Rechtschreibwörterbücher im Test: Subjektive Einschätzungen, Benutzungserfolge und alternative Konzepte [Reprint 2015 ed.] 9783110935615, 9783484309784

Despite all the effort that has gone into bringing about a spelling reform for German, astonishingly little research has

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German Pages 266 [268] Year 1997

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Table of contents :
Vorwort
Abkürzungen
A. Erste empirische Untersuchung: Rechtschreibwörterbücher im Vergleich – Subjektive Bewertung und Benutzungserfolg
I Einleitung
1 Stand der Forschung
2 Ziele der Untersuchung
3 Untersuchungsdesign
3.1 Aufbau und Durchführung der Untersuchung
3.2 Die Fragebogen
3.3 Hauptvariablen der Untersuchung
3.3.1 Rechtschreib Wörterbücher
3.3.2 Probanden
II Erstes Interview
0 Vorbemerkung
1 Datengrundlage
2 Der Befund
2.1 Ausgangslage
2.2 Wörterverzeichnis
2.3 Regelteil
2.4 Benutzungsanleitung
2.5 Weitere Umtexte
2.6 Mediostruktur
2.7 Typographische Gestaltung
2.8 Biographisches
3 Zusammenfassung
III Nachschlagehandlungen in drei verschiedenen Wörterbüchern – Auswertungen der Protokollbogen
0 Vorbemerkung
1 Datengrundlage
2 Der Befund
2.1 Wieviel wird nachgeschlagen?
2.2 Zum Ausfüllen der Protokollbogen
2.3 Fragetypen
2.4 Was wird nachgeschlagen?
2.5 Wie wird nachgeschlagen?
2.6 Welche Lösung wird nicht gefunden?
2.6.1 Vermißtes Datenangebot
2.6.2 Benutzungsmängel
2.6.3 Gesamtüberblick über erfolgreiches vs. nicht erfolgreiche Benutzungshandlungen
3 Fazit
4 Anhang
4.1 Tabellen
4.2 Auflistung der Nachschlagehandlungen der Sekretärinnen und Lehrer in den drei Wörterbüchern
IV Zweites Interview
0 Vorbemerkung
1 Datengrundlage
2 Der Befund
2.1 Gesamteindruck
2.2 Wörterverzeichnis
2.3 Regelteil
2.4 Umtexte
2.5 Mediostruktur
2.6 Schwierigkeiten – Verbesserungsvorschtäge – Präferenzen
V Vergleichende Kommentierung verschiedener lexikographischer Präsentationsformen
0 Vorbemerkung
1 Der Befund
2 Zusammenfassung
3 Anhang
VI Testfalle: Provozierte Nachschlagehandlungen
0 Vorbemerkung
1 Datengrundlage
2 Darstellung der ausgewählten Testaufgaben
3 Der Befund
3.1 Methodische Erläuterungen
3.2 Überblick: Erfolgreiche und erfolglose Nachschlagehandlungen aller 90 Probanden
3.3 Die Gruppe der Sekretärinnen
3.4 Die Gruppe der Lehrer
4 Zusammenfassung
VII Fazit der ersten Untersuchung
B Zweite empirische Untersuchung: Der Benutzungserfolg bei unterschiedlichen Präsentationsformen der Kommaregeln
I Einleitung
1 Ziel der Untersuchung
2 Aufbau der sechs verschiedenen Kommahefte
3 Der Fragebogen zum Kommaheft und die Testsätze
4 Hypothesen
5 Durchführung der Untersuchung
II Subjektive Beurteilung der verschiedenen Kommapräsentationen
1 Erhebung der Daten
2 Ergebnisse des „Ankreuzfragebogens“
2.1 Nachschlageverhalten
2.2 Lesehandlungen
2.3 Persönliche Erfahrung
3 Persönliche Kommentare
4 Fazit
III Gesamtübersicht über die objektiven Testergebnisse
1 Vorbemerkung
2 Datengrundlage
3 Gesamtergebnisse der beiden Prüfpersonengruppen
4 Ergebnisse der verschiedenen Kommapräsentationen
5 Fazit
6 Ausblick
IV Die Gruppe der Berufsschüler
1 Nutzung der verschiedenen Bauteile im Überblick
2 Benutzungserfolge mit Hilfe der verschiedenen Bauteile
2.1 Nutzung der Regeln
2.1.1 Auswirkungen verschiedener makrostruktureller Anordnungen
2.2 Nutzung der Wichtigsten Regeln
2.3 Nutzung des Wörterverzeichnisses
2.4 Nutzung des Sachregisters
3 Fazit
4 Beispiele für Vorgehensweisen einiger ausgewählter Prüfpersonen
V Die Gruppe der Brückenkursstudenten
1 Nutzung der verschiedenen Bauteile im Überblick
2 Benutzungserfolge mit Hilfe der verschiedenen Bauteile
2.1 Nutzung der Regeln
2.1.1 Auswirkungen verschiedener makrostruktureller Anordnungen
2.2 Nutzung der Wichtigsten Regeln
2.3 Nutzung des Wörterverzeichnisses
2.4 Nutzung des Sachregisters
3 Fazit
4 Beispiele für Vorgehensweisen einiger ausgewählter Prüfpersonen
VI Fazit der zweiten Untersuchung
Anhang
A. Lösungsmöglichkeiten der Testsätze 1–6 in den Kommaheften 1-6
B. Übersicht der Ergebnisse
C. Basistabellen
D. Der Fragebogen
C. Vorschläge für eine Optimierung der Rechtschreibwörterbücher
Literatur
Zusammenfassung
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 9783110935615, 9783484309784

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Series Maior

LEXICOGRAPHICA Series Maior Supplementary Volumes to the International Annual for Lexicography Suppléments à la Revue Internationale de Lexicographie Supplementbände zum Internationalen Jahrbuch für Lexikographie

Edited by Sture Allén, Pierre Corbin, Reinhard R. K. Hartmann, Franz Josef Hausmann, Ulrich Heid, Oskar Reichmann, Ladislav Zgusta 78

Published in cooperation with the Dictionary Society of North America (DSNA) and the European Association for Lexicography (EURALEX)

Gerhard Äugst / Volker Bunse / Andrea Höppner / Roswitha Rusert / Sebastian Schmidt / Frank-Martin Sünkel

Rechtschreibwörterbücher im Test Subjektive Einschätzungen, Benutzungserfolge und alternative Konzepte

Max Niemeyer Verlag Tübingen 1997

Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme [Lexicographica / Series maior] Lexicographica : supplementary volumes to the International annual for lexicography / publ. in coopération with the Dictionary Society of North America (DSNA) and the European Association for Lexicography (EURALEX). Series maior. - Tübingen : Niemeyer. Frühe Schriftenreihe Reihe Series maior zu: Lexicographica 78. Rechtschreibwörterbücher im Test. -1997 Rechtschreibwörterbücher im Test: subjektive Einschätzungen, Benutzungserfolge und alternative Konzepte / Gerhard Äugst... - Tübingen : Niemeyer, 1997 (Lexicographica : Series maior ; 78) ISBN 3-484-30978-4

ISSN 0175-9264

© Max Niemeyer Verlag GmbH & Co. KG, Tübingen 1997 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. Druck: Weihert-Druck GmbH, Darmstadt Einband: Industriebuchbinderei Hugo Nädele, Nehren

Inhaltsverzeichnis Vorwort Abkürzungen

IX XI

A Erste empirische Untersuchung: Rechtschreibwörterbücher im Vergleich - Subjektive Bewertung und Benutzungserfolg I Einleitung 1 Stand der Forschung 2 Ziele der Untersuchung 3 Untersuchungsdesign 3.1 Aufbau und Durchführung der Untersuchung 3.2 Die Fragebogen 3.3 Hauptvariablen der Untersuchung 3.3.1 Rechtschreibwörterbücher 3.3.2 Probanden

1 3 4 4 5 5 5 13

II Erstes Interview 0 Vorbemerkung 1 Datengrundlage 2 Der Befund 2.1 Ausgangslage 2.2 Wörterverzeichnis 2.3 Regelteil 2.4 Benutzungsanleitung 2.5 Weitere Umtexte 2.6 Mediostruktur 2.7 Typographische Gestaltung 2.8 Biographisches 3 Zusammenfassung

14 14 14 14 20 30 44 45 48 50 52 57

III Nachschlagehandlungen in drei verschiedenen Wörterbüchern Auswertungen der Protokollbogen 0 Vorbemerkung 1 Datengrundlage 2 Der Befund 2.1 Wieviel wird nachgeschlagen? 2.2 Zum Ausfüllen der Protokollbogen 2.3 Fragetypen 2.4 Was wird nachgeschlagen? 2.5 Wie wird nachgeschlagen? 2.6 Welche Lösung wird nicht gefunden? 2.6.1 Vermißtes Datenangebot 2.6.2 Benutzungsmängel 2.6.3 Gesamtüberblick über erfolgreiches vs. nicht erfolgreiche Benutzungshandlungen 3 Fazit 4 Anhang

58 59 59 59 60 60 63 68 69 70 74 79 80 82

VI 4.1 Tabellen 4.2 Auflistung der Nachschlagehandlungen der Sekretärinnen und Lehrer in den drei Wörterbüchern

82 86

IV Zweites Interview 0 Vorbemerkung 1 Datengrundlage 2 Der Befund 2.1 Gesamteindruck 2.2 Wörterverzeichnis 2.3 Regelteil 2.4 Umtexte 2.5 Mediostruktur 2.6 Schwierigkeiten - Verbesserungsvorschläge - Präferenzen

94 94 95 95 96 107 116 118 120

V Vergleichende Kommentierung verschiedener lexikographischer Präsentationsformen 0 Vorbemerkung 1 Der Befund 2 Zusammenfassung 3 Anhang

125 125 132 134

VI Testfälle: Provozierte Nachschlagehandlungen 0 Vorbemerkung 1 Datengrundlage 2 Darstellung der ausgewählten Testaufgaben 3 Der Befund 3.1 Methodische Erläuterungen 3 .2 Überblick: Erfolgreiche und erfolglose Nachschlagehandlungen aller 90 Probanden 3.3 Die Gruppe der Sekretärinnen 3.4 Die Gruppe der Lehrer 4 Zusammenfassung VII Fazit der ersten Untersuchung

138 138 139 140 140 141 143 156 161 164

B Zweite empirische Untersuchung: Der Benutzungserfolg bei unterschiedlichen Präsentationsformen der Kommaregeln I Einleitung 1 Ziel der Untersuchung 2 Aufbau der sechs verschiedenen Kommahefte 3 Der Fragebogen zum Kommaheft und die Testsätze 4 Hypothesen 5 Durchführung der Untersuchung

175 175 177 180 180

II Subjektive Beurteilung der verschiedenen Kommapräsentationen 1 Erhebung der Daten 2 Ergebnisse des „Ankreuzfragebogens"

181 182

VII 2.1 Nachschlageverhalten 2.2 Lesehandlungen 2.3 Persönliche Erfahrung 3 Persönliche Kommentare 4 Fazit

