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German Pages [680] Year 2012
BAUSTEINE ZUR SLAVISCHEN PHILOLOGIE UND KULTURGESCHICHTE NEUE FOLGE Begründet von HANS-BERND HARDER (†) und HANS ROTHE Herausgegeben von KARL GUTSCHMIDT, roland Marti, PETER THIERGEN, LUDGER UDOLPH und BODO ZELINSKY
Reihe C: bibliographien
Band 4
Russische Literatur des 20. Jahrhunderts in deutschsprachigen Übersetzungen Eine kommentierte Bibliographie
von
Friedrich Hübner
2012 BÖH LAU V E R L A G K Ö L N WEIM AR WIEN
Gedruckt mit freundlicher Unterstützung der Christian-Albrechts-Universität Kiel
Friedrich Hübner war von 1970 bis 2005 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Slavistik der Universität Kiel.
Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Umschlagabbildung: Schriftsteller aus Russland in Berlin, 1922 (von links: Aleksej Remizov, Andrej Belyj, Boris Pil’njak, Aleksej Tolstoj, Ivan Sokolov-Mikitov, Aleksandr Jaščenko), aus: Fritz Mierau (Hg.), Russen in Berlin. Literatur, Malerei, Theater, Film. 1918–1933, Leipzig 1990, S. 261
© 2012 by Böhlau Verlag GmbH & Cie, Wien Köln Weimar Ursulaplatz 1, D-50668 Köln, www.boehlau-verlag.com Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig. Druck und Bindung: xPrint s.r.o., Pribram Gedruckt auf chlor- und säurefreiem Papier Printed in the Czech Republic ISBN 978-3-412-20872-1
INHALTSVERZEICHNIS Vorwort ....................................................................................................... VII Einleitung ..................................................................................................... 1 Kapitel I: 1900 – 1916 ................................................................................ 8 Bibliographie ............................................................................................... 8 Kommentar ................................................................................................ 27
Kapitel II: 1917 – 1924 ............................................................................ 53 Bibliographie ............................................................................................. 53 Kommentar ................................................................................................ 67
Kapitel III: 1925 – 1932 ........................................................................... 91 Bibliographie ............................................................................................. 91 Kommentar .............................................................................................. 119
Kapitel IV: 1933 – 1944 ......................................................................... 150 Bibliographie ........................................................................................... 150 Kommentar .............................................................................................. 167
Kapitel V: 1945 – 1949 .......................................................................... 185 Bibliographie ........................................................................................... 185 Kommentar .............................................................................................. 204
Kapitel VI: 1950 – 1957 ......................................................................... 229 Bibliographie ........................................................................................... 229 Kommentar .............................................................................................. 285
Kapitel VII: 1958 – 1966 ....................................................................... 306 Bibliographie ........................................................................................... 306 Kommentar .............................................................................................. 361
Kapitel VIII: 1967 – 1973 ..................................................................... 389 Bibliographie ........................................................................................... 389 Kommentar .............................................................................................. 427
Kapitel IX: 1974 – 1980 ......................................................................... 450 Bibliographie ........................................................................................... 450 Kommentar .............................................................................................. 497
Kapitel X: 1981 – 1990 .......................................................................... 516 Bibliographie ........................................................................................... 516 Kommentar .............................................................................................. 585
Nachwort ................................................................................................... 605 Literaturverzeichnis ................................................................................ 610 Personenregister ....................................................................................... 622
Vorwort Der Gedanke an eine Bibliographie der Übersetzungen russischer Literatur des 20. Jahrhunderts hat mich seit den späten 1970er Jahren beschäftigt. Konkrete Formen nahm er in Gesprächen mit Peter Bruhn (1926-2009) an, dem langjährigen Mitarbeiter und Leiter der Bibliothek des Osteuropa-Instituts der FU Berlin. Je weiter die Arbeit voranschritt, desto notwendiger erschien mir eine Ergänzung und Aufschlüsselung der puren bibliographischen Angaben durch Kommentare zu den W-Fragen: Wer übersetzt oder publiziert wann und wo welche Texte aus welchen Motiven und unter welchen Rahmenbedingungen? Hilfreich waren mir bei ihrer Beantwortung die Auskünfte von Zeitzeugen. Für das Sammeln des Materials musste zunächst noch auf die Unterstützung durch Internet-Kataloge verzichtet werden. Nützliche Hinweise und Informationen gaben immer wieder die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universitätsbibliothek Kiel. Freunde in Berlin, Wien und Leningrad/St. Petersburg nahmen mich gastfreundlich auf und gaben mir dadurch Gelegenheit zur Autopsie von Buchbeständen, die sich durch die Fernleihe nur schwer beschaffen ließen. Ermunterung und Anregungen verdanke ich Joachim Klein (Leiden, Berkeley), ganz besonders jedoch Eckard Hübner (Kiel), der mir bei der Niederschrift des Manuskriptes ein wertvoller Ratgeber und Kritiker war. Meine liebe Frau hat meine Passion über die Jahre hinweg verständnisvoll begleitet und mich bei der Vorbereitung des Manuskriptes zum Druck tatkräftig unterstützt. Ihr und allen anderen Genannten sei hiermit herzlich gedankt. Mein Dank gilt auch der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, die die Publikation des Buches durch einen Druckkostenzuschuss gefördert hat. Eine von mir im Lauf meiner Beschäftigung mit der Bibliographie zusammengetragene Sammlung von deutschen Übersetzungen russischer Literatur des 20. und des beginnenden 21. Jahrhunderts befindet sich künftig im Deutschen Literaturarchiv in Marbach/N. und steht dort interessierten Benutzern zur Verfügung. Kiel, im September 2011 Friedrich Hübner
Einleitung In der vorliegenden Arbeit werden die Publikationen mit Neuübersetzungen russischer literarischer Texte des 20. Jahrhunderts ins Deutsche aus der Zeit von 1900 bis 1990 in größtmöglicher Vollständigkeit bibliographisch erfasst. Chronologischen Begrenzungen haftet immer eine gewisse Willkür an. Der Beginn des 20. Jahrhunderts markiert allerdings tatsächlich in der Entwicklung der russischen Literatur einen Einschnitt. Um das Jahr 1900 beginnt der kometenhafte Aufstieg Maksim Gor’kijs. Ihn und auch die Autoren seines ZnanieKreises nimmt man in Russland und bald auch im Ausland als eine neue Generation wahr, deren Texte sich von denjenigen der älteren russischen Autoren merklich unterscheiden. Gleichzeitig entwickelt sich mit dem Symbolismus in Russland eine weitere literarische Strömung, die sich selbst als innovatorisch begreift und den russischen literarischen Modernismus einleitet. Es erscheint daher durchaus sinnvoll, das letzte Jahr des 19. Jahrhunderts als Beginn zu wählen und sich auf die Übersetzungen aus der Literatur der neuen Strömungen zu konzentrieren. Vertreter älterer literarischer Traditionen von Tolstoj über êechov zu Korolenko bleiben unberücksichtigt, auch wenn sie noch im 20. Jahrhundert tätig sind und übersetzt werden. Das Jahr 1990 als Schlusspunkt markiert nicht nur eine historische und politische Zäsur, sondern auch eine radikale Änderung der Funktion zeitgenössischer russischer Literatur und der Kriterien ihrer Bewertung. Diese Zäsur wird teils als Befreiung, teils aber auch als Katastrophe erfahren, Letzteres nicht nur von gläubigen Anhängern des untergehenden sowjetischen Systems und seinen Entsprechungen in den Staaten des Warschauer Paktes. Bemühungen, deutschsprachige Übersetzungen der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts bibliographisch zu erfassen, hat es bereits in der Vergangenheit gegeben. Die wichtigsten von ihnen seien hier vorgestellt: Werner Schweikert Die russische und die Literaturen der früheren Sowjetunion in deutscher Übersetzung. Teil 1: 1880-1965. Eine Übersicht über deren Rezeption in deutscher Sprache. Flein bei Heilbronn: Verl. Werner Schweikert 2003. 438 S. Der 2005 verstorbene große Büchersammler Werner Schweikert1 sieht in seinem Werk „mehr eine Rezeptionsgeschichte als eine übliche Übersetzungsbibliographie“ und fährt fort: „Sie kann jedoch dadurch, dass fast alle übersetzten Autoren verzeichnet sind, dem Benutzer unter der Verwendung von weiterfüh1
Zu Person und Sammeltätigkeit Schweikerts s. beispielsweise den Nachruf von K. CORINO in der NZZ vom 18. 3. 05. (Hort der Weltliteratur). – Rezension von Schweikerts Bibliographie von L. Kossuth in: Marginalien 176, S. 91-92.
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Einleitung
render Literatur Erleichterung bei seiner Arbeit und neue Informationen bringen“ (S. 9f.). Schweikert war weder Slavist oder Germanist noch Bibliothekar. Er war ein leidenschaftlicher Sucher und Sammler, mit Recht stolz auf seine Fundstücke, der sich aber über die Grenzen seiner Möglichkeiten genau im Klaren war. Den Ansprüchen, die an eine wissenschaftliche Bibliographie zu stellen sind, konnte und wollte er mit seinem Buch nicht genügen: - Es fehlen wichtige bibliographische Angaben: Russische Originaltitel werden nicht genannt, die Transkription der Autorennamen ist uneinheitlich, Seitenzahlen werden nicht angegeben, die Namen der Übersetzer fehlen häufig auch dann, wenn sie in den Publikationen genannt sind, manche Titel werden mehrfach aufgeführt. - Zwischen Neuübersetzungen und Neuauflagen älterer Übersetzungen wird häufig nicht unterschieden. - Zu Autoren, die sehr oft übersetzt werden, finden sich teils nur pauschale quantitative Angaben (so S. 20f. zu Maksim Gor’kij). Manche Teile des Buches sind nur kommentarlose Kompilationen aus verschiedenen Bücherverzeichnissen. - Das Buch enthält eine ungewöhnlich große Zahl von Druckfehlern, gerade auch bei der Notierung russischer Autorennamen. Es sollte unbedingt zur Frankfurter Buchmesse 2003 vorgelegt werden, deren Schwerpunktthema die Literatur Russlands war. Schweikert ist sich all dieser Mängel bewusst. Er schreibt in seinem Vorwort: „Der Umfang der aus der russischen Literatur ins Deutsche übersetzten Werke ist so groß, dass nur ein Stab von Mitarbeitern in der Lage ist, eine umfassende Übersetzungsbibliographie zu erarbeiten […]. Eine Bibliographie, wie das von mir verfasste Werk über die ungarische Literatur des 20. Jahrhunderts in deutscher Übersetzung zu erarbeiten, war mir deshalb nicht möglich und das vorliegende Werk kann nicht alle Wünsche erfüllen.“ (S. 9).
Schweikerts Verdienst ist es jedoch, auf relativ begrenztem Raum eine Fülle von Autorennamen und Titeln zu bieten, wie sie in dieser komprimierten Form bisher nicht publiziert wurde. Wer sich ernsthaft mit bibliographischen Studien zu deutschen Übersetzungen aus der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts befasst, wird nicht umhin kommen, die Vollständigkeit seines Materials auch anhand von Schweikerts Angaben zu überprüfen. Eine spezielle Bibliographie für die Jahre 1900 bis 1916 gibt es nicht. Für den Zeitraum von 1917 bis 1932 liegen drei Bibliographien vor: Gerd Koenen Blick nach Osten. Versuch einer Gesamt-Bibliographie der deutschsprachigen Literatur über Rußland und den Bolschewismus. 1917–1924. In: Deutschland und
Einleitung
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die Russische Revolution. 1917–1924. Hrsg. v. Gerd Koenen und Lew Kopelew. München: Fink 1998, S. 827 – 934. (West-östliche Spiegelungen, Reihe A, 5). Belletristik erfasst Koenen in den Abschnitten M 2 („Übertragungen aus der zeitgenössischen Literatur“) und M 3 („Neue Literatur aus der Sowjetunion“) seiner Bibliographie. Beide Abschnitte sind annalistisch aufgebaut. Russische Originaltitel werden nicht genannt, Pseudonyme nicht immer aufgelöst, teils werden Neuauflagen früher erschienener Titel aufgenommen. Christa Schwarz Die Rolle der sowjetischen Belletristik im deutschen Verlagsschaffen 1917– 1933.[Phil. Diss.] Berlin: Humboldt-Universität, Phil. Fakultät 1966. 257 S. (ms. Manuskript). Die gedruckte Version der Arbeit erschien 1969.2 Wie der Titel sagt, beschränkt sich Schwarz auf die Übersetzungen sowjetischer Belletristik, Texte emigrierter und exmittierter Autoren sind nicht verzeichnet. Politisch motivierte Abgrenzungen und Ausschlüsse dieser Art führen immer wieder zu willkürlichen Entscheidungen. A. Belyj und Blok werden in die Bibliographie aufgenommen, sind also offenbar „sowjetische Schriftsteller“. Nicht aufgenommen werden dagegen die sowjetischen Bürger und Schriftsteller Sologub und Kuzmin. Gelegentlich sind in die Bibliographie Neuauflagen aufgenommen, in anderen Fällen nicht. Zum Teil werden Neuausgaben von bereits vor 1917 übersetzten Texten aufgenommen, zum Teil auch nicht. Die Sovet-Union. 1917 bis 1932. Systematische, mit Kommentaren versehene Bibliographie der 1917–1932 in deutscher Sprache außerhalb der Sovet-Union veröffentlichten Bücher und Aufsätze über den Bolschewismus und die SovetUnion. Im Auftrag der Deutschen Gesellschaft zum Studium Osteuropas unter Mitarbeit von […]bearbeitet von Klaus Mehnert. Berlin: Ost-Europa-Verl. 1933. 186 S. Die Übersetzungen aus der zeitgenössischen Literatur sind nicht vollständig, aber in erheblichem Umfang verzeichnet (Kap. V D; Emigranten: Kap. VIII B). Die Titel werden kurz kommentiert. Zuweilen wird nicht die erste Ausgabe der Übersetzung, sondern eine spätere Neuauflage aufgenommen. Die russischen Originaltitel sind nicht angegeben, die Autorennamen nicht transliteriert. Außerdem sind vier bibliographische Arbeiten zu nach 1945 erschienenen Übersetzungen zu verzeichnen: Friedhilde Krause
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Beiträge zur Geschichte des Buchwesens 4, (1969), S. 7–161. Die Bibliographie ist nur im maschinenschriftlichen Manuskript enthalten.
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Einleitung
50 Jahre Sowjetmacht im Spiegel sowjetischer Belletristik. Deutsche Übersetzungen 1945 bis 1967. Berlin 1968. 102 S. (Deutsche Staatsbibliothek. Bibliographische Mitteilungen 22). Das zum Jubiläumsjahr der Oktoberrevolution erstellte Verzeichnis ist die erweiterte Fassung einer schon zuvor in der Zeitschrift Kunst und Literatur (15, 1967) erschienenen Bibliographie. „Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern ist vielmehr als Auswahlbibliographie zu betrachten.“ (Vorwort, S. V). Russische Originaltitel sind nicht angegeben, russische Namen nicht transliteriert. Neben selbstständigen Veröffentlichungen verzeichnet die Bibliographie zahlreiche Beiträge aus Anthologien und Zeitschriften. Proizvedenija sovetskich pisatelej v perevodach na inostrannye jazyki. Otdel’nye zarubežnye izdanija. [Vyp. 1,] 1945-1953. – Vyp. 7, 1981-1985. Moskva: Kniga 1954-1986. Die Bibliographie verzeichnet sämtliche bei der Staatlichen AllunionsBibliothek für ausländische Literatur (VGBIL) eingegangenen übersetzten selbstständigen Publikationen und Anthologien sowjetischer Autoren, d.h. von Mitgliedern des sowjetischen Schriftstellerverbandes. Veröffentlichungen von Emigranten und ehemaligen Verbandsmitgliedern sind nicht aufgenommen. Für den deutschsprachigen Bereich sind die Angaben umfangreich, allerdings nicht ganz vollständig und gelegentlich fehlerhaft. Herbert Jacob [...] Literatur in der DDR. Bibliographische Annalen 1945 – 1962. Bd. I: 1945–1954, S. 5–492. Bd. II: 1955–1962, S. 493–1102. Bd. III: Register, S. 1103-1240. Hrsg. von der Akademie der Wissenschaften der DDR, Zentralinstitut für Literaturgeschichte. Berlin: Akademie-Verlag 1986. Grundlage der Bibliographie sind die Jahresverzeichnisse des deutschen Schrifttums und das Deutsche Bücherverzeichnis. Aufgenommen sind in der SBZ/DDR erschienene Buchausgaben (Anthologien mit Autorenverzeichnis) in der 1. Auflage; spätere Neuauflagen und Rezensionen werden ebenfalls genannt. Auf wesentliche inhaltliche Unterschiede von Neuauflagen gegenüber der ursprünglichen Ausgabe (z.B. bei: Fadeev, Molodaja gvardija) wird nicht hingewiesen. Auch Lizenzausgaben aus anderen Staaten (z.B. aus Österreich, der Schweiz oder der Bundesrepublik) werden nicht als solche gekennzeichnet. Wolfgang Kasack Die russische Literatur 1945–1982. Mit einem Verzeichnis der Übersetzungen ins Deutsche 1945–1982. 2. A. München: Sagner 1983. 118 S. (Arbeiten und Texte zur Slavistik, 28). Kasacks Bibliographie zur russischen Nachkriegsliteratur in deutschen Übersetzungen verzeichnet nur Übersetzungen von Texten, deren russisches Original nach 1945 gedruckt wurde, wenn die Übersetzung bis 1949 in einer der vier deut-
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schen Besatzungszonen oder aber später in der Bundesrepublik, in Österreich oder in der Schweiz erschienen ist. In der DDR oder in anderen sozialistischen Staaten erschienene Buchpublikationen werden nicht aufgenommen, wohl aber ihre in den genannten drei Staaten erschienenen Lizenzausgaben. Diese werden nicht als solche gekennzeichnet. Für die Zeit von 1976 bis 1990 veröffentlicht Wolfgang Kasack in der Zeitschrift Osteuropa jährlich ein Verzeichnis der Übersetzungen russischer Literatur des vorangegangenen Jahres. Auch hier werden in sozialistischen Staaten publizierte Ausgaben nicht berücksichtigt. Selektiv werden auch Übersetzungen von bereits vor 1945 im Original veröffentlichten Texten aufgenommen, desgleichen Neuauflagen von Übersetzungen („wenn die Erstausgabe schon viele Jahre [ab Verzeichnis für 1978: „fünf Jahre“] zurückliegt“), die aber nicht als solche gekennzeichnet sind. Das Verzeichnis für das Berichtjahr 1990 erscheint mit einem Anhang: Titel aus Verlagen der (ehemaligen) DDR. Die vorliegende Bibliographie ist in 10 Kapitel eingeteilt, die jeweils die Publikationen eines bestimmten Zeitabschnitts erfassen. An sie schließt sich immer ein Kommentarteil an. Er akzentuiert eher buchgeschichtliche als literarhistorische Aspekte. Im Einzelnen geht es dabei um folgende Schwerpunkte: - Politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen für die Publikation von Übersetzungen aus dem Russischen - Verlage, die für die Publikation und Verbreitung von Übersetzungen aus dem Russischen von Bedeutung sind - Vermittler, die für Bekanntwerden und Verbreitung russischer zeitgenössischer Literatur eine Rolle spielen - Bedeutende und signifikante Bücher und Autoren, die während eines bestimmten Zeitabschnitts in den Vordergrund oder auch in den Hintergrund treten. Zusammenhänge, die bisher wenig Beachtung gefunden haben, werden hierbei ausführlicher behandelt. Bei besser erforschten Komplexen wird vor allem die einschlägige Literatur angeführt. Die Bibliographie verzeichnet selbstständige Publikationen eines einzelnen Autors, die Erst- oder Neuübersetzungen3 enthalten. Neben den Publikationen im deutschsprachigen Raum werden auch Übersetzungen für deutschsprachige Volksgruppen oder für den Export berücksichtigt, wie sie vor allem seit ca. 1925 in der Sowjetunion und seit 1949 in Rumänien erschienen sind, sowie deutschsprachige Übersetzungen z.B. in Exilverlagen anderer Länder. Übersetzungen für das Theater, die nur als Bühnenmanuskripte vorliegen und nicht über den Buchhandel vertrieben wurden, sind nicht verzeichnet. 3
Mit dem Terminus Neuübersetzung werden hier und im Folgenden neue Übersetzungen von Texten bezeichnet, die bereits in anderen Übersetzungen vorliegen.
Einleitung
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Unberücksichtigt bleiben Autoren, die ausschließlich mit Memoiren oder mit Kinderbüchern hervorgetreten sind. Autoren, die vom Russischen zu einer anderen Sprache übergegangen sind (z.B. Brodskij, Nabokov) oder von einer anderen Sprache zum Russischen wechselten (z.B. Ajtmatov), werden mit sämtlichen deutschsprachigen Übersetzungen aufgenommen. Die Namen von Autoren, die aus einer anderen Sprache zum Russischen wechseln, werden immer in der Transliteration der russischen Namensform wiedergegeben (z.B. Vasilij Bykov, Ion Drucè, Olžas Sulejmenov). Die Bibliographie notiert den Titel der deutschsprachigen Ausgabe. Bei Einzelwerken folgt, soweit bekannt, der Originaltitel kursiv in runden Klammern. Falls der Originaltitel selbst eine Angabe in Klammern enthält, werden diese durch spitze Klammern wiedergegeben, z.B.: Der weiße Dampfer (Posle skazki ). Es folgt, soweit bekannt, der Name des Übersetzers, wobei nur der Name angegeben wird. Unterschiedliche Schreibweisen der Namen von Übersetzern werden nicht vereinheitlicht. Bei mehr als zwei Übersetzern eines Titels wird auf die Nennung der Namen verzichtet. Nach Angabe von Erscheinungsort und Verlag erfolgt trotz chronologischer Anordnung des Materials die Angabe des Erscheinungsjahres, um erschlossene Daten entsprechend kennzeichnen zu können. Die Namen der Verlage werden teilweise verkürzt wiedergegeben (z.B. Piper statt R. Piper & Co.). Einige Verlags-, Reihen- und Bibliotheksnamen werden durch Siglen abgekürzt, die im nachfolgenden Abkürzungsverzeichnis aufgeführt sind. Es folgt die Angabe der Seitenzahl. Angaben zu Reihentiteln werden an die Titelaufnahme in runden Klammern angeschlossen. Bei Bedarf folgen dann ergänzende Angaben in Kursiv über Kürzungen und Überarbeitungen eines Textes oder einer Übersetzung, gegebenenfalls über die Zugehörigkeit zu einem Zyklus, über zweisprachigen Druck, Differenzen zwischen Erscheinungs- und tatsächlichem Ausgabejahr sowie über zeitnahe Nachdrucke einer Übersetzung in anderen Staaten. Sammlungen, die nur teilweise aus Erst- oder Neuübersetzungen bestehen, erhalten den Zusatz: Enthält auch Erst- / Neuübersetzungen. Erschlossene Angaben, die dem notierten Titel nicht zu entnehmen sind, werden in eckige Klammern gesetzt. Abkürzungsverzeichnis von Verlags- und Reihennamen: AGB DNB DVA KuFo
Archiv für Geschichte des Buchhandels Deutsche Nationalbibliothek Deutsche Verlagsanstalt Verlag Kultur und Fortschritt
Einleitung RUB SWA VdN Vegaar VfL VLP VuW
7 Reclams Universalbibliothek Verlag der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland Verlag der Nation Verlagsgenossenschaft ausländischer Arbeiter in der UdSSR Verlag für fremdsprachige Literatur Verlag für Literatur und Politik Verlag Volk und Welt
Kapitel I: 1900 – 1916 Bibliographie 1900: Sologub, F dor Kuz’miì 1
Schatten. [Erzählungen.] Ü: Alexander u. Clara Brauner. [Wien:] Wiener Verl. 1900. 269 S.
1901: Gor’kij, Maksim Ausgewählte Erzählungen. Ü: A[ugust] Scholz. Bd. 1-7. Berlin: Bruno und Paul Cassirer 1901-1902. 2 3 4 5 6 7
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Das Ehepaar Orlow. 1901. V, 210 S. (Bd. 1) Der „Pilger“. 1901. V, 207 S. (Bd. 2) Die Holzflößer. 1901. V, 209 S. (Bd. 3) Verlorene Leute. T. 1. 1901. V, 198 S. (Bd. 4) Verlorene Leute. T. 2. 1901. VII, 221 S. (Bd. 5) Im Weltschmerz. 1901. V, 237 S. (Bd. 6) Bd. 7 s. Nr. 28 Ausgewählte Werke. Bd. 1-6. Leipzig: Wöpke; Berlin: Gnadenfeld 1901-1903. Ein sonderbarer Leser. Wanderungen eines Teufels. Skizzen. Ü: P. Jakofleff u. Clara Berger. 1901. 83 S. (Bd. 1) Das Opfer der Langeweile. Die Sonne der Kerkerlinge. Der rote Waska. Ü: C[lara] Berger. 1901. 102 S. (Bd. 2) Bd. 3–6 s. Nr. 23, 43, 58, 62 Erzählungen. Bd. 1-6. Ü: Michael Feofanoff. Leipzig: Diederichs 19011902. Einst im Herbst. Ausgewählte Erzählungen. 1901. 227 S. (Bd. 1) In der Steppe. Ausgewählte Erzählungen 1901. 289 S. (Bd. 2) Die alte Isergil. 1901. 223 S. (Bd. 3) Bd. 4-6 s. Nr. 24, 26, 30 Der grüne Kater. Ausgewählte Erzählungen. Ü: Stefania Goldenring. Dresden, Leipzig: Minden [1901]. 231 S.
Bibliographie
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Mein Reisegefährte und zwei andere Erzählungen. Ü: H. Mexin u. Philipp Losch. Leipzig: Reclam [1901]. 88 S. (RUB, 4221).
15
Zwei Novellen Ü: Klara Brauner. Stuttgart, Leipzig: DVA 1901. 199 S. (Meisterwerke der ausländischen Erzählliteratur).
16
Foma Gordjejew (Foma Gordeev). Roman. Ü: K[lara] Brauner. Stuttgart: DVA 1901. 421 S.
17
Ein Individualist (Prochodimec). Erzählung. Ü: P. Jakofleff. Leipzig: Wöpke; Berlin: Gnadenfeld 1901. X, 76 S.
18
Ein junges Mädchen (Varen’ka Olesova). Erzählung. Ü: L.M. Wiegandt. Dresden: Minden 1901. VIII, 224 S.
19
Malwa (Mal’va). Novelle. Ü: L.M. Wiegandt. Mit einer Biographie des Verfassers. Berlin: Eckstein 1901. 96 S. (Ecksteins moderne Bibliothek, 10).
Telešov, Nikolaj Dmitrieviì 20
Heimwärts! Ein Beispiel opferfreudiger Nächstenliebe aus Sibirien. Ü: B. Haaß. Leipzig: F. Jansa 1901. 18 S. (Pilgergrüße, 9).
1902: Andreev, Leonid Nikolaeviì 21
Erzählungen. Ü: Elissawetinskaja, Yorik Georg. Stuttgart, Leipzig: DVA 1902. 156 S.
22
Die Lüge. Ausgewählte Erzählungen. Ü: Nadja Hornstein. Dresden, Leipzig: Heinrich Minden [1902]. 215 S.
Gor’kij, Maksim 23
Ehemalige Leute. In der Steppe. Freunde. Ü: C[lara] Berger. Leipzig, Berlin: Gnadenfeld 1902. 186 S. (Ausgewählte Werke, Bd. 3).
24
Frühlingsstimmen. Ü: Michael Feofanoff. Leipzig: Diederichs 1902. 214 S. (Erzählungen, Bd. 6).
25
Die Geschichte eines Verbrechens. Ausgewählte Erzählungen. Ü: Stefania Goldenring. Dresden, Leipzig: Minden 1902. 232 S.
10
1900-1916
26
Gewesene Menschen. Ü. Michael Feofanoff. Leipzig: Diederichs 1902. 232 S. (Erzählungen, Bd. 4).
27
Gram und Anderes. Ü: A. Schapire. Bern: Benteli 1902. 393 S.
28
Großvater Archip. Ü: A[ugust] Scholz. Berlin: Cassirer 1902. V, 236 S. (Ausgewählte Erzählungen, Bd. 7).
29
Der Hallunke und andere Geschichten. Ü: N. Syrkin. Berlin: Steinitz [1902]. 136 S.
30
Im Gram. Ü: Michael Feofanoff. Leipzig: Diederichs 1902. 222 S. (Erzählungen, Bd. 5).
31
Kain und Artem und andere Geschichten. Ü: J. Aisinmann. Berlin: Steinitz 1902. 120 S.
32
Kain und Artem und andere Novellen. Ü: Egon Wittersfeld. Dresden: Fischer [ca. 1902]. 109 S.
33
Malwa. Die Geschichte eines Verbrechens. Zwei Erzählungen. Ü: F. Bertuch. Leipzig: Reclam [1902]. 102 S. (RUB, 4366).
34
Der rote Waska und andere Erzählungen. Ü: Stefania Goldenring. Berlin: Neufeld & Henius [1902]. 253 S.
35
Sechsundzwanzig und Eine und andere Erzählungen. Ü: L.M. Wiegandt. Berlin: Eckstein 1902. 96 S. (Ecksteins moderne Bibliothek, 12).
36
Tschelkasch. Malwa. Yemeljan Pilaj. Ü: W. Thal. Berlin: Hillger [1902]. 128 S. (Kürschners Bücherschatz, 291).
37
Der Vagabund und andere Erzählungen. Ü: F. Bertuch. Leipzig: Reclam [1902]. 99 S. (RUB, 4271).
38
Ein Verbrechen und andere Geschichten. Ü: Korfiz Holm. München: Langen 1902. 149 S. (Kleine Bibliothek Langen, 53).
39
Die Drei (Troe) Roman. Ü: M[ichael] Feofanoff. Bd. 1-2. Leipzig, Jena: Diederichs 1902. 239, 377 S.
40
Drei Menschen (Troe). Ein Roman. Ü: Aug[ust] Scholz. Berlin: Cassirer 1902. 543 S.
41
Im Asyl für Obdachlose (Byvšie ljudi). Ü: Laura Feil. Berlin: Steinitz [1902]. 136 S. Auch u.d.T.: Im Nachtasyl
42
Die Kleinbürger (Mešìane). Szenen im Hause Bessjemenows. Dramatische Skizze in 4 Aufzügen. Ü: August Scholz. Berlin: Bruno Cassirer 1902. 289 S.
Bibliographie
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43
Warenjka Olessowa (Varen’ka Olesova). Ü: Elissawetinskja u: Yorik Georgy. Leipzig: Wöpke; Berlin: Gnadenfeld 1902. 193 S. (Ausgewählte Werke, Bd. 4).
44
Warenka Olessov (Varen’ka Olesova). Ü: C. Berg. Dresden: Fischer [1902]. 111 S.
45
Ein wildes Mädchen (Varen’ka Olesova). Ü: Stefania Goldenring. Berlin: Neufeld & Henius [1902]. 252 S.
Veresaev, Vikentij Vikent’eviì 46
Beichten eines praktischen Arztes (Zapiski vraìa). Versehen und Fehlschlüsse. Erinnerungen. Ü: Carl v. Gütschow. Leipzig: Leipziger Verlags-Comptoir 1902. 314 S.
47
Bekenntnisse eines Arztes. (Zapiski vraìa). Ü: Heinrich Johannson. Stuttgart: R. Lutz 1902. 286 S. (Memoirenbibliothek, V, 2).
1903: Andreev, Leonid Nikolaeviì 48
Der Ausländer und andere Geschichten. Ü: Anna Lubinow. Berlin: Steinitz 1903. 125 S.
49
Im Erdgeschoß und anderes. Berlin: Globus [1903]. 116 S.
50
Es waren einmal. Novellen. Ü: Stefania Goldenring. Berlin: Neufeld & Henius 1903. 252 S.
51
Der Gedanke und andere Novellen. Ü: Elisawetinskaja u. Jorik Georg. München: Langen 1903. 165 S.
52
Im Nebel und andere Novellen. Ü: Elisawetinskaja und Yorik Georg. Stuttgart: DVA 1903. 167 S.
53
Im Nebel (V tumane). Eine Erzählung. Ü: Sonja Wermer. Wien, Leipzig: Wiener Verl. 1903. 102 S. (Bibliothek berühmter Autoren, 4).
54
Im Nebel (V tumane). Erzählung. Berlin: Steinitz 1903. 91 S.
Bunin, Ivan Alekseeviì 55
Erzählungen. Ü: Georg Polonskij. München: Marchlewski & Co. 1903. 254 S. (Internationale Novellenbibliothek, 5).
1900-1916
12
Doroševiì, Vlas Michajloviì 56
Die Verbrecher-Insel Sachalin (Sachalin). Ü: Boris Bruck. Berlin: Steinitz 1903. 216 S.
Gor’kij, Maksim 57
Der Barfüßler. Tschelkasch. Ü: Erich Holm. Berlin: Steinitz [1903]. 127 S.
58
Blaue Funken. Großvater Archipp und Ljonka. Malwa. Ü: C[lara] Berger. Berlin: Gnadenfeld 1903. IV, 193 S. (Ausgewählte Werke, 5).
59
Das Ehepaar Orlow. [Erzählungen]. Ü: Stefania Goldenring. Berlin: Neufeld & Henius [1903]. 251 S.
60
Die Geschichte eines Verbrechens und andere Geschichten. Ü: Josephson. Berlin: Globus [1903]. 110 S.
61
Gesunkene Leute. Leben und Treiben in einem Asyl für Obdachlose. [Erzählungen.] Ü: Stefania Goldenring. Berlin: Neufeld & Henius [1903]. 253 S.
62
Kain und Artem [...]. Ü: C[lara] Berger. Berlin: Gnadenfeld 1903. 180 S. (Ausgewählte Werke, Bd. 6).
63
Mein Reisegefährte und andere Novellen. Ü: T[heophil] Kroczek. Halle: Hendel 1903. 180 S. (Bibliothek der Gesamtlitteratur des In- und Auslands, 1700-1702).
64
Der Vagabund und andere Novellen. Ü: Stefania Goldenring. Berlin: Neufeld & Henius 1903. 267 S.
65
Der Vagabund und andere Novellen. Ü: Theo[phil] Kroczek. Halle: Hendel 1903. IV, 172 S. (Bibliothek der Gesamtlitteratur des In- und Auslands, 1713-1715).
66
Von der Landstraße und anderes. Ü: Theo[phil] Kroczek. Halle: Hendel [1903]. IV, 180 S.
67
Zigeuner und andere Geschichten. Ü: Korfiz Holm. München: Langen 1903. 144 S. (Kleine Bibliothek Langen, 61).
68
Das Ehepaar Orlow (Suprugi Orlovy). Ü: A[nna] Lubinow. Berlin: Steinitz [1903]. 120 S.
69
Geld (êelkaš). Eine Erzählung. Ü. K[lara] Brauner. Wien, Leipzig: Wiener Verl. 1903. 98 S. (Bibliothek berühmter Autoren, 3).
Bibliographie
13
70
Nachtasyl (Na dne). Szenen aus der Tiefe in 4 Akten. Ü: August Scholz. München: Marchlewski & Co. 1903. 135 S.
71
Warenka Olessowa (Varen’ka Olesova). Ü: E. Chmielnitzky. Berlin: Steinitz 1903. 183 S.
Juškeviì, Semën Solomonoviì 72
Ghetto. [Erzählungen.] Ü: Sonja Wermer. Wien, Leipzig: Wiener Verl. 1903. 93 S. (Bibliothek berühmter Autoren, 7).
Karmen 73
Die „Wilden“. Aus dem Leben der Odessaer Hafenarbeiter („Dikari“. Iz žizni obitatelej Odesskogo porta). Dresden: Minden 1903. IX, 206 S.
Merežkovskij, Dmitrij Sergeeviì 74
Julian Apostata, der letzte Hellene auf dem Throne der Cäsaren (Smert’ bogov. Julian otstupnik). Ein biographischer Roman. Ü: Carl v. Gütschow. Leipzig: Schulze u. Co. 1903. 325 S. = „Christos i antichrist“, 1
75
Leonardo da Vinci (Voskresšie bogi. Leonardo da Vinìi). Ein biographischer Roman aus der Wende des 15. Jahrhunderts. Ü: Carl v. Gütschow. Leipzig: Schulze u. Co. 1903. V, 615 S. = „Christos i antichrist“, 2
76
Tolstoj und Dostojewski als Menschen und als Künstler (L. Tolstoj i Dostoevskij). Eine kritische Würdigung ihres Lebens und Schaffens. Ü: Carl v. Gütschow. Leipzig: Schulze u. Co. 1903. 302 S.
Skitalec 77
Spießruten. [Erzählungen.] Ü: August Scholz. München: Marchlewski u. Co. 1903. 198 S. (Internationale Novellen-Bibliothek, 1).
Veresaev, Vikentij Vikent’eviì 78
Die Kolossows (Dva konca, ì 1-2). Ü: Georg Polonskij. München: Marchlewski u. Co. 1903. 310 S. (Internationale Novellen-Bibliothek, 9).
1904: Andreev, Leonid Nikolaeviì
14
1900-1916
79
Frühlingsversprechen und andere Geschichten. Ü: Sonja Wermer. Wien, Leipzig: Wiener Verl. 1904. 98 S. (Bibliothek berühmter Autoren, 15).
80
Novellen. Ü: Alexis v. Krusenstjerna. Leipzig: Reclam [1904]. 106 S. (RUB, 4480).
êirikov, Evgenij Nikolaeviì 81
Die Juden (Evrei). Schauspiel in 4 Aufzügen. Ü: Georg Polonskij. München: Marchlewski u. Co. 1904. 112 S.
Juškeviì, Semën Solomonoviì 82
Die Parias (Evrei). Erzählung aus dem Leben der russischen Juden. München: Marchlewski u. Co. 1904. 198 S.
Gor’kij, Maksim 83
Ein Abenteuer und andere Novellen. Ü: K[lara] Brauner. Wien, Leipzig: Wiener Verl. 1904. 113 S. (Bibliothek berühmter Autoren, 13).
84
Die alte Isergil und andere Erzählungen. Ü: A[lexis] v. Krusenstjerna. Leipzig: Reclam [1904]. 128 S. (RUB, 4587).
85
Die Geschichte eines Bäckergesellen [Erzählungen]. Ü: Stefania Goldenring. Berlin: Neufeld & Henius [1904]. 259 S.
86
Judenmassakre [Erzählungen]. Ü: S[onja] Wermer. Wien, Leipzig: Wiener Verl. 1904. 107 S. (Bibliothek berühmter Autoren, 30).
Kuprin, Aleksandr Ivanoviì 87
Erzählungen. Ü: Heinrich Harff. Stuttgart: DVA 1904. 160 S. (DevaRoman-Sammlung, 57).
1905: Andreev, Leonid Nikolaeviì 88
Im Nebel (V tumane). Erzählung. Ü: L. Albert Hauff. Berlin: Janke 1905. 97 S. (Kollektion Otto Janke).
89
Der Abgrund und andere Novellen. Ü: Theophil Kroczek. Halle a.S.: Hendel 1905. VI, 237 S. (Bibliothek der Gesamtlitteratur des In- und Auslandes, 1899/1901).
Bibliographie
15
90
Das rote Lachen. Fragmente einer aufgefundenen Handschrift (Krasnyj smech. Otryvki iz najdennoj rukopisi). Ü: August Scholz. Berlin: Snanije [1905]. 112 S. Im gleichen Jahr Ausgabe mit anderer Paginierung und Verlagsangabe “Scholz”.
91
Der Spion (Net prošìenija). Ü: Sonja Wermer. Wien, Leipzig: Wiener Verl. 1905. 135 S. (Bibliothek berühmter Autoren, 45).
êirikov, Evgenij Nikolaeviì 92
Unter Polizeiaufsicht (Na porukach). Ü: Sonja Wermer. Wien: Wiener Verl. 1905. 107 S. (Bibliothek berühmter Autoren, 38).
Gor’kij, Maksim 93
Gefallenes Volk. Im Gram. Zwei Erzählungen. Ü: Th[eophil] Kroczek. Berlin: Janke 1905. 151 S.
94
Gesammelte Werke. Eine tolle Fahrt. Ein Irrtum. Zigeunerliebe. Das Silberschloß. Die Bettler. Ü: Erich Feller. Berlin: Globus 1905. 112, 112, 111, 111, 112 S. Die einzelnen Teile der Sammelausgabe wurden auch separat und ohne Angabe des Erscheinungsjahres verkauft. Bis auf den ersten Teil bestehen sie aus mehreren Texten.
95
Konowalow. Tschelkasch. Zwei Erzählungen. Ü: Th[eophil] Kroczek. Berlin: Janke [1905]. 150 S.
96
Der Mensch und Das Lied vom Falken. Ü: M. Abel. Berlin: Kampfverlag 1905. 43 S.
97
Das Mitleid. Neue Novellen. Einzig berechtigte Übersetzung von August Scholz. Berlin: Scholz & Co. [1905]. V, 255 S.
98
Der Tunichtgut und andere Erzählungen. Ü: A[lexis] v. Krusenstjerna. Leipzig: Reclam [1905]. 101 S. (RUB, 4673).
99
Im Gefängnis (Tjur’ma). Aufzeichnungen. Ü: Julie Goldbaum. Wien, Leipzig: Wiener Verl. [1905]. 102 S.
100
Malwa (Mal’va). Novelle. Ü: Th[eophil] Kroczek. Berlin: Janke 1905. 75 S.
101
Ein Vagabund (Prochodimec). Erzählung. Ü: K[orfiz] Holm. München: Langen 1905. 153 S. (Kleine Bibliothek Langen, 77).
Juškeviì, Semën Solomonoviì
1900-1916
16 102
Die Gouvernante. [Erzählungen.] Ü: Sonja Wermer. Wien, Leipzig: Wiener Verl. 1905. 113 S. (Bibliothek berühmter Autoren, 44).
Karmen 103
Die Enterbten Rußlands. [Erzählungen.] Ü: Julie Goldbaum. Wien, Leipzig: Wiener Verl. 1905. 139 S. (Bibliothek berühmter Autoren, 48).
Kuprin, Aleksandr Ivanoviì 104
Das Duell (Poedinok). Ein russischer Militär-Roman. Ü: Adolf Hess. Stuttgart, Leipzig: DVA 1905. 258 S.
Merežkovskij, Dmitrij Sergeeviì 105
Michelangelo und andere Novellen aus der Renaissancezeit. Ü: Carl v. Gütschow. Leipzig: Schulze u. Co. 1905. V, 224 S.
106
Peter der Große und sein Sohn Alexej (Antichrist. Pëtr i Aleksej). Historischer Roman aus Rußlands großer Zeit. Ü: Carl v. Gütschow. Leipzig: Schulze u. Co. 1905. V, 512 S. = „Christos i antichrist“, 3
Naživin, Ivan Fëdoroviì 107
Das hungrige Rußland (Ubogaja Rus’). Ü: Julie Goldbaum. Wien, Leipzig: Wiener Verl. 1905. 91 S. (Bibliothek berühmter Autoren, 36).
Veresaev, Vikentij Vikent’eviì 108
Ohne Weg (Bez dorogi). Ü: Heinrich Harff. Berlin: Dr. F. Ledermann 1905. 163 S.
1906: Andreev, Leonid Nikolaeviì 109
Der Gouverneur. [Erzählungen.] Ü: August Scholz. Berlin: Ladyschnikow [1906]. 182 S.
110
Ignis sanat (Savva). Drama in 4 Aufzügen. Ü: Ossip Demetrius Pott-hoff. Berlin: Ladyschnikow 1906. 164 S.
111
Das Leben des Vater Wassili Fiweiski’s. [Erzählungen.] Ü: G[eorgij] Polonskij. Berlin: Ladyschnikow [1906]. 174 S.
Bibliographie 112
17
Zu den Sternen (K zvëzdam). Drama in 4 Aufzügen. Ü: August Scholz. Berlin: Ladyschnikow 1906. 131 S.
êirikov, Evgenij Nikolaeviì 113
Erzählungen. Ü: Maximilian Schick. Berlin: Ladyschnikow [1906]. 212 S.
Gor’kij, Maksim 114
Konowalow. Großvater Archip. Zwei Erzählungen. Ü: A[lexis] v. Krusenstjerna. Leipzig: Reclam [1906]. 104 S. (RUB, 4772).
115
Russland. Politische Betrachtungen. Wien: Wiener Verl. 1906. 83 S.
116
Barbaren (Varvary). Drama in 4 Aufzügen. Ü: Ilse Frapan-Akunian. Berlin: Ladyschnikow [1906]. 187 S.
117
Die Feinde (Vragi). Ü: O[ssip] D[emetrius] Potthoff. Berlin: Ladyschnikow 1906. 160 S. Seit 1961: Überarbeitete Fassung von Günter Warm
118
Kinder der Sonne (Deti solnca). Drama in 4 Akten. Ü: Alexander v. Huhn. Berlin: Ladyschnikow 1906. 233 S.
119
Sommergäste (Daìniki). Szenen. Ü: August Scholz. Berlin: Ladyschnikow [1906]. 176 S.
120
Spleen (Toska). Ein paar Tage aus dem Leben eines Müllers. Erzählung. Ü: Korfiz Holm. München: Langen 1906. 129 S. (Kleine Bibliothek Langen, 88).
1907: Ajzman, David Jakovleviì 121
Der Dornbusch (Ternovyj kust). Tragödie. Berlin: Ladyschnikow 1906. 78 S.
Gor’kij, Maksim 122
Die Mutter (Mat’). Roman in zwei Teilen. Ü: Adolf Heß. Berlin: Ladyschnikow [1907]. 493 S. Seit 1965: Ü: Gudrun Düwel, Adolf Heß, Edward Kowalski. Bearbeitung: Irene Müller.
Kuprin, Aleksandr Ivanoviì
1900-1916
18 123
Der Moloch und andere Novellen. Ü: Jenny Herzmark. Wien: Carl Konegen 1907. VIII, 237 S. (Aus Nord und Ost, 1).
Merežkovskij, Dmitrij Sergeeviì 124
Der Anmarsch des Pöbels. [Essays.] Ü: Harald v. Hoerschelmann. München: Piper 1907. 7, 130 S.
1908: Andreev, Leonid Nikolaeviì 125
Judas Ischariot und die andern. [Erzählungen.] Ü: Otto Buek, Richard Meckelein. Berlin: Ladyschnikow [1908]. 133 S.
126
Das Leben des Menschen (Žizn’ ìeloveka). Ein Spiel in 5 Bildern. Ü: August Scholz. Berlin: Ladyschnikow 1908. 102 S.
127
Die sieben Gehenkten (Rasskaz o semi povešennych). Ü: August Scholz. Berlin: Ladyschnikow 1908. 128 S.
Andrejanov, Michail Teof’eviì 128
Der Kessel (Kotël). 4 Akte aus der Revolution. Ü: Otto Rosenberg. Berlin: Fontane 1908. 87 S.
Arcybašev, Michail Petroviì 129
Ssanin (Sanin). Ü: Stefania Goldenring. Berlin: Schreiter [1908]. 398 S.
130
Sturmflut (êeloveìeskaja volna). Roman. Ü: Lully Wiebeck. Wien: E. Beyers Nachf. [1908]. 430 S.
Brjusov, Valerij Jakovleviì 131
Die Republik des Südkreuzes. Novellen. Ü: Hans v. Guenther. München: Hans v. Weber 1908. 108 S. Ausgegeben Weihnachten 1907.
Dymov, Osip Isidoroviì 132
Alltag (Každyj den’). Tragödie in 4 Teilen. Berlin: Ladyschnikow 1908. 61 S.
133
Nju. Eine Alltagstragödie (Nju. Tragedija každogo dnja). Ü: A[lexander] Eliasberg u. C[arl] Ritter. Berlin: Ladyschnikow 1908. 77 S.
Bibliographie
19
Gor’kij, Maksim 134
Der Landstreicher und andere Geschichten. Ü: Fritz Steinthal. Leipzig: Fock [ca. 1908]. 111 S.
Juškeviì, Semën Solomonoviì 135
Dina Glank (Dina Glank). Drama in 4 Aufzügen. Berlin: Ladyschnikow 1908. 100 S.
Sologub, Fëdor Kuz’miì 136
Das Buch der Märchen. Ü: Hans v. Guenther. München: Hans v. Weber 1908. 63 S.
Veresaev, Vikentij Vikent’eviì 137
Meine Erlebnisse im russisch-japanischen Krieg (Na japonskoj vojne). Ü: L. Meerowitsch u. I. Burli. Stuttgart: R. Lutz 1908. 392 S. (Memoirenbibliothek, III, 1).
1909: Andreev, Leonid Nikolaeviì 138
Die Geschichte von den sieben Gehenkten (Rasskaz o semi povešennych). Ü: Lully Wiebeck. München: Piper 1909. VI,131 S.
139
Studentenliebe (Dni našej žizni ). Drama in 4 Aufzügen. Ü: Carl Ritter. Berlin: Ladyschnikow 1909. 107 S. Auch u.d.T.: „Die Tage des Lebens“
Arcybašev, Michail Petroviì 140
Erinnerungen eines alten Staatsanwaltes und andere Erzählungen. Ü: M. Flor, H. Kurz [d.i. Adolf Hess]. Berlin, Leipzig: Schweizer [1909]. 167 S.
141
Millionen. Der Tod des Iwan Lande. 2 Novellen. Ü: André Villard, S. Bugow. München, Leipzig: Georg Müller 1909. 440 S.
142
Revolutionsgeschichten. Ü: S. Bugow, André Villard. München, Leipzig: Georg Müller 1909. XXII, 392 S.
143
Schuster Anton. Morgenschatten. Zwei Novellen. Ü: Valerian Tornius. Leipzig: Reclam [1909]. 117 S. (RUB, 5137).
1900-1916
20 144
Ssanin (Sanin). Roman. Ü: André Villard, S. Bugow. München, Leipzig: Georg Müller 1909. LXXVIII, 530 S.
145
Ssanin (Sanin). Sittenroman aus den Tagen der russischen Revolution. Ü: Lully Wiebeck. Berlin, Leipzig: Seemann 1909. 430 S.
146
„Ssanin“ (Sanin). Russischer Sittenroman. Ü: Fritz Wohlfahrth. Berlin: Minerva [1909 oder später]. 189 S. Gekürzte Ausgabe
147
Sturmflut (êeloveìeskaja volna). Roman eines russischen Barrikadenkämpfers. Ü: Heinrich Kurz [d.i. Adolf Hess]. Berlin, Leipzig: Schweizer [1909]. 204 S.
Brjusov, Valerij Jakovleviì 148
Erduntergang. Tragödie künftiger Zeiten (Zemlja. Tragedija iz budušìich vremën). In 5 Handlungen und 9 Szenen. Ü: Hans Guenther. München: Hans v. Weber 1909. 73 S. Ausgegeben Weihnachten 1908.
Gor’kij, Maksim 149
Eine Beichte (Ispoved’). Roman. Ü: August Scholz. Berlin: Ladyschnikow 1909. 336 S.
150
Händler und Stromer (Kain i Artëm). Erzählung. Ü: Theo[phil] Kroczek. Berlin: Janke 1909. 73 S.
151
Meyer, M.W. Gorki, M., Im zerstörten Messina (Zemletrjasenie v Kalabrii i Sicilii). Berlin: Ladyschnikow 1909. 118 S., 32 S. Abb.
152
Die Zerstörung der Persönlichkeit (Razrušenie liìnosti). Einzig autorisierte Übersetzung von Adolf Hess. Berlin: Vita 1909. 137 S.
Krašenninikov, Nikolaj Aleksandroviì 153
Morgenröte (Probleski utra ). Dramatische Bilder aus dem russisch-japanischen Krieg. Ü: N. Golant. Wien: Dorfmeister 1909. 12, 53 S. Vorwort Bertha v. Suttner
[Savinkov, Boris Viktoroviì] 154
Leo...... Das fahl Pferd (Kon’ blednyj). Aufzeichnungen eines Terroristen. Nach einer russischen Handschrift / von Aage Madelung und Otto
Bibliographie
21
Völckers. Kopenhagen: Vlg. von Tillge’s Buchhandlung 1909. Auslieferung K. F. Koehler, Leipzig. 195 S.
Sologub, Fëdor Kuz’miì 155
Der kleine Dämon (Melkij bes). Roman. Ü: Reinhold v. Walter. München, Leipzig: Georg Müller 1909. 461 S. Teilabdruck München 1920 u.d.T. „Sascha“
Verbickaja, Anastasija Alekseevna 156
Aus Sturmeszeit (Duch vremeni). Roman. Ü: Frieda Stock. Berlin: Ladyschnikow 1909. 847 S.
1910: Arcybašev, Michail Petroviì 157
Arbeiter Schewyrjów und andere Novellen. Ü: Friedrich Krantz. Berlin: Bondy 1910. 227 S. (Bibliothek Bondy, 2).
158
Aufruhr und andere Novellen. Ü: André Villard, N. Nagel. München, Leipzig: Georg Müller 1910. 288 S.
159
Aus dem Leben eines kleinen Mädchens und andere Novellen. Ü: Adolf Hess. Dresden, Leipzig: Pierson 1910. 261 S.
160
Morgenschatten und andere Novellen. Ü: Adolf Hess. Berlin: Steinitz [1910]. 153 S.
161
Das Weib und andere Novellen. Ü: Adolf Hess. Berlin: Steinitz [1910]. 168 S.
Brjusov, Valerij Jakovleviì 162
Der feurige Engel (Ognennyj angel). Erzählung aus dem 16. Jahrhundert. Ü: Reinhold v. Walter. München: Hyperion 1910. 520 S. Ausgegeben Weihnachten 1909
Dymov, Osip Isidoroviì 163
Der Knabe Wlaß (Vlas). Ü: Sonja Wermer. Berlin: Paul Cassirer 1910. 215 S.
Gor’kij, Maksim
1900-1916
22 164
Boles und anderes. Geschichten. Ü: Eug[en] Ch[mielnitzky]. Berlin: Hillger [1910]. 111 S. (Kürschners Bücherschatz, 724).
165
Die Letzten (Poslednie). Schauspiel. Ü: Carl Ritter. Berlin: Ladyschnikow [1910]. 128 S.
Izmajlov, Aleksandr Alekseeviì 166
Sturm (Uragan). Ü: Joh. Hermann. Wismar: Hinstorffs Verlag 1910. 240 S.
Kuprin, Aleksandr Ivanoviì 167
Das Freudenhaus (Jama, ì. 1-ja). Roman. Ü: Siegfried Brauner. Berlin: E. Murawkin 1910. 171 S. Auch u.d.T. „Lebendig begraben“
168
Die Gruft (Jama, ì. 1-ja). Ü: C. Philips. München: Georg Müller 1910. 248 S.
Kuzmin, Michail Alekseeviì 169
Taten des grossen Alexander (Podvigi Velikogo Aleksandra. Povest’ v ìetyrëch knigach). Ü: Ludwig Rubiner. München: Hyperion 1910. 151 S.
Merežkovskij, Dmitrij Sergeeviì 170
Kaiser Pauls Tod (Smert’ Pavla I). Tragödie in 5 Aufzügen. Ü: August Scholz. Berlin: Ladyschnikow 1910. 137 S.
Mirtov, Oleg 171
Die Verbannten (Mërtvaja zyb’). Roman. Ü: Fega Frisch. Frankfurt/M.: Rütten & Loening 1910. 518 S.
Rodionov, Ivan Aleksandroviì 172
Unser Verbrechen. Erlebtes – nicht Erdachtes. Ein Roman aus dem russischen Volksleben (Naše prestuplenie / ne bred, a byl’; / iz sovremennoj narodnoj žizni). Ü: Axel Ripke. Frankfurt/M.: Rütten & Loening 1910. 473 S.
173
Unser Verbrechen. Keine Phantasterei, sondern Lebenswahres (Naše prestuplenie / ne bred, a byl’;/ iz sovremennoj narodnoj žizni). Ü: Viktor v. Rautenfeld. Riga, Leipzig: Jonck u. Poliewsky 1910. IV, 446 S.
Bibliographie
23
Sergeev-Censkij, Sergej Nikolaeviì 174
Babajew (Babaev). Ü: Lully Wiebeck. Frankfurt/M.: Rütten & Loening 1910. 451 S.
Verbickaja, Anastasija Alekseevna 175
Manja (Kljuìi sìast’ja). Roman. Ü: Frieda Stock. Frankfurt/M.: Rütten & Loening 1910. 504 S.
176
Wenn die Tuberosen blühen (Kljuìi sìast’ja). Roman aus dem Leben der russischen Demi-Vierges. Berlin: Schweizer u. Co. 1910. 236 S. Gekürzte Bearbeitung
1911: Andreev, Leonid Nikolaeviì 177
Anathema (Anatèma). Ein tragisches Spiel in 7 Bildern. Ü: Karl Ritter. Berlin: Ladyschnikow 1911. 162 S.
178
Der Ozean (Okean). Ü: August Scholz. Berlin [...]: Bong [1911]. 152 S.
Arcybašev, Michail Petroviì 179
Der Dämon. – Vergeltung. Zwei Erzählungen. Ü: Ludwig Wechsler. München, Leipzig: Hans Sachs-Verl. 1911. 184 S.
180
Am letzten Punkt (U poslednej ìerty). Roman. Ü: André Villard, A. Kaprolow. Bd. 1: München: Georg Müller 1911. 348 S. Bd. 2: Ebd., 1913. 290 S.
Gor’kij, Maksim 181
Der Spitzel (Žizn’ nenužnogo ìeloveka). Ü: Fred M. Balte [d.i. Fred M. Meyer]. Berlin: Ladyschnikow [1911]. 376 S.
Juškeviì, Semën Solomonoviì 182
Komödie der Ehe (Komedija braka). Ü: August Scholz. Berlin: Bong u. Co. 1911. 132 S.
Krašenninikov, Nikolaj Aleksandroviì 183
Rahels Klage (Plaì Rachili). Ein tausendjähriges Märchen in 3 Bildern mit einem Epilog. Ü: N. Golant. Berlin: Ladyschnikow 1911. 73 S.
1900-1916
24
Kuprin, Aleksandr Ivanoviì 184
Das Granatarmband und anderes. München: Georg Müller 1911. 319 S.
185
Olessja und andere Novellen. Ü: Friedrich Krantz. Berlin: Ladyschnikow 1911. 232 S. Zugleich: Berlin: Bondy 1911. (Bibliothek Hans Bondy, VII)
Kuzmin, Michail Alekseeviì 186
Geschichten. Ü: Edgar Mesching. München: Georg Müller 1911. VII, 317 S.
Merežkovskij, Dmitrij Sergeeviì 187
Leonardo da Vinci (Voskresšie bogi. Leonardo da Vinìi). Historischer Roman. Ü: Alexander Eliasberg. München: Piper 1911. VII, 694 S. = „Christos i antichrist“, 2
188
Gogol. Sein Werk, sein Leben und seine Religion (Gogol’ i ìort). Ü: Alexander Eliasberg. München, Leipzig: Georg Müller 1911. 215 S.
1912: Amfiteatrov, Laksandr Valentinoviì 189
Der gelbe Paß. Marja Lusjewas Schicksale im dunkelsten Petersburg (Mar’ja Lus’evna). Leipzig: Schulze u. Co. 1912. 296 S.
Andreev, Leonid Nikolaeviì 190
Gaudeamus (Gaudeamus). Komödie in 4 Akten. Ü: August Scholz. Berlin usw.]: Bong 1912. 195 S.
Belyj, Andrej 191
Die silberne Taube (Serebrjanyj golub’). Roman. Ü: Lully Wiebeck. Frankfurt/M.: Rütten & Loening 1912. VI, 437 S.
Gippius, Zinaida Nikolaevna 192
Des Teufels Puppe (êërtova kukla). Eine Lebensbeschreibung in 33 Kapiteln. Ü: Arthur Luther. München: Georg Müller 1912. 336 S.
Merežkovskij, Dmitrij Sergeeviì
Bibliographie 193
25
Julianus Apostata (Smert’ bogov. Julian otstupnik). Historischer Roman. Ü: Alexander Eliasberg. München: Piper 1912. 342 S. = „Christos i antichrist“, 1
Nagrodskaja, Evdokija Apollonovna 194
Der Zorn des Dionysos (Gnev Dionisa). Roman. Ü: Alexandra Ramm u. Erich Oesterheld. Berlin: Oesterheld u. Co. 1912. 352 S. Spätere Auflagen u.d.T. „Kreuzweg der Leidenschaft“
1913: Brjusov, Valerij Jakovleviì 195
Der Siegesaltar (Altar’ pobedy). Roman aus dem vierten Jahrhundert. Ü: Nadja Strasser. München: Georg Müller 1913. 492 S.
Gor’kij, Maksim 196
Märchen der Wirklichkeit. Ü: A. Stein. Berlin: Ladyschnikow 1913. 227 S. Die Texte I – XX der „Skazki ob Italii“
Merežkovskij, Dmitrij Sergeeviì 197
Alexander I. (Aleksandr I). Historischer Roman. Ü: Alexander Eliasberg. München: Piper 1913. 535 S.
Nagrodskaja, Evdokija Apollonovna 198
Die bronzene Tür (Bronzovaja dver’). Eine Liebesgeschichte voll verworrener Leidenschaft. Ü: Alexandra Ramm. Berlin: Borngräber [1913]. 303 S.
Remizov, Aleksej Michajloviì 199
Die Schwestern im Kreuz (Krestovye sëstry). Erzählung. Ü: Fega Frisch. München, Leipzig: Georg Müller 1913. XXIII, 322 S.
Ropšin, V. 200
Als wär es nie gewesen (To, ìego ne bylo). Roman aus der russischen Revolution. Ü: Alexander Eliasberg. Frankfurt/M.: Rütten & Loening 1913. 473 S.
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Sologub, Fëdor Kuz’miì 201
Totenzauber. Eine Legende im Werden (Nav’i ìary. Tvorimaja legenda). Roman in 5 Teilen. Ü: Fega Frisch. Bd. 1-2. München: Georg Müller 1913. 274, 199, 287, 227 S.
1914: Andreev, Leonid Nikolaeviì 202
Jekaterina Iwanowna (Ekaterina Ivanovna). Drama in 4 Aufzügen. Ü: August Scholz. Berlin: Ladyschnikow [1914]. 113 S.
Arcybašev, Michail Petroviì 203
Der Holzklotz und andere Novellen. Ü: Eduard Schiemann. München, Leipzig: Georg Müller 1914. 310 S.
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Eifersucht (Revnost’). Drama in 5 Akten. Ü: Eduard Schiemann. München, Berlin: Georg Müller 1914. 178 S. (Bibliothek russischer Autoren).
Averìenko, Arkadij Timofeeviì 205
Grotesken. Ü: Elise Köppen. München: Georg Müller 1914. 251 S.
Gor’kij, Maksim 206
Wie ein Mensch geboren ward. Novellen. Ü: August Scholz. Berlin: Ladyschnikow [1914]. 252 S.
Tolstoj, Aleksej Nikolaeviì 207
Der letzte Schritt. Novellen. Ü: Eduard Schiemann. München: Georg Müller 1914. 306 S. (Bibliothek russischer Autoren).
Vinniìenko, Vladimir Kirilloviì 208
Ehrlich zu sich selbst (êestnost’ s soboj). Ü: Eduard Schiemann. München: Georg Müller 1914. 383 S. (Bibliothek russischer Autoren).
1915: Merežkovskij, Dmitrij Sergeeviì 209
Ewige Gefährten. Ü: Alexander Eliasberg. München: Piper 1915. V, 372 S.
Kommentar
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Kommentar Rahmenbedingungen Zu Beginn des 20. Jahrhunderts werden die Rahmenbedingungen für die Publikation ausländischer Autoren im deutschsprachigen Raum dadurch bestimmt, dass mit der Berner Übereinkunft von 1886 und der sie ablösenden revidierten Übereinkunft von 1908 die Urheberrechte zwischen wichtigen europäischen Ländern abgesichert sind. Russland tritt dieser Konvention nicht bei, ebenso wenig wie Österreich-Ungarn. Von deutscher Seite häufen sich Klagen über die russische „Ausplünderung“ deutscher Autoren4, was schließlich zu einer bilateralen Vereinbarung führt, der „Konvention zwischen Russland und dem Deutschen Reich zum Schutze von Werken der Literatur und Kunst“ vom 15./28. Februar 1913.5 Mit Beginn des Ersten Weltkrieges wird sie in ihrer Wirkung suspendiert, dann aber durch den Friedensvertrag von Brest-Litovsk vom 3./16. März 1918 wieder in Kraft gesetzt. Im Friedensvertrag von Versailles vom 28. Juni 1919 erkennt jedoch das Deutsche Reich die Aufhebung der Verträge von Brest-Litovsk und aller vor dem 1. August 1914 mit Russland geschlossenen Verträge an. Urheberrechtlichen Schutz genießen mithin nur Werke, die zwischen dem 28. Februar 1913 und dem 1. August 1914 publiziert wurden, und zwar für eben diesen Zeitraum. Man kann daher guten Gewissens sagen: Von 1900 bis 1916 gibt es im Deutschen Reich keinen urheberrechtlichen Schutz für in Russland publizierte Literatur. Gleiches gilt für die anderen deutschsprachigen Staaten. Geschädigt werden hierdurch selbstverständlich nicht nur deutschsprachige, sondern ebenso russische Schriftsteller. Auf die Bemühungen, ihre Rechte und die ihrer deutschsprachigen Partner zu wahren, weisen immer wieder Formulierungen wie „einzige autorisierte deutsche Übertragung“ u. Ä. hin, so zum Beispiel in Publikationen von Andreev (Nr. 125)6, Arcybašev (Nr. 144), A. Belyj (Nr. 191), Brjusov (Nr. 131), Dymov (Nr. 163), M. Gor’kij (Nr. 2), Kuprin (Nr. 104), Kuzmin (Nr. 169), Merežkovskij (Nr. 75), Savinkov (Nr. 200), F. Sologub (Nr. 155) und anderen. Natürlich handelt es sich hier um Gentlemen’s Agreements, zu denen kein deutscher Übersetzer oder Verleger verpflichtet werden kann und die von dritter Seite häufig ignoriert werden.7 Darüber können auch 4
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E. FISCHER, Der „Schutzverband deutscher Schriftsteller“ 1909-1933. In: AGB 21 (1980), Sp. 2-666; hier: Sp. 101. Ein analoges bilaterales Abkommen war am 17./30. Oktober 1911 zwischen Russland und Frankreich geschlossen worden. Die in Klammern gesetzten Nummern beziehen sich auf die Bibliographie. Johannes v. Guenther kommentiert seine „Autorisierung“ durch Brjusov, dessen Erzählungen übersetzen zu dürfen: „Daß sie nur eine Scheinlegitimation war, wußte ich freilich, denn die russischen Dichtungen waren nicht geschützt.“ (J. v. GUENTHER, Ein Leben im Ost wind. München: Biederstein 1969, S. 163). - Von einem funktionierenden Abkommen über
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gelegentliche markige Formulierungen nicht hinwegtäuschen. Dem russischen Erstdruck von Osip Dymovs Roman Vlas (in: Apollon 1909, H. 1f.) zum Beispiel ist die Warnung vorausgestellt: „Erscheint gleichzeitig in Deutschland in deutscher Übersetzung. Die Übersetzungsrechte sind geschützt“.8 Wirksamen Schutz bieten nur die Publikation einer russischen Originalausgabe oder einer deutschen Übersetzung vor Erscheinen der Originalausgabe in Russland. Näheres dazu im Folgenden. Die Verlage Deutsche und österreichische Gründungen Im Deutschen Reich wird um die Jahrhundertwende eine Reihe von Verlagen ins Leben gerufen, die schnell eine führende Rolle im literarischen Leben der Zeit spielen. Die Gründer sind junge Leute aus gutbürgerlichem oder großbürgerlichem Milieu mit einem ausgeprägten persönlichen Interesse an Literatur, das vor allem der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur gilt, den Autoren, die sie persönlich schätzen und denen sie sich verbunden fühlen. Darüber hinaus sind sie bemüht, kulturell wertvolle Literatur auch anderer Epochen und Nationen einem möglichst großen Leserkreis zugänglich zu machen. Ihren Verlag versuchen sie gern als Marke auf dem Buchmarkt zu positionieren. Neben einer klar erkennbaren buchkünstlerischen Linie bei der Gestaltung der Produktion gehört hierzu auch das Bemühen um eine Alleinvertretung der verlegten Autoren. Heute bezeichnet man die Gründer dieser Unternehmen gern als „Kulturverleger“.9 Das Interesse an russischer Gegenwartsliteratur ist in diesem Kreis allerdings eher begrenzt. Anton Kippenberg, Ernst Rowohlt und Kurt Wolff veröffentlichen bis 1916 überhaupt keine Texte zeitgenössischer russischer Autoren. Samuel Fischer, der einzige Selfmademan in diesem Kreis, publiziert in den ersten Jahren seiner Verlegertätigkeit einige Texte von L. Tolstoj und Dostoevskij. In den folgenden 30 Jahren veröffentlicht er keine russischen Autoren. Die meisten anderen Verlage beschränken sich auf wenige Autoren, wobei, zumindest in den ersten Jahren, meistens Maksim Gor’kij im Vordergrund steht.
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Honorarzahlungen berichtet 1909 Friedrich Fiedler in seinem Tagebuch: „Mereshkowskij ist für eine Übersetzungskonvention mit Deutschland. ‚Sehen Sie, da hab ich wieder 200 Mark für meinen ‚Leonardo da Vinci‘ zugeschickt bekommen.‘ Und er wies triumphierend zwei frische blaue Scheine vor.“ – F. FIEDLER, Aus der Literatenwelt. Charakterzüge und Urteile. Hrsg. von K. Asadowski. Göttingen: Wallstein 1996, S. 402. Die deutsche Ausgabe erschien 1910 bei Paul Cassirer (Nr. 163). Näher hierzu s. R. WITTMANN, Geschichte des deutschen Buchhandels: Ein Überblick. 2. durchges. A. München: Beck 1999, S. 304-315. – U. SCHNEIDER, Profilierung auf dem Markt der Kulturverleger um 1900. In: Zeitdiskurse. Reflexionen zum 19. und 20. Jahrhundert. Hrsg. v. R. Berbig […]. Heidelberg: Synchron Wissenschaftsverlag 2004, S. 349-362.
Kommentar
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Eugen Diederichs hatte mit der Veröffentlichung umfangreicher Werkausgaben von L. Tolstoj und êechov begonnen, deren Absatz allerdings seinen Erwartungen nicht entsprach.10 In Maksim Gor’kij sieht er nun einen würdigen Nachfolger der großen Russen des 19. Jahrhunderts.11 1901-02 erscheinen sechs Bände mit Erzählungen (Nr. 10-12, 24, 26, 30), eine Reihe, die nach den Intentionen des Verlegers eigentlich weitergeführt werden soll. Aber nun gibt es Probleme mit der Autorisierung. Gor’kij hat den Diederichs-Übersetzer Michael Feofanoff12 autorisiert, sich aber zuvor schon vertraglich an den Übersetzer August Scholz und den Verlag Bruno und Paul Cassirer (ab 1902: Bruno Cassirer) gebunden. Zwischen den beiden Verlagen und dem Autor kommt es zu Streitigkeiten, die teils öffentlich im Börsenblatt oder gar vor Gericht ausgetragen werden und die in der Auseinandersetzung um die deutschen Rechte an Gor’kijs Roman Troe kulminieren. 1902 erscheint bei Diederichs die Feofanoff-Übersetzung (Die Drei, Nr. 39), gleichzeitig bringt Bruno Cassirer die Übersetzung von August Scholz heraus (Drei Menschen, Nr. 40). Heidler konstatiert: „Doch hatte Diederichs offensichtlich die Gorki-Ausgabe an Cassirer verloren.“13 Allerdings erscheinen auch bei Bruno Cassirer in der Folgezeit keine weiteren Titel von Gor’kij.14 – Gleiches gilt für Paul Cassirer. Bei ihm erscheint als einziger russische Titel 1910 Dymovs schon erwähnter Roman Vlas (Der Knabe Wlaß; Nr. 163). Der Verleger Albert Langen bringt schon seit 1897 Erzählungen von êechov in deutscher Übersetzung heraus. Mit dem in Riga geborenen Korfiz Holm (18721942) hat er für seinen Verlag einen Geschäftsführer, der nicht nur das Russische ausgezeichnet beherrscht, sondern auch in der russischen Literatur gut zu Hause ist. Trotz dieser günstigen Voraussetzungen erscheinen bei Langen nur wenige Übersetzungen aus der zeitgenössischen Literatur: Von 1903 bis 1906 drei von Holm übersetzte Bändchen mit Erzählungen von Gor’kij, die bereits in anderen Übersetzungen vorliegen (Nr. 67, 101, 120), und 1903 ein Bändchen mit Erzählungen von Andreev (Nr. 51), deren Übersetzungen nicht von Holm stammen. In ihrer Arbeit über Albert Langen erklärt Helga Abret15 Holms Zurückhaltung mit seiner Überlastung. Im Herbst 1898 hatte der von Albert Langen verlegte und 10
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Näher hierzu: I. HEIDLER, Der Verleger Eugen Diederichs und seine Welt (1896-1930). Wiesbaden: Harrassowitz 1998, S. 532-545. Aus einem Werbeprospekt: „Gorjki/Tolstoj/Tschechoff bedeuten die Quintessenz der modernen russischen Literatur.“ Nach I. HEIDLER, ebd., S. 545. Michael Feofanoff nannte sich ein nach Deutschland emigrierter Fürst Trubeckoj. Zu seiner Person s. I. HEIDLER, ebd., S. 58. Ferner: J. v. GUENTHER, Ein Leben im Ostwind, wie Anm. 7, S. 452. I. HEIDLER, ebd., S. 546. Außer sieben Bänden Erzählungen (Nr. 2-7 u. 28) und Troe war 1902 auch noch Mešìane in der Übersetzung von August Scholz erschienen (Die Kleinbürger, Nr. 42). Wegen Gor’kijs Vertragsverletzung lehnt Bruno Cassirer es ab, ihm das für Troe vereinbarte Honorar zu zahlen. Gor’kij unternimmt noch bis 1913 immer wieder Anläufe dazu, ihn deswegen zu verklagen. H. ABRET, Albert Langen. Ein europäischer Verleger. München: Langen Müller 1993.
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redigierte Simplizissimus satirische Kritik an der Palästina-Reise Wilhelms II. geübt. Die Nummer war beschlagnahmt worden, Albert Langen war, um einer drohenden Verhaftung wegen Majestätsbeleidigung zu entgehen, ins Ausland geflüchtet. Während seiner fünf Jahre im französischen Exil führt er mit Holm eine ausgedehnte Korrespondenz, aber die konkrete Arbeit in München hat Holm allein zu leisten. Die plötzliche Begeisterung des deutschsprachigen Publikums für Maksim Gor’kij hat er offenbar zu spät registriert. „Gern hätte Langen in seinem Verlag etwas Neues von diesem plötzlich so begehrten Schriftsteller gebracht. Holm, der für ihn Ausschau halten sollte, konnte ihm 1901 nur mitteilen, daß Gorki jetzt von Krethi und Plethi verlegt würde und es wohl unmöglich sei, etwas noch nicht Übersetztes aufzutreiben.“16 Reinhard Piper beginnt schon 1906, zwei Jahre nach der Gründung seines Verlages, die große Dostoevskij-Ausgabe herauszubringen, die heute noch im Verlagsprogramm seiner Nachfolger ist. Ihr Herausgeber Möller van den Bruck wählt Merežkovskij zum Mitherausgeber, und ab 1907 erscheint auch eine Reihe von dessen eigenen Werken in Erst- und Neuübersetzungen bei Piper (Nr. 124, 187, 193, 197, 209). Zu den ersten beiden Bänden der Trilogie Christus und Antichrist (Nr. 187, 193) schreibt Piper: „Seine [= Merežkovskijs] berühmte Romantrilogie […] war deutsch nur in einem wenig bekannten Leipziger Verlag erschienen [Nr. 74, 75]. Da zwischen Rußland und Deutschland keine urheberrechtlichen Verträge existierten, war sie ‚frei‘. Jeder deutsche Verlag konnte sie bringen. Aber das hatte sich offensichtlich noch nicht herumgesprochen. Ich ließ sie nun von Alexander Eliasberg, der in Rußland aufgewachsen war, von neuem übersetzen.“17
Für Piper ist diese Neuausgabe einer „jener ‚Verdiener‘, die der Verlag, ach, so gut brauchen konnte“. Zur Publikation des Romans Aleksandr I im Jahr 1913 (Nr. 197) schreibt Piper: „Um dieses Werk urheberrechtlich für Deutschland zu schützen, sandte er [Merežkovskij] mir das russische Manuskript, und aus diesem wurde es übersetzt. So erschien die deutsche Ausgabe vor der russischen und galt infolgedessen wie ein russisches Originalwerk“.18
1909 kommt bei Piper außerdem eine Neuübersetzung von Andreevs Rasskaz o semi povešennych durch Lully Wiebeck heraus (Die Geschichte von den sieben Gehenkten, Nr. 138). Ihre erste Übersetzung war 1908 unter dem Titel Die sieben Gehenkten in der Übersetzung von August Scholz erschienen (Nr. 127). 16 17 18
Ebd., S. 368f. R.PIPER, Vormittag. Erinnerungen eines Verlegers. München: Piper 1947, S. 416. Ebd., S. 417. – Teile des russischen Originals erscheinen im Dezember 1912 in der Zeitschrift Russkaja mysl‘, die russische Buchausgabe erscheint im Februar 1913 in Petersburg.
Kommentar
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Eine Ausnahme unter den Kulturverlegern bildet Georg Müller, der Großverleger, der von 1903 bis zu seinem frühen Tod 1917 in seinem Verlag mehr als 2000 Titel herausbringt. Er ist der einzige Verleger, in dessen Programm sich das ganze breite Spektrum der russischen Prosa nach 1900 widerspiegelt, von Arcybašev oder Kuprin bis hin zu Sologub, Remizov, Gippius und Kuzmin. In den Jahren 1909 bis 1914 erscheinen 19 Titel von 11 verschiedenen Autoren19. In der Schweiz gibt es zu Beginn des Jahrhunderts keine Verlagshäuser, die deutsche Übersetzungen russischer Gegenwartsliteratur in nennenswertem Umfang publizieren.20 Aber auch in Österreich-Ungarn veröffentlicht nur ein einziger namhafter Verlag in größerem Umfange russische zeitgenössische Literatur in deutschen Übersetzungen. Ein wichtiger Grund hierfür ist die Tatsache, dass auch dieses Reich nicht der Berner Übereinkunft beigetreten ist. Sogar deutschösterreichische populäre und höchst erfolgreiche Autoren wie etwa Peter Rosegger oder Rudolf Hans Bartsch lassen daher ihre Bücher in reichsdeutschen Verlagen erscheinen. Übersetzungen ausländischer Autoren genießen einen besonders geringen Schutz. Sie erscheinen deswegen selten, und so schreibt ein Chronist sarkastisch über den hier interessierenden Wiener Verlag: „Eine der wenigen Ausnahmen bildete […] nach der Jahrhundertwende die Produktion des ‚Wiener Verlags‘, der nach einigen Jahren – man ist versucht zu sagen – folgerichtig – in Konkurs ging.“21
Der Verlag wurde 1899 auf der Basis eines älteren Unternehmens gegründet und „widmete sich […] – vermutlich als einziger Verlag in Österreich – ausschließlich der Belletristik“22. Er existiert bis 1908. 1900 erscheint hier die Sammlung Schatten von Sologub, die außer Svet i teni noch drei weitere Erzählungen enthält (Nr. 1). Die Übersetzungen stammen von Alexander und Clara Brauner.23 Ferner erscheint im Wiener Verlag die Buchreihe Bibliothek berühmter Autoren, die sich durch einen ganz besonders hohen Anteil an Publikationen zeitgenössischer russischer Autoren auszeichnet. Von den hier 1903 bis 1905 erschienenen 50 Bändchen stammen 18 von russischen Autoren und enthalten durchweg Erst- oder Neuübersetzungen. Vertreten sind unter anderem Andreev 19
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Nr. 141, 142, 144, 155, 158, 168, 180, 184, 186, 188, 192, 195, 199, 201, 203, 204, 205, 207, 208 Die einzige mir bekannte Veröffentlichung ist: M. Gor’kij, Gram und Anderes. Bern: A. Benteli 1902 (Nr. 27). Es handelt sich um eine Neuübersetzung bereits in deutscher Sprache vorliegender Texte. N. BACHLEITNER/F.M. EYBL/E. FISCHER, Geschichte des Buchhandels in Österreich. Wiesbaden: Harassowitz 2000, S. 206. Ebd., S. 224. Alexander Brauner hatte schon 1897 in dem Leipziger Verlagshaus Hermann Zieger Sologubs Roman Tjaž lye sny (Schwere Träume) in deutscher Übersetzung herausgebracht.
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(Nr. 53, 79, 91), Gor’kij (Nr. 69, 83, 86), Juškeviì (Nr. 72, 102), Karmen (Nr. 103), Naživin (Nr. 107) und êirikov (Nr. 92), Autoren, denen in diesen Jahren eine kritische Einstellung gegenüber den politischen und sozialen Zuständen in Russland gemeinsam ist. Abgesehen von den bisher genannten bedeutenden Literaturverlagen gibt es im Deutschen Reich eine ganze Reihe von weiteren Unternehmen, die russische Literatur in deutschen Übersetzungen drucken, wobei davon auszugehen ist, dass sie keine Autorenhonorare zahlen. In ihren Angaben fehlen auch Vermerke wie z.B. „autorisierte Ausgabe“ u. Ä. Einige von ihnen hatten schon in der Vergangenheit russische Autoren herausgebracht, wie zum Beispiel Hugo Steinitz, der frühere Kompagnon von Samuel Fischer, der nun Andreev (Nr. 48), Doroševiì (Nr. 56), Gor’kij (Nr. 31, 41, 57, 68, 71) und Arcybašev (Nr. 160, 161) verlegt. Die Deutsche Verlagsanstalt (DVA) in Stuttgart, die zu Beginn des Jahrhunderts die Zeitschrift Aus fremden Zungen herausbringt, verwertet die dort abgedruckten Texte noch einmal in Buchausgaben und druckt Übersetzungen von Gor’kij (Nr. 15, 16), Andreev (Nr. 21, 52) und Kuprin (Nr. 87, 104). Der Berliner Verlag Otto Janke publiziert ebenfalls Gor’kij (Nr. 93, 95, 100, 150) und Andreev (Nr.88). Gor’kij, Andreev und Arcybašev bringt auch Reclams Universalbibliothek (Nr. 14, 33, 37, 80, 84, 98, 114, 143). Und sogar der zum Wertheim-Konzern gehörende Globus Verlag, der vor allem die konzerneigenen Kaufhäuser beliefert und im Allgemeinen als Lizenznehmer anderer Verlage auf dem Markt für Belletristik tätig ist, lässt eigene Übersetzungen von Andreev (Nr. 49) und Gor’kij (Nr. 94) erscheinen. Die gleichen Erfolgsautoren finden sich auch in den Programmen populärer Schriftenreihen wie Hendels Bibliothek der Gesamtlitteratur des Inund Auslands (Nr. 63, 65, 89) oder Kürschners Bücherschatz bei Hillger (Nr. 36). Ein ganz anderes Programm stellt der Münchener Hyperion Verlag Hans von Weber vor. Von 1907 bis 1910 erscheinen hier in teils bibliophil gestalteten Ausgaben mit niedriger Auflage erstmals Texte von Brjusov (Nr. 131, 148, 162), Kuzmin (Nr. 169) und wieder von Sologub (Nr. 136). Sein auf eine kleine, elitäre Leserschicht ausgerichtetes Programm wird stark durch v. Webers literarischen Mentor Franz Blei bestimmt, der im Verlag den Hyperion herausgibt und den ebenfalls hier erscheinenden Zwiebelfisch zunächst faktisch allein schreibt. Blei ist es auch, der v. Weber mit Johannes v. Guenther bekannt macht, dem Initiator und teilweise auch Übersetzer von v. Webers russischem Programm. Russische Autoren und die Übersetzer des Hyperion Verlages sind in der Folgezeit dann auch für den Verlag Georg Müller tätig, für den Franz Blei als Lektor arbeitet. Zu erwähnen ist weiter das zeitweise Engagement des Frankfurter Verlages Rütten & Loening für die russische Literatur. Das 1844 gegründete Unternehmen verlegt zu Beginn des 20. Jahrhunderts vor allem Belletristik und geisteswissenschaftliche Literatur. 1910 bis 1913 werden hier sechs erst unmittelbar zuvor in Russland erschienene Titel herausgebracht. Gemeinsam ist ihnen, dass sie als Texte gelesen werden können, die sich mit der sozialen, politischen und geistigen
Kommentar
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Situation Russlands nach den gescheiterten revolutionären Bemühungen von 1905 und nach dem verlorenen Krieg gegen Japan beschäftigen. Alle Autoren bis auf einen werden zum ersten Mal in deutscher Sprache vorgestellt. Die Werbung des Verlages macht deutlich, dass man sich in erster Linie an eine politisch interessierte Leserschaft wendet, sich aber auch nicht scheut, gängige Klischeevorstellungen über Russland zu bedienen.24 Literarisch sind Rütten & Loenings russische Publikationen von höchst unterschiedlicher Relevanz. Aleksandr Rodionovs 1909 im Original erschienener Roman Naše prestuplenie (Unser Verbrechen, Nr. 172), ein reißerischer Bestseller (sechs russische Auflagen in zwei Jahren) mit drastischen Schilderungen von Trunksucht, Brutalität und Sittenverfall auf dem Lande wird als so aktuell empfunden, dass neben der Frankfurter Übersetzung eine weitere in Riga erscheint (Nr. 173). Mirtovs Mɺrtvaja zyb‘ (Die Verbannten, Nr. 171) schildert aus kritischer Distanz kleinliche Eifersüchteleien und Intrigen im Milieu der politischen Verbannten. Verbickajas Kljuìi sìast’ja (Manja, Nr. 175) thematisiert die sexuelle Emanzipation der Frau. Sergeev-Censkijs Babaev (Babajew, Nr. 174), ebenfalls ein in Russland kontrovers diskutierter Roman, ist in seinem Pessimismus gleichfalls signifikant für die Zeit nach 1905. Der literarisch bedeutsamste Text der Reihe ist zweifellos die erste deutsche Übersetzung von Andrej Belyjs Roman Serebrjanyj golub‘ (Die silberne Taube, Nr. 191). Im Kontext der anderen Titel musste er allerdings in erster Linie als realistische Schilderung der Wege und Abwege russischer Sektierer-Gruppen rezipiert werden. Von besonderer politischer Relevanz ist der letzte bei Rütten & Loening erschienene Band, der Roman To, ìego ne bylo des radikalen Sozialrevolutionärs und Terroristen Boris Savinkov (Pseud.: V. Ropšin; deutsche Ausgabe: Als wär es nie gewesen, Nr. 200). In Russland war er bis dato noch nicht als Buch, sondern nur als Abdruck in einer Zeitschrift erschienen (Zavety, Nr. 1-8/1912 und Nr. 1-2,4/1913). Die deutsche Übersetzung erscheint laut Vermerk „infolge von Abmachungen mit dem Verfasser vor dem russischen Original“, was, genau wie bei der Veröffentlichung von Merežkovskijs Aleksandr I bei R. Piper (s.o.), unautorisierten Ausgaben vorbeugen soll. Savinkovs erster Roman Kon‘ blednyj (Das fahl Pferd, Nr. 154) liegt übrigens zu diesem Zeitpunkt bereits in deutscher Übersetzung vor. Sie ist 1909 erschienen, im Jahr der russischen Originalausgabe, allerdings nur unter dem Pseudo24
Aus den in der Verlagswerbung zitierten Kritiken: Zu Rodionov: „Hier hat ein echter Russe ein Bild seines Volkes entworfen, dessen erschütternde Farben das ganze Elend, aber auch die unverwüstliche Lebenskraft Rußlands widerspiegeln. Auch dem Politiker mag das Buch fast alles klar machen, was ihm fehlt zum Verständnis russischer Dinge und ihrer Zusammenhänge.“ – Zu Sergeev-Censkij: „Dies Buch schließt in seine 450 Seiten alle Lust und alles Grausen, das wir beim Namen des Wortes ‚Russland‘ dunkel empfinden. […] Babajew ist kein Mensch, wie wir ihn kennen, kein Wesen von Kultur und Erziehung verfeinert, sondern ein Tier mit menschlichen Instinkten.“ Der Leser habe am Ende das „seltene Gefühl“, „selbst im Gewirr einer barbarischen Epoche gelebt zu haben“.
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nym Leo… und mit dem Zusatz Aufzeichnungen eines Terroristen. Nach einer russischen Handschrift von Aage Madelung und Otto Völckers. Als Verlag ist Tillge’s Buchhandlung in Kopenhagen genannt, ausgeliefert wird aber durch K. F. Koehler, Leipzig. Der Druck erfolgt bei Oscar Brandstetter in Leipzig. Über die Freundschaft Aage Madelungs mit Savinkov hat Peter Alberg Jensen berichtet.25 Pseudonym und Publikationsweise der deutschen Übersetzung (parallel erschien auch eine dänische Übersetzung Madelungs) sollen offensichtlich dem Schutz des Autors dienen und auch einer Konfiskation der Ausgabe im Deutschen Reich vorbeugen. Russische Verlage im Deutschen Reich Zu Beginn des 20. Jahrhunderts sind nicht nur deutsche und österreichische Verlage an der Verbreitung zeitgenössischer russischer Literatur beteiligt, sondern auch Unternehmen, die von russischen Organisationen und Persönlichkeiten initiiert und kontrolliert werden. Eine zentrale Rolle spielen hierbei der Erfolgsautor Maksim Gor’kij und die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands (SDAPR), vor allem ihr bolschewistischer Flügel. Die dabei nacheinander entstehenden Unternehmen publizieren Literatur, die die politischen und sozialen Zustände beleuchtet, gleichzeitig geht es darum, die Urheberrechte der publizierten Autoren im deutschsprachigen Raum und auch generell außerhalb Russlands zu schützen und zu verwerten, zugunsten der Autoren wie auch der SDAPR. Die Geschichte und die Rolle dieser Verlage ist bisher längst nicht so gründlich untersucht worden wie zum Beispiel die Geschichte der großen deutschen und österreichischen Literaturverlage der Zeit26, weshalb ihre Darstellung hier etwas breiteren Raum einnehmen soll. Im Sommer 1902 wird in München der Verlag Dr. J. Marchlewski & Co. gegründet. Julian Marchlewski (Pseud.: Karski), Parteifunktionär und Journalist, stammt aus dem mit dem Russischen Reich verbundenen Teil Polens, hat in Zürich studiert und promoviert und ist dann längere Zeit als Journalist für deutsche sozialdemokratische Zeitungen tätig. Er wird der Direktor des Verlages, der de facto allerdings unter der Leitung des russischen Bürgers Alexander Helphand (Aleksandr Gel’fand, Pseud. Parvus) steht. Dieser hat als Journalist zeitweise mit Marchlewski gemeinsam gearbeitet.27 Helphands Idee ist es, die Texte russischer 25
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Pis’ma A.M. Remizova i V.Ja. Brjusova k O. Madelungu. Sostavlenie, podgov. teksta, predislovie i primeìanija P. Al’berga Ensena i P.U. M llera. Copenhagen: Rosenkilde and Bagger 1976. Einige Informationen zum Verlag Ladyschnikow enthält: W. METZGER, „Eine Brücke zwischen deutschem und russischem Geiste…“. Ein russischer Verlag in Berlin. In: Marginalien 106 (1987), S. 53-63. Zu Helphand s. SCHARLAU, W. B. / ZEMAN, Z.A., Freibeuter der Revolution. ParvusHelphand. Eine politische Biographie. Köln: Vlg. Wissenschaft und Politik, 1964. – Ferner: E. HERESCH, Geheimakte Parvus. Die gekaufte Revolution. München: Langen Müller 2000.
Kommentar
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Autoren in der Originalfassung zunächst im Deutschen Reich und dann erst in Russland herauszubringen und ihnen so den urheberrechtlichen Schutz durch die Berner Übereinkunft zu sichern. Im August 1902 schließt Konstantin Petroviì Pjatnickij, Direktor des Petersburger Znanie-Verlages, an dem Gor’kij maßgeblich beteiligt ist und in dem er und die ihm nahestehenden Autoren publizieren, ein Abkommen mit Marchlewski: Dessen Verlag erhält für das gesamte Ausland das Exklusivrecht für Publikation und Vertrieb von Werken der russischen Autoren, die ihm zu diesem Zweck von Znanie benannt werden, und zwar für Publikationen in russischer, deutscher und in anderen Sprachen.28 Das wichtigste Zugpferd des neuen Verlages wird zunächst, darüber sind sich alle Beteiligten im Klaren, Gor’kijs neues Theaterstück Na dne (Nachtasyl) werden. Am 14./27.09. 1902 schließt Pjatnickij mit Max Reinhardt einen Vertrag über die Vergabe des Aufführungsrechts an das Berliner Kleine Theater.29 Es ist hier nicht der Ort, um die Geschichte des grandiosen Erfolgs von Reinhardts Inszenierung noch einmal nachzuerzählen. Daher nur zwei Hinweise, die eine Vorstellung von den mit diesem Erfolg verbundenen finanziellen Dimensionen vermitteln können: Innerhalb von zwei Tagen nach der Premiere werden die Eintrittskarten für 40 weitere Vorstellungen verkauft. Um überhaupt noch andere Stücke als Nachtasyl spielen zu können, mietet Reinhardt zusätzlich zum Kleinen Theater für diesen Zweck das Neue Theater am Schiffbauerdamm an. Parvus/Helphand fährt nach Russland, um Gor’kij in Sevastopol‘ zu treffen und von ihm eigens eine Vollmacht zur Entgegennahme von Tantiemen für Aufführungen von Nachtasyl außerhalb Russlands zu erhalten. Von ihnen soll der Verlag 20% erhalten, ebenso viel der Autor. Der Übersetzer erhält 15% der Tantiemen von Reinhardts Aufführungen.30 Den Rest erhält die Partei. Ende 1902 erscheint im Verlag Marchlewski & Co. die russische Ausgabe des Dramas und kurz danach die deutsche Übersetzung von August Scholz (Nr. 70). 1903 und 1904 erscheinen bei Marchlewski & Co. in der Reihe Internationale Novellenbibliothek Übersetzungen von Skitalec (Nr. 77), Bunin (Nr. 55) und Veresaev (Nr. 78), ferner der Sammelband Jung-Rußland mit Texten von Gor’kij, Veresaev und Andreev. Außerdem werden êirikovs Drama Evrei (Die Juden, Nr. 81) und Juškeviìs gleichnamige Erzählung (Die Parias, Nr. 82) veröffentlicht. 1904 fordern Gor’kij und Pjatnickij mehrfach eine genaue Aufstellung der 1903/04 für Aufführungen von Na dne eingegangenen Tantiemen an. In einem Brief vom 16./29.11. 1904 an Pjatnickij muss Marchlewski mitteilen, die Tantiemen seien ausgegeben, der Verlag solle liquidiert werden, wobei Gor’kij „nichts erhalten werde“31. Pjatnickij beziffert später den bis Sommer 1905 für Gor’kij 28
29 30 31
M. GOR‘KIJ, Polnoe sobranie soìinenij, [2]: Pis’ma v 24-ch tt. Moskva: Nauka 1997ff. (im Folgenden: GOR‘KIJ, Pis‘ma), t. 3. 1997, S. 392. Ebd., S. 309. GOR‘KIJ, Pis‘ma, t. 4, 1998, S. 81, Brief Nr. 137 vom 5./18.05. 1904. GOR‘KIJ, Pis‘ma, t. 5, 1999, S. 345.
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und den Znanie-Verlag entstandenen Schaden auf 73.000 Goldmark.32 Parvus/Helphand hat das Geld unterschlagen, man kann sagen, verprasst, und sich anschließend während des sogenannten Oktoberstreiks nach Petersburg abgesetzt. Der Verlag Dr. Marchlewski & Co. wird am 25. 11. 1905 liquidiert. Die noch vorhandenen Buchbestände werden für ca. 10.000 Goldmark vom Verlag Etzold & Co. übernommen.33 Die mit Theatern abgeschlossenen Verträge übernimmt der Znanie-Verlag. Da der Verlag Dr. Marchlewski & Co. eng mit der Sozialdemokratie verknüpft ist, hat Gor’kij bei der Wahrung seiner wirtschaftlichen Interessen gewisse Rücksichten zu nehmen. Im September 1905 schreibt er in der Angelegenheit einen Brief an August Bebel.34 Hier kündigt er die Absicht an, gerichtliche Schritte gegen Parvus/Helphand zu unternehmen. Da dieser Parteimitglied sei, teile er Bebel sein Vorhaben vorab mit, damit dieser rechtzeitig Maßnahmen dagegen treffen könne, dass die bourgeoise Presse den Fall ausnütze, um „einen Schatten auf die ganze Partei“ zu werfen. Gor’kij fährt fort: „Meine persönliche Ansicht zu der Angelegenheit ist folgende: An dem großen Prozess einer Erneuerung des gesamten Lebens, dem die Sozialdemokratie dient, sollen und können Persönlichkeiten wie Hr. Parvus nicht teilnehmen, dies umso mehr, als er wusste, welche Bestimmung der größere Teil des Geldes haben sollte, das er sich angeeignet hat.“
Gor’kijs Anwalt leitet den Brief zunächst nicht weiter, sondern sondiert erst einmal das Terrain. Er muss feststellen, dass Parvus/Helphand ein geachtetes Mitglied der SPD mit besten Kontakten zur Parteispitze ist und rät deshalb seinem Mandanten, den Brief nicht abzusenden und die Angelegenheit ruhen zu lassen. Die SPD-Führung wird aber unterrichtet. August Bebel, Karl Kautsky, Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg bitten Gor’kij, von einer gerichtlichen Klage abzusehen und einem Verfahren vor einem Schiedsgericht der Partei zuzustimmen, womit Gor’kij sich einverstanden erklärt.35 Schon zuvor, als sich der Zusammenbruch von Marchlewski & Co. abzeichnete, hatte Gor’kijs Übersetzer und Berater August Scholz in Berlin eine Filiale des Petersburger Znanie-Verlages gegründet, um hier neue Texte noch vor ihrem Erscheinen in Russland im Original zu publizieren und auf diese Art die Urheberrechte zu schützen. So erscheint zum Beispiel die erste Übersetzung von Andreevs Krasnyj smech (Das rote Lachen, Nr. 90) mit folgendem Vermerk auf der Rückseite des Titelblattes: 32 33
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Ebd. Dies erklärt die unterschiedlichen Verlagsangaben auf Titelblättern der MarchlewskiPublikationen. GOR‘KIJ, Pis‘ma, t. 5, 1999, S. 82f., Brief Nr. 123. Ebd., Briefe Nr. 124 u. 192.
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„Das russische Original ist zuerst in Deutschland veröffentlicht. Das Recht der Übertragung in andere Sprachen vergibt allein der unterzeichnete Verlag. Verlag ‚Snanije‘, Berlin S., Camphausenstr. 25“.36
Aber dies ist nur eine Interimslösung. Schon im Juli 1905 schreibt Gor’kij an seine Frau E.P. Peškova, er sei mit der Einrichtung seiner „neuen Vertretung im Ausland“ beschäftigt.37 Die Geschichte dieser Vertretung ist eng mit der Person von Ivan Pavloviì Ladyžnikov verknüpft. Ladyžnikov stammt aus Gor’kijs Heimatstadt NižnijNovgorod. Gor’kij lernt ihn dort als den Leiter der Buchhandlung kennen, die die Publikationen des Petersburger Znanie-Verlages verkauft. Ladyžnikov ist auch aktives Mitglied der SDAPR. 1905 wird er, nach Verhandlungen mit der Partei (vertreten durch Lenin und Vladimir D. Bonì-Brueviì) nach Genf, dem Wohnsitz Lenins, entsandt und gründet dort im September den Verlag Demos. Wegen der politischen Entwicklung in Russland kehren Lenin und andere Emigranten im Oktober aus der Schweiz nach Russland zurück. Nun hält man Genf nicht mehr als Standort für den neuen Verlag geeignet. Ladyžnikov geht nach Berlin und gründet dort den Bühnen- und Buchverlag russischer Autoren Iwan Ladyschnikow. Verlagsadresse ist zunächst Berlin W 15, Uhlandstr. 145, später – Pankestr. 45. Gor’kij hatte sich schon vor der Verlagsgründung vertraglich an Ladyžnikov gebunden. Im Moskauer Gor’kij-Archiv befindet sich folgende Bestätigung: „Ich, der Unterzeichner Aleksej Maksimoviì Peškov (M. Gor’kij), bestätige, dass ich am 6./19. August mit I.P. Ladyžnikov einen notariellen Vertrag über meine neuen Werke abgeschlossen habe, die vom 6./19. August 1905 bis zum 1./14. Januar 1911 publiziert werden.“38
Entsprechende Verträge mit Ladyžnikov schließen auch andere Autoren des Znanie-Verlages ab: L.N. Andreev, E.N. êirikov und S. Skitalec. Anfang 1906 verwendet der Verlag für seine Korrespondenz Papier mit dem Kopf: Bühnen- und Buchverlag russischer Autoren I. Ladyschnikow. Generalvertretung für Deutschland und das gesamte übrige Ausland von Maxim Gorky, Leonid Andrejew, Eugen Tschirikow, S. Juschkiewiez, A. Kuprin, Skitaletz.39
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Allein von Andreev, dessen Popularität sich mit derjenigen Gor’kijs nicht im entferntesten messen kann, notiert das Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums von 1903 bis 1912 28 in Deutschland erschienene russischsprachige Ausgaben. GOR‘KIJ, Pis‘ma, t. 5, 1999, S. 65, Brief Nr. 95, ca. 02./15.07. 1905. Ebd., S. 366. Ebd., S. 419.
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Wie schon Pjatnickijs 1902 abgeschlossener Vertrag mit Marchlewski (s.o.), dem er die Exklusivrechte für Publikation und Vertrieb von Werken der ZnanieAutoren „in russischer, deutscher und in anderen Sprachen“ überlässt, so belegt auch dieser Briefkopf in der Formulierung „Generalvertretung für Deutschland und das ganze übrige Ausland“, mit welcher Selbstverständlichkeit der deutsche Sprachraum, ob nun die Schweiz oder Deutschland, als Ausgangs-Plattform für eine weltweite Verbreitung russischer literarischer Werke gewählt wird. Schon die Autorennamen lassen erkennen, dass das Programm des neuen Verlages, genau wie das von Marchlewski & Co., stark von Pjatnickij und dem Znanie-Verlag mit bestimmt wird. Aber es sind die Autoren, die Exklusivverträge mit dem Ladyschnikow-Verlag abschließen, nicht der Petersburger Verlag. Und man ist auch bereit, weitere Autoren in das Programm aufzunehmen. Gor’kij wirbt dabei mit dem Argument, dass der Verlag unter der Kontrolle der Partei arbeite. An Veresaev schreibt er: „Wir haben hier unseren eigenen Buchverlag für Deutschland, Frankreich und England. Verlegt werden Bücher von Skitalec, meine, von êirikov, Juškeviì, Andreev u.a. […]. Die Verleger sind Genossen, tüchtige und solide Leute. Der Betrieb läuft unter der Kontrolle des ZK. Geben Sie uns Ihre Sache! Sie bekommen für sie ein Honorar, was Ihnen P[…] nicht zahlen wird. Sie können davon überzeugt sein, dass Ihre Arbeit gut übersetzt und im Ausland weit verbreitet wird.“40
Umgekehrt wirbt er bei Ladyžnikov für Autoren, die ihm am Herzen liegen, mit deren politischen Überzeugungen er sympathisiert. Ajzmans Gor’kij gewidmetes Drama Ternovyj kust (Der Dornbusch, Nr. 121), ein Stück über den Kampf des jüdischen Proletariats, empfiehlt er mit dem Argument: „Ajzman neigt den Sozialdemokraten zu und ist scheinbar sogar überzeugter Sozialdemokrat, - bedenken Sie das. Mir scheint, man kann und muss ihm direkt das Ziel Ihrer Arbeit sagen.“41
Der Verlag publiziert in der Folgezeit aber auch Texte von Autoren wie Merežkovskij oder L. Tolstoj, Autoren, die weltanschaulich und politisch der SDAPR und dem Znanie-Kreis völlig fernstehen, wenn diese Texte in Russland aus Zensurgründen nicht oder nur in entstellter Form erscheinen können. Merežkovskijs Theaterstück Smert‘ Pavla I, dessen Protagonist vom Autor als eine tragische Gestalt gesehen wird, die sich vergeblich bemüht, der Tätigkeit des 40
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Ebd., S. 146, Brief Nr. 240, 20.02/05.03. 1906. – Veresaev gab das erbetene Manuskript (Na japonskoj vojne) allerdings einem anderen Verlag (Meine Erlebnisse im russisch-japanischen Krieg, Nr. 137), in dem er schon 1902 seine Zapiski vraìa (Bekenntnisse eines Arztes, Nr. 47) veröffentlicht hatte. Ebd., S. 233, Brief Nr. 365, 16./29.11. 1906. – Ajzmans Drama wurde wegen seiner Verherrlichung des Klassenkampfes weder von der russischen noch von der deutschen Zensur zur Aufführung zugelassen.
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Staates einen religiösen Sinn zu geben, wird 1908 in Petersburg sofort nach Erscheinen konfisziert, gegen Merežkovskij wird ein Verfahren wegen „dreister Missachtung der Obrigkeit“ eröffnet. Der Ladyschnikow-Verlag druckt noch im selben Jahr eine russische Ausgabe, 1910 eine deutsche Übersetzung (Kaiser Pauls Tod, Nr. 170). L. Tolstojs literarischer Nachlass erscheint in Russland mit Kürzungen der Zensur (Bd. 1-3, Moskau 1911-12). Die unzensierte russische Fassung erscheint parallel bei Ladyschnikow. 1908 gerät der Verlag zum ersten Mal in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten.42 Am 19. 6. 1911 wird er in eine GmbH umgewandelt, in der Ladyžnikov nur noch einer von drei Gesellschaftern ist. Ende 1912 ist das Unternehmen völlig überschuldet und steht vor dem Zusammenbruch. Zur Tilgung der Schulden werden die Lagerbestände verpfändet. Am 16. 1. 1913 scheidet I.P. Ladyžnikov aus dem Verlag aus. Der bisherige Mitgesellschafter Boris Nikolaeviì Rubinštejn übernimmt den gesamten Verlag.43 Gor’kij hatte seinen mit Ladyžnikov geschlossenen Exklusivvertrag von 1906 (s.o.) schon 1910 bis zum 1./14. 1. 1916 verlängert.44 Bei dessen Ausscheiden aus dem Ladyschnikow-Verlag erteilt er ihm darüber hinaus Vollmacht in allen seinen Angelegenheiten „in Russland, Finnland und im Ausland“. Dies betrifft auch Angelegenheiten, „die das Ziel haben, die Rechte am literarischen, verlegerischen und künstlerischen Eigentum“ Gor’kijs wahrzunehmen.45 Aber auch 1913 und 1914 erscheinen im Ladyschnikow-Verlag noch Übersetzungen neuer Texte Gor’kijs (Nr. 196, 206). Von Detstvo (Meine Kindheit), dem ersten Band der autobiographischen Trilogie, bringt Rubinštejn 1914 die russische Ausgabe heraus. Die deutschen Publikationsrechte verkauft Rubinštejn jedoch an den Ullstein-Konzern, der ihn, übersetzt von August Scholz, vom 26. 4. bis 13. 6. 1914 in der Vossischen Zeitung abdruckt. Im Ladyschnikow-Verlag erscheinen zwischen 1906 und 1914 insgesamt 29 Erst- und Neuübersetzungen russischer Literatur, mehr als ein Viertel sämtlicher Erst- und Neuübersetzungen aus diesem Zeitraum. Nicht alle sind von besonderem literarischem Interesse, nicht alle sind erfolgreich, aber es ist unbestreitbar, dass der Verlag, wie schon seine Vorläufer Marchlewski & Co. und Scholz/Snanije, ein wichtiges Segment der zeitgenössischen russischen Literatur präsentiert und damit eine bedeutende Rolle für die Verbreitung zeitgenössischer russischer Literatur im deutschen Sprachraum spielt. Die Vermittler
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Zu den Bemühungen Gor’kijs und seiner zweiten Frau M.F. Andreeva, private Kreditgeber zu finden, s. GOR‘KIJ, Pis‘ma, t. 6, 2000, Briefe Nr. 325, 326, 350 und 384 und Kommentare. GOR‘KIJ, Pis‘ma, t. 10, 2003, S. 574. GOR‘KIJ, Pis‘ma, t. 8, S. 159, Brief Nr. 237 vom 25.10./07.11. 1910. GOR‘KIJ, Pis‘ma, t. 10, 2003, S. 596.
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Vermittler, die die weitgehend unbekannte russische Gegenwartsliteratur zu Beginn des 20. Jahrhunderts im deutschen Sprachraum bekannt machen, sind gelegentlich schon erwähnt worden. Gemeint sind hier Personen, die durch besondere persönliche Kontakte, durch Kenntnisse der russischen Sprache und der russischen Literatur das Interesse deutschsprachiger Verlage und auch Bühnen an zeitgenössischen russischen Autoren wecken konnten. Einige wichtige werden hier näher vorgestellt. Mehrfach erwähnt wurde schon August Scholz (1857-1923). Scholz stammt aus dem schlesisch-galizischen Grenzgebiet, hat das Gymnasium in Pleß besucht, hat schon dort, wie Peter de Mendelssohn berichtet46, durch Schulkameraden Russisch gelernt und sich für russische Literatur begeistert. Später ist er als Oberlehrer an einem Berliner Realgymnasium tätig und übersetzt in seiner freien Zeit russische Literatur. Schon in den 1880er Jahren erscheinen bei S. Fischer und dann bei H. Steinitz Übersetzungen von L. Tolstoj, Dostoevskij und Korolenko. Seit den 1890er Jahren arbeitet er mit dem Verlag von Bruno und Paul Cassirer zusammen. 1899 erscheint dort seine Übersetzung von Dostoevskijs Idiot. Bei Bruno Cassirer muss er einen äußerst positiven Eindruck hinterlassen haben. Dieser erzählt später seinem Lektor Max Tau: „Eines Tages kam ein Oberlehrer Scholz zu mir und brachte diese Übersetzung. Die russischen Dichter hätten ihn so begeistert, daß er Russisch gelernt habe […]. Als August Scholz am nächsten Tag zu mir kam und ich vom Geschäftlichen sprach, erklärte er, es sei ihm ganz gleich, was er bekomme. Er habe an der Arbeit große Freude gehabt und sei stolz, daß ich das Werk herausgeben wolle.“47
Die Kontakte von Scholz führen dann zu der schon erwähnten Gor’kijAusgabe bei Cassirer. Anfang des Jahrhunderts wird Scholz als Übersetzer, aber, besonders vor der Gründung des Ladyschnikow-Verlages, auch durch seine Anknüpfung von Kontakten zu Verlegern, Theatern, Presse und zum Buchmarkt, zu einem wichtigen Vermittler. Dabei ist er zuverlässig, loyal und völlig uneitel. Wie von Dostoevskij, so ist er auch von Gor’kij begeistert. Die erste persönliche Begegnung der beiden findet am 8./21. 11. 1901 statt, als Scholz gemeinsam mit Moskauer Schriftstellern und Künstlern den aus Nižnij Novgorod verbannten Gor’kij auf dem Bahnhof von Podol’sk bei Moskau empfängt, worüber er auch in der deutschen Presse berichtet.48 1905 ist Scholz der Autor des Aufrufs Rettet Gorki!, der nach Gor’kijs Inhaftierung im Berliner Tageblatt erscheint (1905, Nr. 52, 28. 1.) und von 269 Autoren, Kritikern und anderen Persönlichkeiten unter46
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P. de MENDELSSOHN, S. Fischer und sein Verlag. Frankfurt/M., S. Fischer 1970. – Informationen zu Scholz s. S. 67-70. M. TAU, Das Land das ich verlassen mußte. Bertelsmann Lesering [ca. 1965], S. 221. CZIKOWSKY, E. / IDZIKOWSKI, I. / SCHWARZ, G., Maxim Gorki in Deutschland. Bibliographie 1899 bis 1965. Berlin: Akademie-Verl. 1968. – Hier: S. 47, Nr. 204, 206.
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zeichnet wird. Gor’kij seinerseits betraut Scholz mit Aufgaben, die später Ladyžnikov übernimmt. Er schließt mit ihm zum Beispiel einen Vertrag über die Vermarktung der Daìniki, die Scholz für den Ladyschnikow-Verlag übersetzt (Sommergäste, Nr. 119): Scholz wird sich bemühen, große deutsche Bühnen für die Inszenierung des Stückes zu gewinnen, bei Erfolg bekommt er bis 1910 10% der Tantiemen. Scholz erhält außerdem bis zum 14. 1. 1910 das Recht, die französischen und italienischen Übersetzungsrechte zu vergeben und bekommt von dem erzielten Preis 20%. Die Vergabe weiterer Übersetzungsrechte bleibt I.P. Ladyžnikov vorbehalten.49 Auch für Leonid Andreev wird Scholz zur wichtigsten Kontaktperson. Mit ihm schließt er ähnliche vertragliche Vereinbarungen wie mit Gor’kij ab und bemüht sich nicht ohne Erfolg um die Vermarktung der von ihm übersetzten Theaterstücke Andreevs (Nr. 112, 126, 178, 190, 202). Andreev wohnt von Oktober 1905 bis März 1906 sowie von August 1906 bis Anfang 1907 in Berlin.50 Scholz veröffentlicht im Berliner Tageblatt Nr. 627 vom 9. 12. 1905 unter seinem auch bei Artikeln über Gor’kij verwendeten Pseudonym Thomas Schäfer ein Gespräch mit ihm. Am 27. 12. 1905 stellt Andreev in Berlin-Moabit vor mehr als 2000 Zuhörern sein erstes Theaterstück K zvɺzdam (Zu den Sternen, Nr. 112) vor, das von der russischen Zensur nicht zur Aufführung zugelassen wurde. Die (deutschsprachige) Uraufführung des Stückes findet im September 1906 an der Freien Volksbühne in Wien statt, im Februar hat es Premiere im Berliner Kleinen Theater, zwei Jahre später wird es in Hamburg inszeniert. Auch andere Stücke Andreevs werden, zum Teil in mehreren Inszenierungen, von deutschsprachigen Bühnen aufgeführt. In all diesen Fällen ist Scholz als Vermittler und Organisator tätig. Außerdem übersetzt er auch andere Autoren des Znanie-Kreises und des Ladyschnikow-Verlages: Skitalec (Nr. 77), Merežkovskij (Nr. 170) und Juškeviì (Nr. 182). Erwähnt wurde auch schon Johannes von Guenther (1886-1973), einer der bekanntesten Übersetzer russischer Literatur ins Deutsche. Seine Popularität hängt sicher auch damit zusammen, dass er es hervorragend verstand, sowohl für seine Produkte als auch für seine Person zu werben. Er hat entscheidend dazu beigetragen, die russische Literatur, gerade auch des 20. Jahrhunderts, im deutschen Sprachraum heimisch zu machen. Wie der in Mitau geborene v. Guenther dazu kam, sich nach Absolvierung eines deutschsprachigen Gymnasiums, versehen nur mit Schulkenntnissen des Russischen und der russischen Literatur, für die zeitgenössische russische Literatur und gerade für die im deutschen Sprachraum noch so gut wie unbekannten russischen Symbolisten zu begeistern, hat er aus-
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GOR‘KIJ, Pis‘ma, t. 5, S. 111, Brief Nr. 185. Weitere Informationen über Andreev in Deutschland: M. BEVERNIS, Zur Aufnahme Leonid Andreevs in Deutschland. In: Zeitschrift für Slawistik 11(1966), S. 75-92.
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führlich und farbig in seiner schon zitierten Autobiographie (s. Anm. 7) geschildert, in der er sein Leben bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs beschreibt.51 Sein bleibendes Verdienst ist, dass er als einer der ersten dem deutschsprachigen Leser die Lyrik Bloks und anderer Symbolisten zugänglich macht52, dass er erstmals die Prosa russischer Symbolisten propagiert und teils selbst übersetzt und dass es ihm gelingt, eine Brücke zwischen führenden russischen und deutschen Kreisen zu schlagen, die Literatur primär als Kunst begreifen und schätzen. Seine durch Franz Blei vermittelte Bekanntschaft mit dem Verleger Hans v. Weber führt zur Publikation der Übersetzung von Brjusovs unter dem Titel Zemnaja os‘ gesammelten Erzählungen (Die Republik des Südkreuzes, Nr. 131), der Übersetzung seiner Tragödie Zemlja (Erduntergang, Nr. 148) und einer Sammlung von Märchen Sologubs (Nr. 136). Durch die Vermittlung v. Guenthers können weitere Übersetzungen dieser Autoren durch seinen Bekannten und Landsmann Reinhold v. Walter entstehen und erscheinen (Nr. 155, 162). Die ebenfalls durch Franz Blei vermittelte Bekanntschaft v. Guenthers mit dem Verleger Georg Müller trägt dazu bei, dass auch dieser die russischen Symbolisten in sein Programm aufnimmt. Parallel dazu stellt v. Guenther im Petersburger Apollon von 1909 bis 1912 Neuerscheinungen aus der deutschen Literatur vor und veröffentlicht einen umfangreichen Essay über Stefan George (Apollon 1911, 8). 1916 tritt v. Guenther als Volontär in Georg Müllers Verlag ein und wird nach dessen Einberufung sein Stellvertreter. Nach Müllers Tod 1917 wird er Mitglied der Geschäftsführung. 1918 scheidet er aus dem Verlag aus. In seinen Erinnerungen berichtet v. Guenther von dem Vorschlag des Gedichte schreibenden Großfürsten Konstantin Konstantinoviì, er solle gemeinsam mit dem russischen Slavisten Šachmatov eine 50- bis 60-bändige Sammlung der russischen Nationalliteratur von ihren Anfängen bis zu Konstantin Konstantinoviì herausgeben und dann im Auftrage des Großfürsten ins Deutsche übersetzen, um sie bei einem deutschen Verlag herauszubringen.53 Dieses grandiose Projekt
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C. Sippl und F. B. Poljakov konnten vor kurzem von dem bisher unveröffentlichten Manuskript einer Fortsetzung der Autobiographie berichten und zwei Passagen aus ihr publizieren: J. v. GUENTHER, Woldemar Klein und Der Moskowitische Eros. Aus den unveröffentlichten Erinnerungen. In: Imprimatur NF 20 (2007), S. 277-284. – Die erste ausführliche Würdigung v. Guenthers als Übersetzer stammt von R.-D. KLUGE: Johannes von Guenther als Übersetzer und Vermittler russischer Literatur. In: Die Welt der Slaven 12 (1967), S. 77-96. – Weitere Materialien zu Leben und Werk in: Ein Leben im Ostwind. Eine Ausstellung aus dem Nachlaß des Übersetzers und Schriftstellers Johannes von Guenther (1886-1973) mit dem Katalog seiner russischen Bibliothek. Hrsg.: Heinz Setzer. Tübingen: Universitätsbibliothek 1996. Die von v. Guenther übersetzte Lyrik ist bis 1916 vor allem in zwei Anthologien erschienen: Lyrik des Auslandes in neuerer Zeit. Hrsg. von Hans Bethge. Leipzig 1907; Joh. v. Guenther, Neuer russischer Parnaß. Berlin 1912. – Näher zum Inhalt dieser und anderer LyrikAnthologien: Anthologien mit russischen Dichtungen. Unter Mitarbeit von Christiane Hauschild und Heike Leupold hrsg. von Ulrike Jekutsch. Stuttgart: Hiersemann 1998. XXIV, 185 S. (Hiersemanns bibliographische Handbücher, 13,2). v. GUENTHER, Ein Leben im Ostwind, wie Anm. 7, S. 363ff.
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kann wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges nicht in Angriff genommen werden. Es fasziniert v. Guenther aber ein Leben lang. Außer J. v. Guenther spielen als Übersetzer zu Beginn des 20. Jahrhunderts, zu einer Zeit, als russische Sprachkenntnisse zumindest im Deutschen Reich und in der Schweiz selten sind, auch andere Deutschbalten eine wichtige Rolle. Hierzu gehören Harald v. Hoerschelmann (Nr. 124), der schon erwähnte Korfiz Holm (Nr. 38, 67, 101, 120), Alexis v. Krusenstjerna (Nr. 80, 84, 98, 114), Edgar Mesching (Nr. 186), Eduard Schiemann (Nr. 203, 204, 207, 208), Valerian Tornius (Nr. 143) und der ebenfalls schon erwähnte Reinhold v. Walter (Nr. 155, 162). Baltischer Herkunft dürfte auch der 1881 in Moskau geborene und unter dem Pseudonym „Fred Balte“ tätige Fred M. Meyer sein (Nr. 181).54 Eine einflussreiche Vermittlerrolle spielt der Russlanddeutsche Arthur Luther (1876-1955), der nach seinem Studium an der Moskauer Universität nicht nur in der deutschsprachigen russischen Presse (St. Petersburger Zeitung), sondern auch in reichsdeutschen Zeitschriften über die zeitgenössische russische Literatur berichtet. So erscheint von 1900 bis 1914 im Literarischen Echo regelmäßig sein Russischer Brief. Die wichtigsten Stationen seines Lebens und einen Überblick über seine Tätigkeit als Übersetzer und Kritiker bietet u.a. Carmen Sippl.55 Als Übersetzer tritt er bis 1916 kaum in Erscheinung (Ausnahme: Nr. 192), wohl aber als Informant über das russische literarische Leben, über Autoren, Neuerscheinungen; und als Rezensent nicht nur der russischen Texte, sondern auch ihrer deutschen Übersetzungen. Aus Russland stammt auch der 1871 in Ekaterinoslav geborene Dr. Georg (Georgij Jakovleviì) Polonskij (auch: Polonsky), der einige Titel für Marchlewski & Co. (Nr. 78, 81) und Ladyschnikow (Nr. 111) übersetzt, als Literaturkritiker u.a. auch für sozialdemokratische Zeitungen schreibt (Leipziger Volkszeitung, Vorwärts), aber auch eine kurz gefasste Geschichte der russischen Literatur veröffentlicht.56 Zu den russländischen, dem Namen und dem Bildungsgang nach vielleicht russlanddeutschen Vermittlern kann man auch Maksimilian Jakovleviì Šik (Maximilian Schick) zählen (1884-1968). Šik hat zahlreiche russische Texte des 20. Jahrhunderts ins Deutsche übersetzt.57 Als Mittler bringt er eher Kenntnisse über
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Angaben nach Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 1914ff. SIPPL, C, Zur russischen Bibliophilie. Arthur Luthers Moskauer Briefe in der Zeitschrift für Bücherfreunde (1910-1914). In: Imprimatur NF 18 (2005), S. 313-328. G. POLONSKIJ, Geschichte der russischen Literatur. Leipzig: Göschen 1902. 144 S. (Sammlung Göschen, 166). – Polonskij übersetzt auch für andere Verlage, z.B. für die Zeitschrift Aus fremden Zungen der DVA Skizzen aus sibirischen Straflagern von L. Mel’šin, die er dort mit einer Einleitung unter dem Titel In der Welt der Verstoßenen auch als Sammlung herausbringt (1903, 285 S.). Eine Auswahl seiner Nachdichtungen russischer Lyrik ist 1960 erschienen: Schick, Maximilian, Nachdichtungen. Vorwort von Franz Leschnitzer. Berlin: Kultur und Fortschritt 1960. –
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das deutsche literarische und kulturelle Leben nach Russland als umgekehrt. Šik wird in Moskau geboren, verbringt seine Schulzeit aber in Leipzig. Nach dem Abitur kehrt er nach Moskau zurück und schließt sich hier den jungen symbolistischen Autoren um Brjusov an. 1903 reist er wieder nach Deutschland und studiert Kunstgeschichte in Berlin. Er nähert sich Otto zur Lindes Charon-Kreis an und veröffentlicht, wie Stolbina58 schreibt, auch zwei Bände mit Gedichten in deutscher Sprache, die allerdings bibliographisch nicht nachweisbar sind. Für die Petersburger Zeitschrift Vesy schreibt er im Auftrage Brjusovs Berichte über das kulturelle Leben in Berlin (Pis’mo iz Berlina, ab Vesy 1, H. 1), einige Rezensionen und Notizen, unter anderem auch über die Bayreuther Festspiele und die Berliner Secession. Die Überschätzung des Charon-Kreises durch den gerade 20jährigen ist verzeihlich. Für die Rezeption der zeitgenössischen deutschen Literatur im Kreis der russischen Symbolisten spielen insgesamt die Informationen v. Guenthers sicher eine wichtigere Rolle als diejenigen Šiks.59 Behauptungen über Šiks bedeutsame frühe Publikationen zeitgenössischer russischer Literatur in Deutsch, so etwa der ersten Übersetzung von Gor’kijs Lied vom Sturmvogel, sind bibliografisch nicht verifizierbar. Auch das bei Stolbina aufgeführte Bukett seiner berühmten westeuropäischen Bekannten (u.a. Gide, St. Zweig, Rilke, Schickele, Max Klinger, Odilon Redon) sollte mit Zurückhaltung betrachtet werden. 1906 erscheinen bei Ladyschnikow Erzählungen von êirikov in Šiks Übersetzung (Nr. 113). Neben deutsch- und russischstämmigen Vermittlern spielen Vermittler aus Ostmitteleuropa eine wichtige Rolle, aus Regionen, in denen man traditionell polyglott und in verschiedenen Kulturen heimisch ist. Zunächst sind hier Fega und Efraim Frisch zu nennen.60 Efraim Frisch (1873-1942) wird in Stryj/Galizien (heute Ukrainische Republik) geboren und studiert zunächst auf Wunsch des Vaters am Wiener Rabbinerseminar, dann aber vor allem Kunstgeschichte, Literaturgeschichte und Philosophie. Später arbeitet er als Dramaturg und als Dozent an der Max-Reinhardt-Schule und schreibt zahlreiche Berichte für Das Theater. 1910 wird er Autor und 1912 Lektor bei Georg Müller in München. Im Krieg dient er als Sanitäter und wird im Verlag von seiner Frau Fega vertreten. Fega (1878-1964) ist in Grodno geboren und studiert zunächst in Berlin und Zürich Biologie, bevor sie beginnt, aus dem Jiddischen und vor allem aus dem Russi-
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Die Auswahl enthält leider keine Angaben zu Entstehungszeit und Erstveröffentlichung der abgedruckten Texte. N. B. STOLBINA, Maksimilian Šik – knižnik i kollektor (k 100-letiju so dnja roždenija). In: Kniga 49 (1984), S. 188-196. Beide haben zweifellos voneinander gewusst und sind sich vielleicht auch begegnet, erwähnen einander aber nie. Ausführlich zu beider Biographie Katharina Breitner im kommentierten Register zu: Chr. MORGENSTERN, Werke und Briefe, Bd. VII: Briefwechsel 1878 – 1903, hrsg. von Katharina Breitner. Stuttgart: Urachhaus 2005, S. 1032-1037.
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schen zu übersetzen (Nr. 171, 199, 201). Für den Verlag und für ihren Mann ist sie auch Kontaktperson zu russischen Autoren. Efraim Frisch ist schon seit 1895 mit Christian Morgenstern befreundet, der auch einer der Trauzeugen der Frischs wird. Morgensterns frühes Interesse an Andrej Belyj ist zweifellos durch die Frischs geweckt.61 – Das Bild der Frischs ist in der älteren Literatur stark durch das Urteil J. v. Guenthers geprägt, dem beide herzlich zuwider waren, wie schon seine Autobiographie andeutungsweise belegt. In der Dissertation Andreas Meyers62 wird ihr Bild angemessen korrigiert. Einer der profiliertesten Übersetzer und ein bedeutender Vermittler ist zu Beginn des 20. Jahrhunderts Alexander Eliasberg (1878-1924), geboren in Minsk als Sohn eines Bankiers, der sich nach einem naturwissenschaftlichen Studium in Moskau 1905 in München niederlässt und als literarischer Übersetzer tätig wird. 1907 kommt bei R. Piper seine Anthologie Russische Lyrik der Gegenwart heraus. Ab 1908 erscheinen von ihm oder mit seiner Beteiligung sieben Publikationen von Übersetzungen russischer Gegenwartsliteratur bei Ladyschnikow (Nr. 133), Georg Müller (Nr. 188), Rütten & Loening (Nr. 200), vor allem aber bei R. Piper (Nr. 187, 193, 197, 209). Außerdem übersetzt er auch russische Klassiker.63 Im literarischen und kulturellen Leben Münchens spielt Eliasberg bis in die Nachkriegsjahre hinein eine nicht unwichtige Rolle. In Russland wiederum berichtet er 1907/09 in den Vesy und 1909 bis 1914 in der Russkaja mysl‘ über zeitgenössische deutsche Literatur.64 Carmen Sippl hat sich bereits in einigen Publikationen mit Eliasberg beschäftigt65 und 2006 eine Eliasberg-Biographie angekündigt. In einem ganz anderen Milieu als die Frischs und Eliasberg bewegt sich eine andere Gruppe von Einwanderern. Sie verkehren in den Jahren um 1910 in anarchistischen Künstler- und Literatenzirkeln, treten nach 1916 den neu entstehenden 61
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In einem Brief vom 4. 6. 1909 an Bruno Cassirer empfiehlt er diesem wärmstens die Veröffentlichung von Belyjs Nordischer Symphonie (Chr. MORGENSTERN, Alles um des Menschen willen. Gesammelte Briefe. Auswahl und Nachwort von Margareta Morgenstern. München: R. Piper 1962, S. 302). – Eine persönliche Begegnung zwischen Morgenstern und Belyj findet erst 1913 statt, kurz vor Morgensterns Tod; s. ASADOWSKI, K. / LAVROV, A., „Das Land der Genies“. Deutschland, gesehen von Andrej Belyj. In: Deutschland und die Deutschen aus russischer Sicht. 19./20. Jahrhundert […]. München: Fink 2000. (West-östliche Spiegelungen, Bd. 4), S. 774-791. – In der Wochenschrift Das Goetheanum erscheint später (Jg. 2 , S. 206) in der Übersetzung Wolfgang E. Groegers Belyjs Gedicht An Christian Morgenstern (Dem älteren Bruder der Anthroposophie). A. MEYER, Die Verlagsfusion Langen – Müller […]. In: AGB 32 (1989), S. 1-271. Die vollständigste mir bekannte Auflistung seiner Publikationen und Übersetzungen findet sich in einer Neuausgabe von: A. ELIASBERG, Russische Literaturgeschichte in Einzelporträts. München: Goldmann 1964 (Gelbe TB, 1450), S. 201-203. In den Vesy z.B. stellt er 1907/08 in einer sechsteiligen Folge zeitgenössische deutsche Lyriker vor, schreibt Rezensionen über Neuerscheinungen usw. z.B.: Die Bibliothek des Übersetzers Alexander Eliasberg. Eine Spurensuche. In: Imprimatur NF 16, 2003, S. 134-143.
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linken Parteien und Organisationen bei und spielen in der Weimarer Zeit eine nicht unwichtige Rolle in diesem Umfeld. Aber auch vor dem Ersten Weltkrieg übersetzen sie schon russische Literatur für deutsche Verlage. Die drei Schwestern Ramm ziehen nacheinander aus Starodub (heute: Russ. Föderation, Gebiet Brjansk) nach Berlin und werden hier unter den Namen Nadja Strasser (1871-1955), Alexandra Ramm (1883-1963) und Maria Einstein (18871975) bekannt. Alexandra Ramm lernt im Umfeld Erich Mühsams Franz Pfemfert kennen und wird dessen Frau. Ihr Lebensweg und ihre Tätigkeit ist Gegenstand einer Dissertation von Julijana Ranc.66 Vor 1914 übersetzt sie zwei Romane von E.A. Nagrodskaja (Nr. 194, 198), den ersten noch unter Mitarbeit ihres Verlegers. Und sie schreibt gelegentlich für Pfemferts Zeitschrift Die Aktion. Nadja Strasser publiziert Rezensionen und Übersetzungen in der sozialdemokratischen Presse (Arbeiter-Jugend, Vorwärts), 1913 erscheint ihre Übersetzung von Brjusovs Roman Altar´ pobedy (Der Siegesaltar, Nr. 195). Frida Rubiner, geb. Ichak (1879-1952) kommt aus Mariampol (heute: Marijampolè/Litauen) zum Studium nach Zürich und zieht dann nach Berlin. Sie heiratet Ludwig Rubiner, der sich schon früh für russische Literatur interessiert und Russisch gelernt hat. 1910 erscheint bei Hans v. Weber seine Übersetzung von Kuzmins Podvigi velikogo Aleksandra (Taten des großen Alexander, Nr. 169). Es ist wohl anzunehmen, dass seine Frau ihn bei seiner Arbeit unterstützt hat. Beide arbeiten auch (wie Alexandra Ramm) an der bei Georg Müller erscheinenden großen Gogol‘-Ausgabe mit, und Ludwig Rubiner übersetzt L. Tolstoj. Frida Rubiner arbeitet von 1918 bis zu ihrem Tode im Auftrag der Kommunistischen Parteien überwiegend als Redakteurin (Zeitung Die rote Fahne, Berlin; Verlag für fremdsprachliche Literatur, Moskau), übersetzt aber auch literarische Texte. Eduard Schiemann (1885-1942) ist in Saratov geboren, lässt sich aber in Deutschland (Karlsruhe, München) zum Maler und Graphiker ausbilden. 1914 ist er bei Georg Müller Herausgeber der neuen Bibliothek russischer Autoren und übersetzt Titel von Arcybašev, A. N. Tolstoj und Vinniìenko (Nr. 203, 204, 207, 208). Er kehrt nach Russland zurück, kommt aber 1920 wieder nach Deutschland, offenbar auf Veranlassung von Franz Jung, der ihn vor dem Krieg in dem Münchener Kreis um den Psychoanalytiker Otto Groß kennengelernt hatte.67 Schiemann arbeitet nun vor allem als Übersetzer für die Komintern, unter anderem übersetzt er die ersten in deutscher Sprache erscheinenden Texte der sowjetrussischen Literatur. Bücher
66
67
J. RANC, Alexandra Ramm-Pfemfert. Ein Gegenleben. Hamburg: Edition Nautilus 2004. – Auf S. 550-553 findet sich eine Bibliographie der Publikationen von Alexandra Ramm. F. JUNG, Der Weg nach unten. Neuwied, Berlin: Luchterhand 1961, S. 71. – Cl. JUNG, Paradiesvögel. Erinnerungen. Hamburg: Nautilus [1987], S. 85.
Kommentar
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.In den ersten Jahren des Jahrhunderts, bis etwa 1905, kann man im Hinblick auf die Erst- und Neuübersetzungen aus der russischen zeitgenössischen Literatur von einem Zeitalter Gor’kijs sprechen. Wie in Russland, so kommt auch im deutschen Sprachraum sein Erfolg plötzlich und überraschend. 1899 erscheinen erstmals zwei seiner Erzählungen in deutschsprachigen Zeitschriften und man beginnt, über ihn zu schreiben. Auch 1900 sind es nur einzelne Erzählungen, die in Periodika gedruckt werden. Schon im Jahr 1901 jedoch erscheinen insgesamt 18 Bände mit Erst- und Neuübersetzungen, bis einschließlich 1905 sind es insgesamt 69. Nie zuvor ist ein russischer Autor zu Lebzeiten und innerhalb einer so kurzen Zeitspanne im deutschen Sprachraum so intensiv rezipiert worden wie Gor’kij. Wie in Russland, so sieht man in ihm auch in den deutschsprachigen Ländern mehr und mehr den sozial und politisch engagierten Autor, was seinem Selbstverständnis in diesen Jahren durchaus entspricht. Der deutschsprachige Leser ist darüber hinaus von der Darstellung einer Welt fasziniert, die ihm bis dato unbekannt ist und die vor dem Hintergrund der in den Unruhen des Jahres 1905 gipfelnden sozialen Konflikte und dem völligen Versagen der russischen Militärmacht im Krieg mit Japan ganz besonderes Interesse gewinnt. Zählt man allein die Erst- und Neuübersetzungen, so dominieren neben Gor’kijs Texten die Titel von Autoren, die zu dieser Zeit Gor’kij in ihrer Kritik an den bestehenden Verhältnissen verwandt und großenteils auch wie er Autoren des Petersburger Znanie-Verlages sind: Andreev, Bunin, êirikov, Doroševiì, Juškeviì, Karmen, Kuprin, Naživin, Skitalec, Telešov und Veresaev. Dies sollte jedoch nicht dazu führen, ihren Einfluss im deutschsprachigen Raum zu überschätzen. Die meisten von ihnen werden nur von den durch Gor’kij und die russische Sozialdemokratie initiierten Verlagen oder durch den Wiener Verlag publiziert, bezeichnenderweise aber nicht in den Kulturverlagen oder bei den Verlegern, die auf Autoren setzen, die gerade Konjunktur haben. Informationen über Auflagehöhen sind nicht überall verfügbar. Es ist aber davon auszugehen, dass die Höhe der Startauflage häufig nur bei ca. 1000 Exemplaren liegt. Bei Gor’kij beträgt sie teilweise auch bis zu 3000 Exemplare. Der Wiener Verlag gibt für seine Bibliothek berühmter Autoren Startauflagen von bis zu 10.000 Exemplaren an. Aber diese Angaben sind fast nie überprüfbar. Es besteht die allgemeine Tendenz, zum Zwecke der Reklame breite Nachfrage zu suggerieren. Der Großverleger Georg Müller zum Beispiel benutzt, wie auch andere Verleger der Zeit, den Terminus Auflage in der Bedeutung Tausend. Sologubs Melkij bes (Der kleine Dämon, Nr. 155) erscheint bei ihm, wie sein Zehnjahreskatalog68 ausweist, 1909 in 3000 Exemplaren. Auf den Titelblättern des 2. und 3. Tausends dieser einzigen Ausgabe finden sich die Zusätze 2. bzw. 3. Auflage, was die Existenz verschiedener Auflagen im Sinne von Ausgaben suggeriert. Die Exemplare der einzigen Aufla68
Schriftsteller, Verleger und Publikum. Eine Rundfrage. Zehnjahreskatalog Georg Müller Verlag München. 1903 – 1913. Verzeichnis der in den ersten zehn Jahren seit Bestehen des Verlages erschienenen Bücher. München [1914].
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ge von Kuprins Poedinok (Das Duell, Nr. 104), die in 3000 Exemplaren erscheint, tragen auf dem Titelblatt durchweg den Vermerk Dritte Auflage. Entsprechendes geschieht auch in vielen anderen Fällen. Wirklich erfolgreiche Autoren aus dem Umfeld des Znanie-Verlages sind außer Gor’kij nur Andreev und Kuprin. Von Leonid Andreev erscheinen bis einschließlich 1905 15 Erst- und Neuübersetzungen. Dass gerade er auch als politischer Autor verstanden wird, belegt die Tatsache, dass ihn während seiner beiden Deutschlandaufenthalte die Polizei observiert. Durch den begeisterten Brief, mit dem die Pazifistin Bertha v. Suttner seine Erzählung Krasnyj smech (Das rote Lachen, Nr. 90) aufnimmt und dessen wesentliche Passagen einer späteren deutschen Ausgabe vorangestellt sind (Berlin: Ladyschnikow, ca. 1908), kann sich der Autor in seinen persönlichen Intentionen durchaus verstanden sehen.69 Kuprins größter Erfolg sind die deutschen Übersetzungen des ersten Teils von Jama (Das Freudenhaus bzw. Die Gruft, Nr. 167, 168). Bis 1905 werden von ihm nur zwei Titel publiziert, wobei die DVA mit Poedinok (Das Duell, Nr. 104) durch den Untertitel Ein russischer Militärroman, vor allem aber auch durch die Gestaltung des Umschlags (gleichartige Verwendung der Nationalfarben und des Staatswappens) bemüht ist, den Roman in einen innerdeutschen Kontext zu stellen: Man ahmt damit die Ausstattung eines gerade zwei Jahre alten skandalträchtigen Bestsellers nach, von Fritz Oswald Bilses unter dem Pseudonym Fritz von der Kyrburg veröffentlichtem Roman Aus einer kleinen Garnison. Ein militärisches Zeitbild. Der Roman ist heute nur noch als Anstoß für Thomas Manns Essay Bilse und ich präsent.70 Kuprin wird noch 1923 im Werbetext eines anderen Verlages als der russische Bilse apostrophiert (Nr. 291). Ein erfolgreicher Autor, der nicht dem Znanie-Kreis angehört, ist Merežkovskij. Bis einschließlich 1905 erscheinen fünf Titel von ihm in deutscher Sprache (Nr. 74, 75, 76, 105, 106). Einige von ihnen werden schon bis 1916 mehrfach aufgelegt. Hinzu kommen noch fünf weitere neue Titel (Nr. 124, 170, 188, 197, 209). Besonders erfolgreich ist seine Romantrilogie Christos i Antichrist, deren Teile 1 und 2 schon 1911 und 1912 in neuen Übersetzungen herausgebracht werden (Nr. 187, 193), während gleichzeitig auch zusätzliche Auflagen der alten weiter erscheinen. Die geschichtsphilosophische Konzeption, die ihr den Namen gibt und die auch in den Originaltiteln der Romane festgehalten ist, wird in den Titeln der deutschen Übersetzungen zurückgedrängt. Die Romane werden allein als belletristisch aufbereitete Biographien angeboten und rezipiert und haben als solche während des ganzen 20. Jahrhunderts großen Erfolg. Smert‘ bogov. Julian 69
70
Bertha v. Suttner schreibt auch ein Vorwort zu Krašenninikovs Probleski utra (Morgenröte, Nr. 153), einem ebenfalls durch den Russisch-Japanischen Krieg inspirierten Dramatischen Poem, dessen Aufführung in Russland verboten wurde und das der österreichische Journalist N. Golant übersetzt hatte. In: Th. MANN, Werke, Briefe, Tagebücher, Bd. 14,1: Essays I, Frankfurt/M.: S. Fischer 2002, S. 95-114.
Kommentar
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Otstupnik (Julian der Abtrünnige) und Antichrist. Pɺtr i Aleksej (Peter und Alexej) werden insgesamt je dreimal, Voskresšie bogi. Leonardo da Vinìi (Leonardo da Vinci) sogar siebenmal übersetzt. Die Trilogie erscheint zunächst in Leipzig bei Schulze & Co., einem Verlag mit bunt gemischtem Angebot: Man verlegt Fachbücher, Branchen-Adressbücher, Unterhaltungsliteratur, die Memoiren von Sarah Bernard und auch ein wenig Lev Tolstoj. Später wechselt Merežkovskij, wie schon erwähnt, zu Reinhard Piper. Nur sein Gogol‘-Buch (Gogol. Sein Werk, sein Leben und seine Religion, Nr. 188) erscheint nicht bei ihm, sondern bei Pipers Freund und früherem Kompagnon Georg Müller, der zu dieser Zeit gerade die erste deutsche Gogol‘-Gesamtausgabe (s.o.) herausbringt. Maksim Gor’kij ist auch in den Jahren ab 1906 mit 18 Erst- und Neuübersetzungen ein sehr populärer Autor. Im Vergleich zu den Jahren bis 1905 nimmt sich die Zahl jedoch bescheiden aus. Noch dazu erscheint mehr als ein Drittel der Ausgaben bereits 1906. Für die Jahre 1907/08 ist jeweils nur ein Titel zu verzeichnen (Nr. 122, 134). 1912 gibt es überhaupt keine neuen Titel von Gor’kij. Die als innovatorisch, ja sensationell empfundenen frühen Werke werden weiter gedruckt, aber es gibt offensichtlich keinen Bedarf an Neuübersetzungen. Die neuen Werke Gor’kijs jedoch erscheinen nun fast ausschließlich bei Ladyschnikow und sind urheberrechtlich geschützt. Idzikowski und Schwarz sprechen von einer „Wandlung in der Einschätzung Maksim Gor’kijs, allerdings nur bei der bürgerlichen Kritik“.71 Für Mat‘ (Die Mutter, Nr. 122) trifft dies sicher zu. Der Roman wird in zahlreichen Zeitungen abgedruckt, eine Nachauflage der Buchausgabe erscheint jedoch nicht. Auch die Übersetzungen von Gor’kijs in diesen Jahren erscheinenden umfangreichen Prosawerken Ispoved‘ (Eine Beichte, Nr. 149, wohl 3000 Ex.) und Žizn‘ nenužnogo ìeloveka (Der Spitzel, Nr. 181) (insgesamt 4000 Ex.) werden, gemessen am Erfolg seiner frühen Erzählungen, nur in relativ kleiner Anzahl herausgebracht. Von Leto erscheint zwar 1909 die russische Ausgabe bei Ladyschnikow, eine deutsche Übersetzung aber erst 1923 (Ein Sommer, Nr. 285). Gleichzeitig lässt sich eine Verlagerung des Interesses auf andere, neue Autoren feststellen. Die meistgedruckte Neuentdeckung ist Arcybašev, von dem allein in den fünf Jahren von 1908 bis 1914 19 Erst- und Neuübersetzungen publiziert werden. Von Sanin, seinem bekanntesten Roman, lassen sich vier miteinander konkurrierende Ausgaben nachweisen (Nr. 129, 144, 145, 146). Die erste erscheint schon 1908, im Jahr nach dem Erstdruck des russischen Originals in der Zeitschrift Russkij sovremennyj mir. Zum Publikumserfolg trägt zweifellos bei, dass die bei Georg Müller erscheinende autorisierte Übertragung (Nr. 144) vom Amtsgericht München konfisziert wird. Ein spektakulärer Prozess, bei dem als literarische Gutachter der Germanist Franz Muncker und der Schriftsteller Lud71
CZIKOWSKY/IDZIKOWSKI/SCHWARZ, Maxim Gorki in Deutschland., wie Anm. 48, S. 12.
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wig Ganghofer auftreten, führt zur Freigabe des Romans. Georg Müller veröffentlicht 1909 eine Dokumentation des Prozesses, die den Auflagen des Sanin beigegeben, aber auch separat vertrieben wird.72 In den folgenden Jahren erscheinen dann in deutschsprachigen Verlagen auch zahlreiche schon früher auf Russisch veröffentlichte Texte Arcybaševs, die bis dahin keinerlei Aufsehen erregt hatten. Das starke Interesse an Sanin ist in mehrfacher Hinsicht signifikant. Es belegt, wie schon die rasche Entdeckung Gor’kijs oder auch die Titel der schon besprochenen Romanreihe bei Rütten & Loening, dass man in den deutschsprachigen Ländern die Entwicklung auf dem russischen Buchmarkt sehr genau verfolgt und unmittelbar auf sie reagiert, wodurch Binnen- und Außenperspektive einander stark angenähert sind. Es belegt weiter das Interesse des deutschsprachigen Lesers daran, durch die russische Gegenwartsliteratur Näheres über die Lage und die Stimmung in Russland nach den politischen Erschütterungen des Jahres 1905 zu erfahren. Die weiterhin starke Nachfrage nach Andreev (13 Erst- und Neuübersetzungen, darunter Gubernator und zwei Übersetzungen von Rasskaz o semi povešennych“ ) belegt dies ebenfalls. Und schließlich – Sanin erregt nicht zufällig Anstoß. Der Protagonist, eine in trivialem Nietzscheverständnis konzipierte Übermenschengestalt von unwiderstehlicher erotischer Anziehungskraft sowie die den ganzen Text durchziehende erotische Spannung und ihre Entladungen sind durchaus geeignet, bei zeitgenössischen Lesern Entrüstung, aber auch Interesse zu wecken. Bezeichnenderweise wird eine der Übersetzungen im Untertitel als Sittenroman bezeichnet (Nr. 146). In der Kategorie Sittenroman sieht man in der deutschsprachigen Rezeption auch Kuprins wichtigsten deutschen Bucherfolg, den in einem Bordell in Odessa spielenden Roman Jama. 1910 erscheinen gleich zwei Übersetzungen seines ersten Teils (s.o.). Die folgenden beiden Teile erscheinen russisch erst 1914/15.73 Auch spätere Neuübersetzungen tragen den Untertitel Sittenroman oder Sittenbild. 72
73
Zur Geschichte von Artzibaschews Ssanin in Deutschland. Die Gerichtsbeschlüsse über Konfiskation und Freigabe des Romans nebst sämtlichen Sachverständigengutachten. München: Georg Müller 1909. – Auch sonst ist der Verlag mit der Werbung für den Roman nicht zimperlich. In einem Verlagsprospekt zitiert man aus der Neuen Revue: „Liebesraserei in Russland, erotische Bewegung, sexuelle Revolution – das sind Spitzmarken, unter denen man neuerdings unerwartete Nachrichten aus Russland bringen kann. Der eigentliche Dichter der neuen Richtung ist Artzibaschew. Er hat einen Roman Ssanin geschrieben, in dem er den Typ des neuen Menschen geben will. Dieser Roman hat in kürzester Zeit dem Autor Tausende von Anhängern gewonnen. – Die Regierung hielt es für nötig, Ssanin zu konfiszieren und Artzibaschew soll selbst ins Gefängnis geworfen sein. Die Ssaninisten führen jetzt in Russland den ‚Kampf um die neuen Ideen‘“. Laut SCHWEIKERT (s. Einleitung) wurde die bei Murawkin unter dem Titel Das Freudenhaus erschienene Ausgabe (Nr. 167) verboten. Das würde erklären, wieso dieselbe Übersetzung noch im gleichen Jahr in einem sonst unbekannten und offenbar ad hoc gegründeten Verlag ihres Übersetzers Siegfried Brauner unter dem Titel Lebendig begraben erscheint.
Kommentar
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In die gleiche Kategorie gehört Amfiteatrovs Mar’ja Lus’evna (Der gelbe Paß, Nr. 189), ein Roman aus dem Petersburger Prostituiertenmilieu, der übrigens im selben Verlag wie die ersten deutschen Übersetzungen von Merežkovskij erscheint. Amfiteatrov selbst neigt eher dazu, in diesem wie in anderen seiner Romane einen Beitrag zur Frauenemanzipation durch Anklage von Missständen zu sehen. – Nicht um Anklage, aber um die sexuelle Emanzipation der Frau geht es in dem schon 1913 verfilmten russischen Bestseller Kljuìi sìast’ja von Verbickaja. Die ersten zwei Bücher dieses immer weiter fortgesponnenen Romans erscheinen 1910 in zwei Übersetzungen (Manja, Nr. 175, Wenn die Tuberosen blühen, Nr. 176). Literarisch anspruchsvoller wird die gleiche Thematik in den Romanen Nagrodskajas behandelt (Nr. 194, 198). Ein Autor wie Maksim Gor’kij, der quasi über Nacht zu einer internationalen Berühmtheit wird, bedarf seiner Vermittler und Helfer, um sich vor unerwünschten Begleiterscheinungen seiner Popularität schützen zu lassen. Anders verhält es sich mit den russischen symbolistischen Autoren. Mit Ausnahme von Merežkovskij benötigen sie Unterstützung, um auf dem deutschsprachigen Markt überhaupt wahrgenommen zu werden. Bezeichnend ist ein Vorfall, an den sich J. v. Guenther noch nach vielen Jahren voller Empörung erinnert: Brjusov bestätigt ihm auf Anfrage brieflich, ihn zur Übersetzung zweier Texte autorisiert zu haben, dass er... „...“gleichzeitig aber noch vier anderen die Autorisation für die gleichen Werke erteilt habe, unter der stillschweigenden Voraussetzung, daß von den fünf in Wahrheit nur derjenige autorisiert sei, der zuerst einen deutschen Verleger für das Buch finde, damit sei ich, der den anderen zuvorgekommen sei, der von ihm autorisierte Übersetzer.“74
Vor allem dank v. Guenthers Bemühungen und seiner Kontakte zu Verlegern und Übersetzern sind schon bis 1914 Texte von Kuzmin (Nr. 169, 186) und vor allem wichtige Prosatexte von Brjusov und Sologub in deutscher Sprache verfügbar, unter anderem sogar Sologubs monumentaler Roman Nav’i ìary. Tvorimaja legenda (Totenzauber. Eine Legende im Werden, Nr. 201). Fega Frisch übersetzt den Text in enger Zusammenarbeit mit dem Autor, was dazu führt, dass sie auch Passagen in ihre Übersetzung aufnehmen kann, die für die russische Originalausgabe von der Zensur gestrichen werden.75 Nimmt man die schon erwähnten Texte von Belyj, von Sologub und von Merežkovskij hinzu, ferner êɺrtova kukla von Zinaida Gippius (Des Teufels Puppe, Nr. 192), Remizovs ersten Roman (Nr. 199) und die frühe Prosa von A. N. Tolstoj (Nr. 207), so kann man sagen, dass die
74 75
J. v. GUENTHER, wie Anm. 7, S. 188. Hierzu: J. HOLTHUSEN, Fedor Sologubs Roman-Trilogie (Tvorimaja Legenda). Aus der Geschichte des russischen Symbolismus. s’Gravenhage 1960, S. 8ff.
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innovatorischen Ansätze in der neuesten russischen Prosa schon bis 1914 recht gut im deutschsprachigen Raum repräsentiert sind. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs kommt nur noch eine einzige Neuerscheinung aus der russischen Gegenwartsliteratur auf den deutschsprachigen Markt, Merežkovskijs Essay-Band Ewige Gefährten (Nr. 209).
Kapitel II: 1917 – 1924 Bibliographie 1917: Gor’kij, Maksim 210
Meine Kindheit (Detstvo). Ü: August Scholz. Berlin: Ullstein 1917. 440 S.
Prišvin, Michail Michajloviì 211
Der schwarze Araber und andere Geschichten. Ü. Alexander Eliasberg. München: Georg Müller 1917. 284 S. Spätere Neuausgabe u.d.T. „Das Tier von Krutojar“
Remizov, Aleksej Michajloviì 212
Prinzessin Mymra. Novellen und Träume. Ü: Alexander Eliasberg. Weimar: Gustav Kiepenheuer 1917. 285 S. (Zeitgenössische Erzähler des Auslandes,[2]).
1918: Andreev, Leonid Nikolaeviì 213
Das Joch des Krieges (Igo vojny). Roman. Ü: Hermynia v. Zur Mühlen. Zürich: Rascher 1918. 183 S. (Europäische Bücher). Auszug u.d.T.: „Hinter der Front“.
Gor’kij, Maksim 214
Unter fremden Menschen (V ljudjach). Ü: August Scholz. Berlin: Ullstein 1918. 437 S.
Kollontaj, Aleksandra Michajlovna 215
Wem nützt der Krieg? (Komu nužna vojna?). Moskau: Deutsche Gruppe der Russischen Kommunistischen Partei (Bolschewiki) 1918. 23 S.
1917-1924
54
Kuzmin, Michail Alekseeviì 216
Die grüne Nachtigall und andere Novellen. Ü: Alexander Eliasberg. Weimar: Gustav Kiepenheuer 1918. 273 S. (Zeitgenössische Erzähler des Auslandes, 6).
Merežkovskij, Dmitrij Sergeeviì 217
Vom Krieg zur Revolution. Ein unkriegerisches Tagebuch (Nevoennyj dnevnik 1914-1916 gg. Ot vojny k revoljucii). Ü: Albert Zucker [= Alexander Eliasberg]. München: Piper 1918. VI, 176 S.
Remizov, Aleksej Michajloviì 218
Legenden und Geschichten. Ü: Arthur Luther. Leipzig: Kurt Wolff [1918]. 86 S. (Der Jüngste Tag, 60/61).
Sologub, Fɺdor Kuz’miì 219
Der Kuss des Ungeborenen und andere Novellen. Ü: Alexander Eliasberg. Weimar: Gustav Kiepenheuer 1918. 258 S. (Zeitgenössische Erzähler des Auslandes, [5] ).
1919: Andreev, Leonid Nikolaeviì 220
Du sollst nicht töten (Ne ubij). Drama in 5 Aufzügen. Ü: August Scholz. Berlin: Ladyschnikow [1919]. 127 S.
Averìenko, Arkadij Timofeeviì 221
Das Verbrechen der Schauspielerin Maryskin und andere Grotesken. Ü: Werner Peter Larsen. München: Georg Müller 1919. 180 S.
Belyj, Andrej 222
Petersburg (Peterburg). Roman. Ü: Nadja Strasser. München: Georg Müller 1919. 507 S. (Romane der Völker). Übersetzung einer gekürzten Fassung der ersten Ausgabe des Romans aus dem russischen Manuskript, wurde russisch nie veröffentlicht.
Bogdanov, Aleksandr Aleksandroviì
Bibliographie
55
223
Die Kunst und das Proletariat. Ü: Gr[egor] Jarcho. Leipzig, Wolgast: „Der Kentaur“ 1919. 86 S. (Die Schriften des sinnenden Wanderers, 2).
224
Die Wissenschaft und die Arbeiterklasse (Nauka i raboìij klass). Berlin: Die Aktion 1919. 29 S. (Der rote Hahn, 38).
Dymov, Osip Isidoroviì 225
Haschen nach dem Wind (Tomlenie ducha). Roman. Ü: Arthur Luther. Leipzig, München: Kurt Wolff [1919]. 329 S.
Gor’kij, Maksim 226
Von dem Antlitz des Lebens [u.a.]. Ü: Siegfried Jakobartl. Leipzig: Xenien-Verlag [1919]. 36 S.
227
Der Kleinbürger und die Revolution (Zametki o mešìanstve). 4.-8. Tsd. Berlin: Benjamin Harz 1919. 79 S. 1.-3. Tsd. nicht nachweisbar. – Die erste Übersetzung der „Zametki“ ist 1906 erschienen (s. Nr. 115).
Kuzmin, Michail Alekseeviì 228
Der zärtliche Josef (Nežnyj Iosif). Roman. Ü: Alexander Eliasberg. München: Musarion 1919. 209 S.
Lunaìarskij, Anatolij Vasil’eviì 229
Die Kulturaufgaben der Arbeiterklasse. Allgemeinmenschliche Kultur und Klassen-Kultur (Kul’turnye zadaìi raboìego klassa. Kul’tura obšìeìeloveìeskaja i klassovaja). Berlin-Wilmersdorf: Die Aktion 1919. 29 S. (Der rote Hahn, 36).
Merežkovskij, Dmitrij Sergeeviì 230
Auf dem Wege nach Emmaus. Essays. Ü: Alexander Eliasberg. München: Piper 1919. VI, 254 S.
Sadovskij, Boris Aleksandroviì 231
Der Apfelkönig (Jabloìnyj carɺk). Ü: Alexander Eliasberg. Berlin: Axel Juncker Verlag [1919]. 77 S. (Orplidbücher, 40).
Savinkov, Boris Viktoroviì
1917-1924
56 232
Aus den Erinnerungen eines Terroristen (Vospominanija terrorista). Ü: Alexander Eliasberg. München: Musarion 1919. 43 S.
Savvatij 233
Das Buch in Saffian (Tetrad‘ v saf’jane). Die Chronik des Dorfs Ljagawoje. Ü: Alexandra Ramm. Berlin: Die Aktion 1919. 167 S. Auszug
Tolstoj, Aleksej Nikolaeviì 234
Das Bild (Kartina). Ü: Arthur Luther. Leipzig: Poeschel u. Trepte 1919. 19 S. Dem Leipziger Bibliophilen-Abend dargebracht von der Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei. 125 num. Exemplare.
235
Im Nebel (Tumannyj den‘). Novelle. Ü: Alexander Eliaberg (!). Berlin: A. Juncker [1919]. 78 S. (Orplidbücher, 38). Neuübersetzung. Zuvor schon u.d.T. „Ein nebliger Tag“ in Nr. 207.
1920: Aldanov, Mark 236
Lenin und der Bolschewismus. Ü: Viktor Bergmann. Berlin: Ullstein 1920. X, 256 S. Original in französischer Sprache.
Andreev, Leonid Nikolaeviì 237
In unbekannte Ferne (V tɺmnuju dal‘). Novelle. Leipzig: Reclam [um 1920]. 20 S. (Kurzweil-Büchel).
Bogdanov, Aleksandr Aleksandroviì 238
Was ist proletarische Dichtung? Berlin: A. Seehof u. Co. 1920. 31 S. (Kleine Bibliothek der russischen Korrespondenz, 12).
Evreinov, Nikolaj Nikolaeviì 239
Die Kulissen der Seele (V kulisach duši). Monodrama. Ü: Franz Theodor Csokor. Wien, [usw.]: Wiener graphischen Werkstätten 1920. 22 S. (Die Bücher der Zeit, II).
Bibliographie
57
Gor’kij, Maksim 240
Erinnerungen an Lew Nikolajewitsch Tolstoj (Lev Tolstoj). München: Verlag „Der neue Merkur“ 1920. 56 S.
241
Mein Weggenosse und andere Erzählungen. Ü: Alexander Eliasberg. Berlin: Volksverband d. Bücherfreunde [1920]. 254 S. (Volksverband d. Bücherfreunde, Auswahlangebot 2, Bd. 2).
242
Die silbernen Schließen (Delo s zastežkami). Ü. Josef Kalmer. Wien: Wiener graphische Werkstätten [1920]. 52 S. (Phalanx. Bibliothek für die Internationale des Geistes, 1).
Kollontaj, Aleksandra Michajlovna 243
Die neue Moral und die Arbeiterklasse. Berlin: Seehof 1920. 79 S. (Internationale Arbeiterbibliothek, 9).
Kuzmin, Michail Alekseeviì 244
Alexandrinische Gesänge (Aleksandrijskie pesni). Ü: Johannes v. Guenther. München: Dreiländer-Verlag [1920]. 35 S.
245
Spieluhr der Liebe (Kuranty ljubvi). Pastoral. Ü: Johannes v. Guenther. München: Musarion 1920. 51 S. (Die Einsiedelei).
Lunaìarskij, Anatolij Vasil’eviì 246
Tempel oder Werkstatt. Wien: Neue Erde 1920. 11 S.
Panin, Viktor 247
Die schwere Stunde (Muki rodov). Roman. Ü: A[leksandra] Ruckward. Berlin: [Paul] Cassirer 1920. 260 S.
1921: Andreev, Leonid Nikolaeviì 248
Der, der die Maulschellen kriegt (Tot, kto poluìaet pošìɺìinu). Ein Spiel in 4 Aufzügen. Ü: August Scholz. Berlin: Ladyschnikow [1921]. 115 S.
249
Tagebuch des Satans (Dnevnik Satany). Ü: Alexander Rabinowitsch. Wien: Internationaler Verlag „Renaissance“ [1921]. VII, 249 S.
1917-1924
58
Blok, Aleksandr Aleksandroviì 250
Gedichte. Ü: Reinhold v. Walter. Berlin: Verlag Skythen [1921]. 47 S.
251
Skythen. Die Zwölf. Ü: Reinhold v. Walter. Berlin: Verlag Skythen [1921]. 47 S.
252
Die Zwölf (Dvenadcat‘). Ü: Wolfgang E[duard] Groeger. Berlin: Newa 1921. 34 S.,
Kollontaj, Aleksandra Michajlovna 253
Die Arbeiterin und Bäuerin in Sowjetrußland. Leipzig: Franke in Komm. 1921. 42 S. (Bibliothek der Russischen Korrespondenz, 60, 61).
Kuzmin, Michail Alekseeviì 254
Alexandrinische Gesänge (Aleksandrijskie pesni). Ü: Alexander Eliasberg. München: Musarion 1921. 72 S. Gekürzter Text Bibliophiler Druck. Gesamtauflage 600 Exemplare.
Merežkovskij, Dmitrij Sergeeviì 255
Der vierzehnte Dezember (êetyrnadcatoe dekabrja). Roman. Ü: Alexander Eliasberg. München: Drei Masken Verlag 1921. 423 S. .Auch u.d.T. „Der Reiter aus Erz“
Panin, Viktor 256
Die Sühne. Ü: Alice Panin. Berlin: A. Seehof u. Co. 1921. 242 S. Auch bei E. Laub, Berlin.
257
Das zaristische Rußland. Ü: Alice Panin. Berlin C 54: A. Seehof u. Co. 1921. 232 S. Auch bei E. Laub, Berlin.
Sologub, Fɺdor Kuz’miì 258
Kleine politische Fabeln und Märchen. Ü: C.K. Roellinghoff. München: Georg Müller 1921. 89 S.
1922: Andreev, Leonid Nikolaeviì
Bibliographie
59
259
Der Gedanke (Mysl‘). Drama in 6 Bildern. Ü: August Scholz. Berlin: Ladyschnikow [1922]. 87 S.
260
Ein Nachtgespräch [Noìnoj razgovor]. Wien, Interterritorialer Verlag „Renaissance“ [1922]. 63 S.
261
Das rote Lachen. Bruchstücke aus einer aufgefundenen Handschrift (Krasnyj smech. Otryvki iz najdennoj rukopisi). Ü: Arthur Luther. Berlin: Euphorion 1922. 117 S. Bibliophile Ausgabe, Gesamtauflage 320 Exemplare.
Belyj, Andrej 262
Auf der Wasserscheide (Na perevale). 2. Buch. Die Krisis des Gedankens (Krizis mysli). Ü: Hedwig Bidder. Stuttgart: Der kommende Tag 1922. 173 S. (Von Menschen Art und Kunst).
Blok, Aleksandr Aleksandroviì 263
Der Untergang der Humanität. 5 Essays. Ü: Sophie Liebknecht. Berlin: Malik 1922. 48 S. (Kleine revolutionäre Bibliothek, 7).
Bunin, Ivan Alekseeviì 264
Der Herr aus San Francisco. Novellen. Ü. Käthe Rosenberg. Berlin: S. Fischer 1922. 193 S.
Evreinov, Nikolaj Nikolaeviì 265
Die Hauptsache. Für die einen eine Komödie, für andere ein Drama (Samoe glavnoe. Dlja kogo komedija, a dlja kogo i drama). 4 Aufzüge. Ü: August Scholz. Berlin: Ladyschnikow [1922]. 159 S.
Gor’kij, Maksim 266
Vom russischen Bauern (O russkom krest’janstve). Berlin: J. Ladyschnikow. 1922. 40 S.
267
Die Zerstörung der Persönlichkeit. Aufsätze. Ü: Joseph Chapiro u. Rudolf Leonhard, [ab S. 106] Max Adler-Dresden. Dresden: Kaemmerer 1922. 185 S.
Ivanov, Vjaìeslav Ivanoviì
1917-1924
60 268
Dostojewskij und die Romantragödie (Dostoevskij i roman-tragedija). Gedächtnisrede. Ü: Dmitrij Umanskij. Leipzig, Wien: Wiener Graphische Werkstätten 1922. 77 S.
269
Klüfte. Über die Krisis des Humanismus (Kruìi. O krizise gumanizma). Zur Morphologie der zeitgenössischen Kultur und der Psychologie der Gegenwart. Ü: W[olfgang] E[duard] Groeger. Berlin: Skythen [1922]. 37 S.
Ivanov, Vsevolod Vjaìeslavoviì 270
Partisanen (Partizany). Eine Erzählung. [Ü: Maria Einstein]. Hamburg: Carl Hoym Nachf. Louis Cahnbley 1922. 111 S.
Kollontaj, Aleksandra Michajlovna 271
Die Arbeiter-Opposition in Russland. Ü: M.N., Fr. R-t. Berlin: Verl. Kommunistische Arbeiter-Internationale [ca. 1922]. 56 S.
Krasnov, Pɺtr Nikolaeviì 272
Vom Zarenadler zur roten Fahne. 1894–1921 (Ot dvuglavnogo orla k krasnomu znameni). Historischer Roman in 3 Bänden. Bd. 1: Ü: G. v. Steinmann, A. v. Cochenhausen. Bd. 2: Ü: S. Balbus. Bd. 3: Ü: A. v. Cochenhausen, W. v. Plotho. Berlin, Brandenburg: J. Wiesike 1922. 384 S., 432 S., 323 u. 118 S.
Kuzmin, Michail Alekseeviì 273
Die Abenteuer des Aimé Leboeuf (Prikljuìenija Ème Lebefa). Ü: Pawel Barchan. Berlin: F. Gurlitt 1922. 99 S. (Neue Bilderbücher, Reihe 4).Bibliophile Ausgabe in 100 Exemplaren
Poljakov, Solomon L’voviì 274
Warwara (Varvara). Schauspiel in 4 Aufzügen. Ü: August Scholz. Berlin: Ladyschnikow [1922]. 71 S.
Rukavišnikov, Ivan Sergeeviì 275
Das verfluchte Geschlecht (Prokljatyj rod). Ü: Fega Frisch. München: Georg Müller 1922. 557 S.
Sologub, Fɺdor Kuz’miì
Bibliographie 276
61
Süsser als Gift (Slašìe jada). Roman. Ü: Fega Frisch. München: Musarion 1922. 527 S.
Tamarin, Valentin 277
Die Wüste (Pustynja). Ü: [E.T.] Hamburg: Carl Hoym Nachf. Louis Cahnbley 1922. 39 S.
Tolstoj, Aleksej Nikolaeviì 278
Höllenfahrt (Choždenie po mukam). Roman. Ü: Alexander Eliasberg. München: C.H. Becksche Buchhandlung Oskar Beck [1922]. 486 S. Erste Fassung von „Choždenie po mukam“, ì. 1-ja; die 2. russ. Fassung erschien 1925 u.d.T. „Sɺstry“.
1923: Arcybašev, Michail Petroviì 279
Familie Wilde (Dikie). Roman. Ü: E. Marehn. München: Georg Müller 1923. 204 S.
280
Gesetz des Wilden (Zakon dikarja). Drama in 5 Akten. Ü: E. Marehn. München: Georg Müller 1923. 87 S.
Blok, Aleksandr Aleksandroviì 281
Rose und Kreuz (Roza i krest). Ein Drama. Ü: Wolfgang E[duard] Groeger. Berlin: Newa 1923. XVII, 91 S. Druck „Herbst 1922“.
Bogdanov, Aleksandr Aleksandroviì 282
Der rote Stern. Ein utopistischer Roman (Krasnaja zvezda. Romanutopija). Ü: Hermynia Zur Mühlen. Berlin: Jugend-Internationale 1923. 188 S. (Internationale Jugendbücherei, 1).
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì 283
Die ungewöhnlichen Abenteuer des Julio Jurenito […] (Neobyìajnye prikljuìenija Chulio Churenito […]). Ü: Alexander Eliasberg. Berlin: Welt-Verlag [ca. 1923]. 307 S. Die Auflage betrug 2000 Exemplare. Beim Verkauf der Rechte an den Malik-Verlag übernahm dieser die noch vorhandenen Exemplare. 1930
1917-1924
62
erschien bei ihm das 3.–10. Tausend als Bd. 1 der „Ausgewählten Werke“.
Gor’kij, Maksim 284
Foma Gordejew (Foma Gordeev). Roman. Ü: Erich Boehme. Berlin: J. Ladyschnikow; München: Kurt Wolff [1923]. 410 S. (Gesammelte Werke, 1,3). Aus: Ges. Werke, Reihe 1 in 8 Bdn., [1923] Ab 1969: Bearbeitung der Übersetzung von Harry Burck.
285
Eine Beichte. Ein Sommer. Ü: August Scholz. Berlin: Ladyschnikow; München: Kurt Wolff [1923]. 467 S. (Gesammelte Werke, 1,7). Erste Buchausgabe von „Leto“ („Ein Sommer“). Ges. Werke, Reihe 1 in 8 Bdn., Bd. 7
Ivanov, Vsevolod Vjaìeslavoviì 286
Panzerzug Nr. 14-69 (Bronepoezd 14-69). Erzählung. Ü: Eduard Schiemann. Hamburg: Carl Hoym Nachf. Louis Cahnbley 1923. 123 S.
287
Farbige Winde (Cvetnye vetra). Erzählung. Ü: Eduard Schiemann. Hamburg: Carl Hoym Nachf. Louis Cahnbley 1923. 208 S.
Jakovlev, Aleksandr Stepanoviì 288
Sie kommen (Idut). Ü: Bruno Götz. Berlin: L.D. Frenkel 1923. 63 S. Russische Ausgabe auch u.d.T. „Ternovyj venec“.
Krasnov, Petr Nikolaeviì 289
Der Achtzigste (Vos’midesjatyj). Die Steppe (Step‘). Ü: R[udolf] Frh. v. Campenhausen. Jena: Frommannsche Buchhandlung [1923]. 81 S.
290
Jenseits der Disteln (Za ìertopolochom). Phantastischer Roman in zwei Teilen. Ü: Friedrich von Cochenhausen. Berlin: Beliaeff 1923. 322 S.
Kuprin, Aleksandr Ivanoviì 291
Jama. Die Lastergrube (Jama). Sittenroman. Einzig autorisierte deutsche Übersetzung. Bearbeitet von Hans Liebstoeckl. Wien, Berlin, Leipzig, New York: Interterritorialer Verlag „Renaissance“ [1923]. 458 S. Gekürzte Ausgabe.
Kuzmin, Michail Alekseeviì
Bibliographie 292
63
Die Reisen des Sir John Fairfax durch die Türkei und andere bemerkenswerte Länder (Putešestvie sera Džona Firfaksa). Ü: Alexander Eliasberg. München: Orchis 1923. 141 S
Libedinskij, Jurij Nikolaeviì 293
Eine Woche (Nedelja). Ü: Eduard Schiemann. Hamburg: Carl Hoym Nachf. Louis Cahnbley 1923. 145 S.
Naživin, Ivan Fɺdoroviì 294
Das rote Lachen (Krasnyj smech). Aufzeichnungen über die russische Revolution 1917/21. Ü: W. H. München: Drei Masken Verlag 1923. 315 S.
Remizov, Aleksej Michajloviì 295
Die goldene Kette. Weltpassionen. Altrussische Legenden. Ü und Nachwort Gertrud Hahn. München: Pflüger Verlag 1923. 60 S. Wiederabdruck in: „Stella Maria Maris“, 1929
296
Russische Frauen. Dem Volksmunde nacherzählt. Ü: Alexander Eliasberg. München: Drei Masken Verlag [1923]. 153 S. (Russische Bibliothek).
Sergeev, Anatolij 297
Unteroffizier Poskakuchin. Eine Erzählung. Ü u. Nachwort Frida Rubiner. Hamburg: Carl Hoym Nachf. Louis Cahnbley 1923. 61 S.
Svirskij, Aleksej Ivanoviì 298
Schwarze Leute. Erzählung aus dem Bergmannsleben (êɺrnye ljudi. Povesti iz žizni russkich uglekopov). Ü: Hermynia Zur Mühlen. Berlin: Jugendinternationale 1923. 53 S. (Kleine Jugendreihe).
Tolstoj, Aleksej Nikolaeviì 299
Die Liebe, ein goldenes Buch (Ljubov‘ – kniga zolotaja. Neobyknovennoe prikljuìenie). Komödie in 3 Aufzügen. Ü: Johannes v. Guenther. München: Orchis 1923. 106 S. (Der russische Mensch, VIII). Bibliophile Ausgabe in 150 Exemplaren.
1917-1924
64 300
Zar Peters Werktag. Die großen Wirren. Zwei Erzählungen aus der russischen Geschichte. Ü: Alexander Eliasberg. München: Allgemeine Verlagsanstalt 1923. 104 S.
Zajcev, Boris Konstantinoviì 301
Novellen. Raffael. Don Juan. Karl V. (Rafaèl‘. Don Žuan. Karl V). Ü: Lina Richter. Berlin: Newa-Verlag 1923. 100 S.
1924: Andreev, Leonid Nikolaeviì 302
König Hunger (Car‘-golod). Ein Spiel in 5 Bildern und einem Vorspiel. Ü: August Scholz. Berlin: Ladyschnikow [1924]. 107 S.
303
Professor Storizyn (Professor Storicyn). Drama in 4 Aufzügen. Ü: August Scholz. Berlin: Ladyschnikow [1924]. 112 S.
Arsen’ev, Vladimir Klavdieviì 304
In der Wildnis Ostsibiriens (Po Ussurijskomu Kraju). Forschungsreisen im Ussurigebiet. Ü: Franz Daniel. Bd. 1-2. Berlin: Scherl 1924-1925. 444, 365 S.
Bednyj, Dem’jan 305
Die Hauptstrasse (Glavnaja ulica). Ü: Aus dem Russischen nachgedichtet von Johannes R[obert] Becher. Wien: VLP 1924. 29 S.
Bogdanov, Aleksandr Aleksandroviì 306
Die Entwicklungsformen der Gesellschaft und der Wissenschaft. Kurzgefaßter Lehrgang in Fragen und Antworten. Ü: I. Dursky. Berlin: Nike 1924. 229 S.
Dorochov, Pavel Nikolaeviì 307
Golgatha (Kolìakovšìina). Wien: VLP 1924. 151 S.
Krasnov, Pɺtr Nikolaeviì
Bibliographie
65
308
Die Amazone der Wildnis (Amazonka pustyni). An der Stufe zum Throne Gottes. Roman. Ü: R[udolf] Freiherr von Campenhausen. Jena: Frommannsche Buchhandlung Walter Biedermann 1924. 224 S.
309
Verstehen heisst Vergeben (Ponjat‘ – prostit‘). Roman. Ü: R[udolf] Freiherr von Campenhausen. Bd. 1-2. Jena: Frommannsche Buchhandlung Walter Biedermann [1924]. 332, 284 S.
Majakovskij, Vladimir Vladimiroviì 310
150 Millionen (150 000 000). Ü: Autorisierte Nachdichtung von Johannes R[obert] Becher. Berlin: Malik 1924. 60 S. (Malik-Bücherei, 5).
Merežkovskij, Dmitrij Sergeeviì 311
Die Geheimnisse des Ostens (Tajny Vostoka). Ü: Alexander Eliasberg. Berlin: Welt-Verlag 1924. 266 S.
312
Peter und Alexej (Antichrist. Pɺtr i Aleksej). Ü: Alexander Eliasberg. München: Piper 1924. 548 S. = „Christos i antichrist“, 3
313
Tut-ench-amon auf Kreta. Die Geburt der Götter, I (Roždenie bogov. Tutankamon na Krite). Ü: Alexander Eliasberg und Hans Ruoff. München: Allgemeine Verlagsanstalt 1924. 233 S. = „Roždenie bogov“, 1
Remizov, Aleksej Michajloviì 314
In blauem Felde (V pole blakitnom). Ü: Käthe Rosenberg. Berlin: Fischer 1924. 258 S. Teilübersetzung von „Olja“
Rozanov, Vasilij Vasil’eviì 315
Dostojewski und seine Legende vom Großinquisitor (Legenda o Velikom inkvizitore F. Dostoevskogo). Zur Analyse der Dostojewskischen Weltanschauung. Ü: Alexandra Ramm. Berlin: Razum-Verlag 1924. 196 S.
Šaginjan, Mariètta Sergeevna 316
Abenteuer einer Dame (Prikljuìenija damy iz obšìestva). Ein kleiner Roman. Ü: Maria Einstein. Berlin: Malik 1924. 223 S.
Tarasov-Rodionov, Aleksandr Ignat’eviì
1917-1924
66 317
Schokolade (Šokolad). Eine Erzählung. Ü: Alexandra Ramm. Berlin: Die Aktion 1924. 166 S.
Tolstoj, Aleksej Nikolaeviì 318
Aelita (Aèlita). Ein Marsroman. Ü: Alexander Eliasberg. München: Allgemeine Verlagsanstalt 1924. 255 S. (Welten und Zeiten, 1).
319
Die Geliebte (Kasatka). Komödie in 4 Aufzügen. München: Allgemeine Verlagsanstalt 1924. 140 S.
Veresaev, Vikentij Vikent’eviì 320
In der Sackgasse (V tupike). Ü: Maria Einstein. Wien: VLP 1924. 391 S. Druckort Potsdam
Kommentar
67
Kommentar Rahmenbedingungen Die politischen und militärischen Ereignisse der Jahre 1917/1918 markieren das Ende der alten Ordnung Europas. Die Abdankung der Kaiserdynastien, der Bürgerkrieg in Russland, die politische Polarisierung und die teilweise bürgerkriegsähnlichen Zustände in Deutschland und Österreich, der Zusammenbruch der wirtschaftlichen Ordnung in allen drei Staaten, die (Wieder)-Entstehung von Staaten in Osteuropa – dies alles bleibt nicht ohne Einfluss auf das Lese-Interesse des Publikums und auf die Bedingungen, unter denen Bücher verlegt werden. Seit dem Februar 1917 wird im deutschsprachigen Europa alles, was in Russland geschieht, mit gespannter Aufmerksamkeit verfolgt: der Bürgerkrieg, der Aufbau der neuen bolschewistischen Gesellschaftsordnung und ihrer Kultur. Schon in einem vom (antibolschewistischen) Generalsekretariat zum Studium des Bolschewismus im März 1919 publizierten Führer durch die bolschewistische und antibolschewistische Literatur76 werden über 230 Bücher, Broschüren und Artikel notiert. Hand in Hand mit dem Interesse an der Revolution und ihren Folgen wächst das Interesse an Russland und den Russen generell, man sucht nach den Wurzeln und Voraussetzungen für die aktuellen politischen Ereignisse. Damit wächst auch das Interesse an russischer Literatur. Im deutschen Kaiserreich und in der Donaumonarchie hatte es eine Zensur gegeben. Nach dem Krieg wird auch in der Weimarer Republik die nun verfassungsmäßig garantierte Pressefreiheit eingeschränkt, um Konfliktsituationen zu entschärfen, die zu einem Bürgerkrieg führen könnten. Nach dem Attentat auf Matthias Erzberger vom 26. 8. 1921 erlässt Reichspräsident Ebert gemäß § 48 Reichsverfassung eine Verordnung zum Schutze der Republik, die Eingriffe der Zensur rechtfertigt und gemäß der Begründung des Justizministers Gustav Radbruch dem Schutz vor rechtem Terror dienen soll. Der eigens für derartige Fälle beim Reichsgericht in Leipzig gebildete Staatsgerichtshof zum Schutze der Republik widmet sich allerdings zunehmend nicht der Verfolgung rechten Terrors, sondern linker Autoren.77 Im Unruhejahr 1923 wird am 27. 9. der Ausnahmezustand verhängt und am 8. 11. die Exekutive allein an den Chef der Heeresleitung v. Seeckt übertragen. Dieser verbietet die KPD und die NSDAP und untersagt am 7. 12. auch den Verkauf von Druckschriften der verbotenen Organisationen. Bei den im Umfeld der KPD tätigen Verlagen führt dieser Schritt zu Umgründungen und zur formalen Verlagerung der Geschäftstätigkeit nach Österreich. 76 77
= Sammlung von Quellen zum Studium des Bolschewismus, 1. Heft. Berlin 1919. 24 S. E. FISCHER, Der „Schutzverband deutscher Schriftsteller“, wie Anm. 4, Sp. 545f.
1917-1924
68
Die urheberrechtlichen Rahmenbedingungen für die Publikation russischer Texte im deutschen Sprachraum bleiben von dem Zusammenbruch der alten europäischen Ordnung fast unberührt. Zwar tritt die neu entstandene Republik Österreich am 1. 10. 1920 der Berner Übereinkunft bei, die Sowjetrepublik jedoch vollzieht diesen Schritt nicht: Man will die Übersetzung und Verbreitung revolutionärer sowjetischer Literatur in anderen Staaten nicht erschweren, sondern im Gegenteil fördern. Umgekehrt betrachtet man den eigenen Staat und die eigene Gesellschaft als legitimen Erben aller Errungenschaften der Weltkultur, für deren Nutzung man daher auch nicht bereit ist, Honorare zu zahlen. Autoren aus der Sowjetrepublik/Sowjetunion können also, genau wie russische Autoren vor 1917, honorarfrei im deutschen Sprachraum übersetzt und publiziert werden. Die Werke emigrierter russischer Autoren sind urheberrechtlich geschützt, wenn sie zuerst in einem der Berner Übereinkunft beigetretenen Staat veröffentlicht wurden. Verlage Um die Arbeit der Verlage, die nach 1916 Übersetzungen russischer Gegenwartsliteratur publizieren, angemessen zu beschreiben, ist es sinnvoll, zunächst den kulturellen und wirtschaftlichen Kontext zu skizzieren, in dem sie tätig sind. Das wachsende Interesse an Russland, russischer Kultur und Literatur führt dazu, dass neben Turgenev und L. Tolstoj jetzt auch Dostoevskij von breiten Leserschichten rezipiert wird. Leskov wird als Chronist des russischen Volkslebens überhaupt erst für den deutschsprachigen Leser entdeckt.78 In München erscheinen bei C.H. Beck zwei umfangreiche Sammlungen mit Texten zur russischen Geistesgeschichte und Literatur.79 Derselbe Verlag gibt 1924 einen Prospekt mit dem Titel Das apokalyptische Rußland heraus. Einführend schreibt der Verlagsautor Oswald Spengler über die Russische Seele. Hier heißt es:
78
79
Dostoevskijs Brüder Karamazov erscheinen bis 1923 allein bei Piper und Insel in über 100.000 Exemplaren, Schuld und Sühne in über 70.000 Exemplaren. Von Leskov war bislang nur 1906 eine einbändige Auswahl in Prag verlegt worden. Zwischen 1920 und 1923 wird in Deutschland eine ganze Reihe von Sammlungen publiziert, 1924 bis 1927 folgt eine neunbändige Ausgabe bei C.H. Beck in München. Östliches Christentum. Dokumente. In Verbindung mit Nicolai v. Bubnoff hrsg. von Hans Ehrenberg. Bd. 1: Politik. Bd. 2: Philosophie. München [1923-1924]. 372, 411 S. – Rußland in dichterischen Dokumenten. Hrsg. von Alexander Eliasberg und Johannes v. Guenther. Bd. 1-3. 1924. 329, 369, 406 S.
Kommentar
69
„Der russische Mensch ist noch Chaos. Wir sehen das nicht nur aus den Gestalten der russischen Dichter, wir sehen es auch aus der russischen Geschichte bis zur jüngsten Gegenwart.“80
Noch konkreter wird der Bezug zwischen literarischen Texten und der aktuellen politischen Situation in einem Werbetext des Georg Müller Verlages auf dem Schutzumschlag der ersten deutschen Ausgabe von A. Belyjs Peterburg (Nr. 222) hergestellt: „Petersburg tanzt – es tanzt mit der ganzen Gewissenlosigkeit, die die Gesellschaft des zaristischen Rußlands auszeichnet. Aber am Horizont werden bereits die Sturmzeichen der nahen Katastrophe sichtbar. Und das ist es, was dem Romane den packenden Reiz verleiht: die Atmosphäre der kommenden Revolution, die durch das ganze Buch vibriert und ihm die künstlerische Geschlossenheit gibt.“
Trotz des besonderen Interesses des Publikums für Russland leiden auch die Verlage für russische Gegenwartsliteratur unter wirtschaftlichen Problemen. Ab 1918 steigt der Anteil belletristischer Veröffentlichungen an der deutschsprachigen Gesamtproduktion stark an. Ein Höchststand wird 1920 mit 6515 Titeln erreicht. Dieses Niveau hält sich etwa bis 1922. Es entspricht einem prozentualen Anteil an der Gesamtproduktion von fast 25%, der auch in wirtschaftlich stabilen Zeiten schwer für den Markt zu verkraften ist.81 Hinzu kommen die Auswirkungen der Inflation. Diese führen mittelfristig zu einer nachhaltigen Verarmung der relativ breiten bürgerlichen Käuferschicht, die sich bisher den Luxus einer Privatbibliothek leisten konnte. Kurzfristig macht sich – vor allem in den ersten Inflationsjahren – auch auf dem Buchmarkt eine Flucht in die Sachwerte bemerkbar. Es erscheinen relativ zahlreiche aufwendig gestaltete teure Luxusausgaben, die gerade diese Nachfrage bedienen sollen. Im Allgemeinen jedoch ist die Ausstattungsqualität (Papier, Einbandmaterial) der Bücher – erst kriegs-, dann inflationsbedingt – relativ schlecht. Kurt Wolff äußert sich rückblickend in einem Brief an Franz Werfel vom 23. 6. 1930, zu einem Zeitpunkt, als er sich schon zur Liquidation seines Verlages entschlossen hat: „Tatsache ist, daß ich mich in den letzen sechs Jahren praktisch und materiell an diesem Verlag aufgerieben, verblutet habe. Ich bin, wie viele andere, natürlich ohne Geld, aber mit einem immensen Lager von Büchern, die zumeist auf schlechtem Papier gedruckt waren, aus der Inflation in die stabile Währungszeit hineingegangen […] Geld war keines da, die überwiegende Masse der Vorräte war schwer
80
81
Nach: C. SIPPL, Verleger und Übersetzer als russisch-deutsche Kulturvermittler in der Zwischenkriegszeit. In: Stürmische Aufbrüche und enttäuschte Hoffnungen […]. München 2006. S. 783-803. (West-östliche Spiegelungen, NF, Bd. 2). – Hier: S. 793. Zahlen nach: B. BROHM, Das Buch in der Krise. Studien zur Buchhandelsgeschichte der Weimarer Republik. In: AGB 51 (1999), S. 189-332. – Hier: S. 265.
70
1917-1924 absetzbar wegen völliger Änderung im Geschmack des Publikums (weder Tagore […] ging mehr, noch eine achtbändige Gorkiausgabe […]).“82
Diesem allgemeinen Bild des Niedergangs steht jedoch eine weitere Sonderkonjunktur im Bereich der russischen Literatur gegenüber. Hervorgerufen wird sie durch die zahlreichen russischen Emigranten in Deutschland und vor allem in Berlin.83 Dort arbeiten ab 1918 zahlreiche russische Verlage84, in denen bis 1933 ca. 3000 russischsprachige Publikationen erscheinen.85 Bei den Unternehmen handelt es sich teils um sowjetische Gründungen, teils um dezidiert antisowjetische Verlage, vielfach aber auch um Unternehmen, deren Besitzer einfach Geld verdienen möchten: Wegen der Schwäche der deutschen Währung bis zur Einführung der Rentenmark im November 1923 findet man eine sehr günstige Kostenstruktur vor. Die Anerkennung der Sowjetmacht durch das Deutsche Reich und die seit 1922 bestehenden sowjetisch-deutschen diplomatischen Beziehungen erleichtern neben der räumlichen Nähe Geschäftsbeziehungen von Berliner Verlagen mit sowjetischen Partnern. Hinzu kommt ein Käuferpotential von ca. 300.000 Russen in Deutschland. Einige russische Verlage publizieren auch russische Literatur in deutschen Übersetzungen (s.u.). Bei den Russen in Berlin handelt es sich nicht nur um vor der Sowjetmacht geflohene Emigranten. Wegen der besonderen Beziehungen zwischen Deutschland und der Sowjetrepublik können sich auch sowjetische Bürger in Deutschland aufhalten. Auch die Lebenshaltungskosten sind für sie wie für die Emigranten hier einigermaßen erschwinglich, und so mischen sich gerade in den literarischen und künstlerischen Kreisen des russischen Berlins die einen mit den anderen. Il’ja Èrenburg erinnert sich: „In Berlin gab es so etwas wie eine Arche Noah, wo die Reinen und die Unreinen friedlich zusammenkamen. Es war das ‚Haus der Künste‘. In einem 82
83
84
85
Kurt Wolff. Briefwechsel eines Verlegers. 1911-1963. Hrsg.: Bernhard Zeller u. Ellen Otten. Frankfurt/M.: Heinrich Scheffler 1966, S. 352. Von den zahlreichen Publikationen zum Russischen Berlin der 20er Jahre seien hier nur genannt: P. DREWS, Russische Schriftsteller am Scheideweg – Berlin 1921-1923. In: Anzeiger für Slavische Philologie 12 (1981), S. 119-132. – W. ANDREESEN, Berlin und die russische Literatur der 20er Jahre. In: Mitteilungen. Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz 15 (1983),1, 1983, S. 13-35. – Russen in Berlin. Literatur. Malerei. Theater. Film. 1918-1933. Hrsg. v. Fritz Mierau. Leipzig: Reclam 1987 . (RUB, 1196). – Ts. DARIEVA, Russkij Berlin. Migranten und Medien in Berlin und London. Münster: Lit 2004. (Zeithorizonte, 9). – Russkij Berlin. 1920-1945. Meždunarodnaja nauìnaja konferencija [...]. Nauìnaja red.: L.S. Flejšman. Moskva: Russkij Put‘ 2006. G. KRATZ, Russische Verlage in Berlin nach dem Ersten Weltkrieg. In: BEYER, Th.R. / KRATZ, G. / WERNER, X., Russische Autoren und Verlage in Berlin nach dem Ersten Weltkrieg. Berlin: Spitz 1987. S. 39-150. – C. SCANDURA, Das russische Berlin. 1921-1924. Die Verlage. In: Zeitschrift für Slawistik 32 (1987), S. 754-762. - L. YUNIVERG, Jüdische Verleger des „russischen Berlins“ in der Weimarer Republik. In: Marginalien 191 (2008), S. 10-23. Andreesen , wie Anm. 83, S. 19
Kommentar
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gewöhnlichen deutschen Café trafen sich an jedem Freitag russische Schriftsteller. [Alexej] Tolstoj, Remisow, Lidin, Pilnjak und Sokolow-Mikitow lasen aus ihren Werken. Majakowski trat auf. Jessenin, Marina Zwetajewa, Andrej Belyj, Pasternak und Chodassewitch. Einmal sah ich dort auch Igor Sewerjanin, der aus Estland eingetroffen war […] Einmal kam J. Tschirikow, setzte sich neben Majakowski und hörte gelassen zu. Heute kommt mir das alles kaum noch wahr vor. Zwei oder drei Jahre später hätte der Dichter Chodassewitsch (von Tschirikow ganz zu schweigen) um keinen Preis einen Raum betreten, in dem sich Majakowski befand. Offenbar waren die Würfel noch nicht endgültig gefallen.“86
Letztere Vermutung belegen Biographien wie die von A. Belyj oder A. Tolstoj: A. Belyj lebt 1912-1916 überwiegend in Westeuropa, unter anderem bei Rudolf Steiner in Dornach. 1916 kehrt er nach Russland zurück. Er lebt und arbeitet dort bis zum Herbst 1921 (u.a. in Studios der Organisation Proletkul’t), reist dann aus dem sowjetischen Moskau nach Berlin, wo unter anderem seine endgültige Fassung von Peterburg entsteht und in russischer Sprache erscheint. Im Herbst 1923 kehrt er für immer in die Sowjetunion zurück. A. Tolstoj emi-griert während des Bürgerkrieges aus Moskau über Konstantinopel nach Paris (1918). 1921 übersiedelt er nach Berlin, wo er Leiter der Literaturbeilage der Zeitung Nakanune wird, dem Organ der Bewegung Smena Vech.87 Im August 1923 kehrt er in das sowjetische Moskau zurück. Die Münchener Verlage und ihr Umfeld München war schon in der Zeit vor 1917 ein Zentrum für die Publikation russischer zeitgenössischer Literatur. Hier waren die großen Kulturverleger Albert Langen (ab 1895), Georg Müller (ab 1903) und Reinhard Piper (ab 1904) tätig, hier arbeitete auch der Hyperion Verlag Hans v. Weber (ab 1906). Nach 1916 kommt nun eine Reihe von Neugründungen hinzu. Die alten und die neuen Unternehmen sind durch persönliche und teils auch geschäftliche Verbindungen miteinander verknüpft und bilden, was die Publikation russischer zeitgenössischer Literatur anbetrifft, eine einigermaßen homogene Gruppe, die gemeinsam behandelt werden kann. Zu ihrem Umfeld können auch einige andere Verlage gerechnet werden, die nicht in München tätig sind. Die oben schon namentlich hervorgehobenen vier Münchener Unternehmen existieren auch noch nach 1916, aber zwei von ihnen, die Verlage Albert Langen und Hyperion, nehmen keine neuen Titel aus der russischen Gegenwartsliteratur in ihr Programm und bleiben daher im folgenden unberücksichtigt. Die beiden 86 87
I. Ehrenburg, Menschen, Jahre, Leben, Bd. 2, Berlin: VuW 1978, S. 19. (Nr. 2456). Die Aufsatzsammlung Smena Vech (Wechsel der Wegzeichen) erscheint 1921 in Prag. Ihre Autoren sind Emigranten, die zur Wahrung Russlands nationaler Interessen eine Zusammenarbeit mit der Sowjetmacht propagieren.
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anderen großen Verlage setzen sich auch fortan für die russische Literatur des 20. Jahrhunderts ein. Reinhard Piper verlegt weitere Bücher Merežkovskijs88 und setzt damit auf Bewährtes aus der Vorkriegszeit. Letzteres tut im Prinzip auch der Verlag Georg Müller, allerdings unter völlig anderen Bedingungen. Der Verlagsgründer ist 1917 verstorben. Das Unternehmen gerät in eine wirtschaftliche Schieflage und muss sich, um einen Bankrott zu vermeiden, von umfangreichen Buchbeständen und Publikationsrechten trennen. Beim Tode des Verlegers finden seine Nachfolger über 400 unvollendete Buchprojekte und zahlreiche zum Teil schon honorierte ungedruckte Manuskripte vor.89 Die Gruppe von neuen Veröffentlichungen russischer zeitgenössischer Autoren ab 1917 ist zu einem erheblichen Teil aus diesem Fundus hervorgegangen. Hervorzuheben sind die erste deutschsprachige Ausgabe von Texten Prišvins (Der schwarze Araber, Nr. 211) und die deutsche Erstausgabe von A. Belyjs Peterburg (Nr. 222). Es erscheinen aber auch literarisch weniger anspruchsvolle Texte von Averìenko (Das Verbrechen der Schauspielerin Maryskin, Nr. 221), Arcybašev (Familie Wilde, Nr. 279; Das Gesetz des Wilden, Nr. 280) oder Rukavišnikovs Prokljatyj rod ( Das verfluchte Geschlecht, Nr. 275), eine düstere Familiensaga aus dem Kaufmannsmilieu, in der der Verfasser seine eigene Familie porträtiert. In der Nachfolge des allmählich zur Bedeutungslosigkeit herabsinkenden Verlages Georg Müller bildet sich in München ein ganzer Cluster von neuen literarischen Verlagen, die russische Literatur publizieren, sowohl Klassiker als auch Autoren des 20. Jahrhunderts. Eine wichtige Rolle spielen in diesem Umfeld Alexander Eliasberg und Johannes v. Guenther. Zu nennen ist hier zunächst der am 1. 11. 1918 gegründete Musarion Verlag. Johannes v. Guenther gehört zu seinen Gründern, scheidet später aber nach einem Konflikt mit dem Hauptbesitzer Max Wiedmann aus. Laut Göbel soll das Unternehmen auch zu den Wolffschen Verlagsbetrieben gehört haben oder zumindest wirtschaftlich mit dem Kurt Wolff Verlag verbunden gewesen sein. Näheres sei aber nicht bekannt.90 Der Name Musarion Verlag wird von v. Guenther stammen, der immer wieder seine große Verehrung für Wieland bezeugt hat. Ein Blick in den (einzigen) Verlagsalmanach91 zeigt, dass man für den neuen Verlag mit Kennerschaft Rechte an zahlreichen bis 1916 erschienenen Übersetzungen aus der zeitgenössischen russischen Literatur angekauft hat, vor allem von den Verlagen Georg Müller, Albert Langen und dem Hyperion Verlag. Neu erscheinen bis 1922 fünf Titel, davon drei von Kuzmin, dem v. Guenther sich in enger Freundschaft verbunden fühlt92, Sologubs 88
89 90
91 92
Vom Krieg zur Revolution, Nr. 217; Auf dem Wege nach Emmaus, Nr. 230; Peter und Alexej, Nr. 312. Ausführlich zur wirtschaftlichen Lage des Verlages s. A. MEYER, wie Anm. 62, S. 26-29. W. GÖBEL, Der Kurt Wolff Verlag 1913-1930: Expressionismus als verlegerische Aufgabe. In: AGB 15 (1975/76), Sp. 21-962. – Hier: Sp. 786. Musarion Almanach 1920. München: Musarion 1919. Der zärtliche Josef, Nr. 228; Spieluhr der Liebe, Nr. 245; Alexandrinische Gesänge, Nr. 254. Zu deutschen Übersetzungen von Kuzmin s.: A. G. TIMOFEEV, „… u dorogich moemu serd-
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Slašìe jada (Süsser als Gift, Nr. 276) und ein Auszug aus Savinkovs Memuary terorista (Aus den Erinnerungen eines Terroristen, Nr. 232), letzterer zweifellos wegen seiner politischen Aktualität: Die Memuary sind erst kurz zuvor im russischen Original veröffentlicht worden (in: Byloe, 1917, 1-3; 1918, 1-3, 12). Savinkov ist zu dieser Zeit eine politisch nicht unwichtige Persönlichkeit – 1918/19 vertritt er die Interessen der Regierung Kolìak in Paris. Drei der genannten Titel sind von Eliasberg übersetzt. Die Übersetzung von Nr. 245 (Kuzmin, Spieluhr der Liebe) stammt von J. v. Guenther, ist aber, wie im Vorwort mitgeteilt, bereits 1908 entstanden. Sologubs im Original schon 1912 erschienenen Roman hat Fega Frisch übersetzt, wie zuvor schon die Tvorimaja legenda (Totenzauber, Nr. 201). Bedenkt man, wie wenig Sympathie J. v. Guenther für die Übersetzerin empfindet, so darf man annehmen, dass Musarion hier einen Vertrag oder auch ein schon fertiges Manuskript vom Verlag Georg Müller übernommen hat. Zwischen Eliasberg und v. Guenther zeichnet sich bei Musarion eine Arbeitsteilung ab, die durchaus den Fähigkeiten der Beteiligten gemäß ist: Eliasberg tritt ausschließlich als Übersetzer, v. Guenther eher als geschickter Verlagskaufmann hervor. Nach 1922 erscheinen im Musarion Verlag keine weiteren Übersetzungen von russischer zeitgenössischer Literatur. J. v. Guenther hat inzwischen einem neuen Münchener Verlag zur Gründung verholfen. Der in Petersburg geborene Woldemar Klein (1882-1955), Sohn eines deutschen Kaufmanns, bittet v. Guenther um Rat, da er einen Verlag für Übersetzungen russischer Literatur ins Deutsche gründen möchte. Am 21. 4. 1922 gibt er im Börsenblatt die Gründung seines OrchisVerlages bekannt, den er 1923 in die mit befreundeten Verlegern gegründete Allgemeine Verlagsanstalt A.-G. einbringt.93 Woldemar Klein und seine späteren Mitgesellschafter legen besonderen Wert auf die künstlerische Ausstattung ihrer Publikationen. Auch die fünf Veröffentlichungen von Übersetzungen zeitgenössischer russischer Literatur sind teils bibliophile Luxusdrucke, teils von namhaften Künstlern illustrierte Ausgaben. Außer Kuzmin (Putešestvie sèra Džona Firfaksa/Die Reisen des Sir John Fairfax, Nr. 292) erscheinen drei Titel von A. N. Tolstoj (u.a. in Nr. 300 die Erzählung Zar Peters Werktag). Die Übersetzung von Merežkovskijs Tut-ench-amon auf Kreta (Nr. 313), im Todesjahr Alexander Eliasbergs erschienen, wird von Hans Ruoff (1893-1985) zu Ende geführt, einem in Moskau geborenen Deutschen. Er tritt hier erstmals als Übersetzer in Erscheinung. Johannes v. Guenther knüpft aber auch Kontakte zu weiteren Münchener Unternehmen. Zu nennen ist hier vor allem der Drei Masken Verlag, der bereits als Theaterverlag besteht und dem der Verleger Ludwig Friedmann 1920 in München
93
cu nemcev…“ Materialy k bibliografii prižiznennych nemeckich izdanij M. Kuzmina. In: Russkaja literatura 2007, 1, S. 183-203. Zu Woldemar Klein und zu beiden Verlagen ausführlich: J.J. LEIS, Der Verleger Woldemar Klein. Die Münchener Jahre. ; C. SIPPL/F. B. POLJAKOV, Der Moskowitsche Eros. Hintergründe eines literarischen Skandals; J. v. GUENTHER, Woldemar Klein und der Moskowitische Eros. Sämtlich in: Imprimatur 20, (2007).
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auch einen Buchverlag angliedert, in dem v. Guenther nun eine Russische Bibliothek herausgibt. In einer allen Bänden nachgeschalteten Verlagsanzeige heißt es: „Seit den ersten Erfolgen der großen russischen Romanciers ist […] die Welt sehr anders geworden, zumal für Deutschland, das nur noch einen ihm wohlgesinnten Nachbarn hat: Rußland! Damit ist die Beschäftigung mit Rußland, seiner Seele und seiner Kunst zu einer Angelegenheit der vitalsten Interessen geworden […] Unser Plan ist, in dieser Bibliothek in vorbildlichen Übersetzungen alle die Bücher russischer Dichter zu vereinen, die für irgendeine wesentliche Seite Rußlands repräsentativ sind, so daß diese Bibliothek in ihrer Gesamtheit ein lückenloses Bild des russischen Menschen, seiner Seele und seiner Kunst geben wird.“
Übersetzt werden die Texte von Eliasberg und v. Guenther. Letzterer veröffentlicht hier zum ersten Mal auch seine Anthologien mit russischen Erzählungen, die bis zum Ende des 20. Jahrhunderts, teils mit kleinen Änderungen, zahlreiche Neuausgaben erleben (Russische Gespenstergeschichten, Russische Tiergeschichten, Russische Verbrechergeschichten).94 In der Russischen Bibliothek verwirklicht v. Guenther ansatzweise seinen alten Traum einer umfassenden Präsentation dessen, was ihm in der russischen Literatur wichtig und bedeutsam erscheint, für den deutschsprachigen Leser. Der Drei Masken Verlag wird außerdem zu einem Forum der antisowjetisch eingestellten russischen Emigration. 1923 erscheinen Naživins Aufzeichnungen über die russische Revolution (Das rote Lachen, Nr. 294). Schon 1921 hatten hier Merežkovskij und seine Frau Z. Gippius zusammen mit D. Filosofov und Vl. Zlobin einen Band mit Essays (Das Reich des Antichrist. Rußland und der Bolschewismus) herausgebracht. Johannes v. Guenther findet auch Kontakt zu der traditionsreichen Münchener C.H. Beck’schen Verlagsbuchhandlung. Neben der Anthologie Rußland in dichterischen Dokumenten (s. Anm. 79) übersetzt v. Guenther für Beck vor allem Leskov, also klassische russische Literatur. In einer Übersetzung von Eliasberg erscheint auch Gegenwartsliteratur, die erste Fassung von A. N. Tolstojs Choždenie po mukam (Höllenfahrt, Nr. 278). Was die Münchener Verlage der Jahre bis 1924 miteinander verbindet, ist eine Konzentration auf die schon vor 1917 in Russland im Umfeld des Symbolismus und anderer neuer Strömungen entstandene Literatur. Bereits verlegte Titel werden von den neuen Verlagen übernommen und durch weitere Erstübersetzungen ergänzt. Die neue sowjetische Literatur, bis 1924 durchaus schon greifbar, fehlt. Die vorrevolutionären regimekritischen Autoren des Znanie-Umfelds fehlen ebenfalls. Aber auch dezidiert antisowjetische Titel werden nicht publiziert, sieht man einmal von den genannten beiden Büchern des Drei Masken Verlags ab. Die geänderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für das Entstehen und das Publizieren von zeitgenössischer russischer Literatur werden bei der Werbung 94
Eine Aufzählung sämtlicher Titel der Russischen Bibliothek findet sich in: C. SIPPL, Verleger und Übersetzer, wie Anm. 80, S. 796f.
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durchaus erwähnt, bei der Auswahl der Titel werden sie, sieht man einmal von Tolstojs Höllenfahrt ab, ignoriert. Andere deutsche Verlage Von den Verlagen außerhalb Münchens ist anfänglich auch der Gustav Kiepenheuer Verlag in das Umfeld der Münchner Verlage zu zählen. In seiner Reihe Zeitgenössische Erzähler des Auslandes (später: Erzähler der jungen Zeit) publiziert er 1917/18 in Übersetzungen von Alexander Eliasberg Sammlungen von Remizov, Kuzmin und Sologub (Nr. 212, 216, 219). Bis 1924 veröffentlicht der Verlag keine weiteren Neuerscheinungen aus der russischen Gegenwartsliteratur, so dass seine vor allem unter dem Lektorat von Ludwig Rubiner (1918-1920) vollzogene Öffnung für die politische Linke an seinem russischen Programm nicht abzulesen ist. Ebenfalls in Übersetzungen Alexander Eliasbergs bringt der Verlag Axel Juncker in der Reihe der Orplidbücher 1919 je eine Erzählung von Sadovskij (Der Apfelkönig, Nr. 231) und von A.N. Tolstoj (Im Nebel, Nr. 235) heraus. Die Offenheit Eliasbergs für interessante neue Autoren belegt seine 1923 im Berliner Welt-Verlag veröffentlichte Übersetzung des eben erst (1922) in Berlin/Moskau im Original erschienenen ersten Romans von Èrenburg: Neobyìajnye prikljuìenuja Chulio Churenito […] (Die ungewöhnlichen Abenteuer des Julio Jurenito, Nr. 283). Im selben Verlag erscheint 1924 auch ein von Eliasberg übersetzter Titel Merežkovskijs (Die Geheimnisse des Ostens, Nr. 311). Eliasbergs Kontakt zum Berliner Welt-Verlag hat unter Umständen verwandtschaftliche Hintergründe. Als Verleger nennt Kürschners Deutscher Literaturkalender für 1924 „Dr. Ahron Eliasberg“. Keine klaren Präferenzen lassen sich an den Publikationen russischer Autoren bei Kurt Wolff ablesen, dessen Verlag, ab 1919 ebenfalls in München beheimatet, mit den zuvor behandelten Münchener Verlagen jedoch weder personell noch programmatisch verbunden ist. 1918 erscheint in der berühmten Reihe Der Jüngste Tag ein Bändchen Remizovs in der Nachdichtung von Arthur Luther (Legenden und Geschichten, Nr. 218). 1922 wendet sich Wolff mit einem Brief an Maksim Gor’kij und schlägt ihm eine deutsche Neuausgabe seiner Werke vor. Gor’kij ist im Prinzip einverstanden, verweist Wolff aber an B. N. Rubinštejn, den Besitzer des Ladyschnikow-Verlages, als den Inhaber der Rechte.95 Beide bringen 1923 in Kooperation die in Wolffs Brief an Werfel (s.o.) erwähnte Gor’kij-Ausgabe heraus, die neben den zuvor schon bei Ladyschnikow erschienenen Texten eine Neuübersetzung von Foma Gordeev und zum ersten Mal auch Leto enthält (Foma Gordejew, Nr. 284; Ein Sommer, Nr. 285).96 Gor’kijs auto95
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GOR‘KIJ, Pis’ma k I.P. Ladyžnikovu. In: Archiv A.M. Gor’kogo, t. 7. Moskva 1959, S. 242 (Brief Nr. 180). M. Gor’kij, Gesammelte Werke. Reihe 1 in 8 Bänden. Berlin/München: Wolff/Ladyschnikow [1923].
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biographische Trilogie kann nicht in die Ausgabe aufgenommen werden, da die Rechte an Ullstein verkauft worden sind. Ihre Buchausgabe erscheint daher dort. Die ersten beiden Bände (Meine Kindheit, Nr.210, Unter fremden Menschen, 214) sind ein großer Erfolg. 1922 beginnt auch der S. Fischer Verlag wieder russische Literatur zu publizieren. Zunächst erscheint ein Band mit Erzählungen Bunins (Nr. 264). Übersetzt wird er von Käthe Rosenberg, Tochter des Berliner Bankiers Hermann Rosenberg und Cousine von Thomas Manns Gattin Katja Mann. 1922 wird außerdem der erste antisowjetische Bestseller publiziert, der in den deutschsprachigen und auch in anderen Ländern das Bild vom russischen Bürgerkrieg bei breiten Bevölkerungsschichten nachhaltig prägen wird. Es handelt sich um Krasnovs Ot dvuglavnogo orla k krasnomu znameni (Vom Zarenadler zur roten Fahne. 1894-1921, Nr. 272). Pɺtr Krasnov, im Ersten Weltkrieg General der russischen Armee, hatte zuletzt bis 1918 als Ataman der Donkosaken gegen die Bolschewiki gekämpft. Der Roman erscheint in drei Bänden, übersetzt von insgesamt fünf Übersetzern, letzteres wohl deshalb, um die Botschaft des 1921/22 russisch erschienenen Werks möglichst rasch in deutscher Sprache wirken lassen zu können. Die erste Ausgabe erscheint in einem relativ unbedeutenden kleinen Verlag. Später wird der Roman von der traditionsreichen Frommannschen Buchhandlung in Jena übernommen, die auch zahlreiche weitere Bücher Krasnovs verlegt (bis 1924: Nr. 289, 308, 309). Russische Verlage in Berlin Der Ladyschnikow-Verlag publiziert seit 1919 wieder Übersetzungen aus dem Russischen. Als Bühnen- und Buchverlag gegründet, verlegt er von zeitgenössischen russischen Autoren bis 1924 vor allem Theaterstücke: vier zum Teil schon etwas ältere Stücke von Andreev97, Evreinovs erfolgreichstes Theaterstück der 20er Jahre Samoe glavnoe (Die Hauptsache, Nr. 265), aufgeführt u.a. in Berlin, Paris, New York, Rom (durch Pirandello), Warschau, Prag, und schließlich ein Schauspiel des russisch-jüdischen Autors Poljakov (Warwara, Nr. 274), der vor allem durch seinen Roman Sabbatai Zewi bekannt geworden ist. Alle Theaterstücke sind von August Scholz übersetzt. Von Gor’kij erscheint neu der Essay O russkom krest’janstve, in dem er seine Abneigung gegen die russischen Bauern begründet (Vom russischen Bauern, Nr. 266). Neben der mit Kurt Wolff herausgebrachten Gor’kij-Ausgabe verlegt Ladyschnikow in den 20er Jahren auch russische Klassiker. Eine Dostoevskij-Ausgabe beginnt zu erscheinen, ebenso eine 14bändige Tolstoj-Ausgabe. Aber beide Unternehmungen werden wieder eingestellt. Die Tolstoj-Ausgabe wird 1928 vom Malik-Verlag übernommen. Im Übrigen publiziert man auch zunehmend Bücher nicht-russischer Autoren. La-
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Du sollst nicht töten, Nr. 220; Der, der die Maulschellen kriegt, Nr. 248; Der Gedanke, Nr. 259; König Hunger, Nr. 302.
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dyschnikow ist nicht mehr ausschließlich der russische Verlag, und er ist auch nicht mehr der russische Verlag. Von den russischen Neugründungen in Berlin bringen drei Verlage auch deutsche Übersetzungen moderner Autoren heraus. Der Verlag Skythen (Skify, 19201925) wird von Evgenij Germanoviì Lundberg (1883-1965) geleitet. Lundberg ist auch am Aufbau der Berliner Filiale des sowjetischen Staatsverlages Gosizdat beteiligt,98 aber der Verlag Skythen publiziert in russischer Sprache nicht die neue sowjetische Literatur, sondern Texte von A. Belyj, Blok, Esenin, Kljuev, Remizov und dem Religionsphilosophen Šestov. In deutscher Übersetzung erscheinen drei Bändchen mit Übersetzungen von Blok (Gedichte, Nr.250, Skythen. Die Zwölf, Nr. 251 ) und Vjaì. Ivanov (Klüfte, Nr. 269), 1921 wird außerdem ein weiteres Bändchen mit Übersetzungen von Brjusov und Bal’mont veröffentlicht. Mit Ausnahme von Brjusov erscheinen alle diese Autoren erstmals in selbstständigen deutschen Buchausgaben. Der Newa-Verlag (1921-1929) publiziert 1921 eine Übersetzung von Bloks Dvenadcat‘ mit den bekannten Illustrationen von V. N. Masjutin (Die Zwölf, Nr. 252) sowie unter der Jahreszahl 1923 (laut Druckvermerk: Herbst 1922) eine deutsche Ausgabe seines Dramas Roza i krest (Rose und Kreuz, Nr. 281). 1923 bringt der Verlag auch Novellen von Zajcev heraus (Nr. 301). Der Razum-Verlag (gegründet 1923) veröffentlicht 1924 Rozanovs Arbeit über Dostoevskijs Großinquisitor (Nr. 315). Die Berliner russischen Verlage publizieren in deutscher Sprache keine Übersetzungen der neuen sowjetischen Literatur, auch dann nicht, wenn sie mit der Sowjetmacht wirtschaftlich verbunden sind. Diese Aufgabe übernehmen andere Verlage. Verlage aus Österreich und der Schweiz In Österreich sind es zwei Wiener Verlage, die russische Übersetzungen herausbringen. Der eine ist der Verlag der Wiener Graphischen Werkstätten. In ihm werden drei relativ kurze Texte publiziert. Josef Kalmer (Kalmus; 1898-1959), selbst schriftstellerisch tätig, der hier die Reihe Phalanx. Bibliothek für die Internationale des Geistes betreut, veröffentlicht in ihr eine Neuübersetzung von Gor’kijs Erzählung Delo s zastežkami (Die silbernen Schließen, Nr. 242). Ferner erscheint in Franz Theodor Csokors Übersetzung Evreinovs Monodramas V kulisach duši (Die Kulissen der Seele, Nr. 239). Und Dmitrij Umanskij übersetzt Vjaì. Ivanovs Gedächtnisrede auf Dostoevskij (Nr. 268). Kalmer und Umanskij arbeiten nach 1924 für andere Verlage. Der zweite Verlag ist der Interterritoriale Verlag ‚Renaissance‘ (Erdtracht), Wien/Berlin/Leipzig/New York. Seine Geschichte, die ebenso bunt und abenteuerlich wie sein Name ist, kann hier nicht im Einzelnen erzählt werden. Es mag der 98
F. MIERAU, Die Rezeption der sowjetischen Literatur in Deutschland 1920 – 1924. In: Zeitschrift für Slawistik 3 (1958), S. 624-638.
