Schriften : Beiheft 2 : Wittgenstein-Übungsbuch

Aus dem Englischen von Wilhelm Grafe Erste Auflage 1972

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German Pages [63] Year 1972

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Schriften : Beiheft 2 : Wittgenstein-Übungsbuch

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Ludwig Wittgenstein Schriften

Beiheft 2

Wittge n sie in-üb 11 ngsb uch von Christopher Coope, Peter Geach, Timothy Polls und Roger White

Suhrkamp

WITTGENSTEIN / SCHRIFTEN · BEIHEFT 1

Ludwig Wittgenstein / Schriften Beiheft 2 Wittgenstein-Übungsbuch von Christopher Coope, Peter Geach, Timothy Potts und Roger White

Suhrkamp Verlag

Originaltitel: A Wittgenstein Workbook Aus dem Englischen von Wilhelm Grafe

Erste Auflage 1972 © 1970, Basil Bladcwell, Oxford. © der deutschen Ausgabe: Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1972. Alle Redite vorbehalten Drude: E.C. Baumann KG, Kulmbach. Printed in Germany

Inhalt Vorwort Abkürzungen

7 11

Themen

1 2 3 4 5 6 7 8 9

Die Bild-Theorie Benennen Analyse und Komplexität Wahrheit Unsinn versus Sinnlosigkeit >Ich« (Bewußtsein, Äußerungen) Logik als der Spiegel der Welt Zeigen und Sagen Skeptizismus i o Private Sprachen 11 Einer Regel folgen 12 Bedeutung und Gebrauch 13 Meinen, Verstehen, Beabsichtigen 14 Denken 15 Gefühle 16 Eintreten einer Möglichkeit, Erfüllung eines Wunsches, einer Erwartung, etc. 17 Das Mystische und das Ethische 18 Worin Philosophie besteht

44 46 48

Zusätzliche Themen, zur weiteren Arbeit geeignet

J2

14 16

18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42

Anhang

1 Parallelstellen zu Wittgensteins Tractatus in Russells The Principies of Mathematics 2 Parallelstellen zu Wittgensteins Philosophischen Untersuchungen und Zettel in James’ The Principies of Psychology 3 Whewell und Mill über Typen (siehe Abschnitt 12)

53 55 57

Vorwort Der Stoff dieses Bändchens hat dazu gedient, Studenten in ihrem dritten Studienjahr * eine Einführung in die Philosophie Wittgensteins zu geben. Dies hat sich als eine schwierige Aufgabe erwiesen; häufig nimmt Wittgenstein philosophische Fragen von einem so grundlegend neuen Standpunkt aus in Angriff, daß die Leser verwirrt werden von dem, was er zu sagen hat, und ihnen die grundlegende gedankliche Orientierung fehlt, um die Bedeutung seiner Bemerkungen richtig einzuschätzen. Indem sie seine strengen philosophischen Argumentationen übersehen, gelangen viele zu der Ansicht, der Tractatus sei eine geheimnisvolle Rarität in der Geschichte der Philosophie und die Untersuchungen eine Folge von Platitüden; und entsprechend tun sie Wittgensteins Schriften ab als etwas, das einer, der ernsthaft Philosophie studiert, ungestraft außer acht lassen kann. In Ermanglung dieser grundlegenden Orientierung sind sie an Wittgenstein herangegangen in der Erwartung von Antworten auf Fragen, die nicht seine Fragen waren, und haben dabei die Fragen übersehen, die er stellt und zu beantworten sucht. So sahen Carnap und andere im Tractatus einen Versuch, Vorschriften für eine Idealsprache anzugeben, während Wittgenstein von Anfang bis Ende damit befaßt war, zu zeigen, wie Sprache, wie sie tatsächlich vorliegt, funktioniert. Nach einer weitverbreiteten Meinung schließt Wittgensteins spätere Philosophie den Widerruf aller oder doch der meisten Lehrmeinungen des Tractatus ein. Um dies richtigzustellen, haben wir ein DiskussionsProgramm zusammengestellt und dabei diejenigen Fragestellungen hervorgehoben, die sowohl im Tractatus als auch in den Untersuchungen aufgenommen werden; mit dem Ziel, deutlich zu machen, daß Wittgensteins Ansichten in einen Rahmen gestellt werden können, der die Kontinuität seines Denkens zeigt (vergleiche seinen Wunsch, der Tractatus solle zusammen mit den Untersuchungen in einem Band herausgegeben werden, dem er in seiner Einleitung zu den Untersuchungen Ausdruck gibt). Bei der Auswahl der Diskussionsthemen wurden wir weitgehend unterstützt von Frau Professor G. E. Μ. Anscombe, die uns ebenso bei der Zusammenstellung der Textstellen und Literaturangaben behilflich war. Das Programm wurde zum Gebrauch in Seminaren entworfen, und es erschien unter diesen Umständen natürlich, mit Fragen zu experimen*■ ·undergraduates in their final year«: Die erste Prüfung, etwa zum »Bachelor of Arts«, legt ein englischer Student nach seinem 3. Studienjahr ab. (Anm. d. Ob.)

7

tieren, die einerseits darauf abstellen, dem Studenten zu zeigen, welche Art Fragen er sich selbst während der Lektüre der Texte stellen sollte, andererseits darauf, Material für die Gruppendiskussion zu liefern. Daher ist, was wir auf diesen Seiten anbieten, eine Hilfestellung zur Interpretation von Wittgensteins Denken, nicht selbst schon eine Interpretation: Unser Ziel ist es, dem Leser zu helfen, selbst die Texte zu interpretieren. Tatsächlich gibt es zwischen uns mehrere starke Meinungsverschiedenheiten über wichtige Fragen der Interpretation; gleichzeitig ist offensichtlich, daß wir auf der Grundlage bestimmter gemeinsamer Überzeugungen gearbeitet haben. Zusätzlich zu der bereits genannten Auffassung über die Kontinuität des Wittgensteinschen Denkens möchten wir im einzelnen nennen: daß der bedeutendste Einfluß, den ein einzelner Denker auf Wittgenstein hatte, Frege zuzuschreiben ist, und daß dies ebenso auf das spätere Werk zutrifft wie auf das frühe, wo dieser Einfluß so viel näher an der Oberfläche liegt; daß die Zusammenhänge zwischen Wittgensteins Philosophie und anderen philosophischen Richtungen, die unter den Namen »linguistic philosophy« oder »ordinary language philosophy« * laufen, wie z. B. die Schriften Austins und seiner Anhänger, sich auf kaum mehr als Ähnlichkeiten an der Oberfläche belaufen; und daß Wittgenstein sich ständig bemüht hat, logische Unterschiede herauszustellen (die, wie er einmal sagte, immer große Unterschiede sind), nicht aber idiomatische Feinheiten. Wir betrachten diese Meinungen als strittig nur, weil sie bestritten worden sind. Gewöhnlich haben wir versucht, in jedem Fragebogen die einzelnen Punkte zu einem Themenbereich zusammenzufassen, so, daß eine fortschreitende Diskussion möglich wird, in welcher der Versuch, eine Frage zu beantworten, natürlicherweise zu deren Nachfolger führt, und in der man, bei leichteren Fragen beginnend, nach und nach zu schwierigeren fortschreitet. Es handelt sich um drei Arten von Fragen; die am Anfang stehenden sind mehr geradlinige Fragen der Interpretation, * Im deutschen philosophischen Sprachgebrauch haben sich entsprechende Bezeichnungen bis jetzt nicht eingebürgert. Neben der häufig verwendeten englischen Bezeichnung »ordinary language philosophy« sollen hier zwei Übersetzungsvorschläge genannt werden: 1. »linguistischer Phänomenalismus«, ein Ausdruck, den Kuno Lorenz mit Hinweis auf Austins »linguistic phenomenology« verwendet (Elemente der Sprachkritik, Eine Alternative zum Dogmatismus und Skeptizismus in der Analytischen Philosophie, Frankfurt 1970, Suhrkamp; vgl. z. B. S. 142 ff.). 2. »Philosophie der normalen Sprache«; ein Vorschlag von Eike von Savigny (Die Philosophie der normalen Sprache. Eine kritische Einführung in die »ordinary language philosophy*, Frankfurt 1969, Suhrkamp). (Anm. d. Ob.)

8

bei denen wir ziemlich zuversichtlich sind, daß es eine unzweideutige Antwort gibt, die ein aufmerksamer Student zu formulieren in der Lage sein sollte; dann gibt es Fragen, welche auf Probleme führen, die für das Thema zentral sind; und schließlich Fragen, die, obwohl sie weniger zentral sind, Studenten zu weiterer Denkarbeit anregen mögen. Die grundlegenden Texte, die in dem Programm benutzt werden, sind der Tractatus und die Untersuchungen: die zunächst behandelten Diskussionsthemen stellen den ersteren, die später behandelten die Untersuchungen in den Vordergrund, jedoch werden, wo immer möglich, Querverweise auf einschlägige Passagen jeweils des anderen Werkes gegeben. Ebenso haben wir die anderen veröffentlichten Schriften Wittgensteins (ausgenommen die Philosophische Grammatik, die erst vor kurzem erschienen ist) als Hilfsmittel herangezogen, da sie oft zum Verständnis komprimierter oder besonders schwieriger Passagen in den beiden Hauptwerken eine wirkliche Hilfe bieten. Die Tagebücher spielen diese Rolle in bezug auf den Tractatus, das Blaue und das Braune Buch und Zettel in bezug auf die Untersuchungen, während die Philosophischen Bemerkungen ein wichtiges Bindeglied zwischen den beiden Hauptwerken liefern. Gelegentlich wird auf die Bemerkungen über die Grundlagen der Mathematik verwiesen, größtenteils aber haben wir die Beschäftigung mit Fragen der Philosophie der Mathematik vermieden. Zu Thema 9 mußten wir weitgehend Wittgensteins letztes Werk, Uber Gewißheit, heranziehen, da es die eingehendste Diskussion des Skeptizismus von Seiten Wittgensteins enthält. Es ist klar, daß niemand hoffen kann, von unseren Verweisen auf WittgenSteins Texte zu profitieren, solange er nicht jedes Buch, das Wittgenstein schrieb, nicht nur als ein Quellenbuch für die Diskussion eines besonderen Fragenkreises, sondern als ein eigenständiges, zusammenhängendes Buch behandelt. Bei der Aufstellung einer begrenzten, aber nützlichen Liste von Textverweisen zu jedem Thema mußten wir unser Urteil walten lassen. Ebenso erheben unsere Listen einschlägiger Sekundärliteratur keinen Anspruch auf Vollständigkeit; wir haben nur einige Schriften aufgeführt, die uns, in sehr verschiedener Hinsicht, wertvoll erschienen. Wir haben gelegentlich ausdrücklich auf Frege verwiesen, jedoch keinen Versuch unternommen, die Querverweise in systematischer Ordnung zu geben, denn die Zusammenhänge zwischen seinem Werk und dem Wittgensteins sind zu zahlreich; wir vertreten die Ansicht, daß ein Student, der sich ernstlich mit Wittgensteins Denken auseinandersetzen will, »Freges große Werke« als ganze sorgfältig studieren sollte. Ein 9

