleuchtigsten Fürsten und Herrn/ HERRN Johann Adolfs/ Erbens zu Norwegen/ Herzogens zu Schleßwig Holstein/ Stormarn und Dietmarsen/ Grafens zu Oldenburg und Delmenhorst. Mit Der Durchleuchtigsten Prinzessin und Frauen/ Frauen Dorotheen Sophien Gebornen Herzogin zu Braunsweig u. Lüneburg/ erfolgten Hoch-Fürstlichen Heimführung Unterthänigst übergeben Durch Sigmund von Bircken/ Com. Pal. Caes. Jm Monat April. Anno 1673. Wolffenbüttel/ Bey dem Fürstl. Hof-Buchdrucker Paul Weissen. Klag- und Trost-Zuruff welche über Sr. Hochfürstl. Durchleuchtigkeit HERRN HERRN Anthon Ulrichs Herzogens zu Braunsweig und Lüneburg/ etc. Höchst-geliebten Jungen Prinzessin Prinzess: Sibyl-

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len Ursulen frühzeitiges Ableiben. Unterthänigst-beyleidig überschrieb Sigmund von Bircken/ Wolffenbüttel/ Gedruckt bey dem Fürstl. Hof-Buchdrucker Paul Weissen. Anno 1673. HochFürstl. Brandenburgischer ULYSSES: oder Verlauf der LänderReise/ welche der Durchleuchtigste Fürst und Herr/ Herr Christian Ernst Marggraf zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preußen/ zu Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Schlesien zu Croßen und Jägerndorf Herzog/ Burggraf zu Nürnberg/ Fürst zu Halberstadt/ Minden und Cammin/ durch Teutschland/ Frankreich/ Italien und die Niederlande höchstlöbl. verrichtet: Aus dessen Reis-Diariis zusammengetragen und beschrieben durch Sigmund von Birken C. Com. Pal. Mit Sr. Churf. Durchl. zu Sachsen sonderbarem Privilegio. zum zweytenmal Gedruckt in Bayreuth/ durch Joh. Gebhard/ An. 1676. Chur- und Fürstlicher Sächsischer Helden-Saal; Oder Kurze/ jedoch ausführliche Beschreibung der Ankunft/ Aufnahme/ Fortpflanzung und vornemster Geschichte Dieses höchstlöblichen Hauses/ samt Dessen Genealogie/ Wappen und KupferBildnisen. als eine Sächsische Chronik/ zusammengetragen und vorgestellet durch Sigmund von Birken/ in der höchstlöbl. Fruchtbringenden Gesellschaft den Erwachsenen. Nürnberg/ Jn Verlegung Johann Hofmann/ Kunst- und Buchhändlern. Gedruckt daselbst bey Christof Gerhard. ANNO CHRISTI M DC LXXVII. Der HochFürstl. Brandenburgische Föbus/ Mars und Ulysses: als Der Durchleuchtigste Fürst und Herr/ Herr Christian Ernst/ Marggrav zu Brandenburg/ in Preussen/ zu Magdeburg/ Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Slesien zu Crossen und Jägerndorf etc. Herzog/ Burggraf zu Nürnberg/ Fürst zu Halberstadt/ Münden und Cammin etc. Der Römischen Kaiserl. Majest. und des H. Reichs respectivè General-Feldmarschall-Leutenat!/ General-Wachtmeister und Oberster zu Pferd; unser gnädigster LandesFürst/ im Begriff war/ das XXXV Geburt- und V Stuffen-Jahr erwünschet anzutretten/ und dabeyneben von neuen in die Campagne zuverreisen/ aus unterthänigster Devotion mit tief-getreustem Glückwunsch bejubelt von Johann Gebhard Buchdruckern zu Bayreut. A. C. MDCLXXVIII. Wunsch-schallender Freuden-Ruff/ bey des Durchleuchtigsten Fürsten und Herrns Herrn Christian Ernstens/ Marggrafens zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preussen/ Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Slesien zu Crossen und Jägerndorf Herzogens/ Burggrafens zu Nürnberg/ Fürstens zu Halberstadt/ Minden und Camin: Der Römischen Kaiserl. Majest. und des H. Reichs respectivè General-Feldmarschall-Leutenants/ General-Wachtmeisters und Oberstens zu Pferd; unsers gnädigsten Fürsten und Herrns Erstgebornen HochFürstl. Erbprinzen und Herrleins/ Herzerwunschten Hochgeburt/ so geschehen in Bayreut/ den 16. Novembr. im Christ-Jahr 1678. in tiefster Unterthänigkeit überreichet von Johann Gebhard/ Buchdruckern daselbst. Der Durchleuchtigsten Teutschen Thetis/ Frauen Frauen Sophia Louysa/ Marggräfin zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preussen/ zu Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Slesien/ zu Crossen und Jägerndorf Herzogin/ Burggräfin zu Nürnberg/ Fürstin zu Halberstadt/ Minden und

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Camin/ etc. gebohrnen Herzogin zu Würtenberg und Teck/ etc. Hochbeglückter Hervorgang/ mit einem Durchleuchtigsten Jungen Achilles/ als dem theuren Erb-Prinzen/ Georg Wilhelm/ Marggrafen zu Brandenburg/ etc. So geschahe den 26. Decembris dieses zu End-laufenden 1678sten Jahrs. unterthänigst-glückwünschend bewillkommet durch Johann Gebhard/ Buchdruckern zu Bayreuth. Uber die glückhafte Hoch-Wunsch-Beseeligung/ des Durchleuchtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Christian Ernstens/ Marggrafens zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preussen/ zu Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Slesien zu Crossen und Jägerndorf Herzogens/ Burggrafens zu Nürnberg/ Fürstens zu Halberstadt/ Minden und Cammin; Der Röm. Kaiserl. Majest. und des H. Reichs respectivè General-Feldmarschall Leutenants/ General-Wachtmeisters und Obristens zu Pferd/ und Dero HochFürstl. Frauen Gemahlin Der Durchleuchtigsten Fürstin und Frauen/ Frauen Sophia Louysa/ Marggräfin zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preussen/ zu Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Slesien zu Crossen und Jägerndorf Herogin/ Burggräfin zu Nürnberg/ Fürstin zu Halberstadt Minden und Cammin/ etc. gebohrner Herzogin zu Würtenberg und Teck/ etc. als Hochpreißwürdigster Stammens-Mutter/ bey dem Sechzehenden Tag Novembris erfolgter Hochgeburt/ des Durchleuchtigsten Prinzens/ Herrn Herrn Georg Wilhelms/ Erb-Prinzens und Marggrafens zu Brandenburg/ etc. bezeuget seine Treu-gehorsamste unterthänigste Beyfreude Sigmund von Birken. BAYREUTH gedruckt bey Johann Gebhard. A. C. MDCLXXVIII. Teutsche Rede-bind und Dicht-Kunst/ oder Kurze Anweisung zur Teutschen Poesy/ mit Geistlichen Exempeln: verfasset durch Ein Mitglied der höchstlöblichen Fruchtbringenden Gesellschaft Den Erwachsenen. Samt dem Schauspiel Psyche und Einem Hirten-Gedichte. Nürnberg/ Verlegt durch Christof Riegel. Gedruckt bey Christof Gebhard. A.C. MDCLXXIX. Nachdruck Hildesheim / New York 1973. Als Jn denen Durchleuchtigsten Fürsten-Häusern Holstein-Plön Und Baden-Durlach auß zwoen Fürstlichen Töchtern des HochFürstlichen Hauses Braunschweig und Lüneburg Zweene junge Printzen an zweenen auff einander folgenden Mertz-Tagen glücklich zur Welt gebohren worden: Bejubelte in Unterthänigkeit diese vierfache hohe Fürsten Freude Sigmund von Bircken. Wolffenbüttel/ Gedruckt bey Caspar Johann Bißmarck/ Jm Jahr 1680. Der Auß der Venus-Stadt wiederkehrende und wilkomm-verehrte Durchläuchtigste Teutsche FOEBUS. Wolffenbüttel/ Gedruckt bey Caspar Johann Bißmarcken. [1681] Die Tagebücher des Sigmund von Birken. Bearbeitet von Joachim Kröll. 2 Bde. Würzburg 1971 und 1974 (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte. Reihe VIII: Quellen und Darstellungen zur fränkischen Kunstgeschichte. Bde. 5/6). Sigmund von Birken. Werke und Korrespondenz. Hrsg. von Klaus Garber, Ferdinand van Ingen, Hartmut Laufhütte und Johann Anselm Steiger. Mitbegründet von Dietrich Jöns (†). Tübingen, später Berlin / Boston. Bde 1: Floridans Amaranten-Garte, 2009; 2: S. v. B. Birken-Wälder, 2014; 4:

Literaturverzeichnis

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Betuletum, 2017; 5: Todten-Andenken und Himmels-Gedanken oder Gottes- und Todes-Gedanken, 2009; 6: Psalterium Betulianum, 2016; 7: Anhang zu Todes-Gedanken und Todten-Andenken; Emblemata, Erklärungen und Andachtlieder zu Johann Michael Dilherrs Emblematischer Hand- und Reisepostille, 2012; 8: Erbauungsschrifttum, 2014; 9: Der Briefwechsel zwischen Sigmund von Birken und Georg Philipp Harsdörffer, Johann Rist, Justus Georg Schottelius, Johann Wilhelm von Stubenberg und Gottlieb von Windischgrätz, 2007; 10: Der Briefwechsel zwischen Sigmund von Birken und Margaretha Magdalena von Birken und Adam Volkmann, 2010; 11: Der Briefwechsel zwischen Sigmund von Birken und Johann Michael Dilherr, Daniel Wülfer und Caspar von Lilien, 2015; 12: Der Briefwechsel zwischen Sigmund von Birken und Catharina Regina von Greiffenberg, 2005; 13.1: Der Briefwechsel zwischen Sigmund von Birken und Mitgliedern des Pegnesischen Blumenordens und literarischen Freunden im Ostseeraum, 2012; 14: Prosapia / Biographia, 1988 (Neudrucke deutscher Literaturwerke. Neue Folge. Hrsg. von Hans-Henrik Krummacher. Bde. 55/56, 77/78, 90/91, 59/60, 83/84, 67/68, 79/80, 53/53, 61/62, 81/82, 49/50, 65/66, 41). Sigmund von Birken: Psyche. Herausgegeben, kommentiert, erläutert und mit Materialien versehen von Hans-Peter Ecker, Kirsta Viola Ecker und Ralf Schuster, gewidmet Hartmut Laufhütte zum 80. Geburtstag. Bamberg 2017 (= Bamberger Texte für Bühne und Film. Hrsg. von Hans-Peter Ecker; Bd. 5). Unbekannte Gedichte und Lieder des Sigmund von Birken. Hrsg. von John Roger Paas. Amsterdam / Atlanta 1990 (Chloe. Beihefte zum Daphnis. Bd. 11). Burckhardt, Carl August Hugo (Hrsg.): Aus dem Briefwechsel Sigmund von Birkens und Georg Neumarks 1656-1669. In: Euphorion. Ergänzungsheft 3 (1897), S. 12-55. [Sigmund von Birken und Martin Limburger]: Zwey Klag- und Trost-Stimmen: vorstellend Der HochWolgebohrnen Frauen/ Frauen Reginen Sibyllen Herrin von Stubenberg/ Gebohrnen Kevenhüllerin/ Freyherrin zu Aichelberg/ Einer Krone der Matronen/ Threnen-streuen und Freuden-meyen/ auch Seelige Verwechselung Der Eitelkeit mit der Ewigkeit. [Nürnberg 1667] [Sigmund von Birken und Martin Limburger]: GOTT-ertheilter Glaubens-Sieg im Himmels-Lande der Lebendigen/ Der Hoch- und Wohlgebohrnen Frauen/ Frauen REGJNEN/ Fr. Gräfinn Jörgerinn/ gebohrnen Freyherrinn von Rattmansdorf/ als Hochseelig Verstorbeninn: Zu Erläuterungs des Titel-Kupfers/ in Zweyen Andacht-Liedern erkläret. [Nürnberg 1667] [Sigmund von Birken u. a.]: Threnen-Brunn über Des hochwolgebornen Herrn Georg Augustins/ Herrn zu Stubenberg/ auf Wurmberg/ Ebensfeld/ S. Johanns/ Hausampacher/ Glech und Halbenrein/ ErbSchenkens in Steyr/ Herzliebsten einigen Herrn Sohns/ Herrn Georg Wilhelms/ früzeitigund Hochschmerzliches Ableiben/ ausgegossen von etlichen der Pegnitz-Hirtengesellschaft Blumgenossen. [1669 oder 1670]

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[Sigmund von Birken und] François Maran: Sudetische Frülings-Lust: Als Der Durchleuchtigste Fürst und Herr Herr Christian Ernst Markgraf zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preussen/ zu Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Slesien/ zu Crossen und Jägerndorf/ Herzog/ Burggraf zu Nürnberg/ Fürst zu Halberstadt/ Minden und Cammin/ Mit Der Durchleuchtigsten Fürstin und Frauen Frauen Sophien Louysen Markgräfin zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preussen/ zu Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Slesien zu Crossen und Jägerndorf Herzogin/ Burggräfin zu Nürnberg/ Fürstin zu Halberstadt/ Minden und Cammin/ Gebohrne Prinzessin zu Würtenberg und Teck etc. als neu hochbetrauten würdigsten Gemahlin den 24. Maij des 1671. Jahrs Hochfürstliche Heimführung hielte: in einem von Sr. Hochfürstl. Durchl. Danzmeistern M. Francois Maran erfundenem BALLET, auf dem SchloßSaal der Fürstl. Residenz zu Bayreuth/ vorgestellet/ Bayreuth Gedruckt bey Johann Gebhard. [1671] [Sigmund von Birken und Christian Flemmer]: Glückwünschender Freuden-Zuruff bey Dem Hocherfreulichen Beylager-Fest Des Durchleuchtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn AUGUST-WILHELMS Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg etc. Und der Durchleuchtigsten Fürstin und Frauen/ Frauen CHRISTINEN SOPHIEN, Gebohrner und nunmehro auch glücklich vermählter Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Unterthänigst überreicht. Wolffenbüttel/ Gedruckt bey Caspar Johann Bißmarck/ [1681] 1b. Andere Autoren und Werke Biblia Sacra iuxta Vulgatam Versionem adiuvantibus B. Fischer, I. Gribomont (†), H. F. D. Sparks, W. Thiele recensuit et brevi apparatu critico istruxit Robertus Weber (†). Editionen quartam emendatam cum sociis B. Fischer, H. I. Frede, H. F. D. Sparks, W. Thiele praeparavit Roger Gryson. Stuttgart 1994 [zuerst 1969]. D. Martin Luther. Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. Wittenberg 1545. Letzte zu Luthers Lebzeiten erschienene Ausgabe. Hrsg. von Hans Volz unter Mitarbeit von Heinz Blanke. Textredaktion Friedrich Kur. 2 Bde. München 1972. Die Bibel. Altes und Neues Testament. Einheitsübersetzung. Freiburg / Basel / Wien 1995 [zuerst 1990]. Das Neue Testament in der deutschen Übersetzung von Martin Luther nach dem Bibeldruck von 1545 mit sämtlichen Holzschnitten. Studienausgabe. Hrsg. von Hans-Gert Roloff. 2 Bde. Stuttgart 1989 (RUB 3741/2). Andreas Angelus: ANNALES MARCHIAE BRANDENBURGICAE das ist Ordentliche verzeichnuß vnd beschreibung der fürnemsten vnd gedenckwirdigsten Märckischen Jahrgeschichten vnd Historien/ so sich vom 416. Jahr vor Christi Geburt/ bis auffs 1596. Jahr im Churfürstenthumb Brandenburg/ vnd dazu gehörenden Landen vnd Herrschafften/ von Jahr zu jahr begeben vnd zugetragen haben.

Literaturverzeichnis

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Aus vielen glaubwirdigen Scribenten vnd Büchern/ auch aus bewerten vrkunden vnd vielen alten monumentis, zusammen getragen vnd beschrieben. Auch mit vielen Bildnüssen vnd Figuren gezieret/ vnd mit einem vollkommenen vnd richtigem Register verfasset/ Durch M. ANDREAM ANGELVM, STRVTHIOMONTANUM. Am Ende ist hinzugesetzt/ ein bedencken der Theologen zu Franckfurt an der Oder/ von den Besessenen zu Spandaw: Jtem/ ein Supplementum oder vermehrung vnd vollstreckung der Märckischen Jahrgeschichten/ von Ostern des 1596. jahrs/ bis auff den Aprillmonat dieses 1598. Jahres. M. D. XCVIII. CVM GRATIA ET PRIVILEGIO, etc. Jn verlegung Johan Hartman/ Buchführer in Franckfurt an der Oder. [Anton Ulrich, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg]: Frühlings-BALLET, Oder: Dy Vermählung des Phoebus mit der Flora/ Auf dem Fürstlichen Beylager Des Durchläuchtigen/ Hochgebohrnen Fürsten und Herrn/ Herrn Anthon Vlrichen/ Herzogen zu Braunschweig und Lunäburg/ Mit Der Durchläuchtigen/ Hochgebohrnen Fürstin und Fräulein/ Fräulein Elisabeth Julianen/ Erbin zu Norwegen Herzogin zu Schleswig/ Holstein/ Stormarn/ und der Ditmarsen/ Gräfin zu Oldenburg und Delmenhorst/ Den 20. Augusti/ des 1656. Jahrs/ Jn der Fürstlichen Residenz-Vestung Wolfenbüttel glükklich gehalten: Jn einem Tanze vorgestellet. Wolfenbüttel. Gedrukt bey den Sternen. [Anton Ulrich, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg]: BALLET Der Gestirne/ Oder: Annehmliche Aufführung der Sieben Planeten, und etlicher vornehmen Gestirne/ wegen einhelliger Zuneigung und empfundener Fröligkeit über dem Hoch-Fürstlichen Beylager Des Durchläuchtigen Fürsten und Herrn/ Herrn Adolph Wilhelms/ Hertzogens zu Sachsen/ Jülich/ Cleve und Bergen/ LandGrafens in Thüringen/ Marck-Grafens zu Meissen/ Gefürsteten Grafens zu Henneberg/ Grafens zu der Marck und Ravensburg/ Herrens zu Ravenstein/ Mit der auch Durchläuchtigen Fürstin und Fräulein/ Fräulein Maria Elisabeth/ Gebohrner Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg/ etc. Welches in der Braunschweigischen Residenz-Festung Wolfenbüttel in dem Fürstlichen Schlosse Sontags den 18. Januarii, dieses 1663sten Jahres/ druch Göttliche Verleihung glücklich angestellet/ und mit Fürstlichen Ceremonien unterschiedene Tage Feyerlich vollzogen worden: Beyden Hohen Verliebten Personen zu besonderer Lust und Ehre ersonnen/ und vorgestellet. Wolfenbüttel/ Gedruckt durch die Sterne. [Anton Ulrich, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg]: BALLET Der DIANA, Oder: Ergetzliche Lust der Diana, Welche Sie dem verliebten Schäffer Endymion, nachdem er in Carien den Berg Latmus besuchet/ und Jhr aufgewartet/ bey vollzogener Vermählung/ zu liebe mit einem Tantze vorgestellet: Ersonnen und aufgeführet Bey dem Hcoh-Fürstlichen Beylager Des Durchläuchtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Christiani/ Erbens zu Norwegen/ Hertzogens zu Schleßwig/ Holstein/ Stormarn und der Dithmarsen/ Graffens zu Oldenburg und Delmenhorst/ Mit Der auch Durchläuchtigsten Fürstin und Fräulein/ Fräulein Sibylla Ursula/ Gebohrner Herzogin zu Braunschweig und Lüneburg/ etc. Welches in der Braunschweigischen Residenz-Festung Wolfenbüttel auf dem Fürstl. Schlosse/ Son-

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tages den 20. Septembr. dieses 1663sten Jahres/ mit Göttlicher Verleyhung/ und Beyder Hochfürstlicher Eltern Vergnügung/ glücklich angesetzet/ und mit Fürstlichen Ceremonien unterschiedene Tage feyerlich in aller angenehmer Freude vollzogen worden. Gedruckt bey denn Sternen. Anton Ulrich, Herzog von Braunschweig und Lüneburg: Himlische Lieder und Christfürstliches Davids-Harpfen Spiel. Mit einer Einführung von Blake Lee Spahr hrsg. von Wolfgang F. Taraba. New York / London 1969. Anton Ulrich, Herzog von Braunschweig-Lüneburg: Die Durchleuchtige Syrerinn Aramena. Faksimiledruck nach der Ausgabe von 1669-1673. Hrsg. und mit einem Nachwort versehen von Blake Lee Spahr. Bern / Frankfurt a. M. 1975-1983 (Nachdrucke deutscher Literaturwerke des 17. Jahrhunderts. Bd. 4/I-V). [Anton Ulrich, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg]: Die Verstörte Jrmenseul; oder Das Bekehrte Sachsenland: in einem Schauspiel vorgestellet. O. O, o. J. [wohl Nürnberg 1670] Anton Ulrich Herzog zu Braunschweig und Lüneburg. Octavia Römische Geschichte. Zugabe des Ersten Theils. Der Hochlöblichen Nymfen-Gesellschaft an der Donau gewidmet. Nürnberg/ Jn Verlegung Johann Hofmanns/ Buch- und Kunsthändlers. Gedruckt daselbst bey Andrea Knotzen. ANNO M. DC. LXXVIII. Anton Ulrich, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg: Werke. Historisch-Kritische Ausgabe. Im Auftrag der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel und in Verbindung mit Hans-Henrik Krummacher hrsg. von Rolf Tarot. Stuttgart 1982ff. [HKA] Johann Christoph Arnschwanger: GOTT Der Menschen Zufluchts-Heil/ und Höchst-vergnügliches Erbtheil. Aus den LeichtextsWorten des CXLII. Psalms v. 6. Jn zweyen Begräbniß-Gesängen betrachtet/ und bey Christgebührlicher Bestattung zur Erden/ Der Hoch-Wohlgebornen Grävin und Frauen/ Frauen Regina/ Freyherrin von Rattmannsdorff/ zum Weyer/ auf Halbenrain und Klöch/ etc. Des Hoch-Wolgebornen Graven und Herrn/ Herrn Johann Septimii Jörgers/ des H. Röm. Reichs Graven und Herrn zu Tollet/ Zägging/ Götzersdorf und Johannstein/ Herrn auf Podenbrunn/ Freyherrn auf Greißbach/ etc. Obersten Erbland-Hofmeisters des Ertz-Hertzogthums Oesterreich ob der Ens/ etc. Geliebtester Frau Gemahlin/ Als Jhre Gnaden/ nach seliger Ableibung An. 1667. Y d. 18. Julii/ zu Nürnberg bey St. Johannis/ Stands gemäs beerdiget ward/ Zu Christlichen Mitleidens/ wie auch gehorsamer observantz schuldiger Bezeugung Vor und nach gehaltener Leichpredig abzusingen verfasset von Joh. Chr. Arnschwanger. BALLET Des Parnasses. O. O., o. J. [Dresden 1662] Dominicus Beer: Bewehrtes Heil- und Trostpflaster/ welches Aus den Worten Hiobs Cap. 19. v. 25.26.27. Jch weiß daß mein Erlöser lebt/ etc. Praeparirt und zubereitet/ Vnd bey trauriger und wehmütiger Leichbegängniß Der Hoch-Wolgebornen Frauen/ Frauen Annae Catharinae Frauen von Rägkhnitz/ einer gebornen Schrattin/ Freyin. Deß Hoch- Wolgebornen Herrn/ Herrn Galln/

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Freyherrn zu Rägkhnitz/ vff Pernegg/ S. Vlrich/ OberMarpurg/ und OberKimberg/ etc. der Röm. Kais. Majestät Ferdinandi II. Glorwürdigsten Andenckens/ gewesten Cammerherrns/ Hertzgeliebtesten Frauen Gemahlin/ welche Mittwochs den 11. Octobr. zwischen 7 und 8 der kleinern Vhr zu Nachts An. 1654. Jhres Alters im 60. Jhres Ehestands im 40. und Jhres Exilii im 25. Jahr zu Nürnberg/ gottselig verschieden/ und Mittwochs den 1. Novemb. am Tag Allerheiligen/ mit Herrlichen Ceremonien und vieler grossen Betrauren in S. Johannis-Kirchen/ in Jhr Ruhbettlein versetzet worden. Denen Hinterlassenen Hochbetrübten zu Linderung Jhres Schmerzens Applicirt und auffgelegt worden. Von M. Dominico Beern/ Diacono der Pfarrkirchen zu S. Lorenzen. Nürnberg/ bey Wolffgang Endtern/ dem ältern/ 1654. [Conrad Bote]: Chronecken der sassen. [Mainz 1492] (BSB München, Rar. 883; Digitalisat im Internet: URN:ubn:de:bvb:12-bsb00025661-7; Link: https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/ SE5JHLANC55UCFE5SHIDK4RWVIKVARU6 [eingesehen am 1.2.2016]). [Margaretha Maria von Buwinghausen]: Das Liecht der Weißheit/ Zu Erforschung deß Ursprungs und wahrer Eigenschafften aller Dinge Den Weg zeigend. Angezündet durch den Herrn von Charron, in Französischer Sprache. Und nun übersezt Durch Eine Teutschliebende Feder. ULM/ bey Christian Balthasar Kühnen/ im Jahr 1668. Christian Ernst, Markgraf von Brandenburg-Bayreuth: Kunst-Rede des Durchleuchtig: Hochgebornen Fürsten und Herrn/ H. Christian Ernst Marggrafens zu Brandenburg/ etc. von Rechten Fürstlichen Regir-Künsten Jn Lateinischer Sprache gehalten auf der Hohen Schul zu Straßburg/ den 23. April. Anno 1659. Bayreuth/ Gedruckt bey Johann Gebhardt/ im Jahr Christi/ 1660. Curieuser Geschichts-Calender/ Darinnen Die vornehmsten Thaten und Geschichte Der Großmächtigsten Könige in Schweden Die von Anno 1611. biß auff gegenwärtige Zeit gelebet haben/ Auff eine besondere und neue Art nach den Jahren Monaten und Tagen mit möglichstem Fleiß zusammen getragen und in beliebter Kürtze vorgestellet werden. Mit Churfürstl. Sächs. Gnäd. Privilegio Leipzig/ bey Johann Ludwig Gleditschen/ Jm Jahr Christi 1697. Brandanus Daetrius: Himlische Hochzeit-Freude und Ehren-Schmuck Einer Gläubigen mit Gott verlobten Seele/ Aus der freudigen Bekäntniß und Lob-Rede der Christlichen Kirchen Beym Propheten Jesaia cap. LXI, v. 10. Jch freue mich im HErrn/ und meine Seele ist frölich in meinem GOtt; Denn Er hat mich angezogen mit Kleidern des Heyls/ und mit dem Rock der Gerechtigkeit bekleidet: Wie ein Bräutigam mit Priesterlichem Schmuck gezieret/ und wie eine Braut in ihrem Geschmeide bärdet. Als Der Weyland Durchläuchtigster Fürst und Herr/ Herr August Friedrich/ Herzog zu Braunschweig und Lüneburg/ etc. Bey Dero Käyserl. Majest. Armee hochbestalter Obrister zu Fuß/ Jn sothanem hohen Beruf vor der Vestung Philips-Burg den IX. Augusti von einer am Hinter-Haupt empfangenen Kugel-Wunde/ den XXIIsten selbigen Monats in der Freyen Reichs-Stadt Speyer/ nach Christ Fürstlicher Anschickung und Vorbereitung mit freudigem seinem Erlöser und Seelen-

