227 62 9MB
German Pages 259 [135] Year 1993
GUN TRAM
KOCH
SARKOPHAGE DER RÖMISCHEN
WISSENSCHAFTLICHE
KAISERZEIT
BUCHGESELLSCHAFT
DARMSTADT
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Koch, Guntram: Sarkophage der römischen Kaiserzeit/ Guntram Koch. -Darmstadt: Wiss. Buchges., 1993 ISBN 3-534-10401-3
Heilmut Sichtermann zum
77. Geburtstag
Bestellnummer 10401-3
Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen. Mikroverfilmungen und die Einspeicherung in und Verarbeitung durch elektronische Systeme. © 1993 by Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt Gedruckt auf säurefreiem und alterungsbeständigem Bilderdruckpapier Satz: Fotosatz Janß, Pfungstadt
Druck und Einband: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt Printed in Germany Schrift: Linotype Times, 9.5/11
ISBN 3-534-10401-3
Inhalt XI
Vorwort. 1.
Einführung
1
2. 2.1
Allgemeines Verbrennung der Leichname und Beisetzung der Asche Bestattung der Toten Material der Sarkophage Formen der Sarkophage - Benennung . Technik der Herstellung - Bemalung Aufstellung der Sarkophage Herstellung auf Vorrat oder auf Bestellung - Kosten Inschriften auf Sarkophagen Porträts auf Sarkophagen . Vorbilder der Formen, Dekorationen und Darstellungen Bedeutung der Darstellungen Überregionale und regionale Gruppen der Sarkophage
9
2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 2.7 2.8 2.9 2.10 2.11 3. 3.1 3.2 3.2.1 3.2.1.1 3.2.1.2 3.2.1.3 3.2.1.4 3.2.1.5 3.2.1.6 3.2.1.7 3.2.1.8 3.2.1.9 3.2.1.10 3.2.2 3.2.3 3.2.4
Die Sarkophage der Zentren I - Rom Frühe Sarkophage, Urnen, Klinenmonumente Hauptproduktion Themen Menschenleben Mythen. Dionysische Themen Meerwesen Musen Philosophen- Weise-Dichter Eroten Jahreszeiten Dekorativer Schmuck Sonstige Darstellungen . Grundlagen der Datierung-Problem der Werkstätten. Export Importe und Einflüsse anderer Gegenden auf die stadtrömischen Sarkophage .
9 11 17 32 42 45 47 49 53 55 58 62 62 66 66 66 72 80 81 82 84 84 87 88 90 91 94 95
VIII
Inhalt
Inhalt
4. 4.1 4.1.1 4.1.2 4.1.3 4.1.4 4.1.5 4.1.6 4.2 4.3 4.4
Die Sarkophage der Zentren II - Athen Themen Menschenleben Mythen. Dionysische Themen Eroten (und Putten) Sonstige figürliche Darstellungen Dekorativer Schmuck Grundlagen der Datierung -Problem der Werkstätten. Export Kopien nach attischen Sarkophagen
97 97 98 98 103 103 105 106 108 111 112
5. 5.1 5.1.1 5.1.2 5.1.3 5.2 5.3 5.4
Die Sarkophage der Zentren III - Dokimeion in Phrygien . Themen Girlanden Figürliche Friese . Säulensarkophage Grundlagen der Datierung-Problem der Werkstätten. Export . Kopien nach Sarkophagen von Dokimeion
113 113 113 115 117 120 121 121
6. 6.1 6.2 6.3 6.4 6.5 6.6 6.7 6.8
Die Sarkophage der Provinzen I - Der Westen Mittleres Italien Oberitalien Unteritalien, Sizilien, Sardinien, Corsica Gallia Raetia, Noricum und Rhein-Mosel-Gebiet Britannia Hispania Westliches Nordafrika
123 123 125 128 129 129 131 131 131
7. 7.1 7.2 7.3 7.4 7.5 7.6 7.7 7.8
Die Sarkophage der Provinzen II - Der Balkan Dalmatia Pannonia Moesia Superior Moesia Inferior Dacia Thracia . Macedonia, Epirus, Achaia, Inseln der Ägäis, Kreta Thessaloniki
133 133 135 136 137 137 138 140 143
8. 8.1
Die Sarkophage der Provinzen III - Kleinasien . Frühe Sarkophage
147 151
8.2 8.3 8.3.1 8.3.2 8.3.3 8.3.4 8.4
IX
8.4.1 8.4.2 8.4.3 8.4.4 8.4.5 8.4.6 8.4.7 8.4.8 8.4.9 8.4.10 8.4.11 8.4.12 8.4.13 8.4.14
Ostotheken Halbfabrikate . Prokonnesos Ephesos Aphrodisias Karien Die Sarkophage des 2. und 3. Jhs. n. Chr. in den einzelnen Kunstlandschaften Bithynien Mysien und Troas Ionisch-lydisches Gebiet Karien Aphrodisias Phrygien Lykien und Kibyratis Pamphylien Pisidien . Lykaonien und lsaurien Kappadokien . Pontus Galaticus und Paphlagonien Kilikien . Sonstiges Kleinasien
168 169 171 173 175 176 180 181 183 185 186 187 188 189 190
9. 9.1 9.2 9.3 9.4 9.5 9.6 9.7
Die Sarkophage der Provinzen IV - Der übrige Osten Regnum Bospori . Zypern . Syria Palaestina Arabia Aegyptus Cyrenaica und östliches Africa Proconsularis .