182 182 184 187 189

III Gesamtübersicht über die objektiven Testergebnisse 1 Vorbemerkung 2 Datengrundlage 3 Gesamtergebnisse der beiden Prüfpersonengruppen 4 Ergebnisse der verschiedenen Kommapräsentationen 5 Fazit 6 Ausblick

189 189 190 192 199 201

IV Die Gruppe der Berufsschüler 1 Nutzung der verschiedenen Bauteile im Überblick 2 Benutzungserfolge mit Hilfe der verschiedenen Bauteile 2.1 Nutzung der Regeln 2.1.1 Auswirkungen verschiedener makrostruktureller Anordnungen 2.2 Nutzung der Wichtigsten Regeln 2.3 Nutzung des Wörterverzeichnisses 2.4 Nutzung des Sachregisters 3 Fazit 4 Beispiele für Vorgehensweisen einiger ausgewählter Prüfpersonen

202 202 203 206 208 209 209 210 211

V Die Gruppe der Brückenkursstudenten 1 Nutzung der verschiedenen Bauteile im Überblick 2 Benutzungserfolge mit Hilfe der verschiedenen Bauteile 2.1 Nutzung der Regeln 2.1.1 Auswirkungen verschiedener makrostruktureller Anordnungen 2.2 Nutzung der Wichtigsten Regeln 2.3 Nutzung des Wörterverzeichnisses 2.4 Nutzung des Sachregisters 3 Fazit 4 Beispiele für Vorgehensweisen einiger ausgewählter Prüfpersonen

213 214 214 215 216 217 217 217 219

VI Fazit der zweiten Untersuchung

220

Anhang A. Lösungsmöglichkeiten der Testsätze 1 -6 in den Kommaheften 1-6 B. Übersicht der Ergebnisse C. Basistabellen D. Der Fragebogen

223 223 231 234 239

C. VorschlSge für eine Optimierung der Rechtschreibwörterbücher

243

Literatur Zusammenfassung

251 255

Dem unbekannten Dudenbenutzer

Vorwort 'Rechtschreibwörterbücher im Test' ist Teil eines größeren Projektzusammenhangs. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft genehmigte 1991 mehrere Projekte, die es sich zum Ziel gesetzt hatten, das Rechtschreibwörterbuch gründlich zu erforschen: - Wolfgang Mentrup: Die Geschichte des Rechtschreibwörterbuchs im 18. und 19. Jahrhundert - Dieter Nerius: Die Geschichte des Rechtschreibwörterbuchs im 20. Jahrhundert - Jürgen Scharnhorst: Vergleichende Untersuchung zu Rechtschreibwörterbüchern anderer europäischer Sprachen - Klaus Heller: Rechtschreibrelevante Anfragen bei Sprachberatungsstellen - Gerhard Äugst: Einschätzung, Benutzung und Benutzungserfolg bei deutschen Rechtscheibwörterbüchern - Burkhard Schaeder: Elektronische Rechtschreibwörterbücher und Rechtschreibhilfen

Diese umfassende Erforschung der Geschichte und Struktur der Rechtschreibwörterbücher ist hervorgegangen aus einer Tagung, die B. Schaeder und G. Äugst 1990 in Siegen veranstaltet haben - dokumentiert in dem Sammelband Augst/Schaeder (1991a). Hier wurden Rechtschreibtheoretiker und Lexikographen zusammengeführt, um über Rechtschreibwörterbücher nachzudenken, die in den allermeisten deutschen Haushalten die einzigen Bücher über Sprache sind. Wir alle sind an sie als punktuelles Hilfsmittel gewöhnt, so daß noch niemand in den Sinn gekommen ist, ihre lexikographische Struktur und die Geschichte dieser Struktur zu untersuchen. Im Rahmen des von H.E. Wiegand etablierten Forschungsparadigmas der (Meta)lexikographie ergab sich sehr bald als eine eminent praxisrelevante Frage: die Wörterbuchbenutzungsforschung. Verspricht das Rechtschreibwörterbuch, so wie es ist, den bestmöglichen Benutzungserfolg? Und ist die Benutzerfreundlichkeit dieses weit verbreiteten und dadurch auch umsatzstarken Wörterbuchtyps (speziell des Dudens) bereits optimal gelöst? In Nerius (1988; 1988a), Äugst (1989) und in einer Reihe von Beiträgen in dem genannten Sammelband Augst/Schaeder (1991a) werden Zweifel angemeldet. Für uns Anlaß genug, der Frage einmal gründlich nachzugehen. Es ging aber nicht nur darum, eine etablierte Tradition der Rechtschreibwörterbücher kritisch zu prüfen, sondern auch Alternativen zu suchen und wenigstens ansatzweise auszutesten. Deshalb werden in der zweiten Untersuchung alternative Kommapräsentationen erprobt, und darum endet der Band schließlich auch in thesenförmigen Vorschlägen zu einer teilweisen Umgestaltung und Ergänzung. Dem Forschungsteam wäre es die größte Anerkennung, wenn einiges davon in neuen (Auflagen von) Rechtschreibwörterbüchern Berücksichtigung fände zum Vorteil der vielen Hunderttausend Bürgerinnen und Bürger, die im Durchschnitt wöchentlich einmal zu diesem Hilfsmittel greifen und auch in Zukunft greifen werden, denn: Auch wenn die geplante Rechtschreibreform eine Vereinfachung und leichtere Handhabbarkeit der Orthographie mit sich bringt, wird es schwierige Fälle weiterhin geben und das Nachschlagen im Rechtschreibwörterbuch keineswegs überflüssig sein.

X Zu danken ist vielen! • Die DFG und ihre Gutachter haben durch die Bewilligung des Projekts die umfangreichen Untersuchungen erst möglich gemacht. • Viele Prüfpersonen haben die eigentliche Testarbeit, die wir uns ausgedacht haben, geleistet: Sekretärinnen der Universität-Gesamthochschule Siegen und der Kreisverwaltung Siegen-Wittgenstein; Schülerinnen und Schüler der Beruflichen Schule für Wirtschaft und Verwaltung in Siegen; Lehrerinnen und Lehrer in Siegen und Umgebung, speziell des Siegerlandkollegs; Studentinnen und Studenten der Brückenkurse Deutsch an der UniversitätGH Siegen. • Die Kolleginnen und Kollegen in den anderen Projekten haben auf Treffen in Siegen, Mannheim und Rostock Zwischenergebnisse mit uns diskutiert. Die alternativen Kommahefte wurden kritisch unter die Lupe genommen von R. Baudusch (Berlin), K. Müller (Siegen), W. Müller (Mannheim) und G. Muthmann (Siegen).

Wir widmen dieses Buch dem unbekannten Dudenbenutzer. Wir hatten in den drei Jahren der Untersuchung oft das Gefühl, daß er (oder sie) immer dabei war, aber keiner von uns hat ihn (oder sie) wirklich gesehen.

Siegen, den 1. Mai 1996

G. Äugst / V. Bunse / A. Höppner / R. Rusert / S. Schmidt/F.-M. Sünkel

Abkürzungen A = alphabetische Fassung AW = alphabetische Fassung mit kommarelevantem Wörterverzeichnis Bd / Bed = Bedeutung BHW = Benutzungshinweise BI-DW = Bibliographisches Institut - Deutsches Wörterbuch D = Dudenversion DUW = Duden, Deutsches Universalwörterbuch DW = Dudenversion mit kommarelevantem Wörterverzeichnis E = Regelbezeichnung im NDW FW = Fremdwörter Fwb = Fremdwörterbuch Gr = Grammatik GuK = Groß- und Kleinschreibung GuZ = Getrennt- und Zusammenschreibung H = Heft Herk = Herkunft HS = Hauptsatz K = Regelbezeichnung im BI-DW KKK = drei gleiche aufeinanderfolgende Konsonanten LBB = Laut-Buchstaben-Beziehung LW = Lösungsweg NDW = Neues deutsches Wörterbuch o.A. = ohne Angabe R = Regelbezeichnung RES = Resultat RS = Rechtschreibung RT = Regelteil S = systematische Fassung Sek = Sekretärinnen SR = Sachregister SW = systematische Fassung mit kommarelevantem Wörterverzeichnis Wb = Wörterbuch WIRE / WR = Wichtigste Regeln WV = Wörterverzeichnis Zs = Zeichensetzung

Erste empirische Untersuchung: Rechtschreibwörterbücher im Vergleich - Subjektive Bewertung und Benutzungserfolg I

Einleitung

1

Stand der Forschung

Die nachfolgenden Untersuchungen leisten einen Beitrag zur Benutzungsforschung zum Rechtschreibwörterbuch, die sich aus dem Kreuzungspunkt zweier in den beiden letzten Jahrzehnten sehr bedeutsamen Teildisziplinen der (deutschen) Sprachwissenschaft ergibt: einerseits umfangreicher Forschungen zur Orthographie(theorie), z.B von Äugst, Baudusch, Eisenberg, Kohrt, Maas, Mentrup, Munske, Nerius, Schaeder; andererseits (meta)lexikographischer Forschungen, die vor allem von H E Wiegand initiiert und in dem großen Handbuch (Hausmann et al. 1989/90/91) zum ersten Mal umfassend dargelegt wurden. Um die Verknüpfung dieser beiden Forschungsrichtungen begrifflich einzufangen, schlägt Stanze (1994:13) den Terminus „orthographieorientierte Wörterbuchforschung" vor. Das folgende Schaubild stellt das Zusammentreffen der beiden Forschungsdisziplinen im Überblick dar:

Rechtschreibwörterbuch (Orthographieorientierte Wörterbuchforschung)

Wörterbuchbenutzungsforschung

Rechtschreibwörterbuchbenutzung

Das Rechtschreibwörteibuch findet seit etwa zehn Jahren ein zunehmendes Interesse der linguistischen und metalexikographischen Forschung. Noch im Vorwort der von ihm herausgegebenen "Studien zur neuhochdeutschen Lexikographie VI 1" sah sich Wiegand (1986) zu der