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Bräutigam Christo Jesu ergebenem Hertzen/ sanftseeligst entschlaffen und verschieden/ und dessen entseelter Fürstl. Leichnam nachgehends den VI. Octobris abgewichenen 1676ten Jahrs/ in das Fürstl. Erb-Begräbnis zu Wolfenbüttel mit Fürstlichen Ceremonien beygesetzet worden/ Bey hoher Leidtragenden und Volckreicher algemeinen Traur-Versamlung Jn einem Christlichen LeichSermon erkläret und vorgetragen Von BRANDANO DAETRIO, S. Th. D. Fürstl. Br. Lüneb. OberHof Prediger daselbsten/ und Abten des Closters Riddagshausen. Wolfenbüttel/ Bey dem Fürstl. Hof-Buchdr. Paul Weissen. [1677] Johann Michael Dilherr: Zeitliches Leiden/ und Ewige Freuden: Aus der Epistel an die Römer/ im 8. Cap. V/. 18. Bey Hochansehlicher und Volckreicher Leichbestattung Des Wolgebornen Herrn/ Herrn Hann Adam Praunfalckens/ Freyherrns zu Neuhauß/ Herrns auf Falckenburg und Weiher/ eines Standhafftigen und Gottseligen Bekenners Christi/ gezeiget in einer Predig/ bey St. Johannis an dem 27. Aprilis/ 1655. Von Johann Michael Dilherrn/ Predigern bey St. Sebald/ und Professorn. Nürnberg/ Gedruckt bey Christoff Gerhard. Johann Michael Dilherr: Geistliches Klaghaus/ oder Christliche Leichpredigten: So bei etlicher fürnehmer Personen Begräbnussen/ in den Gottesacker-Kirchlein bei S. Johanns/ S. Rochus/ und zum heiligen Creutze/ gehalten worden: Samt einer Anweisung/ zu schuldiger gebühr/ in Gesundheit/ in Kranckheiten/ und im Sterben: Von Johann Michael Dilherrn/ Predigern bei S. Sebald/ und Professorn. Nürnberg/ Gedruckt und verlegt/ bei Michael Endter/ Jm Jahr 1655. Johann Michael Dilherr: Augen- und Hertzens-Lust. Das ist/ Emblematische Fürstellung der Sonnund Festtäglichen Evangelien. Jn welcher zu finden Erstlich/ der Jnhalt der Evangelien; Zum Andern/ die fürnehmste darinnen enthaltene Lehren; Zum Dritten/ ein darauf gerichtetes Gebethlein; Zum Vierdten/ ein Lied/ so auf das Evangelium/ und auf das Emblema/ oder Sinnbild/ gerichtet. Zugerichtet von Johann Michael Dilherrn/ Predigern bey S. Sebald/ und Professorn in Nürnberg. In Verlegung Johann Andreas Endtern/ und Wolffgang des Jüngern Seel. Erben. M. DC. LXI. Johann Michael Dilherr: Die hohe Segens-bitt/ Zum letzten Lebens-schritt. Bey Hoch-ansehlicher und Volckreicher/ trübseeliger Leichbegängnis Der Hoch-Wohlgebornen Frauen/ Frauen Amalia/ HErrin und Frauen von Stubenberg/ geborner Kevenhüllerin/ Freyherrin zu Aichelberg/ etc. Des HochWohlgebornen Herrn/ Herrn Georg Augustin/ Herrn von Stubenberg/ auf Wurmberg/ Ebensfeld/ St. Johanns/ Hausampacher/ Glech und Halbenrein/ etc. Erbschenckens in Steyer/ etc. seel. Hertzliebsten Frau Gemahlin/ Gezeiget/ in einer kurtzen Leich-Sermon/ an dem 4. NOV. 1661. in der Pfarrkirchen der Nürnbergischen Vor-Stadt Wehrt: Von Johann Michael Dilherrn/ Predigern bey St. Sebald/ und Professorn, in Nürnberg. Gedruckt bey Wolffgang Endter/ dem Jüng. Johann Michael Dilherr: Propheten Schul. Das ist/ Christliche Anweisung/ zu Gottseliger Betrachtung Des Lebens und der Lehre Heiliger Propheten Altes Testaments: Derer Bildnußen/ in schönen Kup-

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ferstichen/ mit sind beygefüget. Allerlei Stands-Personen erbaulich zu lesen/ fürgestellet von Johann Michael Dilherrn/ Predigern in Nürnberg/ bei S. Sebald/ und Professorn. Nürnberg/ Jn Verlegung Paulus Fürsten/ Kunsthändlers. Gedruckt daselbst durch Christoph Gerharden. [1662] Johann Michael Dilherr: Heilig-Epistolischer Bericht/ Licht/ Geleit und Freud. Das ist: Emblematische Fürstellung/ Der Heiligen Sonn- und Festtäglichen Episteln: Jn welcher Gründlicher Bericht/ von dem rechten Wort-Verstand/ ertheilet; Dem wahren Christenthum ein helles Licht fürgetragen; Und ein sicheres Geleit/ mit beigefügten Gebethen und Gesängen/ zu der himmelischen Freude/ gezeiget wird/ Von Johann Michael Dilherrn/ Predigern bei St. Sebald/ und Professorn in Nürnberg. Nürnberg/ Jn Verlegung Johann Andreas Endtern/ und Wolffgang deß Jüngern Seel. Erben. M. DC. LXIII. Johann Michael Dilherr: Hohe Schul des Höchsten Lehrers und Seiner Schüler. Das ist: Christliche Anweisung/ zu Gottseeliger Betrachtung Des Lebens/ und der Lehre Jesu Christi/ und Seiner lieben Apostel/ und Evangelisten: Derer Bildnissen/ in schönen Kupferstichen/ mit sind beigefügt. Samt einem Anhang Von den Siebenzig Jüngern/ und von dem Glaubens-Bekenntnis Claudii, des Königs im Mohrenland. Allerlei Stands-Personen erbaulich zu lesen: Fürgestellet/ von Johann Michael Dilherrn/ Predigern in Nürnberg/ bei S. Sebald/ und Professorn. Nürnberg/ Jn Verlegung Paulus Fürsten/ Kunst- und Buchhändl. Gedruckt daselbst/ bey Christoph Gerhard. [1664] Franz Wilhelm von Ditfurth (Bearb.): Die historisch-politischen Volkslieder des dreißigjährigen Krieges. Aus fliegenden Blättern, sonstigen Druckwerken und handschriftlichen Quellen gesammelt und nebst den Singweisen zusammengestellt von Franz Wilhelm Freiherrn von Ditfurth. Herausgegeben von Karl Bartsch. Heidelberg 1882 (Nachdruck Leipzig / Kassel 1979). Matthaeus Dresser: De praecipuis GERMANIAE URBIBUS PENE DVCENTIS Matthaei Dresseri ISAGOGES HISTORICAE Pars Quinta. Adjunctum est Programma de profeßione historica: item Orationes tres in Acad. Lips. habitae. INDICEM VRBIVM INveniet Lector post Epistolam dedicatoriam. 1606. LIPSIAE CVM PRIVILEGIO. Matthaeus Dresser: Von den Fürnembsten Städten deß Deutschlandes Ein kurtzer aber doch eigentlicher Bericht MATTHAEI DRESSERI, Welcher ist der fünffte theil deß Buchs so genennet wird JSAGOGE HISTORICA. Vnd hat der guthertzige Leser nicht allein die Beschreibung mehr dann zwey hundert Städte/ sondern auch an statt einer Vorrede deß Herrn Autoris Programma, wegen seiner Historischen Profession, Deßgleichen drey Orationes, welche von ihm bey der Universitet Leipzig gehalten worden. Aus dem Lateinischen Exemplar fleissig verdeutschet/ und mit zweyen unterschiedlichen Registern verfertiget. CUM PRIVILEGIO. Leipzig/ Jn Vorlegung Jacob Apels Buchhändler. Jm Jahr M. DC. vij. [Erdmuth Sophia, Markgräfin von Brandenburg-Bayreuth]: Handlung von der Welt Alter/ Des Röm. Reichs Ständen und Derselben Beschaffenheit. Gedruckt im Jahr 1666.

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Christian Eschenbach: NATURAE FINIT FIDEI VICTORIA BELLUM; Abrahams Natur-Krieg und Glaubens-Sieg/ bey der Aufopferung Jsaacs: Jn einer Leich-Predig/ Zu Ehren Dem Hochwohlgebornen Herrn Georg Wilhelm/ Herrn zu Stubenberg/ auf Wurmberg/ Ebensfeld/ St. Johanns/ Haußampacher/ Glech und Halbenrein/ Erbschencken in Steyer/ etc. Des Hochwohlgebornen Herrn Georg Augustin/ Herrn zu Stubenberg/ auf Wurmberg/ Ebensfeld/ St. Johanns/ Haußampacher/ Glech und Halbenrein/ Obristen Erbschencken in Steyer/ etc. Hertzallerliebstem einigem Sohne und Stamm-Erben: Welcher im Jahr Christi 1669. T. 29. Junii/ am Fest Petri und Pauli/ zu LangenSchwalbach/ im 9. Jahr seines Alters/ sanft und selig verschieden: Vorgestellet Von M. CHRISTIANO Eschenbach/ Pfarrern in der Nürnbergischen Vorstadt und Marckt Wehrd. Nürnberg/ Gedruckt bey Christoff Gerhard. Christian Eschenbach: ΤΕΚΝΟΘΥΣΙΑ Jephtae θεομισής. Christianorum θεοσεβής. Die Kinder-Opferung des Jephtä ist ein Heidenthum/ der Christen aber Heiligthum. Jn einer Leich-Predig Der Hochwohlgebornen Fräulein/ Fräulein Ernesta CHARLOTTE Herrin und Fräulein zu Stubenberg. Des Hochwohlgebornen Herrn/ Herrn Georg Augustin Herrn zu Stubenberg/ auf Wurmberg/ Ebensfeld/ St. Johanns/ Hausampacher/ Glech und Halbenrein etc. Obristen Erbschencken im Steyer: Wie auch der Hochgebornen Gräfin und Frauen/ Frauen LOUYSE Frauen zu Stubenberg/ gebornen Wild-Gräfin zu Dhaun und Kirrburg/ Rheingräfin zum Stein/ Gräfin zu Salm/ Frauen zu Vinstingen/ etc. Hertzgeliebtesten Fräulein Tochter/ Zu St. Bartholomaei in der Nürnberg. Vorstadt und Marckt Wehrd/ E den 20. Febr. 1678. als die Leiche 8. Tage vorher daselbst war beygesetzet worden/ vorgestellt von M. CHRISTIANO Eschenbach/ Pfarrern daselbst. Regenspurg/ Gedruckt bey Augusto Hanckwitzen/ Anno 1678. Johann Fabricius: Threnen Außstreuen und Ernden im Freuen/ Auß den Worten des CXXVI. Psalms/ Vor Beerdigung Der HochWolgebornen Frauen/ Frauen Regina Sibylla/ Des weiland HochWolgebornen Herrn/ Herrn Georg Sigmunds/ Herrn zu Stubenberg/ auf Wurmberg/ Ebensfeld/ St. Johanns/ HaußAmpacher/ Glech und Halbenrein/ Obristen Erbschenckens in Steyer/ Seel: hinterbliebenen Fr. Wittib/ gebornen Khevenhüllerin/ Freyherrin zu Aichelberg/ Welche An. 1666. den 17. Decemb.  früe/ alhie zu Nürnberg/ selig im HErrn verbliechen/ und ♀ den 28. ejusd. in der Vorstadts Kirchen zu Wehrd/ zu Jhrem Ruhebettlein gebracht worden/ Jn einer bey ansehlicher Versamlung gehaltenen Christlichen LeichPredig kurtz doch schrifftmäßig erörtert von JOHANNE FABRICIO, Prediger zu St. Marien. Nürnberg/ Gedruckt bei Christoff Gerhard. Johannes Fiene: OPTIMUM MORIBUNDORUM SOLATIUM. Aller Sterbenden bester Trost/ damit sie sich im Tode auffrichten und erqvicken/ auch alle Furcht für dem Tode vertreiben können. Auß der 2. Epist. S. Pauli an Tim. 4. Cap. JCH HAB EJnen GVTEN KAMpff GEKämpffet. Nach der gehaltenen Leich-Procession, so in Dannenberg eben an dem Tage angeordnet/ da der abgelebte Cörper Der Durchläuchtigen Hochgebornen Fürstin und Frawen FRAWen SJBYLLEN Gebornen

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und vermählten Hertzogin zu Braunschweig und Lünäburg/ Wittiwen/ in Heringen Christ-Fürstlich in sein Grab-Kämmerlein beygesetzet worden/ Den anwesenden Zuhörern fürgetragen in der Kirchen zu Dannenberg Durch JOHANNEM FIENIUM Meyenburgensem, Pfarrern daselbst. Gedruckt zu Mühlhausen durch Johann Hütern im 1656sten Jahre. Johann Laurenz Frobenius: Christlicher Hertzen Eltern Leid und Hoffnungs Freud aus dem Geschicht-Büchlein Tobiae c. 10. v, 1. 7. abgesehen und in einer Begräbniß Predigt/ als Des Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten und Herrn/ Herrn Georg Albrechts/ Marggrafens zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preussen/ zu Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Schlesien zu Crossen und Jägerndorff/ Hertzogens/ Burggrafens zu Nürnberg/ Fürstens zu Hlaberstadt und Minden/ Hertzgeliebtes Junges Herrlein H. Georg Friederich Montags nach Misericordias Domini den 26. Aprilis Alt. Cal. 1658. zur Fürstl. Ruhstätt in der PfarrKirch hieselbst gebracht und beygesetzt worden: vorgestellet Durch JOHANNEM LAURENTIUM FROBENIUM Verbi Divini ibidem Comministrum. Bayreuth. Gedruckt bey Johann Gebhardt/ Jm Christ-Jahr M. DC. LX. [Johann Laurenz Frobenius / Conrad Gassner]: Unterthänigster Glücks-Zuruff/ Als des Durchläuchtigsten/ Fürsten und Herrn/ Herrn Georg Albrechtens/ Marggraffens zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preussen/ zu Stettin Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Schlesien zu Crossen und Jägerndorff/ Hertzogens/ Burggraffens zu Nürnberg/ Fürstens zu Halberstatt/ Minden und Camin etc. Mit Der Hochgebohrnen Gräffin und Frauen/ Frauen Sophien Marien Gebohrnen Gräffin zu Solms/ Verwittibten Frauen von Schönburg/ Frauen zu Glaucha und Waldenburg etc. HochFürstl. Beylager sich geendet/ Und nunmehro auch die Hoch-Fürstl. Heimführung in der HauptStatt Culmbach mit GOtt vollzogen worden. Von Zweyen daselbst sich befindenten/ Unterthänigst/ gehorsamen Vorbitten bey GOTT/ und demüthigsten Knechten/ aus gehorsamster Dienst-Pflicht- demühtigst überreicht. Gedruckt zu Bayreuth bey Johann Gebhard. [1665] Martin Gosky: ARBUSTUM vel ARBORETUM AUGUSTAEUM, AEternitati ac domui Augustae Selenianae sacrum, Satum autem & educatum à MARTINO GOSKY, L. Silesio, Med. D. & Archiatro, C. Pal. Caes. EX OFFICINA DUCALI WOLPHERBYTTANI. Typis Johan et Henr. Stern. Anno 1650. [Heinrich und Johann Graaß (Hrsg.)]: Leidiges Ableiben Heinrichs/ H. Johann Wiltstocks/ und F. Katharinen/ seines Eheschatzes/ gebornen Graaßin/ Hertzlieben Söhnleins. [Nürnberg 1651] Catharina Regina von Greiffenberg. Sämtliche Werke in zehn Bänden. Hrsg. von Marin Bircher und Friedhelm Kempf. Millwood, N. Y. 1983. Joachim Heinrich Hagen: Weihnacht-Schäferei. Hrsg. und kommentiert von Matthias Clemens Hänselmann. Passau 2013. Joachim Heinrich Hagen: Hochfürstliche Ehren-Burg und daran gepflanzter PALMENHAYN: Der Stamm- und Vermählung-Verwandtschaft beyder Chur- und Hochfürstlichen Häuser/ Sachsen und Brandenburg/ Zu unterthänigsten Ehren gewiedmet/ und in einer Abschied-Rede/ in dem Hochfürst-

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lichen Gymnasio, CHRISTIAN-ERNESTINO einer Hochansehnlichen Versammlung/ aus dem Gedächtnis/ vorgetragen. Durch Joachim Heinrich Hagen/ Kaiserl. gekrönten Poeten. Bayreuth/ Gedruckt bey Johann Gebhard/ Jm Christ-Jahr 1669. Gottfried Händel: Die wieder die Sünde im Leben und Sterben Allerköstliche Bluth-Krafft: Oder; Edle Würkung des theuerbahrsten Bluthes JESU CHRJSTJ/ wieder die Sünde (und alle Anfechtung) im Leben und Tod/ Welche Bei angestellter HochFürstl. Beisezzung/ und Leichbegängniß/ Der Durchleuchtigsten Fürstin und Frauen/ Frauen Johannen Elisabethen/ Markgräffin zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preüssen/ zu Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Schlesien zu Crossen und Jägerndorf/ Herzogin/ Burggräffin zu Nürnberg/ Fürstin zu Halberstatt/ Minden und Camin/ Gebohrner Markgräffin zu Baden und Hochberg/ Landgräffin zu Sausenberg/ Gräffin zu Sponheim und Eberstein/ Frauen zu Rötteln/ Badenweiler/ Lohr und Mahlberg. Aus der 1. Joh. im 1. v. 8. Jn der Stadt-Kirchen zu Onolzbach/ Vormittag den 11ten deß Wein-Monats 1680. Jn einer Christlichen/ und zwar der Haubt-LeichPredigt/ vor-gewiesen worden Von Gottfried Händeln/ der H. Schrifft Doctorn, HochFürstl. Brandenb. Kirchen- und Consistorial-Rath/ Gen. Superint. Hofund Stiffts-Predigern. Onolzbach/ Gedrukkt durch Jeremias Kretschmann/ HochFürstl. HofBuchdruckern/ Jm Christen-Jahr 1680. [Wolf Helmhard von Hohberg]: Die unvergnügte Proserpina. Durch ein Mitglid der Hoch-Löbl: Fruchtbringenden Gesellschafft. Regensburg Gedruckt bey Christoff Fischer/ M. DC. LXI. [Wolf Helmhard von Hohberg]: Der Habspurgische Ottobert. Durch ein Mitglid der Hochlöblichen Fruchtbringenden Gesellschafft. Jn Verlegung/ Joh. Barth. Oelers. Gedruckt zu Erffurt/ Bey Johann Georg Hertzen. Jm Jahr 1664. Homer: Ilias. Hrsg. von Martin L. West, vol. 1. Stuttgart / Leipzig 1998 (Bibliotheca scriptorum graecorum et romanorum Teubneriana). Homer: Odyssee. Griechisch und deutsch. Hrsg. von Anton Weiher. München 31967 (TusculumBücherei). Horaz: Sämtliche Werke. Lateinisch und deutsch. Teil I: Carmina, Oden und Epoden. Nach Kayser, Nordenflycht und Burger herausgegeben von Hans Färber. Teil II: Sermones et Epistulae. Übersetzt und zusammen mit Hans Färber bearbeitet von Wilhelm Schöne. München. 8. Aufl. 1979 [zuerst 1957] Q. Horatius Flaccus: Briefe. Erklärt von Adolf Kiessling. 5. Auflage. Bearbeitet von Richard Heinze. Berlin 1957. Abias Jordan: Christliche Leich-Predigt/ Bey angestelleter Hoch-ansehnlicher Fürstlichen Leich-begängniß Der weiland Durchläuchtigen/ Hochgebornen Fürstin und Frawen Fraw SYBJLLEN/ Gebornen vnd vermählten Hertzoginn zu Braunschweig vnd Lüneburg/ hochseligen vnd Christlichen Andenckens: Welche den 5. Augusti des 1652. Jahrs frühe vmb 2. Vhr/ im 68. Jahr 8. Wochen vnd 7.

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Tage Jhres Alters/ alhier zu Heringen/ durch einen zwar unverhofften; jedoch sanfften und seligen Tod dieser Welt entzogen: hernach dero Fürstl. Gn. abgeseelte Fürstl. Cörper/ den 20. Septemb. folgendes Jahrs An angestelletem offentlichen Trawr-Tage in vnser Kirchen niedergesetzet/ gebührend beklaget/ vnd sothan ferner nach Franckenhausen fortgeschichet/ vnd in dero newerbawete Grufft eingesencket worden. Gehalten/ vnd auff gnädiges Begehren in Druck gegeben Durch ABIAS JORDAN Pfarrern daselbst. Gedruckt zu Mülhausen durch Johann Hütern. 1656. [Carl Kirchmair von Reichwitz]: Des Hoch-Gräflichen Hauses Solms/ Hoch-Fürstliches VermählungsGlück Nach zehenfaltiger Uberscheinung aus Jnstehender Hoch-Fürstlichen Brandenburgischen Gemählschaft neuhervorleuchtend. [Nürnberg 1665] [Carl Kirchmair von Reichwitz]: Stamm-Verwandnuß Derer Durchleuchtig- und Hochgebohrnen Herrn/ Herrn Johann Christians Fürsten von Eggenberg/ Herzogen zu Crumau/ Gefürsteten Grafens zu Gradischa/ etc. als Herrn Hochzeiters/ und Fräulein/ Fräulein Ernestina/ Gebohrner Gräfin zu Schwartzenberg/ Hohenlandsberg/ Gimborn/ Murau/ Wittingau und Fraunberg/ etc. als Fräulein Gespons. [Nürnberg 1665] Johann Klaj. Redeoratorien und 'Lobrede der Teutschen Poeterey'. Hrsg. von Conrad Wiedemann. Tübingen 1965 (Deutsche Neudrucke. Reihe Barock). Caspar Kraus: Indissolubile FOEDUS AMORIS Das ist/ Die Hoch-Fürstliche Alliance mit GOtt/ Unverbrüchlich gehalten im Leben und im Todt: Als deß Weyland Durchläuchtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Johann Georgen/ Herzogen zu Mecklenburg/ Fürsten zu Wenden/ Schwerin und Ratzeburg/ auch Grafen zu Schwerin/ der Lande Rostock und Stargard Herrn/ Höchstruhmwürdigsten Andenckens Verblichener Fürstlicher Leichnamb/ Zu Abend des XXX. Novembris deß 1675. Jahrs mit Christ-Fürstlichen Ceremonien beygesetzet worden/ Des Nechstfolgenden Morgens bey stiller Traur-Versamlung in der Kirchen daselbst vorgetragen/ und hernachmahls auf Gnädigsten Befehl zum Druck übergeben Von Sr. Hoch-Fürstl. Durchl. Beichtvater CASPARO Krausen. Wolffenbüttel/ Druckts der Fürstl. Hof-Buchdr. Paul Weiß/ im Jahr 1676. Caspar von Lilien: Rechtschaffener Christen einiger Hertzens-Trost. Bey dem Hoch-fürstl. Leichbegängniß Der Durchläuchtigsten Fürstin und Frauen/ FRAUEN Maria Elisabeth/ Marggräfin zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preussen/ zu Stetin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Schlesien/ zu Crossen und Jägerndorff/ Hertzogin/ Burggräfin zu Nürnberg/ Fürstin zu Halberstadt/ Minden und Camin: Gebohrner Hertzogin zu Schleßwig/ Holstein/ Stormarn und Ditmarschen/ Gräfin zu Oldenburg und Delmenhorst/ Deß auch Durchläuchtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Georg Albrechtens/ Marggrafens zu Brandenburg/ zu Magdeburg in Preussen/ zu Stetin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Schlesien/ zu Crossen und Jägerndorff/ Hertzogens/ Burggrafens zu Nürnberg/ Fürstens zu Halberstadt/ Minden und Camin/ etc. Hertz-vielgeliebtesten Gemahlin/ Hochseeligsten Andenckens/ Als Jhrer Durchläuchtigkeit Fürstlicher Cörper/ den 26. Augusti

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des 1664. Jahres/ in das Fürstliche Brandenburgische Erb-Begräbnis zu Bayreuth/ mit ansehnlichen Solennitäten/ beygesetzet worden/ Aus den LXXIII. Psalm V/ . 23. seqq. erkläret Durch Caspar Lilien/ der Heiligen Schrifft Doctorn, HochFürstl. Brandenb. Rath/ GeneralSuperintendenten und Ober-Hoff-Predigern/ auch des Consistorii Adsessorem Primarum. Gedruckt daselbst/ bey Johann Gebhardt. Caspar von Lilien: Christ-fürstliche Vorbereitung Zum Seeligen Sterben/ Bey dem HochFürstlichen Leichbegängnüs Des Durchleuchtigen Fürsten und Herrn/ HERRN Georg Albrechts/ Marggrafens zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preussen/ zu Stetin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Schlesien/ zu Crossen und Jägerndorf Herzogens/ Burggrafens zu Nürrenberg/ Fürstens zu Halberstad/ Minden und Cammin/ etc. etc. Als Sr. Durchleuchtigkeit Fürstlicher Cörper/ den 13. Novembris, des 1666. Jahrs in das Fürstl. Brandenb. Erbbegräbnis zu Bayreuth/ mit höchst-ansehnlichen solennitäten/ beygesetzet worden/ Aus dem 16. V/. des III. Capitels Johannis/ erkläret/ Durch Caspar von Lilien/ HochFürstlich. Brandenburg. Geheimen Kirchen-Raht/ Ober-HofPredigern/ und General-Superintendenten/ auch des Consistorii Assessorem Primarium. Gedruckt daselbst bey Johann Gebhard. [1670] Caspar von Lilien: Der Glükseelige Hofmann/ Bei Hochansehnlicher Leich-Bestattung/ Des HochEdel-Gebohrnen HERREN Ernst Heinrich Borkens/ uf Regenwalde/ Strammel/ Zozeno und Fahrenbach/ Hochfürstl. Brandenb. Geheimen Raths/ auch Ober-Hoff-Marschallens und Cammer-Directoris, &c. Wohlseel. Gedächt: Als Desselben entseeleter Cörper/ den 14. Heumondens-Tag/ des 1667. Jahres/ in der Pfarr-Kirchen zu Bayreuth/ beygesezet wurde/ Jn Sr. Hochfürstl. Durchl. Durchl. und anderer Fürstl Personen verschiedener Fürstl. Gräflicher/ ingleichen der Hochlöbl. Ritterschafft Abgesandten/ und anderer Vornehmen Leute Gegenwart/ Aus Dem 13. Versch des XIV. Capitels der Offenbahrung Johannis gezeiget/ durch Caspar von Lilien. D. Caesar. Comit. Palat. Hochfürstl. Brandenb. Geheimen Kirchen-Rath/ General-Superintendenten und Ober-HoffPredigern auch des Consistorii der Zeit Assessorem Primarium. Gedrukt daselbsten bey Johann Gebhard. Caspar von Lilien: Höchst-betrauerlicher Kronen-Fall/ Bey dem Hoch-Fürstlichen Leich-Begängnuß Der Durchleuchtigsten Princessin und Frauen/ FRAUEN Erdmuth Sophien Gebohrnen Chur-Fürstlichen Princessin zu Sachsen/ etc. Vermählten Marggräfin zu Brandenburg/ in Preussen/ zu Magdeburg/ Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Schlesien zu Croßen und Jägerndorf Herzogin/ Burggräfin zu Nürnberg/ Fürstin zu Halberstadt/ Minden und Cammin/ etc. Als Jhrer Hoch-Fürstlichen Durchleuchtigkeit Hoch-Fürstlicher Cörper Den 23. Augusti des 1670sten Jahrs in das Hoch-Fürstliche Brandenburgische Erb-Begräbnüs zu Bayreuth Mit höchstansehnlichen Solennitäten beygesetzet wurde Auß dem 15. 16. 17. vers. des V. Capitels der Klag-Lieder des Propheten Jeremias erkläret/ durch Caspar von Lilien/ Hoch-Fürstlichen Brandenb. Geheimen Kirchen-

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Raht/ General-Superintendenten und Ober-HofPredigern/ auch deß Consistorii Assessorem Primarium. Gedruckt daselbst bey Johann Gebhard. Caspar von Lilien: Offener Tauf-Brunn Als Des Durchleüchtigsten Fürsten und HERRN Herrn Christian Ernsts/ Marggrafens zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preussen/ zu Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Slesien/ zu Crossen und Jägerndorf Herzogens/ Burggrafens zu Nürnberg/ Fürstens zu Halberstadt/ Minden und Cammin Zweyte Tochter Prinzessin Eleonora Magdalena/ Jn der Hoch-Fürstl. Schlos-Kirche/ den 23. Jenners-Tag/ des 1673. Jahrs/ eingesegnet wurde: Aus dem 1. Vers des XIII. Cap. Zachariä/ in Höchstansehnlicher und sehr Volkreicher Versamlung gezeiget/ und Auf Gnädigsten Befehl/ zum Druck übergeben Durch Caspar von Lilien/ Hochfürstl. Brandenburg. Geheimen Kirchen-Raht/ des Consistorii Vice-Praesidenten und GeneralSuperintendenten/ auch Ober-Hofpredigern. Bayreuth/ Gedruckt bey Johann Gebhard. [Martin Limburger]: Die Betrübte Pegnesis/ Den Leben/ Kunst- und Tugend-Wandel Des Seelig-Edlen Floridans/ H. Sigm. von Birken/ Com. Pal. Caes. Durch 24 Sinn-bilder/ in Kupfern Zur schuldigen Nach-Ehre/ fürstellend/ Und mit Gespräch- und Reim-Gedichten erklärend/ Durch ihre BlumenHirten. Nürnberg 1683. Nachdruck der Auflage von 1684, mit einem Nachwort von Dietrich Jöns, Hildesheim u.a. 1993. Titus Livius: Römische Geschichte. Buch I-III. Lateinisch und deutsch. Hrsg. von Hans Jürgen Hillen. München 1987 [Lizenzausgabe 1987 für die Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt]. Titus Livius: Römische Geschichte. Buch XXXV-XXXVIII. Lateinisch und deutsch. Hrsg. von Hans Jürgen Hillen. München 1982 [Lizenzausgabe 1982 für die Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt]. Carl Friedrich Lochner: Davids Schreien und Gedeien/ Aus den Worten des 142ten Psalms/ v. 6. Bey hochansehnlicher Beerdigung/ Der Weiland Hoch-Wolgebornen Frauen/ Frauen Regina/ gebornen Freyin/ von Rattmansdorff/ etc. Jhr Hochgräfl. Gnaden/ Herrn/ Herrn Johann Septimius Jörgers/ &c. &c. Ehlichen/ nunmehr seeligen Frauen/ Frauen Gemahlin/ Welche im Jahr JEsu 1667. den 6ten Julii im Hoch-Adelichen Hause Buchau sanfft-selig in Jhrem Erlöser entschlaffen/ folgends aber/ den 18ten dieses/ in den Gottes-Acker zu St. Johannis bey Nürnberg Christ-gewöhnlich beygesetzet worden. Daselbst vorgetragen durch M. Carl Friderich Lochnern/ des freien Hof-Marckth Fürth Pfarrern. Nürnberg/ Gedruckt bey Johann Philipp Miltenberger/ Jm Jahr Christi/ 1667. Lukan: Der Bürgerkrieg. Lateinisch und deutsch von Georg Luck. Berlin 1985 (Schriften und Quellen der Alten Welt. Bd. 34). [Martin Meyer]: PHILIMERI ELISII CONTINUATIO X. DIARII EUROPAEI, Insertis quibusdam, maximè verò, Germano-Gallo-Anglo-Polono-Sueco-Belgo-Ungariis ACTIS PVBLICIS. Oder Täglicher Geschichts-Erzehlung Eylffter Theil [...]. Frankfurt a. M. 1665.

