Studien zur Namenkunde vorhellenistischer und hellenistischer Zeit [Reprint 2021 ed.] 9783112564806, 9783112564790


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Studien zur Namenkunde vorhellenistischer und hellenistischer Zeit [Reprint 2021 ed.]
 9783112564806, 9783112564790

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S I T Z U N G S B E R I C H T E DER D E U T S C H E N

AKADEMIE

D E R W I S S E N S C H A F T E N ZU B E R L I N Klasse

für

Sprachen,

Literatur

Jahrgang

1951

FRIEDRICH

und

Kunst

Nr. 1

ZUCKER

STUDIEN ZUR NAMENKUNDE V O R H E L L E N I S T I SCHER UND HELLENISTISCHER ZEIT

1952

A K A D E M I E - V E R L A G • BERLIN

Vorgelegt in der Gesamtsitzung vom 29. 11. 1951 Zum Druck genehmigt am gleichen Tage, ausgegeben am 15. April 1952

Erschienen im Akademie-Verlag GmbH., Berlin NW 7, Schiffbauerdamm 19 Veröffentlicht unter der Lizenznummer 1218 des Amtes für Literatur und Verlagswesen der Deutschen Demokratischen Republik Satz und Druck:

Deutsche Wertpapier-Druckerei VEB, Leipzig. 111/18/185 Bestell- und Verlagsnummer: 2010/51/V/1 Preis: 2,50 DM

Studien zur Namenkunde vorhellenistischer und hellenistischer Zeit I. Anlaß von

Namengebungen

Olympiodoros, Sohn des Lampon, als Lochag nach Herodots Bericht (IX, 21,3-22,1) in der Schlacht bei Plataiai Führer der athenischen Elitetruppe der Dreihundert, die sich freiwillig erbot \ die von der persischen Reiterei schwer bedrängten Megarer abzulösen und unter Heranziehung der athenischen Bogenschützen 2 die Aufgabe ausführte, ist vielleicht identisch mit 'O^v/xjtioÖÖQOQ NALOG einiger sogleich aufzuführender Vasen, jedenfalls ein Zeitgenosse dieses Homonymos, und ich glaube, hier liegt ein nicht uninteressanter Fall der Möglichkeit vor, den Anlaß der' Namengebung zu bestimmen. Der Lochag von 479 v. Chr. wird im vorletzten Jahrzehnt des 3

1 Bsi Plut. Arist. 14,5 dahin abgeändert, daß Aristeides avaSe^dfievog vjteo xü>v Ä&rjvaiüiv ro egyov anoaii\)zi r6v ngofhifiotcnov imv Xoyay&v 'Olvpiiiodaigov. Doch wohl Zurechtmachung in biographischem Interesse. 2 KROMAYER-VEITH, Heerwesen u. Kriegführung d. Griechen und Römer S. 45. 3 Erstmalig vermutet v o n KLEIN, Vasen mit Lieblingsinschrr. 1 (1887), aufgenommen v o n STUDNICZKA, J A I II (1887), 163; KIRCHNER, P A 11385. — Der Vatersname des Lochagen begründet die sehr wahrscheinliche Vermutung, daß der berühmte Seher Lampon dessen Sohn war; die Angabe über das Detail aus der Schlacht bsi Plataiai wird aus Bekanntschaft Herodots mit dem &OVQIÖ¡J,avu? s t a m m e n (BüSOLT, Griech. Gesch. II 2 , 727 A. 2; STEIN zu Herod. 1. c., der die A k t i o n unrichtig als „Vorpostengefecht" bezeichnet). In R E X I I , 580f. merkwürdigerweise nichts v o n diesen so wahrscheinlichen Vermutungen.