2 Anmerkung veranlaßt, daß "es zutrifft, wenn Schaeder feststellt: 'Obwohl das Rechtschreibwörterbuch nicht nur die verbreitetste und meistgenutzte, sondern auch die am gläubigsten hingenommene und wirkungsreichste Art von Wörterbuch ist, hat ihm die Linguistik bisher nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt.'" In der Tat entdeckt man in der von Wiegand (1988) erstellten "Bibliographie zur Wörterbuchforschung von 1945 bis auf die Gegenwart" unter den insgesamt 2200 aufgeführten Arbeiten gerade einmal zwölf, die - wie das Sachregister ausweist - der Rechtschreibung und dem Rechtschreibwörterbuch gewidmet sind. Seitdem jedoch wird die wissenschaftliche Diskussion um das Rechtschreibwörterbuch intensiver geführt, die Anzahl der Beiträge nimmt zu: Immerhin lassen sich in der von Augst/Höppner (1992a) zusammengestellten Bibliographie zur "Rechtschreibliteratur" für den Zeitraum 1986 bis 1990 bereits 20 Titel nachweisen, die sich mit dem Rechtschreibwörterbuch bzw. dem Rechtschreibduden befassen. Der Sammelband (Augst/Schaeder 1991a), der den Verlauf und die Ergebnisse der im Vorwort erwähnten Siegener Tagung dokumentiert, ist die erste Publikation, die das Rechtschreibwörterbuch unter einer geschichtlichen sowie systematischanalytischen Perspektive zentral und ausführlich behandelt. Die hier zusammengetragenen Beiträge haben der Forschung wichtige und zum Teil richtungsweisende Impulse verliehen. Nach Herberg (1993) repräsentieren Rechtschreibwörterbücher das Zentrum der deutschen Rechtschreiblexikographie. Aufgrund seiner Normativität ist das Rechtschreibwörterbuch ein lexikographischer Sonderfall, weil es in seinem "Kern" (Herberg 1991; 1993) aus einem Regelteil und einem Wörterverzeichnis besteht, die einerseits teilweise komplementär sind, andererseits aber auch additiv zu einer "doppelten Kodifikation" (Kohrt 1987) führen. Das bei weitem prominenteste Rechtschreibwörterbuch ist ganz eindeutig der Rechtschreibduden. Er ist das Wörterbuch schlechthin, für manche sogar das einzige Wörterbuch (Kühn/Püschel 1982) und eine absolute Autorität, so daß viele Benutzer ein Wort, das nicht im Duden steht, meiden (Hochhard et al. 1986). Rechtschreibwörterbücher informieren nicht allein über die Orthographie, sie enthalten auch nicht-orthographische Angaben, beispielsweise zur Aussprache, Herkunft und Bedeutung von Wörtern sowie zu ihrer dialektalen, fachsprachlichen oder stilistischen Markierung; dies alles selektiv nach dem vermuteten Benutzerinteresse (Hatherall 1986). Mittlerweile sind in der Forschung allerdings Zweifel laut geworden, ob alle diese Funktionen in einem einzigen Buch überhaupt sinnvoll erfüllt werden können: Äugst (1987) beklagt in einem Vergleich der neusten Auflagen des Duden-Mannheim, DudenLeipzig und des Österreichischen Wörterbuchs die unkontrollierte Aufnahme von sogenannten Neologismen und die Überfülle von (deutschen) Zusammensetzungen, die in keiner Beziehung (Rechtschreibung, Morphologie, Bedeutung) ein Problem darstellen. Nerius (1988;1988a;1990) kritisiert in seinen Beiträgen ebenfalls die sehr "breite Palette von Informationen", die der Rechtschreibduden bietet, mit dem Befund, daß nach seiner Einschätzung in einem solchen "Mehrzweckwörterbuch" oder sogar "Allzweckwörterbuch" vieles, aber nichts konsequent gemacht wird und daher "Abstriche in Hinsicht auf Tiefgründigkeit, Exaktheit und Wissenschaftlichkeit" hingenommen werden müssen. Als Ausweg werden drei Alternativen angeboten (vgl. dazu den Überblick in Herberg 1993): Nerius (1988), Bergenholtz (1991) und Kohrt (1991) plädieren für die Rückkehr des Rechtschreibdudens zu seiner eigentlichen Funktion, als spezielles und reines Rechtschreibwörterbuch auf Rechtschreibprobleme Antwort zu geben. Dagegen hat Äugst (1987) vorgeschlagen, die AllWörterbuchfunktion des Dudens anzuerkennen und ihn zu einem Bedeutungswörterbuch weiterzuentwickeln, vergleichbar etwa dem "Deutschen Universalwörterbuch' (Duden). Als dritte Möglichkeit schlägt Äugst (1990) die Konzeption eines Sprachlexikons vor. Sowohl die kritischen Einschätzungen als auch die Alternatiworschläge gehen von den angenommenen Bedürfnissen der Benutzer aus, aber die Forschung weiß bisher kaum, wer die Benutzerinnen und Benutzer der Rechtschreibwörterbücher sind und was, wie und mit welchem Erfolg sie nachschlagen. Obwohl in seinem Sinne - oft völlig konträr - argumentiert

3 wird, ist der Benutzer weitgehend eine persona incógnita. Der unbekannte Rechtschreibwörterbuchbenutzer wird daher auch gern humorvoll als "Yeti" bezeichnet, "weil zwar jeder über ihn spricht, aber niemand ihn genau beschreiben kann" (Höppner/Schneider 1993a:276). Ein dringendes Desiderat ist also die konkrete empirische Benutzerforschung. Sie wird auch in der Lexikographie immer wieder als absolute Notwendigkeit gefordert. So beschreibt Wiegand (1987:179) den prinzipiellen forschungslogischen Zweck aller Wörterbuchbenutzungsforschung folgendermaßen: "Wenn man Kenntnisse, insbesondere empirische, über den Wörterbuchbenutzer und die Wörterbuchbenutzung hat, kann man den Nutzungswert zukünftiger Wörterbücher erhöhen." Im übrigen hat Wiegand (1987) in Ansätzen einen (handlungs)theoretischen Bezugsrahmen der Wörterbuchbenutzungsforschung entwickelt. Wiegand etabliert die Benutzungsforschung als ein eigenes Forschungsgebiet der Metalexikographie, zu der - wie auch er einräumt - bislang allerdings nur wenige Studien vorliegen, da die Benutzungsforschung noch in den Anfangen steckt. Zu den insgesamt 28 Arbeiten, die Wiegand (1987:180) aufzählt, kommen aus jüngster Zeit noch die Beiträge von Ripfel/Wiegand (1988), Ripfel (1989;1990) und Wolf (1992). Völlig unterentwickelt ist bisher die Benutzungsforschung zum Rechtschreibwörterbuch. Neben den Beiträgen von Müller (1991), Tebartz-van Eist (1991) und Manekeller (1992), die Erfahrungen aus der Sprachberatung bzw. aus Rechtschreibseminaren wiedergeben, existieren lediglich zwei empirische Untersuchungen von Äugst: Eine erste Studie (1989) ermittelt die Rechtschreibfähigkeit, das Rechtschreibwissen und die Nachschlagefähigkeit von 20 Sekretärinnen bei 10 Rechtschreibfällen (davon drei zur Zeichensetzung), und in einer weiteren Untersuchung (1991) wird die Analyse von 26 Benutzungsprotokollen vorgestellt. Beide Studien geben einen ersten Einblick in die Art und Weise, wie die Benutzerinnen und Benutzer mit dem Rechtschreibwörterbuch umgehen und welche Probleme sie dabei haben. Bei aller Vorläufigkeit ergibt sich als Befund, daß 1. die Benutzer teilweise große Schwierigkeiten haben, die richtige Nachschlagestelle zu finden und die dort angebotene Information richtig zu verstehen, und daß 2. die Benutzer nicht prozeß-, sondern produktorientiert nachschlagen. D.h. konkret: sie scheuen die Benutzung des Regelteils; und wenn sie sich doch einmal in den Regelteil verirren, endet das fast immer mit einem Mißerfolg. Diese Hypothesen gilt es nun in einer größeren empirischen Untersuchung zu prüfen, vor allem unter der Differenzierung verschiedener Wörterbücher und unterschiedlicher Benutzergruppen.

2

Ziele der Untersuchung

Um einen systematischen Beitrag zur empirischen Benutzungsforschung zu leisten, sollen in der Untersuchung - generell formuliert - Benutzungssituationen1 des Rechtschreibwörterbuchs ermittelt und aufgehellt werden. Im einzelnen geht es um folgende Ziele: (1) Es sollen Informationen über die tatsächliche Benutzungspraxis von Rechtschreibwörterbüchern bei prototypischen Benutzergruppen gewonnen werden. Dazu ermitteln wir den persönlichen Umgang und die Erfahrungen von Sekretärinnen und Lehrern mit Rechtschreibwörterbüchern. (2) Es wird festgestellt, wie drei verschiedene Rechtschreibwörterbücher von den ausgewählten Benutzergruppen subjektiv beurteilt werden und ob die Wörterbücher bei den Probandengruppen zu einem objektiv unterschiedlichen Nachschlageerfolg fuhren.

Zum Begriff der Wörterbuchbenutzungssituation vgl. ausfuhrlich Wiegand (1987).

4 (3) Die ermittelten Ergebnisse dienen als notwendige Voraussetzung für die Entwicklung von Kriterien und Vorschlägen, wie zukünftige Rechtschreibwörterbücher benutzerfreundlicher gestaltet und somit optimiert werden können. An folgenden Leitfragen zu den beiden Hauptvariablen 'Rechtschreibwörterbücher' und 'Benutzer' wird sich die Untersuchung orientieren: - Was, wieviel, wie und mit welchem Erfolg wird nachgeschlagen? - Gibt es Unterschiede im Bezug auf die drei verschiedenen Rechtschreibwörterbücher? - Gibt es Unterschiede zwischen den subjektiven Einschätzungen und den objektiven Benutzungsdaten bei den Benutzergruppen? - Wie unterscheiden sich die prototypischen Benutzergruppen Sekretärinnen und Lehrer? - Welche Vorschläge zur Verbesserung von Rechtschreibwörterbüchern, d.h. konkret zur Steigerung ihrer "Benutzungseffizienz" und der "Quote erfolgreicher Benutzungshandlungen" (Wiegand 1987:179), lassen sich aus der Untersuchung ableiten?

3

Untersuchungsdesign

3.1

Aufbau und Durchführung der Untersuchung

Die Untersuchung ist in vier Abschnitte gegliedert: 1. Zunächst werden mit den beiden Benutzergruppen Sekretärinnen und Lehrer anhand eines (vorgetesteten) Fragebogens strukturierte Interviews zu ihren bisherigen Erfahrungen mit Rechtschreibwörterbüchern gefuhrt. Dieses erste Interview dauert ca. 30 Minuten und wird auf Tonband aufgenommen, damit der Interviewer sich ganz auf das Gespräch konzentrieren kann. Erst danach werden die Antworten zur schriftlichen Fixierung in den Fragebogen eingetragen. Im Anschluß an das Interview wird nach dem Zufallsprinzip an je 20 Sekretärinnen und 10 Lehrer eins der drei in Kapitel 3.3.1 beschriebenen Wörterbücher ausgehändigt. 2. An die Benutzung des überlassenen Wörterbuchs sollen sich die Probanden vier Wochen lang gewöhnen. Danach notieren sie auf einem vorbereiteten Protokollbogen alle Nachschlagehandlungen in diesem Rechtschreibwörterbuch, und zwar wiederum über einen Zeitraum von vier Wochen. 3. Nach ungefähr acht Wochen, d.h. nach Abschluß des Protokollierens, erfolgt anhand eines weiteren (ebenfalls vorgetesteten) Fragebogens ein zweites strukturiertes Interview, das ca. 45 Minuten dauert, wiederum zunächst auf Tonband aufgenommen wird und aus zwei Teilen besteht. 3.1 Im ersten Abschnitt werden die Probanden zu ihren Erfahrungen mit dem benutzten Wörterbuch sowie zu dessen subjektiver Einschätzung befragt. 3.2 Im zweiten Teil sollen sie anhand vorbereiteter Vorlagen eine vergleichende Kommentierung bestimmter lexikographischer Besonderheiten in Rechtschreibwörterbüchern vornehmen. 4. Direkt im Anschluß an das zweite Interview sind fünf vorgegebene Testfalle vor den Augen des Interviewers mit dem jeweils benutzten Wörterbuch zu lösen. Dabei wird die problemorientierte Methode des lauten Denkens angewandt.