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Hinweis genügen, dass an der Seriosität des Verlegers David (auch: Lucian Frank) Erdtracht gezweifelt werden darf. Der Verlag bringt die beiden letzten, im Original schon nicht mehr in Russland erschienenen Texte Andreevs heraus (Tagebuch des Satans, Nr. 249; Ein Nachtgespräch, Nr. 260). Ob er hierzu die Genehmigung der Erben des 1919 verstorbenen Schriftstellers einholte, ist nicht bekannt. Ferner erscheint eine Neuübersetzung von Kuprins Jama (Jama. Die Lastergrube, Nr. 291), die gegenüber dem Original stark gekürzt ist. Die Angaben zur Auflagenhöhe dieses Bandes (insgesamt angeblich über 70 000 Exemplare) sind nicht sehr glaubwürdig. Interessant ist eine russische Anthologie mit Übersetzungen des eher als Schachmeister und -autor bekannt gewordenen Saviely Tartakower (Savelij Tartakover): Das russische Revolutionsgesicht. Eine Anthologie zeitgenössischer russischer Dichtungen [1923]. Die Kommentare des Übersetzers sind teils naiv, die Übersetzungen nicht sonderlich gelungen, aber der Band enthält bereits Gedichte von Majakovskij und Kamenskij, von Mariengof, Esenin, Kljuev und auch von dem Proletkul’t-Dichter Gerasimov. Die Schweiz wird während des Ersten Weltkriegs zum Zufluchtsland für Pazifisten und für politisch links von der deutschen Sozialdemokratie stehende Intellektuelle und Künstler. In Zürich wird im November 1917 die Max Rascher Verlag AG gegründet. Maßgeblich beteiligt an ihr ist Paul Cassirer, der mit Hilfe einflussreicher Freunde von der Westfront in die Schweiz gelangen kann. Der Verlag publiziert Anti-Kriegsliteratur (z.B. H. Barbusse, Le Feu; Leonhard Frank, Der Mensch ist gut), darunter auch Andreevs Igo vojny (Das Joch des Krieges, Nr. 213), eine Spiegelung der ersten Kriegsjahre in den Aufzeichnungen eines kleinen Petrograder Kontor-Angestellten. Der Verlag wird 1922 aufgelöst, da Paul Cassirer durch die Inflation einen großen Teil seines Vermögens verloren hat.99 Linke Verlage in Deutschland und Österreich Politisch links stehende Verlage hat es in Deutschland schon in der Vorkriegszeit gegeben. Dadurch, dass die Sozialdemokratie die deutsche Kriegspolitik mit trägt, kommt es zu einer neuen Situation. Die sich nach den Tagungen von Zimmerwald und Kiental (1915/16) formierenden politischen Kräfte, aus denen heraus sich im April 1917 die USPD als linke Abspaltung der SPD gründet, begrüßen die Machtergreifung der Bolschewiki in Russland als einen ersten Schritt zur Weltrevolution, deren Errungenschaften auf allen Gebieten propagiert und popularisiert werden sollen. Zunächst fehlt hierfür aber eine Basis. Nach Gründung der USPD weigern sich die traditionellen sozialdemokratischen Buch- und Pressever99
Näher zur Max Rascher AG s. FEILCHENFELDT, R. E. / BRANDIS, M., Paul Cassirer Verlag. Berlin 1898-1933. Eine kommentierte Bibliographie. Bruno und Paul Cassirer Verlag 1898-1901. Paul Cassirer Verlag 1908-1933. München: Saur 2002.
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lage, allen voran der Dietz-Verlag, bolschewistische Autoren und ihre westeuropäischen Parteigänger zu veröffentlichen. Die ersten Texte aus der Sowjetrepublik erscheinen daher in Franz Pfemferts Verlag Die Aktion oder zum Beispiel bei dem 1918 der USPD beigetretenen Paul Cassirer und auch bei Gustav Kiepenheuer. Franz Pfemfert hat sich schon vor dem Krieg von den Positionen der Sozialdemokratie entfernt. Nun bringt Die Aktion ab 1919, zu einer Zeit, als von sowjetischer Literatur noch nicht die Rede sein kann, Aufsätze von Bogdanov und Lunaìarskij (Nr. 223, 229), den führenden Theoretikern von Proletkul’t. Im gleichen Jahr erscheint aber auch der Tagebuchroman Tetrad‘ v saf’jane von Savvatij (Das Buch in Saffian, Nr. 233), der in seiner erotischen Spannung und in seinem Fortschrittspessimismus nicht gerade in die Zeit des revolutionären Aufbruchs, sondern eher in das Petersburg um 1910 passt (erste russische Ausgabe: 1913). Tarasov-Rodionovs Šokolad, dessen Übersetzung fünf Jahre später publiziert wird (Schokolade, Nr. 317), ist tatsächlich schon ein frühes Werk der Sowjetliteratur (russischer Erstdruck: 1922), das vielen Kritikern wegen seines moralischen Rigorismus als charakteristisch für das neue Regime erscheint. (Untadeliger Bolschewik wird wegen einer Lappalie exemplarisch mit dem Tode bestraft.) Franz Pfemfert und seine Frau haben sich aber schon 1920 von der KPD gelöst. In den folgenden Jahren nähern sie sich immer stärker den Positionen Trockijs an. Paul Cassirer veröffentlicht 1920 Panins Muki rodov (Die schwere Stunde, Nr. 247), die fiktiven Tagebuchaufzeichnungen eines arrivierten Petrograder Schriftstellers, der mit sich selbst und dem vorrevolutionären Russland abrechnet und sich auf die Seite der Revolution stellt.100 Bei Gustav Kiepenheuer erscheinen in dieser frühen Zeit keine selbstständigen Veröffentlichungen sowjetischer Autoren, aber Lunaìarskij wird zum Beispiel mit dem Text Proletarische Kultur in das von Rubiner herausgegebene Jahrbuch Die Gemeinschaft aufgenommen.101 Man muss sich vergegenwärtigen, welche Symbiosen in den Programmen dieser ursprünglich aus der künstlerischen und literarischen Avantgarde hervorgegangenen Verlage eingegangen werden, um das allumfassende Gefühl eines historischen Umbruchs und eines gewaltigen Neubeginns nachzuempfinden: Neben expressionistisch beflügelter emphatischer Dichtung und kostbaren Mappenwerken stehen Autoren wie Eduard Bernstein und Karl Kautsky (Paul Cassirer), Lenins Staat und Revolution erscheint neben Gottfried Benn (Die Aktion), ein Essay über Chagall im selben Band wie Lunaìarskijs Gedanken zu den Aufgaben von Proletkul’t.102 100
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Wer sich hinter dem Pseudonym Panin verbirgt, ist nicht bekannt. Näher zum Autor und seinen Veröffentlichungen: H. SCHMIDT, Viktor Panins „Die schwere Stunde“ (1919) – der erste Roman des revolutionären Rußlands? In: Zeitschrift für Slawistik 19 (1974), S. 658-666. Die Gemeinschaft. Dokumente der geistigen Weltwende. Hrsg. von Ludwig Rubiner. Potsdam: Gustav Kiepenheuer [1919], S. 263ff. Das alles verbindende neue Lebensgefühl findet in den Worten Rubiners seinen Ausdruck: „Das Erdballbewusstsein vom Gemeinschafts-Sollen des Menschen ist für den Jahrtausend-
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Die zur Jahreswende 1918/19 gegründete KPD und die Komintern nützen die Verbindung zu diesen bereits existierenden linken Verlagen, bauen aber gleichzeitig eine eigene Plattform für die Publikation politischer und auch literarischer Texte auf. Die KPD erwirbt 1919 in Leipzig den Franke Verlag, 1921 den Verlag Seehof & Co. 1922 erscheint bei Franke und später bei Hoym (s.u.) monatlich die Russische Korrespondenz, parallel zu ihr eine Kleine Bibliothek der russischen Korrespondenz, in der Seehof & Co. eine Broschüre von Bogdanov (Nr. 238) und Franke eine Broschüre von Kollontaj (Nr. 253) herausbringen. Seehof & Co. druckt ebenfalls Kollontaj (Nr. 243), aber auch Panin (Nr. 256, 257). Das Exekutivkomitee der Komintern kauft 1920 den Hamburger Verlag Carl Henry Hoym und führt ihn unter dem Namen von dessen Nachfolger Louis Cahnbley fort. Er ist eng mit den KPD-Verlagen vernetzt. Sein Leiter Hans Holm ist später auch in anderen kommunistischen Verlagen der Weimarer Zeit tätig und spielt noch beim Aufbau des Verlagswesens der DDR eine wichtige Rolle. 1922– 1923 erscheinen hier sechs Bändchen mit literarischen Texten der neuen Sowjetliteratur, unter ihnen drei mit Erzählungen von Vs. Ivanov103 und Libedinskijs Eine Woche (Nr. 293) sowie zwei weitere Texte. 1923 veröffentlicht man außerdem eine zweibändige Anthologie Russische Erzählungen. Schon vorher erscheint die Übersetzung von Keržencevs Tvorìeskij teatr (Das schöpferische Theater, 1922), dem maßgeblichen Werk zum Massentheater von Proletkul’t, mit seiner Einbeziehung von Zuschauermengen sowie seiner Theatralisierung des Lebens auf Straßen und öffentlichen Plätzen. Die vom Verlag veröffentlichten literarischen Texte sind meist Nachdrucke aus der Russischen Korrespondenz. Wie alle mit der kommunistischen Bewegung verbundenen Verlage reagiert Carl Hoym Nachf. Louis Cahnbley auf das Parteienverbot vom Dezember 1923. Das Unternehmen verlegt seinen Sitz nach Wien und firmiert nun unter dem Namen Verlag für Literatur und Politik (VLP). Hier erscheinen 1924 weitere Veröffentlichungen aus der sowjetischen Literatur: D. Bednyjs Die Hauptstrasse in einer Nachdichtung von Johannes R. Becher und mit einem Nachwort von Trockij (Nr. 305), ferner Bürgerkriegsromane von Dorochov (Nr. 307) und Veresaev (Nr. 320). Auch eine gekürzte Fassung von Trockijs Literatur und Revolution wird veröffentlicht. Der Komintern-Verlag ist das erste deutschsprachige Unternehmen, das in größerem Umfang ernstzunehmende neue sowjetische Literatur und wichtige Arbeiten zu Literatur und Theater vorlegt. Seine Verlegung nach Wien ist eine reine Formalität. In den Wiener Publikationen wird auf Rekla-
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Weltprozess, in dessen Anfang wir stehen, nicht mehr zu vernichten. Es geht um die Arbeit, die einen Weltgemeinschafts-Sinn hat. Und diese Geisteswende ungeheuerster ethischer ErdballEntscheidung für kommende Generationen fand ihren ersten Ausdruck durch die Realität in den Novembertagen von 1917 und 1918, da die menschliche Sprache die Ideen ‚Sowjet‘ und ‚Räte‘ als neue, mächtige Selbstverständlichkeiten über die Länder warf.“ (Vorwort zu Die Gemeinschaft). Partisanen, Nr. 270; Panzerzug Nr. 14-69, Nr. 286; Farbige Winde, Nr. 287.
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meseiten ohne Hinweis auf den alten Verlagsnamen für die in Hamburg erschienene Produktion geworben, Nr. 320 ist, wie aus dem entsprechenden Vermerk hervorgeht, in Potsdam gedruckt. Auch Nr. 305 und 307 werden in Deutschland produziert worden sein. Einen etwas unabhängigeren Status als die Partei- und Komintern-Verlage haben die Unternehmen des Medienkonzerns von Willi Münzenberg (18891940).104 Münzenberg, ab 1919 Vorsitzender der Kommunistischen Jugendinternationale, organisiert ab 1921 im Auftrag Lenins die Internationale Arbeiterhilfe (IAH) für Sowjetrussland, eine Arbeit, die er durch seinen Pressekonzern mit finanziert. Im uns hier interessierenden Zeitraum bringt sein Verlag der Jugendinternationale zwei literarische Titel heraus, Aleksandr Bogdanovs utopischen Roman Krasnaja zvezda (Der rote Stern, Nr. 282) und Svirskijs êɺrnye ljudi (Schwarze Leute, Nr. 298), beides Texte, die schon bei ihrem ersten Erscheinen 1908 von der russischen Kritik primär als ideologisch-propagandistische Literatur wahrgenommen wurden. Der eigentliche Leiter des Verlages ist Fritz Schaelike (1899-1963), der nach 1933 im sowjetischen Vegaar-Verlag tätig ist und 1945 in der Sowjetischen Besatzungszone den KPD-Verlag Neuer Weg/Dietz aufbaut und bis zu seinem Tode leitet. Auf das KPD-Verbot vom November 1923 reagiert auch Münzenberg. Von Felix L. Halle, einem sozialistischen Anwalt, der vor allem durch seinen Leitfaden Wie verteidigt sich der Proletarier in politischen Strafsachen vor Polizei, Staatsanwaltschaft und Gericht? bekannt geworden ist, übernimmt er den unauffälligen und nicht mit IAH und Jugendinternationale zu assoziierenden Verlagsnamen Neuer Deutscher Verlag105, der nach 1924 ebenfalls zeitgenössische russische Literatur publiziert. Auf Initiative Münzenbergs wird im Juni 1923 die Gesellschaft der Freunde des neuen Rußlands gegründet, die nicht nur bei Arbeitern, sondern gerade auch bei bürgerlichen Intellektuellen Sympathie und Interesse für die Sowjetunion wecken will. Mitglieder werden unter anderem Albert Einstein, Samuel Fischer, Ernst Rowohlt, Max Pechstein, Heinrich Vogeler und Otto Klemperer. Ab 1924 gibt die Gesellschaft die Zeitschrift Das neue Rußland heraus, in der in den Folgejahren zahlreiche Textproben aus der sowjetrussischen Literatur wie auch Artikel und Rezensionen über sie erscheinen.106 Alle Partei- und Komintern-Verlage leiden unter wirtschaftlichen Handikaps, die ihnen das Konkurrieren mit anderen Verlagen erschwert: 104
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Zu Münzenberg s. z.B.: B. GROSS, Willi Münzenberg. Eine politische Biographie. Stuttgart: DVA 1967. (Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 14/15). – R. SURMANN, Die Münzenberg-Legende. Zur Publizistik der revolutionären deutschen Arbeiterbewegung 1921-1933. Köln: Prometh 1983. – Willi Münzenberg (1889-1940). Ein deutscher Kommunist im Spannungsfeld zwischen Stalinismus und Antifaschismus. Hrsg.: T. Schlie / S. Roche. Frankfurt/M.: Lang 1995. B. GROSS, wie Anm. 104, S. 162f. Näher: K. GLOBIG, Die Zeitschrift „Das neue Rußland“ als Propagandist der jungen Sowjetliteratur in Deutschland. In: Zeitschrift für Slawistik 10 (1965), S. 296-314.
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- Ihre politische Abhängigkeit führt dazu, dass Änderungen der politischen Linie oder innerparteiliche Richtungskämpfe über die Bindung an / die Trennung von Autoren entscheiden. - Die Kaufkraft ihrer wichtigsten Zielgruppe, der Arbeiterschaft, ist relativ gering und in ganz besonderem Maße von wirtschaftlichen Krisen abhängig. - Der Börsenverein der Deutschen Buchhändler verweigert ihnen den Zugang zum Netz des Sortiment-Buchhandels. Die Produktion wird zunächst durch ehrenamtliche Kolporteure vertrieben. 1924 wird eine Vereinigung linksgerichteter Verleger gegründet, der teilweise auch sozialdemokratische Unternehmen angehören, und man baut ein eigenes Netz von Vertriebsstellen auf, die, meist den KPD-Zentralen angegliedert, Buchhandel und auch Parteimitglieder beliefern. Noch unabhängiger von Partei und Komintern als Münzenbergs Verlage ist Wieland Herzfeldes Malik-Verlag. Herzfelde (1896-1988) hat bis in sein hohes Alter oft und gern über seinen Verlag und seine Autoren erzählt. Das Unternehmen und seine von Herzfeldes Bruder John Heartfield gestalteten Bücher sind mehrfach in repräsentativen Ausstellungen und in zahlreichen Publikationen gewürdigt worden.107 Auf die Verlagsgeschichte muss hier also nicht näher eingegangen werden. Wichtig ist jedoch: Der Malik-Verlag ist bis 1933 nicht nur organisatorisch, sondern auch finanziell unabhängig. In seiner Frühzeit wird er unter anderem von Harry Graf Kessler unterstützt. Hauptförderer und wichtigster Aktionär ist dann aber Felix Weil, Erbe einer großen Getreidehandelsfirma in Argentinien, Gründer und Finanzierer des Frankfurter Instituts für Sozialforschung, Unterstützer von George Grosz, Erwin Piscator und anderen.108 Dem Malik-Verlag stehen nicht nur die Vertriebswege der KPD, sondern auch die des Sortimentsbuchhandels offen. 1923 eröffnet er eine eigene Buchhandlung. In der Auswahl seiner Autoren ist Herzfelde unabhängig, solange seine Projekte nicht diejenigen von Parteiunternehmen tangieren.109 Dass auch er nach dem KPDVerbot für den Verlag und seine Arbeit bangt, belegt die Gründung einer Filiale des Malik-Verlages in Wien 1924, die 1926 wieder geschlossen wird. Als erster Text aus der russischen Literatur erscheint bei Herzfelde 1922 ein Band mit fünf Aufsätzen Bloks zur Rolle der Literatur, der Intellektuellen und des Volkes (Nr. 263) in einer Übersetzung von Sophie Liebknecht. 1924 folgen Majakovskijs Poem 150.000.000 (150 Millionen, Nr. 310) in J. R. Bechers Nachdichtung und Šaginjans Kurzroman Prikljuìenija damy iz obšìestva (Abenteuer einer Dame, 107
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Nur einige neuere Titel: Der Malik-Verlag. 1916-1947. Chronik eines Verlages […]. Hrsg. von Jo Hauberg, Giuseppe de Siati, Thies Ziemke. Kiel: Neuer Malik Verl. 1986. – F. HERMANN, Malik. Zur Geschichte eines Verlages. 1916-1947. Düsseldorf: Droste 1989. – F. HERMANN, Der Malik-Verlag. 1916-1947. Eine Bibliographie. Kiel: Neuer Malik Verlag 1989. (Im Folgenden: Malik-Bibliographie). – G. STUCKI-VOLZ; Der Malik-Verlag und der Buchmarkt der Weimarer Republik. Bern […]: Peter Lang 1993. (Zürcher germanistische Studien, 37). G. STUCKI-VOLZ, wie Anm. 107, S. 179f. Als Beispiel eines derartigen Falles führt G. STUCKI-VOLZ (S. 185) Herzfeldes Projekt einer Ausgabe von Lenins Ausgewählten Werken an.
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Nr. 316). Im erhalten gebliebenen Verlagsvertrag mit „Herrn Majakowski, z. Zt. Berlin“ vom 7. 12. 1922 über die deutsche Ausgabe von 150.000.000110 wird eine Auflage von 5000 Exemplaren vereinbart. Zum Honorar heißt es: „Sie erhalten 10% vom broschierten Exemplar […] Wir zahlen Ihnen […] heute bereits als à Conto-Zahlung 250,- Grundmark unter der Zugrundelegung der Buchhändlerschlüsselzahl 400, d.h. insgesamt 100.000,- Papiermark.“
Vermittler Viele Vermittler und Übersetzer russischer Gegenwartsliteratur aus den Jahren bis 1916 sind auch nach dem Ersten Weltkrieg tätig. August Scholz veröffentlicht wieder zahlreiche Übersetzungen, insgesamt zehn, von denen einige erst nach seinem Tode im Jahr 1923 erscheinen. Als Vermittler ist er jedoch nicht mehr die wichtige Figur, die er vor 1914 für Gor’kij, Andreev und andere war. Bis auf die schon erwähnten Buchveröffentlichungen der ersten beiden Teile von Gor’kijs autobiographischer Trilogie, die Rubinštejn seinerzeit an Ullstein abgegeben hatte, übersetzt er ausschließlich für den Ladyschnikow-Verlag. Dieser konzentriert sich, was russische Literatur des 20. Jahrhunderts anbelangt, vor allem auf Theaterstücke. Scholz übersetzt noch fünf Stücke von Andreev. Eins von ihnen (Der, der die Maulschellen kriegt, Nr. 248) kommt in diesen Jahren auch als Verfilmung in die deutschen Kinos. Allerdings handelt es sich um eine Produktion der amerikanischen MGM, die auf der englischen Übersetzung des Stückes fußt.111 Dass Scholz auch Evreinovs Die Hauptsache (s.o.) übersetzt und dieses Stück in seiner Übertragung in Berlin aufgeführt wird, hängt mit seiner Bindung an den Ladyschnikow-Verlag zusammen. Es ist nichts davon bekannt, dass Scholz, wie früher bei Gor’kij und Andreev, auch in diesem Fall als eine Art Impresario in Erscheinung getreten wäre. Der wichtigste Übersetzer und auch Vermittler der Zeit von 1917 bis 1924 ist Alexander Eliasberg. Von ihm erscheinen mehr als 20 Erst- und Neuübersetzungen aus der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Die Bandbreite reicht vom realistischen Traditionen verpflichteten historischen Roman Merežkovskijs (Der vierzehnte Dezember, Nr. 255; Peter und Alexej, Nr. 312)112 bis zur scheinbar spielerischen Leichtigkeit von Kuzmins Versen (Alexandrinische Gesänge, Nr. 254) und zur Prosa des jungen Èrenburg. 1921 erscheint als Februarheft der Süd110 111
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Abgebildet in: Der Malik-Verlag 1916-1947. Chronik eines Verlages, wie Anm. 107, S. 67. He who gets Slapped, USA 1924, MGM. Regisseur: Victor Seestrom (= Victor Sjöström). Zu dem Film erscheint auch ein deutsches Begleitheft: Der Mann, der die Ohrfeigen bekam. Bearbeitet nach dem gleichnamigen Film der Ufa-Decla. Berlin: Lichtbild Bühne [Gebrüder Wolfsohn, 1925]. 32 S. (Kino-Bibliothek, Nr. 8). Dass neben den Büchern Merežkovskijs, in denen Eliasberg als Übersetzer ausdrücklich genannt ist, auch ein weiteres von ihm übersetzt wurde (Nr. 217), hat C. SIPPL belegen können: Die Bibliothek des Übersetzers Alexander Eliasberg: Eine Spurensuche , wie Anm. 65, S. 137.
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deutschen Monatshefte seine Anthologie Meisterwerke der russischen Erzählkunst mit einem Vorwort von Thomas Mann (S. 289-296), und 1922 bei C.H. Beck seine Russische Literaturgeschichte in Einzelporträts. Über die beschämenden Umstände, die zur Ausweisung Eliasbergs und seiner Familie aus Bayern und zu seiner erzwungenen Übersiedlung nach Berlin führen, hat Carmen Sippl berichtet.113 Auch Johannes von Guenther bringt im Berichtszeitraum neue Übersetzungen aus der Literatur des 20. Jahrhunderts heraus, allerdings nur drei: zwei Übersetzungen seines Freundes Kuzmin (Nr. 244, 245) und, in bibliophiler Aufmachung, eine Komödie von A. N. Tolstoj (Nr. 299). Ansonsten übersetzt v. Guenther in diesen Jahren zahlreiche Texte aus der russischen Literatur des 19. Jahrhunderts (z.B. Puškin, Leskov) und arbeitet an eigenen literarischen Texten. Wolfgang Eduard Groeger (1882-1950) gehört nicht eigentlich in den Münchener Kreis hinein, ist ihm aber durch seine Beziehung zum Verlag C.H. Beck verbunden. Xenia Werner hat ihn in einem Aufsatz vorgestellt (mit Bibliographie seiner Übersetzungen) und seine Münchener Kontakte in Kommentaren zum von ihr edierten Briefwechsel zwischen Groeger und Oswald Spengler behandelt.114 Groeger, in Riga geboren, kommt 1920 nach Deutschland und weckt durch seine hervorragenden Übersetzungen russischer Versdichtungen bald das Interesse der Fachleute. In der Zeit bis 1924 arbeitet er mit Berliner russischen Verlagen zusammen (Newa-Verlag, Skythen), für die er Blok (Die Zwölf, Nr. 252; Rose und Kreuz, Nr. 281), Vjaì. Ivanov (Klüfte, Nr. 269) sowie eine Sammlung von Gedichten Brjusovs und Bal’monts (Verl.Skythen, 1922) übersetzt. Von Lundberg, dem Direktor des Verlags Skythen, übersetzt Groeger eine Schrift über Merežkovskij. Das gemeinsame Interesse an Russland und seiner historischen Rolle führt zu Groegers Briefwechsel mit Oswald Spengler, welcher mit dazu beitragen kann, dass Berdjaevs Dostoevskij-Buch in Groegers Übersetzung bei Beck erscheint.115 Einer der Fachleute, die Groeger schon früh schätzen, ist Arthur Luther. Beide verbindet dann eine „langjährige, kollegiale Freundschaft“ (X. Werner). Luther veröffentlicht zwischen 1917 und 1924 vier Übersetzungen aus der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Zwei von ihnen erscheinen als nummerierte Luxusdrucke (A. N.Tolstoj, Das Bild, Nr. 234; Andreev, Das rote Lachen, Nr. 261). Am meisten dürften ihn persönlich Remizovs Legenden und Geschichten interessiert haben, die er für Kurt Wolffs Reihe Der jüngste Tag übersetzt (s.o.), nicht nur wegen ihrer religiösen Thematik, sondern auch besonders wegen der einfühl113
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In:J. v. GUENTHER, Woldemar Klein und der Moskowitische Eros, wie Anm. 51, S. 283, Anm. 2. X. WERNER, Der Übersetzer W.E. Groeger (1882-1950). Ein Beitrag zur Rezeptionsgeschichte russischer Literatur in Deutschland. In: Wiener Slavistisches Jahrbuch 30 (1984), S. 155166. – Der Briefwechsel zwischen Oswald Spengler und Wolfgang E. Groeger über russische Literatur, Zeitgeschichte und soziale Fragen. Hrsg. v. Xenia Werner. Hamburg: Buske 1987. N. Berdjajew, Die Weltanschauung Dostojewskis. München: Beck 1925.
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samen und zugleich innovatorischen Sprache, deren sich Remizov in seinen Nachdichtungen von Volksmärchen und Legenden bedient. Nicht zufällig lässt Luther gerade diese Sammlung später noch einmal in zwei Teilbändchen erscheinen.116 Hier treffen sich seine Interessen mit denjenigen Groegers, der sich Anfang der 20er Jahre bemüht, altrussische Bylinen in einer adäquaten deutschen Form nachzudichten, ein Versuch, der von Luther als kritischem Leser begleitet wird. Reinhold von Walter, der seit 1918 endgültig in Deutschland lebt, als Autor, Übersetzer und dann auch Lektor für Russisch an der Universität Köln, teilt mit Groeger das Interesse an Blok. 1921 erscheinen zwei Bändchen seiner Übersetzungen im Verlag Skythen (Nr. 250, 251). Groeger begegnet Blok mit Verehrung, aber auch mit respektvoller Distanz. Letztere findet man bei v. Walter nicht. Das Bändchen Skythen / Die Zwölf (Nr. 250) umfasst 47 Klein-Octav-Seiten. Ein Drittel von ihnen (S. 9-24) füllt eine emphatische Aneignung des SkythenThemas durch den Übersetzer, in der er sich als „Skythe“ an die Leserschaft der alten, okzidentalen Welt wendet. Vom Expressionismus geprägt ist Franz Theodor Csokor (1885-1965). Im Dezember/Januar1913/14 reist er mit der Theatertruppe Ida Orloffs zu einem mehrwöchigen Gastspiel nach Petersburg. Hier lernt er Evreinov kennen, in dem er einen „Vorkämpfer des Expressionismus“ sieht und der ihm das Manuskript seines Monodramas V kulisach duši (Die Kulissen der Seele, Nr. 239) anvertraut, mit der Bitte, es in deutscher Fassung auf die Bühne zu bringen. Gleichzeitig erhält Csokor eine Interlinearübersetzung. Seine Nachdichtung wird 1920 überaus erfolgreich an der Wiener Renaissancebühne aufgeführt. Für die Verlage von Komintern und KPD spielt die Tätigkeit von Vermittlern keine sehr wichtige Rolle. Die Entscheidung darüber, welche russische Literatur gedruckt werden soll, trifft häufig, wie auch die Erinnerungen von Babette Gross an den Neuen Deutschen Verlag belegen, nicht der Verlag, sondern eine übergeordnete politische Instanz. Dass zum Beispiel Eduard Schiemann, der nun für den Komintern-Verlag Vs. Ivanov und Libedinskij (s.o.), aber auch politische Texte übersetzt, persönlich Autoren zur Publikation empfehlen kann, ist unwahrscheinlich. Sein Verlagsleiter Hans Holm berichtet nachträglich, Verlagsplan und Manuskripte seien aus Moskau gekommen.117 Babette Gross erinnert sich daran, dass die Buchproduktion des Neuen Deutschen Verlages zuerst eher dem Zufall überlassen gewesen sei, „Wünschen Moskaus oder den jeweiligen Kampagnen der Komintern.“118 Frida Rubiner allerdings hat in einem Fall ihre persönliche Sicht
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A. Remizov, Legenden. Berlin: Der Neue Geist Verlag 1947. 48 S. – Ders., Geschichten. Ebd. 1947. 48 S. Chr. SCHWARZ, Die Stellung der sowjetischen Belletristik im deutschen Verlagsschaffen 1917-1933 wie Einleitung, S. 95. B. GROSS, Willi Münzenberg, wie Anm. 104, S. 166.
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zur Geltung bringen können. Im Nachwort zu ihrer Übersetzung von Sergeevs Unteroffizier Poskakuchin (Nr. 297) schreibt sie : „[...] ich beschloß, die Arbeit Sergejews zu übersetzen und den Kreisen der deutschen Arbeiterschaft zugänglich zu machen, - nicht um die deutsche Literatur um ein neues Werk zu bereichern, sondern um einen kleinen Ausschnitt aus der Geschichte der Großen Russischen Proletarischen Revolution zu übermitteln.“
Unter dem Primat der Politik sind persönliche Initiativen durchaus möglich. Zahlreiche Übersetzerinnen und Übersetzer nehmen, auch wenn sie, wie die Schwestern Ramm (Nadja Strasser, Alexandra Ramm, Maria Einstein), der politischen Linken zugeordnet werden können, Übersetzungsaufträge von ganz unterschiedlichen Verlagen und durchaus nicht nur linken Autoren an. Umgekehrt gilt dies auch für junge nicht in der politischen Linken engagierte Übersetzer, die neu ins Geschäft kommen, wie Dmitrij Umanskij und für den schon erwähnten 1893 in Moskau geborenen Hans Ruoff, die beide auch für linke Verlage arbeiten. Letzterer antwortet auf eine Anfrage von Fritz Mierau in einem Brief vom 1. 9. 1959, die Anregungen für seine Übersetzungen seien von den Verlagen ausgegangen. Diese hätten sich mit den Autoren in Verbindung gesetzt und dann entsprechende Übersetzungsaufträge erteilt.119 Eine Ausnahme bilden Wieland Herzfelde und sein Malik-Verlag. Da Herzfelde nicht direkt von KPD und Komintern abhängt, ist er in der Wahl seiner Autoren frei und kann den Rat von Vermittlern einholen. Im Nachhinein erwähnt er seine direkten Kontakte zu Gor’kij, Majakovskij, Sejfullina, Èrenburg, Fedin und Tret’jakov.120 Diese Kontakte tragen sicher vor allem geschäftlichen Charakter. Die Gespräche müssen zum Teil durch Dolmetscher übersetzt werden. Aber Èrenburg, Tret’jakov und Fedin sprechen gut Deutsch, so dass auch Gespräche über das Geschäftliche hinaus möglich sind. Als Informanten und Vermittler erwähnt Herzfelde auch Bekannte und Freunde mit Russischkenntnissen und russischen Kontakten: die Journalisten Egon Erwin Kisch, Franz Carl Weiskopf (Feuilleton-Redakteur an Münzenbergs Zeitung Berlin am Morgen) und Erwin Honig (Vossische Zeitung), den Schriftsteller Leonhard Frank und dessen russische Frau Elena, ferner Alexandra Ramm und Franz Pfemfert. Weiskopf und Frank sind Autoren des Malik-Verlages, Elena Frank und Erwin Honig übersetzten für ihn. Bücher
119 120
Russen in Berlin, wie Anm. 83, S. 444f. H.-D. MÜLLER, Der Malik Verlag als Vermittler der jungen Sowjetliteratur in Deutschland 1919-1933. In: Zeitschrift für Slawistik 7 (1962), S. 720-738; hier: S. 730.
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In der Rezeption der russischen Gegenwartsliteratur waren die ersten Jahre des 20. Jahrhunderts auch im deutschsprachigen Raum das Zeitalter Gor’kijs. Nimmt man allein die Anzahl der 1917 bis 1924 erschienenen Erst- und Neuübersetzungen, so ist Gor’kij mit 11 Publikationen auch jetzt wieder ein besonders erfolgreicher Autor. Große Erfolge sind die beiden ersten Bände der autobiographischen Trilogie (s.o.). Bei weiteren Publikationen (Nr. 226, 241, 242) handelt es sich um Neuübersetzungen bereits bekannter Erzählungen, teils in kleinen Auflagen (Nr. 226, 242), teils als Ausgabe für eine Buchgemeinschaft (Nr. 241), ein erstes Indiz dafür, dass Gor’kij dabei ist, ein lebender Klassiker zu werden. In die gleiche Richtung weist das Erscheinen der schon besprochenen Werkausgabe. Die außer den genannten literarischen Texten publizierten vier Broschüren und Sammelbände mit Publizistik sind keine großen Publikumserfolge. Die Zerstörung der Persönlichkeit (Nr. 267) enthält Gor’kijs Polemik gegen Dostoevskij, die zwar von kommunistischer Seite positiv gewürdigt wird (H. Schüller in Die Rote Fahne), die Arthur Luther jedoch entschieden zurückweist, wobei sein Urteil der Aufnahme Dostoevskijs bei breiten Leserschichten entspricht. 121 Vom russischen Bauern (Nr. 266) enthält Gor’kijs grundsätzliche Kritik am russischen Bauern, die seitens der Kommunisten nicht geteilt und daher in den folgenden Jahrzehnten auch nicht mehr publiziert wird. Letzteres gilt erst recht für die nur in den Süddeutschen Monatsheften (Oktoberheft 1918) unter dem Titel Ein Jahr russische Revolution erschienenen Nesvoevremennye mysli (Unzeitgemäße Gedanken) mit ihrer scharfen Kritik an der Oktoberrevolution. Gor’kij hat also mit den ersten beiden Bänden seiner Trilogie Erfolg und wird auch als Klassiker geachtet, aber er ist keinesfalls von so dominanter Bedeutung wie zu Beginn des Jahrhunderts. Andere Erfolgsautoren der Zeit vor 1917, Andreev, Arcybašev und Kuprin, sind zwar nun auch wieder mit Erst- oder Neuübersetzungen vertreten, verlieren aber stark an Beachtung. Im Grunde handelt es sich bei ihren Publikationen um die letzten Ausläufer der Popularitätswoge, die sie empor getragen hatte. Vorausgreifend sei hier schon angemerkt, dass von Andreev und Arcybašev in den kommenden drei Jahrzehnten weder Erst- und Neuübersetzungen noch Nachdrucke erscheinen Neu entdeckt wird der in Marchlewskis Verlag (Nr. 55) eher versteckt erschienene Bunin mit Gospodin iz San-Francisko und einigen anderen Texten (Der Herr aus San Francisco, Nr. 264). Mit vier Veröffentlichungen (Nr. 212, 218, 295, 296) ist der ebenfalls emigrierte Remizov relativ häufig vertreten. Sicher hängt dies mit dem schon erwähnten Interesse am russischen Volkscharakter und Volksleben zusammen; drei der Titel sind „Legenden“ oder „dem Volksmunde nacherzählt“.
121
Genaue bibliographische Angaben zu Schüller und Luther bei E. CZIKOWSKY [...], Gorki in Deutschland, wie Anm. 48, Nr. 2059 und 2061.
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Aleksej Tolstoj ist mit sieben Publikationen122 ein anerkannter und häufig veröffentlichter Autor. Bis 1924 wird er, der 1923 sowjetischer Bürger geworden und nach Russland zurückgekehrt ist, ausschließlich in nicht kommunistischen Verlagen veröffentlicht. Aus der Sicht der Verleger und des Publikums gehört er auch weiter zu den schon seit der Vorkriegszeit etablierten Autoren. Dies gilt erst recht für die Symbolisten und diejenigen, die ihnen nahestehen. Die schon erwähnten Publikationen von Kuzmin, Sologub und Merežkovskij sind im Original größtenteils schon vor 1914 erschienen. Von Brjusovs Prosa werden im Musarion Verlag nur die alten Übersetzungen angeboten. Er wie auch Sologub sind auf dem deutschsprachigen Buchmarkt in den folgenden Jahrzehnten nicht präsent. Letzteres gilt auch für Andrej Belyj. Von ihm jedoch erscheint 1919 die erste deutsche Ausgabe von Peterburg (Nr. 222), auf die es lohnt näher einzugehen, denn es handelt sich um eine Fassung des Romans, die auf Russisch nie publiziert wurde und die Dolgopolov in seinen Kommentaren zur Neuausgabe der endgültigen Berliner Fassung von 1922 eine „Brücke“ zwischen letzterer und der ursprünglichen Sirin-Fassung des Romans nennt.123 Aus einem von Dolgopolov zitierten Brief Belyjs an Ivanov-Razumnik aus dem Jahr 1914 geht hervor, dass Belyj schon damals mit Georg Müller wegen einer deutschen Ausgabe des Romans in Kontakt steht. Belyj schreibt am 2. 7. 1914: „Die Silberne Taube schicke ich Ihnen bald, sowie ich mit der Druckanordnung bei den Kürzungen von Petersburg für die deutsche Ausgabe fertig bin: Der Verleger Georg Müller (in München) hat meiner Übersetzerin die Vorgabe gemacht, dass Petersburg einbändig erscheinen soll, und dazu war es erforderlich, es um etwa 100 Seiten zu kürzen. Die Arbeit des Kürzens hat mir solche Freude gemacht, dass ich glaube: für eine zukünftige russische Ausgabe werde ich den Text ebenfalls um etwa 150 Seiten kürzen.“124
Die deutsche Ausgabe von 1919 ist also tatsächlich der erste wichtige Schritt zur russischen Berliner Ausgabe letzter Hand von 1922, und sie gehört offenkundig zu den zahlreichen Buchprojekten, die nach Georg Müllers Tod 1917 unvollendet zurückgeblieben waren. Aleksandr Bloks Werke waren vor 1917 für den deutschsprachigen Leser nur in Anthologien und Zeitschriftenpublikationen präsent. Von 1917 bis 1924 erscheinen fünf selbstständige Publikationen von ihm. Von besonderem Interesse sind seine späten Werke, seine Versdichtungen Skify (u.A. in Nr. 251) und Dvenadcat‘ (u.A. in Nr. 251, 252) und seine Aufsätze. Skify (Die Skythen) wird in diesen Jahren insgesamt viermal übersetzt, Dvenadcat‘ (Die Zwölf) sogar fünfmal. Die Aufsätze erscheinen in der Kleinen revolutionären Bibliothek des Malik122
123 124
Das Bild, Nr. 234; Im Nebel, Nr. 235; Höllenfahrt, Nr. 278; Die Liebe, ein goldenes Buch, Nr. 299; Zar Peters Werktag, Nr. 300; Aelita, Nr. 318; Die Geliebte, Nr. 319. Z.B. in: A. BELYJ, Peterburg. Moskva: Chud. lit. 1978, S. 355, Anm. 2 Ebd., S. 355
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Verlages (Nr. 263) in einer Übersetzung von Karl Liebknechts Witwe Sophie. Es ist der späte Blok, der nur noch geringen Kontakt zu seinem früheren Umfeld hat, der vor allem im Umkreis der Bolschewiki Anerkennung findet und der die Ursachen und die Folgen der Revolution reflektiert. Von ihm erwartet sich auch der deutschsprachige Leser Aufklärung und Orientierungshilfe.125 Bezeichnend dafür ist, dass Blok wieder aus dem Gesichtskreis verschwindet, je mehr die unmittelbare Bedrohung oder Befreiung durch eine Revolution in den Bereich des Fernen und Unwahrscheinlichen gerät: Nach 1923 erscheint erst 1947 (s. Nr. 744) wieder eine selbstständige Publikation in deutscher Sprache. Die neue sowjetische Literatur ist in den ersten sieben Jahren nach der Oktoberrevolution im deutschsprachigen Raum noch kaum präsent. Die mit Publikation und Vertrieb verbundenen organisatorischen und materiellen Probleme wurden schon erwähnt. Vor allem aber muss eine sowjetische Literatur erst einmal entstehen. Gertrud Alexander, seit den frühen 20er Jahren Mitarbeiterin des Zentralkomitees der KPD und Redaktionsmitglied der Roten Fahne, antwortet 1956 auf eine Anfrage Fritz Mieraus: „Über russische, besonders sowjetische schöne Literatur konnte damals noch wenig gesprochen werden, da es wenig Übersetzungen gab. In den Veranstaltungen wurde viel von Gorki vorgetragen [...] Auch von Alexander Blok und Demjan Bednyj wurde einiges vorgetragen.“126
Literarische Texte erscheinen erst ab 1922. In den Jahren zuvor werden vor allem programmatische Texte über Literatur und Kunst, über soziale und politische Fragen publiziert. Autoren wie Lunaìarskij, Bogdanov und Kollontaj sind in erster Linie theoretisch interessiert und bedienen sich nur in Ausnahmefällen literarischer Formen zur Propagierung oder Illustration ihrer Ideen. Lunaìarskij und sein Schwager Bogdanov äußern sich als erste und zunächst als einzige zu den künftigen Aufgaben einer revolutionären Kunst (Nr. 229; 223, 238), so dass die Position von Proletkul’t als der Standpunkt des neuen proletarischen Russlands erscheint. Übersetzt wird, wie schon erwähnt, 1922 auch P.M. Keržencevs Tvorìeskij teatr. 1923 folgen Tairovs Zapiski režissera.127 Von den seit 1922 erscheinenden Prosawerken sind zweifellos die Erzählungen von Vs. Ivanov die literarisch interessantesten (s.o.). Vom Komintern-Verlag Carl Hoym Nachf. werden aber auch Texte von Libedinskij (s.o.), Malyškin, Serafimoviì, Sejfullina und Jakovlev gedruckt, letztere in den schon erwähnten Anthologien. Diese Autoren nehmen bis 1990 einen festen Platz im sowjetischen Literaturkanon ein. Bis zu einem gewissen Grade gilt dies auch für die frühen Texte von Šaginjan (Abenteuer einer Dame, Nr. 316) und Tarasov-Rodionov (Schokolade, Nr. 317). Anders 125
126 127
Ausführlich zu Blok in Deutschland s. V. V. DUDKINA, Blok v Germanii. In: Literaturnoe nasledstvo 92, kn. 5-ja. Moskva: Nauka 1993, S. 244-289. Russen in Berlin, wie Anm. 83, S. 218. A Tairov, Das entfesselte Theater. Potsdam: G. Kiepenheuer 1923.
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verhält es sich mit Èrenburgs erstem Roman (Die ungewöhnlichen Abenteuer des Julio Jurenito, Nr. 283): Er erscheint nicht in einem Parteiverlag und sein Übersetzer Eliasberg ist durchaus nicht als Anhänger sozialistischer Ideen hervorgetreten. In der Sowjetunion gehört der Roman in den folgenden Jahrzehnten nicht zum Kanon. Die sowjetische Agitationslyrik ist seit 1924 durch die schon erwähnten populären Werke von D. Bednyj und Majakovskij128 vertreten. Die deutschen Nachdichtungen stammen in beiden Fällen von Johannes R. Becher. Majakovskij wird im deutschsprachigen Raum schnell zu einer Berühmtheit. Schon im Juni 1921 wird sein Theaterstück Misterija-buff in Moskau für die Delegierten des III. Kominternkongresses in deutscher Sprache aufgeführt (auch hier wieder die herausragende Bedeutung des Deutschen als der Fremdsprache). Majakovskijs Auftritte im Berlin der 20er Jahre sind Ereignisse, die nicht nur von KPD-Mitgliedern zur Kenntnis genommen werden. Wieland Herzfelde erinnert sich: „Der Eindruck, den er auf seinen Vortragsabenden machte, überzeugte mich und meinen Freund Johannes R. Becher davon, daß Majakowski deutsch erscheinen müsse. Becher verstand zwar auch kein Wort Russisch, aber die Art, wie Majakowski seine Verse – auswendig – sprach und wie er Zwischenrufe parierte oder Fragen beantwortete, machte uns, wie offensichtlich allen, die ihn hörten und sahen, klar: Hier steht ein revolutionärer Künstler und ein Künstler der Revolution in einer Person: Donner und Witz – Gelächter und Blitz.“129
Die Jahre von 1917 bis 1924 sind eine Übergangszeit. Die Differenzierung zwischen Emigranten- und Sowjetliteratur beginnt erst. Autoren sehr unterschiedlicher Qualität, die das literarische Leben der Zeit vor 1914 mit bestimmten (z.B. Andreev, Arcybašev, Sologub), sind noch einmal mit Neuerscheinungen vertreten, um dann für lange Zeit vom deutschsprachigen Buchmarkt zu verschwinden. Und es gibt ein besonderes Interesse an Autoren und Texten, von denen man sich Aufschluss über die Ursachen und die Bedeutung der russischen Revolution, über die allgemeine Bedeutung Russlands für Europas Zukunft und über das Wesen des russischen Menschen erhofft. Die sowjetische Literatur, die den Anspruch erhebt, auf diese Fragen klare Antworten zu erteilen, ist erst in Ansätzen präsent.
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Zu deutschsprachigen Buchausgaben Majakovskijs s.: MELIS, F., W. Majakowski – die deutschsprachigen Buchausgaben 1924-1982. Mit Bibliographie. In: Marginalien 100 (1985), S. 29-60. Der Malik-Verlag. 1916 – 1947, wie Anm. 107, S. 68. – Siehe auch: Majakowski in Deutschland. Texte zur Rezeption 1919–1930. Hrsg. R. Loew / B. Tschistowa. Berlin: AkademieVerlag 1986 (S. 111 – 129: Auswahlbibliographie zur Majakovskij-Rezeption).
Kapitel III: 1925-1932 Bibliographie 1925: Aldanov, Mark 321
Der neunte Thermidor (Devjatoe termidora). Roman. Ü: Rebekka Candreia. München:Drei Masken 1925. 467 S. = “Myslitel‘“, t.1
Averìenko, Arkadij Timofeeviì 322
Das russische Lachen. Ausgewählte Grotesken. Ü: Maurice Hirschmann. Wien: Vernay-Verlag 1925. 327 S.
Bednyj, Dem’jan 323
Ausgewählte Gedichte. Ü: Josef Ruß. Moskau: Zentral-Völker-Verl. der Sowjetunion 1925. 65 S. (Für Klub und Lesehalle, 1).
Bunin, Ivan Alekseeviì 324
Mitjas Liebe (Mitina ljubov‘). Ü: Käthe Rosenberg. Berlin: S. Fischer 1925. 118 S.
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì 325
Trust D.E. (Trest D.E.). Die Geschichte der Zerstörung Europas. Ü: Lia Calmann. Berlin: Welt-Verlag [1925]. 224 S.
Gor’kij, Maksim 326
Meister-Erzählungen. Ü: Bodo v. Loßberg. Berlin: Th. Knaur Nachf. [ca. 1925]. 348 S. (Sammlung Phönix, 23).
327
Der Sohn der Nonne (Žizn‘ Matveja Kožemjakina, t. 1). Roman. Ü: August Scholz. Berlin: Dietz für den Bücherkreis. 234 S. (Werk des Bücherkreises, 5).
Kollontaj, Aleksandra Michajlovna
1925-1932
92 328
Wege der Liebe. 3 Erzählungen. Ü: Etta Federn-Kohlhaas. Berlin: Malik 1925. 410 S.
Krasnov, Pɺtr Nikolaeviì 329
Einig – unteilbar (Edinaja nedelimaja). Roman. Ü: R[udolf] Frh. v Campenhausen. Jena: Frommannsche Buchhandlung [1925]. 462 S.
330
Fallende Blätter (Opavšie list’ja). Roman. Ü: R[udolf] Frh. v. Campenhausen. Jena: Frommannsche Buchhandlung 1925. 650 S.
Kuprin, Aleksandr Ivanoviì 331
Sulamith (Sulamif‘). Ü: M. v. Schlippe, Melitta v. Speck. Berlin: Glagol/Taurus 1925. 81 S.
332
Vera (Granatovyj braslet). Roman. Ü: S[igismund] O[swald] Fangor. Berlin, Wien, Leipzig: Renaissance-Verlag [1925]. 115, IV S.
Lunaìarskij, Anatolij Vasil’eviì 333
Der befreite Don Quichotte (Osvoboždɺnnyj Don Kichot). Ein Schauspiel in 9 Bildern und einem Epilog. Ü: I. Gotz. Berlin: VolksbühnenVerlags- und Vertriebs-GmbH. 1925. 103 S.
334
Die Bärenhochzeit (Medvež`ja svad’ba). Ein Drama in 9 Bildern nach einer Novelle von Prosper Mérimé (!). Ü: I. Gotz, S. Nestriepke. Berlin: Volksbühnen-Verlags- und Vertriebs-GmbH. 1925. 112 S.
Masjutin, Vasilij Nikolaeviì 335
Der Doppelmensch (Dva). Roman. Ü: Gustav Specht. München: Drei Masken Verlag 1925. 323 S. (Sindbad-Bücher).
Nagrodskaja, Evdokija Apollonovna 336
Im Strome der Zeiten (Reka vremɺn, ì. 1-2). Roman. Ü: H. Abt, M. v. Cochenhausen. Berlin: Glagol [1925]. 489 S.
Naživin, Ivan Fɺdoroviì 337
Rasputin (Rasputin). Roman. Ü: Eduard Siewert [= Wolfgang Eduard Groeger]. Bd. 1-3. Leipzig: Fikentscher 1925. 439, 477, 488 S. (Die Russische Revolution im Spiegel der Dichtung, hrsg. von Wolfgang E[duard] Groeger, Erstes Werk).
Neverov, Aleksandr Sergeeviì
Bibliographie
93
338
Das Antlitz des Lebens. Erzählungen. Ü: Maria Einstein. Wien, [Berlin]: VLP 1925. 249 S.
339
Taschkent, die brotreiche Stadt (Taškent, gorod chlebnyj). Ü: Maria Einstein. Berlin: Neuer Deutscher Verlag 1925. 129 S. UdSSR: Engels 1935
Remizov, Aleksej Michajloviì 340
Die fünfte Plage (Pjataja jazva). Ü: Käthe Rosenberg. München: Propyläen 1925. Angaben nach Hélène Sinany130
Šaginjan, Mariètta Sergeevna 341
Mess Mend oder die Yankees in Leningrad (Mess-Mend, ili Janki v Petrograde). Ü: Eduard Schiemann. Berlin: Neuer Deutscher Verlag 1925. 191 S. Zugleich: Wien: Moderner Verlag
Sejfullina, Lidija Nikolaevna 342
Der Ausreißer (Pravonarušiteli). Ü: Maria Einstein. Berlin: Malik 1925. 95 S.
343
Wirinea (Virineja). Ü: Hans Ruoff. Berlin: Malik 1925. 247 S.
Serafimoviì, Aleksandr Serafimoviì 344
Der eiserne Strom (Železnyj potok). Roman aus der russischen Revolution. Berlin: Neuer Deutscher Verlag 1925. 273 S.
Šiškov, Vjaìeslav Jakovleviì 345
Der schwarze Reiter (Vataga). Roman. Ü und mit einem Vorwort versehen v. Wolfgang E[duard] Groeger. Leipzig: Fikentscher 1925. X, 265 S. (Die russische Revolution im Spiegel der Dichtung, 3).
Slɺzkin, Jurij L’voviì 346
Olga Org (Ol’ga Org). Russlands Tochter. Roman. Ü: Robert Brunner. Berlin, Wien, Leipzig: Renaissance [1925]. 234 S.
Šmelɺv, Ivan Sergeeviì 130
H. SINANY, Bibliographie des oeuvres de Alexis Remizov. Paris: Bibliothèque russe de l’institut d’études slaves 1978.
1925-1932
94 347
Die Sonne der Toten (Solnce mɺrtvych). Ü: Käthe Rosenberg. Berlin: S. Fischer 1925. 318 S.
1926: Achmatova, Anna Andreevna 348
Am Seegestade. Ü: Otto Frantisek Babler. Olmütz: Selbstverlag 1926. 8 S.
Arsen’ev, Vladimir Klavdieviì 349
Russen und Chinesen in Ostsibirien. Ü: Franz Daniel. Berlin: Scherl 1926. 229 S.
Babel‘, Isaak Èmmanuiloviì 350
Budjonnys Reiterarmee (Konarmija). Ü: Dmitrij Umanskij. Berlin: Malik 1926. 223 S.
351
Geschichten aus Odessa (Odesskie rasskazy). Ü: Dmitrij Umanskij. Berlin: Malik 1926. 112 S.
Bogdanov, Aleksandr Aleksandroviì 352
Allgemeine Organisationslehre. Tektologie (Tektologija, vseobšìaja organizacionnaja nauka). Ü: S. Alexander, Rud. Lang. Bd. 1-2. Berlin: Organisations-Verlagsgesellschaft 1926-1928. 213, 199 S.
Bostuniì, Grigorij131 353
Des Henkers Tod. Graz: „Michel“-Verlag 1926. 32 S.
Dymov, Osip Isidoroviì 354
Die letzte Geliebte (Poslednjaja ljubov‘). Ü: Erich Boehme. Berlin: Ladyschnikow [1926]. 91 S.
Èrdman, Nikolaj Robertoviì 355
131
Das Mandat (Mandat). Komödie in drei Aufzügen. Ü: Erich Boehme. Berlin: Ladyschnikow 1926. 104 S. Bostuniì, Deutsch-Ukrainer,der seit den frühen 20er Jahren in der nationalsozialistischen Bewegung aktiv war und später zum SS-Standartenführer avancierte, veröffentlichte ab 1928 unter dem Namen Gregor Schwartz-Bostunitsch zahlreiche Schriften gegen die „JüdischBolschewistische Verschwörung“.
Bibliographie
95
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì 356
Dreizehn Pfeifen (Trinadcat‘ trubok). Ü: B[erit] Schiratzki. Basel [usw.]: Rhein-Verlag [1926]. 263 S.
357
Die Liebe der Jeanne Ney (Ljubov‘ Žanny Nej). Roman. Ü: Waldemar Jollos. Bd. 1-2. Basel [usw.]: Rhein-Verlag [1926]. 287, 263 S.132
Forš, Ol’ga Dmitrievna 358
In Stein gehüllt (Odety kamnem). Roman. Ü: Wolfgang E[duard] Groeger. Leipzig: Fikentscher 1926. 280 S. (Die russische Revolution im Spiegel der Dichtung, 2).
Gor’kij, Maksim 359
Erlebnisse und Begegnungen (Zametki iz dnevnika. Vospominanija). Ü: Erich Boehme. Berlin: Malik 1926. 369 S. (Gesammelte Werke in Einzelausgaben, 9).
360
Der 9. Januar (Devjatoe janvarja). Die Ereignisse in Petersburg am 9. 1. 1905. Ü: Erich Boehme. Berlin: Malik 1926. 64 S. (Malikbücherei, 20).
361
Wanderer in den Morgen.[Sammlung]. Ü: Erich Böhme. Berlin: Ullstein 1926. 375 S.
Isjagin, Fɺdor B. 362
Der Herr ohne Hosen. Eine Sammlung merkwürdiger Begebenheiten. Ü: Siegfried v. Vegesack. Frankfurt/M.: Iris 1926. 144 S. (Iris-Bücher, 4).
Krasnov, Pɺtr Nikolaeviì 363
In der mandschurischen Einöde. Ü: Rudolf Frh. v. Campenhausen. Jena: Frommannsche Buchhandlung [1926]. 162 S.
Kuprin, Aleksandr Ivanoviì 364
Die sieben Liebesnächte der Sulamith (Sulamif‘). Roman. Ü: Ilja Leibmann, Siegmund Oskar Fangor. Leipzig: Renaissance [1926]. 181 S.
Kuzmin, Michail Alekseeviì 132
Diese zweibändige Ausgabe auch bei HERMANN (Malik-Bibliographie, Nr. 53). Hack (B. HACK, Verlagsbibliographie des Rhein-Verlages. In: AGB 20, 1979, Sp. 1153-1216) erwähnt nur eine einbändige Ausgabe im Umfang von 547 Seiten, die mit der Angabe „[4. Auflage]“ und dem Erscheinungsjahr „[1928]“ auch im Katalog der DNB verzeichnet ist.
1925-1932
96 365
Die Schwärmer (Meìtateli). Roman. Ü: Johannes v. Guenther. Wien: Saturn 1926. 286 S.
Leonov, Leonid Maksimoviì 366
Die Bauern von Wory (Barsuki). Roman. Ü: Bruno Prochaska, Dmitrij Umanskij. Berlin, Wien, Leipzig: Zsolnay 1926. 572 S.
367
Wetterleuchten. Ü: M[anfred] Busch, M[arie] Romaschow. Berlin: Taurus 1926. 224 S. (Neue Dichtung im neuen Rußland).
Minclov, Sergej Rudol’foviì 368
Zar Berendei (Car‘ Berendej). Eine wahre Geschichte aus den Urwäldern Sibiriens. Ü: Oskar v. Riesemann. München: G. Hirth 1926. 234 S.
Nikitin, Nikolaj Nikolaeviì 369
Der Flug (Polɺt). Ü: Gregor Jarcho. Berlin: Propyläen [1926]. 182 S.
Sejfullina, Lidija Nikolaevna 370
Erzählungen. Ü: Pet. Sinner. Pokrowsk: Deutscher Staatsverlag / Nemgosisdat 1926. 111 S.
Šmelɺv, Ivan Sergeeviì 371
Der niegeleerte Kelch (Neupivaemaja ìaša). Ü: Hans Ruoff. Berlin: Fischer 1926. 115 S. (Fischers Romanbibliothek).
Tolstoj, Aleksej Nikolaeviì / Šìɺgolev, Pavel Eliseeviì 372
Rasputin oder die Verschwörung der Zarin (Zagovor imperatricy). Ein Stück Weltgeschichte in 5 Aufzügen und 1 Vorspiel. Ü: S. Arnold. Heidelberg: Merlin 1926. 88 S.133
1927: Amfiteatrov, Aleksandr Valentinoviì 373
133
Kimmerische Krankheit (Kimerijskaja bolezn‘). Phantastischer Roman. Ü: Karl Richter. Leipzig: Hesse u. Becker 1927. 263 S. (Romane der Weltliteratur). Etwa gleichzeitig erschien in der Theaterabteilung des Verlages S. Fischer eine Übersetzung von Käthe Rosenberg als Bühnenmanuskript.
Bibliographie
97
auch u.d.T. „Der schwarze Schmetterling“
êapygin, Aleksej Pavloviì 374
Erst lernen, dann heiraten! (Sperva uìit’sja, potom ženit’sja!). Schauspiel in 1 Aufzug und 4 Bildern. Bearb. u. Ü: L.S. Moskau: Zentralverlag der Völker der Sowjetunion 1927. 32 S.
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì 375
Michail Lykow (Rvaì). Roman. Ü: Hans Ruoff. Berlin: Malik 1927. 559 S. (Werke, 4).
Fadeev, Aleksandr Aleksandroviì 376
Komissare (Protiv teìenija). Ü: K. Stürmer. Moskau: Centroizdat 1927. 39 S. Spätere russische Fassung u.d.T. „Roždenie Amgun’skogo polka“
Fedin, Konstantin Aleksandroviì 377
Städte und Jahre (Goroda i gody). Ü: Dmitrij Umanskij. Berlin: Malik 1927. 443 S.
Gladkov, Fɺdor Vasil’eviì 378
Zement (Cement). Roman. Ü: Olga Halpern. Wien, Berlin: VLP 1927. 463 S UdSSR: Moskau: Vegaar 1932
Gor’kij, Maksim 379
Matwej Koshemjakin. Roman in zwei Bänden. Zweiter Band: Im Banne der Kleinstadt (Žizn‘ Matveja Kožemjakina, t. 2). Ü: Erich Boehme. Berlin: Malik 1927. 399 S. (Gesammelte Werke in Einzelausgaben, 12).
380
Geschichten von Landstreichern. Ü: Arthur Luther. Leipzig: Insel [1927]. 77 S. (Insel-Bücherei, 71).
381
Das Werk der Artamonows (Delo Artamonovych). Roman. Ü: Klara Brauner. Berlin: Malik 1927. 420 S. (Gesammelte Werke in Einzelausgaben, 10).
Grebnev, P. 382
Der geprellte Analphabet (Obmanutyj bezgramotnyj). Bearb. u. Ü: L. S. Moskau: Zentralverlag der Völker der Sowjetunion 1927. 21 S.
1925-1932
98
Kolosov, Mark Borisoviì 383
Dreizehn. Trauerflor (Trinadcat‘. Krep). Ü: K. Stürmer. Moskau: Zentralverlag der Völker der Sowjetunion 1927. 29 S.
Lebedev, [Ja. oder Ju.] 384
Das tapfere Weib (Boj-Baba). Dorf-Bühnenstück in 2 Aufzügen. Ü: G. Luft. Moskau: Zentralvölkerverlag der Union der SSR 1927. 25 S.
Merežkovskij, Dmitrij Sergeeviì 385
Der Messias (Messija). Roman. Ü: Johannes v. Guenther. Leipzig, Zürich: Grethlein u. Co. 1927. 421, 11 S. = „Roždenie bogov“, 2 Als Anhang der Essay „Sein oder Nichtsein des Christentums“
Naživin, Ivan Fɺdoroviì 386
Stepan Rasin (Kazaki). Ein Bauernaufruhr in Russland im XVIII. Jahrhundert. Roman. Ü: Wolfgang E[duard] Groeger. Leipzig: Fikentscher 1927. 463 S. (Die Russische Revolution im Spiegel der Dichtung, hrsg. von Wolfgang E. Groeger, Viertes Werk)
Neverov, Aleksandr Sergeeviì 387
Zwei Erzählungen. Ich will leben. Rotarmist Terechin. Moskau: Zentralverlag der Völker der Sowjetunion 1927. 24 S. (Bibliothek kleiner Erzählungen, 1)
Šmelɺv, Ivan Sergeeviì 388
Der Kellner (êelovek iz restorana). Ü: Käthe Rosenberg. Berlin: Fischer 1927. 233 S.
Tolstoj, Aleksej Nikolaeviì 389
Das Geheimnis der infraroten Strahlen (Giperboloid inženera Gagarina). Ü: Arnold Wasserbauer. Berlin: Neuer Deutscher Verlag 1927. 364 S.
390
Ibykus (Pochoždenija Nevzorova, ili Ibikus). Roman eines Revolutionsabenteurers. Ü: Arnold Wasserbauer. Heidelberg: Merlin [1927]. 229 S.
Zošìenko, Michail Michajloviì
Bibliographie
99
391
So lacht Rußland! Humoresken. Ü: Mary v. Pruss-Glowatzky u. Elsa Brod. Prag: Adolf Synek 1927. 149 S.
392
Lustiges Abenteuer (Vesɺloe prikljuìenie). Ü: J[akob] M. Schubert. Heidelberg: Merlin 1927. 81 S.
1928: Aldanov, Mark 393
Das Rätsel Tolstoj (Zagadka Tolstogo). Ü: R[udolf] v. Campenhausen. Paderborn: Schöningh 1928. 127 S.
Berezovskij, Feoktist Alekseeviì 394
Die Mutter (Mat‘). Erzählung über das Gestern. Moskau: ZentralVölker-Verlag 1928. 78 S. Gekürzte Ausgabe
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì 395
Das bewegte Leben des Lasik Roitschwantz (Burnaja žizn‘ Lazika Rojtšvaneca). Roman: Ü: Waldemar Jollos. Zürich [usw.]: Rhein-Verlag [1928]. 394 S.
396
Die Gasse am Moskaufluß (V Protoìnom pereulke). Ü: Wolfgang E[duard] Groeger. Leipzig: List 1928. 281 S.
Fadeev, Aleksandr Aleksandroviì 397
Die Neunzehn (Razgrom). Roman. Wien, Berlin: VLP 1928. 261 S. UdSSR: Moskau: Vegaar 1931 Übersetzung „nach der neuesten russischen Ausgabe neu bearbeitet von Nell Held“ Moskau 1947. Spätere Ausgaben (Moskau 1948 u.ö.) nennen als Übersetzerin Hilde Angarowa.
Fedin, Konstantin Aleksandroviì 398
Die Brüder (Brat’ja). Roman. Ü: Erwin Honig. Berlin: Neuer Deutscher Verlag 1928. 440 S. auch u.d.T. „Die Brüder Karew“
Furmanov, Dmitrij Andreeviì 399
Die roten Helden (Krasnyj desant). Eine Erzählung. Ü: Alexander Videns. Berlin: Jugendinternationale 1928. 56 S. (Roter Trommler, 8).
1925-1932
100 400
Tschapajew (êapaev). Moskau: Centrizdat 1928. 71 S. Gekürzte Ausgabe
Gor’kij, Maksim 401
Das blaue Leben und andere Erzählungen. Ü: Erich Boehme u. Siegfried v. Vegesack. Berlin: Malik 1928. 509 S. (Gesammelte Werke in Einzelausgaben, 15).
402
Erinnerungen an Zeitgenossen. Ü: Erich Boehme. Berlin: Malik 1928. 386 S. (Gesammelte Werke in Einzelausgaben, 13). Enthält auch Erst- und Neuübersetzungen.
Ireckij, Viktor Jakovleviì 403
Spiel gegen Gott (Pochititeli ognja). Roman. Ü: H[arald] v. Hörschelmann. Berlin: Ring-Verlag 1928. 319 S.
Kallinikov, Iosif Fɺdoroviì 404
Frauen und Mönche (Mošìi). Roman. Ü: Wolfgang E[duard] Groeger. Bd. 1-2. Leipzig: Haessel 1928. XIII, 496, 519 S.
Kataev, Valentin Petroviì 405
Die Defraudanten (Rastratìiki). Roman. Ü: Richard Hoffmann. Berlin, Wien, Leipzig: Zsolnay 1928. 251 S.
Krasnov, Pɺtr Nikolaeviì 406
Eroica. Roman aus der Zeit der Napoleonischen Kriege. Ü: Rudolf v. Campenhausen. Bd. 1-2. München: Georg Müller 1928. 330, 320 S.
407
Kostja der Kosak (Vsɺ prochodit). Historischer Roman in 2 Büchern. Ü: Oskar v. Riesemann. Stuttgart: DVA 1928. 593 S.
Kuzmin, Michail Alekseeviì 408
Der stille Hüter (Tichij straž). Roman. Ü: J[akob] M. Schubert. BadenBaden: Merlin 1928. 273 S. Ausgegeben 1927
409
Das wunderliche Leben des Joseph Balsamo Grafen Cagliostro. Roman in drei Büchern (êudesnaja žizn‘ Iosifa Bal’zamo grafa Kaliostro. V trɺch knigach). Ü: J[akob] M. Schubert. Heidelberg, Baden-Baden: Merlin 1928. 230 S.
Bibliographie
101
Lavrenɺv, Boris Andreeviì 410
Der Einundvierzigste (Sorok pervyj). Eine Novelle. Ü: [Nach einer Rohübersetzung bearbeitet von Eugen W. Mewes.] Berlin: Jugendinternationale [1928]. 95 S.
Leonov, Leonid Maksimoviì 411
Der Dieb (Vor). Roman. Ü: Dmitrij Umanskij, Bruno Prochaska. Bd. 12. Berlin, Wien, Leipzig: Zsolnay 1928. 383, 392 S.
Lidin, Vladimir Germanoviì 412
Der Abtrünnige (Otstupnik). Roman. Ü: Olga Halpern, Eugen W. Mewef [d.i.: Mewes]. Berlin, Leipzig, Wien: Drei Kegel 1928. 337 S.
Ljaško, Nikolaj Nikolaeviì 413
Erzählung von den Fußketten (Rasskaz o kandalach). Moskau: ZentralVölker-Verlag 1928. 43 S.
Merežkovskij, Dmitrij Sergeeviì 414
Leonardo da Vinci (Voskresšie bogi. Leonardo da Vinìi). Ü: Marianne Kegel. Bd. 1-2. Leipzig: Hesse und Becker [1928]. 399, 442 S. (Die Schatzkammer, 131-132). = „Christos i antichrist“, 2
415
Napoleon. Sein Leben. Napoleon der Mensch (Napoleon. Napoleonìelovek. Žizn‘ Napoleona). Ü: Arthur Luther. Leipzig: Grethlein u. Co. 1928. V, 528 S.
416
Peter und Aleksej (Antichrist. Pɺtr i Aleksej). Historischer Roman. Ü: Marianne Kegel. Bd. 1-2. Leipzig: Hesse und Becker [1928]. 326, 335 S. (Die Schatzkammer, 51-52). = „Christos i Antichrist“, 3
Naživin, Ivan Fɺdoroviì 417
Unersättliche Seelen. Roman. Ü: Valerian Tornius. Leipzig, Wien: Weller u. Co. 1928. 350 S.
Ognɺv, Nikolaj 418
Das Tagebuch des Schülers Kostja Rjabzew (Dnevnik Kosti Rjabceva). Aufzeichnungen eines Fünfzehnjährigen. Ü: Maria Einstein. Berlin: Jugendinternationale 1928. 270 S.
1925-1932
102 Ab 1967: Ü: Maria Einstein, Nelly Drechsler
Olejnikov, Nikolaj Makaroviì 419
Tage des Kampfes (Boevye dni). Ü: G. Richter. Moskau: Zentral-VölkerVerlag 1928. 43 S. (Für die reifere Jugend).
Panfɺrov, Fɺdor Ivanoviì 420
Die Genossenschaft der Habenichtse (Bruski, kn. 1-ja). Roman. Ü: Edith Hajós. Wien, Berlin: VLP [1928]. 436 S. UdSSR: Moskau, Vegaar 1931
Remizov, Aleksej Michajloviì 421
Runzel-Punzel. Die Geschichte zweier Mäuslein (Myška-moršìinka). Berlin: Pestalozzi-Verlagsanstalt 1928. 16 S. (Pestalozzi-Bilderbücher, 35).
Serafimoviì, Aleksandr Serafimoviì 422
Marianne (Mar’jana). Ein Bühnenstück in 4 Aufzügen. Ü: Frei nach dem Russischen von G. Luft. Moskau: Zentral-Völker-Verlag 1928. 83 S.
Smolin, Dmitrij 423
Lisinka, die letzte Romanowa. Eine Tragikomödie in 4 Akten. Bearb. u. Ü: Valerian Tornius. Leipzig: C. Weller & Co. [1928]. 139 S.
Stepun, Fɺdor Avgustoviì 424
Die Liebe des Nikolaj Pereslegin (Nikolaj Pereslegin. Roman v pis’mach). Ü: Käthe Rosenberg. München: Hanser 1928. 350 S.
Tarasov-Rodionov, Aleksandr Ignat’eviì 425
Februar (Fevral‘). Roman. Ü: Olga Halpern. Potsdam: Kiepenheuer 1928. 586 S. = “Tjažɺlymi šagami“, kn. 1-ja
Žabotinskij, Vladimir Evgen’eviì 426
Richter und Narr. Roman. München: Meyer & Jessen 1928. 382 S.
1929:
Bibliographie
103
Abrikosoviì, N[ina] 427
Nadja. Ein russisches Sittenbild. Berlin: Delta Verlag – Kurt Ehrlich 1929. 199 S.
Aldanov, Mark 428
Sankt Helena, „Eine kleine Insel“ (Svjataja Elena, malen’kij ostrov‘). Roman. Ü: Martha Fleischmann. München: Drei Masken [1929]. 185 S. = „Myslitel‘“, t. 4
429
Die Teufelsbrücke (êortov most). Historischer Roman. Ü: Rebekka Candreia. München: Drei Masken [1929]. 350 S. =“Myslitel‘“, t. 2
430
Zeitgenossen (Sovremenniki). Ü.: R[udolf] v. Campenhausen. Berlin: Schlieffen 1929. 361 S.
Andreev, Vasilij Michajloviì 431
Der Dieb und andere Erzählungen. Ü: Marie Pfahler. Berlin: WeltgeistBücher Vlg. [1929]. 75 S. (Weltgeist-Bücher, 376).
Belych, Grigorij Georgieviì / Panteleev, Leonid 432
Schkid, die Republik der Strolche (Respublika Škid). Ü: Maria Einstein. Berlin: Jugendinternationale 1929. 504 S.
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì 433
Visum der Zeit (Viza vremeni). Ü: Hans Ruoff. Leipzig: List 1929. XII, 266 S.
434
Die Verschwörung der Gleichen (Zagovor ravnych). Das Leben des Gracchus Babeuf. Ü: Hans Ruoff. Berlin: Malik 1929. 289 S. (Ausgewählte Werke, 5). Überarbeitete Fassung: Berlin 1959
Gor’kij, Maksim 435
Malwa (Mal’va). Ü: Arthur Luther. Leipzig: Insel [1929]. 68 S. (InselBücherei, 404).
436
Das Leben des Klim Samgin (Žizn‘ Klima Samgina, t. 1). Ü: Rudolf Selke. Berlin: Sieben Stäbe [1929]. 614 S. (Bücher der Epoche, Sonderband).
1925-1932
104
Karavaeva, Anna Aleksandrovna 437
Das Sägewerk (Lesozavod). Roman aus der russischen Gegenwart. Berlin: Bücherkreis 1929. 371 S. Gekürzte Ausgabe
Kareno, Aleksandr 438
Auto halt! Aufzeichnungen eines Berliner Chauffeurs. Aus dem russischen Manuskript übersetzt und herausgegeben von Arthur Luther. Leipzig: Haessel 1929. 207 S.
Karpov, Michail Jakovleviì 439
Die fünfte Liebe (Pjataja ljubov‘). Ü: A[rkadi] Maslow. Berlin: Büchergilde Gutenberg 1929. 422 S.
Krasnov, Pɺtr Nikolaeviì 440
Der weiße Kittel (Belaja svitka). Vom roten Stern zum Doppeladler. Ein Roman der Gegenwart. Ü: R[udolf] Frh. v. Campenhausen. Stuttgart: Union 1929. 349 S.
Mariengof, Anatolij Borisoviì 441
Zyniker (Ciniki). Roman. Ü: Gregor Jarcho. Berlin: S. Fischer 1929. 172 S.
Merežkovskij, Dmitrij Sergeeviì 442
Leonardo da Vinci (Voskresšie bogi. Leonardo da Vinìi). Historischer Roman. Ü: Erich Boehme. Berlin: Knaur [1929]. 727 S. (Knaurs Standard Leinenbände). = „Christos i antichrist“, 2
443
Leonardo da Vinci. Die Wiedergeburt der Götter (Voskresšie bogi. Leonardo da Vinìi). Ü: Johannes v. Guenther. Leipzig, Zürich: Grethlein u. Co. 1929. 768 S. = „Christos i antichrist“, 2
Minclov, Sergej Rudol’foviì 444
In geheimem Auftrag (Sekretnoe poruìenie. Putešestvie v Urjanchaj). Ü: Rudolf v. Campenhausen. Leipzig: Brockhaus 1929. 226 S.
Nabokov, Vladimir Vladimiroviì
Bibliographie 445
105
Sie kommt – kommt sie? (Mašen’ka). Roman. Ü: Jakob M. Schubert, Gregor Jarcho. Berlin: Ullstein 1929. 254 S. (Die gelben UllsteinBücher, 46). Name des Autors auf d. Titel: Wladimir Nabokoff-Sirin
Nikulin, Lev Venjaminoviì 446
Der Tod in Afghanistan.(Nikakich sluìajnostej. Kinopovest‘). Ü: Georg Polak. Berlin, Wien: Glöckner; Leipzig: Carl Emil Krug [1929]. 255 S. (Glöckner-Bücher, 27)
Ognɺv, Nikolaj 447
Kostja Rjabzew auf der Universität (Ischod Nikpetoža. Kostja Rjabcev v vuze). Das Tagebuch des Kostja Rjabzew, Bd. II. Ü: Maria Einstein. Berlin: Jugendinternationale 1929. 272 S.
Osorgin, Michail Andreeviì 448
Der Wolf kreist (Sivcev Vražek). Ein Roman aus Moskau. Ü: R[ebecca] Candreia. München: Drei Masken [1929]. 421 S.
Remizov, Aleksej Michajloviì 449
Stella Maria Maris. Russische Legenden. Ü: Gertrud Hahn, Wilhelm Ruhtenberg. Stuttgart: Orient-Occident-Verlag 1929. 118 S. Enthält auch Erstübersetzungen
Sacharov, Konstantin V. 450
Nina Grigorewna. Ein Roman aus dem heutigen Rußland. Ü und bearbeitet: Georgine v. Gyömörey-Almàsy. München: Kösel u. Pustet 1929. 263 S.
Savinkov, Boris Viktoroviì 451
Erinnerungen eines Terroristen (Vospominanija terrorista). Ü: A[rkadi] Maslow. Berlin: Büchergilde Gutenberg 1929. XXXII, 218 S.
Šolochov, Michail Aleksandroviì 452
Der stille Don (Tichij Don, kn. 1-ja). Roman. Ü: Olga Halpern. Wien, Berlin: VLP 1929. 482 S. ab 1957: Neubearbeitung der Ü: Maximilian Schick UdSSR: Moskau: Vegaar 1932; GB: London: Malik 1935; USA: New York:1946.
1925-1932
106
Stepun, Fɺdor Avgustoviì 453
Wie war es möglich? Briefe eines russischen Offiziers (Iz pisem praporšìika-artillerista). Ü: Käthe Rosenberg. München: Hanser 1929. 281 S. auch u.d.T: „Als ich russischer Offizier war“
Tret’jakov, Sergej Michajloviì 454
Brülle, China! (Ryìi, Kitaj!). Ein Spiel in 9 Bildern. Ü: Leo Lania. Berlin: Ladyschnikow 1929. 52 S.
Tynjanov, Jurij Nikolaeviì 455
Wilhelm Küchelbecker. Dichter und Rebell (Kjuchlja. Povest‘ o dekabriste). Historischer Roman. Ü: Maria Einstein. Berlin: G. Kiepenheuer 1929. 527 S. auch u.d.T.: „Die Dekabristen“ ab 1977: Redaktionelle Überarbeitung Ilse Tschörtner
1930: Bogdanov, Nikolaj Vladimiroviì 456
Das erste Mädel (Pervaja devuška). Eine romantische Geschichte. Ü: Alfred Kurella. Berlin: Jugendinternationale 1930. 232 S. UdSSR: Moskau 1931
Borisov, Leonid Il’iì 457
Schnellzug Leningrad – Sewastopol (Chod konem). Kriminalroman. Ü: A[rkadi] Maslow. München: Georg Müller [1930]. 269 S.
êumandrin, Michail Fɺdoroviì 458
Konfitürefabrik Rabléwerke (Fabrika Rable). Ü: E[ugen] W. Meves. Berlin: Universum 1930. 374 S. (Universum-Bücherei, 77).
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì 459
Das Leben der Autos (10 l.s. Chronika našego vremeni). Ü: Hans Ruoff. Berlin: Malik 1930. 283 S. (Ausgewählte Werke, 6).
Gladkov, Fɺdor Vasil’eviì
Bibliographie 460
107
Marussja stiftet Verwirrung (P’janoe solnce). Roman. Ü: Joseph Kalmer, Boris Krotkow. Wien, Leipzig: Tal & Co. 1930. 187 S. auch u.d.T.: Die trunkene Sonne
Gor’kij, Maksim 461
Konowalow (Konovalov). Ü: Arthur Luther. Leipzig: Insel [1930]. 74 S. (Insel-Bücherei, 127).
462
In der Steppe und andere Erzählungen. Ü: Erich Boehme. Berlin: Malik 1930. 356 S. (Gesammelte Werke in Einzelausgaben, 16).
463
Wie ein Mensch geboren ward und andere Erzählungen. Ü: Erich Boehme. Berlin: Malik 1930. 405 S. (Gesammelte Werke in Einzelausgaben, 17).
464
Mit Bomben und Granaten. Zwei Aufsätze von Maxim Gorki gegen die imperialistische Kriegshetze und die heuchlerischen Humanisten. Aufruf des Internationalen Verteidigungskomitees. Berlin: Nagel 1930. 15 S.
Gorlin, Michail Genrichoviì 465
Märchen und Städte. Gedichte. Ü: D. Mirajew [= M.G. Gorlin]. Berlin: W. Hoffmann 1930. 51 S.
Gul‘, Roman Borisoviì 466
Boris Sawinkow (General Bo). Der Roman eines Terroristen. Ü: Fega Frisch. Bd. 1-2. Berlin, Wien, Leipzig: Zsolnay 1930. 411, 371 S. Russ. Original später überarbeitet u. ab 3. A. u.d.T. „Azef“.
Ignat’eva, Anna 467
Die letzten Stunden (Poslednie ìasy). Drama in 2 Akten aus dem ungarischen Arbeiterleben. Ü: Ludwig Taufer. Moskau: Zentralverlag der Völker der Sowjetunion 1930. 34 S.
Il’f, Il’ja / Petrov, Evgenij 468
Zwölf Stühle (Dvenadcat‘ stul’ev). Roman. Ü: Elsa Brod, Mary v. PrußGlowatzky. Berlin, Wien, Leipzig: Zsolnay 1930. 352 S.
Inber, Vera Michajlovna 469
Der Platz an der Sonne (Mesto pod solncem). Roman. Ü: Elena Frank. Berlin: Malik 1930. 267 S.
1925-1932
108
Ivanov, Vjaìeslav Ivanoviì 470
Die russische Idee (Russkaja ideja). Ü: J. Schor. Tübingen: J.C.B. Mohr 1930. VIII, 39 S. (Philosophie und Geschichte, 26).
Ivanov, Vsevolod Vjaìeslavoviì 471
Der Buchstabe „G“. Ausgewählte Erzählungen. Ü: Erwin Honig. Berlin: Malik 1930. 434 S.
Karavaeva, Anna Aleksandrovna 472
Fabrik im Walde (Lesozavod). Ü: Alexandra Ramm. Berlin: Jugendinternationale 1930. 598 S. Vollständige Ausgabe UdSSR: Moskau: Vegaar 1932
Kataev, Ivan Ivanoviì 473
Das Herz (Serdce). Novelle. Ü: Dmitrij Umanski. Moskau: ZentralVölker-Verlag 1930. 127 S.
Koževnikov, Aleksej Venediktoviì 474
Geschäftsfreunde (Kompan’ony). Ü: E. Kolodny. Charkow: Zentralverlag 1930. 45 S., 16 S. Abb.
Lebedenko, Aleksandr Gervas’eviì 475
Ein Kriegsflug (Boevoj polɺt). Charkow: Zentralverlag 1930. 30 S.
Leonov, Leonid Maksimoviì 476
Aufbau (Sot‘). Roman aus Sowjetrussland. Ü: Richard Hoffmann. Berlin, Wien, Leipzig: Zsolnay 1930. 500 S.
Merežkovskij, Dmitrij Sergeeviì 476
Das Geheimnis des Westens. Atlantis – Europa (Tajna Zapada). Betrachtungen über die letzten Dinge. Ü: Arthur Luther. Leipzig: Grethlein u. Co. [1930]. 558 S. Minclov, Sergej Rudol’foviì
478
Das Theater des Herrn Pentaurov (Gusarskij monastyr‘). Ü: Oskar v. Riesemann. Stuttgart: Engelhorns Nachf. 1930. 285 S. (Engelhorns Romanbibliothek, 1034/35).
Bibliographie
109
Nabokov, Vladimir Vladimiroviì 479
König, Dame, Bube (Korol‘, dama, valet). Ein Spiel mit dem Schicksal. Ü: Siegfried v. Vegesack. Berlin: Ullstein 1930. 266 S. Name des Autors auf d. Titel: W. Nabokoff-Sirin
Némirovsky, Irène 480
David Golder (David Golder). Roman. Ü aus d. Frz.: Magda Kahn. Berlin: Fischer 1930. 256 S.
Neverov, Aleksandr Sergeeviì 481
Die Weiber haben’s durchgesetzt (Zachoteli baby, sdelali po-svoemu). Moskau: Zentralverlag der Völker der Sowjetunion 1930. 16 S.
482
Ins neue Leben (K novoj žizni). Ü: F. Schmidt. Moskau, Charkow, Minsk: Zentralverlag, Allukrainische Abteilung 1930. 20 S. (Bibliothek für Halbalphabeten).
Odoevceva, Irina Vladimirovna 483
Ljuka, der Backfisch (Angel smerti). Roman. Ü: Wolfgang Groeger. Berlin: Rembrandt-Verlag [1930]. 212 S.
Oršanskij, Boris Michajloviì 484
Zwischen den Fronten. Tscheka und Ochrana messen ihre Kräfte. Wien, Berlin, Zürich: Internationaler Arbeiter-Verlag 1930. 160 S. (Der Rote 1Mark-Roman, 3).
Panteleev, Leonid 485
Die Uhr (êasy). Ü: Marie Einstein. Berlin: Jugendinternationale 1930. 70 S.
Pil’njak, Boris Andreeviì 486
Die Wolga fällt ins Kaspische Meer (Volga vpadaet v Kaspijskoe more). Der Roman des Fünfjahrplanes. Ü: Erwin Honig. Berlin: Neuer Deutscher Verlag 1930. 383, XXIII S.
Serafimoviì, Aleksandr Serafimoviì 487
Auf der Eisscholle (Na l’dine). Ü: E. Kolodny. Charkow: Zentralverlag 1930. 45 S.
110
1925-1932
488
Das Wunder (êudo). Erzählung. Moskau: Zentral-Völker-Verlag 1930. 14 S. (Laßt uns lesen).
Šmelɺv, Ivan Sergeeviì 489
Eine lichte Erinnerung (Svetlaja stranica). Ü: Rebekka Candreia. Berlin: Hermann Hilger [1930]. 32 S. (Deutsche Jugend Bücherei, 376).
490
Liebe in der Krim (Pod gorami). Ü: R[ebekka] Candreia. Leipzig: Reclam 1930. 139 S. (RUB, 7108/7109). ab 1953: Neubearbeitung der Übersetzung von Rudolf Karmann
Šolochov, Michail Aleksandroviì 491
Der stille Don. Krieg und Revolution (Tichij Don, kn. 2-ja/. Ü: Olga Halpern. Wien, Berlin: VLP 1930. 523 S. ab 1957: Neubearbeitung der Übersetzung von Maximilian Schick UdSSR: Moskau: Vegaar 1932; GB: London: Malik 1936. USA: New York: Frans 1946
Svirskij, Aleksej Ivanoviì 492
Das Stahlherz (Stal’noe serdce). Erzählung. Moskau: Zentral-VölkerVerlag 1930. 40S. (Laßt uns lesen).
Tichonov, Nikolaj Semɺnoviì 493
Simon der Bolschewik (Simon bol’ševik). Kiew: Staatsverlag für nationale Minderheiten der USSR 1930. 72 S.
Žabotinskij, Vladimir Evgen’eviì 494
Feuilletons (Fel’etony). Ü: Aaron Propes, Karl Baum. Mähr. Ostrau: Dr. R. Färber 1930. 151 S.
495
Philister über dir, Simson! (Samson Nazorej). Roman. Ü: Hans Ruoff. Weimar: E. Lichtenstein [1930]. 384 S.
Zošìenko, Michail Michajloviì 496
Die Stiefel des Zaren. Erzählungen aus dem heutigen Russland. Ü. Joseph Kalmer. Berlin: Büchergilde Gutenberg 1930. 181 S.
1931: Batalin, R. G.
Bibliographie 497
111
Petersburg am Wittenbergplatz. Roman. Ü: Gerhard Lindau. Detmold: Verlag der Meyerschen Hofbuchhandlung (Max Staercke) 1931. 314 S.
Berezovskij, Feoktist Alekseeviì 498
Eine Mutter (Mat‘). Ü: Olga Halpern. Berlin: Internationaler Arbeiterverlag 1931. 96 S.
Burd-Voschodov, Aleksandr Pavloviì 499
Unter deutschem Himmel (Pod nebom Germanii). Erzählungen. Berlin: Verlag Neue Literatur [1931]. 175 S.
êetverikov, Dmitrij 500
Die Rebellion des Ingenieurs Karinski (Bunt inženera Karinskogo). Ü: Nina Stein. Berlin: Bücherkreis 1931. 245 S.
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì 501
Die heiligsten Güter (Edinyj front). Roman. Ü: Hans Ruoff. Berlin: Malik 1931. 408 S. (Ausgewählte Werke, 7).
502
Die Liebe der Jeanne Ney (Ljubov‘ Žanny Nej). Roman. 7.-21. Tsd. Berlin: Malik 1931. 511 S. (Ausgewählte Werke, 3). Neuübersetzung
503
Die Traumfabrik (Fabrika snov). Chronik des Films. Ü: Rudolf Selke. Berlin: Malik 1931. 309 S. (Ausgewählte Werke, 8).
Finn, Konstantin Jakovleviì 504
Dritte Geschwindigkeit (Tret’ja skorost‘). Der Roman eines Staatsgutes. Ü: Olga Halpern. Berlin, Wien: Agis 1931. 263 S.
Gladkov, Fɺdor Vasil’eviì 505
Ugrjumow erzählt vom Zuchthaus (Staraja sekretnaja). Ü: Josef Kalmer, Boris Krotkow. Leipzig, Wien: Prager 1931. 252 S. (Das Gesicht der Zeit).
Gor’kij, Maksim 506
An die Arbeiter von Magnitostroi (Raboìim Magnitostroja i drugim). Moskau: Vegaar 1931. 15 S.
112
1925-1932
507
An die ausländischen Arbeiter (K inostrannym raboìim). Moskau: Vegaar 1931. 6 S.
508
Erzählungen. Ü: Arthur Luther. Leipzig: Insel 1931. 302 S. Enthält auch Neuübersetzungen
Ignatov, Vasilij Vasil’eviì 509
In der Schlinge (V petle). Pokrowsk: Deutscher Staatsverlag 1931. 55 S.
Il’in, Michail 510
Wieviel Uhr ist es? (Kotoryj ìas?). Ü: Barskaja. Moskau: ZentralVölker-Verlag 1931. 77 S.
Isbach, Aleksandr 511
Einer von 25.000. Erzählung in 34 Dokumenten / Gesammelt und bearbeitet von A.I. Ü: Lotte Traubenberg. Hamburg, Berlin: Hoym 1931. 80 S. Druck: Internationale Druckerei, Moskau134 UdSSR: Moskau: Vegaar 1931
Kallinikov, Iosif Fɺdoroviì 512
Die Frau Abt und ihr Reich (Monastyrskie ženki). Ü: Wolfgang E[duard] Groeger. Leipzig: Haessel 1931. 398 S.
513
Leo Tolstoj. Die Tragödie seiner Ehe (Neizžitye stradanija L. Tolstogo ). Ü: Wolfgang E[duard] Groeger. Leipzig: Haessel 1931. 271 S.
Kiršon, Vladimir Michajloviì 514
Brot (Chleb). Schauspiel in 9 Bildern. Moskau: Staatsverlag; Berlin: Neuer Deutscher Verlag in Komm. 1931. Auszug
Koževnikov, Aleksej Venediktoviì 515
134
Jewan der Lappe, den die Leute das Lied nannten (êelovek-pesnja). Ü: H. Lubinsky. Köln: Bachem. [1931]. 171 S. (Länder, Abenteuer, Helden, 4 = Bücherei der Lebensalter). Bearbeitung Es handelt sich vermutlich um Exemplare der Vegaar-Ausgabe, die mit dem Titelblatt von Hoym versehen wurden.
Bibliographie
113
Lukaš, Ivan Sozontoviì 516
Moskau in Flammen (Požar Moskvy). Ü: Oskar v. Riesemann. Berlin: Dietrich Reimer, Ernst Vohsen 1931. 321 S.
Merežkovskij, Dmitrij Sergeeviì 517
Julianus Apostata. Der Tod der Götter (Smert‘ bogov. Julian otstupnik). Historischer Roman. Ü: Johannes v. Guenther. Berlin: Volksverband d. Bücherfreunde, Wegweiser Verlag 1931. 368 S. = „Christos i antichrist“, 1
Némirovsky, Irène 518
Der Ball (Le Bal). Ü aus d. Frz.: Magda Kahn. Wien: Phaidon-Verlag [1931]. 134 S.
Nikulin, Lev Veniaminoviì 519
Diplomaten seiner Majestät (Diplomatiìeskaja tajna). Ü: Georg Polak. Leipzig, Wien: Prager 1931. 242 S. (Das Gesicht der Zeit, [5]).
Nizovoj, Pavel Georgieviì 520
Das Eismeer (Okean). Roman aus der Arktis. Ü: Boris Krotkow, Georg Stephan Stoeßler. Stuttgart: Union [1931]. 225 S.
Panfɺrov, Fɺdor Ivanoviì 521
Die Kommune der Habenichtse (Bruski, kn. 2-ja). Roman. Ü: Edith Hajós. Wien, Berlin: VLP 1931. 408 S.
Rachmanova, Alja 522
Studenten, Liebe, Tscheka und Tod. Tagebuch einer russischen Studentin. Ü: Arnulf v. Hoyer. Salzburg: Pustet 1931. 452 S.
Rojzman, Matvej Davydoviì 523
Fischbein streckt die Waffen (Minus šest‘). Ü: Josef Kalmer, Boris Krotkow. Berlin: Bruno Cassirer 1931. 322 S.
Savel’ev, Leonid Savel’eviì
114
1925-1932
524
Explosion im Palast. Ü: E. Bauer. Moskau: Zentralverlag, Allunkrainische Abteilung 1931. 23 S. (Bunte Erzählungen; Deutsche Schülerbibliothek).
525
Zimmer Nr. 13. Ü: B. Kludt. Moskau: Zentralverlag, Allukrainische Abteilung 1931. 65 S. (Bunte Erzählungen; Deutsche Schülerbibliothek).
Šmelɺv, Ivan Sergeeviì 526
Am Meer (Na morskom beregu). Ü: R[ebekka] Candreia. Zürich: Evangelischer Verlag A.G. Zollikon [nach 1930]. 80 S. (Stern Reihe, 20).
527
Vorfrühling (Istorija ljubovnaja). Der Roman meines Freundes. Ü: R[ebekka] Candreia. Erlenbach-Zürich, Leipzig: Rotapfel 1931. 422 S.
Tolstoj, Aleksej Nikolaeviì 528
Peter der Große (Pɺtr pervy, kn. 1-ja). Roman. Bd. 1: Moskau. Ü: Wolfgang E[duard] Groeger. Leipzig: Haessel 1931. 445 S.
Tret’jakov, Sergej Michajloviì 529
Feld-Herren (Vyzov). Der Kampf um eine Kollektiv-Wirtschaft. Ü: Rudolf Selke. Berlin: Malik 1931. 399 S. UdSSR: Moskau: Vegaar 1932
530
Eine Sache der Ehre. Moskau: Vegaar 1931. 22 S.
Zajaickij, Sergej Sergeeviì 531
Der verhinderte Don Juan. Humoristischer Roman. Ü: Boris Krotkoff, M. Zerner. Wien, Leipzig: Glöckner-Verlag [1931]. 254 S. (GlöcknerBücher, 89).
Zošìenko, Michail Michajloviì 532
Teterkin bestellt ein Aeroplan. Ü: Josef Kalmer. Leipzig, Wien: E. Prager 1931. 249 S. (Das Gesicht der Zeit, 4). Ausschließlich Neuübersetzungen, keine Übernahmen aus Nr. 489.
1932: Aldanov, Mark 533
Eine unsentimentale Reise (Zemli i ljudi). Begegnungen und Erlebnisse im heutigen Europa. Ü: Woldemar Klein. München: Hanser 1932. 218 S.
Bibliographie
115
Alymov, Sergej Jakovleviì 534
Schanghai (Nanking-Road). Roman. Ü: Boris Krotkow, Hedwig Stern. Berlin: Büchergilde Gutenberg 1932. 207 S.
Argutinskaja, Ljusja Aleksandrovna 535
Eine Seite aus einem großen Buch (Stranica bol’šoj knigi). Berlin: VLP 1932. 218 S.
Berestinskij, Michail Isaakeviì 536
Hinübergeholfen (Pereval). Bühnenstück in vier Aufzügen. Ü: K. Schroth. Rostow/Don: Sewerny Kawkas 1932. 31 S.
Borisov, Vladimir 537
Gedichte. Radolfzell: Meim-Verlag 1932. 55 S.
Dymov, Osip Isidoroviì 538
Das Kuckucksspiel. Novelle. Ü: O. Gabrielli. Leipzig: Reclam 1932. 73 S. (RUB, 7195).
Ègart, Mark Moiseeviì 539
Die Überfahrt (Pereprava). Ü: Ewa Sternberg. Moskau: Vegaar 1932. 204 S.
Èrdberg, Oskar 540
Die drei Grundsätze des Mister Kung und andere chinesische Novellen. Ü: Anna S. Kulischer. Wien, Berlin: VLP 1932. 188 S. UdSSR: Moskau, Vegaar 1932
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì 541
Spanien heute (Ispanija). Ü: Rudolf Selke. Berlin: Malik 1932. 213 S. (Ausgewählte Werke, 9).
542
Moskau glaubt nicht an Tränen (Moskva slɺzam ne verit). Ü: Rudolf Selke. Berlin: Malik 1932. 234 S. (Ausgewählte Werke, 10).
Fadeev, Aleksandr Aleksandroviì
116
1925-1932
543
Der letzte Udehe (Poslednij iz udège, ì. 1). Roman. Ü: Eduard Schiemann. Wien, Berlin: VLP 1932. 283 S.135 UdSSR: Moskau: Vegaar 1932
Gladkov, Fɺdor Vasil’eviì 544
Neue Erde (Novaja zemlja). Roman. Ü: Olga Halpern. Wien, Berlin: VLP 1932. 334 S. UdSSR: Moskau: Vegaar 1932
Gor’kij, Maksim 545
Mit wem seid Ihr, Meister der Kultur? (S kem vy, „mastera kul’tury“?). Prag: Linksfront 1932. 41 S.
Ilen’kov, Vasilij Pavloviì / Panfɺrov, Fɺdor Ivanoviì 546
Koks, Ziegel und Menschenkraft (Koks. Ljudi. Ogneupor). Skizzen. Berlin: Hoym 1932. 48 S. Auslieferung auch durch: Vegaar; Moskau, Leningrad
Il’f, Il’ja / Petrov, Evgenij 547
Ein Millionär in Sowjetrußland (Zolozoj telɺnok). Roman. Ü: Elsa Brod, Mary v. Pruß-Glowatzky, Richard Hoffmann. Berlin: Wien, Leipzig: Zsolnay 1932. 426 S.
Il’in, Michail 548
Fünf Jahre, die die Welt verändern. Erzählung vom Großen Plan (Rasskaz o velikom plane). Vom Autor für Deutschland bearbeitete Ausgabe. Ü: Michael Swjetly. Berlin: Malik 1932. 208 S.
549
In 12 Stunden um die Erde (Vokrug sveta v 12 ìasov). Engels: Deutscher Staatsverlag 1932. 55 S.
550
Die Sonne auf dem Tisch (Solnce na stole). Ü aus d. Ukr.: J. Wilms. Charkow, Kiew: Staatsverlag d. nationalen Minderheiten der USSR 1932. 52 S. (Arbeitsbibliothek für die Schüler).
Isbach, Aleksandr 551
135
Naphta für den Sozialismus. Hamburg: Hoym 1932. 90 S.
Druckvermerk „Peuvag, Druckerei-Agentur, Berlin“. Einband der gebundenen Ausgabe aus dem Material von Vegaar-Ausgaben für VLP. Letzte Seite: Geschwärzte Preisangabe in Rubel.
Bibliographie
117
Ivanov, Vjaìeslav Ivanoviì 552
Dostojewskij. Tragödie – Mythos – Mystik (Dostoevskij. Tragedija – mif – mistika). Ü: Alexander Kresling. Tübingen: Mohr 1932. VII, 142 S. Neufassung von „Dostoevskij i roman-tragedija“, s. Nr. 268.
Jurin, Sergej Vasil’eviì 553
Die Leute von Gaidansk (Gajdancy). Roman. Ü: Arkadi Maslow. Berlin: Rowohlt 1932. 227 S.
Kol’cov, Michail Efimoviì 554
Und richten sie die Gewehre. Ü: Michail Swjetly. Berlin: Jugendinternationale 1932. 32 S. (Halt stopp!).
Lebedenko, Aleksandr Gervas’eviì 555
Der Flug über den Ozean (Polɺt nad okeanom). Ü: G. Bauer. Charkow: Staatsverlag der nationalen Minderheiten der USSR 1932. 35 S. (Deutsche Schülerbibliothek, „Bunte Erzählungen“). Gekürzte Fassung von „Na poljus po vozduchu“
Malen’kij, Aleksej Georgieviì 556
Magnitogorsk (Magnitogorskij metallurgiìeskij kombinat). Ü: Borowski. Moskau: Vegaar 1932. 71 S.
Matveev, Vladimir Pavloviì 557
Der Kommissar des Goldzuges (Kommissar zolotogo poezda). Ü: E[lena] Korinez. Moskau: Vegaar 1932. 210 S.
Merežkovskij, Dmitrij Sergeeviì 558
Jesus, der Unbekannte (Iisus neizvestnyj). Ü: Arthur Luther. Leipzig: Grethlein u. Co. 1932. 431 S.
Peregudov, Aleksandr Vladimiroviì 559
Die Porzellanstadt (Farfornyj gorod). Ü: Boris Krotkow, Annie Lifczis. Berlin: Büchergilde Gutenberg 1932. 196 S.
Rachmanova, Alja 560
Ehen im roten Sturm. Ü: Arnulf v. Hoyer. Salzburg: Pustet 1932. 412 S.
118
1925-1932
561
Geheimnisse um Tataren und Götzen. Erlebnisse einer jungen Russin aus dem Ural. Ü: Arnulf v. Hoyer. Salzburg: Pustet 1932. 172 S. (Bunte Welt, 1).
Romanov, Pantelejmon Sergeeviì 562
Drei Paar Seidenstrümpfe (Tovarišì Kisljakov). Ü: Markus Joffe. Berlin: Universitas 1932. 269 S.
Šiškov, Vjaìeslav Jakovleviì 563
Tajga (Tajga). Roman. Ü: Bernhard Schulze-Leipzig. Leipzig: E. Matthes 1932. 230 S.
Smirnova, Nina Vasil’evna 564
Marfa (Marfa). Roman. Ü: Erich Boehme. Berlin: Erich Reiss 1932. 179 S.
Stavskij, Vladimir Petroviì 565
Sturm über der Staniza (Stanica). Wien, Berlin: VLP 1932. 323 S.
Tarasov-Rodionov, Aleksandr Ignat’eviì 566
Juli (Ijul‘). Roman. Ü: Olga Halpern. Berlin: Neuer Deutscher Verlag 1932. 747 S. = „Tjažɺlymi šagami“, kn. 2-ja
Tret’jakov, Sergej Michajloviì 567
Den Schi-Chua. Ein Chinese erzählt sein Leben. Bio-Interview (Dèn Šichua. Bio-interv‘ju). Ü: Alfred Kurella. Berlin: Malik 1932. 507 S. UdSSR: Moskau, Leningrad: Vegaar 1933
Žitkov, Boris Stepanoviì 568
Der Luftballon (Vozdušnyj šar). Ü: E. Wetzler. Charkow, Kiew: Staatsverl. der nationalen Minderheiten der USSR 1932. 14 S. (Deutsche Schülerbibliothek).
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Kommentar Rahmenbedingungen Die wirtschaftliche und auch die politische Konsolidierung nach den Kataklysmen der Nachkriegszeit hat im Deutschen Reich und in Österreich schon 1924 begonnen und setzt sich in den Jahren ab 1925 zunächst fort. Wohl gibt es, wie schon im letzten Kapitel erwähnt, Sanktionen gegen Schriftsteller seitens einer politisch nicht unparteiischen Justiz, von denen vorwiegend linke Autoren betroffen sind. Allerdings sind sie vor allem gegen deutschsprachige Autoren gerichtet, die sich mit innerdeutschen Problemen beschäftigen. Russische Autoren, die die Errungenschaften der Sowjetmacht feiern und ihre Ziele propagieren, werden mehr oder weniger unbehindert publiziert. Die Wirtschaftskrise von 1929 und ihre Folgen führen im Deutschen Reich zu einem erheblichen Rückgang der Buchproduktion insgesamt.136 Schon vorher registriert man einen Wandel der traditionellen Buchkultur. In einem häufig zitierten Artikel beklagt Samuel Fischer 1926, das Interesse an der Lektüre von Büchern werde bei breiten Schichten durch das Interesse an anderen Freizeitbeschäftigungen verdrängt (Sport, Tanzen, Kino, Radio...). Wenn überhaupt, so sei man an Aktualität von Literatur interessiert, man hänge am Stoff, obwohl doch „das Dichtwerk die innere Welt seines Schöpfers vermittelt“.137 Kurt Wolff beklagt 1927 im Börsenblatt die Novitätensucht des Publikums.138 Gerade die neue russische Literatur, ob nun von Autoren aus der Sowjetunion oder aus der Emigration, wird jedoch als aktuell, als neu empfunden. Bei den Erst- und Neuausgaben aus dem Russischen ist daher kein Rückgang zu verzeichnen. Ihre Anzahl liegt 1931/32 in den deutschsprachigen Ländern sogar leicht höher als in den Jahren 1925/26, und hier wiederum leicht höher als 1923/24. In der Sowjetunion wird 1928 ein Gesetz zum Urheberrecht erlassen. Neu geregelt werden vor allem die Rechte sowjetischer Urheber an ihren Werken. Der Schutz ausländischer Urheber (und damit indirekt auch der Schutz sowjetischer Urheber im Ausland) ist vor allem durch zwei Bestimmungen betroffen. Die erste gilt generell den Übersetzungen: „Übersetzungen eines Werkes in eine andere Sprache [stellen] keine Verletzung des Urheberrechtes dar und bedürfen zur Veröffentlichung nicht der Zu136 137
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Konkrete Zahlen bei B. BROHM, wie Anm. 81, S. 265. S. FISCHER, Bemerkungen zur Bücherkrise. In: Das vierzigste Jahr. S. Fischer Verlag. 18861926. Berlin: S. Fischer 1926, S. 80-85. Näher zu dem Themenkomplex: Geschichte des deutschen Buchhandels im 19. und 20. Jahrhundert, Bd. 2: Die Weimarer Republik 1918-1933, Teil 1. München: Saur 2007, z.B. S. 20, 117, 154; ferner B. BROHM, wie Anm. 81.
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stimmung des Autors. Sie begründen ein selbstständiges Urheberrecht des Übersetzers. [...] Diese Regelung gilt für Übersetzungen sowohl aus dem Russischen wie in das Russische, gleichgültig, ob das übersetzte Originalwerk innerhalb der Sowjetunion erschienen ist und welcher Nationalität der Autor angehört.”
Die zweite betrifft speziell die Rechte ausländischer Urheber. Art. 2 des Gesetzes bestimmt: „Das Urheberrecht an einem Werk, das im Ausland veröffentlicht wurde oder sich in Form eines Manuskriptes, einer Skizze oder in irgendeiner anderen zur Veröffentlichung geeigneten Form im Ausland befindet, soll nur dann anerkannt werden, wenn die Sowjetunion mit dem betreffenden Land ein diesbezügliches Abkommen geschlossen hat, und nur in den Grenzen solcher Abkommen.”139
Auch die Rechte sowjetischer Urheber im Ausland sind damit weiterhin so gut wie ungeschützt. Zur Wahrung der Rechte sowjetischer Autoren im Ausland gibt es angesichts des wachsenden internationalen Interesses an der neuen sowjetischen Literatur aber einen anderen Vorstoß: Von Vertretern der Allunions-Gesellschaft für kulturelle Kontakte mit dem Ausland (VOKS), des Staatsverlages Gosizdat und des Sekretariats der Föderation der Schriftsteller (Federacija pisatelej) wird Ende 1929 ein Komitee zur Veröffentlichung von Sowjetliteratur im Ausland (KIZ) gegründet. Das Komitee soll von sowjetischen Verlagen rechtzeitig Verzeichnisse, Manuskripte und Druckvorlagen erhalten, um zur Publikation vorgesehene literarische Texte noch vor ihrem Erscheinen in der UdSSR schon im Ausland zu publizieren. Damit wird die alte Idee der Verlage Marchlewski und Ladyschnikow wieder aufgegriffen (s. Kap. I). Anders als jene Verlage übernimmt das KIZ aber auch Aufgaben einer Zensurinstanz: Es befindet darüber, ob die Publikation eines Werkes im Ausland erwünscht ist. Und es soll eine Monopolstellung erhalten. Nach Erlass einer entsprechenden Verordnung wird „jegliche unorganisierte Versendung von Werken der Sowjetliteratur ins Ausland zum Zwecke der Publikation unterbunden. Alle Geschäfte unserer Autoren und Verlage mit ausländischen Verlagsfirmen werden ausschließlich über das Komitee abgewickelt, dem die interessierten Parteien die entsprechenden Materialien übergeben. Letzteres gilt auch für Verträge, die direkt von unseren Autoren bei Auslandsaufenthalten abgeschlossen werden.“140
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L. LEVITSKY, Der Schutz des Urheberrechts in der Sowjetunion. In: Osteuropa 10 (1960) S. 124-140; hier: S. 135. J.u.I. Fedinskij, Iz istorii rasprostranenija sovetskoj knigi za rubežom (Dejatel’nost‘ KIZa v 1929-1930 gg.). In: Kniga 36 (1978), S. 172-180. Zitat: S. 175.
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Im Ausland soll für KIZ eine Osteuropäische literarische Agentur (VELA) tätig werden, deren Ansiedlung nicht zufällig im deutschsprachigen Raum geplant ist, dessen zentrale Lage Vorteile bringt und zu dem es traditionell die engsten politischen und kulturellen Beziehungen gibt – in diesem Fall in Wien.141 Im Juli 1930 stellt das KIZ seine Arbeit ein, ohne dass nähere Gründe hierfür bekannt sind. Nennenswerte Resultate ihrer Tätigkeit sind nicht zu verzeichnen. Neben diesem Versuch, die Publikation von Werken sowjetischer Autoren für den gesamten internationalen Markt zu organisieren und zu kontrollieren, werden offenbar auch bilaterale Verhandlungen mit einzelnen Ländern geführt, die einem gegenseitigen Schutz der Autorenrechte (nicht aber Übersetzungsrechte, s.o.) dienen sollen. Schon am 12. 10. 1925 schließen das Deutsche Reich und die Sowjetunion einen Vertrag, der den Abschluss besonderer Vereinbarungen über den Schutz des Urheberrechts vorsieht. Bis 1931 sind sie jedoch noch nicht zustande gekommen142 und werden auch in der Folgezeit nicht abgeschlossen. Verlage Das für die politisch unruhigen Jahre von 1917 bis 1924 zu verzeichnende starke Interesse an Russland und gerade auch an russischer Literatur setzt sich in den folgenden Jahren fort. Zeugnisse dafür sind zum Beispiel die Veröffentlichungen des Hamburger Stadtbibliotheksrates Curt Wormann143 und die von Klaus Mehnert im Auftrag der Osteuropa-Gesellschaft bearbeitete umfangreiche Bibliographie Die Sovet-Union144, die 1933 trotz gewisser Widerstände noch ohne nationalsozialistische Eingriffe erscheinen kann. Die Gruppe der prosowjetischen Verlage im Besitz oder aus dem Umfeld von Kommunistischer Partei und Komintern konsolidiert und erweitert sich. Und es gibt Verlage, die ausschließlich Texte von antisowjetischen Autoren oder Autoren der russischen Emigration veröffentlichen. Repräsentativ für die Weimarer Zeit ist allerdings der Verlag mit einem „disparaten Buchprogramm”, wie ihn 1989
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Als formale Eigentümer der Agentur sind vorgesehen: Dr. Johannes Wertheim, Funktionär der Kommunistischen Jugendinternationale und bereits formaler Eigentümer des Verlages für Literatur und Politik, der Schriftsteller und Publizist Arthur Holitscher, der seit 1921 bereits mehrere Bücher über Sowjetrussland veröffentlicht hat, sowie die Übersetzerin Olga Halpern, die de facto die Leitung übernehmen soll. E. RÖTHLISBERGER, Der interne und der internationale Schutz des Urheberrechts in den Ländern des Erdballs. 4. A., bearb. v. C. Hillig und G. Greuner. Leipzig: Verlag des Börsenvereins 1931, S. 228. C. WORMANN, Der moderne russische Roman und seine Leserschaft. In: Bücherei und Bildungspflege, 32 (1931), S. 395-409. – C. WORMANN., Büchertafel: Rußland. In: Weltliteratur der Gegenwart, Hrsg. W. Schuster, M. Wieser-Spandau, [Bd. 3,] Büchertafel. Berlin: Sieben-Stäbe-Verl. 1931, S. 84-100. Die Sovet-Union. 1917-1932. Systematische, mit Kommentaren versehene Bibliographie [...] bearbeitet von Klaus Mehnert (s. Einleitung).
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Andreas Meyer charakterisiert hat. In einer Untersuchung zum Albert Langen Verlag konstatiert er: „Der Albert Langen Verlag ist in der Weimarer Republik [...] nicht der einzige Buchverlag mit einem disparaten Buchprogramm [...] Die Gleichzeitigkeit und das Miteinander des Verschiedenen sind [...] als signifikante Merkmale des kulturellen Lebens der zwanziger Jahre zu sehen.“145
Als Beispiel führt er die Programme der Verlage Georg Müller, Deutsche Verlags-Anstalt, Paul List und Ernst Rowohlt an. Rowohlts bekanntes Credo „Mein Verlag hat kein Gesicht, mein Verlag hat tausend Augen“ ist nicht mehr das Credo eines klassischen Kulturverlegers. Aber es wird in den 20er Jahren offenbar von vielen Verlegern geteilt und führt teilweise zu einem an Beliebigkeit grenzenden Profilverlust. Besonders gilt dies für zahlreiche der immerhin 34 deutschsprachigen Verlage, die nur ein einziges Buch oder einen einzigen Autor der russischen Gegenwartsliteratur veröffentlichen. Die eingangs erwähnte Tendenz zum Aktuellen, zur Novität spiegelt sich in Reihentiteln wie Das Gesicht der Zeit (E. Prager Verlag), einer Reihe, in der 1931 unter anderem ein Band mit Erzählungen Zošìenkos aus dem Sowjetalltag der 20er Jahre (Teterkin bestellt ein Aeroplan, Nr. 532) und ein Band Gladkov erscheint, in dem sich ein ehemaliger politischer Sträfling an seine Haft in der Zarenzeit erinnert (Ugrjumow erzählt vom Zuchthaus, Nr. 505). Was die beiden Publikationen verbindet, ist eigentlich nur die aktuelle Popularität ihrer Autoren beim deutschsprachigen Publikum. Seit 1925 wächst im deutschsprachigen Raum die Bedeutung von Buchgemeinschaften. Bei ihrem Angebot handelt es sich überwiegend um Lizenzausgaben, die in der vorliegenden Bibliographie nicht berücksichtigt werden. Es erscheint jedoch auch eine Reihe von Erst- und Neuübersetzungen. Völlig neu ist, dass seit 1925 auch außerhalb der deutschsprachigen Länder in großer Anzahl Übersetzungen aus der zeitgenössischen russischen Literatur ins Deutsche erscheinen, nämlich in der Sowjetunion. Diese Publikationstätigkeit entwickelt sich teils unabhängig von Produktion und Verkauf im deutschsprachigen Bereich, teils in enger Kooperation mit den dort tätigen Unternehmen. Die großen literarischen Verlage Für die meisten großen literarischen Verlage der Vergangenheit ist die zeitgenössische russische Literatur von eher untergeordneter Bedeutung. Der Georg Müller Verlag, in dem zu Beginn der 20er Jahre vor allem russische Buchprojekte des verstorbenen Verlagsgründers abgearbeitet wurden (s. Kap. II), bringt zwischen 1925 und 1932 nur zwei russische Neuerscheinungen heraus, beide in den Jahren, 145
A. MEYER, Zwischen Bauhausbüchern und „Volk ohne Raum“. Zur Geschichte des Albert Langen Verlags 1909 bis 1931. T. 2. In: Börsenblatt 1989,1, Beilage. – Zitat: S. B 21.
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als der Verlag schon in den Besitz des politisch rechts stehenden Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verbands übergegangen ist: einen historischen Roman von Pɺtr Krasnov (Eroica. Roman aus der Zeit der napoleonischen Kriege, Nr. 406) und Leonid Borisovs Kriminalroman Chod konja über einen Angehörigen der russischen Intelligencija, der seinen Platz in der sowjetischen Realität nicht finden kann (Schnellzug Leningrad-Sewastopol, Nr. 457). Bruno Cassirer bringt neben Neuübersetzungen von russischen Klassikern auch einen zeitgenössischen sowjetischen Roman , Matvej Rojzmans Minus šest‘ (Fischbein streckt die Waffen, Nr. 523). Er handelt von dem tragikomischen Scheitern eines galizischen Kaufmanns aus dem bürgerlichen jüdischen Milieu, der sich den neuen sowjetischen Verhältnissen nicht anpassen kann, und ist der einzige Titel aus der russischen Gegenwartsliteratur, den der Verleger persönlich zum Übersetzen und Veröffentlichen auswählt.146 Auch Erich Reiss und Ernst Rowohlt veröffentlichen je eine Neuerscheinung, Nina Smirnovas Roman Marfa (Nr. 564) und Sergej Jurins Kollektivierungsroman Gajdancy (Die Leute von Gajdansk, Nr. 553). Der Insel Verlag veröffentlicht 1927 bis 1931 vier Bände mit Neuübersetzungen früher Erzählungen von Maksim Gor’kij (Geschichten von Landstreichern, Malwa, Konowalow, Erzählungen, Nr. 380, 435, 461, 508), ein weiteres Indiz dafür, dass diese inzwischen zu klassischen Texten avanciert sind. S. Fischer bringt als einziger der traditionellen Verlage eine größere Anzahl von Neuerscheinungen heraus; vier Autoren sind mit insgesamt sechs Titeln vertreten. Schon vor 1925 hatte der Verlag einen Band Erzählungen von Ivan Bunin veröffentlicht (Der Herr aus San Francisco, Nr. 264). Nun folgt Mitina ljubov‘ (Mitjas Liebe, Nr. 324), und man entdeckt als neuen Autor Ivan Šmelɺv (Die Sonne der Toten, Der niegeleerte Kelch, Der Kellner, Nr. 347, 371, 388). Über Bunin, Šmelɺv und den schon 1924 erschienenen Remizov (In blauem Felde, Nr. 314) äußert Peter de Mendelssohn: „Diese russischen Erzähler waren nicht mehr jung, sondern in mittleren Jahren und repräsentierten eine ‚seelische Tradition‘, die durch die Umwälzung außer Landes gezwungen worden war.“147
Anatolij Mariengof lebt und arbeitet zwar in der Sowjetunion, sein Roman Ciniki (Zyniker, Nr. 441) wird aber von der dortigen Kritik abgelehnt. Irène Némirowskys aus dem Französischen übersetzter David Golder (Nr. 480) hat weder mit der alten russischen noch mit der neuen sowjetrussischen Welt etwas zu tun. Thomas Mann lernt Bunin und Šmelɺv im Januar 1926 in Paris kennen. Von Bunin hat er bereits die beiden bei Fischer erschienenen Übersetzungen gelesen und kennt auch in französischer Übersetzung den „furchtbar tristen Bau146
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B. ABELE, Zur Geschichte des Verlages Bruno Cassirer. 1928-1932. In: Buchgeschichte 1989, 4, S. B 121-B 136; hier: S. B 132. P. de MENDELSSOHN, wie Anm 46, S. 1037.
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ernroman” Derevnja (Das Dorf), den S. Fischer nicht verlegt.148 Šmelɺv besucht er in dessen „Armeleutewohnung der Rue Chevert, im VII. Bezirk, drei Zimmer mit Küche und kahlem Vorplatz, die Dürftigkeit atmen.” Šmelɺvs Gesicht und auch das Ambiente wecken in ihm Erinnerungen an Solnce mɺrtvych (Die Sonne der Toten, Nr. 347), das ihn tief beeindruckt hat.149 Der Verlag Gustav Kiepenheuer, der 1917/18 einige Bändchen mit Texten russischer Modernisten herausgebracht hatte, publiziert in den folgenden Jahren weder unter dem Lektorat des revolutionsbegeisterten Ludwig Rubiner (gest. 1920) noch unter seinem Nachfolger Hermann Kasack neue russische Literatur. Erst unter Hermann Kesten (ab 1928) erscheint wieder russische Gegenwartsliteratur, der erste Teil von Tarasov-Rodionovs Revolutionschronik Mit schweren Schritten (Februar, Nr. 425) und Jurij Tynjanovs Romanbiographie des Dichters und Dekabristen Kjuchel’beker (Wilhelm Küchelbecker. Dichter und Rebell, Nr. 455). In der Verlagsankündigung für Tarasov-Rodionov heißt es: „Wer wissen will, wie eine Revolution geschieht, wer das bolschewistische Rußland kennenlernen will, wen der Prozeß der Weltgeschichte interessiert, muß dies Buch eines objektiven Betrachters lesen.“150
Dass ein Altrevolutionär und Mitglied militanter proletarischer Schriftstellergruppen nicht unbedingt ein objektiver Betrachter der revolutionären Ereignisse ist, versteht sich von selbst. Der Kiepenheuer-Verlag unterscheidet sich mit dieser Bewertung nicht von Verlagen der KPD und der Komintern. Wie eng in dieser Zeit die Zusammenarbeit mit diesen ist, belegt auch die Wahl der Übersetzerinnen Olga Halpern (Tarasov-Rodionov) und Maria Einstein (Tynjanov), die sonst ausschließlich für kommunistische Verlage tätig sind. 1920 wird in Basel der Rhein-Verlag gegründet, ein Unternehmen, das – unter anderem von Robert Bosch initiiert – vor allem für die politische Aussöhnung zwischen Frankreich und Deutschland tätig werden soll.151 Von besonderer Bedeutung sind daher Kontakte zu literarischen Kreisen in Paris. Sie werden für den Verlag von Iwan Goll geknüpft. Seine berühmteste Akquisition ist selbstverständlich James Joyce. Aber auch der 1924 (wieder) nach Paris übergesiedelte Il’ja Èrenburg wird, als einziger russischer Autor, durch Goll an den Rhein-Verlag
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TH. MANN, Pariser Rechenschaft. In: Werke, Briefe, Tagebücher Bd. 15,1: Essays II, S. 1115-1214. Frankfurt/M.: S. Fischer 2002 . – Zu Bunin: S. 1172f. Ebd., S. 1201f. Zu Gesicht und Ambiente: “Ich bin erschüttert, wie ich dann bei ihm sitze, an dem improvisierten Notbehelf von Schreibtisch, und in dies zerfurchte, abgezehrte Gesicht im weißen Barte blicke,in das jene Greuel sich eingezeichnet haben, die man in der Sonne der Toten nachlesen mag, wenn man Mut hat [...]” (S. 1202). Nach: Thema / Stil / Gestalt. 1917-1932. Katalog zur Ausstellung des 75jährigen Bestehens des Gustav Kiepenheuer Verlags. Leipzig, Weimar: Gustav Kiepenheuer 1984, S. 285. Näher dazu: B. HACK, Kurze Geschichte des Rhein-Verlages. In: AGB 12 (1971/72), 1225– 1234.
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vermittelt.152 Es erscheinen von ihm drei Titel (Dreizehn Pfeifen, Die Liebe der Jeanne Ney, Das bewegte Leben des Lasik Roitschwantz, Nr. 356, 357, 395). 1929 wird der Verlag verkauft, sein Programm erhält unter den neuen Eigentümern eine andere Ausrichtung. Der Malik-Verlag übernimmt die noch nicht verkauften Exemplare von Nr. 356 und Nr. 357 (die Auflage betrug je 3000 Exemplare) und druckt dann weitere Auflagen.153 Der 1923 in Wien gegründete Paul Zsolnay Verlag bringt ab 1926 mehrere junge sowjetrussische Autoren in deutschen Übersetzungen heraus. Es erscheinen drei Romane von Leonid Leonov (Die Bauern von Wory, Der Dieb, Aufbau, Nr. 366, 411, 476). Die ersten beiden Titel erscheinen in einer Auflage von 5000 Exemplaren. Absatz und Resonanz bei der Kritik entsprechen jedoch in keiner Weise den Hoffnungen des Verlages und des Autors.154 Der Fünfjahrplanroman Aufbau wird nur in 3000 Exemplaren gedruckt. Die Reste der Auflage werden abgestoßen, als der Titel am 16. 5. 1933 auf der ersten Schwarzen Liste verbotener schöngeistiger Literatur im Börsenblatt aufgeführt wird. Von I. Il’f und E. Petrov erscheinen ihre Hauptwerke, die beiden Romane Dvenadcat’ stul’ev (Zwölf Stühle, Nr. 468) und Zolotoj telɺnok (Ein Millionär in Sowjetrußland, Nr. 547). Auch diese Titel erfüllen nicht die vom Verlag in sie gesetzten Hoffnungen, was zum Teil wohl auch auf ihre unzulängliche Übersetzung zurückzuführen ist. Von den jeweils 3000 Exemplaren wird nicht einmal die Hälfte verkauft. Auf ähnlich geringes Interesse trifft auch Valentin Kataevs satirischer Roman Rastratìiki (Die Defraudanten, Nr. 405), der in den USA unter dem Titel The Embezzlers erscheint und im Mai 1929 von der Book Society zum Book of the Month gewählt wird. Immerhin wird er in einer Bühnenfassung Alfred Polgars am 12. 12. 1930 in Berlin im Theater am Bülowplatz aufgeführt. Ein gleichfalls von Polgar verfasstes Filmdrehbuch wird von der Allianz-Filmgesellschaft nicht angenommen. Kataev beschwert sich beim Verlag darüber, dass dieser keine weiteren Werke von ihm in sein Programm aufnimmt. Unter anderem geht es in dem Briefwechsel auch um seinen virtuosen Fünfjahrplanroman Vremja, vperɺd! Zu diesem Roman antwortet ihm der Verlag am 27. 4. 1933: „Leider [...] lassen es die derzeitigen Verhältnisse in Deutschland, die Ihnen ja sicherlich bekannt sind, unmöglich erscheinen – für uns wie für jeden anderen Verlag – Ihr Buch augenblicklich zu veröffentlichen. Wir bitten Sie daher, Geduld zu haben, bis sich die Verhältnisse so weit konsolidiert haben, dass an die Herausgabe russischer Romane wieder gedacht werden kann.”
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Goll war mit Èrenburg, wie er selbst schreibt, „eng befreundet“; s. Cl. GOLL, Ich verzeihe keinem. Eine literarische Chronique scandaleuse. Berlin: Rütten & Loening 1980, S. 274. F. HERMANN, Malik-Bibliographie, wie Anm. 107, Nr. 46f., Nr. 53f. Näher hierzu u. zum Folgenden: M. G. HALL, Der Paul Zsolnay Verlag. Von der Gründung bis zur Rückkehr aus dem Exil. Tübingen: Max Niemeyer 1994.
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Eine deutsche Übersetzung des Romans erscheint erst 1947 in der Sowjetischen Besatzungszone unter dem Titel Im Sturmschritt vorwärts! (Nr. 766). 1930 veröffentlicht Zsolnay Roman Gul’s umfangreichen Roman über Boris Savinkov (Nr. 466) in einer Auflage von 5000 Exemplaren. Auch dieser Titel ist wenig erfolgreich. Im Deutschen Reich wird er 1933 beschlagnahmt. Der 1928 gegründete Carl Hanser-Verlag scheitert mit seinem russischen Programm ebenfalls an den Nationalsozialisten. Fɺdor Stepun, sein erster Autor überhaupt, veröffentlicht hier zwei Titel, die sich zunächst nicht schlecht verkaufen (Die Liebe des Nikolaj Pereslegin; Wie war es möglich?, Nr. 424, 453). Und Stepun vermittelt dem jungen Verleger den Kontakt zum international erfolgreichen Publizisten und Romanautor Mark Aldanov, dessen Reisebuch Zemli i ljudi (Eine unsentimentale Reise, Nr. 533) er 1932 veröffentlicht. Aber Stepun erhält 1933 Schreib- und Redeverbot, und Aldanov ist Jude. Carl Hanser lässt seinen schöngeistigen Verlag ruhen und beschränkt sich auf das Verlegen von Fachbüchern. Der Drei Masken Verlag, der schon vor 1925 v. Guenthers Russische Bibliothek und einige Übersetzungen von Autoren der russischen Emigration herausgebracht hatte, veröffentlicht nun ebenfalls Mark Aldanov, außerdem Michail Osorgin. Von Aldanov erscheint der breit angelegte dreiteilige Zyklus historischer Romane Myslitel‘ (Der Denker), der die französische und parallel dazu die russische Geschichte der Zeit von 1789 bis 1821 darstellt (Nr. 321, 428, 429). Das zuletzt entstandene zweite Buch des zweiten Teils (Zagovor/Die Verschwörung, russische Ausgabe Berlin 1927) wird allerdings nicht mehr ins Deutsche übersetzt. Von dem 1922 per Schiff aus Sowjetrussland nach Deutschland exmittierten Osorgin erscheint sein erster, vor allem in den Vereinigten Staaten sehr erfolgreicher Roman Sivcev Vražek (Der Wolf kreist, Nr. 448), der, wie schon der als Titel gewählte Moskauer Straßenname andeutet, im Milieu der vorrevolutionären adligen Intelligencija spielt, die das Kriegs- und Revolutionsgeschehen erlebt. Außerdem erscheint der Doppelgänger-Roman des nach Deutschland emigrierten Künstlers Vasilij Masjutin Dva (Der Doppelmensch, Nr. 335). In der Rezeptionsforschung der DDR erscheint der Drei Masken Verlag als typischer antisowjetischer Verlag, der sich auf die Publikation von Emigranten und von „scheinbar apolitischen Werken“ beschränke.155 In Wahrheit ist der Verlag wohl weniger politisch festgelegt, sondern arbeitet, genau wie Zsolnay oder S. Fischer, einfach erfolgsorientiert. Zwar entsprechen die Verkaufszahlen nicht immer den Erwartungen, aber Aldanov und Osorgin sind, genau wie zum Beispiel Šmelɺv, international bekannte und diskutierte Autoren. Und die Bühnenverlage von S. Fischer und Drei Masken bieten durchaus auch Werke sowjetischer Autoren an,156 allerdings keine Titel der wenig zugkräftigen proletarischen Autoren. 155
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So z.B. CHR. SCHWARZ, Die Stellung der sowjetischen Belletristik im deutschen Verlagsschaffen 1917-1933, wie Einleitung. Zum Drei Masken Verlag s. S. 21ff. S. Fischer hat Afinogenov (1 Titel), V.P. Kataev (3 Titel) und Oleša (3 Titel) im Programm; Drei Masken bietet Kiršon (1 Titel) an, allerdings in einer unzulänglichen Fassung, und bemüht
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Auch einige andere Verlage publizieren in den Jahren ab 1925 in größerem Umfang zeitgenössische russische Literatur. Der Leipziger Verlag Grethlein & Co., der unter anderem Pɺtr Krasnovs Vom Zarenadler zur roten Fahne in überarbeiteter Fassung nachdruckt, bringt 1927 bis 1932 fast jedes Jahr eine Erst-oder Neuübersetzung von Merežkovskij heraus.157 Für den Kontakt zwischen Verlag und Autor mag eine Rolle gespielt haben, dass Johannes v. Guenther ab 1926 einige Jahre lang Geschäftsführer von Grethlein & Co. ist und auch zwei der Titel selbst übersetzt. Ein weiterer Verlag mit einem russischen Schwerpunkt ist der in Heidelberg tätige Merlin Verlag. Er publiziert zum Teil Texte, die mit ihrer esoterischen Thematik dem Namenspatron des Unternehmens Rechnung tragen, aber auch neue russische Literatur: Aleksej Tolstojs gemeinsam mit P.E. Šìɺgolev verfasstes Theaterstück Zagovor imperatricy (Rasputin oder die Verschwörung der Zarin, Nr. 372), die Grundlage für Piscators berühmte Produktion Rasputin, die Romanows, der Krieg und das Volk, das gegen sie aufstand158, und seinen Roman Pochoždenija Nevzorova, ili Ibikus (Ibykus, Nr. 390), außerdem zwei Titel von Michail Kuzmin (Der stille Hüter; Das wunderliche Leben des Joseph Balsamo Grafen Cagliostro, Nr. 408, 409) und einen Band Zošìenko (Lustiges Abenteuer, Nr. 392). Die Veröffentlichung von Texten Kuzmins legt den Gedanken an eine Beziehung des Verlages zu dessen Freund und wichtigstem Propagandisten v. Guenther nahe. Zošìenko, der zu dieser Zeit in der Sowjetunion der populärste lebende Schriftsteller ist, wird auch von anderen deutschsprachigen Verlagen entdeckt. In zwei weiteren Verlagen unternimmt Wolfgang E. Groeger die Verwirklichung seines anspruchsvollen Projekts, dem deutschsprachigen Leser Russland und den russischen Charakter durch bisher unübersetzte russische Literatur näher zu bringen. Man kann sich an die Russische Bibliothek erinnert fühlen, die v. Guenther unter Beteiligung von Eliasberg ab 1920 im Drei Masken Verlag he-
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sich um die Rechte für Stücke von Oleša, Tret’jakov und eine Dramatisierung von Sejfullinas Virineja. Nr. 385, 415, 443, 477, 558. Tolstoj hat das Stück in Zusammenarbeit mit dem Literaturwissenschaftler Pavel Eliseeviì Šì golev konzipiert, einem Mitglied der seinerzeit von der Provisorischen Regierung eingesetzten Kommission zur Untersuchung der Verbrechen der kaiserlichen Minister und der Personen um Nikolaj II. Šì golev, der schon an Tolstojs vorausgegangenem Stück Azef mitgewirkt hat, stellt die dokumentarische Grundlage für dieses neue Theaterstück bereit und entwirft mit Tolstoj das Szenarium. Die weitere Ausarbeitung stammte allein von Tolstoj. Das Stück wird seit 1925 sehr erfolgreich in sowjetischen Theatern aufgeführt. – Piscators Inszenierung von 1927 im Theater am Nollendorfplatz weitet Rasputins Schicksal zum “Schicksals-brevier ganz Europas” aus. Der Text wird um 19 Szenen erweitert, die Felix Gasbarra und Leo Lania verfassen. Piscator meint rückblickend: “Von allen Aufführungen dieser Spielzeit, ja, von allen meinen Inszenierungen überhaupt hatte das Rasputin-Drama das stärkste Echo, die eindeutigste Wirkung.” – Näher zur Inszenierung s.: Erwin Piscator. Eine Arbeitsbiographie in 2 Bänden. Hrsg. v. Knut Boeser / Renata Vatrová. Bd. 1: Berlin 1916-1931. Berlin: Frölich & Kaufmann 1986, S. 180-206.
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rausbrachte, um mit ihr „ein lückenloses Bild des russischen Menschen, seiner Seele und seiner Kunst“ zu geben; dieses Land sei für Deutsche von besonderer Wichtigkeit, denn „nur in Rußland“ habe Deutschland noch „einen wohlgesinnten Nachbar“ (s. Kap. II). Aber bei Groeger steht ein anderer Aspekt im Vordergrund - der russische Charakter, die russische Seele, deren Eigenart quasi gesetzmäßig zu einer welterschütternden Revolution führen musste. Seine 1925-1928 im Verlag Dr. Fritz Fikentscher159 erscheinende Reihe Die russische Revolution im Spiegel der Dichtung stellt er folgendermaßen vor: Das Geschehen der letzten Jahre in Russland zeige, dass der Russe erwacht sei und „seine Träume von einer besseren Welt in die Wirklichkeit umzusetzen“ versuche. Er „schreitet so unbekümmert und hemmungslos über alle bisherigen sittlichen und materiellen Errungenschaften der menschlichen Zusammenarbeit hinweg, auf der Suche nach neuen, unbedingteren Werten, daß wir, Zeitgenossen dieses ungeheuren Geschehens, [...] erschüttert und verwirrt kaum imstande sind, aus den abgerissenen, widerspruchsvollen Berichten und Bildfetzen [...] uns ein auch nur einigermaßen selbständiges, abschließendes Urteil zu bilden, geschweige denn ein tiefer schürfendes, umfassenderes Verständnis zu erwerben.“ Die russische Revolution und der Bolschewismus seien „nicht das Ergebnis sozialistischkommunistischer oder sonstiger fremdländischer und fremdstämmiger Einflüsse, sondern [...] eine wesentlich russische, urwüchsig russische Erscheinung“. Die üblichen Darstellungen und Analysen der Revolution begännen „viel zu abrupt mit dem Heute“ und ignorierten damit deren historische Wurzeln.
Diese nun sollen durch die vorgestellte „Sammlung von Schriften namhafter Dichter“ anschaulich und verständlich gemacht werden, wobei „der vom Westen möglichst unberührte, urwüchsige Russe“ nach Möglichkeit selbst zu Wort kommen solle. Die Revolution werde dabei nicht bewertet, sondern nur erforscht, als „Element, in dem sich das Russentum in neuer Weise offenbart“.160 In der Reihe erscheinen insgesamt sechs Werke: Zunächst Naživins dreibändiger Roman Rasputin (Nr. 337), der ein breit angelegtes Panorama der Gesellschaft unmittelbar vor der Revolution geben will, eingeleitet von Arthur Luther und wie auch die folgenden Romane übersetzt von Groeger selbst, der sich bei diesem ersten Roman hinter dem auch sonst gelegentlich benutzten Pseudonym Eduard Siewert verbirgt. Der Held des folgenden Romans von Ol’ga Forš (In Stein gehüllt, Nr. 358) ist ein Zeitzeuge aus dem Petersburg der 1860er Jahre, der Karakozovs Attentat auf Alexander II. miterlebt und von den Leiden eines jahrzehntelang in der Peter-Paul-Festung Eingekerkerten berichtet. Der dritte Roman, Šiškovs Vataga (Der schwarze Reiter, Nr. 345) bringt eine drastische Schilderung des grausamen Kampfes zwischen bäuerlichen Altgläubigen und der Sowjetmacht im AltajGebiet. Im Mittelpunkt des vierten Romans, wieder von Naživin, steht der Auf159
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Nicht zu verwechseln mit dem Leipziger H. Fikentscher Verlag, in dem u.a. die Hafis-Bücher erschienen. Aus: Nr. 337, Bd. 3, S. 485ff.
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rührer Stepan Razin (Nr. 386). Das fünfte Werk ist die von Groeger zusammengestellte und übersetzte Anthologie Das Kind am Kreuz. In seinem Vorwort (S. 58) verweist Groeger auf die katastrophale Lage der zahlreichen sowjetischen Straßenkinder. Um sie geht es in den Texten selbst, die zum Teil auch schon in anderen Übersetzungen erschienen waren.161 Als sechstes und letztes Werk erscheint eine weitere von Groeger übersetzte und zusammengestellte Anthologie mit Texten über moderne russische Frauen.162 Der Verlag Dr. Fritz Fikentscher ist nach 1928 nicht mehr nachzuweisen und hat scheinbar außer Groegers Reihe keine weiteren Bücher publiziert. Groeger bringt ab 1928 neue Übersetzungen im H. Haessel Verlag heraus. Als erste erscheint mit einem Vorwort von Werner Mahrholz Kallinikovs Roman Mošìi (Frauen und Mönche, Nr. 404), in dessen Mittelpunkt das freizügige Sexualleben in einem russischen Kloster steht. Der Roman ist sehr erfolgreich, schon 1929 erscheint das 11.-20. Tausend. 1931 kommen bei Haessel noch zwei weitere Bücher Kallinikovs in Groegers Übersetzung heraus. Eines von ihnen (Die Frau Abt und ihr Reich, Nr. 512) setzt die Thematik von Mošìi fort. Das andere behandelt die Ehe Lev Tolstojs (Leo Tolstoj. Die Tragödie seiner Ehe, Nr. 513). Im gleichen Jahr publiziert der Verlag auch die deutsche Ausgabe des ersten Bands von Aleksej Tolstojs Pɺtr pervyj (Peter der Große, Nr. 528)163. Ebenfalls bei Haessel erscheinen 1929 in der Übersetzung des mit Groeger freundschaftlich verbundenen Arthur Luther A. Karenos Aufzeichnungen eines Berliner Chauffeurs (Nr. 438), die im Original in der Berliner russischen Zeitung Rul‘ erschienen waren. Hinter dem Pseudonym Kareno verbirgt sich angeblich ein ehemaliger russischer Hochschullehrer, der 1921 als Emigrant nach Berlin gelangte und nun als Taxifahrer sein Geld verdient. Die Großverlage Die großen Pressekonzernen angeschlossenen Buchverlage bringen in erster Linie Bewährtes in hohen Auflagen oder Titel, die sich in ihre schon bestehenden Buchserien einfügen. Ullstein & Co. hatte in seinem Buchverlag schon die ersten beiden Bände von M. Gor’kijs autobiographischer Trilogie herausgebracht (s. Kap. II). Nun veröffentlicht man auch den dritten Teil Moi universitety (in: Wanderer in den Morgen, Nr. 361). Außerdem erscheint 1929 in der Reihe Die gelben 161 162
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Sejfullinas Rechtsverletzer als Teil von Nr. 342, Neverovs Auf nach Taschkent! als Nr. 339. Die Frau im heutigen Rußland. Novellen. Ü: Wolfgang E[duard] Groeger. Leipzig: Fritz Fikentscher 1928. (Die russische Revolution im Spiegel der Dichtung, 6). Zur komplizierten Vorgeschichte der Publikation des Originals (Tolstoj, inzwischen nach Russland heimgekehrt und sowjetischer Bürger, will auf jeden Fall die Urheberrechte außerhalb der Sowjetunion gewahrt wissen) s. JU. S. FEDINSKIJ, wie Anm. 140, S. 176ff. – Den Vertrag zwischen Tolstoj und dem H. Haessel Verlag über die deutsche Ausgabe hat XENIA WERNER veröffentlicht: Der Verlagsvertrag zur ersten deutschen Ausgabe von Aleksej Tolstojs „Peter der Große“, Leipzig 1931. In: Anzeiger für Slavische Philologie 15/16 (1984/85), S. 205-209.
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Ullstein-Bücher Vladimir Nabokovs Erstling Mašen’ka (Sie kommt – kommt sie?, Nr. 445); 1930 folgt sein zweiter Roman Korol‘, dama, valet (König, Dame, Bube, Nr. 479), der zuvor als Fortsetzungsroman in der Vossischen Zeitung gedruckt wird. Schon die Erscheinungsweise macht deutlich: Hier wird kein Klassiker des 20. Jahrhunderts entdeckt, man wählt die Texte vielmehr als Futter für Unterhaltung suchende Konsumenten. Auch die 1916 vom Hugenberg-Konzern übernommene August Scherl GmbH bringt mit Vladimir Arsen’evs Russen und Chinesen in Ostsibirien (Nr. 349) eine russische Neuerscheinung heraus. Der aus einer Groß-Buchbinderei hervorgegangene Verlag Th. Knaur Nachf., der in den 20er Jahren den deutschen Buchmarkt mit billigen Massenauflagen von Klassikern beunruhigt, publiziert um 1925 in seiner Sammlung Phönix einen Band mit Neuübersetzungen früher Erzählungen Maksim Gor’kijs (Meister-Erzählungen, Nr. 326). Kleinere Verlage Neben den Großunternehmen gibt es auch eine ganze Reihe anderer Verlage, die populär gewordene russische Autoren publizieren. Persönliche Beziehungen zwischen Autor und Verleger spielen dabei, falls überhaupt, eine untergeordnete Rolle. Vernay in Wien bringt Averìenko (Das russische Lachen, Nr. 322), Hesse und Becker Neuübersetzungen von Merežkovskij (Leonardo da Vinci; Peter und Alexej, Nr. 414, 416), Synek in Prag Zošìenko (So lacht Rußland!, Nr. 391), Tal & Co. und Prager in Wien Gladkov (Marussja stiftet Verwirrung; Ugrjumow erzählt vom Zuchthaus, 460, 505), Hilger druckt in seiner Deutschen Jugend Bücherei Šmelɺv (Eine lichte Erinnerung, Nr. 489), Reclam veröffentlicht Šmelɺv und Dymov (Liebe in der Krim; Das Kuckucksspiel, Nr. 490, 538) usw. Andere Verlage wählen bestimmte Texte russischer Autoren aufgrund ihres speziellen Profils aus: Die Pestalozzi-Verlagsanstalt bringt mit Remizovs Myškamoršìinka (Runzel-Punzel, Nr. 421) eines der ersten deutschsprachigen Kinderbücher aus dem Russischen; der Tübinger J.C.B. Mohr Verlag Arbeiten von Vjaìeslav Ivanov (Die russische Idee; Dostojewskij, Nr. 470, 552); der Verlag Brockhaus veröffentlicht den Bericht einer zentralasiatischen Reise von Sergej R. Minclov (In geheimem Auftrag, Nr. 444); der ebenfalls an Reiseliteratur interessierte Paul List Verlag publiziert einen einschlägigen Titel von Il’ja G. Èrenburg (Visum der Zeit, Nr. 433); der Volksbühnen-Verlag bringt Anatolij V. Lunaìarskijs Don Quichotte-Schauspiel (Der befreite Don Quichotte, Nr. 333) und der auf Unterhaltungsliteratur spezialisierte Berliner Delta Verlag das „Sittenbild“ Nadja von N. Abrikosoviì (Nr. 427). Nicht alle Verlage, die einzelne Titel russischer Autoren publizieren, können hier gewürdigt werden. Hingewiesen sei aber noch auf zwei ein wenig rätselhafte Titel: Die Meyersche Hofbuchhandlung in Detmold veröffentlicht 1931 den Roman Petersburg am Wittenbergplatz von R.G. Batalin (Nr. 497), dessen Handlung im Emigrantenmilieu Berlins spielt. Laut Angabe ist es aus dem Russischen
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übersetzt, aber weder Original noch Autor sind bekannt. Ähnliches gilt für die unter dem Namen Fɺdor B. Isjagin veröffentlichte Sammlung Der Herr ohne Hosen (Nr. 362). In letzterem Fall gehen die Vermutungen dahin, dass es sich bei dem Autor um Siegfried v. Vegesack handelt, der im Impressum als Übersetzer angeführt ist. Vegesack hätte damit an eine Mystifikation seines Landsmannes und guten Bekannten Johannes v. Guenther angeknüpft, der seinerzeit einen russischen Autor erfunden hatte, dessen vermeintlichen Text er dann erfolgreich in deutscher „Übersetzung“ unterbrachte.164 Verlage mit antisowjetischer Tendenz Auch in den Jahren ab 1925 gibt es Verlage, die ausschließlich oder überwiegend antisowjetische Autoren wie zum Beispiel Pɺtr Krasnov publizieren, so etwa die Frommannsche Buchhandlung (Einig – unteilbar; Fallende Blätter; In der mandschurischen Einöde, Nr. 329, 330, 363), die DVA (Kostja der Kosak, Nr. 407) oder die Union Deutsche Verlagsgesellschaft (Der weiße Kittel, Nr. 440). Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, dass Krasnov nun nicht mehr ausschließlich über den Kampf zwischen Weiß und Rot berichtet, sondern auch nationalpatriotische historische Romane schreibt. Die radikal antireligiöse Politik der Sowjetmacht führt dazu, dass nun auch die dezidiert katholischen Verlage Kösel und Pustet antisowjetische Literatur veröffentlichen, die das Regime nicht aus nationalrussischer monarchistischer Sicht kritisiert, sondern seine antihumane und religionsfeindliche Grundeinstellung anprangert. 1929 veröffentlichen beide Verlage gemeinsam Konstantin Sacharovs Nina Grigorewna. Ein Roman aus dem heutigen Rußland (Nr. 450).165 Pustet ist ein Unternehmen der Styria-Gruppe, die sich aus einem 1869 gegründeten Katholischen Preßverein zu einem bedeutenden Pressekonzern entwickelt hat. Der Verlag ist auf Gebetbücher spezialisiert. 1930 übernimmt Otto Müller seine Leitung und baut dort eine literarische Linie auf. Hier erscheinen nun die Bücher von Alja Rachmanowa (Studenten, Liebe, Tscheka und Tod; Ehen im roten Sturm; Geheimnisse um Tataren und Götzen, Nr. 522, 560, 561). Die Autorin (richtiger Name: Galina Aleksandra Nikolaevna v. Hoyer, geb. Djurjagina) heiratet während des Bürgerkriegs den ehemaligen österreichischen Kriegsgefangenen Arnulf v. Hoyer. 1925 wird sie mit ihrem Mann aus der Sowjetunion ausgewiesen und lebt in Österreich, seit 1946 in der Schweiz. Mit ihren autobiographischen Romanen, die ihr Mann aus dem russischen Manuskript übersetzt, wird sie zu einer international bekannten Bestsellerautorin (Gesamtauflage ihrer Bücher: ca. 2 Millionen Exemplare). Die Titel ihrer ersten Werke (s.o., Nr. 522 u. 560) sind 164 165
J. v. GUENTHER, Woldemar Klein und Der Moskowitische Eros, wie Anm. 51 Sacharov, der letzte Oberbefehlshaber des Reichsverwesers Kolìak, veröffentlichte auch Bücher über die Niederlage der Kolìak-Armee in Sibirien: Das weiße Sibirien. Der russische Bürgerkrieg 1918-1920. München 1925; Die tschechischen Legionen in Sibirien. Berlin 1931.
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suggestiv und eindeutig. Zusammen mit ihren folgenden Veröffentlichungen prägen sie das Bild breiter Leserschichten von der Sowjetunion.166 Russische Verlage Die große Zeit der russischen Kultur und auch der russischen Verlage in Berlin ist 1925 schon zu Ende gegangen, auch wenn weiterhin russische Verlage in der deutschen Hauptstadt tätig sind. Aber deutsche Übersetzungen wurden auch schon zuvor von nur wenigen Unternehmen publiziert. Nun sind es noch zwei: die Glagol-Verlagsgesellschaft m.b.H. und der Verlag Ladyschnikow. Der Glagol-Verlag wird 1921 gegründet und ändert seinen Namen 1925 in TaurusVerlag. 1925 veröffentlicht er eine bibliophil ausgestattete Neuübersetzung von Aleksandr Kuprins Sulamif‘ (Sulamith, Nr. 331) und die ersten beiden Teile der Roman-Trilogie Reka vremɺn (Im Strome der Zeiten, Nr. 336) von Evdokija Nagrodskaja, die nach Paris emigriert ist. Die Figuren des Romangeschehens sind durch ihre Verwandtschaft, durch ihre Tätigkeit als Freimaurer (die sie mit der Autorin gemeinsam haben) und als Mitwisser der Geheimnisse um Kaiser Alexanders I. Verschwinden und sein Begräbnis miteinander verbunden. 1926 erscheint noch mit Vorwort von Roman Gul‘ eine von W.E. Groeger übersetzte Anthologie mit Erzählungen von acht sowjetischen Autoren167, die später vom Malik-Verlag übernommen werden. Die Firma Taurus-Verlag erlischt 1932. Der Ladyschnikow-Verlag bringt außer drei Theaterstücken keine Erst- und Neuübersetzungen russischer Literatur heraus. 1926 erscheinen Osip Dymovs Poslednjaja ljubov‘ (Die letzte Geliebte, Nr. 354) sowie Nikolaj Èrdmans Mandat (Nr. 355). Und 1929 kommt noch Sergej Tret’jakovs Ryìi, Kitaj! heraus (Brülle, China!, Nr. 454). Wie lange der Verlag noch tätig ist, ist nicht genau festzustellen. 1933 heißt es: „postamtlich nicht zu ermitteln. Inhaber nach dem Ausland verzogen.“168 Linke Verlage Verlagsgründungen der Komintern und der KPD führen in den ersten Jahren der Weimarer Republik ein Nischendasein. Sie sind vom Vertriebsnetz des etablierten Buchhandels ausgeschlossen und werden vom traditionellen Lesepublikum wenig wahrgenommen.169 Eine Ausnahme bildet von Anfang an der von der Partei un166
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Der Nachlass von Alja Rachmanowa ist erschlossen: H. RIGGENBACH, Inventar des Nachlasses von Alja Rachmanowa (Galina von Hoyer). Werke, Briefe, Tagebücher. Frauenfeld: Thurgauische Kantonsbibliothek 1998. Zwischen Gestern und Morgen. Eine Novellenfolge. Ü: Wolfgang E[uard] Groeger. Geleitwort Roman Gul. Berlin: Taurus [1926]. Kratz, wie. Anm. 84, S. 50. Johannes R. Becher schätzte für 1930 den Umsatz der proletarischen Verlage auf 6 Mill. RM, was etwa 1 % des Gesamtumsatzes des Verlagsbuchhandels entsprochen hätte. (U. van MELIS, Die Buchgemeinschaften der Weimarer Republik. Stuttgart: Hiersemann 2002, S. 25).
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abhängige Malik-Verlag. Diese Sonderstellung bleibt dem Verlag ab 1925 nicht nur erhalten, sondern verstärkt sich noch weiter. Die Jahre bis 1932 sind die Blütezeit des Verlages. Aber auch die Parteiverlage können mit einigen Veröffentlichungen Erfolge auf dem Buchmarkt verzeichnen. Von 1925 bis 1932 veröffentlicht der Malik-Verlag mit 26 Titeln mehr deutsche Erstausgaben zeitgenössischer russischer Texte und (in geringem Umfang) Neuübersetzungen als jeder andere deutschsprachige Verlag. Hier werden erstmals Isaak Babel’s Konarmija (Budjonnys Reiterarmee, Nr. 350) und seine Odesskie rasskazy (Geschichten aus Odessa, Nr. 351) veröffentlicht. Hier erscheinen die erste repräsentative Sammlung der Prosa von Vsevolod Ivanov (Der Buchstabe ‘G’, Nr. 471) und erstmals die faktographischen Experimente von Sergej Tret’jakov (Feld-Herren; Den Schi-Chua, Nr. 529, 567). Der MalikVerlag druckt Texte von Aleksandra Kollontaj (Wege der Liebe, Nr. 328) und Lidija Sejfullina (Der Ausreißer; Virinea, Nr. 342, 343), die sich seit den beginnenden 20er Jahren für Frauenemanzipation einsetzen, und er bringt mit Konstantin Fedins Goroda i gody (Städte und Jahre, Nr. 377) einen der bedeutendsten sowjetischen Großromane der 20er Jahre. Wieland Herzfelde kauft die Rechte an der 1923 bei Ladyschnikow und Kurt Wolff erschienenen achtbändigen Gor’kij-Ausgabe und übernimmt auch die alten Bestände von Ladyschnikow. Außerdem erwirbt er die Rechte am 1925 im Bücherkreis erschienenen ersten Band von Žizn‘ Matveja Kožemjakina (Der Sohn der Nonne, Nr. 327). Mit Ausnahme der autobiographischen Trilogie können damit in der neuen Gor’kij-Ausgabe bei Malik sämtliche bis dato ins Deutsche übersetzten literarischen Texte erscheinen. Am 13. 8. 1926 wird zwischen dem Verlag und Gor’kijs Bevollmächtigtem ein Vertrag abgeschlossen, in dem der Verlag „das alleinige Verlagsrecht auf die deutsche Ausgabe sämtlicher bisheriger und aller künftiger belletristischer Werke von Maxim Gorki“
erwirbt. Gor’kij verpflichtet sich, seine bisher unveröffentlichten und alle zukünftigen Texte
„erstmalig derart zu veröffentlichen, dass sie den Schutz der deutschen Verlagsurheber-Rechte geniessen und somit eine deutsche Veröffentlichung [...] von anderer Seite unzulässig ist.“170
Von 1926 bis 1931 erscheinen insgesamt 17 Bände der Ausgabe und ein Ergänzungsband mit der Gor’kij-Biographie von Il’ja Gruzdev.171 170
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Fotografische Wiedergabe des Vertrags in: Der Malik-Verlag 1916-1947, wie. Anm. 107, S. 80-83. Näheres bei F. Hermann, Malik-Bibliographie, wie Anm. 107, Nr. 102-141, Nr. 176.
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In einer ähnlich repräsentativen Ausgabe erscheinen im Malik-Verlag die Werke von Il’ja Èrenburg, mit dem Herzfelde 1928 ebenfalls einen ExklusivVertrag abschließt. In der Reihe Ausgewählte Werke in Einzelausgaben kommen von 1927 bis 1932 zehn Bände heraus, ein elfter Band erscheint 1933 im Prager Exil.172 Auch hier übernimmt der Verlag die Rechte an zuvor in anderen Häusern erschienenen Übersetzungen, teilweise auch die noch vorhandenen Exemplare. Von Trest D.E. (Trust D.E., Nr. 325) übernimmt er einen Teil der Exemplare des Welt-Verlages, obwohl der Roman nicht in die Ausgewählten Werke aufgenommen wird173. Von Burnaja žizn‘ Lazika Rojtšvaneca (Das bewegte Leben des Lasik Roitschwantz, Nr. 395) und V Protoìnom pereulke (Die Gasse am Moskaufluß, Nr. 396) werden weder Restexemplare aufgekauft, noch erscheinen die Titel innerhalb der Malik-Ausgabe.174 Als abgeschlossenes Ganzes übernimmt der Malik-Verlag auch eine Klassiker-Ausgabe, die 14-bändige Ausgabe des Ladyschnikow-Verlags von L. Tolstojs literarischen Werken.175 Sie wird von den bereits vorhandenen Matrizen gedruckt. Zählt man zu den 26 Erstausgaben und Neuübersetzungen noch die Nachdrucke hinzu, kommt man für die Jahre von 1925–1932 auf mehr als 40 Werke und Sammlungen aus der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Tatsächlich ist der Malik-Verlag während der ganzen Weimarer Zeit die wichtigste Institution für die Vermittlung neuer sowjetischer Literatur im deutschsprachigen Raum. Erwähnt sei auch die Anthologie Dreißig neue Erzähler des neuen Rußlands (F. Hermann, Malik-Bibliographie, Nr. 41-43). Von 1929 bis 1931 erscheinen drei Auflagen, die sich inhaltlich voneinander unterscheiden. Grundstock der ersten Auflage bilden die Texte der zunächst bei Glagol/Taurus in Groegers Auswahl und Übersetzung erschienenen Anthologie Zwischen Gestern und Morgen (s.o.). Sie werden in der zweiten Auflage durch Beiträge anderer Autoren und anderer Übersetzer ausgetauscht. Im Nachhinein erklärt Herzfelde dieses Vorgehen damit, dass „mehrere Stimmen [...] einige der Übersetzungen bemängelten“.176 In Wahrheit wird der Grund wohl eher in Groegers Auswahl der Texte und auch in seiner Person zu suchen sein. Groegers Verständnis der russischen Revolution und ihrer 172 173
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F. Hermann, ebd., Nr. 44-68. Ein Teil der Auflage von Trust D.E. wird auch vom Verlag Axel Juncker übernommen, der ca. 1930 mit Die moderne Romanreihe eine Serie anbietet, in der er Restauflagen fremder Verlage vermarktet. Die Buchexemplare selbst erhalten kein neues Titelblatt oder sonstige Hinweise, Axel Juncker steuert nur einen neuen Schutzumschlag bei, auf dessen Rückseite er auch die Serie annonciert und ausdrücklich darauf hinweist, dass der Verlag keine Neuauflagen plant. Hier wird neben Èrenburgs Buch u.a. auch eine Restauflage von Tynjanov (Küchelbecker, Nr. 455) angeboten. Der im russischen Original 1926 erschienene Roman aus dem Moskau der 20er Jahre Leto 1925 goda wird unter dem Titel Sommer 1925 erst 1981 ins Deutsche übersetzt (s. Nr. 2625). – Der 1923 russisch erschienene Roman Žizn’ i gibel’ Nikolaja Kurbova (Leben und Untergang des Nikolaj Kurbov) wird bis 2010 nicht ins Deutsche übersetzt. L.N. Tolstoj, Das dichterische Werk. Bd. 1-14. Berlin: Ladyschnikow [1924-1925]. Geleitwort zum Reprint der 3. A. Leipzig, Weimar: Gustav Kiepenheuer [1981], S. VIII.
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Folgen, das er im Kommentar zu seiner Reihe bei Fritz Fikentscher artikuliert (s.o.), unterscheidet sich grundlegend von demjenigen Herzfeldes und seiner Parteigenossen. Trotz seiner klaren politischen Position sieht Herzfelde sein russisches Programm immer wieder Kritik aus Parteikreisen ausgesetzt. Diese Kritik verstärkt sich in den letzten drei bis vier Jahren der Weimarer Zeit. Die Ursachen hierfür liegen zunächst einmal in der Sowjetunion, wo der Druck auf Schriftsteller, die ihre Tätigkeit nicht ausschließlich als propagandistische Hilfe für Partei und Regierung begreifen, immer stärker wird. Symptomatisch sind die Hetzkampagnen gegen Zamjatin, Pil’njak und Bulgakov. Ganz allgemein nutzen die von der Partei kaum noch zurückgehaltenen Assoziationen proletarischer Schriftsteller (VAPP, RAPP usw.) die Gelegenheit für eine endgültige Abrechnung mit den literarisch erfolgreicheren Poputìiki (Weggefährten, Mitläufer).177 Die deutschsprachige kommunistische Presse ist bemüht, die entsprechenden Vorgaben aus der Sowjetunion bei ihrer Bewertung der ins Deutsche übertragenen sowjetischen Literatur umzusetzen. Dies geschieht vor allem im Zentralorgan der KPD Die Rote Fahne und ab 1929 auch in der Zeitschrift Die Linkskurve, die vom 1928 gegründeten Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller Deutschlands (BPRS) herausgegeben wird und dessen proletarische Mitglieder die gleichen Positionen wie die sowjetischen Assoziationen vertreten.178 Kritisiert werden nun auch Texte der Anthologie Dreißig neue Erzähler des neuen Rußlands. Ein charakteristisches Beispiel dieser Kritik zitiert Herzfelde in seinem Geleitwort zum Reprint der 3. Auflage der Anthologie.179 Der Kominternverlag Verlag für Literatur und Politik (VLP) leidet unter derartigen Problemen nicht. Prominenteste Autoren sind Fɺdor Gladkov (Nr. 378, 544), Aleksandr Fadeev (Nr. 397, 543) und Michail Šolochov (Nr. 452, 491). Von ihnen erscheinen hier erstmals in deutscher Sprache die Werke, die in den folgenden Jahren zum Kernbestand des sowjetischen Literaturkanons gerechnet und als solche auch international bekannt werden: Gladkovs Cement, Fadeevs Razgrom (Die Neunzehn) und Buch 1 und 2 von Šolochovs Tichij Don (Der stille Don). Gladkovs Roman wird im deutschsprachigen Raum zum ersten Bestseller der sowjetischen Literatur. Noch im Jahr des Erscheinens werden 36.000 Exemplare gedruckt. Fadeevs Razgrom, der erste große Erfolg eines proletarischen Schriftstellers in der Sowjetunion, und Šolochovs Tichij Don, der meist gedruckte Roman in der Geschichte der Sowjetunion, sind in den deutschsprachigen Ausgaben zunächst nicht ganz so erfolgreich. Kennzeichnend für die Editionspolitik des 177
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Näher hierzu: Dokumente zur sowjetischen Literaturpolitik 1917-1932. Mit einer Analyse von Karl Eimermacher. Stuttgart [usw.]: Kohlhammer 1972. Näher zu den Bemühungen um eine Zusammenarbeit zwischen den sowjetischen Assoziationen und dem deutschen BPRS: D. PIKE, Deutsche Schriftsteller im sowjetischen Exil, Frankfurt/M.: Suhrkamp 1981, S. 46-55. Wie Anm. 176.
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VLP ist auch die thematische Festlegung seiner literarischen Publikationen: Revolution und Bürgerkrieg mit ihrer unmittelbaren Vorgeschichte (Šolochov, Fadeev, Neverov), der industrielle Wiederaufbau nach dem Bürgerkrieg (Gladkov), die Kollektivierung der Landwirtschaft während des ersten sowjetischen Fünfjahrplans (Panfɺrov, Die Genossenschaft der Habenichtse; Die Kommune der Habenichtse, Nr. 420, 521; Argutinskaja, Eine Seite aus einem großen Buch, Nr. 535; Gladkov, Neue Erde, Nr. 544; Stavskij, Sturm über der Staniza, Nr. 565), die revolutionäre Lage in China (Èrdberg, Die drei Grundsätze des Mister Kung, Nr. 540). Thematische Festlegung und propagandistische Absicht kommen noch stärker in den Publikationen des Verlages Hoym zum Ausdruck, unter dessen Firmennamen 1931/32 erstmals seit 1923 wieder Texte von Literaten veröffentlicht werden, von dem RAPP-Funktionär Aleksandr Isbach (Einer von 25000; Naphta für den Sozialismus, Nr. 511, 551) und dem populärwissenschaftlichen Erzähler Vasilij Ilen’kov (Koks, Ziegel und Menschenkraft, Nr. 546, zusammen mit Panfɺrov). Hier handelt es sich nur um Propagandabroschüren. Anders sieht es bei den Verlagen des Münzenberg-Konzerns aus, beim Neuen Deutschen Verlag (NDV) und beim Verlag der Jugendinternationale. Das Programm des NDV kann man als abwechslungsreich bezeichnen, man könnte auch sagen – es lässt eine weniger klare Linie als das Programm des VLP erkennen. Es erscheint einer der bald kanonisierten Bürgerkriegsromane, Aleksandr Serafimoviìs Železnyj potok (Der eiserne Strom, Nr. 344), es erscheint 1930 aber auch der Fünfjahrplanroman Volga vpadaet v Kaspijskoe more (Die Wolga fällt ins Kaspische Meer, Nr. 486) des zu diesem Zeitpunkt in der Sowjetunion fast mundtot gemachten Boris Pil’njak, allerdings mit einem sehr kritischen Vorwort von Karl Radek. Es erscheint Konstantin Fedins anspruchsvoller Ideenroman Brat’ja (Die Brüder, Nr. 398), aber auch Mariètta Šaginjans allzu schlicht konzipierter „roter Kriminalroman“ Mess Mend, ili Janki v Petrograde (Mess Mend oder die Yankees in Leningrad, Nr. 341), der wenig überzeugende Versuch, populären Helden der amerikanischen Unterhaltungsliteratur wie Nat Pinkerton oder Tarzan einen sozialistischen, ideologisch korrekt handelnden Helden entgegenzustellen.180 Diese Bemühungen werden noch mit Aleksej Tolstojs Giperboloid inženera Gagarina (Das Geheimnis der infraroten Strahlen, Nr. 389) fortgesetzt, dann aber aufgegeben. Es erscheint ferner Aleksandr Neverovs Taškent, gorod chlebnyj (Taschkent, die brotreiche Stadt, Nr. 339), dessen Thema – ein Straßenkind auf der Suche nach Nahrung – mit Münzenbergs humanitären Bemühungen durch die Internationale Arbeiterhilfe verbunden ist, und Iul‘ (Juli, Nr. 566), der zweite Teil von Tarasov-Rodionovs Revolutionschronik, deren erster Teil bei Kiepenheuer 180
Schon Ende 1924 hatte die Feuilleton-Redakteurin der Roten Fahne Gertrud Alexander analog zu den entsprechenden Bemühungen in der Sowjetunion eine “neue Massenliteratur” und später den neuen “proletarischen Roman” gefordert, als Gegengewicht gegen die bourgeoise “Schmutz- und Schundliteratur” und als Ablösung des sozialen bürgerlichen Romans, auch in seinen linken Ausprägungen bei Andersen-Nexö oder Sinclair Lewis. Näher hierzu s. R. SURMANN, Die Münzenberg-Legende, wie Anm. 104, S. 84-86.
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veröffentlicht wurde (Nr. 425). Das Programm des Verlages Jugendinternationale ist auf die Interessen jugendlicher Erwachsener ausgerichtet. Besondere Beachtung beim deutschsprachigen Leser finden die beiden Kostja Rjabcev-Bände von Nikolaj Ognɺv (Nr. 418, 447), von denen der erste bald das 21. Tausend erreicht. Gerade dieser Band gibt ein realistisches Bild vom Leben der Schüler und von den Bildungseinrichtungen der 20er Jahre (vor der Stalinschen Restaurationszeit). Außerdem erscheint, von Belych und Panteleev gemeinsam verfasst, Respublika Škid (Schkid, die Republik der Strolche, Nr. 432), die Geschichte einer Einrichtung zur Resozialisierung von Straßenkindern. Unabhängigkeit von ideologischen Vorgaben und orthodoxen Bedenken bei der Auswahl von Texten und Übersetzern demonstriert die von Erwin Honig (Vos-sische Zeitung) herausgegebene Anthologie Transvaal. Novellen aus dem neuen Russland, die unter anderem Nikolaj Nikandrovs Nächtliche Szene bringt – die Handlung der längeren Erzählung spielt in einem Moskauer Bordell der 20er Jahre für Personen am Rande der Gesellschaft -, ferner Babel’s absurd-blasphemische Erzählung Die Jesus-Sünde (Iisusov grech). Übersetzt sind die Texte vom Herausgeber, von Sigismund v. Radecki und Siegfried v. Vegesack, auch sie keine Anhänger oder Mitglieder der KPD. Sowjetische Verlage mit deutschsprachiger Produktion Ab 1925 werden in der Sowjetunion zahlreiche deutsche Übersetzungen zeitgenössischer russischer Literatur veröffentlicht. Im Russland der Zarenzeit hatte es dergleichen nicht gegeben, ebenso wenig in den frühen Jahren der Sowjetrepublik. Günter Schick listet in einer Bibliographie des Verlages Vegaar181 insgesamt 39 Verlage und Institutionen auf, die Bücher in deutscher Sprache publizieren.182 Vielfach handelt es sich um Unternehmen, die vor allem wissenschaftliche Literatur oder Informationsdienste für das Ausland veröffentlichen. Nur einige von ihnen publizieren auch oder überwiegend literarische Texte. Verlage für die deutsche Minderheit Verlage für die deutsche nationale Minderheit in der Sowjetunion publizieren zunächst ausschließlich Übersetzungen für die bäuerliche Kolonistenbevölkerung, die vor allem an der Wolga, in der Ukraine und im Kaukasus angesiedelt ist. 1925 bis 1932 erscheint diese Literatur in vier Verlagen. Es sind: der Zentralverlag der Völker des Bundes der SSR [= Sozialistische SowjetRepubliken] in Moskau mit Unterabteilungen und Filialen in anderen Städten (Centrizdat); 181
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G. SCHICK, Bibliographie deutschsprachiger Veröffentlichungen der “Verlagsgenossenschaft ausländischer Arbeiter in der UdSSR” Moskau, Leningrad. Berlin 1992. (Bibliographische Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung, 10). Ebd., S. 7f., Anm. 6
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der Deutsche Staatsverlag in Pokrovsk/Èngel’s (Nemgosizdat), auch Staatsverlag der ASSRdWD [= Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der WolgaDeutschen]; der Staatsverlag der nationalen Minderheiten in der USSR [= Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik] in Kiev bzw. Char’kov; der Verlag Sewerny Kawkas in Rostov/Don. Die Zuordnung der Publikationen zu bestimmten Verlagen wird gelegentlich dadurch erschwert, dass deren Namen teils in Deutsch, teils in russischer Abkürzung angegeben werden und überdies gelegentlich wechseln, eine Vielfalt, die sich auch in den bibliographischen Angaben niederschlägt. Der Großteil der für 1925 bis 1932 verzeichneten Ausgaben erscheint im Zentralverlag der Völker des Bundes der SSR in Moskau (21) oder seinen Filialen (2). Dieser Verlag wird 1931 geschlossen.183 Im Deutschen Staatsverlag in Pokrovsk/Èngel’s erscheinen 3 Titel, im Staatsverlag der nationalen Minderheiten der USSR 2 Titel, im Verlag Sewerny Kawkas 1 Titel. Bei den Übersetzungen handelt es sich um kurze Texte für einen wenig anspruchsvollen und im Lesen des Deutschen ziemlich ungeübten Adressatenkreis. Sie stammen gelegentlich von bekannten Autoren, z.B. von Dem’jan Bednyj (Ausgewählte Gedichte, Nr. 323), Lidija Sejfullina (Erzählungen, Nr. 370), Aleksej êapygin (Erst lernen, dann heiraten!, Nr. 374), Dmitrij Furmanov (Tschapajew, Nr. 400) und anderen. Häufig handelt es sich aber auch um Texte ganz unbekannter Verfasser. Gemeinsam ist ihnen: Sie sollen erziehen (patriotisch, sozialistisch), die Lesefähigkeit stärken und die kultivierte Freizeitgestaltung fördern (Sketche für Laientheater). Es ist eine Literatur für ein literarisch ungebildetes, einfaches Publikum. Die Vegaar Die Verlagsgenossenschaft ausländischer Arbeiter in der UdSSR (Vegaar) wird im März 1931 beim Volkskommissariat für Volksbildung der Russischen Föderation gegründet. Ihre Geschichte ist in der Einleitung der schon erwähnten Bibliographie von Günter Schick (dort: Anm. 36) zusammengefasst. Ihr Adressatenkreis ist ein völlig anderer als derjenige der oben besprochenen sowjetischen Verlage. Mit seinen Veröffentlichungen aktueller und auch klassischer Texte zur politischen Lage oder zur marxistischen Theorie und ebenso mit seinen literarischen Programmen wendet der Verlag sich an ein internationales Publikum, in erster Linie an ausländische Arbeiter und Fachkräfte, deren Zahl gerade während der Phase der Industrialisierung der Sowjetunion in der Zeit des ersten Fünfjahrplans stark anwächst. Kinderliteratur und Sprachlehrbücher werden ebenfalls produziert. Von den Sprachredaktionen und Sektionen ist gerade zu Beginn die deutsche die bedeutendste. Sie wird bis 1936 von Erich Wendt geleitet, der 1931 183
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angesichts eines in Deutschland gegen ihn als Redakteur der Jungen Garde angestrengten Verfahrens wegen literarischen Hochverrats nach Moskau emigrierte. In den Jahren 1931/1932 bringt die Vegaar selbst nur einige kleine Schriften russischer Autoren in deutscher Übersetzung heraus (Nr. 506, 507, 530, 539). Außerdem druckt sie eine Reihe von Übersetzungen deutscher kommunistischer Verlage nach, die man als besonders aktuell einstuft, Titel von Èrdberg (Nr. 540), Fadeev (Nr. 397, 543), Gladkov (Nr. 378, 544), Isbach (Nr. 511), Karavaeva (Nr. 472), Panfɺrov (Nr. 420), Šolochov (Nr. 452, 491) und Tret’jakov (Nr. 529), die hier schon erwähnt wurden. Die Kooperation von Vegaar mit den deutschen Partei- und Kominternverlagen geht aber über die Nutzung von Übersetzungsrechten hinaus. Eine ganze Reihe der Übernahmen ist von denselben Matrizen gedruckt. Zum Teil werden auch im deutschen Sprachraum Ausgaben verkauft, die in der Internationalen Druckerei in Moskau hergestellt und je nach Vertriebsbereich mit VegaarTitelblatt oder mit dem Titelblatt eines deutschen Verlages versehen werden. Dies gilt zum Beispiel für die 2. Auflage von Fadeevs Die Neunzehn (1.Aufl.: Nr. 397). Auf der Rückseite des Vegaar-Titelblatts wird, wie in der UdSSR üblich, die Auflagenhöhe (5000 Exemplare) angegeben. Die für den VLP bestimmten Exemplare hingegen tragen die Angabe „8.-12. Tausend”, also eine quantitativ entsprechende Angabe, die aber auf die vorausgegangene deutsche Erstausgabe Bezug nimmt. Ebenfalls in der Sowjetunion gedruckt und dann je nach Bedarf auch mit einem Titelblatt des Hoym Verlages oder der Vegaar versehen ist auch Aleksandr Isbachs Einer von 25000 (Nr. 511). Die deutsche VLP-Ausgabe von Fadeevs Der letzte Udehe (Nr. 543) enthält den Druckvermerk Peuvag Druckerei-Agentur, Berlin. Sie ist seitengleich mit der im selben Jahr erscheinenden Vegaar-Ausgabe, hat einen charakteristischen roten Einband dieses Verlages und trägt in einem mir vorliegenden Exemplar auf der letzten Seite eine geschwärzte Preisangabe in Rubel. Den gleichen Vegaar-Einband hat auch die gebundene VLP-Ausgabe von Vladimir Stavskijs Stanica (Sturm über der Staniza, Nr. 565). Der Einband eines mir vorliegenden Exemplars der broschierten Ausgabe ist von dem auch für die Vegaar tätigen G. Fischer nach einer Vorlage von Sojuskino Moskau illustriert. Aufgedruckt ist die Preisangabe „3 Rbl.”. Der Titel ist übrigens für die Vegaar nicht nachzuweisen. Die enge Beziehung zwischen der sowjetischen Vegaar und den deutschen Komintern-Verlagen VLP und Hoym ist damit hinreichend belegt. Die Vegaar kann für diese Zeit als ein Schwesterunternehmen dieser Verlage betrachtet werden, das nicht nur wegen gemeinsamer politischer Zielsetzungen, sondern auch aus Kostengründen mit ihnen und für sie arbeitet. Aus dieser Symbiose ergeben sich häufig Schwierigkeiten, wenn es gilt, die Auflagenhöhe und Verbreitung eines Buches zu ermitteln. Im Fall von Fadeevs Die Neunzehn zum Beispiel kann
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nur durch Autopsie ermittelt werden, dass es sich um eine Gesamtauflage von 12.000 und nicht etwa von 17.000 Exemplaren handelt.184 Die Buchgemeinschaften Buchgemeinschaften spielen in der Weimarer Republik erstmals eine wesentliche Rolle auf dem Büchermarkt. Einige von ihnen expandieren auch in andere deutschsprachige Länder. Die größten von ihnen, der Volksverband der Bücherfreunde und die Deutsche Buchgemeinschaft, haben um 1930 Hunderttausende von Mitgliedern.185 Beide sind in ihrem Programm konservativ-bürgerlich ausgerichtet. Sie verfügen über genügend Finanzkraft, um nicht nur als Lizenznehmer von Verlagen auftreten zu können, sondern sie vergeben auch selbst Übersetzungsaufträge, zum Beispiel für Neuübersetzungen russischer Klassiker. Die zeitgenössische Literatur ist in ihrem Programm weniger präsent. Aber der Volksverband und der ihm angegliederte Wegweiser-Verlag bringen 1931 auch eine Neuübersetzung von Merežkovskijs Julian otstupnik heraus (Julian Apostata. Der Tod der Götter, Nr. 517). Die politisch links orientierten Buchgemeinschaften, zum Beispiel der dem sozialdemokratischen Dietz-Verlag nahestehende Bücherkreis, die von der Gewerkschaft „Verband der deutschen Buchdrucker” gegründete Büchergilde Gutenberg186 und die Universum Bücherei für Alle187, die zum kommunistischen Münzenberg-Konzern gehört, zeigen starkes Interesse an zeitgenössischer sowjetischer Literatur. Der Bücherkreis veröffentlicht mit Zustimmung des Ladyschnikow-Verlages die erste Ausgabe von Maksim Gor’kijs Žizn’ Matveja Kožemjakina, Buch 1 (Der Sohn der Nonne, Nr. 327). Außerdem publiziert er die ersten Ausgaben von Anna Karavaevas Lesozavod (Das Sägewerk, Nr. 437) und Dmitrij êetverikovs Bunt inženera Karinskogo (Die Rebellion des Ingenieurs Karinski, Nr. 500). Die beiden letzteren Titel sind, für sich genommen, nicht sonderlich bedeutsam. Die Geschichte der Veröffentlichung von Karavaevas Roman ist jedoch ein charakteristisches Beispiel für die kommunistischen Abgrenzungsbemühungen gegenüber Sozialdemokraten. Der Bücherkreis publiziert den Roman in einer gekürzten Fassung. Dies führt zu einer Distanzierung der Autorin, zu dem
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Auf ähnliche Schwierigkeiten stößt auch F. HERMANN in seiner Malik-Bibliographie (Anm. 107), wenn er z.B. bei der Erfassung der Auflagen von Gor’kijs Mutter vermuten muss: „Die im Malik-Verlag nicht erschienenen Ausgaben zwischen dem 35. und 71. Tausend sind vermutlich eine Lizenzausgabe für den VEB [!] Wegweiser Verlag, Berlin.“ (S. 69, Kommentar zu Nr. 131). Zu den Buchgemeinschaften allgemein und zum Bücherkreis s. U. van Melis, wie Anm. 169. Näheres in: Erfüllte Träume. Bruno und Helmut Dreßler und die Büchergilde Gutenberg, 1924-1972, erzählt und kommentiert von Luise Maria Dressler. Bearb. u. erw. Neuauflage. Frankfurt/M.: L.M. Dreßler 2005. Näheres in: H. LORENZ, Die Universum-Bücherei, 1926-1939. Geschichte und Bibliographie einer proletarischen Buchgemeinschaft. Berlin: Elvira Tesbach 1996.
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Vorwurf der antisowjetischen Fälschung188 und dann zur Publikation einer als korrekt bezeichneten vollständigen Übersetzung im Verlag der Jugendinternationale (Fabrik im Walde, Nr. 472). Die Büchergilde Gutenberg publiziert von 1929 bis 1932 fünf Erstausgaben und Neuübersetzungen, darunter die Memoiren von Savinkov (Nr. 451) und einen Band Zošìenko (Nr. 496) in schlechter Übersetzung von Joseph Kalmer mit hübschen Illustrationen von Erich Ohser (E.O. Plauen). Die Universum Bücherei für Alle übernimmt ihre sowjetischen Titel von kommunistischen Verlagen. Die einzige Erstausgabe ist Michail êumandrins Fabrika Rable (Konfitürenfabrik Rabléwerke, Nr. 458). Vermittler Von den in den vorigen Kapiteln erwähnten Vermittlern spielt auch weiter Johannes von Guenther eine Rolle. Seine Tätigkeit im Verlag Grethlein u. Co. wurde schon erwähnt. Darüber hinaus ist davon auszugehen, dass er fortfährt, sich für die Publikation von Texten seines Freundes Michail Kuzmin einzusetzen. Von diesem erscheinen drei weitere Bücher (Die Schwärmer; Der stille Hüter; Das wunderliche Leben des Joseph Balsamo Grafen Cagliostro, Nr. 365, 408, 409), eins von ihnen in v. Guenthers Übersetzung (Nr. 365). Weitere Aufschlüsse über v. Guenthers Aktivitäten könnte man wohl aus den noch unveröffentlichten Kapiteln seiner Erinnerungen gewinnen. Von Wolfgang Eduard Groeger und Arthur Luther ist schon die Rede gewesen. Beide achten und schätzen einander, beide arbeiten gelegentlich zusammen, wobei Luther sich allerdings stärker auf bereits eingeführte Autoren konzentriert (außer den bereits erwähnten Gor’kij-Publikationen des Insel Verlages: Merežkovskij: Napoleon; Jesus, der Unbekannte, Nr. 415, 558), während Groeger vor allem bisher wenig oder gar nicht übersetzte Autoren für das deutschsprachige Publikum entdeckt, in deren Texten er Bestätigung für seine Vorstellung vom Wesen des russischen Volkscharakters findet (s. Abschnitt Verlage). Hier wird seine Vermittlerrolle besonders greifbar. Groeger übernimmt aber auch weitere Aufträge, so zum Beispiel die Übersetzung von Aleksej Tolstojs Roman über Peter den Großen (Nr. 528), für den Tolstoj zunächst einen anderen Übersetzer vorsieht189. Neu tritt als Vermittler und auch als Übersetzer Dmitrij Umanskij auf, ein Russe, über dessen Biographie nichts ermittelt werden konnte. Er lebt in Wien und bewegt sich Anfang der 20er Jahre in den Kreisen der österreichischen Moderne, ist befreundet mit Theodor Csokor und Georg Saiko und veröffentlicht
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So noch Chr. SCHWARZ, (s. Einleitung), S. 125. JU.S. FEDINSKIJ, wie Anm.140, S. 176.
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zunächst Übersetzungen von Materialien zu Tolstoj und Dostoevskij.190 Dem Zsolnay Verlag empfiehlt er sowjetische Autoren: Leonid Leonov, Valentin Kataev, Konstantin Fedin und Vladimir Majakovskij.191 Die beiden Erstgenannten werden auch von Zsolnay publiziert, Leonovs Romane Die Bauern von Wory und Der Dieb (s. Abschnitt Verlage) in Übersetzungen von Umanskij und Prochaska. Offensichtlich ist Umanskij auch mit seinen Empfehlungen an Herzfelde herangetreten. Fedins an Zsolnay empfohlene Städte und Jahre (Nr. 377) erscheinen in seiner Übersetzung 1927 im Malik-Verlag, genau wie zuvor schon Isaak Babel’s Erzählungen (Nr. 350, 351). Auch diesen bedeutenden Autor dürfte Herzfelde nicht durch seine von ihm ausdrücklich genannten Berater (s. Kap. II), sondern durch Empfehlung und Übersetzungen Umanskijs kennengelernt haben. 1930 erscheint im Moskauer Zentral-Völker-Verlag Umanskijs Übersetzung von Ivan Kataevs Serdce (Das Herz, Nr. 473). Weitere Übersetzungen von ihm scheinen nicht vorzuliegen. In das Wiener Umfeld gehört auch Elsa Brod, Gattin von Max Brod, die gemeinsam mit Mary v. Pruß-Glowatzky für Zsolnay Il’f/Petrov und zuvor schon für Synek in Prag Michail Zošìenko übersetzt. Dass beide auch als Vermittlerinnen zwischen Autoren und Verlagen hervorgetreten wären, ist nicht bekannt. Weiter lebt in Wien der schon erwähnte Joseph Kalmer (s. Kap. II), in dessen Übersetzung 1931/32 zwei andere deutschsprachige Zošìenko-Sammlungen erscheinen (Die Stiefel des Zaren; Teterkin bestellt ein Aeroplan, Nr. 496, 532). Die Übersetzungen von Brod, Pruß-Glowatzky und Kalmer sind nicht sehr gelungen. Kalmer kennt aber offenbar seine Grenzen und publiziert mehrere Übersetzungen gemeinsam mit Boris Krotkow (Nr. 460, 505, 523), der, 1891 in Moskau geboren, in Wien als Volkshochschuldozent für Russisch tätig ist. Krotkow arbeitet als Experte für russische Sprache auch mit anderen Übersetzern zusammen (Nr. 520, 531, 534, 559). Ein zweifellos wichtiger Informant über die zeitgenössische russische Literatur der Sowjetunion ist Il’ja Èrenburg. Er ist in dieser Zeit mehr in Paris als in Moskau zu Hause. In seinen um 1930 erschienenen Artikeln zur literarischen Situation in der UdSSR erweist er sich als ein Kritiker, der die in den sowjetischen und den deutschen Partei- und Schriftstellerorganisationen stattfindenden Auseinandersetzungen zwischen proletarischen Schriftstellern und sogenannten Weggefährten souverän missachtet. Dem deutschsprachigen Publikum empfiehlt er Prosa von Pasternak, Zamjatin, Mandel’štam und Prišvin192, Texte, die erst Jahre oder Jahrzehnte später in deutschen Übersetzungen erscheinen werden, und dies nicht in Parteiverlagen. Als Kritiker tut er die inzwischen schon offiziöse 190
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Tolstoj-Denkwürdigkeiten. Hrsg. v. Dm. Umanskij. Wien: Wiener Graphische Werkstätte [1921]; Die Lebenserinnerungen der Gattin Dostojewskis [Anna G. Dostoevskaja]. Hrsg. v. R. Fülöp-Müller, Fr. Eckstein. München: Piper 1925. M.G. HALL, wie Anm. 154, S. 150. I. EHRENBURG, Die heutige russische Literatur. In: Die neue Rundschau, 40 (1929), 1,S. 261-268; hier: S. 268.
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Literatur, die dem deutschsprachigen Leser von den Kominternverlagen angeboten wird, mit einem einzigen Satz ab: “Wenn die russische Revolution nichts geboren hätte, als Gladkows Zement oder die Gedichte des Demjan Bedny, brauchte man sich nicht zu wundern.”193
Sie habe aber bedeutendere Werke hervorgebracht. Gleichzeitig ist er jedoch auch bemüht, dem deutschsprachigen Leser einen Begriff von den spezifischen Schwierigkeiten eines künstlerischen Neubeginns im Sowjetrussland der 20er Jahre zu vermitteln. Von den zahlreichen Übersetzern russischer Literatur, die hier noch nicht genannt sind, gehen keine nachweisbaren vermittlerischen Impulse aus. Erich Boehme (*1879 Berlin), Lektor für Russisch an der Berliner Handels-Hochschule, Verfasser von Lehr- und Wörterbüchern und Herausgeber der 1925 bei Ladyschnikow erscheinenden Russischen Rundschau, übersetzt die von Ladyschnikow noch akquirierten Theaterstücke , dann vor allem Maksim Gor’kij, auch für die neue Malik-Ausgabe.194 Der schon in Kapitel II erwähnte Hans Ruoff übersetzt vor allem Èrenburg, aber auch andere Autoren.195 Die letzten in Deutschland erscheinenden Bücher Èrenburgs werden von Rudolf Selke übersetzt, ebenso Tret’jakov und Gor’kijs Klim Samgin.196 Maria Einstein übersetzt nun fast ausschließlich für die Münzenberg-Verlage NDV und Jugendinternationale.197 Entsprechendes gilt für Olga Halpern als Übersetzerin für Komintern- und Parteiverlage. Olga Halpern (* 1887 Mogilɺv-Podol’sk), seit 1923 verheiratet mit dem ungarischen kommunistischen Journalisten und Schriftsteller Andor Gábor, seit 1926 KPD-Mitglied, ist nicht ohne politischen Einfluss, was schon in ihrer Auswahl zur Geschäftsführerin des geplanten KIZ in Westeuropa (s. Rahmenbedingungen) zum Ausdruck kommt. Nach 1933, im sowjetischen Exil, wird sie Sekretärin der deutschen Sektion des Sowjetischen Schriftstellerverbands. Die Auswahl der von ihr übersetzten Autoren198 lässt allerdings keinerlei ausgeprägte individuelle Interessen erkennen, sondern spricht für eine strikte Einhaltung von Vorgaben der politischen Führung. Käthe Rosenberg übersetzt schon seit 1922 für den S. Fischer Verlag russische Literatur. Sie wird auch für andere Verlage tätig. Wie für Fischer konzentriert sie sich auch dort auf Autoren der russischen Emigration, auf den schon zuvor übersetzten Ivan Bunin (Mitjas Liebe, Nr. 324), auf Aleksej Remizov (Die fünfte Plage, Nr. 340), Ivan Šmelɺv (Die Sonne der Toten; Der Kellner, Nr. 347, 388) und 193
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I. EHRENBURG Randbemerkungen zur heutigen russischen Literatur. In: Slavische Rundschau 1930, 2, S. 81-90; zitiert nach: Russen in Berlin, wie Anm. 83, S. 411. Übersetzungen von Boehme: Nr. 354, 355, 359, 360, 361, 379, 401, 402, 442, 462, 463, 564. Übersetzungen von Ruoff: Nr. 343, 371, 375, 433, 434, 459, 495, 501. Übersetzungen von Selke: Nr. 436, 503, 529, 541, 542. Übersetzungen von Maria Einstein: Nr. 338, 339, 342, 418, 432, 447, 455, 485. Übersetzungen von Olga Halpern: Nr. 378, 412, 425, 452, 491, 498, 504, 544, 566.
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Fɺdor Stepun (Wie war es möglich?, Nr. 453). Ähnlich verhält sich die Schweizerin Rebekka (Rebecca) Candreia. Sie übersetzt zunächst für den Drei Masken Verlag Mark Aldanov (Nr. 321, 429) und Michail Osorgin (Nr. 448), dann wird sie auch Übersetzerin von Šmelɺv (Eine lichte Erinnerung; Liebe in der Krim; Am Meer; Vorfrühling, Nr. 489, 490, 526, 527). Gezwungenermaßen zum Übersetzer wird Arkadi Maslow (I.E. êemerinskij, *1891 Elizavetgrad), der nach einer Ausbildung zum Pianisten und naturwissenschaftlichem Studium seit 1921 zusammen mit Ruth Fischer als KPD-Funktionär arbeitet, 1925 mit ihr gemeinsam zugunsten Thälmanns aus der Parteiführung entfernt und 1926 aus der Partei ausgeschlossen wird. Bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten verdient er sich in Deutschland seinen Lebensunterhalt durch Übersetzungen für verschiedene Verlage, unter anderem auch durch die bis dato vollständigste Ausgabe von Boris Savinkovs Erinnerungen eines Terroristen (Nr. 451). Bücher Das Angebot an Übersetzungen aus der zeitgenössischen russischen Literatur ist groß und vielseitig. Aber zahlreiche Autoren, die in den ersten 25 Jahren des Jahrhunderts für den deutschsprachigen Leser präsent waren, verschwinden nun völlig von der Bühne. Dies gilt nicht nur für den mäßig begabten Erfolgsautor Arcybašev oder auch Leonid Andreev, sondern es fehlt nun auch die ganze Literatur des russischen Silbernen Zeitalters. Die Lyrik dieser Epoche ist allenfalls in einzelnen Beispielen präsent, die in Anthologien veröffentlicht werden. Bloks Spätwerk, das bis 1924 ausgiebig rezipiert wurde, erscheint nicht mehr, ebenso wenig wie seine für den deutschsprachigen Leser noch zu entdeckenden früheren Werke. Auch A. Belyj (gest. 1934), Brjusov (gest. 1924), Bal’mont (gest. 1942) und Sologub (gest. 1927) werden weder neu aufgelegt noch mit Neuübersetzungen vorgestellt. Eine Ausnahme bildet nur Michail Kuzmin (s.o.). Zwar publiziert auch der emigrierte Vjaìeslav Ivanov (Die russische Idee; Dostojewskij, Nr. 470, 552), aber bei seinen Publikationen handelt es sich um kulturphilosophische Essays, die daher auch in einem entsprechenden Fachverlag erscheinen. Die einzige wirkliche Ausnahme bildet Dmitrij Merežkovskij. Schon seit Beginn des Jahrhunderts ist er ständig auf dem deutschsprachigen Buchmarkt vertreten. Zwar zählt auch er zu den markanten Vertretern des Silbernen Zeitalters, aber seine Romantrilogie Christus und Antichrist ist trotz ihrer geschichtsphilosophischen Grundintention frei von umfangreichen Reflexionen und verzichtet zugleich auf innovatorische literarische Verfahren, so dass ihre Teile als detailliert und kenntnisreich ausgestaltete historische Panoramen von breiten Leserschichten rezipiert werden können. Bis 1932 liegen der erste und der dritteTeil (Julian otstupnik; Pɺtr i Aleksej) bereits in drei, der Leonardo da Vinci-Roman (Voskresšie bogi) gar in fünf Übersetzungen vor. Von diesen insgesamt elf Übersetzungen erscheinen allein fünf erstmals in den Jahren von 1925 bis 1932 (Nr.
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414, 416, 442, 443, 517). Die stärker geschichts- und religionsphilosophisch orientierten neuen Erstausgaben (Der Messias; Napoleon; Das Geheimnis des Westens; Jesus, der Unbekannte, Nr. 385, 415, 477, 558), mit denen Merežkovskij die Darstellung seiner Weltsicht auf die Epochen vor und nach der Trilogie ausweitet, sind jeweils in lediglich einer Übersetzung verbreitet, von der nur eine Auflage erscheint. Ivan Bunin (Mitjas Liebe, s.o.), Aleksandr Kuprin (Sulamith; Vera; Die sieben Liebesnächte der Sulamith, Nr. 331, 332, 364), Osip Dymov (Die letzte Geliebte; Das Kuckucksspiel, Nr.354, 538) und Aleksej Remizov (Die fünfte Plage; RunzelPunzel; Stella Maria Maris, Nr. 340, 421, 449) sind wieder mit Erst- und Neuausgaben vertreten, spielen aber auf dem Markt eine eher untergeordnete Rolle. Hier sind nach Gor’kij und Merežkovskij die wichtigsten Vertreter der älteren Generation Ivan Šmelɺv und Aleksej Tolstoj. Šmelɺv wird auch im deutschsprachigen Raum zunächst durch Die Sonne der Toten bekannt (s.o.), seine eindrucksvolle autobiographische Schilderung der Schrecken des Bürgerkriegs, die weltweit Aufsehen erregt. In den folgenden Jahren erscheinen sechs weitere Titel von ihm, zum Teil auch ältere Texte aus den Jahren vor 1914 wie zum Beispiel Liebe in der Krim, oder Der Kellner, die 1910 bzw. 1911 in Sammelbänden des Znanie-Verlags erschienen waren. Bezeichnend für seine Popularität ist, dass seine Werke von mehreren Verlagen herausgebracht werden, unter anderem auch in der Schweiz (Nr. 526, 527), vielleicht ein Verdienst der Schweizer Übersetzerin Rebekka Candreia. Aleksej Tolstoj ist schon vor 1925 gut auf dem deutschsprachigen Buchmarkt eingeführt. Nun erscheinen seine schon erwähnten neuen Romane (Das Geheimnis der infraroten Strahlen; Ibykus; Peter der Große) und sein von Piscator als Inszenierungsgrundlage gewähltes Stück Rasputin. Aleksej Tolstoj wird weiterhin kaum als sowjetischer Schriftsteller wahrgenommen. Nur eines seiner Bücher (Das Geheimnis der infraroten Strahlen) erscheint während der zehn Jahre von 1923 bis 1932 in einem kommunistischen Verlag. Ivan Naživin, von dem bisher nur 1905 ein kleiner Band (Das hungrige Rußland, Nr. 107) und 1923 sein unter dem von Andreev übernommenen Titel Das rote Lachen (Nr. 294) erschienener antisowjetischer Bericht über den Bürgerkrieg veröffentlicht wurde, bringt nun die schon erwähnten umfangreichen Romane in W. E. Groegers Reihe Die russische Revolution im Spiegel der Dichtung heraus und veröffentlicht später noch den Roman Unersättliche Seelen (Nr. 417). Gemessen an seiner gesamten Produktion während der Emigrationsjahre (etwa 40 Romane und längere Erzählungen) erscheint diese Zahl gering. Seine ideologische Position, die sich, was den Rasputin-Roman anbelangt, noch mit der Formel „Narodnost’ i pravoslavie” („Volksverbundenheit und Orthodoxie”) umschreiben lässt, ändert sich seit etwa 1934 radikal. Er bemüht sich um eine Rückkehr ins jetzt sowjetische Russland und schreckt auch nicht vor plumpen Anbiederungen
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an Stalin persönlich zurück.199 Mehr Erfolg mit seiner umfangreichen literarischen Produktion hat Pɺtr Krasnov. Nicht nur, dass sein erster Roman Vom Zarenadler zur roten Fahne schon jetzt ein Bestseller ist – bei Grethlein & Co. erscheint 1932 das 36.-50. Tsd. in neubearbeiteter Auflage - es werden von ihm auch wieder sechs neue Titel veröffentlicht (Nr. 329, 330, 363, 406, 407, 440). Dabei ist er auch mit historischen Romanen erfolgreich (Eroica; Kostja der Kosak) und sogar mit der utopischen Vision einer Rückverwandlung Russlands in ein Zarenreich: Der weiße Kittel. Vom roten Stern zum Doppeladler ( Nr. 440). International erfolgreich ist auch Mark Aldanov, nicht nur mit der schon erwähnten historischen Romantrilogie, sondern auch mit Essays über wichtige Persönlichkeiten der Gegenwart und mit Reiseeindrücken. Aus dem Kreis der Emigranten sei außerdem noch Irina Odoevceva genannt. Sie veröffentlicht ab 1927 im Exil eine Reihe von Romanen, in denen es um Probleme heranwachsender Mädchen geht. Der erste von ihnen wird 1930 ins Deutsche übersetzt: Angel smerti (Ljuka, der Backfisch, Nr. 483). Geht man allein von der Zahl der Erstausgaben und Neuübersetzungen aus, so sind die erfolgreichsten russischen Autoren zwei Schriftsteller, die weder typische sowjetische Autoren noch Autoren der russischen Emigration sind: Maksim Gor’kij und Il’ja Èrenburg. Beiden ist gemeinsam, dass sie in den 20er und beginnenden 30er Jahren eher in Westeuropa als in Sowjetrussland zu Hause sind. Gor’kij kehrt erst 1931 endgültig in die Sowjetunion zurück. Èrenburg lebt während der gesamten 20er/30er Jahre mehr in Frankreich als in Sowjetrussland. Erst die Besetzung von Paris durch deutsche Truppen veranlasst ihn 1940 zur Übersiedlung nach Moskau. Von Gor’kij erscheinen zahlreiche Erstausgaben und Neuübersetzungen. Insgesamt sind 20 Titel zu verzeichnen. Fünf davon sind Neuübersetzungen von Texten aus seiner Frühzeit, Neuausgaben des Klassikers Gor’kij. Bei weiteren vier Titeln handelt es sich um politisch aktuelle Broschüren, die einzelne publizistische Arbeiten enthalten. Die restlichen Bände sind großenteils Erstausgaben im Rahmen der neuen Werkausgabe des Malik-Verlages. Insgesamt erscheinen bei Malik acht neue Titel, die Bände der Werkausgabe meist in einer Erstauflage von 9.000 Exemplaren. Gor’kij bleibt im deutschen Sprachraum der populärste lebende russische Schriftsteller. Bezeichnend ist, dass der erste Band seines breit angelegten Spätwerks Žizn’ Klima Samgina (Das Leben des Klim Samgin, Nr. 436), dessen Publikationsrechte der Malik-Verlag an den Sieben-Stäbe-Verlag des Gewerkschaftsbundes der Angestellten (G.d.A.) vergibt, in einer Auflage von 50.000 Exemplaren erscheint, wobei allerdings ein Großteil an Abonnenten der Reihe Bücher der Epoche abgegeben sein dürfte. Von Èrenburg 199
In einem Brief an Stalin vom 27.04. 1936 schreibt er unter anderem: „Geben Sie uns, den alten Spezialisten (specy), die Möglichkeit, unseren Mund zu Hause aufzumachen. Wir sind alt und erfahren genug, um die Notwendigkeit einer Anpassung unserer Bemühungen an die Bedürfnisse der neuen Periode in Russlands Geschichte einzusehen.“ – Zit. nach S.G. Poljakova, in: Russkie pisateli 1800 – 1917. Biografiìeskij slovar‘. Bd. 4. Moskva: Bol’šaja russkaja ènciklopedija 1999.
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sind 13 Erstausgaben und eine Neuübersetzung zu verzeichnen. Seine Romane und Reportagen sind interessant und gut lesbar geschrieben, sie enthalten aktuelle Informationen und Fragestellungen, sie sind „Novitäten”, kurzum, sie verkörpern in Idealform den Typ von neuer, zeitgemäßer Literatur, dessen Dominanz Samuel Fischer und Kurt Wolff, wie eingangs zitiert, bedauern. Èrenburg erscheint in verschiedenen Verlagen (Welt-Verlag, Rhein-Verlag, List), vor allem im MalikVerlag. Dort kommen von 1927 bis 1932 zehn Titel heraus, teils in Neuauflagen, teils in Erstausgaben. Von den erfolgreichsten werden 15- bis 20.000 Exemplare gedruckt. Die Gesamtauflage liegt bei 120.000 Exemplaren. In den Verlagen, die im Besitz der KPD oder der Komintern sind, erscheint Èrenburg überhaupt nicht. Seine distanzierte Haltung gegenüber der dort publizierten Literatur wurde schon erwähnt. Èrenburg ist sowjetischer Bürger, als sowjetischer Schriftsteller wird er nur bedingt wahrgenommen.200 Der erste bedeutende sowjetische Autor, der ins Deutsche übersetzt wird, ist Vsevolod Ivanov, der schon 1922/23 im Komintern-Verlag Hoym publiziert wird (s. Kap. II). Ab 1925 erscheinen nun zahlreiche Texte ganz unterschiedlicher Schriftsteller. Die populärsten von ihnen sind Michail Zošìenko und Fɺdor Gladkov. Von Zošìenko erscheinen ab 1927 vier Titel in verschiedenen Verlagen, allerdings nicht in Partei- und Kominternverlagen oder bei Malik. Die Übersetzungen sind unzulänglich, nicht nur, weil die Übersetzer der Sprache der Originale nicht gewachsen sind, sondern auch deshalb, weil sie deren Intention nicht erfassen. Sie betonen und übertreiben die Unzulänglichkeit der dargestellten Welt und lenken damit von der Unzulänglichkeit der Erzählerfiguren ab. Erfasst wird sie von Walter Benjamin, der in seiner Rezension der Sammlung So lacht Rußland! (Nr. 391) schreibt: .....“So taucht vor dessen [des Publikums] und des Lesers Blick nicht der russische Alltag auf, wie die Revolution ihn schuf, sondern wie er von ihr verabschiedet ward: müßig, verkniffen, schamrot bis über die Ohren. Ihm tönt hier Rußlands Gelächter nach.”201
Gladkovs Cement verdankt seinen Erfolg der Tatsache, dass hier kontroverse Positionen zu wichtigen sowjetischen Themen der frühen 20er Jahre dargestellt, aber nicht zu einer Pseudo-Synthese gebracht werden, so dass der Roman Anstoß für Diskussionen bietet: Über die Wende zur Neuen Ökonomischen Politik und die mit ihr verbundene Säuberung der Partei (1921), über die Frauenemanzipation 200
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Georg Lukács zum Beispiel wirft ihm ein Versagen seiner Gestaltungskraft vor, “wenn es sich darum handelt, Revolutionäre, Menschen, die der Sache und Ausgebeuteten wirklich ergeben, mit ihr verwachsen sind, zu schildern”. Zit. nach: Russen in Berlin, wie Anm. 83, S. 424. – Zu Èrenburg in Deutschland s. FRESINSKIJ, Boris, Ehrenburg und Deutschland. In: Stürmische Aufbrüche und enttäuschte Hoffnungen. Russen und Deutsche in der Zwischenkriegszeit. Hrsg.: K. Eimermacher, A. Volpert. München: Fink 2006. (West-östliche Spiegelungen, NF 2). S. 291-327. W. BENJAMIN, Gesammelte Schriften, Bd. 3. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1972, S. 105.
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und, damit verbunden, allgemein über die sexuelle Emanzipation. Informationen und dadurch auch Anlass zu Diskussionen bieten ebenfalls der stärker dokumentarisch ausgerichtete Bericht von Belych/Panteleev über die soziale Wiedereingliederung von Straßenkindern (Nr. 432) und Ognɺvs Kostja Rjabcev-Tagebücher (Nr. 418, 447). Seit die KPdSU und mit ihr die proletarischen Schriftstellerassoziationen immer stärker von Künstlern und Schriftstellern die direkte propagandistische Unterstützung des Ersten Fünfjahrplans fordern, treten auch in der ins Deutsche übersetzten Sowjetliteratur Aufrufe zur aktiven Teilnahme und Texte über vorbildliche Leistungen immer stärker in den Vordergrund. Sergej Tret’jakov, Gesprächspartner und Übersetzer Bertolt Brechts, ist mit seinen in Deutschland erschienenen Übersetzungen (Brülle, China!; Feld-Herren; Den Schi-Chua, Nr. 454, 529, 567) nicht so erfolgreich wie Èrenburg oder Gladkov. Das Agitationsstück Brülle, China!, in Moskau 1926 uraufgeführt, wird 1930 von Mejerchol’d und dem Moskauer Staatstheater in Berlin gezeigt. Sein letztes in Deutschland verlegtes Buch erscheint im Februar 1932 in 12.000 Exemplaren; schon im November werden 5000 Exemplare nachgedruckt (Hermann, Malik-Bibliographie, Nr. 421-422). Vor allem aber wird er von deutschen Künstlern und Intellektuellen als Vertreter der sowjetischen Avantgarde wahrgenommen, seine Positionen werden lebhaft und kontrovers diskutiert.202 Auffällig gegenüber den vorangehenden Jahren ist das Zurücktreten der Lyrik. Es erscheinen nicht nur keine Sammlungen von Autoren des Silbernen Zeitalters, sondern auch sowjetische Lyriker werden allenfalls in Zeitschriften gedruckt, wenn man von einer sowjetischen, für Russlanddeutsche bestimmten Sammlung von Gedichten Dem’jan Bednyjs (Nr. 323) und einem Bändchen Gedichte eines weiter nicht bekannten Vladimir Borisov absieht, das in einem Verlag erscheint, der sich die Veröffentlichung von Manuskripten honorieren lässt (Nr. 537). Für das Fehlen Majakovskijs, der bei seinen Berliner Auftritten 1927, 1928 und 1929 und auch schon zuvor nicht nur bei kommunistischen Intellektuellen auf große Aufmerksamkeit stößt, mag sein Freitod am 14. 4. 1930 eine Rolle gespielt haben. Noch am 20. 2. 1929 hatte er in Berlin einen neuen Exklusiv-Vertrag mit dem Malik-Verlag abgeschlossen. Der Verlag erwirbt die deutschen Verlags- und Bühnenrechte an sämtlichen noch nicht deutsch erschienenen und an den zukünftigen Werken des Autors mit Ausnahme der Werke in Versen.203 Für die Prosa lässt sich sagen: Das noch sehr breite Spektrum der sowjetischen Prosa der 20er Jahre spiegelt sich auch in dem breiten Angebot an deutschsprachigen Übersetzungen wider. Es erscheinen nicht nur offiziöse Texte über offiziöse Themen, sondern auch satirische Prosa über den sowjetischen Alltag (Il’f/Petrov, Valentin Kataev, Zošìenko), Unterhaltungsromane (Romanov, Drei Paar Seidenstrümpfe, Nr. 562; Borisov, Schnellzug Leningrad – Sewastopol, Nr.
202 203
Russen in Berlin, wie Anm. 83, v.a. das Kapitel Arbeiten (S. 460 – ca. 565). Vollständig abgebildet in: Der Malik-Verlag. 1916 – 1947, wie Anm. 107, S. 68-69.
Kommentar
149
457), es erscheinen literarische Experimente (Pil’njak, Die Wolga fällt ins Kaspische Meer, Nr. 486) und vieles andere. Es erscheint nicht alles, aber sehr vieles. Peter de Mendelssohn behauptet in seiner Geschichte des S. Fischer Verlages: “Das neue, revolutionäre russische Schrifttum erschien nicht bei Fischer und konnte nicht bei ihm erscheinen (und auch nicht bei Rowohlt oder Kurt Wolff), denn es war fast ausnahmslos bei den kommunistisch orientierten Verlagen, von denen der Malik-Verlag in Berlin der bedeutendste war, in festen Händen.”204
Dies trifft ganz offenkundig nicht zu. Zahlreiche durchaus nicht kommunistisch orientierte Verlage publizieren sowjetische Autoren (so auch Ernst Rowohlt: Nr. 553). Eher wäre zu formulieren: Kommunistisch orientierte Verlage sind nicht bereit, nichtkommunistische Autoren zu verlegen.Vor allem die Komintern-Verlage beschränken sich auf einen Kreis von ideologisch tadelsfreien Texten, die auch frei von künstlerischen Innovationen und ebenso frei von Humor oder Satire sind. Umgekehrt jedoch sind nicht kommunistisch orientierte Verlage durchaus bereit, das gesamte Spektrum von Texten sowjetischer Autoren herauszubringen. Ein ähnlicher Pluralismus herrscht bei den nicht kommunistisch orientierten Verlagen, wenn es um die nicht-sowjetische russische Literatur geht. Es erscheinen Erzähltexte von ehemaligen hohen Offizieren der russischen Armee (Krasnov, Sacharov), von Zionisten (Žabotinskij), von Emigranten, die vor der Revolution in Russland publizierten (Bunin, Remizov, Merežkovskij, Šmelёv), von jungen Autoren, die erst nach der Emigration zu schreiben beginnen (Nabokov, Némirovsky) und von Exmittierten (Osorgin, Ireckij, Stepun). Dieser Pluralismus, dieses breite Spektrum sowohl von Emigrantenliteratur als auch von Sowjetliteratur ist charakteristisch für die Präsenz russischer Gegenwartsliteratur im deutschsprachigen Raum während des Jahrzehnts vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland und vor den Jahren des Terrors in der Sowjetunion.
204
P. de Mendelssohn, wie Anm. 46, S. 1037.
Kap. IV: 1933 – 1944 Bibliographie 1933: Baranov, Aleksandr Il’iì 569
Frühlingsweg (Vešnij put‘). Theateraufführung in 2 Aufzügen und 7 Bildern. Ü u. bearbeitet von A[lice] Schalek. Engels: Deutscher Staatsverlag 1933. 45 S.
Bogdanov, Nikolaj Vladimiroviì 570
Dorf und Kommune (Vyzov). Ü: Nina Stein. Berlin: Bücherkreis 1933. 231 S.
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì 571
Der zweite Tag (Den‘ vtoroj). Roman. Ü: Rudolf Selke. Prag: Malik 1933. 355 S. (Ausgewählte Werke, 11) Impressum: „Malik-Verlag A. G. Berlin (Direktion z. Zt. Prag I)“ UdSSR: Moskau, Leningrad: Vegaar 1935 Überarbeitete Fassung: Berlin 1958
Gabriloviì, Evgenij Iosifoviì 572
Fahrt nach Konsk. Moskau, Leningrad: Vegaar 1933. 67 S.
Ilen’kov, Vasilij Pavloviì 573
Die Triebachse (Vedušìaja os‘). Roman. Ü: E[lena] Korinez. Moskau, Leningrad: Vegaar 1933. 507 S. „Unwesentlich gekürzte Übersetzung“ Schweiz: Zürich: Ring-Verlag 1933
Ivanov, Vsevolod Vjaìeslavoviì 574
Der transsibirische Express. [Hrsg. v.] Intourist Moskau. [Berlin: Intourist 1933]. 33 S.
Kol’cov, Michail Efimoviì
Bibliographie
151
575
Handelnde Personen. Ü u. Verlagsred.: Swonkin. Moskau, Leningrad: Vegaar 1933. 74 S.
576
Der Mann im Soldatenmantel. Skizzen. Moskau, Leningrad: Vegaar 1933. 53 S. Deutschland: Hamburg, Berlin: Hoym 1933
Krasnov, Pɺtr Nikolaeviì 577
Largo (Largo). Kulturhistorischer Roman. Ü: R[udolf] Frh. von Campenhausen. Leipzig: Dege [1933]. 416 S. Auch u.d.T. „Das Reich in Fesseln“
578
Die Zesarewna (Cesarevna). 1709-1762. Historischer Roman. Ü: R[udolf] von Campenhausen. Leipzig: Dege sowie Lipsia-Verlag [1933]. 354 S.
Novikov-Priboj, Aleksej Silyì 579
Die salzige Taufe (Solɺnaja kupel‘). Roman einer Seefahrt. Ü: Boris Krotkow u. Annie Lifczis. Berlin: Büchergilde Gutenberg 1933. 187 S.
Novikov-Priboj, Aleksej Silyì / Nizovoj, Pavel Georgieviì / Rachillo, Ivan Spiridonoviì 580
Bei der roten Flotte (Krasnyj flot). Moskau: Vegaar 1933. 87 S.
Oleša, Jurij Karloviì 581
Die drei Dickwänste (Tri tolstjaka). Erzählung für die reifere Jugend. Ü: Karl Kreibich. Engels: Deutscher Staatsverlag 1933. 148 S. Spätere Ausgaben bearbeitet von Maria Riwkin
Rachmanova, Alja 582
Milchfrau in Ottakring. Tagebuch einer russischen Frau. Ü: Arnulf v. Hoyer. Salzburg: Pustet 1933. 332 S.
Rozenfel’d, Semɺn Efimoviì 583
Rußland vor dem Sturm (Gibel‘). Roman. Ü: Werner Bergengruen. Berlin: Bücherkreis 1933. 228 S.
Šiškov, Vjaìeslav Jakovleviì 584
Pilger, Priester und Schamanen. Geheimnisvolles Sibirien. Ü: Dr. Bernhard Schulze-Leipzig. Leipzig: Matthes-Verlag 1933. 235 S.
1933-1944
152
Šmelɺv, Ivan Sergeeviì 585
Der Bericht eines ehemaligen Menschen (Na pen’kach). Ü: Arthur Luther. Berlin: Eckart 1933. 100 S. (Der Eckart-Kreis, 2). Ausgegeben 1932
586
Mary und andere Geschichten. Ü: R[ebecca] Candreia. Zürich: Verl. Gute Schriften 1933. 109 S. (Gute Schriften, 171).
Šolochov, Michail Aleksandroviì 587
Neuland unterm Pflug (Podnjataja celina, kn. 1). Roman. Ü: Eduard Schiemann. Zürich: Ring-Verlag 1933. 466 S.205 UdSSR: Moskau, Leningrad: Vegaar 1934 Rumänien: Bukarest 1951 Ab 1952: Überarbeitung der Übersetzung von Nelly Held Ab 1967: Überarbeitung der Übersetzung von Juri Elperin.
588
Neuland unterm Pflug (Podnjataja celina, kn. 1). Roman. Ü: B[oris] Krotkow, G[eorg] S[tephan] Stoessler. Zürich, Wien, Prag: Büchergilde Gutenberg 1933. 367 S.
Voinova, Aleksandra Ivanovna 589
Falsche Edelsteine (Samocvety). Roman. Ü: Wolfgang E[duard] Groeger. Leipzig: List 1933. 539 S. Auch u.d.T. „Industriewerk Ural“
1934 Afinogenov, Aleksandr Nikolaeviì 590
Lisa Sorokina . Ü: V. Zeitlin. Rostow/Don: Asow-Schwarzmeer-GauVerlag 1934. 30 S.
Avdeenko, Aleksandr Ostapoviì 591
205
Ich liebe (Ja ljublju). Roman. Ü: Olga Halpern. Moskau, Leningrad: Vegaar 1934. 281 S. Schweiz: Zürich: Ring-Verlag 1934 Großbritannien [Tschechoslowakei]: London [Prag]: Malik 1935
Wird durch den Malik-Verlag in eigenem Einband vertrieben, s. HERMANN, MalikBibliographie, Nr. 308.
Bibliographie
153
Bunin, Ivan Alekseeviì 592
Im Anbruch der Tage. Arssenjews Leben (Žizn‘ Arsen’eva, 1: Istoki dnej). Ü: I. Steinberg, Rebekka Candreia. Berlin: Bruno Cassirer 1934. 336 S. = Žizn‘ Arsen’eva, kn. 1-4
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì 593
Der Bürgerkrieg in Österreich (Graždanskaja vojna v Avstrii). Prag: Neue Deutsche Blätter 1934. 39 S. (Neue Deutsche Blätter. Schriftenreihe, 1).
Fadeev, Aleksandr Aleksandroviì 594
Der letzte Udehe (Poslednij iz udège, ì. 2). Roman. Bd. 2. Ü: Thea Schnittke. Red.: Herwarth Walden. Moskau, Leningrad: Vegaar 1934. 248 S. Schweiz: Zürich: Ring-Verlag 1934
Finn, Konstantin Jakovleviì 595
Große Tage (Bol’šie dni). Erzählung. Ü: K. Korinez unter Red. von Frida Freiler. Moskau, Leningrad: Vegaar 1934. 152 S. Schweiz: Zürich: Ring-Verlag 1934
Furmanov, Dmitrij Andreeviì 596
Tschapajew (êapaev). Roman. Ü: Eduard Schiemann unter Red. von Anne Bergfeld. Moskau, Leningrad: Vegaar 1934. 420 S. Schweiz: Zürich: Ring-Verlag 1934/ Großbritannien [Tschechoslowakei]: London, [Prag]: Malik 1934
Gurev, D. 597
Sturmvogel (Burevestnik). Moskau: Deutscher Staatsverlag 1934. 30 S.
