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German Pages 236 [252] Year 2020
Ius Romanum Beiträge zu Methode und Geschichte des römischen Rechts herausgegeben von
Martin Avenarius, Christian Baldus, Richard Böhr, Wojciech Dajczak, Massimo Miglietta und José-Domingo Rodríguez Martín
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Methodenfragen der Romanistik im Wandel Paul Koschakers Vermächtnis 80 Jahre nach seiner Krisenschrift Herausgegeben von
Tommaso Beggio und Aleksander Grebieniow
Mohr Siebeck
Tommaso Beggio ist Ricercatore an der Universität Trient. orcid.org/0000-0003-0685-2995 Aleksander Grebieniow ist Assistenz-Professor an der Universität Warschau und Mitglied des Forschungsbüros im Obersten Gericht der Republik Polen. orcid.org/0000-0003-0380-4541
Gedruckt mit Unterstützung der Juristischen Fakultät der Universität Trient. La pubblicazione di questo volume è stata resa possibile grazie al contributo economico della Facoltà di Giurisprudenza dell’Università degli Studi di Trento. ISBN 978-3-16-159275-1 / eISBN 978-3-16-159276-8 DOI 10.1628/978-3-16-159276-8 ISSN 2197-8573 / eISSN 2569-409X (Ius Romanum) Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National bibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2020 Mohr Siebeck Tübingen. www.mohrsiebeck.com Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für die Verbreitung, Vervielfältigung, Übersetzung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Das Buch wurde von Gulde Druck in Tübingen auf alterungsbeständiges Werkdruckpapier gedruckt und gebunden. Printed in Germany.
Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis……………………………………………………..VII Christian Baldus Vorwort………………………………………………………………………IX Tommaso Beggio / Aleksander Grebieniow Einleitung……………………………………………………………………...1 Tommaso Beggio Tra Rechtsdogmatik e vergleichende Rechtsgeschichte. Questioni di metodo e studio del diritto romano nell’opera di Paul Koschaker………………………………………………...13 Marko Petrak Ius europaeum or ius oecumenicum? Koschaker, Schmitt and d’Ors on Roman Law and the Renewal of Legal Scholarship in the Postwar Context….………….75 Filippo Bonin La romanistica italiana dinanzi alla crisi tedesca. La Aktualisierung degli studi di diritto romano e il patto Betti-Koschaker....95 Tomasz Giaro Legal Historians and the Eastern Border of Europe………………………..147 Aleksander Grebieniow Römisches Recht als Vergleichsfaktor: Ignacy Koschembahr-yskowski (1864–1945) und die Methodenfrage…...165 Philipp Bosch Seminar- und Diskussionsbericht…………………………………………..211 Tommaso Beggio / Aleksander Grebieniow Sintesi della ricerca ………………………………………………………...217
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Inhaltsverzeichnis
Autorenverzeichnis………………………………………………………….227 Personenregister ………………………………………………...…….........239 Sachregister…………………………………………………………………233
Abkürzungsverzeichnis AcP AUMA
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DR DRW IAH IP JZ KPP LQR LR NDB NDI NJW NNDI PPiA QF QLSD
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RabelsZ
Rabels Zeitschrift für ausländisches und internationales Privatrecht REHJ Revista de estudios historico-juridicos Rg Rechtsgeschichte RISG Rivista italiana di scienze giuridiche RPEiS Ruch Prawniczy Ekonomiczny i Socjologiczny SCDR Seminarios Complutenses de Derecho Romano SDHI Studia et Documenta Historiae et Iuris SI Studia Iuridica TRG Tijdschrift voor rechtsgeschiedenis VfZG Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte ZAkfDR Zeitschrift der Akademie für Deutsches Recht ZEuP Zeitschrift für Europäisches Privatrecht ZNR Zeitschrift für Neuere Rechtsgeschichte ZSS (GA) Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Germanistische Abteilung ZSS (RA) Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Romanistische Abteilung ZVerglRW Zeitschrift für vergleichende Rechtswissenschaft
Vorwort Wissenschaftsgeschichte und wissenschaftliche Biographie Christian Baldus Wissenschaftsgeschichte ist nicht einfach und hat es nicht einfach. Sie ist nicht einfach, weil sie nur betreiben kann, wer den Gegenstand der jeweiligen Wissenschaft kennt – und ihre Entwicklung noch dazu. Diesen Gegenstand kennt man nur durch diese Wissenschaft, an der man selbst in notwendig punktueller und pfadabhängiger Weise mitwirkt. Kommt man aber von außen oder hat nur oberflächliche Kenntnisse, so versteht man nichts oder nicht richtig. Ein klassischer hermeneutischer Zirkel. Zu entkommen ist ihm nicht; positiv gewendet: Indem man über Wissenschaftsgeschichte reflektiert, reduziert man die Pfadabhängigkeiten immerhin. Das ist banal, wird aber wenig beachtet. Und es hat Auswirkungen auf die Frage, an welchem Punkt seiner eigenen wissenschaftlichen Entwicklung man sich mit Wissenschaftsgeschichte befassen sollte. Dazu sogleich. Wissenschaftsgeschichte hat es nicht einfach, weil jedenfalls Außenstehende, aber auch alle, die keine Probleme sehen oder sehen lassen wollen, sie im Zweifel überflüssig finden. Sie wird gern auf eine Metawissenschaft reduziert, auf ein Epiphänomen ohne unmittelbaren Nutzen. Inwieweit eine solche Haltung in den exakten Wissenschaften ihre Berechtigung haben mag, entzieht sich der Beurteilung des Rechtshistorikers. In der Rechtswissenschaft ist sie bedenklich, weil sie auf eine Verfestigung des hermeneutischen Zirkels hinausläuft. Wann kommt man im Laufe seiner wissenschaftlichen Entwicklung zur Wissenschaftsgeschichte? Studierende hören zumeist nur punktuell von ihr und haben auch noch nicht den Systemzugriff, der umfassendes Verständnis für die einzelne wissenschaftsgeschichtliche Frage schaffen könnte. Ist aber der Systemzugriff erst da, fühlt man sich wohl im System und muss zumeist nicht weiterfragen. Typischerweise ist es die Erfahrung, dass einzelne Dinge nicht schlüssig wirken, nicht glatt aufgehen, die dazu bringt, nach dem Woher, Wohin und Wozu von Lehren zu fragen. Juristen (jedenfalls deutsche) haben diese Chance im Zusammenhang der Examensvorbereitung, in der vieles aktiv zu beherrschen ist und man manches eben deswegen nicht gut anwenden kann, weil etwas nicht stimmt. Ist das Exa-
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men bestanden, kann man solche Fragen aufarbeiten, etwa in einer Dissertation; man kann auch, und dies ist der Regelfall, froh sein, dass man bestanden hat und sich mit den Formeln zufriedengeben, die praktisch jedenfalls aktuell funktionieren, auch wenn man weiß, dass Nachfragen zu weiteren Fragen führen würden. Wer sich der Forschung zuwendet, der lernt nun eine ganze Welt von Hintergründen kennen, die er vorher nicht kannte. Er kommt damit aber auf Pfade, etwa auf den des akademischen Lehrers; das ist so unvermeidlich wie gefährlich. Freilich: Vielleicht findet man in der älteren Literatur auch Fragen, Gedanken, Thesen, die man bereits gehört hatte, nur ohne Hinweis auf ihre Herkunft. Das klassische Beispiel hierfür, das wohl jeder Rechtsromanist kennt, ist Fritz Schulz’ Geschichte/History1: Kaum jemand liest sie schon als Student; wenn man sie dann liest, findet man lauter alte Bekannte, von offenkundig richtigen Beobachtungen und Modellen bis hin zu solchen, die durchaus zeitbedingt sein mögen. Gleichwohl ist die Hemmschwelle für angehende Forscher groß: Man spürt erst beim Eintritt in die ersten zusammenhängenden eigenen Studien, wie komplex der Kosmos der eigenen Wissenschaft ist und verspürt berechtigte Unsicherheit darin, sich ein eigenes Urteil zu bilden; und man ist oft nicht einmal unglücklich über eine gewisse Führung durch das Umfeld, in dem man sich bewegt. Vorverständnisse sind so nötig wie problematisch 2. Je weiter man aber auf dem akademischen Weg kommt, desto mehr strukturiert sich der Blick, verfestigen sich Überzeugungen. Man lernt natürlich dazu und es gehört zum Selbstverständnis der Wissenschaft, sich selbst auch zu permanenter Offenheit zu erziehen. Ohne Strukturen, an denen man festhält und für die man auch nach außen eintritt, kommt man aber nicht voran. Schlimmstenfalls glaubt man irgendwann, den Generalschlüssel gefunden zu haben; es gehört zu den Paradoxa wissenschaftlichen Arbeitens, dass man einen solchen Schlüssel sucht, spätestens sobald man seine wissenschaftlichen Lebensthemen gefunden hat – ihn aber auf keinen Fall finden kann oder darf, denn dann wird so mancher zum Missionar und unerträglich. Jedenfalls ist die Phase wissenschaftlicher Reife die, in der man genug weiß, um Wissenschaftsgeschichte zu betreiben, aber besonders darauf bedacht sein muss, sich die nötige Selbstkritik zu erhalten; und es ist die, in der sich typischerweise die Wege trennen: Entweder man befasst sich nur noch mit einzel-
1 F. Schulz, History of Roman Legal Science, Oxford 1946; Original: Geschichte der römischen Rechtswissenschaft, Weimar 1961. 2 Vgl. grundsätzlich M. Avenarius, Tradition, Vorverständnis und Wirkungsgeschichte der Quellen. Vom Einfluß der geisteswissenschaftlichen Hermeneutik auf das romanistische Verstehen, in M. Avenarius (Hg.), Hermeneutik der Quellentexte des Römischen Rechts, Baden-Baden 2008, 9‒29.
Vorwort
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nen Sachfragen oder man wendet sich primär der Methode, der Wissenschaftsgeschichte und sonstigen Metafragen zu. Auch das ist eine Frage der Fokussierung auf Lebensthemen – und der Organisation. Die (selbstverständlich sinnvolle) Verbindung zwischen beiden Sphären zu erhalten, kostet erheblichen Aufwand, den man in dieser Phase oft nicht betreiben kann. Und dann gibt es noch die alten Koryphäen, die, befreit von den lästigen Details des akademischen Alltags, Wissenschaftsgeschichte im Rückblick auf ihr eigenes Leben betreiben können. Sie schauen meist tiefer als alle anderen, aber der Pfad, den sie betrachten, ist ihr eigener und es ist nicht immer so, dass sie gerade ihre eigenen Wege rückblickend mit kritischer Distanz einordnen können. Fazit: Ein ideales „Entwicklungsalter“ für Wissenschaftsgeschichte gibt es nicht. Vielleicht kann man immerhin sagen, dass man sich ihr immer wieder stellen sollte, im eigenen Interesse und damit in dem der Wissenschaft. Denn Wissenschaft definiert sich prinzipiell durch ihre Methode und Methode ist immer historisch geprägt. Wer die Geschichte der eigenen Disziplin als black box behandelt, der kann keinen eigenen Standpunkt zur Methode entwickeln und damit im Grunde gar nicht methodisch arbeiten: Methoden anderer unreflektiert zu kopieren, ist allenfalls am Anfang akademischer Ausbildung hinnehmbar; mit jedem weiteren Schritt nimmt die eigene Verantwortung für die selbst praktizierte Methode zu. Das hier vorgelegte Werk hat mit einer weiteren Schwierigkeit zu kämpfen. Es geht nicht zuletzt um die Zeit des Nationalsozialismus, deren Vor- und Wirkungsgeschichte. Über diese Zeiten zu sprechen und zu schreiben, ist einfacher und zugleich schwieriger geworden. Einfacher, weil die Netzwerke von belasteten Wissenschaftlern, die früher manche Untersuchungen zu einem beruflichen Risiko für Nachwuchsforscher machten, nicht mehr existieren; schwieriger, weil die Zeitzeugen insgesamt mehrheitlich verstorben sind. Wer sich heute zu solchen Fragen äußert, unterliegt indirekten Prägungen über akademische Schulen, dogmatische Traditionen und politische Überzeugungen und er ist auf schriftliche Quellen beschränkt. Die Prägungen hängen auch von dem politischen System und der Gesellschaft ab, in der man groß geworden ist – ost- und ostmitteleuropäische Länder haben nach 1945 andere Erfahrungen gemacht als westeuropäische und auch einige westliche Länder hatten ihre (wiederum andersartigen) Diktaturen. Die Bedingungen, unter denen der Diskurs in den verschiedenen Staaten stattfand, wurden auch, wie oft übersehen worden ist, dadurch geprägt, ob 1968 jeweils der Umgang mit der NS-Vergangenheit zum gesamtgesellschaftlichen Thema wurde oder nicht. Selbst wenn man alles Plakative und Tagespolitische weglässt, bleiben viele Untiefen, denen wissenschaftsgeschichtliche Arbeit entgehen muss. Das Nachdenken über den Nationalsozialismus ist zugleich von entscheidender Bedeutung für die vielleicht wichtigste Aufgabe, die Rechtsgeschichte
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für das Recht hat: Vermessung von Spielräumen, von Handlungs- und Entscheidungsspielräumen 3. Am historischen Beispiel kann man lernen, wie unter vergangenen Bedingungen Juristen mit ihren jeweiligen Handlungsspielräumen umgegangen sind. Heutige Bedingungen sind anders, aber sie sind von vergangenen geprägt, und wer vergangene studiert, gewinnt Sensibilität für Entscheidungssituationen, Entscheidungsfolgen und Entscheidungsparameter, kurz: für die Gegenwart. Zeiten wie die des Nationalsozialismus (aber auch, in milderer oder anderer Form, anderer Diktaturen) geben Beispiele für ganz existentielle Entscheidungssituationen. Heutige Juristen können nur hoffen, in solche Lagen nicht zu kommen. Aber auch heute haben Juristen das zu entscheiden, was die Gesellschaft ohne das Recht nicht (oder nicht sachgerecht) zu lösen vermag und auch heute können Konflikte bis zu Fragen von Leben und Tod gehen, wie der höchst aktuelle Bereich der Bioethik zeigt. Nun geht es bei Koschaker aber nicht nur um Nationalsozialismus. Es geht auch um prinzipielle Transformationen der Wissenschaft vom römischen Recht, für die der Nationalsozialismus zum Zerrspiegel wurde 4. Sie hat über ein Jahrhundert gebraucht, um sich nach der Kodifikationswelle des 19. Jahrhunderts auf neue Aufgaben und damit teilweise auch auf neue Methoden einzustellen5, ein Prozess, der bis heute nicht ganz beendet ist. Modernisierung wie Konservatismus hatten in diesem Prozess viele Facetten; manche dieser Facetten waren von 1933 bis 1945 nicht neu, schillerten aber anders und nach 1945 wieder anders. Und wer nach 1945 gearbeitet hat, war seinerseits in mannigfacher Weise beeinflusst, bisweilen belastet. Hier ist viel zu dekonstruieren, wenn die heutige Wissenschaft wirklich wissen will, auf welchen Grundlagen sie steht. Die Pfade führen durch ein Dickicht, in dem nur eine sehr genaue Karte Orientierung geben kann; die dafür nötigen Vermessungen sind keineswegs bereits alle erfolgt. Wissenschaftsgeschichte darf daher nicht denen überlassen werden, die Messtischblätter zu kompliziert finden, praktisch also: Römisches Recht zu italienisch, Archive zu staubig, Juristisches zu juristisch. Nicht denen, die den Kontext über den Text stellen und die geschliffene These über die geduldige Recherche. All dies zusammengenommen, zeigt sich, warum die Initiative von Tommaso Beggio und Aleksander Grebieniow so sehr zu begrüßen ist. Beide sind als Rechtshistoriker bereits monographisch und durch weitere gedankenreiche 3
Dazu zuletzt Chr. Baldus, Geschichte der Rechtsmethode – Methode der Rechtsgeschichte. Der Entscheidungsspielraum als Angelpunkt rechtsgeschichtlichen Methodendenkens, in JZ 74, 2019, 633‒639. 4 M. Miglietta, G. Santucci (a c. di), Diritto romano e regimi totalitari nel ’900 europeo. Atti del Seminario Internazionale (Trento, 20‒21 ottobre 2006), Lavis (Trento) 2009. 5 Vgl. zuletzt M. Avenarius, Chr. Baldus, F. Lamberti, M. Varvaro (Hg.), Gradenwitz, Riccobono und die Entwicklung der Interpolationenkritik / Gradenwitz, Riccobono e gli sviluppi della critica interpolazionistica, Tübingen 2018.
Vorwort
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Schriften ausgewiesen, beide verbinden auf je eigene Weise Forschung am antiken Recht und an dessen denkbaren Fortwirkungen, beide verfügen über reiche internationale Erfahrung. Sie kennen die Chancen, aber auch die Eigenheiten und die Mängel des Wissenschaftsbetriebes. Wenn es eine Figur gibt, zu deren Verständnis (mit dem Beurteilen sollte man vorsichtig sein) diese Voraussetzungen essentiell sind, dann Koschaker. Wer über ihn schreibt, schreibt oft nicht neutral, auch heute nicht. Hinzu kommt, dass noch längst nicht alle relevanten Texte aus seiner Feder aufgearbeitet sind. An Koschaker zeigt sich exemplarisch, wie schwierig die Frage nach den Entscheidungsspielräumen ist; am Studium seiner Biographie lernt man Vorsicht und Umsicht. Pauschalurteile sind selten richtig und wenn sie von Nachgeborenen kommen, so gut wie nie. Die beiden Herausgeber gehen die Fragen, zu denen Koschakers Leben und Wirken anregt, in einer Phase ihrer eigenen wissenschaftlichen Entwicklung an, in der sie schon kundig 6, aber noch nicht festgelegt sind. Dieser Band zeigt ihre Fähigkeit, einen produktiven Kreis von Autoren so zusammenzubringen, dass jeder Autor und zugleich die wissenschaftliche Öffentlichkeit aus dem Projekt etwas mitnimmt – keine unverrückbaren Erkenntnisse, wohl aber Stufen auf einer Treppe, deren oberes Ende wir noch nicht sehen. Dem Heidelberger Institut für geschichtliche Rechtswissenschaft war es eine Ehre, das Symposion beherbergen zu dürfen. In einer Zeit, in der wir neu fragen, was geschichtliche Rechtswissenschaft sei 7, sind es solche Initiativen, die neue Antworten ermöglichen.
Literaturverzeichnis Avenarius, M., Tradition, Vorverständnis und Wirkungsgeschichte der Quellen. Vom Einfluß der geisteswissenschaftlichen Hermeneutik auf das romanistische Verstehen, in Avenarius, M. (Hg.), Hermeneutik der Quellentexte des Römischen Rechts, Baden-Baden 2008, 9–29. Avenarius, M., Baldus, Chr., Lamberti, F., Varvaro, M. (Hg.), Gradenwitz, Riccobono und die Entwicklung der Interpolationenkritik / Gradenwitz, Riccobono e gli sviluppi della critica interpolazionistica, Tübingen 2018. Baldus, Chr., Geschichte der Rechtsmethode – Methode der Rechtsgeschichte. Der Entscheidungsspielraum als Angelpunkt rechtsgeschichtlichen Methodendenkens, in JZ 74, 201,) 633–639. 6 Vgl. insbesondere die Monographie von T. Beggio, Paul Koschaker (1879–1951). Rediscovering the Roman Foundations of European Legal Tradition, Heidelberg 2018: bereits vergriffen und 2019 nachgedruckt, überzeugend namentlich durch eben jene Genauigkeit und Zurückhaltung (ohne Standpunktlosigkeit), die manchem quellenferner arbeitendem, aber auch manchem lebensälteren Autor fehlt. 7 Chr. Baldus, Chr. Hattenhauer, K.-P. Schroeder (Hg.), Geschichtliche Rechtswissenschaft. 100 Jahre Heidelberger Institut (1918‒2018), Heidelberg 2018.
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Baldus, Chr., Hattenhauer, Chr., Schroeder, K.-P. (Hg.), Geschichtliche Rechtswissenschaft. 100 Jahre Heidelberger Institut (1918 –2018), Heidelberg 2018. Beggio, T., Paul Koschaker (1879–1951). Rediscovering the Roman Foundations of European Legal Tradition, Heidelberg 2018 (2. unveränderte Aufl.: Heidelberg 2019). Miglietta, M., Santucci, G. (Hg.), Diritto romano e regimi totalitari nel ’900 europeo. Atti del Seminario Internazionale (Trento, 20 –21 ottobre 2006), Trento 2009. Schulz, F., History of Roman Legal Science, Oxford 1946 (Original: Schulz, F., Geschichte der römischen Rechtswissenschaft, Weimar 1961).
Einleitung Tommaso Beggio Aleksander Grebieniow „Die Wissenschaft erweitert beständig ihr Material und ihre Methoden und ändert ihre Auffassung, und jede Generation beginnt aufs Neue den Ringkampf mit den Problemen, deren Lösung die vorhergehende schon fast erreicht zu haben glaubte“1.
Den Anstoß für das diesem Band vorausgehende Seminar gab eine Diskussion im Rahmen der Konferenz Giornate Tridentine di Diritto Romano2 vor fünf Jahren über romanistische Methoden und die Schriften von Koschaker und Koschembahr-yskowski. Dabei fiel auf, dass die methodologischen Ansätze dieser beiden Romanisten des 20. Jahrhunderts viele Gemeinsamkeiten zueinander und zu den Werken anderer Romanisten ihrer Zeit aufweisen. Diese Beobachtung nahmen wir zum Anlass, uns näher mit den Methodenfragen der Romanistik am Anfang des 20. Jahrhunderts auseinanderzusetzen. Einen weiteren Anlass bot das 80-jährige Jubiläum von Paul Koschakers berühmter „Krisenschrift“, die aus einem Vortrag an der Akademie für Deutsches Recht im Dezember 1937 hervorging3. Rund zehn Jahre später, in einer völlig veränderten geopolitischen Lage, plädierte er erneut in seinem Meisterwerk Europa und das römische Recht für die sog. „Aktualisierung“ des römischen Rechts4. Zur Erinnerung an diese Schriften und Erörterung der Methodenfragen haben wir am 20. und 21. Oktober 2017 in Heidelberg ein internationales Seminar mit dem Titel „Methoden der Romanistik: Woher? Wohin?“ organisiert, das durch die intensiven und fruchtbaren Diskussionen mit unseren Fachkollegen sehr bereichert wurde5. 1 Eduard Meyer in seinem Nachruf auf Theodor Mommsen: Kleine Schriften zur Geschichtstheorie und zur wirtschaftlichen und politischen Geschichte des Altertums, Halle a.d. Saale 1910, 546. 2 Siehe A. Cherchi, Seconde Giornate tridentine di diritto romano, in Index 44, 2016, 695700; L. Tonin, Giornate tridentine di diritto romano – II, in QLSD 6, 2016, 368373. 3 P. Koschaker, Die Krise des römischen Rechts und die romanistische Rechtswissenschaft, in Schriften der Akademie für Deutsches Recht, Gruppe römisches Recht und fremde Rechte, n. 1, München/Berlin 1938. 4 P. Koschaker, Europa und das römische Recht, München/Berlin 19471 (4. unveränderte Aufl.: München/Berlin 1966). 5 G. Albers, 70 Jahre Paul Koschakers Europa und das römische Recht. Seminar Methoden der Romanistik: Woher? Wohin? Heidelberg, 20.21. Oktober 2017, in ZEuP 25, 2018,
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Beggio/Grebieniow
Der Seminartitel wirft zunächst die Frage danach auf, was in diesem Rahmen überhaupt unter dem Begriff „Methode“ zu verstehen ist. Nach der gewöhnlich verwendeten Definition ist die Methode die Vorgehensweise oder der Wegweiser zum Erreichen eines bestimmten Forschungszieles. Die in casu untersuchte Methode ist die Lehre Paul Koschakers in Bezug auf das Studium des römischen Rechts. Im Sinne von Niklas Luhmann ist dabei zu betonen, dass es sich bei Methoden nicht um strikte Regeln handelt, sondern um historisch bedingte Anweisungen, die normalerweise dem Forschungsziel angepasst sind, eine bestimmte Theorie rechtfertigen und die Vergewisserung eigener Beobachtungen über das Recht ermöglichen6. Die Methode ist an ihrem Gegenstand und nach der Forschungsfrage auszurichten. Als Romanisten stellen wir uns bei der Wahl der Methode auch die grundlegenden Fragen: Wozu dient unsere Disziplin? Brauchen wir ihre „Aktualisierung“, wie sie Paul Koschaker vor 70 Jahren vorgeschlagen hat? Und vor allem: Sind seine methodologischen Vorschläge unter den veränderten Bedingungen noch aktuell? Paul Koschaker und die Romanisten seiner Zeit gehören zur Epoche einer starken Beschleunigung in der Entwicklung der Rechtsdisziplinen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Pandektenlehre in eine Krise geraten und wurde schnell auch als Ballast empfunden7. Neue wissenschaftliche Richtungen stellten sich der durch den Pandektisten betriebenen Begriffsjurisprudenz entgegen8: Die Zweckjurisprudenz von Rudolf von Jhering (selbst ehemaliger Begriffsjurist), die rechtssoziologischen Forschungen von Hermann Kantorowicz, die Interessenjurisprudenz, die Rechtsvergleichung und vor allem die „Historisierung“ des römischen Rechts fanden zahlreiche Anhänger. Aber erst nach dem Inkrafttreten des BGB wurde das römische Recht von vielen Romanisten zum historischen Fach erklärt. Einerseits war das charakteris-
705708; T. Beggio, Considerazioni in merito al seminario „Methoden der Romanistik: Woher? Wohin? 70 Jahre Paul Koschakers Europa und das römische Recht“, Institut für geschichtliche Rechtswissenschaft, Heidelberg, 2021 ottobre 2017, in IP II.2, 2017, 281286. 6 N. Luhmann, Die Wissenschaft der Gesellschaft, Frankfurt a.M. 19942, 171, 403, 413 415. 7 Noch heute wird mit der Verwendung der Begriffe der „(Neo-)Pandektistik“ oder „(Neo-)Pandektisten“ oft der Vorwurf der ahistorischen Behandlung des römischen Rechtsmaterials verbunden. Vgl. H.-P. Haferkamp, T. Repgen, „Wie pandektistisch war die Pandektistik?“ – Einleitung, in H.-P. Haferkamp, T. Repgen (Hg.), Wie pandektistisch war die Pandektistik? Symposion aus Anlass des 80. Geburtstags von Klaus Luig, Tübingen 2017, 25. Kritisch über die Tendenzen des sogenannten Neopandektismus äußerten sich u.a. P. Caroni, Der Schiffbruch der Geschichtlichkeit: Anmerkungen zum Neo-Pandektismus, in ZNR 16, 1994, 85100; M. Bretone, Diritto e tempo nella tradizione europea, Roma/Bari 2004, 146 und 235257; V. Winkler, Der Kampf gegen die Rechtswissenschaft. Franz Wieackers „Privatrechtsgeschichte der Neuzeit“ und die deutsche Rechtswissenschaft des 20. Jahrhunderts, Hamburg 2014, 174 ff. 8 F. Wieacker, Privatrechtsgeschichte der Neuzeit, Göttingen 19672, 449 ff.
Einleitung
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tische Merkmal des Faches in dieser Zeit die neue römisch-rechtliche Strömung der Interpolationenkritik, die sich seit den 1880ern entwickelte und mit den Namen von Otto Gradenwitz, Otto Lenel, Fridolin Eisele und Alfred Pernice und hinsichtlich der späteren Entwicklung u.a. mit Salvatore Riccobono, Emilio Albertario sowie Gerhard von Beseler verbunden ist. Die Textkritik mündete zu Beginn des 20. Jahrhunderts in die sog. Interpolationenjagd9. Andererseits entwickelte sich seit 1904 die von Leopold Wenger begründete „Antike Rechtsgeschichte“, die das römische Recht nur als eines von mehreren Rechten der Antike, wenn auch als ein besonders wichtiges, einordnete10. Koschaker, obwohl stark von der Dogmatik der Pandektisten beeinflusst, wählte damals den Weg der vergleichenden Rechtsgeschichte11, Koschembahr wurde dagegen vor allem von dem Jhering’schen Zweckgedanken und den libres recherches scientifiques des François Gény12 beeinflusst. Wiederum unterschiedliche, aber teilweise verwandte Ansätze wählten Emilio Betti und Álvaro d’Ors. Der italienische Romanist wurde von Koschaker selbst als sein wissenschaftlicher „Bundesgenosse“ beschrieben13: Beide hielten die Anwendung eines stark dogmatischen Ansatzes im Studium des römischen Rechts für notwendig. Konkret spielten die wissenschaftlichen Unterschiede zwischen Betti und Koschaker in Bezug auf ihre Vorstellung von dem Fach keine große Rolle.
9 Zum Begriff: W. Kalb, Jagd nach Interpolationen in den Digesten. Sprachliche Beiträge zur Digestenkritik, in Festschrift zum 25jährigen Rektoratsjubiläum Herrn Oberstudienrat Dr. G. Autenrieth in dankbarer Verehrung zugeeignet vom Lehrerkollegium des Kgl. Alten Gymnasiums zu Nürnberg am 1. Oktober 1897, Nürnberg 1897, 3; O. Lenel, Interpolationenjagd, in ZSS (RA) 45, 1925, 1738. Jüngst darüber vgl. M. Avenarius, Chr. Baldus, F. Lamberti, M. Varvaro (Hg.), Gradenwitz, Riccobono und die Entwicklung der Interpolationenkritik / Gradenwitz, Riccobono e gli sviluppi della critica interpolazionistica, Tübingen 2018, und M. Varvaro, La storia del ‘Vocabularium iurisprudentiae romanae’ 1. Il progetto del vocabolario e la nascita dell’interpolazionismo, in QLSD 7, 2017, 251336. 10 Die methodologische Diskussion sowohl über die Interpolationenkritik als auch über die „Antike Rechtsgeschichte“ und die „vergleichende Rechtsgeschichte“ spielt noch heute eine wichtige Rolle in der rechtsgeschichtlichen Debatte. Siehe zum Beispiel: M. Miglietta, G. Santucci (Hg.), Problemi e prospettive della critica testuale. Atti del ‘Seminario internazionale di diritto romano’ e della ‘Presentazione’ del terzo volume dei ‘Iustiniani Digesta seu Pandectae’ Digesti o Pandette dell’imperatore Giustiniano, Trento 2011; M. Avenarius, Chr. Baldus, F. Lamberti, M. Varvaro, Gradenwitz, Riccobono und die Entwicklung der Interpolationenkritik cit.; M. Brutti, A. Somma (Hg.), Diritto: storia e comparazione. Nuovi propositi per un binomio antico, Frankfurt a.M. 2018. 11 Er blieb dabei der Interpolationenkritik gegenüber kritisch eingestellt. Vgl. T. Beggio, La Interpolationenforschung agli occhi di Paul Koschaker. La critica a Gradenwitz e alla cosidetta neuhumanistische Richtung e lo sguardo rivolto all’esempio di Salvatore Riccobono, in M. Avenarius, Chr. Baldus, F. Lamberti, M. Varvaro, Gradenwitz, Riccobono und die Entwicklung der Interpolationenkritik cit., 121155. 12 O. Cachard, F.-X. Licari, F. Lormant (Hg.), La pensée de François Gény, Paris 2013. 13 P. Koschaker, Die Krise des römischen Rechts cit., 76.
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Beggio/Grebieniow
Álvaro d’Ors ging einen Schritt weiter, indem er die Betonung der europäischen Dimension des römischen Rechts durch Koschaker kritisierte und das Streben nach der Bildung eines Globalrechts im Zusammenhang mit dem Christentum (ius oecumenicum) zur Aufgabe der Romanisitk erklärte14. Der Vergleich der divergierenden Anschauungen in der „Festschrift Paul Koschaker“ aus dem Jahr 193915 verrät aber eine Gemeinsamkeit: Alle einte die Sorge um die Relevanz des römischen Rechts für die Gegenwart.Mit der Zeit ändert sich die Perspektive. Die Frage nach der Selbstreferenzialität der Romanistik bleibt dennoch bestehen. Christian Baldus schreibt: „Die Narrative einer Wissenschaft ändern sich – nicht zuletzt mit den Möglichkeiten, die sie im jeweils gegebenen gesellschaftlichen Zusammenhang sieht. Die Aufgaben einer Geisteswissenschaft oder einer Sozialwissenschaft muss diese bis zu einem bestimmten Punkt selbst definieren. (…) was aber der Rechtshistoriker und speziell Rechtsromanist tun soll, steht sicher nicht von vornherein fest. Eben hier liegt auch eine politische Gefahr: Geistes- und Sozialwissenschaften dieses Typs kann man leichter überflüssig finden. Umso wichtiger ist, dass Wissenschaft über ihre Aufgaben und, damit verbunden, über ihre Narrative nachdenkt. (…) Neue Zeiten bringen neue oder als neu empfundene Fragen hervor (…)“16.
Anders als bei anderen Wissenschaften hat die Rechtswissenschaft vor allem eine praktische Bedeutung. Dies führt zum unauflöslichen Dilemma der Romanisten, inwieweit das römische Recht als historisches Phänomen und inwieweit als ein rechtsdogmatisches System zu betrachten ist. Ist es noch mehr als ein geschichtliches Erzeugnis und Kulturerbe Europas? Um die Frage zu wiederholen, die einst Savigny 1815 im ersten Band der Zeitschrift für geschichtliche Rechtswissenschaft gestellt hat: „[I]n welchem Verhältnis steht die Vergangenheit zur Gegenwart, (…)?“17. Diese Frage ist besonders heute, in Zeiten der Krise des politischen Europaprojekts und angesichts wissenschaftlicher Plädoyers für die Erweiterung des Forschungshorizonts auf die globale Dimension des Rechts, aktuell18. Diese Entwicklungen sind übrigens nicht vollkommen neu, wenn man bedenkt, dass die Christianisierung des römischen Rechts
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Á. d’Ors, Jus Europaeum?, in L’Europa e il diritto romano. Studi in memoria di Paolo Koschaker, Bd. I, Milano 1954, 447476. 15 Festschrift Paul Koschaker mit Unterstützung der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin und der Leipziger Juristenfakultät zum sechzigsten Geburtstag überreicht von seinen Fachgenossen, 3 Bände, Leipzig 1939. 16 Chr. Baldus, Römisches Recht und heutige traditionale Gesellschaften, in SDHI 83, 2017, 637. 17 F.C. von Savigny, Ueber den Zweck dieser Zeitschrift, in Zeitschrift für geschichtliche Rechtwissenschaft 1, 1815, 2; vgl. R. Zimmermann, Europa und das römische Recht, in AcP 202, 2002, 244247. 18 Th. Duve, Von der Europäischen Rechtsgeschichte zu einer Rechtsgeschichte Europas in globalhistorischer Perspektive, in Rg 20, 2012, 11; R. Domingo, The New Global Law, Cambridge 2010; M.D. Dubber, New Legal Science: Towards Law as a Global Discipline,
Einleitung
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diesem bereits früh eine universelle Dimension gegeben hat19. Aus einer prinzipiell methodologischen Perspektive stellt sich das römische Recht genau deswegen als globales Phänomen dar, weil es weit über den nationalen Kontext hinauswirkt20. Koschaker behauptete, das römische Recht sei „ein Mittler unter der großen europäischen Privatrechtssystemen (…) die sich schließlich über den ganzen Erdball verbreitet haben“21. Dies zieht eine weitere Frage nach sich: Wie ist dieser Europabegriff im heutigen Kontext zu verstehen? Ferner war für Koschaker klar, dass die Selbstbegrenzung der romanistischen Forschung durch den neuhumanistisch-historischen Ansatz zu überwinden sei. Sollte die Lösung „entweder Neopandektistik oder die neuhumanistische Richtung“ sein? Oder war der methodologische Vorschlag Koschakers in der Lage, sowohl der damaligen Romanistik als auch der gegenwärtigen römisch-rechtlichen Rechtswissenschaft einen dritten Weg anzubieten? Koschaker glaubte daran, dass das römische Recht einer Verbindung mit der Dogmatik des geltenden Rechts bedurfte, also eine „dogmatisch geleitete Rechtsgeschichte“ eine „wahre Rechtswissenschaft“ darstellen sollte22. Auf diesem Weg sei eine stark von Rechtsvergleichung geprägte internationale Rechtsdogmatik zu bilden23. Darf man im Ergebnis überhaupt von einer Art historisch und rechtsvergleichend gewachsenem Naturrecht24 sprechen? online: papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=2462224 [zuletzt aufgerufen 13.06.2019]. 19 Á. D’Ors, Jus Europaeum? cit., 447476. 20 P. Pichonnaz, Approcher le droit romain comme fondements des droits modernes: une nécessité et un défí, in I. Piro (Hg.), Scritti per Alessandro Corbino, Bd. V, Tricase 2016, 579. 21 P. Koschaker, Europa und das römische Recht cit., 352. Zustimmend auch U. Manthe, Geschichte des römischen Rechts, München 20165, 78. 22 Vgl. die Idee der naturrechtlich geprägten Aktualisierung des römischen Rechts in dem Werk von P. Bonfante, Il metodo naturalistico nella storia del diritto, in Rivista italiana di sociologia 21, 1917, 53 ff. Siehe auch M. Nardozza, Tradizione romanistica e ‘dommatica’ moderna, Torino 2007, 123 und jüngst I. Piro, S. Randazzo (Hg.), I Bonfante. Una storia scientifica italiana, Padova 2019. 23 Über die Auseinandersetzung zwischen contemplative und applicative legal history siehe D. Heirbaut, Comparative law and Zimmermann’s new ius commune: a life line or a death sentence for legal history? Some reflections on the use of legal history for comparative law and vice versa, in Fundamina 11, 2005, 136153. 24 So P. Koschaker, Europa und das römische Recht cit., 346. Vgl. H. Coing, Grundzüge der Rechtsphilosophie, Berlin 19692, 206, 210. Mehr dazu bei T. Beggio, Paul Koschaker (18791951). Rediscovering the Roman Foundations of European Legal Tradition, Heidelberg 2018 (2. unveränderte Aufl.: Heidelberg 2019), 238245. Es ist übrigens interessant, wenn auch nicht überraschend, dass Koschaker „zurück zu Savigny“ forderte: Savigny und seine Schüler entschieden sich fast einstimmig für das Pandektenrecht, verstanden als „heutiges römisches Recht“, anders als Gustav Hugo, der ein reines römisches Recht lehren wollte. Der letztere blieb aber mit seinen didaktischen Konzepten allein. Vgl. H.-P. Haferkamp, Die Historische Rechtsschule, Frankfurt a.M. 2018, 6274, 8384.
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Die Beiträge in diesem Band versuchen, Antworten auf diese Fragen zu geben. Dabei werden nicht ausschließlich Koschakers Erbe, sondern auch einige wissenschaftliche Reaktionen auf die von ihm vorgeschlagenen Lösungen für das Studium des römischen Rechts wissenschaftsgeschichtlich und methodenkritisch analysiert und bewertet. Der Beitrag von Tommaso Beggio handelt von den methodologischen Ansätzen Koschakers zum Studium des römischen Rechts im Laufe seines wissenschaftlichen Werdegangs. Insbesondere konzentriert sich der Text auf die Begriffe der „Rechtsdogmatik“, der „Aktualisierung“ und der sogenannten „vergleichenden Rechtsgeschichte“. Die Methode von Koschaker war stark dogmatisch geprägt. Er hielt es für zweckmäßig, dass das Ziel der römischrechtlichen Forschung nicht nur die systematisch-dogmatische Darstellung der antiken Rechtsinstitute, sondern auch der Wiederaufbau einer Rechtsdogmatik für die Gegenwart und das geltende Privatrecht sein sollte. Trotzdem ergeben sich aus der Analyse der Begriffe der „Aktualisierung“ und der „vergleichenden Rechtsgeschichte“ einige wesentliche Unterschiede zwischen den zwei methodologischen Vorschlägen Koschakers, vor allem angesichts dessen, dass die Idee der „vergleichenden Rechtsgeschichte“ ein historisch-dogmatisch orientiertes Studium des römischen Rechts nicht ausschließt und stark mit dem programmatischen Konzept eines „relativen Naturrechts“ im Zusammenhang steht25. Marko Petrak stellt Koschakers Europabegriff demjenigen von Schmitt und d’Ors gegenüber. Für d’Ors schränkte der Eurozentrismus Koschakers (und Schmitts) die universalistische Wahrnehmung des römischen Rechts in höchstem Maße ein. Er forderte daher, dass die moderne Romanistik die universalistische Qualität des römischen Rechts zugunsten eines ius oecumenicum im Sinne eines ius naturale catholicum herausarbeiten sollte. Schmitt plädierte hingegen für eine „geschichtliche Verortung“ der modernen Rechtswissenschaft. Alle drei gegenüberstellten Konzeptionen veranschaulichen die Rolle, welche das Naturrecht mit seiner zeitlichen und spatialen Dimensionen in der romanistischen Methodendiskussion der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts gespielt hat. Filippo Bonin gibt einen Einblick in das intellektuelle Klima in der italienischen Romanistik der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er widmet sich hauptsächlich der Reaktion Emilio Bettis und seiner Zeitgenossen auf Koschakers „Krisenschrift“ sowie den Gemeinsamkeiten und Unterschieden in der Verfolgung des gemeinsamen Ziels: der Überwindung einer Krise der romanistischen Rechtswissenschaft. Die wissenschaftsgeschichtliche Darstellung thematisiert 25 Die Idee eines historisch getriebenen Naturrechts war schon Gustav Hugo und Rudolf von Jhering nicht fremd. Siehe R. von Jhering, Geist des römischen Rechts auf den verschiedenen Stufen seiner Entwicklung, 1. Teil, Darmstadt 19559, 11, 24, und, in Bezug auf die Auffassung Hugos, vgl. Koschaker, Europa und das römische Recht cit., 251 ff.
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ebenfalls die verschiedenen Situationen des römischen Rechts in den damals herrschenden totalitären Regimen Deutschlands und Italiens. Insbesondere wird die positive Stellungnahme Bettis zu den methodologischen Vorschlägen Koschakers für das Studium des römischen Rechts untersucht. Betti verweist auf einige überwindbare Unterschiede zwischen seiner eigenen Methode und derjenigen von Koschaker. Die Untersuchung dieser Unterschiede und die nähere Betrachtung der gegenseitigen Zitate ermöglichen es, die Verbindung zwischen den Methoden der zwei Wissenschaftler besser zu verstehen. Im Mittelpunkt des Beitrags von Tomasz Giaro steht ebenfalls eine Kritik an dem von Koschaker verwendeten Europabegriff. Koschaker identifizierte Europa mit dem Umfang römisch-rechtlicher Rezeption. Diese Definition verknüpfte jedoch das römische Recht ausschließlich mit dem westeuropäischen Abendland, während Osteuropa sowie den Balkan und die Iberische Halbinsel dadurch ausgeschlossen wurden. Giaro stellt dieser Betrachtungswiese diejeniger anderer Gelehrter wie Harold J. Berman gegenüber, um insbesondere zu betonen, wie die zweite Welle der Rezeption im 19. Jahrhundert die wissenschaftliche Perspektive endgültig geändert hat. Eine parallele methodologische Betrachtung des römischen Rechts ermöglicht auch der Vergleich von Koschakers Erbe mit den Gedanken von Ignacy Koschembahr-yskowski. Beide Gelehrte teilten die Ansicht, dass das römische Recht applikativ erforscht und gelehrt werden sollte. Aleksander Grebieniow zeigt auf, welche verfeinerte und komplexe Theorie Koschembahryskowski zu diesem Zweck entwickelte. Im Gegensatz zu den anderen in diesem Band besprochenen Reaktionen auf Koschakers Krisenschrift nahm Koschembahr-yskowski nicht an der zeitgenössischen Diskussion teil. Die fortschreitende Krise der romanistischen Rechtswissenschaft diagnostizierte er aber schon früher in seinen zur Jahrhundertwende veröffentlichten Arbeiten. Der Beitrag von Aleksander Grebieniow bietet überdies eine Reflexion über das Streben, aus dem römischen Recht universelle Rechtssätze abzuleiten, die nicht nur zur Bildung einer gemeinsamen Rechtskultur beitragen, sondern auch im modernen Recht praktische Anwendung finden können. Im Anschluss fasst Philipp Bosch sowohl die Schwerpunkte und Hauptthemen der einzelnen Vorträge, als auch den Verlauf der während des Seminars erfolgten Diskussion kurz und bündig zusammen. Im Rahmen des Heidelberger Seminars referierte außerdem Constantin Willems über Law & Economics und stellte dabei neue methodologische Ansätze für die gegenwärtigen romanistischen Forschung dar. Die schriftliche Fassung dieses Vortrags wurde inzwischen separat veröffentlicht26. Koschakers „Krisenschrift“ ist zweifellos nicht die erste oder letzte ihrer Gattung. Schon 1856 sah Johannes Emil Kuntze „Symptome einer Krisis“ der 26
Siehe C. Willems, Roman Law and Economics – Ökonomische Analysetools als Erweiterung des „klassischen“ romanistischen Methodenspektrums, in SDHI 83, 2017, 521537.
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romanistischen Rechtswissenschaft und plädierte für eine dogmatischere und mehr an der Praxis orientierte Perspektive27. Koschakers Thesen sind aber für unser Zeitalter und die gegenwärtige Diskussion zu Methodenfragen immer noch in hohem Maße anregend: Tatsächlich kann man noch heutzutage von einer Wandlung der Romanistik, wenn auch nicht von einer Krise, sprechen. Koschakers Erbe sollte vielleicht nicht nur als ein Manifest der damaligen Krise, sondern vielmehr als ein Ansatz zu ihrer Lösung betrachtet werden28. In diesem Sinne ist Koschaker ein Kind des 19. Jahrhunderts und Gründer einer neuen Epoche der Romanistik, ein Gelehrter, der in der Lage war, mit seiner europäischen Narrative des römischen Rechts eine Verbindung zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart wiederherzustellen. Wir dürfen aus den Krisenschriften die Lehre ziehen, dass die Notwendigkeit einer ständigen Selbstreflexion mit dem Ziel, die Anpassungsfähigkeit der Romanistik29 an die jeweilige Zeit zu bewahren, besteht. Was ist das römische Recht heute für uns? Wie sollte man dieses Fach betreiben? 27
J.E. Kuntze, Der Wendepunkt der Rechtswissenschaft, Leipzig 1856, 4; ders.: Das römische und deutsche Recht in der Gegenwart und die Aufgaben der modernen Rechtswissenschaft in der Zukunft, in Kritische Überschau 2, 1855, 173228. Vgl. H.-P. Haferkamp, Die Historische Rechtsschule cit., 316. Kuntze war aber nicht der Einzige. Zwischen 1851 und 1856 wurden wenigstens acht wichtige Programmschriften von Carl Friedrich von Gerber, Rudolf von Jhering, Alois von Brinz, Bernhard Windscheid sowie Burkhard Wilhelm Leist, die eine fortschreitende Absonderung der Rechtsgeschichte von der Dogmatik bezeugen, veröffentlicht. Johann August Roderich von Stinzing und Ernst Landsberg haben das entsprechende Kapitel der Abt. III.2 ihrer 1910 publizierten Geschichte der deutschen Rechtswissenschaft mit den vielbedeutenden Worten „Die Krisis der historischen Schule“ betitelt. Damit war ein Generationenwechsel in der deutschen Rechtswissenschaft gemeint, der eine bemerkenswerte Zahl methodologischer Schriften sowie einen wissenschaftlichen Paradigmenwechsel mit sich gebracht hat. Vgl. J.-L. Halpérin, Histoire de l’état des juristes. Allemagne, XIXeXXe siècles, Paris 2015, 123125, 131. Halpérin behauptet auch, der Grund, aus dem die Rechtsgeschichte stets als krisenanfällig empfunden wird, liegt in der späten Geburt der Disziplin: „Les débats relatifs aux buts de l’histoire du droit et à sa place dans les facultés de droit peuvent éclairer cette douloureuse naissance d’une discipline qui, en raison même de son ambivalence, se sent perpétuellement en état de crise“ (J.-L. Halpérin, L’histoire du droit constituée en discipline: consécration ou repli identitaire?, in Revue d’histoire des sciences humaines, 4, 2001, 9). 28 Vgl. Koschaker, Europa und das römische Recht cit., 353. 29 Es ist zu betonen, dass die „Krise“ keine Krise des römischen Rechts, sondern eine Krise der Romanistik sei – siehe M. Talamanca, Esperienza scientifica. Diritto Romano, in E. Allorio (Hg.), Cinquanta anni di esperienza giuridica in Italia, Messina-Taormina, 38 novembre 1981, Milano 1982, 753. Siehe auch G. Grosso, Problemi generali del diritto attraverso il diritto romano, in G. Moschetti (Hg.), Atti del Congresso internazionale di diritto romano e di storia del diritto. Verona 272829IX1948, Bd. 3, Milano 1951, 3: „Così, se da una parte si è esagerato nell’imputare una crisi del diritto romano all’orientamento prettamente storico della romanistica, dall’altra parte si fa delle eleganti parodie quando si parla ‚di interrogazioni poste alle fonti in conformità degli ultimi figurini della dogmatica odierna“.
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Wir haben während unseres Seminars versucht, all diese Fragen und viele mehr zu beantworten oder zumindest Grundsteine für Antworten auf diese Fragen zu legen. Unsere Überlegungen finden Sie in diesem Band.
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Willems, C., Roman Law and Economics – Ökonomische Analysetools als Erweiterung des „klassischen“ romanistischen Methodenspektrums, in SDHI 83, 2017, 521 ff. Winkler, V., Der Kampf gegen die Rechtswissenschaft. Franz Wieackers „Privatrechtsgeschichte der Neuzeit“ und die deutsche Rechtswissenschaft des 20. Jahrhunderts, Hamburg 2014. Zimmermann, R., Europa und das römische Recht, in AcP 202, 2002, 243 ff.
Tra Rechtsdogmatik e vergleichende Rechtsgeschichte Questioni di metodo e studio del diritto romano nell’opera di Paul Koschaker* Tommaso Beggio A. Il „diritto naturale relativo“: una premessa „Ein absolutes Naturrecht kommt allerdings nicht in Frage. Es gibt aber auch ein relatives Naturrecht, und um ein solches relatives, d. h. europäisches Naturrecht handelt es sich hier, ein Naturrecht, das nicht spekulativ aus der Vernunft, sondern streng historisch aus der Vergleichung derjenigen Privatrechtssysteme gewonnen wird, die zum rechtlichen Aufbau Europas und darüber hinaus der ganzen Kulturwelt beigetragen haben, an der Spitze das römische Recht, das die Verbindung zwischen diesen Rechtssystemen herstellt; ein Naturrecht, das die Rechtserfahrungen aller Kulturvölker sammelt, die Europa aufbauen geholfen haben“1.
* Questo lavoro rappresenta non solo la più compiuta rielaborazione della relazione da me presentata in occasione del seminario „Methoden der Romanistik: Woher? Wohin? 70 Jahre Paul Koschakers Europa und das römische Recht“, tenutosi presso l’Institut für geschichtliche Rechtswissenschaft della Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, il 20 e 21 ottobre del 2017, bensì anche una prima riflessione sviluppata nell’ambito di un mio progetto di ricerca, inerente alla vergleichende Rechtsgeschichte, osservata in comparazione con la antike Rechtsgeschichte di Wenger. Ho avuto modo di approfondire alcuni primi aspetti preliminari di tale studio tra agosto e settembre del 2018, grazie ad una borsa per un soggiorno di ricerca presso il Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht di Hamburg. Con l’occasione, desidero ringraziare il Professor Reinhard Zimmermann per avermi offerto l’opportunità di confrontarmi con lui sul tema e per la proficua discussione avuta a riguardo. È mia intenzione altresì ringraziare il Professor Christian Baldus per aver con squisita ospitalità e cortesia deciso di ospitare il seminario „Methoden der Romanistik: Woher? Wohin? 70 Jahre Paul Koschakers Europa und das römische Recht“ presso l’Institut für geschichtliche Rechtswissenschaft della RuprechtKarls-Universität Heidelberg da lui co-diretto, nonché il Professor Martin Avenarius per i preziosi suggerimenti generosamente offerti in merito al contributo da me presentato in queste pagine. Infine, le ricerche su Paul Koschaker, dalle quali le idee raccolte in questo scritto hanno tratto ispirazione, sono state svolte nell’ambito del progetto „Reinventing the Foundations of European Legal Culture, 1934‒1964“ (FoundLaw), condotto presso l’Università di Helsinki tra il 2013 ed il 2018 e finanziato dallo European Research Council – European Union’s Seventh Framework Programme (FP7/2007‒2013) / ERC grant agreement n° 313100, al cui direttore, il Professor Kaius Tuori, vanno i miei ringraziamenti.
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In questi termini, facendo ricorso ad un apparente ossimoro con il riferimento ad un diritto naturale „relativo“, si esprimeva Paul Koschaker nella sua opera più nota e, per certi versi, suo testamento spirituale, Europa und das römische Recht2, in risposta ad alcune osservazioni mosse da Luis Cabral de Moncada. In particolare, quest’ultimo affermava, in una sua recensione a Die Krise des römischen Rechts und die romanistische Rechtswissenschaft 3, che l’impostazione metodologica di Koschaker, rispetto allo studio del diritto romano, avrebbe inevitabilmente condotto ad un ritorno al diritto naturale. Lo studioso austriaco, tuttavia, si oppose in modo netto4 alle considerazioni di Cabral de Moncada, nonostante avesse ringraziato quest’ultimo per i toni assai positivi della sua recensione. Mentre, infatti, l’approccio dei rappresentanti della Scuola Storica aveva di fatto e fatalmente condotto, secondo Koschaker, ad un avvicinamento sostanziale del diritto romano al diritto naturale, inteso in senso assoluto5, si rendeva viceversa necessario tornare a valorizzare un diverso concetto di diritto naturale, che egli per l’appunto identificava nel relatives Naturrecht. Tale idea trovava un precedente nel pensiero di Gustav Hugo6, il quale „in Göttingen erstrebte eine Ver-
1 P. Koschaker, Europa und das römische Recht, München/Berlin 1947 1 (4a inalterata edizione: München/Berlin 1966), 346. 2 Id., op. cit. 345. Su Paul Koschaker (1879‒1951), v. la sua autobiografia, P. Koschaker, Selbstdarstellung, in N. Grass (a c. di), Österreichische Geschichtswissenschaft der Gegenwart in Selbstdarstellungen, II, Innsbruck 1951, 105‒125, nonché, ora, T. Beggio, Paul Koschaker (1879‒1951). Rediscovering the Roman Foundations of European Legal Tradition, Heidelberg 2018 (2 a inalterata edizione: Heidelberg 2019), in particolare 25‒29, ove ulteriore bibliografia. 3 P. Koschaker, Die Krise des römischen Rechts und die romanistische Rechtswissenschaft, in Schriften der Akademie für Deutsches Recht, Gruppe römisches Recht und fremde Rechte, n. 1, München/Berlin 1938. La recensione di Moncada alla quale faceva riferimento Koschaker è: L. Cabral de Moncada, A actual crise do romanismo na Europa, in Boletim da Faculdade de Direito 16, 1939‒1940, 246‒253 e 551‒565; lo studioso tornò a trattare il tema appena tre anni dopo in uno scritto che recava il medesimo titolo, ovverosia L. Cabral de Moncada, A actual crise do romanismo na Europa, in Boletim da Faculdade de Direito 19, 1943, 456‒477, lavoro nel quale, in particolar modo, si concentrò sull’analisi di un altro testo di Koschaker, e cioè P. Koschaker, L’alienazione della cosa legata, in „Conferenze romanistiche“ tenute nella R. Università di Pavia nell’anno 1939 a ricordo di Guglielmo Castelli – XVII, Milano 1940, 89‒183. Su Luís Cabral de Oliveira Moncada (1888‒1974), v. A. Castanheira Neves, Evocação do Doutor Luís Cabral de Moncada, in Boletim da Faculdade de Direito 89, 2013, 543‒560. 4 Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 346: „Ein absolutes Naturrecht kommt allerdings nicht in Frage“. 5 Koschaker, op. cit. 251 ss. e 346, nt. 1. 6 Ibid. Su Gustav Hugo (1764‒1844), v. K. Luig, Hugo, Gustav, in NDB 10, Berlin 1974, 26 s.; H.-P. Haferkamp, Gustav Hugo zum 250. Geburtstag, in ZEuP 23, 2015, 105‒127; Id., Die Historische Rechtsschule, Frankfurt a.M. 2018, 31 ss. e, praecipue, sull’approccio
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bindung der Rechtsgeschichte mit der Rechtsphilosophie und der systematischen Vernunftkritik und hoffte auf Gewinnung eines neuen Naturrechts aus der Vergleichung aller positiven Rechte, die jenem eine sichere Grundlage geben würden, und auf diesem Wege zu einer Universalrechtsgeschichte zu gelangen (…)“7. Come ebbe a notare Genzmer8, Koschaker, mediante il richiamo al diritto naturale relativo, nonché il riferimento all’illustre precedente di Hugo, da un lato cercava di offrire una legittimazione teorica, se non proprio filosofica, a quell’approccio metodologico che era andato sviluppandosi a partire dagli inizi del Novecento e noto in Germania con il nome di vergleichende Rechtsgeschichte, del quale egli stesso era stato un autorevole rappresentante; dall’altro, essendo il relatives Naturrecht un tipo di diritto naturale strettamente connesso alla realtà europea, tramite il richiamo a quest’ultimo Koschaker si sarebbe fatto portavoce di quel sentimento e di quella reazione, tipici degli anni immediatamente successivi alla fine della Seconda Guerra Mondiale, volti a cercare di ricostruire gli ideali della tradizione giuridica e culturale del continente ed a rappresentare una risposta alternativa al positivismo giuridico 9. Le radici culturali dell’Europa, recise dalla brutalità totalitaria, andavano infatti ritrovate e valorizzate nuovamente 10, come testimoniato altresì da un’altra opera assai significativa, non casualmente apparsa appena pochi mesi dopo la pubblicazione di Europa und das römische Recht, ovverosia Europäische Literatur und lateinisches Mittelalter di Ernst Robert Curtius11. Tornando al profilo più strettamente legato allo studio del diritto romano, tuttavia, la proposta koschakeriana pareva ispirarsi ad una sorta di „sincretismo metodologico“12. sistematico allo studio del diritto e sul ricorso all’esegesi delle fonti romane da parte di Hugo, 39 ss. 7 Koschaker, op. cit., p. 253 s. 8 V. E. Genzmer, Besprechung von Paul Koschaker, Europa und das römische Recht. Biederstein Verlag. München und Berlin 1947, in ZSS (RA) 67, 1950, 595‒611. Su Erich Genzmer (1893‒1970), v. H. Coing, Genzmer, Erich, in B. Diestelkamp, M. Stolleis (a c. di), Juristen an der Universität Frankfurt am Main, Baden-Baden 1989, 200‒207; H. Stubbe da Luz, Genzmer Erich, in Hamburgische Biographie, V, Göttingen 2010, 128 s. 9 Beggio, Paul Koschaker cit. 247 ss. 10 Non senza pagare il prezzo di notevoli forzature, per quanto concerne le ricostruzioni in ambito storico-giuridico, come si vedrà meglio infra, B. e D. Sul punto mi permetto altresì di rimandare ancora una volta a Beggio, Paul Koschaker cit., in particolare 230‒260. 11 E.R. Curtius, Europäische Literatur und lateinisches Mittelalter, Bern 1948, su cui si veda la recensione di H. Coing, Besprechung von Ernst Robert Curtius: Europäische Literatur und lateinisches Mittelalter. Bern Francke, 1948, in ZSS (RA) 69, 1952, 530‒533. Su Ernst Robert Curtius (1886‒1956), v. H. Lausberg, Curtius, Ernst Robert, in NDB 3, Berlin 1957, 447 s. 12 Mi permetto di fare riferimento, con tale formulazione, a quanto da me già espresso in T. Beggio, Paul Koschaker und die Reform des romanistischen Rechtsstudiums un
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Lo stesso Koschaker, infatti, in Europa und das römische Recht, prima di offrire la definizione di diritto naturale relativo, riportata in apertura di queste pagine, descriveva gli scopi da perseguire applicando un metodo siffatto alle ricerche romanistiche e, più in generale, di storia del diritto: una sintesi tra dogmatica e storia, nella quale fossero poste in risalto tanto la Dogmengeschichte, quanto la Begriffsgeschichte, e che al contempo non risultasse ostile alla metodologia propria della cosiddetta neuhumanistische Richtung13, cioè l’approccio storicizzante allo studio del diritto romano, bensì, e piuttosto, in grado di orientare i risultati da essa raggiunti secondo un obiettivo „pratico-dogmatico“14. Ad una prima analisi della descrizione della proposta metodologica offerta da Koschaker nelle pagine di Europa, appare chiara la fondamentale rilevanza dell’aspetto dogmatico, o forse talora, si potrebbe anche dire, „dogmatizzante“, della ricerca 15; ciononostante,
Deutschland. Ein unveröffentlichtes Dokument, in ZSS (RA) 135, 2018, 645‒680 e, praecipue, 667. 13 Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 344 s. V. anche, sulla cosiddetta neuhumanistische Richtung, L. Solidoro Maruotti, La tradizione romanistica nel diritto europeo, II. Dalla crisi dello ius commune alle codificazioni moderne. Lezioni, Torino 20102, 227. 14 Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 344 s. Occorre sin d’ora, tuttavia, chiarire un aspetto fondamentale in merito all’approccio metodologico della cosiddetta neuhumanistische Richtung, onde fugare possibili malintesi: siffatta corrente di studi, di fatto, per quanto fosse fautrice di istanze storicizzanti in relazione allo studio del diritto romano, non ne predicava, come avvenuto in tempi recenti, una completa „consegna alla storia“ (in questo senso, v. A. Schiavone, Diritto romano, in Enc. dir., Aggiorn., VI, Milano, 2002, 1160), se non nella versione originaria e più radicale della antike Rechtsgeschichte di Wenger, il quale, però, nel corso del tempo corresse le proprie istanze metodologiche e, soprattutto, nel concreto, non abbandonò mai del tutto un approccio anche dogmatico allo studio del diritto romano (su Wenger e la antike Rechtsgeschichte, v. infra, nt. 82). Per una critica in merito alla suddetta „consegna alla storia“ degli studi romanistici ed un’analisi dei rischi ad essa connessi, v. ora M. Miglietta, Appunti sulla tentazione di una „neoscolastica romanistica“ e sul recupero della comune tradizione giuridica occidentale nel campo del diritto delle successioni „mortis causa“, in S. Scola, M. Tescaro (a c. di), Casi controversi in materia di diritto delle successioni. Vol. I. Esperienze italiane, Napoli 2019, 17‒28. 15 Sulla fondamentale distinzione tra dogmatica e dogmatismo, e su di un malinteso assai in voga in tempi recenti, secondo il quale il concetto stesso di dogmatica sarebbe da intendersi in un’accezione meramente negativa, v. Chr. Baldus, Introducción, in Baldus, Espacios de particulares, espacios de juristas. Estudios dogmáticos de derecho privado romano, 2006‒2016, Madrid 2017, 33 ss., laddove l’Autore mette altresì opportunamente in guardia dai rischi del cosiddetto „antidogmatismo“, il cui esito è lo studio astorico del diritto romano. Cfr. altresì Chr. Baldus, Zum Begriff des debitum bei Cervidius Scaevola. Schuldrecht, Erbrecht und Prozessrecht zwischen Hochklassik und Spätklassik, in J.D. Harke (a c. di), Facetten des römischen Pfandrechts. Studien zur Geschichte und Dogmatik des Privatrechts, Berlin/Heidelberg 2012, 34; M. Avenarius, Tradition, Vorverständnis und Wirkungs-
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significativa – ed entro certi limiti apparentemente contraddittoria – risulta essere anche l’apertura alla neuhumanistische Richtung, criticata altrove e in più occasioni con toni assai severi dallo studioso di Klagenfurt, al punto da averla egli stesso ritenuta una causa importante, se non la principale, della crisi del diritto romano nella Germania negli Anni Trenta16. Il quadro che emerge da queste prime considerazioni sembra rafforzare l’idea che la proposta di Koschaker rappresentasse l’esito delle sue lunghe riflessioni in tema di metodo e studio del diritto romano, ma al tempo stesso pare ragionevole affermare che essa avesse un valore prettamente programmatico, più che operativo, come già ebbe modo di mettere in luce Max Kaser17, poiché in definitiva vaga. Tale istanza, al contempo, avrebbe potuto – e ancora potrebbe – prestare il fianco a critiche, in ragione di una certa apparente contraddittorietà interna, dato che, al di là dell’insistito riferimento alla dogmatica, sembrerebbe aprire agli opposti orientamenti storicizzanti. Per poter comprendere in modo più chiaro la posizione metodologica espressa da Koschaker, attraverso la formula del relatives Naturrecht, appare necessario, pertanto, cercare di individuarne le origini, nonché di valutare se essa si presenti compatibile rispetto all’altra nota proposta avanzata dallo studioso per trovare una risposta alla crisi del diritto romano e compendiata nel concetto della Aktualisierung degli studi romanistici18. Quest’ultima proposta metodologica, che così significativamente, e forse anche oltremodo, è stata accostata dalla dottrina alla figura del romanista Paul Koschaker, ha assunto nel tempo un ruolo preminente nelle riflessioni degli studiosi relative al pensiero di quest’ultimo, finendo per accompagnarle e caratterizzarle in modo costante e profondo.
geschichte der Quellen. Vom Einfluß der geistesgeschichtlichen Hermeneutik auf das romanistische Verstehen, in Avenarius (a c. di), Hermeneutik der Quellentexte des Römischen Rechts, Baden-Baden 2008, 10. 16 Koschaker, Die Krise cit. 23 ss., 32 ss., 37 ss.; Id., Europa und das römische Recht cit. 290 ss. e 337 ss. 17 V. M. Kaser, Wege und Ziele der deutschen Zivilrechtswissenschaft, in L’Europa e il diritto romano. Studi in memoria di Paolo Koschaker, I, Milano 1954, 543‒579. Su Max Kaser (1906‒1997), v. R. Knütel, Nachruf Max Kaser, in NJW 2, 1997, 1492; T. Giaro, Max Kaser (1906‒1997), in Rechtshistorisches Journal 16, 1997, 231‒357; R. Zimmermann, Max Kaser und das moderne Privatrecht, in ZSS (RA) 115, 1998, 99‒114; Ch. Wendt, Kaser, Max, in Der Neue Pauly. Supplemente, 6, Stuttgart/Weimar 2012, 646 s. 18 V. Koschaker, Die Krise cit. 75 ss.; Id., Europa und das römische Recht cit. 344 ss. e 365.
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B. Aktualisierung e metodo comparato La Aktualisierung degli studi romanistici, nonché l’altrettanto noto invito ad un ritorno a Savigny ed ai metodi della Scuola Storica („Zurück zu Savigny“), rappresentano a tutt’oggi le proposte metodologiche di Koschaker più note e più discusse dalla dottrina, la quale si è spesso divisa nel giudizio da dare alle stesse, esprimendosi talora in proposito con toni anche aspri 19. L’idea di Koschaker consisteva, essenzialmente, nel riproporre uno studio del diritto romano orientato a costituire le fondamenta del diritto privato moderno, attraverso una sua „attualizzazione“, volto a trarre dalle fonti antiche, pertanto, quanto fosse risultato necessario per la costruzione del sistema giuridico vigente. A dover condurre questa operazione avrebbero dovuto essere, in primo luogo, gli studiosi di diritto romano, rivendicando la loro funzione ispiratrice e creatrice, nell’ottica di un ricostituito Juristenrecht. Essi avrebbero dovuto tuttavia abbandonare gli eccessi per le teorizzazioni che avevano caratterizzato l’approccio della pandettistica 20, cercando di ricostituire, viceversa, saldi legami con i giuristi che si occupavano di diritto positivo. Nell’ottica di questa attualizzazione degli studi romanistici, Koschaker faceva riferimento al metodo comparato in chiave storico-giuridica soltanto quale Hilfsmittel, limitandone cioè la portata al ruolo di strumento utile e funzionale alla ricostruzione delle connessioni tra diritto romano e diritto vigente. Alla proposta di Koschaker, in realtà, è doveroso riconoscere una notevole forza espressiva, tale da catturare l’attenzione della romanistica del suo tempo, dovuta sia alla presa esercitata dalla sua accattivante formulazione e dal motto utilizzati, sia al fatto che andava ad innestarsi, allorché venne presentata nel 1938, in Die Krise des römischen Rechts und die romanistische 19
Sul punto, v. Beggio, Paul Koschaker cit. 187 ss., 230 ss., 253 ss. Da ultimo, per una critica alla Aktualisierung degli studi romanistici, si veda E. Stolfi, Problemi e forme della comparazione nella storiografia sui diritti antichi, in M. Brutti, A. Somma (a c. di), Diritto: storia e comparazione. Nuovi propositi per un binomio antico, Frankfurt a.M. 2018, 558 s. 20 Tant’è che, aggiungeva Koschaker, furono proprio i pandettisti ad intraprendere per primi quella strada che avrebbe dato luogo al mutamento del diritto romano da Juristenrecht a Professorenrecht, ossia un diritto per specialisti, quasi per „iniziati“, ricurvi sulle fonti antiche e su mere speculazioni teoriche e, pertanto, non più in grado di dialogare con gli studiosi degli altri rami del diritto. A tale processo gli esponenti della Pandettistica diedero soltanto inizio, tuttavia, dal momento che i loro studi rimanevano ben ancorati alle necessità concrete del loro tempo. La radicalizzazione di tale approccio, viceversa, fu dovuta alla Historisierung degli studi romanistici, la quale, spiegava sempre Koschaker, fu il risultato e l’esito della decadenza della Pandettistica stessa. V. Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 210 ss., nonché, per un’analisi più approfondita della concezione dello studioso austriaco, Beggio, Paul Koschaker cit. 174 ss. e 238 ss. Critico in merito alle censure rivolte da Koschaker al cosiddetto Professorenrecht F. Pringsheim, Besprechung von Koschaker, Paul, Europa und das römische Recht, in Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft 107,2, 1951, 371‒376 e, praecipue, 375.
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Rechtswissenschaft21, in un dibattito già da tempo in corso, e che proprio da questa pubblicazione trasse nuova linfa. Ciononostante, siffatta proposta risultò sin da subito agli occhi di molti studiosi coevi piuttosto vaga. Molte sono state, nel corso del tempo, a più riprese e sino ai nostri giorni, le critiche mosse nei confronti dell’istanza metodologica avanzata da Koschaker22. 21
Nel valutare quest’opera di Koschaker è doveroso prendere in considerazione le circostanze in cui essa vide la luce. In particolar modo, lo scritto rappresentò il risultato di una conferenza che lo studioso tenne presso la Akademie für Deutsches Recht di Berlino nel dicembre del 1937. Egli fu invitato a parlare in tale sede dall’allora presidente dell’Accademia, il Reichskommissar für die Gleichschaltung der Justiz, Hans Frank. La Akademie für Deutsches Recht era stata fondata dal regime nazista nel 1933, con lo scopo di promuovere la creazione di un deutsches Gemeinrecht. La pubblicazione di Koschaker fu poi accolta, quale primo volume della serie, nelle Schriften der Akademie für Deutsches Recht. Gruppe Römisches Recht und fremde Rechte, per le quali apparve nel settembre del 1938. Su Hans Frank (1900‒1946) si vedano: D. Willoweit, Deutsche Rechtsgeschichte und „nationalsozialistische Weltanschauung“ in M. Stolleis, D. Simon (a c. di), Rechtsgeschichte im Nationalsozialismus. Beiträge zur Geschichte einer Disziplin, Tübingen 1989, 25–42; C. Kleßmann, Der Generalgouverneur Hans Frank, in VfZG 19, 1971, 245–260; C. Schudnagies, Hans Frank. Aufstieg und Fall des NS‑Juristen und Generalgoverneurs (Rechtshistorische Reihe 67), Frankfurt a.M. 1989, 21–28; L. Gruchmann, Justiz im Dritten Reich 1933–1940: Anpassung und Unterwerfung in der Ära Gürtner 3, München 2001, 86– 92, 434–448, 632–652 e passim. Per una valutazione delle circostanze nelle quali Koschaker si trovò a parlare presso la Akademie für Deutsches Recht, si vedano le sue parole in Koschaker, Selbstdarstellung cit. 122 s.: „Ich sprach über das römische Recht und die Krise der romanistischen Rechtswissenschaft vor einem exklusiv nazistischen Auditorium. (…) Man wird mir nicht zumuten, daß ich das Parteiprogramm frontal angriff. Das wäre Selbstmord nahe gekommen. Ich umging es vielmehr und rollte seine Front von hinten auf. (…) Seither genoß ich bei den Nazis sogar einen gewissen Respekt. Ich möchte mich aber energisch verwahren, wenn man mein Verhalten als mutig bezeichnen sollte. Ich war nie mutig und hatte, als ich den Vortrag hielt, keinen Augenblick das Gefühl mutig zu sein oder irgend etwas zu riskieren. Denn für ein Kulturphänomen von der Größe und Bedeutung des römischen Rechts einzutreten und Unwissende aufzuklären, ist nicht Mut, sondern für einen Romanisten selbstverständlich“. Per una valutazione complessiva della conferenza e dello scritto in questione di Koschaker, sia dal punto di vista scientifico, sia da quello dell’atteggiamento dello studioso nei confronti del regime nazista, mi permetto di rinviare a Beggio, Paul Koschaker cit. 173‒206 e 268 ss. 22 Per una panoramica delle diverse posizioni dottrinali in merito a Koschaker ed alle sue proposte metodologiche, nonché in riferimento all’atteggiamento da questi assunto di fronte al regime nazista, v. Beggio, Paul Koschaker cit. 25 ss., 191 ss., 247 ss. Tra le voci critiche più significative nei confronti dello studioso e delle sue idee si segnalano quelle espresse da T. Giaro, Aktualisierung Europas. Gespräche mit Paul Koschaker, Genova 2000; Id., Der Troubadour des Abendlandes. Paul Koschakers geistige Radiographie, in H. Schröder, D. Simon (a c. di), Rechtsgeschichtswissenschaft in Deutschland 1945 bis 1952, Frankfurt a.M. 2001, 31‒76; Id., Comparemus! Romanistica come fattore d’unificazione dei diritti europei, in Rivista critica del diritto privato 19.4, 2001, 539‒568; Id., Paul Koschaker sotto il Nazismo: un fiancheggiatore ‘malgré soi’, in Iuris Vincula. Studi in onore di Mario Talamanca, IV, Napoli 2001, 159‒188; A. Somma, I giuristi e l’Asse culturale Roma-
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La reazione più severa, all’epoca, provenne da Odoardo Carrelli, il quale riteneva doversi rifiutare nettamente l’approccio dogmatizzante ed attualizzante propugnato dallo studioso austriaco e così si espresse, in termini assai chiari, nel testo della prolusione al corso di diritto romano che avrebbe dovuto tenere, nel 1943, presso l’Università di Messina 23. Carrelli morì in guerra, tuttavia, proprio in quell’anno, nei pressi di Nola, e non ebbe mai
Berlino: Economia e politica nel diritto fascista e nazionalsocialista, Frankfurt a.M. 2005, 282 s.; Id., L’uso del diritto romano e della romanistica tra Fascismo e Antifascismo, in M. Miglietta, G. Santucci (a c. di), Diritto romano e regimi totalitari nel ’900 europeo. ‘Atti seminario internazionale di diritto romano’ (Trento 2006, 20‒21 ottobre 2006), Trento 2009, 101‒125 e, praecipue, 113 s. Per quanto concerne, invece, le recensioni a Die Krise des römischen Rechts und die romanistische Rechtswissenschaft, v. J. von Kempski, Krise des römischen Rechts oder Grundlagenkrise der Rechtswissenschaft, in Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie 32, 3, 1938/1939, 404‒409; G. Grosso, Rec. di Koschaker, Die Krise des römischen Rechts und die romanistische Rechtswissenschaft, München/Berlin, 1938, in SDHI 5, 1939, 505‒520 (ora in Grosso: Scritti storico giuridici, IV, Torino 2001, 101‒116, da cui si citerà, infra, in questo lavoro); E. Levy, Review of Die Krise des römischen Rechts und die romanistische Rechtswissenschaft by Paul Koschaker, VI, 86 pages. Beck, Munich 1938, in The Classical Weekly 33, 8, 1939, 91‒92; E. Betti, La crisi odierna della scienza romanistica in Germania, in Rivista di diritto commerciale 37, 1939, 120‒128; A. Plachy, Rec. di Koschaker, Die Krise des römischen Rechts und die romanistische Rechtswissenschaft, in Rivista di Storia del Diritto Italiano 12,2, 1939, 388–394; C. von Schwerin, Rez. von Paul Koschaker: Die Krise des römischen Rechts und die romanistische Rechtswissenschaft (1938), in DRW 4, 1939, 182‒190; O. Carrelli, A proposito di crisi del diritto romano, in SDHI 9, 1943, 1‒20; P. Noailles, La crise du droit romain, in Mémorial des Études Latines, Offert par la Société des Études Latines à son fondateur Jules Marouzeau, Paris 1943, 387‒415; più di una semplice recensione, sia per l’ampiezza, sia per la profondità dello scritto, è il lavoro di G. Pugliese, Diritto romano e scienza del diritto, in AUMA 15, 1941, 5‒48 (ora in Pugliese, Scritti giuridici scelti, III, Napoli 1985, 159‒204, da cui si citerà, infra, in questo lavoro). Per finire, si vedano anche lo scritto di E. Schönbauer, Zur „Krise des römischen Rechts‟, in Festschrift Paul Koschaker, mit Unterstützung der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin und der Leipziger Juristenfakultät zum 60. Geburtstag überreicht von seinen Fachgenossen,, II, Weimar 1939, 385‒410, lavoro nel quale l’autore contesta l’idea stessa che negli Anni Trenta, in Germania, il diritto romano stesse attraversando una vera crisi, nonché il testo, apparso cinquant’anni dopo la pubblicazione di Die Krise, di A. Guarino, Cinquant’anni dalla „Krise“, in Labeo 34, 1988, 43‒56 (ora in Guarino, Pagine di diritto romano, I, Napoli 1993, 276‒291, da cui si citerà, infra, in questo lavoro). Circa la questione della crisi del diritto romano tra le due guerre mondiali ed il dibattito che all’epoca sorse in proposito in Italia, v. ora G. Santucci, „Decifrando scritti che non hanno nessun potere“. La crisi della romanistica fra le due guerre, in I. Birocchi, M. Brutti (a c. di), Storia del diritto e identità disciplinari, Torino 2016, 63‒102. 23 Carrelli, A proposito di crisi cit. 1 ss.