Anhang gibt eine Liste von Querverweisen zu Russells Principies of Mathematics·, es ist klar, daß die ungelösten Probleme dieses Werkes für Wittgenstein wichtiger waren als die Lösungen, wie sie in den Principia Mathematica vorgelegt werden. Insbesondere geben wir Querverweise zu dem Anhang über Frege in den Principies, weil offensichtlich Wittgenstein Frege teils mit Russells Augen gelesen hat. Ein zweiter Anhang bringt Querverweise zwischen William James’ Principles of Psychology und Wittgensteins späterem Werk; Wittgenstein betrachtete James als klassischen Exponenten der Tradition der »philosophy of mind«, die er bekämpfte, und auf James * Ansichten wird in den Untersuchungen und in Zettel häufig angespielt, auch wenn er nicht namentlich genannt wird. Andere Autoren werden unter der Überschrift »Literatur« in jedem Abschnitt angeführt, wie wir es für den jeweiligen Fragenkreis am besten hielten. Unsere Erfahrung hat gezeigt, daß Seminare auf der Grundlage der Diskussion der Fragen, die hier vorgelegt werden, zu effektiverer Teilnähme führen als die traditionelle Methode, das Referat eines Studenten zu diskutieren. Daher haben wir uns entschlossen, unsere Lehrmethode der Kritik einer weiteren Öffentlichkeit auszusetzen, und freuen uns über jeden Vorschlag zur Verbesserung dieses Übungsbuches. Department of Philosophy Universität Leeds Leeds LS 2 9 JT Juni 1970

Christopher Coope Peter Geach Timothy Potts Roger White

Abkürzungen, die bei der Angabe von Textstellen verwendet werden Werke Wittgensteins:

TgB:

T: PB: B1B:

BrB:

PU:

BGM:

Z:

G:

Tagebücher 1914-1916 (Schriften 1, Frankfurt 1963, S. 85 bis 278), gefolgt von der Angabe der Seite. Tractatus logico-philosophicus (Schriften I, S. 7-83), gefolgt von der Nummer des Satzes. Philosophische Bemerkungen (Schriften 2, Frankfurt 1964), gefolgt von der Nummer des Paragraphen. Das Blaue Buch (Schriften 5, Frankfurt 1970; Übersetzung von Petra von Morstein; S. 15-116), gefolgt von der Angabe der Seite. The Broum Book * (in The Blue and Brown Books, Oxford, Basil Blackwell, }1964, S. 75-185), gefolgt von der Nummer des Abschnitts und des Paragraphen. Philosophische Untersuchungen (Schriften 1, S. 279-544), Teil I: gefolgt von 1. n, wobei n die Paragraphennummer ist; Teil II: gefolgt von 2. n, wobei n die Nummer des Abschnitts ist, darauf folgend in eckigen Klammern die Seitenzahl. Bemerkungen über die Grundlagen der Mathematik (Oxford, Basil Blackwell, 1956), gefolgt von der Angabe »Teil...« (»Anhang ...«) und der Nummer des Paragraphen. Zettel (Schriften 5, S. 283-429), gefolgt von der Paragraphennummer. Über Gewißheit (hrsg. von G. E. Μ. Anscombe und G. H. von Wright; Frankfurt 1970), gefolgt von der Paragraphennummer.

* In Sdiriflen ; liegt in einer Erstveröffentlichung der Versuch einer Umarbeitung des BrB durch Wittgenstein unter dem Titel ·Eine philosophische Betrachtung (das sogenannte Braune Buch)· vor (S. 117-282). Die Hinweise unter »BrB« beziehen sich auf die englische Ausgabe. (Anm. d. Üb.)

II

Werke Freges:

FFBB:

FLU:

FKS:

FB:

FGA:

FGG:

Funktion, Begriff, Bedeutung. Fünf logische Studien (hrsg. und eingeleitet von G. Patzig; Göttingen, Vandenhoek 8c Ruprecht, 1962,31969), gefolgt von Titel und Seitenzahl. Logische Untersuchungen; hrsg. und eingeleitet von Günther Patzig; Göttingen, Vandenhoek & Rupredit, 1966), gefolgt von Titel und Seitenzahl. Kleine Schriften (hrsg. von I. Angelelli, Darmstadt, Wissenschädliche Buchgesellschaft, 1967), gefolgt von Titel und Seitenzahl. Begriffsschrift, eine der arithmetischen nachgebildete Formelspräche des reinen Denkens (Halle 1879; Nachdruck DarmStadt und Hildesheim 1964), gefolgt von der Seitenzahl. Die Grundlagen der Arithmetik. Eine logisch-mathematische Untersuchung über den Begriff der Zahl (Breslau 1884; Neu— druck Breslau 1934; Nachdruck Darmstadt 1961), gefolgt von der Seitenzahl (der Ausgabe 1961). Grundgesetze der Arithmetik, begriffsschriftlich abgeleitet (Bd. I Jena 1893, Bd. II Jena 1903; Nachdruck Bde. I u. II: Darmstadt und Hildesheim 1962), gefolgt von Band-Nr. und Seitenzahl.

Andere Werke:

RPM:

JPP:

AT:

12

Bertrand Russell, The Principies of Mathematics (London, Allen and Unwin, 2193 7), gefolgt von der Paragraphennummer. William James, The Principies of Psychology (London, Macmillan, 1910), gefolgt von Band-Nr. und Seitenzahl. G. E. Μ. Anscombe, An Introduction to Wittgenstein’s Tractatus (London, Hutchinson University Library, ’1967), gefolgt von der Seitenzahl.

Die Bildtheorie Textstellen:

TgB:92-97 T: 1-3.144 PB: 10, 20, 21, 34, 67, 68, 70 PU: 1. 139-141, 518-524; 2. IV, IX [S. 497] Z:239-253, 290-292

Literatur:

1 Leibniz, Dialog über die Verknüpfung zwischen Dingen und Worten, in: G. W. Leibniz, HauptSchriften zur Grundlegung der Philosophie, übersetzt von A. Buchenau, hrsg. von Ernst Cassirer, Leipzig 1903 (PhB Bd. 107), S. 16-21 2 Hertz, Die Prinzipien der Mechanik in neuem Zusammenhänge dargestellt, Leipzig 1894, Nachdruck Darmstadt, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1963; »Vorwort des Verfassers«; »Einleitung«; »Dynamische Modelle« (S. 197-199) 3 Russell, The Philosophy of Logical Atomism, in: Logic and Knowledge, London, Allen and Unwin, 1956, S. 177-343 4 AT: 64-71 5 N. Goodman, Languages of Art: An Approach to a Theory of Symbols, London, Oxford University Press, 1969 (eine dt. Üb. erscheint 1973 im SV). 6 N. Malcolm, Artikel über Wittgenstein in: The Encyclopaedia of Philosophy

Μ

Fragen:

1 Erklären Sie den Unterschied zwischen »abbilden« und »darstellen«

2

3 4

5

6 7

8 9

im Tractatus, ebenso den Unterschied zwischen diesen und »vertreten«! »In Bild und Abgebildetem muß etwas identisch sein, damit das eine überhaupt ein Bild des anderen sein kann« (T: 2.161). Erläutern Sie! »Offenbar ist, daß wir einen Satz von der Form >aRb< als Bild empfinden« (T: 4.012). Inwiefern empfinden wir ihn als ein Bild? Muß ein Bild aus Elementen bestehen, die, zueinander in einer BeZiehung stehend, Dinge, die in einer analogen Beziehung stehen, repräsentieren? Kann es zu einem Bild eine Verneinung des Bildes geben, die ebenso ein Bild ist? (TgB: 122, letzter Absatz; PU: S. 299, Fußnote) Was trägt es aus, zu sagen, daß ein Bild eine Tatsache ist (T: 2.141)? Warum ist, gemäß Wittgensteins Fassung der Abbildbeziehung, die Welt nicht ein Bild der Sprache? »Jedes Bild ist auch ein logisches« (T: 2.182). Erklären Sie! Ist das Bild unten ein Bild eines unmöglichen Sachverhalts?

2

Benennen Textstellen:

TgB: 142(26.j.ij)-i44(3i.5.15). 161(21.6.ij)-i63 (oben) T: 3.2-3.261, 3.3,4.026-4.0311 PB: 6, 92, 96 B1B 15-22 PU: 1.1-5, 10> * 6-49, 79 Z:713-716

Literatur:

1 FGA: XXII, 67-72 2 Russell, Introduction to Mathematical Philosophy, London, Allen and Unwin, 1919 (1970 ‫ ;)״‬Kapitel 16 und 17 3 Μ. A. E. Dummett, »Nominalism« (a) in: The Philosophical Review 65 (1956), S. 491-505 (b) in: Essays on Frege, hrsg. von E. D. Klemke, Urbana, University of Illinois Press, 1968, S. 321-336 4 John R. Searle, »Proper Names< (a) in: Mind 61958) ‫)ך‬, S. 166-173 (b) in: Philosophical Logic, hrsg. von P. F. Strawson, London, Oxford University Press, 1967, S. 89-96 5 AT: 13, 17-18, 41-50 6 W. V. Quine, Word and Object, Cambridge, The Μ. I. T. Press, 1960, Paragraphen 37-38 7 P. T. Geach, »Naming and Predicating«, in: Essays on Frege, S. 349 bis 375 8 H. Ishiguro, »Use and Reference of Names«, in: Studies in the Philosophy of Wittgenstein, hrsg. von Peter Windi, London, Routledge and Kegan Paul, 1969, S. 20-50

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Fragen: 1 Ist die Bedeutung eines Namens der Gegenstand, für den er steht?

(T: 3.203; RPM: 46, 51, 99; PU: 1.40) . 2 Vertritt ein Name seinen Träger? (T: 3.22). 3 »Namen kann man nicht durch Definitionen auseinanderlegen« (T: 3.261). Warum? 4 »Nadi Russell können wir sagen: der Name >Moses< kann durch verschiedene Beschreibungen definiert werden ...« (PU: 1.79). Kann er das? j »... nur im Zusammenhänge des Satzes hat ein Name Bedeutung« (T: 3.3, gemäß FGA: XXII). Was besagt diese Doktrin? (Vgl. T: 3.261, letzter Satz; PB: 12-14; PU: 1.49; FFBB: Funktion und Begriff, 29-30). 6 Sind im Tractatus nur Namen Urzeichen? (T: j.472). 7 Kann es einen Satz geben, der nur aus einer Verkettung von Namen besteht? (T: 4.22-4.221; 3.141-3.142; FFBB: Über Begriff und Gegenstand, 79-80;RPM: 54; AT: 102, 108-111). 8 Können Relationen benannt werden? (T: 3.1432-3.144; vgl. TgB: 102-103, 152-153; FFBB: Über Begriff und Gegenstand, 79-80; RPM: 49). 9 Faßt der Tractatus die Möglichkeit einer Sprache ins Auge, welche keine Eigennamen enthält? (T: 5.526). Wenn ja, in welcher Beziehung steht dies zum übrigen Tractatust (Vgl. Literatur, Nr. 6 und 8). 10 »Unklar im Traktat war mir die logische Analyse und die hinweisende Erklärung. Ich dachte damals, daß es eine )Verbindung der Sprache mit der Wirklichkeit gibt« (Wittgenstein und der Wiener Kreis, Schriften j, S. 209 f.). Welche Lehren des Tractatus kritisiert Wittgenstein an dieser Stelle?