5 Die Ergebnisse der Untersuchung verlangen, sofern sie eine kritische Bewertung des Bestehenden ergeben, nach der systematischen Erprobung neuer benutzerfreundlicher Gestaltungsmöglichkeiten. Über Ansätze alternativer Konzepte wird in Untersuchung B gesondert berichtet. 3.2

Die Fragebogen

Als Grundlage für die beiden Interviews dienen zwei eigens entwickelte und aufeinander abgestimmte Fragebogen. Die Interviews sind so aufgebaut, daß sie nach Roth (1995) als strukturiert zu bezeichnen sind, und zwar insofern, als präzise festgelegt ist, wieviele und welche Fragen gestellt werden. Dabei sind die Fragen standardisiert, operationalisiert und teilweise per Ratingskalen zu beantworten, was eine ökonomische Datenauswertung ermöglicht (vgl. Hron 1984:433). Darüber hinaus sind die Fragen theoriegeladen, da sie sich weitgehend an der lexikographischen Struktur bzw. den Bauteilen der Wörterbücher (vgl. Herberg 1991;1993) sowie an einem von B. Schaeder entwickelten Analyseraster für Rechtschreibwörterbücher orientieren. Andererseits sind viele Fragen in ihrer Beantwortung relativ offen. Der Vorteil liegt hier u.E. in der Vielzahl zusätzlicher Informationen, die dabei von den Probanden gegeben werden können, während die systematische Auswertung dieser Fragen natürlich schwieriger ist. Beide Fragebogen wurden in fünf Prätests erprobt und optimiert; gleichzeitig dienten diese Vorversuche den Interviewern als Erprobung und Harmonisierung der Interviewpraxis. Zum Aufbau der beiden Fragebogen und Inhalt der Fragen verweisen wir auf die entsprechenden Kapitel n, IV und V. Der Plan, den ersten Fragebogen in leicht verallgemeinerter Form über die Zeitschrift 'texten und schreiben' zu verbreiten, um für den ersten Untersuchungsabschnitt eine größere Datenbasis zu gewinnen, scheiterte am Herausgeber. Er veröffentlichte jedoch einen Bericht (Manekeller 1992), in dem er Erfahrungen aus Rechtschreibseminaren darstellte und unsere Adresse für den Fragebogen angab. Die Nachfrage war allerdings sehr gering, so daß diese Daten nicht in die Erhebung miteinbezogen werden. 3.3

Hauptvariablen der Untersuchung

Die beiden Hauptvariablen der Untersuchung sind einerseits drei verschiedene Rechtschreibwörterbücher und zum anderen die Prüfpersonen als deren Benutzer. 3.3.1

Rechtschreibwörterbficher

Die drei verschiedenen Rechtschreibwörterbücher sind: 1. Duden - Rechtschreibung der deutschen Sprache. 20., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Hrsg. von der Dudenredaktion. Auf der Grundlage der amtlichen Rechtschreibregeln. Duden Bd. 1. Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich 1991. (= Duden) 2. Deutsches Wörterbuch: mit einem Leitfaden der deutschen Rechtschreibung. Bibliographisches Institut. Mannheim, Leipzig 1990. (= BI-DW) (Entspricht weitgehend dem DudenLeipzig 1985) 3. Isolde Steiner: Neues deutsches Wörterbuch. Die deutsche Rechtschreibung. Grammatik, Fremdwörter, Aussprache, Bedeutung. Sonderausgabe des Lingen Verlags. Köln o.J. (= NDW)

6 Für die Untersuchung ausgewählt wurden die drei Wörterbücher, weil sie insbesondere in der Gestaltung des Regelteils und des Wörterverzeichnisses wesentliche lexikographische Unterschiede aufweisen, die in der folgenden Übersicht dargestellt sind:

Regelteil

Wörterverzeichnis

alphabetisch vs. systematisch nischenalphabet. vs. nestalphabetisch Lemmazahl: 70.000 90.000 115.000

Duden X

X

BI-DW

NDW

X X

X

X

X X X

Tabelle 3.3.1: Lexikographische Kernmerkmale der drei Rechtschreibwörterbücher

Während der Regelteil im BI-DW und NDW nach Orthographiebereichen (z.B. Groß-und Kleinschreibung, Getrennt- und Zusammenschreibung, Zeichensetzung) systematisch strukturiert ist, erfolgt der Aufbau im Duden nach alphabetisch geordneten Stichwörtern. Zur Anzahl der Lemmata in den Wörterverzeichnissen ist folgendes zu sagen: Beim Duden ist die Zahl (115.000) der Angabe auf dem Buchumschlag entnommen. Die Zahl 70.000 beim BI-DW entspricht dem Mittelwert zwischen der Angabe auf dem Einband (75.000) und einer Zählung von Äugst (1987), die ca. 65.000 Lemmata ergab. Für das NDW wurde der Vergleichbarkeit halber eine eigene Zählung durchgeführt, da sich die Information auf dem Umschlag "Mit über 140.000 Stichwörtern, Anwendungsbeispielen, Worterklärungen und Angaben zur Herkunft, Aussprache und Trennung ..." offensichtlich auf die Gesamtzahl der Angaben bezieht. Die ermittelten 90.000 Lemmata beinhalten sowohl 45.000 fettgedruckte Wörter als auch dieselbe Menge an kursiv gedruckten Zusammensetzungen und Ableitungen. Letztere müssen hinzugezogen werden, will man eine Vergleichbarkeit mit dem Duden oder BI-DW ermöglichen. Die Anordnung der Lemmata erfolgt im Duden und BI-DW nischenalphabetisch, im NDW dagegen nestalphabetisch. Dazu heißt es im Vorwort: "Die Stichwörter sind nach dem Alphabet geordnet. Dabei ist zu beachten, daß das Stichwortverzeichnis, wann immer möglich, nicht Einzelwörter, sondern Wortfamilien alphabetisiert. Beim einzelnen Stichwort finden Sie daher dazugehörige Zusammensetzungen und Ableitungen des Stammworts." (NDW: 11) Mit Hilfe eines eigens entwickelten Analyserasters wurden die drei Rechtschreibwörterbücher darüber hinaus von der im Vorwort erwähnten Projektgruppe um D. Nerius minutiös seziert und präzise beschrieben, so daß ein synoptischer Vergleich auch im Detail möglich sein wird, wenn die "Geschichte des Rechtschreibwörterbuchs im 20. Jahrhundert" demnächst erscheint. Wir verweisen daher an dieser Stelle auf diese geplante Publikation, nicht zuletzt deshalb, um einmal den Projektverbund der Arbeiten zum Rechtschreibwörterbuch deutlich zu artikulieren. Für den Zweck der vorliegenden Untersuchung soll es allerdings genügen, je eine Seite aus dem Wörterverzeichnis und Regelteil der drei Rechtschreibwörterbücher abzubilden:

Wörterverzeichnis Duden:

Nähnadel

497

Nfcklfroach vgl. Nacktfrosch; i Nijgllain (veraltet für Nelke: vgl kann mich des Näherfe|n «der nfckig' (ugs. für nackt) besonderen Umstände) nicht auch Nägelchen) 1 ...nackig (z. B. kurznackig) NAGRA, der: s {Kurzwort für entsinnen: b) (t R 65:) alles Nänickt; nfcktlarlmlg; Nfcktlbahere können Sie der GebrauchsFachnormenausschuß für das dan, das: -s. a b e r : nackt baden: I graphische Gewerbe) anweisung entnehmen. III. Nacktlbaldalatrand; ' Nfckt- nah vgl. nahe Schreibung in Verbindung mit froach, sellener Nacklfrosch N«hlarlbait Verben (' R 205 f.): a) Getrennt(scherzh. für nacktes Kind); Nah.auflnahlma, ...b«!raich (der). schreibung. wenn „näher" in eiNacktlhait, die; -; Nfckt.kulltur ...brillla (z.B. für Weitsichtige): gentlicher örtlicher od. zeitlicher (die: -), ...moidall; Nfcktlaalmer, 'nflha, seltener nah: näher Cgi. Bedeutung gebraucht wird. z. B. der; -s, - meist Plur.(Bot. Pflanze, d /. nächst (vgl. d . nächstens: näher kommen (in größere Nähe deren Samenanlage offen an den nahebei, nahehin, nahezu; nah(e| kommen): dem Abgrund immer Frachtblättern sitzt): nfcktlaa- daran sein: jmdm. zu nahe tre- näher kommen; weil der Termin mig (Bot.)-, Nfckt.achnacka', ten ; von nah u. f e m ; von nahem: schon wieder näher gekommen ...Unlzalrin nahe bekannt, verwandt usw., ist; b) Zusammenschreibung in Nfldal, die; -n; Maldal.arlbait, a b e r (t R 1S7): der Nahe Osten. übertragenem Sinne, z. B. näher—bauin, ...Mehla«; N|IMIehan, In Verbindung mit Verben (T R kommen (verstehen lernen); n*Getrenntschreibung, harlbrlnlgan; t R 205 (erklären, NfldalMn; n|[ lat) Nach|tom|mer Nachlsorige. die. _ {Med, Betreuung eines Patienten nacb einer Krankheit bzw. Operation über längere Zeit) Nach | spei |se (hl} Nach | spiel nach|spre|chen nach|apG|ren nächst: 1. Adj: nächsten Jahres (Abk n.J.); nächsten Monats (Abk n. M.); das nächste Mal od nächstes Mal A. Kleinschreibung K114: der nächste, bitte; der, die, das nächste (erste) beste; das nächste, das nächstbeste [zu tun] wäre...; K115: am nächsten, fürs nächste: als nächstes (daraufhin) B. Großschreibung K 94: der Nächste; das Nächstbeste od das Nächste und Beste, was sich ihm bietet; als Nächstes (als nächste Sendung) erhalten Sie...; das Nächstfolgende 2. Prip mit Dar (gehoben): nächst dem Hause; nächst dir [war er der Beste] Nächst|be|ste, der u. die, _n, _n K~341 N*ch|ste, der, _n, _n K341 (Mitmensch); vgl. aber nächst (1, A u. B) nach|ste|hen K363 • n a c h s t e hend (bürospr); K114: nachstehendes (folgendes); im nachstehenden (weiter unten); K 93: das Nachstehende; vgl. auch folgend nach|stel|len Nach|stel|lung (meist Sprachw) N*ch|sten|lle|be n i c h ¡itens n ä c h s t e s Mal; das nächste Mal; vgl. auch Mal n*chst|fol|gend - Nttchst|fol|gende, der u die, _n, _n K341 nächst |höj her - Nächst |hö| he |re, der u. die, _n. _n K 341 n»chst||*h|rlg Nächst|lleigen|de, das. . n K341 nach|su|chen (auch gehoben: um etw. bitten) nacht; K109 [bis] gestern, heute, morgen _; Dienstag _; vgl. Abend