192 192 193 193 197 201 201 204
10.
Ausblick
205
154 162 163 165 166 168
Nachwort
211
Anmerkungen
213
Abgekürzt zitierte Literatur
245
Abbildungsnachweis
249
Orts-, Namen- und Sachregister .
251
Vorwort Aus der römischen Kaiserzeit, vor allem dem 2. und 3. Jh. n. Ch., ist eine große Anzahl an Sarkophagen (Särgen) erhalten. Derzeit kennen wir etwa 12000-15000 Exemplare. Sie können als eine für die römische Zeit typische Kunstgattung gelten. Eine große Anzahl ist aus Stein, meist aus Marmor, gearbeitet und mit Reliefs geschmückt, die über ihre dekorative Wirkung hinaus auch kulturhistorische Aussagen wie gesellschaftliche Wertvorstellungen, religiöse Anschauungen und ähnliches enthalten. Um Fragen dieser Art nachzugehen, müssen Ort und Zeit der Herstellung bestimmt, die Darstellungen erklärt und ihre Vorlagen ermittelt werden und vieles andere. Für die Produktion dieser Sarkophage Ia'ssen sich drei Zentren nachweisen, deren Werke auch überregionale Bedeutung hatten, nämlich Rom, Athen und Dokimeion in Phrygien (Kleinasien). Außerdem gab es in den meisten Provinzen eine lokale Produktion, die nur in einem engeren Gebiet verbreitet war. Manche der Fragen gelten für alle Sarkophage gemeinsam, andere lassen sich besser in den einzelnen landschaftlichen Gruppen behandeln. So bietet sich eine Gliederung des Textes in folgende Kapitel an. In der Einführung (Kap. 1) wird kurz auf die Bedeutung der Sarkophage im Rahmen der antiken und der neueren Kunst hingewiesen. Allgemeine Fragen, beispielsweise zu den verwendeten Materialien, den Formen, der Technik der Herstellung und anderem, werden übergreifend behandelt (Kap. 2). Drei große Kapitel widmen sich den Zentren der Produktion, Rom (Kap. 3), Athen (Kap. 4) und Dokimeion (Kap. 5). Die unterschiedliche Anzahl der erhaltenen Exemplare bedingt eine verschiedene Länge der einzelnen Texte; besonders zahlreich und variationsfreudig sind die Sarkophage aus Rom, so daß ihre Behandlung relativ breiten Raum einnimmt. In vier Kapiteln werden die Sarkophage der Provinzen vorgestellt, der Westen (Kap. 6), der Balkan (Kap. 7), Kleinasien (Kap. 8) und der übrige Osten (Kap. 9). Auch hier bringt es das Material mit sich, daß die Ausführungen unterschiedliche Länge haben. Im Westen, auf dem Balkan und im Osten des Reiches sind die Sarkophage teilweise nicht sehr zahlreich, oder aber sie bieten, sofern sie - wie beispielsweise in Syria - in größerer Anzahl erhalten sind, ein recht einheitliches Bild, benötigen also keine längeren Erläuterungen. In Kleinasien hingegen ist die Überlieferung sehr reich, und es gibt viele und überraschend verschiedenartige Gruppen, die ein stark untergliedertes und ausführliches Kapitel erfordern.
XII
Vorwort
Schließlich wird in einem Ausblick (Kap. 10) ganz knapp auf die Geschichte der Erforschung der Sarkophage sowie auf die Arbeiten des >Sarkophag-Corpus< hingewiesen. In den Texten können die Fragen nur in Auswahl und in einem Überblick behandelt werden. Denn die Zahl an Sarkophagen ist überaus groß, viele der Gruppen oder der Themenkreise sind noch gar nicht oder nur in Ansätzen wissenschaftlich bearbeitet und deshalb schlecht zu beurteilen. In zahlreichen Fällen fehlt es überhaupt noch an einer Zusammenstellung des Materials. Das gilt sowohl für die Zentren wie vor allem für manche der· Provinzen und da in besonderem Maße für Kleinasien. Dennoch wird versucht, einen Einblick in das weit verstreute Sarkophagmaterial und die vielfältigen Fragestellungen, die sich ergeben, zu vermitteln und durch zahlreiche Verweise auf die Literatur und durch ausgewählte Abbildungen den Zugang zu den Sarkophagen zu erleichtern 1.