17

3 Analyse und Komplexität Textstellen:

TgB: 99(12.10.14), 137(9.5.15), 138(13.5.15)-140(20.5.15), 151(14.6.15)-158, 161-163 oben T: 3.2-4.0311 PB: 1, 46, 115,147, 205; Erster Anhang: Komplex und Tatsache PU: 1.46-64 z:334-338

Literatur:

1 2 3 4

Platon, Theaitetos 201 D4-202 C5 (vgl. PU: 1.46) Russell, RPM: 46-55, 80-85, 133-139 AT: 25-40 N. Malcolm, »Wittgenstein’s Philosophische Bemerkungen·, in: The Philosophical Review 1967) 6‫)ך‬, S. 220-229 5 P. Long, »Are Predicates and Relational Expressions Incomplete?«, in: The Philosophical Review 78 (1969), S. 90-98

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Fragen: 1

2

3

4

5 6

7

8 9

10

11

Beschreibt der Tractatus eine Idealsprache? (T: 5.5563, 4.002, 4.013, 3.323-3-325; PU: 1.98; vgl. mit Russells Vorwort zum T [in: Beiheft 1 zu W. s Schriften und vgl. TgB: 276 f.). »Die Forderung der Möglichkeit der einfachen Zeichen ist die Forderung der Bestimmtheit des Sinnes« (T: 3.23, 3.251; PU: 1.99 bis 107). (a) Welcher Sinn kann mit dem Ausdrude »Bestimmtheit des Sinnes« verknüpft werden? (TgB: 155-164). (b) Wie verbindet Wittgenstein diese beiden Forderungen? Kann von der Wahrheit eines anderen Satzes abhängen, ob ein Satz Sinn hat? (T: 2.0211). Kann Wittgenstein, ohne zu seinen Forderungen für die Bestimmtheit des Sinnes in Widerspruch zu geraten, sagen, daß durch einen Satz, in dem von einem Komplex die Rede ist, »noch nicht alles bestimmt« ist? (T: 3.24). Warum kann man, nach Wittgenstein, Objekte nicht beschreiben und Sachlagen nicht benennen? (T: 3.144, 3-221). Müssen die Träger von Eigennamen (im in der Logik gebräuchliehen Sinn des Wortes) einfach sein? (T: 2.02, 3.203; PU: 1.39, 59-^4). Ist es ein Einwand gegen den Tractatus, daß Wittgenstein kein Beispiel eines einfachen Gegenstandes geben kann? (T: 5.5-5.51)· Sind nur Elementarsitze Bilder? (T: 3.01, 2.15). »Es gibt eine und nur eine vollständige Analyse des Satzes« (T: 3.25; FFBB: Über Begriff und Gegenstand, 73-76; PU: 1.89-98). Ist es sinnvoll, von der Analyse eines Satzes zu reden? Ist an der Ansicht etwas Wahres, daß, was gewußt und verstanden wird, komplex sein muß? (PU: 1.46; vgl. Lit. Nr. 1). Inwieweit verwechselt der Tractatus Komplexe und Tatsachen? (Vgl. PB: Erster Anhang).

19

4 Wahrheit Textstellen:

TgB: 113-114(3.11.14) T: 4.062-4.063, 6.111-6.1201 PU: 1.136, 433461-465 .449‫־‬437. 443‫־‬

Literatur:

1 FLU: Die Verneinung - Eine logische Untersuchung, 54-71 2 FLU: Der Gedanke - Eine logische Untersuchung, 30-53 3 Russell, Die Probleme der Philosophie (1912), übers, v. Eberhard Bubser, Frankfurt 1967, 41970 (es Bd. 207), Kapitel XII 4 Ramsey, The Foundations of Mathematics, London, Routledge and Kegan Paul, 1931, S. 142-143 5 AT: 51-63 6 Μ. A. E. Dummett, »Truth« (a) in: Proceedings of the Aristotelian Society 59 (1958—59), S. 141 bis 162 (b) in: Philosophical Logic, S. 49-68

20

Fragen: 1 Welche Beziehung besteht zwischen einer Bild-Theorie der Bedeu-

tung und einer Bild-Theorie der Wahrheit? 2 »Das Bild stimmt mit der Wirklichkeit überein oder nicht: es ist riehtig oder unrichtig, wahr oder falsch« (T: 2.21; vgl. PU: 1.429). Inwieweit kann diese Tatsache über (einige) Bilder benutzt werden, um den Begriff der Wahrheit oder Falschheit eines Satzes zu erhellen? 3 Muß es möglich sein, einen Satz zu verstehen, unabhängig davon, daß man versteht, ob er wahr oder falsch ist? (T: 2.22-2.225, 4-061; vgl. 3.04, 3.05; PU: 1.433-437, 461-465)· 4 Ist der Sinn eines Satzes vollständig angegeben, wenn seine Wahrheitsbedingungen angegeben sind? (T: 4.431, 4.463, 4.024; FGG: 50 bis 51). 5 Warum verhält es sich gerade nicht so, daß Wahrheit und Falschheit die Möglichkeiten für einen Satz ausschöpfen? (T: 6.11, 4.063; PU: 1-447)· 6 Was ist der Satz vom ausgeschlossenen Dritten? (Vgl. Lit. Nr. 6). Könnte man den Satz vom ausgeschlossenen Dritten verwerfen und dennoch für alle Sätze eine Wahr-Falsch-Polarität in Anspruch nehmen? (Vgl. PB: 173). ‫ ך‬Ist eine Sprache möglich, in der »p« das sagt, was wir jetzt mit »~p« sagen, und umgekehrt? Wenn es sich so verhält, was zeigt diese Möglichkeit? (T: 4.062, 5.5151). 8 Hat ein nicht behaupteter Satz einen Wahrheitswert? (T: 4.064 bis 4.0641; PU: S. 299, Fußnote; RPM: 52). 9 Kann, was der Tractatus einen sinnlosen Satz nennt, darum, weil er nichts sagt, wahr oder falsch sein? (T: 4.46-4.4661).

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5 Unsinn versus Sinnlosigkeit Textstellen:

TgB: 112-113(2.11.14), 145-146(3.6.15), Anhang II: 246-249, 250 bis 253; Anhang III: 259 T: Vorwort S. 9; 3.24, 4.003, 4.0312-4.53, 5.473, 5.5303, 5.5351, i-5422,5.5571, 6.51, 6.54; 4.461, 5.132, 5.1362 PB: 9 PU: 1.251-252, 344-349, 496-500, 511-514,516-517, 520-521,588 Z: 131-134, 255-275, 685-694

Literatur:

1 Kant, Kritik der reinen Vernunft, B 294-315, A 236-260 (zu Frage 12) 2 FKS, Über die Grundlagen der Geometrie, 262-272 3 JPP: I. 261-264 4 Hempel, »The Empiricist Criterion of Meaning«, in: Logical Positivism (hrsg. von A. J. Ayer), Glencoe, Free Press, 1933, S. 108 bis 129 5 P. F. Strawson, Introduction to Logical Theory, London, Methuen, 1952, S. 3 6 AT: 150-154 7 P. Long, »Modality and Tautology«, in: Proceedings of the Aristotelian Society 60 (1959-60), S. 27-36 8 P. T. Geach, Mental Acts, London, Routledge and Kegan Paul, 1960 (zweite, verbesserte Auflage), S. 85 (zu Frage 5) 9 J. Bennett, »A Myth about Logical Necessity«, Analysis 21 (1960 bis 1961), S. 59-63 10 John Passmore, Philosophical Reasoning, London, Gerald Duckworth, 1961, Kap. 7

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Fragen:

Sie Wittgensteins Unterscheidung von Sinnlosigkeit und Unsinn! 1 Warum brandmarkt Wittgenstein die Sätze der Mathematik als Scheinsätze? (T: 6.2-6.22; FGA: 23-24). 3 »>A weiß, daß p der Fall ist< ist sinnlos, wenn p eine Tautologie ist« (T: 5.1362). Sollte Wittgenstein so sagen? 4 »Es besteht Unklarheit darüber, welche Rolle Vorstellbarkeit in unserer Untersuchung spielt. Inwiefern sie nämlich den Sinn eines Satzes sicherstellt« (PU: 1.395). Inwiefern ist Vorstellbarkeit eine notwendige oder hinreichende Bedingung für Sinn? (Vgl. FGA: XXII). 5 Ist die verbürgte Tatsache, daß jemand denkt, er meine etwas, eine Garantie dafür, daß es etwas gibt, was er meint? (T: 5.61; 5.5422; 3.031; 5.473-5.4733; Lit. Nr. 8). 6 Welchen Gebrauch können Sie sich vorstellen für den Satz: »Sieben ist eine Zahl«? (T: 4.126-4.1272). 7 Was ist an der Frage aufgehängt, ob »Sieben ist rot« Unsinn ist oder falsch? (T: 5.4733; PB: 7-8; FGG: II, 69-80; AT: 123 ff.). 8 »Wir können einem Zeichen nicht den unrechten Sinn geben« (T: 5.4732). Warum nicht? 9 »Sich selbst widersprechen ist wie etwas hinschreiben und es dann ausradieren oder durchstreichen. Ein Widerspruch hebt sich selbst auf und läßt nichts zurück.« (Lit. Nr. 5) Warum dann jemanden dafür schelten, daß er sich selbst widerspricht? 10 »>Jemand< ist nicht jemandes Name.« In welchem Maße können wir die Verneinung eines Unsinns wahr nennen? (Vgl. T: 6.54; PU: 1.252 und T: 4.112; AT: 85). 11 Folgt T: 6.53 aus Wittgensteins Unterscheidung zwischen Unsinn und Sinnlosigkeit? 12 Diskutieren Sie den Wert der Leiter-Metapher (T: 6.54)! [Kann Kants Redeweise von »Noumenon im negativen Verstände« (K. d. r. V., B 307) so aufgefaßt werden, daß sich zeigt, daß Kant manchmal sein Reden von Noumena im gleichen Lichte betrachten möchte? (Vgl. Lit. Nr. 1)]. (Vgl. T: 4.112; PU: 1.464; FFBB: Über Begriff und Gegenstand, 79-80). i Erklären

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6 »Ich« (Bewußtsein, Äußerungen) Textstellen:

TgB: 140,165(11.6.16), 171-172(2.8.16), 172-173, 178 T: 5.6-5.641 PB: 57-66, 72-73 B1B: 98-116 PU: 1.398-420; 2.IX, X z: 65.394-403535-564 ‫׳‬

Literatur:

1 Kant, Kritik der reinen Vernunft: »Von den Paralogismen der reinen Vernunft«, B 399-432; A 341-405 2 JPP: I. 297-305; ebenso über »>ownership< of experiences«, I. 225 bis 227, 331-342 3 A. N. Prior, Papers on Time and Tense, Oxford, Clarendon Press, 1968, Kap. II, »On Spurious Egocentricity«, S. 15-25 4 A. Kenny, Descartes: A Study of bis Philosophy, New York, Random House, 1968, Kap. 3 und 4. 5 P. T. Geach, God and the Soul, London, Routledge and Kegan Paul, 1969, S. 6-10

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Fragen: 1 Gab Descartes selbst irgendwelche Gründe an für den Glauben,

daß Descartes existiere? (Vgl. JPP: I.273, letzte Fußnote). 2 Erläutern Sie die Analogie von Auge und metaphysischem Subjekt. (T: 5.633 ff.)! 3 Ist es unsinnig zu sagen: »Ich weiß, daß ich Schmerzen habe«? Was folgt daraus? 4 Wenn wir PU: 1.244 als eine mögliche Beschreibung davon verstehen, wie ein Kind den Satz »Ich habe Schmerzen« gebrauchen lernt, könnte man dann eine analoge Beschreibung davon geben, wie es »Ich habe keine Schmerzen« lernt? In welcher Beziehung würden die beiden Beschreibungen stehen? 5 »Was der Solipsismus nämlich meint, ist ganz richtig« (T: 5.62). Was meint der Solipsismus denn? (Vgl. PB: 58; AT: 166-168). 6 Die Seele als einfache Substanz zu denken, heißt »die Einheit der Erfahrung mit der Erfahrung der Einheit verwechseln« (Kant [vgl. K. d. r. V., A 355 f., A 402]). Worin besteht der Zusammenhang zwischen dem und T: 5.62? 7 Ist die Annahme »Wenn ich du wäre ...« sinnvoll? Wenn ja, inwiefern? Wie läßt es sich vergleichen mit »Wenn jetzt doch Weihnachten wäre!«? 8 Wenn ein Bewußtloser murmelt: »Ich bin bewußtlos«, spricht er dann die Wahrheit? (Z: 394-403). 9 »Was in meiner Erfahrung rechtfertigt das >meine< in >ich fühle meine Schmerzen«? Wo ist die Multiplizität des Gefühls, die dieses Wort rechtfertigt? und kann es nur dann gerechtfertigt sein, wenn an seine Stelle auch ein anderes treten kann?« (PB: 63). 10 »Sind die Worte >Ich fürchte mich« eine Beschreibung eines Seelenzustandes?« (PU: 2.IX, gesamter Abschnitt). 11 W. in einer Diskussion in Oxford: »Wenn ein Mann, den Himmel betrachtend, zu mir sagt >Ich denke, es wird regnen, folglich existiere ich«, dann verstehe ich ihn nicht.« Warum nicht? 12 »Das ist alles sehr schön; was wir wissen wollen, ist: ist das cogito gültig oder nicht?« (Prichard in einer Replik auf Wittgenstein in derselben Oxforder Diskussion.) Ist es nun gültig?