u. Dienstag • Nacht, die. PI Nächte; des Nachts, eines Nachts. aberK 109: nachts: über Nacht: die Nacht über, aber K176 nachtsüber. gute Nacht sagen: zur Nacht essen, süddt zu Nacht essen: Nacht sein. Nacht werden. Zus K 365 ff.: Nacbt-schichl usw. - nachtlblind Nacht|blind]heit - Nachtdienst; Ggs Tagdienst Nachteil, der - nach|tei|lig näch|te|lang Kl76, aberK127: drei Nächte lang ' nach|ten (Schweiz, sonst dicht: Nacht werden); es nachtet näch|tens (dicht: nachts) - nacht|fir|ben (K364) od nacht|far|blg; vgl. auch ...färben u~K272fT • n|ch|tlg (gehoben) • Nach|ti|gall, die, en (ein Singvogel) (.Nachtsängerin') - nächtigen (übernachten) Nach|tiach (greh — lat) Nacht|ker|ze (eine Zierpflanze) Nachtlklub • nicht | lieh - nicht|licher|wei|le i Richtiger Lösungsweg und richtiges Resultat. Bei Satz 2 und 3 verfahrt die Prüfperson ähnlich. "Durch durchblättern" und "nach langem Suchen - anhand von Beispielen" findet sie die richtige Regel und das richtige Resultat. Bei Satz 3 vermerkt sie, daß sie "zum Glück im Kästchen etwas mit 'Datum' gefunden" hat. Sie findet aber die dazugehörigen Beispiele widersprechend und setzt "nach Gefühl" kein Komma -> richtiger Lösungsweg und richtiges Resultat. Bei Satz 4 kommt sie zu gar keiner Lösung mehr und notiert: "Keine Regel hierfür gefunden; falls sie doch vorhanden ist, gut versteckt!" -> kein Lösungsweg und kein Resultat. Bei Satz 5 und 6 rät sie "nach Gefühl" das Komma ebenfalls richtig, aber während sie bei Satz 5 mit "eventuell R9" den richtigen Lösungsweg angibt, liegt sie bei Satz 6 mit R19 falsch. Als Kommentar sind dem Test noch folgende Zeilen beigefügt: "Wenn man solange braucht, um nach diesem Heft die Kommaregeln herauszufinden, macht es keinen Spaß mehr. Wahrscheinlich mache ich deswegen selber so viele Fehler." Prüfperson 32 versuchte mit Heft 4 (AW) die Sätze zu lösen: Die Sätze wurden hier alle durch das Nachschlagen von Stichwörtern gelöst: bei Satz 1 "undreihend", bei Satz 2 "um zu + Infinitiv", bei Satz 3 "Datum". Durch Verweise fand die Prüfperson dann die richtige Regel und hatte ein richtiges Resultat. Bei Satz 4 bemerkte die Prüfperson, daß "wörtliche Rede" oder "direkte Rede" nicht eingetragen sind, allerdings "Rede, wörtliche". Damit kam sie dann zu einem richtigen Resultat. Bei Satz 5 wurde über das Stichwort "besonders, wenn/weil" im Wörterverzeichnis auf R32 verwiesen. Die Prüfperson fand aber, daß diese Regel nicht weiterhalf und entschied sich für ein Komma (hier fakultativ). Bei Satz 6 fand sie unter dem Stichwort "halten" keinen Eintrag, allein unter dem Stichwort "zu" war ein Verweis auf R19-23. Dort fand die Prüfperson dann einen Verweis auf R57. Hier entschied sie sich dann fälschlicherweise für ein Komma. Die Prüfperson 36 versuchte mit Heft 5 (S) die Sätze zu lösen: Die Sätze 1-5 wurden der Systematik folgend gelöst. Die Prüfperson notierte hier jeweils, ob die Regel in Abschnitt A, B oder C des Regelheftes zu finden war. Bei Satz 1-3 wurde jeweils die richtige Regel und das richtige Resultat genannt. Bei Satz 4, der wörtlichen Rede, wurde zwar die Regel richtig benannt, aber dennoch ein Komma gesetzt. Vielleicht wurde hier die Regel bzw. ein Beispiel falsch verstanden. Bei Satz 5 bezeichnet die Prüfperson "besonders, wenn" als einen "Zusatz" und fuhrt §24 als falschen Lösungsweg an. Da hier das Komma fa-

220 kultativ ist, bleibt das Resultat trotzdem richtig. Bei Satz 6 wird zwar ein richtiges Resultat genannt, aber als Lösungsweg wird allein der "Instinkt!?" angegeben.

VI

Fazit der zweiten Untersuchung

Auch die zweite empirische Untersuchung fuhrt zu überraschend eindeutigen Ergebnissen. (1) Die zusätzlichen Bauteile (WV, WR und SR) stellen ganz eindeutig eine willkommene Ergänzung für ein Rechtschreibwörterbuch dar. Dies ergibt sich aus folgenden Fakten: • In den Testvarianten SW, AW, DW (also den Varianten mit Wörterverzeichnis) werden weniger Nachschlagehandlungen abgebrochen. Immerhin beträgt die Differenz vom schlechtesten (A 27,6%) zum besten Heft (SW 17,2%) hinsichtlich dieses Punktes mehr als zehn Prozent! • Sowohl bei der Einzelauswertung als auch bei der kombinierten Auswertung aller Bauteile ergibt sich für WV, WR, SR: - Die Benutzer finden mit hoher Wahrscheinlichkeit die richtige Stelle. - Die Benutzer deuten die Fundstelle mit hoher Wahrscheinlichkeit richtig. - Die Benutzer haben folglich alles in allem einen wesentlich höheren Benutzungserfolg als bei der Benutzung des Regelteils (Einzelauswertung) oder der Benutzung der Hefte, die nur den Regelteil haben (kombinierte Auswertung). Insgesamt, um hier nur diese Zahlen zu nennen, differiert der Benutzungserfolg bei den Heften von SW = 63% zu D = 40,1% (Berufsschüler SW = 55,3% zu D = 32,6%; Brückenkursstudenten SW = 80% zu D = 56,7%), das sind ca. 25% Differenz! • Als letztes Indiz sei noch angeführt, daß in den Heften D, A, S ohne Wörterverzeichnis die Benutzung der Wichtigsten Regeln häufiger ist, was u.E. klar eine Flucht vor dem Regelteil signalisiert. Selbst das Sachregister, das nur für die Verweise gemacht worden war, wird als Lösungsinstanz benutzt. Daß die Bauteile WV, WR und SR wirksame Instrumente zur Erhöhung des Benutzungserfolges sind, hat sicherlich schon an sich einen hohen Aussagewert. Das Ergebnis wird aber in aller Konseqeunz erst dann aussagekräftig, wenn man weiß, wieviele übliche Kommafälle tatsächlich in konkreten Texten durch diese zusätzlichen Bauteile gelöst werden können. Deren empirisch nachgewiesene gute Erfolgsquote nutzt dem Benutzer nämlich erst dann wirklich, wenn er die Bauteile auch de facto für die meisten Kommafragen anwenden kann. Um dies zu prüfen, haben wir exemplarisch zwei ganz unterschiedliche Texte ausgewählt, die natürlich nicht repräsentativ sein können, die aber beide immerhin einen relativ hohen Öffentlichkeits- bzw. Verbreitungsgrad besitzen: (1) einen Abschnitt aus dem Grundgesetz der BRD (die Präambel und die Grundrechte, alte Fassung) und (2) einen Text aus der Wochenzeitschrift "Der Spiegel" ("Hier ist nix, 43/1994, S. 55-58). An beiden Texten wurde getestet, wieviele Kommafälle jeweils über die WR und über das kommarelevante WV lösbar sind. Es ergibt sich folgender Befund: (a) Grundgesetz Anzahl der Kommata: 108 Davon lösbar mit WR: 108 = 100% Davon lösbar mit WV: 62 = 57,4%.

221

(b) Spiegel-Text Anzahl der Kommata: 84 Davon lösbar mit WR: 81 = 96,4% Davon lösbar mit WV: 32 = 38,1%. Daraus kann man folgendes ableiten: In beiden Texten sind (nahezu) alle Kommfälle mit den WR lösbar! (Nur drei Fälle des Spiegel-Textes bereifen die Kommasetzung bei der wörtlichen Rede und können nicht über dieses Bauteil gelöst werden.) Mit Hilfe des WV können im Spiegel-Text über ein Drittel und im Grundgesetz-Text sogar weit über die Hälfte aller Kommafälle gelöst werden. Der Rest (der über das WV nicht lösbar ist) betrifft jeweils fast ausschließlich die Phänomene "Komma bei Aufzählung" und "Komma bei Einschoben", die ohnehin viel schneller über die WR abgewickelt werden. Als Fazit wagen wir somit die These, daß der "durchschnittliche" Rechtschreibwörterbuchbenutzer für einen enorm hohen Prozentanteil seiner üblichen Kommafragen die beiden Bauteile WR und WV einsetzen kann - und dies, wie nachgewiesen, mit einem relativ hohen Benutzungserfolg. (2) Die Konverse zu den obigen zusätzlichen Bauteilen ist: Der Regelteil schneidet am schlechtesten ab; ganz gleich ob er in der Duden-Version, der alphabetischen oder systematischen Version auftritt. Vergleicht man Wörterverzeichnis und Regelteil für Studenten und Schüler im Bezug auf den letztendlich entscheidenden Benutzungserfolg, so ergibt sich: Brückenkursstudenten

Berufsschüler WV RT

95,3 52,4

84,2 68,4

Tab. 1. Benutzungserfolg Gesamt (Angaben in %)

Die Schüler haben also nur in etwas mehr als der Hälfte aller Fälle, die Studenten bei gut zwei Dritteln aller Fälle bei der Benutzung des Regelteils Erfolg! (3) Ausgehend von diesem niedrigeren Niveau des Regelteils ergeben sich jedoch Unterschiede im Bezug auf die drei Regelpräsentationen: • Die Dudenversion hat die geringste Ausnützung, die wenigsten richtigen Resultate und damit auch den geringsten Benutzungserfolg. • Eine interessante Differenz ergibt sich bezüglich der alphabetischen und der systematischen Regelpräsentation. Die systematische Fassung wird stärker genutzt, sie hat die meisten richtigen Lösungswege; aber bei der Deutung der Fundstelle haben Schüler und Studenten abweichende Ergebnisse: Die Schüler verstehen es besser, die alphabetischen Fundstellen zu deuten, die Studenten besser die systematischen. Die Umkehrung von richtiger Fundstelle und richtiger Deutung ist so einschneidend, daß im Bezug auf den gesamten Benutzungserfolg die Schüler die besten Ergebnisse mit der alphabetischen Anordnung erzielen, die Studenten jedoch mit der systematischen. • Die Steigerung von der jeweils schlechtesten Duden-Präsentation zur jeweils besten Präsentation beträgt bei den Schülern fast 14%, bei den Studenten fast 20%!