Libedinskij, Jurij Nikolaeviì 598
Der Neunzehnjährige. Erzählungen (Devjatnadcatiletnij. Šest‘ oìerkovbiografij molodych raboìich-udarnikov Stalingradskogo traktornogo). Moskau, Leningrad: Vegaar 1934. 156 S.
Merežkovskij, Dmitrij Sergeeviì 599
Jesus, der Kommende (Iisus grjadušìij). Ü: Arthur Luther. Frauenfeld, Leipzig: Huber 1934. 422 S.
1933-1944
154
Muchanov, L. 600
Tscheljuskin. Ein Land rettet seine Söhne. Redakteur-Konstrukteur S. Tretjakow. Verfasser und Monteure L. Muchanow, M. Goldberg, S. Dikowski. Ü: N. Borowski, J. Kagan. Red.: W. Schulz. Moskau, Leningrad: Vegaar 1934. 222 S.
Panfɺrov, Fɺdor Ivanoviì 601
Mit festem Schritt (Bruski, kn. 3). Roman. Ü: A. Tschornaja. Moskau, Leningrad: Vegaar 1934. 443 S. Schweiz: Zürich: Ring-Verlag 1934
Paustovskij, Konstantin Georgieviì 602
Kara-Bugas (Kara-Bugaz). Ü: Ruthenberg. Moskau, Leningrad: Vegaar 1934. 133 S. Schweiz: Zürich: Ring-Verlag 1934
603
Das Schicksal des Charles de Lonceville (Sud’ba Šarlja Lonsevilja). Novelle. Ü: Ludmilla Becker. Moskau, Leningrad: Vegaar 1934. 104 S. Schweiz: Zürich: Ring-Verlag 1934
Pavlenko, Pɺtr Andreeviì 604
Barrikaden (Barrikady). Roman. Ü: A. Tschornaja. Moskau, Leningrad: Vegaar 1934. 230 S. Schweiz: Zürich: Ring-Verlag [1934]
Rubinštejn, Lev Vladimiroviì 605
Der Pfad der Samurai (Tropa samuraev). Roman. Ü: A. Tschornaja. Moskau, Leningrad: Vegaar 1934. 197 S. Original auch u.d.T.: Povest‘ o soroka semi nižnich ìinach Schweiz: Zürich: Ring-Verlag 1934
Šaginjan, Mariètta Sergeevna 606
Das Wasserkraftwerk (Gidrocentral‘). Roman. Ü: Helene Korinez. Moskau, Leningrad: Vegaar 1934. 518 S. Schweiz: Zürich: Ring-Verlag 1934
Šolochov, Michail Aleksandroviì 607
Der stille Don, Bd. 3: Der Aufstand der Kosaken (Tichij Don, kn. 3). Ü: Olga Halpern. Moskau, Leningrad: Vegaar 1934. 604 S.
Bibliographie
155
Großbritannien [Tschechoslowakei]: London [Prag ]1934;USA: New York: 1946 ab 1957: Überarbeitung der Übersetzung von Maximilian Schick
Šuchov, Ivan Petroviì 608
Hass (Nenavist‘). Roman. Moskau, Leningrad: Vegaar 1934. 388 S. Schweiz: Zürich: Ring-Verlag 1934
1935: Averìenko, Arkadij Timofeeviì 609
Was für Lumpen sind doch die Männer und andere Grotesken. Leipzig, Wien: Ralph A. Höger 1935. 211 S.
Bogdanov, Nikolaj Vladimiroviì 610
Das Plenum der Freunde (Plenum druzej). Ü: Henriette Gayan. Kiew, Charkow: Staatsverlag der nationalen Minderheiten der USSR 1935. 203 S.
Bunin, Ivan Alekseeviì 611
Die Grammatik der Liebe. Erzählungen. Ü: I. Steinberg. Berlin: Bruno Cassirer 1935. 245 S.
êurkin, V.M. 612
Neuland unterm Pflug (Podnjataja celina). Bühnenstück in 4 Akten. Nach dem Roman von M. Scholochow. Frei übersetzt von Rudolf Fischer. Engels: Deutscher Staatsverlag 1935. 99 S.
Gladkov, Fɺdor Vasil’eviì 613
Energie (Ènergija, kn. 1-ja). Roman. Ü: Olga Halpern. Moskau, Leningrad: Vegaar 1935. 669 S. Schweiz: Zürich: Ring-Verlag 1935
Glebov, Anatolij Gleboviì 614
Selbst errungen. Schauspiel in 3 Aufzügen. Engels: Deutscher Staatsverlag 1935. 53 S.
Gul‘, Roman Borisoviì
156
1933-1944
615
Die roten Marschälle (Vorošilov, Budɺnnyj, Bljucher, Kotovskij). Berlin: Obelisk 1935. 308 S.
Koževnikov, Vladimir 616
Die Konzertpause. Berlin: Kurt Wolff Verl. 1935. 186 S.
Lapin, Boris Matveeviì 617
Die Heldentat (Podvig). Erzählung. Moskau, Leningrad: Vegaar 1935. 146 S. Schweiz: Zürich: Ring-Verlag 1935
Merežkovskij, Dmitrij Sergeeviì 618
Leonardo da Vinci (Voskresšie bogi. Leonardo da Vinìi). Historischer Roman aus der Wende des fünfzehnten Jahrhunderts. Ü: H[arald] v. Hoerschelmann. Berlin: Deutsche Buchgemeinschaft [1935]. 656, 31, XXXII S. (Liebhaberdruck der Deutschen Buchgemeinschaft). = „Christos i antichrist“, 2
619
Tod und Auferstehung (Smert‘ i voskresenie). Ü: Arthur Luther. Frauenfeld, Leipzig: Huber 1935. 419 S. Forts. von „Iisus grjadušìij“, Nr. 590
Novikov-Priboj, Aleksej Silyì 620
Zussima (Cusima). Ü: Alexandra Ramm. Zürich, Prag: Büchergilde Gutenberg 1935. 235 S. Gekürzte Ausgabe
Prišvin, Michail Michajloviì 621
Ginseng. Die Wurzel des Lebens (Žen‘ šen‘, koren‘ žizni. Erzählung. Ü: Käthe Rosenberg. Berlin: S. Fischer 1935. 134 S. (S. Fischer-Bücherei).
Rachmanova, Alja 622
Die Fabrik des neuen Menschen. Roman. Ü: Arnulf v. Hoyer. Salzburg: Pustet 1935. 413 S. Auszug u.d.T. „Zwiegespräch mit der GPU“
Serafimoviì, Aleksandr Serafimoviì 623
Der eiserne Strom (Železnyj potok). Roman. Ü unter der Redaktion von Otto Bork. Moskau, Leningrad: Vegaar 1935. 232 S. Großbritannien [Tschechoslowakei]: London [Prag]: Malik 1935
Bibliographie
157
Ab 1956:Überarbeitung der Übersetzung von Friedrich Schwarz
Tret’jakov, Sergej Michajloviì 624
Tausendundein Arbeitstag (Tysjaìa odin trudoden‘). Moskau, Leningrad: Vegaar 1935. 136 S.
1936: Averìenko, Arkadij Timofeeviì 625
Die Frauen sind auch keine Engel und andere Grotesken. Wien, Leipzig: Ralph A. Höger Verl. 1936. 218 S.
Bunin, Ivan Alekseeviì 626
Das Dorf (Derevnja). Roman. Ü: Arthur Luther. Berlin: Bruno Cassirer 1936. 228 S.
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì 627
Ohne Atempause (Ne perevodja dychanija). Roman. Ü: Lotte Schwarz unter Redaktion v. O[tto] Wyss. Moskau: Vegaar 1936. 276 S. London [Prag]: Malik 1936 Überarbeitung der Übersetzung: Berlin 1958
Fiš, Gennadij Semɺnoviì 628
Die Eroberung von Kiimasjärvi (Padenie Kimas-ozera). Erzählung aus dem Bürgerkrieg in Karelien. Moskau, Leningrad: Vegaar 1936. 178 S.
Ivanov, Vsevolod Vjaìeslavoviì 629
Abenteuer eines Fakirs (Pochoždenija fakira). Roman. Ü: T. Tschernaja. Moskau: Vegaar 1936. 456 S. Schweiz: Zürich: Oprecht 1937
Jakovlev, Aleksandr Stepanoviì 630
Der Mensch und die Steppe (êelovek i pustynja). Roman. Ü: Boris Krotkow. Wien, Leipzig, Zürich: Herbert Reichner 1936. 395 S.
Kiršon, Vladimir Michajloviì 631
Die wunderbare Legierung (êudesnyj splav). Eine Komödie in 3 Akten. Ü: unter Redaktion von E. Held. Moskau: Vegaar 1936. 86 S.
1933-1944
158
Medvedev, Sergej 632
Der Dieb (Vor). Theaterstück in 3 Aufzügen. Ü: A. Sachs. Engels: Deutscher Staatsverlag 1936. 63 S.
Paustovskij, Konstantin Georgieviì 633
Die Kolchis (Kolchida). Ü: J. Kagan. Moskau: Vegaar 1936. 125 S.
Šilin, Georgij Ivanoviì 634
Säumiger Tod (Prokažɺnnye, kn. 1). [Ü: Grete Reiner]. Mährisch-Ostrau, Leipzig: Julius Kittls Nachf. [1936]. 284 S.
Šmelɺv, Ivan Sergeeviì 635
Die Kinderfrau (Njanja iz Moskvy). Roman. Ü: Rebekka Candreia. Frauenfeld: Huber 1936. 333 S.
Švecov, Igor‘ 636
Borsoi. Das Leben eines russischen Tänzers (Borzoi. The life of a dancer). Ü aus dem Englischen: Fritz von Bothmer. Leipzig: Grethlein & Co. Nachf. 1936. 333 S.
1937: Averìenko, Arkadij Timofeeviì 637
Ein Mädchen ohne Vorurteil und andere Grotesken. Berlin, Wien, Leipzig: Ralph A. Höger Verlag 1937. 182 S. Ausgegeben 1936
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì 638
No pasarán . Vom Freiheitskampf der Spanier. Ü: Lotte Schwarz. London [Prag]: Malik 1937. 220 S.
Gagarin, Evgenij 639
Die Gewesenen. Russische Schicksale. München: Kösel-Pustet [1937]. 124 S.
Gor’kij, Maksim
Bibliographie 640
159
Ausgewählte Werke in sechs Bänden, Bd. 3: Erzählungen, Skizzen, Erinnerungen. Red.: A.S. Lulischer und O[tto] Bork, die Übertragung der Dichtungen „Das Lied vom Falken“ und „Das Lied vom Sturmvogel“ besorgte Hugo Huppert. Moskau, Leningrad: Vegaar 1937. 550 S. Enthält auch Neuübersetzungen
Kol’cov, Michail Efimoviì 641
Die Grenze der Geduld (Granica terpenija). Moskau: Vegaar 1937. 13 S. (Vegaar-Bücherei, [10]).
Krasnov, Pɺtr Nikolaeviì 642
Katharina die Große (Ekaterina Velikaja). 1729-1796. Historischer Roman. Ü: I[van] P[etroviì] Slobodnjanik. Essen: Essener Verlagsanstalt 1937. 526 S.
Ostrovskij, Nikolaj Alekseeviì 643
Wie der Stahl gehärtet wurde (Kak zakaljalas‘ stal‘). Kiew: Staatsverlag der Nationalen Minderheiten der USSR 1937. 682 S. Spätere Bearbeitungen dieser Übersetzung: Moskau 1947 (Maja Bregmann, Nell Held). Moskau 1953 (Maria Riwkin) Berlin 1954 (Nelly Drechsler). Berlin 1961 (Ernst Dornhof)
Rachmanova, Alja 644
Tragödie einer Liebe. Roman der Ehe Leo Tolstojs. Ü: Arnulf v. Hoyer. [Salzburg usw.:] Otto Müller [1937]. 576 S. Auch u.d.T. „Ssonja Tolstoj“
Veresaev, Vikentij Vikent’eviì 645
Das Leben Puschkins (Žizn‘ Puškina). Biographische Skizze. Ü: Olga Halpern. Moskau: Vegaar 1937. 67 S. Zugleich: Kiew: Staatsverlag der nationalen Minderheiten der USSR 1937 Schweiz: Basel 1945
Višnevskij, Vsevolod Vital’eviì 646
Optimistische Tragödie (Optimistiìeskaja tragedija).Schauspiel in 3 Akten. Deutsche Bearbeitung Friedrich Wolf. Moskau: Vegaar 1937. 94 S. Übersetzung der 2. Textfassung 1957 und 1967: Überarbeitungen der Übersetzung
1933-1944
160
1938: Berberova, Nina Nikolaevna 647
Tschaikowsky. Geschichte eines einsamen Lebens (êajkovskij. Istorija odinokoj žizni). Ü: Leo Borchard. Berlin: Gustav Kiepenheuer 1938. 391 S.
Bunin, Ivan Alekseeviì 648
Erste Leidenschaft (Žizn‘ Arsen’eva. Junost‘). Roman. Zürich: SperberVerlag 1938. 187 S. = Žizn‘ Arsen’eva, kn. 5, I-XXIV u. XXXI der endgültigen Fassung
Cinovskij, Leonid Jakovleviì / Petraševiì, N. 649
Die Maske herunter (Masku doloj). Engels: Staatsverl. der ASSRdWD 1938. 22 S.
Gor’kij, Maksim 650
Wenn der Feind sich nicht ergibt, wird er vernichtet. Gesammelte Aufsätze 1927-1935. Paris: Éd. Prométhée 1938. 510 S.
Ilen’kov, Vasilij Pavloviì 651
Berge und Menschen (Solneìnyj gorod). Erzählungen von der Umgestaltung der Natur. Moskau: Vegaar 1938. 254 S. Nicht in der Vegaar-Bibliographie, nicht im Katalog der DNB
Il’in, Michail 652
Berge und Meere (Gory i ljudi). Erzählungen von der Umgestaltung der Natur. Moskau: Vegaar 1938. 256 S. Großbritannien: London: Malik 1938 u.d.T. „Naturgewalten und Menschenmacht“
Kataev, Valentin Petroviì 653
Das Wunder in der Wüste (êudo v pustyne). Engels: Staatsverlag der ASSRdWD 1938. 38 S.
Krasnov, Pɺtr Nikolaeviì
Bibliographie
161
654
Der endlose Haß (Nenavist‘). Roman. Ü: Bernhard Schulze. Berlin: Vier Falken-Verlag 1938. 622 S.
655
Der Zarenmörder (Careubijcy. 1 marta 1881 g.). Ü: Bernhard Schulze. Berlin: Vier Falken-Verlag 1938. 621 S.
Maksimov, Nikolaj 656
Weiße Flamme über Rußland. Berlin: Holle u. Co. 1938. 454 S.
Merežkovskij, Dmitrij Sergeeviì 657
Franz von Assisi (Francisk Assizskij). München: Piper 1938. 297 S. = „Lica svjatych ot Iisusa k nam“, 2
Ostrovskij, Nikolaj Alekseeviì 658
Die im Sturm Geborenen (Roždɺnnye burej). Kiew: Staatsverlag der nationalen Minderheiten der USSR 1938. 289 S. Moskau, VfL 1947: Ü: Rose Wittfogel
Rachmanova, Alja 659
Jurka. Tagebuch einer Mutter. Ü: Arnulf v. Hoyer. Salzburg, Leipzig: Otto Müller 1938. 402 S.
Sacharov, Konstantin Vjaìeslavoviì 660
Das Herz ist ein Prophet. Novellen. Innsbruck: Rauch [1938]. 189 S.
Semɺnov-Polonskij, S. 661
Auf der Hut (Na ìeku). Bühnenstück in 1 Aufzug (in 2 Episoden). Ü: A. Saks. Engels: Staatsverlag der ASSRdWD 1938. 16 S.
Tolstoj, Aleksej Nikolaeviì 662
Das goldene Schlüsselchen oder die Abenteuer des Burattino (Zolotoj kljuìik ili prikljuìenija Buratino). Kiew: Staatsverlag der nationalen Minderheiten der USSR 1938. 125 S.
Ul’janinskij, Aleksandr Vjaìeslavoviì 663
Die Glücklichen (Sìastlivye). Lustspiel in 1 Aufzug. Ü: Andreas Saks. Engels: Deutscher Staatsverlag 1938. 23 S.
Zolin, Aleksandr Samoiloviì
162
1933-1944
664
Die Chrysanthemen (Chrizantemy. Sketì). Ü: G. Sawatzky. Engels: Deutscher Staatsverlag 1938. 7 S.
1939: Fadeev, Aleksandr Aleksandroviì 665
Vögelchen (Ptiìka). Das Erdbeben (Zemletrjasenie). Ü: Olga Halpern. Moskau: Meždunarodnaja kniga 1939. 39 S. (Kleine Volksbibliothek).
Gagarin, Evgenij 666
Der verwehte Weg. Novellen. München: Kösel-Pustet 1939. 151 S.
Gorbatov, Boris Leont’eviì 667
Held der Sowjetunion Wassilij Sergejewitsch Molokow (Geroj Sovetskogo Sojuza Vasilij Sergeeviì Molokov). Kurzbiographie. Kiew: Staatsverlag der nationalen Minderheiten der USSR 1939. 30 S.
Grossman, Vasilij Semɺnoviì 668
In der Stadt Berditschew [Erzählungen]. [Ü: Ellen Walden]. [Moskau:] Meždunarodnaja Kniga 1939. 46 S. (Kleine Volksbibliothek).
Krasnov, Pɺtr Nikolaeviì 669
Nach Hause (Domoj. Na l’gote). Ü: Ivan Petroviì Slobodnjanik; Verse u. Gedichte: A.M. Moser. Essen: Essener Verlagsanstalt 1939. 325 S.
670
Russischer Soldatengeist (Duša armii. Oìerki po voennoj psichologii). Hrsg. durch die Deutsche Gesellschaft für Wehrpolitik und Wehrwissenschaften. Berlin: Limpert 1939. 176 S.
Lidin, Vladimir Germanoviì 671
Vier Erzählungen. Ü: Maximilian Schick. [Moskau:] Meždunarodnaja Kniga 1939. 62 S. (Kleine Volksbibliothek).
Merežkovskij, Dmitrij Sergeeviì 672
Dante (Dante). Zürich: Sperber-Verlag [1939]. 397 S.
Nikulin, Lev Veniaminoviì
Bibliographie
163
673
Held der Sowjetunion Alexander Wassiljewitsch Beljakow (Geroj Sovetskogo Sojuza Aleksandr Vasil’eviì Beljakov). Kurzbiographie. Kiew: Staatsverlag der nationalen Minderheiten 1939. 18 S.
674
Held der Sowjetunion Michail Wassiljewitsch Wodopjanow (Geroj Sovetskogo Sojuza Michail Vasil’eviì Vodop’janov). Kurzbiographie. Kiew: Staatsverlag der nationalen Minderheiten 1939. 18 S.
Pogodin, Nikolaj Fɺdoroviì 675
Der Mann mit der Flinte (êelovek s ruž’ɺm). Schauspiel in 3 Akten und 12 Bildern. Engels: Deutscher Staatsverlag 1939. 80 S.
Tolstoj, Aleksej Nikolaeviì 676
Brot (Chleb). Die Verteidigung von Zarizyn. Erzählung. Ü: Ellen Walden. Moskau: Meshdunarodnaja kniga 1939. 276 S. Gleichzeitig: Engels: Deutscher Staatsverlag
Višnevskij, Vsevolod Vital’eviì 677
Held der Sowjetunion Iwan Dmitriewitsch Papanin (Geroj Sovetskogo Sojuza Ivan Dmitroviì Papanin). Kiew: Staatsverlag der nationalen Minderheiten der USSR 1939. 25 S.
1940: Gromov, Valentin Vladimiroviì / Meier, Al. 678
Glückliche Minuten (Sìastlivye minuty). Komödie in 1 Aufzug. Engels: Deutscher Staatsverlag 1940. 30 S.
Ivanov, Vjaìeslav Ivanoviì 679
Tantalos (Tantal). Tragödie. Ü: Henry v. Heiseler. Dessau: Karl Rauch 1940. 73 S.
Kolesnikov, Nikolaj Alekseeviì 680
Goldene Hände (Zolotye ruki). Bühnenstück in 1 Aufzug. Engels: Deutscher Staatsverlag 1940. 27 S.
Krymov, Jurij Solomonoviì 681
Tanker Derbent (Tanker Derbent). Roman. Ü: Hilde Angarowa. Kiew: Staatsverlag 1940. 247 S.
1933-1944
164 Auch u.d.T. „Naphthaschiffer“ Spätere Ausgaben teils bearbeitet von Elisabeth Kessel
Kubanskij, Georgij Vladimiroviì 682
Die Beleidigung (Obida). Kleines Bühnenstück. Engels: Deutscher Staatsverlag 1940. 4 S.
Majakovskij, Vladimir Vladimiroviì 683
Zwei Dichtungen. „Wladimir Iljitsch Lenin“ (Vladimir Il’iì Lenin); „Gut und schön“ (Chorošo!). Ü: Hugo Huppert. Moskau: Meždunarodnaja kniga 1940. 186 S.
Rachmanova, Alja 684
Wera Fedorowna. Der Roman einer russischen Schauspielerin. Ü: Arnulf v. Hoyer. Salzburg, Leipzig: Pustet 1940. 406 S.
Tjurin, Nikolaj Nikolaeviì 685
Das Feldgericht (Polevoj sud). Drama in 1 Aufzug und 3 Szenen. Engels: Deutscher Staatsverlag 1940. 26 S.
Volženin, Vladimir Moiseeviì 686
Der Einfaltspinsel (Obmanul). Bühnenstück in 1 Aufzug. Engels: Deutscher Staatsverlag 1940. 11 S.
Vtorov, A. 687
Die Gelehrten (Uìɺnye). Lustspiel in 1 Aufzug. Engels: Deutscher Staatsverlag 1940. 19 S.
1941: Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì 688
Paris in Fesseln (Plenɺnnyj Pariž). Ü: Olga Halpern. Moskau: Goslitizdat 1941. 24 S.
Gor’kij, Maksim 689
Unbekannte Erzählungen. Ü: Paul Kamin. Berlin: Herbig [1941]. 294 S.
Majakovskij, Vladimir Vladimiroviì
Bibliographie 690
165
Ausgewählte Gedichte. Ü: Hugo Huppert, Franz Leschnitzer. Moskau: Meždunarodnaja kniga 1941. 196 S.
1942: Doroševiì, Vlas Michajloviì 691
Träumereien. Ü: Waldemar Pichler. Berlin: Stephenson [1942]. 154 S. (Lustige Bücher-Reihe, 27).
Sobolev, Leonid Sergeeviì 692
Die Nacht der Sommersonnenwende. Erzählungen. Moskau: VfL 1942. 150 S.
1943: Koževnikov, Vadim Michajloviì 693
Kriegserzählungen. Moskau: VfL 1943. 55 S.
Tichonov, Nikolaj Semɺnoviì 694
Heldenlied von den 28 Gardisten (Slovo o 28 gvardejcach). Ein Poem. Ü: Hugo Huppert. Moskau: VfL 1943. 27 S.
1944: Gorbatov, Boris Leont’eviì 695
Die sich nicht beugen ließen (Nepokorɺnnye). Stockholm: Neuer Verlag 1944. 309 S. Ausgegeben 1945 In späteren leicht veränderten Wiederabdrucken werden Nikolaus Hovorka (Wien 1946) oder Hilde Angarowa (z.B. Berlin 1979) als Übersetzer angegeben.
Kononov, Aleksandr Terent’eviì 696
Geschichten über Lenin (Rasskazy o Lenine). Moskau: VfL 1944. 97 S.
Lavrenɺv, Boris Andreeviì
166
1933-1944
697
Wir haben alles noch vor uns (Gravjura na dereve). Ü: J. Eymann. Zürich: Falken-Verlag Heinz von Känel 1944. 247 S.
Nemiroviì-Danìenko, A. 698
Die Kröte. Roman. Dresden: Franz Müller Verl. 1944. 207 S.
699
Die Geschichte meiner Schwester (Povest‘ o sestre). Ü: Waldemar Jollos. Zürich: Artemis 1944. 178 S.
Osorgin, Michail Andreeviì
Simonov, Konstantin Michajloviì 700
Das Vernichtungslager (Lager‘ uniìtoženija). Moskau: VfL 1944. 27 S. Frankreich: Strasbourg: SEDAL, Service du diffusion [1945]. Deutschland: Berlin: Verlag der sowjetischen Militärverwaltung [1946] Österreich: Wien: Stern-Verlag [1946 in]: „Die Vernichtungslager Maidanek und Treblinka“ (mit V. Grossman)
Kommentar
167
Kommentar Rahmenbedingungen Die Rezeption zeitgenössischer russischer Literatur und damit auch das Erscheinen von deutschen Erst- und Neuübersetzungen ist seit 1933 so unmittelbar von den politischen Machtverhältnissen und ihren Veränderungen betroffen wie nie zuvor. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland und die mit ihr verbundenen Maßnahmen gegen die Verbreitung sozialistischer und generell als „undeutsch“ empfundener Literatur – die Konfiskation missliebiger Literatur in Buchhandlungen, ihre Indizierung in Schwarzen Listen für Bibliotheken und Leihbüchereien, das Verbot ihrer Aufnahme in allgemein zugängliche Bibliographien der großen wissenschaftlichen Bibliotheken und der Deutschen Bücherei, die Bücherverbrennungen am und um den 10. Mai 1933 und die Konfiskation der Vermögenswerte linker Parteien und der Gewerkschaften - führen dazu, dass, abgesehen von wenigen noch zu Beginn des Jahres 1933 erscheinenden Ausgaben (Bogdanov, Dorf und Kommune, Nr. 570; Kol’cov, Der Mann im Soldatenmantel, Nr. 576; Novikov-Priboj, Die salzige Taufe, Nr. 579; Rozenfel’d, Rußland vor dem Sturm, Nr. 583) sowjetische Autoren im Deutschen Reich und später auch im angeschlossenen Österreich so gut wie gar nicht präsent sind. Auch andere russische Schriftsteller des 20. Jahrhunderts sind weniger vertreten.206 Die österreichischen Verlage passen sich auch schon vor 1938 stark an die deutschen Verhältnisse an und üben Zurückhaltung bei Publikationen, die in Hitler-Deutschland Missfallen erregen könnten. Der Grund ist vor allem die enge Verflechtung der Märkte. In der Schweiz hingegen werden bis 1937 zahlreiche sowjetische Texte in Übersetzung veröffentlicht und vertrieben. 1937 jedoch wird die Kommunistische Partei der Schweiz in einzelnen Kantonen und 1940 im ganzen Land verboten. Auch die Verbreitung importierter sowjetischer Literatur in deutscher Übersetzung steht unter Strafe: Am 21. Februar 1941 werden bei der Genossenschaft Buchhandlung Stauffacher in Zürich Exemplare einer in der UdSSR gedruckten deutschen Ausgabe von Nikolaj Ostrovskijs Wie der Stahl gehärtet wurde von der Bundesanwaltschaft beschlagnahmt. Schweizer Kommunisten werden wegen der Verbreitung dieses Buches 1943 zu Gefängnisstrafen verurteilt.207 206
207
Hingewiesen sei aber doch auf die von Max Vasmer herausgegebene erste akademische Anthologie russischer Lyrik, die zwar keine sowjetische Literatur, wohl aber eine größere Anzahl von Texten russischer Lyriker des Silbernen Zeitalters und ihres Umfelds enthält, u.a. auch Bloks Skythen: Russische Dichter, übertragen von D[orothea] Hiller v. Gaertringen. Leipzig: Harrassowitz 1934. (Auswahl slavischer Dichter, 1). Am 3. Mai 1945 werden die Exemplare der 1944 neu gegründeten kommunistischen Partei der Arbeit zurückerstattet und von ihr mit einem eingeklebten Zertifikat sowie mit Abbildung der seinerzeit inhaftierten Kommunisten auf dem Schutzumschlag vertrieben (Text: „Ihr ‚Verbrechen‘ war, daß sie die Wahrheit über die Sowjetunion verbreiteten“).
168
1933-1944
Auch in der Sowjetunion erscheinen nach 1937 weniger literarische Übersetzungen aus dem Russischen ins Deutsche. Ein Grund ist, dass das Personal der Vegaar ganz besonders vom Terror der späten 30er Jahre betroffen wird. Die Abkehr vom proletarischen Internationalismus und die zunehmende Selbstisolierung der Sowjetunion geht Hand in Hand mit einer reservierteren Haltung und einem stärkeren Misstrauen auch gegenüber den politischen Emigranten, die in dieser Verlagsgenossenschaft arbeiten. Außerdem: Nach dem Überfall HitlerDeutschlands auf die Sowjetunion wird die ganze sowjetdeutsche Bevölkerung unter den Generalverdacht der Kollaboration gestellt. Am 28. August 1941 wird ihre Deportation nach Sibirien und Zentralasien beschlossen. An weitere Übersetzungen für diese Bevölkerungsgruppe sieht man keinen Bedarf. Verlage Deutsche und österreichische Verlag Die Anzahl der großen deutschen und österreichischen literarischen Verlage, die zwischen 1918 und 1932 russische Gegenwartsliteratur in deutschen Übersetzungen herausbrachte, reduziert sich ab 1933 auf ein Minimum. Viele von ihnen veröffentlichen gar keine russischen Neuerscheinungen mehr, so zum Beispiel der fusionierte Verlag Albert Langen/Georg Müller, der Insel-Verlag, die Verlage Ernst Rowohlt, Paul Zsolnay und Carl Hanser, ebenso der Drei Masken-Verlag. Reinhard Piper bringt ein einziges Buch seines langjährigen Autors Dmitrij Merežkovskij heraus, ein religionsphilosophisches Werk über Franz von Assisi (Nr. 657) aus dem Zyklus Die Gestalten der Heiligen von Jesus bis zu uns. Auch Gustav Kiepenheuer publiziert nur einen, ebenfalls non-fiktionalen Titel, die êajkovskij-Biographie von Nina Berberova (Nr. 647). Der Verlag Kurt Wolff, seit 1933 nicht mehr im Besitz seines Gründers, bringt 1935 einen Roman von Vladimir Koževnikov heraus (Die Konzertpause, Nr. 616). Über den Autor ist nichts zu ermitteln. Die Handlung spielt im deutschen bürgerlichen Milieu des Berlins der Weimarer Zeit. Der Roman ist eventuell in deutscher Sprache verfasst. Der Langen/Müller-Verlag hat schon vor 1933 zahlreiche Autoren unter Vertrag, die dem neuen nationalsozialistischen Regime Sympathie entgegenbringen. Ernst Rowohlt und Gustav Kiepenheuer müssen das Verbot zahlreicher Autoren und Titel hinnehmen (Kiepenheuer verliert 1933 75% seiner Verlagsproduktion), Hanser und der Drei Masken-Verlag verlegen ab 1933 keine Bücher mit literarischen Texten. Der Paul Zsolnay-Verlag, ab 1933 als jüdischer Verlag angeprangert, kann die Bücher seiner verbotenen sowjetischen Autoren nicht weiter verkaufen und versucht, mit neuen, nationalen Autoren zu überleben. Paul Zsolnay selbst emigriert nach England. Von den größeren, aber literarisch weniger profilierten Verlagen veröffentlicht Paul List den Roman Samocvety von Aleksandra Voinova (Falsche Edelsteine, Nr. 589). Der Berliner Verlag F.A. Herbig publiziert 1941 eine Sammlung Unbe-
Kommentar
169
kannte Erzählungen von Maksim Gor’kij (Nr. 689), deren 17 Texte sämtlich zum ersten Mal in einer deutschsprachigen Sammlung erscheinen. Bemerkenswert ist der Band damit als letztes Zeugnis deutsch-sowjetischer Annäherung nach dem Abschluss des Hitler-Stalin-Paktes und vor Hitlers Überfall auf die Sowjetunion.208 Zwei der traditionsreichen Literaturverlage publizieren auch nach 1932 literarisch bedeutsame Texte der zeitgenössischen russischen Literatur: Der S. FischerVerlag bringt 1935, im Jahr vor der Gründung des Exilverlages Bermann-Fischer und der Übernahme des Berliner Restverlages durch eine Gruppe, die Peter Suhrkamp zum Geschäftsführer bestimmt, einen Titel Michail Prišvins heraus: Žen’šen‘, koren‘ žizni (Ginseng. Die Wurzel des Lebens, Nr. 621), einen Text, der in der Folgezeit noch mehrfach übersetzt wird. Der kleinere, aber nicht unbedeutende Verlag Karl Rauch veröffentlicht 1940 Vjaìeslav Ivanovs im Original schon 1905 erschienene Tragödie Tantal (Tantalos, Nr. 679) in einer Übersetzung des 1928 verstorbenen Schriftstellers und Übersetzers Henry von Heiseler. Es handelt sich, von den Romanen Merežkovskijs einmal abgesehen, um die einzige selbstständige Ausgabe eines russischen symbolistischen Textes in deutscher Sprache seit 1923, um einen Text, der beispielhaft nicht nur für das generelle Interesse Ivanovs, sondern auch anderer Symbolisten am Mythos und an der antiken Tragödie ist. Ivanov lebt seit 1924 in Italien. Mit Henry v. Heiseler, der neben seinen bekannten Puškin-Übersetzungen mehrere Dramen des russischen Symbolismus und dessen Umkreises übersetzte209, steht Ivanov in freundschaftlichem Kontakt. Nach H. v. Heiselers Tod wird diese Verbindung von seinem Sohn, dem Schriftsteller Bernt v. Heiseler, aufrechterhalten. Er ist es, der sich seit etwa 1936 um die Publikation der Übersetzung von Tantal bemüht und dabei schließlich, trotz des zwischenzeitlichen Kriegsausbruchs, Erfolg hat.210 Bei Karl Rauch, dessen Verlag vor allem durch Publikationen von Saint-Exupéry und Camus bekannt ist, sind keine weiteren Ausgaben von russischer Literatur erschienen. Bruno Cassirer schließt einen Vertrag mit Ivan Bunin, dem Nobelpreisträger für Literatur des Jahres 1933, und veröffentlicht in der Folgezeit in einheitlicher Ausstattung drei Bände mit deutschen Erstausgaben seiner Werke (Im Anbruch der Tage, Nr. 592; Die Grammatik der Liebe, Nr. 611; Das Dorf, Nr. 626). Wie 208
209
210
Ein Zeugnis dieser Annäherung ist auch eine 1940 erschienene Anthologie: Schlaf schneller, Genosse! Sowjetrussische Satiren. Aus dem Russischen übertragen und mit einem Nachwort versehen von Grete Willinsky. Stuttgart, Berlin: Rowohlt [1940]. – Die Anthologie enthält Texte von V. Kataev, P. Romanov, Vjaì. Šiškov und M. Zošìenko. Bis dato ungedruckte Übersetzungen v. Heiselers von zwei Dramen F. Sologubs und von O. Dymovs Nju (frühere Übersetzung s. Nr. 133) sind inzwischen veröffentlicht in: POLJAKOV, F. B. / SIPPL, C., Dramen der russischen Moderne in unbekannten Übersetzungen Henry von Heiselers. München: Sagner 2000. Vgl. die entsprechenden Briefe B. v. Heiselers an Ivanov in: IVANOV, Vjaìeslav. Dichtung und Briefwechsel aus dem deutschsprachigen Nachlaß. Hrsg. v. Michael Wachtel. Mainz: Liber-Verl. 1995, S. 249-252.
170
1933-1944
alle jüdischen Verleger, die sich nicht aus eigenen Stücken von ihren Unternehmen trennen, wird auch Cassirer zum Verkauf seines Verlages gedrängt. Er wehrt sich nach Kräften und bittet seine Autoren um die Abgabe einer Erklärung: Ihre mit seinem Verlag geschlossenen Verträge sollten bei einem Besitzerwechsel des Unternehmens als an ihn persönlich übertragen gelten, denn sie seien unter der Voraussetzung seiner Zugehörigkeit zum Verlag abgeschlossen worden. Ein Erfolg der Aktion hätte es Cassirer ermöglicht, die Autorenrechte seines Verlages in ein deutschsprachiges Unternehmen des Auslands einzubringen. Aus Angst vor Repressalien, die ihre Absatzmöglichkeiten auf dem deutschen Buchmarkt beeinträchtigen könnten, weigern sich die Autoren jedoch fast ausnahmslos, eine derartige Erklärung abzugeben. Sarkowski nennt in seinem Aufsatz über Bruno Cassirers Verlag nur eine Ausnahme, die norwegische Nobelpreisträgerin Sigrid Undset, „deren Buchrechte Cassirer dem kleinen Schweizer Sperber-Verlag in Lizenz gab.“211 Eine von Sarkowski ungenannte Ausnahme bildet aber auch Ivan Bunin. 1934 erscheinen bei Cassirer die ersten Teile seines Romans Žizn‘ Arsen’eva (Nr. 592, s.o.). Weitere Kapitel werden 1938 unter dem Titel Erste Leidenschaft ebenfalls im Züricher Sperber-Verlag publiziert (Nr. 648). Die Ausstattung von Hans Meid entspricht genau den bei Cassirer erschienenen Bänden. Religiös orientierte Verlage, die russische Autoren publizieren, sind im Deutschland und Österreich der Vorkriegszeit weder besonders zahlreich noch ist ihre Produktion von hoher literarischer Bedeutung. Ihre Titel spielen jedoch eine wichtige Rolle auf dem Buchmarkt und sind für das Bild von Russland und vor allem der Sowjetunion prägend für große Bevölkerungskreise. Der evangelische Eckart-Verlag bringt mit der Jahresangabe 1933 Ivan Šmelɺvs Na pen’kach heraus (Der Bericht eines ehemaligen Menschen, Nr. 585), die Lebensbilanz eines Wissenschaftlers, der durch den Bolschewismus um seinen Glauben an den Menschen gebracht worden ist. Eine noch erheblich breitere Wirkung haben die katholischen Verlage Pustet, Kösel-Pustet und Otto Müller in Salzburg und München, vor allem durch die schon im vorigen Kapitel erwähnte Autorin Alja Rachmanova, von der für 1933 bis 1940 fünf weitere Neuerscheinungen zu verzeichnen sind (Nr. 582, 622, 644, 659, 684). Ihre antibolschewistische Buchserie setzt sie mit Die Fabrik des neuen Menschen fort (Nr. 622), einem Buch, das von der Pariser „Académie d’Éducation et d’Entraide Sociale“ mit einem ersten Preis in einem Preisausschreiben gewürdigt wird. Besonders gut verkauft sich weiterhin ihr erstes Buch Studenten, Liebe, Tscheka und Tod (Nr. 522), von dem 1938 bei Pustet die 32. Auflage erscheint. Antisowjetische Neuerscheinungen gibt es auch in Verlagen mit weniger ausgeprägtem Profil. Zu ihnen gehören die Unternehmen, in denen Pɺtr Krasnov von 1933 bis 1939 seine sieben Neuerscheinungen veröffentlicht, unter ihnen mehrere historische Romane (Nr. 577, 578, 642, 654, 655, 669, 670). Bei dem letzten Titel 211
H. SARKOWSKI, Bruno Cassirer. Ein deutscher Verlag 1898-1938. In: Imprimatur NF 7 (1972), S. 107-138. – Zitat: S. 129.
Kommentar
171
handelt es sich um ein wehrkundliches Buch. Es erscheint im Limpert-Verlag, der neben „Schöngeistigem Schrifttum“ als Schwerpunkte seines Programms „Jugendliteratur, Zeitpolitik, Leibesübungen, Motorsport“ angibt.212 Eine antisowjetische Kampfschrift ist der Roman Die Kröte von A. Nemiroviì-Danìenko (Nr. 698), „hergestellt im fünften Kriegsjahr“, so die Rückseite des Titelblatts, der 1944 im Dresdener Franz Müller-Verlag erscheint. Über Autor und Verlag konnte nichts Näheres ermittelt werden. An Texten sowjetischer Autoren kommt 1936 in Wien Aleksandr Jakovlevs Roman aus der Bürgerkriegszeit êelovek i pustynja heraus (Der Mensch und die Steppe, Nr. 630). Von Vjaìeslav Šiškov können 1933 noch drei Texte aus seiner schon 1916 publizierten Sammlung Sibirskij skaz erscheinen (Pilger, Priester und Schamanen. Geheimnisvolles Sibirien, Nr. 584). Auch Unterhaltungsliteratur wird publiziert. Im Wiener Höger Verlag werden drei Bändchen mit humoristischer Kurzprosa von Averìenko herausgebracht (Nr. 609, 625, 637). In Berlin kommt bei Stephenson 1942 in der Lustige BücherReihe ein Bändchen Träumereien des 1922 verstorbenen Vlas Doroševiì heraus (Nr. 691), von dem 1903 ein Bericht über die Straflager auf Sachalin erschienen war (Die Verbrecher-Insel Sachalin, Nr. 56). Grethlein & Co. publiziert die Übersetzung eines englischen Bestsellers von Igor‘ Švecov, den autobiographischen Roman eines russischen Balletttänzers, der das sowjetische Theaterleben der 20er Jahre erduldet und dann auf abenteuerlichen Wegen in die Mandschurei (Charbin) entflieht (Nr. 636). Roman Gul‘ hatte 1932 vergeblich gehofft, bei Zsolnay ein Buch über Marschall Tuchaìevskij herausbringen zu können. 1935 publiziert er im Berliner Obelisk-Verlag den Band Die roten Marschälle (Nr. 615), in dem er Vorošilov, Budɺnnyj, Bljucher (Blücher) und Kotovskij behandelt. Buchgemeinschaften Im Deutschen Reich werden 1933 die sozialdemokratischen und kommunistischen Buchgemeinschaften Bücherkreis und Universum Bücherei für Alle geschlossen, ihr Vermögen wird konfisziert. Gleiches gilt für die gewerkschaftseigene Büchergilde Gutenberg. Bücherkreis und Büchergilde veröffentlichen noch zu Beginn des Jahres 1933 je einen Titel eines sowjetischen Autors (Nr. 570, 579, s. Rahmenbedingungen). Universum und Büchergilde gelingt ab 1933 eine Weiterführung ihrer Arbeit in der Emigration. Beide arbeiten in der Schweiz, die Büchergilde zunächst auch noch in Wien und Prag. Von den nach 1933 im Deutschen Reich weiter bestehenden Buchgemeinschaften bringt nur die Deutsche Buchgemeinschaft eine Neuübersetzung von Merežkovskij heraus (Leonardo da Vinci, Nr. 618).
212
Kürschners Literatur-Kalender 49, 1939.
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1933-1944
Schweizer Verlage Die Situation der Schweizer Verlage wird ab 1933 dadurch geprägt, dass man angesichts traditionell enger politischer und wirtschaftlicher Beziehungen die eigene Position gegenüber Deutschland und seinen neuen Machthabern überdenken muss. Dabei kommt es auch zu Sanktionen gegen Unternehmen und Buchhändler, die Hitler-Deutschland kritisieren oder das Gegenmodell Sowjetunion propagandistisch unterstützen. Dennoch erscheinen in der Schweiz von 1933 bis 1939 mehr Neuausgaben russischer und gerade auch sowjetischer Literatur als in allen anderen deutschsprachigen Ländern. Vor Kriegsbeginn sind es vor allem der Verlag Huber und der Sperber-Verlag, die russische Literatur in Erstausgaben herausbringen. Der Sperber-Verlag publiziert, wie schon erwähnt, einen Band mit Kapiteln aus Ivan Bunins Arsenjews Leben, der im deutschen Verlag Bruno Cassirer nicht mehr erscheinen konnte, ferner die letzte Veröffentlichung Merežkovskijs zu Lebzeiten, sein Buch über Dante (Nr. 672). Erstausgaben Merežkovskijs veröffentlicht auch der Verlag Huber – Jesus, der Kommende (Nr. 599) und die auf Russisch nicht erschienene Fortsetzung Tod und Auferstehung (Nr. 619). Von Ivan Šmelɺv erscheint bei Huber der Roman Die Kinderfrau (Nr. 635). Beide Verlage konzentrieren sich also auf Autoren und Texte der russischen Emigration, die eher konservative, teils religiös geprägte Positionen vertreten. Die weiteren Übersetzungen, die in den 30er Jahren in der Schweiz erscheinen, stammen ausschließlich von sowjetischen Autoren und sind fast sämtlich im Züricher Ring-Verlag erschienen. Er ist von 1933 bis 1935 tätig und erfüllt eine besondere Funktion, denn er ist eine Tochtergesellschaft der sowjetischen Vegaar, die seit 1931 als Komintern-Verlag in Moskau und Leningrad vor allem politische und belletristische Titel produziert (s. Kap. III). Das Publikum, das die Vegaar mit ihrer deutschsprachigen Produktion erreichen soll, bestand zunächst vor allem aus deutschsprachigen Lesern in der Sowjetunion, während die deutschsprachigen Länder vor 1933 vom deutsch-österreichischen Verlag für Literatur und Politik versorgt wurden. Die Tätigkeit des VLP endet mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Der Ring-Verlag als Tochter der Vegaar übernimmt es nun, die deutschsprachigen Länder außerhalb von HitlerDeutschland und, soweit möglich, auch deutsche Emigranten in anderen Ländern mit aktueller sowjetischer Literatur zu versorgen. Zu einem geringen Teil wird diese Aufgabe auch von anderen Verlagen der deutschsprachigen Emigration übernommen, auf die noch einzugehen ist. Laut Angaben des Impressums werden die Bücher des Ring-Verlages von der Druckerei-Agentur A/S Samtryk, Oslo von Matern (Matrizen) gedruckt, d.h. die Matern werden offenbar aus Moskau und Leningrad nach Oslo transportiert, um sie dort auszugießen und die mit der so gewonnenen neuen Druckform gedruckten Bögen oder Bücher in die Schweiz zu liefern. Dieses nach heutigen Maßstäben äußerst aufwändige Verfahren ist für die 30er Jahre nicht unüblich. Auch in der Tschechoslowakei werden Bücher von Matern aus der Sowjetunion gedruckt.
Kommentar
173
Vergleicht man jedoch die Vegaar-Exemplare mit den entsprechenden Exemplaren des Ring-Verlages, so können gelegentlich doch Zweifel aufkommen, ob die Angaben des Impressums korrekt sind. Wenn, wie zum Beispiel bei der Übersetzung von Dmitrij Furmanovs Tschapajew (Nr. 596), nicht nur Druck und Paginierung, sondern auch Papier und Einband von Vegaar- und Ring-Ausgabe identisch sind, ist wohl anzunehmen, dass es sich um ein- und denselben Druck handelt, der nur mit unterschiedlichen Titelblättern versehen wurde, ein Verfahren, das die Vegaar teilweise auch bei ihrer Kooperation mit dem Malik-Verlag anwendet. Fast alle Vegaar-Titel enthalten, wie in der Sowjetunion üblich, im Impressum eine Angabe der Auflagenhöhe. Ob diese Angabe die für den Ring-Verlag gedruckten Exemplare einschließt, ist nicht immer feststellbar. Die Ausgaben der Vegaar tragen zwar gelegentlich den Vermerk, dass das Copyright beim Ring-Verlag liege (z.B. Nr. 596, 604). Dennoch sind auch dann die Vegaar-Ausgaben immer als die Erstausgaben zu betrachten, wenn sie im selben Jahr wie die entsprechenden Ring-Ausgaben erschienen sind. Das amerikanische Copyright dient nur dem Schutz der Übersetzung auf den Märkten außerhalb der Sowjetunion. In die Bibliographie sind also die Vegaar-Ausgaben aufgenommen. Auf die entsprechenden Ausgaben des Ring-Verlages wird hingewiesen. Nur in einem einzigen Fall kommt die Schweizer Ring-Ausgabe vor der sowjetischen Vegaar-Ausgabe heraus, und hier liegen besondere Gründe vor: 1932 erscheint in der Sowjetunion der erste Band von Michail Šolochovs Kollektivierungs-Roman Podnjataja celina (Neuland unterm Pflug). 1933 bringt die Büchergilde Gutenberg eine Übersetzung des Romans aus der Feder von Boris Krotkow und G.S. Stoessler auf den Markt (Nr. 588), da das sowjetische Original nicht geschützt ist. 1934 folgt eine Ausgabe im Züricher Europa-Verlag.213 Um dieser Konkurrenz zu begegnen, erscheint, ebenfalls 1933, unter demselben deutschen Titel eine Ausgabe des Ring-Verlages, übersetzt von dem inzwischen in die Sowjetunion zurückgekehrten Eduard Schiemann (Nr. 587). Die Vegaar publiziert diese Übersetzung in Moskau/Leningrad erst ein Jahr später. Insgesamt erscheinen im Ring-Verlag von 1933 bis 1936 16 Titel sowjetischer Literatur aus dem Vegaar-Programm. Nach 1937 lassen sich keine Ausgaben des RingVerlages mehr nachweisen. 1937 ist auch ein Schweizer Nachdruck einer VegaarAusgabe in einem anderen Verlag zu verzeichnen, Vsevolod Ivanovs autobiographischer Roman Pochoždenija fakira (Abenteuer eines Fakirs, Nr. 629). Er erscheint im Züricher Verlag Oprecht, der, anders als Emil Oprechts EuropaVerlag, mehr literarische als politische Texte publiziert. Die Büchergilde Gutenberg veröffentlicht 1935 noch einen weiteren russischen Titel, eine (gekürzte) Übersetzung von Aleksej Novikov-Pribojs Roman Cusima (Zussima, Nr. 620). Außerdem werden in den 30er Jahren, wie die ein213
Der Europa-Verlag, 1933 von Emil Oprecht gegründet, verlegt in den 30er Jahren vor allem Texte von politischen Emigranten, die Deutschland verlassen mussten.
1933-1944
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gangs erwähnte Ausgabe von Nikolaj Ostrovskijs Roman belegt, auch deutsche Übersetzungen sowjetischer Literatur direkt in die Schweiz importiert. Weitere russische Übersetzungen erscheinen in der Schweiz erst wieder 1944. Der Züricher Falken-Verlag veröffentlicht nun Boris Lavrenɺvs Roman Gravjura na dereve (Wir haben alles noch vor uns, Nr. 697), der vom Verlag wegen seiner kritischen Offenheit bei der Darstellung sowjetischer Verhältnisse gelobt wird. Bei Artemis erscheint Michail Osorgins 1931 in Paris publizierte Povest‘ o sestre (Die Geschichte meiner Schwester, Nr. 699). Sowjetische Verlage In den Jahren von 1933 bis 1938 hat die Vegaar quasi eine Monopolstellung für die Verbreitung von neuer sowjetischer Literatur in deutschen Übersetzungen außerhalb der Sowjetunion. Zwar gibt es in gewissem Umfang auch Exporte entsprechender Titel aus anderen sowjetischen Verlagen, sie fallen jedoch nicht allzu sehr ins Gewicht. Westeuropäische Verlage, die russische Literatur aus der Sowjetunion verlegen, sind entweder Tochterunternehmen der Vegaar oder sie sind mehr oder weniger abhängige Subunternehmer. Die Präsentation der neuesten sowjetischen Literatur in deutscher Sprache liegt damit fast ausschließlich in den Händen des Komintern-Verlages. Zahlreiche sowjetische Autoren, die bis 1932 auf dem deutschsprachigen Buchmarkt vertreten waren, werden nicht mehr aufgelegt und ihre Neuerscheinungen bleiben unübersetzt. Neu ins Programm aufgenommen wird der zum Klassiker der Bürgerkriegsliteratur ernannte 1923 auf Russisch erschienene Romanbericht Tschapajew (Nr. 596) von Dmitrij Furmanov. Sonst liegt bei den Neuerscheinungen der Schwerpunkt auf der aktuellen politischen Literatur, die die Umsetzung der neuen Wirtschaftspolitik (forcierter Aufbau der Schwerindustrie, Kollektivierung der Landwirtschaft) propagandistisch begleitet oder die, wie die Bürgerkriegsliteratur, die Wehrbereitschaft steigern soll. Insgesamt verzeichnet die Bibliographie für die Jahre 1933 bis 1938 34 einschlägige Vegaar-Titel, eine in jeder Hinsicht höhere Anzahl als bei jedem anderen Verlag. Mit welchen Problemen dieser Verlag und gerade die deutschsprachige Abteilung jedoch zu kämpfen hat, ist schon vor 1990 zum Beispiel in den Erinnerungen von Ervin Sinkó214 und in David Pikes Untersuchung zur Situation der deutschen Schriftsteller im sowjetischen Exil nachzulesen.215 Auch Günter Schick gibt in seiner Verlagsbibliographie einen kurzen, aber inhaltsreichen Überblick über die Geschichte des Verlages.216 Pike berichtet ausführlich über die Repressalien gegen deutsche Vegaar-Mitarbeiter sowie über die Schließung ihrer 214
215 216
E. SINKÓ, Roman eines Romans. Moskauer Tagebuch. Köln: Verl. Wissenschaft u. Politik 1962. D. PIKE, Deutsche Schriftsteller im sowjetischen Exil, wie Anm. 178, S. 417-472. G. SCHICK, Bibliographie der deutschsprachigen Veröffentlichungen, wie Anm. 181, S. 1-5, 11.
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Einrichtungen vor allem während des Großen Terrors in Ežovs Amtszeit als Volkskommissar des Inneren (1936-1939). Die Schließung des gesamten Verlages (1938) ist nach übereinstimmender Meinung von Pike und Schick darauf zurückzuführen, „daß nahezu alle Mitarbeiter verhaftet wurden und die Verlagsarbeit dadurch praktisch zum Erliegen kam.“217 Die Beschäftigung mit der Geschichte der Vegaar und mit der bibliographischen Erfassung ihrer Publikationen wird gelegentlich erschwert durch die für die Stalin-Zeit charakteristische Geheimniskrämerei. Bei einer ganzen Reihe von Veröffentlichungen des Verlages (Nr. 572, 576, 598, 617, 623, 624, 628, 652) wird der Übersetzer nicht genannt, allenfalls der verantwortliche Redakteur. Auch in Publikationen anderer sowjetischer Verlage werden entsprechende Angaben häufig weggelassen. Diese Praxis beginnt bereits in den 20er Jahren, auch bei deutschen kommunistischen Verlagen (z.B. Der eiserne Strom, Nr. 344). In den 30er Jahren wird sie in der Sowjetunion verstärkt angewandt, unter anderem dann, wenn die Namen inzwischen verhafteter Personen nicht mehr genannt werden dürfen. Von den zentralen Verlagen führen nach der Schließung der Vegaar zunächst (1939–1941) die Verlage Meždunarodnaja kniga (Das Internationale Buch, Moskau) und Gosizdat (Staatsverlag für Literatur, Moskau, Leningrad) die Publikation von deutschen Übersetzungen fort. Bei Meždunarodnaja kniga erscheint neben der Kleinen Volksbibliothek (Fadeev, Vögelchen, Nr. 665; Grossman, In der Stadt Berditschew, Nr. 668) ein so bekannter und für die Stalinzeit charakteristischer Roman wie Aleksej Tolstojs Chleb (Brot, Nr. 676), außerdem werden zwei Sammlungen mit Texten Vladimir Majakovskijs publiziert (Nr. 683, 690). Bei Gosizdat erscheint Il’ja Èrenburgs Broschüre Plenɺnnyj Pariž (Paris in Fesseln, Nr. 688). Weitere Übersetzungen ins Deutsche werden in den Jahren 1933 bis 1940 in den regionalen Verlagen veröffentlicht, die stärker auf die Bedürfnisse der sowjetdeutschen Bevölkerung ausgerichtet sind. Die meisten Titel, nämlich 17, bringt der Deutsche Staatsverlag Engels (Pokrovsk). Viele von ihnen sind Theaterstücke (11 Titel), unter anderem eine Bühnenbearbeitung von Michail Šolochovs Neuland unterm Pflug (êurkin, Nr. 612) und Nikolaj Pogodins zum 20. Jahrestag der Oktoberrevolution entstandenes und mit einem Stalinpreis 1. Klasse ausgezeichnetes Lenin-Drama Der Mann mit der Flinte (Nr. 675).218 Auch ein sowjetischer Kinderbuch-Klassiker wird vom Deutschen Staatsverlag erstmals in Übersetzung angeboten: Jurij Olešas Die drei Dickwänste (Nr. 581).219 217 218
219
G. SCHICK, ebd., S. 4. Von dem einzigen modernen russischen Theaterstück aus dem Spielplan des Deutschen Theaters in Engels, Aleksandr Davurins Die Familie Wolkow (Sem’ja Volkovych), ist keine deutsche Buchausgabe nachweisbar. Der 1928 im russischen Original erschienene Titel wurde 1929 vom Autor auch für die Bühne bearbeitet. Die deutsche Übersetzung dieser Bearbeitung wird schon 1930 vom Drei Masken Verlag als Bühnenmanuskript angeboten.
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Der zunächst in Char‘kov, dann in Kiev tätige Staatsverlag der nationalen Minderheiten der USSR publiziert zwischen 1935 und 1940 neun deutsche Übersetzungen sowjetischer Literatur, darunter Nikolaj Ostrovskijs schon bald nach Erscheinen zum Klassiker des sozialistischen Realismus ernannten Roman Wie der Stahl gehärtet wurde (Nr. 643) und Die im Sturm Geborenen (Nr. 658) sowie Jurij Krymovs Tanker Derbent (Nr. 681). In den Kriegsjahren von 1942 bis 1944 erscheinen in der Sowjetunion nur wenige Übersetzungen ins Deutsche und nun ausschließlich im 1939 als Nachfolger der Vegaar gegründeten Verlag für fremdsprachige Literatur (VfL). Geleitet wird dieser neue Verlag von Frieda Izchak-Rubiner. Die deutsche Abteilung wird ab 1942 von Erich Weinert, später von Willi Bredel geführt. Selbstverständlich beziehen sich die hier auf Deutsch veröffentlichten Texte unmittelbar auf die kriegerischen Ereignisse. 1944 erscheint als letzte Publikation dieses Zeitabschnitts Konstantin Simonovs Das Vernichtungslager (Nr. 700), sein Bericht über das Konzentrationslager Majdanek. Verlage der Emigration Die berühmten Literaturverlage der Emigration, die von eminenter Bedeutung für die deutsche und die österreichische Exilliteratur sind ( Bermann-Fischer, Allert de Lange, Querido oder El Libro Libre) verlegen gar keine Übersetzungen zeitgenössischer russischer Literatur. Von den Schweizer Verlagen Emil Oprechts und den in die Schweiz emigrierten Buchgemeinschaften (Gutenberg, Universum) war schon die Rede. Die Anzahl der von ihnen publizierten russischen Erstausgaben und Neuübersetzungen ist gering. Willi Münzenbergs französische Exilverlage (Éditions du Carrefour, Sebastian Brant-Verlag) veröffentlichen keine russische Belletristik in deutscher Sprache. Die Éditons Prométhée, ein französisches Tochterunternehmen der Vegaar, tut dies auch nicht, bringt aber 1938 eine Sammlung von Aufsätzen Maksim Gor’kijs in deutscher Sprache heraus (Wenn der Feind sich nicht ergibt, wird er vernichtet. Gesammelte Aufsätze 1927-1935; Nr. 650), die in der Sowjetunion nicht erscheint. Pike berichtet von den Bemühungen, in Paris mit Michail Kol’covs Hilfe einen deutschen Emigrantenverlag zu gründen (Verlag 10. Mai), die daran scheitern, dass Kol’cov, Vorsitzender der Auslandskommission des Sowjetischen Schriftstellerverbandes, im Dezember 1938 verhaftet wird.220 Dieser Verlag sollte allerdings in erster Linie deutschsprachige Autoren drucken und den Einfluss von Münzenbergs Unternehmen zurückdrängen, der im Gegensatz zu Moskau und zur KPD dafür eintritt, den Nationalsozialismus gemeinsam mit der Sozialdemokratie zu bekämpfen. In den ersten fünf Jahren der Emigration spielt für die Publikation russischer Literatur in deutschen Übersetzungen außerhalb der Sowjetunion nur der MalikVerlag eine gewisse selbstständige Rolle. Nach der Machtübernahme werden 220
D. PIKE, wie Anm. 178, S. 261.
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seine Verlagsräume in Berlin besetzt und die Firmenkonten beschlagnahmt. Wieland Herzfelde muss sich – nach eigener Aussage unter Zurücklassung eines Bestandes von 400.000 Büchern – nach Prag absetzen. Hier führt er schon im Frühjahr 1933 die Verlagsarbeit weiter. Als erstes erscheint ein letzter Band der Èrenburg-Ausgabe, Der zweite Tag (Nr. 571). Im Impressum findet sich die Angabe: „Malik-Verlag A.G. Berlin (Direktion z. Zt. Prag I)“. Seit dieser Zeit ist der Verlag bei der Publikation von Übersetzungen aus dem Russischen fast durchweg auf eine Kooperation mit der Vegaar oder dem Ring-Verlag angewiesen. So wird ab 1933 auch bei Malik Michail Šolochovs Neuland unterm Pflug vertrieben. Von Malik ist aber nur der Einband, bei dem Buch selbst handelt es sich um die Vegaar-Ausgabe (Nr. 587). Allerdings kann Herzfelde in den Jahren 1933 bis 1935 zwei Jahrgänge der Neuen deutschen Blätter publizieren, einer Monatsschrift für Literatur und Politik. Sie druckt und rezensiert überwiegend deutsche Literatur. Die Autoren der Beiträge sind Schriftsteller und Kritiker des Exils.221 1934, unmittelbar nach dem Ersten Sowjetischen Schriftstellerkongress, auf dem der Schriftstellerverband gegründet wird, in dessen Statut erstmals die Grundprinzipien des sozialistischen Realismus formuliert sind222, erscheint als Nr. 12 des ersten Jahrgangs ein Sonderheft Literatur der Sowjetunion mit Kongressbeiträgen und mit literarischen Texten, unter anderem von Isaak Babel‘, Konstantin Fedin, Boris Pasternak und Boris Pil’njak, von Autoren also, die sonst zwischen 1933 und 1944 nicht ins Deutsche übersetzt werden. Èrenburgs Broschüre über den Österreichischen Bürgerkrieg 1934 (Nr. 593) bringt der Malik-Verlag noch allein heraus. Aber von Furmanovs êapaev (Nr. 596) wird eine Teilauflage des Ring-Verlags in einem Malik-Einband publiziert. Die folgenden Buchausgaben erscheinen laut Impressum in London.223 Es handelt sich um Aleksandr Avdeenkos Ich liebe (Nr. 591), um die ersten drei Bücher von Michail Šolochovs Stillem Don (Buch 3: Nr. 607), eine Neuübersetzung von Aleksandr Serafimoviìs Der eiserne Strom (Nr. 623) und zwei Bücher von Èrenburg (Ohne Atempause, Nr. 627; No pasarán , Nr. 638). Bis auf dieses letzte Buch Èrenburgs handelt es sich um Übernahmen von der Vegaar. Auch Angaben wie „1.-4. Tausend“ (Avdeenko) oder „1.-3. Tau221
222
223
Einen Eindruck von Herzfeldes Arbeit als Herausgeber und Redakteur der Zeitschrift vermittelt sein Briefwechsel: Prag – Moskau. Briefe von und an Wieland Herzfelde. 1933 –19 38. Hrsg. von Giuseppe de Siati u. Thies Ziemke. Kiel: Neuer Malik Verl. 1991. Das Statut ist abgedruckt in: Sozialistische Realismuskonzeptionen. Dokumente zum 1. Allunionskongreß der Sowjetschriftsteller. Hrsg. von Hans-Jürgen Schmitt u. Godehard Schramm. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1974. Der Band enthält auch den Diskussionsbeitrag, mit dem Herzfelde auf dem Kongress James Joyce gegen die unqualifizierte Kritik Karl Radeks verteidigt. Nach der gerichtlichen Auflösung des Malik-Verlags in Berlin (19. 9. 1934) kann der bisherige Sitz des Verlages nicht mehr beibehalten werden. In der êSR darf Herzfelde sich aufhalten, aber keinen Verlag gründen. Für Großbritannien hat er kein Visum. Er darf sich dort nicht dauerhaft niederlassen, wohl aber einen Verlag gründen. Der nun im Impressum erscheinende Verlagssitz London ist also eine Briefkastenfirma. Die eigentliche Verlags- und Publikationstätigkeit findet weiter in Prag statt.
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send“ (Šolochov, Bd. 3)224 können darüber nicht hinwegtäuschen. Laut Pike ist Herzfelde verpflichtet, „eine große Zahl seiner Bücher in der Sowjetunion drucken zu lassen; ein Teil jeder Auflage wurde dann in der UdSSR gebunden und mit dem VEGAARImpressum verkauft, während die restlichen Exemplare – häufig ungebunden – an Herzfelde in Prag geschickt wurden, der sie dann für den Verkauf als MalikProdukte herrichtete.“225
Pike berichtet davon im Zusammenhang mit den Schwierigkeiten bei der Drucklegung von Oskar Maria Grafs Der Abgrund, eines deutschen Titels, den Herzfelde persönlich betreut. Bei den Ausgaben sowjetischer Vegaar-Autoren ist davon auszugehen, dass seine verlegerische Tätigkeit sich auf Empfang und Herrichtung der Druckbögen beschränkt. Insofern ist auch bei Angaben über die Gesamtauflage von Titeln, die bei der Vegaar und bei westeuropäischen Verlagen erscheinen, Vorsicht geboten. Die von der Vegaar angegebenen Auflagezahlen können sehr wohl die anderweitig genannten (Teil-)Auflagen mit enthalten oder mit ihnen identisch sein. 1935 veröffentlicht der Malik-Verlag zum Beispiel die Neuübersetzung von Serafimoviìs Der eiserne Strom (Nr. 623) mit der Angabe „11.-16. Tausend“, womit er Bezug auf die erste deutsche Ausgabe von 1925 nimmt, die mit dem Vermerk „1.-10. Tsd.“ erschien (Nr. 344). In der gleichzeitigen und mit der Malik-Ausgabe druckgleichen Version der Vegaar ist die Auflage mit 6100 Exemplaren angegeben, praktisch die gleiche Menge. Die beiden Angaben beziehen sich also mit größter Wahrscheinlichkeit auf ein- und dieselbe Auflage, die Gesamtauflage besteht nicht aus 16.000 plus 6.100 Exemplaren. Man kann wohl sagen, dass Wieland Herzfelde dort, wo es ihm möglich ist, versucht, seinem Verlag eine eigene Linie zu bewahren. Das belegen die Èrenburg-Ausgaben und gerade auch die Sowjetunion-Nummer der Neuen deutschen Blätter. Mit seinen übrigen Buchpublikationen aus der zeitgenössischen Sowjetliteratur jedoch ist er eigentlich nur als Subunternehmer der Vegaar tätig. Beim Einmarsch der deutschen Wehrmacht in die Tschechoslowakei endet die Geschichte des Malik-Verlages. Wieland Herzfelde muss, wie zahlreiche andere Emigranten auch, aus dem Land fliehen, der Verlag seine Arbeit einstellen. Während des Krieges gibt es in Europa noch zwei neutrale Staaten, in denen Emigranten einigermaßen sicher sind, die Schweiz und Schweden. Dass in der Schweiz so gut wie keine sowjetische Literatur publiziert werden kann, wurde schon erwähnt. In Schweden ist es nicht anders. Max Tau, der frühere Lektor von Bruno Cassirer, der zunächst nach Norwegen emigrierte, kann vor der Deutschen Besatzungsmacht nach Schweden flüchten und in Stockholm innerhalb des Esselte-Konzerns den Neuen Verlag gründen, um hier Literatur in deutscher Sprache 224 225
Bei HERMANN, Malik-Bibliographie (Nr. 309) als Erstausgabe geführt. D. PIKE, wie Anm. 178, S. 312. – Im Gegenzug für den Druck von Malik-Ausgaben liefert Herzfelde Exemplare der Neuen Deutschen Blätter in die Sowjetunion (ebd., S. 302).
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zu publizieren. Wie er in seinen Erinnerungen berichtet226, erhält er eines Tages eine Einladung in die Kulturabteilung der sowjetischen Gesandtschaft, wo man ihm den Wunsch der Gesandtin Alexandra Kollontaj unterbreitet, er möge dabei behilflich sein, „russische Bücher in Schweden bei den Verlegern anzubringen“. Bald darauf kann Tau in seinem Verlag den im Original 1943 erschienenen Roman Nepokorɺnnye (Die sich nicht beugen ließen, Nr. 695) herausbringen, ein mit dem Stalinpreis 2. Klasse für 1943/44 ausgezeichnetes Buch von Boris Gorbatov über den Widerstand der einheimischen Bevölkerung gegen die deutschen Besatzer im ost-ukrainischen Donez-Gebiet. In London bringt die Free German League of Culture in Great Britain ein maschinenschriftliches Bühnenmanuskript eines Stückes von Aleksandr Afinogenov heraus: Ferner Ort (Dalɺkoe). 39 S. [ca. 1942]. - Der Übersetzer ist Freimut Schwarz. Vermittler Es fällt schwer, für den Zeitraum von 1933 bis 1944 Personen zu benennen, die als Vermittler zwischen den Kulturen aufzuführen sind, die zum Beispiel Verleger deutschsprachiger Literatur für russische Autoren des 20. Jahrhunderts interessieren oder gar begeistern. In den Jahren zuvor hatte der deutschsprachige Leser Gelegenheit bekommen, sich ein immer differenzierteres Bild sowohl von der sowjetrussischen als auch von der russischen Literatur der Emigration zu verschaffen. Diese Möglichkeiten werden nun sowohl auf der gebenden als auch auf der aufnehmenden Seite stark eingeschränkt. Die relativ engen wirtschaftlichen und politischen Spielräume, die zunächst noch den Verlagen in Österreich und in der Schweiz verbleiben, können diese Einengung nicht kompensieren. Das Interesse an der Literatur der russischen Emigration hatte sich von Anfang an auf bereits eingeführte „Klassiker“ wie zum Beispiel Merežkovskij und auf andere Autoren der älteren Generation konzentriert, die vor allem durch ihre Auseinandersetzung mit Revolution und Bürgerkrieg interessant erschienen. Die Emigrantenliteratur der 30er Jahre spielt, nicht nur aus deutschsprachiger Sicht, eine eher marginale Rolle. Selbst ein Autor wie Nabokov wird nicht wirklich entdeckt. Und was die sowjetische Literatur anbetrifft, so lässt sich sagen: Es ist das Anliegen der sowjetischen Partei- und Regierungsinstanzen, die Verbreitung von deutschen Übersetzungen sowjetischer Literatur zu fördern. Und es ist das Anliegen der deutschen Partei- und Regierungsinstanzen, diese Verbreitung zu verhindern. Da die Ausgaben sowjetischer Literatur in sowjetischen Verlagen an Bedeutung zunehmen, steigt auch die Zahl bisher nicht in Erscheinung getretener Übersetzer an. Soweit sie russlanddeutscher oder russischer Herkunft sind, ist meist wenig über sie zu ermitteln. Eine Ausnahme bildet Maximilian Schick (Šik), von dem bereits in Kapitel I die Rede war. Von ihm erscheint 1939 erstmals wieder 226
M. TAU, Ein Flüchtling findet sein Land. Bertelsmann Lesering [ca. 1966]. – Zur Publikation sowjetischer Literatur s. S. 209-211.
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eine Übersetzung ins Deutsche, ein Bändchen mit Erzählungen von Vladimir Lidin (Nr. 671). Zu nennen sind weiter einige Emigranten, die aus dem deutschen Sprachraum in die Sowjetunion übergesiedelt sind und in den Jahren zwischen 1933 und 1944 ihre Laufbahn beginnen. Zu erwähnen ist hier zunächst Hugo Huppert (1902-1982). Huppert stammt aus dem ehemals österreichischen Teil Schlesiens (Bielitz/Bielsko), engagiert sich schon ab 1920 in der Arbeiterjugend und studiert in Wien, wo er der KPÖ beitritt. Seit 1928 lebt er in der Sowjetunion, vor allem in Moskau. Er arbeitet an der Marx-Engels-Gesamtausgabe mit, studiert Literatur, unterrichtet später am Gor’kij-Institut für Literatur, ist als Schriftsteller und Kritiker tätig.227 Entscheidend für seine Tätigkeit als Übersetzer ist seine Bekanntschaft mit Vladimir Majakovskij, mit dessen Werk er sich zeitlebens beschäftigt. 1940 erscheinen in Hupperts Übersetzung zwei Poeme Majakovskijs (Nr. 683), ein Jahr später eine erste Sammlung von Gedichten (Nr. 690), teils von Huppert, teils von Leschnitzer übersetzt. 1943 kommt in Hupperts Übersetzung auch ein Poem Nikolaj Tichonovs heraus (Nr. 694). Franz Leschnitzer (19051967), geboren in Posen, emigriert 1933 in die Sowjetunion, arbeitet als Journalist und Kritiker, stellt Anthologien für den deutschen Literaturunterricht an sowjetischen Schulen zusammen und veröffentlicht eigene Verse. Die mit Huppert gemeinsam herausgebrachte Sammlung von Gedichten Majakovskijs ist sein Debüt als Übersetzer. Hilde Angarowa geb. Schießer wird vor allem als Übersetzerin von Prosa bekannt. Sie ist 1908 in Cottbus geboren. Ihre jüdischen Eltern, die dort ein Textilkaufhaus betrieben, können noch während des Krieges nach Argentinien fliehen. Sie selbst stirbt 1989 oder wenig später in Moskau.228 In den 20er und 30er Jahren ist sie mit Johannes R. Becher befreundet. Zwei Briefe Bechers an sie aus den Jahren 1934 und 1935 liegen gedruckt vor.229 Sie heiratet den sowjetischen Staatsbürger Aleksej Ivanoviì Angarov-Zykov und übersiedelt schon 1929 in die Sowjetunion. Ihr Mann wird 1937 verhaftet und erschossen.230 Die erste Übersetzung unter Hilde Angarowas Namen, der Roman Tanker Derbent, erscheint 1940 (Nr. 681). Aber auch die anonyme Übersetzung von Gorbatovs Die sich nicht beugen ließen (s.o.) erscheint in späteren leicht veränderten Wiederabdrucken in der DDR unter dem Namen Hilde Angarowa. 227
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Huppert hat eine sehr breit angelegte dreibändige Autobiographie veröffentlicht: Die Angelehnte Tür. Bericht von einer Jugend. 1976; Wanduhr im Vordergrund. Stationen eines Lebens. 1977; Schach dem Doppelgänger. Anläufe der Reifezeit. 1979. – Alle drei Bände sind im Mitteldeutschen Verlag Halle/S. erschienen. Die Stadt- und Regionalbibliothek Cottbus, die Übersetzungen und einige andere Schenkungen Hilde Angarowas besitzt, kennt ihre Lebensdaten nicht, ebenso wenig wie das dortige Stadtarchiv. Andreas Tretner hat sie noch im Mai 1989 in Moskau angetroffen, „betagt, aber noch sehr munter, wenngleich recht streng und reserviert gegenüber einem jungen Lektor, der an ihrer Übersetzung (einer Erzählung von Anatoli Kim [---]) herummäkelte, an der sie kein Deut geändert sehen wollte“. (Schriftliche Mitteilung an mich vom 20. 7. 2009, FH). J.R. BECHER, Briefe. 1909-1958. Berlin, Weimar: Aufbau 1993, S. 186f. u. 195. Für die Informationen zu Aleksej Angarov danke ich Andreas Tretner.
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Bücher Dass die Jahre 1933 bis 1944 in Deutschland keine Blütezeit für die Übersetzung neuer russischer Literatur sind, ist schon mehrfach angeklungen. Der Pluralismus der Weimarer Zeit, das breit gefächerte Angebot verschwindet. Immerhin erscheinen bei Bruno Cassirer die schon erwähnten drei Bände von Ivan Bunin (Nr. 592, 611, 626), und man kann zunächst hoffen, dass er mit der Zeit in deutscher Sprache gebührend vertreten sein wird. Aber diese Hoffnung erfüllt sich nicht. Bei seinem früheren deutschen Verleger S. Fischer kommen keine weiteren Übersetzungen heraus. Es ist davon auszugehen, dass der zwischen Cassirer und Bunin nun bestehende Vertrag dies ausschloss. Weiter auf dem deutschsprachigen Markt ist Merežkovskij, dessen über Jahrzehnte gewachsene Reputation dazu führt, dass auch sein nur eine kleine Leserschaft ansprechendes geschichtsphilosophisches Spätwerk in der Schweiz und in Deutschland übersetzt wird. Auch von Šmelɺv erscheinen weitere Titel. Damit sind drei bedeutende Vertreter der russischen Literatur der Emigration auch weiterhin repräsentiert. Neue, junge Autoren kommen jedoch nicht hinzu. Aus der sowjetischen Literatur erscheinen in Deutschland und Österreich so gut wie keine Texte. Die wenigen Ausnahmen berichten bezeichnenderweise von exotischen Gegenden des asiatischen Russlands, ohne auf politische Verhältnisse einzugehen, wie Vjaìeslavs Šiškovs Sammlung Pilger, Priester und Schamanen (Nr. 584), deren Texte schon in vorrevolutionärer Zeit entstanden sind, oder Michail Prišvins Ginseng (Nr. 621). Eine wichtige Rolle spielen weiter im deutschen Sprachraum heimisch gewordene Emigranten, vor allem Pɺtr Krasnov und Alja Rachmanova. Mit ihren authentisch wirkenden Berichten und Romanen über Machtergreifung und Herrschaft der Bolschewiki sind sie auch jetzt erfolgreich. Krasnov knüpft mit seinen zahlreichen populärwissenschaftlichen historischen und kulturhistorischen Romanen, von denen Largo (Nr. 577), Die Zesarewna (Nr. 578), Katharina die Große (Nr. 642) und Die Zarenmörder (Nr. 655) in deutscher Übersetzung erscheinen, an seine literarische Tätigkeit im vorrevolutionären Russland an. Alja Rachmanova wendet sich, nachdem sie ihre eigene Biographie von der Jugendzeit im Ural (Geheimnisse um Tataren und Götzen, Nr. 561) bis in die jüngste Zeit der Emigration (Jurka. Tagebuch einer Mutter, Nr. 659) verarbeitet hat, dem Schicksal bekannter russischer Persönlichkeiten zu: Tragödie einer Liebe. Roman der Ehe Leo Tolstojs (Nr. 644) und Wera Fedorowna (Nr. 684), eine Biographie der Schauspielerin und Theaterdirektorin V.F. Komissarževskaja. Die Bücher von Krasnov und Rachmanova sind für einen breiten Leserkreis geschrieben. Interessant und von Bedeutung sind sie, wie schon erwähnt, vor allem dadurch, dass sie das Russlandbild ihrer großen Leserschaft auf bestimmte Weise prägen – durch glorifizierende beziehungsweise menschlich anteilnehmende Schilderung von
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Ereignissen und Personen der russischen Vergangenheit, der das bolschewistische Schreckensregime der Gegenwart gegenübergestellt wird. Was außerhalb des Macht- und Einflussbereiches Hitler-Deutschlands an sowjetischer Literatur erstmals oder neu herauskommt, wird, von wenigen Ausnahmen abgesehen, von der Komintern und den sowjetischen Partei- und Regierungsinstanzen bestimmt. Hier entsteht bereits der Kern jenes Literaturkanons, der in den folgenden Jahrzehnten erweitert und ergänzt, aber in seinen Grundzügen niemals modifiziert wird. Neben Texten des 1936 verstorbenen Maksim Gor’kij, der mit seinem Roman Die Mutter zum Ahnherrn des sozialistischen Realismus stilisiert und dessen Werk von der Vegaar meist in älteren Übersetzungen nachgedruckt wird, nehmen die Texte sowjetischer Klassiker über den Bürgerkrieg und seine Vorgeschichte eine besondere Rolle ein. Gegenüber den 20er Jahren wird hier schon eine klare Auslese getroffen: Tarasov-Rodionovs memoirenhafte Revolutions-Chroniken (Februar, Nr. 425; Juli, Nr. 566), schon 1932/33 kritisiert, werden ebenso wie Vsevolod Ivanovs Erzählungen aus dem Bürgerkrieg (Partisanen, Nr. 270; Panzerzug Nr. 14-69, Nr. 286) nicht wieder aufgelegt. Erhalten bleiben Michail Šolochovs Der stille Don, Aleksandr Fadeevs Die Neunzehn und Aleksandr Serafimoviìs Der eiserne Strom. Neu hinzu kommt Furmanovs Tschapajew. Charakteristisch für die Inthronisation der maßgeblichen Klassiker ist das Bemühen, sie selbst und ihre Werke als monolithische Einheit zu präsentieren. Im Klappentext der Malik-Ausgabe der Neuübersetzung von Serafimoviìs Der eiserne Strom (Nr. 623) heißt es: „;Der eiserne Strom‘ – Roman aus dem russischen Bürgerkrieg – Serafimowitsch ist – ebenso wie seine Freunde Scholochow und Fadejew – Donkosake. Und er hat, wie sie, die Kämpfe, die er schildert, selbst miterlebt. ‚Der eiserne Strom‘ ist eine Dichtung von gewaltiger realistischer Gestaltung und zugleich ein getreues historische Dokument aus jenen Tagen, ‚die die Welt erschütterten‘! [...] Er zählt zu den klassischen Werken über die Entstehung der Sowjetmacht.“
Serafimoviì stammt tatsächlich, wie Šolochov, aus einer Familie von Donkosaken. Die im Roman beschriebenen Ereignisse (Ausbruch und Marsch einer auf der Halbinsel Taman‘ abgeschnittenen roten Armee und Tausender Flüchtlinge entlang dem Schwarzmeer-Ufer über Novorossijsk und Tuapse über den Kaukasus bis in das Kuban‘-Gebiet im Aug./Sept. 1918) hat er jedoch nicht miterlebt, sondern sie nach eigenem Bekunden aus dem Bericht von Teilnehmern kennengelernt.231 Aleksandr Fadeev wiederum verwendet in Die Neunzehn (Nr. 397) sicher auch autobiographisches Material, ist aber durchaus kein Donkosake, sondern im zentralrussischen Gouvernement Tver‘ geboren und im russischen Fernen Osten aufgewachsen, wo auch die Partisanen seines Textes gegen die japanischen Inter-
231
A.S. SERAFIMOVIê, Iz istorii Železnogo potoka. In: Sobr. soì., t. 7, Moskva 1960, 303-338.
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venten kämpfen. In dem Reklametext werden nicht Fakten berichtet, es wird ein Mythos errichtet. Abgesehen von diesen neu ernannten Klassikern wird vor allem die aktuelle sowjetische Literatur übersetzt, die sich mit der Propagierung der Fünfjahrpläne beschäftigt, unter anderem Texte von Èrenburg (Der zweite Tag, Nr. 571; Ohne Atempause, Nr. 627), Šolochov (Neuland unterm Pflug, Nr. 587, 588), Libedinskij (Der Neunzehnjährige, Nr. 598), Panfɺrov (Mit festem Schritt, Nr. 601), Tret’jakov (Tausendundein Arbeitstag, Nr. 624), Šaginjan (Das Wasserkraftwerk, Nr. 606) und die ersten Übersetzungen von Texten Konstantin Paustovskijs (Kara-Bugas, Nr. 602; Die Kolchis, Nr. 633). Von den historischen Romanen aus Russlands vorrevolutionärer Geschichte, die in der Sowjetliteratur der 30er Jahre wieder eine größere Rolle zu spielen beginnen, wird kein Titel ins Deutsche übersetzt, auch nicht die beiden bereits vorliegenden Bände von Aleksej Tolstojs immer populärer werdendem Roman über Peter den Großen (Bd. 1 s. Nr. 528). Übersetzt wird hingegen seine 1937, im Jubiläumsjahr der Oktoberrevolution, russisch erschienene Huldigung an Stalin Brot (Nr. 676), ein Roman über den Kampf um Caricyn (Stalingrad) während des Bürgerkriegs, in dem Tolstoj Stalin eine Bedeutung zukommen lässt, die den historischen Fakten widerspricht und in der Sowjetunion seit dem Tauwetter der 50er Jahre als typisches Beispiel des Personenkultes um Stalin kritisiert wird. Ein weiteres charakteristisches Werk der späten 30er Jahre wird ebenfalls sofort übersetzt, Nikolaj Ostrovskijs Roman Wie der Stahl gehärtet wurde in seiner endgültigen Fassung von 1935 (Nr. 643), der schnell zum klassischen sowjetischen Erziehungsroman avanciert und zur Pflichtlektüre für alle Schüler der Staaten des Warschauer Paktes bis 1989. Auch Ostrovskijs zweiter Text, Die im Sturm Geborenen (Nr. 658), erscheint rasch nach der russischen Erstausgabe von 1936. Übersetzt werden auch zwei Dramen der 30er Jahre, die gleichfalls zu einem festen Bestandteil des Kanons werden: Nikolaj Pogodins Der Mann mit der Flinte, dessen Konzeption der (allerdings nicht im Mittelpunkt stehenden) Figur Lenins zukunftsweisend für dessen Darstellung auf der Bühne und im Film wird.232 Das andere Drama ist Vsevolod Višnevskijs Optimistische Tragödie (Nr.
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Schon früher war bei Intourist in Moskau ein elfseitiges Leporello mit einem Auszug aus Pogodins 1935 im Original veröffentlichter Komödie Aristokraty (Aristokraten) erschienen, das die angeblich erfolgreiche Umerziehung von Zwangsarbeitern durch ihre Arbeit am Weißmeer-Ostsee-Kanal (Belomorkanal) zum Thema hat.
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646) in einer Übersetzung und Bearbeitung von Friedrich Wolf, der mit dem Autor seit 1933/34 eng befreundet ist. Vladimir Majakovskij, 1935 überraschend postum von Stalin zum „besten, talentiertesten Dichter unserer Sowjetepoche“ ernannt, wird durch die beiden schon erwähnten Sammlungen gewürdigt. Von ihm erscheinen hier das in Lenins Todesjahr entstandene Poem Wladimir Iljitsch Lenin und das Poem Gut und schön, geschrieben zum zehnten Jahrestag der Revolution, zwei Treuebekenntnisse zum sowjetischen Staat und zu seinem Gründer. Die Gedichtsammlung enthält 53 Gedichte aus sowjetischer Zeit. Mit der Publikation dieser und anderer Texte wird in den Jahren von 1933 bis 1944 schon das Fundament für jenes Bild gelegt, das sich in den kommenden Jahren im deutschsprachigen Raum von der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts generell herausbildet. Dass gerade der deutschsprachigen Rezeption von sowjetischer Seite besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird, belegt die Tatsache, dass man schon 1944, sobald sich im Krieg ein Sieg über Hitler-Deutschland abzuzeichnen beginnt, versucht, mit Max Tau und seinem Stockholmer Neuen Verlag in Beziehung zu treten, um in deutscher Übersetzung politisch erwünschte und aktuelle Literatur auf den Markt zu bringen.
Kapitel V: 1945 – 1949 Bibliographie 1945: Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì 701
Der Fall von Paris (Padenie Pariža). Roman. Zürich: Steinberg 1945. 592 S.
702
Fünf Briefe über den Fall von Paris (Razgrom Francii). Ü aus der illegalen französischen Originalausgabe: Hans Mühlestein. Basel, Zürich: Kultur und Volk 1945. 86 S. (Erbe und Gegenwart, 24).
Fɺdorova, Nina 703
Die Familie (The Family). Ü aus dem Englischen: Lola Humm. Bern: Hallwag 1945. 312 S.
German, Jurij Pavloviì 704
Viel Glück. [Erzählungen]. London: Free Austrian Books [1945]. 55 S.
Gor’kij, Maksim 705
Erinnerungen an Tolstoi (Lev Tolstoj). Ü: Fega Frisch. Zürich, New York: Oprecht 1945. 123 S.
Il’in, Michail 706
Wie spät ist es? (Kotoryj ìas?). Ü: M[ichael] Swetly. Mit einem kurzen Anhang über die Entwicklung der Schweizer Uhr. Aarau: Sauerländer [1945]. 88 S. SBZ: Berlin 1947
707
Schwarz auf Weiss (êɺrnym po belomu). Die Entstehung der Schrift. Zürich: Steinberg 1945. 171 S. SBZ: Berlin 1947
Muratov, Ch. I. 708
Am Dnjepr (Na Dnepre). Ü: Tamara Amsler-Wilbushewich. Zürich: Literaturvertrieb der PdA 1945. 46 S.
1945-1949
186
Šolochov, Michail Aleksandroviì 709
Leutnant Gerassimow (Nauka nenavisti). Zürich: Verlag Gesellschaft Schweiz-Sowjetunion [um 1945]. 32 S.
Vasilevskaja, Vanda L’vovna 710
Regenbogen über dem Dnjepr (Raduga). Roman. Zürich: Steinberg 1945. 280 S.
1946: Arbatoff, Sinowij J. [Arbatov, Zinovij Jur’eviì] 711
Es war in Berlin... Roman. Wiesbaden: Limes 1946. 502 S. Katalog DNB: „Auf Wunsch des Verfassers ist die deutsche Namensform der Aufnahme zugrundegelegt.“
Arsen’ev, Vladimir Klavdieviì 712
Dersu Usala (Dersu Uzala). Abenteuer in den Steppen Asiens. Ü: Alexandra Ramm. Zürich: Büchergilde Gutenberg 1946. 252 S.
Efremov, Ivan Antonoviì 713
Der Schatten der Vergangenheit (Ten‘ prošlogo). Ü: Walter Philipp. Berlin: SWA 1946. 76 S.
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì 714
Auf den Straßen Europas. Reportagen. Wien: Globus 1946. 102 S. SBZ: Berlin 1947
715
In Amerika (V Amerike). Wien: Verl. Österreichische Zeitung 1946. 31 S.
Gagarin, Evgenij 716
Die letzte Weihnachtsreise. Erzählung. München: Ehrenwirth [1946]. 118 S.
Geršenzon, Michail Osipoviì / Ivanov, Vjaìeslav Ivanoviì
Bibliographie 717
187
Briefwechsel zwischen zwei Zimmerwinkeln (Perepiska iz dvuch uglov). Ü: Nicolai v. Bubnoff. Frankfurt/M.: Siegel-Verl. 1946. 76 S. (Schriften zur Humanität, 2). Erstdruck der Übersetzung 1926 (Anthologie)
Gor’kij, Maksim 718
Das Ehepar Orlow und andere Novellen. Ü: Hugo Huppert. Wien: Die Brücke 1946. 122 S. (Die Bücher der Brücke, 4-5). Enthält auch Neuübersetzungen
Grin, Aleksandr Stepanoviì 719
Das Purpursegel (Alye parusa). Eine Feerie. Ü: L. Klementinowskaja. Berlin: SWA 1946. 93 S.
Grossman, Vasilij Semɺnoviì 720
Die Hölle von Treblinka (Treblinskij ad). Ü: L. Becher. Moskau: VfL 1946. 52 S.
721
Dies Volk ist unsterblich (Narod bessmerten). Ü: Hilde Angarowa. Moskau: VfL 1946. 231 S. DDR 1960 u.d.T. „Im vordersten Graben“.
722
Stalingrad [Reportagen]. Moskau: VfL 1946. 98 S.
Il’f, Il’ja / Petrov, Evgenij 723
Das goldene Kalb (Zolotoj telɺnok). Ü: Enrico Italiener. Stockholm: Neuer Verlag 1946. 502 S. Ausgegeben 1947.
Inber, Vera Michajlovna 724
Fast drei Jahre (Poìti tri goda). Aus einem Leningrader Tagebuch. Berlin: SWA 1946. 83 S.
Jakimow, Igor v. 725
Jenseits der Grenzen. Heidelberg: Kerle 1946. 54 S.
Kataev, Valentin Petroviì 726
Es blinkt ein einsam Segel (Beleet parus odinokij). Ü: L. Klementinowskaja. Berlin: SWA 1946. 319 S. = „Volny êɺrnogo morja“, 1
188
1945-1949
727
Ninotschka (Žena). Roman. Ü: Maurice Hirschmann. Wien: Andermann 1946. 147 S.
Kaverin, Venjamin Aleksandroviì 728
Zwei Kapitäne (Dva kapitana). Roman in 2 Bänden. Ü: Hilde Angarowa.Wien: Die Brücke 1946-1947. 518, 418 S.
729
[Dass.]. Ü: Hilde Angarowa (Bd. 1), Miron Broser (Bd. 2). Berlin: SWA 1946-1947. 419, 331 S.
Kuprin, Aleksandr Ivanoviì 730
Novellen und Skizzen. Ü: P. Diebold. Berlin: Zech [ca. 1946]. 287 S.
Majakovskij, Vladimir Vladimiroviì 731
Ausgewählte Gedichte. Ü: Hugo Huppert. Berlin: SWA 1946. 327 S. Enthält auch Neuübersetzungen
Nizovoj, Pavel Georgieviì 732
Eismeerstation Morra-Ssale (Poljarnoj noì‘ju). Ein Jahr in der Arktis. Ü: Boris Krotkoff. Wien: Wiener Volksbuchhandlung 1946. 165 S.
733
Die Heidin (Jazyìniki). Erzählung. Ü: Boris Krotkoff. Wien: Ibach [1946]. 165 S.
Pil’njak, Boris Andreeviì 734
Maschinen und Wölfe (Mašiny i volki). Roman aus den Jahren der Russischen Revolution. Ü: Mascha Schilskaja, Mitarbeit Werner Helwig. Zürich: Pegasus 1946. 478 S. BRD: München 1962 Von Barbara Conrad u. Ingrid Weise ergänzte u. durchgesehene Ausg. 1992
Rachmanova, Alja 735
Einer von vielen. Das Leben Jurkas. Das Ende. Ü: Arnulf v. Hoyer. Zürich: Rascher 1946. 377 S.
Rozen, Aleksandr Germanoviì 736
Winter (Zima). Ü: Alois F. Rottensteiner. Wien: Globus 1946. 44 S.
Tolstoj, Aleksej Nikolaeviì
Bibliographie
189
737
Die Schwestern (Sɺstry). Ü: Maximilian Schick. Berlin: SWA 1946. 383 S. = „Choždenie po mukam“, ì. 1-ja, 2. Fassung UdSSR: Moskau 1947
738
Das Jahr Achtzehn (God vosemnadcatyj). Ü: Maximilian Schick. Berlin: SWA 1946. 438 S. = „Choždenie po mukam“, ì. 2-ja UdSSR: Moskau 1947
Vasilevskaja, Vanda L’vovna 739
Einfach Liebe (Prosto ljubov‘). Ü: L. Klementinowskaja. Berlin: SWA 1946. 199 S
1947: Bek, Aleksandr Al’fredoviì 740
Die Wolokolamsker Chaussee (Volokolamskoe šosse). Ü: Hilde Angarowa. Wien: Globus 1947. 111 S.
Beljaev, Aleksandr Romanoviì 741
Die Abenteuer des Samuel Pingle (Prikljuìenija Samuèlja Pingle). Ü: H[ilde] K[oplenig]. Wien: Wiener Verl. 1947. 370 S.
742
Der zehnte Planet (Desjataja planeta). Ü: A. Memorskij. Berlin: SWA 1947. 135 S.
Blok, Aleksandr Aleksandroviì 743
Die Stille blüht. [Gedichte]. Ü: Johannes v. Guenther. München: Weismann 1947. 94 S.
744
Gesammelte Dichtungen. Ü: Johannes v. Guenther. München: Weismann 1947. 512 S. In Nr. 743 als zweibändige Ausgabe angekündigt. Ausgegeben 1948
êakovskij, Aleksandr Borisoviì 745
Es war in Leningrad (Éto bylo v Leningrade). Roman in 2 Teilen. Ü: I. Tinzmann. Berlin: SWA 1947. 348 S.
Efremov, Ivan Antonoviì
190
1945-1949
746
Ak-Mun-gus. Das weiße Horn (Ak-Mjun-gus ). Ü: Edith Sarbo. Wien: Leinmüller 1947. 61 S. (Zwei-Sprachen-Bücher. RussischDeutsch, 10). Zweisprachige Ausgabe
Èrberg, Oleg Efimoviì 747
Afghanische Erzählungen. Ü: A[lfred] E[dgar] Thoss. Berlin: VuW 1947. 235 S.
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì 748
Der Fall von Paris (Padenie Pariža). Ü: E[ugen] Sabel. Berlin: SWA 1947. 551 S. Übersetzung nicht identisch mit Nr. 702
749
Der Fall von Paris (Padenie Pariža). Ü: Hans Ruoff. Berlin: Aufbau 1947. 675 S. Übersetzung nicht identisch mit Nr. 702
750
Wege Europas. Zürich: Steinberg 1947. 246 S. Inhalt wie Nr. 715, es fehlt: „Bolgarija“.
751
In Amerika. Ü: Ingo-Manfred Schille. Berlin: SWA 1947. 77 S. Übersetzung nicht identisch mit Nr. 716. Enthält außerdem einen weiteren Text
Fadeev, Aleksandr Aleksandroviì 752
Die Neunzehn (Razgrom). Nach der letzten russischen Ausgabe neu bearbeitet von Nell Held. Moskau: VfL 1947. 252 S. Überarbeitung der anonymen Übersetzung von 1928 (Nr. 397). Die unter dem Namen „Hilde Angarowa“ erschienene Übersetzung (Moskau 1948 u.ö.) ist mit der vorliegenden Neubearbeitung identisch. Amerikan. Besatzungszone: München 1949
Fɺdorova, Nina 753
Die Kinder (The children). Ü aus d.Englischen: Lola Humm. Bern: Hallwag 1947. 347 S.
Galin, Boris Abramoviì 754
Im Donezbecken (V Donbasse). Ü: G. u. K. Alexander. Berlin: SWA 1947. 94 S. (Quer durchs Sowjetland).
Gorbatov, Boris Leont’eviì
Bibliographie 755
191
Die gewöhnliche Arktis (Obyknovennaja arktika). Ü: Veronika Ensslen, Miron Broser. Berlin: Verl. Tägliche Rundschau 1947. 228 S.
Gor’kij, Maksim 756
Ausgewählte Werke. Berlin: SWA 1947. 650 S. Enthält auch Neuübersetzungen
Gornyj, Sergej 757
Mit leisen Schritten. [Erzählungen]. Ü: Arthur Luther. Kassel: Schleber 1947. 264 S.
758
Der Schattentraum. Gedichte. Nachw.: Arthur Luther. Baden-Baden: Bühler jr. 1947. 63 S. Originale in deutscher Sprache
Grin, Èlmar 759
Wind von Süd (Veter s juga). Roman. Ü: Veronica Ensslen. Berlin: VuW 1947. 163 S. Ausgegeben 1948
.
Il’in, Michail 760
100 000 x warum? (Sto tysjaì poìemu). Ü: Rita Tschesno. Zürich: Büchergilde Gutenberg 1947. 120 S.
761
100 000 x warum (Sto tysjaì poìemu). Berlin: VuW [1947]. 108 S.
762
Was uns die Dinge erzählen (êto nam rasskazyvajut vešìi). Ü: Eugen Sabel. Berlin: SWA 1947. 360 S.
Inber, Vera Michajlovna 763
Platz an der Sonne und andere Novellen. Ü: D. Pittel. Stockholm: Bermann-Fischer 1947. 205 S.
Kataev, Valentin Petroviì 764
Ein weißes Segel einsam gleitet (Beleet parus odinokij). Roman. Ü: Otto V. Wyss. Zürich: Büchergilde Gutenberg 1947. 357 S. = „Volny êɺrnogo morja“, 1 Österreich: Wien 1951
765
Im Sturmschritt vorwärts! (Vremja, vperɺd!). Ü: Willy Koellner. Berlin: SWA 1947. 391 S.
192
1945-1949
766
Seine Frau (Žena). Roman. Ü: Miron Broser. Berlin: Verl. Tägliche Rundschau 1947. 158 S.
Lagin, Lazar‘ Iosifoviì 767
Patent „A.V.“ (Patent „AV“). Ein phantastischer Roman. Ü: Ina Tinzmann. Berlin: SWA 1947. 278 S. Einband: 1948 Auch u.d.T. „Das Elixier des Satans“
Ostrovskij, Nikolaj Alekseeviì 768
Die Sturmgeborenen (Roždɺnnye burej). Roman. Ü: Rose Wittfogel. Moskau: VfL 1947. 289 S. Im selben Jahr u. Verlag weitere Ausgabe: 223 S. BRD: Hamburg 1972
Panova, Vera Fɺdorovna 769
Weggenossen (Sputniki). Roman. Ü: Veronica Ensslen. Berlin: Verl. Tägliche Rundschau 1947. 270 S.
Paustovskij, Konstantin Georgieviì 770
Aus ferner Jugend (Dalɺkie gody). Ü: Richard Hoffmann. Wien: Erasmus 1947. 152 S. Teilübersetzung
771
Erzählungen. Ü: I. Tinzmann. Berlin: SWA 1947. 170 S.
Petrov, Evgenij 772
Die Insel des Friedens (Ostrov mira). Ein Lustspiel in 4 Akten. Ü: Georgia Tanewa. Berlin: Henschel 1947. 79 S.
Prišvin, Michail Michajloviì 773
Dschen-Schen und Jagdgeschichten. Ü: Irene Barth. Wien: Scholle-Verl. 1947. 329 S.
Rachmanova, Alja 774
Das Leben eines großen Sünders. Ein Dostojewski-Roman. Bd. 1: Der Weg des Genies. Bd. 2: Die Vollendung. Ü: Arnulf v. Hoyer. Zürich: Benzinger u. Co. 1947. 509, 710 S.
Šaginjan, Mariètta Sergeevna
Bibliographie 775
193
Leben und Leute in Armenien (Dela i ljudi v Armenii). Ü: Eduard Rosenberg. Berlin: SWA 1947. 66 S. (Quer durchs Sowjetland).
Simonov, Konstantin Michajloviì 776
Die russische Frage (Russkij vopros). Schauspiel in 3 Aufzügen und 7 Bildern. Ü: Ilja Bakkal, Bearbeitung Theodor Popp. Berlin: Henschel 1947. 92 S. (Internationale Dramatik, 5).
777
Tage und Nächte (Dni i noìi). Roman mit einem Epilog. Ü: E[mmanuel] Margolis, R[egina] Czora. Berlin: SWA 1947. 362 S. Ausgaben ab 1948: Überarbeitet v. Siegfried u. Lydia Behrsing
Stepun, Fɺdor Avgustoviì 778
Vergangenes und Unvergängliches (Byvšee i nesbyvšeesja). Aus meinem Leben. Bd. 1. München: Kösel. 1947. 372 S. Übersetzung des Autors aus dem Russischen
Švarc, Evgenij L’voviì 779
Drei Märchen. Ü: Ingrid Tinzmann. Berlin: SWA 1947. 44 S.
Tolstoj, Aleksej Nikolaeviì 780
Trüber Morgen (Chmuroe utro). Ü: Maximilian Schick. Berlin: SWA 1947. 547 S. = „Choždenie po mukam“, ì. 3-ja UdSSR: Moskau 1947
781
Das goldene Schlüsselchen oder die Abenteuer des Burattino (Zolotoj kljuìik ili prikljuìenija Buratino) Ü: Robert v. Radetzky. Berlin: Holz 1947. 138 S. Auswahl BRD: München 1962
782
Russische Volksmärchen. Ü: Margarete Spady. Berlin: SWA 1947. 82 S.
Vasilevskaja, Vanda L’vovna 783
Einfach Liebe (Prosto ljubov‘). Ü: Maria Riwkin. Moskau: VfL 1947. 202 S. DDR: Berlin 1956
Veresaev, Vikentij Vikent’eviì
194
1945-1949
784
Puschkin. Sein Leben und Schaffen (Aleksandr Sergeeviì Puškin). Berlin: SWA 1947. 197 S.
Vetrov, Vasilij 785
Blätter des Lebens. Gedichte. Berlin: Tägliche Rundschau. 14 Bll. 1947.
Volodin, Aleksandr Moiseeviì 786
Die Elemente wüten. Ü unter d. Red. v. Emil Maschek. Wien: Globus 1947. 35 S. (Tagblattbibliothek, 1275).
Zošìenko, Michail Michajloviì 787
Der redliche Zeitgenosse. Sowjetrussische Satiren. Ü: Grete Willinsky. Kassel: Schleber 1947. 180 S.
1948: Aldanov, Mark 788
Vor der Sintflut (Naìalo konca). Roman. Ü aus d. Englischen: Harry Kahn. Zürich: Morgarten Verl. Conzett u. Huber 1948. 568 S.
Bažov, Pavel Petroviì 789
Legenden aus dem Ural. Ü: Elisabeth Grube. Berlin: Zech [1948]. 153 S. (Legenden und Fabeln der Völker).
Bill‘-Belocerkovskij, Vladimir Naumoviì 790
Drei Beefsteaks mit Beilage. [Erzählungen]. Ü: Horst Wolf. Berlin: SWA 1948. 63 S. (Bunte Serie, 1).
Efremov, Ivan Antonoviì 791
Die Flügel des Menschengeistes. [Erzählungen]. Wien: Löwen-Verl. 1948. 130 S.
Emel’janova, Nina Aleksandrovna 792
Viermal Frühling (êetyre vesny). Eine Erzählung. Berlin: Verl. Lied der Zeit 1948. 61 S. (Kleine LDZ Bücherei).
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì
Bibliographie
195
793
Anschlag auf Europa [Sammlung]. Berlin: Verl. Tägliche Rundschau 1948. 45 S. (Kleine Bibliothek der Täglichen Rundschau, 1).
794
Der Sturm (Burja). Roman in 6 Teilen. Ü: Redaktion Maria Riwkin. Moskau: VfL 1948. 801 S. SBZ: Berlin 1949. Neubearbeitung d. Übersetzung: Berlin 1980.
Fadeev, Aleksandr Aleksandroviì 795
Die junge Garde (Molodaja gvardija). Wien: Die Brücke 1948. 450 S. Übersetzung der 1. Fassung des Romans SBZ: Berlin: VuW 1949; DDR: Leipzig: List 1951.
Gagarin, Evgenij 797
Die Rückkehr des Kornetts. Erzählung. München: Ehrenwirth 1948. 219 S.
Gor, Gennadij Samojloviì 798
Pankoff. Ein Kind der Arktis (Pankov v rasskazach o sebe). Ü: Alix Rohde-Liebenau. Berlin: Kantorowicz 1948. 132 S. (Ost und WestReihe, 3).
Gornyj, Sergej 799
Süße Gewohnheit des Daseins. [Erzählungen]. Ü: Arthur Luther. Flensburg, Hamburg: Wolff 1948. 239 S.
Il’in, Michail 800
Die Sonne auf dem Tisch (Solnce na stole). Geschichten vom künstlichen Licht. Berlin: VuW 1948. 84 S.
Kim, Roman Nikolaeviì 801
Der amerikanische Parnass (Amerikanskij parnas). Ein Pamphlet. Ü: L[eon] Nebenzahl. Berlin: SWA 1948. 93 S.
Kuznecova, Galina Nikolaevna 802
Weißer Mohn. Erzählungen. Ü: Marga Stepun, Hans Ruoff. München: Ehrenwirth 1948. 128 S.
Lukaševiì, Vadim Petroviì
196
1945-1949
803
Im vergangenen Sommer (Prošlym letom). Ü: Horst Wolf. Berlin: SWA 1948. 43 S. (Bunte Serie, 3).
Majakovskij, Vladimir Vladimiroviì 804
Meine Entdeckung Amerikas (Moɺ otkrytie Ameriki). Ü: Horst Wolf. Berlin: SWA 1948. 86 S.
Men’šikov, Ivan Nikolaeviì 805
Licht in der Tundra. Erzählungen aus dem Leben der Samojeden. Ü: A[lfred] E[dgar] Thoss. Berlin: VuW 1948. 371 S.
Nagibin, Jurij Markoviì 806
Farbige Baumwolle (V storone ot železnoj dorogi). Berlin: SWA 1948. 31 S..
Nekrasov, Viktor Platonoviì 807
In den Schützengräben von Stalingrad (V okopach Stalingrada). Ü: Nadeshda Ludwig. Berlin: SWA 1948. 307 S. Westzonen und West-Berlin: Berlin 1949 1992: Überarbeitung der Übersetzung: Alfred Frank
Panova, Vera Fɺdorovna 808
Weggefährten (Sputniki). Ü: Hilde Angarowa. Berlin, Wien, Leipzig: Zsolnay 1948. 335 S.
Paustovskij, Konstantin Georgieviì 809
Eine Wintergeschichte (Zimnjaja istorija). Ü: Horst Wolf. Berlin: SWA 1948. 29 S. (Bunte Serie, 2).
Prišvin, Michail Michajloviì 810
Die Flöte Pans. Erzählungen und Skizzen. Ü: Manfred v. Busch. Berlin: VuW 1948. 341 S.
Šiškov, Vjaìeslav Jakovleviì 811
Der Taigawolf und andere Novellen. Berlin: Zech [ca. 1948]. 205 S.
Slavin, Lev Isaeviì
Bibliographie 812
197
Die letzten Tage des „Dritten Reiches“ (Poslednie dni fašistskoj imperii). Berlin: Lied der Zeit 1948. 64 S. (Kleine LDZ-Bücherei).
Šolochov, Michail Aleksandroviì 813
Der stille Don, Bd. 4 (Tichij Don, kn. 4-ja). Ü: E[mmanuel] Margolis, R[egina] Czora. Zürich: Büchergilde Gutenberg 1948. 541 S. SBZ: Berlin, VuW 1948 (ausgegeben 1949) UdSSR: Moskau 1948 oder 1949 1957: Neubearbeitung der Übersetzung durch Maximilian Schick
Solov’ɺv, Leonid Vasil’eviì 814
Chodscha Nasr ed-din (Povest‘ o Chodže Nasr-eddine, kn. 1-ja: Vozmutitel‘ spokojstvija). Ü: Ena v. Baer, Bearbeitung Elisabeth Kessel. Berlin: Aufbau 1948. 261 S. Neubearbeitung auf der Grundlage der russischen Textfassung von 1957durch Thomas Reschke: Berlin 1959 u.d.T. „Die Schelmenstreiche des Hodscha Nasreddin“.
Stepanov, Aleksandr Nikolaeviì 815
Port Arthur (Port Artur). Historische Erzählung in 4 Teilen. Bd. 1-2. Moskau: VfL 1948. 416, 442 S.
Stepun, Fɺdor Avgustoviì 816
Vergangenes und Unvergängliches (Byvšee i nesbyvšeesja). Bd. 2. München: Kösel 1948. 284 S. Übersetzung des Autors aus dem Russischen
Tolstoj, Aleksej Nikolaeviì 817
Brot (Chleb). Roman aus dem russischen Bürgerkrieg. Ü: Paul Kutzner. Leipzig: Volk und Buch 1948. 322 S. ab 1953 u.d.T. „Die Verteidigung von Zarizyn“, Übersetzung bearbeitet von Irene Müller
818
Brüderchen und Schwesterchen. Fünf russische Volksmärchen. Ü: Erna Wollert. Berlin: Orbis 1948. 24 S. (Bunte Orbis-Reihe, Volksh. Serie B, 3).
Tur (Brat’ja Tur) / Šejnin, Lev Romanoviì 819
Oberst Kusmin (Gubernator provincii). Ein Stück in 6 Bildern. Ü: Peter v. Hamm. Berlin: Henschel u. Sohn 1948. 75 S.
1945-1949
198
Tynjanov, Jurij Nikolaeviì 820
Sekondeleutnant Saber (Podpuruìik Kiže). Ü: Maria Einstein. Berlin: VuW 1948. 58 S. Erstdruck der Übersetzung 1929 (Anthologie)
Virta, Nikolaj Evgen’eviì 821
Die Stalingrader Schlacht (Stalingradskaja bitva). Ein Drehbuch in literarischer Form. Ü: Johannes Krieger. Berlin: SWA 1948. 175 S.
Zošìenko, Michail Michajloviì 822
Russischer Alltag. Satiren. Ü: Grete Willinsky, Hedwig Sörensen. Zürich: Classen [1948]. 203 S. Enthält auch Neuübersetzungen
1949: Andronikov, Iraklij Luarsaboviì 823
Das Porträt (Portret). Ü: Hans Rodenberg. Berlin: Lied der Zeit 1949. 79 S.
Bažov, Pavel Petroviì 824
Die Schwäne Jermaks (Ermakovy lebedi). Eine Sage aus dem Ural. Ü: S. Kunschik. Wien: Die Brücke 1949. 48 S
.
Bogdanov, Nikolaj Vladimiroviì 825
Der Frosch mit den Glasaugen (Ljaguška s stekljannymi glazami). Ü: Horst Wolf. Berlin: SWA 1949. 19 S. (Bunte Serie, 7).
êukovskij, Nikolaj Korneeviì 826
Mit vollen Segeln durch die Ozeane (Voditeli fregatov). Ü: Ernst Hube. Berlin: Neues Leben 1949. 361 S.
Èrberg, Oleg Efimoviì 827
Der Komödiant Nowrus (Komediant Novrus). Ü: Lieselotte Remané. Berlin: SWA 1949. 31 S. (Bunte Serie, 9)
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì
Bibliographie 828
199
Das Sowjetmädchen (Sovetskaja devuška). Bukarest: Staatsverl. 1949. 30 S.
Fiš, Gennadij Semɺnoviì 829
38 000 x Weizen (38 000 raz pšenica). Ü: Eugen Sabel. Berlin: SWA 1949. 68 S. (Bunte Serie, 10).
830
Die Volksakademie (Narodnaja akademija). Moskau: VfL 1949. 206 S.
Galin, Boris Abramoviì 831
Irgendwo im Donbass (V odnom naselɺnnom punkte). Ü: Hilde Angarowa. Berlin: Dietz 1949. 167 S.
Gladkov, Fɺdor Vasil’eviì 832
Zement (Cement). Roman. Ü: Alfred Edgar Thoss. Berlin: KuFo 1949. 307 S.
Gorelik, Iosif Grigor’eviì 833
Detroit-Moskau (Detroit-Moskva). Ü: Arthur Nestmann. Berlin: SWA 1949. 41 S. (Bunte Serie, 5).
834
In einer kleinen Stadt (V malen’kom gorode). Ü: E[ugen] Sabel. Berlin: SWA 1949. 115 S.
835
Menschen und Autos, der neueste Typ. Ü: Günther Maywald. Berlin: SWA 1949. 133 S.
Gor’kij, Maksim 836
Mit wem seid ihr, „Meister der Kultur“? Ausgewählte Aufsätze. Berlin: Tägliche Rundschau [1949]. 79 S. (Kleine Bibliothek der Täglichen Rundschau, 3).
Grin, Aleksandr Stepanoviì 837
Wogengleiter (Begušìaja po volnam). Phantastische Erzählung. Dt. Bearbeitung: Hanns A. Windorf. Rudolstadt: Greifenverl. [1949]. 237 S.
Grin, Èlmar 838
Tagebuchaufzeichnungen (Iz obšìej tetradi). Ü: M. Paul. Berlin: Dietz 1949. 63 S.
1945-1949
200
Gulia, Georgij Dmitrieviì 839
Blutrache (Krovnaja mest‘). Ü: Ingrid Tinzmann. Berlin: SWA 1949. 39 S.
840
Frühling in Saken (Vesna v Sakene). Novelle. Ü: M. Paul. Berlin: Verl. Tägliche Rundschau 1949. 47 S. (Roman-Zeitung [1949], 4)
841
Die gute Stadt (Dobryj gorod). Roman. Ü: Veronica Ensslen. Berlin: KuFo 1949. 187 S.
Ignatov, Pɺtr Karpoviì 842
Das Leben eines einfachen Menschen (Žizn‘ prostogo ìeloveka). Ü: Georg Laube. Berlin: Neues Leben 1949. 346 S.
Jakimow, Igor v. 843
Orientalische Briefe. Heidelberg: Kerle 1949. 58 S.
Il’in, Michail / Segal, Elena 844
Wie der Mensch zum Riesen wurde (Kak ìelovek stal velikanom). Bd. 12. Ü: Antonie Stehr (Bd. 1), Alix Rohde-Liebenau (Bd. 2). Berlin: VuW 1949. 336, 553 S.
Koževnikov, Aleksej Venediktoviì 845
Brüder des Ozeans (Brat okeana). Ü: Ena v. Baer. Berlin: Altberliner Verlag 1949. 403 S.
Krymov, Jurij Solomonoviì 846
Die Ingenieurin (Inžener). Ü: N[adeshda] Ludwig. Berlin: SWA 1949. 167 S.
847
Naphthaschiffer (Tanker Derbent). Ü: Miron Broser. Berlin: Verl. Tägliche Rundschau 1949. 68 S. (Roman-Zeitung, 1949, 2).
Kuprin, Aleksandr Ivanoviì 848
Der Elefant. [Erzählungen]. Ü: Horst Wolf. Berlin: SWA 1949. 41 S. (Bunte Serie, 8).
Lagin, Lazar‘ Iosifoviì 849
Der Zauberer Hottab (Starik Chotabyì). Eine lustige Geschichte. Ü: Alice Wagner. Berlin: SWA [1949]. 341 S.
Bibliographie
201
Leonov, Leonid Maksimoviì 850
Das Werk im Urwald (Sot‘). Roman. Ü: Alexander Böltz. Berlin: KuFo [1949]. 371 S. Übersetzung in späteren Ausgaben überarbeitet von Harry Burck
Majakovskij, Vladimir Vladimiroviì 851
Was werd‘ ich? (Kem byt‘?). Ü: Paul Wiens. Berlin: Neues Leben 1949. 20 S.
852
Wie macht man Verse? [Sammlung]. Ü: Siegfried Behrsing. Berlin: VuW 1949. 124 S. Schweiz: Zürich 1960
853
Wolke in Hosen. [ Sammlung]. Ü: Alfred Edgar Thoß. Berlin: VuW 1949. 129 S.
Makarenko, Anton Semɺnoviì 854
Der Weg ins Leben. Ein pädagogisches Poem (Pedagogiìeskaja poèma). Ü: Ingo-Manfred Schille. Berlin: Aufbau 1949. BRD: Essen 1952
Maksimov, Sergej Sergeeviì 855
Unruhig schlägt das Herz (Denis Bušuev). Wolga-Roman. Ü: Helen von Ssachno. Hameln: Bücherstube Seifert 1949. 580 S.
Mal’cev, Elizar 856
Heiße Quellen (Gorjaìie kljuìi). Ü: Alexander Böltz. Berlin: KuFo 1949. 405 S.
Novikov, Ivan Alekseeviì 857
Puschkin in der Verbannung (Puškin v izgnanii). Ü: Rob. v. Radetzky. Potsdam: Potsdamer Verlagsgesellschaft 1949. 387 S. Teil d. Auflage mit Verlagsangabe: Potsdam: Rütten und Loening
Panova, Vera Fɺdorovna 858
Menschen aus Krushilicha (Kružilicha). Ü: Nadeshda Ludwig, bearb. v. Walther Bergsträßer. Berlin: KuFo 1949. 287 S.
Paustovskij, Konstantin Georgieviì
202
1945-1949
859
Das eiserne Ringlein und andere Erzählungen. Ü: Lieselotte Remané. Berlin: Lied der Zeit 1949. 142 S.
860
Nordische Novelle (Severnaja povest‘). Ü: Maximilian Schick. Berlin: Dietz 1949. 137 S.
Pavlenko, Pɺtr Andreeviì 861
Das Glück (Sìast’e). Roman. Ü: Veronica Ensslen. Leipzig: List 1949. 346 S. UdSSR: Kiew 1951 (gekürzt)
Prišvin, Michail Michajloviì 862
Die goldene Wiese (Zolotoj lug). Ü: Alice Wagner. Berlin: KuFo 1949. 206 S.
863
Der Sonnenspeicher (Kladovaja solnca). Dichtung und Wahrheit. Ü: Nadeshda Ludwig. Berlin: SWA 1949. 99 S.
Sɺmuškin, Tichon Zacharoviì 864
Brand in der Polarnacht (Alitet uchodit v gory). Roman. Buch 1: Ü: Veronica Ensslen. Buch 2: Ü: Otto Braun. Berlin: KuFo 1949. 618 S. BRD: Bietigheim [ca. 1950].
Šiškov, Vjaìeslav Jakovleviì 865
Der dunkle Strom (Ugrjum-reka). Ü: Johannes Krieger, Horst Wolf. Bd. 1-2. Leipzig: Volk und Buch 1949. 602, 661 S.
866
Im Bärenreich (Medvežaì’e carstvo). Ein wahres Märchen. Ü: Manfred v. Busch. Berlin: Holz 1949. 95 S.
867
Land im Regenbogen. Drei Erzählungen. Ü: Cornelius Bergmann. Eisenach: Röth 1949. 155 S. (Gesicht der Völker. Der ostslawische Kulturkreis. Russische Dichtung).
868
Der Peipussee. Drei Novellen. Ü: Irene Barth. Wien: Zsolnay 1949. 336 S.
Slonimskij, Michail Leonidoviì 869
Eugen Leviné (Povest‘ o Leviné). Erzählung. Ü: Erich Salewski. Berlin: Dietz 1949. 103 S. Auszug
Tolstoj, Aleksej Nikolaeviì
Bibliographie
203
870
Peter der Erste (Pɺtr pervyj). Roman. Ü: Maximilian Schick. Moskau: VfL 1949. Buch 1-3. 806, 688, 360 S. (Bibliothek ausgewählter Werke der Sowjetliteratur). DDR: Berlin 1950 BRD: Stuttgart 1961.
871
Russische Volksmärchen. Ü: Margarete Spady. Berlin: SWA 1949. 343 S. Vollständige Ausgabe
872
Nikitas Kindheit (Detstvo Nikity). Ü: Cornelius Bergmann. Berlin: SWA 1949. 150 S.
1945-1949
204
Kommentar Rahmenbedingungen Im Jahr 1945 erscheinen nur in der Schweiz Neuübersetzungen aus der russischen Literatur. Hier bahnt sich schon 1944 im politischen und im verlegerischen Bereich eine Normalisierung der Lage an, die unter anderem dazu führt, dass nun wieder sowohl sowjetische Autoren als auch Schriftsteller der russischen Emigration erscheinen können. Eine politische Zensur gibt es nicht mehr. Ganz anders verhält es sich in Deutschland und in Österreich. Beide Länder werden von den alliierten Siegermächten in vier Besatzungszonen aufgeteilt. In Deutschland sind die Zonen zunächst politisch und wirtschaftlich völlig voneinander getrennt. In Österreich ist dies nur bedingt der Fall, da dort nach Kriegsende sofort die 1938 verlorene Gesamtstaatlichkeit wieder hergestellt wird. In allen vier deutschen Besatzungszonen benötigen Personen und Organisationen, die verlegerisch tätig werden wollen, eine Lizenz der zuständigen Besatzungsmacht. Antragsteller werden überprüft und erhalten eine Lizenz nur dann, wenn sie sich während der Zeit des Nationalsozialismus nicht aktiv politisch betätigt haben. Auch die zur Publikation in Aussicht genommenen Autoren und ihre Bücher unterliegen zunächst der Überprüfung, eine Maßnahme, die in der amerikanischen und in der britischen Zone nach einer gewissen Zeit aufgehoben wird. Die Lizenzvergabe wird in den Besatzungszonen unterschiedlich gehandhabt. In der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) erhalten zunächst nur Parteien und Organisationen Verlagslizenzen. In den westlichen Zonen kommen vor allem Einzelpersonen als Lizenznehmer zum Zuge. Gemeinsam ist allen vier deutschen Besatzungszonen, dass die Nachfrage nach Büchern ungeheuer groß ist und vielfach nicht befriedigt werden kann. Auf der Angebotsseite gibt es Probleme durch Papierknappheit und zerstörte oder demontierte Druckkapazitäten. Die Auflagenhöhe ist daher im Allgemeinen auf 5.000 Exemplare begrenzt. Für die große Nachfrage werden verschiedene Ursachen angeführt: Der Hunger nach neuer Literatur und nach neuen Informationen nach der zwölfjährigen Abschottung während der Hitlerzeit, die Verlockung zu Hortungskäufen der raren Ware Buch und schließlich der Mangel an anderen Gütern, die man für das vorhandene Geld erwerben könnte.233
233
Den „Hunger nach Büchern“ hebt besonders Reinhard Wittmann hervor: R. WITTMANN, Verlagswesen und Buchhandel 1945-1949. Ein Überblick. In: Buch, Buchhandel, Rundfunk 1945-1949. Hrsg.: Monika Estermann, Edgar Lersch. Wiesbaden: Harrassowitz 1997, S.34-52. Siegfried LOKATIS (Das Verlagswesen der Sowjetisch Besetzten Zone, ebd., S. 112-124), sieht in dem „Nachfrageboom“ auf dem Buchmarkt eher eine Folge des zu geringen Angebots an anderen Gütern: „Wie in allen Zonen herrschte [in der SBZ] bis zur Währungsreform ein Nachfrageboom, der weniger auf geistige Nachholbedürfnisse als auf die kriegswirtschaftlich
Kommentar
205
Für die Förderung und Akzeptanz der aktuellen sowjetischen Literatur wirken sich die unterschiedlichen politischen Ausgangssituationen höchst verschieden aus. Besonders einschneidende Veränderungen bringt das Kriegsende für die SBZ. Nur hier arbeiten eigene Verlage der Besatzungsmacht, die neben politischer Literatur auch literarische Texte publizieren. Nur hier unternimmt man den Versuch, das ganze Verlagswesen nach ausländischem, d.h. nach sowjetischem Vorbild neu zu organisieren. Dabei ist man bestrebt, Vorstellungen umzusetzen, die von deutschen politischen Emigranten in der Sowjetunion (z.B. von Johannes R. Becher) in Abstimmung mit sowjetischen Instanzen entwickelt wurden. Emigranten, die aus dem westlichen Ausland zurückkehren (z.B. Wieland Herzfelde), bleiben eher einflusslos. Aber auch in der SBZ erhalten sich wesentliche Besonderheiten des traditionellen deutschen Verlagswesens und des Buchhandels. Vor allem werden weiterhin die Urheberrechte von Autoren aus Mitgliedsstaaten der Berner Übereinkunft respektiert. Auch im Außenhandel (einschließlich der wirtschaftlichen Beziehungen zu den westlichen Besatzungszonen) werden die daraus abzuleitenden Prinzipien befolgt.234 In Österreich ist die Situation völlig anders. In der sowjetischen Besatzungszone und im sowjetischen Sektor Wiens gibt es keine Verlage der Besatzungsmacht. Diese hat das „Bestreben, möglichst viel Verantwortung an österreichische Stellen zu delegieren, die nach Möglichkeit auch mit Vertrauensleuten, wie etwa aus der Sowjetunion heimgekehrten Emigranten, besetzt werden können.“235
Das schließt nicht aus, dass man zum ersten Direktor des Parteiverlages der KPÖ, des Globus-Verlages, Hans-Eberhardt Goldschmidt bestellt. Dieser hat zwar 1932 bis 1937 in Moskau bei der Vegaar gearbeitet, ist dann aber nach Österreich zurückgekehrt und emigriert 1938 nach London. Nun wird er von dort nach Wien gebeten, obwohl er 1940 „wegen ideologischer Differenzen im Zusammenhang mit dem Hitler-Stalin-Pakt“ aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen worden war.236 Im Österreich der Nachkriegsjahre gibt es in allen politischen und gesellschaftlichen Organisationen einen Grundkonsens darüber, dass das vorrangige Ziel in der Schaffung einer nationalen kulturellen österreichischen Identität zu bestehen habe. Ernst Fischer, Kommunist und einer der einflussreichsten Intellektuellen der österreichischen Nachkriegsjahrzehnte, äußert 1945, kurz nach
234
235
236
bedingte Rationierung anderer Konsumgüter zurückzuführen war.“ (S. 119). – Mir scheint, beide Motive schließen einander nicht aus. Wie der Verleger Gottfried Bermann-Fischer und der Autor Thomas Mann auf eine unlizenzierte Ausgabe der Buddenbrooks im Aufbau-Verlag reagieren, ist nachzulesen bei: W. JANKA, Spuren eines Lebens. Berlin: Rowohlt 1991, S. 229ff. H.-P. FRITZ, Buchstadt und Buchkrise. Verlagswesen und Literatur in Österreich 1945-1955. Phil. Diss. Univ. Wien 1989, S. 78. H.-P. FRITZ, ebd., S. 271.
206
1945-1949
seiner Rückkehr aus dem sowjetischen Exil, in einem Artikel für das Neue Österreich: „Es wird weiter von entscheidender Bedeutung sein, daß wir das österreichische Erbe, das Vermächtnis österreichischer Kultur, wieder hochheben. Wenn wir uns die ganz eigenartige österreichische Literatur ansehen, von Grillparzer bis in die Vergangenheit vor zehn Jahren, dann sehen wir hier in einem weit höheren Maße als in der deutschen Literatur die Idee der Humanität, der menschlichen Verständigung, ein weitgehendes, außerordentlich feines Verständnis für das Andere, für das Fremde. Ebenso scheint es mir ein großes Positivum der österreichischen Literatur, daß ihr jede Verkrampftheit fehlt.“237 Auch der 1947 einsetzende Kalte Krieg führt in der Vier-Sektoren-Stadt Berlin zu härteren Konfrontationen als in der Vier-Sektoren-Stadt Wien. In Berlin wird im Mai des Jahres am Deutschen Theater im sowjetischen Sektor Konstantin Simonovs Die russische Frage (Nr. 776) inszeniert: Ein amerikanischer Journalist verliert seine Existenz und seine Frau, weil er sich gegen die antisowjetische Politik und Propaganda seines Landes wendet. Die amerikanische Besatzungsmacht reagiert auf die Inszenierung mit Druck auf die in West-Berlin lebenden an der Inszenierung beteiligten Schauspieler, denen die Ausquartierung angedroht wird. Im Oktober 1947 findet im sowjetischen Sektor Berlins der I. Deutsche Schriftstellerkongress statt, auf dem der bis dato nicht weiter bekannte amerikanische Journalist Melvin J. Lasky überraschend die sowjetische Gastdelegation angreift und ihr die sowjetischen Repressionen gegen Zošìenko, Achmatova und andere Künstler vorhält. Die sowjetische Militär-Administration (SMAD) verfügt im Herbst 1947 für die SBZ ein Importverbot für westliche Presseerzeugnisse. Im Gegenzug wird 1948 von den Westmächten die Einführung in der SBZ lizenzierter Schriften in die Westzonen untersagt. Als Anlass hierzu dient unter anderem die Veröffentlichung der deutschen Übersetzung von Majakovskijs 1926 erschienenem Bericht Meine Entdeckung Amerikas (Moɺ Otkrytie Ameriki, Nr. 804).238 Auch in den Jahren nach 1945 erscheinen zahlreiche Übersetzungen russischer Literatur in sowjetischen Verlagen. Sie sind allerdings nie, wie es bei den vor 1941 erschienenen oft der Fall war, für die deutsche Minderheit in der Sowjetunion bestimmt. Deren Angehörige werden auch nach 1945 wegen angeblicher Kollaboration mit den deutschen Okkupanten in Sibirien und Zentralasien festgehalten. Der öffentliche Gebrauch der deutschen Sprache ist ihnen verboten. Die nach 1945 in sowjetischen Verlagen erscheinenden Publikationen in deutscher Sprache
237
238
H.-P. FRITZ, ebd., S. 269. – Fritz weist darauf hin, dass diese Position nur anfänglich von sämtlichen Persönlichkeiten im Verlag geteilt wurde, es habe in der Folgezeit bei Globus eine Säuberungswelle gegeben. Ausführlich zum Kalten Krieg in Berlin auf dem Sektor der Kultur: A. HARTMANN / W. EGGELING, Sowjetische Präsenz im kulturellen Leben der SBZ und der frühen DDR 19451953. Berlin: Akademie 1998. Hier: S. 35-61.
Kommentar
207
sind für die Leser der SBZ und Westeuropas allgemein bestimmt und werden größtenteils in der DDR produziert. 1949 erscheinen die ersten deutschen Übersetzungen aus der zeitgenössischen russischen Literatur in der 1948 zur Sowjetrepublik gewordenen Volksrepublik Rumänien. Obwohl die wichtigsten Verlagshäuser für deutsche Übersetzungen sowjetischer Literatur in Territorien liegen, die sich mehr oder weniger im sowjetischen Einflussbereich befinden (SBZ, Österreich, Rumänien), gibt es zwischen ihnen nur eine relativ geringe grenzüberschreitende Kooperation. Eine ganze Reihe von Texten wird fast zeitgleich doppelt übersetzt, trotz des Mangels an qualifizierten Übersetzerinnen und Übersetzern in Deutschland wie in Österreich. Verlage Verlage der SBZ Über die Entstehung und die Struktur des Verlagssystems der SBZ ist in den 1990er Jahren eine Reihe von Arbeiten veröffentlicht worden.239 Hier kann daher ein kurzer Abriss genügen. Im Juni 1945 werden in der SBZ drei Verlage gegründet: Der primär für politische Literatur zuständige Verlag Neuer Weg/Dietz240, der Verlag Volk und Wissen, der vor allem Schul- und Lehrbücher veröffentlicht, und der Aufbau-Verlag, der Belletristik publiziert. Die Eigentümer sind keine Privatpersonen, sondern die Deutsche Verwaltung (Volk und Wissen) oder gesellschaftliche Organisationen: die KPD/SED (Dietz) und der von Johannes R. Becher gegründete Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands241 (Aufbau). Es folgt die Gründung weiterer Verlage, die für ein bestimmtes Marktsegment produzieren sollen (z.B. der Kinderbuchverlag) oder die bestimmten gesellschaftlichen Organisationen (den sog. Blockparteien, dem FDGB, den Kirchen u.a.) und staatlichen Institutionen (Ministerien, der Akademie der Wissenschaften 239
240
241
Auswahl: Th. BILLE, Der Börsenverein der deutschen Buchhändler zu Leipzig. 1945-1948. Aspekte der Verlagspolitik in der sowjetischen Besatzungszone. In: Leipziger Jahrbuch zur Buchgeschichte 2 (1992) , S. 165-208. – G. DIETRICH, „...wie eine kleine Oktoberrevolution...“. Kulturpolitik der SMAD 1945-1949. In: Kulturpolitik im besetzten Deutschland. 19451949. Hrsg.: Gabriele Clemens. Stuttgart: Franz Steiner 1994, S. 219-236. – S. LOKATIS, wie Anm. 233. – A. HARTMANN / W. EGGELING, wie Anm. 238. Der Verlag Neuer Weg gehört der KPD. Nach ihrer Vereinigung mit der SPD wird er in DietzVerlag umbenannt. – Zur Auseinandersetzung zwischen diesem und dem Verlag J.H.W. Dietz Nachf. der westdeutschen Sozialdemokratie s.: EMIG, B. / SCHWARZ, M. / ZIMMERMANN, R., Literatur für eine neue Wirklichkeit. Bibliographie und Geschichte des Verlags J.H.W. Dietz Nachf. 1881-1981. Berlin, Bonn: Dietz 1981, S. 27f. Mit dieser Organisation will man an die Tradition des 1938 in London gegründeten Freien Deutschen Kulturbundes anknüpfen, einer Organisation, in der ebenfalls Kommunisten tätig waren, aber nicht dominierten. Sein erster Präsident war Alfred Kerr. Auf ihn folgte Oskar Kokoschka.
1945-1949
208
usw.) gehören. Es gibt auch regionale Zusammenschlüsse kleinerer Verlage (Thüringische Verlagsanstalt, Sachsen-Verlag, Mitteldeutscher Verlag). Seit dem Frühjahr 1946 können dann auch Privatpersonen eine Verlagslizenz erhalten. Zu den ersten (wieder) zugelassenen Unternehmen gehören der Gustav Kiepenheuer-Verlag in Weimar und der Greifen-Verlag in Rudolstadt. Von größerer wirtschaftlicher Bedeutung sind Traditionsunternehmen, die in Leipzig ansässig sind, etwa der Insel-Verlag, der Verlag Ph. Reclam, wissenschaftliche Verlage wie B.G. Teubner oder der schon 1719 gegründete älteste Musikverlag der Welt, Breitkopf und Härtel. Zum Teil sind ihre Besitzer und Leiter bereits während der kurzen Besetzung von Thüringen und Teilen Sachsens durch die Amerikaner (bis zum 1. 7. 1945) auf deren Empfehlung hin und unter Mitnahme von möglichst viel Bargeld und Wertsachen (z.B. Autographen) in die amerikanische Besatzungszone übergesiedelt. Dort gründen sie ihre Unternehmen von Neuem. In der SBZ berichtet die Deutsche Zentralverwaltung im Frühjahr 1946, es sei gelungen, „die SMA [die Sowjetische Militär-Administration] von der Wichtigkeit bestimmter weltbekannter Verlage (Inselverlag, Reclam, Kiepenheuer und die Gruppe der wissenschaftlichen Verlage) zu überzeugen und die Zulassung in Erwägung zu ziehen.“242
Die Verlage erhalten eine Lizenz, was dazu führt, dass manche Unternehmen von nun an in einer ost- und einer westdeutschen Variante existieren, wobei einige dieser Doppelunternehmen (z.B. der Insel Verlag) miteinander kooperieren, während andere (z.B. der Verlag Reclam/Stuttgart) auf dem Gerichtswege Exportbeschränkungen für das ungeliebte Schwesterunternehmen durchsetzen. Sämtliche Druckerzeugnisse der SBZ unterliegen der Zensur durch die SMAD. Im Zusammenhang mit der Wiederzulassung von Privatverlagen wird ein deutscher Kultureller Beirat gegründet, der eine Vorzensur ausübt (Entgegennahme von Lizenzanträgen, Überprüfung von Titelvorschlägen) und seine Voten an die sowjetischen Dienststellen weiterleitet. Anfang 1947 überlässt die SMAD die Zensur unpolitischer Bücher allein der deutschen Seite. Der Beirat erhält für seine Arbeit ein Sekretariat, das allmählich immer mehr Entscheidungen an sich zieht und zur Keimzelle der späteren Literaturbehörde der DDR wird. Wie auch in den westlichen Besatzungszonen leiden die Verlage in der SBZ unter dem Mangel an Papier und Druckkapazitäten. Leipzig, das traditionelle Zentrum der deutschen Buchproduktion, hat durch Bombardierungen einen großen Teil seiner Kapazitäten verloren. Die intakt gebliebenen Druckereien werden teils von der sowjetischen Besatzungsmacht demontiert, teils sind sie durch sowjetische Aufträge ausgelastet. Auch daher sind Bücher Mangelware, die Nachfrage übersteigt bei weitem das Angebot. Bei Publikationen sowjetischer Gegen242
Nach S. LOKATIS, wie Anm. 233, S. 117.
Kommentar
209
wartsliteratur kann dies gelegentlich auch umgekehrt sein (s.u.), aber im allgemeinen ist die verlegerische Tätigkeit „ein lukratives Geschäft“ (S. Lokatis), nicht nur für private Unternehmer, sondern auch für Organisationen und staatliche Einrichtungen. Schon 1946 erscheinen in der SBZ Erst- und Neuübersetzungen aus der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts, allerdings ausschließlich in sowjetischen Verlagen (s.u.). Der älteste deutsche Literatur-Verlag der SBZ, der AufbauVerlag243, bringt 1947 eine der drei Übersetzungen von Èrenburgs Fall von Paris heraus (Nr. 749). 1949 veröffentlicht er die erste deutsche Ausgabe von Makarenkos Hauptwerk Der Weg ins Leben (Pedagogiìeskaja poèma, Nr. 854), in dem der Autor in autobiographischer Form von seiner Arbeit bei der Eingliederung verwahrloster Jugendlicher in der Sowjetunion der 20er Jahre berichtet. Weitere Publikationen des Aufbau-Verlages sind hier nicht zu verzeichnen.244 Am 30. 6. 1947 wird in Berlin die „Gesellschaft zum Studium der Kultur der Sowjetunion“ gegründet, die 1949 in „Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft“ (DSF) umbenannt wird. Sie ruft am 30. 6. 1947 den Verlag Kultur und Fortschritt (KuFo) ins Leben. Er gibt die Zeitschrift Die neue Gesellschaft heraus und veröffentlicht Bücher „im Sinne der Tätigkeit der DSF“.245 Erst- und Neuübersetzungen publiziert Kultur und Fortschritt zum ersten Mal 1949. Der Ertrag dieses Jahres ist nicht gerade vielversprechend. Die sieben Neu- und Erstübersetzungen vermitteln allenfalls den Eindruck, dass hier eine Verlagsredaktion brav ihre Schulaufgaben gemacht hat.246 Es erscheint eine Neuübersetzung der überarbeiteten Originalfassung von Leonovs Fünfjahrplanroman Das Werk im Urwald (Sot‘, Nr. 850). Von Gladkov kommt eine Neuübersetzung von Cement 243
244
245
246
Verlagsbibliographie: K.-D. HOEFT / Chr. STRELLER, Aufbau-Verlag. Eine Bibliographie. Bd. 1-2. Berlin, Weimar 1985. – Zur Verlagsgeschichte: C. WURM, Der frühe Aufbauverlag 1945-1961. Konzepte und Kontroversen. Wiesbaden: Harrassowitz 1995. In einem der Jubiläumsalmanache des Verlages hat Margit Bräuer als Fachgebietsleiter für Slawistik über russische Literatur im Aufbau-Verlag berichtet: M. BRÄUER, Von Puschkin bis Wosnessenski. Editorische Bemühungen um eine literarische Weltmacht. In: Das Haus in der Französischen Straße. Vierzig Jahre Aufbau-Verlag. Ein Almanach. Berlin, Weimar 1984, S. 306-313. Näher zum Verlag Kultur und Fortschritt s. S. BARCK in: Fenster zur Welt. Eine Geschichte des DDR-Verlages Volk & Welt, Hrsg. Simone Barck, Siegfried Lokatis. Berlin: Chr. Links 2003, S. 35-43. – Der Verlag Kultur und Fortschritt wird zum 1. 1. 1964 mit dem Verlag Volk und Welt fusioniert. In seiner Jubiläumsschrift Zehn Jahre Kultur und Fortschritt, 1947-1957 übt der Verlag Selbstkritik: „Auf dem Gebiet der schönen Literatur hat es der Verlag in den ersten sechs Jahren seines Bestehens versäumt, sich einen entscheidenden Anteil an literarisch wertvollen Titeln aus der sowjetischen Literatur zu sichern. Die Veröffentlichung von sowjetischen Romanen, die sich mit zeitnahen Stoffen befassen bzw. zum Thema Aufbau des Sozialismus etwas Gültiges zu sagen haben, entsprach und entspricht noch heute unserem Anliegen. Dennoch haben wir in der Vergangenheit die Herausgabe von Werken bedeutender sowjetischer Autoren vernachlässigt, die im tagespolitischen Sinne weniger aktuelle Themen behandeln.“ Zitiert nach: A. HARTMANN / W. EGGELING, wie Anm. 238, S. 309.
210
1945-1949
heraus (Nr. 832), der ebenfalls nicht die frühe Originalfassung des Romans zugrunde liegt, die seinerzeit Olga Halpern übersetzte (Nr. 378), sondern eine 1941 russisch erschienene Neufassung von 1940, deren Text völlig den stilistischen und auch den moralischen Normen der Stalin-Zeit angepasst ist. Aus der zeitgenössischen Sowjetliteratur erscheinen zwei mit Stalin-Preisen ausgezeichnete Romane (Panova, Menschen aus Krushilicha, Nr. 858; Sɺmuškin, Brand in der Polarnacht, Nr. 864). Zwei weitere Romane handeln, wie die Große SowjetEnzyklopädie der Stalin-Zeit zutreffend formuliert, „von der Stalinschen Völkerfreundschaft, von der Liebe zum Sozialismus und zur sowjetischen Hauptstadt“ (Gulia, Die gute Stadt, Nr. 841) und von der gewissenhaften Arbeit in einer im Altaj gelegenen Kolchose während des Krieges (Mal’cev, Heiße Quellen, Nr. 856). Lokatis zitiert aus einem internen Bericht der folgenden Jahre über den Absatz der Publikationen von Kultur und Fortschritt: Bei einer Auflage von 25.000 Exemplaren erweisen sich oft 15- 18.000 Exemplare als unverkäuflich.247 Der ebenfalls 1947 gegründete Verlag Volk und Welt ist wie der KinderbuchVerlag ein Unternehmen, das mit seiner Produktion ein bestimmtes Segment des Buchmarkts versorgen soll.248 Deutsche antifaschistische Literatur und sowjetische Literatur werden auch hier verlegt, aber Volk und Welt wird gleichzeitig immer mehr zum Verlag für die gesamte zeitgenössische Literatur des Auslands, einschließlich der Literatur der übrigen deutschsprachigen Staaten. Erster Leiter des Verlages wird Michael Tschesno-Hell. Tschesno-Hell, 1902 in Wilna geboren und seit 1922 Mitglied der KPD, war vor den Nationalsozialisten nach Westeuropa geflüchtet und hatte im Schweizer Exil von 1944-1945 mit Stefan Hermlin und Hans Mayer die Zeitschrift und die Schriftenreihe Über die Grenzen herausgegeben. Erst- und Neuübersetzungen sowjetischer Autoren erscheinen bei Volk und Welt schon seit 1947. Es gibt einen Band mit Übersetzungen von Prišvin (Die Flöte Pans, Nr. 810), weiter erscheinen zwei Sammlungen mit Erstübersetzungen von Majakovskij (Wie macht man Verse?, Nr. 852; Wolke in Hosen, Nr. 853), außerdem der vierte und letzte Band von Šolochovs Der stille Don (Nr. 813). Wieder entdeckt werden kann Tynjanovs Erzählung von der Unperson Podporuìik Kiže (Sekondeleutnant Saber, Nr. 820), die 1929 nur in einer Anthologie erschienen war.
247
248
S. LOKATIS, Sowjetisierung und Literaturpolitik. Von der Förderung zur Verstümmelung sowjetischer Literatur in der frühen DDR. In: Amerikanisierung und Sowjetisierung in Deutschland 1945-1970. Hrsg. Konrad Jarausch / Hannes Siegrist. Frankfurt/M.: Campus 1997, S. 361-386. Hier: S. 371. Verlagsbibliographie: H.D. TSCHÖRTNER, 40 Jahre internationale Literatur. Bibliographie 1947-1986. Berlin: Volk und Welt 1987. – L. KOSSUTH: Bibliographischer Nachtrag Volk und Welt. Die letzten Jahre (1987-2001). In: Ders.: Volk & Welt, Autobiographisches Zeugnis von einem legendären Verlag. 2. (korrigierte) Aufl. Berlin: NORA 2003.,Hier: S. 334-343. – Zur Verlagsgeschichte von VuW s.a.: Fenster zur Welt. Eine Geschichte des DDR-Verlages Volk & Welt, wie Anm. 245.
Kommentar
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Der 1946 gegründete FDJ-Verlag Neues Leben249, der mit seiner Produktion junge Menschen ansprechen und erziehen soll, bringt seit 1949 ebenfalls Erstübersetzungen aus der russischen Sowjetliteratur, Ignatovs Leben eines einfachen Menschen (Nr. 842) und Majakovskijs Kem byt‘? (Was werd‘ ich?, Nr. 851). Die pädagogische Intention beider Titel liegt auf der Hand.250 Literarische Erstübersetzungen erscheinen seit 1949 auch in Verlagen, die vorrangig einen anderen Bereich des Buchmarkts versorgen sollen. Einer von ihnen ist der seit 1946 SED-eigene Dietz-Verlag. Slonimskijs Erzählung aus der Zeit der Bayrischen Räterepublik (Eugen Leviné, Nr. 869) hat einen direkten Bezug zur deutschen Geschichte. Für die Tagebuchaufzeichnungen des StalinPreisträgers Èlmar Grin (Nr. 838), dessen zentraler Themenbereich die Eingliederung Kareliens und Estlands in die Sowjetunion ist, gilt dies genau so wenig wie für Boris Galins Irgendwo im Donbass (Nr. 831), einer propagandistischen Begleitung des Wiederaufbaus der ostukrainischen Schwerindustrie nach Abzug der deutschen Besatzung. Der Verlagsname Lied der Zeit ist nicht metaphorisch zu verstehen. Es handelt sich tatsächlich um ein Unternehmen der Musikbranche, das 1946 von dem Sänger Ernst Busch gegründet wird. Es produziert Schallplatten (die Marken Eterna und Amiga gehen aus ihm hervor), Noten und Musikliteratur wie zum Beispiel Liederbücher. Die 1948/49 erschienenen literarischen Texte – Lev Slavins Die letzten Tage des „Dritten Reiches“ (Nr. 812) neben einer Sammlung mit Erzählungen von Paustovskij (Nr. 859) – haben mit Musik wenig zu tun. Man kann unterstellen, dass das Unternehmen mit der Veröffentlichung literarischer Texte vor allem die gewinnbringende Nutzung freier Kapazitäten und Ressourcen verfolgt. Der 1945 gegründete Theaterverlag Henschel und Sohn bringt einige Bühnenstücke in Ausgaben für den Buchhandel heraus, zum Beispiel Simonovs schon erwähntes Schauspiel Die russische Frage. In erster Linie beschäftigt er sich jedoch mit der Publikation und dem Vertrieb von Bühnenmanuskripten. Die übrigen Verlage der SBZ unterscheiden sich in ihrem Programm nicht prinzipiell von den hier behandelten Unternehmen. Sie veröffentlichen die gleiche Literatur und teilweise auch die selben Autoren. Das gilt auch für die wieder zugelassenen privaten Verlage. Paul List zum Beispiel publiziert1949 mit Pavlenkos Sìast’e (Das Glück, Nr. 861) einen für die Zeit (die russische Ausgabe erschien 1947) charakteristischen stalinistischen Groß-Roman: Die Handlung spielt 1945 auf der Krim. Es geht um den Aufbau und die Neuansiedlung von Kuban-Kosaken auf der während des Krieges durch die Deportation der KrimTataren menschenleer gewordenen Insel. Auch die kriegerischen Ereignisse und
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TÖLG, W.: Verlag Neues Leben, Berlin. Bibliographie 1946-1982. Berlin: Neues Leben 1983. – Dass., 1983-1987, a.a.O., 1987. Im Klappentext von Ignatovs Buch heißt es: „Dies ist das Leben eines russischen Proletariers und Sowjetmenschen [...] Wir Deutsche schicken uns an, aus seinem Beispiel zu lernen. Darum wird uns auch sein Buch teuer sein.“
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die Konferenz von Jalta finden Erwähnung, wobei die westlichen Alliierten so abschätzig charakterisiert werden, wie es der Kalte Krieg erfordert. Sowjetische Verlage in der SBZ Den größten Beitrag zur Versorgung der SBZ mit russischer Literatur des 20. Jahrhunderts, d.h. mit Texten sowjetischer Autoren oder Autoren der älteren Generation, die die Sowjetmacht akzeptierten und von ihr akzeptiert werden wie Gor’kij, Kuprin, Prišvin, Šiškov u.a., leisten nicht die deutschen, sondern die in der SBZ tätigen sowjetischen Verlage. In den Jahren von 1946 bis einschließlich 1949 veröffentlichen die deutschen Unternehmen laut Bibliographie etwa 45 Erstausgaben und Neuübersetzungen. Ihnen stehen etwa 75 Titel der drei sowjetischen Verlage gegenüber: des SWA-Verlages251, des Verlages der Täglichen Rundschau und des Verlages für fremdsprachige Literatur (VfL). Die meisten Titel und auch die meisten Erstausgaben und Neuübersetzungen publiziert der SWA-Verlag. Er wird im Herbst 1945 gegründet und, wie auch die übrigen sowjetischen Verlage, bevorzugt mit Druck-Kapazitäten und Papier versorgt. Die Kosten werden als Reparationsleistungen von der deutschen Seite getragen. Der SWA-Verlag publiziert neben politischer und landeskundlicher Literatur über die Sowjetunion zahlreiche Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, von Gor’kij bis in die Gegenwart. Bei einigen Autoren greift man auf bereits vorhandene Übersetzungen zurück (z.B. bei Gor’kij, auch bei Fadeev), viele Titel erscheinen jedoch in deutschen Erstausgaben oder Neuübersetzungen. Bei SWA findet man weitere Veröffentlichungen von Gulia (Blutrache, Nr. 839) und Boris Galin (Im Donezbecken, Nr. 754). Auch hat man die zeitgemäße antiamerikanische Polemik im Programm: Èrenburgs Bericht-Sammlung In Amerika (Nr. 751), Roman Kims Pamphlet Der amerikanische Parnass (Nr. 801), Erzählungen von Bill‘-Belocerkovskij (Nr. 790) und Majakovskijs schon erwähntes Meine Entdeckung Amerikas. Man findet aber auch zahlreiche andere Titel: Eine ganze Reihe von Kinder- und Märchenbüchern von Aleksej Tolstoj (Nr. 782, 871), Švarc (Nr. 779), Kuprin (Nr. 848), Èrberg (Nr. 827) oder Lagin (Nr. 849); Klassiker der sowjetischen Jugendliteratur wie Kaverins Zwei Kapitäne (Nr. 729) und Valentin Kataevs Beleet parus odinokij (Es blinkt ein einsam Segel, Nr. 726); Abenteuerromane und phantastische Literatur von Efremov (Der Schatten der Vergangenheit, Nr. 713), Aleksandr Grin (Das Purpursegel, Nr. 719), Beljaev (Der zehnte Planet, Nr. 742) und Lagin (Patent ‚A.V.‘, Nr. 767); lesbare historische und politische Romane von Aleksej Tolstoj (Trilogie Der Leidensweg, Nr. 737, 738, 780) und Èrenburg (Der Fall von Paris, Nr. 748), von Simonov (Tage und Nächte, Nr. 777) und Viktor Nekrasov (In den Schützengräben von Stalin-grad, Nr. 807),
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SWA für Sovetskaja Voennaja Administracija = Sowjetische Militär-Administration
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Inbers Aufzeichnungen aus dem Leningrad der Blockadezeit (Fast drei Jahre, Nr. 724) und anderes.252 Der Verlag für fremdsprachige Literatur war schon 1939 gegründet worden (s. Kap. IV). Er publizierte in Moskau unter anderem auch Bücher in deutscher Sprache. Nach dem Krieg verstärkt die deutsche Abteilung des Verlages ihre Aktivität und bringt zahlreiche politische, geisteswissenschaftliche und literarische Titel heraus. Genau wie die Ausgaben des SWA-Verlages werden sie, vielleicht mit einigen Ausnahmen253, im Rahmen der deutschen Reparationsleistungen in der SBZ (meistens in Leipzig) gedruckt. Der Name der deutschen Druckerei ist teils im Impressum oder auf Bogenrändern der Publikationen angegeben, oder aber die Chiffre der Setzerei/Druckerei wird vermerkt.254 Diese Praxis lässt sich bis 1949 verfolgen. Die seitdem in der Reihe Bibliothek ausgewählter Werke der Sowjetliteratur erscheinenden Titel (z.B.: A. Tolstoj, Peter der Erste, Nr. 870) und die Titel der Jahre 1950ff. werden in der Sowjetunion produziert. 1946 veröffentlicht der Verlag vorwiegend Reportagen sowjetischer Schriftsteller aus den Kriegsjahren, als Erstausgaben Vasilij Grossmans Bericht Die Hölle von Treblinka (Nr. 720) und seine Sammlung Stalingrad (Nr. 722). In den folgenden Jahren erscheinen Neuausgaben von Fadeev und Ostrovskij und Erstausgaben aktueller sowjetischer Groß-Romane der 40er Jahre: Stepanovs Port Arthur (Nr. 815), Fedins Frühe Freuden (Nr. 796), A. Tolstojs Peter der Erste (s.o.), Èrenburgs Der Sturm (Nr. 794). Die Übersetzungen werden später von DDR-Verlagen übernommen. Die Tägliche Rundschau erscheint ab 15. 5. 1945 als Tageszeitung der SMAD in Berlin. Erst 1955 stellt sie ihr Erscheinen ein und ist damit nicht nur die erste, sondern auch die am längsten erscheinende Tageszeitung einer alliierten Besatzungsmacht in Deutschland. Der Zeitung wird ein Buchverlag Tägliche Rundschau angegliedert, der 1947 einige zeitgenössische Texte aus der Sowjetliteratur erstmals publiziert, von denen der bedeutendste Panovas Weggenossen ist (Nr. 769). In der Kleinen Bibliothek der Täglichen Rundschau erscheinen 1948/49 auch publizistische Texte von Èrenburg (Anschlag auf Europa, Nr. 793) und Gor’kij (Mit wem seid ihr, ‚Meister der Kultur‘?, Nr. 836). Seit 1949 gibt der Verlag die Roman-Zeitung heraus, die, ähnlich wie in Westdeutschland Rowohlts Rotations-Romane, auf Zeitungspapier im Rotationsdruck hergestellt wird, allerdings nicht im Zeitungs-, sondern in Quartformat. Vorbild sind nicht die Ausga252
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Anlässlich einer Ausstellung hat die Deutsche Staatsbibliothek Berlin 1985 eine bibliographische Übersicht über die Publikationen des Verlages veröffentlicht: Literatur aus dem SWAVerlag. 1945-1949[...]. Berlin: Deutsche Staatsbibliothek 1985. Èrenburgs Roman Der Sturm (Nr. 794) trägt auf dem Titel (!) den Vermerk „Printed in the Soviet-Union“. Ob dieser in Publikationen des VfL gewöhnlich nicht zu findende Vermerk ernst zu nehmen oder im Gegenteil eine bewusste Irreführung ist, lässt sich schwer einschätzen. Zum Beispiel: M 139 für die Buchdruckerei Otto Noack, Leipzig; M 118 für die Oswald Schmidt GmbH, Leipzig; M 313 für J. Bohn & Sohn, Leipzig usw.
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ben des Verlages Rowohlt, sondern ist die seit 1927 erscheinende sowjetische Roman-gazeta. Die Roman-Zeitung wird nicht über den Buchhandel, sondern über den Zeitungsvertrieb (Kioske u. Ä.) verkauft. 1949 erscheinen hier Texte von Gulia (Frühling in Saken, Nr. 840) und Sɺmuškin (Brand in der Polarnacht, Nr. 864). Österreichische Verlage Die österreichischen Verlage der Besatzungszeit (1945-1955) werden in der schon erwähnten Dissertation von H.P. Fritz255 ausführlich präsentiert, auch ihre Produktion wird kommentiert. Generell ist zu sagen: Die Anzahl der in österreichischen Verlagen erschienenen Erst- und Neuübersetzungen ist relativ gering. Es fehlen viele der zeitgenössischen Großromane, es fehlen die mit dem Stalin-Preis ausgezeichneten Bücher der 40er Jahre. Allerdings erscheinen einige Lizenzausgaben von Titeln aus der SBZ. Im Übrigen ist davon auszugehen, dass trotz noch nicht sehr entwickelter Kooperation der österreichische Markt von den sowjetischen und auch von den deutschen Verlagen der SBZ mit versorgt wird. Aus der Produktion des der KPÖ gehörenden Globus-Verlags sei Beks Roman Die Wolokolamsker Chaussee (Nr. 740) hervorgehoben, neben Viktor Nekrasovs Stalingrad-Roman (s.o.) einer der wenigen sowjetischen Kriegsromane, die nicht dem primitiven Hurrah-Patriotismus der Zeit verfallen sind. Sehr eng mit der sowjetischen Besatzungsmacht und der KPÖ ist der Verlag Die Brücke verbunden, zu dessen Gesellschaftern Ernst Fischer gehört. 1946/47 erscheinen hier Die Bücher der Brücke, eine Reihe, in der neben Erzählungen von Puškin auch Texte von Gorbatov, Gor’kij und Kaverin verlegt werden, allerdings nicht durchweg Neuübersetzungen. Außerhalb der Reihe erscheint 1948 Fadeevs Roman Die junge Garde (Nr. 795). Seit 1948 veröffentlicht auch der wieder eröffnete Zsolnay-Verlag sowjetische Literatur, unter anderem eine deutsche Übersetzung aus der Sowjetunion von Panovas Weggefährten (Nr. 808). Das nach 1938 arisierte Unternehmen (Karl H. Bischoff Verlag) war von 1945 bis zur Rückkehr Paul Zsolnays aus dem Exil von Emil Fuchs geleitet worden, der in seinem eigenen Erasmus-Verlag 1947 erstmals einen Teil des ersten Bandes von Paustovskijs großem autobiographischem Zyklus Erzählung vom Leben herausbringt (Aus ferner Jugend, Nr. 770). Auch sowjetische Abenteuerliteratur von Beljaev und Efremov erscheint in österreichischen Verlagen (Nr. 741, 746, 791). Schweizer Verlage Ein sehr viel bunteres Bild als die auf sowjetische Literatur konzentrierten Unternehmen, die in der SBZ und in Österreich produzieren, bieten die Schweizer 255
H.P. FRITZ, wie Anm. .235
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Verlage und ihre Produktion. Die hier seit 1945 herrschende Offenheit und das Interesse für alles Neue und Wichtige dokumentiert zum Beispiel das Programm des 1942 gegründeten Verlags Steinberg. Steinberg verlegt deutsche Emigranten, aktuelle westeuropäische und amerikanische Autoren, und 1945 wird er auch zu einem Verleger von Neuerscheinungen der sowjetischen Literatur. Hier erscheint die erste deutsche Übersetzung von Èrenburgs Fall von Paris (Nr. 701) und eine Sammlung seiner Reportagen (Wege Europas, Nr. 750), Vasilevskajas Raduga (Regenbogen über dem Dnjepr, Nr. 710), außerdem eines der Sachbücher von Il’in (Schwarz auf Weiss, Nr. 707). Der Berner Hallwag-Verlag publiziert Bücher von Nina Fɺdorova. The Family (Die Familie, Nr. 703), im Original 1940 in Boston erschienen, handelt vom Leben einer russischen Emigrantenfamilie in China. Später bringt der Verlag noch die Fortsetzung The Children heraus (Die Kinder, Nr. 753). Die Autorin der Romane ist Emigrantin und während des Bürgerkriegs selbst nach China geflüchtet. Bei Rascher und Benzinger erscheinen neue Titel von Alja Rachmanova, die bei Kriegsende vor der Sowjetischen Armee aus Österreich geflüchtet ist (Nr. 735, 774). Kommunistische Verlage spielen in der Schweiz der Nachkriegszeit keine wichtige Rolle. In der von dem Kunsthistoriker Konrad Farner betreuten Reihe Erbe und Gegenwart, die zunächst von der Vereinigung Kultur und Volk, später vom Mundus-Verlag ediert wird, erscheinen Èrenburgs Fünf Briefe über den Fall von Paris (Nr. 702); der Verlag der Gesellschaft Schweiz-Sowjetunion publiziert Šolochovs Erzählung Nauka nenavisti (Leutnant Gerassimow, Nr. 709); der Literaturvertrieb der PdA veröffentlicht von Ch. Muratov die Erzählung Am Dnjepr (Nr. 708). Alle diese Ausgaben erscheinen bereits 1945. Die Büchergilde Gutenberg ist auch nach Kriegsende weiter in der Schweiz tätig und veröffentlicht Neuübersetzungen von Arsen’evs Dersu Uzala (Nr. 712) und V. Kataevs Beleet parus odinokij (Ein weißes Segel einsam gleitet, Nr. 764). Es erscheinen auch sowjetische Titel und Autoren, die in der Sowjetunion der Stalin-Zeit nicht veröffentlicht werden können und die auch in der SBZ und in Österreich nicht publiziert werden: ein Bändchen mit Erzählungen von Zošìenko, das einige Neuübersetzungen enthält (Nr. 822), und die erste deutsche Übersetzung von Pil’njaks Roman Maschinen und Wölfe (Nr. 734). Verlage der westdeutschen Besatzungszonen In den drei westdeutschen Besatzungszonen werden ab 1945 Lizenzverleihung und Zensur ein wenig unterschiedlich gehandhabt. Geht es um die Verlage, die russische Literatur des 20. Jahrhunderts publizieren, können diese Unterschiede jedoch vernachlässigt werden.256 Die großen deutschen Verlagshäuser für Belletristik veröffentlichen, soweit sie schon wieder zugelassen sind, keine russischen Neuerscheinungen. Man kann sagen: Es ist die Stunde der kleinen Verlage. Laut 256
Näher zu den Unterschieden: R. WITTMANN, wie Anm. 233, S. 34.
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Wittmann sind zwischen 1945 und 1948 in den Westzonen ca. 850 Verlage tätig. Viele von ihnen überleben nur wenige Jahre. Die Nachfrage nach Büchern ist, wie schon gesagt, sehr groß257, der wirtschaftliche Austausch endet in der ersten Zeit schon an der eigenen Zonengrenze. Nicht ohne Grund beantragen (und erhalten) Vater und Sohn Rowohlt/Ledig-Rowohlt sowohl in Stuttgart (Amerikanische Zone) als auch in Hamburg (Britische Zone) und in Baden-Baden (Französische Zone) Verlagslizenzen. Und es kann zum Beispiel für die Bücherstube Fritz Seifert in der Kleinstadt Hameln wirtschaftlich sinnvoll sein, einen umfangreichen Roman eines in deutschen Leserkreisen bis heute so gut wie unbekannten, wenn auch durchaus nicht unbedeutenden russischen Emigranten zu publizieren (S. Maksimov, Unruhig schlägt das Herz, Nr. 855).258 Oder: Der Flensburger Zeitungsverlag Chr. Wolff, zu dem auch ein kleiner Buchverlag gehört, veröffentlicht ein Bändchen Erzählungen eines russischen Autors, dessen Namen man allenfalls in älteren Pariser Emigrantenkreisen kennt (Gornyj, Süße Gewohnheit des Daseins, Nr. 799). Von den neu gegründeten literarischen Verlagen, die es in den kommenden Jahren zu einiger Bedeutung bringen, seien Max Niedermayers Limes-Verlag und der Verlag Willi Weismann erwähnt. Niedermayer, in der Nachkriegszeit bekannt als Verleger von Hans Mayer, Stefan Hermlin und dann vor allem von Gottfried Benn, publiziert 1946 einen Roman des schon im russischen Bürgerkrieg emigrierten S.J. Arbatoff (Es war in Berlin ..., Nr. 711). Willi Weismann bringt als eines der ersten Bücher seines Verlages eine Sammlung von Gedichten Aleksandr Bloks heraus (Die Stille blüht, Nr. 743), wenig später erscheint die sehr viel umfangreichere und ursprünglich zweibändig geplante Ausgabe Gesammelte Dichtungen (Nr. 744), die neben Gedichten und Poemen auch drei Schauspiele enthält.259 Neben Blok ist Zošìenko der einzige namhafte ältere russische Autor. Von ihm erscheinen in dem Kasseler Verlag Harriet Schleber einige neue Übersetzungen (Der redliche Zeitgenosse, Nr. 787). Dieser kleine Band ist die einzige Veröffentlichung eines sowjetischen Autors, die in den westlichen Besatzungszonen zu registrieren ist.
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Wittmann führt einen eindrucksvollen und zugleich amüsanten Beleg an. Es handelt sich um einen Einlagezettel der Buchhandlung Wolff in Berlin-Friedenau aus dem Jahr 1946, auf dem es heißt: „Wenn Ihnen dieses Buch nicht zusagt, und Sie es nicht zu Ende lesen, bringen Sie es mir bitte zurück. Ich werde es Ihnen in ein anderes ebenso wertvolles Buch umtauschen. Die Auflagen sind heute zu klein, um die Bücher allen Lesern zugänglich zu machen. Es wäre schade, wenn bei Ihnen ein seltenes Buch ungelesen liegenbleiben würde. Die jetzt erscheinenden Bücher haben keine lange Lebensdauer (Papier, Einband usw.) und sie werden nicht bis zur Lektüre durch Ihre Enkel vorhalten.“ (Ebd., S. 46). Maksimov, seit 1936 in sowjetischen Straflagern inhaftiert, gelangte während des Krieges nach Deutschland und emigriert 1949 von dort in die USA. Einen Überblick über die Verlagstätigkeit Weismanns bietet: Broch. Canetti. Jahnn. Willi Weismann und sein Verlag. 1946-1954. Mit einer Bibliographie der Verlagsproduktion. Bearbeitet von Jochen Meyer. Marbach/Neckar: Deutsche Schillergesellschaft 1985.
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Zusammenfassend lässt sich für die deutschsprachigen Länder sagen: Das Gros der Erst- und Neuübersetzungen wird, wie nicht anders zu erwarten, in den deutschen und in den sowjetischen Verlagen der SBZ veröffentlicht (110 Titel). In Österreich, in der Schweiz und in den westdeutschen Zonen mit West-Berlin sind erheblich weniger Publikationen zu verzeichnen (je ca. 20 Titel), wobei in Österreich nur sowjetische Autoren, in den westdeutschen Besatzungszonen dagegen fast ausschließlich Veröffentlichungen nicht-sowjetischer Autoren herauskommen. Sowohl in Österreich als auch in der Schweiz ist die Anzahl der Titel bis 1947 überproportional hoch und nimmt dann sehr stark ab. Die Ursachen in beiden Ländern sind unterschiedlich: In Österreich fördern sowjetische Besatzungsmacht sowie die in staatlichen und öffentlichen Institutionen einflussreiche kommunistische Partei auch weiterhin das Interesse an sowjetischer Kultur. Bücher zeitgenössischer Autoren werden aber, schon aus Kostengründen, zunehmend von den in der SBZ und in der Sowjetunion tätigen Verlagen in Lizenz übernommen oder importiert. In der Schweiz hingegen sprechen die ab 1948 rückläufigen Zahlen eher für ein generell nachlassendes Interesse an zeitgenössischen russischen/sowjetischen Autoren. Verlage in anderen Staaten Vereinzelt erscheinen auch ab 1945 deutsche Neu- und Erstübersetzungen außerhalb der deutschsprachigen Länder und der Sowjetunion. In Schweden wird in Max Taus schon vorgestelltem Neuen Verlag eine Neuübersetzung von Il’f/Petrovs Roman Das goldene Kalb herausgebracht (Nr. 723). Der Name des Übersetzers (Enrico Italiener) ist wohl ein Pseudonym. Max Tau sieht sich schon bald nach Kriegsende genötigt, die Tätigkeit des Verlages einzustellen, da er keine Erlaubnis erhält, Bücher nach Deutschland zu exportieren. Der Verlag Bermann-Fischer veröffentlicht im Stockholmer Exil eine Sammlung von Erzählungen Vera Inbers (Nr. 763). In Großbritannien wird 1945 in London bei Free Austrian Books ein Bändchen mit Erzählungen von Jurij German publiziert (Nr. 704). In Rumänien bringt der Staatsverlag in Bukarest 1949 mit Èrenburgs Erzählung Das Sowjetmädchen (Nr. 828) einen aus der Sowjetliteratur übersetzten Titel für die deutschsprachige Volksgruppe heraus, dem in den folgenden Jahren zahlreiche weitere folgen werden. Vermittler Die Absichten und die Möglichkeiten von Vermittlern russischer Literatur im deutschen Sprachraum müssen in den Jahren 1945 bis 1949 für die verschiedenen politischen Territorien unterschiedlich betrachtet werden. Für die drei westlichen Besatzungszonen Deutschlands kann von irgendwelchen Vermittlern kaum die Rede sein. Schon die politische und wirtschaftliche Zersplitterung hätte ihre Tätigkeit stark behindert. Vor allem aber: Trotz Hungers
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nach Büchern besteht an zeitgenössischer russischer Literatur, wie schon festgestellt, nur ein sehr geringes Interesse. Von den ca. 850 Verlagen der Westzonen werden laut Bibliographie gerade einmal 15 Titel publiziert. Aus der umfangreichen Produktion der SBZ wird nur ein einziger Titel in Lizenz übernommen Viktor Nekrasovs Roman In den Schützengräben von Stalingrad wird 1949 bei Rowohlt nachgedruckt. Von den genannten 15 Titeln stammt etwa ein Drittel von Exilrussen, die schon so weit in den deutschen Sprachraum integriert sind, dass sie in deutscher Sprache schreiben. Dies gilt für Arbatoff (Es war in Berlin, Nr. 711), Gagarin (Die letzte Weihnachtsreise, Nr. 716; Die Rückkehr des Kornetts, Nr. 797), Jakimow (Jenseits der Grenzen, Nr. 725; Orientalische Briefe, Nr. 843), Gornyj (Der Schattentraum, Nr. 758) und Stepun (Vergangenes und Unvergängliches, Nr. 778). Von Vermittlung könnte man vielleicht sprechen, wenn Marga Stepun, offensichtlich eine Angehörige Fɺdor Stepuns, sich an der Übersetzung eines Bandes mit Erzählungen beteiligt (Kuznecova, Weißer Mohn, Nr. 802), wenn Arthur Luther, inzwischen in Marburg ansässig, Erzählungen von Gornyj übersetzt (Mit leisen Schritten, Nr. 757; Süße Gewohnheit des Daseins, Nr. 799) bzw. dessen deutsch verfassten Gedichten (Nr. 758, s.o.) ein Nachwort widmet.260 Wer sich aktiv um eine Verbreitung neuerer russischer Literatur bemüht, ist Johannes v. Guenther. Er setzt allerdings nicht auf westdeutsche Verlage, sondern auf ein Interesse in der SBZ. Am 3. 5. 1946 schreibt er an Johannes R. Becher, zu dieser Zeit Vorsitzender des Kulturbundes in Ost-Berlin, den er aus der gemeinsamen Münchener Zeit kennt: „Es liegt hier ferner für Sie der Index meiner Übersetzungen aus dem Russischen bei, der – wie ich zugeben will – einen recht erschütternden Eindruck macht. Sie ersehen daraus schwarz auf weiß, daß ich eine Arbeit in aller Stille geleistet habe, die für die Russen eine der wenigen ganz großen Sensationen bedeuten dürfte. Stellen Sie sich vor: was würden heute unsere Zeitungen sagen, wenn ein Russe in aller Stille die ganze deutsche Dichtung übersetzt hätte? Aber bitte, lassen Sie vorläufig noch nichts davon in die Presse gehen; so etwas muß geschickt gemacht werden, und am liebsten würde ich mich mit Ihnen darüber unterhalten.“261
Bescheiden klingt diese Einschätzung der eigenen Tätigkeit nicht. Aber es geht v. Guenther wieder um die Verwirklichung seines alten Traumes, einer Bibliothek der russischen Nationalliteratur in seiner eigenen deutschen Übersetzung. Außerdem ist er natürlich dringend auf Honorare angewiesen. Becher reagiert auf v. Guenthers Brief mit vorsichtiger Zurückhaltung. Er lobt sein Engagement, für 260
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Arthur Luther beteiligt sich in Marburg noch aktiv an einem russischen Lesekreis. Laut Mitteilung Margarethe v. Rauchs, die mit ihrem Gatten, dem Osteuropa-Historiker Georg v. Rauch an ihm teilnahm, wurden in dem Kreis allerdings keine Übersetzungen, sondern russische Originale gelesen, überwiegend Klassiker des 19. Jahrhunderts. - Mdl. Mitteilung an mich vom 21. 9. 2009, FH. J.R. BECHER, Briefe 1909-1958. Briefe an Johannes R. Becher 1910-1958. Berlin, Weimar: Aufbau 1993, S. 242. (Briefwechsel Johannes R. Becher, Bd. 2).
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das „ein kommendes Deutschland“ ihm „außerordentlichen Dank wissen“ werde.262 Ein wirkliches Verdienst v. Guenthers liegt darin, dass er sich in München für eine in der SBZ nicht realisierbare Veröffentlichung der Dichtungen Aleksandr Bloks (in seiner eigenen Übersetzung) einsetzt und es erreicht, dass 1947/48 im Verlag Willi Weismann die ersten umfangreichen Sammlungen von Bloks Gedichten und Dramen in deutscher Sprache erscheinen. Außerdem gelingt es v. Guenther in den Jahren 1948/49, mehrere Anthologien zu publizieren, überwiegend mit bereits veröffentlichten Übersetzungen. Auch in der Schweiz kann man für die Jahre 1945-1949 nicht ernsthaft von „Vermittlern“ sprechen. Es erscheinen ebenfalls nur wenige Titel. In den bei Steinberg erschienenen sowjetischen Texten fehlen Hinweise auf die Übersetzer. Es ist davon auszugehen, dass die Übersetzungen in der Sowjetunion entstanden sind, ebenso wie die anonyme Übersetzung von Šolochov (Nr. 709) und die Übersetzung von M. Swetly (Nr. 706). Die Titel von Exilrussen sind aus dem Englischen übertragen. Das literarisch anspruchsvollste Werk, Pil’njaks Maschinen und Wölfe (Nr. 734), ist von einer sonst unbekannten Russin (Mascha Schilskaja) unter Mitarbeit von Werner Helwig übersetzt. Helwig lebt zu dieser Zeit in ärmlichen Verhältnissen in Vaduz (Postadresse ist die des im März 1945 wegen seiner Verbindungen zum Kreisauer Kreis aus Hamburg zu seiner Mutter geflüchteten Verlegers Henry Goverts) und verdient sich unter anderem durch Bearbeitungen von literarischen Übersetzungen etwas Geld, wobei es für ihn unerheblich ist, ob es sich um russische ornamentale Prosa oder um japanische Haikus handelt. Dass die Anregung zur Übersetzung Pil’njaks von ihm ausgeht, ist auszuschließen. In Österreich werden 1945 bis 1949, wie schon erwähnt, ausschließlich Neuerscheinungen aus der Sowjetliteratur publiziert. Die entsprechenden Impulse kommen aus dem Umfeld der sowjetischen Besatzungsmacht und vor allem der Kommunistischen Partei, die im politischen wie auch im kulturellen Bereich, anders als die KPD/SED in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands, für nicht nur formale Kooperation mit nicht kommunistischen Partnern offen ist, obwohl sich natürlich kommunistische Verlage oder Theater an die selben ideologischen Vorgaben aus der Sowjetunion zu halten haben wie in der SBZ. Die relativ geringe Zahl literarischer Neu- und Erstübersetzungen stammen teils von Hilde Angarowa (Nr. 728, 740, 808), sind also sowjetischer Herkunft; je eine Übersetzung veröffentlichen Hugo Huppert (Nr. 718) und Hilde Koplenig (Nr. 741)263, die beide aus dem sowjetischen Exil zurückgekehrt sind. Auffällig ist,
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J.R. BECHER, Briefe 1909-1958. Briefe von Johannes R. Becher, wie Anm. 229, S. 298, Brief vom 20.5. 1946. Zu Hugo Huppert s. Kap. IV. - Hilde Koplenig, die Gattin des ersten österreichischen Vizekanzlers Johann Koplenig, mit dem sie 1945 aus dem Moskauer Exil zurücklehrt, ist sonst vor allem als Übersetzerin des sowjetischen Historikers Eugen Tarlé (1874-1955) hervorgetreten (Napoleon, Germinal und Prairial). Ihre Autobiographie ist postum veröffentlicht worden: H.
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dass immerhin vier Titel (von 19 der Bibliographie) von Übersetzern publiziert werden, die in den 20er und frühen 30er Jahren in Österreich tätig waren und nun erstmals wieder in Erscheinung treten: Maurice Hirschmann hatte 1925 einen Band von Averìenko veröffentlicht (Nr. 322) und publiziert nun V. Kataev (Nr. 727); Richard Hoffmann, der für Zsolnay vor allem aus dem Englischen, dann aber auch Leonovs Sot‘ aus dem Russischen übersetzte (Nr. 476), bringt nun für den Treuhänder des Zsolnay-Verlags Paustovskij (Nr. 770) ins Deutsche; Boris Krotkow, der an zahlreichen deutschen Ausgaben der 20er/30er Jahre maßgeblich beteiligt war, übersetzt nun Nizovoj (Nr. 732, 733). Für die SBZ gilt: Vermittelt werden kann und darf nur Literatur, die in der Sowjetunion offiziell anerkannt wird. Die Grundprinzipien der Kulturpolitik für die SBZ werden unter anderem im Sommer 1945 auf einem Treffen des Schriftleiters der Täglichen Rundschau mit Journalisten und Schriftstellern formuliert. Es sind: - Der schonungslose Kampf gegen Faschismus, Rassismus und Militarismus – Die Gewinnung der fortschrittlichen deutschen Intelligenz für den Kampf um die geistige Wiedergeburt der Nation – Die Erschließung der Schätze der sowjetischen Kultur und der Welt-Kultur überhaupt.264 Die zentrale Vermittlerrolle kommt daher im Grunde den Kulturoffizieren der Sowjetischen Militäradministration zu: Oberst Sergej Tjul‘panov (Leiter der Abteilung Information), Aleksandr Dymšic (Leiter der Kulturabteilung), Aleksandr Kirsanov (Chefredakteur der Täglichen Rundschau) und anderen. Sie verfügen nach allgemeinem Urteil nicht nur über hervorragende Deutschkenntnisse, sondern sind auch mit der deutschen Kultur und gerade der Literatur bestens vertraut. Sie bemühen sich darum, das Vertrauen und die Sympathie der deutschen Bevölkerung zu gewinnen, wobei ihre persönliche Position und der Grad ihrer Abhängigkeit von Moskau in der Forschung unterschiedlich eingeschätzt werden.265 Als wichtige sowjetische Vermittler sind auch Judin und Verite anzusehen, die Leiter der Moskauer Verlagsorganisationen OGIZ (Vereinigung der Staatsverlage) und Politizdat (Verlag für Politische Literatur), die als die geisti-
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KOPLENIG, „...genug Geschichte erlebt“. Hrsg.: I. Korotin, K. Nusko. Wien: Praesens-Verl. 2008. Nach: G. DIETRICH, „...wie eine kleine Oktoberrevolution...“ Kulturpolitik der SMAD 19451949, wie Anm. 239, S. 234. Zur Rolle und zum Selbstverständnis der sowjetischen Kulturoffiziere: A. HARTMANN, Sowjetische Leitkultur in der SBZ und frühen DDR. In: Tauwetter, Eiszeit und gelenkte Dialoge. Russen und Deutsche nach 1945. Hrsg. K. Eimermacher, A. Volpert. München: Fink 2006. (West-östliche Spiegelungen, NF 3). S. 529-560. - Weiteres findet sich in den schon genannten Arbeiten von BILLE (s. Anm. 239), HARTMANN/EGGELING (s. Anm. 238) und LOKATIS (s. Anm. 247).Einen Gesamteindruck vom geistigen und kulturellen Leben während der Nachkriegsjahre in der Hauptstadt Berlin vermittelt: W. SCHIVELBUSCH, Vor dem Vorhang. Das geistige Berlin 1945-1948. München, Wien: Hanser 1995.
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gen Väter des SWA-Verlages gelten können. Als Vermittler sind schließlich auch die aus der Sowjetunion nach Deutschland zurückgekehrten Verlagsmitarbeiter wie Fritz Schaelike und Erich Wendt, Regisseure wie Gustav v. Wangenheim, Schriftsteller wie Johannes R. Becher, Willi Bredel und viele andere zu betrachten. In ihrer Kompetenz und im Grad ihrer Offenheit für die aktuellen Probleme bei der Implantation einer fremden literarischen Kultur in die gewachsene deutsche Tradition unterscheiden sie sich voneinander. Gemeinsam ist ihnen, dass ihr Handlungsspielraum durch die Vorgaben der Besatzungsmacht bestimmt wird. Deutlich zeigt sich dies zum Beispiel im Theaterleben. Außer den von der Bibliographie erfassten Buchausgaben erscheinen 1946-1949 mehr als 30 sowjetische Theaterstücke in Erstübersetzung als Bühnenmanuskripte, unter anderem Bloks Neznakomka (Die Unbekannte), bisher deutsch nicht publizierte Stücke von Gor’kij, Komödien von V. Kataev, Märchenstücke von Švarc und vieles mehr. Es stehen damit durchaus auch moderne russische Autoren zur Verfügung, mit deren Werken sich interessantes Theater machen lässt. Aber der in Stalins Sowjetunion begonnenen Dogmatisierung Stanislavskijs muss auch in der SBZ Rechnung getragen werden. Viele Inszenierungen der nach dem Krieg wieder oder neu eröffneten Bühnen werden von unabhängigen Kritikern als uninteressant empfunden. Die erste Inszenierung eines sowjetischen Stückes, die v. Wangenheim als Intendant des Deutschen Theaters 1946 persönlich herausbringt, ist Rachmanovs Bespokojnaja starost‘ (Stürmischer Lebensabend), eines der sowjetischen Jubiläumsstücke des Jahres 1937.266 Die Inszenierung wird von den nichtsowjetischen Zeitungen Berlins als langweilig und unzeitgemäß verrissen. Eine wichtige Vermittlerrolle spielt die 1946 bis 1990 erscheinende deutschsprachige Ausgabe der monatlich erscheinenden Zeitschrift Sowjetliteratur. Ihr Herausgeber ist der Sowjetische Schriftstellerverband. Sie ist zunächst im gesamten deutschen Sprachraum vertreten, besonders verbreitet aber in der SBZ/DDR. Hier wird sie von sämtlichen Bibliotheken der Kommunen, Betriebe und staatlichen Institutionen gehalten und kann natürlich auch privat abonniert oder am Zeitungskiosk gekauft werden. Sie enthält literarische Texte in deutschen Übersetzungen, Rezensionen sowie Berichte aus dem kulturellen Leben der So- wjetunion. Als Organ des Schriftstellerverbandes vermittelt sie stets ein offizielles Bild der literarischen und kulturellen Situation des Landes. Die literarischen Texte werden zunächst durchweg von Kräften übersetzt, die (z.T.: noch) in der Sowjetunion leben, zum Beispiel von Maximilian Schick, Alfred Kurella, Hans Rodenberg oder Gertrud Alexander. Zum Teil werden ihre Übersetzungen zeitgleich 266
Anlässlich des 20. Jahrestages der Oktoberrevolution erschienen in der Sowjetunion mehrere Revolutionsdramen: Pogodins Mann mit der Flinte (Nr. 675), Tren vs Am Ufer der Newa (deutsche Übersetzung in Stücke um Lenin, Berlin 1970) und eben Rachmanovs Stürmischer Lebensabend (deutsche Übersetzung in der Anthologie Fünf Dramen sowjetischer Dichter, Berlin 1947). In diesen Dramen erscheint erstmals Lenin auf der Bühne, allerdings noch in Nebenrollen. Im Mittelpunkt von Rachmanovs Stück steht ein alter Gelehrter, der sich bei Ausbruch der Revolution sofort den Bolschewiki anschließt.
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oder zeitnah auch in Buchform publiziert267, teils werden für eine Buchausgabe aber andere Übersetzungen gewählt268, es gibt also keine Verpflichtung zur Übernahme. In den folgenden Jahrzehnten werden in der Sowjetliteratur häufig auch Übersetzungen von Fachleuten aus der DDR abgedruckt. Übersetzer als Vermittler sind für die SBZ von besonderer Bedeutung, geht es doch darum, in kürzester Zeit eine ungeheure Menge von Texten jeglicher Art aus dem Russischen ins Deutsche zu übertragen. Der Übersetzung literarischer Texte gilt besondere Aufmerksamkeit. Einige der literarischen Übersetzer der Jahre 1945 bis 1949 erfüllen wenigstens eine der für ihre Arbeit wesentlichen Grundvoraussetzungen – gute Kenntnis der Ausgangs- und der Zielsprache. Dies gilt für die Emigrantin Hilde Angarowa (s. Kap. IV), die nicht nur für Österreich und die Schweiz, sondern gerade auch für die SBZ eine ganze Reihe von Titeln übersetzt (Nr. 721, 728/29, 740, 796, 808, 831), ferner für den schon seit 1939 wieder als Übersetzer tätigen Maximilian Schick (zu seiner Person s. Kap. I), in dessen Übertragung nun neben einem kleinen Band Paustovskij (Nordische Novelle, Nr. 860) die für die Stalin-Zeit repräsentative Romantrilogie Aleksej Tolstojs Der Leidensweg (Nr. 737, 738, 780) und der Roman Peter der Erste erscheinen (Nr. 870). Russisch als Muttersprache haben außer Schick zum Beispiel auch Maria Riwkin (Vasilevskaja, Einfach Liebe, Nr. 783; Èrenburg, Der Sturm, Nr. 794) und Nadeshda Ludwig (V. Nekrasov, In den Schützengräben von Stalingrad, Nr. 807; Krymov, Die Ingenieurin, Nr. 846; Panova, Menschen aus Krushilicha, Nr. 858; Prišvin, Der Sonnenspeicher, Nr. 863). Maria Riwkins Biographie hat Leonhard Kossuth kurz skizziert.269 In den 50er Jahren wird sie Redakteurin im Verlag Kultur und Fortschritt. Nadeshda Ludwig, Tochter jüdischer Emigranten aus Russland, die Eltern und Ehemann durch die Nationalsozialisten verliert, überlebt mit ihren Kindern in Deutschland und tritt nach Kriegsende in die KPD ein. Später studiert sie Slavistik und wird Leiterin des Lehrstuhls für russische und sowjetische Literatur an der PH Potsdam.270 Übersetzt wird auch von politischen Emigranten, die nach dem Krieg oder auch später aus der Sowjetunion in die SBZ/DDR übersiedeln.271 Dass die hier genannten Personen (deren Kreis man noch erweitern könnte) trotz sprachlicher Kompetenz den Aufgaben, vor denen Übersetzer literarischer 267 268
269 270
271
Etwa Nr. 754: Galin, Donbass/Im Donezbecken. Etwa Nr. 759: È. Grin, Veter s juga/Wind von Süd; Zeitschrift Sowjetliteratur: Ü Alfred Kurella; Verlag VuW: Ü Veronica Ensslen. L. KOSSUTH, Volk & Welt, wie Anm. 248, S. 49f. Weitere in Russland geborene Übersetzerinnen und Übersetzer sind z.B.: Ena v. Baer, Willy Berger, Margarete Spady, Valerian Tornius, Bruno Tutenberg. Im Baltikum geboren sind: Jutta Balk, Siegfried Behrsing und Josi [= Josepha Benita] v. Koskull. Josi v. Koskull hat nicht nur übersetzt und sich selbst schriftstellerisch betätigt, sondern auch, gestützt auf die einschlägige russische Fachliteratur, eine heute noch lesenswerte Biographie des jungen Puškin veröffentlicht (Der junge Puschkin. Biographie. Berlin: Steuben-Verl. 1948). Hierzu gehören z.B. Otto Braun, Nelly Drechsler, Alfred Kurella, Franz Leschnitzer, Ellen Zunk.
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Texte stehen, nicht in gleicher Weise gewachsen sind, versteht sich. Schon 1947 bemängelt der Finno-Ugrist, Folklorist und Russist Wolfgang Steinitz in seiner Funktion als Vorsitzender der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft die Qualität der in der Sowjetunion erarbeiteten Übersetzungen ins Deutsche.272 Hinzu kommen nun aber auch noch zahlreiche Übersetzerinnen und Übersetzer, die sich erst nach Kriegsende Grundkenntnisse im Russischen aneignen und allein mit diesem Rüstzeug beginnen, literarische Texte ins Deutsche übertragen. Beispielhaft für eine solche Übersetzerkarriere ist die berufliche Laufbahn von Lieselotte und Martin Remané. Lieselotte Remané (*1914 in Hamburg) wird 1945 bei der Berliner Zeitung angestellt, eignet sich in Kursen RussischKenntnisse an und verlegt sich bald ganz aufs Übersetzen aus dem Russischen und aus dem ihr wohl schon länger vertrauten Englischen. Bis 1949 erscheinen von ihr Übersetzungen von Èrberg (Nr. 827) und Paustovskij (Nr. 859). Auch in den folgenden Jahren publiziert sie zahlreiche russische, und englische Texte in deutscher Sprache. Ihr Gatte Martin Remané (*1901) ist schon vor 1945 schriftstellerisch tätig. Er kann kein Russisch, übersetzt aber russische Verse (Lieder, Gedichte) nach deutschen Interlinearversionen. Der Mangel an qualifizierten Übersetzern führt in der SBZ und auch in der DDR der frühen 50er Jahre dazu, dass die bei den Verlagen eingereichten Manuskripte häufig überarbeitet werden müssen, nicht selten von Mitarbeitern ohne russische Sprachkenntnisse. Ein Grund zur Beunruhigung ist dies nur bedingt. Die ideologisch und politisch bestimmten Vorgaben, nach denen sich die sowjetischen Autoren von ca. 1934 bis ca. 1957 zu richten haben, sind außerordentlich detailliert und betreffen nicht nur die politische, die ideologische und die moralische Sphäre, sondern gerade auch den ästhetischen und sprachlichen Bereich. Ein sprachlicher Purismus, der durch die Furcht vor häretischen Abschweifungen vom heiligen Text des offiziellen Diskurses bestimmt ist, kanonisiert eine mittlere Stilebene unter Verzicht auf uneigentliche Rede, auf nicht eindeutige Metaphorik, auf stark expressive und emotionale Nuancen. Eindeutigkeit wird auch für die Erzählhaltung postuliert: Die Erzählerrede dominiert und ist klar von der Personenrede geschieden.273 Solche sprachlichen Vorgaben bedeuten für Übersetzer, die konforme ideologische Vorstellungen von Positivem und Negativem haben und auch für diejenigen, die genötigt sind, sich allein auf die Festlegungen zweisprachiger Wörterbücher zu verlassen, eine große Erleichterung. Insofern könnte man sagen: Die sowjetische Literatur der Stalin-Zeit wird in ihren zeitgenössischen deutschen Übersetzungen überwiegend so wiedergegeben, wie sie es verdient. Bücher 272 273
A. HARTMANN / W. EGGELING, wie Anm. 238, S. 300. Näher hierzu: H. GÜNTHER Die Verstaatlichung der Literatur. Entstehung und Funktionsweise des sozialistisch-realistischen Kanons in der sowjetischen Literatur der 30er Jahre. Stuttgart: Metzler 1984.
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Die vorangegangenen Abschnitte haben bereits gezeigt, dass die Neu- und Erstübersetzungen der Jahre 1945 bis 1949 in ihrer überwältigenden Mehrheit dem sowjetischen literarischen Kanon der Zeit entsprechen und zu ihrem größten Teil in der SBZ und in Österreich erscheinen. Diesem Kanon waren auch schon die in der Sowjetunion herauskommenden deutschsprachigen Übersetzungen der 30er Jahre verpflichtet. Doch in solcher Breite wie nun wurde diese Literatur damals nicht veröffentlicht. Für die fünf Jahre von 1945 bis 1949 verzeichnet die Bibliographie insgesamt etwa 150 Titel aus der sowjetischen Literatur, pro Jahr also im Durchschnitt 30 Titel. Etwa 110 von ihnen erscheinen innerhalb von vier Jahren in der SBZ. Das sind bisher nie erreichte Zahlen. Dabei spiegeln die Titel der Bibliographie nur ein relativ kleines Segment aus dem riesigen Angebot an ins Deutsche übersetzten sowjetischen und russischen Texten wider. Nicht berücksichtigt sind ja die klassische russische Literatur des 19. Jahrhunderts und die Nachdrucke von älteren Übersetzungen aus der Literatur des 20. Jahrhunderts. Unberücksichtigt bleiben auch politische, geisteswissenschaftliche und landeskundliche Titel. Von sowjetischen literarischen Texten der Vergangenheit allerdings erscheint auch eine ganze Reihe in Neuübersetzungen. Zurückzuführen ist dies nicht unbedingt auf die Unzulänglichkeit der schon vorliegenden Verdeutschungen, sondern häufig darauf, dass die russischen Originale inzwischen von ihren Autoren erweitert oder entsprechend den gewandelten ideologischen und ästhetischen Forderungen überarbeitet und geändert wurden. Die markantesten Beispiele sind A. N. Tolstojs überarbeiteter und erweiterter Roman Peter der Erste (Nr. 870; erster Teil der älteren Fassung: Nr. 528) sowie sein veränderter und zum dreiteiligen Zyklus erweiterter Roman Der Leidensweg (Nr. 737, 738, 780; früher: Höllenfahrt, Nr. 278). Auf die einschneidenden Änderungen in Gladkovs Roman Zement, denen die neue Übersetzung Rechnung trägt (Nr. 832; alt: Nr. 378), wurde schon hingewiesen. Neu übersetzt werden auch Leonovs Sot‘ (Das Werk im Urwald, Nr. 850), Ostrovskijs Die Sturmgeborenen (Nr. 768) und Krymovs Tanker Derbent (Naphthaschiffer, Nr. 847). Mit A. Tolstojs und Šolochovs Roman-Epopöen274 liegen die wichtigsten Muster dieser Gattung vor. Beide werden mit Stalin-Preisen ausgezeichnet, die seit 1941 für künstlerische, wissenschaftliche und wirtschaftliche Leistungen vergeben werden. Die Übersetzungen von Fedins ersten beiden Teilen seiner unvollendet gebliebenen Epopöe erscheinen zeitnah zu den russischen Originalausgaben (Frühe Freuden, Nr. 796; Ein ungewöhnlicher Sommer, Nr. 880). Publiziert wird selbstverständlich ein großer Teil der sowjetischen Belletristik über 274
Die Roman-Epopöe steht im Sozialistischen Realismus der Stalin-Zeit an der Spitze der Gattungshierarchie für Prosa. Die Teile einer Epopöe verknüpfen die Entwicklung einer zentralen Figurengruppe über mehrere Lebensetappen hinweg mit den historischen Ereignissen Russlands und der Sowjetunion, wobei individuelle Entwicklung, Alltagsgeschichte und die korrekte Deutung der historischen Entwicklung des Landes zum Sozialismus zu einer Einheit verschmelzen.
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den Zweiten Weltkrieg: Èrenburgs Romane Der Fall von Paris (Nr. 701, 748, 749) und Der Sturm (Nr. 794) der Stalingrad-Roman Tage und Nächte von Simonov (Nr. 777) sowie Virtas Drehbuch zum gleichen Thema (Die Stalingrader Schlacht, Nr. 821). Auch die literarischen Verarbeitungen der Verteidigung Moskaus (Bek, Die Wolokolamsker Chaussee, Nr. 740) und der Blockade Leningrads (êakovskij, Es war in Leningrad, Nr. 745) sowie des sowjetischen Widerstands gegen die Besatzungsmacht (Vasilevskaja, Regenbogen über dem Dnjepr, Nr. 710; Fadeev, Die junge Garde, Nr. 795) erscheinen in deutscher Übersetzung. Sammlungen von Reportagen über Kriegsende und unmittelbare Nachkriegszeit von Èrenburg (Nr. 714, 750, 793) sowie von V. Grossman über Stalingrad (Nr. 722) und über das Vernichtungslager Treblinka (Nr. 720) kommen hinzu. Simonovs Bericht über das Lager Majdanek, schon 1944 in Moskau auf Deutsch publiziert (Nr. 700), wird nun auch in der SBZ und in Österreich nachgedruckt. Literarisch überzeugend sind am ehesten die im Original schon 1946 erschienenen Texte von V. Nekrasov (In den Schützengräben von Stalingrad) und Panova (Weggenossen), die in unprätentiöser Darstellung ohne pathetische Überhöhung den Alltag des Krieges schildern. Ein typisches Werk der späten Stalin-Zeit ist hingegen Fadeevs Junge Garde mit seinem abstrakten romantischen Pathos, das die jugendlichen Helden in verehrungswürdige Ikonen sozialistischer Heiliger verwandelt. 1947 wird Fadeevs Roman wegen unzureichender Berücksichtigung der Führungsrolle der Partei kritisiert und er selbst zur Umarbeitung des Romans veranlasst. Die 1948 erscheinende deutsche Übersetzung (Nr. 795) fußt noch auf der kritisierten ursprünglichen Fassung. Die Begeisterung für die Schätze der sowjetischen Literatur kann für die Bevölkerung der SBZ und auch Österreichs mit den bisher genannten Titeln wohl kaum gefördert werden. Auch das wachsende Angebot an Übersetzungen des in den 30er Jahren zum Klassiker erhobenen Majakovskij (Nr. 731, 804, 851, 852, 853) reicht hierfür nicht aus. Die niederschmetternde Reaktion des österreichischen Buchhandels, die Hans Eberhard Goldschmidt bei seinem Versuch, Interesse für den Klassiker L. Tolstoj und seinen Roman Krieg und Frieden zu wekken275 erfährt, ist erst recht für das Verhältnis zur Sowjetliteratur im deutschen Sprachraum bestimmend, auch wenn es in der SBZ nicht so drastisch und offen formuliert werden kann. Es gibt zu wenig spontane Bereitschaft, sich für die Errungenschaften des sowjetischen Systems und für den Befreiungskampf der sowjetischen Armee zu begeistern. Dass der öffentliche Diskurs über die sowjeti275
In einem Interview berichtet Goldschmidt: „Wie das ‚Krieg und Frieden‘ herausgekommen ist und man das also den Buchhändlern angeboten hat, das war schon eine erschütternde Reaktion. Die einen haben gesagt: von einem Russen, das wollen wir nicht, wir haben eh die Russen da. Und die anderen haben gesagt: schon wieder ein Buch über den Krieg, seien wir froh, daß wir den Krieg hinter uns haben.“ (Nach H.-P. FRITZ, wie Anm. 235, S. 358).. – Mehrere Beiträge zum Bild der Sowjetunion nach 1945 und zur Rezeption russischer Literatur in Deutschland in: Russische Literatur als deutsch-deutscher Brückenschlag (1945-1990). Beiträge einer Tagung an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, 26.-27. März 2010. Hrsg. v. Christine Fischer.
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sche Literatur und Kultur allgemein bestimmten politisch-ideologischen Vorgaben zu folgen hat, trägt ebenfalls nicht zu deren Akzeptanz bei. Und schließlich: Der literarisch interessierte deutsche Durchschnittsleser lehnt wohl grobschlächtige literarische Nazipropaganda ab, aber sein an künstlerisch wie ideologisch konservativen Schriftstellern wie Rudolf Binding, Hans Grimm, Wilhelm Schäfer, Karl Benno v. Mechow, Guido Kolbenheyer, Josef Weinheber und anderen geschulter literarischer Geschmack ist in keiner Weise auf die Produktionsromane und Heldenepen des Sozialistischen Realismus vorbereitet. Die sowjetische Besatzungsmacht und die von ihr akzeptierten einheimischen Verwaltungen versuchen in der SBZ und auch in Österreich, diesen Problemen Rechnung zu tragen. In mehreren Ausgaben werden Aleksandr Grins Feerie Das Purpursegel (Nr. 719) und sein Wogengleiter (Nr. 837) publiziert, phantasievolle, romantische Texte ohne Bezug zu Politik und Realität der Zeit. Auch von Prišvin erscheint eine ganze Reihe von Arbeiten (Nr. 773, 810, 862, 863), ebenso werden Erzählungen von Kuprin (Nr. 730, 848) und von Šiškov (Nr. 811, 866, 867, 868) publiziert, von dem auch die Familiensaga Der dunkle Strom (Nr. 865) erscheint. Grin, Prišvin und Šiškov haben schon vor 1917 publiziert und ihre literarische Prägung erhalten. Aber auch Paustovskijs lyrisch gefärbte Naturschilderungen und eher private Schicksale thematisierende Erzählungen werden häufig veröffentlicht (Nr. 771, 809, 859, 860). In der Verbreiterung des Angebotes durch Titel dieser Art unterscheidet sich das sowjetische Literaturangebot von demjenigen der 30er Jahre. Großes Gewicht misst die sowjetische Besatzungsmacht der Gewinnung der jungen Generation in den besetzten Territorien bei, gerade auch mit Hilfe von Literatur.276 Neben Kinderbüchern erscheinen, nicht nur im FDJ-Verlag Neues Leben, zahlreiche Werke, die sowohl für Erwachsene als auch für jugendliche Leser geeignet scheinen. Auf V. Kataev und Kaverin wurde schon hingewiesen, ebenso auf Beljaev und Lagin. Es erscheinen auch Berichte und Erzählungen von fernen Ländern und wenig bekannten Völkern (Nizovoj, Nr. 732, 733; Èrberg, Nr. 747, 827; Men’šikov, Nr. 805). Achtung für ein Land, dem die Bildung junger Menschen am Herzen liegt, und vor seinem Bildungsniveau sollen zahlreiche populärwissenschaftliche Broschüren namhafter sowjetischer Autoren wecken, die in der SBZ, in Österreich und auch in der Schweiz erscheinen.277 Sie fügen sich nahtlos in die je eigenen nationalen Interessen an der Verbreitung von populärwissenschaftlichen Kenntnissen ein. So erscheint in der Schweiz Il’ins Kotoryj ìas? (Wie spät ist es?, Nr. 706) mit einem kurzen Anhang über die Entwicklung der Schweizer Uhr. Vertrautheit mit der Kultur der Sowjetunion sollen auch die 276
277
Hierzu: K. PIEPER, Die besten Helden. Literatur für Kinder und Jugendliche in der DDR nach sowjetischen Leitbildern der 30er Jahre. In: Tauwetter, Eiszeit und gelenkte Dialoge. Russen und Deutsche nach 1945. Hrsg. K. Eimermacher, A. Volpert. München: Fink 2006. (Westöstliche Spiegelungen, NF 3). S. 1033-1056. Der wichtigste Autor ist Il’in (Nr. 706, 707, 760, 761, 762, 800, 844). Außerdem erscheinen Titel von Fiš (Nr. 829, 830) und Gorelik (Nr. 833, 835).
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zum Teil schon erwähnten Märchenbücher bekannter Autoren fördern.278 Im Grunde möchte man, auch über politische Agitation hinaus, die deutschsprachige lesende Bevölkerung der eigenen Besatzungszonen in die eigene schriftliche Kultur mit allen ihren Aspekten einbeziehen und integrieren. In der Schweiz spielen Übersetzungen aus der neuesten Sowjetliteratur eine untergeordnete Rolle, in den westdeutschen Besatzungszonen gibt es sie gar nicht. Von dem 1946 in der Sowjetunion zum Schweigen verurteilten Zošìenko erscheinen in Westdeutschland (Nr. 787) und in der Schweiz (Nr. 822) zwei teilweise textgleiche Sammlungen. Letztere Ausgabe trägt den Untertitel Russischer Alltag, erstere den Zusatz Sowjetrussische Satiren. Der konkrete historische Kontext von Zošìenkos Erzählungen, die Stoßrichtung seiner Satiren aus den 20er Jahren wird dadurch eher verschleiert. Zošìenkos aktuelle Gefährdung nach dem von Ždanov initiierten Partei-Erlass vom 14. 8. 1946 wird ebenfalls nicht zur Kenntnis genommen. Eine derartige aperspektivische Sichtweise, die einen aktuellen Gegenwartsbezug von Texten nur suggeriert, muss nicht in bewusster Absicht der Buchproduzenten liegen. Es ist ein allgemeines Phänomen, dass Vorstellungen über Länder und Kulturen, von denen man wenig weiß und die den eigenen Interessen relativ fern liegen, von sehr stabilen und langlebigen Klischees geprägt sind. In der Wahrnehmung Russlands und der Sowjetunion aus westeuropäischer Sicht macht sich dies immer wieder bemerkbar. Von Pil’njaks Maschinen und Wölfe (Nr. 734), einem 1925 erschienenen Meisterwerk „ornamentaler“ Prosa, dessen Sujet in der Zeit des Bürgerkrieges angesiedelt ist, heißt es in der Ankündigung des Verlages: „Dieses faszinierende Werk zeigt ein Rußland, wie es wirklich i s t .“ Pil’njaks Roman, Zošìenkos Erzählungen, Bloks Lyrik und Dramatik und Majakovskijs Verse gehören zu den literarisch interessantesten russischen Texten, die in den unmittelbaren Nachkriegsjahren übersetzt werden. Die in der Schweiz und in den deutschen Westzonen publizierte Literatur der russischen Emigration ist dagegen literarisch weniger bedeutsam. Die großen Namen der Vergangenheit – Bunin, Merežkovskij, Šmelɺv, Vjaì. Ivanov – fehlen, und Autoren wie Gornyj, oder Gagarin können sich, bei allem Respekt vor ihrer Leistung, mit ihnen nicht vergleichen. Immerhin wird in der Schweiz einer der letzten Romane Mark Aldanovs übersetzt, Naìalo konca (Vor der Sintflut, Nr. 788). Der erste Teil des Originals war noch 1939 in Paris als Buch erschienen. Der zweite Teil stand zunächst nur in Teilabdrucken in den Nummern der Emigrantenzeitschriften Sovremennye zapiski (Paris, eingestellt 1940) und Novyj žurnal (erscheint in New York ab 1942, Mitbegründer: Aldanov) zur Verfügung. Der deutschen Übersetzung liegt die erste vollständige Buchausgabe zugrunde, die 1946 auf Englisch in London erscheint. Der Roman variiert das Thema des Mordes ohne Interesse, das Dostoevskij in Verbrechen und Strafe behandelt.
278
Bažov: Nr. 789, 824; Lagin: Nr. 849; Švarc: Nr. 779; A. Tolstoj: Nr. 782, 818, 871.
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Das verordnete Interesse an der Sowjetunion, ihrer Kultur und gerade auch ihrer Literatur führt also in den ersten Nachkriegsjahren in den sowjetisch besetzten Teilen Deutschlands und auch Österreichs zu einer bisher nie erreichten Anzahl literarischer Neu- und Erstübersetzungen russischer Titel der verschiedensten Bereiche. Schon die Angaben zum Verkauf zeigen jedoch, dass das Interesse des Publikums diesem Anstieg nicht entspricht. Die wichtigsten Ursachen hierfür sind Desinteresse an der Kultur einer ohnehin omnipräsenten und über jegliche Kritik erhabenen Besatzungsmacht, aber auch die wenig überzeugende Qualität der neuen Literatur und die ungewohnten Parameter für ihre Bewertung. Die vielfach unzureichende Qualität der Übersetzungen kommt hinzu. Andererseits decken die zahlreichen Publikationen aus dem Russischen nun sämtliche kulturelle Bereiche ab, bis hinein in die Alltagskultur. In den westdeutschen Besatzungszonen und zunehmend auch in der Schweiz ist die Präsenz der sowjetischen Literatur nur beschränkt oder gar nicht vorhanden. Man kann nicht sagen, dass diesem Desinteresse ein entsprechend anwachsendes Interesse an der Literatur der russischen Emigration gegenüber stünde. Alles spricht dafür, dass man russische Gegenwartsliteratur überwiegend mit der Literatur der Sowjetunion identifiziert, außerhalb derer russische Literatur des 20. Jahrhunderts kaum wahrgenommen wird.
Kapitel VI: 1950-1957 Bibliographie 1950: Agišev, Rustam Konstantinoviì 873
Der unheimliche Schamane (Ouènga). Erzählung. Ü: Hermann Asemissen. Berlin: KuFo 1950. 64 S. (Kleine Jugendreihe).
Ažaev, Vasilij Nikolaeviì 874
Fern von Moskau (Daleko ot Moskvy). Ü: Otto Braun. Bd. 1-3. Moskau: VfL 1950. 492, 457, 470 S. (Bibliothek ausgewählter Werke der Sowjetliteratur).
Bek, Aleksandr Al’fredoviì 875
Timofei mit dem offenen Herzen (Timofej – otkrytoe serdce). Erzählung. Berlin: Dietz 1950. 95 S.
Bezymenskij, Aleksandr Il’iì 876
Gedichte des Zornes. Ü: Gerty Rath. [Bukarest]: Cartea rusa 1950. 46 S.
Bogdanov, Nikolaj Vladimiroviì 877
Juri Smirnow (Jurij Smirnov). Bukarest: Jugendverl. 1950. 47 S.
êakovskij, Aleksandr Borisoviì 878
Bei uns ist schon Morgen (U nas uže utro). Roman. Ü: Veronica Ensslen. Berlin: KuFo 1950. 391 S.
879
Friedliche Tage (Mirnye dni). Roman. Ü: A[lfred] E[dgar] Thoss. Berlin: KuFo 1950. 178 S. Forts. von „Èto bylo v Leningrade“(Nr. 745)
Fedin, Konstantin Aleksandroviì 880
Ein ungewöhnlicher Sommer (Neobyknovennoe leto). Roman. Ü: Hilde Angarowa. Bd. 1-2. Moskau: VfL 1950. 599, 819 S. DDR: KuFo 1950
1950-1957
230
Furmanov, Dmitrij Andreeviì 881
Tschapajew (êapaev). Roman. Ü: Ellen Walden. Berlin: „Tägliche Rundschau“ 1950. 95 S. (Romanzeitung, 3,1950,).
Grin, Èl’mar 882
Der letzte Heuschober. [Erzählungen]. Ü: Maria Einstein. Berlin: VuW 1950. 220 S.
Igišev, Vladimir Nikiforoviì 883
Die Kumpel (Šachtɺry). Roman. Ü: A[lfred] E[dgar] Thoss. Berlin: KuFo 1950. 340 S.
Il’in, Michail 884
Der Mensch und die Naturkräfte (êelovek i stichija). Ü: Werner Lorenz. Bd. 1-4. Bukarest: Staatsverl. 1950. 69, 84, 110, 118 S.
885
Wolkenschieber und Wettermacher (êelovek i stichija). Ü: A[lfred] E[dgar] Thoß. Berlin: VuW 1950. 370 S.
Irošnikova, Irina Ivanovna 886
Irgendwo in Sibirien (Gde-to v Sibiri). Halle: Mitteldeutsche Druckerei u. Verlagsanstalt 1950. 276 S.
Jan, Vasilij Grigor’eviì 887
Das Schiff aus Phönizien (Finikijskij korabl‘). Eine historische Erzählung. Ü: Eugen Sabel. Berlin, Dresden: Kinderbuchverl. 1950. 187 S.
Ketlinskaja, Vera Kazimirovna 888
Der Mut (Mužestvo). Ü: Ernst Busse. Bd. 1-2. Berlin: Neues Leben 1950. 465, 482 S.
Koptjaeva, Antonina Dmitrievna 889
Direktor Anna (Tovarišì Anna). Roman. Ü: Ina Tinzmann. Berlin: SWA 1950. 530 S.
Kratt, Ivan Fɺdoroviì 890
Das Haus inmitten der Tundra. [Erzählungen]. Ü: Alexander Böltz. Halle: Mitteldeutscher Verl. 1950. 218 S.
Bibliographie
231
Leberecht, Gans Fridrichoviì 891
Licht in Koordi (Svet v Koordi). Ü: Otto Braun. Moskau: VfL 1950. 267 S. DDR: Berlin 1950
Luknickij, Pavel Pavloviì 892
Nisso (Nisso). Das Mädchen aus Siatang. Ü: Manfred v. Busch. Berlin: Neues Leben 1950. 531 S.
Majakovskij, Vladimir Vladimiroviì 893
Aus vollem Halse. [Sammlung]. Ü: Johannes v. Guenther. Berlin: SWA 1950. 185 S.
894
150000000 [Hundertfünfzig Millionen]. [Sammlung]. Ü: A[lfred] E[dgar] Thoss. Berlin: VuW 1950. 121 S.
Mstislavskij, Sergej Dmitrieviì 895
Die Krähe ist ein Frühlingsvogel (Graì – ptica vesennjaja). Ü: Ena v. Baer. Berlin: Lied der Zeit 1950. 365 S. BRD: Stuttgart 1952 Österreich: Wien 1952 UdSSR: Moskau 1961
Ochotnikov, Vadim Dmitrieviì 896
Ins Innere der Erde (Vglub‘ zemli). Utopische Erzählung. Ü: Mimi Brichmann. Berlin: KuFo 1950. 64 S. (Kleine Jugendreihe).
Ostrover, Leon Isaakoviì 897
Sturmvögel. Vier Erzählungen aus der Geschichte der russischen Arbeiterbewegung. Ü: Manfred v. Busch. Potsdam: Märkische Druck- und Verlagsgesellschaft 1950. 251 S. BRD: Stuttgart 1974
898
Sturmvögel. Vier Erzählungen aus der Geschichte der russischen Arbeiterbewegung. Ü: M[imi] Brichmann. Berlin: KuFo 1950. 64 S. (Kleine Jugendreihe).
Panova, Vera Fɺdorovna 899
Helles Ufer (Jasnyj bereg). Erzählung. Ü: Alfred Kurella. Berlin: Tägliche Rundschau 1950. 71 S. (Romanzeitung, 9, 1950).
232
1950-1957
900
Menschen aus Krushilicha (Kružilicha). Ü: Eva Priester. Wien: Globus 1950. 329 S.
Pavlenko, Pɺtr Andreeviì 901
Steppensonne (Stepnoe solnce). Ü: Hilde Angarowa. Berlin: KuFo 1950. 108 S.
Polevoj, Boris Nikolaeviì 902
Der wahre Mensch (Povest‘ o nastojašìem ìeloveke). Roman. Ü: Oswald Tornberg. Dresden: Sachsenverl. 1950. 351 S. Ab 1956: Erweiterte Ausgabe. Ü der Ergänzungen: Gottfried J. Wojtek UdSSR: Moskau 1961 BRD: Frankfurt/M. 1975
Rachmanova, Alja 903
Sonja Kowalewski. Leben und Liebe einer gelehrten Frau. Ü: Arnulf v. Hoyer. Zürich: Rascher 1950. 352 S.
Rutter, Aleksandr 904
Nomaden (Araty). Roman. Ü: Bruno Pasch. Berlin: Altberliner Verl. 1950. 319 S.
Saburova, Irina Evgen’evna 905
Die Stadt der verlorenen Schiffe (Korabli starogo goroda). Roman. Ü: Waldemar Reichardt. Heidelberg: Pfeffer 1950. 651 S.
Šaginjan, Mariètta Sergeevna 906
Auf des Fünfjahrplans Bahnen (Po dorogam pjatiletki). Skizzen. Ü: Franz Leschnitzer. Moskau: VfL 1950. 635 S. DDR: Berlin 1952
Šìipaìɺv, Stepan Petroviì 907
Liebesgedichte. Aus dem Band „Lyrik“. Berlin: KuFo [1950]. 36 Bll.
Sɺmuškin, Tichon Zachareviì 908
Alitet geht in die Berge (Alitet uchoditv gory). Roman in 2 Büchern. Buch 1. Ü: Otto Braun. Moskau: VfL 1950. 465 S. (Bibliothek ausgewählter Werke der Sowjet-Literatur). Buch 2 schon in Nr. 864
Bibliographie
233
Simonov, Konstantin Michajloviì 909
Das kämpfende China (Sražajušìijsja Kitaj). Ü: Alfred Edgar Thoss. Berlin: KuFo 1950. 157 S.
910
Freunde und Feinde (Druz’ja i vragi). Gedichtband. Ü: Hugo Huppert. Moskau: VfL 1950. 87 S.
Šolochov, Michail Aleksandroviì 911
Die schöne Wassilissa und andere Märchen. Ausgewählt aus dem Sammelband „Regenbogen“. Ü: Hans Bruschwitz. Berlin: KuFo 1950. 101 S. Auswahl aus „Radugaduga“
Stepun, Fɺdor Avgustoviì 912
Vergangenes und Unvergängliches (Byvšee i nesbyvšeesja). Aus meinem Leben. Bd. 3. München: Kösel 1950. 274 S. Übersetzung des Autors aus dem Russischen
Štejn, Aleksandr Petroviì 913
Ehrengericht (Sud ìesti). Nach dem Szenarium des gleichnamigen Mosfilms. Ü: A[lfred] E[dgar] Thoss. Berlin: Deutscher Filmverl. 1950. 139 S.
Tichonov, Nikolaj Semɺnoviì 914
Gedichte. Ü: Alfred Edgar Thoß. Potsdam: Rütten & Loening 1950. 69 S. (Kleine RuL-Bücherei).