‫זג‬

7 Logik als der Spiegel der Welt Textstellen:

TgB: 226-229, 248-251 T: 4.116-4.1212, 5-6.13 (besonders 5.511, 5.5563 und 6.124) Pß: 54 PU: 1.89-108, 547-558 (Verneinung), 561-568 (»ist«)

Literatur: 1 J. Lukasiewicz, »W obronie Logistyki«; in: Z zagadnien logiki i filo-

zofii, Warschau, Panstwowe Wydawnictow Naukowe, 1961 (ins Englische übersetzt von Peter Geach [der hier gegebene deutsche Text folgt der engl. Vorlage]): »Abschließend möchte ich ein Bild skizzieren, welches meine tiefsten Intuitionen zum Ausdruck bringt, die mir bei der Beschäftigung mit Logistik nie aus dem Sinn gehen. Dieses Bild wirft vielleicht mehr als jede diskursive Darstellung ein Licht auf die wirklichen Grundlagen, aus denen diese Wissenschaft sich entfaltet (zumindest, was mein Interesse daran betrifft). Wann immer ich auch nur mit dem winzigsten logistischen Problem beschäftigt bin, z. B., das kürzeste Axiom des Implikationen-Kalküls * zu finden, habe ich den Eindruck, einer mächtigen Konstruktion von unbeschreiblicher Komplexität und unermeßlicher Starrheit gegenüberzustehen. Diese Konstruktion hat auf mich die Wirkung eines konkreten, greifbaren Objekts, angefertigt aus den härtesten Materialien, hundertmal stärker als Beton und Stahl. In ihm kann ich nichts verändern; vermittels intensiver Arbeit entdecke ich bloß immer neue Einzelheiten und erreiche unerschütterliche und ewige Wahrheiten. Wo ist diese ideale Konstruktion, und was ist sie? Ein katholischer Philosoph würde sagen: sie ist in Gott, sie ist das Denken Gottes.« 2 AT: 161-166 * »The Implicational Calculus of Propositioris constitutcs that part of the Complete Propositional Calcus in which implication occurs as the only functor«. (J. Lukasiewicz, »The Shortest Axiom of the Implicational Calculus of Propositions«, in: J. Lukasiewicz, Selected Works, hrsg. von L. Borkowski, Amsterdam-London 1970, S. 29$). (Anm. d. Üb.)

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Fragen:

1 Ein Satz ist eine Tautologie. Was ist damit gezeigt? 2 »Die logischen Sätze ... setzen voraus, daß Namen Bedeutung, und Elementarsätze Sinn haben« (T: 6.124). Zeigen die logischen Sätze, was die einfachen Gegenstände sind? (Vgl. PU: 1.58). 3 »Wissen wir aus rein logischen Gründen, daß es Elementarsätze geben muß, dann muß es jeder wissen, der die Sätze in ihrer unanalysierten Form versteht« (T: 5.5362). Ist dies nicht ein Einwand gegen Wittgensteins eigene ”Theorie? 4 Geben Sie einige Illustrationen von T: 3.3421! 5 »Die Logik der Welt, die die Sätze der Logik in den Tautologien zeigen, zeigt die Mathematik in den Gleichungen« (T: 6.22). Diskutieren Sie (a) diesen Vergleich, (b) diesen Gegensatz! 6 Warum ist es Wittgensteins Grundgedanke, daß die »logischen Konstanten« nicht vertreten? (T: 4.0312). 7 »Es gibt nur eine logische Notwendigkeit« (T: 6.37). Inwiefern ist das wahr? (Vgl. AT: 158-160). 8 »Der ganzen modernen Weltanschauung liegt die Täuschung zugründe, daß die sogenannten Naturgesetze die Erklärungen der Naturerscheinungen seien« (T: 6.371). Warum ist das eine Täuschung? 9 »Gesetze, wie der Satz vom Grunde, etc., handeln vom Netz, nicht von dem, was das Netz beschreibt« (T: 6.35). Zeigen sie dann aber irgend etwas über die Welt? (Vgl. T: 6.31-6.3611; Z: 677-680). 10 »Das Wesen der Sprache aber ist ein Bild des Wesens der Welt; und die Philosophie als Verwalterin der Grammatik kann tatsächlich das Wesen der Welt erfassen, nur nicht in Sätzen der Sprache, sondern in Regeln für diese Sprache, die unsinnige Zeichenkombinationen ausschließen« (PB: 54). Was meint Wittgenstein, wenn er die Logik Verwalterin der Grammatik nennt? 11 »Der Begriff der übersichtlichen Darstellung ist für uns von gründlegender Bedeutung. Er bezeichnet unsere Darstellungsform, die Art, wie wir Dinge sehen« (PU: 1.122). Geben Sie Beispiele, wie das Auffinden einer übersichtlicheren Darstellungsweise die Art, wie wir Dinge sehen, geändert hat! (Vgl. AT: 138-141).

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8 Zeigen und Sagen Textstellen:

TgB: Anhang II; 135(1.5.1 j) T: Vorwort, 6.521-7, 4.113-4.128, 2.17-2.182, 3.262, 4.02-4.027 PB: 6, 47-56

Literatur:

1 FFBB: Über Begriff und Gegenstand, 66-80 2 Μ. A. E. Dummett, »Frege on Functions: A Reply« (a) in: The Philosophical Review 64 (1955), S. 96-107 (b) in: Essays on Frege, S. 268-283 3 Μ. A. E. Dummett, »Note: Frege on Functions« (a) in: The Philosophical Review 6$ (1956), S. 229-230 (b) in: Essays on Frege, S. 295-297

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Fragen:

1 »Was in den Zeichen nicht zum Ausdruck kommt, das zeigt ihre

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Anwendung. Was die Zeichen verschlucken, das spricht ihre AnWendung aus« (T: 3.262). Was zeigt dann, daß »fünf«, »rot« und »Apfel« in PU: 1.1 verschiedenen Kategorien angehören? Erkläre Wittgensteins Unterscheidung von formalen Begriffen und eigentlichen Begriffen! (T: 4.126-4.1274; vgl. AT: 82-86, 122-131). Erkläre, wie die Termini Normaler Begriff< und >Variable< zusammenhängen! (T: 4.126-4.1274; 3.31-318; 5.501). »Seine Form der Abbildung aber kann das Bild nicht abbilden; es weist sie auf« (T: 2.172). Warum? (Vgl. T: 2.172-2.18; 4.121 bis 4.1212). Können wir um Wittgensteins Bedenken, z. B. zu sagen: »7 ist eine Zahl«, herumkommen, wenn wir statt dessen sagen: »>7< ist ein Zahlzeichen«? (T: übers, v. D. F. Pears & B. F. McGuiness, LondonNew York 1961, S. XXII; AT: 82-85). »Die Bedeutungen von Urzeichen können durch Erläuterungen erklärt werden. Erläuterungen sind Sätze, welche die Urzeichen enthalten. Sie können also nur verstanden werden, wenn die Bedeutungen dieser Zeichen bereits bekannt sind« (T: 3.263; PB: 6). In welchem Zusammenhang steht dies mit der Unterscheidung Zeigen / Sagen? Unter welchen Umständen kann der Hinweis, daß eine bestimmte Wortkette unsinnig ist, etwas zeigen, das philosophisch von Bedeutung ist? Geben Sie Beispiele! Kann, was überhaupt gesagt werden kann, klar gesagt werden? (T: Vorwort; 4.116; vgl. FFBB: Über Begriff und Gegenstand, 79-80; RPM: 18, 45). Könnte es ein Lehrbuch der Geometrie geben, in dem, anstelle von Theoremen und Beweisen, Theoreme, gefolgt von verständig konstruierten Diagrammen stünden? (BGM: 1.25-105; vgl. Platon, Menon 80 D - 86 C). »Die Schacheröffnungen sind Aljechins Partien mit einigen AbWandlungen.« Zeigte Aljediin, indem er diese Partien spielte, was Schachbücher zur Eröffnungstheorie zu sagen versuchen? »Nun, was den Poeten angeht, er behauptet nichts und deshalb lügt er nie« (Sir Philip Sidney). Wenn wir nichtsdestoweniger aus einer erdichteten Geschichte lernen, ist dann das, was wir lernen, etwas, das eher gezeigt als gesagt wird?

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9 Skeptizismus Textstellen:

T: 4.1121 PU: 1.84, 243-315, 348-412 Z:402-439 C: passim

Literatur:

1 Descartes, Von der Methode des richtigen Vernunftgehrauchs und der wissenschaftlichen Forschung, übers, und hrsg. von Lüder Gäbe (frz.‫־‬dt. Ausgabe), Hamburg 1960 (PhB Bd. 261), Teil I, II. 2 JPP: I.216-223 3 C. H. Whiteley, »Epistemological Strategies«, Mind 78 (1969), S. 25-34 4 J. Wisdom, Other Minds, Oxford, Basil Blackwell, 1952



Fragen: 1 Was ist methodischer Zweifel? (Vgl. Lit. Nr. 1 u. 4) 2 »>Was manchmal geschieht, könnte immer geschehen«« (PU: 1.345). Ist das wahr? Könnte z. B. jedes Wahrnehmungsurteil oder Erinnerungsurteil irrig sein? 3 »Die Rechtfertigung durch die Erfahrung hat ein Ende« (PU: 1.485). »Das Zweifeln hat ein Ende« (PU: 2, V, S. 491). Ist dieses Ende etwas, was als unbezweifelbar feststeht, etwas, was keiner Rechtfertigung bedarf? 4 Ist es vernünftig zu fordern, daß jeder empirische Satz prüfbar sein sollte? (G: 109-150) 5 »... Zum Bezweifeln, ob der andre Schmerzen hat, braucht er den Begriff >SchmerzSIch weiß, daß das ein Baum ist«, so versteht man plötzlich die, welche finden, das sei gar nicht ausgemacht. Die Sache kommt einem auf einmal unklar und verschwömmen vor. Es ist, als hätte Moore das falsche Licht drauf fallen lassen« (G: 481). Wie ist es ins falsche Licht gesetzt? 12 »Es ist, als ob das »Ich weiß« keine metaphysische Betonung vertrüge« (G: 482). Erklären Sie! Gilt dies ebenso für »Ich zweifle«?