1. Einführung Bei vielen Völkern und in zahlreichen Kulturen wurde und wird für die Toten ein großer Aufwand getrieben. So waren beispielsweise bei den Griechen während der Klassik und des Hellenismus Grabbezirke verbreitet, in denen vor allem Grabreliefs aufgestellt waren; es gab· aber auch andere Grabdenkmäler und -bauten, ferner Felsgräber und unterirdische Anlagen 2. Mit Reliefs geschmückte steinerne Särge (Sarkophage) waren hingegen nicht üblich, sie finden sich nur in einigen Ausnahmefällen in Randgebieten griechischer Kultur 3 • Vor allem sind die kostbaren Marmorsarkophage des 5. und 4. Jhs. v. Chr. aus der Königsnekropole von Sidon (südlicher Libanon) zu nennen, darunter der berühmte „Alexandersarkophag" 4 • Bescheidenere, nämlich mit Girlanden oder anderer Dekoration verzierte Exemplare scheint es seit hellenistischer Zeit in Kleinasien gegeben zu haben 5 • Wohlhabende Römer ließen in der frühen Kaiserzeit, also im ausgehenden 1. Jh. v. Chr., im 1. Jh. n. Ch. sowie im frühen 2. Jh. n. Chr., für sich, ihre Angehörigen und Sklaven, teilweise auch für Freigelassene, Grabgebäude errichten 6 • An den Außenwänden und manchmal auch innen konnten Grabreliefs eingelassen sein. Für hervorgehobene Begräbnisse wurden Aschenurnen verwandt, oder es wurden den Toten Grabaltäre gesetzt. Sarkophage gab es nur in relativ wenigen Ausnahmen 7 • In den Provinzen des Römischen Reiches herrschten unterschiedliche Sitten. Genannt seien Athen, wo Grabreliefs verbreitet waren, und Kleinasien, wo in einigen Gegenden zahlreiche Grabreliefs, aber auch „Knochenkisten" (Ostotheken) und bisweilen Sarkophage benutzt wurden. Im frühen 2. Jh. n. Chr. setzt dann eine sehr umfangreiche Produktion an reliefgeschmückten Sarkophagen ein, und zwar vor allem in Rom und Kleinasien, aber auch in Athen und in vielen Provinzen. Sie lassen sich bis in das spätere 3. Jh. n. Chr. verfolgen, in Rom sogar bis in das 4. Jh. n. Chr. hinein. Ihre genaue Zahl ist derzeit nicht zu überblicken; es dürften 1200015 000 Exemplare bekannt sein, viele davon allerdings nur in Fragmenten. Völlig offen muß bleiben, wie das zahlenmäßige Verhältnis der uns erhaltenen Sarkophage zur ursprünglichen gesamten Produktion gewesen ist; wenn wir annehmen, daß uns etwa 2 % erhalten sind, können wir von der Produktion von mindestens 750 000 Sarkophagen im gesamten Römischen Reich zwischen etwa 120 und 310 n. Chr. ausgehen; wenn uns hingegen 5 % erhalten sind, hätte die Gesamtzahl mindestens 300 000 Exemplare betragen.
Einfühnmg
Einführung
Schon allein die erhaltenen Sarkophage bilden eine besonders große und wichtige Gruppe der kaiserzeitlichen Skulpur. Außer ihnen sind Porträts und Kopien nach älteren griechischen Statuen zu nennen, ferner die recht kleine Anzahl der historischen Reliefs, schließlich in einigen Gegenden des Reiches Grabreliefs. Idealplastik, Weihreliefs und andere treten dagegen zurück. Die Sarkophage haben nicht nur für die Kunstgeschichte der Römischen Kaiserzeit sehr hohe Bedeutung, sondern auch für Fragen der Wirtschaft und des Handels, der sozialen Verhältnisse und der religiösen Vorstellungen der römischen Zeit. Sie waren aber nicht nur zu ihrer Entstehungszeit, also im 2. und 3. Jh. n. Chr., beliebt, sondern sie haben in ganz entscheidender Weise die Kunst des Mittelalters und der Renaissance beeinflußt und auch noch in der Neuzeit vielfältig nachgewirkt. Auf ihre Bedeutung kann hier nur in einigen Punkten hingewiesen werden.
beit. An sie lassen sich aufgrund des Stiles auch kleinere und größere rundplastische Skulpturen anschließen, die damit auch attischen Werkstätten zugewiesen werden können; und diese Skulpturen kann man mit Hilfe der Sarkophage annähernd datieren. Damit geben also die attischen Sarkophage die Basis für eine Erforschung der attischen Skulptur des 2. und 3. Jhs. n. Chr. Ähnlich verhält es sich mit Dokimeion in Phrygien 11_ Die Sarkophage geben so viel Anschauung vom Stil der Figuren und der Ornamentik, daß man wahrscheinlich andere Skulpturen und vielleicht sogar ornamentierte Bauplastik anschließen kann und auf diese Weise eine Vorstellung von einem der führenden künstlerischen Zentren in Kleinasien im 2. und 3. Jh. n. Chr. erhält. Auch für die Erforschung der Kunst der einzelnen römischen Provinzen bieten die Sarkophage in vielen Fällen eine wichtige Hilfe, doch stehen die Arbeiten erst am Anfang.