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FRIEDRICH ZUCKER

6. Jh.s geboren sein 1 . Die Vasen mit der genannten Lieblings aufschrift, jetzt zusammengestellt R E X V I I I , 199f., gehören der berühmten Leagros-Gruppe a n ; Leagros, der 465 v. Chr. bei Drabeskos fiel, war in „kleisthenischer Zeit" ( R E X I I , 1044) als naXôç gefeiert, im letzten Jahrzehnt des 6. Jh.s. 2 1. Sf. Hydria, Museo Gregoriano 7843, bei BEAZLEY, Attic Blackfigure p. 45 nr. 48 in der Aufzählung 'the hydriai of the Leagrosgroup'. 'OAvjttoôôgoç xaXoç, Aeaygoç xaXoç. 2. Rf. Schale, Cab. des médailles 7892, bei BEAZLEY, A t t . Vasen des rf. Stils, 'Schalen des Panaitios-Malers' p. 166, Nr. 8, 'frühes Werk'. Seit der Erstpublikation vieles zerstört; Abb. HARTWIG, Meisterschalen, T. 15, 2 u. 16. OhvfinioôÔQoç xaXoç. 3. Fragment einer rf. Lutrophoros, GRAEF- LANGLOTZ, Akropolis-Vasen II, T. 50 f. OAv7tio[ ] xa[ ]. In ungefähr dieselbe Zeit fällt wohl die Namengebung des , 0[)iVixri\i&Qaxoç in der Gefallenenliste der Erechtheis v. J. 459/8 (IG I 2 921, 51. Syll. 3 43). Unsicher: IG I 2 928, 94 'Okv[x?]mog in der Verlustliste aus den Kämpfen gegen das abgefallene Thasos (466—64 v. Chr.; s. BELOCH, Griech. Gesch. II 2 2, 194f.); 825, 1 'OXv/xjt[ioöÖQog?; 938, 4 'OÀvumolZeit? — S. auch Nachtrag a. E. von I. Die vorgeführten Namengebungen von Athenern fallen in die Zeit des allmählichen Häufigerwerdens der bis dahin seltenen theophoren Namen. Es ist mir nicht zweifelhaft, daß sie durch die Förderung des Kultes des Zevç 'OAviimoç veranlaßt sind, die in der Inangriffnahme des als riesenhafter Dipteros geplanten Baues a m Iiissos durch die Peisistratiden 3 zum Ausdruck kommt 1

Man denke an das 30. Lebensjahr als die allgemeine untere Grenze der

A m t s f ä h i g k e i t (BUSOLT-SWOBODA, S t a a t s k u n d e 2

1070).

LANGLOTZ, Zur Zeitbestimmung der streng rf. Vasenmalerei usw. (1920), Übersichtstabelle. BUSCHOR, Griech. Vasen (1946), 133. 3 Aristot. pol. 1313 b 23 unter den Beispielen für große Tyrannenunternehmungen, die das Volk beschäftigen und ruhig halten sollen: TOV 'OXvfinlov •fj olxodofirjat; VTCO T&V TLEIAI0T0AII6Ä>v (vjto TteiaiarQdiov cod. H a ).

Studien zur Namenkunde hellenischer und vorhellenischer Zeit

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(JUDEICH, Topogr. v. Athen 2 382 ff.). Auch wenn der Bau erst u m 515 unter Hippias begonnen worden sein sollte, würden sich die anzunehmenden Geburtszeiten der Namenträger wohl damit vereinigen lassen. Das (peisistratische) Olympieion — oder vielmehr 'OM/xmov, denn so lautet die Überlieferung bei Andoc. de myst. 16, P l a t . Phaedr. 227b und Aristot. pol. 1313 b 24, die nicht, wie a n der ersten Stelle in der Ausgabe von BLASS-JFUHR durch die jüngere F o r m verdrängt werden darf — wird zuerst 399 v. Chr. von Andokides erwähnt, also über 100 Jahre nach den Peisistratiden, u n d nun haben wir, meine ich, in den behandelten Namengebungen sozusagen ein Echo des Baues aus der kurzen Zeit der B a u a r b e i t e n selbst oder der Zeit unmittelbar darnach. Aus dem Lauf des 5. Jh.s liegen Zeugnisse f ü r den Kult vor in Gegenständen aus dem Besitz des Zsvg 'OXvfijtioQ (Übergabeurkunde der Schatzmeister der andern Götter v. J. 429/8, I G I 2 310, 26. 70. 160f., bei JUDEICH a. 0 . 383f. A. 3 angegeben), f ü r die wir die Zeit der Weihung nicht kennen, und vielleicht dürfen auch einige Namengebungen späterer Jahrzehnte des Jh.s noch so bet r a c h t e t werden, nachdem die theophoren Namen überhaupt während dieser Zeit a n Häufigkeit zugenommen h a t t e n , so daß die Frage nach der Veranlassung der Namengebung mindestens weniger begründet ist. Einen nicht theophoren Namen eines Atheners des 5. Jh.s v. Chr. möchte ich anschließen, f ü r den ich die Veranlassung der Namengebung und damit gleichzeitig die Familienzugehörigkeit feststellen zu können glaube. Andokides verzeichnet in der Mysterienrede unter den von Diokleides wegen des Hermenfrevels Angezeigten (§17) @qvvixoq o'Ogxrjaafievov ((pQLvixoq[co\r. Aldina] o dQxrjG Aiavnov (von Spiro beibehalten) xci&dvzi ig 'Olvfj,Ttiav innovg ävöoi 'Hfaiw, und weiter, daß in Paus. VI, 2, 8 Ttjjimv Kai o nah; rov Tipiojvog A'iavnog naidiov eni Inno) xa§ij/j,evov, wo ebenso der Name Timon, diesmal als Vatersname, und ebenfalls ein Rennsieg erscheint — oder vielmehr zwei Siege, da Timon eni aq^iari ävrjyogevftr] —, daß also hier umgekehrt das einhellig überlieferte A'iavnog, das K R A U S E in 12, 6 einsetzte, durch Alyvmog zu ersetzen ist 1 ; dieser ist der Enkel des in 12,6 genannten Homonymos. Und da die Standbilder von Vater und Sohn Werke des Daidalos von Sikyonsind 2 , fällt die Namengebung des Großvaters Aigyptos noch ins 5. Jh. a . Der Sieger im Ringkampf im 2. Jh. wird als Sohn eines A'iyvnxog wohl ein Nachkomme sein. Im 1. Jh. a finden wir in Kyrene einen Träger des Namens als Vater eines vofxocpvi.ai (SEG IX, 132, 4). Also begegnet der Name seit etwa der zweiten Hälfte des 5. Jh.s a in angesehenen Familien verschiedener griechischer Gebiete. 1 2