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Georg Neumark: Der Neu-Sprossende Teutsche Palmbaum Oder Ausführlicher Bericht/ Von der Hochlöblichen Fruchtbringenden Gesellschaft Anfang/ Absehn/ Satzungen/ Eigenschaft/ und deroselben Fortpflantzung/ mit schönen Kupfern ausgeziehret/ samt einem vollkommenen Verzeichnüß/ aller/ dieses Palmen-Ordens Mitglieder Derer Nahmen/ Gewächsen und Worten/ hervorgegeben Von dem Sprossenden. Nürnberg / Weimar 1668; Nachdruck München 1970 (Die Fruchtbringende Gesellschaft. Quellen und Dokumente in vier Bänden herausgegeben von Martin Bircher. Bd. 3). Neu-Vollständigers Marggräfl. Brandenburgisches Gesang-Buch/ Darinnen Herrn D. Martini Lutheri/ und viel anderer Gottes-Gelehrter Leute der Zeit in den Christlöbl. Brandenburgischen Kirchen/ und sonsten gebräuchlich/ schön und neue Lieder begriffen. Benebenst einem nutzlichen Bet- und Communicanten-Büchlein/ auf sehnliches Verlangen vieler andächtiger Christen zusammen getragen/ anderweit mercklich vermehret/ und mit einer Vorrede Sr. Hoch-Ehrwürden Herren Caspars von Lilien/ uff Waitzendorff/ Hoch-Fürstl. Brandenb. Geheimen Kirchen-Rahts/ im Obern Fürstenthum Burggraffthums Nürnberg General-Superintendentis, und Ober-Hofpredigers/ auch des Consistorii Adsessoris Primarii. Jn Verlegung Georg Friderich Zieglers/ Buchhändlers zu Culmbach. BAYREUTH/ Gedruckt bey Johann Gebhardt/ Jm Jahr Christi/ 1672. Martin Opitz: Buch von der Deutschen Poetery (1624). Nach der Edition von Wilhelm Braune neu hrsg. von Richard Alewyn. 2. Aufl. Tübingen 1966. Martin Opitz: Martin Opitzen Schäfferey Von der Nimfen Hercinie. Gedruckt zum Brieg/ Jn verlegung David Müllers Buchhandlers in Breßlaw. 1630. Peter Otto: CHRISTI CRUX, NOSTRA LUX, Christi Creutz und Traurigkeit bringt uns Licht und Seeligkeit/ welches gewiesen aus der Epistel S. PAULI an die Galat. VI,14: Es sey ferne von mir rühmen/ denn allein von dem Creutz unsers HErrn JESU Christi/ durch welchen mir die Welt gecreutziget ist/ und ich der Welt. Bey der Volkreichen Leich-Begängnüs des Weyland Hoch-WohlEhrwürdigen/ Groß-Achtbarn und Hoch-Wolgelarten/ Herrn Johannis Laurentii FROBENII, HochFürstl. Brandenb. wohl-verordnet-gewesenen Special-SUPERINTENDENtens/ und treufleißigen Pastoris, denn Inspectoris der Kirchen und Schulen allhier zu Culmbach/ Welcher den 21sten Decembris, des 1682sten Jahrs/ in seinem Erlöser Christo JEsu sanfft und seelig entschlaffen/ und darauf Mittwochs den 27sten hujus, mit Christ-löblichen Ceremonien in unserer S. Peters-Kirchen beygesetzet worden/ seines Alters über die 59. Jahr/ von PETRO OTTONIS, Eccl. Culmb. ArchiDiac. des Geistlichen Capituli SENIORE und Camerario. HOF/ Gedrukt bey Gottfried Minzeln/ 1683. Publius Ovidius Naso: Metamorphosen. In deutsche Hexameter übertragen und mit dem Text hrsg. von Erich Rösch. München 1964 (Tusculum Bücherei 198). Publius Ovidius Naso: Fasti. Lateinisch-deutsch. Hrsg. von Niklas Holzberg. München / Zürich 1995 (Sammlung Tusculum).

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Elbestrohm Mit Niederwerffung vieler schöner Thürme Kirchen-Häuser und anderer Gebäu/ Mit Erdrukkung einer grossen Anzahl Menschen und Viehes/ Mit Aussreissung unzehlich vieler Baüme und anderen hochschädlichen Würkungen Den feurbrennenden Zorn Gottes/ uns armen Sündern klährlich hat vor die Augen gestellet/ Auff Sonderbahres Begehren Jn Gebundener Rede verfasset und heraus gegeben von Johan Risten: Hamburg/ Gedruckt bey Michael Pfeiffer/ Jn Verlegung Johann Naumans Buchhändelers/ Jm Jahr 1648. Jacob von Sandrart. Compiled and edited by John Roger Paas. Rosendaal 1994 (Hollstein's German Engravings, etchings and woodcuts 1400-1700. Vol. XXXVIII.) Jacob von Sandrart (continued). Compiled and edited by John Roger Paas. Rosendaal 1994 (Hollstein's German Engravings, etchings and woodcuts 1400-1700. Vol. XXXIX.) [Joachim von Sandrart]: L'Academia Todesca della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau-, Bild- und Mahlerey-Künste [...]. 2 Teile. Nürnberg 1675 und 1679. Meist dem ersten Teil angebunden, doch mit eigener Paginierung: LebensLauf und Kunst-Werke Des WolEdlen und gestrengen Herrn Joachims von Sandrart/ [...] von Desselben Dienst-ergebenen Vettern und Discipeln. Nürnberg/ Gedruckt bey Johann-Philipp Miltenberger/ Jm Jahr Christi 1675. Dem zweiten Teil meist als eigenständiger Anhang angebunden: P. OVIDII NAS. METAMORPHOSIS, Oder: Des verblümten Sinns der Ovidianischen Wandlungs-Gedichte gründliche Auslegung: Aus dem Niederländischen Carls van Mander/ Zu Behuf der Edlen Poesi-Kunst und Tugend Liebhabere ins Teutsche übersetzt. Und der Sandrartischen Academie einverleibet. [...] Nürnberg/ Gedruckt bey Christian Sigismund Froberger. Anno M. DC. LXXIX. Ebenfalls zugehörig: ICONOLOGIA DEORUM, Oder Abbildung der Götter/ Welche von den Alten verehret worden [...]. Nürnberg / Leipzig 1680 bzw. Nürnberg / Frankfurt a. M. 1680. Nachdruck aller Werkbestandteile Nördlingen 1994 und 1995 mit Einleitungen von Christian Klemm und Jochen Becker. Wissenschaftlich kommentierte Online-Edition der beiden Hauptteile sowie des Lebenslaufs hrsg. von Thomas Kirchner, Alessandro Nova, Carsten Blüm, Anna Schreurs und Thorsten Wübbena 2008-2012: ta.sandrart.net/de (zuletzt eingesehen am 11.7.2017). [Sibylla Ursula, Herzogin von Holstein-Glücksburg]: Himmlisches Kleeblat oder Betrachtungen Der Allerhöchstheiligsten DreyEinigen Gottheit: Von Einer nunmehr HochSeeligsten HochFürstlichen Person hinterlassen. Zum Druck verlegt in Nürnberg Durch Johann Hoffmann/ Kunst- und Buchhändl. ANNO CHRISTI M DC LXXIV [Johann Wilhelm von Stubenberg]: CLELJA: Eine Römische Geschichte/ Durch Herrn von Scuderi, Königl. Französ. Befehlhabern zu unser Frauen de la Garde, in Französischer Sprache beschrieben; anitzt aber ins Hochdeutsche übersetzet Durch Ein Mitglied der hochlöbl. Fruchtbringenden Gesellschaft den Unglückseeligen. Nürnberg/ in Verlegung Michael und Joh. Friedr. Endtern/ 1664. (5 Bde.)

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Theokrit. Gedichte. Griechisch-deutsch. Hrsg. und übersetzt von Bernd Effe. 2. überarbeitete Aufl. Berlin 2013. VER RESURRECTIONIS LAETISSIMUM, Cujus dulcissimam laetitiam, roseumque jubar, In ipsâ hibernâ agonis tempestate, obviis manibus expectavit, PERILLUSTRIS AC GENEROSISSIMA DOMINA, DN. REGINA SIBYLLA, PERILLUSTRIS AC GENEROSISSIMI DOMINI, DN. GEORGII SIGISMUNDI, DOMINI à STUBENBERG, IN WURMBERG, &c. relictae viduae, natae Kevenhülleriae, Baronissae in Aichelberg, Quae placidè in Christo obdormivit 17. Decemb. 1666. Et post honorificam Sepulturam, non in aeternum dissociabilis Corporis, 28. Decemb. factam, à Filio Natu Majore, Fautoribus, aliisq´ ue Benivolis, publicâ Florum nitidissimorum Sparsione, ob infallibile futurae felicitatis praesagium, condecorata est: Quae, Velut Gratiarum Divinum Germen, EMICABIT, CUM UNDIQUE CONSERENABIT! NORIMBERGAE, Typis CHRISTOPHORI GERHARDI, Anno R. O. 1667. P. Vergili Maronis opera. Recognovit breviqve adnotatione critica instrvxit Fredericvs Artvrvs Hirtzel. Oxonii 1956 (zuerst 1900). Diederich von dem Werder: Gottfried von Bulljon. Oder Das Erlösete Jerusalem. Erst von dem Hochberühmten Poeten Torquato Tasso in Welscher Sprache beschrieben: Und nun in Deutsche Heroische Poesie Gesetzesweise/ als vormals nie mehr gesehen/ vberbracht. Frankfurt a. M. 1626; Neudruck 1974. Gottlieb Graf von Windischgrätz. Die Gedichte. Hrsg. von Almut und Hartmut Laufhütte Tübingen 1994 (Frühe Neuzeit. Bd. 3).

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Literaturverzeichnis

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Belägerungen/ Bestürm- und Eroberungen der Vestungen/ Schantzen und andern zur Erläuterung der Historien annehmlichen Sachen/ in deutlichen Kupffer-Figuren außgezieret/ und verlegt/ Durch Matthäi Merians Seel. Erben. Gedruckt zu Franckfurt am Mäyn/ bey Johann Görlin. ANNO M. DC. XCIII. [Theatrum Europaeum. Bd. 9]: IRENICO-POLEMOGRAPHIAE CONTINUATIO II. Das ist: Der Historisch-fortgeführten Friedens- und Kriegs-Beschreibung Dritter- Oder deß THEATRI EUROPAEI Neundter Theil/ Von den denckwürdigsten Geschichten/ so sich hie und da in Europa/ und zwar vornehmlich in dem Heil. Röm. Teutschen Reiche/ in desselbigen wichtigen Angelegenheiten/ insonderheit aber/ wegen Verlegung deß Ordinari Reichs-Deputations-Tages von Franckfurt/ und/ nach Auffhebung desselbigen/ auff dem allgemeinen Reichs-Tage zu Regenspurg/ wegen Auffrichtund Verpflegung einer Reichs-Kreyß-Armee für die Röm. Käys. Maj. und dero Königreich Ungarn/ zu Abtreibung der darinnen eingebrochenen Türcken-Gefahr/ wie nicht weniger an unterschiedlichen Chur- und Fürstl. Höfen/ deßgleichen bey einigen erbaren Reichs- und anderen darinnen gelegenen wolbekanten Städten; So dann ausserhalb demselbigen/ Jn Ungarn/ Siebenbürgen/ Polen/ Litthauen/ Ukraine/ Moscau/ Schweden/ Dänemarck/ Norwegen/ Engelland/ Schottland/ Jrrland/ Niederland/ Franckreich/ Spanien/ Portugall/ Jtalien/ Dalmatia, Candia und in dem Archipelago: Auch so gar in den übrigen Theilen der Welt/ absonderlich auff der Africanischen Küste/ in Barbaria und Guinea, deßgleichen in Ost- und West-Jndien/ beydes in dem weltlichen Regimente und auch im Kriegswesen zu Wasser und Lande/ von dem 1660. Jahre anzufangen/ biß in das 1665. Jahr denck- und schreibwürdig vorgegangen. Welches alles/ auß vielen treulich mitgetheilten Schrifften/ nachrichtlichen Berichten und brieflichen Urkunden/ also zusammen getragen und beschrieben Martin Meyer vom Hayn in Schlesien. Mit unterschiedlicher Fürsten/ Grafen/ Herren/ Kriegs-Generalen und vornehmer Stands-Personen Bildnüssen/ dabenebenst auch mit etlichen denckwürdigen Kriegs-Actionen/ als: Battallien/ Beläger- Bestürm- und Eroberungen der Vestungen und Schantzen/ und anderen zur Erläuterung der Historien annehmlichen Sachen/ in deutlichen Kupfer-Figuren außgezieret und verlegt durch Weyl. Matthäi Merians seel. Erben in Franckfurt am Mäyn. ANNO CHRISTI M DC LXXII. Thesaurus proverbiorum medii aevi. Lexikon der Sprichwörter des romanisch-germanischen Mittelalters. Begr. von Samuel Singer. Hrsg. vom Kuratorium Singer der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften. 14 Bde. Berlin / New York 1995-2002. Ulrich Thieme und Felix Becker: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. 37 Bde. Leipzig 1907-1950 (Nachdruck 1965/66). Edward Tripp: Reclams Lexikon der antiken Mythologie. Übers. von Rainer Rauthe. 7. Aufl. Stuttgart 2001.

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Karl Friedrich Wilhelm Wander: Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Ein Hausschatz für das deutsche Volk. 5 Bde. Leipzig 1867-1880. Neudruck Aalen 1963. Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderlei Geschlechts nach Jhrem Leben/ Verdiensten und Schrifften zur Erweiterung der gelehrten Geschichtskunde und Verbesserung vieler darinnen vorgefallenen Fehler aus den besten Quellen in alphabetischer Ordnung verfasset [...]. 4 Bde. Nürnberg 1755-1758. Fortsetzung und Ergänzung durch Christian Conrad Nopitsch. 4 Bde. Nürnberg und Altdorf 1802-1808. Wöchentliche Nachrichten oder Nördlingisches Intelligenzwesen, mit gelehrten Anmerkungen auf das Jahr 1768. O. O. o. J. Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich: enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bde. Wien 1856-1891, Nachdruck New York u.a. 1966-1973. Johann Heinrich Zedler: Großes vollständiges Universal-Lexikon aller Wissenschaften und Künste [...]. 64 Bde. und 4 Suppl. Bde. Halle / Leipzig 1732-54. Nachdruck Graz 1961.

PERSONENREGISTER Aufgeführt sind historische, mythologische, allegorische und fiktionale Personen. Nicht verzeichnet sind Erwähnungen S. v. Birkens und seine Schäfernamen Floridan und Silvano. Römische Zahlen verweisen auf die Seiten der Einleitung. Die geraden arabischen Zahlen verweisen auf Textnummer und Zeile bzw. Vers im Textteil, die kursiven auf Textnummer und Kommentar zu bestimmten Zeilen im Kommentarband. Der Vermerk "allg." hinter der Textnummer verweist auf die nicht zeilenbezogenen Eingangsteile der Kommentare. Aaron (bibl.) 17.100 Abraham (bibl.) 30.allg.; 37.127; 121.allg.; 160.53 Achates (lit. Gestalt) 112.33 | 112.33 Achilles (myth.) 44.27f.; 83.56; 150.57f.; 151.50; 154.17-30; 155.29f. | 83.56; 147.62; 150.57; 154.1-4, 11-18, 18, 19f., 21-28, 29f., 31-34, 40, 54-56; 155.29f. Achmet (Sultan) 75.5 Achmet (türk. Groß-Vezier) 86.139-153 Adam (bibl.) 29.1-3 | 79(2).37-39 Adelheid (Tochter des Burggrafen Konrad von Zollern) 155.15 Admetus (König von Pherai) 130.7 | 130.7 Adolf August, Herzog von Schleswig-HolsteinPlön 157 | 157.allg., 27, 27f. Adolf Wilhelm II., Herzog von SachsenEisenach 7.allg. Adonis (myth.) 55(2).7; 74.12; 147.65-68 | 55(2).7; 74.12; 147.65-68 Aelianus 30.allg. Aemilias (Lucius Aemilius Paullus Macedonicus) 17(2).82 Aeneas (lit. Gestalt) 112.33 Äsculap (myth.; auch Asklepois) 113.112 | 101.24; 113.111f. Agamemnon (myth.) 86.T7 Agnes (früh verstorbene Prinzessin von AnhaltZerbst 141.Anm. f 5f.

Agnes (Hedwig) von Anhalt-Zerbst, geb. Gräfin von Barby-Mühlingen 141.Anm. f | 141.Anm. f 3f. Agnes (Hedwig), Herzogin von SchleswigHolstein-Sonderburg, geb. Prinzessin von Anhalt-Zerbst 141.Anm. f | 141.Anm. f 5f. Ahasver (bibl.) 125.33f. Aiakos (myth.) 154.1 | 154.1-4 Aiolus (s. Eolus) Akis (myth.; auch Acis) 74.10 | 74.10 Akristos (myth.; König von Argos) 77.75 Alberdingk, Thijm 124.Anm. ** 1 Alberti, Paul Martin 85.allg. Albrecht I. (dt. König) 109.Anm. f Albrecht II (dt. König) 109.Anm. f Albrecht II., Pinguis, Herzog von Braunschweig-Lüneburg 133.Anm. | 133.Anm. 2 Albrecht IV., Herzog von Bayern 44.17f. Albrecht, Herzog von Sachsen-Coburg 7.allg. Albrecht, Herzog von Sachsen-Eisenach 124.Anm. * | 124.Anm. * 3f. Albrecht, Markgraf von Brandenburg-Ansbach 126.Anm.; 137/2.Anm. b | 126.Anm. 7f.; 137/2.Anm. b Albrecht Achilles, Markgraf von BrandenburgAnsbach-Kulmbach, später Kurfürst von Brandenburg 93.Anm.; 158.31-34 | 150.57; 154.29f.; 158.31-34 Albrecht Friedrich, Herzog von Preußen 126.Anm. 3f.

740 Albrecht Friedrich, Markgraf von BrandenburgSchwedt 137/2.40, Anm. g | 137/2.Anm. g Albrecht, Eckhardt 141.Anm a 11f. Alcides (s. Herakles) Alewyn, Richard XXV Alexander der Große 87(1).38 | 83.32-36 Alexander von Alexandrien 30.allg. Alexei (russ. Thronfolger) 140.28-36 Alexei I. (auch Alexei Michailowitsch; Zar von Russland) 63.41-44; 140.28-36 Alkaios (myth.) 104.137 Alpers, Klaus 77.11f. Althann, Elisabeth Polyxena von (s. Jörger, Elisabeth Polyxena, Gräfin von) Althofer, Christoph 134.allg. Amaltheia (myth.) 98.43 | 98.43 Amarantes (s. Herdegen, Johann) Ambrosius (Heiliger) 30.allg. Amöna (lit. Gestalt) 138.57-59 | 138.57-59 Amon (bibl.) 44.7f. Amor (myth.; auch Cupido) XXXVII; 58.6f. | 31.40; 57.20 Amoz (bibl.) 44.7f. Amphitrite (myth.) 119.64 | 119.61-64 Amurath (auch Gottlieb) 73; 74.31-37 | 73.allg., T5f., 1, 1, 2f., 3f., 6, 13, 14; 74.28-32, 3335, 36-40, 47f. Amyklas (König von Sparta; myth.) 74.14 Anaxagoras 30.allg. Andreas (Apostel) 98.13-16 Andromache (s. Andromeda, Ehefrau Hektors) Andromeda (auch Andromache; Ehefrau Hektors) 147.62 | 147.62 Andromeda (myth.) 19.3f. | 19.2-4, 25-28 Anemüller, Ernst 91.43 Angelus, Andreas 45(1).1 Anna, Herzogin von Sachsen-Coburg, geb. Prinzessin von Sachsen 124.Anm. * | 124.Anm. *2 Anna, Kurfürstin von Sachsen, geb. Prinzessin von Dänemark 141.Anm. e | 141.Anm. e 3 Anna Amalia, Herzogin von BraunschweigLüneburg 133.Anm. 10 Anna Sophia, Markgräfin von Baden-Durlach, geb. Herzogin v. Braunschweig-Lüneburg 152.45f.; 157.T5-T7, 27, 37f. | 152.allg., 45f.; 156.37f.; 157.allg., 27f. Anna Sophie, Herzogin von BraunschweigLüneburg (auch Dryope) 130.48 | 130.48 Anton Ulrich, Herzog von BraunschweigLüneburg (auch Föbus; Der Siegprangende) XVIIIf., XXVI-XXVIII, XXXIII; 2; 43; 48;

49; 54; 56; 64; 72; 77.26f., 29f., 37, 45; 85; 97; 101; 106; 107; 108; 116.43-48; 130; 132; 133; 138.25f., 31-46, 97-104; 139.1, 98; 140; 141.23, Anm. a; 142.9-16, 49-56; 145; 146; 147.15f.; 152; 156; 157.T7, 27, 37f., 50-54; 159 | 2.allg., T1, 1; 4.allg.; 6.allg.; 24.allg.; 40.51f.; 43.allg., T2, 3, 4, 5, 11; 48.allg., T2, T2, 11; 49.allg.; 54.allg., 5, 6, 9f., 12; 56.allg.; 64.allg., 21, 25-28, 30; 72.allg., 2, 9; 73.allg.; 77.allg., 25-28, 45-48; 85.allg., T2, 1-4, 9-11, 14; 86.allg.; 87.allg.; 88.allg.; 97.allg., T2, T3f., 21, 30; 100.1-4; 101.allg., 1-6, 10, 17-20, 21-24, 25-30, 35-37, 41, 43f., 45-48, 49-56; 106.allg., T2, 7f., 19, 65f., 67, 69-73; 107.allg., 1-8, 5f., 9, 17-22, 31f., 33f., 39f., 41f., 50; 108.allg., 13-16, 15, 17-22, 22, 25f., 27f., 30, 33-40, 41-64, 82, 82; 116.4048, 44f., 47; 130.allg., 3, 5-8, 7, 9-12, 1417, 17, 40, 41-48, 41, 42, 45, 46-48, 46, 47, 48; 132.allg., 5f., 34, 37, 42, 45-48, 55; 133.allg., 5f., 21, 28; 133.Anm. 10; 138.allg., 23-26, 33-36, 49-52, 57-59, 6976, 90-93, 97-104; 139.allg., 1, 13; 140.allg., 8f., 28-36, 29f., 38, 39, 40, 60-63; 141.allg., 14, 23; 142.allg., 9, 9-13, 41-48; 145.allg., 22-24, 29f., 46, 65-72, 65, 71, 72; 146.allg., 34, 36, 95; 147.allg.; 148.allg.; 152.allg., T2, 35-40, 44, 45f., 62-64; 156.allg., T3f., 5-8, 9-12, 24, 25-28, 29f., 33, 35f., 37f., 39f., 41f., 42f.; 157.allg., 1922, 27; 159.allg., T3, 13-16, 13, 17f., 21-24, 25-28, 33, 36, 41-47, 57, 58, 61-68, 69-72, 73-76, 77-80; 160.allg., 49-52, 59f., 63f. Antonin 17.allg. Apel, Jacob 124.Anm. ** 1 Apfelstedt, Friedrich 91.allg., 8, 13-16, 41, 43 Aphrodite (s. Venus) Apollo (myth.; auch Föbus, Cynthius, Delius, Sol) XXIX; 25.2; 51.1-4; 70.3; 71.20; 74.21f.; 81.113; 101.9-16, 28-30; 104.20, 68, 74f., 118-120, 138-140; 107.29, 40; 108.40; 109.58; 110.Prosateil, 5, 27, 36f., 41, 45, 58, 60, 64; 113.29, 62f.; 118.16, 100; 119.16, 80; 130.3-56; 133.60; 138.1-3; 139.9-16, 18, 21f., 79; 141.47f.; 147.22; 150.1-8; 158.3-8; 159.37, 44-46, 60-62; 160.26 | 4.4; 25.14; 26.6f, 9f.; 37.21, 61f.; 43.3, 5; 48.T2, 11; 49.allg., 1f., 7; 54.9f.; 55(2).6; 70.3; 71.18-24; 74.14; 74.21f.; 77.5f., 25-28, 28, 29, 35; 79(1).33-38, 79(2).42-44; 85.1-4; 101.1-6; 104.118f.,

Personenregister 138, 139f.; 106.65f.; 107.39f., 27f.; 113.2932; 116.12; 124.4; 130,3, 7, 17, 20-40, 4648; 138.1-3; 139.9, 13, 22; 141.47f.; 142.67, 69f.; 145.65; 146.34, 36, 39; 147.21f.; 150.1f., 5, 33-40, 49f.; 159.4, 13, 35, 61-68 Aramena (lit. Gestalt) 101.45-48; 107.1-40, 4756; 108.19-22 Ares (myth.) 74.12 Ariadne Ariadne (myth.) 26.9f.; 140.29 | 26.9f.; 30.allg.; 140.29f. Aristeides (athenischer Feldherr) 145.52 | 145.52 Aristoteles 113.22f. Arminius (s. Hermann (Cheruskerfürst)) Arnschwanger, Johann Christoph 103.allg. Artabano (s. Windischgrätz, Gottlieb von) Artemis (s. Diana) Asklepios (s. Äsculap) Asmus, Ivo 63.45-56 Astorgas, Marquis d' (span. Vice-König von Neapel) 139.allg. Astree (myth., lit.) 24.55; 120.60 | 24.55; 120.59f. Athene (s. Pallas Athene) Atlas (myth.) 95.21f.; 113.79; 145.41 | 95.21f.; 113.79; 145.41f. Atropos (myth.) 157.1-7 | 157.1-7 Auer (Herr) 104.allg.; 109.allg. Auersberg, Johann Weikhard Graf von 50.allg. Auersberg, Maria Catharina, Fürstin von, geb. Gräfin von Losenstein 50 | 50.allg., 2f., 5f.; 51.allg.; 52.allg. August d. J., Herzog von BraunschweigLüneburg XXVf.; 4; 5.4; 40; 64.25-28; 91.Anm.; 114.4f.; 116.43; 141.17, 19-23, 28, Anm. a, Anm. e, Anm. f; 145.26-29, 39; 157.16; 160.62 | 1.allg.; 3.49-57, 65; 4.allg., 1, 4; 5.allg., 4; 6.allg.; 7.allg.; 40allg., T1-T3, 4, 7f., 12, 13-16, 17-20, 2326, 50, 51f., 64.allg., 25-28, 33-40, 44; 72.2, 9; 91.allg., Anm.; 114.allg., 4f.; 130.41; 132.34, 42, 45-48, 50f.; 141.17, 19f., 21f., Anm. e 7; 145.26-29, 29f., 46; 157.14-16; 160.33-36, 61f. August, Herzog von Sachsen-Weißenfels (auch Der Wohlgeratene) 124 | 124.allg., T8f., T10, 41-44, 43, 48, 51 August, Herzog zu Württemberg-Teck 76 | 76.allg., 19

741 August, Kurfürst von Sachsen 124.Anm. *; 141.Anm. e | 124.Anm. * 2; 141.Anm. e 3, Anm. e 5 August Carl (Karl), Herzog von BraunschweigLüneburg 97.21; 133.5-16, 65-72 | 72.allg.; 97.21; 133.5f.; 147.81f. August Franz, Herzog von BraunschweigLüneburg 133.5-16, 65-72 | 133.5f.; 147.81f. August Friedrich, Herzog von BraunschweigLüneburg (auch Ulysses; Bellerofon) XXVI; 133.2-16, 65-72; 139; 146.105-112; 147; 157.12-16; 160.38f. | 40.51f. 64.43f.; 72.2; 130.47; 133.1f.; 139.allg., T4, 13, 25f., 30, 36-40, 45-48, 49-56, 69, 74; 146.allg.; 147.allg., T3, 18, 19f., 21f., 23f., 25-27, 28f., 33, 35, 41-44, 42, 45-53, 69-72, 77f., 79f.; 156.5-8, 34; 157.12f., 14-16; 160.38f. August Heinrich, Herzog von BraunschweigWolfenbüttel XXIII; 72; 97.21; 130.47; 133.5-16, 65-72 | 64.43f.; 72.allg., 2, 6, 911, Anm. b; 97.21; 133.5f.; 147.81f. August Wilhelm, Herzog von BraunschweigLüneburg XXVI; 130.47; 133.2-16, 65-72; 156.39f.; 160 | 40.51f.; 48.allg. 64.43f.; 72.2; 130.47; 133.1f.; 156.37f., 39f.; 160.allg., 17-24, 25-32, 25f., 33-36, 38f., 49-52, 61f., 63f. Augusta Dorothea, Herzogin von BraunschweigLüneburg 130.48 Auguste, Herzogin zu Schleswig-HolsteinSonderburg, geb. Herzogin zu HolsteinSonderburg 35.allg., 61f. Augustus (s. Octavian) Aurelius Victor 17.allg. Aurora (myth.) 60.15; 84.27f.; 108.36; 122.9f.; 141.45; 155.6; 159.57 | 122.9f.; 141.45; 155.6; 159.57 Bacchus (myth.) 78.2 | 140.29f. Bacon, Francis, Baron von Verulam 81.126 Barbara (Königin von Polen) 102.57f. Barbara Sophia, Herzogin von Württemberg, geb. kurfürstliche Prinzessin von Brandenburg 155.35, Anm. 6 | 155.allg., 35, 37-40 Barby, Albrecht Friedrich, Graf von 91.Anm. Barby, August Ludwig, Graf von 141.37-39 Barby, Sophie Ursula, Gräfin von, geb. Gräfin von Schwarzburg-Rudolstadt 91.Anm. Barby-Mühlingen, Albrecht Friedrich, Graf von 141.Anm. f | 141.Anm. f 5f.