Vološin, Aleksandr Nikitiì 915
Kusnezker Land (Zemlja Kuzneckaja). Roman. Ü: Otto Braun. Berlin: Tägliche Rundschau 1950. 71 S. (Romanzeitung, 10, 1950). Rumänien: Bukarest 1951
Zajcev, Leonid Michajloviì 916
Chantschula, das neue Land (Prostor). Ü: Manfred v. Busch. Berlin: KuFo 1950. 231 S.
1951: Arsen’ev, Vladimir Klavdieviì
234
1950-1957
917
Auf dem Butu (Auszug aus: Skvoz‘ tajgu). Berlin: KuFo 1951. 61 S. (Kleine Jugendreihe).
918
Durch die Urwälder des Fernen Ostens (V debrjach Ussurijskogo kraja). Forschungsreisen im Gebiet des Ussuri und des Küstengebirges SichoteAlin. Ü: Alexander Böltz. Dresden: Sachsen-Verl. 1951. 322 S.
Ažaev, Vasilij Nikolaeviì 919
Fern von Moskau (Daleko ot Moskvy). Roman in 3 Büchern. Ü: Alexander Böltz. Berlin: KuFo 1951. 891 S. Österreich: Wien 1951
Babaevskij, Semɺn Petroviì 920
Licht auf Erden (Svet nad zemlɺj). Roman. Bd. 1-2. Ü: Hilde Angarowa (Bd. 1), Ena von Baer (Bd. 2). Berlin: Tägliche Rundschau 1951. 71, 94 S. Roman-Zeitung, 25/26, 1951).
921
Der Ritter des Goldenen Sterns (Kavaler zolotoj zvezdy). Roman. Ü: Alexander Böltz. Berlin: KuFo 1951. 700 S.
Birjukov, Nikolaj Zotoviì 922
Die Wasser des Naryn (Vody Naryna). Ü: A[lfred] E[dgar] Thoss. Berlin: VuW 1951. 883 S.
Dikovskij, Sergej Vladimiroviì 923
Beri-Beri und andere Erzählungen aus dem fernöstlichen Grenzgebiet. Ü: Margarete Spady. Weimar: Kiepenheuer 1951. 323 S.
Dolmatovskij, Evgenij Aronoviì 924
Das Lied vom morgigen Tag (Slovo o zavtrašnem dne). [Gedichte]. Ü: A[lfred] E[dgar] Thoss. Berlin: KuFo 1951. 42 Bll.
Efremov, Ivan Antonoviì 925
Das Observatorium Nur-i-Descht (Observatorija Nur-i-Dešt). Ü: M[imi] Brichmann. Berlin: KuFo 1951. 62 S. (Kleine Jugendreihe).
Evdokimov, Nikolaj Semɺnoviì 926
Lied vom Stahl (Vysokaja dolžnost‘). Ü: A[lois] Rottensteiner. Wien: Globus 1951. 273 S. DDR: Berlin 1951 u.d.T. „Stählerne Herzen“
Bibliographie
235
Il’in, Michail 927
Besiegte Natur (Pokorenie prirody). Ü: Peter Weibel. Berlin: VuW 1951. 228 S.
928
Der Mensch bezwingt die Natur (Pokorenie prirody). Wien: Sowjetischer Informationsdienst 1951. 69 S. Gekürzt
Jal’cev, Pavel Dmitrieviì 929
Ein Festtag (Prazdnik). Spielstück in 1 Akt. Ü: Für das Deutsche bearb. v. Walter Radetz. Halle: Mitteldeutscher Verl. 1951. 20 S. (Laienspiele).
Jaliner, I. 930
Der Wettbewerb (Sorevnovanie). Ü: Deutsche Bearbeitung v. Walter Radetz. Halle: Mitteldeutscher Verl. 1951. 32 S. (Laienspiele).
Kataev, Valentin Petroviì 931
Es blinkt ein einsam Segel (Beleet parus odinokij). Ü: I. Tinzmann. Berlin: KuFo 1951. 360 S. = „Volny êɺrnogo morja“, 1 BRD: Darmstadt, Neuwied 1974
Kedrov, Vladimir 932
Die Friedensstaffette (Èstafeta mira). Ü: Deutsche Bearbeitung Walter Radetz. Halle: Mitteldeutscher Verl. 1951. 40 S. (Laienspiele).
Koptjaeva, Antonina Dmitrievna 933
Iwan Iwanowitsch (Ivan Ivanoviì). Roman. Ü: Hanns Bruschwitz. Berlin: KuFo 1951. 447 S. Auch u.d.T.: „Es geschah in der Taiga“
Korol’kov, Jurij Michajloviì 934
Im neuen Deutschland (V novoj Germanii). Bukarest: Cartea rusa 1951. 95 S.
Koževnikov, Aleksej Venediktoviì 935
Belebendes Wasser (Živaja voda). Roman. Ü: Erwin Skalka. Wien: Buchgemeinde 1951. 574 S.
1950-1957
236 DDR: Berlin 1951 936
Das Wasser des Lebens (Živaja voda). Ü: Hilde Angarowa. Berlin: Tägliche Rundschau 1951. (Roman-Zeitung, 28, 1951).
[Lenì, Leonid Sergeeviì] 937
Talente (Talant). Ein Scherz in 1 Aufzug. Ü: Günter Richter. Halle: Mitteldeutscher Verl. 1951. 16 S. (Laienspiele).
Lidin, Vladimir Germanoviì 938
Zwei Leben (Dve žizni). Roman. Ü: Bruno Tutenberg. Berlin: KuFo 1951. 235 S.
Likstanov, Iosif Isaakoviì 939
Der grüne Stein (Zelɺnyj kamen‘). Roman. Ü: Hans Fischhof [= Hans Goldschmidt]. Wien: Globus 1951. 308 S. DDR: Berlin 1952
Ljubimova, Valentina Aleksandrovna 940
Schneeball (Snežok). Schauspiel in 3 Akten und 6 Bildern. Ü: Lina Gründler. Berlin: Volk und Wissen 1951. 63 S. Bühnenms.: Berlin: Henschel [1950]
L’vova, Ksenija Sergeevna 941
Wald in der Steppe (Na lesnoj polose). Ü: Alexander Böltz. Berlin: KuFo 1951. 140 S.
Majakovskij, Vladimir Vladimiroviì 942
Sowjetjugend. Gedichte. Ü: Paul Wiens. Berlin: Neues Leben [1951]. 24
943
Was ist gut und was ist schlecht (êto takoe chorošo i ìto takoe plocho?). Ü: Gerty Rath. Bukarest: Jugendverl. 1951. 15 S.
S.
Mal’cev, Elizar 944
Von ganzem Herzen (Ot vsego serdca). Roman. Ü: Horst Wolf. Berlin: Dietz 1951. 568 S.
Malyškin, Aleksandr Georgieviì
Bibliographie 945
237
Der dreizehnte Winter (Ljudi iz zacholust’ja). Roman. Ü: Elisabeth u. Wladimir Wonsiatsky. Leipzig: Staackmann 1951. 511 S. 1961: Überarbeitete Fassung von Lieselotte Remané
Markov, Georgij Mokeeviì 946
Die Strogows (Strogovy). Ü: Alexander Böltz. Halle: Mitteldeutscher Verl. 1951. 517 S. = Strogovy“, I 1982: Überarbeitete Fassung von Marlene Milack
Medynskij, Grigorij Aleksandroviì 947
Marja (Marija). Roman. Ü: Alexander Böltz. Halle: Mitteldeutscher Verl. 1951. 523 S.
Musatov, Aleksej Ivanoviì 948
Kinder aus Stoshary (Stožary). Ü: Alfred Kurella. Berlin: Tägliche Rundschau 1951. 72 S. (Roman-Zeitung, 1, 1951).
Nagiškin, Dmitrij Dmitrieviì 949
Märchen vom Amur (Amurskie skazki). Ü: Magda Eichhorn. Berlin: Kinderbuchverl. 1951. 39 S.
Nemcov, Vladimir Ivanoviì 950
Die Feuerkugel (Ognennyj šar). Wissenschaftlich-abenteuerliche Erzählung. Ü: W[illi] Krause. Berlin: KuFo 1951. 62 S. (Kleine Jugendreihe). Auszug
951
Der Höhenrekord (Rekord vysoty). Phantastische Erzählung. Ü: Mimi Brichmann. Berlin: KuFo 1951. H. 1-2. 64, 64 S.(Kleine Jugendreihe).
Novikova, T. 952
Die Kusine vom Lande (Sestrɺnka). Komödie in 1 Aufzug. Halle: Mitteldeutscher Verl. 1951. 32 S. (Laienspiele).
Ochotnikov, Vadim Dmitrieviì 953
Das Geheimnis der Karsthöhle (Tajna karstovoj pešìery). Ü: M[imi] Brichmann. Berlin: KuFo 1951. 63 S. (Kleine Jugendreihe).
Panova, Vera Fɺdorovna
238
1950-1957
954
Helles Ufer (Jasnyj bereg). Roman. Ü: Hans Bruschwitz. Leipzig: List 1951. 242 S.
Pantielev, Aleksej 955
Die erste Woche (Pervaja nedelja). Erzählung. Ü: Deutsche Bearbeitung: Kultur u. Fortschritt. Berlin: KuFo 1951. 195 S.
Paustovskij, Konstantin Georgieviì 956
Der alte Nachen und andere Erzählungen. Ü: Horst Wolf. Leipzig: Reclam 1951. 95 S. (RUB, 7684).
Platov, Leonid Dmitrieviì 957
Die verschwundene Insel (Ptica Mauk). Wissenschaftlich-phantastische Erzählung. Ü: E[llen] Walden. Berlin: KuFo 1951. 64 S. (Kleine Jugendreihe).
Popovskij, Aleksandr Daniloviì 958
Auf der Grenze zwischen Leben und Tod (Na grani žizni i smerti). Ü: M[imi] Brichmann. Berlin: KuFo 1951. 99 S.
Priležaeva, Marija Pavlovna 959
Deine Freunde sind mit dir (S toboj tovarišìi). Ü: Ernst Hube. Berlin: Neues Leben 1951. 176 S.
Rachmanova, Alja 960
Jurka erlebt Wien. Ü: Arnulf v. Hoyer. Zürich: Rascher 1951. 297 S.
Rybakov, Anatolij Naumoviì 961
Menschen am Steuer (Voditeli). Ü: Alexander Böltz. Berlin: KuFo 1951. 371 S.
Šejnin, Lev Romanoviì 962
Die verhängnisvolle Erbschaft (Rokovoe nasledstvo). Komödie in 3 Aufzügen. Halle: Mitteldeutscher Verl. 1951. 80 S. (Laienspiele).
Simonov, Konstantin Michajloviì 963
Der fremde Schatten (êužaja ten‘). Drama in 4 Akten, 6 Bildern. Ü: Veronica Ensslen. Leipzig: Volk u. Wissen 1951. 111 S.
Bibliographie
239
Bühnenms. 1950 im Aufbau-Bühnen-Vertrieb. Vorliegende Ausgabe als „Lizenzausgabe für die Schule“
Španov, Nikolaj Nikolaeviì 964
Brandstifter (Podžigateli). Roman. Ü: Alexander Böltz. Berlin: VuW 1951. 1198 S. 1952: Bearbeitung nach der neuesten sowjetischen Fassung. BRD: München 1976
Suchodol’skij, V. / Ul’janinskij, Aleksandr Vjaìeslavoviì 965
Auf breiter Front. Einakter in 2 Episoden. Halle: Mitteldeutscher Verl. 1951. 55 S. (Laienspiele).
Surkov, Aleksej Aleksandroviì 966
Der Welt den Frieden! (Miru – mir). [Gedichte]. Ü: Alfred Edgar Thoss. Berlin: VuW 1951. 32 S.
Švarc, Evgenij L’voviì 967
Das erste Schuljahr (Pervoklassnica). Ü: Nadja Ludwig. Berlin: Kinderbuchverl. [1951]. 81 S. UdSSR: Mokau 1951
Tichonov, Nikolaj Semɺnoviì 968
Der tapfere Partisan (Chrabryj partizan). Ü: Wolfgang Müller. Berlin: Kinderbuchverl. 1951. 27 S. (Unsere Welt. Gruppe 1, Für die gerechte Sache).
Toman, Nikolaj Vladimiroviì 969
Auf heller Spur (Po svetlomu sledu). Ü: Ursula Pünchera. Berlin: KuFo 1951. 64 S. (Kleine Jugendreihe).
Tuškan, Georgij Pavloviì 970
Menschenjagd im Pamir (Džura). Roman. Ü: Paul Reissert. Berlin: KuFo 1951. 520 S. BRD: Düsseldorf 1955
Vigdorova, Frida Abramovna
240
1950-1957
971
Meine Schulklasse (Moj klass). Aufzeichnungen einer Lehrerin. Ü: Josi v. Koskull. Berlin: Rütten & Loening 1951. 118 S. (Kleine RuLBücherei).
Zakrutkin, Vitalij Aleksandroviì 972
Die schwimmende Staniza (Plavuìaja stanica). Ü: Otto Braun. Berlin: Neues Leben 1951. 349 S.
Zelenskij, Nikolaj 973
Der Herr der Taiga (Chozjain tajgi). Ü: A[lfred] E[dgar] Thoss. Berlin: KuFo 1951. 262 S.
Zverev, Viktor / Zvereva, Vera 974
Zwei Schichten – ein Ziel (Dve smeny – odna cel‘). Ü: Bearbeitung Max Albrecht. Halle: Mitteldeutscher Verl. 1951. 36 S. (Laienspiele).
1952: Agapov, Boris Nikolaeviì 975
Die Großtat der Neuerer (Podvig novatorov). Ein Bericht. Berlin: Dietz 1952. 87 S.
Antonov, Sergej Petroviì 976
Lena. [Sammlung]. Bukarest: Jugendverlag 1952. 93 S.
977
Straßen in den neuen Tag (Po dorogam idut mašiny). Erzählungen und Skizzen. Ü: Margarete Spady. Berlin: Neues Leben 1952. 273 S.
Apuškin, Jakov Vladimiroviì 978
Der Lotse. Ü: Doris Dauber. Halle: Mitteldeutscher Verl. 1952. 32 S. (Dramatischer Zirkel).
Arsen’ev, Vladimir Klavdieviì 979
Dersu Usala, der Taigajäger (Dersu Uzala). Fahrten und Jagdabenteuer im Fernen Osten. Ü: Alexander Böltz. Dresden: Sachsen-Verl. 1952. 263 S.
Bibliographie 980
241
In den Bergen des Sichote-Alin (Skvoz‘ tajgu). Forschungsreisen zwischen Amur und Japanischem Meer. Ü: Alexander Böltz. Dresden: Sachsen-Verl. 1952. 342 S.
Babaevskij, Semɺn Petroviì 981
Licht auf Erden, Bd. 2 (Svet nad zemlɺj, 2). Ü: Hildegard Olbrich. Berlin: KuFo 1952. 395 S.
Bažov, Pavel Petroviì 982
Das lebendige Feuer. Sagen aus dem Ural. Ü: Margarete Spady. Berlin: KuFo 1952. 107 S.
Bogdanov, Nikolaj Vladimiroviì 983
Erzählungen über Mao Tse-Tung (Rasskazy o Mao Cze-dune). Ü: Veronica Ensslen. Berlin: KuFo 1952. 134 S.
Dikovskij, Sergej Vladimiroviì 984
Die Abenteuer des Kutters „Smely“ (Prikljuìenija katera „Smelyj“). Ü: Rolf Brömel. Berlin: Neues Leben 1952. 176 S.
Efremov, Ivan Antonoviì 985
Das weiße Horn und Am See der Berggeister (Belyj rog. Ozero Gornych Duchov). Ü: Karel Hemzal. Berlin: KuFo 1952. 63 S. (Kleine Jugendreihe).
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì 986
Dem Frieden! Aufsätze und Reden. Ü: Kollektivübersetzung v. Mitarbeitern d. Verlags, Red.: Nadeschda Ludwig. Berlin: KuFo 1952. 251 S.
987
So kann es nicht weitergehen! Rede auf der Außerordentlichen Tagung des Weltfriedensrats, Berlin 1.-5. Juli 1952. [Berlin]: Deutsches Friedenskomitee 1952. 15 S.
Fɺdorov, Evgenij Aleksandroviì 988
Der steinerne Gürtel (Demidovy). Roman. Ü: Hermann Borm. Leipzig: List 1952. 408 S.
Finn, Konstantin Jakovleviì
242
1950-1957
989
Der größere Maßstab. Ü: Günther Richter. Deutsche Bearbeitung: Walter Radetz. Halle: Mitteldeutscher Verl. 1952. 24 S. (Dramatischer Zirkel).
Fiš, Gennadij Semɺnoviì 990
Roggen in der Weizenähre (Prevrašìenie vidov). Ü: Mimi Brichmann. Berlin: KuFo 1952. 74 S.
Galaktionov, Vasilij Dmitrieviì / Agranovskij, Anatolij Abramoviì 991
Der Beginn eines gigantischen Bauwerkes (Utro velikoj strojki). Bukarest: Cartea rusa 1952. 247 S.
992
Ein Strom wird zum Meer (Utro velikoj strojki). Ein dokumentarischer Roman. Berlin: KuFo 1952. 294 S. BRD: Essen 1953
Galeev, G. 993
Es begann mit einem Brief (Naìalos‘ s pis’ma). Ü u. Bearb.: Doris Dauber. Halle: Mitteldeutscher Verl. 1952. 19 S. (Dramatischer Zirkel).
German, Jurij Pavloviì 994
Schwert und Flamme. Erzählungen über Feliks Dzierzynski (Rasskazy o Felikse Dzeržinskom). Ü: Tamara Krause. Berlin: Blick nach Polen 1952. 274 S.
Gor, Gennadij Samojloviì 995
Die unbekannte Quelle (Neizvestnyj kljuì). Bukarest: Jugendverl. 1952. 124 S.
Gorbatov, Boris Leont’eviì 996
Die Geburt auf dem Gurkenland. Erlebnisse in der Arktis. (Obyknovennaja arktika). Ü: Hanns A. Windorf. Rudolstadt: Greifenverl. 1952. 462 S.
Gorelik, Iosif Grigor’eviì 997
Herren der Maschine (Stalinskij laureat). Ü: Veronica Ensslen. Berlin: Tribüne 1952. 159 S.
Gor’kij, Maksim
Bibliographie
243
998
Konowalow (Konovalov). Ü: Charles Andres. Bern: Scherz 1952. 60 S. (Parnass-Bücherei, 91).
999
Klim Samgin (Žizn‘ Klima Samgina). Roman. Buch 1. Ü. Hans Ruoff. Berlin: Aufbau 1952. 615 S. Ab 1976: Bearbeitung Eva Kosing BRD: Essen 1953
1000
Iwanuschka, der Narr (Pro Ivanušku-duraìka). Das Spätzlein (Vorob’iško). Berlin: Kinderbuchverl. 1952. 46 S.
1001
Krämer und Wechsler (Dostigaev i drugie). Ü: Veronika Ensslen. Berlin: Henschel 1952. 68 S.
Gulia, Georgij Dmitrieviì 1002
Das Mädchen Kama (Kama). Ü: Veronica Ensslen. Berlin: KuFo 1952 204 S.
Ignatov, Pɺtr Karpoviì 1003
Partisanen (Zapiski partizana, ì. 1-ja). Ü: Manfred v. Busch. Berlin: VVN-Verl. 1952. 375 S.
Ilen’kov, Vasilij Pavloviì 1004
Der große Weg (Bol’šaja doroga). Ü: Roland Schacht. Berlin: KuFo 1952. 422 S.
Il’in, Michail 1005
Die Umgestaltung unseres Planeten (Preobrazovanie planety). Berlin: VuW 1952. 94 S.
Jal’cev, Pavel Dmitrieviì 1006
In der Taiga (Tajga). Spiel in 1 Akt. Ü: Deutsches Theaterinstitut. Halle. Mitteldeutscher Verl. 1952. 25 S. (Dramatischer Zirkel).
Kandyba, Fɺdor 1007
Heiße Erde (Gorjaìaja zemlja). Technisch-utopischer Roman. Ü: Erwin Skalka, Alois Rottensteiner. Wien: Globus 1952. 384 S. DDR: Berlin 1952
Karavaeva, Anna Aleksandrovna 1008
Das Vaterhaus (Rodnoj dom). Ü: Ernst Ehlers. Berlin: Neues Leben
1950-1957
244 1952. 472 S. 3. Teil der Trilogie „Rodina“. Andere Teile nicht auf Deutsch erschienen
Kim, Roman Nikolaeviì 1009
Die Spur des Tigers (Tetrad‘, najdennaja v Sunìone). Ü: Erich Salewski. Berlin: Dietz 1952. 204 S.
1010
Das Suntschonger Tagebuch (Tetrad‘, najdennaja v Sunìone). Roman. Ü: Otto Braun. Bukarest: Cartea rusa 1952. 198 S.
Laptev, Jurij Grigor’eviì 1011
Morgenrot (Zarja). Roman eines Kolchos. Ü: Veronica Ensslen. Berlin: Dietz 1952. 320 S.
Ljaško, Nikolaj Nikolaeviì 1012
Der Tod ging vorüber. Drei Erzählungen. Ü: A. Stüwe, M[argarete] Spady. Leipzig: List 1952. 208 S.
Lukovskij, Igor‘ Vladimiroviì 1013
Die zweite Grenze. Ü: Doris Dauber. Halle: Mitteldeutscher Verl. 1952. 32 S. (Dramatischer Zirkel).
Majakovskij, Vladimir Vladimiroviì 1014
Das feurige Ross (Kon‘-ogon‘). Ü: Gerty Rath. Bukarest: Jugend-Verl. 1952. 6 Bll.
1015
Jedes Blatt wird umgewandt – Löwin zeigt’s und Elefant (êto ni stranica, – to slon, to l’vica). Ü: Else Kornis. Bukarest: Jugend-Verl. 1952. 6 Bll.
1016
Tierbilderbuch (êto ni stranica, - to slon, to l’vica). Ü: Paul Wiens. Berlin: Kinderbuchverl. 1952. 7 Bll.
Makarenko, Anton Semɺnoviì 1017
Flaggen auf den Türmen (Flagi na bašnjach). Ü: Erich Salewski. Berlin: Aufbau 1952. 523 S. BRD: Essen 1952
Makljarskij, Michail Borisoviì 1018
Mister Clerk hat sich verrechnet (V primorskom gorode). Ü: Günter
Bibliographie
245
Weinhold. Heft 1-2. Berlin: KuFo 1952. Je 63 S. (Kleine Jugendreihe).
Muratov, Igor‘ 1019
Eine bukowinische Dorfgeschichte (Bukovinskaja povest‘). Ü: Hilde Angarowa. Berlin: KuFo 1952. 250 S.
Nikolaeva, Galina Evgen’evna 1020
Ernte (Žatva). Roman in drei Teilen. Ü: Otto Braun. Moskau: VfL. 703 S. (Bibliothek ausgewählter Werke der Sowjetliteratur). DDR: Berlin 1952 Rumänien: Bukarest 1953
Nikulin, Jurij Venjaminoviì 1021
Der weiße Engel (Belyj angel). Ü: Gertrud Daberkow-Schmid. Halle: Mitteldeutscher Verl. 1952. 19 S. (Dramatischer Zirkel).
Novikov-Priboj, Aleksej Silyì 1022
Zwei Seegeschichten. Ü: Horst Wolf. Leipzig: Insel. 91 S. 1952. (InselBücherei, 385).
Obruìev, Vladimir Afanas’eviì 1023
Goldsucher in der Wüste (Zolotoiskateli v pustyne). Ü: Elisabeth u. Wladimir Wonsiatsky. Leipzig: Staackmann 1952. 332 S.
Panteleev, Leonid 1024
Große Wäsche (Bol’šaja stirka). Ü: Nadja Ludwig. Berlin: Kinderbuchverl. [1952]. 24 S.
Pantelejmonov, Boris Grigor’eviì 1025
Onkel Wolodja (Prikljuìenija djadi Volodi). Ü: Fred Ottow. München: Heimeran 1952. 178 S.
Paustovskij, Konstantin Georgieviì 1026
Das Mädchen aus dem Norden (Severjanka). Schauspiel in 1 Aufzug. [Berlin]: Gesellschaft f. Deutsch-Sowjetische Freundschaft [1952]. 27 S.
1027
Segen der Wälder (Povest‘ o lesach). Ü: Robert Carl Siehr. Berlin: Altberliner Verl. 1952. 215 S.
1950-1957
246
Polevoj, Boris Nikolaeviì 1028
Wir Sowjetmenschen (My – sovetskie ljudi). Bukarest: Cartea rusa 1952. 85 S.
Poltorackij, Viktor Vasil’eviì 1029
Unterwegs und daheim (V doroge i doma). Bukarest: Arlus-Cartea rusa 1952. 217 S.
Pomerancev, Vladimir Michajloviì 1030
Die Tochter des Antiquars (Doì‘ bukinista). Roman. Ü: Veronika Ensslen. Berlin: Das Neue Berlin 1952. 446 S.
Popov, Ivan Fɺdoroviì 1031
Als die Nacht verging (Na ischode noìi). Roman. Ü: Alexander Böltz. Berlin: KuFo 1952. 592 S. BRD: Hamburg 1972
Posledoviì, Makar 1032
Junge Kräfte (Tɺploe dychanie). Ü: E[llen] Walden. Berlin: Tribüne 1952. 191 S.
Prišvin, Michail Michajloviì 1033
Geheimnisse des Waldes. Erzählungen. Ü: Johann Dembowski. Berlin: Holz 1952. 136 S.
Rachmanova, Alja 1034
Die Liebe eines Lebens. Iwan Turgenjew und Pauline Viardot. Ü: Arnulf v. Hoyer. Frauenfeld: Huber 1952. 398 S.
Šaginjan, Mariètta Sergeevna 1035
Das Wasserkraftwerk (Gidrocentral‘). Roman. Ü: Alexander Böltz. Berlin: Dietz 1952. 478 S.
1036
Goethe (Gɺte). Ü: Traute Stein. Berlin: KuFo 1952. 235 S. BRD: Essen 1952
Samsonija, Aleksej Apollonoviì 1037
Der schwarze Schatten. Schauspiel in 1 Aufzug. Berlin: Zentralvorstand der Gesellschaft DSF, Kulturabteilung 1952. 22 S.
Bibliographie
247
Saparin, Viktor Stepanoviì 1038
Die geheimnisvolle Limousine (Isìeznovenie inženera Bobrova). Wissenschaftlich-phantastische Erzählung. Ü: Erna Becker. Berlin: KuFo 1952. 64 S. (Kleine Jugendreihe).
Šìeglov, Dmitrij Alekseeviì 1039
Meister. Schauspiel in 1 Akt. Berlin: Zentralvorstand der Gesellschaft DSF, Kulturabteilung [1952]. 34 S.
Šìipaìɺv, Stepan Petroviì 1040
Lyrische Gedichte. Ü: Alfred Kurella. Moskau: VfL 1952. 126 S.
Simonov, Konstantin Michajloviì 1041
Lyrik eines Jahrzehnts. Ü: A[lfred] E[dgar] Thoß, Clara Blum. Berlin: KuFo 1952. 78 S.
Slonimskij, Michail Leonidoviì 1042
Ingenieure (Inženery). Roman. Ü: Elisabeth u. Wladimir Wonsiatsky. Leipzig: Reclam [1952]. 282 S.
Šmelɺv, Ivan Sergeeviì 1043
Die Straße der Freude (Bogomol’e). Ein Roman aus dem alten Rußland. Ü: Rudolf Karmann, Arthur Luther. Witten, Berlin: Eckart 1952. 211 S.
Smirnov, Sergej Sergeeviì 1044
Die Dynastie der Kasanzews (Dinastija Kazancevych). Ü: Arthur Nestmann. Berlin: Dietz 1952. 132 S.
Šolochov, Michail Aleksandroviì 1045
Der erste Grossbau (Pervenec velikich stroek). Bukarest: Cartea rusa 1952. 20 S.
Španov, Nikolaj Nikolaeviì 1046
In den Katakomben von Taiyüan (Svjaznaja êin Fyn). H. 1-2. Ü: Mimi Brichmann. Berlin: KuFo 1952. H. 12: 58 S. (Kleine Jugendreihe). Auszug aus „Podžigateli“
1950-1957
248
Švarc, Evgenij L’voviì 1047
Unser Lokwerk hat Geburtstag (Naš zavod). Ü: Josi v. Koskull. Berlin: Kinderbuchverl. 1952. 106 S.
Tevelekjan, Vartknes Arutjunoviì 1048
Das Leben beginnt von Neuem (Žizn‘ naìinaetsja snova). Ü: Margarete Spady. Berlin: Rütten & Loening 1952. 606 S. (Historische Romane).
Tichonov, Nikolaj Semɺnoviì 1049
Erzählungen aus Pakistan (Rasskazy o Pakistane). Ü: Josefine Kieseritzky. Berlin: Rütten & Loening 1952. 97 S. (Kleine RuL-Bücherei).
1050
Reiseskizzen aus Pakistan (Rasskazy o Pakistane). Bukarest: Cartea rusa 1952. 109 S. (Literatur für alle).
Trifonov, Jurij Valentinoviì 1051
Studenten (Studenty). Ü: Hilde Angarowa. Berlin: Neues Leben 1952. 533 S. UdSSR: Moskau 1953
Tynjanova, Lidija Nikolaevna 1052
Der Vorhang geht auf. Aus dem Leben einer Schauspielerin (Povest‘ o russkoj aktrise). Ü: Alexander Böltz. Halle: Mitteldeutscher Verl. 1952. 200 S.
Ul’janinskij, Aleksandr Vjaìeslavoviì 1053
Das höchste Gut (Samoe dorogoe). Bearb.: Ursula Kollmann. Halle: Mitteldeutscher Verl. 1952. 24 S. (Dramatischer Zirkel).
1054
Der Schatz (Klad). Ü: Günter Richter. Halle: Mitteldeutscher Verl. 1952. 16 S.
Vinogradov, Anatolij Kornelieviì 1055
Drei Farben einer Zeit (Tri cveta vremeni). Ein Roman um Stendhal. Ü: Horst Wolf. Berlin: Rütten & Loening 1952. 895 S. (Historische Romane).
Vorob’ɺv, Ivan Alekseeviì 1056
Die entscheidende Höhe (Vysota). Ü: Wolfgang Kiesewetter. Berlin: „Tägliche Rundschau“ 1952. 111 S. (Roman-Zeitung, 32, 1952).
Bibliographie
249
Vygodskaja, Èmma Iosifovna 1057
Flamme des Zorns (Plamja gneva). Die Geschichte des Eduard Dekker. Ü: Nadja Ludwig. Berlin: Kinderbuchverl. 1952. 278 S. BRD: Essen 1953 (gekürzt) UdSSR: Moskau 1961
1953: Bažov, Pavel Petroviì 1058
Fern und doch nah (Dal’nee-blizkoe). Kindheitserinnerungen. Ü: Elisabeth u. Wladimir Wonsiatsky. Leipzig: Reclam [1953]. 123 S. (RUB, 7929/7930).
Belachova, Marija Andreevna 1059
Die kostbare Ladung (Dragocennyj gruz). Ü: Pauline Schneider. Bukarest: Jugendverl. d. ZK. d. VdWJ 1953. 157 S.
Beljaev, Vladimir Pavloviì 1060
Die Stadt am Meer (Gorod u morja). Ü: Pako [= Franz Schüler]. Berlin: Neues Leben 1953. 507 S.
Bljachin, Pavel Andreeviì 1061
Vor Tagesanbruch (Na rassvete). Erzählung. Ü: Wolfgang Müller. Berlin: Neues Leben 1953. 351 S.
êakovskij, Aleksandr Borisoviì 1062
Huan Tscher hält Wacht (Chvan êer stoit na postu). Roman. Ü: Marga Bork. Berlin: KuFo 1953. 298 S.
êapygin, Aleksej Pavloviì 1063
Stepan Rasin (Razin Stepan). Historischer Roman. Ü: Paul Reissert. Berlin: KuFo 1953. 810 S. BRD: Darmstadt 1963
Daleckij, Pavel Leonidoviì 1064
Konzession auf Kamtschatka (Koncessija). Ü: Manfred v. Busch. Berlin: Neues Leben 1953. 462 S.
1950-1957
250
Dar, David Jakovleviì 1065
Aus dem Leben eines Maurers (Kamenšìik). Ü: Eugen Jeran. Berlin: KuFo 1953. 134 S.
Dychoviìnyj, Vladimir Abramoviì / Slobodskoj, Moris Romanoviì 1066
Der Agent (Agent). Satire in 1 Aufzug. Ü: Gertrud Daberkow-Schmid. Halle: Mitteldeutscher Verl. 1953. 41 S. (Dramatischer Zirkel).
Efremov, Ivan Antonoviì 1067
Der Tod in der Wüste. Erzählungen. Berlin: Neues Leben 1953. 232 S. (Spannend erzählt, 2). Enthält auch Erstübersetzungen
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì 1068
Die entscheidenden Jahre (Rešajušìie gody). Berlin: Deutscher Friedensrat 1953. 15 S.
1069
Die neunte Woge (Devjatyj val). Ü: Alfred Kurella. Bd. 1-2. Moskau: VfL 1953. 701, 532 S. (Bibliothek Ausgewählter Werke der Sowjetliteratur). DDR: Berlin 1953
Fadeev, Aleksandr Aleksandroviì 1070
Die junge Garde (Molodaja gvardija). 8. Aufl. Berlin: VuW 1953. 867 S. Übersetzung der 2. Fassung des Romans. Spätere Ausgaben z.T. mit dem Hinweis auf Hilde Angarowa als Übersetzerin
Galaktionov, Vasilij Dmitrieviì 1071
Der Wolga-Don-Schiffahrtkanal „W.I. Lenin“ (Volgo-Donskoj sudochodnyj kanal im. V.I. Lenina). Moskau: VfL 1953. 38 S.
Georgievskaja, Susanna Michajlovna 1072
Der kleine Iwanow und 2 weitere Erzählungen. Ü: Nadja Ludwig. Berlin: Kinderbuchverl. 1953. 51 S.
Gorbatov, Boris Leont’eviì
Bibliographie
251
1073
Donbass (Donbass). Ü: Ernst Hube. Berlin: Tribüne 1953. 460 S.
1074
Donbass (Donbass). Roman. Ü: Otto Braun. Bukarest: Cartea rusa 1953. 231 S.
Gor’kij, Maksim 1075
Erzählungen. Bd. 1. Berlin. Aufbau 1953. 491 S. Enthält auch Erst- und Neuübersetzungen
1076
Erzählungen. Bd. 2. Berlin: Aufbau 1953. 617 S. Enthält auch Erst- und Neuübersetzungen
1077
Klim Samgin , Bd. 2 (Žizn‘ Klima Samgina, kn. 2-ja). Roman. Ü: Hans Ruoff. Berlin: Aufbau 1953. 742 S. 1976: Bearbeitung Eva Kosing
1078
Über Kinderliteratur (Maksim Gor’kij o detskoj literature). Ü: Walter Biehan. Berlin: Neues Leben 1953. 313 S.
Grossman, Vasilij Semɺnoviì 1079
Stepan Koltschugin (Stepan Kol’ìugin). Roman in 4 Teilen. Ü: Leon Nebenzahl. Bd. 1-2. Berlin: Dietz 1953. 463, 597 S.
Il’in, Michail 1080
Ein Rätselmärchen (Skazka-zagadka). Ü: Senta Bernotat. Berlin: Altberliner Verl. 1953. 23 Bll.
Irošnikova, Irina Ivanovna 1081
Irgendwo in Sibirien (Gde-to v Sibiri). Schauspiel. Ü: Doris Dauber. Bearb. Rolf Eichler. Halle: Mitteldeutscher Verl. 1953. 74 S. (Dramatischer Zirkel).
Isaev, Konstantin Fɺdoroviì / Galiì, Aleksandr Arkad’eviì 1082
Fernamt ... bitte melden! (Vas vyzyvaet Tajmyr). Ü: Alice Wagner. Halle: Mitteldeutscher Verl. 1953. 94 S. (Dramatischer Zirkel).
Jakovlev, Aleksandr Stepanoviì 1083
Großbauten des Kommunismus (Velikie strojki kommunizma). Ü: Volker Rehdantz. Berlin: Neues Leben 1953. 70 S.
Jan, Vasilij Grigor’eviì
1950-1957
252 1084
Dschingis-Khan (êingiz-chan). Ü: Horst Wolf. Weimar: Kiepenheuer 1953. 414 S. - “Trilogija“, ì. 1-ja BRD: Frankfurt/M. 1980
1085
Batu-Khan (Batyj). Historischer Roman aus dem 13. Jahrhundert. Ü: Horst Wolf. Weimar: Kiepenheuer 1953. 511 S. - “Trilogija“, ì. 2-ja BRD: Frankfurt/M. 1980
Jazvickij, Valerij Ioil’eviì 1086
Ivan III. Herrscher von ganz Rußland (Ivan III. Gosudar‘ vseja Rusi). Ü: Alexander Böltz. Bd. 1-2. Berlin: Rütten & Loening 1953. 493, 620 S. (Historische Romane).
Kataev, Valentin Petroviì 1087
Der Sohn des Regiments (Syn polka). Ü: Georg Koch. Berlin: Neues Leben 1953. 203 S.
Katerli, Elena Iosifovna 1088
In der Stadt der weißen Nächte (Bronzovaja prjalka). Roman. Ü: Marga Bork. Berlin: KuFo 1953. 354 S.
Kaverin, Veniamin Aleksandroviì 1089
Doktor Tatjana Wlassenkowa (Doktor Vlasenkova). Ü: Marga Bork. Berlin: KuFo 1953. 335 S.
Kazakeviì, Èmmanuil Genrichoviì 1090
Frühling an der Oder (Vesna na Odere). Ü: Berta v. Rimscha. Berlin: VuW 1953. 679 S.
Knorre, Fɺdor Fɺdoroviì 1091
Die Mutter (Mat‘). Bukarest: Cartea rusa 1953. 100 S. (Literatur für alle).
Koìetov, Vsevolod Anisimoviì 1092
Familie Shurbin (Žurbiny). Roman. Ü: Hildegard Olbrich. Berlin: KuFo 1953. 413 S.
Bibliographie 1093
253
Die Shurbins (Žurbiny). Roman, Ü: Otto Braun. Bukarest: Cartea rusa 1953. 472 S. Sowjetunion: Moskau 1954 DDR: Berlin 1956
Kononov, Aleksandr Terent’eviì 1094
Winterfest in Sokolniki (Ȭlka v Sokol’nikach). Ü: Franz Leschnitzer. Moskau: VfL [1953]. 10 S. Auszug aus : „Rasskazy o Lenine“
Kostylɺv, Valentin Ivanoviì 1095
Iwan Grosny (Ivan Groznyj). Bd. 1-2. Berlin: Rütten & Loening 1953. S. 1-593, 603-1236. (Historische Romane).
Kratt, Ivan Fɺdoroviì 1096
Abenteuer im hohen Norden (Put‘ k morju). Ü: Annelies Dziuba. Berlin: Kinderbuchverl. 1953. 103 S.
1097
Der große Ozean (Velikij okean). Ü: Alexander Böltz. Berlin: VdN 1953. 655 S.
1098
Kolonie Ross (Kolonija Ross). Roman. Ü: Hermann Borm. Rudolstadt: Greifenverl. 1953. 427 S.
Krivošein, K. 1099
Auf einem kleinen Bahnhof (Na malen’koj stancii). Spiel in 1 Aufzug. Ü: Doris Dauber. Halle: Mitteldeutscher Verl. 1953. 27 S. (Dramatischer Zirkel).
Krušinskij, Sergej Konstantinoviì 1100
Es ging ein Sämann aus. Drei Erzählungen. Ü: E[lisabeth] u. W[ladimir] Wonsiatsky. Leipzig: Reclam [1953]. 148 S. (RUB, 7927/28).
Lin’kov, Lev Aleksandroviì 1101
Der Kapitän der „Alten Schildkröte“ (Kapitan „Staroj ìerepachi“). Ü: Charlotte Berger. Berlin: Neues Leben 1953. 302 S.
Majakovskij, Vladimir Vladimiroviì 1102
Ausgewählte Gedichte. Leipzig: Reclam [1953]. 63 S. (RUB, 7918). Enthält auch Erst- und Neuübersetzungen
1950-1957
254 1103
Ausgewählte Gedichte und Poeme. Ü: Hugo Huppert. Berlin: VuW 1953. 575 S. Enthält auch Neuübersetzungen
Matjušina, Ol’ga Konstantinovna 1104
Das Leben siegt (Žizn‘ pobeždaet). Ü: Elfriede Bluhm. Berlin: Neues Leben 1953. 348 S.
Min, Evgenij Mironoviì / Minìkovskij, Arkadij 1105
Freunde der Kunst. Komödie in 1 Akt mit 2 Bildern. Ü am Deutschen Theaterinstitut; Halle: Mitteldeutscher Verl. 1953. 60 S. (Dramatischer Zirkel).
Morozov, Aleksandr Antonoviì 1106
Der Mann im Dschungel (êelovek v džungljach). 2 Erzählungen. Ü: Herbert Strese. Berlin: Neues Leben 1953. 31 S. (Das neue Abenteuer, NF 23).
Muguev, Chadži-Murat Magometoviì 1107
Steppenwind. Zwei Erzählungen. Ü: Joachim Süss. Berlin: Dietz 1953. 250 S.
Nagiškin, Dmitrij Dmitrieviì 1108
Die stille Bucht (Tichaja buchta). Ü: Horst Wolf. [Leipzig]: Wunderlich 1953. 168 S.
Nemcov, Vladimir Ivanoviì 1109
Schwarzes Gold (Zolotoe dno). Wissenschaftlich-phantastische Erzählung. Ü: Georg Schwarz. Heft 1-3. Berlin: KuFo 1953. 59, 63, 69 S. (Kleine Jugendreihe).
Nikitin, Nikolaj Nikolaeviì 1110
Nordlicht (Severnaja avrora). Roman. Ü: Alfred Kurella. Moskau: VfL 1953. 645 S. (Bibliothek ausgewählter Werke der Sowjetliteratur).
Nikulin, Lev Veniaminoviì 1111
In geheimem Auftrag (Rossii vernye syny). Ü: Ruth Fischer. Berlin: Rütten & Loening 1953. 407 S. (Historische Romane). UdSSR: Moskau [1961]
Bibliographie
255
Novikov-Priboj, Aleksej Silyì 1112
In der „Otrada“-Bucht (V buchte Otrada). [Bukarest]: Cartea rusa 1953. 38 S. (Literatur für alle).
Obruìev, Vladimir Afanas’eviì 1113
Plutonien (Plutonija). Ü: Herbert Strese. Berlin: Neues Leben 1953. 323 S. (Spannend erzählt, 4).
1114
Das Sannikowland (Zemlja Sannikova). Ü: Bruno Pasch. Berlin: Neues Leben 1953. 351 S. (Spannend erzählt, 5).
Ochotnikov, Vadim Dmitrieviì 1115
Der erschrockene Blitz und andere Erzählungen. Ü: Erna Becker. Berlin: KuFo 1953. 48 S. (Kleine Jugendreihe).
Panfɺrov, Fɺdor Ivanoviì 1116
Wolgabauern (Bruski, kn. 1-4). Ü: Arthur Nestmann. Bd. 1-2. Dresden: Sachsenverl. 1953. 542, 573 S. Übersetzung der überarbeiteten Fassung
Panov, Nikolaj Nikolaeviì 1117
Der Auftrag (Strastnoe želanie). Berlin: VuW 1953. 419 S.
Pervencev, Arkadij Alekseeviì 1118
In Albanien (V Albanii). Ein Reisebericht. Ü: Karel Hemzal. Berlin: KuFo 1953. 99 S.
Platov, Leonid Dmitrieviì 1119
Der steinerne Hügel. [Sammlung]. Ü: Pauline Schneider. Bukarest: Jugendverl. 1953. 197 S.
Polevoj, Boris Nikolaeviì 1120
Gold (Zoloto). Roman. Ü: Marga Bork. Berlin: KuFo 1953. 611 S. UdSSR: Moskau 1961
1121
Neue Erzählungen. Ü: Hilde Angarowa, M. Paul. [Bukarest]: Cartea rusa 1953. 76 S. (Literatur für alle).
1122
Skizzen in der Zeitung (Oìerk v gazete). Berlin: Dietz 1953. 40 S.
1950-1957
256
Poltorackij, Viktor Vasil’eviì 1123
Unterwegs und zu Hause (V doroge i doma). Erzählungen. Ü: Lieselotte Remané. Berlin: KuFo 1953. 257 S.
Popov, Vladimir Fɺdoroviì 1124
Stahl und Schlacke (Stal‘ i šlak). Ü: Ilse Goldmann, Alfred Kittner. Bukarest: Cartea rusa 1953. 360 S.
Rakovskij, Leontij Iosifoviì 1125
Generalissimus Suworow (Generalissimus Suvorov). Ü: Alexander Böltz. Berlin: Rütten u. Loening 1953. 508 S. (Historische Romane).
Rybakov, Anatolij Naumoviì 1126
Der Marinedolch (Kortik). Ü: Bruno Pasch. Berlin: Neues Leben 1953. 310 S. (Spannend erzählt, 3). UdSSR: Moskau 1961
Šaginjan, Mariètta Sergeevna 1127
Eine Reise durch Sowjetarmenien (Putešestvie po sovetskoj Armenii). Ü: Felix Loesch; Verse: Alexander Böltz. Berlin: KuFo 1953. 310 S.
1128
Über die Freiheit des Schaffens in der sowjetischen Kunst. Wien: Sowjetischer Informationsdienst 1953. 19 S.
Sɺmuškin, Tichon Zachareviì 1129
Im Land der Tschuktschen (êukotka). Ü: Felix Loesch. Berlin: KuFo 1953. 377 S.
Serafimoviì, Aleksandr Serafimoviì 1130
Galina (Galina). Ü: Horst Wolf. Leipzig: Reclam [1953]. 112 S. (RUB, 7909/7910)
1131
Stadt in der Steppe (Gorod v stepi). Roman. Ü: Ingeburg Dölling, Bearb.: Günter Pössiger. Weimar: Thüringer Volksverl. 1953. 324 S.
Sergeev-Censkij, Sergej Nikolaeviì 1132
Die heißen Tage von Sewastopol (Sevastopol’skaja strada). Ü: Josefine Kieseritzky. Bd. 1-2. Berlin: Rütten & Loening 1953. 975, 862 S. (Historische Romane).
Bibliographie
257
Smirnov, Vasilij Aleksandroviì 1133
Anna und ihre Söhne (Synov’ja). Ü: T[amara] Krause. Berlin: Tribüne 1953. 484 S.
Soloviev, Michael 1134
Gott aber schwieg (When the Gods are silent). Ü: aus d.Englischen: Iwan Kirchner. Köln: Comel 1953. 579 S.
Španov, Nikolaj Nikolaeviì 1135
Verschwörer (Zagovoršìiki). Ü: Alexander Böltz. Berlin: VuW 1953. 990 S.
Stepun, Fɺdor Avgustoviì 1136
Theater und Film. München: Hanser 1953. 164 S. Wahrscheinlich im Original deutsch
Štorm, Georgij Petroviì 1137
Uschakow (Flotovodec Ušakov). Ü: Lothar Fahlbusch. Berlin: VdN 1953. 422 S. Auch u.d.T.: „Schiffe stürmen Bastionen“
Švarc, Evgenij L’voviì 1138
Das Märchen von der verlorenen Zeit (Skazka o poterjannom vremeni). Ein Puppenspiel in 3 Akten. Ü: Jutta Balk. Halle: Mitteldeutscher Verl. 1953. 34 S. (Puppenspiel).
Tolstoj, Aleksej Nikolaeviì 1139
Bund der Fünf und andere Erzählungen. Berlin: Aufbau 1953. 395 S. Enthält auch Erstübersetzungen
1140
Iwan Sudarjows Erzählungen (Rasskazy Ivana Sudarɺva). Ü: Ilse Goldmann, Alfred Kittner. [Bukarest]: Arlus-Cartea rusa 1953. 74 S. (Literatur für alle).
Toman, Nikolaj Vladimiroviì 1141
Im Zug nach Saratow (Prosìɺt mistera Bergoffa). Ü: Irene Müller. Berlin: KuFo 1953. 63 S. (Kleine Jugendreihe).
1950-1957
258
Tvardovskij, Aleksandr Trifonoviì 1142
Das Wunderland Murawia (Strana Muravija). Eine Dichtung. Ü: Alfred Kurella. Moskau: VfL 1953. 150 S. (Bibliothek ausgewählter Werke der Sowjetliteratur). DDR: Berlin 1954
Val’ceva, Anna Vital’evna / Lukaševiì, Vadim 1143
Unter blauem Himmel (Pod golubymi nebesami). Erzählungen. Berlin: Dietz 1953. 177 S.
Vinogradov, Anatolij Kornelieviì 1144
Die Verurteilung Paganinis (Osuždenie Paganini). Ü: Walter Löwen. Berlin: Rütten & Loening 1953. 330 S. (Historische Romane).
Zadornov, Nikolaj Pavloviì 1145
Das ferne Land (Dalɺkij kraj). Roman. Ü: Arthur Nestmann. Dresden: Sachsenverl. 1953. 495 S.
Žurba, Pavel T. 1146
Gardeschütze Matrossow (Aleksandr Matrosov). Ü: Alexander Baer. Berlin: KuFo 1953. 324 S.
1954: Aramilev, Ivan Andreeviì 1147
Erzählungen eines Jägers. [Sammlung]. Ü: Horst Wolf. Weimar: Kiepenheuer 1954. 460 S.
Bejlin, Pavel Efimoviì 1148
Weichende Schmerzen (V bol’šoj sem’e). Ü: H[arry] Schnittke. Moskau: VfL 1954. 257 S.
Belachova, Marija Andreevna 1149
Im Hinterland des Feindes. Berlin: Verl. d. Ministeriums d. Innern 1954. 61 S. (Für Volk und Vaterland, 12).
[Bogdanov, Janis]
Bibliographie 1150
259
Wir hoffen sehr auf Kronstadt. Köln: Greven 1954. 345 S. Name des Autors gemäß Ausgabe Darmstadt 1959
Borodin, Sergej Petroviì 1151
Dmitri Donskoj (Dmitrij Donskoj). Ü: Hermann Borm. Leipzig: List [1954]. 417 S.
Brjancev, Georgij Michajloviì 1152
Das Wespennest (Konec osinogo gnezda). Ü: Herbert Strese. Berlin: Neues Leben 1954. 295 S.
Dubov, Nikolaj Ivanoviì 1153
Lichter auf dem Fluß (Ogni na reke). Ü: Felix Bruhns. Berlin: Aufbau 1954. 150 S.
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì 1154
Das Schicksal Europas (Sud’ba Evropy). Berlin: Gesellschaft f. DeutschSowjetische Freundschaft. Bezirksvorstand Gross-Berlin 1954. 12 S.
1155
Über die Arbeit des Schriftstellers (O rabote pisatelja). Ü: Günther Stein. Berlin: KuFo 1954. 61 S. (Reihe Literatur und Gesellschaft, Einzelwerke und Schaffensprobleme, 11)
1156
Der Wille der Völker (Volja narodov). [Bukarest]: Cartea rusa 1954. 29 S.
Fedin, Konstantin Aleksandroviì 1157
Die Brüder (Brat’ja). Roman. Ü: Ena v. Baer. Leipzig: Insel 1954. 475 S.
Gladkov, Fɺdor Vasil’eviì 1158
Maša, die Kolchosbäuerin aus Sapolje (Maša iz Zapol’ja). Ü: Gerty Rath, Ilse Goldmann. [Bukarest]: Cartea rusa 1954. 57 S. (Literatur für alle).
Gorbatov, Boris Leont’eviì 1159
Hochwasser (Bol’šaja voda). Bukarest: Cartea rusa 1954. 62 S.
1160
Meine Generation (Moɺ pokolenie). Roman. Ü: Marie Jacob. Rudolstadt: Greifenverl. [1954]. 394 S.
1950-1957
260
Gor’kij, Maksim 1161
Unveröffentlichtes Material und Abhandlungen zum „Klim Samgin“. Ü: Maria Jensch. Weimar: Böhlau 1954. 226 S.
1162
Erzählungen. Bd. 3. Berlin: Aufbau 1954. 434 S. Enthält auch Erst- und Neuübersetzungen
1163
Erzählungen. Bd. 4. Berlin: Aufbau 1954. 563 S. Enthält auch Erst- und Neuübersetzungen
1164
Für Frieden und Demokratie (1906-1936). Skizzen, Pamphlete, Artikel, Reden, Briefe. Ü: Arnold Frank. Berlin: Aufbau 1954. 399 S.
1165
Über die Jugend (O molodɺži). Ü: Eugenie Meyer. Berlin: Neues Leben 1954. 285 S.
Irošnikova, Irina Ivanovna 1166
Ihr großes Ziel (Naìalo puti). Ü: Wera Smetanin. Berlin: Tribüne 1954. 187 S.
Isakovskij, Michail Vasil’eviì 1167
Fünfzehn Lieder. Ü: Maximilian Schick. Moskau: VfL 1954. 53 S. (Bibliothek ausgewählter Werke der Sowjetliteratur).
1168
Von der Meisterschaft des Poeten (O poètiìeskom masterstve). Ü: A[lfred] E[dgar] Thoss. Berlin: VuW 1954. 151 S.
Ivanov, Vjaìeslav Ivanoviì 1169
Das alte Wahre. [Sammlung]. Berlin, Frankfurt/M.: Suhrkamp [1954]. 198 S. (Bibliothek Suhrkamp, 24).
Ivanov, Vsevolod Vjaìeslavoviì 1170
Panzerzug 14-69 (Bronepoezd 14-69). Ü: Arnold Boettcher. Leipzig: Reclam 1954. 128 S. (RUB, 8109/10).
Kataev, Valentin Petroviì 1171
Im Sturmschritt vorwärts! (Vremja, vperɺd!). Roman. Ü: Erwin Tittelbach. Berlin: Aufbau 1954. 442 S.
Kaverin, Veniamin Aleksandroviì 1172
Glückliche Jahre (Otkrytaja kniga). Roman einer Jugend. Ü: Veronika Ensslen. Berlin: KuFo 1954. 367 S.
Bibliographie
261
Koìnev, Michail Charlampieviì 1173
Das silberne Gespinst. Märchen, Sagen und Geschichten der Weber von Iwanowo (Serebrjanaja prjažka. Skazy Ivanovskich tekstil’šìikov). Ü: Ernst Ehlers. Berlin: Altberliner Verl. 1954. 334 S.
Kratt, Ivan Fɺdoroviì 1174
Erzählungen. Bukarest: Cartea rusa 1954. 76 S. (Literatur für alle).
Kuprin, Aleksandr Ivanoviì 1175
Der Moloch. [Sammlung]. Ü: Hermann Asemissen. Berlin: Rütten & Loening 1954. 322 S.
1176
Der weiße Pudel (Belyj pudel‘). Eine Erzählung von der Treue zwischen Mensch und Tier. Ü: Margarete Spady. Weimar: Knabe 1954. 63 S. (Knabes Jugendbücherei).
Lebedev, Aleksej Alekseeviì 1177
Heldentum. [Sammlung]. [Berlin]: Verl. d. Ministeriums d. Innern 1954. 35 S. (Für Volk und Vaterland, 1).
Libedinskij, Jurij Nikolaeviì 1178
Berge und Menschen (Gory i ljudi). Ü: Josi v. Koskull. Bd. 1-2. Berlin: VuW 1954. 631, 482 S.
Ljaško, Nikolaj Nikolaeviì 1179
Der Stein am Meer. Erzählungen. Ü: Margarete Spady. Weimar: Thüringer Volksverl. 1954. 306 S.
Merežkovskij, Dmitrij Sergeeviì 1180
Die Apokryphen von Jesus dem Unbekannten (Iisus neizvestnyj). Ü: Johannes v. Guenther. München [usw.]: Stifterbibliothek 1954. 48 S. (Stifterbibliothek, 81. Dichtung der Zeit). Auszug
Metter, Izrail Moiseeviì 1181
Genossen (Tovarišìi). Ü: Elisabeth Hehn. Bukarest: Jugendverl. 1954. 177 S.
1950-1957
262
Morozov, Aleksandr Antonoviì 1182
Michail Wassiljewitsch Lomonossow (Michail Vasil’eviì Lomonosov). Ü: Willi Hoepp. Berlin: Rütten & Loening 1954. 626 S.
1183
Der Untergang der Insel Leli (Pul’s zemli). Wissenschaftlichphantastische Erzählung. Ü: Willi Krause. Berlin: KuFo 1954. 52 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 5, H. 17). Stark gekürzt
Nagiškin, Dmitrij Dmitrieviì 1184
Kile Bamba und der Recke Lotsche und andere Märchen vom Amur (Amurskie skazki). Ü: Alice Wagner. Berlin: Holz 1954. 130 S.
Nemcov, Vladimir Ivanoviì 1185
Goldener Grund (Zolotoe dno). Wissenschaftlich-phantastische Erzählungen. Ü: Georg Schwarz. Berlin: Neues Leben 1954. 515 S. (Spannend erzählt, 11). Einer der 2 Texte: Erstübersetzung
Novikov-Priboj, Aleksej Silyì 1186
Tsushima (Cusima). Ü: Manfred v. Busch. Weimar: Thüringer Volksverl. 1954. 815 S. Vollständige Ausgabe
1187
Ausserhalb der Stadt (Za gorodom). [Bukarest]: Cartea rusa 1954. 77 S. (Literatur für alle). Auszug
Oveìkin, Valentin Vladimiroviì 1188
In einer Versammlung ... Übersetzung aus der „Prawda“. Als Material für die Angehörigen des Parteiaktivs gedruckt. Berlin: Bezirksleitung Gross-Berlin der SED 1954. 23 S.
Pantelejmonov, Boris Grigor’eviì 1189
Der Flüchtige und andere Erzählungen. Ü: Fred Ottow. Stuttgart: Reclam 1954. 71 S. (RUB, 7846).
Parenkov, Anatolij 1190
Über der Schlucht. Berlin: Verl. d. Ministeriums d. Innern [1954]. 48 S. (Für Volk und Vaterland, 6).
Bibliographie
263
Pavlenko, Pɺtr Andreeviì 1191
Ruf auf dem Weg (Golos v puti). [Bukarest]: Cartea rusa 1954. 64 S. (Literatur für alle). Auswahl
1192
Stimme unterwegs (Golos v puti). Reiseberichte. Ü: Hugo Huppert, Mimi Brichmann. Berlin: KuFo 1954. 254 S. Gekürzte Ausgabe
Polevoj, Boris Nikolaeviì 1193
Das Banner des Regiments (Znamja polka). Eine Erzählung. [Berlin]: Verl. d. Ministeriums d. Innern 1954. 55 S. (Für Volk und Vaterland, 8).
1194
Frontlinie Eisenstraße (My – sovetskie ljudi). Erzählungen. Ü: Wolfgang Müller. Berlin: KuFo 1954. 298 S.
1195
Hauptmann Saworuchin. Berlin: Verl. d. Ministeriums d. Innern 1954. 55 S. (Für Volk und Vaterland, 7).
1196
Die Heimkehr (Vernulsja). Ü: Arnold Boettcher. Leipzig: Reclam 1954. 95 S. (RUB, 7973/7974).
1197
Petja über dem Strom (Vklad). Ü: Lieselotte Remané. Berlin: Holz 1954. 33 S.
Prišvin, Andrej Sergeeviì 1198
Frühling im Frieden (Na beregu Zei). Ü: Marie Seeberg. Rostock: Hinstorff 1954. 248 S.
Prišvin, Michail Michajloviì 1199
Grau-Eule (Seraja sova). Ü: Herbert Koch, W. Wassilieff. Berlin: Kinderbuchverl. 1954. 219 S. UdSSR: Moskau 1960 ab 1970: Überarbeitung von Corinna u. Gottfried Wojtek
Rachmanova, Alja 1200
Die falsche Zarin. Prinzessin Elisabeth Tarakanowa, Rivalin Katharinas der Großen. Ü: Arnulf v. Hoyer. Frauenfeld: Huber 1954. 300 S.
Rytchèu, Jurij Sergeeviì
1950-1957
264 1201
Menschen von unserem Gestade. Erzählungen. Berlin: VuW 1954. 275 S. UdSSR: Moskau 1955
Šaginjan, Mariètta Sergeevna 1202
Eine Reise durch Sowjetarmenien (Putešestvie po sovetskoj Armenii). Ü. Franz Leschnitzer. Moskau: VfL 1954. 247 S.
Sedych, Konstantin Fɺdoroviì 1203
Die Steppe brennt um Mungalow (Daurija). Roman in 5 Teilen. Ü: Robert Krickmann. Berlin: Dietz 1954. 959 S.
Šestakova, Julija Alekseevna 1204
Expedition im Urwald (Novyj pereval). Eine Reise in die Heimat Dersu Usalas. Ü: Alexander Böltz. Dresden: Sachsenverl. 1954. 309 S.
Simonov, Konstantin Michajloviì 1205
Im Kessel (V kol’ce). Ausschnitt aus dem sowjetischen Roman „Kampfgenossen“ (Tovarišìi po oružiju). Berlin: Verl. d. Ministeriums d. Innern [1954]. 64 S. (Für Volk und Vaterland, 3).
Šundik, Nikolaj Eliseeviì 1206
Schnelles Rentier (Bystronogij olen‘). Roman. Ü: Willi Berger. Berlin: KuFo 1954. 591 S.
Šutov, Ivan Nikitiì 1207
April (Aprel‘). Ü: Wolfgang Müller. Berlin: Tribüne 1954. 245 S.
Sytin, Viktor Aleksandroviì 1208
Bezwinger der ewigen Stürme (Pokoriteli veìnych bur‘). Wissenschaftlich-phantastische Erzählung. Ü: M. Nabel, G[ötz] Barndt. Berlin: KuFo 1954. 56 S. (Kleine Jugendreihe). Gekürzte Ausgabe
Tolstoj, Aleksej Nikolaeviì 1209
Nikitas Kindheit (Detstvo Nikity). Ü: Maria Hoerll. Göttingen: Deuerlich [1954]. 154 S.
Trublajni, Nikolaj Petroviì
Bibliographie 1210
265
Schoner „Colomb“ (Šuna „Kolumb“). Ü: Erna Becker. Berlin: Neues Leben 1954. 333 S. (Spannend erzählt, 8)
Tušnova, Veronika Michajlovna 1211
Der Weg nach Kluchor (Doroga na Kluchor). Ü: Maximilian Schick. Moskau: VfL 1954. 30 S.
Tvardovskij, Aleksandr Trifonoviì 1212
Vom Wunderland Murawia. Eine Auswahl aus den Dichtungen. Berlin: Zentralvorstand der Gesellschaft f. DSF, Sektion Literatur, 1954. 51 S.
Uspenskaja, Elena Borisovna 1213
Unser Sommer (Naše leto). Erzählung. Ü: Hilde Angarowa, Eugen Jeran. Berlin: KuFo 1954. 345 S.
Uspenskij, Andrej Vasil’eviì 1214
Begegnung auf dem Felde (Vstreìa v poljach). Ü: Otto Böhm. Leipzig: Hofmeister 1954. 46 S.
Virta, Nikolaj Evgen’eviì 1215
Allein geblieben (Odinoìestvo). Roman. Ü: Harry Schnittke. Moskau: VfL 1954. (Bibliothek ausgewählter Werke der Sowjetliteratur). DDR: Berlin 1959 u.d.T.: „In die Enge getrieben“
Volkov, Nikolaj Valerianoviì 1216
Lenas Weg zum Glück (Naše rodnoe). Ü: Wolfgang Müller, Georg Schwarz. Berlin: Tribüne 1954. 403 S.
Zadornov, Nikolaj Pavloviì 1217
Väterchen Amur (Amur-batjuška). Roman. Ü: Arthur Nestmann. Dresden: Sachsenverl. 1954. 415 S.
Zlobin, Stepan Pavloviì 1218
Der Adler vom Don (Stepan Razin). Roman. Ü: Alois Rottensteiner. Bd. 1-2. Berlin: Rütten & Loening 1954. 654, 594 S. Österreich: Wien 1955
1950-1957
266
1955: Antonov, Sergej Petroviì 1219
In der einsamen Staniza. Erzählungen. Berlin: Aufbau 1955. 408 S.
Aref’ev, S. 1220
Der rätselhafte Schuss. Kriminalerzählung. Ü: G. Krönert. Berlin: Verl. d. Ministeriums d. Innern 1955. 39 S. (Zur Abwehr bereit).
Avdeenko, Aleksandr Ostapoviì 1221
Jagd an der Grenze. Ü: Götz Barndt. T. 1-2. Berlin: KuFo 1955. 51, 62 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 6, H. 10, 11). Stark gekürzt
Bažov, Pavel Petroviì 1222
Die Malachitschatulle (Malachitovaja škatulka). Märchen aus dem Ural. Ü: Maximilian Schick. Moskau: VfL 1955. 308 S. (Bibliothek ausgewählter Werke der Sowjetliteratur).
Berɺzko, Georgij Sergeeviì 1223
Die rote Rakete (Krasnaja raketa). Ü: Nikolai Nikschitsch. Berlin: Verl. d. Ministeriums d. Innern [1955]. 55 S. (Für Volk und Vaterland, 26). Auszug
Bojìenko, Aleksandr Maksimoviì 1224
Jugend (Molodost‘). Ü: Robert Krickmann. Berlin: Dietz 1955. 517 S.
Bondarev, Jurij Vasil’eviì 1225
Du oder ich! Erzählung. Ü: U. Krüger, frei nacherzählt v. G. Donath. Berlin: Verl. d. Ministeriums d. Innern 1955. 42 S. (Für Volk und Vaterland, 17).
Bražnin, Il’ja Jakovleviì 1226
Bravo, Marinka (Svetlyj mir). Erzählung. Ü: Erika Nemetschke. Berlin: KuFo 1955. 284 S. Gekürzte Ausgabe
Brjancev, Georgij Michajloviì
Bibliographie 1227
267
Geheime Pfade (Tajnye tropy). Ü: Herbert Strese. Berlin: Neues Leben 1955. 518 S.
Bubennov, Michail Semɺnoviì 1228
Die weiße Birke (Belaja berɺza). Roman. Ü: Veronica Ensslen. Berlin: VuW 1955. 855 S.
Djagilev, Vladimir Jakovleviì 1229
Arzt, Gardist und Kommandeur (Gvardejcy). Ü: Willi Peitz. Berlin: Verl. d. Ministeriums d. Innern 1955. 210 S.
Èrberg, Oleg Efimoviì 1230
Vierzig Lügen und andere turkmenische Volksmärchen (Turkmenskie narodnye skazki). Ü: Lieselotte Remané. Berlin: Holz 1955. 162 S.
Fadeev, Aleksandr Aleksandroviì 1231
Die Neunzehn (Razgrom). Ü: Dr. Arnold Boettcher. Berlin: Dietz 1955. 190 S. BRD: Frankfurt/M. 1977
Fedoseev, Grigorij Anisimoviì 1232
Durch die Schluchten des Ostsajan (My idɺm po vostoìnomu Sajanu). Ü: Bruno Pasch. Berlin: Neues Leben 1955. 316 S.
Fraerman, Ruvim Isaeviì / Zajkin, P.D. 1233
Elmsfeuer auf der Rah. Die ungewöhnlichen Reisen und Abenteuer des Kapitänleutnants Golowin (Žizn‘ i neobyknovennye prikljuìenija kapitana-lejtenanta Golovina, putešestvennika i morechodca). Ü: Bruno Pasch. Berlin: Neues Leben 1955. 565 S. (Spannend erzählt, 12).
Furmanov, Dmitrij Andreeviì 1234
Meuterei (Mjatež). Ü: Dora Hofmeister. Berlin: KuFo 1955. 388 S.
Gor’kij, Maksim 1235
Erzählungen. Bd. 5. Berlin: Aufbau 1955. 511 S. Enthält auch Erst- und Neuübersetzungen
1236
Erzählungen. Bd. 6. Berlin: Aufbau 1955. 680 S. Enthält auch Erst- und Neuübersetzungen
1950-1957
268 1237
Klim Samgin, Bd. 3 (Žizn‘ Klima Samgina, kn. 3-ja). Roman. Ü: Hans Ruoff. Berlin: Aufbau 1955. 446 S. 1976: Bearbeitung Eva Kosing
1238
Wanderungen durch Rußland. (Po Rusi). Erzählungen. Ü: Georg Schwarz. Berlin: Aufbau 1955. 457 S.
Granin, Daniil Aleksandroviì 1239
Bahnbrecher (Iskateli). Roman. Ü: E[mmanuel] Margolis. Berlin: Dietz 1955. 557 S. Rumänien: Bukarest 1956
Grossman, Vasilij Semɺnoviì 1240
Die unterirdische Festung. Sieg des Lebens (Žizn‘). Berlin: Verl. d. Ministeriums d. Innern 1955. 60 S. (Für Volk und Vaterland, 24).
Guzenko, Igor‘ 1241
Der Sturz des Titanen (Padenie titana). Roman. Ü: I[ngo] M[anfred] Schille. Frankfurt/M.: Heinrich Scheffler 1955. 530 S.
Il’in, Michail 1242
Was dich umgibt (Rasskazy o tom, ìto tebja okružaet). Ü: Walter Lange. Berlin: Kinderbuchverl 1955. 162 S. auch u.d.T. „ABC der Natur“
Ivanov, Valentin Dmitrieviì 1243
Duell im Weltraum (Ènergija podvlastna nam). Wissenschaftlichphantastischer Roman. Berlin: KuFo 1955. 193 S.
Ivanov, Vsevolod Vjaìeslavoviì 1244
Alexander Parchomenko (Parchomenko). Roman. Ü: Robert Krickmann. Berlin: Dietz 1955. 614 S.
Kataev, Valentin Petroviì 1245
In den Katakomben von Odessa. (Za vlast‘ sovetov). Ü: Veronica Ensslen. Berlin: KuFo 1955. 630 S. = „Volny êɺrnogo morja“, ì 4-ja, 2. Fassung
Knorre, Fɺdor Fɺdoroviì
Bibliographie 1246
269
Erzählungen. Ü: Harry Schnittke. Moskau: VfL 1955. 156 S.
Koptelov, Afanasij Lazareviì 1247
Die große Wanderung (Velikoe koìev’e). Ü: Josi v. Koskull. Berlin: VuW 1955. 741 S.
Lenì, Leonid Sergeviì 1248
Humoresken. Ü: Erwin Joh. Bach. Berlin: Eulenspiegel 1955. 160 S.
Lin’kov, Grigorij Matveeviì 1249
Grenzstreife. Ü: Frei nach einer Novelle L. Linkows erzählt von Eberhard Panitz. Berlin: Verl. d. Ministeriums d. Innern 1955. 39 S. (Für Volk und Vaterland, 22).
1250
Die unsichtbare Front (Vojna v tylu vraga). Berlin: VuW 1955. 723 S. UdSSR: Moskau [1961]
Ljubimova, Valentina Aleksandrovna 1251
Sommerfreuden (Pionerskoe leto). Moskau: VfL 1955. 39 S.
Lokotkov, Konstantin Petroviì 1252
Treue (Vernost‘). Roman. Ü: Marga Bork. Berlin: KuFo 1955. 359 S.
Lukovskij, Igor‘ Vladimiroviì 1253
Der dreifache Knoten (Trojnoj uzel). Kriminal-Einakter. Ü: Otto Böhm. Leipzig: Hofmeister 1955. 50 S. (Dramatischer Zirkel).
Majakovskij, Vladimir Vladimiroviì 1254
Was ist gut und was ist schlecht? (êto takoe chorošo i ìto takoe plocho?). Berlin: Kinderbuchverl. 1955. 8 Bll.
Monastyrɺv, Vladimir Alekseeviì 1255
Es geschah gegen 23 Uhr. Ü: Evelyn Peschina. Berlin: Verl. d. Ministeriums d. Innern 1955. 47 S. (Zur Abwehr bereit). Text aus: „Sovetskij voin“
Nagibin, Jurij Markoviì 1256
Junge Jahre. Erzählungen. Berlin: Aufbau 1955. 316 S.
1950-1957
270 1257
Die Tabakspfeife. [Sammlung]. Ü: Juri Elperin. Moskau: VfL [ca. 1955.] 140 S. (Sowjetische Novellen).
Nikolaeva, Galina Evgen’evna 1258
Die Geschichte Nastja Kowschowas (Povest‘ o direktore MTS i glavnom agronome). Ü: Pauline Schneider. [Bukarest]: Cartea rusa 1955. 123 S.
Obruìev, Vladimir Afanas’eviì 1259
In der Felsenwildnis Innerasiens (V debrjach central’noj Azii). Ü: Marie Jacob, Sigrid Hoffmann. Rudolstadt: Greifenverl. 1955. 374 S.
Ostrovskij, Nikolaj Alekseeviì 1260
Es lebe das Leben! Reden, Aufsätze, Briefe. Ü: Grete Lichtenstein. Moskau: VfL 1955. 199 S.
Oveìkin, Valentin Vladimiroviì 1261
In einer Kollektivwirtschaft. Erzählungen. Ü: Harry Schnittke. Moskau: VfL 1955. 250 S.
Panteleev, Leonid 1262
Die Geheimmeldung. Ü: Wera Rathfelder. Berlin: KuFo 1955. 59 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 6, H. 17).
Paustovskij, Konstantin Georgieviì 1263
Ferne Jahre (Dalɺkie gody). Erinnerungen an Kindheit und Jugend. Ü: Josi v. Koskull. Berlin: Aufbau 1955. 325 S. BRD: München 1961
1264
Eine Geschichte vom Walde (Povest‘ o lesach). Ü: Alfred Kittner, Ilse Goldmann. [Bukarest]: Cartea rusa 1955. 233 S.
Polevoj, Boris Nikolaeviì 1265
Zeitgenossen (Sovremenniki). Erzählungen und Skizzen. Berlin: KuFo 1955. 186 S.
Priležaeva, Marija Pavlovna 1266
An der Wolga (Nad Volgoj). Roman. Ü: Elisabeth Helm. Bukarest: Jugendverl 1955. 472 S.
Bibliographie
271
Rytchèu, Jurij Sergeeviì 1267
Der alte Memyl lacht am besten. Erzählungen. Ü: Hilde Angarowa, Juri Elperin. Moskau: VfL [1955]. 221 S.
1268
Die Rettung (Imja ìeloveka). Berlin: KuFo 1955. 57 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 6, H. 1).
Samojlov, Lev S. / Skorbin, Boris P. 1269
Jaguar-13 (Jaguar-13). Ü: E. Dölling. Berlin: Verl. d. Ministeriums d. Innern 1955. 56 S. (Zur Abwehr bereit).
1270
Operation Gambit. Ü: Evelyn Peschina. Berlin: Verl. d. Ministeriums d. Innern 1955. 47 S. (Zur Abwehr bereit). Text aus: „Sovetskij voin“
Serafimoviì, Aleksandr Serafimoviì 1271
Im Stadtviertel Presnja (Na Presne). [Sammlung]. Ü: Alfred Kittner u. Ilse Goldmann. [Bukarest]: Cartea rusa 1955. 129 S.
Sergeev-Censkij, Sergej Nikolaeviì 1272
Der Obstgarten (Sad). Ü: Elisabeth u. Wladimir Wonsiatsky. Leipzig: Reclam [1955]. 89 S. (RUB, 7978).
Šmelɺv, Ivan Sergeeviì 1273
Das Licht des Geistes. Des Teufels Schaubude. [Sammlung]. Ü: Rudolf Karmann. Krefeld: Scherpe [1955]. 531 S.
Tat’janiìeva, Ljudmila Konstantinovna 1274
Im Neulandgebiet (Na novych zemljach). Ü: Gerty Rath. Bukarest: Cartea rusa 1955. 37 S.
Tevelɺv, Matvej Gercoviì 1275
„Werchowina, Land der Berge...“ („Svet ty naš, Verchovina...“). Roman. Ü: Hilde Angarowa, Juri Elperin. Moskau: VfL [1955]. 614 S. (Bibliothek ausgewählter Werke der Sowjetliteratur). Rumänien: Bukarest 1955
Tisov, L. / Nagibin, Jurij Markoviì
1950-1957
272 1276
Die Schatzkammern in den Teufelshöhlen (Iskateli). Ü: Erna Becker. T. 1-2. Berlin: KuFo 1955. 60, 63 S. (Die Kleine Jugendreihe Jg. 6, H. 3, 4).
Toman, Nikolaj Vladimiroviì 1277
Die Notlandung (Vynuždennaja posadka). Ü: Evelyn Peschina. Berlin: Verl. d. Ministeriums d. Innern 1955. 50 S. (Zur Abwehr bereit). Text aus: „Sovetskij voin“
1278
PKW M 22-45. Ü: E. Dölling. Berlin: Verl. d. Ministeriums d. Innern 1955. 47 S. (Zur Abwehr bereit).
Troepol’skij, Gavriil Nikolaeviì 1279
Prochor XVII, König der Klempner. Erzählungen. Berlin: KuFo 1955. 213 S.
Vakurov, Ivan Dmitrieviì 1280
Ein Brief ging verloren (Uterjannoe pis’mo). Ü: Evelyn Peschina. Berlin: Verl. d. Ministeriums d. Innern 1955. 46 S. (Zur Abwehr bereit). Aus: „Sovetskij voin“
Vinogradov, Ivan Archipoviì 1281
Die zwei Leben Stscheglows. Ü: Evelyn Peschina. Berlin: Verl. d. Ministeriums d. Innern 1955. 46 S. (Für Volk und Vaterland, 19).
Vygodskaja, Èmma Iosifovna 1282
Der gefährliche Flüchtling (Opasnyj beglec). Roman. Ü: Eberhard Gimpel. Berlin: KuFo 1955. 266 S.
1956: Adamov, Grigorij Borisoviì 1283
Das Geheimnis zweier Ozeane (Tajna dvuch okeanov). Wissenschaftlich-phantastischer Roman. Ü: Herbert Strese. Berlin: Neues Leben 1956. 375 S. (Spannend erzählt, 18).
Avdeenko, Aleksandr Ostapoviì 1284
Der Fall Clark (Nad Tisoj). Ü: Willy Krause. Berlin: Verl. d. Kasernierten Volkspolizei 1956. 144 S.
Bibliographie
273
Brjancev, Georgij Michajloviì 1285
Spuren im Schnee (Sledy po snegu). Ü: Bruno Pasch. [Berlin]: Neues Leben 1956. 357 S.
Bubennov, Michail Semɺnoviì 1286
Feuer in der Taiga (Ogon‘ v tajge). Ü: Ursula Denzin. Berlin: Verl. d. Ministeriums f. Nationale Verteidigung 1956. 54 S. (Zur Abwehr bereit, 18).
1287
Unsterblichkeit (Bessmertie). Ü: Ilse Berger. Berlin: Verl. d. Ministeriums f. Nationale Verteidigung 1956. 173 S. Auch u.d.T. „Das Galgenschiff“
1288
Unsterblichkeit (Bessmertie). Ü: Alfred Kittner, Ilse Goldmann. [Bukarest]: Cartea rusa 1956. 209 S.
êencov, Nikolaj 1289
Eine wichtige Aufgabe. Berlin: Verl. d. Ministeriums d. Innern 1956. 64 S. (Für Volk und Vaterland, 10).
êernyšɺv, Nikolaj Gavriloviì 1290
Das Rätsel der Meerestiefen. Eine Erzählung. Berlin: Verl. d. Ministeriums d. Innern 1956. 59 S. (Für Volk und Vaterland, 9).
Chapaev, A.I. 1291
In einer Sturmnacht und andere Erzählungen. Ü: Übersetzerkollektiv d. VEB Globus. Berlin: Verl. d. Ministeriums f. Nationale Verteidigung 1956. 45 S. Text aus: „Soldat soveršaet podvig“
1292
Soldaten vollbringen Heldentaten. Ü: Übersetzerkollektiv d. VEB Globus. Berlin: Verl. d. Ministeriums f. Nationale Verteidigung 1956. 45 S. (Für den Jugend-Funktionär). Text aus: „Soldat soveršaet podvig
Cholopov, Georgij Konstantinoviì 1293
Das grausame Jahr (Groznyj god). Ü: Manfred v. Busch. Berlin: Verl. d. Ministeriums f. Nationale Verteidigung 1956. 338 S.
Ciolkovskij, Konstantin Èduardoviì
1950-1957
274 1294
Auf dem Monde (Vne zemli). Ü: Ena von Baer. Berlin: Neues Leben 1956. 30 S. (Das neue Abenteuer, 80). Auszug
Efremov, Ivan Antonoviì 1295
Atoll Fakaofu (Atoll Fakaofo). Wissenschaftlich-phantastische Erzählung. Ü: Erna Linde. Berlin: KuFo 1956. 46 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 7, H. 14).
1296
Das letzte Marssegel (Poslednij marsel‘). Berlin: KuFo 1956. 41 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 7, H. 12).
Fedin, Konstantin Aleksandroviì 1297
Ich war Schauspieler (Ja byl aktɺrom). Ü: Monica Huchel. Berlin: Aufbau 1956. 135 S.
1298
Sanatorium Arktur (Sanatorij Arktur). Roman. Ü: Maria Riwkin. Ich war Schauspieler (Ja byl aktɺrom). Kleiner Roman. Ü: Monica Huchel. Berlin: KuF 1956. 258 S.
Fiš, Gennadij Semɺnoviì 1299
Macht die Natur Sprünge? (Živye zven’ja). Eine Reportage um das Problem der Artenbildung. Ü: Werner Hoeppner. Berlin: Kongreß-Verl. [1956]. 79 S.
Furmanov, Dmitrij Andreeviì 1300
Zwischen Rot und Weiß (V vosemnadcatom godu). Ü: Wera Rathfelder. Berlin: KuFo 1956. 65 S. (Kleine Jugendreihe Jg. 7, H. 3).
Gladkov, Fɺdor Vasil’eviì 1301
Der Schnee schmilzt (Povest‘ o detstve). Kindheitserinnerungen. Ü: Cornelius Bergmann. Eisenach, Kassel: Erich Röth 1956. 631 S.
1302
Zement und 4 Erzählungen. 5. erw. Aufl. KuFo 1956. 404 S. (Ausgewählte Werke in Einzelausgaben). „5. erw. Aufl.“ nimmt Bezug auf frühere Einzelausgaben von „Zement“. Erzählungen in Erstübersetzung
Gor’kij, Maksim 1303
Skizzen (1914-1934). Berlin: Aufbau 1956. 491 S. Enthält auch Erstübersetzungen
Bibliographie
275
Gorodeckij, Sergej Mitrofanoviì 1304
Iwan Ssussanin (Ivan Susanin). Oper in 4 Akten mit Epilog. Text von Sergej Gorodezki. Ü: Heinrich Müller. Leipzig: Reclam [1956]. 75 S. (RUB, 8153). Textbuch für die gleichnamige sowjetische Umarbeitung von Michail Glinkas Oper „Ein Leben für den Zaren“
Ivanov, Valentin Dmitrieviì 1305
Die Heimkehr Ibadullahs (Vozvrašìenie Ibadully). Ü: Bruno Pasch. Berlin: Neues Leben 1956. 445 S. UdSSR: Moskau 1961
Jan, Vasilij Grigor’eviì 1306
Zum letzten Meer (K poslednemu morju). Historischer Roman aus dem 13. Jahrhundert. Ü: Horst Wolf. Weimar: Kiepenheuer 1956. 353 S. - “Trilogija“, ì. 3-ja BRD: Frankfurt/M. 1980
Katerli, Elena Iosifovna 1307
Ein weiter Weg (Dal’njaja doroga). Ü: Hilde Angarowa. Berlin: Verl. Tribüne 1956. 418 S.
Kim, Roman Nikolaeviì 1308
Sumiko, das Mädchen aus Hiroschima (Devuška iz Chirosimy). Ü: Regina Czora. Bukarest: Cartea rusa 1956. 229 S. DDR: Berlin 1957
Koževnikov, Vadim Michajloviì 1309
Dem Feind entronnen. [Erzählungen]. Ü: Ursula Denzin. Berlin: Verl. d. Ministeriums d. Innern 1956. 62 S. (Für Volk und Vaterland, 37).
Kuprin, Aleksandr Ivanoviì 1310
Das Duell (Poedinok). Roman. Ü: Ernst Ehlert. Leipzig: List 1956. 311 S. BRD: Düsseldorf 1956
Leonov, Leonid Maksimoviì
1950-1957
276 1311
Professor Skutarewski (Skutarevskij). Roman. Ü: Dora Hofmeister. Berlin: KuFo 1956. 411 S. (Ausgewählte Werke in Einzelausgaben). Spätere Ausgaben der Übersetzung bearbeitet von Harry Burck
Libedinskij, Jurij Nikolaeviì 1312
Feuerschein (Zarevo). Ü: Hermann Asemissen. Bd. 1-2. Berlin: KuFo 1956. 441, 495 S.
Narokov, Nikolaj Vladimiroviì 1313
Wenn das Salz schal wird (Mnimye veliìiny). Ü: Siegfried v. Vegesack. Graz: Styria 1956. 404 S.
Nekljudova, Ol’ga Sergeevna 1314
Katja erobert junge Herzen (Povest‘ o škol’nom gode). Roman. Ü: W[illi] Berger. Berlin: KuFo 1956. 313 S.
Nikolaeva, Galina Evgen’evna 1315
Das Geständnis (Povest‘ o direktore MTS i glavnom agronome). Ü: Mimi Brichmann. Berlin: KuFo 1956. 96 S.
Ochotnikov, Vadim Dmitrieviì 1316
Die geheimnisvolle Explosion (Istorija odnogo vzryva). Ü: Ursula Denzin. Berlin: Verl. d. Kasernierten Volkspolizei 1956. 47 S. (Zur Abwehr bereit, 13).
Panova, Vera Fɺdorovna 1317
Kleiner Mann in großer Welt (Serɺža). Geschichten aus dem Leben eines noch sehr kleinen Jungen. Ü: Maria Riwkin. Berlin: KuFo 1956. 123 S. (Die bunte Reihe, [2]). Auch u.d.T.: „Serjosha“ BRD: München 1960
Pervencev, Arkadij Alekseeviì 1318
Die Stiefel des Kommandanten (Ljudi odnogo èkipaža). Ü: Harry Burck. Berlin: Verl. d. Ministeriums d. Innern 1956. 55 S. (Für Volk und Vaterland, 40).
1319
Walka (Val’ka). Ü: Ursula Denzin. Berlin: Verl. d. Ministeriums d. Innern 1956. 53 S. (Für Volk und Vaterland, 29).
Bibliographie
277
Polevoj, Boris Nikolaeviì 1320
Der Querkopf (Gorjaìij cech). Roman. Ü: Dora Hofmeister. Berlin: KuFo 1956. 278 S.
Poljakov, Vladimir Solomonoviì 1321
Lachen ist keine Sünde (Smejat’sja, pravo, ne grešno). Ü: Gerty Rath, Paula Dubs. [Bukarest]: Cartea rusa 1956. 82 S.
Popov, Vladimir Fɺdoroviì 1322
Das verdächtige Haus. Ü: Erich Ahrendt. Berlin: KuFo 1956. 60 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 7, H. 9). Auszug aus: „Stal‘ i šlak“
Rjabìikov, Evgenij Ivanoviì 1323
Der Spurensucher (Sledopyt). Berlin: VuW 1956. 126 S. (RomanZeitung, 83).
Sachnin, Arkadij Jakovleviì 1324
Wolken in der Abenddämmerung (Tuìi na rassvete). Roman. Ü: Alice Wagner. Berlin: KuFo 1956. 439 S.
Samojlov, Lev S. / Skorbin, Boris P. 1325
Jaguar 13. Das Gambit-Spiel. Ü: Rozalia Hoffer, Polina Dubs. [Bukarest]: Cartea rusa 1956. 130 S.
Šejnin, Lev Romanoviì 1326
Der Sonderauftrag (Osoboe zadanie). Ü: Erika Mayer. Berlin: Verl. d. Ministeriums f. Nationale Verteidigung 1956. 45 S. (Zur Abwehr bereit, 28).
Serafimoviì, Aleksandr Serafimoviì 1327
Ausgewählte Werke. Bd. 1-2. Ü: Friedrich Schwarz. Berlin: Aufbau 1956. 605, 634 S.
Sobolev, Leonid Sergeeviì 1328
Der grüne Strahl (Zelɺnyj luì). Ü: Juri Elperin. Berlin: Verl. d. Ministeriums f. Nationale Verteidigung 1956. 243 S.
1950-1957
278
Štejn, Aleksandr Petroviì 1329
Eine persönliche Angelegenheit (Personal’noe delo). Bühnenspiel in 4 Aufzügen. Ü: Gerty Rath. [Bukarest]: Cartea rusa 1956. 135 S.
Tendrjakov, Vladimir Fɺdoroviì 1330
Der Fremde. Ein Kurzroman und zwei Erzählungen. Ü: Juri Elperin, Dora Hofmeister. Berlin: KuFo 1956. 278 S. „Der Fremde“ (Ne ko dvoru) auch: Bukarest 1956
Tolstoj, Aleksej Nikolaeviì 1331
Ibykus (Pochoždenija Nevzorova, ili Ibikus). Roman. Ü: Christine Patzer. Berlin: Aufbau 1956. 214 S.
1332
Das goldene Schlüsselchen oder Buratinos Abenteuer (Zolotoj kljuìik ili prikljuìenija Buratino). Ü: Gerty Rath. Bukarest: Jugendverl. 1956. 111 S.
1333
Die Emigranten (Èmigranty). Roman. Ü: Felix Loesch. Berlin: Aufbau 1956. 385 S. Original auch u.d.T.: „êɺrnoe zoloto“
1334
Gockel Goldkamm (Petušok-zolotoj grebešok). Russisches Volksmärchen. Ü: Franz Leschnitzer. Moskau: VfL 1956. 8 Bll. (Sowjetliteratur für Kinder und Jugendliche).
1335
Der schwarze Freitag (êɺrnaja pjatnica). Erzählung. Ü: Felix Loesch. Berlin: Aufbau 1956. 62 S.
1336
Die Viper (Gadjuka). Ü: Pauline Schneider. [Bukarest]: Cartea rusa1956. 60 S. (Literatur für alle).
Toman, Nikolaj Vladimiroviì 1337
Die Jagd nach dem Gespenst (V pogone za prizrakom). Ü: Gottfried Schiller. H. 1-2. Berlin: KuFo 1956. 59, 54 S. (Kleine Jugendreihe, Jg.7, H. 22, 23)
Vajsenberg, Lev Markoviì 1338
Die kleine Schwester (Mladšaja sestra). Roman. Ü: Dora Hofmeister. Berlin: KuFo 1956. 550 S.
Zajcev, Leonid Michajloviì
Bibliographie 1339
279
Im fernen Hafen (V dalɺkoj gavani). Roman. Ü: Viktor Gronfain. Berlin: Verl. d. Ministeriums d. Innern 1956. 529 S. UdSSR: Moskau 1961
Zamojskij, Pɺtr Ivanoviì 1340
Der Hirtenjunge (Podpasok). Roman. Ü: Josi v. Koskull. Berlin: VuW 1956. 450 S.
Žuravlɺv, Tichon Kononoviì 1341
Der alte Soldat (Rjadovoj Antipov). Aufzeichnungen eines Offiziers. Ü: Ilse Berger. Berlin: Verl. d. Ministeriums f. Nationale Verteidigung 1956. 181 S.
1957: Adamov, Arkadij Grigor’eviì 1342
Treff Café Schwalbe (Delo „Pɺstrych“). Kriminalroman. Ü: J[osef] Köhler, J[oachim] K. Schneider. Berlin: KuFo 1957. 339 S.
Andreev, Leonid Nikolaeviì 1343
Die sieben Gehenkten. Lazarus. Judas Ischariot. Ü: Ingrid Tinzmann, Swetlana Geier. Reinbek: Rowohlt 1957. 152 S. (Rowohlts Klassiker, 15).
Ardamatskij, Vasilij Ivanoviì 1344
Gefährliche Marschrichtung (Opasnyj maršrut). Ü: Heinz Lorenz. Berlin: Verl. d. Ministeriums f. Nationale Verteidigung 1957. 179 S.
Bažov, Pavel Petroviì 1345
Die steinerne Blume. Märchen und Sagen. Ü: Margarete Spady. Berlin: Aufbau 1957. 345 S.
Chrabrovickij, Daniil Jakovleviì / Vedeev, V. 1346
Die Wolfs-Bande. Kriminalerzählung. Ü: Käthe Nagursky. H. 1-2. Berlin: KuFo 1957. 53, 63 S. (Kleine Jugendreihe Jg. 8, 10-11).
êukovskij, Nikolaj Korneeviì
1950-1957
280 1347
Unter baltischem Himmel (Baltijskoe nebo). Roman. Ü: Josi v. Koskull. Berlin: VuW 1957. 660 S.
Dubov, Nikolaj Ivanoviì 1348
Zuflucht am Meer (Sirota). Ü: Hermann Asemissen. Berlin: Neues Leben 1957. 388 S.
Dudincev, Vladimir Dmitrieviì 1349
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein (Ne chlebom edinym). Ü: IngoManfred Schille. Hamburg: Verl. d. Sternbücher 1957. 437 S.
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì 1350
Tauwetter (Ottepel‘, ì. 1-2). Roman. Ü: Wera Rathfelder. Berlin: KuFo 1957. 326 S. Österreich: Wien 1957
Fɺdorov, Pavel Viktoroviì 1351
Der blaue Schichan (Sinij šichan). Roman. Ü: Georg Schwarz. [Berlin]: Neues Leben 1957. 584 S. UdSSR: Moskau 1965
Fedoseev, Grigorij Anisimoviì 1352
Der Tod muß warten (Smert‘ menja podoždɺt). Berlin: KuFo 1957. 66 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 8, 15) Ausschnitt
Forš, Ol’ga Dmitrievna 1353
Lebendig begraben (Odety kamnem). Ü: Hans Ruoff. Berlin: KuFo 1957. 346 S.
1354
Die Kaiserin und der Rebell (Radišìev). Ein Roman um Alexander Radistschew und Katharina II. von Rußland. Ü: Alexander Böltz. Berlin: VdN 1957. 451 S.
1355
Radistschew (Radišìev). Roman. Ü: Pauline Schneider. [Bukarest]: Cartea rusa 1957. 523 S.
Goff, Inna Anatol’evna 1356
Des Herzens Schlag (Bienie serdca). Roman. Ü: Dora Hofmeister. Berlin: KuFo 1957. 268 S.
Bibliographie
281
Gor’kij, Maksim 1357
Klim Samgin, Bd. 4 (Žizn‘ Klima samgina, kn. 4-ja). Roman. Ü: Hans Ruoff. Berlin: Aufbau 1957. 695 S. 1976: Bearbeitung Eva Kosing
Kataev, Valentin Petroviì 1358
Die Hochstapler. 3 kleine Romane. Berlin: KuFo 1957. 355 S. (Ausgew. Werke in Einzelausgaben). Enthält in Erstübersetzungen: „Èlektriìeskaja mašina“ und „Ja, syn trudovogo naroda“
1359
Vor den Toren der Stadt (Chutorok v stepi). Ü: Juri Elperin. Berlin: KuFo 1957. 359 S. (Ausgew. Werke in Einzelausgaben). = „Volny êɺrnogo morja“, 2
Kazakeviì, Èmmanuil Genrichoviì 1360
Das Haus am Platz (Dom na plošìadi). Ü: Hilde Angarowa. Berlin: KuFo 1957. 490 S.
1361
Das Herz des Freundes (Serdce druga). Ü: Ilse Berger. Berlin: Verl. des Ministeriums für Nationale Verteidigung 1957. 259 S.
Leonov, Leonid Maksimoviì 1362
Aufruhr (Barsuki). Roman. Ü: Alice Wagner, Harry Burck. Berlin: KuFo 1957. 389 S. (Ausgewählte Werke in Einzelausgaben).
1363
Seines Bruders Frau (Saranìa). Ü: Melitina Orlowa, Harry Burck. Berlin: KuFo 1957. 89 S. (Die bunte Reihe, [3]).
Luknickij, Pavel Pavloviì 1364
Gletscher, Räuber, blaue Steine. Gefährliche Reisen auf dem Pamir (Putešestvija po Pamiru). Ü: Ursula Sträubig. Leipzig: Brockhaus 1957. 324 S.
Lukovskij, Igor‘ Vladimiroviì 1365
Prost! (Na zdorov’e!). Lustspiel in 1 Akt. Ü: Otto Böhm. Leipzig: Hofmeister. 1957. 25 S. (Hofmeister-Spiele).
Maljarevskij, Pavel Grigor’eviì
1950-1957
282 1366
Ein wunderbarer Schatz (êudesnyj klad). Märchenspiel in 3 Akten, 6 Bildern. Ü: Otto Böhm, Egon Günther. Leipzig: Hofmeister 1957. 70 S. (Hofmeister-Spiele).
Martynov, Georgij Sergeeviì 1367
220 Tage im Weltraumschiff (220 dnej). Wissenschaftlichphantastischer Roman. Ü: Erich Ahrndt. Berlin: KuFo 1957. 265 S. = „Zvezdoplavateli“, 1
Nekrasov, Viktor Platonoviì 1368
Ein Mann kehrt zurück (V rodnom gorode). Roman. Ü: Dora Hofmeister. Berlin: KuFo 1957. 306 S.
Oveìkin, Valentin Vladimiroviì 1369
Frühlingsstürme (Trudnaja vesna ). Skizzen. Berlin: KuFo 1957. 508 S.
Panova, Vera Fɺdorovna 1370
Serjoscha (Serɺža). Ü: Erich Müller-Kamp. Bonn: Schimmelbusch 1957. 156 S.
1371
Verhängnisvolle Wege (Vremena goda. Iz letopisej goroda Ènska). Ü: Veronika Ensslen-Poirier. Berlin: KuFo 1957. 410 S.
Panteleev, Leonid 1372
Der tolle Ritt und andere Erzählungen. Ü: Wera Rathfelder u. Hermann Asemissen. Berlin: Kinderbuchverl. 1957. 146 S. (Robinsons billige Bücher, 24).
Piljar, Jurij Evgen’eviì 1373
Wir bezwangen den Tod (Vsɺ èto bylo). Ü: Ellen Zunk. Berlin: VuW 1957. 238 S.
Rachmanova, Alja 1374
Im Schatten des Zarenhofes. Die Ehe Alexander Puschkins. Ü: Arnulf v. Hoyer. Frauenfeld: Huber 1957. 392 S.
Šejnin, Lev Romanoviì
Bibliographie
283
1375
Spione (Voennaja tajna). Ü: Viktor Gronfain. Bd. 1-2. Bd. 1: Berlin: Verlag d. Ministeriums f. Nationale Verteidigung 1957. 215 S. Bd. 2: Deutscher Militär-Verlag 1962. 322 S.
1376
Das sowjetische Volksgericht (Narodnyj sud v SSSR). Moskau: VfL 1957. 122 S.
Sɺmuškin, Tichon Zachareviì 1377
Rettet Aiwam! (Prikljuìenija Ajvama). Ü: Willi Berger. Berlin: KuFo 1957. 51 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 8, H. 2).
Serafimoviì, Aleksandr Serafimoviì 1378
Der eiserne Strom (Železnyj potok). Ü: Gerty Rath. [Bukarest]: Cartea rusa 1957. 236 S.
Španov, Nikolaj Nikolaeviì 1379
Spur am Abgrund. Ü: Erich Ahrndt. Berlin: KuFo 1957. 56 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 8, H. 17).
Štok, Isidor Vladimiroviì 1380
Die Teufelsmühle (êɺrtova mel’nica). Komödie in 4 Akten. Liedertexte: P. Antokol’skij u. I. Štok. Ü: Otto Böhm, Egon Günther. Leipzig: VEB Hofmeister. 1957. 83 S. (Hofmeister-Spiele).
Tolstoj, Aleksej Nikolaeviì 1381
Aelita (Aèlita). Ein Marsroman. Ü: Hertha v. Schulz. Berlin: Aufbau 1957. 218 S. UdSSR: Moskau 1961
1382
Geheimnisvolle Strahlen (Giperboloid inženera Garina). Utopischer Roman. [Ü: Arnold Wasserbauer]. Nach d. zweiten russ. Originalfassung ergänzt u. neu bearbeitet v. Anneliese Bauch. Berlin: KuFo 1957. 366 S. Ausgabe 1968: Ü: Anneliese Bauch
Višnevskij, Vsevolod Vital’eviì 1383
Optimistische Tragödien. [Theaterstücke]. Berlin: Aufbau 1957. 238 S. Enthält auch Erstübersetzungen
Zošìenko, Michail Michajloviì
284
1950-1957
1384
Der verborgte Ehemann. Humoresken und Satiren. Berlin: KuFo 1957. 223 S. Enthält auch Neuübersetzungen
1385
Was die Nachtigall sang. Satiren. Ü: Ottomar Schwechheimer, Walter Richter-Ruhland. Stuttgart: Reclam 1957. 75 S. (RUB, 8049).
Kommentar
285
Kommentar Rahmenbedingungen Der Kalte Krieg und die Teilung Europas in zwei einander feindlich gegenüberstehende Blöcke hat für die beiden deutschen Staaten noch einschneidendere Folgen als für die anderen deutschsprachigen Länder. Die mit Büchern befassten Institutionen verdoppeln sich: Es gibt nun zwei Nationalbibliotheken, zwei Nationalbibliographien und zwei Börsenvereine. Der Handel mit Büchern zwischen den beiden Staaten reduziert sich auf ein Minimum. Im Interzonenhandel zwischen DDR und Bundesrepublik dürfen politisch harmlose Bücher in die Bundesrepublik eingeführt werden. Allerdings nimmt der Sortimentsbuchhandel Titel aus DDR-Verlagen nur sehr zögerlich in seine Lager auf, so dass das Angebot äußerst gering ist.279 Walter Janka, Nachfolger von Erich Wendt als Leiter des Aufbau-Verlages, schreibt 1953 in einem Bericht über eine West-Reise von einem Besuch bei Ernst Rowohlt: „Er bietet uns unter anderem an, bei sich in seinen Verlagsräumen eine ‚stille‘ Bücherschau der besten Buchausgaben in der DDR zu veranstalten, er will sie Buchhändlern, Verlegern, Schriftstellern und Journalisten vorführen, um die fast überall vorhandene Voreingenommenheit gegen das verlegerische Schaffen in der DDR zurückzudrängen.“ Bedingung sei aber Diskretion und völlige Ausschaltung der Presse, „damit nicht sofort eine böse Polemik gegen den Rowohlt Verlag einsetzt“.280
Die Lage in der DDR ist dadurch bestimmt, dass es eine hoch wirksame, wenn auch de iure nicht existierende politische Zensur für Druckerzeugnisse gibt. Zahlreiche Instanzen und auch Persönlichkeiten haben auf verschiedenen Ebenen und mit unterschiedlicher Legitimation über Kürzungen und Streichungen in einem Text sowie auch über sein Erscheinen oder Nicht-Erscheinen mitzureden. Prinzipiell ändert sich daran nichts bis zum Jahr 1990.281 Finanzielle Probleme kennen die großen DDR-Verlage im Grunde nicht, da ihre Gewinne und Verluste von ihren Betreibern übernommen werden. Sie bekommen zu Beginn eines Kalender279
280
281
Zum innerdeutschen Buchaustausch zwischen DDR und BRD s.: Das Loch in der Mauer. Der innerdeutsche Literaturaustausch. Hrsg. M. Lehmstedt / S. Lokatis. Wiesbaden: Harrassowitz 1997. W. JANKA, ... bis zur Verhaftung. Erinnerungen eines deutschen Verlegers. Berlin, Weimar: Aufbau 1993, S. 99f. Näher hierzu: BARCK, S. / LANGERMANN, M. / LOKATIS, S. „Jedes Buch ein Abenteuer.“ Zensur-System und literarische Öffentlichkeit in der DDR bis Ende der sechziger Jahre. Berlin: Akademie 1997. – M. WESTDICKENBERG, Die „Diktatur des anständigen Buches“. Das Zensursystem der DDR für belletristische Prosaliteratur in den sechziger Jahren. Wiesbaden: Harrassowitz 2004.
286
1950-1957
jahres einen bestimmten Fonds zur Verfügung gestellt, mit dem sie wirtschaften dürfen, was natürlich nicht bedeutet, dass den Betreibern der wirtschaftliche Erfolg gleichgültig wäre und dass es für Misserfolge keine Sanktionen gäbe. Das gesamte kulturelle und wirtschaftliche Leben ist, wie in den anderen sozialistischen Staaten auch, zu Beginn der 50er Jahre durch die Stalin-Herrschaft und ihr System geprägt. Die politischen Erschütterungen der Jahre nach 1953 – der XX. Parteitag der KPdSU, die Unruhen des Jahres 1956 in Ungarn und Polen – führen auch in der DDR unter den Intellektuellen zu mehr oder weniger offenen Diskussionen über Grundlagen und Zukunft des Sozialismus einerseits, andererseits zu einer erhöhten Bereitschaft des Staatsapparates, solche Diskussionen zu kontrollieren oder auch zu unterbinden und ihre tatsächlichen oder vermeintlichen Teilnehmer mit abschreckenden Strafen zu belegen: 1956 werden Wolfgang Harich und Walter Janka, der Cheflektor und der Leiter des Aufbau-Verlages, festgenommen und zu langjährigen Haftstrafen verurteilt; 1957 trifft ein ähnliches Schicksal den an der Universität Leipzig über russische Literatur lesenden Ralf Schröder und zum Beispiel auch Charlotte Kossuth, die Gattin des Slavisten und angehenden Cheflektors des Verlages Kultur und Fortschritt Leonhard Kossuth. Frau Kossuth kann ab 1961 als Lektorin und auch Übersetzerin im AufbauVerlag arbeiten. In der Bundesrepublik werden Bücher unter anderen Bedingungen produziert und verkauft als in der DDR. Über das Fortbestehen von Verlagen und auch Buchhandlungen entscheiden letztlich Gewinn und Verlust. Die frühen 50er Jahre sind für den westdeutschen Buchmarkt schwierig. Papierqualität und Ausstattung der bis 1949 gedruckten deutschen Bücher genügen häufig nicht mehr den wachsenden Ansprüchen der Käufer. Viele Firmen müssen große Abschreibungen auf unverkäufliche Bestände vornehmen und erleiden starke Verluste. Außerdem kommt der steigende Wohlstand der Bevölkerung kaum dem Buchmarkt zugute. Hand in Hand mit dem nachvollziehbaren Interesse an besserer Ausstattung der Bücher lässt sich in der Bundesrepublik auch eine Neuorientierung des Lesergeschmacks beobachten. Erfolgreich sind angelsächsische Autoren von Graham Greene bis Faulkner, sind Kafka und die französischen Existenzialisten, also vor allem Literatur aus westlichen Ländern. Instanzen, die literarische Publikationen generell vor ihrem Erscheinen überprüfen und dann über die Genehmigung ihrer Veröffentlichung entscheiden, gibt es in der Bundesrepublik nicht. Der Verfassungsschutz beobachtet aber Zusammenschlüsse, die als verfassungswidrige Organisationen oder als kommunistische Tarnorganisationen eingeschätzt werden, und damit auch ihre Publikationstätigkeit. Das KPD-Verbot von 1956 führt zur Beschlagnahme des Parteivermögens, zu dem unter anderem auch die Buchgemeinschaft Dein Buch gehört, und zur Verfolgung illegaler politischer Tätigkeit für die Partei. Auch Verleger und Firmen, die mit DDR-Verlagen kooperieren, werden vom Sortimentsbuchhandel mehr oder weniger boykottiert und sind in vielen Buchhandlungen nicht präsent.
Kommentar
287
In Österreich und in der Schweiz lässt sich kaum ein stärkeres Interesse an sowjetischer Literatur feststellen als in der Bundesrepublik. Auch hier dominiert eine westlich orientierte Leitkultur. Während des Tauwetters in der Sowjetunion nimmt in allen drei Staaten das Interesse an osteuropäischer und vor allem an sowjetischer Literatur zu. Auswirkungen dieser Änderungen lassen sich bei der Buchproduktion aber erst seit dem Jahr 1957 registrieren. Verlage Verlage in der DDR Die überragende Bedeutung, die man gerade der Sowjetliteratur in der DDR beimisst, ist an der Gesamtzahl der Erst- und Neuübersetzungen ablesbar. Von den gut 500 für die Jahre von 1950 bis 1957 zu verzeichnenden Titeln erscheinen etwa 80 Prozent in der DDR. Der wichtigste Verlag für sowjetische Literatur in deutscher Sprache ist nun, nachdem die in der SBZ tätigen sowjetischen Verlage nicht mehr präsent sind, der DSF-Verlag Kultur und Fortschritt. Die Bibliographie verzeichnet für die Jahre 1950 bis 1957 113 Titel aus seiner Produktion. Zur Geschichte des Verlages gibt es inzwischen eine Fülle von Informationen. Hervorzuheben ist besonders das Erinnerungsbuch von Leonhard Kossuth282, der ein sehr farbiges und detailliertes Bild des ab 1964 mit Volk und Welt fusionierten Unternehmens, von seinen Mitarbeitern und von den Personen und Instanzen zeichnet, die seiner Tätigkeit hinderlich oder förderlich waren. Kossuth tritt allerdings erst zum 1. 1. 1958 als stellvertretender Cheflektor in den Verlag ein. Rückblicke auf die Jahre von 1950 bis 1957 finden sich nur gelegentlich. Simone Barcks kurzer Abriss der Verlagsgeschichte ist schon erwähnt worden.283 Das Programm des Verlages Kultur und Fortschritt ist von 1950 bis 1957 teilweise den Klassikern gewidmet, allerdings ausschließlich den sowjetischen Klassikern der 20er und 30er Jahre. Dabei ist eine Tendenz zur Publikation von größeren Sammlungen zu beobachten. Es erscheinen nicht nur Einzeltexte, die man als aktuell ansieht, sondern man beginnt, „Ausgewählte Werke in Einzelausgaben“ zu publizieren. Diese Variante der Edition wird auch in den folgenden Jahrzehnten von den DDR-Verlagen gern gewählt, da sie weder den Produzenten noch den potentiellen Käufer auf ein bestimmtes Volumen festlegt, das angeboten beziehungsweise abgenommen werden muss. Aber auch in der SBZ/DDR noch unübersetzte Einzeltitel werden herausgebracht: Furmanovs Mjatež (Meuterei, Nr. 1234), êapygins romantisierender historischer Roman Razin Stepan (Nr. 1063), Odety kamnem von Forš (Lebendig begraben Nr. 1353) und A. N. Tolstojs Aèlita (Nr. 1381).
282 283
L. KOSSUTH, Volk & Welt, wie Anm.248. In: Fenster zur Welt, wie Anm. 245.
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Größtenteils publiziert man aber sowjetische Texte neueren Datums. Es erscheinen die mit Stalin-Preisen ausgezeichneten Romane von Ažaev (Fern von Moskau, Nr. 919), Babaevskij (Der Ritter des Goldenen Sterns, Nr. 921; Licht auf Erden, Nr. 922), êakovskij (Bei uns ist schon Morgen, Nr. 878), Ilen’kov (Der große Weg, Nr. 1004) und Koptjaeva (Iwan Iwanowitsch, Nr. 933). V. Kataevs In den Katakomben von Odessa (Za vlast‘ sovetov, Nr. 1245) wird in der Fassung von 1951 publiziert, die der Kritik an der angeblich verkannten Führungsrolle der Partei Rechnung trägt, ferner erscheint V. Koìetovs Familie Shurbin (Žurbiny, Nr. 1092), und es werden Gedichte von Dolmatovskij (Das Lied vom morgigen Tag, Nr. 924), Šìipaìɺv (Liebesgedichte, Nr. 907) sowie Simonov (Lyrik eines Jahrzehnts, Nr. 1041) verlegt. Auch der revolutionäre Kampf in Asien wird berücksichtigt: 1950 erscheint Simonovs Das kämpfende China (Nr. 909), 1952 kommt N. Bogdanovs Erzählungen über Mao Tse-Tung heraus (Nr. 983), 1953 bringt man êakovskijs Huan Tscher hält Wacht (Nr. 1062). Texte dieser Art stoßen bei den Lesern der DDR nicht unbedingt auf großes Interesse, was nicht ausschließt, dass sie höchstes offizielles Lob erfahren und unter Umständen als direkte Anleitungen zum Handeln gesehen werden: Die Direktion der Bauunion Potsdam zum Beispiel weist die Oberbauleiter der Großbaustelle Stalinallee an, vor Aufnahme der Bauarbeiten Ažaevs Fern von Moskau zu studieren, dies werde ihnen bei der Organisation ihrer Arbeit helfen.284 Anders verhält es sich mit der schon seit 1954 in der Sowjetunion erscheinenden Tauwetter-Literatur, die seit 1957 auch bei Kultur und Fortschritt in deutschen Übersetzungen publiziert wird, was man rückblickend nicht zuletzt als persönliches Verdienst des Verlagsleiters Heinz Mißlitz wertet.285 1957 erscheinen bei Kultur und Fortschritt Oveìkins Rajonnye budni, nüchterne und ungeschminkte Berichte aus dem Kolchosen-Alltag (Frühlingsstürme, Nr.1369), V. Nekrasovs Roman Ein Mann kehrt zurück (V rodnom gorode, Nr. 1368), Panovas Verhängnisvolle Wege (Vremena goda, Nr. 1371) und schließlich Èrenburgs Tauwetter (Ottepel‘, Nr. 1350), alles Titel, die bei ihrem Erscheinen in der Sowjetunion äußerst kontrovers diskutiert werden. Die Publikation der letzteren beiden Titel führt auch in der DDR zu internen Diskussionen darüber, wie viel Kritik an sowjetischen Zuständen man dem deutschen Leser zumuten dürfe. Die erste DDR-Veröffentlichung von Erzählungen Zošìenkos, die 1956 nach zehn Jahren erstmals wieder in der Sowjetunion publizieren werden können und damit prinzipiell wieder auf dem Buchmarkt präsent sein dürfen, ist ebenfalls ein Risiko (Der verborgte Ehemann, Nr. 1384).286 Seit 1950 erscheint bei Kultur und Fortschritt die Kleine Jugendreihe. Sie besteht aus Heften im Umfang von maximal 64 Seiten und bringt überwiegend 284 285
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A. HARTMANN / W. EGGELING, wie Anm.238, S. 83 Zur positiven Rolle von Mißlitz s. S. BARCK in Fenster zur Welt, wie Anm.245, S. 40ff; L. KOSSUTH, Volk & Welt, wie Anm. 248, S. 40 f.; S. LOKATIS, Sowjetisierung, wie Anm. 247, S. 382. L. Kossuth, Volk & Welt, wie Anm.248, S. 84
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spannende Abenteuerliteratur, soll aber auch, wie Kossuth aus einer Jubiläumsschrift des Verlages zitiert, „Wissbegierde wecken, gute Eigenschaften und Gefühle [...] entwickeln“, eine „Bereicherung“ bedeuten. Bei den Abenteuern handelt es sich natürlich auch um Kämpfe gegen innere und äußere Feinde. Texte von sowjetischen Klassikern über revolutionären Kampf und Bürgerkrieg (Ostrover, Nr. 898; Furmanov, Nr. 1300) sind dabei aber die Ausnahme. Die Reihe ist sehr populär. Ihre Auflagenhöhe wird von Kossuth mit 186.000 Exemplaren angegeben.287 Im ersten Jahr erscheinen drei Hefte. In den folgenden Jahren steigt die Zahl kontinuierlich an, und ab 1955 kommen jährlich 24 (nummerierte) Hefte heraus. Adressatenkreis und Begrenzung des Umfangs machen gelegentlich Kürzungen, auszugsweisen Abdruck und leichte Adaptionen erforderlich. Die bunte Reihe beginnt bei Kultur und Fortschritt 1956 zu erscheinen. In ihr werden fest gebundene Bücher mit einem Umfang von nicht mehr als ca. 150 Seiten publiziert. Bunt ist die Reihe insofern, als sie Erzählungen und Kurzromane mit ganz unterschiedlicher Thematik bringt, neuere oder ältere, denen gemeinsam ist, dass sie, soweit sowjetischer Herkunft, erstmals ins Deutsche übersetzt werden. Hier erscheinen 1956 Panovas Serɺža (Kleiner Mann in großer Welt, Nr. 1317) und 1957 Leonovs Saranìa (Seines Bruders Frau, Nr. 1363). Auch im Programm von Kultur und Fortschritt dominiert in den Jahren ab 1950 zunächst jedoch die Literatur der Stalin-Zeit. Während des beginnenden Tauwetters führt dies dazu, dass der Buchabsatz immer stärker zurückgeht und die Lagerbestände an schwer oder gar nicht mehr verkäuflichen Titeln zunehmen. Simone Barck berichtet, „daß KuFo mit seinen stalinistischen Titeln noch weiter in die seit 1953 schwelende Krise hineingeriet. Eine Reorganisation bedeutete 1955 einen personellen Abbau von 136 Mitarbeitern auf 88. Aufgrund seiner ‚unverhältnismäßig hohen Auflagen‘ waren vom übergeordneten Amt bereits 1955 die ‚ungeheuerlichen Literaturbestände‘ des Verlages gerügt worden. Nach dem XX. Parteitag nun mußte der absolute Tiefstand in Produktion und Absatz konstatiert werden. Es wurden Bücher im Werte von über 350.000 Mark ausgebucht und eingestampft, die zu den aufgelaufenen Schulden von 700.000 Mark (nach anderen Angaben sogar drei Millionen) hinzukamen.“288
Auch der von Kultur und Fortschritt noch getrennte Verlag Volk und Welt publiziert von 1950 bis 1957 überwiegend sowjetrussische Titel, die zu sehr den ideologischen Prinzipien der Zeit verpflichtet sind, als dass sie den Leser, geschweige denn den heutigen, interessieren könnten. Anders als bei Kultur und 287
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Ebd., S. 53. – Auf welchen Zeitpunkt oder Zeitraum sich diese Angabe bezieht, wird nicht angegeben. Fenster zur Welt, wie Anm. 245, S. 38/40. – Ähnlich KOSSUTH, Volk & Welt, wie Anm. 248, S. 42: „Der Verlag war zu diesem Zeitpunkt [März 1956] mit 3 Millionen Mark überschuldet, hatte ‚Überplanbestände‘ von etwa 1,5 Millionen, die 1954 begründete Lesergemeinschaft ‚Buch des Monats‘ stagnierte bei 1000 Mitgliedern.“
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Fortschritt findet hier auch das Tauwetter noch keinen literarischen Niederschlag. Bubennovs Roman Die weiße Birke (Nr. 1228), ist mit seiner peinlichen Verherrlichung Stalins und in seinem Befolgen der Grundsätze der Theorie der Konfliktlosigkeit289 ein charakteristisches Produkt seiner Zeit. Ähnliches gilt für Kazakeviìs schwächsten Roman Frühling an der Oder (Nr. 1090), der den Einmarsch der Sowjetarmee in Deutschland behandelt. Auch Surkovs politische Lyrik der Nachkriegsjahre (Der Welt den Frieden, Nr. 966) ist wenig bedeutsam. Erstmals erscheint auf Deutsch Fadeevs Neufassung von Die junge Garde (Nr. 1070), in der er der Kritik Rechnung trägt, er habe in seinem Roman der Rolle der Partei bei ihrem Kampf gegen die deutschen Besatzer zu wenig Bedeutung eingeräumt (s. Kap. V). Dem Ereignis kommt insofern einige Bedeutung zu, als der Roman wie in der Sowjetunion, so auch in der DDR bis zum Ende der 80er Jahre Pflichtlektüre in allen Schulen ist. 1952 übernimmt Volk und Welt vom Verlag Tägliche Rundschau die Roman-Zeitung. Nun ändert sich nicht nur das Format, sondern auch das Konzept der Reihe. Brachte sie bisher ausschließlich sowjetische Autoren, meist in Erstübersetzungen, so erscheinen jetzt Nachdrucke aus zahlreichen Nationalliteraturen und aus unterschiedlichen Epochen. Der Aufbau-Verlag wird seiner Rolle als Pflegestätte des klassischen Erbes durch repräsentative Ausgaben von russischen/sowjetischen Klassikern gerecht. Ab 1952 erscheinen hier in solider und einheitlicher Ausstattung zehn Titel von Maksim Gor’kij. Bei den zahlreichen seit 1945 publizierten Gor’kij-Ausgaben hatte man sich bisher auf Nachdrucke älterer Übersetzungen beschränkt, meist aus den Bänden der Werkausgabe des Malik-Verlages (s. Kap. III), in der ihrerseits häufig Übersetzungen vom Beginn des 20. Jahrhunderts nachgedruckt wurden. Ab 1952 erscheint erstmals eine vollständige deutsche Ausgabe von Gor’kijs wichtigstem Alterswerk, dem Roman Klim Samgin (Nr. 999). Der erste Band war schon 1929 in der Übersetzung von Rudolf Selke erschienen (Nr. 436). Die Neuübersetzung stammt von Hans Ruoff. Ihr letzter Band erscheint 1957. Von 1953 bis 1955 erscheint parallel zu Klim Samgin eine sechsbändige Ausgabe sämtlicher Erzählungen Gor’kijs (Nr. 1075, 1076, 1162, 1163, 1235, 1236). Sie enthält neben bereits bekannten zahlreiche Neu- und auch Erstübersetzungen. Textgrundlage ist die von der sowjetischen Akademie der Wissenschaften herausgegebene damals aktuelle 30bändige russische Werkausgabe.290 In gleicher Ausstattung erscheinen 1955 und 1956 auch der Band Wanderungen durch Rußland (Po Rusi, 289
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Die für die sowjetische Literatur um 1950 bestimmende Theorie der Konfliktlosigkeit geht davon aus, dass die für die Zeiten der Klassenkämpfe charakteristischen antagonistischen Widersprüche in der nun bereits erreichten sozialistischen Phase der gesellschaftlichen Entwicklung keine wesentliche Rolle mehr für die Darstellung der Wirklichkeit in ihrer revolutionären Entwicklung spielen. Vielmehr habe die Literatur sich auf die Darstellung zukunftsweisender Tendenzen und bei der Thematisierung von Konflikten auf den Kampf des Guten mit dem Besseren zu konzentrieren. Näher hierzu s. W. KASACK, Lexikon der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts, 2. Aufl. München: Sagner 1992, Sp. 1308ff. M. GOR‘KIJ, Sobr. soì. v 30-ti tt., Moskva, Gosizdat 1949-1956.
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Nr. 1238) und der Band Skizzen (Nr. 1303). Neben den Titeln von Gor’kij wird auch eine zweibändige Sammlung mit Werken von Serafimoviì (Nr. 1327) in einer neuen Übersetzung veröffentlicht, ferner Neuübersetzungen von Romanen und Erzählungen A. N. Tolstojs, die seit der Weimarer Zeit nicht mehr in deutscher Übersetzung erschienen sind (Nr. 1139, 1331, 1333, 1381). Von Makarenko, dessen Bericht Der Weg ins Leben schon 1949 bei Aufbau erschienen war (Nr. 854), wird nun auch Flaggen auf den Türmen publiziert (Nr. 1017), sein Bericht über die Arbeit der Dzeržinskij-Kommune. Paustovskij ist schon seit 1946 immer wieder in der SBZ und der DDR übersetzt worden, aber sein umfangreichstes und populärstes Werk, der Memoirenzyklus Erzählung vom Leben (Povest‘ o žizni), beginnt 1955 im Aufbau-Verlag zu erscheinen (Ferne Jahre, Nr. 1263). Das russische Programm des Aufbau-Verlages muss vor dem Hintergrund der Forderungen bewertet werden, die man an ihn stellte. Carsten Wurm hat sich zu ihnen ausführlich geäußert.291 Durch die Konzentration auf die Literatur des klassischen Erbes wird ein Großteil der Verlagsressourcen gebunden. An der Aufteilung der Publikationsrechte für populäre sowjetische Klassiker wie Šolochov, Fadeev und Majakovskij unter den DDR-Verlagen kann er deshalb mangels Kapazitäten nicht teilnehmen. Es gelingt ihm nicht, sein Soll bei der Publikation sowjetischer Titel zu erfüllen. Schon im Sommer 1952 beschließt die Betriebsparteiorganisation des Verlages, den Anteil an sowjetischer Literatur im Verlagsprogramm zu erhöhen. „Dabei sind besonders unübersetzte Romane aus folgenden Themenkreisen zu berücksichtigen: Aufbau des Sozialismus, Klassenkampf auf dem Dorf, Vaterländischer Krieg, Ausbau des Kommunismus.“292
Im Oktober desselben Jahres gesteht Walter Janka auf der Zweiten Verlegerkonferenz des Amtes für Literatur selbstkritisch das Defizit des Verlages bei sowjetischer Gegenwartsliteratur ein und verweist hilfsweise auf die Ausgaben russischer Klassiker, die der Verlag 1951/52 herausgebracht hat. Auch die intensiven Bemühungen des Verlages um die Edition von Maksim Gor’kij und Aleksej Tolstoj sind nach Wurm vor diesem Hintergrund zu sehen. Die Eingrenzung auf die oben genannten Autoren ist also nicht Folge einer freiwilligen Selbstbeschränkung auf klassisches Erbe, sondern Konsequenz mangelnder Möglichkeiten, andere geeignete sowjetische Autoren in das Verlagsprogramm aufzunehmen. Der Verlag Volk und Wissen publiziert unter anderem Lektüretexte für Schulen. Da es sich bei ihnen so gut wie immer um Nachdrucke handelt, kann eine Bibliographie der Erst- und Neuübersetzungen seinen Einfluss nur unvollkommen wiedergeben. Eine Ausnahme bildet die Publikation von Theaterstücken, die zuvor nicht in Ausgaben für den Buchhandel erschienen sind. Als Beispiel sei 291 292
C. WURM, Der frühe Aufbau-Verlag. 1945-1961, wie Anm.243, S. 99-102. Nach C. Wurm, ebd., S. 99.
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hier nur Simonovs Theaterstück Der fremde Schatten (Nr. 963) erwähnt, das ein für die späte Stalinzeit signifikantes Thema behandelt, den Kampf gegen den sogenannten Kosmopolitismus. Das 1949 im Original erschienene und mit einem Stalin-Preis ausgezeichnete Stück wird am 11. 11. 1950 zur Eröffnung des Theaters im Haus der Kultur der Sowjetunion (später: Maxim Gorki Theater Berlin) erstmals aufgeführt. Im selben Jahr erscheint im Aufbau-Bühnen-Vertrieb das Bühnenmanuskript, das 1951 in einer Auflage von 50.000 Exemplaren als Lizenzausgabe für die Schule bei Volk und Wissen veröffentlicht wird. Der SED-Verlag Dietz publiziert auch in den 50er Jahren literarische Texte. Erwähnenswert sind eine Neuübersetzung von Fadeevs Die Neunzehn (Razgrom, Nr. 1231), die erste deutsche Buchveröffentlichung von Granin (Bahnbrecher, Nr. 1239) und die Übersetzung von Vs. Ivanovs Roman über den Bürgerkriegshelden Parchomenko (Nr. 1244) in der russischen Fassung von 1950, in der im Unterschied zur Erstausgabe von 1938/39 und passend zum Kalten Krieg die Rolle der amerikanischen Interventen während des russischen Bürgerkrieges stärker betont wird. Neues Leben hat als Verlag der FDJ einen klar definierten Adressatenkreis und ebenso klar definierte Aufgaben: die politische und die ethisch-moralische Erziehung junger Menschen durch eine Literatur, die ihnen die Möglichkeit schafft, sich mit Vorbildern zu identifizieren und Maßstäbe für eigenes Handeln zu gewinnen. Der Klassiker Maksim Gor’kij ist nicht mit literarischen Texten vertreten, wohl aber mit Gedanken zur Kinderliteratur (Nr. 1078) und Über die Jugend (Nr. 1165), Majakovskij mit einer Auswahl unter dem Titel Sowjetjugend (Nr. 942). Von jugendlichen Helden handeln Bücher wie Deine Freunde sind mit dir von Priležaeva (Nr. 959), Ketlinskajas Der Mut (Nr. 888) und V. Kataevs Der Sohn des Regiments (Nr. 1087). Gewichtiger sind Trifonovs mit einem StalinPreis ausgezeichneter Erstling Studenten (Nr. 1051) und Dubovs Zuflucht am Meer (Sirota, Nr. 1348). In anderen Texten geht es eher allgemein um die Bewältigung des Alltags im Dorf (Antonov, Straßen in den neuen Tag, Nr. 977) oder in einer Fischereigenossenschaft (Zakrutkin, Die schwimmende Staniza, Nr. 972) sowie um den Neubeginn im gerade erst von den deutschen Okkupanten befreiten Gebiet (Karavaeva, Das Vaterhaus, Nr. 1008). Abenteuer und die Bekanntschaft mit exotischen Regionen versprechen die Titel von Brjancev (Nr. 1152, 1227, 1285), Dikovskij (Nr. 984), L. Lin’kov (Nr. 1101), Zelenskij (Nr. 973) und Luknickij (Nr. 892). Hier geht es zum Teil auch um den Kampf gegen die äußere Bedrohung durch den ideologischen Gegner.293 Pädagogisch wertvolle Unterhaltung soll auch die seit 1953 erscheinende Buchserie Spannend erzählt bringen, in der unter anderem Erstübersetzungen von Efremov (Nr. 1067) Rybakov (Nr. 1126), Obruìev (Nr. 1113, 1114) Nemcov (Nr. 1185), Fraerman/Zajkin (Nr. 1233) und G. Adamov (Nr. 1283) erscheinen. Schon 1949 war bei Neues Leben 293
In Ivanovs Die Heimkehr Ibadullahs etwa (Nr. 1305) geht es um den Kampf gegen angloamerikanische Agenten, die in Usbekistan Fuß fassen wollen.
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eine Heftreihe mit dem Namen Das neue Abenteuer erschienen, wurde aber nicht fortgesetzt. Ab 1952 erscheint nun eine neue Reihe mit dem selben Namen, die allerdings in den Jahren 1952 bis 1957 nur sehr wenige Übersetzungen aus dem Russischen enthält. Vom Grundsatz her ist ihre Ausrichtung ähnlich wie die der Kleinen Jugendreihe bei Kultur und Fortschritt. Einen klaren Adressatenkreis und klare pädagogische Aufgaben hat auch die Produktion des Kinderbuchverlages. Er bringt einige Erst- und Neuübersetzungen für Kinder von Autoren, die auch für erwachsene Leser von Interesse sind, so zum Beispiel von Gor’kij (Nr. 1000), Jan (Nr. 887), Majakovskij (Nr. 1016, 1254), Prišvin (Nr. 1199) oder Švarc (Nr. 967, 1047). Häufig werden aber auch Nachdrucke bereits erschienener Übersetzungen veröffentlicht. Überwiegend Kinderliteratur bringen auch der Altberliner Verlag und der Verlag Holz. Neu- und Erstübersetzungen von Theaterstücken erscheinen in den Jahren von 1950 bis 1957 fast ausschließlich als Bühnenmanuskripte. Eine Ausnahme bilden Stücke für Amateurtheater. Das Amateurtheater spielte, wie die Bibliographie für die Jahre 1925-1932 belegt, schon damals eine wichtige Rolle für die kulturelle und politische Erziehung der in diesem Falle sowjetdeutschen Bevölkerung. In der DDR wird es nun wieder gefördert. Betrieben oder anderen Einrichtungen sind Dramatische Zirkel angegliedert. Auf Kommunal- und Bezirksebene gehören sie zu den Kulturkabinetten, außerdem gibt es das Zentralhaus der Volkskunst in Leipzig. Das für die Publikation der Theaterstücke zuständige Haus ist zunächst der Mitteldeutsche Verlag in Halle und Leipzig. Von 1951 bis 1953 erscheinen hier in den Reihen Laienspiele und Dramatischer Zirkel 19 Titel sowjetischer Autoren.294 Letztere Reihe erscheint ab 1955 beim Verlag Hofmeister in Leipzig, der dann ab 1957 die Reihe Hofmeister-Spiele publiziert. Einen eigenen Verlag haben die Streitkräfte der DDR. Da die Kasernierte Volkspolizei (1952-1956) dem Innenministerium unterstellt ist, erscheinen die Titel in dieser Zeit im Verlag des Ministeriums des Innern. Der Verlag gibt zwei Heftreihen heraus: Für Volk und Vaterland (ab 1954) und Zur Abwehr bereit (ab 1955). Seit der Gründung der Nationalen Volksarmee (NVA) und des entsprechenden Ministeriums im Jahre 1956 heißt der zuständige Verlag Verlag des Ministeriums für Nationale Verteidigung. Zahlreiche andere Verlage und Organisationen der DDR veröffentlichen von 1950 bis 1957 ebenfalls Erst- und Neuübersetzungen aus der zeitgenössischen russischen Literatur. Oft handelt es sich jedoch nur um wenige Titel oder Autoren, die ein Verlag herausbringt. Und häufig ist auch keine klare Linie im Programm des Unternehmens auszumachen. Der Sachsen-Verlag in Dresden zum Beispiel veröffentlicht seit 1951 die Erlebnisse und Berichte des Forschungsreisenden Arsen’ev in neuer Übersetzung (Nr. 918, 979, 980). Er bringt aber auch die Endfassung von Panfɺrovs vierteiligem Propaganda-Roman über die Kollek294
Näher dazu: E. GÜNTHER, 60 Jahre Mitteldeutscher Verlag. Ein Überblick. In: Mitteldeutscher Verlag. 1946-2006. Verlagsgeschichte und Gesamtkatalog, S. 7-70.
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tivierung der Landwirtschaft (Nr. 1116) oder Polevojs Der wahre Mensch heraus (Nr. 902). Verlage der Bundesrepublik Für die Bundesrepublik verzeichnet die Bibliographie für die acht Jahre von 1950 bis 1957 insgesamt nur 15 Titel und damit weniger, als DDR-Verlage wie Kultur und Fortschritt, Aufbau, Dietz, Volk und Welt oder Neues Leben jeweils allein herausbringen. Und diese 15 Titel verteilen sich in der Bundesrepublik auf 14 Verlage. Offenkundig ist das Interesse an russischer Literatur des 20. Jahrhunderts zu dieser Zeit äußerst gering. Unter den Verlagen befinden sich einige namhafte Unternehmen wie Hanser, Reclam, Rowohlt und Suhrkamp und bekannte Nischen-Verlage wie Eckart (evangelische Literatur) und Heimeran (Humor für Bildungsbürger). Die übrigen Firmen sind mehr oder weniger unbekannt. Ein großer Teil der Titel ist auch literarisch von eher geringem Interesse. Es erscheinen sympathische Geschichten über Kinder von A. N. Tolstoj (Nikitas Kindheit, Nr. 1209) und von Panova (Serjoscha, Nr. 1370), ein religionsphilosophischer Text von Merežkovskij (Die Apokryphen von Jesus dem Unbekannten, Nr. 1180), eine soziologische Arbeit von Stepun (Theater und Film, Nr. 1136), ein Enthüllungsroman über die letzten Jahre Maksim Gor’kijs von Guzenko, einem ehemaligen Mitarbeiter der sowjetischen Botschaft in Toronto (Der Sturz des Titanen, Nr. 1241). Der Eckart-Verlag, der schon 1933 Šmelɺv verlegt hatte (Nr. 585), bringt nun Bogomol’e (Die Straße der Freude, Nr. 1043). Arthur Luther, der schon die Publikation von 1933 übersetzt hatte, hat auch an dieser neuen Übersetzung noch Anteil, sie wird aber von Rudolf Karmann vollendet, der eine weitere Sammlung des Autors bei Scherpe in Krefeld erscheinen lassen kann (Das Licht des Geistes. Des Teufels Schaubude, Nr. 1273). Zum ersten Mal seit mehr als 30 Jahren erscheint eine Sammlung mit Neuübersetzungen von Andreev (Nr. 1343). Sie wird in der Taschenbuchreihe Rowohlts Klassiker veröffentlicht, wo Andreev als einziger russischer Autor des 20. Jahrhunderts zwischen Platon, Xenophon, Shakespeare, Thackeray, Voltaire, Flaubert, Leonardo und Cézanne etwas verloren wirkt. Gleiches gilt aber auch für deutsche Autoren wie Rudolf Borchardt oder Johann Beer. Alle drei verdanken ihr Erscheinen in dieser Klassiker-Edition wohl der unerbittlichen Verpflichtung zur Weiterführung der Taschenbuchreihe. 1957 wird auch in der Bundesrepublik ein bekannter Titel der TauwetterLiteratur publiziert, Dudincevs Der Mensch lebt nicht vom Brot allein (Ne chlebom edinym, Nr. 1349). Er erscheint im Hamburger Verlag der Stern-Bücher, der seit 1954 als eine Art Schwesterunternehmen der Illustrierten Stern Unterhaltungs- und Sachbücher, vor allem aber Bücher zu aktuellen Themen publiziert. Als Beitrag zu einem hochaktuellen Thema wird auch Dudincevs Roman verstanden. Dem Text ist ein elfseitiger Anhang mit Briefen sowie Vor- und Nachwort zur deutschen Ausgabe von Dudincev und vom Chefredakteur des Sterns Henri Nannen beigefügt, ein Anhang, der die damalige Aktualität der Tauwetter-
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Literatur auch für einen heutigen Leser verständlich machen kann. Der Titel wird zum Bestseller. Schon 1958 erscheint die 14. Auflage, mehrere Buchgemeinschaften bieten ihren Mitgliedern Lizenzausgaben an. Verlage der Schweiz und Österreichs Für die Schweiz sind für die Jahre von 1950 bis 1957 nur sechs Erst- und Neuübersetzungen zu verzeichnen. Fünf von ihnen sind Erstausgaben von Büchern der immer noch unermüdlich schreibenden Alja Rachmanova, die bei Rascher (Nr. 903, 960) und bei Huber (Nr. 1034, 1200, 1374) erscheinen. Außerdem kommt in der Parnass-Bücherei des Verlages Alfred Scherz eine Neuübersetzung von Gor’kijs Konovalov heraus (Nr. 998). Auch die österreichischen Verlage bringen im gleichen Zeitraum nicht mehr als insgesamt sechs Titel heraus. Vier von ihnen erscheinen im Globus-Verlag der Kommunistischen Partei, ein Titel in der parteinahen Buchgemeinde. Außerdem wird ein Roman des seit 1944 in Westeuropa lebenden Narokov im katholischen Styria-Verlag publiziert (Nr. 1313). 1951 einigen sich die österreichischen kommunistischen Verlage mit den Unternehmen der DDR darauf, die Publikation von Neuübersetzungen aus der sowjetischen Literatur zum Zwecke der Kostensenkung weitestgehend den DDRVerlagen zu überlassen. Von 1953 bis 1957 erscheinen daher in den österreichischen kommunistischen Verlagen keine weiteren Erst- und Neuübersetzungen. Verlage der Sowjetunion Bis 1952 erscheint in Berlin im Verlag der sowjetischen Zeitung Tägliche Rundschau noch die Roman-Zeitung. Es handelt sich um insgesamt sechs Nummern: Eine Neuübersetzung von Furmanovs Bürgerkriegs-Klassiker êapaev und fünf weitere Romane, von denen vier in den unmittelbar vorausgegangenen Jahren mit Stalin-Preisen ausgezeichnet wurden. Sie berichten über den Alltag in einem Viehzuchtbetrieb (Panova, Nr. 899), unter Bergarbeitern (Vološin, Nr. 915), die erfolgreiche Arbeit in einem Kolchosbetrieb (Babaevskij, Nr. 920) und den Aufbau eines neuen Bewässerungssystems (A. Koževnikov, Nr. 936). Der Kolchosen-Roman erscheint parallel in anderer Übersetzung bei Kultur und Fortschritt. Es ist anzunehmen, dass die Abgabe der Roman-Zeitung an Volk und Welt und ihre neue programmatische Ausrichtung (s.o.) mit dem Desinteresse der Leser an ihren letzten Veröffentlichungen zusammenhängt. Der Verlag für fremdsprachige Literatur druckt nun nicht mehr in Deutschland, sondern wieder in Moskau. Hier erscheinen bis 1957 über 25 Titel. Sie werden vor allem 1950 bis 1955 publiziert. Für 1956 ist nur noch ein Titel, für 1957 gar kein Titel zu verzeichnen. War bis 1949 von Koordination und Kooperation noch wenig zu erkennen, so erscheinen nun Übersetzungen des Verlages für fremdsprachige Literatur oft auch in der DDR, vor allem im Verlag Kultur
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und Fortschritt.295 Noch häufiger sind in der Folgezeit jedoch Übernahmen des Verlages für fremdsprachige Literatur von Übersetzungen sowjetischer Titel aus der DDR.296 Erwähnenswert von den Erstveröffentlichungen des Verlages ist die 1936 russisch erschienene erste umfangreiche Verserzählung Tvardovskijs Wunderland Murawia (Nr. 1142). Auch Il’ja Èrenburgs Beitrag zur aktuellen Situation des Kalten Krieges erscheint (Die neunte Woge, Nr. 1069), ebenso wie Nikolaevas Ernte (Nr. 1020), einer der charakteristischen Romane der Zeit, der die Nachkriegsentwicklung einer Kolchose zu einem blühenden Unternehmen schildert. Drei Jahre später werden jedoch auch die ungeschminkten und kritischen Reportagen Oveìkins aus einem realen Kolchosbetrieb publiziert (In einer Kollektivwirtschaft, Nr. 1261), ebenso Erzählungen des jungen Nagibin (Nr. 1257). Rumänische Verlage Die schon 1949 begonnene Publikation russischer Belletristik in deutscher Sprache für die deutsche Minderheit im Banat und in Siebenbürgen entspricht der auch im sozialistischen Nachbarland Bulgarien geübten Praxis, wo für die türkischsprachige Bevölkerungsgruppe sowjetische Literatur in türkischer Übersetzung erscheint. Die Zahl der deutschen Übersetzungen in Rumänien nimmt in den Jahren 1950 bis 1957 stark zu, was mit der Rückkehr der jüngeren Generation der Donauschwaben aus der sowjetischen Deportation zusammenhängen mag. Es sind vor allem zwei Verlage, die deutsche Übersetzungen publizieren: der eigens für die Veröffentlichung russischer Literatur gegründete Verlag Cartea rusa (Das russische Buch) und der Jugendverlag Bukarest. Beide Verlage veröffentlichen in erster Linie Übersetzungen aus dem Russischen ins Rumänische. Cartea rusa wird schon 1945 gegründet, noch vor der endgültigen Machtübernahme durch die Kommunisten. Paul Celan arbeitet hier vor seiner Übersiedlung nach Wien und übersetzt für den Verlag êechov und Lermontov (Ein Held unserer Zeit) ins Rumänische, aber auch Simonovs schon erwähnten Beitrag zum Kalten Krieg Die russische Frage (s. Kap. V).297 Nun folgen auch Übersetzungen ins Deutsche. Ihre Auflagenhöhe ist relativ niedrig, sie liegt bei 1500 bis 2000 Exemplaren. Man übernimmt deutsche Übersetzungen aus der Sowjetunion und aus der DDR, bringt aber auch eigene Übersetzungen heraus,298 unter anderem eine größere Anzahl von Texten und Sammlungen mit einem Umfang von ca. 60 bis 120 Seiten. Auch der Jugendverlag veröffentlicht vor allem Bücher geringeren Umfangs. Sein Programm entspricht ungefähr demjenigen des Kinderbuchverlags und des Verlags Neues Leben in der DDR. Für Cartea Rusa verzeichnet die Bibliographie für 1950 bis 1957 10, für den Jugendverlag 11 Erst- und Neuübersetzungen.
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Nr. 880, 891, 906, 1020, 1069, 1142, 1215. Nr. 895, 902, 967, 1051, 1057, 1111, 1120, 1126, 1199, 1201, 1250, 1305, 1339, 1351, 1381. Näheres z.B. bei: J. FELSTINER, Paul Celan. Eine Biographie. München: Beck 1997, S. 71. Nr. 1119, 1124, 1258, 1264, 1355, 1378.
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Übersetzungen aus der DDR und der Sowjetunion in westeuropäischen Ländern Kauf und Verkauf von Nachdruckrechten gehören traditionell zum verlegerischen Geschäft. Die seit 1947/48 vollzogene Teilung Europas in zwei Lager verleiht derartigen Lizenzvergaben/Lizenznahmen eine gewisse politische Signifikanz, vor allem, wenn es um den Nachdruck zeitgenössischer russischer Literatur in Übersetzungen der DDR und der Sowjetunion in westeuropäischen Ländern geht. In den Jahren von 1946 bis 1949 spielen Lizenzvergaben kaum eine Rolle. Der Rowohlt Verlag erwirbt vom SWA-Verlag eine Lizenz für den Nachdruck der Übersetzung von V. Nekrasovs In den Schützengräben von Stalingrad (Nr. 807) in den westdeutschen Besatzungszonen. Und der Münchener Willi Weismann Verlag druckt 1948 mit Genehmigung des Verlages Volk und Welt die alte Malik-Ausgabe von Fedins Städte und Jahre (Nr. 377) sowie 1949 Fadeevs Die Neunzehn in der Übersetzung des Verlags für fremdsprachige Literatur von 1947 (Nr. 752) nach. In den Jahren 1950 bis 1957 ist ein Anstieg zu verzeichnen. Es existieren unterschiedliche Formen der Vergabe von Rechten. Erstens gibt es den Verkauf von Lizenzen an andere Unternehmen. Diese Art der Übernahme spielt auch jetzt noch eine geringe Rolle. Zsolnay in Wien druckt zum Beispiel die bei Rütten & Loening erschienene Ausgabe von Zlobins Die Adler vom Don nach (Nr. 1218). In der Bundesrepublik werden in den 50er Jahren Geschäfte dieser Art genehmigungspflichtig. Walter Janka verhandelt 1953 mit Ernst Rowohlt über die Lizenz für eine Ausgabe von Gor’kijs Mutter in der rororo-Reihe.299 Im Bericht über seine Reise schreibt er: „Auf Grund der westdeutschen Devisenbestimmungen und der bei Rowohlt bereits erfolgten Prüfung durch Bonner Behörden ist es nicht mehr möglich, stillschweigend an und für uns Zahlungen ohne behördliche Genehmigung zu leisten. Rowohlt muß im Interesse der Legalität und um sich vor hohen Strafen zu schützen, unsere Verträge den Bonner Behörden melden und alle Zahlungen daraus genehmigen lassen.“300
Zweitens erscheinen nun Ausgaben aufgrund von Vereinbarungen zwischen Verlagen oder Verlagsteilen, die ursprünglich oder noch immer eine Einheit bilden, wie die Verlage Insel (Leipzig/Wiesbaden) oder Paul List (Leipzig/München). Der Erich Röth-Verlag beispielsweise, der in Eisenach und in Kassel firmiert, publiziert 1956 Gladkovs Kindheitserinnerungen (Der Schnee schmilzt, Nr. 1301) in beiden deutschen Staaten, übersetzt und gedruckt wird in der DDR.
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300
M. GOR‘KIJ, Die Mutter. Ü: Adolf Heß, bearb. v. Irene Müller. Hamburg: Rowohlt 1957. (rororo-TB, 210). W. JANKA, ... bis zur Verhaftung, wie Anm. 280, S. 98.
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1950-1957
Drittens werden Ausgaben aus DDR-Verlagen von Verlagen der westdeutschen KPD oder ihr nahe stehender Organisationen des Auslandes übernommen. Meistens handelt es sich dabei um Mit-Auflagen von in der DDR hergestellten Ausgaben, die nur mit einem anderen Titelblatt versehen sind. In Österreich werden solche Ausgaben gelegentlich vom Stern-Verlag (Mstislavskij, Nr. 895) und vom Globus Verlag (Ažaev, Nr. 919) oder von der Buchgemeinde (Èrenburg, Nr. 1350) herausgebracht. In der Bundesrepublik ist die Situation für entsprechende Übernahmen schwieriger, besonders nach dem KPD-Verbot von 1956. Bis zum KPD-Verbot erscheint eine Reihe von Titeln aus Verlagen der DDR in der KPDeigenen Buchgemeinschaft Dein Buch Verlag in Essen, etwa Makarenkos Flaggen auf den Türmen (Nr. 1017) oder Vygodskajas Flamme des Zorns (Nr. 1057). Nach dem Verbot der Partei und der Einziehung ihres Vermögens wird das Unternehmen geschlossen. Die noch weiter tätigen Verlage aus dem Umfeld der KPD sind keine Geschäftspartner, mit denen DDR-Unternehmen gewinnbringend handeln, sondern es sind Unternehmen, deren Tätigkeit die politischen Ziele der DDR fördern sollen. Hier sind vor allem der aus dem Kulturbund hervorgegangene, in Düsseldorf und später in Darmstadt tätige Progress-Verlag Johann Fladung und der Düsseldorfer Brücken Verlag zu nennen. Der Progress-Verlag erhält finanzielle Unterstützung aus der DDR. Fladungs Biographie – Mitglied der KPD-Fraktion des Preußischen Abgeordnetenhauses, 1933 Verhaftung, bleibende gesundheitliche Schäden durch Misshandlungen, Zuchthaus und KZ, Emigration nach England – und seine Tätigkeit als Verleger sowie als Sekretär des Demokratischen Kulturbundes Deutschland sind in einem Aufsatz von Klaus Körner behandelt worden.301 Hier ist auch zu erfahren, auf welche Weise die Arbeit des Verlages und des Kulturbundes aus der DDR unterstützt wird: Jeden Monat reist ein Kurier mit Bargeld aus Ost-Berlin nach Düsseldorf. Die Summe wird auf einzelne Personen verteilt, die das Geld dann als Spenden auf das Konto des Kulturbundes einzahlen.302 Der Progress-Verlag bringt unter anderem eine Ausgabe des Leipziger List-Verlages von Kuprins Duell (Nr. 1310) mit eigenem Titelblatt heraus. Später folgen weitere Ausgaben russischer Literatur des 20. Jahrhunderts. Der bis 1990 bestehende Brücken Verlag beliefert in erster Linie die westdeutschen Filialen der sowjetischen Außenhandelskette Meshdunarodnaja Kniga (Das Internationale Buch). Er vertreibt und publiziert neben politischer Literatur, Kunstbänden und Lehrbüchern für den Russischunterricht aus der Sowjetunion ebenfalls Übersetzungen russischer Literatur aus der DDR in MitDruckauflagen. Bis 1957 erscheinen hier zum Beispiel der erste Band von Gor’kijs Klim Samgin (Nr. 999), Šaginjans Goethe-Buch (Nr. 1036) und Galaktionovs Ein Strom wird zum Meer (Nr. 992). Unter ähnlichen Bedingungen wie diese beiden Verlage arbeiten auch kleine, kurzlebige Unternehmen wie zum 301
302
K. KÖRNER, Fortleben des politischen Exils in der Bundesrepublik. Johann Fladung und der Progress-Verlag. 1950-1972. In: Exilforschung. Ein internationales Jahrbuch. Bd. 22 (2004), S. 218-236. Ebd., S. 230.
Kommentar
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Beispiel der Mentor Verlag in Bietigheim, der ca. 1950 Sɺmuškin herausbringt (Brand in der Polarnacht, Nr. 864), oder der Verlag Das Neue Wort, der 1952 Mstislavskij veröffentlicht (Die Krähe ist ein Frühlingsvogel, Nr. 895). Obwohl also in den westeuropäischen deutschsprachigen Ländern mit Ausnahme Österreichs so gut wie keine Neu- oder Erstübersetzungen aus der neueren sowjetischen Literatur erscheinen, sind doch einige Titel fast zeitgleich mit den Originalausgaben in der DDR präsent. Allerdings darf man sich über ihren Verbreitungsgrad keine Illusionen machen. Sie werden von relativ kleinen Unternehmen vertrieben, deren Nähe zur DDR bekannt ist und die deswegen auch weitgehend von den Sortimentern und vom Buchhandel ignoriert werden. Vermittler In der SBZ waren 1945 russische Sprachkenntnisse oder gar ein slavistischer Hochschulabschluss unversehens zu einer Schlüsselkompetenz geworden. Über den Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften, die in der Lage waren, Literatur zu übersetzen oder zu beurteilen, war schon im vorigen Kapitel die Rede. Dieser Mangel ist auch zu Beginn der 50er Jahre noch zu spüren. Aber nun stehen allmählich die ersten in der SBZ/DDR ausgebildeten Russisten und Slavisten zur Verfügung, die in den kommenden Jahren und Jahrzehnten maßgeblich die Auswahl der zu übersetzenden Autoren beeinflussen und die Qualität der Übersetzungen bestimmen. Sie haben ein Hochschulstudium abgeschlossen, einige sind auch 1950/51 zu dem von Wolfgang Steinitz konzipierten „Sonderlehrgang für den slawistischen Nachwuchs“ delegiert worden.303 Sie arbeiten an Hochschulen und in Forschungsstätten, in Verlagsredaktionen, in Organisationen wie der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft, sie sind als Übersetzer und als Gutachter tätig. In den Jahren bis 1957 steht man allerdings erst am Beginn dieser Entwicklung. Thomas Reschke (*1932) gehört zur ersten Generation slavistischer Hochschulabsolventen. Nach seinem Staatsexamen an der Humboldt-Universität im Jahr 1955 wird er beim Verlag Kultur und Fortschritt angestellt. Er erinnert sich: „Meine Altersgruppe, zu der unter anderem Dieter Pommerenke, Harry Burck, Margit Bräuer gehörten, war die erste, die mit Russischkenntnissen angestellt wurde, wir wurden als ‚Absolventen‘ eingestellt, lernten das Verlagsgewerbe von der Pike auf und wurden zu ‚Redakteuren‘ ausgebildet, deren Aufgabe es war, dem Verlag die Originaltreue der von Freiberuflern eingehenden Übersetzungen in Inhalt und Form zu verantworten.“304 303
304
Zum Sonderlehrgang äußert sich kurz Leonhard KOSSUTH als ehemaliger Teilnehmer (Volk & Welt, wie Anm. 248, S. 188). Erinnerungen an das Studium an der Humboldt-Universität finden sich bei: F. Mierau, Mein russisches Jahrhundert. Autobiographie. Hamburg: Edition Nautilus 2001, S. 50ff. Schriftliche Mitteilung an mich vom 24. 8. 09. FH.
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Ab 1957 ist Reschke als ausgebildeter Redakteur tätig. Hinzu kommen Übersetzungsaufträge. 1968 kann er erstmals Übersetzungen seiner erklärten Lieblingsautoren publizieren: Bulgakov (Nr. 1924) und Zošìenko (Nr. 1967). Seine im Studium erworbenen Fähigkeiten als literarischer Übersetzer bewertet er im Nachhinein eher kritisch. Ein Schlüsselerlebnis, von dem er mehrfach berichtet, ist für ihn eine Lehrstunde bei dem Cheflektor Erich Müller, in der dieser dem „verlegerischen Nachwuchs“ am Beispiel früher Erzählungen Šolochovs demonstriert, wie literarische Übersetzungen auszusehen haben („Nicht mehr der übliche deutsche Einheitsbrei, sondern feinst ziselierte Formulierungen“).305 Leonhard Kossuth (*1923), schon mehrfach erwähnt und zitiert, wird in Kiev als Kind einer ukrainischen Mutter und eines österreichischen Vaters geboren. 1932 reist die Familie nach Österreich aus. 1946 wird Kossuth aus der Kriegsgefangenschaft in die SBZ entlassen und beginnt bald darauf ein Slavistik-Studium in Halle. Anschließend nimmt er in Berlin an dem schon erwähnten Sonderlehrgang teil. Er bereitet sich dann eher auf eine wissenschaftliche Laufbahn als auf eine Tätigkeit im Verlagswesen vor, unterrichtet an der Universität Leipzig, arbeitet an einer Dissertation über Majakovskij und übersetzt auch aus dem Russischen. 1957 wird seine Gattin Charlotte (Russistin, Anglistin) verhaftet und wegen angeblichen Hochverrats für fast zwei Jahre inhaftiert (s. Rahmenbedingungen). Trotzdem erhält er kurz darauf das Angebot, zum 1. Januar 1958 als – zunächst – stellvertretender Cheflektor im Verlag Kultur und Fortschritt anzufangen. Fritz Mierau (*1934) beginnt sein Slavistik-Studium 1952 an der HumboldtUniversität, an der er anschließend eine Reihe von Jahren als Assistent und Lehrbeauftragter tätig ist. Eine gedrängte Aufzählung seiner vielfältigen wissenschaftlichen Aktivitäten zwischen 1957 bis 1969 gibt er in seiner Autobiographie.306 Reschke, Kossuth und Mierau, hier beispielhaft genannt, werden zusammen mit anderen zu bedeutenden und äußerst einflussreichen Vermittlern russischer Literatur des 20. Jahrhunderts (nicht nur der Sowjetliteratur!) in der DDR und im gesamten deutschen Sprachraum, als Übersetzer, als Verlagslektor, als Wissenschaftler, wobei sich keiner der drei auf nur einen Arbeitsbereich konzentriert. Reschkes Leistung als Übersetzer ist in einer Dokumentation des Boltenhagener Bücherfrühlings 2003 aufgelistet307, die für die folgenden Jahre noch fortzusetzen wäre. Kossuth hat seinem Buch Volk & Welt eine 252 Nummern umfassende Bibliographie beigegeben, die seine Tätigkeit als Herausgeber, Publizist und Rezensent dokumentiert. Mieraus Werk als Autor, Übersetzer und Herausgeber 305
306 307
Thomas Reschke hat von diesem Schlüsselerlebnis in einem Artikel anlässlich seines 50. Geburtstages berichtet (Die Sternstunde der Übersetzerkunst. In: Sowjetliteratur 34 (1982), 6, S. 155-158.) Dass die relativ schlichte Quintessenz des Berichtes als so außerordentlich bedeutsam empfunden werden konnte, sagt Einiges über die Übersetzungspraxis des vorangegangenen Jahrzehnts aus. Wie Anm. 303, S. 145. klangkontext.de/boltenhagen/buch03
Kommentar
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ist meines Wissens bisher nicht in einer Personalbibliographie erfasst. kann aber zu einem erheblichen Teil im Katalog der Deutschen Nationalbibliographie aufgefunden werden. In den 50er Jahren stehen Reschke, Kossuth und Mierau erst am Anfang ihrer Tätigkeit. Interessant ist, wie Reschke nachträglich die Situation schildert, die er bei seinem Arbeitsantritt im Verlag Kultur und Fortschritt vorfindet: „ Bei KuFo gab es keinen einzigen Slawisten, obwohl der Verlag von Staats wegen gehalten war, ausschließlich sowjetische Literatur [...] sowie vereinzelt Deutschsprachiges zum Thema [...] zu veröffentlichen. Die Übersetzungen kamen entweder aus Moskau [...], oder es wurden Leute beauftragt, die irgendwie Russisch gelernt hatten, und deren Arbeit wurde dann im Verlag von Germanisten, Ex-Journalisten usw. deutsch aufpoliert. Das Ergebnis war entsprechend: Die Bücher der ersten 10-12 Nachkriegsjahre waren in einem sprachlichen Einheitsbrei gehalten, in dem jede stilistische Besonderheit unterging, wenn es denn eine solche gab – in der SU waren sprachliche Experimente streng verpönt [...].“308.
Seit den ersten Nachkriegsjahren hat sich also in Bezug auf Kompetenz der Übersetzer und Qualität ihrer Übersetzungen im Wesentlichen noch nichts geändert. Dass nun, zu Beginn des Tauwetters, die Anfänge einer neuen, interessanten, die ideologischen Vorgaben der Stalin-Zeit ignorierenden Literatur in der DDR auf eine junge, neugierige und gut ausgebildete Generation von Slavisten trifft, ist ein Glücksfall für ihre Rezeption im deutschen Sprachraum. Allerdings: Dass man schon 1957 in der DDR eine Reihe von interessanten und wegweisenden Texten veröffentlichen kann, hängt auch damit zusammen, dass die Veröffentlichung von Büchern einen gewissen Vorlauf benötigt, gerade in den planwirtschaftlich arbeitenden Verlagen der DDR. Die Produktion für 1957 profitiert von den gelockerten Zensurbedingungen des Vorjahres 1956, in dem auch schon der Editionsplan (Themenplan) verabschiedet worden ist. Eine ganze Reihe von Übersetzungen, die in DDR-Verlagen erscheinen, werden aus der Sowjetunion übernommen. Dort erscheint seit 1946 eine deutsche Ausgabe der in mehreren Sprachen publizierten Zeitschrift Sowjetliteratur (s.a. Kap. V). Die Originaltexte, aber auch die Übersetzungen sind von unterschiedlicher Qualität. Die besten und auch produktivsten Übersetzerinnen/Übersetzer sind Hilde Angarowa (s. Kap. IV) und Juri Elperin. Elperins Eltern stammen aus Russland, aber auch er ist wie Hilde Angarowa im deutschen Sprachraum aufgewachsen. 1917 als Kind jüdischer Emigranten in Davos geboren, gelangt er mit seinen Eltern 1922 nach Berlin. Die Familie wird 1933 ausgewiesen und zieht nach Paris. Nach zwei Jahren erlischt auch hier ihre Aufenthaltsgenehmigung, sie übersiedelt in die Sowjetunion, wo Elperin nun auch Russisch lernt. Trotz Schwierigkeiten wegen seines deutschen Hintergrundes (1941) dient er im Krieg als Dolmetscher , unter anderem in dem bekannten Gefangenenlager Nr. 27 308
Schriftliche Mitteilung an mich v. 24. 8. 2009. FH
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(Krasnogorsk), in dem vor allem hohe Wehrmachtsoffiziere einsitzen und in dem 1943 das Nationalkomitee Freies Deutschland gegründet wird. Nach dem Krieg arbeitet er als Dozent an der Moskauer Hochschule für Fremdsprachen. Während der antisemitischen Kampagne 1950 in die Arbeitslosigkeit entlassen, gelingt es ihm, sich als Übersetzer zu etablieren.309 Bis 1957 übersetzt er, allein oder mit anderen, zum Beispiel Nagibin (Die Tabakspfeife, Nr. 1257), Tevelɺv (Werchowina, Land der Berge, Nr. 1275) Troepol’skij (Prochor XVII, König der Klempner, Nr. 1279), Sobolev, (Der grüne Strahl, Nr. 1328) , Tendrjakov (Nr. 1330) und V. Kataev (Vor den Toren der Stadt, Nr. 1359). In der Bundesrepublik erscheinen, wie schon erwähnt, von 1950 bis 1957 nur wenige neue Titel und Übersetzungen aus der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Als einziger nennenswerter Vermittler tritt hier Johannes von Guenther in Erscheinung, allerdings überwiegend in der DDR und fast ausschließlich mit Klassikerausgaben. Obwohl seine Tätigkeit also das Thema der Bibliographie nicht unmittelbar betrifft, sei doch kurz auf sie eingegangen, denn es handelt sich um ein interessantes Kapitel deutsch-deutscher Zusammenarbeit zur Verbreitung der russischen Literatur. J. v. Guenther war schon 1946 an Johannes R. Becher herangetreten (s. Kap. V) und hatte auf seinen großen Fundus eigener Übersetzungen aus der gesamten russischen Literatur hingewiesen. Er kann, sicher nicht ohne Fürsprache Bechers, zunächst im sowjetischen SWA-Verlag eine Sammlung von Gedichten Majakovskijs in seiner Übersetzung erscheinen lassen (Nr. 893). Und dann gelingt es ihm, seinen alten Traum, eine repräsentative Sammlung der russischen Nationalliteratur in eigener Übersetzung herauszubringen, wenigstens zum Teil zu verwirklichen. Zwischen 1949 und 1960 erscheinen im AufbauVerlag unter seiner Herausgeberschaft und großenteils in seinen Übersetzungen mehrbändige Werkausgaben von Gogol‘ (5 Bände), A. Ostrovskij (4 Bände), Puškin (4 Bände) und Turgenev (5 Bände), bei Rütten & Loening von êechov (6 Bände) und von Leskov (3 Bände). Die Qualität seiner Übersetzungen ist anfechtbar. Aber das scheinen seine Partner und Gönner nicht zu bemerken (Johannes R. Becher kann kein Russisch), oder es interessiert sie nicht. Binnen weniger Jahre können sie sich rühmen, einen wesentlichen Teil der klassischen russischen Literatur in neuen DDR-Ausgaben verfügbar gemacht zu haben.310 1956 wird v. Guenther mit einem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet. Als er sich nach Walter Jankas Verhaftung für diesen einsetzt, bricht man die Beziehung zu ihm ab. Im Laufe der kommenden beiden Jahrzehnte werden v. Guenthers KlassikerAusgaben nach und nach durch Ausgaben mit anderen Übersetzungen ersetzt, die
309
310
Juri ELPERIN hat in einem am 19. 1. 00 vom Bayerischen Rundfunk gesendeten Gespräch mit Johannes Grotzky ausführlich über sein Leben berichtet (BR-ONLINE). Ein weiteres Gespräch, diesmal mit Elfie Siegl, ist am 26. 8. 09 von WDR 5 gesendet worden (www.podcast.de/episode/1337252/Juri_Elperin). Zum Problem der Honorarzahlungen an v. Guenther s. W. JANKA, Spuren eines Lebens, wie Anm.234, S. 242f.
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von den nun ausreichend vorhandenen Slavisten und Übersetzern der DDR verantwortet werden. Bücher Die dominante sowjetische Literatur der Zeit ist schon im Abschnitt über die Verlage vorgestellt worden – die Werke der Stalin-Preisträger, die Literatur, die den Aufbau von Industrie und Landwirtschaft und dessen idealisierte Helden feiert, die innerhalb der sozialistischen Gesellschaft keine anderen Konflikte mehr kennt als den sozialistischen Wettbewerb und den Kampf des Guten mit dem Besseren, die aber die Bedrohung von außen durch den kriegstreiberischen Klassenfeind anprangert. Signifikant für die Produktion der DDR-Verlage in den Jahren 1950-1957 ist aber auch, in der Terminologie der Zeit gesprochen, eine weitere Vertiefung der Aneignung des klassischen Erbes der Sowjetliteratur. Von den Gor’kij-Editionen des Aufbau-Verlages und der zweibändigen Werkauswahl von Serafimoviì war schon die Rede. Es erscheinen aber auch Ausgewählte Werke in Einzelausgaben von V. Kataev (insgesamt 5 Bände 1956-1961, z.B. Nr. 1358, 1359) und von Leonov (insgesamt 3 Bände, z.B. Nr. 1311, 1362) sowie mehrere Bände mit Neuübersetzungen von A. N. Tolstoj ( Nr. 1139, 1331, 1333, 1381, 1382). Erstmals übersetzt werden weitere Texte aus den 30er Jahren – Tvardovskijs Wunderland Murawia (s.o.) und Malyškins Der dreizehnte Winter (Nr. 945). Auch wenn, wie bei Gor’kij und Fedin, in einzelnen Fällen der Anstoß für die Veröffentlichung pragmatische Gründe hat, so ist die allgemeine Tendenz zur Komplettierung der Klassiker der Sowjetliteratur unverkennbar, wenn auch innerhalb der Grenzen des Kanons der Stalin-Zeit. In den Jahren von 1952 bis 1954 werden zahlreiche historische Monumentalromane zu Themen aus der russischen Geschichte übersetzt. Ein großer Teil von ihnen erscheint bei Rütten & Loening unter dem Reihentitel Historische Romane. Ausschlaggebend ist dabei nicht nur die literarische Qualität oder der pure Unterhaltungswert. Ziel ist gerade auch eine anschauliche Vermittlung des seit den 30er Jahren bis in die Kriegszeit hinein geprägten sowjetpatriotischen Bildes der russischen Geschichte, der These, dass sich die Entstehung des ersten sozialistischen Staates der Welt mit historischer Notwendigkeit nirgendwo anders als im Russischen Reich vollziehen konnte. A. Tolstojs Peter der Erste war schon 1949 bei VfL erschienen (Nr. 870) und wird 1950 vom Aufbau-Verlag nachgedruckt. Nun werden auch andere in den 30er/40er Jahren entstandene Romane übersetzt und publiziert: über Dmitrij Donskoj (Nr. 1151), Ivan III. (Nr. 1086), Ivan IV. (Nr. 1095), ein älterer und ein neuerer Roman über Stepan Razin (Nr. 1063, 1218), Romane über den Feldherrn Suvorov (Nr. 1125) und den Admiral Ušakov (Nr. 1137), über die Unternehmer-Dynastie Demidov (Nr. 988) und die Eroberung Transsibiriens (Nr. 1217), über die Belagerung Sevastopol’s im Krimkrieg (Nr. 1132), die Seeschlacht von Tsushima (Nr. 1186) und andere.
304
1950-1957
Gattungen, die seit Ende der 20er Jahre in der Sowjetunion in den Hintergrund treten mussten und nun wieder stärker gepflegt werden können, erscheinen jetzt häufiger in Übersetzungen. Es gibt eine Neuübersetzung von A. N. Tolstojs politischer Utopie Aèlita (Nr. 1381), erstmals übersetzt wird, wenn auch in gekürzter Fassung, Vne zemli, die bekannteste technische Utopie von Ciolkovskij/Ziolkowski (Auf dem Monde, Nr. 1294), und es werden die ersten „wissenschaftlich-phantastischen“ Texte publiziert: Platov (Die verschwundene Insel, Nr. 957), Nemcov (Schwarzes Gold, Nr. 1109; Goldener Grund, Nr. 1185), Morozov (Der Untergang der Insel Leli, Nr. 1183), Val. Ivanov (Duell im Weltraum, Nr. 1243), Adamov (Das Geheimnis zweier Ozeane, Nr. 1283), Efremov (Atoll Fakaofu, Nr. 1295), Martynov (220 Tage im Weltraumschiff, Nr. 1367).311 1957 erscheinen erstmals Texte sowjetischer Autoren mit dem Untertitel Kriminalroman oder Kriminalerzählung (A. Adamov, Treff Café Schwalbe, Nr. 1342; Chrabrovickij, Die Wolfs-Bande, Nr. 1346). 1955 wird der vollständige erste Band von Paustovskijs populärem autobiographischem Zyklus Erzählung vom Leben (Ferne Jahre, Nr. 1263) veröffentlicht, der, im Original 1945/46 noch vor Beginn der Ždanov-Ära erschienen, in der Sowjetunion erst wieder 1955 nachgedruckt wird. Erstmals erscheinen Sammlungen mit Erzählungen von Rytchèu (Nr. 1201, 1267, 1268), dem ersten einer ganzen Reihe von populären sowjetischen Nachkriegs-Autoren nicht-russischer Nationalität, die sich sprachlich assimilieren, deren Texte aber das Leben und die Kultur ihres eigenen Volkes zum Thema haben. In der DDR ist um 1957 die Literatur der Stalin-Epoche also in ihrem vollen Umfang präsent. Und es erscheinen auch erste Texte jener neuen aufrichtigen sowjetischen Literatur, die man mit dem Begriff Tauwetter verbindet. Für sie interessiert sich eine breite Leserschaft. Die frisch ausgebildeten jungen Slavisten jedoch haben darüber hinaus noch andere Interessen. Sie begeistern sich genauso für die große russische Literatur aus dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts, deren Neu- und Wiederentdeckung in der Sowjetunion ebenfalls durch das Tauwetter in Aussicht gestellt wird, zunächst durch die allmähliche Rehabilitierung zahlreicher bislang verfemter oder auch ermordeter Autoren. Was in Aussicht gestellt ist, wird jedoch nicht sofort gewährt, weder in der Sowjetunion noch in der DDR. Fritz Mierau scheitert nach eigenem Bekunden noch 1964 mit seinem Wunsch, eine Dissertation über Werk und Wirkung Isaak Babels zu schreiben.312 In den westeuropäischen deutschsprachigen Ländern erscheint weder die Literatur der Stalin-Zeit, noch interessiert sich das Publikum für eine neue Veröffent311
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SF-Texte dienen in diesen Jahren auch dem Kampf mit dem ideologischen Gegner. Im Klappentext zu Duell im Weltraum (Nr. 1243) heißt es: „Von ihrer Gier nach Weltherrschaft und unermeßlichem Gewinn getrieben, sind die Feinde der Menschheit zum offenen Angriff übergegangen. Mit Hilfe der Atomenergie wollen sie ihre verbrecherischen Ziele erreichen, ‚Todesstrahlen‘ sollen das Leben in allen Ländern vernichten, die sich nicht willenlos dem Diktat beugen. Aber die sowjetischen Atomphysiker sind auf diesen Schlag vorbereitet.“ F. MIERAU, wie Anm. 303, S. 130f.
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lichung bedeutender verfemter oder ermordeter Autoren. Die seit 1933 zu beobachtende Gleichsetzung von russischer Literatur des 20. Jahrhunderts mit ideologisch korrekter Sowjetliteratur und die Ausblendung der bedeutenden russischen Literatur vom Beginn des 20. Jahrhunderts haben ihre Wirkung nicht verfehlt. Rückblickend erinnert sich Alfred Andersch: „Russisches fand nicht statt, kam für uns nicht in Frage. Von 1945 bis 1958 tauchte weder ein einzelner sowjetischer Autor noch die moderne Literatur der Sowjetunion auf.“313
Für den Pavillon der Bundesrepublik auf der Weltausstellung 1958 in Brüssel stellt Hanns W. Eppelsheimer, der Direktor der Deutschen Bibliothek in Frankfurt/M., im Auftrag des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels eine Bibliothek eines geistig interessierten Deutschen zusammen, eine Leistungsschau westdeutscher Verlage aus den Jahren von 1946 bis 1957. Der Katalog314 verzeichnet im Kapitel „Weltliteratur“ einige Bände von Dostoevskij, L. Tolstoj und Turgenev. Andere russische Autoren des 19. Jahrhunderts sind nicht vertreten. Aus dem 20. Jahrhundert ist überhaupt kein russischer Titel verzeichnet.
313
314
A. ANDERSCH, Unbekannte Sowjetliteratur [Offener Brief an Konstantin Simonov]. In: Die Zeit, Nr. 12/11.03. 1977. Weltausstellung Brüssel 1958. Bibliothek eines geistig interessierten Deutschen. Redaktion: Hanns W. Eppelsheimer. Frankfurt/M.: Börsenverein des Deutschen Buchhandels 1958.
Kapitel VII: 1958-1966 Bibliographie 1958: Bek, Aleksandr Al’fredoviì 1386
Höher und höher (Žizn‘ Berežkova). Roman. Ü: Hermann Asemissen. Berlin: KuFo 1958. 486 S.
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Borodin, Sergej Petroviì 1388
Der hinkende Timur (Chromoj Timur). Historischer Roman. Ü: Marie Jacob. Rudolstadt: Greifenverl. 1958. 424 S. = „Zvɺzdy nad Samarkandom“, 1
êakovskij, Aleksandr Borisoviì 1389
Rivalen (God žizni). Roman. Ü: Willi Berger. Berlin: KuFo 1958. 349 S.
Efremov, Ivan Antonoviì 1390
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Esenin, Sergej Aleksandroviì 1391
Liebstes Land, das Herz träumt leise. Gedichte. Ü: Adelheid Christoph, Erwin Johannes Bach. Berlin: KuFo 1958. 101 S.
Fadeev, Aleksandr Aleksandroviì 1392
Die Niederlage (Razgrom). Ü: Gustav Weiner. Bukarest: Cartea rusa 1958. 233 S.
Fedin, Konstantin Aleksandroviì
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Raub der Europa (Pochišìenie Evropy). Roman. Ü: Valerian Tornius. Berlin: Aufbau 1958. 522 S. (Gesammelte Werke, 5).
Golubev, Gleb Nikolaeviì 1396
Piraten vor den Azoren (Zolotaja medal‘ atlantidy). Ü: Lilo Busse. T. 12. Berlin: Neues Leben 1958. 30, 31 S. (Das neue Abenteuer, 139, 140).
Golubov, Sergej Nikolaeviì 1397
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Wie ich schreiben lernte. Briefe und Ratschläge an einen Arbeiter- und Bauernkorrespondenten. Ü: Ilse Seidenfaden. Berlin: Tribüne. 86 S. (Schriftenreihe für journalistische Schulung, 16).
Grossman, Vasilij Semɺnoviì 1399
Wende an der Wolga (Za pravoe delo). Roman. Ü: Leon Nebenzahl. Berlin: Dietz 1958. 908 S.
Il’f, Il’ja / Petrov, Evgenij 1400
Zwölf Stühle (Dvenadcat‘ stul’ev). Ein Schelmenroman. Ü: Ernst v. Eck. Berlin: Eulenspiegel 1958. 371 S. ab 1978: Neu durchgesehen u. ergänzt v. Thomas Reschke BRD: München 1978 Rumänien: Bukarest 1987
Inber, Vera Michajlovna 1401
Ein Platz unter der Sonne und andere Erzählungen. Ü: Egon Weigl, Gustav Weiner; Gedichte: Gerty Rath. [Bukarest]: Cartea rusa 1958. 381 S.
Kozaìinskij, Aleksandr Vladimiroviì
1958-1966
308 1402
Der grüne Wagen (Zelɺnyj furgon). Eine heitere Kriminalerzählung. Ü: Wera Rathfelder. Berlin: KuFo 1958. 102 S. (Die bunte Reihe).
Kratt, Ivan Fɺdoroviì 1403
Menschen unterm Nordlicht. [Erzählungen]. Ü: Albert Klöckner. Berlin:VdN [1958]. 219 S. (Taschenbuchroman, 76).
Kremlɺv, Il’ja L’voviì 1404
Soldaten der Revolution (Soldaty revoljucii). Roman. Ü: Leon Nebenzahl. Berlin: Dietz 1958. 922 S.
Kuznecov, Anatolij Vasil’eviì 1405
Im Gepäcknetz nach Sibirien (Prodolženie legendy). Aufzeichnungen eines jungen Mannes. Ü: Gottfried J[ohann] Wojtek. Berlin: KuFo 1958. 213 S.
Martynov, Georgij Sergeeviì 1406
Gäste aus dem Weltall (Planetnyj gost‘). T. 1-2. Berlin: KuFo 1958. 63, 61 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 9, H. 11-12). Titel der späteren überarbeiteten russischen Fassung: „Kallisto“
Nagibin, Jurij Markoviì 1407
Schwer erkämpftes Glück (Trudnoe sìast’e). Erzählung. Ü: Regina Czora. Berlin: Verl. d. Ministeriums f. NationaleVerteidigung 1958. 247 S.
Nilin, Pavel Filippoviì 1408
Ohne Erbarmen (Žestokost‘). Ü: Wera Rathfelder. Berlin: KuFo 1958. 309 S. BRD: Stuttgart 1959 u.d.T. „Genosse Wenka“
Osipov, Vladimir Nikolaeviì 1409
Jakutische Diamanten (Jakutskie almazy). Ü: Harry Schnittke. Moskau: VfL 1958. 82 S.
Ovalov, Lev Sergeeviì 1410
Rote Rosen (Buket alych roz). Ü: Käthe Nagurskij. T. 1-2. Berlin: KuFo 1958. 61, 61 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 9, H. 7, 8).
Oveìkin, Valentin Vladimiroviì
Bibliographie 1411
309
Alltag im Rayon (Rajonnye budni). Ü: Pauline Schneider. Bukarest: Cartea rusa 1958. 263 S.
Pasternak, Boris Leonidoviì 1412
Doktor Schiwago (Doktor Živago). Ü: Reinhold v. Walter. Frankfurt/M: Fischer 1958. 647 S. Ü der Gedichte Heddy Pross-Weerth, in den Auflagen ab 1960 RolfDietrich Keil
1413
Geleitbrief (Ochrannaja gramota). Entwurf zu einem Selbstbildnis. Ü: Gisela Drohla. Köln, Berlin: Kiepenheuer u. Witsch 1958. 183 S. auch u.d.T.: „Selbstbildnis“ Durchgesehen und ergänzt von Barbara Conrad: 1986
Paustovskij, Konstantin Georgieviì 1414
Die goldene Rose (Zolotaja roza). Gedanken über die Arbeit des Schriftstellers. Ü: Alfred Kurella. Berlin: Dietz 1958. 366 S. BRD, Österreich: München, Salzburg 1969
Pogodin, Nikolaj Fɺdoroviì 1415
Das Glockenspiel des Kreml (Kremlɺvskie kuranty). Ü: Tilda Alvari. Leipzig: Reclam 1958. 80 S. (RUB, 8388).
Rybakov, Anatolij Naumoviì 1416
Der Bronzevogel (Bronzovaja ptica). Ü: Juri Elperin.Moskau: VfL [1958]. 273 S. (Sowjetliteratur für Kinder und Jugendliche). DDR: Berlin 1959 u.d.T. „Der Bronzeadler“
1417
Stromauf (Ekaterina Voronina). Roman. Ü: Alice Wagner. Berlin: KuFo 1958. 403 S.
Šaginjan, Mariètta Sergeevna 1418
Schicksal in eigener Hand (Svoja sud’ba). Ein Arztroman. Ü: Mimi Barillot. Berlin: KuFo 1958. 337 S.
Šejnin, Lev Romanoviì 1419
Die gestohlenen Dinare [Erzählungen]. Berlin: KuFo 1958. 63 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 9, H. 23).
Šmelɺv, Ivan Sergeeviì
1958-1966
310 1420
Wanja im heiligen Moskau (Leto gospodne). Der Roman meiner Jugend. Ü: Rudolf Karmann. Freiburg i.Br.: Herder 1958. 544 S.
Šolochov. Michail Aleksandroviì 1421
Flimmernde Steppe und andere Erzählungen. Berlin: KuFo 1958. 375 S. BRD: Teilabdruck München 1959
1422
Geschichten vom Don. Ü: Pauline Schneider. [Bukarest]: Cartea rusa 1958. 142 S.
1423
Ein Menschenschicksal und andere Erzählungen. Berlin: KuFo 1958. 85 S. (Die bunte Reihe, 7). Enthält neu: „Ein Menschenschicksal (Sud’ba ìeloveka). Ü: Otto Braun BRD: Darmstadt [1960] Rumänien: Bukarest 1962
Tichonov, Nikolaj Semɺnoviì 1424
Das weiße Wunder von Kaschmir (Beloe ìudo). Roman. Ü: Petra Sandberg. Berlin: KuFo 1958. 351 S.
Trenɺv, Konstantin Andreeviì 1425
Die Matrosen der „Prinzessin Anna“ (Russkie morjaki). Ü: Willi Berger. Berlin: KuFo 1958. 64 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 9, H. 2).
Veršigora, Pɺtr Petroviì 1426
Im Gespensterwald (Ljudi s ìistoj sovest’ju). Ein Tatsachenroman. Ü: Bruno Pasch. Berlin: KuFo 1958. 910 S.
Višnevskij, Vsevolod Vital’eviì 1427
Die erste Reiterarmee (Pervaja konnaja). Ü: M. Orlowa, E. Hauptmann. Leipzig: Hofmeister 1958. 101 S. Gekürzte Fassung für Laienspielgruppen
1428
Matrosen (Matrosy). [Erzählungen]. Ü: Günther Stein. Berlin: Verl. des Ministeriums f. Nationale Verteidigung 1958. 123 S. (Kämpfende Kunst).
Zamjatin, Evgenij Ivanoviì 1429
Wir (My). Roman. Ü: Gisela Drohla. Köln, Berlin: Kiepenheuer u. Witsch 1958. 253 S.
Bibliographie
311
1959: Apuškin, Jakov Vladimiroviì 1430
Kommissar Buran (Komissar Buran). Einakter. Deutsche Fassung V. Gärtner nach einer Ü von K. Keller. Leipzig: Hofmeister 1959. 16 S. (Hofmeister-Spiele).
Aramilev, Ivan Andreeviì 1431
Jagd in der Taiga. [Erzählungen]. Ü: Hellmut Schöner. Salzburg, Stuttgart: Das Bergland-Buch 1959. 299 S.
Belych, Grigorij Georgieviì / Panteleev, L. 1432
Schkid, die Republik der Strolche (Respublika Škid). Ü: Lieselotte Remané. Berlin: Neues Leben. 1959. 508 S. BRD: Darmstadt 1962
Belyj, Andrej 1433
Petersburg (Peterburg). Roman. Ü: Gisela Drohla. Wiesbaden: Insel 1959. 443 S. Übersetzung der Fassung letzter Hand („Berliner Fassung“) von 1922
Bill‘-Belocerkovskij, Vladimir Naumoviì 1434
Sturm (Štorm). Schauspiel in 4 Akten. Ü: Kurt Seeger. Leipzig: Reclam 1959. 88 S. (RUB, 8555).
Bogomolov, Vladimir Osipoviì 1435
Leuchtspur über den Strom (Ivan). Erzählung. Ü: Lieselotte Remané. Berlin: KuFo 1959. 63 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 10, 23). auch u.d.T.: Iwans Kindheit BRD: München 1965
Boršìagovskij, Aleksandr Michajloviì 1436
Verschollen (Propali bez vesti). Erzählung. Ü: Gottfried J. Wojtek. Berlin: KuFo 1959. 274 S.
Brjancev, Georgij Michajloviì 1437
Das blaue Paket (Goluboj paket). Ü: Rahel Strassberg. Berlin: Verl. d. Ministeriums f Nationale Verteidigung 1959. 227 S.
1958-1966
312
Bunin, Ivan Alekseeviì 1438
Dunkle Alleen. Ausgewählte Meistererzählungen. Ü: Ilona König. Stuttgart: Steinkopf 1959. 303 S.
Burjakovskij, Jurij Aleksandroviì 1439
Julius Fuìik (Julius Fuìik). Drama in 12 Bildern. Ü: Kurt Seeger. Leipzig: Reclam 1959. 95 S. (RUB 8554). Bühnenms.: Berlin 1952
êukovskij, Nikolaj Korneeviì 1440
James Cook, der Weltumsegler (Džems Kuk). T. 1-2. Berlin: KuFo 1959. 62, 63 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 10, H. 17, 18). Auszug
1441
Der Verräter (Varja). Berlin: KuFo 1959. 61 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 10, H. 16). Auch u.d.T.: „Feuerprobe im Morgengrauen“
Dubrovskij, Vladimir Georgieviì 1442
Minen vor Sewastopol (Na farvaterach Sevastopolja). Ü: Bruno Pasch. Berlin: Verl. d. Ministeriums f. Nationale Verteidigung 1959. 328 S.
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì 1443
Was der Mensch braucht (êto ìeloveku nado). Ü: Günther Stein. Berlin: VuW 1959. 174 S. (Ausgewählte Werke).
Fedin, Konstantin Aleksandroviì 1444
Dichter, Kunst, Zeit. Aufsätze, Erinnerungen. Ü: Georg Schwarz. Berlin: Aufbau 1959. 605 S. (Gesammelte Werke, 10).
1445
Die Entführung Europens (Pochišìenie Evropy). Roman. Ü: Gerty Rath. Bukarest: Cartea rusa 1959. 666 S.
1446
Sanatorium Arktur. Vier kleine Romane. Berlin: Aufbau 1959. 403 S. (Gesammelte Werke, 2). Enthält auch Erst- u. Neuübersetzungen
Fedoseev, Grigorij Anisimoviì
Bibliographie 1447
313
Im Banne des Dshugdyr (V tiskach Džugdyra). Durch Urwaldwildnis und Felswüste. Ü: Ursula u. Helmut Sträubig. Leipzig: Brockhaus 1959. 323 S. UdSSR: Moskau 1962
German, Jurij Pavloviì 1448
Bis zur letzten Operation (Podpolkovnik medicinskoj služby). Roman. Ü: Nelly Drechsler. Berlin: KuFo 1959. 298 S. UdSSR: Moskau 1961.
Gorbatov, Boris Leont’eviì 1449
Die Jugend der Väter (Junost‘ otcov). Ü: Otto Böhm, Bearbeitung Ludwig Hoffmann. Leipzig:Hofmeister 1959. 51 S.
Gor’kij, Maksim 1450
Die Feuersbrunst. Erzählungen. Ü: Ottomar Schwechheimer, Walter Richter-Ruhland. München: Goldmann 1959. 182 S. (Gelbe TB, 529).
1451
Meisternovellen. Ü: Anne Bock. Zürich: Manesse 1959. 431 S. (Manesse Bibliothek der Weltliteratur).
Inber, Vera Michajlovna 1452
Als ich klein war (Kak ja byla malen’kaja). Ü: Monica Huchel. Berlin: Altberliner Verlag Großer 1959. 181 S.
Kin, Viktor Pavloviì 1453
Im Rücken der Weißen (Po tu storonu). Ü: Ellen Zunk. Berlin: KuFo 1959. 256 S.
Kiselɺv, Vladimir Leont’eviì 1454
Katastrophe in der Schlucht. Berlin: KuFo 1959. 62 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 10, H. 9).
Koževnikov, Vadim Michajloviì 1455
Tima, der kleine Sibirier (Zare navstreìu). Ü: Jutta Janke. Berlin: Neues Leben 1959. 348 S.
Kramarenko, Boris Alekseeviì
1958-1966
314 1456
Ruf aus den Sümpfen (Plavni). Ü: Gottfried Johann Wojtek. Berlin: KuFo 1959. 365 S.
Lavrenɺv, Boris Andreeviì 1457
Der letzte Schuß (Sorok pervyj). Novelle. Ü: Wolfgang Preuss. Berlin: KuFo 1959. 75 S. (Die bunte Reihe).
Leonov, Leonid Maksimoviì 1458
Die goldene Kutsche (Zolotaja koljaska). Stück in 4 Akten. Ü: W[illi] Segler. Berlin: Henschel 1959. 90 S. (Zeitgenössische Dramatik). Bühnenmanuskript 1958
Majakovskij, Vladimir Vladimiroviì 1459
Gedichte. Ü: Karl Dedecius. Ebenhausen bei München: LangewiescheBrandt 1959. 110 S. Zweisprachige Ausgabe
1460
Vers und Hammer. Schriften, Gedichte, Zeichnungen, Photos, Dokumente. Zürich: Arche 1959. 143 S. (Sammlung Horizont). Enthält auch Neuübersetzungen
Mandel’štam, Osip Èmil’eviì 1461
Gedichte. Ü: Paul Celan. Frankfurt/M.: Fischer 1959. 63 S. DDR: Leipzig 1975
Merežkovskij, Dmitrij Sergeeviì 1462
Leonardo da Vinci (Voskresšie bogi. Leonardo da Vinìi). Roman. Ü: Helmuth Leonhardt. Gütersloh: Bertelsmann-Lesering 1959. 165 S. = “Christos i antichrist“, 2 Gekürzte Ausgabe Lizenzausgabe des Verlages Blüchert, Hamburg. Dessen Ausgabe nicht nachweisbar
Michajlov, Viktor Aleksandroviì 1463
Im Düsensog (Na kritiìeskich uglach). Roman. Ü: Willi Hoepp. Berlin: KuFo 1959. 238 S. UdSSR: Moskau 1961
Nabokov, Vladimir Vladimiroviì
Bibliographie 1464
315
Lolita (Lolita). Roman. Ü aus d. Amerikanischen: Helen Hessel [usw.]. Hamburg: Rowohlt 1959. 445 S. 1989: Überarbeitet v. Dieter E. Zimmer
Nagiškin, Dmitrij Dmitrieviì 1465
Der tapfere Asmun (Chrabryj Asmun). Ein Märchen vom Amur. Ü: E. Horowitz. Bukarest: Jugendverl. 1959. 52 S.
Obruìev, Vladimir Afanas’eviì 1466
Das Gold des Mandarins (Zolotoiskateli v pustyne). Ü: Marie Jacob, Sigrid Hoffmann. Berlin: KuFo 1959. 63 S.(Kleine Jugendreihe, Jg. 10, H. 24).
Ovalov, Lev Sergeeviì 1467
Geheimbund „Blaue Schwerter“. Erzählungen Major Pronins (Rasskazy majora Pronina). Ü: Günter Jäniche, L. Böhme. Berlin: KuFo 1959. 61 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 10, H. 24).
1468
Der Messingknopf (Mednaja pugovica). Ü: Hannelore Menke. Berlin: VuW 1959. 273 S.
1469
Die mexikanische Agave. Erzählungen über Major Pronin (Rasskazy majora Pronina). Ü: E[rna] Linde. Berlin: KuFo 1959. 62 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 10, H. 6).
Panteleev, Leonid 1470
Ljonka (Lɺnka). Ü: Lieselotte Remané. Berlin: Kinderbuchverl. [1959]. 439 S. BRD: München 1978
Pasternak, Boris Leonidoviì 1471
Bescheidenheit und Kühnheit. Gespräche, Dichtungen, Dokumente. Zürich: Die Arche 1959. 120 S. (Sammlung Horizont).
1472
Gedichte. Erzählungen. Sicheres Geleit. Frankfurt/M.: Fischer 1959. 216 S. (Fischer Bücherei, 271).
1473
Über mich selbst (Vstupitel’nyj oìerk). Versuch einer Autobiographie. Ü: Reinhold v. Walter. Frankfurt/M.: Fischer 1959. 111 S.
Permjak, Evgenij Andreeviì
1958-1966
316 1474
Der Hirt und die Geige. 17 Märchen. Ü: Esther Wieprecht. Berlin: Kinderbuchverl. 1959. 83 S.
Rozov, Viktor Sergeeviì 1475
Auf der Suche nach Freude (V poiskach radosti). Komödie in 2 Akten. Ü: K[urt] Seeger. Berlin: Henschel 1959. 86 S. (Zeitgenössische Dramatik). Bühnenms.: 1958
Šaginjan, Mariètta Sergeevna 1476
Die Familie Uljanow (Sem’ja Ul’janovych). Ü: Hans Herrfurth, Thomas Reschke. Berlin: KuFo 1959. 263 S.
Sejfullina, Lidija Nikolaevna 1477
Das Herz auf der Zunge und andere Erzählungen. Berlin: KuFo 1959. 317 S. (Ausgewählte Werke in Einzelausgaben).
Šejnin, Lev Romanoviì 1478
Schatten der Vergangenheit (Staryj znakomyj). Ü: Viktor Gronfain. Berlin: Verl. des Ministeriums f. Nationale Verteidigung 1959. 260 S. Auch u.d.T.: „Spurlos verschwunden“
Ševerdin, Michail Ivanoviì 1479
Die Märchenkarawane (Uzbekskie narodnye skazki). Ü: Margarete Spady. Berlin: KuFo 1959. 288 S.
Slepuchin, Jurij Grigor’eviì 1480
Miguel und Juana (Rasskaži vsem). Ü: Halina Wiegershausen. Berlin: KuFo 1959. 257 S.
Slɺzkina, Ol’ga Konstantinovna 1481
Die zinnerne Hand (Olovjannaja ruka). Ein Gutenberg-Roman. Ü: Felix Loesch. Berlin: KuFo 1959. 267 S.
Solodar‘, Cesar‘ S. 1482
Die Sturmgeborenen (Roždɺnnye burej). Schauspiel in 3 Bildern. [Bukarest]: Staatsverl. für Drucksachen u. Publikationen 1959. 45 S. (Theater).
Solov’ɺv, Leonid Vasil’eviì
Bibliographie 1483
317
Die Schelmenstreiche des Hodscha Nasreddin (Povest‘ o Chodže Nasreddine). Ü: Ena v. Baer. Bearbeitung nach der russ. Neuausgabe 1957: Thomas Reschke. Berlin: KuFo 1959. 435 S. Vollständige Ausgabe Österreich: [Wien:] Buchgemeinde
Tendrjakov, Vladimir Fɺdoroviì 1484
Der wundertätige Nikolaus (êudotvornaja). Erzählung. Ü: Lieselotte Remané. Berlin: KuFo 1959. 111 S. (Die bunte Reihe).
Tolstoj, Aleksej Nikolaeviì 1485
Nikita, Mascha und die Mädchen. 3 Erzählungen. Ü: Johannes v. Guenther. Ebenhausen bei München: Langewiesche-Brandt 1959. 127 S. (Edition Langewiesche-Brandt). Zweisprachige Ausgabe
Ul’janinskij, Aleksandr Vjaìeslavoviì 1486
Ein entscheidender Tag (Trudnyj den‘). Einakter. Ü: Johannes Pietzonka. Leipzig: Hofmeister 1959. 26 S. (Hofmeister-Spiele).
1487
Postwagen Nr. 7. Einakter. Ü: Johannes Pietzonka. Leipzig: Hofmeister 1959. 24 S. (Hofmeister-Spiele).
1488
Wenn der Zug kommt (Na polustanke). Ü: Johannes Pietzonka. Leipzig: Hofmeister 1959. 30 S. (Hofmeister-Spiele).
Višnevskij, Vsevolod Vital’eviì 1489
Krieg (Vojna). Epopöe. Ü: Günther Stein. Berlin: Verl. d. Ministeriums f. Nationale Verteidigung 1959. 396 S.
Voevodin, Evgenij Vsevolodoviì / Taluntis, Èduard Romual’doviì 1490
Die feste Legierung (Tvɺrdyj splav). Ü: Albert Klöckner. Berlin: Verl. der Nation 1959. 207 S. (Taschenbuchroman, 81).
Volkov, Konstantin Sergeeviì 1491
Notlandung auf der Venus (Zvezda utrennjaja). Wissenschaftlichphantastischer Roman. Ü: Willi Berger. Berlin: KuFo 1959. 364 S. UdSSR: Moskau 1960
1958-1966
318
Zajcev, Boris Konstantinoviì 1492
Natascha Nikolajewna (Zolotoj uzor). Roman. Ü: Fred Ottow. Krefeld: Scherpe 1959. 249 S.
Zošìenko, Michail Michajloviì 1493
Der Flieder blüht und andere Erzählungen. Ü: Ottomar Schwechheimer, Walter Richter-Ruhland. München: Goldmann 1959. 148 S. (Gelbe TB, 539).
1960: Ajtmatov, êingiz Torekuloviì 1494
Djamila (Džamilja). Novelle. Ü: Hartmut Herboth. Berlin: KuFo 1960. 78 S. (Die bunte Reihe). UdSSR: Moskau 1964
Arbuzov, Aleksej Nikolaeviì 1495
Der weite Weg (Dal’njaja doroga). Lyrische Komödie in 3 Akten. Ü: Erwin Arlt. Berlin: Henschel 1960. 83 S. (Zeitgenössische Dramatik). Bühnenms.: Berlin: Henschel 1959
Babel‘, Isaak Èmmanuiloviì 1496
Budjonnys Reiterarmee und anderes. Das erzählende Werk. Ü: Dmitrij Umanskij, Heddy Pross-Weerth. Olten, Freiburg i. Br.: Walter 1960. 311 S. (Werke, 1).
1497
Zwei Welten. Die Geschichten des Isaak Babel. 46 Erzählungen. Ü: Milo Dor, Reinhard Federmann. Wien, München, Basel: Desch 1960. 359 S.
Baklanov, Grigorij Jakovleviì 1498
Ein Fussbreit Erde (Pjad‘ zemli). Roman. Ü: Heddy Pross-Weerth. Stuttgart: DVA 1960. 221 S.
Bogdanov, Nikolaj Vladimiroviì 1499
Das erste Mädel (Pervaja devuška). Eine romantische Geschichte. Ü: Günther Stein. Berlin: Neues Leben 1960. 389 S. Übersetzung der Neufassung BRD: München 1974
Bibliographie
319
Boršìagovskij, Aleksandr Michajloviì 1500
Ihr größtes Spiel (Bol’šoj futbol). Roman. Ü: Willi Berger. Berlin: KuFo 1960. 239 S.
Bragin, Michail Grigor’eviì 1501
Der Weg des Leutnants (Put‘ lejtenanta). Ü: V[iktor] Gronfain. Berlin: Verl. d. Ministeriums f. Nationale Verteidigung 1960. 245 S. (Das Taschenbuch, 9)
Bunin, Ivan Alekseeviì 1502
Ein Herr aus San Franzisko und andere Erzählungen. Ü: Ottomar Schwechheimer u. Walter Richter-Ruhland. München: Goldmann 1960. 152 S. (Gelbe TB, 678).
Dement’ev, Nikolaj Stepanoviì 1503
Ingas Weg (Idu v žizn‘). Ü: Juri Elperin. Berlin: Neues Leben 1960. 262 S.
Dudincev, Vladimir Dmitrieviì 1504
Ein Neujahrsmärchen (Novogodnjaja skazka). Ü: Gisela Drohla. Frankfurt/M.: Fischer 1960. 63 S.
1505
Worte aus dem Dunkel. Erzählungen. Ü: Valerian P. Lebedew. Hamburg: Nannen 1960. 195 S.
Efremov, Ivan Antonoviì 1506
Das Herz der Schlange (Serdce zmei). Ü: Herbert Berthold. T. 1-2. Berlin: Neues Leben 1960. (Das neue Abenteuer, 174, 175).
Fedin, Konstantin Aleksandroviì 1507
Städte und Jahre (Goroda i gody). Ü: Georg Schwarz. Berlin: Aufbau 1960. 488 S. (Gesammelte Werke, 3).
Gerbstman, Aleksandr I. 1508
Das Geheimnis des schwarzen Königs (Padenie ìɺrnogo Korolja). Schacherzählung. Ü: Hermann Huppert. Nachdichtg. d. Verse: Hans Frosch. Berlin: Sportverl. 1960. 253 S.
1958-1966
320
Gor’kij, Maksim 1509
Briefe. Eine Auswahl. Ü: Gudrun Düwel. Berlin: Aufbau 1960. 621 S.
Kol’cov, Michail Efimoviì 1510
Die rote Schlacht (Ispanskij dnevnik). Ü: Rahel Straßberg. Berlin: Verl. d. Ministeriums f. Nationale Verteidigung 1960. 618 S.
Korol’kov, Jurij Michajloviì 1511
Geheime Verschlußsache (Tajny vojny). Buch 1. Ü: Willi Hoepp. Berlin: KuFo 1960. 655 S.
Lavrenɺv, Boris Andreeviì 1512
Wind kommt auf. Erzählungen. Berlin: KuFo 1960. 474 S.
Lebedenko, Aleksandr Gervas’eviì 1513
Von Angesicht zu Angesicht (Licom k licu). Roman. Ü: Traute u. Günther Stein. Berlin: Verl. d. Ministeriums f. Nationale Verteidigung 1960. 718 S.
Leberecht, Gans Fridrichoviì 1514
Unter einem Dach (V odnom dome). Ü: Hilde Eschwege, Walter Lange. Berlin: Neues Leben 1960. 421 S.
Leonov, Leonid Maksimoviì 1515
Der russische Wald (Russkij les). Roman. Ü: Harry Burck (Bearb.). Berlin: KuFo 1960. 835 S. (Ausgewählte Werke in Einzelausgaben). Ab 1966 neu bearbeitete Übersetzung auf Grundlage der russischen Neubearbeitung des Originals von 1961
Luknickij, Pavel Pavloviì 1516
Der Überfall (Putešestvija po Pamiru). Ü: Ursula Sträubig. Berlin: KuFo 1960. 64 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 11, 17).
Lukovskij, Igor‘ Vladimiroviì 1517
Ihre beste Rolle (Luìšaja rol‘). Kriminaleinakter. Ü: Otto Böhm. Leipzig: Hofmeister 1960. 31 S.
1518
Pik As (Pikovyj tuz). Kriminalstück. Ü: Otto Böhm. Leipzig: Hofmeister 1960. 36 S.
Bibliographie
321
Majakovskij, Vladimir Vladimiroviì 1519
Meine Entdeckung Amerikas (Moɺ otkrytie Ameriki). Ü: Wilhelm Naumann. Zürich: Arche 1960. 96 S. (Sammlung Horizont).
1520
Mysterium buffo und andere Stücke. Ü: Hugo Huppert. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1960. 274 S. (Bibliothek Suhrkamp, 58). DDR: Leipzig 1964
1521
Wage den Streit. Ausgewählte Gedichte. Ü: Hugo Huppert. Leipzig: Reclam 1960. 350 S. (RUB, 8763-68). Enthält auch Neuübersetzungen
Nabokov, Vladimir Vladimiroviì 1522
Pnin (Pnin). Roman. Ü aus d. Amerikanischen: Curt Meyer-Clason. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1960. 207 S.
1523
Das wahre Leben des Sebastian Knight (The Real Life of Sebastian Knight). Ü aus d. Englischen: Dieter E. Zimmer. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1960. 227 S.
Nilin, Pavel Filippoviì 1524
Der Kriminalassistent (Ispytatel’nyj srok). Ü: Juri Elperin. Berlin: Neues Leben 1960. 189 S. (Kompass-Bücherei, 6).
1525
Der überflüssige Alte (Bližajšij rodstvennik). Erzählung. Ü: Maria Riwkin. Berlin: KuFo 1960. 63 S. (Die bunte Reihe, 13).
Oleša, Jurij Karloviì 1526
Neid. Roman. Ausgewählte Erzählungen. Aufzeichnungen. Ü: Gisela Drohla. Wiesbaden: Insel 1960. 224 S.
1527
Neid (Zavist‘). Das Schicksal eines Idealisten. Ü: Valerian P. Lebedew. München: Goldmann 1960. 144 S. (Gelbe TB, 655).
Panova, Vera Fɺdorovna 1528
Mit 17 ist man jung (Sentimental’nyj roman). Ü: Willi Hoepp. Berlin: KuFo 1960. 259 S. UdSSR: Moskau 1961
1529
Sentimentaler Roman (Sentimental’nyj roman). Ü: Ingrid Tinzmann. München: Langen-Müller 1960. 240 S.
1958-1966
322
Panteleev, Leonid 1530
Koska und das Mädchenbild. [Erzählungen]. Berlin: Kinderbuchverl. 1960. 300 S.
Pasternak, Boris Leonidoviì 1531
Lüvers Kindheit (Detstvo Ljuvers). Erzählung. Ü: Gisela Drohla. München: Piper 1960. 74 S. (Piper-Bücherei, 147).
1532
Wenn es aufklart. Gedichte 1956-1959. Die Gedichte des Jurij Schiwago. In neuer Übersetzung. Ü: Rolf-Dietrich Keil. Frankfurt/M.: Fischer 1960. 128 S.
Prišvin, Michail Michajloviì 1533
Ginseng (Žen’šen‘). Erzählung. Ü: Ilse Mirus. München: Nymphenburger 1960. 168 S.
1534
Der versunkene Weg (Osudareva doroga). Ü: Hermann Asemissen. Berlin: KuFo 1960. 419 S. BRD: Stuttgart 1961
Rozov, Viktor Sergeeviì 1535
Hals- und Beinbruch (V dobryj ìas). Schauspiel in 4 Akten. Ü: I[lse] König, M[ischket] Liebermann. Leipzig: Hofmeister 1960. 70 S. Bühnenms.: Henschel 1956
Rytchèu, Jurij Sergeeviì 1536
Abschied von den Göttern (Vremja tajanija snegov). Ein Tschuktschenroman. Ü: Leoni Labas. Berlin: KuFo 1960. 295 S.
Safronov, Jurij Ivanoviì / Safronova, Svetlana Aleksandrovna 1537
Der Südpol schmilzt (Vnuki našich vnukov). Ein Roman aus dem Jahre 2107. Ü: Willi Berger. Berlin: KuFo 1960. 207 S.
Šìipaìɺv, Stepan Petroviì 1538
Es gibt ein Buch der Liebe. Gedichte. Berlin: KuFo 1960. 63 S.
Simonov, Konstantin Michajloviì 1539
Die Lebenden und die Toten (Živye i mɺrtvye). Roman. Ü: Alexander Kaempfe, Maria Lampus. München: Kindler 1960. 461 S.
Bibliographie
323
Snegov, Sergej Aleksandroviì 1540
Explosion (Vzryv). Roman. Ü: Thomas Reschke. Berlin: KuFo 1960. 251 S.
Sofronov, Anatolij Vladimiroviì 1541
Auf fünf Kontinenten (Na pjati materikach). Ü: Ursula Sträubig. Leipzig: Brockhaus 1960. 338 S. Gekürzte Fassung
Šolochov, Michail Aleksandroviì 1542
Erzählungen vom Don. Ü: Johannes v. Guenther. Stuttgart: Reclam 1960. 77 S. (RUB, 8432).
1543
Neuland unterm Pflug (Podnjataja celina, kn. 1-2). Berlin: VuW 1960. 784 S. Enthält neu: Kn. 2-ja. Ü: Juri Elperin UdSSR: Separate Ausgabe kn. 2: Moskau 1965
1544
Sie kämpften für die Heimat (Oni sražalis‘ za rodinu). Ü: Hilde Angarowa. Berlin: KuFo 1960. 193 S. Ab 1975 mit einem zusätzlichen Kapitel, Ü: Juri Elperin
Sologub, Fɺdor Kuz’miì 1545
Meisternovellen. Ü: Alexander Eliasberg. Zürich: Manesse 1960. 383 S. (Manesse-Bibliothek der Weltliteratur). Enthält auch Erstübersetzungen
Veresaev, Vikentij Vikent’eviì 1546
Bekenntnisse eines Arztes (Zapiski vraìa). Ü: Horst Wolf. Berlin: Der Morgen 1960. 315 S.
Vigdorova, Frida Abramovna 1547
Heimkehr der Ausreißer (Doroga v žizn‘). Pädagogischer Roman. Ü: Halina Wiegershausen. Berlin: KuFo 1960. 405 S.
Žestev, Michail 1548
Der goldene Ring (Zolotoe kol’co). Roman. Ü: Gottfried J[ohann] Wojtek. Berlin: KuFo 1960. 321 S.
1958-1966
324
1961: Antonov, Sergej Petroviì 1549
Silberne Hochzeit (Serebrjanaja svad’ba). Filmerzählung. Ü: Ingeborg Peschler-Gampert. Berlin: KuFo 1961. 102 S. (Die bunte Reihe, 15).
Arbuzov, Aleksej Nikolaeviì 1550
Irkutsker Geschichte (Irkutskaja istorija). Schauspiel in 2 Teilen. Ü: W[illi] Segler. Bühnenfassung des Staatstheaters Dresden. Berlin: Henschel 1961. 82 S. (Zeitgenössische Dramatik). Bühnenms.: Berlin: Henschel 1960
Averìenko, Arkadij Timofeeviì 1551
Der Truthahn mit Kastanien und andere Erzählungen. Ü: August Albert. München: Goldmann 1961. 149 S. (Gelbe TB, 705).
Belyj, Andrej 1552
Die silberne Taube (Serebrjanyj golub‘). Roman. Ü: Gisela Drohla. Frankfurt/M.: Insel 1961. 415 S.
Bogdanov, Nikolaj Vladimiroviì 1553
Der Teufelskerl und 2 weitere Erzählungen. Ü: Harry Burck. Berlin: KuFo 1961. 62 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 12, H. 6).
Bondarev, Jurij Vasil’eviì 1554
Die letzten Salven (Poslednie zalpy). Ü: A. A. Scheibler. [Berlin]: Deutscher Militärverlag [1961]. 265 S. Gekürzte Ausgabe
Bubennov, Michail Semɺnoviì 1555
Adlersteppe (Orlinaja step‘). Roman. Ü: Juri Elperin. Berlin: KuFo 1961. 454 S. Österreich: Wien 1961
Efremov, Ivan Antonoviì 1556
Das Land aus dem Meerschaum (Na kraju ojkumeny). Ü: Hilde Eschwege. Moskau: VfL 1961. 338 S. (Kinder- und Jugendbücher).
Esenin, Sergej Aleksandroviì
Bibliographie
325
1557
Gedichte. Ü: Paul Celan. Frankfurt/M.: Fischer 1961. 62 S.
1558
Gedichte. Ü: Karl Dedecius. Ebenhausen bei München: LangewiescheBrandt 1961. 78 S. Zweisprachige Ausgabe
Fiš, Gennadij Semɺnoviì 1559
Die Schuld des Partisanen (Po doroge v Segežu). Novelle. Ü: Ruprecht Willnow. Berlin: KuFo 1961. 78 S. (Die bunte Reihe, 19).
Frejlichman, Iosif M. 1560
Die Spionin („Sjurpriz-12“). Ü: G. Smirnow. Berlin: KuFo 1961. 63 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 12, H. 7).
Georgievskaja, Susanna Michajlovna 1561
Vater ist der Sünder (Tarasik). Ü: Hannelore Menke. Berlin: KuFo 1961. 278 S.
German, Jurij Pavloviì 1562
Die Sache, der du dienst (Delo, kotoromu ty služiš‘, kn. 1-ja). Ü: Gottfried J[ohann] Wojtek. Berlin: KuFo 1961. 415 S. Die folgenden Teile des Werks wurden nicht ins Deutsche übersetzt
Golubev, Gleb Nikolaeviì 1563
Ungelöste Geheimnisse (Nerazgadannye tajny). Atlantis, Vogelzug, Klimaänderungen [...]. Ü: Bolko Schweinitz. Leipzig: Brockhaus 1961. 235 S.
Gorelik, Iosif Grigor’eviì 1564
Das Versprechen (Obešìanie). Roman. Ü: Lieselotte Remané. Berlin: KuFo 1961. 348 S.
Ignatov, Pɺtr Karpoviì 1565
Partisanen (Zapiski partizana). Ü: Manfred v. Busch. Berlin: Deutscher Militärverlag 1961. 719 S. Vollständige Ausgabe
Ivanov-Leonov, Valentin G.
1958-1966
326 1566
General Afrika (General Afrika). Ü: Halina Wiegershausen. Berlin: KuFo 1961. 279 S.
Kataev, Valentin Petroviì 1567
Winterwind (Zimnij veter). Roman. Ü: Gottfried Johann Wojtek. Berlin: KuFo 1961. 340 S. (Ausgew. Werke in Einzelausgaben). = Volny êɺrnogo Morja, 3
Kaverin, Veniamin Aleksandroviì 1568
Unbekannter Meister (Chudožnik neizvesten). Ü: Gisela Drohla. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1961. 174 S. (Bibliothek Suhrkamp, 74).
Kazakov, Jurij Pavloviì 1569
Musik bei Nacht. Erzählungen. Ü: Georg Strauch. Stuttgart: DVA [1961]. 224 S.
Koptjaeva, Antonina Dmitrievna 1570
Arzt in Moskau (Derzanie). Ü: Stephan Wilms. Gütersloh: Mohn 1961. 511 S.
Koževnikov, Ivan Stepanoviì 1571
Auf der Suche nach Glück (Utro moej žizni). Ü: Eduard Offe. Berlin: Neues Leben 1961. 219 S. (Kompass-Bücherei, 33).
Kuznecova, Agnija Aleksandrovna 1572
Brandnacht in der Taiga (êestnoe komsomol’skoe). Ü: Marianne LangeWeinert. Berlin: Neues Leben 1961. 190 S. (Kompass-Bücherei, 36).
Leberecht, Gans Fridrichoviì 1573
Soldaten aus Tallinn (Soldaty idut domoj). Roman. Ü: Willi Berger. Berlin: Deutscher Militärverl. 1961. 478 S.
Libedinskij, Jurij Nikolaeviì 1574
Eine Woche (Nedelja). Roman. Berlin: Dietz 1961. 157 S. (Rote DietzReihe, 18). Übersetzung der überarbeiteten Fassung 1958
Lukin, Aleksandr Aleksandroviì / Poljanovskij, Dmitrij Ioganoviì
Bibliographie 1575
327
Die Tscheka greift ein (Sotrudnik êK). Ü: Viktor Gronfain. Berlin: Deutscher Militärverl. 1961. 349 S.
Michajlov, Viktor Aleksandroviì 1576
Unter falschem Namen (Pod ìužim imenem). Ü: Ruprecht Willnow. Berlin: Deutscher Militärverl. 1961. 254 S. (Das Taschenbuch, 16).
Mstislavskij, Sergej Dmitrieviì 1577
Prolog (Nakanune). Roman. Ü: Gottfried Johann Wojtek. Berlin: KuFo 1961. 281 S.
Nabokov, Vladimir Vladimiroviì 1578
Lushins Verteidigung (Zašìita Lužina). Roman. Ü: Dietmar Schulte. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1961. 262 S. 1994: Übersetzung bearbeitet von Dieter E. Zimmer
Nagiškin, Dmitrij Dmitrieviì 1579
Das Herz des Boniwur (Serdce Bonivura). Ü: Leon Nebenzahl. Berlin: Neues Leben 1961. 611 S.
Nasibov, Aleksandr Ašotoviì 1580
Geheimarchiv an der Elbe (Tajnik na Èl’be). Ü: Heinz Kübart. Berlin: Deutscher Militärverl. 1961. 365 S.
Oleša, Jurij Karloviì 1581
Die drei Dicken. Roman und ausgewählte Erzählungen. Ü: Ottomar Schwechheimer, Walter Richter-Ruhland. München: Goldmann 1961. 197 S. (Gelbe TB, 698).
Osipov, Valerij Dmitrieviì 1582
Vom Lorenzstrom zu den Rocky Mountains (Den’gi ležat sprava). Ein Journalist reist durch Kanada. Ü: Hans-Joachim Thier. Leipzig: Brockhaus 1961. 238 S.
Oveìkin, Valentin Vladimiroviì 1583
Der blinde Maschinist. 2 Erzählungen. Ü: Maria Riwkin. Berlin: KuFo 1961. 78 S. (Die bunte Reihe, [17]).
Pasternak, Boris Leonidoviì
1958-1966
328 1584
Ausgewählte Gedichte und wie sie zu lesen sind. Ü: Elisabeth Kottmeier. Zürich: Arche 1961. 108 S. (Sammlung Horizont).
Pavlenko, Pɺtr Andreeviì 1585
Sturm über dem Kaukasus (Kavkazskaja povest‘). Historischer Roman. Ü: Ena v. Baer. Berlin: VdN 1961. 435 S.
Permjak, Evgenij Andreeviì 1586
Man nannte ihn den grauen Wolf (Skazka o serom volke). Roman. Ü: Leoni Labas, Maria Riwkin. Berlin: KuFo 1961. 277 S.
1587
Wenn der Schornstein raucht (Ot kostra do kostra). Ü: Otto Dietze. Bearb. u. erweitert v. Hans-Peter Wetzstein. Berlin: Kinderbuchverl. 1961. 12 Bl. (Fenster in die Welt).
Pil’njak, Boris Andreeviì 1588
Mahagoni und andere Erzählungen. Ü: Valerian P. Lebedew. München: Goldmann 1961. 170 S. (Gelbe TB, 771).
Polevoj, Boris Nikolaeviì 1589
Tiefes Hinterland (Glubokij tyl). Ü: Nelly Drechsler. Berlin: KuFo 1961. 463 S. Gekürzte Ausgabe
Priležaeva, Marija Pavlovna 1590
W. I. Lenin in den Werken sowjetischer Künstler (Lenin v proizvedenijach sovetskich chudožnikov). Moskau: Sowetski Chudoshnik 1961. 10 S., 38 Bll. Abb.
Prišvin, Michail Michajloviì 1591
Nordwald-Legende (Korabel’naja ìašìa). Ü: Gottfried Johann Wojtek. Berlin: KuFo 1961. 265 S.
Rachmanova, Alja 1592
Ein kurzer Tag. Das Leben des Arztes und Schriftstellers Anton Pawlowitsch Tschechow. Ü: Arnulf v. Hoyer. Frauenfeld: Huber 1961. 439 S.
Rybakov, Anatolij Naumoviì
Bibliographie 1593
329
Ein Autowrack und tausend Streiche (Prikljuìenija Kroša). Ü: Edel-traut Brümmer. H. 1-2. Berlin: KuFo 1961. 63, 63 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 12, H. 17-18).