Im Text von HITZIG-BLÜMNER richtig beide Male Aiyvjtrog. Enkel des Polyklet. Ältestes bekanntes Werk 396/5», letztes nach 369».

HITZIG-BLÜMNER, K o m m . z. d. S t . ; ROBERT, R E I V ,

2006f.

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F R I E D R I C H ZUCKER

Illyrisch-makedonische

Namen

'Aqößßag Cairo Z. - 719 verso 11. 15. Kleruch. 'ÄQÖ/xßag ibid. — 787, 33, v o n EDGAR richtig mit d e m ersteren identifiziert. Ohne Zweifel der b e k a n n t e Molossername 'Agvßßag, der in der literarischen Überlieferung ebenfalls in der Doppelf o r m mit -ßß- u n d -¡xß- erscheint. Die bisher u n b e k a n n t e F o r m mit -o- s t a t t -v- bietet eines der seltenen (SCHWYZER, Griech. G r a m m . 1,182 Ziff. 2) Beispiele der Schreibung — u n d doch wohl a u c h Aussprache ? — o f ü r v, in der sich die Aussprache des v als u d o k u m e n t i e r t , und gerade f ü r s Epirotische weist SCHWYZER Aosaaxog — Aveaxai nach. I m Fall ' Agoßßag wirkt gewiß die Liquida ein, wie in delphisch xQiyXocpiäv, ' A/j,ßgoaaög, die bei der D i a l e k t v e r w a n d t s c h a f t u n m i t t e l b a r e Analogien darstellen, wobei n u r auf die Verschiedenheit des Akzentes hinzuweisen w ä r e . Dagegen liegt Assimilation vor z. B. in "0]iofj,mg ' Olo^modwgiog a u s Thespiai (ca. 300 a ; S E G I I I , 333, 23). W e n n wir demselben Vokalwechsel in der N a c h b a r s c h a f t v o n Liquidae in zwei .ägyptischen N a m e n in der gleichen Zeit begegnen, so handelt es sich offenbar u m schwankende Wiedergabe des ägyptischen L a u t e s : 'AfiVQxatog (übliche Form) — 'Afiogxaiog Mich. Z. 119, 25; P S I 361 (251/Oa) 2; 368 (250/49 3 ) 13 und 'Apvtijg - 'A[xol(l)rig (Belege s. v.). Über 'Agvßßag, ursprünglich Topikon oder E t h n i k o n zu S t a d t oder L a n d s c h a f t " A g v ß ß a , s. 0.HOFFMANN, Die Makedonen 176f. Die F o r m mit -ßß- inschriftlich (Syll. 3 228 [ca. 343/2 a ] saepius) als die echte gesichert; die literarische Überlieferung (Belege bei HOFFMANN) s c h w a n k t , u n d zwar m a n c h m a l in den Hss. a n einer u n d derselben Stelle, zwischen -ßß- und -fJ*ß-', dieselbe Erschein u n g stellt sich dar in Togvßßag — ToQv/xßag, s. u n t e r Togi/x/xog. Über,,die Neigung, ßß in /¿/f u m z u s e t z e n " und „die Bedeutsamkeit der s e k u n d ä r e n Nasalierung f ü r die griechische Sprachgeschichte" W . SCHULZE, KZ. 33 (1895) in d e m Aufsatz „ S a m s t a g " , wo S. 377 über 'Agvßßag — 'Agv/ußag. Interessant, beideFormen gleich-