742 Barby-Mühlingen, Justus (Jobst) II. Graf von 141.Anm. f | 141.Anm. f 3f. Barby-Mühlingen, Wolfgang I., Graf von 141.Anm. f | 141.Anm. f 1, Anm. f 2, Anm. f 3f., Anm f 5f.; Anm f 5f. Barby und Mühlingen, Emilia Juliana, Gräfin von (s. Schwarzburg-Rudolstadt, Emiliana Juliana Gräfin von) Bartas, Guillaume De Salluste, Sieur du 75.11f. Baucis (myth.; auch Baukis) 74.11 | 74.11 Bebel, Heinrich 44.23f. Beck, August 124.allg., Anm. * 2, Anm * 3f., Anm * 7f. Becker, Felix 51.1f.; 82.allg.; 92.allg.; 103.allg.; 114.allg.; 121.allg.; 134.allg. Becker, Jochen 144.allg. Becker, Rainald XXI Beckmann, Katharina XLIII Beer, Dominicus 9.allg.; 30.allg. Begütigender (s. Stubenberg, Rudolf Wilhelm von) Belisar 79(2).13 | 79(2).13 Bellerofon (myth.) 19.1; 147.9, 46, 77f.; 151.46 | 19.1; 147.9-12, 45-53, 54, 77f.; 151.45-48 Bellerofon (s. August Friedrich, Herzog von Braunschweig-Lüneburg) Benjamin (bibl.) 17(2).60 Benzing, Josef 33.allg. Bepler, Jill 6.allg.; 138.49-52, 63f. Berckenhagen, Ekhart 92.allg. Bernhard I., Herzog von Sachsen-Meiningen 159.73-76 Bertels, Ursula LI Bertius, Petrus 124.Anm. ** | 124.Anm. ** 1 Betulius, Christian 97.allg.; 129.allg. Beziczka, Ambros 17(2).98-104 Biblis (myth.) 120.110 Biedermann, Johann Gottfried XXXVII Bierther, Kathrin 20.allg. Bircher, Martin 23.allg.; 40.T1-T3; 41.allg., 75.11f.; 80.allg.; 81.allg., 101-106; 117.allg.; 132.50f. Birken, Margaretha Magdalena von XXIX, XXXI | 33.allg.; 38.allg.; 45(3).21; 90.allg.; 92.allg.; 96.allg.; 102.allg.; 107.allg. Bißmarck, Caspar Johann 159.allg.; 160.allg. Bißmarck, Johann 157.allg. Bittersüßer (s. Ernst der Fromme, Herzog von Sachsen-Gotha-Altenburg) Blaschke, Karlheinz 124.Anm. * 7f.

Blire zu Scharditz, Heinrich, Freiherr 18; 19 | 18.allg., 1, 2f., 43-47; 19.allg. Böhm, W. 150.57 Böner, Johann Alexander 103.allg. Böner, Stephan 39.allg. Böttcher, Hans-Joachim 137/2.Anm. f Borck, Ernst Heinrich von 112.25-42, 50, 60 | 112.allg., 21-30, 31-40, 33, 55-58 Borck, Margarethe von (s. Stein, Margarethe vom) Boreas (myth.) 112.13f. Bote, Conrad 77.21f. Bouillon, Gottfried von 41.7, 8 Brahe, Beata, geb. Gräfin de la Gardie 68 | 68.allg., 1-9 Brahe, Per d. J. 68.7-10 | 68.allg., 1-9 Brandhuber, Christoph 113.137f. Brandstein (Herr) 92.allg. Braune, Wilhelm XXV Brendel, Johann Georg 121.allg. Brennus 45(1).1; 155.39 | 45(1).1 Brun II. (auch Bruno; Adeliger) 132.10 | 72.1; 132.11, 89 Brunetta (alleg. Gestalt) 132.9-32; 138.65f.; 141.10f.; 160.54 | 132.9; 138.65; 141.10 Brunner, Otto 41.allg. Bucelin, Gabriel 118.73-80 Bürger, Thomas 40.T1-T3; 64.allg.; 132.50f. Büttner (Herr) 137/2.allg. Burckhardt, Carl August Hugo 124.T10 Burger, Daniel 18.allg. Bußmann, Klaus XXIX Butzmann, Hans 4.allg. Buwinghausen, Margaretha Maria von XXVIII, XXXIV; 36.83f., 91-94, 101; 117 | 36.83; 117.allg. Byblis (myth.) 74.9 | 74.9 Caesar (G. Julius Caesar) 86.48; 151.53 | 12.2 51.1f.; 77.11f.; 86.46; 113.55 Calcas (s. Christian von Holstein-Glücksburg) Calliope (myth.) 130.47 Capnio (s. Reuchlin, Johannes) Carl X. Gustav (s. Karl X. Gustav) Carl Emanuel II., Herzog von Turin 139.allg. Carl Philipp, Markgraf von BrandenburgSchwedt 137/2.40, Anm. g | 137/2.Anm. g Cassiodorus 32.6 Castor (s. Kastor) Catharina (Prinzessin von Polen) 102.57f. Catharina, Gräfin von Holstein und Herzogin von Schleswig (s. Elisabeth (fälschlich Ca-

Personenregister tharina), Gräfin von Holstein und Herzogin von Schleswig) Cato 87(1).24f. Celsus (Publius Iuventius Celsus Titus Aufidius Hoenius Severianus) 113.26 | 113.26 Cephis (myth.; auch Kephisos) 74.13 | 74.13 Ceres (myth.) 1.111; 101.39f.; 110.40; 138.29 | 1.111; 110.40; 138.29 Cerny, Heimo 41.allg. Charis (myth.) 113.126; 126.17 | 113.126; 126.17 Charlotte Christine (Ehefrau des russ. Thronfolgers, geb. Herzogin von BraunschweigLüneburg) 140.28-36 Charron, Pierre de XVIII; 117.allg. Chersiphron von Knossos 77.67f. | 77.67-70 Chloris (s. Flora (myth.)) Christian I. (König von Dänemark) 93.Anm. Christian II., Fürst von Anhalt-Bernburg 133.Anm. | 133.Anm. 9 Christian III. (König von Dänemark) 35.41-48; 93.Anm.; 141.Anm a, Anm. e | 3.allg., 35.allg., 44; 92.9f.; 133.Anm. 4f.; 141.36, Anm. a 7f. Christian IV. (König von Dänemark) 3.29-31; 17(2).86-88 Christian, Herzog von Sachsen-Merseburg 35.allg., 61f. Christian, Herzog von Schleswig-HolsteinSonderburg-Glücksburg (auch Endymion; Calcas) 141.Anm. a | 7.allg.; 35.allg., 61f.; 43.5; 77.allg.; 138.allg., 49-52; 141.21f. Christian, Markgraf von BrandenburgKulmbach 71.41-44; 83.50f.; 93.Anm.; 137/2.Anm. b; 155.Anm. 6 | 45.allg., 45(1).1-4 55(1).7f., 71.allg., 41; 83.49; 111.113-116; 137/2.Anm. b; 155.allg. Christian August, Pfalzgraf von Sulzbach XXXV; 105.allg. Christian Ernst, Markgraf von BrandenburgBayreuth (auch Teutscher Ulysses; Mars; Föbus; Peleus) XVIII, XXf., XXXIf.; 45; 46; 47; 55.(1).5-8, 14-28; 55(2).15, 17-19, 25-27, 34f.; 55(3).10; 71.36; 79(1).46f., 5961; 83; 89; 93.Anm.; 112.32f.; 126.15, 3164; 128(1).3; 128(2); 129(2); 137/2.32-37, Anm. a; 150; 151.38-40, 58; 154.40; 155.28, 46, Anm. 6 | 44.allg.; 45.allg.; 45(1).1-4, 5-8, 45(2).1, 45(3).10-13, 19; 46.allg.; 47.T2, T2; 55.allg., 55(1).1, 4-6, 7f., 55(2).10, 31f.; 70.3; 71.allg., 18-24, 3538; 79.allg., 79(1).59; 83.allg., 49, 50f.,

743 53f., 57-61; 84.76; 89.allg., 1, 2, 3; 90.allg.; 93.41-45; 111.113-116; 112.32, 33; 126.allg., 14, 27f., 34f., Anm. 5f.; 128.allg., 128(1).3; 129.allg.; 134.allg.; 137/2.allg., 33, Anm. b, Anm. b, Anm. c, Anm. f, Anm. f; 139.36-40; 150.allg., 5, 7, 9-16, 19-25, 23, 27-32, 31f., 33-40, 41-48, 49f., 53f., 56, 57, 59-64, 69-72; 151.allg., 3-8, 38-40, 57-60; 154.allg., 5-9, 10, 11-18, 40, 46-50, 54-56; 155.allg., 3f., 7f., 18-20, 21-26, 29f., Anm. 6 Christian Heinrich, Markgraf von BrandenburgKulmbach 45(1).8; 92.65-69 | 45(1).8; 92.65f.; 111.121 Christian Ludwig, Herzog von Braunschweig und Lüneburg 141.Anm. a | 35.allg., 61f.; 141.Anm a 15f. Christian Philipp, Markgraf von BrandenburgKulmbach 38.2-8 Christian Wilhelm, Markgraf von Brandenburg 137/2.Anm. b | 137/2.Anm. b Christiana Juliane, Herzogin von SachsenEisenach, geb. Markgräfin von BadenDurlach 152 | 152.allg., 45f., 47f., 53; 156.35f. Christiana, Herzogin von Sachsen-Merseburg, geb. Herzogin zu Holstein-Sonderburg 35.allg., 61f. Christiane Eberhardina, Königin von Polen und Kurfürstin von Sachsen, geb. Markgräfin von Brandenburg-Bayreuth 137/2.33, Anm. f | 137/2.Anm. f Christiane Elisabeth, Herzogin von Braunschweig-Lüneburg, geb. Gräfin von Barby 141.Anm. f | 130.41; 141.Anm. f 10 Christina (Königin von Schweden) 115.2; 139.allg. Christine Sophia, Herzogin von BraunschweigLüneburg XXVI; 160 | 156.37f.; 160.allg., 49-52, 63f. Christoph (Sohn Friedrichs IV. (eigentlich: III.)) 109.Anm. f Christoph, Herzog von Württemberg 44.17f. Christophorus (König von Schweden) 115.allg. Cicero (Marcus Tullius Cicero) 30.allg.; 87(1).1, 24f. Cincinnatus (Lucius Quinctius Cincinnatus) 79(2).20-26; 145.49 | 79(2).20-26; 145.49 Cinna (wohl nicht Lucius Cornelius Cinna) 145.53 Cinna (Lucius Cornelius Cinna) 145.53 Clajus (s. Klaj, Johann)

744 Clara Augusta, Herzogin von WürttembergNeuenstadt, geb. Herzogin von Braunschweig-Lüneburg 7 | 7.allg. Clara, Herzogin von Braunschweig-Lüneburg (s. Schwarzburg-Frankenhausen, Clara von) Claudius (König in Afrika) 76.allg. Claudius (röm. Kaiser) 113.55 Clelia (lit. Gestalt) 80; 81.129f. Clementia (ev. Elisabeth; Schwester Rudolfs I. von Habsburg) 155.15, Anm. 3 | 155.allg., 15, 16 Clio (myth.) 95.9f.; 159.63f. | 95.9; 159.63f. Clotho (myth.) 160.22 | 160.20-22 Clytie (myth.) 74.19f.; 108.73 | 74.19f.; 108.7380 Coenis (lit. Gestalt) 24.allg. Comus (myth.) 155.4 | 155.4 Conermann, Klaus 4.allg.; 23.T3; 36.105-107; 40.T1-T3, 17-20; 124.T8f.; 146.allg. Consuetudo (alleg.) 117.4-6 | 117.allg., 4 Coris (s. Greiffenberg, Catharina Regina von) Cornaro (General) 139.allg. Coruncanius, Tiberius 113.25 | 113.25 Crafft, Johann 17.106-112, Anm. i | 17.allg., 17(2).106-112 Cupido (s. Amor) Cyllene (myth.) 107.26 | 107.26 Cynthia (s. Diana) Cynthia (s. Sibylla Ursula, Herzogin von Holstein Glücksburg, geb. Herzogin von Braunschweig-Lüneburg) Cynthius (s. Apollo) Cytherea (s. Venus) Daetrius, Brandanus 139.allg., T4; 146.allg.; 147.allg. Dafne (s. Margarita Teresa (dt. Kaiserin)) Dafnis (lit. Gestalt) 138 | 138.allg., T4; 140.2 Dafnis (s. Leopold I.) Damman, Thomas 17.allg. Danae (myth.) 77.75 | 77.75 Daniel (bibl.) 44.9; 106.52 | 44.9f.; 106.52 Daphne (myth.) 54.9; 74.22; 98.4; 108.17; 130.45; 146.70; 158.25f.; 159.41-45 | 54.9f.; 74.21f.; 98.4; 108.17-22; 130.45; 139.4548; 145.69f. David (bibl.) 17.170; 44.7; 54.12; 64.13-16; 89.3; 101.50-54; 106.19, 45; 145.47 | 44.7f. 63.allg.; 64.13-16; 85.14; 89.3; 90.allg.; 103.allg.; 106.19; 133.61; 140.38; 145.47; 158.25-28; 159.41-47 Deeters, Walter 141.Anm a 1f.

Delmenhorst, Anton II., Graf von 91.Anm. Demandt, Alexander 83.32-36 Diana (myth.; auch Cynthia; Luna, Artemis, Delia, Föbe) 1; 14.4; 71.20; 74.38; 77.31; 104.28; 106.72; 107.31f.; 108.26f.; 110.Prosateil, 6, 8, 27; 112.63f.; 113.63f.; 126.22; 130.42; 139.17-24; 143.69; 146.39f.; 158.13 | 1.allg., 5; 14.4; 43.5; 71.18-24; 74.36-40; 77.1, 5f., 11f., 13-16, 20-24, 20, 25-28, 28 31, 33, 49-51, 52f., 6770; 79(1).59; 113.63f.; 126.22; 130.42; 138.9f., 13-15; 139.17, 24; 142.41-48; 146.39; 148.T2; 158.13 Diana (s. Sibylla Ursula, Herzogin von Braunschweig-Lüneburg) Diana (s. Sophia Elisabeth, Herzogin von Braunschweig-Lüneburg) Diespiter (s. Jupiter) Dietrichstein, Christian von 23.allg. Dietrichstein, Ferdinand, Fürst von 116.allg. Dietrichstein, Gundaker, Graf von 23.allg.; 116.allg. Dietrichstein, Otto Heinrich von 23.allg. Dietrichstein, Rudolf, Graf von (auch Der Etzende) XXXIV; 23 | 23.allg., T3, 14f.; 25.1f.; 26.8, 9f. Dilherr, Johann Michael XV, XXXIV | 29.allg., 22f., 29f.; 40.allg., 23-26, 42; 42.allg., 1924; 44.allg., T3, 7f. 11f., 33-40; 64.allg.; 76.allg., 18-21, 27 Diodorus Siculus 45(1).1 Diogenes Laertius 30.allg. Diogenes von Sinope 113.98 | 113.98 Diomedes (myth.) 52.1 Dione (myth.) 14.4; 159.21-28 | 14.4; 159.2124, 22, 25-28 Dionysos (myth.; auch Lyaios) 113.21 | 113.2123 Ditfurth, Franz Wilhelm von 63.allg. Dohme, Robert 92.allg. Dopsch, Heinz 113.55 Doralise (s. Windischgrätz, Emilia Margaretha, Gräfin von) Dorn, Iris von XXI Dorothea (Königin von Dänemark) 93.Anm. Dorothea, Herzogin von Braunschweig-Lüneburg, geb. Prinzessin von Anhalt-Zerbst 141.Anm. e, Anm. f; 145.46 | 72.9; 132.4548; 141.Anm. e 7; 145.46 Dorothea, Herzogin von Braunschweig-Lüneburg, geb. Prinzessin von Dänemark

Personenregister 133.Anm.; 141.Anm. a | 3.allg.; 133.Anm. 4f.; 141.Anm a 7f. Dorothea, Herzogin von Braunschweig-Lüneburg, geb. Prinzessin von Sachsen 141.Anm. e | 141.Anm. e 5 Dorothea, Herzogin von Braunschweig-Lüneburg-Celle, geb. Herzogin zu HolsteinSonderburg 35.allg., 61f.; 141.33 Dorothea, Herzogin von Sachsen-Eisenach, geb. Herzogin von Sachsen-Weimar 124.Anm. * | 124.Anm. * 3f. Dorothea, Herzogin zu Mecklenburg 93.Anm. Dorothea, Kurfürstin von Brandenburg, verw. Herzogin von Braunschweig-Lüneburg, geb. Herzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg 137/2.41; 141.Anm. a | 137/2.41; 141.Anm a 15f. Dorothea Elisabeth, Herzogin von SchleswigHolstein-Sonderburg (s. Sinzendorf, Dorothea Elisabeth, Gräfin von) Dorothea Hedwig, Fürstin von Anhalt-Zerbst, geb. Herzogin von Braunschweig-Lüneburg 141.Anm. e | 132.45-48; 141.Anm. e 6 Dorothea Maria, Herzogin von Sachsen-Zeitz, geb. Herzogin von Sachsen-Weimar 124.Anm. * | 124.49f. Dorothea Sophia, Herzogin von SchleswigHolstein-Plön, geb. Herzogin von Braunschweig-Lüneburg 141; 157.T5-T7, 27, 37f. | 141.allg., 17, 30-32, 33, 36, 37-39, 44; 157.allg., 27f. Dresserus, Matthäus (auch Drescher, Dressler) 124.Anm. ** | 124.Anm. ** 1 Drusus 77.11f. Dryope (lit. Gestalt) 1 | 1.allg., 1 Dryope (myth.) 55(2).7; 130.48 | 55(2).7; 130.46-48, 48 Dryope (s. Anna Sophie, Herzogin von Braunschweig-Lüneburg) Dueller, Thomas 17.allg., 17(2).60 Dümler, Jeremias 17.allg. Dünnhaupt, Gerhard 41.allg., 7; 43.3, 5; 54.1; 80.allg.; 85.14 Duncker, Carl von 17(2).85-90; 86.allg., 99104 Eberhard I., im Barte, Herzog von Württemberg 44.19-22 | 44.17f., 19-22, 23f. Eberhard III., Herzog von Württemberg 155.37f., Anm. 6 | 154.31-34; 155.allg., 3740

745 Ebner von Eschenbach, [Jobst] Friedrich Wilhelm XXXVIf. Echemos (König von Tegea) 145.15f. | 145.15f. Echo (myth.) 1.128, 132-140; 57.50; 60.91 | 1.28-130, 160.13f. Ecker, Hans-Peter XXX Ecker, Kirsta Viola XXX Eckh und Hungersbach, Eva Christina, Freiherrin von, geb. Welz 31.allg. Eckhard Hungersbach, Bernhard Maximilian, Freiherr von 31.allg. Effe, Bernd XXXVIII Eggenberg, Johann Christian, Fürst von XLIII; 95 | 95.allg., 4 Eggenberg, Maria Ernestina, Früstin von, geb. Gräfin von Schwarzenberg XXXV; 95 | 95.allg., 4, 27-30 Egloffstein (ADB) 17(2).81-85; 116.21f. Eickhoff, Ekkehard 75.allg.; 82.allg.; 83.39f.; 113.5-9 Eimmart, Georg Christoph 114.allg.; 115.allg. Eleonora Gonzaga (dt. Kaiserin) 80 | 80.T3-T5 Eleonora Magdalena, Herzogin von Brandenburg-Bayreuth 137/2 | 137/2.allg., Anm. f Eleonora Sophia, Fürstin von Anhalt-Bernburg, geb. Herzogin von Schleswig-HolsteinSonderburg 133.Anm. | 133.Anm. 9 Eleonora, Herzogin von Schleswig-HolsteinSonderburg, geb. Herzogin von Württemberg 141.Anm. f 5f. Eleonora, Kurfürstin von Brandenburg, geb. Herzogin von Preußen 126.49-52, Anm. | 126.Anm. 3f. Elias (bibl.) 29.26; 44.56; 76.9; 131.13 | 44.57f.; 131.13 Elisabeth (fälschlich Catharina), Gräfin von Holstein und Herzogin von Schleswig, geb. Herzogin von Braunschweig-Lüneburg 141.Anm. a | 141.Anm a 5f. Elisabeth, Gräfin von Holstein-Rendsburg, geb. Herzogin von Braunschweig-Lüneburg, verw. Herzogin von Sachsen-Wittenberg 141.Anm. a | 141.Anm a 3f. Elisabeth, Herzogin von Braunschweig-Lüneburg, geb. Prinzessin von Dänemark 141.Anm. a | 141.Anm a 11f. Elisabeth, Herzogin von Schleswig-HolsteinSonderburg, geb. Herzogin von Braunschweig-Grubenhagen 133.Anm.; 141.Anm. a | 141.Anm a 9f.¸133.Anm. 7f.

746 Elisabeth Charlotte von der Pfalz XXXIV; 73; 74 | 73.allg., 1, 13, 14; 74.allg., T3f., 28-32, 33-35, 36-40, 47f., 50, 55f. Elisabeth Christine (dt. Kaiserin, geb. Herzogin von Braunschweig-Lüneburg) 140.28-36 Elisabeth Eleonore, Herzogin von SachsenMeiningen, verw. Herzogin von Mecklenburg-Schwerin, geb. Herzogin von Braunschweig-Lüneburg (auch Psyche) 130.46; 146.13-16, 32-34, 41-48, 93f., 111; 157.22 | 130.46; 146.allg., 33, 36; 156.37f.; 157.1922; 159.13-16, 73-76 Elisabeth Juliane, Herzogin von BraunschweigLüneburg, geb. Herzogin von HolsteinNorburg (auch Flora) 43; 54.5; 64.21-24, 31-44; 72.2-4; 116.47; 133, 25-32, Anm.; 138.25f., 31f., 69-74; 139.26, 98; 140.4952, 68; 141.23, Anm. a; 142.17-24, 35, 4956; 146.95f.; 147.18; 152.50, 160.64 | 43.allg., T2, 3, 4; 54.allg., 5; 64.allg., 21; 72.2; 116.47; 130.41; 133.21, 25f.; 133.Anm. 10; 138.allg., 23-26, 49-52, 6976; 139.allg., 25f.; 140.allg., 49-54; 141.23; 142.17, 41-48; 146.allg., 95; 147.18; 159.77-80; 160.63f. Elisabeth Sophia, Herzogin von Sachsen-GothaAltenburg 124.Anm. * | 124.Anm. * 5f. Enckevort, Adrian Graf von 86.107-120 Endter (Verleger) 103.allg. Endter, Johann Andreas 40.allg.; 64.allg. Endter, Johann Friedrich XIX | 80.allg.; 109.allg.; 118.56; 119.1f. Endter, Michael XIX | 29.allg.; 80.allg.; 109.allg.; 118.56; 119.1f. Endter, Wolfgang d. Ä. XXXVIII | 8.allg.; 30.allg. Endter, Wolfgang d. J. 40.allg.; 42.allg.; 64.allg. Endymion (myth.) 77.13-16 Endymion (s. Christian, Herzog von Holstein Glücksburg) Enno, Graf von Ostfriesland 133.Anm. 6 Eolus (myth.; auch Aiolus) 139.36-40 | 139.3640 Epaminondas 87(1).53-65 | 87(1).53-67; 88.5f. Erasmus von Rotterdam 30.allg. Erdmann August, Markgraf von BrandenburgBayreuth 47; 93.Anm.; 126.Anm.; 155.Anm. 6 | 46.allg.; 47.T2; 93.41-45; 126.Anm. 5f.; 155.allg., Anm. 6 Erdmann Philipp, Markgraf von BrandenburgKulmbach 33.25-28; 35.111; 38.59f.; 39;

45(1).8; 92.65-69 | 33.25; 35.111; 38.58-60; 39.allg., 27f.; 45(1).8; 92.65f.; 111.121; 150.allg. Erdmannsdörffer, Bernhard 141.Anm a 15f. Erdmuth Sophia, Markgräfin von BrandenburgBayreuth, geb. Prinzessin von Sachsen (auch Diana) XXI, XXXI; 47; 55; 70; 71.38; 79(1).59-61; 84; 90; 93.43, Anm.; 100.77; 126; 127; 128; 129 | 45.allg.; 46.allg.; 47.T2; 55.allg., 55(1).1, 55(2).10, 16, 31f.; 70.allg., 3, 4, 6; 71.allg., 18-24, 35-38; 79.allg., 79(1).59; 84.allg., 4, 58, 67-69, 76; 89.allg., 1, 3; 90.allg.; 92.allg.; 93.41-45; 100.77; 126.allg., 5f., 6f., 14, 22, 23f., 25f., 27f., 34f., 37-42; 127.allg.; 128.allg., 128(1).5, 8; 129.allg.; 134.allg.; 155.3f. Erebos (myth.) 157.1-7 | 157.1-7 Eris (myth.) 154.10 | 154.10 Ernst I. der Bekenner, Herzog von Braunschweig-Lüneburg 145.24-26 | 145.22-24 Ernst der Fromme, Herzog von Sachsen-GothaAltenburg (auch Der Bittersüße) 124 | 124.allg., T8f., 26, 41-44, 43, 55, Anm. * 5f. Ernst, Herzog d. J. von Braunschweig-Grubenhagen 141.Anm. a | 141.Anm a 9f. Ernst August, Herzog von Braunschweig-Lüneburg 73.allg, 6 Ernst Günther, Herzog zu Schleswig-HolsteinSonderburg 35.allg., 61f. Eromena (lit. Gestalt) 81.121 Erwerbender (s. Jörger, Johann Quintin, Graf von) Esaias (bibl.) 44.7, 56 Eschenbach, Christian 121.allg.; 149.allg. Esther (bibl.) 125.33f. Etzender (s. Dietrichstein, Rudolf von) Eurus (myth.) 101.8, 32; 109.29; 119.9-12 | 101.7f.; 119.9-16 Eurydike (myth.) 138.84 | 81.29f.; 138.84 Euterpe (myth.) 159.62 | 159.62 Eva (bibl.) 79(2).37-39 Faber, Johann Ludwig (auch Ferrando) 59(3) | 58.14f.; 59(3).1; 121.allg. Fabricius, Johann 102.allg., 54, 55, 56, 57f. Färber, Hans 77.5f. Fama (myth.) 26.12; 28.11; 34.87f.; 36.13-16; 37.34; 41.9; 75.10; 81.45; 87(1).66; 88.5; 89.4; 90.4; 91.46; 98.3; 104.125f.; 116.56; 118.67-74; 144.40-42; 145.68; 150.24, 59-

Personenregister 62; 158.37 | 75.10; 79.allg.; 104.125; 135.6f.; 158.37; 160.27 Faunus (myth.) 104.28 | 74.10; 91.9 Favonius (myth.) 55(2).12; 113.124; 141.46; 158.22 | 55(2).12f.; 91.9; 113.124; 141.46; 158.22 Felgel (ADB) 118.allg. Fendt, Donat XXXV | 111.allg.; 114.allg.; 115.allg.; 129.allg. Ferber, Friedrich 129.allg. Ferdinand (Sohn Erzherzogs Karls zu Grätz) 109.Anm. d, Anm. f Ferdinand (Sohn Karls V.) 109.Anm. d Ferdinand (Sohn Maximilians II.) 109.Anm. d, Anm. f Ferdinand (Sohn Philipps II. von Spanien) 109.Anm. d Ferdinand Albrecht, Herzog von BraunschweigLüneburg XXVI; 6; 132.37f., 65-80, 84-86, 92f. | 6.allg.; 40.51f.; 132.37 Ferdinand I. (dt. Kaiser) XIX; 145.21f. | 145.21f. Ferdinand II. (dt. Kaiser) 109.Anm. f | 30.allg. Ferdinand III. (dt. Kaiser) 17.50f., 74-77, 107, 170, Anm. e, Anm. f, Anm. g, Anm. h, Anm. i, Anm. k, Anm. l, Anm. m; 24.64-70; 34.123-130; 37.51; 109.Anm. d, Anm. f; 118.5-10 | 17.allg., 17(2).49-61, 50f., 74-77, 81-85, 106-112, 170; 24.allg., 64-70, 73-77; 28.Anm.*; 34.allg., 4, 121-130; 80.T3-T5; 86.99-104, 107-120; 98.allg.; 104.43; 109.50f.; 116.23-27; 118.81-88, 89-93 Ferdinand IV. (dt. König) 34; 109.Anm. d, Anm. f | 34.allg., 4, 91, 101-106, 121-130; 86.105f.; 104.43; 109.50f., 51f. Ferdinand Wenzeslaus Joseph, Erzherzog von Österreich 104; 109 | 104.allg., 51, 109, 131; 109.allg., 9, 51f., 57-59; 110.allg., 5-8; 155.18-20 Ferrando (s. Faber, Johann Ludwig) Fidamor (s. Flemmer, Christian) Fiene, Johannes 3.allg. Filadon (s. Hagen, Joachim Heinrich) Filidor (s. Stubenberg, Georg Augustin) Filomele (myth.; auch Philomele) 74.15f. | 74.15f. Fischer, Christoph 41.9 Flaccus (s. Horaz) Flathe, Heinrich Theodor 124.Anm. * 7f. Flavia Domitilla (lit. Gestalt) 24.allg. Fleischmann, Peter 105.allg.