3*

IO

Private Sprachen Textstellen:

BlB:77ff. PU: 1.243-315, 348-412

Literatur:

1 Descartes, Meditationen über die Grundlagen der Philosophie, hrsg. von Lüder Gäbe, Hamburg 1959 (PhB 250 a), Teil V 2 Kant, Kritik der reinen Vernunft, »Widerlegung des Idealismus«, B 74-279‫)ג‬. 3 JPP: I.187-196 4 Schlick, Gesammelte Aufsätze, Wien, Gerold & Co., 1938 (Nadidruck Hildesheim 1969); >Form and Content, an Introduction to Philosophical Thinking«, S. 151-249 (besonders Kapitel I: The Natureof Expression, S. 152-183). 5 R. Rhees, »Can there be a Private Language?« (a) in: Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl.-Bd. 28 (I9J4)> S. 77-94 (b) in: Wittgenstein: The Philosophical Investigations, hrsg. von George Pitcher, London, Macmillan, 1968, S. 267-285 (c) wiederabgedruckt in: R. Rhees, Discussions of Wittgenstein, London, Routledge and Kegan Paul, 1970, S. 5 5-70 6 N. Malcom, »Wittgenstein’s Philosophical Investigations», wie 5(b), S. 65-103 7 P. Feyerabend, »Wittgenstein’s Philosophical Investigations», ibid. S. 104-150 8 J. W. Cook, »Wittgenstein on Sensation«; ibid. S. 286-323 9 A. Donagan, »Wittgenstein on Sensation«, ibid. S. 324-3 51 10 A. Kenny, »Cartesian Privacy«, ibid. S. 352-370

3*

Fragen: 1 Was leistet das >kann< in »wovon nur der Sprechende wissen kann«?

(PU: 1.243; vgl· PU: 1.272). 2 »Das Benennen ist noch gar kein Zug im Sprachspiel« (PU: 1.49). Warum nicht? (Vgl. PU: 1.257-258). 3 Warum ist das Tagebuch-Verfahren erfolglos? (PU: 1.256-265). 4 Geben Sie ein Beispiel dafür, daß jemand denkt, er verstehe die Bedeutung eines Wortes, tatsächlich aber keine Bedeutung damit verbindet. (PU: 1.269)! 5 »In der Vorstellung eine Tabelle nachschlagen, ist so wenig ein Nachschlagen einer Tabelle, wie die Vorstellung des Ergebnisses eines vorgestellten Experiments das Ergebnis eines Experiments ist« (PU: 1.265). Ist *n der Vorstellung eine Berechnung durchführen ähnlich disqualifiziert? (Vgl. BGM: 1.36-39, 2.55 und Lit. Nr. 2). 6 »Der Satz »Empfindungen sind privat< ist vergleichbar dem: >Patience spielt man alleinrot< eine primäre Verwendung hat, derer wir gewahr sind, und eine zweite für Gegenstände? (PU: 1.273-280; vgl. PU: 1.670; Z: 413-436). 12 Was macht eine Annahme zu »einem bloßen Zierat« (PU: 1.270)? (Vgl. Z: 251). 13 Was ist Wittgensteins eigene Meinung über den Käfer in der Schachtel? (PU: 1.289-304; vgl. Z: 649 und Lit. Nr. 8 und 9). 14 Ist Wittgenstein ein verkappter Behaviorist? (PU: 1.305-308, 311; vgl. PU: 2,V).

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Einer Regel folgen Textstellen:

TgB: 140 (22. 15) *; 182-184 (vgl. T: 5.$01 (3) und PU: 1.208) T: 5.2523 (das allgemeine Glied einer Formenreihe, 5.2521-5.2523) PB:149 BrB: 1.18-43 PU: 1.85-91, 143-243 Z:276-330 BGM: 1.2 f., 8-10, 35-40, 119-126, 162 f. (vgl. den Text vonLukasiewicz, Abschnitt 7); 3.48-49

Literatur:

1 Kant, Kritik der reinen Vernunft, B 197-199, A 158-160 2 FFBB: Was ist eine Funktion?, 85-90 3 Μ. A. E. Dummett, »Wittgenstein’s >Philosophy of MathematicsAber sind die Übergänge also durch die algebraische Formel nicht

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bestimmt? In der Frage liegt ein Fehler« (PU: 1.189). Welcher Fehler? (PU: 1.185-190). Was sind die beiden Gebrauchsweisen von »und so weiter«? (PU: 1.208; vgl. TgB: 140, 182-184; T: 5.501 (5); Z: 272-278; RPM: 342)· Könnte jemand eine Reihe irgendwie fortsetzen und dennoch einer Regel folgen? (BGM: 1.116; vgl. PU: 1.143-150; BrB: 1.18-43; Z: 293-308). »Einer Regel folgen, das ist analog dem: einen Befehl befolgen« (PU: 1.206). Erörtern Sie die Analogie! (Vgl. PU: 1.458-461). »Richtiger, als zu sagen, es sei an jedem Punkt eine Intuition nötig, wäre beinah, zu sagen: es sei an jedem Punkt eine neue Entscheidüng nötig« (PU: 1.186). Werten Sie diesen Hinweis aus! »Eine Technik )beherrschen«« (PU: 1.150). Wie läßt sich diese Anmerkung auf plötzliches Verstehen beziehen? (PU: 1.150-155, 179184). Welches Licht wirft der Begriff passen auf den Begriff verstehen? (PU: 1.182). Wenn ich einen Text laut lese, verursacht dann das Sehen des Textes meine Äußerungen? (PU: 1.156-164). Wenn ich einen Text laut lese, habe ich dann das Gefühl, daß das Sehen des Textes meine Äußerungen verursacht? (PU: 1.165-178). Warum erklärt es etwas zu sagen, daß ein Prozeß )mechanisch« abläuft? (PU: 1.191-197; vgl. BGM: 1.119-128,3.48-49). Gibt es für Erklärungen einen natürlichen Endpunkt? (PU: 1.84-87; vgl. Z: 309-316). Worin besteht der Zusammenhang zwischen Übereinstimmung der Menschen und Wahrheit? (PU: 1.198-243; BGM: I. Anhang 2.4; Z: 428-432).

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Bedeutung und Gebrauch Textstellen:

T: 3.3, 3.326-7 (besonders 4.002, 6.211) PB: 12-15 BrB: 1.1-10 PU: 1.1-36; 65-78; 549-569 (sieheauch »Spradispiel (languagegame)«, »Lebensform (form of life)«, »Zweck (purpose)« und »Witz (point)« im Index ) * BGM: 1.141-152:4.1-8; 5.7-8

Literatur:

1 Whewell und Mill über »Typen« [siehe Anhang 3] (in Verbindung mit PU: 1.65-78 zu lesen) 2 R. Rhees, Einleitung zu Wittgenstein, The Blue and Brown Book! 3 R. Rhees, »Wittgenstein’s Builders« (a) in: Proceedings of the Aristotelian Society 60 (1959-60) (b) wiederabgedruckt in: R. Rhees, Discussions of Wittgenstein, S. 71-84

* Der zweisprachige Index findet sich nicht in der 1. Ausgabe der Philosophical Investigations, Oxford, Basil Bladcwell 1953, auch nicht in PU. Er liegt vor im zwei‫־‬ ten Nachdruck (1967) der zweiten Ausgabe (1938) bei Basil Blackwell. (Anm. d. Üb.)

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Fragen:

1 Was meint Wittgenstein, wenn er von Sprachspielen redet? (PU: 1.1-7). 2 »Jener philosophische Begriff der Bedeutung ist in einer primitiven Vorstellung von der Art und Weise, wie die Sprache funktioniert, zu Hause« (PU: 1.2). Welcher Begriff der Bedeutung? 3 »... einer zu einfachen Auffassung der Schrift« (PU: 1.4). Stellt dieses Urteil Wittgensteins eine Meinungsänderung gegenüber dem Tractatus dar? (T: 4.011-4.013). *« (PU: 1.14). 4 »»Alle Werkzeuge dienen dazu, etwas zu modifizieren Worin besteht Wittgensteins Kritik dieser Bemerkung? (PU: 1.2324). * (>use Können«, >Verstehen< gelten lassen, sind viel kompliziertere, als es auf den ersten Blick scheinen möchte« (PU: 1.182) Beschreiben Sie einige von diesen Kriterien, beziehen Sie sich dabei auf die »Aufgaben«, die in diesem Paragraphen vorher angegeben werden! 3 »Das Spiel, möchte man sagen, hat nicht nur Regeln, sondern auch einen Witz.« (PU: 1464) Wie läßt sich das auf eine Untersuchung der Bedeutung anwenden? (PU: 1.562-568). 4 Kann die Intention, etwas zu tun, unabhängig sein von einer bereits bestehenden Gepflogenheit oder Technik? Wenn ja, was wären solche Fälle? (PU: 1.205) 5 »Das Wesentliche an der Intention, an der Absicht, ist das Bild. Das Bild des Beabsichtigten.« (PB: 21) Was kann für und gegen diese Ansicht angeführt werden? 6 »... nichts Verkehrteres, als Meinen eine geistige Tätigkeit nennen! Wenn man nämlich nicht darauf ausgeht, Verwirrung zu erzeugen.« (PU: 1.693) Welche Verwirrung wird erzeugt? 7 »»Wir haben bei diesem Wort Beide an ihn gedacht« . . . Gott, wenn er in unsere Seelen geblickt hätte, hätte dort nicht sehen können, von wem wir sprachen.« (PU: 2. XI, S. 529) Erläutern Sie, und verdeutlichen Sie den Witz dieser Bemerkung! 8 »Was würden wir denn Einem entgegnen, der uns mitteilte, bei ihm sei das Verstehen ein innerer Vorgang?« (PU: 2, VI, S. 492) 9 »Soll ich sagen, wer eine Absicht hat, erlebt eine Tendenz? (PU: 1.591; Z: 33). 10 Vergleichen Sie die Äußerung einer Absicht mit einer Voraussage, und stellen Sie sie einander gegenüber! (PU: 1.630-632; vgl. Lit. Nr. 2 u. 3). 11 »Was ist der natürliche Ausdruck einer Absicht?« (PU: 1.647) Ist »natürlicher Ausdruck« hier dasselbe wie bei Gefühlen?

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14 Denken Textstellen:

B1B: 21-27, 3592-93 ,36‫־‬ PU: 1.316-362, 385-386, 466-470, 682-Schluß; 2. XI [S. 532-542] Z: 35, 88-126, 129-137, 143, 150-154, 558-560, 605-613

Literatur:

1 JPP: I. 239-271, 458-478; II. 283-287 2 P. T. Geach, Mental Acts; die im Index unter >Ideas< angegebenen Stellen.

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Fragen: 1

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II

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»Um über die Bedeutung des Wortes »denken« klar zu werden, schauen wir uns selbst beim Denken zu: Was wir da beobachten, werde das sein, was das Wort bedeutet!« (PU: 1.316; vgl. 1.314) Worin liegt der Fehler, wenn man so verfährt? Besteht ein Gedanke aus Worten? (Russell) »Nein! Sondern aus psychischen Bestandteilen, die zur Wirklichkeit dieselbe Beziehung haben wie die Worte. Was für Bestandteile das sind, weiß ich nicht.« (Wittgenstein) (TgB: S. 274; vgl. T: 5.541-542 und Lit. Nr. 2). Diskutieren Sie! »>Denken ist ein unkörperlicher Vorgang«« (PU: 1.339). Wann wäre dies eine nützliche Information? (Vgl. Z: 123-127). »Irreführende Parallele: Der Schrei, ein Ausdrude des Schmerzes der Satz, ein Ausdruck des Gedankens« (PU: 1.317). In welcher Weise irreführend? (Vgl. JPP: I. 477-479, Fußnote). »Für die Wahrheit des Geständnisses, ich hätte das und das gedacht, sind die Kriterien nicht die der wahrheitsgemäßen Beschreibung eines Vorgangs« (PU: 2. XI, S. 535). Erläutern Sie diese UnterScheidung! Denken ist »das, was denkendes Sprechen vom gedankenlosen Sprechen unterscheidet« (PU: 1.330). Genügt diese Festlegung? »Wir könnten .. . sein »Denken« von der Tätigkeit nicht trennen« (Z: 101). Warum nidit? »Wenn ich sage, ich habe gedacht, - muß ich da immer recht haben? - Was für eine Art des Irrtums gibt es da?« (PU: 1.328). Könnte man sich auf Mr. Ballards Erinnerungen verlassen? (PU: 1.342; vgl. Z: 108-109; JPP: I. 266 ff.) »Das zeigt dir, wie verschieden die Grammatik des Zeitworts »meinen« von der des Zeitworts »denken« ist« (PU: 1.693). Legen Sie den Unterschied dar! Ist, wenn Einer einem Andern einen Gedanken mitteilt, das so, wie wenn man mit einem Fernschreiber eine Nachricht übermittelt? (PU: 2. XI, S. 535; vgl. JPP: I. 219-220). »Der Sessel denkt bei sich selber .. .« (PU: 1.361) Denken Sie sich eine Geschichte aus, die diesen Satz enthält (für die Pünktchen kann etwas Beliebiges eingesetzt werden)! (Vgl. Z: 127-131). Was würde zeigen, warum ein Mensch denkt? (PU: 1.468; vgl. 1.466-470).