Studien zur Namenkunde hellenischer und vorhellenischer Zeit

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zeitig in der griechischen Umgangssprache des 3. Jh.sa in Ägypten zu finden; Cairo Z. — 787, 33 ist der älteste Beleg für die Form mit /iß. KoQQi/Afj,oi; Cairo Z. — 312, 29 cbg ToQi(j,fxog (vgl. s. v.). Kommt zu den bisher bekannten Bildungen KoQQaßog, Koggaßa)V, KOQqayoQ, KoggaTog, K6QQCL[JLOQ, Koggdrag hinzu, über die zu vergleichen HOFFMANN a. 0., 144ff.; L. ROBERT, fit. epigr. et philol. (1938) 204f. Wenn man die Erklärung von Koggayog durch H. KRÄHE, ZONF XI (1935), 99 (festgehalten von demselben Würzb. Jbb. I (1947), 178) als qori-agos „Heerführer" annimmt, dann sind die Ausführungen HOFFMANNs, der S. 145 A. 39 ausdrücklich „die verlockende Auflösung von Koggayog in xoggayog „Führer der XOVQOIablehnt und KOQQCL- bis dahin nur in einstämmigen Namen belegt findet, überholt und dann darf man wohl KoQQifxfxog als Kurznamen mit der bekannten Verdoppelung des anlautenden Konsonanten des zweiten Vollnamenbestandteils betrachten wie KsQÖi/j,fj,agl (HOFFMANN 197), wobei die verschiedene Bildung mit -og und -ag zu beachten ist. Über die Bildung von KOXÖAIFJHFJLOQ wageich nichts auszusagen; belegt im 4. Jh. v. Chr. in Delphi (Syll. 3 1 p. 250, 14; derselbe, SEG II, 296, 5). PAPE-BENSELER deutete den Namen, der in der unvollständigen und fehlerhaften Ausgabe der an zweiter Stelle genannten Inschrift in der, wie der Kommentar zu CIG I, 1690, 11 sagt, unmöglich griechischen Form Ko?.og oyodo&g AlyvnxidiörjQ- Zcb'/agig, üaafj.'iXrjg, wozu H O P F N E R , K o m m , zu P l u t . de Is. I, 28f. mit R e c h t b e m e r k t , daß die W o r t e zu einem auffallend ithyphallischen Mann gesprochen sind. Die Wiedergabe ägyptischer N a m e n durch die Griechen wird m a n zwar immer mit Vorbehalt f ü r die Gewinnung der originalen F o r m benutzen, aber immer mit gebührender B e a c h t u n g der jeweiligen U m s t ä n d e , u n t e r denen die B e k a n n t s c h a f t mit den N a m e n e n t s t a n d e n ist. I m vorliegenden Fall wird m a n gegen die i m iambischen Trimeter scharf h e r a u s t r e t e n d e F o r m üääfivfojg nicht gleichgültig sein, u n d zwar umsoweniger, als in der Zeit des K r a t i n o s d. J. die Athener sehr ausgedehnte B e k a n n t s c h a f t mit Land u n d Leuten von Ägypten besaßen; denn nach d e m sorgfältigen Nachweis von Th. M. F. P L E T E R S 2 h a t sich das Leben des Komödiendichters noch beträchtlich in die 2. H ä l f t e des 4. Jh.s a erstreckt. Der Vers, in demZmxaQig — der alte T o t e n g o t t Sokar von Memphis, der ebenfalls ithyphallisch dargestellt wurde — demIlaä{xvh)g u n m i t t e l b a r vorausgeht, setzt g u t e B e k a n n t s c h a f t mit ägyptischen K u l t e n voraus, u n d so wird m a n nach allem kein Mißtrauen gegen IlääfivXfjg (so möchte ich jetzt lieber akzentuieren) als die echte F o r m 1 Siehe meine Ausführungen iii „Aus Antike und Orient" (Festschrift W. SCHUBART, 1950) 163, woraus ich hier einige Angaben wiederholen muß. 2 Cratinus 12f. ( = Dissertationes Inaugurales Batavae III [1946]). Ich verdanke die Kenntnis der Arbeit — durch die vermittelnde liebenswürdige Hilfsbereitschaft von Dr. MARCHIANUS VAN DER VALK — der Güte des Verfassers. Zu „Athen und Ägypten" gerade in der angegebenen Zeit s. meine Ausführungen a. 0 . 162 ff.