Savel’ev, Leonid Savel’eviì 1594
Das grüne Heft (Zelɺnaja tetrad‘). Schauspiel in 1 Akt. Ü: Pauline Schneider. Bukarest: Literatur-Verl. 1961. 96 S. (Die Laienbühne).
Sedych, Konstantin Fɺdoroviì 1595
Wetterleuchten über Mungalow (Otìij kraj). Roman in 2 Teilen. Ü: Erich Salewski. Berlin: Dietz 1961. 644 S.
Solouchin, Vladimir Alekseeviì 1596
Ein Tropfen Tau (Kaplja rosy). Erinnerungen an ein russisches Dorf. Ü: Galina Berkenkopf. München: Pustet 1961. 349 S.
Stepun, Fɺdor Avgustoviì 1597
Dostojewskij und Tolstoj. Christentum und soziale Revolution. 3 Essays. München: Hanser 1961. 156 S. Enthält auch Erstdrucke
Strugackij, Arkadij Natanoviì / Strugackij, Boris Natanoviì 1598
Atomvulkan Golkonda (Strana bagrovych tuì). Wissenschaftlichphantastischer Roman. Ü: Willi Berger. Berlin: KuFo 1961. 286 S. West-Berlin: 1962
Zagrebel’nyj, Pavlo Archipoviì 1599
Papa’s Liebling (Uchažɺr). Lustspiel in 1 Aufzug. Ü: Egon Machat. Brasov: Regionshaus für künstlerisches Volksschaffen 1961. 30 S. (Theater).
Žitkov, Boris Stepanoviì 1600
Sturmböen. [Erzählungen]. Ü: Traute u. Günther Stein. Berlin: Kinderbuchverl. [1961]. 221 S.
1962: Adamov, Arkadij
1958-1966
330 1601
Die Bunte Bande von Moskau (Delo „Pɺstrych“). Kriminal-Roman. Ü: Valerian P. Lebedew. München: Goldmann 1962. 253 S.
Ajtmatov, êingiz Torekuloviì 1602
Dshamilja (Džamilja). Ü: Gisela Drohla. Frankfurt/M.: Insel 1962. 65 S. (Insel-Bücherei, 773).
Aksɺnov, Vasilij Pavloviì 1603
Drei trafen sich wieder (Kollegi). Ü: Juri Elperin. Berlin: Neues Leben 1962. 262 S.
1604
Fahrkarte zu den Sternen (Zvɺzdnyj bilet). Ü: Wilhelm Löser. Köln: Verl. f. Wissenschaft u. Politik [1962]. 239 S.
Antonov, Sergej Petroviì 1605
Aljonka (Alɺnka). Erzählung. Ü: Halina Wiegershausen. Berlin: KuFo 1962. 91 S. (Die bunte Reihe, 21).
Babel‘, Isaak Èmmanuiloviì 1606
Sonnenuntergang. Geschichten und Dramen. Ü: Heddy Pross-Weerth. Olten, Freiburg i. Br.: Walter 1962. 283 S. (Werke, 2)
Baklanov, Grigorij Jakovleviì 1607
Die Toten schämen sich nicht (Mɺrtvye srama ne imut). Ü: Valerian P. Lebedew. München: Goldmann 1962. 154 S. Zugleich auch in der Reihe „Gelbe TB“
Bek, Aleksandr Al’fredoviì 1608
Die Wolokolamsker Chaussee (Volokolamskoe šosse). Ü: Rahel Strassberg. Berlin: Deutscher Militärverlag 1962. 276 S. Teil 1-2 der endgültigen Fassung
Berɺzko, Georgij Sergeeviì 1609
Absprung am Morgen (Sil’nee atoma). Ü: V[iktor] Gronfain. Berlin: Deutscher Militärverlag 1962. 381 S.
Bondarev, Jurij Vasil’eviì 1610
Vergiss wer du bist (Tišina). Roman. Ü: Josef Hahn. München: Piper 1962. 451 S.
Bibliographie
331
Bunin, Ivan Alekseeviì 1611
Erste Liebe. Erzählungen. Ü: Johannes v. Guenther. Ebenhausen bei München: Langewiesche-Brandt 1962. 121 S. (edition LangewiescheBrandt, 54). Zweisprachige Ausgabe
êakovskij, Aleksandr Borisoviì 1612
Die Straßen, die wir wählen (Dorogi, kotorye my vybiraem). Roman. Ü: Willi Berger. Berlin: KuFo 1962. 332 S.
Dement’ev, Nikolaj Stepanoviì 1613
Im Hafen einer fernen Stadt. [Sammlung]. Ü: Traute u. Günther Stein. Berlin: Neues Leben 1962. 459 S. Enthält 2 gekürzte Texte
Drabkina, Elizaveta Jakovlevna 1614
Schwarzer Zwieback (êɺrnye suchari). Ü: Leon Nebenzahl. Berlin: Dietz 1962. 539 S.
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì 1615
Französische Hefte (Francuzskie tetradi). Ü: Monica Huchel. Dresden: Verl. der Kunst 1962. 170 S. (Fundus-Bücher, 5).
1616
Menschen, Jahre, Leben (Ljudi, gody, žizn‘, kn. 1-3, 4-6). Autobiographie. Ü: Alexander Kaempfe. Bd. 1 –2. München: Kindler 1962-1965. 864, 917 S.
Evdokimov, Nikolaj Semɺnoviì 1617
Xenia, die Sünderin (Grešnica). Roman. Ü: Valerian P. Lebedew. München: Goldmann 1962. 190 S.
Evtušenko, Evgenij Aleksandroviì 1618
Mit mir ist folgendes geschehen. Gedichte. Ü: Franz Leschnitzer. Berlin: VuW 1962. 165 S. Zweisprachige Ausgabe BRD: Düsseldorf 1962
Fedin, Konstantin Aleksandroviì
1958-1966
332 1619
Die Brüder (Brat’ja). Roman. Ü: Georg Schwarz. Berlin: Aufbau 1962. 495 S. (Gesammelte Werke, 4).
Gor’kij, Maksim 1620
Auch sie waren Menschen. Erzählungen. Ü: Ottomar Schwechheimer, Walter Richter-Ruhland. München: Goldmann 1962. 173 S. (Gelbe TB, 855).
Grin, Aleksandr Stepanoviì 1621
Rote Segel. Erzählungen. Ü: Günter Löffler. Rudolstadt: Greifenverlag [1962]. 242 S.
1622
Der silberne Talisman (Doroga nikuda). Ü: Hermann Asemissen. Weimar: Kiepenheuer 1962. 346 S.
Irošnikov, Aleksej Michajloviì 1623
Verrechnet (Prosìitalsja). Einakter. Ü: Otto Dietze; bearb. Peter Pons. Berlin: Henschel 1962. 29 S. (Laientheater).
Kazakeviì, Èmmanuil Genrichoviì 1624
Das blaue Heft (Sinjaja tetrad‘). Erzählung über Lenin. Ü: Hilde Angarowa. Berlin: KuFo 1962. 179 S. (Die bunte Reihe).
Kiselɺv, Vladimir Leont’eviì 1625
Der Mensch kann (êelovek možet). Ü: Valerian P. Lebedew. München: Goldmann 1962. 374 S. Im selben Jahr auch in der Reihe Gelbe TB
Koževnikov, Vadim Michajloviì 1626
Darf ich vorstellen – Balujew (Znakom’tes‘, Baluev). Roman. Ü: Hilde Angarowa. Berlin: KuFo 1962. 332 S.
Leonov, Leonid Maksimoviì 1627
Aufzeichnungen eines Kleinstädters (Zapisi nekotorych èpizodov, sdelannye v gorode Goguleve Andreem Petroviìem Kovjankinym). Ü: Hans Ruoff. Hamburg, München: Ellermann 1962. 129 S. (Kleine russische Bibliothek).
Lunaìarskij, Anatolij Vasil’eviì
Bibliographie 1628
333
Die Revolution und die Kunst. Essays, Reden, Notizen. Ü: Franz Leschnitzer. Dresden: Verl. der Kunst 1962. 250 S. (Fundus-Bücherei, 6).
Markov, Georgij Mokeeviì 1629
Salz der Erde (Sol‘ zemli). Roman. Ü: Lieselotte Remané. Berlin: KuFo 1962. 605 S. = „Strogovy“, II
Nabokov, Vladimir Vladimiroviì 1630
Das Bastardzeichen (Bend Sinister). Ü aus d. Englischen: Dieter E. Zimmer. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1962. 285 S.
1631
Gelächter im Dunkel (Kamera obskura/Laughter in the Dark). Roman. Ü aus d. Englischen: Renate Gerhardt u. Hans-Heinrich Wellmann. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt. 146 S. (rororo, 460). Übersetzung der Neubearbeitung für die amerikanische Ausgabe 1938315
Narica, Michail Aleksandroviì 1632
Das ungesungene Lied (Nespetaja pesnja). Ü: Renate Neumann. Stuttgart: DVA 1962. 197 S.
Nekrasov, Viktor Platonoviì 1633
Kyra Georgijewna (Kira Georgievna). Ü: Georg Strauch-Orlow. Stuttgart: DVA 1962. 155 S.
Neverov, Aleksandr Sergeeviì 1634
Taschkent, die brotreiche Stadt (Taškent – gorod chlebnyj). Erzählung. Ü: Erich Salewski. Berlin: Dietz 1962. 138 S. (Rote Dietz-Reihe, 34). Neuübersetzung nach der Ausgabe Moskau 1961
Nikolaeva, Galina Evgen’evna 1635
Schlacht unterwegs (Bitva v puti). Ü: Ellen Zunk. Bd. 1 (S. 1-400) - 2 (S. 401-920). Berlin: KuFo 1962.
Panova, Vera Fɺdorovna
315
Bei den ursprünglich russisch verfassten Texten Nabokovs, die nach der englischen Ausgabe letzter Hand ins Deutsche übersetzt werden, wird der Originaltitel in Russisch und in Englisch angegeben; s. S. 372 u. Anm. 349. .
1958-1966
334 1636
Leningrader Erzählungen (Valja i Volodja). Ü: Maria Riwkin. Berlin: KuFo 1962. 98 S. (Die bunte Reihe).
Paustovskij, Konstantin Georgieviì 1637
Unruhige Jugend. Erinnerungen. [Sammlung]. Ü: Josi v. Koskull. Berlin: Aufbau 1962. 647 S. Enth. neu: Unruhige Jugend (Bespokojnaja junost‘). BRD: München 1962
1638
Schwarze Netze. 9 Geschichten mit einem Nachwort. Ü: Ilse Mirus. München: Nymphenburger 1962. 139 S. (story-bibliothek, 34)
1639
Beginn eines unbekannten Zeitalters (Naìalo nevedomogo veka). Ü: Gudrun Düwel, Bearb. Henriette Speitel. München: Nymphenburger 1962. 248 S. (Bücher der Neunzehn, 93). DDR: Berlin 1963
Pervencev, Arkadij Alekseeviì 1640
Kotschubej (Koìubej). Der kühne Kommandant der Kubankosaken. Ü: Ilse Berger. Berlin: Deutscher Militärverl. 1962. 281 S.
Pil’njak, Boris Andreeviì 1641
Mahagoni. Erzählungen. Ü: Valerian P. Lebedew. München: Goldmann 1962. 263 S. Erweiterte Fassung von Nr. 1578
1642
Die Legende von Wasser und Erde. Erzählungen. Ü: Valerian P. Lebedew. München: Goldmann [1962]. 138 S. (Gelbe TB, 836). Enthält auch Erstübersetzungen
Pogodin, Nikolaj Fɺdoroviì 1643
Die Bernsteinkette (Jantarnoe ožerel’e). Ü: Regina Czora. Moskau: VfL [1962]. 463 S. (Bibliothek der Sowjetliteratur).
Polešìuk, Aleksandr Lazareviì 1644
Das Geheimnis des Glaskegels (Tajna stekljannogo konusa). Ü: Erich Einhorn. Moskau: VfL [1962]. 189 S. (Wissenschaft und Phantasie).
Poltorak, Arkadij Iosifoviì / Zajcev, Evgenij 1645
Nürnberg mahnt (Njurnberg napominaet). Ü: L. Steinmetz. Moskau: VfL 1962. 355 S.
Bibliographie
335
Sartakov, Sergej Venediktoviì 1646
Gib acht auf die Königin (Ne otdavaj korolɺvu). Roman. Ü: Ellen Zunk. Berlin: KuFo 1962. 334 S. = Barbinskie povesti, ì. 2-ja. Die Teile 1 u. 3 sind nicht übersetzt
Šejnin, Lev Romanoviì 1647
Geheimagenten. Berlin: Deutscher Militärverlag 1962. 45 S. (Erzählerreihe, 63).
Simonov, Konstantin Michajloviì 1648
Die Lebenden und die Toten (Živye i mɺrtvye). Roman. Ü: Corrinna u. Gottfried Wojtek. Berlin: KuFo 1962. 587 S.
1649
Der Vierte (êetvɺrtyj). Schauspiel. Ü: Leoni Labas. Berlin: Henschel 1962. 66 S. (Zeitgenössische Dramatik). Bühnenms.: Berlin, Henschel 1961
Sinenko, Vladimir Ivanoviì 1650
Das Land Ophir (Strana Ofir). Historischer Roman. Ü: Albert Klöckner. Berlin: Verl. der Nation 1962. 686 S. Leicht gekürzt
Šolochov, Michail Aleksandroviì 1651
Aljoschkas Herz . Fremdes Blut. Zwei Erzählungen. Ü: Monica Huchel. Leipzig: Insel 1962. 53 S. (Insel-Bücherei, 632). Enth. neu: „Alɺškino serdce“
Švarc, Evgenij L’voviì 1652
Der Drache (Drakon). Märchenkomödie. [Ü: Dorothea Müller.] Köln, Berlin: Kiepenheuer u. Witsch 1962. 95 S. (collection theater, 7).
Žitkov, Boris Stepanoviì 1653
Mungo und andere Tiergeschichten. Ü: Traute u. Günther Stein, Manfred v. Busch. Berlin: Kinderbuchverl. 1962. 73 S.
Zor’jan, Stefan E.
1958-1966
336 1654
Sterne hinter den Bergen (Istorija odnoj žizni). Ü: Günter Löffler. Berlin: Neues Leben 1962. 414 S. Leicht gekürzt
1963: Abramov, Fɺdor Aleksandroviì 1655
Ein Tag im „Neuen Leben“ (Vokrug da okolo). Ü: Irene Buschmann. München, Zürich: Droemer / Knaur 1963. 150 S.
Aksɺnov, Vasilij Pavloviì 1656
Apfelsinen aus Marokko (Apel’siny iz Marokko). Roman. Ü: Christiane Auras, Agathe Jais. München: Kindler 1963. 175 S. (Kindler TB, 33).
Babaevskij, Semɺn Petroviì 1657
Aufruhr der Söhne (Synovnij bunt). Roman. Ü: Ruprecht Willnow. Berlin: KuFo 1963. 518 S.
Baklanov, Grigorij Jakovleviì 1658
Die Toten trifft die Schande nicht (Mɺrtvye srama ne imut). Erzählung. Ü: Corinna u. Gottfried Wojtek. Berlin: KuFo 1963. 98 S. (Die bunte Reihe, [24]).
Balter, Boris Isaakoviì 1659
Auf Wiedersehen, Jungs (Do svidanija, mal’ìiki). Ü: Katja Ralin. Berlin: Neues Leben 1963. 318 S.
Bednyj, Boris Vasil’eviì 1660
Man wettet nicht um junge Mädchen (Devìata). Ü: Katja Ralin. [Berlin]: Neues Leben 1963. 319 S.
Berggol’c, Ol’ga Fɺdorovna 1661
Tagessterne (Dnevnye zvɺzdy). Ü: Juri Elperin. Berlin: KuFo 1963. 235 S.
êakovskij, Aleksandr Borisoviì 1662
Licht eines fernen Sterns (Svet dalɺkoj zvezdy). Roman. Traute u. Günther Stein. Berlin: KuFo 1963. 302 S.
Bibliographie
337
Cholopov, Georgij Konstantinoviì 1663
Granada (Grenada). Roman. Ü: Dieter Pommerenke u. Alfred Edgar Thoss. Berlin: KuFo 1963. 259 S.
êukovskij, Nikolaj Korneeviì 1664
Der Mädchenkommandeur und In den letzten Tagen. Berlin: KuFo 1963. 61 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 10, H. 18).
Danin, Daniil Semɺnoviì 1665
Blick ins Unsichtbare (Neizvestnost‘ strannogo mira). Ü: Bolko Schweinitz. Berlin: KuFo 1963. 429 S.
Dychoviìnyj, Vladimir Abramoviì / Slobodskoj, Moris Romanoviì 1666
Kleines Spektaculum. Szenen, Sketchs, Blackouts, Conférences. Ü u. bearb.: Agnes u. Peter Nelken. Berlin: Henschel 1963. 126 S. (kabarett aktuell, 3).
Evtušenko, Evgenij Aleksandroviì 1667
Gedichte. Ü: Walter Fischer. Wien: Schönbrunn-Verl. 1963. 63 S.
1668
Gedichte. Ü: Gisela Drohla, Renate Heuer. Köln: Middelhauve 1963. 92 S.
Fedin, Konstantin Aleksandroviì 1669
Die Flamme (Kostɺr, kn. 1-ja). Ü: Georg Schwarz. Berlin: Aufbau 1963. 549 S. (Gesammelte Werke, 9).
Fedoseev, Grigorij Anisimoviì 1670
Der Tod soll warten (Smert‘ menja podoždɺt). Abenteuerliche Forschungen in der Tajga. Ü: Ursula u. Helmut Sträubig. Leipzig: Brockhaus 1963. 398 S. Gekürzte Ausgabe
Fomenko, Vladimir Dmitrieviì 1671
Schwerer Abschied (Pamjat‘ zemli, gl. 1-6). Ü: Lieselotte Remané. Berlin: KuFo 1963. 303 S.
1958-1966
338
Golubev, Gleb Nikolaeviì 1672
Der rätselhafte Fund. Berlin: KuFo 1963. 63 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 14, H. 15).
Granin, Daniil Aleksandroviì 1673
Dem Gewitter entgegen (Idu na grozu). Roman. Ü: Dieter Pommerenke. Berlin: KuFo 1963. 415 S.
1674
Zähmung des Himmels (Idu na grozu). Roman. Ü: Karl-Eugen Wädekin. Stuttgart: DVA 1963. 405 S. „Vom Übersetzer leicht gekürzt“
Kataev, Valentin Petroviì 1675
In den Katakomben von Odessa (Katakomby). Ü: Ruprecht Willnow. 5. Auflage. Berlin: KuFo 1963. 384 S. = Volny êɺrnogo Morja, 4, 3. Fassung
1676
Der Reinfall (Rastratìiki). Ü: F[elix] Loesch. Berlin: KuFo 1963. 63 S. (Kleine Jugendreihe, g. 14, H. 8). Auszug
Kazakeviì, Èmmanuil Genrichoviì 1677
Bei Tageslicht (Pri svete dnja). Novelle. Ü: W. Bruchner, Thomas Tasnády. Basel: Gute Schriften 1963. 72 S.
Kuìkin, Andrej P. 1678
Man stirbt nur einmal (Semi smertjam ne byvat‘). Ü: Viktor Gronfain. Berlin: Deutscher Militärverl. 1963. 284 S. (Das Taschenbuch, 46).
Leberecht, Gans Fridrichoviì 1679
Die Paläste der Wassars (Dvorcy Vassarov). Roman. Ü: Lieselotte Remané. Berlin: KuFo 1963. 691 S.
Leonov, Leonid Maksimoviì 1680
Die Dachse (Barsuki). Roman. Ü: Heddy Pross-Weerth. Neuwied, Berlin: Luchterhand 1963. 484 S.
1681
Die Flucht des Mister McKinley (Begstvo Mistera Mak-Kinli). Filmerzählung. Ü: Ellen Zunk. Berlin: KuFo 1963. 241 S.
Lukin, Aleksandr Aleksandroviì / Poljanovskij, Dmitrij Ioganoviì
Bibliographie 1682
339
Der Graue (Sedoj). Ü: Günter Löffler. Berlin: Neues Leben 1963. 188 S. (Kompass-Bücherei, 71).
Maksimov, Vladimir Emel’janoviì 1683
Dennoch lebt der Mensch (Živ ìelovek). Erzählung. Ü: Josef Hahn. München: Piper 1963. 85 S. (Piper-Bücherei, 191).
1684
Ich will leben (Živ ìelovek). Novelle. Ü: Margit Koblitschke, Rolf Bräuer. Berlin: KuFo 1963. 78 S. (Die bunte Reihe, [26]).
Mil’ìakov, Aleksandr Ivanoviì 1685
Das Unheil bricht über die Stadt herein (Beda prišla v gorod). Ü: Valerian P. Lebedew. München: Goldmann 1963. 157 S.
1686
Unheil über der Stadt (Beda prišla v gorod). Berlin: KuFo 1963. 63 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 14, H. 6).
Nikolaeva, Galina Evgen’evna 1687
Wassilissa und die Wunder (Raskazy babki Vasilisy pro ìudesa). Ü: Ellen Zunk. Berlin: KuFo 1963. 229 S.
Nilin, Pavel Filippoviì 1688
Über den Friedhof (êerez kladbišìe). Ü: Ingeborg Schröder. Berlin: KuFo 1963. 217 S.
Okudžava, Bulat Šalvoviì 1689
Mach’s gut (Bud‘ zdorov, školjar). Ü: Ludwig Zimmerer. Berlin: Henssel 1963. 123 S.
Panov, Nikolaj Nikolaeviì 1690
Der Mörder lebt (Goluboe i ìɺrnoe). Berlin: KuFo 1963. 64 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 14, H. 18).
Paustovskij, Konstantin Georgieviì 1691
Die Windrose und andere Erzählungen. Ü: Rebecca Candreia. Zürich: Diogenes 1963. 429 S. (Diogenes Erzähler Bibliothek).
1692
Die Zeit der großen Erwartungen. Erinnerungen. [Sammlung]. Berlin: Aufbau 1963. 521 S.
1958-1966
340
Enthält neu: Die Zeit der großen Erwartungen (Vremja bol’šich ožidanij). Ü: Georg Schwarz BRD: München 1963
Prišvin, Michail Michajloviì 1693
Der Zarenweg (Osudareva doroga). Roman. Ü: Albert Klöckner, Rainer Rosenberg. Berlin: VdN [1963]. 338 S.
1694
Die Kette des Kastschej (Kašìeeva cep‘). Roman. Ü: Hartmut Herboth. Berlin: KuFo 1963. 562 S. (Ausgewählte Werke in Einzelausgaben).
Rachmanova, Alja 1695
Tiere begleiten mein Leben. Ü: Arnulf Hoyer. Frauenfeld: Huber 1963. 168 S.
Rekemìuk, Aleksandr Evseeviì 1696
Sommerurlaub (Vremja letnich otpuskov). Ü: Leoni Labas. Berlin: Neues Leben 1963. 164 S.
Rozanov, Vasilij Vasil’eviì 1697
Solitaria. Ausgewählte Schriften. Ü: Heinrich Stammler. München: Ellermann 1963. 321 S. (Kleine russische Bibliothek).
Simonov, Konstantin Michajloviì 1698
Im Süden (Južnye povesti). [Sammlung]. Ü: Dieter Pommerenke. Berlin: KuFo 1963. 225 S.
Smirnova-Rakitina, Vera Alekseevna 1699
Spiegel der Weisheit (Povest‘ ob Avicenne). Ein Avicenna-Roman. Ü: Hans-Christian Lothe. Leipzig: Prisma 1963. 297 S.
Snegov, Sergej Aleksandroviì 1700
Das Projekt Pinegin (Variant Pinegina). Erzählung. Ü: Mimi Barillot. Berlin: KuFo 1963. 87 S. (Die bunte Reihe, [25] ).
Solouchin, Vladimir Alekseeviì 1701
Ein Tropfen Tau (Kaplja rosy). Ü: Georg Schwarz. Berlin: Aufbau 1963. 287 S.
Bibliographie
341
Solženicyn, Aleksandr Isaeviì 1702
Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch (Odin den‘ Ivana Denisoviìa). Erzählung. Berlin: Herbig 1963. 126 S. (Non Stop-Bücherei, 77).
1703
Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch (Odin den‘ Ivana Denisoviìa). Ü [ins Englische]: Max Hayward, Ronald Hingley. Deutsche Bearbeitung: Gerda Kurz, Siglinde Summerer. München, Zürich: Droemer/Knaur 1963. 186 S.
Tolstoj, Aleksej Nikolaeviì 1704
Herz auf der Waage. Erzählungen. Berlin: VdN 1963. 206 S. (Roman für alle, 131). Enthält auch Neuübersetzungen
Toman, Nikolaj Vladimiroviì 1705
Jagd auf den Elektronenspion (V pogone za prizrakom). Phantastische Erzählung. Ü: D[ieter] Pommerenke. Berlin: KuFo 1963. 61 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 14, H. 21).
Tynjanov, Jurij Nikolaeviì 1706
Puschkin (Puškin). Roman. Ü: Traute u. Günter Stein. Nachdichtungen W. Tkaczyk. Berlin: KuFo 1963. 657 S.
1707
Secondelieutenant Sjedoch (Podporuìik Kiže). Ü: Elisabeth Kottmeier. Hamburg, München: Ellermann 1963. 96 S. (Kleine russische Bibliothek).
Voznesenskij, Andrej Andreeviì 1708
Bahn der Parabel. Gedichte. Ü: Hugo Huppert. Frankfurt/M.: S. Fischer 1963. 111 S. (Fischer doppelpunkt, 6).
1709
Dreieckige Birne. Dreißig lyrische Abschweifungen (Treugol’naja gruša). Ü: Eckhart Schmidt, Alexander Kaempfe. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1963. 88 S. (edition suhrkamp, 43).
Zošìenko, Michail Michajloviì 1710
Ein Anruf im Kreml und andere Geschichten von kleinen Leuten in Sowjetrußland. Ü: Xaver Schaffgotsch. Gütersloh: Sigbert Mohn 1963. 61 S. (Das kleine Buch, 159).
1958-1966
342
1964: Achmatova, Anna Andreevna 1711
Das Echo tönt. Gedichte. Ü: Xaver Schaffgotsch. Wiesbaden: Limes 1964. 67 S.
1712
Requiem (Rekviem). Ü. Mary v. Holbeck. Frankfurt/M.: Possev 1964. 37 S. Zweisprachige Ausgabe
Ajtmatov, êingiz Torekuloviì 1713
Goldspur der Garben. Erzählungen. Berlin: KuFo 1964. 431 S. Titelerzählung später u.d.T.: „Der Weg des Schnitters“.
Avdeenko, Aleksandr Ostapoviì 1714
Operation Schwarze Glocken (êɺrnye kolokola). Roman. Ü: Leon Nebenzahl. Berlin: KuFo 1964. 318 S. Leicht gekürzt
Averìenko, Arkadij Timofeeviì 1715
Der Wolfspelz und andere Erzählungen. Ü: Werner Peter Larsen, Joachim Voß. München: Goldmann 1964. 167 S. (Gelbe TB, 1482). Enthält auch Neuübersetzungen
Babel‘, Isaak Èmmanuiloviì 1716
Die Reiterarmee und andere Erzählungen. Berlin: KuFo 1964. 321 S. Enthält auch Neuübersetzungen
Blok, Aleksandr Aleksandroviì 1717
Ausgewählte Aufsätze. Ü: Alexander Kaempfe. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1964. 135 S. (edition suhrkamp, 71).
Bunin, Ivan Alekseevic 1718
Ein letztes Wiedersehen. Erzählungen. Ü: Georg Schwarz. Berlin, Weimar: Aufbau 1964. 457 S.
Bykov, Vasilij Vladimiroviì 1719
Die dritte Leuchtkugel. [Sammlung]. Ü: Dieter Pommerenke, Corinna u. Gottfried Wojtek. Berlin: KuFo 1964. 254 S.
Bibliographie
343
êakovskij, Aleksandr Borisoviì 1720
Weither leuchtet ein Stern (Svet dalɺkoj zvezdy). Ü: Thea u. Harry Schnittke. Moskau: Progress [1964]. 301 S. BRD: Düsseldorf 1964
Dubov, Nikolaj Ivanoviì 1721
Der Junge am Meer (Mal‘ìik u morja). Ü: Lieselotte Remané. Berlin: KuFo 1964. 94 S. (Die bunte Reihe, [29]).
Dudoìkin, Pɺtr Petroviì 1722
Geheimnisvolle Spuren (Chrošo tomu, kto chorošo delaet). Ü: Marie Jacob. Berlin: Kinderbuchverlag 1964. 126 S. (Robinsons billige Bücher, 109).
Giljarovskij, Vladimir Alekseeviì 1723
Kaschemmen, Klubs und Künstlerkneipen (Moskva i moskviìi). Sittenbilder aus dem alten Moskau. Ü: Manfred Denecke. Berlin: Rütten & Loening 1964. 569 S.
Gor’kij, Maksim 1724
Lenin und Gorki. Eine Freundschaft in Dokumenten (V.I. Lenin i A.M. Gor’kij. Pis’ma, vospominanija, dokumenty). Berlin, Weimar: Aufbau 1964. 511 S.
Grin, Aleksandr Stepanoviì 1725
Die goldene Kette (Zolotaja cep‘). Ü: Eva u. Alexander Grossmann. Weimar: Kiepenheuer 1964.
Gureviì, Georgij 1726
Notsignale vom Planetoiden (Plenniki asteroida). Wissenschaftlichphantastische Erzählung. Ü: Heinz Koblischke. Berlin: KuFo 1964. 63 S. (Kleine Jugendreihe, 1964, 9). Leicht gekürzt
Kataev, Valentin Petroviì 1727
Das Blümchen Siebenfarb (Cvetik-semicvetik). Ü: Maximilian Schick. Moskau: Progress [1964]. 22 S.
1958-1966
344
Kazakeviì, Èmmanuil Genrichoviì 1728
Im Tageslicht (Pri svete dnja). Ü: Halina Wiegershausen. Berlin: Deutscher Militärverl. 1964. 46 S.
1729
Das Todesurteil (Dvoe v stepi). Ü: Margit u. Rolf Bräuer. Berlin: KuFo 1964. 63 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 15, H. 11).
Korol’kov, Jurij Michajloviì 1730
Geheime Verschlußsache (Tajny vojny). Buch 2. Berlin: KuFo 1964. 671 S.
Kožedub, Ivan N. 1731
Ich greife an (Služu Rodine). Ü: Wolfgang Müller. Berlin: Deutscher Militärverl. 1964. 213 S. (Das Taschenbuch, 54).
Leont’ev, Aleksej N. 1732
Aktion Holzauge (Belaja zemlja). Ü: Ruth Henkel. Berlin: KuF 1964, 63 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 15, H. 6). Auszug
Lin’kov, Lev Aleksandroviì 1733
Der große Horizont (Bol’šoj gorizont). Ü. Heinz Kübart. Berlin: Deutscher Militärverl. 1964. 238 S. (Das Taschenbuch, 47).
Lipatov, Vil‘ Vladimiroviì 1734
Viktoria und die Fischer (Strežen‘). Ü: Ingeborg Schröder. Berlin: KuFo 1964. 259 S.
Majakovskij, Vladimir Vladimiroviì 1735
Wie macht man Verse? (Kak delat‘ stichi?). Ü: Hugo Huppert. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1964. 196 S. (edition suhrkamp, 62).
Martynov, Georgij Sergeeviì 1736
Das Erbe der Phaetonen (Zvezdoplavateli, T. 2 u. 3). Ü: Traute u. Günther Stein (T. 2), Dieter Pommerenke (T. 3). Berlin: KuFo 1964. 516 S. T. 1 s. Nr. 1356
Nabokov, Vladimir Vladimiroviì
Bibliographie 1737
345
Andere Ufer (Drugie berega/Speak, Memory). Ein Buch der Erinnerung. Ü. aus d. Englischen: Dieter E. Zimmer. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1964. 241 S. Übersetzung der amerikanischen Ausgabe 1959, Titel nach der russischen Ausgabe 1954
Nekrasov, Viktor Platonoviì 1738
Auf beiden Seiten des Ozeans (Po obe storony okeana). Reisenotizen. Ü: Ingrid Tinzmann. Stuttgart: DVA 1964. 158 S. (dva Beispiele).
Nikolaeva, Galina Evgen’evna 1739
Der Tod des Armeeführers (Gibel‘ komandarma). Erzählung. Berlin: KuFo 1964. 57 S. (Die bunte Reihe, [28]).
Oleša, Jurij Karloviì 1740
Vier Kirschkerne. Erzählungen. Ü: Johannes v. Guenther. Ebenhausen bei München: Langewiesche-Brandt 1964. 107 S. (Edition Langewiesche-Brandt, 69). Zweisprachige Ausgabe
Permjak, Evgenij Andreeviì 1741
In allen Regenbogenfarben (Na vse cveta radugi). Ü: Lieselotte Remané. Altberliner Verl. [1964]. 247 S.
Piljar, Jurij Evgen’eviì 1742
In Wahrheit war ich siebzehn (Ljudi ostajutsja ljud’mi). Ü: Günter Löffler. Berlin: Neues Leben 1964. 407 S.
Pil’njak, Boris Andreeviì 1743
Das nackte Jahr (Golyj god). Roman. Ü: Mascha Schillskaja. München: Goldmann 1964. 186 S.
Polevoj, Boris Nikolaeviì 1744
Am wilden Ufer (Na dikom brege). Ü: Lieselotte Remané. Berlin: KuFo 1964. 647 S.
1745
Unser Lenin (Naš Lenin). Ü: Leoni Labas. Moskau: Progress [1964]. 97 S.
1958-1966
346
Rachmanova, Alja 1746
Die Verbannten. Frauenschicksale in Sibirien zur Zeit Nikolajs I. Ü: Arnulf v. Hoyer. Frauenfeld: Huber 1964. 349 S.
Rekemìuk, Aleksandr Evseeviì 1747
Es sollten nur drei Tage sein (Molodo-zeleno). Ü: Dieter Pommerenke, Juri Elperin. Berlin: Neues Leben 1964. 255 S.
Šìeglov, Dmitrij Alekseeviì 1748
Nebel über der Newa (V opolìenii). Aufzeichnungen eines Freiwilligen. Ü: Gerhard Woithe. Berlin: Deutscher Militärverl. 1964. 352 S.
1749
Ruf über die Front (Tri tire). Ü: Juri Elperin. Moskau: Progress [1964]. 365 S.
Serebrjakova, Galina Iosifovna 1750
Sturm der Gedanken (Junost‘ Marksa). Historischer Roman. Ü: Gottfried Kirchner, Maria Riwkin. Berlin: KuFo 1964. 518 S. = „Prometej“, ì. 1-ja
Šiškov, Vjaìeslav Jakovleviì 1751
Vagabunden (Stranniki). Roman. Ü: Traute u. Günher Stein. Berlin: KuFo 1964. 505 S.
Šklovskij, Viktor Borisoviì 1752
Viktor Šklovskijs Sentimentale Reise (Sentimental’noe putešestvie). Ü: Ruth-Elisabeth Riedt, Gisela Drohla. Frankfurt/M.: Insel 1964. 385 S.
Sladkov, Nikolaj Ivanoviì 1753
Planet der Wunder (Planeta ìudes). Ü: Heddy Hofmaier. Moskau: Progress 1964. 162 S.
Stadnjuk, Ivan Fotieviì 1754
Menschen sind keine Engel (Ljudi ne angely). Roman. Ü: Felix Zielinski. München, Zürich: Droemer/Knaur 1964. 256 S.
Stepun, Fɺdor Avgustoviì 1755
Mystische Weltschau. Fünf Gestalten des russischen Symbolismus. München: Hanser 1964. 442 S.
Bibliographie
347
Tendrjakov, Vladimir Fɺdoroviì 1756
Drei, Sieben, As (Trojka, semɺrka, tuz). Roman. Ü: Thomas Tasnády u. Winfried Bruckner. Wien: Deutsch 1964. 119 S. (Neue Horizonte).
1757
Das Gericht (Sud). Erzählung. Ü: Corrinna u. Gottfried Wojtek. Leipzig: Reclam 1964. 118 S. (RUB, 134). Erstmals Berlin 1963 in einer Anthologie
Tolstoj, Aleksej Nikolaeviì 1758
Zar Peters Werktag und andere Erzählungen. Ü: Alexander Eliasberg. München: Goldmann 1964. 132 S. (Gelbe TB, 1547). Enthält auch Neuübersetzungen
Ustinova, Vera Aleksandrovna 1759
Eine einfache Geschichte (Prostaja istorija). Ü: Heinz Kübart. Berlin: Deutscher Militärverl. 1964. 434 S.
Vasil’ev, Arkadij Nikolaeviì 1760
Montag ist ein schwerer Tag (Ponedel’nik den‘ tjažɺlyj). Eine Satire aus Sowjetrußland. Ü: Valerian P. Lebedew. München: List 1964. 307 S.
Vigdorova, Frida Abramovna 1761
Sascha Moskwina (Saša Moskvina). Ü: Erich Eichhorn. Moskau: Progress [1964]. 577 S.
Zošìenko, Michail Michajloviì 1762
Wovon die Nachtigall sang / O ìɺm pel solovej. [Sammlung.] Frankfurt/M.: Possev 1964. 79 S. Zweisprachige Ausgabe
1965: Aksɺnov, Vasilij Pavloviì 1763
Apfelsinen aus Marokko (Apel’siny iz Marokko). Ü: Hartmut Herboth. Berlin: KuFo 1965. 243 S.
Bek, Aleksandr Al’fredoviì
1958-1966
348 1764
General Panfilovs Reserve (Neskol’ko dnej. Rezerv generala Panfilova). Ü: Rahel Strassberg. Berlin: Deutscher Militärverlag 1965. 338 S. = „Volokolamskoe šosse“, T. 3-4
Bogdanov, Nikolaj Vladimiroviì 1765
Draußen vor der Stadt (Kogda ja byl vožatym). Ü: Marianne LangeWeinert. Berlin: Kinderbuchverl. 1965. 202 S. Gekürzte Ausgabe
Bondarev, Jurij Vasil’eviì 1766
Die Zwei (Dvoe). Roman. Ü: Josef Hahn. München: Piper 1965. 289 S.
Bykov, Vasilij Vladimiroviì 1767
Die Falle (Zapadnja). Ü: R[uth] Henkel. Berlin: KuFo 1965. 63 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 16, H. 15).
1768
Die Nacht mit dem Feind und Das vierte Mißgeschick. Ü: D[ieter] Pommerenke, S. Fischer. Berlin: KuFo 1965. 61 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 16, H. 6).
Dubov, Nikolaj Ivanoviì 1769
Der Junge und das Meer (Mal’ìik u morja). Eine Erzählung aus dem russischen Süden. Ü: Valerian P. Lebedew. München: List 1965. 136 S.
Efremov, Ivan Antonoviì 1770
Das Mädchen aus dem All (Tumannost‘ Andromedy). Wissenschaftlichphantastischer Roman. Ü: Heinz Lorenz, Dieter Pommerenke. Berlin: KuFo 1965. 439 S. Vollständige Ausgabe. Die in der Ausgabe von 1958 ausgelassenen Passagen sind von D. Pommerenke übersetzt. BRD: München 1971 (Gekürzte Ausgabe)
Esenin, Sergej Aleksandroviì 1771
Gedichte. Leipzig: Reclam 1965. 198 S. (RUB, 247). Enthält auch Neuübersetzungen
Evtušenko, Evgenij Aleksandroviì 1772
27 Gedichte. Heidelberg: A[rnfried] Astel. 1965. 39 S. (Lyrische Hefte, Jg. 7, Sonderheft).
Bibliographie
349
Gor’kij, Maksim 1773
Meine Kindheit (Detstvo). Ü: Georg Schwarz. Berlin, Weimar: Aufbau 1965. 286 S. (Gesammelte Werke in Einzelbänden, 10). BRD: München 1972
Jur’ev, Zinovij Jur’eviì 1774
Mr. Groppers seltsamer Tod (Finansist na ìetverenkach). Ü: Rolf Bräuer. Berlin: KuFo 1965. 63 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 16, H. 16).
Kalinin, Anatolij Venjaminoviì 1775
Echo des Krieges (Ècho vojny). Erzählung. Ü: Werner Kaempfe. Berlin: KuFo 1965. 99 S. (Die bunte Reihe, 30).
Kalugin, Jurij Aleksandroviì 1776
Fürstin Wolkonskaja (Žena dekabrista). Historischer Roman. Ü: Ena v. Baer. Berlin: VdN [1965]. 319 S.
Kazakeviì, Èmmanuil Genrichoviì 1777
Das Todesurteil. Erzählungen. Berlin: KuF 1965. 389 S. Enthält Neuübersetzungen
Kazakov, Jurij Pavloviì 1778
Der Duft des Brotes. Erzählungen. Stuttgart: DVA 1965. 336 S.
Klimenìenko, Jurij Dmitrieviì 1779
Ein Mann ging von Bord (êužoj veter). Ü: Ruth Henkel. Berlin: KuFo 1965. 64 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 16, H. 21). Gekürzte Fassung
Krasavickaja, Marija P. 1780
Meine erste Liebe (Esli ty nazvalsja smelym...). Ü: Marianne LangeWeinert. Berlin: Neues Leben 1965. 191 S. (Kompassbücherei, 90). Leicht gekürzt
Kuprin, Aleksandr Ivanoviì 1781
Jamskaja (Jama). Ein Sittenbild aus dem zaristischen Rußland. Ü: Oda v. Stahl. Berlin: Herbig 1965. 175 S. (non-stop Bücherei, 94). Gekürzte Fassung
1958-1966
350
Leonov, Leonid Maksimoviì 1782
Evgenia Ivanovna (Evgenija Ivanovna). Novelle. Ü: Hilde Angarowa. Moskau: Progress 1965. 91 S. DDR: Berlin 1965
Lunaìarskij, Anatolij Vasil’eviì 1783
Das Erbe. Essays, Reden, Notizen. Ü: Franz Leschnitzer. Dresden: Verl. der Kunst 1965. 248 S. (Fundus-Bücherei, 14).
Majakovskij, Vladimir Vladimiroviì 1784
Liebesbriefe an Lilja. 1917-1930. Mit Zeichnungen des Autors. Ü: Karl Dedecius. München: dtv 1965. 133 S. (dtv-TB, 322). Veränderte Ausgabe: Frankfurt/M. 1969
Mandel’štam, Osip Èmil’eviì 1785
Die ägyptische Briefmarke. [Sammlung]. Ü: Gisela Drohla. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1965. 153 S. (Bibliothek Suhrkamp, 94).
Okudžava, Bulat Šalvovic 1786
Ausgewählte Gedichte. Ü: Mary v. Holbeck. Frankfurt/M.: Possev 1965. 53 S. Zweisprachige Ausgabe
Orlov, Vladimir Viktoroviì 1787
Gesalzene Melonen (Solɺnyj arbuz). Roman. Ü: Dieter Pommerenke. Berlin: Neues Leben 1965. 320 S.
Pasternak, Boris Leonidoviì 1788
Gedichte von Jurij Schiwago. Ü: Mary v. Holbeck. Frankfurt/M.: Possev 1965. 121 S. Zweisprachige Ausgabe
Paustovskij, Konstantin Georgieviì 1789
Isaak Lewitan (Isaak Levitan). Ü: Monica Huchel. Dresden: Verl. der Kunst 1965. 119 S.
Rozov, Viktor Sergeeviì
Bibliographie 1790
351
Unterwegs (V doroge). Ü: Günter Jäniche. Neufassung Inge Müller. Berlin: Henschel 1965. 83 S. (Zeitgenössische Dramatik). Bühnenms. 1963 u.d.T.: „Auf dem Wege“
Rybakov, Anatolij Naumoviì 1791
Sommer in Sossnjaki (Leto v Sosnjakach). Roman. Ü: Hannelore Künne. München: Pfeiffer 1965. 179 S.
Semɺnov, Julian Semɺnoviì 1792
Auftrag: Mord (Petrovka, 38). Ü: Otto Braun. Berlin: KuFo 1965. 217 S.
Sɺmuškin, Tichon Zacharoviì 1793
Aiwams Abenteuer (Prikljuìenija Ajvama). Ein Erlebnis im Eismeer. Ü: Margarete Spady. Weimar: Knabe 1965. 79 S. (Knabes Jugendbücherei).
Simonov, Konstantin Michajloviì 1794
Kriegstagebuch 1941-1945 (Každyj den‘ – dlinnyj). Ü: Ilse Berger. Berlin: Verl. der Nation 1965. 139 S. (Roman für alle, 164). Auszug
1795
Man wird nicht als Soldat geboren (Soldatami ne roždajutsja). Ü: Sepp Görbert, Arno Specht. Berlin: KuFo 1965. 663 S. BRD: Düsseldorf 1966
1796
Soldaten werden nicht geboren (Soldatami ne roždajutsja). Ü: Alexander Kämpfe. München: Kindler 1965. 683 S.
Šklovskij, Viktor Borisoviì 1797
Zoo oder Briefe nicht über die Liebe (ZOO, ili pis’ma ne o ljubvi). Ü: Alexander Kaempfe. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1965. 143 S. (edition suhrkamp, 130).
Sladkov, Nikolaj Ivanoviì 1798
Der wundersame Planet (Planeta ìudes). oder Die unglaublichen Abenteuer des Forschungsreisenden Paramon. Ü: Ilse Goldmann. Bukarest: Jugendverlag 1965. 140 S.
Šmelɺv, Ivan Sergeeviì 1799
Dunkel ist unser Glück (Puti nebesnye, t. 1). Roman. Ü: Rudolf Karmann. Freiburg, Basel, Wien: Herder 1965. 347 S.
1958-1966
352
Sobolev, Leonid Sergeeviì 1800
Schiff klar zum Untergang (Kapital’nyj remont). Ü: Henriette Gayan, Hilde Angarowa. Berlin: KuFo 1965.
Šolochov, Michail Aleksandroviì 1801
Frühe Erzählungen. Berlin: KuFo 1965. 427 S. (Gesammelte Werke in Einzelausgaben). Enthält auch Neuübersetzungen
1802
Erzählungen und Publizistik. Berlin: KuFo 1965. 370 S. (Gesammelte Werke in Einzelausgaben). Enthält auch Erst- und Neuübersetzungen
Solženicyn, Aleksandr Isaeviì 1803
... den Oka-Fluß entlang. 15 Kurzgeschichten und 1 Erzählung. Ü: Mary v. Holbeck, Oscar Enröt. Frankfurt/M.: Possev 1965. 76 S.
Stukalov, Oleg N. 1804
Das Kartenhäuschen (Kartoìnyj domik). Stück in 12 Episoden. Dt. Fassung Gerhard Wruck u. Daniel Ostwald nach e. Ü v. Boris Djatschenko. Berlin: Henschel 1965. 58 S. (Laientheater).
Tarsis, Valerij Jakovleviì 1805
Botschaft aus dem Irrenhaus (Palata No. 7). Ü: Elimar Schubbe. Frankfurt/M.: Possev 1965. 180 S.
1806
Die blaue Fliege. Rot und Schwarz (Skazanie o sinej muche. Krasnoe i ìɺrnoe). Ü: Josef Hahn. München: Hanser 1965. 232 S.
Tevelekjan, Vartknes Arutjunoviì 1807
Granit schmilzt nicht (Granit ne plavitsja). Aufzeichnungen eines Mitarbeiters der Tscheka. Roman. Ü: Peter Murkel. Moskau: Progress [1965]. 387 S.
1808
Ein Leben in Gefahr (Granit ne plavitsja). Erinnerungen eines Tschekisten. Ü: Nelly Drechsler. Berlin: KuFo 1965. 398 S. Leicht gekürzt
Trifonov, Jurij Valentinoviì
Bibliographie 1809
353
Durst (Utolenie žaždy). Roman. Ü: Christa Schubert-Consbruch. Berlin: KuFo 1965. 383 S.
Virta, Nikolaj Evgen’eviì 1810
Der Auftrag des Genossen K. (Krutye gory). Roman einer Kolchose. Ü: Valerian P. Lebedew u. Gregor Müller. München: Goldmann 1965. 494 S.
Višnevskij, Vsevolod Vital’eviì / Wolf, Friedrich 1811
Friedrich Wolf. Wsewolod Wischnewski. Eine Auswahl aus ihrem Briefwechsel. Berlin: Deutsche Akademie d. Künste 1965. 74 S.
Vojskunskij, Evgenij L’voviì / Lukod’janov, Isaj B. 1812
Das Messer des Pandit (Èkipaž „Mekonga“). Ein Roman über phantastische Erfindungen und überraschende Entdeckungen mit vielen Abenteuern zu Wasser und zu Lande. Ü: Traute u. Günther Stein. Berlin: KuFo 1965. 430 S. Gekürzte Ausgabe
Zamjatin, Evgenij Ivanoviì 1813
Die Geißel Gottes (Biì božij). Attila. Ü: Xaver v. Schaffgotsch. Hamburg, München: Ellermann 1965. 118 S. (Kleine russische Bibliothek).
1966: Aksɺnov, Vasilij Pavloviì 1814
Der Genosse mit der schönen Uniform. Erzählungen. Ü: Heinz Dieter Becker. München: Hanser 1966. 112 S. (prosa viva, 28).
1815
Genosse Prachtmütze. Erzählungen. Berlin: KuFo 1966. 172 S. (Die bunte Reihe, 43/44).
1816
Das Jahr der Scheidung (Pora, moj drug, pora). Roman. Ü: Nelly Drechsler. Berlin: KuFo 1966. 316 S.
Amosov, Nikolaj Michajloviì 1817
Herzen in meiner Hand (Mysli i serdce). Aufzeichnungen eines Chirurgen. Ü: Nelly Drechsler. Bd. 1. Berlin: KuFo 1966. 264 S.
Anochin, Sergej Nikolaeviì
1958-1966
354 1818
Sturzflug aus den Wolken (Put‘ v nebo). Ü. G[rete] Lichtenstein. Berlin: KuFo 1966. 63 S. (Krimi, Abenteuer, Phantastik, 5).
Arbuzov, Aleksej Nikolaeviì 1819
Leningrader Romanze (Moj bednyj Marat). Dialog in 3 Teilen. Ü: Günter Jäniche. Berlin: Henschel 1966. 76 S. (Zeitgenössische Dramatik). Bühnenms.: Berlin: Henschel 1965
Bondarev, Jurij Vasil’eviì 1820
Die letzten Salven (Poslednie zalpy). Ü: Helmut Liebknecht. Berlin: VdN [1966]. 185 S. (Roman für alle, 168).
Brodskij, Iosif Aleksandroviì 1821
Ausgewählte Gedichte. Ü: Heinrich Ost, Alexander Kaempfe. Esslingen a.N.: Bechtle 1966. 60 S.
Bunin, Ivan Alekseeviì 1822
Ssuchodol (Suchodol). Ü: Elisabeth Schleicher. München: Ellermann 1966. 106 S. (Kleine russische Bibliothek).
Drucè, Ion Panteleeviì 1823
Wenn der Hahn kräht (Ultima lun.e de toamu.e). Ü aus dem Moldawischen: Leo Hornung. Berlin: KuFo 1966. 80 S. (Die bunte Reihe, 38).
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì 1824
Die Pfeife des Kommunarden und andere Erzählungen. Ü: Katharina Behrens. Rothenburg o. T.: Hegereiter 1966. 76 S.
Evtušenko, Evgenij Aleksandroviì 1825
Der Hühnergott. Zwei Liebesgeschichten. Ü: Thomas Reschke. Berlin: KuFo 1966. 61 S. (Die bunte Reihe, 41).
Fiš, Gennadij Semɺnoviì 1826
Via Dänemark nach Island (Zdravstvuj, Danija!). Ü: Elfriede Mund, Martin Brandt. Leipzig: Brockhaus 1966. 309 S.
Forš, Ol’ga Dmitrievna
Bibliographie 1827
355
1825 [Achtzehnhundertfünfundzwanzig] (Pervency svobody). Roman einer Verschwörung. Ü: Rainer Rosenberg. Berlin: VdN 1966. 442 S.
Gansovskij, Sever Feliksoviì 1828
Schritte ins Ungewisse (Šagi v neizvestnoe). Phantastische Erzählung. Ü: Ruth Henkel. Berlin: KuFo 1966. 63 S. (Krimi, Abenteuer, Phantastik, 1). Gekürzt
Golubev, Gleb Nikolaeviì 1829
Der Feuergürtel (Ognennyj pojas). Ü: Anneliese Globig. Berlin: KuFo 1966. 63 S. (Krimi, Abenteuer, Phantastik, 15).
Gorbaìɺv, Nikolaj Andreeviì 1830
Raketen und Schneeglöckchen (Rakety i podsnežniki). Ü: Heinz Kübart. Berlin: Deutscher Militärverl. 1966. 252 S.
Gor’kij, Maksim 1831
Literarische Porträts. Berlin, Weimar: Aufbau 1966. 461 S. (Gesammelte Werke in Einzelbänden, 14). Enthält auch Neuübersetzungen
1832
Unter fremden Menschen (V ljudjach). Ü: Georg Schwarz. Berlin, Weimar: Aufbau 1966. 405 S. (Gesammelte Werke in Einzelbänden, 11).
Il’f, Il’ja / Petrov, Evgenij 1833
Das goldene Kalb (Zolotoj telɺnok). Ü: Alexander Schmidt. Wiesbaden: Limes 1966. 429 S.
Ivanov, Jurij Martynoviì 1834
Schiffbrüchig im Tropenmeer (Zolotaja Korifena). Ü: Norbert Randow, Werner Tzschoppe. Berlin: KuFo 1966. 63 S. (Krimi, Abenteuer, Phantastik, 20). Gekürzte Fassung
Kataev, Valentin Petroviì 1835
Das Erdbeermännchen (Dudoìka i kuvìinìik). Ü: Helene Waldschütz. Wien, Heidelberg: Ueberreuter [1966]. 12 Bl.
Kazakov, Jurij Pavloviì
1958-1966
356 1836
Larifari und andere Erzählungen. Berlin: KuFo 1966. 510 S. BRD: Frankfurt/M. 1971 (Teilausgabe)
Konstantinovskij, Il’ja Davydoviì 1837
Verjährungsfrist (Srok davnosti). Ü: Juri Elperin. Berlin: KuFo 1966. 191 S.
Korobicin, Aleksej Pavloviì 1838
Das Geheimnis des Wachsfigurenkabinetts (Tajna muzeja voskovych figur). Kriminalroman. Ü: Willi Hoepp. Berlin: KuFo 1966. 288 S.
Ktorova, Alla 1839
Jurijs Gasse und Meiner Schwester Garten. Zwei Erzählungen. Frankfurt/M.: Possev 1966. 99 S.
Leonov, Leonid Maksimoviì 1840
Weg zum Ozean (Doroga na okean). Ü: Dieter Pommerenke, Harry Burck. Berlin: KuFo 1966. 649 S. (Gesammelte Prosa in Einzelausgaben).
Lin’kov, Lev Aleksandroviì 1841
Schüsse in der Taiga (Vstreìa v tajge). Berlin: Deutscher Militärverl. 1966. 31 S. (Kleine Erzählerreihe, 71).
Majakovskij, Vladimir Vladimiroviì
1842
Ausgewählte Werke. Ü: Hugo Huppert. Bd. 1-5. Berlin: VuW 19661973. BRD: Frankfurt/M. 1966-1973 Österreich: Wien 1967-1974 Bd. 1: Gedichte. Berlin: VuW 1966. LIV, 453 S. Enthält auch Erstübersetzungen
Morozov, Dmitrij P. 1843
Deckname „Zyklon-Süd“ (Boj bez vystrelov). Berlin: KuFo 1966. 63 S. (Krimi, Abenteuer, Phantastik, 4).
Nabokov, Vladimir Vladimiroviì
Bibliographie 1844
357
Frühling in Fialta. 23 Erzählungen. Reinbek b. Hamburg: Rowohlt 1966. 350 S.
Nekrasov, Viktor Platonoviì 1845
Die zweite Nacht (Vtoraja noì‘). Erzählung. Ü: Thomas Tasnády. Basel: Verl. Gute Schriften 1966. 64 S. (Gute Schriften, 295).
Paustovskij, Konstantin Georgieviì 1846
Buch der Wanderungen. Erinnerungen. Ü: Georg Schwarz. Berlin, Weimar: Aufbau 1966. 485 S. Enth: Buch der Wanderungen (Kniga skitanij); Sprung nach dem Süden (Brosok na jug) BRD: München 1966, 1967
1847
Oktobernacht. Erzählungen. Ü: Johannes v. Guenther. Stuttgart: Reclam 1966. 84 S. (RUB, 7684).
Pil’njak, Boris Andreeviì 1848
Vor den Türen. Erzählungen. Ü: Mascha Schillskaja. München: Goldmann 1966. 294 S. Enthält auch Erstübersetzungen
Rjabcev, A. 1849
Wer kennt den Toten? Berlin: KuFo 1966. 63 S. (Krimi, Abenteuer, Phantastik, 2).
Samojlov, Lev S. / Girin, Vladimir 1850
Räuber im grauen Wagen (Vystrel v pereulke). Ü: E[rna] Linde, W[era] Rathfelder. Berlin: KuFo 1966. 62 S. (Krimi, Abenteuer, Phantastik, 3). Gekürzte Fassung
Šejnin, Lev Romanoviì 1851
Die verhängnisvolle Begnadigung. Berlin: KuFo 1966. 63 S. (Krimi, Abenteuer, Phantastik, 10).
Sɺmin, Vitalij Nikolaeviì 1852
Sieben in einem Haus (Semero v odnom dome). Roman. Ü: Ingrid Tinzmann. München: Hanser 1966. 220 S. (prosa viva, 31).
Serebrjakova, Galina Iosifovna
1958-1966
358 1853
Raub des Feuers (Pochišìenie ognja). Historischer Roman. Ü: Gottfried Kirchner u. Margot Richter. Berlin: KuFo 1966. 579 S. = „Prometej“, ì 2-ja
Simonov, Konstantin Michajloviì 1854
Deine Frau ist gekommen (Žena priechala). Erzählung. Ü: Werner Kaempfe. Berlin: KuFo 1966. 65 S. (Die bunte Reihe, 42).
1855
Waffengefährten (Tovarišìi po oružiju). Roman. Ü: Otto Braun. Berlin: KuFo 1966. 335 S. BRD: Düsseldorf 1966 Österreich: Wien 1966
Sinjavskij, Andrej Donatoviì 1856
Ljubimow (Ljubimov). Roman. Ü: Lotte Stuart. Wien, Hamburg: Zsolnay 1966. 239 S. Angabe des Verfassers a.T.: „Abram Terz (Sinjawski)“316
1857
Der Prozeß beginnt und andere Prosa. Frankfurt/M., Hamburg: Fischer 1966. 155 S. (Fischer Bücherei, 777). Angabe des Verfassers a.T.: „Abram Terz“
Skitalec 1858
Die Liebe des Dekorationsmalers. Erzählungen. Ü: Dieter Pommerenke, Michael Pfeiffer. Berlin: Rütten & Loening 1966. 273 S. Enthält auch Erstübersetzungen
Šklovskij, Viktor Borisoviì 1859
Erinnerungen an Majakovskij (O Majakovskom). Ü: Roger Reimar. Frankfurt/M.: Insel 1966. 230 S.
1860
Schriften zum Film. Ü: Alexander Kaempfe. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1966. 161 S. (edition suhrkamp, 174).
1861
Theorie der Prosa (O teorii prozy). Ü: Gisela Drohla. Frankfurt/M.: Fischer 1966. 192 S. (Fischer-Paperbacks).
316
Sinjavskijs Texte erschienen in den westlichen Ländern zunächst unter seinem Pseudonym Abram Terc. Nach dem Bekanntwerden seines wahren Namens wurden die deutschen Übersetzungen teils weiter unter dem Pseudonym, unter dem er berühmt geworden war, teils unter seinem wahren Namen, zuweilen auch mit beiden Namen auf dem Titelblatt publiziert. Hier und bei allen seinen folgenden Publikationen wird daher der auf dem Titelblatt angegebene Name des Verfassers eigens vermerkt.
Bibliographie
359
Šolochov, Michail Aleksandroviì 1862
Ernte am Don (Podnjataja celina, kn. 1-2). Ü: Eduard Suslik. Frankfurt/M.: Fischer; München: List 1966. 750 S.
1863
Geschichten vom Don. Ü: Ottomar Schwechheimer, Walter RichterRuhland. München: Goldmann 1966. 161 S.
Tendrjakov, Vladimir Fɺdoroviì 1864
Fjodor sucht die Wahrheit (Svidanie s Nefertiti). Roman aus der SowjetUnion. Ü: Ilse Mirus, Nikolaj Gurjew. München: Laokoon 1966. 478 S.
Tolstoj, Aleksej Nikolaeviì 1865
Der hinkende Fürst (Chromoj barin). Ü: Ruth Elisabeth Riedt. Berlin, Weimar: Aufbau 1966. 182 S. (bb, 166).
Tvardovskij, Aleksandr Trifonoviì 1866
Wassili Tjorkin (Vasilij Tɺrkin). Ein Poem. Ü: Hugo Huppert. Berlin: KuFo 1966. 259 S.
Vorožejkin, Arsenij Vasil‘eviì 1867
Piloten im Luftkampf. Berlin: KuFo 1966. 63 S. (Krimi, Abenteuer, Phantastik, 19).
Zalygin, Sergej Pavloviì 1868
Am Irtysch (Na Irtyše). Aus der Chronik des Dorfes Krutyje Luki. Ü: Elena Guttenberger. Frankfurt/M.: Possev 1966. 164 S.
Zlobin, Stepan Pavloviì 1869
Der Obrist des falschen Zaren (Salavat Julaev). Historischer Roman. Ü: Ursula Röhrig, Arno Specht. Verse: Wilhelm Tkaczyk. Berlin: KuFo 1966. 588 S. Übersetzung der überarbeiteten Fassung v. 1962
1958-1966
360
Zošìenko, Michail Michajloviì 1870
Das Himmelblaubuch (Golubaja kniga). Ü: Ilse Mirus. München: Deutscher Taschenbuch-Verl. 1966. 334 S. (dtv, 362).
Kommentar
361
Kommentar Rahmenbedingungen In den Jahren von 1958 bis 1966 sind Publikation und Rezeption russischer Literatur des 20. Jahrhunderts in allen deutschsprachigen Ländern durch das Tauwetter geprägt. In der Sowjetunion hat dieser Prozess schon einige Zeit zuvor begonnen.317 Er führt erstens zu einer offiziellen Rehabilitierung derjenigen Schriftsteller, die während der Stalin-Ära illegalen Repressionen (so die offizielle Formulierung) ausgesetzt waren, vom Publikationsverbot bis zur Ermordung. Grundlage ist der Parteibeschluss Über die Überwindung des Personenkultes und seiner Folgen aus dem Jahre 1956. Die Rehabilitierung eines Autors bedeutet jedoch nicht, dass alle seine Werke sogleich in der Sowjetunion publiziert werden können. Bei prominenten Autoren wie zum Beispiel Isaak Babel‘ wird im Schriftstellerverband zunächst eine Kommission gebildet, die für die erneute Erschließung des künstlerischen Erbes Sorge trägt. In diesen wie auch in zahlreichen anderen Fällen erscheinen zunächst nur Teile des Gesamtwerks eines Autors, und auch diese werden von der Zensur überprüft. Manche Autoren erscheinen überhaupt erst wieder in den 60er oder 70er Jahren: Eine erste Gedichtsammlung von Mandel’štam wird 1973 veröffentlicht, ein erster Band mit Prosatexten von Pil’njak 1976. Für die deutschsprachige Rezeption sind diese Beschränkungen und Verzögerungen wichtig, denn für die DDR, den Staat mit der breitesten Rezeption sowjetischer Literatur, gilt, dass nur solche Texte in Übersetzungen publiziert werden können, die zuvor in der Sowjetunion (wieder) veröffentlicht wurden. Zweitens nutzen ältere, aber vor allem auch jüngere Autoren extensiv die Freiräume, die ihnen nach Stalins Tod gewährt werden. Dabei geht es zunächst weniger um die Freiheit zum ästhetischen Experiment als vielmehr um Aufrichtigkeit und Wahrheitstreue bei der Darstellung der historischen Vergangenheit und des gegenwärtigen Zustandes der sowjetischen Gesellschaft. Hier kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen den auf Veränderung dringenden und den um den Bestand des vermeintlich oder tatsächlich Erreichten fürchtenden Kräften, die in den Auseinandersetzungen um Pasternak und Solženicyn auch zu außenpolitischen Konsequenzen führen. Die in der DDR für die Publikation sowjetischer Literatur zuständigen Unternehmen und Instanzen samt ihren Mitarbeitern geraten in eine schwierige Situation. Die Beschränkung auf die Veröffentlichung von bereits in der Sowjetunion veröffentlichten Texten galt schon bisher. Diese Texte jedoch konnten ohne Ein317
Aus der umfangreichen Literatur zum Tauwetter seien hier nur drei neuere Titel genannt: Ottepel‘. Stranicy russkoj sovetskoj literatury. Sost.: S.I. êuprinin. T. 1-3. Moskva: Moskovskij Raboìij 1989-1990. – LASS, K., Vom Tauwetter zur Perestrojka. Kulturpolitik in der Sowjetunion (1953-1991). Köln [usw.]: Böhlau 2002. – ARONOV, A.A., „Ottepel‘“ v istorii oteìestvennoj kul’tury (50-e – 60-e gg. XX v.). Monografija. Moskva: Eko-inform 2008.
362
1958-1966
schränkungen übersetzt und publiziert werden. Nun aber erscheinen in der Sowjetunion mehr und mehr Titel, die trotz dieses bisher uneingeschränkt gültigen Imprimatur in der DDR gar nicht oder nur nach langwierigen Auseinandersetzungen veröffentlicht werden dürfen, deren Ausgang auf Grund unklarer Zuständigkeiten nicht immer sicher ist. Zwei Argumente werden dabei von den Gegnern einer großzügigen Publikationserlaubnis immer wieder ins Feld geführt: - Man könne mit der Publikation von Texten, die die sowjetische Realität kritisch und ungeschminkt wiedergeben, beim deutschen Leser falsche Vorstellungen über die Sowjetunion wecken. - Man spiele mit der Veröffentlichung derartiger Publikationen dem ideologischen Gegner im Westen in die Hände. Im Zusammenhang mit diesen Problemen erhält die Publikation von Anthologien und Sammlungen eine neue und nicht unwichtige Funktion. Hatten diese bislang vor allem die Aufgabe, Literatur einer Epoche, einer literarischen Strömung oder einer thematischen Ausrichtung zu präsentieren, so dienen sie nun gelegentlich auch dem Ziel, Texte unauffällig zu veröffentlichen, die, allein oder in anderem Kontext zur Publikation vorgesehen, Anstoß erregen und dadurch unveröffentlicht bleiben könnten.318 Auf derartige Fälle wird noch einzugehen sein. In der Bundesrepublik, in Österreich und in der Schweiz ist die Situation naturgemäß anders: Man nimmt unbefangen und begierig alle Informationen über Wandlungen in der Sowjetunion nach Stalin, über die Kritik des Alten und den Kampf um das Neue zur Kenntnis. Man begeistert sich für die entstehende, von den Fesseln der Stalin-Zeit befreite Literatur. Friedrich Sieburg überschreibt 1958 in der FAZ seine Rezension von Pasternaks Doktor Živago: „Russland erhebt seine Menschenstimme“. Und Evgenij Evtušenko reist 1962 im Triumphzug durch die Bundesrepublik, er wird als Inkarnation der jungen sowjetischen Literatur gefeiert. Der Import und der Vertrieb von „staatsgefährdenden Schriften“ wird allerdings weiter gemäß § 93 StGB verfolgt. Der Münchener Verleger und Buchimporteur Willi Weismann bemüht sich 1961 von zuständigen bayrischen Behörden zu erfahren, welche Schriften als staatsgefährdend eingestuft werden. Die Antwort lautet: Es gebe in der Bundesrepublik keine Zensur und daher auch keine Listen verbotener staatsgefährdender Titel.319 Ob Import und Verbreitung eines Titels strafbar sind, bleibt damit dem Ermessen der Justiz überlassen. Als staatsgefährdend können Šolochovs Roman Neuland unterm Pflug, ein neues Vorwort zu einem erstmals 1946 erschienenen Buch von Alexander Abusch oder auch
318
319
Eine derartige Funktion erfüllten schon die sowjetischen Tauwetter-Anthologien Literaturnaja Moskva, sb. 2-j (Moskva 1956) und Tarusskie stranicy (Kaluga 1961). Zu Maßnahmen der Justiz gegen Willi Weismann s. den biographischen Abriss in Broch, Canetti, Jahnn. Willi Weismann und sein Verlag, wie Anm. 259.
Kommentar
363
Materialien zum XXII. Parteitag der KPdSU angesehen werden.320 Mit der Änderung des politischen Strafrechts im Jahre 1968 endet in der Bundesrepublik dieser Zustand. Anders als in der DDR hat man in Westeuropa auch die Möglichkeit, die russische literarische Moderne der vorrevolutionären Zeit (wieder) zu entdecken. Dass diese Möglichkeit genutzt wird, ist im generellen Kontext der Neuentdeckung nicht-realistischer innovativer Strömungen vom Beginn des Jahrhunderts zu sehen: 1960 erscheint Johannes Holthusens Habilitationsschrift über Sologubs Tvorimaja legenda321 als symbolistischer Roman. Im selben Jahr findet in Marbach/N. im Schiller-Museum die von Raabe und Greve konzipierte erste repräsentative Ausstellung zum deutschsprachigen literarischen Expressionismus statt, die dann auch in München, Berlin und New York gezeigt wird.322 1961 erscheint Richard Brinkmanns umfangreicher Forschungsbericht zum literarischen Expressionismus, der auch die gesamte Moderne des beginnenden 20. Jahrhunderts einbezieht.323 Diese Ereignisse und Publikationen sind nicht so sehr Auslöser für ein breiteres Interesse an der literarischen Moderne des Jahrhundertbeginns als vielmehr dessen Ausdruck. Neu entdeckt werden in den westlichen deutschsprachigen Ländern auch die russischen Formalisten und ihr literarisches Umfeld. Dies ist wohl auch auf angelsächsische Vermittlung zurückzuführen, nicht zuletzt auf Victor Erlichs viel beachtete Monographie und auch auf Arbeiten, die sich in der Folgezeit mit dem Themenkomplex beschäftigen.324 Die urheberrechtliche Lage ändert sich zwischen den Jahren 1958 und 1966 nicht. Nach wie vor sind sowjetische Texte in den westeuropäischen deutschsprachigen Staaten nicht geschützt und können nach Belieben nachgedruckt oder übersetzt werden. Für die geschäftlichen Beziehungen zwischen diesen Staaten und der DDR gilt jedoch die Berner Übereinkunft. Die Zahl der auf dieser Basis vergebenen Lizenzvergaben aus der DDR in die Bundesrepublik steigt etwas an. Infolge des KPD-Verbotes in der Bundesrepublik kommt es aber zu Strafverfahren gegen einige Unternehmen, die Literatur aus der DDR importieren und vertreiben. Verlage
320 Näheres: St. TIEPMAR, „Bürgerkriegsliteratur“ und andere „Staatsgefährdende Schriften“. Westdeutsche Abwehrstrategien im innerdeutschen Buchaustausch. In: Das Loch in der Mauer, wie Anm. 279, S. 56-71. 321 Wie Anm. 75. 322 Expressionismus. Literatur und Kunst 1910-1923. Katalog: München: Langen Müller 1960. 323 R. BRINKMANN, Expressionismus. Forschungs-Probleme 1952-1960. Stuttgart: Metzler 1961. 324 V. ERLICH, Russian formalism; history – doctrine. ´s-Gravenhage 1955. Deutsche Übersetzung: München 1964. – H. OULANOFF, The Serapion Brothers. Den Haag, Paris 1966.
1958-1966
364 Verlage der DDR
Obwohl ab 1958 in den westlichen deutschsprachigen Ländern erheblich mehr russische Titel erscheinen als in den Jahren zuvor, werden die meisten neuen Titel nach wie vor in der DDR publiziert. Dabei wird die führende Stellung, die der Verlag Kultur und Fortschritt schon in der Vergangenheit einnahm, noch weiter ausgebaut. Allein er veröffentlicht über 120 Titel, wobei die Nummern der HeftReihen (Kleine Jugendreihe; Krimi, Abenteuer, Phantastik) noch nicht berücksichtigt sind. Was die Gesamtauflage der produzierten Bücher anbetrifft, so kann sich Kultur und Fortschritt natürlich nicht mit einem Lehrbuchverlag wie Volk und Wissen vergleichen. Laut Angaben von Lokatis hat man aber bis 1960 insgesamt 43 Mill. Bücher produziert, mehr als doppelt so viel wie der AufbauVerlag.325 Diese Zahl belegt nicht nur die Bedeutung des Unternehmens, sondern auch den Rang, den die sowjetische Literatur in der DDR der 50er/60er Jahre einnimmt. Der Beschluss des Politbüros vom 6. 8. 1963 über die Neuprofilierung der Verlage führt zu einer Eingliederung von Kultur und Fortschritt in den Verlag Volk und Welt. Sie wird zum 1.1. 1964 vollzogen.326 Die sowjetischen Titel des neu entstandenen Verlages werden bis 1970 noch häufig unter dem Namen Kultur und Fortschritt publiziert. Die Redaktion von Kultur und Fortschritt wird in den neuen Verlag eingegliedert und ist (endgültig ab 1970) das Lektorat Nr. 1 des Unternehmens. Es verfügt über das meiste Personal und darf auch die größte Anzahl an Titeln herausbringen. Es ist nicht erstaunlich, dass der Verlag gerade bei den Mitarbeitern dieses Lektorates im Nachhinein eine fast mythische Überhöhung erfährt. Der Untertitel von Kossuths schon mehrfach zitiertem Erinnerungsbuch Volk & Welt327 lautet: „Autobiographisches Zeugnis von einem legendären Verlag“. Und Christina Links, die 1981 als Lektorin in das Unternehmen eintritt, beginnt ihren Rückblick mit den Worten: „Es war einmal ein Verlag, der hatte nicht nur sieben Lektoren für Sowjetliteratur, sondern diese sieben Lektoren hatten auch noch sieben weitere Kollegen, die ausschließlich die Übersetzungen aus dieser Literatur redigierten. Die Lektoren hatten also nur die Aufgabe, ihre Literaturregion so genau zu kennen, daß ihnen kein neues Talent entging und sie von Büchern schon wußten, wenn diese noch mit feuchter Tinte auf den Schreibtischen der Autoren lagen.“328
Auch Kossuth sieht in diesem größten Verlagslektorat für sowjetische Literatur außerhalb der Sowjetunion den wichtigen Vorteil, dass die Entdeckung von Autoren und Titeln durch Verlag und Lektorat geschehen und nicht, wie in den 325 326 327 328
S. LOKATIS, Sowjetisierung und Literaturpolitik, wie Anm. 247, S. 369. Näheres s. Fenster zur Welt, wie Anm. 245, S. 17. Anm. 248. Fenster zur Welt, wie Anm. 245, S. 62.
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anderen deutschsprachigen Ländern, den Übersetzern überlassen geblieben sei. Man habe dadurch „eine systematische statt einer zufallsabhängigen Erschließungsarbeit“ leisten können,329 womit er in der Tendenz sicher recht hat. Dass diese Möglichkeiten durch Zugeständnisse erkauft werden müssen, zum Beispiel durch die pflichtgemäße Publikation ideologisch und politisch vorbildlicher, aber mediokrer Autoren und ihre propagandistische Unterstützung, versteht sich von selbst. Auch in den Jahren von 1958 bis 1966 ist das Programm von Kultur und Fortschritt/Volk und Welt voll von derartigen Titeln.330 Gleichzeitig erscheinen aber zahlreiche interessante Texte, gerade auch von jüngeren Autoren, und mit einem Gedichtband Esenins (Nr. 1391) wird erstmals für die SBZ/DDR auch ein anderer Klassiker der russischen Lyrik des 20. Jahrhunderts als Majakovskij in einer eigenen Sammlung vorgestellt. Eine besondere Gruppe bilden Texte, deren Veröffentlichung umkämpft ist. Eine Zensurbehörde gibt es, wie schon erwähnt, in der DDR nicht. Stattdessen nehmen, noch stärker als in der Sowjetunion, unterschiedliche Gremien, auch innerhalb der Verlage selbst, Organisationen wie etwa die Gesellschaft DSF, die für die Themenpläne der Verlage zuständigen Institutionen331 oder auch einzelne Personen332 auf die Programmgestaltung Einfluss. Als wichtigster Verlag für sowjetische Literatur ist Kultur und Fortschritt/Volk und Welt in ganz besonderem Maße in diese Auseinandersetzungen involviert.333 Einige Texte konnten noch 1957/58 erscheinen (s. Kap. VI), werden im Nachhinein aber massiv kritisiert und können nicht mehr nachgedruckt werden, so Nilins Žestokost‘ (Ohne Erbarmen, Nr. 1408) und Panovas Vremena goda (Verhängnisvolle Wege Nr.1371).334 Simonovs Živye i mɺrtvye (Die Lebenden und die Toten, Nr. 1648) kann nur in verstümmelter Form publiziert werden.335 Nikolaevas Bitva v puti (Schlacht unterwegs, Nr. 1635) erscheint nach langen Auseinandersetzungen und mit bei der Autorin eigens erbetenen Änderungen 1962, fünf Jahre nach dem ersten sowjetischen Druck. Im Insider-Jargon der DDR wird sein deutscher Titel daher zu Unterwegs geschlachtet verbalhornt. Die im gleichen Jahr in der DDR 329 330
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L. KOSSUTH, Volk & Welt, wie Anm. 248, S. 188. „Es gehörte zur Logik des Systems, daß niemand, der etwas bewegen wollte, davonkommen konnte, ohne zuweilen beschämende Kompromisse zu schließen.“ (LOKATIS in: Fenster zur Welt, wie Anm. 245, S. 22). Etwa die Hauptverwaltung Verlage oder die Literaturarbeitsgemeinschaften. Etwa Gutachter, Schriftsteller wie Otto Gotsche (Sekretär des Staatsrats der DDR, literarischer Berater Walter Ulbrichts), Kulturfunktionäre wie Alfred Kurella. Generell zur Zensur in der DDR: BARCK/LANGERMANN/LOKATIS, „Jedes Buch ein Abenteuer“, wie Anm. 281 – Zur Zensur in der UdSSR s. P. HÜBNER, Aspekte der sowjetischen Zensur, in: Osteuropa 22 (1972), S. 1-24. LOKATIS, Sowjetisierung und Literaturpolitik, wie Anm. 247, S. 381; KOSSUTH, Volk & Welt, wie Anm. 248, S. 25; Fenster zur Welt, wie Anm. 245, S. 42. – Heinz Mißlitz, der Verlagsleiter von Kultur und Fortschritt, wird abgesetzt, da er Lizenzrechte für Nilins Roman an eine westdeutsche Buchgemeinschaft verkauft hat. BARCK/LANGERMANN/LOKATIS, „Jedes Buch ein Abenteuer“, wie Anm. 281, S. 209.
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gezeigte Verfilmung, von allen antistalinistischen Elementen gereinigt und gegenüber dem Original um 40 Minuten gekürzt, wird von Walter Ulbricht als ein Film gepriesen, den jeder gesehen haben solle, was wohl zu den hohen Auflagezahlen beiträgt, die der Titel erreicht.336 Die gekürzte Ausgabe von Èrenburgs Memoiren, die in der Sowjetunion 1960-1963 erscheint, darf, obwohl schon zu einem erheblichen Teil übersetzt, erst 1978 erscheinen, ebenso wie Baklanovs 1965 russisch herausgekommenes Ijul‘ 41 goda (Juli 1941). Zalygins Am Irtysch, im Original ebenfalls 1965 publiziert (BRD: Nr. 1868), erscheint erst 1975.337 Auch in der Sowjetunion rehabilitierte Klassiker können zum Teil nur unter großen Schwierigkeiten veröffentlicht werden: Isaak Babel’s Reiterarmee wird 1958 aus dem Themenplan von Kultur und Fortschritt gestrichen und kann erst 1964 erscheinen (Nr. 1716).338 Alle diese Fälle werden in den einschlägigen Memoiren und Darstellungen über den Verlag Kultur und Fortschritt/Volk und Welt mehr oder weniger genau dargestellt. Über die Publikation mancher Texte der sowjetrussischen Gegenwartsliteratur muss in den 60er Jahren aber kaum oder gar nicht erst diskutiert werden. Dies gilt nicht nur für Pasternaks Doktor Živago339: Tendrjakovs Trojka, semɺrka, tuz (Drei, Sieben, As, Nr. 1756) kann nach der ersten Publikation (Zeitschrift Novyj mir, 1960, 3) auch in der Sowjetunion nicht mehr nachgedruckt werden, ebenso Okudžavas Bud‘ zdorov, školjar (Mach’s gut, Nr. 1689, sowjetische Publikation 1961 in Tarusskie stranicy) und Aksɺnovs Zvɺzdnyj bilet (Fahrkarte zu den Sternen, Nr. 1604)340. Die Veröffentlichung von Solženicyns Odin den‘ Ivana Denisoviìa (Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch, Nr. 1702, 1703) wird vom Politbüro der SED untersagt, wie auch die Publikation weiterer Lagerliteratur.341 Eine Übersetzung von Bondarevs in der Sowjetunion kontrovers diskutierten Romanen Tišina und Dvoe (Vergiß wer du bist, Nr. 1610; Die Zwei, Nr. 1766) oder von Sɺmins Semero v odnom dome (Sieben in einem Haus, Nr. 1852) ist in der DDR anscheinend nicht erwogen worden, ebenso wenig wie eine 336
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Ebd., S. 120; Fenster zur Welt, wie Anm. 245, S. 43; KOSSUTH, Volk & Welt, wie Anm. 248, S. 26; LOKATIS, Sowjetisierung und Literaturpolitik, wie Anm. 247, S. 383ff. BARCK/LANGERMANN/LOKATIS , „Jedes Buch ein Abenteuer“, wie Anm. 281, S. 210; MIERAU, Mein russisches Jahrhundert, wie Anm. 303, S. 148; KOSSUTH, Volk & Welt, wie Anm. 248, S. 23; M. WESTDICKENBERG, Die „Diktatur des anständigen Buches“, wie Anm.281, S. 248-255. - Lola Debüser, die die Projekte Èrenburg, Baklanov und Zalygin als Lektorin betreut hat, erhält eine Gehaltskürzung (Westdickenberg, ebd., S. 254). BARCK/LANGERMANN/LOKATIS, „Jedes Buch ein Abenteuer“, wie Anm. 281, S. 118ff.; Fenster zur Welt, wie Anm. 245, S. 41; MIERAU, Mein russisches Jahrhundert, wie Anm. 303, S. 130f. Der Bulgarist Norbert Randow muss 1958 für drei Jahre ins Gefängnis, weil er die deutsche Übersetzung des Romans verliehen hat (MIERAU, Mein russisches Jahrhundert, ebd., S. 64). Interessant ist, dass Zv zdnyj bilet in der DDR nicht erscheint, wohl aber rezensiert wird: Im Anhang der westdeutschen Ausgabe wird auch eine Besprechung aus dem Ost-Berliner Sonntag (Nr. 2, 1962) abgedruckt . N. THUN, Näher zu Solženicyn. In: Fenster zur Welt, wie Anm.245, S. 347-351, mit Abdruck ihres positiven Gutachtens vom Dezember 1962.
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Übersetzung von Dudincevs Der Mensch lebt nicht vom Brot allein (s. Kap. VI) oder von Abramovs ungeschminktem Bericht aus einer Kolchose Vokrug da okolo (Ein Tag im „Neuen Leben“, Nr. 1655). Von den Titeln, die vor oder nach der Eingliederung von Kultur und Fortschritt unter dem Verlagsnamen Volk und Welt publiziert werden, ist die fünfbändige Majakovskij-Ausgabe, deren erster Band 1966 erscheint (Nr. 1842), der wichtigste und bemerkenswerteste. Zunächst einmal ist die Ausgabe die erste und bis heute umfangreichste deutschsprachige Ausgabe eines russischen Lyrikers/Dramatikers des 20. Jahrhunderts, die durch ihre Kommentare und bibliographischen Angaben auch wissenschaftlichen Ansprüchen Rechnung trägt. Leonhard Kossuth als Herausgeber hat hier Gelegenheit, seine Kompetenz als Majakovskij-Forscher einzubringen. Bemerkenswert ist weiter, dass die gesamte fünfbändige Werkauswahl von einem einzigen Übersetzer ins Deutsche übertragen wurde, von Hugo Huppert. Hupperts Verdienste um Majakovskij sind schon in den 50er/60er Jahren anerkannt worden. Aber es gibt auch schon andere Übersetzer, die sich mit dem Werk des Dichters beschäftigen oder beschäftigt haben. Kossuth begründet seine Entscheidung für Huppert folgendermaßen: „Als Herausgeber der fünfbändigen Majakowski-Ausgabe von Volk und Welt [...] habe ich Hugo Huppert als Nachdichter/Übersetzer aller Texte gewählt, um eine poetische/literarische Geschlossenheit der Ausgabe zu sichern. Ihn, seine journalistischen und poetischen Ausgaben kannte ich. Obwohl es damals auch von mir schon einige Majakowski-Nachdichtungen gab [...], habe ich andere als Ergänzungen nicht hinzugezogen. [...] Ich kannte die damals schon vorliegenden Nachdichtungen von Thoß, die ich bis heute schätze. Die Nachdichtungen von Rainer Kirsch entstanden später und sind davon geprägt, daß Kirsch einer späteren Dichter-Generation angehört; mit besser oder schlechter läßt sich das nicht fassen. Sie sind einfach anders.“342
Bemerkenswert ist schließlich auch, dass hier zum ersten Mal bei einem auf eine Dauer von mehreren Jahren angelegten Großprojekt zur Edition eines sowjetischen Dichters eine offen dokumentierte Kooperation von Verlagen aus der DDR und der Bundesrepublik stattfindet: Der in Westeuropa vertriebene Nachdruck des Frankfurter Insel Verlages wird im Impressum als „Gemeinschaftsausgabe“ bezeichnet. Noch während der Kooperation zwischen Aufbau-Verlag und Nymphenburger Verlagshandlung bei der Veröffentlichung von Paustovskijs Memoirenwerk Erzählung vom Leben (Nr. 1637, 1639, 1692, 1846) wird dagegen in der Münchener Lizenzausgabe jeder Hinweis auf eine Kooperation mit einem Verlag der DDR vermieden.
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Schriftliche Mitteilung an mich vom 18.10. 2009. FH – Zu Problemen mit neuen MajakovskijÜbersetzungen und einer neuen Rezeption in der DDR s. MIERAU, Mein russisches Jahrhundert, wie Anm. 303, S. 169ff.
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Die Expansion des russischen Programms bei Kultur und Fortschritt/Volk und Welt geht – so könnte man es sehen – zu Lasten anderer Verlage. Beim AufbauVerlag jedenfalls erscheinen in den Jahren ab 1958 weniger russische Autoren als zuvor. Mit Erst- oder Neuübersetzungen sind weiterhin Fedin, Gor’kij, Paustovskij und A. N. Tolstoj vertreten. Von Fedin erscheint eine zehnbändige Ausgabe, die bis dato umfangreichste deutschsprachige Werkausgabe eines russischen Autors des 20. Jahrhunderts, von Gor’kij-Editionen einmal abgesehen. Zahlreiche Bände enthalten Erst- oder Neuübersetzungen (Nr. 1393, 1395, 1444, 1446, 1507, 1619, 1669). Auch die Publikation von Texten Gor’kijs wird fortgesetzt und gipfelt in dem Editionsvorhaben der bisher umfangreichsten deutschen Ausgabe seines literarischen Werkes, das von 1965 bis 1979 in 23 Bänden erscheint, auch sie überwiegend in neuen oder wenigstens überarbeiteten Übersetzungen. Als Neuübersetzungen erscheinen bis 1966 drei Bände (Nr. 1773, 1831, 1832). Von Paustovskij werden die erwähnten noch ausstehenden Bände seines Memoirenwerkes Erzählung vom Leben herausgebracht, dessen erster Teil schon 1955 publiziert worden war (Nr. 1263). Die Verlagsbibliographie von Hoeft und Streller343 verzeichnet von allen Bänden nur je eine Auflage. Die Lizenzausgabe für die Nymphenburger Verlagshandlung in München und deren Unterlizenzen entwickelt sich dagegen zu einem Longseller mit zahlreichen Auflagen. 1964 bringt der Aufbau-Verlag eine Sammlung von Prosatexten Bunins heraus (Nr. 1718), der als Emigrant mit dezidiert antisowjetischer Einstellung in der Sowjetunion erst nach dem 2. Schriftstellerkongress (1954) wieder erscheinen konnte. Die Sammlung ist der erste Titel, der von ihm in der SBZ/DDR publiziert wird. Auch der Verlag Neues Leben veröffentlicht zwischen 1958 und 1966 weniger sowjetische Autoren als in den vorangegangenen Zeiträumen. Immerhin erscheint 1962 erstmals ein Buch von Aksɺnov (Drei trafen sich wieder, Nr. 1603), es werden Werke von Balter (Auf Wiedersehen, Jungs, Nr. 1659) und Rekemìuk publiziert (Sommerurlaub, Nr. 1696; Es sollten nur drei Tage sein, Nr. 1747), alles Texte, in denen Leben und Gefühlswelt junger Menschen ohne verlogenes Pathos dargestellt sind. Und 1959 wird erstmals wieder Schkid. Die Republik der Strolche von Belych/Panteleev veröffentlicht (Nr. 1432; erste deutsche Ausgabe: Nr. 432), der Bericht über das pädagogische Experiment der Dostoevskij-Schule zur Resozialisierung verwahrloster Jugendlicher. Möglich ist dies nach der Rehabilitierung des 1938 in der Haft umgekommenen Mitautors Belych. Eine zunehmend wichtigere Rolle als Verlag für russische Literatur des 20. Jahrhunderts spielt der Verlag Reclam in Leipzig. Ab 1963 erscheint hier die Universalbibliothek nicht nur in neuer Aufmachung und mit neuer Nummerierung, sondern auch mit neuem Profil. Mit Tendrjakov (Das Gericht, Nr. 1757) und mit einer von Fritz Mierau herausgegebenen zweisprachigen Esenin-Auswahl (Nr. 1771) werden die künftigen Schwerpunkte bereits markiert: Aktuelle Texte
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HOEFT/STRELLER, wie Anm. 243
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jüngerer Autoren und von Fachwissenschaftlern sorgfältig edierte und kommentierte Ausgaben neu zu entdeckender älterer Schriftsteller.344 Der Henschel Verlag, ursprünglich ein reiner Theaterverlag, der nur Bühnenmanuskripte herausbrachte, publiziert nun in einer Reihe Zeitgenössische Dramatik auch Texte aktueller Stücke für den Buchhandel, darunter Arbuzov (Nr. 1495, 1550, 1819), Rozov (Nr. 1475, 1790) und Simonov (Nr. 1649). Auch der SEDVerlag Dietz veröffentlicht wieder literarische Neuerscheinungen, unter anderem Paustovskijs Die goldene Rose (Nr. 1414) und V. Grossmans ersten Roman über die Schlacht um Stalingrad, Za pravoe delo (Wende an der Wolga, Nr. 1399). Der Verlag des Ministeriums für Nationale Verteidigung arbeitet ab 1961 unter dem Namen Deutscher Militärverlag. Die Reihe Das Taschenbuch bleibt erhalten, und auch das Programm ändert sich nicht wesentlich. Einen erheblichen Anteil bilden wieder Titel, die den Kämpfen des Zweiten Weltkrieges gewidmet sind, zum Beispiel von Bek (Die Wolokolamsker Chaussee, Nr. 1608; General Panfilovs Reserve, Nr. 1764) und Bondarev (Die letzten Salven, Nr. 1554). Sowjetische Verlage In der Sowjetunion wird Belletristik in deutschsprachigen Übersetzungen nur noch vom Verlag für fremdsprachige Literatur verlegt, der ab 1964 den Namen Progress trägt.345 Beide Unternehmen spielen auf dem deutschsprachigen Markt eine geringere Rolle als ihre Vorgänger. Der Verlag für fremdsprachige Literatur bringt 1958-62 Lizenzausgaben von zehn Übersetzungen aus der DDR und publiziert gleichzeitig nur sechs eigene deutschsprachige Titel. Progress startet 1964 mit sechs Erstveröffentlichungen. Junge Autoren der Tauwetter-Zeit sind in ihm nicht vertreten. Rumänische Verlage Die Zahl der deutschsprachigen Veröffentlichungen in rumänischen Verlagen geht ab 1958 stark zurück, was sicher im Zusammenhang mit der Übersiedlung rumänischer Bürger deutscher Nationalität nach Deutschland zu sehen ist. Insgesamt erscheinen bis 1966 nur zehn neue Titel, unter ihnen keine interessanten Neuheiten. Verlage der Bundesrepublik, Österreichs und der Schweiz
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Nicht zufällig bringt eine Jubiläumsschrift des Verlages zum 100. Geburtstag der Universalbibliothek auch ein Foto des jungen Gelehrten Fritz Mierau, damals Mitarbeiter der Akademie der Wissenschaften (100 Jahre Reclams Universalbibliothek. 1867-1967. Leipzig 1967, Abb. 98). Zur Geschichte der Verlage Vegaar bis Progress: T. JEFETOWA, 50 Jahre Verlag Progress. In: Sowjetliteratur 33 (1981), 8, S. 146-156.
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Die drei Staaten bilden seit Mitte der 50er Jahre trotz regionaler Besonderheiten im Grunde einen gemeinsamen deutschsprachigen Buchmarkt, dessen Teilnehmer immer enger miteinander verflochten sind. Hinzu kommt, dass zahlreiche ältere und neue Verlage nicht nur in einem, sondern in zwei oder drei der Staaten vertreten sind. Ihre getrennte Behandlung ist daher nicht mehr erforderlich. Das in ganz Europa wachsenden Interesse an aktueller russischer Literatur während des Tauwetters erfasst auch diesen Buchmarkt. Die neue russische Literatur wird, anders als zuvor, fast in sämtlichen bedeutenden, aber auch in weniger profilierten Verlagen publiziert. Insgesamt sind es fast 50 Unternehmen, die in den drei Staaten russische Literatur in Erst- und Neuübersetzungen herausbringen. Charakteristisch für die neue sowjetische Literatur ist die Abkehr vom GroßRoman der Stalin-Zeit und die Hinwendung zu kürzeren Prosatexten. Zudem lassen sich wieder interessante Lyriker entdecken. Auch die poetologischen Texte russischer Dichter und die frühen Essays der Formalisten zählen eher zur Kurzprosa. Allen diesen Textformen kommt in den 60er Jahren die Tendenz zu Buchreihen mit Titeln relativ geringen Umfangs entgegen. Teils setzen sie, wie die schon in den 50er Jahren entstandene Piper-Bücherei oder die Bertelsmann Reihe Das kleine Buch, die inzwischen eher als konservativ empfundene Tradition der Insel-Bücherei fort. Teils grenzen sie sich durch Aufmachung und Programm bewusst von dieser Tradition ab, ebenso wie von der Massenproduktion der Taschenbuchreihen, und signalisieren durch Programm, Design und Reihentitel Modernität, Exklusivität und intellektuellen Anspruch. Den Beginn macht die schon seit 1951 erscheinende Bibliothek Suhrkamp. Seit ca. 1960 folgen andere Reihen, wie zum Beispiel Sammlung Horizont (Arche, seit 1957), prosa viva (Hanser), Fischer doppelpunkt (S. Fischer, herausgegeben vom nachmaligen Verleger Klaus Wagenbach) und natürlich die edition suhrkamp (alle seit 1963), später dann Reihe Hanser (seit1968), weiter Sammlung Luchterhand und Serie Piper (beide seit 1970). In allen diesen Reihen erscheinen aktuelle literarische und anspruchsvolle theoretische Texte russischer Autoren. Das Jahr 1958 steht, zumindest während seiner letzten Monate, ganz im Zeichen von Pasternak und seinem Roman Doktor Živago (Nr. 1412). Die deutschsprachigen Rechte werden vom Verlag S. Fischer erworben, und die Ausgabe wird zu einem der erfolgreichsten Bestseller der 50er/60er Jahre, wobei die Nachfrage in den 60er Jahren zusätzlich durch den weltweiten Erfolg der Verfilmung des Romans stimuliert wird. Der Text wird 1958 unter starkem Zeitdruck von Reinhold v. Walter übersetzt. Noch vor der Buchausgabe im Oktober 1958 wird unter der Federführung von Ernst Schnabel eine dreiteilige Hörspielfassung des Romans erstellt und von den meisten westdeutschen Rundfunkstationen ausgestrahlt. Ihr großer Erfolg, die Verleihung des Nobelpreises an Pasternak, die Nachrichten von dem Druck, der in der Sowjetunion auf ihn ausgeübt wird, sein Verzicht auf den Nobelpreis – alles dies lässt die Nachfrage nach dem Roman so ansteigen, dass schon vor Ende des Jahres 300.000 Exemplare ausgeliefert wer-
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den und dennoch in den Buchhandlungen zum Teil Vormerklisten für Kaufinteressenten ausliegen. Der Roman wird von der Kritik als eine Wiedergeburt der großen russischen literarischen Tradition der Vergangenheit gefeiert und, durchaus zeitgemäß, auch als ein antisowjetisches Werk. Sieburg schreibt in seiner eingangs erwähnten Rezension: „Dieser Roman, der in Liebe beginnt und in Liebe endet, ist das tiefste Dementi, das die kommunistisch gelenkte Gesellschaft je empfangen hat. Kein Denker konnte unwiderstehlicher argumentieren, als dieser russische Dichter es vermag.“
Zugleich löst der Roman ein großes Interesse auch an den anderen Werken des bis dato noch nicht ins Deutsche übersetzten Schriftstellers aus, das auch die kommenden Jahre andauert. Für die Verlage geht es dabei natürlich auch um geschäftliche Interessen. Der S. Fischer Verlag hat die Rechte an Doktor Živago von Feltrinelli erworben. Alle Texte Pasternaks, die, anders als der Roman, zunächst in der Sowjetunion erschienen, sind urheberrechtlich nicht geschützt. Noch 1958 bringt der Verlag Kiepenheuer & Witsch eine Übersetzung von Pasternaks 1931 erschienenem autobiographischen Text Ochrannaja gramota (Geleitbrief, Nr. 1413) heraus. Die erste Auflage ist nach acht Tagen ausverkauft. Es erscheint eine zweite Auflage.346 S. Fischer bittet um eine Lizenz zum Nachdruck der Übersetzungen für sein geplantes Taschenbuch mit Pasternak-Texten (s. Nr. 1472). Kiepenheuer & Witsch lehnt ab und erteilt stattdessen, wohl zu vorteilhafteren Bedingungen, dem Ullstein-Taschenbuch Verlag eine Lizenz zum Nachdruck (Ullstein Buch Nr. 216). S. Fischer seinerseits beauftragt Johannes v. Guenther, rasch eine zweite Übersetzung des Textes zu liefern, die dann auch unter dem Titel Sicheres Geleit in das Fischer-Taschenbuch Eingang findet. Der S. Fischer Verlag beschränkt sich aber nicht auf den Autor Pasternak, von dem er bis 1960 noch drei weitere Titel (Nr. 1472, 1473, 1532) herausbringt. Schon 1958 beginnt er mit der Publikation der bedeutenden Übersetzungen seines Autors Paul Celan. Zunächst erscheint Bloks Poem Die Zwölf (Nr. 1387), es folgen Gedichte von Mandel’štam (Nr. 1461) und Esenin (Nr. 1557). In den folgenden Jahren bringt S. Fischer mit der ersten Gedichtsammlung von Voznesenskij auch aktuelle sowjetische Lyrik (Nr. 1708), außerdem eine Sammlung von Texten des damals noch nicht als Autor identifizierten und nur unter dem Pseudonym Abram Terc bekannten Sinjavskij (Nr. 1857) sowie klassische literaturtheoretische Texte von Viktor Šklovskij (Nr. 1861). 346
Zu den deutschen Ausgaben von Ochrannaja gramota s. Spiegel 3/1959, 14. 1. 1959. S. 51f. – Zur Honorarfrage heißt es hier: „Zur Frage, ob der Autor Pasternak die Tantiemen des ‚Geleitbriefes‘ erhalten werde, äußert der Verlag Kiepenheuer: ‚Ein russischer Autor, der zuerst in Rußland herauskam, ist rechtlich frei ... Jeder kann drucken, geschützt ist dann nur die Übersetzung. Auf Autorengelder besteht kein rechtlicher Anspruch.‘ Dennoch würden die Honorare für Pasternak aufbewahrt, und zwar, wie der Verlag Kiepenheuer & Witsch angibt, ‚mehr aus moralischen Gründen‘.“
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Im Jahr 1959 gibt es eine weitere Sensation auf dem Buchmarkt – die Entdeckung des Autors Nabokov, der bisher nur einem kleinen Kreis von russischen Emigranten und meist amerikanischen Lesern vertraut war. Auslöser ist sein Roman Lolita (Nr. 1464). Er erscheint bei Rowohlt, einem der führenden deutschen Verlage für amerikanische Literatur, und in diesem Kontext wird das Werk zunächst auch rezipiert. Noch im Verlags-Almanach von 1962 ist zu lesen: „Dem Werk Hemingways und Wolfes wurden aus der amerikanischen Literatur hinzugefügt: die Dramen des Dichters Robinson Jeffers, alle Romane Vladimir Nabokovs, [...].“347
Die zunächst nicht sehr überzeugende Übersetzung von Lolita ins Deutsche wird sehr sorgfältig von Maria Carlsson, Kurt Kusenberg, H.M. Ledig-Rowohlt und Gregor v. Rezzori überarbeitet348. Der Erfolg des Titels (von der gebundenen Ausgabe erscheinen bis 1962 120.000 Exemplare) führt nicht nur dazu, dass Rowohlt die beiden ursprünglich bei Ullstein erschienenen frühen Romane des Autors in den alten Übersetzungen neu auflegt (s. Nr. 445, 479), sondern bis 1966 weitere bisher nicht ins Deutsche übersetzte Titel von ihm herausbringt und lange Zeit der einzige deutschsprachige Verleger Nabokovs bleibt. Übersetzt werden die Werke immer in der Fassung letzter Hand, d.h. Titel wie Kamera obskura (Gelächter im Dunkel, Nr. 1631) oder Drugie berega (Andere Ufer, Nr. 1737) werden nach der englischen Version wiedergegeben.349 Der westdeutsche Insel Verlag bringt eine Übersetzung von Ajtmatovs Džamilja (Nr. 1603), eines Textes, der in anderer Übersetzung schon 1960 in der DDR erschienen ist (Nr. 1494). In Westeuropa begründet gerade diese Erzählung Ajtmatovs Ruhm. Die bei Insel erschienene Übersetzung ist inzwischen (2010) in mehr als 500.000 Exemplaren verbreitet. Im Übrigen konzentriert man sich im Insel Verlag jedoch stärker auf die (Neu-) Entdeckung der Vergangenheit. Andrej Belyjs Roman Petersburg, der 1919 nur in einer auf Russisch nie publizierten und auch in Deutschland längst vergessenen Übergangsfassung erschienen war (s. Nr. 222 u. Kommentar zu Kap. II), wird nun, 40 Jahre später, erstmals in der Fassung letzter Hand, der sogenannten Berliner Fassung, übersetzt.350 Auch Belyjs 1912 auf Deutsch publizierter Roman Die silberne Taube (Serebrjanyj golub‘, s. Nr. 347
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Rowohlt Almanach. 1908-1962. Hrsg. Maria Hintermeier und Fritz J. Raddatz. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1962, S. 37f. Zur Geschichte der Übersetzung, auch zu ihrer weiteren Überarbeitung für die Gesammelten Werke, s. VL. NABOKOV, Lolita. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1989, S. 655ff. (Gesammelte Werke, VIII). In der Bibliographie werden bei den zunächst russisch verfassten, aber nach der englischen Fassung letzter Hand übersetzten Texten Nabokovs als Originaltitel immer die russische und auch die englische Version angegeben. In der Sowjetunion kann der Roman nach einer letzten Auflage von 1935 erst 1978 wieder erscheinen. Die erstmals 1981 in der Sowjetunion wieder erschienene ursprüngliche Fassung des Romans erscheint 2001 in deutscher Übersetzung von Gabriele Leupold.
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191) erscheint in einer neuen Übersetzung (Nr. 1552). Von Oleša, der vor 1933 in Deutschland nur mit Bühnenmanuskripten vertreten war, erscheint erstmals eine repräsentative Werkauswahl (Nr. 1526).351 Der Insel Verlag wird 1963 von Suhrkamp übernommen und ab 1964 von Siegfried Unseld in Personalunion geleitet. Es erscheinen weitere Entdeckungen, nämlich zwei Bändchen von Šklovskij (Nr. 1752, 1859) und eine wichtige Anthologie mit Texten der Serapionsbrüder aus der Zeit um 1920.352 Der Suhrkamp Verlag, der bisher nur einen einzigen russischen Text des 20. Jahrhunderts publiziert hatte (Essays von Vjaì. Ivanov, Nr. 1169), bringt nun ebenfalls in der Bibliothek Suhrkamp und der edition suhrkamp Texte aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von Blok (Nr. 1718), Majakovskij (Nr. 1520, 1735), Kaverin (Unbekannter Meister, 1568) und Mandel’štam (Nr. 1785). Außerdem erscheinen aktuelle Gedichte von Voznesenskij (Dreieckige Birne, Nr. 1709). Die Majakovskij-Texte sind von Hugo Huppert übersetzt und erscheinen später erneut in der schon erwähnten Majakovskij-Ausgabe des Verlages Volk und Welt sowie deren Nachdrucken bei Insel und Suhrkamp. Ganz auf die aktuelle Tauwetter-Literatur ist die Deutsche Verlags-Anstalt (DVA) ausgerichtet. Sie bringt Texte von Baklanov (Ein Fußbreit Erde, Nr. 1498), Jurij Kazakov (Musik bei Nacht, Nr. 1569; Der Duft des Brotes, Nr. 1778), V. Nekrasov (Kyra Georgijewna, Nr. 1633; Auf beiden Seiten des Ozeans, Nr. 1738), Granin (Zähmung des Himmels, Nr. 1674) und Narica. Mit Naricas Nespetaja pesnja (Das ungesungene Lied, Nr. 1632) veröffentlicht die DVA einen der ersten in den Westen gelangten Berichte aus der Welt der Lager und der Verbannten. Natürlich kann der Text nicht in der DDR erscheinen. Aber auch die neuen Titel von V. Nekrasov werden dort nicht veröffentlicht. Kyra Georgijewna berichtet vom Konflikt zwischen einer Frau und ihrem ehemaligen Mann, der nach 20jähriger Lagerhaft zurückkehrt. Auf beiden Seiten des Ozeans, Notizen von einer Reise in die USA, sind in der Sowjetunion nur in einer Zeitschrift veröffentlicht (Novyj mir 1962, Nr. 11-12) und von Chrušìɺv persönlich kritisiert worden. Bei der DVA erscheint auch noch eine Anthologie aktueller sowjetischer Erzählungen, die von Karl Eugen Wädekin herausgegeben wird.353 Texte, die von breiten Kreisen als hochaktuell empfunden werden, bringt der Kindler Verlag. Noch 1960, im Jahr der sowjetischen Erstausgabe, erscheint Simonovs Roman Živye i mɺrtvye (Die Lebenden und die Toten, Nr. 1539), der die ersten Monate nach Eintritt der Sowjetunion in den Zweiten Weltkrieg schildert und wegen seiner Kritik an Stalins Führungsqualitäten für Aufsehen sorgt (zur DDR-Ausgabe s.o.). Für Furore sorgt ebenfalls Simonovs Roman über die Schlacht um Stalingrad Soldatami ne roždajutsja (Soldaten werden nicht gebo351
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1933 war sein Jugendbuch Tri tolstjaka im sowjetischen Èngel‘s/Pokrovsk erschienen, s. Nr. 581. Die Serapionsbrüder von Petrograd. Ü und Hrsg: Gisela Drohla. Frankfurt/M.: Insel 1963. Die stumme Klaviatur. Russische Erzählungen der Gegenwart. Stuttgart: DVA 1963. – Die Texte stammen von Kaverin, Kazakeviì, Ju. Kazakov, Paustovskij und Tendrjakov.
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ren, Nr. 1796), der gleichermaßen von Kindler herausgebracht wird. Erbitterte Auseinandersetzungen um die Veröffentlichung der Memoiren des als Deutschenhasser apostrophierten Èrenburg Ljudi, gody, žizn‘ (Menschen, Jahre, Leben, Nr. 1616) gipfeln in einer Hetzkampagne rechtsradikaler Zeitungen und Publizisten gegen Verlag und Verleger persönlich, die mit zum Teil gefälschten „Dokumenten“ operiert und und nicht nur zu Boykott-, sondern auch zu Morddrohungen gegen Kindler führt.354 Auch Piper bringt sowjetische Texte über den Zweiten Weltkrieg und über die nachfolgende Stalin-Zeit. Bondarevs Roman-Dilogie Vergiß wer du bist (Tišina, Nr. 1610) und Die Zwei (Dvoe, Nr. 1766) werden in der Sowjetunion kontrovers diskutiert, sie erscheinen nicht in der DDR. Ein früher Text des späteren Dissidenten Vladimir Maksimov hingegen erscheint 1963 in zwei verschiedenen Übersetzungen sowohl bei Piper als auch bei Kultur und Fortschritt (Nr. 1683, 1684). Ab 1964 beginnt der Frankfurter Posev Verlag (russ. posev = Aussaat), russische Texte in deutscher Übersetzung zu publizieren. Dieses Unternehmen war 1945 von der politischen Emigrantenorganisation NTS (Narodno-Trudovoj Sojuz = etwa Volksbund der Arbeitenden) gegründet worden und hatte bisher nur russischsprachige Titel veröffentlicht (u.a. in seiner Zeitschrift Grani). Nun bringt der Verlag die Palata No. 7 (Botschaft aus dem Irrenhaus, Nr. 1805) des Dissidenten Tarsis heraus, zweisprachige Lyrik-Ausgaben von Achmatova (Nr. 1712) und Pasternak (Nr. 1788), ferner Prosa von Zošìenko (Wovon die Nachtigall sang, Nr. 1762), von der 1958 aus der Sowjetunion ausgereisten Alla Ktorova (Nr. 1839) sowie Zalygins später (1975) auch in der DDR übersetzten Roman Am Irtysch (Nr. 1868). 1956 hatte der Verlag nach eigenem Bekunden (s. seine Website) sowjetische Schriftsteller dazu aufgerufen, ihm Texte zukommen zu lassen, die von der sowjetischen Zensur unterdrückt würden. 1965 erscheinen eine Sammlung von Kurztexten des noch in der Sowjetunion lebenden Solženicyn (... den Oka-Fluß entlang, Nr. 1803) und eine zweisprachige Sammlung von Okudžava (Ausgewählte Gedichte, Nr. 1786). Beide erklären ihre Publikationen für nicht autorisiert. Solženicyn äußert, das KGB habe seine Texte dem westlichen Emigrantenverlag zugespielt, um ihn zu diskriminieren. Der Verlag Langewiesche-Brandt, der schon seit 1955 in seiner Edition Langewiesche-Brandt Gedichtsammlungen und Kurzprosa in zweisprachigen Ausgaben herausbringt, nimmt während der Tauwetter-Ära erstmals russische Literatur des 20. Jahrhunderts in sein Programm auf, allerdings keine aktuellen Texte, sondern Lyrik und Prosa von älteren, bereits bekannten Autoren. Es erscheinen 354
Näher hierzu die Dokumentation über den Boykott der ersten Auflage im ersten Band der Neuausgabe der Memoiren: Die berühmten Ehrenburg-Memoiren. Menschen, Jahre, Leben, I. 1891-1922. München: Kindler o.J.[nach 1971], S. 7-49.- Ferner: Ilja Ehrenburg und die Deutschen. [Begleitbuch zur Ausstellung]. Berlin: Museum Berlin-Karlshorst e.V. 1997. - Th. URBAN, Ilja Ehrenburg als Kriegspropagandist. In: K. Eimermacher / A. Volpert (Hrsg.), Tauwetter, Eiszeit und gelenkte Dialoge. Russen und Deutsche nach 1945. München: Fink 2006 (West-östliche Spiegelungen, N.F. 3), S. 455-488.
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Gedichtsammlungen von Majakovskij (Nr. 1459) und Esenin (Nr. 1558), die Karl Dedecius übersetzt, sowie Kurzprosa von A. N. Tolstoj (Nr. 1485), Bunin (Nr. 1611) und Oleša (Nr. 1740) in Übersetzungen von Johannes v. Guenther. Johannes v. Guenther kann auch an anderer Stelle russische Literatur präsentieren, wieder in Form einer Reihe. Bei Ellermann erscheint seit 1961 eine von ihm edierte Kleine russische Bibliothek. Sie bringt selten oder noch gar nicht erschienene Texte aus dem 19. und aus dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Neben älteren Übersetzungen v. Guenthers erscheint auch eine ganze Reihe von Übersetzungen Anderer. Neu oder erstmals übersetzt werden Texte von Leonov (Nr. 1627), Rozanov (Nr. 1697), Tynjanov (Nr. 1707), Zamjatin (Nr. 1813) und Bunin (Nr. 1822). Eine nicht unwichtige Rolle bei der Publikation russischer Literatur des 20. Jahrhunderts spielt seit 1960 der Goldmann Verlag. Er produziert vor allem zwei Taschenbuchreihen, Goldmanns Taschen-Krimi und die Gelben Taschenbücher. In letzterer veröffentlicht er zunächst Unterhaltungsliteratur, deren Lizenzen er billig erwerben kann. Zusätzlich werden dann mehr und mehr lizenzfreie Klassiker von Homer bis L. Tolstoj ins Programm genommen. Die Konjunktur für russische Literatur des 20. Jahrhunderts nutzt er ab 1960 ebenfalls durch den Ankauf billiger Lizenzen (zum Beispiel für zahlreiche Übersetzungen Alexander Eliasbergs) oder aber durch verlagseigene Neuübersetzungen, die zum Teil auch als gebundene Ausgaben publiziert werden. Von 1960 bis 1966 erscheinen bei Goldmann zehn gebundene Ausgaben und elf Taschenbücher mit Neu- und Erstübersetzungen, mehr als in jedem anderen westdeutschen Verlag355. Das Interesse an aktueller russischer Literatur wird in den frühen 60er Jahren durch die schon erwähnte Popularität Evtušenkos und Solženicyns noch einmal besonders angeregt. Evtušenko ist, unabhängig von der Qualität seiner Texte, ein Show-Talent, der sein Publikum in öffentlichen Lesungen mitreißt, der zum internationalen Star wird und es dabei hervorragend versteht, im Westen eine von sowjetischen Bürgern nicht erwartete Offenheit und Unabhängigkeit zu demonstrieren, gleichzeitig aber Loyalität zur Sowjetunion und ihrem System zu zeigen und damit das Schicksal eines Dissidenten zu vermeiden. Die deutschen Übersetzungen seiner Texte erreichen bei weitem nicht solche Auflagehöhen wie etwa diejenigen Pasternaks oder Nabokovs. Sie werden in den westlichen deutschsprachigen Ländern auch nicht von den großen literarischen Verlagen publiziert, sondern von Unternehmen wie Middelhauve in Köln (Nr. 1668) oder in Arnfried Astels Reihe Lyrische Hefte (Nr. 1772). Die vom Schönbrunn Verlag der österreichischen Kommunistischen Partei herausgebrachte Sammlung (Nr. 1667) findet eher regionale Verbreitung. Auch eine vom Düsseldorfer Brücken Verlag vertriebene Mit-Auflage von Volk und Welt (s. Nr. 1618) ist kein Bestseller. 355
Als Lizenzausgaben erscheinen in den Gelben Taschenbüchern auch: A. ELIASBERG, Russische Literaturgeschichte in Einzelporträts (1964) und G. STRUVE, Geschichte der Sowjetliteratur (1963), womit der Verlag sein russisches Programm gleichsam unterfüttert.
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Evtušenkos wichtige Funktion besteht aber darin, dass er als Repräsentant und damit als Türöffner für eine neue sowjetisch-russische Kultur in Erscheinung tritt. Anders Solženicyn. Die Veröffentlichung seiner Erzählung von einem Tag des Lagerhäftlings Ivan Denisoviì wird als Sensation empfunden, als ein Text, der Grenzen überschreitet, die bisher als unüberwindbar für sowjetische Bürger angesehen wurden. Die Ausgabe des Herbig Verlages (Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch, Nr. 1702) wird von vier Übersetzern ins Deutsche gebracht, denn auch die Sprache des Originals ist ungewohnt und erscheint extrem schwierig, da sie nicht den gewohnten sprachlichen Klischees der Stalin-Zeit entspricht. Allerdings mag der Wunsch, keine Zeit zu verlieren und mit der Neuerscheinung als erster auf dem Markt zu sein, auch eine Rolle gespielt haben. Tatsächlich erscheint fast gleichzeitig mit der Herbig-Übersetzung eine weitere (Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch, Nr. 1703): Der Verlag Droemer/Knaur lässt, um nicht zu spät zu kommen, kurzerhand die bereits vorliegende amerikanische Ausgabe der Slavisten Max Hayward und Ronald Hingley ins Deutsche übertragen. Herbig verzichtet, wenn man von dem aus Novyj Mir übersetzten Vorwort Tvardovskijs absieht, auf jede Kommentierung des Textes und beschränkt sich auf Zitate aus dem Spiegel und der FAZ, die auf dem Einband abgedruckt werden. Droemer/Knaur gibt Vorwort und Kommentare der amerikanischen Ausgabe wieder, auch den der Übersetzer („Solschenizyns Roman stellt den Übersetzer vor ganz besondere Probleme. [...]“). Beide Übersetzungen finden reißenden Absatz, auch in den zahlreichen Nachdrucken und Lizenzausgaben der folgenden Jahre. Keine nachweisbaren Impulse für das Interesse an zeitgenössischer russischer Literatur bringt die Verleihung des Nobelpreises an Šolochov. Fast sein gesamtes literarisches Werk liegt bereits seit längerer Zeit vor und kann nicht mit dem literarischen Tauwetter in Verbindung gebracht werden. 1966, im Jahr nach der Preisverleihung, erscheinen im Westen zwar zwei Neuübersetzungen (Nr. 1862, 1863), die Ausgangstexte stammen jedoch aus den 20er und den frühen 30er Jahren. Der Überblick über die Produktion der größeren Verlage zeigt, dass in den deutschsprachigen Ländern außerhalb der DDR die Zahl der Erst- und Neuübersetzungen stark ansteigt. Demgegenüber geht im gleichen Zeitraum in der DDR die Zahl der Titel zurück: In den Jahren von 1950 bis 1957 erscheinen in der DDR im Schnitt 42 Titel pro Jahr, unter Einbeziehung der Heftreihen knapp 50 Titel. Für die Jahre von 1958 bis 1966 sind es nur noch etwa 30 Titel pro Jahr, bei Einbeziehung der Heftreihen circa 33 Titel. In den anderen deutschsprachigen Ländern erhöht sich die gemeinsame Zahl der Titel pro Jahr hingegen von circa 3 auf 16-17. Wollte man allerdings für die DDR die Zahlen für Erst- und Neuübersetzungen aus dem Russischen in einen Bezug zur Zahl der gesamten übersetzten literarischen Texte setzen, würde sich ergeben, dass die Übersetzungen aus dem
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Russischen auch ab 1958 eine zentrale, in den anderen deutschsprachigen Ländern hingegen eine marginale Rolle spielen.356 Übersetzungen aus der DDR und der Sowjetunion in westeuropäischen Ländern Neben Mit-Auflagen für die schon erwähnten Unternehmen Progress Verlag und Brücken Verlag (s. Kap. VI) und gelegentlichen Kontakten zu Buchgemeinschaften können die DDR-Verlage nun auch längerfristige Geschäftsbeziehungen zu renommierten und im Verteilersystem der westlichen deutschsprachigen Staaten fest etablierten Verlagsfirmen aufbauen und dadurch auf dem westeuropäischen Markt für Übersetzungen aus dem Russischen Fuß fassen. Mit dem ersten Band von Kossuths Majakovskij-Ausgabe (Nr. 1842) beginnt die Kooperation zwischen Kultur und Fortschritt/Volk und Welt und Suhrkamp/Insel. Die Zusammenarbeit zwischen Aufbau-Verlag und Nymphenburger Verlagshandlung bei der Herausgabe der Paustovskij-Erinnerungen gestaltet sich so eng, dass 1962 erstmals eine für einen DDR-Verlag erstellte Übersetzung (Nr. 1639) zuerst in München und dann erst beim Lizenzgeber Aufbau erscheint, offenbar, weil Nymphenburger ihn in großer Auflage in der beliebten Reihe Bücher der Neunzehn unterbringen kann. Die Zusammenarbeit zwischen dem SED-Verlag Dietz und dem katholischen Unternehmen Pustet dagegen ist eine Episode. Paustovskij, um den es auch hier geht (Nr. 1414), wird im Westen nicht als antisowjetischer, wohl aber als unsowjetischer Autor rezipiert. Insofern hat man mit dem Ankauf der Übersetzung offensichtlich keine Probleme, auch wenn sie von einem prominenten Kommunisten wie Alfred Kurella stammt. Die Pustet-Ausgabe erscheint übrigens erst 11 Jahre nach der Dietz-Ausgabe. Eine weitere Kooperation, die sich in den bibliographischen Angaben bis 1966 erst andeutet, ist die des Münchener Heyne Verlages mit Unternehmen der DDR. Heyne nimmt in seine TaschenbuchReihen immer häufiger russische Science Fiction-Titel auf, für deren Übersetzungen Lizenzen bei DDR-Unternehmen erworben werden. Ein erstes Beispiel dieser Zusammenarbeit ist die Übernahme von Efremovs Das Mädchen aus dem All (Nr. 1770), eines Textes, den Heyne allerdings erst 1971 herausbringt. Vermittler Wie Leonhard Kossuth zu Recht behauptet, spielen Übersetzer als Vermittler in der DDR eine weniger wichtige Rolle als in den anderen deutschsprachigen Län356
Wählt man als Bezugsgröße die Gesamtzahl der produzierten belletristischen Titel (einschließlich Kinder- und Jugendbüchern) der BRD und der DDR, wird deutlich, dass die belletristische Produktion der BRD immer ein Mehrfaches derjenigen der DDR beträgt. Die Relation schwankt in den Jahren von 1950 bis 1990 zwischen ca. 6-7:1 und 8:1. (Genauere Zahlen bei: K. ZIERMANN, Der deutsche Buch- und Taschenbuchmarkt 1945-1995. Berlin: Spiess 2000, z.B. Tabelle S. 95). So gesehen, haben auch im Gesamtmaßstab 30 DDR-Titel p.a. ein ganz anderes Gewicht als 16-17 Titel in den westlichen deutschsprachigen Ländern.
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dern. Die Kompetenzzentren sind hier einerseits die großen Redaktionen des Verlages Kultur und Fortschritt/Volk und Welt und zunehmend auch die des Leipziger Reclam Verlages, andererseits die Hochschulen und Akademie-Institute mit ihren Slavisten. Die Übergänge sind fließend, zahlreiche Vermittler „oszillieren“ zwischen Verlagen und wissenschaftlichen Institutionen. Wissenschaftler verfassen häufig Kommentare und Einleitungen zu literarischen Publikationen oder fungieren als Anreger und Gutachter für geplante Veröffentlichungen. Kossuth konstatiert, seit Anfang der 60er Jahre werde die Zensur in der DDR zu einer „wissenschaftlichen Angelegenheit“. Die Lektoren des Verlages Volk und Welt „stützten sich auf ein tiefgestaffeltes akademisches Hinterland“. Renommierten Literaturwissenschaftlern gelinge es häufig, Publikationen durch Gutachten und Nachworte abzusichern.357 Ein Slavist wie Fritz Mierau ist gleichzeitig als Wissenschaftler, als Herausgeber und auch als Übersetzer tätig. Seine persönliche Faszination von der Sowjetliteratur begründet er, anders als die offiziöse Literaturwissenschaft, gerade mit der Verneinung ihres Vorbildcharakters, mit ihrer Betrachtung als Teil „einer europäischen Moderne“: „Galt das avancierte Beispiel im Osten als verbindlich, dann erschöpfte sich alle Beziehung im Nacheifern. Galt es dagegen als vorläufig, dann konnte es nicht nur befragt, angezweifelt, verworfen, zumindest variiert werden – dann eröffnete sich auch die Aussicht auf eine wirkliche, wenn auch späte Mitarbeit an diesem Projekt der europäischen Moderne, mit deren Triumphen und Versuchen ich ebenso lebte wie mit ihren Gefahren, Irrtümern und Zusammenbrüchen.“358
In besonders ausgeprägter Form verkörpert auch Ralf Schröder (1927-2001) in sich die zahlreichen Funktionen, die in der DDR ein Vermittler wahrnehmen kann. Schröder beginnt seine berufliche Karriere als Literaturwissenschaftler. Durch seine Verhaftung im Jahre 1957 wird sie jäh unterbrochen (s. Kap. VI). Schröder erhält die Möglichkeit, während seiner Haft weiter an seiner Habilitationsschrift359 zu arbeiten. Nach seiner Amnestierung 1964 bleibt ihm eine Tätigkeit an der Hochschule versperrt. Er wird aber 1966 Lektor im Verlag Volk und Welt mit dem Zuständigkeitsbereich Sowjetische Klassik.360 In dieser Funktion 357
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Fenster zur Welt, wie Anm. 245, S. 333. – Andere Akzente setzen LOKATIS/TIEPMAR (Verlagsarchive der DDR. Ein Überblick. In: Leipziger Jahrbücher zur Buchgeschichte 6, S. 451-466), wobei sie allerdings nicht speziell auf die Verlage KuFo/VuW abheben: „Seit 1958 entwickelten sich die Verlage von (zum überwiegenden Teil) argwöhnisch beaufsichtigten Objekten zu aktiven Teilnehmern eines in seiner Dichte und Wirksamkeit wohl einmaligen Systems literaturpolitischer Steuerung. Der hauptsächliche Teil der Zensurarbeit fand fortan weniger in der staatlichen Literaturbehörde selbst statt [...] und auch nicht als ‚Schere im Kopf des Autors‘, sondern in den Verlagslektoraten.“ (S. 452f.) MIERAU, Mein russisches Jahrhundert, wie Anm. 303, S. 142f. R. SCHRÖDER, Gorkis Erneuerung der Fausttradition. Faustmodelle im russischen geschichtsphilosophischen Roman. Berlin: Rütten & Loening 1971. Mierau in Fenster zur Welt, wie Anm. 245, S. 45: „Keine Universität hätte sich diesen Mann entgehen lassen, wäre da nicht die stillschweigende Übereinkunft gewesen, ihn ein für allemal
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nimmt er regen Anteil zum Beispiel an den von Mierau verantworteten Editionen der Klassiker Babel‘, Blok und Tynjanov361, aber er propagiert auch Ajtmatov und steht in persönlichem Kontakt mit Tendrjakov, Trifonov und der Witwe Bulgakovs, dessen gesamte deutsche Werkausgabe er kommentiert.362 Als Herausgeber der umfangreichen Èrenburg-Ausgabe bei Volk und Welt (1974ff.) bleibt er ungenannt, aber die Nachworte erscheinen unter seinem Namen. Es gibt jedoch ein Problem: Schröder, der bei allen Autoren, nicht nur bei Gor’kij, faustische Motive sucht und findet, schließt, darin seinem Lieblingshelden ähnlich, eine Art Pakt mit dem Teufel - er arbeitet als Informant für den Staatssicherheitsdienst. Dies ist der Preis für seine Amnestierung und für seine Wiederaufnahme in den Kreis der durch den Charakter ihrer Arbeit privilegierten Intellektuellen. In oder mit den Verlagen Kultur und Fortschritt/Volk und Welt und Reclam arbeiten zahlreiche weitere Vermittler (deren überwältigende Mehrheit natürlich nicht für den Staatssicherheitsdienst tätig ist). Die meisten von ihnen werden, wie auch viele einflussreiche Hochschul-Slavisten, in den einschlägigen Erinnerungen und Untersuchungen behandelt, die hier immer wieder zitiert worden sind. Die Situation in den übrigen deutschsprachigen Ländern sieht gerade in den Jahren 1958 bis 1966 anders aus als in der DDR. Hier gibt es keine Verlage, in denen sich ganze Lektorate nur mit sowjetischer Literatur beschäftigen und deren Mitarbeiter in engem Kontakt mit sowjetischen Schriftstellern und Verlagen stehen. Man hat aber, anders als in der DDR, die Freiheit, Impulse und Informationen sofort aufzunehmen und umzusetzen. Hierzu bedarf es nicht unbedingt einer umfassenden eigenen Kompetenz für sowjetische Literatur. Es ist kein Zufall, dass Entdeckungen wie die ersten Texte von Evtušenko und Solženicyn zunächst nicht in den literarischen Großverlagen, sondern in eher kleineren Unternehmen publiziert werden, denen es gelingt, als erste die sich bietende Chance zu nutzen. Okudžavas in der Sowjetunion nur in einem bald konfiszierten Sammelband erschienene Anti-Kriegs-Erzählung Bud‘ zdorov, školjar (s.o., Verlage der DDR) erscheint im Verlag von Karl Heinz Henssel, einem Ein-Mann-Unternehmen (Mach’s gut, Nr. 1689). Zufällig ist es auch nicht, dass die ohnehin schon auf dem internationalen Markt gehandelten Titel von Pasternak und Nabokov von großen Verlagen wie S. Fischer und Rowohlt publiziert werden. Sie bedürfen keiner Entdeckung, und die Lizenzen sind für kleinere Unternehmen nicht bezahlbar. Möglichkeiten, sich über die kulturelle und gerade auch die literarische Entwicklung in der Sowjetunion zu informieren, sind im Übrigen gerade in der Tauwetter-Zeit reichlich vorhanden. Die Bundeszentrale für poltische Bildung gibt zum Beispiel ein Bücherverzeichnis heraus, das neben politischer Literatur
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des Einflusses auf kommende Generationen von Studenten zu berauben. Es war nun aber gerade diese Verweigerung des Lehrstuhls, die Ralf Schröder seine Ausnahmestellung verschaffte: Der führende Kopf auf dem Gebiet der Literaturgeschichte der DDR saß im Verlag Volk und Welt.“ F. MIERAU, Mein russisches Jahrhundert, wie Anm. 303, S. 230. Zuletzt: M. BULGAKOV, Gesammelte Werke, Bd. 1-13, Berlin: Volk und Welt 1992-1996.
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gerade auch die Ausgaben interessanter sowjetischer Schriftsteller verzeichnet.363 Einmal entdeckt, wird ein neuer Autor auch von anderen Verlagen herausgebracht: Aksɺnov erscheint in der Bundesrepublik erstmals 1962 mit seinem in der DDR nicht veröffentlichten Kurzroman Fahrkarte zu den Sternen (Nr. 1604). Apfelsinen aus Marokko wird dann 1963 von Kindler veröffentlicht (Nr. 1656), 1966 publiziert Hanser einen Band mit Erzählungen (Der Genosse mit der schönen Uniform, Nr. 1814). Einflussreiche Publizisten, die sich auf sowjetische Literatur als Thema spezialisieren, sind Jürgen Rühle und Helen v. Ssachno. Jürgen Rühle hat an der Berliner Humboldt-Universität studiert und dann bis 1955 die Kulturredaktion der Berliner Zeitung geleitet. Er übersiedelt in die Bundesrepublik und veröffentlicht dort zwei außerordentlich polemische Bücher über sowjetisches Theater und sowjetische Literatur der 20er und 30er Jahre und die Repressionen unter Stalin.364 Dass sie im Verlag Kiepenheuer & Witsch erscheinen, ist kein Zufall. Der Verleger Joseph Caspar Witsch ist in den 50er Jahren ein überzeugter Antikommunist und Anhänger der amerikanisch inspirierten und finanzierten Verfechter einer transatlantischen Wertegemeinschaft.365 Helen v. Ssachno, in Russland geboren, hat 1943 in Berlin über Klopstock promoviert und schon seit 1942 eigene Prosa veröffentlicht. Seit Beginn der 60er Jahre publiziert sie in der Presse (zum Beispiel in der Süddeutschen Zeitung), gibt Anthologien heraus, schreibt Vorworte zu Neuerscheinungen sowjetischer Literatur und veröffentlicht 1965 auch ein Buch über die Tauwetter-Literatur.366 Für die Rezeption der TauwetterLiteratur in der Bundesrepublik und in den anderen deutschsprachigen Ländern des Westens ist dieses Buch nicht untypisch: Literatur wird in erster Linie als gesellschaftlich-politische Dokumentation behandelt. Die ästhetische Komponente tritt eher in den Hintergrund. Gleichzeitig fehlt aber auch eine Unterfütterung der Dokumentation durch eine Einbeziehung des sozialen Bereiches (z.B. Auflagehöhen, Distribution der Auflagen, Präferenzen bestimmter Leserschichten). Johannes Holthusen veröffentlicht ab 1963 den ersten deutschsprachigen Über363
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Kommunismus in Geschichte und Gegenwart. Ausgewähltes Bücherverzeichnis, bearbeitet in Verbindung mit Karl-Heinz Ruffmann. 2. wesentlich erw. Aufl. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 1966. J. RÜHLE, Das gefesselte Theater, Köln. Kiepenheuer & Witsch 1957 (auch u.d.T.: Theater und Revolution). – Ders., Literatur und Revolution, Köln, Kiepenheuer & Witsch 1960. Birgit Boge, die beste Kennerin des Verlages und seines Gründers Joseph Caspar Witsch, konstatiert: „Der Kampf gegen den Kommunismus auf politisch-publizistischer wie auf belletristischer Ebene war das große Thema des Kölner Verlegers, der sein Unternehmen zu einem Sammelbecken für ehemalige Kommunisten [...] machte und bereitwillig ausgewiesene Antistalinisten [...] in sein politisches wie belletristisches Programm aufnahm. Trotz seiner vorgeblichen Liberalität und seiner angeblichen Akzeptanz der Meinungsfreiheit bot Witsch letztlich eine von ihm zensierte Auswahl von Autoren und weltanschaulichen Konzepten, die auf Verdammung von Sozialismus und Kommunismus zuliefen.(B. BOGE, Die Anfänge von Kiepenheuer & Witsch. Joseph Caspar Witsch und die Etablierung des Verlags . Wiesbaden 2009, S. 440). H. v. SSACHNO, Der Aufstand der Person. Berlin: Argon 1965.
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blick über die Geschichte der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts, die bei Auswahl und Bewertung der Texte und Autoren ästhetische Kriterien in den Vordergrund stellt.367 Auf Vermittler mit tieferen Kenntnissen der russischen Literatur sind Verlage angewiesen, die Literatur des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts publizieren wollen. Hier ist noch einmal Johannes v. Guenther eine wichtige Person, der in seiner bei Ellermann erscheinenden Kleinen russische Bibliothek zahlreiche Texte bedeutender Autoren von Neuem oder erstmals zugänglich macht. Jedenfalls erwähnt werden muss Gisela Drohla, die nicht nur als Übersetzerin, sondern auch als Vermittlerin von Texten und Autoren eine bedeutende Rolle spielt. Über ihre Person ist wenig in Erfahrung zu bringen. Mit Sicherheit hat sie Slavistik studiert. Für Kiepenheuer & Witsch übersetzt sie zunächst Zamjatins My (Wir, Nr. 1429, Näheres unter Bücher) und Pasternaks Ochrannaja gramota (Geleitbrief, Nr. 1413), beides wichtige Erstübersetzungen für den deutschsprachigen Leser. Pasternaks Text hat sie, so ihr Verleger, selbst für die Publikation ausgewählt. Für Drohlas Selbstständigkeit und für ihre sehr gute Kenntnis der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts spricht auch die kurze Passage, die ihrer Arbeit in der verlagseigenen Jubiläumsschrift zum hundertjährigen Bestehen des Insel Verlages gewidmet ist. Sie ist allerdings auch geeignet, das Bild vom begeisterten Verleger, der sich mit heißem Herzen für seine Autoren engagiert, ein wenig zu trüben. Der ihr und den russischen Publikationen des Verlages gewidmete Abschnitt ist kurz und lautet: „Bei russischen Titeln brauchten zumeist nur die Übersetzer honoriert zu werden. 1959 erschien Andrej Belyjs ‚Petersburg‘, zwei Jahre später folgte ‚Die silberne Taube‘, 1960 wurde Olescha vorgestellt, [...] 1963 die ‚Serapionsbrüder von Petrograd‘ und 1964 die ‚Sentimentale Reise‘ von Viktor Šklovskij. Für die russische Literatur folgte der Verlag den Empfehlungen der Slawistin Gisela Drohla, die auch die meisten Ausgaben übersetzte.“368
Ein Studium der Slavistik hat auch Heddy Pross-Weerth (1917-2004) absolviert, die 1945 in Göttingen mit einer Arbeit zur russischen Geschichtsschreibung im 16./17. Jahrhundert promoviert worden ist. Schon 1952 hat sie eine kleine Anthologie mit Texten aus der sowjetischen Literatur herausgegeben.369 Seit 1949 arbeitet sie als Redakteurin und Publizistin für Zeitschriften und Rundfunkanstalten und übersetzt ab 1959 auch russische Literatur des 20. Jahrhunderts. Für die
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J. HOLTHUSEN, Russische Gegenwartsliteratur. Bd. 1: 1890-1940. Bern, München: Francke 1963. (Dalp-Taschenbücher, 368). – Bd. 2 erscheint 1968. H. SARKOWSKI / W. JESKE, Der Insel Verlag 1899-1999. Die Geschichte des Verlags. Frankfurt/M., Leipzig 1999. Vom rasenden Kalafat und anderen Gestalten der sowjetischen Literatur. Frankfurt/M.: Eremiten-Presse 1952.
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Zeit bis 1966 sind vor allem ihre Übersetzungen von Babel‘ und Leonov hervorzuheben (Näheres s. Abschnitt Bücher). Zu einem der meistbeschäftigten Übersetzer und Kommentatoren russischer Gegenwartsliteratur wird ab 1959 Alexander Kaempfe (1930-1988). Er ist in Moskau als Sohn einer russischen Mutter und eines deutschen Diplomaten geboren und übersiedelt 1941 beim Überfall auf die Sowjetunion mit seiner Familie nach Deutschland. Er studiert in Heidelberg und München Slavistik und tritt, wie Heddy Pross-Weerth, erstmals 1959 hervor, als Mit-Übersetzer einer Sammlung von Texten Pasternaks. Er kommt gut ins Geschäft und arbeitet sehr schnell. Sein Kollege Thomas Reschke, der ihn nach eigenem Bekunden „ganz gut kannte“ , erinnert sich: „Alexander Kaempfe [...] sagte wiederholt, ein Übersetzer, der nicht 25 deutsche Ms.-Seiten pro Tag schaffe, solle den Beruf aufgeben. Aus 5 Jahrzehnten weiß ich, dass das selbst bei schlichteren Texten nicht zu schaffen ist – in guter Qualität natürlich.“370
Seine Ansichten über Deutschland, Russland und seine Selbsteinschätzung hat Kaempfe in seinem Buch Deutschland eins niedergelegt.371 Beides – Ansichten und Selbsteinschätzung - wird von seinen Rezensenten nicht geteilt. Rolf Schneider beendet seine Besprechung in der Zeit (Nr. 21/15. 5. 1987) mit den Sätzen: „Der Titel ‚Deutschland eins‘ läßt an Fortsetzungen denken. Es klingt wie eine Drohung.“ Zu erwähnen ist unter den Vermittlern unbedingt auch Dieter E. Zimmer, der als Übersetzer (aus dem Englischen), Herausgeber und Publizist schon seit 1960 maßgeblichen Anteil an der Publikation und Deutung von Nabokovs Werk hat und auch ab 1989 dessen Gesammelte Werke bei Rowohlt herausgibt. Bücher Das Bild, das sich Eppelsheimers „geistig interessiertem Deutschen“ (wobei er natürlich den westdeutschen Buchkäufer im Auge hat) von der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts bietet (s. Kap. VI), wird in den Jahren 1958 bis 1966 durch Neu- und Erstausgaben erheblich erweitert. Dies gilt für alle deutschsprachigen Länder. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten rücken wieder Autoren und Texte der russischen Moderne zwischen 1900 und 1917 stärker ins Blickfeld. Der in der Stalin-Zeit maßgebliche Kanon der Sowjetliteratur wird durch die Neuund Wiederentdeckung bedeutender Werke der 20er Jahre relativiert. Die zahlreichen Neuerscheinungen des literarischen Tauwetters signalisieren ein bisher nie dagewesenes Anwachsen des Interesses an Literatur aus der Sowjetunion. 370 371
Schriftliche Mitteilung an mich vom 27. 8. 09. FH A. KAEMPFE, Deutschland eins. Von einem der auszog das Deutschsein zu lernen. Kiel: Neuer Malik Verl. 1986.
Kommentar
383
Neuausgaben von Texten der russischen Moderne aus den Jahren vor 1917 sind mit Ausnahme einer nicht sehr großen Zahl von Gedichten, überwiegend von Majakovskij372 und Esenin, in der DDR noch nicht möglich. Aber es erscheinen nun die ersten Publikationen solcher Texte in der Bundesrepublik. Die Erstübersetzung von Belyjs Petersburg in der Fassung letzter Hand (s. Verlage) ist ein wichtiges Ereignis. Der Insel Verlag, der die Auswahl seiner russischen Titel seiner Übersetzerin überlässt, verleiht diesem Ereignis allerdings erstaunlich geringe Publizität. Außer dem Klappentext 373 ist der Ausgabe kein kommentierendes Wort beigegeben, das auf den Rang des Werkes hinwiese oder die Annäherung an den Roman, der sich einem unvorbereiteten Leser nur schwer erschließt, erleichtern könnte. Gleiches gilt für die Neuübersetzung von Belyjs Die silberne Taube. Auch Paul Celan kommentiert seine Übersetzungen von Blok und Esenin nicht. Im Züricher Manesse Verlag erscheint eine um einige bisher fehlende Texte erweiterte Ausgabe von Erzählungen Sologubs in Alexander Eliasbergs Übersetzung (Nr. 1545) mit einem einführenden Nachwort. Das alles ist noch nicht viel, aber es ist ein Anfang. Zu diesen Texten der Moderne kommt aus der Zeit vor 1917 eine erste umfangreiche Auswahl von Texten Rozanovs, von dem bisher nur 40 Jahre zuvor ein Dostoevskij-Essay (Nr.315) erschienen war. Übersetzt ist sie von dem Slavisten Heinrich Stammler, der auch das einführende Vorwort verfasst. Ab 1959 erscheinen zum ersten Mal seit etwa 25 Jahren Neuübersetzungen von Erzählungen Ivan Bunins (Nr. 1438, 1502, 1611, 1822). In der westdeutschen Sammlung von 1959 wird er dem Leser durch eine Einleitung von Johannes Holthusen als ein immer noch recht unbekannter Autor vorgestellt. In der DDR, in der Bunin, genau wie in der Sowjetunion, vor dem Tauwetter nicht publiziert werden konnte, erscheint 1964 eine umfangreiche Sammlung mit einem Nachwort des Slavisten Gerhard Schaumann (Nr. 1718). Erwähnenswert ist auch die erste deutsche Publikation von Zamjatins Wir. Als negative Utopie steht der Text besonders Aldous Huxleys (später entstandenem) Roman Brave New World nahe. Seine Polemik gegen totalitäre Zukunftsvisionen der russischen Avantgarde und des Proletkul’t wird im Kontext der 50er Jahre als eine fundamentale Kritik am sowjetischen Totalitarismus Stalinscher Prägung interpretiert, gerade auch von dem Verleger Joseph Caspar Witsch.374 Was die weißen Flecken auf der Karte der Sowjetliteratur der 20er Jahre anbetrifft, so sieht man sich auch bei ihrer Beseitigung in der DDR zur Zurückhaltung genötigt. An eine Veröffentlichung von Pil’njak, Zamjatin oder auch des jungen Pasternak ist noch nicht zu denken. Texte der Petrograder Serapionsbrüder und der mit ihnen teils eng befreundeten Formalisten werden gleichfalls nicht publi372
373
374
Im ersten Band von Kossuths Majakovskij-Ausgabe (Nr. 1842) sind aus der Zeit von 1913 bis 1916 Übersetzungen von insgesamt 16 Gedichten abgedruckt. Dort findet sich nur die (allenfalls sehr eingeschränkt nachvollziehbare) Feststellung: „Der Roman hatte bei seinem Erscheinen eine revolutionäre Wirkung auf die russische Literatur und Geistesgeschichte“. Das Nachwort des Romans stammt von Witschs Autor Jürgen Rühle (s.o.).
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ziert, ebenso wenig wie Oleša und Mandel’štam oder Anna Achmatova. Alle diese Autoren erscheinen in der Bundesrepublik in großen literarischen Verlagen. Eine Ausnahme bilden Achmatova, die nur im relativ kleinen Limes Verlag und im Emigrantenverlag Possev herauskommt (Nr. 1711, 1712), und Pil’njak mit seiner besonders innovativen Prosa. Von ihm erscheinen von 1961 bis 1966 fünf Bände, allesamt im Goldmann Verlag, zum Teil als Taschenbücher. Unter anderem gewinnt Wilhelm Goldmann die Übersetzerin der 1946 in der Schweiz erschienenen deutschen Ausgabe von Maschinen und Wölfe (Nr. 734), Mascha Schil(l)skaja, für die erste Übersetzung von Pil’njaks bekanntestem Roman Golyj god (Das nackte Jahr, Nr. 1743). Aus dem Umfeld des Formalismus sind in der DDR nur zwei literarische Texte von Tynjanov greifbar: seine Erzählung Podporuìik Kiže, die schon seit ihrer Verfilmung 1934 (mit Prokof’evs Filmmusik) zum „goldenen Bestand“ (zolotoj fond) der Sowjetliteratur gehört (Nr. 820), und sein Puškin-Roman (Nr. 1706). Greifbar sind auch frühe Erzählungen von Fedin, die innerhalb der zehnbändigen Werkausgabe erscheinen (Nr. 1392). Allerdings werden diese Erzählungen in der DDR weniger im Kontext des Umfelds ihrer Entstehungszeit gesehen, sondern als frühe Meisterwerke eines seit der Stalin-Zeit anerkannten sowjetischen Klassikers des sozialistischen Realismus, was umso leichter fällt, als Fedin schon zu Beginn seiner künstlerischen Laufbahn ein sehr konservativer Erzähler ist. Ähnlich wie bei Fedin verhält es sich bei Leonov, dessen erster großer Roman Barsuki 1957 in neuer Übersetzung herausgekommen ist (Aufruhr, Nr. 1362), innerhalb einer Reihe mit seinem umfangreichen Spätwerk Russkij les (Der russische Wald, Nr. 1515). Leonov wird nun auch in der Bundesrepublik neu entdeckt, aber sozusagen gerade vom anderen Ende her, ausgehend von seinem originellen Frühwerk. Hier erscheint 1963 ebenfalls eine Neuübersetzung von Barsuki (Die Dachse, Nr. 1680), diesmal von Heddy Pross-Weerth, die schon in ihrer Anthologie von 1952 (s. Anm. 369) mit der Geschichte Vom rasenden Kalafat einen Text aus dem Roman gebracht hatte. Und in Johannes v. Guenthers Kleiner russischer Bibliothek kommt auch ein bisher unübersetzter früher Text von ihm heraus (Aufzeichnungen eines Kleinstädters, Nr. 1627). Einigermaßen dramatisch verläuft die Wiederentdeckung von Isaak Babel‘. 1954 war er in der Sowjetunion postum rehabilitiert und dort 1957 zum ersten Mal wieder gedruckt worden. Schon vorher hätte man ihn in westlichen deutschsprachigen Ländern publizieren können, was aber nicht geschah. Nun ist es auch in der DDR möglich. Ab 1958 bemühen sich Mitarbeiter des Verlages Kultur und Fortschritt/Volk und Welt und andere Literaturwissenschaftler um eine Veröffentlichung seiner Texte, stoßen aber immer noch auf nachhaltigen Widerstand bei maßgeblichen Personen und Instanzen. Erst 1964 erscheint ein Band mit Erzählungen, herausgegeben und mit einem Vorwort von Fritz Mierau (Die Reiterar-
Kommentar
385
mee und andere Erzählungen, Nr. 1716).375 Man hat von Umanskij, dem Übersetzer der Babel‘-Texte für den Malik-Verlag (Nr. 350, 351), die Erlaubnis zum Wiederabdruck seiner Übersetzungen eingeholt, korrigiert sie anhand der sowjetischen russischen Ausgabe von 1957 und fügt weitere 20 Texte in Neuübersetzungen von Thomas Reschke, Hartmut Herboth und anderen hinzu. Inzwischen sind, was man in der DDR schon seit 1958 befürchtet, in den anderen deutschsprachigen Ländern schon zwei miteinander konkurrierende Babel‘-Ausgaben erschienen. 1960 bringt der Verlag Kurt Desch eine Sammlung von 46 Erzählungen in einer Neuübersetzung von Milo Dor und Reinhard Federmann heraus (Zwei Welten. Die Geschichten des Isaak Babel, Nr. 1497). Wenige Wochen später erscheint mit einem Nachwort von Walter Jens im Schweizer Verlag Walter der erste Band einer zweibändigen Sammlung. Dessen Leiter des literarischen Programms ist der heute vor allem als Schriftsteller bekannte Otto F. Walter (19281994). Von Babel‘ werden die Umanskij-Übersetzungen abgedruckt und durch sechs weitere Texte in der Übersetzung von Heddy Pross-Weerth ergänzt (Budjonnys Reiterarmee und anderes, Nr. 1496). Der Verlag weist darauf hin, dass er für seine Veröffentlichung von Babel’s in Paris lebender Tochter die Zustimmung eingeholt und mit Wieland Herzfelde, in dessen Malik-Verlag die UmanskijÜbersetzungen ursprünglich erschienen, „regelrechte Verträge“ abgeschlossen habe. „Regelrechte Verträge“ aber hat Desch natürlich auch mit seinen Übersetzern Dor/Federmann unterzeichnet. Man einigt sich schließlich: Walter verzichtet darauf, seine Ausgabe als „einzige autorisierte“ anzupreisen und beschränkt sich stattdessen auf den Hinweis des Einvernehmens mit Babel’s Tochter. Der zweite Band seiner Ausgabe (Sonnenuntergang, Nr. 1606) erscheint 1962 und enthält weitere Erzählungen sowie Theaterstücke. Diese Texte sind sämtlich von ProssWeerth übersetzt. Die Ausgaben der Verlage Desch und Walter finden weite Verbreitung durch Übernahmen von Buchclubs und Taschenbüchern.376 Die Neuerscheinungen des literarischen Tauwetters stehen überall im Mittelpunkt des Interesses. Simonov, Èrenburg, Granin, Baklanov, Bondarev, Aksɺnov, Okudžava, Ju. Kazakov und Evtušenko sind im gesamten deutschen Sprachraum vertreten, auch wenn der eine oder andere Titel nur innerhalb der DDR oder auch dort gerade nicht veröffentlicht wird. Die Texte erscheinen vielfach in Ost und West fast synchron, allerdings in verschiedenen Übersetzungen. Es geschieht 375
376
Die Auseinandersetzungen um die Publikation Babel’s in der DDR sind mehrfach beschrieben worden, z.B.: BARCK/LANGERMANN/LOKATIS, „Jedes Buch ein Abenteuer“, wie Anm. 281, S. 118-121. Zur Auseinandersetzung der Verlage Desch und Walter s. z.B. Spiegel Nr. 40/28. 9. 1960. Auch die DDR-Ausgabe findet ein interessiertes Publikum – unter anderem in der Sowjetunion. 1984 machte ich auf einer Ausstellung zum 90. Geburtstag Babel’s in Odessa die Bekanntschaft einer einheimischen Germanistin, die wie fast alle Besucher die Ausstellung von Erstdrucken des Schriftstellers nutzte, um in den Ausstellungsvitrinen endlich seine Texte lesen zu können, die sie allerdings auch schon selbst besaß – in deutscher Übersetzung aus der DDR.
386
1958-1966
relativ häufig, dass auch politisch völlig unanstößige Texte zuerst im Westen und dann erst in einer DDR-Übersetzung auf den Markt kommen. Für solche Verzögerungen in der DDR sind vor allem zwei Gründe verantwortlich: Zum einen der lange Vorlauf für eine Buchproduktion (Aufstellung eines Themenplans für ein Kalenderjahr im Voraus und dessen Genehmigung), zum anderen eine Tendenz, bei sowjetischen Neuerscheinungen nicht ihren Erstdruck in einer Zeitschrift zu übersetzen, sondern das Erscheinen einer Buchausgabe abzuwarten. Die Publikation eines Textes in einer Literaturzeitschrift signalisiert in der Sowjetunion, dass dieser als existent zu betrachten und in den öffentlichen Diskurs aufgenommen ist. Texte, die anschließend in der offiziösen Kritik ein überwiegend negatives Echo finden, werden nach ihrer Zeitschriftenpublikation teilweise nicht als Buch veröffentlicht (z.B. Aksɺnovs Fahrkarte zu den Sternen, V. Nekrasovs Reisenotizen aus den USA, Solženicyns Erzählung Matrjonas Hof u.a.). Gelegentlich ist der Autor oder der Verlagsredakteur auch genötigt, den in einer Zeitschrift publizierten Text durch Konjekturen und Korrekturen zu ändern. Wertkonservative Autoren wie Abramov, Zalygin oder Solouchin, die sich kritisch mit der sinnlosen Zerstörung alter dörflicher Strukturen und der Ausbeutung der ländlichen Bevölkerung befassen, werden wahrgenommen. Solouchin erscheint in der DDR wie auch im Westen (Ein Tropfen Tau, Nr. 1596, 1701), Zalygin und Abramov werden in der DDR erst später publiziert. Ajtmatov, der als Kirgise ebenso wie russische Dorfschriftsteller mehr und mehr die Zerstörung alter gewachsener kultureller Bindungen beklagt, ist seit 1960 vor allem durch seinen Erfolgstitel Džamilja populär (Nr. 1494, 1602). Seine nur in der DDR erschienene Erzählung Licom k licu (Aug in Auge, in: Goldspur der Garben, Nr. 1713) kann 1964 nur in einer etwa um die Hälfte gekürzten Fassung gedruckt werden, die vollständige Übersetzung erscheint erst 1989 in der Schweiz (Nr. 3088). Solženicyn, V. Nekrasov und Vl. Maksimov sind noch Mitglieder des sowjetischen Schriftstellerverbandes. Die beiden Erstgenannten können in der Sowjetunion einige Texte nur noch in Zeitschriften veröffentlichen. In der DDR erscheinen diese gar nicht mehr. Ihre spätere Ausgrenzung und Ausweisung/Ausreise kündigt sich hier bereits an. Dass man in der DDR bei der Genehmigung von Publikationen umstrittener sowjetischer Autoren generell restriktiver verfährt als in den anderen sozialistischen Staaten Europas, verdeutlicht eine kurze Gegenüberstellung: - Aksɺnovs Fahrkarte zu den Sternen erscheint in Polen 1962, in der êechoslovakei 1964 (ìech.)/1965 (slovak.), in Rumänien 1966, in der DDR nie. - Baklanovs Juli 1941 erscheint in Bulgarien, Ungarn und in der êechoslovakei (ìech./slovak.) 1966, in der DDR 1978. - Bondarevs Vergiß wer du bist erscheint in Polen, Ungarn und der êechoslovakei (ìech./slovak.) 1963, in Bulgarien 1964, in Rumänien 1968, in der DDR nie. - Stille erscheint in Polen und in der êechoskovakei 1965, in Bulgarien 1968, in der DDR nie.
Kommentar
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- Èrenburgs Menschen, Jahre, Leben, Buch 1-6, erscheint in Polen 1961/63, in Ungarn 1962/63, in der êechoslovakei (ìech./slovak.) 1962/64, in der DDR 1978. - Okudžavas Mach‘s gut erscheint in Polen 1962, in der êechoslovakei (ìech.) 1964, in Ungarn 1968, in der DDR nie. - Solženicyns Ivan Denisoviì erscheint in Ungarn 1962, in Bulgarien und der êechoslovakei (ìech./slovak.) 1963, in der DDR nie. - Tendrjakovs Drei, Sieben, As erscheint in Polen 1960, in der êechoslovakei (slovak.) 1961, in Ungarn 1966, in der DDR 1980. Außerhalb der DDR und der sozialistischen Länder einschließlich der Sowjetunion erscheinen auch Publikationen von Autoren, die nicht mehr in der Sowjetunion leben wie Brodskij (Nr. 1821), deren Originale unter Pseudonym im Ausland erscheinen wie Sinjavskij (Nr. 1856, 1857) oder die zunächst in sowjetischen psychiatrischen Anstalten festgehalten werden wie Narica (Nr. 1632) und Tarsis (Nr. 1805, 1806). Es beginnt die Spaltung der russischen Gegenwartsliteratur in sowjetische Literatur und Literatur der Dissidenten. Aber das Interesse an der „modernen“, an der „neuen“ Sowjetliteratur steht überall im Vordergrund. Das belegen Titel von Prosa-Anthologien, die außerhalb der DDR erscheinen. Hier eine Auswahl (Hervorhebungen in Kursive von mir, FH): Der Prozeß beginnt. Neue russische Erzähler; Die eigene Meinung. Erzählungen moderner russischer Autoren; Die stumme Klaviatur. Russische Erzähler der Gegenwart; Zehn neue russische Erzähler; Nach dem Tauwetter. Neue russische Erzählungen; Moderne russische Erzähler; Liebe unterm Sowjetstern. Moderne russische Liebesgeschichten.377 Man geht mit diesen Attributen sehr großzügig um. Epitheta wie neu oder modern müssen häufig als Synonyme für neu auf dem Markt verstanden werden. Die Anthologie Zehn neue russische Erzähler zum Beispiel enthält keinen Text, der nicht schon vor 1940 entstanden wäre. Von den zahlreichen in der DDR erschienenen Sammelbänden seien hier nur drei Anthologien russischer Lyrik genannt: Die 1963 bei Kultur und Fortschritt erschienene Sammlung Sternenflug und Apfelblüte von Edel Mirowa-Florin (Auswahl der Texte) und Fritz Mierau (Auswahl der Nachdichtungen); die 1965 bei Neues Leben herausgekommene Sammlung Mitternachtstrolleybus. Neue sowjetische Lyrik, ausgewählt und herausgegeben von Fritz Mierau; und die ebenfalls 1965 publizierte Sammlung Zwei und ein Apfel. Russische Liebesgedichte, herausgegeben von Edel Mirowa-Florin und Leonhard Kossuth, erschienen bei Kultur und Fortschritt. Alle drei Anthologien sind mit Engagement, profunder Kenntnis und erheblichem Aufwand zusammengestellt. Hier wird ein Spektrum russischer Lyrik präsentiert, das eine Zeitspanne von mehr als 50 Jahren umfasst: Neben Blok und Brjusov, die geachtet, aber nicht verfügbar sind, 377
Erscheinungsort und –jahr in der Reihenfolge der Nennungen: Köln 1960; München 1962; Stuttgart 1963; Reinbek 1963; München 1964; München 1965; Freiburg/Br. 1966.
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1958-1966
auch Achmatova und Cvetaeva, die in der DDR/SBZ bisher noch nie gedruckt wurden und die auch in Westdeutschland nur ganz vereinzelt in Anthologien vorliegen; neben Majakovskij und Esenin auch Mandel’štam und Pasternak; neben Evtušenko, Voznesenskij und Roždestvenskij auch Okudžava, Matveeva, Sosnora, Sulejmenov, L. Martynov und viele andere. Die Publikationsform der Anthologie ermöglicht es, zahlreiche Autoren einzubeziehen, die in eigenen Sammlungen (noch) nicht publiziert werden können. Und für die hier genannten drei Sammlungen gilt, was generell für die Übersetzungen moderner russischer Lyrik in der DDR anzumerken ist: Ein großer Teil wird von den bedeutendsten Lyrikern des Landes übertragen. Mierau hebt die Namen Sarah Kirsch, Rainer Kirsch, Elke Erb, Adolf Endler, Bernd Jentzsch, Heinz Czechowski, Karl Mickel und Volker Braun hervor.378 Genannt werden müssen auch Johannes Bobrowski und, als einer der wichtigsten Ersteller von Interlinearversionen, Oskar v. Törne.
378
MIERAU, Mein russisches Jahrhundert, wie Anm. 303, S. 163.
Kapitel VIII: 1967-1973 Bibliographie 1967: Achmatova, Anna Andreevna 1871
Gedichte. Ü: Hans Baumann. Ebenhausen bei München: LangewiescheBrandt 1967. 106 S. Zuvor Teilabdruck als private „Freundesgabe“: Requiem. 1935-1940. 10 Bll. München: Piper 1966.
1872
Ein niedagewesener Herbst. [Gedichte]. Ü: Sarah u. Rainer Kirsch. Berlin: KuFo 1967. 95 S. [Lyrikreihe]. Zweisprachige Ausgabe BRD: Düsseldorf 1967
Adamov, Arkadij Grigor’eviì 1873
Die Spur des Fuchses (Sled lisicy). Kriminalroman. Ü: Thomas Reschke. Berlin: KuFo 1967. 262 S.
Ajtmatov, êingiz Torekuloviì 1874
Wirf die Fesseln ab, Gulsary (Prošìaj, Gulsary). Erzählung aus einer kirgisischen Kolchose. Ü: Peter Braun. Düsseldorf, Köln: Diederichs 1967. 229 S.
Aksɺnov, Vasilij Pavloviì 1875
Es ist Zeit, mein Freund, es ist Zeit (Pora, moj drug, pora). Roman. Ü: Ingrid Tinzmann. Stuttgart: DVA 1967. 217 S.
Amosov, Nikolaj Michajloviì 1876
Leben in meiner Hand (Mysli i serdce, t. 1). Ü aus d. Englischen: Marianne Ukert. Oldenburg. Hamburg: Stalling 1967. 238 S.
Blok, Aleksandr Aleksandroviì 1877
Der Mystiker Alexander Blok im Spiegel seiner Lyrik. Ausgewählte Dichtungen. Ü: Wanda Berg-Papendick. Frankfurt/M.: Possev 1967. 185 S.
1967-1973
390 Zweisprachige Ausgabe
Bogomolov, Vladimir Osipoviì 1878
Iwans Kindheit. Zosia. 2 Erzählungen. Berlin: VdN [1967]. 142 S. Neuübersetzung von „Zosja“, Ü: Werner Kaempfe
Bregova, Dora Davydovna 1879
Dostojewski. Romanbiographie. Bd. 1. Verschwörung in St. Petersburg (Doroga iskanij). Ü: Ena v. Baer. Berlin: VdN 1967. 609 S.
Bykov, Vasilij Vladimiroviì 1880
Die Toten haben keine Schmerzen (Mɺrtvym ne bol’no). Roman. Ü: Rolf Ulbrich. Berlin: Propyläen 1967. 266 S.
êukovskaja, Lidija Korneevna 1881
Ein leeres Haus (Opustelyj dom). Ü: Eva Mathay. Zürich: Diogenes 1967. 231 S. Spätere russ. Ausgabe u.d.T. „Sof’ja Petrovna“ (dt. „Sofja Petrowna“)
Daniel‘, Julij Markoviì 1882
Hier spricht Moskau und andere Erzählungen. Ü: Hendrik Berinson, Lotte Stuart. Hamburg: Zsolnay 1967. 216 S. Erschienen unter dem Pseudonym „Nikolai Arschak“
Fink, Viktor Grigor’eviì 1883
Zwischen Paris und Moskau (Literaturnye vospominanija). Ü: Sepp Görbert. Berlin: Dietz 1967. 352 S. Leicht gekürzt
Gor, Gennadij Samojloviì 1884
Der elektronische Melmoth (Èlektronnyj mel’mot). Phantastische Erzählung. Ü: Norbert Randow, Werner Tzschoppe. Berlin: KuFo 1967. 63 S. (Krimi, Abenteuer, Phantastik, 28).
Gorbaìɺv, Nikolaj Andreeviì 1885
Gesicht im Feuer (Zvɺzdnoe tjagotenie). Ü: Heinz Kübart. Berlin: Deutscher Militärverlag 1967. 239 S.
Gor’kij, Maksim
Bibliographie 1886
391
Das Städtchen Okurow (Gorodok Okurov). Ü: Hertha v. Schulz, Verse: Wilhelm Tkaczyk. Matwej Koshemjakin (Žizn‘ Matveja Kožemjakina). Ü: Traute u. Günther Stein, Hertha v. Schulz. Berlin, Weimar: Aufbau 1967. 732 S. (Gesammelte Werke in Einzelbänden, 7).
Grin, Aleksandr Stepanoviì 1887
Jessy und Morgiana (Džessi i Morgiana). Roman. Ü: Eva u. Alexander Grossmann. Weimar: Kiepenheuer 1967. 236 S.
1888
Die purpurroten Segel. [Erzählungen]. Ü: Elena Guttenberger. Frankfurt/M.: Possev 1967. 165 S.
Il’f, Il’ja / Petrov, Evgenij 1889
Das goldene Kalb (Zolotoj telɺnok). Ein satirischer Roman. Ü: Mascha Schillskaja. München: Goldmann 1967. 302 S. (Gelbe TB, 1806/1807).
Jur’ev, Zinovij Jur’eviì 1890
Der Mann, der Gedanken las (êelovek, kotoryj ìital mysli). Phantastische Kriminalerzählung. Ü: Erna Linde. Berlin: KuFo 1967. 62 S. (Krimi, Abenteuer, Phantastik, 46). Leicht gekürzt
Karpov, Vladimir Vasil‘eviì 1891
Durch Glut und Wüstensand. Der Ansteckungsherd. Ü: Doris-Ursula Pirl. Berlin: KuFo 1967. 62 S. (Krimi, Abenteuer, Phantastik, 30).
Kataev, Valentin Petroviì 1892
Der heilige Brunnen (Svjatoj kolodec). Ü: Oda v. Stahl, Heinz D[ieter] Becker. Berlin, München, Wien: Herbig 1967. 150 S.
Kaverin, Veniamin Aleksandroviì 1893
Drei Märchen und noch eins (Tri skazki i ešìɺ odna). Ü: Marianne Schilow, Berlin: Kinderbuchverl. [1967]. 187 S.
1894
Meister unbekannt (Chudožnik neizvesten). Ü: Marianne Schilow. Berlin: KuFo 1967. 158 S. (Die bunte Reihe, 45/46).
Kazanin, Mark Isaakoviì 1895
Der Rubin des Emirs von Buchara (Rubin Èmira bucharskogo). Ü: Leoni Labas, Alexander Alexandrowski. Moskau: Progress 1967. 230 S.
1967-1973
392
Klimenìenko, Jurij Dmitrieviì 1896
Spuk auf der „Sea Prince“. Seeabenteuer. [Sammlung]. Ü: Leo Nebenzahl. Berlin: KuFo 1967. 63 S. (Krimi, Abenteuer, Phantastik, 37).
Korol’kov, Jurij Michajloviì 1897
Der Mann, für den es keine Geheimnisse gab (êelovek, dlja kotorogo ne bylo tajn). Richard Sorge in Tokio. Ü: Otto Braun. Berlin: KuFo 1967. 282 S.
Leonov, Leonid Maksimoviì 1898
Erzählungen. Berlin: KuFo 1967. 711 S. (Gesammelte Prosa in Einzelausgaben).
Majakovskij, Vladimir Vladimiroviì 1899
Stücke. Ü: Hugo Huppert. Berlin: VuW 1967. 429 S. (Ausgewählte Werke, Bd. 3). Enthält auch Erstübersetzungen BRD: Frankfurt/M. 1968 Österreich: Wien 1968
Malyškin, Aleksandr Georgieviì 1900
Sewastopol (Sevastopol‘). Roman. Ü: Lieselotte Remané. Berlin: KuFo 1967. 451 S.
Nekrasov, Viktor Platonoviì 1901
Vorfall auf dem Mamai-Hügel. Erzählungen. Ü: Maria Riwkin, Rainer Rosenberg. Berlin: VdN 1967. 280 S.
Paustovskij, Konstantin Georgieviì 1902
Jenseits des Regenbogens. Erzählungen. Berlin, Weimar: Aufbau 1967. 502 S. Enthält auch Erst- und Neuübersetzungen
1903
Der letzte Teufel. Erzählungen. Ü: Johannes v. Guenther. Ebenhausen bei München: Langewiesche-Brandt 1967. 101 S. (edition langewieschebrandt, 89). Enthält auch Neuübersetzungen Zweisprachige Ausgabe
Bibliographie 1904
393
Nordische Novelle. Ausgewählte Erzählungen. Ü: Ena v. Baer. Leipzig: Insel 1967. 295 S.
Polevoj, Boris Nikolaeviì 1905
Doktor Vera (Doktor Vera). Roman. Ü: Arno Specht. Berlin: KuFo 1967. 366 S.
Šalamov, Varlam Tichonoviì 1906
Artikel 58. Die Aufzeichnungen des Häftlings Schalanow [!)]. Ü: G[isela] D[rohla]. Köln: Middelhauve 1967. 195 S. auch u.d.T.: „Kolyma. Insel im Archipel“
Semɺnov, Julian Semɺnoviì 1907
Petrowka 38 (Petrovka, 38). Kriminalroman. Ü: Anna v. Antropoff. Gütersloh: Signum 1967. 191 S.
Serebrjakova, Galina Iosifovna 1908
Gipfel des Lebens (Veršiny žizni). Historischer Roman. Ü: Gottfried Kirchner. Berlin: KuFo 1967. 296 S. = „Prometej“, ì. 3-ja
Sinjavskij, Andrej Donatoviì 1909
Phantastische Geschichten. Sämtliche Erzählungen. Ü: Eduard Suslik, Anna Moravec. Wien, Hamburg: Zsolnay 1967. 350 S. Name des Verfassers auf dem Titel: „Abram Terz“
Smirnov, Viktor Vasil‘eviì 1910
Fahrt in den Tod. T. 1-2. Berlin: KuFo 1967. (Krimi, Abenteuer, Phantastik, 41, 42).
1911
Wer ist der fünfte? Berlin: KuFo 1967. (Krimi, Abenteuer, Phantastik, 36).
Šolochov, Michail Aleksandroviì 1912
Ein Schicksal (Sud’ba ìeloveka). Ü: Juri Elperin. Moskau: Progress [1967]. 66 S.
Švarc, Evgenij L’voviì
1967-1973
394 1913
Das gewöhnliche Wunder. Märchen in 3 Akten. Ü: Günter Jäniche. Berlin: Henschel 1967. 79 S. (Zeitgenössische Dramatik). Als Bühnenmanuskript: 1965
Tarsis, Valerij Jakovleviì 1914
Rußland und die Russen. Luzern, Frankfurt/M.: Bucher 1967. 224 S. u. zahlr. Tafeln.
Tregubov, Jurij Andreeviì 1915
Der letzte Ataman (Poslednij ataman). Roman. Velbert, Kettwig: Blick und Bild 1967. 272 S.
Tynjanov, Jurij Nikolaeviì 1916
Die literarischen Kunstmittel und die Evolution der Literatur. Ü: Alexander Kaempfe. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1967. 145 S. (edition suhrkamp, 197). aus: „Archaisty i novatory“
Voznesenskij, Andrej Andreeviì 1917
Antiwelten (Antimiry). Ü: Interlinearversion Herbert Krempien, Nachdichtung Jens Gerlach. Berlin: KuFo 1967. 171 S.
Zamjatin, Evgenij Ivanoviì 1918
Morgen. Erzählungen, Essays, Dokumente. Ü: Gabriele Leech-Anspach. Wiesbaden: Limes 1967. 231 S. (Limes Nova, 19).
1968 Ajtmatov, êingiz Torekuloviì 1919
Abschied von Gulsary (Prošìaj, Gulsary). Roman. Ü: Leo Hornung. Berlin: KuFo 1968. 215 S.
Amosov, Nikolaj Michajloviì 1920
Herzen in meiner Hand (Mysli i serdce). Aufzeichnungen eines Chirurgen. Ü: Nelly Drechsler. Bd. 2. Berlin: KuFo 1968. 282 S.
Antonov, Sergej Petroviì
Bibliographie 1921
395
Der zerrissene Rubel (Razorvannyj rubl‘). Ü: Gottfried Kirchner. Leipzig: Reclam 1968. 163 S. (RUB, 418).
Babel‘, Isaak Èmmanuiloviì 1922
Die Reiterarmee (Konarmija). Mit Dokumenten und Aufsätzen im Anhang. Leipzig: Reclam 1968. 366 S. (RUB, 362). Enthält auch Erst- und Neuübersetzungen
Bulgakov, Michail Afanas’eviì 1923
Hundeherz (Sobaì’e serdce). Ü: Gisela Drohla. Neuwied, Berlin: Luchterhand 1968. 158 S.
1924
Der Meister und Margarita (Master i Margarita). Roman. Ü: Thomas Reschke. Berlin: KuFo 1968. 427 S. Übersetzung der von der sowjetischen Zensur gekürzten Originalausgabe von 1966/67 Rumänien: Bukarest 1972
1925
Der Meister und Margarita (Master i Margarita). Roman. Ü: Thomas Reschke, Gisela Drohla. Neuwied, Berlin: Luchterhand 1968. 650 S. (Edition Otto F. Walter). Lizenzausgabe der Übersetzung von Thomas Reschke unter Einfügung der dort fehlenden Passagen in der Übersetzung von Gisela Drohla
Cvetaeva, Marina Ivanovna 1926
Gedichte. Ü: Christa Reinig. Berlin: Wagenbach 1968. 66 S. (Quarthefte, 28). Ausgabe teils zweisprachig
Davydov, Isaj 1927
Ein Mädchen fällt vom Himmel (Devuška iz Pantikapeja). Utopische Erzählung. Ü: Gisela Kuhnert. Berlin: Das Neue Berlin 1968. 107 S.
Fedoseev, Grigorij Anisimoviì 1928
Der böse Geist vom Jambui (Zloj duch Jambuja). Ü: Ursula u. Helmut Sträubig. Leipzig: Brockhaus 1968. 326 S.
1929
Schneesturm am Dschugdyr (V tiskach Džugdyra). Ü: Sepp Görbert. Berlin: Neues Leben 1968. 396 S. (Spannend erzählt, 82) Bearbeitete Ausgabe
1967-1973
396
Fraerman, Ruvim Isaeviì 1930
Dingo oder Die erste Liebe (Dikaja sobaka Dingo ili Povest‘ o pervoj ljubvi). Ü: Juri Elperin. Moskau: Progress [1968]. 187 S.
Ginzburg, Lev Vladimiroviì 1931
In geheimem Auftrag. Erlebnisse eines Kundschafters. Ü: Charlotte Kossuth. Berlin: KuFo 1968. (Krimi, Abenteuer, Phantastik, 66).
Gol’dberg, Isaak Grigor’eviì 1932
Süßer Wermut. Erzählungen. Ü: Werner Creutziger, Gottfried Kirchner. Berlin, Weimar: Aufbau 1968. 265 S.
Golubev, Gleb Nikolaeviì 1933
Das fluchbeladene Tal (Dolina, prokljataja allachom). Ü: Ingeborg Schröder. Berlin: KuFo 1968. 63 S. (Krimi, Abenteuer, Phantastik, 64).
Gor’kij, Maksim 1934
Die Feuersbrunst. Erzählungen. Ü: Ottomar Schwechheimer u. Walter Richter-Ruhland. München: Goldmann 1968. 182 S. (Gelbe TB, 2364).
1935
Meine Universitäten (Moi universitety). Ü: Georg Schwarz. Berlin, Weimar: Aufbau 1968. 433 S. (Gesammelte Werke in Einzelbänden, 12). BRD: München 1972
1936
Pawel, der arme Teufel. Erzählungen. München: Goldmann 1968. 182 S. (Gelbe TB, 2338). Enthält auch Neuübersetzungen
1937
Satiren. Berlin, Weimar: Aufbau 1968. 366 S. (Gesammelte Werke in Einzelbänden, 5). Enthält auch Neuübersetzungen
1938
Über Kinder und Kinderliteratur. Ü: Ellen Zunk. Berlin: Kinderbuchverl. [1968]. 241 S.
1939
Über Literatur. Ü: Berlin, Weimar: Aufbau 1968. 655 S. (Gesammelte Werke in Einzelbänden, 23).
1940
Werkstattgespräche (Besedy o remesle). Ü: Leon Nebenzahl. Berlin: VuW 1968. 125 S. (VuW-Spektrum, [1]).
Granin, Daniil Aleksandroviì
Bibliographie 1941
397
Vier Wochen mit den Beinen nach oben (Mesjac vverch nogami). Impressionen. Ü: Lieselotte Remané. Berlin: VuW 1968. 158 S. (VuWSpektrum, [2]).
Iskander, Fazil Abduloviì 1942
Das Sternbild des Ziegentur (Sozvɺzdie kozlotura). Ü: Hans-Joachim Grimm. Berlin: VuW 1968. 211 S. (VuW-Spektrum, [4]). West-Berlin: 1971
Kataev, Valentin Petroviì 1943
Der heilige Brunnen (Svjatoj kolodec). Ü: Juri Elperin. Verse: Rainer Kirsch, Martin Remané. Berlin: VuW 1968. (VuW-Spektrum, [9]).
1944
Kraut des Vergessens (Trava zabvenija). Ü: Heinz D[ieter] Becker. München: Rogner u. Bernhard 1968. 274 S.
Kulešov, Aleksandr Petroviì 1945
Der falsche Koch (Dežurnyj po gorodu slušaet). Kriminalerzählung. Ü: Ilse Berger. Berlin: Das Neue Berlin 1968. 29 S. (Blaulicht, 99). Gekürzt
Kuznecov, Anatolij Vasil’eviì 1946
Babi Jar (Babij Jar). Ein dokumentarischer Roman. Ü: Larissa Robiné. Berlin: VuW 1968. 351 S. Übersetzung der zensierten, in der Sowjetunion erschienenen Fassung Schweiz: Zürich 1968
Leont’ev, Aleksej 1947
Der Katastrophe entgegen. Ü: Doris-Ursula Pirl. Berlin: KuFo 1968. 62 S. (Krimi, Abenteuer, Phantastik, 69).
Lunaìarskij, Anatolij Vasil’eviì 1948
Profile der Revolution (Revoljucionnye siluèty). Ü aus d. Englischen: Edgar Guhde. Frankfurt/M.: Europäische Verlagsanstalt 1968. 130 S. (res novae, 67).
Majakovskij, Vladimir Vladimiroviì 1949
Poeme. Ü: Hugo Huppert. Berlin: VuW 1968. 496 S. (Ausgewählte Werke, Bd. 2). BRD: Frankfurt/M.: 1969
1967-1973
398 Österreich: Wien 1969
Markov, Georgij Mokeeviì 1950
Vater und Sohn (Otec i syn). Roman. Ü: Juri Elperin. Berlin: KuFo 1968. 397 S.
Martynov, Leonid Nikolaeviì 1951
Der siebente Sinn. Gedichte. Ü: Adolf Endler, Paul Wiens. Berlin: KuFo 1968. 129 S. [Lyrikreihe]. Zweisprachige Ausgabe
Matveeva, Novella Nikolaevna 1952
Nowella Matwejewa [Gedichte]. Ü: Sarah Kirsch, Eckhard Ulrich. Berlin: Neues Leben 1968. 31 S. (Poesiealbum, 6).
Meerov, Aleksandr Aleksandroviì 1953
Der fliederfarbene Kristall (Sirenevyj kristall). Aufzeichnungen des Alexej Kurbatow. Wissenschaftlich-phantastischer Roman. Ü: Otto Braun. Berlin: KuFo 1968. 428 S.
Nabokov, Vladimir Vladimiroviì 1954
Fahles Feuer (Pale Fire). Roman. Ü: Uwe Friesel. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1968. 341 S.
Nikulin, Lev Veniaminoviì 1955
Tote Dünung (Mɺrtvaja zyb‘). Eine Romanchronik. Ü: Heinz Kübart. Berlin: Deutscher Militärverl. 1968. 376 S. Auch u.d.T.: „Geheimakte Jakuschew“
Pasternak, Boris Leonidoviì 1956
Briefe nach Georgien (Pis’ma k gruzinskim druz’jam). Ü: Heddy ProssWeerth, Gedichte: Mary v. Holbeck. Frankfurt/M.: Fischer 1968. 148 S. Überarbeitete u. ergänzte Ausgabe 1990
Platonov, Andrej Platonoviì 1957
Die Kutschervorstadt. Gesammelte Erzählungen. Ü: Agathe Jais. München: Hanser 1968. 377 S.
Samojlov, Lev / Virt, Michail
Bibliographie 1958
399
Mord ohne Spuren. Kriminalerzählung. Ü: Ruth Henkel. Berlin: KuFo 1968. (Krimi, Abenteuer, Phantastik, 68). Gekürzte Fassung
Simaško, Moris Davidoviì 1959
In der schwarzen Wüste (V ìɺrnych peskach). Ü: Heinz Kübart. Berlin: Deutscher Militärverl. 1968. 45 S. (Erzählerreihe, 139).
Sinjavskij, Andrej Donatoviì 1960
Gedanken hinter Gittern (Mysli vrasploch). Ü: Hendrik Berinson. Wien, Hamburg: Zsolnay 1968. 108 S. Name des Verfassers auf dem Titel.: „Abram Terz“
Šklovskij, Viktor Borisoviì 1961
Kindheit und Jugend (Žili-byli). Ü: Alexander Kaempfe. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1968. 214 S. (Bibliothek Suhrkamp, 218). Teilübersetzung
Šmelɺv, Ivan Sergeeviì 1962
Der Kellner (êelovek iz restorana). Ü: Georg Schwarz. Berlin, Weimar: Aufbau 1968. 230 S.
Šmelɺv, Oleg Michajloviì / Vostokov, V. V. 1963
„Nadeshda“ arbeitet weiter (Ošibka rezidenta). Ü: Helmut Krause. Berlin: Deutscher Militärverl. 1968. 207 S.
Solženicyn, Aleksandr Isaeviì 1964
Der erste Kreis der Hölle (V kruge pervom). Roman. Ü: Elisabeth Mahler (Kap. 1-53), Nonna Nielsen-Stokkeby (Kap. 54-83). Frankfurt/M.: Fischer 1968. 669 S.
1965
Krebsstation (Rakovyj korpus, kn. 1-ja). Roman in 2 Büchern. Buch 1: Neuwied, Berlin: Luchterhand 1968. 408 S.
Švarc, Evgenij L’voviì 1966
Stücke. Berlin: Henschel 1968. 469 S. Enthält auch Neuübersetzungen, ferner zahlreiche Texte, die seit 1946 als Bühnenmanuskripte erschienen
1967-1973
400
Zošìenko, Michail Michajloviì 1967
Werthers Leiden oder die Zukunftsvisionen eines Radfahrers. Ü: Thomas Reschke. Berlin: Rütten & Loening 1968. 229 S. West-Berlin 1970
1969 Andreev, Aleksandr Dmitrieviì 1968
Romeo, Julia und der Leutnant . Kriminalerzählung. Berlin: Das Neue Berlin 1969. 62 S. (Blaulicht, 111).
Andreev, Leonid Nikolaeviì 1969
Die sieben Gehenkten. Erzählungen. Berlin, Weimar: Aufbau 1969. 645 S.
Ardamatskij, Vasilij Ivanoviì 1970
Verschwörung im Rampenlicht (Vozmezdie). Roman. Ü: Otto Braun. Berlin: KuFo 1969. 541 S.
Astaf’ev, Viktor Petroviì 1971
Der Diebstahl (Kraža). Roman. Ü: Arno Specht. Berlin: KuFo 1969. 290 S.
Babel‘, Isaak Èmmanuiloviì 1972
Ein Abend bei der Kaiserin. Erzählungen, Dramen, Selbstzeugnisse. Berlin: VuW 1969. 494 S. Enthält auch Erst- und Neuübersetzungen BRD: Berlin, Neuwied 1970
Bulgakov, Michail Afanas’eviì 1973
Theaterroman. Aufzeichnungen eines Toten (Teatral’nyj roman. Zapiski pokojnika). Ü: Thomas Reschke. Berlin: VuW 1969. 193 S. (VuWSpektrum, [13]). BRD: Neuwied 1969 u.d.T. „Aufzeichnungen eines Toten“
1974
Die weiße Garde (Belaja gvardija). Roman. Ü: Larissa Robiné. Berlin: KuFo 1969. 353 S. Österreich: Wien 1969 BRD: Neuwied 1970
Bibliographie
401
êivilichin, Vladimir Alekseeviì 1975
Bis zum letzten Atemzug (Serebrjanye rel’sy). Ein Dokumentarbericht. Ü: Vera Nowak. Moskau: Progress [1969]. 173 S.
Dangulov, Savva Artɺmoviì 1976
Diplomaten (Diplomaty). Historischer Roman. Ü: Dieter Pommerenke (Kap. 1-102), Willi Hoepp (Kap. 103-121). Berlin: KuFo 1969. 650 S.
Golikov, Aleksej 1977
Wettkampf mit dem Tod. Erlebnisse eines Testfallschirmspringers. Ü: Karel Hemzal. Berlin: KuFo 1969. 63 S. (Krimi, Abenteuer, Phantastik, 78).
Gor’kij, Maksim 1978
Foma Gordejew (Foma Gordeev). - Drei Menschen (Troe). Berlin, Weimar: Aufbau 1969. 699 S. (Gesammelte Werke in Einzelbänden, 3). „Foma Gordejew“: Neubearbeitung der Übersetzung von Erich Boehme durch Harry Burck. – „Drei Menschen“: Ü: Harry Burck
1979
Über Weltliteratur. Ü: Ingeborg Schröder. Leipzig: Reclam 1969. 345 S. (RUB, 426).
Grekova, Irina Nikolaevna 1980
Auf dem Versuchsgelände (Na ispytanijach). Roman. Ü: Christiane Böhler-Auras. Hamburg: Wegner 1969. 206 S.
1981
Schatten unter einer Lampe. Erzählungen. Stuttgart: DVA 1969. 234 S.
Kataev, Ivan Ivanoviì 1982
Der Poet (Poèt). Das Herz (Serdce). Ü: Harry Burck. Nachdichtungen: Mimi Barillot, Wilhelm Tkaczyk. Berlin: VuW 1969. 191 S. (VuWSpektrum, [16]).
Kataev, Valentin Petroviì 1983
Das Gras des Vergessens (Trava zabvenija). Ü: Hilde Angarowa. Berlin: KuFo 1969. 319 S.
Koneckij, Viktor Viktoroviì
1967-1973
402 1984
Wer auf die Wolken sieht (Kto smotrit na oblaka). Ü: Hartmut Herboth. Berlin, Weimar: Aufbau 1969. 344 S.
1985
Wer in die Wolken schaut (Kto smotrit na oblaka). Ü: Ilse Mirus, Valentina Krylova. München: List 1969. 310 S.
Koževnikov, Vadim Michajloviì 1986
Im Labyrinth der Abwehr (Šìit i meì). Ü: Helmut Heinrich. Berlin: Neues Leben 1969. 451 S. (Spannend erzählt, 88). Gekürzt u. bearbeitet
Kuznecov, Anatolij Vasil’eviì 1987
Der Geheimdienst schreibt mit. Bekenntnisse eines sowjetischen Schriftstellers. [Basel]: Basler Nachrichten 1969. 29 S. Aus: Basler Nachrichten, 1969
Lavrenɺv, Boris Andreeviì 1988
Novellen der Leidenschaft. Berlin: VdN 1969. 192 S. (Roman für alle, 192). Enthält auch Erstübersetzungen
Lomm, Aleksandr 1989
Der Skaphander Ahasvers. [2 Erzählungen]. Ü. Norbert Randow. Berlin: KuFo 1969. 62 S. (Krimi, Abenteuer, Phantastik, 74).
Malyškin, Aleksandr Georgieviì 1990
Der unsichtbare Zyklon. Erzählungen. Berlin: KuFo 1969. 340 S.
Okudžava, Bulat Šalvoviì 1991
Der fröhliche Trommler. Lieder, Chansons, Balladen. Ü: Walter Fischer. Ahrensburg, Paris: Damokles 1969. 90 S. (Songbuch, 4).
1992
Gedichte und Chansons. Ü: Alexander Kaempfe, Gerhard Schindele. München: Kindler 1969. 112 S., 2 Schallplatten.
Pasternak, Boris Leonidoviì 1993
Die blinde Schönheit (Slepaja krasavica). [Dramenfragment]. Ü: Margrit Döring. Frankfurt/M.: Insel 1969. 109 S.
1994
Initialen der Leidenschaft. [Gedichte]. Ü: Günter Deicke, Johannes Bobrowski. Berlin: VuW 1969. 196 S. [Lyrikreihe].
Bibliographie
403
Zweisprachige Ausgabe BRD: Frankfurt/M. 1971
Paustovskij, Konstantin Georgieviì 1995
Der rote Räuber. Abenteuer mit Tieren. Ü: Hans Baumann. Bayreuth: Loewes Verl. 1969. 42 S.
Peskov, Vasilij Michajloviì 1996
Weiße Träume (Belye sny). Stippvisite in Antarktika. Ü: Hans-Joachim Thier. Leipzig: Brockhaus 1969. 252 S.
Plaševskij, Jurij 1997
Mord am Dubowik. Ü: Peter Lobig. Berlin: KuFo 1969. 61 S. (Krimi, Abenteuer, Phantastik, 84).
Platonov, Andrej Platonoviì 1998
In der schönen und grimmigen Welt. Ausgewählte Prosa. Bd. 1-2. Berlin: KuFo 1969. 299, 295 S.
Polevoj, Boris Nikolaeviì 1999
Die Tavakulschanze und andere Erzählungen. Berlin: KuFo 1969. (Krimi, Abenteuer, Phantastik, 91).
Prišvin, Michail Michajloviì 2000
Das Fuchsbrot (Lisiìkin chleb). Tiergeschichten. Ü: Traute u. Günther Stein. Berlin: Kinderbuchverl. [1969]. 123 S.
Šastin, Anatolij V. 2001
Augustgewitter (Pjat‘ cvetov avgusta). Ü: H[einz] Kübart. Berlin: Neues Leben 1969. 31 S. (Das neue Abenteuer, 287).
Šatrov, Michail Filippoviì 2002
Bolschewiki (Bol’ševiki ). Ü: Günter Jäniche. Berlin: VuW 1969. 103 S. (VuW-Spektrum, [18]).
Šim, Èduard Jur’eviì 2003
Der Junge im Wald (Mal’ìik v lesu). Ü: Regina Czora. Berlin: Neues Leben 1969. 161 S.
1967-1973
404
Sologub, Fɺdor Kuz’miì 2004
Der kleine Teufel (Melkij bes). Roman. Ü: Ortrud Rohl. München: Winkler 1969. 239 S. (Die Fundgrube, 44).
Solouchin, Vladimir Alekseeviì 2005
Schwarze Ikonen (êɺrnye doski). Ich entdecke das verborgene Rußland. Ü: Galina Berkenkopf. München, Salzburg: Pustet [1969]. 295 S.
Solženicyn, Aleksandr Isaeviì 2006
Krebsstation (Rakovyj korpus). Roman in 2 Büchern. Buch 2. Ü: Christiane Auras, Agathe Jais. Neuwied, Berlin: Luchterhand 1969. 326 S.
2007
Von der Verantwortung des Schriftstellers. I-II. Ü: Felix Philipp Ingold. Zürich: Die Arche 1969/70. 47, 62 S. (Edition „arche nova“).
Vojnoviì, Vladimir Nikolaeviì 2008
Zwei Freunde (Dva tovarišìa). Roman. Ü: Agathe Jais. München: Hanser 1969. 199 S.
Zošìenko, Michail Michajloviì 2009
Qualitätsware. (Kaìestvo produkcii). 9 Erzählungen. Ü: Johannes v. Guenther. Ebenhausen bei München: Langewiesche-Brandt 1969. 111 S. (edition langewiesche-brandt, 95). Zweisprachige Ausgabe Revidierte Fassung: München 1974
1970 Amal’rik, Andrej Alekseeviì 2010
Kann die Sowjetunion das Jahr 1984 erleben? (Prosušìestvuet li Sovetskij Sojuz do 1984 goda?). Ein Essay. Ü: Bernd Nielsen-Stokkeby. Zürich: Diogenes 1970. 85 S. (detebe, 5).
2011
Unfreiwillige Reise nach Sibirien (Neželannoe putešestvie v Sibir‘). Ü: Nonna Nielsen-Stokkeby. Hamburg: Wegner 1970. 241 S.
Anan’ev, Anatolij Andreeviì
Bibliographie 2012
405
Brennende Horizonte (Tanki idut rombom). Ü: Heinz Kübart. Berlin: Deutscher Militärverl. 1970. 208 S. (Das Taschenbuch). Gekürzte Ausgabe
Andreev, Aleksandr Dmitrieviì 2013
Die Dame mit dem Trick. Kriminalerzählung. Berlin: Das Neue Berlin 1970. 61 S. (Blaulicht, 115).
Avdeenko, Aleksandr Ostapoviì 2014
Von Moskau bis Jalta. Reiseführer für Autotouristen. Moskau: Nowosti [ca. 1970]. 203 S.
Blok, Aleksandr Aleksandroviì 2015
Schneegesicht. Gedichte. Berlin: VuW 1970. 165 S. [Lyrikreihe]. Zweisprachige Ausgabe
Bulgakov, Michail Afanas’eviì 2016
Das Leben des Herrn de Molière (Žizn‘ gospodina de Mol’era). Ü: Thomas Reschke. Berlin: VuW 1970. 179 S. (VuW-Spektrum, 21) BRD: Neuwied, Berlin 1971
2017
Meistererzählungen. Ü: Aggy Jais. München, Berlin: Herbig 1970. 239 S.
2018
Stücke. Ü: Thomas Reschke, Ingrid Göhringer. Berlin: KuFo 1970. 429 S.
Bykov, Vasilij Vladimiroviì 2019
Alpenballade (Al’pijskaja ballada). Geschichte einer Liebe. Ü. Dieter Pommerenke. Berlin: VdN 1970. 157 S. (Roman für alle, 193).
Charms, Daniil Ivanoviì 2020
Fälle. Prosa, Szenen, Dialog. Ü: Peter Urban. Frankfurt/M.: Fischer 1970. 120 S.
Chejfec, Michail R. 2021
Das siebte Attentat (Sekretar‘ tajnoj policii). Spionageroman. Ü: Lieselotte Remané. Berlin: KuFo 1970. 247 S.
Drabkina, Elizaveta Jakovlevna
1967-1973
406 2022
Oktoberballade (Ballada o bol’ševistskom podpol’e). Ü: Ingrid Göhringer, Hans-Joachim Lambrecht. Berlin: Kinderbuchverl. [1970]. 195 S. Gekürzte Ausgabe
Esenin, Sergej Aleksandroviì 2023
Trauer der Felder. Gedichte. Ü: Wilhelm Szabo. Salzburg: Stifterbibliothek 1970. 78 S. (Stifterbibliothek, 97). auch: Bad Goisern: Verl. der Neugebauer Presse
Evtušenko, Evgenij Aleksandroviì 2024
Das dritte Gedächtnis. Berlin: VuW 1970. 182 S. (VuW-Spektrum, 22). Zweisprachige Ausgabe
Fadeev, Aleksandr Aleksandroviì 2025
Romane, Novellen, Erzählungen. Berlin: KuFo 1970. 447 S. Enthält auch Erst- u. Neuübersetzungen
Gansovskij, Sever Feliksoviì 2026
Im Keller von Berjosowka. Ü: Rahel Strassberg. Berlin: Deutscher Militärverlag 1970. 48 S. (Erzählerreihe, 161).
Gor’kij, Maksim 2027
Durch die Union der Sowjets. Tagebuchnotizen und Skizzen. Berlin, Weimar: Aufbau 1970. (Gesammelte Werke in Einzelbänden, 15). Enthält auch Neuübersetzungen
2028
Wie ich schreiben lernte (O tom, kak ja uìilsja pisat‘). Ü: Ruth Zollinger. Zürich: Arche 1970. 50 S. (Edition arche nova).
Granin, Daniil Aleksandroviì 2029
Unser Bataillonskommandeur (Naš kombat). Ü: Thomas Reschke. Der Platz für das Denkmal (Mesto dlja pamjatnika). Ü: Marlene Milack. Berlin: VuW 1970. 145 S. (VuW-Spektrum, 27).
Gudzenko, Semɺn Petroviì 2030
Semjon Gudsenko, Porträt einer Generation. Gedichte, Tagebücher, Zeugnisse. Berlin: KuFo 1970. 111 S.
Ivanov, Vsevolod Vjaìeslavoviì
Bibliographie 2031
407
Panzerzug 14-69 (Bronepoezd 14-69). Ü: Margarete Obermann. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1970. 132 S. (Bibliothek Suhrkamp, 249).
Jakovlev, Andrej Ja. / Naumov, Jakov N. 2032
Gepäckschein Nr. 3391 (Tonkaja nit‘). Ü: Günter Jäniche. Berlin: Neues Leben 1970. 341 S. (Spannend erzählt, 92).
Kataev, Valentin Petroviì 2033
Die kleine eiserne Tür (Malen’kaja železnaja dver‘). Ü: Maria Riwkin. Verse: Martin Remané. Berlin: KuFo 1970. 187 S.
2034
Kubik (Kubik). Ü: Swetlana Geier. Wien, Hamburg: Zsolnay 1970. 187 S.
Kol’cov, Michail Efimoviì 2035
Skizzen, Feuilletons, Satire. Ü: Leipzig: Reclam 1970. 139 S. (RUB, 473). Ab 2. Aufl.: „Iwan Wadimowitsch, ein Mann von Format. Skizzen, [...]“ BRD: Frankfurt/M. 1974
Kollontaj, Aleksandra Michajlovna 2036
Autobiographie einer sexuell emanzipierten Kommunistin. München: Rogner u. Bernhard 1970. 103 S. (Passagen).
Lagin, Lazar‘ Iosifoviì 2037
Neujahrsschnee (Goluboj ìelovek). Ü: Heinz Kübart. Berlin: Neues Leben 1970. 319 S.
Leonov, Leonid Maksimoviì 2038
Der Dieb (Vor). Roman. Ü: Larissa Robiné, Harry Burck. Berlin: KuFo 1970. 670 S. (Gesammelte Prosa in Einzelausgaben). Übersetzung der Neufassung von 1959 BRD: München 1970
Michanovskij, Vladimir 2039
Der Doppelgänger. Ü: Norbert Randow, Werner Tzschoppe. Berlin: KuFo 1970. 62 S. (Krimi, Abenteuer, Phantastik, 106). Gekürzt
Nabokov, Vladimir Vladimiroviì
1967-1973
408 2040
Einladung zur Enthauptung (Priglašenie na kazn‘/Invitation to a Beheading). Roman. Ü aus d. Englischen: Dieter E. Zimmer. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1970. 213 S.
Okudžava, Bulat Šalvoviì 2041
Der arme Awrosimow (Bednyj Avrosimov). Ü: Aggy Jais. München, Berlin: Herbig 1970. 400 S.
Paustovskij, Konstantin Georgieviì 2042
Begegnungen mit Dichtern. Ü: Mary Diehl, Roland Beer. Weimar: Kiepenheuer [1970]. 261 S. (Gustav Kiepenheuer Bücherei).
Priležaeva, Marija Pavlovna 2043
Ein ungewöhnliches Jahr (Udivitel’nyj god). Ü: Ilse Berger. Berlin: Kinderbuchverl. 1970. 179 S.
Prišvin, Michail Michajloviì 2044
Grau-Eule und andere Erzählungen. Ü: Corinna u. Gottfried Wojtek. Berlin: Kinderbuchverl. [1970]. 390 S. Enthält auch Neuübersetzungen
Sartakov, Sergej Venediktoviì 2045
Die erste Begegnung. [Erzählungen]. Ü: J. Karmänner. Alma-Ata: Verl. Kasachstan 1970. 191 S.
Semɺnov, Julian Semɺnoviì 2046
Dynamit unter der Stadt (Major Vichr‘). Spionageroman. Ü: Annelies Memmert. Berlin: KuFo 1970. 267 S.
Simonov, Konstantin Michajloviì 2047
Die Unterwasserbrücke und andere Kriegserzählungen. Berlin: KuFo 1970. (Krimi, Abenteuer, Phantastik, 97).
Sluckij, Boris Abramoviì 2048
Boris Sluzki. [Gedichte]. Berlin: Neues Leben. 31 S. (Poesiealbum, 38).
Solženicyn, Aleksandr Isaeviì
Bibliographie 2049
409
Im Interesse der Sache. Erzählungen. Neuwied, Berlin: Luchterhand 1970. 451 S. (Bücher der Neunzehn, 183). Enthält auch Erst- und Neuübersetzungen
Tynjanov, Jurij Nikolaeviì 2050
Sekondeleutnant Saber. Die Wachsperson. Der Minderjährige W. Historische Novellen. Berlin: KuFo 1970. 290 S. Enthält auch Erstübersetzungen
Vajner, Arkadij Aleksandroviì / Vajner, Georgij Aleksandroviì 2051
Weiße Augen (Ošìup’ju v polden‘). Ü: Harry Burck. Berlin: KuFo 1970. 169 S.
Zalygin, Sergej Pavloviì 2052
Republik Salzschlucht (Solɺnaja pad‘). Roman. Berlin: KuFo 1970. 451 S.
1971: Ajgi, Gennadij Nikolaeviì 2053
Beginn der Lichtung. Gedichte. Ü: Karl Dedecius. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1971. 109 S. (edition suhrkamp, 448). Revidierte u. erweiterte Ausgabe 1992
Ajtmatov, êingiz Torekuloviì 2054
Der weiße Dampfer (Posle skazki ). Ü: Hans-Joachim Lambrecht. Berlin: VuW 1971. 146 S. (VuW-Spektrum, 32). BRD: Frankfurt/M. 1972
Amosov, Nikolaj Michajloviì 2055
Die zweite Zukunft (Zapiski iz budušìego). Ü aus d. Englischen: KarlOtto v. Czerwicki. München, Zürich: Droemer-Knaur 1971. 390 S.
Andreev, Leonid Nikolaeviì 2056
Gullivers Tod. [Erzählungen]. Leipzig: Reclam 1971. 325 S. (RUB, 479). Enthält auch Neuübersetzungen BRD: Frankfurt/M. 1979
1967-1973
410
Bagrickij, Èduard Georgieviì 2057
Vom Schwarzbrot und von der Treue der Frau. [Gedichte]. Berlin: VuW 1971. 171 S. [Lyrikreihe]. Zweisprachige Ausgabe
Blok, Aleksandr Aleksandroviì 2058
Der Sturz des Zarenreiches (Poslednie dni imperatorskoj vlasti). Ü: Anne Bock. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1971. 175 S. (Bibliothek Suhrkamp, 290).
Boguslavskaja, Zoja Borisovna 2059
Physik in Prosa (... i zavtra). Ü: Lieselotte Remané. Berlin, Weimar: Aufbau 1971. 131 S. (Edition Neue Texte).
Bondarev, Jurij Vasil’eviì 2060
Heißer Schnee (Gorjaìij sneg). Roman. Ü: Juri Elperin. Berlin: VuW 1971. 437 S. BRD: Frankfurt/M. 1975
Brjusov, Valerij Jakovleviì 2061
Schatten im Spiegel. 6 intime Gedichte. Ü: Werner Günzerodt. Leipzig: Hochschule für Grafik und Buchkunst 1971. 8 Bll.
Bulgakov, Michail Afanas’eviì 2062
Morphium. Erzählungen. Ü: J. Zimmermann-Göllheim. Zürich: Arche 1971. 159 S.
êakovskij, Aleksandr Borisoviì 2063
Achtzigtausend Kilometer im Kreis (Blažennye li nišìie duchom?). Über Hippies und Freiheit, Schein und Wirklichkeit. Ü: Hans Bentzien. Berlin: Neues Leben 1971. 194 S. (nl-konkret, 1. Wissenswertes für junge Leute).
Debol’skij, Aleksej Borisoviì 2064
Nebel (Tuman). Alma-Ata: Verl. Kasachstan 1971. 165 S.
Dmitrevskij, Vladimir Ivanoviì
Bibliographie 2065
411
Das Haus in der Mochowaja (Davaj vstretimsja v Glazgo). Ü: Christine Mückenberger. Berlin: Neues Leben 1971. 436 S.
Drucè, Ion Panteleeviì 2066
Die Last unserer Güte (Bremja našej dobroty). Ü: Harry Burck. Berlin: VuW 1971. 207 S.
Fedoseev, Grigorij Anisimoviì 2067
Das letzte Lagerfeuer (Poslednij kostɺr). Ü: Ursula u. Helmut Sträubig. Leipzig: Brockhaus 1971. 242 S.
German, Jurij Pavloviì 2068
Ein Jahr (Odin god). Lapschin. Shmakin. Ü: Vera Nowak. Moskau: Progress [1971]. 345 S. Im Original 1960 erschienene Umarbeitung der beiden Geheimdienstromane „Lapšin“ und „Žmakin“
Gor’kij, Maksim 2069
Briefwechsel Maxim Gorki – Stefan Zweig. Ü: Irmgard Neugebauer; aus d. Franz.: Helga Hasselbach. Leipzig: Reclam 1971. 109 S. (RUB, 456). Enthält auch Erstübersetzungen
2070
Vom dummen Iwanuschka. Russische Volksmärchen. Ü: Thomas Reschke. Berlin: Kinderbuchverl. [1971]. 32 S. BRD: München 1973
2071
Der Spitzel. Eine Beichte. Ein Sommer. Ü: Alfred Balte [Der Spitzel], Dieter Pommerenke [Eine Beichte, Ein Sommer]. Berlin, Weimar: Aufbau 1971. 635 S. (Gesammelte Werke in Einzelbänden, 6). Die Übersetzungen von D. Pommerenke sind Neuübersetzungen
Gubin, Andrej T. 2072
Milch der Wölfin (Moloko volìicy). Roman. Ü: Ingeborg Schröder. Nachdichtungen: Ilse Krätzig. Berlin: VuW 1971. 485 S.
Ivanov, Jurij Martynoviì 2073
Die goldene Korifena (Zolotaja Korifena). Jugenderzählung. Ü: Leoni Labas. Moskau: Progress 1971. 183 S.
Kaverin, Veniamin Aleksandroviì
1967-1973
412 2074
Vor dem Spiegel (Pered zerkalom). Roman. Ü: Gisela Drohla. Neuwied, Berlin: Luchterhand 1971. 420 S.
Koneckij, Viktor Viktoroviì 2075
Salziges Eis (Solɺnyj lɺd). Ü: Ruprecht Willnow. Berlin: VuW 1971. 151 S. (VuW-Spektrum, 37). Auszug
Kozlov, Vil’jam Fɺdoroviì 2076
Rendezvous im Regen (Solnce na stene). Ü: Lia Pirskawetz. Berlin: Neues Leben 1971. 398 S.
Lipatov, Vil‘ Vladimiroviì 2077
Die Mär vom Direktor P. (Skazanie o direktore Pronìatove). Berlin: VuW 1971. 302 S.
Lunaìarskij, Anatolij Vasil’eviì 2078
Über die Volksbildung. Ausgew. u. eingel. v. Ernst Eicher. Ü: Else Zaisser. Berlin: Volk und Wissen 1971. 216 S. BRD: Köln 1973
Majakovskij, Vladimir Vladimiroviì 2079
Autobiographie, Reiseskizzen, Briefe. Ü: Hugo Huppert. Berlin: VuW 1971. 507 S. (Ausgewählte Werke, 4). BRD: Frankfurt/M. 1971 Österreich: Wien 1972
2080
Die Wirbelsäulenflöte (Flejta-pozvonoìnik). Ü: Karl Dedecius. Frankfurt/M.: Insel 1971. 94 S. (Insel-Buch, 961). Zweisprachige Ausgabe
Men’šikov, Vitalij Michajloviì / Gaevskij, Vladimir Petroviì 2081
Operation schwarze Aktentasche (Stavka – žizn‘). Ü: Heinz Kübart. Berlin: Deutscher Militärverl. 1971. 239 S. (Das Taschenbuch, 135).
Okudžava, Bulat Šalvoviì 2082
Der arme Awrossimow oder Die Abenteuer eines Geheimschreibers (Glotok svobody). Roman. Ü: Thomas Reschke. Berlin: VuW 1971. 403 S. Übersetzung der 1. sowjetischen Buchausgabe Moskva 1971
Bibliographie
413
Platonov, Andrej Platonoviì 2083
Die Baugrube (Kotlovan). Dezember 1929 – April 1930. Ü: Aggy Jais. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1971. 167 S. (Bibliothek Suhrkamp, 282).
Polevoj, Boris Nikolaeviì 2084
Nürnberger Tagebuch (V konce koncov). Ü: Harry Burck. Berlin: VuW 1971. 307 S.
Poltorak, Arkadij Iosifoviì 2085
Nürnberger Epilog (Njurnbergskij èpilog). Ü: Werner Höppner. Berlin: Deutscher Militärverl. 1971. 627.
Rozanov, Vasilij Vasil’eviì 2086
Gedanken aus dem Hinterhalt. Ein Katechismus für Ketzer. Ü: Felix Philipp Ingold. Zürich: Die Arche 1971. 48 S. (arche nova).
Semɺnov, Georgij Vital’eviì 2087
Der klingende Mond. Erzählungen. Ü: Werner Creutziger. Berlin, Weimar: Aufbau 1971. 390 S.
Simonov, Konstantin Michajloviì 2088
Die Trennung (Sluìaj s Polyninym). Ü: Maria Riwkin. Berlin: VuW 1971. 134 S. (VuW-Spektrum, 29).
Solouchin, Vladimir Alekseeviì 2089
Wiedersehen in Wjasniki (Svidanie v Vjaznikach). Zwölf Kapitel aus meinem Leben. Ü: Ernst Stelzig. München, Salzburg: Pustet 1971. 182 S. Teilübersetzung
Solženicyn, Aleksandr Isaeviì 2090
August 1914 (Avgust ìetyrnadcatogo). Ü: Alexander Kaempfe. München: Langen-Müller 1971. 765 S. Nicht autorisierte Ausgabe, zurückgezogen
2091
Nemow und das Flittchen (Olen‘ i šalašovka). Theaterstück. Ü: Gisela Drohla. Neuwied, Berlin: Luchterhand 1971. 130 S. (Sammlung Luchterhand, 20).
1967-1973
414 Spätere Überarbeitung u.d.T. „Die Republik der Arbeit“ 2092
Zwischenfall auf dem Bahnhof Kretschetowka. Erzählungen. Ü: Alexander Kaempfe, Aggy Jais. München, Berlin: Herbig 1971. 217 S.
Strugackij, Arkadij Natanoviì / Strugackij, Boris Natanoviì 2093
Es ist nicht leicht, ein Gott zu sein (Trudno byt‘ bogom). Roman. Ü: Hermann Buchner. Hamburg, Düsseldorf: Schröder 1971. 211 S. (science fiction und fantastica).
2094
Der ferne Regenbogen (Dalɺkaja raduga). Eine utopische Erzählung. Ü: Aljonna Möckel. Berlin: Das Neue Berlin 1971. 223 S. BRD: München 1976
Tarasenkov, Dmitrij Anatol‘eviì 2095
Mord am Vormittag (êelovek v prochodnom dvore). Ü: Heinz Kübart. Berlin, Weimar: Aufbau 1971. 218 S. (bb-Taschenbuch, 235).
Tregubov, Jurij Andreeviì 2096
Der Vampir (Vampir). Roman. Frankfurt/M.: Feuervogel-Verl. 1971. 304 S.
Vasil’eva, Larisa Nikolaevna 2097
Larissa Wassiljewa. [Gedichte]. Ü: Sarah Kirsch, Ilse Krätzig. Berlin: Neues Leben 1971. 31 S. (Poesiealbum, 47).
Žuchovickij, Leonid Aronoviì 2098
Rittlings auf einem Delphin (Ostanovit’sja, ogljanut’sja...). Roman. Ü: Wolfgang Köppe. Berlin: Neues Leben 1971. 299 S.
1972: Arbuzov, Aleksej Nikolaeviì 2099
Dramen. Berlin: Henschel 1972. 471 S. Nachdrucke von Bühnenmanuskripten
Bek, Aleksandr Al’fredoviì 2100
Die Ernennung (Novoe naznaìenie). Roman. Ü: Bernd u. Nonna Nielsen-Stokkeby. Frankfurt/M.: Fischer 1972. 256 S.
Bibliographie
415
Bezuglov, Anatolij Alekseeviì 2101
Der Sowjetdeputierte (Sovetskij deputat). Seine rechtliche Stellung. Ü: Gertrud Lehmann. Berlin: Staatsverl. der DDR 1972. 176 S.
Blok, Aleksandr Aleksandroviì 2102
Eine Auswahl seiner Gedichte. Mit einer Einführung. Ü: Johanne Peters. Mainz: v. Hase u. Koehler 1972. 201 S. (Die Mainzer Reihe, 33). Zweisprachige Ausgabe
[Bokov, Nikolaj Konstantinoviì] 2103
Unruhen aus neuester Zeit oder Die erstaunlichen Abenteuer des Wanja Chmotanow (Smuta novejšego vremeni ili Udivitel’nye pochoždenija Vani êmotanova). Eine Samisdat-Satire. Zürich: Diogenes 1972. 105 S. (detebe, 36).
Bulgakov, Michail Afanas’eviì 2104
Aufzeichnungen eines jungen Arztes (Zapiski junogo vraìa). Ü: Thomas Reschke. Berlin: VuW 1972. 181 S. BRD: Neuwied 1972 u.d.T. „Arztgeschichten“
Bykov, Vasilij Vladimiroviì 2105
Die Schlinge (Sotnikov). Roman. Ü: Thomas Reschke. Berlin: VuW 1972. 181 S. (VuW-Spektrum, 42). BRD: Neuwied, Berlin 1972
êerkasov, Aleksej Timofeeviì 2106
Liebe auf dem Scheiterhaufen (Chmel‘). Historischer Roman. Ü: Willi Hoepp, Ingeburg u. Oleg Kolinko. Berlin: VuW 1972. 740 S.
Chlebnikov, Velimir 2107
Werke. Bd. 1-2. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1972. 428, 630 S. (das neue buch, 8-9).
Daniel‘, Julij Markoviì 2108
Berichte aus dem sowjetischen Lager (Stichi iz nevoli). Ü: Wolf[gang] Biermann. Hamburg: Hoffmann u. Campe 1972. 71 S.
Esenin, Sergej Aleksandroviì
1967-1973
416 2109
Sergej Jessenin. [Gedichte]. Berlin: Neues Leben 1972. 31 S. (Poesiealbum, 60).
Evtušenko, Evgenij Aleksandroviì 2110
Ausgewählte Gedichte. Zürich: Diogenes 1972. 75 S. (detebe, 42). Enthält auch Neuübersetzungen
2111
Der Hühnergott und andere Erzählungen. Zürich, Köln: Benzinger 1972. Enthält auch Neuübersetzungen
2112
Lyrik. Prosa. Dokumente. München: Nymphenburger Verlagshandlung 1972. 279 S. Enthält auch Neuübersetzungen
Fadeev, Aleksandr Aleksandroviì 2113
Der Letzte der Udehen (Poslednij iz udège). Roman. Berlin: VuW 1972. 623 S. Neuausgabe u. teils Neuübersetzung von Maria Riwkin auf der Grundlage d. russischen Fassung von 1959
Gansovskij, Sever Feliksoviì 2114
Die Stimme aus der Antiwelt. Phantastische Erzählungen. Ü: Anneliese Globig, Hannelore Menke. Berlin: VuW 1972. 283 S. Enthält auch Erstübersetzungen Auch u.d.T. „Phantastische Erzählungen“ u. „Der Kristall und andere phantastische Erzählungen“ West-Berlin: 1974
2115
Vincent van Gogh (Vinsent van Gog). Ü: Hannelore Menke. Berlin: VuW 1972. 157 S. (VuW-Spektrum, 40).
Golubev, Gleb Nikolaeviì 2116
Die Stadt der toten Götter (Sledstvie skvoz‘ veka). Ü: Gisela Kuhnert. Berlin: Neues Leben 1972. 219 S. (Kompass-Bücherei, 160).
Gor’kij, Maksim 2117
Die Geschichte mit dem Silberschloß. Frühe Erzählungen. Berlin, Weimar: Aufbau 1972. 441 S. (Gesammelte Werke in Einzelbänden, 1). Enthält auch Neuübersetzungen
Bibliographie 2118
417
Unzeitgemäße Gedanken über Kultur und Revolution (Nesvoevremennye mysli. Revoljucija i kul’tura). Ü: Bernd Scholz. Frankfurt/M.: Insel 1972. 325 S.
Grekova, Irina Nikolaevna 2119
Ein Sommer in der Stadt. Erzählungen. Berlin, Weimar: Aufbau 1972. 179 S. (Edition Neue Texte).
Grossman, Vasilij Semɺnoviì 2120
Alles fließt (Vsɺ teìɺt). Ü: Nikolai Artemoff. Frankfurt/M.: Possev 1972. 248 S.
Jakovlev, Andrej Ja. / Naumov, Jakov 2121
Deckname Zero (Dvulikij Janus). Ü: Günter Jäniche. Berlin: Neues Leben 1972. 335 S. (Spannend erzählt, 108).
Jakubovskij, Ivan Ignat’eviì 2122
Waffenbrüderschaft (Boevoe sodružestvo). Ü: Sepp Görbert. Berlin: Deutscher Militärverlag 1972. 91 S.
Kazakov, Vladimir 2123
Meine Begegnungen mit Vladimir Kazakov. Prosa, Szenen (Moi vstreìi s Vladimirom Kazakovym. Proza. Sceny). Ü: Peter Urban. München: Hanser 1972. 110 S. (Reihe Hanser, 91).
Konovalov, Grigorij Ivanoviì 2124
Die Krupnows (Istoki). Ein Stalingrad-Roman. Ü: Ingrid Göhringer, Larissa Robiné. Berlin: VuW 1972. 437 S.
Majakovskij, Vladimir Vladimiroviì 2125
Vater, kauf mir ein Pferd (Kon‘-ogon‘). Ü nach dem Italienischen: Elisabeth Borchers. München: Ellermann 1972. [32] S.
Maksimov, Vladimir Emel’janoviì 2126
Die sieben Tage der Schöpfung (Sem‘ dnej tvorenija). Roman. Ü: Nina u. Johannes Koch. Bern, München: Scherz 1972. 448 S.
Muguev, Chadži-Murat Magomedoviì
1967-1973
418 2127
Der Herr aus Istanbul (Gospodin iz Stambula). Ü: Harry Burck. Berlin: Das Neue Berlin 1972. 175 S.
Nabokov, Vladimir Vladimiroviì 2128
Verzweiflung (Otìajanie/Despair). Roman. Ü aus d. Englischen: Klaus Birkenhauer. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1972. 151 S. (rororo, 1562).
