Sprachbildungslehre für Deutsche: Teil 3 Die Lehre von deutscher Redebildung 9783111617299, 9783111241128


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German Pages 420 [424] Year 1830

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Table of contents :
Vorrede
Inhalt
Einleitung
Erster Abschnitt. Die Darstellung des Selbständigen in der Sprache
Zweiter Abschnitt. Die Darstellung des Unselbständigen in der Sprache
Dritter Abschnitt. Darstellung der Verhältnisse des Selbständigen und Unselbständigen in der Sprache
Vierter Abschnitt. Darstellung des Zusammenhanges der Dinge durch Verbindung der Sätze
Die Umbildung ober Conjugation
Wortfolge und Satzgebinde
Berichtigung
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Sprachbildungslehre für Deutsche: Teil 3 Die Lehre von deutscher Redebildung
 9783111617299, 9783111241128

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Die

Lehre von

Deutscher Redebildung. Zur

Benutzung in Deutschen Volksschulen unterrichtlich dargestellt von

F. H. G. G r a ß m a n n .

Berlin, b e i

G,

R e i m e t .

18 30.

Sprachbildungslehre für

Deutsche. Dritter Theil. Die

Lehre von Deutscher Redebilbung.

Zur Benutzung in Deutschen Volksschulen unterrtchtlich dargestellt uon

F. H. G. G r a ß m ft n n.

B erl in, bei

G. R e i m e r. 18 30.

V e r l l n , gedruckt be< A- W . H a « » .

Vorrede. die Herausgabe dieses dritten Theiles meines Versuches einer Sprachbildungslehre für Volksschulen, welcher die Lehre von Deutscher Rcdebildung begreift, erhält dieses Werk in dem Umfange, wie ich mir den Plan desselben vorgezcichnet hatte, seine Vollendung, und wenn ich mich in dem Urtheile über den Werth oder Unwcrth desselben durch eine unzeitige Vaterliebe, welche wenigstens Entschuldigung finden möchte, nicht zu sehr tauschen lasse, so ist darin dem Volksschullchrcr ein Lehrmittel übergeben, durch dessen umsichtige Benutzung dem Sprachunterrichte in unseren Volksschulen mehr Gründlichkeit und Vollständigkeit gegeben werden kann. Als eine vollständige Grammatik der Deutschen Sprache will sich das Werk, und namentlich dieser dritte Theil desselben, keinesweges geltend machen^, noch weniger soll dadurch der Gebrauch einer solchen vollständigeren Grammatik in Schulen entbehrlich gemacht werden. Vielmehr war es anfänglich nur

meine Absicht, zu einem umfassenderen grammatischen Unterrichte durch elementarische Entwlckelung, Aufhellung und Verdeutlichung aller grammatischen B e griffe einen so festen Grund zu legen, daß der Lehrer nachher zur Benutzung einer nach dem inneren Zusammenhange des Lehrstoffes wissenschaftlich geordneten Grammatik mit Sicherheit vorschreiten könnte. Die Betrachtung jedoch, daß bei dem gegenwärtigen Zustande unserer meisten Volksschulen die Zeit durchaus nicht ausreicht, um mehre Lehrgänge des Sprachunterrichtes auf einander folgen zu lassen, gab mir wahrend der Ausarbeitung dringende Veranlassung, den Plan mit Rücksicht auf das vorhandene Bcdürfniß in dem Maaße zu erweitern, daß derjenige Volksschullchrer, welcher den Zesammten Unterricht in der Muttersprache in einem einzigen Lehrgange beendigen und welcher sich daher auf das Nochwendigste und wesentlichste der Sprachlehre beschranken muß, mit dem hier Gegebenen allenfalls ausreichen könnte. Wenn die Einrichtung der Schule eg aber verstattet, für den Sprachunterricht mehre Lehrgänge auf einander folgen zu lassen, so kann es nicht schwer fallen, beim ersten Lehrgange aus diesem Buche alles wegzulassen, was für eine spatere Zeit gehört; einiges dieser Art ist auch schon hie und da in demselben als Zusatz und weitere Ausführung einer gewissen einfacheren Grundlage kenntlich gemacht. Indem dieses beim erstmaligen

Durchgehen der Redebildungslehre Übergängen wirb, bleibt beim Unterrichte nur dasjenige, was für einen nachfolgenden ausführlicheren und vollständigeren Sprachunterricht grundlegend und vorbereitend ist. W o eine solche Grundlegung voraufgegangen ist, wird in der Folge jede Sprachlehre, insofern dieselbe überhaupt nur nach festen Gesichtspunkten geordnet und tüchtig bearbeitet ist, mit Nutzen gebraucht werden können, und der Schüler wird sich in jede darin getroffene Anordnung des grammatischen Lehrstoffes ohne Schwierigkeit finden. B e i der Bearbeitung dieses dritten Bandes, wie bei den vorhergehenden, ist es mein unablässiges Bestreben gewesen, den Umfang des sprachlichen Wissens für den Zögling unserer Volksschulen nicht ungebührlich zu erweitern, vielmehr dasselbe auf ein möglichst enges Gebiet zu beschränken, aber innerhalb dieser engen Granze ihn zu größerer geistiger Thätigkeit anzuregen, ihn überall zu einer klaren und gründlichen Einsicht in dasjenige zu führen, waS ihm als geistiges Eigenthum übergeben werden soll, und dadurch seinen Blick mehr nach innen zu richten. Indem ihm die Sprache überall als der treue Abdruck seiner höheren geistigen Natur dargestellt wird, sollte ihm dadurch ein hellerer Einblick in die Tiefen seines eigenen Inneren eröffnet und er mit sich selbst und dem geistigen Wesen seiner Natur näher bekannt gemacht werden. Daher ist