Kunstgeschichte der Kaiserzeit: Die Sarkophage bieten - anders als beispielsweise die Porträts - nicht nur durch ihre Größe, sondern auch durch die Vielfalt ihrer Darstellungen so viel Anschauung von den Besonderheiten des Stils, daß es möglich ist, an ihnen sowohl die Eigenarten der drei Zentren der Herstellung, also Rom, Athen und Dokimeion in Phrygien (Kleinasien), wie auch vieler der Kunstprovinzen zu erkennen. Selbst bei kleinen Fragmenten ist es in der Regel möglich, sie aufgrund ihres Stiles einem der Zentren zuzuweisen. Meist lassen sich sogar provinzielle Stücke, ja häufig sogar Fragmente von ihnen, einer bestimmten Kunstprovinz zuschreiben. Bei anderen Gattungen der Skulptur ist das nur in Ausnahmefällen möglich. In Rom 8 geben uns die Sarkophage reiche Anschauung von der stilistischen Entwicklung im 2. Jh. n. Chr., und im 3. Jh. sind sie geradezu die „Leitgattung" der Skulptur. Denn die datierten historischen Reliefs fehlen weitgehend im 3. Jh., und es wurden, soweit man bisher weiß, fast keine Kopien nach griechischen Statuen mehr hergestellt. Neben einigen Porträts zeigt beispielsweise eine relativ große Anzahl an Sarkophagen, daß es trotz aller wirtschaftlichen und politischen Schwierigkeiten unter Kaiser Gallienus (Regierungszeit 253-268 n. Chr.) eine sehr hohe Blüte der Bildhauerkunst in Rom gegeben hat; mehrere Sarkophage sind als Meisterwerke römischer Kunst, ja, geradezu als Meisterleistungen der gesamten antiken Kunst zu bezeichnen 9 • In Athen 10 hat man sich während der Kaiserzeit bemüht, Skulpturen zu schaffen, durch deren Export Einnahmen zu erzielen waren. Zu nennen sind die „neuattischen" Reliefs und dekorative Plastiken. Von etwa 140 bis 260/70 n. Chr. wurden Sarkophage produziert, überwiegend für den Export, die uns hervorragend Anschauung geben von attischer Handwerksar-
Wirtschaftsgeschichte: Das Material für die Sarkophage mußte teilweise über große Entfernungen herbeigeholt werden. So erhielt Rom den Marmor zum einen aus Carrara (nördliches Italien), zum anderen aus mehreren Steinbrüchen in Griechenland und Kleinasien 12 . Einige Steinbrüche in Kleinasien produzierten Halbfabrikate, die teilweise weithin transportiert wurden 13 • Vor allem wurden ausgearbeitete Sarkophage der drei Zentren der Produktion, Rom, Athen und Dokimeion, in einigen Fällen auch lokale Exemplare, exportiert und über weite Entfernungen zl.lr See, teilweise auch über Land gebracht 14 . Die Untersuchungen haben erst begonnen, man wird aber bei systematischer Betrachtung einen Einblick in die Handelswege im Mittelmeer während des 2. und 3. Jhs. n. Chr. gewinnen können. Schon jetzt sind die technischen und organisatorischen Leistungen zu bewundern: Zehntausende von schweren Rohlingen oder auch Halbfabrikaten wurderr von den Steinbrüchen zu den Werkstätten gebracht, um weiter bearbeitet zu werden; Zehntausende von fertig ausgearbeiteten Sarkophagen wurden dann aus Rom, Athen, Dokimeion und einigen anderen Orten über teilweise weite Entfernungen transportiert, um am Bestimmungsort aufgestellt zu werden; und auch die große Zahl von lokalen Sarkophagen, die nahe beim Herstellungsort verwandt wurden, erforderten eine erhebliche Arbeit. Zu dem Aufwand für die Sarkophage kam der für Grabgebäude oder -bezirke, Altäre, Reliefs, Statuen und die sonstige Ausstattung hinzu. Es wurden also Architekten, Steinmetzen, Maurer, weitere Bildhauer und verschiedenartige Arbeiter benötigt. Schriftliche Quellen gibt es nicht, man hat aber den Eindruck, daß Hunderttausende von Menschen im 2. und 3. Jh. n. Chr. damit beschäftigt gewesen sein müssen, Rohlinge und Sarko-
2
3
4
Einführung
phage herzustellen, Ochsenkarren und Schiffe für den Transport zu bauen, die Stücke über weitere oder kürzere Entfernungen zu befördern, Grabgebäude und Bezirke zu errichten, die Sarkophage hineinzustellen, die übrige Austattung anzufertigen, die Wände zu bemalen, Inschriften zu schreiben usw. Sozialgeschichte 15 : Manche Sarkophage haben Inschriften, die allerdings noch niemals im Zusammenhang untersucht worden sind. Sie könnten - zusammen mit manchen Reliefdarstellungen -Aufschlüsse über die Auftraggeber und ihre soziale Stellung geben und damit einen kleinen Beitrag zur Sozialgeschichte der römischen Kaiserzeit liefern.
1
1 Aachen, Münster: Persephonesarkophag, angeblich 814 für Kaiser Karl d. Gr. wiedervenvendet.
Religiöse Vorstellungen 16 : Die Sarkophage sind für die Aufnahme der Toten bestimmt. Ihre Darstellungen können also vielleicht einen Einblick gewähren, welche Vorstellungen die Auftraggeber von einem Leben nach dem Tode oder welche religiösen Sitten sie hatten.