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l’opportunità di pronunciare il suo discorso 24. Egli insisteva sulla natura storica del diritto romano, che, in quanto tale, non avrebbe potuto essere studiato e considerato che da una prospettiva storicizzante 25; era proprio la sua essenza di argomento storico che bastava di per sé a giustificarne lo studio, quale elemento portante dell’educazione giuridica di un giurista 26. Non vi era bisogno, ad avviso di Carrelli, di alcuna altra legittimazione per lo studio del diritto romano, che non fosse quella che contraddistingueva ogni argomento storico. A cagionare ciò che, nelle parole dello studioso, non poteva nemmeno essere qualificata come una vera e propria crisi del diritto romano, bensì, piuttosto, quale un periodo contingente di sofferenza della materia, sarebbero state „le ondate di antistoricismo affioranti nella vita europea dell’ultimo ventennio“27, che avevano fatalmente colpito anche la romanistica, dando così luogo a quello stato di difficoltà che aveva finito con l’attanagliarne gli studi. Secondo Carrelli, non si sarebbe potuto davvero parlare di una crisi, sintantoché si fosse continuato a trattare ed insegnare la storia del diritto romano quale argomento di natura storica. La proposta metodologica di Koschaker, la attualizzazione del diritto romano, del quale ci si sarebbe dovuti servire come fondamento del diritto positivo vigente, sarebbe stata, pertanto, da rifiutare completamente, essendo essa scorretta sin a partire dai suoi presupposti di partenza, ovverosia dal modo stesso in cui la materia romanistica veniva concepita28. 24
Su Odoardo (talora citato come Edoardo) Carrelli (1908‒1943), v. A. Guarino, Redazionale. Odoardo Carrelli, in Labeo 19, 1973, 281 s. (ora in A. Guarino, Pagine di diritto romano, II, Napoli 1993, 166‒168). 25 Carrelli, A proposito di crisi cit. 1 ss. e 13. 26 Ibid. 27 Ibid. 28 Ibid. Concorde con Carrelli si dimostrò, anni dopo, Guarino, il quale, nel commentare la proposta di Koschaker della Aktualisierung degli studi di diritto romano non esitò a definirla una „ingenua proposta“ e uno „slogan“, al punto che i rimedi proposti dal romanista austriaco non avrebbero potuto essere considerati altro che meri palliativi. V. A. Guarino, L’Europa e il diritto romano, in Labeo 1,2, 1955, 208‒211 (ora in Guarino, Pagine di diritto romano, I cit. 295‒299). Lo studioso partenopeo mitigherà significativamente la propria critica, viceversa, in Guarino, Cinquant’anni dalla „Krise“ cit. 276 ss. Non è possibile dimenticare, d’altro canto, che una presa di posizione in parte analoga a quella di Carrelli, nel senso di un rifiuto della attualizzazione degli studi romanistici, era state già in precedenza espressa anche da M. Lauria, Indirizzi e problemi romanistici, in Foro Italiano, 61, 1937, 511‒560 (ora in Lauria, Studii e ricordi, Napoli, 1983, 322‒340), un testo risalente, in realtà, al 1935, trattandosi della prolusione al corso di Istituzioni di diritto romano che lo studioso avrebbe tenuto in quell’anno presso l’Università di Padova. Tra gli studiosi tedeschi, infine, si dimostrarono assai critici nei confronti delle proposte di Koschaker e, soprattutto, delle censure da quest’ultimo rivolte alla Historisierung degli studi romanistici, Levy, Review of Die Krise cit. 91 s.; Pringsheim, Besprechung von Koschaker, Paul cit. 371‒376; F. Wieacker, Rezension Paul Koschaker: Europa und das römische Recht, in Gnomon 21, 5/6, 1949, 187‒193. Particolarmente dure le parole che ebbe ad usare Levy nei confronti delle
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La Aktualisierung del diritto romano, dunque, ad avviso di Carrelli, avrebbe spogliato il diritto romano della sua natura storica, infine snaturandolo; a questa critica alla proposta di Koschaker, ripresa anche nei decenni successivi da parte della dottrina, se ne è affiancata col tempo un’altra, secondo la quale, muovendo sempre dalla convinzione che la attualizzazione degli studi romanistici fosse da considerarsi non solo una soluzione inaccoglibile, bensì addirittura perniciosa, se portata alle sue estreme conseguenze, le idee di Koschaker altro non avrebbero rappresentato che una sorta di „neopandettismo“29, dando per presupposta, nella maggior parte dei casi, un’accezione negativa della Pandettistica, come se l’esperienza da quest’ultima rappresentata non dovesse essere valutata alla luce del contesto nel quale essa si sviluppò e tenendo distinti i diversi momenti e le diverse anime che la contraddistinsero. Deve essere fatto notare, tuttavia, e questo è sfuggito talvolta ai critici, quanto il concetto di Aktualisierung espresso da Koschaker in Die Krise sia vago, se vagliato metodologicamente e da intendersi quale proposta da applicarsi, in generale, agli studi del diritto romano; se lo si legge, viceversa, quale idea prettamente riferita all’insegnamento della materia, secondo un’interpretazione altresì possibile, esso acquisisce allora uno scopo prettamente pratico e pragmatico – per quanto possa comunque ritenersi opinabile –, orientato a mettere in rilievo i nessi tra diritto romano e diritto vigente, al fine di ridestare l’interesse degli studenti universitari. Di fatto, però, la proposta koschakeriana è poco convincente sin dalla sua formulazione: da un lato essa invita ad un ritorno al metodo proprio delle Pandektenvorlesungen di stile pandettistico, dall’altro propone di ricreare posizioni sostenute dal collega ed amico Koschaker, come possiamo leggere in Levy, op. cit. 91: „It is pathetic to hear such a charge coming from a man who has devoted his life to those very two fields. It is all the more pathetic because in my opinion, that charge does not hold good. If it did, how should we account for the fact that, as the author admits, nowhere else in the world do courses in Roman law show so steep a decline as in Germany?“ e, ancora, sottolineava Levy, „Research work is one thing, class work another“. 29 Seppur da diverse prospettive e secondo diverse impostazioni metodologiche ed approcci allo studio del diritto romano ed alla storia del diritto, questa accusa è stata mossa alla proposta di Aktualisierung di Koschaker da svariati autori. Si vedano, a titolo di esempio, P. Caroni, Der Schiffbruch der Geschichtlichkeit: Anmerkungen zum Neo-Pandektismus, in Zeitschrift für Neuere Rechtsgeschichte 14, 1994, 85‒100; T. Giaro, Der Troubadour, 31 ss.; Id., Comparemus!, p. 563; M. Bretone, Come l’anatra, in Bretone, Diritto e tempo nella tradizione europea, Roma/Bari 2004, 146; Id., La ‘Coscienza ironica’ della romanistica, in Bretone, Diritto e tempo cit. 235‒257; A. Somma, I giuristi e l’Asse cit. 282 ss.; V. Winkler: Der Kampf gegen die Rechtswissenschaft. Franz Wieackers „Privatrechtsgeschichte der Neuzeit“ und die deutsche Rechtswissenschaft des 20. Jahrhunderts, Hamburg 2014, pp. 174 ss. (su cui si veda la recensione di R. Zimmermann, Bespr. von Winkler, Viktor, Der Kampf gegen die Rechtswissenschaft. Franz Wieackers „Privatrechtsgeschichte der Neuzeit“ und die deutsche Rechtswissenschaft des 20. Jahrhunderts, in RabelsZ 79, 2015, 686‒694).
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„ponti“ tra il diritto antico – da doversi intendere quale diritto romano – ed il diritto moderno, dovendo fungere il primo da fondamento del secondo; infine, secondo l’idea della Aktualisierung, non deve mancare l’elemento della comparazione, di natura sincronica, tra gli ordinamenti vigenti, ma integrato diacronicamente, in realtà, tramite il rimando, ancora una volta, al diritto romano, secondo un altrettanto opinabile concetto di linearità e continuità storica, attraverso il quale apparentemente si intenderebbe tracciare una connessione pressoché priva di intermediazioni tra il diritto di Roma antica e le realtà moderne. Tra i molti studiosi che dedicarono lavori e recensioni alle proposte di Koschaker30, Giovanni Pugliese fu in grado di cogliere a fondo queste incongruenze, nonché la difficoltà di comprendere appieno il contenuto dell’idea della Aktualisierung, dati i suoi contorni così sfumati. Lo studioso diede alle stampe, su tali questioni, un saggio assai denso dal titolo Diritto romano e scienza del diritto 31, apparso nel 1941. Lo scritto, ben più di una semplice recensione a Die Krise des römischen Rechts und die romanistische Rechtswissenschaft, partiva da due constatazioni fondamentali: da un lato, veniva messa in rilievo l’importanza della pubblicazione di Koschaker, che era riuscita a ravvivare considerevolmente la discussione in merito alle condizioni in cui versava, all’epoca, il diritto romano, ma, al tempo stesso, aggiungeva Pugliese, lo studioso austriaco tendeva ad analizzare soltanto „l’aspetto germanico della crisi“32; dall’altro, il romanista italiano correttamente concentrava l’attenzione sulla proposta della Aktualisierung, aggiungendo,
30 Sicuramente degna di nota la posizione di Emilio Betti, il quale si distinse per i toni complessivamente assai favorevoli con i quali si espresse nei confronti delle proposte di Koschaker, diversamente da molti altri romanisti e storici del diritto – soprattutto italiani – coevi. In particolar modo, v. Betti, La crisi odierna cit. 120 ss. Dei problemi che la romanistica europea, e tedesca in particolar modo, si trovava all’epoca a dover fronteggiare, lo studioso si era occupato già che lo facesse Koschaker, come testimonia, tra l’altro, il seguente lavoro: E. Betti, Methode und Wert des heutigen Studiums des römischen Rechts, in TRG 15, 1937, 137‒174. Per un’approfondita analisi del rapporto scientifico tra Betti e Koschaker si rimanda al contributo di F. Bonin, La romanistica italiana dinanzi alla crisi tedesca: la Aktualisierung degli studi di diritto romano e il patto Betti-Koschaker, in questo volume, pp. 95‒146. 31 Pugliese, Diritto romano e scienza del diritto cit. 159 ss. Sullo scritto di Pugliese, cfr. L. Garofalo, Giurisprudenza romana e diritto privato europeo, Padova, 2008, 167‒238. Su Giovanni Pugliese (1914‒1995), v. A. Wacke, Giovanni Pugliese †, in ZSS (RA) 113, 1996, 741‒746; L. Vacca (a c. di): Diritto romano, tradizione romanistica e formazione del diritto europeo. Giornate di studio in ricordo di Giovanni Pugliese, Padova 2008; C.A. Cannata, Pugliese, Giovanni, in I. Birocchi, E. Cortese, A. Mattone, M.N. Miletti (a c. di), Dizionario biografico dei giuristi italiani (sec. XII‒XX), II, Bologna 2013, 1637‒1640. 32 Pugliese, Diritto romano e scienza del diritto cit. 161 s.
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però, che non era ben chiaro in cosa questa dovesse consistere 33. In particolar modo, se quest’ultima si fosse dovuta esaurire nel motto „zurück zu Savigny“, da leggersi quale un invito ad un „ritorno ai metodi della pandettistica o della scuola storica di Savigny“, aggiungeva Pugliese, „l’assunto dell’A. [scil. Koschaker] sarebbe [stato] del tutto insostenibile“34. La condanna troppo netta ed unilaterale di Koschaker alla Historisierung del diritto romano35, d’altro canto, oltre a risultare insostenibile, rischiava al contempo di schiacciare l’istanza metodologica della Aktualisierung verso un pragmatismo legato alle necessità del diritto vigente che, di fatto, avrebbe svuotato di significato gli studi romanistici, riducendo il loro ruolo e fine, in buona sostanza, alla possibilità di fornire una introduzione „culta“ a problemi proprio del diritto attuale in un’ottica comparata, spostando il baricentro della comparazione, così facendo, sull’aspetto sincronico della stessa 36. Il problema della connessione troppo stretta tra studio del diritto romano ed esigenze del diritto vigente veniva acutamente segnalato da Pugliese stesso, il quale, d’altro canto, metteva in guardia, con riferimento agli studi romanistici, dal pericolo di „restringere l’oggetto a quelle materie, che nei diritti moderni recano più evidente l’impronta romana“, essendo viceversa non accettabile „l’omissione di quelle notizie, che contribuiscono a lumeggiare il fenomeno giuridico romano nella sua concretezza storica“37. La questione, si potrebbe aggiungere, traeva origine da una aporia di fondo che Koschaker nei suoi lavori più significativi in difesa degli studi romanistici, ovverosia Die Krise des römischen Rechts und die romanistische Rechtswissenschaft ed Europa und das römische Recht, non aveva affrontato: si intende fare riferimento alla circostanza che lo studioso, in queste sue opere, non si fosse mai preoccupato di chiarire esplicitamente a „quale diritto romano“ stesse pensando, allorquando ne predicava lo studio, l’insegnamento 33 Id., op. cit. 163. Considerazioni analoghe a quelle elaborate da Pugliese si possono ritrovare anche in Á. d’Ors, Jus Europaeum?, in L’Europa e il Diritto romano. Studi in memoria di Paolo Koschaker, I cit. 447–476. Sul rapporto scientifico tra d’Ors e Koschaker si rimanda al contributo di Marko Petrak, Ius europaeum or ius oecumenicum? Koschaker, Schmitt and d’Ors on Roman Law and the Renewal of Legal Scholarship in the Postwar Context, 75‒93, in questo volume. 34 Pugliese, op. cit. 163. 35 Sul punto v. Pugliese, op. cit. 164, nonché supra, nt. 29. 36 In contraddizione rispetto ai presupposti metodologici originari della vergleichende Rechtsgeschichte, come si vedrà meglio infra, D. 37 Pugliese, op. cit. 164, ove l’autore, correttamente a mio avviso, contesta altresì „l’idea, sia pure non compiutamente espressa, che le discipline romanistiche mirino solo alla comprensione ed alla migliore applicazione delle norme relative a quegli istituti giuridici moderni, di cui è dato riconoscere l’origine romana o di cui è più evidente l’affinità con istituti romani. Ora una simile idea, che è in realtà molto diffusa, è fra le più pregiudizievoli, che si possano concepire per l’avvenire di quelle discipline“. Simili considerazioni in Grosso, Recensione di Koschaker cit. 106 s.
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e la difesa. Se si trattasse del „diritto romano dei Romani“, da studiare storicamente, ricomprendendo così nelle ricerche ogni tipo di fonte a nostra disposizione, o di quello a noi pervenuto per il tramite della compilazione giustinianea, o se, ancora, esso fosse invece da intendersi quale il „diritto romano“ della recezione e della Pandettistica, non è dato sapere con certezza. In realtà, tale questione, nei due lavori citati, assumeva per Koschaker stesso una rilevanza marginale: quello che contava di più, per lo studioso, era riproporre un’idea di europäische Kulturgemeinschaft38, fondata su quella che egli chiamava kulturelle Romidee39. Appare evidente, dunque, che nella proposta di Koschaker della Aktualisierung del diritto romano andassero a confluire esigenze sia di natura metodologica, sia più strettamente legate al bisogno di offrire al regime nazista una narrativa europea almeno in parte compatibile con l’ideologia di quest’ultimo, con riferimento a quanto scritto in Die Krise des römischen Rechts und die romanistische Rechtswissenschaft; oppure che la necessità consistesse nel riscoprire le radici storico-culturali europee, per porle nuovamente a fondamento dell’Europa che sarebbe dovuta risorgere dalle ceneri del secondo conflitto mondiale e dalla catastrofe totalitaria, nel caso di quanto esposto in Europa und das römische Recht40. 38
Koschaker, Die Krise cit. 85: „Deutschland liegt in Europa (…) Deutschland, zur nationalen Einheit gelangt, hat selbstverständlich Anspruch auf sein nationales Recht und es hat diesen Anspruch seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts in immer steigendem Maße verwirklicht. Es gehört aber auch zu Europa, und als Mitglied der europäischen Kulturgemeinschaft hat es Rücksicht zu nehmen auf diejenigen Bestandteile seines Rechts und in der Bildung seiner Juristen, die die Verbindung mit den anderen Nationen Europas herstellen. Für das Privatrecht ist auf Grund einer mehr als tausendjährigen Entwicklung dieses Bindeglied noch immer das römische Recht und ich wüßte nichts, wodurch es heute ersetzt werden könnte“. Concordavano con Koschaker, in merito alla necessità di difendere l’idea di una comune cultura europea, giuridica e non solo, che stava viceversa al tempo attraversando una profonda crisi, sia Betti, La crisi odierna cit. 127, sia Kempski, Krise cit. 404 ss. Si veda, in merito alle posizioni di quest’ultimo, M. Stolleis, „Fortschritte der Rechtsgeschichte“ in der Zeit des Nationalsozialismus?, in D. Simon, M. Stolleis (a c. di): Rechtsgeschichte im Nationalsozialismus cit. 177‒197, mentre, per quanto riguarda il pensiero di Betti, mi permetto di rinviare nuovamente a Bonin, La romanistica italiana cit., in questo volume, 95 ss. 39 Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 3, 45 ss. e 79. Su questo aspetto, inoltre, si veda quanto scritto da Genzmer, Bespr. von Paul Koschaker cit. 600 e Pringsheim, Bespr. von Koschaker cit. 374. 40 Coglie acutamente nel segno, in tal senso, la riflessione di Wieacker a proposito della Aktualisierung e delle proposte metodologiche di Koschaker, allorquando lo studioso tedesco sottolinea la necessità di distinguere tra una realtà storica del diritto r omano e la „ungreifende geistige Welt seiner Tradition“. Si veda F. Wieacker, Über „Aktualisierung“ der Ausbildung im Römischen Recht, in L’Europa e il diritto romano. Studi in memoria di Paolo Koschaker, I cit. 515‒541 e, in particolare, 519 s.; sul problema di cui si discute, cfr. inoltre R. Orestano, Diritto romano, tradizione romanistica e studio storico del diritto, in
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Da tali circostanze si evince che per Koschaker il riferimento al diritto romano si concentrasse essenzialmente su quanto tràdito nella compilazione giustinianea, in quanto quest’ultima aveva rappresentato, grazie al fenomeno della sua recezione, il pilastro fondante della cosiddetta tradizione romanistica; non solo, in virtù della loro autorevolezza, solo apparentemente ed in minima parte scalfita dalle tendenze più radicali dell’interpolazionismo 41, i testi contenuti nel Corpus iuris civilis avrebbero potuto continuare a rappresentare ancora il più importante patrimonio giuridico a disposizione, che l’Occidente aveva ereditato dall’esperienza romana, ed allo studio del quale applicare i principi della Aktualisierung. Per le ragioni appena esposte, pertanto, nonché per le intime convinzioni di Koschaker, forgiatesi già al tempo della sua formazione universitaria a Graz e negli anni successivi42, ad avviso dello studioso la ricerca romanistica avrebbe dovuto essere informata ai principi della Rechtsdogmatik ed avere un’impostazione fortemente sistematica, al punto da sacrificare, se necessario, le opposte tendenze storicizzanti: solo riproponendo un „uso“ del diritto romano finalizzato a fungere da fondamento per i sistemi giuridici vigenti, se ne sarebbero potuti preservare l’importanza ed il ruolo. Procedendo in tal modo, inoltre, sarebbe stato possibile ridestare l’interesse degli studenti e, così Rivista Italiana per le Scienze Giuridiche 87, 1950, 156‒264 (ora in A. Mantello [a c. di], R. Orestano, Scritti, Volume II, Napoli, 1998, 879‒989). 41 Il problema dell’approccio di Koschaker all’interpolazionismo è alquanto complesso. Lo studioso, infatti, fece largo uso dei metodi elaborati dagli esponenti della Interpolationenforschung durante gli Anni Dieci e Venti del Novecento, arrivando persino ad applicarli, in alcuni casi, ai suoi studi in materia di diritti cuneiformi. L’atteggiamento cambiò considerevolmente, tuttavia, a partire dagli Anni Trenta, allorquando cominciò a farsi più impellente, per Koschaker, la questione della difesa del diritto romano, che, a suo avviso, non avrebbe potuto trovare buon esito, se non orientando nuovamente gli studi romanistici verso un metodo fortemente dogmatico-sistematico. Fu tuttavia grazie all’influsso di Salvatore Riccobono, al quale Koschaker era legato da una profonda amicizia, che lo studioso austriaco tornò ad adoperare toni di maggiore apertura nei confronti della cosiddetta critica testuale, se impostata secondo i criteri elaborati dal romanista siciliano. Per una trattazione approfondita della questione inerente al rapporto tra Koschaker e l’interpolazionismo, mi permetto di rinviare a T. Beggio, La ‘Interpolationenforschung’ agli occhi di Paul Koschaker. La critica a Gradenwitz e alla cosiddetta ‘neuhumanistische Richtung’ e lo sguardo rivolto all’esempio di Salvatore Riccobono, in M. Avenarius, Chr. Baldus, F. Lamberti, M. Varvaro (a c. di), Gradenwitz, Riccobono und die Entwicklung der Interpolationenkritik / Gradenwitz, Riccobono e gli sviluppi della critica interpolazionistica, Tübingen 2018, 121‒155. Su Salvatore Riccobono sr. (1864‒1958), v. M. Varvaro, Riccobono, Salvatore sr., in I. Birocchi, E. Cortese, A. Mattone, M.N. Miletti (a c. di), Dizionario biografico dei giuristi italiani (sec. XII‒XX), II cit. 1685‒1688; Id., Riccobono, Salvatore, in Dizionario biografico degli italiani 87, Roma 2016, 394‒397. 42 Sulla questione dell’influsso dei maestri di Koschaker in relazione al suo approccio fortemente sistematico-dogmatico allo studio del diritto romano e dei diritti dell’antichità si tornerà più approfonditamente infra, D.
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facendo, salvare anche l’insegnamento della materia presso le università tedesche43. Non sorprende, dunque, per tornare alle parole di Pugliese, che un’idea siffatta della Aktualisierung, fortemente appiattita sulle necessità del diritto vigente – e, quindi, su di un’idea pragmatica ed utilitaristica dello studio del diritto romano, in funzione delle esigenze del presente44 – e sganciata dal metodo storico, dovesse apparire inaccettabile. Se veramente si fosse voluto dare un senso compiuto all’idea della attualizzazione degli studi romanistici, di modo che essa potesse essere intesa come una „integrazione dell’esposizione storica con adeguati raffronti ai problemi ed alle soluzioni moderne, in modo che venga posto in luce e saggiato nel suo valore il prezioso contenuto giuridico contenuto nelle fonti romane“, non vi sarebbe stata altra via percorribile, secondo lo studioso italiano, che quella di riconoscere che la Aktualisierung „non implica una condanna del metodo storico, ma significa al contrario la sua valorizzazione“45. La proposta di Koschaker, inoltre, si basava su altri due presupposti alquanto discutibili, per non dire perniciosi. Il primo consisteva nella necessità, al fine di riconoscere la piena operatività dell’attualizzazione degli studi romanistici, in riferimento ai soli ordinamenti che recepirono il diritto romano, di limitare lo spettro delle ricerche non soltanto al campo del diritto privato, bensì di restringerlo ulteriormente ed unicamente a quegli istituti, che da esso derivarono in modo più diretto ed evidente 46. Oltre a questo, al fine di poter rendere veramente efficace il metodo individuato dallo studioso austriaco, si sarebbe dovuta presupporre una sorta di continuità, se non una vera e propria cristallizzazione della storia giuridica europea – con riferimento, in realtà, ai soli Paesi dell’Europa occidentale 47; un 43
Sul problema dell’insegnamento del diritto romano nel pensiero di Koschaker, v. C. In merito alla questione della „utilità“ dello studio del diritto romano, v. le considerazioni di Stolfi, Problemi e forme cit. 551 s. 45 Pugliese, Diritto romano e scienza del diritto cit. 163 s. 46 Appare invece evidente, come sottolineava opportunamente Pugliese, che lo studio del diritto romano non debba essere limitato al solo diritto privato, ma debba essere esteso, viceversa, anche al diritto pubblico e criminale, e che sia necessario dedicare la dovuta attenzione alla sua evoluzione storica. Solo in tal modo si sarebbero potuti comprendere, proseguiva lo studioso, la complessità del fenomeno giuridico, in generale, e dell’esperienza romana, in particolare, nonché le peculiarità e lo sviluppo attraverso i secoli dell’ordinamento di Roma antica. Cfr. Pugliese, op. cit., 164 ss. Sia permesso osservare, d’altro canto, come la distinzione tra diritto privato e diritto pubblico romano risulti essere fittizia. Tale distinzione, modernamente intesa, era infatti sconosciuta all’esperienza giuridica di Roma antica. 47 Riguardo a questo punto, in realtà, si potrebbe parlare di una vera e propria prospettiva „germanocentrica“, da parte di Koschaker, come correttamente sottolineato da alcuni autori in dottrina. V. d’Ors, Jus Europaeum? cit. 472; Giaro, Comparemus! cit. 540 ss.; Id., Oriente e Occidente nella storia del diritto privato europeo, in G. Alpa, R. Danovi (a c. di), Diritto 44
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siffatto atteggiamento avrebbe condotto, di fatto, ad una sensibile restrizione del campo di applicazione degli studi romanistici, nonché al rischio di disconoscere l’apporto e l’importanza del diritto romano al di fuori di quelle fattispecie nelle quali l’influsso degli istituti romanistici su quelli moderni fosse risultato chiaro ed inequivocabile48. La forma di comparazione diacronica, ma attualizzante, proposta da Koschaker portava con sé il rischio, insomma, di restringere, e non di ampliare, le prospettive degli studi romanistici e della loro applicazione. Anziché cercare di analizzare, al di là delle molte convergenze, ma anche delle inevitabili differenze, quei principi, quelle Denkformen, quegli strumenti del ragionamento giuridico ereditati dai Romani 49 e che, pur inverandosi spesso in regole ed istituti propri dei moderni ordinamenti dell’Europa continentale, si sono dimostrati in grado di trascendere questi ultimi e la loro pratica recezione ed applicazione, la Aktualisierung rischiava di far intraprendere una strada pericolosa al diritto romano, legandone strettamente lo studio – non solo l’insegnamento – alle necessità del diritto vigente. Riprendendo, ancora una volta, le parole di Pugliese, molte sono le ragioni contingenti che possono spingere, in diversi momenti, a studiare e ad „usare“ come fonte il diritto romano 50, e Koschaker era riuscito, con il suo richiamo alla Aktualisierung, ad evidenziarne alcune; assai importante, tuttavia, è cercare altresì di comprendere quelle ragioni trascendenti che giustificano lo studio del diritto romano e, più in generale, della storia del diritto. Esso, di
privato europeo. Fonti ed effetti, Milano 2004, 343‒357; Id., The East of the West. Harold J. Berman and Eastern Europe, in Rg 21, 2013, 193‒197, nonché Id., Legal Historians and the Eastern Border of Europe, 147‒164, in questo volume. L’impostazione dello studioso austriaco, per quanto giustamente criticata e ritenuta superata e censurabile dalla dottrina, soprattutto in tempi più recenti, non dovrebbe tuttavia sorprendere oltremodo, in ragione del fatto che essa, in realtà, rappresentava il punto di vista più comune e diffuso tra i romanisti e gli storici del diritto tedeschi della prima metà del Ventesimo secolo, né può eccessivamente stupire, se si tiene presente quale fu la formazione, personale e scientifica, di Koschaker, soprattutto nel corso della sua giovinezza, dei suoi anni universitari e di quelli immediatamente successivi. Cfr. su questo punto A. Mantello, La giurisprudenza romana fra Nazismo e Fascismo, in Quaderni di Storia XIII,25, 1987, 23‒71 (= Id., Variae, vol. II, Lecce 2014, 975‒1026), nonché Beggio, Paul Koschaker cit., praecipue 33 ss., sugli anni della formazione di Koschaker. 48 Pugliese, Diritto romano e scienza del diritto 165 s.; v. inoltre le osservazioni di Giaro, Comparemus! cit. 542 ss. e 550 ss., e di Garofalo, Giurisprudenza romana cit. 168. 49 Sulla creazione di una vera e propria scientia iuris e sull’arte dei giuristi romani nel creare, a partire dai casi concreti, la regula iuris, v. M. Miglietta, Giurisprudenza romana tardorepubblicana e formazione della „regula iuris“, in SCDR XXV, 2012, 187‒243. 50 Sul concetto di „uso e ri-uso“ del diritto romano, v. L. Peppe, Uso e ri-uso del diritto romano, in Diritto@Storia. Rivista internazionale di Scienze Giuridiche e Tradizione romana 11 (2013), online: www.dirittoestoria.it [19.11.2019] (pubblicato anche quale Introduzione in L. Peppe, Uso e ri-uso del diritto romano, Torino 2012, 1‒20).
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fatto, permette di comprendere le origini dei diritti moderni, nonché di osservare l’evolversi delle diverse esperienze giuridiche attraverso le loro continue trasformazioni; in questo senso, il diritto romano offre un contributo determinante al formarsi di una scienza del diritto, la quale non può sussistere senza profondità storica51. Koschaker ebbe modo di offrire un saggio dell’applicazione pratica del metodo proposto in un suo scritto apparso nel 1940 52, nel quale trattò il tema dell’alienazione della cosa oggetto di legato, prima dalla prospettiva delle fonti del diritto romano, e, quindi, da quella di alcuni ordinamenti moderni, dando prova, innanzitutto, delle sue indiscusse doti di romanista. Lo studio, infatti, era stato condotto con l’indiscussa competenza di un maestro della materia, fine esegeta e conoscitore delle fonti, sensibile ai risultati raggiunti sulle stesse dalla critica interpolazionistica – risultati che, nel caso di specie, egli ritenne essere, in realtà, pressoché irrilevanti per la sua ricerca – ed attento all’evoluzione storica del problema nelle diverse fasi del diritto romano, sebbene egli avesse dato infine preminenza alle soluzioni emerse nel cosiddetto periodo classico53. Ciononostante, resta l’impressione che la parte prettamente romanistica, in questo scritto, svolgesse una funzione che, per certi versi, si potrebbe definire introduttiva al problema, così come esso si presentava nei diritti vigenti in alcuni Paesi occidentali all’epoca in cui Koschaker condusse il proprio studio, e che finisse così con l’avere un ruolo non del tutto ancillare, ma di certo in buona parte ridimensionato. L’analisi sincronica degli ordinamenti moderni rappresenta infatti la parte preponderante dello studio, 51
Pugliese, Diritto romano e scienza del diritto cit. 202: „Ed ecco allora individuata la ragione eterna dello studio del diritto romano. Alcuni diritti dell’antichità, diversi dal romano, possono essere interessanti per la teoria generale del diritto ed io ne riterrei utile lo studio (…) Ma il diritto romano è senza dubbio fra i diritti storici la più ricca miniera di esperienze giuridiche ancora in notevole misura da sfruttare. Una parte del pregio del diritto romano dipende evidentemente dalle alte qualità dei giuristi (…) Ma un’altra parte di quel pregio è conseguenza dei caratteri, che vorrei dire naturali del diritto romano: si tratta di un diritto che ha regolato ininterrottamente la stessa compagine politica durante oltre 1300 anni, di un diritto che si è espresso volta a volta da una repubblica oligarchica, da una democrazia, da un regime autoritario e illuminato e da una autocrazia (…) Non si saprebbe immaginare un più vasto campo di osservazione per gli scienziati del diritto“. Sulla questione messa in luce da Pugliese e sul contributo del diritto romano per la formazione di una vera scienza giuridica, si vedano anche le considerazioni di G. Grosso, Premesse generali al corso di diritto romano 1, Torino, 1940, 50, nonché di F. Carnelutti, Metodologia del diritto, Padova 1939, 41 ss. 52 Koschaker, L’alienazione cit. 89 ss. 53 A ciò si aggiunga che l’autore dedica, in conclusione, due ampie appendici ed una postilla all’analisi di alcune fonti del diritto romano, affrontate nel corso del suo studio: v. Koschaker, op. cit. 164 ss. Emerge, in ogni caso, la tendenza di Koschaker a considerare il periodo „postclassico“ quale un periodo di decadenza della storia giuridica di Roma antica, se confrontato con l’epoca classica. V. nuovamente Koschaker, op. cit. 97.
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mentre il diritto romano svolge la propria funzione soprattutto in chiave interpretativa dei primi54. Se il risultato dell’applicazione del metodo della Aktualisierung fosse stato questo, tuttavia, anziché quello di contribuire alla realizzazione di ricerche genuinamente romanistiche, integrate da preziosi ed interessanti collegamenti, richiami e confronti con i problemi e le soluzioni degli ordinamenti moderni, avrebbe inevitabilmente condotto a „studi di diritto moderno comparato precedut[i] da una trattazione storica“55. In tal modo, ancora una volta, il ruolo degli studi romanistici ne sarebbe riuscito ridimensionato, sino a divenire ancillare rispetto a quello dei diritti moderni. A ciò si aggiunge il rischio derivante dal ricorso ad un approccio improntato al dogmatismo nell’affrontare e descrivere la diverse questioni giuridiche affrontate56, insito in questi tipi di studio che tendono ad analizzare il problema in un’ottica di diacronia diretta tra diritto romano e diritti moderni, senza prendere in considerazione la lunga evoluzione di principi, regole ed istituti avvenuta nei secoli che hanno separato la compilazione giustinianea dal Novecento57. Ancora una volta, insomma, tornano i problemi connessi alla tendenza ad una „reductio ad unum“ di istituti e problematiche figlie di realtà, se non così 54
Il significato del lavoro di Koschaker viene interpretato da Cabral de Moncada, A actual crise (1943) cit. 477, secondo un’ottica tale per cui il diritto romano avrebbe dovuto rappresentare uno strumento per i giuristi e gli interpreti moderni per „libertar-se dos cánones de uma interpretação exclusivamente positivista lógico-formal e adoptar os de uma interpretação objectivista, do „espírito objectivo“ do sistema jurídico, no sentido de uma sua verdadeira integração histórica“. 55 Pugliese, Diritto romano e scienza del diritto cit. 163 e nt. 5. 56 Cfr. quanto già esposto in merito alla distinzione tra dogmatica e dogmatismo supra, nt. 15. 57 Rischio tanto più accentuato se, come a volte accade nella romanistica o in taluni studi di storia del diritto comparato, si applica l’opinabile metodo di partire dall’analisi dell’istituto moderno e delle sue caratteristiche e si procede, pertanto, a ritroso, dal diritto vigente verso quello antico, per ricercare quindi nelle fonti del diritto romano analogie e conferme, anziché muoversi in direzione opposta, ovverosia studiare per prime queste ultime e solo in un secondo momento, laddove possibile, tentare una comparazione con gli istituti degli ordinamenti giuridici moderni. Va detto, tuttavia, che la indiscussa conoscenza delle fonti antiche di Koschaker, e non solo di quelle romane, limitava significativamente il pericolo che ciò accadesse, nonostante la tendenza, emersa in alcuni suoi studi, ad uno spiccato dogmatismo. Lo studioso manifestò tale approccio, d’altro canto, anche nelle sue ricerche sui diritti cuneiformi, come recentemente sottolineato, in senso critico, da G. Pfeifer, Juristische Domäne oder Hilfswissenschaft? Keilschriftrechtsgeschichte 1914/2014, in 100 Jahre Rechtswissenschaft in Frankfurt. Erfahrungen, Herausforderungen, Erwartungen. Herausgegeben von Fachbereich Rechtswissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Frankfurt a.M. 2014, 409‒419; Id., Der Selbst-Bürge in der keilschriftlichen Überlieferung, in U. Babusiaux, P. Nobel, J. Platschek (a c. di), Der Bürge einst und jetzt. Festschrift für Alfons Bürge, Zürich/Basel/Genf 2017, 89‒99.
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diverse tra loro, certo spesso evolutesi secondo percorsi propri nel corso del tempo, per disconoscere i quali sarebbe necessario fare ricorso ad una concezione fortemente idealizzata di continuità nella storia giuridica europea, pressoché priva di cesure e momenti di rottura e, in quanto tale, poco rispondente alla realtà storica 58. Che la nozione della Aktualisierung potesse necessitare di una più chiara definizione, tuttavia, fu un dato del quale il suo stesso ideatore si rese ben presto conto, al punto che appena pochi mesi dopo la pubblicazione di Die Krise des römischen Rechts und die romanistische Rechtswissenschaft apparve una recensione assai significativa ad un lavoro di Emilio Bussi da parte di Koschaker, nella quale quest’ultimo intese precisare ulteriormente le proprie istanze metodologiche59. Nel commentare tale opera, egli volle immediatamente mettere in rilievo l’importanza dell’attività giurisprudenziale dei commentatori, importanza pari, se non addirittura superiore, a quella della giurisprudenza romana, nel contributo offerto allo sviluppo storico della Rechtsdogmatik e delle juristische Denkformen. D’altro canto, proseguiva Koschaker, la dogmatica della Pandettistica aveva informato di sé il BGB60, ma era altrettanto evidente che questa stessa dogmatica si fondasse saldamente su quella elaborata dai commentatori, nei confronti dei quali, dunque, i pandettisti avevano un enorme debito scientifico. Ciò che non era riuscito ai giuristi romani, fu compiuto invece dai commentatori, i quali riuscirono, dunque, a creare „eine systematische Rechtswissenschaft“ 61. Come questi ultimi un tempo erano stati in grado di elaborare e perfezionare il diritto dell’epoca sulla base dell’interpretazione del Corpus iuris civilis, così, ad avviso di Koschaker, i romanisti avrebbero dovuto prendere ispirazione dai criteri interpretativi che avevano informato di sé il mos italicus per ricostruire un collegamento tra il diritto romano ed il diritto vigente e per „trarre“ dal 58 Ed infatti si vedano, in questo senso, e con riferimento al Medioevo, le parole critiche rivolte a Koschaker da Francesco Calasso, il quale, per altri versi, oltre ad aver giocato un ruolo centrale nella diffusione dell’opera dello studioso austriaco in Italia, dimostrò sempre nei confronti di quest’ultimo una sconfinata ammirazione. Cfr. F. Calasso, Introduzione, in P. Koschaker, L’Europa e il diritto romano, Firenze 1962 (traduzione a c. di A. Biscardi), IX‒XXX, ora in F. Calasso, L’Europa e il diritto romano. Alla memoria di Paul Koschaker, in Calasso, L’unità giuridica dell’Europa, Soveria Mannelli 1985, 101‒122. 59 P. Koschaker, Rec. di E. Bussi, La formazione dei dogmi di diritto privato nel diritto commune (diritti reali e diritti di obbligazione). Studi di diritto privato Italiano e straniero diretti da Mario Rotondi, vol. XXVII. Padova, Cedam, 1937, in ZSS (RA) 58, 1938, 252– 265. 60 Cfr. L. Solidoro Maruotti, La tradizione romanistica cit. 203 ss., nonché, per un’acuta analisi del giudizio dato alla codificazione tedesca dalla dottrina romanistica italiana del tempo, A. Mantello, ‘Il più perfetto codice civile moderno’. A proposito di BGB, diritto romano e questione sociale in Italia, in SDHI 67, 1996, 357‒399 (= Id., Variae, vol. II, Lecce 2014, 1093‒1140). 61 Koschaker, Rec. di E. Bussi cit. 252.
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primo quanto fosse servito all’elaborazione e migliore comprensione del secondo62. Lo studioso, di fatto, con questo suo scritto, invitava la romanistica ad applicare „einen zeitgemäßen mos Italicus“ sia nei suoi studi, sia nell’insegnamento della materia, capace di salvagurdare i risultati raggiunti dalla Scuola Storica, ma al contempo di andare oltre i metodi e gli orizzonti che quest’ultima si era posti, nonché di opporsi a quel rinnovato mos gallicus, rappresentato a suo avviso dalla Historisierung del diritto romano – da Koschaker anche denominata neuhumanistische Richtung63. Lo studio storico del diritto, dunque, e del diritto romano, in particolare, sarebbe servito per creare una sintesi dogmatica da usare, in chiave comparata, per la costruzione del diritto moderno 64. In quest’ottica, dunque, il metodo 62
Scrive ancora Koschaker che i commentatori „haben aus den römischen Quellen das herausgeholt und weitergebildet, was sie für die Gegenwart brauchen konnten. Das war der mos Italicus (…) für den in der Gegenwart Riccobono eine Lanze bricht“. Torna, anche in questo passaggio, l’elogio a Salvatore Riccobono, vero alfiere, secondo lo studioso austriaco, di un rinnovato mos italicus. V. Koschaker, op. cit. 253. 63 Per un’analisi più approfondita della contrapposizione tra mos italicus e mos gallicus nella visione degli studi romanistici di Koschaker, mi permetto di rinviare a Beggio, La ‘Interpolationenforschung’ cit. 138 ss.; Id., Paul Koschaker cit. 181 ss. e 207 ss. Lo studioso, ad ogni modo, sentì ancora la necessità di difendere le proprie posizioni, evidentemente in reazione ad alcune voci critiche che si erano levate in merito al suo scritto Die Krise des römischen Rechts und die romanistische Rechtswissenschaft e che censuravano la sua idea di un ritorno ai metodi della Scuola Storica, in una lettera manoscritta che inviò il 31 dicembre del 1939 a Riccobono. Nel testo della missiva si può infatti leggere: „Man hat meiner Krisenschrift in Deutschland vorgeworfen, ich strebe die Wiederbelebung des Pandektenrechts an. Kein größeres Mißverständnis ist denkbar. Das Pandektenrecht ist tot und kann | nicht wieder aufstehen. Was ich forderte, war ein zeitgemäßer mos italicus, der unter Verwertung der Ergebnisse der modernen Rechtshistorie die Synthese mit dem geltenden Recht herstellt. Eine solche Orientierung, die durchaus keine Verdrängung der rechtsgeschichtlichen Forschung bedeutet, ist möglich und in ihrem Erfolge daran unabhängig, ob das römische Recht noch formelle Geltung hat“. Il simbolo | è stato utilizzato per indicare il cambio di pagina. Anche in questo caso, per uno studio più approfondito del documento, mi permetto di rinviare a Beggio, La ‘Interpolationenforschung’ cit. 138 ss. Desidero inoltre cogliere l’occasione per rivolgere un sentito ringraziamento alle eredi di Salvatore Riccobono, nonché al Professor Mario Varvaro, per avermi permesso, nel luglio 2014, di avere accesso alle lettere inviate da Koschaker allo studioso siciliano. 64 L’accusa che Koschaker, viceversa, era solito rivolgere alla Historisierung e, in particolar modo, all’interpolazionismo, consisteva nel fatto che quest’ultimo adottasse un approccio decostruttivo nei confronti delle fonti del diritto romano, la cui affidabilità veniva messa in dubbio, spesso attraverso cervellotiche speculazioni filologiche, che rendevano tale studio un’attività per meri „antiquarî“ e non più per tutti i giuristi. D’altro canto, Koschaker, a partire dagli Anni Trenta e per un certo periodo, tenne una posizione assai critica nei confronti dell’interpolazionismo, assimilabile a quella dei fautori della cosiddetta Antikritik. In tema di „anticritica“, cfr. P. Kretschmar, Kritik der Interpolationenkritik, in ZSS (RA) 59, 1939, 102‒218, nonché, in merito alla stessa nella seconda metà del Novecento, v. la
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comparatistico avrebbe potuto svolgere un ruolo ausiliario, quale Hilfsmittel, nell’ambito di una ricerca su quelle figure e quegli istituti giuridici derivati dal diritto romano ed entrati a far parte del patrimonio giuridico dei moderni ordinamenti europei, mentre l’approccio di fondo sarebbe dovuto rimanere ancorato ad un impianto fortemente dogmatico-sistematico. Si trattava, a ben vedere, di quanto da Koschaker concretamente applicato nel suo studio in tema di alienazione della cosa legata. Il metodo che egli proponeva nei termini di un zeitgemäßer mos italicus, tuttavia, si caratterizzava per una ulteriore peculiarità, ovverosia per la sua stretta connessione teorica con i principi della Scolastica. Koschaker, infatti, ne sottolineava l’influsso fondamentale, in generale, in funzione della creazione di una systematische Rechtsdogmatik e, in particolare, nei confronti dei commentatori; in questo senso, proseguiva lo studioso, era necessario che l’autorità e l’autorevolezza del diritto romano, che era stato studiato
posizione espressa in M. Kaser, Zur Glaubwürdigkeit der römischen Rechtsquellen (über die Grenzen der Interpolationenkritik), in Atti del II congresso internazionale della Società italiana di storia del diritto (Venezia 1967), Firenze 1968, 1 ss. Lo stesso autore ritornò, in senso critico, sulla propria posizione in Kaser, Zur Methodologie der römischen Rechtsquellenforschung [Österreichische Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-historische Klasse. Sitzungsberichte, 277. Band, 5. Abh.], Wien/Köln/Graz 1972, ove egli, in particolare a p. 100, mise in guardia dagli eccessi dell’anticritica, ai quali era strettamente connesso il rischio di riportare la scienza romanistica ad uno „stadio primitivo“. V. anche Kaser, Ein Jahrhundert Interpolationenforschung an den römischen Rechtsquellen, in Anzeiger der phil.-hist. Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Jg. 116, Wien 1979, 83–113 = Römische Rechtsquellen und angewandte Juristenmethode. Ausgewählte, zum Teil grundlegend erneuerte Abhandlungen, Wien/Köln/Graz 1986, 112–146. Cfr. inoltre sul punto F. Wieacker, Textkritik und Sachforschung. Positionen in der gegenwärtigen Romanistik, in ZSS (RA) 91, 1974, 1‒40; M. Talamanca, La ricostruzione del testo dalla critica interpolazionistica alle attuali metodologie, in Problemi e prospettive della critica testuale, in M. Miglietta, G. Santucci (a c. di), Problemi e prospettive della critica testuale. ‘Atti del Seminario internazionale di diritto romano’ (Trento, 14‒15 dicembre 2007), Trento 2011, 159‒180; K.-H. Ziegler, Max Kaser e la revisione della critica interpolazionistica dopo il 1967, in Miglietta, Santucci (a c. di), Problemi e prospettive della critica testuale cit. 61‒80; A. Guarino, Giusromanistica elementare 2, Napoli 2002, 151 ss. Più di recente, per una rivalutazione ponderata ed equilibrata della stagione interpolazionistica, lontana da rifiuti e condanne aprioristici, nonché da generalizzazioni, v. F. Zuccotti, Diabolus Interpolator. Per un ritorno della romanistica ad una reale esegesi critica, in LR 3, 2013, 141‒190; M. Avenarius, Chr. Baldus, F. Lamberti, M. Varvaro (a c. di), Gradenwitz, Riccobono und die Entwicklung der Interpolationenkritik cit.; Chr. Baldus, Eigenwillig und differenziert: Eine Lanze für Otto Gradenwitz, in P. Spieß, Chr. Hattenhauer, M. Hettinger (a c. di), Homo heidelbergensis. Festschrift für Klaus-Peter Schroeder zum siebzigsten Geburtstag, Neustadt a.d.W., 2017, 295‒304; M. Varvaro, La storia del ‘Vocabularium iurisprudentiae romanae’ 1. Il progetto del vocabolario e la nascita dell’interpolazionismo, in QLSD 7, 2017, 251‒336; Id., A obra centenária: F. Schulz, Einführung in das Studium der Digesten, in IP II,1, 2017, 21‒37.
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dogmaticamente dai commentatori, prima, e avrebbe dovuto essere nuovamente analizzato dai giuristi, al suo tempo, secondo i principi di un rinnovato mos italicus, non venissero in alcun modo revocate in dubbio, come, si può aggiungere, faceva invece la corrente storicizzante della romanistica con la sua metodologia ed il suo approccio alle fonti del diritto romano, agli occhi di Koschaker. Egli proseguiva infatti affermando che „niemand kann ein Recht dogmatisch untersuchen, an dessen Autorität er nicht glaubt“65. Di qui derivava altresì, sempre a suo avviso, la Verwandtschaft dei giuristi con i teologi. Lo studio del diritto romano, dunque, si sarebbe fondato e legittimato, nel Medioevo, in ragione di un principio di autorità assai vicino a ragioni di natura teologica, più che giuridiche, parrebbe potersi dire 66, e sotto l’influsso decisivo della scolastica sarebbe stato possibile organizzare secondo un ordine sistematico la congerie delle fonti romane contenute nel Corpus iuris, permettendone così una sua interpretazione secondo criteri di razionalità. Se questa era stata la strada percorsa nel Medioevo e dai commentatori, secondo Koschaker, resta da chiedersi, tuttavia, come si sarebbero potuti riapplicare simili principi ermeneutici alle fonti del diritto romano dopo le esperienze della romanistica del diciannovesimo e dell’inizio del ventesimo secolo; soprattutto, parrebbe lecito domandarsi come si sarebbe potuto continuare a giustificare lo studio del diritto romano invocando un principio di autorità al tempo non soltanto opinabile, bensì quanto meno anacronistico, problema del quale evidentemente lo stesso Koschaker, pur senza esprimersi apertamente in tal senso, si rendeva conto 67. È dunque opportuno valutare, a questo punto, quali siano i punti di convergenza e le differenze tra questa proposta metodologica dello studioso austriaco, di stampo „dogmatizzante“, e la sua più tarda concezione di un relatives Naturrecht. Per quanto quest’ultima fosse stata descritta soltanto nel 1947, quando cioè venne pubblicato Europa und das römische Recht, risulta
65 V. Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 90 s. e 337 s. Per una critica al cosiddetto approccio neo-pandettistico ed alle censure provenienti dagli esponenti di questa corrente di pensiero alla Historisierung, in quanto ritenuta responsabile di aver minato alla base l’autorità delle fonti romane, v. Bretone, La ‘Coscienza ironica’ cit. 245 ss., ove l’Autore sottolinea altresì che il neopandettismo adotta una „una prospettiva organicistica di derivazione savigniana“. 66 Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 90 s. Scrive Koschaker: „Die systematische Rechtswissenschaft ist vielmehr eine Schöpfung der mittelalterlichen Scholastik, mit der sie ebenso wie die Theologie organisch zusammenhängt“. 67 Senza contare che, a mio avviso, fare ricorso ad un tale argomento autoritativo e quasi teologico, al fine di giustificare lo studio e l’insegnamento del diritto romano, rischia di sminuire sensibilmente il senso ed il valore di quest’ultimo. In realtà, con queste prese di posizione, Koschaker pare andare anche ben oltre quella forma di „neopandettismo“, che gli è spesso costata la critica severa della dottrina. Cfr. supra, nt. 29.
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necessario tornare alle origini dell’esperienza scientifica ed accademica di Koschaker per capirne appieno il senso. Prima di affrontare tale tematica, tuttavia, occorre dedicare una rapida digressione ad un’altra questione particolarmente rilevante per lo studioso di Klagenfurt durante gli Anni Trenta del Ventesimo secolo: si intende fare riferimento al problema dell’insegnamento del diritto romano nelle università tedesche.
C. La crisi dell’insegnamento universitario del diritto romano nella Germania degli Anni Trenta Sebbene Ernst Levy68, nella sua recensione a Die Krise des römischen Rechts und die romanistische Rechtswissenschaft 69, avesse rimproverato a Koschaker di non aver tenuto su due piani distinti la questione della ricerca romanistica e quella dell’insegnamento, appare del tutto evidente come nel pensiero dello studioso austriaco e nelle sue riflessioni metodologiche le due problematiche non potessero essere considerate separatamente, quantomeno a partire da quando si acuì la crisi del diritto romano in Germania, dal momento che esse si influenzavano vicendevolmente. Le difficoltà che l’insegnamento della materia dovette fronteggiare nelle università tedesche70 negli Anni Trenta rappresentarono una delle ragioni, sebbene certo non l’unica, che indussero Koschaker a chiedere di essere trasferito da Berlino a Tübingen, nel 1941 71. 68 Su Ernst Levy (1881‒1968), v. W. Kunkel, Ernst Levy zum Gedächtnis, in ZSS (RA) 99, 1969, XIII‒XXII; D. Simon, Levy, Ernst, in NDB 14, Berlin, 1985, 403 s. 69 Levy, Review of Die Krise cit. 91 s.; v. inoltre, supra, nt. 28. 70 Tale situazione era stata denunciata anche da Betti, il quale tra il 1936 ed il 1938 aveva tenuto lezioni e corsi di diritto romano in più università tedesche. Gli insegnamenti impartiti tra il 1937 ed il 1938, raccolti sotto il titolo Probleme der römischen Volks- und Staatsverfassung, sono stati recentemente tradotti da S.A. Fusco, Problemi di storia della costituzione sociale e politica nell’antica Roma (La cultura giuridica. Testi di scienza, teoria e storia del diritto, 2), Roma 2017. Della serie di conferenze e lezioni tenute nel 1936 Betti aveva già discusso anche in E. Betti, Per la nostra propaganda culturale all’estero, in Studi Giovanni Pacchioni, Milano 1939, 1‒51, e 5‒13, in particolare. Su Betti (1890‒1968), v. S. Tondo, Emilio Betti, in I. Birocchi, E. Cortese, A. Mattone, M.N. Miletti (a c. di), Dizionario biografico dei giuristi italiani (sec. XII‒XX), I, Bologna 2013, 243‒245; M. Brutti, Emilio Betti e l’incontro con il fascismo, Roma 2015. Per un’analisi dell’esperienza di insegnamento del diritto romano di Betti in Germania, v. Beggio, Paul Koschaker cit. 109 s., nonché ora, in questo volume, Bonin, La romanistica italiana cit., 95 ss., ove ulteriore bibliografia. 71 Sui motivi che spinsero Koschaker a chiedere di essere spostato dall’università della capitale ad una più piccola di provincia, ove potersi dedicare più intensamente alle sue ricerche ed all’insegnamento, si veda ora Beggio, Paul Koschaker cit. 73 ss. e, in particolare,
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Nel 1939 egli lamentava le gravi condizioni nelle quali si trovava a lavorare nella capitale in una lettera indirizzata al Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung 72, nella quale, oltre a sottolineare le varie problematiche che lo affliggevano, non mancava di mettere in rilievo il fatto di aver accettato la chiamata a Berlino con lo scopo di risollevare le sorti del diritto romano e del suo insegnamento, del quale non rimaneva allora che un campo di macerie (ein Trümmerfeld), presso tale università; tale obiettivo, tuttavia, era stato frustrato dai molti altri impegni – spesso wissenschaftsfremde Dinge – che oberavano Koschaker, al punto da far affermare a quest’ultimo che, se lo stato delle cose non fosse cambiato, non avrebbe più avuto senso per lui rimanere nella capitale. Possiamo infatti leggere, nella seconda pagina del documento: „Ich habe schon bei den Berufungsverhandlungen betont, daß ich meine Professur zu drei Vierteln als eine Forschungsprofessur ansähe, daß ich hier gewisse Arbeiten machen wolle. Daß ich in meinem Hauptlehrfach, dem römischen Recht[,] hier ein Trümmerfeld vor[f]inden sollte, wie es kaum an einer anderen deutschen Universität besteht, hat schon die Erreichung dieser Ziele erschwert, weil ich dadurch mit lehramtlichen Aufgaben belastet wurde, mit denen ich nicht gerechnet hatte. Wenn ich aber meine Z[ie]le deshalb nicht erreichen kann, weil ich bei meiner Arbeit beständig durch wissenschaftsfremde Dinge behindert werde, so würde allerdings mein Verbleiben in dieser Stadt auf die Dauer sinnlos werden“.
Lo stesso Guarino, che ebbe l’opportunità di seguire gli insegnamenti impartiti da Koschaker a Berlino tra il 1937 ed il 1938, raccontava di come gli studenti disertassero i corsi romanistici, essendo state ridotte le ore di lezione e, soprattutto, abolito l’esame finale, al punto che il maestro austriaco si trovava a parlare dinanzi ad uno sparuto gruppo di „fedelissimi“73. 111 ss., ove, sulla base dei documenti reperiti presso l’archivio della Humboldt-Universität zu Berlin (di seguito citato UA-HU), si dimostra, contrariamente a quanto era stato talora ipotizzato in dottrina, che Koschaker non fu allontanato da Berlino, bensì fu lui stesso a domandare di poter essere trasferito ad altra sede. Ciò avvenne, infine, nel settembre del 1941, ad esito della chiamata del marzo di quello stesso anno presso l’università di Tübingen. Si vedano la lettera di Koschaker del 12 marzo del 1941 (UA-HU, Jur. Fak., nr. 518, o. Blatt) ed il decreto del Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung (UA-HU, UK-Per. Nr. K. 274, Bl. 58), sui quali v. Beggio, op. cit. 120 ss. e A.M. von Lösch, Der nackte Geist. Die juristische Fakultät der Berliner Universität im Umbruch von 1933, Tübingen 1999, 394. Come sottolineato da Varvaro, la Eberhard-Karls-Universität di Tübingen, dopo il primo conflitto mondiale, si trovava in uno stato di decadenza, “tanto da essere scelta come meta ideale per il trasferimento punitivo a carico del chimico Wilhelm Johann Schlenk“. V. M. Varvaro, Paul Koschaker, il diritto romano e i fondamenti giuridici dell’Europa, in LR 7, 2018, 384. 72 Lettera del 1° giugno del 1939, lunga tre pagine, fronte e retro, dattiloscritta (UA-HU, Jur. Fak. 518, Bd. I). Su questo documento, v. Beggio, Paul Koschaker cit. 87 ss. 73 Guarino, Cinquant’anni dalla „Krise“ cit. 276 s.: „Ormai Koschaker svolgeva i suoi corsi solo, o quasi, per noi fedelissimi e presentiva il giorno in cui il diritto romano non avrebbe piu avuto, nei paesi tedeschi, né discepoli né docenti“. Aggiungeva ancora Guarino,
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Le ragioni che avevano condotto alla crisi del diritto romano in Germania 74 erano molteplici e la prima a dover essere menzionata, a tale proposito, concerne l’emanazione del programma del partito nazionalsocialista, in cui era contenuto il famigerato punto 19 75, il quale attaccava il diritto romano in quanto asservito al cosiddetto ordine materialistico, elitario e liberalcapitalistico mondiale, e contrario, pertanto, allo spirito ed alle esigenze della nazione tedesca. Per tale ragione, a tale sistema giuridico se ne sarebbe dovuto sostituire uno nuovo, un deutsches Gemeinrecht, al quale si accompagnava
L’Europa e il diritto romano, pp. 295 s.: „Dal contatto quasi quotidiano con lui appresi che Koschaker aveva in Italia moltissimi amici, di cui amava spesso parlare. Ma sopra tutto egli considerava il nostro paese come la terra promessa, che dico, l’Eden dei romanisti, in considerazione dell’ampio respiro lasciato nelle nostre facoltà giuridiche all’insegnamento del diritto romano (…)“. Su Antonio Guarino (1914‒2014), v. L. Labruna, Antonio Guarino, Napoli 2015; V. Giuffrè, L. Labruna, „Un identikit del Professore“ e R. Mazzola, „Elenco degli scritti storico-giuridici di Antonio Guarino“, entrambi in Omaggio ad Antonio Guarino centenario, in Index 42, 2014, rispettivamente 1‒24 e 25‒72. 74 La situazione era stata tendenzialmente più favorevole in Austria sino agli inizi degli Anni Trenta, mentre andò poi deteriorandosi anche in quel Paese a seguito dell’ Anschluss del 1938, v. I. Reiter-Zatloukal, Juristenausbildung in Österreich unter dem NS-Regime, Kontinuitäten und Brüche 1938/1945 am Beispiel der Wiener Juristenfakultät, in F.-S. Meissel, Th. Olechowski, I. Reiter-Zatloukal, S. Schima (a c. di), Vertriebenes Recht – Vertreibendes Recht, Diskussionsforum der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, Wien 2012, 9‒34. 75 Il punto 19 del programma della NSDAP recitava: „Wir fordern Ersatz für das der materialistischen Weltordnung dienende römische Recht durch ein deutsches Gemeinrecht“. Come è stato dimostrato da Landau, tale punto del programma del partito nazista si ispirava, in realtà, al punto 2 del programma della Deutschsozialistische Partei (DSP), apparso il 31 maggio del 1919, a dimostrazione di come l’avversione verso il diritto romano, percepito quale fautore di un ordine giuridico asservito all’ideologia capitalista, fosse in realtà diffusa, e da tempo, in Germania. V. P. Landau, Römisches Recht und deutsches Gemeinrecht. Zur rechtspolitischen Zielsetzung im nationalsozialistischen Parteiprogramm, in D. Simon, M. Stolleis (a c. di), Rechtsgeschichte cit. 17‒24; cfr. anche P.E. Pieler, Das römische Recht im nationalsozialistischen Staat, in U. Davy, H. Fuchs, H. Hofmeister, J. Marte, I. Reiter (a c. di), Nationalsozialismus und Recht, Wien 1990, 427‒444. La letteratura sul punto 19 è assai vasta, così come le opinioni della dottrina si presentano divise tra quelle di coloro che ritengono che esso avesse concretamente inciso sullo studio e l’insegnamento del diritto romano, e quelle degli studiosi i quali, invece, hanno sostenuto che il punto 19, nei fatti, non avesse a tal riguardo giocato alcun ruolo, o, al massimo, ne avesse giocato uno assai marginale. Quest’ultima, d’altro canto, era anche l’opinione di Koschaker, il quale non trattò del punto 19 in Die Krise des römischen Rechts und die romanistische Rechtswissenschaft, mentre ne diede un’interpretazione volta a ridurne significativamente peso ed incidenza, a mio avviso oltremodo, in Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 312. Per una analisi più dettagliata circa il punto 19 del programma del partito nazista, mi permetto di rimandare a Beggio, Paul Koschaker cit. 224 ss., ove ulteriore bibliografia.
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l’obiettivo di adottare un nuovo codice civile, un Volksgesetzbuch, ispirato ai principi di un siffatto diverso ordine giuridico, al posto del BGB 76. Gli attacchi al diritto romano, d’altro canto, non provenivano dal regime soltanto, ed anzi molti dei temi sui quali si fondava l’avversione di quest’ultimo erano stati anticipati dai germanisti, soprattutto per quel che concerneva la necessità di introdurre in Germania un diritto nazionale tedesco, depurato dalle costruzioni teoriche e dagli istituti elaborati dalla romanistica e, in particolare, dalla Pandettistica77. Le istanze di questi ultimi riguardo ad alcuni temi, tra i quali spiccava certamente la polemica con gli studiosi di diritto romano in merito all’istituto della proprietà78, trovarono poi accoglimento anche presso membri e rappresentanti del regime nazista. I germanisti, di fatto, intendevano opporre alla individualistische Ordnung, figlia del diritto romano, una soziale Ordnung, nella quale gli elementi della collettività e della funzione sociale del diritto, da un lato, e del germanesimo, dall’altro, venissero esaltati e potessero prendere il posto di quella che essi dipingevano quale una visione individualistica dell’ordinamento giuridico, propria della società borghese 79. 76
V. H. Hattenhauer, Das NS-Volksgesetzbuch, in A. Buschmann, F.L. Knemeyer, G. Otte, W. Schubert (a c. di), Festschrift für Rudolf Gmür zum 70. Geburtstag, Bielefeld 1983, 255‒279; Somma, I giuristi e l’Asse culturale cit. 222‒240 (ove ulteriore letteratura sul tema); L. Garofalo, Suggestioni per il giurista dai Quaderni e diari di Hannah Arendt, in Studi in onore di Remo Martini, II, Milano 2009, 177‒213. 77 Landau, Römisches Recht und deutsches Gemeinrecht cit. 17‒24; K. Luig, Römische und germanische Rechtsanschauung, individualistische und soziale Ordnung, in J. Rückert, D. Willoweit (a c. di), Die deutsche Rechtsgeschichte in der NS-Zeit. Ihre Vorgeschichte und ihre Nachwirkungen, Tübingen 1995, 95‒138; O. Bucci, Germanesimo e romanità, Napoli 2004, 77 ss. e 109 ss.; M. Bretone, Come l’anatra cit. 127‒152 e, in particolare, 136; Giaro, Paul Koschaker sotto il Nazismo cit. 169; Id., Der Troubadour cit. 31 ss.; G. Santucci, Diritto romano e Nazionalsocialismo: i dati fondamentali, in M. Miglietta, G. Santucci (a c. di), Diritto romano e regimi totalitari cit. 59 ss.; M. Varvaro, Gli „studia humanitatis“ e i „fata iuris Romani“ tra fascio e croce uncinata, in Index 42, 2014, 643‒661 e, in particolare, 654 ss. Sulla germanistica in Austria al tempo del regime nazista, v. Th. Olechowski, Rechtsgermanistik zwischen Ideologie und Wirklichkeit, in Meissel, Olechowski, Reiter-Zatloukal, Schima (a c. di), Vertriebenes Recht cit. 79‒106. Sui germanisti tra le due guerre mondiali, si veda ora il lavoro di J. Liebrecht, Die junge Rechtsgeschichte. Kategorienwandel in der rechtshistorischen Germanistik der Zwischenkriegszeit, Tübingen 2018. Merita altresì di essere menzionata la ferma presa di posizione critica di Salvatore Riccobono nei confronti delle istanze dei germanisti avverse al diritto romano, come si può leggere anche in S. Randazzo, Roman legal tradition and American Law. The Riccobono Seminar of Roman Law in Washington, in Roman Legal Tradition 1, 2002, 123‒144 (= Id., Tradizione romanistica e diritto statunitense: il Riccobono Seminar of Roman Law a Washington, in BIDR 100, 1997, 684‒698). 78 V. sul punto K. Luig, Römische und germanische Rechtsanschauung cit. 95 ss.; K. Kroeschell, Die nationalsozialistische Eigentumslehre. Vorgeschichte und Nachwirkung, in D. Simon, M. Stolleis (a c. di): Rechtsgeschichte im Nationalsozialismus cit. 43‒61. 79 V. Luig, Römische und germanische Rechtsanschauung cit. 95 ss.
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Tale stato di cose finì con l’alimentare un clima di scontro scientifico e di avversione nei confronti del diritto romano, sin dall’inizio del Novecento, del quale l’emanazione del punto 19 del programma del partito nazista non rappresentava altro, se non la esplicita sanzione politica. D’altro canto, e tuttavia, l’opposizione tra romanisti e germanisti fu una vicenda che nacque internamente alla Scuola Storica, con responsabilità tanto a carico dei primi, quanto dei secondi, e che aveva dunque radici profonde80, ma si esasperò dopo l’emanazione del BGB, incarnazione dell’opera dottrinale della Pandettistica, elaborata sulla base del diritto romano. Infine, un terzo fattore assai rilevante aveva contribuito ad esacerbare la crisi del diritto romano in Germania, a partire dagli Anni Trenta: si intende fare riferimento alla riforma della Studienordnung delle facoltà di giurisprudenza81. 80
Ad avviso di Koschaker, lo stesso atteggiamento dei seguaci di Savigny, caratterizzato da una „Übersteigerung des Romanismus“, e, dunque, da una pretesa primazia della romanistica sulla germanistica, avrebbe contribuito a creare fratture poi insanabili con i germanisti. V. Koschaker, Die Krise cit. 26. 81 La riforma era stata ispirata dal noto germanista Karl August Eckhardt (1901-1979), membro del partito nazista e SS-Sturmbannführer, il quale, nel progettarne le linee guida, che poi vennero emanate quali Richtlinien für das Studium der Rechtswissenschaft nel luglio del 1935 dal Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung, espresse una dura condanna contro la Pandettistica e l’influsso che essa aveva avuto sulla scienza giuridica tedesca, la quale, viceversa, anche grazie a questa riforma, si sarebbe dovuta liberare di tale negativa influenza. V. K.A. Eckhardt, Das Studium der Rechtswissenschaft, Hamburg 1935. La posizione di Eckhardt venne accolta non solo da altri studiosi e germanisti, bensì anche da importanti membri del regime, come ad esempio Hans Frank. Quest’ultimo, infatti, durante il suo discorso tenuto presso l’Istituto Fascista di cultura a Roma, nel 1936, non perse l’occasione per attaccare la Pandettistica e spiegare come l’avversione del regime nazista, in realtà, si rivolgesse proprio contro il „diritto romano dei pandettisti“, e non contro il „diritto romano dei Romani“, secondo un adagio all’epoca assai popolare in Germania tra i giuristi. V. H. Frank, Die Zeit des Rechts, in DR 1, 1936, 1‒3. L’ostilità nei confronti della Pandettistica, al contempo, conteneva in sé anche un attacco al cosiddetto „formalismo“ degli studi pandettistici stessi, che si sarebbe poi trasfuso nel BGB. Tale „formalismo“ avrebbe precluso, secondo la narrazione del regime, la creazione di norme che nascessero tanto dalle esigenze sociali, quanto dalla volontà politica di coloro che avessero detenuto il potere in un dato momento storico, i quali, a loro volta, sarebbero stati gli unici legittimati ad interpretare le summenzionate esigenze sociali. Come è stato anche di recente efficacemente affermato in L. Solidoro Maruotti, La tradizione romanistica cit. 227: „Positivismo giuridico e antiformalismo furono i due contrapposti pilastri su cui si edificò la scienza giuridica nazionalsocialista“; su tali aspetti, cfr. ora anche H.-P. Haferkamp, ‘Byzantium!’. Bona fides between Rome and Twentieth-Century Germany, in K. Tuori, H. Björklund (a c. di), Roman Law and the Idea of Europe, London/New York 2018, 145-158. Su Eckhardt e la riforma della Studienordnung da lui ispirata, v. R. Frassek, Eckhardt, Karl August, in A. Cordes, H.-P. Haferkamp, H. Lück, D. Werkmüler, R. Schmidt-Wiegand (a c. di), Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte, 2, Band I, Berlin 2008, 1179‒ 1180; Id., Steter Tropfen höhlt den Stein – Juristenausbildung im Nationalsozialismus und
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La riforma del 1935 era stata preceduta, soltanto un anno prima, da una Justizausbildungsordnung, alla quale ne fece poi seguito un’altra nel 193982. Il risultato di questi interventi consistette in una marginalizzazione degli insegnamenti romanistici in ambito universitario. Anzitutto, il numero di ore complessive di lezione venne ridotto; inoltre, dei due corsi principali esistenti prima della riforma, uno – Geschichte und System des römischen Privatrechts – venne sostituito dal nuovo insegnamento appositamente introdotto, ovverosia Privatrechtsgeschichte der Neuzeit; l’altro, Römische Rechtsgeschichte, divenne un corso alternativo al nuovo Antike Rechtsgeschichte, ispirato alla corrente di studi inaugurata da Leopold Wenger83, e la scelta di quale tra i due danach, in ZSS (GA) 117, 2000, 294‒361; Id., Wege zur nationalsozialistischen „Rechtserneuerung“ – Wissenschaft zwischen „Gleichschaltung“ und Konkurrenzkampf, in H.-G. Hermann, Th. Gutmann, J. Rückert, M. Schmoeckel, H. Siems (a c. di), Von den ‚leges barbarorum‘ bis zum ‚ius barbarum‘ des Nationalsozialismus, Köln 2008, 351‒377; M. Stolleis, „Fortschritte der Rechtsgeschichte“ cit. 177‒197; Luig, Römische und germanische Rechtsanschauung cit. 95‒138. 82 Cfr. Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 311 ss. 83 Sulla antike Rechtsgeschichte, v. L. Wenger, Römische und antike Rechtsgeschichte. Akademische Antrittsvorlesung an der Universität Wien gehalten am 26. Oktober 1904, Graz 1905. La proposta di Wenger suscitò non poche critiche da parte dei romanisti del tempo, non da ultimo Ludwig Mitteis, maestro di Wenger stesso. Ciò indusse quest’ultimo a precisare meglio i termini del suo programma scientifico, ed in parte a modificarli, come si può intuire leggendo Wenger, Wesen und Ziele der antiken Rechtsgeschichte, in Studi in onore di Pietro Bonfante nel XL anno di insegnamento, II, Milano 1930, 464‒477, nonché Id., Diritto romano e antico, in IVRA 2, 1951, 116‒119. Mitteis si espresse in termini assai critici nei confronti della proposta di Wenger nel 1917, in L. Mitteis, Antike Rechtsgeschichte und romanistisches Rechtsstudium. Vortrag, gehalten im Verein der Freunde des humanistischen Gymnasiums am 3. Juni 1917, in Mitteilungen des Vereins der Freunde des humanistischen Gymnasiums Wien, 18. Heft, Wien/Leipzig 1918, 56‒76. Il testo venne tradotto in italiano e pubblicato, preceduto da un lungo commento da parte di Riccobono, in S. Riccobono, Punti di vista critici e ricostruttivi. A proposito della Dissertazione di L. Mitteis ‘Storia del diritto antico e studio del diritto romano’, in AUPA 12, 1929, 500‒639 (il testo di Mitteis si trova alle pp. 578‒620). Sulla polemica tra Mitteis e Wenger, v. E. Höbenreich, À propos „Antike Rechtsgeschichte“: Einige Bemerkungen zur Polemik zwischen Ludwig Mitteis und Leopold Wenger, in ZSS (RA) 109, 1992, 547‒562; M. Varvaro, La ‘antike Rechtsgeschichte’, la ‘Interpolationenforschung’ e una lettera inedita di Koschaker a Riccobono, in AUPA 54, 2010‒2011, 303‒315. In tema di antike Rechtsgeschichte, mi permetto altresì di rimandare a Beggio, Paul Koschaker cit. 45 ss. e 181 ss. Su Ludwig Mitteis (1859‒1921), v. Wenger, Ludwig Mitteis und sein Werk, Wien/Leipzig 1923; W. Selb, Mitteis Ludwig, in Österreichisches Biographisches Lexicon 1815‒1950, VI, Wien 1975, 323‒324; Id., Mitteis, Ludwig, in NDB 17, Berlin 1994, 576‒577; R. Zimmermann, „In der Schule von Ludwig Mitteis“: Ernst Rabels rechtshistorische Ursprünge, in RabelsZ 65, 2001, 1‒38. Su Leopold Wenger (1874‒1953), v. G. Wesener, Römisches Recht und Naturrecht, in H. Wiesflecker (a c. di), Geschichte der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz 9, Teil 1, Graz 1978, 79‒85; G. Thür, Leopold Wenger: Ein Leben für die Antike Rechtsgeschichte, in Thür (a c. di), Gedächtnis des 50. Todesjahres Leopold Wengers
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insegnamenti frequentare era lasciata agli studenti. In tal modo, il corso istituzionale di diritto romano, un tempo fondamentale per la formazione degli studenti universitari, era stato abolito, mentre a quello di storia del diritto romano, comunque importante e funzionale ad una migliore comprensione, in chiave anche storica, dell’esperienza giuridica ed istituzionale di Roma antica, veniva preferito dal regime stesso l’insegnamento in chiave puramente storicizzante dei diritti dell’antichità 84. Infine, ferale per le sorti dei corsi romanistici fu la decisione di eliminare l’esame obbligatorio alla fine degli stessi, il che, nel clima politico e culturale degli Anni Trenta, indusse gli studenti, che già sul finire del decennio precedente avevano iniziato a manifestare minore interesse per la materia, a disertarne sistematicamente gli insegnamenti. Né è possibile dimenticare, d’altro canto, come tutta l’accademia tedesca, e, pertanto, anche il diritto romano, avessero sofferto la perdita dei molti studiosi di origine ebraica, tra i quali si annoverano alcuni dei più grandi maestri delle discipline romanistiche85. (= Sitzungsberichte der Österr. Akademie der Wissenschaften, phil.-hist. Kl., 741.), Wien 2006, 1‒4; E. Höbenreich, Der „Königsgedanke“, in Thür, Gedächtnis des 50. Todesjahres Leopold Wengers, 17‒32 (= Ead., in BIDR 42‒43 [103‒104], 2000‒2001, 213‒222). 84 Koschaker inviò una proposta di riforma degli studi romanistici universitari – una Denkschrift – nel 1941 al Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung, nella quale proponeva una diversa strutturazione dei corsi. In questo testo, inoltre, egli spiegava come la antike Rechtsgeschichte godesse delle preferenze tanto del regime, quanto degli studenti, dal momento che nel suo nome non era contenuto alcun riferimento al detestato diritto romano. L’edizione ed il commento della Denkschrift si possono ora leggere in Beggio, Paul Koschaker und die Reform cit. 645‒680. 85 Tale questione viene messa in luce, opportunamente, in Levy, Review of Die Krise cit. 91 s.; Wieacker, Rez. Paul Koschaker cit. 188; Winkler, Der Kampf cit. 168 ss. Circa duemila professori universitari, grosso modo un terzo del numero complessivo presente allora in Germania, fu costretto ad emigrare negli Anni Trenta. V. E.Y. Hartshorne, German Universities and National Socialism, Cambridge, MA, 1937; L. Fermi, Illustrious Immigrants: The Intellectual Migration from Europe 1930‒1941, Chicago 1968; M. Lutter, E.C. Stiefel, M.H. Hoeflich (a c. di), Der Einfluß Deutscher Emigranten auf die Rechtsentwicklung in den USA und in Deutschland Tübingen 1993; M.G. Ash, A. Söllner (a c. di), Forced Migration and Scientific Change: Émigré German-Speaking Scientists and Scholars after 1933, Cambridge 1996; J. Beatson, R. Zimmermann (a c. di), Jurists Uprooted. German-Speaking Émigré Lawyers in Twentieth-century Britain, Oxford 2004; L. Breunung, M. Walther, Die Emigration deutscher Rechtswissenschaftler ab 1933, I, Göttingen 2012. Non è possibile invece concordare con un’altra considerazione di Winkler, secondo il quale, di fatto, non vi sarebbero stati significativi impedimenti all’insegnamento del diritto romano nella Germania degli Anni Trenta, dal momento che, ad ogni modo, il corso di storia del diritto romano era stato mantenuto e le ricerche romanistiche continuarono ad essere portate avanti dagli studiosi della materia. Quanto al problema dell’insegnamento, pare difficile poter trascurare l’effetto di marginalizzazione dei corsi romanistici, testimoniato,
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Lo stato di sofferenza in cui indubbiamente versava il diritto romano nelle università tedesche, appurato dallo stesso Koschaker durante la sua esperienza berlinese, lo indusse a ritenere la questione di primaria importanza ed urgenza. Agli occhi dello studioso, pertanto, si imponeva ineluttabile la necessità di pensare ad un nuovo metodo per lo studio del diritto romano, ad un nuovo approccio per il suo insegnamento, e ad una nuova narrazione, che tornasse ad esaltarne il ruolo centrale per i giuristi del suo tempo. Tale ultima questione era stata affrontata da Koschaker con il ripetuto riferimento alle „radici culturali dell’Europa“, secondo la quale il diritto romano rappresentava il fondamento della tradizione giuridica del continente e solo attraverso una sua valorizzazione si sarebbe potuta riaffermare una europäische Rechtswissenschaft86. Quanto invece alle problematiche inerenti allo studio ed all’insegnamento, dagli Anni Trenta in poi, secondo Koschaker esse andavano affrontate contestualmente, ed egli ravvisava la soluzione per entrambe, infatti, nel ricorso alla Aktualisierung. Quest’ultima, declinata nel senso di un zeitgemäßer mos italicus, rappresentava l’istanza metodologica da seguire nelle ricerche, ma, al contempo, avrebbe dovuto ispirare l’impostazione dei corsi romanistici all’università. La Hauptvorlesung di diritto romano, secondo lo studioso, avrebbe dovuto offrire la „dogmatische Darstellung der Hauptlehren der europäischen peraltro, non solo da Koschaker, bensì anche da altre voci, tra le quali quelle in precedenza citate di Betti e Guarino. Il fatto che ancora esistesse un corso di Römische Rechtsgeschichte, il quale, tuttavia, non era frequentato da alcuno studente o quasi, non depone a favore della buona salute della materia in tale periodo. Quanto alle ricerche, la questione è vera, entro certi limiti e se contestualizzata: ciò significa, anzitutto, e nuovamente, ricordare quanto perse la romanistica tedesca, allorquando gli studiosi di origine ebraica furono co stretti a lasciare il Paese; inoltre, non può passare inosservato il fatto che molti romanisti cercarono, in particolar modo dagli Anni Trenta in poi, di concentrare i propri studi su tematiche marginali, spesso di diritto pubblico o storia del diritto romano, e comunque tali da non creare preoccupazioni o fastidi al regime, secondo quella che è stata definita una Strategie der Anpassung, come accuratamente dimostrato in F.-S. Meissel, S. Wedrac, Strategien der Anpassung – Römisches Recht im Zeichen des Hakenkreuzes, in Meissel, Olechowski, Reiter-Zatloukal, Schima (a c. di), Vertriebenes Recht cit. 35‒78. 86 Concetto che, nell’opera di Koschaker, risulta essere „adattabile“ alle circostanze e, quindi, corre il rischio di risultare „scivoloso“: di necessità di costruire una rinnovata scienza giuridica europea, nella nuova Europa che sarebbe dovuta sorgere, egli parlò, infatti, nel 1938, in Die Krise, poi nel 1941, nella Denkschrift contenente la sua proposta per una riforma degli studi romanistici, ed infine nel 1947 in Europa und das römische Recht, dunque in tempi e, soprattutto, in circostanze politiche tra loro assai differenti. Ciò non toglie, tuttavia, che la sua narrativa europea volesse porre l’accento sulle radici storico-culturali dell’esperienza giuridica continentale. Per un commento su tali questioni, v. Beggio, Paul Koschaker cit. 247 ss.; Id., Paul Koschaker und die Reform cit. 666 ss.; Id., The Arduous Path to Recover a Common European Legal Culture, in Tuori, Björklund (a c. di), Roman Law and the Idea of Europe cit. 159‒179.
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Privatrechtswissenschaft“, analizzando così i principali concetti della Rechtsdogmatik ed i più rilevanti istituti che erano entrati a far parte del diritto privato moderno. Lo studio del diritto romano, pertanto, avrebbe costituito le basi per quello del diritto vigente e per una miglior comprensione di quest’ultimo. Le stesse osservazioni espresse in precedenza, in merito alla concezione koschakeriana della Aktualisierung87, potrebbero parimenti essere riprese ora, in riferimento alle idee dello studioso circa l’insegnamento universitario. È opportuno far notare, tuttavia, come Koschaker fosse certamente portato ad abbracciare questa prospettiva attualizzante ed estremamente dogmatica in virtù di sincere convinzioni scientifiche personali, ma come altresì si sentisse in qualche modo vincolato, seppur in parte soltanto, a scegliere questa strada per ragioni contingenti, da individuarsi nello stato di estrema difficoltà fronteggiato dall’insegnamento del diritto romano all’università. Ciò è quanto parrebbe emergere, infatti, da un documento d’archivio, una lettera, che egli scrisse il 3 novembre del 1942, quando già si trovava a Tübingen88. Si tratta di un testo manoscritto e lungo due pagine (fronte e retro), inviato da Koschaker a Wilhelm Merk, anch’egli professore presso la Eberhard-KarlsUniversität, nonché all’epoca direttore della rechts-wissenschaftliche Abteilung della Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät89. Questo è quanto si può leggere nel documento in questione: „Walchensee 3.11.1942 Sehr verehrter Herr Kollege! Ich bestätige mit verbindlichstem Dank Ihr Schreiben v. 31.10 und fürchte allerdings, daß wir uns gegenseitig mißverstanden haben. Gestatten Sie mir daher ein paar Worte zur Aufklärung: Die Vorlesung über „römische Rechtsgeschichte“ war früher traditionell eine solche über öffentliches römisches Recht, Zivilprozeßund Quellengeschichte. Da sie heute die einzige ist, die noch gehalten wird, so wäre sie mit demselben Inhalt ein Unding, wenn sie nicht 87
V. supra, § B. e, praecipue, 23 ss. Il documento è preservato presso l’Universitätsarchiv Tübingen (UAT), segnatura: UAT 601/42, ed è stato preso in considerazione ed analizzato approfonditamente in Beggio, Paul Koschaker cit. 136 ss. Il segno | indica il cambio di facciata. Mi preme ringraziare sentitamente il Professor Martin Avenarius, per le indicazioni ed il prezioso aiuto offertimi nella trascrizione del testo manoscritto, i quali hanno permesso di apportare anche alcune rilevanti correzioni rispetto alla versione presentata in Beggio, op. cit. 136 ss. In particolar modo, la ricostruzione del cognome del romanista menzionato nella lettera – Georg Eisser, vd. infra, nt. 91 – è merito di un suggerimento del Professor Avenarius. 89 Su Wilhelm Merk (1887‒1970), v. M. Stolleis, Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland. Dritter Band, Staats- und Verwaltungsrechtswissenschaft in Republik und Diktatur 1914‒1945, München 1995, 292 e nt. 293. 88
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auch das Privatrecht umfaßte. Sie ist aber auch in dieser Gestalt als Vorlesung von 4 –5 Wochenstunden ein Unding, weil die Fülle des Stoffes den Dozenten zur Oberflächlichkeit geradezu zwingen würde. Das Privatrecht ist und bleibt aber vom römischen Recht die Hauptsache. Angesichts der mir zur Verfügung stehenden Zeit kann ich daher vom öffentlichen Recht nur das vortragen, was zum Verständnis des Privatrechts unbedingt notwendig ist (…). Hierzu kommt ein zweites. Das römische Recht ist schwer. Ihrer allgemeinen Bildung nach waren die Studenten noch niemals schlechter auf diese Vorlesung vorbereitet als heute. Endlich lernen es die Studenten nicht, selbst diejenigen nicht, die regelmäßig die Vorlesung besuchen, weil sie wirklich so gut wie nicht zu befürchten haben, daß es geprüft wird. Soll der Dozent daher irgendwelche Wirkung von seiner Vorlesung haben, so muß er so vortragen, daß die Studenten möglichst viel in der Vorlesung selbst lernen und so die häusliche Arbeit, mit der er ohnehin nicht rechnen darf, fast entbehrlich wird. Dies, die Schwierigkeit der Materie, der niedrige juridische Bildungsgrad der Studenten selbst in höheren Semestern bewirken, daß diese Arbeit sehr viel Zeit kostet, daß man beständig wiederholen muß. Die Erfahrung hat | mich gelehrt, daß ich nicht einmal in 6 Wochenstunden, die ich faktisch lese, mit dem Privatrecht fertig werde. Deswegen habe ich in meiner Denkschrift eine weitere 2 – 3 stündige Vorlesung über römische Rechtsgeschichte, wenn auch nicht obligatorisch, vorgeschlagen, in der das öffentliche Recht zur Geltung kommen könnte. Sie schon heute als nicht einmal empfohlene Vorlesung zu halten, käme vielleicht dann in Frage, wenn wir mit Eisser wieder einen zweiten Romanisten in der Fakultät haben, wäre aber auch dann ein gewagtes Unternehmen. Ich stimme Ihnen bei, daß heute die Vorlesung einfach als „römisches Recht“ anzukündigen, so sympathisch mir an sich dieser Vorschlag ist, nicht empfehlenswert wäre, weil man nicht voraussehen kann, ob bei bürokratischer Handhabung der Vortragsgeschäfte – und meine Berliner Erfahrungen lassen diese Befürchtung nicht unberechtigt erscheinen – nicht die Erwägung auftreten würde: in der Studienordnung steht nur römische Rechtsgeschichte, weshalb „römisches Recht“ als nicht genügend betrachtet wird. Ich fasse zusammen: meine Studenten hören bei mir recht viel von römischer Privatrechtsgeschichte, wenn auch stark ausgerichtet auf die Gegenwart, von dem öffentlichen römischen Recht unbedingt das, was sie zum Verständnis des römischen Privatrechts brauchen, und damit immerhin soviel, um ungefähr eine Vorstellung über das Werden und den Charakter des römischen Staats zu bekommen. Mehr kann ich nicht bieten, nicht weil ich es nicht will, sondern weil bei der Notlage des Fachs ich froh sein muß, den Studenten das absolut Notwendige im Privatrecht beizubringen, das sie für eine rechtswissenschaftliche Bildung brauchen. Für diese ziehe ich allerdings Unvollständigkeit bei einiger Gründlichkeit enzyklopädischer Oberflächlichkeit vor. Mit besten Empfehlungen Heil Hitler! Ihr ganz ergebener P. Koschaker“.