747 Flemmer, Christian (auch Fidamor) 160.59f. | 130.14-17; 146.allg.; 147.allg.; 159.allg., 50; 160.allg., 59f. Flemming, Willi 2.allg.; 145.allg. Flora (myth.; auch Chloris) 1.106; 55(2).5, 12; 57.4-6; 71.67; 84.7-13; 101.8; 104.2, 10, 129; 105.1; 109.23; 139.25-31, 34; 141.5-7; 143.4, 69, 84; 158.21-24 | 43.4; 55(2).5, 12f.; 101.7f.; 104.10; 138.69-76; 139.25f., 33f.; 140.49-54; 141.5-7; 143.69f.; 158.21, 22 Flora (s. Elisabeth Juliane, Herzogin von Braunschweig-Lüneburg) Föbe (s. Diana) Föbus (myth.) 23.5; 24.34; 26.8; 55(2).6, 17, 31; 77.26, 37, 45; 79(1).33-38; 85 Föbus (s. Apollon; Anton Ulrich, Herzog von Braunschweig-Lüneburg) Föbus (s. Christian Ernst, Markgraf von Brandenburg-Bayreuth) Fortuna (myth.) 27/2.5-14; 104.77; 157.23-34 | 157.28f., 30 Freytag, Hans-Joachim 72.1 Friedland, Klaus 145.22-24 Friedrich I. (König von Dänemark) 93.Anm. Friedrich I. Barbarossa (dt. Kaiser) 77.21f. Friedrich I., Herzog von Sachsen-GothaAltenburg 124 | 124.allg., 25, 26, 41-44, 51, Anm. * 5f. Friedrich I., Kurfürst von Brandenburg 93.Anm. | 93.30 Friedrich II. (König von Dänemark) Friedrich II., Herzog von Liegnitz, Brieg und Wohlau 126.Anm. 1f. Friedrich III. (Burggraf von Nürnberg) 155.allg., 15 Friedrich III. (König von Dänemark) 141.Anm. a | 63.41-44; 141.Anm a 13f. Friedrich IV. (eigentlich: Friedrich III.; dt. Kaiser) 109.Anm. f Friedrich IV. (König von Dänemark) 140.28-36 Friedrich (dt. Kaiser) 17.allg. Friedrich der Schöne (dt. Gegenkönig) 109.Anm. 6c Friedrich von Hessen-Darmstadt (Kardinal, Erzbischof von Breslau) 139.allg. Friedrich, Herzog von Holstein-Norburg 141. Anm. a | 64.21 Friedrich, Herzog von Württemberg-Neuenstadt 7.allg. Friedrich Achilles, Herzog von Württemberg 44.27f.

748 Friedrich August, Kurfürst von Sachsen und König von Polen 137/2.Anm. f Friedrich Ferdinand, Herzog zu WürttembergTeck 76 | 76.allg., 19 Friedrich Ulrich, Herzog von BraunschweigWolfenbüttel 132.47f. | 132.45-48 Friedrich Wilhelm I., Herzog von SachsenWeimar 124.Anm. * | 124.Anm. * 3f. Friedrich Wilhelm II. von Sachsen-Altenburg 124.Anm. * | 124.Anm. * 7f. Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg 45(1).1-4; 137/2.Anm. b, Anm. g | 45(1).14, 45(2).1; 63.36-40, 41-44; 86.121-128, 122f.; 137/2.41, Anm. b, Anm. e; 141.Anm a 15f.; 155.33, 41-43 Friesing, Otto 17.allg. Frobenius, Johann Laurenz XXXII, XXXV | 38.allg., 7f.; 10; 92.allg.; 93.allg.; 94.allg., 13-18; 99.allg.; 100.allg.; 122.25-32; 123.allg., 19f. Fuchs, Hieronymus Franz 92.allg. Fuchs, Peter 73.allg. Fürst, Paul 44.allg.; 50.allg.; 76.allg. Fugger, Johann Jacob von XIX Galen, Christoph Bernhard von, Bischof von Münster 106.49-52; 156.9-12 Ganymed (myth.) 74.47; 110.57; 116.36 | 74.47f.; 110.57; 121(1).35-40 Garber, Klaus XIX, XXIX, XLIII | 54.1 Gardie, Beata de la (s. Brahe, Beata) Gardie, Magnus Gabriel Graf de la XXXV; 115 | 67.allg., 12; 115.allg., 4f. Gardie, Marie Euphrosyne, Gräfin de la 67 | 67.allg., 3 Gaßmann (Herr) 129.allg. Gassner, Conrad 92.allg.; 94.allg. Gebhardt (auch Gebhard), Johann XVIIf., XXf., XXXI-XXXIV | 33.allg.; 35.allg.; 38.allg.; 39.allg., 17f., 27f., 45.allg.; 46.allg.; 55.allg., 55(1).7f., 9-11; 71.allg.; 83.allg.; 84.allg.; 89.3; 90.allg.; 92.allg.; 94.allg.; 99.allg.; 111.allg.; 112.allg.; 113.allg.; 124.9-11; 126.allg.; 127.allg.; 129.allg.; 132.allg.; 134.allg.; 137/2.allg.; 150.allg., 9-16; 151.allg.; 154.allg.; 155.allg. Geiger, Ludwig 44.23f. Georg III., Fürst von Anhalt 72.10f. | 72.9-1, 1, Anm. b Georg (Sohn Albrechts II.) 109.Anm. f Georg, Herzog von Braunschweig-LüneburgCalenberg 141.Anm. a | 141.Anm a 13f.

Georg Albrecht, Markgraf von Brandenburg Kulmbach (Posthumus) 100; 122; 123; 137/2.Anm. b | 99.53; 100.allg., 1-4, 69f.; 111.121; 122.allg., 1-24, 25-32; 123.19f. Georg Albrecht, Markgraf von BrandenburgKulmbach 33.21; 35,109f.; 38.1-64; 39.2; 45(1).5-8; 92.58-64; 93; 94; 99; 100.19f., 42-47, 49-56; 111 | 33.allg., 21, 24, 25; 35.allg., 110, 111; 38.allg., 1, 2-8; 45(1).14, 5-8, 7, 8, 45(2).1; 92.allg., 57; 93.allg., 1-16, 9f., 30, 37-40, 41-45; 94.allg., 2f., 1318; 96.allg.; 99.allg., 1-6, 7, 9-12, 33-36; 100.allg., 1-4, 69f.; 111.allg., 1, 17, 113116, 121; 122.allg.; 129.allg.; 137/2.Anm. b; 150.allg. Georg Friedrich, Markgraf von BrandenburgAnsbach 18.allg. Georg Friedrich, Markgraf zu BrandenburgKulmbach 38 | 38.allg., 1, 10 Georg Wilhelm, Herzog von BraunschweigLüneburg 152.1-8, 35-40 Georg Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg 155.41-43 | 137/2.Anm. d; 155.41-43 Georg Wilhelm, Markgraf von BrandenburgBayreuth 151; 154; 155 | 150.allg., 69-72; 151.allg., 3-8, 13-16, 57-60; 154.allg., 1-4, 21-28, 46-50, 54-56; 155.allg., 7f., 27, 33, 36, 41 Georges, Heinrich und Karl Ernst 26.6f.; 60.6; 71.13f., 18-24; 74.36-40, 43; 79(2).61; 84.18f. Gerhard I., Graf von Holstein 141.Anm. a | 141.Anm a 1f. Gerhard VI., Graf von Holstein und Herzog von Schleswig 141.Anm. a | 141.Anm a 5f. Gerhard, Christoph XV, XIXf. | 29.allg., 44.allg.; 57.allg.; 75.11f.; 76.allg.; 93.allg.; 102.allg.; 121.allg. Gerstenberg (ADB) 63.allg. Geuder, Johann 103.allg.; 121.allg. Geyer, Margarethe (s. Stein, Margarethe vom) Gideon (bibl.) 32.2 | 32.2, 2f. Gleditsch, Johann Ludwig 63.allg. Götze, Alfred 79(2).36 Gog (bibl.) 82(3).1 Goliath (bibl.) 85.14 Gosky, Martin 1.allg. Gottfried von Bouillon 41.7 Gottlieb (s. Amurath) Graaß, Heinrich XVII, XXVIII, XXXIV; 17.184f., 205-208, Anm. m | 17.allg., 17(2).86-88, 181-208, 184f., 193

Personenregister Graaß, Johann 17.allg. Graaß, Katharina (s. Wildstock, Katharina) Gregorius (Heiliger) 30.allg. Greiffenberg, Catharina Regina von (auch Uranie, Coris) XVI, XVIIIf., XXXIV; 36.83f., 91-94, 101; 78; 81.42-46; 120; 125; 135; 136; 137/1; 143; 153.9-14 | 23.20f.; 36.83, 91f.; 75.11f.; 77.49-51; 78.allg.; 81.42-50, 117-120; 107.allg., 5f.; 108.73-80; 120.allg., T3, 1, 11f., 51f., 71f., 73-75, 8587, 111-113, 171, 181-184, 205; 125.allg., T4, 1f., 37-40, 39, 41; 130.allg.; 135.allg., 2, 6f., 13; 136.1, 2; 137/1.4; 138.T4, 90-93; 139.allg.; 143.allg., 1, 3f., 13, 39f., 67, 69f., 82-88, 89-96; 147.allg., 73-76; 153.allg., 153(1).1-4, 3, 5, 13 Greiffenberg, Hans Rudolf von 120.171; 125.T4; 137/1.4; 153.allg. Grieb, Manfred H. 92.allg. Grimm, Heinrich 124.Anm. ** 1 Gschließer, Oswald von 17(2).106-112 Guelfis (alleg. Gestalt) 132.29-31, 100f.; 138.65f. ;160.31 | 138.66, 67f. Gufer, Marc Anton 134.allg. Gustav Adolph (König von Schweden) 12.1; 32.1; 68.6 | 12.1; 32.1, 2f.; 63.allg., 45-56, 81-112; 68.6 Gutmann, Anita XXI | 126.23f.; 129.allg. Guttenberg, Erich Freiherr von 150.57 Györy, v. (ADB) 116.allg. Hadrian (röm. Kaiser) 145.54-57 Händel, Gottfried 158.allg. Hänselmann, Matthias Clemens 30.allg.; 124.T10 Hagen, Joachim Heinrich (auch Filadon) 124 | 124.T10, 6f., 9-11 Haller von Hallerstein, Anna Felicitas XXXVII Haller von Hallerstein, Jacob Wilhelm (auch Silvius) XXXVIf. Haller von Hallerstein, Sophia Ursula XXXVI Hallwich, Hermann 20.allg. Halm (ADB) 104.allg. Hanckwitz, August 149.allg. Hanna (bibl.; Mutter von Tobias (Sohn); von Birken fälschlich Sara genannt) 38.18, 4951 | 38.17f. Hannibal 87(1).24f. Harms, Wolfgang XIX Harsdörffer (junger) XXVII | 88.allg.

749 Harsdörffer, Georg Philipp (auch Strefon; Der Spielende) 36.5,26-28, 50 | 2.allg.; 36.5, 6, 23-28, 105-107; 138.T4, 23-26 Hasse (ADB) 133.Anm. 7f. Haugwitz, Anna Margaretha (s. Wrangel, Anna Margareta) Hebe (myth.) 143.70 Hechelhammer, Bodo 82(3).7 Hector (myth.; auch Hektor) 147.62 | 147-62; 154.54-56 Hederich, Benjamin 77.52f.; 121(1).16; 155.4 Hedwig, Herzogin von Braunschweig-Harburg, geb. Gräfin von Ostfriesland 133.Anm. | 133.Anm. 6 Hedwig, Herzogin zu Holstein-Sonderburg 35.allg., 61f. Hedwig Eleonora (Königin von Schweden), geb. Herzogin von Schleswig-Holstein-Gottorf 63.67, 81-104; 65.4f.; 66; 67.5 | 63.allg., 67, 81-112; 65.allg., 4; 66.allg., 67.allg. Hedwig Sophie, Landgräfin von Hessen-Kassel, geb. Prinzessin von Brandenburg 137/2.Anm. d | 137/2.Anm. d Hedwiga Augusta, Erzherzogin XXXV Heidenreich, David Elias 124.allg., T10; 129.allg. Heinemann, Otto von 72.9-11; 105.allg.; 141.Anm. f 3f. Heinrich I. der Mittlere, Herzog von Braunschweig-Lüneburg 133.Anm. 3; 145.22-24 Heinrich II. (dt. Kaiser) 77.21f. Heinrich II. der Jüngere, Herzog von Braunschweig-Lüneburg 133.Anm. | 133.Anm. 3 Heinrich der Löwe 132.70f., 76-80; 147.42 Heinrich von Flandern 72.7, Anm. a | 72.7, Anm. a Heinrich, Graf von Württemberg 133.Anm. 3 Heinrich, Herzog zu Mecklenburg 93.Anm. Heinrich Julius, Herzog von Braunschweig-Lüneburg 141.Anm. a | 141.Anm a 11f., Anm. e 5, Anm. e 6 Heinze, Richard 119.17-20 Helios (myth.) 160.19 | 74.19f.; 113.100; 160.19 Hellwig, Johann (auch Montano) 36.7f., 29f. | 36.7, 29f. Hemor 85.14 Henkel, Arthur 40.49; 76.1-4, 18-21; 79(2).16f.; 86.61; 144.24 Henriette Christine, Herzogin von Braunschweig-Lüneburg 130.48

750 Henriette Louyse, Markgräfin von BrandenburgAnsbach, geb. Herzogin von WürttembergMömpelgard 126.49-52, Anm. | 126.Anm. 7f. Hera (s. Juno) Herakles (auch Herkules; Alcides) 86.61; 104.137; 119.27f.; 139.74; 145.41, 47; 147.32; 151.18 | 86.61; 88.allg.; 104.137; 119.21-40; 139.74; 145.41f., 46f.; 147.31f.; 151.17-24 Herberstein, Anna Sidonia von (s. Windischgrätz, Anna Sidonia von) Herberstein, Esther (s. Praunfalck, Esther) Herberstein, Maria Theresia von (s. Losenstein, Maria Theresia von) Herberstein, Marianna Dorothea, Gräfin von (s. Jörger, Marianna Dorothea, Gräfin von) Hercinie (myth.) 54; 107.37; 159.55f. | 54.1; 107.35-38 Herdegen, Johannes (auch Amarantes) XXVII | 36.6; 7, 29f.; 59(1).1, 59(2).1, 59(3).1; 124.T10; 138.23-26; 160.59f. Hergemöller, Bernd-Ulrich 141.Anm a 5f. Herkules (s. Herakles) Hermann (Cheruskerfürst; auch Arminius) 131.3f.; 152.10 | 131.1-4; 152.10 Hermann Friedrich von HohenzollernHechingen 137/2.Anm. f Hermes (myth.; auch Merkur) 55(2).8; 71.19; 113.19; 130.14-16, 44f. | 55(2).8; 74.11; 113.19; 130.14-17, 44f.; 131.1-4 Herodot 87(1).1; 120.36-38 Herse (myth.) 55(2).8 | 55(2).8 Hertzen, Johann Georg 41.allg. Herz, Andreas XLIII Herzog von Colonna 139.allg. Hesiod 124.4; 159.22 Hesper (myth.) 159.58; 160.25 | 138.1-3; 159.58; 160.25 Heyl, Gerhard 124.Anm. * 2 Hiob (bibl.) 30.allg. Hippothoon 30.allg. Hirsch, Theodor 93.30; 126.Anm. 1f., Anm. 3f.; 155.32, 37-40, 41-43 Hirt, Michael Conrad 92.allg. Hirtzel, Friedrich August XXXVIII Hiskias (bibl.) 44.55f. Höschel, Eva Maria 114.allg. Hoffmann, Hermann 129.allg. Hofmann, Hans Hubert 126.Anm. 7f.; 137/2.Anm. b

Hofmann (auch Hoffmann), Johann XVII, XIXf. | 75.11f.; 148.allg. Hohberg, Wolf Helmhard von (auch Der Sinnreiche) XIX, XXVII, XXXIV; 41 | 41.allg., 1, 2, 7, 8, 9, 13f.; 88.allg. Hohenlohe, Wolfgang Julius von 86.175 Hojda, Zdenĕk 17(2).120-156 Holland-Brederode (s. Windischgrätz, Emilia Margaretha, Gräfin von) Homer 11.allg., 3; 30.allg.; 55(2).13f.; 119.2140; 120.36-38 Horaz (Quintus Horatius Flaccus) XV; 75.5; 78.1; 118.45 | 120-123; 10.allg., 1; 17.allg.; 17(2).9-12; 23.20f.; 24.allg.; 77.5f.; 78.1; 118.41-48; 119.17-20; 129.allg. Hormayr, Joseph Freiherr von 17(2).98-104 Hortulan (s. Wölcker, Christoph Carl) Hucker, Bernd Ulrich 141.Anm a 1f. Hueber, Lotte 27/2.2; 86.101; 104.allg. Hüter, Johann 3.allg. Hunoldstein, Hans Wilhelm Vogt, Freiherr von 86.99-104 Hyacinthus (s. Jacinthus) Hyakinthos (myth.) 74.14 | 74.14 Hymenaios (myth.) 13.3; 155.4 | 13.3, 3; 31.40; 155.4, 4 Hyperion (myth.) 113.100; 160.19 | 113.100; 160.19 Ialemus (myth.) 130.47 | 130.46-48, 47 Idas (myth.) 145.13f. Idmon (myth.) 130.47 | 130.46-48, 47 Illg, Thomas XLIII Imhof, Wolf Martin 29.29f. Iobates (myth. König) 147.54 Iris (Schäfername einer Begleiterin C. R. v. Greiffenbergs) 143.90-101 | 143.13, 89-96 Irus (lit. Gestalt) 120.38 | 120.36-38 Isaak (bibl.) 160.53 | 121.allg.; 160.53 Isis (s. Popp, Susanna) Jacinthus (lit. Gestalt; auch: Hyacinthus) 147.29 | 130.47; 147.28f. Jacob (bibl.) 42.13-16, 20, 24 | 17(2).60 Jambe (myth.) 160.14 | 160.13f. Janicke, Karl 141.Anm a 1f., Anm. a 13f. Jansen, K. 141.Anm a 1f., Anm a 5f. Janus (myth.) 110.40 Jaumann, Herbert 44.23f. Jensen, Wilhelm 35.44; 141.36 Jephta (bibl.) 149.allg. Jeremias (bibl.) 129.allg.

Personenregister Jesus Sirach 30.allg. Jesaja (bibl.) 44.7f.; 147.allg. Joachim Ernst von Anhalt-Zerbst 141.Anm. f | 141.Anm. f 3f., Anm. f. 5f.; Anm f 5f. Joachim Ernst von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg 141.Anm. e, Anm. f | 141.Anm. e 7f. Joachim Ernst, Markgraf von BrandenburgAnsbach 93.Anm. | 93.37-40, 41-45 Joachim Friedrich, Kurfürst von Brandenburg 126.Anm.; 155.Anm. 6 | 126.Anm. 3f.; 155.allg., 37-40, Anm. 6 Joachim Georg, Kurfürst von Brandenburg 93.Anm.; | 93.41-45 Joachim, Kurfürst von Brandenburg 93.Anm. Jörger (Sohn von Johann Quintin, Graf von Jörger) 98.7, 22, 24-28, 82-84 Jörger, Christoph Ehrenreich, Graf von 98.7, 22-28 Jörger, Elisabeth Polyxena, Gräfin von, geb. von Althann 98.45-48 | 98.45, 48 Jörger, Johann Helfrich, Graf von 98.48 Jörger, Johann Peter, Graf von 98.7, 22-28 Jörger, Johann Quintin, Graf von (auch Der Ewerbende) XXXV; 98 | 98.allg., 13-16, 45, 48, 49-52 Jörger, Marianna Dorothea, Gräfin von, geb. von Herberstein 98.48 Jörger, Marianne Johanna, Gräfin von, geb. von Königsberg XXXV; 98 | 98.allg., T2, 7, 3339, 48, 49-52 Jörger von Tollet, Hans Septimius 103.21 | 29.allg.; 103.allg., 9, 21 Jörger von Tollet, Regina, verw. Praunfalck, geb. von Rattmannsdorf 103 | 29.allg.; 103.allg., 9, 21 Johann I., Herzog von Braunschweig-Lüneburg 141.Anm a 1f. Johann II. Kasimir (König von Polen) 63.41-44 Johann d. J., Herzog von Schleswig-HolsteinSonderburg 133.Anm.; 141.Anm a, Anm. e, Anm. f | 133.Anm. 7f., 9; 141.Anm a 9f., Anm. f 5f. Johann der Alchimist, Markgraf von Brandenburg-Kulmbach 93.Anm; 155.32, Anm. 4 | 155.allg., 32 Johann Adolf, Herzog von Holstein-SonderburgPlön XXVI; 141 | 141.allg., 36, 37-39, 4144; 157.27f. Johann Casimir, Herzog von Sachsen-Coburg 124.Anm. * | 124.Anm. * 2

751 Johann Friedrich, Markgraf von BrandenburgAnsbach 158 | 158.allg., 8, 21, 22, 31-34, 41f. Johann Georg I., Kurfürst von Sachsen 93.42, Anm.; 124.Anm. * | 93.41-45; 124.Anm. * 7f. Johann Georg II., Kurfürst von Sachsen 93.42; 93.Anm.; 126.5f. | 46.allg.; 71.33f.; 93.4145; 126.allg., 5f., 6f.; 127.allg. Johann Georg III., Kurfürst von Sachsen 71.4960 | 71.allg., 18-24, 49 Johann Georg, Herzog von MecklenburgSchwerin XXVI; 146; 157.19-22 | 146.allg., 17-20; 157.19-22 Johann Georg, Kurfürst von Brandenburg 93.42, Anm.; 126.Anm.; 137/2.Anm. c | 126.Anm. 1f.; 137/2.Anm. c Johann Karl (Sohn Ferdinands II.) 109.Anm. f Johann Leopold (Erzherzog von Österreich) 155.18-20 Johann Philipp, Herzog von Sachsen-Altenburg 124.Anm. * | 124.Anm. * 5f. Johann Wilhelm, Herzog von Sachsen-Eisenach 152.allg. Johanna Elisabeth, Markgräfin von Brandenburg-Ansbach 158.allg. Johannes (Verf. der Offenbarung) 82(3).1 Johannes, Herzog von Schleswig-Holstein 93.Anm. Johannes, Kurfürst von Brandenburg 93.Anm. Johannes Friedrich, Herzog von Württemberg 155.Anm. 6 | 155.Anm. 6 Jonathan (bibl.) 145.47 | 145.47 Jordan, Abias 3.allg. Jordanes 32.6 Joseph (bibl.; Gatte der Maria) 44.7f. Joseph (bibl.; Sohn Jakobs) 17(2).85; 42.43 | 17(2).85; 42.43 Joseph I. (dt. Kaiser) 104.allg.; 155.allg., 11-14 Josua (bibl.) 17.86 Jsis (s. Popp, Susanna) Judas (bibl.) 120.89 Judith (Mutter von Friedrich Barbarossa) 77.21f. Jürgensen, Renate 36.6, 7; 59(1).1, 59(2).1, 59(3).1; 103.allg.; 124.T10; 130.14-17; 138.T4; 160.59f. Juliana, Herzogin zu Württemberg und Teck, geb. Grüfin von Oldenburg und Dehnenhorst 44 | 44.allg., T3, 3; 76.allg.

752 Julius Ernst, Herzog von BraunschweigLüneburg 145.26-29 | 3.allg., 25-29, 49-57; 145.26-29 Julius Franz, Herzog von Sachsen-Lauenburg XXXV; 105 | 105.allg., 3f. Juno (myth.; auch Hera) 15.2; 55(2).15; 98.43; 104.91, 117, 134; 109.58; 126.14 | 14.5; 15.2; 55(2).15; 98.43; 104.134; 130.41; 151.17-24 Jupiter (myth.; auch Diespiter, Zeus) 22.63; 54.4; 55(2).15; 74.48; 79(2).14f.; 101.2124; 104.30, 135f., 140; 107.53; 109.57; 116.23; 118.25, 55, 63, 82, 97; 121.35; 130.1, 22, 29; 141.20; 147.58 | 15.2; 22.63; 54.allg.; 55(2).15; 74.11, 47f.; 77.75; 88.1; 98.43; 101.21-24; 104.30, 135f.; 107.53f.; 121(1).3, 5-40; 122.11-14; 130.1, 20-40; 145.13f.; 147.57f. Justin II. (oström. Kaiser) 79(2).13 Justinian (oström. Kaiser) 79(2).13 Käeß, Johann 27/1.allg. Kalchas (gr. Seher) 154.21-28 Kalloandro (lit. Gestalt) 81.123 Kämmel, Heinrich 124.Anm. ** 1 Karl IV. (dt. König) 91.43 Karl V. (dt. Kaiser) XIX; 109.Anm. d; 145.21f. | 145.21f. Karl VI. (dt. Kaiser) 140.28-36 Karl X. Gustav (König von Schweden) 32; 63; 65.1, 7; 66.1-11; 67.T3, 5 | 32.allg., 1, 1, 2f., 4; 63.allg., 9-16, 17-20, 25, 27-32, 33, 3640, 45-56, 67, 69f., 81-112; 65.1, 7; 66.1-3, 4; 67.allg.; 86.121-128; 115.allg., 2 Karl XI. (König von Schweden) XXXIII; 63.69f.; 65; 66.11; 68.9 | 63.allg., 69f.; 65.allg.; 66.allg.; 67.allg.; 68.allg.; 69.allg. Karl der Große (dt. Kaiser) 32.1; 145.19f. | 32.1, 2f.; 131.1-4, 6f.; 145.19f. Karl, Erzherzog von Grätz 109.Anm. d, Anm. f Karl, Herzog von Lothringen 150.allg. Karl, Herzog von Mecklenburg 137/2.Anm. e Karl, Markgraf von Baden-Durlach 157 | 157.allg., 27, 27f. Karl August, Markgraf von BrandenburgKulmbach 92.65-69 | 92.65f.; 111.121 Karl Gustav, Markgraf von Baden-Durlach 152.allg.; 157.27f. Karl Joseph von Österreich 17(2).49-61 Karlmann (König der Franken) 145.19f. | 145.19f. Kassandra (lit. Gestalt) 138.57-59 | 138.57-59

Kastor (myth.; auch Castor) 145.8-14 | 145.514, 13f. Kaunos (myth.) 74.9 Kellenbenz, Hermann 141.Anm a 13f. Keller, Hiltgart L. 98.13-16 Kempe, Martin 124.T10 Kempf, Friedhelm 75.11f. Kephisos (s. Cephis) Kephus (bibl.) 120.164 Khevenhüller, Amalia (s. Stubenberg, Amalia von) Khevenhüller, Franz Christoph von 17.90-97 | 17.allg., 17(2).90-97, 90f., 95-97, 96; 86.205-208 Khevenhüller, Maria Catharina (s. Strozzi, Maria Catharina) Khevenhüller, Regina Sibylla (s. Stubenberg, Regina Sibylla von) Kiessling, Adolf 119.17-20 Kindscher, Franz 141.Anm. e 6 Kineas 113.28 | 113.27f. Kirchmair von Reichwitz, Carl XXXV | 92.allg.; 93.allg.; 95.allg., 9; 99.allg. Klaj, Johann (auch Clajus) 36.6, 24, 50 | 36.6, 23-28 Klein, Thomas 155.41-43 Klemm, Christian 144.allg. Klopprogge, Axel 82(3).1; 83.32-36 Kluckhohn, August von 124.Anm. * 2; 141.Anm. e 3 Kneschke, Ernst Heinrich 98.allg., 13-16, 49-52 Köhler, Johann Friedrich 92.allg.; 93.allg. König, Gebhard 104.allg. Königsberg, Marianne Johanna von (s. Jörger, Marianne Johanna, Gräfin von) Königsmarck, Hans Christoph von 17(2).130144, 131f. Koloch, Sabine 117.allg. Kolowrat, Ulrich Franz Liebsteinsky, Graf von 17.157-160, Anm. l | 17.allg., 17(2).157160 Konrad von Zollern (Burggraf von Nürnberg) 155.15 Koppe, Wilhelm 141.Anm a 1f., Anm a 5f. Korte, Wilhelm 18.allg., 4-12, 25-35; 19.5-30 Kovacs, Larissa XLIII Kraus, Caspar 146.allg. Krause (ADB) 91.44-46; 141.Anm a 13f. Krienerin (Frau) 116.allg. Kröll, Joachim XXII | 90.allg.; 91.allg.; 92.allg.; 95.allg.; 96.allg.; 111.allg.; 124.allg.; 126.23f., 25f.; 129.allg.; 139.allg.