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π Gefühle Textstellen:

A: Mythische oder irrelevante Gefühle PU: 1.33-34, 169-173, 460, 542, 579-583, 588-590, 596-600; 2. VI [S. 492-494], VIII, XI [S. 537-538], XIII Z: 26, 47, 68, 76-78, 84-86, 155-165, 168-170, 176-177, 198, 220 B: Gefühle, als solche erörtert PU: 1.626, 677, 2.1, IX, XI [S. 520-522] Z: 220, 225, 383174‫־‬39°, 472‫ ־‬passim

Literatur:

1 Descartes, Die Prinzipien der Philosophie, übers, und erläutert von A. Buchenau Hamburg 61961 (PhB, Bd. 28), I. Teil. 9. »Was unter Denken zu verstehen ist«, S. 3 2 JPP: I. 239-264; II. 449-472 3 Russell, An Inquiry into Meaning and Truth, London, Allen and Unwin, 1940; Kap. V, besonders S. 84-88 4 A. I. Melden, »My Kinaesthetic Sensations Advise Me . . .«, Analysis 18 (1957-58), S. 43-48 5 David Braybrooke u. a., »Some Questions for Miss Anscombe about Intention«, Analysis 22 (1961-62), S. 49-54 6 G. E. Μ. Anscombe, »On Sensations of Position«, Analysis 22 (1961-62), S. 55-58 ‫ ך‬A. Kenny, Action, Emotion and Will; London: Routledgeand Kegan Paul, 1963 8 A. Kenny, Descartes, S. 68-78

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Fragen:

1 Warum würde Wittgenstein gegen den Gebrauch eines so allge-

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10

meinen Begriffs wie Descartes’ »cogitatio« Einwände erheben? (Vgl. Lit. Nr. i und 2.) Sind seine Einwände berechtigt? Was meint Wittgenstein mit »echte Dauer«, und warum mißt er diesem Begriff Bedeutung bei? (Z: 472, 478, 488; vgl. PU: S. 349 f., Fußnoten) »>Freude< bezeichnet gar nichts. Weder Inneres noch Äußeres« (Z: 487). Warum darf Wittgenstein das sagen? »Liebe ist kein Gefühl. Liebe wird erprobt, Schmerzen nicht« (Z: 504). Ist das wahr? »Wieviel Analogie besteht denn zwischen dem Entzücken und dem, was wir z. B. >Sinnesempfindungen< nennen? Das Bindeglied zwischen ihnen wäre der Schmerz« (Z: 484-485). Wie stellt der Schmerz eine Verbindung her? »Wollte man ein Analogon zum Ort des Schmerzes finden, so wäre es natürlich nicht die Seele (wie ja der Ort des Körperschmerzes nicht der Körper ist), sondern der Gegenstand der Reue« (Z: 511). Inwiefern ähnelt der Ort des Schmerzes dem Gegenstand der Reue? »Wer fragt, ob Vergnügen eine Empfindung ist, unterscheidet wahrscheinlich nicht zwischen Grund und Ursache« (Z: 507). Inwiefern zeigt dies den Unterschied? Können wir unterscheiden zwischen »eine Empfindung haben« (feeling a Sensation) und »eine Gefühlsbewegung spüren« (feeling an emotion)? (Z: 486-527) »Glaube ... ist ein Gefühl (feeling), das mehr den Gefühlsbewegungen (emotions) als irgend etwas anderem verwandt ist« (JPP; II, 283). Ist das so? (Vgl. PU: 1.225 ff·· 607; Z: 513). »Das Wenn-Gefühl ist nicht ein Gefühl, das das Wort >wenn< begleitet.« (PU: 2. VI, S. 493; vgl. PU: 2. VI; Z: 188; JPP: I. 245246, 252; Lit. Nr. 3).

43

16 Eintreten einer Möglichkeit Erfüllung eines Wunsches, einer Erwartung etc. Textstellen:

PB: 11,16, 21-35 B1B:4i ff.

PU: 1.193-194, 437465 ,461‫־‬445. 452‫־‬453. 458‫( ־‬vgl. Z: 53-63, 68-70, 284-290 Vorlesungen und Gespräche über Ästhetik, Psychologie und Religion, hrsg. von Cyril Barrett; übersetzt und eingeleitet von Eberhard Bubser, Göttingen 1968 (Kleine Vandenhoek-Reihe 267/269), »Gespräche über Freud«, S. 73-76 (zu Frage 9)

Literatur:

1 JPP: II. 251 (Erwartung [expectation]), 320-321,1: 249-256 2 Freud, Die Traumdeutung, in: Gesammelte Schriften, Internationaler Psychoanalytischer Verlag, Leipzig/Wien/Zürich, 2. Bd. 1925; vgl. III. »Der Traum ist eine Wunscherfüllung«, S. 126-136 (zu Frage 9) 3 Russell, The Analysis of Mind, London, Allen and Unwin, 1921; Lecture III

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Fragen: 1 »Könnten wir uns... eine Sprache denken, in der die Erwartung,

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daß p eintreffen wird, nicht mit Zuhilfenahme von >p< beschrieben würde? Ist das nicht ebenso unmöglich, wie eine Sprache, die ~ p ohne Zuhilfenahme von >p< ausdrückte?« (PB: 30). »Inwiefern antizipiert der Befehl die Ausführung?« (PU: 1.461). »Die Erwartung hängt mit dem Suchen zusammen« (PB: 28). Entwickeln Sie den Zusammenhang! (Vgl. PU: 1.685). »Ein anderer psychischer Vorgang, der in unsere Gruppe gehört und mit allen diesen Dingen zusammenhängt, ist die Absicht« (PB: 31). Vergleichen Sie die Ausführung einer Absicht oder eines Befehls mit der Erfüllung eines Wunsches oder einer Erwartung. Unterscheiden Sie: (a) die Befriedigung eines Triebes (z. B. des Hungers) von der Befriedigung einer Erwartung oder eines Wunsches; (b) die Befriedigung einer Erwartung von der Befriedigung eines Wunsches! (Vgl. PB: 21-22; JPP: II. 320-321). »... der Erwartete ist nicht die Erfüllung, sondern: daß er kommt« (Z: 58). Worauf kommt es Wittgenstein hier an? »Ein Satz, und daher in anderm Sinne ein Gedanke, kann der >Ausdruck< des Glaubens, Hoffens, Erwartens, etc, sein. Aber Glauben ist nicht Denken. (Eine grammatische Bemerkung.) Die Begriffe des Glaubens, Erwartens, Hoffens sind einander weniger artfremd, als sie dem Begriff des Denkens sind« (PU: 1.574). Hat Wittgenstein recht, Glauben neben Erwartung etc. zu stellen? (PU: 1.574-577; vgl· Z: 71-86). »... um die Grammatik dieser Zustände zu verstehen, muß man fragen: >Was gilt als Kriterium dafür, daß sich jemand in diesem Zustand befindet?«« (PU: 1.572). In welcher Weise verdeutlichen Antworten auf diese Fragen die Grammatik der Zustände? Ist es sinnvoll zu sagen, daß ein Traum die Erfüllung eines Wunsches ist? (Vgl. Lit. Nr. 2)

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17 Das Mystische und das Ethische Textstellen:

TgB: 165 (11.6. 16)-179, 185 (10. 1. 17) T: 5.6-5.641,6.37-7 »Wittgenstein’s Lecture on Ethics«, in The Philosophical Review 74 (1965), S. 3-26 (besonders zu Frage 4) Vorlesungen und Gespräche über Ästhetik, Psychologie und Religion, »Vorlesungen über den religiösen Glauben«, S. 87-95

Literatur:

1 Tolstoi, »Wieviel Erde braucht der Mensch?«, in: Lew Tolstoi, Gesammelte Werke in 20 Bdn., hrsg. von E. Dieckmann 8c G. Dudek, Rütten 8c Loening, Berlin, Bd. 9, S. 190-209 2 Tolstoi, »Der Tod des Iwan Iljitsch«, ibid., Bd. 12, S. 74-152 3 FLU: Der Gedanke - Eine logische Untersuchung, S. 30-53 4 Bradley, Essays on Truth and Reality, Oxford, Clarendon Press, 1914, S. 468-469 5 AT: 170-171 6 Engelmann, Letters from Ludwig Wittgenstein, Oxford, Basil Blackwell, 1967 7 McGuinnes, »The Mysticism of the Tractatus«, in: »The Philosophical Review 75 (1966), S. 305-328

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Fragen:

1 Was meint Wittgenstein mit »das Mystische«? (T: 6.44-45, 6.522;

vgl. Lit. Nr. 8). 2 »Wir fühlen, daß selbst, wenn alle möglichen wissenschaftlichen Fragen beantwortet sind, unsere Lebensprobleme noch gar nicht berührt sind. Freilich bleibt dann eben keine Frage mehr; und eben dies ist die Antwort« (T: 6.52). Erläutern Sie! 3 »Was der Solipsismus... meint, ist ganz richtig, nur läßt es sich nicht sagen, sondern es zeigt sich«. Erläutern Sie! (Vgl. TgB: 172173, 174-175, 178; Lit. Nr. 4). 4 »Es ist klar, daß sich die Ethik nicht aussprechen läßt« (T: 6.421). Warum nicht? (Vgl. TgB: 171-172). 5 ». . . der lebt ewig, der in der Gegenwart lebt«. Gibt es so etwas wie nicht in der Gegenwart leben? (TgB: 167-168; T: 6.4311; Matthäus 6: 25-34). 6 »Die Welt des Glücklichen ist eine andere als die des Unglücklichen« (T: 6.43). In welcher Weise eine andere? (Vgl. TgB: 171-172). 7 »An Gott glauben heißt sehen, daß das Leben einen Sinn hat« (TgB: 167). Diskutieren Sie! 8 »Der Willensakt ist nicht die Ursache der Handlung, sondern die Handlung selbst« (TgB: 180; vgl. PU: 1.611-624). Hat WittgenSteins Ansicht über das Wollen zwischen den Tagebüchern und den Untersuchungen eine Änderung erfahren? 9 »Die Welt ist unabhängig von meinem Willen« (T: 6.373). Ist dies vereinbar mit Wittgensteins Ansicht in den Tagebüchern (TgB: 179-180, 181)? 10 ». . . Der Selbstmörder ist wie ein kranker Mann, der, nachdem eine schmerzhafte Operation, die ihn vollständig heilen würde, begonnen hat, nicht erlauben will, daß sie zu Ende geführt wird, sondern vorzieht, krank zu bleiben« (Schopenhauer). Ist das ein geeigneter Vergleich? (Vgl. TgB: 185).