Koschaker, con questa sua missiva, intendeva rispondere ad una precedente lettera di Merk, nella quale questi, tra le altre cose, si preoccupava e domandava al primo di precisare i contenuti del corso di Römische Rechtsgeschichte da lui
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impartito, secondo i criteri indicati nella Studienordnung e nel piano di studi, di modo che non potessero insorgere malintesi 90. Koschaker colse pertanto l’occasione sia per chiarire il proprio punto di vista in merito alla questione sollevata da Merk, sia per discutere il problema dei corsi romanistici all’università. Quello di storia del diritto romano, in particolare, era stato uno degli insegnamenti tradizionali sin da prima della riforma e serviva per impartire agli studenti nozioni in tema di processo civile, storia delle fonti e, in generale, diritto pubblico romano. Trattandosi, tuttavia, dell’unico corso romanistico, in senso stretto, rimasto all’università, non avrebbe avuto senso per Koschaker non affrontare durante lo stesso tematiche di diritto privato romano (egli affermava che ciò avrebbe rappresentato ein Unding), perché quest’ultimo costituiva la parte fondamentale e più importante del diritto romano („Das Privatrecht ist und bleibt aber vom römischen Recht die Hauptsache“). Ciononostante, le poche ore settimanali a disposizione – egli parlava di 4–5 Wochenstunden – non permettevano in ogni caso di affrontare adeguatamente la materia, con il rischio che il docente fosse costretto ad una trattazione superficiale della stessa, onde per cui non rimaneva che insegnare, del diritto pubblico romano, quanto fosse assolutamente necessario alla miglior comprensione di quello privato 91. A ciò occorreva aggiungere, proseguiva Koschaker, che il diritto romano è una materia difficile e, soprattutto, mai la preparazione degli studenti era stata
90 Lettera di Merk a Koschaker del 20 ottobre 1942 (segnatura: UAT 601/42), lunga due pagine e dattiloscritta (fronte e retro), sulla quale v. Beggio, Paul Koschaker cit. 133 ss. 91 Per tale ragione, come scriveva Koschaker stesso, nella sua Denkschrift – alla quale si è fatto cenno supra, nt. 84 – egli aveva proposto che venisse introdotto, a fianco del corso principale di diritto romano, anche quello di römische Rechtsgeschichte, sebbene non come insegnamento obbligatorio, per poter impartire agli studenti interessati nozioni sul diritto pubblico romano. Forse tale eventualità si sarebbe potuta prendere in considerazione proprio a Tübingen, qualora la facoltà avesse avuto nuovamente a disposizione un secondo romanista, da individuarsi in Georg Eißer (1898‒1964), o, con diversa grafia, come nella lettera discussa in queste pagine, Eisser. Quest’ultimo aveva ottenuto la cattedra di Bürgerliches Recht, Handelsrecht, Römisches und Antikes Recht a Tübingen nel 1928 come außerordentlicher Professor, raggiungendo l’ordinariato nel 1939. Nel tempo egli si era specializzato nel campo dei diritti cuneiformi e, soprattutto, del diritto assiro. Eisser, che fu un sostenitore dell’ideologia nazista durante il regime (cfr. G. Eißer, Rasse und Familie. Die Durchführung des Rassegedankens im bürgerlichen Recht, Tübingen 1935), prese parte ad entrambe le guerre mondiali, rivestendo il grado di maggiore nel secondo dei due conflitti. Sul finire di quest’ultimo cadde prigioniero e nel 1946 venne licenziato dall’Università di Tübingen, salvo essere poi richiamato in servizio nel 1949. Appare chiaro, dunque, in riferimento a quanto espresso da Koschaker nella sua lettera del 1942, che quest’ultimo lamentasse l’assenza di Eisser, evidentemente impegnato sul fronte militare, quale secondo romanista della facoltà. Su Georg Eisser v. M. Kaser, H. Petschow, Georg Eißer †, in ZSS (RA) 82, 1965, 483‒486; voce Eisser, Georg, in E. Klee, Das Personenlexicon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, Frankfurt a.M. 20032, 132.
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di livello più basso di quella di allora, tanto più che essi non avevano più né il timore, né lo stimolo di dover poi sostenere il relativo esame. Concludendo, infine, egli sottolineava come i suoi allievi apprendessero sostanzialmente nozioni di storia del diritto privato romano (römische Privatrechtsgeschichte), sebbene il corso fosse assai orientato sul presente, mentre di diritto pubblico romano studiassero soltanto quanto fosse assolutamente necessario ad avere un quadro dell’evoluzione e del carattere delle istituzioni di Roma antica; ciò avveniva non perché egli non desiderasse avere la possibilità di trattare ulteriori argomenti, quanto perché la condizione di necessità (die Notlage) nella quale versava la materia imponeva che agli studenti venisse insegnato solo ciò che fosse assolutamente imprescindibile sapere del diritto privato e risultasse fondamentale al fine della loro formazione giuridica. Era preferibile l’incompletezza (Unvollständigkeit) della trattazione, ma con un certo livello di approfondimento in relazione a quanto spiegato, ad una „enciclopedica superficialità“. Ebbene, questo testo ci offre molte conferme in merito alle convinzioni di Koschaker circa l’insegnamento del diritto romano. Anzitutto si può notare come alcuni principi della Aktualisierung trovassero applicazione nelle sue lezioni. Egli, infatti, impartiva un insegnamento fortemente ancorato al raffronto tra gli istituti di diritto privato romanistici e quelli del diritto vigente, privilegiando pertanto il ramo privatistico, in generale, perché necessario alla formazione degli studenti e funzionale, per loro, ad una miglior comprensione del BGB, e poi perché, di fatto, esso rappresentava la parte più importante della materia. Molti di coloro che avevano frequentato il suo corso, d’altro canto, avevano ammesso di aver compreso alcune norme tratte dal BGB per la prima volta durante le sue lezioni, a riprova del fatto che essi fossero stati spinti a seguirle in ragione di quanto avrebbero potuto trarre di utile in relazione allo studio del diritto privato vigente, piuttosto che per un reale interesse verso il diritto romano92. Da questa lettera sembrerebbe emergere, ciononostante, la sensibilità del grande studioso, consapevole di quanto sarebbe stato opportuno affrontare anche gli altri rami del diritto romano, al punto da averlo proposto nella sua Denkschrift93, eppure impossibilitato a farlo, per costrizione e non per volontà, nel corso delle sue lezioni. Il diritto pubblico e la storia del diritto romano venivano così piegati alle esigenze della comprensione del diritto privato, non 92
Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 347 nt. 6. Ove egli proponeva un corso fondamentale obbligatorio, intitolato Grundzüge des römischen Privatrechts als Einführung in das europäische Rechtsdenken, nel terzo semestre, quindi una Übung anch’essa obbligatoria, Lektüre und Erklärung einfacher Quellenstellen, nel quarto semestre. Come facoltativi rimanevano il corso Römische Rechtsgeschichte, nel quarto semestre (ed eventualmente, quale alternativa, anche la recentemente introdotta Antike Rechtsgeschichte), e la Pandektenexegese nel quinto semestre, o in un semestre successivo. V. Beggio, Paul Koschaker und die Reform cit. 661 ss. 93
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potendo diventare oggetto di un insegnamento autonomo, ma certamente non sarebbe stato un desiderio di Koschaker quello di relegarli ad un ruolo così marginale e del tutto ancillare. Egli si concentrava, pertanto, sul diritto privato romano sia per convinzione, ovverosia perché in questo modo poteva mettere in pratica il suo metodo di insegnamento secondo i dettami della Aktualisierung ed evidenziare le connessioni tra il diritto romano e quello vigente, sia perché costretto dalle poche ore di lezione a propria disposizione. In questo senso, dunque, si potrebbe allora concedere che le posizioni „dogmatizzanti“ ed attualizzanti di Koschaker, nonché la sua visione nettamente orientata verso lo studio del diritto privato ed apparentemente quasi del tutto dimentica di quello pubblico e della storia del diritto romano, fossero state fortemente accentuate nei loro tratti da quello stato di crisi degli insegnamenti universitari che egli si trovò a fronteggiare costantemente dalla metà degli Anni Trenta in poi, a Berlino prima, e successivamente a Tübingen. Parrebbe, d’altro canto, stando alle parole di Koschaker stesso, che il suo metodo avesse prodotto risultati, ridestando l’interesse degli studenti per il diritto romano presso l’università della città sveva, sebbene il numero complessivo di coloro che frequentavano il corso rimanesse, in termini assoluti, limitato94.
D. Dalla vergleichende Rechtsgeschichte al relatives Naturrecht È possibile, a questo punto, riprendere le fila della questione metodologica nell’opera e nel pensiero di Koschaker. In particolar modo, occorre indagare le origini ed il senso del concetto di relatives Naturrecht, da egli coniato in Europa und das römische Recht, e da intendersi quale un diritto naturale relativo ed europeo, che non sorge per via speculativa dalla ragione, bensì deriva dalla comparazione tra quei sistemi di diritto privato che hanno contribuito alla „costruzione“ giuridica dell’Europa, tra i quali il diritto romano riveste un ruolo di primaria importanza, poiché da
94 Così egli scrive in Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 347 nt. 6: „Aber ich kann berichten, daß ich an einer süddeutschen Universität, wo ich seit der zweiten Hälfte des Krieges lehrte, aus sehr bescheidenen Anfängen die Zahl der ständig anwesenden Zuhörer in drei Jahren in Vorlesung wie in Übungen um 700% steigern konnte, eine Zunahme, die sich nicht bloß daraus erklären läßt, daß in dieser Zeit auch die absolute Frequenz der Universität stieg“. Koschaker infine aggiungeva, con ironia ed amarezza al contempo, che a tale risultato non era detto che corrispondesse il fatto che gli studenti poi imparassero per davvero il diritto romano, ma tale stato di cose era conseguenza dell’assenza dell’esame obbligatorio alla fine del corso.
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quest’ultimo derivano le connessioni tra i diversi sistemi giuridici europei, dei quali esso rappresenta il fondamento 95. Per comprendere tale istanza metodologica di Koschaker è necessario ritornare al periodo della nascita della vergleichende Rechtsgeschichte, che ne rappresenta, a mio avviso, la vera origine. In questo senso, dunque, l’apparente ossimoro del diritto naturale relativo, espresso nel 1947, consiste in un richiamo più maturo e meditato a quella corrente di studi che vide nel romanista e storico del diritto di Klagenfurt, agli inizi della sua esperienza accademica, uno dei principali protagonisti. Dopo la sua formazione universitaria a Graz, durante la quale, grazie anche al suo maestro dell’epoca, Gustav Hanausek96, Koschaker venne fortemente influenzato dai metodi della Pandettistica nello studio del diritto romano 97, egli venne in contatto, tra il 1902 ed i due anni successivi, con Mitteis ed Emil Strohal98, presso l’università di Leipzig, ove trascorse un soggiorno di ricerca, finanziato da una borsa dell’Unterrichtsministerium dell’Impero austroungàrico e su impulso di Hanausek stesso, per poter portare a compimento la propria Habilitationsschrift99. 95
Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 346. Su Hanausek (1855‒1927), v. la voce Hanausek, Gustav, in Österreichisches Biographisches Lexicon 1815‒1950, II, Wien 1959, 173 s.; Wesener, Gustav Hanausek (1855‒ 1927) und seine Schüler. Das Hanausek-Seminar, in P. Mach, M. Pekarik, V. Vladár (a c. di), Constans et Perpetua Voluntas. Pocta Petrovi Blahovi k 75. Narodeninám, Trnava 2014, 693‒722. Sugli anni di formazione di Koschaker, prima a Graz, e poi presso le università di Innsbruck, Praga e Frankfurt am Main, sino all’approdo a Leipzig nel 1915, v. Beggio, Paul Koschaker cit. 33‒67, ove ulteriore bibliografia. 97 La Pandettistica aveva ancora una fortissima influenza sull’insegnamento del diritto in Austria, al tempo in cui Koschaker, sul finire dell’Ottocento, era uno studente universitario. Per un quadro più dettagliato su tale tematica, con riguardo in particolar modo ai corsi di diritto romano e di diritto civile, v. R. Zimmermann, Heutiges Recht, Römisches Recht und heutiges Römisches Recht, in R. Zimmermann, R. Knütel, J.P. Meincke (a c. di), Rechtsgeschichte und Privatrechtsdogmatik, Heidelberg 1999, 1‒39; Id., „In der Schule von Ludwig Mitteis“ cit. 8 ss., ove viene dato rilievo al ruolo fondamentale giocato all’epoca, in Austria, da Joseph Unger (1828‒1913) e Adolf Exner (1841‒1894), sui quali si veda l’ulteriore letteratura menzionata nel contributo citato. In particolar modo, grazie ad Unger, si assistette ad una „Pandektisierung“ della scienza del diritto austriaco, saldamente legata alla Rechtsdogmatik di matrice pandettistica. 98 Su Strohal (1844‒1914), v. G. Oberkofler, Studien zur Geschichte der österreichischen Rechtswissenschaft, Frankfurt a.M. 1984, 336 ss. e 348 ss.; G. Wesener, Österreichisches Privatrecht an der Universität Graz, in A. Kernbauer, G. Wesener (a c. di), Geschichte der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz 9, Teil 4, Graz 2002, 32‒42; Wesener, Emil Strohal (1844‒1914). Über die Pandektistik zum neuen bürgerlichen Recht, in M.J. Schermaier (a c. di), Iurisprudentia universalis. Festschrift für T. Mayer-Maly zum 70. Geburtstag, Köln/Wien/Weimar 2002, 853‒864; M. Avenarius, Strohal, Emil, in NDB 25, Berlin 2013, 570‒571. Strohal era titolare della cattedra di Zivilrecht. 99 P. Koschaker, Translatio iudicii. Eine Studie zum römischen Zivilprozeß, Graz 1905. 96
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L’incontro con i due grandi maestri di Leipzig si rivelò determinante per Koschaker. Egli imparò da Strohal, al quale era legato da sincero affetto, ad applicare i principi della Rechtsdogmatik ai suoi studi100, mentre rimase sin da subito impressionato dal corso di Pandektenexegese di Mitteis, il quale era in grado di attirare l’interesse di un elevatissimo numero di studenti, circa cinquecento, secondo i ricordi dello stesso Koschaker, grazie alla sapiente scelta delle fonti, alla loro analisi accurata, che teneva conto dei risultati della Interpolationenkritik, alla capacità di tracciare confronti tra il diritto antico e quello moderno, ed infine grazie al sarcasmo ed all’ironia di Mitteis, che rendevano le sue lezioni uniche ed appassionanti 101. Nel frattempo, Koschaker era già venuto in contatto con alcuni importanti esponenti della romanistica austriaca 102, la quale rappresentava una comunità molto legata, spesso anche dagli interessi di studio, nonché dalla somiglianza delle esperienze accademiche intraprese, e che, in riferimento agli studiosi più giovani, dei quali Koschaker agli inizi del Novecento faceva parte, trovava in Mitteis un maestro e un punto di riferimento o, quantomeno, una figura con la quale, a Vienna prima, o a Leipzig poi, moltissimi romanisti, spesso agli esordi della loro carriera, avevano stretto contatti, risultandone fortemente influenzati. Oltre a questo, Mitteis pubblicò nel 1891 un’opera destinata a fare epoca nel campo degli studi romanistici: si intende fare riferimento a Reichsrecht und Volksrecht in den östlichen Provinzen des römischen Kaiserreichs 103. Con tale lavoro, il maestro austriaco desiderava recuperare il diritto romano dalla Isolierung nella quale, a suo avviso, esso rischiava di cadere, ampliando lo spettro della ricerca non solo alle realtà provinciali, ma aprendola al contempo al diritto greco – che Mitteis ancora considerava in un’ottica tendenzialmente unitaria – ed ai diritti orientali, nonché ad una serie di fonti, prime fra tutte i
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Koschaker, Selbstdarstellung cit. 110. A Strohal, che morì nel 1914 ed al quale succedette a Leipzig proprio Koschaker, quest’ultimo dedicò il suo P. Koschaker, Rechtsvergleichende Studien zur Gesetzgebung Ḫammurapis, Königs von Babylon, Leipzig 1917. 101 Koschaker, Selbstdarstellung cit. 110. 102 Il pensiero corre immediatamente a Moriz Wlassak, il quale scrisse un Gutachten assai positivo sulla Habilitationsschrift di Koschaker, e a Leopold Wenger. Sul rapporto tra Koschaker e Wlassak, v. Beggio, Paul Koschaker cit. 36 s. Su Moriz Wlassak (1854‒1939), v. L. Wenger, Moriz Wlassak †, in ZSS (RA) 60, 1940, IX‒XLV (con un elenco delle pubblicazioni dell’autore, in appendice); Wesener, Moriz Wlassak (1882‒1884), in Wesener, Wiesflecker (a c. di), Geschichte der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz. Teil 1 cit. 60‒66; Beggio, A Obra Centenária. Moriz Wlassak, Anklage und Streitbefestigung im Kriminalrecht der Römer, Wien, 1917, in Interpretatio Prudentium II, 2, 2017, 17‒38. Su Wenger, v. supra, nt. 83. 103 L. Mitteis, Reichsrecht und Volksrecht in den östlichen Provinzen des römischen Kaiserreichs. Mit Beiträgen zur Kenntnis des griechischen Rechts und der spätrömischen Rechtsentwicklung, Leipzig 1891.
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papiri, che sino a quel momento erano state tendenzialmente trascurate dagli studiosi di diritto romano 104. Egli riuscì, in tal modo, a segnare la strada per una „neue Orientierung“ della romanistica, per usare le parole di Koschaker105, indirizzandola verso uno studio storico della materia, che andava ad affiancarsi all’altra corrente storicizzante, ovverosia la Interpolationenforschung. Le istanze di Mitteis, tuttavia, erano ben lontante da quelle della totale Historisierung del diritto romano, e ben diverse da quelle assai più radicali esposte da Wenger con il suo programma per una antike Rechtsgeschichte106. Mitteis, infatti, non concepiva uno studio puramente storico del diritto romano fine a se stesso, né abdicava ad un’impostazione dogmatica e sistematica nella trattazione degli argomenti del diritto privato romano 107; egli intendeva, viceversa, superare le strettoie imposte dallo studio pandettistico della materia, il quale si era tendenzialmente concentrato soltanto, o preminentemente, sullo studio dei testi tramandati nel Corpus iuris, ed unire così all’analisi giuridica degli istituti e delle problematiche ad essi connesse anche la loro trattazione in chiave storica. Il romanista, agli occhi di Mitteis, era e doveva rimanere un giurista, il quale, tuttavia, avrebbe dovuto anche essere in grado di coniugare il proprio sapere giuridico alla dovuta e necessaria sensibilità storica, imposta dagli argomenti dei quali si trovava a trattare, nonché ad un sapiente utilizzo della critica testuale108. 104
L’opera di Mitteis fece guadagnare a quest’ultimo l’ammirazione di due maestri della romanistica quali Theodor Mommsen e Rudolf von Jhering; Koschaker, inoltre, lo definì uno dei padri della papirologia giuridica. V. Koschaker, Selbstdarstellung cit. 111; Id., Europa cit. 299: „(…) So kam er dazu, seine Aufmerksamkeit diesen östlichen Provinzialrechten zuzuwenden. Als solche kamen in Frage das griechische Recht und orientalische Rechte (…). Ein einzigartiges Material für das hellenistische Recht Ägyptens boten die gräko-ägyptischen Papyrusurkunden. Mitteis’ Buch hat Epoche gemacht und der Romanistik neue Orientierungen gegeben. Er wurde Begründer der juristischen Papyruskunde, und unter dem Einfluß der von ihm inaugurierten Studien wandten die Romanisten ihr Interesse über das römische Recht hinaus auch anderen antiken Rechten zu, die bisher, sofern sie überhaupt beachtet wurden, Domäne der Philologen, Theologen und Historiker gewesen waren“. Su quest’opera di Mitteis, v. anche Zimmermann, „In der Schule von Ludwig Mitteis“ cit. 14 ss.; Beggio, Paul Koschaker cit. 43 s. 105 Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 299. 106 V. supra, nt. 83. 107 Ne è una chiara riprova l’impostazione del suo L. Mitteis, Römisches Privatrecht bis auf die Zeit Diokletians I. Grundbegriffe und Lehre von den Juristischen Personen, Leipzig 1908, il quale seguiva, secondo lo schema originario dell’opera, la struttura tipica di un manuale istituzionale di diritto privato romano. I volumi successivi al primo, tuttavia, non vennero mai pubblicati. 108 Non può infatti dimenticarsi che a Mitteis è dovuto l’inizio dei lavori dell’Index interpolationum, v. E. Levy, E. Rabel (a c. di), Index interpolationum quae in Iustiniani Digestis inesse dicuntur. Editionem a Ludovico Mitties incohatam ab aliis viris doctis perfectam, I‒IV, Weimar 1929‒1935.
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Questo fu, tra i tanti, uno dei lasciti più significativi di Mitteis a quegli studiosi che, a Leipzig, fecero parte di quella che è stata definita la sua scuola109. Fu così che, nei primi vent’anni del Novecento, alcuni tra i più importanti romanisti e storici del diritto del secolo si trovarono a collaborare tra loro e con il loro maestro, dando vita a nuove correnti di studi e di ricerca. Deve essere tenuto presente, infatti, che la romanistica tedesca, dopo l’entrata in vigore del BGB, avvenuta il 1° gennaio del 1900, esauritasi ormai la funzione dei pandettisti, avvertiva chiara la necessità di ripensare il proprio ruolo ed i propri compiti e, conseguentemente, si trovò a dover valutare possibili nuove istanze metodologiche per lo studio del diritto romano 110. Sebbene Koschaker individuasse nella Historisierung del diritto romano, sorta a seguito della decadenza della Pandettistica, la scaturigine della crisi che avrebbe attanagliato la materia in Germania negli Anni Trenta, è fuor di dubbio che la romanistica tedesca, all’indomani dell’entrata in vigore del codice civile, sia stata in grado di dare vita ad una stagione di studi di eccezionale vitalità ed importanza, durante la quale fiorirono nuove correnti di pensiero, vennero date alle stampe scritti in grado di segnare la storia delle sue ricerche e si formarono alcuni tra i più importanti studiosi di diritto romano che la materia abbia mai conosciuto.
109 Sebbene Koschaker negasse che si potesse parlare, in senso proprio, di una „Scuola“ di Mitteis, dal momento che né quest’ultimo, né altri studiosi che con lui avevano collaborato, esposero mai alcuna linea programmatica comune. V. Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 294 ss. 110 In tema di riflessioni della romanistica circa i propri scopi e metodi, con riferimento al nostro tempo, v. ora Chr. Baldus, Römisches Recht und heutige traditionale Gesellschaften, in SDHI 83, 2017, 637‒643, nonché, in termini più ampi, con riferimento alla storia del diritto, Id., Geschichte der Rechtsmethode – Methode der Rechtsgeschichte. Der Entscheidungsspielraum als Angelpunkt rechtsgeschichtlichen Methodendenkens, in JZ 13.74, 2019, 633‒639. Il problema del ripensamento degli obiettivi e della metodologia degli studi romanistici andava ben oltre i confini tedeschi, d’altro canto, sebbene siffatto problema proprio dalla riflessione esistente in Germania risultasse il più delle volte inevitabilmente influenzato. A tale proposito, particolarmente interessante risulta essere l’esperienza di Koschembahr-Łyskowski, sul quale v. il contributo di A. Grebieniow, Römisches Recht als Vergleichsfaktor. Ignacy Koschembahr-Łyskowski (1864‒1945) und die Methodenfrage, 165‒210, in questo volume. Appare evidente, d’altro canto, come giustamente sottolineato anche da Zimmermann, che l’entrata in vigore del BGB avesse in qualche modo segnato „the end of the exalted status of the Roman law professor as the leader of the legal world“. V. R. Zimmermann, Roman and Comparative Law: The European perspective (some remarks apropos a recent controversy), in The Journal of Legal History 16.1, 1995, 21‒33. Cfr. sul punto anche J.Q. Whitman, The Legacy of Roman Law in the German Romantic Era. Historical Vision and Legal Change, Princeton 1990; L. Solidoro Maruotti, La tradizione romanistica cit. 203 ss.
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In questo senso, dunque, all’inizio del Ventesimo secolo, la romanistica tedesca si trovava ad affrontare decisive Methodenfragen, ma non versava certo in uno stato di crisi. Fu in questo clima di rinnovamento che, intorno al magistero di Mitteis a Leipzig, sorse quella corrente di studi conosciuta come vergleichende Rechtsgeschichte, grazie alla quale è nata la storia del diritto comparato, come essa viene oggi intesa e concepita, nonché la moderna Rechtsvergleichung, le quali affondano le proprie radici, pertanto, negli studi romanistici 111. L’idea di ripensare la comparazione giuridica in chiave moderna rispetto all’epoca, ma fondandola sullo studio del diritto romano, fu opera, in prima linea, di Ernst Rabel e Josef Partsch, i quali avvertirono tale esigenza scientifica soprattutto dopo la fine del primo conflitto mondiale 112. Tra gli altri rappresentanti di questa corrente di studi, tuttavia, devono essere menzionati lo stesso Koschaker, nonché Andreas Bertalan Schwarz113; Wenger, viceversa, 111
V. Zimmermann, „In der Schule von Ludwig Mitteis“ cit. 3 s., ove ulteriore bibliogra-
fia. 112 Su Rabel (1874‒1955), v. G. Kegel, Ernst Rabel (1874‒1955). Vorkämpfer des Weltkaufrechts, in H. Heinrichs, H. Franzki, K. Schmalz, M. Stolleis (a c. di), Deutsche Juristen jüdischer Herkunft, München 1993, 571‒594; Zimmermann, „In der Schule von Ludwig Mitteis“ cit. 19 ss.; S. Hofer, Rabel, Ernst, in NDB 21, Berlin 2003, 64‒65; D.J. Gerber, Sculpting the Agenda of Comparative Law: Ernst Rabel and the Facade of Language, in A. Riles (a c. di), Rethinking the Masters of Comparative Law, Oxford/Portland 2001, 190‒208. V. inoltre, in merito alla fondazione del Kaiser-Wilhelm-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht, R.-U. Kunze, Ernst Rabel und das Kaiser-Wilhelm-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht 1926‒1945, Göttingen 2004, ma cfr. altresì, sul ruolo determinante giocato da Partsch in merito alla creazione di tale istituto, Zimmermann, „In der Schule von Ludwig Mitteis“ cit. 20 s. Su Partsch (1882‒1925), v. O. Lenel, Josef Partsch †, in ZSS (RA) 45, 1925, VII‒XII; R. Meyer-Pritzl, Der Rechtshistoriker und Pionier der modernen Rechtsvergleichung Josef Partsch, in ZEuP 7, 1, 1999, 47–74; Id., Partsch, Josef Aloys August (1882 –1925), in NDB 20, Berlin 2001, 78 s.; Baldus, Josef Partsch, in R. Domingo (a c. di), Juristas Universales. Vol. IV. Juristas del siglo XX. De Kelsen a Rawls, Madrid/Barcelona 2004, 76‒80. Partsch veniva considerato come il più geniale e talentuoso dei giovani studiosi che fecero parte della cosiddetta Scuola di Ludwig Mitteis, al punto che Koschaker lo definì un Wunderkind, v. Koschaker, Selbstdarstellung cit. 109. Fu fondamentale, in tema di scopi e metodo nell’ambito degli studi romanistici, proprio la pubblicazione del lavoro di J. Partsch, Vom Beruf des römischen Rechts in der heutigen Universität, Bonn 1920. Sul tema della storia del diritto e del diritto comparato in Germania, si veda anche il fondamentale saggio di P. Koschaker, L’histoire du droit et le droit comparé surtout en Allemagne, in Introduction a l’étude du droit comparé. Recueil d’Etudes en l’honneur d’Edouard Lambert, Bd. I.2, Paris 1938, 274‒283. 113 Su Schwarz (1886‒1953), v. G. Kisch, Erinnerung an Bertalan Schwarz. Ein Briefwechsel 1938‒1953, in Festschrift für Herbert Kraus. „Recht im Dienste der Menschenwürde“ (hrsg. vom Göttinger Arbeitskreis), Würzburg 1964, 167‒189; G. Hamza, Das Muster der Internationalität des römischen Rechts: Der Lebenslauf von Andreas Bartholomeus Schwarz, in Acta Juridica Academiae Scientiarum Hungaricae 23 (1981), 451‒456; Id.,
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decise di applicare il metodo della comparazione, ma limitatamente ai diritti antichi, secondo l’istanza fortemente storicizzante della antike Rechtsgeschichte, per la quale lo studio storico avrebbe dovuto essere un fine in se stesso114. La vergleichende Rechtsgeschichte nasceva come un metodo, o, meglio, uno strumento, per una comparazione che si sarebbe dovuta svolgere sia „orizzontalmente“, sia „verticalmente“, ovverosia tanto in chiave sincronica, rispetto ai diritti del passato, da una parte, ed a quelli moderni, dall’altra, sia diacronica. In questo senso, essa presupponeva studi, ricerche e competenze vastissimi, per poter padroneggiare fonti in più lingue ed appartenenti a diversi periodi della storia del diritto. Il cuore della proposta metodologica di Rabel consisteva, per l’appunto, nell’analizzare un istituto partendo dai diritti antichi e comparandoli tra loro, riconoscendo naturalmente il ruolo centrale del diritto romano tra questi ultimi; anzi, lo studio delle esperienze greche ed ellenistiche e di svariate tipologie di fonti, tra le quali i papiri, sarebbe dovuto servire, essenzialmente, a permettere una miglior comprensione del diritto romano stesso. Solo dopo aver compiuto tale immane lavoro sulle fonti antiche, si sarebbe potuto proseguire con l’analisi dell’istituto attraverso la storia, e sino ai diritti moderni 115. András Bertalan Schwarz (1886‒1953), in Journal on European History of Law 3,1, 2012, 58‒61. Koschaker era legato da sentimenti di profonda amicizia a Schwarz, così come a Rabel e Partsch. Sugli altri studiosi che per periodi più o meno lunghi orbitarono intorno alla cosiddetta Scuola di Ludwig Mitteis, v. Zimmermann, „In der Schule von Ludwig Mitteis“ cit. 18 ss. 114 I quattro studiosi e le diverse „declinazioni“ che essi seppero dare alla vergleichende Rechtsgeschichte, anche in comparazione con la antike Rechtsgeschichte di Wenger, costituiscono, come già indicato nella nota di apertura a questo lavoro, il tema di un mio progetto di ricerca, dal titolo „Zu den Wurzeln der vergleichenden Rechtsgeschichte: Komparatistiche Methodendiskurse in der deutschen Rechtsromanistik nach 1896“, del quale ho avuto modo di approfondire alcuni aspetti preliminari tra agosto e settembre del 2018, presso il Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht di Hamburg. 115 Questi gli obiettivi che si poneva in E. Rabel, Die Haftung des Verkäufers wegen Mangels im Rechte, Leipzig 1902. Rabel esercitò una enorme influenza sugli studi di Koschaker. V. Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 344 ss.; Beggio, Paul Koschaker cit. 47 ss. Non è possibile tacere, d’altro canto, dell’ulteriore scopo che l’approccio metodologico di Rabel nelle sue più mature declinazioni si proponeva di perseguire e che consisteva nel tentare un’uniformazione del diritto privato moderno e, in particolare, delle regole della compravendita, a livello internazionale, come possiamo apprendere in E. Rabel, Die Arbeiten zur Vereinheitlichung des Kaufrechts, in Dreiundsiebzigster Jahresbericht – Die Wirksamkeit der Juristischen Gesellschaft zu Berlin in dem Jahre 1931, Berlin 1932, 28‒45 (= Id., Gesammelte Aufsätze, Bd. 3, Tübingen 1967, a c. di H.G. Leser, 496‒515); Id., Selbstanzeige von Rabel: Das Recht des Warenkaufs, Bd. 1, in RabelsZ 10 (1936), 408‒411 (= Id., Gesammelte Aufsätze cit. 516‒521). In proposito, v. T. Utermark, Rechtsgeschichte
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Grazie alla comparazione, continuava Rabel, si sarebbe ottenuto un importante ausilio alla ricostruzione dei diritti antichi, a fronte di una trasmissione spesso lacunosa e frammentaria delle relative fonti 116. Non solo, tramite l’applicazione di un tale metodo agli studi di storia del diritto, si sarebbero potuti individuare „die Parallelen in der Rechtsentwicklung“, ad avviso di Partsch, le Denkformen sottostanti ai problemi giuridici che, nel corso della storia ed in mutati contesti sociali, avevano dato luogo a soluzioni a volte tra loro anche assai diverse 117. Attraverso l’impiego della vergleichende Methode sarebbe stato possibile analizzare le continuità nella trasformazione del fenomeno giuridico, cercando di coglierne storicamente le origini ed i principi fondanti. Si trattava, senza dubbio, di una visione improntata ad un approccio sistematico-dogmatico alla realtà giuridica, nonché ad una certa dose di razionalità ed ottimismo in merito alla possibilità di trovare regole e principi giuridici costanti, tanto in riferimento alle esperienze antiche, quanto agli ordinamenti moderni; nella visione di Koschaker, inoltre, tali presupposti erano alla base di una notevole ed opinabile fiducia di poter pervenire, tramite il ricorso al metodo storico-comparatistico, alla costruzione di un nuovo ius commune europaeum118. und Rechtsvergleichung bei Ernst Rabel, Frankfurt a.M. 2005; W. Dajczak, Von der Nationalität über die Transnationalität zur Vereinheitlichung des Schuldrechts, in J. Hackmann, P.O. Loew (a c. di), Verflechtungen in Politik, Kultur und Wirtschaft im östlichen Europa. Transnationalität als Forschungsproblem, Wiesbaden 2018, 151‒170 e, praecipue, 154 ss. 116 E. Rabel, Aufgabe und Notwendigkeit der Rechtsvergleichung, München 1925, 3. Cfr. inoltre E. Zitelmann, Aufgaben und Bedeutung der Rechtsvergleichung, in Deutsche Juristen-Zeitung 5, 1900, 329‒331; P. Koschaker, Was vermag die vergleichende Rechtswissenschaft zur Indogermanenfrage beizusteuern?, in H. Arntz (a c. di), Germanen und Indogermanen. Volkstum, Sprache, Heimat, Kultur. Festschrift H. Hirt, Heidelberg 1936, 145‒153. 117 Partsch, Vom Beruf cit. 44. 118 Come già fatto notare in precedenza, l’istanza koschakeriana si fondava anche su di un’idea di continuità nella storia giuridica europea, figlia, tuttavia, di un eccesso di idealizzazione. In tal senso, l’opzione di Koschaker, ancor più di quella di Rabel e Partsch, portava a trascurare uno degli aspetti più rilevanti della comparazione giuridica in chiave storica, consistente nelle potenzialità di quest’ultima di individuare non solo gli elementi di analogia e continuità, non solo le già menzionate „continuità nelle trasformazioni“ storico politiche e sociali, bensì anche le discontinuità e divergenze tra le diverse esperienze giuridiche. Su queste ultime, in particolar modo, v. Stolfi, Problemi e forme cit. 551 ss. Inoltre, v. ora M. Miglietta, Appunti sulla tentazione di una „neoscolastica romanistica“ cit. 17 ss., per una approfondita riflessione sui rischi di quella che l’autore definisce una „neoscolastica romanistica“, che si concretizza nella tentazione di domandarsi e voler credere che „tutto il diritto attuale trovi „comunque“ un’origine, e una giustificazione, nelle normae e regulae elaborate dalla scientia iuris“ dell’antica Roma. Del fatto che, tuttavia, non si dovesse abusare nella ricerca di continuità ed influenze reciproche tra le diverse esperienze e tradizioni giuridiche si era già reso conto lo stesso Koschaker, come si può evincere da Koschaker, Was vermag die vergleichende
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In un certo senso, nella vergleichende Rechtsgeschichte i suoi fondatori trovarono uno strumento per sostituire la ormai perduta unità del diritto naturale e attraverso il quale ricercare quei principi giuridici e culturali che avevano accomunato società e popoli differenti tra loro, in tempi altrettanto diversi119. Ciò premesso, e riconosciuto che la ricerca comparata così come impostata da Rabel, Partsch, Koschaker e Schwarz fosse, alla fine, orientata dogmaticamente e secondo il cosiddetto Funktionalitätsprinzip120, non si può negare che la vergleichende Rechtsgeschichte avesse anche una significativa connotazione storicizzante. Essa, infatti, procedeva dallo studio dei diritti antichi, in primis il diritto romano, senza escludere alcuna tipologia di fonte 121 e senza precludere l’applicazione dei metodi della critica testuale ai testi analizzati122. Questa parte della ricerca, ovverosia quella sincronica, ma rispetto alle esperienze giuridiche dell’antichità, rappresentava il necessario ed imprescindibile fondamento del nuovo metodo di studio, il quale, come già ribadito, nasceva come genuinamente romanistico e antichistico, pur rimanendo, secondo l’insegnamento di Mitteis, uno studio giuridico e non meramente storico. L’istanza metodologica avanzata da tali studiosi non imponeva, pertanto, una scelta netta tra studio sistematico-dogmatico e studio „storico“ del diritto romano e dei diritti antichi: le due tendenze venivano percepite come compatibili, ed anzi avrebbero dovuto poter convivere anche grazie all’applicazione del metodo comparato. Una ricerca impostata secondo tali criteri, naturalmente, avrebbe richiesto particolari capacità e competenze da parte di chi avesse inteso intraprenderla, non solo di natura giuridica e storica, bensì, secondo Koschaker, anche filologica e linguistica, al punto che egli metteva opportunamente in guardia da un uso scorretto ed improprio del metodo comparato, il quale richiedeva, e
Rechtswissenschaft cit. 136 ss., e di tale problematica era ben conscio lo stesso Wenger, come è possibile apprendere da L. Wenger, Ludwig Mitteis und die hellenistische Rechtsgeschichte, in Archives d’Histoire du Droit Oriental, I, Bruxelles 1937, 199. 119 Cfr. sul punto A. Peters, H. Schwenke, Comparative Law beyond Post-Modernism, in International and Comparative Law Quarterly 49, 2000, 800‒834. 120 Sul quale v. Zimmermann, „In der Schule von Ludwig Mitteis“ cit. 35 ss. 121 Noti, a puro titolo di esempio, gli studi di Rabel sui papiri, tra i quali si può menzionare l’importante E. Rabel, Die Verfügungsbeschränkungen des Verpfänders besonders in den Papyri. Mit einem Anhang: Eine unveröffentlichte Basler Papyrusurkunde, Leipzig 1909. 122 Cfr. quanto scritto da W. Kunkel, Paul Koschaker und die europäische Bedeutung des römischen Rechts, in L’Europa e il Diritto romano. Studi in memoria di Paolo Koschaker, I cit. V‒XII.
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ancora richiede, viceversa, notevole sensibilità da parte di chi avesse voluto – e voglia – applicarlo in modo adeguato ai propri studi 123. Tale metodo, particolarmente nella prospettiva adottata da Koschaker, ancor più che in quella di Rabel e Partsch, avrebbe dovuto perseguire lo scopo di descrivere i diversi Rechtssysteme: lo studio dei molteplici diritti dell’antichità sarebbe servito, tramite i concetti mutuati dalla Rechtsdogmatik, alla ricostruzione dei relativi sistemi giuridici 124. In tal senso, la vergleichende Rechtsgeschichte rappresentava per Koschaker lo strumento che avrebbe permesso di collegare i suoi studi sui diritti cuneiformi a quelli romanistici, la ricerca di matrice storicizzante a quella di stampo più accentuatamente dogmatico. Nell’ottica dello studioso si sarebbe dovuto procedere, inoltre, alla comparazione tra i diritti antichi e quelli germanici e slavi, per inoltrarsi quindi nell’analisi della recezione di quegli stessi concetti e degli istituti giuridici nella tradizione europea. Non era sufficiente, dunque, rintracciare Denkformen, regole e principi comuni, oppure influenze tra sistemi giuridici, tramite la comparazione, bensì era necessario procedere ad un’operazione più organica e sistematica. Approccio dogmatico e metodo comparato, dunque, rappresentavano due elementi inscindibili, ma il secondo era sostanzialmente concepito da Koschaker quale un methodisches Instrumentarium125.
123 V. Koschaker, Was vermag die vergleichende Rechtswissenschaft cit. 149: „Die Rechtsvergleichung ist ein empfindliches Instrument, bei dessen Gebrauch Fingerspitzengefühl notwendig ist und die Persönlichkeit des Forschers stets eine entscheidende Rolle spielen wird. Schlechte Rechtsvergleichung ist schlimmer als keine“. 124 V. P. Koschaker, Babylonisch-assyrisches Bürgschaftsrecht. Ein Beitrag zur Lehre von Schuld und Haftung, Leipzig/Berlin 1911, V ss. 125 Pfeifer, Juristische Domäne cit. 413, il quale accomuna, nella concezione della Rechtsvergleichung quale Hilfsmittel metodologico, il pensiero di Koschaker e Partsch. Quanto all’approccio del primo, inoltre, Pfeifer ne mette correttamente in rilievo la tendenza eccessivamente dogmatizzante. Cfr. inoltre, sulle divergenze metodologiche tra la vergleichende Rechtsgeschichte e la antike Rechtsgeschichte, G. Pfeifer, Keilschriftrechte und historische Rechtsvergleichung – methodengeschichtliche Bemerkungen am Beispiel der Eviktionsgarantie in Bürgschaftsform, in A. Schmidt-Recla, E. Schumann, F. Theisen (a c. di), Sachsen im Spiegel des Rechts, Ius Commune Propriumque, Köln/Weimar/Wien 2001, 11‒ 37. Osservava correttamente Kunkel, in ogni caso, che grazie al metodo storico-giuridico applicato allo studio dei diritti cuneiformi, del quale Koschaker può essere definito uno dei fondatori, egli riuscì a dare a questo ramo del diritto antico, sino ad allora dominio di storici , antichisti e filologi, una sua autonomia e dignità, applicando alle fonti di tali diritti, per di più, canoni ermeneutici giuridici. V. Kunkel, Paul Koschaker und die europäische Bedeutung cit. V ss., nonché M. Müller, Paul Koschaker (1879‒1951). Zum 100. Geburtstag des Begründers der Keilschriftrechtsgeschichte, in Altorientalische Forschungen 9, 1982, 271‒ 284; Beggio, Paul Koschaker cit. 50 ss.
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L’apparente diversità di studi ai quali Koschaker si dedicava – i diritti cuneiformi e quello romano, i diritti germanici e quelli slavi, nonché la comparazione con i diritti moderni – trovava, in realtà, proprio nella vergleichende Methode il proprio trait d’union. Dall’incontro tra queste premesse metodologiche, ovviamente rimeditate nel corso del tempo, e quella narrativa europea che, soprattutto alla fine del secondo conflitto mondiale, imponeva a Koschaker una ricerca più accentuata di una cultura e di principi giuridici europei condivisi, derivò infine il relatives Naturrecht. Esso, tuttavia, si distingueva – e si distingue – per alcune caratteristiche, a mio avviso, dalla vergleichende Rechtsgeschichte declinata secondo i criteri che Koschaker applicava alle proprie ricerche: quest’ultima, infatti, quale semplice strumento, serviva essenzialmente alla ricostruzione dogmatica ed ordinata di un sistema giuridico, da mettere poi a confronto, comparativamente, con altri sistemi. Il relatives Naturrecht, viceversa, parrebbe orientarsi maggiormente verso la ricerca di Denkformen e principi giuridici, con ciò forse avvicinandosi di più all’impostazione della vergleichende Rechtsgeschichte praticata da Rabel. Resta, nel pensiero di Koschaker, l’aspetto fortemente dogmaticosistematico, ereditato dall’originaria impostazione pandettistica, ma esso, con riguardo a tale studioso, deve essere contestualizzato, e non può oltremodo stupire. I suoi studi e la sua formazione, le sue intime convinzioni scientifiche, nonché le vicende contingenti, che lo avevano spinto ad accentuare la ricerca dei momenti di contatto tra diritto romano e diritti europei vigenti, hanno insieme contribuito a dare alle sue ricerche un approccio talora eccessivamente dogmatizzante126.
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Sul problema dell’ipercriticismo ispirato a posizioni antidogmatiche, tuttavia, mi sia permesso di rinviare a quanto già indicato supra, nt. 15, nonché a Beggio, A Obra Centenária cit. 35 ss. Pare infatti necessario dover distinguere tra la radicalizzazione dell’uso della dogmatica, che porta invero ad un dogmatismo neoscolastico deformante della realtà giuridica antica e, in particolare, romana, ed uno studio approfondito, filologico ed anche storicamente orientato, fondato sulle fonti, il quale, però, non dimentichi di essere studio di natura giuridica (sebbene di storia del diritto) e faccia pertanto ricorso, laddove possibile e necessario, a quei concetti ed a quella terminologia che caratterizzano la scienza giuridica e la distinguono dalla pura storia. Occorre distinguere, insomma, tra dogmatica e dogmatismo. In questo senso, Koschaker non aveva affatto torto nel voler affermare di essere un giurista e che a quest’ultimo spettino compiti diversi da quelli degli storici, da adempiere secondo i criteri ermeneutici della propria disciplina. Cfr., ad esempio, la distinzione che egli traccia tra storici e giuristi in Koschaker, Rec. di E. Bussi cit. 253 ss. V. altresì, sul problema della distinzione tra dogmatica e dogmatismo, Baldus, Introducción cit. 33 ss., nonché, in relazione a quagli approcci perniciosi che tendono verso una „neoscolastica romanistica“, Miglietta, Appunti sulla tentazione di una „neoscolastica romanistica“ cit. 17 ss.
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Il concetto del relatives Naturrecht rimane, tuttavia, molto più vago e di natura programmatica127, rispetto a quello della vergleichende Rechtsgeschichte, che rivestiva, viceversa, un ruolo operativo ben delineato nelle ricerche condotte da Koschaker. Questa considerazione induce, in conclusione, a porsi una domanda. Il percorso metodologico tracciato da Koschaker, infatti, è stato intrapreso da alcuni studiosi quasi ricalcando le sue stesse orme e la sua idea della Aktualisierung del diritto romano, finendo con lo spostare il baricentro della comparazione storico-giuridica dallo studio dello stesso a quello dei diritti moderni, e cercando, per tal via, di individuare nuove regole e principi comuni in un’ottica di unificazione giuridica europea 128. La vergleichende Rechtsgeschichte, tuttavia, e così il relatives Naturrecht che da essa traeva origine, non erano antitetici ad uno studio storico del diritto romano, ed anzi, nell’idea originaria dei suoi fondatori parrebbe quasi che tale studio, esteso tramite la comparazione anche agli altri diritti dell’antichità, dovesse rappresentare esattamente il momento centrale della ricerca. Per tale ragione, dunque, sembra ancora oggi possibile domandarsi se l’idea di un relatives Naturrecht, a livello metodologico, sia ancora attuale e praticabile, qualora depurata dalla tendenza al dogmatismo, da ogni idealizzata concezione di una monolitica continuità nella tradizione giuridica europea e se ripensata come concetto autonomo rispetto allo scopo, segnato dalle necessità dei tempi in cui tale idea venne elaborata, della creazione di un nuovo ius commune europaeum. Si tratta di valutare, pertanto, se sia possibile pensare ad una concezione aperta, oltre che all’applicazione del metodo comparato ed allo studio dei diritti antichi, ad una ricerca romanistica rigorosa, improntata allo studio accurato delle sue fonti, secondo un’esegesi attenta e sensibile alle esigenze della critica testuale, non limitata ai soli istituti il cui influsso sia ancora evidente nei moderni sistemi giuridici, né schiacciata su di una astorica attualizzazione che ceda al dogmatismo. E resta da chiedersi, infine, se tale idea possa rappresentare uno strumento metodologico ancora valido, da un lato, per i moderni studi di diritto comparato, ed in grado, dall’altro, di valorizzare realmente lo studio del diritto romano e della sua recezione129, o se, invece, 127
Sulla sua natura programmatica, v. soprattutto Kaser, Wege und Ziele cit. 543 ss.; Beggio, Paul Koschaker cit. 247 ss. 128 A titolo di esempio, v. Zimmermann, Savignys Vermächtnis: Rechtsgeschichte, Rechtsvergleichung und die Begründung einer Europäischen Rechtswissenschaft, Tübingen 1998; Id., Roman Law, Contemporary Law, European Law: The Civilian Tradition Today, Oxford 2001; Id., Europa und das römische Recht, in AcP 202, 2002, 243‒316. 129 Secondo quel caveat, di cui si è già fatta menzione più volte in queste pagine, per cui tale tipo di studio dovrebbe condurre a riconoscere continuità ed analogie, elementi ricorrenti pur nelle trasformazioni storico-politiche e giuridiche, ma anche discontinuità e differenze, onde evitare narrative idealizzate ed idealizzanti. V. nuovamente, sul punto, Stolfi, Problemi
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essa debba ormai, ai nostri giorni, ritenersi superata, in quanto troppo legata alle circostanze storiche – ed alla relativa discussione metodologica – nelle quali venne avanzata. Ad ogni modo, tale concezione della comparazione storico-giuridica mette in evidenza le strette connessioni tra la Rechtsvergleichung e gli studi romanistici, dimostrando come lo studio comparato, inteso nel senso in precedenza delineato della vergleichende Rechtsgeschichte, necessiti di profondità storica130, per evitare i rischi di un’attualizzazione anacronistica delle questioni giuridiche che si intende indagare o di una riduzione dello studio del diritto romano ad un’introduzione „culta“ a problemi di diritto vigente, alla quale altrimenti talune analisi romanistiche di natura diacronica, o a causa dell’impiego di una visione cristallizzata ed astorica del diritto romano stesso, oppure in ragione del ricorso a veri e propri „salti“ cronologici attraverso secoli di storia del diritto, rischierebbero inevitabilmente di condurre.
e forme cit. 551 ss. e Miglietta, Appunti sulla tentazione di una „neoscolastica romanistica“ cit. 17 ss. 130 La questione della profondità storica di tali ricerche investe, in realtà, il tema stesso dello studio della storia del diritto, delle sue ragioni e della sua legittimazione, quale strumento adatto alla comprensione della complessità e della profondità del fenomeno giuridico e, in quanto tale, in grado di opporsi al positivismo ed al nichilismo giuridici. Per una critica a quest’ultimo fenomeno, v. F. Gallo, Una critica del nichilismo giuridico, in Acc. Sc. Torino 139‒140 (2005–2006) – Atti sc. Mor. 3‒35 (online: www.accademiadellescienze.it/media/153 [19.11.2019]), ora in Riv. dir. civ. 53 (2007) 19 ss.
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Immagine nr. 1: lettera di Koschaker a Merk del 3 novembre 1942, fronte.
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Immagine nr. 2: lettera di Koschaker a Merk del 3 novembre 1942, retro.
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Ius europaeum or ius oecumenicum? Koschaker, Schmitt and d’Ors on Roman Law and the Renewal of Legal Scholarship in the Postwar Context Marko Petrak
A. Introductory Remarks In his famous book Europa und das römische Recht published in 1947, one of the seminal works on Roman law written in the last century, Paul Koschaker (1879–1951) analysed Roman Law as European ius commune: the most important source of law in virtually the whole of Europe in medieval and early modern times. According to Koschaker, the tradition of Roman law as European ius commune, with all its principles, institutes and legal solutions, ought to be the basis of renewal of common European legal culture after the horrors of the Second World War. Koschaker finds that European ius commune as a potential basis of that renovatio is also the best possible foundation of the future comparative legal scholarship regarding the most important European private law systems. The final achievement of such historical-comparative legal scholarship on the basis of the Roman legal tradition should result in a discovery and description of the European natural law (europäisches Naturrecht). Koschaker immediately emphasizes that this kind of natural Law is not the absolute one (absolutes Naturrecht), but a relative one (relatives Naturrecht): „(…) ein Naturrecht, das nicht spekulativ aus der Vernunft, sondern streng historisch aus der Vergleichung derjenigen Privatrechtssysteme gewonnen wird, die zum rechtlichen Aufbau Europas und darüber hinaus der ganzen Kulturwelt beigetragen haben, an der Spitze das römische Recht, das die Verbindung zwischen diesen Rechtssystemen herstellt; ein Naturrecht, das die Rechtserfahrungen aller Kulturvölker sammelt, die Europa aufbauen geholfen haben“.1
The quoted passage was soon recognized as the very essence of Koschakerʼs magnum opus. For example, one of the pioneers of medieval Roman law or ius commune studies, Erich Genzmer (1893–1970), recognized it as early as 1950 as „sein Programm allmählicher Gewinnung eines europäischen Naturrechts 1
P. Koschaker, Europa und das römische Recht, München/Berlin 19471, 346 (4. unveränderte Aufl.: München/Berlin 1966).
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aus der Vergleichung der europäischen Rechtssysteme, vor allem des sie verbindenden römischen Rechts“, expressing an ardent hope for its fulfillment.2 This idea of Koschakerʼs is still attracting more than deserved attention. In his truly important and pathbreaking monograph on Koschaker, published in 2018, Tommaso Beggio specifically stressed that the idea of a relative natural law (relatives Naturrecht) „probably represents one of the most interesting aspects of the work“3 and „a sort of conceptual synthesis of his methodological stances“4 or „the keystone to interpreting his scientific stances“.5 This is what Beggio concluded about Koschakerʼs idea after a detailed and careful analysis: „His historically-based natural law, which was not speculative, could be achieved only through the methods of comparative legal history (vergleichende Rechtsgeschichte) and served the aim of rebuilding European legal systems and, further still, a European legal scholarship; this was his ultimate goal in retracing the links between Roman law and positive contemporary law, as well as determining which principles represent the cornerstones of European legal tradition“.6
Despite the fact that Koschakerʼs views on Roman Law as ius commune Europaeum and the historical-comparative approach based on Roman law as a possible renovator of the European legal scholarship and legal life in the quest of a truly europäisches Naturrecht have seen a multitude of constant followers in the last seven decades, they have faced strong opposition in Roman law scholarship ever since their beginnings. Regarding the relatively early and fundamental criticism of Koschakerʼs ideas, it is important to point out that it was Franz Wieacker (1908–1994) himself, one of the famous Dreigestirn of last centuryʼs German scholarship of Roman law (Kunkel, Kaser, Wieacker), who published the article Europa und das römische Recht. Verborgenheit und Fortdauer in 1961, whose very title obviously referred to Koschakerʼs book, as well as to the famous words by Johann Wolfgang Goethe on the destiny of Roman law in European history. 7 2 E. Genzmer, Bespr. von Paul Koschaker, Europa und das römische Recht. Biederstein Verlag. München und Berlin 1947, in ZSS (RA) 67, 1950, 611. 3 T. Beggio, Paul Koschaker (1879‒1951). Rediscovering the Roman Foundations of European Legal Tradition, Heidelberg 2018 (2. unveränderte Aufl.: Heidelberg 2019), 240. On this topic, see also, in this volume, T. Beggio, Tra ‘Rechtsdogmatik’ e ‘vergleichende Rechtsgeschichte’. Questioni di metodo e studio del diritto romano nell’opera di Paul Koschaker, 13‒73. 4 Ibid. 244. 5 Id., 273. 6 Id. 244 ff. 7 „Auch das römische Recht, als ein fortlebendes, das gleich einer untertauchenden Ente sich zwar von Zeit zu Zeit verbirgt, aber nie ganz verloren geht und immer einmal wieder lebendig hervortritt (…)“; J. P. Eckermann, Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens, II, Leipzig 1836 (Wiesbaden 1974), 355; see P. Stein, Roman law in European History, Cambridge 1999, 116.
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Standing firm on the contemplative side of the Historisierung of Roman law, and opposed to Koschakerʼs applicative side of its Aktualisierung,8 Wieacker implicitly proclaimed a death sentence on the very core of Koschakerʼs methodological programme: „Neben dem modernen, nicht mehr auszulöschendem Bild der römischen Wirklichkeit ist das Ideal einer zivilrechtlichen Propädeutik mit den Mitteln einer konventionellen Auslegung des Corpus Iuris tot: das römische Recht ist kein europäisches Naturrecht mehr“.9
These remarks by Wieacker still represent today a highly relevant argument for a number of scholars who share the opinion that something like Aktualisierung of Roman law is in fact impossible, and that the role of Roman law scholarship is just a reconstruction of Roman legal history and not a construction of contemporary or future legal worlds through a (mis)use of ancient legal sources. 10 However, that kind of criticism of Koschaker and his methodological followers will not be the subject of the following pages. Instead of writing another contribution on the „never-ending“ confrontation between historisierende and aktualisierende views on Roman law, this paper brings a different criticism of Koschakerʼs methodological ideas, which can be prima facie labelled – using the same German jargon – Eternisierung or Universalisierung of Roman law. What exactly is that all about?
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On the origins of Historisierung and Aktualisierung dichotomy, as two possible scholarly approaches to Roman law, see Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 305 ff.; 344 ff.; 365 ff.; on Koschaker’s positions in that context, strongly in favour of Aktualisierung and against one-sided Historisierung, see especially the detailed analysis recently carried out by Beggio, Paul Koschaker cit. 173 ff., with further references to older relevant literature. 9 F. Wieacker, Europa und das römische Recht. Verborgenheit und Fortdauer, in Romanitas 3, 1961, n. 3‒4, 83; on Wieacker’s methodological positions in that context, totaly shaped by Historisierung approach, see e.g. J.G. Wolf, Franz Wieacker (1908‒1994), in S. Grundmann, K. Riesenhuber (eds), Deutschsprachige Zivilrechtslehrer des 20. Jahrhunderts in Berichten ihrer Schüler. Eine Ideengeschichte in Einzeldarstellungen, Bd. I, Berlin 2007, 83 ff., with the explicit conclusion that „(…) Wieacker hat die Historisierung der Romanistik vollendet (…)“ and that „(…) diese völlige Historisierung öffnet die römische Rechtsgeschichte für einen unendlichen Zufluss aus den Realien aller empirischen Altertumswissenschaften (…)“. 10 See e.g. P. Caroni, Der Schiffbruch der Geschichtlichkeit. Anmerkungen zum Neo-Pandektismus, in ZNR 16, 1994, 85 ff.; T. Giaro, Europäische Privatrechtsgeschichte: Werkzeug der Rechtsvereintlichung und Produkt der Kategorienvermengung, in Ius Commune 21, 1994, 1 ff.; see also, from the methodological point of view, the fundamental book by K. Tuori, Ancient Roman Lawyers and Modern Legal Ideals: Studies on the Impact of Contemporary Concerns in the Interpretation of Ancient Roman Legal History, Frankfurt a.M. 2007, summarizing problems of modern Roman law scholarship approach to the ancient Roman past with somewhat provocative and sceptical words: „are the Romans of Roman legal history simply us, assembled in a historical toga party?“ (p. 194).
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B. Álvaro d’Ors and Paul Koschaker Only few years after Koschakerʼs death, precisely in 1954, in an edition dedicated to his memory entitled ĽEuropa e il diritto romano, the renowned Spanish romanist Álvaro d’Ors (1915–2004)11 wrote a contribution named Jus Europaeum?, in which he entirely recognized the scholarly greatness of Paul Koschaker, but also sharply criticised the very message of Koschakerʼs book as some sort of eurocentristic particularism opposed to universalism, which is a genuine quality of ancient Roman Law. 12 According to d’Ors, the utmost goal of Roman Law scholars is to create sistemas de orden universal based on absolute natural law which is aequum et bonum always and everywhere, and not just relative europäisches Naturrecht: „(…) a la pregunta ius Europaeum? me atrevo a responder: No! Sino ius oecumenicum“.13 In other words, d’Ors rejected the very notion of Europe in that context as un obstáculo para el universalismo. Rome is and will be not just the centre of Europe, but Urbs which is Orbis, el centro de la Cristiandad y del Orbe todo.14 Thus, the future ideal of a universal legal system based on Roman law should not be reduced to the mere derecho europeo, but needs to represent un ecuménico Derecho Civil.15 The very core and motives of d’Ors’s criticism towards Koschaker’s ideas on the rebuilding of the European legal world on the basis of Roman law were already expressed in a letter he wrote on 20 th March 1950 to Carl Schmitt (1888–1985), not only one of the greatest public law scholars of the last century, but also the man known as the Kronjurist des Dritten Reiches.16 It should be noted that Schmitt and d’Ors were more than just long-time pen-friends, with an epistolary correspondence spreading over three decades – they also developed a deep friendship and visited each other in their „real life“.17 Meditating upon the importance of Koschaker’s book Europa und das römische
11 On the life and opus of Álvaro d’Ors, see e.g. R. Domingo, Álvaro d’Ors, in R. Domingo, J. Martínez-Torrón, Great Christian Jurists in Spanish History, New York/Cambridge 2017, 344 ff., with further references to relevant literature. 12 See Á. d’Ors, Jus Europaeum?, in Europa e il diritto romano. Studi in memoria di Paolo Koschaker, vol. I, Milano 1954, 447 ff. 13 Id., 476. 14 Id., 475. 15 Id., 474 ff. 16 On life and work of Carl Schmitt, see. e.g. P. Noack, Carl Schmitt. Eine Biographie, Berlin 1993; R. Mehring, Carl Schmitt. Aufstieg und Fall. Eine Biographie, München 2009; J. Meierhenrich, O. Simons (eds), The Oxford Handbook of Carl Schmitt, Oxford 2016, with further references to nearly immense older and recent literature. 17 On the longtime friendship between Schmitt and d’Ors, see M. Herrero (ed.), Carl Schmitt und Álvaro d’Ors. Briefwechsel, Berlin 2004, 13 ff.
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Recht for the renewal of legal scholarship and the entire world of law, d’Ors especially pointed out the following in the above-mentioned letter: „Mein Zweifel ist immer, ob die Reduktion des Problems auf die Grenzen des Europäismus nicht zu Unrecht die Reichweite dieser Fragestellung beschneidet, die sich offensichtlich mit totalen und ökumenischen Dimensionen darstellt. Von diesem ‚Finis terrae‘, das Santiago ist, ist es unmöglich, nicht ökumenisch zu sein und aller Europäismus ist ein ‚Separatismus‘“.18
As we can see, d’Ors believed as early as 1950 that the reduction of the issue of renewing the legal world to Europe only was a kind of ideology which he called europeismo. Morover, in his later harsh and direct words, europeismo is nothing else but a detestable separatismo.19 The only adequate perspectives on that problem, according to the Spanish Romanist, were the universal ones: total and ecumenical. Obviously, d’Ors decisively rejected any privileging or primacy of the notion of „Europe“ in that context. Consequently, he also discarded Koschakerʼs concept of an europäisches Naturrecht as a particular kind of relatives Naturrecht, reaffirming instead the traditional ius naturale catholicum as the only possible true foundation of the future ius oecumenicum.20 Finally, d’Ors also mentioned one simple, but important geopolitical reason for his refutation of Koschaker’s ideas: he was not living somewhere in the heart of Europe but in Santiago de Compostela, a finis terrae near the ocean shore. It is not even necessary to recall the whole symbolic significance of Santiago as one of the most important sacral centres of Latin Christianity, or old folk wisdoms such as „put your finger in the sea and you are connected to the entire world“ to conclude that different geopolitical starting points can lead to fundamentally different understandings or interpretations of the same problems.21 In spite of the fact that the letter was written at a time when Koschaker was still alive, the mentioned reflections by d’Ors remained unknown to him due to the fact that they were published only later in the Studi in memoria di Paolo
18 d’Ors, Letter of 20.III.1950, in Herrero (ed.), Carl Schmitt cit. 86. The letters of d’Ors, written originally in Spanish, are quoted here in German translation as published (for the first and only time bis dato) in the edition by Montserrat Herrero. 19 d’Ors, Jus Europaeum? cit. 476; more on the theological reasons for d’Ors’s position on the very idea of Europe, see infra, E. 20 More on differences related to very concept of natural law between d’Ors on one side and Koschaker (as well as Schmitt) on the other side, see infra, E. 21 More on geopolitical reasons for the difference between d’Ors and Koschaker, see infra, E.
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Koschaker in 1954.22 In other words, it was impossible to learn what Koschaker’s answer to the pronounced criticisms would be. Nevertheless, d’Ors found ideas and concepts analogous to Koschaker’s mentioned ones also in the works of the very addressee of his letter, Carl Schmitt, especially in his contribution Die Lage der europäischen Rechtswissenschaft,23 published in its definitive version in Germany in 1950. 24 The utmost importance of the notion of Europe and the heritage of Roman law in the context of the renewal of European legal scholarship and European legal world in the postwar era were the same crucial topoi for both Koschaker and Schmitt,25 despite the fact that the former was the torchbearer of ius privatum Europaeum26 and the latter – of ius publicum Europaeum.27 Thus, d’Ors’s criticism of europeismo as separatismo is directed against both authors together due to their reductionistic concentration on ius Europaeum instead of ius oecumenicum. However, unlike Koschaker, Carl Schmitt was at that time more than capable of refuting the criticism by d’Ors. So what did Schmitt answer him?
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There is also an earlier version of d’Ors article under the title La crisi attuale del diritto nell’impostazione romanistica (Il problema del ius Europaeum), in Jus. Rivista di Scienze giuridiche 2, 1951, 341 ff., published in the second half of 1951, just few months after Koschakerʼs death, which happened in June of the same year. 23 See d’Ors, Jus Europaeum? cit. 452 ff. 24 C. Schmitt, Die Lage der europäischen Rechtswissenschaft, Tübingen 1950. 25 For example, the whole second chapter of Schmittʼs Die Lage der europäischen Rechtswissenschaft bears the title „Die Wissenschaft des Römischen Rechts als Trägerin einer europäischen Rechtswissenschaft“, with many illuminating insights on the European significance of Roman law and its reception; Schmitt, Die Lage der europäischen Rechtswissenschaft cit. 10 ff. 26 Already the very first sentence of Koschakerʼs Europa und das römische Recht is the clearest expression of the idea that ius privatum is something crucial and essential for the very notion of Europe: „Es gibt keine Sparte der Rechtswissenschaft, die so ausgesprochen europäischen Charakter trägt wie die Privatrechtswissenschaft, aus dem einfachen Grunde, weil sie, als sie in strahlendem Glanze vor rund 850 Jahren in der Rechtsschule der Glossatoren zu Bologna sich erhob, in dieser langen Zeit einen nicht unwesentlichen Baustein zu dem Aufbau des Gebildes geliefert hat, das wir heute Europa nennen“; Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 1. 27 See e.g. a fundamental public law contribution by C. Schmitt, Nomos der Erde im Völkerrecht des jus publicum Europaeum, Köln 1950. In his own words, Schmitt saw himself in 1946 as „(…) der letzte, bewußte Vertreter des jus publicum Europaeum, sein letzter Lehrer und Forscher in einem existenziellen Sinne“; C. Schmitt, Ex Captivitate Salus. Erfahrungen der Zeit 1945/47, Köln 1950, 75.
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C. Carl Schmitt and Álvaro d’Ors The answer by Schmitt arrived promptly in the form of a friendly letter written on Maundy Thursday, 1950, in which he shortly and clearly expressed the following thoughts: „Ihre kritische Bemerkung wegen der Einschränkung meines Themas auf ‚Europa‘ beantworte ich so: mir kam es auf die geschichtlich präsente Verortung an (die Übersetzung „radicación“ ist sehr gut […])“.28
So, why was this process of taking roots which legitimizes the reduction of the universal perspective only to the European one especially needed at that very historical moment? In other words, why was the postwar Europe the only possible or imaginable space for such a radicación? Schmitt’s argumentation is astonishing in a certain way, full of implicit geopolitical and even mystical allusions: „Ich stehe ganz unter dem Eindruck der geschichtlichen Tatsache, dass das, was wir heute erfahren, nicht anderes ist – von Westen und Osten – als eine Rückkehr von Ausgeburten europäischen Geistes auf europäischem Boden. Wir sind auf uns selbst zurückgeworfen; ich suche die Krypta und nicht die Welt-Oberfläche“.29
There is a possibility to interpret this passage in the way that the degenerations of the European spirit which developed outside of Europe, obviously represented in Schmitt’s eyes by the two victorious postwar superpowers („von Westen und Osten“), endangered to the ultimate point Europe’s very essence and existence. One has to leave the face of the earth and venture the consecrated subterranean world of the ancestors (die Krypta) in order to revive the genuine European spirit. This interpretation is not an exaggerated one either from the geopolitical or from the mystical point of view. It becomes clear from the following words by Schmitt: „Sie, lieber Don Álvaro, haben in Ihrem Land den Bürgerkrieg in sich ausgetragen. Das war eine harte Arbeit, aber es ist Ihnen gelungen. In Deutschland (und nicht nur in Deutschland) ist nichts ausgetragen. Es ist also kein ‚separatismo‘ sondern ‚radicación‘, die mich bewegt, nur von europäischer Rechtswissenschaft zu sprechen. Europa ist das Hic Rhodus, hic salta“.30
In other words, taking into account all the mentioned consequences of the warʼs outcome, Europe is the only place in the world where genuine legal scholarship can be renewed or re-rooted. Thus, the primacy of Europe in that context is definitely not some kind of separatismo, but the sole possibly fertile ground
28
Schmitt, Letter of Gründonnerstag 1950, in Herrero (ed.), Carl Schmitt cit. 100. Ibid. 30 Ibid. 29
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where the new radicación of arbor iusrisprudentiae can take place. But why is that so? Schmitt gives no direct answer in his correspondence to d’Ors. Still, there is a keyword in the letter which reveals to us the possible answer: die Krypta. Namely, at the end of his crucial, already mentioned contribution Die Lage der europäischen Rechtswissenschaft, published in the same year 1950, the mystical geheimnisvolle Krypta is mentioned: „Auch im Terror der Vernichtungsmittel, die eine moderne Naturwissenschaft jedem Machthaber an die Hand gibt, wird eine restlos auf sich selbst zurückgeworfene Rechtswissenschaft die geheimnisvolle Krypta zu finden wissen, in der die Keime ihres Geistes vor jedem Verfolger geschützt sind“.31
Obviously, according to Schmitt, this European geheimnisvolle Krypta is the only sacred locus in which the new radicación can take place. This is because the Krypta hides and treasures the spiritual seeds (die Keime) of the renovation of the European legal scholarship. An especially interesting fact is that these spiritual seeds are to the greatest extent nothing else but „Die Wissenschaft des Römischen Rechts als Trägerin einer europäischen Rechtswissenschaft“: from Glossators to Savigny as an antidote to the modern legal positivism. Thus, the Roman law tradition is the foundation par excellence for the renovation of the postwar legal scholarship in Europe. 32 However, the very addressee of Schmitt’s letter was obviously not convinced by his mystical discourse. Álvaro d’Ors answered Schmitt several months later, namely on 2 nd July 1950, with very polite words. He stated – inter alia – that it was impossible to solve these extremely important problems with several simple passages of a letter: „Ihr letzter Brief war wie alle anderen eine Lektion und eine Meditation. Ich verstehe Ihre Gründe für die „Verortung“ des Europäischen. Ihr kleines Werk über die Lage der europäischen Rechtswissenschaft ist für mich so wichtig, dass ich mich nicht mit einer simplen Lektüre und einem Kommentar unter Freunden begnügen kann. Auch befriedigt mich eine einfache bibliographische Rezension nicht, nein, ich möchte in einer gesonderten Arbeit eine umfangreichere Betrachtung über dieses Thema anstellen, sie vielleicht für die Miszellen bereitstellen, die in Italien unter demselben Titel des Werkes von P. Koschaker, „Europa und das römische Recht“ mit Beiträgen aus der ganzen Welt veröffentlicht werden“.33
Despite affirming that he understood Schmittʼs reasons for „die ‚Verortung‘ des Europäischen“, d’Orsʼs opinion on the issue did not change at all. As we 31
Schmitt, Die Lage der europäischen Rechtswissenschaft cit. 32. On the fundamental significance of Roman law for the European legal science in the context of Schmittʼs Die Lage der europäischen Rechtswissenschaft see L. Garofalo, Carl Schmitt e la „Wissenschaft des römischen Rechts“. Saggio su un cantore della scienza giuridica europea, in Anuario da facultade de dereito de Universidade de Coruña 11, 2007, 299 ff.; see R. Mehring, Carl Schmitts Schrift Die Lage der europäischen Rechtswissenschaft, in Zeitschrift für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht 77, 2017, 863 ff. 33 d’Ors, Letter of 2. VII. 1950, in M. Herrero (ed.), Carl Schmitt cit. 104. 32
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have seen, the result was the announced article Jus Europaeum? published in the edition ĽEuropa e il diritto romano, dedicated to the memory of Paul Koschaker, which culminated with harsh words against europeismo as separatismo, explicitely criticising the concepts and ideas formulated by Koschaker and Schmitt. D’Ors concluded the passage in the last quoted letter to Schmitt with these significant words: „Wie gesagt, das Thema und die Perspektive begeistern mich, aus welchem Grund auch immer, weniger europäisch fühle (…)“.34 Some of the possible reasons for that lack of enthusiasm for the very idea of Europe will be presented in the conclusion of the present article. For the time being, we will return again to the significant similarities between Koschaker and Schmitt regarding the fundamental importance of Roman law for the renewal of legal scholarship and the world of law in the context of postwar Europe.
D. Paul Koschaker and Carl Schmitt What kind of a relationship existed between Paul Koschaker and Carl Schmitt? They were surely connected to a certain point as both were part of the same corpus professorum of the Law Faculty of the Friedrich Wilhelm University of Berlin, the most prestigious one in Germany of that time. Schmitt was a professor there during the whole period of the Third Reich (1933–1945), while Koschaker held there a position as professor for only five years (1936–1941).35 On the one hand, Schmitt obviously held Koschaker in great esteem. In his mentioned contribution Die Lage der europäischen Rechtswissenschaft, Schmitt praised Koschaker’s lecture held at the Akademie für Deutsches Recht in 1937 – which served as the basis for his famous contribution Die Krise des römischen Rechts und die romanistische Rechtswissenschaft (1938) – as „der große Vortrag“ and „ein Dokument von rechtsgeschichtlicher Bedeutung“.36
34
Ibid. On Schmitt’s life and work during the period of his professorship at the University of Berlin, see e.g. Mehring, Carl Schmitt. Aufstieg und Fall cit. 304 ff.; on Koschaker’s life and work during the period when he was a professor in Berlin, see Beggio, Paul Koschaker cit. 73 ff., with further references to relevant sources and literature. 36 See Schmitt, Die Lage der europäischen Rechtswissenschaft cit. 10 f., especially n. 8; on Koschaker’s groundbreaking contribution Die Krise des römischen Rechts und die romanistische Rechtswissenschaft, see recently Beggio, Paul Koschaker cit. 173 ff., with further references. 35
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On one other occasion, by analysing the Pan-European importance and significance of Pandektenwissenschaft, Schmitt quoted Koschaker as „die maßgebende Autorität“.37 On the other hand, Koschakerʼs Europa und das römische Recht, published in 1947 – the very year when the US forces arrested Schmitt in Berlin and brought him to prison for major war criminals in Nuremberg, where he was kept in custody as a possible defendant in a future trial – did not pass over the importance of his imprisoned colleague’s scholarship in silence. Although it was not at all oportune at the time from the political point of view, Koschaker explicitly based certain aspects of his analysis in the mentioned book on Schmittʼs two important contributions published during wartime, the first one on Staatliche Souveränität und freies Meer in the context of Englandʼs relation to Europe,38 and the second one on Die Formung des französischen Geistes durch den Legisten in the context of the specificities of the French legal culture.39 This proves the fact that Koschaker obviously also had great esteem for Schmitt as a legal scholar. We shall try to take a step forward in attempting to reveal further traces of their explicit or possible mutual influence. On the one hand, Koschakerʼs most important explicit influence on Schmitt can also be found in the latter’s Die Lage der europäischen Rechtswissenschaft. One of the most important aspects of this contribution is without any doubt the analysis of the Koschakerian topos of the „Krise des Römischen Rechts“. Starting from that topos, Schmitt reached the crucial and far-reaching conclusion that legal positivism of the last hundred years in Europe threatened to destroy not just the Roman law tradition but the entire world of law and legal scholarship as such: „Vielmehr erscheint die gegenwärtige ‚Krisis des römischen Rechts‘ nicht als etwas spezifisch Romanistisches, sondern als ein Teil der allgemeinen Krisis des Rechts und der Rechtswissenschaft überhaupt“.40
On the other hand, Schmittʼs possible indirect influence on Koschaker could perhaps be traceable in the latter’s definition of the „relative natural law“ as a „historically-based natural law, which was not speculative“.41 Namely, in one 37
C. Schmitt, Das „Allgemeine deutsche Staatsrecht“ als Beispiel rechtswissenschaftlicher Systembildung, in Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft 100, 1940, 7. 38 See Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 4.; cf. C. Schmitt, Staatliche Souveränität und freies Meer. Über den Gegensatz von Land und See im Völkerrecht der Neuzeit, in Th. Mayer, W. Platzhoff (eds), Das Reich und Europa, Leipzig 1941, 91 ff. 39 See Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 169 f.; cf. C. Schmitt, Die Formung des französischen Geistes durch den Legisten, in Deutschland-Frankreich. Vierteljahresschrift des Deutschen Instituts Paris 1, 1942, 1 ff. 40 Schmitt, Die Lage der europäischen Rechtswissenschaft cit. 12. 41 Beggio, Paul Koschaker cit. 244.
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passage of his Die Lage der europäischen Rechtswissenschaft, whose first version was already written in 1943/1944,42 Schmitt quoted Max Weber’s concise and precise definition of the Historical school, starting from Savigny, as „Naturrecht des historisch Gewordenen“.43 It is not hard to imagine that Weberʼs definition, via Schmittʼs intermediation, inspired to a certain point Koschakerʼs definition of relatives Naturrecht. Until this moment, however, no „hard evidence“ has confirmed such an influence. What we know for sure is only that the direct intellectual and scholarly exchange between Koschaker and Schmitt continued also after the former left Berlin in 1941. 44 In this context, it is also extremely intriguing to mention that Schmitt, in December 1947 – after he was released from custody in the Nuremberg prison – dedicated a relatively long passage in his diary of that time (Glossarium) to the question of relatives Naturrecht.45 Continuing the same stream of thought, he wrote in April 1949 in the Glossarium: „Dieses ist (…) der einzig wahre Relativismus, nämlich der eines relative Naturrechts. Er ermöglicht es dem Christen, dieses Jammertal in Ordnung zu finden, die Sünde und den Sündenfall zu relativieren“.46 Schmittʼs diary entries contain no mention of Koschakerʼs then recently published Europa und das römische Recht. However, it is interesting to point out that Schmittʼs remarks on the relative natural law are based on the thoughts of Ernst Troeltsch (1865–1923), a renowned German theologian, philosopher and historian, 47 the same author who Koschaker referred to in the opening chapter – entitled Was ist Europa? – of his famous
42 On the Entstehungsgeschichte of Schmitt’s contribution Die Lage der europäischen Rechtswissenschaft, written in its first version already during the years 1943/44, see Garofalo, Carl Schmitt e la „Wissenschaft des römischen Rechts“ cit. 302.; Mehring, Carl Schmitts Schrift cit. 857 ff. During these two years, Schmitt lectured on that topic in several European cities (Bucharest, Budapest, Madrid, Coimbra and Barcelona) and the Budapest version of the lecture was even published under the title Az európai jogtudomány mai helyzete in the Hungarian legal journal Gazdasági jog in 1944. 43 See Schmitt, Die Lage der europäischen Rechtswissenschaft cit. 26. The syntagm „Naturrecht des historisch Gewordenen“ is originally found in M. Weber, Wirtschaft und Gesellschaft: Grundriß der verstehenden Soziologie, Tübingen 2002, 497. 44 For example, Schmitt sent Koschaker an offprint of his article Die Formung des französischen Geistes durch den Legisten, published in August 1942, which was later quoted in Koschakerʼs Europa und das römische Recht (see supra n. 39). Schmitt also sent his offprints to famous German philosophers and writers such as Hans-Georg Gadamer, Ernst Jünger and Gottfried Benn; see Mehring, Carl Schmitt. Aufstieg und Fall cit. 406, 686, n. 60. 45 See C. Schmitt, Glossarium. Aufzeichnungen aus den Jahren 1947 bis 1958, Berlin 20152, 52. 46 Ibid. 177. 47 On Troeltsch’s influence – especially of his book Die Soziallehren der christlichen Kirchen und Gruppen – on Schmitt in that context, see e.g. A. Motschenbacher, Katechon oder Großinquisitor. Eine Studie zu Inhalt und Struktur der Politischen Theologie Carl Schmitts, Marburg 2000, 280 ff.; cf. also L. Honnefelder, Rationalization and Natural Law: Max
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book, adhering to Troeltschʼs thesis that the concept of universal history (Universalgeschichte) presupposes a specific European perspective. 48 Furthermore, it is also important to emphasize in this context that Troeltsch had used once in his work the expression „das relative Naturrecht der römischen Gesellschaftsordnung“,49 which could also have had an influence on Koschakerʼs conceptualization of relatives Naturrecht. At the end of this chapter on the intellectual relations between Koschaker and Schmitt, we have to conclude that the notion of Europe as the starting and crucial point for the renewal of legal scholarship on the basis of Roman law was something self-evident and even self-sufficient for both these scholars. Schmitt would probably never have started to reflect on his Eurocentricity without a direct impulse from d’Ors. However, there is a difference in details between Koschaker and Schmitt regarding the topic of renewal of European legal scholarship in the postwar context. Koschaker believed that Roman law tradition is moribund but somehow still alive. He finished his book with the famous words in which he hoped that he had written „mehr ein Warnungsruf als ein Nekrolog“.50 Contrary to that, Schmitt reflected on „die Wissenschaft des Römischen Rechts als Trägerin einer europäischen Rechtswissenschaft“ as something dead and buried in the secret crypt. 51 In other words, the renewal of a true European legal identity is actually the question of „the raising of the dead“.