Studien zur Namenkunde hellenischer und vorhellenischer Zeit

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haben können. Das ist ein Name der bekannten theophoren Bildung wie IIaäniQ, „der des Apis", und demnach wäre der deog TCQtandyörjg n i c h t IJa(a)fj,vkfjg,

Erklärungsbedürftige

sondern

griechische

'Afwkfjg.

und nichtgriechische

Namen

'A^anriQ Mich. 82, 7f., ßaaiXixoQ y^a/^uarafc, offenbar des Gaues von Oxyrhynchos und derselbe wie Cairo Z. — 590, 11; wohl ungriechisch wie: 'A^axrji (r sicher, wie Taf. I zeigt) Cairo Z. — 308 (Sept. oder Okt. 250a), 1. Bqexpig Mich. Z. 4, 6. Griechisch ? 0ivcov Cairo Z. - 292 (250a), 277. Zu Wz. &sv- schlagen ? oder zu Oevai (Arkadien, Call. h. in Jov. 42); Steph. Byz. n6hg Kor\rr\gnveg de 'Agxadiag

• ol ös

ogog.

'Iaiyyo? PSI 559 (257/6 a ?) 6; 561 (256/5a) 1, 15. Cairo Z. 287 (7. 3. 250 a ). Mich. Z. 35, 1. 7. SCHWYZER, Gr. Gr. I 498, Ziff. 7: Suffix- tyy-, -vyy- kann expressiv geminiertes y sein, wohl teilweise fremd. Maeoi%ot; Cairo Z. — 394, 40. Die Schreibung as = ai weist auf Tanagra; Beispiele bei SCHWYZER, Gr. Gr. I 194, 2 a, wo weiter bemerkt ist: „selten auch sonst in Böotien" und „ a b u n d zu auch sonst: kor. A'e&tov 'Aftavaeof, mehr Beispiele bei KRETSCHMER, Oest. Jahresh. I I I 134" (zu erinnern an die bekannte samische Inschr. des Vaters des Polykrates AedxrjDelect.3 714); auf Böotien weist auch das dort sehr beliebte Suffix in -iyp-. Ist nun Maiaixog mit fiaiacov in Zusammenhang zu bringen und mit Malaig (Paus. I I I 15,8, Sparta)? EDGAR zum Namen: 'perhaps the Maaaixog P S I 591, 1'. Wirklich verschliffene Aussprache von Maim%og oder Bildung von ungriechischer Wurzel ? 'ÖQo/xaxog Mich. Z. 100 (ca. 257a), 3. 'Ogvag Cairo Z. — 018,15; anscheinend Verwaltungsbeamter in Palästina.