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bei der Bearbeitung des Gegenstandes von den» Grundsatze ausgegangen- D i e Sprache ist un, mittelbares organisches A b b i l d unserer inneren V o r s t e l l u n g s w e l t und dadurch mittelbar auch ein A b b i l d der uns umge« benden äußeren W e l t und ihres Zusammenhanges mit unserem I n n e r e n ; und durch die Anwendung dieses Grundsatzes ist die Ausführung des ganzen Planes geregelt worden. Daß unsere meisten Sprachlehren, die für den Unterricht in Volksschulen bestimmt sind, in Hinsicht auf Gründlichkeit und Tiefe der Darstellung nicht das Erforderliche leisten, sondern zu sehr bei der Be« trachtung der Schale und Oberfläche stehen bleiben, ist vielfältig ausgesprochen und auch von mir bei dem Gebrauche mehrer solcher Leitfäden erfahrungsmaßig erkannt worden; es war der Hauptgrund, wodurch der Vorsaß zur Bearbeitung dieses Werkes in mir angeregt worden ist. Möchte die Ausführung nicht zu weit hinter meinen Wünschen und Hoffnungen zurückgeblieben sein, oder möchte sie wenigstens zu einem Anlasse werden, daß unseren Volksschulen von geschickteren Händen bald eine bessere Gabe dargeboten werde!

Inhalt. Einleitung

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1) Die Interjectionen als Keim und Wurzel der Rede. 2) Der Sah —Selbständiges und Unselbständiges— Subjekt und Prädikat.

Erster Abschnitt. Darstellung des Selbständigen in der Sprache 3 —l? 2) Substantive — concrete und abstlacte. 4) Geschlecht der Substantive. 5) Eigennamen und Gattungsnamen — Einthei« lung der letztem, 6) Singular und Plural. 7) Artikel und Numeralien «der Zahlwörter. 8) Bestimmter und unbestimmter Artikel. 9) Fortsetzung vom Geschlecht« der Substantive. 10) Numeralien, 11) Persönliche Pronomina oder Fürwörter. 12) Die unbestimmten persönlichen Fürwörter m«» und'««. 13) Demonstrative, Pronomina oder hinzeigenbe Fürwörter. 14) Imerrogative Pronomin» oder fragende Fürwörter. 15) Nominativ und Genitiv, 16) Possessive Pronomina oder zueignende Fürwörter,

1?) U»l>«rsicht des Bisherigen,



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5 Zweiter Abschnitt. Darstellung des Unselbständigen 18-43 t8) Adjektive und Verben. 19) Adjektive durch «ein mit Substantiven verbunden. 20) Adjektive als BestimmungMtzrter der Substantive. 21) Comvaration der Adjektive. 22) Ordnungszahlwbrter. 23) Das Verbum und dessen Formen im Allgemeinen.. 24) Zeitformen. 25) Person- und Zahlforme». 2S) Infinitiv und Indikativ. 27) C«njuaation im Infinitiv und Indikativ. 28) Transitive und intransitive Verben. 29) Subjekt und Objekt — näheres und entfernteres Objekt.' 30) Accusativ. 31) Dativ. 32) Verben mit bloßem AccusatiU »de» bloßem Dativ. 33) Verben mit bloßem Genitiv — mit einem Accusativ und Genitiv. 34) Activ und Passiv transitiver Verben. 35) Konjugation eines transitiven Verbums im M i v

und Passiv. 3L) Active und neutrale oder intransitive Verben. 37) Reflexive Verben oder zurückführende Zeitwbrter. 38) Conjugation reflexiver Verben — Verbindung derselben mit dem Dativ und Accusativ/ «d«r mit dem Accusativ und Genitiv. 39) Unpersönliche Verben4n) Participlen. 41) Adverbien. 42) Beschaffenheitswtzrter. 43) Umstandswörter.

§.

Dritter Abschnitt. Darstellung der Verhältnisse des Selbständigen und Unselbständigen. . . 4 4 — 5 4 44) Casus und Präpositionen. 45) Casus und Declinatlott im Allgemeinen. s6) Deklination der Substantive. 47) Declination der mit Substantive» verbundenen Bestimmungswörter. 48) Deklination der persönliche» Fürwörter. 49) Präpositionen im Allgemeinem 50) Die einzelnen Präpositionen. 51) Noch einig« Bemerkungen über die Präpositionen. 52) Verhältnisse als Eigenschaften und Eigenschaften als Verhältnisse gedacht — possessive Pronomina. 53) Rection de« Adjeetive. 54) Zusammenstellung desjenigen, w«S bis Hieher über den Gebrauch der Casus gelehrt ist.

Vierter Abschnitt. Darstellung des Zusammenhanges der Dinge durch Verbindung der Satze 55—80 55) Verbindung der Sähe und die d M gebrauchten Mittel im Allgemeinen. 561 Nebenzeitwörter. 57) Conjugationen. 58) Geeinte Sah«. 59) Gebundene Sätze. 6») Relative Pronomina oder beziehende Fürwörter, ei) Determinative Pronomina oder bestimmende FürWörter, 62) Moden oder Sprechweise«. 63) Conjunctiv. 64) Imperativ.65) Infinitiv.

Umbildung oder Conjugation .66 6«) Conjugation im Allgemeinen — Arten der Verben. 67) Uebersicht all« Coniugatlonsformen. 68) Conjugation der Hülfs- und Nebenzeitwort«. 69) Conjugation intransitiver Verben. 70) Conjugation transitiver Verben im Activ und

Passiv. 71) 72) 73) 74) 75)

Conjugation reflexiver Verben. Conjugation unverstznlicher Verben. Allgemeine Bemerkungen über die Conjugatiott. Unregelmäßige Verben. Wiederholende Uebersicht in Beziehung auf sämmtliche MrtcMassen und deren Verändc» runge».