E. Concluding Remarks At the end of this contribution, there is a need to try to uncover the deeper reasons for the difference between Koschaker and Schmitt on the one hand and d’Ors on the other hand regarding the renewal of the legal scholarship on the basis of Roman law in the postwar context. In our view, there are two fundamental points of divergence between them: Europe and natural law.
Weberʼs and Ernst Troeltschʼs Interpretation of the Medieval Doctrine of Natura l Law, in The Review of Metaphysics 49, 1995, 275 ff. 48 See Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 3 n. 2; on Troeltsch – who developed the concept of European cultural identity based on a synthesis of Greek philosophy, Roman law and Christianity – as a precursor of Koschaker in that context, see E. Otto, Paul Koschaker – Der Begründer der systematischen Erforschung des Keilschriftrechts und des Programms einer europäischen Kultursynthese des Rechts, in Zeitschrift für Altorientalische und Biblische Rechtsgeschichte 24, 2018, 4. 49 E. Troeltsch, Die Soziallehren der christlichen Kirchen und Gruppen, Tübingen 1912, 268. 50 Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 353. 51 See Schmitt, Die Lage der europäischen Rechtswissenschaft cit. 32; cf. supra C.
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As has already been mentioned, the centrality of the notion of Europe is for Koschaker and Schmitt something so self-evident that there is no need to further question that axiom. Contrary to that, d’Ors qualified this position as a europeismo which is at the same time a detestable separatismo. In his view on the world, Rome as Urbs is still the undisputable centre of the whole Orbis. The highest mission of legal scholarship is therefore to create a universal ius oecumenicum and not just a particular ius Europaeum.52 Reading the contributions of d’Ors, it is not hard to conclude that the constant and perpetual foundation of his legal scholarship was the Christian revelatio.53 As the Roman Church and its mission cannot be reduced solely to Europe, the same is valid also for Roman law and its role in the renewal of universal legal scholarship and the creation of ius oecumenicum. In his prologue, written already in 1947, to the Spanish translation of the book Der Heilbringer in Mythos, Offenbarung und Politik of the famous Italian-born German Catholic theologian Romano Guardini (1885–1968), d’Ors – analyzing the very notion of Europe – took the firm stand that „(…) ‚Europa‘, en realidad, quizá no pase de ser una fórmula secularizada para designar la ‚Cristiandad‘ “.54 He concluded the analysis with a crystal clear statement that „(…) ‚Europeísmo‘, ‚occidentalismo‘, son formas de separatismo, con cierto fondo residual de carácter histórico, pero teológicamente inadmisibles“.55 Therefore, d’Ors treated the notion of Europe as a mere secularized form of Communitas Christiana, which is theologically inadmissible. Moreover, in d’Ors’s the eyes, the notion of Europe was some kind of symbol for the autonomy of legal scholarship from theology, but the two should be again closely connected in the future. 56 In sum, Urbs is Orbis, and it is much more than Europe. It is not hard to conclude that the same understanding of Europe was the very foundation of d’Orsʼs criticism directed at Koschaker and Schmitt several years later. Apart from these theological arguments against the very notion of Europe, one should not forget also the mentioned geopolitical ones. As has been said, d’Orsʼs habitation was a finis terrae near the shore of the Atlantic Ocean, while Schmitt and Koschaker originated from and lived in the very heart of Europe. 57 52
See d’Ors, Jus Europaeum? cit. 472 ff. See e.g. Ibid. 460 sqq.; 472 ff. In the concise and precise words of his pupil Rafael Domingo, d’Ors „a distinguished scholar of antiquity (…) devoted himself to the advance of scholarship, wisdom, and knowledge from a Christian perspective“; cit. R. Domingo, Álvaro d’Ors, in Domingo, Martínez-Torrón, Great Christian Jurists cit., 344. 54 d’Ors, Prólogo, in R. Guardini, El mesianismo en el mito, la revelación y la política, Madrid 1948, 56. 55 Ibid. 58. 56 See Herrero (ed.), Carl Schmitt cit. 97 n. 5. 57 Cf. supra C., regarding the different geopolitical positions expressed in the epistolary correspondence between Schmitt and d’Ors; on Schmittʼs geopolitical conceptions, see e.g. B. Teschke, Carl Schmitt’s Concepts of War, in Meierhenrich, Simons (eds), The Oxford 53
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Using the concepts which Schmitt expressed in his fundamental geopolitical work Land und Meer. Eine weltgeschichtliche Betrachtung from 1942 – according to which world history is a history of the battle of sea powers against land powers and of land powers against sea powers – we can metaphorically say that Koschaker and Schmitt were men of the Land with its firm roots and precise borders, while d’Ors was a man of the Meer with its infinity, other shores and new worlds, Indias Occidentales and Indias Orientales.58 The last important difference that divided the „eurocentric“ Koschaker and Schmitt on the one hand and the „ecumenical“ d’Ors on the other hand involved their views on the very notion of natural law. In this aspect, d’Ors was entirely faithful to the Churchʼs magisterium based on the centuries-long scholastic tradition of ius naturale. As has previously been mentioned, according to d’Ors, the traditional ius naturale catholicum as the absolute and eternal natural law was the only possible true foundation of the future ius oecumenicum. Europäisches Naturrecht as a particular kind of relative natural law would certainly be something theologically unacceptable in his eyes. 59 Contrary to him, and despite all his Catholic culture, 60 Schmitt was definitely not an admirer of scholasticism: „Das A-Historische des Thomismus hat etwas Quälendes“.61
Handbook of Carl Schmitt cit. 367 ff., with further references; on d’Ors’s final reflections on geopolitical questions, „the fruit of a half-century of intellectual dialogue with the German jurist Carl Schmitt“, culminating in the idea of the creation of „a new science, Geodieretics, which, as part of geonomy, deals with the fair ordering of parcels of space available to people“, see d’Ors, La posesión del espacio, Madrid 1998; R. Domingo, The New Global Law, Cambridge 2010, 43; regarding Koschaker, according to the precise expressions by Beggio, „(…) Koschaker’s representation of Europe focused principally on the history of the Holy Roman Empire and Germany and, as a consequence, it ignored the development and influence of Roman law tradition in Central and Eastern Europe (…) his Germanic idea of Europe belonged to the German cultural canons of his time“; see Beggio, Paul Koschaker cit. 274. 58 Cf. C. Schmitt, Land und Meer. Eine weltgeschichtliche Betrachtung, Leipzig 1942; Teschke, Carl Schmitt’s Concepts of War cit. 372 ff. 59 See d’Ors, Jus Europaeum? cit. 449 ff., especially 457 ff. and 472 ff.; id., Derecho y sentido común. Siete lecciones de derecho natural como límite del derecho positive, Madrid 2001; on d’Ors understanding of ius naturale in the context of the Church magisterium, see recently N. El Beheiri, Benedicto XVI y Álvaro d’Ors sobre el derecho natural, in Persona y derecho: Revista de fundamentación de las Instituciones Jurídicas y de Derechos Humanos 74, 2016, 253 ff. 60 On aspects of Schmitt’s Catholic identity, see e.g. R. Mehring, A „Catholic Layman of German Nationality and Citizenship“? Carl Schmitt and the Religiosity of Life, in Meierhenrich, Simons (eds), The Oxford Handbook of Carl Schmitt cit. 73 ff., with further references. 61 C. Schmitt, Letter of 20. XI. 1949. to Cabral de Moncada, in E. Jayme (ed.), Luis Cabral de Moncada und Carl Schmitt. Briefwechsel 1943–1973, Heidelberg 1998, 23; cf. also Herrero (ed.), Carl Schmitt cit. 102, n. 10.
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His view on natural law was along the same lines, as expressed in his diary (Glossarium) on 24th November 1947: „(…) die Distinktion Naturrecht – Positives Recht ist überholt; es handelt sich nicht mehr um ‚Natur‘ (das ergäbe heute bestenfalls ein biologisches Recht, von dem wir ja alle genug haben); es handelt sich um die Geschichte, sei es die Heilsgeschichte, sei es die von Menschen gemachte, immer bewusster, immer planvoller mit steigender Intensität des geschichtlichen Bewusstseins (und der totalen Planung) gemachte Geschichte“.62
In other words, natural law is not the eternal or metahistorical theological truth, but itself a product of history. „Ich halte solche Begriffe für rechtshistorische, wenn nicht anachronistische Repristinationen hilflos philosophierender Juristen“, proclaimed Schmitt on the very notion of natural law on the same day of 1947.63 More precisely, as has been recently pointed out by one scholar, „Schmitt profoundly rejected Catholic natural law and its juridical representatives. He did not participate in the Catholic turn to neo-Thomism“.64 From that point of view, one can understand Schmittʼs already mentioned preference for relatives Naturrecht, which always implies certain historicity. Koschakerʼs thoughts show in that context a high level of similarity to those expressed by Schmitt. Despite the essential role that Christianity had in his understanding of Europe,65 Koschaker was of the opinion that the realistic basis for a renewal of ius Europaeum and European legal scholarship in the postwar context was not natural law as absolute law with universal validity (die allgemeine Gültigkeit): „Ein absolutes Naturrecht kommt allerdings nicht in Frage“.66 Only europäisches Naturrecht as a particular kind of relatives Naturrecht was able to become such a basis for renewal. This European natural law
62
Schmitt, Glossarium cit. 38. Ibid. 37. 64 Mehring, A „Catholic Layman of German Nationality and Citizenship“? cit. 79; on Schmitt’s rejection of (Neo)Thomism and Catholic traditional concept of natural law, see also A. Hollerbach, Katholizismus und Jurisprudenz: Beiträge zur Katholizismusforschung und zur neueren Wissenschaftsgeschichte, Paderborn 2004, 44 ff.; see also Á. d’Ors, El Glossarium de Carl Schmitt, in D. Negro Pavón (ed.), Estudios sobre Carl Schmitt, Madrid 1996, 17 ff., which also contains the criticism of Schmittʼs understanding of natural law; cf. Herrero (ed.), Carl Schmitt cit. 103, n. 11. 65 On the significance of Christianity in Koschaker’s understanding of Europe, see e.g. the accurate insights by recent scholarship: „Koschaker’s European narrative was based both on Roman law and Christianity: in this sense, ancient Rome and the later Holy Roman Empire were conflated in his concept of Europe, which had been influenced by a Catholic universalistic idea“; Beggio, Paul Koschaker cit. 255. 66 Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 346. 63
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should not be reached through rational speculation or suprarational contemplation, „sondern streng historisch aus der Vergleichung (…)“.67 Therefore, the ultimate reason for the difference between the two presented approaches to Europe, natural law and the Roman law in the postwar context of renewal of the legal scholarship lies in methodology: do we comprehend things and interpret them sub specie aeternitatis or sub specie loci et temporis? What is the relevance of these two different views on the role and significance of Roman law for the world of law and legal scholarship today? In recent times, at the very end of the 20 th century, the accelerating process of European integration and of making a uniform European legal system spotlighted ius commune anew as a common denominator of the European legal culture and a possible predecessor of the emerging European private law. Numerous books and articles by Reinhard Zimmermann, which were highly influential not only in the field of Roman law scholarship but in the whole world of private law, are the best proof of it. 68 According to Zimmermann, „Roman Law (…) can serve as a more solid foundation for a new ius commune Europaeum than an arbitrary piece of legislation emanating from Brussels“.69 In our context, it is especially worth mentioning that Zimmermann has consciously chosen Koschakerʼs programme as the „guiding star“ of his legal scholarship to the last details,70 not excluding his crucial concept of „European natural law“ transformed now into the „common core of European law“.71 On the other hand, the idea of ius oecumenicum has been transformed into the concept of the New Global Law (ius universale) by Rafael Domingo, a renowned pupil of Álvaro d’Ors.72 An important foundation of this New Global 67 Id., Europa und das römische Recht cit. 347; on Koschaker’s concept of relative natural law (relatives Naturrecht) as „the keystone to interpreting his scientific stances“, see especially Beggio, Paul Koschaker cit. 239 ff., 273. 68 On the importance of Zimmermann’s scholarly opus, see e.g., P. Pichonnaz, Reinhard Zimmermannʼs contribution to contemporary Roman law, in A. Vaquer (ed.), European private law beyond the Common frame of reference, Groningen 2008, 25 ff.; N. Jansen, Reinhard Zimmermann and European private law, in Vaquer (ed.), European private law cit. 17 ff. 69 R. Zimmermann, Civil Code or Civil Law? – Towards a New European Private Law, in Syracuse Journal of International Law and Commerce 20, 1994, 222. 70 See e.g. R. Zimmermann, Europa und das römische Recht, in AcP 202, 2002, 243 ff. As we can see, this fundamental and programmatic contribution by Zimmermann has exactly the same title as the famous book by Koschaker, which is undoubtedly the strongest possible sign of intensive intellectual and scientific adherence to the latter’s ideas and concepts about the significance of Roman legal tradition for the European identity and culture. 71 See especially R. Zimmermann, Savigny’s Legacy: Legal History, Comparative Law, and the Emergence of a European Science, in Law Quarterly Review 112, 1996, 600 f. 72 See Domingo, The New Global Law cit.; on the tranformation of ius oecumenicum into a concept of the New Global law, cf. also Th. Duve, Von der Europäischen Rechtsgeschichte zu einer Rechtsgeschichte Europas in globalhistorischer Perspektive, in Rg 20, 2012, 21 f.
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Law – which seeks the globalization of justice and jurisdictional resolution of conflicts between peoples and persons – are iuris universalis regulae of the Roman legal tradition: „(…) aphorisms and maxims which should help promote global law in the world“.73 Which one of these two concepts has a better chance in being relevant also in the future circumstances: Ius Europaeum or ius oecumenicum? Some ten or fifteen years ago, before the crisis of the idea of European integration,74 the answer would undoubtedly have been ius Europaeum, which could even serve as a convincing model in the extra-European context. As opposed to that, in the long run, it seems that the growing loss of relevance of „Eurocentric“ paradigms – not excluding the concept of ius Europaeum – together with the recent emergence of a strong multipolarity in international relations,75 opened some new possibilities for the concepts such as ius oecumenicum or ius universale to be more attractive in the global context.76
Bibliography Beggio, T., Paul Koschaker (1879–1951). Rediscovering the Roman Foundations of European Legal Tradition, Heidelberg 2018 (2. unveränderte Aufl.: Heidelberg 2019).
73 Domingo, The New Global Law cit. 185; cf. also R. Domingo et al., Principios de derecho global. 1000 reglas y aforismos juridicos comentados, Navarra 2006. 74 The literature on the crisis of European integration is nowadays immense; see e.g. I.T. Behrend, The contemporary crisis of the European Union: prospects for the future, London 2017, with further references. 75 The literature on de-Europeanisation tendencies and the new emergence of multipolarity in the world is also immense; see e.g. P. Frankopan, The New Silk Roads. The Present and Future of the World, London 2018. 76 It is also interesting here to mention that the idea of Roman Law as the basis of the universal ius oecumenicum as opposed to the particular ius commune Europaeum has been especially disseminated in the last five decades by Pierangelo Catalano, the inexhaustible Italian pater patratus of Latin American and Eurasian „Romanistic phalanges“. Álvaro d’Ors’s strong words against europeismo as a detestable separatismo became one of Catalanoʼs methodological mottoes in his efforts to spread the Roman law tradition with a missionary zeal to the furthest corners of the world (see e.g. P. Catalano, Il diritto romano attuale dell’America Latina, in id., Diritto e persone. Studi su origine e attualità del sistema romano, I, Torino 1990, 127 ff.). The last words of the manifesto on the back cover of the journal Roma e America. Diritto romano comune. Rivista di diritto dell’integrazione e unificazione del diritto in Eurasia e in America Latina are maybe the best summary of Catalano’s long-lasting efforts which are firmly rooted also in d’Ors’s concept of ius oecumenicum: „L’origine eurasiatica, e quindi mediterranea, del diritto romano rafforza l’esigenza del confronto con le grandi realtà geopolitiche continentali (in primo luogo la Repubblica Popolare Cinese), intercontinentali (il BRICS) e con gli altri grandi sistemi giuridici (in primo luogo il diritto musulmano)“.
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La romanistica italiana dinanzi alla crisi tedesca La Aktualisierung degli studi di diritto romano e il patto Betti-Koschaker* Filippo Bonin „Die werthvollsten Einsichten werden am spätesten gefunden: aber die werthvollsten Einsichten sind die Methoden“1.
A. Cenni introduttivi Una riflessione intorno alle reazioni della romanistica italiana alla Aktualisierung di Koschaker non può che prendere le mosse da alcuni brevi cenni alle peculiarità del momento e del clima scientifico, in cui tale proposta metodologica fu avanzata dallo studioso di Klagenfurt, e soprattutto dalla osservazione critica del problema che essa mirava a risolvere. La Aktualisierung di Koschaker si configura, infatti, in primo luogo come cura per l’uscita da quella crisi2 del diritto romano che egli ebbe a diagnosticare in una 1 F. Nietzsche, Der Wille zur Macht. 1884/1888. Versuch einer Umwerthung aller Werthe, Leipzig 1906 2, Frag. 469. * L’autore desidera rivolgere agli organizzatori dell’incontro „Methoden der Romanistik: Woher? Wohin? 70 Jahre Paul Koschakers Europa und das römische Recht“ (Heidelberg, 20‒21 ottobre 2017), nonché curatori del presente volume, Dottori Aleksander Grebieniow e Tommaso Beggio, i più sentiti ringraziamenti per essere stato invitato a partecipare a tale iniziativa e a quest’ultimo in particolare per i preziosi suggerimenti scientifici, senza i quali il presente contributo mai sarebbe potuto giungere a realizzazione. 2 Si tratta di un concetto il cui significato muta nel tempo e nei diversi contesti scientifici. Com’è noto, il termine crisi deriva dal sostantivo greco κρίσις e questo a sua volta dal verbo κρίνω, che originariamente significava „separare“. Veniva, infatti, impiegato in ambito agrario con riferimento alla trebbiatura, cioè alla separazione della granella del frumento dalla paglia e dalla pula (cfr. O. Longo, Agricoltura nell’antica Grecia, Accademia Dei Georgofili 2003, genweb.dsa.unipd.it/georgofili/attività/relazione%20longo.pdf). Come ha rilevato E. Cantarella, Parola chiave: crisi, Corriere della sera, 14 maggio 2012 (online: www.corriere.it/cultura/parola_chiave/C/crisi.shtml [19.11.2019]), il significato di „giudicare“, „scegliere“, benché si riscontri già in Il. 16, 387, è successivo nella lingua greca
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celeberrima occasione, ossia durante la relazione tenuta alla Akademie für Deutsches Recht di Berlino nel 1937, da cui prese il titolo il conseguente lavoro uscito l’anno successivo, ossia Die Krise des römischen Rechts und die romanistische Rechtswissenschaft3. Come è noto, in Germania già immediatamente dopo l’entrata in vigore del BGB un momento critico era stato sia per quanto concerne il verbo, sia per quanto conseguentemente riguarda il sostantivo, ma anche in questo caso le due espressioni non avevano un’accezione sempre negativa, ben potendo indicare una scelta o un giudizio anche positivi o favorevoli. Tale accezione, infatti, costituisce il frutto di un’evoluzione semantica subita dal termine nell’ambito della medicina, in cui esso assume il significato di fase critica, di trasformazione e mutamento di uno stato di cose nel decorso della malattia (cfr. s.v. κρίσις, in Thesaurus Graece Linguae, Vol. V., Nachdruck Graz 1954, 1976 ss.). Quest’ultimo impiego passa nella lingua latina, dove l’invero poco ricorrente termine crisis subisce una riduzione semantica, assumendo quasi unicamente il significato di periodo di trasformazione (cfr. E. Lommatzsch, s.v. crisis, in Thesaurus Linguae Latinae, vol. IV, Lipsiae 1906, 1206), mentre quello di giudizio e quello di scelta sono assunti spesso dal termine discrimen (cfr. H. Rubenbauer, s.v. discrimen, in Thesaurus Linguae Latinae, vol. V 1, Lipsiae 1910, 1358 s.; A. Walde, J.B. Hofmann, Lateinisches etymologisches Wörterbuch, I, Heidelberg 1938, s.v. cerno, 205 s.). Nel corso del XVI secolo (cfr. M. Cortelazzo, P. Zolli, Dizionario etimologico della lingua italiana, Bologna 1999, 415) sempre in ambito medico il termine viene impiegato solo per indicare il periodo di uscita da una malattia, dunque, ancora una volta, con un’accezione neutra. Solo in seguito, compiutamente a partire dal secondo Novecento, il termine acquisirà come primo significato quello di mutazione in senso negativo in ambito medico ed economico. Alquanto interessante è la particolare considerazione che esso riceve nell’ambito storico-giuridico, dove, a giudizio di L. Raggi, Materialismo storico e studio del diritto romano, in RISG 91, 1955‒56, 557‒603, ora in Raggi, Scritti, Milano 1975, 1‒56 (da cui si cita), 2 ss., „crisi“ assume un significato valido e un’utile funzione solo all’interno di una concezione teleologica della storia, evidenziando una frattura nella stessa. Ciò non avverrebbe nel quadro di una concezione storicistica, dove la crisi, costituendo un’anomalia del moto storico, oltre a non comportare alcuna utilità, instillerebbe un generico sentimento di pessimismo. Il concetto è quanto mai attuale e negli ultimi tempi lo si richiama continuamente, senza tuttavia operarvi una seria riflessione. È quanto, di recente, ha rilevato E. Stolfi, Ancora su Vittorio Scialoja (ed Emilio Betti), in I. Piro (a c. di), Scritti per Alessandro Corbino, VII, Tricase 2016, 66 nt. 17, nonché, da ultimo, Id., Salvaguardare la cultura del giurista, in B. Pasciuta, L. Loschiavo (a c. di), La formazione del giurista. Contributi a una riflessione, Roma 2018, 169 ss. Lo studioso, dopo aver richiamato l’attenzione sulla definizione di Raggi e sul rischio che la crisi oggi, logorata dall’uso, divenga solamente un τόπος, ha messo in guardia, in quest’ultimo lavoro, da una sua sottovalutazione o assunzione come alibi: „Evocarla inquieta e appaga a un tempo, elidendo (o almeno attenuando) ogni responsabilità, anche di riflessione critica. E da essa procedono dinamiche di molteplici interazioni, in cui diviene difficile, se non impossibile, distinguere le cause dagli effetti. Tutto si fa incerto e sfumato, dileguando in un gioco senza fine di rifrazioni e cerchi concentrici, dinanzi ai quali doverci (o poterci) sentire inermi, ma in certa misura assolti, perché impotenti senza colpa“. 3 Cfr. P. Koschaker, Die Krise des römischen Rechts und die romanistische Rechtswissenschaft, in Schriften der Akademie für Deutsches Recht, Gruppe römisches Recht und fremde Rechte, n. 1, München/Berlin 1938.
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vissuto dalla corrente che tale codificazione massime aveva contribuito a realizzare4. La Pandettistica, avendo raggiunto quello che era diventato il suo obiettivo5, aveva perso la propria spinta propulsiva in favore di nuovi orientamenti6. Secondo la diagnosi di Paul Koschaker la crisi dello studio del diritto romano sarebbe stata da imputarsi principalmente alla diffusione della Historisierung (o, come egli stesso ebbe a chiamarla, neuhumanistische Richtung), ossia all’imporsi a livello metodologico delle correnti della
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Nell’impossibilità di fornire un elenco completo delle pubblicazioni in cui il fenomeno è affrontato analiticamente, pare opportuno in questa sede menzionare almeno H. Hattenhauer, Das NS-Volksgesetzbuch, in A. Buschmann, F.L. Knemeyer, G. Otte, W. Schubert (a c. di), Festschrift für Rudolf Gmür zum 70. Geburtstag, Bielefeld 1983, 255‒ 279; R. Orestano, Introduzione allo studio del diritto romano, Bologna 1987, 259 ss.; A. Mantello, ‘Il più perfetto codice civile moderno’. A proposito di BGB, diritto romano e questione sociale in Italia, in SDHI 62, 1996, 357‒399; P. Grossi, L’Europa del diritto, Bari 2007, 175 ss. Si veda di recente H.-P. Haferkamp, T. Repgen (a c. di), Wie pandektistisch war die Pandektistik? Symposium aus Anlass des 80. Geburtstags von Klaus Luig am 11. September 2015, Tübingen 2017. 5 È, infatti, innegabile che almeno in Savigny, nonostante fosse presente una considerazione della Gesetzgebung nei termini chiariti da A. Schiavone, Alle origini del diritto borghese. Hegel contro Savigny, Roma/Bari, 1984, venisse completamente rigettata l’idea della cristallizzazione in forma di codice. Sul punto si vedano anche H. Hattenhauer, Thibaut und Savigny: Ihre programmatischen Schriften 2, München 2002 e da ultimo Stolfi, Ancora su Vittorio Scialoja cit. 69 nt. 27. 6 Sui nuovi orientamenti della romanistica dopo la decadenza della Pandettistica si vedano R. Zimmermann, Roman and Comparative Law: The European perspective (some remarks apropos a recent controversy), in The Journal of Legal History 16, 1, 1995, 21 ss.; Id., Heutiges Recht, Römisches Recht und heutiges Römisches Recht, in R. Zimmermann, R. Knütel, J.P. Meincke (a c. di), Rechtsgeschichte und Privatrechtsdogmatik, Heidelberg 1999, 1‒39; J.Q. Whitman, The Legacy of Roman Law in the German Romantic Era. Historical Vision and Legal Change, Princeton 1990; R. Meyer-Pritzl, Der Rechtshistoriker und Pionier der modernen Rechtsvergleichung Josef Partsch (1882‒1925): Römisches Recht als Grundlage des europäischen Zivilrechts, in ZEuP 7, 1999, 47‒74. T. Beggio, Paul Koschaker (1879‒1951). Rediscovering the Roman Foundations of European Legal Tradition, Heidelberg 2018, 45 ss., ove ulteriore bibliografia. Su questo recente lavoro monografico si vedano M. Varvaro, Paul Koschaker, il diritto romano e i fondamenti giuridici dell’Europa, in LR 7, 2018, 381‒392; S. Günther, Rezension zu: Beggio, Tommaso: Paul Koschaker (1879–1951). Rediscovering the Roman Foundations of European Legal Tradition. Heidelberg 2018, in H-Soz-Kult, 15.10.2018, www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher29940 [19.11.2019]; F. Bonin, Tommaso Beggio, Paul Koschaker (1879‒1951). Rediscovering the Roman Foundations of European Legal Tradition, Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2018, pp. 332, in QLSD 8, 2018, 527‒530.
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Interpolationenforschung7 e della antike Rechtsgeschichte 8. Ciò, su tutto9, secondo lo studioso, avrebbe cagionato la rottura del collegamento tra lo studio del diritto romano e il presente. In realtà sappiamo che al verificarsi di tale situazione critica concorsero anche altre cause di stampo non prettamente metodologico, che Koschaker per svariati motivi sottace10. Un colpo decisivo, se non addirittura quello di grazia, a tale studio fu, infatti, inferto dall’avvento al potere del Nazismo. Com’è noto, il punto 19 del programma del partito nazionalsocialista prevedeva la sostituzione del diritto romano, „asservito
7 Sulla Interpolationenforschung, la quale, in realtà, si sviluppa a partire da un indirizzo storicizzante già forte sul finire dell’Ottocento si vedano, da ultimo, per un primo sguardo complessivo F.J. Andrés Santos, Brevissima storia della critica interpolazionistica nelle fonti giuridiche romane, in REHJ 32, 2011, 65‒120; M. Miglietta, G. Santucci (a c. di), Problemi e prospettive della critica testuale. ‘Atti del Seminario internazionale di diritto romano’ (Trento, 14‒15 dicembre 2007), Trento 2011; D. Mantovani, A. Padoa-Schioppa (a c. di), Interpretare il Digesto. Storia e metodi, Pavia 2014. In particolare sull’atteggiamento di Koschaker di fronte a tale orientamento si veda ora T. Beggio, La Interpolationenforschung agli occhi di Paul Koschaker. La critica a Gradenwitz e alla cosiddetta neuhumanistische Richtung e lo sguardo rivolto all’esempio di Salvatore Riccobono, in M. Avenarius, Chr. Baldus, F. Lamberti, M. Varvaro (a c. di), Gradenwitz, Riccobono und die Entwicklung der Interpolationenkritik / Gradenwitz, Riccobono e gli sviluppi della critica interpolazionistica, Tübingen, 2018, 121 ss. 8 L’indirizzo fa capo a Leopold Wenger (1874‒1953), su cui si vedano G. Pfeifer, Keilschriftrechte und historische Rechtsvergleichung – methodengeschichtliche Bemerkungen am Beispiel der Eviktionsgarantie in Bürgschaftsform, in A. Schmidt-Recla, E. Schumann, F. Theisen (a c. di), Sachsen im Spiegel des Rechts. Ius Commune Propriumque, Köln/Weimar/Wien 2001, 11‒37; E. Höbenreich, À propos ‘Antike Rechtsgeschichte’: Einige Bemerkungen zur Polemik zwischen Ludwig Mitteis und Leopold Wenger, in ZSS (RA) 109, 1992, 547‒562; L. Atzeri, La ‘storia del diritto antico’ e una lettera inedita di Paul Koschaker, in IAH 2, 2010, 191‒222; M. Varvaro, La ‘antike Rechtsgeschichte’, la ‘Interpolationenforschung’ e una lettera inedita di Koschaker. Riccobono, in AUPA 54, 2010‒2011, 303‒315, e da ultimo Beggio, Paul Koschaker (1879‒1951) cit. 34 s., 44 s., 55 s., 209 ss., ove ulteriore bibliografia. 9 Cfr. Koschaker, Die Krise des römischen Rechts cit. 34 ss. Occorre precisare sin d’ora che per Koschaker la crisi è anche conseguenza dell’affievolimento di un sentimento europeo della civiltà, ma il punto sarà analizzato in seguito (cfr. infra, E.). 10 Koschaker affronterà cursoriamente la questione anni dopo solo per mettere in evidenza la poca chiarezza della formulazione del punto 19 del programma della NSDAP. Cfr. P. Koschaker, Europa und das römische Recht, München/Berlin 19471, 311‒314 part. 312. Si tratta del classico atteggiamento ambiguo di Koschaker che, perpetuandosi financo nel Dopoguerra, procurò allo studioso le condivisibili critiche di F. De Martino, Diritto e società nell’antica Roma, a c. di A. Dell’Agli, T. Spagnuolo Vigorita, Roma 1982, XVII ss. A ogni buon conto, come da ultimo ha rilevato Beggio, Paul Koschaker (1879‒1951) cit. 270 ss., quanto ai giudizi di valore in questo ambito occorre usare la massima cautela, poiché l’intera questione dell’atteggiamento di Koschaker nei confronti del regime nazista è estremamente complessa e troppo spesso ha risentito dei condizionamenti ideologici di chi sul punto si è espresso.
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all’ordine materialistico mondiale“, con un deutsches Gemeinrecht11. Occorre inoltre considerare che a partire dal 1933 molti studiosi di diritto romano di origine ebraica furono costretti a lasciare il Paese 12. Infine, ma non per ultimo, la riforma della Studienordnung proposta da Karl August Eckhardt ed entrata in vigore nel 1935 ridusse le ore complessive di insegnamento e rese il corso di Römische Rechtsgeschichte facoltativo e alternativo a quello di Antike Rechtsgeschichte, rimuovendo altresì l’obbligatorietà degli esami alla fine degli stessi13. Si trattò di un attacco diretto non solo allo studio del diritto
11 „Wir fordern Ersatz für das der materialistischen Weltordnung dienende römische Recht durch ein deutsches Gemeinrecht“. Sul punto si vedano A. Mantello, La giurisprudenza romana fra Nazismo e Fascismo, in Quaderni di Storia 13, 25, 1987, 23‒71 part. 30; P. Landau, Römisches Recht und deutsches Gemeinrecht. Zur rechtspolitischen Zielsetzung im nationalsozialistischen Parteiprogramm, in D. Simon, M. Stolleis (a c. di), Rechtsgeschichte im Nationalsozialismus. Beiträge zur Geschichte einer Disziplin, Tübingen 1989, 17 ss.; D. Simon, Die deutsche Wissenschaft vom römischen Recht nach 1933, in Simon, Stolleis (a c. di), Rechtsgeschichte im Nationalsozialismus cit. 161‒176; K. Luig, Römische und germanische Rechtsanschauung, individualistische und soziale Ordnung , in J. Rückert, D. Willoweit (a c. di), Die deutsche Rechtsgeschichte in der NS-Zeit. Ihre Vorgeschichte und ihre Nachwirkungen, Tübingen 1995, 95 ss.; O. Bucci, Germanesimo e romanità, Napoli 2004, 87 ss.; A. Somma, I giuristi e l’Asse culturale Roma-Berlino: Economia e politica nel diritto fascista e nazionalsocialista, Frankfurt a.M. 2005, 279‒310; G. Santucci, Diritto romano e Nazionalsocialismo: i dati fondamentali, in M. Miglietta, G. Santucci (a c. di), Diritto romano e regimi totalitari nel ’900 europeo. Atti del seminario internazionale (Trento, 20‒21 ottobre 2006), Trento 2009, 53‒82; M. Varvaro, Gli „studia humanitatis“ e i „fata iuris Romani“ tra fascio e croce uncinata, in Index 42, 2014, 643‒ 661, part. 654‒656. Contro le teorie che stavano alla base delle ideologie che in Germania fomentavano l’odio nei confronti del diritto romano si espressero Edoardo Volterra (1904‒ 1984) in E. Volterra, Antiche ricerche sul latino di Ulpiano, in SDHI 3, 1937, 158‒163 e Salvatore Riccobono (1864‒1958) in S. Riccobono, v. Jurisprudentia, in NDI 7, Torino 1938, 497 (= NNDI 9, Torino 1963, 369); Id., Lineamenti della storia delle fonti e del diritto romano. Compendio dei corsi di storia e d’esegesi del diritto romano, Milano 1949, 95. Cfr. infra, nt. 15. Ridimensiona la portata e la valenza effettiva del punto 19 V. Winkler, Der Kampf gegen die Rechtswissenschaft. Franz Wieackers ‘Privatrechtsgeschichte der Neuzeit’ und die deutsche Rechtswissenschaft des 20. Jahrhunderts, Hamburg 2014, 162 ss. Per una ricostruzione completa della questione si rinvia in questa sede a Beggio, Paul Koschaker (1879‒1951) cit. 224 ss. 12 E. Levy, Review of Die Krise des römischen Rechts und die romanistische Rechtswissenschaft by Paul Koschaker, VI, 86 pages, Beck, Munich, 1938, in The Classical Weekly 33,8, 1939, 91 s.; F. Wieacker, Rezension Paul Koschaker: Europa und das römische Recht, in Gnomon 21, 5/6, 1949, 187‒193. Più di recente si vedano sul punto Simon, Die deutsche Wissenschaft cit. 161‒176, part. 165 s.; Varvaro, Gli „studia humanitatis“ cit. 655; Beggio, Paul Koschaker (1879‒1951) cit. 646 e nt. 6, ove ulteriore bibliografia. 13 Peraltro il corso Geschichte und System des römischen Privatrechts venne abolito e sostituito con quello di Privatrechtsgeschichte der Neuzeit. Sulla riforma in questione cfr. anche Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 311 ss.; A. Guarino, Cinquant’anni dalla „Krise“, in Labeo 34, 1988, 43‒56 (= Id., Pagine di diritto romano, I, Napoli 1993,
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romano, ma anche al cuore della romanistica, che proprio l’anno precedente a quello della relazione di Koschaker aveva trovato espressione in un discorso del Presidente dell’Akademie für Deutsches Recht, Hans Frank, dai toni tutt’altro che moderati, tenuto presso l’Istituto Fascista di Cultura di Roma 14. La Pandettistica sarebbe stata in buona sostanza colpevole di aver addirittura falsato il diritto romano a mezzo delle sue tipiche astrazioni e in virtù della sua ideologia liberale15.
B. La reazioni della romanistica italiana alla Aktualisierung di Koschaker In Italia la crisi tedesca era stata percepita in un momento precedente alla diagnosi koschakeriana della stessa 16. Invero nel 1935 Mario Lauria nella 276‒291) e T. Beggio, Paul Koschaker und die Reform des romanistischen Rechtsstudiums in Deutschland. Ein unveröffentlichtes Dokument, in ZSS (RA) 135, 2018, 645‒680 e, in particolare, 659 s. 14 Cfr. H. Frank, Die Zeit des Rechts, in DR 1, 1936, 1‒3. 15 Anzi, a sentire Frank, anche ai sensi del punto 19 del programma del Partito Nazionalsocialista, il cui significato egli in quell’occasione si proponeva di precisare, il valore del diritto romano dei Romani non doveva essere rinnegato. Da condannare sarebbe stato solamente il lavoro sistematico della Pandettistica. Sul punto si veda Mantello, La giurisprudenza romana tra Nazismo e Fascismo cit. 30; L. Solidoro Maruotti, La tradizione romanistica nel diritto europeo II, Dalla crisi dello ‘ius commune’ alle codificazioni moderne, Torino 2010 2, 228 s.; Somma, I giuristi e l’Asse culturale Roma-Berlino cit. 292 ss.; Santucci, Diritto romano e nazionalsocialismo cit., 53‒82; e, da ultimo, Beggio, Paul Koschaker (1879‒1951) cit. 81 s., il quale condivisibilmente precisa che, nonostante i termini in cui si era espresso Frank a Roma „the hostility of the Nazi regime towards Roman law was unquestionable and Point 19 of the programme of the NSDAP represented an attack on it“. Del resto era stato lo stesso Frank, 3 anni prima, a tenere un discorso contro gli esami di diritto romano nella riunione dei giuristi del 12 maggio 1933 (cfr. Deutsche JuristenZeitung 38, 1933, 762). Si consideri, inoltre, che a partire da O. Spengler, Der Untergang des Abendlandes: Umrisse einer Morphologie der Weltgeschichte. I (Gestalt und Wirklichkeit). II (Welthistorische Perspektive), München 1918 1‒19221, si erano diffuse specialmente nel corso degli anni Trenta teorie che sostenevano si fosse verificato un inquinamento del diritto romano classico a causa dell’influenza nefasta dei diritti mediorientali, e in particolare di quello ebraico, idee che Salvatore Riccobono ebbe opportunamente a qualificare come „favole“. Cfr. sul punto Varvaro, Gli „studia humanitatis“ cit. 643‒661, part. 654‒656. Non pare scorretto dunque ritenere che l’attacco del Nazismo fu diretto tanto al diritto romano classico, quanto alla sua sistematizzazione e trasfusione nel BGB operata dalla Pandettistica. 16 Non sarà inopportuno precisare che un analogo fenomeno si era verificato anche in Germania, dove il tema era già stato affrontato da E. Genzmer, Was heißt und zu welchem Ende studiert man antike Rechtsgeschichte?, in ZAkfDR 3, 1936, 403‒408 e anche altrove, cfr. V.-Al. Georgesco, Remarques sur la crise des études de droit romain, in TRG 16, 1939,
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Prolusione al corso di Istituzioni di diritto romano all’Università di Padova17 e Salvatore Riccobono jr. in uno scritto risalente all’anno successivo 18 avevano espresso chiaramente una grande preoccupazione in ordine alla crisi tedesca 19, nonché denunciato i pregiudizi razziali avanzati nei confronti di insigni studiosi20. Si tratta di rilievi che la romanistica italiana poteva operare dall’alto di una situazione sicuramente migliore 21, che tuttavia nascondeva una vasta e complessa serie di problemi22. Non in ogni occasione, solo per fare un esempio, 403‒433. Merito di Koschaker è avere diagnosticato la crisi al momento e soprattutto nel luogo ideale perché il tema potesse acquisire la massima risonanza. In questo senso cfr. Beggio, Paul Koschaker (1879‒1951) cit. 192 s. nt. 63, ove ulteriore bibliografia. 17 M. Lauria, Indirizzi e problemi romanistici, in Foro Italiano 61, 1937, 511‒560, ora anche in Id., Studii e ricordi, Napoli 1983, 322‒340, da cui anche nel prosieguo si citerà, 322 ss. 18 S. Riccobono jr., Le condizioni attuali del diritto romano in Germania, in Atti della società italiana per il progresso delle scienze (XXIV riunione), V, 1936, 193 ss. 19 Si veda sul punto, di recente, per un quadro relativo anche agli anni immediatamente successivi G. Santucci, „Decifrando scritti che non hanno nessun potere“. La crisi della romanistica fra le due guerre, in I. Birocchi, M. Brutti (a c. di), Storia del diritto e identità disciplinari: tradizioni e prospettive, Torino 2016, 71 s. 20 Emblematica da questo punto di vista fu la posizione di Lauria, Indirizzi a problemi romanistici cit. 322 s., secondo il quale in Germania l’indirizzo degli studi romanistici a lui contemporaneo era stato influenzato da un movimento politico caratterizzato da pregiudizi di razza e pregiudiziali personali nei confronti di molti insigni studiosi e come tale doveva sottrarsi a ogni e qualsiasi valutazione. 21 Si veda ancora Lauria, Indirizzi a problemi romanistici cit. 322, il quale riteneva di poter prescindere da una critica del movimento politico tedesco proprio in virtù della maggiore attenzione di cui il diritto romano era oggetto in Italia („l’attuale fervore e l’altissimo interessamento politico e pubblico per la romanità continuano in Italia e riprendono con nuovo fervore di opere la nostra lunga e gloriosa tradizione umanistica a tutti ben nota“). 22 Perché vasto e complesso è il rapporto tra la scienza giuridica e il Regime. La letteratura in materia non manca e sarebbe impossibile in questa sede fornirne un quadro completo, nondimeno si possono richiamare P. Costa, Lo Stato immaginario. Metafore e paradigmi nella cultura giuridica italiana fra Ottocento e Novecento, Milano 1986; G. Tarello, Cultura giuridica e politica del diritto, Bologna 1988, part. 372 ss.; L. Ferrajoli, La cultura giuridica nell’Italia del Novecento, Roma/Bari 1999; A. Schiavone, Un’identità perduta: la parabola del diritto romano in Italia, in Id. (a c. di), Stato e cultura giuridica in Italia dall’unità alla repubblica, Roma/Bari 1990, 275 ss.; R. Bonini, Disegno storico del diritto privato italiano (dal Codice civile del 1865 al Codice civile del 1942), Bologna 19963; l’intero volume 28, 1999, dei QF intitolato Continuità e trasformazione: la scienza giuridica italiana tra fascismo e repubblica; P. Grossi, Scienza giuridica italiana. Un profilo storico. 1860‒1950, Milano 2000; Id., La cultura del civilista italiano. Un profilo storico, Milano 2002; A. Sciumé, I principi generali del diritto nell’ordine giuridico contemporaneo (1837‒1942), Torino 2002, part. 201 ss.; O. Abbamonte, La politica invisibile. Corte di Cassazione e magistratura durante il fascismo, Milano 2003; I. Stolzi, L’ordine corporativo. Poteri organizzati e organizzazione del potere nella riflessione giuridica dell’Italia fascista , Milano 2007; G. Cazzetta, Scienza giuridica e trasformazioni sociali: diritto e lavoro in
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il Fascismo contribuì a sostenere i romanisti 23, basti considerare che Emilio Betti, giurista vicino al regime24, spesso ebbe a criticare in maniera diretta (cfr. Italia tra Otto e Novecento, Milano 2007; M. Nardozza, Tradizione romanistica e ‘dommatica’ moderna. Percorsi della romano-civilistica italiana nel primo Novecento, Torino 2007; Miglietta, Santucci (a c. di), Diritto romano e regimi totalitari nel ’900 europeo cit.; l’intero volume 40, 2011, dei QF intitolato Giudici e giuristi. Il problema del diritto giurisprudenziale fra Otto e Novecento; G. Cianferotti, Il concetto di status nella scienza giuridica del Novecento, Milano 2013, part. 61 ss.; V. Marotta, Roma, l’Impero e l’Italia nella letteratura romanistica degli anni Trenta, in G. Cazzetta (a c. di), Retoriche dei giuristi e costruzione dell’identità nazionale, Bologna 2013, 425 ss.; A. De Martino (a c. di), Saggi e ricerche sul Novecento giuridico, Torino 2014; C. Montagnani, Il fascismo „visibile“. Rileggendo Roberto Asquini, Napoli 2014; I. Birocchi, L. Loschiavo (a c. di), I giuristi e il fascino del regime, Roma 2015; L. Lacchè (a c. di), Il diritto del Duce. Giustizia e repressione nell’Italia fascista, Roma 2015; M. Nardozza, Cultura giuridica romana e fascismo, in Initium. Revista catalana d’historia del dret 23, 2018, 529 ss. 23 Del nefasto influsso della politica tedesca degli anni ’30 sullo studio del diritto romano, specialmente a partire dal dopoguerra, è stato difficile dubitare. Non altrettanto può dirsi del regime fascista in Italia. Sicuramente quest’ultimo non operò mai un intervento diretto nelle questioni inerenti allo studio del diritto romano, ma dall’altro lato non si rese neanche fautore di una fervida e autentica attività di sostegno. In questo senso si veda A. Schiavone, La storia del diritto romano, in Enciclopedia Italiana. Ottava Appendice. Il contributo italiano alla storia del pensiero. I. Diritto, Roma 2012, 734 ss., il quale rileva che la retorica fascista del culto di Roma e del suo „immortale diritto“ certo non aiutò una disciplina e un ambiente, che stava attraversando un momento tutt’altro che facile, in cui si avvertiva il bisogno di modelli giuridici nuovi, per cui il diritto romano non sembrò più avere valore. 24 La vicinanza di Emilio Betti (1890‒1968) al regime è stata oggetto di discussione, in quanto alcuni studi, risalenti in gran parte agli ultimi venti anni, hanno evidenziato particolari aspetti, che tendono a porla in dubbio. Tra questi si possono citare Grossi, Scienza giuridica italiana cit. 304; G. Crifò, Betti e i giuristi nazisti, in Diritto romano attuale 4, 2000, 29 ss. e Id., Su Betti e il codice del 1942, in Colloqui in ricordo di M. Giorgianni, Napoli 2007, 278 ss. ove bibliografia, che evidenzia in particolar modo i profili di criticità e i punti di frizione, che talora caratterizzarono i rapporti del giurista camerte con alcuni propositi del regime e con la dottrina nazionalsocialista. In questo senso si veda inoltre L. Fanizza, Emilio Betti e la „posizione mentale di buon europeo“, in E. Betti, Scritti di storia e politica internazionale, Firenze 2008, IX ss., part. XXVI ss. Si tratta di lavori che giustamente, anche in virtù di quanto si avrà modo di evidenziare nel testo, pongono in discussione la questione dell’adesione del maestro camerte al regime, nondimeno non mi sembra si possa dissentire da quanto più di recente ha sostenuto S. Tondo, Emilio Betti, in I. Birocchi, E. Cortese, A. Mattone, M.N. Miletti, (a c. di), Dizionario biografico dei giuristi italiani (sec. XII‒XX), I, Bologna 2013, 244, ad avviso del quale il rapporto di Betti con il Partito Nazionale Fascista fu complesso, ma la sua adesione ideologica comunque convinta. Si veda in questo senso anche M. Brutti, Vittorio Scialoja, Emilio Betti. Due visioni del diritto civile, Torino 2013, 105, il quale opportunamente evidenzia che il maestro camerte, come si evince dalla sua autobiografia del 1953, mai rinnegò alcune contraddizioni drammatiche di un potere arbitrario e violento, nonché Id., Emilio Betti e l’incontro con il fascismo, in Birocchi, Loschiavo (a c. di), I giuristi e il fascino del regime cit. 78 ss., in cui l’autore riscontra in Betti fin dall’inizio degli anni Venti alcuni principi che in un certo senso
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le lettere inviate a Mussolini tra il 1936 e il 1939, alle quali non ottenne mai risposta) il mancato sostegno agli sforzi da lui compiuti per la propaganda culturale italiana all’estero 25. Soprattutto, occorre considerare che la romanistica proprio in quegli anni si trovò a vivere una situazione, se non critica, quanto meno complessa a livello metodologico, che si era concretizzata in un distacco fra gli studi romanistici e i cultori di diritto moderno 26. Invero, nei primi anni Venti dominavano la scena indirizzi metodologici attualizzanti, in particolare quello di Vittorio Scialoja27 e quello analogo, ancorché leggermente più votato alla storiografia, del suo allievo Pietro Bonfante28. Si trattava tuttavia di indirizzi che, essendo espressione del pensiero liberale, dovettero, a fronte dell’imposizione del nuovo regime, apparire obsoleti, superati e anche per questo persero terreno 29. Sebbene i due maestri da ultimo anticipano quelli fascisti. In senso conforme si vedano anche E. Mura, Emilio Betti, oltre lo specchio della memoria, in E. Betti, Notazioni autobiografiche, rist. Padova 2014, XXI, XXXVI ss., XLIV ss., nonché E. Stolfi, Giuristi ideologie e codici. Scialoja e Betti nell’interpretazione di Massimo Brutti, in Sociologia 48, 2014, e da ultimo Id., Ancora su Vittorio Scialoja cit., 78 s. 25 Emilio Betti era stato testimone diretto dei deleteri effetti della situazione che si era venuta a creare in Germania, avendo avuto modo di toccarli con mano durante il corso da lui tenuto per conto del Ministero tra il 1937 e il 1938 in più città tedesche, ora pubblicato in S.A. Fusco (a c. di) E. Betti, Problemi di storia della costituzione sociale e politica nell’antica Roma (La cultura giuridica. Testi di scienza, teoria e storia del diritto, 2), Roma 2017. Le lettere cui si allude nel testo si possono leggere in E. Betti, Per la nostra propaganda culturale all’estero, in Studi in onore di Giovanni Pacchioni, Milano 1939, 1‒ 51. Significativa ai fini del nostro discorso in particolare risulta quella del 4 novembre 1936, in cui Betti lamenta la mancanza di collaborazione da parte del Governo: „Noi intellettuali fascisti vorremmo vedere messa a profitto la nostra competenza tecnica dove e quando essa possa riuscire più utile agli interessi superiori del nostro paese. Vorremmo essere, per dir così, l’arma dotta del regime. Ma per questo desidereremmo che ci si facesse sapere chiaramente dove e quando la collaborazione offerta riesca gradita, dove e quando, invece, sia ritenuta inopportuna“. 26 Si veda, per tutti, la ricostruzione operata da Orestano, Introduzione allo studio del diritto romano cit. 590 ss., il quale definisce la questione nei termini di una crisi di identità della romanistica italiana tra le due Guerre. Il problema, in effetti, non riguardava tanto lo studio del „diritto romano dei Romani“, quanto la tradizione romanistica e dunque in questo senso l’identità stessa dei romanisti. 27 Su Scialoja si vedano E. Stolfi, Vittorio Scialoja, in Enciclopedia Italiana di Scienze, Lettere ed Arti. Il contributo italiano alla storia del pensiero. Diritto, Roma 2012, 397 ss.; Id., Scialoja Vittorio, in Dizionario del Liberalismo italiano II, Soveria Mannelli 2015, 1012 ss.; Brutti, Vittorio Scialoja, Emilio Betti cit. 46 ss. 28 Sul contributo metodologico di Bonfante si veda A. Schiavone, Un’identità perduta cit. 275 ss., part. 286 ss. e, da ultimo, F. Lamberti, Pietro Bonfante e la costruzione di una ‘scienza romanistica’ italiana, in Legal Roots online, 2018, 1 ss. 29 E ciò, nonostante sia Scialoja che Bonfante non avessero avversato decisamente il Fascismo e anzi il primo vi avesse aderito, pur senza un diretto coinvolgimento (cfr. Brutti, Vittorio Scialoja, Emilio Betti cit. 11). A ogni buon conto le questioni dell’orientamento
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citati sedessero sin dal principio nella commissione che avrebbe dovuto provvedere alla redazione del nuovo codice, in seno ad essa la loro influenza non fu decisiva30 e quando, nel corso della prima metà degli anni Trenta, i due grandi studiosi, a distanza di breve tempo l’uno dall’altro, scomparvero 31, la romanistica italiana si trovò orfana degli stessi 32. Tale circostanza non fu senza conseguenze. Essa evidenziò in primo luogo la necessità non solo di una successione, ma anche di un rinnovamento 33. Nel vuoto che venne a crearsi ebbero modo di trovare (ulteriore) affermazione indirizzi meno attualizzanti e ciò rese ancor più acceso e complesso un dibattito metodologico che già da tempo era in corso34. In particolare l’esigenza di rinnovamento era stata percepita in anticipo da Emilio Betti35, il quale già nella sua Prolusione al corso politico dei due maestri e del loro rapporto con il regime sono complesse. In questa sede, quanto al primo si rinvia ancora a Brutti, Vittorio Scialoja, Emilio Betti cit., VII s., che definisce quello di Scialoja un „liberalismo conservatore“. Su Bonfante si veda V. Marotta, „Mazziniano in politica estera e prussiano in interna“. Note brevi sulle idee politiche di Pietro Bonfante, in Birocchi, Loschiavo (a c. di), I giuristi e il fascino del regime cit. 267 ss. 30 Con l’eccezione, peraltro significativa, del grande contributo offerto da Emilio Betti alla realizzazione del quarto libro. Fornisce una ricostruzione della composizione e dei lavori della commissione, nonché dello scontro che ivi ebbe luogo tra Vittorio Scialoja e il giurista camerte, Brutti, Vittorio Scialoja, Emilio Betti cit., 125 ss. e 152 ss. Su quest’ultimo aspetto si veda anche Stolfi, Ancora su Vittorio Scialoja cit. 78 ss. 31 Pietro Bonfante muore il 21 novembre 1932 a Roma, città in cui, dopo nemmeno un anno, il 19 novembre 1933, morirà anche Vittorio Scialoja. 32 Per C. Cascione, Romanisti e Fascismo, in Miglietta, Santucci (a c. di), Diritto romano e regimi totalitari nel ’900 europeo cit. 31, la romanistica in questa occasione fu addirittura „decapitata“. 33 Cfr. Schiavone, La storia del diritto romano cit. 734 ss. 34 Ancorché la generazione successiva a Bonfante, la quale, con l’eccezione di Pietro De Francisci e di Emilio Betti, mai aderì completamente al Fascismo, non si fosse mai rivolta completamente alla storia, come taluno ha sostenuto. Cfr. ancora Schiavone, La storia del diritto romano cit. 734 ss.: „Eppure tutti quegli studiosi – alcuni dei quali di alto livello – continuavano a sentirsi innanzitutto giuristi, e non storici: era quella la loro formazione, e il loro mondo. Che poi i giuristi di diritto positivo non li ascoltassero più, li amareggiava, ma non li spingeva a compiere l’unico passo che li avrebbe potuti salvare: quello in direzione della storia, della sola storia, per poter poi da lì ricostituire su nuove basi la relazione con le scienze giuridiche (…). Scelsero quindi una strada incerta e senza un vero sbocco, che il passare del tempo avrebbe reso sempre più impraticabile, ma che aveva per loro un rassicurante sapore di famiglia: quella di confondere la critica interpolazionistica con la via maestra di una nuova storia giuridica“. Diversamente evidenzia i rischi connessi alla „consegna“ degli studi romanistici alla sola storia da ultimo M. Miglietta, Appunti sulla tentazione di una „neoscolastica romanistica“ e sul recupero della comune tradizione giuridica occidentale nel campo del diritto delle successioni ‘mortis causa’, in S. Scola, M. Tescaro (a c. di), Casi controversi in materia di diritto delle successioni. Vol. I. Esperienze italiane, Napoli 2019, 17 ss. 35 Così Costa, Emilio Betti: dogmatica, politica, storiografia cit. 331 s.; A. Schiavone, Storiografia e critica del diritto, Bari 1980, 47 ss.
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di Diritto romano dell’anno 1927 aveva proposto un metodo neodogmatico per lo studio del diritto romano36, che avrebbe dovuto riavvicinare i romanisti agli studiosi di diritto vigente e che di fatto, in risposta alle argomentazioni di Pietro De Francisci, contribuì ad arricchire il dibattito metodologico cui si è in precedenza fatto cenno 37. In un tale contesto la Krisenschrift di Koschaker, sebbene catalizzasse l’attenzione su di un fenomeno che era già noto e vissuto con grande preoccupazione, non poté che avere una grande risonanza, prorompendo nella temperie del dibattito in corso 38. Com’era ovvio che fosse, l’attenzione dei romanisti italiani fu diretta non solo alla diagnosi della crisi, che essi stessi, come abbiamo visto, avevano già avuto modo di effettuare, ma anche e soprattutto alla terapia suggerita da Koschaker. Egli, per uscire dalla crisi, proponeva nelle ultime pagine del suo scritto una nuova Aktualisierung e cioè una rappresentazione dogmatica sia in funzione degli insegnamenti principali della scienza giuridica privatistica europea, sia in funzione della elaborazione del diritto vigente39. La derivazione dal metodo della Scuola Storica era chiara, tanto che, com’è noto, esso venne riassunto da Koschaker nel famoso motto: „Zurück zu Savigny“40. Nella relazione del 1937, così come nella Krisenschrift, egli tuttavia non precisò le sue affermazioni programmatiche, non aggiungendo altro alle laconiche considerazioni che si
36 E. Betti, Diritto romano e dogmatica odierna, in Archivio giuridico 99, 1928, 129‒150 e 100, 1928, 26‒66, ora in G. Crifò (a c. di), Diritto, metodo, ermeneutica. Scritti scelti, Milano 1991, 59‒133 e in G. Crifò, G. Luraschi (a c. di), Questioni di metodo. Saggi di Pietro de Francisci e di Emilio Betti, Como 1997, 33‒96, da cui si cita. Sul punto si tornerà in seguito (vd. infra, C.). 37 P. De Francisci, Dogmatica e storia nell’educazione giuridica (Prolusione al corso di Istituzioni di diritto romano all’Università di Padova, tenuta nel 1923), in Rivista internazionale di filosofia del diritto 3, 1923, 373‒397, ora in Crifò, Luraschi (a c. di), Questioni di metodo cit. 7‒31. Com’è noto, De Francisci rispose alle critiche mossegli da Betti e altrettanto fece in seguito quest’ultimo nei confronti del primo. I saggi possono leggersi nella loro successione temporale nel volume che si è appena indicato. 38 Lo rileverà 50 anni dopo A. Guarino, Cinquant’anni dalla „Krise“, in Labeo 34, 1988, 43‒56, ora in Guarino, Pagine di diritto romano, I, Napoli 1994, 276‒291, 277 s., da cui si cita: „La ‚Krise‘, come tutti sanno, ebbe una larghissima eco nel mondo romanistico internazionale e particolarmente in Italia, al punto da far quasi dimenticare, a molti, che analoga diagnosi, anche se non altrettanto pessimistica, era stata formulata due anni prima in Italia, dando luce editoriale alla sua prolusione patavina del 1935, dal nostro Mario Lauria“. Il riferimento è allo scritto di Lauria cui si è fatto cenno supra nt. 17. Sul punto si veda Santucci, Diritto romano e nazionalsocialismo cit. 80 nt. 71, nonché Id., „Decifrando scritti che non hanno nessun potere“ cit., 70 ss., e ancora, più di recente, Beggio, Paul Koschaker (1879‒1951) cit. 191 ss. 39 Koschaker, Die Krise cit. 76 ss. 40 Koschaker, Die Krise cit. 84.
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sono appena riportate41, se non che non intendeva operare una restaurazione dei metodi della Pandettistica 42, ma tanto bastò perché in Italia la Krisenschrift fosse da più parti letta e discussa con grande interesse 43. La critica più forte a questa nuova Aktualisierung nel panorama della romanistica italiana probabilmente provenne da Odoardo Carrelli44, il quale la definì come la „la prima e più pericolosa concessione alla pseudocultura mercantilistica nel campo degli studi giuridici“45. Nella metafora medica impiegata da Carrelli la terapia proposta da Koschaker avrebbe addirittura ucciso il paziente46, in quanto avrebbe postulato un’indecente connessione tra dogmatica e storia. A quest’ultima sarebbe stata riservata una funzione meramente introduttiva rispetto allo spazio concesso alla prima e, al contempo, i confronti con i problemi e le soluzioni offerte dal diritto vigente sarebbero potuti apparire come una breve appendice di una ricerca quasi prettamente storica47. Seppur in misura minore, critico fu anche Giuseppe Grosso, il quale riconobbe a Koschaker il merito di aver trattato il problema della crisi, ma ebbe a dissentire relativamente all’individuazione delle cause della stessa 48. Per lo 41 Lo ha ben posto in evidenza G. Pugliese, Diritto romano e scienza del diritto, in AUMA 15, 1941 5‒48, ora in Pugliese, Scritti giuridici scelti, III, Napoli 1985, 159‒204 e, da ultimo, Beggio, Paul Koschaker (1879‒1951) cit. 187 ss. 42 Il che probabilmente contribuì ad aumentare gli interrogativi intorno alla proposta metodologica avanzata. Cfr. Koschaker, Die Krise cit. 84: „Wenn ich so für die Parole ‚zurück zu Savigny‘ eintrete, so meine ich damit selbstverständlich nicht Restauration“. 43 Si propone nel prosieguo del paragrafo una breve rassegna delle reazioni immediate della romanistica italiana, prescindendo dalle opinioni successivamente espresse dagli studiosi nel Dopoguerra. 44 Odoardo (o Edoardo) Carrelli (1908‒1943), cfr. A. Guarino, Redazionale. Odoardo Carrelli, in Labeo 19, 1973, 281‒282, ora in Guarino, Pagine di diritto romano, II, Napoli 1993, 166‒168. 45 O. Carrelli, A proposito di crisi del diritto romano, in SDHI 9, 1943, 1‒20. Si tratta del testo della prolusione che Carrelli avrebbe pronunciato all’Università Messina nel 1943, se non avesse incontrato la morte sotto le armi presso Nola nello stesso anno. Cfr. Guarino, Cinquant’anni dalla „Krise“ cit. 278. 46 Cfr. Carrelli, A proposito di crisi del diritto romano cit. 5 nt. 15. 47 Cfr. Carrelli, A proposito di crisi del diritto romano cit. 5 s. Tale opinione in linea di massima fu sottoscritta, seppur con toni decisamente più pacati, anche da Antonio Guarino. Cfr. A. Guarino, Il problema dogmatico e storico del diritto singolare in Ann. dir. comp. 18, 1946, 1 ss., ora in Guarino, Pagine di diritto romano, vol. VI, Napoli 1995, 3 ss.; Id., Storia del diritto romano 2, Napoli 1954, 44 ss.; Id., L’Europa e il diritto romano, in Labeo 1, 1955, 207 ss. ora in Guarino, Pagine di diritto romano, vol. I, Napoli 1993, 295 ss., che però aggiunse la proposta dell’uso da parte dei romanisti di un nuovo linguaggio, più comprensibile e chiaro per gli studiosi di diritto vigente. 48 G. Grosso, Rec. di Koschaker, Die Krise des römischen Rechts und die romanistische Rechtswissenschaft, München/Berlin, 1938, in SDHI 5, 1939, 505‒520, ora in Grosso, Scritti storico giuridici, IV, Torino 2001, 101‒116.
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studioso italiano non sarebbe stato giusto ascrivere alla sola Historisierung degli studi l’intera responsabilità del disinteresse espresso nei confronti del diritto romano49, anche perché, a suo avviso, nonostante la Interpolationenforschung portasse con sé il rischio di relegare la ricerca romanistica nella gabbia dell’erudizione, ciò per fortuna non era nei fatti avvenuto50. Quanto al rimedio, la Aktualisierung di Koschaker si sarebbe spinta troppo oltre a livello metodologico e avrebbe potuto in parte essere considerata come portatrice della necessità di avvicinare i giuristi ai risultati della ricerca storica e di mantenere in vita il confronto con il diritto vigente, ma avrebbe anche al contempo condotto a rinunciare a una piena e viva espressione storica degli studi51. Similmente anche per Giovanni Pugliese l’analisi koschakeriana della crisi sarebbe stata fuorviante sul punto delle cause, in quanto il giurista di Klagenfurt l’avrebbe imputata alla Historisierung nel suo complesso e non, come invece sarebbe stato più plausibile, alle esagerazioni della Interpolationenforschung52. Pugliese rilevò, inoltre, come fosse estremamente difficile capire, dalle poche frasi dedicate dall’autore alla propria proposta metodologica per l’uscita dalla crisi, cosa egli intendesse veramente per Aktualisierung53. Nondimeno lo studioso italiano dimostrò di apprezzare il metodo applicato da Koschaker in altri lavori di stampo non programmatico. È 49 In questo senso si veda anche G. Grosso, Premesse generali al corso di Diritto romano, Torino 1940, 12 s. 50 Grosso, Rec. di Koschaker cit. 107 s. 51 Grosso, Rec. di Koschaker cit. 112 s. Nondimeno non bisogna pensare che Grosso condanni in toto l’approccio di Koschaker. Anzi, lo studioso italiano in più occasioni dimostra di apprezzare in generale gli sforzi di quest’ultimo. Di questo avviso è anche Beggio, Paul Koschaker (1879‒1951) cit. 192, il quale rileva: „Grosso did not disregard the importance of a dogmatic-systematic approach to the study and teaching of Roman law and, for these reasons, he indeed praised Koschaker’s efforts, as well as his commendable attempt to defend Roman law on a more general level“. 52 Cfr. Pugliese, Diritto romano e scienza del diritto cit. 164, al cui avviso „Il metodo storico e la relativa ricerca delle interpolazioni sono indubbiamente responsabili in parte della presente situazione degli studi romanistici, ma non per difetti intrinseci del sistema, bensì per gli eccessi e l’unilateralità della sua applicazione. Accusiamo dunque tali eccessi e tale unilateralità (…) ma non accusiamo la Historisierung e soprattutto non pensiamo che se ne possa fare a meno nello studio e nell’insegnamento del diritto romano. Solo quando si travisi lo scopo ultimo, per cui si studia e si insegna il diritto romano, si può pensare di combattere il metodo storico“. A partire dalle riflessioni sulla recensione della Krisenschrift di Koschaker Pugliese dà poi il via ad alcune corpose riflessioni sul metodo, su cui si veda L. Garofalo, Giurisprudenza romana e diritto privato europeo, Padova 2008, 167‒238, nonché Id., Itinerari della romanistica italiana, in L. Vacca (a c. di), Nel mondo del diritto romano. Convegno ARISTEC (Roma, 10‒11 ottobre 2014), Napoli, 2017, 1‒74. Sul metodo di Pugliese si veda L. Vacca (a c. di), Diritto romano, tradizione romanistica e formazione del diritto europeo. Giornate di studio in ricordo di Giovanni Pugliese, Padova 2008. 53 Cfr. Pugliese, Diritto romano e scienza del diritto cit. 163.
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il caso del contributo dal titolo L’alienazione della cosa legata 54, dove, all’avviso di Pugliese, nonostante l’ipertrofia della parte dedicata ai diritti moderni, l’indagine storica veniva proficuamente integrata con confronti relativi a soluzioni più recenti 55. Se la proposta affacciata da Koschaker nel lavoro sottoposto a recensione avesse sempre trovato una tale applicazione e ai diritti moderni fosse stato dato minor spazio, per Pugliese essa sarebbe stata „sostanzialmente accettabile“56. Una Aktualisierung stricto sensu pandettistica avrebbe al contrario cagionato una dannosa separazione da quegli ambiti in cui il diritto romano meno aveva influenzato il diritto vigente 57. L’impressione che si trae da queste prime reazioni è quella di una romanistica italiana che, nel confermarsi preoccupata, da un lato non concorda sui motivi della crisi individuati da Koschaker, dall’altro, anche per l’estrema laconicità dei rilievi dello studioso d’oltralpe, fatica a interpretare il suo pensiero e, quando vi riesce, se ne discosta più o meno nettamente, evidenziando i rischi che esso avrebbe comportato per la romanistica e per lo studio di una disciplina già in crisi 58. A essere censurato è in particolare il poco 54
P. Koschaker, L’alienazione della cosa legata, in „Conferenze romanistiche“ tenute nella R. Università di Pavia nell’anno 1939 a ricordo di Guglielmo Castelli, XVII, Milano 1940, 89‒183. Si tratta dello scritto in cui Koschaker in seguito dirà di aver applicato compiutamente il proprio metodo. Cfr. la lettera inviata a Salvatore Riccobono il 31 dicembre 1939 (infra, C.): „In einer Abhandlung, die aus einem Vortrag in Pavia hervorgegangen italienisch in den ‚Conferenze romanistiche tenute nella R. Università di Pavia‘ demnächst erscheinen wird, habe ich für ein bestimmtes Problem (l’alienazione della cosa legata) zu zeigen versucht, wie man das römische für die Kritik moderner Gesetzgebungen verwerten könne (…)“. Sul punto si veda Beggio, Paul Koschaker (1879‒1951) cit. 215. 55 Cfr. Pugliese, Diritto romano e scienza del diritto cit. 163 s. e nt. 5, per il quale lo studio di Koschaker sull’alienazione della cosa legata „avvince per il rigore e l’equilibrio dei ragionamenti giuridici, di cui costituisce un modello“. 56 Cfr. Pugliese, Diritto romano e scienza del diritto cit. 162. 57 Cfr. Pugliese, Diritto romano e scienza del diritto cit. 163. 58 Come ha evidenziato Guarino, Cinquant’anni dalla „Krise“ cit. 277 ss., il lavoro di Koschaker fu accolto in maniera varia, talora anche positiva, dai diversi studiosi che su di esso si espressero, tuttavia non credo si possa negare che la posizione dominante sia stata quella che molti anni dopo ebbe a ribadire e sviluppare Orestano, Introduzione allo studio del diritto romano cit. 499, ad avviso del quale la Historisierung non era assolutamente stata una causa della crisi, come asseriva Koschaker, quanto semmai un effetto. Analogamente, per quanto concerne la terapia proposta da quest’ultimo, i romanisti italiani, pur talvolta con cautela, la respinsero a favore di approcci, non interpolazionistici, ma comunque più storicizzanti. Naturalmente non mancano eccezioni. Lo stesso Guarino nel lavoro richiamato da ultimo rivide parzialmente il suo giudizio, ma già all’indomani dell’uscita della Krisenschrift, oltre a quella di Emilio Betti, che sarà analizzata nel paragrafo successivo, si era avuta un’altra reazione sostanzialmente positiva. Il riferimento è a A. Plachy, Rec. di Koschaker, Die Krise des römischen Rechts und die romanistische Rechtswissenschaft , in Rivista di Storia del Diritto Italiano 12, 2, 1939, 388–394. Neutrale e talora concorde sull’individuazione delle cause della crisi, Plachy accolse l’impostazione dogmatica di fondo
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spazio riservato da Koschaker alla storia, relegata agli occhi dei romanisti italiani a un ruolo ancillare, se non addirittura sacrificata sull’altare delle prerogative della dogmatica e dell’esigenza di stabilire un dialogo con gli studiosi di diritto vigente59.
C. La reazione di Emilio Betti, il patto e le divergenze „superabili in concreto“ In realtà cosa Koschaker esattamente intendesse per Aktualisierung, come di recente è stato rilevato, emerge in maniera più chiara da una lettera che egli stesso indirizzò al collega e amico Salvatore Riccobono il 31 dicembre 193960. In questa occasione, infatti, lo studioso definì il suo approccio come „ein zeitgemäßer mos italicus, der unter Verwertung der Ergebnisse der modernen Rechtshistorie die Synthese mit dem geltenden Recht herstellt“61. Del resto Riccobono era l’esponente per antonomasia di un mos italicus contemporaneo e Koschaker stesso nel suo lavoro sulla crisi ebbe a definirlo come l’artefice di una sana reazione contro la Historisierung62. Così intesa, ovvero in buona sostanza come tentativo di sintesi, da effettuarsi alla luce dei risultati della moderna storia del diritto, tra il diritto romano e quello vigente63, nonché come tentativo di proporre un metodo dogmatico, ma per certi versi nuovo 64, la di Koschaker, ritenendola però meglio indirizzata da Riccobono, in quanto poco convincente sarebbe stato l’Hilfsmittel della vergleichende Rechtsgeschichte (cfr. infra, D.). Questa, ad avviso del recensore, avrebbe presentato il difetto della relatività e della mancanza di esattezza, da cui ogni ricerca storica avrebbe dovuto essere caratterizzata nella „speranza subcosciente di poter pervenire ai principi giuridici di valore assoluto“. 59 Del resto non sarebbe potuta andare diversamente in una scena italiana in cui, come avverte lo stesso Koschaker, Die Krise cit. 76: „eine rein historische Betrachtungsweise des römischen Rechts heute weit mehr Berechtigung hätte als in anderen Ländern“. 60 Beggio, Paul Koschaker (1879‒1951) cit. 213 ss. Il testo della missiva può leggersi a pagina 214. 61 Di uno „zeitgemäßer mos italicus“ Koschaker aveva parlato anche in precedenza, cfr. P. Koschaker, Bespr. von Emilio Bussi, La formazione dei dogmi di diritto privato nel diritto commune (diritti reali e diritti di obbligazione). Studi di diritto privato Italiano e straniero diretti da Mario Rotondi, XXVII, Padova 1937, in ZSS (RA) 58, 1938, 252‒265. Su questo testo, le cui prime tre pagine rappresentano una sorta di manifesto del metodo di Koschaker, si veda Beggio, La ‘interpolationenforschung’ cit. 121 ss. 62 Cfr. Koschaker, Die Krise cit. 52. 63 Cfr. Beggio, Paul Koschaker (1879‒1951) cit. 215: „The aim of the approach suggested by Koschaker was to use the results of legal history studies oriented towards creating a synthesis (a Synthese) with modern law. This is what he calls a modern, contemporary mos Italicus“. 64 Non a caso nel descrivere il metodo di Koschaker si è parlato anche di „neopandettismo“. Cfr. M. Bretone, Come l’anatra, in Id., Diritto e tempo nella tradizione
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Aktualisierung koschakeriana può, a ragion veduta, essere avvicinata al pensiero metodologico di Emilio Betti, che, non a caso, è l’autore dell’unica recensione pressoché totalmente positiva alla Krisenschrift di Koschaker tra quelle poc’anzi citate65. Si tratta di una pubblicazione breve, ma altamente rilevante a livello metodologico, sulla quale pare opportuno soffermarsi. Dopo un’analisi della diagnosi koschakeriana della crisi tedesca, che questa volta invece viene sottoscritta appieno 66, e dei problemi riguardanti la romanistica italiana67, Betti volge la propria attenzione alla terapia suggerita dall’autore, ossia alla Aktualisierung. Il recensore rileva, innanzitutto, che la concezione di Koschaker del diritto romano come fondamento della comunità culturale europea era stato da lui stesso riaffermato già nel 1936 in una relazione che aveva tenuto in più luoghi, precisamente a Zurigo, Francoforte, Colonia, Amsterdam e Vienna68. La sintonia con Koschaker diventa però ancor più europea, Bari/Roma, 2004, 146. Cfr. anche V. Winkler, Der Kampf gegen die Rechtswissenschaft cit. 174 ss. e Mantello, La giurisprudenza romana tra Nazismo e Fascismo cit. 23‒71. Si veda anche Beggio, Paul Koschaker (1879‒1951) cit. 207, per il quale „Koschaker succeeded in adopting his motto ‚come back to Savigny‘ and updating the methodological issues of the Historical School itself“. 65 E. Betti, La crisi odierna della scienza romanistica in Germania, in Rivista di Diritto commerciale 37, 1939, 120‒128. 66 Betti la sottoscriverà anche poco più di due anni dopo. Cfr. E. Betti, Istituzioni di diritto romano I, Padova 1947 2 [ristampa inalterata della seconda edizione del 1942], X‒XVI, ora (limitatamente alla prefazione) anche in Id., Diritto, metodo, ermeneutica cit. 217‒235, XII: „(…) la corrente prevalente nella romanistica moderna, col suo unilaterale orientamento storicizzante, avvia lo studio del diritto romano per strade ignote ai giuristi e difficilmente accessibili ad altri che non siano i pochi iniziati cultori della materia, e così finisce per renderlo sempre più isolato nel mondo storico, lontano dalla scienza giuridica moderna ed estraneo alla sua missione europea“ e 233 con la nt. 26, dove il giurista camerte, proprio come Koschaker, che espressamente cita, punta il dito contro l’ordinamento degli studi tedesco e ritiene invece poco persuasiva la diagnosi della crisi di E. Schönbauer, Zur Krise des römischen Rechts, in Festschrift Koschaker, II, 385 ss. 67 Sulla scia di Koschaker, Die Krise cit. 49 ss., Betti, La crisi odierna cit. 123 s. osserva in particolare che „quanto più lo studio del diritto romano in Italia viene coltivato con tendenza nazionalistica, nella tendenza cioè a fare della storia giuridica di Roma parte integrante della storia giuridica d’Italia, tanto più fatale sarà il processo per cui il diritto romano si renderà estraneo alle altre nazioni d’Europa“. Cfr. infra, E. A ciò Betti fa poi seguire una serie di considerazioni relative all’insegnamento del diritto nei paesi europei e in particolare in Germania, trovandosi sostanzialmente d’accordo con Koschaker sul fatto che in quest’ultimo paese uno studio „puramente storico ed erudito del diritto di Roma“ non avrebbe soddisfatto l’esigenza di trasmettere agli studenti quei valori di attualità del diritto romano, che muovono l’indagine sullo stesso. 68 Si tratta della relazione a cui seguirà E. Betti, Methode und Wert des heutigen Studiums des römischen Rechts, in TRG 15, 1937, 137‒174. Tale lavoro, non a caso, è citato in senso adesivo in un passo della Krisenschrift, in cui Koschaker dimostra di apprezzare la critica rivolta da Betti (pagina 170) al metodo con cui il diritto romano veniva insegnato in Germania, che, a suo avviso, rendeva concreto il rischio che il valore dello stesso nella realtà
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significativa poche righe dopo, quando Betti dichiara che la Aktualisierung nella versione proposta dal primo sarebbe stata sostanzialmente identica alle riflessioni che egli aveva operato dieci anni prima nell’ambito della concezione del suo metodo dogmatico-sistematico69. Il giurista camerte, parlando di „lotta contro una storiografia del diritto senza problema giuridico“, pare, inoltre, riconoscere in Koschaker il suo alleato tedesco e al contempo quasi rivendicare nei confronti di quest’ultimo, quanto meno una precedenza cronologica nella proposizione, rectius „rivalutazione“, di un approccio metodologico prevalentemente dogmatico 70. Betti, come si è accennato, nella sua Prolusione al corso di Diritto romano del 1927, già una decina d’anni prima aveva avuto modo di rappresentare compiutamente le linee fondamentali del metodo da lui seguito. Koschaker nella Krisenschrift, a ben vedere, pare intervenire nel dibattito schierandosi con decisione dalla parte del giurista camerte, che esplicitamente definisce come il suo Bundesgenosse71. La recensione di Betti è, tuttavia, incidentalmente scalfita da una criptica affermazione dell’autore secondo la quale „quanto alle divergenze circa i limiti di applicazione del metodo, esse appaiono facilmente superabili in concreto“72. Koschaker, in effetti, nel suo scritto del 1938 aveva affrontato criticamente la dogmatica bettiana in quella che è sicuramente la più articolata nota a piè di pagina dell’intero lavoro 73. Si tratta di un passaggio molto significativo anche perché Koschaker pare, tra le altre cose, precisare un po’ meglio la sua proposta metodologica, in cui un rilievo sembra avere anche l’idea, già avanzata dallo studioso nell’ambito delle sue precedenti ricerche sui diritti dell’antichità, della vergleichende Rechtsgeschichte. La critica verte sui limiti di applicazione del metodo e si articola in due punti intimamente connessi. In primo luogo, diversamente da Betti, Koschaker ritiene possibile, astraendo74, riuscire a penetrare l’anima giuridica (juristische Seele) che sta
europea di quel momento andasse perduto. Cfr. Koschaker, Die Krise cit. 66: „Jüngst hat der Italiener Betti dem deutschen Unterricht im römischen Recht, gerade der letzten Zeit vorgeworfen, bloß rechtsgelehrt unterrichtend vorzugehen, wobei der wesentliche Wert, den das römische Recht für unsere europäische Gegenwart noch besitzt, verlorengehe“. Il lavoro sarà citato in senso adesivo da Koschaker anche oltre. Cfr. infra, E. 69 Betti, La crisi odierna cit.125. 70 Betti, Ibid. 71 Koschaker, Die Krise cit. 76. 72 Betti, La crisi odierna cit. 125. 73 Koschaker, Die Krise cit. 76 ss. nt. 2. 74 Cfr. Koschaker, Die Krise, cit., 77 nt. 2: „Trotzdem ist es möglich, bei wissenschaftlicher Disziplin und Methodik weitgehend von seinem eigenen Milieu zu abstrahieren und wenigstens annähernd das Ziel, in das Denken einer vergangenen Zeit einzudringen, zu erreichen. Aber wenn das gelingt, so doch nur mit Hilfe der Vorstellungen und Denkformen der Gegenwart, mit denen wir jene der Vergangenheit vergleichen oder kontrastieren“.