Wiederverwendung von Sarkophagen: Die kaiserzeitlichen Sarkophage waren über die Jahrhunderte hinweg begehrt und wurden für erneute Bestattungen wiederverwendet. Schon im 2. und 3. Jh. hat man, ohne die Eigentümer zu fragen, in zahlreichen Sarkophagen nachträglich bestattet; das zeigen die vielen Inschriften, die derartige Wiederverwendungen verbieten. In frühchristlicher Zeit sind zahlreiche Sarkophage dadurch „christianisiert" worden, daß Kreuze eingemeißelt und gegebenenfalls einige Teile umgearbeitet wurden 17 . Im Mittelalter verwendete man - besonders in Italien - die römischen Sarkophage in großer Anzahl wieder, wie beispielsweise eindrucksvoll im Camposanto in Pisa oder im Atrium des Domes von Salerno, aber auch in vielen Kirchen und anderen Orten Italiens zu sehen ist 18 . Wahrscheinlich ließ sich sogar Karl d. Gr. (t 814) einen römischen Sarkophag besorgen und in der Pfalzkapelle von Aachen als letzte Ruhestätte aufstellen (Abb. 1) 19 • Es handelt sich um ein stadtrömisches Exemplar, das etwa 220/30 n. Chr. entstanden ist und einen rein paganen Mythos, nämlich den Raub der Persephone durch Hades, den Gott der Unterwelt, zeigt. Ein anderes Beispiel für die Wiederverwendung eines römischen Sarkophages ist das Exemplar mit Löwenjagd, in dem Konstanze von Aragon, die Gemahlin Kaiser Friedrichs II. von Hohenstaufen, in der Kathedrale von Palermo beigesetzt wurde (Abb. 2) 20 • Eine Inschrift auf der Leiste des Dekkels und dem linken Akroter berichtet davon: ,,Siziliens Königin war ich, Konstanze; hier wohne ich nun, Friedrich, Deine erhabene Gattin. Sie starb in Catania 1222." Bei der Wiederverwendung sind wahrscheinlich die Gesichter überarbeitet und größere Teile der Gewänder und der Tiere über-
2 Palermo, Kathedrale: Sarkophag mit Löwenjagd, 1222 für Konstanze von Aragon, Gemahlin Friedrichs II. von Hohenstaufen, wiederverwendet und überarbeitet.
gangen worden. Den berühmten Maler Raffael hat man nach seinem Tod im Jahre 1520 im Pantheon in Rom in einem antiken Sarkophag beigesetzt, einem ungewöhnlichen Girlandensarkophag des 1. Jhs. n. Chr. (Abb. 3) 21 • Bis in die neueste Zeit hinein sind kaiserzeitliche Sarkophage für Bestattungen wiederverwandt worden, wie Beispiele in Rom, Ostia oder Zürich zeigen können 22 • Sarkophage wurden auch zahlreich als Brunnen genutzt und als Schmuck von Kirchen und dann vor allem Villen und Palästen eingemauert. Es sei auf den Dom in Genua und die Villa Doria Pamphilj, die Villa Medici oder den Palazzo Mattei in Rom verwiesen 23 •
3
Rom, Pantheon: Girlandensarkophag, 1520 für den Maler Raffael wiederverwendet.
Bedeutung der Sarkophage für die abendländische Kunst: Eine ganz außergewöhnliche Bedeutung haben die kaiserzeitlichen Sarkophage dadurch, daß sie in reichem Maße Künstler des Mittelalters und vor allem der Renaissance beeinflußt haben 24 . Das läßt sich an mittelalterlichen Skulpturen in Italien, Frankreich und Spanien erkennen 25 • Unter den Künstlern seien Niccolo Pisano (1225-1278/84) und Giovanni Pisano (1245/50-1320) mit den Reliefs der Kanzeln in Pisa und Siena hervorgehoben 26 • Seit dem frühen 15. Jh. haben Künstler von den Sarkophagen einzelne Motive abgezeichnet, die ihnen wegen der Drehungen und Wendungen der Figuren oder wegen komplizierter Faltenwürfe vorbildlich erschienen. Die skizzierten Motive sollten in den eigenen Arbeiten und somit in neuen Zusammenhängen verwandt werden. Zu den ersten Malern, die Sarkophage studiert haben, scheint Gentile da Fabriano (um 1385-1427) zu gehören, dem sich mehrere eindrucksvolle Zeichnungen zuschreiben lassen (Abb. 4) 27 . Von den vielen Künstlern der Renaissance, Malern und Bildhauern, die sich von den kaiserzeitlichen Sarkophagen haben anregen lassen, seien als Beispiele genannt 28 : L. Ghiberti (um 1378-1455); Donatello (um 13861466); Antonio Pisano, genannt Pisanello (um 1395-1455/56); J. Bellini (um 1400-1471); D. Ghirlandajo (1449-1494); Leonardo da Vinci (1452-1519); Amico Aspertini (1474/75-1552); Michelangelo (1475-1564); Raffael (1483-1520); G. Romano (1499-1546). Im Jahre 1471 wurde unter Papst Sixtus IV. auf dem Capitol in Rom ein Museum eingerichtet, in das auch Sarkophage überführt wurden 29 . Im 16. Jh. setzt dann ein antiquarisches Interesse an den Sarkophagen ein, und die gesamten Kompositionen werden in Zeichnungen festgehalten. Das künstlerisch bedeutendste Beispiel dafür ist der >Codex CoburgensisCodex Coburgensis< erhalten, der seinen Nan:ien nach dem heutigen Aufbewahrungsort des Bandes, dem Museum der Veste Coburg, trägt (Abb. 5). Sie haben eine hervorragende Qualität und sind bis heute wichtige Grundlagen der Forschung, vor allem bei Stücken, die inzwischen verschollen oder stark beschädigt sind. Ursprünglich war der Codex viel umfangreicher; eine ganze Reihe von Zeichnungen ist verlorengegangen. Sie sind zumindest teilweise im ,Codex Pighianus< überliefert, der um die Mitte des 16. Jhs. in Rom entstanden ist und weitgehend den ,Codex Coburgensis< kopiert. Erst im 19. Jh. scheint der Plan, die kaiserzeitlichen Sarkophage zusamffienzustellen und zu publizieren, wieder aufgenommen worden zu sein, und zwar durch Otto Jahn, Klassischen Philologen und Archäologen (18131869), zuletzt an der Universität Bonn tätig 7 85 • Nach seinem Tode übertrug 1870 die Centraldirektion des Kaiserlich Deutschen Archäologischen Instituts Friedrich Matz d. Ält. (1843-1874) die Sammlung und Herausgabe der römischen Sarkophage; sein früher Tod unterbrach aber die mit großem Einsatz begonnenen Arbeiten 786 . Im Jahre 1879 übernahm dann Carl Robert (1850-1922), Professor der Klassischen Philologie und Archäologie, von 1877 bis 1890 in Berlin und danach bis 1920 in Halle, die Weiterführung des Corpus der >Antiken Sarkophagreliefs< 787 • Seiner umfassenden altertumswissenschaftlichen Bildung und seiner Energie ist es zu verdanken, daß zwischen 1890 und 1919 vier großformatige Bände mit den mythologischen Sarkophagen erscheinen konnten (ASR II und III 1-3). Der erste Band wurde von A. Conze, dem Generalsekretär des Archäologischen Instituts, angekündigt; er schreibt unter anderem 788 : ,,Das ganze Werk ist auf 6 Bände in folgender Anordnung berechnet: I. Band: Menschenleben II. Band: Mythologische Cyklen