Personenregister Krösus (König von Lydien) 120.38 | 120.36-38 Krones (ADB) 98.allg. Kronos (myth.) 122.11-14 Krummacher, Hans-Henrik 40.51f.; 64.30 Krünitz, Johann Georg 86.55 Kühn, Christian Balthasar 117.allg. Kühner (s. Windischgrätz, Gottlieb von) Kugler (ADB) 73.allg. Kwan, Elisabeth E. 141.Anm a 11f. Lachesis (myth.) 141.18; 157.8f. | 141.18; 157.8f Lambeck, Petrus 104.allg.; 109.allg.; 118.56; 119.1f. Lamberg, Johann Maximilian, Graf von XXX; 118 | 116.allg.; 118.allg., T2, 1-8, 41-48, 57-60, 61-64, 73-80, 81-88, 94f., 97f., 101f., 109f. Landmann (ADB) 86.99-104, 107-120 Lau, Franz 72.9-11 Laufhütte, Almut XIX | 23.allg.; 24.allg.; 25.allg.; 27/1.allg.; 28.allg., Anm*; 34.allg.; 104.allg. Laufhütte, Hartmut XIX, XXI, XXIXf. | 17.allg., 17(2).49-61; 20.allg.; 22.allg.; 23.allg.; 24.allg.; 25.allg., 1f.; 27/1.allg.; 28.allg., Anm*, 34.allg.; 65.7; 79.allg.; 86.allg.; 104.allg.; 120.allg.; 125.39; 143.79f.; 144.allg. Lazarus (bibl.) 30.allg. Leonard, Johann Friedrich 121.allg. Leonidas (König von Sparta) 87(1).1 Leopold I. (dt. Kaiser; auch Dafnis) XXII, XXIX; 37.106; 82; 86.T5; 87(1).30f.; 88.1; 104.46-48, 73-91, 97-99, 157-160; 109.38, 95f.; 110; 113.8, 40, 77f.; 116.23-34, 50, 72; 118.9-16, 25-36, 48, 55, 63, 81f., 97100; 147.43f.; 155.11-14 | 27/2.2; 28.Anm.*; 41.11; 45.allg.; 63.allg., 41-44; 82.allg., 82(1).1, 2, 82(2).T1f., T1, 82(3).4; 83.allg., 39f., 86.14-16, 133f., 217-220; 88.1; 98.allg.; 104.allg., 46f., 50, 73; 109.allg., 36, 51f.; 110.allg., 5-8, 16, 24, 40, 58f.; 113.5-9, 21-23, 37-41; 116.allg., 71; 118.T2, 41-48; 119.5f., 17-20; 125.T4; 139.allg.; 141.2f.; 146.allg.; 147.allg., 4144; 150.allg.; 153.allg.; 155.11-14, 18-20 Leopold August, Herzog von Braunschweig-Lüneburg 97.21; 133.5-16, 65-72; 160.24, 29, 36, Anm.* | 48.allg., 2; 72.2; 97.21; 133.5f.; 147.81f.; 160.17-24, 25-32, 25f., 33-36

753 Leopold Wilhelm (Erzherzog von Österreich) 86.101 Leucothoe (myth.) 74.19f. Libitina (myth.) 157.10-18 | 157.10, 18 Lier (ADB) 44.23f. Ligne, Prinz de 139.allg. Lilien, Caspar von XXXI; 137/2.45-50 | 33.allg.; 70.allg.; 83.allg.; 89.allg., 3; 92.allg., 49-56; 96.allg.; 99.allg., 33-36; 109.allg.; 111.allg., 121; 112.55-58; 122.allg.; 124.6f.; 126.allg., 6f., 23f., 25f., 37-42; 127.allg.; 128.allg.; 129.allg.; 137/2.allg., 41, 45-50; 150.27-32; 155.allg. Limburger, Martin (auch Myrtillus) 59(1); 104 | 58.14f.; 59(1).1; 102.allg.; 103.allg.; 109.allg.; 121.allg. Lipsius, Justus 30.allg. Livius (Titus Livius) 113.111f. Lochner, Carl Friedrich (auch Periander) 3.2931; 103.allg. Löblin, Susanna Felicitas 52 | 52.allg., 4f. Lorbeer, Lukas 128.allg. Lorenz, Sönke 44.T3, 3, 17f., 19-22, 27f.; 76.allg. Losenstein, Franz Adam, Graf von 51.allg. Losenstein, Franziska, Gräfin von, geb. Mansfeld 50.allg. Losenstein, Georg Achatz, Graf von 24.allg.; 50.allg. Losenstein, Maria Catharina von (s. Auersberg, Maria Catharina von) Losenstein, Maria Theresia Gräfin von, geb. Gräfin von Herberstein 51 | 51.allg., 4-6 Lothar III. von Supplinburg (dt. Kaiser) 77.21f. Ludwig IV. (dt. Kaiser) 67.3; 77.21f. Ludwig XIV. (frz. König) 152.25-28 | 43.3; 83.39f.; 86.133f.; 139.allg.; 152.21f. Ludwig, Fürst von Anhalt-Köthen (auch Der Nährende) 124.48 Ludwig, Herzog von Württemberg 44.17f. Ludwig Friedrich, Herzog von WürttembergMömpelgard 126.Anm. 7f. Ludwig Rudolf, Herzog von BraunschweigLüneburg XXVI; 133 | 40.51f.; 133.allg., 1f., 33; 156.33 Luitgard, Herzogin von Braunschweig-Lüneburg, geb. Gräfin von Holstein 141.Anm. a | 141.Anm a 1f. Lukan (Marcus Annaeus Lucanus) 79(2).4-11 | 79(2).2, 4, 4f., 5f., 9f. Luna (myth.) 77.1-24,49-62; 138.10 | 107.31f.; 108.25f., 27f.

754 Luther, Martin 39.allg.; 82(2).T1f., 82(3).1; 83.32-36 Lyaios (s. Dionysos) Lykurgos (König von Tegea) 145.15f. | 145.15f. Lynkeus (myth.) 145.13f. Mackensen, Lutz 3.allg.; 14.1 Maecenas (Gaius Cilnius Maecenas) 81.7, 120; 116.72; 118.43, 49; 119.T4 | 117.allg.; 118.41-48 Magdalena Sibylla, Herzogin von SachsenAltenburg, geb. Prinzessin von Sachsen 124.Anm. * | 124.Anm. * 7f. Magdalena Sibylla, Herzogin von SachsenGotha-Altenburg, geb. Herzogin von Sachsen-Weißenfels 124 | 124.allg., 41-44 Magdalena Sibylla, Kurfürstin von Sachsen, geb. Markgräfin von Brandenburg 71; 126.6f., 14 | 71.allg., 18-24, 28, 33f., 41, 49; 126.6f.; 127.allg. Magnus, Herzog zu Mecklenburg 93.Anm. Magnus Torquatus II., Herzog von Braunschweig-Lüneburg 141.Anm. a | 141.Anm a 5f. Majer, Johann Gabriel (auch Palaemon) XV; 59(2) | 58.14f.; 59(2).1 Malchus (bibl.) 120.163 | 120.89 Mander, Karel van 144.allg. Manfred, Herzog zu Württemberg und Teck 44; 76 | 44.allg., T3; 64.allg.; 76.allg. Manfred (Sohn), Herzog zu Württemberg-Teck 76 | 76.allg., 19 Mansfeld, Christian Friedrich von 13.8 | 13.allg., 8 Mansfeld, Franziska von (s. Losenstein, Franziska Gräfin von) Maran, François XXXII | 129.allg. Marcellus (Marcus Claudius Marcellus) 147.64f. | 147.64f. Marche, Georges de la 79.allg. Marcianus 17.allg. Marcus (Sohn Ciceros) 87(1).24f. Marcus Antonius (röm. Feldherr) 145.71 | 145.71 Margarita Teresa (dt. Kaiserin; auch Dafne) XXII; 104.32, 50f., 81, 91-99, 103-108, 159f.; 109.37f., 107f.; 110.Prosateil, 6-8, 27f. | 104.50, 91f.; 109.allg., 23-28, 36, 37; 110.allg., 5-8, 7 Maria (bibl.) 44.41

Maria, Herzogin von Braunschweig-Lüneburg, geb. Gräfin von Württemberg 133.Anm. | 133.Anm. 3 Maria Amalia, Herzogin von Mecklenburg, geb. kurfürstliche Prinzessin von Brandenburg 137/2.Anm. e; 155.33, Anm. 5 | 137/2.Anm. e; 155.allg., 33 Maria Anna (dt. Kaiserin) 17(2).62-81, 90-97 Maria Anna, geb. Erzherzogin von Österreich (Königin von Spanien) 17(2).62-81 Maria Eleonora (dt. Kaiserin) 118.89-91 | 118.89-93 Maria Eleonora (Königin von Schweden) 63.allg., 81-112 Maria Elisabeth, Herzogin von Sachsen-Coburg, verw. Herzogin von Sachsen-Eisenach, geb. Herzogin von Braunschweig-Lüneburg 7 | 7.allg. Maria Elisabeth, Markgräfin von BrandenburgKulmbach, geb. Herzogin von Holstein XXXII; 33; 35; 38.1-64; 39.2; 45(1).7; 92; 93.1-16, Anm.; 94.16; 96; 99.9-12 | 33.allg., 21, 24, 25; 35.allg., 26, 44, 61f., 106, 110, 111; 38.1, 2-8, 17f.; 45(1).7; 92.allg., 3-6, 9f., 65f.; 93.allg., 1-16, 30; 94.2f., 13-18; 96.allg.; 99.allg., 1-6, 9-12; 111.allg.; 129.allg. Maria Hedwig Augusta, Herzogin von SachsenLauenburg, verw. Erzherzogin von Österreich, geb. Pfalzgräfin bei Rhein XXXV; 105 | 105.allg., 3f. Maria Leopoldina (dt. Kaiserin) 17.49-61, Anm. d | 17.allg., 17(2), 49-61, 60, 63f., Anm. b; 109.50f. Marius (Gaius Marius) 145.50 | 145.50 Mars (myth.) 86.94; 88.1; 109.57; 113.5; 131.3; 152.16 | 86.94; 131.1-4; 141.3-5; 150.49f.; 152.16 Mars (s. Christian Ernst, Markgraf von Brandenburg-Bayreuth) Martinitz, Jaroslav Bořita 17.120-156, Anm. k | 17.allg., 17(2).120-156, 121-128, 130-144, 130, 131f., 133f., 151-156, 157-160 Maximilian I. (dt. Kaiser) XIX | 18.32 Maximilian II. (dt. Kaiser) 109.Anm. d, Anm. f Maximus 30.allg. Medusa (myth.) 104.133 | 19.2-4 Megära 119.26 | 119.26 Melanchthon, Philipp 44.23 | 44.23f. Menenius Agrippa 113.111f. Menander 30.allg. Menke, Astrid XLIII

Personenregister Merkur (s. Hermes) Mertens, Dieter 44.T3, 3, 17f., 19-22, 27f.; 76.allg. Metellus (Quintus Caecilius Metellus Numidicus) 145.50 | 145.50 Midas (myth.) 25.14 | 25.14; 37.21 Milon von Kroton 113.75f. | 113.75f. Miltenberger, Johann Philipp 103.allg. Minerva (s. Pallas Athene) Mnemosyne (myth.) 113.126 | 8.allg.; 113.126 Moderhack, Richard 132.allg., 6, 70f., 89 Möseneder, Karl XLIII Mohammed (Prophet) 83.21 | 83.21 Moira (s. Morta) Momus 5.2 | 5.2 Montano (s. Hellwig, Johann) Montecuccoli, Raimondo 82.allg.; 86.121128,139-153, 175; 113.21-23 Moritz, Herzog von Sachsen-Zeitz 124.Anm. * | 35.allg., 61f.; 124.49f., 51 Moritz Wilhelm von Sachsen-Zeitz 137/2.Anm. e Morta (myth. / alleg.; auch Moira) 121.16; 138.20; 157.19-22 | 138.20; 157.20 Mortzfeld, Peter, 42.allg.; 57.allg.; 75.allg.; 82.allg.; 102.allg.; 115.4f.; 121.allg.; 134.allg.; 139.allg.; 146.allg. Moses (bibl.) 120.182, 201 Mourey, Marie Thérèse XXI | 43.3, 5; 129.allg. Mrohs, Beate XLIII Mucius Scaevola 113.26 Müller (Student) 86.allg. Müller, Kurt 100.allg. Mulciber (s. Vulkan) Mulsow, Martin 117.allg. Mummenhoff, Ernst 114.allg. Myrrha (myth.) 74.12 | 74.12 Myrtillo (s. Limburger, Martin) Nährender (s. Ludwig, Fürst von AnhaltKöthen) Narcissus (myth.) 1.130, 137; 74.13 | 1.128130; 74.13 Narses 79(2).13 | 79(2).13 Nathor (bibl.) 160.53 Natura (allegorische Figur) 79.allg. Nauclerus, Johannes 44.23 | 44.23f. Neleus (König von Pylos) 145.46f. Neoptolemos (Sohn des Achilles; auch Pyrrhos) 155.29f. | 155.29 Nepos, Cornelius 87(1).53-67 Nereus (myth.) 154.3, 32 | 154.3

755 Nerva (röm. Kaiser) 145.48 | 145.48 Nestor 40.4; 83.56; 101.26; 124.63; 132.42; 145.47 | 40.4; 83.56; 101.26; 132.42; 145.46f. Neumark, Georg (auch Thyrsis) 124 | 36.allg., 105-107, 109f.; 37.125f.; 41.1; 48.T2; 98.allg.; 124.allg., T8f., T10, 5; 132.50f., 55; 146.allg. Nikolaus, Graf von Holstein-Rendsburg 141. Anm. a | 141.Anm a 3f. Nitard (Kardinal) 139.allg. Nopitsch, Christian Conrad 121.allg. Nork, Friedrich 107.26 Numa Pompilius (röm. König) 113.37 | 113.37 Octavia (Schwester Octavians) 147.64f. | 147.64f. Octavian (röm. Kaiser; auch Augustus) 4.1-4; 12.2; 118.42; 145.59f. | 4.1, 4; 12.2; 40.7f.; 51.1f.; 74.2; 77.21f.; 110.40; 118.41-48; 129.allg.; 145.59f.; 147.64f. Odowaltzky, Ernst von (auch Ottowald) 17(2).131f. Odysseus (myth.; auch Ulysses) 139.85 | 52.1; 139.36-40; 150.49f. Oeler, Johann Bartholomäus 41.allg. Oeppe, Maria Catharina (s. Stein, Maria Catharina vom) Oestreich, Gerhard 141.Anm a 15f. Okeanos (myth.) 159.22 Oldenburg-Delmenhorst, Emilie-Antonia von (s. Schwarzburg-Rudolstadt, Emilie-Antonia von) Opinio (alleg.) 117.4-6 | 117.allg., 3f., 4 Opitz, Eckardt 133.Anm. 6 Opitz, Gottfried 91.43 Opitz, Martin XXV | 54.1 Orestes (myth.) 86.T7 Orestes (s. Windischgrätz, Gottlieb von) Orion (myth.) 6.1f.; 138.3-5; 151.8; 158.18 | 138.3-5; 151.7f.; 158.18 Orpheus (myth.) 1.120f.; 25.7; 81.29; 138.84; 159.66 | 1.120-123; 22.15f.; 24.91-93; 25.7f.; 81.29f.; 138.84; 159.65-69 Oswald, Freiherr von Ochsenstein, Philipp Jacob 138.T4 Otthart (lit. Gestalt) 41.T3, 7 Ottnad, Bernd 155.Anm. 6 Otto I. (dt. Kaiser) 77.21f. Otto I., das Kind, Herzog von BraunschweigLüneburg 141.Anm. a | 141.Anm a 1f.

756 Otto I., Herzog von Braunschweig-LüneburgHarburg 145.22f. | 145.22-24 Otto II, Herzog von Braunschweig-Harburg 133.Anm. | 133.Anm. 6 Otto II. (dt. Kaiser) 77.21f. Otto III. (dt. Kaiser) 77.21f. Otto IV. (dt. Kaiser) 77.21f. Otto, Herzog von Sachsen-Wittenberg 141.Anm a 3f. Otto, Peter 94.13-18 Ottobert (lit. Gestalt) 41.allg., 8, 11 Ottokar II. Přemysl (König von Böhmen) 116.12, 19 Ottowald, Ernst von (s. Odowaltzky, Ernst von) Ovid (Publius Ovidius Naso) 74.2-8, 23-25; 81.120; 118.44 | 19.2-4; 30.allg.; 37.21, 6972; 54.9f.; 55(2).5, 7, 8; 74.2, 7, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15f., 17f., 19f., 21f., 23, 47f.; 98.4; 104.138; 108.17-22, 73-80; 118.4148; 120.110; 139.45-48; 140.29f.; 144.allg.; 145.69f.; 147.21f., 65-68, 67f.; 159.41-47 Paas, John Roger 29.allg.; 38.allg.; 45.allg.; 55.allg.; 70.allg.; 71.allg.; 82.allg.; 83.allg.; 84.allg.; 88.allg.; 89.1; 90.allg.; 91.allg.; 102.allg.; 111.allg.; 113.allg.; 126.allg.; 127.allg.; 129.allg.; 134.allg.; 137/2.allg.; 139.allg.; 148.allg.; 155.allg. Palaemon (s. Majer, Johann Gabriel) Pales (myth.) 139.32 | 139.32 Pallas (s. Sibylla, Ursula, Herzogin von Holstein-Glücksberg, geb. Herzogin von Braunschweig-Lüneburg) Pallas Athene (myth.; auch Minerva) 36.35f.; 52.1-6; 55(2).16, 31; 61.43; 70.3; 74.T4, 26, 43; 88.1; 104.116, 132f.; 107.54; 126.24; 130.41f.; 147.45 | 55(2).16; 70.3; 74.T3f.; 104.132f., 133; 107.53f.; 117.allg.; 126.23f.; 128.allg.; 130.41; 138.46f. Pan (myth.) 1.51f., 99-105, 110, 113, 123; 23.7; 37.17; 55(2).7; 74.17f.; 77.52; 104.27, 87, 131; 160.9f., 14 | 1.100; 15.1; 25.14; 37.21; 55(2).7; 74.17f.; 77.52f.; 121(1).16; 160.13f. Paris (myth.) 55(2).14 | 55(2).13f.; 95.27, 2730; 154.10 Parthenope (myth.) 147.38 | 147.38 Pasch, E. (ADB) 124.Anm. * 5f. Paulus (bibl.) 121.allg.

Paumgartner von Holenstein und Lonnerstadt, Andreas Georg XXXV | 105.allg.; 158.allg. Paumgartner von Holenstein und Lonnerstadt, Georg Gabriel 105.allg. Peball, Kurt 17(2).90-97 Pegah, Rashid-Sascha XXI | 129.allg. Peil, Dietmar XIX Peleus (myth.) 154.1-4, 19f. | 154.1-4, 5-9, 18, 19f., 40 Peleus (s. Christian Ernst, Markgraf von Brandenburg-Bayreuth) Peller von Schoppershof, Johann Jacob XXXVII Pellicer, Johann Georg (auch Thyrsis) 124.T10 Periander (s. Lochner, Carl Friedrich) Pernauer von Perney, Ferdinand Adam 138.T4 Perseus (myth.) 19.2-4 | 19.2-4; 77.75 Persius, Ferdinand 116.allg.; 118.73-80 Peter I. der Große (Zar von Russland) 140.2836 Peter II. (Zar von Russland) 140.28-36 Petrus (bibl.) 121.allg. Phaeton (myth.) 101.17-20 | 101.17-20 Philemon (myth.) 74.11 Philipp I., Herzog von Orleans 73.allg. Philipp II. (König von Spanien) 109.Anm. d | 145.21f. Philipp IV. (König von Spanien) 17(2).96; 104.50, 50, 51; 118.94f. Philipp, Herzog von Schleswig-Holstein 93.Anm. Philipp, Herzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg 141.Anm. a | 141.Anm a 15f. Philipp, Herzog zu Holstein-Sonderburg 35.90104 | 35.allg., 90 Philippi, Hans 137/2.Anm. d Philomele (s. Filomele) Piccolomini, Octavio (Herzog von Amalfi) XXVIIIf.; 20 | 18.allg., 20.allg., 4f., 10f. Pindar 78.7 Plato 129(1).25f. Podaleirios (myth.) 101.24 | 101.24 Pöllein, Johann 129.allg.; 134.allg.; 138.allg. Pollux (myth.) 145.8-14 | 145.5-14, 13f. Polster, Heinz 83.allg.; 150.allg.; 151.57-60 Polyänus 30.allg. Polyphem (myth.) 74.10; 117.allg. Pomona (myth.) 55(2).4; 104.27, 141; 109.28; 143.70 | 55(2).4; 104.141f.; 109.28; 143.69f.

Personenregister Pomponius, Sextus 113.26 | 113.26 Popp, Susanna (auch Isis; Jsis) 125.41-48; 135.4, 10-14; 136.1-6; 137/1.1-4; 143.1932, 39f., 101-104 | 120.allg., 71f., 81-84; 125.allg., 41; 134.allg., 3, 4; 137/1.4; 138.T4; 143.13, 23f. Portia 30.allg. Posch, Waldemar 17(2).62-81 Posthius von Germersheim, Johannes 19.2-4 Praunfalck, Esther, geb. von Herberstein 29.29f. Praunfalck, Hans Adam (Freiherr zu Neuhaus) 29; 103.9 | 29.allg., 22f., 29f.; 103.9 Praunfalck, Regina (s. Jörger von Tollet, Regina) Press, Volker 44.T3, 3, 17f., 19-22, 27f.; 76.allg. Priami (Oberst) 86.139-153 Priamus (König von Troja) 138.57-59 Proitos (König von Argos oder Tiryns) 147.54 | 147.54 Proserpina (myth.) 41.9 Prudentius (Aurelius Prudentius Clemens) 128.allg. Psyche (myth.) 130.46 | 130.46-48, 46 Psyche (s. Elisabeth Eleonore, Herzogin von Mecklenburg-Schwerin) Puchheim, Johann Christoph, Graf von 17(2).62-81 Puchheim, Johann Rudolf, Graf von 17.74-77, Anm. e | 17.allg., 17(2).62-81, 74-77 Puchheim, Maria Elisabeth, Gräfin von, geb. Trautson 17(2).62-81 Puchheim, Maria Susanna, Gräfin von (s. Werdenberg, Maria Susanna von) Pylades (myth.) 86.T7 Pyrrhos (König der Molosser) 113.27f. Pyrrhos (s. Neoptolemos) Python (myth.) 130.20-40 Quintilianus (M. Fabius Quintilianus) XXV Quirinus (s. Romulus) Rachel (bibl.) 17(2).60; 129(1).25 | 17.allg., 17(2).60 Rägknitz, Anna Catharina, Freiherrin von, geb. Schratt 9; 30 | 9.allg.; 30.allg., 7, 13, 20 Rägknitz, Barbara, Freiherrin von 13 | 13.allg. Rägknitz, Gallus d. Ä., Freiherr von XXVIII; 8; 10.1-3 | 8.allg., 9.allg., 10.allg., 2; 11.allg.; 12.allg.; 13.allg.; 14.allg.; 15.allg.; 16.allg.; 30.allg., 20; 31.allg Rägknitz, Gallus d. J., Freiherr von 10 | 10.allg.

757 Rägknitz, Gustav, Freiherr von 12 | 12.allg., 1 Rägknitz, Septimus, Freiherr von 11 | 11.allg., T2 Rägknitz, Sidonia, Freiherrin von 14; 31 | 14.allg., 1, 1, 2-4; 31.allg., 1, 32, 49-60, 71f. Rägknitz, Sophia, Freiherrin von 15 | 15.allg. Raguel (bibl.) 38.allg. Raphael (Erzengel) 139.89f. | 139.89 Rattmannsdorf, Regina von (s. Jörger von Tollet, Regina) Rebekka (bibl.) 160.53 | 160.53 Rée, Paul Johannes 121.allg. Renschel, Georg Christoph 84.allg.; 89.allg., 3; 90.allg.; 92.allg.; 134.allg. Rephun, Johann 103.allg. Reske, Christoph 33.allg. Reuchlin, Johannes (auch Capnio) 44.23 | 44.23f. Rhea (myth.) 122.11-14 Riedner (Student) 86.allg. Riegel, Christoph XXVII Riesenfels, Franz von 153 | 153.allg., 153(1).14, 3, 5, 13 Rieter von Kornburg, Anna Catharina (auch Sirene) XXXVII Rieter von Kornburg, Maria Catharina (auch Silvia) 22.allg. Rist, Johann 3.29-31; 22.24; 40.50; 117.allg.; 138.T4 Rixa von Werle, Herzogin von BraunschweigLüneburg 133.Anm. | 133.Anm. 2 Röhrig, Anna E. 141.Anm a 11f. Röling, Johann 45(1).1 Rößler, Hellmuth 124.Anm. * 2; 141.Anm. e 3 Roloff, Hans-Gert 44.23f. Romulus (auch Quirinus) 17.allg., 17(2).121 Rosinda (lit. Gestalt) 1 | 1.allg., 8 Rospigliosi (Kardinal) 139.allg. Rothal, Johann Graf zu 86.139-153 Rubinger, Johann Adam 92.allg. Rudolf I. von Habsburg (dt. König) XIX; 109.84f., Anm. e, Anm. f; 155.15, Anm. 3 | 116.17, 19; 155.allg., 15, 16 Rudolf (Sohn Albrechts I.) 109.Anm. f Rudolf (Sohn Rudolfs I.) 109.Anm. f Rudolf, Fürst von Anhalt-Zerbst 141.Anm. e, Anm. f | 132.45-48; 141.Anm. e 6, Anm. e 7, Anm. f 5f. Rudolf August, Herzog von BraunschweigLüneburg XXXVI, XXXV; 6; 114; 130.1; 132.37f., 46-56, 65-80, 84-86, 92f.; 141.17-

758 19, Anm. a, Anm. e, Anm. f; 145; 157.T7, 27, 37f., 50-54 | 6.allg.; 40.51f.; 106.69-73; 114.allg., 4f.; 116.44f.; 130.1, 41; 132.allg., 5f., 34, 37, 42, 45-48, 50f.; 141.allg., 17, 18, 22, Anm. e 9, Anm. f 10; 145.allg., 22-24, 29f., 32-44; 156.9-12; 157.allg., 27; 160.allg., 38f., 49-52 Ruprecht von der Pfalz (dt. König) 67.1 Ryssel, Christian von 79.allg. Sabina, Herzogin von Württemberg, geb. Herzogin von Bayern 44.17f. Salomon (bibl.) 64.17-20; 133.61 | 64.13-16, 17-20; 133.61 Samson (bibl.) 75.1; 88.5 | 88.5f. Sandrart, Jacob von 82.allg.; 88.allg.; 89.3; 90.allg.; 92.allg.; 99.allg.; 111.allg.; 114.allg.; 129.allg.; 134.allg.; 148.allg. Sandrart, Joachim von XXXIV | 114.allg.; 115.allg.; 144.allg. Sara (bibl.; fälschlich für Hanna) 38.allg. Sarah (Frau von Tobias (Sohn); bibl.) 38.18 | 38.17f. Saring, Toni 141.Anm a 15f. Saturn (myth.) 122.12-16, 52-56 | 122.11-14, 11 Sauer (ADB) 145.22-24 Saul (bibl.) 145.47 Schilling (Herr) 103.allg. Schilling, Heinz XXIX Schlik zu Bassano, Heinrich, Graf 17.86-90, Anm. g | 17.allg., 17(2).85-90, 85, 86-88, 90-97 Schmackhafter (s. Wilhelm IV., Herzog von Sachsen-Weimar) Schmidt, H. W. 114.allg. Schmidt, Heinrich 133.Anm. 3; 145.22-24 Schmidt, Stephan 114.allg.; 115.allg. Schmidt, Wilhelm 103.allg. Schnabel, Werner Wilhelm 8.allg.; 12.allg., 1, 13.allg.; 15.allg.; 19.2-4; 30.allg.; 31.allg.; 42.allg.; 103.21 Schnath, Georg 141.Anm a 13f. Schönburg-Lichtenstein, Georg-Ernst von 93.T6f. Schönburg-Lichtenstein, Sophia Maria, Gräfin von (s. Sophia Maria, Markgräfin von Brandenburg-Kulmbach) Schöne, Albrecht 40.49; 76.1-4, 18-21; 79(2).16f.; 86.61; 144.24 Schönpflug, Daniel 137/2.Anm. e, Anm. f Schottelius, Justus Georg XXIII | 1.allg.; 124.55; 147.allg.