Poltorak, Arkadij Iosifoviì / Zajcev, Evgenij 2129
Duell in München (Opoznanie). Roman. Ü: Gustav Just. Berlin: VdN 1972. 268 S.
Rachmanova, Alja 2130
Tschaikowski. Schicksal und Schaffen. Ü: Arnulf v. Hoyer. Wien, Berlin: Neff 1972. 447 S.
Rekemìuk, Aleksandr Evseeviì 2131
Die verlorene Stimme (Mal’ìiki). Ü: Marianne Schilow. Berlin: Kinderbuchverl. [1972]. 196 S.
Rubinštejn, Lev Vladimiroviì 2132
Ein Pfad durch die Wildnis (êestnyj Èjb). Das erstaunliche Leben des Holzfällers, Flößers, Ladengehilfen [...] Abraham Lincoln. Ü: Helmut T. Heinrich. Berlin: Kinderbuchverl. [1972]. 266 S. (Abenteuer rund um die Welt).
2133
Der schwarze Orkan (êɺrnyj uragan). Ü: Roswitha Buschmann. Berlin: Kinderbuchverl. [1972]. 261 S. (Abenteuer rund um die Welt).
Rybakov, Anatolij Naumoviì 2134
Das Stilett (Kortik). Ü: Pauline Schneider. Bukarest: Ion Creanga-Verl. 1972. 310 S. (Abenteuer der Weltliteratur).
Simonov, Konstantin Michajloviì 2135
Der letzte Sommer (Poslednee leto). Roman. Ü: Harry Burck. Berlin: VuW 1972. 626 S. BRD: München 1972
Šklovskij, Viktor Borisoviì
Bibliographie 2136
419
Von der Ungleichheit des Ähnlichen in der Kunst (Tetiva). Ü: Alexander Kaempfe. München: Hanser 1972. 181 S.
Snegov, Sergej Aleksandroviì 2137
Menschen wie Götter (Ljudi kak bogi). Phantastischer Roman. Ü: Heinz Kübart. Berlin: Das Neue Berlin 1972. 517 S. BRD: München 1978 UdSSR: Moskau 1981
Solouchin, Vladimir Alekseeviì 2138
Briefe aus dem Russischen Museum (Pis’ma iz Russkogo muzeja). Nachdenkliche Betrachtungen eines sowjetischen Dichters. Ü: Irene Jablonowski. München, Salzburg: Pustet 1972. 215 S.
2139
Lerne bei ihnen, bei der Birke und der Eiche (Mat‘-maìecha). Roman. Ü: Valentina Kuzillo. Stuttgart: DVA 1972. 279 S.
Solženicyn, Aleksandr Isaeviì 2140
August Vierzehn (Avgust ìetyrnadcatogo). Roman. Ü: Swetlana Geier. Darmstadt, Neuwied: Luchterhand 1972. 780 S. Autorisierte Ausgabe
2141
Ein Fastenbrief an den Allrussischen Patriarchen Pimen (Vserossijskomu Patriarchu Pimenu velikopostnoe pis’mo). Ü: Robert Stupperich. Witten, Berlin: Eckart-Verl. 1972. 11 S.
Strugackij, Arkadij Natanoviì / Strugackij, Boris Natanoviì 2142
Die bewohnte Insel (Obitaemyj ostrov). Roman. Ü: Hermann Buchner. Hamburg, Düsseldorf: Schröder 1972. 295 S. (science fiction und fantastica). Maksim Kammerer-Trilogie, 1
Švarc, Evgenij L’voviì 2143
Märchenkomödien. Leipzig: Reclam 1972. 234 S. (RUB, 322). Die Texte sind zuvor als Bühnenmanuskripte erschienen
Tregubov, Jurij Andreeviì 2144
Wer schmunzelt da ...? Russische Witze und Anekdoten. Frankfurt/M.: Feuervogel-Verl. [1972]. 8 Bll.
Tret’jakov, Sergej Michajloviì
1967-1973
420 2145
Die Arbeit des Schriftstellers. Aufsätze, Reportagen, Porträts. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1972. 218 S. (das neue buch, 3).
2146
Lyrik. Dramatik. Prosa. Leipzig: Reclam 1972. 553 S. (RUB, 70). BRD: Frankfurt/M. 1972
Tvardovskij, Aleksandr Trifonoviì 2147
Heimat und Fremde. [Sammlung]. München, Wien: Langen-Müller 1972. 544 S.
Voinov, Aleksandr Isaeviì 2148
Fünf Tage (Pjat‘ dnej). Ü: Traute u. Günther Stein. Berlin: Deutscher Militärverl. 1972. 283 S.
1973: Adamov, Arkadij Grigor’eviì 2149
Gift aus dem Kischlak (Ugol beloj steny). Kriminalroman. Ü: Thomas Reschke. Berlin: VuW 1973. 295 S.
Aksɺnov, Vasilij Pavloviì 2150
Die Liebe zur Elektrizität (Ljubov‘ k èlektriìestvu). Historischer Roman. Ü: Günter Jäniche. Berlin: VuW 1973. 302 S.
Aseev, Nikolaj Nikolaeviì 2151
Stählerne Nachtigall. [Gedichte]. Berlin: VuW 1973. 207 S. [Lyrikreihe]. Zweisprachige Ausgabe
Azarov, Aleksej Sergeeviì / Anochin, Jurij 2152
Das Leben der Kundschafterin. Ü: Eduard Ullmann. Berlin: Militärverl. d. DDR 1973. 63 S. (Tatsachen, 145).
Babel‘, Isaak Èmmanuiloviì 2153
Werke, Bd. 1-2. Berlin: VuW 1973. 450, 541 S. Bd. 2 enthält auch Erstübersetzungen
Blinov, Andrej Dmitrieviì
Bibliographie 2154
421
Andriana (Andriana). Ü: Lia Pirskawetz. Berlin: Neues Leben 1973. 157 S. (Kompass-Bücherei, 169).
Braginskij, Èmil‘ Veniaminoviì / Rjazanov, Èl’dar Aleksandroviì 2155
Silvester muß die Kasse stimmen (Zigzag udaìi). Ü: Gisela Frankenberg. Berlin: Eulenspiegel 1973. 187 S.
Cvetaeva, Marina Ivanovna 2156
Prosa. Ü: Ilma Rakusa, Felix Philipp Ingold. Zürich, Köln: Benzinger 1973. 151 S. (Benzinger Broschuren).
Dɺmin, Michail 2157
Die Tätowierten (Blatnoj). Ü: Peter Urban. Frankfurt/M.: Fischer 1973. 476 S.
Dvoreckij, Ignatij Moiseeviì 2158
Der Mann von außerhalb (êelovek so storony). Ein Stück aus der sowjetischen Arbeitswelt. Ü: Karl Kayser, Hans Michael Richter (Interlinearversion: Gisela Holán). München: Piper 1973. 159 S. (Serie Piper, 67). Buchausgabe des im selben Jahr bei Henschel erschienenen Bühnenmanuskripts
Evtušenko, Evgenij Aleksandroviì 2159
Unter der Haut der Freiheitsstatue. Die Universität Kasan. 2 Dichtungen in Versen. Ü: Martin Remané. Hamburg: Hoffmann u. Campe 1973. 158 S. Die Erstdrucke sind in der DDR nicht als selbstständige Veröffentlichungen erschienen
Fadeev, Aleksandr Aleksandroviì 2160
Über Literatur. Reden, Aufsätze, Briefe. Berlin: VuW 1973. 541 S.
Fomenko, Vladimir Dmitrieviì 2161
Wasser vor den Toren (Pamjat‘ zemli, gl. 7ff.). Ü: Lieselotte Remané, Elena Panzig. Berlin: VuW 1973. 638 S. Kap. 1-6 erschien 1963 u.d.T. „Schwerer Abschied“ (Nr. 1671)
Gladkov, Fɺdor Vasil’eviì
1967-1973
422 2162
Der Polyp (Golovonogij ìelovek). Ü: Rudolf Selke. Köln: KölnkalkVerl. 1973. 60 S. Erstdruck der Übersetzung 1929 (Anthologie)
Golubev, Gleb Nikolaeviì 2163
Signale aus der Tiefe (Gost‘ iz morja). Ü: Heinz Kübart. Berlin: Neues Leben 1973. 223 S. (Kompass-Bücherei, 170).
Gor’kij, Maksim 2164
Jahrmarkt in Goltwa. Frühe Erzählungen. Berlin, Weimar: Aufbau 1973. 546 S. (Gesammelte Werke in Einzelbänden, 2). Enthält auch Neuübersetzungen
Granin, Daniil Aleksandroviì 2165
Garten der Steine. Reisebilder. Ü: Hilde Angarowa. Berlin: VuW 1973. 477 S.
Kataev, Valentin Petroviì 2166
Die Hochstapler (Rastratìiki). Roman. Ü: Hans-Joachim Grimm. Berlin: VdN 1973. 158 S. (Roman für alle, 208).
Kaverin, Veniamin Aleksandroviì 2167
Das doppelte Porträt (Dvojnoj portret). Ü: Wolfgang Kasack. Frankfurt/M.: Insel 1973. 225 S.
2168
Das Ende einer Bande (Konec chazy). Erzählung. Ü: Marianne Wiebe. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1973. 186 S. (Bibliothek Suhrkamp, 332).
Kazakov, Vladimir Vasil‘eviì 2169
Der Fehler der Lebenden (Ošibka živych). Roman. Ü: Peter Urban. München: Hanser 1973. 231 S. (hansermanuskripte).
Knorre, Fɺdor Fɺdoroviì 2170
Freund Schwarzauge (êerniìnye glazki). Ü: Ilse Berger. Berlin: Kinderbuchverl. [1973]. 147 S.
Kuprin, Aleksandr Ivanoviì 2171
Der Strom des Lebens. Erzählungen. Berlin: Rütten & Loening 1973. 587 S.
Bibliographie
423
Enthält auch Neuübersetzungen
Lunaìarskij, Anatolij Vasil’eviì 2172
Faust und die Stadt. Ein Lesedrama. Mit Essays zur Faustproblematik. Leipzig: Reclam 1973. 246 S. (RUB, 91). BRD: Frankfurt/M. 1973
Majakovskij, Vladimir Vladimiroviì 2173
Publizistik. Aufsätze und Reden. Ü: Hugo Huppert. Berlin: VuW 1973. 592 S. (Ausgewählte Werke, 5). Enthält auch Erstübersetzungen BRD: Frankfurt/M. 1973 Österreich: Wien 1974
Meerov, Aleksandr Aleksandroviì 2174
Vetorecht (Pravo veto). Wissenschaftlich-phantastischer Roman. Ü: Ingeborg Schröder. Berlin: VuW 1973. 300 S.
Michajlovskij, Nikolaj Grigor‘eviì 2175
Auftauchen am Pol (Vsplyt‘ na poljuse!). Ü: Ursula Eichel. Berlin: Militärverl. der DDR 1973. 78 S. (Meridian, 46). Bearbeitete Fassung
Oleša, Jurij Karloviì 2176
Neid (Zavist‘). Ü: Ingeborg Schröder. Berlin: VuW 1973. 171 S. (VuWSpektrum, 50).
Permjak, Evgenij Andreeviì 2177
Die glückliche Trompete. 15 kleine Geschichten zum Vorlesen und Selberlesen. Ü: Hans Baumann. Würzburg: Arena 1973. 61 S. (ArenaTaschenbuch, 1208).
Pikul‘, Valentin Savviì 2178
PQ 17 (Rekviem karavanu PQ-17). Tatsachenerzählung. Ü: Leon Nebenzahl. Berlin: Militärverl. der DDR 1973. 61 S. (Tatsachen, 137). Auszug. Vollständige Ausgabe Pforzheim 1998 u.d.T. „Requiem für PQ 17“
Platonov, Andrej Platonoviì
1967-1973
424 2179
Unterwegs nach Tschevengur (êevengur). Roman. Ü: Swetlana Geier. Darmstadt, Neuwied: Luchterhand 1973. 429 S. Gekürzt
Popov, Vladimir Fɺdoroviì 2180
Havarie im Stahlwerk (Obretɺš‘ v boju). Roman. Ü: Juri Elperin. Berlin: VuW 1973. 410 S. In „Sowjetliteratur“ 1971, 6-7 u.d.T.: „Im Kampf errungen“
Rošìin, Michail Michajloviì 2181
Valentin und Valentina (Valentin i Valentina). Eine Geschichte von heute in 2 Teilen und einem Prolog. Ü: Jurij Kramer. Berlin: Henschel 1973. 101 S. (dialog).
Rybakov, Anatolij Naumoviì 2182
Das zerrissene Foto (Neizvestnyj soldat). Ü: Christiane Mückenberger. Berlin: Neues Leben 1973. 205 S.
Rytchèu, Jurij Sergeeviì 2183
Traum im Polarnebel (Son v naìale tumana). Roman. Ü: Arno Specht. Berlin: VuW 1973. 333 S.
Sartakov, Sergej Venediktoviì 2184
Der Stein der Weisen (Filosofskij kamen‘). Roman. Ü: Lieselotte Remané. Berlin: VuW 1973. 685 S.
Semɺnov, Georgij Vital’eviì 2185
Ohne Herbst in den Winter (K zime, minuja osen‘). Ü: Werner Creutziger. Berlin, Weimar: Aufbau 1973. 157 S. (Edition Neue Texte).
Semɺnov, Julian Semɺnoviì 2186
Auftrag „Mord“ (Petrovka, 38). Kriminalroman. Ü: Valerian P. Lebedew. München: Goldmann [1973]. 150 S. (Goldmann-Kriminalromane, K 884). Schweiz: Wollerau [1973]
Simonov, Konstantin Michajloviì 2187
Zwanzig Tage ohne Krieg (Dvadcat‘ dnej bez vojny). Ü: Marlene Milack. Berlin: VuW 1973. 124 S. (Roman-Zeitung, 285).
Bibliographie
425
Šmelɺv, Ivan Sergeeviì 2188
Der Abschied des Danila Stepanytsch (Rosstani). Erzählung. Ü: Rudolf Karmann. Freiburg/Br., [...]: Herder 1973. 143 S.
Solženicyn, Aleksandr Isaeviì 2189
Nobelpreis-Rede über die Literatur 1970 (Nobelevskaja lekcija po literature 1970). Ü: Helmuth Dehio. München: dtv 1973. 67 S. (dtv, 9088. dtv-zweisprachig. Edition Langewiesche-Brandt). Zweisprachige Ausgabe
Strugackij, Arkadij Natanoviì / Strugackij, Boris Natanoviì 2190
Hotel „Zum verunglückten Bergsteiger“ (Otel‘ „U Pogibšego Al’pinista“). Phantastischer Krimi. Ü: Ruprecht Willnow. Berlin: VuW 1973. 200 S. BRD: Kassel 1988
2191
Die zweite Invasion auf der Erde. Zwei Science-Fiction-Erzählungen. Ü: Giuseppina Morbioli. Frankfurt/M.: Insel 1973. 251 S. (Phantastische Wirklichkeit). Titelerzählung auch u.d.T. „Die zweite Invasion der Marsianer“. Enthält außerdem: „Das Märchen von der Trojka (Skazka o trojke)“
Tendrjakov, Vladimir Fɺdoroviì 2192
Der Fund (Nachodka). Novelle. Ü: Günter Löffler. Berlin: VuW 1973. 134 S. (VuW-Spektrum, 57).
Tregubov, Jurij Andreeviì 2193
Berlin (Berlin). Roman. Frankfurt/M.: Feuervogel-Verl. 1973. 424 S.
Troepol’skij, Gavriil Nikolaeviì 2194
Weißer Bim Schwarzohr (Belyj Bim ìɺrnoe ucho). Ü: Wilhelm Plackmeyer. Berlin, Weimar: Aufbau 1973. 206 S. (bb-Taschenbuch, 274). BRD: Düsseldorf 1976
Varšavskij, Il’ja Iosifoviì 2195
Der Traumladen. Wissenschaftlich-phantastische Erzählungen. Berlin: Das Neue Berlin 1973. 257 S.
1967-1973
426
Vasil’ev, Boris L’voviì 2196
Stille Dämmerstunden (A zori zdes‘ tichie). Ü: Harry Schnittke. Berlin: Militärverl. d. DDR 1973. 208 S. Auch u.d.T. „Im Morgengrauen ist es noch still“
Zarubin, Sergej Michajloviì 2197
Im Niemandsland (Put‘ razvedìika). Ü: Erwin Engelbrecht. Berlin: Militärverl. d. DDR 1973. 77 S. (Meridian, 43). Bearbeitete Fassung
Zošìenko, Michail Michajloviì 2198
Das Himmelblaubuch (Golubaja kniga). Ü: Thomas Reschke. Berlin: Rütten & Loening 1973. 444 S. BRD: Frankfurt/M. 1989
Kommentar
427
Kommentar Rahmenbedingungen Die wichtigsten Veränderungen in den Jahren 1967 bis 1973 betreffen die urheberrechtlichen Bedingungen für die Nutzung und Verbreitung von Literatur aus der Sowjetunion. Seit die Sowjetunion ein anerkanntes Mitglied der internationalen Staatengemeinschaft geworden ist, wird sie für ihre unerlaubte Aneignung fremden geistigen Eigentums häufig kritisiert, ohne dass sie sich dadurch in ihrer Praxis sonderlich gestört fühlt. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, zu dem für sie die Vorteile eines Abkommens über die Zahlung von Lizenzgebühren gegenüber den Nachteilen zu überwiegen scheinen. Die Gründe sind sowohl wirtschaftlicher als auch politischer Natur: Die sowjetische Wissenschaft hat auf vielen Gebieten inzwischen ein Niveau erreicht, das ihre Publikationen, zum Beispiel Lehrbücher, für ausländische Nutzer attraktiv macht. Auch Werke sowjetischer Komponisten und Schriftsteller werden im Ausland zunehmend populärer. Das Außenhandelsmonopol des Staates ermöglicht eine Regelung, die diesem einen Löwenanteil an den in fremder Währung eingehenden Lizenzgebühren sichern kann. Damit knüpft man an die Pläne an, die man schon 1929 mit der Schaffung des Komitees zur Veröffentlichung von Sowjetliteratur im Ausland (KIZ) verfolgte (s. Kap. III). Das damals vorgesehene Komitee sollte nicht nur Lizenzgebühren einnehmen, sondern – dies war und ist auch jetzt der politische Grund – darüber befinden, welche Werke man ausländischen Interessenten anbieten wollte und welche nicht. Genau dies erscheint nämlich nun, angesichts einer wachsenden Zahl von Manuskripten, die direkt vom Autor oder aus dem Samizdat379 unzensiert aus der Sowjetunion ins Ausland gelangen, dringend geboten. Die Sowjetunion tritt also mit Wirkung zum 27. 5. 1973 dem Welturheberrechtsabkommen in der Genfer Fassung von 1952 bei. Oppositionelle Kreise in der Sowjetunion erkennen hierin sofort die Gefahr einer weiteren Einschränkung der Möglichkeiten, ihre Meinung frei zu äußern. Andrej Sacharov wendet sich mit einem warnenden Schreiben an die UNESCO, in dem es heißt: „Unter den besonderen Bedingungen unseres Landes kann das gesetzliche Außenhandelsmonopol missbraucht werden, um die Autorenrechte sowjetischer Bürger im Ausland einzuschränken oder sogar ganz zu unterdrücken. Unsere ideologi-
379
Zum Samizdat s. Samizdat. Alternative Kultur in Zentral- und Osteuropa. Die 60er bis 80er Jahre. Hrsg.: Wolfgang Eichwede, Ivo Bock. Bremen: Temmen 2000. – Lesenswert ist auch der Rückblick auf den sowjetischen Samizdat von E.A. POPOV (Jewgeni Popow): Samisdat, Samisdat! Erinnerungen an den Untergrund. In: NZZ Folio 10/91, Über Bücher.
428
1967-1973
sche künstlerische Zensur war stets äußerst rigoros; in den letzten Jahren ist sie immer härter und willkürlicher geworden.“380
Tatsächlich wird im Zusammenhang mit dem Beitritt zum Abkommen eine Allunionsagentur für Urheberrechte (VAAP) gegründet. Ihre Mitglieder sind nicht Einzelpersonen, sondern deren entsprechende Berufsverbände, die Ministerien für Kultur und für Außenhandel, die Akademie der Wissenschaften, die Presseagentur Novosti und einige Staatskomitees. Gegenüber dem sowjetischen Urheber beansprucht die Agentur Monopolrechte. Sie allein vertritt die Rechte sowjetischer Autoren im Ausland (und die Rechte ausländischer Autoren in der Sowjetunion). Von den aus dem Ausland eingehenden Lizenzgebühren behält sie bis zu 80% ein. Nur der Rest wird an die sowjetischen Urheber ausgezahlt. VAAP kann das Erscheinen von Texten sowjetischer Dissidenten im Ausland letztlich nicht verhindern, und auch die hohe staatliche Abschöpfung von Lizenzgebühren wird in Einzelfällen immer wieder umgangen.381 Aber dennoch führt ihre Tätigkeit zu nicht unerheblichen Erschwernissen bei Lizenzvergaben und bei angemessener Honorierung für geistiges Eigentum sowjetischer Bürger. Wurden früher häufig überhaupt keine Honorare gezahlt, so ist man jetzt umso empörter darüber, dass der Staat die Zahlungen, die nun geleistet werden, einbehält. Eine weitere Entscheidung, die im Zusammenhang mit dem Beschluss des Zentralkomitees Über Maßnahmen zur Abwehr der illegalen Verbreitung antisowjetischer und anderer politisch schädlicher Materialien vom 28. 6. 1971 getroffen wird, also des Samizdat, ist der Verbreitung russischer Literatur des 20. Jahrhunderts bis zu einem gewissen Grade förderlich: Am 25. 5. 1972 wenden sich das Pressekomitee des Ministerrats der UdSSR und die Leitung des sowjetischen Schriftstellerverbands in einem gemeinsamen Schreiben an das Zentralkomitee der Partei. Sie bitten darum, eine Reihe von literarischen Texten, die seit den 20er Jahren nicht mehr in der Sowjetunion erschienen sind, wieder zur Veröffentlichung zuzulassen.382 Die je einbändigen Ausgaben sollen mit Einleitungen und Kommentaren versehen werden, die „eine marxistisch-leninistische Bewertung des Werkes und der gesellschaftlichen Tätigkeit des Schriftstellers abgeben“. Vorgeschlagen werden unter anderem Auswahlen aus der Lyrik Mandel’štams, Vjaìeslav Ivanovs und Achmatovas, aus der Prosa Remizovs und Pil’njaks, And380 381
382
Zitiert nach: Die Zeit, Nr. 20/11. 5. 1973. Man kann sich z.B. mit einem ausländischen Partner über die Ausstellung fingierter Honorarabrechnungen einigen. Und der Übersetzer Juri Elperin berichtet, dass er durch Vermittlung von Georgij Markov, dem 1. Sekretär und späteren Präsidenten des Schriftstellerverbands, Vorzugskonditionen erhalten konnte, da er dessen Romane ins Deutsche übersetzte. (Mdl. Mitteilung an mich vom 4. 12. 2009. FH). Der Brief und die Antwort des ZK sind veröffentlicht in: Dokumenty svidetel’stvujut... Iz fondov Centra chranenija sovremennoj dokumentacii. In: Voprosy literatury 1993,1, S. 215257. Hier: S. 235-238. – Hier und bei den weiteren 1993 in der Zeitschrift unter dem Titel Dokumenty svidetel’stvujut... veröffentlichten Materialien handelt es sich um Dokumente aus dem ehemaligen Archiv des ZK der KPdSU.
Kommentar
429
rej Belyjs Peterburg und ein Band Bulgakov mit Master i Margarita. Die Auflagen der Lyrikbände sollen 15.000, die der Prosabände 30.000 Exemplare nicht überschreiten. Das Zentralkomitee gibt der Bitte statt. Dass die für sowjetische Verhältnisse lächerlich kleinen Auflagen vor allem eine Alibifunktion haben, ist offenkundig. Sie machen es aber möglich, dass in den folgenden Jahren auch in der DDR Autoren und Texte erscheinen können, die bisher nicht publiziert werden. Wie schwierig es vor 1973 auch bei größter Umsicht für einen sowjetischen Autor ist, seine eigenen Vorstellungen zur Verwertung seiner Texte im Ausland durchzusetzen, belegen die Auseinandersetzungen um die Rechte von Solženicyns Roman August 1914. Solženicyn, der schon seit 1966 keine Texte mehr in der Sowjetunion veröffentlichen kann, möchte diesen Roman (erste Fassung) im westlichen Ausland auf angemessene Weise publiziert und übersetzt wissen. Er weist 1971 seinen Bevollmächtigten, den Züricher Anwalt und Notar Dr. Fritz Heeb, an, die russische Ausgabe beim YMCA-Verlag383 erscheinen zu lassen und die weiteren Verlagsrechte so zu vergeben, dass jegliche Piratentätigkeit unseriöser Verleger vermieden werden könne. Heeb überlässt nicht nur die deutschen, sondern sämtliche fremdsprachigen Rechte für 375.000 DM dem Luchterhand Verlag, dessen Geschäftsführer Otto F. Walter (s. Kap. VII) sein Vertrauen genießt und der seinerseits nun Übersetzungsrechte in andere Sprachen vergibt, wobei für ihn ebenfalls die Vertrauenswürdigkeit des Unternehmens erste Priorität besitzt. Die sorgfältig und nicht unter Zeitdruck erstellten Übersetzungen sollen ab Sommer 1972 erscheinen. Das alles hindert den Londoner Flegon Verlag nicht daran, noch 1971 einen photokopierten Nachdruck der russischen YMCA-Ausgabe herauszubringen. Und im selben Jahr erscheint auch im Münchener Verlag Langen-Müller (s.u., Abschnitt Verlage) in einer Auflage von 100.000 Exemplaren eine unter strenger Geheimhaltung erstellte und gedruckte, nicht genehmigte deutsche Übersetzung (Nr. 2090). Die Empörung ist groß. Dieter E. Zimmer schreibt in der Zeit, man habe „die gefährdete und nahezu hilflose Lage“ Solženicyns ausgenutzt; der Verleger habe „den größten deutschen Buchraub inszeniert“. Flegon und LangenMüller ihrerseits behaupten, das Mandat des Notars Heeb sei ungültig, da Solženicyn mit seiner Erteilung gegen die Gesetze seines eigenen Staates verstoßen habe. Flegon muss aber seine russische Ausgabe aufgrund einer gerichtlichen Verfügung zurückziehen. Die deutsche Ausgabe von Langen-Müller wird zunächst durch eine von Luchterhand erwirkte einstweilige Verfügung verboten. Später werden die noch nicht verkauften Bände eingestampft. Immerhin sind aber
383
Der YMCA-Verlag, einer der bedeutendsten Verlage der russischen Emigration, wurde 1922 von Nikolaj Berdjaev und anderen aus der Sowjetrepublik exmittierten russischen Intellektuellen in Paris mit finanzieller Unterstützung des YMCA gegründet, nach dem er zum Dank benannt wurde. Näheres: H. SCHUMACHER, 50 Jahre YMCA Presse, in: Osteuropa 22 (1972), S. 754-756.
430
1967-1973
bereits 30.000 Exemplare an den Buchhandel ausgeliefert worden. Die rechtmäßige Übersetzung erscheint dann 1972 bei Luchterhand (Nr. 2140).384 Das Interesse an der neuen, sich am Tauwetter orientierenden russischen Literatur hält auch in den Jahren von 1967 bis 1973 an, ebenso wie das Interesse an neu zu entdeckenden Autoren aus dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Die Texte der wachsenden Zahl sowjetischer Dissidenten können nur außerhalb der sozialistischen Staaten erscheinen. Neben dieser Literatur, die die Grenzen des in der Sowjetunion Publizierbaren überschreitet, wird nun in den deutschsprachigen Ländern Westeuropas als Folgeerscheinung der 68er-Bewegung auch mehr und mehr linke Literatur gedruckt und akzeptiert, die in den 50er und beginnenden 60er Jahren zum Teil als kommunistische Propaganda konfisziert wurde. In der Bundesrepublik nutzt die wenig organisierte linke Bewegung der späten 60er Jahre zunächst die neu aufkommenden Kopiertechniken zur Herstellung von billigen Raubdrucken theoretischer Texte von Lukács bis zur Frankfurter Schule. Sowjetische Theorie und sowjetische Literatur ist für sie uninteressant. Später jedoch rücken beide für die sogenannten K-Gruppen (KPD/ML usw.) stärker in den Blickpunkt, allerdings nur in ihrer orthodoxen leninistisch-stalinistischen Variante. Man gründet Verlage, in denen neben politischen Texten auch Nachdrucke von als politisch relevant betrachteten literarischen Texten der Stalin-Zeit hergestellt werden, oft in Übersetzungen aus der DDR. Der Hamburger Verlag Roter Morgen druckt 1972 N. Ostrovskijs Die Sturmgeborenen (Nr. 768) und Mstislavskijs Die Krähe ist ein Frühlingsvogel (Nr. 895) nach, die Hamburger Arbeiterbuch KG Popovs Als die Nacht verging (Nr. 1031) usw. Eine erheblich größere Rolle spielt sowjetische Belletristik, auch neuerer Zeit, im Umfeld der 1968 gegründeten Deutschen Kommunistischen Partei (DKP), die seit den frühen 70er Jahren mit finanzieller Unterstützung aus der DDR in der Bundesrepublik eine Medien-Gruppe aufbaut, zu der unter anderem eine Druckerei (Plambeck & Co., Neuss), die Wochenzeitung Unsere Zeit (UZ) und eine Reihe von Verlagen gehört, von denen vor allem Damnitz (München) und Röderberg (Frankfurt/M.) neben dem weiter aktiven Düsseldorfer Brückenverlag literarische Texte aus der Sowjetunion in Mit- und Nachauflagen von Veröffentlichungen der DDR-Verlage produzieren. Und schließlich gibt es auch eine relativ große und einflussreiche Gruppe durch die 68er Bewegung geprägter junger Intellektueller, zum Teil mit slavistischer Ausbildung, die ein starkes Interesse an der literarischen/ästhetischen Theorie und der Literatur der russischen Avantgarde der 20er und frühen 30er Jahre entwickelt, der Zeit vor der Stalinisierung der sowjetischen Kultur. Hier gibt es Berührungspunkte und zum Teil auch Ansätze von Kooperation mit entsprechenden Kreisen der DDR, die sich vom Rückgriff auf die lebendigen Ursprünge der 384
Zum Erscheinen von August 1914 s. z.B. Spiegel, Nr. 26, 28 u. 45/1971. – Solženicyns eigene Stellung zu den Vorfällen ist in dem Interview nachzulesen, das er am 30. 3. 1972 Mitarbeitern von New York Times und Washington Post gibt (abgedruckt in: A. SOLŽENICYN, Bodalsja tel nok s dubom. Paris: YMCA 1975, S. 560-578).
Kommentar
431
sowjetischen Kultur Impulse für eine künstlerische Theorie und Praxis der Gegenwart versprechen.385 Verlage Verlage der DDR Die meisten Erst- und Neuübersetzungen (79 Bücher, 17 Lesehefte) sind auch in den Jahren von 1967 bis 1973 für den Verlag Kultur und Fortschritt/Volk und Welt zu verzeichnen. Kultur und Fortschritt wird nun auch äußerlich erkennbar endgültig in den Verlag Volk und Welt eingegliedert: Nach 1970 erscheint der erste Name nicht mehr auf den Titelblättern des Unternehmens. Das bedeutendste Ereignis in der Verlagsgeschichte dieser Jahre ist die Erschließung von Michail Bulgakovs Werk für den deutschsprachigen Leser. Der Roman Master i Margarita erscheint erstmals 1966/67 in der Literaturzeitschrift Moskva, mit erheblichen Kürzungen durch die sowjetische Zensur. Ralf Schröder erhält von Bulgakovs Witwe die vollständige Textfassung, die von Thomas Reschke übersetzt wird.386 Erscheinen kann die erste deutsche Buchausgabe (Nr. 1924) jedoch nur ohne die durch die sowjetische Zensur gestrichenen russischen Passagen. Allerdings gelingt es Reschke und Schröder dennoch, einige von ihnen in die deutsche Ausgabe hineinzuschmuggeln.387 Luchterhand erwirbt die Rechte an Reschkes Übersetzung für die Länder außerhalb des sozialistischen Wirtschaftsgebietes. Da inzwischen der vollständige russische Text auch im Westen bekannt geworden ist, fügt der Verlag die von der sowjetischen Zensur gestrichenen Stellen für seine eigene Ausgabe (Nr. 1925) in der Übersetzung von Gisela Drohla ein. Die kom-plette Übersetzung Reschkes kann in der DDR erst 1975 erscheinen, nachdem 1973 als Folge der Initiative von Pressekomitee und Schriftstellerverband (s.o.) auch in der Sowjetunion eine vollständige russische Ausgabe publiziert worden ist. Ab 1969 erscheinen bei Volk und Welt in rascher Folge weitere Texte von Bulgakov (Nr. 1973, 1974, 2016, 2018), fast alle in Übersetzungen Thomas Reschkes. Außer Bulgakov bringt Volk und Welt auch andere wichtige ältere Autoren: Einen Band mit größtenteils noch unübersetzter Kurzprosa von Tynjanov (Historische Novellen, Nr. 2050), einen Band mit Texten und Dokumenten des früh verstorbenen Lyrikers Semɺn Gudzenko (Nr. 2030) und eine zweibändige Ausgabe der in der Sowjetunion wieder veröffentlichten Prosa Platonovs (Nr. 1998). Aber es erscheinen auch Kriminalromane von Adamov (Nr. 1873, 2149) und den Brüdern Vajner (Nr. 2051), Spionageromane von Chejfec und Semɺnov (Nr. 2021, 2046) und die immer beliebter werdende Phantastik und Science Fiction-
385
386 387
Zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit von deutschen Editoren und Philologen ab ca. 1970 s. MIERAU, Mein russisches Jahrhundert, wie Anm. 303, S. 214-216. L. KOSSUTH, Volk & Welt, wie Anm. 248, S. 247. F. MIERAU in: Fenster zur Welt, wie Anm. 245, S. 49.
432
1967-1973
Literatur (Gansovskij, Meerov, A. u. B. Strugackij , Nr. 2114, 2174, 2190), also die sowjetische Literatur in ihrer ganzen Breite.388 Kultur und Fortschritt hatte seit 1956 Die bunte Reihe herausgebracht, in der auch zahlreiche Bände mit Kurzprosa sowjetischer Autoren erschienen waren. Der letzte dieser Bände (Kaverin, Meister unbekannt, Nr. 1894) erscheint 1967. Ab 1968 erscheint stattdessen die neue Reihe Volk-und-Welt-Spektrum. Horst Buder und Lothar Rehe haben sie und auch ihre Ausstattung in dem Band Fenster zur Welt charakterisiert.389 In ihr werden moderne literarische Texte des Auslands (auch des deutschsprachigen) für ein anspruchsvolles Publikum veröffentlicht. Von 1968 bis 1973 erscheinen insgesamt 62 Titel, davon 20 mit sowjetischer Literatur. Schon elitär genannt werden kann die ohne Reihentitel ab 1967 in einheitlicher Ausstattung erscheinende und in den Verlagsbibliographien als Lyrikreihe bezeichnete Serie, die Lyrik des 20. Jahrhunderts präsentiert. Fremdsprachige Texte werden im Original und in deutscher Nachdichtung wiedergegeben. Hier erscheinen erstmals in der DDR Sammlungen von Achmatova (Nr. 1872), Pasternak (Nr. 1994), beide herausgegeben von Edel Mirowa-Florin, und Blok (Nr. 2015), herausgegeben von Fritz Mierau. Zahlreiche Bände werden mehrfach aufgelegt, von dem Pasternak-Band beispielsweise erscheinen bis 1987 vier Auflagen.390 Auch im Verlag Neues Leben wird seit 1967 eine Serie von Sammlungen lyrischer Dichtung veröffentlicht, das Poesiealbum. Ausstattung und Umfang sind bescheidener, aber dafür erscheint monatlich ein neues Heft, das einen anderen Autor vorstellt. Auswahl und Übersetzung erfolgen ebenso sorgfältig wie bei der Lyrikreihe. Bis 1973 erscheinen 75 Hefte, unter anderem Sammlungen von Matveeva (Nr. 1952), Sluckij (Nr. 2048), Vasil’eva (Nr. 2097) und Esenin (Nr. 2109). Im Übrigen veröffentlicht der Verlag wieder Bücher, die sich vor allem an einen jugendlichen Leserkreis richten, Belletristik, aber auch Orientierungshilfe im Leben: 1971 wird die Reihe nl-konkret mit einem kritischen Bericht êakovskijs über die amerikanische Hippie-Bewegung eröffnet (Achtzigtausend Kilometer im Kreis, Nr. 2063). Eine Übersetzung des Originaltitels müsste lauten: Sind die Armen im Geiste (tatsächlich) selig? Um eine anspruchsvolle Präsentation russischer Literatur des 20. Jahrhunderts bemüht sich weiter der Verlag Reclam/Leipzig. Neben zeitgenössischen Texten bringt man ältere Werke, die durch Einführungen von Hochschul-Slavisten und zusätzliche Materialien ergänzt und erläutert werden. Neuübersetzungen gibt es 388
389 390
Nur am Rande kann hier vermerkt werden, dass Volk und Welt wie auch schon Kultur und Fortschritt die gesamte sowjetische Literatur und nicht nur die russische zu präsentieren hat. Gerade Leonhard Kossuth nimmt diesen Auftrag außerordentlich ernst, richtet eigene Lektorate für nichtrussische Sowjetliteratur ein und bemüht sich nach Kräften, deren Publikation in deutscher Sprache zu fördern. Hinweise zu diesem Bereich der Verlagsarbeit bieten die Verlagsbibliographien von Volk und Welt und vor allem auch Kossuths Erinnerungsbuch. Wie Anm. 245, S. 225-233. Zur Lyrikreihe s. Fenster zur Welt, ebd., S. 234-242.
Kommentar
433
dabei unter anderem von Babel‘ (Nr. 1922), Gor’kij (Nr. 1979, 2069), L. Andreev (Nr. 2056), Tret’jakov (Nr. 2146) und Lunaìarskij (Nr. 2172). Der Henschel Verlag bringt neben seinen Bühnenmanuskripten nun noch mehr Lesetexte für ein breiteres Publikum. Bekannte und auch in der DDR oft inszenierte Autoren wie Švarc (Nr. 1966) und Arbuzov (Nr. 2099) werden in umfangreichen Sammlungen publiziert. Die Reihe Zeitgenössische Dramatik wird durch die Reihe dialog abgelöst, in der als erster sowjetischer Text Rošìins Erfolgsstück Valentin und Valentina (Nr. 2181) erscheint. Der Verlag Das Neue Berlin hat schon 1946 eine Lizenz erhalten, bislang aber vor allem Titel über Berlin und seine Umgebung oder auch Romane von Fontane oder Georg Hermann veröffentlicht, deren Handlung in und um Berlin spielt. Nun erscheinen bei ihm auch sowjetische Autoren, zunächst in der schon länger aus dem Ministerium des Innern übernommenen Serie Blaulicht (Kulešov, Der falsche Koch, Nr. 1945; Andreev, Romeo, Julia und der Leutnant; Die Dame mit dem Trick, Nr. 1968, 2013). Ab 1971 beginnt der Verlag auch Science Fiction und Phantastik aus der Sowjetunion herauszubringen, zum Beispiel von den Brüdern Strugackij (Der ferne Regenbogen, Nr. 2094), von Snegov (Menschen wie Götter, Nr. 2137) und von Varšavskij (Der Traumladen, Nr. 2195). Verlage anderer deutschsprachiger Länder Die Veröffentlichungen von Erst- und Neuübersetzungen aus der russischen Literatur verteilen sich in der Schweiz, in Österreich und in der Bundesrepublik wieder auf zahlreiche Verlage, die in vielen Fällen nur einen oder zwei einschlägige Titel produzieren. Die meisten Neuerscheinungen kommen in der Verlagsgruppe Suhrkamp/Insel-Frankfurt/M. heraus. Auch in dieser Periode steht hier wieder die Literatur der 10er und 20er Jahre im Vordergrund, allerdings nicht die Symbolisten, sondern die sowjetische Literatur und auch die Literaturtheorie: Letztere ist durch Artikel aus Tynjanovs Sammlung Archaisty i novatory vertreten (Nr. 1916); von Šklovskij erscheint ein Teilabdruck seiner Erinnerungen (Kindheit und Jugend, Nr. 1961). Nach Unbekannter Künstler (Nr. 1568) wird ein weiterer früher Kurzroman von Kaverin publiziert (Das Ende einer Bande, Nr. 2168), außerdem eine Neuübersetzung von Majakovskijs Wirbelsäulenflöte durch Karl Dedecius (Nr. 2080). Dem neu erwachten Interesse an Texten und Zeugnissen der frühen bolschewistischen Zeit kommt eine Neuübersetzung von Vsevolod Ivanovs Bürgerkriegs-Erzählung Panzerzug 14-69 entgegen (Nr. 2031), ebenso auch Bloks Bericht über die letzten Tage des Zarenreiches (Nr. 2058) und Gor’kijs Unzeitgemäße Gedanken (Nr. 2118), seine polemischen Artikel gegen Lenin und dessen Staatsstreich vom Oktober 1917, die in den sozialistischen Ländern nicht publiziert werden können. Ebenso wenig kann dort Platonovs Die Baugrube (Nr. 2083) herausgebracht werden, dessen Original 1969 in der Zeitschrift Grani (Posev-Verlag) und in London erscheint. Weniger aus ideologischen Gründen, sondern eher wegen ihrer radikalen Nonkonformität und Neuartigkeit können auch
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Ajgis Gedichte (Beginn der Lichtung, Nr. 2053) nur im westlichen Ausland erscheinen. Insel veröffentlicht außerdem noch einen Tauwetter-Roman von Kaverin (Das doppelte Porträt, Nr. 2167). Luchterhand bringt ebenfalls Kaverin (Vor dem Spiegel, Nr. 2074) und Platonov (Unterwegs nach Tschevengur, Nr. 2179). Vor allem aber wird das Unternehmen unter der Leitung Otto F. Walters zum deutschsprachigen Verlag Solženicyns. Hier erscheinen Krebsstation (Nr. 1965, 2006), die Sammlung Im Interesse der Sache (Nr. 2049), Nemow und das Flittchen (Nr. 2091) und August Vierzehn (Nr. 2140). Schon 1968 veröffentlicht Luchterhand Bulgakovs Hundeherz (Nr. 1923), das in der Sowjetunion und in der DDR nicht erscheinen kann. In der Folgezeit erwirbt man dann Lizenzen der Bulgakov-Übersetzungen von Volk und Welt und wird dadurch zum wichtigsten deutschsprachigen Verlag für Bulgakov außerhalb des sozialistischen Wirtschaftsgebietes. Hanser bringt Literaturtheorie von Šklovskij (Von der Ungleichheit des Ähnlichen, Nr. 2136). Weitere Texte russischer Literaturwissenschaftler erscheinen von 1968 bis 1973 in der (zeitgemäß von Heinz Edelmann gestalteten) Reihe Hanser: der zeitgenössische Lichaìɺv und der neu zu entdeckende Bachtin, aus den 20er Jahren Aufsätze zu Sprache und Stil Lenins, zur von Arvatov geforderten Produktionskunst und die Kontroverse Marxismus und Formalismus. Der Lenin-Band, herausgegeben von Fritz Mierau, ist eine Lizenzausgabe aus der DDR, die beiden folgenden Bände werden von dem Münchener Slavisten-Paar Karla Hielscher/Hans Günther übersetzt und ediert. Auch bei Hanser erscheinen literarische Texte von Platonov (Die Kutschervorstadt, Nr. 1957), ferner ein erster, in der Sowjetunion noch erschienener, aber in der DDR nicht publizierter Kurzroman von Vojnoviì (Zwei Freunde, Nr. 2008) und zwei Titel des Moskauer Avantgarde-Autors Vladimir Kazakov (Meine Begegnungen mit Vladimir Kazakov; Der Fehler der Lebenden, Nr. 2123, 2169), die weder in der Sowjetunion noch in der DDR gedruckt werden. Rowohlt publiziert weitere Texte von Nabokov: den auf Englisch verfassten Roman Pale Fire (Fahles Feuer, Nr. 1954) und zwei ursprünglich in Russisch geschriebene Titel (Einladung zur Enthauptung, Nr. 2040; Verzweiflung, Nr. 2128 ). Ins Deutsche übersetzt wird in den beiden letzteren Fällen die endgültige, in Englisch verfasste Version. In seiner neuen Taschenbuchreihe das neue buch trägt auch Rowohlt dem aktuellen Interesse an russischer Avantgarde Rechnung. 1972 erscheint als einer der ersten Titel ein von Karla Hielscher herausgegebener Band mit Texten von Tret’jakov (Nr. 2145), bald danach eine von Peter Urban verantwortete und teilweise auch übersetzte zweibändige Chlebnikov-Auswahl (Nr. 2107). Von Anfang an links orientiert ist der nach seiner Entlassung bei Fischer gegründete Verlag von Klaus Wagenbach. Wagenbachs Interesse an russischer Literatur ist in den ersten Jahrzehnten des Verlages nicht sehr groß. Aber er bringt 1968 die erste deutschsprachige Gedichtsammlung von Marina Cvetaeva heraus (Nr. 1926). Die Nachdichtungen stammen von der 1964 in die Bundesrepublik
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übergesiedelten Christa Reinig. An der ihr vorliegenden Interlinearversion hat auch Wagenbachs damalige Gattin Katia Wolff (Katharina Wagenbach-Wolff) mitgearbeitet. Vielleicht hat sie, die einer russlanddeutschen Verlegerfamilie entstammt (s. Kap. X), auch den Anstoß zu dieser Publikation gegeben. Der Züricher Verlag Die Arche hat schon früher in seiner arche nova-Reihe russische Autoren veröffentlicht. Hier erscheinen nun Texte von und über Solženicyn (Von der Verantwortung des Schriftstellers, Nr. 2007) und von Rozanov (Gedanken aus dem Hinterhalt, Nr. 2086). Herausgeber und Übersetzer ist in beiden Fällen der Slavist Felix Philipp Ingold. Außerdem gibt es eine Neuübersetzung von Gor’kij (Wie ich schreiben lernte, Nr. 2028). Außerhalb der Reihe erscheint eine Sammlung von Erzählungen Bulgakovs (Morphium, Nr. 2062). Der Diogenes Verlag, ebenfalls Zürich, hat in der Vergangenheit Erzählungen von Paustovskij veröffentlicht (Die Windrose und andere Erzählungen, Nr. 1691). Nun publiziert er, neben einer Sammlung von Gedichten Evtušenkos (Nr. 2110), drei Titel, die in der Sowjetunion und damit auch in den sozialistischen Ländern nicht erscheinen können: Lidija êukovskajas ersten Kurzroman Ein leeres Haus (Nr. 1881), dessen Heldin den Terror der späten 30er Jahre in Leningrad erlebt. Lidija êukovskaja ist als Tochter von Kornej êukovskij und Schwester von Nikolaj êukovskij gut bekannt. Die beiden anderen Autoren umgibt zunächst die Aura des Geheimnisvollen. Der eine ist Andrej Amal’rik, dessen Essay mit dem provokanten Titel Kann die Sowjetunion das Jahr 1984 erleben? (Nr. 2010) 1969 auf Russisch in Amsterdam erscheint. Der Autor ist im Westen zunächst unbekannt, manche vermuten anfangs, es handele sich bei dem Essay um eine sowjetische Provokation.391 Der andere Text (Unruhen aus neuester Zeit, Nr. 2103) erscheint zunächst anonym als Samisdat-Satire. Es geht in ihr um ein geheimnisvolles Verschwinden von Lenins Kopf aus dem Mausoleum auf dem Roten Platz in Moskau. Erst später, nach der Ausreise des Autors nach Frankreich (1975), wird sein Name mit Nikolaj Bokov angegeben. Ein eher gemischtes Programm findet sich bei S. Fischer. Der Verlag bringt einen Band Briefe seines Autors Pasternak (Nr. 1956) und Solženicyns Der erste Kreis der Hölle (Nr. 1964). Ferner erscheint Beks Roman Die Ernennung (Nr. 2100), ein Schlüsselroman über einen Minister der Stalin-Zeit. Dieser Roman konnte auf Intervention der Witwe des Dargestellten nicht in der Sowjetunion erscheinen.392 Außerdem wird der erste Teil von Dɺmins autobiographischem Bericht aus der Welt der sowjetischen Blatnye (Die Tätowierten, Nr. 2157) und die erste deutschsprachige Sammlung mit Texten von Daniil Charms (Fälle, Nr. 2020) publiziert. Zsolnay hat schon vor 1933 V. Kataev verlegt. Nun bringt der 391
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Der Spiegel druckt 1970 in Nr. 12 erste Auszüge aus dem Text und äußert die Vermutung, es gebe eine Verbindung zwischen dem Autor und dem KGB. In Nr. 21 veröffentlicht er einen Brief Amalriks, in dem dieser die Vermutung zurückweist (S. 124f.: Zuviel Ehre für den KGB). KOSSUTH berichtet, man habe immer wieder vergebens nachgefragt, wann der Roman endlich erscheinen werde, damit man ihn auch in der DDR herausbringen könne (Volk & Welt, wie Anm. 248, S. 21).
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Verlag auch einen seiner späten Texte heraus (Kubik, Nr. 2034). Sinjavskij hatte man bereits 1966 publiziert (Nr. 1856). Nun folgen zwei weitere Bände (Phantastische Geschichten, Nr. 1909; Gedanken hinter Gittern, Nr. 1960) und auch die Erzählungen von Julij Daniel‘ (Hier spricht Moskau, Nr. 1882). Die Verlage Herbig und Langen-Müller393 gehören inzwischen beide zur Verlagsgruppe Herbert Fleissner. Dieser ist 1928 in Eger/Cheb geboren und verdient zunächst sein Geld mit Presseerzeugnissen für deutsche Heimatvertriebene aus der Tschechoslowakei, in denen er vehement für deren Recht auf Rückkehr, auf Wiedergutmachung und auf Restitution ihres Eigentums eintritt, was entschieden zum Erfolg seiner Publikationen beiträgt. Von seinen zahlreichen Kritikern wird er als stark rechtslastig eingestuft.394 Scharf kritisiert man ihn, wie schon erwähnt, für seine widerrechtliche Publikation einer ersten deutschen Ausgabe von Solženicyns August Vierzehn, allerdings nicht wegen seiner Rechtslastigkeit, sondern wegen seines unseriösen Verhaltens. Auch seine anderen Publikationen aus der russischen Gegenwartsliteratur belegen seinen hoch entwickelten Geschäftssinn. Er veröffentlicht aktuelle Titel von erfolgreichen und bekannten Autoren, die lizenzfrei verlegt werden können: Erzählungen von Bulgakov (Meistererzählungen, Nr. 2017) und noch in der Sowjetunion erschienene Texte von Solženicyn (Zwischenfall auf dem Bahnhof Kretschetowka, Nr. 2092), Okudžavas ersten Roman (Der arme Awrosimow, Nr. 2041), Texte von Tvardovskij (Heimat und Fremde, Nr. 2147) und V. Kataev (Der heilige Brunnen, Nr. 1892). Sowjetische Verlage Im Progress Verlag in Moskau erscheinen von 1967 bis 1971 insgesamt sechs einschlägige Titel, darunter eine Neuübersetzung von Šolochovs Sud’ba ìeloveka (Ein Schicksal, Nr. 1912). Die Aufmachung des Buches (Illustrationen von Kukryniksy, großes Format) legt die Vermutung nahe, dass es als Geschenk- oder Souvenirausgabe nicht nur für den Export, sondern auch für den Verkauf an Touristen in sowjetischen Valutaläden gedruckt wird. Zwei Übersetzungen kommen im Verlag Kasachstan in Alma-Ata heraus (Sartakov, Die erste Begegnung, Nr. 2045; Debol’skij, Nebel, Nr. 2064). Derartige Publikationen sind nun auch für die zahlreichen in Kasachstan und in anderen zentralasiatischen Republiken lebenden deutschstämmigen Zwangsumsiedler und ihre Nachkommen bestimmt. De-
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Langen-Müller hatte unter den Nationalsozialisten zuletzt zum NSDAP-Verlag Franz Eher gehört und war von der amerikanischen Besatzungsmacht beschlagnahmt worden, die eine ganze Reihe seiner Lizenzen verkaufte. Der Verlag ging dann in den Besitz der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft über, von der ihn Fleissner erwarb. Etwa: H. SARKOWICZ, Rechte Geschäfte. Der unaufhaltsame Aufstieg des deutschen Verlegers Herbert Fleissner, Frankfurt/M.: Eichborn 1994.
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bol’skij ist in diesen Kreisen als Chefredakteur der in Alma Ata erscheinenden Allgemeinen Deutschen Zeitung gut bekannt.395 Insgesamt ist die durchschnittliche Anzahl der jährlichen Publikationen von Erst- und Neuübersetzungen in den Jahren von 1967 bis 1973 nur unwesentlich niedriger als in den Jahren von 1958 bis 1966. In der DDR sind es nun pro Jahr ca. 26, einschließlich der Lesehefte ca. 29 Veröffentlichungen. In den westlichen Ländern insgesamt kommen ca. 15 Neuerscheinungen pro Jahr heraus. Übersetzungen aus der DDR und der Sowjetunion in westeuropäischen Ländern Einleitend war schon von den (wohl nur teilweise von den Lizenzinhabern genehmigten) Nachdrucken älterer DDR-Übersetzungen in den kleinen westdeutschen Verlagen linker politischer Splittergruppen die Rede. Die Verlage der DKP, die ebenfalls schon erwähnt wurden, nehmen in den frühen 70er Jahren ihre Arbeit erst auf. Sie müssen aus der DDR finanziell unterstützt werden, und auch ihretwegen sind DDR-Verlage gehalten, durch Lizenzvergaben an andere westliche Unternehmen Devisen zu verdienen, allerdings nicht nur aus diesem Grunde. Monika Möller, Ökonomin im für die Publikation ausländischer Autoren zuständigen Verlag Verlag Volk und Welt, erinnert sich: „Wir waren ja einer der großen Devisenausgeber unter den Verlagen und sollten verstärkt auch Devisen erwirtschaften, was sowohl über den Verkauf unserer eigenen Bücher (vor allem über den Brückenverlag) möglich war, als auch über Mit-Druckgeschäfte mit westlichen Partnern und den Verkauf von Lizenzen.“396
Mit-Auflagen sowjetischer Literatur für ausländische Unternehmen sind in der Zeit um 1970 noch selten. Aber man kann schon mit angesehenen westdeutschen Partnern kooperieren: 1970 erscheint eine Neuübersetzung von Leonovs Roman Der Dieb zeitgleich bei Volk und Welt und als Mit-Auflage für Hanser (Nr. 2038). Die Erstübersetzung von Simonovs Der letzte Sommer bringt Volk und Welt 1972 gleichzeitig mit einer Mit-Auflage für Kindler heraus (Nr. 2135). Noch 15 Jahre zuvor wäre eine solche Kooperation undenkbar gewesen. Sehr viel häufiger (und auch häufiger als zuvor) sind die üblichen Lizenzabkommen, bei denen Geber und Nehmer unabhängig voneinander drucken. Auch hier arbeitet Volk und Welt als führender DDR-Verlag für sowjetische Literatur mit renommierten westlichen Verlagen zusammen – mit Luchterhand (Bulgakov, Babel‘, 395
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Durch einen „Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR über die Abänderung des Erlasses des Präsidiums des Obersten Sowjets vom 28. August 1941“ wird am 5. 1. 1965 die Diskriminierung deutschstämmiger Sowjetbürger zurückgenommen. Es heißt hier: „Der Erlass [...] vom 28. August 1941 über die Umsiedlung der Deutschen, die im Wolgagebiet leben, ist in dem Teil aufgehoben, der pauschale Beschuldigungen in Bezug auf die deutsche Bevölkerung enthält, die im Wolgagebiet lebte.“ Fenster zur Welt, wie Anm. 245, S. 324.
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Bykov) und mit Suhrkamp/Insel (Majakovskij, Pasternak, Ajtmatov, Zošìenko), wobei zwischen Original- und Lizenzausgabe nicht selten ein zeitlicher Abstand von mehreren Jahren liegt. Weitere Abkommen werden mit dem Claassen Verlag geschlossen (Troepol’skij), der 1967 an den Düsseldorfer Sachbuchverlag ECON verkauft worden ist397, mit dem Universitas Verlag, der seit 1972 zur schon erwähnten Verlagsgruppe Herbert Fleissner gehört (Zošìenko, Gansovskij) oder auch mit dem Züricher Diogenes Verlag, der von VuW/KuFo die Übersetzung der ersten gedruckten Fassung von Kuznecovs Roman Babij Jar erwirbt (Nr. 1946), über die beide Seiten erst nach der Übersiedlung des Autors in den Westen erfahren, dass die eigentliche Intention des Romans von der sowjetischen Zensur verfälscht wurde. Enge Geschäftsbeziehungen entwickeln sich seit den späten 70er Jahren auf den Gebieten Science Fiction und Phantastische Literatur zwischen den beiden Verlagen Das Neue Berlin und Heyne. Heyne kauft dabei auch Lizenzen für Titel, die schon vor 1974 erschienen (Strugackij, Der ferne Regenbogen, Nr. 2094; Snegov, Menschen wie Götter, Nr. 2137). Die Ausweitung der Beziehungen zwischen literarischen Verlagen der DDR und der westlichen deutschsprachigen Länder signalisiert nicht nur eine politische Entspannung, sondern, ebenfalls wie das parallele Erscheinen von Übersetzungen ein- und desselben Titels, auch das Vorhandensein einer Gruppe von literarischen Texten, die für ein Publikum sowohl in der DDR als auch in westlichen deutschsprachigen Ländern von Interesse ist und auch gedruckt werden darf. Vermittler Das wachsende Interesse an zeitgenössischer, aber auch an vorstalinistischer russischer Literatur des 20. Jahrhunderts geht erfreulicherweise mit einer Vergrößerung des Kreises qualifizierter Übersetzer literarischer Texte einher. Von den in der DDR seit den 50er Jahren ausgebildeten Slavisten und den Nachdichtungen russischer Lyrik durch Lyrikerinnen und Lyriker der DDR war schon die Rede. Auch einige in anderen deutschsprachigen Ländern tätige Übersetzer sind schon vorgestellt worden. Ihnen sind nun weitere hinzuzufügen, die gerade seit den 60er/70er Jahren eine wichtigere Rolle zu spielen beginnen. Zu den älteren unter ihnen gehört Swetlana Geier (1923-2010), die in Kiev als Kind russischer Eltern aufgewachsen ist und während des Krieges mit ihrer Mutter nach Deutschland gelangt, wo sie in den letzten Kriegsmonaten in Freiburg/Br. ein Studium aufnehmen kann. Ihre ersten literarischen Übersetzungen, zwei Erzählungen von L. Andreev, sind 1957 in einer Sammlung der Reihe Rowohlts Klassiker erschienen (Nr. 1343). Neben der Organisation und der Erteilung von Russischunterricht ist sie weiter als literarische Übersetzerin tätig. In 397
Verlagsbibliographie der Unternehmen H. Goverts / Claassen & Goverts / Claassen in: Proben und Berichte. Ein Almanach zum fünfzigjährigen Bestehen des Verlags. Düsseldorf: Claassen 1984.
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den frühen 70er Jahren übersetzt sie für Zsolnay V. Kataevs Kubik (Nr. 2034), für Luchterhand Solženicyns August Vierzehn (Nr. 2140) und Platonovs Unterwegs nach Tschewengur (Nr. 2179). In den folgenden Jahren übersetzt sie vor allem Sinjavskij und Solženicyn, aber auch Andrej Belyjs Erinnerungen an Blok und an Rudolf Steiner sowie andere Autoren. Breite Popularität gewinnt sie später mit ihren Dostoevskij-Übersetzungen, die ab 1994 im Züricher Ammann Verlag erscheinen. Zu ihrem Leben und ihrem Werk hat sie sich selbst in zwei Publikationen geäußert.398 Am 26. 1. 2010 fand die Premiere eines Dokumentarfilms über sie statt (Die Frau mit den fünf Elefanten. Regisseur: Vadim Jendreyko), der im gleichen Jahr mit dem Schweizer Filmpreis für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet wurde. Aus der Generation derjenigen Deutschen, die noch während des Krieges in Deutschland Slavistik studieren, sind schon Josi v. Koskull und Heddy ProssWeerth genannt worden. Zu erwähnen ist hier auch Gabriele Leech-Anspach (*1923). Um 1960 verfasst sie für den Sender Freies Berlin und dann auch für andere Rundfunksender Essays über russische Schriftsteller des 20. Jahrhunderts und stößt dabei auf Zamjatin, den sie übersetzt (Morgen, Nr. 1918) und über den sie auch eine kleine Monographie veröffentlicht.399 Über ihr Studium bei Max Vasmer, die Einnahme Berlins durch die Sowjetische Armee, die sie allein mit ihren kleinen Kindern erlebt, über ihr weiteres Leben und vor allem über ihre Bindungen an Russland hat sie ein sympathisch unprätentiöses Erinnerungsbuch geschrieben.400 Andere Übersetzer und Vermittler haben sich während ihrer Kriegsgefangenschaft für russische Sprache und Kultur interessieren oder gar begeistern lassen. Zu ihnen gehört Karl Dedecius (*1921), zu Recht gerühmter und vielfach geehrter Übersetzer und Vermittler polnischer Literatur und Gründer des Deutschen Polen-Instituts. Dedecius hat als Deutscher in seiner Heimatstadt Lódz ein polnisches Gymnasium besucht und ist dadurch zweisprachig aufgewachsen. Während des Krieges gerät er für mehrere Jahre in sowjetische Gefangenschaft. Hier lernt er Russisch anhand der Lyrik Lermontovs und Puškins. Wie er später gern berichtet, gewinnt er mit diesem klassischen Russisch sogar die Achtung des Wachpersonals, das sich von ihm seine Liebesbriefe formulieren lässt.401 Neben seinen zahlreichen Übersetzungen aus dem Polnischen hat Dedecius schon vor 1967 Gedichte von Majakovskij (Nr. 1459) und Esenin (Nr. 1558) übersetzt. Später hat 398
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S. GEIER, Ein Leben zwischen den Sprachen. Russisch-Deutsche Erinnerungsbilder, aufgezeichnet von Taja Gut. Dornach: Pforte 2008. –S. GEIER, Leben ist Übersetzen. Gespräche mit Lerke von Saalfeld. Zürich: Ammann 2008. G. LEECH-ANSPACH, Evgenij Zamjatin. Häretiker im Namen der Menschen. Wiesbaden: Harrassowitz 1976. G. LEECH-ANSPACH, Eine Deutsche erlebt Rußland. Erinnerungsbilder aus sieben Jahrzehnten. Berlin: Drei Leuchten Verl. 1999. Auch Karl Dedecius hat seine Erinnerungen aufgezeichnet: K. DEDECIUS, Ein Europäer aus Lodz. Erinnerungen. Frankfurt/M.: Suhrkamp 2006.
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er Majakovskijs Liebesbriefe an Lilja Brik erstmals vollständig ins Deutsche gebracht (Nr. 1784).402 Nun überträgt er als erster Gedichte von Ajgi (Beginn der Lichtung, Nr. 2053) und veröffentlicht eine Neuübersetzung von Majakovskijs Flejta-pozvonoìnik (Die Wirbelsäulenflöte, Nr. 2080). Letztere erscheint in einer Ausgabe, die nicht nur das Original, sondern auch die anderen bereits vorliegenden deutschen Fassungen abdruckt. Proteste und Kontroversen lösen Übersetzungen eines anderen Kriegsteilnehmers aus, der als Gefangener in Frankreich Russisch im Selbststudium gelernt hat. Die Rede ist von Hans Baumann (1914-1988). Baumann war zunächst in der katholischen Jugendbewegung aktiv gewesen und hatte nach 1933 eine steile Karriere in der Hitlerjugend gemacht. Bei Kriegsbeginn wird er mit der Herausgabe eines Liederbuches für Soldaten beauftragt, das auch zahlreiche Lieder von ihm selbst enthält.403 Während des Krieges ist er Leutnant in einer Propagandakompanie. Seine zahlreichen Lieder (z.B. Es zittern die morschen Knochen, Es geht eine helle Flöte) sind äußerst populär, manche werden noch in den 50er Jahren in westdeutschen Schulen gelernt und gesungen.404 In der Bundesrepublik wird Baumann ein erfolgreicher und anerkannter Jugendbuchautor, der, so sieht er es selbst, seine Vergangenheit dadurch aufarbeitet, dass er die Faszination und Verführbarkeit junger Menschen durch skrupellose Machtmenschen thematisiert (Ich zog mit Hannibal). Aus der russischen Literatur übersetzt und bearbeitet er erfolgreich Kinder- und Jugendbücher (z.B. Paustovskij, Der rote Räuber, Nr. 1995; Permjak, Die glückliche Trompete, Nr. 2177, später noch weitere Titel). Aber er möchte mehr sein als ein Jugendbuchautor. Er nimmt anonym an einem Dramenwettbewerb teil, den er gewinnt. Der Preis wird ihm aber nicht zuerkannt, als seine Identität bekannt wird. Aus der russischen Literatur übersetzt er auch Anna Achmatovas Requiem (zuvor erschienene erste deutsche Übersetzung s. Nr. 1712), das in seiner Übersetzung zunächst 1966 bei Piper als private „Freundesgabe“ erscheint. Für 1967 bereitet der Verleger Klaus Piper eine um 60 Gedichte Achmatovas erweiterte öffentliche Buchausgabe vor. Seine Autorin Ingeborg Bachmann, die sich sehr für eine Publikation der Dichtungen Achmatovas eingesetzt hat, ist über die Wahl von Hans Baumann als Übersetzer so empört, dass sie ihre langjährige Zusammenarbeit mit dem Piper Verlag aufkündigt. Klaus Piper verliert nun auch die Lust an der Publikation und verkauft die bereits gedruckten
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Zu seinen späteren Besuchen bei Lilja Brik s.ebd., S. 301-305. Morgen marschieren wir. Liederbuch der deutschen Soldaten. Im Auftrag des Oberkommandos der Wehrmacht herausgegeben von Hans Baumann. Leutnant. Potsdam: Voggenreiter 1939. Zu Baumanns Karriere bis 1945 s. z.B.: H. SCHRECKENBERG, Der Hitler-Barde Hans Baumann und sein Wirken vor 1945. Ein katholisches Janusgesicht. Berlin: Köster 2009. – Völlig andere Akzente setzt z.B. eine Ausstellung, die 2005 in seiner ehemaligen Schule gezeigt wird, im Max-Reger-Gymnasium in Amberg, s. http://www.125-jahre-mrg.de/artikelbaumann-eroeffnung.html
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(aber nicht gebundenen) Exemplare an den Verlag Langewiesche-Brandt, wo sie noch im selben Jahr erscheinen (Gedichte, Nr. 1871).405 Ein wichtiger Repräsentant der nächsten Übersetzer- und Vermittlergeneration ist Peter Urban. 1941 in Berlin geboren, studiert Urban 1961 bis 1966 in Würzburg Slavistik. Ein Jahr seines Studiums verbringt er in Belgrad. Nicht zuletzt auf Anregung seiner jugoslawischen Freunde beginnt er zu übersetzen, zunächst vor allem zeitgenössische serbische Autoren. Seit 1968 treten immer stärker russische Schriftsteller in den Vordergrund. Während Karl Dedecius als Leitender Angestellter in einem Versicherungskonzern arbeitet, ist Urbans berufliche Tätigkeit, auch bevor er sich ganz auf das Übersetzen konzentrieren kann, immer mit diesem Metier verbunden: Zunächst ist er als Lektor für slavische Autoren bei Suhrkamp tätig, wo auch viele seiner Übersetzungen aus dem Serbischen erscheinen. 1969 ist er einer der Mitbegründer und dann auch Übersetzer des Verlags der Autoren. Er übersetzt Theaterstücke von êechov und Gor’kij und ist gleichzeitig als Dramaturg am Rundfunk tätig. Die ersten Übersetzungen zeigen Urban als einen charakteristischen Repräsentanten seiner Generation: Gesellschaftskritische Publizistik und Dramatik von L. Tolstoj und Gor’kij einerseits, russische Avantgarde andererseits. 1970 erscheint, zunächst als Bühnenmanuskript, Urbans erste Übersetzung aus dem Werk êechovs (Onkel Vanja). Dieser Autors wird ihn noch viele Jahrzehnte lang beschäftigen. Im selben Jahr veröffentlicht er erstmals in deutscher Sprache einen kleinen Band mit Texten eines Autors der avantgardistischen Leningrader Obèriu-Gruppe (Daniil Charms, Fälle, Nr. 2020). 1972 ediert er eine erste zweibändige Ausgabe des Klassikers der russischen Avantgarde Velimir Chlebnikov, an deren Übersetzungen er auch beteiligt ist (Nr. 2107), ferner übersetzt er zwei Bände von Vl. Kazakov, der seit den 60er Jahren die Tradition von Obèriu in Moskau fortsetzt (Nr. 2123, 2169). Ähnlich wie Swetlana Geier tritt Peter Urban in den folgenden Jahrzehnten häufig mit Übersetzungen russischer Klassiker hervor, besonders êechovs. Literarische Lesungen mit Übersetzern aus dem Russischen finden schon seit einigen Jahrzehnten im deutschen Sprachraum ein interessiertes Publikum. Übersetzer zeitgenössischer Autoren treten im Allgemeinen mit diesen gemeinsam auf und übernehmen dabei fast ausschließlich eine dienende Rolle, sie sind die Stimme des anwesenden Autors. Übersetzer von Klassikern hingegen präsentieren niemals nur den abwesenden Autor, sondern auch sich selbst. Sie und ihr persönliches Urteil über Autoren (oder auch über andere Übersetzer) sind für ihr Auditorium von Belang, was ihrer Rolle als Vermittler eine spezifische Bedeutung gibt. Der einflussreichste Vermittler, der in den Jahren um 1970 hervortritt, ist Wolfgang Kasack (1927-2003). Wichtige Stationen und Begegnungen in seinem Leben hat Kasack selbst benannt.406 Er wird in Potsdam als Sohn des Schriftstel405 406
S. u.a. Spiegel 31/1967. Z.B. in: Schicksalhafte Begegnungen. Ein Blick in die russische Literatur und in mein Leben. Dankesrede anlässlich der Verleihung des Aleksandr-Men-Preises 1997. (http//www.akademiers.de/a-men-preis-html). – Weiteres zu Biographie und Tätigkeit in den Nachrufen auf W. Ka-
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lers und Verlagslektors Hermann Kasack geboren. Als 18jähriger Wehrmachtshelfer gerät er kurz vor Kriegsende in sowjetische Gefangenschaft. Anschließend studiert er in Heidelberg und Göttingen. Er wird Diplom-Dolmetscher für Russisch, studiert Slavistik und Osteuropäische Geschichte und wird 1953 mit einer Dissertation über N.V. Gogol‘ promoviert. In der Folgezeit arbeitet er zunächst als Dolmetscher für Russisch (Adenauer-Besuch 1955 in Moskau, anschließend Chefdolmetscher der Botschaft der Bundesrepublik in Moskau). Ab 1960 organisiert und koordiniert er in der Deutschen Forschungsgemeinschaft den Wissenschaftleraustausch zwischen der Bundesrepublik und der Sowjetunion. 1969 wird er zum Professor für Slavische Philologie an die Universität Köln berufen. Seit 1976 ist er Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde. Durch seine vielfältigen Tätigkeiten und Aktivitäten verfügt Kasack als Vermittler über hervorragende Kontakte. Hinzu kommen seine Fähigkeiten und sein großes Engagement. Als einer der wenigen Slavisten seiner Generation konzentriert er seine Arbeitskraft überwiegend auf die Literatur des 20. Jahrhunderts. Neben seiner Habilitationsschrift über Paustovskij veröffentlicht er zahlreiche Artikel und Rezensionen über zeitgenössische russische Literatur. Die kurz nach seinem Tode 2003 erschienene Bibliographie seiner Veröffentlichungen407 umfasst 1026 Titel. Kasack ediert auch russische Originaltexte von Autoren, die in der Sowjetunion nicht publizieren können. Seine einflussreichste Veröffentlichung ist das aus dem 1976 bei Kröner in Stuttgart erschienenen Lexikon der russischen Literatur ab 1917 hervorgegangene, hier schon zitierte Lexikon der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts408, das in mehrere Sprachen übersetzt wird, unter anderem ins Russische und ins Englische. Auf seine bibliographischen Jahresübersichten in Osteuropa ist schon in der Einleitung dieser Arbeit hingewiesen worden. Ein besonders breites literarisch interessiertes Publikum erreicht Kasack durch seine zahlreichen Artikel und Rezensionen russischer Neuerscheinungen in der überregionalen deutschsprachigen Presse, vor allem in der Neuen Zürcher Zeitung. Und Kasack baut etwas auf, was es im deutschsprachigen Bereich bisher nur in der DDR gibt: Eine feste Verbindung zwischen Hochschul-Slavistik und literarischen Verlagen. Besonders eng sind seine Kontakte zum Suhrkamp Verlag.409 1973 erscheint bei Suhrkamp als erste Übersetzung Wolfgang Kasacks ein Roman von Kaverin (Das doppelte Porträt, Nr. 2167), im selben Jahr ein zweiter Roman des Autors (Das Ende einer Bande, Nr. 2168), übersetzt von Kasacks Schülerin Marianne Wiebe, versehen mit Kasacks Nach-
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sack in: FAZ vom 17.01.03, S. 33 (Kerstin Holm); NZZ vom 15.01.03, S. 34 (Ulrich M. Schmid); Bulletin der deutschen Slavistik Nr. 9 (2003), S. 11-13 (Rainer Goldt). Wolfgang Kasack. Vollständiges Verzeichnis der Veröffentlichungen. 1948-2002. Hrsg. Frank Göbler. Frankfurt/M. [usw.]: Lang 2002. (Deutsch-russische Literaturbeziehungen, 12). Wie Anm. 289. Sein schon genannter Vater Hermann Kasack war 1944/45 maßgeblich dafür verantwortlich, dass der bis dahin von Peter Suhrkamp treuhänderisch geführte S. Fischer Verlag nach Suhrkamps Inhaftierung im KZ Sachsenhausen überleben konnte.
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wort. Seine Bibliothek und sein umfangreiches Archiv mit Material zu rund 200 russischen Schriftstellerinnen und Schriftstellern befinden sich seit 2009 in der Kasack-Bibliothek des Instituts für Slavistik der Universität Mainz und stehen dort der Forschung zur Verfügung. Bücher Eine ganze Reihe von Autoren und Titeln ist schon in den vorangegangenen Abschnitten behandelt worden und muss hier nicht noch einmal vorgestellt werden. Fast alle großen Lyrikerinnen und Lyriker der ersten Jahrzehnte des Jahrhunderts – Achmatova, Blok, Cvetaeva, Esenin, Majakovskij – sind seit Beginn der 70er Jahre im gesamten deutschsprachigen Raum präsent. Allein von Blok erscheinen drei Gedichtsammlungen (Nr. 1877, 2015, 2102). Von Majakovskij kommen unter anderem die noch fehlenden Bände von Kossuths Ausgabe heraus (Nr. 1899, 1949, 2079). Von Mandel’štams Gedichten ist auch weiter nur die kleine Sammlung von Übersetzungen Paul Celans verfügbar (Nr. 1461). Avantgardistische Texte können in der DDR noch nicht veröffentlicht werden. Sammlungen von Chlebnikov, aber auch Charms, Ajgi und Vl. Kazakov erscheinen daher nur in westlichen Verlagen. Auch die Prosa des Symbolismus kann in der DDR noch nicht gedruckt werden. In der Bundesrepublik kommt zum ersten Mal seit ca. 40 Jahren Sologubs Melkij bes heraus (Der kleine Teufel, Nr. 2004), in einer Neuübersetzung der Slavistin Ortrud Rohl. Die Ausgabe enthält ein, allerdings sehr knappes, einführendes Nachwort der Übersetzerin. Der Band erscheint in der Reihe Die Fundgrube, in der der Winkler Verlag in nicht sehr hoher Auflage Texte publiziert, die er für eine Veröffentlichung in seinen bekannten Dünndruck-Ausgaben nicht geeignet hält. Sie ist damit nur für einen relativ kleinen Leserkreis zu entdecken. Neue Übersetzungen erscheinen auch von Autoren, die zu Beginn des Jahrhunderts dem Kreis um Gor’kijs Znanie-Verlag angehörten. Nach Bunin kann nun auch Leonid Andreev in der DDR publiziert werden. Mit zwei umfangreichen kommentierten Sammlungen (Nr. 1969, 2056) ist er dort jetzt sehr viel besser vertreten als in den anderen deutschsprachigen Ländern. Auch I. Šmelɺv erscheint nun in der DDR, mit einer Neuübersetzung von êelovek iz restorana (Der Kellner, Nr. 1962). Für die anderen deutschsprachigen Länder bringt Rudolf Karmann, der schon seit 1952 Šmelɺvs spätere, religiös gestimmte Werke übersetzt, bei Herder seine Erzählung Rosstani heraus (Der Abschied des Danila Stepanytsch, Nr. 2188). Šmelɺv ist, von Nabokov einmal abgesehen, übrigens auch der einzige Autor der ersten russischen Emigration, von dem zwischen 1967 und 1973 deutsche Erst- und Neuübersetzungen erscheinen. Besonders zahlreiche Titel (insgesamt 18) sind für Gor’kij zu verzeichnen. Das Erscheinen von sieben Bänden im Jahr 1968 mag unter anderem durch seinen 100. Geburtstag veranlasst sein. Den Löwenanteil machen allerdings, auch insgesamt, Bände der großen Ausgabe des Aufbau-Verlages mit ihren zahlreichen
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Neuübersetzungen und grundlegenden Überarbeitungen aus (10 Bände), die schon vor 1967 zu erscheinen begonnen hatten (Nr. 1886, 1935, 1937, 1939, 1978, 2027, 2071, 2117, 2164). Erstmals publiziert wird der Briefwechsel mit Stefan Zweig (Nr. 2069) und – in Frankfurt/M. – die Unzeitgemäßen Gedanken über Literatur und Revolution mit ihrer scharfen Kritik an der Oktoberrevolution (Nr. 2118), die bisher nur 1917/18 in der Presse oder in Periodika erschienen waren.410 Ein neues Interesse an Gor’kij kündigt sich in dem Erscheinen von drei Bühnenmanuskripten mit Neuübersetzungen von Theaterstücken an, sowohl in der DDR (êudaki/Komische Käuze, 1968; Ü: Günter Jäniche) als auch in der Bundesrepublik (Fal’šivaja moneta/Die falsche Münze, 1971; Varvary/Barbaren, 1972; beide Ü: Peter Urban). Aus den Neu- und Erstübersetzungen der sowjetischen vorstalinistischen Literatur sind eine Reihe von Autoren und Texten schon erwähnt worden (etwa Bulgakov, Charms, Vs. Ivanov, Pasternak, Tret’jakov). Zum ersten Mal in deutscher Sprache erscheinen Gedichtsammlungen von Aseev (Nr. 2151) und Bagrickij (Nr. 2057), beide in der DDR. Tynjanov, der im Westen fast nur als Literarhistoriker und Theoretiker wahrgenommen wird und in der DDR vor allem als PuškinBiograf bekannt ist (Nr. 1706), wird dort nun erstmals mit allen seinen historischen Erzählungen vorgestellt (Nr. 2050). Von Zamjatin, dessen Anti-Utopie Wir (Nr. 1429) bei seinem Erscheinen im Westen vor allem im Kontext von A. Huxley und Orwell zur Kenntnis genommen wurde, erscheinen nun wichtige Erzählungen und Essays aus den Jahren um 1920 (Nr. 1918). Vor allem in der DDR fortgesetzt wird die Erschließung des Werkes von Isaak Babel‘. Auf die erste Publikation der Reiterarmee (Nr. 1716) folgt nun bei Reclam eine weitere, die auch bisher unübersetzte Texte enthält (Nr. 1922), und dann ein umfangreicher Band mit Erst- und Neuübersetzungen, der auch in der Bundesrepublik als Lizenzausgabe erscheint (Nr. 1972). Die zweibändige Werkausgabe (Nr. 2153) enthält weitere Erstübersetzungen.411 Die bedeutendste Neuentdeckung aus der Vorkriegszeit sind nach dem Werk Bulgakovs die Texte Platonovs. 1968 erscheint eine Sammlung von Erzählungen bei Hanser in München (Die Kutschervorstadt, Nr. 1957). Dass schon ein Jahr später bei Volk und Welt eine wesentlich 410
411
Etwa in: Ein Jahr russische Revolution. Mit einem Nachwort von Paul Nikolaus Cossmann. Süddeutsche Monatshefte, Leipzig/München, Oktoberheft 1918. Im Nachwort zu seiner 1994 in der Friedenauer Presse erschienenen Neuübersetzung der Reiterarmee (S. 287-317) kritisiert Peter Urban scharf die Editionen der 60er/70er Jahre, insbesondere diejenigen der DDR: Man habe den dort publizierten Übersetzungen nicht die Erstdrucke der Texte, sondern deren zensierte sowjetische Ausgabe von 1957 sowie die ebenfalls nicht immer zuverlässige Umanskij-Übersetzung zugrunde gelegt (s. auch Kossuths Rechtfertigung in Volk & Welt, S. 94). Probleme der Authentizität von Ausgangstexten haben schon in der Vergangenheit eine wichtige Rolle gespielt (Bulgakov, Anatolij Kuznecov) und werden bei der Bewertung von Übersetzungen sowjetischer Autoren auch in Zukunft immer wieder erörtert werden müssen. Auch die seit 2010 erscheinende deutsche Werkausgabe der Brüder Strugackij (München, Heyne), wird damit beworben, dass ihr erstmals die authentischen, unzensierten Texte zugrunde lägen.
Kommentar
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umfangreichere zweibändige Ausgabe publiziert werden kann (Nr. 1998), ist vor allem das persönliche Verdienst der Lektorin Lola Debüser.412 Durch ihre Kontakte zu Platonovs Witwe mag sie auch den Roman êevengur (Unterwegs nach Tschewengur, Nr. 2179) und den Kurzroman Kotlovan (Die Baugrube, Nr. 2083) kennengelernt haben. Beide Texte können wegen ihrer kritischen Distanz zum sozialistischen Fortschrittsglauben in der Sowjetunion nicht erscheinen und damit auch nicht in der DDR. In der DDR erscheinen repräsentative Sammlungen mit neuen Übersetzungen und Bearbeitungen von Autoren aus dem Kanon der Stalin-Zeit: Eine Auswahl in drei Bänden (ohne Reihentitel) von Fadeev (Nr. 2025, 2113, 2160), deren dritter Band (Über Literatur. Reden, Aufsätze, Briefe) größtenteils aus Erstübersetzungen besteht; von Leonov zwei Bände mit Neuübersetzungen innerhalb der Gesammelten Prosa in Einzelausgaben (Nr. 1898, 2038); zwei Bände mit zahlreichen Erst- und Neuübersetzungen von Malyškin (Nr. 1900, 1990). Damit wird die Tradition der in den 50er Jahren begonnenen Edition sowjetischer Klassiker in mehrbändigen Sammlungen fortgesetzt, die zum Teil Erst- und Neuübersetzungen enthalten und in allen Fällen die gerade durch die vorangegangene Entstalinisierung notwendig gewordenen Überarbeitungen der Originale berücksichtigen. Die Neuerscheinungen vieler lebender sowjetischer Autoren werden im gesamten deutschsprachigen Raum als aktuell empfunden. Schriftsteller wie Aksɺnov, Evtušenko, Granin, Tendrjakov oder Tvardovskij sind überall vertreten. Von Simonov erscheint der vierte Teil seines umfangreichen Romanzyklus über kriegerische Ereignisse von 1939 bis 1944 (Der letzte Sommer, Nr. 2135) noch parallel in der DDR und in der Bundesrepublik. Seine weiteren Erzählungen und Romane, deren Geschehen ebenfalls in den Jahren 1941 bis 1945 angesiedelt ist, werden nur in der DDR publiziert. Neu hinzukommende Autoren, deren Texte im Osten wie auch im Westen etwa gleichzeitig übersetzt werden, sind Grekova (Auf dem Versuchsgelände, Nr. 1980; Schatten unter einer Lampe, Nr. 1981; Ein Sommer in der Stadt, Nr. 2119) und Koneckij (Wer auf die Wolken sieht; Wer in die Wolken schaut, Nr. 1984, 1985; Salziges Eis, Nr. 2075). Die vier Neuerscheinungen von Solouchin erscheinen nicht in der DDR. Zwei von ihnen (Schwarze Ikonen, Nr. 2005; Wiedersehen in Wjasniki, Nr. 2089) kommen wieder im katholischen Verlag Pustet heraus. Von V. Nekrasov wird nur ein Band mit Kurzprosa publiziert (Vorfall auf dem Mamai-Hügel, Nr. 1901), seine letzte Veröffentlichung in der DDR. Eine Randerscheinung bleibt Tregubov, dessen Romane ab 1967 in der Bundesrepublik erscheinen (Nr. 1915, 2096, 2193). Tregubov, der schon vor dem Krieg in der Widerstandsbewegung der russischen Emigration tätig wird413,
412 413
S. BARCK in Fenster zur Welt, wie Anm. 245, S. 327-329. Tregubov wurde 1947 vom sowjetischen Auslands-Geheimdienst in West-Berlin festgenommen und in die Sowjetunion verschleppt. Zu den Jahren seiner Haft s. Ju. A. TREGUBOV, Acht Jahre in der Gewalt der Lubjanka. Erlebnisbericht. Frankfurt/M.: Feuervogel 1999. Wei-
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schreibt, hierin Pɺtr Krasnov ähnlich, Unterhaltungsromane, die eine politische und zugleich auch eine ethisch-religiöse Botschaft transportieren sollen und die stark autobiographisch gefärbt sind. Die Popularität seiner Bücher reicht allerdings bei weitem nicht an diejenige Krasnovs heran. Von den russisch schreibenden sowjetischen Autoren nicht-russischer Nationalität ist der nun wieder mit neuen Titeln publizierte Kirgise Ajtmatov414 (Wirf die Fesseln ab, Gulsary/Abschied von Gulsary, Nr. 1874, 1919; Der weiße Dampfer, Nr. 2054) schon seit mehreren Jahren in allen deutschsprachigen Ländern populär. Hinzu kommt nun der weißrussische Vasilij Bykov (Die Toten haben keine Schmerzen, Nr. 1880; Alpenballade, Nr. 2019; Die Schlinge, Nr. 2105) mit seinen Texten über die Jahre des Zweiten Weltkriegs, in denen nicht militärische Siege und Niederlagen, sondern ethisches und moralisches Scheitern oder SichBewähren des Individuums im Mittelpunkt stehen. Andere nicht-russische Autoren wie der schon seit 1954 übersetzte Tschuktsche Rytchèu (Nr. 1201, 1267, 1268, 1536; neu: Traum im Polarnebel, Nr. 2183) und der Moldawier Drucè (Die Last unserer Güte, Nr. 2066) erscheinen nur in der DDR. Die Publikation nichtrussischer sowjetischer Autoren, gerade auch derer, die in ihrer Muttersprache schreiben, ist, wie schon erwähnt, eine Aufgabe, die der Verlag Volk und Welt nicht nur als Pflichtübung, sondern mit großem Engagement wahrnimmt. Erste Übersetzungen erscheinen von Iskander und Vojnoviì, die beide als satirische Kritiker bekannt werden. Iskanders erster Text erscheint in der Sowjetunion und 1968 auch in der DDR (Das Sternbild des Ziegentur, Nr. 1942). Vojnoviìs Dva tovarišìa (Zwei Freunde, Nr. 2008), eine in ihrer ironischen Distanz zum sowjetischen Alltag besonders gelungene Variante der seit Aksɺnov und Kuznecov beliebten „Geschichte eines jugendlichen Helden“ , erscheint nur im Westen. V. Kataevs Svjatoj kolodec (Der heilige Brunnen, Nr. 1892, 1943), mit dem er, nun von opportunistischen Zwängen befreit, seine Rückkehr zu den literarischen Experimenten seiner Anfänge der frühen 20er Jahre einleitet, wird, wie auch die folgenden Texte (Kraut des Vergessens/Das Gras des Vergessens; Nr. 1944, 1983; Kubik, Nr. 2034), im Osten wie im Westen publiziert. Sein Beitrag zum 100. Lenin-Geburtstag (Die kleine eiserne Tür, Nr. 2033), wenn man so will, ein Rückfall in den Opportunismus, erscheint allerdings nur in der DDR. Kubik wiederum kann dort erst 1980 veröffentlicht werden, versteckt in einem Sammelband mit weiteren Prosatexten des Autors. Populär in allen deutschsprachigen Ländern ist auch Okudžava. Seine Lieder , die ihn berühmt machen, können in der Sowjetunion nur in begrenztem Umfang erscheinen. In der Bundesrepublik sind erste Übersetzungen 1965 im Emigrantenverlag Posev publiziert worden (Nr. 1786). Weitere erscheinen nun 1969 in anderen Verlagen (Der fröhliche Trommler; Gedichte und Chansons, Nr. 1991,
414
teres zu seiner Biographie s. KASACK, Lexikon der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts, wie Anm. 289, Sp. 1318f. Die Namenform aller russisch schreibenden Autoren wird immer in der Transkription der russischen Schreibweise wiedergegeben.
Kommentar
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1992). In der DDR werden bis 1973 noch keine Lieder von ihm veröffentlicht. Russische Originaltexte von Okudžava werden schon seit 1964 im Posev Verlag gedruckt. Nach seinem Kurzroman Bud‘ zdorov, školjar‘ (Mach’s gut, Nr. 1689) wird hier und in Chicago 1970 auch sein erster historischer Roman Bednyj Avrosimov publiziert, der zuerst in der sowjetischen Literaturzeitschrift Družba narodov erschienen ist (1969, Nr. 4-6). Die sowjetische Buchausgabe kommt mit einigen Änderungen gegenüber der Zeitschriften-Variante erst zwei Jahre später unter dem Titel Glotok svobody (wörtlich: Ein Schluck Freiheit) heraus.415 Auf Deutsch erscheint die erste Übersetzung 1970 bei Herbig (Der arme Awrosimow, Nr. 2041), Grundlage ist die Zeitschriftenfassung. Die 1971 publizierte Übersetzung von Volk und Welt (Der arme Awrossimow oder Die Abenteuer eines Geheimschreibers, Nr. 2082) trägt, abgesehen von der Erweiterung, denselben Titel, ihr allerdings liegt die Buchausgabe Glotok svobody zugrunde. Okudžava distanziert sich in der Literaturnaja gazeta vom 18.11. 1972 öffentlich von den Ausgaben des Verlages Posev: Sie seien ohne sein Einverständnis erschienen. Okudžava ist und bleibt sowjetischer Autor und Mitglied des Schriftstellerverbandes sowie der KPdSU. Aber selbst in seinem Fall ist es für die sowjetischen Instanzen inzwischen schwierig geworden, unerwünschte ausländische Publikationen seiner Texte zu unterbinden. Der Samizdat und immer mehr Autoren sorgen dafür, dass in der Sowjetunion nicht publizierbare Manuskripte nach Westeuropa oder in die Vereinigten Staaten gelangen und dort gedruckt werden. Autoren sind auch bereit, hierfür Repressalien in Kauf zu nehmen, die wiederum internationale Proteste und Solidaritätsaktionen auslösen. Manche der Betroffenen (zum Beispiel Tarsis, Brodskij, Kuznecov, Sinjavskij, Maksimov, Dɺmin, Solženicyn, Amal’rik) verlassen freiwillig oder gezwungenermaßen die Sowjetunion. Aber es gibt auch Autoren (zum Beispiel Ajgi, L. êukovskaja, Vl. Kazakov), die niemals die Sowjetunion verlassen, obwohl ihre literarischen Texte ausschließlich im Ausland publiziert werden.416 Auch die Gründung der mit einem Monopol für die Vergabe von Urheberrechten ins Ausland versehenen VAPP (s.o.) vermag an diesen Praktiken nichts zu ändern. Eine der wichtigsten Sammlungen eines in der Sowjetunion lebenden Autors ist die bereits 1967 in deutscher Übersetzung erscheinende Auswahl aus den Kolymskie rasskazy Šalamovs (Artikel 58. Die Aufzeichnungen des Häftlings Schalanow“ [!]; Nr. 1906), offenbar die weltweit erste Buchausgabe von Texten aus diesem Zyklus überhaupt. Die erste russische Buchausgabe erscheint erst 1978 in London. Laut Impressum handelt es sich um eine „autorisierte Überset415
416
In der Sowjetunion erhalten auch sonst gelegentlich Publikationen, deren Veröffentlichung in einer Zeitschrift sehr kritisch rezensiert wird, für die Buchausgabe neue Titel. Die im Ausland erschienenen Übersetzungen von Gedichten Ajgis werden auch in der Bibliografija sovetskich pisatelej v perevodach na inostrannye jazyki (s. Einleitung) notiert. L. êukovskaja wird 1974 aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen, ausländische Übersetzungen ihrer Werke werden daher nicht in der Bibliographie verzeichnet, ebenso wenig wie diejenigen Vl. Kazakovs, der kein Mitglied des Verbandes ist.
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zung aus dem russischen Originalmanuskript“. Dass der Autor dem Verlag und der Übersetzerin bisher unbekannt sind, belegt schon die unrichtige Schreibung seines Namens. Auf einem Einlegezettel informiert der Verlag: „Wir sehen uns veranlaßt, ausdrücklich darauf hinzuweisen, daß die Veröffentlichung dieses Buches ohne Wissen des Autors geschehen mußte.“
Im Klappentext heißt es: „Die Originalmanuskripte dieses Buches wurden 1965 und 1966 aus der Sowjetunion herausgebracht mit der ausdrücklichen Weisung, für eine Veröffentlichung Sorge zu tragen.“
1975 erscheint eine Lizenzausgabe der Sammlung bei Langen-Müller, diesmal unter dem Titel Kolyma. Insel im Archipel und mit richtiger Schreibung des Namens. Die literarische Bedeutung der Texte Šalamovs wird erst später erkannt. Wachsender Beliebtheit erfreuen sich im gesamten deutschsprachigen Raum Science Fiction-Literatur und Phantastik sowie Kriminalromane aus der Sowjetunion. Texte von Davydov (Ein Mädchen fällt vom Himmel, Nr. 1927), Gansovskij (Die Stimme aus der Antiwelt; Vincent van Gogh, Nr. 2114, 2115), Gor (Der elektronische Melmoth, Nr. 1884), Meerov (Der fliederfarbene Kristall, Nr. 1953; Vetorecht, Nr. 2174), Snegov (Menschen wie Götter, Nr. 2137) und Varšavskij (Der Traumladen, Nr. 2195) erscheinen in der DDR und später zum Teil auch als Lizenzausgaben (s.o.) in den anderen deutschsprachigen Ländern. Gleiches gilt für die fünf Publikationen der Brüder Strugackij, die zwischen 1967 und 1973 neu erscheinen. Drei von ihnen kommen in der Bundesrepublik heraus, wo mit Beginn der 70er Jahre Science Fiction- und Phantastik-Reihen populär werden. Zwei Texte der Strugackijs erscheinen in einer Reihe des Marion v. Schröder Verlages (Nr. 2093, 2142), ein weiterer in der umfangreichen Serie Phantastische Wirklichkeit des Frankfurter Insel Verlages (Nr. 2191). Letztere Veröffentlichung enthält auch den Text Skazka o trojke (Das Märchen von der Trojka), der 1968 wegen seiner politischen Anspielungen in der Sowjetunion nur in der fast ausschließlich regional verbreiteten Zeitschrift Angara erscheinen konnte. Dass es sich dabei um eine Fortsetzung des im Insel Verlag erst 1974 erscheinenden Titels Ponedel’nik naìinaetsja v subbotu (Montag beginnt am Samstag) handelt, erfährt der Leser nicht. Zwei weitere Texte der Brüder Strugackij werden in der DDR publiziert (Nr. 2094, 2190). Julian Semɺnovs Kriminalroman Petrovka, 38, der 1965 schon in der DDR übersetzt wurde (Nr. 1792), wird nun auch, gleich in zwei Übersetzungen, in der Bundesrepublik pu- bliziert (Nr. 1907, 2186). Von den Brüdern Arkadij und Georgij Vajner kommt ein erster Kriminalroman in der DDR heraus, Ošìup’ju v polden‘ (Weiße Augen , Nr. 2051). Die Entwicklung der Jahre 1967 bis 1973 zeigt eine Tendenz, die sich schon in den Jahren ab 1957 abzeichnet: Das politische Tauwetter führt dazu, dass eine wachsende Zahl russischer Autoren des 20. Jahrhunderts im gesamten deutschsprachigen Raum vertreten ist und vom Publikum akzeptiert wird. Vor allem sind es die aktuellen Neuerscheinungen lebender Autoren, von denen man sich ange-
Kommentar
449
sprochen fühlt. Dies gilt, wie man sieht, sogar für Kriminalromane. Aber auch immer mehr Autoren der vorstalinistischen Sowjetliteratur und teilweise auch der ersten russischen Emigration können nun in allen deutschen Staaten rezipiert werden, vor allem jedoch auch die bedeutende russische Lyrik der ersten Jahrzehnte des Jahrhunderts. Für die DDR, in der die russische Literatur durch ihre quantitative Präsenz, aber auch durch ihre Leitfunktion unter den ausländischen Literaturen eine besondere Rolle innehat, ist diese Entwicklung noch bedeutsamer als für die übrigen deutschsprachigen Länder. Gleichzeitig führt jedoch das Erstarken der sowjetischen politischen und ästhetischen Dissidenten-Bewegung zur Entstehung einer neuen Literatur, die dem westlichen Leser erschlossen werden kann, dem Leser der DDR aber, ebenso wie dem sowjetischen Leser, nicht zugänglich ist.
Kapitel IX: 1974 – 1980 Bibliographie 1974: Achmadulina, Bella Achatovna 2199
Musikstunden. [Gedichte]. Berlin: VuW 1974. 135 S. [Lyrikreihe]. Zweisprachige Ausgabe
Adamoviì, Aleksandr Michajloviì 2200
Stätten des Schweigens (Chatynskaja povest‘). Ü: Heinz Kübart. Berlin, Weimar: Aufbau 1974. 248 S. BRD: Köln 1985
Ajtmatov, êingiz Torekuloviì 2201
Abschied von Gülsary. Der weiße Dampfer. Über Literatur. Berlin: VuW 1974. 415 S. Enthält auch Erstübersetzungen
2202
Novellen. Erzählungen. Autobiographie. Berlin: VuW 1974. 556 S. Enthält auch Erstübersetzungen
Anan’ev, Anatolij Andreeviì 2203
Meilen der Liebe (Vɺrsty ljubvi). Roman. Ü: Lieselotte Remané. Berlin: VuW 1974. 412 S.
Andreev, Aleksandr Dmitrieviì 2204
Kraftfeld Liebe (Spokojnych ne budet). Ü: Elena Panzig. Moskau: Progress 1974. 373 S.
Andreev, Leonid Nikolaeviì 2205
Erzählungen. Ü: Paul Gebhard. Zürich: Manesse 1974. 537 S. (ManesseBibliothek der Weltliteratur).
Azarov, Aleksej Sergeeviì / Kudrjavcev, Vladislav Petroviì 2206
Haus ohne Schlüssel (Dom bez kljuìa). Kundschafterroman. Ü: Aljonna Möckel. Berlin: VuW 1974. 345 S. Leicht gekürzt
Bibliographie
451
Bednyj, Dem’jan 2207
Gedichte und Fabeln. Leipzig: Reclam 1974. 188 S. (RUB, 587).
Belov, Vasilij Ivanoviì 2208
Zimmermannsgeschichten (Plotnickie rasskazy). Ü: Marianne Wiebe. München: Piper 1974. 95 S. (Serie Piper, 107).
Belyj, Andrej 2209
Im Zeichen der Morgenröte. Erinnerungen an Aleksandr Blok (Vospominanija ob Aleksandre Bloke). Ü: Swetlana Geier. Basel: Zbinden 1974. 639 S.
êakovskij, Aleksandr Borisoviì 2210
Die Blockade (Blokada, kn. 1-ja). Roman.[ Bd. 1]. Ü. Marlene Milack. Berlin: VuW 1974. 656 S. BRD: Frankfurt/M. 1975
Cvetaeva, Marina Ivanovna 2211
Marina Zwetajewa. [Gedichte.] Interlinearversion: Oskar Törne. Berlin: Neues Leben 1974. 31 S. (Poesiealbum, 81).
Drozdov, V. / Evseev, A. 2212
Am Rande des Abgrunds (Dva goda nad propast’ju). Ü: Heinz Kübart. Berlin: Militärverl. d. DDR 1974. 46 S. (Erzählerreihe, 200).
Dubov, Nikolaj Ivanoviì 2213
Das Zelt am Meer (Beglec). Ü: Hans Baumann. Bayreuth: Loewes Verl. 1974. 126 S.
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì 2214
Der zweite Tag (Den‘ vtoroj). Ü: Ingeborg Schröder. Ohne Atempause (Ne perevodja dychanija). Ü: Ruprecht Willnow. Berlin: VuW 1974. 527 S. [Sammelausgabe in Einzelbänden, 1].
Gor’kij, Maksim 2215
Dramen, I. Berlin, Weimar: Aufbau 1974. 670 S. (Gesammelte Werke in Einzelbänden, 21).
1974-1980
452 2216
Dramen, II. Berlin, Weimar: Aufbau 1974. 555 S. (Gesammelte Werke in Einzelbänden, 22).
2217
Sommergäste (Daìniki). Nach Gorki. Textfassung der Schaubühne. Ü: Helene Immendörfer. Bearbeitung: Peter Stein, Botho Strauß. Berlin: Redaktion Schaubühne am Halleschen Ufer 1974. 72 S.
Ivanov, Anatolij Stepanoviì 2218
Die Wege der Saweljews (Veìnyj zov). Roman einer Familie. Ü: Ingeborg u. Oleg Kolinko. Berlin: VuW 1974. 719 S.
Kiselɺv, Vladimir Leont’eviì 2219
Olja (Devoìka i pticelɺt). Ü: Kyra Reichardt. Berlin: Altberliner Verl. Lucie Groszer [1974]. 247 S.
Kolesnikov, Michail Sergeeviì 2220
Atomstadt (Atomgrad). Aufzeichnungen des Professors Korostyljow. Roman. Ü: Gerhard Dick, Ortwin Schubert. Berlin: Der Morgen 1974. 239 S.
2221
Das Recht der Wahl (Pravo vybora). Ü: Wilhelm Plackmeyer. Berlin, Weimar: Aufbau 1974. 174 S. (bb-Taschenbuch, 308).
Korol’kov, Jurij Michajloviì 2222
Die innere Front (Gde-to v Germanii). Roman über die Rote Kapelle. Ü: Willi Hoepp. Berlin: VuW 1974. 348 S.
Koževnikov, Vadim Michajloviì 2223
Mittags auf der Sonnenseite (V polden‘ na solneìnoj storone). Roman. Berlin: VuW 1974. 597 S.
Kozin, Vladimir Romanoviì 2224
Legende von der Unruhe (Znojnaja povest‘). Ü: Harry Burck. Berlin: VuW 1974. 202 S. (VuW-Spektrum, 72).
Kurzenkov, Sergej Georgieviì 2225
Unter uns Land und Meer (Pod nami – zemlja i more). Ü: Harald Krehahn. Berlin: Militärverl. d. DDR 1974. 78 S. (Meridian, 74).
Larionova, Ol’ga Nikolaevna
Bibliographie 2226
453
Der Leopard vom Kilimandscharo (Leopard s veršiny Kilimandžaro). Ü: Aljonna Möckel. Berlin: Neues Leben 1974. 252 S. (NL podium). BRD: München 1975
Lipkin, Semɺn Izraileviì 2227
Manas, der Hochherzige (Manas). Kirgisisches Heldenepos, nacherzählt von Semjon Lipkin. Ü: Leo Hornung, Erich Millstatt. Berlin: VuW 1974. 191 S.
Maksimov, Vladimir Emel’janoviì 2228
Die Quarantäne (Karantin). Roman. Ü: Axel Jollas. Bern, München: Scherz 1974. 342 S.
Malyškin, Aleksandr Georgieviì 2229
Der Fall von Dair und andere Erzählungen. Ü: T. Winkelmann. Berlin: VdN 1974. 140 S. (Roman für alle, 211).
Markov, Georgij Mokeeviì 2230
Sibirien (Sibir‘, kn. 1-ja). Roman. Buch 1. Ü: Juri Elperin. Berlin: VuW 1974. 329 S.
Nabokov, Vladimir Vladimiroviì 2231
Ada oder Das Verlangen. Aus den Annalen einer Familie (Ada or Ardor: A Family Chronicle). Ü: Uwe Friesel, Marianne Therstappen. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1974. 569 S.
Nikolenko, Lada 2232
Wie Staub aus der Steppe. Roman. Ü: Ilse Mirus. München [usw.]: Bertelsmann 1974. 414 S.
Nosov, Evgenij Ivanoviì 2233
Der rote Wein des Sieges. Erzählungen. Ü: Wilhelm Plackmeyer. Berlin, Weimar: Aufbau 1974. 180 S. (Edition Neue Texte).
Okudžava, Bulat Šalvoviì 2234
Die Erlebnisse des Polizeiagenten Schipow bei der Verfolgung des Schriftstellers Tolstoj (Mersi, ili pochoždenija Šipova. Starinnyj vodevil‘). Ü: Aggy Jais. München, Berlin: Herbig 1974. 295 S.
1974-1980
454
Orlov, Vladimir Viktoroviì 2235
Nach dem Regen am Donnerstag (Posle doždja v ìetverg). Roman. Ü: Heinz Kübart. Berlin: Neues Leben 1974. 280 S.
Priležaeva, Marija Pavlovna 2236
Auf dem vierundzwanzigsten Parteitag (Na dvadcat‘ ìetvɺrtom s“ezde). Ü: J. Shurawljewa. Lesebuch für die 8.-10. Klasse. Moskva: Prosvešìenie 1974. 59 S.
Rozov, Viktor Sergeeviì 2237
Auf der Suche nach Freude. Stücke. Leipzig: Reclam 1974. 354 S. (RUB, 578). Enthält eine Erstübersetzung, außerdem bisher als Bühnenmanuskripte erschienene Texte
Sadovnikov, Georgij 2238
Der Abenteuerverkäufer (Prodavec prikljuìenij). Ü: Günter Jäniche. Berlin: Neues Leben 1974. 271 S.
Šaginjan, Mariètta Sergeevna 2239
Weihnachten in Sorrent (êetyre uroka u Lenina). Ü: Arno Specht. Berlin: VuW 1974. 127 S. (VuW-Spektrum, 63). Teilausgabe
Sinjavskij, Andrej Donatoviì 2240
Eine Stimme im Chor (Golos iz chora). Ü: Swetlana Geier. Wien, Hamburg: Zsolnay 1974. 366 S. Titelblatt: „Abram Terz“
Solženicyn, Aleksandr Isaeviì 2241
Offener Brief an die sowjetische Führung (Pis’mo voždjam Sovetskogo Sojuza). Lebt nicht mit der Lüge (Žit‘ ne po lži). Ü: Wolfgang Kasack. Darmstadt, Neuwied: Luchterhand 1974. 63 S. (Sammlung Luchterhand, 178).
2242
Der Archipel GULAG (Archipelag GULAG). Bd. 1-2: Ü: Anna Peturnig, Ernst Walter. Bern, München: Scherz 1974. 606, 671 S.
Strugackij, Arkadij Natanoviì / Strugackij, Boris Natanoviì
Bibliographie 2243
455
Montag beginnt am Samstag (Ponedel’nik naìinaetsja v subbotu). Utopisch-phantastischer Roman. Ü: Hermann Buchner. Frankfurt/M.: Insel 1974. 241 S. (Phantastische Wirklichkeit. Science Fiction der Welt).
Švarc, Evgenij L’voviì 2244
Abenteuer auf der Treppe. Berlin: Altberliner Verl. [1974]. [28] S.
Titov, Vladislav Andreeviì 2245
Ich trotze dem Tod (Vsem smertjam nazlo). Ü: Juri Elperin. Moskau: Progress 1974. 124 S.
Tregubov, Jurij Andreeviì 2246
Gespenster in Frankfurt. Roman. Frankfurt/M.: Feuervogel 1974. 386 S.
Trifonov, Jurij Valentinoviì 2247
Der Tausch (Obmen). Ü: Alexander Kaempfe, Helen v. Ssachno. München: Piper 1974. 87 S. (Serie Piper, 79).
2248
Zwischenbilanz (Predvaritel’nye itogi). Ü: Corinna u. Gottfried Wojtek. Berlin: VuW 1974. 92 S. (VuW-Spektrum, 70). BRD: Neuwied, Darmstadt 1977
Tynjanov, Jurij Nikolaeviì 2249
Der Tod des Wesir-Muchtar (Smert‘ Vazir-Muchtara). Historischer Roman. Ü: Thomas Reschke. Berlin: VuW 1974. 534 S. BRD: Frankfurt/M. 1988
Vajner, Arkadij Aleksandroviì / Vajner, Georgij Aleksandroviì 2250
Uhren für Mister Kelly (êasy dlja Mistera Kelli). Ü: Harry Burck. Berlin: Das Neue Berlin 1974. 193 S. (DIE-Reihe).
Žarenov, Anatolij A. 2251
Das Paradox des großen Pta (Paradoks velikogo Pta). Ü: Heinz Kübart. Moskau / Berlin: Mir / Das Neue Berlin 1974. 279 S.
Žuchovickij, Leonid Aronoviì 2252
Ich zieh dem Kranich nach. Erzählungen. Ü: Gisela Frankenberg. Berlin: Neues Leben 1974. 316 S. (NL podium).
1974-1980
456
1975: Aksɺnov, Vasilij Pavloviì 2253
Defizitposten Faßleergut. Novelle mit Übertreibungen und Traumgesichten (Zatovarennaja boìkotara. Povest‘ s preuveliìenijami i snovidenijami). Ü: Thomas Reschke. München: Piper 1975. 98 S. (Serie Piper, 115). Erstdruck in Anthologie
Antropov, Jurij Vasil’eviì 2254
Die Woche vor dem Neumond (Nedelja ušìerbnoj luny). Ü: Aljonna Möckel. Berlin: Neues Leben 1975. 235 S.
Astaf’ev, Viktor Petroviì 2255
Schäfer und Schäferin (Pastuch i pastuška). Eine Pastorale aus unserer Zeit. Ü: Ilse Tschörtner. Berlin: Neues Leben 1975, 183 S. (NL podium).
Belov, Vasilij Ivanoviì 2256
Wenn sich Morgen- und Abenddämmer küssen (Celujutsja zori). Erzählung. Ü: Aljonna Möckel. Berlin: VuW 1975. 95 S. (In: Die Novitätenkassette, [1]).
Belyj, Andrej 2257
Verwandeln des Lebens. Erinnerungen an Rudolf Steiner (Vospominanija o Štejnere). Ü: Swetlana Geier. Basel: Zbinden 1975. 528 S.
Bitov, Andrej Georgieviì 2258
Armenische Lektionen (Uroki Armenii). Reisebilder. Ü: Günter Löffler. Berlin: VuW 1975. 207 S. (In: Die Novitätenkassette, [1]). BRD: Frankfurt/M. 1989 (Erweiterte Fassung)
Bulgakov, Michail Afanas’eviì 2259
Der Meister und Margarita (Master i Margarita). Roman. Ü: Thomas Reschke. Berlin: VuW 1975. 469 S. Übersetzung des vollständigen Textes
2260
Wohnraum auf Rädern und andere Erzählungen. Ü: Liesl Ujvary. Zürich: Arche 1975. 158 S.
Bibliographie
457
Bunin, Ivan Alekseeviì 2261
Der Herr aus San Francisco (Gospodin iz San Francisko). Ü: Kay Borowsky. Stuttgart: Reclam 1975. 80 S. (RUB, 9788). Zweisprachige Ausgabe
êakovskij, Aleksandr Borisoviì 2262
Die Blockade (Blokada, kn. 2-ja). Bd. 2. Ü: Harry Burck. Berlin: VuW 1975. 533 S. BRD: Frankfurt/M. 1975
êukovskaja, Lidija Korneeva 2263 Untertauchen (Spusk pod vodu). Roman. Ü: Swetlana Geier. Zürich: Diogenes 1975. 188 S.
Dangulov, Savva Artɺm’eviì 2264
Spiel der Kräfte (Kuzneckij most, kn. 1-ja). Historischer Roman. Buch 1. Ü: Lieselotte Remané. Berlin: VuW 1975. 528 S.
Debol’skij, Aleksej Borisoviì 2265
Dieser verlängerte Sommer! (Èto prodlɺnnoe leto!). Alma-Ata: Kasachstan 1975. 126 S.
Dubov, Nikolaj Ivanoviì 2266
Leuchtfeuer auf dem Fluß (Ogni na reke). Ü: Hans Baumann. Bayreuth: Loewes Verl. 1975. 116 S. (Edition Loewes).
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì 2267
Die ungewöhnlichen Abenteuer des Julio Jurenito [...] (Neobyìajnye prikljuìenija Chulio Churenito [...]). Trust D.E. oder die Geschichte vom Untergang Europas (Trest D.E. ili Istorija o gibeli Evropy). Ü: Maria Riwkin, Hilde Angarowa. Berlin: VuW 1975. 465 S. [Sammelausgabe in Einzelbänden, 2].
Esenin, Sergej Aleksandroviì 2268
Gedichte. Leipzig: Reclam. 3. veränderte u. erweiterte Aufl. 1975. 247 S. (RUB, 247). Enthält auch Neuübersetzungen
Fedoseev, Grigorij Anisimoviì
1974-1980
458 2269
Das letzte Lagerfeuer (Poslednij kostɺr). Ü: Juri Elperin. Berlin: Kinderbuchverl. [1975]. 191 S. (Abenteuer rund um die Welt).
Gor’kij, Maksim 2270
Sommergäste (Daìniki). Szenen. Ü: Helene Immendörfer. Stuttgart: Reclam 1975. 136 S. (RUB, 9791). Bearbeitung der Übersetzung durch Peter Stein u. Botho Strauß s. Nr. 2217
Granin, Daniil Aleksandroviì 2271
Der Platz für das Denkmal. Novellen und Erzählungen. Leipzig: Reclam 1975. 374 S. (RUB, 607). Enthält auch Erstübersetzungen
Ibragimbekov, Maksud 2272
Es gab keinen besseren Bruder (I ne bylo luìše brata). Ü: Charlotte Kossuth. Berlin: VuW 1975. 114 S. (VuW-Spektrum, 83). BRD: Frankfurt/M. 1978
Jur’ev, Zinovij Jur’eviì 2273
Die Puppe in der Milchkanne (Kukla v bidone). Kriminalroman. Ü: Dieter Pommerenke. Berlin: VdN 1975. 144 S. (Roman für alle, 214).
Kazakov, Jurij Pavloviì 2274
Draußen steht ein Bär (Tvoriki na peìke). Ü: Thomas Reschke. Berlin: Kinderbuchverl. [1975]. 77 S. (Die kleinen Trompeterbücher, 112). Auszug
Kolesnikov, Michail Sergeeviì 2275
Tschapajews Kommissar (Bez stracha i uprɺka). Ü: Bernhard Bielefeld. Berlin: Militärverl. d. DDR 1975. 404 S.
Kollontaj, Aleksandra Michajlovna 2276
Die Situation der Frau in der gesellschaftlichen Entwicklung. 14 Vorlesungen vor Arbeiterinnen und Bäuerinnen an der Sverdlov-Universität 1921. Ü aus d. Schwedischen: Claudia Sternberg. Frankfurt/M.: Neue Kritik 1975. 264 S.
Koluncev, Fɺdor
Bibliographie 2277
459
Plädoyer für die Liebe (Ožidanie). Ü: Christiane Mückenberger. Berlin: Neues Leben 1975. 299 S.
Kornilov, Vladimir Nikolaeviì 2278
Mädchen und Dämchen (Devoìki i damoìki). Erzählung. Ü: Marianne Wiebe. München: Piper 1975. 147 S. (Serie Piper, 131).
2279
Ohne Arme, ohne Beine (Bez ruk, bez nog). Ü: Lisa Meir. Berlin [usw.]: Ullstein 1975. 198 S.
Koževnikov, Vadim Michajloviì 2280
Sonderabteilung. Erzählungen. Ü: Ignaz Wraczek. Moskau: Progress [1975].
Lunaìarskij, Anatolij Vasil’eviì 2281
Über den Film. Ü: Horst Schneider. Potsdam-Babelsberg: Hochschule für Film und Fernsehen der DDR 1975. 66 S. (Information, 1975,1).
Mandel’štam, Osip Èmil’eviì 2282
Hufeisenfinder. [Sammlung]. Leipzig: Reclam 1975. 269 S. (RUB, 612). Teils zweisprachige Ausgabe Enthält auch Erstübersetzungen
Markov, Georgij Mokeeviì 2283
Sibirien (Sibir‘, kn. 2-ja). Roman. Buch 2. Ü: Juri Elperin. Berlin: VuW 1975. 278 S.
Michajlovskaja, Kira 2284
Variante Maximow (Variant Maksimova). Ü: Hilde Eschwege. Berlin: Tribüne 1975. 111 S.
Okudžava, Bulat Šalvoviì 2285
Bulat Okudshawa. [Gedichte]. Berlin: Neues Leben 1975. 31 S. (Poesiealbum, 94).
Pasternak, Boris Leonidoviì 2286
Die Geschichte einer Kontra-Oktave (Istorija odnoj kontroktavy). Ü: Heddy Pross-Weerth. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1975. 81 S. (Bibliothek Suhrkamp, 456).
1974-1980
460
Paustovskij, Konstantin Georgieviì 2287
Der Laubfrosch. Der finstre Bär. Zwei Märchenerzählungen. Ü: Elisabeth Schleicher. Husum: Hamburger-Lesehefte-Verl. 1975. 24 S. (Hamburger Lesehefte, 146).
Platonov, Andrej Platonoviì 2288
Die Schustersfrau als Zarin. Ü: Thomas Reschke. Berlin: Kinderbuchverl. [1975]. 87 S.
Polevoj, Boris Nikolaeviì 2289
Berlin 896 km (Do Berlina 896 km). Aufzeichnungen eines Frontkorrespondenten. Ü: Arno Specht. Berlin: VuW 1975. 331 S.
Priležaeva, Marija Pavlovna 2290
Der Weg zum Smolny (Žizn‘ Lenina). Aus Lenins Leben. Ü: Vera Albrecht. Berlin/Moskau: Kinderbuchverl./Progress [1975]. 303 S.
Pristavkin, Anatolij Ignat’eviì 2291
Aufzeichnungen meines Zeitgenossen. Drei Leben (Zapiski moego sovremennika. Tri žizni). Sibirische Novellen. Ü: Thea-Marianne Bobrowski. Verse: Michail Schaiber. Moskau: Progress [1975]. 190 S.
Proskurin, Pɺtr Lukiì 2292
Schicksal (Sud’ba). Ü: Juri Elperin, Arno Specht. Berlin: VuW 1975. 737 S.
Roždestvenskij, Robert Ivanoviì 2293
Wir (My). Ü: Heinz Kahlau. Moskau/Berlin: Malisch/Junge Welt [1975]. [30] S.
Rozov, Viktor Sergeeviì 2294
Vom Abend bis zum Mittag (S veìera do poludnja). Situation (Situacija). Ü: Günter Jäniche. Berlin: Henschel 1975. 150 S. „Vom Abend bis zum Mittag“ in Erstübersetzung
Rytchèu, Jurij Sergeeviì
Bibliographie 2295
461
Weket und Agnes (Veket i Agnes). Ü: Werner Creutziger. Berlin: Kinderbuchverl. [1975]. 160 S.
Šeludjakov, Aleksandr Grigor‘eviì 2296
Brautfeuer in der Taiga (Iz plemeni kedra). Roman. Ü: Sepp Janowetz. Berlin: VuW 1975. 320 S.
Simonov, Konstantin Michajloviì 2297
Wie lang vergessene Träume. Gedichte. Berlin: VuW 1975. 177 S. [Lyrikreihe]. Zweisprachige Ausgabe
Šmelɺv, Ivan Sergeeviì 2298
Ossja, der Maler (Služiteli pravdy). Ü: Rudolf Karmann. Baden-Baden: Signal-Verl. 1975. 160 S.
Smeljakov, Jaroslav Vasil’eviì 2299
Jaroslaw Smeljakow. [Gedichte]. Ü: Hugo Huppert. Berlin: Neues Leben 1975. 31 S. (Poesiealbum, 91).
Smirnov, Viktor Vasil’eviì 2300
Trau nicht dem Septemberfrieden (Trevožnyj mesjac veresen‘). Roman. Ü: Juri Elperin. Berlin: VuW 1975. 315 S.
Solženicyn, Aleksandr Isaeviì 2301
Ein Tag des Iwan Denissowitsch (Odin den‘ Ivana Denisoviìa). Erzählung. Ü: Kay Borowsky, Gisela Reichert. Husum: Hamburger-LesehefteVerl. [1975?]. 116 S. (Hamburger Lesehefte, 140).
2302
Die Eiche und das Kalb (Bodalsja telɺnok s dubom). Skizzen aus dem literarischen Leben. Ü: Swetlana Geier. Darmstadt, Neuwied: Luchterhand 1975. 711 S.
2303
Drei Reden an die Amerikaner. Ü: Michael Morozow. Darmstadt, Neuwied: Luchterhand 1975. 72 S. (Sammlung Luchterhand, 215).
Strugackij, Arkadij Natanoviì / Strugackij, Boris Natanoviì 2304
Ein Gott zu sein ist schwer (Trudno byt‘ bogom). Phantastischer Roman. Ü: Arno Specht. Berlin: VuW 1975. 215 S.
1974-1980
462 2305
Die dritte Zivilisation (Malyš). Utopische Erzählung. Ü: Aljonna Möckel. Berlin: Das Neue Berlin 1975. 277 S. BRD: Frankfurt/M. 1993
Šukšin, Vasilij Makaroviì 2306
Von der Seite und von vorn. Erzählungen. Berlin: VuW 1975. 143 S. (In: Die Novitätenkassette, [1]).
Tendrjakov, Vladimir Fɺdoroviì 2307
Drei Sack Abfallweizen (Tri meška sornoj pšenicy). Ü: Günter Löffler. Berlin: VuW 1975. 202 S. (VuW-Spektrum, 75).
2308
Die Nacht nach der Entlassung (Noì‘ posle vypuska). Ü: Heddy ProssWeerth. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1975. 151 S.
Trifonov, Jurij Valentinoviì 2309
Langer Abschied (Dolgoe prošìanie). Ü: Eckhard Thiele. Berlin: VuW 1975. 141 S. (VuW-Spektrum, 86).
2310
Ungeduld (Neterpenie). Historischer Roman. Ü: Eckhard Thiele. Berlin: VuW 1975. 410 S.
2311
Zeit der Ungeduld (Neterpenie). Roman. Ü: Alexander Kaempfe. Berlin, München: Scherz 1975. 449 S.
Tvardovskij, Aleksandr Trifonoviì 2312
Gedichte dieser Jahre. 1959-1967. Ü: Jürgen Rennett. Berlin: VuW 1975. 135 S. [Lyrikreihe]. Zweisprachige Ausgabe
Tynjanov, Jurij Nikolaeviì 2313
Der Affe und die Glocke. Erzählungen. Drama. Essays. Berlin: VuW 1975. 619 S. Enthält auch Erstübersetzungen
Vladimov, Georgij Nikolaeviì 2314
Die Geschichte vom treuen Hund Ruslan (Vernyj Ruslan). Ü: Tatiana Frickhinger-Garanin. Bern, München: Scherz 1975. 219 S.
Vojnoviì, Vladimir Nikolaeviì
Bibliographie 2315
463
Die denkwürdigen Abenteuer des Soldaten Iwan Tschonkin (Žizn‘ i neobyìajnye prikljuìenija soldata Ivana êonkina). Ü: Alexander Kaempfe. Darmstadt, Neuwied: Luchterhand 1975. 329 S.
Voronin, Pɺtr Ivanoviì 2316
Sprung ins Übermorgen (Pryžok v poslezavtra). Utopischer Roman. Ü: Gisela Frankenberg. Berlin: Neues Leben 1975. 223 S. (KompassBücherei, 195).
Zalygin, Sergej Pavloviì 2317
Am Irtysch (Na Irtyše). Novelle. Ü: Larissa Robiné. Berlin: VuW 1975. 192 S.
1976: Abramov, Fɺdor Aleksandroviì 2318
Brüder und Schwestern (Brat’ja i sɺstry). Ü: Elena Panzig. Berlin: VuW 1976. Bd. 1-3. 1: Brüder und Schwestern (Brat’ja i sɺstry). 331 S. 2: Zwei Winter, drei Sommer (Dve zimy i tri leta). 394 S. 3: Wege und Kreuzwege (Put‘ i pereput’e). 339 S. Trilogie auch u. d. russ. T.: „Prjasliny“
Ajtmatov, êingiz Torekuloviì 2319
Frühe Kraniche (Rannie žuravli). Ü: Charlotte Kossuth. Berlin: VuW 1976. 138 S. (VuW-Spektrum, 100). BRD: München 1980
Anìarov, Michail Leonidoviì 2320
Ein Clown stellt Fragen (Soda-solnce). Phantastische Trilogie. Ü: M. Jerschowa. Moskau: Progress 1976. 243 S.
Bezuglov, Anatolij Alekseeviì / Klarov, Jurij Michajloviì 2321
Der Intrigant (Pokušenie). Roman. Ü: Günter Löffler. Berlin: VuW 1976. 271 S. BRD: München 1976
Bulyìɺv, Kirill
1974-1980
464 2322
Ein Takan für die Kinder der Erde. Phantastische Erzählungen. Ü: Leonore Weist, Gisela Frankenberg. Moskau/Berlin: Mir/Das Neue Berlin 1976. 300 S. BRD: München 1981
Bykov, Vasilij Vladimiroviì 2323
Novellen. Bd. 1-2. Berlin: VuW 1976. 489, 598 S. Enthält auch Erstübersetzungen, teils aus demWeißrussischen BRD: Köln 1985 u.d.T. „Romane und Novellen“
Chlebnikov, Velimir 2324
Welemir [!] Chlebnikow. [Gedichte.] Berlin: Neues Leben 1976. 31 S. (Poesiealbum, 107). Enthält Neuübersetzungen BRD: München 1976
Dodolev, Jurij Alekseeviì 2325
Was war, ist vorbei (êto bylo, to bylo). Ü: Heinz Kübart. Berlin: Neues Leben 1976. 351 S. (NL podium).
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì 2326
Die Verschwörung der Gleichen (Zagovor ravnych). Historischer Roman. Das Leben der Autos (10 l.s. Chronika našego vremeni). Ü: Ingeborg Schröder. Berlin: VuW 1976. 362 S. [Sammelausgabe in Einzelbänden, 3].
Gladkov, Fɺdor Vasil’eviì 2327
Das Birkenwäldchen (Berɺzovaja rošìa). Ü: Larissa Robiné. Leipzig: Insel 1976. 122 S. (Insel Bücherei, 1008).
Gor, Gennadij Samojloviì 2328
Konstantin Pankov (Konstantin Pankov). Ü: Lisa Schirmer. Leipzig: Seemann 1976. 18, [40] S.
Grin, Aleksandr Stepanoviì 2329
Das feuerrote Segel (Alye parusa). Die Geschichte von dem Mädchen Assol. Nacherzählt von Willi Fährmann. Ü: Galina Lichatschowa. Würzburg: Arena 1976. 100 S.
Bibliographie
465
Iskander, Fazil Abduloviì 2330
Onkel Sandro aus Tschegem (Sandro iz êegema). Ü: Alexander Kaempfe. München: Nymphenburger 1976. 353 S.
2331
Tschiks Tag (Den‘ êika). Ü: Marianne Schilow. Berlin: Kinderbuchverl. 1976. 119 S.
Jakubovskij, Ivan Ignat’eviì 2332
Für dauerhaften Frieden auf der Erde. Ü: Helmut Müller. Berlin: Militärverl. d. DDR 1976. 64 S.
Kalinin, Anatolij Venjaminoviì 2333
Es gibt kein Zurück (Vozvrata net). Ü: Lieselotte Remané. Berlin, Weimar: Aufbau 1976. 112 S. (bb-Taschenbuch, 354).
Karpov, Vladimir Vasil’eviì 2334
Der Marschallstab (Maršal’skij žezl). Ü: Michael Fahrentholz. Berlin: Militärverl. d. DDR 1976. 188 S.
Kaštanov, Arnol’d 2335
Ein ganz normales Leben (Zavodskoj rajon). Ü: Ingeborg u. Oleg Kolinko. Berlin: VuW 1976. 271 S.
Kataev, Valentin Petroviì 2336
Lob der Dummheit. Humoristische Prosa. Ü: Erich Ahrndt, HansJoachim Grimm. Berlin: VuW 1976. 484 S. [Sammelausgabe in Einzelbänden, 1]. Enthält auch Erstübersetzungen
Kaverin, Veniamin Aleksandroviì 2337
Die Erfüllung der Wünsche (Ispolnenie želanij). Roman. Ü: Wolfgang Kasack. Frankfurt/M.: Insel 1976. 318 S. Übersetzung der Fassung von 1973
Kazakov, Jurij Pavloviì 2338
Arktur, der Jagdhund (Arktur – gonìij pɺs). Ü: Kay Borowsky. Stuttgart: Reclam 1976. 71 S. (RUB, 9833). Zweisprachige Ausgabe
1974-1980
466
Koneckij, Viktor Viktoroviì 2339
Von Mythen und Riffen. Fahrensgeschichten. Ü: Hartmut Herboth. Berlin, Weimar: Aufbau 1976. 522 S.
Kuvaev, Oleg Michajloviì 2340
Goldsucher (Territorija). Roman. Ü: Ruprecht Willnow. München: Bertelsmann 1976. 350 S. DDR: Berlin 1977 u.d.T.: „Auf Goldsuche in Sibirien“
Lipatov, Vil‘ Vladimiroviì 2341
Ermittlung zur Person (I èto vsɺ o nɺm). Ü: Ruprecht Willnow. Berlin: Neues Leben 1976. 444 S.
Majakovskij, Vladimir Vladimiroviì 2342
Wolke in Hosen. Ein Tetraptychon (Oblako v štanach. Tetraptich). Ü: Karl Dedecius. München: dtv 1976. 143 S. (dtv Taschenbuch, 9112). Zweisprachige Ausgabe
Maksimov, Vladimir Emel’janoviì 2343
Abschied von Nirgendwo (Prošìanie iz niotkuda). Roman. Ü: Tatiana Frickhinger-Garanin. Bern, München: Scherz 1976. 400 S.
Nabokov, Vladimir Vladimiroviì 2344
Maschenka (Mašen’ka/Mary). Roman. Ü aus d. Englischen: Klaus Birkenhauer. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1976. 154 S.
Nagibin, Jurij Markoviì 2345
Wie der Wald gekauft wurde. Als das Feuerwerk erlosch. Ü: Charlotte Kossuth. Berlin: VuW 1976. 175 S. (VuW-Spektrum, 93).
Paustovskij, Konstantin Georgieviì 2346
Das Nachtigallenreich. Kleine Prosa. Weimar: Gustav Kiepenheuer 1976. 227 S. (Gustav-Kiepenheuer-Bücherei). Enthält auch Erstübersetzungen
Popov, Vladimir Fɺdoroviì 2347
Und das nennt sich Alltag (I èto nazyvaetsja budni). Ü: Corinna u. Gottfried Wojtek. Berlin: VuW 1976. 625 S.
Bibliographie
467
Rasputin, Valentin Grigor’eviì 2348
In den Wäldern die Zuflucht (Živi i pomni). Roman. Ü: Alexander Kaempfe. München: Bertelsmann 1976. 318 S.
2349
Die letzte Frist (Poslednij srok). Roman. Ü: Alexander Kaempfe. Stuttgart: DVA 1976. 178 S. (dva international – Der neue Roman).
Sanin, Vladimir Markoviì 2350
Als Neuling in Antarktika (Noviìok v Antarktike). Ü: Günter Jäniche. Berlin: Neues Leben 1976. 333 S.
Simaško, Moris Davidoviì 2351
Mazdak (Mazdak). Historischer Roman. Ü: Ruprecht Willnow. Berlin: VuW 1976. 299 S.
Šklovskij, Viktor Borisoviì 2352
Es war einmal ( Žili-byli). - Zoo oder Briefe nicht über die Liebe (ZOO, ili pis’ma ne o ljubvi). Autobiographische Erzählungen. Ü: Elena Panzig. Berlin: VuW 1976. 315 S.
Smirnov, Viktor Vasil’eviì 2353
72 Stunden gegen den Tod (Troe sutok rjadom so smert’ju). Ü: Bärbel Kanitz. Berlin: Militärverl. d. DDR 1976. 78 S. (Meridian, 64).
Solženicyn, Aleksandr Isaeviì 2354
Der Archipel GULAG (Archipelag GULAG), Bd. 3. Ü: Anna Peturnig, Ernst Walter. Bern, München: Scherz 1976. 589 S.
2355
Ostpreußische Nächte (Prusskie noìi). Eine Dichtung in Versen. Ü: Nikolaus Ehlert. Darmstadt, Neuwied: Luchterhand 1976. 87 S. Zweisprachige Ausgabe
Strugackij, Arkadij Natanoviì / Strugackij, Boris Natanoviì 2356
Die zweite Invasion der Marsmenschen (Vtoroe našestvie marsian). Aufzeichnungen eines Mannes mit gesundem Menschenverstand. Ü: Thomas Reschke. Berlin: VuW 1976. 109 S. (VuW-Spektrum, 90).
2357
Picknick am Wegesrand (Piknik na oboìine). Utopische Erzählung. Ü: Aljonna Möckel. Berlin: Das Neue Berlin 1976. 301 S. BRD: Frankfurt/M. 1981
1974-1980
468
Šukšin, Vasilij Makaroviì 2358
Bis zum dritten Mal der Hahn kräht. [Erzählungen]. Berlin: VuW 1976. 190 S. (VuW-Spektrum, 98).
Ternovskij, Evgenij Samojloviì 2359
Nach der Dämmerung (Strannaja istorija). Roman. Ü: Maria Razumovsky. Graz [usw.]: Styria 1976. 211 S.
Tregubov, Jurij Andreeviì 2360
Wladimirschina. Roman. Frankfurt/M.: Feuervogel 1976. 311 S.
Tret’jakov, Sergej Michajloviì 2361
Ich will ein Kind haben (Choìu rebɺnka). Brülle China! (Ryìi Kitaj!). 2 Stücke. Ü: Fritz Mierau. Berlin: Henschel 1976. 206 S. (dialog). „Brülle China!“ bereits als Bühnenms.
Trifonov, Jurij Valentinoviì 2362
Das andere Leben (Drugaja žizn‘). Roman. Ü: Alexander Kaempfe. München: Bertelsmann 1976. 206 S.
2363
Langer Abschied (Dolgoe prošìanie). Ü: Sylvia List. Darmstadt, Neuwied: Luchterhand 1976. 130 S. (Sammlung Luchterhand, 165).
Vampilov, Aleksandr Valentinoviì 2364
Stücke. Berlin: VuW 1976. 373 S. Sämtliche Texte erschienen zuvor als Bühnenmanuskripte
Vasil’ev, Boris Lv’voviì 2365
In den Listen nicht erfasst (V spiskach ne znaìalsja). Ü: Günter Jäniche. Berlin: Neues Leben 1976. 294 S. (NL podium).
2366
Schießt nicht auf weiße Schwäne (Ne streljajte v belych lebedej). Roman. Ü: Wolfgang Köppe. Berlin, Weimar: Aufbau 1976. 245 S. BRD: München 1986
Vojnoviì, Vladimir Nikolaeviì 2367
Brieffreundschaften (Putɺm vzaimnoj perepiski). Ü: Heddy ProssWeerth. Darmstadt, Neuwied: Luchterhand 1976. 120 S.
Bibliographie
469
Vorob’ɺv, Boris T. 2368
Wo die Sterne ins Meer fallen (Legenda o Gonìich Psach). Ü: Gisela Frankenberg. Berlin: Neues Leben 1976. 173 S.
Voronin, Sergej Alekseeviì 2369
Mandarinenschalen. Erzählungen. Ü: Charlotte Kossuth, Margit Bräuer. Berlin, Weimar: Aufbau 1976. 233 S. (Edition Neue Texte).
Voznesenskij, Andrej Andreeviì 2370
Schatten eines Lauts. Gedichte. Ü: Heinz Czechowski, Margit Bräuer. Berlin, Weimar: Aufbau 1976. 122 S. (Edition Neue Texte). Enthält auch Prosa
Zamjatin, Evgenij Ivanoviì 2371
Rußland ist groß. Erzählungen und Satiren. Ü: Gabriele Leech-Anspach. Wiesbaden, München: Limes 1976. 292 S. Enthält auch Erstübersetzungen
1977: Adamov, Arkadij Grigor’eviì 2372
Der verschwundene Hotelgast (Zlym vetrom). Kriminalroman. Ü: Thomas Reschke. Berlin: VuW 1977. 347 S.
Ajtmatov, êingiz Torekuloviì 2373
Der Junge und das Meer (Pegij pɺs, begušìij kraem morja). Ü: Charlotte Kossuth. Gütersloh: Bertelsmann 1977. 159 S. DDR: Berlin, Weimar 1980 u.d.T.: „Scheckiger Hund, der am Meer entlangläuft“
Aleksandrov, Viktor Evgen’eviì 2374
Unter weißen Kuppeln (Pod belymi kupolami). Ü: Ruprecht Willnow. Berlin: Militärverl. d. DDR 1977. 287 S.
Al’tov, Genrich S. 2375
Der Hafen der steinernen Stürme. Wissenschaftlich-phantastische Erzählungen. Ü: Dieter Pommerenke. Berlin: Das Neue Berlin 1977. 307 S.
1974-1980
470
Babel‘, Isaak Èmmanuiloviì 2376
Petersburg 1918. Reportagen. Ü: Milo Dor, Reinhard Federmann. Pfullingen: Neske 1977. 75 S. (Opuscula aus Wissenschaft und Dichtung, 44).
Bogomolov, Vladimir Osipoviì 2377
August 44 (V avguste sorok ìetvɺrtogo). Roman. Ü: Günter Löffler. Berlin: VuW 1977. 495 S.
Bondarenko, Boris E. 2378
Ehe auf Distanz (Cejtnot). Ü: Charlotte Kossuth. Berlin: Neues Leben 1977. 181 S. (Kompass-Bücherei, 223).
Bondarev, Jurij Vasil’eviì 2379
Das Ufer (Bereg). Roman. Ü: Juri Elperin. Berlin: VuW 1977. 487 S. BRD: Düsseldorf 1978
Busujok, Avrelij 2380
Mein Onkel aus Paris (Moj parižskij djadja). Ü: Ursula Krause. Berlin: Neues Leben 1977. 227 S.
Bykov, Vasilij Vladimiroviì 2381
Sein Bataillon (Ego batal’on). Ü: Günter Löffler. Berlin: VuW 1977. 199 S. (VuW-Spektrum, 111).
êakovskij, Aleksandr Borisoviì 2382
Die Blockade (Blokada, kn. 3-ja). Bd. 3. Ü: Harry Burck. Berlin: VuW 1977. 724 S. BRD: Frankfurt/M. 1977
Ciolkovskij, Konstantin Èduardoviì 2383
Außerhalb der Erde (Vne zemli). Ü: Winfried Petri. München: Heyne 1977. 183 S. (Heyne-Buch, 3554).
Dunaevskij, Aleksandr M. 2384
Einen anderen Weg gab es nicht (Platten, izvestnyj i neizvestnyj). Ü: Helga Hauffe. Berlin: Militärverl. d. DDR 1977. 62 S. (Tatsachen, 194). Auszug, s. Nr. 2457
Bibliographie
471
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì 2385
Der Fall von Paris (Padenie Pariža). Roman. Ü: Ingeborg Schröder. Berlin: VuW 1977. 574 S. [Sammelausgabe in Einzelbänden, 4].
Fraerman, Ruvim Isaeviì 2386
Der wilde Hund Dingo oder die Geschichte der ersten Liebe (Dikaja sobaka Dingo ili povest‘ o pervoj ljubvi). Ü: Ivana Šustrová. Aarau, Frankfurt/M.: Sauerländer 1977. 126 S.
Ganina, Majja Anatol’evna 2387
Im Sternbild der Zwillinge (Sozvɺzdie bliznecov). Novelle. Ü: Brigitta Schröder. Berlin, Weimar: Aufbau 1977. 131 S. (Edition Neue Texte).
Granin, Daniil Aleksandroviì 2388
Der Namensvetter (Odnofamilec). Ü: Lieselotte Remané. Berlin: VuW 1977. 198 S. (VuW-Spektrum, 106).
Jakubovskij, Ivan Ignat’eviì 2389
Erde im Feuer (Zemlja v ogne). Ü: Jochen Martin, Irmgard Zeisler. Berlin: Militärverl. d. DDR 1977. 636 S.
Karelin, Lazar‘ Viktoroviì 2390
Die Gewissensfrage (Stupeni). Ü: Eva u. Alexander Großmann. Berlin: Militärverl. d. DDR 1977. 77 S. (Meridian, 66).
Kataev, Valentin Petroviì 2391
Zersplittertes Leben oder Oberons Zauberhorn (Razbitaja žizn‘ ili volšebnyj rog Oberona). Kindheitserinnerungen. Ü: Hilde Angarowa. Berlin: VuW 1977. 663 S. [Sammelausgabe in Einzelbänden, 2].
Kaverin, Veniamin Aleksandroviì 2392
Das offene Buch (Otkrytaja kniga). Ü: Heddy Pross-Weerth. Darmstadt, Neuwied: Luchterhand 1977. 326 S. Übersetzung der überarbeiteten Fassung von 1975
2393
Vor dem Spiegel (Pered zerkalom). Roman. Ü: Ilse Tschörtner. Berlin: VuW 1977. 351 S.
1974-1980
472
Kolesnikov, Michail Sergeeviì 2394
Meuterei in Werny. Berlin: Militärverl. d. DDR 1977. 48 S. (Erzählerreihe, 221).
Kolupaev, Viktor Dmitrieviì 2395
Die Schaukel des Eremiten. Phantastische Erzählungen. Ü: Eva-Maria Pietsch. Berlin: Das Neue Berlin 1977. 245 S.
Kotenev, Aleksej Ja. 2396
Gewittriger August (Grozovoj avgust). Ü: Traute u. Günther Stein. Berlin: Militärverl. d. DDR 1977. 301 S.
Krivonosov, Anatolij Fɺdoroviì 2397
Der Aufstieg des P.L. (Gori, gori jasno). Roman. Ü: Wolfgang Köppe. Berlin, Weimar: Aufbau 1977. 372 S.
Majakovskij, Vladimir Vladimiroviì 2398
Die Wolke in Hosen (Oblako v štanach). Ü: Alexandra v. Reinhardt. Tübingen: Universität Tübingen 1977. (Skripten des Slavischen Seminars der Universität Tübingen, 12).
Maramzin, Vladimir Rafailoviì 2399
Ich, mit einer Ohrfeige in der Hand. Erzählungen. Berlin [usw.]: Ullstein 1977. 319 S.
Nabokov, Vladimir Vladimiroviì 2400
Die Mutprobe (Podvig/Glory). Roman. Ü aus d. Englischen: Susanna Rademacher. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1977. 250 S.
Ostrovskij, Nikolaj Alekseeviì 2401
Wie der Stahl gehärtet wurde (Kak zakaljalas‘ stal‘). Ü: Thomas Reschke. 36. Aufl. Berlin: Neues Leben 1977. 452 S. Neuübersetzung BRD: Dortmund 1977
Pasternak, Boris Leonidoviì 2402
Lyrik aus acht Büchern. Ü: Nina Preussfreund. Genève: Poésie Vivante 1977. 89 S.
Bibliographie
473
Podskol’zin, Igor‘ 2403
Allein an Bord (Odin na bortu). Ü: Aljonna Möckel. Berlin: Neues Leben 1977. 28 S. (Das neue Abenteuer, 370).
Proskurin, Pɺtr Lukiì 2404
Die sechste Nacht. Erzählungen. Ü: Juri Elperin, Hans-Joachim Lambrecht. Berlin, Weimar: Aufbau 1977. (bb-Taschenbuch, 388).
Rasputin, Valentin Grigor’eviì 2405
Abschied von Matjora (Prošìanie s Matɺroj). Roman. Ü: Alexander Kaempfe. München: Bertelsmann 1977. 318 S.
2406
Leb und vergiß nicht. Novellen, Erzählungen. Berlin: VuW 1977. 655 S.
Rekemìuk, Aleksandr Evseeviì 2407
Der Fluß ist ein Spiegel (Skudnyj materik). Ü: Thea-Maria Bobrowski. Berlin: Der Morgen 1977. 302 S.
Rošìin, Michail Michajloviì 2408
Transportzug (Èšelon). Tragische Erzählung in 3 Teilen. Ü: Thomas Reschke. Berlin: Henschel 1977. 109 S. (dialog).
Rozov, Viktor Sergeeviì 2409
Der Kulturleiter (Zatejnik). Schauspiel in 2 Akten. Ü: Wolfgang Kasack. Stuttgart: Reclam 1977. 165 S. (RUB, 9862). Zweisprachige Ausgabe
Sinjavskij, Andrej Donatoviì 2410
Promenaden mit Puschkin (Progulki s Puškinym). Ü: Swetlana Geier. Frankfurt/M., Berlin: Ullstein 1977. 186 S. Titelblatt: „Andrej Sinjawski“
Šklovskij, Viktor Borisoviì 2411
Ejzenštejn (Èjzenštejn). Ü: Manfred Dahlke. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1977. 382 S. (das neue buch, 55).
Sobolev, Anatolij Panteleeviì
1974-1980
474 2412
... erwartet weitere Nachrichten (Tichij post). Ü: Klaus Rottloff. Berlin: Militärverl. d. DDR 1977. 78 S. (Meridian, 70).
Sobolev, Leonid Sergeeviì 2413
Das gestreifte Matrosenhemd (Morskaja duša). Erzählungen. Ü: Corrinna u. Gottfried Wojtek. Berlin: VuW 1977. 666 S. (Bibliothek des Sieges).
Sokolov, Saša 2414
Die Schule der Dummen (Škola dlja durakov). Roman. Ü: Wolfgang Kasack. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1977. 230 S.
Solouchin, Vladimir Alekseeviì 2415
Und der Stern spricht leise mit dem Stern. [Erzählungen]. Ü: Barbara Heitkam. Berlin, Weimar: Aufbau 1977. 484 S.
Solženicyn, Aleksandr Isaeviì 2416
Lenin in Zürich (Lenin v Cjuriche). [Ü: L .P. Welinski]. [Bern, München]: Scherz [1977]. 331 S.
2417
Republik der Arbeit. Kerze im Wind. 2 Theaterstücke. Darmstadt, Neuwied: Luchterhand 1977. 229 S. (Sammlung Luchterhand, 230). Enthält neu: „Kerze im Wind (Sveìa na vetru)“. Ü: Heddy Pross-Weerth
Štok, Isidor Vladimiroviì 2418
Göttliche Komödie (Božestvennaja komedija). In 2 Teilen. Ü: Christel Schmidt, Manfred Nöbel. Berlin: Henschel 1977. 77 S. (dialog).
Strugackij, Arkadij Natanoviì / Strugackij, Boris Natanoviì 2419
Mittag, 22. Jahrhundert. Utopische Erzählungen. Ü: Aljonna Möckel. Berlin: Das Neue Berlin 1977. 341 S. BRD: München 1984
Šukšin, Vasilij Makaroviì 2420
Kuckuckstränen und andere Geschichten. Berlin: Eulenspiegel 1977. 208 S.
Švarc, Evgenij L’voviì
Bibliographie 2421
475
Märchen von der verlorenen Zeit (Skazka o poterjannom vremeni). Ü: Lieselotte Remané. Berlin: Altberliner Verl. 1977. [24] S.
Tendrjakov, Vladimir Fɺdoroviì 2422
Frühlingsspiel (Vesennie perevɺrtyši). Ü: Hilde Angarowa. Berlin: Kinderbuchverl. 1977. 134 S. auch u.d.T.: „Verwandlungsspiele des Frühlings“ BRD: Frankfurt/M. 1987
Tichonov, Nikolaj Semɺnoviì 2423
Wie Diamanten fallen die Sterne. [Balladen]. Berlin: VuW 1977. 126 S. [Lyrikreihe]. Zweisprachige Ausgabe
Tokareva, Viktorija Samojlovna 2424
Lief ein Hund übers Klavier. Skurrile und andere Geschichten. Berlin: Neues Leben 1977. 317 S. (NL podium).
Trifonov, Jurij Valentinoviì 2425
Das Haus an der Moskwa (Dom na naberežnoj). Roman. Ü: Alexander Kaempfe. München: Bertelsmann 1977. 221 S.
Tynjanov, Jurij Nikolaeviì 2426
Das Problem der Verssprache (Problema stichotvornogo jazyka). Zur Semantik des poetischen Textes. Ü: Inge Paulmann. München: Fink 1977. 168 S. (Theorie und Geschichte der Literatur und der schönen Künste, 25).
Vajner, Arkadij Aleksandroviì / Vajner, Georgij Aleksandroviì 2427
Medizin gegen die Angst (Lekarstvo protiv stracha). Ü: Aljonna Möckel. Berlin: Das Neue Berlin 1977. 220 S. (DIE-Reihe). BRD: München 1981
2428
Rennen an der Todeswand (Gonki po vertikali). Kriminalroman. Ü: Ingeborg u. Oleg Kolinko. Berlin: VuW 1977. 328 S.
Velembovskaja, Irina Aleksandrovna 2429
Blick vom Balkon (Vid s balkona). Ü: Monika Tantzscher. Berlin: VuW 1977. 135 S. (VuW-Spektrum, 104).
1974-1980
476
Višnevskij, Vsevolod Vital’eviì 2430
Optimistische Tragödie. Aufsätze, Briefe, Tagebuchnotizen. Leipzig: Reclam 1977. 278 S. (RUB, 710). Enthält auch Erstübersetzungen
Volodarskij, Èduard Jakovleviì / Michalkov, Nikita Sergeeviì 2431
Gefährliches Doppelspiel (Svoj sredi ìužich, ìužoj sredi svoich). Ü: Heinz Kübart. Berlin: Neues Leben 1977. 143 S. (Kompass-Bücherei, 227).
Zalygin, Sergej Pavloviì 2432
Liebe, ein Traum (Južnoamerikanskij variant). Roman. Ü: Alexander Kaempfe. München: Bertelsmann 1977. 320 S.
Zošìenko, Michail Michajloviì 2433
Tintenfässer aus Brot. Erzählungen über Lenin. Ü: Irina Belokonewa. Berlin: Kinderbuchverl. 1977. 64 S. (Buchfink-Bücher).
2434
Schlüssel des Glücks (Kljuìi sìast’ja = Pered voschodom solnca; Povest‘ o razume). Ü: Marga Erb. Leipzig: Reclam 1977. 338 S. (RUB, 691). BRD: München 1977
Žuravlɺva, Zoja E. 2435
Insulaner (Ostrovitjane). Roman. Ü: Juri Elperin. Berlin: Tribüne 1977. 287 S.
1978: Abramov, Fɺdor Aleksandroviì 2436
Alka. Erzählungen. Ü: Elena Panzig, Günter Löffler. Berlin, Weimar: Aufbau 1978. 489 S.
Aksɺnov, Vasilij Pavloviì 2437
Ein Denkmal für meinen Urgroßvater: die Geschichte von den spannenden Abenteuern des Leningrader Pioniers Gennadi Stratofontow, der ein guter Schüler war und in schwierigen Situationen nicht den Kopf verlor (Moj deduška – pamjatnik). Ü: Thomas Reschke. Berlin: Kinderbuchverl. 1978. 181 S.
Bibliographie 2438
477
Eine Million Trennungen. Erzählungen. Ü: Thomas Reschke. Berlin, Weimar: Aufbau 1978. 208 S. (Edition Neue Texte).
Astaf’ev, Viktor Petroviì 2439
Ilja Werstakow. Eine Kindheit in Sibirien (Pereval). Ü: Juri Elperin. München: Parabel 1978. 163 S. (Junior Press). DDR: Berlin 1979 u.d.T. „Die Floßfahrt“
Baklanov, Grigorij Jakovleviì 2440
Juli 41 (Ijul‘ sorok pervogo goda). Ü: Werner Kaempfe. Freunde (Druz’ja). Ü: Lieselotte Remané. Berlin: VuW 1978. 526 S.
Beljaeva, Lilija Vikent‘evna 2441
Sieben Jahre zählen nicht (Sem‘ let ne v sìɺt). Ü: Wolfgang Köppe. Berlin, Weimar: Aufbau 1978. 206 S. (bb-Taschenbuch, 411).
Belov, Vasilij Ivanoviì 2442
Sind wir ja gewohnt (Privyìnoe delo). Ü: Hilde Angarowa. Berlin, Weimar: Aufbau 1978. 250 S. (Edition Neue Texte).
Berɺzko, Georgij Sergeeviì 2443
Das Haus des Lehrers (Dom uìitelja). Ein Kriegsroman. Ü: Traute u. Günther Stein Berlin: Militärverl. d. DDR 1978. 391 S.
Bezuglov, Anatolij Alekseeviì / Klarov, Jurij Michajloviì 2444
Das Ende des Chitrow-Marktes (Konec Chitrova rynka). Ü: Vera Nowak. Moskau: Progress 1978. 218 S. (Moderne sowjetische Kriminalgeschichten).
Bilenkin, Dmitrij Aleksandroviì 2445
Der Intelligenztest. Phantastische Erzählungen. Berlin: VuW 1978. 259 S.
Blok, Aleksandr Aleksandroviì 2446
Ausgewählte Werke. Bd. 1-3. Berlin: VuW 1978. 329, 421, 391 S. Enthält auch Erst- und Neuübersetzungen BRD: München 1978
1974-1980
478
Bregova, Dora Davydovna 2447
Dostojewski. Romanbiographie. Bd. 2. Der Weg der Verdammten (Sibirskoe licholet’e Fɺdora Dostoevskogo). Ü: Ena v. Baer. Berlin: VdN 1978. 486 S. Bd. 1 s. Nr. 1880
Brjusov, Valerij Jakovleviì 2448
Ich ahne voraus die stolzen Schatten. [Gedichte.] Berlin: VuW 1978. 201 S. [Lyrikreihe]. Zweisprachige Ausgabe
Brodskij, Iosif Aleksandroviì 2449
Einem alten Architekten in Rom. Ausgewählte Gedichte. München, Zürich: Piper 1978. 120 S.
Bukovskij, Vladimir Konstantinoviì 2450
Wind vor dem Eisgang (I vozvrašìaetsja veter). Roman. Ü: Bernd Nielsen-Stokkeby. Berlin [usw.]: Ullstein 1978. 345 S.
Bunin, Ivan Alekseeviì 2451
Nächtliches Gespräch. Erzählungen aus den Jahren 1892 bis 1911. Ü: Larissa Robiné, Georg Schwarz. Leipzig: Insel 1978. 167 S. (InselBücherei, 1021) Enthält auch Neuübersetzungen
Bykov, Vasilij Vladimiroviì 2452
Ausgewählte Novellen. Leipzig: Reclam 1978. 439 S. (RUB, 743). Enthält auch Erstübersetzungen aus dem Weißrussischen
Cvetaeva, Marina Ivanovna 2453
Mein Puschkin. Puschkin und Pugatschow. Zwei Essays. Berlin: VuW 1978. 155 S. (VuW-Spektrum, 121).
Debol’skij, Aleksej Borisoviì 2454
Wenn man jung ist (Kogda my molody). Alma-Ata: Kasachstan 1978. 150 S.
Dunaevskij, Aleksandr M.
Bibliographie 2455
479
Platten wird bekannt (Platten, izvestnyj i neizvestnyj). Ü: Helga Hauffe. Berlin: Militärverl. d. DDR 1978. 206 S.
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì 2456
Menschen, Jahre, Leben (Ljudi, gody, žizn‘). Memoiren. Ü: Harry Burck, Fritz Mierau. Bd. 1-3. Berlin: VuW 1978. 420, 547, 644 S. [Sammelausgabe in Einzelbänden, 5-7].
Erofeev, Venedikt Vasil’eviì 2457
Die Reise nach Petuschki (Moskva – Petuški). Ein Poem. Ü: Natascha Spitz. München, Zürich: Piper 1978. 165 S.
Evtušenko, Evgenij Aleksandroviì 2458
Bürger, wenn ihr hören könnt. [Gedichte]. Berlin: VuW 1978. 167 S. [Lyrikreihe]. Zweisprachige Ausgabe Enthält auch Erstübersetzungen
Furmanov, Dmitrij Andreeviì 2459
Tschapajew (êapaev). Roman. Ü: Ruprecht Willnow. Berlin: VuW 1978. 391 S.
Gladilin, Anatolij Tichonoviì 2460
Und morgen wechselnd wolkig (Prognoz na zavtra). Roman. Ü: Tatiana Frickhinger-Garanin. Graz, Wien, Köln: Styria 1978. 200 S.
Gor, Gennadij Samojloviì 2461
Die Statue (Izvajanie). Phantastischer Roman. Ü: Klaus-Dieter Goll. Berlin: Das Neue Berlin 1978. 302 S. BRD: München 1985
Gor’kij, Maksim 2462
Das Ehepaar Orlow. Erzählungen. Ü: Vera v. Hlynowski, Henriette Zimmer. Stuttgart: Reclam 1978. 236 S. (RUB, 9877).
2463
Jakow Bogomolow (Jakov Bogomolov). . Drama. Ü u. Schlussfassung: Wolf Müller. Leipzig: Insel 1978. 90 S. (InselBücherei, 1024). Unvollendetes Theaterstück aus dem Nachlass
1974-1980
480
Granin, Daniil Aleksandroviì 2464
Regen in einer fremden Stadt (Dožd‘ v ìužom gorode). Ü: Hilde Angarowa; Der Namensvetter (Odnofamilec). Ü: Lieselotte Remané. Berlin: VuW 1978. 109 S. (Roman-Zeitung, 336). „Dožd‘ v ìužom gorode“ in Erstübersetzung
2465
Zwei Gesichter. Essayistische Prosa. Berlin: VuW 1978. 453 S. Enthält auch Erstübersetzungen
Iskander, Fazil Abduloviì 2466
Mein Onkel brav und bieder. Erzählungen. Berlin: VuW 1978. 422 S.
Kataev, Valentin Petroviì 2467
Veilchen. Erzählungen. Berlin: VuW 1978. 444 S. [Sammelausgabe in Einzelbänden, 3]. Enthält auch Erst- und Neuübersetzungen
Kolesnikov, Michail Sergeeviì 2468
Antlitz im Sturm (Vse uragany v lico). Ü: Bernhard Bielefeld. Berlin: Militärverl. d. DDR 1978. 428 S.
Krelin, Julij Zusmanoviì 2469
Der Chefarzt (Ot mira sego). Roman. Ü: Thomas Reschke. Berlin: VuW 1978. 315 S.
Kuprin, Aleksandr Ivanoviì 2470
Die Nachtviole. Erzählungen. Berlin: VdN 1978. 239 S. (Roman für alle, 230/31). Enthält auch Erstübersetzungen
Majakovskij, Vladimir Vladimiroviì 2471
Schwitzbad (Banja). Mit Dokumenten und Aufsätzen im Anhang. Ü: Rainer Kirsch. Leipzig: Reclam 1978. 242 S. (RUB, 685). Als Bühnenmanuskript: BRD: Frankfurt/M. 1972; DDR: Berlin 1977 2., erw. Auflage 1982 BRD: Darmstadt, Neuwied 1980
Makanin, Vladimir Semɺnoviì
Bibliographie 2472
481
Schönes Mädchen mit den grauen Augen (Na pervom dychanii). Roman. Ü: Alexander Kaempfe. München: Bertelsmann 1978. 190 S.
Maksimov, Vladimir Emel’janoviì 2473
Die Ballade von Sawwa (Ballada o Savve). Ü: Tatjana Weber. Frankfurt/M. [usw.]: Ullstein 1978. 129 S. (Ullstein-Buch, 4809, PropyläenRoman).
Okudžava, Bulat Šalvoviì 2474
Die Reise der Dilettanten, [1]. (Putešestvie diletantov, ì. 1-ja). Ü: Alexander Kaempfe. München: Bertelsmann 1978. 398 S.
Oleša, Jurij Karloviì 2475
Liompa. Erzählungen, Stücke, Aufzeichnungen. Leipzig: Reclam 1978. 413 S. (RUB, 757). Enthält auch Erstübersetzungen
Paustovskij, Konstantin Georgieviì 2476
Erzählungen vom Leben. Ü: Wolfgang Kasack. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1978. 185 S. (Bibliothek Suhrkamp, 563).
Polevoj, Boris Nikolaeviì 2477
Anjuta (Anjuta). Erzählung. Ü: Helga Gutsche. Berlin: VuW 1978. 289 S.
Rodionov, Stanislav Vasil’eviì 2478
Lügen haben lange Beine (Kriminal’nyj talant). Ü: Ursula Krause. Berlin: Neues Leben 1978. 223 S. (Basar).
Rybakov, Anatolij Naumoviì 2479
Der Schuß (Vystrel). Ü: Gisela Frankenberg. Berlin: Neues Leben 1978. 194 S. (Spannend erzählt).
Sem nov, Julian Sem noviì 2480
Die Alternative (Al’ternativa). Roman. Ü: Corrinna u. Gottfried Wojtek. Berlin: VuW 1978. 536 S.
S min, Vitalij Nikolaeviì
1974-1980
482 2481
Zum Unterschied ein Zeichen (Nagrudnyj znak „Ost“). Ü: Alexander Kaempfe. Gütersloh: Bertelsmann 1978. 399 S.
Šestakov, Pavel Aleksandroviì 2482
Höhenangst (Strach vysoty). Drei Tage in Dagesan (Tri dnja v Dagezane). Novellen. Ü: Thea-Marianne Bobrowski. Moskau: Progress 1978. 415 S. (Moderne sowjetische Kriminalgeschichten).
Simonov, Konstantin Michajloviì 2483
Ein Briefwechsel. Alfred Andersch. Konstantin Simonov. Ü: Friedrich Hitzer. Berlin: VuW 1978. 55 S. Erweiterte Ausgabe u.d.T. „Es gibt kein fremdes Leid“: Schwichting 1981
2484
Der dritte Adjutant. Frühe Erzählungen. Berlin: Militärverl. d. DDR 1978. 191 S. (Das Taschenbuch, 179). Erweiterte Ausgabe 1983
Snegov, Sergej Aleksandroviì 2485
Der Ring der Gegenzeit (Kol’co obratnogo vremeni). Drittes Buch des phantastischen Romans „Menschen wie Götter“. Ü: Heinz Kübart. Moskau/Berlin: Mir/Das Neue Berlin 1978. 293 S.
Stekol’nikov, Lev Borisoviì 2486
Der seltsame Funkspruch (Predupreždaet „Merkurij I“). Ü: Aljonna Möckel. Berlin: Neues Leben 1978. 30 S. (Das neue Abenteuer, 378).
Strugackij, Arkadij Natanoviì / Strugackij, Boris Natanoviì 2487
Die Schnecke am Hang (Ulitka na sklone). Ü: Hans Földeak. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1978. 276 S. (suhrkamp taschenbuch, 434; Phantastische Bibliothek, 13).
Šukšin, Vasilij Makaroviì 2488
Bruderherz. Prosastücke und Satiren. Neuwied, Darmstadt: Luchterhand 1978. 208 S. Lizenz: VuW. Enthält neu: „Roter Hollunder “, Ü: Ruprecht Willnow, Erstdruck DDR 1974 in einer Anthologie
2489
Ich kam euch die Freiheit zu bringen (Ja prišɺl dat‘ vam volju). Historischer Roman. Ü: Thomas Reschke. Berlin: VuW 1978. 491 S.
Bibliographie
483
BRD: Stuttgart 1980 u.d.T.: „Ein Rebell gegen den Zaren. Ein Kosakenroman“
Sulejmenov, Olžas Omaroviì 2490
Olshas Sulejmenow. [Gedichte]. Ü: Heinz Kahlau. Berlin: Neues Leben 1978. 30 S. (Poesiealbum, 133). BRD: München 1978
Tendrjakov, Vladimir Fɺdoroviì 2491
Begegnung mit Nofretete (Svidanie s Nefertiti). Roman. Wie ich die Kunst sehe (Plot‘ iskusstva). Essay. Ü: Ingeborg Schröder, Werner Rode. Berlin: VuW 1978. 559 S. [Teilsammlung, T. 1].
2492
Morast. Die Eintagsfliege. Apostolische Dienstreise. Die Nacht nach der Abschlußfeier. Berlin: VuW 1978. 497 S. [Teilsammlung, T. 2]. Nr. 2493 u. Nr.2494 wurden nur gemeinsam abgegeben
2493
Mondfinsternis (Zatmenie). Roman. Ü: Wolfgang Kasack. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1978.
Trifonov, Jurij Valentinoviì 2494
Das andere Leben (Drugaja žizn‘). Roman. Ü: Eckhard Thiele. Berlin: VuW 1978. 198 S.
Vajner, Arkadij Aleksandroviì / Vajner, Georgij Aleksandroviì 2495
Die schwarze Katze (Èra miloserdija). Kriminalroman. Ü: Ingeborg u. Oleg Kolinko. Berlin: VuW 1978. 315 S. BRD: München 1982
Vorob’ɺv, Boris T. 2496
Durchbruch bei Kotomari (Priboj u Kotomari). Ü: Helga Hauffe. Berlin: Militärverl. d. DDR 1978. 80 S. (Meridian, 76).
1979: Achmatova, Anna Andreevna 2497
Poem ohne Held. Poeme und Gedichte, russisch und deutsch. Leipzig: Reclam 1979. 289 S. (RUB, 795). Gedichte zweisprachig Erweiterte Ausgabe 1982
1974-1980
484
Adamov, Arkadij Grigor’eviì 2498
Die Tote in der Baugrube (Petlja). Kriminalroman. Ü: Harry Burck. Berlin: VuW 1979. 330 S.
Astaf’ev, Viktor Petroviì 2499
Das Pferd mit der rosa Mähne (Kon‘ s rozovoj grivoj). Ü: Charlotte Kossuth. Berlin: Kinderbuchverl. 1979. 170 S. BRD: Feldafing 1982
Avdeenko, Jurij N. 2500
Wilder Hopfen (Dikij chmel‘). Ü: Heinz Kübart. Berlin: Neues Leben 1979. 393 S.
Babel, Isaak Èmmanuiloviì 2501
So wurde es in Odessa gemacht. Geschichten. Ü: Kay Borowsky, Erwin Honig. Stuttgart: Reclam 1979. 95 S. (RUB, 9952). Enthält auch Neuübersetzungen
Baranskaja, Natal’ja Vladimirovna 2502
Woche um Woche. Frauen in der Sowjetunion. Erzählungen. Ü: Aggy Jais, Ingrid Tinzmann. Darmstadt, Neuwied: Luchterhand 1979. 128 S. (Sammlung Luchterhand, 268).
Bulgakov, Michail Afanas’eviì 2503
Ich habe getötet. [Erzählungen.] Ü: Thomas Reschke. Berlin: VuW 1979. 232 S. (VuW-Spektrum, 124). Schweiz: Zürich 1982
Bunin, Ivan Alekseeviì 2504
Das Leben Arsenjews (Žizn’n Arsen’eva). Ü: Georg Schwarz. Berlin, Weimar: Aufbau 1979. 414 S. (Gesammelte Werke in Einzelbänden, [1]). BRD/Österreich: München, Wien 1980
Cvetaeva, Marina Ivanovna 2505
Gedichte 1909-1939. Ü: Maria Razumovsky. Wien: Europäischer Verlag 1979. 112 S. Zweisprachige Ausgabe
Bibliographie
485
Dangulov, Savva Artɺm’eviì 2506
Spiel der Kräfte (Kuzneckij most, kn. 2-ja). Historischer Roman. Buch 2. Ü: Lieselotte Remané. Berlin: VuW 1979. 358 S.
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì 2507
Der Raffer (Rvaì). Roman. Ü: Harry Burck. Berlin: VuW 1979. 408 S. [Sammelausgabe in Einzelbänden, 8].
Furmanov, Dmitrij Andreeviì 2508
Erzählungen. Tagebücher. Briefe. Über Literatur. Berlin: VuW 1979. 546 S.
Gorbatov, Boris Leont’eviì 2509
Die Unbeugsamen. Roman. Kurzprosa. Berlin: VuW 1979. 309 S. Enthält auch Erstübersetzungen
Gorenštejn, Fridrich Naumoviì 2510
Die Sühne (Iskuplenie). Roman. Ü: Günter Leikauf. Darmstadt, Neuwied: Luchterhand 1979. 266 S.
Grekova, Irina Nikolaevna 2511
Die Hotelchefin (Chozjajka gostinicy). Ü: Hans-Joachim Lambrecht. Berlin, Weimar: Aufbau 1979. 239 S. (bb-Taschenbuch, 421).
Il’f, Il’ja / Petrov, Evgenij 2512
Das goldene Kalb oder die Jagd nach der Million (Zolotoj telɺnok). Roman. Ü: Thomas Reschke. Berlin: VuW 1979. 425 S. BRD: München 1979
Ivašutkina, Anastasija 2513
Die denkwürdige Reise der „Jurij Gagarin“. Roman. Ü: Carl Elmer. Düsseldorf: Marion v. Schröder 1979. 420 S.
Kazancev, Aleksandr Petroviì 2514
Stärker als die Zeit (Sil’nee vremeni). Science-Fiction-Roman. Ü: Winfried Petri. München: Heyne 1979. 383 S. (Heyne 3630, Science Fiction).
1974-1980
486 T. 1 der gleichnamigen Trilogie
Kollontaj, Aleksandra Michajlovna 2515
Der weite Weg. Erzählungen, Aufsätze, Kommentare. Ü: Gertraude Krueger, Eva Pilz. Frankfurt/M.: Neue Kritik 1979. 288 S.
Kuprin, Aleksandr Ivanoviì 2516
Die Drehorgel und der weiße Pudel (Belyj pudel‘). Erzählung. Ü: Ruth Zollinger. Zürich: Sanssouci 1979. 78 S.
Lenì, Leonid Sergeeviì 2517
Der Bestechliche in der Hölle. Humoristische Erzählungen. Ü: Aljonna Möckel. Berlin: Eulenspiegel 1979. 204 S.
Liìutin, Vladimir Vladimiroviì 2518
Trennung und Heimkehr (Babuški i djaduški). Roman. Ü: Barbara Heitkam. Berlin, Weimar: Aufbau 1979. 230 S.
Majakovskij, Vladimir Vladimiroviì 2519
Seite für Seite – bald ein Affe, bald ein Elefant, bald eine Giraffe (êto ni stranica – to slon, to l’vica). Ü: Robert Weber. Moskau: Malysch 1979. [14] S.
Makanin, Vladimir Semɺnoviì 2520
Alte Bücher oder das Porträt einer jungen Frau (Starye knigi). Ü: Gisela Frankenberg. Berlin: Neues Leben 1979. 143 S. (NL podium).
Možaev, Boris Andreeviì 2521
Die Abenteuer des Fjodor Kuskin (Iz žizni Fɺdora Kuz’kina / Živoj). Ü: Aljonna Möckel. Berlin: VuW 1979. 182 S. (VuW-Spektrum, 127). Originaltitel lt. Impressum: „Živoj“ BRD: Frankfurt/M. 1981
Nabokov, Vladimir Vladimiroviì 2522
Sieh doch die Harlekins! (Look at the Harlequins!). Roman. Ü: Uwe Friesel. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1979. 278 S.
Nagibin, Jurij Markoviì
Bibliographie 2523
487
Ein Prophet wird verbrannt. Novellen und Erzählungen. Berlin: VuW 1979. 461 S.
Okudžava, Bulat Šalvoviì 2524
Die Flucht. Die Reise der Dilettanten, 2 (Putešestvie diletantov, ì 2-ja). Ü: Alexander Kaempfe. München: Bertelsmann 1979. 318 S.
Orlov, Vladimir Viktoroviì 2525
Vorortgeschichte (Proisšestvie v Nikol’skom). Ü: Melitta Ballieu. Berlin: Neues Leben 1979. 276 S.
Paustovskij, Konstantin Georgieviì 2526
Das Sternbild der Jagdhunde. Die Windrose. Ausgewählte Erzählungen. Bd. 1-2. 326, 338 S. Ü: Hans Luchsinger, Rebecca Candreia. Zürich: Diogenes 1979. (detebe, 194/1-2). Enthält auch Neuübersetzungen
Platonov, Andrej Platonoviì 2527
Gedanken eines Lesers. Essays. Leipzig, Weimar: Gustav Kiepenheuer 1979. 124 S.
Plotnikov, Aleksandr Nikolaeviì 2528
„Dirigent“ antwortet (S priboem na bereg). Ü: Hannelore u. Ernst A. Heimann. Berlin: Militärverl. d. DDR 1979. 175 S. (Das Taschenbuch, 189).
Rasputin, Valentin Grigor’eviì 2529
Abschied von Matjora (Prošìanie s Matɺroj). Roman. Ü: Elena Panzig. Berlin: VuW 1979. 299 S.
Rytchèu, Jurij Sergeeviì 2530
Herr der Winde. Drei Geschichten über den jungen Jooreljo. Ü: Thomas Reschke. Berlin: Kinderbuchverl. 1979. [28] S.
Samojlov, David Samuiloviì 2531
David Samoilow. [Gedichte]. Berlin: Neues Leben 1979. 31 S. (Poesiealbum, 145).
Savìenko, Vladimir Ivanoviì
1974-1980
488 2532
Das dreifache Ich (Otkrytie sebja). Phantastischer Roman. Ü: Corrinna u. Gottfried Wojtek. Berlin: VuW 1979. 342 S. BRD: München 1981
Sɺmin, Vitalij Nikolaeviì 2533
Zeichen auf blauem Grund (Nagrudnyj znak „Ost“). Roman. Ü: Corrinna u. Gottfried Wojtek. Berlin: VuW 1979. 460 S.
Sevela, Èfraim Eveleviì 2534
Moische, geh du voran (Monja Cackes – znamenosec). Ü: Christa Berger. München, Wien: Langen Müller 1979. 261 S.
Šim, Èduard Jur’eviì 2535
Vier auf dem Dach (Rebjata s našego dvora). Ü: Nadeshda Ludwig. Berlin: Kinderbuchverl. 1979. 102 S.
Simonov, Konstantin Michajloviì 2536
Kriegstagebücher (Raznye dni vojny). Ü: Corrina u. Gottfried Wojtek, Günter Löffler. Bd. 1-2. Berlin: VuW 1979. 529, 700 S. BRD: München 1979
Sinjavskij, Andrej Donatoviì 2537
Im Schatten Gogols (V teni Gogolja). Ü: Swetlana Geier. Berlin [usw.]: Propyläen 1979. 400 S. Titelblatt: „Abram Terz (Andrej Sinjawski)“
Sokolov-Mikitov, Ivan Sergeeviì 2538
Das Jahr im Wald (God v lesu). Ü: V[era] Nowak. Bayreuth: Gondrom [1979]. 94 S.
Solouchin, Vladimir Alekseeviì 2539
Das Urteil (Prigovor). Ü: Thomas Reschke, Nachdichtungen: Ilse Tschörtner. Berlin: VuW 1979. 158 S. (VuW-Spektrum, 133).
Stadnjuk, Ivan Fotieviì 2540
Krieg (Vojna, kn. 1-ja). [Bd. 1]. Ü: Traute u. Günther Stein. Berlin: Militärverl. d. DDR 1979. 477 S.
Bibliographie
489
Šukšin, Vasilij Makaroviì 2541
Gespräche bei hellem Mondschein. Erzählungen. Bd. 1-2. Berlin: VuW 1979. 475, 538 S. Enthält auch Erst- und Neuübersetzungen
Ternovskij, Evgenij Samojloviì 2542
Ohne Schlaf verging die Nacht (Priɺmnoe otdelenie). Ü: Wolfgang Kasack. Graz [usw.]: Styria 1979. 309 S.
Toboljak, Anatolij A. 2543
Geschichte einer Liebe (Istorija odnoj ljubvi). Roman. Ü: Juri Elperin. Berlin: Der Morgen 1979. 177 S.
Tolstoj, Aleksej Nikolaeviì 2544
Blaue Städte. Erzählungen. Berlin, Weimar: Aufbau 1979. 513 S. (Gesammelte Werke in Einzelbänden). Enthält auch Neuübersetzungen
Tregubov, Jurij Andreeviì 2545
Geld. Roman. Frankfurt/M.: Feuervogel 1979. 312 S.
Trifonov, Jurij Valentinoviì 2546
Nie endende Spiele. Wera und Sojka. An einem Mittag im Sommer. [München]: Goldmann [1979]. 160 S. (Sammlung „moderne Literatur“, 7025). Übersetzungen bisher nur in Anthologien
2547
Starik (Starik). Roman. Ü: Eckhard Thiele. München: Bertelsmann 1979. 316 S. DDR: Berlin 1980 u.d.T. „Der Alte“
2548
Widerschein des Feuers (Otblesk kostra). Ein Bericht. Ü: Eckhard Thiele. Neuwied, Darmstadt: Luchterhand 1979. 236 S.
Vajner, Arkadij Aleksandroviì / Vajner, Georgij Aleksandroviì 2549
Besuch beim Minotaurus (Vizit k Minotavru). Ü: Gisela Frankenberg. Berlin: Das Neue Berlin 1979. 362 S.
2550
Schleifspuren im Gras (Ja, sledovatel‘). Ü: Marlene Milack. Berlin: VuW 1979. 93 S. (Roman-Zeitung, 346).
1974-1980
490
Vojnoviì, Vladimir Nikolaeviì 2551
Iwankiade (Ivankiada, ili rasskaz o vselenii pisatelja Vojnoviìa v novuju kvartiru). Erzählung. Ü: Tatiana Frickhinger-Garanin. Frankfurt/M. [usw.]: Ullstein 1979. (Ullstein-Kontinent, 38002).
Zabolockij, Nikolaj Alekseeviì 2552
Gesicht im buckligen Spiegel. Gedichte. Berlin: VuW 1979. 152 S. [Lyrikreihe]. Gedichte zweisprachig
Zalygin, Sergej Pavloviì 2553
Die Kommission (Komissija). Roman. Ü: Hilde Angarowa. Berlin: VuW 1979. 559 S.
Zinov’ev, Aleksandr Aleksandroviì 2554
Lichte Zukunft (Svetloe budušìee). Ü: Franziska Funke, Eberhard Storeck. Zürich: Diogenes 1979. 459 S.
Žitkov, Boris Stepanoviì 2555
Das weiße Häuschen. Ü: Thea-Marianne Bobrowski. Moskau: Progress 1979. 124 S.
1980: Abramov, Fɺdor Aleksandroviì 2556
Das Haus (Dom). Ü: Elena Panzig. Berlin: VuW 1980. 367 S. = „Brat’ja i sɺstry“, 4
Alekseev, Michail Nikolaeviì 2557
Die Geheimnisse des Kirschweihers (Višnɺvyj omut). Ü: Klaus-Dieter Goll. Berlin, Weimar: Aufbau 1980. 399 S.
Astaf’ev, Viktor Petroviì 2558
Ferne Jahre der Kindheit (Poslednij poklon). Ü: Lieselotte Remané. Berlin, Weimar: Aufbau 1980. 353 S.
Babel‘, Isaak Èmmanuiloviì
Bibliographie 2559
491
Die Reiterarmee (Konarmija). Mit einem Tagebuch des Autors und einem dokumentarischen Anhang. Erste vollständige Ausgabe.Darmstadt, Neuwied: Luchterhand 1980. 214 S. (Sammlung Luchterhand, 321). Enthält auch Erst- und Neuübersetzungen
Bitov, Andrej Georgieviì 2560
Die Rolle (Rol‘). Roman. Ü: Alexander Kaempfe. München: Bertelsmann 1980. 287 S.
Blok, Aleksandr Aleksandroviì 2561
Des Himmels lichter Rand. Gedichte. Leipzig: Insel 1980. 155 S. (InselBücherei, 657).
Bulyìɺv, Kirill 2562
Das Mars-Elixier oder die Recken am Kreuzweg (Vitjazi na perekrɺstke). Ü: Aljonna Möckel. Berlin: Das Neue Berlin 1980. 259 S.
Cvetaeva, Marina Ivanovna 2563
Maßlos in einer Welt nach Maß. Gedichte. Berlin: VuW 1980. 195 S. [Lyrikreihe]. Zweisprachige Ausgabe Enthält auch Erst- und Neuübersetzungen
Dangulov, Savva Artɺm’eviì 2564
Fünfzehn Wege (Pjatnadcat‘ dorog na Ègl‘). Ü: Klaus-Dieter Goll. Berlin: VdN 1980. 441 S.
Dombrovskij, Jurij Osipoviì 2565
Die dunkle Lady. [Erzählungen.] Ü: Rosemarie Painado. Berlin: VuW 1980. 181 S. (VuW-Spektrum, 136).
Evdokimov, Nikolaj Semɺnoviì 2566
Passionsplatz (Strastnaja plošìad‘). Roman. Ü: Monika Tantzscher. Berlin: Der Morgen 1980. 131 S.
Furmanov, Dmitrij Andreeviì 2567
Meuterei (Mjatež). Roman. Ü: Ruprecht Willnow. Berlin: VuW 1980. 487 S.
1974-1980
492
Gladilin, Anatolij Tichonoviì 2568
Probe am Freitag. [Erzählungen.] Ü: Annelore Nitschke, Liesl Ujvary. Frankfurt/M. [usw.]: Ullstein 1980. 255 S. (Ullstein Kontinent, 38012).
Gorbaìɺv, Nikolaj Andreeviì 2569
Im Kreis des weißen Feuers (Dajte toìku opory). Ü: Ruth Matz. Berlin: Militärverl. der DDR 1980. 606 S.
Ibragimbekov, Maksud 2570
Soll er doch bei uns bleiben (Pust‘ on ostanetsja s nami). Ü: Charlotte Kossuth, Harry Burck. Berlin: Kinderbuchverl. 1980. 151 S.
Ignatov, Pɺtr Karpoviì 2571
Der geheime Flugplatz (Golubye soldaty). Ü: Erna Linde, Sigrid Fischer. Berlin: Neues Leben 1980. 31 S. (Das neue Abenteuer, 403).
Kataev, Valentin Petroviì 2572
Kurzromane. Kubik (Kubik). Friedhof von Skuljany (Kladbišìe v Skuljanach). Autobiographie (O sebe). Ü: Brigitta Schröder. Berlin: VuW 1980. 493 S. [Sammelausgabe in Einzelbänden, 5]. Enthält auch Erstübersetzungen
Kollontaj, Aleksandra Michajlovna 2573
Ich habe viele Leben gelebt... (Iz moej žizni i raboty). Autobiographische Aufzeichnungen. Ü: „Intertext“, Fremdsprachendienst d. DDR. Berlin: Dietz 1980. 610 S. Leicht gekürzt BRD: Köln 1980
Koluncev, Fɺdor 2574
Ein Morgen, ein Mittag, ein Abend (Utro, den‘, veìer). Ü: Ruprecht Willnow. Berlin: Neues Leben 1980. 328 S.
Kron, Aleksandr Aleksandroviì 2575
Schlaflosigkeit (Bessonica). Roman. Ü: Corrinna u. Gottfried Wojtek. Berlin: VuW 1980. 522 S.
Larionova, Ol’ga Nikolaevna
Bibliographie 2576
493
Herausforderung zum Duell. Wissenschaftlich-phantastische Erzählungen. Berlin: Neues Leben 1980. 201 S. (Kompass-Bücherei, 270).
Lunaìarskij, Anatolij Vasil’jeviì 2577
Wie war Lenin? (Kakim byl Lenin?). Moskau: APN Verl. 1980. 209 S.
Majakovskij, Vladimir Vladimiroviì 2578
Die Wanze, Schwitzbad und andere satirische Dichtungen aus den Jahren 1928-1929. Mit Dokumenten und Materialien im Anhang. Ü: Rainer Kirsch. Darmstadt, Neuwied 1980. 240 S. (Sammlung Luchterhand, 302). Neuübersetzung von „Die Wanze (Klop)“, als Bühnenmanuskript Berlin/DDR 1977
Maksimov, Vladimir Emel’janoviì 2579
Eine Arche für die nicht Geladenen (Kovìeg dlja nezvannych). Ü: Tatiana Frickhinger-Garanin. Frankfurt/M. [usw.]: Ullstein 1980. 252 S. (Ullstein Kontinent, 38008).
Marìenko, Vjaìeslav I. 2580
Bind einem Vogel die Flügel (Poslednij nonešnij den‘). Ü: Ruprecht Willnow. Berlin: Neues Leben 1980. 243 S.
Nabokov, Vladimir Vladimiroviì 2581
Durchsichtige Dinge (Transparent Things). Ü: Dieter E. Zimmer. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1980. 155 S.
Nekrasov, Viktor Platonoviì 2582
Ansichten und etwas mehr (Vzgljad i neìto). Ü: Bronislawa Orlop. Frankfurt/M. [usw.]: Ullstein 1980. 221 S. (Ullstein Kontinent, 38011).
2583
Zu beiden Seiten der Mauer (Po obe storony steny). Erfahrungen und Erlebnisse. Ü: Nikolaus Ehlert. Frankfurt/M. [usw.]: Ullstein 1980. (Ullstein Kontinent, 38005).
Pil’njak, Boris Andreeviì 2584
Das nackte Jahr (Golyj god). Roman. Ü: Günter Dalitz. Berlin, Weimar: Aufbau 1980. 270 S. BRD: Frankfurt/M. 1981
1974-1980
494
Priležaeva, Marija Pavlovna 2585
Wie ein grüner Zweig im Mai (Zelɺnaja vetka maja). Ü: Rosemarie Reichert. München: Parabel 1980. 304 S.
Proskurin, Pɺtr Lukiì 2586
Heilig sei er, dein Name (Imja tvoɺ, kn. 1-ja). Ü: Ruprecht Willnow. Buch 1. Berlin: VuW 1980. 414 S.
Rasputin, Valentin Grigor’eviì 2587
Stromab, stromauf (Vniz i vverch po teìeniju). Beschreibung einer Reise. Ü: Wilhelm Plackmeyer. Berlin, Weimar: Aufbau 1980. 100 S. (Edition Neue Texte).
Rybakov, Anatolij Naumoviì 2588
Schwerer Sand (Tjažɺlyj pesok). Roman. Ü: Juri Elperin. Düsseldorf: Claassen 1980. 393 S. DDR: Berlin 1981
Sartakov, Sergej Venediktoviì 2589
In den Folterkammern des Zaren (A ty gori, zvezda). Ü: Günter Jäniche. Bd. 1-2. Berlin, Weimar: Aufbau 1980. 589, 508 S.
Sevela, Èfraim Eveleviì 2590
Haltet das Flugzeug an – ich steig aus (Ostanovite samolɺt – ja slezu). Satirischer Roman. Ü: Judith Gruber. München, Wien: Langen Müller 1980. 316 S.
Simonov, Konstantin Michajloviì 2591
Das sogenannte Privatleben. Roman in 3 Novellen. Berlin: VuW 1980. 619 S. Enthält als Erstübersetzung: „Wir werden uns nicht wiedersehen (My ne uvidimsja s toboj...)“, Ü: Corrinna u. Gottfried Wojtek
Šmelɺv, Oleg Michajloviì 2592
Auf den Spuren von „Odysseus“ (Po sledy „Odisseja“). Ü: Traute u. Günther Stein. Berlin: Militärverl. d. DDR 1980. 77 S. (Meridian, 84).
Sologub, Fɺdor Kuz’miì
Bibliographie 2593
495
Der kleine Dämon (Melkij bes). Roman. Ü: Eckhard Thiele. Leipzig: Reclam 1980. 307 S. (RUB, 836).
Solženicyn, Aleksandr Isaeviì 2594
Warnung. Die tödliche Gefahr des Kommunismus. Frankfurt/M. [usw.]: Ullstein 1980. 106 S. (Ullstein Buch, 34516).
Strugackij, Arkadij Natanoviì / Strugackij, Boris Natanoviì 2595
Milliarden Jahre vor dem Weltuntergang (Za milliard let do konca sveta). Eine unter seltsamen Umständen aufgefundene Handschrift. Phantastische Erzählung. Ü: Welta Ehlert. Berlin: VuW 1980. 191 S. (VuWSpektrum, 141). BRD: München 1981
Šugaev, Vjaìeslav M. 2596
Der vergessene Traum. Erzählungen. Ü: Gisela Frankenberg, Heinz Kübart. Berlin: Neues Leben 1980. 365 S. (NL podium).
Šundik, Nikolaj Eliseeviì 2597
Der weiße Schamane (Belyj šaman). Ü: Günter Jäniche. Berlin: Neues Leben 1980. 303 S. (Basar).
Sviridov, Georgij Ivanoviì 2598
Verurteilt zur Unsterblichkeit (Prigovorɺnnye k bessmertiju). Ü: Heinz Kübart. Berlin: Tribüne 1980. 368 S.
Tendrjakov, Vladimir Fɺdoroviì 2599
Die Abrechnung (Rasplata). Ü: Erich Ahrndt. Berlin: VuW 1980. 207 S. (VuW-Spektrum, 145).
2600
Die Abrechnung (Rasplata). Roman. Ü: Wolfgang Kasack. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1980. 224 S. (Bibliothek Suhrkamp, 701).
2601
Drei – Sieben – As. Novellen. Leipzig: Reclam 1980. 333 S. (RUB, 783). Enthält Neuübersetzungen
Tret’jakov, Sergej Michajloviì / Rodìenko, Aleksandr Michajloviì 2602
Samozveri. Selbst gemachte Tiere. Köln: Walther König 1980. [51] Bll.
1974-1980
496
Voronov, Jurij Petroviì 2603
Juri Woronow [Gedichte]. Ü: Heinz Kahlau. Berlin: Neues Leben 1980. 31 S. (Poesiealbum, 152).
Zalygin, Sergej Pavloviì 2604
Die südamerikanische Variante (Južnoamerikanskij variant). Roman. Ü: Lieselotte Remané. Berlin: VuW 1980. 346 S.
Zinov’ev, Aleksandr Aleksandroviì 2605
Ohne Illusionen [Sammlung]. Ü: Alexander Rothstein. Zürich: Diogenes 1980. 212 S.
2606
Westeuropa und Moskau. Ü aus d. Englischen: Alois Ochsner. St. Gallen: Hochschule St. Gallen für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften 1980. 12 S. (Hochschule Sankt Gallen [...], Aulavorträge, 7).
Žitkov, Boris Stepanoviì 2607
Wie wir in den Tierpark fuhren. Ü: Rita Schick. Moskau: Malysch 1980. 76 S.
Zošìenko, Michail Michajloviì 2608
Die Reize der Kultur. Satiren. Ü: Thomas Reschke. Berlin, Weimar: Aufbau 1980. 181 S. (bb-Taschenbuch, 456).
Kommentar
497
Kommentar Rahmenbedingungen In den Jahren von 1974 bis 1980 ist die Sowjetunion eine hochgerüstete, allerseits respektierte oder gefürchtete Supermacht. Was jedoch ihre innere Entwicklung anbetrifft, so wird immer deutlicher, dass der nach Stalins Tod eingeleitete Liberalisierungsprozess eine Eigendynamik entwickelt, auf die die politische Führung nur noch mit drakonischen, aber letztlich hilflosen Maßnahmen gegen einzelne Gruppen oder Persönlichkeiten reagiert, die dann als Verstöße gegen die Menschenrechte zu weltweiten Protesten führen. Immer mehr kritische Künstler und Intellektuelle verlassen das Land. Schon in der Mitte der 70er Jahre ist die Dissidenten-Literatur, verfasst von den Autoren der so genannten Dritten Emigration, so umfangreich, dass sie zum Gegenstand der Literaturgeschichtsschreibung wird417. Um die Kraft ihres Widerstands zu neutralisieren, werden diese Autoren zur Ausreise genötigt wie Brodskij oder Aksɺnov, des Landes verwiesen wie Solženicyn, oder es wird ihnen, nicht zuletzt dank internationaler Proteste, die Ausreise gestattet wie Sinjavskij oder Vladimir Maksimov. Solženicyns Abschiebung ins Ausland wird durch die Publikation seiner Dokumentation Archipelag Gulag (Nr. 2242, 2354) ausgelöst. Sie ist ein politisches Ereignis von ungeheurer Tragweite. Dass man dies in der Sowjetunion begreift, zeigen die zahllosen Hetzartikel und Resolutionen gegen den „Vaterlandsverräter“418 sowie die AntiSolženicyn-Broschüren, die 1974 in zahlreichen Sprachen in den internationalen Flughäfen der Sowjetunion ausliegen. Und in der DDR erscheint 1978 ein PolitThriller von Harry Thürk, in dem Solženicyn, der hier „Wetrow“ heißt, als eine Marionette der CIA dargestellt wird.419 In den westlichen deutschsprachigen Ländern stehen die drei Bände der Dokumentation, ähnlich wie auch anderswo, jahrelang auf den Bestseller-Listen. 1974 wird die Zeitschrift Kontinent gegründet. Die Initiative hierzu geht von Wolf Jobst Siedler aus, der zu dieser Zeit Direktor des Propyläen/UllsteinVerlages ist. Siedler entwickelt das Konzept der Zeitschrift gemeinsam mit Vladimir Maksimov, Sinjavskij und Solženicyn. Sie soll das Sprachrohr osteuropäischer nonkonformistischer Schriftsteller und Publizisten werden. Chefredakteur der russischen Ausgabe wird Vladimir Maksimov. Neben einer deutschen Ausga417
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419
Ju.V. MAL‘CEV, Vol’naja russkaja literatura. 1955 – 1975. Frankfurt/M.: Posev 1976. – Erweiterte deutsche Ausgabe: J. MALZEW, Freie russische Literatur. 1955-1980. Frankfurt/M. [usw.]: Ullstein 1981. (Ullstein-Kontinent, 38028). Solženicyn wird als „Vlasovec“ bezeichnet. Vlasov, sowjetischer General, geriet während des Krieges in deutsche Gefangenschaft, wechselte die Fronten und baute seit Herbst 1944 eine russische Freiwilligenarmee auf, die in den letzten Kriegstagen noch gegen die sowjetische Armee zum Einsatz kam. Nach dem Krieg geriet Vlasov in sowjetische Hände und wurde 1946 in Moskau hingerichtet. H. THÜRK, Der Gaukler. Berlin: Das Neue Berlin 1978.
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be (Chefredakteurin: Cornelia Gerstenmaier) erscheinen später auch Ausgaben in anderen Sprachen. Sie sind in ihrem Inhalt nicht völlig identisch. Das Projekt stößt auch bei Autoren aus anderen osteuropäischen Ländern auf positive Resonanz. In der ersten deutschen Nummer finden sich zum Beispiel Beiträge von Eugène Ionesco und Jószef Kardinal Mindszenty. Die Idee, die gesamte nonkonformistische Literatur aus Osteuropa zu vertreten, kann die Zeitschrift letztlich nicht verwirklichen, denn schon unter den russischen Dissidenten sind die Positionen hierfür zu unterschiedlich. Chefredakteur Maksimov tritt für eine völlige Isolierung der Sowjetunion ein, für Handelsboykott und, schon vor Amerikas Präsident Carter, für einen Boykott der für 1980 in Moskau geplanten Olympischen Sommerspiele. Den westlichen Staaten droht Maksimov, ihre mangelnde Bereitschaft zur Konfrontation und ihre liberalistischen Wertvorstellungen würden binnen Kurzem auch bei ihnen zu sowjetischen Verhältnissen führen. Seine Position wird nicht einmal von allen noch in der Sowjetunion verbliebenen Dissidenten geteilt.420 In der Bundesrepublik werden Auseinandersetzungen um die Gründung der Zeitschrift und später auch um die sowjetische Gegenwartsliteratur zu einem Nebenschauplatz des Kampfes für oder gegen die von der Regierung Brandt 1970 mit der Unterzeichnung des Moskauer Vertrages eingeleitete Wende in der deutschen Ostpolitik. Kontinent soll im Propyläen/Ullstein Verlag erscheinen, in einem Unternehmen des Springer-Konzerns, dessen Besitzer einer der entschiedensten Kritiker der neuen Ostpolitik ist. In einem offenen Brief an Solženicyn und Sinjavskij warnt Günter Grass, ein Befürworter von Brandts Öffnung nach Osten, vor einer solchen Verbindung.421 Mit ihm solidarisiert sich Heinrich Böll. Die russischen Autoren verwahren sich gegen eine Einmischung in ihre Partnerwahl, bleiben dabei aber sachlich. Anders reagieren die Zeitungen des SpringerKonzerns, die die Gelegenheit zu einer polemischen Abrechnung mit ihren politischen Gegnern nutzen.422 1977 veröffentlicht Alfred Andersch, der zuvor als Gast an einer Schriftstellerkonferenz in der Sowjetunion teilgenommen hat, in der Zeit einen Brief an Konstantin Simonov.423 Er beklagt die geringe Rolle, die die sowjetische Gegenwartsliteratur auch seit 1945 im deutschen öffentlichen Bewusstsein spiele. Seine Argumentation ist nicht ganz widerspruchsfrei. Einerseits räumt er ein, dass er 420
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1979 veröffentlicht die Zeit eine Streitschrift Lev KOPELEVs, der Maksimov „fanatischen Maximalismus“ vorwirft. Sein Text endet mit den Sätzen: „Das ist nichts weiter als die umgestülpte Stalinsche Ideologie schlimmer Unduldsamkeit und entsprechend ideologisierte Moral ‚erlaubt ist alles‘. Tote greifen nach den Lebenden. Wir aber möchten glauben, daß das Leben die Todesstarre überwindet.“ (In: Die Zeit, Nr. 38/14. 9. 1979). Ebd., Nr. 42/11.10. 1974. Die Zusammenfassung der Auseinandersetzung von Dieter E. ZIMMER ebd., Nr. 50/6. 12. 1974. Anderschs Brief und Simonovs Antwort ebd., Nr. 12/11. 3. 1977 (Andersch), Nr. 45/28. 10. 1977, Nr. 46/4. 11. 1977 (Simonov). – Buchausgabe beider Briefe: Berlin, VuW 1978 (Nr. 2484).
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persönlich die publizierten deutschen Übersetzungen nicht zur Kenntnis genommen hat. Andererseits macht er für ihre angeblich geringe Wirksamkeit die „kapitalistische Kulturpolitik“ verantwortlich. Es gebe durchaus Verlage, Slavisten, Übersetzer, die sich für die sowjetische Gegenwartsliteratur einsetzten, aber durch den „Kalten Krieg“ und die „kapitalistische Propaganda“ seien sie so gut wie wirkungslos. Andersch erntet viel Kritik. Am schärfsten widerspricht ihm Wolfgang Kasack, der zu Recht auf die zahlreichen Veröffentlichungen sowjetischer Literatur in den westlichen deutschsprachigen Ländern hinweist – die allerdings durchweg nach 1957 erschienen sind.424 Auch ein „ungeheuerliche[r] Vorwurf gegen die deutschen Verleger, Buchhändler, Übersetzer, Rezensenten und uns Universitäts-Slavisten“ ist bei Andersch nicht auszumachen. Dieser kämpft vielmehr gegen den abstrakten Popanz „kapitalistische Propaganda“. Kasack hat sich zuvor schon in dem Streit um den Verlag von Kontinent engagiert. In einem Aufsatz in Osteuropa425 nimmt er die Warnungen von Grass und Böll zum Ausgangspunkt für eine Analyse der ersten russischen Nummern der Zeitschrift, die er in ihrem Informationswert und wegen ihres Eintretens für Demokratie und Menschenrechte uneingeschränkt positiv bewertet. An der Integrität der russischen Dissidenten und an der moralischen Berechtigung ihrer Kritik hatten allerdings auch Grass und Böll nicht gezweifelt. Gerade deshalb warnen sie ja vor einer Annäherung an den ihnen bedrohlich erscheinenden SpringerKonzern. Auf dieses Motiv geht Kasack jedoch nicht näher ein. Ab 1977 veröffentlicht Kasack in Osteuropa seine schon in der Einleitung zu dieser Arbeit angeführten Jahresverzeichnisse der Übersetzungen neuerer russischer Literatur in den westlichen deutschsprachigen Ländern. Hier werden auch Lizenzausgaben aus der DDR mit einbezogen, allerdings ohne Nennung der Lizenzgeber oder auch nur ihrer Kennzeichnung als Lizenzausgaben.426 Damit erfüllen Kasacks Verzeichnisse nur begrenzt die Aufgabe, ihrem Benutzer einen Überblick über Zusammensetzung der Produktion westlicher deutschsprachiger Verlage im Bereich „Russische Gegenwartsliteratur“ zu geben. Sie eignen sich allerdings – besonders nach ihrer Erweiterung durch einen Abschnitt Moderne deutsche Literatur auf Russisch – als Argumentationshilfe für die Bundesregierung bei der Auseinandersetzung mit der sowjetischen Seite um eine angemessene Erfüllung des in „Korb III“ der 1975 unterzeichneten KSZE-Schlussakte von Helsinki festgelegten „Austausches neuerer Belletristik“427. Kasacks Engagement 424 425
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Die Zeit, Nr. 17/15. 4. 1977. W. KASACK, „Kontinent“ – Kritische Durchsicht einer jungen Zeitschrift. In: Osteuropa 26 (1976), S. 1045-1057. Hinweise auf Lizenzvergaben aus der DDR finden sich allerdings häufig (nicht immer) in KASACKS den Bibliographien vorangestellten Kommentaren. Wertvoll sind auch die dort zu findenden Hinweise auf Rezensionen der russischen Neuerscheinungen in der Presse. Eine Gegenüberstellung dieser Art, deren bibliographische Grundlagen bereits, wie Kasacks Erwiderung auf Andersch nahelegt, von ihm und den Mitarbeitern seines Instituts bereitgestellt wurde, hatte für die drei vorausgehenden Jahre der Politologe Peter Hübner veröffentlicht: P. HÜBNER, Literatur aus der Bundesrepublik in der UdSSR und sowjetische Literatur in der
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für zeitgenössische russische Literatur verfolgt – trotz eines Anspruchs auf wissenschaftliche Argumentation sine ira et studio – ebenso politische Ziele wie das Engagement von Grass, Böll oder Andersch. Beide Seiten sind sich einig in ihrer Unterstützung des Kampfes für Demokratie und Menschenrechte in Osteuropa. Aber während die eine Seite auf einen „Wandel durch Annäherung“ in Osteuropa oder gar auf einen Wandel in Ost- wie in Westeuropa hin zu einem „demokratischen Sozialismus“ setzt, sieht die andere Seite das Heil in einer kompromisslosen Abgrenzung des Westens von den Staaten des Warschauer Paktes. Dieser Gegensatz ist in den Jahren ab circa 1974 vor allem für die Bundesrepublik charakteristisch. In Österreich und in der Schweiz spielt er eine geringere Rolle. Verlage DDR Der größte deutschsprachige Verlag für russische Literatur des 20. Jahrhunderts ist – nicht nur für die DDR, sondern auch länderübergreifend – weiterhin Volk und Welt. Mit 106 bibliographischen Einheiten, darunter keine Lesehefte, veröffentlicht allein er von 1974 bis 1980 eine Anzahl, die etwa 86% der Gesamtzahl der in den drei westlichen deutschsprachigen Staaten publizierten Titel im gleichen Zeitraum entspricht. Ihr Spektrum schließt sämtliche Bereiche der Belletristik ein, von „Kundschafter“- und Kriminalromanen sowie Titeln mit Science Fiction und Phantastik 428 bis zu einer dreibändigen Werkausgabe von Aleksandr Blok (Nr. 2447). Natürlich kann der Verlag auch jetzt nicht alle Titel veröffentlichen, die er möchte. Immerhin darf nun, mehr als zehn Jahre nach der russischen Ausgabe, Baklanovs Kriegsroman Juli 41 (Iul‘ 41 goda, Nr. 2440) erscheinen. Mit ähnlicher Verzögerung folgen die Èrenburg-Memoiren (Nr. 2456). Kossuth berichtet aber auch von Versuchen der sowjetischen Seite, dem Verlag unerwünschte Publikationen aufzunötigen. Nicht wehren können habe man sich gegen die Veröffentlichung von Proskurins umfangreichem sowjetpatriotischen Roman Imja tvoɺ (Heilig sei er, dein Name, Bd. 1: Nr. 2586)429. Aber auch êakovskijs Blokada (3 Bände; Nr. 2210, 2262, 2382), ein Romanepos über die Belagerung Leningrads, das Stalin literarisch wieder auferstehen lässt, wird gedruckt, ebenso wie ein umfangreicher historischer Roman des Ex-Diplomaten Dangulov über die Arbeit des sowjetischen Außenministeriums während der Kriegszeit (Spiel der Kräfte, Bd. 1-3, Nr. 2264, 2506, 2743).
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Bundesrepublik Deutschland 1974-1976. Köln 1977. (Berichte des Bundesinstituts für ostwissenschaftliche und internationale Studien, 14). – Abgedruckt auch in: Osteuropa 27 (1977), S. 978-995. Etwa Titel von Adamov (Nr. 2373, 2499), Azarov (Nr. 2206), Bezuglov/Klarov (Nr. 2321), Bilenkin (Nr. 2446), Savìenko (Nr. 2533) oder den Brüdern Vajner (Nr. 2429, 2496, 2551). Zu diesem und anderen Nötigungsversuchen s. KOSSUTH, Volk & Welt, wie Anm. 248, S. 253-258.
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Mit Ausnahme der Blok-Ausgabe beschränkt sich Volk und Welt bei den zahlreichen Werkausgaben auf jüngere sowjetische Autoren. Die Ausgaben ihrer Werke erscheinen oft ohne Zählung der Bände, aber in einheitlicher Ausstattung. Meist sind die Bände einzeln käuflich. Texte, die als separate Ausgaben vielleicht Anstoß erregen würden, können in ihnen leichter untergebracht werden. 1978 zum Beispiel erscheint eine zweibändige Werkauswahl von Tendrjakov, deren Texte mit nur einer Ausnahme erstmals in der DDR gedruckt werden und die allerdings nur geschlossen abgegeben wird. In Band 1 (Nr. 2491) ist erstmals der Roman Begegnung mit Nofretete abgedruckt, der in der Bundesrepublik 1966 unter dem Titel Fjodor sucht die Wahrheit (Nr. 1864) erschienen war, zusammen mit einem Essay über die Kunst. Auch der zweite Band (Nr. 2492) enthält Titel, die in der DDR noch nicht erschienen sind. Herausgeberin der Bände ist Regine Hager, eine Schwiegertochter des für ideologische Fragen zuständigen PolitbüroMitglieds Kurt Hager, von der man sich (vergeblich) auch die Aufnahme eines weiteren brisanten Textes in die Auswahl erhofft, der, 1968 im Original erschienen, erst 1986 in der DDR veröffentlicht wird.430 Auf zahlreiche weitere Ausgaben des Verlages wird noch einzugehen sein (s. Abschnitt Bücher). Zwei Beispiele für die Edition neuer Autoren bei Volk und Welt seien aber hier noch erwähnt: 1975 erscheint eine nur geschlossen abgegebene Kassette mit dem Titel Die Novitätenkassette. 7 sowjetische Schriftsteller. Hier werden erstmals in deutscher Sprache Texte von Bitov und für die DDR erstmals Texte von Belov veröffentlicht. Und schon 1974 bringt die Redakteurin Lola Debüser unter dem Titel Verwandlungen eine Anthologie heraus, die einen deutsch noch unveröffentlichten Text von Tendrjakov (Frühlingsspiel/Vesennie perevɺrtyši, Einzelausgabe s. Nr. 2422), die erste Übersetzung einer der Moskauer Novellen von Trifonov (Der Tausch/Obmen), die erste deutsche Ausgabe eines Textes von Šukšin (Roter Schneeballstrauch/Kalina krasnaja)431 sowie Abramovs Pelageja enthält, den ersten Text des Autors, der in der DDR publiziert wird (wieder abgedruckt in Nr. 2436). Für den Aufbau-Verlag verzeichnet die Bibliographie für die vorangegangenen sieben Jahre 20 Titel, wovon fast die Hälfte auf Publikationen von Maksim Gor’kij entfällt. Für die Jahre von 1974 bis 1980 sind es nun insgesamt 30 Titel, davon ein ganz erheblicher Anteil von neuen, aktuellen Autoren. Nicht wenige von ihnen erscheinen in der 1971 begonnenen Reihe Edition Neue Texte, darunter Publikationen von Aksɺnov (Nr. 2438), Belov (Nr. 2442), Rasputin (Nr. 2587) und Voznesenskij (Nr. 2370). In einer guten Übersetzung wird als erster Text von Pil’njak in der DDR eine Übersetzung von Das nackte Jahr (Golyj god, Nr. 2584) publiziert. Vorausgegangen ist seine Wiederveröffentlichung in der Sowjetunion im Jahr 1976. Aber der Verlag publiziert auch Mittelmäßiges, zum Beispiel ein 430 431
Es handelt sich um den Text Das Ableben (Konìina, s. Nr. 2952), s. Kossuth, ebd., S. 201. In der auch später wieder abgedruckten Übersetzung von Regina Czora waren in Sowjetliteratur schon 1971 zwei Texte von Šukšin erschienen.
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zweibändiges Heldenepos von Sartakov über den Kampf der Bolschewiki im politischen Untergrund (In den Folterkammern des Zaren, Nr. 2589). Ein anspruchsvolles Programm von Neu- und Erstübersetzungen bringt der Verlag Reclam (Leipzig), unter anderem eine von Fritz Mierau edierte Auswahl von Mandel‘štam (Nr. 2282), die erste, die in der DDR erscheint. Neues Leben veröffentlicht wieder zahlreiche Texte für jugendliche Leser und eine Neuübersetzung von N. Ostrovskijs immer noch als Schulbuchklassiker aktuellen Romans Wie der Stahl gehärtet wurde (Nr. 2401), außerdem in seiner Reihe NL podium erstmals in deutscher Übersetzung Erzählungen von Tokareva (Nr. 2424) und einen Text von Makanin (Nr. 2520). Weiter erscheinen neue Hefte der Reihe Poesiealbum, darunter Auswahlen mehrerer Autoren, die bisher nicht in deutscher Sprache vorgestellt wurden.432 Ein gattungsmäßig klar definiertes Programm hat für seine russischen Texte der Verlag Das Neue Berlin. Hier erscheinen Kriminalromane der Brüder Vajner (Nr. 2250, 2427, 2549), Science Fiction und phantastische Literatur, unter anderem auch mehrere Texte von den Brüdern Strugackij (Nr. 2305, 2357, 2419, Näheres s. Bücher). Inhaltlich eindeutig bestimmt ist schon immer das Programm des Militärverlages. Ein großer Teil seiner Produktion besteht aus Heftreihen (Erzählerreihe, Meridian, Tatsachen). Aber er verlegt auch den ersten Band des ungewöhnlich breit angelegten Romanwerks Krieg von Stadnjuk (Nr. 2540).433 Es fällt auf, dass die größten und bekanntesten der hier vorgestellten Verlage – Volk und Welt, Aufbau und Neues Leben - sich in der Struktur ihrer Programme immer stärker aneinander angleichen. Volk und Welt als größter Verleger russischer Literatur hat schon immer ein Universalprogramm: Literatur, die aus politischen/ideologischen Gründen erscheinen muss, aktuelle neue Texte und Autoren, ältere sowjetische Autoren und Unterhaltungsliteratur. Aktuelle neue Texte und Autoren erscheinen nun in zunehmendem Maße auch bei Aufbau und Neues Leben, und Unterhaltungsliteratur gibt es jetzt ebenfalls im Aufbau-Verlag. Das russische Programm von Reclam und Das Neue Berlin konzentriert sich dagegen stärker auf die Interessen von bestimmten Zielgruppen. Reclam bringt neben einigen Novitäten vor allem Texte älterer Autoren. Sie sind mit Kommentaren versehen, häufig mit Briefen oder anderen Dokumenten unterlegt, Gedichte werden fast immer zweisprachig abgedruckt. Reclam verlegt Taschenbücher für literarisch ernsthaft interessierte Intellektuelle. Das Neue Berlin produziert mit Kriminalromanen, Science Fiction und phantastischer Literatur, mit einheitlich gestalteten Büchern und Schutzumschlägen Markenartikel für einen anspruchsvollen Konsumentenkreis. Verlage der Sowjetunion 432 433
Smeljakov (Nr. 2299), Sulejmenov (Nr. 2490), Samojlov (Nr. 2531), Voronov (Nr. 2603). Zu zensurbedingten Retuschen bei der Darstellung der Person Stalins s. K. LASS, Vom Tauwetter zur Perestrojka, wie Anm. 317, S. 352f.
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In der Sowjetunion sind es drei Verlage, die in den Jahren von 1974 bis 1980 einschlägige Titel in deutscher Sprache veröffentlichen: Der Verlag der Nachrichtenagentur APN, der Kinderbuchverlag Malysch und der Progress-Verlag. Gemeinsam produzieren sie insgesamt 12 Titel. Neben politischer Publizistik (Lunaìarskij: Wie war Lenin?, Nr. 2577) und Kinderbüchern (Anteil: 25 %) handelt es sich um unterhaltende, zugleich aber auch politisch bildende Titel von nicht allzu großem Belang. Verlage der Bundesrepublik, der Schweiz und Österreichs Außerhalb der DDR ist der Luchterhand Verlag das Unternehmen mit den meisten russischen Neuerscheinungen (14). In den Jahren zuvor ist das Unternehmen vor allem als der Verlag von Babel‘ (Lizenzausgabe von Nr. 1972) und Solženicyn (Krebsstation, Nr. 1965, 2006) bekannt geworden. Von Solženicyn erscheinen jetzt weitere Titel, vor allem die Erinnerungen an die Jahre seiner literarischen Tätigkeit in der Sowjetunion (Die Eiche und das Kalb, Nr. 2302). Mit Gorenštejn (Nr. 2510) und Vojnoviì (Nr. 2315, 2367) verlegt Luchterhand auch zwei weitere Autoren, die nicht (mehr) in der Sowjetunion veröffentlichen können. Daneben werden aber auch angesehene und aktuelle Autoren aus der Sowjetunion publiziert, teils in eigenen Erst- und Neuübersetzungen, teils in Lizenzausgaben aus der DDR. Fast ausschließlich aktuelle Belletristik bringt der Bertelsmann Verlag. Von 1976 bis 1980 erscheint hier ein umfangreiches und ehrgeiziges Programm mit gerade erst im Original erschienenen Titeln sowjetischer Schriftsteller, von denen mehrere eben dabei sind, durch ihre Prosa international bekannt zu werden. Drei der Publikationen sind Lizenzausgaben aus der DDR, die in diesem Fall jedoch zuerst in der Bundesrepublik erscheinen. Die restlichen Titel werden von Alexander Kaempfe übersetzt, der auch maßgeblich an ihrer Auswahl für den Verlag beteiligt ist. Anders als Bertelsmann verlegt Propyläen/Ullstein ausschließlich Titel von Dissidenten. Sieben der elf Titel sind Ullstein-Taschenbücher. Mit einer Ausnahme werden in ihnen Übersetzungen aus der deutschen Ausgabe von Kontinent nachgedruckt. Die Verwertung dieser Publikationsrechte in Buchform wird schon bei Gründung der Zeitschrift vertraglich abgesichert und kommt auch im Namen der Taschenbuch-Reihe Ullstein-Kontinent zum Ausdruck. Später erscheinen in der Reihe allerdings auch Übersetzungen russischer Titel aus dem Posev-Verlag. Suhrkamp/Insel publiziert als schon bewährte Autoren Kaverin (Nr. 2337), Pasternak (Nr. 2286) und Paustovskij (Nr. 2476), veröffentlicht aber auch jüngere Schriftsteller wie Tendrjakov (Nr. 2308, 2493, 2600) und den gerade aus der Sowjetunion emigrierten Saša Sokolov (Nr. 2414). Rowohlt bleibt weiterhin der
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Verlag Nabokovs.434 In seiner für viele aktuelle Strömungen offenen Reihe das neue buch, in der früher schon Tret’jakov (Nr. 2145) und Clebnikov (Nr. 2107) erschienen sind, veröffentlicht der Verlag nun Šklovskijs Èjzenštejn-Biographie (Nr. 2411). Diogenes und Piper publizieren weiterhin neue Titel von sowjetischen Autoren und von Dissidenten. Jeder der beiden Verlage entdeckt für sich einen Autor, dessen Popularität in den folgenden Jahren immer größer wird. Bei Piper erscheint 1978 Venedikt Erofeevs Moskva-Petuški (Die Reise nach Petuschki, Nr. 2457), der einzige literarische Text, dem in Moskau inzwischen ein Denkmal errichtet wurde.435 Bei Diogenes beginnen die Bücher des Dissidenten Aleksandr Zinov’ev zu erscheinen (Nr. 2554, 2605). Eine gewichtige Rolle bei der Publikation von Dissidenten-Literatur spielt von 1974 bis 1980 der Verlag Scherz in Bern. Ursprünglich bekannt für seine Übersetzungen angelsächsischer Bücher, hat er 1972 erstmals einen Roman von Vladimir Maksimov herausgebracht (Nr. 2126). Nun veröffentlicht er weitere Titel des Autors (Nr. 2228, 2343) sowie von Vladimov (Nr. 2314), vor allem aber Solženicyns Archipelag Gulag (s.o.) sowie seinen Roman Lenin in Zürich (Nr. 2416), eine Abspaltung von August Vierzehn. Auch im Styria-Verlag erscheinen nun Titel von russischen Dissidenten, unter anderem von Ternovskij (Nr. 2359, 2542), dessen religiös begründete Kritik am sowjetischen Materialismus der christlichen Ausrichtung des Unternehmens entspricht. Eine sehr viel geringere Rolle als in den vorangegangenen Jahren spielt russische Gegenwartsliteratur in den Fleißner-Verlagen Herbig und Langen Müller, in der DVA und bei Zsolnay. Zsolnays wichtigster russischer Autor war der noch nicht als Sinjavskij identifizierte Abram Terc. 1974 erscheinen hier noch seine Briefe an seine Frau aus dem Straflager (Nr. 2240), die späteren Veröffentlichungen werden von Propyläen/Ullstein herausgebracht. Übersetzungen aus der DDR in westeuropäischen Ländern Die Bibliographie für die Jahre 1974 bis 1980 enthält 40 Neu- und Erstübersetzungen aus DDR-Verlagen, die im gleichen Zeitraum oder auch später als Lizenzausgaben von westdeutschen oder Schweizer Verlagen übernommen werden. Das sind mehr als 15 % der erfassten Neuerscheinungen, fast jeder sechste der in der DDR neu erschienenen Titel. Nur ein knappes Drittel der Lizenzausgaben wird von Verlagen publiziert, die dem Umfeld der westdeutschen DKP angehören, von den Verlagen Damnitz, Röderberg, Pahl-Rugenstein, Weltkreis sowie von Parabel und Weismann. Dabei handelt es sich kaum um die sowjetischen 434 435
Nr. 2231, 2344, 2400, 2522, 2581. Das Denkmal für den Autor und sein Werk wurde im Jahr 2000 in Moskau auf der pl. Bor’by aufgestellt und besteht aus zwei getrennt aufgestellten Skulpturen – des Helden, der sich auf dem Kursker Bahnhof in Moskau mit dem Nahverkehrszug auf die mit reichlich Alkohol unterfütterte Reise begibt, und seiner Liebsten, die ihn auf dem Bahnhof von Petuški erwartet.