222 (4) Die objektiven Befunde korrespondieren weitgehend mit den subjektiven Eindrücken der Prüfpersonen. Das Wörterverzeichnis und die Wichtigsten Regeln werden fast durchweg gelobt, tendenziell positiv ist die Einschätzung des Sachregisters. Bezüglich der verschiedenen Regelanordnungen werden die alphabetische und die systematische von den Schülern weder positiv noch negativ beurteilt (2,0 bzw. 2,1); hingegen beurteilen die Studenten die alphabetische Ordnung eindeutig positiv(er) (2,7 bzw. 2,85; vgl. Kapitel II, Diagramme 2.3.2 a und b). Die Schüler beurteilen die Duden-Fassung negativ (1,65 bzw. 1,7); bei den Studenten wird die Duden-Fassung besser als die systematische eingeschätzt. Bezogen auf alle 12 Variablen schätzen beide Prüfgruppen die Hefte A (alphabetisch) und AW (alphabetisch und Wörterverzeichnis) am besten ein. Dies ist zumindest für die Schüler nachvollziehbar, da sie eine richtig erreichte Fundstelle in der A-Version am besten deuten können. (5) Alle sechs Präsentationsformen stellen noch kein Optimum dar! Die Crux ist der Regelteil. Es lassen sich folgende Phänomene benennen: • Generell wird die Terminologie und Begrifflichkeit beklagt. Hier könnte das Sachregister ausgebaut werden. • Zu lange Regeln und Unterregeln führen dazu, daß die Prüfpersonen oft den Abschnitt nicht bis zu Ende lesen. Dies zeigen die exemplarischen Einzelfehleranalysen bei den Schülern, gelegentlich auch bei den Studenten. Dieser Befund könnte auch erklären, wieso die Deutung der richtigen Fundstelle in den beiden alphabetischen Fassungen positiver ausfällt als in der systematischen Version: die einzelnen Abschnitte sind im allgemeinen kürzer, und das Textende ist deutlich markiert. • Die parallele Kolumnenanordnung von Regeltext und Beispiel(en) wird subjektiv sehr gelobt; objektiv können wir aus unserer Untersuchung nichts dazu sagen. Trotzdem empfehlen wir sie. Dies unterstützt die favorisierte analogische Suchstrategie. • Generell werden das Layout, die Präsentation, die Typographie des jeweiligen Heftes subjektiv für verbesserungswürdig gehalten. Hier kann noch viel getan werden. • Im Bezug auf die Regelpräsentation ist der alphabetischen und der systematischen der Vorrang vor der Duden-Version zu geben. Dabei könnte erprobt werden, ob für Sekretärinnen und die damit implizierten Normalbenutzer eine alphabetische Anordnung der Regeln nach einschlägigen Stichwörtern vorzuziehen ist. • Eine noch bessere Ausnutzung des kommarelevanten Wörterverzeichnisses könnte erreicht werden, wenn das Phänomen "kommarelevantes Wort" noch viel stärker ins Bewußtsein der Schüler und Studenten (und damit aller Benutzer) rückt. (6) Wörterbuchbenutzung ist immer eine zweiseitige Angelegenheit. Sie hängt ab von der Güte des Wörterbuches, aber auch von den Benutzungsfähigkeiten des Benutzers. (Das letztere zeigt sich deutlich in unseren Ergebnissen: die Studenten schneiden erheblich besser ab als die Berufsschüler.) Das bedeutet für den ermittelten größten Schwachpunkt der Regeln: die oft nicht verstandene Terminologie und Begrifflichkeit. Da die Kommasetzung grammatisch fundiert ist und daher u.E. eine Beschreibung ohne ein Mindestmaß grammatischer Begrifflichkeit nicht möglich ist, wird das Erlernen dieser Mindestgrammatik eine vom Benutzer zu erwartende Vorleistung sein. Dies soll jedoch wiederum nicht bedeuten, daß man bei der Regelpräsentation schon das Optimum erreicht hätte!

A

Lösungsmöglichkeiten der Testsätze 1-6 in den Kommaheften 1-6

A. 1 Testsatz 1: Sie fährt jeden Tag mit dem Auto zur Arbeit0 und er nimmt den Bus. In diesem Satz ist vor "und" ein Komma zu setzen, weil es sich um zwei Hauptsätze handelt, die mit "und" verbunden sind.

A.l. 1 Lösung im Regelteil (Nach ihrer makrostrukturellen Anordnung werden die betreffenden Hefte zusammen abgehandelt): • H.l/2 (D, DW): Dieser Fall wird im Regelteil unter "Das Komma zwischen Sätzen" (R 20-26) abgehandelt. In Regel 20 heißt es: "Das Komma trennt nebengeordnete selbständige Sätze." Dies gilt auch dann, wenn sie durch Konjunktionen (Bindewörter) wie und, oder,... verbunden sind. Das betreffende Beispiel lautet: Sie machten es sich bequem, die Kerzen wurden angezündet, und der Gastgeber versorgte sie mit Getränken. Auch die Zusammenfassung "Das einfache Komma vor und oder oder (R 27-35) bietet eine Lösungsmöglichkeit mit Hilfe der Regel 27: Das Komma steht, wenn "und" oder "oder" selbständige Sätze verbindet. Beispiel: Es wurde immer kälter, und der Südwind türmte Wolken um die Gipfel. • H.3/4 (A, AW): Wir finden unter dem Stichwort Konjunktion, anreihende bei der Randzahl 27 Bern.2: "Gemäß der Regel steht ein Komma, wenn und usw. zwei nicht zu kurze Hauptsätze oder Satzgefüge verbindet. Genaueres vgl. Satz 51-52. Beispiel: Er geht in den Garten, und sie radelt in die Stadt. Randzahl 51: Ein (einfaches) Komma steht zwischen nebengeordneten Hauptsätzen. (1) Dies gilt - entgegen sonstigen Aufzählungen - auch dann, wenn sie durch Konjunktionen (Bindewörter) verbunden sind wie: und, ..." Das Beispiel ist dasselbe wie in H.l/2, Regel 20.

• H.5/6 (S, SW) Hier wird der Fall beim "einfachen Komma" (A § 2, Ausnahme) abgehandelt: "Bei der Aufzählung von Hauptsätzen steht zusätzlich vor und oder (oder inhaltlich verwandten Wörtern) ein Komma." Beispiele: Es wurde immer kälter, der Südwind türmte Wolken um die Gipfel, und es begann bald zu regnen. Er fuhr in die Berge, sie reiste ans Meer, und das Kind besuchte die Großmutter.

A. 1.2 Lösung mit Hilfe der " Wichtigsten Regeln ": • H.l/2 (D, DW): 4. "Das Komma steht bei der Aufzählung von Nebensätzen und Infinitivsätzen außer vor und'oder Ausnahme: Bei Hauptsätzen steht auch vor und 9

A.2.4 Lösung mit Hilfe der "Sachregister": • H.2 (DW): Infinitivsatz (= erweiterter Infinitiv mit zu)-* 18 (Teilsatz: umfaßt Infinitivsatz, -»...) • H.6 (SW). wie oben, Verweis 9

A.3 Testsatz 3: Die Vertragsverhandlungen sollen am Montag, den 28. Juni 0 beginnen. In diesem Satz ist kein Komma zu setzen, weil es sich um eine Aufzählung handelt, der Wochentag steht im Dativ, der Monatstag im Akkusativ.

A.3.1 Lösung im Regelteil: • H.l/2 (D, DW): Wir finden den Fall beim "einfachen Komma zwischen Satzteilen", R l l : "Das Datum wird von Orts-, Wochentags-, und Uhrzeitangaben durch Komma getrennt." Es tauchen einige Beispiele auf, wie z.B.: Berlin, den 26.12.1990 oder Mittwoch, den 25. Juli, [um] 20 Uhr findet die Sitzung statt. Dann folgt eine Differenzierung: "Folgt der Monatstag auf den Wochentag, so muß man beachten, ob eine Aufzählung vorliegt und ob dem Wochentag ein erklärender Beisatz nachgestellt ist." Er kommt am Montag, dem 5. September, an. (Wochen- und Monatstag stehen im Dativ; Beisatz.) Er kommt am Montag, den 5. September an. (Der Wochentag steht im Dativ, der Monatstag im Akkusativ; Aufzählung.) Letzterer ist der Analogiefall zum Testsatz 3. Er kommt Montag, den 5. September, an. Oder: Er kommt Montag, den 5. September an. (Wochen- und Monatstag stehen im Akkusativ; Beisatz oder Aufzählung.) • H.3/4 (A, AW). Stichwort Datumsangabe, Randzahl 15: "Das (einfache) Komma steht zwischen der Ortsangabe und dem Datum; und zwischen Datum und Uhrzeit." Es folgen zunächst dieselben Beispiele wie bei H.l/2, dann wird wiederum bei der

226 Randzahl 16 die Differenzierung vorgenommen. Der Analogiefall wird bei 16(1) abgehandelt: (1) Aufzählung (= einfaches Komma): Der Wochentag steht im Dativ, der Monatstag im Akkusativ. Er kommt am Montag, den 5. Sept. an. • H.S/6 (S, SW). Hier wird der Fall zum einen beim "einfachen Komma", § 1 Bern. 5 abgehandelt. Dort steht (in petit): "Das Datum wird von Wochentags-, Orts- und Uhrzeitangabe durch Komma getrennt." Es folgen wieder dieselben Beispiele, dann wird die Differenzierung in "Aufzählung", "Apposition (vgl. § 20 Bern. 2)", "Apposition oder Aufzählung" vorgenommen. § 20 Bern. 2 (unter C. 1 Zusätze) wiederholt den gesamten Teil (auch in petit). Der Testsatz ist nicht über die "Wichtigsten Regeln" oder über die "Wörterverzeichnisse" zu lösen.

A.3.2 Lösung mit Hilfe der "Sachregister": • H.2 (DW). Stichwörter Apposition (= Beifügung) o beim Datum. Freilag, den 3. März 11 Datum -» 11 • H.6 (SW): Stichwörter Apposition (= Beifügung) * beim Datum: Freitag, den 3. März -» 20 B 2 Datum 1 B 5, 20 B 2

A. 4 Testsatz 4: " Wo sollen wir uns treffen ? "0 fragte sie die Kollegin. Aufgrund der Zeichenhäufung (Fragezeichen, Anführungsstriche) ist kein Komma zu setzen.

A.4.1 Lösung im Regelteil: • H.l/2 (D, DW). Beim "Komma zwischen Sätzen" findet man R 22: Das Komma steht zwischen Haupt- und Nebensatz (Gliedsatz). Nach einigen Ausführungen geht es um "wörtliche Rede". * Nach der wörtlichen Rede steht kein Komma, wenn sie durch ein Frage- oder Ausrufezeichen abgeschlossen ist und der Hauptsatz unmittelbar anschließt. Beispielsätze: "Was ist dasfiir ein Käfer?"fragte er. "Du sollst mich in Ruhe lassen!" rief sie. • H.3/4 (A,AW) Stichwort "wörtliche Rede" vgl. Rede, wörtliche Randzahl 49: "Die wörtliche Rede wird (wie ein Nebensatz) mit (paarigem) Komma vom Begleitsatz getrennt. Beispielsatz: "Ich kenne Sie nicht", antwortete er. Bei Randzahl 50 werden,Ausnahmen behandelt. (2) Nach der wörtlichen Rede steht kein Komma, wenn sie durch ein Frage- oder Ausrufezeichen abgeschlossen wird. Beispielsätze: "Was ist das fiir ein Käfer?" fragten sie. "Du sollst uns in Ruhe lassen!" riefen sie.