Ausblick
206
III. IV V. VI.
Ausblick
Band: Einzelmythen Band: Bacchischer Kreis
207
3. Vita Romana (Hochzeit-Feldherren-Magistrate). 4. Vita Privata. R. Amedick (1991) 5. Bukolische Sarkophage
Band: Musen, Nereideu-, Eroten
C. Reinsberg
Band: Decoratives
Einleitung und Register werden hinzutreten. Es sollen wo möglich sämtliche bekannte Sarkophage, mit Einschluß der Bruchstücke zusammen etwa
3000, auf etwa 1000 Tafeln in Abbildungen gegeben und kritisch und exegetisch behandelt werden." Das Sarkophagcorpus wurde nach dem Ersten Weltkrieg von Gerhart Ro' denwaldt (1886-1945) 789 , nach dem Zweiten Weltkrieg von Friedrich Matz d. Jg. (1890-1974) 790 fortgeführt und im Auftrag des Deutschen Archäologischen Instituts von 1970 bis 1974durch F. Matz und Bernard Andreae, von 1974 bis 1989 durch B. Andreae und seit 1989 durch B. Andreae und G. Koch herausgegeben. Symposien des Sarkophagcorpus fanden 1970 in Marburg, 1976 in Bochum, 1982 in Pisa und 1990 wiederum in Marburg
II. MYTHOLOGISCHE CYKLEN.C. Robert (1890; Reprint 1968) III. EINZELMYTHEN 1-3. C. Robert (1897. 1904. 1919; Reprint 1969) Neubearbeitung von ASR II und III in ASR XII IV
V
DIE DIONYSISCHEN SARKOPHAGE 1-4. F. Matz (1968. 1968. 1969. 1974) 5. Nachtrag MEERWESEN,
statt 791 •
Das verstärkte Erschließen der Provinzen des Römischen Reiches, das schon G. Rodenwaldt ganz entscheidend gefördert hatte, ferner neue kunst-
historische Fragestellungen, die zahlreichen Neufunde der letzten Jahr-
JAHRESZEITEN
L Dionysische Themen. P. Kranz
zehnte und vieles andere brachten es mit sich, daß der ursprüngliche Plan für das Sarkophagcorpus in mehreren Stufen erheblich erweitert werden konnte.
2. Weinlese und Ernteszenen. D. Bielefeld 3. Wagenrennen. K. Schauenburg (1993) 4. Waffenschmiede, Opfer, Schiffahrt u. a. 5. Eros und Psyche. V M. Strocka 3. Die Musensarkophage. M. Wegner (1966) 3.1 Nachtrag (einschl. der Philosophen und Schauspieler) 4. Die Jahreszeiten-Sarkophage. P. Kranz (1984)
Derzeit dürften etwa 12000-15 000 Sarkophage bekannt sein, und die bisher erschienenen Bände umfassen schon etwa 3500 Exemplare auf ungefähr
1700Tafeln. Im Rahmen des Handbuchs der Archäologie, eines Teiles des Handbuchs der Altertumswissenschaft,
EROTEN, MUSEN,
Die Meerwesen auf den antiken Sarkophagreliefs. A. Rumpf (1939; Reprint 1969) 1.1 Nachtrag 2. Die Erotensarkophage 1.
war schon lange ein Band über die römischen
Sarkophage geplant. Er erschien im Jahre 1982, verfaßt von G. Koch und
VI.
H. Sichtermann 792 . In seinem Aufbau folgt er teilweise dem Sarkophagcorpus, bringt aber auch für manche Gebiete erstmals Vorschläge zu einer Gliederung des bisher weitgehend unbearbeiteten Materials. Im Handbuch wird versucht, einen Überblick über die Produktion in den Zentren und in allen Provinzen zu geben und die verschiedenartigen Probleme aufzuzeigen; das Sarkophagcorpus mit seiner ausführlichen Dokumentation kann damit aber selbstverständlich nicht ersetzt werden.
Für das Sarkophagcorpus ist derzeit folgende Gliederung vorgesehen (Stand Oktober 1992) 793 :
ÜIE DEKORATIVEN STADTRÖMISCHEN SARKOPHAGE
1.
Die Sarkophage mit Löwenmasken, Löwenkampfgruppen
und
schreitenden Löwen. J. Stroszeck
2.
Die stadtrömischen Girlandensarkophage.