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Klassiker des Kanons der Stalin-Zeit. Auch sie werden als Mit-Auflagen in der Bundesrepublik vertrieben, allerdings in schon länger vorliegenden Übersetzungen. Eine Ausnahme bildet Reschkes schon genannte Neuübersetzung von N. Ostrovskijs Wie der Stahl gehärtet wurde, die im Weltkreis-Verlag erscheint. Der Damnitz Verlag, das literarische Aushängeschild der DKP-Verlagsgruppe, bringt neben gehobener Unterhaltung auch die Lyriker Chlebnikov und Sulejmenov in Mit-Auflagen der entsprechenden Nummern aus der Serie Poesiealbum (Nr. 2324, 2490). Der größte Lizenznehmer aus dem Kreis der übrigen Verlagshäuser ist Suhrkamp. Er übernimmt vor allem Titel für die eigene Reihe suhrkamp taschenbuch Autoren wie Tynjanov, Tendrjakov, Možaev und Pil’njak - ferner speziell für die Unter-Reihe Phantastische Bibliothek Texte der Brüder Strugackij. Letztere werden auch von Heyne für Taschenbuchreihen nachgedruckt, zusammen mit Titeln von Bulyìɺv und Gor sowie Kriminalromanen der Brüder Vajner. Hanser hingegen partizipiert, wie schon bei der Neuübersetzung von Leonovs Dieb (Nr. 2038), durch Mit-Auflagen an Neuübersetzungen von russischen Klassikern des 20. Jahrhunderts, nun an der Ausgabe von Bunins Das Leben Arsenjews (Nr. 2504) und an der dreibändigen Ausgabe der Werke Aleksandr Bloks (s.o.). Suhrkamp, Heyne und Hanser pflegen, wie auch Luchterhand (Bulgakov, nun auch Majakovskij und Trifonov) und andere westdeutsche Verlage, mit den DDR-Verlagen immer intensivere geschäftliche Kontakte, die durch keinerlei politische Vorbehalte mehr eingeschränkt werden. Die Verlage aus den westlichen deutschsprachigen Ländern nutzen diese Kontakte nicht nur aus Gründen der Kostenersparnis. Eine Rolle spielt auch das wachsende Renommee der literarischen Übersetzungen aus der DDR. Vermittler Tatsächlich beginnt die Qualität der Übersetzungen seit der Mitte der 70er Jahre, als eine ganze Gruppe interessanter russischer Prosa-Autoren aus der Sowjetunion in allen deutschsprachigen Staaten neu entdeckt werden kann, eine zunehmend wichtige Rolle zu spielen. Für Trifonov, Šukšin, Makanin, Tendrjakov und Rasputin interessiert man sich auf beiden Seiten der Grenze zwischen Ost und West. Wie in allen sozialistischen Staaten genießt auch in der DDR die Tätigkeit des Übersetzens von Literatur höheres Ansehen als in den westeuropäischen Ländern. Die Übersetzerinnen und Übersetzer sind in einer eigenen Sektion des Schriftstellerverbands organisiert, ihre Arbeit wird als eigenständige kreative Tätigkeit gewürdigt436 und entsprechend honoriert.437 Sie sind, anders als in den übrigen 436
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Man erinnere sich an die Einstufung literarischen Übersetzens als eigenständiger künstlerischer Tätigkeit, die keiner Autorisierung durch den Verfasser des Originaltextes bedarf, im sowjetischen Urheberrecht (s. Kommentar Kap. III, Rahmenbedingungen). Hierzu die Einschätzung Thomas RESCHKES: „In sozialer Hinsicht hatten literarische Übersetzer in der DDR den wohl besten sozialen Status – weltweit. Wir hatten verhältnismäßig ho-
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deutschsprachigen Staaten, keine „Einzelkämpfer“, sondern stehen in regelmäßigem und institutionalisiertem Austausch miteinander. Thomas Reschke erinnert sich: „Die Übersetzer trafen sich im weiland Grotewohl-Haus am Majakowskiring in Pankow [...] und handelten unter der immer sehr freundlichen, fast mütterlichen Leitung der verstorbenen Lieselotte Remané in gänzlich unpolitischer Atmosphäre diverse Themen ab. Zuerst sprach einer über die neuesten Lit.-Tendenzen der bulgarischen, russischen, australischen usw. Literatur, über das Werk, das er grade in der Maschine hatte, über rechtliche Probleme, über ärgerliche oder erfreuliche Vorkommnisse mit den Verlagen, über sprachliche Schwierigkeiten seines Textes, [...] kurz, über ein Thema, für das sich ein Interessent bzw. Freiwilliger fand. Anschließend gab es Diskussion, Geplauder, und nach etwa 2 Stunden trennte man sich. Es war eine fast familiäre Atmosphäre. Nach meiner Kenntnis gab es wohl keinen Spitzel unter uns, wir trafen uns deshalb gern, und wenn mal politische Themen aufkamen, wurde sehr frei diskutiert. [...] Überhaupt wurde in den letzten 10-15 Jahren im Verlagswesen der DDR kaum noch ein Blatt vor den Mund genommen.“438
Die hohe Bedeutung, die man in der DDR - auch außerhalb des engen Kreises der Fachleute - der Qualität literarischer Übersetzungen beimisst, belegt ebenfalls die von der Zeitschrift Neue Deutsche Literatur (NDL) angeregte Diskussion über Elena Panzigs Übersetzung von Rasputins Roman Abschied von Matjora (Nr. 2529). An der heute noch lesenswerten kontroversen Auseinandersetzung, in der es letztlich um das Maß der dem Übersetzer zu gestattenden künstlerischen Freiheit geht, beteiligen sich Thomas Reschke, Eckhard Thiele und Werner Creutziger sowie eine Leserin der Zeitschrift.439 Die abschließende Stellungnahme kommt von Leonhard Kossuth.440 Ähnliche öffentliche Diskussionen aus Anlass von Übersetzungen aus der russischen Gegenwartsliteratur sind mir aus anderen deutschsprachigen Ländern nicht bekannt – gerade die dort verbreitete Übersetzung des Rasputin-Romans von Alexander Kaempfe wäre durchaus diskussionsbedürftig. Aber auch im Westen setzt sich immer mehr die Überzeugung durch, dass die Übersetzungen aus der DDR denjenigen aus den westlichen deutschsprachigen Ländern häufig überlegen sind. Belegen lässt sich dies zum Beispiel anhand der deutschen Übersetzungen Trifonovs, die in den 70er und den frühen 80er Jahren erscheinen: Bis 1977 werden seine neuen Texte, zeitlich meist
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he Honorare, zwischen 20 und 30 Mark pro Manuskriptseite, anständige Beteiligungen an Nebenrechten sowie Tantiemen bei 10 000 bis 30 000 Exemplaren verkaufter Auflage. Es gab darüber hinaus nicht wenige Preise, zum Beispiel einen für die jeweils beste Übersetzung des Jahres – das waren auch noch mal 2000 Mark extra.“ (Fenster zur Welt, wie Anm. 245, S. 72). Schriftliche Mitteilung an mich vom 14. 07. 2010. FH NDL, Nr. 7/1980, S. 102-117; Nr. 10/1980, S. 166-168. NDL, Nr. 3/1981, S. 167-170.
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parallel, in einer DDR-Übersetzung (teils C. u. G. Wojtek, meist Thiele) und in einer Übersetzung für die westlichen Länder publiziert (teils Sylvia List, meist Kaempfe) . In den folgenden Jahren übernehmen die Verlage der westlichen Länder fast ausnahmslos in Lizenz die Neuübersetzungen Thieles. Ähnliches lässt sich auch bei anderen Autoren und Verlagen beobachten. Der seit 1974 auch für den deutschsprachigen Leser entdeckte Šukšin erscheint im gesamten deutschen Sprachraum ausschließlich in Übersetzungen aus der DDR. Besonders einschneidende Folgen hat diese Entwicklung für Alexander Kaempfe, ist er doch für das umfangreiche und ambitionierte Programm russischer Literatur bei Bertelsmann nicht nur als Übersetzer, sondern auch als Vermittler im engen Wortsinne verantwortlich: Er ist im Auftrag des Verlages nach Moskau gefahren und hat die Autoren und Texte für das Programm persönlich ausgewählt. Er, der seit den 60er Jahren als einer der wenigen westdeutschen Übersetzer russischer Literatur ausschließlich von seinen Honoraren als Übersetzer und Herausgeber lebt, erhält seit Beginn der 80er Jahre immer weniger Aufträge. Autoren und Texte, die in der DDR nicht erscheinen können, werden häufig von schon bewährten Fachkräften wie Swetlana Geier (Solženicyn, Sinjavskij), Heddy Pross-Weerth (Vojnoviì) oder Kay Borowsky (Ju. Kazakov, Solženicyn) übersetzt. Neu hinzu kommen unter anderem Tatiana Frickhinger-Garanin (Gladilin, Vl. Maksimov, Vladimov, Vojnoviì) und Anna Peturnig, letztere nur als Übersetzerin von Solženicyns Archipelag Gulag. Erwähnt sei auch die wegen ihrer Namenwechsel nicht immer sogleich identifizierbare Natascha Wodin, so der Name, unter dem die Übersetzerin und Autorin seit den 80er Jahren ihre deutsch geschriebenen Bücher veröffentlicht. Ihre erste Übersetzung, Venedikt Erofeevs Die Reise nach Petuschki (Nr. 2457), publiziert sie unter ihrem erheirateten Namen Natascha Spitz. Im Impressum der ersten deutschen Übersetzung von Bitovs Roman Das Puschkinhaus (Nr. 2733) wird sie als Natascha SpitzWdowin genannt. Die Änderung ihres Mädchennamens Wdowin (Vdovina) in Wodin ist ein Zugeständnis an die Abneigung deutscher Muttersprachler gegen die Konsonantenverbindung wd im Wortanlaut. Als Übersetzer und vor allem als Vermittler von Texten spielt Wolfgang Kasack eine noch wichtigere Rolle als Kaempfe. Durch seine Veröffentlichung der Originaltexte Vvedenskijs, Vladimir Kazakovs und anderer russischer Autoren schafft er überhaupt erst die Voraussetzung für deren Übersetzung ins Deutsche. Seine eigenen Übersetzungen aus den Jahren 1974 bis 1980 erscheinen wieder überwiegend bei Insel/Suhrkamp und spiegeln sein persönliches Interesse an der Verbreitung der Autoren wider, an Kaverin (Nr. 2337), Paustovskij (Nr. 2476), Rozov (Nr. 2409), Sokolov (Nr. 2414), Tendrjakov (Nr. 2493, 2600) und Ternovskij (Nr. 2542). Von den Auseinandersetzungen um die Ansiedlung des Kontinent-Projekts bei einem Verlag des Springer-Konzerns war schon die Rede. Unabhängig von den Positionen, die hier eingenommen werden, ist festzuhalten: Die Bedeutung des
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Projekts für die Vermittlung von russischer Gegenwartsliteratur muss als sehr hoch eingeschätzt werden. Kontinent macht die Bundesrepublik zu einem der weltweit bedeutendsten Zentren für die Verbreitung der russischen DissidentenLiteratur der 70er und 80er Jahre. Bücher Die Tendenz zur Publikation von Sammelausgaben, die Kossuth bei Volk und Welt für das letzte Jahrzehnt vor der Wende hervorhebt441, hat, wie bereits die vorangegangenen Kapitel zeigten, in der DDR eine längere Tradition. Schon seit den 50er Jahren existieren entsprechende Editionen, Denkmäler für Leitfiguren des offiziellen Kanons. Auch die 1979 zum Abschluss kommende voluminöse Gor’kij-Ausgabe des Aufbau-Verlages (Neuübersetzungen enthalten die DramenBände Nr.2215, 2216) erfüllt diese Funktion, ebenso wie die zu Beginn der 70er Jahre erschienene Fadeev-Ausgabe (Neuübersetzungen in Nr. 2025, 2160) und die nun publizierte Furmanov-Edition (Nr. 2459, 2508, 2567). Auch die seit 1975 erscheinenden Gesammelten Werke in Einzelbänden A. N. Tolstojs (Neuübersetzungen in Nr. 2544) können in diesem Zusammenhang genannt werden. Kossuth stellt für die Ausgaben der 80er Jahre allerdings andere Funktionen in den Vordergrund, nämlich die Edition von „‚Klassikern‘, die sich als solche gegen lange Verdrängung erst spät durchsetzten“ sowie „gesellschaftskritische Gegenwartsautoren“442. Auch derartige Editionen erscheinen bereits in den 70er Jahren. Hervorzuheben ist hier noch einmal die dreibändige Auswahlausgabe von Texten Aleksandr Bloks, nach Kossuths Majakovskij-Edition die zweite repräsentative Ausgabe eines klassischen Lyrikers und Dramatikers des 20. Jahrhunderts (Nr. 2446). Im Unterschied zu dieser und auch zu v. Guenthers erster BlokAusgabe (Nr. 744) druckt die nun von Fritz Mierau herausgegebene Auswahl Übertragungen nicht nur eines Übersetzers ab. Mit der ersten vollständigen Übersetzung von Bunins umfangreichem Roman Das Leben Arsenjews (Nr. 2504) beginnen, herausgegeben von Karlheinz Kasper, Gesammelte Werke in Einzelbänden auch dieses Klassikers zu erscheinen. Ein Klassiker ganz anderer Art ist Èrenburg. Die von Ralf Schröder herausgegebene umfangreiche Werkausgabe mit vielen Texten aus dem seit den 20er/30er Jahren deutsch nicht mehr erschienenen Frühwerk und – endlich – mit den Memoiren erscheint ab 1974.443 Eine Folge von Bänden mit der künstlerischen Prosa Tynjanovs begann schon 1970 zu erscheinen (Nr. 2050). Sie wird weitergeführt (Nr. 2249, 2313) und enthält, erstmals für die DDR, auch einige seiner Essays zur Literatur444. Zum ersten Mal wird auch eine dreibändige Auswahlausgabe der Texte von Il’f/Petrov publiziert, 441 442 443 444
L. KOSSUTH, Volk & Welt, wie Anm. 248, S. 241. Ebd. Neu- und Erstübersetzungen: Nr. 2214, 2267, 2326, 2456. An eine umfangreichere Edition literarhistorischer und theoretischer Texte des russischen Formalismus kann in der DDR der 70er Jahre noch nicht gedacht werden.
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in der Das goldene Kalb in einer Neuübersetzung von Thomas Reschke erscheint (Nr. 2512). Besonders interessant ist die Sammelausgabe in Einzelbänden von Texten Valentin Kataevs. Bis 1980 erscheinen fünf Bände. Sie sind einheitlich ausgestattet, aber im Impressum nicht als Reihe gekennzeichnet, und enthalten überwiegend Erstübersetzungen aus dem Frühwerk und Texte der letzten Jahre, die in der DDR zuvor nicht erschienen sind wie zum Beispiel Kubik (Nr. 2572), ferner Erstübersetzungen von neuen Texten (Nr. 2391, 2467). Eine ganze Reihe von Kataevs Publikationen aus den 30er bis 50er Jahren hingegen wird nicht in die Reihe aufgenommen. Es geht also vor allem um eine Präsentation des noch unangepassten jungen Autors und seines seit Mitte der 60er Jahre entstehenden innovatorischen Spätwerks, das die Regeln des literarischen Kanons der 30er bis 50er Jahre ignoriert. Zu den gesellschaftskritischen Gegenwartsautoren gehört Ajtmatov. Schon 1974 erscheinen zwei gleich ausgestattete, nicht als Werkausgabe gekennzeichnete Bände, in denen sein bis dato deutsch vorliegendes Oeuvre gesammelt ist (Nr. 2201, 2202). In den 80er Jahren wird diese Reihe fortgesetzt. Ähnlich verhält es sich bei Vasilij Bykov, von dem 1976 Ausgewählte Werke in zwei Bänden erscheinen (Nr. 2323). Dass die Blok-Ausgabe in einer Mit-Auflage auch bei Hanser in der Bundesrepublik erscheint, wurde schon erwähnt. Auch sonst werden immer mehr Autoren aus den ersten Jahrzehnten des Jahrhunderts sowohl in der DDR als auch in anderen deutschsprachigen Ländern publiziert. Dies gilt zum Beispiel für Marina Cvetaeva445 und für Mandel’štam (Nr. 2282). In guten Übersetzungen erscheinen in der DDR Pil’njaks Golyj god (Das nackte Jahr, Nr. 2584) und Sologubs Melkij bes (Der kleine Dämon, Nr. 2593). Zahlreich wie schon in den frühen 70er Jahren sind die Neuübersetzungen von Texten Maksim Gor’kijs.446 Das Interesse für seine Theaterstücke gipfelt in Peter Steins hochgerühmter Inszenierung der Sommergäste in der Berliner Schaubühne am Halleschen Ufer und in ihrer erfolgreichen Verfilmung. Auch die Bühnenbearbeitung des Textes (Nr. 2217) wird ein Verkaufserfolg.447 Von wichtigen Tauwetter-Autoren der späten 50er und der 60er Jahre erscheinen weitere Texte. Von Tendrjakov war schon mehrfach die Rede. Im Osten wie im Westen wird er besonders häufig übersetzt.448 Die neuen historischen Romane Okudžavas erscheinen zunächst nur in der Bundesrepublik449, in der DDR wird 445 446 447
448 449
Neu- und Erstübersetzungen: Nr. 2211, 2453, 2563. Nr. 2215, 2216, 2217, 2270, 2462, 2463. Neben den Buchausgaben erscheinen in den Jahren 1974 bis 1980 auch noch zahlreiche Bühnenmanuskripte: Nachtasyl (1974, Ü: Creutziger), Kinder der Sonne (1974, Ü: Clemen), Sommergäste (1974, Ü: Clemen, Ü: Immendörfer), Wassa Shelesnjowa (1974, Ü: Jäniche; 1975, Ü: Clemen), Jegor Bulytschow (1976, Ü: Wekwerth), Sykowy (1980, Ü: Jäniche). Nr. 2307, 2308, 2422, 2491, 2492, 2493, 2599, 2600, 2601. Nr. 2234: Die Erlebnisse des Polizeiagenten Schipow bei der Verfolgung des Schriftstellers Tolstoj. Zu den Gründen für das sehr verspätete Erscheinen der DDR-Übersetzung dieses Textes (10 Jahre nach dem russischen Erstdruck in der Zeitschrift Družba narodov) s. Kossuth, Volk & Welt, wie Anm. 248, S. 256. – Nr. 2474, 2524: Die Reise der Dilettanten, 1-2.
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erstmals eine kleine Sammlung seiner Lieder veröffentlicht (Nr. 2285). Von Aksɺnov, der in der Sowjetunion mehrfach wegen seiner Experimentierfreudigkeit angegriffen wird, erscheint die Erzählung Zatovarennaja boìkotara (Defizitposten Fassleergut) in der DDR nur in einer Anthologie. Selbstständig erscheint sie als Lizenzausgabe bei Piper in München (Nr. 2253). 1978 veröffentlicht man in der DDR noch einen Band Erzählungen und ein ebenfalls als Experiment interessantes Kinderbuch (Nr. 2438: Eine Million Trennungen; Nr. 2437: Ein Denkmal für meinen Urgroßvater). Dies sind die letzten Titel, die dort vor der erzwungenen Ausreise des Autors in den Westen publiziert werden. Bislang unübersetzte Texte von Baklanov (Nr. 2440) und Granin (Nr. 2271, 2388, 2464, 2465) erscheinen nur in der DDR. Einen für die Stimmung der Zeit bezeichnenden Erfolg hat Bondarevs Roman Bereg (Das Ufer, Nr. 2379), der 1977 bei Volk und Welt und 1978 in Lizenz in Düsseldorf bei Claassen erscheint. In ihm geht es um eine zarte Liebesbeziehung zwischen einer jungen Deutschen und einem sowjetischen Besatzungssoldaten im Jahr 1945. Dass die Kontakte zwischen sowjetischen Soldaten und deutschen Frauen zu dieser Zeit meist einen ganz anderen Charakter hatten, ist auch in den 70er Jahren nicht unbekannt, kann aber weder in der Sowjetunion noch in der DDR ausgesprochen werden. Aber es gibt, unabhängig davon, ein weit verbreitetes Bedürfnis nach Eintracht und Verständigung. Der Roman ist, so könnte man sagen, eine literarische Verkörperung des Geistes von Helsinki. 1984 wird er als sowjetisch-deutsch-schweizerische Koproduktion verfilmt. Zahlreich sind in den Jahren 1974 bis 1980 die deutschen Übersetzungen aus der wertkonservativen russischen Dorfprosa, die sich kritisch mit den Ergebnissen der durch Stalin und seine Nachfolger herbeigeführten Veränderungen der traditionellen wirtschaftlichen und sozialen Strukturen des russischen Dorfes beschäftigt. Verantwortlich für die große Zahl ist teilweise ein Nachholbedarf. Wichtige Texte der 60er Jahre sind in den westlichen deutschsprachigen Ländern kaum beachtet worden, auch in der DDR sind sie nicht erschienen. Zalygins Am Irtyš (Original: 1965), ein Text, der die Katastrophe der Kollektivierung und Entkulakisierung des russischen Dorfes noch sehr zurückhaltend beschreibt (von den Millionen Hungertoten kann noch nicht die Rede sein), erschien relativ wenig beachtet schon 1966 auf Deutsch in kleiner Auflage im Frankfurter Emigrantenverlag Posev (Nr. 1868). Zehn Jahre nach dem Original wird nun auch in der DDR eine deutsche Ausgabe herausgebracht (Nr. 2317). Možaevs Die Abenteuer des Fjodor Kuskin, 1966 in der Zeitschrift Novyj mir publiziert, kann in der Sowjetunion erst 1973 in Buchform erscheinen, versteckt in einer Anthologie und getarnt mit einem neuen Titel (Živoj). 1979 kommt dann eine DDR-Ausgabe heraus (Nr. 2521)450, die schließlich 1981 auch in Lizenz bei Suhrkamp erscheint – 15 Jahre nach dem sowjetischen Erstdruck. Belovs eher versöhnliche Zimmer450
Kossuth berichtet interessante Details über seine Ablehnung eines ihm allzu provokant erscheinenden Buchumschlages: Volk & Welt, wie Anm. 248, S. 166.
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mannsgeschichten erscheinen im Originaltext 1968 und werden deutsch 1974 in der Bundesrepublik publiziert (Nr. 2208). Seine schon 1966 in der fast nur regional verbreiteten Zeitschrift Sever gedruckte Erzählung Privyìnoe delo (Sind wir ja gewohnt) erscheint in der DDR 1978 (Nr. 2442). Auch die Texte von Abramov (Nr. 2318, 2436, 2556) werden in der DDR teils mit erheblicher Verzögerung verlegt. In den anderen deutschsprachigen Ländern erscheinen sie nicht. Eine Ausnahme bildet Rasputin. Er wird relativ rasch in der DDR und auch in den anderen deutschsprachigen Ländern übersetzt und rezipiert.451 Zu einem Schlüsseltext der sich in den 70er Jahren formierenden ökologischen Bewegung wird (neben Ajtmatovs Der weiße Dampfer) Rasputins Abschied von Matjora, die Geschichte eines sibirischen Dorfes, das einem Staudamm-Projekt weichen muss. Der Roman erscheint erstmals 1977 innerhalb der Gruppe der von Bertelsmann verlegten und von Kaempfe übersetzten Texte (Nr. 2405) und findet weite Verbreitung: 1981 bis 1990 erscheinen bei Bertelsmann zwei weitere Auflagen, ferner Ausgaben für die zum Konzern gehörigen Buchgemeinschaften. Außerdem werden Lizenzen für Taschenbuchausgaben an Rowohlt (21.000 Exemplare) und Goldmann (mindestens 5.000 Exemplare) vergeben. Die bei Volk und Welt erscheinende Übersetzung von Elena Panzig (Nr. 2529, vier weitere Auflagen bis 1990) kann in den westlichen Ländern nicht vertrieben werden. Der früh verstorbene Regisseur, Filmschauspieler und Prosaiker Šukšin (19291974) wird in der Sowjetunion der 70er Jahre zu einem Kult-Autor. Auch seine Texte werden gelegentlich zur Dorfprosa gerechnet. Anders als den wertkonservativen Autoren geht es ihm jedoch nicht so sehr um eine Konfrontation der zerstörerischen Zivilisation mit den Werten der traditionellen Kultur als vielmehr um den für seine Helden unüberbrückbaren Konflikt zwischen zwei Welten, der teils zu einem tragikomischen, oft aber zu einem tragischen Ende führt. Šukšins Texte452 werden sämtlich in der DDR übersetzt. Iskander ist schon 1968 in der Bundesrepublik auf Deutsch publiziert worden (Nr. 1942). Nun erscheinen in der Bundesrepublik (Nr. 2330) und in der DDR (Nr. 2466) erste Teilausgaben aus dem umfangreichen Zyklus von Erzählungen um den Helden Onkel Sandro aus êegem. Von Bitov werden in der DDR erste Erzählungen (Nr. 2258) und in der Bundesrepublik bei Bertelsmann der Roman Die Rolle (Nr. 2560) publiziert. Makanin, der schon seit den 60er Jahren veröffentlicht, wird auch in der Sowjetunion erst gegen Ende der 70er zusammen mit anderen Autoren seiner Generation (der sogenannten „Generation der Vierzigjährigen“) entdeckt. Von seinen ersten beiden Übersetzungen ins Deutsche erscheint die eine in der Bundesrepublik (Nr. 2472), die andere in der DDR (Nr. 2520). Ein literarisch weniger bedeutsamer, aber in den westlichen Ländern äußerst populärer Text ist Baranskajas Erzählung Nedelja kak nedelja (Woche um Woche, eigentlich: Eine Woche wie jede andere; in Nr. 2502), in dem die Autorin eine Ich-Erzählerin mit sarkastischem Humor 451 452
Nr. 2348, 2349, 2405, 2406, 2529, 2587. Nr. 2306, 2358, 2420, 2488, 2489, 2541.
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von den „normalen“ Alltagsbelastungen einer berufstätigen sowjetischen Mutter und Ehefrau berichten lässt. Er passt ausgezeichnet in die zahlreichen Diskussionen der Zeit um die Rolle der Frau und um Geschlechterdemokratie. In der Sowjetunion wird Baranskajas schon 1969 in der Zeitschrift Novyj mir veröffentlichter Text nicht in Buchform publiziert. Zu den populärsten Autoren, die in den 70er Jahren für den deutschsprachigen Leser entdeckt werden, gehören Trifonov und die Brüder Strugackij. Trifonovs Texte werden, wie erwähnt, zunächst in Ost und West parallel übersetzt. In den westlichen Ländern nimmt man dabei vielfach die in Zeitschriften veröffentlichten Erstfassungen als Vorlage, in der DDR die häufig überarbeiteten nachfolgenden Buchausgaben, was gelegentlich zu nicht unerheblichen Unterschieden führt. Die bei Bertelsmann erschienene Ausgabe des Romans Neterpenie (Zeit der Ungeduld Nr. 2311) fußt auf der Zeitschriftenversion (Novyj mir 1973, Nr. 3-5). Das umfangreiche erste Kapitel ist hier aufgebaut wie einige von Trifonovs Moskauer Novellen: Der Protagonist (hier der zukünftige Terrorist Željabov) hält an einem bestimmten Punkt seines Lebens inne und rekapituliert aus seiner persönlichen Sicht, wie er zu dem wurde, der er ist. In der Buchausgabe, die der DDRÜbersetzung zugrunde liegt (Ungeduld, Nr. 2310), wird diese Konzeption im Prinzip beibehalten, aber mit einer Anzahl von Einschüben versehen, die den subjektiven, persönlichen Rückblick des Helden in eine umfassendere, objektivere Darstellung der gesamten politischen Unruhen dieser Jahre verwandeln soll. Man kann annehmen, dass diese für den Text nicht vorteilhafte Korrektur auf eine Initiative der Verlagsredaktion der sowjetischen Buchausgabe zurückgeht. Einige Texte Trifonovs erscheinen in der DDR noch nicht. Eckhard Thieles Übersetzung von Otblesk kostra (Widerschein des Feuers, Nr. 2548), ein Buch, in dem der Autor das Schicksal seines 1937 umgekommenen Vaters verarbeitet, wird nur als Lizenzausgabe im westdeutschen Luchterhand Verlag publiziert. Dom na naberežnoj erscheint 1977 in Alexander Kaempfes Übersetzung bei Bertelsmann (Das Haus an der Moskwa, Nr. 2425), die Übersetzung Eckhard Thieles wird in der DDR erst einige Jahre später veröffentlicht (Das Haus an der Uferstraße, enthalten in Nr. 2774). Die zahlreichen in der Bundesrepublik erscheinenden Übersetzungen von Trifonovs Texten und ihre durchweg positive Resonanz bei der Kritik dürfen, wie auch bei den meisten anderen sowjetischen Autoren, nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Titel auf dem westlichen deutschsprachigen Buchmarkt durchaus keine großen Verkaufszahlen erreichen, sondern eher ein Nischendasein führen. Als Trifonov bei einem Besuch in der Bundesrepublik erfährt, dass Zeit der Ungeduld (trotz eines Vorwortes von Heinrich Böll, der auf die aktuellen Bezüge zwischen den russischen Terroristen der 70er/80er Jahre des 19. Jahrhunderts und den westdeutschen RAF-Terroristen der 70er Jahre hinweist) in einer für sowjetische Verhältnisse minimalen Auflage von 5.000 Exemplaren erschienen ist, von der nicht viel mehr als die Hälfte zum gebundenen Ladenpreis über den Buchhandel verkauft wurde, vermutet er zunächst die Folgen eines antisowjetischen Komplotts.
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Sehr viel besser verkaufen sich die Bücher der Brüder Strugackij. Die Nachfrage nach intellektuell anspruchsvoller Unterhaltungsliteratur, deren Geschehen zwar nicht im Hier und Jetzt angesiedelt ist, dennoch aber durch ironische und satirische Anspielungen auf die Gegenwart verweist, ist in der Sowjetunion der 70er/80er Jahre riesig und in den deutschsprachigen (aber auch angelsächsischen) Ländern kaum geringer. In der DDR profiliert sich in diesem Marktsegment vor allem der Verlag Das Neue Berlin, aber auch die Verlage Volk und Welt und Neues Leben bringen entsprechende Autoren. In den westlichen Ländern sind auf diesem Gebiet vor allem die Verlage Insel/Suhrkamp und Heyne tätig. Von 1974 bis 1980 erscheinen insgesamt acht Titel der Strugackijs mit Erst- oder Neuübersetzungen.453 Einige ihrer Texte werden in der Sowjetunion als subversiv eingestuft und können nur als Teilabdrucke in Anthologien oder in kleineren, überwiegend regional verbreiteten Zeitschriften untergebracht werden. In der DDR werden sie nicht publiziert. In den westlichen Ländern ist die Zusammengehörigkeit der einzelnen Textteile nicht immer bekannt. Das Märchen von der Trojka (Skazka o trojke), zweiter Teil eines größeren Textes, ist schon 1973 in einer Sammlung des Insel Verlags publiziert worden (Nr. 2191). Im selben Verlag und in derselben Buchreihe erscheint 1974, in der deutschen Fassung eines anderen Übersetzers, der zugehörige erste Teil (Montag beginnt am Samstag, Nr. 2243), ohne dass auf die Beziehung der Texte zueinander hingewiesen würde. Umgekehrt verhält es sich bei Die Schnecke am Hang (Nr. 2487): Hier werden in der deutschen Übersetzung die in den sowjetischen Publikationen (und auch in einer westlichen Piratenedition) getrennten Handlungsstränge des Romans erstmals in ihrer vorgesehenen Abfolge veröffentlicht.454 Der wichtigste Autor der Dissidenten-Literatur bleibt weiterhin Solženicyn.455 Von seinem Roman Lenin in Zürich (Nr. 2416) erscheint die deutsche Originalausgabe in nur einer Auflage. Dies gilt auch für seine Autobiographie als Schriftsteller Die Eiche und das Kalb (Nr. 2302, allerdings 1978 auch als Taschenbuch). Neben dem Archipelag Gulag sind es sonst eher seine Appelle an Politiker und an die Öffentlichkeit, die Aufmerksamkeit erregen (Nr. 2241: Offener Brief an die sowjetische Führung; Nr. 2303: Drei Reden an die Amerikaner; Nr. 2594: Warnung. Die tödliche Gefahr des Kommunismus). Vojnoviì reist erst 1980 aus der Sowjetunion aus. Schon 1975 erscheint auf Deutsch sein erfolgreicher satirischer Roman Die denkwürdigen Abenteuer des Soldaten Iwan Tschonkin (Nr. 2315). Erste antisowjetische satirische Texte von Aleksandr Zinov’ev werden bei Diogenes veröffentlicht (Nr. 2554, 2605). Und ein satirischer Unterhaltungsroman 453 454
455
Nr. 2243, 2304, 2305, 2356, 2357, 2419, 2487, 2595. Bibliographien der deutschsprachigen Buchausgaben der Brüder Strugackij: Polaris 10. Ein Science Fiction Almanach. Arkadi und Boris Strugatzki gewidmet. Hrsg.: Franz Rottensteiner. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1986, S. 207-209. – Über das Jahr 1985 hinaus: H.-P. NEUMANN, Bibliographie der deutschsprachigen Ausgaben der belletristischen Werke von Arkadi & Boris Strugatzki. http://golkonda-verlag.de Übersetzungen: Nr. 2241, 2242, 2301, 2302, 2303, 2354, 2355, 2416, 2417, 2594.
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über angeblich streng geheime Aktionen der sowjetischen Kriegsmarine in den 70er Jahren erscheint 1979 unter dem Namen Anastasija Ivašutkina (Nr. 2513). Weder die Autorin mit dem pseudorussischen Familiennamen (der aber die Wurzel šut- = Scherz, Witz/-bold/, Spaß/-vogel/ enthält) noch der russische Originaltitel oder auch der Übersetzer sind zu identifizieren, so dass es sich hier wohl tatsächlich um einen Spaß handelt. Es werden aber auch nüchterne, realistische Bilder aus den sowjetischen Kriegs- und Nachkriegsjahren von Kornilov veröffentlicht (Mädchen und Dämchen, Nr. 2278; Ohne Arme, ohne Beine, Nr. 2279). Vladimovs Kurzroman Die Geschichte vom treuen Hund Ruslan (Nr. 2314) verschränkt auf kunstvolle Art das Schicksal eines Hundes mit dem eines Menschen: Beide sind, als Bewacher und als Bewachter, von der Welt des GULAG geprägt und, in die Freiheit entlassen, nicht mehr zu einem normalen Leben fähig. Kornilov und Vladimov leben zur Zeit der Publikation ihrer Texte noch als Mitglieder des sowjetischen Schriftstellerverbandes in der Sowjetunion. Viktor Nekrasov kann 1974 nach Frankreich ausreisen und veröffentlicht, zunächst in Kontinent, Aufzeichnungen, Eindrücke von Gesehenem und Erlebtem, mit denen er an die Tradition seiner früheren Reiseberichte anknüpft (Ansichten und etwas mehr; Zu beiden Seiten der Mauer, Nr. 2582, 2583). Der Prozess der Annäherung schreitet auf literarischem Gebiet auch in den Jahren von 1974 bis 1980 weiter voran. Der Kanon der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts, auf den man sich system- und länderübergreifend einigen kann, wird immer umfangreicher. Er umfasst Texte und Autoren der vorrevolutionären Zeit, auch von Gegnern der bolschewistischen Machtübernahme und Vertretern modernistischer Strömungen. Die sowjetische Avantgarde der 20er und beginnenden 30er Jahre wird einbezogen, genau wie Bulgakov, ein durch und durch unsozialistischer Autor. Die literarischen Experimente der Oberiuten und ihrer Nachfolger sind in der Sowjetunion und damit auch in der DDR noch nicht akzeptabel, in den Grenzen des Möglichen bemüht man sich aber intensiv um Platonov, dessen Texte sich ebenfalls radikal einer traditionellen psychologischrealistischen Ästhetik entziehen. Die Literatur der Stalin-Zeit spielt auch in den sozialistischen Ländern eine zunehmend geringere Rolle, über die Bedeutung zahlreicher jüngerer Autoren der 60er und 70er Jahre hingegen besteht Einigkeit. Die Begrenzung, dass in der DDR nur Texte publiziert werden können, die auch in der Sowjetunion veröffentlicht werden, bleibt erhalten. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Übersetzungen der DDR einfach nur ein schmaleres Spektrum der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts repräsentieren als die Gesamtheit der Übersetzungen in den übrigen deutschsprachigen Ländern. Die Anerkennung der sowjetischen Kultur als Leitkultur führt nicht nur zu manchen unumgänglichen Zugeständnissen, zur Publikation auch der letzten Romane von êakovskij, von Stadnjuk, Sartakov, Proskurin, Vadim Koževnikov, Georgij Markov und anderen, sondern auch zu einer vertieften Beschäftigung mit bedeutenderen Autoren. Kein Zufall ist es auch, dass die in der DDR erarbeiteten gro-
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ßen Editionen von Majakovskij, Blok und zahlreichen Prosa-Autoren von Bunin und Bulgakov bis zu Trifonov und Šukšin ganz oder in Teilen von Verlagen der anderen deutschsprachigen Länder übernommen werden. Hinzu kommt, dass man in der DDR auch Übersetzungen von wichtigen Autoren verlegt, für die sich Unternehmen in den westlichen Ländern auch dann keine ausreichende Nachfrage versprechen, wenn ihre Bedeutung und Aktualität unstrittig ist. Dies gilt vor allem für Dramatiker und Lyriker. Dramatiker wie Vampilov (Nr. 2364), Rošìin (Nr. 2408), Rozov (Nr. 2237, 2294) erscheinen nicht auf dem Buchmarkt der westlichen deutschsprachigen Länder (Ausnahme: Rozov, Nr. 2409). Gleiches gilt für die Lyrik von Achmadulina (Nr. 2199), Sulejmenov (Nr. 2490), Samojlov (Nr. 2531) oder Zabolockij (Nr. 2552). Der wachsende Umfang der in Ost und West konsensfähigen russischen Literatur des 20. Jahrhunderts hängt unter anderem mit der schon eingangs konstatierten zunehmenden Unmöglichkeit für die Weltmacht Sowjetunion zusammen, die geistige und politische Freiheit ihrer Bürger so einzuschränken, wie es im isolationistischen System der Stalin-Zeit möglich und üblich war. Der emanzipatorische Fortschritt ist daran ablesbar, dass Autoren der späten 60er und der 70er Jahre wie zum Beispiel Trifonov, Rasputin oder Šukšin sich einen differenzierten und kritischen Blick auf die sowjetische Realität erlauben können, von dem sie und ihre Vorgänger in den ersten Jahren des Tauwetters nicht einmal träumen durften. Selbst wenn Texte in Umlauf gebracht oder gar im Westen publiziert werden, deren Veröffentlichung in der Sowjetunion nicht gestattet ist, sind die Konsequenzen nun häufig weniger drastisch als noch in den 60er Jahren. Vojnoviì wird für seinen satirischen Roman über den Rotarmisten êonkin nicht zu Lagerhaft verurteilt wie Sinjavskij und Daniel‘ für ihre Texte; Kornilov und Vladimov wie auch Lidija êukovskaja (Nr. 2263: Spusk pod vodu/Untertauchen) lassen unerwünschte Arbeiten im Westen erscheinen und bleiben zunächst sogar noch Mitglieder des Schriftstellerverbands. Die öffentliche Präsentation des der Zensurbehörde nicht vorgelegten Almanachs Metropol‘ im Jahr 1979, von dem vorab bereits ein Exemplar an den amerikanischen Verlag Ardis übermittelt wurde, wird zwar unterdrückt, Herausgeber und Autoren sind Repressionen ausgesetzt.456 Drakonische Sanktionen, wie sie in der Vergangenheit für eine derartige „Provokation“ verhängt worden wären, bleiben jedoch aus. Aber nicht nur die eingangs erwähnten Beispiele Solženicyn, Brodskij oder Aksɺnov zeigen: Noch gibt es Grenzen, die es einzuhalten gilt. Auch Vladimir Maksimov457 oder Ternovskij (Nr. 2359: Nach der Dämmerung; Nr. 2542: Ohne Schlaf verging die Nacht) mit ihrer fundamentalen, religiös begründeten Kritik des sowjetischen Systems sind nicht tolerabel, ebenso wenig wie Zinov’ev.
456
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Detaillierte Schilderung der Aktion mit ihrer Vorgeschichte und ihren Folgen bei Laß, wie Anm. 317, S. 343-350. Nr. 2228, 2343, 2473, 2579.
Kapitel X: 1981-1990 Bibliographie 1981: Achmatova, Anna Andreevna 2609
Requiem (Rekviem). Ü: [K.-M. Dobbelmann]. Münster: Frh. v. SteinGymnasium 1981.
2610
Requiem. Gedichte. Ü: Siegfried Heinrichs. Berlin: Europäische Ideen 1981. 47 S. Zweisprachige Ausgabe
Adabaš‘jan, Aleksandr Artɺmoviì / Michalkov, Nikita Sergeeviì 2611
Transsibirien-Express (Transsibirskij èkspress). Ü: Ursula Krause. Berlin: Neues Leben 1981. 182 S. (Kompaß-Bücherei, 282).
Adamov, Arkadij Grigor‘eviì 2612
Ein Uhr nachts (êas noìi). Kriminalroman. Ü: Günter Löffler. Berlin: VuW 1981. 317 S.
2613
Kreise auf dem Wasser (Krugi po vode). Ü: Helga Gutsche. Berlin: Das Neue Berlin 1981. 264 S. (DIE Reihe).
Ajtmatov, êingiz Torekuloviì 2614
Ein Tag länger als ein Leben (I dol’še veka dlitsja den‘). Roman. Ü: Charlotte Kossuth. München: Bertelsmann 1981. 399 S. DDR: Berlin 1982 u.d.T. „Der Tag zieht den Jahrhundertweg“
Aksɺnov, Vasilij Pavloviì 2615
Der rosa Eisberg oder Auf der Suche nach der Gattung (Poiski žanra). Ü: Rosemarie Tietze. Berlin [usw.]: Ullstein 1981. 188 S.
Andreev, Leonid Nikolaeviì 2616
Der große Schlemm. Es war einmal... (Bol’šoj šlem. Žili-byli). Ü: Kay Borowsky. Stuttgart: Reclam 1981. 112 S. (RUB, 7689). Zweisprachige Ausgabe
Baklanov, Grigorij Jakovleviì
Bibliographie 2617
517
Sie bleiben ewig neunzehn (Naveki – devjatnadcatiletnie). Ü: Günter Löffler. Berlin: VuW 1981. 211 S. (VuW-Spektrum, 152).
Beljaeva, Lilija Ivanovna 2618
Eine schlaflose Nacht (Bessonica). Ü: Irene Strobel. Berlin, Weimar: Aufbau 1981. 271 S. (bb-Taschenbuch, 479).
Bezuglov, Anatolij Alekseeviì / Klarov, Jurij Michajloviì 2619
Der Mord am Bahndamm (V polose otìuždenija). Ü: Thea-Marianne Bobrowski. Moskau: Progress 1981. 447 S. (Moderne sowjetische Kriminalgeschichten).
Bulgakov, Michail Afanas’eviì 2620
Aufzeichnungen eines jungen Arztes. Das Leben des Herrn de Molière. Theaterroman. Erzählungen und Romane. Ü: Thomas Reschke. Berlin: VuW 1981. 494 S. [Sammelausgabe in Einzelbänden, 2]. Enthält auch Erst- und Neuübersetzungen
Bykov, Vasilij Vladimiroviì 2621
Gehen und nicht zurückkehren (Pojti i ne vernut’sja). Ü: Thea-Marianne Bobrowski. Berlin: Militärverl. d. DDR 1981. 181 S. (Das Taschenbuch, 202).
êajanov, Aleksandr Vasil’eviì 2622
Reise meines Bruders Alexej ins Land der bäuerlichen Utopie (Putešestvie moego brata Alekseja v stranu krest’janskoj utopii). Ü: Christiane Schulte, Rosalinde Sartori. Frankfurt/M.: Syndikat 1981. 130 S.
êakovskij, Aleksandr Borisoviì 2623
Der Sieg (Pobeda). Buch 1-2. Ü: Harry Burck. Berlin: VuW 1981. 420, 273 S.
Dement’ev, Nikolaj Stepanoviì 2624
Ein Blockadetag (Blokadnyj den‘). Ü: Charlotte Kossuth. Berlin: Neues Leben 1981. 146 S. BRD: Reinbek bei Hamburg 1984 u.d.T. „Eingeschlossen“, später – „Ein Tag in Leningrad“
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì
1981-1990
518 2625
Sommer 1925 (Leto 1925 goda). Ü: Hilde Angarowa.Moskau glaubt nicht an Tränen (Moskva slɺzam ne verit). Ü: Ingeborg Schröder.Die Abflußgasse (V protoìnom pereulke). Ü: Dieter Pommerenke. Romane. Berlin: VuW 1981. 474 S. [Sammelausgabe in Einzelbänden, 10].
Gel’man, Aleksandr Isaakoviì 2626
Stücke. Protokoll einer Sitzung. Rückkopplung. Wir, die Endesunterzeichneten. Berlin: Henschel 1981. 255 S. (dialog). Texte zuvor als Bühnenmanuskripte erschienen
Glazov, Grigorij Solomonoviì 2627
Detektiv wider Willen (Vynuždennyj detektiv). Roman. Ü: Hans-Joachim Lambrecht. Berlin: Das Neue Berlin 1981. 350 S.
Gor’kij, Maksim 2628
Kleinbürger (Mešìane). Ü: Andrea Clemen. Frankfurt/M.: Verl. der Autoren 1981. 124 S. (Theaterbibliothek, 16).
Granin, Daniil Aleksandroviì 2629
Das Gemälde (Kartina). Roman. Ü: Lieselotte Remané. Berlin: VuW 1981. 466 S. BRD: Köln 1987
Granin, Daniil Aleksandroviì / Fischer, Arno 2630
Leningrad. Erinnerungen und Entdeckungen. Ü des Textes von D.A. Granin: Charlotte Kossuth. Berlin: VuW 1981. 151, [160] S. Bildband
Grekova, Irina Nikolaevna 2631
Der Lehrstuhl (Kafedra). Roman. Ü: Erich Ahrndt. Berlin: VuW 1981. 343 S.
Il’f, Il’ja / Petrov, Evgenij 2632
Beziehungen sind alles. Erzählungen und Feuilletons. Ü: Ingeborg u. Oleg Kolinko, Elena Panzig. Berlin: VuW 1981. 267 S.
Iskander, Fazil‘ Abduloviì 2633
Tschik. Geschichten aus dem Kaukasus. Ü: Alexander Kaempfe. München: Bertelsmann 1981. 317 S.
Bibliographie
519
Ivanov, Vsevolod Vjaìeslavoviì 2634
Farbige Winde. Erzählungen. Berlin, Weimar: Aufbau 1981. 533 S. Enthält auch Neuübersetzungen
Kolesnikov, Michail Sergeeviì 2635
Der Myrtenring (Mirtovoe kol’co). Ü: Bernhard Bielefeld. Berlin: Militärverl. d. DDR 1981. 79 S. (Meridian, 90).
Krelin, Julij Zusmanoviì 2636
Der Chirurg (Chirurg). Roman. Ü: Ingeborg Kolinko. Berlin: VuW 1981. 295 S.
Krotkov, Jurij Vasil‘eviì 2637
Nobelpreis für Pasternak (Nobelevskaja premija). Roman. Ü nach dem russ. Original u. der amerikanischen Ausgabe: Heinz v. Sauter, Wolfgang Bräuer. Wien, Hamburg: Zsolnay 1981. 318 S.
Lipatov, Vil‘ Vladimiroviì 2638
Die graue Maus (Seraja myš‘). Ü: Günter Jäniche. Berlin: VuW 1981. 134 S. (VuW-Spektrum, 159).
Lunaìarskij, Anatolij Vasil’eviì 2639
Vom Proletkult zum sozialistischen Realismus. Aufsätze zur Kunst der Zeit. Ü: Franz Leschnitzer, Leon Nebenzahl. Berlin: Dietz 1981. 418 S. (Studienbibliothek der marxistisch-leninistischen Kultur- und Kunstwissenschaften).
Majakovskij, Vladimir Vladimiroviì 2640
Was ist gut und was ist schlecht (êto takoe chorošo i ìto takoe plocho?). Ü: Michail Schaiber. Moskau: Progress 1981. [22] S.
Možejko, Igor‘ Vsevolodoviì 2641
Am Mast der Totenkopf. Piraterie im Indischen Ozean (V Indijskom okeane). Ü: Klaus-Dieter Goll. Berlin: Das Neue Berlin 1981. 389 S.
Nikolaev, Gennadij Alekseeviì
1981-1990
520 2642
Die Wohnung (Kvartira). Roman. Ü: Hans-Joachim Lambrecht. Berlin: VuW 1981. 244 S.
Nosov, Evgenij Ivanoviì 2643
Der weiße Ganter (Belyj gus‘). Ü: Max Hummeltenberg. Berlin: Kinderbuchverl. 1981. 94 S.
Okudžava, Bulat Šalvoviì 2644
Merci oder die Abenteuer Schipows (Mersi, ili pochoždenija Šipova. Starinnyj vodevil‘). Ü: Thomas Reschke. Berlin: VuW 1981. 283 S.
2645
Die Reise der Dilettanten (Putešestvie diletantov). Aus den Aufzeichnungen des Oberlieutenants im Ruhestand Amiran Amilachwari. Historischer Roman. Ü: Thomas Reschke. Berlin, Weimar: Aufbau 1981. 691 S.
Pil’njak, Boris Andreeviì 2646
Eisgang. Erzählungen. Leipzig: Insel 1981. 123 S. (Insel-Bücherei, 1043).
Polevoj, Boris Nikolaeviì 2647
Die Reportagen meines Lebens (Samye pamjatnye). Erinnerungen. Ü: Corrinna u. Gottfried Wojtek. Berlin: VuW 1981. 475 S.
Pristavkin, Anatolij Ignat’eviì 2648
Der Soldat und der Junge (Soldat i mal’ìik). Ü: Traute u. Günther Stein. Berlin: Militärverl. d. DDR 1981. 271 S. BRD: München 1990
Proskurin, Pɺtr Lukiì 2649
Heilig sei er, dein Name (Imja tvoɺ, kn. 2-ja). Buch 2. Ü: Ruprecht Willnow. Berlin: VuW 1981. 558 S.
Pulatov, Timur Ischakoviì 2650
Der Stammgast (Zavsegdataj). Ü: Leonore Weist. Berlin: VuW 1981. 131 S. (VuW-Spektrum, 149).
Remizov, Aleksej Michajloviì
Bibliographie 2651
521
Der goldene Kaftan und andere russische Märchen. Ü: Ilma Rakusa. Zürich: Manesse 1981. 285 S. (Manesse-Bibliothek der Weltliteratur).
Roždestvenskij, Robert Ivanoviì 2652
Robert Roshdestwenski. [Gedichte]. Berlin: Neues Leben 1981. 30 S. (Poesiealbum, 164).
Rytchèu, Jurij Sergeeviì 2653
Joo sucht den Polarkreis (Kak iskali Poljarnyj krug). Ü: Thomas Reschke. Berlin: Kinderbuchverl. 1981. 79 S.
Šapiro, Boris Izraileviì 2654
Metamorphosenkorn. [Gedichte]. Ü: Kay Borowsky, Hella Schapiro in Zusammenarbeit mit d. Autor. Tübingen: Heliopolis 1981. 80 S.
Ševìenko, V. 2655
Die Jakobiner von Wladimir (Vladimirskie „jakobincy“). Ü: Traute u. Günther Stein. Berlin: Militärverl d. DDR 1981. 46 S. (Tatsachen, 237).
Sevela, Èfraim Eveleviì 2656
Männergespräche in einer russischen Sauna (Mužskoj razgovor v russkoj bane). Ü: Bernd Nielsen-Stokkeby. München, Wien: Langen Müller 1981. 298 S.
2657
Warum es keinen Himmel auf Erden gibt (Poìemu net raja na zemle). Roman. Ü: Ilse Mirus. München: Lentz 1981. 207 S.
Simaško, Moris Davydoviì 2658
Die Sühne des Dabirs (Iskuplenie dabira). Historischer Roman. Ü: Ruprecht Willnow. Berlin: VuW 1981. 254 S.
Šklovskij, Viktor Borisoviì 2659
Lew Tolstoi (Lev Tolstoj). Romanbiographie. Ü: Elena Panzig. Berlin: VuW 1981. 867 S. Österreich: Wien 1981
Solouchin, Vladimir Alekseeviì
1981-1990
522 2660
Die dritte Jagd (Tret’ja ochota). Betrachtungen eines Pilzjägers. Ü: Barbara Heitkam. Berlin, Weimar: Aufbau 1981. 202 S. (Edition Neue Texte).
Strugackij, Arkadij Natanoviì / Strugackij, Boris Natanoviì 2661
Die gierigen Dinge des Jahrhunderts (Chišìnye vešìi veka). Phantastischer Roman. Ü: Heinz Kübart. Berlin: VuW 1981. 251 S. BRD: Frankfurt/M. 1982
Šukšin, Vasilij Makaroviì 2662
Kalina Krasnaja. Novellen. Filmszenarien. Selbstzeugnisse. Berlin: VuW 1981. 654 S. Enthält auch Erstübersetzungen
Sulejmenov, Olžas Omaroviì 2663
Im Azimut der Nomaden [Poeme und Gedichte]. Berlin: VuW 1981. 210 S. [Lyrikreihe]. Zweisprachige Ausgabe
Tendrjakov, Vladimir Fɺdoroviì 2664
Mondfinsternis (Zatmenie). Ü: Helga Gutsche. Berlin: VuW 1981. 158 S. (Roman-Zeitung, 372).
Tolstoj, Aleksej Nikolaeviì 2665
Rastjogins Abenteuer. Romane und Erzählungen. Berlin, Weimar: Aufbau 1981. 624 S. (Gesammelte Werke in Einzelbänden). Enthält auch Neuübersetzungen
Tregubov, Jurij Andreeviì 2666
Notizen eines Pechvogels. Roman. Frankfurt/M.: Feuervogel 1981. 303 S.
Trifonov, Jurij Valentinoviì 2667
Kleine Prosa. Berlin: VuW 1981. 406 S. Enthält auch Erstübersetzungen
Vajner, Arkadij Nikolaeviì / Vajner, Georgij Nikolaeviì 2668
Stadt übernommen (Gorod prinjali). Ü: Heinz Kübart. Berlin: Neues Leben 1981. 171 S. (Kompass-Bücherei, 280).
Bibliographie
523
Vasil’ev, Boris L’voviì 2669
Der Gegenangriff (Vstreìnyj boj). Ü: Günter Jäniche. Berlin: Neues Leben 1981. 32 S. (Das neue Abenteuer, 416).
Zinov’ev, Aleksandr Aleksandroviì 2670
Gähnende Höhen (Zijajušìie vysoty). Ü: G. v. Halle, Eberhard Storeck. Zürich: Diogenes 1981. 1090 S.
2671
Kommunismus als Realität (Kommunizm kak real’nost‘). Ü: Katharina Häußler. Zürich: Diogenes 1981. 420 S.
Zošìenko, Michail Michajloviì 2672
Eine schreckliche Nacht. Erzählungen und Kurzgeschichten. Ü: Thomas Reschke. Berlin: VdN 1981. 249 S. (Neue Texte Russisch, 254/255). Enthält auch Neuübersetzungen
Zozulja, Efim Davydoviì 2673
Der Mann, der allen Briefe schrieb. Erzählungen. Berlin: Buchverl. Der Morgen 1981. 403 S.
Žuchovickij, Leonid Aronoviì 2674
Liebe..., Liebe..., Liebe... (Ljubov‘ na tret’ej polose). Ü: Lew Gurwitsch. Moskau: APN-Verl. 1981. 125 S. (Die sowjetische Lebensweise).
2675
Nachts in einer fremden Wohnung. Zwei Erzählungen. Ü: Gisela Frankenberg. Berlin: Neues Leben 1981. 178 S. (NL-Podium).
1982: Adamoviì, Aleksandr Michajloviì 2676
Henkersknechte (Karateli). Das Glück des Messers oder Lebensbeschreibungen von Hyperboreern. Ü: Thomas Reschke. Berlin, Weimar: Aufbau 1982. 299 S. BRD: Frankfurt/M. 1982
Afonin, Vasilij Egoroviì 2677
Im Moor (Na bolotach). Ü: Wolfgang Kasack. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1982. 149 S. (edition suhrkamp, 1096, NF 96).
1981-1990
524
Baklanov, Grigorij Jakovleviì 2678
In Sachen Karpuchin (Karpuchin). Ü: Barbara Heitkam. Berlin,Weimar: Aufbau 1982. (Edition Neue Texte).
Baranskaja, Natal’ja Vladimirovna 2679
Ein Kleid für Frau Puschkin (Cvet tɺmnogo mɺdu). Novelle. Ü: Wolfgang Kasack. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1982. 107 S. (Bibliothek Suhrkamp, 756).
Belov, Vasilij Ivanoviì 2680
Frühlingsnacht. Ausgewählte Prosa. Berlin, Weimar: Aufbau 1982. 696 S. Enthält auch Erstübersetzungen
Belyj, Andrej 2681
Petersburg (Peterburg). Roman. Ü: Günter Dalitz. Berlin, Weimar: Aufbau 1982. 423 S.
Bitov, Andrej Georgieviì 2682
Die ungeliebte Albina. Erzählungen. Berlin, Weimar: Aufbau 1982. 176 S. (Edition Neue Texte). Enthält auch Erstübersetzungen BRD: Frankfurt/M. 1990
Brumel‘, Valerij Nikolaeviì / Lapšin, Aleksandr Alekseeviì 2683
Der Unfall des Hochspringers (Ne izmeni sebe). Ü: Ruprecht Willnow. Berlin: Neues Leben 1982. 282 S. (Basar).
Bulgakov, Michail Afanas’eviì 2684
Stücke. Ü: Thomas Reschke, Ingrid Göhringer. Berlin: VuW 1982. 480 S. [Sammelausgabe in Einzelbänden, 3]. „Glückseligkeit (Blaženstvo)“ bisher nur in Anthologie, sonst wie Nr. 2019 Schutzumschlag: „Stücke I“
Bulyìɺv, Kirill 2685
Besuch aus dem Kosmos. Ü: Aljona Möckel. Berlin: Neues Leben 1982. 30 S. (Das neue Abenteuer, 428).
Bibliographie
525
Bunin, Ivan Alekseeviì 2686
Antonäpfel. Erzählungen 1892-1911. Berlin, Weimar: Aufbau 1982. 535 S. (Gesammelte Werke in Einzelbänden, [2]). Enthält auch Erstübersetzungen
Chaìatur‘janc, Levon Surenoviì / Chrunov, Evgenij Vasil’eviì 2687
Der Weg zum Mars (Put‘ k Marsu). Eine wissenschaftlich-phantastische Chronik aus dem Ende des 20. Jahrhunderts. Science Fiction-Roman. Ü: Winfried Petri. München: Heyne 1982. 203 S. (Heyne-Buch, 06/3905).
Charms, Daniil 2688
Erstens und zweitens. Ein Märchen. Ü: Ilse Tschörtner. Berlin: Kinderbuchverl. 1982. [28] S.
Cvetaeva, Marina Ivanovna 2689
Krysolov / Der Rattenfänger. Ü: Maria-Luise Bott. Wien: Institut f. Slawistik d. Univ. Wien 1982. 326 S. (Wiener slawistischer Almanach, Sonderband 7). Zweisprachige kommentierte Ausgabe
Esenin, Sergej Aleksandroviì 2690
Oh, mein Rußland. Gedichte und Poeme. Berlin: VuW 1982. 183 S. [Lyrikreihe]. Zweisprachige Ausgabe
Evtušenko, Evgenij Aleksandroviì 2691
Wo die Beeren reifen (Jagodnye mesta). Roman. Ü: Wolfgang Bräuer. Wien, Hamburg: Zsolnay 1982. 335 S.
Gorbaìɺv, Nikolaj Andreeviì 2692
Die Schlacht (Bitva). Ü: Traute u. Günther Stein. Berlin: Militärverl. der DDR 1982. 367 S.
Gor’kij, Maksim 2693
Was Jewsejka erlebte (Sluìaj s Evsejkoj). Ü: Thomas Reschke. Berlin: Kinderbuchverl. 1982. [28] S.
Granin, Daniil Aleksandroviì
1981-1990
526 2694
Zielbestimmung. 3 Erzählungen. München: Damnitz 1982. 479 S. (Kleine Arbeiterbibliothek, 69). Enthält in Erstübersetzung „Zielbestimmung (Vybor celi)“, Ü: Elvira Högemann-Ledwohn
Kataev, Valentin Petroviì 2695
Meine Diamantenkrone (Almaznyj moj venec). Ü: Lieselotte u. Martin Remané. Berlin: VuW 1982. 311 S. [Sammelausgabe in Einzelbänden, 6]. BRD: Schwifting 1985
Kazakova, Rimma Fɺdorovna 2696
Rimma Kasakowa. [Gedichte]. Ü: Annemarie Bostroem, Eva Strittmatter. Berlin: Neues Leben 1982. 31 S. (Poesiealbum, 176). BRD: München 1982
Koneckij, Viktor Viktoroviì 2697
Meeresträume (Morskie sny). Ü: Wolfgang Köppe. Berlin, Weimar: Aufbau 1982. 189 S. (Edition Neue Texte).
Kornilov, Vladimir Nikolaeviì 2698
Abschied vom Regiment (Demobilizacija). Ü: Edda Werfel. Frankfurt/M. [usw.]: Ullstein 1982. 398 S. (Ullstein 38039, UllsteinKontinent).
Limonov, Èduard 2699
Fuck off, Amerika (Èto ja, Èdiìka). Ü [aus d. Französischen?]: Hans Brink. Bern, München: Scherz 1982. 269 S.
London, Lev Izraileviì 2700
Das Haus über den Pappeln (Dom nad topoljami). Roman. Ü: Corrinna u. Gottfried Wojtek. Berlin: VuW 1982. 407 S.
Makarenko, Anton Semɺnoviì 2701
Veröffentlichungen zu Lebzeiten. Ein pädagogisches Poem (Pedagogiìeskaja poèma). Teil 1-3. Stuttgart: Klett-Cotta 1982. 336, 307, 390 S. (Gesammelte Werke, 3-5, Marburger Ausgabe).
Maramzin, Vladimir Rafailoviì
Bibliographie 2702
527
Der Natschalnik. [Sammlung]. Ü: U. Lautenschlager, Annelie Warrlich. Frankfurt/M. [usw.]: Ullstein 1982. (Ullstein 38030, Ullstein-Kontinent).
Markiš, David Perecoviì 2703
Von einem, der auszog (Priskazka). Ü: Hans Jaeger. Stuttgart: KlettCotta 1982. 387 S.
Nabokov, Vladimir Vladimiroviì 2704
Die Kunst des Lesens [1]. Meisterwerke der europäischen Literatur (Lectures on Literature). Ü: Karl A. Klewer. Mitarb. Robert A. Russel. Frankfurt/M.: Fischer 1982. 497 S.
Novokšonov, Ivan Michajloviì 2705
Der Nachfahre Tschingis-Khans (Potomok êingis-chana). Ü: Heinz Kübart. Berlin: Neues Leben 1982. 174 S. (Kompaß-Bücherei, 294).
Orlov, Vladimir Viktoroviì 2706
Das irdische und das dämonische Leben des Musikers Danilow (Al’tist Danilov). Ü: Ingeborg u. Oleg Kolinko. Berlin: Neues Leben 1982. 447 S.
Pulatov, Timur Ischakoviì 2707
Der Widerspenstige aus Buchara (Žizneopisanie stroptivogo bucharca). Ü: Heinz Kübart. Berlin: VuW 1982. 447 S.
Remizov, Aleksej Michajloviì 2708
Schwestern im Kreuz. Erzählungen und ein Roman. Ü: Waltraud Ahrndt, Eckhard Thiele. Berlin: Rütten & Loening 1982. 373 S.
Rodionov, Stanislav Vasil’eviì 2709
Das Haus am Steilhang (Otpusk). Ü: Ruprecht Willnow. Berlin: Neues Leben 1982. 31 S. (Das neue Abenteuer, 431).
Rošìin, Michail Michajloviì 2710
Erinnerung an eine Liebe (Vospominanie). Ü: Renate Landa. Berlin: VuW 1982. (VuW-Spektrum, 164).
Rozov, Viktor Sergeeviì
1981-1990
528 2711
Stücke. Hrsg. mit einem Interview von Susanne Wigger sowie einem Essay von V. Rosow: Der Autor des Stückes. Berlin: Henschel 1982. 469 S.
Sanin, Vladimir Markoviì 2712
Trawler im Eis (Oderžimyj). Ü: Klaus-Dieter Goll. Berlin: Neues Leben 1982. 204 S. (Basar).
Semɺnov, Julian Semɺnoviì 2713
TASS ist ermächtigt... (TASS upolnomoìen zajavit‘...). Spionageroman. Ü: Harry Burck. Berlin: VuW 1982. 351 S. BRD: Dortmund 1985 u.d.T. „Die Würfel fallen in Moskau“
Sevela, Èfraim Eveleviì 2714
Der Papagei, der Jiddisch konnte. Erzählungen. Berlin [usw.]: Ullstein 1982. 244 S.
Simonov, Konstantin Michajloviì 2715
Heimatlicher Rauch (Dym oteìestva). Erzählung. Ü: Harry Burck. Berlin: Militärverl. d. DDR 1982. 167 S. (Das Taschenbuch, 206).
Sinjavskij, Andrej Donatoviì 2716
Klein Zores (Krožka Corez). Ü: Swetlana Geier. Frankfurt/M.: Fischer 1982. 110 S. (Fischer-Bibliothek). Titelblatt: „Abram Terz (Andrej Sinjawski)“
Solženicyn, Aleksandr Isaeviì 2717
Im ersten Kreis (V kruge pervom). Ü: Swetlana Geier. Frankfurt/M.: Fischer 1982. 796 S. „Vollständige Ausgabe der wiederhergestellten Urfassung des Romans“
Strugackij, Arkadij Natanoviì / Strugackij, Boris Natanoviì 2718
Die hässlichen Schwäne (Gadkie lebedi). Ü: Hans Földeak. München: Heyne 1982. 224 S. (Heyne-Bücher 06/3891, Science-fiction).
Švarc, Evgenij L‘voviì 2719
Der Schatten (Ten‘). Märchen in 3 Akten. Ü: Andrea Clemen. Frankfurt/M.: Verl. d. Autoren 1982. 109 S. (Theaterbibliothek, 45).
Bibliographie
529
Tendrjakov, Vladimir Fɺdoroviì 2720
Kurzschluß. Iwan Tschuprows Fall. 2 Erzählungen. Ü: Juri Elperin, Dora Hofmeister. Berlin: Tribüne 1982. 160 S. Enthält als Neuübersetzung „Kurzschluß (Korotkoe zamykanie)“
2721
Sechzig Kerzen (Šestdesjat‘ sveìej). Roman. Ü: Thomas Reschke. Berlin: VuW 1982. 199 S. BRD: Frankfurt/M. 1984
Tkaìenko, Anatolij Sergeeviì 2722
Tretet ein, die ihr leidet! (Vojdite, straždušìie!). Ü: Charlotte Kossuth. Berlin: VuW 1982. 179 S. (VuW-Spektrum, 166).
Trifonov, Jurij Valentinoviì 2723
Zeit und Ort (Vremja i mesto). Ü: Eckhard Thiele. München: Bertelsmann 1982. 321 S. Lizenzgeber: VuW; dort in „Ausgewählte Werke“, 1983 (s. Nr. 2775) Erweiterte Ausgabe: Berlin: VuW 1989
Tynjanov, Jurij Nikolaeviì 2724
Poetik. Ausgewählte Essays. Leipzig, Weimar: Kiepenheuer 1982. 230 S. (Gustav-Kiepenheuer-Bücherei, 35).
Vojnoviì, Vladimir Nikolaeviì 2725
Auf gut russisch oder der ich hätte sein können. Erzählungen und offene Briefe. Ü: G. v. Halle, Alexander Kaempfe. Zürich: Diogenes 1982. 246 S.
Žuchovickij, Leonid Aronoviì 2726
Sechs Bilder einer Reise. Moskau: APN-Verl. 1982. 101 S.
1983: Aksɺnov, Vasilij Pavloviì 2727
Gebrannt (Ožog). Roman. Ü: Liesl Ujvary, Ute Spengler. Berlin [usw.]: Ullstein 1983. 576 S.
Amal’rik, Andrej Alekseeviì
1981-1990
530 2728
Aufzeichnungen eines Revolutionärs (Zapiski revoljucionera). Ü: Barbara Kerneck-Samson. Berlin [usw.]: Ullstein 1983. 416 S.
Baklanov, Grigorij Jakovleviì 2729
Der Geringste unter den Brüdern (Men’šij iz brat’ev). Ü: Waltraud Ahrndt. Berlin: VuW 1983. 179 S. (VuW-Spektrum, 174).
Belov, Vasilij Ivanoviì 2730
Ein Allerweltskerl. Erzählungen. Berlin: Eulenspiegel 1983. 325 S. Enthält auch Erstübersetzungen
2731
Vorabende (Kanuny). Nordrussische Chronik 1928. Ü: Erich Ahrndt. Berlin: VuW 1983. 463 S. BRD: Frankfurt/M. 1987
2732
Der Ziegenbock auf dem Dach. Geschichten von allerlei Tieren. Berlin: Kinderbuchverl. 1983. 77 S. (Buchfink-Bücher).
Bitov, Andrej Georgieviì 2733
Das Puschkinhaus (Puškinskij dom). Roman. Ü: Natascha Spitz-Wdowin (T. 1-2), Sylvia List (T. 3). Darmstadt, Neuwied: Luchterhand 1983. 478 S.
2734
Die Rolle (Rol‘). Roman. Ü: Kristiane Lichtenfeld. Berlin: VuW 1983. 250 S.
Bokov, Nikolaj Konstantinoviì 2735
Der Fremdling (êužezemec). Roman. Ü: G. v. Halle. Zürich: Diogenes 1983. 185 S.
2736
Unruhen aus neuester Zeit oder Die erstaunlichen Abenteuer des Wanja Chmotanov (Smuta novejšego vremeni ili Udivitel’nye pochozdenija Vani êmotanova). Roman. Ü: G. v. Halle. Zürich: Diogenes 1983. 109 S. (detebe, 21041).
Bondarev, Jurij Vasil’eviì 2737
Die Wahl (Vybor). Ü: Waltraud u. Wolfgang Schroeder. Berlin: VuW 1983. 383 S.
Bulgakov, Michail Afanas’eviì 2738
Kleine Prosa. Ü: Thomas Reschke. Berlin: VuW 1983. 469 S. [Sammelausgabe in Einzelbänden, 4].
Bibliographie
531
Enthält auch Erst- und Neuübersetzungen Schutzumschlag: „Kleine Prosa I“
Bunin, Ivan Alekseeviì 2739
Der Kelch des Lebens. Erzählungen 1911-1919. Berlin, Weimar: Aufbau 1983. 639 S. (Gesammelte Werke in Einzelbänden, [3]). Enthält auch Erstübersetzungen
Charms, Daniil 2740
? [Fragezeichen]. Paradoxes. Ü: Ilse Tschörtner. Berlin: VuW 1983. 121 S.
2741
Geschichten vom Himmelkumov und anderen Persönlichkeiten. Ü: Peter Urban. Berlin: Friedenauer Presse 1983. 14 S.
Cypkin, Leonid Borisoviì 2742
Sommer in Baden-Baden (Leto v Badene). Aus dem Leben Dostojewskijs. Ü: Heddy Pross-Weerth. München: Roitman 1983. 154 S.
Dangulov, Savva Artɺm’eviì 2743
Spiel der Kräfte (Kuzneckij most, kn. 3-ja). Historischer Roman. Buch 3. Ü: Lieselotte Remané. Berlin: VuW 1983. 553 S.
Demidenko, Michail Ivanoviì 2744
Die Geschäfte der Madame Wong (Dnevnik projdochi Ke). Abenteuerroman. Ü: Dieter Pommerenke. Berlin: Das Neue Berlin 1983. 231 S.
Druskin, Lev Savel’eviì 2745
Mein Garten ist zerstört. Ausgewählte Gedichte. Ü: Kay Borowsky, Ludolf Müller. Tübingen: Narr 1983. 89 S. (Das russische Gedicht, 1).
Efremov, Ivan Antonoviì 2746
Andromedanebel (Tumannost‘ Andromedy). Science-Fiction-Roman. Ü: A. Kienpointner. München: Heyne 1983. 429 S. (Heyne-Bücher, 06/19).
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì 2747
Laß mich nicht sehen, was ich sah. Gedichte. Berlin: VuW 1983. 141 S. [Lyrikreihe]. Zweisprachige Ausgabe
1981-1990
532
Evtušenko, Evgenij Aleksandroviì 2748
Ardabiola (Ardabiola). Phantastische Novelle. Ü: Thomas Reschke. Berlin: VuW 1983. 109 S. (VuW-Spektrum, 179)
2749
Mutter und die Neutronenbombe (Mama i nejtronnaja bomba). Poem. Ü: Aljonna u. Klaus Möckel. Berlin: VuW 1983. 83 S. Österreich: Wien 1984
Grekova, Irina Nikolaevna 2750
Der Witwendampfer (Vdovij parochod). Ü: Günter Jäniche. Berlin: VuW 1983. 177 S. BRD: Frankfurt/M., Berlin 1986
Iskander, Fazil‘ Abduloviì 2751
Sandro aus Tschegem (Sandro iz êegema). Ein Schelmenroman. Ü: Erich Ahrndt. Berlin: VuW 1983. 453 S. Inhalt teilweise identisch mit Nr. 2330
Jur’enen, Sergej Sergeeviì 2752
Freischütz (Vol’nyj strelok). Ü: Otto Markus. München: Roitman 1983. 271 S. Russische Ausgabe New York 1984
Kazancev, Aleksandr Petroviì 2753
Auf drei Planeten (Faèty). Science-fiction-Roman. Ü: Winfried Petri. München: Heyne 1983. 540 S. (Heyne 06/4010, Science Fiction). Teil 2 der Trilogie „Sil’nee vremeni“
Krasnov, Pɺtr Nikolaeviì 2754
Ein folgenschwerer Fund (Po priìine duši). Roman. Ü: Renate Landa. Berlin: VuW 1983. 163 S.
Lipatov, Vil‘ Vladimiroviì 2755
Wanjuschka Mursins mörderische Liebe (Žitie Vanjuški Murzina ili ljubov‘ v Staro-Korotkine). Ü: Günter Jäniche. Berlin, Weimar: Aufbau 1983. 284 S. (bb-Taschenbuch, 502).
Majakovskij, Vladimir Vladimiroviì
Bibliographie 2756
533
Aus vollem Halse. Gedichte. Ü: Karl Dedecius. Ebenhausen bei München: Langewiesche-Brandt 1983. 140 S. (Textura, 19).
Majorov, Nikolaj Petroviì 2757
Nikolai Majorow. [Gedichte]. Ü: Uwe Grüning. Berlin: Neues Leben 1983. 31 S. (Poesiealbum, 191).
Makanin, Vladimir Semɺnoviì 2758
Stimmen (Golosa). Romancollage. Ü: Alexander Kaempfe. Kiel: Neuer Malik Verl. 1983. 190 S.
Mandel’štam, Osip Èmil’eviì 2759
Die Reise nach Armenien (Putešestvie v Armeniju). Ü: Ralph Dutli. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1983. 137 S. (Bibliothek Suhrkamp, 801).
Nemow, Alexander 2760
Geschäfte in Baku (Žurnalist dlja Brežneva ili Smertel’nye igry). Roman. Ü: Judith Gruber. Bern, München: Scherz 1983. 286 S. Die russische Originalausgabe (Frankfurt/M., Posev 1981) erschien unter den wirklichen Namen der Verfasser Fridrich Evseeviì Neznanskij u. Èduard Chaimoviì Topol‘
Novikov, Aleksej Nikandroviì 2761
Das letzte Jahr (Poslednij god). Romanbiographie Alexander Puschkins. Ü: Traute u. Günther Stein. Berlin: VdN 1983. 576 S.
Pletnɺv, Aleksandr Nikitiì 2762
Unglück im Schacht (Šachta). Roman. Ü: Waltraud u. Wolfram Schroeder. Berlin: VuW 1983. 259 S.
Šalamov, Varlam Tichonoviì 2763
Geschichten aus Kolyma. Ü: Annelore Nitschke, Anton Manzella. Frankfurt/M. [usw.]: Ullstein 1983. 349 S. (Ullstein TB, 20378).
Samochin, Nikolaj Jakovleviì 2764
Ein Häuschen im Grünen (Tak blizko, tak daleko). Ü: Gisela Frankenberg. Berlin: Neues Leben 1983. 127 S. (Kompaß-Bücherei, 307)
Simaško, Moris Davydoviì
1981-1990
534 2765
Bitteres Gras. Historische Erzählungen. Ü: Leonore Weist, Roswitha Buschmann. Leipzig: Reclam 1983. 195 S. (RUB, 1025).
Simonov, Konstantin Michajloviì 2766
Der dritte Adjutant. Erzählungen. Berlin: Militärverl. d. DDR 1983. 307 S. Enthält auch Erstübersetzungen
Sologub, Fɺdor 2767
Der flammende Kreis. Gedichte. Ü: Christoph Ferber. Sachseln: C. Ferber 1983. 48 S.
Stadnjuk, Ivan Fotieviì 2768
Krieg (Vojna, kn. 2-ja). Band 2. Ü: Traute u. Günther Stein. Berlin: Militärverl. d. DDR 1983. 287 S.
Strugackij, Arkadij Natanoviì / Strugackij, Boris Natanoviì 2769
Ein Käfer im Ameisenhaufen (Žuk v muravejnike). Phantastische Erzählung. Ü: Erik Simon. Bielefeld: Übergrenzen-Verl. 1983. 237 S. 2. Band der Maxim Kammerer-Trilogien DDR: Berlin 1984
Tarasov-Rodionov, Aleksandr Ignat’eviì 2770
Schokolade (Šokolad). Kurzroman. Ü. André Maria Fink. Leipzig, Weimar: Kiepenheuer 1983. 180 S. (Gustav Kiepenheuer-Bücherei, 48).
Topol‘, Èduard Chaimoviì 2771
U-137 oder Europa wird erschüttert (êužoe lico). Ü: Nina Stein, HannsPeter Pichl. München: Roitman 1983. 335 S.
Topol‘, Èduard Chaimoviì / Neznanskij, Fridrich Evseeviì 2772
Roter Platz (Krasnaja plošìad‘). Roman. Ü aus d. Englischen: Hedda Pänke. Berlin [usw.]: Ullstein 1983. 347 S. Die russische ist nach der englischen Ausgabe erschienen
Tregubov, Jurij Andreeviì 2773
Hauptwache. Roman. Frankfurt/M.: Feuervogel 1983. 364 S.
Bibliographie
535
Trifonov, Jurij Valentinoviì 2774
Ausgewählte Werke. Bd. 1-4. Berlin: VuW 1983. 481, 500, 561, 401 S. Enthält auch Erstübersetzungen
Vasil’ev, Boris L’voviì 2775
Die Wege der Oleksins (Byli i nebyli). Historischer Roman. Bd. 1-2. Ü: Barbara Heitkam. Berlin,Weimar: Aufbau 1983. 458, 725 S.
Vojnoviì, Vladimir Nikolaeviì 2776
Iwan Tschonkin, Thronanwärter (Pretendent na prestol). Roman. Ü: Alexander Kaempfe. Zürich: Diogenes 1983. 438 S.
Vysockij, Sergej Aleksandroviì 2777
Scharfe Kurve (Krutoj povorot). Ü: Gisela Frankenberg. Berlin: Neues Leben 1983. 130 S. (Kompaß Bücherei, 302). BRD: Hamburg 1988
Zalygin, Sergej Pavloviì 2778
Festival. Erzählungen. Ü: Günter Löffler, Larissa Robiné. Leipzig: Reclam 1983. 272 S. (RUB, 983).
Zinov’ev, Aleksandr Aleksandroviì 2779
Wir und der Westen (My i zapad). Interviews, Vorträge, Aufsätze. Ü: Wera Rathfelder, Freda v. Lindheim. Zürich: Diogenes 1983. 162 S. (Diogenes TB, 20997).
Žuchovickij, Leonid Aronoviì 2780
Das Glück wird einem nicht in die Wiege gelegt (Sìastlivymi ne roždajutsja). Moskau: APN-Verl. 1983. 90 S.
1984: Adamoviì, Aleksandr Michajloviì / Granin, Daniil Aleksandroviì 2781
Das Blockadebuch, [T. 2] (Blokadnaja kniga, kn. 2-ja). Ü: Ruprecht Willnow. Berlin: VuW 1984. 363 S. T.1: Nr. 2970
Beljaev, Aleksandr Romanoviì
1981-1990
536 2782
Der Amphibienmensch (êelovek-amfibija). Ü: Gisela Frankenberg. Berlin: Neues Leben 1984. 187 S. (Kompaß-Bücherei, 319).
Bilenkin, Dmitrij Aleksandroviì 2783
Das Unsicherheits-Prinzip. Science-fiction-Erzählungen. Ü aus d. Englischen: Gustav Beindorf. München: Heyne 1984. 202 S. (Heyne-Bücher, 4067). Inhalt großenteils identisch mit Nr. 2446
Bogdanov, Aleksandr Aleksandroviì 2784
Der rote Planet. Utopischer Roman (Krasnaja zvezda. Roman-utopija). Ü: Reinhard Fischer. Berlin: VuW 1984. 181 S.
Bulyìɺv, Kirill 2785
Das Mädchen von der Erde (Devoìka s zemli). Ü: Aljonna Möckel. Berlin: Kinderbuchverl. 1984. 223 S.
Bykov, Vasilij Vladimiroviì 2786
Zeichen des Unheils (Znak bedy). Roman. Ü: Thomas Reschke. Berlin: VuW 1984. 349 S.
êakovskij, Aleksandr Borisoviì 2787
Der Sieg (Pobeda, kn. 3-ja). Buch 3. Ü: Harry Burck. Berlin: VuW 1984. 419 S.
êernɺnok, Michail Jakovleviì 2788
Versunkene Brillanten (Kuchterinskie brillanty). Ü: Günter Jäniche. Berlin: Neues Leben 1984. 159 S. (Kompaß-Bücherei, 313).
Charms, Daniil 2789
Fälle. Szenen, Gedichte, Prosa. Ü: Peter Urban. Zürich: Haffmans 1984. 255 S. Enthält auch Erst- und Neuübersetzungen
Chlebnikov, Velimir 2790
Ziehen wir mit Netzen die blinde Menschheit [Sammlung.]. Berlin: VuW 1984. 252 S. [Lyrikreihe]. Teilweise zweisprachige Ausgabe
Bibliographie
537
Cvetaeva, Marina Ivanovna 2791
Erzählung von Soneìka (Povest‘ o Soneìke). Ü: Margarete Schubert. Berlin: Lilith [1984]. 247 S.
Druskin, Lev Savel’eviì 2792
Am Abend ging ich fort. 25 Gedichte. Ü: Kay Borowsky. Tübingen: Narr 1984. 57 S. Zweisprachige Ausgabe
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì 2793
13 Pfeifen und andere unwahrscheinliche Geschichten. Ü: Berit Schiratzki, Ingeborg Schröder, Renate Landa. Berlin: VuW 1984. 301 S. [Sammelausgabe in Einzelbänden, 12]. Enthält auch Erstübersetzungen
Evtušenko, Evgenij Aleksandroviì 2794
Beerenreiche Gegenden (Jagodnye mesta). Ü: Thomas Reschke. Berlin: VuW 1984. 382 S.
Gor’kij, Maksim 2795
Briefwechsel mit sowjetischen Schriftstellern. Ü: Günther Jarosch. Berlin: Akademie-Verl. 1984. 619 S.
2796
Die Mutter (Mat‘). Roman. Ü: Ursula Nitsch. Gütersloh [usw.]: Bertelsmann [usw.] [1984]. 351 S. Buchclub-Ausgabe
Grin, Aleksandr Stepanoviì 2797
Der Fandango. Erzählungen. Leipzig, Weimar: Kiepenheuer 1984. 303 S.
2798
Der Rattenfänger. [Erzählungen]. Berlin: VuW 1984. 382 S. BRD: Frankfurt/M. 1986
Grossman, Vasilij Semɺnoviì 2799
Leben und Schicksal (Žizn‘ i sud’ba). Roman. München, Hamburg: Knaus 1984. 925 S.
Iskander, Fazil‘ Abduloviì
1981-1990
538 2800
Der Seeskorpion (Morskoj skorpion). Roman. Ü: Erich Ahrndt. Berlin: VuW 1984. 235 S.
Ivanov, Aleksandr 2801
Unter Korjaken (Pervoe sledstvie). Ü: Alexander Szegeda. Berlin: Neues Leben 1984. 30 S. (Das neue Abenteuer, 455).
Jasenskij, Bruno 2802
Pest über Paris (Pale Paryz). Ü aus d. Polnischen: Klaus Staemmler. Kiel: Neuer Malik Verl. 1984. 329 S.
Kanoviì, Grigorij 2803
Kerzen im Wind (Sveìi na vetru). Roman. Ü: Waltraud Ahrndt. Berlin: Aufbau 1984. 635 S.
Kaštanov, Arnol’d L‘voviì 2804
Hausierer (Korobejniki). Ü: Ingeborg Kolinko. Berlin: VuW 1984. 258 S.
Kataev, Valentin Petroviì 2805
Die Bekenntnisse meines alten Freundes Sascha Ptscholkin. Roman einer Jugend (Junošeskij roman moego starogo druga Saši Pìɺlkina). Ü: Brigitta Schröder. Berlin: VuW 1984. 397 S. [Sammelausgabe in Einzelbänden, 8].
Katerli, Nina Semɺnovna 2806
Die Kollektion des Doktor Emile. Phantastische Erzählungen. Ü: Renate Landa. Berlin: VuW 1984. 186 S. (VuW-Spektrum, 184).
Kazancev, Aleksandr Petroviì 2807
Die Kuppel der Hoffnung (Kupol nadeždy). Science Fiction Roman. Ü: Winfried Petri. München: Heyne 1984. 462 S. (Heyne 06/4126, Science Fiction). 3. Teil der Trilogie „Sil’nee vremeni“
Kireev, Ruslan Timofeeviì 2808
Ein Mann von Format (Podgotovitel’naja tetrad‘). Roman. Ü: Charlotte Kossuth. Berlin: Neues Leben 1984. 249 S.
Bibliographie
539
Krupin, Vladimir Nikolaeviì 2809
Das Wasser des Lebens (Živaja voda). Ü: Aljonna Möckel. Berlin, Weimar: Aufbau 1984. 207 S. (Edition Neue Texte).
Lavrov, Aleksandr Sergeeviì / Lavrova, Ol’ga Aleksandrovna 2810
Schuldig in 74 Fällen: Protokoll eines Kriminalfalls (Chronika ugolovnogo dela. Delo pervoe). Ü: Helga Gutsche. Berlin: Das Neue Berlin 1984. 62 S. (Blaulicht, 236).
2811
Der Täter kam im Taxi: Protokoll eines Kriminalfalls (Chronika ugolovnogo dela. Delo vtoroe). Ü: Helga Gutsche. Berlin: Das Neue Berlin 1984. 61 S. (Blaulicht, 234).
Leonov, Nikolaj Ivanoviì 2812
Einsatz im Zwielicht (Agonija). Ü: Ilse Tschörtner. Berlin: Neues Leben 1984. 226 S. (Kompaß-Bücherei, 323).
Lesnik, Renata Vasil’evna 2813
Hier spricht Moskau (Govorit Moskva). Erzählung. Ü: Hans-Konrad Ossowski. Köln: Thule 1984. 239 S.
Lichanov, Al’bert Anatol‘eviì 2814
Mit guten Absichten (Blagie namerenija). Ü: Ursula Krause. Berlin: Neues Leben 1984. 172 S.
Lipkin, Semɺn Izraileviì 2815
Das Volk der Adler. Das Schicksal eines Kaukasusvolkes (Dekada). Ü: Wolfgang Kasack. Hamburg: Gerold u. Appel 1984. 279 S. (Edition Orient-Occident, 3).
Makanin, Vladimir Semɺnoviì 2816
Der Wunderdoktor (Predteìa). Roman. Ü: Willi Hoepp. Berlin: VuW 1984. 277 S.
2817
Der Wunderheiler (Predteìa). Roman. Ü: Alexander Kaempfe. Kiel: Neuer Malik Verl. 1984. 280 S.
Maksimov, Vladimir Emel’janoviì 2818
Der Kelch des Zorns (êaša jarosti). Ü: Tatjana Frickhinger-Garanin. Berlin [usw.]: Ullstein 1984. 414 S.
1981-1990
540 = „Prošìanie iz niotkuda“, ì. 2-ja 2819
Sie und wir. Essays. Ü: Annelore Nitschke. Frankfurt/M. [usw.]: Ullstein 1984. 143 S. (Ullstein, 20439, Ullstein Kontinent).
Malachov, Anatolij Alekseeviì 2820
Das goldene Idol (Pod slojami zabvenija). Ü: Alexander Szegeda. Berlin: Neues Leben 1984. 31 S. (Das neue Abenteuer, 451).
Mandel’štam, Osip Èmil’eviì 2821
Gespräch über Dante (Razgovor o Dante). Ü: Wolfgang Beilenhoff u. Gabriele Leupold. Berlin: Henssel 1984. 79 S. (Textura, 24).
2822
Gespräch über Dante (Razgovor o Dante). Ü: Norbert Randow. Leipzig, Weimar: Kiepenheuer 1984. 165 S. (Gustav-Kiepenheuer-Bücherei, 43). Zweisprachige Ausgabe
2823
Schwarzerde. Gedichte aus den Woronescher Heften. Ü: Ralph Dutli. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1984. 153 S. (Bibliothek Suhrkamp, 835). Zweisprachige Ausgabe
Mariengof, Anatolij Borisoviì 2824
Roman ohne Lüge (Roman bez vran’ja). Erinnerungen. Ü: Ilse Tschörtner. Berlin: VuW 1984. 187 S. (VuW-Spektrum, 189).
Markov, Georgij Mokeeviì 2825
Aufbruch (Grjadušìemu veku, kn. 1-ja). Roman. Buch 1. Ü: Juri Elperin, Helga Gutsche. Berlin: VuW 1984. 397 S. Mehr nicht erschienen
Nabokov, Vladimir Vladimiroviì 2826
Die Kunst des Lesens [2]. Meisterwerke der russischen Literatur (Lectures on Russian Literature). Ü: Karl A. Klewer. Frankfurt/M.: Fischer 1984. 436 S.
2827
Sprich, Erinnerung, sprich (Speak, Memory). Wiedersehen mit einer Autobiographie. Ü: Dieter E. Zimmer. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1984. 319 S. Übersetzung der Fassung von 1967
Nagibin, Jurij Markoviì
Bibliographie 2828
541
Das Echo [Sammlung]. Ü: Heinz Kübart, Werner Kaempfe. Berlin: Kinderbuchverl. 1984. 156 S.
Nikol’skij, Boris Nikolaeviì 2829
Das Risiko (Risk). Ü: Ursula Krause. Berlin: Neues Leben 1984. 31 S. (Das neue Abenteuer, 457).
Orlov, Vladimir Nikolaeviì 2830
Gamajun (Gamajun). Alexander Block und seine Zeit. Ü: Ilse Tschörtner. Berlin: Buchverl. Der Morgen 1984. 585 S.
Platonov, Andrej Platonoviì 2831
Das Meer der Jugend (Juvenil’noe more). Ü: Albert Knieriem. Frankfurt/M. [usw.]: Ullstein 1984. 95 S. (Ullstein-Kontinent, 20396).
Prišvin, Michail Michajloviì 2832
Der Sonnenspeicher (Kladovaja solnca). Ü: Thea-Marianne Bobrowski. Moskau: Raduga [1984]. 94 S.
Rasputin, Valentin Grigor’eviì 2833
Wassilij und Wassilissa [Sammlung]. Stuttgart: Reclam 1984. 152 S. (RUB, 8241).
Rytchèu, Jurij Sergeeviì 2834
Wenn die Wale fortziehen (Kogda kity uchodjat)... eine Schöpfungsgeschichte von den Ufern der Beringsee. Ü: Eveline Passet. München: Simon u. Magiera 1984. 106 S.
Šatrov, Michail Filippoviì 2835
Bolschewiki (Bol’ševiki ). Der 6. Juli (Šestoe ijulja). Blaue Pferde auf rotem Gras (Sinie koni na krasnoj trave). Ü: Günter Jäniche. Berlin: Henschel 1984. 281 S. (dialog). Enthält in Erstübersetzung: „Der 6. Juli“, „Blaue Pferde auf rotem Gras“
Semɺnov, Georgij Vital’eviì 2836
Der Star der Englischschule. Erzählungen. Ü: Hilde Angarowa, Ellinor Düsterhöft. Berlin, Weimar: Aufbau 1984. 271 S.
1981-1990
542
Sevela, Èfraim Eveleviì 2837
Der Weisheitszahn (Zub mudrosti). Roman. Ü: Albert Knieriem. Berlin [usw.]: Ullstein 1984. 256 S.
Simonov, Konstantin Michajloviì 2838
Erfahrungen mit Literatur. Betrachtungen, Gespräche, Erinnerungen. Berlin: VuW 1984. 387 S.
Skorin, Ivan Dmitrieviì 2839
Eine gewöhnliche Dienstreise (Obyìnye komandirovki). Fälle der Miliz. Ü: Aljonna Möckel. Berlin: Das Neue Berlin 1984. 220 S.
Smirnov, Oleg 2840
Abschied (Prošìanie). Roman. Ü: Sigrid Fischer. Berlin: Militärverl. d. DDR 1984. 427 S.
Topol‘, Èduard Chaimoviì 2841
Wie Asja Russland verliess. Geschichten (Asiny rasskazy). Ü: Helmut T. Heinrich. Olten, Freiburg/Br.: Walter 1984. 98 S.
Tregubov, Jurij Andreeviì 2842
Die wundersamen Erlebnisse des Aristarch Trofimowitsch Jermolow. Roman. Frankfurt/M.: Feuervogel 1984. 356 S.
Voznesenskij, Andrej Andreeviì 2843
Begegnung mit Pasternak. Ausgewählte Prosa. Berlin, Weimar: Aufbau 1984. 203 S.
Vysockij, Vladimir Semɺnoviì 2844
Wladimir Wyssozki. [Gedichte]. Berlin: Neues Leben 1984. 31 S. (Poesiealbum, 201).
Zarudin, Nikolaj Nikolaeviì 2845
Dreißig Nächte in einem Weinberg (Tridcat‘ noìej na vinogradnike). Ü: Richard Müller. Frankfurt/M. [usw.]: Ullstein 1984. 239 S.
Zinov’ev, Aleksandr Aleksandroviì
Bibliographie 2846
543
Homo Sovieticus (Gomo sovetikus). Roman. Ü: G. v. Halle. Zürich: Diogenes 1984. 380 S.
Žitinskij, Aleksandr Nikolaeviì 2847
Die Treppe (Lestnica). Phantastische Novelle. Ü: Harry Burck. Berlin: VuW 1984. 177 S.
Zošìenko, Michail Michajloviì 2848
Der Verwandlungskünstler oder Ein Vorfall in der Provinz. Humoresken und Satiren. Ü: Thomas Reschke. Berlin: Eulenspiegel 1984. 294 S. Enthält auch Neuübersetzungen BRD: Hanau 1985
1985: Adamov, Arkadij Grigor‘eviì 2849
Marktlücken (Na svobodnoe mesto). Kriminalroman. Ü: Heinz Kübart. Berlin: VuW 1985. 347 S. BRD: Hamburg 1988
Ajtmatov, êingiz Torekuloviì 2850
Die Träume der Wölfin (Meìty volìicy). Ü: Friedrich Hitzer. Neuss, München: Damnitz im Verl. Plambeck 1985. 59 S. (KürbiskernSonderdruck). Das ursprüngliche Anfangskapitel des Romans „Placha“
Arsen’ev, Vladimir Klavdieviì 2851
Dersu Usala (Dersu Uzala). Bd. 1. Durch die Wälder des Fernen Ostens. Ü: Gisela Churs. Meerbusch: Edition Vogelmann im Erb-Verl. 1985. 293 S.
Baranskaja, Natal’ja Vladimirovna 2852
Das Ende der Welt. Erzählungen von Frauen. Ü: Waltraud Ahrndt, Hilde Bach. Darmstadt: Luchterhand 1985. 143 S. (Sammlung Luchterhand, 581).
Belov, Vasilij Ivanoviì
1981-1990
544 2853
Sonnabendmorgen. Erzählungen. Mit drei publizistischen Texten von Wassili Below und einem Interview. Leipzig: Reclam 1985. 276 S. (RUB, 1112). Enthält auch Erstübersetzungen
Brodskij, Iosif Aleksandroviì 2854
Römische Elegien und andere Gedichte. Ü: Felix Philipp Ingold. München, Wien: Hanser 1985. 133 S. (Edition Akzente).
Bunin, Ivan Alekseeviì 2855
Dunkle Alleen. Erzählungen 1920-1953. Berlin, Weimar: Aufbau 1985. 579 S. (Gesammelte Werke in Einzelbänden, [4]). Enthält auch Erstübersetzungen
êakovskij, Aleksandr Borisoviì 2856
Unvollendetes Porträt (Neokonìennyj portret). Ü: Harry Burck. Buch 1. Berlin: VuW 1985. 205 S.
êernɺnok, Michail Jakovleviì 2857
Mord im Grünen (Posledstvija neustranimy). Ü: Ruprecht Willnow. Berlin: Neues Leben 1985. 193 S. (Kompass-Bücher, 335).
Charms, Daniil 2858
Fallen. Prosa, Szenen, Kindergeschichten, Briefe. Ü: Peter Urban. Zürich: Haffmans 1985. 279 S.
Chodaseviì, Vladislav Felicianoviì 2859
Europäische Nacht. Ausgewählte Gedichte. Ü: Kay Borowsky. Tübingen: Narr 1985. 118 S.
Cvetaeva, Marina Ivanovna 2860
Mein weiblicher Bruder (Mon frère féminin). Brief an die Amazone. Ü aus d. Französischen: Ralph Dutli. München: Matthes u. Seitz 1985. 95 S.
Drucè, Ion Panteleeviì 2861
Die weiße Kirche (Belaja cerkov‘). Historischer Roman. Ü: Harry Burck. Berlin: VuW 1985. 294 S.
Bibliographie
545
Dudin, Michail Aleksandroviì 2862
Michail Dudin [Gedichte]. Ü: Helmut Preißler. Berlin: Neues Leben 1985. 31 S. (Poesiealbum, 212).
Fedin, Konstantin Aleksandroviì 2863
Die Flamme. Bd. 2 (Kostɺr, kn. 2-ja). Ü: Wilhelm Plackmeyer. Berlin, Weimar: Aufbau 1985. 360 S.
Ganina, Majja Anatol’evna 2864
Hundert meiner Leben (Esli budem živy). Roman. Ü: Brigitta Schröder. Berlin: VuW 1985. 277 S.
Kanoviì, Grigorij 2865
Tränen und Gebete der Einfältigen (Slɺzy i molitvy durakov). Historischer Roman. Ü: Waltraud Ahrndt. Berlin: VuW 1985. 338 S.
Karelin, Lazar‘ Viktoroviì 2866
Der Schlangenfänger (Zmeelov). Roman. Ü: Monika Tantzscher. Berlin: VuW 1985. 213 S.
Kim, Anatolij Andreeviì 2867
Käfig mit Fernseher. Erzählungen. Ü: Heinz Kübart. Berlin: VuW 1985. 100 S. (In: Die Novitätenkassette, [2]).
Koževnikova, Nadežda Vadimovna 2868
Die schöne Jelena (Elena prekrasnaja). Ü: Wolfgang Köppe. Berlin, Weimar: Aufbau 1985. 142 S. (Edition Neue Texte).
Krasnov, Pɺtr Nikolaeviì 2869
Unruhe. Erzählungen. Ü: Renate Landa, Kristiane Lichtenfeld. Berlin: VuW 1985. 118 S. (In: Die Novitätenkassette, [2]).
Krelin, Julij Zusmanoviì 2870
Anzeige gegen Dr. Galina. Diagnosespiel. Zwei Romane. Ü: Ingeborg Kolinko. Berlin: VuW 1985. 331 S.
Krupin, Vladimir Nikolaeviì
1981-1990
546 2871
Der vierzigste Tag (Sorokovoj den‘). 13 Briefe. Ü: Helga Gutsche. Berlin: VuW 1985. 109 S. (In: Die Novitätenkassette, [2]).
Kuprijanov, Vjaìeslav Gleboviì 2872
Ein nüchternes Echo. Berlin. Literarisches Colloquium 1985. 78 S. (LCB-Editionen, 80).
Leonov, Nikolaj Ivanoviì 2873
Die Falle (Lovuška). Kriminalroman. Ü: Kristiane Lichtenfeld. Berlin: VuW 1985. 226 S.
Liìutin, Vladimir Vladimiroviì 2874
Die geflügelte Serafima (Krylataja Serafima). Ü: Aljonna Möckel. Berlin, Weimar: Aufbau 1985. 130 S. (Edition Neue Texte).
Lunaìarskij, Anatolij Vasil’eviì 2875
Musik und Revolution. Schriften zur Musik. Ü: Guido Bimberg. Leipzig: Reclam 1985. 316 S. (RUB, 1079).
Majakovskij, Vladimir Vladimiroviì 2876
Gedichte russisch und deutsch. Leipzig: Reclam 1985. 399 S. (RUB, 1073). Zweisprachige Ausgabe Enthält auch Erst- und Neuübersetzungen
2877
Wladimir Majakowski (Vladimir Majakovskij). Tragödie. Ü: Heiner Müller nach e. Übersetzung von Ginka Tschlakowa. Berlin: Friedenauer Presse 1985. 22 S.
Makanin, Vladimir Semɺnoviì 2878
Der Mann aus der „Suite“ (êelovek iz „svity“). Ü: Ingeborg Schröder. Berlin: VuW 1985. 86 S. (In: Die Novitätenkassette, [2]).
2879
Moskau 1985. Erzählungen, I. Ü: Alexander Kaempfe. Kiel: Neuer Malik Verl. 1985. 189 S.
Mandel’štam, Osip Èmil’eviì 2880
Armenien. Gedichte und Notizen. Ü: Felix Philipp Ingold. Zürich: Ed. Howeg 1985. 78 S.
Bibliographie
547
2881
Briefe aus Woronesch. Ü: Peter Urban. Berlin: Friedenauer Presse 1985. 15 S.
2882
Das Rauschen der Zeit. Die ägyptische Briefmarke. Vierte Prosa. Gesammelte „autobiographische“ Prosa der 20er Jahre. Ü: Ralph Dutli. Zürich: Ammann 1985. 341 S. [Werkausgabe].
2883
Tristia. [Sammlung]. Berlin: VuW 1985. 223 S. [Lyrikreihe]. Zweisprachige Ausgabe
Markiš, David Perecoviì 2884
Narren des Zaren (Šuty ili chronika iz žizni prochožich ljudej ). Ü: Hans Jaeger. Stuttgart: Klett-Cotta 1985. 281 S.
Nabokov, Vladimir Vladimiroviì 2885
Die Kunst des Lesens [3]. Cervantes‘ „Don Quijote“ (Lectures on Don Quixote). Ü: Friedrich Polakovics. Frankfurt/M.: Fischer 1985. 327 S.
2886
Der Späher (Sogljadataj/The Eye). Ü aus d. Amerikanischen: Dieter E. Zimmer. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1985. 122 S.
Naumov, Sergej Maksimoviì 2887
Duell in den Alpen (Na rasstojanii krika). Ü: Alexander Szegeda. Berlin: Neues Leben 1985. 31 S. (Das neue Abenteuer, 462).
Okudžava, Bulat Šalvoviì 2888
Romanze vom Arbat. Lieder Gedichte. Berlin: VuW 1985. 311 S, Noten, Schallplatte. Zweisprachige Ausgabe
Olschwang, Leonid 2889
Fremde Rubelchen. Erzählungen aus Rußland. Kehl [usw.]: Morstadt 1985. 296 S. (Romane der Gegenwart, 5).
Perov, Jurij Fɺdoroviì 2890
Das Geheimnis um die Mauritius (Svjatoj Mavrikij). Ü: Klaus-Dieter Goll. Berlin: Neues Leben 1985. 32 S. (Das neue Abenteuer, 463).
Petruševskaja, Ljudmila Stefanova 2891
Musikstunden. Erzählungen, Drama. Ü: Renate Landa. Berlin: VuW 1985. 158 S. (In: Die Novitätenkassette, [2]).
1981-1990
548
Prišvin, Michail Michajloviì 2892
Im Land der ungestörten Vögel. Skizzen aus der Wyg-Gegend. Ü: Rainer Schwarz. Leipzig: Reclam 1985. 198 S. BRD: Frankfurt/M. [usw.] 1985
Pronin, Viktor Alekseeviì 2893
Brandstiftung. Kriminalerzählung. Ü: Helga Gutsche. Berlin: Das Neue Berlin 1985. 63 S. (Blaulicht, 241).
Rasputin, Valentin Grigor’eviì 2894
Leb und liebe [Sammlung]. Ü: Erich Ahrndt. Berlin: VuW 1985. 141 S. (VuW-Spektrum, 197). BRD: Frankfurt/M. 1986 u.d.T. „Natascha“
Sanin, Vladimir Markoviì 2895
Die große Drift. Berlin: Neues Leben 1985. 172 S. (Kompass-Bücherei, 326).
Savinkov, Boris Viktoroviì 2896
Erinnerungen eines Terroristen (Vospominanija terrorista). Ü: Arkadi Maslow. Revidiert u. ergänzt v. Barbara Conrad. Nördlingen: Greno 1985. LXXIX, 456 S. (Die Andere Bibliothek, [4]).
Sinjavskij, Andrej Donatoviì 2897
Gute Nacht (Spokojnoj noìi). Roman. Ü: Swetlana Geier. Frankfurt/M.: S. Fischer 1985. 462 S. Titelblatt: „Andrej Sinjawski (Abram Terz“)
Sokolov-Mikitov, Ivan Sergeeviì 2898
Klänge der Erde. Ü: Vera Nowak. Moskau: Malysch [1985]. 77 S.
Strugackij, Arkadij Natanoviì / Strugackij, Boris Natanoviì 2899
Die bewohnte Insel (Obitaemyj ostrov‘). Phantastischer Roman. Ü: Erika Pietrass. Berlin: Das Neue Berlin 1985. 351 S. Ab 2010 Ü: Erika Pietrass, Mike Noris (Werkausgabe, Bd. 1) BRD: Frankfurt/M. 1992
Tolstoj, Aleksej Nikolaeviì
Bibliographie
549
2900
Nikita Roschtschins unerhörtes Abenteuer (Neobyknovennoe prikljuìenie Nikity Rošìina). Ü: Helmut Dehio. München: Deutscher Taschenbuch-Verl. 1985. 75 S. (dtv-zweisprachig, 9217). Zweisprachige Ausgabe
2901
Erzählungen 1942-1944. Über Literatur. Autobiographisches. Ü: Wilhelm Plackmeyer, Brigitta Schröder. Berlin, Weimar: Aufbau 1985. 263 S. (Gesammelte Werke in Einzelbänden).
Tregubov, Jurij Andreeviì 2902
Der große Einsatz. Roman. Frankfurt/M.: Feuervogel 1985. 326 S.
Tret’jakov, Sergej Michajloviì 2903
Gesichter der Avantgarde. Porträts. Essays. Briefe. Berlin, Weimar: Aufbau 1985. 495 S.
Tvardovskij, Aleksandr Trifonoviì 2904
Prosa. Über Literatur. Ü: Leonore Weist. Berlin: VuW 1985. 420 S.
Voznesenskaja, Julija Nikolaevna 2905
Das Frauen-Dekameron (Ženskij dekameron). Ü: Marlene Milack. München: Roitman 1985. 342 S.
Zinov’ev, Aleksandr Aleksandroviì 2906
Die Diktatur der Logik. Über den gesunden Menschenverstand und die sowjetische Gesellschaft. Ü: Alexander Rothstein. München, Zürich: Piper 1985. 159 S.
Žuchovickij, Leonid Aronoviì 2907
Neue Anschrift: Niklausquell (Kol’kin Kljuì). Ü: Gisela Frankenberg. Berlin: Neues Leben 1985. 151 S.
1986: Agejew, M. 2908
Roman mit Kokain (Roman s kokainom). Ü: Daniel Dubbe. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1986. 211 S.
1981-1990
550
Ajgi, Gennadi Nikolaeviì 2909
Veronikas Heft (Tetrad‘ Veroniki). Das erste Halbjahr meiner Tochter. Gedichte. Ü: Felix Philipp Ingold. Zürich: Edition Howeg 1986. 68 S. (Reihe Literatur).
Aksɺnov, Vasilij Pavloviì 2910
Die Insel Krim (Ostrov Krym). Roman. Ü: Marlene Milack-Verheyden. Frankfurt/M., Berlin: Ullstein 1986. 443 S.
Andreev, Leonid Nikolaeviì 2911
Das rote Lachen. Erzählungen 1898-1906. Berlin, Weimar: Aufbau 1986. 691 S. [Sammelausgabe in Einzelbänden, 1]. Enthält auch Erstübersetzungen
Arsen’ev, Vladimir Klavdieviì 2912
Dersu Usala (Dersu Uzala). Bd. 2: Der Tod des Dersu. Ü: Gisela Churs. Meerbusch bei Düsseldorf: Edition Vogelmann im Erb-Verl. 1986. 212 S.
Brjusov, Valerij Jakovleviì 2913
Chefs d’oeuvre. Gedichte aus neun Bänden. Ü: Christoph Ferber. Sachseln: Christoph Ferber 1986. 63 S.
Bulyìɺv, Kirill 2914
Die lila Kugel (Lilovyj šar). Ü: Aljonna Möckel. Berlin: Kinderbuchverl. 1986. 126 S.
êakovskij, Aleksandr Borisoviì 2915
Unvollendetes Porträt (Neokonìennyj portret, kn. 2-ja). Buch 2. Ü: Harry Burck. Berlin: VuW 1986. 274 S.
Chazanov, Boris 2916
Gegenzeit (Antivremja). Ein Moskauer Roman. Ü: Annelore Nitschke. Stuttgart: DVA 1986. 247 S.
2917
Mythos Russland (Mif Rossija). Betrachtungen aus deutscher Zuflucht. Ü: Annelore Nitschke. Mainz: Dieterich 1986. 189 S. Aus dem Manuskript übersetzt
Bibliographie
551
Chlebnikov, Velimir / Kruìɺnych, Aleksej Eliseeviì 2918
Höllenspiel (Igra v adu). Ein Poem Ü: Ludwig Harich. Berlin: Friedenauer Presse 1986. [24] S. Zweisprachige Ausgabe
Druskin, Lev Savel’eviì 2919
Der Neckar fließt nach Leningrad (Spasɺnnaja kniga). Erinnerungen. Ü: Kay Borowsky, Ludolf Müller. Tübingen: Narr 1986. 362 S.
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì 2920
Über Literatur, Essays, Reden, Aufsätze. Tauwetter (Ottepel‘). Berlin: VuW 1986. 568 S. [Sammelausgabe in Einzelbänden, 14]. Enthält auch Erstübersetzungen
2921
Und sie bewegt sich doch (A vsɺ-taki ona vertitsja). Ü: Lorenzo Amberg. Baden/Schweiz: LIT Verl. 1986. 215 S.
Evdokimov, Nikolaj Semɺnoviì 2922
Liebe im Panzerschrank. Roman. Ü: Lieselotte Remané. Berlin: Der Morgen 1986. 226 S.
Gor’kij, Maksim 2923
Briefwechsel mit Freunden. Ü: Hartmut Herboth, Walter Schade. Berlin, Weimar: Aufbau 1986. 397 S.
Granin, Daniil Aleksandroviì 2924
Die Spur ist sichtbar noch (Ešìɺ zameten sled). Ü: Charlotte Kossuth. Berlin: VuW 1986. 126 S. (VuW-Spektrum, 209).
Il’f, Il’ja / Petrov, Evgenij 2925
Das goldene Kalb (Zolotoj telɺnok). Ein Millionär in Sowjetrußland. Roman. Ü: Wera Rathfelder, Pia Todoroviþ. Zürich: Manesse 1986. 516 S. (Manesse Bibliothek der Weltliteratur).
Kalinovskaja, Dina Michajlovna 2926
Oh, dieser Samstag! (O subbota!). Ü: Hilde Angarowa. Berlin, Weimar: Aufbau 1986. 169 S. (bb-Taschenbuch, 578).
Kim, Anatolij Andreeviì
1981-1990
552 2927
Der Lotos (Lotos). Roman. Ü: Wolfgang Kasack. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1986. 178 S. (Bibliothek Suhrkamp, 922).
2928
Der Nephritgürtel. Nachtigallenecho. Lotos. Drei kleine Romane. Ü: Hartmut Herboth, Irene Strobel. Berlin: VuW 1986. 341 S. BRD: „Nachtigallenecho“ Frankfurt/M. 1988
Klešìenko, Anatolij Dmitrieviì 2929
Das Zelt in der Taiga (Gde-to v tajge). Berlin: Neues Leben 1986. 30 S.
Kuprin, Aleksandr Ivanoviì 2930
Das sündige Viertel (Jama). Sittenbilder aus dem alten Russland. Ü: Waltraud Ahrndt. Berlin: Rütten & Loening 1986. 380 S.
Levinzon, Rina Semɺnovna 2931
Gedichte – Stichi. Ü: S. v. Nostitz. München: Neimanis 1986. 110 S. Zweisprachige Ausgabe
Lunaìarskij, Anatolij Vasil’eviì 2932
Philosophie, Kunst, Literatur. Ausgewählte Schriften 1904-1933. Mit e. Beitrag von Michail Lifschitz. Ü: Lena Schöche. Dresden: Verl. der Kunst 1986. 559 S. (Fundus-Bücher, 103/104/105).
2933
Schlaglichter. Erlebnisse und Gestalten auf meinem Wege. Ü: Inge Kruschel. Berlin: Dietz 1986. 292 S.
Makanin, Vladimir Semɺnoviì 2934
Der Mann mit den zwei Gesichtern (Portret i vokrug). Roman. Ü: Wolfgang Köppe. Berlin, Weimar: Aufbau 1986. 364 S.
Maksimov, Vladimir Emel’janoviì 2935
Der weiße Admiral (Vzgljad v bezdnu). Ü: Marlene Milack-Verheyden. München, Wien: Langen Müller 1986. 334 S.
Mandel’štam, Osip Èmil’eviì 2936
Mitternacht in Moskau. Die Moskauer Hefte. Gedichte 1930-1934. Ü: Ralph Dutli. Zürich: Ammann 1986. 273 S. [Werkausgabe]. Zweisprachige Ausgabe
Možejko, Igor‘ Vsevolodoviì
Bibliographie 2937
553
Der Gebirgspass (Pereval). Phantastische Erzählung. Ü: Aljonna Möckel. Berlin: Das Neue Berlin 1986. 197 S.
Nagibin, Jurij Markoviì 2938
Künstlernovellen. Berlin: VuW 1986. 403 S.
Némirovsky, Irène 2939
Der Ball (Le bal). Novelle. Ü aus d. Französischen: Grit Zoller. Wien, Hamburg: Zsolnay 1986. 90 S. (Ex libris).
Nikolaev, Gennadij Alekseeviì 2940
Stadt ohne Namen (Gorod bez nazvanija). Roman. Ü: Hans-Joachim Lambrecht. Berlin: VuW 1986. 426 S.
Okudžava, Bulat Šalvoviì 2941
Begegnung mit Bonaparte (Svidanie s Bonapartom). Historischer Roman. Ü: Thomas Reschke. Berlin: VuW 1986. 348 S.
Pasternak, Boris Leonidoviì 2942
Ariadna Efron. Briefe an Pasternak. Aus der Verbannung 1948-1957. Mit 12 Briefen von Boris Pasternak. Ü: Wolfgang Kasack. Frankfurt/M.: Insel 1986. 224 S.
2943
Boris Pasternak. Olga Freudenberg. Briefwechsel 1910-1954. Ü: Rosemarie Tietze. Frankfurt/M.: S. Fischer 1986. 460 S.
2944
Luftwege. Ausgewählte Prosa. Leipzig: Reclam 1986. 478 S. (RUB, 1057). BRD: Frankfurt/M. 1986
Plotnikov, Nikolaj Sergeeviì 2945
Flucht in die Wildnis (Maršrut Èduarda Rajnera). Erzählung. Ü: HansJoachim Lambrecht. Berlin: VuW 1986. 128 S.
Pulatov, Timur Ischakoviì 2946
Um die Ehre des Emirats. Erzählungen. Leipzig: Reclam 1986. 315 S. (RUB, 1158).
Šestakov, Pavel Aleksandroviì
1981-1990
554 2947
Die Explosion (Vzryv). Roman. Ü: Ruprecht Willnow. Berlin: Neues Leben 1986. 310 S. (Basar).
Šklovskij, Viktor Borisoviì 2948
Eisenstein (Èjzenštejn). Romanbiographie. Ü: Oksana Bulgakowa, Dietmar Hochmuth. Berlin: VuW 1986. 450 S.
Solženicyn, Aleksandr Isaeviì 2949
Das Rote Rad. Eine Erzählung in bestimmten Zeitausschnitten. Zweiter Knoten. November sechzehn. (Krasnoe koleso. Povestvovanie v otmerennych srokach. Uzel II. Nojabr‘ šestnadcatogo). Ü: Heddy Pross-Weerth. München, Zürich: Piper 1986. 1199 S.
2950
Das Rote Rad. Texte, Interviews, Reden. München, Zürich: Piper 1986. 106 S. (Piper TB, 594).
Sviridov, Georgij Ivanoviì 2951
Die kühne Expedition (Dɺrzkij rejd). Abenteuerroman. Ü: Heinz Kühn. Berlin: Tribüne 1986. 431 S.
Tendrjakov, Vladimir Fɺdoroviì 2952
Der feste Knoten (Tugoj uzel). Das Ableben (Konìina). Ü: Ingeborg Schröder. Berlin: VuW 1986. 592 S. [Werke in Einzelbänden, 1]. In Erstübersetzung: Das Ableben (Konìina)
Tolstoj, Aleksej Nikolaeviì 2953
Das goldene Schlüsselchen oder die Abenteuer des Burattino (Zolotoj kljuìik ili prikljuìenija Buratino). Ü: Thea-Marianne Bobrowski. Moskau: Raduga 1986. 172 S.
Turbina, Nika Georgievna 2954
Nika Turbina [Gedichte]. Berlin: Neues Leben 1986. 31 S. (Poesiealbum, 227).
Vojnoviì, Vladimir Nikolaeviì 2955
Ihr seid auf dem richtigen Weg, Genossen! [Sammlung]. München, Zürich: Piper 1986. 327 S.
Voznesenskaja, Julija Nikolaevna
Bibliographie 2956
555
Der Stern Tschernobyl (Zvezda êernobyl‘). Das Schicksal einer Familie. Ein fast dokumentarischer Roman. Ü: Heddy Pross-Weerth. München: Roitman 1986. 192 S.
Vvedenskij, Aleksandr Ivanoviì 2957
Kuprijanov und Nataša. Ü: Peter Urban. Berlin: Friedenauer Presse 1986. 15 S.
Vysockij, Sergej Aleksandroviì 2958
Der anonyme Auftraggeber (Anonimnyj zakazìik). Ü: Erich Ahrndt. Berlin: VuW 1986. 220 S. BRD: Hamburg 1988
2959
Der Schuss vom Adlerhügel (Vystrel v Orɺl’ej grive). Ü: Günter Jäniche. Berlin: Neues Leben 1986. 175 S. (Kompaß Bücherei, 338).
Vysockij, Vladimir Semɺnoviì 2960
Wolfsjagd. Gedichte und Lieder, russisch und deutsch. Frankfurt/M.: Neue Kritik 1986. 147 S. Zweisprachige Ausgabe
Zamjatin, Evgenij Ivanoviì 2961
Wie der Mönch Erasmus geheilet ward (O tom, kak iscelɺn byl otrok Èrazm). Ü: Andreas Pham. Leipzig: Insel 1986. 77 S. (Insel Bücherei, 1067).
Ždan, Oleg Alekseeviì 2962
Das Wochenende. Ü: Johann Warkentin. Berlin, Weimar: Aufbau 1986. 199 S. (Edition Neue Texte).
Zinov’ev, Aleksandr Aleksandroviì 2963
Der Arm des Kremls (Ruka Kremlja). Komödie. Ü: G. v. Halle. Zürich: Diogenes 1986. 102 S.
2964
Die Macht des Unglaubens. Anmerkungen zur Sowjetideologie. Ü: G. v. Halle. München, Zürich: Piper 1986. 214 S.
2965
Der Staatsfreier oder wie wird man Spion? (Gosudarstvennyj ženich). Roman. Ü: G. v. Halle. Zürich: Diogenes 1986. 252 S.
1981-1990
556
1987: Achmatova, Anna Andreevna 2966
Anna Achmatowa. [Gedichte]. Ü. Heinz Czechowski. Berlin: Neues Leben 1987. 31 S. (Poesiealbum, 240). Enthält auch Neuübersetzungen
2967
Requiem (Rekviem). Ü: Rosemarie Düring. Berlin: Oberbaum 1987. 93 S. Zweisprachige Ausgabe
Adamov, Arkadij Grigor‘eviì 2968
Fahndung läuft (Idɺt rozysk). Kriminalroman. Ü: Helga Gutsche. Berlin: VuW 1987. 365 S. BRD: Hamburg 1987
Adamoviì, Aleksandr Michajloviì / Granin, Daniil Aleksandroviì 2969
Das Blockadebuch (Blokadnaja kniga, kn. 1-ja). Ü: Ruprecht Willnow. Berlin: VuW 1987. 336 S.
Ajtmatov, êingiz Torekuloviì 2970
Der Richtplatz (Placha). Ü: Friedrich Hitzer. Zürich: Unionsverl. 1987. 466 S.
2971
Die Richtstatt (Placha). Ü: Charlotte Kossuth. Berlin: VuW 1987. 361 S. [Sammelausgabe in Einzelbänden, 5].
Baranskaja, Natal’ja Vladimirovna 2972
Die Frau mit dem Schirm. Erzählungen. Ü: Waltraud Ahrndt. Berlin: VuW 1987. 253 S. Enthält auch Erstübersetzungen
Beljaeva, Lidija Ivanovna 2973
Die nicht gespielte Rolle (Nesygrannaja rol‘). Ü: Erich Ahrndt. Berlin, Weimar: Aufbau 1987. 602 S.
Belyj, Andrej 2974
Ich, ein Symbolist. Eine Selbstbiographie (Poìemu ja stal simvolistom i poìemu ja ne perestal im byt‘ vo vsech fazach moego idejnogo i chu-
Bibliographie
557
dožestvennogo razvitija). Ü: Sigrun Bielfeldt. Frankfurt/M.: Insel 1987. 333 S. 2975
Im Reich der Schatten (Odna iz obitelej carstva tenej). Berlin 1921 bis 1923. Ü: Birgit Veit. Frankfurt/M.: Insel 1987. 119 S.
Berberova, Nina Nikolaevna 2976
Die Begleiterin (Akkompaniatorša). Ü aus d. Französischen: Anna Kamp. Düsseldorf: Claassen 1987. 99 S.
Bezuglov, Anatolij Alekseeviì 2977
Tod im Sanatorium (Ošibka v ob“ekte). Ü: Helga Gutsche. Berlin: Das Neue Berlin 1987. (Blaulicht, 261). Gekürzt
Bilenkin, Dmitrij Aleksandroviì 2978
Die unsichtbare Waffe. Phantastische Erzählungen. Ü: Helga Gutsche. Berlin: VuW 1987. 338 S.
Brjusov, Valerij Jakovleviì 2979
Nur der Morgen der Liebe ist schön. Erzählungen und 2 Dramen. Ü: Margit Bräuer. Berlin: Rütten & Loening 1987. 353 S.
Brodskij, Iosif Aleksandroviì 2980
Erinnerungen an Leningrad (Less Than One). Ü aus d. Englischen: Sylvia List, Marianne Frisch. München, Wien: Hanser 1987. 119 S. (Edition Akzente). Teilausgabe
êernov, Vitalij Michajloviì 2981
Der Sohn der Wildnis (Syn Rozovoj Medvedicy). Ü: Alexander Szegeda. Berlin Neues Leben 1987. 325 S. (Spannend erzählt, 208).
Chlebnikov, Velimir 2982
Das eine Buch [Gedicht]. [Frankfurt/M.:] Edition Lieder 1987. [22] S. (Druck der Edition Lieder, 19).
êukovskaja, Lidija Korneevna
1981-1990
558 2983
Aufzeichnungen über Anna Achmatowa (Zapiski ob Anne Achmatovoj, t. 1). Tagebuch. Ü: Kay Borowsky, Nelli Kosko. Tübingen: Narr 1987. XVI, 315 S. (Edition Orient-Occident, 7).
Cvetaeva, Marina Ivanovna 2984
Auf eigenen Wegen. Tagebuchprosa. Moskau 1917-1920. Paris 1934. Ü: Marie-Luise Bott. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1987. 267 S. (Bibliothek Suhrkamp, 953).
2985
Gedichte, Prosa. Leipzig: Reclam 1987. 365 S. (RUB, 1159). Zweisprachige Ausgabe Enthält auch Erst- und Neuübersetzungen
2986
Mutter und die Musik. Autobiographische Prosa. Ü: Ilma Rakusa. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1987. 175 S. (Bibliothek Suhrkamp, 941).
Debol’skij, Aleksej Borisoviì 2987
Erfüllung. Roman. Alma-Ata: Kasachstan 1987. 396 S.
Druskin, Lev Savel’eviì 2988
Ich werde weinen über meinen Unglauben (Zaplaìu o neverii svoɺm). Ein Zyklus von 13 russischen Gedichten. Ü: Ludolf Müller. Tübingen: Narr 1987. 107 S. Zweisprachige Ausgabe
2989
Im Atem des Windes. Gedichte. Ü: Kay Borowsky, Ludolf Müller. Reicheneck: Aldus-Presse 1987. [24] S. (Ausgabe der Aldus-Presse Reicheneck, 35).
Evtušenko, Evgenij Aleksandroviì 2990
Fuku! (Fuku!). Ü: Aljonna u. Klaus Möckel. Berlin: VuW 1987. 105 S. (VuW-Spektrum, 230). Österreich: Wien 1987
Gevorkjan, Èdvard 2991
Regeln eines Spiels ohne Spielregeln (Igra bez pravil). Ü: Peter Graba. Kassel: Jenior & Pressler [1987]. 130 S. (Edition Wunschmaschine).
Gippius, Zinaida Nikolaevna 2992
Frühe Gedichte. Ü: Christoph Ferber. Sachseln: Ferber 1987. 48 S.
Bibliographie
559
Grekova, Irina Nikolaevna 2993
Anonyme Briefe (Porogi). Ü: Waltraud Ahrndt. Berlin, Weimar: Aufbau 1987. 350 S. (bb-Taschenbuch, 598).
Gubarɺv, Vladimir Stepanoviì 2994
Der Sarkophag (Sarkofag. Tragedija). Ü: Thomas Reschke. Berlin [usw.]: Ullstein 1987. 127 S. DDR: Bühnenmanuskript 1987
Guk, Sergej 2995
Totentrakt (Mɺrtvyj trakt). Ü: Gerhard Seyfahrt. Dortmund: Weltkreis 1987. 158 S. (Weltkreis-Krimi).
Iskander, Fazil’ Abduloviì 2996
Belsazars Feste. Aus dem Leben des Sandro von Tschegem (Sandro iz êegema). Roman. Ü: Rosemarie Reichert. Frankfurt/M.: Fischer 1987. 370 S. 1. Band des Novellenzyklus in unzensierter Fassung
Kanoviì, Grigorij 2997
Sklaven winkt kein Paradies (I net rabam raja). Historischer Roman. Ü: Waltraud Ahrndt. Berlin: VuW 1987. 338 S.
Kaštanov, Arnol’d L‘voviì 2998
Pjotr und Lisa (Pɺtr i Liza). Ein anderer Mensch (Drugoj ìelovek). Novellen. Ü: Ingeborg Schröder. Berlin: VuW 1987. 238 S.
Kazancev, Aleksandr Petroviì 2999
Schärfer als Degen (Ostree špagi). Das abenteuerliche Leben des Pierre de Fermat. Ü: Günter Jäniche. Berlin: Neues Leben 1987. 207 S. (Basar).
Kim, Anatolij Andreeviì 3000
Eichhörnchen (Belka). Roman. Ü: Thomas Reschke. Berlin: VuW 1987. 358 S. BRD: Frankfurt/M. 1989
Kornilov, Vladimir Nikolaeviì
1981-1990
560 3001
Eingemauert von eigener Hand (Kamenšìik, kamenšìik...). Ü: Marlene Milack-Verheyden. Köln: Bund-Verl. 1987. 226 S. (Edition OrientOccident, 6).
Kuprijanov, Vjaìeslav Gleboviì 3002
Das Wagnis des Vertrauens. Gedichte aus Moskau. Wald: Wortwerkstatt 1987. [48] S. (Schritte zur Entfeindung). Übersetzungen ins Deutsche teils vom Autor
Makanin, Vladimir Semɺnoviì 3003
Der Ausreißer [Sammlung]. Ü: Harry Burck, Ingeborg Kolinko. Berlin: VuW 1987. 188 S. (VuW-Spektrum, 221).
3004
Menschenbilder. Erzählungen II. Ü: Alexander Kaempfe. Kiel: Neuer Malik Verl. 1987. 192 S.
3005
Die Verfolgungsjagd (Pogonja). Ü: Aljonna Möckel. Berlin, Weimar: Aufbau 1987. 155 S. (Edition Neue Texte).
Možejko, Igor‘ Vsevolodoviì 3006
Das Mädchen aus der Zukunft (Den‘ roždenija Alisy. Plenniki asteroida). Ü: Aljonna Möckel. Berlin: Kinderbuchverl. 1987. 175 S.
Nabokov, Vladimir Vladimiroviì 3007
Der Zauberer (Volìebnik/The Enchanter). Ü aus d. Englischen: Dieter E. Zimmer. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1987. 137 S.
Oleša, Jurij Karloviì 3008
Die drei Dickwänste (Tri tolstjaka). Kinderroman. Ü: Thea-Marianne Bobrowski. Moskau: Raduga 1887. 173 S.
Platonov, Andrej Platonoviì 3009
Müllwind. Erzählungen, 1. Berlin: VuW 1987. 389 S. [Sammelausgabe in Einzelbänden]. Enthält auch Neu- und Erstübersetzungen BRD: München 1988
Rasputin, Valentin Grigor’eviì 3010
Der Brand (Požar). Ü: Erich Ahrndt. Berlin: VuW 1987. 108 S. (VuWSpektrum, 228).
Bibliographie
561
BRD: München 1987
Rodionov, Stanislav Vasil’eviì 3011
Alpträume. 2 Kriminalerzählungen. Berlin: Neues Leben 1987. 202 S. (Kompass-Bücherei, 354).
Solženicyn, Aleksandr Isaeviì 3012
Das Rote Rad. Eine Erzählung in bestimmten Zeitausschnitten. Erster Knoten. August vierzehn (Krasnoe koleso. Povestvovanie v otmerennych srokach. Dejstvie Pervoe. Revoljucija. Uzel I. Avgust ìetyrnadcatogo). Ü: Swetlana Geier. München, Zürich: Piper 1987. 1049 S.
Sulejmenov, Olžas Omaroviì 3013
Gedichte. Erlesenes. Alma-Ata: Verl. Kasachstan 1987. 158 S.
Tendrjakov, Vasilij Fɺdoroviì 3014
Das Gericht. Novellen. Berlin: VuW 1887. 637 S. [Werke in Einzelbänden, 3]. Enthält auch Neuübersetzungen
Tokareva, Viktorija Samojlovna 3015
Und raus bist du. Erzählungen. Zürich: Ammann 1987. 246 S.
3016
Zickzack der Liebe. Erzählungen. Ü: Monika Tantzscher. Berlin: Neues Leben 1987. 336 S. BRD: Köln 1987
Tregubov, Jurij Andreeviì 3017
Die blutige Ikone. Roman. Frankfurt/M.: Feuervogel 1987. 336 S.
Vasil’ev, Boris L’voviì 3018
Und morgen war Krieg (Zavtra byla vojna). Ü: Margit Bräuer. Berlin, Weimar: Aufbau 1987. 160 S.
Vesɺlyj, Artɺm 3019
Russland in Blut gewaschen (Rossija, krov’ju umytaja). Roman. Ü: Thomas Reschke. Leipzig, Weimar: Kiepenheuer 1987. 593 S. BRD: Köln 1987
1981-1990
562
Vvedenskij, Aleksandr Ivanoviì 3020
Eine gewisse Anzahl Gespräche oder das völlig umgearbeitete Stundenbuch und zwei Gedichte. Ü: Peter Urban. Berlin: Friedenauer Presse 1987. 23 S.
Zinov’ev, Aleksandr Aleksandroviì 3021
„Ich bin für mich selbst ein Staat.“ Betrachtungen eines russischen Kosmopoliten. Alexander Sinowjew. Aufgezeichnet von Adelbert Reif und Ruth Renée Reif. Zürich: Diogenes 1987. 175 S. „Mit einer vollständigen Bibliographie der Werke A. Sinowjews“
1988: Achmatova, Anna Andreevna 3022
Die roten Türme des heimatlichen Sodom. Gedichte. Ü: Irmgard Wille. Briefe. Ü: Rosemarie Düring. Berlin: Oberbaum 1988. 243 S. Zweisprachige Ausgabe
3023
Vor den Fenstern Frost. Gedichte und Prosa. Ü: Barbara Honigmann, Fritz Mierau. Berlin: Friedenauer Presse 1988. 23 S.
Achmetov, Nizametdin Šamsutdinoviì 3024
Die Straße der Freiheit. Lyrik und Prosa. Ü: Rolf-Dietrich Keil. Frankfurt/M.: Fischer 1988. 117 S. (Fischer TB, 9277).
Ajtmatov, êingiz Torekuloviì 3025
Karawane des Gewissens. Autobiographie, Literatur, Politik. Ü: Friedrich Hitzer, Charlotte Kossuth. Zürich: Unionsverl. 1988. 360 S. Enthält auch Erstübersetzungen
3026
Mein Land. Kirgisien, Kasachstan. Ein Fotoband von Vadim Krochin, Tschingis Ajtmatov. Fischerhude: Atelier im Bauernhaus 1988. 72 S. Bildband; Texte teilweise von Ajtmatov
3027
Notizen über mich. Ü: Friedrich Hitzer. [Zürich]: Unionsverl. 1988. 18 S. Sonderdruck zum 60. Geburtstag des Autors
Astaf’ev, Viktor Petroviì
Bibliographie 3028
563
Der traurige Detektiv (Peìal’nyj detektiv). Roman. Ü: Thomas Reschke. Berlin, Weimar: Aufbau 1988. 222 S. BRD: Köln 1988
Babenko, Vitalij Timofeeviì 3029
Der Goldfisch (Igorjaša „Zolotaja Rybka“). Eine kollektive Phantasie. Ü: Anselm Bühling, Viola Theunissen. Kassel: Jenior & Pressler 1988. 108 S. (Edition Wunschmaschine).
Bek, Aleksandr Al’fredoviì 3030
Die Ernennung (Novoe naznaìenie). Roman. Ü: Helga Gutsche. Berlin: VuW 1988. 243 S. BRD: Göttingen 1988 Revidierte Fassung Göttingen 1999
3031
Meilensteine (Vechi). Moskau: Raduga 1988. 125 S.
Berberova, Nina Nikolaevna 3032
Der Lakai und die Hure (Lakaj i devka). Ü aus d. Französischen: Anna Kamp. Düsseldorf: Claassen 1988. 95 S.
Brodskij, Iosif Aleksandroviì 3033
Flucht aus Byzanz. Essays. München, Wien: Hanser 1988. 388 S.
3034
Marmor (Mramor). Drama. Ü: Peter Urban. München, Wien: Hanser 1988. 110 S. (Edition Akzente).
Bulgakov, Michail Afanas’eviì 3035
Adam und Eva (Adam i Eva). Stück in 4 Akten. Ü: Thomas Reschke. Berlin: Henschel [1988]. 90 S. (Henschel Schauspiel).
3036
Hundeherz (Sobaì’e serdce). Ü: Thomas Reschke. Berlin: VuW 1988. 137 S. (VuW-Spektrum, 237).
Bulyìɺv, Kirill 3037
Alissa jagt die Piraten. Berlin: Kinderbuchverl. 1988. 234 S.
Bykov, Vasilij Vladimiroviì 3038
Die Kiesgrube (Kar’er). Roman. Ü: Harry Burck. Berlin: VuW 1988. 370 S. BRD: Köln 1989
1981-1990
564
êɺrnyj, Saša 3039
Der Humpen des Hauptmanns. Satirische Märchen. Berlin: Eulenspiegel 1988. 200 S.
Chaìaturjanc, Levon Surenoviì / Chrunov, Evgenij Vasil’eviì 3040
Der Asteroid (Na asteroide). Science fiction Roman. Ü: Winfried Petri. München: Heyne 1988. 267 S. (Heyne Bücher, 06/4512).
Charms, Daniil 3041
Briefe aus Petersburg. 1933. Ü: Peter Urban. Berlin: Friedenauer Presse 1988. 21 S.
Davydov, Jurij Vladimiroviì 3042
Zwei Bündel Briefe (Dve svjazki pisem). Ü: Eckhard Thiele. Berlin: VuW 1988. 455 S.
Glazov, Grigorij Solomonoviì 3043
Ohne Narkose (Bez narkoza). Ü: Barbara Heitkam. Berlin, Weimar: Aufbau 1988. 336 S. (bb-Taschenbuch, 618).
Gor’kij, Maksim 3044
Kinder der Sonne (Deti solnca). Ü: Andrea Clemen. Wien: Akademietheater 1988. 215 S. (Burgtheater : Programmbuch, ). Als Bühnenms.: Frankfurt/M. 1974
Granin, Daniil Aleksandroviì 3045
Sie nannten ihn Ur (Zubr). Roman eines Lebens. Ü: Erich Ahrndt. Berlin: VuW 1988. 383 S. BRD: Köln 1988 u.d.T. „Der Genetiker“
Grin, Aleksandr Stepanoviì 3046
Die funkelnde Welt (Blistajušìij mir). Phantastischer Roman. Ü: Heinz Kübart. Berlin: VuW 1988. 201 S. BRD: Stuttgart 1988
Gumilɺv, Nikolaj Stepanoviì
Bibliographie 3047
565
Ausgewählte Gedichte. Briefe. Ü: Irmgard Wille, Rosemarie Düring. Berlin: Oberbaum 1988. 150 S. Zweisprachige Ausgabe
Gureviì, Georgij Iosifoviì 3048
Tempograd (Tempograd). Roman. Ü: A. Platzgummer-Kienpointner. München: Heyne 1988. 335 S. (Heyne-Bücher, 06/4543, Science-Fiction & Fantasy).
Iskander, Fazil‘ Abduloviì 3049
Der Hüter der Berge oder Das Volk kennt seine Helden. Neues aus dem Leben des Sandro von Tschegem (Sandro iz êegema“, 2). Ü: Fredeke Arnim. Frankfurt/M.: S. Fischer 1988. 382 S. 2. Band des Novellenzyklus in unzensierter Fassung
Kataev, Valentin Petroviì 3050
Das Echo der Kriegsjahre. Erzählungen, Skizzen, Notizen. Ü: Marianne Bobrowski, Irene Strobel. Berlin: Militärverl. d. DDR 1988. 232 S. Enthält auch Erstübersetzungen
Kaverin, Veniamin Aleksandroviì 3051
Verzicht und Erfüllung (Nauka rasstavanija). Roman. Ü: Ruprecht Willnow. Berlin: Militärverl. d. DDR 1988. 230 S.
Koževnikova, Nadežda Vadimovna 3052
Die leichte Muse. Zwei Kurzromane. Ü: Waltraud Ahrndt. Berlin, Weimar: Aufbau 1988. 252 S. (bb-Taschenbuch, 605).
Kurìatkin, Anatolij Nikolaeviì 3053
Ein Weiberhaus (Babij dom). Ü: Aljonna Möckel. Berlin, Weimar: Aufbau 1988. 167 S. (Edition Neue Texte).
Leonov, Nikolaj Ivanoviì 3054
Die Falle. Der Schuß aus dem Hinterhalt. Kriminalromane. Berlin: VuW 1988. 417 S. Enthält neu: „Schuß aus dem Hinterhalt (Vystrel v spinu)“. Ü: Ingeborg Kolinko BRD: Hamburg 1988
1981-1990
566
Limonov, Èduard 3055
Selbstbildnis des Banditen als junger Mann (Podrostok Savenko). Ü aus d. Französischen: Ulrike Endres u. Hilde Schneider. [Ravensburg]: Selinka [1988]. 286 S.
Mandel’štam, Osip Èmil’eviì 3056
Der Stein. Frühe Gedichte 1908-1915. Ü: Ralph Dutli. Zürich: Ammann 1988. 263 S. [Werkausgabe]. Zweisprachige Ausgabe
Možejko, Igor‘ Vsevolodoviì 3057
7 und 37 Wunder der Welt (Sem‘ i 37 ìudes). Ü: Emilia Crome. Leipzig [usw.]: Urania 1988. 359 S.
Neznanskij, Fridrich Evseeviì 3058
Drogen für den Kreml (Operacija Faust). Roman. Ü: Susanne Lepsius. Bern [usw.]: Scherz 1988. 287 S.
Pil’njak, Boris Andreeviì / Uecker, Günther 3059
Günther Uecker. Aquarelle Sibirien, Mongolei. Mit Texten von Boris Pilnjak. Ü: Felix Philipp Ingold. St. Gallen: Erker 1988. 182 S. Zweisprachige Ausgabe
Platonov, Andrej Platonoviì 3060
Die Reise des Spatzen. Erzählungen, 2. Berlin: VuW 1988. 345 S. [Sammelausgabe in Einzelbänden]. Enthält auch Erst- und Neuübersetzungen BRD: München 1988
Pristavkin, Anatolij Ignat’eviì 3061
Über Nacht eine goldene Wolke (Noìevala tuìka zolotaja). Roman. Ü: Thomas Reschke. München, Hamburg: Knaus 1988. 302 S. DDR: Berlin 1989, u.d.T.: „Schlief ein goldnes Wölkchen“. Erste vollständige Ausgabe ebenda 1992
Prišvin, Michail Michajloviì 3062
Meistererzählungen. Ü: Ilma Rakusa. Zürich: Manesse 1988. 305 S. (Manesse-Bibliothek der Weltliteratur).
Bibliographie
567
Pulatov, Timur Ischakoviì 3063
Das Geheimnis der Schildkröte (êerepacha Tarazi). Roman. Ü: Ingeborg Schröder. Berlin: VuW 1988. 271 S. BRD: Frankfurt/M. 1988
Rasputin, Valentin Grigor’eviì 3064
Der Junge, der Fluss und der große Wald (Zemlja rodiny). Ü: Aljonna Möckel. Berlin: Kinderbuchverl. 1988. 62 S.
Ratušinskaja, Irina Borisovna 3065
Grau ist die Farbe der Hoffnung (Seryj – cvet nadeždy). Bericht aus einem Frauenlager. Ü: Marlene Milack-Verheyden, Eva Rönnau. München, Hamburg: Knaus 1988. 351 S.
Remizov, Aleksej Michajloviì 3066
Gewagtes Schicksal. Traum-Erzählungen. Ü: Peter Ludewig. Leipzig: Reclam 1988. 84 S.
Rybakov, Anatolij Naumoviì 3067
Die Kinder vom Arbat (Deti Arbata). Ü: Juri Elperin. Köln: Kiepenheuer & Witsch 1988. 760 S.
Šatrov, Michail Filippoviì 3068
Weiter... Weiter... Weiter... (Dal’še... Dal’še... Dal’še...). Version des Verfassers zu den Ereignissen am 24. Oktober 1917 und bedeutend später. Ü: Friedrich Hitzer. Köln: Kiepenheuer & Witsch 1988. 179 S. (KiWi, 174).
Šefner, Vadim Sergeeviì 3069
Bescheidene Genies. Phantastische Erzählungen. Berlin: Das Neue Berlin 1988. 245 S. BRD: Frankfurt/M. 1990
Sergeev-Censkij, Sergej Nikolaeviì 3070
Leutnant Babajew (Babaev). Roman eines verlorenen Lebens. Ü: Harry Burck. Berlin: VdN 1988. 286 S.
Šestakov, Pavel Aleksandroviì
1981-1990
568 3071
Die Sackgasse (Tupik). Ü: Ruprecht Willnow. Berlin: Neues Leben 1988. 255 S. (Basar).
Šklovskij, Viktor Borisoviì 3072
Dritte Fabrik (Tret’ja fabrika). Ü: Verena Dohrn, Gabriele Leupold. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1988. 134 S. (Bibliothek Suhrkamp, 993).
Slovin, Leonid Semɺnoviì 3073
Ohne Zorn und Vorurteil (Bez gneva i pristrastija). Kriminalerzählung. Ü: Erika Pietrass. Berlin: Das Neue Berlin 1988. 62 S. (Blaulicht, 268). Gekürzt
Sologub, Fɺdor 3074
Der vergiftete Garten. Phantastisch-unheimliche Geschichten. Ü: Eckhard Thiele. Berlin: Buchverl. Der Morgen 1988. 350 S. BRD: Frankfurt/M. 1990
Stadnjuk, Ivan Fotieviì 3075
Krieg (Vojna, kn. 3-ja). Band 3. Moskau – das Jahr 1941. Ü: Heinz Kübart u. Traute Stein. Berlin: Militärverl. d. DDR 1988. 343 S.
Strugackij, Arkadij Natanoviì / Strugackij, Boris Natanoviì 3076
Die Wellen ersticken den Wind (Volny gasjat veter). Ü: Erik Simon. Berlin: Das Neue Berlin 1988. 204 S. 3. Band der Maxim Kammerer-Trilogie BRD: Frankfurt/M. 1988
Tendrjakov, Vladimir Fɺdoroviì 3077
Die reinen Wasser von Kitesh (êistye vody Kiteža). Ü: Thomas Reschke. Berlin: VuW 1988. 143 S. (VuW-Spektrum, 234). BRD: Frankfurt/M. 1989
3078
Der siebente Tag. Ü: Hilde Angarowa, Hilde Eschwege. Berlin: Militärverl. d. DDR 1988. 153 S. (Das Taschenbuch, 241).
Tregubov, Jurij Andreeviì 3079
Schnapsi. Roman. Frankfurt/M.: Feuervogel 1988. 308 S.
Vajner, Arkadij Nikolaeviì / Vajner, Georgij Nikolaeviì
Bibliographie 3080
569
Messer im Scheinwerferlicht (Ob“ezžajte na dorogach sbitych košek i sobak). Ü: Erich Ahrndt. Berlin: VuW 1988. 182 S.
Vojnoviì, Vladimir Nikolaeviì 3081
Moskau 2042 (Moskva 2042). Roman. Ü: Swetlana Geier. München, Zürich: Piper 1988. 445 S.
Voronov, Jurij Petroviì 3082
Blockade (Blokada. Kniga stichov). Ü: Heinz Kahlau. Moskau: Raduga 1988. 261 S. Zweisprachige Ausgabe
Voznesenskij, Andrej Andreeviì 3083
Wenn wir die Schönheit retten. [Gedichte, Essay]. Berlin: VuW 1988. 240 S. [Lyrikreihe]. Gedichte zweisprachig
Zinov’ev, Aleksandr Aleksandroviì 3084
Katastroika. Gorbatschows Potemkinsche Dörfer. Mit einem Beitrag von Henry Kissinger. Ü: Erich Hiller. Frankfurt/M., Berlin: Ullstein 1988. 208 S.
1989: Adamoviì, Aleksandr Michajloviì 3085
Die letzte Pastorale (Poslednjaja pastoral‘). Ü: Uwe Grotz u. Nina Letnewa. Hamburg: Galgenberg 1989. 140 S.
Ajtmatov, êingiz Torekuloviì 3086
Aug in Auge (Licom k licu). Ü: Hartmut Herboth. Zürich: Unionsverl. 1989. 110 S. Vollständiger Text
Andreev, Leonid Nikolaeviì 3087
Judas Ischariot. Erzählungen 1907-1916. Berlin, Weimar: Aufbau 1989. 584 S. [Sammelausgabe in Einzelbänden, 2]. Enthält auch Erstübersetzungen
1981-1990
570
Antonov, Sergej Petroviì 3088
Waska in der Unterwelt (Vas’ka). Roman. Ü: Eckhard Thiele. Berlin: VuW 1989. 269 S.
Astaf’ev, Viktor Petroviì 3089
Wasjutka und der Taigasee. Die Geschichte eines Fischerjungen aus Sibirien (V tajge, u Eniseja). Bearb.: Maria Luise Völter. Wien: Österreichischer Bundesverl. [1989]. 60 S.
Berberova, Nina Nikolaevna 3090
Astaschew in Paris (Oblegìenie uìasti). Roman. Ü aus d. Französischen: Anna Kamp. Düsseldorf: Claassen 1989. 95 S.
3091
Tschaikowsky (êajkovskij. Istorija odinokoj žizni). Ü aus d. Französischen: Anna Kamp. Düsseldorf: Claassen 1989. 279 S.
Bogdanov, Aleksandr Aleksandroviì 3092
Der rote Planet. Ingenieur Menni. Utopische Romane. Berlin: VuW 1989. 297 S. Enthält neu: „Ingenieur Menni (Inžener Mènni)
Bondarev, Jurij Vasil’eviì 3093
Die Bataillone bitten um Feuer (Batal’ony prosjat ognja). Roman. Ü: Dieter Pommerenke. Berlin: VdN 1989. 272 S.
Borodin, Leonid Ivanoviì 3094
Die dritte Wahrheit (Tret’ja pravda). Roman. Ü: Lorenzo Amberg. Freiburg /Br. [usw.]: Herder 1989. 192 S.
Bulgakov, Michail Afanas’eviì 3095
Adam und Eva (Adam i Eva). Theaterstück. Ü: Brigitte van Kann. Dortmund: Schauspiel 1989. 112 S. Enthält außerdem: „Was auf uns zukommt (Grjadušìie perspektivy)“.
Bulyìɺv, Kirill 3096
Julka und die Außerirdischen. Zwei phantastische Geschichten. Berlin: Kinderbuchverl. 1989. 135 S.
Bunin, Ivan Alekseeviì
Bibliographie 3097
571
Zwanzig Miniaturen Ü: Kay Borowsky. Reicheneck: Aldus-Presse 1989. 43 S.
Cvetaeva, Marina Ivanovna 3098
Ausgewählte Werke. Band 1-3. Bd. 1: Lyrik. 219 S., Bd. 2: Prosa. 347 S., Bd. 3: Briefe. 253 S. Berlin: VuW 1989. Enthält auch Erst- und Neuübersetzungen BRD: München 1989
3099
Briefe an Bachrach und Ausgewählte Gedichte. Ü: Irmgard Wille. Berlin: Oberbaum 1989. 301 S.
3100
Ein gefangener Geist. Essays. Ü: Rolf-Dietrich Keil. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1989. 286 S. (Bibliothek Suhrkamp, 1009).
3101
Das Haus am alten Pimen. Eine Auswahl. Ü: Elke Erb. Leipzig: Reclam 1989. 294 S. (RUB, 1247). Gedichte zweisprachig Enthält auch Erst- und Neuübersetzungen
Dobyìin, Leonid Ivanoviì 3102
Die Stadt N (Gorod Én). Roman. Ü: Gabriele Leupold. Frankfurt/M.: Fischer 1989. 156 S.
Drucè, Ion Panteleeviì 3103
Die Samariterin (Samaritjanka). Erzählung. Ü: A. Hampel. Gießen, Königstein: Ost-West-Dialog 1989. 28 S.
Dudincev, Vladimir Dmitrieviì 3104
Die weißen Gewänder (Belye odeždy). Roman. Ü: Erich Ahrndt, Ingeborg Schröder. München: Bertelsmann 1989. 763 S. DDR: Berlin 1990
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì 3105
Und sie bewegt sich doch (A vsɺ-taki ona vertitsja). Ü: Holger Siegel. Leipzig: Reclam 1989. 134 S. (RUB, 1311).
Esin, Sergej Nikolaeviì 3106
Der Imitator (Imitator). Aufzeichnungen eines Ehrgeizigen. Ü: Harry Burck. Berlin: Eulenspiegel 1989. 156 S.
1981-1990
572
Galiì, Aleksandr Arkad’eviì 3107
Der Strick zum Paradies. Gedichte, Lieder und Balladen. Ü: Tamina Groepper, Dietz Otto Edzard. Frankfurt/M.: Neue Kritik 1989. 171 S.
Gor’kij, Maksim 3108
Fünf Dramen. Ü: Rainer Kirsch. Leipzig: Reclam 1989. 342 S. (RUB, 1296).
Grekova, Irina Nikolaevna 3109
Lebensbeichte eines schönen Mannes (Fazan). Roman. Ü: Aljonna Möckel. Berlin, Weimar: Aufbau 1989. 142 S.
Grin, Aleksandr Stepanoviì 3110
Der Mord im Fischladen. Rätselhafte Geschichten. Ü: Renate Landa. Berlin: VuW 1989. 209 S. BRD: Düsseldorf 1989
Grossman, Vasilij Semɺnoviì 3111
Die Kommissarin (V gorode Berdiìeve). Erzählung. Ü: Thies Ziemke. Kiel: Neuer Malik-Verl. 1989. 96 S.
Iskander, Fazil‘ Abduloviì 3112
Sandro von Tschegem (Sandro iz êegema, 3). Die frühen Episoden. Ü: Marlene Milack-Verheyden. Frankfurt/M.: S. Fischer 1989. 355 S. 3. Band des Novellenzyklus in unzensierter Fassung
Ivanov, Vsevolod Vjaìeslavoviì 3113
Der Kampf um den Kreml (Uzginskij Kreml‘). Roman. Ü: Günter Dalitz. Berlin, Weimar: Aufbau 1989. 515 S.
Karpov, Vladimir Vasil’eviì 3114
Der General und ich (Polkovodec). Ü: Peter Lobig u. Werner Tschoppe. Berlin: Militärverl. d. DDR 1989. 582 S.
Kazancev, Aleksandr Petroviì 3115
Der Nachfahre der Himmelssöhne. Das phantastische Leben des Cyrano de Bergerac. Berlin: Neues Leben 1989. 376 S. (Basar).
Bibliographie
573
Kim, Anatolij Andreeviì 3116
Weiße Trauer. Erzählungen. Leipzig: Reclam 1989. 273 S. (RUB, 1310).
Kireev, Ruslan Timofeeviì 3117
Glühwürmchen (Svetljaìok). Novelle. Ü: Waltraud Ahrndt. Berlin: Neues Leben 1989. 162 S.
Kunin, Vladimir Vladimiroviì 3118
Intergirl (Interdevoìka). Roman. Ü: Marlene Milack-Verheyden. München: Roitman 1989. 157 S. DDR: Halle 1990
Kuprijanov, Vjaìeslav Gleboviì 3119
Wie man eine Giraffe wird. Gedichte. Weissach im Tal: Alkyon-Verl. 1989. 140 S. (Edition Eisvogel, 7). Zweisprachige Ausgabe
Kuprin, Aleksandr Ivanoviì 3120
Meistererzählungen. Ü: Eveline Passet. Zürich: Manesse 1989. 543 S. (Manesse-Bibliothek der Weltliteratur).
Kuzmin, Michail Alekseeviì 3121
Florus und der Räuber. Erzählungen. Leipzig: Insel 1989. 189 S. (Ausgewählte Werke in Einzelausgaben, [2]). Enthält auch Erst- und Neuübersetzungen
Limonov, Èduard 3122
Der kleine Dreckskerl (Molodoj negodjaj). Ü aus d. Französischen: Hans Hütt. Ravensburg: Selinka 1989. 345 S.
Lunc, Lev Natanoviì 3123
Die Affen kommen. Erzählungen. Dramen. Essays. Briefe. Münster: Johannes Lang 1989. 337 S.
Makanin, Vladimir Semɺnoviì 3124
Stimmen. Drei Prosatexte. Ü: Aljonna Möckel, Wilhelm Plackmeyer. Berlin, Weimar: Aufbau 1989. 341 S.
1981-1990
574 3125
Der Verlust (Utrata). Roman. Ü: Ingeborg Kolinko. Kiel: Neuer Malik Verl. 1989. 157 S.
Mandel’štam, Osip Èmil’eviì 3126
Briefe an Nadeshda. Ü: Johanne Peters. Berlin: Oberbaum 1989. 253 S.
Nabokov, Vladimir Vladimiroviì 3127
Erzählungen, 1. 1921-1934. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1989. 708 S. (Gesammelte Werke, 13). Enthält auch Erstübersetzungen
3128
Erzählungen, 2. 1935-1951. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1989. 628 S. (Gesammelte Werke, 14). Enthält auch Erstübersetzungen
Nagibin, Jurij Markoviì 3129
Steh auf und wandle (Vstan‘ i idi). Erzählung. Ü: Wolfgang Kasack. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1889. 155 S. (suhrkamp-taschenbuch, 1654).
Panasjan, Sergej Aršakoviì 3130
Wegen nichts. Kriminalerzählung. Ü: Erika Pietrass. Berlin: Das Neue Berlin 1989. 62 S. (Blaulicht, 275).
Parnov, Eremej Judoviì 3131
Das Tal der Sieben Glückseligkeiten (Prosnis‘ v Famaguste). Phantastischer Roman. Ü: Irene Strobel. Berlin: Neues Leben 1989. 184 S. (Kompass-Bücherei, 378).
Petruševskaja, Ljudmila Stefanovna 3132
Cinzano (êinzano). Theaterstück in 2 Teilen. Mit e. Beitrag zur Entstehung des Stückes. Ü: Rosemarie Tietze. Frankfurt/M.: Luchterhand Literaturverl. 1989. 67 S.
Pil’njak, Boris Andreeviì 3133
Die Geschichte vom nichtausgelöschten Mond. Erzählungen 1915-1926. Ü: Barbara Conrad. Frankfurt/M.: Fischer 1989. 287 S.
Platonov, Andrej Platonoviì
Bibliographie 3134
575
Die Baugrube (Kotlovan). Das Juvenilmeer (Juvenil’noe more). Dshan (Džan). Romane. Ü: Alfred Frank, Werner Kaempfe. Berlin: VuW 1989. 458 S. [Sammelausgabe in Einzelbänden]. BRD: München 1990
Rybakov, Vjaìeslav Michajloviì 3135
Die Zeit ist gekommen (Prišlo vremja). Der erste Tag der Rettung. Ü: Anselm Bühling, Viola Theunissen. Kassel: Jenior & Pressler 1989. 138 S. (Edition Wunschmaschine).
Rytchèu, Jurij Sergeeviì 3136
Teryky, eine Tschuktschenlegende (Teryky). Ü: Waltraud Ahrndt. Berlin: VuW 1989. 157 S.
Selawry, Alla 3137
Lyrisches Tagebuch. Basel: Die Pforte 1989. 79 S. Original in Deutsch
Semɺnov, Julian Semɺnoviì 3138
Moskau: Streng geheim (TASS upolnomoìen zajavit‘...). Roman. Ü aus d. Englischen: Uschi Gnade. München: Droemer/Knaur 1989. 458 S. (Knaur Taschenbuch, 2068). Neuausgabe des Romans (s. Nr. 2716) in einer Übersetzung der englischen Version
Šestakov, Pavel Aleksandroviì 3139
Ein neues Indiz. Kriminalerzählung. Berlin: Neues Leben 1989. 206 S. (Kompaß-Bücherei, 376).
Simonov, Konstantin Michajloviì 3140
Sofia Leonidowna (Sofija Leonidovna). Erzählung. Ü: Juri Elperin. Berlin: Militärverl. d. DDR 1989. 159 S. (Das Taschenbuch, 248).
Sinjavskij, Andrej Donatoviì 3141
Der Traum vom neuen Menschen oder die Sowjetzivilisation (Osnovy sovetskoj civilizacii). Ü: Swetlana Geier. Frankfurt/M.: Fischer 1989. 409 S. Titelblatt: „Andrej Sinjawskij“
1981-1990
576
Sobol‘, Andrej 3142
Die Fürstin. Geschichten von Liebe und Verrat. Ü: Marga Erb. Berlin: Der Morgen 1989. 326 S.
Solženicyn, Aleksandr Isaeviì 3143
Das Rote Rad. Eine Erzählung in bestimmten Zeitausschnitten. Dritter Knoten. März siebzehn. Erster Teil (Krasnoe Koleso. Povestvovanie v otmerennych srokach. Uzel III. Mart semnadcatogo). Ü: Heddy Pross-Weerth. München, Zürich: Piper 1989. 746 S. Kap. 1, 7, 10, 40 vorab zum Jahreswechsel 1987/88, nicht im Handel
Strugackij, Arkadij Natanoviì / Strugackij, Boris Natanoviì 3144
Mittag, 22. Jahrhundert. Der Junge aus der Hölle. Phantastische Erzählungen. Ü: Aljonna Möckel, Erika Pietraß. Berlin: Das Neue Berlin 1989. 332 S. Enthält auch Erstübersetzungen
Tarkovskij, Arsenij Aleksandroviì 3145
Arseni Tarkowski. [Gedichte]. Berlin: Neues Leben 1989. 31 S. (Poesiealbum, 256).
Tendrjakov, Vladimir Fɺdoroviì 3146
Anschlag auf Visionen (Pokušenie na miraži). Ü: Ingeborg Schröder. Berlin: VuW 1989. 298 S. [Werke in Einzelbänden, 5].
Tolstaja, Tat’jana Nikitiìna 3147
Rendezvous mit einem Vogel. [Erzählungen]. Ü: Ilse Tschörtner. Berlin: VuW 1989. 170 S. (VuW-Spektrum, 253).
3148
Stelldichein mit einem Vogel. Erzählungen. Ü: Sylvia List, Hilde Angarowa. Frankfurt/M.: Luchterhand 1989. 153 S.
Trifonov, Jurij Valentinoviì 3149
Das umgestürzte Haus (Oprokinutyj dom). Sieben Reisen. [Sammlung]. Ü: Sylvia List. Frankfurt/M.: Luchterhand Literaturverl. 1989. 120 S. Ausgabe für die BRD, Österreich und die Schweiz
Ustinov, Sergej L‘voviì
Bibliographie 3150
577
Zwölf Uhr Majakowskij-Platz. Sie können auf mich bauen (Možete na menja položit’sja). Ü: Frank Göbler. [Köln]: Emons 1989. 216 S. (Emons Krimi).
Vajner, Arkadij Nikolaeviì / Vajner, Georgij Nikolaeviì 3151
Tödliches Telegramm. Messer im Scheinwerferlicht. Ü: Erich Ahrndt, Kristiane Lichtenfeld. Berlin: VuW 1989. 366 S. Enth. erstmals: „Tödliches Telegramm“. Ü: Kristiane Lichtenfeld
Vysockij, Vladimir Semɺnoviì 3152
Zerreißt mir nicht meine silbernen Saiten. 100 Lieder und Gedichte. Berlin, Weimar: Aufbau 1989. 537 S. u. 1 Schallplatte. Zweisprachige Ausgabe
1990: Aksɺnov, Vasilij Pavloviì 3153
Sag Rosine (Skaži izjum). Roman in Moskauer Traditionen. Ü: Marlene Milack-Verheyden. München, Zürich: Piper 1990. 532 S.
Amosov, Nikolaj Michajloviì 3154
Ein Buch über Glück und Unglück (Kniga o sìast’e i nesìastjach). Tagebuch mit Erinnerungen und Reflexionen. Ü: Irene Ueberwolf. Kiew: Dnipro 1990. 263 S.
Andreev, Leonid Nikolaeviì 3155
Die sieben Gehenkten. Erzählungen. Ü: Hans Loose, Herbert Wotte. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1990. 261 S. (Bibliothek Suhrkamp, 1038).
Babel‘, Isaak Èmmanuiloviì 3156
Tagebuch 1920. Ü: Peter Urban. Berlin: Friedenauer Presse 1990. 270 S.
Berberova, Nina Nikolaevna 3157
Ich komme aus St. Petersburg (Kursiv moj). Ü: Christine Süß. Düsseldorf: Claassen 1990. 607 S.
Bitov, Andrej Georgieviì
1981-1990
578 3158
Das Licht der Toten. Erinnerungen an die Realität. Ü: Rosemarie Tietze. Frankfurt/M.: Luchterhand 1990. 232 S.
Blok, Aleksandr Aleksandroviì 3159
Gedichte. Russisch und deutsch. Ü: Adrian Wanner. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1990. 178 S. (Bibliothek Suhrkamp, 1052). Zweisprachige Ausgabe
Bolyìɺv, Igor‘ Ivanoviì 3160
Der Turm zu Babel (Vavilonskaja bašnja). Ü: Thomas Bremer. Münster: Kleinheinrich 1990. [38] S. (Edition Literaturverein Münster, 1). Zweisprachige Ausgabe
Borodin, Leonid Ivanoviì 3161
Die Frau und das Meer (Ženšìina i more). Roman. Ü: Lorenzo Amberg. Freiburg/Br. [usw.]: Herder 1990. 141 S.
Bulgakov, Michail Afanas’eviì 3162
Stücke 2. Ü: Thomas Reschke. Berlin: VuW 1990. 543 S. [Sammelausgabe in Einzelbänden, 6]. Enthält auch Erst- und Neuübersetzungen
Bykov, Vasilij Vladimiroviì 3163
Im Nebel (V tumane). Novelle. Ü: Werner Rode. Berlin: VuW 1990. 130 S.
Charms, Daniil 3164
Zwischenfälle. Daniil Charms. Ü: Ilse Tschörtner. Berlin: VuW 1990. 373 S. Enthält auch Erst- und Neuübersetzungen
Chazanov, Boris 3165
Die Königsstunde. Drei Erzählungen. Ü: Annelore Nitschke. Stuttgart: DVA 1990. 271 S.
Chmelik, Marija Aleksandrovna 3166
Kleine Vera (Malen’kaja Vera). Roman. Mit 19 Briefen von sowjetischen Filmzuschauern. Ü: Gerlinde Zett-Tesche. Zürich: Diogenes 1990. 177 S.
Bibliographie
579
Cvetaeva, Marina Ivanovna 3167
Irdische Zeichen. [Gedichte]. Leipzig: Insel 1990. 94 S. (Insel-Bücherei, 1078).
3168
Phoenix (Feniks). Versdrama in 3 Bildern. Ü: Ilma Rakusa. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1990. 188 S. (Bibliothek Suhrkamp, 1057). Zweisprachige Ausgabe Übersetzung gleichzeitig: [Berlin]: Schaubühne am Lehniner Platz
Dombrovskij, Jurij Osipoviì 3169
Die Fakultät unnützer Dinge (Fakul’tet nenužnych vešìej). Roman. Ü: Heddy Pross-Weerth. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1990. 594 S.
Dovlatov, Sergej Donatoviì 3170
Die Unseren (Naši). Ein russisches Familienalbum. Ü: Gabriele Leupold. Frankfurt/M.: S. Fischer 1990. 183 S.
Druskin, Lev Savel’eviì 3171
Licht im Fenster. Russische Gedichte aus Heimat und Fremde. Ü: Ludolf Müller. München: Wevel 1990. 156 S. (Quellen und Studien zur russischen Geistesgeschichte, 9). Zweisprachige Ausgabe
Èrenburg, Il’ja Grigor’eviì 3172
Menschen, Jahre, Leben (Ljudi, gody, žizn‘). Bd. 4. Ü: Brigitta Schröder. Berlin: VuW 1990. 284 S. [Sammelausgabe in Einzelbänden, 15].
Erofeev, Viktor Vladimiroviì 3173
Die Moskauer Schönheit (Russkaja krasavica). Roman. Ü: Beate Rausch. Frankfurt/M.: Fischer 1990. 350 S.
Gal’perin, Jurij Aleksandroviì 3174
Die Brücke über die Lethe (Most ìerez Letu). Praxis der Prosa. Ü: Therèse Madeleine Rollier. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1990. 164 S. (edition suhrkamp, NF 627).
Genatulin, Anatolij Jumabaeviì
1981-1990
580 3175
Verschüttet (Tunnel‘). Roman. Ü: Erich Ahrndt. Berlin: Neues Leben 1990. 207 S.
Grossman, Vasilij Semɺnoviì 3176
Alles fließt (Vsɺ teìɺt). Erzählung. Ü: Renate Landa. Berlin: VuW 1990. 201 S.
Ivanov, Georgij Vladimiroviì 3177
Stichotvorenija – Gedichte. Ü: Kay Borowsky. Reicheneck: AldusPresse 1990. [28] S. (Ausgabe der Aldus-Presse Reicheneck, 49). Zweisprachige Ausgabe
Kabakov, Aleksandr Abramoviì 3178
Kein Zurück (Nevozvrašìenec). Roman. Ü: Olaf Kühl. Frankfurt/M.: Fischer 1990. 89 S.
Kaverin, Veniamin Aleksandroviì 3179
Berlocche (Verlioka). Ein Märchenroman. Ü: Christel Ružiìka. Leipzig, Weimar: Kiepenheuer 1990. 181 S.
Kazakov, Vladimir Vasil’eviì 3180
Unterbrechen Sie mich nicht, ich schweige! Sämtliche Dramen. Ü: Peter Urban. München, Wien: Hanser 1990. 169 S. (Edition Akzente).
Kuprijanov, Vjaìeslav Gleboviì 3181
Aufforderung zum Flug. Gedichte. Berlin: Tribüne 1990. 127 S.
3182
Ein Denkmal für den bekannten Feigling. Gedichte. Ü: Peter Steger. München: Delp 1990. 80 S. (Texte zur Zeit).
Kušner, Aleksandr Semɺnoviì 3183
Die Zeit ist unsere Haut. Gedichte. Ü: Kay Borowsky. Tübingen: Hölderlin-Gesellschaft 1990. [52] S. Zweisprachige Ausgabe
Kuznecov, Jurij Polikarpoviì 3184
Juri Kusnezow. [Gedichte]. Ü: Heinz Kahlau, Irana Rusta. Berlin: Neues Leben 1990. 31 S. (Poesiealbum, 274).
Bibliographie
581
Leonov, Nikolaj Ivanoviì 3185
Gefährliche Zeugen. Kriminalroman. Ü: Kristiane Lichtenfeld. Berlin: VuW 1990. 264 S.
Medvedeva, Natalija Georgievna 3186
Wir nennen es Liebe (Mama, ja žulika ljublju!). Roman. Ü: Natascha Wodin. Frankfurt/M.: Fischer 1990. 221 S. (Fischer TB, 10286).
Morgulis, Michail Zinov’eviì 3187
Gorbatschows Glasnost und Perestroika auch für Christen (Return to the red planet). Ü aus dem Englischen: Johannes W. Volkert. Bad Liebenzell: Verl. der Liebenzeller Mission 1990. 138 S.
Nabokov, Vladimir Vladimiroviì 3188
Nikolaj Gogol (Nikolai Gogol). Ü aus d. Englischen: Jochen Neuberger. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1990. 212 S. (Gesammelte Werke, 16).
Nagibin, Jurij Markoviì 3189
Steh auf und geh (Vstan‘ i idi). Ü: Charlotte Kossuth. Berlin: VuW 1990. 150 S. (VuW-Spektrum, 246).
Parnov, Eremej Judoviì 3190
Flammende Felsen (Pylajušìie skaly). Roman. Ü: Christel Makarov. Berlin: Verl. Tribüne 1990. 373 S.
Pasternak, Boris Leonidoviì 3191
Ljuvers Kindheit. Briefe. Berlin: Oberbaum 1990. 290 S. Text teils zweisprachig Enthält Erstübersetzungen von Briefen
3192
Sommer 1912. Briefe aus Marburg. Ü: Sergej Dorzweiler. Marburg: Blaue Hörner Verl. 1990. 173 S.
3193
Der Strich des Apelles (Apellesova ìerta). Ü: Felix Philipp Ingold. St. Gallen: Erker 1990. 38 S.
Petruševskaja, Ljudmila Stefanovna 3194
Unsterbliche Liebe. Erzählungen. Ü: Antje Leetz, Renate Landa. Berlin: VuW 1990. 248 S. BRD: Reinbek bei Hamburg 1992
1981-1990
582
Platonov, Andrej Platonoviì 3195
Tschewengur (êevengur). Die Wanderung mit offenem Herzen. Ü: Renate Landa. Berlin: VuW 1990. 525 S. [Sammelausgabe in Einzelbänden].
Pristavkin, Anatolij Ignat’eviì 3196
Wir Kuckuckskinder (Kukušata, ili Žalobnaja pesn‘ dlja uspokoenija serdca). Roman. Ü: Thomas Reschke. Berlin: VuW 1990. 234 S.
Roziner, Feliks Jakovleviì 3197
Weggefährten (Poputìiki). Ü: Wolfgang Kasack. Denklingen: Fuchstaler Presse 1990. 19 S. (Druck der Fuchstaler Presse, 25).
Rybakov, Anatolij Naumoviì 3198
Jahre des Terrors (Tridcat‘ pjatyj i drugie gody). Ü: Juri Elperin. Köln: Kiepenheuer & Witsch 1990. 442 S.
Rybakov, Vladimir Meìislavoviì 3199
Afganzy. Erzählungen. Ü: André Sikoev. München: Kyrill-und-MethodVerl./ Leipzig: Reclam 1990. 154 S.
Šalamov, Varlam Tichonoviì 3200
Schocktherapie. Kolyma-Geschichten. Ü: Thomas Reschke. Berlin: VuW 1990. 190 S. (VuW-Spektrum, 259).
Šargorodskij, Aleksandr Pavloviì / Šargorodskij, Lev Pavloviì 3201
Die Ritter vom gefillten Fisch. Roman. Ü: Barbara Schaefer. Freiburg [usw.]: Herder 1990. 288 S.
3202
Wie Großvater aufhörte, Jude zu sein. Und andere verrückte Geschichten. Ü: Barbara Schaefer. Freiburg [usw.]: Herder 1990. 157 S.
Simonov, Konstantin Michajloviì 3203
Aus der Sicht meiner Generation (Glazami ìeloveka moego pokolenija).Gedanken über Stalin. Ü: Harry Burck, Klaus Schneider. Berlin: VuW 1990. 485 S. UdSSR: Moskau 1990
Bibliographie
583
Sinjavskij, Andrej Donatoviì 3204
Iwan der Dumme (Ivan Durak). Vom russischen Volksglauben. Ü: Swetlana Geier. Frankfurt/M.: Fischer 1990. 439 S. Titelblatt: „Andrej Sinjawskij“
Slovin, Leonid Semɺnoviì 3205
Sonderzug auf Gleis 2 (Dopolnitel’nyj pribyvaet na vtoroj put‘). Kriminalroman. Ü: Ursula Krause. Berlin: Neues Leben 1990. 160 S. (Kompaß-Bücherei, 392).
Solouchin, Vladimir Alekseeviì 3206
Sonettenkranz. Mit russischem Vergleichstext. Ü: Margarete MüllerHenning. Kallmünz: Lassleben 1990. 48 S. (Lasslebens literarische Taschenbücher, 3). Zweisprachige Ausgabe
Solženicyn, Aleksandr Isaeviì 3207
Das rote Rad. Eine Erzählung in bestimmten Zeitabschnitten. Dritter Knoten. März siebzehn. Zweiter Teil (Krasnoe koleso. Povestvovanie v otmerennych srokach. Uzel III. Mart semnadcatogo). Ü: Heddy Pross-Weerth. München, Zürich: Piper 1990. 888 S.
3208
Rußlands Weg aus der Krise (Kak nam obustroit‘ Rossiju?). Ein Manifest. Ü: Heddy Pross-Weerth. München, Zürich: Piper 1990. 70 S. (Sammlung Piper, 1400).
Sorokin, Vladimir Georgieviì 3209
Die Schlange (Oìered‘). Roman. Ü: Peter Urban. Zürich: Haffmans 1990. 268 S.
Strugackij, Arkadij Natanoviì / Strugackij, Boris Natanoviì 3210
Das lahme Schicksal (Chromaja sud’ba). Ü: Erika Pietrass (SorokinKapitel), Helga Gutsche (Banev-Kapitel). Berlin: Das Neue Berlin 1990. 415 S. BRD: Frankfurt/M. 1991
3211
Der Montag fängt am Samstag an (Ponedel’nik naìinaetsja v subbotu). Ü: Helga Gutsche. Berlin: VuW 1990. 431 S. Enthält auch die Fortsetzung „Skazka o trojke“ („Märchen von der Trojka“)
1981-1990
584
Švarc, Evgenij L’voviì / Saliste, Ysabelle 3212
Die verzauberte Zeit (Skazka o poterjannom vremeni). Ü: Susanne Mattis. Wiesbaden, Zürich: Parabel 1990. [32] S.
Tarkovskij, Arsenij Aleksandroviì 3213
Auf der anderen Seite des Spiegels. [Gedichte]. Berlin: VuW 1990. 209 S. [Lyrikreihe]. Zweisprachige Ausgabe
Tendrjakov, Vladimir Fɺdoroviì 3214
Auf der seligen Insel des Kommunismus. Erzählungen. Ü: Annelore Nitschke. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1990. 267 S. (suhrkamp taschenbuch, 1777).
3215
Menschen oder Unmenschen. Novellen. Ü: Ingeborg Schröder, Thomas Reschke. Berlin: VuW 1990. 437 S. [Werke in Einzelbänden, 6].
Tregubov, Jurij Andreeviì 3216
Die Idee des Doktor Kologriwow. Roman. Frankfurt/M.: Feuervogel 1990. 292 S.
Trifonov, Jurij Valentinoviì 3217
Das Verschwinden (Isìeznovenie). Roman. Ü: Eckhard Thiele. Berlin: VuW 1989. 215 S. (VuW-Spektrum, 250). Erweiterte Ausgabe 1991
Ustinov, Sergej L‘voviì 3218
Identität unbekannt (Neustanovlennoe lico). Kriminalroman. Ü: Ilse Tschörtner. Berlin: VuW 1990. 236 S.
Vojnoviì, Vladimir Nikolaeviì 3219
Die Mütze (Šapka). Erzählung. Ü: Swetlana Geier. München, Zürich: Piper 1990. 123 S.
Žuchovickij, Leonid Aronoviì 3220
Rund um die Familie. Ü: Sergej Jefuni. Moskau: APN-Verl. 1990. 57 S.
Kommentar
585
Kommentar Rahmenbedingungen Die wichtigsten Veränderungen der Rahmenbedingungen für die Publikation von russischer Literatur vollziehen sich im Gefolge von Glasnost‘ und Perestrojka. Die Sowjetunion wird während dieser Zeit durch eine Woge von Neuerscheinungen überflutet und zu einem Land der fanatischen Leser. Zahlreiche Autoren und Texte aus der Zeit vor 1917, aber auch aus der sowjetischen Periode, können nun vom Publikum erstmals oder wieder entdeckt werden. Und die neu erscheinende, zunehmend sowjetkritische Literatur wird mit dem gleichen Eifer zur Kenntnis genommen. Für die deutschsprachigen Länder sind die Auswirkungen der Perestrojka auf den Buchmarkt unterschiedlich. Generell gilt allerdings, dass die Konsequenzen der politischen Entwicklung dort erst mit einer gewissen Verzögerung manifest werden. Eine ganze Reihe der einschlägigen Titel erscheint erst nach 1990. In den westlichen Ländern sind Autoren der ersten Emigration wie zum Beispiel Merežkovskij oder Nabokov immer uneingeschränkt zugänglich gewesen, in der DDR könnten auch sie nun neu entdeckt werden. Ein Interesse an Autoren von eher historischer Bedeutung wie Merežkovskij ist hier jedoch, anders als in der Sowjetunion, wo man die eigene Vergangenheit entdecken möchte, kaum vorhanden. Was Nabokov und weitere aktuelle Schriftsteller der Emigration anbetrifft, so liegen die deutschsprachigen Rechte bei Verlagen aus dem Westen. Die Bereitschaft, den Prozess der sowjetischen Perestrojka nachzuvollziehen, ist bei der politischen Führung der DDR weniger ausgeprägt als in der Union. Der Vertrieb des sowjetischen Magazins Sputnik wird 1987 in der DDR eingestellt. Tengiz Abuladzes Film Pokajanie (Die Reue) wird nicht gezeigt. Der deutschsowjetische Nicht-Angriffspakt mit den zusätzlichen Geheimabkommen wird anlässlich des 50. Jahrestages seiner Unterzeichnung durch Ribbentrop und Molotov in den sowjetischen Medien mit entsprechender Kritik an der eigenen politischen Führung gewürdigt. In den Medien der DDR bleibt das Ereignis unerwähnt. Wie schon zuvor bemühen sich aber die Verlage der DDR, politische Spielräume zu nutzen, um ältere, bisher nicht publizierbare Texte zu veröffentlichen. Erstmals in deutscher Sprache erscheinen 1987 Artɺm Vesɺlyjs Bürgerkriegsroman Rußland in Blut gewaschen (Rossija, krov’ju umytaja, Nr. 3019)458 und 1989 Vsevolod Ivanovs Der Kampf um den Kreml (Uzginskij Kreml‘, Nr. 3113). 1987 wird, neu für die DDR, eine Anthologie mit Texten der Petrograder Serapi-
458
Thomas RESCHKE teilt mit, die Publikation von Vesɺlyjs Roman sei in der DDR lange Zeit von dem „Erzbolschewiken“ Leon Nebenzahl (1910-1991) blockiert worden, der den Roman als „zu naturalistisch“ abgelehnt habe. – Schriftl. Mitteilung an mich vom 24.08. 2009, FH.
586
1981-1990
onsbrüder veröffentlicht.459 Auch literaturwissenschaftliche Texte der russischen Formalen Schule erscheinen in den 80er Jahren.460 Andere Editionsprojekte können aus unterschiedlichen Gründen bis 1990 nicht mehr verwirklicht werden, zum Beispiel eine vierbändige Zamjatin-Ausgabe,461 eine vierbändige PasternakAusgabe mit einer Neuübersetzung des Doktor Živago von Thomas Reschke462 und eine dreibändige Esenin-Ausgabe463. Ein großer Teil dieser Titel kann wegen ihrer nach der Währungsanpassung sehr hohen Ladenpreise und auch wegen eines gewissen Desinteresses an sowjetischer Literatur bei den ehemaligen Bürgern der DDR nicht auf dem ersten Buchmarkt abgesetzt werden. Beides gilt auch für zwei wichtige Texte, die erst 1990 bzw. 1991 aus dem Nachlass ihrer Autoren publiziert werden können: Ein bis dato unveröffentlichter siebenter Teil aus den Memoiren Èrenburgs (Nr. 3172) und Platonovs Roman Die glückliche Moskwa.464 Die in den Perestrojka-Jahren in der Sowjetunion wie auch im Ausland besonders populären Neuerscheinungen mit Enthüllungen über die Vergangenheit werden zum Teil in Übersetzungen aus der DDR zunächst in der Bundesrepublik und erst später beim Lizenzgeber selbst veröffentlicht.465 Teilweise sind nun aber auch die sowjetischen Autoren so frei in ihren Entscheidungen, dass sie die gewachsenen und politisch erwünschten Verbindungen zu DDR-Verlagen ignorieren können. Die beiden erfolgreichsten Perestrojka-Romane erscheinen ohne DDRLizenz in deutschsprachigen Verlagen der Bundesrepublik und der Schweiz. Rybakovs Die Kinder vom Arbat (Nr. 3067), ein internationaler Bestseller, erscheint auf Deutsch bei Kiepenheuer und Witsch. Mehrere Taschenbuchausgaben und ein Abdruck in der Illustrierten Stern folgen. Den Vertrag mit dem Kölner Verlag Kiepenheuer und Witsch hat der Übersetzer Juri Elperin als Bevollmäch459
460
461
462
463
464 465
Die Serapionsbrüder von Petrograd. Junge Kunst im revolutionären Rußland. Hrsg.: Karlheinz Kasper. Berlin: VdN 1987. – Die Textauswahl ist nicht identisch mit derjenigen der gleichnamigen Anthologie, die, herausgegeben von Gisela Drohla, 1963 im Wiesbadener Insel Verlag erschien (s. Kap. VII). 1982 erscheint unter dem Titel Poetik ein Band mit Essays von Tynjanov bei Kiepenheuer, 1987 im selben Verlag Ejchenbaums Moj Vremennik (Mein Zeitbote).1987 wird auch, herausgegeben von Fritz Mierau, eine umfangreiche Anthologie unter dem Titel Die Erweckung des Wortes publiziert (Leipzig, RUB, 1163). E.I. Zamjatin, Ausgewählte Werke in 4 Bänden. Hrsg.: Karlheinz Kasper. Leipzig, Weimar: G. Kiepenheuer 1991. – Als 1987 auf einer Wissenschaftlichen Konferenz in Jena ein Referat über Zamjatins Roman Wir gehalten wurde, den der Referent eigentlich gar nicht hätte kennen dürfen, da der russische Text zu dieser Zeit nur in Ausgaben von Emigrantenverlagen vorlag, erklärte Kasper, eine Zamjatin-Ausgabe sei „in Vorbereitung“, was wohl bedeutete, dass die Übersetzungen großenteils schon in der Schublade lagen und man nur darauf wartete, sie endlich publizieren zu können. B.L. Pasternak, Gesammelte Werke in Einzelbänden, Hrsg.: Fritz Mierau. Bd. 1- 4. Berlin: Aufbau 1991-1996. – Der Band mit Doktor Živago erschien 1992. S.A. Esenin, Gesammelte Werke. Bd. 1-3. Hrsg.: Leonhard Kossuth. Berlin: VuW 1995. – Zu ihrer Publikation s. Kossuth, Volk & Welt, wie Anm. 248, S. 294f. A.P. Platonov, Die glückliche Moskwa. Roman. Berlin: VuW 1993. So Pristavkins Über Nacht eine goldene Wolke (Nr. 3061) und Dudincevs Die weißen Gewänder (Nr. 3104).
Kommentar
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tigter des Autors abgeschlossen, für den er schon 1980 den Roman Schwerer Sand bei Claassen untergebracht hatte (Nr. 2588).466 In der DDR erscheint das Buch nicht. Kossuth berichtet, Elperin habe seine Übersetzung dem Verlag Neues Leben „verweigert“.467 Leser aus der DDR können nur einen Teilabdruck des Romans in der Zeitschrift Sowjetliteratur (1988, 4) lesen, der auf Grund zahlreicher Leserwünsche um einen weiteren Teil ergänzt wird (1988, 10). Eine Veröffentlichung in einem deutschsprachigen Land des Westens ist für sowjetische Autoren allemal attraktiver als eine Veröffentlichung in der DDR: Eine Publikation im Westen ist wesentlich prestigeträchtiger als eine Publikation in einem sozialistischen Bruderland; der Honoraranteil, den die VAAP dem Autor belässt, besteht aus harter Valuta, berechtigt also zum Einkauf in den entsprechenden sowjetischen Läden für Ausländer; und schließlich: Die Ausstattung der in den westlichen deutschsprachigen Ländern publizierten Bücher ist im Allgemeinen erheblich hochwertiger als die derjenigen aus der DDR-Produktion. Nun, wo sich die Möglichkeit der Wahl häufiger ergibt, nutzt man sie auch aus. Noch einen Schritt weiter als Rybakov geht Ajtmatov bei der Vergabe der Rechte für seinen international erfolgreichen Roman Der Richtplatz/Die Richtstatt (Nr. 2970, 2971). Er erscheint 1987, im Jahr des russischen Erstdrucks, zunächst im Züricher Unionsverlag in einer Übersetzung von Friedrich Hitzer, einige Monate später dann auch im Verlag Volk und Welt in einer Übersetzung von Charlotte Kossuth. Kultur und Fortschritt/Volk und Welt sind schon seit 1960 deutschsprachiger Vertragspartner von Ajtmatov, Charlotte Kossuths AjtmatovÜbersetzungen erscheinen seit 1974. Ajtmatov, der in der sowjetischen Hierarchie fest etabliert ist,468 kann es sich offenkundig leisten, zusätzlich zur vertraglichen Bindung an Volk und Welt ohne Einschaltung der VAAP auch einen für ihn äußerst lukrativen Vertrag für eine deutschsprachige Ausgabe seines Romans im Westen abzuschließen.469 466
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ELPERIN erinnert sich: „Ich war Anfang 1988 in Köln und Herr Dumont, der Verlagsleiter von Kiepenheuer [...], setzte sich mit mir bezüglich der Übersetzung des Romans Die Kinder vom Arbat in Verbindung. Ich weiß nicht mehr, weshalb ich mich für Kiep. entschieden habe (Rybakow ließ mir freie Hand bei der Entscheidung) – ich glaube, es waren die besseren Bedingungen, was sich im Nachhinein auch bestätigte. Kiep. finanzierte nach Vorstellung des Buches auf der Frankfurter Buchmesse eine wunderbare Lesereise durch die ganze Bundesrepublik – für A. Rybakow, dessen Frau Tanja, für mich und meine Frau, obendrein war uns eine Slawistik-Studentin als Reiseleiterin beigegeben, die alle praktischen Dinge erledigte.“ Schriftl. Mitteilung an mich v. 4. 9. 2010, FH. KOSSUTH, Volk & Welt, wie Anm. 248, S. 229. – Sicher hätte Neues Leben von Kiepenheuer und Witsch eine Lizenz zum Nachdruck der deutschen Übersetzung des Romans erwerben können. Ajtmatov ist mehrfacher Staats- und Leninpreisträger, Abgeordneter des Obersten Sowjets, 1981 Delegierter zum XXVI. Parteitag der KPdSU. Zur Reaktion auf Ajtmatovs Vorgehen bei Volk und Welt s. Kossuth, Volk & Welt, wie Anm. 248, S. 152 f. - Ajtmatovs Verbindung mit dem zuvor vor allem im Damnitz Verlag (Zeitschrift Kürbiskern) tätigen Slavisten und Übersetzer Friedrich Hitzer (1935-2007) ist dauerhaft. Hitzer avanciert ab 1988 zum Übersetzer sowie zum Dolmetscher und Begleiter Ajtmatovs bei
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Das Interesse am Prozess der Perestrojka ist mitbestimmend für die Auswahl der übersetzten Titel. Es führt aber nicht dazu, dass die Zahl der literarischen Übersetzungen aus dem Russischen ins Deutsche stark ansteigt. Vielmehr bleibt sie pro Jahr von 1981 bis 1990 relativ konstant. Insgesamt sind für diese zehn Jahre 602 Titel zu verzeichnen, im Durchschnitt also 60,2 Titel pro Jahr. In den letzten beiden Jahren wird diese Zahl um mehr als 10 % überschritten ( je 68 Titel), ebenso aber auch schon in den Jahren 1981 (67 Titel) und 1984 (68 Titel), in denen von Perestrojka und durch sie bedingtem Interesse an der Sowjetunion noch gar keine Rede sein kann. In den ersten Perestrojka-Jahren liegt die Zahl der jährlich publizierten Titel zwischen 56 (1987) und 58 (1986) also unter dem Jahresdurchschnitt. Verlage Verlage der DDR Die Programme der großen Universalverlage, die sowohl ältere Literatur als auch anspruchsvolle aktuelle Texte sowie Unterhaltungsliteratur herausbringen, gleichen sich immer stärker aneinander an. Noch weniger als früher sind die zeitgenössischen Autoren an einen bestimmten Verlag gebunden, sondern ihre Titel erscheinen mehr oder weniger gleichzeitig in verschiedenen Häusern. Anatolij Kim zum Beispiel erscheint bei Volk und Welt (Nr. 2867, 2928), aber auch bei Reclam (Nr. 3116). Makanin wird von Volk und Welt, gleichzeitig aber auch bei Aufbau verlegt (Nr. 3003, 3005). Adamovs Kriminalromane werden von Das Neue Berlin (Nr. 2613) ebenso wie von Volk und Welt (Nr.2612) gedruckt. Texte von Belov bringen Aufbau (Nr. 2680), Eulenspiegel (Nr. 2730), Volk und Welt (Nr. 2731), Reclam (Nr. 2853) und der Kinderbuchverlag heraus (Nr. 2732). Die Aufzählung ließe sich fortsetzen. Mit 141 Titeln ist der Verlag Volk und Welt auch in den Jahren von 1981 bis 1990 der größte deutschsprachige Verlag für russische Literatur des 20. Jahrhunderts. Er allein publiziert ca. 23% aller Titel mit Erst- und Neuübersetzungen. Eine wichtige Rolle spielen wieder Werkausgaben des Typs Gesammelte Werke in Einzelausgaben. Ihnen soll daher hier besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Weitergeführt und zu Ende gebracht wird mit den beiden Romanen Der Tag zieht den Jahrhundertweg (s. Nr. 2614) und Die Richtstatt (Nr. 2971) die Ajtmatov-Ausgabe. Auch die besonders umfangreiche Èrenburg-Edition wird fortgesetzt. Neben Kurzprosa aus den 20er Jahren (in Nr. 2793) bringt sie in Erstübersetzung Sommer 1925 (in: Nr. 2625), einen Text, den der Autor als „das traurigste aller meiner Bücher“ bezeichnete und der weder in die Malik-Ausgabe dessen Lesereisen durch deutschsprachige Länder. Charlotte Kossuth, Ajtmatovs Übersetzerin aus der DDR, überlässt die Rechte an ihren Übersetzungen in der Folgezeit aber ebenfalls dem Züricher Unionsverlag. Auch ihr Gatte Leonhard Kossuth wird für das Unternehmen als Übersetzer tätig.
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der 20er/30er Jahre noch in spätere Sammlungen aufgenommen worden ist. Der abschließende Band 14 der Ausgabe (Nr. 2920) enthält viele erstmals übersetzte Arbeiten zur Literatur, Reden und Essays. Später werden überraschend noch zwei Bände nachgeschoben: 1990 das siebente Buch von Menschen, Jahre, Leben (s.o.), und 1994, schon nach der Vereinigung, ein Nachdruck der Übersetzung des 1929 im Rhein-Verlag erschienenen Romans Das bewegte Leben des Lasik Roitschwantz (Nr. 395). Zu Ende gebracht wird auch die insgesamt achtbändige Sammelausgabe in Einzelbänden von V. Kataev (Erstübersetzungen: Nr. 2695, 2805). 1986 beginnt eine zweite Tendrjakov-Ausgabe zu erscheinen. Neu- und Erstübersetzungen enthalten die Bände 1 und 3 (Nr. 2952, 3014). Die Bände 5 und 6 (Nr. 3146, 3215) bestehen ausschließlich aus Erstübersetzungen. Ebenfalls seit 1986 wird eine Platonov-Ausgabe publiziert. Die Bände 2 bis 5 (Nr. 3009, 3060, 3134, 3195) enthalten einige Erstübersetzungen sowie Neuübersetzungen derjenigen Texte, die bis dato nur in den anderen deutschsprachigen Ländern publiziert werden konnten. Erst 1991 erscheint, aus dem Nachlass herausgegeben, die russische Ausgabe des Romans Die glückliche Moskwa, dessen deutsche Ausgabe 1993 als sechster Band der Werkausgabe publiziert wird. Die wichtigste Sammeledition ist die siebenbändige Bulgakov-Ausgabe. Zwei Bände enthalten Nachdrucke der bereits veröffentlichten Übersetzungen von Weiße Garde sowie Der Meister und Margarita, alle übrigen Bände (Nr. 2620, 2684, 2738, 3162) enthalten Erstübersetzungen, ebenso der erst 1991 erscheinende siebente Band.470 Die später erscheinende Ausgabe in 13 Bänden (Berlin 19921996) enthält zwar noch einige weitere Erstübersetzungen und ihre Ausstattung ist ansprechender, aber die wesentlichen Texte sind so gut wie vollständig bereits in der siebenbändigen Edition enthalten. In den 80er Jahren sind zahlreiche Originaltexte Bulgakovs noch schwer oder gar nicht zugänglich. Thomas Reschke, von dem sämtliche Erstübersetzungen stammen, verfügt jedoch über sie. Er äußert hierzu: „Wir hatten damals gute Kontakte nach Moskau, vor allem zur BulgakowWitwe Jelena Sergejewna, die ich mehrmals besucht und befragt habe. Sie hatte nach dem Tod des Dichters in jahrelanger Heimarbeit seine sämtlichen verstreuten Texte abgeschrieben und vervielfältigt – auf kleinformatigen Ms.-Seiten (A 5) und überließ uns davon ein Exemplar. Danach habe ich nach und nach alles übersetzt, größtenteils ohne Vertrag, im Vertrauen darauf, dass es schon noch veröffentlicht werden ‚dürfte‘ [...] Schwierigkeiten bei der Aufnahme von Texten in die Ausgabe – [...] kaum, denn 1. war die Zensur längst nicht mehr so streng wie in den sechziger/siebziger Jahren, und 2. kannten wir ja die Situation und trafen unsere Aus-
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M. Bulgakow, Die Treppe ins Paradies. Erzählungen, Feuilletons, Tagebücher, Briefe. Berlin: VuW 1991.
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wahl mit List und Tücke und mit Nachworten, in denen Schröder selbst schärfste Texte in den ‚Sozialistischen Realismus‘ einordnete.“471
Leider stößt die Ausgabe außerhalb der DDR kaum auf Resonanz, da die meisten Bände auch ältere Übersetzungen enthalten, für die Volk und Welt die Nutzungsrechte außerhalb des sozialistischen Wirtschaftsgebietes an Luchterhand abgetreten hat. Sie können daher in Österreich, der Schweiz und der Bundesrepublik nicht verkauft werden. Außer den Sammelausgaben in Einzelbänden erscheinen bei Volk und Welt auch zwei mehrbändige Werkausgaben, die nur geschlossen abgegeben werden. 1983 kommen von Trifonov Ausgewählte Werke in vier Bänden heraus (Nr. 2774). Die Edition enthält einige wichtige Übersetzungen, die zum Teil schon als Lizenzausgaben in der Bundesrepublik erschienen waren, für die DDR jedoch neu sind, wie Zeit und Ort (erstmals: Nr. 2723) und Widerschein des Feuers (erstmals: Nr. 2548), ferner eine Neuübersetzung von Dom na naberežnoj (Das Haus an der Uferstraße), das in der Bundesrepublik 1977 unter dem Titel Das Haus an der Moskwa in der Übersetzung von Al. Kaempfe erschienen war (Nr. 2425).472 Dass Thieles Übersetzung von Dom na naberežnoj damit nach 1990 de facto vom Buchmarkt ausgeschlossen wird und es bis heute ist, kann man nur bedauern. 1989 erscheint, herausgegeben von Edel Mirowa-Florin, eine dreibändige Werkauswahl von Marina Cvetaeva (Nr. 3098), je ein Band Lyrik, Prosa und Briefe. Sie ist mit bibliographischen Nachweisen sowie mit Kommentaren versehen und die bisher umfangreichste Sammlung ihrer Texte. Dass sie dennoch nur einen relativ kleinen Teil ihres Oeuvres erfasst, belegen die zahlreichen kleineren Sammlungen, die vor und nach dieser Ausgabe erscheinen (s.u.). Die mehrbändigen Sammlungen des Verlages Volk und Welt aus den 80er Jahren sind eine beachtliche verlegerische Leistung. Auch nach mehr als 20 Jahren gibt es für die meisten von ihnen keinen Ersatz. Mit insgesamt 43 Titeln bringt auch der Aufbau-Verlag ein umfangreiches russisches Programm heraus. Anders als früher überwiegen Texte von zeitgenössischen Autoren, von denen allein zehn in der Edition Neue Texte erscheinen, 471 472
Schriftliche Mitteilung an mich vom 30. 7. 2010, FH. Zu den letzten beiden Titeln merkt Kossuth an: „Schwierig aus damaliger kulturpolitischer Sicht erschienen Widerschein des Feuers und Das Haus an der Uferstraße; wir haben sie in eine vierbändige Kassette gepackt, damit sie 1983 besser durch die Klippen kämen.“ (Volk & Welt, wie Anm. 248, S. 22). – Derartige Versteckspiele in Anthologien und nur komplett zu erwerbenden mehrbändigen Ausgaben haben ihre Tradition und werden von der Zensur wie auch von der publizierenden Seite akzeptiert: Schon am 11. 10. 1904 teilt die russische Hauptverwaltung für Presseangelegenheiten dem St. Petersburger Zensurkomitee mit: „Den Verlegern wird erlaubt, die Werke Alexander Herzens zu drucken, mit den Auflagen: Die Werke haben in einer mehrbändigen Ausgabe zu erscheinen, deren Preis 10 Rubel nicht unterschreiten darf. Einzelne Bände oder Artikel dürfen nicht zum Verkauf zugelassen werden.“ In der Sowjetunion wird mit heiklen Texten wie Dostoevskijs Roman Die Dämonen analog verfahren. Auch in der DDR hat man die Lektion gelernt.
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unter anderem von Bitov (Nr. 2682), Baklanov (Nr. 2678), Makanin (Nr. 3005) und Krupin (Nr. 2809). Aber auch Okudžavas dritter und besonders umfangreicher Roman Die Reise der Dilettanten (Putešestvie diletantov, Nr. 2645) wird von Reschke nicht wie die früheren für Volk und Welt, sondern für Aufbau übersetzt. Hier erscheint zudem in der Perestrojka-Zeit die bis heute umfangreichste Sammlung von Liedern Vladimir Vysockijs (zweisprachig, mit einer beigegebenen Schallplatte; Nr. 3152). Die mit Das Leben Arsenjews (Žizn‘ Arsen’eva; Nr. 2504) begonnene Bunin-Ausgabe wird durch drei umfangreiche Bände mit Erzählungen fortgeführt (Nr. 2686, 2739, 2855). Hinzu kommt eine zweibändige Ausgabe der wichtigsten Erzähltexte Andreevs (Nr. 2911, 3087). Zusammen mit der schon abgeschlossenen Gor’kij-Ausgabe verfügt der Verlag damit über das umfangreichste Angebot aller deutschsprachigen Verlage an russischer Literatur der ersten beiden Jahrzehnte des Jahrhunderts, die in der literarischen Tradition des Realismus wurzelt. Interessante Texte älterer Autoren bringen auch der der LDPD zugeordnete Buchverlag Der Morgen und der Verlag Gustav Kiepenheuer. Ersterer war bisher nicht mit bedeutenden Wiederentdeckungen aufgefallen. Nun erscheinen hier zum ersten Mal in deutscher Sprache Sammlungen mit Prosa aus den 20er Jahren von Zozulja (Nr. 2673) und Sobol‘ (Nr. 3142), beide mit Nachworten von Fritz Mierau, letzterer übersetzt von Marga Erb. Und 1988 wird nach 70 Jahren erstmals wieder ein Band mit Erzählungen von Sologub veröffentlicht (Nr. 3074). Die beiden letzten Publikationen gehören schon der Perestrojka-Zeit an. In der Gustav Kiepenheuer-Bücherei sind bereits früher einige interessante russische Texte erschienen. In der Reihe werden nicht nur literarische Texte, sondern auch Essays veröffentlicht. Nun publiziert der Verlag literaturtheoretische Texte von Tynjanov (Nr. 2724), eine zweisprachige Ausgabe von Mandel’štams Gespräch über Dante (Razgovor o Dante; Nr. 2822), eine Neuübersetzung von TarasovRodionovs Schokolade (Nr. 2770) und außerdem, außerhalb der Bücherei, Artɺm Vesɺlyjs Russland in Blut gewaschen (Nr. 3019). In anderen Verlagen, deren Programm stärker auf ältere russische Autoren ausgerichtet ist, erscheinen weitere Texte aus der Zeit vor 1917, die bisher generell oder auch nur in der DDR nicht wieder publiziert worden waren, in neuen Übersetzungen, so Erzählungen und Dramen von Brjusov (Nr. 2979), Kuprins Jama (Nr. 2930) und Remizovs Schwestern im Kreuz (Nr. 2708) bei Rütten & Loening oder Sergeev-Censkijs Leutnant Babajew (Nr. 3070) im Verlag der Nation. Auch Reclam, einer der größeren Verlage für russische Literatur (15 Titel), bringt überwiegend ältere, allerdings gut eingeführte Autoren in Erst- und Neuübersetzungen. Interessant ist, dass der Verlag – meines Wissens erstmals – den Text eines sowjetischen Autors von einem westdeutschen Slavisten übersetzen und kommentieren lässt. Es handelt sich um Èrenburgs im Original 1922 in Moskau und Berlin erschienenen Text Und sie bewegt sich doch (A vsɺ-taki ona vertitsja; Nr. 3105), ediert und übersetzt von Holger Siegel, der 1976 in Marburg über Èrenburgs ästhetische Theorie und künstlerische Praxis in den Jahren von
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1921 bis 1932 promoviert hatte. Der Leipziger Insel Verlag bringt Insel-Bücher mit Erzählungen von Pil’njak (Nr. 2646), Gedichten von Cvetaeva (Nr. 3167) und – erstmals in der DDR – einen Text von Zamjatin (Nr. 2961). Ab 1986 erscheinen – in Kooperation mit dem West-Berliner Alexander Verlag – Ausgewählte Werke in Einzelausgaben von Michail Kuzmin in insgesamt vier Bänden, von denen zwei (Florus und der Räuber, Nr. 3121; Das wundersame Leben des [...] Graf Cagliostro, erscheint 1991) Erst- und Neuübersetzungen sind bzw. enthalten. Herausgeber ist Fritz Mierau. Der Verlag Neues Leben veröffentlicht nach Volk und Welt die meisten russischen Titel (48). Großenteils handelt es sich dabei um Unterhaltungs- und Abenteuerliteratur. In der Reihe Poesiealbum jedoch erscheinen auch jetzt wieder interessante Hefte, unter anderem mit Texten von Achmatova (Nr. 2966), aber auch von Autoren, die in den westlichen Ländern noch so gut wie unbekannt sind, wie von Arsenij Tarkovskij (Nr. 3145), dem Vater des bekannten FilmRegisseurs, der seit den 60er Jahren in der Sowjetunion publizieren kann473, oder auch von Nika Turbina, die, geboren 1974, als zehnjähriges „Wunderkind“ entdeckt wird und dann, physisch und psychisch labil, ein unstetes und wenig glückliches Leben führt, das 2002 durch einen Sturz aus dem Fenster endet (Nr. 2954). Eine größere Anzahl von Titeln (17) erscheint auch wieder im Verlag Das Neue Berlin, wo man sich, wie schon in den vorangegangenen Jahren, auf Abenteuerund Kriminalromane sowie Science Fiction-Literatur konzentriert. Verlage der Bundesrepublik, der Schweiz und Österreichs In den 80er Jahren erhöht sich signifikant die Anzahl von Pressen und Kleinverlagen mit russischer Literatur. Zum Teil sind es Unternehmen, die von renommierten Buchkünstlern gestaltete Luxusdrucke in sehr kleinen Auflagen an bibliophile Sammler verkaufen. So sind die Exemplare von Chlebnikovs Text Das eine Buch, der 1987 als 19. Druck der Frankfurter Edition Lieder erscheint (Nr. 2982), von Barbara Fahrner gestaltet und kosten 580,- DM. Zu Preisen zwischen 200,- und 500,- DM werden auch die Drucke der Aldus-Presse Reicheneck/Esslingen verkauft (Druskin, Nr. 2989; Bunin, Nr. 3097; Georgij Ivanov, Nr. 3177). Eine wichtige Rolle spielen bei derart individuellen Editionen persönliche Kontakte zwischen den vermittelnden Übersetzern und den Druckern. In der Aldus-Presse erscheinen ausschließlich Übersetzungen der beiden Tübinger Kay Borowsky und Ludolf Müller. Gedichte von Kušner kann Borowsky in einer preiswerteren, aber doch exklusiven Ausgabe der Tübinger HölderlinGesellschaft veröffentlichen (Nr. 3183). Für Erker in Basel übersetzt der Schweizer Slavist Felix Philipp Ingold Begleittexte von Pil’njak zu sibirischen und mongolischen Aquarellen von Günther Uecker (Nr. 3059) sowie Pasternaks Apelleso473
Volk und Welt bringt 1990 eine umfangreichere Sammlung von Gedichten Arsenij Tarkovskij in der Lyrikreihe heraus (Nr. 3213; Hrsg.: Katja Lebedewa, Christina Links).
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va ìerta (Der Strich des Apelles, Nr. 3193). Auch diese Ausgaben sind erschwinglicher, aber doch ebenfalls für einen kleinen, erlesenen Käuferkreis bestimmt. Man muss wohl dankbar dafür sein, dass auf diese Art anspruchsvolle Texte russischer Autoren, die teilweise nur einem kleinen Kreis von Fachleuten bekannt sind und für die kaum ein breiteres Leserinteresse zu erwarten ist, überhaupt in deutscher Sprache veröffentlicht werden. Eine Sonderstellung nimmt die Friedenauer Presse ein. Auch hier wird größter Wert auf Gestaltung und Ausstattung gelegt. Aber erstens verlegt man nicht nur Pressendrucke, sondern auch andere Bücher, und zweitens produziert man nicht nur für einen kleinen Kreis von Sammlern. Man druckt auch von den Pressendrucken Nachauflagen, und im Vordergrund steht, bei aller Liebe zur Ausstattung, der Text. Die Verlegerin Katharina Wagenbach-Wolff hat, nicht zuletzt bedingt durch ihre Herkunft, ein ganz besonderes Interesse an russischer Literatur.474 Sie publiziert zahlreiche Texte der Literatur des 19. und des 20. Jahrhunderts, meist in Übersetzungen von Peter Urban. In den Friedenauer PresseDrucken erscheinen von 1983 bis 1990 insgesamt neun Publikationen von Texten russischer Autoren der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Von den ca. 25 Kleinverlagen, die russische Literatur des 20. Jahrhunderts veröffentlichen, kann hier nur eine Auswahl vorgestellt werden. Einer von ihnen ist der schon 1963 mit Okudžava in Erscheinung getretene Verlag Karl H. Henssel (Nr. 1689). Der Verleger Henssel verfügt über (zu dieser Zeit noch) einträgliche Rechte an Texten von Joachim Ringelnatz. Mit seinen Einnahmen finanziert er andere Publikationen, die er für interessant und wichtig hält. 1984, gleichzeitig mit dem Verlag Gustav Kiepenheuer in der DDR (s.o.), veröffentlicht auch er eine Übersetzung von Mandel’štams Gespräch über Dante (Nr. 2821). Anders verhält es sich mit dem Narr Verlag in Tübingen, einem der großen philologischen Fachverlage, der seit den 60er Jahren über 2700 Titel publiziert hat. Belletristik gehört eigentlich nicht zu seinem Programm. Aber die Tübinger Übersetzer Ludolf Müller und Kay Borowsky finden hier eine Nische für ihre literarischen Übersetzungen. Der Neue Malik Verlag publiziert einen Band des polnisch/russischen Autors Jasiénski/Jasenskij (Nr. 2802), vor allem aber ist er der westdeutsche Verlag Makanins. Dessen außergewöhnlich hohe Zahl deutschsprachiger Publikationen (11 Titel von 1983 bis 1989, davon 5 im Neuen Malik Verl.: Nr. 2758, 2817, 2879, 3004, 3125) erklärt sich nicht zuletzt durch Doppelübersetzungen von Texten in der Bundesrepublik und in der DDR. 474
Katharina Wagenbach-Wolff stammt aus der aus dem heutigen Polen nach St. Petersburg zugewanderten deutschen Verlegerfamilie Wolff. Ihr Vater Andreas Wolff emigriert als junger Mann nach der Revolution nach Deutschland und gründet 1931 in Berlin die Friedenauer Buchhandlung. 1948 wird er Geschäftsführer des neu gegründeten Suhrkamp Verlages. 1955 kehrt er nach Berlin zurück und führt seine Buchhandlung weiter. 1963 gründet er den Verlag Friedenauer Presse, der seit 1983 von seiner Tochter Katharina geführt wird. Die Buchhandlung, 1972 verkauft, existiert noch immer in Berlin-Friedenau (Der Zauberberg, Bundesallee 133).
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Der Frankfurter Verlag Neue Kritik, gegründet 1960 als Verlag der gleichnamigen Zeitschrift des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes, verlegt zunächst Texte zur politischen Theorie und Praxis, weitet mit der Zeit jedoch seine Themenfelder immer mehr aus. In den 70er Jahren hat er Aleksandra Kollontaj publiziert (Nr. 2276, 2515), nun erscheint hier eine erste größere zweisprachige Ausgabe von Liedern V. Vysockijs (Nr. 2960) und die erste deutschsprachige Liedersammlung von Galiì (Nr. 3107). Auch der Berliner Oberbaumverlag ändert seine Ausrichtung. Er hatte seit 1969 mit Texten von Fidel Castro oder solchen über den Aufbau des Sozialismus in Albanien begonnen, die ersten literarischen Texte waren Willi Bredels Maschinenfabrik N u. K. und Gladkovs Cement. Ab 1987 erscheinen hier nun Werke der großen postsymbolistischen Autorinnen und Autoren, der Opfer des sowjetischen Regimes: Texte von Achmatova (Nr. 2967, 3022), Gumilɺv (Nr. 3047), Cvetaeva (Nr. 3099), Mandel’štam (Nr. 3126) und Pasternak (Nr. 3191). Andere Kleinverlage sind Neugründungen, die sich besonders auf die Publikation von russischen Autoren und Texten aus der / über die Sowjetunion spezialisieren. Zu ihnen gehört der Münchener Roitman Verlag. Von 1983 bis 1989 veröffentlicht er insgesamt 17 Titel, darunter erstmals den zunächst in seiner Bedeutung nicht erkannten Dostoevskij-Roman von Cypkin (Sommer in Baden-Baden. Aus dem Leben Dostojewskijs; Nr. 2742), den ersten ins Deutsche übersetzten Titel von Jur’enen (Freischütz; Nr. 2752) und mehrere sehr beachtete Publikationen zur Situation von Frauen in der Sowjetunion, darunter Julia Voznesenskajas Frauen-Dekameron (Nr. 2905) sowie ihren Roman Der Stern Tschernobyl (Nr. 2956). Russische Schwerpunkte haben auch die Verlage Johannes Lang, der eine erste Sammlung der Texte von Lev Lunc herausbringt (Nr. 3123), und Blaue Hörner, der erstmals Briefe Pasternaks aus dessen Marburger Studienzeit publiziert (Nr. 3192). Die Kasseler Edition Wunschmaschine im Verlag Jenior & Pressler signalisiert schon durch ihren dem Drehbuch der Brüder Strugackij für Tarkovskijs Film Stalker475 entlehnten Namen das Programm der Reihe: Science Fiction aus der Sowjetunion. 1987 bis 1989 erscheinen drei Titel von bisher unübersetzten Autoren (Nr. 2991, 3029, 3135). Als Kleinverlag verdient der Züricher Ammann Verlag besondere Hervorhebung. Sein bedeutendster Beitrag zur Rezeption der russischen Literatur im deutschsprachigen Bereich ist Ralph Dutlis große zehnbändige Mandel’štamAusgabe (1985-2000), für die der Übersetzer/Herausgeber ebenso wie das Verleger-Ehepaar große Opfer bringen. Die ersten drei Bände erscheinen in den Jahren 1985 bis 1988 (Nr. 2882, 2936, 3056). Arbeits- und kostenaufwendige Werkausgaben in deutscher Sprache erscheinen außerhalb der DDR sehr selten. Außer der Mandel’štam-Ausgabe ist bis 1990 nur noch die Nabokov-Ausgabe des Verlages 475
Eine erste Übersetzung der auf dem Roman Piknik na oboìine basierenden Textvorlage für den Film erscheint u.d.T. Die Wunschmaschine in: Sowjetliteratur 1984, Nr. 2, S. 6-38 (Ü: Bernhard Steier). Eine zweite Übersetzung von Aljonna Möckel wird erstmals publiziert in: Lichtjahr 4. Ein Phantastikalmanach. Berlin: Das Neue Berlin 1985, S. 6-38.
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Rowohlt zu verzeichnen. Ihre Konzeption wird 1989 in dem kleinen Band Marginalien vorgestellt.476 Die von Dieter E. Zimmer verantwortete Ausgabe liegt im Jahr 2010 noch nicht abgeschlossen vor. Von 1989 bis 1990 erscheinen als erstes zwei Bände Erzählungen (Nr. 3127, 3128) und der Band Nikolaj Gogol (Nr. 3188). Als größere Textgruppe stehen 2010 noch die Bände mit Nabokovs Vorlesungen zur russischen und zur europäischen Literatur sowie zu Don Quijote aus, die einzigen Texte, deren deutschsprachige Rechte nicht beim Rowohlt Verlag liegen. Sie erscheinen in drei Bänden von 1982 bis 1985 im Verlag S. Fischer (Nr. 2704, 2826, 2885). Der S. Fischer Verlag, 1963 von der Holtzbrinck-Gruppe übernommen, hatte bis 1970 sein 1958 mit Pasternaks Doktor Živago begonnenes russisches Programm fortgeführt. Von 1971 bis 1981 erschien jedoch nur ein einziger neuer russischer Titel. Ab 1982 ändert man die Ausrichtung des Programms, und nun werden zahlreiche Neuerscheinungen herausgebracht, bis 1990 insgesamt 18 Titel. Neben Nabokov erscheint eine Übersetzung des 1979-1981 bei Ardis in Ann Arbor vollständig und unzensiert auf Russisch publizierten Zyklus von Iskanders Erzählungen um Onkel Sandro aus êegem (Nr. 2996, 3049, 3112), es werden drei Bücher des zuvor bei Ullstein verlegten Sinjavskij publiziert (Nr. 2716, 2897, 3141) und erstmals erscheint in Deutsch ein Buch des 1936 verstorbenen Leonid Dobyìin (Die Stadt N, Nr. 3102). Die Erzählungen Pil’njaks werden kommentiert und in einer angemessenen deutschen Wiedergabe veröffentlicht (Nr. 3133)477, ferner kommen in der Perestrojka-Zeit mehrere Titel von ganz neu zu entdeckenden Autoren heraus (s.u., Bücher). Bei Bertelsmann und bei Luchterhand erscheinen sowjetische Texte. Bertelsmann publiziert unter anderem drei mit besonderem Interesse erwartete und bereits viel diskutierte Romane – Ajtmatovs Ein Tag länger als das Leben (Nr. 2614), Trifonovs Zeit und Ort (Nr. 2723) und Dudincevs Die weißen Gewänder (Nr. 3104). Alle drei Titel sind nicht von Kaempfe, sondern von Übersetzern aus der DDR übersetzt, erscheinen jedoch zuerst in der Bundesrepublik. Trifonov wird auch bei Luchterhand publiziert. Das umgestürzte Haus (Nr. 3149) kommt in einer eigenen Übersetzung heraus, die in den sozialistischen Ländern nicht vertrieben werden darf (die DDR-Übersetzung erscheint schon vorher in der vierbändigen Werkausgabe). Bitovs Roman Puškinskij dom (Nr. 2733) ist zwar in Teilen schon in der Sowjetunion und auch in der DDR veröffentlicht worden, als Ganzes aber nur 1978 bei Ardis und liegt nun auch auf Deutsch vollständig vor. Ein umfangreiches (16 Titel) und recht heterogenes Programm bietet Suhrkamp: Einerseits Blok, Cvetaeva und Mandel’štam, andererseits Prosa von Andreev; einerseits einen hochkomplizierten, die Grenzen zwischen Realität und 476
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Vladimir Nabokov. Marginalien. Zusammengestellt v. Dieter E. Zimmer. Als Privatdruck veröffentlicht aus Anlass des Beginns der Ausgabe der Gesammelten Werke von Vladimir Nabokov. Reinbek bei Hamburg 1989. Die Geschichte vom nichtausgelöschten Mond. Erzählungen 1915-1926. Ein zweiter Band erscheint 1991: Die Stadt der Winde. Erzählungen 1926-1935.