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dietro alle regole di un popolo 75, ma ciò avverrebbe solo con l’aiuto dei nostri concetti contemporanei, per esempio quello di tutela, con il quale solo sarebbe possibile comprendere davvero il relativo istituto romano (o, eventualmente, di un altro popolo del passato). In questa misura lo storia del diritto avrebbe bisogno della dogmatica e allo stesso tempo la prima rimarrebbe nel dominio del giurista76. In altri termini per Koschaker Betti, ritendendo impossibile l’astrazione dalle categorie dogmatiche moderne, non potrebbe giungere a capire il diritto del passato. Ciò sarebbe possibile solamente mediante un distacco da queste ultime e una loro successiva misurazione con quelle del diritto antico. Il metodo di Betti sarebbe dunque limitato perché senza un’astrazione dalla sua storia attuale e dalle sue categorie dogmatiche il soggetto non potrebbe effettuare una comparazione tra queste ultime e quelle del diritto antico77. In secondo luogo, Koschaker ritiene che Betti non possa usare la dogmatica moderna per operare una ricostruzione del diritto romano. Da questo punto di vista il giurista italiano travalicherebbe i confini delle possibilità di conoscenza storica 78. Significativo, oltre che curioso, è, innanzitutto, il fatto che un giurista notoriamente pugnace come Betti abbia avuto una reazione in fin dei conti 75 Cfr. Koschaker, Die Krise cit. 77 nt. 2: „Jedes Recht der Vergangenheit hat nicht bloß seine bestimmten Rechtssätze, sondern auch, mag es noch so primitiv sein, bestimmte Rechtsideen, juristische Begriffe und Denkformen, die hinter den positiven Rechtssätzen stehen und die zu erforschen mindestens ebenso wichtig, wenn nicht, weil uns den Zugang zur juristischen Seele eines Volkes eröffnend, noch wichtiger ist als seine Rechtsregeln“. 76 Cfr. Koschaker, Die Krise cit. 77 nt. 2: „Wir haben kein anderes Mittel, das juristische Denken unserer eigenen wie einer fremden Vergangenheit uns selbst wie anderen verständlich zu machen, als unsere eigenen zeitgenössischen Begriffe, mit Hilfe derer wir es in unsere eigene Begriffswelt übersetzen. Ich wüsste nicht, wie ich mir selbst oder anderen die im alten Rom und auch anderswo begegnende Auffassung der Vormundschaft als Gewalt verständlich machen soll, wenn ich von der modernen Vormundschaft nichts weiß, wie ich den longobardischen Salmann begreifen soll, ohne von dem modernen Testamentvollstrecker etwas zu wissen“. 77 Cfr. infra, D., dove si vedrà che Betti in un’epoca successiva riterrà invece possibile una comparazione (ossia un raffronto „diacronico“, cfr. infra, nt. 138) senza che il soggetto esca dalla storia del suo tempo. 78 Cfr. Koschaker, Die Krise cit. 77 nt. 2: „Aber Betti will mehr. Er glaubt die moderne Dogmatik oder wenigstens gewisse Grundsätze derselben verwenden zu können zu einer Rekonstruktion des geschichtlichen römischen Rechts. (…) Meines Erachtens überschreitet er hierbei die Grenzen historischer Erkenntnismöglichkeit“. Il tentativo di Betti non solo di comprendere il passato sulla base di un’apposita ermeneutica, ma proprio di istituire la dogmatica come chiave metodologica emerge chiaramente nel contesto della sua discussione con Hans-Georg Gadamer. Sul punto si vedano i rilievi di M. Avenarius, Universelle Hermeneutik und Praxis des Rechtshistorikers und Juristen. Die Entwicklung ihres Verhältnisses im Lichte der Diskussion zwischen Gadamer und Wieacker, in S. Meder, G. Carlizzi, C.E. Mecke, C. Sorge (a c. di), Juristische Hermeneutik zwischen Vergangenheit und Zukunft, Baden-Baden 2013, 70 ss.
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pacata di fronte alla critica rivoltagli da Koschaker, sulla quale sembra quasi soprassedere. È per comprendere questo, oltre che per approfondire il pensiero dei due studiosi, che risulta di estremo interesse cercare di capire in che misura e perché il giurista camerte ritenesse „superabili in concreto“ tali divergenze, operando, nell’impossibilità di aver accesso alla corrispondenza effettivamente intercorsa tra gli stessi79, un’indagine sull’opera precedente di Betti. Quanto al primo punto critico, Koschaker pare alludere all’idea di matrice nietzscheana, illustrata dal maestro camerte già nella Prolusione del 1927 e ribadita in più occasioni, anche nell’ambito del famoso scontro con Pietro De Francisci, secondo la quale il soggetto osservatore subisce sempre e necessariamente un condizionamento storico nell’epoca in cui vive, per cui non potrebbe mai distaccarsene ed entrare in contatto diretto con l’oggetto 80. Ne consegue che di quest’ultimo si avrebbero tante interpretazioni quanti sono i punti di vista storicamente condizionati da cui esso viene osservato 81. Un 79
Nonostante non sia stato possibile reperire corrispondenza tra i due studiosi, è abbastanza sicuro che essa sia effettivamente intercorsa se, come ebbe a sostenere Crifò, Emilio Betti. Note per una ricerca, cit. 195 nt. 118, la amplissima corrispondenza di Emilio Betti include anche missive di Koschaker. Del resto è il giurista camerte stesso nelle sue notazioni autobiografiche ad informarci della circostanza (cfr. Betti, Notazioni autobiografiche cit. 38: „Intrattenne corrispondenza con colleghi stranieri, come Fr. Heymann [fino all’estate del ’39], P. Koschaker, E. Schönbauer […]“). A quanto mi è dato sapere l’epistolario di Betti, presente originariamente in varie biblioteche, fu poi raccolto nella sua abitazione romana e di recente è stato trasferito, per volere della Fondazione „Istituto di teoria dell’interpretazione Emilio Betti“, nell’Archivio di Stato di Macerata (Sezione di Camerino), dove assieme agli altri scritti avrebbe dovuto essere catalogato. Ciò non è stato però possibile, in quanto, com’è noto, purtroppo il 26 ottobre 2016 un violento terremoto ha colpito la città. A distanza di due anni le condizioni dell’edificio dell’Archivio di Stato non consentono, per ragioni di sicurezza, l’ingresso al pubblico. Queste circostanze non mi hanno consentito di aver accesso alla corrispondenza intercorsa tra i due studiosi. 80 Cfr. Betti, Diritto romano e dogmatica odierna cit. 36; Id., Educazione giuridica odierna e ricostruzione del diritto romano, in BIDR 39, 1931, 1‒3, 38 s.; Id., Diritto Romano I. Parte generale, Padova 1935, XVI s.; Id., Methode und Wert cit. 142 s. 81 Si tratta del cosiddetto prospettivismo, o meglio del carattere necessariamente prospettico della conoscenza del mondo storico. Il concetto si ritrova nei seguenti lavori, che Betti stesso spesso richiama nelle opere citate alla nota precedente e che si riportano nelle edizioni cui probabilmente il giurista camerte accedeva: F. Nietzsche, Die Fröhliche Wissenschaft, in Id., Werke, V, Leipzig 1915; Id., Menschliches Allzumenschliches, in Werke, II, Leipzig 1917; Id., Zur Genealogie der Moral, in Id., Werke, VII, Leipzig 1910; ma si veda anche F.D.E Schleiermacher, Reden über die Religion an die Gebildeten unter ihren Verächtern, a c. di H. Leisegang, Leipzig 1924 (Berlin 1799), 64 (cfr. anche in P. Kluckhohn, Weltanschauung der Frühromantik, Leipzig 1932, 85); Th. Litt, Individuum und Gemeinschaft: Grundlegung der Kulturphilosophie, Berlin/Leipzig 1926 3, 68 s., 83 ss., 109 ss.; M. Scheler, Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik, Halle 19212, 408 ss.; Id., Der Genius des Krieges und der Deutsche Krieg, Leipzig 1915, 275 ss. Con riguardo specifico alla tradizione storica del diritto romano Betti si riferiva in particolare a Spengler, Der Untergang des Abendlandes cit. I, 215, 288, II, 68 ss.; cfr. anche J. Ortega y Gasset, El
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distacco dalla educazione giuridica del presente e dunque per il giurista dalla dogmatica odierna nel suo complesso, intesa come dogmatica del diritto vigente82, che della prima è „nutrimento“, non sarebbe possibile83. Nondimeno per Betti si potrebbe e si dovrebbe nell’ambito di questa dogmatica „sceverare ciò che vi ha di esclusivamente particolare e di specifico del diritto positivo odierno, da quei concetti che, sebbene applicati di solito sul terreno del diritto odierno, hanno tuttavia un’efficacia dogmatica che l’oltrepassa e lo trascende“84. Privarsi di questi concetti, che, seppur spesso anche di creazione moderna, sono in grado di oltrepassare i confini del tempo e applicarsi anche a un diritto del passato, di queste „funzioni logiche della nostra mentalità giuridica“85, significherebbe per il giurista „privarsi degli occhi“86. Sono questi, all’avviso di Betti, i limiti entro i quali la dogmatica odierna può applicarsi al diritto romano, che sarebbe possibile comprendere, nonostante il condizionamento storico del soggetto impedisca un contatto diretto con lo stesso. Ebbene è proprio su questo punto che Koschaker pare dissentire. Egli sembra ritenere che se fosse vera la premessa relativa al prospettivismo e al condizionamento storico, l’osservatore non potrebbe astrarre e comprendere l’oggetto, mentre invece questo è possibile proprio con l’aiuto delle concezioni (tutte) del presente, con le quali quelle del passato coincidono o contrastano 87. tema do nuestro tiempo, Madrid 19343, 131 ss., 138 s. e B. Croce, Logica come scienza del concetto puro, Bari 1920 4, 134 s. 82 „Dogmatica odierna“ per Betti, infatti, poteva anche significare più in generale mentalità giuridica odierna. Nel testo invece si allude al diverso significato di „complesso di concetti e principi, che i cultori di diritto privato e pubblico odierno adoperano nello studio di questo“. Cfr. Betti, Diritto romano e dogmatica odierna cit. 43 e Id., Educazione giuridica odierna cit. 46. 83 Il concetto è espresso a chiare lettere in Betti, Diritto romano e dogmatica odierna cit. 44 e in Id., Educazione giuridica odierna cit. 47, in cui lo studioso, dopo essersi lamentato della poca comprensione ricevuta da parte dei suoi colleghi romanisti, i quali a differenza degli studiosi di altre materie avevano respinto l’approccio descritto dall’autore nella Prolusione del 1927 e dopo aver risposto alla critica di Biondi (cfr. infra, nel testo), si esprime come segue: „(…) un moderno – quando sia giurista – non può, nella ricostruzione del diritto romano, fare a meno di mettere in opera quella mentalità che è veramente sua: la sua preparazione, la sua coltura, la sua educazione di giurista (…) è chiaro che questa educazione, formatasi nel clima storico attuale, trae di necessità il suo nutrimento principale dalla dogmatica odierna, intesa nell’altro significato, dianzi detto, di dogmatica del diritto odierno“ (corsivi dell’autore). Cfr. la nota precedente. 84 Così Betti, Diritto romano e dogmatica odierna cit. 45 e Id., Educazione giuridica odierna cit. 48. 85 Cfr. Betti, Diritto romano e dogmatica odierna cit. 47, nonché Id., Educazione giuridica odierna cit. 50. 86 Cfr. Betti, Educazione giuridica odierna cit. 50. 87 Cfr. Koschaker, Die Krise cit. 77 nt. 2: „Aber wenn das gelingt, so doch nur mit Hilfe der Vorstellungen und Denkformender Gegenwart, mit denen wir jene der Vergangenheit vergleichen oder kontrastieren“.
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Mentre per Betti dunque non sarebbe possibile un distacco completo dalla dogmatica odierna, dei cui concetti solo una parte sarebbe utilmente impiegabile, per Koschaker sarebbe necessaria e possibile una previa e totale astrazione da questi ultimi. Nondimeno solo una loro complessiva applicazione in chiave interpretativa (e comparativa) permetterebbe in seguito di cogliere le norme positive di un popolo antico e di entrare, per coincidenza o contrasto, in contatto diretto con i concetti che ne stavano alla base88. Il secondo punto critico discende direttamente dal primo e consiste nel fatto che Betti, utilizzando i concetti del presente, non potrebbe addivenire, secondo Koschaker, ad una ricostruzione del diritto storico. In altri termini, ove le fonti tacciano, non saremmo sempre e comunque in grado attraverso la dogmatica di capire, per esempio, come un giurista del passato avrebbe deciso un caso pratico89. Una tale integrazione di sicuro non sarebbe possibile laddove ci si trovasse a operare nell’ambito di un diritto di un popolo antico diverso da quello romano, poiché solo i concetti di quest’ultimo sono alla base della dogmatica moderna90. Da questo punto di vista la teoria di Betti, come si è accennato, travalicherebbe i limiti della possibilità di conoscenza storica. In effetti la dogmatica bettiana, con la quale lo studioso italiano intendeva altresì superare la crisi di identità della romanistica italiana 91, avrebbe potuto e dovuto proficuamente operare in ogni ordinamento giuridico del passato. Lo si inferisce da un passo della Prefazione a Diritto romano I. Parte Generale, dove Betti chiarisce il motivo per cui in scritti precedenti aveva sostenuto la possibilità, tramite l’impiego di quella parte di concetti dogmatici di cui sopra, di ricostruire, sulla base degli elementi frammentari pervenutici, il diritto romano storico, ossia di stabilire cosa il diritto classico avrebbe previsto in un caso di cui non ci è giunta notizia. Ciò sarebbe possibile perché non solo il diritto romano, ma anche „ogni diritto positivo avrebbe un suo proprio spirito e un’intima coerenza nell’insieme delle sue valutazioni normative“, per cui 88
Peraltro è curioso notare come invece Grosso nella sua recensione alla Krisenschrift (supra B.), cfr. Grosso, Rec di Koschaker cit. 110, avesse criticato la posizione assunta da Koschaker nei confronti di Betti su questo specifico punto, osservando che l’idea di quest’ultimo, secondo la quale si dovesse tener conto della storicità del soggetto accanto a quella dell’oggetto, non fosse „che la formulazione di un’esigenza a cui non può sottrarsi chi voglia fare della storia giuridica, e particolarmente il romanista“. 89 Cfr. Koschaker, Die Krise cit. 77 nt. 2: „Der Historiker mag vieles wissen, er mag, wo die Quellen versagen, zur Hypothese greifen, aber er vermag keine Entscheidung zu geben dort, wo er keine Quellengrundlage mehr hat, kann insbesondere nichts darüber aussagen, wie ein römischer Jurist in einem quellenmäßig nicht mehr gedeckten Fall entschieden hätte“. 90 Cfr. Koschaker Die Krise cit. 77 nt. 2: „Ich weiß nicht, ob er (Betti) zu dieser Meinung gekommen wäre, wenn er seinen Ausgangspunkt von einem anderen als dem römischen Recht genommen hätte, dessen Begriffe unserer modernen Dogmatik zugrunde liegen, wenngleich mit dieser nicht identisch sind“. 91 Supra B.
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tramite giudizi valutativi da un frammento il giurista potrebbe addivenire legittimamente a una ricostruzione completa, proprio come un cultore di storia naturale potrebbe da un osso ricostruire la figura dell’animale intero92. In questo contesto la dogmatica costituirebbe il „vincolo ontologico“ tra passato e presente, tra il giurista-storico e il suo oggetto93. Essa permetterebbe altresì una integrazione e una ricostruzione del pensiero scientifico posto alla base dell’istituto94. È in questo punto probabilmente che, secondo Koschaker, Betti 92
Cfr. Betti, Diritto romano I. Parte generale cit. XIX. Così Costa, Emilio Betti cit. 347, secondo il quale nel pensiero del giurista camerte la dogmatica acquisterebbe questa ulteriore efficacia solo a partire da Diritto romano I. Parte generale. In precedenza essa avrebbe costituito nel pensiero di Betti solo uno schema euristico o una griglia di lettura storicamente condizionata. Ciò sarebbe dovuto al fatto che solo nella prefazione all’opera del 1935 troviamo espresso il concetto di noo-nomia (pagina XVIII), ossia, come ivi afferma Betti, „una logica dello spirito (…) che, mentre governa con le sue direttive ideali il processo conoscitivo, è insieme immanente allo ‚spirito oggettivo‘ (per dirla con Hegel) nelle sue reali manifestazioni“. Della stessa opinione non è L. Vargiu, Dogmatica e tipizzazione nel pensiero di Emilio Betti, in Itinerari XXXVII, Nr. 1, 1998, 29, il quale ritiene che già in Betti, Diritto romano e dogmatica odierna cit. 44 s. e 94 s., pur non essendo stato richiamato il concetto di noo-nomia, la tradizione abbia un ruolo centrale e portante. Nondimeno è solo nel lavoro del 1935 che Betti pare riconoscere alla dogmatica un’efficacia che prescinde dal rapporto con la tradizione, risultando applicabile a (e presente in) ogni diritto positivo ed è questo che gli comporterà la critica di Koschaker. Nel 1931 Betti (cfr. Betti, Educazione giuridica odierna cit. 44) aveva affermato che „per quanto concerne l’opera di pura sistemazione dottrinale abbozzata dai giuristi romani, la posizione dell’odierno romanista è (…) quella della più completa libertà“. L’affermazione riguarda, in particolare, il cosiddetto „ufficio di integrazione“ delle fonti. Nel 1935 la posizione pare mutare. Il giurista camerte (cfr. Betti, Diritto romano I. Parte Generale cit. XVI ss.), dopo aver ribadito, come nel 1931, la necessità dell’accertamento del diritto romano classico tramite la critica testuale, venendo a trattare del problema della sistemazione scientifica abbozzata dai giuristi romani, non riconosce più la predetta libertà, bensì riprende il discorso sui limiti della dogmatica moderna già presente nella Prolusione del 1927, ma per dargli fondamento introduce il concetto di noo-nomia. È la logica dello spirito che adesso non solo consente tramite la dogmatica una ricostruzione nella sistemazione scientifica, ma la consente in ogni diritto positivo. La dogmatica, o meglio taluni suoi concetti, erano utilmente impiegabili per Betti a livello euristico anche prima del 1935, ma a partire da questo anno muta il quadro metafisico e ciò fa sì che il continuum della tradizione tra noi e i Romani, che per Vargiu, Dogmatica e tipizzazione cit. 28, rende possibile l’impiego della dogmatica nella logica dello spirito, non giochi questo ruolo fondamentale. La dogmatica adesso da un certo punto di vista non sembra avere più bisogno della tradizione, potendo dispiegare un’efficacia ancora maggiore, non al punto da metterne in discussione il necessario condizionamento storico, ma comunque prevalendo a livello sistematico sulla storia. 94 O, per dirla con Betti, della „cosa“. Cfr. Betti, Diritto romano I. Parte generale cit. XXI: „L’essenziale è che nel diritto positivo classico ci sia la cosa, vale a dire il fatto, il rapporto, l’istituto, di cui noi moderni non possiamo veramente spiegare e approfondire a noi stessi l’essenza se non mercé quelle categorie che la nostra stessa educazione mentale ci suggerisce“. Sul punto si veda A. Schiavone, „Il Nome“ e „la Cosa“. Appunti sulla romanistica di Emilio Betti, in QF 7, 1978, 307, il quale ha rilevato come alla base del 93
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travalicherebbe i confini della possibilità di conoscenza, in quanto pretenderebbe di poter addivenire in ogni caso a una ricostruzione storica del pensiero giuridico per il tramite della dogmatica moderna, cui sarebbe conferito un potere eccessivo 95. Nondimeno, la critica di Koschaker sembra significare che il metodo del giurista italiano, pur avendo dei limiti, per un motivo diverso, ossia per il fatto che il diritto romano costituisce la base della dogmatica moderna, possa proficuamente applicarsi a quest’ultimo. Nel complesso è come se lo studioso di Klagenfurt ritenesse negli esiti assolutamente corretto l’indirizzo metodologico bettiano, ma, a monte, da un punto di vista gnoseologico, non concordasse con quanto affermato dal maestro camerte sul necessario condizionamento dell’osservatore, con ripercussioni sull’applicabilità del metodo stesso alla ricostruzione storica di diritti antichi diversi da quello romano. Quest’ultima sarebbe, già in questa fase del pensiero di Betti, invece possibile, in quanto la dogmatica moderna sarebbe dotata di una particolare efficacia metastorica e ultrageografica, che permetterebbe di comprendere l’oggetto, senza dover porre preventivamente, tramite astrazione,
pensiero metodologico di Betti stia una impostazione di tipo hegeliano, in cui si riconosce in ultima istanza un primato al presente e in cui la storia assume un ruolo marginale, il sistema prevalendo sulla diacronia. Anche in questo caso una diversa posizione è stata assunta da Vargiu, Dogmatica e tipizzazione cit. 26 ss., il quale ha condiviso l’opinione di T. Griffero, Interpretazione e astuzia del dogma. A partire da Emilio Betti, in V. Rizzo (a c. di), Emilio Betti e l’interpretazione, Napoli 1991, 88 s., secondo cui Betti avrebbe certamente assimilato la lezione hegeliana, ma si noterebbe nelle sue parole anche un legame con la concezione del besser Verstehen, per cui il fatto che il giurista-storico possa dare un „nome“ alla „cosa“ dipenderebbe dalla sua maggiore capacità sistematica rispetto a quella dei giuristi di Roma antica. Soprattutto lo studioso, sulla scorta di T. Griffero, Interpretare. La teoria di Emilio Betti e il suo contesto, Torino 1988, 47 s., ritiene che in Betti sia ravvisabile una circolarità paritetica tra dogma e storia, in cui il primo, storicamente condizionato e legato alla tradizione, sarebbe arricchito, trasformato, modificato dalla seconda, interpretata tramite il dogma stesso. Certamente, come ha ben evidenziato Crifò, Emilio Betti cit. 186 s., la dogmatica odierna per Betti è storicamente condizionata e la storia gioca un ruolo fondamentale nella sua sintesi con il dogma, ma essa sembrerebbe restare comunque su di un piano gerarchicamente inferiore, essendo pur sempre la materia per quest’ultimo. Cfr. in questo senso anche Costa, Emilio Betti cit. 333. 95 Non a caso Koschaker sottolinea che analoga critica può essere mossa a Wenger, nella misura in cui quest’ultimo non ammette la differenza tra l’attività dello storico e quella del dogmatico. Cfr. Koschaker, Die Krise cit. 77 nt. 2: „Dies auch gegen Wenger, Archiv f. Rechts- und Wirtschaftphilosophie XIV 4 f., Heutiger Stand der römischen Rechtswissenschaft 9 f., der einen grundsätzlichen Unterschied zwischen der Tätigkeit des Rechtshistorikers und Dogmatikers nicht wahr haben möchte“. Koschaker, in altri termini, pare ritenere che se punto di partenza di Betti non fosse il diritto romano, i cui concetti sono alla base della nostra dogmatica moderna, bensì un diritto antico diverso, tanto il dogmatico, quanto lo storico non riuscirebbero a ricostruire la decisione che un giurista avrebbe preso in un determinato caso.
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il soggetto „al di fuori della storia“96. Di ciò potrebbe rinvenirsi un riflesso in quanto anni dopo Betti ebbe a sostenere compiutamente in un suo scritto, comparso nel 1962, dal titolo La dogmatica moderna nella storiografia del diritto e della cultura97. Qui troviamo una critica all’idea di Koschaker secondo la quale la dogmatica giuridica non avrebbe dignità di scienza, in quanto procedimento metodologico non libero nell’orientamento dell’indagine, delineato a livello sistematico solamente ex auctoritate, ossia, esattamente come avviene in teologia, sulla base della verità cristallizzata nel materiale trasmessole in via di autorità, e non diretto immediatamente alla ricerca della verità stessa98. Diversamente per Betti la dogmatica, ancorché legata a talune realtà spirituali che la guidano nel fine e nell’orientamento, avrebbe comunque alla base „un procedimento creativo morfologico, che sottostà ad una legge di autonomia dello spirito e che risulta tecnicamente riconoscibile“, senza il quale un legislatore qualsiasi altrimenti non sarebbe in grado di risolvere interrogativi creativi e il giurista neppure di riconoscere come tale nell’interpretazione un impulso giuridico creativo 99. Alla dogmatica giuridica spetterebbe dunque dignità di scienza per il fatto che essa, pur delineando il suo sistema ex auctoritate, sarebbe suscettibile di controllo nella sua coerenza e conclusività logica100. 96
Come Betti spiegherà meglio in seguito (cfr. infra, D.). E. Betti, La dogmatica moderna nella storiografia del diritto e della cultura, in Ius 13,1962, 319‒335, ora in Betti, Diritto, metodo, ermeneutica cit. 495‒521. 98 Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 337 s.: „Gemessen nach dem modernen Wissenschaftsbegriff ist diese Rechtsdogmatik, die seit den Kommentatoren den Kern des Rechtsunterrichts an den Universitäten bildet, nicht Wissenschaft, weil sie die Wahrheit nicht erst zu ermitteln hat, sondern in dem ihr autoritär aufgegebenen Rechtsstoff erhält, den sie verstandesmäßig zu ordnen und zu verstehen sucht. Wohl aber ist dies Scholastik im Sinne des Mittelalters, und Scholastik ist die systematische Rechtsdogmatik bis auf den heutigen Tag geblieben. Denn sie setzt ein geltendes Recht voraus, das nur ex auctoritate bestehen kann, und niemand kann ein Recht dogmatisch untersuchen, an dessen Autorität er nicht glaubt“. Si tratta di un’idea che, come lo stesso Koschaker svela, deriva da A.V. Lundstedt, Die Unwissenschaftlichkeit der Rechtswissenschaft, I, Berlin-Grunewald 1932. 99 Cfr. Betti, La dogmatica moderna cit. 503 s., il quale anche in questo caso opera una similitudine, nella fattispecie quella tra il giurista e l’esteta che contempli (Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 337 era partito dalla definizione celsina del diritto come ars boni et aequi). Entrambi emettono giudizi solo per il tramite della dogmatica sulla costruzione giuridica e sull’opera d’arte ed entrambi comprendono gli impulsi creativi o artistici perché in un’ottica comparativa sono in possesso di „concetti ermeneutici basilari“. Si tratta, peraltro, di una similitudine sostanziale, nel senso che ormai per Betti la dogmatica, identificandosi con l’interpretazione tecnico-morfologica (cfr. la nota successiva), si estende dal campo del diritto a quello delle scienze dello spirito nel suo complesso e dunque anche alla storia dell’arte. 100 Si tratta di un’idea che Betti sviluppa sulla base delle riflessioni di E. Rothacker, Die dogmatische Denkform in den Geisteswissenschaften und das Problem des Historismus, in Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz, geistes- und 97
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A diversi presupposti filosofici di partenza (in Koschaker influiscono molto la visione neo-scolastica ed il Cristianesimo) e ad una diversa concezione della dogmatica, della sua efficacia e del suo inquadramento teorico, tuttavia, non corrisponde in ultima istanza un sostanziale mutamento dell’indirizzo metodologico nello studio del diritto romano. I due giuristi, infatti, riconoscono un primato alla dogmatica, o comunque una sua prevalenza sulla storia. La critica di Koschaker, riguardando solamente i limiti di applicazione del metodo di Betti, non ne inficia la bontà. Anzi, da una prospettiva del tutto opposta il primo mostra di apprezzare gli sforzi del suo alleato, riconoscendo in quest’ultimo l’unico giurista italiano, ad esclusione dell’amico Riccobono, in grado di contrastare l’ascesa di quelle impostazioni, dal suo punto di vista eccessivamente storicizzanti, che si erano affermate sulla scena italiana negli anni Trenta. Nonostante le perplessità avanzate da Koschaker in ordine alla premessa filosofica bettiana e ai limiti entro i quali la dogmatica avrebbe dovuto essere applicata, i due romanisti sono sostanzialmente concordi. Sul piano applicativo, infatti, i due indirizzi appaiono identici, ritenendo entrambi gli studiosi imprescindibile l’impiego dello stesso strumento a livello metodologico nell’interpretazione delle fonti. Ne è conferma il fatto che, una volta operati i due rilievi critici che si sono esaminati, Koschaker accolga, per il resto, convintamente l’approccio del giurista camerte. Invero, anche quando considera Diritto Romano I. Parte Generale di Betti come un „unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Interpolationenforschung modernisiertes Pandektenlehrbuch“, dimostra di apprezzare molto la rappresentazione antiantiquaria dello studioso italiano 101. Questa sintonia può cogliersi direttamente nelle parole di approvazione spese da Koschaker nei confronti di un passo, tratto dall’opera da ultimo richiamata e volto a descriverla da un punto divista didattico, che egli cita testualmente dopo averne operato la traduzione: „Wenn es seine Absicht ist, aus seiner Darstellung ‚alles zu entfernen, was totes Gewicht bloßer Gelehrsamkeit und rein antiquarischen Interesses ist‘102, wenn er so ‚den Kontakt
sozialwissenschaftliche Klasse, Wiesbaden 1954, 257, il quale, a sua volta, espressamente aveva già criticato negli stessi termini la posizione di Koschaker. Il tema è affrontato dal giurista italiano anche in E. Betti, Hermeneutisches Manifest. Zur Grundlegung einer allgemeinen Auslegungslehre, in Festschrift Ernst Rabel, I, Tübingen 1954, 157 ss. e in Id., Teoria generale della interpretazione, I, Milano 1955, 590 ss., dove, come ha evidenziato Vargiu, Dogmatica e tipizzazione cit., 32 ss., la dogmatica da „forma che l’interpretazione tecnica assumeva nell’ambito storico-giuridico“ diviene essa stessa „interpretazione tecnicomorfologica tout court“. 101 Cfr. Koschaker, Die Krise cit. 78 nt. 2, dove, infatti, altresì si legge quanto segue: „Dazu ist er aber berechtigt, weil das römische Recht uns nicht bloß ein interessantes Recht der Vergangenheit, sondern noch immer ein lebendiger Bestandteil der europäischen Rechtskultur ist“. 102 Cfr. Betti, Diritto Romano I. Parte generale cit. VIII.
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zwischen Romanisten und den Rechtswahrern des geltenden Rechts wiederherzustellen‘103 will, so sind dies Bestrebungen, die unsere Aufmerksamkeit, Interesse und Sympathie im vollen Maße verdienen“104.
È in questo senso che per Koschaker il metodo di Betti realizza in modo equilibrato quella sintesi tra dogma e storia, nella quale egli vedeva l’esplicazione della sua Aktualisierung.
D. Citazioni reciproche e altre affinità metodologiche: la comparazione Gli indirizzi metodologici sviluppati dai due romanisti, considerati nel loro complesso, presentano delle evidenti analogie, nonché un nucleo comune. La pressoché totale identità di vedute riguardo alle cause della crisi tedesca, la forte critica alle esagerazioni della Interpolationenforschung, la proposta di una Aktualisierung come soluzione terapeutica alla crisi stessa consentono di ritenere che i due giuristi siano stati protagonisti di un reciproco e fecondo scambio scientifico. Del resto essi, come Betti stesso racconta nella sua autobiografia, si erano conosciuti per la prima volta nel 1933 e quattro anni dopo si erano nuovamente incontrati 105. È pressoché certo che la lettura della corrispondenza effettivamente intercorsa tra i due (allo stato attuale purtroppo inaccessibile) condurrebbe a chiarire ulteriormente sino a che punto gli indirizzi metodologici di questi ultimi fossero analoghi e quali (e di che natura) fossero invece quelle differenze „superabili in concreto“ che abbiamo provato ad individuare nell’esame svolto in precedenza 106. Nondimeno è la lettura stessa dell’opera di Betti, considerata nel suo complesso, a dare la misura di quanto i due studiosi fossero scientificamente legati e a fornire indizi in ordine a quegli aspetti in cui essi dovettero sentirsi più affini. Nei lavori di Betti non mancano, innanzitutto, come in parte si è già avuto modo di vedere, significative citazioni di Koschaker107. Tra queste 103
Cfr. Id., Diritto Romano I. Parte generale cit. X. Cfr. Koschaker, Die Krise cit. 78 nt. 2. 105 Betti, Notazioni autobiografiche cit. XXI, XXXVI ss., XLIV ss. 106 Supra C. 107 Senza la pretesa di indicarle tutte e ad esclusione di quelle che verranno analizzate nel presente paragrafo, si possono ricordare in questa sede, a titolo esemplificativo e con riserva di discuterle compiutamente in futuro, le seguenti citazioni: P. Koschaker, Babylonischassyrisches Bürgschaftsrecht. Ein Beitrag zur Lehre von Schuld und Haftung, Leipzig/Berlin 1911, 133, citato in E. Betti, Teoria generale delle obbligazioni: Struttura dei rapporti d’obbligazione, Milano 1953, 30 e 39; Koschaker, L’alienazione della cosa legata cit., citato in E. Betti, Problematica del diritto internazionale, Milano 1956, 470. Grazie al lavoro di Giuliano Crifò compare nell’edizione della Teoria generale dell’interpretazione, da quest’ultimo curata (cfr. E. Betti, Teoria generale dell'interpretazione (1955), ed. corretta e 104
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estremamente interessante, soprattutto perché verte su temi squisitamente metodologici, è quella che si riscontra nella prefazione alle Istituzioni di diritto romano, la cui redazione è di poco successiva all’uscita della Krisenschrift108. Qui il giurista camerte ribadisce le considerazioni effettuate nella recensione a quest’ultima opera, ma aggiunge altresì alcune precisazioni metodologiche per l’insegnamento del diritto romano e il raggiungimento del suo fine ultimo: l’educazione del giurista 109. Essa all’avviso di Betti avrebbe dovuto includere necessariamente la considerazione di interessi della vita attuale, non solo e non tanto perché tra diritto romano e diritto vigente vi siano (peraltro non sempre) dei nessi, ma piuttosto perché il fenomeno giuridico, pur attraverso la molteplicità degli ordinamenti e la diversità delle formazioni storiche, è fondamentalmente unitario 110. Da ciò discendono l’irrinunciabilità dello studio
ampliata a cura di G. Crifò, 2 voll., Milano 1990) un indice degli autori, che consente di isolare 21 citazioni di Koschaker. Un’analisi approfondita di tali citazioni richiederebbe ben altro spazio, ma ad un primo esame delle stesse è possibile rilevare quanto segue. Koschaker è citato quasi sempre in senso pienamente adesivo. Le citazioni coprono un ampio ed uniforme arco che va da pagina 259 a pagina 946, nondimeno è possibile riscontrare una maggiore concentrazione delle stesse (19 delle 21 citazioni) nelle parti del lavoro dedicate ai tipi di interpretazione. In particolare 3 sono presenti nel capitolo relativo all’interpretazione filologica, 3 in quello in cui si tratta dell’interpretazione tecnica in funzione storica, una in quello dedicato all’interpretazione traducente, una in quello in cui si affronta l’interpretazione in funzione normativa, ben 6 nel capitolo dedicato all’interpretazione giuridica, due in quello relativo all’interpretazione teologica. Delle restanti 6, due si trovano nel capitolo secondo, dove è trattato il processo interpretativo in generale e 4 in quello conclusivo, in cui Betti si occupa della fenomenologia ermeneutica, delle vicende storiche e della funzione educativa dell’interpretazione. L’opera di gran lunga più citata è Koschaker, Europa und das römische Recht cit. (18 citazioni), altre due volte Betti cita invece congiuntamente P. Koschaker, Forschungen und Ergebnisse in den keilschriftlichen Rechtsquellen, in ZSS (RA) 49, 1929, 191 e Id., Über einige Probleme des Eherechts im Lichte der vergleichenden Rechtsgeschichte, in Deutsche Rechtswissenschaft 4, 1939, 69 e una volta quest’ultima citazione è effettuata da sola. Si tratta di due scritti fondamentali in ordine al tema della comparazione, su cui vedi infra, nel testo. Delle 18 citazioni della Hauptschrift di Koschaker ben 9 concernono le pagine 48 ss., quelle in cui sono affrontate le principali linee della mentalità medievale e il concetto di recezione in relazione alla Romidee, 4 le pagine 183‒187, dove Koschaker esamina il rapporto tra Juristenrecht e Privatrechtskodifikation, 3 le pagine 164 ss., relative al concetto di Juristenrecht e al Juristenstand come Träger del Juristenrecht, 2 le pagine 146 ss., in cui Koschaker torna sul concetto, a suo avviso fondamentale per l’essenza dell’Europa, di recezione come „Auseinandersetzung zwischen Germanismus und Romanismus“. 108 Betti, Istituzioni di diritto romano cit. V‒XVI. 109 Betti, Istituzioni di diritto romano cit. XV. 110 Cfr. ancora Betti, Istituzioni di diritto romano cit., XV. Tale idea non era certamente inedita all’interno dell’opera bettiana, avendo già trovato espressione in Betti, Diritto romano e dogmatica odierna cit., 94; Id., Educazione giuridica odierna cit. 59; Id., L’attuazione di due rapporti causali attraverso un unico atto di tradizione (contributo alla
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della storia e della fenomenologia del diritto 111, nonché la necessità di abbattere le barriere tra le varie discipline giuridiche 112. A tali riflessioni Betti fa seguire alcune considerazioni relative ai rimedi esperibili contro la crisi tedesca ed è in questo preciso momento che il giurista camerte, ribadendo l’esigenza di ridare al diritto romano il suo ruolo educativo per il tramite del ristabilimento di legami con le altre materie giuridiche e con la scienza del diritto, opera un rinvio completamente adesivo alle pagine che Koschaker nel suo scritto del 1938 dedica alla Aktualisierung come terapia per l’uscita dalla crisi 113, ritenendole funzionali a imprimere al diritto romano „un indirizzo giuridico e sistematico“114. Troviamo dunque qui di nuovo chiaramente espresse le tracce di una alleanza nella battaglia metodologica portata avanti dai due studiosi nelle rispettive nazioni di appartenenza e per quanto concerne Betti anche in quella del collega, come egli stesso immediatamente dopo ricorda, prima di concludere la Prefazione con significative parole relative all’importanza politica dello studio del diritto romano per la realizzazione della solidarietà europea115. Queste affinità metodologiche trovano espressione specularmente anche nell’opera di Koschaker. Altamente significativo è a tal proposito quanto leggiamo nelle battute finali di Europa und das römische Recht. Koschaker torna sul punto della crisi del diritto romano, esaminando in particolare gli insuccessi dei tentativi atti a combatterla 116. Qui Diritto romano I. Parte generale, lavoro che, come abbiamo visto, era stato già citato in senso adesivo
teoria della delegazione a dare), in BIDR 41, 1933, 143‒281, ora partim in Id., Diritto, metodo, ermeneutica cit., 197‒215 (da cui si cita), 211 s.; Id., La crisi odierna cit. 128. 111 In questa occasione Betti richiama le riflessioni di Pugliese, Diritto romano e scienza del diritto cit. relative alla possibilità di attingere costanti verità nell’esperienza giuridica ai fini di una migliore conoscenza di un singolo ordinamento, così come quest’ultima, a sua volta, si rivela utile per la determinazione delle costanti stesse. 112 Betti, Istituzioni di diritto romano cit. XIV: „ (…) una considerazione atomistica dei vari diritti positivi, quasi fossero altrettanti compartimenti stagni fra loro incomunicabili, svuota di qualsiasi interesse e valore per i giuristi anche lo studio storico del diritto“. 113 Betti, Istituzioni di diritto romano cit. XV e nt. 27. Si tratta delle pagine 75‒86, su cui vd. supra C. in merito alle considerazioni più strettamente metodologiche. Betti non cita in questa occasione la proposta di riforma della Studienordnung presentata da Koschaker al Ministero nel 1941, che probabilmente non aveva avuto modo di leggere, ma che sulla base delle affermazioni ora esaminate è verosimile che avrebbe approvato. Sul punto della proposta di riforma si veda Beggio, Paul Koschaker (1879‒1951) cit. 216 ss., nonché Id., Paul Koschaker und die Reform des romanistischen Rechtsstudiums in Deutschland cit. 669 ss., in cui l’autore ha pubblicato per la prima volta una copia del documento contenente la proposta di riforma koschakeriana. 114 Cfr. Betti, Istituzioni di diritto romano cit. XV. 115 Cfr. infra, E. 116 Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 343 ss.
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nella Krisenschrift117, viene accostato in maniera significativa al Römisches Privatrecht di un maestro di Koschaker, Ludwig Mitteis118. In particolare, secondo il giurista di Klagenfurt, le due opere avrebbero giustamente preso le mosse dal diritto vigente nei rispettivi paesi, trovando tuttavia risposte con l’aiuto dei moderni metodi storici119. Koschaker adesso, pur richiamando brevemente la critica mossa a Betti nello scritto del 1938120, dimostra di apprezzare l’opera istituzionale del giurista camerte, in cui vede l’intento di rendere attuale il diritto romano, sia nell’indagine che nell’insegnamento, attraverso l’impiego di concetti moderni, come quello di sistema, evitando al contempo il rischio di introdurli inconsapevolmente nel diritto di un’epoca passata121. In altri termini Koschaker sembrerebbe vedere ancora una volta nell’opera bettiana una perfetta sintesi tra dogma e storia 122. Del resto anche in precedenza egli aveva avuto modo di concordare con Betti quanto all’irrinunciabilità e all’importanza della storia, pur nel quadro di un approccio prevalentemente dogmatico 123. Una importante conferma di tale sintonia
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Cfr. supra C. Cfr. L. Mitteis, Römische Privatrecht bis auf die Zeit Diokletians I. Grundbegriffe und Lehre von den Juristischen Personen, Leipzig 1908. 119 Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 344. 120 Cfr. supra C. 121 Cfr. Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 365 s. (Nachtrag alla pagina 344 nt. 2): „(…) Vielmehr will ich lieber das hervorheben, was m.E. den Studien Bettis als positiv fördernd entnommen werden kann. Dazu gehört die Beobachtung (…), daß das Denken und somit auch das Rechtsdenken sowie die Rechtsbegriffe vergangener Zeiten nur mit Hilfe der Begriffe der Gegenwart erforscht und dem Interesse der Zeitgenossen nachgebracht werden können. Zu diesen modernen Hilfsmitteln rechtshistorischer Darstellung gehört aber auch das System namentlich in Büchern, die für Studenten bestimmt sind. (…) Man mag über die Thesen Bettis denken wie man will; in einem Punkte fühlen wir uns mit ihm völlig einig: in seinem Bestreben, das römische Recht in der Forschung wie im Unterricht zu aktualisieren (…)“. Questa sostanziale adesione di Koschaker all’indirizzo di Betti sarà suggellata anni dopo da quest’ultimo in Betti, Hermeneutisches Manifest cit. 158 nt. 123, nonché in Id., Teoria generale dell’interpretazione cit. 575 nt. 2. 122 Da questo punto di vista non si può che concordare con quanto 40 anni fa ebbe a sostenere Costa, Emilio Betti cit. 352 s., ovvero che il metodo di Betti, facendo assurgere la dogmatica „non già a strumento di manipolazione, ma di rivelazione della struttura intima dei dati storicamente condizionati“, si traduce in uno storicismo dogmatico che realizza in anticipo lo „zurück zu Savigny“, cui avrebbe invitato Koschaker nella Krisenschrift. 123 Si tratta di un concetto antipositivista onnipresente in Betti, che trova chiara espressione anche nella prefazione a E. Betti, La struttura dell’obbligazione romana e il problema della sua genesi, Milano 19552, IX s., dove si ribadisce altresì la reciprocità dell’indispensabilità tra le due categorie. Come ha rilevato Crifò, Emilio Betti. Note per una ricerca cit. 257 nt. 389, Koschaker aveva avuto modo di approvare espressamente questa impostazione (cfr. P. Koschaker, Probleme der heutigen romanistischen Rechtswissenschaft, in DRW 5, 1940, 130 s.). In questo lavoro il giurista di Klagenfurt, allorquando giunge a trattare dei contributi dedicati al diritto privato romano di età classica contenuti nella sua 118
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sembra potersi ricavare dal confronto tra la sistematica delle Istituzioni di diritto romano di Betti124 e quella del libro di testo preparato da Koschaker per le lezioni dallo stesso tenute ad Ankara dal 1948 al 1950125, confronto che rivela significative analogie di fondo 126. Un altro particolare profilo di affinità metodologica tra i due studiosi, inoltre, riguarda il favore per la comparazione con e tra gli ordinamenti giuridici del passato. Essa, come è noto, rivestiva la massima importanza per Koschaker, che aveva ritenuto la vergleichende Rechtsgeschichte, ossia una storia comparativa sincronica e diacronica della forma del pensiero giuridico, l’Hilfsmittel ideale per l’approccio dogmatico 127. Dal canto suo anche Betti a partire dagli studi giovanili si era aperto alla comparazione giuridica, la quale riveste un ruolo esplicativo importante nei primi scritti 128. In un lavoro degli Festschrift, cita significativamente per primo il saggio di Emilio Betti (cfr. E. Betti, Bewußte Abweichung der Parteiabsicht von der typischen Zweckbestimmung (causa) des Rechtsgeschäfts, in Festschrift für Paul Koschaker, I, Weimar 1939, 296 ss.). Ciò avviene in virtù del fatto che, come l’autore stesso specifica, quest’ultimo „zu denjenigen Romanisten gehört, die bewußt auf unmittelbare Verwertung römischen Gedankenguts hinarbeiten“. Koschaker, inoltre, non esita in questa occasione ad indicare il suddetto contributo di Betti, come uno studio da consultare, unitamente a quello di Coing presente nella stessa raccolta (cfr. H. Coing, Simulatio und Fraus in der Lehre des Bartolus und des Baldus, in Festschrift für Paul Koschaker, III, cit. 402 ss.), per una riforma del BGB sul punto della simulazione. La costruzione di quest’ultima all’interno del BGB, la quale si basava, a differenza di quanto avveniva nel diritto romano classico e successivamente anche presso i commentatori, sul dogma della volontà, era stata posta in discussione per la prima volta da Josef Partsch, su cui vedi infra, nel testo, (cfr. J. Partsch, Die Lehre vom Scheingeschäfte im römischen Rechte, in ZSS [RA] 42, 1921, 227‒271), e poteva adesso per Koschaker essere ripensata sulla base degli ulteriori apporti di Betti. 124 Betti, Istituzioni di diritto romano cit. 125 Cfr. P. Koschaker, (a c. di K. Ayiter), Roma Ozel Hukukunun Ana Hatları, (dattiloscritto), Yayınları İzmir 1993. La versione originale in tedesco, che ho potuto leggere parzialmente grazie alla cortesia del Dott. Aleksander Grebieniow, del Prof. Marko Petrak e del Dott. Tommaso Beggio, reca il titolo di Grundzuege des roemischen Privatrechts als Einfuehrung in das moderne Privatrecht e può essere considerato come una sorta di eredità concreta in grado di fornirci un’idea precisa dell’approccio adottato da Koschaker nell’insegnamento. Così Beggio, Paul Koschaker (1879‒1951) cit. 261. 126 Cfr. infra, Appendice. 127 Cfr. Koschaker, Die Krise cit. 82. Sul punto si veda Beggio, Paul Koschaker (1879‒ 1951) cit. 33 ss., 238 ss., nonché infra, nt. 139. 128 Lo ha rilevato giustamente Crifò, Emilio Betti. Note per una ricerca cit. 248. Cfr. E. Betti, Sulla opposizione della „exceptio“ all’„actio“ e sulla concorrenza tra loro, Parma 1913, 65 nt. 2; Id., Su la formula del processo civile romano, in Il Filangieri, 38, 1914, 10 nt. 34; Id., L’effetto della „confessio“ e della „infitiatio certae pecuniae“ nel processo civile romano, in Atti della Reale Accademia delle Scienze di Torino, 50, Torino 1914‒1915, 701 ss. e 711 nt. 1; Id., Sul valore dogmatico della categoria „contrahere“ in giuristi proculiani e sabiniani. Con contributi alla teoria classica del negozio dell’„actio praescriptis verbis“ e della „condictio incerti“, in BIDR 28, 1915, 90 s. in nota; Id., L’antitesi storica tra
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anni Venti il giurista camerte, nell’ambito di una trattazione relativa alla metodica di Ernst Zitelmann, che egli indicava come il più importante giurista tedesco vivente dopo la morte di Bernhard Windscheid e Rudolf von Jhering129, aveva sottolineato il valore scientifico del metodo comparativo per l’indagine giuridica e per la formazione di una scienza del diritto in generale, considerato nel suo svolgimento storico130. Ma l’avvicinamento di Betti a tale metodo nello studio dei diritti dell’antichità viene da lontano e risale in particolare al 1914, anno in cui il giovane giurista aveva seguito a Friburgo le Vorlesungen di Josef Partsch131, del quale spesso in seguito ebbe a ribadire la grandezza132, il Wunderkind Partsch, come Koschaker nella sua Selbstdarstellung del 1951 lo aveva definito133, proprio prima operare importanti riflessioni sul valore della comparazione giuridica per la storia del diritto 134. Lo studioso tedesco, prematuramente scomparso nel 1925 135, di cui Betti si riteneva allievo, o meglio l’indirizzo scientifico, di cui era stato pioniere, riconducibile alla vergleichende Rechtsgeschichte, aveva evidentemente costituito tanto per il giurista italiano, quanto per Koschaker, un punto di riferimento metodologico „iudicare“ („pronuntiatio“) e „damnare“ („condemnatio“) nello svolgimento del processo romano (con un tentativo di ricostruzione delle formole delle actiones ea delicto), in RISG LVI, 1915, 64 in nota; Id., Studi sulla litis aestimatio nel processo civile romano, I, Pavia 1915, 66 nt. 101; Id., La vindicatio romana primitiva e il suo svolgimento storico nel diritto privato e nel processo, in Il Filangieri 40, 1915, 15; Id., La ‘condictio pretii’ nel processo civile giustinianeo (contributo allo studio della condemnatio pecuniarie postclassica), in Atti della Reale Accademia delle Scienze di Torino 51, Torino 1915‒1916, 1025 nt. 1. 129 E. Betti, Metodica e didattica del diritto secondo Ernst Zitelmann, in Rivista internazionale di filosofia del diritto 5, 1925, 49‒85, ora in Betti, Diritto, metodo, ermeneutica cit. 11‒58 (da cui si cita), 57. Su Ernst Zitelmann (1852‒1923) vedi, da ultimo, A. Neuenbäumer, Ernst Zitelmann – Die Begründung der Rechtsvergleichung als Wissenschaft, Hamburg 2014, nonché Zitelmann, Ernst, Indexeintrag: Deutsche Biographie, online: www.deutsche-biographie.de/pnd117006742.html [02.12.2018]. 130 Betti, Metodica e didattica del diritto cit. 33 s. 131 Betti, Notazioni autobiografiche cit. 13: „La conversazione personale del Partsch gli fu ricca di molteplici incitamenti e di spunti inesauribili; ne frequentava anche i ‚privatissima‘ dedicati al diritto greco“. 132 Riguardo al debito intellettuale del giovane Betti nei confronti di Partsch si veda Crifò, Emilio Betti. Note per una ricerca cit. 235 nt. 282, che lo qualifica come „grandissimo“. 133 P. Koschaker, Selbstdarstellung, in N. Grass (a c. di), Österreichische Geschichtswissenschaft der Gegenwart in Selbstdarstellungen, II, Innsbruck 1951, 112. 134 Koschaker, Selbstdarstellung cit. 113. 135 Su Josef Aloys August Partsch (1882‒1925) si vedano O. Lenel, Josef Partsch †, in ZSS (RA) 45, 1925, V‒XX; R. Meyer-Pritzl, Der Rechtshistoriker und Pionier der modernen Rechtsvergleichung Josef Partsch, in ZEuP 7, 1999, 47–74; Id., Partsch, Josef Aloys August (1882‒1925), in NDB 20, Berlin 2001, 78‒79; R. Zimmermann, „In der Schule von Ludwig Mitteis“: Ernst Rabels rechtshistorische Ursprünge, in RabelsZ 65, 2001, 1‒38. Chr. Baldus, Josef Partsch, in R. Domingo (a c. di), Juristas Universales. Vol. IV. Juristas del siglo XX. De Kelsen a Rawls, Madrid/Barcelona 2004, 76‒80.
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imprescindibile136, come del resto dimostrano i frequenti richiami alla grandezza degli studi e della figura di Partsch, che compaiono in alcuni lavori successivi di Betti, nonché le frequenti citazioni delle opere del maestro 137. Oltre a tutto ciò, a rilevare è la circostanza che nel corso che tenne in varie città tedesche tra il 1937 e il 1938 il maestro camerte ebbe a spendere significative parole di apprezzamento per l’auspicabile sviluppo di una misurata comparazione delle figure giuridiche romane con i corrispondenti istituti giuridici dei più svariati popoli orientali antichi (ovvero di un „raffronto sincronico“ tra questi)138. Tale comparazione, agli occhi di Betti, che in questo caso richiama espressamente anche Koschaker, avrebbe potuto condurre a inquadrare correttamente i fenomeni giuridici, oltre che a una loro corretta differenziazione139. 136
Anzi, si potrebbe con tutte le cautele del caso anche ritenere che si debba a Betti, se non l’introduzione, quanto meno l’impressione di un decisivo sviluppo della comparazione storica (in senso „diacronico“, cfr. infra, nt. 138) negli studi giuridici in Italia. A tal proposito si può riportare la celebre descrizione di Betti operata già nel 1935 da Francesco Carnelutti, su cui già richiamò l’attenzione Crifò, Emilio Betti. Note per una ricerca cit. 167. Cfr. F. Carnelutti, Scuola italiana del diritto, Annali R. Università di Milano, 1, 1935 e in Riv. Dir. Proc. Civ. XIII, 1936, I, 3 ss., nonché ora in Carnelutti, Discorsi intorno al diritto, I, Padova 1937, part. 110, al cui avviso la storia del diritto non avrebbe mai operato a servizio della scienza, se non tramite la comparazione. Nell’ottica dello studioso il diritto romano sarebbe stato utile solamente se lo si fosse confrontato con il diritto moderno. Il problema di una tale comparazione non sarebbe stato mai compiutamente affrontato prima di Betti, che altresì lo avrebbe risolto („chi lo ha risolto non è stato un italiano, quanto un maestro della facoltà di Milano, Emilio Betti: e non si può parlare della scuola italiana del diritto senza fargli onore“). 137 Cfr. l’accorata rievocazione del maestro presente in E. Betti, Recensione a Fritz Pringsheim: Gesammelte Abhandlungen. 2 Bände, Heidelberg 1961, 479, 492 s., in Gnomon 35, 1963, 199 s. Quanto alle citazioni, solo per fare un esempio, si può richiamare Betti, Bewußte Abweichung der Parteiabsicht cit. 296 ss. part. 320 nt. 35, in cui Partsch, Die Lehre vom Scheingeschäfte cit. 227 ss. è costantemente richiamato in senso adesivo (cfr. supra nt. 123). 138 Cfr., tra altri, di recente, E. Stolfi, Problemi e forme della comparazione nella storiografia sui diritti antichi, in M. Brutti, A. Somma (a c. di), Diritto: storia e comparazione. Nuovi propositi per un binomio antico, Berlin 2018, 551‒574, part. 563 s., il quale altresì definisce il „raffronto diacronico“ come „quello destinato a far emergere (non solo i nessi di derivazione e i profili di analogia, ma soprattutto) le dissonanze fra un’esperienza antica – dispiegata su un arco cronologico talmente esteso che solo convenzionalmente possiamo ricomprenderla sotto l’unificante denominazione di ‚diritto romano‘ – e quella in cui è inscritto il suo interprete, e da cui egli è in varia misura condizionato, così da assumerla come inevitabile termine di raffronto“. 139 Cfr. Betti, Problemi di storia della costituzione sociale cit. 28: „Dabei wäre gewiss im Rahmen einer antiken Rechtsgeschichte eine Vergleichung der römischen Rechtsgebilde mit den entsprechenden griechischen, altägyptischen, assyrisch-babylonischen, hethitischen, überhaupt orientalischen Rechtsinstituten sehr zweckmäßig und geeignet, durch Erweiterung des Gesichtskreises zu richtiger Einordnung der Erscheinungen und zum Unterscheiden des
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Inoltre, in un’epoca più avanzata, quando Koschaker era ormai scomparso, il giurista camerte nell’ambito dei suoi celeberrimi studi sulla teoria dell’interpretazione giuridica ebbe ad affermare in termini generali quanto il metodo comparativo (inteso stavolta come raffronto „diacronico“)140 fosse di primaria importanza nell’indagine giuridica con riferimento anche allo studio del diritto romano. Il fondamento di tale metodo è rinvenuto da Betti nell’opportunità dell’adozione di un indirizzo ermeneutico basato sulla tipizzazione, id est orientato a porre in evidenza gli elementi comuni che
Organischen vom Zufälligen das Auge zu schulen. Indessen steht hier die Forschung noch immer in den Anfängen, und davon abgesehen würde eine übermäßig ausgedehnte Rechtsvergleichung das Interesse auf Erfassung des römischen Rechtsgeistes in eine m.E. nebensächliche Richtung verschieben“. Qui a essere richiamato espressamente in nota è Genzmer, Was heißt und zu welchem Ende studiert man antike Rechtsgeschichte?, cit. 403‒408, ma Koschaker si trova citato proprio in apertura, quando Betti affronta il problema del senso e della valenza di un insegnamento di Storia del diritto antico. Si tratta di un passo tratto da P. Koschaker, Was vermag die vergleichende Rechtswissenschaft zur Indogermanenfrage beizusteuern?, in H. Arntz (a c. di), Germanen und Indogermanen. Volkstum, Sprache, Heimat, Kultur. Festschrift H. Hirt, Heidelberg 1936, 148 (cfr. Betti, Problemi di storia della costituzione sociale cit. 4 nt. 3: „Aber es hätte diesen Sieg doch niemals erringen können, wenn es nicht eine eigentümliche innere Lebenskraft besessen hätte, die es befähigte, auch den Bedürfnissen der modernen Welt gewachsen zu sein. Diese Lebenskraft gilt es zuerst zu erkennen. Dabei ist es Recht und Pflicht unserer historischen Betrachtung, die Tatsachen im Licht der Bedeutsamkeit, die sie durch ihre Folgewirkungen [ähnliche Kulturverhältnisse führen zu ähnlichen Rechtsbildungen] gewonnen haben“). Esso riguarda nella fattispecie la forza vitale grazie alla quale il diritto romano è riuscito a imporsi e l’importanza del nesso tra condizioni culturali e conseguenti formazioni di diritto tra popoli affini e quindi in buona sostanza presuppone la comparazione con gli istituti giuridici di ordinamenti del pass ato diversi da quello romano e comunque dà il via a una serie di considerazioni sull’utilità e l’opportunità della vergleichende Rechtsgeschichte. Infatti, poco dopo (pagina 6) Betti significativamente afferma: „Unter diesem Gesichtspunkt der Gleichmäßigkeit des Rechtsbildungsprozesses bei ähnlichen kulturellen Bedingungen erklärt sich die enge Verwandtschaft, die sich in den Grundzügen mancher Institute herausgestellt hat zwischen griechischem und germanischem, weiter zwischen assyrisch-babylonischem, nationaltypischem, griechischem und römischem Recht; ebenso leuchtet die fortschreitende Annäherung und Angleichung des Rechts der modernen Kulturvölker ein“. Del resto, come ha evidenziato Beggio, Paul Koschaker (1879‒1951) cit. 54 s., è nel lavoro del 1936 che, per espresso riconoscimento di Koschaker, quest’ultimo porta a compiuta definizione quegli indirizzi metodologici relativi alla vergleichende Rechtsgeschichte, i quali avevano trovato espressione in quella sorta di manifesto rappresentato da Koschaker, Babylonisch-assyrisches Bürgschaftsrecht cit. e che giungeranno a una compiuta formulazione nella Hauptschrift (cfr. Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 346), dove lo studioso teorizzerà altresì l’esistenza di un relatives Naturrecht risultante dalla comparazione sincronica e diacronica. Su questo punto precipuo, per lo più ignorato dalla romanistica con l’eccezione di E. Genzmer, Bespr. von Paul Koschaker, Europa und das römische Recht. Biederstein Verlag. München und Berlin 1947, in ZSS (RA) 67, 1950, 607 s., si veda ora Beggio, Paul Koschaker (1879‒1951) cit. 238 ss. 140 Cfr. supra nt. 138.
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ricorrono nei fenomeni storici, per cui non sarebbe possibile prescindere da una comparazione tra questi ultimi 141. Betti è consapevole dei rischi e dei limiti che tale metodo comporta, non ultimo quello di porre l’interprete al di fuori della storia142. Per questo motivo egli precisa che lo storico, anche volendo, non si potrebbe estraniare completamente dal suo tempo, ma si porrebbe necessariamente non „al di fuori“, bensì „al di sopra“ dell’avvenimento storico considerato attraverso una sorta di partecipazione interiore, data dalla sua stessa storicità143. In altri termini il vincolo storico tra il soggetto e l’oggetto non risulterebbe mai spezzato, essendo altresì garantito dalla profondità storica intrinseca del procedimento dogmatico-tipizzante, derivante dall’origine empirica dei tipi144, nonché dalla loro integrazione all’evenienza con la sensibilità e il buon senso dell’interprete 145. Parrebbe dunque legittimo in conclusione ritenere che anche per Betti, così come per Koschaker, la comparazione giuridica costituisse un valido ausilio al metodo dogmatico, di 141
Cfr. Vargiu, Dogmatica e tipizzazione cit. 34. Rischi che, come rileva Vargiu, Dogmatica e tipizzazione cit. 35, erano stati posti in evidenza da H.-G. Gadamer, Verità e metodo, trad. it. G. Vattimo, Milano 1983 2, 277, il quale ammetteva la comparazione come strumento ausiliario, ma ne evidenziava la potenziale astoricità (cfr. supra nt. 78), e da Yorck (cfr. P. Yorck von Wartenburg, W. Dilthey, Carteggio. 1877‒1897 (1923), trad. it. F. Donadio, Napoli 1983, 299), che considerava la comparazione come un metodo astorico riguardante la „forma“. Si tratta, probabilmente, di quegli stessi rischi che Koschaker nel sollevare il primo punto critico dell’indirizzo di Betti (cfr. supra C.), doveva ritenere come ineludibili e incompatibili con la teoria del necessario condizionamento storico del soggetto. 143 Betti ebbe a sostenere tale posizione in aperto dissenso con Rothacker, Die dogmatische Denkform cit. 23 s., ad avviso del quale invece lo storico sarebbe sempre osservatore esterno degli avvenimenti. Cfr. Betti, La dogmatica moderna cit. 500 s. Inoltre, in questa teoria è possibile probabilmente riscontrare il superamento della prima obiezione mossa da Koschaker a Betti nella Krisenschrift (cfr. supra C.). Pur rimanendo condizionato dal suo tempo, infatti, il soggetto sarebbe così in grado di effettuare una comparazione, ovvero un raffronto „diacronico“ (cfr. supra nt. 138), tra i concetti dogmatici propri del suo tempo e quelli di un diritto del passato. 144 Occorre, infatti, considerare che il tipo-dogma bettiano ricalca il modello diltheyanoweberiano e in quanto tale deriva dall’esperienza mediante un procedimento di astrazione. Esso è dunque storicamente condizionato, ma ciò non ne inficia il valore euristico e conoscitivo (cfr. Vargiu, Dogmatica e tipizzazione cit. 33 s., il quale diversamente da F. Bianco, Oggettività dell’interpretazione e dimensioni del comprendere – Un’analisi critica dell’ermeneutica di Emilio Betti, in QF 7, 1978, 67, ritiene che il tipo di Betti tenga conto del suo carattere soggettivo e ipotetico, come dimostrerebbe Betti, Teoria generale della interpretazione cit. 595, in cui il giurista camerte non gli conferirebbe, al pari di Weber, carattere normativo e valutativo. L’ermeneutica di Betti sfuggirebbe così ad ogni accusa di positivismo, non conducendo mai all’acquisizione di risultati assolutamente oggettivi). Sarà opportuno altresì rilevare che anche in Koschaker il procedimento dogmatico-tipizzante ha il suo rilievo, ma il modello deriva dalla comparazione e dalla dogmatica. Su questi aspetti vedi Beggio, Paul Koschaker (1879‒1951) cit. 50 ss. 145 Così Vargiu, Dogmatica e tipizzazione cit. 37. 142
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cui essa, almeno con riguardo a quella diacronica, costituiva una naturale conseguenza146.
E. Considerazioni conclusive, un possesso per l’eternità All’esito delle considerazioni svolte è possibile concludere che la romanistica italiana percepì nel complesso come eccessivamente attualizzante la proposta metodologica di Koschaker e reagì indicando vie più storicizzanti, conformemente a quello che in Italia era all’inizio degli anni Quaranta l’approccio metodologico più affermato 147. In questo clima spicca la reazione, di tutt’altra natura, di Emilio Betti, che invece vide nella Aktualisierung koschakeriana un indirizzo funzionale al superamento di quella crisi che egli stesso aveva avuto modo di toccare con mano proprio a cavallo del biennio in cui Koschaker tenne la sua famosa relazione all’Akademie für Deutsches Recht e diede alle stampe il relativo lavoro. Nella sua recensione a quest’ultimo Betti accenna in maniera laconica ad alcune divergenze emarginate da Koschaker, definendole „superabili in concreto“148. In effetti, a ben vedere, se da un lato 146 Come rileva ancora Vargiu, Dogmatica e tipizzazione cit. 34, l’utile impiego del metodo comparativo in Betti deriva dalla previa adozione di un indirizzo ermeneutico che fa uso della tipizzazione, essendo esso „diretto a evidenziare i tratti comuni nei fenomeni storici“. L’importanza di tale metodo sarà ribadita in E. Betti, I principi della Scienza nuova di G.B. Vico e la teoria dell’interpretazione storica, in Nuova riv. dir. comm. 10, 1957, 48‒ 59, ora in Betti, Diritto, metodo, ermeneutica cit. 459‒485 (da cui si cita), 466, in cui il giurista camerte insisterà sull’importanza della comparazione diacronica, nella misura in cui essa consentirebbe „la scoperta di svolgimenti paralleli e indipendenti“, rivelando il senso stesso della „comunicabilità e compenetrazione reciproca delle civiltà“. Su questo punto si veda M. Nardozza, Storia del diritto, storiografia e storicismo in Emilio Betti, in Historia et Ius 2, 2012, 5, al cui avviso allo sviluppo di tale posizione avrebbe senza dubbio contribuito „il confronto con le diverse interpretazioni dell’ermeneutica giuridica nel frattempo sorte nel ricco e diversificato settore della scienza giuridica contemporanea“. Preme anche ricordare, a conferma del valore che Betti conferì al metodo comparativo, che tra il 1958 e il 1965 videro la luce E. Betti, Cours de droit civil comparé des obligations: 1957‒1958, Milano 1958; Id., Cours de droit civil comparé des obligations. II. Étude d’un système juridique. Système du Code Civil allemand, Milano 1965, che riproduce il corso di diritto civile comparato tenuto da Betti nel trimestre invernale 1962‒1963 all’Università di Ayn Shams al Cairo. 147 Supra B. 148 Non dovrebbe quindi a questo punto sorprendere il fatto che uno studioso pugnace come Betti (cfr. la polemica con Scialoja, su cui si veda Brutti, Vittorio Scialoja, Emilio Betti cit. 101 ss., nonché quella, tutta metodologica, con De Francisci, per la quale si rinvia ai più volte richiamati saggi raccolti in Crifò, Luraschi (a c. di), Questioni di metodo cit.) abbia in questo caso accettato di buon grado la critica rivoltagli. Egli si limita a dire che ai risultati, cui era approdato Koschaker, egli era giunto da tempo, ma ciò è, come si è avuto modo di rilevare, almeno in una certa misura plausibile.
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nella Krisenschrift si afferma che Betti avrebbe oltrepassato i limiti del suo stesso metodo, dall’altro lo si definisce come un vero e proprio alleato italiano, quasi a voler suggellare la stipula di un patto metodologico. Non a caso, anni dopo, nella sua opera principale Koschaker sembrerà non avere che parole di apprezzamento per il metodo del giurista camerte149. Invero, un’indagine sull’opera di Betti, che nel recensire la Krisenschrift non aveva specificato i motivi per cui ritenesse in buona sostanza superabili le divergenze espresse da Koschaker in quel lavoro, ha evidenziato come i due studiosi, pur muovendo da premesse gnoseologiche diverse, addivengano in buona sostanza a un approccio metodologico neodogmatico molto simile 150, in cui un ruolo non marginale è giocato dalla comparazione giuridica 151. Si può affermare che Betti considerasse l’uscita del lavoro di Koschaker sulla crisi come una importante tappa nella discussione europea riguardo al valore immortale del diritto romano e alla sua funzione educativa 152. Dal canto suo Koschaker non aveva esitato a concludere il proprio lavoro del 1938 con una significativa citazione proprio di Betti, tratta da Methode und Wert des heutigen Studiums des römisches Recht, testo uscito solo un anno prima, quello del loro secondo incontro 153. Koschaker in questa occasione dimostra di abbracciare in pieno la concezione bettiana del diritto romano come κτῆμα ἐς ἀεί, ossia come „possesso per l’eternità“, comune alle nazioni europee 154. Il giurista camerte aveva tratto l’espressione da un passo di Tucidide, il quale nell’illustrare i criteri metodologici della sua opera l’aveva a sua volta impiegata per sottolineare come la storia possedesse dei principi universali applicabili a ogni epoca155. Koschaker riprende la citazione e la integra aggiungendo che il diritto romano dovesse essere continuamente e 149
Cfr. supra D. Supra C. 151 Supra D. 152 Cfr. Betti, La crisi odierna cit. 128. 153 Cfr. Betti, Notazioni autobiografiche cit. 32: „Nell’agosto-settembre del ’37, in occasione del nuovo congresso papirologico che si teneva a Oxford, raggiunse l’Inghilterra attraverso la Renania e il mare del nord (Cuxhafen-Southampton), rinfrescò conoscenze (de Zulueta, A.B. Schwarz, Pringsheim, Koschaker, W. Otto) (…)“ . Betti incontrerà di nuovo il „compianto“ Koschaker a Verona nel 1948, Cfr. Betti, Notazioni autobiografiche cit. 52. 154 Cfr. Betti, Methode und Wert cit. 173: „Vom kulturellen Standpunkt aus, erscheint Roms Gedankengut eher als ein Gewinn für die Ewigkeit, ein κτῆμα ἐς ἀεί der von keinem einzigen Volkstum für sich monopolisiert noch Anderen mit Anspruch auf Vorbildlichkeit gewaltsam aufgedrängt werden kann, sondern eher allen am west-europäischen Kulturkreis teilnehmenden Nationen gemeinsam ist, obwohl es nicht allen gefühlsmassig gleichermassen nahe liegen mag“. 155 Hist. I, 22, 4: καὶ ἐς μὲν ἀκρόασιν ἴσως τὸ μὴ μυθῶδες αὐτῶν ἀτερπέστερον φανεῖται· ὅσοι δὲ βουλήσονται τῶν τε γενομένων τὸ σαφὲς σκοπεῖν καὶ τῶν μελλόντων ποτὲ αὖθις κατὰ τὸ ἀνθρώπινον τοιούτων καὶ παραπλησίων ἔσεσθαι, ὠφέλιμα κρίνειν αὐτὰ ἀρκούντως ἕξει. κτῆμά τε ἐς αἰεὶ μᾶλλον ἢ ἀγώνισμα ἐς τὸ παραχρῆμα ἀκούειν ξύγκειται. 150
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incessantemente riacquisito dalle nazioni europee stesse 156. Oltre che dalle analogie tra i rispettivi indirizzi metodologici, Betti e Koschaker risultano, infatti, accomunati da questo europäisches Kulturgefühl, ovvero da quel „sentimento europeo della civiltà“157, nel cui affievolimento rinvengono altresì una causa della crisi 158. In particolare per il primo la crisi tedesca del diritto romano rappresenta una conseguenza del più ampio fenomeno del prorompere della tecnica, della specializzazione e del culto dell’utilità 159. Si tratta di concetti che Betti mutua dalla cosiddetta letteratura della crisi, ossia dalle opere
156 Cfr. Koschaker, Die Krise cit. 85: „(…) das römische Recht (…) ist, wie Betti sehr schon sagt, ein κτῆμα ἐς ἀεί, das von keinem einzelnen Volkstum für sich monopolisiert noch anderen mit Anspruch auf Vorbildlichkeit gewaltsam aufgedrängt werden kann, sondern allen am europäischen Kulturkreis teilnehmenden Nationen gemeinsam ist und, wie ich hinzufügen mochte, von ihnen immer wieder von neuem erworben werden muß“. 157 Così traduce Orestano, Introduzione allo studio del diritto romano cit. 493. 158 Causa sulla quale gli autori delle recensioni brevemente passate in rassegna (cfr. supra B.) ebbero pareri divergenti. Cfr. Carrelli, A proposito di crisi del diritto romano cit. 5 „per quanto riguarda l’affievolirsi dell’europäisches Kulturgefühl siamo purtroppo d’accordo col Koschaker nel constatare il doloroso fenomeno (…) è un dramma che l’Europa sta tragicamente vivendo“. Carrelli dunque, pur dissentendo energicamente sul rimedio proposto da Koschaker (cfr. supra B.), giungendo addirittura a considerarlo esso stesso al contrario (pagina 6 nt. 16) una manifestazione dell’affievolimento dell’europäisches Kulturgefühl, ritiene che il giurista di Klagenfurt abbia ragione nell’indicare il fenomeno come una causa della crisi. Per Grosso, Rec. di Koschaker cit. 104, il fenomeno ben potrebbe essere all’origine della crisi, ma non dell’orientamento storico degli studi e della sua tecnicizzazione. Esso, inoltre, per la sua natura suggerirebbe altresì di non ricercare il rimedio nell’atteggiamento degli studi romanistici. Pugliese, Diritto romano e scienza del diritto cit. 162 s. e nt. 4, ritenne che l’affievolirsi dell’europäisches Kulturgefühl potesse essere individuato come causa in Germania, dove esso aveva degli importanti precedenti, ma non presso il popolo italiano, erede diretto di Roma. Anni dopo intervenne sul punto anche Orestano, Introduzione allo studio del diritto romano cit. 493, al cui avviso annoverare l’affievolirsi dell’europäisches Kulturgefühl tra le cause della crisi avrebbe costituito un’esagerazione, in quanto esso nel suo formarsi non sarebbe stato influenzato in nessun modo dagli indirizzi metodologici impiegati dalla romanistica nello studio del diritto romano, ma, al limite, in parte, dalla sua tradizione. 159 A questo tema sono dedicate le ultime significative battute della recensione. Cfr. Betti, La crisi odierna cit. 127: „Ora nel più recente orientamento della cultura europea è insito un pericolo contro il quale è da porre in guardia: il pericolo che (…) vada offuscandosi e perdendosi anche il lume e l’unità organica che l’antichità classica porta alla formazione mentale e morale degli Europei di oggi. Ciò significherebbe infatti un frazionamento dell’Occidente in tanti circoli chiusi l’un l’altro escludentisi, crescente isolamento e incomprensione reciproca, angustia d’orizzonte, smarrimento di quell’alto senso di umanità che ci rende atti ad intendere forme di vita storiche e contemporanee diverse dalla nostra, avvento di una nuova barbarie (…)“.
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di studiosi come Alfred Weber160 e José Ortega y Gasset161 e traspone nell’ambito degli studi giuridici 162. Soprattutto sono concetti che oggi, di fronte a una penetrante, e forse financo più preoccupante, crisi delle discipline giuridiche163 e del diritto romano in particolare 164, anche in considerazione 160 Cfr. J. Ortega y Gasset, La rebelión de las masas, Madrid 1930 (trad. it. S. Battaglia, La ribellione delle masse, Bologna 1962). 161 Cfr. A. Weber, Kulturgeschichte als Kultursoziologie, Leiden 1935; Id., Zur Krise der europäischen Menschen, in Europäische Revue 8.2, 1932, 759 ss., ora anche in A. Weber, Schriften zur Kultur- und Geschichtssoziologie, Marburg 2000, 418 ss. 162 Cfr. Betti, La crisi odierna cit. 127 s. La concezione della crisi del diritto romano come aspetto particolare di un „fenomeno più generale, che investe il problema dell’autorità e della funzione educativa della cultura classica nella formazione mentale e morale degli odierni europei“ sarà interamente ripresa anche in Betti, Istituzioni di diritto romano cit. XV s., dove si legge: „(…) lo studio del diritto romano, come parte integrante dell’educazione giuridica, può dare oggi non meno che in passato, un valido contributo alla auspicata solidarietà europea, se questa, prima che solidarietà di Stati e di governi, deve essere intima solidarietà di spiriti e vera comunione di civiltà. Questa nostra antica, ma sempre giovane, comunione di civiltà che si chiama Europa, deve essere difesa non solo contro nemici esterni, come l’americanismo e ogni forma vanesia e invadente di puerilismo e di fariseismo anglosassone, ma anche contro pericoli interni, quali l’utilitarismo promosso da una sopravvalutazione della tecnica e quella specie, non dirò di nazionalismo, ma di provincialismo dello spirito che minaccia d’isolare spiritualmente le une dalle altre le nazioni europee“. Di tale concezione si trova traccia ancora in E. Betti, Teoria generale della interpretazione, II, Milano 1955, 201 ss., dove vengono analizzati gli effetti deleteri del fenomeno sul „congegno delicato del processo interpretativo“. Successivamente l’autore tornerà sul tema anche in Id., Osservazioni critiche sul progetto di riordinamento didattico della facoltà di giurisprudenza, in Rivista giuridica umbro-abruzzese XXXVI, 1960, 320 s. Sul punto si veda Bianco, Oggettività dell’interpretazione cit. 35 s. e nt. 74, Vargiu, Incroci ermeneutici. Betti, Sedlmayr e l’interpretazione dell’opera d’arte, Aestetica preprint, 82, 2008, 19 ss. (online: www1.unipa.it/~estetica/download/LVargiu.pdf [19.11.2019]), nonché Id., Hermeneutik und Kunstwissenschaft. Ein Dialog auf Distanz – Emilio Betti und Hans Sedlmayr, Berlin 2017, 46 s. 163 Crisi, o addirittura annichilimento, come vorrebbe N. Irti, Nichilismo giuridico, Roma/Bari 2004, Id., Il salvagente della forma, Roma/Bari 2007 e Id., Diritto senza verità, Roma/Bari 2011. L’ampio dibattito, che è scaturito già a partire dai primi due testi, ha visto la partecipazione di molti studiosi, tra cui quella quasi immediata di F. Gallo, Una critica del nichilismo giuridico, online in www.accademiadellescienze.it/media/153 [19.11.2019], Acc. Sc. Torino – Atti sc. Mor. 139‒140 (2005–2006), 3 –35, 31 ss. ora in Riv. dir. civ. 53, 2007, I, 19 ss. (per l’indicazione degli altri protagonisti e della bibliografia sul tema si rinvia in questa sede a Garofalo, Giurisprudenza romana e diritto privato europeo cit. 212 nt. 124, cui ora si possono aggiungere E. Stolfi, Il diritto, la genealogia, la storia. Itinerari, Bologna 2010, 41 nt. 77 e Solidoro Maruotti, La tradizione romanistica nel diritto europeo cit. 271 ss. 164 Mi riferisco alla diagnosi operata, durante un incontro di studio dedicato a Diritto romano e formazione del giurista negli anni duemila, tenutosi all’Università ‚La Sapienza‘ di Roma nel novembre del 2010, da Luigi Capogrossi Colognesi che, ricorrendo alla celeberrima metafora di Goethe del diritto romano come un’anatra che periodicamente si
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delle crescenti tendenze disgreganti che l’Europa si trova ad affrontare, risultano estremamente attuali e inducono a una sana e doverosa riflessione 165.