Wortfolge und Perioden oder Satzgebinde. — 7 6 — 8 0 76) Die Wortfolge im einfachen erzählenden Satz. 77) Verschiedene Arten der Wortfolge. 78) Perioden oder Satzgebinde. 79) Zergliederung kürzerer Perioden, in Unterredung sform. 80) Zergliederung einer längeren mehrgliedrigen Periode/ in Vsttragsform.

Einleitung. L . 33enn Einem unter euch etwas Schmerzhaftes begegnet, wie pflegt er dann wohl auszurufen? R . Er ruft etwa: ack! au! ^eli'! L,. Und wie, wenn er unerwartet etwas sieht, was durch selne Größe oder andere hervorstechende Eigenschaf, te» selne Bewundern»« erregt? R . v ! ei! ^>c>l^! L.. Wie, wenn ein« von ihm erkannte Sache sein besonderes Wohlgefallen erregt, oder ein glückliches Ereigniß ihm besondere Freude erweckt? R . I5i! «ia! lieisn! i'uclilie! L.. Und wie, wenn ein unerwartet unangenehmer An« blick in »hm Ekel, Widerwillen oder Abscheu erregt? R . pkui! L,. Was gibt sich also überhaupt in diesen Ausrufen: aeli! »u! ei! plui! :c. zu erkennen? R . Es gibt sich darin Schmerz, Bewunderung, Freude u:,d Wohlgefallen, Ekel, Widerwillen und Abscheu zu er.kennen. L„ Und wie nennt ihr Schmerz, Bewunderung, Freude, Widerwillin mit Einem Worte? R . Es sind Gemüthszustüude oder Empfindungen der Seele. L.. Wie möchtet ihr solche Ausdrücke also wohl nennen? Graßmann« Sprachbild. I«. A



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R . Vielleicht Empfindungslaute. L.. S o nennt man sie auch wirklich, wenn man sie zum Unterschiede von anderen hörbaren Aeußenmgen der Stimme mit einem besonderen Name» benennen will. Wenn ihr nun mit diesen Auedrücken (au! acli! pluü) eure Empfindungen zu erkennen gebt, habt ihr dann wohl gerade immer die bestimmte Absicht oder den W i l l e n , diese Empfindungen auszudrücken und anderen Menschen, die eure Stimme hören, dieselben bekannt zu machen? R . Nein! gewöhnlich denken wir gar nicht daran, baß wir dadurch etwas Bestimmtes ausdrücken, noch weniger, daß wir es anderen mittheilen wollen; sondern in der Ne< gel treten solche Aeußerungen ganz bewußtlos hervor, und dies geschieht um so eher, je lebhafter unsere Empfindung gen sind. L., Für was für Ausdrücke der, Empfindungen werdet ihr also Empfindungelaute erklären? R . Empfindungslaute sind u n w i l l k ü h r l i c h (und in der R e g e l bewußtlos) hervorgebrachte Ausdrücke unserer Empfindungen. H,. Wenn jemand durch dieselben seine Empfindungen und Gemüthszustände auedrückt, werdet ihr von einem solchen schon sagen, daß er spricht oder redet? R . Nein; denn er hat nicht die Absicht, sich dadurch anderen mitzuteilen, welches doch der Zweck alles Spre< chens oder Redens ist. L . Von welchen Menschen Hirt Ihr nur solche un< wlllkührllchen Aeußerungen ihres Inner» durch diese und ähnliche Töne? R . Von kleinen Kindern. L.. Nichtig! Von Kindern im frühesten Lebensalter hört man also nur noch Empfinoungslaute, und jeder Ton, teu sie beim Weinen, beim Schreien, bei der Freude ic. mit der Stimme angeben, ist ein Empfindungslaut; nur daß dies« Töne noch viel weniger klar und bestimmt he»



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vortreten, als die vorhin angegebenen, da auch ihre Em< pfindungen selbst noch viel unbestimmter und der Art nach ungeschledener sind, Inpem sie noch im Dunkel der Bewußt, losigkelt ruhen. — I n einem noch viel höheren Grade ist dies bei Thieren der Fall, deren Tlne ebenfalls als reine Empfindungslaute zu betrachten sind. Was bemerkt ihr nicht selten an einem kleinen Klnde, wenn es ein Schaaf blöken, eine Kuh brüllen, einen Hund bellen, eine Kahe miauen h!rt? R . Wenn ein Kind ein Schaaf blöken Hirt, so ruft «s wohl t>n! oder, m«-! — wenn es eine Kuh brüllen Hirt, so ruft es du! oder mu! — wenn es einen Hund bellen Hirt, so ruft es ban! — wenn es eine Kahe miauen Hirt, so ruft es m»u^ oder lni«»! — Es ahmt mit diesen Aus« rufen die Stimmtlne, welche es von den Thieren vernom, mm hat, nach. L.. Meint ihr, daß, indem es dies zuerst thut, es schon dle Absicht habe, dadurch andern etwas mittheilen zu wollen? R . Nein; anfänglich thut es dies unwillkührlich und bewußtlos. L,. Wie klnnen wlr a!so auch solche Tlne, so lange das Kind aus diese Art dabei verfährt, noch betrachten? R . Als Empfindungslaute. L . Gewiß! Anfänglich sind auch diese Tlne noch bloße Cmpsindungslaute; denn das Kind gibt dadurch unwill, lührllch und bewußtlos zu erkennen, welche Eindrücke durch das Schreien dieser THIere in seinem Innern bewirkt sind, lndem es sich durch einen Inneren bewußtlosen Trieb ge» drungen fühlt, dieselben nachzuahmen. Von einer bestimm.' ten Absichs, sich dadurch anderen m!tth«ileti zu wollen, ist bei ihm anfänglich noch nichts zu erkennen. — Bemerkt ihr aber doch nicht einen Unterschied zwischen den Empfin,dungslauten der «rsteren Art und den jetzt angeführten; und llnnt ihr Ihn in Worten näher bezeichnen? A 2