Schratt, Anna Catharina von (s. Rägknitz, Anna Catharina von) Schrödter, Johann 3.allg. Schürer, Ralf 114.allg. Schulze, Johannes 93.30; 126.Anm. 1f., Anm. 3f.; 137/2.Anm. c; 155.32, 37-40 Schurz, Cornelius Nicolaus 92.allg. Schuster, Ralf XXX Schwanhardt, Georg d. Ä. 114.allg. Schwanhardt, Georg d. J. 114.allg. Schwanhardt, Heinrich 114.allg. Schwarz, Hans Wilhelm 133.Anm. 7f. Schwarzburg, Gerhard von 91.44-46 Schwarzburg, Günther II. von 91.44-46 Schwarzburg-Blankenburg, Günther von (dt. Gegenkönig) 91.43f. | 91.43, 44 Schwarzburg-Blankenburg, Heinrich von 91.4446 Schwarzburg-Frankenhausen, Clara von, geb. Herzogin von Braunschweig-Lüneburg 91.Anm. | 91.allg., Anm. Schwarzburg-Frankenhausen, Wilhelm von 91.Anm. | 91.allg., Anm. Schwarzburg-Rudolstadt, Albrecht Anton, Graf von XXXV; 91 | 91.allg., 8, 13-16, 17-24 Schwarzburg-Rudolstadt, Emilia Juliana, geb. Gräfin von Barby und Mühlingen XXXV; 91 | 91.allg., 15; 141.37-39 Schwarzburg-Rudolstadt, Emilie-Antonia, Gräfin von, geb. von Oldenburg-Delmenhorst 91.15, 29 | 91.8, 15, Anm. Schwarzburg-Rudolstadt, Ludwig Günther, Graf von 91.13-18 | 91.8, 13-16, 15, 16, Anm. Schwarzburg-Rudolstadt, Sophie Ursula von (s. Barby, Sophie Ursula, Gräfin von) Schwarzenberg, Maria Ernestina, Gräfin von (s. Eggenberg, Maria Ernestina, Früstin von) Schwineköper, Berent 137/2.Anm. b; 141.Anm. f 3f. Scipio (Publius Cornelius Scipio Africanus) 87(1).24; 145.49 | 87(1).24f.; 145.49 Scudéri; Georges de 80.allg. Sechst, Johann 121.allg. Selb, Johann Gabriel 116.allg. Selene (lit. Gestalt) 138.61-64 | 138.61-64 Selene (myth.) 75.4f.; 106.69f.; 107.46; 140.69; 146.35f.; 147.69-76 | 75.4f.; 146.36; 147.73-76; 148.T2 Seneca (Lucius Annaeus Seneca) 30.allg.; 144.24 Serin, Nikolaus Graf von (s. Zrinyi, Nicolaus III. von)

Personenregister Sibylla, Herzogin von Braunschweig-Lüneburg 3; 6 | 3.allg., 25-29, 32-62, 49-57, 65; 54.allg., 6 Sibylla Ursula, Herzogin von BraunschweigLüneburg (früh verstorbene Tochter Herzog Anton Ulrichs) XXVI; 140; 142 | 133.Anm. 10; 138.allg.; 140.allg., 19, 21-27, 28-36, 29f., 49-54, 60-63, 66; 142.allg., 9, 9-13, 17, 18, 33f., 35-40, 41-48, 54 Sibylla Ursula, Herzogin von HolsteinGlücksburg, geb. Herzogin von Braunschweig-Lüneburg (auch Diana; Cynthia; Pallas) XVII, XXVIf., XXXIII; 7, 43; 54.6; 77; 130.42; 138; 140.4f., 8, 21f., 26f., 66; 141.14, 23; 142.9-12, 41-48, 54-56, Anm. a; 147.79f.; 148 | 7.allg.; 40.51f.; 43.allg., T2, 5, 11; 77.allg., 1, 9f., 24, 25-28, 37-40, 4548, 49-51, 52f.; 130.42; 138.allg., 9f., 1315, 23-26, 29, 33-36, 46f., 49-52, 57-59, 63f., 90-93; 139.allg.; 140.allg., 1-9, 8f., 21-27, 66; 141.14, 21f.; 142.9-13, 41-48, 54; 147.69f.; 148.allg., T2; 156.5-8 Sibylle Elisabeth, Gräfin von Delmenhorst, geb. Herzogin von Braunschweig-Lüneburg 91.Anm. | 91.allg., Anm. Siebigk (ADB) 133.Anm. 9 Siebmacher, Johann 98.T2, 49-52 Sigismund Franz, Erzherzog von Österreich 105.allg. Sigmund (König von Polen) 102.57f. Silber, Karl-Bernhard XXI | 45(3).19; 79.allg.; 90.allg. Silvanus (lit. Gestalt) 138 | 138.allg., T4; 140.2 Silvia (s. Rieter von Kornburg, Maria Catharina von) Silvia (s. Stubenberg, Louise) Silvius (s. Haller von Hallerstein, Jacob Wilhelm ) Silvius (s. Welz, Sigmund Moritz von) Simeon 128.allg. Similis (Servius Sulpicius Similis) 145.54-57 | 145.54-57 Simon, Matthias 94.allg.; 149.allg. Sinnreicher (s. Hohberg, Wolf Helmhard von) Sinzendorf, Conrad I. von 116.19 | 116.19 Sinzendorf, Dorothea Elisabeth, Gräfin von, geb. Herzogin von Schleswig-HolsteinSonderburg 116.38-40 | 116.allg., 37-40, 42f., 47, 49-60 Sinzendorf, Georg Ludwig, Graf von XXX; 116 | 116.allg., 1, 21f., 23-27, 29, 37-40, 4048, 42f., 47, 49-60

759 Sinzendorf, Otto I. von 116.19 Sinzendorf, Pilgram von 116.21f. Sinzendorf, Susanna von, geb. von Trautmannsdorf 116.21f. Sirach, Jesus (s. Jesus Sirach) Sirene (s. Rieter von Kornburg, Anna Catharina) Slavata, Emilia Margaretha Gräfin von (s. Windischgrätz, Emilia Margaretha, Gräfin von) Slavata, Heinrich Albrecht von 50.allg. Slawata, Wilhelm 17(2).121-128 Sofrona (alleg.) 24.51. | 24.51 Sokrates 30.allg. Sol (s. Apollo) Solms, Anna, Gräfin von 93.Anm. Solms, Friedrich Magnus, Graf von 93.Anm. Solms, Otto, Graf von 93.Anm. Solms, Sophia Maria, Gräfin von (s. Sophia Maria, Markgräfin von BrandenburgKulmbach) Solms-Laubach, Johann Georg I., Graf von 93.40, 42, Anm. | 93.37-40, 41-45 Solms-Laubach, Johann Georg II., Graf von 93.42, Anm. | 93.41-45 Solms-Laubach, Sophie, Gräfin von (s. Sophie, Markgräfin von Brandenburg-Ansbach) Solon 30.allg. Sommer, Matthias von 44.11 Sommeregger, Karl 141.allg. Sophia (myth.) 55(2).16; 70.4; 113.127 | 70.4; 113.127 Sophia, Kurfürstin von Brandenburg, geb. Herzogin von Liegnitz, Brieg und Wohlau 126.49-52, Anm. | 126.Anm. 1f. Sophia, Markgräfin von Brandenburg-Bayreuth 93.43, Anm. | 93.41-45 Sophia Amalia (Königin von Dänemark), geb. Herzogin von Braunschweig-LüneburgCalenberg 141.Anm. a | 141.Anm a 13f. Sophia Hedwig, Herzogin von Sachsen-Zeitz, geb. Herzogin zu Holstein-Sonderburg 35.allg., 61f. Sophia Hedwig, Herzogin zu HolsteinSonderburg, geb. Herzogin zu SachsenLauenburg 35 | 35.allg., 61f., 65f., 78 Sophia Luise, Markgräfin von BrandenburgBayreuth, geb. Herzogin von Württemberg (auch Thetis) XXXII; 134; 137/2.32-37; 151.36f.; 154; 155.34-40, 47, Anm. 6 | 129.allg.; 134.allg.; 137/2.33; 150.69-72; 151.allg., 36; 154.allg., 31-34, 46-50; 155.allg., 3f., 34, 35, 37-40, Anm. 6

760 Sophia Maria, Markgräfin von BrandenburgKulmbach, geb. von Solms, verw. Gräfin von Schönburg-Lichtenstein XXXV; 93; 94; 99.7-9, 13-64; 100; 122; 123 | 92.allg.; 93.allg., T6f., 9f., 30, 37-40, 41-45; 94.allg., 4, 6, 13-18; 99.allg., 53; 100.allg., 77; 111.allg.; 122.allg., 25-32; 123.allg., 19f. Sophie, Herzogin von Braunschweig-Lüneburg 73.allg. Sophie, Markgräfin von Brandenburg-Ansbach, geb. Gräfin von Solms-Laubach 93.43, Anm.; 126.49-52, Anm. | 93.37-40, 41-45; 126.Anm. 5f. Sophie Elisabeth, Herzogin von BraunschweigLüneburg (auch Diana) 1; 5; 130.41 | 1.allg., 5; 4.allg.; 5.allg.; 130.41 Sophrosyne (alleg.) 113.128 | 113.128 Sorel 81.125 Sowitsch, Christoph 120.73-80, 88-92, 163190, 197f., 201f. | 120.allg., 71f., 89, 91f., 205 Spehr, Ludwig Ferdinand XXVI | 2.allg.; 4.allg; 6.allg.; 133.Anm. 2, Anm. 3; 139.allg.; 141.Anm a 9f., Anm. 11f.; 145.allg., 22-24; 160.allg. Spielender (s. Harsdörffer, Georg Philipp) Springer, M. 131.1-4 Staden, Johann 77.allg. Stälin, P. 154.31-34; 155.Anm. 6 Statius (P. Papinius Statius) XXV Stauffer, Hermann XIX, XXI, XXXII | 1.allg.; 3.allg.; 4.allg.; 8.allg.; 9.allg.; 10.allg.; 11.allg.; 12.allg.; 13.allg.; 14.allg.; 15.allg.; 17.allg.; 24.allg.; 29.allg.; 30.allg; 31.allg.; 33.allg.; 35.allg.; 38.allg., 2-8; 39.allg.; 40.allg.; 41.allg.; 42.allg.; 43.5; 44.allg.; 45.allg.; 45(3).19; 48.allg.; 55.allg.; 57.allg.; 64.allg.; 70.allg.; 71.allg.; 72.allg.; 75.allg.; 76.allg.; 77.allg.; 79.allg.; 80.allg.; 82.allg.; 83.allg.; 84.allg.; 85.14; 88.allg.; 89.allg.; 90.allg.; 91.allg.; 92.allg.; 93.allg.; 94.allg.; 95.allg.; 96.allg.; 99.allg.; 101.4956; 102.allg.; 103.allg.; 105.allg.; 106.45f.; 109.allg.; 111.allg.; 112.allg., 32; 113.allg.; 117.allg.; 121.allg.; 124.9-11; 126.allg.; 128.allg.; 129.allg.; 130.allg.; 132.allg.; 134.allg.; 137/2.allg.; 138.allg.; 139.allg.; 141.allg.; 142.allg.; 144.allg.; 146.allg.; 147.allg.; 148.allg.; 149.allg.; 150.allg., 916; 151.allg.; 154.allg.; 155.allg.; 157.allg.; 159.allg.; 160.allg.

Steiger, Johann Anselm XLIII Stein, Carl vom XVI, XXXII, XXXV; 112 | 112.allg., 1-10, 5-7, 11-14, 21-30, 61f., 6570, 71-80, 81-84, 85-90, 91-100; 113.allg.; 128.allg.; 129.allg. Stein, Margarethe vom, geb. Geyer, verw. von Borck 112 | 112.allg., 21-30, 55-58, 61f., 65-70, 71-80, 75-78, 85-90, 91-100 Stein, Maria Catharina vom, geb. Oeppe 112.110 | 112.1-10, 5-7, 10, 11-14 Stern, Heinrich 43.3, 5; 48.allg. Stern, Johann 43.3, 5; 48.allg. Stockfleth, Heinrich Arnold 103.allg. Strauch, Cornelius 17.98-104, Anm. h | 17.allg., 17(2).98-104, Anm. b Strauch, Georg 121.allg. Strefon (s. Harsdörffer, Georg Philipp) Streichsbier, Johanna XLIII Strozzi, Maria Catharina, Gräfin von, geb. Khevenhüller 86.14-16, 205-208, 217-220 Strozzi, Peter Graf von 86; 87, 88 | 86.allg., T7, 1-10, 14-16, 25-28, 31, 39, 46, 99-104, 105f., 107-120, 121-128, 122f., 127f., 129132, 133f., 139-153, 159-190, 159-164, 165f., 175, 205-208, 217-220; 87.allg., 87(1).30f., 53-67; 88.allg., 1, 5f. Stubenberg, Amalia von, geb. Khevenhüller 42; 57.11f. | 42.allg., 19-24, 44-60, 61-66; 43.allg.; 57.allg., 10-13; 61.5f.; 102.allg.; 121.allg. Stubenberg, Ernesta Charlotte von 149 | 149.allg., 30, 33f. Stubenberg, Georg Augustin von (auch Filidor) 57; 58; 59; 60; 61; 62; 121.16 | 42.allg.; 57.allg., 1, 10-13, 37-39, 77f.; 58.5, 9; 60.allg., T1; 61.allg., 5f.; 62.allg.; 102.allg.; 121.allg., 121(1).9-16, 33; 149.allg. Stubenberg, Georg Sigmund von 102.allg., 56 Stubenberg, Georg Wilhelm von 121 | 121.allg., 121(1).9-16, 19-24, 35-40, 121(2).2; 149.allg. Stubenberg, Johann Wilhelm von (auch Der Unglückselige) XVIIf., XXXIV; 36; 81 | 36.allg., 51-60, 83, 91f., 105-107; 37.21; 41.allg., 7, 9, 11; 50.allg.; 53.1, 79.allg.; 80.allg., T3-T5, 16, 17f.; 81.allg., 9f., 11, 16-20, 21f., 34-40, 42-50, 57-60, 61-64, 7174, 75f., 77, 81-90, 98, 101-106, 107-110, 117-120, 121-130, 121, 122, 123, 125, 126, 129; 86.121-128

Personenregister Stubenberg, Louise, geb. Wild- und Rheingräfin (auch Silvia) 57; 58; 59; 60; 61; 62 | 57.allg., 22, 24, 37-39, 77f.; 58.5, 12; 61.T1, 62.allg; 102.allg.; 149.allg. Stubenberg, Regina Sibylla von, geb. Khevenhüller 102 | 102.allg., 54, 55, 57f. Stubenberg, Rudolf Wilhelm von (auch Der Begütigende) XVIII, XXXIV; 80.allg., 26, 35, 107-110 Suada (alleg.) 24.52; 88.2; 113.24, 127; 118.87f. | 113.24 Suhr, Wilhelm 141.Anm a 11f. Sulla (Lucius Cornelius Sulla Felix) 145.51 | 145.51 Syrinx (myth.) 74.18 | 74.17f. Tacitus (Publius Cornelius Tacitus) 30.allg. Taff (Graf) 150.allg. Tanzmeister (s. Marche, Georges de la) Tasso, Torquato 41.7 | 41.allg., 7 Tellus (myth.) 55(2).6; 101.31f.; 104.31 | 55(2).6; 101.31 Tenhaef, Peter 63.45-56 Tessin, Georg 63.25, 27-32 Teut (myth.) 124.55f. | 115.allg.; 124.55, 56 Thalia (myth.) 159.65-69 | 159.65-69 Thanatos (myth). 109.61 Themis (myth.) 113.25 | 113.25 Theokrit XXXVIII Theon (Luthienus Theon) 119.17-20 | 119.1720 Theseus (myth.) 119.71f. | 119.71f. Thetis (myth.) 154.2-4, 12, 20, 31 | 154.1-4, 3, 5-9, 10, 19f., 31-34 Thetis (s. Sophia Luise, Markgräfin von Brandenburg-Bayreuth) Thieme, Ulrich 51.1f.; 82.allg.; 92.allg.; 103.allg.; 114.allg.; 121.allg.; 134.allg. Thomas (Apostel) 76.allg. Thomson, H. J. 128.allg. Thucydides 45(1).1 Thummet, Matthias XLIII Thun, Guidobald von XXXV; 113 | 113.allg., 37-41, 54-57, 60f., 65-80, 79, 81-96, 89, 97112, 111f., 113-128, 131, 135, 137f. Thyrsis (s. Neumark, Georg) Thyrsis (s. Pellicer, Johann Georg; Neumark, Georg) Tiberius (röm. Kaiser) 77.11f.; 145.59f. Timoleon (korinthischer Feldherr) 145.52 | 145.51f. Titan (myth). 143.85

761 Titus (röm. Kaiser) 145.72 | 145.72 Tobias (Sohn; bibl.) 38.10, 49-51 | 38.allg., 17f.; 139.89 Tobias (Vater; bibl.) 38.10, 49-51 | 38.allg., 17f. Torstensson, Lennart 68.5f. | 68.allg., 1-9; 69.allg. Trajan (röm. Kaiser) 145.48 | 145.48, 54-57 Trautmannsdorf, Maximilian, Reichsgraf von 17.82, Anm. f; 116.21f. | 17.allg., 17(2).8185, 82, 85, 85; 86.101; 116.21f. Trautmannsdorf, Susanna von (s. Sinzendorf, Susanna von) Trautson (s. Puchheim, Maria Elisabeth von) Tripp, Edward 50.1; 119.71f.; 122.11-14; 145.13f., 41f.; 147.65-68; 149.28; 151.1724; 154.5-9, 10, 19f., 21-28; 157.1-7; 159.22 Tutsch-Bauer, Edith 113.137f. Typhon (myth.) 130.20-40, 54 | 130.20-40 Uhland, Robert 154.31-34 Ulpianus (Sophist) 113.26 | 113.26 Ulpianus, Domitius 113.26 | 30.allg.; 113.26 Ulrich, Herzog von Württemberg 44.17f. Ulysses (s. August Friedrich, Herzog von Braunschweig-Lüneburg) Ulysses (s. Odysseus) Ulysses, Teutscher (s. Christian Ernst, Markgraf von Brandenburg-Bayreuth) Unglückseliger (s. Stubenberg, Johann Wilhelm von) Uranie (myth.) 36.25 Uranie (s. Greiffenberg, Catharina Regina von) Urfé, Honoré d' 120.59f. Valentin, Jean-Marie 130.allg.; 131.6f., 12 Vatias 79(2).26-29 Veh, Otto 158.allg. Venus (myth.; auch Aphrodite; Cytherea) 15.2; 25.13; 26.11; 51.2; 55(2).7, 13; 71.18; 126.27; 147.65-68 | 14.5; 15.2; 51.1f.; 55(2).7; 74.12; 126.27f.; 141.3-5; 147.6568, 67f., 69-72; 159.21-24, 22, 25-28 Vergil (Publius Vergilius Naso) XXXVIII; 37.70; 118.44 | 19.2-4; 30.allg.; 52.1; 55(2).7; 118.41-48; 147.64f. Verulamus (s. Bacon, Francis) Vesta (myth.) 52.1; 61.34 Vocelka, Karl 63.allg. Vössing, Katrin LI Volkmann, Adam XXI, XXXII, XXXIV | 38.allg.; 39.allg.; 43.allg.; 46.allg.;

762 70.allg.; 79.allg.; 92.allg.; 95.allg.; 129.allg. Vulkan (myth.; auch Mulciber) 160.27f. | 160.27 Waitz, Georg 35.44; 141.36 Wallenstein, Albrecht von 17(2).86-88 Waltenberger, Michael XIX Walter, Axel E. XXIX Walter, Johann 92.allg.; 96.allg. Wander, Karl Friedrich Wilhelm 42.1f.; 79(1).2f.; 79(2).17f.; 83.45f. Wegele, Franz Xaver 91.44-46 Weiß, Paul 138.allg.; 139.allg.; 141.allg.; 142.allg.; 146.allg.; 147.allg. Welling, Daniel 107.allg. Welz, Eva Christina, Freiherrin von (s. Eckh und Hungersbach, Eva Christina von) Welz, Sigmund Moritz, Freiherr von (auch Silvius) 31 | 31.allg., 1, 32, 71f. Wendehorst, Alfred 91.44-46 Werdenberg, Ferdinand Graf Verda von 17.allg., 17(2).62-81 Werdenberg, Maria Susanna, Gräfin von, geb. von Puchheim 17.62-73, 81, Anm. e; 21 | 17.allg., 17(2).62-81, 63f., 65f.; 21.allg., 18, 45; 22.allg. Werder, Diederich von dem 36.105-107; 41.7 Weyern, Adam 18.25-35 Widukind (Herzog der Sachsen; auch Wittekind) 132.34 | 77.21f.; 124.38f.; 131.6f, 12; 132.34 Wiedemann, Conrad 36.6 Wieland, Konrad 19.25-28 Wild- und Rheingräfin, Louise (s. Stubenberg, Louise) Wildstock, Heinrich 17.187-208, Anm. m | 17.allg., 17(2).181-208, 184f. 187, 188, 193 Wildstock, Johann Anm. m | 17.allg. Wildstock, Katharina, geb. Graaß 17.202 | 17.allg. Wilhelm d. J., Herzog von BraunschweigLüneburg 91.Anm.; 133.Anm. | 3.allg.; 91.allg., Anm.; 133.Anm. 4f. Wilhelm IV., Herzog von Sachsen-Weimar (auch Der Schmackhafte) 124.49f., Anm. * | 124.47, 49f., 51 Wilhelm IV., Landgraf von Hessen-Kassel 137/2.Anm. d | 137/2.Anm. d Wilhelm, Herzog von Braunschweig-Lüneburg (gest. 1369) 141.Anm. a | 141.Anm a 3f.

Wilhelm, Herzog von Braunschweig-Lüneburg (gest. 1592) 141.Anm. a | 141.Anm a 7f. Will, Georg Andreas 36.6, 7; 59(1).1, 59(2).1, 59(3).1; 121.allg. Windischgrätz, Anna Sidonia, Freiherrin von, geb. von Herberstein 28 | 28.allg. Windischgrätz, Emilia Margaretha, Gräfin von, geb. Gräfin von Holland-Brederode, verw. Gräfin von Slavata (auch Doralise) 53.2, 5 | 50.allg.; 53.2; 86.1-10 Windischgrätz, Gottlieb, Graf von (auch Der Kühne; Artabano; Orestes) XIX, XXIV, XXVII, XXX, XXXIIIf.; 25; 26; 27/1; 27/2; 28.9-14, Anm.; 36.59f.; 37; 53; 86; 119 | 23.allg.; 24.allg., 81-83, 91-93; 25.allg., 1f., 7, 8-12; 26.allg., 8, 11, 14; 27.allg., 7-24, 26, 27/2.allg., 2, 7f., 13f.; 28.allg., Anm.*; 34.allg., 41, 61, 91, 101-106, 121-130; 36.allg., 51-60; 37.allg., 49-56, 105-114, 118, 129f., 137f.; 50.allg., 5f.; 51.allg.; 52.allg.; 53.allg., 1, 2; 63.allg; 79.allg.; 86.allg., T7, 1-10, 25-28, 31, 99-104, 105f., 107-120, 121-128, 122f., 125, 127f., 129132, 139-153, 154-156, 159-164, 165f., 168, 169-190, 193-196, 197, 217-220; 87.allg., 87(2); 88.allg., 1; 98.allg.; 104.allg.; 107.9; 109.allg.; 116.allg.; 118.allg., T2, 1-8, 39f., 56, 57-60, 61-64, 73-80; 119.allg., 5f., 7f., 17-20, 45-48, 49-56, 61-64, 65-67, 73-80 Winkelbauer, Thomas 75.allg. Wittekind (s. Widukind) Wölcker (Vater Christoph Carl Wölckers) 91.allg. Wölcker, Christoph Carl (auch Hortulan) XXXV; 91.9-12 | 91.allg., 9 Wohlgeratener (s. August, Herzog von SachsenWeißenfels) Wrangel, Anna Margareta, geb. von Haugwitz 69 | 69.allg., 1-6, 11 Wrangel, Carl Gustav 69.11 | 69.allg., 1-6, 11; 86.125 Wrangel, Carl Philipp 69.11 | 69.11 Wrede, Alphons von 18.allg. Wurzbach, Constantin von 98.7; 103.21; 118.allg. Xenophon 30.allg. Zacharias (bibl.) 137/2.allg. Zagarella, Herzog von 139.allg. Zedler, Johann Heinrich 11.3, 4; 23.allg.; 26.6f.; 50.allg.; 55(2).1; 63.7; 67.allg., 12;

Personenregister 72.7; 75.allg., 1f., 7; 84.31-35, 58; 86.allg, 99-104, 101, 105f., 107-120, 121-128, 133f., 139-153, 159-164, 169-190, 175, 205-208; 91.44-46; 98.allg., T2, 7, 13-16, 49-52; 113.49f., 55, 88; 116.allg., 1, 1f., 12, 19, 3137; 117.allg.; 118.allg., 73-80, 89-93; 121(1).16; 124.21-23, 38f.; 131.1-4; 132.5f.; 138.49; 141.37-39 Zephyr (myth.) 1.107-109; 55(2).5; 84.19; 104.8; 105.1; 138.75; 139.33-35; 143.87f.; 158.22 | 55(2).5, 12f.; 84.18f.; 101.7f.; 138.75; 139.33f.; 158.22

763 Zeus (s. Jupiter) Ziegler, Georg Friedrich 134.allg. Zimmermann, J. W. 17(2).157-160 Zimmermann, Paul 6.allg.; 133.allg., 1f., Anm. 4f.; 141.Anm a 1f., Anm a 3f., Anm a 5f.; Anm. a 7f.; 145.allg. Zoilus 5.2 | 5.2 Zrinyi, Nicolaus I. Graf von 75.1f. Zrinyi, Nicolaus III. von (auch Serini, Zrinski) 75 | 75.allg., 1f., 7, 10, 11f.; 82.allg.; 86.175 Zwiedineck von Südenhorst, Hans 17(2).120156

NEUDRUCKE DEUTSCHER LITERATURWERKE Neue Folge Herausgegeben von Robert Seidel und Johann Anselm Steiger Band 94

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Werke und Korrespondenz Herausgegeben von Klaus Garber, Ferdinand van Ingen, Hartmut Laufhütte und Johann Anselm Steiger Mitbegründet von Dietrich Jöns Band 3/II

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Poetische Lorbeer-Wälder Herausgegeben von Ralf Schuster in Zusammenarbeit mit Hartmut Laufhütte Teil II: Apparate und Kommentare

De Gruyter

Die Abbildung auf dem Einband zeigt die Familie Herzog Augusts d. J. von Braunschweig-Lüneburg. Die Abbildung findet sich auf S. 83r in dem Werk: ARBUSTUM VEL ARBORETUM AUGUSTAEUM, AEternitati ac domui Augustae Selenianae sacrum, Satum autem & educatum à MARTINO GOSKY, L. Silesio, Med. D. & Archiatro, C. Pal. Caes. Typis Johan et Henr. Stern. Anno 1650. Bei einigen Familienmitgliedern wird durch bloße Umrißzeichnung kenntlich gemacht, daß sie 1650 bereits verstorben waren. In der Bildmitte sind das die beiden verstorbenen Ehefrauen des Herzogs, Clara Maria und Dorothea. Bei den beiden kleinsten Kinder, die durch die Darstellung als früh verstorben kenntlich sind, dürfte es sich um Heinrich August und Christoph Franz handeln; die zwei bei der Geburt gestorbenen Kinder aus der ersten Ehe sind nicht abgebildet. Ganz links ist Herzog August zu sehen, daneben von links nach rechts die drei Söhne Rudolf August, Anton Ulrich und Ferdinand Albrecht. Auf der rechten Bildseite stehen von der Mitte nach rechts angeordnet die dritte Ehefrau des Herzogs, Sophie Elisabeth, und die Töchter Sibylla Ursula, Clara Augusta sowie Maria Elisabeth.