Appendice Al fine di verificare se e in quale misura l’affinità tra gli approcci metodologici di Paul Koschaker ed Emilio Betti trovi un riscontro nella sistematica dei testi dagli stessi impiegati per l’insegnamento, si ritiene opportuno operare un raffronto macrocomparativo tra l’indice dei Grundzuege des roemischen Privatrechts als Einfuehrung in das moderne Privatrecht del primo166 e quelli delle Istituzioni di diritto romano I e II.1 del secondo167. Da un confronto tra i immerge per poi riemergere (cfr. J. P. Eckermann, Conversazioni con Goethe negli ultimi anni della sua vita, tr. it di A. Vigliani, Torino 2008, 265), in quell’occasione in buona sostanza la dette per morta. Il riferimento era anche al distacco che i romanisti vivevano (e vivono) dagli studiosi di diritto vigente. Già celebre è la risposta che si può leggere in S. Cassese, L’anatra di Goethe, in Index 39, 2011, 26 ss., che ha imputato ai romanisti la colpa di aver condotto lo studio del diritto romano sulla via di una discutibile ‚attualizzazione‘, invece di concentrarsi, come sarebbe stato auspicabile, sull’analisi storica di questioni giuridiche attuali. Sul punto si veda la lettura critica della vicenda e della questione di L. Solidoro Maruotti, Editoriale, in Teoria e storia del diritto privato VI, 2013, 1‒7. Il tema del rapporto tra romanisti e studiosi di diritto vigente con le sue implicazioni metodologiche è dunque tornato di estrema attualità, come dimostrano i numerosi convegni organizzati e le relative pubblicazioni comparse negli ultimi anni, che si sono richiamati più volte nel presente contributo (cfr., per esempio, Garofalo, Giurisprudenza romana e diritto privato europeo cit. e Birocchi, Brutti (a c. di), Storia del diritto e identità disciplinari cit.). 165 Proposte concrete e ‚inattuali‘ possono leggersi oggi in Stolfi, Salvaguardare la cultura del giurista cit. 174 ss. 166 Cfr. supra nt. 125. Occorre preliminarmente precisare che, come Koschaker stesso aveva espressamente affermato (cfr. P. Koschaker, Buchbespr. zu Römisches Privatrecht. Von P. Jörs u. W. Kunkel. Mit Abriß des römischen Zivilprozeßrechts von L. Wenger. 3. Aufl. (Enzyklopädie der Rechts- u. Staatswissenschaft II./III. Bd.). Springer Verlag, Berlin-Göttingen-Heidelberg 1949. XIV, 434 S., in NJW 14, 1951, 554), con i Grundzuege egli si rivolgeva esclusivamente agli studenti turchi, per cui l’estrema stringatezza della parte generale, così come dell’intera opera, la quale, peraltro, rispetto a quella di Betti non è dotata di apparato bibliografico, potrebbe trovare anche in ciò una giustificazione. Cfr. sul punto le osservazioni di Beggio, Paul Koschaker (1879–1951) cit. 260 s., il quale evidenzia come Koschaker nella suddetta recensione altresì rilevi che mai avrebbe acconsentito a che l’opera venisse tradotta e pubblicata in una lingua europea perché ciò avrebbe compromesso la sua reputazione scientifica. 167 Si fa riferimento all’indice dell’edizione del 1942 (cfr. Betti, Istituzioni di diritto romano cit.) e a quello del secondo volume, parte prima, del 1960 (cfr. E. Betti, Istituzioni di diritto romano, II/1, Padova 1960). La prima edizione, come afferma Betti stesso nella prefazione al primo volume (pagina V), risaliva al 1929 –31 (cfr. E. Betti, Corso di Istituzioni di diritto romano, I, Padova, 1929 e Id., Corso di istituzioni di diritto romano: Il processo. Parte speciale: Diritti reali e d’obbligazione, Padova 1931). Quanto alla parte generale si
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due indici emergono ictu oculi delle analogie abbastanza evidenti. Per quanto riguarda la parte introduttiva, si può apprezzare che, dopo le considerazioni di carattere metodologico, le quali nel manuale di Koschaker trovano spazio nella prima parte dell’introduzione 168 e in quello di Betti nella prefazione169, in entrambi i testi è presente un breve e preliminare paragrafo dedicato alle fasi di sviluppo del diritto romano170, che in Koschaker giunge sino al presente171. Mentre quest’ultimo lo pone alla fine dell’introduzione, Betti lo inserisce all’inizio della parte generale, in cui lo precedono alcune premesse dogmatiche172. In entrambi i testi da questo punto di vista è comunque riscontrabile sin dalle prime battute la tendenza verso un’attualizzazione dell’insegnamento del diritto romano. Segue il tema delle partizioni interne della materia oggetto di studio, che sono affrontate nella stessa successione, in cui la distinzione tra ius civile e ius gentium precede quella tra il primo e il ius praetorium. Anche in questo caso mentre Koschaker inserisce il tema all’interno dei Vorbegriffe, id est al di fuori e prima della parte generale, Betti preferisce collocarlo al principio della stessa, che del resto apre il manuale del giurista camerte. Nondimeno i due lavori nella loro parte introduttiva risultano in linea di massima uniformi. Ampliando lo sguardo alle sistematiche generali dei due testi, non è difficile prender contezza di come emerga abbastanza chiaramente la summa divisio tra parte generale e parte speciale, che rivela in entrambi gli autori la comune propensione all’ordinamento in sistema del diritto romano di matrice pandettistica. La necessità della presenza di una parte generale, com’è noto, era stata giustificata a livello logico-sistematico già da Savigny173 e con forza espressamente riaffermata proprio da Betti174. Tratto tratta della versione rivista e approfondita comparsa nel trattato di diritto romano del 1935 (cfr. Betti, Diritto romano I cit.). 168 Assieme a un paragrafo relativo alla vergleichende Rechtsgeschichte (cfr. supra nt. 139). 169 Betti, Istituzioni di diritto romano cit. V ss. 170 Betti, conformemente al suo indirizzo metodologico (cfr. supra C.), fa precedere alle stesse alcune premesse dogmatiche. 171 Non mancano peraltro in Betti riferimenti al tema dell’importanza del diritto romano per l’Europa, oltre che nella prefazione (cfr. supra nt. 66), nel paragrafo dedicato alle fasi di sviluppo (cfr. Betti, Istituzioni di diritto romano I cit. 10 s.). 172 Betti aggiunge però anche altri due paragrafi relativi alla distinzione tra ius publicum e ius privatum. 173 F. C. von Savigny, System des heutigen römischen Recht, I, Berlin 1840, 390 ss. 174 E. Betti, Problemi e criteri metodici d’un manuale di istituzioni romane, in BIDR 34, 1925, 242 ss., ove bibliografia, il quale specifica come sia, a suo modo di vedere, sbagliato ritenere sufficiente una mera introduzione sul presupposto che i Romani non avessero proprio o non comprendessero tecnicamente i concetti inclusi nella parte generale. Incoerente sarebbe stata per il giurista camerte una soluzione di compromesso che avesse previsto delle semplici nozioni preliminari dogmatiche, in quanto, sulla scorta di quanto già aveva sostenuto Savigny (cfr. la nota precedente), una volta che si fosse rinunciato in toto
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peculiare dei Grundzuege è semmai che la parte generale (I. Buch e II. Buch) presenta un’estensione minore rispetto a quella delle Istituzioni, la quale comprende non solo la teoria del negozio giuridico e il diritto delle persone, ma anche il processo175 e i concetti fondamentali riguardanti le cose come oggetto del diritto con la relativa classificazione. Ad ogni buon conto, a quest’ultimo tema Koschaker, sul modello di alcuni manuali pandettistici 176, riserva l’apertura del libro immediatamente successivo (III. Buch), dedicato al Sachenrecht, ovvero ai diritti reali, con i quali inizia, esattamente come nelle Istituzioni di Betti, la parte speciale. La parte generale dei Grundzuege comunque risulta estremamente sintetica, anche rispetto a quella di altri manuali pandettistici, in cui si trovano altresì i temi relativi alla difesa del diritto e al processo177. In ogni caso, la struttura dell’opera di Koschaker è caratterizzata dalla ripartizione in sei „libri“, suddivisi in numerosi capitoli e dedicati rispettivamente al diritto delle persone, ai diritti reali, alle obbligazioni, al diritto di famiglia e a quello ereditario. Tale struttura, tipica dei manuali della Pandettistica 178, non si riscontra invece in Betti, sebbene anche il testo del maestro camerte presenti la divisione in parte generale e speciale. Per quanto concerne la teoria del negozio giuridico rilevante è in ambo i lavori la presenza (non sempre diffusa negli altri manuali coevi 179) di un apposito paragrafo dedicato all’invalidità. Non compare invece nei Grundzuege un autonomo capitolo avente ad oggetto l’atto illecito in generale, che Betti invece significativamente colloca in chiusura della sezione relativa al
alla parte generale, si sarebbe dovuto rinunciare anche alla possibilità di denominazioni collettive comuni a più istituti e procedere empiricamente istituto per istituto. Egualmente sbagliato sarebbe stato far precedere in tutto o parzialmente la parte speciale a quella generale, in quanto sarebbe stato problematico, per non dire impossibile, spiegare il particolare servendosi di categorie giuridiche estranee alla cognizione comune, che per il discente non avrebbero rappresentato che „nomi vani senza soggetto, non apportatori di luce, ma bisognosi di riceverne“. 175 Il giurista camerte conferiva alla materia della difesa del diritto e del processo un’importanza non secondaria. Cfr. ancora Betti, Problemi e criteri metodici cit. 255 s., per il quale essa era di solito ingiustamente trattata come una „cenerentola“, in quanto era considerata come materia di competenza esclusiva degli eruditi e degli storici, nonché preclusa ai giuristi, quando invece non sarebbe stato possibile „sviscerare nella loro portata pratica i dogmi classici senza ricostruire insieme col diritto sostanziale anche il sistema del processo classico col suo fine e peculiare meccanismo tecnico“. 176 Cfr. per esempio B. Windscheid, Lehrbuch des Pandektenrechts, I, Frankfurt a.M. 19008, 603 ss. 177 Cfr. ancora Windscheid, Lehrbuch des Pandektenrechts cit. 525 ss. Cfr., sui motivi della sinteticità dei Grundzuege, supra nt. 166. 178 In questo senso cfr. Beggio, Paul Koschaker (1879‒1951) cit. 261 s. 179 Non c’è per esempio, come sottolinea Betti, Problemi e criteri metodici cit. 255 nelle Istituzioni di Vincenzo Arangio Ruiz.
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negozio giuridico180. Quanto alla successione delle materie nel quadro del diritto delle persone si può rilevare che in entrambi i manuali la trattazione dello status civitatis precede quella dello status familiae. Ciò avviene per un motivo ben preciso, che Betti aveva in precedenza indicato nell’influenza decisiva che il primo esercitava in età classica in ordine alla capacità di diritto sui gradi del secondo181. Per quanto riguarda la disposizione interna delle materie nella parte speciale, nonché il loro contenuto, un confronto può essere effettuato solo in relazione ai diritti reali e alle obbligazioni, che si susseguono in questo ordine tanto nei Grundzuege quanto nelle Istituzioni, poiché in queste ultime non troviamo il diritto di famiglia e quello ereditario, che verosimilmente avrebbero dovuto comparire nella parte seconda del secondo volume. I contenuti della materia dei diritti reali sono fondamentalmente gli stessi in entrambi i testi. Vengono, infatti, trattati nel seguente ordine il possesso, la proprietà, i modi di acquisto della proprietà, nonché i diritti sulle cose altrui, ma Betti all’interno di quest’ultimo ambito inserisce anche il condominio, che Koschaker invece colloca all’inizio del capitolo relativo alla proprietà 182. Inoltre quest’ultimo, probabilmente proprio in ragione del fatto che non tratta del processo nella parte generale, dedica autonomi paragrafi alla reivindicatio e all’actio negatoria, nonché all’actio Publiciana in rem, collocandoli all’interno del capitolo relativo alla proprietà. Anche la disposizione interna delle materie nelle due opere è analoga. L’unica differenza è che Koschaker, come quasi tutti i pandettisti183, affronta prima il possesso e poi la proprietà e i suoi modi d’acquisto, mentre Betti inizia con la seconda, ma fa precedere il primo agli ultimi in funzione di una migliore comprensione degli stessi da parte del discente184. Quanto alla disposizione delle materie all’interno delle obbligazioni il raffronto è da effettuarsi tra il IV. Buch dei Grundzuege e l’intero secondo volume (parte prima) delle Istituzioni di Betti. Nell’opera di 180
Anche in questo caso l’inserimento è funzionale alla successiva piena possibilità di comprensione da parte del principiante degli effetti del torto nei diritti reali e della materia del diritto delle obbligazioni. Cfr. ancora Betti, Problemi e criteri metodici cit. 257 s. 181 Cfr. Betti, Problemi e criteri metodici cit. 256 s., il quale aggiunge anche un motivo didattico, ovvero la necessità che il discente sia già in possesso della nozione relativa alla conformazione della società antica, che nello status civitatis si riflette, per poter in seguito comprendere appieno le cause della schiavitù e gli effetti delle manomissioni. 182 Che però nell’articolazione in paragrafi risulta meno vario rispetto alla relativa parte delle Istituzioni di Betti, in cui, per esempio, compare un paragrafo autonomo sui limiti della proprietà. 183 Cfr. paradigmaticamente Windscheid, Lehrbuch des Pandektenrechts cit. 640 ss. 184 Cfr. Betti, Problemi e criteri metodici cit. 262 s., il quale specifica che solo avendo acquisito la nozione di possessio gli studenti avrebbero potuto capire davvero i modi di acquisto della proprietà tramite il possesso, ovvero l’occupazione, la tradizione, l’usucapione, la percezione di frutti, costituendo le prime due altresì modi d’acquisto del possesso, prima ancora che della proprietà.
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Koschaker sono presenti tre capitoli, dedicati rispettivamente ai concetti generali, alle singole obbligazioni e alla cessione ed estinzione delle stesse. Nel lavoro di Betti invece troviamo ben undici capitoli, tra i quali i primi tre sono dedicati alla struttura, all’oggetto e alle fonti dell’obligatio, i successivi quattro alle singole obbligazioni, i due seguenti all’inadempimento e alla mancata attuazione delle stesse, il penultimo ai modi di estinzione, l’ultimo alle obligationes ex delicto. Anche in questo caso, nonostante la maggiore articolazione del testo di Betti, si può osservare come le materie si susseguano nello stesso ordine, eccezion fatta per le obbligazioni nascenti da delitto, che il giurista camerte, a differenza di Koschaker, probabilmente ancora una volta a scopo didattico, colloca dopo i modi di estinzione delle obbligazioni. Infine, da un punto di vista più prettamente contenutistico, si può apprezzare come nel manuale di Koschaker i richiami espressi al diritto vigente siano presenti in quantità non eclatante, se si considerano le dichiarazioni programmatiche svolte in precedenza da Koschaker in ordine alla Aktualisierung185. Analogamente, ma in maniera meno sorprendente, nelle Istituzioni del giurista camerte i riferimenti espliciti al novello Codice Civile italiano sono presenti in misura contenuta 186. Alla luce delle considerazioni svolte, si può concludere che, nonostante alcune (talora rilevanti) differenze, da un macroconfronto tra la sistematica generale delle due opere prese in esame emerge una uniformità di fondo, che è lo specchio della particolare affinità metodologica tra gli indirizzi dei due studiosi, nei quali la matrice dogmatica può dirsi prevalente, nonché della loro formazione di romanisti, maturata in mondi assolutamente simili. Le due sistematiche trovano, infatti, un minimo comune denominatore abbastanza chiaro in quella dei manuali pandettistici, che Koschaker pare seguire quasi pedissequamente anche nella struttura, e Betti invece in parte modifica, operando una diversa disposizione delle materie e una maggiore articolazione dei contenuti, spesso funzionali a una migliore comprensione da parte dei discenti.
185 Come rileva Beggio, Paul Koschaker (1879‒1951) cit. 262, sono presenti piuttosto alcuni riferimenti ad altri codici vigenti in altri paesi, il che conferma la vocazione per la comparazione, ma non una spiccata tendenza alla Aktualisierung. Significativo è che anche nell’opera di Betti compaiano riferimenti a codici stranieri. In particolare il codice civile francese è richiamato 4 volte, quello tedesco 3, quello spagnolo e quello portoghese una sola volta, quelli uruguagio, argentino e brasiliano due volte. Compare altresì una citazione del codice di commercio brasiliano. 186 Nei due volumi se ne contano complessivamente 33 del codice civile e 2 del codice penale.
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only during the 19th century that legal systems of continental Europe have reached a relatively high level of structural homogeneity.
B. The historical specificity of Eastern Europe The western border of Europe being of a natural character, only the eastern one remains the object of debate. These borders, which in the East of the continent are socio-cultural and therefore flexible in nature, are surprisingly enough supposed to be valid both for the Middle Ages and for today. But if, as a matter of fact, in the Middle Ages as well as in early modern times there were, from a legal point of view, important differences between East and West, where then exactly ran the border that divided East from West? Thus far there exist on this subject two theories which may be understood as anticipations of the renown legal origins theory. According to this theory, legal systems are path dependent or, in other words, they have very deep-going roots.4 In this way, the legal origins theory is able to explain the perceived outmoding of civil law by common law systems in commercial matters and in the law of the economy, particularly in the sector of investor protection, on the one hand, and, on the other, the heavy influence exercised by Roman law in continental Europe during the Middle Ages. 5 Common law supports the functioning of the free market, limiting itself to the (most adversarial) dispute resolution, while civil law aspires to implement policies. In the Middle Ages and at the beginning of the Modern Era there were within the civil law system some important differences of quality between the legal orders of Eastern and Western Europe. Let us consider first of all the relationships between the main factors of the historical process: the king, the church, the towns and the nobility. In Western Europe, particularly in its North-West area covered by England and Holland, the factors mentioned above confronted each other as more or less equal rivals. At the same time, in South-Eastern and Eastern Europe, following the Byzantine tradition, the politics was unilaterally determined by the ruler only. 6
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R. La Porta et al., The Economic Consequences of Legal Origins, in Journal of Economic Literature 46.2, 2008, 285‒332; critical B. Woźniak, Law and Finance – droga na skróty w badaniu rozwoju rynku kapitałowego [Law and Finance – a Short Cut in the Research of Capital Market Development], in Zeszyty cywilistyczne lege artis 5, 2013, 105‒ 109. 5 M. Schmiegelow, H. Schmiegelow (eds), Institutional Competition between Common Law and Civil Law. Theory and Policy, Berlin/Heidelberg 2014. 6 C. Goehrke, Transformationschancen und historisches Erbe: Versuch einer vergleichenden Erklärung, in C. Goehrke, S. Gilly (eds), Transformation und historisches Erbe in den Staaten des europäischen Ostens, Bern [etc.] 2000, 656 ff.
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By contrast, throughout East-Central Europe the nobility – relying on the contract and consensus principle – virtually disempowered the remaining political forces. Thus in the vast Commonwealth of Poland-Lithuania in the second half of the 16 th century emerged the system of elective monarchy which was unknown in the whole continent of Europe except the Holy Roman Empire. However, contrarily to this empire, 7 the elective monarchy of PolandLithuania was in reality a republic of the nobles, referred to by the Polish exile historian Oscar Halecki (1891‒1973), author of the influential work Borderlands of Western Civilization, with the incisive oxymoron of the „royal republic“.8 The East-West-discrepancy remained decisive also for the internal structure of Eastern Europe. Following the ancient division between Roman and Greek culture, made official in the late 3 rd century by Emperor Diocletian, this region consisted on the one hand of South-Eastern Europe (Balkans) and Eastern Europe proper (Russia) shaped by Orthodoxy and, on the other, East-Central Europe formed under Latin influence. The best marker of this discrepancy has been identified as the level of urbanization, a high standard of which may be considered the necessary condition for the formation of universities. As a scholarly law (gelehrtes Recht, droit savant, diritto dotto) Roman law could not be cultivated in the steppe. Even today, the level of urbanization still decreases along a gradient that runs from West to East across the European continent. As a matter of fact, the urbanization of the West dates back to antiquity. By contrast, in the East, the towns, as a factor of economic and political life, were present to a greater extent only in the western part of East-Central Europe, i.e. in Bohemia and Moravia, in the Duchy of Carniola, in western Poland and in Livonia. However, these towns too descended into feudal dependency, losing their economic and political weight. This process was due to the historical success of so-called estate economy (Gutshofwirtschaft) at the beginning of the 16 th century. This led Eastern Europe back to neo-serfdom and neo-slavery,9 excluding on the other side any alliance between the king and the towns, which shaped, by contrast, the early modern political system of Western Europe, including the formation of absolutism. Obviously, urbanization in Eastern Europe remained through all the stages of history in arrears of the West. However, between Eastern and Western Europe there was a narrow, but historically important transit zone of East-Central Europe which did not belong to the Holy
7 J. Weitzel, Das alte Reich und die neue Union, in G. Köbler, H. Nehlsen (eds), Wirkungen europäischer Rechtskultur. Festschrift für Karl Kroeschell zum 70. Geburtstag, München 1997, 1347‒1361. 8 O. Halecki, Borderlands of Western Civilization, New York 1952; Id., A History of Poland, New York 1976 9, 129. 9 M.E. Wiesner-Hanks, Early Modern Europe 1450‒1789, Cambridge 2006, 197‒199.
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Roman Empire conceived as an area of the reception of Roman law. It was, nevertheless, part and parcel of European Christendom. We may call it the East of the West rather than the West of the East. 10
C. The doctrine of Koschaker The first of the two doctrines mentioned at the outset is the celebrated achievement of Paul Koschaker (1879‒1951), an Austrian specialist in cuneiform laws who as university professor taught simply Roman Law. He had already outlined his doctrine in a pre-war official speech at the Nazi Academy of German Law,11 but formulated it definitely only in his monograph Europa und das römische Recht, published immediately after World War II, in 1947. Already the title of the book reveals the message which lies within, to identify the territory of Europe with the area of the reception of Roman private law. According to Koschaker, this reception amounts to Europe’s essence. But may we accept such a statement without asking what was the essence of the essence? In Koschaker’s opinion it was the assimilation of Roman law by the Germanic tribes and the subsequent „combination and contention (Verbindung und Auseinandersetzung) between legal Germanism and Romanism“.12 In consequence, Koschaker’s Europe is a completely occidental construction. He rejects explicitly as self-contradictory any hypothesis that so much as posits the mere existence of Eastern Europe. Every „non-Germanic legal element“, which may have been identifiable on the European continent – let it be Celt, Arab or Byzantine – remains without significance. In particular, the Slavic laws were and still are situated „at the periphery or even outside Europe“.13 In certain circumstances, Koschaker is ready to extend the name of Europe to the countries of the Balkan peninsula or even to countries situated on other continents, such as South Africa, in a completely unproblematic way. 14 The former extension is due to the introduction of classes in pandect science into the curricula of law faculties in the Balkan universities during the 19 th century, while the latter finds it justification in the implantation of the Roman-Dutch law by the Dutch settlers at the Cape of Good Hope already in the middle of 10
T. Giaro, Some prejudices about the Legal Tradition of Eastern Europe, in B. Sitek et al. (eds), Comparative Law in Eastern and Central Europe, Newcastle 2013, 193‒197. 11 P. Koschaker, Die Krise des römischen Rechts und die romanistische Rechtswissenschaft, in Schriften der Akademie für Deutsches Recht, Gruppe römisches Recht und fremde Rechte, n. 1, München/Berlin 1938. 12 P. Koschaker, Europa und das römische Recht, München/Berlin 19664, 146. 13 Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 6 n. 1 (contradiction), 146, 325 (nonGermanic elements). 14 P.G. Monateri, T. Giaro, A. Somma, Le radici comuni del diritto europeo, Roma 2005, 93.
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the 17th century. However, despite such exotic concessions, Koschaker always declined to recognize the European character of Eastern Europe. 15 To the contrary, Koschaker defines the emergence of a whole „range of eastern peripheral states (Randstaaten)“ after the 1918 peace treaty of Versailles as a „political shrinkage (Schrumpfung) of Europe“.16 In this way, defending Europe against any external intrusion, he finishes to identify it with the mere territory of the first German Reich or Holy Roman Empire, which means in the end in principle a Germanic territory. Although in this geopolitical context Koschaker’s doctrine appears rather antiquated, even today it is still supported by numerous Western scholars, e.g. by the Italian jurist Guido Alpa and the Norwegian Mads Andenas,17 as well as some others.18 However, Eastern Europe was not the only thing labelled as eastern to which Koschaker reacted with distaste. In particular, since the beginning of the 20 th century, the influence of the old Roman law by the Eastern Empire of Byzantium, was defined as orientalization. This term, which in the German scholarship acquired soon a negative connotation, signified the reprehensible distortion of the authentic good old law of the West. 19 However, one must remember that already before the assumption of power in Germany by the Nazism the orientalization was identified with the concept of „judaization“ (Verjudung). Koschaker formulates in this context an oversubtle polemic against this vulgar interpretation of orientalization as semitization, and semitization in its turn as judaization. In the eyes of Koschaker semitization cannot be in and of itself wrong. The reader is invited in this context to cast only a glance at the achievements of the Islamic jurisprudence! Moreover, the fact that a given discipline is cultivated more often than not by Jewish scholars – continues unwavering Koschaker – does not contaminate the object of study with their Jewishness: you must always distinguish the thing from the person! 20 However, Koschaker, for whom Europe was always one and only, must have heard also about the concept of a „new“ Europe, popular in Nazi-Germany. This concept was present even in the scholarly discourse in a discipline so apolitical as the history of ancient Roman law, where it was used by such eminent
15 T. Giaro, Der Troubadour des Abendlandes, in H. Schröder, D. Simon (eds), Rechtsgeschichtswissenschaft in Deutschland 1945‒1952, Frankfurt a.M. 2001, 57‒58. 16 Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 350. 17 G. Alpa, M. Andenas, Grundlagen des europäischen Privatrechts, Heidelberg 2010, 12‒15. 18 R. Zimmermann, Europa und das römische Recht, in AcP 202, 2002, 244‒246; Beggio, Paul Koschaker cit. 325‒326. 19 T. Giaro, Oriente e Occidente nella storia del diritto privato europeo, in G. Alpa, R. Danovi (eds), Diritto privato europeo. Fonti ed effetti, Milano 2004, 346‒348. 20 P. Koschaker, Probleme der heutigen romanistischen Rechtswissenschaft, in Deutsche Rechtswissenschaft 5, 1940, 115, 118‒119.
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specialists as Franz Wieacker (1908‒1994) and Hans Kreller (1887‒1958).21 Koschaker did not apply this Nazi-concept of Europe extended to the East, but he must have known that new Europe was supposed to be free of Slavs, particularly of Poles, as well as of Jews (polen- und judenfrei). As a matter of fact, Nazism did not come over Germany as a bolt out of the blue, as was suggested after World War II by the conspicuous chorus of enemies of the Nazi regime whose number was growing from hour to hour.22 On the contrary, one of the most eloquent evolutionary explanations of Nazism, from the genetic point of view, was contained in the obituary of the Sudeten German politician Kleo Pleyer (1898‒1942), written by Walter Frank (1905‒ 1945). Frank, one of the most engaged Nazi historians and Director of the Imperial Institute for the History of New Germany (Reichsinstitut für Geschichte des neuen Deutschlands), defined National Socialism simply as a list of oppositions to his cardinal enemies, namely as „a child of the border struggle, conducted at the southern stretch of the East-German frontier (…) against the Slavs, against the Jews, against the power of the Catholic clergy“.23 The conception of Koschaker gives rise to several theoretical-methodological questions. These questions are by no means anachronistic, since they certainly already existed at his time. First, why is Roman private law or, in any event, some private law belonging to the western legal tradition, decisive for the delimitation of Europe as a historico-legal entity identified as Rechtsraum Europa? Why is all public law of the same tradition ignored? 24 Probably, here is a trace of the still virulent traditional doctrine, formulated already by Friedrich Carl von Savigny (1779‒1861) who was firmly convinced that only private law was subject to the process of reception in Germany. 25 Second, why is only the late medieval and not some later period considered relevant for the formation of Europe? Given Koschaker’s fixation with the medieval private law of the western part of the continent, his conception becomes particularly static and narrow. Let the real borders of Europe be moving, the Europe of Koschaker will always remain lying down like a baby in its cradle. This baby will die in the same condition, as it was born. But even Helmut Coing
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F. Wieacker, Der Standort der römischen Rechtsgeschichte in der deutschen Gegenwart, in DR 12, 1942, 54; H. Kreller, Das neue Bild der Antike, in ZSS (RA) 63, 1943, 510. 22 T. Giaro, Paul Koschaker sotto il nazismo, in Studi in onore di Mario Talamanca, vol. IV, Napoli 2001, 159‒187. 23 W. Frank, Kleo Pleyer, ein Kampf um das Reich, in Historische Zeitschrift 166, 1942, 519‒520. 24 G. Pugliese, Diritto romano e scienza del diritto, in Annali dell’Università di Macerata 15, 1941, 7‒10. 25 T. Giaro, Comparemus! Romanistica come fattore d’unificazione dei diritti europei, in Rivista Critica del Diritto Privato 19.4, 2001, 556‒557.
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(1912‒2000), a German legal historian whose approach was much more historical then Koschaker’s, spoke about the eastern border of Europe in a timeless present: „countries like Hungary and Poland belong to the West“.26 And we are obliged to ask also a third question: even if Friedrich Carl von Savigny was right in stressing the universal value of Roman law, why should we insist on a particular affinity between this legal system and Europe, or even only some part of Europe in the sense of the Western part of our continent as a cultural entity? Does it mean that Roman law can only be studied with success in Europe or by European scholars alone, since they are possessed in this field of some kind of specific talent? Whichever the answer to these questions, at the end of the day Koschaker’s Europeism hinders any legal universalism.27 Last but not least, according to Koschaker we are expected to exclude from the European territory as non-European not only the predominantly Slavic Eastern Europe, but also England – according to Franz Wieacker’s slogan „Germany receives (Roman law), England does not, whereas France remains in the Middle“.28 However, it was precisely England, the motherland of the common law, which massively contributed to the legal culture of Europe in the field of public law with such fundamental ideas and conceptions as constitutional monarchy, the rule of law, the separation of powers, the parliamentary cabinet, local self-government, and numerous procedural institutions, in particular the jury.29
D. The doctrine of Berman The second of these two influential doctrines concerning the eastern border of Europe was formulated in 1983 by the American scholar Harold J. Berman (1918‒2007) in the first volume of his seminal book Law and Revolution. Berman too concentrated on the period of the late Middle Ages. However, he chose as the symptom and the criterion marking the territorial extension of Europe not Roman, but rather canon law. In fact, already after the murder of Philip of Swabia (1198‒1208), which weakened considerably the German Hohenstaufen
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H. Coing, Common Law and Civil Law in the Development of European Civilization – Possibilities of Comparison, in H. Coing, K.W. Nörr (eds), Englische und kontinentale Rechtsgeschichte: Ein Forschungsprojekt, Berlin 1985, 33. 27 Á. d’Ors, Jus Europaeum?, in L’Europa e il diritto romano. Studi in memoria di Paolo Koschaker, vol. I, Milano 1954, 447 –476, 479. 28 F. Wieacker, Review of Paul Koschaker, Europa und das römische Recht, in Gnomon 21, 1949, 189. 29 Giaro, Comparemus! cit. 556.
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dynasty, the universal Church of Rome remained the only European power incorporating the political and legal reality of the time. The institution of delegated judge helped to spread papal doctrines on the continent. 30 It was only from canon law, which extended far beyond the borders of the Holy Roman Empire, the primary area of reception of Roman private law, that the chief ideas of modern parliamentary systems could originate, such as electoral law, the principle of majority (pars maior, pars sanior) and, in the political sphere, procedural representation. 31 Canon law was the first transnational legal system in history, since it was effective in respect of all Christians regardless of their domicile and citizenship. 32 However, given that Berman was not yet acquainted with the concept of transnational law, he interpreted Christian Europe thoroughly in a territorial, area-covering sense. Anyway, his scholarly exactness did not save him – like Koschaker – from strange errors of classification. He extended namely the concept of Europe not only to East-Central Europe, but also to Russia; at the same time he forgot completely South-Eastern Europe as a historical region which was the successor of Byzantium. Since the 12 th century, the medieval ius gentium in the sense of public international law was in effect in the Byzantine world too, even if this world did not know an ideology of holy war similar to that of the western Crusades or the Islamic jihad.33 Until the collapse of their Empire the Byzantines cherished the idea of themselves as Romans (Romaioi) and retained the conviction of the fundamental unity of Christian Europe. 34 It is unnecessary to add that the Byzantine world knew just as well as Western Europe a reception of Roman law – precisely of East Roman law, compiled at the beginning of the 6 th century by the Emperor Justinian. His Latin compilation was at first translated into Greek (Basilica) and then in the 9 th century – as means for the Christianization of the Slavonic tribes – partially into Old Church Slavonic.35 However, beyond the borders of the post-Carolingian „new“ or „younger“ Europe in the North-East, Christianization was an uphill job. In the middle of the 12 th century the crusades against the „Slavs and other
30 W. Uruszczak, Kilka uwag o instytucji sędziego delegowanego w prawie kanonicznym w XII‒XIII wieku [Some Remarks on the Institution of Iudex Delegatus in the Canon Law of the 12th–13th Centuries], in Id., Opera historico-juridica selecta, Kraków 2017, 393‒401. 31 A. Watson, Raepresentatio in Classical Latin, in M. Faggioli, A. Melloni (eds), Raepresentatio. Mapping a Keyword for Churches and Governance, Berlin 2006, 15‒19. 32 T. Giaro, Transnational Law and its Historical Precedents, in SI 68, 2016, 77‒78. 33 D.G. Angelov, Byzantinism. Imaginary and Real Heritage of Byzantium, in D. Keridis et al. (eds), New Approaches to Balkan Studies, Dulles Virginia 2003, 15‒16. 34 F. Tinnefeld, Abendland und Byzanz: ein Europa?, in Das Mittelalter 6.2, 2001, 19‒ 38. 35 Giaro, Some prejudices cit. 32‒33.
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pagans“ are still mentioned.36 During the 13 th‒15th centuries indulgences were granted to the crusades’ participants, particularly if they had fallen on the battlefield.37 Berman addressed several criticisms to Koschaker, but first of all he stressed that Western Europe did not know a reception of Roman law in the simple sense of its direct assimilation and application. It was rather canon law which massively contributed to the dissemination of Roman law. According to Berman, Roman and canon law differed during the Middle Ages by their type of effectiveness: the latter was thoroughly „the positive law of the Church“, whereas the former could never be qualified „the positive law of any specific polity“.38 In this way Berman, however, could possibly have underestimated the reception of Roman law in the German Reich or the Holy Roman Empire.
E. Some objections to both Let us now take a short glance at the methods applied and the results obtained by both investigators of the historical borders of Europe: Koschaker and Berman. Both of them share the unfortunate tendency of all European legal historians to fix today’s borders of Europe at an earlier or later moment of its medieval history. However, in contrast to Koschaker, who concentrated on Roman law alone and encountered therefore serious problems with placing England within the framework of European legal history, Berman laudably emphasizes rather the western legal tradition as a whole which, in consequence, warrants some unity between England and the continent. 39 Nevertheless, both scholars believed strongly that one magical day in the Middle Ages the points for the future of Europe have been switched. Whoever was absent from this memorable event, remains outside Europe in perpetuity. Berman’s theory is undoubtedly more realistic, since it takes into account England’s contribution to European legal culture, conveyed by canon law. It does not ignore either the inclusion of Slavic nations into the respublica Christianorum of the late Middle Ages. As this international pluralism was emerging, the members of the „new“ post-Carolingian Europe40 participated in the Council 36 J. Strzelczyk, Wojna z niewiernymi w opinii chrześcijańskiego Zachodu [War Against the Infidels in the Opinion of the Christian West], in Napis 7, 2001, 13‒20. 37 W. Szymborski, Crusading Indulgences in Medieval Poland, in J. Smołucha et al. (eds), Holy War in Late Medieval and Early Modern East-Central Europe, Kraków 2017, 71‒93. 38 H.J. Berman, Law and Revolution, vol. I, Cambridge MA/London 1983, 204, 603‒604. 39 T. Giaro, The East of the West. Harold J. Berman and Eastern Europe, in Rg 21, 2013, 193‒197. 40 T. Giaro, Alt- und Neueuropa, Rezeptionen und Transfers, in Id. (ed.), Modernisierung durch Transfer zwischen den Weltkriegen, Frankfurt a.M. 2007, 273.
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of Constance (1414‒1418) as the equal partners of westerners. This contingent was composed of the Scandinavians, Poles, Lithuanians, Croats, Hungarians and Bohemians, admittedly as members of the natio Germanica, but in reality as autonomous delegations. The attendance at the Council of Constance, which was the expression of the conciliar movement, reached the number of 29 cardinals, 3 patriarchs, 33 archbishops, 150 bishops, 100 abbots, 50 provosts, and 300 doctors. It was calculated that some 5000 monks and friars and in all about 18,000 ecclesiastics were present. The number of visitors, irrespective of rank or affiliation, is reckoned at 100,000 or more. Many European sovereigns and princes, invited by the Holy Roman Emperor Sigismund of Luxembourg (1368‒1437), were present, among them the Electors Ludwig of Pfalz and Rudolph of Saxony, the Dukes of Bavaria, Austria, Saxony, Schleswig, Mecklenburg, Lorraine, and Teck, the Margrave of Brandenburg, also the ambassadors of the Kings of France, England, Scotland, Denmark, Poland, Naples and Spain. During this famous council, attended by so many illustrious guests, which may be compared to the world’s fairs of the 19 th century rather than to a purely religious event, Poland-Lithuania carried on a lawsuit against the Teutonic Order.41 In previous wars against the Order, Poles were namely accused of being „traitors“ who resorted to the military aid of Lithuanian and Tatar „infidels“.42 The Order justified its presence in the territories of Lithuania and Poland by reference to the privileges of 1226 and 1245, granted apparently to the Knights by the Holy Roman Emperor Frederic II Hohenstaufen (1220‒1228).43 The emperor should have given to the Knights the country of the Samogitians, situated east of Lithuania. After Lithuania’s conversion to Christendom occurred in 1387, Samogitia remained in fact the last pagan country at Europe’s northern frontier between Catholicism and Orthodoxy. 44 However, Paulus Vladimiri (1370‒1435), a Polish canon lawyer from Cracow University, replied at the Council of Constance to the Teutonic Knights with an argument borrowed directly from ancient Roman law, namely that you cannot dispose of an object you have no right to (nemo plus iuris ad alium transferre potest quam ipse haberet). Vladimiri ridiculed the old emperor who – according to the Teutonic interpretation – was supposed to have donated the lands „which he never had and which never belonged to him“. Moreover, Vladimiri stressed in full conformity with old Roman law that violently stolen 41
W. Bańczyk, The Right of Infidels to Protect their Goods from the Perspective of the 15 Century Polish School of Ius gentium, in Ethical Perspectives 24.1, 2017, 39‒58. 42 W. Świeboda, Innowiercy w opiniach prawnych uczonych polskich w XV wieku. Poganie, Żydzi, Muzułmanie [Infidels in the Legal Opinions of Polish Scholars of the 15 th Century. Pagans, Jews, Muslims], Kraków 2013, 199‒207. 43 S. Wielgus, The Medieval Polish Doctrine of the Law of Nations, Lublin 1998, 55‒57. 44 S. Rowell, Lithuania Ascending. A Pagan Empire within East-Central Europe 1295‒ 1345, New York 1994. th
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goods are excluded from prescription, even if they were stolen by Christians from pagans.45 However, the final argument of Paulus Vladimiri seems to be the most striking: Christian faith never justifies the conversion of infidels by martial means which is expressly forbidden by canon law itself. The infidels enjoy, in fact, the innate right to a peaceful life in their own country. Vladimiri presented this position of Poland-Lithuania at Constance in two main writings „A Treatise on the Power of the Pope and the Emperor against Infidels“ (Tractatus de potestate papae et imperatoris respectu infidelium) and „Conclusiones“ (Opinio Hostiensis). In both writings he touched on all the classical topoi of colonization and the rights of indigenous people, such as just war, right of resistance and religious freedom.46 In this way Vladimiri may be considered an early forerunner of the doctrine of „peaceful coexistence“ between Christian and pagan countries acknowledged in international law only since the late scholastic writers from Salamanca such as the Dominicans Francisco Vitoria (1483‒1546), Bartolomé de las Casas (1484‒1566) and others.47 The contention between Poland-Lithuania and the German Ordo cruciferorum was not formally resolved at the Council of Constance. To the contrary, it was resumed at the next council at Basel. However, the appearance of Vladimiri as Ambassador Regni Poloniae proved to be a considerable success, given the earlier condemnation, very common in the West, of alliances with pagans, pursued in order to obtain military reinforcement against Christian enemies. 48 The council held at the Bishopric of Constance as well as the subsequent ecumenical councils gathered in 1423 ‒1424 in Siena, 1431‒1439 in Basel, 1438 in Ferrara and 1439 ‒1445 in Florence, tried to decentralize the ecclesiastical power of the Roman Church and to relax its dogmatic grip. 49 They announced the epoch of the Renaissance which was to be followed by more universal schools of legal thought: the Law of Nature and the Enlightenment. However, by the time of the Council of Constance, the twilight of the Middle
45 L. Ehrlich (ed.), Works of Paul Vladimiri (a selection), vol. I, Warszawa 1968, 57‒58, 81‒83. 46 L. Chollet, Paul Vladimir et le Ius Gentium polonais: un droit de résistance au début du XVème siècle?, in Mémoires de la Société pour l’Histoire du Droit et des Institutions 69, 2012, 43‒67; Świeboda, Innowiercy w opiniach prawnych cit. 359‒64. 47 Ch.H. Aleksandrowicz, The Law of Nations in Global History, Oxford 2017, 51‒61; I. Krupecka, Dysputa w Valladolid [The Debate of Valladolid], Gdańsk 2014. 48 T. Graff, Sobór w Konstancji wobec monarchii polsko-litewskiej [The Council of Constance Towards the Polish-Lithuanian Monarchy], in Zeszyty Naukowe Uniwersytetu Jagiellońskiego. Prace Historyczne 141.2, 2014, 511‒519. 49 Halecki, Borderlands of Western Civilization cit. 135; H.J. Berman, Law and Revolution, vol. II, Cambridge MA/London 2003, 38.
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Ages was already evident. The Romano-Germanic Europe, a construct inherited by Koschaker from the conservative German historian Leopold von Ranke (1795‒1886) who saw Europe from the German viewpoint, namely that of the „land of poets and thinkers“,50 was at this moment a narrative whose time had already passed. All in all, historical investigations of Europeanisation processes, which century by century progressed in the Eastern part of the European continent, should pursue neither the earliest encounters of the Roman „spirit“ with the Germanic one, nor the first infiltrations of the medieval Roman-canon law in a given country.51 We must rather ascertain, in which moment of European history national legal systems of the continent reached a certain structural homogeneity. This homogeneity is by no means guaranteed either by university education in Roman law or by the recognition of some principles of canon law. In England both conditions were met already in the Middle Ages, 52 but its common law remained differently structured from continental law.
F. The significance of the 19 th century Evidently, we have no intention to disdain the thoroughgoing historiographical reflections of Koschaker and Berman. Their studies doubtless helped to identify important early stages in the formation process of European legal culture. The reception of Roman law within the Holy Roman Empire was a necessary condition for the emergence of mature codifications of natural law at the turn of the 18th century. Also the role played by the principles of canon law as a building material for the respublica Christiana cannot be overestimated. Yet, we may not assert that already during the Middle Ages an optimal level of legal development was achieved, leaving for subsequent times only degradation and decline. In particular, the earliest European codifications, the so-called codifications of the Law of Nature completed at the end of the 18 th century and the beginning of the 19th, are blamed by contemporary legal historians for having destroyed the unitary legal tradition of Europe in favour of national, or possibly even nationalist, codifications.53 This blame is, however, untenable from the point
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T. Giaro, Der Troubadour des Abendlandes cit. 59. H. Lück, Aspects of the Transfer of the Saxon-Magdeburg Law to Central and Eastern Europe, in Rg 22, 2014, 79‒89. 52 R.H. Helmholz, Canon Law and the Law of England, London 1987; Id., Roman Canon Law in Reformation England, Cambridge 1990; R. Zimmermann, Der europäische Charakter des englischen Rechts, in ZEuP 1, 1993, 21‒27. 53 J.H.A. Lokin, Two Paradoxes on Codification, in J.M. Milo et al. (eds), Tradition, Codification and Unification, Cambridge/Antwerp/Portland 2014, 13‒15. 51
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of view of the western legal tradition. Prior to the time of the civil law codifications, a highly developed pluralism already dominated Western Europe; taking only the case of France, directly before the revolution there were around 300 local and 60 regional systems of customary law, called coutumes, in force.54 The cited blame is even more questionable from the general European point of view. The disintegration of the pan-European ius commune started already during the 16th century.55 Moreover, the codification movement of the 19 th century embraced the whole of Eastern Europe, including Russia, even if the preparatory works generated there no visible effect until the Soviet Revolution. In the countries of East-Central Europe, such as Poland, Bohemia, Slovakia, Slovenia and Croatia, both western codes, the French code civil and the Austrian ABGB, were introduced. Elsewhere, particularly in Romania and Serbia, relatively faithful translations of the French and Austrian civil codifications were produced.56 In the second half of the 19 th century, the early transfer of West-European civil codes was followed in the East by the purely doctrinal reception of the German pandect science. This science had with time substituted the Historical School of Law founded by Friedrich Carl von Savigny (1779‒1861). The triumphal march of the pandect science through Europe started with the so-called pandectisation of Austrian and Prussian civil law scholarship under the guidance of, respectively, Josef Unger (1828‒1913) and Heinrich Dernburg (1829‒ 1907). Very soon, this pandect science, virtually identified with legal science as such, reached all the western countries including England. 57 In Eastern Europe, it was Greece, Hungary and the Russian Empire which preserved their old indigenous law, contained already in written collections. However, the Greek Hexabiblos of 1345 and the Hungarian Tripartitum of 1514, as well as the Russian Zvod Zakonov ultimately compiled in 1833, were all modernized with great doctrinal assistance from the German pandect science, which furnished conceptual and linguistic categories. Traces of this pandectisation are visible in the first Russian civil code of 1922, which goes back to the pre-revolutionary drafts of 1905 and 1913, as well as in the „Fundamental Principles of Civil Legislation of the USSR“, issued in 1961 and followed by the codes of particular Soviet republics. 58
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K. Zweigert, H. Kötz, An Introduction to Comparative Law, Oxford 19983, 77. D.J. Osler, The Myth of European Legal History, in Rechtshistorisches Journal 16, 1997, 393‒410; Id. The Fantasy Men, in Rg 10, 2007, 181‒192. 56 On western law in Eastern Europe: Monateri, Giaro, Somma, Le radici comuni del diritto europeo cit. 131‒143. 57 P. Stein, Roman Law in European Legal History, Cambridge 1999, 123. 58 T. Giaro, Russia and Roman Law, in Rg 23, 2015, 316‒317. 55
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The transfer of codified western law, which emerged for the first time in France and Austria at the beginning of the 19 th century, to the East of the continent, occurred in principle either in train of legislation or legal interpretation. This transfer was flanked during the 19 th century with the importation of western models of legal education and administration of justice. Even Poland and Hungary, which represented in East-Central Europe traditional bulwarks of lay justice entrusted usually to young nobles educated exclusively in court practice, very soon formed a professional court staff. In respect of both the time of Old Poland and that of the epoch of transition coinciding with the partitions of Poland, we have at our disposal several impressive testimonies. 59 Józef Wybicki (1747‒1822), the author of the Polish national anthem, was the offspring of the relatively affluent nobility. From 1765 he learned law as a junior court official in the burgh tribunal in Skarszewo. His learning method consisted mainly in mindless repetition of different statutes: „I repeated Roman laws and Magdeburg charters parrot-fashion, since it was the manner of my whole congregation“. His remembrances from the central Polish tribunal in Piotrków were similar: „The chancellery and the chambers of advocates at the Tribunal differed from those at the burgh court only by an even deeper level of vice and ignorance. No certain rules and principles of learning were known. Teachers and pupils were lacking of any mutual obligation“.60
However, in 1808, in the Duchy of Warsaw, a modern law school (école de droit) was inaugurated with the task of preparing future judges for the application of the French code civil.61 Count Feliks Łubieński (1758‒1848), Minister of Justice in the Duchy, who at his own expense funded this School, which in 1811 was extended to comprise also the School of Administrative Sciences, reported on the murmur of complaint emanating from the ministers invited to assist at the first examination:
59 A. Rosner, Tradycja i nowoczesność w nauczaniu prawa [Tradition and Modernity in the Teaching of Law], in H. Izdebski (ed.), Nauka i nauczanie prawa. Tradycja i przyszłość [Legal Science and Teaching Law. Tradition and Future], Warszawa 2009, 19‒22; A. Moniuszko, P. Gawron, Paweł Garwaski a „przygotowanie zawodowe“ sędziów niższych sądów szlacheckich [Paweł Garwaski and the „Professional Training“ of Judges of the Lower Nobility Courts], in Krakowskie Studia z Historii Państwa i Prawa 8.2, 2015, 150‒54. 60 Both citations in J. Wybicki, Życie moje [My Life], Wrocław/Warszawa 2005, 19, 31 (my translation). 61 T. Giaro, Westen im Osten, in Rg 2, 2003, 132‒33; A. Wrzyszcz, Die Juristenausbildung an polnischen akademischen Einrichtungen, in Z. Pokrovac (ed.), Juristenausbildung in Osteuropa bis zum Ersten Weltkrieg, Frankfurt a.M. 2007, 201‒207.
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„There was never an administration school here; whoever bosses around well, will do well even without a school, and whoever expends himself on such things will be soon in dire straits; didn’t we learn our law dispensing before the bar? And we didn’t need professors!“.62
These thoroughgoing reforms of legal education did not remain limited to EastCentral Europe. In the Balkan countries, where during the 19 th century the retreating Ottoman Empire left behind nothing more than a legal vacuum, the professionalizing changes in the legal landscape were much more radical. At the end of the 19 th century, even in such broadly illiterate countries of SouthEastern Europe as Greece and Romania, where at the beginning of the century no university existed at all, the percentage of advocates possessing a highschool diploma in legal studies exceeded by far the western standards.63 The classical private law of the civil codes was not the only receptacle for transfer of western law and legal scholarship into Eastern Europe. The diffusion of the administrative and judicial models of Napoleonic provenance reached continental dimensions. We must also mention the similar success in South-Eastern Europe of the liberal Belgian constitution of 1831, with its four basic freedoms: the freedom of religion, association, education and the press. The Belgian model had been followed first of all in Greece and Romania, but also in Serbia, Bulgaria and Montenegro. 64 The most faithful copy of the Belgian charte constitutionnelle of 1831 was produced in Romania, where also the French code civil was adopted. In this way, it was, in the final analysis, the models of legal education and the administration of justice, surrounding and supporting the reception of legal texts, which revealed itself as decisive for the efficacy of the big West-East transfer of the 19th century. In consequence, the assimilation of these models in Eastern Europe contributed to making this the century of the „soaring reception“ of Western law in the East. 65 In contrast, the failed reception of these models in England, which in principle still retains its traditional elitist systems of legal education and administration of justice, contributed to the persisting isolation of common law from civil law.
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F. Łubieński, Pamiętnik Feliksa hr. Łubieńskiego, ministra sprawiedliwości [The Diary of Feliks Count Łubieński, Minister of Justice], Warszawa 1876, 191‒192 (my translation). 63 T. Giaro, Transfers von Traditionen. Zum Rechtswechsel auf dem Balkan, in SI 58, 2014, 100‒103. 64 T. Giaro, Westen im Osten cit. 128. 65 V.Al. Georgesco, Modèles juridiques de la réception romano-byzantine et synthèse modernisatrice en droit roumain, in Da Roma alla Terza Roma, vol. I. Roma Costantinopoli Mosca, Napoli 1983, 351.
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Römisches Recht als Vergleichsfaktor Ignacy Koschembahr-Łyskowski (1864‒1945) und die Methodenfrage Aleksander Grebieniow A. Einleitung Der erste Band des Recueil d’Études en l’honneur d’Édouard Lambert enthält zwei fast direkt aufeinanderfolgende, bemerkenswerte Aufsätze: Le rôle du droit romain pour le droit comparé von Ignacy Koschembahr-Łyskowski und L’histoire du droit et le droit comparé surtout en Allemagne von Paul Koschaker1. Die Nachbarschaft dieser Beiträge ist vor allem unter inhaltlichen Gesichtspunkten kein Zufall. Denn die vergleichende Lektüre dieser Aufsätze und vieler anderer Schriften der beiden Autoren legt nahe, dass beide Wissenschaftler ähnliche Ansichten zur Rolle des römischen Rechts vertraten. Das ist besonders interessant, da Koschembahr-Łyskowski und Koschaker zwar zur selben Zeit wissenschaftlich tätig waren, sich aber persönlich nie begegnet sind. Die Idee, aus dem gemeinschaftlichen juristischen Erbe Europas ein Fundament für die Zukunft zu schaffen, bildet den gemeinsamen Nenner der Werke beider Romanisten. Unter anderem aus diesem Grund ist es angebracht, bei der Untersuchung von Koschakers Werk auch die Theorie Koschembahr-Łyskowskis näher zu betrachten. Die Konzeption Koschembahrs stellte zwar keine Auseinandersetzung mit Koschakers These dar, entwickelte aber zeitlich parallel dazu einen Vorschlag zur Methodenfrage der Romanistik. Koschaker und Koschembahr-Łyskowski lehnten eine bedingungslose Rechtsvergleichung, d.h. eine solche, die wie die Rechtsethnologie universelle Eigentümlichkeiten in der Entwicklung der Menschheit zu entdecken sucht, ab. Eine solche Rechtsvergleichung, wie sie Leopold Wenger in dieser Zeit betrieb und die außer Acht lässt, dass verschiedene Zeitepochen und Völker voneinan-
1 I. Koschembahr-Łyskowski, Le rôle du droit romain pour le droit comparé, in Introduction a l’étude du droit comparé. Recueil d’Études en l’honneur d’Edouard Lambert, Bd. I.2, Paris 1938, 257‒260; P. Koschaker, L’histoire du droit et le droit comparé surtout en Allemagne, in Introduction a l’étude du droit comparé cit. 274‒283.
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der unabhängig zu identischen Ergebnissen gelangen können, war für Koschaker nicht mehr als ein jeu savant2. Koschaker betonte dagegen die Notwendigkeit, bei der Anwendung der rechtsvergleichenden Methode die jeweils konkreten sozialen und juristischen Milieus zu berücksichtigen, um die Rechtsvergleichung zu befähigen, die Lücken in der dogmatischen Betrachtung zu ergänzen und das geltende Recht zu erläutern 3. Koschembahr wiederum unterstrich die Bedeutung der „bewegenden Triebkräfte“ (idées directrices), die den Rechtsnormen zugrunde liegen, und das Bedürfnis, diese Kräfte gründlich zu untersuchen. Diese Untersuchung müsse über eine einfache tabellarische Darstellung der rechtshistorischen Entwicklung hinausgehen4. Diese solle man in Bezug auf die milieux sociaux et économiques des pays respectifs einsetzen, um aus ihnen tragfähige Schlüsse ziehen zu können. Denn das Recht diene primär dazu, die ethischen und sozialen Werte (die „internen Faktoren“ im Sinne Koschembahrs) in der Gesellschaft zu stärken bzw. der Degeneration derselben vorzubeugen. Das römische Recht gelte dafür, wie Koschembahr meinte, als guide de comparaison5, weil es in sich große Erfahrung hinsichtlich der Wechselbeziehungen von Recht und Gesellschaft enthalte und mit dieser Erfahrung auch das Verständnis des modernen Rechts bereicherte6. Die vorliegende Abhandlung dient in erster Linie dem Ziel, die für die damaligen Zeiten sehr originelle Methode der romanistischen Forschung, die Koschembahr vor allem in seinen frühen Freiburger Jahren 7 entwickelte und der er bis zu seinem Tod treu blieb, näher zu beleuchten (C.). Die Idee, römisches Recht als Vergleichsfaktor für die moderne Rechtsvergleichung heranzuziehen, ist uns dank Pascal Pichonnaz8, aber auch Willem J.
2
Koschaker, L’histoire du droit et le droit comparé cit. 275, 282; ders., Problem der heutigen romanistischen Rechtswissenschaft, in DRW 5, 1940, 112. 3 Koschaker, L’histoire du droit et le droit comparé cit. 280‒281. 4 Koschembahr-Łyskowski, Le rôle du droit romain cit. 257. Vgl. auch A. Pernice, Parerga VIII: Über wirtschaftliche Voraussetzungen römischer Rechtssätze, in ZSS (RA) 19, 1898, 98. 5 Oder besser: sollte als guide de comparaison gelten. Der Romanist schreibt dazu deutlich in einem Brief vom 29.03.1937: „ne s’agit pas du rôle joué par le droit romain mais, du rôle que le droit romain doit jouer“ [Hervorhebung im Original] (Archiv der Univ. Warschau, Sign. Sp. 19/24). 6 Koschembahr-Łyskowski, Le rôle du droit romain cit. 259. 7 Die akademische Laufbahn Koschembahrs gliedert seine Biografie grundsätzlich in drei Abschnitte: die deutsch-schweizerische (bis 1900), die Lemberger (1900‒1915) und die Warschauer Periode (1915‒1935). Zu seinem Aufenthalt in Freiburg i.Ü. siehe A. Grebieniow, Ignacy Koschembahr-Łyskowski und das römische Recht in Freiburg i.Ü. Ein Stück Schweizer Wissenschaftsgeschichte (1895‒1900), in ZNR 42, 2020 [in Vorbereitung]. 8 P. Pichonnaz, Periculum emptoris und das schweizerische Recht: Ein Fall des Rückgriffs auf römisches Recht durch das Schweizerische Bundesgericht, in W. Ernst, É. Jakab
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Zwalve9 und gewissermaßen auch Eugen Bucher10, nicht fremd; die ersten Ansätze dieser Methodologie zu Beginn des 20. Jahrhunderts sind aber eine gründliche Untersuchung wert. Bevor wir auf diese Konzeption und ihre Würdigung näher eingehen, möchte ich Person und Schrifttum Koschembahrs kurz darstellen (B.). Abschließend werden dann einige Schlussbemerkungen im Hinblick auf die Methode Koschembahrs formuliert (D.).
B. Zur Person und zum Schrifttum Koschembahrs I. Akademische Laufbahn Ignacy Koschembahr-Łyskowski (1864‒1945) lebte in äußerst interessanten Zeiten. Seine Studien schloss er 1887 ab, als das deutsche BGB noch im Entstehen war. Das Ende seiner akademischen Laufbahn fiel in eine Epoche, die in politischer, sozialer und intellektueller Hinsicht ganz anders ausgerichtet war als das friedliche fin de siècle. Er forschte und lehrte in vier verschiedenen Zivilrechtsordnungen: im Deutschen Reich, in der Schweiz, in Österreich-Ungarn und in Polen. Der Verlauf der Studien und der akademischen Karriere Koschembahrs wurde bisher in zahlreichen Publikationen, meist in polnischer Sprache, nur oberflächlich beleuchtet11.
(Hg.), Kaufen nach Römischem Recht, Antikes Erbe in den europäischen Kaufrechtsordnungen, Berlin/Heidelberg 2008, 183‒201; ders., Approcher le droit romain comme fondements des droits modernes: une nécessité et un défi, in I. Piro (Hg.), Scritti per Alessandro Corbino, Bd. V, Tricase 2016, 577‒600. 9 W.J. Zwalve, Beknopte geschiedenis van het Romeinse recht, Den Haag 2004, V‒VI (Woord vooraf). 10 E. Bucher, Rechtsüberlieferung und heutiges Recht, in ZEuP 8, 2000, 394‒543. 11 Von den deutschsprachigen Veröffentlichungen, in denen die Person Koschembahrs dargestellt wurde, sind insbesondere zu erwähnen: T. Giaro, Koschembahr-Łyskowski, Ignacy von, in M. Stolleis (Hg.), Juristen. Ein biographisches Lexikon. Von der Antike bis zum 20. Jahrhundert, München 1995, 358‒359 und F. Wubbe, Hundert Jahre römisches Recht an der Universität Freiburg i.Ü., in L. Carlen, G. Gaudard, J. Valarché, F. Wubbe, Hundert Jahre Rechts- und Wirtschaftsgeschichte an der Recht-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Freiburg, Freiburg 1982, 48. Andere Publikationen zum Thema sind vor allem in polnischer, aber auch in englischer, italienischer und ukrainischer Sprache erhältlich (Aufzählung in chronologischer Reihenfolge): A. Grebieniow, Ignacy Koschembahr-Łyskowski: profesor Uniwersytetu Fryburskiego (1895‒1900) [Ignacy Koschembahr-Łyskowski als Professor der Universität Freiburg i.Ü.], in KPP. 24, 2015, 249‒284; M. Nocuń, Ignacy Koschembahr-Łyskowski – badacz prawa klasycznego, twórca nowego prawa [Ignacy Koschembahr-Łyskowski – Forscher des klassischen, Schöpfer des neuen Rechts], in J. Kruszyńska, M. Labijak (Hg.), Jurysprudencja lwowska: publikacja pokonferencyjna (Poznań, 30 marca 2012 r.) [Die Lemberger Jurisprudenz. Tagungsband (Poznań, 30. März 2012)], Poznań 2012, 45‒50; K. Szczygielski, Ignacy Koschembahr-
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Der Gelehrte wurde am 3. Februar 1864 in Petershagen (Pommern) geboren. Sein juristisches Studium absolvierte er von 1884 bis 1887 in Berlin. Dort hörte er u.a. die Vorlesungen von Heinrich Brunner, Rudolf von Gneist, Levin Goldschmidt, Paul Hinschius, Theodor Mommsen, Alfred Pernice und Adolf Wagner12. Nach dem Studium folgte seine praktische Ausbildung am Berliner Kammergericht. Ein Jahr später (1888) promovierte er ebenfalls in Berlin mit der Dissertationsschrift Die collegia tenuiorum der Römer. 1893 publizierte er das Werk Die Theorie der Exceptionen des klassischen römischen Rechts, das die Grundlage für die Eröffnung des Habilitationsverfahrens an der Königlichen Universität Breslau bildete. Zwei Jahren später (1895) erhielt er den Ruf nach Freiburg i.Ü., ohne die Habilitation bereits abgeschlossen zu haben 13. An der Schweizer Hochschule sammelte Koschembahr-Łyskowski die ersten didaktischen Erfahrungen; außerdem beschäftigte er sich nicht mehr ausschließlich mit der historischen Dimension des römischen Rechts, sondern er las auch über
Łyskowski doktorem honoris causa Uniwersytetu Stefana Batorego w Wilnie [Ignacy Koschembahr-Łyskowski als Ehrendoktor der Stefan Batory-Universität in Vilna], in Miscellanea Historico-Iuridica 12, 2013, 219‒220; K. Pol, Poczet prawników polskich XIX‒XX w. [Sammlung der Porträten polnischer Juristen des 19.–20. Jahrhunderts], Warszawa 20112, 626–627; J. Ożóg, Prawo rzymskie jako środek tłumaczenia ABGB – kilka uwag w setną rocznicę stulecia [Römisches Recht als Mittel zur Auslegung des ABGB – einige Bemerkungen zum Hundertjahrjubiläum], in Palestra 56, 2011, 193–198; A. Redzik, КошембарЛисковський [Koschembahr-Łyskowski], in Encyclopedia. Львівский національний університет імені Івана Франка: в 2 т. Т.1: А–К [Enzyklopädie. Nationale Ivan-FrankoUniversität Lemberg in 2 Bände. Bd I: A–K], Львів 2011, 663; J. Koredczuk, Przyczynek do sprawy habilitacji Ignacego Koschembahr-Łyskowskiego we Wrocławiu [Ein Beitrag zur Geschichte der Habilitation von Ignacy Koschembahr-Łyskowski in Breslau], in Acta Universitatis Wratislaviensis, Prawo 288, 2616, 2004, 191–192; W. Wołodkiewicz, Ignacy Koschembahr-Łyskowski – romanista, cywilista, kodyfikator [Ignacy Koschembahr-Łyskowski – ein Romanist, Zivilist und Kodifikator], in SI 29, 1995, 52–53 (= ders., Europa i prawo rzymskie. Szkice z historii europejskiej kultury prawnej [Europa und das römische Recht. Skizzen zur Geschichte der europäischen Rechtskultur], Warszawa 2009, 616–626); ders., Ignacy Koschembahr-Łyskowski, in Index 21, 1993, 7–15; ders., Ignacy Koschembahr-Łyskowski 1864–1945 [Ignacy Koschembahr-Łyskowski (1864–1945)], in I. Bieżuńska-Małowist (Hg.), W kręgu wielkich humanistów. Kultura antyczna w Uniwersytecie Warszawskim po I wojnie światowej [Im Kreise hervorragender Humanisten. Die antike Kultur an der Unversität Warschau nach der Ersten Weltkrieg], Warszawa 1991, 12–13; J. Fedynskyj, Prominent Polish Legal Scholars of the Last One Hundred Years, in W. Wagner (Hg.), Polish Law Throught the Ages, Stanford 1970, 428–431; J. Falenciak, Wspomnienia pośmiertne: Ignacy Koschembahr-Łyskowski (1864–1945) [Nachruf auf Ignacy Koschembahr-Łyskowski (1864–1945)], in Rocznik Towarzystwa Naukowego Warszawskiego 31–38, 1938–1945, 201–202; Kronika Uniwersytetu Lwowskiego [Jahrbuch der Universität Lemberg], Bd. II (1898/9–1909/1910), zusammengestellt von W. Hahn, Lwów 1912, 330–332. 12 Aus den Erinnerungen Koschembahrs – vgl. Archiv der Univ. Warschau, Sign. Sp. 19/3, 1. 13 Grebieniow, Ignacy Koschembahr-Łyskowski cit. 257–261.
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das geltende Privatrecht der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Seit 1900 las er römisches Recht in Lemberg (Lwów) in Galizien. Ab 1915 arbeitete er an der Universität in Warschau, zu deren Rektor er für das akademische Jahr 1923/24 gewählt wurde. Koschembahr-Łyskowski war überdies ein aktiver Teilnehmer an der damals in Polen laufenden Diskussion über die Vereinheitlichung des Privatrechts, sowohl im Rahmen der Kodifikationskommission als auch außerhalb dieses Gremiums. Vor diesem Hintergrund verfasste er einen eigenen – später als sonderbar abgelehnten – Entwurf des Allgemeinen Teils des Zivilgesetzbuches 14. Koschembahr-Łyskowski starb am 10. Januar 1945 in Milanówek bei Warschau. 14 I. Koschembahr-Łyskowski, Kodeks cywilny Rzeczypospolitej Polskiej. Księga 1. Przepisy ogólne. Projekt wraz z uzasadnieniem, Warszawa 1928–1932, hrsg. in der Reihe: Komisja Kodyfikacyjna Rzeczypospolitej Polskiej. Podsekcja 3 Prawa Cywilnego, Bd. 1, Heft 3a (Nr 35, 1928, 30 S.), 3b (Nr 36, 1928, 171 S.), 3c (Nr 50, 1931, 10 S.), 3d (Nr 51, 1931, 87 S.), 3e (Nr 66, 1932, 7 S.). Der Entwurf des Allgemeinen Teils des polnischen Zivilgesetzbuches von Koschembahr-Łyskowski wurde auch ins Französische, Deutsche und Italienische übersetzt. Vgl. u.a.: Zivilgesetzbuch der Republik Polen. Erstes Buch. Allgemeine Vorschriften. Erster Teil (Art. 1 –128). Entwurf und Begründung, verfasst von Dr I. Koschembahr-Łyskowski, in Zeitschrift für polnisches Recht und Wirtschaftswesen. Anlage 1, 1928, VI–25 S.; Entwurf eines polnischen Zivilgesetzbuches. Erstes Buch. – Allgemeine Vorschriften II. Dritter Teil. – Von den Sachen Art. 129 –161, in Zeitschrift für polnisches Recht und Wirtschaftswesen 3, 1930, 75–82; Code civil de la République de Pologne. Livre premier. Dispositions générales. Projet. Première partie (art. 1 –128). Projet élaboré par I. de Koschembahr-Łyskowski, in Revue Polonaise de Législation civile et criminelle. Annexe I 1, 1928, 32 S.; Code civil de la République de Pologne. Livre premier. Dispositions générales. Projet. Seconde partie (art. 129 –161). Projet élaboré par I. de KoschembahrŁyskowski, in Revue Polonaise de Législation civile et criminelle. Annexe II 3, 1930, 12 S.; Code civil de la République de Pologne. Livre premier. Dispositions générales. Troisième partie (art. 162–169). Projet élaboré par I. de Koschembahr-Łyskowski, in Revue Polonaise de Législation civile et criminelle. Annexe I 4, 1931, X S.; Progetto di codice civile per la Repubblica Polacca. Libro Primo. Disposizioni generali art. 1–161, in Rivista di diritto privato 1, 1931, 43–67, 125–132; Progetto di codice civile per la Repubblica Polacca. Libro Primo. Disposizioni generali art. 162–169, in Rivista di diritto privato 2, 1932, 308 –310. Der Entwurf, obwohl in Polen scharf kritisiert, gewann Anhänger unter europäischen Rechtswissenschaftlern. Vgl. L. Josserand, De l’esprit des droits et de leur relativité, Paris 19392, 291 Fn. 4; E. Swoboda, Das Privatrecht der Zukunft, Berlin-Grunewald 1932, 27, 43, 57–58. Über den Entwurf im Allgemeinen: A. Moszyńska, Międzynarodowe ujednolicanie prawa zobowiązań w okresie międzywojennym [Die internationale Vereinheitlichung des Obligationenrechts in der Zwischenkriegszeit], in Studia Iuridica Toruniensia 11, 2012, 134–135; A. Falkowska, W kierunku wspólnego kodeksu zobowiązań – projekt francuskowłoski z 1927 r. [In Richtung gemeinsames Obligationengesetzbuch – der französisch-italienischer Entwurf von 1927], in D. Bunikowski, R. Musiałkiewicz (Hg.), Koncepcje integracji w Europie w XX i XXI wieku. Prawo i stosunki międzynarodowe [Die europäischen Integrationskonzeptionen im 20. und 21. Jahrhundert. Das Recht und internationale Beziehungen], Toruń 2008, 145–146; A. Falkowska, Wpływ praw obcych na kodeks zobowiązań z 1933 r. na podstawie wybranych instytucji prawa obligacyjnego [Einfluss fremder Rechte
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II. Methodenbezogene Schriften In der Freiburger Periode seiner wissenschaftlichen Laufbahn kristallisierten sich Koschembahrs Ansichten zu der Methodologie des römischen Rechts, der Art und Weise, wie man die Romanistik betreiben solle, sowie zu dem Verhältnis zwischen der Rechtsgeschichte und dem modernen Recht heraus 15. Koschembahrs erste Publikationen dokumentieren Themen, die in seiner Lehre einen Schlüssel zum Verständnis der unterrichteten Materie bildeten: die Rolle des klassischen römischen Rechts für die moderne Rechtswissenschaft und die wechselseitige Beziehung zwischen dem Recht und der sozioökonomischen Realität. Seine methodologischen Überlegungen illustrieren vor allem folgende Publikationen: Die deutsche Schule des klassischen roemischen Rechts. Zugleich ein Beitrag zur Beurteilung der Bedeutung des roemischen Rechts für die modernen Rechte (Freiburg i.Ü. 1898) und Über die Vereinheitlichung des schweizerischen Privatrechts (Basel 1899). Koschembahr publizierte außerdem während seines Aufenthaltes in Freiburg i.Ü. Rezensionen zu den Werken von Paul Fredéric Girard16, Philipp Lotmar17, Georges Cornil18 und Heinrich Erman19, in denen der Rezensent inhaltlich vor allem seine an anderer Stelle dargelegten Interessen und Ansichten bekräftigte. Sein den Exzeptionen im klassischen römischen Recht gewidmetes Werk von 1893 sowie die frühere Dissertation Die collegia tenuiorum der Römer (1888) stellten rein historische Untersuchungen dar und bezogen sich nicht auf methodologische Fragen. Die Themen wurden erst später als Beispiele seiner
auf das Obligationengestzbuch von 1933 anhand von ausgewählter obligationenrechtlicher Institute], in Zeszyty Prawnicze TBSP UJ 13, 2005, 82; L. Górnicki, Prawo cywilne w pracach Komisji Kodyfikacyjnej Rzeczypospolitej Polskiej w latach 1919–1939 [Das Zivilrecht in der Arbeiten der Kodifikationskomission der Republik Polen in den Jahren 1919– 1939], Wrocław 2000, 177–191. 15 Grebieniow, Ignacy Koschembahr-Łyskowski cit. 268. 16 I. Koschembahr-Łyskowski, Paul Frédéric Girard, Professeur à la Faculté de droit de l’Université de Paris. Manuel élémentaire de droit romain. Deuxième édition revue et augmentée. Paris (Arthur Rousseau) 1898. 1046 S. 8 o. 12 fr., in ZSS (RA) 19, 1898, 383– 396. 17 I. Koschembahr-Łyskowski, Lotmar, Professor in Bern, Der unmoralische Vertrag, insbesondere nach gemeinem Recht. Leipzig 1896. 8 o. 105 S., Anmerkungen S. 106–198, in ZSS (RA) 18, 1897, 285–292. 18 I. Koschembahr-Łyskowski, Georges Cornil, avocat à cour de Bruxelles. Du louage de services ou contrat de travail. Paris 1895, 8 fr. 383 stron, in PPiA 21, 1896, 338–350. 19 I. Koschembahr-Łyskowski, H. Erman, Servus vicarius, l’esclave de l’esclave romain. Extrait du Recueil publié par la Faculté de droit de l’Université de Lausanne, à l’occasion de l’Exposition nationale suisse Genève 1896, pag. 391–532. Lausanne 1896, in ZSS (RA) 18, 1897, 292–299.
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neuen Theorie behandelt20. Die für die Methodenfrage relevanten Werke sind insbesondere die in der Lemberger Zeit verfassten: Prolegomena do historyi prawa rzymskiego (Einführung in die Geschichte des römischen Rechts), der Text seiner Antrittsvorlesung in Lemberg am 27. Oktober 1900, und O stanowisku prawa rzymskiego w powszechnej ustawie cywilnej dla cesarstwa austryackiego (Lwów 1910)21. Der letztgenannte Aufsatz wurde im darauffolgenden Jahr ins Deutsche übersetzt und erschien unter dem Titel: Zur Stellung des römischen Rechts im allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuch für das Kaisertum Österreich22.
C. Römisches Recht als Vergleichsfaktor: Darstellung einer Idee I. Methodenvielfalt oder vielfältige Methode? Koschembahrs Rechtsidee und seine Vorstellung von der Rolle des römischen Rechts in modernen Zeiten lassen sich schwerlich in einem Satz erklären. Seine Gedanken sind ziemlich originell und inhaltlich im positiven Sinne eklektisch. Der praktische Zweck seiner Ideen ist es, durch eine Kombination von Rechtsgeschichte, Rechtsvergleichung sowie durch Berücksichtigung soziologischer und rechtsphilosophischer Komponenten ein modernes Recht zu schaffen. Koschembahr selbst beschrieb seine Überlegungen folgendermaßen: „Unser Losungswort ist weder „Das heutige römische Recht“ (Savigny), noch „Durch das römische Recht über das römische Recht hinaus“ (Ihering), sondern: Neben dem römischen Rechte und mit stetem vergleichenden Ausblicke auf dasselbe, das moderne Recht (…)“23.
20 I. Koschembahr-Łyskowski, W sprawie kodyfikacji naszego prawa cywilnego [Über die Kodifikation unseres Zivilrechts], Warszawa 1925, 29–61. 21 I. Koschembahr-Łyskowski, O stanowisku prawa rzymskiego w powszechnej ustawie cywilnej dla Cesarstwa Austryackiego [Zur Stellung des römischen Rechts im allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuch für das Kaisertum Österreich], in Księga Pamiątkowa wydana w setną rocznicę ogłoszenia kodeksu cywilnego z dnia 1 czerwca 1811 [Festschrift zur Jahrhundertfeier des allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuches vom 1. Juni 1811], Lwów 1910, 146–211. 22 I. Koschembahr-Łyskowski, Zur Stellung des römischen Rechts im allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuch für das Kaisertum Österreich, in Festschrift zur Jahrhundertfeier des allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuches vom 1. Juni 1911, Wien 1911, 210–294. Im Folgenden wird ausschließlich die deutsche Fassung zitiert. Dabei handelt es sich trotz großer inhaltlicher Gemeinsamkeiten nicht um eine buchstäbliche Übersetzung des in Fn. 21 zitierten Werkes. 23 Koschembahr-Łyskowski, Zur Stellung des römischen Rechts cit. 279. Vgl. auch ders., H. Erman cit. 292; ders., Über die Vereinheitlichung des schweizerischen Privatrechts, Basel 1899, 40: „(…) wir sollen beim römischen Rechte keineswegs stehen bleiben, sondern unser modernes Rechts den heutigen ethischen Anschauungen und wirtschaftlichen Verhältnissen gemäß immer weiter auszubilden streben“.
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Andernorts schreibt er von „vergleichender Heranziehung des römischen Rechts“24. Es stellt sich zunächst die Frage, was für eine Art des Vergleichs Koschembahr im Sinn hatte. Es zeigt sich, dass hier von keiner einfachen Zusammenstellung verschiedener Rechte die Rede sein kann, sondern dass vielmehr ein viel komplizierteres Vorgehen beabsichtigt wird, in dessen Rahmen das römische Recht funktional behandelt werden soll 25. Das römische Recht gilt für Koschembahr als Vergleichsfaktor, ein tertium comparationis. Dieser gewichtige Begriff bedarf einer kurzen Erläuterung, da er der gesamten Methodologie der Rechtsvergleichung zugrunde liegt. Zunächst ist zu überlegen, ob die zu vergleichenden Elemente überhaupt vergleichbar sind. Die Vergleichbarkeit ist die erste Voraussetzung einer sinnvollen Zusammenstellung zweier oder mehrerer Rechtsphänomene (Rechtsinstitute/-figuren/-systeme/-familien). Ein derart zwischen dem comparatum und dem comparandum liegender Vergleichsfaktor sollte daher eine Gemeinsamkeit („etwas im Gemeinen“) zwischen den beiden aufweisen, zugleich aber auch gegenüber den Gegenständen des Vergleichs eine gewisse Distanz wahren26. Neutralität ist nicht vorausgesetzt 27. Oder, wie Koschaker es zum Ausdruck bringt: „comparer, c’est mettre en rapport, ce qui présuppose quelques points de vue dirigèants“ 28. Bei Eugen Bucher heißt es hingegen, die Rechtsvergleichung sei nur dann zulässig, wenn sie historisch bedingt und gestützt sei; vergleichbar seien nur auf gemeinsamer Rechtsüberlieferung beruhende Rechtsphänomene29. In der Theorie der Rechtsvergleichung wurde betont, dass das tertium comparationis seinem Wesen nach stabil sein müsse, um seine Funktion erfüllen zu können30. Diese Voraussetzung ist in dem Fall definitiv erfüllt: Das römische Recht erfährt seit dem 6. Jahrhundert n. Chr. keine Änderungen mehr. Darüber hinaus sorgt der Umstand, dass die heutigen nationalen Privatrechte
24
Koschembahr-Łyskowski, Zur Stellung des römischen Rechts cit. 229. Vgl. I. Koschembahr-Łyskowski, Przemówienie Prof. Dr. KoschembahraŁyskowskiego [Die Rede des Prof. Dr. Koschembahr-Łyskowski], in Rocznik Prawniczy Wileński 4, 1930, 416. 26 V. Knapp, Quelques problèmes méthodologiques dans la science du droit comparé, in K. Zweigert, H.-J. Puttfarken (Hg.), Rechtsvergleichung, Darmstadt 1978, 336–337. Der Autor definiert den komparativen Vergleichsfaktor folgendermaßen: „une notion générale commune correcte, autorisant la comparaison en tant que tertium comparationis“ (S. 338). 27 Vgl. M. Müller-Chen, Chr. Müller, C. Widmer Lüchinger, Comparative Private Law, Zürich/St. Gallen 2015, 64–65, ähnlich: S. Piek, Die Kritik an der funktionalen Rechtsvergleichung, in ZEuP 21, 2013, 66–68. Vgl. auch R. Michaels, The Functional Method of Comparative Law, in M. Reimann, R. Zimmermann (Hg.), The Oxford Handbook of Comparative Law, Oxford 2019 2, 365, 370–371. 28 Koschaker, L’histoire du droit et le droit comparé cit. 276. 29 Bucher, Rechtsüberlieferung cit. 483. 30 Knapp, Quelques problèmes méthodologiques cit. 334–349. 25
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größtenteils aus dem römischen Recht heraus entstanden sind, für die besondere inhaltliche Eignung dieser antiken Rechtsordnung als Vergleichsfaktor für die Erforschung von modernen Fragen der Privatrechtswissenschaft. Koschembahr-Łyskowski versucht, drei verschiedene Vorgehensweisen der Forschung in Einklang zu bringen. Der Gelehrte beginnt mit der historischen Methode, um das Verständnis des Rechts zu vertiefen. Er steht anschließend vor der Aufgabe, anhand des erweiterten Untersuchungsmaterials allgemeine Entwicklungstendenzen festzustellen. Die Resultate gelten dann als Faktor zur Interpretation dessen, was geltendes Recht geworden ist oder werden soll. Die Methode, obwohl nicht direkt in der Rechtspraxis anwendbar, erweitert den Horizont eines Rechtswissenschaftlers und trägt zum besseren Verständnis der Funktionsweise des Rechts in der Gesellschaft bei. Somit wird mithilfe dieser erkenntnistheoretischen Ausrichtung wertvolles Material zur Schaffung juristischer Konstruktionen geliefert. Koschembahrs Vorgehensweise besteht also aus drei wesentlichen Schritten: (1) Erforschung des römischen Rechts im sozioökonomischen Kontext seiner Zeit (sog. Roman law in context); (2) Wahrnehmung der wechselseitigen Verflechtung des Rechts mit seinem sozioökonomischen Hintergrund 31 und Aussonderung dieser universalen Interdependenzen (Wechselbeziehungen); (3) Vergleich des modernen Rechts und des römischen mit dem Zweck, bei der Neugestaltung des Rechts von der praktischen Erfahrung der Römer zu profitieren und das geltende Recht ggf. zu korrigieren. Die Methode besteht also aus der Übertragung von universellen Wechselbeziehungen zwischen Recht und Gesellschaft auf moderne Verhältnisse. Diese Übertragung erfolgt durch Anwendung einer Vielfalt von Methoden oder, besser gesagt, durch eine vielfältige Methode. Koschembahrs Rechtsidee liegt die Annahme, das Recht sei vor allem ein Produkt geschichtlicher Entwicklung, zugrunde. Das Recht ist für ihn ein Faktum der Geschichte und der sozioökonomischen Verhältnisse seiner Zeit. Sein auf das soziale Element gerichteter Fokus entsprach den Ansichten der sich damals in Entwicklung befindlichen soziologischen Opposition gegenüber den Übertreibungen des wirtschaftlichen und juristischen Liberalismus des 19. Jahrhunderts. Die dritte Eigenheit seines Denkens bildet die Idee, dass die Verfolgung der geschichtlichen Entwicklung des Rechts in konkreten Lebensverhältnissen universelle Regeln zu schaffen vermöge. Koschembahr geht davon aus, dass die Kenntnis der wechselseitigen Beziehungen zwischen Recht und Gesellschaft die Grundlage für einen Vergleich bilde. Ziel des Gelehrten ist es, diese allgemeinen Wechselwirkungen herauszuarbeiten, um abstrakte 31
Oder, marxistisch ausformuliert, Verflechtung des Begriffspaares Basis und Überbau (in casu Recht und Produktionsverhältnisse).