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18 Worin Philosophie besteht Textstellen:

TgB: 134186-189 ‫־‬135‫־‬ T: Vorwort des Verfassers; 4.003-4.0031, 4.111-4.121, 6.53-6.54 PB: Vorwort; 1-9,54 PU: Vorwort; 1.89-90, 109-133, 144, 192-196, 216, 251-255, 309, 314, 436, 464, 593, 599, 2. XIV BGM: I, Anhang 1.4 Z: 314, 323, 328, 382, 447-467 G:318-319

Literatur:

1 Kant, Kritik der reinen Vernunft, Vorrede zur zweiten Auflage (B VII-XLIV) 2 Russell, Our Knowledge of the External World, London, Allen and Unwin, 1922, 51969, I, »Current Tendencies« und II, »Logic as the Essence of Philosophy«, S. 13-69 (zu den Fragen 8 und 9) 3 G. Ryle, »Systematically Misleading Expressions« (a) in: Proceedings of the Aristotelian Society 32 (1931-32), S. 139-170 (b) wiederabgedruckt in: Logic and Language (first series), hrsg. von Anthony Flew, Oxford, Basil Blackwell, 1955, S. 11-36 (c) eine Übertragung ins Deutsche liegt vor in: Sprache und Analysis. Texte zur englischen Philosophie der Gegenwart, hrsg., übersetzt und eingeleitet von Rüdiger Bubner, Göttingen 1968 (Kleine Vandenhoek-Reihe 275), S. 31-62 4 Austin, »Are there A Priori Concepts?« (a) in: Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl.-Band 18 (1939), S. 83-105 (b) wiederabgedruckt in: J. L. Austin, Philosophical Papers, Oxford, Clarendon Press, 1961, S. 1-22 5 Erik Stenius, Wittgensteins Traktat: Eine kritische Darlegung seiner Hauptgedanken, übers, von Wilhelm Baader, Frankfurt, Suhrkamp, 1969, Kapitel XI

48

Fragen:

1 »Russells Verdienst ist es, gezeigt zu haben, daß die scheinbare

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logische Form eines Satzes nicht seine wirkliche sein muß« (T: 4.0031). Geben Sie Beispiele für Sätze, die aufgrund ihrer Form jemanden irreführen könnten! (Vgl. PU: 1.664). Gebraucht Wittgenstein den Ausdruck )Grammatik« metaphorisch? (PU: 1.251-252). »Was ich lehren will, ist: von einem nicht offenkundigen Unsinn zu einem offenkundigen überzugehen« (PU: 1.464). Nehmen Sie PU: 1.350 als ein Beispiel! Geben Sie weitere Beispiele! »Es ist uns, als müßten wir die Erscheinungen durchschauen: unsere Untersuchung aber richtet sich nicht auf die Erscheinungen, sondern . .. auf die *Möglichkeiten der Erscheinungen« (PU: 1.90). Vergleichen Sie diese Auffassung mit Kants Konzeption von Metaphysik. »Wollte man Thesen in der Philosophie aufstellen, es könnte nie über sie zur Diskussion kommen, weil Alle mit ihnen einverstanden wären« (PU: 1.128). Erläutern Sie! »Der Philosoph behandelt eine Frage; wie eine Krankheit« (PU: 1.255; vgl. BGM: I. Anhang 2.4). Erklären Sie! »In der Philosophie darf man keine Denkkrankheit abschneiden. Sie muß ihren natürlichen Lauf gehen, und die langsame Heilung ist das Wichtigste. (Daher die Mathematiker so schlechte Philosophen sind)« (Z: 382). Welchen Grund könnte man dafür angeben? »Eine Hauptursache philosophischer Krankheiten - einseitige Diät: man nährt sein Denken nur mit einer Art von Beispielen« (PU: 1.593; vgl. G: 31). Führen Sie solche Fälle an! (Vgl. Lit. Nr. 2). »Es ist eine Hauptkunst des Philosophen, sich nicht mit Fragen zu beschäftigen, die ihn nichts angehen« (TgB: 135; vgl. PU: 1.124126). Inwieweit ist die Kenntnis eines besonderen Fachgebiets (Mathematik, Physik, Psychologie, Theologie) irrelevant für die Philosophie dieser Wissenschaft? (Vgl. Lit. Nr. 2).

49

6 J. Wisdom, »The Metamorphosis of Metaphysics« (zu Frage 10) (a) in: Proceedings of the British Academy 47 (1961), S. 37-59 (b) wiederabgedruckt in: John Wisdom, Paradox and Discovery, Oxford, Basil Blackwell, 1965, S. 57-81 7 S. Cavell, »The Availability of Wittgenstein’s Later Philosophy« (a) in: The Philosophical Review 71 (1962), S. 67-93 (b) wiederabgedruckt in: Wittgenstein: The Philosophical Investigations, hrsg. von George Pitcher, S. 151-185 (c) wiederabgedruckt in: S. Cavell, Must we Mean what we Say?, New York, Charles Scribner’s Sons, 1969, S. 44-72

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10 »Man könnte sagen, daß der Gegenstand, mit dem wir uns besdiäftigen, einer der Erben des Gegenstandes ist, den wir >Philosophie< zu nennen pflegten« (B1B: S. 53; vgl. das Motto der PU von Nestroy). Ist der Gegensatz von dem, was Wittgenstein tut, und dem, was frühere Philosophen getan haben, so groß, wie er meinte? (Vgl. B1B: 100, vgl. Lit. Nr. 6).

S1

Zusätzliche Themen zur weiteren Arbeit geeignet 1 2

3 4 5 6

‫ד‬ 8 9 10 11

12

13 14 ‫ז‬5 16 17 18 19 20

21

52

Grammatik Logischer Raum (Grammatik und Geometrie) Verneinung Allgemeinheit Unendlichkeit Der Begriff einer Begründung der Arithmetik Identität Das Behauptungszeichen Schluß Wahrscheinlichkeit Kausalität Sätze als Wahrheitsfunktionen von Elementarsätzen Die allgemeine Form des Satzes Bestimmtheit des Sinnes Familienähnlichkeit Übersichtliche Darstellung »Sehen als< Vorstellungen (im Kopf rechnen) Gefühlsbewegungen Wille Lebensweise

ANHANG I

Parallelstellen zu Wittgensteins Tractatus in Russells The Principies of Mathematics Russell (Paragraph) i

7 14 16

18 (>axiom (4)«) *4 28, Schluß 30, Anfang 38 41 42 44, Schluß 46, Anfang 47 5* 53 78 81 83 85 86 (ebenso 93) 95 96 99 100, Anfang 101

109 118 135-136 404 440

Wittgenstein

6.1231 4.126-4.1272, 5-5351-5-5352, 6.02z 5 5351 5.42 (Möglichkeit des kreuzweisen Definierens von ‫ כ‬und anderer Zeichen) 5.5351,5.47-5.472 (Definition von > Satz«) 5-452 6.031 5-5357 5.461, 5.42 4.442,5.132,5.452, 6.1264 5-53 5 1 (5.501, 5.502), 5.52, 5.521 6.1231 4.002,4.0312,5.5563 4.127^, 5 33-54351 4.063, Schluß; 4.0641 4.1274 3-333 3.315, 5.52-5.523 5-5351 3-333 3-3I53-3‫־‬I7 4.0312,4.441, 5.5301,5.4 3-333 3.1432 4.1272 3- 333 6.02-6.031 4- 1273 3.14-3.144 6.36111 6.3751 53

442 443 449 453‫־‬454 462 475 477‫־‬479 480 483 495

54

2.024-2.0272, 5·54Ι_5·5421 2.024-2.0272 5·135-5·ϊ36ι> 6.376-375 3·22Ι> 3·3 4·442> 4·°63°64·4‫־‬ι J.02, 5.521-5.523 3·3Ι53·3‫־‬Ι7 4·1273

ANHANG 2

Parallelstellen zu Wittgensteins Philosophischen Untersuchungen und Zettel in James’ The Principies of Psychology James Band I 183-185 185-186

191, 241, 244, 246, 251-256 219 ff.

225-7, 32I_342 ^45-7, 252

249-25$

252, 259-265, 275-283

252-4, 278-283

266-268

278-283

Wittgenstein Psydiology as PU: 1.571:2. XIV a natural science ]543‫־‬544[ Thougt and feeling PU: 1.317,501; Z: 84 assimilated Thought is elusive PU: 1.273-9.308, and indescribable 435 f·, 610 in language Difficulties of getting PU: 1.283, 363> 43I—3 things across to others Z: 256 Ownership of experien- PU: 1.253, 398>4°3-4” ces, personal identity Feelings of if, but, etc. PU: 2. VI [491-494]. XI [525-526]; Z: 188 Intention, trying, PU: 1.139. 334337‫־‬. feelings of tendency 633—648, 657-660; 2. XI [530533];Z: 33, 38, 44-48 Sense of familiarity, PU: 1.530-535. 5956‫־‬, >fringe< experiences 598, 600-606, 609; 2. VI [491-494]; Z: 15 5-190 Producing and underPU: 1.498-500,511-513, 525,652:2.11 [486Standing sentences 488], VI [491-494]; Z: 38,153-4,176, 188, 191, 247-248 Thougt without PU: 1.342; Z: 109 language (the Ballard case) >Meanings< as mental PU: 1.329-332, 507-510 2. II [486-488]; accompaniments Z:155-185 55

297-305 623-624 (η) 648—6 ‫ ן‬2

Band II 37‫־‬43 44‫־‬75

134-144 191-197, 488-494 283-4,307-11 458-462

559-565

56

The Self of selves Judging what time it is Memory

PU: 1.398, 403-411 PU: 1.607-608 PU: 1.305-306; 2. XIII [542-543];Z: 650-668

Sensations >projected< Outside body Imagination and sense

PU: 1.626

PU: 1.385-388,443; Z:621-646 >Extensity< of sensations Z:479-483 PU: 2. VIII [495-496]; Sensations of position and motion z:472.479-483 Belief-feelings PU: 1.589-590; 2. XI [537-53S];Z: 513 Emotions PU: 2. IX [497]; Z: 486,492, 495-499,512 and bodily feelings PU: 1.611-632; Z: Will-attention, effort 576-601

ANHANG 5

Whewell und Mill über Typen (siehe Abschnitt 12) W. Whewell, History of Scientific Ideas, II, 120-111

Natürliche Gruppen sind durch den Typus gegeben, nicht durch Definition. Und dieser Umstand erklärt die Unbestimmtheit und Unentschiedenheit, die wir häufig in der Beschreibung solcher Gruppen vorfinden und die jedem so seltsam und widersprüchlich erscheinen müssen, der nicht voraussetzt, daß diese Beschreibungen irgendeine scharfsinnigere Begründung des Zusammenhangs unterstellen als eine willkürliche Wahl des Botanikers. So wird gesagt, daß in der Familie der Rosengewächse die Samenanlagen sehr selten aufgerichtet und die Narben gewöhnlich einfach sind. Von welchem Nutzen, könnte gefragt werden, können so ungenaue Beschreibungen sein? Worauf die Antwort lautet, daß sie nicht angegeben werden, um die Species zu unterscheiden, sondern um die Familie zu beschreiben; und die Verwandtschaft allgemein der Samenanlagen und Narben der Familie wird besser erkannt durch diesen allgemeinen Satz. Eine ähnliche Beobachtung kann gemacht werden bezüglich der Anomalien jeder Gruppe, die so regelmäßig auftreten, daß Mr. Lindley, in seiner Introduction to the Natural System of Botany die >Anomalies< für jede Familie zu einem besonderen Abschnitt zusammenstellt. So gehört es zur Beschaffenheit der Rosazeen, daß sie wechselständige Blätter mit Nebenblättern haben, und daß das Endosperm zerstört ist: bei der Lowea aber, einer der Gattungen dieser Familie, fehlen die Nebenblätter; und eine andere, die Neillia, besitzt ein Endosperm. Daraus folgt, wie wir bereits gesehen haben, daß der künstliche Charakter (oder diagnosis, wie es Mr. Lindley nennt) unvollständig ist. Er entspricht, wenn auch sehr angenähert, so doch nicht genau, der natürlichen Gruppe: und daher scheint dieser Charakter in bestimmten Fällen der allgemeinen Bedeutung der naturgegebenen Ähnlichkeiten zu weichen. Diese Auffassungen - von Klassen, welche durch Charaktere bestimmt sind, die nicht in Worten ausgedrückt werden können; von Sätzen, die nicht sagen, was in allen Fällen geschieht, sondern bloß, was gewöhnlieh geschieht; von Gegenständen, die Elemente einer Klasse sind, obwohl sie deren Definition überschreiten - können den Leser vermutlich befremden. Sie stehen derart im Gegensatz zu vielen der allgemein anerkannten Auffassungen über den Gebrauch von Definitionen und die Natur wissenschaftlicher Sätze, daß sie vermutlich vielen im hoch57