227

• H.5/6 (S, SW): Die systematisch aufgebauten Hefte liefern die Lösungsmöglichkeit für diesen Testsatz bei B ("paariges Komma") Punkt 3, § 17 (Grundregel): "Die wörtliche Rede wird (wie ein Nebensatz) durch (paariges) Komma vom Begleitsatz abgetrennt." Beispielsätze: "Dies ist", sagte sie, "alles gut und schön, aber...", "Ich kenne Sie nicht", antwortete er. § 18 macht auf Ausnahmen aufmerksam, für Testsatz 4 ist § 18 (2) ausschlaggebend: "(2) Das Frage- oder Ausrufungszeichen ersetzt das schließende Komma." Die Beispielsätze sind mit denen in H. 1/2 identisch. Auch dieser Testsatz kann nicht mit den "Wichtigsten Regeln" oder den "Wörterverzeichnissen" gelöst werden.

A.4.2 Lösung mit Hilfe der "Sachregister": • H.2 (DW) Stichwörter wörtliche Rede 22* Teilsatz. umfaßt -»..., -»..., -»...,-»...,-» wörtliche Rede • H.6 (SW): Stichwörter wie oben, Verweis 17, 18 (1,2)

A.5 Testsatz 5: Es ist schwierig zu parken, besonders0 wenn verkaufsoffener Samstag ist. An der markierten Stelle ist das Komma fakultativ.

A.5.1 Lösung im Regelteil: • H.l/2 (D, DW): Wir finden diesen Fall beim "paarigen Komma beim Zusammentreffen einer Konjunktion mit einem Adverb, Partizip u.a.", Regel 38: "In einigen Fügungen ist der Gebrauch des Kommas freigestellt." Weiter heißt es: Wird das vor der Konjunktion stehende Adverb u.ä. besonders betont und hervorgehoben, dann wird meist ein Komma gesetzt. Hierzu gehören Fügungen wie besonders[,] wenn ii Es ist kein Beispielsatz mit besonders[,] wenn angegeben! • H.3/4 (A, AW): Stichwort: Adverb/Partizip + Konjunktion, z.B besonders, wenn "Bei bestimmten Fügungen, in denen eine Konjunktion mit einem Adverb, Partizip (= Einleitewort) u.a. zusammentrifft (z.B. vorausgesetzt, daß; auch wenn), ist zu entscheiden, ob das Einleitewort Satzwert hat (= Komma) oder nicht (kein Komma). Bei Randzahl 32 geht es um die Fügungen, deren erster Teil als satzwertiges Einleitewort angesehen werden (also Komma), bei Randzahl 33 erscheinen die Fügungen, die als Einheit angesehen werden, und bei Randzahl 34 geht es um Fügungen, bei denen der Gebrauch des Kommas freigestellUst "Wird das vor der Konjunktion stehende Einleitewort als satzwertig gesehen und damit hervorgehoben, dann wird auch vor der Konjunktion ein Komma gesetzt. Hierzu gehören Fügungen wie

228 ..., besonders [,] wenn M

• H.5/6 (S, SW) Der Testsatz ist bei B. 1 Nebensatz § 5 (3) zu lösen. § 4 bietet die Grundregel für den Nebensatz. §5(1) behandelt Fügungen (Adverb, Partizip u.a. + Konjunktion), die nicht als Einheit gesehen werden (z.B. ..., abgesehen davon, daß), § 5 (2) solche, die als Einheit angesehen werden (z.B. ..., als daß), § 5 (3) diejenigen, bei denen der Gebrauch des Kommas freigestellt ist. Der Text ist fast identisch mit dem von H.3/4. Auch hier wird dasselbe Beispiel wie in den anderen Heften angegeben: Ich habe ihn nicht gesehen, geschweige, daß ich ihn sprechen konnte. Neben: Ich glaube nicht einmal, daß er anruft, geschweige, daß er vorbeikommt. Je nachdem(,) wie geschickt er ist, kann er hier oder im Garten arbeiten. Eine Lösung dieses Testsatzes mit Hilfe der "Wichtigsten Regeln" ist nicht möglich, aber mit Hilfe der "Wörterverzeichnisse".

A. 5.2 Lösung mit Hilfe der " Wörterverzeichnisse": • H.2 (DW). Stichwort... besonders wenn -weil... je nach Sinn: o Einleitewort + Konjunktion mit paarigem K. 37 o besonders gehört zum vorhergehenden Satz. (Verweis fehlt!) o als satzwertiges, bes. hervorgehobenes Einleitewort 36 Beispielsätze: Ich freue mich auf deinen Besuch, besonders wenn du länger bleibst. Ich freue micht auf deinen Besuch besonders, wenn du länger bleibst. (= Ich freue mich besonders auf deinen Besuch, wenn du...) Ich freue mich auf deinen Besuch, besonders, wenn du länger bleibst. • H.4 (AW). Stichwort... besonders wenn weil... je nach Sinn: * Einleitewort + Konjunktion mit paarigem K. 33 * besonders gehört zum vorhergehenden Satz.-» 34 B * als satzwertiges, bes. hervorgehobenes Einleitewort -»32 Die Beispielsätze sind mit denen in H.3/4 identisch! • H. 6 (SW) Stichwort... besonders wenn weil... je nach Sinn. (Text und Beispielsätze wie oben) * * 5(2) *-»5(3)B * ->5(1)

A.5.3 Lösung mit Hilfe der "Sachregister": • H.2 (DW) Stichwörter: Einleitewort + Konjunktion (hier steht fälschlicherweise "Konjugation"!): ..., selbst wenn; ..., abgesehen davon, daß -»36-38 Adverb/Partizip + Konjunktion, z.B.: besondersQ wenn: angenommen, daß -» 36-38 • H.6 (SW) Stichwörter wie in H.2 (gleicher Fehler!), Verweis auf-»5 (1-3)

229

A.6 Testsatz 6: Löhne und Preise im Gleichgewicht zu halten0 ist nicht leicht. An die markierte Stelle ist kein Komma zu setzen, weil sich der erweiterte Infinitivsatz in Subjektstellung befindet.

A. 6.1 Lösung im Regelteil: • H.l/2 (D, DW): Wiederum geht es um das paarige Komma bei Partizipial- und Infinitivgruppen. Wie bei Testsatz 2 ist R 18 die Grundregel. Die Prüfpersonen müssen aber sehr viel weiter lesen, um zu der betreffenden Stelle zu gelangen, an der Fälle abgehandelt werden, an denen kein Komma steht: Es * steht aber kein Komma "* wenn der voranstehende erweiterte Infinitiv das Subjekt (den Satzgegenstand) vertritt (es sei denn, ein hinweisendes Wort wie "das" oder "dies" weist auf den Infinitiv zurück); Sich selbst zu besiegen ist der schönste Sieg " Aber: Sich selbst zu besiegen, das ist der schönste Sieg. • H.3/4 (A,AW): Stichwort "Infinitivsatz" Auch hier bietet Randzahl 22 die Grundregel, während bei Randzahl 23 die Ausnahmen aufgeführt werden. 23 (3) ist identisch mit dem Text und den Beispielsätzen in H. 1/2. • H.S/6 (S, SW) B 2 (Infinitivsätze) fuhrt bei § 9 die Grundregel auf, § 10 liefert die Ausnahmen. Für unseren Fall ist § 10 (1) ausschlaggebend. Der Text gleicht denen in den Heften 1/2, 3/4, 5/6. Zusätzlich erscheint hier ein Verweis auf § 1 Bern. 8, wo es um die Wiederaufnahme durch ein Wort (Pronomen oder Adverb) wie da, das, dies, so geht.

A. 6.2 Lösung mit Hilfe der " Wichtigsten Regeln ": • H.l/2 (D, DW). Punkt "3. Das Komma grenzt erweiterte Infinitivsätze (= 1 Wort + zu + Infinitiv) ab." Ausnahme: als vorangestelltes Subjekt Geld zu sparen macht Spaß. Aber: Geld zu sparen, das macht Spaß. • H.3/4 (A,AW): Punkt "2. Das (paarige) Komma trennt ab: * * Erweiterte Infinitivsätze mit zu Ausnahme: als vorangestelltes Subjekt Beispielsatz wie oben! • H.S/6 (S, SW). identisch mit H.3/4!

A.6.3 Lösung mit Hilfe der "Wörterverzeichnisse": • H.2 (DW) zu + Inf. + 1 Wort (= Infinitivsatz) vgl. 18 (kein Beispiel angegeben!) • H.4 (AW) zu + Inf. + 1 Wort (= Infinitivsatz) -» 22-23 In der Beispielspalte steht: "vgl.i dort". • H.6 (SW) zu + Inf. + 1 Wort (= Infinitivsatz) vgl. -»9-11 In der Beispielspalte steht: "vgl. dort".

230

A.6.4 Lösung mit Hilfe der "Sachregister" • H.2 (DW): Infinitivsatz o als Subjekt - » 1 8 * 3 Teilsatz: umfaßt • H.6 (SW) Infinitivsatz * als Subjekt* 10(1), Teilsatz: umfaßt

(= erweiterter Infinitiv mit zu ) Infinitivsatz, -» (= erweiterter Infinitiv mit zu) 10(1)B Infinitivsatz, •*...

19

19

Die bisherige Darstellung der Lösungsmöglichkeiten demonstriert nicht die Verweise von der Benutzungsanleitung in den Regelteil. Bei welchen Testsätzen sie genutzt werden können, zeigt die Tabelle der möglichen Verweise und der Fundstellen für die sechs Testsätze im Text.

Es sind zu lösen mit den Bauteilen • • • •

"Wichtigste Regeln" [alle Hefte]: Testsätze 1, 2, 6 "Regeln" [alle Hefte], alle Testsätze "Wörterverzeichnis" [(Hefte 2 (DW), 4 (AW), 6 (SW)]: Testsätze 1, 2, 5 "Sachregister" [Heft 2 (DW), Heft 6 (SW)]: Verweise in den RT für alle Testsätze (direkt gelöst werden können aufgrund angegebener Beispiele nur Testsatz 1 und Testsatz 5).