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ihrer literarischen Wiedergabe durchdringenden Text von Gal’perin, andererseits Afonin, Nagibin, Tendrjakov, Baranskaja und Kim. Hervorgehoben seien hier nur zwei Titel - Šklovskijs Tret’ja fabrika (Dritte Fabrik; Nr. 3072), ein bis dato nur im Auszug übersetzter478 charakteristischer Text zur Selbstverständigung des „formalistischen“ Freundes- und Diskussionskreises, übersetzt von Gabriele Leupold und Verena Dohrn, die 1986 über die Prosa des jungen Šklovskij promovierte. Genannt sei weiter Dombrovskijs Die Fakultät unnützer Dinge (Nr. 3169), einer der wichtigsten Romane über die Stalin-Zeit, der 1988 erstmals in der Sowjetunion erscheinen konnte.479 Die bedeutendsten Verlage für Emigranten- und Dissidentenliteratur sind Ullstein und Piper. Ullstein bringt 16 Titel heraus, darunter vier in der KontinentReihe. Das Unternehmen wird zum deutschsprachigen Verlag des emigrierten Aksɺnov (Nr. 2615, 2727, 2910). Sein erstes hier publiziertes Buch, Der rosa Eisberg oder auf der Suche nach der Gattung, ist im Original 1978 noch in der sowjetischen Zeitschrift Novyj mir erschienen. Hervorzuheben ist eine umfangreiche Sammlung von Erzählungen des bei dem Erscheinen seiner ersten Übersetzung ins Deutsche (Nr. 1906) noch gänzlich unbekannten Šalamov (Nr. 2763). Der Piper Verlag hatte in den 70er Jahren, teils als Taschenbücher, einige Titel von angesehenen russischen Autoren veröffentlicht. 1983 wird der Enkel des Verlagsgründers, Ernst Reinhard Piper, zum geschäftsführenden Gesellschafter des Verlages. Ab 1986 wird das Unternehmen unter seiner Leitung zu einer der führenden Publikationsstätten von Emigrantenliteratur. Innerhalb von fünf Jahren erscheinen zehn Titel. Mit seinem 1990 herauskommenden Roman Sag Rosine (Nr. 3153) wechselt Aksɺnov von Ullstein zu Piper, Vojnoviì hat sich schon 1986, von Diogenes kommend, Piper angeschlossen und lässt hier unter anderem mit Moskau 2042 (Nr. 3081) sein erstes umfangreiches Werk erscheinen, das in der Emigration entstanden ist. Vor allem aber wird Piper der deutschsprachige Verlag Solženicyns. Hier beginnt sein von ihm selbst als sein literarisches Hauptwerk betrachteter Zyklus Das Rote Rad zu erscheinen. 1986 kommt ein einführendes Taschenbuch (Nr. 2950) heraus, und bis 1990 werden die ersten drei „Knoten“ in vier Bänden veröffentlicht, die die Ereignisse von August 1914 bis März 1917 behandeln (Nr. 2949, 3012, 3143, 3207). Außerdem publiziert Piper auch Solženicyns Vorschläge für die künftige Neuordnung eines postkommunistischen Russlands (Russlands Weg aus der Krise. Ein Manifest; Nr. 3208). Weitere Verlage, die ausschließlich Titel von Emigranten und Dissidenten veröffentlichen, sind Hanser, Diogenes und Scherz. Hanser setzt seine in den 70er Jahren begonnene Publikation von Texten Vl. Kazakovs (s. Nr. 2123, 2169) mit der Veröffentlichung seiner Theaterstücke fort (Unterbrechen Sie mich nicht, ich schweige!; Nr. 3180) und verlegt nun Brodskij in deutscher Sprache – einen Band 478
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In: Die Erweckung des Wortes. Essays der russischen Formalen Schule, hrsg. Fritz Mierau. Leipzig Reclam 1987, S. 130-140. Der ihm vorausgehende Roman Chranitel‘ drevnostej (Der Hüter der Altertümer) erscheint auf Deutsch erst 1997.
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Gedichte (Römische Elegien und andere Gedichte; Nr. 2854), zwei englisch geschriebene Bände mit Erinnerungen an Leningrad und mit Essays (Nr. 2980, 3033) sowie das Drama Marmor (Nr. 3034). Diogenes publiziert vor Vojnoviìs Wechsel zu Piper von ihm zwei Sammlungen mit kürzeren Prosatexten (Nr. 2725, 2955) und die Fortsetzung seines 1975 erschienenen erfolgreichen Romans mit den Abenteuern des Soldaten êonkin (Iwan Tschonkin, Thronanwärter; Nr. 2776). Von dem inzwischen emigrierten Bokov wird als neuer Text ein Roman veröffentlicht (Der Fremdling; Nr. 2735). Zum wichtigsten russischen Autor wird für Diogenes aber Zinov’ev, von dem 1981-1987 acht Bücher mit Satiren und Essays erscheinen, deren bedeutendstes die „Null-Utopie“ Gähnende Höhen ist (Nr. 2670). Der Verlag Scherz, der in den 70er Jahren Solženicyn, Maksimov und Vladimov veröffentlichte, publiziert nun die deutschsprachige Übersetzung von Limonovs Èto ja, Èdiìka (Fuck off, Amerika; Nr. 2699) und zwei Kriminalromane des „Autorenkomplexes“ Nemow/Neznanskij/Topol‘ (Nr. 2760), von dem unter Bücher noch die Rede sein wird.
Verlage der Sowjetunion Schon seit den 60er Jahren bringen die deutschsprachigen Publikationen sowjetischer Buchverlage (im Unterschied zu den Veröffentlichungen in der Zeitschrift Sowjetliteratur) wenig neue Impulse. In den 80er Jahren erscheinen in sechs Verlagen zusammen 15 deutsche Titel, wiederum eine relativ geringe Zahl. Überwiegend publiziert man Kinder- und Jugendbücher sowie Unterhaltungsliteratur. Die drei zentralen Verlage Malysch, Progress und Raduga verlegen außer Kinder- und Jugendbüchern nur einen weiteren Kriminalroman der Autoren Bezuglov/Klarov (Nr. 2619) und die Gedichtsammlung Blokada von Voronov (Nr. 3082). Übersetzt wird letztere von Heinz Kahlau, der den Autor schon 1980 in einer Nummer des Poesiealbums vorgestellt hatte (Nr. 2603). APN, der vierte zentrale Verlag, verlegt nur vier Bücher des populären UnterhaltungsSchriftstellers Leonid Žuchovickij (Nr. 2674, 2726, 2780, 3220), von dem auch zwei Bände bei Neues Leben erscheinen (Nr. 2675, 2907). Im Verlag Kasachstan in Alma Ata wird ein weiterer Titel von Debol’skij, im Kiever Verlag Dnipro ein neuer Titel des Chirurgen Amosov (Nr. 3154) publiziert. Übersetzungen aus der DDR in westeuropäischen Ländern Aus der Produktion der zehn Jahre von 1981 bis 1990 werden von den DDRVerlagen für insgesamt 50 Titel Lizenzen zum Nachdruck der Übersetzungen in westeuropäische Länder vergeben, wobei in fünf Fällen die Lizenzausgabe vor der eigentlichen Originalausgabe erscheint. Pro Jahr ergibt sich damit eine geringfügig niedrigere Durchschnittszahl als für den Zeitraum von 1974 bis 1980 (40 Titel = ca. 5,7 Titel pro Jahr). Die Perestrojka-Periode führt zu einem gewis-
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sen Ansteigen der Vergabe von Rechten von Ost nach West (19 von 1988 bis 1990 erschienene Titel). Aber diese geringfügigen Veränderungen sind letztlich relativ unerheblich. Im Grunde lässt sich für die beiden letzten Jahrzehnte der DDR von einer stabilen Nachfrage der westlichen Verlage nach Lizenzen sprechen. Auch für die letzten zehn Jahre gilt: Die Lizenzen für belletristische Neuerscheinungen werden nur zu einem geringen Teil an Verlage aus dem Umfeld der DKP vergeben, die ja aus der DDR finanziell unterstützt werden müssen. Ihr Anteil beträgt weniger als 20% (9 Titel). Für diese Unternehmen findet man teilweise auch andere Möglichkeiten der Förderung. So wird die bei Damnitz erscheinende Sammlung Zielbestimmung mit Texten von Granin (Nr. 2694) zum Beispiel in der UdSSR gedruckt.480 Lukrativer ist die Vergabe von Lizenzen an „kapitalistische“ Verlage. Diese wählen sich aus dem Programm der DDRVerlage Titel aus, die ihr eigenes Angebot ergänzen. Größter Lizenznehmer ist wieder Suhrkamp mit insgesamt 14 Titeln, also fast 30% der Vergaben. Der Verlag kauft zum Beispiel Lizenzen für Übersetzungen solcher Autoren hinzu, die er selbst schon mit anderen Titeln im Programm hat, so von Tendrjakov (Nr. 2721, 3077) und Kim (Nr. 2928, 3000), ferner von Belov (Nr. 2731), A. Grin (Nr. 2798), Rasputin (Nr. 2894) oder Pulatov (Nr. 3063). Und er kauft für seine einschlägige Unterreihe der Suhrkamp Taschenbücher Science Fiction: Übersetzungen von den Brüdern Strugackij (Nr. 2661, 2899, 3076, 3210) und von Šefner (Nr. 3069). Hanser erwirbt die Rechte an der Cvetaeva-Ausgabe (Nr. 3099, MitAuflage) und einzelne Bände der Platonov-Ausgabe (Nr. 3009, 3060, 3134), einem Autor, von dem der Verlag 1968 selbst die erste deutschsprachige Sammlung publiziert hatte (Nr. 1957). Die Büchergilde Gutenberg, immer an buchkünstlerisch interessanten Ausgaben interessiert, erwirbt den Mit-Druck einer der mit großformatigen Graphiken ausgestatteten Ausgaben des Reclam Verlages (Nr. 2892; außerhalb der Universal-Bibliothek). Und Dausien, auf die Nachverwertung bereits publizierter Ausgaben durch preiswerte Neudrucke spezialisiert, erwirbt die Rechte an einer Zošìenko-Sammlung (Nr. 2848). Auch eine Lizenzvergabe von West nach Ost soll hier erwähnt werden: Die Nachdruck-Rechte an Kunins sentimentaler und erfolgreich verfilmter Geschichte vom Intergirl (Nr. 3118) werden noch 1990 von Roitman an den Mitteldeutschen Verlag vergeben. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass gerade ein solcher Titel die letzte Blüte der russischen Literatur ist, die von West nach Ost verkauft wird, in der Übersetzung einer in den Westen übergesiedelten Tochter von Otto Gotsche, ehemals Sekretär des Staatsrats und Ratgeber in kulturellen Fragen von Walter Ulbricht.
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Der „gewendete“ Peter SCHÜTT, von 1971 bis 1989 Mitglied im Bundesvorstand der DKP, veröffentlicht 1990 in der Zeit einen Artikel über die Finanzierung des Medienkonzerns seiner ehemaligen Partei: Wes Geld ich nehm‘, des Lied ich sing‘. Wie die SED ihre Anhänger in der Bundesrepublik finanzierte und steuerte. (Die Zeit, Nr. 24/8. 6. 1990).
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Vermittler Mit dem Jahr 1990 geht eine sehr spezielle Epoche der Vermittlung russischer Literatur an deutschsprachige Leser zu Ende, eine Epoche, die schon seit 1933 und vor allem seit 1945 in der SBZ/DDR durch eine von oben verordnete Rezeption der stalinistisch geprägten sowjetischen Leitkultur geprägt war, der in den westlichen deutschsprachigen Regionen Gleichgültigkeit und, besonders seit Beginn des Kalten Krieges, zunehmend bewusste Ablehnung jeglicher sowjetisch geprägter russischer Literatur gegenüberstand. Dass die hieraus resultierende und auch von der jeweiligen politischen Führung geförderte wechselseitige Intoleranz mehr und mehr abgebaut werden kann, ist nur begrenzt ein Resultat deutschsprachiger Vermittler auf beiden Seiten. Die wichtigsten Anstöße hierfür werden durch das sowjetische Tauwetter und die von ihm ausgelösten irreversiblen Entwicklungen bestimmt. Es kommt zu einem grenzüberschreitenden Konsens reformfreudiger Kräfte. Die neuen Maßstäbe, an denen die sowjetische Literatur seit dem Tauwetter im Osten wie im Westen gemessen wird, sind kaum ästhetischer, sondern vor allem ethischer Natur. Èrenburgs Tauwetter, Dudincevs Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, Simonovs Die Lebenden und die Toten, Texte von Tendrjakov, Nagibin oder auch Evtušenko finden Anerkennung vor allem wegen ihrer Aufrichtigkeit, nicht so sehr wegen ihrer künstlerischen Relevanz. Solženicyns Ivan Denisoviì, der in seiner Aufrichtigkeit und in seiner innovativen Erzählweise beiden Kriterien in gleicher Weise gerecht wird, ist ein Glücksfall, der aber leider nur im Westen zur Kenntnis genommen werden darf. Die Entwicklung führt dann zu einer immer weiter reichenden Koinzidenz der Kanons im Osten wie im Westen, wobei nun zunehmend auch Interesse an ästhetischen Valeurs bei Vermittlern wie auch beim Lesepublikum geweckt werden kann. Dies gilt besonders für das Interesse an Literatur aus den ersten 30 Jahren des Jahrhunderts. Die entscheidenden Prägungen der Übersetzer, Publizisten, Lektoren und Wissenschaftler, die sie in der Vergangenheit erfahren haben, bleiben im Wesentlichen auch bis 1990 und darüber hinaus erhalten. Das Pathos und die Leidenschaft, die in den rückblickenden Überlegungen der Vermittler aus der DDR zum Ausdruck kommt, muss vor dem Hintergrund des Bildes der sowjetischen Kultur als Leitkultur gewürdigt werden. Andererseits: Die Prägung durch dezidiert westlich bestimmte ethische, politische und religiöse Maßstäbe eines Wolfgang Kasack erschließen sich jedem, der seine Nachschlagewerke und Rezensionen studiert. Mit der Wende des Jahres 1990 beginnt das Ende des Verlagssystems der DDR und seiner vielfältigen Verflechtungen mit der Hochschul-Russistik. Die Ursachen, die dazu geführt haben, sind hinreichend bekannt. Im Jahr 2010 sind die ehemaligen DDR-Verlage, die sich mit der Publikation russischer Literatur des 20. Jahrhunderts beschäftigen, soweit sie noch bestehen, im Besitz von Verlagsgruppen oder Verlegern aus dem Westen. Volk und Welt, der bedeutendste
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Verlag, muss 2001 aufgeben. Man kann das beklagen. Aber auch ein Konstrukt wie dieser Verlag konnte letztlich nur unter den Bedingungen erfolgreich arbeiten, unter denen er entstanden war. Die Verlagslandschaft in Österreich, der Schweiz und der alten Bundesrepublik bleibt im Prinzip erhalten. Die Rahmenbedingungen für die Publikation zeitgenössischer russischer Literatur haben sich dort allenfalls unwesentlich verändert. Bücher Einige für die Perestrojka-Jahre repräsentative Titel sind schon in der Einleitung erwähnt worden. Auf großes Interesse nicht nur beim deutschsprachigen Leser stößt außerdem Astaf’evs Roman Der traurige Detektiv (Nr. 3028), der aus der resignativen Sichtweise eines ehemaligen Kriminalbeamten ein düsteres Bild von Brutalität, Alkoholismus und Verrohung junger Menschen in einer spätsowjetischen Provinzstadt zeichnet. Auf die Aufmerksamkeit gerade russischer und deutscher Leser zielt Granins Roman Sie nannten ihn Ur (Zubr, Nr. 3045), eine Biographie des russischen Genetikers Timofeev-Resovskij, der seit den 20er Jahren bis zum Kriegsende als Mitglied der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft in Berlin-Buch forschte. Beide Titel erscheinen 1988 in der DDR und gleichzeitig in der Bundesrepublik als Mit-Auflagen. Die politischen Theaterstücke Šatrovs, die wichtige Ereignisse und Wendepunkte in der sowjetischen Geschichte aufzuarbeiten versuchen, sind in der Sowjetunion besonders populär. Im deutschen Sprachraum werden sie unter anderem durch Gastspiele sowjetischer Theater bekannt, erscheinen aber teilweise auch als Bühnenmanuskripte in der DDR (Henschel). Zwei Texte (Bolschewiki, Nr. 2835; Weiter... Weiter... Weiter, Nr. 3068) werden auch im Buchhandel vertrieben. Das Original von Vasilij Grossmans Roman Leben und Schicksal (Žizn‘ i sud’ba, Nr. 2799) erscheint bereits 1980 in Lausanne, als an eine Publikation in der Sowjetunion oder in anderen sozialistischen Ländern noch nicht zu denken ist. Die erste deutsche Übersetzung wird daher 1984 in der Bundesrepublik publiziert. 1988 kann das Original dann auch zum ersten Mal in der Sowjetunion gedruckt werden. Auch Dovlatov, der 1978 in die USA emigrierte, kann seine dort entstehenden Romane und Erzählungen erst seit 1989 in der Sowjetunion veröffentlichen. 1990 erscheint auf Deutsch Die Unseren (Naši, Nr. 3170), die Geschichte seiner Familie. In Russland ist Dovlatov in den 90er Jahren einer der populärsten Autoren. Im deutschen Sprachraum erscheinen erst 2008 Übersetzungen zweier weiterer Texte von ihm.481 Nicht der Vergangenheit, sondern einer chaotischen Zukunft ist A. Kabakovs Kein Zurück zugewandt (Nr. 3178). Er extrapoliert die extremen Randerscheinungen der Perestrojka zu einer Vision Moskaus im Jahre 1993. 481
Der Kompromiss. Roman. Zürich 2008; Der Koffer. Köln 2008.
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Neu auf dem Buchmarkt sind erste Bücher von Autorinnen und Autoren, die eine nicht unwichtige Rolle in der russischen Literatur der kommenden Jahre und auch in ihrer deutschsprachigen Rezeption spielen werden. Gemeinsam ist ihnen, dass die Perestrojka als Thema explizit in ihren Texten keine Rolle spielt. Von Petruševskaja kommt 1985 ein erster Band bei Volk und Welt heraus (Nr. 2891), das Theaterstück Cinzano (Nr. 3132) erscheint 1989 bei Luchterhand. Diese beiden Verlage publizieren 1989 auch je einen Band mit Erzählungen von T. Tolstaja (Nr. 3147, 3148). Von Sorokin erscheint als erste deutsche Übersetzung der im Original 1985 in Paris publizierteText Die Schlange (Oìered‘, Nr. 3209). Als wichtiger neuer Autor wird in den westlichen Ländern auch Boris Chazanov wahrgenommen, dessen Bücher ab 1986 in deutschen Übersetzungen erscheinen (Nr. 2916, 2917, 3165), zum Teil aber schon vor seiner erzwungenen Emigration 1982 entstanden waren. Lev Druskin wird ebenfalls im Westen publiziert. Nach seiner Emigration 1980 lässt er sich in Tübingen nieder, wo er, der Invalide, von Ludolf Müller und Kay Borowsky übersetzt und auch betreut wird. Es erscheinen fünf Publikationen mit Gedichten (Nr. 2745, 2792, 2988, 2989, 3171) und seine Erinnerungen Der Neckar fließt nach Leningrad (Spasɺnnaja kniga, Nr. 2919). Als eine wichtige Entdeckung aus der Sowjetunion gilt in den 80er Jahren Ruslan Kireev, wie Makanin ein Autor aus der „Generation der Vierzigjährigen“. Im Verlag Neues Leben erscheinen zwei Titel von ihm (Ein Mann von Format, Nr. 2808; Glühwürmchen, Nr. 3117). Nach 1990 werden keine weiteren Titel von ihm ins Deutsche übersetzt. Erstmals werden auch Texte von Anatolij Kim auf Deutsch publiziert, insgesamt fünf Bände, davon vier in der DDR (Nr. 2867, 2928, 3000, 3116). Der Roman Lotos wird von Kasack für Suhrkamp übersetzt, der auch einen Besuch von Kim in der Bundesrepublik veranlasst. Auch druckt Suhrkamp zwei Titel aus der DDR als Lizenzausgaben nach. Von Timur Pulatov erscheinen vier Bände, sämtlich in der DDR (Nr. 2650, 2707, 2946, 3063). Das Geheimnis der Schildkröte (Nr. 3064) wird ebenfalls von Suhrkamp nachgedruckt. Von den Neuerscheinungen der zeitgenössischen Autoren, die beim deutschsprachigen Publikum bereits gut eingeführt sind, seien noch drei weitere erwähnt: Von Sinjavskij werden seine beiden umfangreichen kulturologischen Studien publiziert: Der Traum vom neuen Menschen oder die Sowjetzivilisation (Nr. 3141) und Iwan der Dumme. Vom russischen Volksglauben (Nr. 3204). Von Simonov erscheinen aus dem Nachlass Aufzeichnungen aus den Jahren unter Stalin und der Zeit nach seinem Tode: Aus der Sicht meiner Generation (Nr. 3203). Simonov, kein Anti-Stalinist und ein gläubiger Anhänger des sowjetischen Systems, erweist sich hier als genauer Beobachter, der mit seiner detaillierten Schilderung die Atmosphäre der Nachkriegsjahre unter Stalin und Berija wiedergibt, wie sie ein angesehenes Mitglied der sowjetischen Oberschicht, der nicht zum Machtapparat im engeren Sinne gehörte, erleben konnte. Als Mit-Auflage erscheint das Buch auch bei der sowjetischen Presseagentur Novosti.
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Außerdem gibt es zahlreiche neu oder wieder veröffentlichte Texte und Autoren der ersten 30-40 Jahre des Jahrhunderts zu entdecken. Dazu zählen zwei nach Frankreich emigrierte Autorinnen, Irène Némirovsky und Nina Berberova. Von Némirovsky erscheint zunächst die Novelle Der Ball in neuer Übersetzung (Nr. 2939; erste Übersetzung: Nr. 518). Von Berberova bringt Claassen zahlreiche Titel heraus, bis 1990 drei Kurzromane (Nr. 2976, 3032, 3090), ihre schon 1938 auf Deutsch erschienene êajkovskij-Biographie (Nr. 3091; erste Übersetzung: Nr. 647) und ihre Autobiographie Ich komme aus St. Petersburg (Kursiv moj, Nr. 3157). Zu den erstmals veröffentlichten Autoren, von denen einige schon im Abschnitt Verlage genannt wurden, gehört Andrej Sobol‘. 1988 erscheint – nach 40jähriger Pause – erstmals wieder ein Text von ihm in der Sowjetunion. 1989 publiziert dann Der Morgen einen Band seiner Erzählungen, herausgegeben von Fritz Mierau (Die Fürstin. Geschichten von Liebe und Verrat, Nr. 3142). Auch von dem zu Beginn des Jahrhunderts in Russland außerordentlich beliebten Satiriker Saša êɺrnyj, der 1920 emigriert war, wird nun erstmals eine Sammlung in deutscher Sprache vorgelegt (Der Humpen des Hauptmanns. Satirische Märchen, Nr. 3039). Remizov wird durch neue Übersetzungen aus der Schweiz (Der goldene Kaftan und andere russische Märchen, Nr. 2651) und der DDR (Schwestern im Kreuz. Erzählungen und ein Roman, Nr. 2708; Gewagtes Schicksal. TraumErzählungen, Nr. 3066) wieder verfügbar. Eine interessante Neuentdeckung für den deutschsprachigen Leser sind zwei Sammlungen mit Erzählungen von Aleksandr Grin (Nr. 2797, 2798), der bisher fast ausschließlich durch seine mehrfach übersetzte Feerie Die purpurnen Segel bekannt war. Einen außergewöhnlichen Fund kann 1990 die Friedenauer Presse präsentieren: Das bisher unveröffentlichte Tagebuch Isaak Babel’s aus dem Jahr seiner Teilnahme am Feldzug der ReiterArmee Budɺnnyjs gegen Polen (Tagebuch 1920; Nr. 3156). Die Verlegerin Katharina Wagenbach-Wolff besucht Ende der 80er Jahre Babel’s Witwe in Moskau, trifft sie mitten in einem Umzug an und kann sie dazu bringen, ihr eine Abschrift des Tagebuchs zu überlassen.482 Auch von Gor’kij erscheinen neben Neuübersetzungen von Dramen (Nr. 2628, 3044, 3108) wichtige Texte erstmals auf Deutsch, nämlich Teile seines umfangreichen Briefwechsels. Seit den 20er Jahren wenden sich zahlreiche sowjetische Schriftsteller mit Bitten an Gor’kij – um Rat, um Begutachtung ihrer Texte oder auch um Hilfe. Dieser 1963 erstmals in der Sowjetunion publizierte Briefwechsel erscheint nun, herausgegeben und kommentiert von Ilse Idzikowski, auf Deutsch (Briefwechsel mit sowjetischen Schriftstellern, Nr. 2795). Dem Band folgt, herausgegeben von Edel Mirowa-Florin, eine weitere Publikation, Briefwechsel mit Freunden (Nr. 2923).483
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A. SELG, Eine musste es tun. FR-online.de v. 17. 7. 09. Ilse Idzikowski ist eine der Autorinnen der umfangreichen Bibliographie Maxim Gorki in Deutschland (s. Anm. 48). Edel Mirowa-Florin ist eine der beiden Herausgeberinnen der großen Gor’kij-Ausgabe des Aufbau-Verlages.
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In den westlichen Ländern werden nun auch häufiger Sammlungen von Gedichten russischer Lyriker publiziert, zum Teil in zweisprachigen Ausgaben. Die Auflagen sind aus naheliegenden Gründen klein. Zum Teil erscheinen sie, wie schon erwähnt, als nummerierte Pressendrucke, wie zum Beispiel die erste deutsche Ausgabe von Gedichten Georgij Ivanovs (Nr. 3177). Andere Lyriker, die erstmals mit eigenen Gedichtsammlungen vorgestellt werden, sind Gumilɺv (Nr. 3047), Chodaseviì (Nr. 2859) und Kušner (Nr. 3183). Christoph Ferber bringt im Selbstverlag erstmals Lyrik-Sammlungen von Sologub (Nr. 2767) und Gippius (Nr. 2992) in eigener Übersetzung heraus. Geht man nach der Anzahl der Titel, so ist die populärste Autorin Marina Cvetaeva. Außer der dreibändigen Werkausgabe erscheinen nicht weniger als elf weitere Titel von ihr,484 die teils vor, teils auch nach der Werkausgabe publiziert werden. Kossuth schreibt zu seiner erst 1995 erschienenen 3bändigen Esenin-Ausgabe, man habe zu DDR-Zeiten für sie eine Auflage von 7.000 Exemplaren geplant, mit der man unter Zugrundelegung der damals üblichen Ladenpreise zwar keinen Gewinn erzielt hätte, aber mit einem zu verantwortenden Verlust davongekommen wäre. Diese Angaben verdeutlichen, dass auch im Fall von Marina Cvetaeva eine Beschränkung auf eine dreibändige Auswahl mit einem Maximum an wichtigen Texten erforderlich war, so dass zahlreiche Texte nur in Einzelausgaben erscheinen können. Von Anna Achmatova sind immerhin sechs Titel zu verzeichnen.485 Allerdings handelt es sich in mehreren Fällen um relativ kleine Sammlungen. Und: Allein von Requiem erscheinen drei Neuübersetzungen, zum Teil gemeinsam mit anderen Texten. Weniger literarisch als vielmehr ideologisch und sozialgeschichtlich interessant ist êajanovs bislang unübersetzte Utopie eines stärker bäuerlich geprägten Zukunftsstaates, entstanden im Jahr 1920 (Reise meines Bruders Alexej ins Land der bäuerlichen Utopie, Nr. 2622). Auch in den 70er/80er Jahren gibt es in der Sowjetunion eine Unterhaltungsliteratur, die sich darauf beschränkt, überwiegend glückliche Menschen in einer letztlich konfliktfreien sozialen Welt darzustellen, eine Harmonie, die zwar den naiven Überschwang entsprechender Titel aus dem Nachkriegsjahrzehnt vermeidet, sich im Übrigen jedoch nicht allzu weit von ihr entfernt. Irina Grekova, deren erste Erzählungen 1970 sowohl in der DDR als auch in den westlichen deutschsprachigen Ländern Beachtung gefunden hatten (s. Nr. 1980, 1981), veröffentlicht neben ihrem sehr viel gewichtigeren Witwendampfer (Nr. 2750) auch zwei charakteristische Titel dieses Genres. Schon 1979 wurde der Roman Die Hotelchefin übersetzt (Nr. 2511), der den Werdegang und das Tätigkeitsfeld einer sympathischen Heldin vorstellt, die die nicht geringen Herausforderungen ihres Berufslebens wie auch ihr Privatleben meistert. 1981 erscheint bei Volk und Welt ein weiterer Roman, Der Lehrstuhl (Nr. 2631). Hier erlebt der Leser im Detail das nicht immer problemlose, letztlich aber doch harmonische Zusammenwirken von 484 485
Nr. 2689, 2791, 2860, 2984, 2985, 2986, 3099, 3100, 31021, 3167, 3168. Nr. 2609, 2610, 2966, 2967, 3022, 3023.
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Lehrenden und Lernenden an einer Hochschule, das Leben und Treiben im Studentenwohnheim u. Ä. Texte dieser Art sind nicht untypisch für die späten Jahre der Brežnev-Ära.486 Beliebt sind weiterhin Science Fiction, Phantastik und Kriminalromane. Größte Anerkennung genießen nach wie vor im gesamten deutschen Sprachraum die Brüder Strugackij, von denen acht Neu- und Erstübersetzungen erscheinen.487 Der große Erfolg von A. Tarkovskijs Film Stalker, dessen Drehbuch auf der Grundlage von Picknick am Wegesrand (Nr. 2357) entstand, trägt in den 80er Jahren noch zusätzlich zur Popularität der Strugackijs bei. Zahlreiche andere Autoren kommen hinzu. Besonders beliebt bei jüngeren Lesern sind Abenteuer- und Science Fiction-Titel von Igor‘ Možejko, der auch unter dem Pseudonym Kirill Bulyìɺv veröffentlicht.488 Die handwerklich gut gemachten, aber vergleichsweise biederen Kriminalromane und Polit-Thriller von bereits bekannten Autoren wie Adamov (Nr. 2612, 2613, 2849, 2968), Julian Semɺnov (Nr. 2713, 3138) oder den Brüdern Vajner (Nr. 2668, 3080, 3151) bekommen, zunächst einmal in den westlichen Ländern, Konkurrenz von dem Autorenpaar Topol‘/Neznanskij. Topol‘, Autor von Gedichten und Drehbüchern, und Neznanskij, ursprünglich Untersuchungsrichter und Anwalt, sind in die USA emigriert. 1983 erscheinen ihre beiden gemeinsamen Polit-Krimis auf Deutsch, internationale Bestseller, die sich deutlich an Gorky Park orientieren, dem 1981 erschienen Bestseller von Martin Cruz Smith: Roter Platz und (unter dem Pseudonym Nemow) Geschäfte in Baku (Krasnaja Plošìad‘, Nr. 2772; Žurnalist dlja Brežneva, Nr. 2760). Beide Autoren veröffentlichen zuvor und später allein auch andere Titel (Topol‘: Nr. 2771, 2841; Neznanskij: Nr. 3058). In den Jahren nach 1990 publizieren sie vor allem in Russland. Dort sind unter dem Namen Neznanskij bis 2010 weit über 100 Titel erschienen, was die Vermutung nahelegt, dass hier inzwischen eine ganze Gruppe von Autoren am Werk ist. Der Autorenkomplex Topol‘/Neznanskij verdankt seine Popularität im Ausland zu einem erheblichen Teil noch seinen fiktiven, aber durchaus realitätsnahen „Enthüllungen“ von Praktiken der korrupten Führungsschicht der späten Brežnev-Jahre. Die Erfolge der „Russen-Krimis“, der Romane von Marinina, Daškova, Platova und anderen Autorinnen gehören schon einer späteren Epoche an.
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Von den investigativen Romanberichten Il’ja Štemlers aus dem Dienstleistungssektor erscheint auf Deutsch nur Der Zug (Zürich 1991). Nr. 2661, 2718, 2769, 2899, 3076, 3144, 3210, 3211. Unter dem Namen Možejko: Nr. 2641, 2937, 3006, 3057; unter dem Namen Bulyì v: 2685, 2785, 2914, 3037, 3096.
Nachwort Überblickt man die Rezeption moderner russischer Literatur im Spiegel ihrer Übersetzungen ins Deutsche während der ersten 90 Jahre des 20. Jahrhunderts, so stellt man zweifellos einen Wandel fest, aber auch bestimmte Konstanten. Soweit russische Literatur als Lektüre nicht staatlich verordnet wird, weckt sie durchaus Interesse durch ihre literarische Qualität, noch stärker jedoch als Quelle der Information oder auch der Bestätigung von Stereotypen über einen immer noch fernen Nachbarn. Noch 1968 gibt Johannes v. Guenther seinem Überblick über die russische Literaturgeschichte einen Titel, wie ihn ein Märchenerzähler nicht besser wählen könnte: Von Rußland will ich erzählen. Dann folgt der Zusatz: Der dramatische Lebenslauf der russischen Literatur. Zunächst also – Russland, dann erst die Literatur. Dem entsprechend formulierten Titel einer Geschichte der englischen oder französischen Literatur wird man wohl kaum begegnen. Die Rezeption der neuen russischen Literatur beginnt zu Anfang des 20. Jahrhunderts mit der Entdeckung Maksim Gor’kijs. Gor’kij wird nicht nur als innovativer Schriftsteller, sondern auch als Persönlichkeit von herausragender politischer Bedeutung wahrgenommen. Die Helden seiner Erzählungen rezipiert man als authentische russische Gestalten. Es ist die Koinzidenz dieser drei Kriterien, die ihm auch im deutschsprachigen Raum breiteste Aufmerksamkeit sichert, bei Kulturverlegern wie Bruno und Paul Cassirer oder Eugen Diederichs ebenso wie bei der sozialdemokratischen Presse oder beim Globus-Verlag des KaufhausKonzerns Wertheim. In Aleksandr Bloks späten Dichtungen und Essays sucht man in den frühen 20er Jahren Antwort auf Fragen, die sich angesichts der revolutionären Ereignisse in Russland stellen. Zur gleichen Zeit wirbt Johannes v. Guenther für seine Russische Bibliothek mit dem Argument, Russland sei der einzige Deutschland noch wohlgesinnte Nachbar: „Damit ist die Beschäftigung mit Rußland, seiner Seele und seiner Kunst zu einer Angelegenheit der vitalsten Interessen geworden.“489 Wolfgang Eduard Groeger propagiert seine stark an Oswald Spengler orientierte Vorstellung von der Eigenart und der historischen Rolle Russlands ab 1925 in einer von ihm selbst ausgewählten und übersetzten Prosa-Reihe Die russische Revolution im Spiegel der Dichtung. Aber auch für die Bewertung der sowjetischen Literatur des Tauwetters und der DissidentenBewegung der nachfolgenden Jahrzehnte spielen politische Kriterien sowie der soziale und kulturelle Erkenntniswert der Texte eine ganz wesentliche Rolle, unabhängig von ästhetischen Kriterien. Die Bedeutung, die die totalitären Regime Hitlers und Stalins der Literatur für die Ausbildung erwünschter politischer und kultureller Stereotypen beimessen, ist bekannt. Anders als in der pluralistischen Kulturlandschaft der Weimarer Zeit mit 489
Siehe Kommentar Kap. II, Abschnitt Die Münchener Verlage.
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ihren vielfältigen Informationsangeboten wird hier eine bestimmte Sichtweise verordnet. Die Nationalsozialisten können auf antisowjetische Autoren wie zum Beispiel Krasnov und Rachmanova zurückgreifen und deren ältere und neue Werke publizieren lassen. Diese haben eine breite und nachhaltige Wirkung, nicht nur bis zum Jahr 1945, sondern auch in der Folgezeit, da sie den Vorstellungen einer breiten konservativen Bevölkerungsschicht entgegenkommen und auch durch die Politik der sowjetischen Besatzungsmacht in Deutschland eine Bestätigung zu finden scheinen. Aus der Sicht der sowjetischen politischen Führung soll die eigene Literatur von Anfang an der Erziehung des Lesers im Geiste der sozialistischen Weltanschauung dienen. Diese Literatur ist in den 20er Jahren noch offen für die Darstellung ungelöster Probleme der sowjetischen Gesellschaftsordnung, für Satire, Ironie, formale Experimente und sogar für Andersdenkende. Die deutschsprachigen Verlage von Partei und Komintern allerdings nehmen von Anfang an nur Texte in ihre Programme auf, die eine begrenzte Anzahl von Themenkomplexen behandeln – vom Bürgerkrieg bis zum Einsatz für die Verwirklichung der Ziele des ersten Fünfjahrplans. Seitdem 1933 die Vegaar mit der Tochter Ring-Verlag de facto das weltweite Monopol für die Publikation sowjetischer Literatur in deutscher Sprache besitzt, wird das literarische Angebot endgültig auf die Rolle einer Waffe im politischen Kampf reduziert. Es gibt durchaus Leser, die sich von dieser Literatur begeistern lassen. Aber sehr viele fühlen sich von ihr auch abgestoßen oder gelangweilt. Nach 1945 wird die zuvor von der Vegaar propagierte Literatur zum Pflichtangebot in den sowjetischen Besatzungszonen Österreichs und Deutschlands sowie in der späteren DDR. Ergänzt wird sie nach sowjetischem Vorbild durch die hagiographische und konfliktlose sowjetische Literatur der Nachkriegszeit. Gleichzeitig bietet die Besatzungsmacht jedoch auch Literatur zur Entspannung an: Kinder freuen sich an hübschen Märchenstücken von Evgenij Švarc, an Nacherzählungen russischer Volksmärchen, sie erfahren aus Gajdars Timur und sein Trupp, wie Junge Pioniere Gutes für alte und kranke Menschen tun, in zahlreichen Abenteuerbüchern und Heftreihen wird ihnen die exotische Welt Sibiriens oder Zentralasiens nahe gebracht. Als Halbwüchsige können sie sich an gelungenen Jugendbüchern von Kataev und Kaverin freuen. Für sie und jung gebliebene Erwachsene gibt es auch unterhaltende phantastische Literatur, und es erscheinen zahlreiche populärwissenschaftliche Schriften, in denen die Autoren aus der auch wissenschaftliche und technische Führungskompetenz beanspruchenden Sowjetunion Natur und moderne Technik erklären. Es gibt auch Naturschilderungen von Prišvin oder die romantische, jeder Technik und Politik entrückte Phantastik Aleksandr Grins. Was diese Aufzählung verdeutlichen soll: Man beschränkt sich nicht auf politische und ideologische Agitation, sondern versucht, die gesamte Bevölkerung der Besatzungszonen und der frühen DDR in das wärmende Tuch der sowjetischen Hoch- und Alltagskultur einzuhüllen, sie in diese Kultur einzubeziehen, an sie zu adaptieren.
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Dafür, dass man in den westeuropäischen deutschsprachigen Ländern bis in die Mitte der 50er Jahre hinein die russische Literatur des 20. Jahrhunderts so gut wie völlig ignoriert, ist vor allem die mangelnde Attraktivität des stalinistischen Systems der mittel- und osteuropäischen Staaten verantwortlich. Die russische Literatur außerhalb des Stalinschen Kanons wird dabei ebenfalls ignoriert, und dies hängt zweifellos auch damit zusammen, dass sie nach dessen jahrzehntelanger Monopolstellung nicht mehr angemessen wahrgenommen wird. Es ist kein Zufall, dass erst um 1960, 15 Jahre nach Kriegsende, Paul Celan und Karl Dedecius die vier großen Lyriker Blok, Esenin, Majakovskij und Mandel’štam in der Bundesrepublik vorstellen. Celan hat seine Wurzeln in Osteuropa und ist schon seit seiner frühen Emigration in die Sowjetunion mit der russischen Kultur vertraut. Dedecius hat sich während seiner Jahre in der sowjetischen Gefangenschaft für russische Lyrik begeistert. Zeitgenössische russische Literatur wird in den ersten Jahrzehnten des Jahrhunderts vor allem durch individuelle Vermittler im deutschen Sprachraum bekannt. Informanten wie Johannes v. Guenther, Fega und Efraim Frisch, Alexander Eliasberg, August Scholz und Arthur Luther tragen wesentlich dazu bei, neue Autoren bekannt zu machen. Die meisten von ihnen sind nicht nur als Anreger, sondern auch als Übersetzer tätig. In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg sind die Grenzen zwischen West- und Osteuropa relativ durchlässig, und im russischen Imperium lebt eine große Zahl deutschstämmiger Bürger, die sowohl Deutsch als auch Russisch beherrscht. Hinzu kommen zahlreiche gut ausgebildete Übersiedler aus den westlichen Regionen des russischen Reiches. Nicht selten sind sie jüdischer Abstammung und wenden sich in die Donaumonarchie, die Schweiz und nach Deutschland, um Diskriminierungen oder gar Pogromen in ihrer Heimat zu entgehen. Diesen Vermittlern stehen im deutschsprachigen Bereich zum Teil Verlegerpersönlichkeiten mit ausgeprägten individuellen Interessen gegenüber, die auch über die entsprechenden Mittel verfügen, um die Publikation von Autoren, die sie für wichtig halten, angemessen zu fördern. Diese Konstellation verschiebt sich in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg, bleibt aber im Wesentlichen erhalten. Eine grundsätzliche Änderung erfährt das System im ersten Jahrzehnt nach dem Zweiten Weltkrieg in der SBZ/DDR. Die großen neu gegründeten belletristischen Verlage sind im Besitz des Staates oder gesellschaftlicher Organisationen. Ihre Programme werden vorab mit verschiedenen Instanzen abgestimmt. Der sprunghaft angewachsene Bedarf an Übersetzern aus dem Russischen und an Fachleuten für russische Literatur führt zu einem forcierten Ausbau der Slavistik an den Hochschulen. Seit dem Beginn der 50er Jahre wächst die Zahl der Absolventen, die als Übersetzer, als Verlagsredakteure oder Mitarbeiter an staatlichen Forschungseinrichtungen und Universitäten tätig werden. Viele von ihnen arbeiten in mehreren Bereichen: Als Wissenschaftler und Hochschullehrer, aber auch als Berater, Gutachter, Herausgeber und Übersetzer für Verlage und sind damit unmittelbar mit der Publikation russischer Belletristik befasst.
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Auch an den Hochschulen der westlichen deutschsprachigen Staaten wird seit etwa 1949 die Slavistik und die Russistik ausgebaut. Die Trennung zwischen staatlicher und privatwirtschaftlicher Sphäre bringt es mit sich, dass die traditionellen Strukturen der Vermittlung weitgehend erhalten bleiben. Auch weiterhin spielen individuelle Berater, die meist zugleich als Übersetzer tätig sind, eine wesentliche Rolle. Die Kulturverleger der wilhelminischen Zeit, die, bedingt durch die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung, schon nach dem Ersten Weltkrieg von geringerer Bedeutung waren, gehören nun endgültig der Vergangenheit an. Die Folgen des sowjetischen Tauwetters, dessen Beginn schon um 1954 anzusetzen ist, machen sich seit etwa 1957 auch in der deutschsprachigen literarischen Rezeption bemerkbar. Sie führen erstmals zu einem von Ost bis West reichenden Konsens zwischen Literaten und Intellektuellen über einen nicht-stalinistischen literarischen Kanon. Der Kreis von konsensfähigen Autoren und Texten weitet sich bis zum Jahr 1990 ständig aus. Dieser jahrzehntelange Prozess bezieht nicht nur neu erscheinende Texte ein, sondern auch Werke älterer Autoren der frühen sowjetischen Jahre und der vorrevolutionären Zeit. Die Grenzen des sowjetischerseits und damit auch in der DDR Erlaubten werden immer weiter ausgedehnt. Dabei bleibt trotz aller Übereinstimmung ein wesentlicher Unterschied in der Bewertung erhalten: Die sowjetische Kultur ist auch für die Überwinder des stalinistischen Kanons in der DDR eine Leitkultur. Ihr und auch ihren Wandlungen wird dort ein erheblich höherer Stellenwert eingeräumt als in den westlichen deutschsprachigen Ländern. Der Kanon der konsensfähigen Literatur schließt neben Texten, die durch ihre Aufrichtigkeit und ihren moralischen Rigorismus beeindrucken, auch eine immer größere Zahl von Autoren und Werken ein, die besonders wegen ihrer literarischästhetischen Relevanz geschätzt werden. Auch hier kommt es nicht nur zu einer Entdeckung neuer Schriftsteller, sondern vor allem auch zu einer Wiederentdeckung und Neuentdeckung von Texten, Autoren und literarischen Strömungen aus dem ersten Drittel des Jahrhunderts. Dieser Prozess setzt sich auch in den Jahren nach 1990 fort. Sehr spät erst wird ein urheberrechtlicher Schutz für Autoren aus Russland und aus der Sowjetunion erreicht. Russland tritt bis 1917 der Berner Übereinkunft zum Schutze des Urheberrechts nicht bei, die Sowjetunion erst 1973. Nur Gor’kij und den anderen Autoren des Znanie-Verlages gelingt es schon vor 1917 einen Teil ihrer Werke zu schützen. Die Sowjetunion bemüht sich verschiedentlich um Sonderregelungen, die Werke sowjetischer Autoren schützen sollen, wobei allerdings nicht die Autoren, sondern eine staatliche Monopolinstanz als eigentliche Nutznießerin vorgesehen ist, die gleichzeitig bestimmt, welche Werke im Ausland veröffentlicht werden dürfen und dadurch eine Zensur ausübt. Der erste, bald aufgegebene Versuch ist die Gründung des Komitees zur Veröffentlichung von sowjetischer Literatur im Ausland (KIZ) im Jahr 1929. Die seit 1973 nach ähnlichen Prinzipien arbeitende Allunions-Agentur für Autorenrechte (VAAP) wird
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nach dem Ende der Sowjetunion aufgelöst. Welche Probleme der Urheberschutz für Werke von in der Sowjetunion lebenden russischen Dissidenten mit sich bringt, lässt sich am Schicksal der Übersetzungen von Solženicyns Werken besonders klar erkennen. In ihrer Popularität kann sich die russische Literatur in den Jahren von 1900 bis 1990 beim deutschsprachigen Publikum keinesfalls mit derjenigen der angelsächsischen Literaturen oder der französischen Literatur messen. Solange ihre Lektüre verordnet ist wie im sozialistischen Rumänien oder in der DDR, übernimmt sie offiziell eine führende Rolle. Aber selbst im Malik-Verlag, dem bedeutendsten Verlag für sowjetische Literatur der 20er/30er Jahre, erzielen nicht Èrenburg oder Gor’kij die höchsten Auflagen, sondern Upton Sinclair. Mit einigem Recht wird man jedoch behaupten können, dass die Vielfalt der Anlässe für deutschsprachige Übersetzungen aus dem Russischen – Übersetzungen für den deutschen Sprachraum als Eingangstor nach Europa, für die großen deutschsprachigen Minderheiten außerhalb der Kernländer Österreich, Schweiz und Deutschland und schließlich für das deutschsprachige Publikum in sozialistischen, aber auch in nicht-sozialistischen Ländern - zu einer Breite der Rezeption geführt hat, wie sie in anderen europäischen Sprachen nicht vorliegt.
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Personenregister Auf die Namen der russischen Autoren folgen, soweit bekannt, ihre Lebensdaten.. Gerade gedruckte Zahlen beziehen sich auf Nummern der Bibliographie. Kursiv gedruckte Zahlen beziehen sich auf Seiten der Kommentartexte oder auf Anmerkungen (A ...). AGRANOVSKIJ, Anatolij Abramoviì ABEL, M. 96 (1922-1984) 991, 992 ABRAMOV, Fɺdor Aleksandroviì AHRENDT, Erich 1322 (1920-1983) 1655, 2318, 2436, AHRNDT, Erich 1367, 1379, 2336, 2599, 2556, 367, 386, 501, 511 2631, 2731, 2751, 2800, 2894, 2958, ABRIKOSOVIê, Nina 427, 130 2973, 3010, 3045, 3080, 3104, 3151, ABT, H. 336 3175 ABULADZE, Tengiz Evgen’eviì 585 AHRNDT, Waltraud 2708, 2729, 2803, ABUSCH, Alexander 362 2852, 2865, 2930, 2972, 2993, 2997, ACHMADULINA, Bella (Izabella) 3052, 3117, 3136 Achatovna (1937-) 2199, 515 AISINMANN, J. 31 ACHMATOVA (= Gorenko), Anna AJGI, Gennadij Nikolaeviì (1934-2006) Andreevna (1889-1966) 348, 2053, 2909, 434, 440, 443, 447 1711, 1712, 1871, 1872, 2497, 2609, AJTMATOV, êingiz Torekuloviì (19282610, 2966, 2967, 3022, 3023, 206, 2008) 1494, 1602, 1713, 1874, 1919, 374, 384, 388, 428, 432, 440f., 443, 2054, 2201, 2202, 2319, 2373, 2614, 592, 594, 603 2850, 2970, 2971, 3025, 3026, 3027, ACHMETOV, Nizametdin Šamsutdi3086, 6, 372, 379, 386, 438, 446, 509, noviì (1949-) 3024 511, 587, 588, 595 ADABAŠ‘JAN, Aleksandr Artɺmoviì AJZMAN, David Jakovleviì (1869-1922) (1945-) 2611 121, 38 ADAMOV, Arkadij Grigor’eviì (1920AKS NOV, Vasilij Pavloviì (1932-2009) 1991) 1342, 1601, 1873, 2149, 1603, 1604, 1656, 1763, 1814, 1815, 2372, 2498, 2612, 2613, 2849, 2968, 1816, 1875, 2150, 2253, 2437, 2438, 304, 431, A. 428, 588, 604 2615, 2727, 2910, 3153, 366, 368, 380, ADAMOV (= Gibs), Grigorij Borisoviì 385, 386, 445, 446, 497, 501, 510, 515, (1886-1945) 1283, 293, 304 596 ADAMOVIê, Aleksandr (Ales‘) MiALBERT, August 1551 chajloviì (1927-1994) 2200, 2676, ALBRECHT, Max 974 2781, 2969, 3085 ALBRECHT, Vera 2290 AFINOGENOV, Aleksandr Nikolaeviì ALDANOV, Mark (= Landau, Mark (1904-1941) 590, A. 156, 179 Aleksandroviì) (1886-1957) 236, AFONIN, Vasilij Egoroviì (1939-) 321, 393, 428, 429, 430, 533, 788, 126, 2677, 596 144, 146, 227f. AGAPOV, Boris Nikolaeviì (1899ALEKSANDROV, Viktor Evgen’eviì 1973) 975 (1917-) 2374 AGEJEW, M. (= Levi, Mark AbramoALEKSEEV, Michail Nikolaeviì (1918viì?) (ca. 1900-1936?) 2908 2007) 2557 AGIŠEV, Rustam Konstantinoviì (1913ALEXANDER, G. 754 1976) 873
Personenregister ALEXANDER, Gertrud 89, A. 180, 222 ALEXANDER, K. 754 ALEXANDER, S. 352 ALEXANDROWSKI, Alexander 1895 AL‘TOV, Genrich S. (= Al’tšuller, Genrich Sauloviì) (1926-1998) 2375 ALVARI, Tilda 1415 ALYMOV, Sergej Jakovleviì (18921948) 534 AMAL‘RIK, Andrej Alekseeviì (19381980) 2010, 2011, 2728, 435, 447 AMBERG, Lorenzo 2921, 3094, 3161 AMFITEATROV, Aleksandr Valentinoviì (1862-1938) 189, 373 AMOSOV, Nikolaj Michajloviì (19132002) 1817, 1876, 1920, 2055, 3154, 597 AMSLER-WILBUSHEWICH, Tamara 708 ANAN‘EV (= Severskij), Anatolij Andreeviì ( 1925-2001) 2012, 2203 ANêAROV, Michail Leonidoviì (19231990) 2320 ANDERSCH, Alfred 305, 498-500 ANDREEV, Aleksandr (Vasilij) Dmitrieviì (1915-1976) 1968, 2013, 2204, 433 ANDREEV, Leonid Nikolaeviì (18711919) 21, 22, 48, 49, 50, 51, 52, 53, 54, 79, 80, 88, 89, 90, 91, 109, 110, 111, 112, 125, 126, 127, 138, 139, 177, 178, 190, 202, 213, 220, 237, 248, 249, 259, 260, 261, 302, 303, 1343, 1969, 2056, 2205, 2616, 2911, 3087, 3155, 27, 30, 31, 32, 35, 36, 37f., 41, 47, 50, 76, 78, 83, 85, 87, 90, 145, 294, 433, 438, 443, 591, 595 ANDREEV, Vasilij Michajloviì (1889-) 431 ANDREJANOV, Michail Teof’eviì (1879?-1907) 128
623 ANDRES, Charles 998 ANDRONIKOV (= Andronikašvili), Iraklij Luarsaboviì (1908-1990) 823 ANGAROV-ZYKOV, Aleksej 180f. ANGAROWA, Hilde 681, 721, 728, 740, 796, 808, 831, 880, 901, 920, 936, 1019, 1051, 1122, 1213, 1267, 1275, 1307, 1360, 1544, 1624, 1626, 1782, 1800, 1983, 2165, 2267, 2391, 2422, 2442, 2464, 2553, 2836, 2926, 3078, 3148, 180f., 219, 222, 301 ANOCHIN, Jurij 2152 ANOCHIN, Sergej Nikolaeviì (19101986) 1818 ANTONOV, Sergej Petroviì (19151995) 976, 977, 1219, 1549, 1605, 1921, 3088, 292 ANTROPOFF, Anna v. 1907 ANTROPOV, Jurij Vasil’eviì (1937-) 2254 978, APUŠKIN, Jakov Vladimiroviì 1430 ARAMILEV (= Zyrjanov), Ivan Andreeviì (1896-1954) 1147, 1431 ARBATOFF, Sinowij J. (Arbatov, Zinovij Jur’eviì) 711, 216, 218 ARBUZOV, Aleksej Nikolaeviì (19081986) 1495, 1550, 1819, 2099, 369, 433 ARCYBAŠEV, Michail Petroviì (1878-1927) 129, 130, 140, 141, 142, 143, 144, 145, 146, 147, 157, 158, 159, 160, 161, 179, 180, 203, 204, 279, 280, 27, 31, 32, 46, 49f., 72, 87, 90, 144 ARDAMATSKIJ, Vasilij Ivanoviì (1911-1989) 1344, 1970 AREF‘EV, S. 1220 ARGUTINSKAJA, Ljusja Aleksandrovna (1897-1968) 535, 136 ARLT, Erwin 1495 ARNIM, Fredeke 3049 ARNOLD, S. 372 ARSEN‘EV, Vladimir Klavdieviì (1872-1930) 304, 349, 712, 917,
624 918, 979, 980, 2851, 2912, 130, 215, 293 ARTEMOFF Nikolai 2120 ARVATOV, Boris Ignat’eviì 434 ASEEV, Nikolaj Nikolaeviì (18891963) 2151, 444 ASEMISSEN, Hermann 873, 1175, 1312, 1348, 1372, 1386, 1534, 1622 ASTAF‘EV, Viktor Petroviì (19242001) 1971, 2255, 2439, 2499, 2558, 3028, 3089, 600 AURAS, Christiane (s.a.: Böhler-Auras) 1656, 2006 AVDEENKO, Aleksandr Ostapoviì (1908-1996) 591, 1221, 1284, 1714, 2014, 178 AVDEENKO, Jurij Nikolaeviì (1933-) 2500 AVERêENKO, Arkadij Timofeeviì (1881-1925) 205, 221, 322, 609, 625, 637, 1551, 1715, 72, 130, 171, 220 AŽAEV, Vasilij Nikolaeviì (19151968) 874, 919, 288, 298 AZAROV, Aleksej Sergeeviì 2152, 2206, A. 428 BABAEVSKIJ, Semɺn Petroviì (19092000) 920, 921, 981, 1657, 288, 295 BABEL‘, Isaak Èmmanuiloviì (18941940) 350, 351, 1496, 1497, 1606, 1716, 1922, 1972, 2153, 2376, 2501, 2559, 3156, 133, 137, 142, 177, 304, 361, 366, 379, 384f., 433, 437, 444, 503, 602 BABENKO, Vitalij Timofeeviì (1950-) 3029 BABLER, Otto Frantisek 348 BACH, Erwin Joh. 1248, 1391 BACH, Hilde 2852 BACHMANN, Ingeborg 440f. BACHTIN, Michail Michajloviì 434 BAER, Alexander 1146 BAER, Ena v. 814, 845, 895, 920, 1157, 1294, 1585, 1776, 1879, 1904, 2447, A. 270
Personenregister BAGRICKIJ, Èduard Georgieviì (18951934) 2057, 444 BAKKAL, Ilja 776 BAKLANOV (= Fridman), Grigorij Jakovleviì (1923-2009) 1498, 1607, 1658, 2440, 2617, 2678, 2729, 366, 373, 385, 386, 500, 510, 591 BALBUS, S. 272 BALK, Jutta 1138, A. 270 BALLIEU, Melitta 2525 BAL’MONT, Konstantin Dmitrieviì (1867-1942) 77, 84, 144 BALTE (= Meyer), Fred M. 181, 43 BALTER, Boris Isaakoviì (1919-1974) 1659, 368 BARANOV, Aleksandr Il’iì (1900-) 569 BARANSKAJA, Natal’ja Vladimirovna (1908-2004) 2502, 2679, 2681, 2852, 2972, 511f., 596 BARBUSSE, Henri 78 BARCHAN, Pawel 273 BARILLOT, Mimi (s.a. Brichmann, Mimi) 1418, 1700, 1982 BARNDT, Götz 1208, 1221 BARSKAJA 510 BARTH, Irene 773, 868 BARTSCH, Rudolf Hans 31 BATALIN, R. G. 497, 130f. BAUCH, Anneliese 1382 BAUER, E. 524 BAUER, G. 555 BAUM, Karl 494 BAUMANN, Hans 1871, 1995, 2177, 2213, 2266, 440f. BAŽOV, Pavel Petroviì (1879-1950) 789, 824, 982, 1058, 1222, 1345, A. 278 BEBEL, August 36 BECHER, Johannes Robert 305, 310, 79, 83, 90, A. 169, 180, 205, 207, 218f., 221, 302 BECHER, L. 720 BECKER, Erna 1038, 1115, 1210, 1276 BECKER, Heinz Dieter 1814, 1892, 1944
Personenregister BECKER, Ludmilla 603 BEDNYJ, Boris Vasil’eviì (1916-1977) 1660 BEDNYJ, Dem’jan (= Pridvorov, Efim Alekseeviì) (1883-1945) 305, 323, 2207, 80, 89, 90, 138, 144, 148 BEER, Johann 294 BEER, Roland 2042 BEHRENS, Katharina 1824 BEHRSING, Siegfried 852, A. 270 BEILENHOFF, Wolfgang 2821 BEINDORF, Gustav 2783 BEJLIN, Pavel Efimoviì (1912-1988) 1148 BEK, Aleksandr Al’fredoviì (19031972) 740, 875, 1386, 1608, 1764, 2100, 3030, 3031, 214, 225, 369, 435 BELACHOVA, Marija Andreevna (1903-1969) 1059, 1149 BELJAEV, Aleksandr Romanoviì 741, 742, 2782, 212, 214, 226 BELJAEV, Vladimir Pavloviì (19071990) 1060 BELJAEVA, Lilija Vikent’evna (1934-) 2441, 2618, 2973 BELOKONEWA, Irina 2433 BELOV, Vasilij Ivanoviì (1932-) 2208, 2256, 2442, 2680, 2730, 2731, 2732, 2853, 501, 510f., 588, 598 BELYCH, Grigorij Georgieviì (19061938) 432, 1432, 137, 148, 368 BELYJ, Andrej (= Bugaev, Boris Nikolaeviì) (1880-1934) 191, 222, 262, 1433, 1552, 2209, 2257, 2681, 2974, 2975, 3, 27, 33, 45, 51, 69, 71, 72, 77, 88, 144, 372f., 383, 429, 439 BENJAMIN, Walter 147 BENN, Gottfried 79, 216 BENTZIEN, Hans 2063 BERBEROVA, Nina Nikolaevna (19011993) 647, 2976, 3032, 3090, 3091, 3157, 168, 602 BERDJAEV, Nikolaj Aleksandroviì 84, A. 383 BERESTINSKIJ, Michail Isaakeviì (1905-1968) 536
625 BER ŽKO, Georgij Sergeeviì (19051982) 1223, 1609, 2443 BEREZOVSKIJ, Feoktist Alekseeviì (1877-1952) 394, 498 BERG, C. 44 BERG-PAPENDICK, Wanda 1877 BERGENGRUEN, Werner 583 BERGER, Charlotte 1101 BERGER, Christa 2534 BERGER, Clara 7, 8, 23, 58, 62 BERGER, Ilse 1287, 1341, 1361, 1640, 1794, 1945, 2043, 2170 BERGER, Willi 1206, 1314, 1377, 1389, 1425, 1491, 1500, 1537, 1573, 1598, 1612, A. 270 BERGFELD, Anne 596 BERGGOL‘C, Ol’ga Fɺdorovna (19101975) 1661 BERGMANN, Cornelius 867, 872, 1301 BERGMANN, Viktor 236 BERGSTRÄSSER, Walther 858 BERINSON, Hendrik 1882, 1960 BERKENKOPF, Galina 1596, 2005 BERMANN-FISCHER, Gottfried A. 234 BERNOTAT, Senta 1080 BERNSTEIN, Eduard 79 BERTHOLD, Herbert 1506 BERTUCH, F. 33, 37 BEZUGLOV, Anatolij Alekseeviì (1928-) 2101, 2321, 2444, 2619, 2977, A. 428, 597 BEZYMENSKIJ, Aleksandr Il’iì (18981973) 876 BIDDER, Hedwig 262 BIEHAN, Walter 1078 BIELEFELD, Bernhard 2275, 2468, 2635 BIELFELDT, Sigrun 2974 BIERMANN, Wolfgang 2108 BILENKIN, Dmitrij Aleksandroviì (1933-1987) 2445, 2783, 2978, A. 428 BILL‘-BELOCERKOVSKIJ (Bill‘), Vladimir Naumoviì (1885-1970) 790, 1434, 212
626 BIMBERG, Guido 2875 BINDING, Rudolf 226 BIRJUKOV, Nikolaj Zotoviì (19121966) 922 BIRKENHAUER, Klaus 2128, 2344 BITOV, Andrej Georgieviì (1937-) 2258, 2560, 2682, 2733, 2734, 3158, 501, 507, 511, 591, 595 BLEI, Franz 32, 42 BLINOV, Andrej Dmitrieviì (1918-) 2154 BLJACHIN, Pavel Andreeviì (18861961) 1061 BLOK, Aleksandr Aleksandroviì (1880-1921) 250, 251, 252, 263, 281, 743, 744, 1387, 1717, 1877, 2015, 2058, 2102, 2446, 2561, 3159, 3, 42, 77, 83, 84f., 88f., 144, A. 206, 216, 219, 221, 227, 371, 373, 379, 383, 387, 432, 433, 439, 443, 500, 505, 508, 515, 595, 605, 607 BLUHM, Elfriede 1104 BLUM, Clara 1041 BOBROWSKI, Johannes 1994, 388 BOBROWSKI, Thea-Marianne 2291, 2407, 2482, 2555, 2619, 2621, 2832, 2953, 3008, 3050 BOCK, Anne 1451, 2058 BÖHLER-AURAS, Christiane (s.a.: Auras) 1980 BÖHM, Otto 1214, 1253, 1365, 1366, 1380, 1449, 1517, 1518 BOEHME, Erich 284, 354, 355, 359, 360, 361, 379, 401, 402, 442, 462, 463, 564, 143 BÖHME, L. 1467 BÖLL, Heinrich 498-500, 512 BOELTZ, Alexander 850, 856, 890, 918, 919, 921, 941, 946, 947, 961, 964, 979, 980, 1031, 1035, 1052, 1086, 1097, 1125, 1128, 1135, 1204, 1354 BOETTCHER, Arnold 1170, 1196, 1231, 1394 BOGDANOV (= Malinovskij), Aleksandr Aleksandroviì (1873-1928)
Personenregister 223, 224, 238, 282, 306, 352, 2784, 3092, 79, 80, 81, 89 BOGDANOV, Janis 1150 BOGDANOV, Nikolaj Vladimiroviì (1906-1988) 456, 570, 610, 825, 877, 983, 1499, 1553, 1765, 167, 288 BOGOMOLOV, Vladimir Osipoviì (1926-2003) 1435, 1878, 2377 BOGUSLAVSKAJA, Zoja Borisovna (1924-) 2059 BOJêENKO, Aleksandr Maksimoviì (1903-1950) 1224 BOKOV, Nikolaj Konstantinoviì (1945-) 2103, 2735, 2736, 435, 597 BOLYê V, Igor‘ Ivanoviì (1961-) 3160 BONê-BRUEVIê, Vladimir D. 37 BONDARENKO, Boris E. 2378 BONDAREV, Jurij Vasil’eviì (1924-) 1225, 1554, 1610, 1766, 1820, 2060, 2379, 2737, 3093, 366, 369, 374, 385, 386, 510 BORCHARD, Leo 647 BORCHARDT, Rudolf 294 BORCHERS, Elisabeth 2125 BORISOV, Leonid Il’iì (1897-1972) 457, 123, 149f. BORISOV, Vladimir 537, 149 BORK, Marga 1062, 1088, 1089, 1120, 1252 BORK, Otto 623 BORM, Hermann 988, 1098, 1151 BORODIN, Leonid Ivanoviì (1938-) 3094, 3161 BORODIN, Sergej Petroviì (19021974) 1151, 1388 BOROWSKI 556 BOROWSKY, Kay 2261, 2301, 2338, 2501, 2616, 2654, 2745, 2792, 2859, 2919, 2983, 2989, 3097, 3177, 3183, 507, 592f., 601 BORŠêAGOVSKIJ, Aleksandr Michajloviì (1913-2006) 1436, 1500 BOSCH, Robert 124 BOSTRÖM, Annemarie 2696
Personenregister BOSTUNIê, Grigorij (1883-) 353 BOTHMER, Fritz v. 636 BOTT, Maria-Luise 2689, 2984 BRÄUER, Margit 1729, 2369, 2370, 2979, 3018, 299 BRÄUER, Rolf 1684, 1729, 1774 BRÄUER, Wolfgang 2637, 2691 BRAGIN, Michail Grigor’eviì (1906-) 1501 BRAGINSKIJ Èmil‘ (Èmmanuèl‘) Veniaminoviì (1921-1998) 2155 BRANDT, Martin 1826 BRANDT, Willy 498 BRAUN, Otto 864, 874, 891, 908, 915, 972, 1010, 1020, 1074, 1093, 1423, 1792, 1855, 1897, 1953, 1970, A. 271 BRAUN, Peter 1874 BRAUN, Volker 388 BRAUNER, Alexander 1, 31 BRAUNER, Klara 1, 15, 16, 69, 83, 381, 31 BRAUNER, Siegfried 167 BRAŽNIN, Il’ja Jakovleviì (18981982) 1226 BRECHT, Bertolt 148 BREDEL, Willi 176, 221, 594 BREGOVA, Dora Davydovna (1915-) 1879, 2447 BREMER, Thomas 3160 BRICHMANN, Mimi (s.a. Barillot, Mimi) 896, 898, 925, 951, 953, 958, 990, 1046, 1192, 1315 BRIK, Lilja Jur’evna 440 BRINK, Hans 2699 BRINKMANN, Richard 363 BRJANCEV, Georgij Michajloviì (1904-1960) 1152, 1227, 1285, 1437, 292 BRJUSOV, Valerij Jakovleviì (18731924) 131, 148, 162, 195, 2061, 2448, 2913, 2979, 27, 32, 42, 44, 46, 77, 84, 88, 144, 387, 591 BROD, Elsa 391, 468, 547, 142 BROD, Max 142 BRODSKIJ, Iosif Aleksandroviì (19401996) 1821, 2449, 2854, 2980,
627 3033, 3034, 6, 387, 447, 497, 515, 596f. BRÖMEL, Rolf 984 BROSER, Miron 729, 755, 766, 847 BRUCHNER, W. 1677 BRUCK, Boris 56 BRUCKNER, Winfried 1756 BRÜMMER, Edeltraut 1593 BRUHNS, Felix 1153 BRUMEL‘, Valerij Nikolaeviì (1942-) 2683 BRUNNER, Robert 346 BRUSCHWITZ, Hans 911, 933, 954 BUBENNOV, Michail Semɺnoviì (1909-1983) 1228, 1286, 1287, 1288, 1555, 290 BUBNOFF, Nicolai v. 717 BUCHNER, Hermann 2093, 2142, 2243 BÜHLING, Anselm 3029, 3135 BUEK, Otto 125 BUGOW, S. 141, 142, 144 BUKOVSKIJ, Vladimir Konstantinoviì (1942-) 2450 BULGAKOV, Michail Afanas’eviì (1891-1940) 1923, 1924, 1925, 1973, 1974, 2016, 2017, 2018, 2062, 2104, 2259, 2260, 2503, 2620, 2684, 2738, 3035, 3036, 3095, 3162, 135, 300, 379, 429, 431, 434, 435, 436, 437, 444, 505, 514, 515, 589f. BULGAKOVA, Elenena Sergeevna 379, 589 BULGAKOWA, Oksana 2948 BULYê V, Kirill ( = Možejko, Igor‘ Vsevolodoviì, s.a. dort) (1934-2003) 2322, 2562, 2685, 2785, 2914, 3037, 3096, 505 BUNIN, Ivan Alekseeviì (1870-1953) 55, 264, 324, 592, 611, 626, 648, 1438, 1502, 1611, 1718, 1822, 2261, 2451, 2504, 2686, 2739, 2855, 3097, 35, 47, 76, 87, 123f., 143, 145, 149, 169f., 172, 181, 227, 368, 375, 383, 443, 505, 508, 515, 591, 592 BURCK, Harry 1318, 1362, 1363, 1515, 1553, 1840, 1978, 1982, 2038,
628 2051, 2066, 2084, 2127, 2135, 2224, 2250, 2262, 2382, 2456, 2498, 2507, 2570, 2623, 2713, 2715, 2787, 2847, 2856, 2861, 2915, 3003, 3038, 3070, 3106, 3203, 299 BURD-VOSCHODOV, Aleksandr Pavloviì (1876-) 499 BURJAKOVSKIJ, Jurij Aleksandroviì (1914-1973) 1439 BURLI, I. 137 BUSCH, Ernst 211 BUSCH, Manfred 367 BUSCH, Manfred v. 810, 866, 892, 897, 916, 1003, 1064, 1186, 1293, 1565, 1653 BUSCHMANN, Irene 1655 BUSCHMANN, Roswitha 2133, 2765 BUSSE, Ernst 888 BUSSE, Lilo 1396 BUSUJOK, Avrelij A. 2380 BYKOV, Vasilij Vladimiroviì (19242003) 1719, 1767, 1768, 1880, 2019, 2105, 2323, 2381, 2452, 2621, 2786, 3038, 3163, 6, 438, 446, 509 êAJANOV, Aleksandr Vasil’eviì (1888-1937) 2622, 603 êAKOVSKIJ, Aleksandr Borisoviì (1913-1994) 745, 878, 879, 1062, 1389, 1612, 1662, 1720, 2062, 2210, 2262, 2382, 2623, 2787, 2856, 2915, 225, 288, 432, 500, 514 CALMANN, Lia 325 CAMPENHAUSEN, Rudolf v. 289, 308, 309, 329, 330, 363, 393, 406, 430, 440, 444, 577, 578 CAMUS, Albert 169 CANDREIA, Rebekka 321, 429, 448, 489, 490, 526, 527, 586, 592, 635, 1691, 144 êAPYGIN, Aleksej Pavloviì (18701937) 374, 1063, 138, 287 CARLSSON, Maria 372 CARTER, Jimmy 498 CASSIRER, Bruno 29, 40, 123, 169f., 179, 181, 605 CASSIRER, Paul 29, 40, 78, 79, 605
Personenregister CASTRO, Fidel 594 êECHOV, Anton Pavloviì (1860-1904) 29, 296, 302, 441 CELAN, Paul 1387, 1461, 1557, 296, 371, 383, 443, 607 êENCOV, Nikolaj 1289 êERKASOV, Aleksej Timofeeviì (1915-1973) 2106 êERN NOK, Michail Jakovleviì (1931) 2788, 2857 êERNOV, Vitalij Michajloviì (19251986) 2981 êȬRNYJ, Saša (= Glikberg, Aleksandr Michajloviì) (1880-1932) 3039, 602 êERNYŠ V, Nikolaj Gavriloviì 1290 êETVERIKOV, Dmitrij (Boris Dmitrieviì) (1896-1981) 500, 140 CÉZANNE, Paul 294 CHAêATUR‘JANC, Levon Surenoviì (1927-) 2687, 3040 CHAGALL, Marc 80 CHAPAEV, A.I. 1291, 1292 CHAPIRO, Joseph 267 CHARMS (= Juvaìɺv), Daniil Ivanoviì (1905-942) 2020, 2688, 2740, 2741, 2789, 2858, 3041, 3164, 435f., 441, 443, 444 CHAZANOV, Boris (= Fajbusoviì, Gennadij Moiseeviì) (1928-) 2916, 2917, 3165, 601 CHEJFEC, Michail R. 2021, 431 CHLEBNIKOV, Velimir (Viktor Vladimiroviì) (1885-1922) 2107, 2324, 2790, 2918, 2982, 434, 441, 443, 504, 505, 592 CHMELIK, Marija Aleksandrovna (1961-) 3166 CHMIELNITZKY, E. 71, 164 CHODASEVIê, Vladislav Felicianoviì (1886-1939) 2859, 71, 603 CHOLOPOV, Georgij Konstantinoviì (1914-1991) 1293, 1663 CHRABROVICKIJ, Daniil Jakovleviì (1923-1980) 1346, 304 CHRISTOPH, Adelheid 1391
Personenregister CHRUNOV, Evgenij Vasil’eviì (1933-) 2687, 3040 CHRUŠê V, Nikita Sergeeviì 373 CHURS, Gisela 2851, 2912 CINOVSKIJ, Leonid Jakovleviì (18941970) 649 CIOLKOVSKIJ (Ziolkowski), Konstantin Èduardoviì (1857-1935) 1294, 2383, 304 êIRIKOV, Evgenij Nikolaeviì (18641932) 81, 92, 113, 32, 37f., 44, 47, 71 êIVILICHIN, Vladimir Alekseeviì (1928-1984) 1975 CLEMEN, Andrea 2628, 2719, 3044, A. 447 COCHENHAUSEN, A. v. 272 COCHENHAUSEN, Friedrich v. 290 COCHENHAUSEN, M. v. 336 CONRAD, Barbara 2896, 3133 CREUTZIGER, Werner 1932, 2087, 2185, 2295, 506, A. 447 CROME, Emilia 3057 CSOKOR, Franz Theoder 239, 77, 85, 141 êUKOVSKAJA, Lidija Korneevna (1907-1996) 1881, 2263, 2983, 435, 447, 515 êUKOVSKIJ, Nikolaj Korneeviì (1904-1965) 826, 1347, 1440, 1441, 1664, 435 êUKOVSKIJ, Kornej Ivanoviì (= Kornejìukov, Nikolaj Vasil’eviì) (1882-1969) 435 êUMANDRIN, Nikolaj Fɺdoroviì (1905-1950) 458, 141 êURKIN, V.M. 612 CVETAEVA, Marina Ivanovna (18921941) 1926, 2156, 2211, 2453, 2505, 2563, 2689, 2791, 2860, 2984, 2985, 2986, 3098, 3099, 3100, 3101, 3167, 3168, 71, 388, 434, 443, 509, 590, 592, 594, 595, 598, 603 CYPKIN, Leonid Borisoviì (19261982) 2742, 594 CZECHOWSKI, Heinz 2370, 2966, 388
629 CZERWICKI, Karl-Otto v. 2055 CZORA, Regina 777, 813, 1308, 1407, 1643, 2003, A. 431 DABERKOW-SCHMID, Gertrud 1021, 1066 DAHLKE, Manfred 2411 DALECKIJ, Pavel Leonidoviì (19031963) 1064 DALITZ, Günter 2584, 2681, 3113 DANGULOV, Savva Artɺmoviì (1912-) 1976, 2264, 2506, 2564, 2743, 500f. DANIEL‘, Julij Markoviì (1925-1988) 1882, 2108, 436, 515 DANIEL, Franz 304, 349 DANIN (= Plotke), Daniil Semɺnoviì (1914-2000) 1665 DAR, David Jakovleviì (1910-1980) 1065 DAŠKOVA (= Poljaìenko), Polina Viktorovna (1960-) 604 DAUBER, Doris 978, 993, 1013, 1081, 1099 DAVURIN, Aleksandr (= Urin, David Isaakoviì) (1891-1963) A. 218 DAVYDOV, Isaj (= Šejnberg, David Isaakoviì) (1927-) 1927, 448 DAVYDOV, Jurij Vladimiroviì (19242002) 3042 DEBOL‘SKIJ, Aleksej Borisoviì (19161997) 2064, 2265, 2454, 2987, 436f., 597 DEBÜSER, Lola A. 337, 445, 501 DEDECIUS, Karl 1459, 1558, 1784, 2053, 2080, 2342, 2756, 375, 433, 439f., 607 DEHIO, Helmut 2189, 2900 DEICKE, Günter 1994 DEMBOWSKI, Johann 1033 DEMENT‘EV, Nikolaj Stepanoviì (1927-1992) 1503, 1613, 2624 DEMIDENKO, Michail Ivanoviì (1929-) 2744 DȬMIN, Michail (= Trifonov, Georgij Evgen’evic) (1926-1984) 2157, 435, 447 DENECKE, Manfred 1723
630 DENZIN, Ursula 1286, 1309, 1316, 1319 DESCH, Kurt 385 DICK, Gerhard 2220 DIEBOLD, P. 730 DIEDERICHS, Eugen 29 DIEHL, Mary 2042 DIETZE, Otto 1587, 1623 DIKOVSKIJ, Sergej Vladimiroviì (1907-1940) 600, 923, 984, 292 DJAGILEV, Vladimir Jakovleviì (1919-1982) 1229 DJATSCHENKO, Boris 1804 DMITREVSKIJ, Vladimir Ivanoviì (1908-1978) 2065 DOBBELMANN, K.-M. 2609 DOBYêIN, Leonid Ivanoviì (18961936) 3102, 595 DODOLEV, Jurij Alekseeviì (1926-) 2325 DÖLLING, E. 1269, 1278 DÖLLING, Ingeburg 1131 DÖRING, Margrit 1992 DOHRN, Verena 3072, 596 DOLMATOVSKIJ, Evgenij Aronoviì (1915-1994) 924, 288 DOMBROVSKIJ, Jurij Osipoviì (19091978) 2565, 3169, 596 DONATH, G. 1225 DOR, Milo 1497, 2376, 385 DOROCHOV, Pavel Nikolaeviì (18861942) 307, 80 DOROŠEVIê, Vlas Michajloviì (18651922) 56, 691, 32, 47, 171 DORZWEILER, Sergej 3192 DOSTOEVSKIJ, F dor Michajloviì (1821-1881) 28, 30, 40, 68, 76, 77, 84, 87, 142, 305, 439 DOVLATOV, Sergej Donatoviì (19411990) 3170, 600 DRABKINA, Elizaveta Jakovlevna (1901-1974) 1614, 2022 DRECHSLER, Nelly 1448, 1589, 1808, 1816, 1817, 1920, A. 271 DROHLA, Gisela 1413, 1429, 1433, 1504, 1526, 1531, 1552, 1568, 1602,
Personenregister 1668, 1752, 1785, 1861, 1906, 1923, 1925, 2074, 2091, 381, 431 DROZDOV, V. 2212 DRUCÈ, Ion Panteleeviì (1928-) 1823, 2066, 2861, 3103, 6, 446 DRUSKIN, Lev Savel’eviì (1921-1990) 2745, 2792, 2919, 2988, 2989, 3171, 592, 601 DUBBE, Daniel 2908 DUBOV, Nikolaj Ivanoviì (1910-1983) 1153, 1348, 1721, 1769, 2213, 2266, 292 DUBROVSKIJ, Vladimir Georgieviì 1442 DUBS, Paula (Polina) 1321, 1325 DUDIN, Michail Aleksandroviì (19161993) 2862 DUDINCEV, Vladimir Dmitrieviì (1918-1998) 1349, 1504, 1505, 3104, 294f., 367, 595, 599 DUDOêKIN, Pɺtr Petroviì (1915-) 1722 DÜRING, Rosemarie 2967, 3022, 3047 DÜSTERHÖFT, Ellinor 2836 DÜWEL, Gudrun 1509, 1639 DUNAEVSKIJ, Aleksandr M. 2384, 2455 DURSKY, I. 306 DUTLI, Ralph 2759, 2823, 2860, 2882, 2936, 3056, 594 DVORECKIJ, Ignatij (Izrail‘) Moiseeviì (1919-1987) 2158 DYCHOVIêNYJ, Vladimir Abramoviì (1911-1963) 1066, 1666 DYMOV (= Perel’man), Osip Isidoroviì (1878-1959) 132, 133, 163, 225, 354, 538, 27, 28, 29, 130, 132, 145, A. 209 DYMŠIC, Aleksandr L’voviì 220 DZIUBA, Annelies 1096 EBERT, Friedrich 67 ECK, Ernst v. 1400 EDELMANN, Heinz 434 EDZARD, Dietz Otto 3107 EFREMOV, Ivan Antonoviì (19071972) 713, 746, 791, 925, 985,
Personenregister 1067, 1295, 1296, 1390, 1506, 1556, 1770, 2746, 212, 214, 292, 304, 377 ÈGART, Mark Moiseeviì (1901-1956) 539 EHLERS, Ernst 1008, 1173 EHLERT, Ernst 1310 EHLERT, Nikolaus 2355, 2583 EHLERT, Welta 2595 EHRLICH, Konstantin 3015 EICHEL, Ursula 2175 EICHHORN, Erich 1761 EICHHORN, Magda 949 EICHLER, Rolf 1081 EINHORN, Erich 1644 EINSTEIN, Albert 81 EINSTEIN, Maria 270, 316, 320, 338, 339, 342, 418, 432, 447, 455, 485, 820, 882, 46, 86, 124, 143 ÈJCHENBAUM, Boris Michajloviì A. 460 ELIASBERG, Ahron 75 ELIASBERG, Alexander 133, 187, 188, 193, 197, 200, 209, 211, 212, 216, 217, 219, 228, 230, 231, 232, 235, 241, 254, 255, 278, 283, 292, 296, 300, 311, 312, 313, 318, 1545, 1758, 30, 45, 72-75, 83f., 90, 127, 375, 383, 607 ELIS(S)AWETINSKAJA 21, 43, 51, 52 ELMER, Carl 2513 ELPERIN, Juri 1257, 1267, 1275, 1328, 1330, 1359, 1416, 1503, 1524, 1543, 1555, 1603, 1661, 1747, 1749, 1837, 1912, 1930, 1943, 1950, 2060, 2180, 2230, 2245, 2269, 2283, 2292, 2300, 2379, 2404, 2435, 2439, 2543, 2588, 2720, 2825, 3067, 3140, 3198, 301f., A. 381, 587, A. 466 EMEL‘JANOVA, Nina Aleksandrovna (1896-) 792 ENDLER, Adolf 1951, 388 ENDRES, Ulrike 3055 ENGELBRECHT, Erwin 2197 ENRÖT, Oscar 1803 ENSSLEN(-POIRIER), Veronika 755, 759, 769, 841, 861, 864, 878,
631 963, 983, 997, 1001, 1002, 1011, 1030, 1172, 1228, 1245, 1371 EPPELSHEIMER, Hanns W. 305, 382 ERB, Elke 3101, 388 ERB, Marga 2434, 3142, 591 ÈRBERG, Oleg Efimoviì (1898-1956) 747, 827, 1230, 212, 226 ÈRDBERG, Oskar (1901-1937) 540, 748, 136, 139 ÈRDMAN, Nikolaj Robertoviì (19001970) 355, 132 ERDTRACHT, David 78 ÈRENBURG, Il’ja Grigor’eviì (18911967) 283, 325, 356, 357, 375, 395, 396, 433, 434, 459, 501, 502, 503, 541, 542, 571, 593, 627, 638, 688, 701, 702, 714, 715, 748, 749, 750, 751, 793, 794, 828, 986, 987, 1068, 1069, 1154, 1155, 1156, 1350, 1443, 1615, 1616, 1824, 2214. 2267, 2326, 2385, 2456, 2507, 2625, 2747, 2793, 2920, 2921, 3105, 3172, 70f., 75, 86, 90, 124f., 130, 134, 142f., 146f., 148, 175, 177, 178, 183, 209, 212, 212, 215, 217, 222, 225, 288, 296, 298, 366, 374, 379, 385, 387, 500, 508, 586, 588f., 591f., 599, 609 ERLICH, Victor 363 EROFEEV, Venedikt Vasil’eviì (19381990) 2457, 504, 507 EROFEEV, Viktor Vladimiroviì (1947-) 3173 ESCHWEGE, Hilde 1514, 1556, 2284, 3078 ESENIN, Sergej Aleksandroviì (18951925) 1391, 1557, 1558, 1771, 2023, 2109, 2268, 2327, 2690, 71, 77, 78, 365, 371, 375, 383, 388, 432, 439, 443, 586, 603, 607 ESIN, Sergej Nikolaeviì (1935-) 3106 EVDOKIMOV, Nikolaj Semɺnoviì (1922-2010) 926, 1617, 2566, 2922 EVREINOV, Nikolaj Nikolaeviì (18791953) 239, 265, 76, 77, 83, 85
Personenregister
632 EVSEEV, A. 2212 EVTUŠENKO, Evgenij Aleksandroviì (1933-) 1618, 1667, 1668, 1772, 1825, 2024, 2110, 2111, 2112, 2159, 2458, 2691, 2748, 2749, 2794, 2990, 362, 375f., 379, 385, 388, 435, 445, 599 EYMANN, J. 697 EŽOV, Nikolaj Ivanovic 175 FADEEV, Aleksandr Aleksandroviì (1901-1956) 376, 397, 543, 594, 665, 752, 795, 1070, 1231, 1392, 2025, 2113, 2160, 4, 136, 139f., 156, 182f., 212, 213, 214, 225, 290, 291, 292, 297, 445, 508 FÄHRMANN, Willi 2329 FAHLBUSCH, Lothar 1137 FAHRENTHOLZ, Michael, 2334 FAHRNER, Barbara 592 FANGOR, Siegismund Oswald 332, 364 FARNER, Konrad 215 FAULKNER, William 286 FEDERMANN, Reinhard 1497, 2376, 385 FEDERN-KOHLHAAS, Etta 328 FEDIN, Konstantin Aleksandroviì (1892-1977) 377, 398, 796, 880, 1157, 1297, 1298, 1393, 1394, 1395, 1444, 1445, 1446, 1507, 1619, 1669, 2863, 85, 133, 136, 142, 177, 213, 224f., 297, 303, 368, 384 FȬDOROV, Evgenij Aleksandroviì (1897-1961) 988 FȬDOROV, Pavel Viktoroviì 1351 FȬDOROVA, Nina 703, 753, 215 FEDOSEEV, Grigorij Anisimoviì (1899-1968) 1232, 1352, 1447, 1670, 1928, 1929, 2067, 2269 FEIL, Laura 41 FELLER, Erich 94 FEOFANOFF, Michael 10, 11, 12, 24, 26, 30, 39, 29 FERBER, Christoph 2767, 2913, 2992, 603 FILOSOFOV, Dmitrij Vladimiroviì 74
FINK, André Maria 2770 FINK, Viktor Grigor’eviì (1888-1973) 1883 FINN (= Finn-Chal’fin), Konstantin Jakovleviì (1904-1975) 504, 595, 989 FIŠ, Gennadij Semɺnoviì (1903-1971) 628, 829, 830, 990, 1299, 1559, 1826, A. 277 FISCHER, Ernst 205f., 214 FISCHER, G. 139 FISCHER, Reinhard 2784 FISCHER, Rudolf 612 FISCHER, Ruth 1111 FISCHER, Ruth 144490 FISCHER, S. 1769 FISCHER, Samuel 28, 32, 81, 119, 147, 181 FISCHER, Sigrid 2571, 2840 FISCHER, Walter 1667, 1991 FISCHHOF(Goldschmidt), Hans 939 FLADUNG, Johann 298 FLAUBERT, Gustave 294 FLEISCHMANN, Martha 428 FLEISSNER, Herbert 436, 438 FLOR, M. 140 FÖLDEAK, Hans 2487, 2718 FOMENKO, Vladimir Dmitrieviì (1911-1990) 1671, 2161 FONTANE, Theodor 433 FORŠ, Ol’ga Dmitrievna (1873-1961) 358, 1353, 1354, 1355, 1827, 128, 287 FRAERMAN, Ruvim Isaeviì (18911972) 1233, 1930, 2386, 292f. FRANK, Alfred 3134 FRANK, Arnold 1164 FRANK, Elena 469, 86f. FRANK, Leonhard 78, 86 FRANKENBERG, Gisela 2155, 2252, 2316, 2322, 2368, 2479, 2520,
490
Die 1926 zusammen mit Arkadi Maslow aus der KPD ausgeschlossene Ruth Fischer ist mit der gleichnamigen Übersetzerin nicht identisch.
Personenregister 2549, 2596, 2675, 2764, 2777, 2782, 2907 FRAPAN-AKUNIAN, Ilse 116 FREILER, Frida 595 FREJLICHMAN, Iosif Moiseeviì (1913-1996) 1560 FRICKHINGER-GARANIN, Tatiana 2314, 2343, 2460, 2551, 2579, 2818, 507 FRIEDMANN, Ludwig 73 FRIESEL, Uwe 1954, 2231, 2522 FRISCH, Efraim 44f., 607 FRISCH, Fega 171, 199, 201, 275, 276, 466, 705, 44f., 51, 73, 607 FRISCH, Marianne 2980 FROSCH, Hans 1509 FUCHS, Emil 214 FUNKE, Franziska 2554 FURMANOV, Dmitrij Andreeviì (1891-1926) 399, 400, 596, 881, 1234, 1300, 2459, 2508, 2567, 138, 173, 174, 177, 182, 287, 287, 295, 508 GÁBOR, Andor 143 GABRIELLI, O. 538 GABRILOVIê, Evgenij Iosifoviì (1899-1993) 572 GAEVSKIJ, Vladimir Petroviì 2081 GAGARIN, Evgenij Andreeviì (19071948) 639, 666, 716, 797, 218, 227 GAJDAR (= Golikov), Arkadij Petroviì (1904-1941) 606 GALAKTIONOV, Vasilij Dmitrieviì 991, 992, 1071, 299 GALEEV, G. 993 GALIê (= Ginzburg), Aleksandr Arkad’eviì (1919-1977) 1082, 3107, 594 GALIN (= Rogalin), Boris Abramoviì (1904-1983) 754, 831, 211, 212 GAL‘PERIN, Jurij Aleksandroviì (1947-) 3174, 595f. GANGHOFER, Ludwig 50 GANINA, Majja Anatol’evna (19272005) 2387, 2864
633 GANSOVSKIJ, Sever Feliksoviì (19181990) 1828, 2026, 2115, 2116, 432, 438, 448 GASBARRA, Felix A. 158 GAYAN, Henriette 610, 1800 GEBHARD, Paul 2205 GEIER, Swetlana 1343, 2034, 2140, 2179, 2209, 2240, 2257, 2263, 2302, 2410, 2537, 2716, 2717, 2897, 3012, 3081, 3141, 3204, 3219, 438f., 441, 507 GEL‘MAN, Aleksandr Isaakoviì (1933-) 2626 GENATULIN, Anatolij Jumabaeviì (1925-) 3175 GEORGE, Stefan 42 GEORG(Y), Yorik 21, 43, 51, 52 GEORGIEVSKAJA, Susanna Michajlovna (1916-1974) 1072, 1561 GERASIMOV, Michail Prokof’eviì (1889-1939) 78 GERBSTMAN, Aleksandr Iosifoviì (1900-1982) 1508 GERHARDT, Renate 1631 GERLACH, Jens 1917 GERMAN, Jurij Pavloviì (1910-1967) 704, 994, 1448, 1562, 2068, 217 GERŠENZON, Michail Osipoviì (1869-1925) 717 GERSTENMAIER, Cornelia 498 GEVORKJAN, Èdvard (1947-) 2991 GIDE, André 44 GILJAROVSKIJ, Vladimir Alekseeviì (1853-1935) 1723 GIMPEL, Eberhard 1282 GINZBURG, Lev Vladimiroviì (19211980) 1931 GIPPIUS, Zinaida Nikolaevna (18691945) 192, 2992, 31, 51, 74, 603 GIRIN, Vladimir 1850 GLADILIN, Anatolij Tichonoviì (1935-) 2460, 2568, 507 GLADKOV, Fɺdor Vasil’eviì (18831958) 378, 460, 505, 544, 613, 832, 1158, 1301, 1302, 2162, 2327, 122, 130, 135f., 139, 143, 147f., 209f., 224, 297f., 594
634 GLAZOV (= Glaz), Grigorij Solomonoviì (1925-) 2627, 3043 GLEBOV (= Kotel’nikov), Anatolij Gleboviì (1899-1964) 614 GLOBIG, Anneliese 1829, 2114 GNADE, Uschi 3138 GÖBLER, Frank 3150 GÖHRINGER, Ingrid 2018, 2022, 2124, 2684 GÖRBERT, Sepp 1795, 1883, 1929, 2122 GÖTZ, Bruno 288 GOFF, Inna Anatol’evna (1928-1991) 1356 GOGOL‘, Nikolaj Vasil’eviì (18091852) 46, 302, 442 GOLANT, N. 153, 183 GOLDBAUM, Julie 99, 103, 107 GOL‘DBERG, Isaak Grigor’eviì (18841939) 1932 GOLDENRING, Stefania 13, 25, 34, 45, 50, 59, 61, 64, 85, 129 GOLDMANN, Ilse 1124, 1140, 1158, 1265, 1271, 1288, 1798 GOLDSCHMIDT; Hans-Eberhardt 205, 225 GOLIKOV, Aleksej 1977 GOLL, Iwan 124f. GOLL, Klaus-Dieter 2461, 2557, 2564, 2641, 2712, 2890 GOLUBEV, Gleb Nikolaeviì (1926-) 1396, 1563, 1672, 1829, 1933, 2116, 2163 GOLUBOV, Sergej Nikolaeviì (18941962) 1397 GOR, Gennadij (= Gdali) Samojloviì (1907-1981) 798, 995, 1884, 2328, 2461, 448, 505 GORBAê V, Nikolaj Andreeviì (1923) 1830, 1885, 2569, 2692 GORBATOV, Boris Leont’eviì (19081954) 667, 696, 755, 996, 1073, 1074, 1159, 1160, 1449, 2509, 179, 112, 214 GORELIK, Iosif Grigor’eviì (19071961) 833, 834, 835, 997, 1564, A. 277
Personenregister GORENŠTEJN, Fridrich Naumoviì (1932-2002) 2510, 503 GOR‘KIJ, Maksim (= Peškov, Aleksej Maksimoviì) (1868-1936) 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 42, 43, 44, 45, 57, 58, 59, 60, 61, 62, 63, 64, 65, 66, 67, 68, 69, 70, 71, 83, 84, 85, 86, 93, 94, 95, 96, 97, 98, 99, 100, 101, 114, 115, 116, 117, 118, 119, 120, 122, 134, 149, 150, 151, 152, 164, 165, 181, 196, 206, 210, 214, 226, 227, 240, 241, 242, 266, 267, 284, 285, 326, 327, 359, 360, 361, 379, 380, 381, 401, 402, 435, 436, 461, 462, 463, 464, 506, 507, 508, 545, 640, 650, 689, 705, 718, 756, 836, 998, 999, 1000, 1001, 1075, 1076, 1077, 1078, 1161, 1162, 1163, 1164, 1165, 1235, 1236, 1237, 1238, 1303, 1357, 1398, 1450, 1451, 1509, 1620, 1724, 1773, 1831, 1832, 1886, 1934, 1935, 1936, 1937, 1938, 1939, 1940, 1978, 1979, 2027, 2028, 2070, 2071, 2072, 2117, 2118, 2164, 2215, 2216, 2217, 2270, 2462, 2463, 2628, 2693, 2795, 2796, 2923, 3044, 3108, 1, 27, 28, 29f., A. 20, 32, 35-39, 40f., 44, 47, 50, 70, 75f., 77, 83, 86f., 89, 123, 129, 130, 133, 140, 141, 143, 145, 146, 169, 176, 182, 212, 213, 214, 221, 290f., 292, 293, 294, 295, 297, 298, 303, 368f., 379, 433, 435, 441, 443f., 501, 508, 509, 591, 602f., 605, 608, 609 GORLIN, Michail Genrichoviì (19091944) 465 GORNYJ, Sergej (= Ocup, Aleksandr Andreeviì) (1882-1949) 757, 758, 799, 216, 218, 227 GORODECKIJ, Sergej Mitrofanoviì (1884-1967) 1304 GOTSCHE, Otto A. 332, 598f. GOTZ, I. 333, 334 GOVERTS, Henry 219 GRABA, Peter 2991
Personenregister GRAF, Oskar Maria 178 GRANIN (= German), Daniil Aleksandroviì (1919-) 1239, 1673, 1674, 1941, 2029, 2165, 2271, 2388, 2464, 2465, 2629, 2630, 2694, 2781, 2924, 2969, 3045, 292, 373, 385, 445, 510, 598, 600 GRASS, Günter 498-500 GREBNEV, P. 382 GREENE, Graham 286 GREKOVA, Irina Nikolaevna (= Ventcel‘, Elena Sergeevna) (1906-2002) 1980, 1981, 2119, 2511, 2631, 2750, 2993, 3109, 445, 603f. GREVE, Ludwig 363 GRILLPARZER, Franz 206 GRIMM, Hans 226 GRIMM, Hans-Joachim 1942, 2166, 2336 GRIN (= Grinevskij), Aleksandr Stepanoviì (1880-1932) 719, 837, 1621, 1622, 1725, 1887, 1888, 2329, 2797, 2798, 3046, 3110, 212, 226, 598, 602, 606 GRIN, Èl‘mar (= Jakimov, Aleksandr Vasil’eviì) (1909-) 759, 838, 882, 211 GROEGER, Wolfgang Eduard (s.a.: Siewert, Eduard) 252, 269, 281, 337, 345, 358, 386, 396, 404, 483, 512, 513, 528, 589, 84, 127-129, 132, 134f., 141, 145, 605 GROEPPER, Tamina 3107 GROMOV, Valentin Vladimiroviì 678 GRONFAIN, Viktor 1339, 1375, 1478, 1501, 1575, 1609, 1678 GROSS, Babette 85f. GROSS, Otto 46 GROSSMAN, Vasilij Semɺnoviì (1905-1964) 668, 720, 721, 722, 1079, 1240, 1399, 2120, 2799, 3111, 3176, 175, 213, 225, 369, 600 GROSSMANN, Alexander 1725, 1887, 2390 GROSSMANN, Eva 1725, 1887, 2390
635 GROSZ, George 82 GROTZ, Uwe 3085 GRUBE, Elisabeth 789 GRUBER, Judith 2590, 2760 GRÜNDLER, Lina 940 GRÜNING, Uwe 2757 GRUZDEV, Il’ja Aleksandroviì (18921960) 134 GUBAR V, Vladimir Stepanoviì (1938) 2994 GUBIN, Andrej T. 2072 GUDZENKO, Semɺn Petroviì ( 19221953) 2030, 431 GÜNTHER, Egon 1366, 1380 GÜNTHER, Hans 434 GUENTHER, Johannes v. 131, 136, 148, 244, 245, 299, 365, 385, 443, 517, 743, 744, 893, 1180, 1485, 1542, 1611, 1740, 1847, 1903, 2009, 32, 41-43, 44, 45, 72-74, 84, 127, 131, 141, 218f., 302f., 371, 375, 381, 384, 508, 605, 607 GÜNZEROTH, Werner 2061 GÜTSCHOW, Carl v. 46, 74, 75, 76, 105, 106 GUHDE, Edgar 1948 GUK, Sergej 2995 GUL‘, Roman Borisoviì (1896-1986) 466, 615, 126, 132, 171 GULIA, Georgij Dmitrieviì (19131989) 839, 840, 841, 1002, 210, 212, 214 GUMIL V, Nikolaj Stepanoviì (18861921) 3047, 594, 603 GUREV, D. 597 GUREVIê, Georgij Iosifoviì (19171998) 1726, 3048 GURJEW, Nikolaj 1864 GURWITSCH, Lew 2674 GUTSCHE, Helga 2477, 2613, 2664, 2810, 2811, 2825, 2871, 2893, 2968, 2977, 2978, 3030, 3210, 3211 GUTTENBERGER, Elena 1868, 1888 GUZENKO, Igor‘ Sergeeviì (19191982) 1241, 294
636 GYÖMÖREY-ALMÀSY, Georgine v. 450 HAASS, B. 20 HÄUSSLER, Katharina 2671 HAGER, Kurt 501 HAGER, Regine 501 HAHN, Gertrud 295, 449 HAHN, Josef 1610, 1683, 1766, 1806 HAJÓS, Edith 420, 521 HALLE, Felix L. 81 HALLE, G. v. 2670, 2725, 2735, 2736, 2846, 2963, 2964, 2965 HALLE, Max Albrecht 975 HALPERN, Olga 378, 412, 425, 452, 491, 498, 504, 544, 566, 591, 607, 613, 645, 665, 688, A. 141, 124, 143, 210 HAMM, Peter v. 819 HAMPEL, A. 3103 HARFF, Heinrich 87, 108 HARICH, Ludwig 2918 HARICH, Wolfgang 286 HAUFF, Albert 88 HAUFFE, Helga 2384, 2455, 2496 HAUPTMANN, E. 1428 HAYWARD, Max 376 HEARTFELD, John 82 HEEB, Fritz 429 HEHN, Elisabeth 1181 HEIMANN, Ernst A. 2528 HEIMANN, Hannelore 2528 HEINRICH, Helmut T. 1986, 2132, 2841 HEINRICHS, Siegfried 2610 HEISELER, Bernt v. 169 HEISELER, Henry v. 679, 169 HEITKAM, Barbara 2415, 2518, 2660, 2678, 2775, 3043 HELD, E. 631 HELD, Nell 752 HELM, Elisabeth 1266 HELPHAND (Gel’fand), Alexander 34-36 HELWIG, Werner 734, 219 HEMINGWAY, Ernest 372 HEMZAL, Karel 985, 1118, 1977
Personenregister HENKEL, Ruth 1732, 1767, 1779, 1828, 1958 HENSSEL, Karl 379, 593 HERBOTH, Hartmut 1494, 1694, 1763, 1984, 2339, 2923, 2928, 3086, 385 HERMANN, Georg 433 HERMANN, Joh. 166 HERMLIN, Stefan 210, 216 HERRFURTH, Hans 1476 HERZEN (Gercen), Aleksandr Ivanoviì (1812-1870) A. 472 HERZFELDE, Wieland 82f., 86f., 90, 133-135, 142, 177-178, 205, 385 HERZMARK, Jenny 123 HESS, Adolf (s.a. Kurz, Heinrich) 104, 122, 152, 159, 160, 161 HESSEL, Helen 1464 HEUER, Renate 1668 HIELSCHER, Karla 434 HILLER, Erich 3084 HILLER v. GAERTRINGEN, Dorothea A. 206 HINGLEY, Ronald 376 HIRSCHMANN, Maurice 322, 727, 220 HITLER, Adolf 605 HITZER, Friedrich 2483, 2850, 2970, 3025, 3027, 3068, 587, A. 469 HLYNOWSKI, Vera v. 2462 HOCHMUTH, Dietmar 2948 HÖGEMANN-LEDWOHN, Elvira 2694 HOEPP, Willi 1182, 1463, 1511, 1528, 1838, 1976, 2106, 2222, 2816 HÖPPNER, Werner 1299, 2085 HOERLL, Maria 1209 HOERSCHELMANN, Harald v. 124, 403, 618, 43 HOFFER, Rozalia 1325 HOFFMANN, Richard 405, 476, 770, 220 HOFFMANN, Sigrid 1259, 1466 HOFMAIER, Heddy 1753 HOFMEISTER, Doris 1234, 1311, 1320, 1330, 1338, 1356, 1368, 2720 HOLÁN, Gisela 2158
Personenregister HOLBECK, Mary v. 1712, 1786, 1788, 1803 HOLITSCHER, Arthur A. 141 HOLM, Erich 57 HOLM, Hans 80, 85 HOLM, Korfiz 38, 67, 101, 120, 29f., 43 HOLTHUSEN, Johannes 363, 380f., 383 HOMER 375 HONIG, Erwin 398, 471, 486, 2501, 86, 137 HONIGMANN,Barbara 3023 HORNSTEIN, Nadja 22 HORNUNG, Leo 1823, 1919, 2227 HOROWITZ, A. 1465 HOYER, Arnulf v. 522, 560, 561, 582, 622, 644, 659, 684, 735, 774, 903, 960, 1034, 1200, 1374, 1592, 1695, 1746, 2130, 131 HUBE, Ernst 826, 959, 1073 HUCHEL, Monica 1297, 1393, 1452, 1615, 1651, 1789 HÜTT, Hans 3122 HUHN, A. v. 118 HUMM, Lola 703, 753 HUMMELTENBERG, Max 2643 HUPPERT, Hermann 1508, 1843 HUPPERT, Hugo 640, 683, 690, 694, 718, 731, 910, 1103, 1192, 1520, 1521, 1708, 1735, 1842, 1866, 1899, 1949, 2079, 2173, 2299, 180, 219, 367, 373 HUXLEY, Aldous 383, 444 IBRAGIMBEKOV, Maksud (= Maksud Mamed Ibragim-ogly) (1935-) 2272, 2570 IDZIKOWSKI, Ilse 602 IGIŠEV, Vladimir Nikiforoviì (1910-) 883 IGNAT‘EVA, Anna 467 IGNATOV, Pɺtr Karpoviì (1894-1984) 842, 1003, 1565, 2571, 211 IGNATOV, Vasilij Vasil’eviì 509 IL‘ENKOV, Vasilij Pavloviì (18971967) 546, 573, 651, 1004, 136, 288
637 IL‘F, Il’ja (= Fajnzil’berg, Il’ja Arnol’doviì) (1897-1937) 468, 547, 723, 1400, 1833, 1889, 2512, 2632, 2925, 125, 142, 189, 217, 508f. IL‘IN, Michail (= Maršak, Il’ja Jakovleviì) (1896-1953) 510, 548, 549, 550, 652, 706, 707, 760, 761, 762, 800, 844, 846, 884, 885, 927, 928, 1005, 1080, 1242, 215, 226f. IMMENDÖRFER, Helene 2217, A. 447 INBER, Vera Michajlovna (1890-1972) 469, 724, 763, 1401, 1452, 213, 217 INGOLD, Felix-Philipp 2007, 2086, 2156, 2854, 2880, 2909, 3059, 3193, 435, 592 IONESCO, Eugène 498 IRECKIJ (= Glikman), Viktor Jakovleviì (1882-1936) 403, 149 IROŠNIKOV, Aleksej Michajloviì 1623 IROŠNIKOVA, Irina Ivanovna (1911-) 886, 1081, 1166 ISAEV, Konstantin Fɺdoroviì (19071977) 1082 ISAKOVSKIJ, Michail Vasil’eviì (1900-1973) 1167, 1168 ISBACH, Aleksandr (= Bachrach, Isaak Abramoviì) (1904-1977) 511, 551, 136, 139 ISJAGIN, Fɺdor B. 362, 131 ISKANDER, Fazil Abduloviì (1929-) 1942, 2330, 2331, 2466, 2633, 2751, 2800, 2996, 3049, 3112, 446, 511, 595 ITALIENER, Enrico 723 IVANOV, Aleksandr 2801 IVANOV, Anatolij Stepanoviì (19281999) 2218 IVANOV, Georgij Vladimiroviì (18941958) 3177, 592, 603 IVANOV, Jurij Martynoviì (1913-) 1834, 2073 IVANOV-LEONOV, Valentin G. 1566 IVANOV-RAZUMNIK (= Ivanov, Razumnik Vasil’eviì) 88
638 IVANOV, Valentin Dmitrieviì (19021975) 1243, 1305, A. 293, 304 IVANOV, Vjaìeslav Ivanoviì (18661949) 268, 269, 470, 552, 678, 717, 1169, 77, 84, 130, 144, 169, 227, 373, 428 IVANOV, Vsevolod Vjaìeslavoviì (1895-1963) 270, 286, 287, 471, 574, 629, 1170, 1244, 2031, 2634, 3113, 80, 85, 89, 133, 147, 173, 182, 292, 433, 444, 585 IVAŠUTKINA, Anastasija 2513, 514 IZCHAK-RUBINER, Frida s. Rubiner, Frida IZMAJLOV, Aleksandr Alekseeviì (1873-1921) 166 JABLONOWSKI, Irene 2138 JACOB, Marie 1160, 1259, 1388, 1466, 1722 JAEGER, Hans 2703, 2884 JÄNICHE, Günter 1467, 1790, 1819, 1913, 2002, 2032, 2121, 2150, 2238, 2294, 2350, 2365, 2589, 2597, 2638, 2669, 2750, 2755, 2788, 2835, 2959, 2999, 444, A. 447 JAIS, Agathe 1656, 1957, 2006, 2008, 2017, 2041, 2083, 2092, 2234, 2502 JAKIMOW, Igor‘ v. (1885-) 725, 843, 218 JAKOBARTL, Siegfried 226 JAKOFLEFF, P. 8, 17 JAKOVLEV (=Trifonov-Jakovlev), Aleksandr Stepanoviì (1886-1953) 288, 630, 1083, 90, 171 JAKOVLEV, Andrej Ja. 2032, 2121 JAKUBOVSKIJ, Ivan Ignat’eviì (19121976) 2122, 2332, 2389 JAL‘CEV, Pavel Dmitrieviì (19041941) 929, 1006 JALINER, I. 930 JAN (= Janìeveckij), Vasilij Grigor’eviì (1875-1954) 887, 1084, 1085, 1306, 293 JANKA, Walter 285, 286, 291, 297, 302 JANKE, Jutta 1455
Personenregister JANOWETZ, Sepp 2296 JARCHO, Gregor, 223, 369, 441, 445 JAROSCH, Günter 2795 JASENSKIJ (Jasien´nski), Bruno (19011938) 2802, 593 JAZVICKIJ, Valerij Ioil’eviì (18831957) 1086 JEFFERS, Robinson 372 JEFUNI, Sergej 3220 JENDREYKO, Vadim 439 JENS, Walter 385 JENSCH, Maria 1161 JENTZSCH, Bernd 388 JERAN, Eugen 1065, 1213 JERSCHOWA, M. 2320 JOFFE, Markus 562 JOHANNSON, Heinrich 47 JOLLAS, Axel 2228 JOLLOS, Waldemar 357, 395, 699 JOSEPHSON 60 JOYCE, James 124, A. 222 JUDIN, Pavel F doroviì 220 JUNG, Franz 46 JUR‘ENEN, Sergej Sergeeviì (1948-) 2752, 594 JUR‘EV, Zinovij Jur’eviì (1925-) 1774, 1890, 2273 JURIN, Sergej Vasil’eviì (1895-1953) 553, 123 JUŠKEVIê, Semɺn Solomonoviì (1868-1927) 72, 82, 102, 135, 182, 32, 37f., 41, 47 JUST, Gustav 2129 KABAKOV, Aleksandr Abramoviì (1943-) 3178, 600f. KAEMPFE, Alexander 1539, 1616, 1709, 1717, 1796, 1797, 1821, 1860, 1916, 1961, 1992, 2090, 2092, 2136, 2247, 2311, 2315, 2330, 2348, 2349, 2362, 2405, 2425, 2432, 2472, 2474, 2481, 2524, 2560, 2633, 2725, 2758, 2776, 2817, 2879, 3004, 382, 503, 506f., 511, 512, 590, 595 KAEMPFE, Werner 1775, 1854, 1878, 2440, 2828, 3134 KAFKA, Franz 286 KAGAN, J. 633
Personenregister KAHLAU, Heinz 2293, 2490, 2603, 3082, 3184, 597 KAHN, Harry 788 KAHN, Magda 480, 518 KALININ, Anatolij Veniaminoviì (1916-2008) 1775, 2333 KALINOVSKAJA, Dina Michajlovna (1934-2008) 2926 KALLINIKOV, Iosif Fɺdoroviì (18901934) 404, 512, 513, 129 KALMER, Josef 242, 460, 496, 505, 523, 532, 77, 141, 142 KALUGIN, Jurij (Georgij) Aleksandroviì (1906-1991) 1776 KAMENSKIJ, Vasilij Vasil’eviì (18841961) 78 KAMIN, Paul 689 KAMP, Anna 2976, 3032, 3090, 3091 KANDYBA, Fɺdor L’voviì (19031948) 1007 KANITZ, Bärbel 2353 KANN, Brigitte van 3095 KANOVIê, Grigorij (Jakov Semɺnoviì) (1929-) 2803, 2865, 2997 KAPROLOW, K. 180 KARAVAEVA, Anna Aleksandrovna (1893-1979) 437, 472, 1008, 140f., 292 KARELIN (= Kac), Lazar‘ Viktoroviì (1920-2005) 2390, 2866 KARENO, Aleksandr 438, 129 KARMÄNNER, J. 2045 KARMANN, Rudolf 1043, 1273, 1420, 1799, 2188, 2298, 294, 443 KARMEN (= Kornman), Lazar‘ Osipoviì (1876-1920) 73, 103, 32, 47 KARPOV, Michail Jakovleviì (18981937) 439 KARPOV, Vladimir Vasil’eviì (19222010) 1891, 2334, 3114 KASACK, Hermann 124, 442 KASACK, Wolfgang 2167, 2241, 2337, 2409, 2414, 2476, 2493, 2542, 2600, 2677, 2679, 2815, 2927, 2942,
639 3129, 3197, 4f., 441-443, 499f., 507, 599, 601 KASPER, Karlheinz 508, A. 461 KAŠTANOV, Arnol’d L’voviì (1938-) 2335, 2804, 2998 KATAEV, Ivan Ivanoviì (1902-1937) 473, 1982, 142 KATAEV, Valentin Petroviì (18971986) 405, 653, 726, 727, 764, 765, 766, 931, 1087, 1171, 1245, 1358, 1359, 1567, 1675, 1676, 1727, 1835, 1892, 1943, 1944, 1983, 2033, 2034, 2166, 2336, 2391, 2467, 2572, 2695, 2805, 3050, 125, A. 156, 142, 148, A. 208, 212, 215, 220, 221, 226, 288, 292, 302, 303, 436, 439, 446, 509, 589, 606 KATERLI, Elena Iosifovna (19021958) 1088, 1307, 2806 KAUTSKY, Karl 36, 79 KAVERIN (= Zil’ber), Veniamin Aleksandroviì (1902-1989) 728, 729, 1089, 1172, 1568, 1893, 1894, 2074, 2167, 2168, 2337, 2392, 2393, 3051, 3179, 212, 214, 226, 373, A. 353, 432, 433f., 442, 503, 507, 606 KAYSER, Karl 2158 KAZAKEVIê, Èmmanuil Genrichoviì (1913-1962) 1090, 1360, 1361, 1624, 1677, 1728, 1729, 1777, 290, A. 353 KAZAKOV, Jurij Pavloviì (1927-1982) 1569, 1778, 1836, 2274, 2338, 373, A. 353, 385, 507 KAZAKOV Vladimir Vasil’eviì (19381988) 2123, 2169, 3180, 434, 441, 443, 447, 507, 596 KAZAKOVA, Rimma Fɺdorovna (1932-) 2696 KAZANCEV, Aleksandr Petroviì (1906-2002) 2514, 2753, 2807, 2999, 3115 KAZANIN, Mark Isaakoviì (18991972) 1895 KEDROV, Vladimir 932 KEGEL, Marianne 414, 416
640 KEIL, Rolf-Dietrich 1532, 3024, 3100 KELLER, K. 1430 KERNECK-SAMSON, Barbara 2728 KERR, Alfred A. 241 KERŽENCEV, Platon Michajloviì 80, 89 KESSEL, Elisabeth 814 KESSLER, Harry Graf 82 KESTEN, Hermann 124 KETLINSKAJA, Vera Kazimirovna (1906-1976) 888, 292 KIENPOINTNER, A. (s.a. Platzgummer-Kienpointner, A.) 2746 KIEPENHEUER, Gustav 79, 168 KIESERITZKY, Josefine 1049, 1132 KIESEWETTER, Wolfgang 1056 KIM, Anatolij Andreeviì (1939-) 2867, 2927, 2928, 3000, 3116, A. 228, 588, 596, 598, 601 KIM, Roman Nikolaeviì (1899-1967) 801, 1009, 1010, 1308, 212 KIN (= Surovkin), Viktor Pavloviì (1903-1937) 1453 KINDLER, Helmut 373f. KIPPENBERG, Anton 28 KIRCHNER, Gottfried 1750, 1853, 1908, 1921, 1932 KIRCHNER, Iwan 1134 KIREEV, Ruslan Timofeeviì (1941-) 2808, 3117, 601 KIRSANOV, Aleksandr 220 KIRSCH, Rainer 1872, 1943, 2471, 2578, 3108, 367, 388 KIRSCH, Sarah 1872, 1952, 2097, 388 KIRŠON, Vladimir Michajloviì (19021938) 514, 631 KISCH, Egon Erwin 86 KISEL V, Vladimir Leont’eviì (19221995) 1454, 1625, 2219 KITTNER, Alfred 1124, 1140, 1264, 1271, 1288 KLAROV, Jurij Michajloviì (1929-) 2321, 2444, 2619, A. 428, 597 KLEIN, Woldemar 533, 73
Personenregister KLEMENTINOWSKAJA, L. 719, 726, 739 KLEMPERER, Otto 81 KLEŠêENKO, Anatolij Dmitrieviì (1921-1974) 2929 KLEWER, Karl A. 2704, 2826 KLIMENêENKO, Jurij Dmitrieviì (1910-1975) 1779, 1896 KLINGER, Max 44 KLJUEV, Nikolaj Alekseeviì (18841934) 77, 78 KLÖCKNER, Albert 1403, 1490, 1650, 1693 KLOPSTOCK, Friedrich Gottlieb 380 KLUDT, B. 525 KNIERIEM, Albert 2831, 2837 KNORRE, Fɺdor Fɺdoroviì (19031987) 1091, 1246, 2170 KOBLISCHKE, Heinz 1726 KOBLITSCHKE, Margit 1684 KOêETOV, Vsevolod Anisimoviì (1912-1973) 1092, 1093, 288 KOCH, Georg 1087 KOCH, Herbert 1199 KOCH, Johannes 2126 KOCH, Nina 2126 KOêNEV, Michail Charlampieviì (1914-1974) 1173 KOEHLER, Josef 1342 KOELLNER, Willy 765 KÖNIG, Ilona 1438 KÖNIG, Ilse 1535 KÖPPE, Wolfgang 2098, 2366, 2397, 2441, 2697, 2868, 2934 KOEPPEN, Elise 205 KOKOSCHKA, Oskar A. 241 KOLBENHEYER, Guido 226 KOLêAK, Aleksandr Vasil’eviì 73 KOL‘COV (= Fridljand), Michail Efimoviì (1898-1940) 554, 575, 576, 641, 1510, 2035, 167, 176f. KOLESNIKOV, Michail Sergeeviì (1918-) 2220, 2221, 2275, 2394, 2468, 2635 KOLESNIKOV, Nikolaj Alekseeviì 680
Personenregister KOLINKO, Ingeburg 2106, 2218, 2335, 2428, 2495, 2632, 2636, 2706, 2804, 2870, 3005, 3054, 3125 KOLINKO, Oleg 2106, 2218, 2335, 2428, 2495, 2632, 2706 KOLLMANN, Ursula 1053 KOLLONTAJ, Aleksandra Michajlovna (1872-1952) 215, 243, 253, 271, 328, 2036, 2276, 2515, 2573, 80, 89, 133, 179, 594 KOLODNY, E. 474, 487 KOLOSOV, Mark Borisoviì (19041989) 383 KOLUNCEV, Fɺdor (= Barchudarjan, Tadèos Avisoviì) (1923-1989) 2277, 2574 KOLUPAEV, Viktor Dmitrieviì (19362001) 2395 KONECKIJ, Viktor Viktoroviì (19292002) 1984, 1985, 2075, 2339, 2697, 445 KONONOV, Aleksandr Terent’eviì (1895-1957) 697, 1094 KONOVALOV. Grigorij Ivanoviì (1908-1987) 2124 KONSTANTIN KONSTANTINOVIê, Großfürst 42 KONSTANTINOVSKIJ, Il’ja Davydoviì (1913-1995 ) 1837 KOPELEV, Lev Zinov’eviì A. 420 KOPLENIG, Hilde 741, 219 KOPTELOV, Afanasij Lazareviì (19031990) 1247 KOPTJAEVA, Antonina Dmitrievna (1909-1991) 889, 933, 1570, 289 KORINEZ, Elena 557, 573, 606 KORINEZ, K. 595 KORNILOV, Vladimir Nikolaeviì (1928-2002) 2278, 2279, 2698, 3001, 514, 515 KORNIS, Else 1015 KOROBICIN, Aleksej Pavloviì (= Kantor, Aleksej Moiseeviì) (19101966) 1838 KOROL‘KOV, Jurij (= Georgij) Michajloviì (1906-1981) 934, 1511, 1730, 1897, 2222
641 KOSKO, Nelli 2983 KOSKULL, Josi v. 971, 1047, 1178, 1247, 1263, 1340, 1347, 1637, A. 270, 439, KOSSUTH, Charlotte 1931, 2272, 2319, 2345, 2369, 2373, 2378, 2499, 2570, 2614, 2624, 2630, 2722, 2808, 2924, 2971, 3025, 3189, 286, 300, 587, A. 469 KOSSUTH, Leonhard 286, 287, 300f., 364, 367, 377, 378, 387, A. 388, 443, A. 411, 500, 508, 587, A. 469, A. 472, 603 KOSTYL V, Valentin Ivanoviì (18841950) 1095 KOTENEV, Aleksej Jakovlevkovlevic (1917-) 2396 KOTTMEIER, Elisabeth 1584, 1707 KOZAêINSKIJ, Aleksandr Vladimiroviì (1903-1966) 1402 KOŽEDUB, Ivan Nikitoviì (19201991) 1731 KOŽEVNIKOV, Aleksej Venediktoviì (1891-1980) 474, 515, 845, 935, 936, 295 KOŽEVNIKOV, Ivan Stepanoviì (1924-1993) 1571 KOŽEVNIKOV, Vadim Michajloviì (1909-1984) 693, 1309, 1455, 1626, 1986, 2223, 2280, 514 KOŽEVNIKOV, Vladimir 616, 168 KOŽEVNIKOVA, Nadežda Vadimovna (1949-) 2868, 3052 KOZIN, Vladimir Romanoviì (18981967) 2224 KOZLOV, Vil’jam Fɺdoroviì (Nadtoìeev, Vil Ivanoviì) (1929-2009) 2076 KRÄTZIG, Ilse 2072, 2097 KRAMER, Jurij 2181 KRAMARENKO, Boris Alekseeviì (1905-1944) 1456 KRANTZ, Friedrich 157, 185 KRASAVICKAJA, Marija Petrovna (1920-2004) 1780 KRAŠENNINIKOV, Nikolaj Aleksandroviì (1878-1941) 153, 183
642 KRASNOV, Pɺtr Nikolaeviì (18691947) 272, 289, 290, 308, 309, 329, 330, 363, 406, 407, 440, 577, 578, 642, 654, 655, 669, 670, 76, 123, 127, 131, 146, 149, 170f., 181f., 446, 606 KRASNOV, Pɺtr Nikolaeviì (1950-) 2754, 2869 KRATT, Ivan Fɺdoroviì (1899-1950) 890, 1096, 1097, 1098, 1174, 1403 KRAUSE, Helmut 1963 KRAUSE, Tamara 994, 1133 KRAUSE, Ursula 2380, 2478, 2611, 2814, 2829, 3205 KRAUSE, Willi 950, 1183 KRAUSE, Willy 1284 KREHAHN, Harald 2225 KREIBICH, Karl 581 KRELIN (= Krejndlin), Julij Zusmanoviì (1929-2006) 2469, 2636, 2870 KREML V (= Šechtman), Il’ja L’voviì (1897-1971) 1404 KREMPIN, Herbert 1917 KRESLING, Alexander 552 KRICKMANN, Robert 1203, 1224, 1244 KRIEGER, Johannes 821, 865 KRIVONOSOV, Anatolij Fɺdoroviì (1937-) 2397 KRIVOŠEIN, K. 1099 KROCZEK, Theophil 63, 65, 66, 89, 93, 95, 100, 150 KRÖNERT, G. 1220 KRON (= Krejn), Aleksandr Aleksandroviì (1909-1983) 2575 KROTKOV, Jurij Vasil’eviì (19171982) 2637 KROTKOW, Boris 460, 505, 520, 523, 531, 534, 559, 579, 588, 630, 732, 733, 143, 173, 220 KRUê NYCH, Aleksej Eliseeviì (1886-1968) 2918 KRUEGER, Gertraude 2515 KRÜGER, U. 1225 KRUPIN, Vladimir Nikolaeviì (1941-) 2809, 2871, 591 KRUSCHEL, Inge 2933
Personenregister KRUSENSTJERNA, Alexis v. 80, 84, 98, 114, 43 KRUŠINSKIJ, Sergej Konstantinoviì (1909-1959) 1100 KRYLOVA, Valentina 1985 KRYMOV (= Beklemišev), Jurij Solomonoviì (1908-1941) 681, 846, 847, 176, 222, 224 KTOROVA, Alla (= Šandor, Viktorija Ivanovna, geb. Koìurova) (1926-) 1839, 374 KUBANSKIJ (= Šinkar), Georgij Vladimiroviì 682 KUêKIN, Andrej P. 1678 KUDRJAVCEV, Vladislav Petroviì 2206 KÜBART, Heinz 1580, 1733, 1759, 1830, 1885, 1955, 1959, 2001, 2012, 2037, 2081, 2095, 2137, 2163, 2200, 2212, 2235, 2251, 2325, 2431, 2485, 2500, 2596, 2598, 2661, 2668, 2705, 2707, 2828, 2849, 2867, 3046, 3075 KÜHL, Olaf 3178 KÜHN, Heinz 2951 KÜNNE, Hannelore 1791 KUHNERT, Gisela 1927, 2116 KUKRYSIKSY 436 KULEŠOV, Aleksandr Petroviì (19211990) 1945, 433 KULISCHER, Anna S. 540 KUNIN, Vladimir Vladimiroviì (1927-) 3118, 598 KUNSCHIK, S. 824 KUPRIJANOV, Vjaìeslav Gleboviì (1939-) 2872, 3002, 3119, 3181, 3182 KUPRIN, Aleksandr Ivanoviì (18701938) 87, 104, 123, 167, 168, 184, 185, 291, 331, 332, 364, 730, 848, 1175, 1176, 1310, 1781, 2171, 2470, 2516, 2930, 3120, 27, 31, 32, 37, 47, 50, 78, 87, 132, 145, 212, 226, 298, 591 KURêATKIN, Anatolij Nikolaeviì (1944-) 3053
Personenregister KURELLA, Alfred 456, 567, 899, 948, 1040, 1069, 1110, 1142, 1414, 221, A. 271, A. 332, 377 KURZ, Gerda 1703 KURZ, Heinrich (s.a. Hess, Adolf) 140, 147 KURZENKOV Sergej Georgieviì (1911-1981) 2225 KUSENBERG, Kurt 372 KUŠNER, Aleksandr Semɺnoviì (1936-) 3183, 592, 603 KUTZNER, Paul 817 KUVAEV, Oleg Michajloviì (19341975) 2340 KUZILLO, Valentina 2139 KUZMIN, Michail Alekseeviì (18751936) 169, 186, 216, 228, 244, 245, 254, 273, 292, 365, 408, 409, 3121, 3, 27, 31, 32, 46, 72f., 75, 84, 88, 127, 141, 144, 592 KUZNECOV, Anatolij Vasil’eviì (1929-1979) 1405, 1946, 1987, 438, A. 411, 446, 447 KUZNECOV, Jurij Polikarpoviì (1941-) 3184 KUZNECOVA, Agnija Aleksandrovna (1911-1996) 1572 KUZNECOVA, Galina Nikolaevna (1902-1972) 802, 218 LABAS, Leoni 1536, 1586, 1649, 1696, 1745, 1895, 2073 LADYŽNIKOV, Ivan Pavloviì 37, 39, 120 LAGIN, Lazar‘ Iosifoviì (1903-1979) 767, 849, 2037, 212, 226, A. 278 LAMBRECHT, Hans-Joachim 2022, 2054, 2404, 2511, 2627, 2642, 2940, 2945 LAMPUS, Maria 1539 LANDA, Renate 2710, 2754, 2793, 2806, 2869, 2891, 3110, 3176, 3194, 3195 LANG, Rud. 352 LANGE, Walter 1242, 1514 LANGEN, Albert 29, 71 LANGE-WEINERT, Marianne 1572, 1765, 1780
643 LANIA, Leo 454, A. 158 LAPIN, Boris Matveeviì (1905-1941) 617 LAPŠIN, Aleksandr Alekseeviì (1939-) 2683 LAPTEV, Jurij Grigor’eviì (1903-1984) 1011 LARIONOVA (= Tideman), Ol’ga Nikolaevna (1935-) 2226, 2576 LARSEN, Werner Peter 221 LASKY, Melvin J. 206 LAUBE, Georg 842 LAUTENSCHLAGER, U. 2702 LAVREN V, Boris Andreeviì (18911959) 410, 697, 1457, 1512, 1988, 174 LAVROV, Aleksandr Sergeeviì (1929-) 2810, 2811 LAVROVA, Ol’ga Aleksandrovna (1932-) 2810, 2811 LEBEDENKO, Aleksandr Gervas’eviì (1892-1975) 475, 555, 1513 LEBEDEV, Aleksej Alekseeviì (19121941) 1177 LEBEDEV, J. 384 LEBEDEW, Valerian P. 1505, 1527, 1588, 1601, 1607, 1617, 1625, 1641, 1642, 1685, 1760, 1769, 1810, 2186 LEBEDEWA, Katja A. 473 LEBERECHT, Gans Fridrichoviì (1910-1960) 891, 1514, 1573, 1679 LEDIG-ROWOHLT, Heinrich-Maria 216, 372 LEECH-ANSPACH, Gabriele 1918, 2371, 439 LEETZ, Antje 3194 LEHMANN, Gertrud 2101 LEIBMANN, Ilja 364 LEIKAUF, Günter 2510 LENê (= Popov), Leonid Sergeeviì (1905-1991) 937, 1248, 2517 LENIN, Vladimir Il’iì 37, 79, 184 LEONARDO da Vinci 294 LEONHARD, Rudolf 267 LEONHARDT, Helmuth 1462
644 LEONOV, Leonid Maksimoviì (18991994) 366, 367, 411, 476, 850, 1311, 1362, 1363, 1458, 1515, 1627, 1680, 1681, 1782, 1840, 1898, 2038, 125, 142, 209, 220, 224, 289, 303, 375, 382, 384, 437, 445, 505 LEONOV, Nikolaj Ivanoviì (19331999) 2812, 2873, 3054, 3185 LEONT‘EV, Aleksej N. 1732, 1947 LEPSIUS, Susanne 3058 LERMONTOV, Michail Jur’eviì (18141841) 296, 439 LESCHNITZER, Franz 690, 906, 1094, 1202, 1334, 1618, 1628, 1783, 2639, 180, A. 271 LESKOV, Nikolaj Sem noviì (18311895) 68, 84, 302 LESNIK, Renata Vasil’evna (1950-) 2813 LETNEWA, Lena 3085 LEUPOLD, Gabriele 2821, 3072, 3102, 3170, A. 350, 596 LEVINZON, Rina Semɺnovna (1949-) 2931 LIBEDINSKIJ, Jurij Nikolaeviì (18981959) 293, 598, 1178, 1312, 1574, 80, 85, 89, 183 LICHAê V, Dmitrij Sergeeviì 434 LICHANOV, Al’bert Anatol’eviì (1935-) 2814 LICHATSCHOWA, Galina 2329 LICHTENFELD, Kristiane 2734, 2869, 2873, 3151, 3185 LICHTENSTEIN, Grete 1260, 1818 LIêUTIN, Vladimir Vladimiroviì (1940-) 2518, 2874 LIDIN (= Gomberg), Vladimir Germanoviì (1894-1979) 412, 671, 938, 71, 180 LIEBERMANN, Mischket 1535 LIEBKNECHT, Helmut 1820 LIEBKNECHT, Karl 36, 89 LIEBKNECHT, Sophie 263, 83, 89 LIEBSTÖCKL, Hans 291 LIFCZIS, Annie 559, 579 LIKSTANOV, Iosif Isaakoviì (19001955) 939
Personenregister LIMONOV, Èduard (= Savenko, Èduard Veniaminoviì) (1943-) 2699, 3055, 3122, 597 LINDAU, Gerhard 497 LINDE, Erna 1295, 1469, 1850, 1890, 2571 LINDHEIM, Freda v. 2779 Lin’kov, Grigorij Matveeviì (18991961) 1249, 1250 LIN‘KOV, Lev Aleksandroviì 1101, 1733, 1841, 292 LINKS, Christina 364, A. 473 LIPATOV, Vil‘ Vladimiroviì (19271979) 1734, 2077, 2341, 2638, 2755 LIPKIN, Semɺn Izraileviì (1911-2003) 2227, 2815 LIST, Sylvia 2363, 2733, 2980, 3148, 3149, 507 LJAŠKO (= Ljašìenko), Nikolaj Nikolaeviì (1884-1953) 413, 1012, 1179 LJUBIMOVA, Valentina Aleksandrovna (1895-1968) 940, 1251 LOBIG, Peter 1997, 3114 LÖFFLER, Günter 1621, 1654, 1682, 1742, 2192, 2258, 2307, 2321, 2377, 2381, 2436, 2536, 2612, 2617, 2778 LOESCH, Felix 1127, 1129, 1333, 1335, 1481, 1676 LÖSER, Wilhelm 1604 LOEWEN, Walter 1144 LOKOTKOV, Konstantin Petroviì (1916-1980) 1252 LOMM, Aleksandr (= Václav Kliìka) (1925-) 1989 LONDON, Lev Izraileviì (1910-) 2700 LOOSE, Hans 3155 LORENZ, Heinz 1344, 1390, LORENZ, Werner, 884 LOSCH, Philipp 14 LOSSBERG, Bodo v. 326 LOTHE, Hans-Christian 1699 LUBINOW, Anna 48, 68 LUBINSKY, H. 515 LUCHSINGER, Hans 2526
Personenregister LUDEWIG, Peter 3066 LUDWIG, Nadeshda 807, 846, 858, 863, 967, 987, 1024, 1057, 1072, 2535, 222 LUFT, G. 384, 422 LUKÁKCS, Georg A. 200, 430 LUKAŠ, Ivan Sozontoviì (1892-1940) 516 LUKAŠEVIê, Vadim (= Vladimir) Petroviì (1905-1978) 803, 1143 LUKIN, Aleksandr Aleksandroviì (1901-1975) 1575, 1682 LUKNICKIJ, Pavel Pavloviì (19001973) 892, 1364, 1516, 292 LUKOD‘JANOV, Isaj Borisoviì (19131984) 1812 LUKOVSKIJ, Igor‘ Vladimiroviì (1909-1979) 1013, 1253, 1365, 1517, 1518 LUNAêARSKIJ, Anatolij Vasil’eviì (1875-1933) 229, 246, 333, 334, 1628, 1783, 1948, 2078, 2172, 2281, 2577, 2639, 2875, 2932, 2933, 79, 89, 131, 433, 503 LUNC, Lev Natanoviì (1901-1924) 3123, 594 LUNDBERG, Evgenij Germanoviì 77, 84 LUTHER, Arthur 192, 218, 225, 234, 261, 380, 415, 435, 438, 461, 477, 508, 558, 585, 599, 619, 626, 757, 799, 1043, 43, 84f., 87, 128, 141, 294, 607 LUXEMBURG, Rosa 36 L’VOVA, Ksenija Sergeevna (18971968) 941 MACHAT, Egon 1599 MADELUNG, Aage 154, 34 MAHLER, Elisabeth 1964 MAHRHOLZ, Werner 129 MAJAKOVSKIJ, Vladimir Vladimiroviì (1893-1930) 310, 683, 690, 731, 804, 851, 852, 853, 893, 894, 942, 943, 1014, 1015, 1016, 1102, 1103, 1254, 1459, 1460, 1519, 1520, 1521, 1735, 1784, 1842, 1899, 1949, 2079, 2080, 2125, 2173, 2342, 2398,
645 2471, 2519, 2578, 2640, 2756, 2876, 2877, 71, 78, 83, 86, 90, 142, 148, 175, 180, 184, 206, 210, 211, 212, 225, 227, 291, 292, 293, 300, 302, 365, 367, 373, 375, 377, 383, 388, 433, 438, 439f., 443, 505, 508, 515, 607 MAJOROV, Nikolaj Petroviì (19191942) 2757 MAKANIN, Vladimir Semɺnoviì (1937-) 2472, 2520, 2758, 2816, 2817, 2878, 2879, 2934, 3003, 3004, 3005, 3124, 3125, 502, 505, 511, 588, 591, 593, 601 MAKARENKO, Anton Semɺnoviì (1888-1936) 854, 1017, 2701, 209, 291, 298 MAKAROV, Christel 3190 MAKLJARSKIJ, Michail (Isidor) Borisoviì (1909-1978) 1018 MAKSIMOV, Nikolaj 656 MAKSIMOV, Sergej Sergeeviì (19161967) 855, 216 MAKSIMOV, Vladimir Emel’janoviì (1930-1995) 1683, 1684, 2126, 2228, 2343, 2473, 2579, 2818, 2819, 2935, 374, 386, 447, 497f., 504, 507, 515, 597 MALACHOV, Anatolij Alekseeviì (1907-1983) 2820 MAL‘CEV, Elizar (= Pupko, Elizarij) Jur’eviì (1917-2004 ) 856, 944, 210 MALEN‘KIJ (= Popov), Aleksej Georgieviì (1904-1947) 556 MALJAREVSKIJ, Pavel Grigor’eviì (1904-1961) 1366 MALYŠKIN, Aleksandr Georgieviì (1892-1938) 945, 1901, 1990, 2229, 89, 303, 445 MANDEL‘ŠTAM, Osip Èmil’eviì (1891-1938) 1461, 1785, 2282, 2759, 2821, 2822, 2823, 2880, 2881, 2882, 2883, 2936, 3056, 3126, 142, 361, 371, 373, 384, 388, 428, 443, 502, 509, 591, 593, 594, 595, 607 MANN, Katja 76
646 MANN, Thomas 76, 84, 123f., A. 234 MANZELLA, Anton 2763 MARAMZIN, Vladimir Rafailoviì (1934-) 2399, 2702 MARêENKO, Vjaìeslav Ivanoviì (1930-1996) 2580 MARCHLEWSKI, Julian 34f., 38, 120 MAREHN, E. 279, 280 MARGOLIS, Emmanuel 777, 813, 1239 MARIENGOF, Anatolij Borisoviì (1897-1962) 441, 2824, 78, 123 MARININA, Aleksandra (= Alekseeva, Marina Anatol’evna) (1957-) 604 MARKIŠ, David Perecoviì (1938-) 2703, 2884 MARKOV, Georgij Mokeeviì (19111991) 946, 1629, 1950, 2230, 2283, 2825, A. 381, 514 MARKUS, Otto 2752 MARTIN, Jochen 2389 MARTYNOV, Georgij Sergeeviì (1906-1983) 1367, 1406, 1736, 304 MARTYNOV, Leonid Nikolaeviì (1905-1960) 1951, 388 MASCHEK, Emil 786 MASJUTIN, Vasilij Nikolaeviì (18841955) 335, 77, 126 MASLOW, Arkadi 439, 451, 457, 553, 144 MATHAY, Eva 1881 MATJUŠINA, Ol’ga Konstantinovna (1885-1975) 1104 MATTIS, Susanne 3212 MATVEEV, Vladimir Pavloviì (18971935) 557 MATVEEVA, Novella Nikolaevna (1934-) 1952, 388, 432 MATZ, Ruth 2569 MAYER, Erika 1326 MAYER, Hans 210, 216 MAYWALD, Günther 835 MECHOW, Karl Benno v. 226 MECKELEIN, Richard 125 MEDVEDEV, Sergej (1899-) 632
Personenregister MEDVEDEVA, Natalija Georgievna (1958-2003) 3186 MEDYNSKIJ (= Pokrovskij), Grigorij Aleksandroviì (1899-1984) 947 MEEROV, Aleksandr Aleksandroviì (1915-1975) 1953, 2174, 432, 448 MEEROWITSCH, L. 137 MEHNERT, Klaus 121 MEID, Hans 170 MEIER, Al. 678 MEIR, Lisa 2279 MEJERCHOL’D, Vsevolod Èmil’eviì 148 MEMORSKIJ, A. 742 MEMMERT, Annelies 2046 MENDELSSOHN, Peter de 149 MENKE, Hannelore 1468, 1561, 2114, 2115 MEN‘ŠIKOV, Ivan Nikolaeviì (19141943) 805, 226 MEN‘ŠIKOV, Vitalij Michajloviì 2081 MEREŽKOVSKIJ, Dmitrij Sergeeviì (1865-1941) 74, 75, 76, 105, 106, 124, 170, 187, 188, 193, 197, 209, 217, 230, 255, 311, 312, 313, 385, 414, 415, 416, 442, 443, 477, 517, 558, 599, 618, 619, 657, 672, 1180, 1462, 27, 30, 33, 38f., 41, 52, 72, 74, 75, 83f., 88, 127, 130, 140, 141, 144f., 149, 168, 169, 172, 179, 181, 227, 585 MESCHING, Edgar 186, 43 METTER, Izrail‘ Moiseeviì (19091996) 1181 MEWES, Eugen W. 410, 412, 458 MEXIN, H. 14 MEYER, Andreas 121f. MEYER-CLASON, Curt 1522 MEYER, Eugenie 1165 MICHAJLOV, Viktor Aleksandroviì 1463, 1576 MICHAJLOVSKAJA, Kira Nikolaevna (1935-) 2284 MICHAJLOVSKIJ, Nikolaj Grigor’eviì (1911-1992) 2175 MICHALKOV, Nikita Sergeeviì
Personenregister (1945-) 2431, 2611 MICHANOVSKIJ, Vladimir (1931-) 2039 MICKEL, Karl 388 MIERAU, Fritz 2361, 2456, 3023, 86, 89, 300f., 304, 368, A. 344, 378, 384, 387, 388, 432, 434, 502, 508, A. 460, 591, 592, 602 MILACK(-VERHEYDEN), Marlene 2029, 2187, 2210, 2550, 2905, 2910, 2935, 3001, 3065, 3112, 3118, 3153 MIL‘êAKOV, Aleksandr Ivanoviì (1903-1973) 1685, 1686 MILLSTATT, Erich 2227 MIN (= Minìkovskij), Evgenij Mironoviì (1912-1983) 1105 MINêKOVSKIJ, Arkadij Mironoviì (1916-1982) 1105 MINCLOV, Sergej Rudol’foviì (18701933) 368, 444, 478, 130 MINDSZENTY, Jószef 498 MIRAJEW, D.: s. Gorlin, Michail Genrichoviì MIROWA-FLORIN, Edel 387, 432, 590, 602 MIRTOV, Oleg (= Negreskul-Kotylɺva, Ol’ga Èmanuilovna) (1875-1939) 171, 33 MIRUS, Ilse 1533, 1638, 1864, 1870, 1985, 2232, 2657 MISSLITZ, Heinz 288, A. 334 MÖCKEL, Aljonna 2094, 2206, 2226, 2254, 2256, 2305, 2357, 2403, 2419, 2427, 2486, 2517, 2521, 2562, 2685, 2749, 2785, 2809, 2839, 2874, 2914, 2937, 2990, 3005, 3006, 3053, 3064, 3109, 3124, 3144, A. 475 MÖCKEL, Klaus 1751, 2749, 2990 MÖLLER, Monika 437 MÖLLER VAN DEN BRUCK, Arthur 30 MOLOTOV, Vjaìeslav Michajloviì 585 MONASTYR V, Vladimir Alekseeviì (1915-1982) 1255 MORAVEC, Anna 1909 MORBIOLI, Giuseppina 2191
647 MORGENSTERN, Christian 45 MORGULIS, Michail Zinov’eviì (1942-) 3187 MOROZOV, Aleksandr Antonoviì (1906-1992) 1106, 1182, 1183, 304 MOROZOV, Dmitrij P. 1843 MOROZOW, Michael 2303 MOSER, A.M. 669 MOŽAEV, Boris Andreeviì (19231996) 2521, 505, 510 MOŽEJKO, Igor‘ Vsevolodoviì (19342003): s.a. unter: Bulyìɺv, Kirill 2641, 2937, 3006, 3057, 604 MSTISLAVSKIJ (= Maslovskij), Sergej 895, Dmitrieviì ( 1876-1943) 1577, 298, 299, 430 MUCHANOV, L. 600 MÜCKENBERGER, Christine 2065, 2182, 2277 MÜHLESTEIN, Hans 702 MÜHSAM, Erich 46 MÜLLER, Dorothea 1652 MÜLLER, Erich 300 MÜLLER, Georg 31, 42, 44, 47, 72, 88 MÜLLER, Gregor 1810 MÜLLER, Heiner 2877 MÜLLER, Heinrich 1304 MÜLLER, Helmut 233 MÜLLER-HENNING, Margarete 3206 MÜLLER, Inge 1790 MÜLLER, Irene 1141 MÜLLER-KAMP, Erich 1370 MÜLLER, Ludolf 2745, 2919, 2988, 2989, 3171, 592, 593, 601 MÜLLER, Richard 2845 MÜLLER, Wolf 2463 MÜLLER, Wolfgang 968, 1061, 1194, 1207, 1216, 1731 MÜNZENBERG, Willi 81, 176f. MUGUEV, Chadži-Murat Magometoviì (1893-) 1107, 2127 MUNCKER, Franz 49 MUND, Elfriede 1826 MURATOV, Ch. I. 708
648 MURATOV, Igor‘ 1019, 215 MURKEL, Peter 1807 MUSATOV, Aleksej Ivanoviì (19111977) 948 NABEL, M. 1208 NABOKOV, Vladimir Vladimiroviì (1899-1977) 445, 479, 1464, 1522, 1523, 1578, 1630, 1631, 1737, 1844, 1954, 2040, 2128, 2231, 2344, 2400, 2522, 2581, 2704, 2826, 2827, 2885, 2886, 3007, 3127, 3128, 3188, 6, 129f., 149, 179, 372, 375, 379, 382, 443, 504, 585, 594f. NAGEL, N. 158 NAGIBIN, Jurij Markoviì (1920-1994) 806, 1256, 1257, 1276, 1407, 2345, 2523, 2828, 2938, 3129, 3189, 296, 302, 596, 599 NAGIŠKIN, Dmitrij Dmitrieviì (19091961) 949, 1108, 1184, 1465, 1579 NAGRODSKAJA, Evdokija Apollonovna (1866-1930) 194, 198, 336, 46, 132 NAGURSKY, Käthe 1346, 1410 NANNEN, Henri 295 NARICA, Michail Aleksandroviì (1909-1993) 1632, 373, 387 NAROKOV (= Marìenko), Nikolaj Vladimiroviì (1887-1969) 1313, 295 NASIBOV, Aleksandr Ašotoviì (19161985) 1580 NAUMANN, Wilhelm 1519 NAUMOV, Jakov 2032, 2123 NAUMOV, Sergej Vasil’eviì (1929-) 2887 NAŽIVIN, Ivan Fɺdoroviì (1874-1940) 107, 294, 337, 386, 417, 31, 47, 74, 128, 145f. NEBENZAHL, Leon 801, 1079, 1399, 1404, 1579, 1614, 1714, 1896, 1940, 2178, 2639, A 458 NEKLJUDOVA, Ol’ga Sergeevna (1909-1989) 1314 NEKRASOV, Viktor Platonoviì (19111987) 807, 1368, 1633, 1738,
Personenregister 1845, 1901, 2582, 2583, 212, 214, 218, 222, 225, 288, 297, 373, 386, 445, 514 NELKEN, Agnes 1666 NELKEN, Peter 1666 NEMCOV, Vladimir Ivanoviì (19071994) 950, 951, 1109, 1185, 292, 304 NEMETSCHKE, Erika 1226 NEMIROVIê-DANêENKO, Aleksandr 698, 171 NÈMIROVSKY, Irène (1903-1942) 480, 518, 2939, 123, 149, 602 NEMOW, Alexander (= Topol‘, Èduard Chimoviì / Neznanskij, Fridrich Evseeviì) 2760, 597 NESTMANN, Arthur 833, 1044, 1116, 1145, 1217 NESTRIEPE, S. 334 NEUBERGER, Jochen 3188 NEUGEBAUER, Irmgard 2069 NEUMANN, Renate 1632 NEVEROV (= Skobelev), Aleksandr Sergeeviì (1886-1923) 338, 339, 387, 481, 482, 1634, A. 161, 136f. NEZNANSKIJ, Fridrich Evseeviì (s.a.: Nemow, Alexander) (1932-) 2772, 3058, 597, 604 NIELSEN-STOKKEBY, Bernd 2010, 2100, 2450, 2656 NIELSEN-STOKKEBY, Nonna 1964, 2011, 2100 NIKANDROV (= Ševcov), Nikolaj Nikandroviì (1868-1964) 138 NIKITIN, Nikolaj Nikolaeviì (18951963) 369, 1110 NIKOLAEV, Gennadij Alekseeviì (1932-) 2642, 2940 NIKOLAEVA (= Voljanskaja), Galina Evgen’evna (1911-1963) 1020, 1258, 1315, 1635, 1687, 1739, 296, 365 NIKOLENKO, Lada (1915-1996) 2232 NIKOL‘SKIJ, Boris Nikolaeviì (1931-) 2829 NIKSCHITSCH, Nikolai 1223
Personenregister NIKULIN, Jurij Venjaminoviì (19071994) 1021 NIKULIN, Lev Venjaminoviì (= Ol’konickij, Lev Vladimiroviì) (1891-1967) 446, 519, 673, 674, 1111, 1955 NILIN, Pavel Filippoviì (1908-1981) 1408, 1524, 1525, 1688, 365 NITSCH, Ursula 2796 NITSCHKE, Annelore 2568, 2763, 2819, 2916, 2917, 3165, 3214 NIZOVOJ (= Tupikov), Pavel Georgieviì (1877-1940) 520, 580, 732, 733, 220, 226 NÖBEL, Manfred 2418 NOSOV, Evgenij Ivanoviì (1925-2002) 2233, 2643 NOSTITZ, S. v. 2931 NOVIKOV, Aleksej Nikandroviì (1894-) 2761 NOVIKOV, Ivan Alekseeviì (18771959) 857 NOVIKOV-PRIBOJ (= Novikov), Aleksandr Silyì (1877-1944) 579, 580, 620, 1022, 1112, 1186, 1187, 167, 226 NOVIKOVA, T. 952 NOVOKŠONOV, Ivan Michajloviì (1895-1943) 2705 NOWAK, Vera 1975, 2068, 2444, 2538, 2898 OBERMANN, Margarete 2031 OBRUêEV, Vladimir Afanas’eviì (1863-1956) 1023, 1113, 1114, 1259, 1466, 292 OCHOTNIKOV, Vadim Dmitrieviì (1905-1964) 896, 953, 1115, 1316 OCHSNER, Alois 2606 ODOEVSKAJA, Irina Vladimirovna (= Ivanova, Iraida Gustavovna) (19011990) 483, 146 OESTERHELD, Erich 194 OFFE, Eduard 1571 OGN V, Nikolaj (= Rozanov, Michail Grigor’eviì) (1888-1936) 418, 447, 137, 148 OHSER, Erich 141
649 OKUDŽAVA, Bulat Šalvoviì (19241997) 1689, 1786, 1991, 1992, 2041, 2082, 2234, 2285, 2474, 2524, 2644, 2645, 2888, 2941, 366, 374, 379, 385, 387, 388, 436, 446f., 509f., 591, 593 OLBRICH, Hildegard 981, 1092 OLEJNIKOV, Nikolaj Makaroviì (1898-1942) 419 OLEŠA, Jurij Karloviì (1899-1960) 581, 1526, 1527, 1581, 1740, 2176, 2475, 3008, A. 156, 176, 373, 375, 384 OLSCHWANG, Leonid (1905-1985) 2889 OPRECHT, Emil 173, 176 ORLOFF, Ida 85 ORLOP, Bronislawa 2582 ORLOV, Vladimir Nikolaeviì (19081985) 2830 ORLOV, Vladimir Viktoroviì (1936-) 1787, 2235, 2525, 2706 ORLOWA, M. 1427 ORLOWA, Melitina 1363 ORŠANSKIJ, Boris Michajloviì (18991960) 484 ORWELL, George 444 OSIPOV, Valerij Dmitrieviì (1930-) 1582 OSIPOV, Vladimir Nikolaeviì (1936-) 1409 OSORGIN (= Il’in), Michail Andreeviì (1878-1942) 448, 699, 126, 144, 150, 174 OSSOWSKI, Hans-Konrad 2813 OST, Heinrich 1821 OSTROVER, Leon Isaakoviì (18891962) 897, 898, 289 OSTROVSKIJ, Aleksandr Nikolaeviì (1823-1886 ) 302 OSTROVSKIJ, Nikolaj Alekseeviì (1904-1936) 643, 658, 768, 1260, 2401, 167, 174, 176, 183, 213, 224, 502, 505 OTTOW, Fred 1025, 1189, 1492
650 OVALOV (= Šapovalov), Lev Sergeeviì (1905-1997) 1410, 1467, 1468, 1469 OVEêKIN, Valentin Vladimiroviì (1904-1968) 1188, 1261, 1369, 1411, 1583, 288, 296 PÄNKE, Hedda 2772 PAINADO, Rosemarie 2565 PAKO (= Franz Schüler) 1060 PANASJAN, Sergej Aršakoviì (1947-) 3130 PANF ROV, Fɺdor Ivanoviì (18961960) 420, 521, 546, 601, 1116, 136, 139, 183, 294 PANIN, Alice 256, 257 PANIN, Viktor 247, 256, 257, 79, 80 PANITZ, Eberhard 1249 PANOV, Nikolaj Nikolaeviì (19031973) 1117, 1690 PANOVA, Vera Fɺdorovna (19051973) 769, 808, 858, 899, 900, 954, 1317, 1370, 1371, 1528, 1529, 1636, 210, 213, 214, 222, 225, 288, 294, 295, 365 PANTELEEV, Leonid (= Eremeev, Aleksej Ivanoviì) (1908-1987) 432, 485, 1024, 1262, 1372, 1432, 1470, 1530, 137, 148, 368 PANTELEJMONOV, Boris Grigor’eviì (1888-1950) 1025, 1189 PANTIELEV, Aleksej 955 PANZIG, Elena 2161, 2204, 2318, 2352, 2436, 2529, 2556, 2632, 2659, 506, 511 PARENKOV, Anatolij 1190 PARNOV, Eremej Iudoviì (1935-) 3131, 3190 PASCH, Bruno 904, 1114, 1126, 1232, 1233, 1285, 1305, 1426, 1442 PASSET, Eveline 2834, 3120 PASTERNAK, Boris Leonidoviì (18901960) 1412, 1413, 1471, 1472, 1473, 1531, 1532, 1584, 1788, 1956, 1993, 1994, 2286, 2402, 2942, 2943, 2944, 3191, 3192, 3193, 71, 142, 177, 361, 366, 370f., 374, 375, 379,
Personenregister 381, 382, 383, 388, 432, 435, 438, 444, 503, 586, 592f., 594, 595 PATZER, Christine 1331 PAUL, M. 838, 840, 1121 PAULMANN, Inge 2426 PAUSTOVSKIJ, Konstantin Georgieviì (1892-1968) 602, 603, 633, 770, 771, 809, 859, 860, 956, 1026, 1027, 1263, 1264, 1414, 1637, 1638, 1639, 1691, 1692, 1789, 1846, 1847, 1902, 1903, 1904, 1995, 2042, 2287, 2346, 2476, 2526, 183, 211, 214, 220, 222, 223, 226, 291, 304, 367, 368, 369, A. 353, 377, 435, 440, 442, 503, 507 PAVLENKO, Pɺtr Andreeviì (18991951) 604, 861, 901, 1191, 1192, 1585, 211 PECHSTEIN, Max 81 PEITZ, Willi 1229 PEREGUDOV, Aleksandr Vladimiroviì (1894-1989) 559 PERMJAK, Evgenij Andreeviì (19021982) 1474, 1586, 1587, 1741, 2177, 440 PEROV, Jurij Fɺdoroviì (1943-) 2890 PERVENCEV, Arkadij Alekseeviì (1905-1981) 1118, 1318, 1319, 1640 PESCHINA, Evelyn 1255, 1270, 1277, 1280, 1281 PESCHLER-GAMPERT, Ingeborg 1549 PESKOV, Vasilij Michajloviì (1930-) 1996 PEŠKOVA, Ekaterina Pavlovna 37 PETERS, Johanne 2102, 3126 PETRAŠEVIê, N. 649 PETRI, Winfried 2383, 2514, 2687, 2753, 2807, 3040 PETROV, Evgenij (= Kataev, Evgenij Petroviì) (1903-1942) 468, 547, 723, 772, 1400, 1833, 1889, 2512, 2632, 2925, 125, 142, 148, 217, 508f.
Personenregister PETRUŠEVSKAJA, Ljudmila Stefanovna (1938-) 2891, 3132, 3194, 601 PETURNIG, Anna 2242, 2354, 507 PFAHLER, Marie 431 PFEIFFER, Michal 1858 PFEMFERT, Franz 46, 79, 87 PHAM, Andreas 2961 PHILIPP, Walter 713 PHILIPS, C. 168 PICHL, Hanns-Peter 2771 PICHLER, Waldemar 691 PIETRASS, Erika 2899, 3073, 3130, 3144, 3210 PIETSCH, Eva-Maria 2395 PIETZONKA, Johannes 1486, 1487, 1488 PIKUL‘, Valentin Savviì (1928-1990) 2178 PILJAR, Jurij Evgen’eviì (1924-1987) 1373, 1742 PIL‘NJAK (= Vogau), Boris Andreeviì (1894-1938) 486, 734, 1588, 1641, 1642, 1743, 1848, 2584, 2646, 3059, 3133, 71, 135, 136, 149, 177, 215, 219, 227, 361, 383f., 428, 501f., 505, 509, 592, 595 PILZ, Eva 2515 PIPER, Ernst Reinhard 596 PIPER, Klaus 440f. PIPER, Reinhard 30, 72 PIRANDELLO, Luigi 76 PIRL, Doris-Ursula 1891, 1947 PIRSKAWETZ, Lia 2076, 2154 PISCATOR, Erwin 82, 127 PITTEL, D. 763 PJATNICKIJ, Konstantin Petroviì 35, 38 PLACKMEYER, Wilhelm 2194, 2221, 2233, 2587, 2863, 2901, 3124 PLAŠEVSKIJ, Jurij 1997 PLATON 294 PLATONOV (= Klimentov), Andrej Platonoviì (1899-1951) 1957, 1998, 2083, 2179, 2288, 2527, 2831, 3009, 3060, 3134, 3195, 431, 433, 439, 444f., 514, 586, 589, 598
651 PLATOV (= Lomakin), Leonid Dmitrieviì (1906-1979) 957, 1119, 304 PLATOVA (= Belomirskaja), Viktorija (1972-) 604 PLATZGUMMER-KIENPOINTNER, A. (s.a. Kienpointner, A.) 3048 PLETN V, Aleksandr Nikitiì (1933-) 2762 PLOTHO, W. v. 272 PLOTNIKOV, Aleksandr Nikolaeviì (1931-2009) 2528 PLOTNIKOV, Nikolaj Sergeeviì 2945 PODSKOL‘ZIN, Igor‘ 2403 PÖSSIGER, Günter 1131 POGODIN (= Stukalov), Nikolaj Fɺdoroviì ( 1900-1962) 675, 1416, 1643, 175, 183, A. 266 POLAK, Georg 446, 519 POLAKOVICS, Friedrich 2885 POLEŠêUK, Aleksandr Lazareviì (1923-1979) 1644 POLEVOJ (= Kampov), Boris Nikolae902, 1028, 1120, viì (1908-1981) 1121, 1122, 1193, 1194, 1195, 1196, 1197, 1265, 1320, 1415, 1589, 1744, 1745, 1905, 1999, 2084, 2087, 2289, 2477, 2647, 294 POLGAR, Alfred 125 POLJAKOV, Solomon L’voviì 274, 76 POLJAKOV, Vladimir Solomonoviì (1909-1979) 1321 POLJANOVSKIJ, Dmitrij Ioganoviì (1924-1970) 1575, 1682 POLONSKIJ, Georg 55, 78, 81, 111, 43 POLTORACKIJ (= PoltorackijPogostin), Viktor Vasil’eviì (19071982) 1029, 1123 POLTORAK, Arkadij Iosifoviì (19161977) 1645, 2085, 2129 POMERANCEV, Vladimir Michajloviì (1907-1971) 1030 POMMERENKE, Dieter 1663, 1673, 1698, 1705, 1719, 1737, 1747, 1768,
652 1770, 1787, 1840, 1858, 1976, 2019, 2071, 2273, 2375, 2625, 2744, 3093, 299 POPOV, Ivan Fɺdoroviì (1886-1957) 1031, 430 POPOV, Vladimir Fɺdoroviì (19072001) 1124, 1322, 2180, 2347 POPOVSKIJ, Aleksandr Daniloviì (1897-1982) 958 POPP, Theodor 776 POTTHOFF, Ossip Demetrius 110, 117 POSLEDOVIê, Makar 1032 PREISSLER, Helmut 2862 PREUSS, Wolfgang 1457 PREUSSFREUND, Nina 2402 PRIESTER, Eva 900 PRILEŽAEVA, Marija Pavlovna (19031989) 959, 1266, 1590, 2043, 2236, 2290, 2585, 292 PRISTAVKIN, Anatolij Ignat’jeviì (1931-2008) 2291, 2648, 3061, 3196 PRIŠVIN, Andrej Sergeeviì (19071978) 1198 PRIŠVIN, Michail Michajloviì (18731954) 211, 621, 773, 810, 862, 863, 1033, 1199, 1533, 1534, 1591, 1693, 1694, 2000, 2044, 2832, 2892, 3062, 72, 142, 169, 181, 210, 212, 222, 226, 293, 606 PROCHASKA, Bruno 366, 411, 142 PRONIN, Viktor Alekseeviì (1938-) 2893 PROPES, Aaron 494 PROSKURIN, Pɺtr Lukiì (1928-2001) 2292, 2404, 2586, 2649, 500, 514 PROSS-WEERTH, Heddy 1496, 1498, 1606, 1680, 1956, 2286, 2308, 2367, 2392, 2417, 2742, 2949, 2956, 3143, 3169, 3207, 3208, 381f., 384, 385, 439, 507 PRUSS-GLOWATZKY, Mary v. 391, 468, 547, 142 PÜNCHERA, Ursula 969 PULATOV, Timur Ischakoviì (1939-) 2650, 2707, 2946, 3063, 598, 601
Personenregister PUŠKIN, Aleksandr Sergeeviì (17991837) 84, 169, 214, 302, 439 RAABE, Paul 363 RABINOWISCH, Alexander 249 RACHILLO, Ivan Spiridonoviì (19041979) 580 RACHMANOV, Leonid Nikolaeviì (1908-1988) 221 RACHMANOVA, Alja (= v. Hoyer, Aleksandra Nikolaevna) (18981991) 522, 560, 561, 582, 622, 644, 659, 684, 735, 774, 903, 960, 1034, 1200, 1374, 1592, 1695, 1746, 2130, 131f., 170, 181f., 215, 295, 606 RADBRUCH, Gustav 67 RADECKIJ, Sigismund v. 137 RADEK, Karl 136, A. 222 RADEMACHER, Susanne 2400 RADETZ, Walter 929, 930, 932, 989 RADETZKY, Robert v. 781, 857 RAKOVSKIJ, Leontij Iosifoviì (18961979) 1125 RAKUSA, Ilma 2156, 2651, 2986, 3062, 3168 RALIN, Katja 1659, 1660 RAMM, Alexandra 194, 198, 233, 315, 317, 472, 620, 712, 46, 86 RANDOW, Norbert 1834, 1884, 1989, 2039, 2822, A. 339 RASPUTIN, Valentin Grigor’eviì (1937-) 2348, 2349, 2405, 2406, 2529, 2587, 2833, 2894, 3010, 3064, 501, 505, 506, 511, 515, 598 RATH, Gerty 876, 943, 1014, 1158, 1274, 1321, 1329, 1332, 1378, 1401, 1445 RATHFELDER, Wera 1262, 1300, 1350, 1372, 1402, 1408, 1850, 2779, 2925 RATUŠINSKAJA, Irina Borisovna (1954-) 3065 RAUCH, Georg v. A. 260 RAUCH, Margarethe v. A. 260 RAUSCH, Beate 3173 RAUTENFELD, Viktor v. 173 RAZUMOVSKY, Maria 2359, 2505
Personenregister REDON, Odilon 44 REHDANTZ, Volker 1083 REICHARDT, Kyra 2219 REICHARDT, Waldemar 905 REICHERT, Gisela 2301 REICHERT, Rosemarie 2585, 2996 REIF, Adelbert 3021 REIF, Ruth Renée 3021 REIMAR, Roger 1859 REINER, Grete 634 REINHARDT, Alexandra v. 2398 REINHARDT, Max 35 REINIG, Christa 1926, 435 REISS, Erich 123 REISSERT, Paul 970, 1063 REKEMêUK, Aleksandr Evseeviì (1927-) 1696, 1747, 2131, 2407, 368 REMANÉ, Lieselotte 827, 859, 1123, 1197, 1230, 1432, 1435, 1470, 1484, 1564, 1629, 1671, 1679, 1721, 1741, 1744, 1900, 1941, 2021, 2059, 2161, 2184, 2203, 2264, 2333, 2388, 2421, 2440, 2464, 2506, 2558, 2604, 2629, 2695, 2743, 2922, 223, 506 REMANÉ, Martin 1943, 2033, 2159, 2695, 223 REMIZOV, Aleksej Michajloviì (18771957) 199, 212, 218, 295, 296, 314, 340, 421, 449, 2651, 2708, 3066, 51, 71, 75, 77, 85, 88, 123, 130, 143, 145, 149, 428, 591, 602 RENNETT, Jürgen 2312 RESCHKE, Thomas 1476, 1483, 1540, 1825, 1873, 1924, 1967, 1973, 2016, 2018, 2029, 2070, 2082, 2104, 2105, 2149, 2198, 2249, 2253, 2259, 2274, 2288, 2356, 2372, 2401, 2408, 2437, 2438, 2469, 2489, 2503, 2512, 2530, 2539, 2608, 2620, 2644, 2645, 2653, 2672, 2676, 2684, 2693, 2721, 2738, 2748, 2786, 2794, 2848, 2941, 2994, 3000, 3019, 3028, 3035, 3036, 3061, 3077, 3162, 3196, 3200, 3215, 299-301, 382, 385, 431, 505, A. 437, 506, 509, A. 458, 586, 589f., 591 REZZORI, Gregor v. 372
653 RIBBENTROP, Joachim v. 585 RICHTER, G. 419 RICHTER, Gottfried 1853 RICHTER, Günter 937, 989, 1054 RICHTER, Hans Michael 2158 RICHTER, Karl 373 RICHTER, Lina 301 RICHTER, Margot 1853 RICHTER-RUHLAND, Walter 1385, 1450, 1493, 1502, 1581, 1620, 1863, 1934 RIEDT, Ruth-Elisabeth 1752, 1865 RIESEMANN, Oskar v. 368, 407, 478, 516 RILKE, Rainer Maria 44 RIMSCHA, Berta v. 1090 RINGELNATZ, Joachim 593 RIPKE, Axel 172 RITTER, Carl 133, 139, 165, 177 RIWKIN, Maria 783, 794, 1298, 1317, 1525, 1583, 1586, 1636, 1750, 1901, 2033, 2088, 2113, 2267, 222 RJABCEV, A. 1849 RJABêIKOV, Evgenij Ivanoviì (1909-) 1323 RJAZANOV, Èl’dar Aleksandroviì (1927-) 2155 ROBINÉ, Larissa 1946, 1974, 2038, 2124, 2317, 2327, 2451, 2778 RODE, Werner 2491, 3163 RODENBERG, Hans 823, 222f. RODIONOV, Ivan Aleksandroviì (1866-1940) 172, 173, 33 RODIONOV, Stanislav Vasil’eviì (1931-) 2478, 2709, 3011 RÖHRIG, Ursula 1869 ROELLINGHOFF, C. K. 258 RÖNNAU, Eva 3065 ROHDE-LIEBENAU, Alix 798, 844 ROHL, Ortrud 2004, 443 ROJZMAN, Matvej Davydoviì (18961973) 523, 123 ROLLIER, Therèse Madeleine 3174 ROMANOV, Pantelejmon Sergeeviì (1883-1932) 562, 148, A. 208 ROMASCHOW, Marie 367
654 ROPŠIN, V. (s. Savinkov, Viktor Borisoviì) 200 ROŠêIN (= Gibel’man), Michail Michajloviì (1933-) 2181, 2408, 2710, 433, 515 ROSEGGER, Peter 31 ROSENBERG, Eduard 775 ROSENBERG, Hermann 76 ROSENBERG, Käthe 264, 314, 324, 340, 347, 388, 424, 453, 621, 76, 143f. ROSENBERG, Otto 128 ROSENBERG, Rainer 1693, 1827, 1901 ROTHSTEIN, Alexander 2605, 2906 ROTTENSTEINER, Alois F. 736, 926, 1007, 1218 ROTTLOFF, Klaus 2412 ROWOHLT, Ernst 28, 81, 122, 123, 149, 168, 216, 285, 297 ROZANOV, Vasilij Vasil’eviì (18561919) 315, 1697, 2086, 77, 375, 383, 435 ROŽDESTVENSKIJ, Robert Ivanoviì (1932-1994) 2293, 2652, 388 ROZEN, Aleksandr Germanoviì (19101978) 736 ROZENFEL‘D, Semɺn Efimoviì (18911951) 583, 167 ROZINER, Feliks Jakovleviì (1936-) 3197 ROZOV, Viktor Sergeeviì (1913-2004) 1475, 1535, 1790, 2237, 2294, 2409, 2711, 369, 507, 515 RUBINER (Izchak-Rubiner), Frida 297, 46, 86, 176 RUBINER, Ludwig 169, 46, 75, 79, 124 RUBINŠTEJN, Boris Nikolaeviì 39, 75, 83 RUBINŠTEJN, Lev Vladimiroviì (1905- ) 605, 2132, 2133 RUCKWARD, Aleksandra 247 RÜHLE, Jürgen 380 RUHTENBERG, Wilhelm 449
Personenregister RUKAVIŠNIKOV, Ivan Sergeeviì (1877-1930) 275, 72 RUOFF, Hans 313, 343, 371, 375, 433, 434, 459, 495, 501, 749, 802, 999, 1077, 1237, 1353, 1357, 1627, 73, 86, 143, 290 RUSS, Josef 323 RUSSEL, Robert A. 2704 RUSTA, Irana 3184 RUTHENBERG 602 RUTTER, Aleksandr 904 RUŽIêKA, Christel 3179 RYBAKOV (= Aronov), Anatolij Naumoviì (1911-1998) 961, 1126, 1416, 1417, 1593, 1791, 2134, 2182, 2479, 2588, 3067, 3198, 292, 586f. RYBAKOV, Vjaìeslav Michajloviì (1954-) 3135 RYBAKOV, Vladimir Meìislavoviì (1947-) 3199 RYTCHÈU, Jurij Sergeeviì (19302008) 1201, 1267, 1268, 1536, 2183, 2295, 2530, 2653, 2834, 3136, 304, 446 SABEL, Eugen 748, 762, 829, 834, 887 SABUROVA, Irina Evgen’evna (19071979) 905 SACHAROV, Andrej Dmitrieviì 427 SACHAROV, Konstantin Vjaìeslavoviì (1881-1941) 450, 660, 131, 149 ŠACHMATOV, Aleksej Aleksandroviì 42 SACHNIN, Arkadij Jakovleviì (19101999) 1324 SACHS (Saks), A. 632, 661, 663 SADOVNIKOV, Georgij Michajloviì (1932-) 2238 SADOVSKIJ , Boris Aleksandroviì (1881-1952) 231, 75 SAFRONOV, Jurij Ivanoviì (1924-) 1537 SAFRONOVA, Svetlana Aleksandrovna 1537 ŠAGINJAN, Mariètta Sergeevna (18881982) 316, 341, 606, 775, 906,
Personenregister 1035, 1036, 1127, 1128, 1202, 1418, 1476, 2239, 83, 89, 136, 183, 298 SAIKO, Georg 141 SAINT-EXUPÉRY, Antoine de 169 ŠALAMOV, Varlam Tichonoviì (19071982) 1906, 2763, 3200, 447f., 596 SALEWSKI, Erich 869, 1009, 1017, 1595, 1634 SAMOCHIN, Nikolaj Jakovleviì (19341989) 2764 SAMOJLOV (= Kaufman), David Samuiloviì (1920-1990) 2531, A. 432, 515 SAMOJLOV, Lev S. 1269, 1270, 1325, 1850, 1958 SAMSONIJA, Aleksej Apollonoviì (1912-) 1037 SANDBERG, Petra 1424 SANIN, Vladimir Markoviì (19281989) 2350, 2712, 2895 SAPARIN, Viktor Stepanoviì (19051970) 1038 ŠAPIRO, Boris Izraileviì (1944-) 2654 SARBO, Edith 746 ŠARGORODSKIJ, Aleksandr Pavloviì (1943-1995) 3201 3202 ŠARGORODSKIJ, Lev Pavloviì (1934-) 3201, 3202 SARKOWSKI, Heinz 170 SARTAKOV, Sergej Venediktoviì (1908-2005) 1646, 2045, 2184, 2589, 436, 502, 514 SARTORI, Rosalinde 2622 ŠASTIN, Anatolij V. 2001 ŠATROV (= Maršak), Michail Filippoviì (1932-2010) 2002, 2835, 3068, 600 SAUTER, Heinz v. 2637 SAVêENKO, Vladimir Ivanoviì (1933-2005) 2532, A. 428 SAVEL‘EV (= Lipavskij, Leonid Savel’eviì (1904-1941) 524, 525, 1594 SAVINKOV (Pseud.: Ropšin), Boris Viktoroviì (1879-1925) 154, 200,
655 232, 451, 2896, 27, 33f., 73, 141, 144 SAVVATIJ (= Potapenko, Dionisija Ignat’evna) (1887-1944) 233, 79 SAWATSKY, G. 664 ŠêEGLOV, Dmitrij Alekseeviì (18981963) 1039, 1748, 1749 Šê GOLEV, Pavel Eliseeviì (18771931) 372, 127 SCHACHT, Roland 1004 SCHADE, Walter 2923 SCHAEFER, Barbara 3201, 3202 SCHÄFER, Wilhelm 226 SCHAELIKE, Fritz 81, 221 SCHAFFGOTSCH, Xaver 1710, 1711, 1813 SCHAIBER, Michail 2291, 2640 SCHALEK, Alice 569 SCHAPIRE, A. 27 SCHAPIRO, Hella 2654 SCHAUMANN, Gerhard 383 SCHEIBLER, A.A. 1554 SCHICK (Šik), Maximilian 113, 671, 737, 738, 780, 860, 870, 1167, 1211, 1222, 1727, 43f., 180, 221 SCHICK, Rita 2607 SCHICKELE, René 44 SCHIEMANN, Eduard 203, 204, 207, 208, 286, 287, 293, 341, 543, 587, 596, 43, 46, 85, 173 SCHILLE, Ingo-Manfred 751, 854, 1241, 1349 SCHILLER, Gottfried 1337 SCHIL(L)SKAJA, Mascha 734, 1743, 1848, 1889, 219, 384 SCHILOW, Marianne 1893, 1894, 2131, 2331 SCHINDELE, Gerhard 1992 SCHIRATZKI, Berit 356 SCHIRMER, Lisa 2328 SCHLEICHER, Elisabeth 1822, 2287 SCHLIPPE, M. v. 331 SCHMIDT, Alexander 1833 SCHMIDT, Christel 2418 SCHMIDT, Eckhard 1709 SCHMIDT, F. 482 SCHNABEL, Ernst 370
656 SCHNEIDER, Hilde 3055 SCHNEIDER, Horst 2281 SCHNEIDER, Joachim K. 1342 SCHNEIDER, Klaus 3203 SCHNEIDER, Pauline 1059, 1119, 1258, 1336, 1355, 1411, 1422, 1594, 2134 SCHNEIDER, Rolf 382 SCHNITTKE, Harry 1148, 1215, 1246, 1261, 1409, 1720, 2196 SCHNITTKE, Thea 594, 1720 SCHÖCHE, Lena 2932 SCHÖNER, Hellmut 1431 SCHOLZ, August 1, 2, 3, 4, 5, 6, 28, 40, 42, 70, 77, 90, 97, 109, 112, 119, 126, 127, 149, 170, 178, 182, 190, 202, 206, 210, 214, 220, 248, 259, 265, 274, 285, 302, 303, 327, A. 14, 30, 35-37, 39-41, 76, 83,607 SCHOLZ, Bernd 2118 SCHOR, J. 470 SCHRÖDER, Brigitta 2387, 2572, 2805, 2864, 2901, 3172 SCHRÖDER, Ingeborg 1688, 1734, 1933, 1979, 2072, 2174, 2176, 2214, 2326, 2385, 2491, 2625, 2793, 2878, 2952, 2998, 3063, 3104, 3146, 3215 SCHRÖDER, Ralf 286, 378f., 431, 508, 590 SCHRÖDER, Waltraud 2737, 2762 SCHRÖDER, Wolfgang 2737, 2762 SCHROTH, K. 536 SCHUBBE, Elimar 1805 SCHUBERT-CONSBRUCH, Christa 1809 SCHUBERT, Jakob M. 392, 408, 409, 445 SCHUBERT, Margarete 2791 SCHUBERT, Ortwin 2220 SCHÜLLER, H. 87 SCHULTE, Christiane 2622 SCHULTE, Dietmar 1578 SCHULZ, Hertha v. 1381, 1886 SCHULZE, Bernhard 654, 655 SCHULZE-LEIPZIG, Bernhard 563, 584 SCHWARZ, Freimut 179
Personenregister SCHWARZ, Friedrich 1327 SCHWARZ, Georg 1109, 1185, 1216, 1238, 1351, 1393, 1444, 1507, 1619, 1669, 1692, 1701, 1718, 1773, 1832, 1846, 1935, 1962, 2451, 2504 SCHWARZ, Lotte 627, 638 SCHWARZ, Rainer 2892 SCHWECHHEIMER, Ottomar 1386, 1450, 1493, 1502, 1581, 1620, 1863, 1934 SCHWEIKERT, Werner 1f. SCHWEINITZ, Bolko 1563, 1665 ŠêIPAê V, Stepan Petroviì (18991980) 907, 1040, 1538, 288 SEDYCH, Konstantin Fɺdoroviì (19081979) 1203, 1595 SEEBERG, Marie 1198 SEECKT, Hans v. 67 SEEGER, Kurt 1434, 1439, 1475 SEESTROM (Sjöström), Victor A. 111 ŠEFNER, Vadim Sergeeviì (19152002) 3069, 598 SEGAL, Elena 844 SEGLER, Willi 1458, 1550 SEIDENFADEN, Ilse 1398 SEJFULLINA, Lidija Nikolaevna (1889-1954) 342, 343, 370, 1477, 86, 89, A. 156, A. 161, 134, 138 ŠEJNIN, Lev Romanoviì (1906-1967) 819, 962, 1326, 1375, 1376, 1419, 1478, 1647, 1851 SELAWRY, Alla 3137 SELKE, Rudolf 436, 503, 529, 541, 542, 571, 2162, 144, 290 ŠELUDJAKOV, Aleksandr Grigor’eviì (1928-) 2296 SEM NOV, Georgij Vital’eviì (1931-) 2087, 2185, 2836 SEM NOV (= Ljanders), Julian Semɺnoviì (1931-1993) 1792, 1907, 2046, 2186, 2480, 2713, 3138, 431, 448, 604 SEM NOV-POLONSKIJ, S. 661 SȬMIN, Vitalij Nikolaeviì (1927-1978) 1852, 2481, 2533, 366
Personenregister SȬMUŠKIN, Tichon Zacharoviì (19001970) 864, 908, 1129, 1377, 1793, 210, 214, 299 SERAFIMOVIê (= Popov), Aleksandr Serafimoviì (1863-1949) 344, 422, 487, 488, 623, 1130, 1131, 1271, 1327, 1378, 89, 136, 178, 182f., 291, 303 SEREBRJAKOVA, Galina Iosifovna (1905-1980) 1750, 1853, 1908 SERGEEV, Anatolij 297, 85f. SERGEEV-CENSKIJ (= Sergeev), Sergej Nikolaeviì (1875-1958) 174, 1132, 1272, 3070, 33, 591 ŠESTAKOV, Pavel Aleksandroviì (1932-2000) 2482, 2947, 3071, 3139 ŠESTAKOVA, Julija Alekseevna (1914-) 1204 ŠESTOV, Lev Isaakoviì (Švarcman, Ieguda Lejb) 77 ŠEVêENKO, V. 2655 SEVELA, Èfraim Eveleviì (1928-) 2534, 2590, 2656, 2657, 2714, 2837 ŠEVERDIN, Michail Ivanoviì (18991984) 1479 SEVERJANIN (Lotar v), Igor‘ Vasil’eviì 71 SEYFART, Gerhard 2995 SHAKESPEARE 294 SHURAWLEWA, J. 2236 SIEBURG, Friedrich 362, 371 SIEDLER, Wolf Jobst 497 SIEGEL, Holger 3105, 591f. SIEHR, Robert Carl 1027 SIEWERT, Eduard (s.a. Groeger, Wolfgang Eduard) 337 SIKOEV, André 3199 ŠILIN, Georgij Ivanoviì (1896-1941) 634 ŠIM (= Šmidt), Èduard Jur‘eviì (19302006) 2003, 2535 SIMAŠKO (= Šamis), Moris Davidoviì (1924-2000) 1959, 2351, 2658, 2765 SIMON, Erik 2769, 3076
657 SIMONOV, Konstantin (Kirill) Michajloviì (1915-1979) 700, 776, 777, 909, 910, 963, 1041, 1205, 1539, 1648, 1649, 1698, 1794, 1795, 1796, 1854, 1855, 2047, 2088, 2135, 2187, 2297, 2483, 2484, 2536, 2591, 2715, 2766, 2838, 3140, 3203, 176, 206, 211, 212, 225, 288, 292, 296, 365, 369, 373f., 385, 437, 445, 498, 599, 601 SINCLAIR, Upton 609 SINENKO, Vladimir Ivanoviì 1650 SINJAVSKIJ, Andrej Donatoviì (Pseud.: Abram Terc) (1925-1997) 1856, 1857, 1909, 1960, 2240, 2410, 2537, 2716, 2897, 3141, 3204, 371, 387, 436, 439, 447, 497f., 504, 507, 515, 595, 601 SINNER, Pet. 370 ŠIŠKOV, Vjaìeslav Jakovleviì (18731945) 345, 563, 584, 811, 865, 866, 867, 868, 1751, 128, A. 208, 171, 181, 212, 226 SKALKA, Erwin 935, 1007 SKITALEC (= Petrov, Stepan Gavriloviì) (1869-1941) 77, 1858, 35, 37, 41, 47 ŠKLOVSKIJ, Viktor Borisoviì (18931984) 1752, 1797, 1859, 1860, 1861, 1961, 2136, 2352, 2411, 2659, 2948, 3072, 371, 373, 433, 434, 504, 596 SKORBIN, Boris P. 1269, 1270, 1325 SKORIN, Ivan Dmitrieviì 2839 SLADKOV, Nikolaj Ivanoviì (19201996) 1753, 1798 SLAVIN, Lev Isaeviì (1896-1984) 812, 211 SLEPUCHIN, Jurij Grigor’eviì (19261998) 1480 SL ZKIN, Jurij L’voviì (1887-1947) 346 SL ZKINA, Ol’ga Konstantinovna (1895-1981) 1481 SLOBODNJANIK, Ivan Petroviì 642, 669
658 SLOBODSKOJ, Moris Romanoviì (1913-1991) 1067, 1666 SLONIMSKIJ, Michail Leonidoviì (1897-1972) 869, 1042, 211 SLOVIN, Leonid Semɺnoviì (1930-) 3073, 3205 SLUCKIJ, Boris Abramoviì (19191986) 2048, 432 ŠMEL V, Ivan Sergeeviì (1873-1950) 347, 371, 388, 489, 490, 526, 527, 585, 586, 635, 1043, 1273, 1420, 1799, 1962, 2188, 2298, 123f., 126, 130, 144, 145, 149, 170, 172, 181, 227, 294, 443 ŠMEL V, Oleg Michajloviì (19151992) 1963, 2592 SMELJAKOV, Jaroslav Vasil’eviì (1912-1972) 2299, A. 432 SMETANIN, Wera 1166 SMIRNOV, Oleg 2840 SMIRNOV, Sergej Sergeeviì (19151976) 1044 SMIRNOV, Vasilij Aleksandroviì (1905-1979) 1133 SMIRNOV, Viktor Vasil‘eviì (1933-) 1910, 1911, 2300, 2353 SMIRNOVA, Nina Vasil’evna (18991931) 564, 123 SMIRNOVA-RAKITINA, Vera Alekseevna (1908-) 1699 SMIRNOW, G. 560 SMITH, Martin Cruz 604 SMOLIN, Dmitrij 423 SNEGOV (= Štejn), Sergej Aleksandroviì (1910-1994) 1540, 1700, 2137, 2485, 433, 438, 448 SOBOL‘, Andrej (Julij Michajloviì) (1888-1926) 3142, 591, 602 SOBOLEV, Anatolij Panteleeviì (19261986) 2412 SOBOLEV, Leonid Sergeeviì (18981971) 692, 1328, 1800, 2413, 302 SÖRENSEN, Hedwig 822 SOFRONOV, Anatolij Vladimiroviì (1911-1990) 1541 SOKOLOV, Saša (Aleksandr Vsevolodoviì) (1943-) 2414, 503, 507
Personenregister SOKOLOV-MIKITOV, Ivan Sergeeviì (1892-1975) 2538, 2898, 71 ŠOLOCHOV, Michail Aleksandroviì (1905-1984) 452, 491, 587, 588, 607, 709, 813, 911, 1045, 1421, 1422, 1423, 1542, 1543, 1544, 1651, 1801, 1802, 1862, 1863, 1912, 135f., 139, 173, 175, 177, 178, 182, 183, 210, 215, 219, 224, 291, 300, 362, 376, 436 SOLODAR‘, Cesar Samojloviì (19091992) 1482 SOLOGUB (= Teternikov), Fɺdor Kuz’miì (1863-1927) 1, 136, 155, 201, 219, 258, 276, 1545, 2004, 2593, 2767, 3074, 3, 27, 31, 32, 42, 47, 51, 72f., 75, 88, 90, 144, A. 209, 363, 383, 443, 509, 591, 603 SOLOUCHIN, Vladimir Alekseeviì (1924-1997) 1596, 1701, 2005, 2089, 2138, 2139, 2415, 2539, 2660, 3206, 386, 445 SOLOV‘ V, Leonid Vasil’eviì (19061962) 814, 1483 SOLOVIEV, Michael 1134 SOLŽENICYN, Aleksandr Isaeviì (1918-2008) 1702, 1703, 1803, 1964, 1965, 2006, 2007, 2049, 2090, 2091, 2092, 2140, 2141, 2189, 2241, 2242, 2301, 2302, 2303, 2354, 2355, 2416, 2417, 2594, 2717, 2949, 2950, 3012, 3143, 3207, 3208, 361, 366, 374, 375f., 379, 386, 387, 429f., 434, 435, 436, 439, 447, 497f., 503, 504, 507, 513, 515, 596, 597, 599, 609 SOROKIN, Vladimir Georgieviì (1955-) 3009, 601 SOSNORA, Viktor Aleksandroviì (1936-) 388 SPADY, Margarete 782, 871, 923, 977, 982, 1012, 1048, 1176, 1179, 1345, 1479, 1793, A. 270 ŠPANOV, Nikolaj Nikolaeviì (18961961) 964, 1046, 1135, 1379 SPECHT, Arno 1795, 1869, 1905, 1971, 2183, 2239, 2289, 2293, 2304 SPECHT, Gustav 335
Personenregister SPECK, Melitta v. 331 SPENGLER, Oswald 68, 84, 605 SPENGLER, Ute 2727 SPITZ, Natascha (s.a. Spitz-Wdowin, Wodin) 2457 SPITZ-WDOWIN, Natascha (s.a. Spitz, Wodin) 2733 SPRINGER, Axel 498f., 507f. SSACHNO, Helen v. 855, 2247, 380 STADNJUK, Ivan Fotieviì (1920-1994) 1754, 2540, 2768, 3075, 502, 514 STAEMMLER, Klaus 2802 STAHL, Oda v. 1781, 1892 STALIN, Iosif Vissarionoviì 146, 500, 605 STAMMLER, Heinrich 1697, 383 STANISLAVSKIJ (= Alekseev), Konstantin Sergeeviì 221 STAVSKIJ (= Kirpiìnikov), Vladimir Petroviì (1900-1943) 565, 136, 139 STEGER, Peter 3182 STEHR, Antonie 844 STEIER, Bernhard A. 475 STEIN, A. 196 STEIN, Günther 1155, 1428, 1443, 1489, 1499, 1513, 1600, 1613, 1653, 1662, 1706, 1736, 1751, 1812, 1886, 2000, 2148, 2396, 2443, 2540, 2592, 2648, 2655, 2692, 2761, 2768 500, 570 STEIN, STEIN, Nina (I)491 Nina (II) 2771 STEIN, Peter 2217, 509 STEIN, Traute 1036, 1513, 1600, 1613, 1653, 1662, 1706, 1736, 1751, 1812, 1886, 2000, 2148, 2396, 2443, 2540, 2592, 2648, 2655, 2692, 2761, 2768, 3075 STEINBERG, I. 592, 611 STEINER, Rudolf 71, 439 STEINITZ, Hugo 32 STEINITZ, Wolfgang 223, 299 STEINMANN, G. v. 272 491
Die Übersetzungen von Nina Stein (I) erscheinen 1930 und 1933, die Übersetzung von Nina Stein (II) 1983.
659 STEINMETZ, L. 1645 STEINTHAL, Fritz 134 ŠTEJN (= Rubinštejn), Aleksandr Petroviì (1906-1993) 913, 1329 STEKOL‘NIKOV, Lev Borisoviì (1912-1968) 2486 STELZIG, Ernst 2089 ŠTEMLER, Il’ja (Izrail‘) Petroviì (1933-) A. 486 STEPANOV, Aleksandr Nikolaeviì (1892-1965) 815, 213 STEPUN, Fɺdor Avgustoviì (18841965) 424, 453, 778, 816, 912, 1136, 1597, 1755, 126, 144, 149, 218, 294 STEPUN, Marga 802, 218 STERN, Hedwig 534 STERNBERG, Claudia 2276 STERNBERG, Ewa 539 STOCK, Frieda 156, 175 STOESSLER, Georg Stephan 520, 588, 173 ŠTOK, Isidor Vladimiroviì (1908-1980) 1380, 2418 STORECK, Eberhard 2554, 2670 ŠTORM, Georgij Petroviì (1898-1978) 1137 STRÄUBIG, Helmut 1447, 1670, 1928, 2067 STRÄUBIG, Ursula 1364, 1447, 1516, 1541, 1670, 1928, 2067 STRASSBERG, Rahel 1437, 1510, 1608, 1764, 2026 STRASSER, Nadja 195, 222, 46, 86 STRAUCH(-ORLOW), Georg 1569, 1633 STRAUSS, Botho 2217 STRESE, Herbert 1106, 1113, 1152, 1227, 1283 STRITTMATTER, Eva 2696 STROBEL, Irene 2618, 2928, 3050, 3131 STRUGACKIJ, Arkadij Natanoviì (1925-1991) 1598, 2093, 2094, 2142, 2190, 2191, 2243, 2304, 2305, 2356, 2357, 2419, 2487, 2595, 2661, 2718, 2769, 2899, 3076, 3144, 3210,
660 3211, 432, 433, 438, A. 411, 448, 502, 505, 513, 594, 598, 604 STRUGACKIJ, Boris Natanoviì (1933-) 1598, 2093, 2094, 2142, 2190, 2191, 2243, 2304, 2305, 2356, 2357, 2419, 2487, 2595, 2661, 2718, 2769, 2899, 3076, 3144, 3210, 3211, 432, 433, 438, A. 411, 448, 502, 505, 513, 594, 598, 604 STUART, Lotte 1856, 1883 STÜRMER, K. 376, 383 STÜWE, A. 1012 STUKALOV, Oleg N. 1804 STUPPERICH, Robert 2141 SUCHODOL‘SKIJ, V. 965 ŠUCHOV, Ivan Petroviì (1906-1977) 608 SÜSS, Christine 3157 SUESS, Joachim 1107 ŠUGAEV, Vjaìeslav Maksimoviì (1938-1997) 2596 SUHRKAMP, Peter 169 ŠUKŠIN, Vasilij Makaroviì (19291974) 2306, 2358, 2420, 2488, 2489, 2541, 2662, 501, 505, 507, 511, 515 SULEJMENOV, Olžas Omaroviì (1936-) 2490, 2663, 3013, 6, 388, A. 432, 505, 515 SUMMERER, Sieglinde 1703 ŠUNDIK, Nikolaj Eliseeviì (19201995) 1206, 2597 SURKOV Aleksej Aleksandroviì (1899-1983) 966, 290 SUSLIK, Eduard 1862, 1909 ŠUSTROVÁ, Ivana 2386 ŠUTOV, Ivan Nikitiì (1908-) 1207 ŠVARC, Evgenij L’voviì (1896-1958) 779, 967, 1047, 1138, 1652, 1913, 1966, 2143, 2244, 2421, 2719, 3212, 212, 221, A. 278, 293, 433, 606 ŠVECOV, Igor‘ 636, 171 SVIRIDOV, Georgij Ivanoviì (1927-) 2598, 2951 SVIRSKIJ, Aleksej Ivanoviì (18651942) 298, 492, 81
Personenregister SWJETLY, Michael 548, 554, 706, 219 SWONKIN 575 SYRKIN, N. 29 SYTIN, Viktor Aleksandroviì (19071998) 1208 SZABO, Wilhelm 2023 SZEGEDA, Alexander 2801, 2820, 2887, 2981 TAIROV, Aleksandr Jakovleviì 89 TALUNTIS, Èduard Romual’doviì (1926-1992) 1490 TAMARIN, Valentin 277 TANEWA, Georgia 772 TANTZSCHER, Monika 2429, 2566, 2866, 3016 TARASENKOV, Dmitrij Anatol‘eviì 2095 TARASOV-RODIONOV, Aleksandr Ignat’eviì (1885-1938) 317, 425, 566, 2770, 79, 90, 124, 137, 182, 591 TARKOVSKIJ, Andrej Arsen’eviì 594, 604 TARKOVSKIJ, Arsenij Aleksandroviì (1907-1989) 3145, 3213, 592 TARSIS, Vasilij Jakovleviì (19061983) 1805, 1806, 1914, 374, 387, 447 TARTAKOWER Saviely (Tartakover, Savelij), 78 TASNÁDY, Thomas 1677, 1756, 1845 TAT‘JANIêEVA, Ljudmila Konstantinovna (1915-1980) 1274 TAU, Max 40, 179, 184, 217 TAUFER, Ludwig 467 TELEŠOV, Nikolaj Dmitrieviì (18671957) 20, 47 TENDRJAKOV, Vladimir Fɺdoroviì (1923-1984) 1330, 1484, 1756, 1757, 1864, 2192, 2307, 2308, 2422, 2491, 2492, 2493, 2599, 2600, 2601, 2664, 2720, 2721, 2952, 3014, 3077, 3078, 3146, 3214, 3215, 302, 366, 368, A. 353, 379, 387, 445, 501, 503, 505, 507, 509, 589, 596, 598, 599
Personenregister TERNOVSKIJ, Evgenij Samojloviì (1941-) 2359, 2542, 504, 507, 515 TEVELEKJAN, Vartknes Arutjunoviì (1902-1969) 1048, 1807, 1808 TEVEL V, Matvej Gercoviì (19081962) 1275, 302 THACKERAY, William M. 294 THÄLMANN, Ernst 144 THAL, W. 36 THERSTAPPEN, Marianne 2231 THEUNISSEN, Viola 3029, 3135 THIELE, Eckhard 2309, 2310, 2494, 2547, 2548, 2593, 2708, 2723, 3042, 3074, 3088, 3217, 506f., 512, 590 THIER, Hans-Joachim 1582, 1996 THOSS, Alfred Edgar 747, 805, 832, 853, 879, 883, 885, 894, 909, 913, 914, 922, 924, 966, 973, 1041, 1168, 1663, 367 THÜRK, Harry 497 TICHONOV, Nikolaj Semɺnoviì (1896-1979) 493, 695, 914, 968, 1049, 1050, 1424, 2423, 180 TIETZE, Rosemarie 2615, 2943, 3132, 3158 TIMOFEEV-RESOVSKIJ, Nikolaj Vladimiroviì 600 TINZMANN, Ina 767, 889 TINZMANN, Ingrid 745, 771, 779, 839, 931, 1343, 1529, 1738, 1852, 1875, 2502 TISOV, L. 1276 TITOV, Vladislav Andreeviì (19341987) 2245 TITTELBACH, Erwin 1171 TJUL’PANOV, Sergej Ivanoviì 220 TJURIN, Nikolaj Nikolaeviì 685 TKAêENKO, Anatolij Sergeeviì (1926-2009) 2722 TKACZYK, Wilhelm 1706, 1870, 1886, 1982 TOBOLJAK, Anatolij Samuiloviì (1936-2001) 2543 TODOROVIþ, Pia 2925 TÖRNE, Oskar v. 2211, 388 TOKAREVA, Viktorija Samojlovna (1937-) 2424, 3015, 3016, 502
661 TOLSTAJA, Tat’jana Nikitiìna (1951-) 3147, 3148, 601 TOLSTOJ, Aleksej Nikolaeviì (18831945) 207, 234, 235, 278, 299, 300, 318, 319, 372, 389, 390, 528, 603, 662, 676, 737, 738, 780, 781, 782, 817, 818, 870, 871, 872, 1139, 1140, 1209, 1331, 1332, 1333, 1334, 1335, 1336, 1381, 1382, 1485, 1704, 1758, 1865, 2544, 2665, 2900, 2901, 2953, 46, 51, 71, 73-75, 84, 88, 127, 129, 136, 141, 145, 175, 183, 212, 213, 222, 224, A. 278, 291, 294, 303, 304, 368, 375, 508 TOLSTOJ, Lev Nikolaeviì (1828-1910) 28, 38f., 46, 68, 76, 134, 142, 225, 305, 375, 441 TOMAN, Nikolaj Vladimiroviì (19111974) 969, 1141, 1277, 1278, 1337, 1705 TOPOL‘, Èduard Chaimoviì ( s. a. Nemow, Alexander) (1938-) 2771, 2772, 2841, 597, 604 TORNBERG, Oswald 902 TORNIUS, Valerian 143, 417, 423, 1395, 43, A. 270 TRAUBENBERG, Lotte 511 TREGUBOV, Jurij Andreeviì (19132000) 1915, 2096, 2144, 2193, 2246, 2360, 2545, 2666, 2773, 2842, 2902, 3017, 3079, 3216, 445f. TREN V, Konstantin Andreeviì (18761945) 1425, A. 266 TRET‘JAKOV, Sergej Michajloviì (1892-1937) 454, 529, 530, 567, 600, 624, 2145, 2146, 2361, 2602, 2903, 86, 132, 133, 139, 143, 148, 183, 433, 434, 444, 504 TRETNER, Andreas A. 228, A. 230 TRIFONOV, Jurij Valentinoviì (19251981) 1051, 1809, 2247, 2248, 2309, 2310, 2311, 2362, 2363, 2425, 2494, 2546, 2547, 2548, 2667, 2723, 2774, 3149, 3217, 292, 379, 501, 505, 506f., 512, 515, 590, 595 TROCKIJ, Lev Davydoviì 79, 80f.
662 TROEPOL‘SKIJ, Gavriil Nikolaeviì (1905-1995) 1279, 2194, 302, 438 TRUBLAINI (= Trublaevskij), Nikolaj Petroviì (1907-1941) 1210 TSCHERNAJA, T. 629 TSCHESNO, Rita 760 TSCHESNO-HELL, Michael 210 TSCHLAKOWA, Ginka 2877 TSCHÖRTNER, Ilse 2255, 2393, 2539, 2688, 2740, 2812, 2824, 2830, 3147, 3164, 3218 TSCHOPPE, Werner 3114 TSCHORNAJA, A. 601, 604, 605 TUR, brat’ja (= Tubel’skij, Leonid Davydoviì u. Ryžej, Pɺtr L’voviì ) 819 TURBINA, Nika Georgievna (19742002) 2954, 592 TURGENEV, Ivan Sergeeviì (18181883) 68, 302, 305 TUŠKAN, Georgij Pavloviì (19061965) 970 TUŠNOVA, Veronika Michajlovna (1915-1965) 1211 TUTENBERG, Bruno, 938, A. 270 TVARDOVSKIJ, Aleksandr Trifonoviì (1910-1971) 1142, 1212, 1866, 2147, 2312, 2904, 296, 303, 376, 436, 445 TYNJANOV, Jurij Nikolaeviì (18941943) 455, 820, 1706, 1707, 1916, 2050, 2249, 2313, 2426, 2724, 124, A. 173, 210, 375, 379, 384, 431, 433, 444, 505, 508, A. 460, 591 TYNJANOVA, Lidija Nikolaevna (1902-1984) 1052 TZSCHOPPE, Werner 1834, 1884, 2039 UEBERWOLF, Irene 3154 UECKER, Günther 592 UJVARY, Liesl 2260, 2568, 2727 UKERT, Marianne 1876 ULBRICH, Rolf 1880 ULBRICHT, Walter 366, 598 UL‘JANINSKIJ, Aleksandr Vjaìeslavoviì (1893-) 663, 965, 1053, 1054, 1486, 1487, 1488
Personenregister ULLMANN, Eduard 2152 ULRICH, Eckhard 1952 UMANSKIJ, Dmitrij 268, 350, 351, 366, 377, 411, 473, 77, 86, 141f., 385, A. 411 UNDSET, Sigrid 170 URBAN, Peter 2020, 2109, 2123, 2157, 2169, 2741, 2789, 2858, 2881, 2957, 3020, 3034, 3041, 3156, 3180, 3209, 434, 441, 444, 593 USPENSKAJA, Elena Borisovna (1916-1966) 1213 USPENSKIJ, Andrej Vasil’eviì (1902-) 1214 USTINOV, Sergej L’voviì (1953-) 3150, 3218 USTINOVA, Vera Aleksandrovna 1759 VAJNER, Arkadij Aleksandroviì (1931-2005) 2051, 2250, 2427, 2428, 2495, 2549, 2550, 2668, 3080, 3151, 431, 448, A. 428, 502, 505, 604 Georgij Aleksandroviì VAJNER, (1938-2009) 2051, 2250, 2427, 2428, 2495, 2549, 2550, 2668, 3080, 3151, 431, 448, A. 428, 502, 505, 604 VAJSENBERG, Lev Markoviì (19001973) 1338 VAKUROV, Ivan Dmitrieviì (1919-) 1280 VAL‘CEVA (Valjus), Anna Vital’evna 1143 VAMPILOV, Aleksandr Valentinoviì (1937-1972) 2364, 515 VARŠAVSKIJ, Il’ja Iosifoviì (19091974) 2195, 433, 448 VASIL‘EV, Arkadij Nikolaeviì (19071972) 1760 VASIL‘EV, Boris L’voviì (1924-) 2196, 2365, 2366, 2669, 2775, 3018 VASIL‘EVA, Larisa Nikolaevna (1935-) 2097, 432 VASILEVSKAJA, Vanda L’vovna (= Wasilewska, Wanda) (1905-1964) 710, 739, 783, 215, 222, 225
Personenregister VASMER, Max A. 206, 439 VEDEEV, V. 1346 VEGESACK, Siegfried v. 362, 401, 479, 1313, 132, 138 VEIT, Birgit 2975 VELEMBOVSKAJA (= Šuchgal’ter), Irina Aleksandrovna (1922-1990) 2429 VERBICKAJA, Anastasija Alekseevna (1861-1928) 156, 175, 176, 33 VERESAEV (= Smidoviì), Vikentij Vikent’eviì (1867-1945) 46, 47, 78, 108, 137, 320, 645, 784, 1546, 35, 38, 47, 80 VERITE 220 VERŠIGORA, Pɺtr Petroviì (19051963) 1426 VES LYJ, Artɺm (= Koìkurov, Nikolaj Ivanoviì) (1899-1938) 3019, 585, 591 VETROV, Vasilij 785 VIDENS, Alexander 399 VIGDOROVA, Frida Abramovna (1915-1965) 971, 1547, 1761 VILLARD, André 141, 142, 144, 158, 180 VINNIêENKO, Vladimir Kirilloviì (1880-1951) 208, 46 VINOGRADOV, Anatolij Kornelieviì (1888-1946) 1055, 1144 VINOGRADOV, Ivan Archipoviì (1902-1936) 1281 VIRT, Michail 1958 VIRTA (= Karel’skij), Nikolaj Evgen’eviì (1906-1976) 821, 1215, 1810, 225 VIŠNEVSKIJ, Vsevolod Vital’eviì (1900-1951) 646, 677, 1383, 1427, 1428, 1489, 1811, 2430, 183f. VLADIMOV (= Voloseviì), Georgij Nikolaeviì (1931-2003) 2314, 504, 507, 514, 515, 597 VÖLCKERS, Otto 154, 34 VÖLTER, Maria Luise 3089 VOEVODIN, Evgenij Vsevolodoviì (1928-1981) 1490 VOGELER, Heinrich 81
663 VOINOV, Aleksandr Isaeviì (19121979) 2148 VOJNOVA (verh. Dandurova), Aleksandra Ivanovna 1885-) 589, 168f. VOJNOVIê, Vladimir Nikolaeviì (1932-) 2008, 2315, 2367, 2551, 2725, 2776, 2955, 3081, 3219, 434, 446, 503, 507, 513, 515, 597 VOJSKUNSKIJ, Evgenij L’voviì (1922-) 1812 VOLKERT, Johannes W. 3187 VOLKOV, Konstantin Sergeeviì (1907) 1491 VOLKOV, Nikolaj Valerianoviì (19041990) 1216 VOLODARSKIJ, Èduard Jakovleviì (1941-) 2431 VOLODIN (= Lifšic), Aleksandr Moiseeviì (1919-2001) 786 VOLOŠIN, Aleksandr Nikitiì (19121978) 915, 295 VOLTAIRE, F.-M. 294 VOLŽENIN, Vladimir Moiseeviì (1886-1944) 686 VOROB‘ V, Boris T. 2368, 2496 VOROB‘ V, Ivan Alekseeviì 1056 VORONIN, Pɺtr Ivanoviì (1924-1974) 2316 VORONIN, Sergej Alekseeviì (1913-) 2369 VORONOV, Jurij Petroviì (1929-1993) 2603, 3082, A. 432, 597 VOROŽEJKIN, Arsenij Vasil’eviì (1961-) 1867 VOSS, Joachim 1715 VOSTOKOV (= Petroìenkov), Vladimir Vladimiroviì (1915-) 1963 VOZNESENSKAJA (= Okulova), Julija Nikolaevna (1940-) 2905, 2956, 594 VOZNESENSKIJ, Andrej Andreeviì (1933-2010) 1708, 1709, 1917, 2370, 2843, 3083, 371, 373, 388, 501 VTOROV, A. 687
664 VVEDENSKIJ, Aleksandr Ivanoviì (1904-1941) 2957, 3020, 507 VYGODSKAJA, Èmma Iosifovna (1899-1949) 1057, 1282, 298 VYSOCKIJ, Sergej Aleksandroviì (1931-) 2777, 2958, 2959 VYSOCKIJ, Vladimir Semɺnoviì (1938-1980) 2844, 2960, 3152, 591, 594 WÄDEKIN, Karl-Eugen 1674, 373 WAGENBACH, Klaus 370, 434f. WAGENBACH-WOLFF, Katharina (Wolff, Katia) 435, 593, 602 WAGNER, Alice 849, 862, 1082, 1184, 1324, 1362, 1417 WALDEN, Ellen 668, 676, 881, 957, 1032 WALDEN, Herwarth 594 WALDSCHÜTZ, Helene 1835 WALTER, Ernst 2242, 2354 WALTER, Otto F. 385, 429, 434 WALTER, Reinhold v. 155, 162, 250, 251, 1412, 1473, 42, 43, 85, 370 WANGENHEIM, Gustav v. 221 WANNER, Adrian 3159 WARKENTIN, Johann 2962 WARRLICH, Annelie 2702 WASSERBAUER, Arnold 389, 390 WASSILIEFF, W. 1199 WEBER, Hans v. 32, 42, 71 WEBER, Robert 2519 WEBER, Tatjana 2473 WECHSLER, Ludwig 179 WEIBEL, Peter 927 WEIGL, Egon 1401 WEIL, Felix 82 WEINER, Gustav 1392, 1401 WEINERT, Erich 176 WEINHEBER, Josef 226 WEINHOLD, Günter 1018 WEISKOPF, Franz Carl 86 WEISMANN, Willi 362 WEIST, Leonore 2322, 2650, 2765, 2904 WEKWERTH, Manfred A. 447 WELINSKI, L.P. 2416
Personenregister WELLMANN, Hans-Heinrich 1631 WENDT, Erich 140, 221, 285 WERFEL, Edda 2698 WERFEL, Franz 69, 75 WERMER, Sonja 53, 72, 79, 86, 91, 92, 102, 163 WERTHEIM, Johannes A. 141 WETZLER, E. 568 WETZSTEIN, Hans-Peter 1587 WIEBE, Marianne 2168, 2208, 2278, 442 WIEBECK, Lully 130, 138, 145, 174, 191 WIEDMANN, Max 72 WIEGANDT, L.M. 18, 19, 35 WIEGERSHAUSEN, Halina 1480, 1547, 1566, 1605, 1728 WIELAND, Christoph Martin 72 WIENS, Paul 851, 942, 1016, 1951 WIEPRECHT, Esther 1474 WILHELM II. 30 WILLE, Irmgard 3022, 3047, 3099 WILLINSKY, Grete 787 WILLNOW, Ruprecht 1559, 1576, 1657, 1675, 2075, 2190, 2214, 2340, 2341, 2351, 2374, 2459, 2488, 2567, 2574, 2580, 2586, 2649, 2658, 2683, 2709, 2781, 2857, 2947, 2969, 3051, 3071 WILMS, J. 550 WILMS, Stephan 1570 WINDORF, Hanns A. 837, 996 WINKELMANN, T. 2229 WITSCH, Joseph Caspar 380, 383 WITTERSFELD, Egon 32 WITTFOGEL, Rose 659, 768 WODIN (s.a. Spitz), Natascha 3186, 507 WOHLFAHRTH, Fritz 146 WOITHE, Gerhard 1748 1648, 1658, WOJTEK, Corrinna 1719, 1757, 2044, 2248, 2347, 2413, 2480, 2532, 2533, 2536, 2575, 2591, 2647, 2700, 507 WOJTEK, Gottfried Johannes 1397, 1405, 1436, 1456, 1548, 1562, 1567, 1577, 1591, 1648, 1659, 1719, 1757,
Personenregister 2044, 2248, 2347, 2413, 2480, 2532, 2533, 2536, 2575, 2591, 2647, 2700, 507 WOLF, Friedrich 646, 184 WOLF, Horst 790, 803, 804, 809, 825, 848, 865, 944, 956, 1022, 1055, 1084, 1085, 1108, 1130, 1147, 1306, 1546 WOLFE, Thomas 372 WOLFF, Andreas A. 257, A. 474 WOLFF, Kurt 28, 69f., 72, 75, 76, 85, 119, 147 WOLLERT, Erna 818 WONSIATSKY, Elisabeth 945, 1023, 1042, 1058, 1100, 1272 WONSIATSKY, Wladimir 945, 10243 1042, 1058, 1100, 1272 WORMANN, Curt 121 WOTTE, Herbert 3155 WRACZEK, Ignaz 2280 WYSS, Otto V. 627, 764 XENOPHON 294 ZABOLOCKIJ, Nikolaj Alekseeviì (1903-1958) 2552, 515 ŽABOTINSKIJ (= Zeev), Vladimir Evgen’eviì (1880-1940) 426, 494, 495, 149 ZADORNOV, Nikolaj Pavloviì (19091992) 1145, 1217 ZAGREBEL‘NYJ, Pavlo Archipoviì (1924-2009) 1599 ZAISSER, Else 2078 ZAJAICKIJ, Sergej Sergeeviì (18931930) 531 ZAJCEV, Boris Konstantinoviì (18811972) 301, 1492, 77 ZAJCEV, Evgenij 1645, 2129 ZAJCEV, Leonid Michajloviì (1909-) 916, 1339 ZAJKIN, P.D. 1233, 292 ZAKRUTKIN, Vitalij Aleksandroviì (1908-1984) 972, 292 ZALYGIN, Sergej Pavloviì (19132000) 1868, 2052, 2317, 2432, 2553, 2604, 2778, 366, 374, 386, 510
665 ZAMJATIN, Evgenij Ivanoviì (18841937) 1429, 1813, 1918, 2371, 2961, 135, 142, 375, 381, 383, 439, 444, 586, 592 ZAMOJSKIJ (= Zevalkij), Pɺtr Ivanoviì (1896-1958) 1340 ŽARENOV Anatolij Aleksandroviì (1922-1975) 2251 ZARUBIN, Sergej Michajloviì (1921-) 2197 ZARUDIN, Nikolaj Nikolaeviì (18991937) 2845 ŽDAN, Oleg Alekseeviì (1938-) 2962 ŽDANOV, Andrej Aleksandroviì 227 ZEISLER, Irmgard 2389 ZEITLIN, V. 590 ZELENSKIJ, Nikolaj 973, 292 ZERNER, M. 531 ŽESTEV, Michail (= Levinson, Mark Il’iì) (1902-1970) 1548 ZETT-TESCHE, Gerlinde 3166 ZIEMKE, Thies 3111 ZIELINSKI, Felix 1754 ZIMMER, Dieter E. 1523, 1630, 1737, 2040, 2581, 2827, 2886, 3007, 382, 429 ZIMMER, Henriette 2462 ZIMMERER, Ludwig 1689 ZIMMERMANN-GÖLLHEIM, J. 2062 ZINOV‘EV, Aleksandr Aleksandroviì (1922-2006) 2554, 2605, 2606, 2670, 2671, 2779, 2846, 2906, 2963, 2964, 2965, 3021, 3084, 504, 513, 515, 597 ŽITINSKIJ, Aleksandr Nikolaeviì (1941- ) 2847 ŽITKOV, Boris Stepanoviì (18821938) 568, 1600, 1653, 2555, 2607 ZLOBIN, Stepan Pavloviì (1903-1965) 1218, 1869, 297 ZLOBIN, Vladimir Venjaminoviì 74 ZOLIN, Aleksandr Samoiloviì 664 ZOLLER, Grit 2939
666 ZOLLINGER, Ruth 2028, 2516 ZOR‘JAN, Stefan È. 1654 ZOŠêENKO, Michail Michajloviì (1895-1958) 391, 392, 496, 532, 787, 822, 1384, 1385, 1493, 1710, 1762, 1870, 1967, 2009, 2198, 2433, 2434, 2608, 2672, 2848, 122, 127, 130, 141, 142, 147, 148, A. 208, 206, 215, 216, 227, 288, 300, 374, 438, 598 ZOZULJA, Efim Davydoviì (18911941) 2673, 591 ZSOLNAY, Paul 168 ŽUCHOVICKIJ, Leonid Aronoviì (1932- ) 2098, 2252, 2674, 2675, 2726, 2780, 2907, 3220, 597
Personenregister ZUCKER, Albert s. Eliasberg, Alexander ZUNK, Ellen 1373, 1453, 1635, 1646, 1681, 1687, 1938, A. 271 ŽURAVL V, Tichon Kononoviì (19131985) 1341 ŽURAVL VA, Zoja E. 2435 ŽURBA, Pavel (= Skrypnikov, Pantelejmon Terent’eviì) (1895-1976) 114 ZUR LINDE, Otto 44 ZUR MÜHLEN, Hermynia v. 213, 282, 298 ZVEREV, Viktor 974 ZVEREVA, Vera 974 ZWEIG, Stefan 44, 444
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