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FRIEDRICH ZUCKER

Aus Polyrrhene in Westkreta: Delect. 3 202 B (4./3. Jh.a) 3 'ÖQvag A (im 3./2. Jh. a erneuert) 'Ogovag. ndrov Cairo Z. — 202 (23. 5. 254a) 5 - 7 ; aus derselben Zeit - 203,5. 9; - 204, 2. 10; Mich. Z. 39 (Juli oder Aug. 254a) 1. Angehöriger des Chrematistenkollegiums. ZreieXiag Cairo Z. — 599, 5. Doch wohl griechisch; über Suffix -eh-, gegebenenfalls im Wechsel mit -ako-, S C H W Y Z E R , Gr. Gr. I 483, Ziff. 10, 3; 243 Zus. 2. 'Qßavrjs Cairo Z. — 006 (wahrscheinl. 259a) 59. Aus Garnison in Palästina, vermutlich in der Gegend von Gaza. Gewiß nichtgriechisch. "üßaQig Cairo Z. — 006; s. den vorigen. Der Name gehört zu dem Volksnamen 'Qßagrjvoi in Armenien, erwähnt in Quadratus' üaQ'lhtcd, fr. 8 Jac. (s. auch Komm.); die Landschaft yüßaqrjvrj bei Ptol. V 12, 4. III. Die theophoren Namen auf -owalj und -wvaooa Die ältesten Namen auf-va£ und -d>vaaaa theophorenAussehens sind 'Eg/nwvai1, Mavbq&va^ (aus Mavdgcovaxriörjg zu erschließen) 2 , 1 'Eßfiävat Ävattteco (Milet III 122; 143), Stephanophor 484/3 a , also Namengebung im 6. Jh. — Kgtjftevs 'Eg/j,d>vaxios (Delect.3 726 [450/49a], Inschr. der ¡iolitoi); Namengebung des Vaters im 6. Jh., spätestens ± 500, Sohnjrgooeraico? des Aisymneten. Die Frage, ob 'Eg/ifjt; oder "Egfioq im Namen, hier beiseite zu lassen. 2 Mdvöqmvmniörjg, V. d. Xagonivog, dieser Stephanophor 479/8* (Milet III 122; 148), also M. vor500 a . — Merkwürdigerweise versagt neuerdings NLLSSON, Gesch. d. griech. Relig. I (1941), 526 A. der m. W. allgemein anerkannten Entdeckung des Gottes Mandros durch LETRONNE (Zusammenstellung der mit Mandros gebildeten PN bei SLTTIG a. O. 44ff.) seine Zustimmung. Bei seiner Behauptung, ein solcher Gott werde nirgends erwähnt, hat er die von J. KEIL, öst. Jahresh. XIV (1911), Beibl. 135ff. veröffentlichte Inschr. des 1., vielleicht auch 2. Jh.sP aus dem äolischen Kyme übersehen — ich verdanke die Kenntnis der Bemerkung von L. ROBERT, Et. epigr. et phil. (1938) 214 — wo in Z. 4—6 /ui[e\xovoin TOV XQ[o 7t6Xe]a>vaaaa theophorenAussehens sind 'Eg/nwvai1, Mavbq&va^ (aus Mavdgcovaxriörjg zu erschließen) 2 , 1 'Eßfiävat Ävattteco (Milet III 122; 143), Stephanophor 484/3 a , also Namengebung im 6. Jh. — Kgtjftevs 'Eg/j,d>vaxios (Delect.3 726 [450/49a], Inschr. der ¡iolitoi); Namengebung des Vaters im 6. Jh., spätestens ± 500, Sohnjrgooeraico? des Aisymneten. Die Frage, ob 'Eg/ifjt; oder "Egfioq im Namen, hier beiseite zu lassen. 2 Mdvöqmvmniörjg, V. d. Xagonivog, dieser Stephanophor 479/8* (Milet III 122; 148), also M. vor500 a . — Merkwürdigerweise versagt neuerdings NLLSSON, Gesch. d. griech. Relig. I (1941), 526 A. der m. W. allgemein anerkannten Entdeckung des Gottes Mandros durch LETRONNE (Zusammenstellung der mit Mandros gebildeten PN bei SLTTIG a. O. 44ff.) seine Zustimmung. Bei seiner Behauptung, ein solcher Gott werde nirgends erwähnt, hat er die von J. KEIL, öst. Jahresh. XIV (1911), Beibl. 135ff. veröffentlichte Inschr. des 1., vielleicht auch 2. Jh.sP aus dem äolischen Kyme übersehen — ich verdanke die Kenntnis der Bemerkung von L. ROBERT, Et. epigr. et phil. (1938) 214 — wo in Z. 4—6 /ui[e\xovoin TOV XQ[o 7t6Xe]a>va£ 'Ava^ihco. Sind aber Namen der angegebenen Bildung und Bedeutung bei den Griechen denkbar ? Sie wären Analogien zu semitischen theophoren Namen wie Naßovfidqi „Nebo (est) mon seigneur" (CüMONT, Fouilles de Doura p. 400 ad nr. 4 4 b 5) und Magid&tjg

(WADDING-

TON, 2104) „Athe (est) mon maitre" u. a. m. Oder könnten die Namen bedeuten „der den Hermes oder Mandros zum Gebieter hat" ? Man mag sagen, die Griechen Kleinasiens hätten unter dem Einfluß des Orients solche Namen gebildet, wie sie unter dem Einfluß der eingesessenen Bevölkerung etwa 'ExazofMvcog „Sklave der Hekate" und die Namen mit -IVTOQ bildeten, welch letztere JACOBSOHN, Festschr. KjlETSCHMER (1926) 75ff., auf Grund ihrer geographischen Verbreitung eben auf diese Weise erklärt hat. Hg. wirklich als „fast gesichert" zu betrachten ist. Also ein Feuergott, nach dem auch die phrygische Stadt Mav&QÖnohs benannt ist; andrerseits Mandri fontes (Liv. X X X V I I I 15). Jedenfalls unrichtig die Ableitung von pävdga (SITTIG), auch wegen der Zugehörigkeit des Wortes zum Dorischen (WlLAMOWITZ, Gl. d. Hell. I 164, A. 2). Auch NlLSSONs Leugnung von Dvandva-Bildungen bei theophoren P N ist nicht ohne weiteres stichhaltig; Zrjvojtooeiöwv( Theophr. neglvddtav ap. Ath. 42a, em. Porson; Machon ap. Ath. 337c/d, v. 8) ist freilich eine Bildung, um mit dem karischen 'Qooydt Strab. 659; Paus. V I I I 10,4, ubi em. Boeckh) fertig zu werden und „verlor sich s p ä t e r " (WlLAMOWITZ a. 0 . 322f.). Es scheint mir immerhin nicht uninteressant, wenn auch nicht beweisend, wenn ein Exeget, wahrscheinlich von Oxyrhynchos, Ende des 3. Jh.sP 'Eg/mvoßdfifuov heißt (WlLCKEN, Chrestom. 493,22), also drei Götter in seinem Namen vereint. 1 Ilv&cövag (IG X I I 5, 298) Paros, 6. J h A — Nicht zu zählen P y t h o n a x , Vater von Pythagoras' Gattin Theano bei Porph. vita P y t h . 4. Suda s. v. 0eavd>. — Ins 6. J h . fällt die Namengebung des P y t h o n a x , V. d. Arthmios von Zeleia; die Datierung des bekannten Ächtungsdekrets gegen A. auf Mitte der 60er J a h r e des 5. J h . s nachgewiesen von H. SCHAEFER, Hermes 71 (1936), 143ff.