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R , D K Empfindungslaute der erster«!, Art drücken l>!lls aus, was im Innern des Menschen vorgeht; die der letzteren ?lrc drücken zwar ebenfalls etwas aus, was im Inneren vorgeht, aber sie beziehen sich vermittelst desselben „och auf einen äußeren G e g e n stand, an welchem etwas nachgeahmt wird. L . Ganz recht! Diese beiden Arten von Empfindungs/ laut:»: müssen wir von einander unterscheiden. D i e letzte.' rcn köxnen wir daher gegenständliche ( o b j o c t i v c ) E m p f l n d u n g s laute nennen, weil sie sich auf äußere Gegenstände beziehen; die «rsieren mögen im Gegensatze gegen sie mit einem freilich noch nicht eingeführten Worte ur stündliche ( s n b j e c t i v c ) E m p f i n d u n g s laute hei.>jen, — Könnt ihr mir solcher gegenständlichen «Fmpfindungell'ute nicht noch mehre nennen, von denen auch in d>r ssllgemeinen Sprache Gebrauch gemacht wird? 'H. ?,i!! ^Inm^ü! Ici'^Il! Iciiii l ! Iili«cli! U. s. w. F.. Es kommen also darin vorzüglich solche vor, mit welchen ein Geräusch, welches von leblosen Dingen ausgeht, nachgeahmt wird. Aber auch schon das Kind bleibt nicht dabei stehen, daß es mit solchen Tönen die Stimmen der Thiere un< willkülnlich und bewußtlos nachahmt. Wenn das Kind auf dem Arme der Mutter sitzend ein Schanf sieht, und nun, auf dasselbe hinweisend, die Mutter anblickc oder an< faßt, und dann b»? oder in» sagt; was leuchtet aus diesem seinem Benehmen hervor? Was will es damit bewirken? R . A n dem Kinde zeigt sich hier sichtbarlich ein B e streben, sich mitzutheilen. D i e Mutter soll inne werden, daß das Schaaf in 5er Nähe ist. L.. Unter wickc» Umständen bleiben ihm also die Aus, rufe dae! du! Kau! „»au! u. s. w. nicht mehr Empfim dlmgsiauce; es werden nunmehr Zeichen oder N a m e n von gewissen Dingen, von welchen in seiner Seele V o r , stelluugen entstanden sind und sich derselben eingeprägt ha>

bin. Dc.) Könnt ihr solcher Beispiele, wo man den Gegenstand selbst und was an lhm vorgeht mit einem gleichklingenden Worte bezeichnet, sehr viele auffinden? oder was bemerkt ihr sonst meistentheile? R . I n den meisten Fällen hat man für den Gegen« stand und was an lhm vorgeht zwei verschieden klingend«

Witter, al«: 6» L . S o Ist es allerdings l«i de» meisten Fällen. A n vielen dieser Wörter klnnt ihr übrigens noch jetzt ihren Ursprung «uS gegenständlichen und nachahmenden Empsin, ounaslauten erkennen, und zwar sowohl an denjenigen Wir» lern, welche selbständige Dlnge benennen, als auch an solchen/ welch» das UnselbstHndlge an ihnen bezeichnen. Gebt mir eine Anzahl von Wirtern beider A r t an» R . Namen selbständiger M l n g e , deren Ursprung aus nachahmenden Empfindungslauten noch erkennbar ist, sind: Xr»«be, Lulß, W i n d , X ü l i , N,2be, X^uiluic, 6ibit5 — viel leicht auch Nunä, O H « « u. s. w . Nachahmende Benennungen des Unselbständigen an ihnen sind: lu-aeken, lieulen, bellen, d1i»lc«n, brauzen, rau«elien, Zirpen, wimmern, ilü«tern, brüllen, «auzen, I^nal len, 8«Ii^irren, llr^clien u . s. w . L . Viele andere W i r t e r In unserer Sprache mögen eben so entstanden sein; da aber die Sprache im Lauf» von Jahrhunderten und Jahrtausenden sich außerordentlich verändert hat, und noch immer «erändert, so sind die Kenn« zeichen dieses Ursprunges allmählich verschwunden und sind im gegenwärtigen Zustande der Sprache überhaupt gar nicht mehr nachzuweisen. — W a s für selbständige Dinge und welches Unselbständige an ihnen benennen alle die Wörter, welche wir bisher als aus Empfindungelauten ent, standen« aufgeführt haben? R . S i e bezeichnen theils solche lebenden ober leblosen D i n g e , welch« gewisse hirbare Töne erzeugen, thells diese Töne selbst. 6. Vielleicht sind auch solche Wörter als die ersten und ursprünglichsten der menschlichen Rede zu betrachten, indem alles Sprechen der Menschen mit dem Nachahmen des Hörbaren um sie her begonnen zu haben scheint, wie wir denn an Kindern auch jetzt noch sehe!,, daß die ersten Aeußerungen des Sprachvermögens im Nachahmen des Hörbaren um sie her sich zeigen. Selbst die hellig« Schrift