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Erkenntnisse über die Funktionsweise des Rechts unter konkreten Umständen zu gewinnen. Die ganze Methode Koschembahrs ist rechtsphilosophisch geprägt. Schon seine Behauptung, dass es universelle Wechselbeziehungen zwischen Recht und Gesellschaft gebe und sich diese erkennen liessen, zeigt eine starke Tendenz zum Naturrecht. Es ist wohl für die Anhänger der naturrechtlichen Lehren typisch zu behaupten, man besitze die Fähigkeit, ein Idealrecht zu formulieren. 1. Historizität des Rechts und Quellenmäßigkeit Betrachten wir nun die bereits dargelegte Denkweise des Gelehrten. Koschembahr-Łyskowski als Romanist war ein Produkt der Historischen Schule 32 und somit des Glaubens, dass das Recht eine geschichtliche Erscheinung ist. Die von Friedrich Carl von Savigny gegründete Strömung in der Rechtswissenschaft ging von der Vorstellung aus, dass das Recht eine Verkörperung des „Volksgeistes“ sei. In diesem Sinne ist das Recht jedem Zeitalter und jeder Rechtsform eigentümlich. Auch Koschembahr betonte immer wieder: „[d]ie Quintessenz der historischen Schule in der Rechtswissenschaft besteht darin, dass wir das Recht eines Volkes nicht als ein beliebig zusammengesetztes Ganzes, sondern als das Produkt der Geschichte des Volkes zu betrachten haben“ 33.
Koschembahrs Standpunkt war gleichwohl viel realistischer. Unter dem – inzwischen unreflektiert verwendeten – Begriff des „Volksgeistes“34 und seiner Synonyme „Bewusstsein des Volkes“ oder „ethisches Leben“ 35 verstand Koschembahr vor allem den sozioökonomischen Kontext. Die Rechtskultur sah 32 Allgemein zur Historischen Schule, s. H.-P. Haferkamp, Die Historische Rechtsschule, Frankfurt a.M. 2018, passim; J. Gordley, The Jurists. A Critical History, Oxford 2013, 199– 204; F. Wieacker, Privatrechtsgeschichte der Neuzeit, Göttingen 1967 2, 348–430. 33 I. Koschembahr-Łyskowski, Die deutsche Schule des klassischen roemischen Rechts zugleich ein Beitrag zur Beurteilung der Bedeutung des roemischen Rechts für die modernen Rechte, Freiburg 1898, 1. Vgl. ders., Über die Vereinheitlichung cit. 28; ders., Prolegomena do historyi prawa, in PPiA 25, 1900, 853. 34 Der Ausdruck „Volksgeist“ stammt von Puchta, obwohl der Begriff seiner juristischpolitischen Bedeutung nach bereits in den Schriften Savignys Verwendung findet. Vgl. Wieacker, Privatrechtsgeschichte der Neuzeit cit. 385. Detailliert dazu: S. Brie, Der Volksgeist bei Hegel und in der historischen Rechtsschule I–II, in Archiv für Rechts- und Wirthschaftsphilosophie 2, 1908–1909; 6, 186–202, neuerdings Chr. Mährlein, Volksgeist und Recht. Hegels Philosophie der Einheit und ihre Bedeutung in der Rechtswissenschaft, Würzburg 2000, passim. Für Koschembahr spielte der Begriff insofern eine Rolle, als er in den für ihn einflussreichen Schriften Jherings Verwendung fand. Der „Volksgeist“ wird aber im Sinne Koschembahrs nicht von den Juristen getragen, sondern vom wahren Leben. Er verbindet den Begriff nicht mit Mystizismus, sondern vor allem mit den Bedürfnissen des Rechtsverkehrs. 35 L. Enneccerus, Friedrich Carl von Savigny und die Richtung der neueren Rechtswissenschaft, Marburg 1879, 27, 37.
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er eher skeptisch. In seiner Abhandlung Die deutsche Schule des klassischen roemischen Rechts von 1898 äußerte er sich grundlegend zu diesen Fragen. Koschembahr zufolge habe „die deutsche Schule des klassischen römischen Rechts“ die Aufgabe wahrgenommen, die in dem damals geltenden gemeinen Recht vorhandenen Normen und Rechtsinstitute auszuhülsen, um ihre originelle, klassische Gestalt wieder erkennen zu können 36. Der Gelehrte behauptete, die philologische Analyse der Quellen sei der beste Weg hin zu einer objektiven Darstellung der Rechtslage, womit er jene moderne Perspektive des antiken Rechts programmatisch ablehnte. „Aber wo es sich darum handelt, ein Rechtssystem aus weiter Vorzeit zu reconstruiren, da wird die rein-philologische Methode wohl die relativ sichersten Resultate liefern. Wir werden dadurch davor bewahrt, ein vorgefasstes philosophisches oder nationalökonomisches oder sonstiges System in das classische römische Recht hineinzulegen, so dass mit dem Fall jenes Systems auch unsere Reconstruction des römischen Rechts zusammenstürzen würde“37.
Die Quellenmäßigkeit ist also laut Koschembahr der Ausgangspunkt aller juristischen Forschungen. Das von der Schule des klassischen römischen Rechts zum Erreichen der oben ausgeführten Ziele verwendete Instrument war die Bereinigung der Rechtsquellen der klassischen Jurisprudenz von nachklassischen Einflüssen. Diese Methode schlug bald in die sog. Interpolationenjagd um38, wobei aber Übertreibungen dieser Art der gesamten akademischen Laufbahn
36 Vgl. Koschembahr-Łyskowski, Paul Frédéric Girard cit. 384: „Nicht darauf kommt es an, die eine oder die andere dogmatische Theorie zu erweisen, sondern darauf, die Sache möglichst so zu erfassen, wie sie von dem römischen Juristen aufgefasst worden ist. Einen besonderen Nachdruck legt Verf. auf die Erkenntnis des classischen römischen Rechts“. 37 Koschembahr-Łyskowski, Paul Frédéric Girard cit. 384. Vgl. ders., Zur Stellung des römischen Rechts cit. 273. In dieser Hinsicht beruft er sich auf die Autorität von A. Pernice, Ilario Alibrandi. Opere giuridiche et storiche del prof. Ilario Alibrandi raccolte e pubblicate a cura della Accademia di conferenze storico-giuridiche. vol. I Roma 1896. VIII, 605. S., in ZSS (RA) 18, 1897, 229. Die Auffassung Koschembahrs bleibt noch heute bei der Erforschung der sozialen, ökonomischen und kulturellen Hintergründe der Entwicklung des römischen Rechts – sog. Roman law in context – aktuell. Vgl. D. Johnston, Roman law in Context, Cambridge 1999, passim (insb. S. IX); A. Bürge, Römisches Privatrecht. Rechtsdenken und gesellschaftliche Verankerung. Eine Einführung, Darmstadt 1999, passim; allgemein zum Ansatz s. L. Winkel, Roman Law and Its Intellectual Context, in D. Johnston (Hg.), The Cambridge Companion to Roman Law, Cambridge 2015, 11–12. 38 Zur Interpolationenkritik, s. P. Kretschmar, Kritik der Interpolationenkritik, in ZSS (RA) 59, 1939, 102–218. Jüngst: Chr. Baldus, Die Auslegung nach dem Willen: und eine Heidelberger These von Otto Gradenwitz, in Chr. Baldus, H. Kronke, U. Mager (Hg.), Heidelberger Thesen zu Recht und Gerechtigkeit, Tübingen 2013, 215–217, sowie M. Avenarius, Chr. Baldus, F. Lamberti, M. Varvaro (Hg.), Gradenwitz, Riccobono und die Entwicklung der Interpolationenkritik / Gradenwitz, Riccobono e gli sviluppi della critica interpolazionistica, Tübingen 2018, passim.
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Koschembahrs fremd geblieben sind39. Vielmehr wiederholte der Gelehrte die Aussage seines Lehrers Alfred Pernice40, dass das Studium des römischen Rechts anhand der historischen Methode keinesfalls ein rein antiquarisches Unternehmen sein sollte, sondern ein Unternehmen, das das Verständnis der Wurzeln des geltenden Rechts, das justinianische Recht inbegriffen, durch das Studium des klassischen römischen Rechts ermöglicht41. Wesentlich für das Verstehen der vom römischen Recht stammenden und im heutigen Recht verankerten Begriffe ist die Erforschung ihrer „reinen“ Gestalt 42. Die Überlegenheit des klassischen römischen Rechts gegenüber dem Corpus iuris ergibt sich – so Koschembahr – aus der Tatsache, dass die justinianische Kompilation lediglich ein Abbild der Glanzperiode des Ersteren war 43. Koschembahr-Łyskowski stellte sich dem sog. heutigen römischen Recht, das sich auf die von den Glossatoren rezipierte und de facto umgearbeitete Gesetzgebung Justinians stützte, entgegen44. Der Pandektistik machte er insbesondere den Vorwurf, dass sie die Zusammenhänge zwischen dem Recht und der Lebenswirklichkeit außer Acht lasse. Die Rechtsbegriffe und -normen hät-
39 Er berief sich oft auf die Ergebnisse der Interpolationenforschung und war dieser gegenüber zumindest während seiner Professur in Lemberg nicht besonders kritisch eingestellt. Vgl. Koschembahr-Łyskowski, Zur Stellung des römischen Rechts cit. 272; ders., Die Condictio als Bereicherungsklage im klassischen römischen Recht, Bd. I, Weimar 1903, VI. 40 Pernice, Ilario Alibrandi cit. 230–231. 41 Koschembahr-Łyskowski, Die deutsche Schule cit. 4–5. Die Ansicht Koschembahrs ist so zu verstehen, dass die Thesen der Historischen Schule Savignys (vgl. F.C. von Savigny, System des heutigen römischen Rechts, Bd. I, Berlin 1840, 2) zu berichtigen seien (Koschembahr-Łyskowski, Zur Stellung des römischen Rechts cit. 249, 291). Auch deswegen berief sich der Romanist auf einige Autoren, die dem Vermächtnis Savignys kritisch gegenüberstanden. Vgl. u.a.: R. von Jhering, Geist des römischen Rechts auf den verschiedenen Stufen seiner Entwicklung, Bd. I, Leipzig 1891 5, 3–4; K. Wieland, Die historische und die kritische Methode in der Rechtswissenschaft. Rede an der Rektoratsfeier der Universität Basel am 12. November 1909 gehalten, Leipzig 1910, 1–42. Insb. Wieland nannte den Savigny’schen Historismus „lückenhaft“ und mahnte zur Erforschung der funktionellen Zweckzusammenhänge der Rechtinstitute. Die Abkehr vom Historismus müsse – laut Wieland – keine Abkehr von der Geschichte bedeuten. Die Ergebnisse der Historischen Schule würden ein für die Wahrnehmung der Wechselbeziehungen zwischen Rechtsnormen unabdingbares Element der rechtsgeschichtlichen Forschung bilden. Vgl. Koschembahr-Łyskowski, Zur Stellung des römischen Rechts cit. 241, Fn. 146, 291. 42 Koschembahr-Łyskowski, Die deutsche Schule cit. 28; ders., Zur Stellung des römischen Rechts cit. 276. Vgl. A. Pernice, Parerga VIII cit., 97–98; Jhering, Geist des römischen Rechts cit. 80–81. 43 Koschembahr-Łyskowski, Zur Stellung des römischen Rechts cit. 266–268. Vgl. L. von Savigny, Ueber die Stellung der Rechtswissenschaft zur Universität, Freiburg in der Schweiz 1895, 7–8. 44 Koschembahr-Łyskowski, Prolegomena cit. 857. Vgl. ders., Zur Stellung des römischen Rechts cit. 230–231.
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ten zwar Einfluss auf die Gestalt der sozialen Verhältnisse, aber keine endgültige Entwicklungsform erreicht und würden auch keine erreichen können 45. Aus der historischen Perspektive sei ein solcher Abschluss der Geschichte auszuschließen. Für Windscheid stellt das moderne Recht lediglich eine von mehreren Stufen der Rechtsentwicklung dar, die unabhängig davon zu beurteilen sei, dass die neueste Entwicklungsstufe für die praktische Rechtsanwendung eine größere Relevanz als die früheren habe 46. Koschembahr – der sich in dieser Hinsicht als Post-Pandektist erweist47 – kritisierte die Pandektistik mit folgenden Worten: „Es steht außer Zweifel, dass eine solche Lehre [die Pandektistik] dank ihrem präzisen und wissenschaftlichen Charakter überzeugt. Dennoch muss man der Historischen Schule einen Vorwurf machen: es scheint uns ganz unmöglich, dass die Begriffe und Rechtsinstitute die Wahrnehmung der Wirklichkeit verschleiert haben“ [übers. vom Verf.] 48. „Die Behauptung, dass unsere Zeit dazu berufen ist, die endgültige Form der Begriffe und Rechtsinstitute in ihrer geschichtlichen Entwicklung, ungeachtet der tatsächlichen Verhältnisse, festzustellen, führt die Historische Schule auf den falschen Weg. Man sollte bedenken, dass die tatsächlichen Lebensverhältnisse sich seit den Zeiten der Römer bis ins Heute in ständiger Entwicklung befinden“ [übers. vom Verf.] 49.
Bekanntlich hat sich die Pandektistik paradoxal ins eigene Gegenteil umgewandelt: Die ursprünglich das Vernunftrecht des 18. Jahrhunderts ablehnende 45
Koschembahr-Łyskowski, Über die Vereinheitlichung cit. 5; ders., Zur Stellung des römischen Rechts cit. 290. 46 B. Windscheid, Th. Kipp, Lehrbuch des Pandektenrechts, Bd. I, Frankfurt a.M. 1900 8, 48: „Daneben wurde aus der Mitte der philosophischen Schule allerdings auch darauf hingewiesen, daß für die Rechtswissenschaft als praktische Wissenschaft die historische Erforschung nur Mittel zum Zweck, nicht Selbstzweck sein dürfe. Und in der That läßt sich nicht leugnen, daß gerade was das römische Recht angeht nicht alle Vertreter der historischen Schule immer mit gehöriger Bestimmtheit sich zum Bewußtsein gebracht haben, daß die letzte Frage, um welche es sich für uns handelt, nicht die ist, wie das römische Recht zu irgend einer Zeit gewesen ist, sondern die, wie es bei uns heutzutage zur Anwendung zu kommen hat“. Vgl. Ibid. 50 Fn. 4a. 47 T. Giaro, Dogmatyka a historia prawa w polskiej tradycji romanistycznej [Rechtsdogmatik und Rechtsgeschichte in der polnischen Rechtstradition], in Prawo kanoniczne 37/2– 3, 1994, 94. 48 Koschembahr-Łyskowski, Prolegomena cit. 853: „Nie ulega kwestyi, że teorya taka [pandektystyka] pociąga ku sobie swym ścisłym i czysto naukowym charakterem. Ale mimo to należy uczynić jeden zarzut szkole historycznej. Oto zdaje się nam, że zupełnie jest niemożliwem, aby pojęcia i instytucye prawne zupełnie okryły życie praktyczne“. 49 Koschembahr-Łyskowski, Prolegomena cit. 854: „Na fałszywej zatem drodze jest szkoła historyczna, utrzymując, że nam tylko stwierdzać wypada ostatnią formę pojęć i instytucyi prawniczych w dziejowym ich rozwoju, nie bacząc już w danym przypadku na żądania życia praktycznego. Natomiast pamiętać należy, że w ciągu stuleci spostrzegamy dziejowy rozwój faktów życia praktycznego, począwszy od czasów rzymskich aż do dni dzisiejszych“. Vgl. auch ibid. 855.
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Strömung in der Rechtswissenschaft hat sich bald von der historischen und empirischen Forschung gelöst, um ein de facto universelles Naturrecht ohne historische Perspektive zu pflegen. Aus den angeführten Gründen ergebe sich, dass das römische Recht kein geltendes Recht sein könne, sondern die wissenschaftliche Grundlage für moderne Begriffe und Rechtsinstitute sei 50. 2. Rechtssoziologische Komponente und soziale Sensibilität Koschembahr-Łyskowski unterstrich in seinem Schrifttum konsequenterweise die Verbindungen zwischen Rechtsnormen und Realität des Sozial- und Wirtschaftslebens. „Mit der Vernunft, als der entscheidenden Quelle des Rechtes, kommen wir nicht aus, da wir durch die tatsächlichen sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse gebunden sind“ 51.
Die soziale Sensibilität Koschembahrs in Bezug auf die Arbeiterfrage ist in seiner Rezension der Publikation Georges Cornils Du louage de services ou contrat de travail von 1896 besonders sichtbar52. In seinen Überlegungen weist er sowohl auf die römisch-rechtlichen Quellen, bspw. auf die Wurzeln der Vertragsfreiheit (Uti lingua nuncupassit, ita ius esto, Tab. 6.1), als auch auf die Schwäche ihrer Verwirklichung hin. Koschembahr war das Ungleichgewicht ökonomischer Positionen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer bewusst 53. 50 Koschembahr-Łyskowski, Prolegomena cit. 854. Diese Ansicht, eine der zwei in der Lemberger Antrittsvorlesung erwähnten Zwecke der Schule des klassischen römischen Rechts, bildet zugleich die Hauptthese der Freiburger Vorlesung von 1899 über die Vereinheitlichung und Kodifizierung des schweizerischen Privatrechts. Vgl. ders., Über die Vereinheitlichung cit. 1–49. 51 Koschembahr-Łyskowski, Zur Stellung des römischen Rechts cit. 287. Siehe auch ders., Die Theorie der Exceptionen nach klassischem römischen Recht, Berlin 1893, 1: „Ein vornehmlicher Gegensatz, welchen das römische Recht macht, ist der zwischen dem objektiven Recht als solchem und dem objektiven Recht in seiner Anwendung (…)“. Und ebendort auf S. 4: „Haben wir aber einmal den Unterschied zwischen dem objektiven Recht als solchem und dem objektiven Recht in seiner Anwendung festgelegt, so müssen wir noch hervorheben, dass es für den römischen praktischen Juristen vor allem auf das objektive Recht in seiner Anwendung ankam. Was kümmerte es den praktischen Juristen, ob der Pfandvertrag ein Real- oder Konsensualvertrag war“. 52 Koschembahr-Łyskowski, Georges Cornil cit. 338–340, 342. 53 Koschembahr-Łyskowski, Über die Vereinheitlichung cit. 2. Das Interesse des Gelehrten an der Problematik des Arbeitsrechts ist deutlich sichtbar, obwohl Koschembahr dem Thema keine eigenständige Veröffentlichung gewidmet hatte: In seiner Rezension des Werkes Cornils (Koschembahr-Łyskowski, Georges Cornil cit. 338–350), in der Rektoratsrede vom 23.10.1923, unter dem Titel „Prawo rzymskie a czasy dzisiejsze“ [Römisches Recht und die heutigen Zeiten] (Warszawa 1925, 1–11) sowie in den Hinweisen auf die Abhandlungen Philipp Lotmars (vgl. Koschembahr-Łyskowski, Lotmar cit. 285–292; Koschembahr-Łyskowski, Über die Vereinheitlichung cit. 2–3; ders., Pojęcie prawa [Über den
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Die Auswahl der Rechtsmittel zur Korrektur des faktischen Ungleichgewichts hänge von der Berücksichtigung sozialer Bedürfnisse ab, schreibt der Gelehrte54. Das Recht sei ein Korrektiv, das nach dem Gleichgewicht (aequitas) sozialer Kräfte strebe55. Zu solchen Ergebnissen haben Koschembahr sowohl die Lehren Léon Duguits (L’état, le droit objectif et la loi positif, Paris 1901) als auch die Erfahrungen des klassischen römischen Rechts geführt 56. 2.1. Koschembahrs Rechtsbegriff Koschembahrs umfangreichste Darstellung seiner Rechtsidee verdanken wir der Abhandlung Pojęcie prawa [Über den Rechtsbegriff], in der er eine eigene allgemeine Definition des Rechts postuliert. „Das Recht ist das ethische Gleichgewicht zwischen den sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen der Menschen“ [übers. vom Verf.] 57. „Das Recht als Gesamtheit der Vorschriften bildet nur ihre formelle Seite. Das materielle Recht stellt sich als Regelung der faktischen sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse dar. Es ist nicht das Recht, was auf dem Papier geschrieben steht, sondern das, was wir vor uns haben, was als Verwirklichung der Vorschriften gilt. Die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse bilden einen integralen Teil des Rechts, als dessen Auslegungsmittel“ [übers. vom Verf.]58.
Rechtsbegriff], Lwów 1912, 4, 13). Mit dem Letzteren muss er während seines Aufenthaltes in der Schweiz in ziemlichengem Kontakt gestanden haben. Seiner Korrespondenz entnehmen wir die Information, dass Koschembahr oft Bern besuchte, um vom Bestand der dortigen Bibliothek zu profitieren. Die Universitätsbibliothek in Bern ist im Besitz mancher Exemplare der Werke Koschembahrs, die eigenhändige Anmerkungen wie „überreicht vom Verfasser“ oder „mit bestem Gruss“ enthalten. Mehr zur Person Lotmars ist bei I. Fargnoli (Hg.), Philipp Lotmar – letzter Pandektist oder erster Arbeitsrechtler?, Frankfurt a.M. 2014, passim und P. Caroni (Hg.), Forschungsband Philipp Lotmar (1850–1922). Colloquium zum 150. Geburtstag Bern 15./16. Juni 2000, Frankfurt a.M. 2000, passim, zu finden. Koschembahr-Łyskowski war ebenso mit den Werken des Kathedersozialisten Anton Mengers vertraut, u.a.: Das bürgerliche Recht und die besitzlosen Volksklassen (Tübingen 1906) und Das Recht auf den vollen Arbeitsertrag in geschichtlicher Darstellung (Stuttgart 1886). 54 Mit Verweis auf Ph. Lotmar, Der unmoralische Vertrag insbesondere nach gemeinem Recht, Leipzig 1896, 92–93. 55 Koschembahr-Łyskowski, Pojęcie prawa cit. 16, 47. 56 I. Koschembahr-Łyskowski, Kilka uwag o zadaniach naszego prawnictwa w dziedzinie prawa cywilnego [Einige Bemerkungen zur Rolle unserer Rechtslehre auf dem Gebiet des Zivilrechts], Warszawa 1927, 12–14. 57 Koschembahr-Łyskowski, Pojęcie prawa cit. 45. In seinem 1936 in der Zeitschrift der Akademie für Deutsches Recht erschienenen Aufsatz schreibt er ferner, „[d]as Recht aber ist nicht der Ausdruck des Willens, sondern der Ausdruck der menschlichen Vernunft auf Grund der gegebenen sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse“ (ders. Die Feststellung und die Aufgabe der leitenden Grundsätze einer Zivilgesetzgebung, in ZAkfDR 9, 1936, 478). 58 Koschembahr-Łyskowski, Kilka uwag cit. 22.
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Recht sei nicht nur ein Produkt der Lebensverhältnisse 59; es bestehe vielmehr in den Lebensverhältnissen selbst60. Koschembahr-Łyskowski weist darauf hin, dass die römischen Juristen nur denjenigen Rechtsinstituten bestimmte Formen und Regeln gegeben hätten, die bereits vorher auf der Basis menschlichen Zusammenlebens gestaltet worden waren 61. Es wäre – laut Koschembahr – bedauernswert, diese Erfahrung der römischen Juristen nicht zu nutzen 62. Zur Illustration dieser Erörterungen wählt Koschembahr das Beispiel der bona fides (vgl. Ulp. 31 ed. D. 17.1.12.9), mit deren außerjuristischer Ausgestaltung die Rechtsprechung rechnen müsse. In diesem Sinne lese man das Celsusstück ius est ars boni et aequi nicht bloß als Moralregel, sondern als Beschreibung des Wesens des Rechts63 (Ulp. 1 inst. D. 1.1.1.2). Ein anderes prägnantes Beispiel kommt aus dem Bereicherungsrecht. Die Vielfalt und Komplexität der menschlichen Verhältnisse habe es den römischen Juristen unmöglich gemacht, eine einheitliche Bereicherungsregel zu erstellen. Es seien nur verschiedene Bereicherungstatbestände in Fallgruppen zusammengefasst und bestimmten condictiones zugeordnet worden. Eine allgemeinere Regel der iusta causa lasse sich nur aus diesen ableiten, wobei aber der Digestentitel De condictione sine causa eigentlich eine Mischkategorie bilde. Man dürfe zwar behaupten, die iusta causa sei der vorgesehene wirtschaftliche Zweck eines Rechtsgeschäftes (vgl. Gai. Inst. 4.116) 64, dies habe aber mit der autonomen Gestaltung einer übergeordneten Regel für alle Bereicherungsfälle nichts zu tun. Die condictiones illustrieren Koschembahrs Ansichten zu dem Wesen der Entwicklung des römischen Rechts: Die Kondiktionen stammten, so meint er, aus der Frühzeit der römischen Rechtsgeschichte, als das Recht mit den normierten sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen unzertrennlich verbunden
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Koschembahr-Łyskowski, Pojęcie prawa cit. 6–7. Vgl. St. Dniestrzański, Die natürlichen Rechtsgrundsätze (§ 7 ABGB), in Festschrift zur Jahrhundertfeier des ABGB, Bd. II, Wien 1911, 9–14, insb. S. 13: „Die natürlichen Rechtsgrundsätze sind also nicht abstrakte Gebilde, sie wurzeln vielmehr in den konkreten Schöpfungen einzelner Gemeinwesen, (…)“. Vgl. auch Iul. 84 dig. D. 1.3.32.1. 60 I. Koschembahr-Łyskowski, O metodzie w badaniach prawno-historycznych [Über die Methode rechtshistorischer Forschung], in RPEiS 9, 1929, 4. 61 Koschembahr-Łyskowski, O metodzie cit. 21. 62 Koschembahr-Łyskowski, Pojęcie prawa cit. 64. Vgl. A. Zocco-Rosa, Il diritto romano di fronte alle odierne idealità giuridico-sociali, Catania 1910, passim; L. Petrażycki, Die Lehre vom Einkommen, Bd. II, Berlin 1895, 579–580. In der Rechtssoziologie Eugen Ehrlichs liefert die Rechtsgeschichte Material für die soziologische Forschung, die er „eine wahre Rechtswissenschaft“ nennt. Vgl. E. Ehrlich, Grundlegung der Soziologie des Rechts, München 1913, 383–392. 63 Koschembahr-Łyskowski, O metodzie cit. 27. 64 Koschembahr-Łyskowski, O metodzie cit. 30.
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war65. Das Recht sei damals rein objektiv gefasst gewesen, der Wille eines Einzelnen habe das Recht nicht gebrochen. Im Laufe der Zeit habe sich aber gezeigt, dass der Wille Einzelner stärker durchgesetzt werde. Im Bereicherungsrecht könne man diese zwei Entwicklungsfaktoren – Gewohnheit und Wille – vereinbaren, ähnlich wie im Fall von dolus und mali mores66. Insgesamt kann man Koschembahrs Einstellung durchaus als rechtsoziologisch bezeichnen, denn eigentlich sind die von ihm erforschten Beziehungen zwischen Recht und Gesellschaft heutzutage Gegenstand der Rechtssoziologie67. 2.2. Das Recht und die juristische Erfahrung 1929 beschrieb Koschembahr-Łyskowski das Hauptziel der rechtshistorischen Forschung als Entdeckung des „Lebens in der Vergangenheit“. Dafür sei die Exegese bloß juristischer Texte ungenügend 68, weil diese niemals in hinreichendem Umfang die verschiedenen Aspekte des täglichen Lebens wiedergäben. Jeder Text müsse dazu kritisch betrachtet werden, vor allem seien die sozialen und wirtschaftlichen Umstände seiner Entstehung zu prüfen. Deswegen seien auch nichtjuristische Quellen heranzuziehen. Die Historizität des Rechts bedeutet für Koschembahr vor allem die dauernde zeitliche Entwicklung (ggf. Fortentwicklung), nicht zuletzt aber auch eine Entwicklung parallel zu und gestützt auf die Lebensverhältnisse (Sozialleben, Wirtschaftsleben, Geistesleben etc.). In anderen Worten handle es sich um Rechtserfahrung überliefert in Form der Rechtstradition 69. Daraus schöpfte er die Überzeugung, dass die dem römischen Recht gegenüber gehegten Vorurteile nicht auf der wahren Erforschung seiner Rechtsinstitute basieren. In sei-
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Koschembahr-Łyskowski, W sprawie kodyfikacji cit. 37, 61. Vgl. die Bedeutung der cause im französischen Recht – als Zweck, aber auch raison (Koschembahr-Łyskowski, W sprawie kodyfikacji cit. 47–48). 67 W. Fikentscher, Methoden des Rechts in vergleichender Darstellung, Bd. III, Tübingen 1976, 390–391. 68 Koschembahr-Łyskowski, O metodzie cit. 4–6. 69 Vgl. H. Coing, Grundzüge der Rechtsphilosophie, Berlin 1969 2, 210. Die Rechtstradition bildet einen vielseitigen und höchst umstrittenen Begriff, der rechtskulturelle, rechtshistorische sowie rechtsvergleichende Aspekte enthält. Im Ganzen handelt es sich um den bindenden Einfluss der Vergangenheit auf das Recht der Gegenwart und dasjenige der Zukunft. Vgl. R. Michaels, Rechtskultur, in J. Basedow, K. Hopt, R. Zimmermann (Hg.), Handwörterbuch des europäischen Privatrechtes, Bd. II, Tübingen 2009, 1257. Die Rechtserfahrung – eine einst stark diskutierte Strömung in der italienischen Rechtsphilosophie – wurde jüngst von W. Dajczak, Rechtserfahrung als Quelle von Normen? – Eine Studie zur Unklarheitenregeln, in J. Stelmach, R. Schmidt, Ph. Hellwege, M. Soniewicka (Hg.), KrakauerAugsburger Rechtsstudien. Normschaffung, Warszawa 2017, 40–42, besprochen. 66
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nem Werk Die deutsche Schule des klassischen roemischen Rechts hat Koschembahr dieses Missverständnis anhand von Polemik gegen Otto von Gierke in Bezug auf die Rechtsfähigkeit der juristischen Personen veranschaulicht 70. Der Gelehrte behauptete, dass das römische Konzept der juristischen Person sich nicht erheblich von der von Otto von Gierke vertretenen germanischen Genossenschaftstheorie unterscheide, da beide sich auf eine Fiktion stützen würden71. Koschembahr stand der Möglichkeit skeptisch gegenüber, vergangenes Recht ahistorisch aus der Perspektive moderner Ideologien zu interpretieren. Er polemisierte gegen die Germanisten: Ihre Vorurteile über die angebliche Gegenüberstellung des römischen Individualismus und seine Übertreibungen im 19. Jahrhundert (im Vergleich zum germanischen Gemeinschaftsgeist) hielt er für ungerechtfertigt. Koschembahr betonte, dass die persönliche Eigenschaft, ein Egoist oder Altruist zu sein, sich nicht von einem konkreten Rechtsmodell ableiten lasse, sondern von den Lebensverhältnissen, der geltenden Ethik, etc. Er wies darauf hin, dass eine diesbezügliche Kritik des römischen Rechts unbegründet sei72. Für ein besseres Verständnis der Ansichten Koschembahrs lohnt es sich, sein Werk Prolegomena do historyi prawa rzymskiego zu lesen. Das schmale Werk hat er 1900 zum Abdruck seiner Antrittsrede im Lemberg verfasst. Der grundlegende Wert des römischen Privatrechts, argumentiert der Romanist, sei die Schöpfung einer Gesamtheit von Rechtsnormen aufgrund wissenschaftlich erarbeiteter Begriffe und Institutionen, die zwar in einer abstrakten Form verkörpert, ursprünglich aber aus der Lebenserfahrung entstanden seien 73. Die Lebenserfahrung fülle die Begriffe mit einem Inhalt, der sich mit der zeitlichen Entwicklung verändere74. Die Wechselwirkung zwischen der Rechtswissenschaft und der Realität des Alltags sieht Koschembahr – analog zur rechtsschöpfenden Tätigkeit der römischen Prätoren – in der ununterbrochenen Anreicherung der Begriffe durch Auslegung der Gesetzesvorschriften unter Berücksichtigung der Lebensverhältnisse75. Im Ergebnis sollten alle drei Kompo-
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Koschembahr-Łyskowski, Die deutsche Schule cit. 5–35. Diese Polemik ist ebenfalls vermehrt in der Dissertation des Gelehrten enthalten, vgl. ders., Die collegia tenuiorum der Römer, Berlin 1888, 18, 27–28, 37 i 47 (These 5.) sowie in der Rezension des Lehrbuchs von Girard. Vgl. ders., Paul Frédéric Girard cit. 388–390. 71 Koschembahr-Łyskowski, Die deutsche Schule cit. 20. Die Idee ist insb. in der Fassung des Art. 86 seines Entwurfs des polnischen Zivilgesetzbuches sichtbar. Zustimmend Swoboda, Das Privatrecht der Zukunft cit. 43. Vgl. O. von Gierke, Das deutsche Genossenschaftsrecht, Bd. I–II, Berlin 1868, passim. 72 Koschembahr-Łyskowski, Über die Vereinheitlichung cit. 37–39. 73 Koschembahr-Łyskowski, Prolegomena cit. 850. Vgl. Pernice, Parerga VIII cit. 82– 183, insb. 82 Fn. 1; Petrażycki, Die Lehre vom Einkommen 2 cit. 341. 74 Koschembahr-Łyskowski, Pojęcie prawa cit. 5. 75 Koschembahr-Łyskowski, Prolegomena cit. 851.
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nenten (Lebensverhältnisse, Gesetzestexte und Rechtswissenschaft) übereinstimmen. Auf die Lebensverhältnisse beruft sich Koschembahr im Übrigen ziemlich oft. „Die eigentliche Aufgabe des Rechts besteht aber darin, auf Grund der gegebenen Wirtschaftsverhältnisse die Streitigkeiten unter den Menschen so zu regeln, daß die Entscheidungen des Rechts unter sich gleichmäßig ausfallen und außerdem den vom Gesetzgeber aufgestellten Prinzipien entsprechen“ 76.
Die Berufung auf diese Idee findet sich ebenfalls bspw. in seinem Aufsatz über das römische Recht und das österreichische ABGB77. Auf den Seiten 240‒241 seines Werkes Zur Stellung… (1911) kommt er zu dem Schluss, der Grundwert, den die Redakteure dieses Gesetzbuches im Auge hatten, sei gewesen, das Gesetz an die Anforderungen der modernen Bedürfnisse des Verkehrs anzupassen. Das vorkodifikatorische Recht sei ihnen dabei nicht als Produkt dogmengeschichtlicher Entwicklung, sondern juristischer Erfahrung erschienen: „[S. 240] Die Gesetzesverfasser haben also eine andere Auffassung von der Entwicklung des Rechts als die historische Schule. Nicht die zeitliche Aufeinanderfolge der Gestaltung der [S. 241] Rechtssätze ist ihnen der Entwicklungsfaktor, sondern die ‚Erfahrung‘ “78.
Denselben Gedankengang finden wir in der Abhandlung Über die Vereinheitlichung des schweizerischen Privatrechts (1899). Dort betont der Verfasser die Bedeutung der praktischen Erfahrung des schweizerischen Privatrechts, dessen zahlreiche Rechtsinstitute auf der Basis besonderer Sozialverhältnisse, Traditionen und natürlicher Umstände der Schweiz gewachsen seien 79. Gleichwohl 76
Koschembahr-Łyskowski, Über die Vereinheitlichung cit. 36. Vgl. auch ders., Zur Stellung des römischen Rechts cit. 240–241, 242–243. 77 Die Verfasser des ABGB lehnten das römische Recht entschieden ab, indem sie behaupteten, sich auf das Naturrecht zu stützen. Vgl. Dniestrzański, Die natürlichen Rechtsgrundsätze cit. 1. 78 Koschembahr-Łyskowski, Zur Stellung des römischen Rechts cit. 240–241, 242–243. Vgl. Dniestrzański, Die natürlichen Rechtsgrundsätze cit. 4–5. Die Historizität des römischen Rechts und seine dogmatische Wertung hat Rudolf von Jhering ähnlich verknüpft. Vgl. Jhering, Geist des römischen Rechts cit. 3–4, 8 („Die Frage von der Reception fremder Rechtseinrichtungen ist nicht eine Frage der Nationalität, sondern eine einfache Frage der Zweckmäßigkeit, des Bedürfnisses.“), 15–16 („[…] Kritik des römischen Rechts […] um das innere Getriebe des geschichtlichen Werdens, die verborgenen Triebfedern, die letzten Gründe, den geistigen Zusammenhang der gesammten Rechtsentwicklung zu ergründen“.). Auch Eugen Huber sieht die Geschichte als „persönliche Erfahrung“ (E. Huber, System und Geschichte des schweizerischen Privatrechts, Bd. IV, Basel 1893, 13; zitiert nach Bucher, Rechtsüberlieferung cit. 516 Fn. 191). 79 „Aus alledem ergibt sich, daß die charakteristischen Züge des ZGB weitgehend von den besonderen Verhältnissen der Schweiz und den Traditionen ihres Rechtslebens geprägt sind“ (K. Zweigert, H. Kötz, Einführung in die Rechtsvergleichung, Tübingen 1996 3, 174). Vgl. E.A. Kramer, Der Stil der schweizerischen Privatrechtskodifikation – ein Modell für Europa?, in RabelsZ 72, 2008, 776–779.
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empfiehlt Koschembahr den Schweizern, den „Volksgeist“ des künftigen vereinheitlichten schweizerischen Rechts in den römisch-rechtlichen Begriffsapparat einzubeziehen80. Die römischen Begriffe hätten immerhin für Jahrhunderte die Rechtswissenschaft definiert 81. Ferner betont Koschembahr den Unterschied zwischen Recht (aber auch Rechtswissenschaft) (ius) und Gesetz (lex)82. In dieser Hinsicht identifiziert er den Hauptzweck der Rechtspolitik darin, die Übereinstimmung der wissenschaftlich erarbeiteten Rechtsbegriffe mit dem Gesetz zu erreichen, jedoch nicht von den Umständen ihrer Entstehung getrennt. Die Rechtwissenschaft sei ein hunderte Jahre andauerndes Phänomen, das in den menschlichen Lebensverhältnissen eine Ordnung schaffe 83. Dieses Rechtsverständnis fand Koschembahr-Łyskowski in der Schweiz, wo
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Koschembahr schreibt bspw. in Bezug auf das ABGB, dass das römische Recht einen bestimmten „Wegweiser bei der Formulierung naturrechtlicher Sätze“ und dessen Prüfstein bilde: „Von besonderer Bedeutung für unsere Frage ist die Rolle welche die Gesetzesverfasser dem römischen Rechte gegenüber dem Naturrechte zuschreiben, und in weiterer Folge die Stellung, welche sie dem römischen Rechte in dem Gesetzeswerke zuerkennen“ (Koschembahr-Łyskowski, Zur Stellung des römischen Rechts cit. 226). Auch die Auslegungsmethode sei durch das römische Recht deutlich beeinflusst (ibid. 250–252, 264–265, mit Berufung auf J. Unger, Beiträge zur Lehre vom Schadensersatz nach österreichischem Recht, in Grünhuts Zeitschrift für das Privat- und Öffentliche Recht der Gegenwart 8, 1881, 241). 81 Koschembahr-Łyskowski, Über die Vereinheitlichung cit. 15–18. Den Grund dafür bilde die Wissenschaftlichkeit des römischen Rechts, eine Eigenschaft, die selten bei anderen historischen Rechtsordnungen zu finden sei. Vgl. ders., Prolegomena cit. 859. In der Schweiz wurde die Rezeption des Corpus iuris wegen der Ablösung vom Heiligen Römischen Reich nicht vollständig vollzogen (ders., Über die Vereinheitlichung cit. 18). Daher hatte sich in der Schweiz bis ins Ende des 18. Jahrhunderts keine eigenständige Rechtswissenschaft herausgebildet. Vgl. Huber, System und Geschichte IV cit. 114–125; F. Meili, Die Kodifikation des schweizerischen Privat- und Strafrechts, Zürich 1901, 12, 42; P. Caroni, Ius romanum in Helvetia: a che punto siamo?, in P. Guglielmotti, I. Lazzarini, G.M. Varanini (Hg.), Europa e Italia. Studi in onore di Giorgio Chittolini, Firenze 2011, 75–76; P. Pichonnaz, Die Schweiz und das Römische Recht, in I. Fargnoli, S. Rebenich (Hg.), Das Vermächtnis der Römer. Römisches Recht und Europa, Bern/Stuttgart/Wien 2012, 29. 82 Koschembahr-Łyskowski, Über die Vereinheitlichung cit. 13: „Ius ist jetzt das alte Juristenrecht (…). Lex ist jetzt die Konstitution des Kaisers“. 83 Koschembahr-Łyskowski, Über die Vereinheitlichung cit. 23. Wobei eine gegenseitige Wechselbeziehung zwischen dem Recht und den Realitäten des Alltags bestehe. Laut der Ansicht Ernst Immanuel Bekkers, des Lehrers von Koschembahr-Łyskowski, ist es das Recht, das die stärkere Anpassungsfähigkeit besitzen sollte. Vgl. E.I. Bekker, Das Recht des Besitzes bei den Römern, Leipzig 1880, im Jacob Caspar Bluntschli gewidmeten Vorwort.
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das gewohnheitliche Volksrecht methodisch wohl mit dem römischen Juristenrecht vereinbar sei84 – ganz im Sinne Léon Duguits, demzufolge die Lebensverhältnisse die wahre Quelle des Rechts sind 85. Koschembahr meint insgesamt, dass das römische Recht ein wissenschaftlich erarbeitetes Gewohnheitsrecht sei86. Im Hintergrund sah er den Umstand, dass sich das römische Privatrecht auf eine gewohnheitsrechtliche Basis stützte und vor allem durch schöpferische Interpretation der Gesetzestexte entwickelte. Entsprechend hatte einst der römische Jurist Pomponius festgestellt: Die Fortbildung des ius civile verdanken wir allein der juristischen Auslegung (Pomp. 1 ench. D. 1.2.2.12) 87. Die Vereinheitlichung des schweizerischen Privatrechts sollte daher die historische Entwicklung jedes Kantons zwingend berücksichtigen und aus eigentümlichen Rechtsinstituten sowie dem rezipierten römischen Recht Nutzen ziehen 88. Das
84 Vgl. E. Till, Dr. J. Koschembahr-Łyskowski. Ueber die Vereinheitlichung des schweiz. Privatrechts. Vortrag gehalten am 7. Febr. 1899 im akad. Jur. Verein zu Freiburg. Bazyleja 1899, str. 49, in PPiA 24, 1899, 548. Die Abstützung des Rechts auf die Grundlage der realen Wirtschaftsverhältnisse betonte besonders der Vater der schweizerischen Kodifikation, Eugen Huber: „Die Verhältnisse des menschlichen Zusammenlebens mit den wirtschaftlichen und ethischen Thatbeständen bilden gleichsam das Material, aus dem das Recht aufgebaut wird“ (E. Huber, Die Vereinheitlichung des schweizerischen Civilrechtes in ihrer Bedeutung für Handel und Industrie. Vortrag gehalten in der ausserordentlichen Versammlung der Kaufmännischen Gesellschaft Zürich vom 14. Dezember 1900, Zürich 1901, 1; ähnlich ders., Die Bedeutung der Vereinheitlichung des schweizerischen Civilrechts für die Landwirtschaft. Vortrag gehalten an der Delegiertenversammlung des schweizerischen Bauerverbandes vom 9. März 1901, Bern 1901, 1). Das Gewohnheitsrecht sei Ausdruck dessen, was ein gewünschter Rechtszustand, eine Übereinstimmung des Rechts mit den ethischen Vorstellungen des Volkes sei (Koschembahr-Łyskowski, Pojęcie prawa cit. 58). 85 Vgl. L. Duguit, Le droit social, le droit individuel et la transformation de l’État, Paris 19223, 7–9, 50–51. 86 Koschembahr-Łyskowski, Über die Vereinheitlichung cit. 28, vgl. S. 49: „Da das künftige Privatrecht auf wissenschaftlicher Grundlage ruhen muß, so sind die Juristen dazu berufen, die Bedürfnisse des Volks in juristischer Weise zu formulieren. Dann wird das Juristenrecht auch das sein, was es sein soll, nämlich das wissenschaftlich verarbeitete Volksrecht“. Damit steht Koschembahr den Anschauungen Savignys nahe (F.C. von Savigny, Von Beruf unserer Zeit für Gesetzgebung und Rechtswissenschaft, Heidelberg 1814, 14). In seiner Behandlung des Volksrechts und des Juristenrechts scheint Koschembahr die Ansicht zu teilen, dass Georg Beseler sich bei der Auseinandersetzung mit beiden Begriffe irrte („Volksrecht und Juristenrecht“, 1843; vgl. Wieacker, Privatrechtsgeschichte der Neuzeit cit. 409–410). Ähnlich beschreibt Bucher, Rechtsüberlieferung cit. 474, das Gewohnheitsrecht: für ihn ist es all das, was man „Rechtsüberlieferung“ nennen darf. 87 I. Koschembahr-Łyskowski, Le code civil et la coutume. La revision de la notion de coutume, in Études de droit civil a la mémoire de Henri Capitant, Paris 1939, 404–407. 88 Koschembahr-Łyskowski, Über die Vereinheitlichung cit. 29–30, 41–42. Eine ähnliche Vorgehensweise ist im opus magnum Eugen Hubers spürbar. Vgl. E. Huber, System und Geschichte des Schweizerischen Privatrechtes, Bd. I, Basel 1886, 3, 40–45; ders., Über die Notwendigkeit der Rechtseinheit. Ein Mahnruf aus Schweizervolk, Bern 1898, 50. Zu dieser
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rechtsgeschichtliche Erbe der Schweiz sollte jedoch dem Versuch widerstehen, das Recht von romanistischen Elementen zu bereinigen. Das gelte insbesondere insofern, als die bisherige Gestaltung der grundlegenden Rechtsbegriffe durch das römische Recht die Praktikabilität eines solchen Vorgehens zunichte mache, wie Koschembahr betonte: „Dieser Umstand, daß wir mit den römischen Grundbedingungen operieren und mit ihnen operieren müssen, bis wir andere fertige Grundbegriffe haben, scheint mir vor allem für die Notwendigkeit der Beibehaltung römischer Rechtselemente zu sprechen“ 89.
Der Gelehrte wies darauf hin, dass die entsprechenden germanischen Begriffe entweder überhaupt nicht existierten oder durch lateinische Terminologie verdrängt worden seien. Eine mögliche Entfernung der römisch-rechtlichen Einflüsse würde nichts anderes zur Folge haben als eine „heillose Verwirrung“90. Die dogmatische Subtilität des römischen Rechts und der auf ihm basierenden Rechtswissenschaft bestimme diese Rechtsordnung für die Anwendung in einer modernen, entwickelten Wirtschaft91. Das römische Recht – schreibt er – entspreche völlig der schweizerischen eigentümlichen Rechtstradition, in der das Privatrecht immer eine historisch durch das Streben zur Unabhängigkeit vom Heiligen Römischen Reich bedingte Domäne des Volksrechts gewesen sei. Der Gelehrte vertritt hier mit Entschlossenheit die Ansicht, dass eine von seinen historischen Wurzeln, insb. dem Begriffsapparat, isolierte Gestaltung des Rechts in der Zukunft unmöglich sei. Er ist folglich eine Stimme für die Berücksichtigung der romanistischen Tradition und der Rolle der Rechtswissenschaft bei der Erarbeitung einer gemeinsamen Grundlage des vereinheitlichten Privatrechts92. Insbesondere betonte der Romanist, dass die Hauptaufgabe der Rechtswissenschaft die Erarbeitung der grundlegenden Prinzipien des Idee s. B. Huwiler, Römisches Recht und juristisches Studium, in G. Arzt, P. Caroni, W. Källin, Juristenausbildung als Denkmalpflege, Bern/Stuttgart/Wien 1994, 63–64. 89 Koschembahr-Łyskowski, Über die Vereinheitlichung cit. 31. 90 Koschembahr-Łyskowski, Über die Vereinheitlichung cit. 30–31. 91 Koschembahr-Łyskowski, Über die Vereinheitlichung cit. 21–22. Dies erklärt die frühneuzeitliche Rezeption des römischen Rechts im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation: Sie geschah, da sie nötig war. Vgl. R. Sohm, Die deutsche Rechtsentwicklung und die Codificationsfrage, in Grünhuts Zeitschrift für das Privat- und öffentliche Recht der Gegenwart 1, 1874, 258: „Weil wir der fremden Rechtswissenschaft bedurften, haben wir das fremde Recht rezipiert“. Ähnlich auch Savigny, Ueber die Stellung der Rechtswissenschaft cit. 8–9. 92 Koschembahr-Łyskowski, Über die Vereinheitlichung cit. 1. Über die Notwendigkeit der Berücksichtigung der romanistischen Tradition (oder überhaupt: der Rechtsgeschichte) in der modernen Rechtsvergleichung schreiben u.a.: V. Heutger, E. Schrage, Legal History and Comparative Law, in J. Smits (Hg.), Elgar Encyclopedia of Comparative Law, Cheltenham/Northampton 2012 2, 505–521; M. Reimann, Rechtsvergleichung und Rechtsgeschichte im Dialog, in ZEuP 7, 1999, 496; D. Johnston, Roman Law, Comparative Law and Legal
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Zivilrechts in solcher Weise sei, dass sie möglichst viele Erscheinungsformen von Lebensverhältnissen umfasse: „Zweck der Rechtswissenschaft wurde es, die Grundsätze des Zivilrechts so zu verarbeiten, daß alle Rechtsfälle des Lebens in Uebereinstimmung mit dem Zivilrecht entschieden werden konnten“93.
Damit war die Rolle der römischen Prätoren gemeint, die das zunächst auf das Zwölftafelgesetz reduzierte Recht unter Beteiligung der Jurisprudenz fortentwickelten94. Die Bedeutung der römischen Jurisprudenz war enorm groß – die Erarbeitung wissenschaftlicher Grundlagen für die fortschreitende Rechtsschöpfung war ein Recht par excellence, worüber uns Pomponius berichtet95. Die römische Erfahrung lehrt, dass enge Beziehungen zwischen Rechtspraxis und der Rechtstheorie möglich sein sollten und möglich sind. Die Abhandlung Über die Vereinheitlichung des schweizerischen Privatrechts war übrigens die erste Publikation Koschembahrs im Bereich des Privatrechts und der Rechtsvergleichung 96. 3. Historische Rechtsentwicklung als Ansatz für Rechtsphilosophie 3.1. Funktionale Behandlung des römischen Rechts Der Wert des römischen Rechts ergebe sich, so Koschembahr-Łyskowski, aus der Tatsache, dass es in seiner Gesamtheit der Vergangenheit angehört. Dies
History, in ZEuP 7, 1999, 560–569; K. Luig, Was kann die Rechtsgeschichte der Rechtsvergleichung bieten?, in ZEuP 7, 1999, 521–530; R. Zimmermann, Savigny᾿s Legacy: Legal History, Comparative Law and the Emergence of a European Legal Science, in Law Quarterly Review 112, 1996, 576–605; H. Kötz, Was erwartet die Rechtsvergleichung von der Rechtsgeschichte?, in Juristenzeitung 47, 1992, 20–22; A. Watson, Roman Law & Comparative Law, Athens/London 1991, IX–X; Pichonnaz, Approcher le droit romain cit. 591– 592. 93 Koschembahr-Łyskowski, Über die Vereinheitlichung cit. 10. Leo von Savigny behauptete ebenfalls, dass nur die Symbiose mit den Bedürfnissen des Staates und der Gesellschaft die Fortentwicklung der Rechtswissenschaft gewährleiste. Vgl. Savigny, Ueber die Stellung der Rechtswissenschaft cit. 22. 94 Koschembahr-Łyskowski, Über die Vereinheitlichung cit. 10–11, 26–27. 95 Pomp. 1 ench. D. 1.2.2.12: Ita in civitate nostra (…) aut est proprium ius civile, quod sine scripto in sola prudentium interpretatione consistit (…). 96 Daneben hat er die Monographie Cornils besprochen, s. Koschembahr-Łyskowski, Georges Cornil cit. 338–350. Till, Dr. J. Koschembahr-Łyskowski cit. 548–549, bezeichnete das Werk Koschembahrs als „lehrreich und zeitgerecht“ (S. 548) und lobte den praktischen Wert der Abhandlung (S. 549). Der Gelehrte verfasste später im Jahre 1929 ebenfalls eine Abhandlung zur Frage der Rechtsvereinheitlichung: Le probleme de l’unification internationale du droit des obligations, veröffentlicht in Revue polonaise de législation civile et criminelle 2, 1929, 25–33.
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ermöglicht eine Erforschung der Wege seiner Entwicklung und der Entwicklung der dadurch geschaffenen Begriffe, mit dem Vorteil, die einmal begangenen Fehler vermeiden zu können 97. Koschembahr glaubte an die Qualität der auf dem Wege lebensnaher Entwicklung entstandenen Rechtsbegriffe, die dadurch zu Abbildungen des wahren Lebens werden, zum Prüfstein des praktischen Nutzens des modernen Rechts. „Fassen wir nun unser Recht auf als Summe der Rechtsbegriffe und Rechtsinstitute auf Grund der Thatbestände des praktischen Rechtslebens, und ist unser Recht hervorgegangen aus der historischen Entwickelung der Begriffe und Institute auf Grund der historischen Entwickelung der Thatbestände des Rechtslebens, so werden wir auch den Umfang der wissenschaftlichen Rezeption des römischen Rechts bestimmen können“ 98.
Es ist dennoch wichtig zu betonen, dass Koschembahr kein Interesse an einer erneuten Rezeption99 des römischen Rechts hatte. Ihm war klar, dass man das römische Recht nicht für den Ausgangspunkt einer modernen Gesetzgebung halten dürfe: Der Grund dafür liegt in den Unterschieden zwischen den antiken und heutigen sozioökonomischen Verhältnissen 100. Sein Ansatz, ebenso wie der Ansatz der deutschen Schule des klassischen römischen Rechts, war es, durch gründliche Erforschung des klassischen römischen Rechts in seiner historischen Perspektive das moderne Recht vom römischen (anders als es die Pandektisten sahen) zu befreien – beiden zum Vorteil101. Das Ziel der sog. deutschen Schule des klassischen römischen Rechts war die Kritik des römischen Rechts, gerichtet auf die Bestimmung der zeitlichen Reihenfolge der Rechtsnormen und ihres geschichtlichen Kontextes (bestehend aus den sozioökonomischen Verhältnissen und den Bedürfnissen des Rechtsverkehrs), in dem und für den sie erlassen worden waren. Infolge dieses Erkenntnisprozesses ist es möglich, die Beziehungen des heutigen Rechts zu dessen sozioökonomischem Kontext102 zu prüfen und die Angemessenheit der Rechtsregeln der heutigen Welt zu beurteilen 103. Koschembahr plädierte also 97
Koschembahr-Łyskowski, Über die Vereinheitlichung cit. 6. Vgl. Jhering, Geist des römischen Rechts cit. 19–20. 98 Koschembahr-Łyskowski, Die deutsche Schule cit. 28. 99 Kein antiquarischer jedenfalls, vgl. D. Johnston, The Renewal of the Old, in Cambridge Law Journal 56, 1997, 81. 100 Koschembahr-Łyskowski, Die deutsche Schule cit. 36. 101 Koschembahr-Łyskowski, Die deutsche Schule cit. 36, vgl. Jhering, Geist des römischen Rechts cit. 16. 102 Koschembahr-Łyskowski, Prolegomena cit. 857–858. 103 Koschembahr-Łyskowski, Zur Stellung des römischen Rechts cit. 278–279. Vgl. E.I. Bekker, Die Aktionen des römischen Privatrechts, Bd. II, Berlin 1873, 244–245; A. Pernice, Labeo. Römisches Privatrecht im ersten Jahrhundert der Kaiserzeit, T. C, Bd. II, Abt. I, Halle 18952, 71 Fn. 2. Überlegungen allgemeinerer Natur über die Erfüllung der ihnen durch
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nicht für einen linearen Fortschritt, sondern für eine funktionale, vergleichende Behandlung des Rechts104. Der Rolle des römischen Rechts in der Gegenwart widmete Koschembahr 1911 eine Abhandlung zum hundertjährigen Jubiläum des ABGB. Der Romanist beobachtete darin eine Kopplung zwischen der juristischen Erfahrung und dem abstrakten Vernunftrecht. Obwohl die Verfasser des Gesetzes hauptsächlich naturrechtlich orientiert waren, beriefen sie sich sehr oft auf das römische Recht als eine Rechtsgesamtheit, die dem Wesen des Naturrechts entspreche 105. Neben den Postulaten des Naturrechts wurden für die Begründung der gewählten Lösungen ebenfalls die sozioökonomischen Realitäten herbeigezogen: „Wiederholt betonen sie [Redakteure des ABGB], daß die tatsächlichen Verhältnisse die Grundlage bilden für die Formulierung der Rechtssätze mit Hilfe der Vernunft. Desgleichen wird der Erfahrung, also der geschichtlichen Überlieferung (!), Bedeutung zugeschrieben“106.
Die von Koschembahr-Łyskowski in seinen früheren Schriften angewandte rechtsvergleichende Argumentationstechnik war immer stark mit der romanistischen Tradition verknüpft. Zufrieden bemerkte der Gelehrte, dass die Verfasser des ABGB das römische Recht als tertium comparationis für die Bestimmung der Zugehörigkeit jeweiliger Rechtsnormen zum Naturrecht verwendet hatten („die vergleichende Heranziehung des römischen Rechts“)107. Das römische Recht – der eigentliche „Vergleichsfaktor“ für die moderne Rechtsdogmatik – versteht sich doch als gemeinsame Tradition europäischer (zu vergleichender) Rechte. Die Tradition ist ein wichtiges Element des gesellschaftlichen Bewusstseins und Element der gesamten Kultur einer Nation. Gleichwohl ist die Tradition für Koschembahr nicht nur als „Rechtskultur“, sondern vor allem als „Erfahrung“ zu verstehen. Tradition in diesem Sinne bedeutet das praktische Wissen über das bisherige Schicksal der Rechtsnormen,
die Rechtsnormen gestellten Aufgaben sind bei Koschembahr-Łyskowski, Le rôle du droit romain cit. 257–260 zu finden. 104 Ähnlich Swoboda, Das Privatrecht der Zukunft cit. 35. 105 Koschembahr-Łyskowski, Zur Stellung des römischen Rechts cit. 226–227, 228. So J. Domat, Les Loix civiles dans leur ordre naturel, le Droit public et le Legum delectus, Bd. I, Paris 1723, Vorwort; Pichonnaz, Die Schweiz und das Römische Recht cit. 30–31. Allgemein über die Abbildung des Naturrechts im römischen Recht, vgl. B. Straumann, Roman law in the state of nature, New York 2015, passim. 106 Koschembahr-Łyskowski, Zur Stellung des römischen Rechts cit. 220. 107 Koschembahr-Łyskowski, Zur Stellung des römischen Rechts cit. 229, 234. Es ist anzumerken, dass die allgemeine Haltung der historischen Rechtswissenschaft dem ABGB gegenüber seit Savigny sehr kritisch war. Vgl. W. Ogris, Die Wissenschaft des gemeinen römischen Rechts und das österreichische Allgemeine bürgerliche Gesetzbuch, in H. Coing, W. Wilhelm (Hg.), Wissenschaft und Kodifikation des Privatrechts in 19. Jahrhundert, Frankfurt a.M. 1974, 153–172.
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deren Anwendung, etc. Diese ohnehin reiche Erfahrung ergibt sich direkt aus den 1200 Jahren der Geschichte des römischen Rechts bis hin zur Kompilation durch Justinian und darüber hinaus auch aus den europäischen Erfahrungen mit dem römischen Recht seit seiner Wiederentdeckung im frühen Mittelalter. 3.2 Rechtsphilosophische Auswirkungen der Idee: ein Fazit Im Schrifttum Koschembahrs sind, obwohl es im Kern römisch-rechtlicher Natur ist, deutlich rechtsphilosophische Anschauungen erkennbar. In seinen Versuchen, aus der römisch-rechtlichen Erfahrung universelle Rechtssätze zu formulieren, lässt sich eine leichte naturrechtliche Tendenz erkennen. Ein vorgegebenes Naturrecht bleibt für Koschembahr ausgeschlossen, im Gegensatz zu einem deduktiv aus den Normen des positiven Rechts abgeleiteten Naturrecht108. In diesem Sinne sind seine Anschauungen in der Strömung des Neokantismus anzusiedeln109. Ähnlich wie Koschaker versteht Koschembahr die Sätze des Naturrechts nicht als „Naturgesetze der Rechtsentwicklung“, sondern als „Entwicklungskräfte“, als universelle, historisch untermauerte Kopplungen, die das moderne Recht gestalten 110. Ausschließlich rechtsphilosophischen Überlegungen widmete er sein Werk Pojęcie prawa [Über den Rechtsbegriff] von 1912. Koschembahr-Łyskowski begreift das Naturrecht nicht als unveränderliche Gesamtheit. In Anlehnung an die römisch-rechtliche Rechtserfahrung bemerkt er die Entwicklung der Inhalte der Rechtsnormen, wobei ihr Wesen dennoch unverändert bleibe. Abweichend von den traditionellen Auffassungen des Naturrechts sei das Recht durch den Menschen nicht einfach zu finden, sondern unterliege menschlichen Gestaltungsprozessen. Das Recht befinde sich in einem Vorgang kontinuierlicher Synthese, die auf die Verwirklichung eines idealen sozialen Friedens gerichtet sei111. Den dazu führenden Faktor nennt er naturalis ratio112. Mit anderen Worten werden in der zeitlichen Entwicklung des Rechts universelle Kopplungen des Rechts und seines Kontexts beobachtet, die im Ergebnis ein Minimum ethischer Erfordernisse für das Fortbestehen eines sozialen Lebens darstellen. 108
Koschembahr-Łyskowski, Pojęcie prawa cit. 6–8. Vgl. Koschembahr-Łyskowski, Przemówienie cit. 416–417. 110 P. Koschaker, Die Krise des römischen Rechts und die romanistische Rechtswissenschaft, in Schriften der Akademie für Deutsches Recht, Gruppe römisches Recht und fremde Rechte, n. 1, München/Berlin 1938, 82. Vgl. T. Giaro, Moment historyczny w prawoznawstwie porównawczym [Das historische Moment in der vergleichenden Rechtswissenschaft], in A. Wudarski (Hg.), Prawo obce w doktrynie prawa polskiego [Fremdes Recht in der Doktrin des polnischen Rechts], Warszawa 2016, 39. 111 J. Makarewicz, Einführung in die Philosophie des Strafrechts auf Entwicklungsgeschichtlicher Grundlage, Stuttgart 1906, 14. 112 I. Koschembahr-Łyskowski, Naturalis ratio en droit classique romain, in Studi Bonfante, Bd. III, Pavia 1929, 469–498. 109
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Doch das Recht ist als Produkt der Lebensverhältnisse zu betrachten. Das Ideal des Rechts bildet folgerichtig das Erreichen eines bestimmten Gleichgewichts zwischen dem Recht und seiner Umwelt. Im Ganzen geht es Koschembahr um das Recht der Zukunft, das erst künftig gelten soll113. Dies ist insofern interessant, als in der modernen Privatrechtsgeschichte die wachsende Strömung des Positivismus dem Naturrecht die wissenschaftliche Qualität abgesprochen hat. Andererseits lässt sich nicht leugnen, dass das Gedankengut der Naturrechtslehre nicht ausschließlich aus philosophischen Spekulationen, sondern auch aus der Beobachtung des positiven Rechtsmaterials besteht114. Die naturalis ratio bildet für Koschembahr eine außerrechtliche Grundlage für die Ausformulierung eines rechtlichen Prinzips im Sinne des positiven Rechts. Im Ergebnis weiche eine römische Rechtsregel kaum je von der naturalis ratio ab. Koschembahr meinte, eine der Methoden, mittels der die römischen Juristen das Recht gestalteten, sei, über das Naturrecht zu reflektieren: „l’expression naturalis ratio signifie le calcul naturel, c’est-à-dire le calcul qui tient compte de la nature, qui déduit le principe juridique sur la base de la nature des choses ( rerum natura) du rapport donné entre les parties“115.
Sie schrieben tatsächlich kaum über die Ableitung positiven Rechts vom ius naturale116, sehr oft aber von der naturalis ratio (Gai. Inst. 1.1)117. In Verbindung mit dem Einfluss der griechischen Philosophie des Naturrechts bedeutete die naturalis ratio für die Römer, dass alle Lebensverhältnisse mit dem ius naturale gleichzusetzen seien und dass das an sie angepasste positive Recht
113 Vgl. E. Swoboda, Die Neugestaltung des bürgerlichen Rechts, Brünn/Prag/Leipzig/Wien 1935, 11, der für die Schaffung des neuen Rechts gestützt auf die drei Elemente „streng historische Forschung“, „wahre philosophische Vertiefung“ und „ein offenes Auge für das Leben und die Wirklichkeit“ plädiert. Der Autor betont ferner, es bedürfe einer „Übereinstimmung von Theorie und Praxis“ (S. 17). 114 H. Coing, Naturrecht als wissenschaftliches Problem, in H. Coing Gesammelte Aufsätze zu Rechtsgeschichte, Rechtsphilosophie und Zivilrecht 1947–1975, Bd. II, Frankfurt a.M. 1982, 26, 31. Vgl. L. Foljanty, Methode und Zivilrecht bei Helmut Coing (1912–2000), in J. Rückert, R. Seinecke (Hg.), Methodik des Zivilrechts – von Savigny bis Teubner, BadenBaden 20173, 320–321. Im Sinne Koschakers kommt ein abstraktes Naturrecht nicht in Frage. Ein empirisch fundiertes Naturrecht könne hingegen aus der Rechtsvergleichung herauswachsen. Vgl. P. Koschaker, Europa und das römische Recht, München/Berlin 19471, 345. Dazu ist anzumerken, dass das Gewohnheitsrecht, das formell gesehen ein positives Recht darstellt, in sich axiologisch inspirierte Normen enthält. Einerseits bildet es die herauskristallisierten Erfahrungen vieler Generationen ab, andererseits deren universelle ethische Überlegungen. 115 Koschembahr-Łyskowski, Naturalis ratio cit. 470. 116 Bspw. Paul. 14. Sab. D. 1.1.11; Paul. 35 ed. D. 23.2.14.2. 117 S. Sobotta, Der Begriff der naturalis ratio. Seine Verwendung in den Texten der klassischen Juristen, Diss. Heidelberg 1969, 4–5.
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das Naturrecht nur wiedergebe (vgl. Tryph. 9 disp. D. 16.3.31pr.) 118. Anders formuliert, solle die Wechselbeziehung zwischen positivem Recht und den Lebensverhältnissen der Natur der Sache mittels einer Argumentation naturali ratione entsprechen. Koschaker spricht sich hingegen deutlich gegen eine naturrechtliche Jurisprudenz aus119. Dem Naturrecht könne vorgeworfen werden, dass seine Vorstellung vom Wesen des Rechts auf subjektiv ausgewähltem und oberflächlich erforschtem Material basiere. Dennoch habe die Gestaltung des idealen Rechts durch wenig präzise juristische Begriffe den Vorteil eines pädagogischen Charakters120. Es forme einen Maßstab zur Beurteilung geltender Rechtsnormen und trage zur Klärung methodischer Fragen bei. Interessanterweise gelangte Koschembahr-Łyskowski in seinen rechtsphilosophischen Überlegungen zum selben Ergebnis wie Rudolf Stammler, obwohl beide unterschiedlichen Gedankengängen folgten. In der Rechtsphilosophie Rudolf Stammlers ist die Überzeugung, nach der die Menschheit sich fortschreitend zum Besseren entwickele, besonders sichtbar121. Stammler verkündet das Naturrecht unter dem Vorbehalt wechselnden Inhalts („das richtige Recht“)122 – somit ist das von ihm dargelegte Ideal als „Ideal der gegebenen Bedingungen“ zu bezeichnen. Das Bemühen „um eine erkenntniskritische Neufassung des Naturrechts“ erklärt Franz Wieacker mit Stammlers römischrechtlichen Erfahrungen: Stammler habilitierte sich im römischen Recht und las das Fach in Halle a.d.S. 123. Koschembahr teilt mit Stammler diese Auffassung, u.a. den Gedanken: „Treu und Glauben ist die Norm zur Entscheidung eines rechtlichen Streites, welche in einer besonderen Sachlage im Sinne des sozialen Ideals das Richtige angibt“ 124. Stammler betonte, das Recht unterliege einer fortschreitenden, mit den Wandlungen des sozialen Lebens parallelen Veränderung. Das richtige Recht sei nicht vorgegeben, sondern es unterliege zeitlichen Veränderungen 125. Es folge daher, dass die Geschichte des Rechts immer eine Geschichte der Zwecke und Mittel dessen sei, was zur Erfüllung menschlicher Bedürfnisse führe 126. 118
F. Schulz, Prinzipien des römischen Rechts, München/Leipzig 1934, 24–25. Koschaker, L’histoire du droit et le droit comparé cit. 219. 120 Makarewicz, Einführung in die Philosophie des Strafrechts cit. 7, 13. 121 R. Stammler, Die Lehre von dem richtigen Rechte, Berlin 1902, 617. Vgl. Koschembahr-Łyskowski, Pojęcie prawa cit. 58, 62. 122 R. Stammler, Lehrbuch der Rechtsphilosophie, Berlin/Leipzig 19283, 363. 123 Wieacker, Privatrechtsgeschichte der Neuzeit cit. 589. 124 R. Stammler, Recht der Schuldverhältnisse in seinen allgemeinen Lehren, Berlin 1897, 43. 125 Fikentscher, Methoden des Rechts III cit. 290–291. Siehe: R. Stammler, Wirtschaft und Recht, Leipzig 19062, 181. 126 Stammler, Lehrbuch der Rechtsphilosophie cit. 363–366. Vgl. Swoboda, Die Neugestaltung des bürgerlichen Rechts cit. 128. 119
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Sie sei magistra vitae, liefere wertvolles Material für den Juristen des positiven Rechts. Der Fortschritt, den Stammler verkündet127, weicht jedoch von der Konzeption Koschembahrs insofern ab, als der Letztere die Rechtsinstitute nicht dogmengeschichtlich, sondern vergleichend betrachtet: Er vergleicht ausschließlich das klassische römische Recht mit dem modernen Rechtssystem. Eine Anmerkung ist in Bezug auf die scheinbare Neigung Koschembahrs zum Konzept der „Allgemeinen Rechtslehre“ zu machen. Mit seinem Vorschlag, aus dem Vergleich zwischen römischem Recht und den sozioökonomischen Verhältnissen seiner Zeit eine Art „Idealrecht“ 128 zu schaffen, nimmt Koschembahr zwar oft Bezug auf den Neokantismus von Rudolf Stammler, weigert sich aber stets, auf die „Wissenschaft der Universalrechtsgeschichte“ im Sinne Josef Kohlers zurückzugreifen. Die Behauptung, das Recht unterliege einer fortschreitenden Entwicklung, hat in der Tat nichts mit der Idee einer Universalrechtsgeschichte (und Rechtsvergleichung) Kohlers gemein129. In der Anschauung Koschembahrs liefert zwar die Rechtsgeschichte Vergleichsmaterial für das Recht der Zukunft. Die Zukunft bildet aber keine direkte Folge eines linearen Entwicklungsprozesses. Auch die Qualität des Rechts, das als Kulturerscheinung130 bezeichnet wird, interessiert den polnischen Romanisten nicht. Seine Suche hat keinesfalls den Zweck, universelle Entwicklungspfade131 zu enthüllen, sondern universelle Eigenschaften des Rechts zu entdecken. Seine Anschauung ist deshalb vielleicht eher durch die Pandektenwissenschaft geprägt (obwohl er das Pandektenrecht programmatisch ablehnte), soweit Koschembahr nämlich im römischen Recht eine Quelle des „richtigen Rechts“ bewundert. Koschembahrs „Idealrecht“ sind vielmehr Mechanismen, Beziehungen zwischen dem Recht und seinem außerrechtlichen Umfeld. Stammlers Rechtsidee entzieht sich übrigens klaren, eindeutigen Klassifikationen: für Franz Wieacker und Karl Larenz, zum Beispiel, entwächst sie dem Positivismus132. 127
Und gewissermaßen dem „Geist“ Jherings entlehnt, vgl. J. Rückert, Der Geist des Rechts in Jherings „Geist“ und Jherings „Zweck“ II, in Rg 6, 2005, 138. Siehe auch R. Stammler, Die Rechtsphilosophie, in R. Stammler (Hg.), Das gesamte Deutsche Recht in systematischer Darstellung, Bd. I, Berlin 1931, 87–88. 128 Bucher, Rechtsüberlieferung cit. 412 schreibt, das römische Recht sei ein Idealrecht für die mittelalterliche Rechtswissenschaft gewesen. 129 Vgl. J. Kohler, Rechtsphilosophie und Universalrechtsgeschichte, in F. von Holtzendorff (Hg.), Encyklopädie der Rechtswissenschaft in systematischer Bearbeitung, Bd. I, Berlin/Leipzig 1904 6, 14–19, 68: ders., Ueber die Methode der Rechtsvergleichung, in Grünhuts Zeitschrift für das Privat und öffentliche Recht der Gegenwart 28, 1901, 276. 130 Kohler, Rechtsphilosophie und Universalrechtsgeschichte cit. 6. 131 J. Kohler, Rechtsgeschichte und Weltentwickelung, in ZVerglRW 5, 1884, 321–440 schreibt vom „Erfahrungsmaterial“, das die Rechtsgeschichte mit sich bringe, sieht aber die Rechtsgeschichte eher als Teil einer allgemeinen Kulturgeschichte. 132 Wieacker, Privatrechtsgeschichte der Neuzeit cit. 588; K. Larenz, Rechts- und Staatsphilosophie der Gegenwart, Berlin 19352, 34.
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Ähnlich sah das Recht Rudolf von Jhering: In seiner Lehre ist der Zweck des Rechts eng mit der Auffassung der jeweiligen Gesellschaft verbunden 133. Dennoch betrieb Jhering die Rechtsgeschichte als Universalgeschichte, allgemeine Rechtslehre und Rechtsphilosophie134. Auch für den früheren Gustav von Hugo und für Georg Friedrich Puchta war das römische Recht entsprechend „unser Naturrecht“ und „Weltrecht“ 135. Die enge Verknüpfung dieser drei Elemente (Rechtsgeschichte, Rechtsvergleichung und Rechtsphilosophie) beschreibt und befürwortet ebenfalls Koschembahrs Zeitgenosse Ernst Swoboda. Für sein Programm der Neugestaltung des Privatrechts bedeutet das Loslassen von Tradition keinen Verzicht auf rechtsgeschichtliche Erfahrungen. Es fordert eine Einheit von theoretischen Rechtssätzen mit der Wirklichkeit des Lebens 136. Die „architektonische Einheit“ im Sinne Kants könne aber erst durch vertiefte rechtsphilosophische Analyse der Rechtsgeschichte erzielt werden 137, wobei aber die Logik die Erfahrung nie zu ersetzen vermöge. Ernst Swoboda glaubt an eine „harmonische Verbindung geschichtlicher und naturrechtlicher Gedankengänge“ 138. Zusammenfassend lässt sich die Lehre Koschembahrs als eine kreativ konstruierte Verflechtung der historischen und vergleichenden Methoden in der Rechtswissenschaft beschreiben, um eine Synthese der Rechtserscheinungen als Programm de lege ferenda zu erzielen. Die Ergebnisse seiner Untersuchungen verraten eine weitgehend naturrechtliche Färbung, da er die Resultate rechtshistorischer Forschung durchaus universell darstellte, um für das geltende Recht relevante Entwicklungshinweise zu erstellen. Es ist vielleicht un-
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R. von Jhering, Zweck im Recht, Bd. II, Leipzig 1886 2, 128. J. Rückert, Der Geist des Rechts in Jherings „Geist“ und Jherings „Zweck“ I, in Rg 5, 2004, 128. 135 G. Hugo, Beyträge zur civilistischen Bücherkenntniß der letzten vierzig Jahre, Bd. I, Berlin 1828, 151–152, nennt das römische Recht „unser NaturRecht“ sowie „das ganz allgemeine NaturRecht aller Zeiten und aller Völker“. G.Fr. Puchta, Das Gewohnheitsrecht, T. I, Erlangen 1828, 202, erklärt den Begriff „Weltrechtˮ, den er für das römische Recht verwendet, durch die Fähigkeit, sich mit diversen Nationaleigentümlichkeiten des römischen Reiches zu vertragen. Später nannte er das römische Recht das „allgemeine Recht der civilisierten Nationen“ (Puchta, Das Gewohnheitsrecht cit. 107). 136 Swoboda, Die Neugestaltung des bürgerlichen Rechts cit. 16, 128. 137 Swoboda, Die Neugestaltung des bürgerlichen Rechts cit. 16–17; ders., Das Allgemeine bürgerliche Gesetzbuch im Lichte der Lehren Kants, Graz 1926, 167–176. 138 Swoboda, Das Allgemeine bürgerliche Gesetzbuch cit. 176. 134
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vermeidbar, dass der soziologischen Untermauerung des Rechts immer ein nahes Verhältnis zum Naturrecht innewohnt 139. Das Endprodukt seiner Überlegungen lässt sich folglich als rechtsphilosophisch bezeichnen 140. Zu ergänzen ist, dass Koschembahrs interdisziplinäre Betrachtungsweise, in der das römische Recht mittelbar als Quelle der Rechtstheorie fungiert, zwar den Anspruch auf Allgemeinheit erhebt, jedoch die Grenzen der beteiligten Rechtsdisziplinen nicht verwischt141. Seine Konzeption klingt wie der ungelöste innere Widerspruch, der die deutsche Pandektistik kennzeichnet: Eine im Gegensatz zur Naturrechtslehre gegründete historische Schule verwandelt sich langsam in eine Lehre, die von der Geschichte losgelöst ihr eigenes, ideales Leben führt. In der Konzeption Koschembahrs sehen wir, wie in einem Spiegelbild, die Probleme der historischen Rechtsschule des 19. Jahrhunderts, die zwei schwer miteinander zu vereinbarende Ziele verfolgt: einerseits die historisierende Erforschung des römischen Rechts und andererseits die Entwicklung eines perfekten Systems des geltenden Rechts. Die Spaltung und zugleich Kopplung zwischen dem Gewordenen und dem Ideellen sollte uns nicht verwundern. Heutzutage wird der Einfluss des Vernunftrechts auf die Historische Rechtsschule für offensichtlich gehalten142. Schon Savigny versuchte, beide Perspektiven zu versöhnen. Joachim Rückert schreibt: „Savigny sucht und findet im Wirklichen zugleich etwas Ideelles und Richtiges und umgekehrt“143. Diese „Doppelorientierung“144 begleitet 139
M. Gutzwiller, Über Gegenwart und Zukunft der Privatrechtswissenschaft, in Elemente der Rechtsidee. Ausgewählte Aufsätze und Reden, Basel/Stuttgart 1964, 98: „Indem es die grundlegenden menschlichen Gemeinschaften regelt und die unmittelbare rechtliche Beziehung des Menschen zu der Körperwelt herstellt, eignet dem Privatrecht ein besonders nahes Verhältnis zur Natur“. 140 Laut dem bereits zitierten Juliusz Makarewicz definiert man Rechtsphilosophie folgendermaßen: Sie „gibt nicht nur das Wesen des Rechts an, sondern sie stellt auch Bilder dessen auf, was sein soll und auf Grund der Feststellung dessen, was ist, stellt sie Bilder dessen auf, wonach die Entwicklung strebt, dessen, was sein kann und was sein muß“ (Makarewicz, Einführung in die Philosophie des Strafrechts cit. 14). 141 T. Giaro, Zivilistik als Geschichte und Theorie, in Rechtshistorisches Journal 14, 1995, 345–367. 142 Vgl. Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 275, 278. Vorab war die Stellung Johann Jakob Bachofens paradigmatisch: „Das Naturrecht und das geschichtliche Recht in ihren Gegensätzen“ (Basel 1841). K.M. Bergbohm, Jurisprudenz und Rechtsphilosophie, Bd. I, Leipzig 1892, 500, stellt die These auf, die Historische Rechtsschule sei eine Schule des „anonymen Naturrechts“ gewesen. Ebenso halten H. Thieme, Das Naturrecht und die europäische Privatrechtsgeschichte, Basel 1947, 46, und R. Orestano, Introduzione allo studio del diritto romano, Bologna 1987, 360, die Pandektistik für „Kryptonaturrecht“. Zum Teil abweichend H.-P. Haferkamp, Naturrecht und Historische Rechtsschule, in M. Armgardt, T. Repgen (Hg.), Naturrecht in Antike und früher Neuzeit, Tübingen 2014, 94–95. 143 J. Rückert, Methode und Zivilrecht beim Klassiker Savigny (1779–1861), in Rückert, Seinecke (Hg.), Methodik des Zivilrechts cit. 67–68. 144 Savigny, System cit. 52–53.
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die Vertreter der Historischen Rechtsschule und des Pandektenrechts durch das ganze 19. Jahrhundert. Symptomatisch ist dabei die Erzählung, nach der Rudolf von Jhering den noch auf dem Korrekturbogen zur ersten Auflage des Geistes des römischen Rechts stehenden Untertitel Ein Beitrag zur Naturlehre des Rechts strich145. Es ist verwunderlich – schreibt Wolfgang Fikentscher – „wie in einer Methodenlehre nach nüchterner Darlegung von Fragen der Auslegung, der Analogie, der Rechtsprinzipien und anderer Methodendinge meist gegen Ende unvermittelt eine philosophische Festlegung erfolgt, die dann allerdings erst den entscheidenden Aufschluß über die Haltung des Verfassers zur Rechtsfortbildung gibt“146. Vielleicht liegt der Grund darin, dass philosophische Bemerkungen viel zum besseren Verständnis methodischer Fragen beitragen 147. Und auch dies ist mit Koschakers Behauptung der Existenz eines „relativen europäischen Naturrechts“ 148 vereinbar. II. Römisches Recht als Vergleichsfaktor: Würdigung der Idee Die Anschauung, dass das römische Recht den Vergleichsfaktor für die moderne Rechtsvergleichung bilden kann 149, ist ziemlich verbreitet, obwohl sie selten näher erläutert wird. Willem J. Zwalve hat 1997 in einem Aufsatz zum Unterricht des römischen Rechts in den Niederlanden geschrieben: „In as far as European private law is concerned, the obvious tertium comparationis is Roman law“150.