FRIEDRICH ZUCKER

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Aber man wird sich im Fall der theophoren Namen auf -cova!j doch sehr schwer zu der ganz ungriechischen Bildungs- und Auffassungsweise entschließen. Sollten sie etwa nach Analogie nicht theophorer Namen gebildet sein? 1 Es scheinen mir freilich nur ganz wenige solcher Namen einigermaßen über die Zeit der theophoren Namen hinaufzuführen. Im 7. Jh. begegnet bei Archilochos, fr. 80,3 D.2 'Innrnvali]; nur halte ich gerade diesen Namen wegen seines ersten Bestandteils für ein Problem im Zusammenhang mit Hippolytos. In die erste Hälfte des 6. Jh.s, vielleicht nahe an den Jahrhundertanfang, gelangen wir mit der Namengebung des Mantineers Damonax, da dessen Wirken in Kyrene etwa um die Mitte des Jh.s anzusetzen ist 2 . Dabei wird man auch den zugehörigen weiblichen Namen nicht vergessen dürfen: Aafiofavaaaa steht auf dem korinthischen Amphiaraoskrater, der dem ersten Drittel des 6. Jh.s angehört, und der Name, der Tradition entnommen, ist noch älter 3 . In die erste Hälfte des 6. Jh.s fällt auch die Namengebung des Jambographen Hipponax, um den problematischen Namen nochmals mit Vorbehalt anzuführen. Da nun die theophoren Namen überhaupt erst in der Zeit häufiger zu werden beginnen, in die die Namengebung der vorhin genannten frühesten Träger theophorer Namen auf -cora£ gehört, so könnte das wohl der Annahme der Analogiebildung nach vorhandenen nicht theophoren Namen günstig sein. Die Herkunft der Hermonax und Mandronax, die vornehmen Familien Milets angehören, veranlaßt mich auf eine, soviel ich sehe, bisher nicht beachtete Tatsache hinzuweisen. Theophore 1

-Cüvat < *-o-fava(: ERNST FRANKEL, R E XVI 2, 1620. Herod. IV 161 ff. Diod. VIII 30,2. Bei Eph. fr. 54 Jac. erscheint der Mantineer Demeas, der, wie JACOBY im Komm, feststellt, mit Demonax und dem Gesetzgeber von Kyrene identisch ist. Der Name Demeas kann die Überlieferung Demonax natürlich nicht diskreditieren und ist als vulgäre Kurzform anzusehen. 3 Die mythologischen Frauen desselben Namens zählt auf ROBERT, Heldensage 918, A. 3. Es ist beachtenswert, daß BECHTEL am Ende der Aufzählung von PN, die mit -ava£, -avaaaa zusammengesetzt sind, unter den Heroennamen keinen auf -¿oval; nennt, denn 77oc5eaf gehört nicht hierher. 2