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scheint auf einen solchen Ursprung der Sprache hinzudeuten, wenn sie (1 Klo«. 2, 19. 20) sagt, die erste Beschaff tlgung des neu erschaffenen Menschen habe darin bestanden, daß er den Thieren Namen gegeben habe. — M a n hat sich aber nicht damit begnügt. Hörbares auf diese Weise durch Nachahmung zu benennen, sondern hat bald auch Nlchthirbares, welches durch andere Sinne erkannt wurde, durch Töne darzustellen gesucht, wenn mau in diesen Tönen auf irgend eine Art eine gewisse Ähnlichkeit mit solchen Wahrnehmungen zu finden meinte. Wenn ihr z. B . das Wort Liitü hört, möchtet ihr nicht glauben, daß auch dieses Wort aus einem gegenständlichen und nachahmenden Empfindungslaute entstanden sei, und worin möchtet ihr die Aehnlichkeit dieses Wortes mit der dadurch benannten Erscheinung sehen? R . Das Wort LIii/, bezeichnet zwar eine nicht mit dem Ohre, sondern eine durch das Auge wahrgenommene, also sichtbare Erscheinung; da es aber schnell und mit einem kurzen feinen oder hohen Tone ausgesprochen wird, so scheint damit das plötzliche und schnelle Aufleuchten die, ser Lufterscheinung und deren baldiges Verschwinden nach, gebildet werden zu sollen. I n seinem Ursprünge hat man wahrscheinlich damit blos muvillkühllich den Eindruck be> zeichnen wollen, den diese Erscheinung auf den Wahrneh, menden macht; nachher aber wurde es Namen der Erscheinung selbst, und je nachdem man diese als einen für sich bestehenden mit Sinne» wahrnehmbare» Gegenstand oder als etwas Unselbständiges an einem ander» Dinge betrachtete, bildete sich das Wort unter zwei verschiedenen Formen aus: Llitn und blitzen. L . S o wie bei diesem Worte, so ist es gewiß noch in unzählig vielen «»deren Fällen geschehen. M a n hat mit. der Stimme den Eindruck, welchen gewisse wahrgenommene Dinge durch das G e l M , Gesicht und andere Sinne auf den Wahrnehmenden machen, durch entsprechende Ti»e



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ausgedrückt, in welchen sich unwillkührlich und bewußtlos eine Aehnlichkeit m, der Sprach? lchre vorkommenden Begriffe jetzt überhaupt noch viel allgemeiner verbreitet sind, als die" Dmtschen Kunstwörter dieser Art, bei deren Gebrauch in Deutschen Sprachlehren



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noch ein« große Verschiedenheit stattfindet, so sind sie zur allgemeinen Verständigung beim Gebrauche verschiedener Sprachlehren viel besser geeignet/ und ihr müßt euch mit diesen fremden Namen genau bekannt machen. Unter uns wollen wir zwar beim Unterrichte gewöhnlich die Deut, schen Kunstwörter gebrauchen; absichtlich werde ich aber zwischenher auch oft die lateinischen Namen einmengen, da, mit Ihr euch mit diesen Immer genau bekannt erhaltet und im Gebrauche derselben fest undsicherbleibet. Aufgabe I. Schreibt eine beträchtliche Anzahl ur< stündlicher und gegenständlicher Empfindungslaute auf und ordnet sie nach diesen beiden Abtheilungenl — Die Bear» beltung der Aufgabe ergibt sich aus dem Vorhergehenden. Aufgabe II. Schreibt Wörter auf, deren Ursprung aus gegenständlichen Empfindungslauten noch jetzt In der Sprache erkennbar ist, und ordnet sie, je nachdem sie S«lb< ständiges oder Unselbständiges benennen, ln zwei Abthel« lungen! — S . oben. (Anmerk. Die unter Schriftstellern für das Volksschul, wesen jetzt ziemlich allgemein verbreitete Meinung, als wenn die aus dem Lateinischen entnommenen Kunstwörter beim Sprachunterrichte ln Volksschu, len gar nicht gebraucht werden dürften, kann Ich keinesweges theilen. Bei der großen Verschieden, heit der Deutschen Kunstwörter In den Sprach« lehren, die sich noch täglich mehrt, indem jeder denkende Sprachforscher deren neue erfindet und einzuführen sucht, je nachdem er einen grammatl, schen Begriff nach einer andern Ansicht auffaßt, gewähren die lateinischen Benennungen die ein? zigen festen Haltpunkte, an welchen der Sprach, schüler sich ln diesem Gewirre nothdürfllg zurecht« finden kann, und es könnte dem gründlichen Sprach« studium kein größeres Leid widerfahren, als wenn, wie hie und da in lateinischen Grammatiken schon

der Versuch dazu gemacht wird, die Neuerungs, sucht der gegenwärtigen Zelt «uch «" diesem alten, seit Jahrtausenden zur allgemeinen Verständigung m>. d.icht habe».