B

Übersicht der Ergebnisse

Die folgenden Graphiken zeigen jeweils im Vergleich die Ergebnisse der Berufsschüler und der Brückenkursstudenten. Die Abbildungen 1 bis 4 beziehen sich auf die verschiedenen Bauteile der Hefte: WV = Wörterverzeichnis WR = Wichtigste Regeln SR = Sachregister RT = Regelteil. In den Abbildungen 5 bis 8 werden die drei Präsentationsformen des Regelteils D = Dudenversion A = alphabetische Version S = systematische Version miteinander verglichen. Ausnützung in % 80



WV

WR

SR

RT

• Schuter • Studenten

Abb.BI: Gesamtausnutzung der einzelnen Bauteile

Lösungsweg richtig in %

120 r

• Schüler EU Studenten

Abb. B2: Anteil richtiger Lösungswege bei Verwendung der genutzten Bauteile

232

davon Resultate richtig in %

WV

WR

SR

RT

• Schüler G Studenten

Abb. B3: Anteil richtiger Resultate bei richtig eingeschlagenen Lösungswegen

Benutzungserfolg in*

• Schüler •

Studenten

Abb. B4: Benutzungserfolg in den einzelnen Bauteilen

Ausnützung in %

D (Heft 1 u 2)

A (Heft 3 u 4) • Schüler •

S (Heft 5 u 6)

Studenten

Abb. B5: Ausnützungsquote im Vergleich der verschiedenen Präsentationsformen

233

Abb. B6: Anteil richtiger Lösungswege im Vergleich der verschiedenen Präsentationsformen

davon Resultate richtig in %

D (Heft 1 u 2)

A (Heft 3 u 4)

S (Heft 6 u 6)

• Schüler ED Studenten

Abb. B7: Anteil richtiger Resultate bei richtig eingeschlagenen Lösungswegen (Vergleich der verschiedenen Präsentationsformen)

Abb. B8: Benutzungserfolg im Vergleich der verschiedenen Präsentationsformen

C

Basistabellen

Im folgenden sind die Basistabellen, die der Ermittlung der Untersuchungsergebnisse zu Grunde lagen, abgebildet. Aufgeschlüsselt nach den einzelnen Sätzen, Heften und Bauteilen geben sie einen Überblick über die beschrittenen Lösungswege im einzelnen

C. 1 Basistabellen der Berufsschüler (Satz 1-6) Heft 2

Heft 1

Satz 1

Heft 4

Heft 3

Heft 5

Heft 6

alle davon alle davon alle davon alle davon alle davon alle Res ri Res ri Res ri Res ri Res ri WR

RT WV

SR

LW richtig

6

falsch

2

LW richtig

7

falsch

3

6

5 1

7

9

7

~

LW richtig

-

falsch

-

4

5

5 --

5

5

4

--

1

1

2

8

8

--

5

5

5

2

2

--

7

4

4

7

5

5

1

1

1

-

1

-

9

1

Heft 1

Satz 2

7

1

4

falsch

7 -

2

LW richtig

keine Angabe

5

davon Res ri

Heft 3

Heft 2

4

6

Heft 4

1

Heft 6

Heft 5

alle davon alle davon alle davon alle davon alle davon alle Res ri Res ri Res ri Res ri Res n WR

LW richtig falsch

RT

WV

SR

6

6

5 1

-

LW richtig

8

falsch

2

LW richtig

5

8

2 7

3

2

-

2

7 6

1

1 -

7

2

5

3

10

~

-

LW richtig

-

10 3

10

2

10

6

4

4

| 6

6

--

5 --

6

2

--

4

--

falsch keine Angabe

5

-

2

falsch

5

davon Res ri

4 |

4

5

5

235

Heft 1

Satz 3

Heft 2

Heft 3

Heft 4

Heft 5

Heft 6

alle davon alle davon alle davon alle davon alle davon alle Res ri Res ri Res ri Res ri Res ri WR

RT

LW richtig

--

falsch

5

LW richtig

10

falsch WV

SR

-

4

11

-

2 6

3

--

-

--

1

1

12

9

4

1

12

10

4

15

-

6

3

14

-

-

-

falsch

-

--

--

2

falsch

--

keine Angabe

7

2

5

5

~

5

Heft 1

Satz 4

6

-

LW richtig

LW richtig

4

Heft 2

5

Heft 3

3

3

Heft 4

Heft 5

Heft 6

alle davon alle davon alle davon alle davon alle davon alle Res n Res ri Res ri Res ri Res ri WR

LW richtig

RT

LW richtig

14

falsch

1

falsch

WV

--

-

--

LW richtig

11 7

-

18

15

1

-

12

12

6

6

--

--

-

1

1

5

2

2

7

Heft 1

6

2

--

5

7

--

8

4

Heft 2

3

Heft 3

7

4

Heft 4

Heft 6

Heft 5

alle davon alle davon alle davon alle davon alle davon alle Res ri Res ri Res ri Res ri Res ri WR

LW richtig falsch

1

RT

LW richtig

5

falsch

3

WV

LW richtig

4

fälsch

2

LW richtig

--

falsch

--

SR

keine Angabe

--

13

--

-

1 5

3

--

5 3

5

2

10 3

--

10

3

--

-

-

2 13

6

Q

3

2 12

12

davon Res ri

--

--

2

1 12

4

--

1

1 3

4

8

davon Res ri

-

-

falsch

Satz 5

5

--

--

LW richtig

keine Angabe

-

-

8 1

falsch SR

-

-

2

davon Res ri

3

12

236

Heft 2

Heft 1

Satz 6

Heft 3

Heft 5

Heft 4

Heft 6

alle davon alle davon alle davon alle davon alle davon alle Res ri Res ri Res ri Res ri Res ri WIRE RT

LW richtig

4 1

LW richtig

4

falsch

1

4

falsch

0

- -

1

1

--

2

1

1

1

5

5

-

1

1

5

4

4

1

1

4

4

-

4

3

7

--

1

--

-

2

WV

LW richtig

--

-

-

falsch

--

-

--

SR

LW richtig

3

-

falsch keine Angabe

-

9

davon Res ri

1

-

15

15

16

11

12

C.2 Basistabellen der Brückenkursstudenten (Satz 1 -6)

Heft 2

Heft 1

Satz 1

Heft 3

Heft 4

Heft 5

Heft 6

alle davon alle davon alle davon alle davon alle davon alle Res ri Res ri Res ri Res ri Res ri WR

LW richtig falsch

1

RT

LW richtig

4

falsch

1

WV

LW richtig

SR

LW richtig

4

3

3

4

5

5

4

4

4

7

-

2

3 10

9

7

3

1 -

- -

-

--

3

--

--

falsch

3

--

3

-

3

-

--

4

1

--

3

-

--

2

falsch

keine Angabe

4

davon Res ri

1

-

--

-

1

237

Heft 1

Satz 2

Heft 3

Heft 2

Heft 4

Heft 5

Heft 6

alle davon alle davon alle davon alle davon alle davon alle Res ri Res ri Res ri Res ri Res ri WIRE

LW richtig

3

falsch

--

RT

LW richtig

4

falsch

3

WV

LW richtig

3

falsch

--

SR

LW richtig

2

3

3

-

4

2

2

-

1

1

1

-

--

2

2

6

1

fälsch keine Angabe

3

--

4

4

--

9

2

2

1

4

5

1

5

-

1

2

1

-

-

-

Heft 1

Satz 3

1

-

9

-

--

1

-

5

2

1

--

Heft 3

Heft 2

-

-

Heft 4

Heft 5

Heft 6

alle davon alle davon alle davon alle davon alle davon alle Res ri Res ri Res ri Res ri Res ri WIRE

LW richtig falsch

--

RT

LW richtig

9

falsch

1

WV

LW richtig

--

fälsch

--

SR

LW richtig

2

-

--

--

6

3

1

falsch keine Angabe

-

-

--

4

-

-

9

7

1

--

8

6

9

2

9

1

6

3

-

~

4

1

4

-

1

Heft 1

Satz 4

-

--

Heft 2

-

--

Heft 3

Heft 4

Heft 6

Heft 5

alle davon alle davon alle davon alle davon alle davon alle Res ri Res ri Res ri Res ri Res ri WIRE RT

LW richtig

-

--

-

-

-

-

falsch

-

-

-

--

--

~

LW richtig

6

fälsch

3

2

7

--

fälsch

--

LW richtig

3

fälsch keine Angabe

6

9 1

--

WV < LW richtig SR

9

7 3

6

9

8

5

1

~

-

davon Res ri

5

1 ~

--

4

3

-

1

davon Res ri

-

-

--

davon Res ri

-

--

- -

-

3

238

Satz 5

Heft 2

Heft 1

Heft 5

Heft 4

Heft 3

Heft 6

alle davon alle davon alle davon alle davon alle davon alle Res ri Res ri Res ri Res ri Res ri WIRE

RT

LW

LW

richtig

1

richtig

8

falsch WV

LW

SR

LW

--

falsch

8

1

--

-

--

--

-

-

-

--

--

-

--

7

--

3

9

richtig falsch

-

--

falsch

1

1

7

-

7

9

7

--

6

8

8

-

-

1

Heft 1

Satz 6

-

2

-

Heft 2

Heft 3

Heft 4

1

Heft 5

Heft 6

alle davon alle davon alle davon alle davon alle davon alle Res ri Res ri Res ri Res ri Res ri WIRE

RT

WV

SR

LW

LW

LW

LW

richtig

2

falsch

--

richtig

5

falsch

2

1

1

6 1

1

-

--

4

--

2

6 3

1

--

6

2 3

1

-

2

--

--

4

4

3

3

--

--

-

falsch

--

2

-

richtig

--

1

falsch

-

1

1

2

1

2

3

davon Res ri 2

3

2

richtig

keine Angabe

Res ri

1

-

--

-

1

2

richtig

keine Angabe

7

davon

1

1

D

Der Fragebogen Liebe Auszubildende,

nachdem Sie nun schon einige Wochen das Kommaheft benutzt haben, würden wir gerne von Ihnen wissen, wie Sie damit zurechtgekommen sind. Es geht uns also nicht um einen Test, wie gut oder schlecht Sie die Kommasetzung beherrschen! Wir möchten lediglich herausfinden, welche Darstellung der Kommaregeln die beste ist. Daher bitten wir Sie höflich, die Fragen ehrlich und ohne Mithilfe anderer zu beantworten. Ihre Teilnahme bleibt anonym, und Ihre Antworten werden nur zu Forschungszwecken verwendet. Wir bitten Sie nachdrücklich darum, keine Frage auszulassen, damit die Auswertung des Fragebogens nicht unnötig erschwert wird! Für Ihre Mithilfe danken wir Ihnen ganz herzlich!

Um

eventuellen

vorzubeugen.

Verwirrungen

machen

wir

darauf

aufmerksam, daß manchc Fragen nur von den Benutzern bestimmter Hefte (1.2.3.4.5 oder 6) beantwortet werden können. Diese Sonderfragen vorangestellte mit

den

sind

jeweils

Sonderkästchen

entsprechenden

durch nur

Heftzahlen

gekennzeichnet Bitte beachten Sie beim Ausfüllen des Fragebogens genau, welche Fragen für Sie zutreffen!

240 Welches Kommaheft haben Sie in den letzten Wochen benutzt 0 • 1 • 2 • 3 • 4 • 5 •

6

Wievielmal haben Sie in den letzten Wochen in dem Kommaheft Kommafälle nachgeschlagen?

• •

1

• •

2 bis 5

6 bis 10

mehr

0 •

1 •

2 bis 5 •

6 bis 10 •

mehr •

0

nur 2, 4, 6



im Regelteil



im Wörterverzeichnis

• •

• •

• •

r