H. Dittmers-Herde-
jürgen
3. 4. 5. VII.
Riefelsarkophage Clipeussarkophage. R. Amedick Römische Sarkophagtypen
ETRUSKISCHE SARKOPHAGE
1.
Die jüngeretruskischen Steinsarkophage. R. Herbig (1952)
1.1 Nachtrag
l.
MENSCHENLEBEN
1. Die römischen Schlachtsarkophage. B. Andreae 2. Die römischen Jagdsarkophage. B. Andreae (1980)
VIII.
DIE
SARKOPHAGE DER WESTLICHEN GEBIETE DES IMPERIUM ROMANUM
1.
Die oberitalischen Sarkophage. H. Gabelmann
208
2. 3. IX.
Ausblick
Ausblick
Die ravennatischen Sarkophage. J. Kollwitz - H. DittmersHerdejürgen (1979) Die Sarkophage der nördlichen und westlichen Provinzen
DIE SARKOPHAGE
GRIECHENLANDS
UND DER DüNAUPROVINZEN
1. Die attischen Sarkophage 1. Achill und Hippolytos. S. Rogge (1993) 2. Amazonen und Schlacht 3. Andere Mythen 4. Eroten, dionysische Sarkophage, dekorative Sarkophage, Nachträge, Chronologie 2. Die Sarkophage im übrigen Griechenland, in Makedonien (außer Thessaloniki), Epirus und Thrakien 3. Die Sarkophage in Thessaloniki. T. Stephanidou-Tiberiou 4. Die Sarkophage in Dalmatia. N. Cambi 5. Die Sarkophage in Pannonia und Noricum. E. Pochmarski 6. Die Sarkophage in Moesia und Dacia X.
DIE KLEINASIATISCHEN
1.
2. 3. 4. 5. 6.
XL DIE
SARKOPHAGE
Die repräsentativen kleinasiatischen Sarkophage (Die Säulensarkophage und Verwandte aus Dokimeion) Die kleinasiatischen Girlandensarkophage. F. ljik Die Sarkophage in Phrygien. M. Waelkens Die Sarkophage in Aphrodisias. F. Iiik Die Sarkophage in Lykien. H. Yilmaz Andere Sarkophage in Kleinasien (vorläufiger Titel) SARKOPHAGE
DER PROVINZEN
SYRIA,
PALAESTINA,
ARABIA
UND
AEGYPTUS
1.
2.
5.
Die palmyrenischen Sarkophage. K. Parlasca Übriges (vorläufig G. Koch)
XII. DIE MYTHOLOGISCHEN SARKOPHAGE - NEUBEARBEITUNG 1. Achill, Adonis, Aeneas, Aktaion, Alkestis, Amazonen. D. Grassinger (1993) 2. Apollon, Ares, Bellerophon, Daidalos, Endymion, Ganymed, Giganten, Grazien. H. Sichtermann (1992) 3. Herakles, Hippolytos, lasen, Ilioupersis und Vorgeschichte, Kentauren, Kleobis, Leukippiden, Marsyas, Medea, Narkissos, Neoptolemos, Niobiden. D. Grassinger 4. Odysseus, Oidipous, Orest, Orpheus, Peleus, Pelops, Persephone. G. Koch
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Perseus, Phaethon, Prometheus, Protesilaos, Rhea Silvia, Sabinerinnen, Sieben gegen Theben, Theseus, Triptolemos, Unterwelt - Ungedeutet- Nachträge. D. Grassinger/G. Koch Grundlagen der Chronologie. H. Jung - Deutungsfragen. P. Biome Meleager. G. Koch (1975)
Es sind bisher 20 Bände des Sarkophagcorpus erschienen; 20 Bände sind mehr oder weniger weit in der Vorbereitung gediehen, weitere 17 Bände in Planung. Neben den Bänden des Sarkophagcorpus sind in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Untersuchungen zu kaiserzeitlichen Sarkophagen erschienen, teils von Mitarbeitern am Corpus und in Verbindung mit ihren Arbeiten, teils auch von anderen Wissenschaftlern/-innen verfaßt 794 . Hinzu kommen Kataloge einiger Museen, die ausschließlich Sarkophage behandeln 795 , Kataloge, in denen die Sarkophage neben anderen Skulpturen vorgestellt werden, die Publikationen regionaler Gruppen von Skulpturen im allgemeinen oder auch speziell von Sarkophagen und schließlich der Veröffentlichung von Zeichnungen der Renaissance 796 . Obwohl man sich um die Erforschung der kaiserzeitlichen Sarkophage seit einigen Jahrhunderten bemüht, vor etwa 120 Jahren sogar ein großes Forschungsunternehmen, das Sarkophagcorpus, begründet und die Beschäftigung mit den Sarkophagen in den letzten Jahrzehnten einen erfreulichen Aufschwung genommen hat, bleibt für die Zukunft noch viel zu tun, um diese große und wichtige Gattung kaiserzeitlicher Plastik zu erschließen.
Nachwort Der Verfasser fühlt sich allen denjenigen zu Dank verpflichtet, die ihm in den letzten 25 Jahren die Beschäftigung speziell mit den kaiserzeitlichen Sarkophagen und allgemein mit römischer und insgesamt antiker Kunst ermöglicht haben, den Kolleginnen und Kollegen in vielen Museen, Universitäten, Forschungsinstituten, Denkmälerämtern und Grabungsstätten in ei-
ner großen Anzahl von Ländern; sie mögen verzeihen, daß sie hier nicht alle aufgeführt werden können. Besonders hervorgehoben seien aber B. Andreae, J. Briegleb, E. Buchner und H. Kyrieleis für die langjährige Förderung der Arbeiten im Rahmen des Sarkophagcorpus, aus denen auch der vorliegende Band erwachSen ist.