L . Und wenn ihr den Inhalt des Satzes denkt, kinnt ihr in dem-Gedachten nicht zweierlei unterscheiden? R . ^a wir können unterscheiden etwas, worüber wir denken unddasjenige, was wir davon denken. L.. Eine jede solche Thatigkeit der Seele, wodurch man zwei vorher getrennt gewesene Vorstellungen zu einer Einheit de« Bewußtsein« verbindet, oder eine der anderen beilegt, heißt ein Urtheil. Wenn ihr nun hlevon als dem früher in der Seele Voraufgegangenen ausgehen wollt, wie könnt ihr dann einen Satz wohl erklären? R . E i n Satz ist der Ausdruck eines U r t h e i l s in W o r t e n . L . Wie vielerlei habt ihr eben als zu einem Urtheile nothwendig gehörige Stücke unterschieden? R< Zweierlei, ein Ding vorüber gedacht wirb, und etwas, was davon gedacht oder was ihm beigelegt wird. L,. Müssen also nicht nothwendig auch in einem Satze zwei Stücke oder zwei Bestandtheile desselben von einander unterschieden werden? R . J a , einer, worin ein Ding benannt oder doch an.' gedeutet, und bin anderer, wodurch von diesem Dinge et< was ausgesagt wird. L . Merkt euch! Sowohl in dem Urtheile selbst als i» seinem hörbaren Ausdrucke, dem Satze, nennt man diese beiden nothwendigen.Bestandtheile den Urstand und die Suss^ge, oder mit lateinischen Ausdrücken das Subjekt und das P r ä d i k a t . D a wir es hier nur mit der Betrachtung der Rede oder Sprache zu thun haben, so sehe» wit künftig von dem Urtheile ganz ab und brauchen die angegebenen Benennungen hier nur in Bezieh«!«, auf den Satz. Was ist also der Urstand oder das Subjekt und was ist die Aussage oder das Prädikat eines Sahce? R . D e r Ur stand oder das Subjekt ist d e r T h e i l ,desSahes, mitwelchem dasjenige D i n g benannt oder angedeutet w i r d , von welchem etwasgesagt



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w«id«n soll. -^ D l » Aussage oder das P r ä d i k a t ist derjenige T h e i l dos Satzes, welcher von dem Urständ« oder Subjekte etwas aussagt. L.. Was wird das Subjekt und was das Prädikat el< nes Satzes in der Regel bezeichnen, etwas Selbständiges oder etwas Unselbständiges? R . Das Subjekt wird in der Regel etwas Selbsiäw diges bezeichnen, da es dasjenige Ding benennt ober an.' deutet, von dem etwas ausgesagt werden soll. Das Prä< dikat wird in der Regel etwas Unselbständiges bezeichnen, da es etwas angibt, was an diesem Dinge gedacht wer< den soll. L.. Wiederholt einige von den Sätzen, welche wir vor< her als solche bemerkt haben, die beim Ursprünge der Sprache zuerst gebraucht sein mlgen! R . Die krÄie krälit oder kräcl^t. — Die Lule lieult. — Der "Winä nelit. — Der Uunä bellt. — Da« 8cn32k blökt. — Die Xuk brüllt U. s. w. L . Unterscheidet in jedem dieser Sätze das Subjekt und das Prädikat! R . I n dem ersten Satze: Die Xi-äus Krälit ist die Xriiü« das Subjekt, Icrälit das Prädikat — u. s. w. bisI n dem letzten Satze: äie Kuli brüllt ist äie kuk, das Subjekt oder der Urstand und brüllt das Prädikat od» dl« Aussage. L,. Stellt aus allen diesen Sätzen die Subjekte und die Prädikate zusammen. R . Die Subjekte dür verschiedenen Sätze sind: Lule, Winch Uunä, 8cli2»l, Xub. Die Prädikate der verschiedenen Sätze sind: Keulen, Zellen, bellen, blülcen, brüllen. L.. Zu welcher Klasse von Wörtern gehören »ach dem, was wir schon in der Wortbildungelehre darüber besprochen haben, die Subjektwirter, und zu welcher die Prädikat, wirter?

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R . Dtt Subjektwörter l^räüe, Lule «. gehören zur Klasse der Hauptwörter oder Substantive, die Prädikat, Wörter Krallt, beult «. gehören zur Klasse der Zeitwörter oder Verben. L. Wörter aus welchen Klassen werdet ihr als« für dl« ursprünglichsten und somit auch für die nothwendlgsten halten, dl« zur Bildung der Rede gehören, und warum? R . Die ursprünglichsten und nothwendlgsten Wörter der Rede sind die Hauptwörter und die Zeitwörter; denn das erste Sprechen bestand darin, daß man von gewissen Dingen, denen'man Namen gab, ausdrückte, was sie, tha, ten, oder was an ihnen vorging. Nun heißen die Namen selbständiger Dinge Hauptwörter, die Wörter aber, welche angeben, was ein Ding thut oder was an ihm vorgeht, heißen Zeitwörter. Also gehört zu jeder verstäntillchen Rede oder zu jedem Satze ein Hauptwort und ein Zeitwort. L . So ist es. Hauptwörter und Zeitwörter siwd die ursprüngliche und erste Grundlage der Rede, und zwar die, nen die Hauptwörter zur Bezeichnung des Selbständigen, wovon etwas gesagt werden soll, die Zeltwörter zur Bezeichnung des Unselbständigen, was von ihm ausgesagt werden soll. Daher kann es leine verständliche Red« oder keinen Satz geben, In welchem nicht ein Hauptwort und ein Zeitivort enthalten ist oder wenigstens gedacht wird, wenn es auch nicht allemal mit einem besonderen Wort« ausgedrückt ist. Denn wenn Jemand z. B . sagt: «priob! oder »z>i«cl,«t! so ist das freilich eine verständliche Rede und muß daher auch ein Satz genannt werden, und doch besteht jeder dieser beiden Sätze nur aus einem einzigen Worte. Meint ihr aber doch nicht, daß jeder dieser beiden Sätze «in Subjekt und ein Prädikat und also auch ein Hauptwort und ein Zeitwort dem Sinne nach in sich schließt? R . J a ! Wenn jemand sagt: »pr.c!,! so erkennt >>«del, daß mit diesem Worte jemand angeredet wird, zu dc,n der