sten Grade unlogisch und unphilosophisch erscheinen werden. Aber eine Neigung, so zu urteilen, rührt zu einem großen Teil daher, daß die mathematischen und mathematisch-physikalischen Wissenschaften in einem hohen Grade die Ansichten über die allgemeine Natur und Form wissenschaftlicher Wahrheit bestimmt haben; während die Naturkunde noch nicht Zeit und Gelegenheit hatte, den ihr gebührenden Einfluß auf die gängigen Weisen des Philosophierens geltend zu madien. Die augenscheinliche Unbestimmtheit und Widersprüchlichkeit der Klassifikationen und Definitionen der Naturkunde gehört, in weit höherem Grade, zu allem anderen, nicht mathematischen Theoretisieren; und die Weisen, in denen Annäherungen an exakte Unterscheidüngen und allgemeine Wahrheiten in der Naturkunde vollzogen worden sind, mag unserer Beachtung würdig sein, gerade weil sie ein Licht werfen auf die besten Weisen, Wahrheiten aller Art zu suchen. Obschon eine Definition nicht länger als regulatives Prinzip für eine Natürliche Gruppe dienen kann, sind die Klassen darum kein loser Zusammenhang, ohne einen bestimmten Standard oder Wegweiser. Die Klasse ist zuverlässig festgelegt, wenn auch nicht genau abgegrenzt; sie ist gegeben, obwohl nicht beschrieben; sie ist bestimmt, nicht durch eine Grenzlinie außerhalb, sondern durch einen zentralen Punkt in ihr; nicht durch das, was sie strikt ausschließt, sondern durch das, was sie ganz besonders einschließt; durch ein Beispiel, nicht durch eine VorSchrift; kurz, statt einer Definition haben wir einen Typus als unseren Wegweiser. Ein Typus ist ein Beispiel irgendeiner Klasse, etwa eine Species einer Gattung, die betrachtet wird als eine, die in besonderem Maße den Charakter der Klasse besitzt. Alle Species, die dieser Typus-Species ähnlicher sind als irgendwelche anderen, bilden die Gattung und sind um sie gruppiert, indem sie sich von ihr in unterschiedlicher Richtung und verschiedenem Grade entfernen. So mag eine Gattung aus einigen Species bestehen, welche dem Typus sehr nahe kommen und für die das Anrecht auf einen gemeinsamen Ort mit ihm offensichtlich ist; während es andere Species geben mag, die weiter von dem zentralen Knoten abweichen und dennoch deutlich enger mit ihm Zusammenhängen als mit irgendeinem anderen. Und selbst wenn es einige Species geben sollte, deren Platz zweifelhaft wäre und die gleichermaßen zwei gattungbildenden Typen zugehören, ist leicht zu sehen, daß dies nicht die Wirklichkeit der Gattungsgruppen zerstören würde, nicht mehr, als die verstreut stehenden Bäume einer Ebene zwischen zwei Hügeln uns hindern, verständlich von den verschiedenen Wäldern dieser getrennt liegenden Hügel zu sprechen. 58

Die Typus-Species jeder Gattung, die Typus-Gattung jeder Familie ist demnach eine, die alle Charaktere und Eigenschaften der Gattung in einer ausgezeichneten und hervorstechenden Weise besitzt. Der Typus der Familie der Rosengewächse hat wechselständige Blätter mit Nebenblättern, besitzt kein Endosperm, keine aufgerichteten Samenanlagen, einfache Narben, und neben diesen Zügen, die ihn von Ausnahmen oder Varianten einer Klasse unterscheiden, hat er Züge, die ihn in seiner Klasse hervortreten lassen. Er ist eine von denen, die eindeutig verschiedene führende Eigenschaften besitzen; und so, obwohl wir von keiner Gattung sagen können, daß sie der Typus der Familie, oder von einer Species, daß sie der Typus der Gattung sein müsse, brauchen wir dennoch nicht planlos zu suchen; der Typus muß aufgrund vieler Ähnlichkeiten Zusammenhängen mit den meisten anderen in seiner Gruppe; er muß nahe dem Zentrum des Haufens sein, und nicht einer von den Versprengten.

J. S. Mill, System der deduktiven und induktiven Logik * Obgleich wir durch Typen auf die Bildung der Gruppen geführt werden, kann ich doch nicht glauben, daß eine Gruppe, wenn sie gebildet ist, durch den Typus bestimmt wird - daß wir bei der Entscheidung der Frage, ob eine Species zu der Gruppe gehört, auf den Typus zurückgehen und nicht auf die Charaktere, daß diese »sich nicht in Worten ausdrücken lassen«. Diese Behauptung steht im Widerspruch mit dem, was Dr. Whewell selbst als das Grundprinzip der Klassifikation hinstellt, daß nämlich »allgemeine Aussagen möglich sein sollen«. Wenn die Klasse keine gemeinsamen Charaktere besäße, was für allgemeine Aussagen ließen sich dann über sie aufstellen? Die Tatsache ausgenommen, daß alle zu ihr gehörigen Individuen einander ähnlicher sind als irgendwelchen anderen; ließe sich von der Klasse ganz und gar nichts aussagen. Die Wahrheit ist im Gegenteil die, daß jede Gattung oder Familie mit ausdrücklicher Beziehung auf gewisse Charaktere gebildet wird und erstens und hauptsächlich aus Species besteht, die darin übereinstimmen, daß sie alle diese Charaktere besitzen. Zu diesen treten als eine Art von Anhang solche anderen, gewöhnlich nur wenige Species hinzu, * Die vorliegende Übersetzung folgt im wesentlichen der Übertragung von Theodor Gomperz (John Stuart Mill, Gesammelte Werke, übers, und hrsg. von Th. Gomperz, vierter Band: System der deduktiven und induktiven Logik, 3. Teil, Leipzig 1873, S. 9698‫)־‬, nimmt jedoch einige notwendig erscheinende Änderungen vor. (Anm. d.Üb.)

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dic beinahe alle die ausgewählten Eigenschaften besitzen, indem einigen diese, anderen jene Eigenschaft abgeht, und die, während sie mit den übrigen fast so sehr übereinstimmen, wie diese miteinander übereinstimmen, nicht in gleichem Maße irgendeiner anderen Gruppe ähnein. Unsere Vorstellung von der Klasse beruht dabei immer noch auf den Charakteren, und man könnte die Klasse als die Gesamtheit jener Dinge definieren, die entweder diese Menge von Charakteren besitzen, oder denen, die sie besitzen, ähnlicher sind als irgendwelchen anderen. Und diese Ähnlichkeit selbst ist nicht wie die Ähnlichkeit unter einfachen Sinnesempfindungen eine letzte Tatsache, die keiner Analyse mehr zugänglich ist. Selbst der geringere Grad von Ähnlichkeit wird durch den Besitz gemeinsamer Charaktere erzeugt. Wenn etwas der Gattung »Rose« ähnlicher ist als irgendeiner anderen Gattung, so deshalb, weil es eine größere Anzahl von den Charakteren dieser Gattung als von denen irgendeiner anderen besitzt. Auch kann es nicht die geringste Schwierigkeit bereiten, durch eine Aufzählung von Charakteren die Art und den Grad der Ähnlichkeit darzustellen, der genau hinreichend ist, damit ein Objekt der Klasse angehört. Es gibt immer einige Eigenschaften, die allen zur Klasse gehörigen Dingen gemeinsam sind. Andere gibt es oft, von denen einige Dinge, die nichtsdestoweniger der Klasse angehören, Ausnahmen darstellen. Aber die Objekte, welche Ausnahmen von einem Charakter darstellen, sind keine Ausnahmen von einem anderen: die Ähnlichkeit, die in einigen Punkten mangelt, muß in anderen Punkten wieder ersetzt werden. Die Klasse wird daher durch den Besitz aller Charaktere, die allgemein sind, und der meisten von denen gebildet, die Ausnahmen zulassen. Wenn eine Pflanze aufgerichtete Samenanlagen, geteilte Narben, keine Nebenblätter und das Endosperm besäße, würde sie vermutlich nicht unter die Rosazeen gerechnet werden. Aber es kann irgendeiner oder mehr als einer von diesen Charakteren fehlen, und sie müßte nicht ausgeschlossen sein. Die Zwecke einer wissenschaftlichen Klassifikation werden dadurch besser erfüllt, daß man sie mit in die Klasse aufnimmt. Da sie in ihren bekannten Eigenschaften mit der Gesamtheit der Klassencharaktere so nahe übereinstimmt, ist es wahrscheinlich, daß sie dieser Klasse in denjenigen von ihren Eigenschaften, die noch unentdeckt sind, ähnlicher sein wird als irgendeiner anderen. Nicht nur werden mithin natürliche Gruppen um nichts weniger als irgendwelche künstlichen Klassen durch Charaktere bestimmt, sie werden auch im Hinblick auf und aufgrund von Charakteren gebildet: aber im Hinblick nicht nur auf jene Charaktere, die allen Objekten, 60

die in der Gruppe eingeschlossen sind, streng gemein sind, sondern auf den ganzen Inbegriff der Charaktere, die in den meisten dieser Objekte insgesamt und in allen zum größten Teil vorkommen. Und daher ist unsere Vorstellung von der Klasse, das sie vertretende Bild in unserem Bewußtsein dasjenige eines in allen Charakteren vollständigen Exemplars, am besten eines Exemplars, das sie auch im höchsten Maße besitzt, in dem man sie überhaupt antrifft, und dadurch geignet ist, klar und in ausgeprägter Weise zu zeigen, was sie sind. Indem wir uns im Geiste auf dieses Muster beziehen, nicht anstatt, sondern als Ergänzung der Definition der (betr.) Klasse, bestimmen wir gewöhnlich und zweck‫־‬ mäßigerweise, ob ein Individuum oder eine Species zur Klasse gehört oder nicht. Und dies ist, wie mir scheint, das Maß von Wahrheit, das in der Lehre von den Typen enthalten ist.

LUDWIG WITTGENSTEIN

Schriften 1 TRACTATUS LOGICO-PHILOSOPHICUS TAGEBÜCHER 1914-1916 PHILOSOPHISCHE UNTERSUCHUNGEN Schriften 2 PHILOSOPHISCHE BEMERKUNGEN Aus dem Nachlaß. Herausgegeben von Rush Rhees Schriften 3 WITTGENSTEIN UND DER WIENER KREIS Gespräche. Aufgezeichnet von Friedrich Waismann Anhang: Waismanns Thesen Herausgegeben von B. F. McGuinness Schriften 4 PHILOSOPHISCHE GRAMMATIK Herausgegeben von Rush Rhees Schriften 5 DAS BLAUE BUCH EINE PHILOSOPHISCHE BETRACHTUNG Herausgegeben von Rush Rhees ZETTEL Herausgegeben von G. E. Μ. Anscombe und G. H. von Wright

BEIHEFT i Mit Beiträgen von Ingeborg Bachmann · Maurice Cranston Jos6 Ferrater Mora · Paul Feyerabend · Erich Heller Bertrand Russell · George H. von Wright

ISBN 3-518-07356-1