Für tatkräftige Mithilfe bei der Fertigstellung danke ich ganz besonders: Rita Amedick, die das Manuskript in einem früheren Zustand durchsah;
Rosemarie Berghöfer, die große Teile des Manuskriptes auf Disketten schrieb und umsichtig die vielfältigen Nachträge und Änderungen einfügte; Heidemarie Koch, die - trotz eigener dringender Vorhaben - das Manuskript korrigierte und die Zeichnungen anfertigte; Stephanie Dimas, die die
Texte gründlich las und viele Vorschläge machte. R. Hootz gab die Anregung, diesen Band zu verfassen, und hatte Geduld, als es aus verschiedenen Gründen Verzögerungen gab. Schließlich sei
Dorothee Feige! von der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft für die gute Zusammenarbeit und die zügige Herstellung gedankt. Marburg, Oktober 1992
Guntram Koch
Anmerknngen 1 Für alle weiterführenden Fragen sei auf das Handbuch über die römischen Sarkophage verwiesen, das im Rabmell des >Handbuchs der Archäologie< erschienen ist: G. Koch - H. Sichtermann, Römische Sarkophage (1982), hier abgekürzt K-S; dort verzeichnete Literatur wird hier nur dann wiederholt, wenn·sie sehr wichtig ist; Neuerscheinungen werden hingegen möglichst ausführlich erfaßt, so daß der vorliegende Band eine Ergänzung zu K-S bietet. 2 Eine Einführung geben: D. C. Kurtz-J. Boardman, Thanatos. Tod und Jenseits bei den Griechen (1985). 3 I. Hitzl, Die griechischen Sarkophage der archaischen und klassischen Zeit (1991). 4 I. Kleemann, Der Satrapen-Sarkophag aus Sidon (1958); V von Graeve, Der Alexandersarkophag und seine Werkstatt (1970); R. Fleischer, Der Klagefrauensarkophag aus Sidon (1983); B. Schmidt-Dounas, Der lykische Sarkophag aus Sidon (1985). 5 Vgl. hier Kap. 8.1 mit Abb. 81. 6 Eine Einführung geben: J. M. C. Toynbee, Death and Burial in the Roman World (1971); H. von Hesberg, Römische Grabbauten (1992). ' Vgl. hier Kap. 3.1 mit Abb. 33-34 und Abb. 3. 8 Vgl. hier Kap. 3. 9 Vgl. hier Kap. 3.2.2. 10 Vgl. hier Kap. 4. 11 Vgl. hier Kap. 5. 12 Vgl. hier Kap. 2.2. " Vgl. hier Kap. 8.3 mit Abb. 91-97. " Vgl. hier Kap. 3.2.3, 4.3 und 5.3. 1 s Vgl. hier Kap. 2.7. 16 Vgl. hier Kap. 2.10. " Vgl. z.B. K-S Tal. 476. 508 sowie hier Abb. 92 und 100. 18 Zur Wiederverwendung von Sarkophagen im Mittelalter: Colloquio sul reimpiego dei sarcofagi romani nel medioevo, MarbWPr 1983. 19 K-S s. Index 637. '" ASR I 2, 64 Taf. 36,4. " K-S 39Taf. 9. " Z.B. K-STaf. 8. 182; ASR V 4, 26Taf. 4,2. 23 Enciclopedia d'ArteAntica, Suppl. (1970) 242ft. s. v. CollezioniArcheologiche (L. Salerno); R. Calza u. a., Antichita di Villa Doria Pamphilj (1977); L. Guerrini, Palazzo Mattei di Giove. Le Antichit8. (1982). 24 C. Vermeule, European Art and the Classical Past (1964); K-S 627ff. (mit vielen Verweisen); P. P. Bober - R. 0. Rubinstein, Renaissance Artists and Antique
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Anmerkungen
Sculpture (1986); B. Andreae, Vom Pergamonaltar bis Raffael. Vorbilder, Eigenart und Wirkung der römischen Sarkophage, Antike Welt 23, Heft 1, 1992, 41ff. 25 Vgl. z.B. S. Moralejo, MarbWPr 1983, 187.ff.; E. R. Knauer, Zeitschrift für Kunstgeschichte 50, 1987, 15311. 26 C. Gnudi, in: O. von Simson, Das Mittelalter II. Propyläen Kunstgeschichte (1990) 33811. " B. Degenhardt -A. Schmitt, MüJb 11, 1960, 5911.; A. Schmitt, MüJb 11, 1960, 91ff.; Bober-Rubinstein a. 0. 458. 28 Vgl. die Aufstellung bei Bober-Rubinstein a. 0. 451ff. " B. Andreae, ANRWII 12.2 (1981) 5. 30 H. Wrede - R. Harprath, Der Codex Coburgensis (1986); Bober-Rubinstein a. 0. 455. 31 K-S 631!. 32 J. W. von Goethe, Italienische Reise: Girgenti, Dienstag den 24. April 1787. R. M. Rilke, Die Sonette an Orpheus X (geschrieben Febr. 1922); vgl. auch Neue Gedichte, >Römische Sarkophage