ISBN 978-3-11-046679-9 e-ISBN (PDF) 978-3-11-046700-0 ISSN 0077-7688 Library of Congress Control Number: 2018938683 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2018 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Druck und Bindung: Hubert & Co. GmbH & Co. KG, Göttingen www.degruyter.com

Societati Florigerae ad Pegnesum

INHALT Apparate und Kommentare ............................................................................................................ 301 1.

Zweyer Nymfen Leid- und Freüdgesang über Der Dur¡leü¡tig‰en Für‰in und Frauen SophienElisabeth, Herzogin zu Braun#weig und Lüneburg gebornen Herzogin Zu Me¿elburg etc. Abwesen und wiederkun]. ........................................................................................................ 303

2.

Von dem Dur¡leu¡tig‰en Teuts¡en Foebus. ...................................................................... 304

3.

Der Dur¡leu¡tig‰en Für‰in und Frauen Frauen Sibylla Vermählten und gebornen Herzogin

4.

Uber Seiner Ho¡für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Her”og Augu‰u# Her”ogen# zu Braun#wik und

zu Braun#weig und Lüneburg würdig‰er Namen#tag. ............................................................ 305 Lüneburg würdig‰en Namen. ............................................................................................. 308 5.

Auf die ho¡Für‰li¡e Frau Gemälin. ................................................................................... 309

6.

Uber die drey ho¡Für‰li¡en Prinzen. ................................................................................... 309

7.

Uber die drey Prinze‹innen. ................................................................................................. 310

8.

Ho¡Freyherrli¡e Rägkni”is¡e Familie: Mit Lieb gese”et, mit Leid gene”et, mit Lob erge”et. Herr Gall Freyherr von Rägkni” der Eltere. .......................................................................... 310

9.

Frau Anna Catharina von Rägkni”, geborne S¡rattin Freyin. ............................................... 312

10.

Herr Gall Freyherr von Rägkni” der Jüngere. ....................................................................... 312

11.

Herr Septimu# Freyherr von Rägkni”. ................................................................................. 313

12.

Herr Gu‰av FreyHerr von Rägkni”. ..................................................................................... 314

13.

Barbara Freulein von Rägkni”, verlobte Grän von Man#feld. .............................................. 314

14.

Sidonia Freulein von Rägkni”. ............................................................................................ 315

15.

Sophia Freulin von Rägkni”. .............................................................................................. 316

16.

Zwey Jungver‰orbene Herrlein von Rägkni”. ........................................................................ 316

17.

Der in hohen Häusern würgende Tod. Elegie. ........................................................................ 317

18.

Monsieur le Colonell Blire Abs¡ied an die Ve‰ung Wilzburg, al# Commendanten# daselb‰. ..... 326

19.

Der Ve‰ung Antwort. ........................................................................................................ 327

20.

Uber Seiner Für‰li¡en Gnaden Herrn Octavij Piccolomini Herzog# von Amal Blasen‰ein. Sonnet. ............................................................................................................................. 329

21.

Uber Frauen Frauen Susannen, Gräfin zu Werdenberg, gebornen Gräfin von Bu¡eim, Ho¡seelige# Ableiben. Pindaris¡e# Lied. .............................................................................. 329

22.

Uber einen, von einer hohen Dame, der Compagnie verehrten Torten. ....................................... 330

23.

Uber die Gedi¡te de# Theuren E”enden. ............................................................................... 331

VIII

24.

Trauer-Lied über den Tod, einer Hohen Person. ...................................................................... 332

25.

An meinen gnädigen Mecäna#. Antwort auf da# Seine. ......................................................... 334

26.

An Eben denselben. Bey Ubersendung einer Teuts¡en Di¡terey-Lehre. Sonnet. ....................... 335

27/1. An Eben denselben. Tro‰Lied. .............................................................................................. 337 27/2. Uber de‹elben PferdSturz. Sonnet. ...................................................................................... 338 28.

Uber Frauen Frauen Annen Sidonien Freyherrin von Windis¡grä” etc. gebornen Freyin von Herber‰ein Ho¡seelige# Ableiben etc. Sonnet. ......................................................................... 339

29.

Uber Herrn Herrn Han# Adam Praunfalk# Freyherrn zu Neuhau# etc. Ho¡seelige# Ableiben. Sterben i‰ be‹er, dan Leben. ............................................................................................... 339

30.

Uber Frauen Frauen Annen Catharinen Freyherrin von Rägkni” etc. gebornen S¡rattin, Ho¡seelige# Ableiben. ......................................................................................................... 342

31.

Ho¡zeitli¡e# Hirten-Lied, zu Herrn Herrn Sigmund Mori”en#, Herrn von Welß, Freyherrn zu Eber‰ein etc. und Freulein Sidonien Freyin von Rägkni”, Beylager. ....................................... 348

32.

Zu König Carl Gu‰av# in Sueden Bildni#. .......................................................................... 349

33.

Dru¿erey-Wilkomm Frauen Frauen Marien Elisabeth, Marggräfin zu Brandenburg, Gebornen Herzogin zu Hol‰ein. ........................................................................................................... 350

34.

Auf den allerbetrübte‰en Tode#fall der Römis¡ Königli¡en Maje‰ät FERDINANDI IV. ....... 352

35.

An Jhre Für‰li¡e Dur¡leu¡t Frauen Frauen Maria Elisabeth Marggräfin zu Brandenburg etc. Tro‰ Lied über dero ho¡geliebten Frauen Mutter Frauen Frauen Sophien Hedwig, Herzogin zu Hol‰ein, gebornen Herzogin zu Sa¡sen Lauenburg etc. Ho¡seelige# Ableiben. .......................... 354

36.

An den Theuren Unglü¿seeligen. Auf mein Erwa¡sen, in der Hö¡‰löbli¡en Fru¡tbringenden Gesells¡a]. ........................................................................................................................ 356

37.

An den Theuren Kühnen. ..................................................................................................... 358

38.

Auf de# Dur¡leu¡tigen Prinzen# Herrlein Herrlein Georg Fridri¡# Marggrafen# zu Brandenburg Ho¡seelige# Ableiben. .................................................................................................. 361

39.

An den Dur¡leu¡tigen Prinzen Herrlein Herrlein Erdman Philippen Marggrafen zu Brandenburg etc. Zus¡ri] der Kinderlehr-Gesänge. ............................................................................. 366

40.

An Seine Ho¡Für‰li¡e Dur¡leu¡t Herrn Herrn Augu‰u# Herzogen zu Braun#weig und Lüneburg etc. Zus¡ri] der Gei‰li¡en Herz- und Augen Lu‰. ................................................... 368

41.

Uber den Otbert de# Sinnrei¡en. Sonnet. ............................................................................. 370

42.

Heilige Grab-Reise, Frauen Frauen Amalien Herrin von Stubenberg, gebornen Khevenhüllerin. . 373

43.

Da# Für‰li¡e Kleeblat. ....................................................................................................... 374

44.

Zus¡ri] der ProphetenS¡ul: An ein Paar Ho¡Für‰li¡er Personen. ....................................... 376

45.

WilkommFreude und Glü¿wuns¡, bey wiederkehr und Regirung# Antritt Seiner Ho¡für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Chri‰ian Ern‰en#, Marggrafen# zu Brandenburg etc. ........................ 379

IX

46.

Auf seiner Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t und dero Ho¡Für‰li¡en Gespon# Namen. Markgraf

47.

Erdmann#-Sohn ---- Erdmut. ............................................................................................. 386

48.

Der Siegprangende Föbu#. Sonnet. ..................................................................................... 386

49.

Der abreisende Föbu#, daß er wiederkehre. Rediturus ...... Abibat. Sonnet. ............................ 388

50.

Uber da# Bildni# Jhrer Für‰li¡en Gnaden Frauen Frauen Marien Catharinen Für‰in zu

Chri‰ian Ern‰ regire Chri‰li¡ und Ern‰li¡. ......................................................................... 384

Auer#berg etc. gebornen Grän von Losen‰ein. ....................................................................... 388 51.

Uber da# Bildni# Frauen Frauen Mariae There›ae, Grän von Losen‰ein, gebornen Grän von Herber‰ein. ........................................................................................................................ 390

52.

Uber da# Bildni# Fräulein Fräulein Susanna Felicita#, Fräulein Löblin. .................................. 391

53.

An Meinen gnädigen Mäcäna#. ........................................................................................... 392

54.

Der Hercinis¡e Parnaß. An meinen gnädig‰en Föbu#. Sonnet. .............................................. 392

55.

Wilkom-Freude. Bey Frauen Frauen Erdmuth-Sophien, Marggrän zu Brandenburg, gebornen ChurPrinzes›n zu Sa¡sen etc. Ho¡für‰li¡er Heimführung. .................................................... 393

56.

An Meinen Dur¡leu¡tig‰en Föbu#. Uber eine Daherziehende Unglü¿#-Wolke PRAETERITURA venit. Sonnet. ..................................................................................... 396

57.

Zu Herrn Herrn Georg Augu‰in# Herrn# von Stubenberg etc. und Freulein Freulein Louyse wildund RheinGrän etc. Beylager. ........................................................................................... 397

58.

Pegni”-Wilkom. ................................................................................................................ 399

59.

Hirten-Glü¿wüns¡e. .......................................................................................................... 400

60.

Seine Liebe#-Pa‰orelle. ...................................................................................................... 401

61.

Eine andere, mit ihrem Namen. ............................................................................................ 402

62.

Der GemahlRing. .............................................................................................................. 402

63.

Klage über den Tode#fall der Königli¡en Maje‰ät in Sueden CAROLI GUSTAVI. .............. 403

64.

Dedication Der Chri‰-Apo‰olis¡en HohS¡ul an den Dur¡leu¡tigen Siegprangenden. ........... 410

65.

An Jhre Maje‰ät den Jungen König in Sueden. ................................................................... 412

66.

An Jhr Maje‰ät Die verwittibte Königin. ............................................................................. 413

67.

An Jhre ho¡Für‰li¡e Gnaden die Frau Grän de la Garde König Carl Gu‰av# S¡we‰er. ..... 414

68.

An Jhr Ho¡gräi¡e Gnaden die Frau Grän Brahin ........................................................... 414

69.

An Jhr ho¡Gräi¡e Gnaden die Frau Grän Wranglin. ...................................................... 415

70.

Auf Jhrer Ho¡für‰li¡en Dur¡leu¡t Frauen Frauen Sophien Erdmuht-Sophien. Marggrän zu Brandenburg gebornen Chur Prinze‹in zu Sa¡sen Bildni#. ................................................... 415

71.

Wilkomm-Zuru[ Al# Jhre Churfür‰li¡e Dur¡leu¡t Frau Frau Magdalena Sibylla Churfür‰in und Herzogin zu Sa¡sen, geborne Marggrän zu Brandenburg, in Bayreuth ankame. .............. 416

X

72.

Zu Seiner Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Anthon-Ulri¡#, Herzogen zu Braun#weig

73.

Uber Jhrer Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t der ChurPfälzis¡en Prinze‹in ELJSABETH Sonnet

und Lüneburg Für‰li¡en Jungen Herrlein# Herrn Augu‰-Heinri¡# Geburt# Fe‰ Sonnet. ......... 418 über den Tod eine# Edlen Jungen Mohren. ............................................................................ 420 74.

Ehren Zuru[ An Eben-dieselbe Dur¡leü¡tig‰e Teuts¡e Minerva. .......................................... 421

75.

Uber Herrn Graf Nicolai von Serin Bildni#. ........................................................................ 423

76.

Dedication Der Chri‰-Apo‰olis¡en HohS¡ul, An Seiner Ho¡seeligen Für‰li¡en Dur¡leü¡t Herrn Herrn Manfredi Herzog# zu Wirtenberg Junge Prinzen. ............................................... 425

77.

Ehren-Zuru[ An Jhre ho¡Für‰li¡e Dur¡leu¡t Frauen Frauen SJBJLLA URSULA. Herzogin zu Hol‰ein geborne Herzogin zu Braun#weig und Lüneburg. ...................................... 426

78.

Auf Jhro Gnaden Fräulein Fräulein Reginen Catharinen Freyin von Greifenberg etc. Wa‹erTrinken Sonnet. ................................................................................................................. 431

79.

Zu einem Ho¡Für‰li¡en Beylager. ...................................................................................... 431

80.

Dedication der Clelia An Jhre Maje‰ät die verwittibte Römis¡e Kayserin ELEONORA. ....... 436

81.

Auf den früzeitigen Hintritt, de# teuren Unglü¿seeligen, meine# gnädigen Patron#. .................... 436

82.

Über der Römis¡ Käyserli¡en Maje‰ät LEOPOLDI Ritterbildni#. ...................................... 439

83.

Auf Ihrer Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Chri‰ian-Ern‰en# Marggrafen# zu Brandenburg etc. Bayreüth etc. Fränkis¡e Kreiß Obri‰en-Stelle. ........................................... 441

84.

Auf dero ho¡Für‰li¡en Frauen Gemalin Frauen Frauen Erdmuth Sophien Geburt#Tag. ......... 443

85.

Uber de# Dur¡leu¡tigen Teüts¡en Föbu# Saurbrunn-Cur. Sonnet. ....................................... 445

86.

Uber den Tode#-Fall de# theuren Helden# Herrn Herrn Grafen# Peter Strozzi Römis¡ Keyserli¡er Maje‰ät Feldmars¡alk-Leutenant# etc. im Namen seine# Ore‰e#. ................................... 446

87.

De‹en Grabs¡ri]. .............................................................................................................. 453

88.

De‹en Grabs¡ri]. .............................................................................................................. 455

89.

Auf Seiner ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Chri‰ian-Ern‰en# Marggrafen# zu Brandenburg Bildni#. ......................................................................................................... 457

90.

Uber Jhrer Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Frauen Frauen Erdmuth-Sophien, Marggrän zu Brandenburg, gebornen ChurPrinze‹in zu Sa¡sen Bildni#. ................................................... 459

91.

Ehren-Zuru[ zu einem Ho¡Gräi¡en S¡warzburg-Barbys¡en Beylager. ............................. 461

92.

Auf Jhrer Für‰li¡en Dur¡leu¡t Frauen Frauen Marien Elisabeth Marggrän zu Brandenburg,

93.

Auf Seiner Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Georg Albre¡t# Marggrafen# zu Brandenburg

gebornen Herzogin zu Hol‰ein, ab‰erben. ............................................................................... 464 und Frauen Frauen Sophien Marien verwittibten Frauen von S¡önburg gebornen Grän von Solm# Beylager. ............................................................................................................... 475 94.

"J¡ Ehre diesen Tag, der unsren Für‰en liebt". ...................................................................... 478

XI

95.

Auf Seiner Für‰li¡en Gnaden Herrn Herrn Johann Chri‰ian# Für‰en# zu Eggenberg etc. und

96.

Der Frommen Für‰in Frauen Frauen Marien Elisabethen Marggrän zu Brandenburg gebornen

Fräulein Fräulein Erne‰inen Grän von S¡warzenberg etc. Beylager. .................................... 479 Herzogin zu Hol‰ein, Klaglied. ............................................................................................. 480 97.

An meinen Föbu# Al# Seine Dur¡leu¡t mi¡ im Neuen Jahr mit Gold‰ralen anleü¡tete. ........ 484

98.

Auf Jhr Ho¡gräfli¡er Gnaden Frauen Frauen Mariannen Johannen Graf Jörgerin gebohrner Freyherrin von König#berg Ableiben. .................................................................................... 485

99.

Auf Jhr Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Georg Albre¡t# Marggrafen zu Brandenburg Ab‰erben. ............................................................................................................................... 488

100.

An Jhre Für‰li¡e Dur¡leu¡t Frauen Frauen Sophien Marggrän zu Brandenburg, geborne Grän zu Solm# etc. Al# dieselbe eine# Po‰humi glü¿li¡ genesen. ......................................... 491

101.

Auf meine# gnädig‰en Föbu# Ubel-aufwesen. ......................................................................... 493

102.

Auf Jhr Gnaden Frauen Frauen Reginen Sibyllen von Stubenberg, gebornen Khevenhüllerin, Ab‰erben. .......................................................................................................................... 495

103.

Auf Jhrer Gräi¡en Gnaden Frauen Frauen Reginen Grän Jörgerin gebornen Freyin von

104.

Geburt-Glü¿wuns¡ Dem Ho¡dur¡leu¡tigem kayser- und königli¡en ErzPrinzen Ferdinand

Rattman#dorf Ab‰erben. ..................................................................................................... 497 Wenzeln. Erzherzogen in Oe‰errei¡. Ecloga Floridan, Myrtillu#. .......................................... 500 105.

Uber einen BlumenKrug zum Beylager Jhrer Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Julij Francisci Herzogen# zu Sa¡sen-Lauenburg und Frauen Frauen Mariae Hedwig Augu‰ae verwittibten Erzherzogin zu Oe‰errei¡, gebornen Pfalzgrän bey Rhein etc. .................................. 504

106.

Fröli¡e Le”e, diese# Leid-Jahr#, für meinen Dur¡leu¡tigen Föbu#. ........................................ 505

107.

DankThon an Seine Ho¡Für‰li¡e Dur¡leu¡t. ................................................................... 507

108.

Auf dero mir gnadig‰-übersendte# würdig‰e# Bild Gemälde. .................................................. 509

109.

Klag-Thon Auf de# Theur‰en ErzPrinzen# Ferdinand Wenzel# unverho[te# früzeitige# Ab‰erben. ................................................................................................................................... 510

110.

Emblematis¡er Ehren SternHimmel der Römis¡ Keyserli¡en Maye‰ät LEOPOLDI. ............. 514

111.

Erklärung de# KupferTitel# zum Lei¡ Gedä¡tni# Seiner Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Georg Albre¡t#, Marggrafen zu Brandenburg. ..................................................................... 517

112.

Auf Jhrer Ho¡wohlgeborenen Gun‰en und Gnaden Herrn Herrn Carl# Freyherrn von Stein etc. Ho¡für‰li¡en Brandenburgis¡en Canzler# und HofRi¡ter# zu Bayreuth und Frauen Margarethen Borkin geborener Geyerin Freyherrin Beylager. ............................................................. 522

113.

Auf Seiner Ho¡Für‰li¡en Eminenz Herrn Herrn Guidobaldi Cardinal# von Thun, ErzBis¡of# zu Salzburg etc. Kayserli¡en Rei¡#tag-Prae›denten# Ab‰erben. ............................................ 524

XII

114.

Drey‰ändige# Emblema auf ein Gla# Seiner Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Rudolf

115.

Drey‰ändige# Emblema auf ein Gla# für Seine Ho¡Gräfli¡e Excellenz Herrn Herrn Grafen

augu‰en Herzogen zu Braun#weig und Lüneburg Regirung#-Glü¿wuns¡. ............................... 531 Magnu# de la Gardie Königli¡ Suedis¡en Rei¡# Canzler#. .................................................. 533 116.

Ehren Gedi¡t An Seine Ho¡Gräfi¡e Excellenz Herrn Herrn Georg Ludwig Grafen von Sinzendorf, Freyherrn auf Ehrenbrunn Römis¡ Kayserli¡er Maje‰ät HofCammer Prae›denten etc. .......................................................................................................................... 537

117.

Kupfer Titel, Zu Jhrer Gnaden Fräulein Margarethen Marien von Buwinghausen und Walmerode verteuts¡tem Lie¡t der Weißheit. .............................................................................. 541

118.

Dank-Lied An Seine Ho¡Gräfli¡e Excellenz Herrn Herrn Johann Maximilian Grafen von Lamberg Römis¡ Keyserli¡er Maye‰ät Obri‰en Cammerer. .................................................. 545

119.

An Seine ho¡Gräfli¡e Excellenz den ho¡gebohrnen Kühnen, Meinen gnädigen Mecäna#. Dank-Gedanken. ................................................................................................................ 548

120.

Antwort Thon, auf der Ho¡gebohrnen Nymfe Urania Klag-Lied. ........................................... 550

121.

Auf de# Ho¡wolgebornen Jungen Herrn Herrn Georg Wilhelm# Herrn von Stubenberg Ab-

122.

Auf de# dur¡leü¡tigen Für‰li¡en Jungen Herrlein# Herrn Georg Albre¡t# Marggrafen# zu

leiben. ................................................................................................................................ 554 Brandenburg Geburt# Tag. An die Für‰li¡e Frau Mutter. .................................................... 556 123.

"Jesu# lebt der Wundermann". ............................................................................................. 558

124.

Zum ho¡Für‰li¡en Beylager Herrn Herrn Fridri¡# Herzogen zu Sa¡sen-Gotha mit Freulein Freulein Magdalena Sibylla Prinze‹in von Sa¡sen-Hall Für‰li¡er Dur¡leü¡ten de# wolgerahtenen und Bittersüßen Für‰li¡er Kinder Ecloga. Thyr›#. Filadon. ..................................... 558

125.

Von der Ho¡wolgebornen Uranie Gotte#mal-Reise. ............................................................. 565

126.

Auf Jhrer Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Frauen Frauen Erdmuth-Sophien, Marggrän zu Brandenburg etc. gebornen ChurPrinze‹in von Sa¡sen etc. Ab‰erben etc. ........................................ 566

127.

Jhrer Dur¡leu¡t le”te Worte. ............................................................................................. 570

128.

"E# geh zu ruh die einmal-müde Klag!" ................................................................................. 572

129.

Erklärung de# KupferTitel# zur Für‰li¡en Lei¡gedä¡tni#. ..................................................... 576

130.

Zu Meine# Dur¡leu¡tigen Föbu# S¡auspiele, die Jrmenseul. ................................................ 581

131.

Erklärung de# KupferTitel# Sonnet. ..................................................................................... 584

132.

An Seine Ho¡Für‰li¡e Dur¡leu¡t. Na¡ eroberung der Stadt Braun#weig. ......................... 585

133.

An Eben dieselbe Auf dero Ho¡Für‰li¡en Jungen Prinzen# Herrn Ludwig-Rudolf# Geburt#Tag. .................................................................................................................................. 590

134.

Unter da# Bildni# Jhrer ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Frauen Frauen Sophien Louysen Markgrän zu Brandenburg geborner Herzogin zu Würtenberg. ........................................................... 592

XIII

135.

An die ho¡Fürtre[li¡e Uranie. Sonnet. ................................................................................ 595

136.

"Die weiße Königin au# Morgenland, s¡i¿t Gold". ............................................................... 596

137/1. "Gibt J›# Herz, für Gold; für Balsam, ihre Treue:" ............................................................... 596 137/2. Auf die ho¡Geburt der ho¡für‰li¡en Brandenburgis¡en Prinze‹in Eleonoren Magdalenen. ............................................................................................................................... 597 138.

Ecloga Hirten Klag- und Tro‰Gesprä¡e. Dafni#. Silvanu#. Auf Jhr Ho¡Für‰li¡en dur¡leu¡t Frauen Frauen Sybilla Vrsula Herzogin zu Brauns¡weig und Lüneburg Ho¡seelige# ableiben. ............................................................................................................................ 601

139.

Reise-Wuns¡. An den dur¡leu¡tigen Jungen Welfen-Helden Herrn Herrn Friederi¡-Augu‰en Herzogen zu Brauns¡weig und Lüneburg. ............................................................................. 609

140.

Auf die Geburt Seiner Ho¡für‰li¡en Dur¡leu¡t Herrn Herrn Herzogen Anthon Ulri¡# zu Brauns¡weig und Lüneburg 13. Kind Frauen Sibyllen Vrsulen. ............................................ 613

141.

Auf die Ho¡Für‰li¡e Heimführung Jhro Ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡t Fräulein Fräulein Dorothea Sophia, Herzogin zu S¡leßwig Hol‰ein, gebohrne Herzogin zu Brauns¡weig und Lüneburg, so den 2. Aprilis ges¡ehen. ......................................................................................... 615

142.

Über da# Ab‰erben Fräulein Fräulein Sybillen Vrsulen, Prince‹in zu Brauns¡weig vnd Lüneburg. .................................................................................................................................. 623

143.

An die Ho¡fürtre[li¡e Uranie, al# Sie mi¡ mit einem Anbind-Ges¡enk gnad beehret. ............ 624

144.

Dedication Zur Teuts¡en Academie an die Teuts¡en Kun‰helden und Kun‰liebende. ............ 626

145.

Glü¿wuns¡ an Seine ho¡Für‰li¡e dur¡leu¡t herrn herrn Anton Ulri¡ Herzog zu brauns¡weig und Lüneburg zu der von seinem Herrn Bruder Jhm überla‹enen Regirung. .............................. 628

146.

Über Seiner Dur¡leu¡t Herrn S¡wieger Sohn# Herzogen Johann Georgen# zu MekelburgMirow, 512 Monate na¡ dem Beylager erfolgten Todte#fall. Klag- und Tro‰-Lied. ................... 632

147.

Über Prinz Friederi¡-Augu‰en# Herzog# zu Brauns¡weig und Lüneburg, auf empfangenen S¡uß vor Philipp#burg, erfolgten tode#fall. Elegie. ............................................................... 635

148.

Unter der Dur¡leu¡tigen Diana Bildni#. ............................................................................. 642

149.

Auf der Ho¡wolgebornen Freulin Freulin Ernesta Charlotte Freulin von Stubenberg etc. Ab‰erben. ............................................................................................................................... 643

150.

Auf Herrn Marggrafen Chri‰ian Ern‰# zu Brandenburg-Culmba¡ Ho¡Für‰li¡en 35 Geburt#Tag. ........................................................................................................................... 645

151.

Auf die Ho¡geburt de# Dur¡leu¡tigen Prinzen Herrn Georg Wilhelm# Marggrafen zu Brandenburg. ............................................................................................................................. 649

152.

Auf de# Dur¡leu¡tig‰en Siegprangenden Er‰er Ho¡Für‰li¡er Enkelin, der dur¡leu¡tig‰en Prinze‹in Fräulein Fräulein Chri‰inae Julianae Marggrän zu Baden-Durla¡ etc. Ho¡geburt. .................................................................................................................................. 652

XIV

153.

der Fel# und Berg, der Rie# und Zwerg. Sonnet. .................................................................. 654

154.

Uber oben pagina 58 besungene Prinzen-Geburt, an die Ho¡Für‰li¡e Frau Mutter. ................ 657

155.

Auf Ebenselbige. ................................................................................................................. 659

156.

An meinen dur¡leu¡tig‰en Föbu#. Uber de‹en Devis: Sol ex Nube: Semper idem. .............. 665

157.

Glü¿wuns¡ zur Ho¡geburt zweyer Prinzen, Adolf-Augu‰en# Erben# zu Norwegen Herzog# zu Sle#wig-Hol‰ein und Carl# Markgrafen# von Baden Durla¡, in 2 Tagen den 29 und 30 Martij, und zwar von 2 Müttern au# dem Hause Braun#weig-Wolfenbüttel, der beyden Ho¡herzogli¡en Brüder Kindern. ............................................................................................... 667

158.

Bewillkommung Seiner ho¡Für‰li¡en Dur¡leu¡tigkeit Herrn Herrn Johann Frideri¡# Markgrafen# zu Brandenburg. ..................................................................................................... 669

159.

Auf die Wiederkehr von Venedig de# Dur¡leu¡tigen Siegprangenden Meine# Gnädig‰en Für‰en und Herrn. .............................................................................................................. 670

160.

Zum Beilager Herrn Herzog Augu‰en-Wilhelm# und Prinze‹in Chri‰ianen Sophien, zu Brauns¡weig und Lüneburg. ......................................................................................................... 674

Gedichtformen ............................................................................................................................... 679 Verzeichnis der Gedichtüberschriften und der Eingangsverse ...................................................... 691 Literaturverzeichnis ....................................................................................................................... 701 Personenregister ............................................................................................................................ 739