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Sprechende llu sagen würde, wenn er Ihn rufen wollte. Das hinzugedachte Wort 6« ist das Subjekt lind das Wort »prick das Prädikat; das Subjekt äu wird hier aber nicht durch ein besonderes Wort bezeichnet, sondern wird nur aus der Form des Wortes »pricli erkannt. Nun ist aber äu ein stellvertretender Ausdruck für den Namen einer Person, etwa 621'l? ä,nZu«t u. bergt., also für den Namen eines selbständigen Dinges oder für ein Hauptwort, und auf dieses Hauptwort wird dadurch hingewiesen. Wenn also der Satz auch kein besonderes Hauptwort enthält, so wird darin doch auf ein Hauptwort hingewiesen, welches der Hörende leicht hinzudenken kann, und das selbständige Ding, von welchem etwas gesagt werden soll, ist darin, wenn auch nicht benannt, doch angedeutet, — Auf gleiche Art weiset das Woit «preoliet durch seine Form auf das Wort ilir und dieses etwa auf das Hauptwort Kinder oder Lolliilel oder auf die Namen mehrer einzelnen Personen hin. S o wie hienach Subjekt und Prädikat eines Satzes in eln einziges Wort zusammengedrängt sein können, so kann aber auch jeder dieser beiden Bestandtheile durch mehr als Eln Wort, oft durch viele Wörter, ausgedrückt sein, z. B . Der Le«it?er b> ^n' ^!i«, 1'ieuä«, HeiterXisiä, Iickw, 8ee, I'ielo, Kleinigkeit, lieben, lültte «tc.

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(Wörter wie >Zel, I^incl etc. 2lbstrakte Substantive: klinge, ^rt, Verkäll,nilü, Null! olo.

4. Unter den selbständigen Dingen erregen die Aufmerlsamkeit des beobachtenden Menschen zunächst und am mei< sten die Menschen und die Thiere, wie auch schon das Kind seinen Blick zuerst dahin richtet, wo es Leben und Bewegung sieht. Unter den Thieren erregen wieder insbesondere seine Aufmerksamkeit theils diejenigen, welche als Hausthiere und zahme Thiere dem Menschen am nächsten stehen, theils diejenigen, welche durch ihre Größe und Stärke seine Bewunderung erwecken, oder ihm auch wohl Gefahr drohen und ihn dadurch llöthigen, sich vor ihnen zn hüte». An Menschen und solchen Thleren wird sehr bald die Verschiedenheit des Geschlechts bemerkt, wonach sie theils männliche thells weibliche Wesen sind. Viele ander« Dinge haben entweder gar kein Geschlecht oder das Geschlecht wird an ihnen doch nicht leicht beachtet, daher sie g «schlecht lose Dinge heißen. I n Hinsicht auf das Geschlecht zerfallen daher die selbständigen Ding« in drei Abtheilungen, in männliche, weibliche und geschlechtlose Dinge. Ausg. Sucht Namen von Dinge» jeder Art auf und schreibt sie in drei Abtheilungen nieder! R . schreiben: N a m e n männlicher D i n g e : Alaun, Vater, Lru>

21 — U. s. w. Namen weiblicher Ding«: krau,Nuller, 5luts, Xuli, 82«, Iiüwinn u. s. W.

Namen geschlechtloser Dinge: LIa«, i-, 8^>inä u. s. w. Die Sprache läßt diesen Unterschied des Geschlechtes nicht ganz unbeachtet, sondern sucht ihn an den HaoptWörtern darzustellen. I n manchen Fällen stellt sie für die männlichen und weiblichen Wesen jeder Art ganz verschie. den« Hauptwörter auf, als: 8211 u. s. w. und drückt dabei gar leine Aehw llchkeit zwischen den männlichen und weiblichen Wesen jeder Art aus. I n weit mehren Fällen aber deutet sie die Aehnlichkelt und das Zusammengehören zweier solcher Wesen von gleicher A r t auf eine sinnreiche Weift an. W o nämlich bei Menschen und Thieren eine /Verschiedenheit des Geschlechtes hervortritt, da zeigt sich bei einer Uebereinstimmung in vielen Merkmalen, wodurch sie als Wesen gleicher A r t erscheinen, doch eine durch das Geschlecht her.' vorgebrachte Verschiedenheit. I n der Regel sind die mann/ lichen Wesen größer, stärker, kräftiger und haben daher el< nen höheren Grad von Selbständigkeit; die weiblichen Wesen derselben Art sind meistentheils kleiner und schwächer und treten dadurch von selbst in eine gewisse Abhängigkeit von den männlichen Wesen ihrer Art. Dieses Verhältniß drückt die Sprache sehr treffend an vielen Hauptwörter» dadurch aus, daß sie die Namen der männlichen Dinge als Wurzel: ober doch Stammwörter hinstellt und aus ih.neu durch Anhängung kurzer Sylbc» die Namen der dazu gehörigen weiblichen Dinge bildet, als: k.ünig> X u n ^ » » ,



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; llunä, Uun6inn. Der g«l meinsame Stamm / z. B , I^üniZ, erinnert an die Ueber« elnstimmung in allen wesentlichen Merkmalen der Art, die verschiedene Endung beider Wörter an die Verschiedenheit des Geschlechtes, und das frühere Dasein nebst der ein, fächeren Gestalt des männlichen Namens an die größere Selbständigkeit der männlichen Dinge (vgl. Worlbildungs, lehre §. 19). — S o treffend hiebe! übrigens die Sprache das wirkliche Naturverhältnlß in einiger Art nuchgebildet hat, so wenig ist doch zu leugnen, daß die Beziehung der Dinge auf das Geschlecht an den Hauptwörtern selbst im Ganzen nur sehr unvollständig dargestellt ist. Eine vollständige Dar^ stellung desselben würde fordern, daß sammtliche Haupt« Wörter nach drei verschiedenen Formen gebildet waren, und daß man auf diese Weise schon an den Namen der Dinge ihrer äußeren Form nach erkennen könnte, ob die damit bezeichneten Dinge männlich, weiblich oder geschlechtlos wären. Hlevon bleibt unsere Sprache aber noch weit entfernt, da die Namen männlicher und geschlechtloser Dinge nach äußeren an den Hauptwörtern selbst befindlichen Merk» malen gar nicht zu unterscheiden sind, und auch nur die Namen weniger weiblichen Dinge, nämlich nur die Namen weiblicher Menschen und der größeren und bekannteren weibliche» Thiele, eigenthümliche Kennzeichen des weiblichen Geschlechtes haben. Wie nun die Sprache die, sem unverkennbaren Mangel durch Anwendung noch anderer Hülfsmitiel abzuhelfen gesucht habe, soll bald näher gezeigt werden. 5. Die Namen Lruäer, lieunö, Vozei, rließ«, Zaum, Lanil, eto. bezeichnen eine ganze Art oder Gattung von Dingen, zu deren jeder viele Einzelwesen (Individuen) gehören, w»lche darum, weil sie in vielen gleichen Merkmalen