Studien zur Namenkunde hellenischer und vorhellenisclier Zeit

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N a m e n erscheinen in größerer Häufigkeit bei Angehörigen vornehmer Familien zuerst in Kleinasien, w ä h r e n d i m M u t t e r l a n d , abgesehen v o n den vereinzelten Beispielen f r ü h e r e r Zeit, noch k a u m solche Fälle begegnen: m a n denke a n Hekataios, den Verfasser der IlsgioSog r f j g und der rsvsrjioyiai, Histiaios, den Anstifter des ionischen Aufstandes, deren N a m e n g e b u n g noch vor die Mitte des 6. Jh.s fallen wird, die zwei a n d e r e n v o n H e r o d o t g e n a n n t e n Histiaioi, der eine ein Samier, der a n d e r e ein K a r e r , u n d eben H e r m o n a x (2 mal) u n d M a n d r o n a x . Ungemein spärlich sind im Mutterland ü b e r h a u p t die t h e o p h o r e n N a m e n in Lakonien, wie die Tabelle bei SITTIG, S. 166ff. zeigt und die bis zur Zeit Alexanders d. Gr. reichende Prosopographie der Lakedaimonier (PORALLA 1913), die n u r verschwindend wenige theophore N a m e n aufweist. Doch zurück zu den N a m e n auf - o i v a E i n e n anderen Weg der Ableitung k ö n n t e vielleicht der ON (zugleich weibl. PN) vaooa zeigen, von d e m 'Egficöva^ nicht zu t r e n n e n ist. Dabei scheint von vornherein nicht ohne eine gewisse B e d e u t u n g zu sein, d a ß die v o n BECHTEL aufgezählten Träger der N a m e n auf -eoraf überwiegend v o n Kleinasien u n d den vorliegenden Inseln kommen. 1. 'Ee/jutoooea auf Chios (Delect. 3 688 [5. Jh. a ] A 3. 4.', beide Male -oaaa, v o n JOH. SCHMIDT, KZ. X X X I I [1893] 393 als Beispiel f ü r Assimilation von a a n vorhergehendes qiov TQaneCovvrog (Steph. Byz. s. v.). 3. An der M ü n d u n g des D n j e s t r , a u c h 'EQ/LicövaxTog xchfirj g e n a n n t (von Steph. Byz. mit u n d e u t l i c h e m Ausd r u c k auf Nr. 4. bezogen) S t r a b . 306. 4. Am kimmerischen Bosporus (Strab. 495, Ps. S c y m n . 886, Plin. n. h. V I 18, Dion. Perieg. 549ff. mit K o m m , des E u s t a t h . , Steph. B.); 'Eg/xoiveia war n a c h Angabe des Steph. der N a m e bei Skymnos, u n d zwar

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FRIEDRICH ZUCKER

ist dies der echte, da Ps. Scymn. den anderen N a m e n h a t (im Komm, bemerkt). Die Lage v o n 3. 4. wird v o n K I E S S L I N G , R E V I I I 894 ff. gen a u e r e r ö r t e r t . W ä h r e n d n u n Dion. Perieg., S t r a b . u n d E u s t a t h . a n 1. Stelle die S t a d t als ionische Kolonie bezeichnen u n d der letztere einen H e r m o n als Gründer n e n n t , teilt E u s t . a n 2. Stelle a u s Arrian mit (fr. 71 Jac.), Semandros v o n Mytilene h a b e eine äolische Kolonie d o r t h i n g e f ü h r t , sei bei der G r ü n d u n g ges t o r b e n u n d seine F r a u Hermonassa h a b e sich der H e r r s c h a f t b e m ä c h t i g t ; n a c h ihr sei die S t a d t g e n a n n t . Gegen K I E S S L I N G , der die Quellenangabe „ A r r i a n " f ü r u n g l a u b w ü r d i g h ä l t , und b e h a u p t e t , schon durch den a n d e r n N a m e n Hermoneia, der älter oder w e n i g s t e n s gleichzeitig g e b r a u c h t sei, seien die angeblich arrianischen A n g a b e n e n t w e r t e t , h a t J A C O B Y , der schon zu H e c a t . fr. 208 (s. u n t e r 2.) die Beweisführung f ü r nicht ganz schlüssig erklärt h a t t e , mit R e c h t die Mitteilung u n t e r die echten B r u c h s t ü c k e a u f g e n o m m e n u n d auf die Bi&vviaxd z u r ü c k g e f ü h r t . F ü r die scheinbar widersprechenden Angaben über die Kolonisation v o n Hermonassa m ö c h t e ich wenigstens die Möglichkeit einer Vereinigung h e r v o r h e b e n : w a r u m sollte der ionischen nicht eine äolische Kolonisation vorausgegangen sein ? Wiederholte Kolonisation a n derselben Stelle ist b e k a n n t , z. B. f ü r Abdera erst d u r c h die Klazomenier, d a n n durch die Teier. Doch d u r c h diese strittige Angelegenheit wird die U n t e r s u c h u n g n i c h t beeinflußt. Über die N a m e n der drei Kolonialorte m u ß m a n auf den ON auf Chios zurückgreifen, und dieser legt den Ged a n k e n nahe, d a ß die kleinasiatische E n d u n g -assa vorliegt. Auch der erste Bestandteil m u ß jedenfalls nicht der N a m e des griechischen Gottes sein. I m Mutterland heißt ein attischer Demos "EG/xog (auch "EG/xoi, Demotikon 'EQ/XSIOQ Hes.) u n d zwar coc ¿QXOQ OVÖSXSQCOQ, öfj[xo