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übereinstimmen, unter einem gemeinsame» Namen zusammengefaßt werden. — Dle Namen 6»r1, ^uZul,l, kiie^ricii, scliröcler, DärNinß, Ltettin, väer, Allein, Hrucken elc. bezeichnen jeder nur ein einzelnes Ding/ und wenngleich «S mehre Personen gibt, die den Namen 6arl oder l n « ä « H führe»/ so werden sie doch nicht wegen «Iner Ueber» einstlmmung ln gewissen wesentlichen Merkmolen so ge< nannt, sondern einem jeden solchen Dinge ist dieser Name «I u. s. w. Aus der Gesammtheit aller Gattungsnamen sondert man noch tinige besondere Arten aus, die wegen ihrer eigen« thümlichen Bedeutung bemerkenswerch sind. Einige Gat.tungsnamen stelleu nämlich eine Menge von Dingen, dereu



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jedes als besonderes Einzelwesen zu unterscheiden ist und als solches seinen besonderen Namen führt, als ein Ganzes dar und heißen Gesammtnamen Collective), z. B . ein Volk ist eine Menge von Einzelwesen, deren jedes Uen«H heißt, und die, well sie alle Eine Sprache reden oder vielleicht unter einem Oberhaupte stehen, als ein Ganzes gedacht werden; «in Ve8tiru ist eine Anzahl von Einzelwesen, deren jedes Lteru heißt, und die wegen ihrer nahen Stellung bei einander und der dadurch etwa entstehenden Figur als ein Ganzes betrachtet werben. — Andere Gattungsnamen stellen die Gesammtheit alles Vor, handenen, was mit diesem Namen belegt wird, als Ein Ganzes dar, ohne daß in ihm gesonderte Einzelwesen un< terschleden werden können. S o bezeichnet Li«sn allen vor, handenen Stoff dieser Art als Ein großes Ganze, von dem alle kleineren Eiftnmassen nur als Theile zu betrachten sind. Aehnlich l, I^iHt — Hau» U. s. lv. Gesammtnamen: Ueeiäe, Nonge, 3eIiA2r, — Heer, Olior u. s. w. Stoff n amen: Xuplei-, Llut, x^urn, lg^ior, — Hol?, 'lalß u. s. w.

6. voit liegt ein Lucli. — voi-t liogon Lücllor. I n dem ersten der beiden obige» Sätze wird angegc« bei!, daß nur E i n Buch, in dem zweiten, daß mehr als E i n Buch auf dem Tische liegt.



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Die Gattungsnamen bezeichnen elne ganze Art oder Gattung von Dlngen, zu welcher viele Einzelwesen gehören, die darum unter elnsm Namen zusammengefaßt wer.den, weil sie In gewissen wesentlichen Merkmalen überein, stimmen. Dieft Einzelwesen sind zählbar und es kommt bei ihnen «lso die Verschiedenheit der Zahl in Betrachtung. Die Sprache drückt diese Verschiedenheit der Zahl wenig, stens ln so weit am Hauptwort« selbst aus, daß sie an dem« selben bezeichnet, ob von Elnem Ding« oder von mehr als Einem Dinge au« der Gattung die Rede ist. Jeder Gat, tungsname, der elne zählbare Art von Dingen bezeichnet, erhält l, Lunäe, — lüor, Ikoie u. s. w. 5) fügen manche der Einheit noch die Sylbe en hinzu, als:

en, — LeU, Letten, — Hirt, Hüten, fügen manche der Einheit noch den Buchstaben n hinzu, als: ^N2bo, I^NÄden, — ^Uße, Nutzen, —voeke, Llutllen, — Nauer, Uauern, — Zusatz, t) Eine Form der Mehrheit auf 8 Ist an Deutschen Hauptwörtern gar nicht vorhanden und kommt «ur in Ider niedrigen Sprache des gemeinen Lebens vor. M a n sage also nicht 5unZen«, 0N3, sondern Punzen, ^lääcllLN 2) Manche Hauptwörter verstatten die Bildung der Mehr« heil gar nicht, weil ihre Bedeutung den Begriff der Zahl nicht zuläßt. Dahin gehören ») die meisten Stoff/ namen, weil der gesammte Stoff, woraus die Dinge bestehen, nur als ein Ganzes gedacht wird, als: le oder clet

Selbst den Gedanlennamen oder abstrakten Subsiaü« tiveu hat man in der Sprache ein verschiedenes Geschlecht beigelegt, und dadurch diese als selbständig aufgefaßten Ge, dankcndinge theils als männliche, theils als weibliche, thcils als. geschlechtlose Wesen dargestellt, als: 6er 6«»«, 6kl' 'lrilt, 6cr Wucli.5 — 6ie (3iol3e> 6 62« V