In diesem Sinne plädiert er ebenfalls in seinem Lehrbuch: „Het Romeinse recht vormt immers de onmisbare ‚trait d’union‘ tussen het Nederlandse vermogensrecht en dat van de ons omringende landen. Ik kann mij bovendien geen serieus te nehmen rechtsvergelijkend onderwijs en onderzoek voorstellen dat zich niet bedient van een
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R. Seinecke, Methode und Zivilrecht beim „Begriffsjuristen“ Jhering (1818–1892), in Rückert, Seinecke (Hg.), Methodik des Zivilrechts cit. 164. 146 W. Fikentscher, Methoden des Rechts in vergleichender Darstellung, Bd. I, Tübingen 1975, 18. 147 Fikentscher, Methoden des Rechts I cit. 23. 148 Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 346. Vgl. den Begriff des „diritto naturale empirico“ aus G. Capograssi, L’esperienza giuridica nella storia, in Opere III, Milano 1959, 289, sowie aus der früheren Literatur: R. von Jhering, Geist des römischen Rechts auf den verschiedenen Stufen seiner Entwicklung, 1. Teil, Darmstadt 1955 9, 11, 24. 149 W. Dajczak, T. Giaro, F. Longchamps de Bérier, Prawo rzymskie. U podstaw prawa prywatnego, Warszawa 2018 3, 55: „Der genetische Charakter des römischen Rechts, das sich als Juristenrecht irgendwo zwischen Kasuistik und regulärer Gesetzgebung befindet, macht daraus ein gutes Material für den rechtwissenschaftlichen Vergleich, insb. für die Rechtsvergleichung zwischen den modernen Systemen des civil law und common law“ [übers. aus dem Polnischen vom Verf.]. 150 W.J. Zwalve, Teaching Roman law in the Netherlands, in ZEuP 5, 1997, 403.
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zo voor de hand liggend tertium comparationis als het Romeinse recht: het ligt ten grondslag aan de gehele continentaal-Westeuropese civielrechtelijke traditie en kann bovendien een goed inzicht bieden in een aantal eigenaardigheden van het anglo-Amerikaanse recht, (…)“151.
Im Gegenteil zu Koschembahr begreift Zwalve das römische Recht als gemeines Recht am Vorabend der großen Kodifikationen des 19. Jahrhunderts 152. Schließlich hat 2008 Pascal Pichonnaz, Ordinarius für Römisches Recht und Inhaber der Chaire de droit privé et de droit romain an der Universität Freiburg i.Ü., die Nachfolge Koschembahrs angetreten153. In seinem dem berühmten Entscheid des schweizerischen Bundesgerichts zur Frage der Kaufpreisgefahr154 gewidmeten Aufsatz155 beruft sich Pichonnaz auf die Zweckmäßigkeit eines Vergleichs zwischen dem römischen und dem modernen Privatrecht. In seinen methodologischen Überlegungen nannte er zwei Vorgehensweisen, wie heute Romanistik betrieben werden könne: Die dogmengeschichtliche und die rechtsvergleichende. Eine dogmengeschichtliche Analyse führt zu einer historisch linearen Verfolgung der Rechtsentwicklung vom römischen Recht über seine mittelalterliche und frühneuzeitliche Wiederbelebung bis zu den modernen Kodifikationen. Die Methode ist gut etabliert156. Pichonnaz plädiert aber für die zweite Methode: Die von ihm präferierte, rechtsvergleichende Betrachtungsweise behandelt das römische Recht als „(…) ein tertium comparationis, ein vergleichendes Rechtssystem (…)“.
Und weiter: „Es ist also weniger die historische Entwicklung (die dogmengeschichtliche Analyse), die hier eine Rolle spielt, als die Erkenntnis, wie das römische Rechtsystem bei ähnlichen Gegebenheiten funktionierte“ 157.
Die aus den Schriften von Pichonnaz folgende Idee stützt sich auf die Überzeugung, das römische Recht sei prinzipiell die Grundlage der modernen 151
Zwalve, Beknopte geschiedenis cit. V–VI (Woord vooraf). Vgl. L. Winkel, Willem J. Zwalve, Hoofstukken uit de geschiedenis van het Europees Privaatrecht, I: Inleiding en zakenrecht, 3. Auflage, Kluwer: Devener 2006, XVII, 605 S., in ZEuP 16, 2008, 435: „Zwalve wünscht das seinerzeit von Koschaker vorgeschlagene Programm zu erfüllen: ein vergleichendes Studium des europäischen Privatrechts mit dem ius commune als tertium comparationis (…)“. 153 Bemerkenswert ist dabei, dass sein polnischer Vorgänger auch als Dekan der Fakultät tätig war (1899–1900). 154 BGE 128 III 370, Entscheid 4C.336/2000 vom 12. März 2002. 155 Pichonnaz, Periculum emptoris cit. 183–201. 156 Vgl. Pichonnaz, Periculum emptoris cit. 193. 157 Pichonnaz, Periculum emptoris cit. 193. Ähnlich T. Giaro, Modernisierung durch Transfer – Schwund osteuropäischer Rechtstraditionen, in T. Giaro (Hg.), Modernisierung durch Transfer im 19. und frühen 20. Jahrhundert, Frankfurt a.M. 2006, 320. 152
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Rechte (droit romain comme fondement des droits modernes)158. Davon ausgehend ist das römische Recht als ein historisches Phänomen zu verstehen, das aber stets im Vergleich mit den Fortschritten des Privatrechts steht. Das römische Recht hat eine enorme Anpassungsfähigkeit an die Verhältnisse der jeweiligen Zeitepochen gezeigt159 – eine Eigenschaft, die auch heute in Betracht zu ziehen ist und die wir nutzen können und sollten. Diese Eigenschaft beruht auf der Neigung der Römer, Rechtsnormen induktiv von den Tatsachen abzuleiten160. Pichonnaz betont ebenfalls, dass diejenige Aufgabe, die zugleich Treue zu den Quellen und der Realität des römischen Alltags mit diachronischer Perspektive und synchronischem Vergleich vereint, äußerst schwierig und anspruchsvoll ausfällt161. Die Angemessenheit dieses Vorgehens hängt in großem Ausmaß davon ab, inwieweit wir die historische Dimension des römischen Rechtssystems berücksichtigen. Vor allem geht es darum, das römische Recht so zu erforschen, dass das wirkliche Bild seiner Anwendung in der Antike vor Augen tritt. Man muss zuerst das römische Recht als historisches Phänomen untersuchen, um anschließend das Verhältnis zwischen Recht und Realität (sozioökonomische Verhältnisse) zu erkennen. Die strikte formelle Trennung der Rechtsgeschichte vom positiven Recht darf trotzdem den Romanisten nicht in die Lage versetzen, eine rein historische Disziplin zu betreiben, denn die Romanisten sind – wie Pichonnaz schreibt – doch vor allem Juristen162. Sonst würde das römische Recht als historische Nebendisziplin an den juristischen Fakultäten gar nicht unterrichtet. In Zeiten fortschreitender Dekodifikation 163 ist dem römischen Recht die Chance gegeben, eine bessere Position unter den juristischen Disziplinen zu gewinnen, wenn man annimmt, dass eine stärker diachronische Einstellung (une analyse juridique diachronique) des Gesetzgebers bzw. des Interpreten 158
Vgl. P. Pichonnaz, Les fondements romains du droit privé, Genève/Zurich/Bâle 2008, V, Rdn. 2–4; ders., Approcher le droit romain cit. 578. 159 Pichonnaz, Approcher le droit romain cit. 579. 160 Vgl. T. Giaro, Knowledge of Law as Knowledge of Facts. The Roman Experience, in T. Giaro (Hg.), Roman Law and Legal Knowledge. Studies in Memory of Henryk Kupiszewski, Warszawa 2011, 237–241. 161 Vgl. Pichonnaz, Approcher le droit romain cit. 595–598. 162 Pichonnaz, Approcher le droit romain cit. 589. 163 Zur Dekodifikation und dem römischen Recht, s. T. Giaro, Roman law always dies with a codification, in A. Dębiński, M. Jońca (Hg.), Roman Law and European Legal Culture, Lublin 2008, 23–26; ders., Dekodyfikacja. Uwagi historyczno-teoretyczne [Dekodifikation. Historisch-theoretische Bemerkungen], in F. Longchamps de Bérier (Hg.), Dekodyfikacja prawa prywatnego. Szkice do portretu [Dekodifikation des Privatrechts. Eine Skizze], Warszawa 2017, 34; W. Dajczak, F. Longchamps de Bérier, Prawo rzymskie w czasach dekodyfikacji [Römisches Recht in Zeiten der Dekodifikation], in Forum Prawnicze 10, 2012, 8–23.
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die Rechtswissenschaft von den Fesseln der Abgrenzung zwischen positivem Recht und historischem Recht befreit 164. Es ist erneut zu betonen: Die Wissenschaft des römischen Rechts muss den ökonomischen und sozialen Kontext, in dem die untersuchten Rechtsnormen entstanden sind, berücksichtigen 165. Das Postulat ist nicht neu – KoschembahrŁyskowski hat es nicht als Erster erhoben –, denn bereits Ulpian schreibt im 2. Buch der Regeln (D. 1.1.10.2): Iuris prudentia est divinarum atque humanarum rerum notitia, iusti atque iniusti scientia. Die Jurisprudenz ist die Kenntnis der göttlichen und menschlichen Angelegenheiten, das Wissen über das Gerechte und das Ungerechte. Die Kenntnis der Geschichte allein genügt nicht; wie Pichonnaz uns mahnt, ist eine funktionelle Behandlung des römischen Rechts geradezu unentbehrlich geworden: „Le droit romain comme fondement des droits modernes est une réalité historique. (…) Toutefois, le droit n’est pas le fruit d’une évolution linéaire; on ne peut prédire véritablement son développement simplement en examinant le passé“ 166.
D. Schlussfolgerungen: Römisches Recht als Mittler und … Mittel Das römische Recht sollte „ein Mittler unter den großen europäischen Privatrechtssystemen (…) sein, die sich schließlich über den ganzen Erdball verbreitet haben“167 – so lautet das Plädoyer Koschakers, das im Weiteren eine Synthese von Dogmatik, Geschichte und Rechtsvergleichung darstellt 168. Während es aber Koschaker primär um die rechtskulturelle Grundlage europäischer Privatrechtsordnungen ging169, war die Idee Koschembahrs vielmehr auf den technischen Aspekt der Rechtsvergleichung ausgerichtet. Auch der Europabegriff, der sich für die Koschaker’sche These als so prägnant (Europa und das römische Recht) erwiesen hat, fehlt in den Werken des polnischen Romanisten 170. Die Idee war aber ganz in Koschakers Sinne auf die Gegenwart ausgerichtet 171. 164
Pichonnaz, Approcher le droit romain cit. 593. Pichonnaz, Approcher le droit romain cit. 596. 166 Pichonnaz, Approcher le droit romain cit. 598. 167 Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 352. 168 Vgl. R. Zimmermann, Europa und das römische Recht, in AcP 202, 2002, 245. 169 P. Koschaker, Grundzuege des roemischen Privatrechts als Einfuehrung in das moderne Privatrecht, [Istanbul] [ca. 1948–1950], 7. Vgl. Zimmermann, Europa und das römische Recht cit. 311–312. 170 Nur in einem ungedruckten Manuskript Koschembahrs unter dem Titel: „Die Genesung der europäischen Zivilisation und Kultur“, geschrieben nach dem Jahr 1941, kommt Europa als politischer Begriff vereinzelt zum Ausdruck. 171 Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 302. 165
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Der gemeinsame Nenner beider Autoren besteht darin, dass sie die Geschichte lediglich als ein – unentbehrliches – Mittel zu einem anderen Zweck behandelten172. In der Schriften Koschembahrs sehen wir, dass die Erläuterungen zum römischen Recht entweder die Besprechung moderner Rechtsprobleme einleiten oder aber mit der Beschreibung des geltenden Rechts vermischt und nach einem dogmatischen Kriterium geordnet sind; genau diese Methode wird von Koschaker postuliert173. Für beide Gelehrte ist auch klar, dass die Romanistik eine juristische Wissenschaft und somit fähig ist, in dogmatischer Ordnung dargestellt zu werden. Auch Ernst Rabel, ein Zeitgenosse der beiden Romanisten, plädiert für eine Wissenschaft, die in der Rechtsvergleichung verkörpert werden sollte. Sie bestehe aus drei Komponenten: geschichtliche Rechtvergleichung, moderne Rechtvergleichung und Rechtsphilosophie. Die drei bilden eine Einheit, jedoch nicht im Koschembahr’schen Sinne als einander nachfolgende Stufen methodischer Rechtserkenntnis. Rabel glaubt, dass die moderne Rechtsvergleichung den Hauptteil dieser Wissenschaft bilde; Rechtsgeschichte dagegen erkläre bloß den modernen Rechtszustand. Wenn die Zusammenstellung von Rechtssätzen diverser Staaten einen allgemeinen Teil ergebe, werde dessen Bildung vor allem Produkt der rechtsphilosophischen Anschauungen über die Möglichkeit zur Bildung eines solchen sein 174. Koschembahrs programmatische Losung vom römischen Recht als Vergleichsfaktor dient dem praktischen Zweck der Rechtsproduktion. Es muss darauf hingewiesen werden, dass sich die polnische Rechtswissenschaft der Zwischenkriegszeit unter dem Zeichen der Kodifikationsbewegung fortentwickelte. In seiner 1925 geschriebenen Abhandlung W sprawie kodyfikacji naszego prawa cywilnego (Zur Kodifikation unseres Zivilrechts) befasst sich Koschembahr-Łyskowski deswegen mit den grundlegenden Fragen der Neugestaltung des polnischen Privatrechts: auf römisch-rechtlicher sowie rechtvergleichender Grundlage175.
172 Koschaker, Die Krise des römischen Rechts cit. III. Vgl. Johnston, The Renewal of the Old cit. 90. 173 Koschaker, Grundzüge des römischen Privatrechts cit. 22–23. 174 E. Rabel, Die Aufgabe und Notwendigkeit der Rechtsvergleichung, München 1925, 2– 3. Zur Person Rabels vgl. J.F. Stagl, Eine Flucht nach Rom: Der geistige Weg Ernst Rabels, in TRG 79, 2011, 533–552, insb. 546–548. 175 I. Koschembahr-Łyskowski, Prawo rzymskie a czasy dzisiejsze [Römisches Recht und die heutigen Zeiten], Warszawa 1925, 10–11; ders., La codification du droit civil en Pologne. Les transformations modernes du droit civil. Essai de théorie d’une nouvelle base juridique des obligations, in TRG 6, 1925, 236–247; ders., Quelques dispositions générales d’un projet du code civil polonaise, Paris 1928, passim.
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Als Zweck der künftigen Kodifikation sieht er die Aufgabe, die menschlichen Verhältnisse nach den sozialen und wirtschaftlichen Bedürfnissen zu gestalten. Das Recht dient zu diesem Zweck zugleich der Abbildung der sozialen Verhältnisse und als wichtiger Faktor ihrer Fortentwicklung 176. Somit war er derselben Meinung wie sein Warschauer Fakultätskollege Leon Petrażycki177, der vertrat, dass das Recht zwar organisch wachse, aber auch ein wichtiges Instrument sozialer Politik im Sinne der von Duguit postulierten Verantwortung für das Gemeinwesen bilde178. Das Recht sei als ein organisches Wesen zu verstehen, das einer langen und langsamen Entwicklung untersteht, wie das Beispiel des Gewohnheitsrechts in der französischen Rechtsgeschichte aufzeige179. Dass sich das Recht auf die Grundlage aktueller faktischer Verhältnisse der Gesellschaft gründen sollte, stellt für Koschembahr – den treuen Schüler Savignys – die wichtigste Richtlinie dar180. Eine derart historisch-soziologische Anschauungsweise führt paradoxerweise zur Schaffung eines Komplexes universeller Wechselbeziehungen zwischen Norm und Praxis. Es ist zwar kein vorgegebenes, universelles Recht (Naturrecht, globales Recht), aber eine Gesamtheit von Normen, die demselben Zweck dienen. Die Krönung der rechtshistorischen Untersuchung durch den Versuch einer philosophischen Erfassung des Ganzen ist der Tradition der Historischen Rechtsschule dennoch keineswegs fremd. Ludwig Enneccerus schreibt zwar, dass Savigny der Rechtsphilosophie gegenüber eher zurückhaltend blieb181, dennoch bezeichnet er anderenorts sein Schrifttum als dasjenige, in dem
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Koschembahr-Łyskowski, W sprawie kodyfikacji cit. 2. Petrażycki, Die Lehre vom Einkommen I cit. 327 ff.; ders., Die Lehre vom Einkommen II cit. 473 ff. 178 Duguit, Le droit social cit. 138–139. 179 Koschembahr-Łyskowski, W sprawie kodyfikacji cit. 5. Franz Wieacker nimmt, ähnlich wie Koschembahr, Bezug auf das Recht der germanischen Volksstämme, das er als „ungeschriebene Lebensüberlieferung“ oder „Lebenstradition“ (Wieacker, Privatrechtsgeschichte der Neuzeit cit. 26, 31) beschreibt. Diese Tradition wurde nach dem Umbruch vom Vernunftrecht zur Historischen Rechtsschule wiederbelebt: Die ersten Pandektisten bevorzugten die Kraft der historischen Rechtserfahrung, die Wieacker als „überliefertes Rechtsbewusstsein“ und – im Gegensatz zum Vernunftrecht des 18. Jahrhunderts – „die Vernunft des Gewordenen“ bezeichnet (ibid. 350). 180 Koschembahr-Łyskowski, W sprawie kodyfikacji cit. 14–17. Vgl. Ph. Lotmar, Arbeitsvertrag nach dem Privatrecht des Deutschen Reiches, Bd. I, Leipzig 1902, 24 ff.; Ehrlich, Grundlegung der Soziologie des Rechts cit. 315 ff., 381 ff. Wł.L. Jaworski, Nowożytny Kodeks Cywilny [Ein modernes Zivilgesetzbuch], Kraków 1922, 5–7. 181 Enneccerus, Friedrich Carl von Savigny cit. 81–82. 177
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„sich die Rechtswissenschaft zur Rechtsphilosophie [erhebt], nicht zu einem aus eigener Erkenntnis abgeleiteten Naturrecht, sondern zur Philosophie des wirklich vorhandenen lebendigen Rechts“182.
Schließlich ist zu betonen, was Koschaker in Bezug auf die Zeitlosigkeit der römischen Jurisprudenz geschrieben hat. Für ihn ist das römische Recht „wie kein anderes Recht geeignet, die Grundlagen einer allgemeinen Theorie des Privatrechts zu liefern“183. Auch darin ist der naturrechtliche Gedanke spürbar, dass die die Zeitepochen überspringenden Werte des römischen Rechts ein Naturrecht schlechthin für die Rechtsgeschichte Europas geworden seien 184. Diese Werte sind laut Koschembahr in den durch die Rechtswissenschaft und die Rechtsprechung entwickelten allgemeinen Rechtsgrundsätzen verkörpert. Sie bilden ebenso eine Art ius naturale im Sinne Stammlers185. Koschembahr-Łyskowski zog aus dem römischen Recht die Folgerung, dass das Recht dynamisch ausgestaltet sei und sich folglich mit den sozialen und ökonomischen Verhältnissen ändere. Das ist auch ein Wert, den man dem römischen Recht entnehmen kann: die Nähe zum wirklichen Leben. Seine Interessen waren gleichzeitig das römische Recht als historische Materie und als rechtsvergleichendes Hilfsmittel für die moderne Rechtsdogmatik. Die Abkehr vom „heutigen römischen Recht“ bedeutete jedoch für ihn nicht eine extreme Historisierung in Gestalt der „Interpolationenjagd“. Ganz im Gegenteil: Die historische Forschung betrachtete er nicht als Feind der Dogmatik des modernen Rechts, sondern als Mittel, dieselbe zu betreiben186.
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Enneccerus, Friedrich Carl von Savigny cit. 32. Ähnlich skizziert R. Orestano, Storia e ragione nella vita delle esperienze giuridiche, in Estudios en homenaje al Profesor Juan Iglesias, Bd. I, Madrid 1987, 457–458, die Überlegenheit der Rechtserfahrung gegenüber der reinen Logik: „(…) solo la Storia è in grado di spiegare – senza alcun fideismo – anche le concezioni della Ragione, mentre la Ragione soltanto con le proprie concezioni non può spiegare la Storia“. 183 Koschaker, Grundzuege des römischen Privatrechts cit. 22. Solche universellen Gedanken hat er lediglich in der Zeit seines Aufenthaltes in Ankara vertreten. Ausführlich F. Bonin, La romanistica italiana dinanzi alla crisi tedesca: la Aktualisierung degli studi di diritto romano e il patto Betti-Koschaker, in diesem Band, S. 133–137. 184 Auch heutzutage begegnen wir Auffassungen, die versuchen, aus Partikularrechten universelle Wahrheiten abzuleiten. Siehe S.A. Smith, Comparative Legal Scholarship as Ordinary Legal Scholarship, in Journal of Comparative Law 5, 2011, 355, und P.H. Glenn, On Common Laws, Oxford 2005, 2–7. 185 Stammler, Die Lehre von dem richtigen Rechte cit. 21–27, 93–121. 186 I. Koschembahr-Łyskowski, Les dispositions de la loi et le droit en droit civil. Étude de droit comparé, Varsovie 1933, 10; Dajczak, Giaro, Longchamps de Bérier, Prawo rzymskie cit. 30–31.
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Seminar- und Diskussionsbericht Philipp Bosch Im Jahr 1947 erschien das grundlegende Werk Europa und das römische Recht1, mit dem Paul Koschaker die Bedeutung des römischen Rechts als verbindendes Element der europäischen Privatrechtsordnungen neu zu definieren suchte. In seiner bekannten Schrift kritisierte Koschaker die Neigung der damaligen Romanistik zur „Historisierung“ und forderte eine stärkere Anbindung der römisch-rechtlichen Forschung an das geltende Recht. Um die Nutzbarkeit des römischen Rechts für die praktische Rechtsanwendung zu verdeutlichen, setzte er sich intensiv mit den romanistischen Methoden und der Rolle dieser Teildisziplin der Rechtswissenschaft auseinander. Auf viele der dabei von Koschaker benannten Herausforderungen und (Methoden-)Fragen der Romanistik haben sich bis heute keine abschließenden Antworten gefunden. 70 Jahre nach dem erstmaligen Erscheinen von Europa und das römische Recht veranstalteten Tommaso Beggio (Universität Helsinki/Universität Trient) und Aleksander Grebieniow (Universität Warschau) daher im Heidelberger Institut für geschichtliche Rechtswissenschaft ein Seminar, um unter dem Vorsitz von Gregor Albers (Universität Bonn) und Christian Baldus (Universität Heidelberg) die zentralen Thesen und Ansätze Koschakers aus heutiger Perspektive zu untersuchen und gemeinsam mit den Teilnehmern die Methoden der modernen Wissenschaft vom römischen Recht zu reflektieren 2. Bereits weit vor 1947 setzte sich Paul Koschaker intensiv in Vorträgen und Schriften intensiv mit der von ihm wahrgenommenen Krise des römischen Rechts auseinander. Diese Krise sah er als Folge der Abkehr der Romanistik von der als Ballast empfundenen praxisorientierten Pandektistik des 19. Jahrhunderts hin zu einer vor allem historisch-philologisch („neuhumanistisch“) ausgerichteten Wissenschaft. Koschaker kritisierte, dass die Romanistik mit der zunehmenden Loslösung ihrer Forschung von der Rechtsanwendung Gefahr laufe, die Verbindung zur Gegenwart zu kappen und damit insgesamt als 1
P. Koschaker, Europa und das römische Recht, Berlin/München 1947. Über das Seminar berichtet ebenfalls G. Albers, 70 Jahre Paul Koschakers Europa und das römische Recht, in ZEuP 25, 2018, 705–708; zentrale Gedanken und Ergebnisse der Zusammenkunft reflektiert T. Beggio, Considerazioni in merito al seminario „Methoden der Romanistik: Woher? Wohin? 70 Jahre Paul Koschakers Europa und das römische Recht“, Institut für geschichtliche Rechtswissenschaft, Heidelberg, 20–21 ottobre 2017, in IP II.2, 2017, 281–286. 2
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Teildisziplin der Rechtswissenschaft weiter an Bedeutung zu verlieren 3. Verschärft wurde diese Entwicklung auch durch die politische Ablehnung des römischen Rechts im Nationalsozialismus. Wie Tommaso Beggio ausführte, wendete sich Koschaker 1941 mit einer Denkschrift an die deutschsprachigen juristischen Fakultäten und das Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung, um dem Bedeutungsverlust des römischen Rechts an den Universitäten entgegenzuwirken. In dieser Schrift sprach sich Koschaker für eine Reform des Universitätsstudiums zur Stärkung und „Aktualisierung“ des römischen Rechts aus. Dabei versuchte er, seine Vorstellung von der Rolle des römischen Rechts mit der Ideologie des Nationalsozialismus in Einklang zu bringen, um die fortgesetzte romanistische Forschung und Lehre an den Universitäten zu rechtfertigen 4. Mit seinem Werk Europa und das römische Recht knüpfte Koschaker 1947 an seine früheren Bemühungen um die Stärkung der Romanistik an und plädierte für eine fortgesetzte dogmatische Untersuchung des antiken Rechts. Insbesondere unterstrich er die Bedeutung des römischen Rechts als einenden Faktor der europäischen Rechtstraditionen. Dabei plädierte er in methodischer Hinsicht insbesondere für die verstärkte Einbindung des historischen Rechtsvergleichs in die Fortentwicklung der europäischen Rechtsdogmatik. Da die nationalen Rechtssysteme in Europa durch das römische Recht als gemeinsame Wurzel verbunden seien, sei dieses auch der zentrale Bezugspunkt für die Erforschung und Offenlegung von europaweit anerkannten, „überpositiven“ Rechtssätzen. Koschaker sah in dem römischen Recht die Grundlage eines „relativen Naturrechts“, das (im Gegensatz zum „absoluten“, also vernunftbegründeten, Naturrecht) nicht allein aus theoretischen Erwägungen, sondern konkret aus dem historischen (vertikalen) und direkten (horizontalen) Vergleich der europäischen Privatrechtsordnungen gewonnen werden könne. Dieses Verständnis der Rolle des römischen Rechts wurde von den Teilnehmern des Seminars lebhaft erörtert. Das Ziel Koschakers, die romanistische Forschung für die Wissenschaft vom geltenden Recht nutzbar zu machen, ohne die Romanistik zugleich als bloße Hilfswissenschaft zu begreifen, stieß dabei auf große Unterstützung. Die Idee des „relativen Naturrechts“ blieb dennoch schwer greifbar, auch weil Koschaker seine zentralen methodischen Gedanken vor allem abstrakt ausführte und konkrete Beispiele für den Wert und Nutzen der auf diese Weise gewonnenen Erkenntnisse vermissen ließ. Breite Zustimmung fand der Vorschlag von Gregor Albers, das Konzept angelehnt an die
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Siehe ausführlich zu Paul Koschaker und seinem Wirken T. Beggio, Paul Koschaker (1875–1951). Rediscovering the Roman Foundations of European Legal Tradition, Heidelberg 2018 (2. unveränderte Auflage: Heidelberg 2019). 4 T. Beggio, Paul Koschaker und die Reform des romanistischen Rechtsstudiums in Deutschland. Ein unveröffentlichtes Dokument, in ZSS (RA) 135, 2018, 645–680.
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von Koschaker in dem Werk beschriebenen Methode des historischen Rechtsvergleichs technisch präziser nicht als „relatives“, sondern als „induktives“ Naturrecht zu bezeichnen. Die Ideen Koschakers und seine Beobachtungen des Zustands der Romanistik als Wissenschaftszweig stießen bereits zu ihrer Zeit auch in Italien auf großes Interesse und einige Zustimmung, wie Filippo Bonin (Universität zu Köln) darlegte. Denn auch die italienische Romanistik steckte in einer tiefen Krise, die sich in mangelnder politischer Unterstützung der Forschung und einer deutlichen Isolierung der Romanisten von den Zivilsten zeigte. Während viele italienische Romanisten mit der Kritik Koschakers an der „Historisierung“ der Romanistik im Grundsatz übereinstimmten, wurden seine methodischen Ansätze skeptisch aufgenommen. So lehnte der Romanist Emilio Betti die Idee des „relativen Naturrechts“ von Koschaker ab. Er sah den verbindenden Wert des römischen Rechts stattdessen in seiner Eigenschaft als Fundament eines europäischen Kulturgefühls. Dennoch war Koschaker zu seiner Zeit nicht der einzige Verfechter des vertikalen Rechtsvergleichs. Aleksander Grebieniow lenkte den Blick auf die Methodologie des polnischen Romanisten Ignacy von Koschembahr-Łyskowski, der ebenfalls den besonderen Wert des römischen Rechts für die Gegenwart in der historischen Rechtsvergleichung (als „Vergleichsfaktor“ für das geltende Recht) verortete. Die beiden Ansätze haben das Bestreben gemein, durch den Vergleich der Rechtserfahrungen der Römer mit Herausforderungen des geltenden Rechts praxistaugliche Erkenntnisse für die Gegenwart zu gewinnen. Darüber hinaus erwies sich das bei Koschaker titelgebende Europa bei näherer Betrachtung als problematischer, weil in der von Koschaker verwendeten Bedeutung nicht haltbarer, „monolithischer“ Begriff. Tomasz Giaro (Universität Warschau) stellte in seinem Vortrag eine starke Fixierung Koschakers auf das westliche Kontinentaleuropa fest, die im Widerstreit mit dem eigentlich in Europa und das römische Recht geforderten europäischen Universalismus stehe. Diese eingeengte Betrachtung sei eine Folge der starken Konzentration von Koschakers Analyse auf die durch die Rezeption des römischen Rechts geprägten Rechtsordnungen Frankreichs, Deutschlands und Italiens. Dagegen würdige Koschaker die Rechtsentwicklungen und spezifischen Gegebenheiten der osteuropäischen Länder in seinem Werk nicht ausreichend. Denn verglichen mit Westeuropa habe das römische Recht und vor allem die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem in Osteuropa erst deutlich später Fuß gefasst. Diese „Phasenverschiebung“ (Christian Baldus) bei der Erschließung des römischen Rechts sei unter anderem durch den deutlich niedrigeren Urbanisierungsgrad und die vergleichsweise langsamere Entwicklung des Rechtswesens in Osteuropa bedingt gewesen. Unter anderen Gesichtspunkten übte auch Álvaro d’Ors Kritik an dem Europabegriff Koschakers, wie Marko Petrak (Universität Zagreb) ausführte. D’Ors kritisierte das von Koschaker vorausgesetzte ius europaeum als zu eng
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gefasste Vorstellung. Es sei treffender, von einem durch den Katholizismus und das Kirchenrecht geprägter Rechtskreis mit Rom im geografischen Zentrum (einem ius oecomenicum) zu sprechen. Zudem ist dem Europabegriff Koschakers entgegenzuhalten, dass sich eine tatsächliche „Europäisierung“ des Kontinents und die Bildung eines grenzübergreifenden europäischen Identitätsgefühls erst ab dem 19. Jahrhundert feststellen lassen, wie Tomasz Giaro in der Diskussion anmerkte. Aus heutiger Sicht nicht mehr haltbar ist auch die Auffassung Koschakers, dass alle europäischen Privatrechtsordnungen einen römischen Kern aufweisen, der lediglich durch „ethnische Substrate“ modifiziert worden sei und den es freizulegen gelte. Die strenge Unterscheidung von römischen und germanischen Elementen der Rechtsordnungen durch Koschaker spiegeln dabei den rechtsgeschichtlichen Forschungsstand zu seiner Zeit wider. In der Diskussion unternahmen die Teilnehmer den Versuch, nicht nur den Europabegriff, sondern auch die Methodologie Koschakers aus heutiger Perspektive zu bewerten und zu hinterfragen. Die in Europa und das römische Recht skizzierte Methode sollte dem römischen Recht für das geltende Recht neue Bedeutung geben, ohne zugleich der Romanistik ihren eigenständigen Charakter zu nehmen. Koschaker versuchte, eine Brücke zwischen der rein geschichtlichen Betrachtung des römischen Rechts durch die Wissenschaft zu Anfang des 20. Jahrhunderts und der pandektistischen, dogmatisierenden Betrachtung der Rechtsquellen zu schlagen. Es blieb aber offen, ob Koschakers Konzept zur Erschließung des „relativen Naturrechts“ zur Überwindung dieses Gegensatzes von Historisierung und Dogmatisierung in der Romanistik eine praktikable Lösung darstellen kann. Es lassen sich bis heute wenige Beispiele für die praktische Rezeption und Umsetzung von Koschakers Methode finden. Dennoch können Koschakers Ideen als geistige Vorgänger jüngerer Projekte zur europäischen Rechtsvereinheitlichung gelten. So ist es zum Beispiel das Ziel des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens, im Sinne einer common European legacy mithilfe von historischer und direkter Rechtsvergleichung europaweit konsensfähige Rechtssätze zu schaffen. Hinterfragt werden kann aus heutiger Sicht zudem die Grundannahme Koschakers, nach der dem römischen Recht für die Rechtsangleichung in Europa zwingend eine zentrale Rolle zuzukommen habe. Denn das Festhalten an der antiken Rechtsordnung führt bereits zu gedanklichen Pfadabhängigkeiten, die eine flexible und zukunftsfeste Rechtsentwicklung unter Umständen behindern können. Allerdings hat der Bezug auf das römische Recht insbesondere bei der Vermittlung zwischen den rezeptionistisch geprägten Rechtsordnungen Europas unbestreitbare Vorteile, denn der Blick auf gemeinsame Wurzeln erleichtert die Konsensfindung und schafft Verständnis für unterschiedliche Regelungsmodelle. Es gibt aber keinen Automatismus für den Rückgriff auf das römische Recht; vielmehr muss sich die Romanistik auch durch die Verständlichkeit und Verwertbarkeit ihrer Erkenntnisse legitimieren.
Seminar- und Diskussionsbericht
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Zu diesem Legitimationsprozess gehört der kritische Umgang mit den eigenen Methoden, die stets auf den eigenen Forschungsgegenstand und das Erkenntnisinteresse abzustimmen sind. Um die Erkenntnismöglichkeiten interdisziplinärer Ansätze für die Untersuchung römisch-rechtlicher Quellen zu demonstrieren, legte Constantin Willems (Philipps-Universität Marburg) die Vorteile der Anwendung ökonomischer Theorien bei der Exegese einzelner Quellen dar. Die ökonomische Betrachtung erlaube es, Interessenkonflikte und Wertungsprobleme in den antiken Quellen noch deutlicher offenzulegen. Denn Rechtsentscheidungen und Normen dienten auch in Rom dem wirtschaftlichen Ausgleich von Informations- und Machtgefällen. Um diese Konflikte und Abhängigkeiten besser zu verstehen, kann sich für die Romanistik die Auseinandersetzung mit anderen Verhaltenswissenschaften und deren Erkenntnissen lohnen. Durch den Rückgriff auf die Methoden der Rechtsphilosophie, Rechtsvergleichung und Rechtsökonomie kann die moderne Romanistik möglicherweise wertvolle zusätzliche Erkenntnisse gewinnen. Gleichzeitig darf die Rezeption neuer Methoden nicht dazu führen, dass die methodischen Errungenschaften der Romanistik, die ihren Ausdruck insbesondere in der Exegese finden, in Vergessenheit geraten. So wirft die Auseinandersetzung mit Koschakers Ideen und seinem Werk weiterhin aktuelle Fragen über die Methoden und die Richtung der modernen Romanistik auf. Nach wie vor haben das römische Recht und die Romanistik ein Legitimationsproblem, wie Tommaso Beggio in seinem Schlusswort feststellte. Die Diskussion am Ende des langen 19. Jahrhunderts, die zu einer Abkehr von der Pandektistik führte, wirkt insofern nach. Das „Dilemma der Romanistik“ (Aleksander Grebieniow) bleibt ungelöst: Soll das römische Recht als Teildisziplin der Rechtswissenschaft, als geltendes Recht und Teil dieses Rechtssystems, untersucht werden oder nur als rein geschichtlicher Gegenstand? Wie lassen sich die Erkenntnisse der Romanistik für das geltende Recht nutzbar machen, ohne dass die Romanistik ihren eigenständigen Charakter als Wissenschaft verliert? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, muss sich die Romanistik und rechtsgeschichtliche Forschung insgesamt auch in Zukunft kritisch mit ihren Methoden und ihrem Verhältnis zum geltenden Recht auseinandersetzen5. Tommaso Beggio und Aleksander Grebieniow gebührt großer Dank für die Organisation und Durchführung dieses interdisziplinären und inhaltlich sehr fruchtbaren Seminars, das viele Anstöße für eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Rolle des römischen Rechts hervorgebracht hat.
5 Fragen nach der Methode und Rolle der Rechtsgeschichte waren auch ein zentrales Thema des 2018 begangenen Jubiläums des Heidelberger Instituts für geschichtliche Rechtswissenschaft, siehe Chr. Baldus, Chr. Hattenhauer, K.-P. Schroeder (Hg.), Geschichtliche Rechtswissenschaft. 100 Jahre Heidelberger Institut (1918–2018), Heidelberg 2018.
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Literaturverzeichnis Albers, G., 70 Jahre Paul Koschakers Europa und das römische Recht, in ZEuP 25, 2018, 705‒708. Beggio, T., Considerazioni in merito al seminario „Methoden der Romanistik: Woher? Wohin? 70 Jahre Paul Koschakers Europa und das römische Recht“, Institut für geschichtliche Rechtswissenschaft, Heidelberg, 20‒21 ottobre 2017, in IP II.2, 2017, 281‒286. ders., Paul Koschaker (1875–1951). Rediscovering the Roman Foundations of European Legal Tradition, Heidelberg 2018 (2. unveränderte Aufl.: Heidelberg 2019). ders., Paul Koschaker und die Reform des romanistischen Rechtsstudiums in Deutschland. Ein unveröffentlichtes Dokument, in ZSS (RA) 135, 2018, 645‒680. Koschaker, P., Europa und das römische Recht, Berlin/München 1947 (4. unveränderte Aufl.: Berlin/München 1966)
Sintesi della ricerca Tommaso Beggio Aleksander Grebieniow I contributi di questo volume intendono indagare le tematiche attinenti alle questioni di metodo che interessarono e tuttora interessano lo studio e l’insegnamento del diritto romano. In particolare, in essi viene dedicata una significativa attenzione al dibattito che si sviluppò, prevalentemente in Germania ed in Italia, ma non solo, a cavaliere tra la fine dell’Ottocento e i primi decenni del Novecento. L’idea che sta alla base di questo lavoro risale a circa cinque anni fa, allorquando, nel corso di una conferenza1 tenutasi a Trento nel settembre del 2015, nacque una vivace e stimolante discussione in merito alle istanze ed alle questioni metodologiche sorte in seno al dibattito romanistico nel corso del tempo. A suscitare tale dialogo furono essenzialmente alcune considerazioni relative agli scritti romanistici di Paul Koschaker, messi a confronto, in particolar modo, con quanto era emerso circa l’approccio allo studio ed all’insegnamento del diritto romano di un altro importante studioso pressoché coevo, ovverosia Ignacy Koschembahr-Łyskowski2. Di qui il desiderio di non lasciar cadere la discussione e di organizzare un incontro dedicato a tali problematiche, che trovò infine realizzazione nel seminario internazionale tenutosi il 20 e 21 ottobre del 2017 a Heidelberg, presso l’Institut für geschichtliche Rechtswissenschaft, dal titolo „Methoden der Romanistik: Woher? Wohin?“. Con l’auspicio che tale simposio potesse permettere di ampliare la panoramica ed approfondire l’indagine delle questioni inerenti alle cosiddette Methodenfragen della romanistica, e particolarmente a quelle che interessarono quest’ultima tra la fine del diciannovesimo e la prima metà del ventesimo secolo. Grazie alla presenza di studiosi provenienti da diversi Paesi ed esperienze accademiche, si sviluppò in quei giorni un confronto serrato e proficuo, i cui risultati vengono ora presentati in questo volume. Nell’anno in cui si tenne l’incontro di Heidelberg cadeva
1 Si intende fare riferimento alla seconda edizione delle Giornate Tridentine di Diritto romano, tenutesi presso la Facoltà di Giurisprudenza dell’Università degli Studi di Trento il 24 e 25 settembre del 2015, sulle quali vd. A. Cherchi, Seconde Giornate tridentine di diritto romano, in Index 44, 2016, 695‒700; L. Tonin, Giornate tridentine di diritto romano – II, in QLSD 6, 2016, 368‒373. 2 Vd. in questo volume T. Beggio, A. Grebieniow, Einleitung, 1‒11.
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inoltre una duplice, quanto significativa ricorrenza per la storia della romanistica e dei suoi studi: da un lato, l’ottantesimo anniversario della celebre conferenza tenuta da Koschaker presso la Akademie für Deutsches Recht di Berlino, dalla quale nacque poi la nota Krisenschrift koschakeriana Die Krise des römischen Rechts und die romanistische Rechtswissenschaft3; dall’altro, il ricorrere dei settant’anni dalla pubblicazione di Europa und das römische Recht4. Anche per tale ragione, ovverosia per poter riprendere, rileggere e ridiscutere a distanza di tempo sia quanto negli Anni Trenta e Quaranta del Novecento era stato proposto dal maestro di Klagenfurt, sia le reazioni che in proposito si alzarono tanto allora, quanto successivamente, si è ritenuto opportuno procedere alla realizzazione di questo volume di Atti, nella speranza che esso possa contribuire al dibattito attualmente esistente in seno alla romanistica. Come messo in luce da Christian Baldus5 nel Vorwort6, questo lavoro, contenendo contributi di natura prettamente storiografica e metodologica, si confronta, da un lato, con la difficoltà della materia stessa, che è difficoltà concernente anzitutto il metodo che si intende adottare nell’approcciarla. A questo, dall’altro lato, si somma la delicatezza del periodo storico indagato, legato all’esperienza nazionalsocialista, dei suoi presupposti e dei suoi effetti e ricadute anche sulle generazioni di studiosi successive. E in questo senso, la figura di Paul Koschaker si rivela essere esemplare ed emblematica, per il periodo in cui visse e fu attivo accademicamente, per le Methodenfragen che i suoi scritti indagarono, per alcuni aspetti talora difficili da definire della sua biografia negli anni che andarono dal 1933 al 1945. Al contempo, ed al di là delle questioni meramente biografiche riguardanti la persona di Paul Koschaker, l’indagine relativa a quest’ultimo induce inevitabilmente a discutere i risultati delle molteplici discussioni di natura metodologica svoltesi nei primi decenni del Novecento. La codificazione tedesca del 1900, che impresse un mutamento di orizzonte alla romanistica del tempo, unitamente al nuovo approccio più marcatamente storicistico adottato allora da una parte dei romanisti, secondo i quali si sarebbe dovuto intendere il diritto romano come scienza prettamente storica, rappresentarono momenti di cesura, di profonda riflessione e di stimolo, che 3
P. Koschaker, Die Krise des römischen Rechts und die romanistische Rechtswissenschaft, in Schriften der Akademie für Deutsches Recht, Gruppe römisches Recht und fremde Rechte, n. 1, München/Berlin 1938. 4 P. Koschaker, Europa und das römische Recht, München/Berlin 19471 (4a inalterata edizione: München/Berlin 1966). 5 I curatori di questo volume, Tommaso Beggio ed Aleksander Grebieniow, intendono cogliere nuovamente l’occasione per rivolgere i loro più sentiti ringraziamenti al Professor Christian Baldus, per aver ospitato il seminario „Methoden der Romanistik: Woher? Wohin?“ presso l’Institut für geschichtliche Rechtswissenschaft dell’Università di Heidelberg. 6 Vd. supra, IX‒XIV.
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portarono ad un tentativo di ridefinire il ruolo spettante alla giusromanistica stessa. Diverse furono le risposte che quest’ultima cercò di offrire, dall’approccio puramente „antiquario“, conosciuto anche come neoumanistico, passando attraverso proposte di stampo attualizzante e relative all’uso del diritto romano in funzione della civilistica moderna, per arrivare infine alle concezioni di tipo naturalistico. La ricchezza concettuale di tali diverse prospettive pare essere ancora oggi in grado di contribuire al moderno discorso metodologico della romanistica europea e di stimolare una profonda riflessione in proposito, in un costante confronto con le istanze emerse circa un secolo fa. Il primo contributo del volume, ad opera di Tommaso Beggio, dal titolo Tra Rechtsdogmatik e vergleichende Rechtsgeschichte. Questioni di metodo e studio del diritto romano nell’opera di Paul Koschaker 7, indaga l’approccio metodologico di Koschaker allo studio ed all’insegnamento del diritto romano nel suo evolversi nel corso degli anni. L’autore, in particolar modo, concentra l’attenzione sulle diverse fasi dell’esperienza accademica e scientifica dello studioso di Klagenfurt, dalla adesione di quest’ultimo al metodo della cosiddetta vergleichende Rechtsgeschichte, sviluppatasi alla „Scuola di Ludwig Mitteis“ tra gli Anni Dieci e Venti del Novecento, alla proposta della Aktualisierung degli studi romanistici e del cosiddetto zeitgemäßer mos italicus8, per terminare, infine, con la non meno nota e non meno discussa idea di un relatives Naturrecht, quale fondamento per una rinnovata scienza giuridica europea, esposta in Europa und das römische Recht9. Anche attraverso la lettura di un documento d’archivio risalente al periodo in cui Koschaker fu professore a Tubinga, è possibile percepire quanto lo studioso, pur influenzato da un approccio fortemente – a volte eccessivamente – dogmatico al diritto romano, ed ai diritti antichi in generale, riconoscesse la necessità di mettere in evidenza in modo più netto i legami tra il diritto romano ed il diritto vigente specialmente nell’ambito dell’insegnamento, trattandosi, a suo avviso, dell’unica strada percorribile per evitare la completa disaffezione degli studenti alla materia. Il contributo, tuttavia, analizza un aspetto ulteriore dell’impostazione metodologica di Koschaker, ovverosia la sua adesione a quella concezione della storia del diritto comparato (vergleichende Rechtsgeschichte) che caratterizzò, pur con diverse declinazioni, l’approccio di molti dei protagonisti che gravitarono intorno alla cosiddetta „Scuola di Ludwig Mitteis“ di Lipsia. È proprio tale istanza metodologica, che i suoi interpreti principali, e quindi, tra gli altri, Rabel, Koschaker, Partsch e Schwarz, interpretarono sempre quale metodo da applicare allo studio storico del diritto, a rappresentare la chiave di lettura che permette di connettere tra 7
Vd. supra, 13‒73. Vd. supra, praecipue 31 ss. 9 Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 346. 8
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loro le apparentemente disparate proposte di Koschaker. Siffatta concezione metodologica, occorre aggiungere, trovava nell’opera di quest’ultimo un’interpretazione fortemente legata alla sua idea di Rechtsdogmatik. Se tuttavia si osservano i presupposti della vergleichende Rechtsgeschichte, da un lato, e si guarda alle opere di coloro che ne furono i maggiori rappresentanti, dall’altro, è forse doveroso domandarsi se l’idea di una comparazione giuridica tanto sincronica, quanto diacronica, non potesse e non possa ancora oggi rappresentare uno strumento per superare la moderna dicotomia tra dogmatica e Historisierung degli studi romanistici. Altrettanto pare lecito chiedersi se non si tratti, in effetti, pur nella vastità delle ricerche e delle conoscenze richieste per poterla mettere in atto, dell’unica vera forma di comparazione capace di cogliere appieno la complessità del fenomeno giuridico, sia sotto il profilo storico-dogmatico, sia sotto quello della sua recezione. La figura di Koschaker ritorna, insieme a quelle di Álvaro d’Ors e di Carl Schmitt, nelle riflessioni svolte nel contributo redatto da Marko Petrak, dal titolo Ius europaeum or ius oecumenicum? Koschaker, Schmitt and d’Ors on Roman Law and the Renewal of Legal Scholarship in the Postwar Context 10. Ad arricchire l’indagine inerente alle opere ed al pensiero dei tre studiosi, nonché al differente modo di intendere il concetto di Europa, così come emerge dalle rispettive opere, ed al quale erano riconnesse diverse concezioni del diritto romano stesso, si affianca in questo lavoro una particolare attenzione a quanto si può cogliere da alcune lettere che Schmitt e d’Ors si scambiarono tra loro. Dalla lettura di queste ultime emerge, non sorprendentemente, quanto il romanista spagnolo desiderasse riaffermare il ruolo e la portata transeuropea del diritto romano, vero fondamento, nella sua visione, di un ius naturale catholicum di stampo universalistico, ed anzi contestasse a Schmitt e a Koschaker proprio la loro visione europeistica – e, in tal senso, non solo ristretta entro i confini dell’Europa, ma, si potrebbe aggiungere, tendenzialmente limitata all’Europa occidentale. Agli occhi di questi ultimi due autori la centralità del concetto di Europa pareva costituire un’idea del tutto evidente, sia in relazione alla storia, alla funzione ed alla recezione del diritto romano, sia in merito alla necessità di fondare una rinnovata scienza giuridica che avesse, per l’appunto, respiro europeo e non meramente nazionale. Cionondimeno, essa per d’Ors rischiava di tradursi in un detestable separatismo, che per quanto potenzialmente accettabile da un punto di vista strettamente storico, non sarebbe stato giustificabile in un’ottica teologica 11. Gli studiosi si trovavano divisi su di un altro concetto di fondamentale importanza, quale quello di ius naturale, del quale solo il romanista spagnolo, secondo la sua concezione di ius naturale 10
Vd. supra, 75‒93. Á. d’Ors, Prólogo, in R. Guardini, El mesianismo en el mito, la revelación y la política, Madrid 1948, 56. 11
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catholicum, poteva dirsi un convinto sostenitore. L’idea che potesse esistere un europäisches Naturrecht, in quanto tale limitato ad una determinata esperienza storica geograficamente circoscritta, era pertanto irricevibile da parte di d’Ors. D’altro canto, Schmitt interpretava il diritto naturale, viceversa, quale rechtshistorischer Begriff, frutto, dunque, della storia, e non verità metafisica di natura teologica. Non lontano dalla visione di quest’ultimo si poneva l’istanza koschakeriana del relatives Naturrecht, quale diritto relativo naturale, risultato della comparazione storico-giuridica e non metafisicamente derivante dalla ragione, che affondava le proprie radici nel diritto romano 12. Come il contributo in conclusione dimostra, tanto il concetto di ius europaeum risalente alle concezioni di Koschaker e Schmitt, quanto quello di ius oecumenicum proposto da d’Ors hanno avuto, nei decenni a seguire, notevole influenza ed importanti ricadute sugli studi di storia del diritto e di diritto romano, nonché sui progetti di integrazione ed uniformazione del diritto dell’Unione europea. Le tematiche attinenti alla crisi del diritto romano negli Anni Trenta del Novecento ed alle questioni di metodo che all’epoca coinvolsero la romanistica, vengono invece analizzate nel contributo di Filippo Bonin, intitolato La romanistica italiana dinanzi alla crisi tedesca. La Aktualisierung degli studi di diritto romano e il patto Betti-Koschaker13. L’autore, come il titolo del lavoro lascia chiaramente intendere, indaga il problema dalla prospettiva della romanistica italiana del tempo, prendendo in considerazione, in particolar modo, il punto di vista di Emilio Betti. Bonin muove dal rilievo che, quando Paul Koschaker nel 1937, all’Akademie für Deutsches Recht di Berlino, effettuò la propria diagnosi circa lo stato di crisi nella quale versava lo studio del diritto romano in Germania, in Italia il problema era già stato percepito chiaramente. Betti lo aveva addirittura toccato con mano al principio del proprio soggiorno di insegnamento oltralpe intorno alla metà degli Anni Trenta. La discussione che ne scaturì irruppe all’interno di un dibattito metodologico che gli studiosi italiani da tempo stavano conducendo allo scopo di risolvere il problema del distacco fra gli studi romanistici e i cultori del diritto moderno. La romanistica italiana, infatti, aveva già percepito la necessità di un rinnovamento, che si tradusse nell’affermazione di modelli meno attualizzanti rispetto a quelli proposti in tempi non di molto precedenti da Scialoja e da Bonfante. Il primo a cogliere il problema fu Emilio Betti, il quale in aperta polemica con Pietro De Francisci, aveva proposto un approccio „neodogmatico“ allo studio del diritto romano 14.
12
Koschaker, Europa und das römische Recht cit. 346. Su tale concetto, si veda inoltre il contributo di T. Beggio, Tra Rechtsdogmatik e vergleichende Rechtsgeschichte cit., 13 ss. 13 Vd. supra, 95‒146. 14 Vd. G. Crifò, G., Luraschi (a c. di), Questioni di metodo. Saggi di Pietro de Francisci e di Emilio Betti, Como 1997.
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In un tale clima, la Krisenschrift di Koschaker, comparsa nel 193815, non poté che ravvivare il dibattito in corso. L’opera, in cui lo studioso di Klagenfurt proponeva una nuova Aktualisierung, ossia una rappresentazione dogmatica sia in funzione degli insegnamenti principali della scienza giuridica privatistica europea, sia in funzione della elaborazione del diritto vigente, ricevette numerose recensioni, per lo più critiche, da parte di alcuni romanisti italiani fautori di un approccio – più o meno marcatamente - storicistico allo studio del diritto romano. Fuori dal coro si alzò quasi unicamente la voce di Betti, autore di una recensione breve del lavoro di Koschaker, ma altamente rilevante sul piano metodologico. Lo studioso italiano rivide nella nuova Aktualisierung proposta da quest’ultimo quei principi metodologici che egli da tempo andava affermando in Italia, senonché volle precisare che tra il suo approccio e quello del suo „alleato“ d’oltralpe sarebbero esistite alcune differenze, che egli laconicamente definiva „superabili in concreto“. Come il contributo mette in luce, per comprendere tale criptica definizione occorre ampliare lo sguardo all’intera opera, precedente e successiva alla recensione, di entrambi i romanisti. Emergono diversità in ordine ai presupposti gnoseologici (in Betti assume grande rilievo il prospettivismo nietzschiano, mentre in Koschaker influiscono molto la visione neo-scolastica ed il Cristianesimo) e una in parte diversa concezione della dogmatica, cui il maestro camerte conferisce una maggiore capacità penetrativa della storia. Tali differenze, tuttavia, non appaiono in grado di scalfire la sintonia tra Betti e Koschaker in relazione alla proposta di un comune indirizzo metodologico di fondo nello studio del diritto romano. I due giuristi, infatti, riconoscono un primato alla dogmatica, o comunque una sua prevalenza sulla storia. In effetti non è improbabile che tra gli stessi fosse intercorso un fecondo scambio scientifico, come dimostrano le numerose citazioni reciproche presenti in molti lavori, dalle quali emerge un particolare favore per il metodo comparativo diacronico e sincronico. Alla concezione koschakeriana della vergleichende Rechtsgeschichte come Hilfsmittel ideale per l’approccio dogmatico, fa da contraltare un meno noto, ma altrettanto rilevante, apprezzamento di Betti per l’auspicabile sviluppo di una misurata comparazione delle figure giuridiche romane con i corrispondenti istituti giuridici dei più svariati popoli orientali antichi (raffronto sincronico), nonché un chiaro favore per la comparazione diacronica nell’ambito della teoria dell’interpretazione giuridica. Infine, oltre che dalle analogie tra i rispettivi indirizzi metodologici, appare evidente che i due studiosi fossero accomunati da una concezione del diritto romano come possesso per l’eternità comune alle nazioni europee. La visione „eurocentrica“ di Koschaker, secondo la quale il concetto stesso di Europa finiva col coincidere geograficamente con i Paesi in cui la recezione del diritto romano avvenne in modo più massiccio, e a restringersi 15
Koschaker, Die Krise des römischen Rechts cit.
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tendenzialmente alla sola Europa occidentale, viene sottoposta ad un vaglio critico nel contributo di Tomasz Giaro, dal titolo Legal Historians and the Eastern Border of Europe16. L’autore anzitutto contrappone alla ricostruzione di Koschaker quella proposta da Harold J. Berman, fondata sull’idea delle radici canonistiche della tradizione giuridica europea 17, prospettiva che sicuramente, rispetto a quella dello studioso di Klagenfurt, permette di aprire lo sguardo alle „periferie“ dell’Europa: in primo luogo ai Paesi dell’Europa centro-orientale ed ai Balcani. La posizione di Koschaker viene criticata da Giaro, in quanto essa tende a far corrispondere l’Europa a quei territori che fecero parte del Sacro Romano Impero, o ne subirono l’influenza, ed infine ad identificarla non unicamente, ma certo in modo preponderante, con l’area germanofona del continente18; al tempo stesso l’autore non manca di censurare il „disinteresse“ di Koschaker per il diritto pubblico e la restrizione dell’oggetto al solo diritto privato romano 19. Il problema che emerge, tuttavia, in merito tanto al concetto di Europa 20 koschakeriano, quanto a quello avanzato da Berman, consta ad avviso di Giaro nel desiderio di entrambi gli autori di individuare nel Medioevo il momento nel quale un certo Europabegriff si sarebbe formato e definitivamente fissato. I due studiosi, così facendo, e pur avendo dato vita a due importanti narrative, capaci di offrire notevoli spunti di riflessione sulle radici culturali e giuridiche dell’Europa, non avrebbero prestato la dovuta attenzione a quanto avvenuto nel corso del diciannovesimo secolo, allorquando ebbe luogo, specialmente nei Paesi dell’Europa centro-orientale e nei Balcani, una nuova, diversa ondata di recezione del diritto, che si sviluppò attraverso l’accoglimento delle dottrine della Pandettistica, prima, e dei modelli di insegnamento del diritto e dell’amministrazione della giustizia che provenivano dall’esperienza dell’Europa occidentale, poi. Occorre osservare, d’altro canto, come anche gli sviluppi che hanno interessato altri Paesi europei „periferici“ occidentali e settentrionali (quali la Gran Bretagna e la Scandinavia) siano stati tendenzialmente trascurati dai cultori della storia del diritto, che si sono interessati alla sua evoluzione ‚dai glossatori alla Begriffsjurisprudenz‘.
16
Vd. supra, 147‒164. H.J. Berman, Law and Revolution, vol. I–II, Cambridge MA/London 1983–2003. 18 Tale critica alla posizione di Koschaker era già stata esposta anche in T. Beggio, Paul Koschaker and the path to “Europa und das römische Recht”, in LR 6, 2017, 291‒326. 19 Censura che, con dovizia di argomenti ed all’interno di una ampia discussione sulle istanze metodologiche di Koschaker, e non solo, venne già espressa rispetto a tale impostazione da G. Pugliese, Diritto romano e scienza del diritto, in AUMA 15, 1941, 5–48, ora in Pugliese, Scritti giuridici scelti, vol. III, Napoli 1985, 159–204. 20 Vd. recentemente K. Tuori, H. Björklund (a c. di), Roman Law and the Idea of Europe, London/New York 2018. 17
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Non possono sorprendere, tuttavia, le controversie intorno all’identità dell’Europa. Come scrive Sebastian Conrad, il nostro continente è sempre stato: „(…) more a product of the imagination than a geographical reality; it was a reified category; charged with hopes and fears and shot through with the asymmetries of geopolitical power“21.
L’ultimo contributo di questo volume, ad opera di Aleksander Grebieniow, si intitola Römisches Recht als Vergleichsfaktor: Ignacy KoschembahrŁyskowski (1864–1945) und die Methodenfrage 22. L’autore, con questo suo lavoro, apre uno sguardo sull’opera ed il pensiero di Koschembahr-Łyskowski, studioso polacco, pressoché coevo a Koschaker e che, nonostante non avesse preso parte, a differenza di molti romanisti – e non solo – dell’epoca alla discussione in merito alla Krisenschrift di quest’ultimo, si interessò al problema della crisi del diritto romano ben prima di Koschaker stesso, giungendo, infine, ad avanzare proposte metodologiche in gran parte non dissimili da quelle dello studioso di Klagenfurt23. Dopo aver offerto una ricostruzione dell’esperienza accademica di Koschembahr-Łyskowski, Grebieniow indaga le sue istanze metodologiche, secondo le quali il diritto romano, di fatto, avrebbe dovuto svolgere un ruolo di elemento di comparazione (Vergleichsfaktor) da porre alla base dei moderni studi di diritto comparato; appare evidente, pertanto, quanto il romanista, storico del diritto e civilista polacco, fosse giunto, sebbene per una strada autonoma, forse addirittura in anticipo e con maggior chiarezza rispetto a Koschaker, a proposte metodologiche assai simili a quelle avanzate da quest’ultimo. L’approccio suggerito da Koschembahr-Łyskowski partiva, in primo luogo, dall’analisi del diritto romano nel contesto socio-economico del suo tempo (con un’attenzione, si potrebbe dunque affermare, al carattere storico del fenomeno giuridico) individuando gli elementi ricorrenti e di continuità nei rapporti tra il diritto ed altri fattori di natura extragiuridica, per poi giungere ad una comparazione tra questi ultimi ed il diritto – o i diritti – vigenti; tale operazione aveva come scopo pratico la riorganizzazione e „correzione“, tramite lo strumento della comparazione, del diritto moderno. È opportuno osservare, in ogni caso, come Koschembahr tendesse a sottolineare il potenziale dello studio del diritto romano, a livello di applicazione pratica, nell’ottica di favorire lo sviluppo degli ordinamenti giuridici moderni e di facilitare la realizzazione di nuove codificazioni, rivolgendo il suo pensiero principalmente all’evoluzione del sistema giuridico 21
S. Conrad, What is Global History? Princeton 2017, 170. Vd. supra, 165–210. 23 Vd., a titolo di esempio, I. Koschembahr-Łyskowski, Zur Stellung des römischen Rechts im allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuch für das Kaisertum Österreich, in Festschrift zur Jahrhundertfeier des allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuches vom 1. Juni 1911, Wien 1911, 210– 294. 22
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polacco avvenuta tra il 1918 ed il 1939 24. Per tal via, le proposte formulate da Koschembahr, sebbene fossero strettamente legate ai risultati di una ricerca storica, possedevano evidentemente un valore universalistico. Lo studioso mirava alla creazione del „miglior diritto“ possibile, in maniera simile alla concezione giusnaturalistica di Rudolf Stammler. L’originalità delle considerazioni svolte da Koschembahr, tuttavia, rappresentò apparentemente un ostacolo per la recezione del suo pensiero, il cui senso pare non essere stato colto da gran parte della dottrina europea. A chiusura del volume, prima degli Indici 25, si trova il Seminar- und Diskussionsbericht ad opera di Philipp Bosch26, nel quale l’autore non solo riporta gli argomenti essenziali presentati da ciascun relatore nel corso della propria esposizione, ma dà conto altresì della discussione sviluppatasi tra tutti i partecipanti. Tra i temi più volte ripresi e dibattuti vanno naturalmente annoverati la questione dell’eredità scientifica di Paul Koschaker, i problemi connessi alle sue proposte metodologiche, i limiti della prospettiva da esso adottata per lo studio e l’insegnamento del diritto romano, visti oggi, a distanza di circa settant’anni dalla pubblicazione di Europa und das römische Recht. Come già sottolineato in precedenza, il seminario tenutosi a Heidelberg ha rappresentato anche un momento per sottoporre ad un vaglio attento alcune delle istanze metodologiche più discusse, nel corso del tempo, di Koschaker, quale, ad esempio, l’idea di un relatives Naturrecht a fondamento di una rinnovata scienza giuridica europea. Senza condizionamenti ideologici, tuttavia, è stata discussa la possibilità di riprendere in considerazione tali idee, concetti e proposte, considerandone la portata e, soprattutto, valutando se, ed entro quali limiti, esse possano ancora avere un senso ed una valenza operativa al giorno d’oggi, rivedute e corrette alla luce dell’esperienza della romanistica degli ultimi decenni e spogliate di quegli eccessi dogmatici – talora un vero e proprio dogmatismo – attualizzanti che le caratterizzarono. Per tali ragioni, nel volume trova ampio spazio la discussione sul diritto romano ed il suo ruolo, sull’importanza del suo studio e del suo insegnamento, nonché sullo studio e l’insegnamento della storia del diritto europeo, e sulle Methodenfragen che da sempre accompagnano tali temi e problematiche; quella stessa discussione che, come sottolineato in apertura, questa raccolta di Atti intende contribuire a stimolare, traendo spunto ed impulso dall’opera di
24
Cfr. W. Dajczak, Die Privatrechtsentwicklung in Polen nach 1918, in ZNR 41, 2019, 47–
64. 25 I curatori di questo volume intendono ringraziare sentitamente Tommaso Bianchi e Matteo Cristinelli dell’Università degli Studi di Trento per il prezioso aiuto prestato nella realizzazione degli indici delle persone e delle cose notevoli, infra, 231 ss. 26 Vd. supra, 211‒216.
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Beggio/Grebieniow
Paul Koschaker, a fronte delle molte domande e dei molti quesiti di natura metodologica che ancora interessano la romanistica odierna.
Bibliografia Beggio, T., Paul Koschaker and the path to “Europa und das römische Recht”, in LR 6, 2017, 291‒326. Berman, H.J., Law and Revolution, vol. I‒II, Cambridge MA/London 1983–2003. Cherchi, A., Seconde Giornate tridentine di diritto romano, in Index 44, 2016, 695‒700. Conrad, S., What is Global History? Princeton 2017. Crifò, G., Luraschi, G. (a c. di), Questioni di metodo. Saggi di Pietro de Francisci e di Emilio Betti, Como 1997. Dajczak, W., Die Privatrechtsentwicklung in Polen nach 1918, in ZNR 41, 2019, 47–64. Koschaker, P., Die Krise des römischen Rechts und die romanistische Rechtswissenschaft, in Schriften der Akademie für Deutsches Recht, Gruppe römisches Recht und fremde Rechte, n. 1, München/Berlin 1938. Koschaker, P., Europa und das römische Recht, München/Berlin 1947. Koschembahr-Łyskowski, I., Zur Stellung des römischen Rechts im allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuch für das Kaisertum Österreich, in Festschrift zur Jahrhundertfeier des allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuches vom 1. Juni 1911, Wien 1911, 210–294. d’Ors, Á., Prólogo, in R. Guardini, El mesianismo en el mito, la revelación y la política, Madrid 1948, 37–64. Pugliese, G., Diritto romano e scienza del diritto, in AUMA 15, 1941, 5–48, ora in Pugliese, Scritti giuridici scelti, vol. III, Napoli 1985, 159–204. Tonin, L., Giornate tridentine di diritto romano – II, in QLSD 6, 2016, 368‒373. Tuori, K., Björklund, H. (a c. di), Roman Law and the Idea of Europe, London/New York 2018.
Autorenverzeichnis Christian Baldus Professor für Bürgerliches Recht und Römisches Recht an der Ruprecht-KarlsUniversität Heidelberg Tommaso Beggio Dr. iur., Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Ricercatore TDB) an der Universität Trient Filippo Bonin Dr. iur., Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität zu Köln Philipp Bosch Doktorand am Institut für geschichtliche Rechtswissenschaft an der RuprechtKarls-Universität Heidelberg Tomasz Giaro Professor für Römisches Recht und Europäische Rechtstradition sowie Dekan an der Universität Warschau Aleksander Grebieniow Dr. iur., Assistenzprofessor für Römisches Recht an der Universität Warschau, Mitglied des Forschungsbüros im Obersten Gericht der Republik Polen Marko Petrak Professor für Römisches Recht an der Universität Zagreb
Personenregister
Albertario, Emilio 3 Alpa, Guido 151 Andenas, Mads 151 Bachofen, Johann Jacob 195 Baldus, Christian 13, 214, 215, 220 Beggio, Tommaso XII, 6, 76, 88, 95, 211, 213, 218 Benn, Gottfried 85 Berman, Harold J. 7, 147, 153‒155, 158, 223 Beseler, Georg 185 Beseler, Gerhard von 3 Betti, Emilio 3, 6, 7, 23, 25, 35, 42, 95, 102‒106, 109, 110‒138, 213, 221‒ 222 Biondi, Biondo 114 Bluntschli, Jacob Caspar 184 Bonfante, Pietro 103‒104, 221 Brinz, Alois von 8 Bucher, Eugen 167, 172 Bussi, Emilio 31 Brunner, Heinrich 168 Cabral de Moncada, Luís 14 Calasso, Francesco 31 Carrelli, Odoardo (Edoardo) 20‒22, 106, 131 Carnelutti, Francesco 126 Casas, Bartolomé de las 157 Catalano, Pierangelo 91 Coing, Helmut 125, 152 Cornil, Georges 170, 178, 187 Crifò, Giuliano 121 Curtius, Ernst Robert 15 De Francisci, Pietro 104‒105, 113, 130, 221 Dernburg, Heinrich 161
Diocletianus, 149 Domingo, Rafael 90 d’Ors, Álvaro 3, 6, 23, 75, 78‒82, 86‒ 89, 90, 91, 214, 220‒221 Duguit, Léon 179, 185, 201 Eckhardt, Karl August 99 Eisele, Fridolin 3 Eißer (Eisser), Georg 43‒45 Enneccerus, Ludwig 201 Erman, Heinrich 170 Exner, Adolf 48 Fikentscher, Wolfgang 196 Frank, Hans 19, 39, 100 Frank, Walter 152 Gadamer, Hans-Georg 85, 112 Genzmer, Erich 15, 75 Gerber, Carl Friedrich von 8 Giaro, Tomasz 7, 213, 214, 223 Gierke, Otto von 182 Girard, Paul Fredéric 170 Goethe, Johann Wolfgang 76, 133 Goldschmidt, Levin 168 Gradenwitz, Otto 3 Grebieniow, Aleksander XII, 7, 211, 213, 215, 216, 224 Grosso, Giuseppe 106, 107, 115 Guarino, Antonio 21, 36, 37, 42, 106, 108 Halecki, Oskar 149 Halpérin, Jean-Louis 8 Hanausek, Gustav 48 Hegel, Georg Wilhelm Friedrich 116 Herrero, Montserrat 79 Hinschius, Paul 168 Huber, Eugen 183, 185
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Personenregister
Hugo, Gustav 5, 14‒15, 194 Iustinianus I., 154, 176, 190 Jhering, Rudolf von 2, 3, 6, 8, 125, 174, 183, 194, 196 Jünger, Ernst 85 Kantorowicz, Hermann 2 Kaser, Max 17, 76 Kohler, Josef 195 Koschaker, Paul XII, XIII, 1‒8, 13‒58, 60, 61, 75‒80, 82‒90, 95‒98, 100, 101, 105‒115, 116, 117‒127, 128, 129‒131, 133‒138, 147, 150‒153, 154‒155, 158, 165‒166, 172, 190, 191, 192, 196, 197, 199‒200, 202, 211‒215, 217‒226 Koschembahr-Łyskowski, Ignacy 1, 3, 7, 51,165‒202, 213, 217, 224‒225 Kreller, Hans 152 Kunkel, Wolfgang 56, 76 Kuntze, Johannes Emil 8 Lambert, Édouard 165 Landau, Peter 37 Landsberg, Ernst 8 Larenz, Karl 193 Lauria, Mario 100, 105 Leist, Burkhard Wilhelm 8 Lenel, Otto 3 Levy, Ernst 21‒22, 35 Lotmar, Philipp 170, 178‒179 Luhmann, Niklas 2 Łubieński, Feliks 160 Makarewicz, Juliusz 195 Merk, Wilhelm 43, 45, 60, 61 Meyer, Eduard 1 Mitteis, Ludwig 40, 48‒52, 55, 123, 219 Mommsen, Theodor 1, 50, 168 Mussolini, Benito 103 Ortega y Gasset, José 132 Otto, Walter 130 Partsch, Josef Aloys August 52‒56, 124‒126, 219
Pernice, Alfred 3, 168, 176 Petrażycki, Leon 201 Pichonnaz, Pascal 166, 197‒199 Plachy, Adolf 109 Pleyer, Kleo 154 Pomponius 185, 187 Pringsheim, Fritz 130 Puchta, Georg Friedrich 174, 194 Pugliese, Giovanni 23‒24, 27‒28, 29, 107‒108 Rabel, Ernst 52‒57, 200, 219 Ranke, Leopold von 158 Riccobono sr., Salvatore 3, 26, 32, 38, 40, 99, 100, 108, 109, 119 Riccobono jr., Salvatore 101 Rückert, Joachim 195 Savigny, Friedrich Carl von 4, 5, 18, 24, 39, 82, 85, 97, 105, 106, 110, 123, 135, 152, 153, 159, 171, 174, 176, 185, 189, 195, 201 Savigny, Leo von 187 Schmitt, Carl 6, 75, 78, 79, 80‒89, 220‒ 221 Scialoja, Vittorio 103‒104, 129, 221 Schwarz, Andreas Bertalan 52, 55, 130, 219 Stammler, Rudolf 192-193, 202, 225 Stinzing, Johann August Roderich von 8 Strohal, Emil 48‒49 Swoboda, Ernst 194 Troeltsch, Ernst 85‒86 Ulpianus 199 Unger, Josef 48, 159 Vitoria, Francisco 157 Vladimiri, Paulus 156‒157 Volterra, Edoardo 99 Weber, Alfred 128, 132 Weber, Max 85 Wenger, Leopold 3, 13, 16, 40, 49, 50, 52, 53, 55, 98, 117, 165 Wieacker, Franz 25, 76‒77, 152, 153, 192, 193 Wieland, Carl 176
Personenregister Willems, Constantin 7, 215 Windscheid, Bernhard 8, 125, 177 Winkler, Viktor 41 Wlassak, Moriz 49 Wybicki, Józef 160 Yorck von Wartenburg, Paul 128
Zimmermann, Reinhard 13, 51, 75, 90 Zitelmann, Ernst 125 Zulueta, Francis de 130 Zwalve, Willem J. 167, 196, 197
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Sachregister ABGB 159, 183, 184, 189 Akademie für Deutsches Recht 1, 18, 19, 83, 96, 100, 129, 218, 221, Aktualisierung 1, 2, 5, 6, 17, 18, 21‒28, 30, 31, 42, 43, 46, 47, 58, 77, 95, 105‒108, 109‒111, 120, 122, 129, 137, 214, 221, 223‒224 Analyse (dogmengeschichtliche) 6, 197, 213 Arbeiterfrage 178 Aufklärung → Enlightenment Begriff 2, 3, 6, 89, 112, 115, 123, 176, 178, 179, 181, 182, 184, 186, 188, 192, 194, 196, 199, 202, 213, 221 Begriffsjurisprudenz 2, 223 bona fides 180 Canon law 147, 153‒155, 157, 158 Christentum 4 → Christianity Christianity 79, 86, 89 → Christentum Civil law 148, 159, 161, 196 Codification 158‒159 → Kodifikation Commentatori 31, 32, 33‒34, 124 Common law 150, 155, 160, 163 Corpus iuris civilis 26, 31, 34, 50, 77, 178, 186 Crisis 91, 96 → Krise Customary law 159 Dekodifikation 198 Diritto romano 1, 9, 13‒18, 20‒43, 45‒ 53, 55, 57‒59, 78, 83, 91, 95, 97‒ 103, 105, 107‒117, 119, 121‒124, 126‒128, 130‒135, 217‒222, 224‒ 225
Dogmatik (Rechts-) 3, 5, 6, 13, 26, 31, 33, 43, 49, 56, 189, 199, 202, 205, 212, 219, 220 dolus 183 Enlightenment 157 Erfahrung (juristische) 166, 173, 179, 180‒183, 187, 189 Europa 4, 7, 13, 15, 25, 27‒28, 42, 47, 75, 80, 81, 87, 95, 110, 121, 131‒ 134, 165, 202, 212‒214, 220, 222‒ 223, 224 → Europe (Eastern, East-Central, Western) Europabegriff 5‒7, 199, 214‒216, 223 Europe 75, 78‒84, 86‒91, 147‒159 → Europa Europe, Eastern 88, 147‒151, 158‒161, 223 Europe, East-Central 149, 154, 159‒161 Europe, Western 148, 153, 154‒157, 161 Europe, South-Eastern 148‒149, 154, 161 European Legal Culture 13, 75, 90, 155 → Rechtskultur (europäische) Eurozentrismus 6 Gegenwart XII, 4, 6, 8, 32, 44, 111‒ 112, 115, 123, 181, 189, 199, 212‒ 213 Germanisten 182 → Germanisti → Germanistica Germanisti 38, 39 Germanistica 38‒39 Geschichte XI, 89, 152, 173, 174, 176, 177, 183, 190, 192, 195, 199, 200 Gewohnheitsrecht 185, 191, 201 → Customary law Global law 90 → Recht (globales)
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Sachregister
→ Weltrecht Glossatoren 80, 176 → Glossatori Glossatori 223 → Glossatoren Heiliges Römisches Reich → Holy Roman Empire Historische Rechtsschule 197 → Historische Schule Historische Schule 177, 183, 195 → Historische Rechtsschule Historisierung 2, 18, 21, 24, 32, 34, 50‒ 51, 77, 97, 107, 109, 202, 211, 213‒ 214, 220 Historizität 174, 181, 183 Holy Roman Empire 88‒89, 147, 151, 154‒155, 158 Ideologie 182, 212 Individualismus 182 Interessenjurisprudenz 2 Interpolationenjagd 3, 175, 202 Interpolationenforschung 26, 50, 98, 107, 119‒120, 176 Interpolationenkritik 3, 49, 175 ius civile 134, 185, 187 ius gentium 136, 154 Judaization 151 → Verjudung Jurisprudenz 175, 187, 199, 202 Juristenrecht 18, 121, 184, 185, 196 Kanonisches Recht → Canon law Kodifikation 121, 185, 197, 201 → Codification Kommentatoren 118 → Commentatori Krise 2, 4, 7‒8, 19, 105, 211, 213, → Crisis Law of Nature 157, 158 → Naturrecht Lebensverhältnisse 177, 180, 181, 182‒ 184, 187, 191 Liberalismus 173
mali mores 181 Methode XI, XII, 1, 2, 6‒7, 54, 57, 95, 130, 165‒167, 171, 173‒176, 191, 194, 197, 200, 211, 213‒215, 216 Methodenfrage 1, 8, 52, 165, 171, 217, 218, 224, 225 Methodenlehre 196 Methodologie 167, 170, 172, 214 Middle Ages 148, 153, 155, 158 → Mittelalter Mittelalter 190 → Middle Ages Nation 25, 130‒131, 189 Nationalsozialismus XI, XII, 212 → Nazionalsocialismo (nazismo) → Nazism naturalis ratio 190‒191 Naturrecht 5‒6, 13‒15, 75‒78, 79, 85, 88‒89, 174, 178, 183‒184, 189, 190‒196, 202, 212, 221 → Law of Nature Naturrecht (relatives) 6, 13‒17, 34, 47‒ 48, 57‒58, 75‒76, 78‒79, 85‒86, 89, 127, 196, 212‒214, 219, 221, 225 Naturrechtslehre 191, 195 Nazionalsocialismo (nazismo) 98, 100 → Nationalsozialismus → Nazism Nazism 151‒152 Neokantismus 193 Neopandektistik 5 Orientalisierung → Orientalization Orientalization 151 Pandectisation 159 → Pandektisierung Pandektenlehre 2 Pandektenrecht 6, 32, 193, 196 Pandektenwissenschaft 84 Pandektisierung 48 → Pandectisation Pandettistica 18, 22, 24‒25, 31, 38, 39, 48, 51, 57, 97, 100, 106, 108, 135‒ 136, 223 →Pandektistik
Sachregister Pandektistik 179, 180, 197, 198, 212, 215 → Pandettistica Positivismus 191, 193 Prätor 182, 187 Privatrecht 5‒6, 13, 25, 45, 123, 169, 172, 178, 182, 183, 185, 186, 194, 197, 198, 200, 202 Privatrechtsgeschichte 40, 44, 46, 191 Privatrechtssystem 5, 13, 75, 199 Privatrechtswissenschaft 43, 80, 173 Quellenmäßigkeit 174, 175 Reception 80, 147, 150, 152, 154‒155, 158‒159, 161 → Rezeption Recht (globales) 4, 201 → Global law → Weltrecht Rechtsbegriff 123, 176, 179, 184, 186, 188 Rechtsdogmatik 5‒6, 13, 26, 31, 33, 43, 49, 56, 118, 189, 202, 212, 219‒220 Rechtsentwicklung 54, 177, 183, 187, 190, 197, 213, 214 Rechtserfahrung 13, 75, 181, 190, 201, 202, 213 Rechtsgeschichte XI, 5, 8, 15, 40, 42, 44‒46, 77, 99, 127, 170, 180, 186, 193, 194, 198, 200, 201, 202, Rechtsgeschichte (Antike) 3, 13, 16, 40, 41, 46, 50, 53, 56, 98‒99, 127 Rechtsgeschichte (vergleichende) 3, 6, 13, 15, 24, 47‒48, 52‒59, 76, 109, 111, 124, 126‒127, 134, 219‒222 Rechtsinstitut 6, 127, 175, 177, 178, 180, 181, 183, 185, 188, 193 Rechtskultur (europäische) 7, 119, 174, 189 → European Legal Culture Rechtsnorm 166, 176, 178, 182, 188‒ 192, 198 Rechtsordnung 173, 184, 186, 211‒213 Rechtsphilosophie 15, 181, 187, 192, 194, 200‒202, 215 Rechtspolitik 184 Rechtspraxis 173, 187 Rechtsprechung 180, 202
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Rechtsprinzip 196 Rechtssatz 7, 112, 183, 189, 190, 194, 212, 214 Rechtssoziologie 180 Rechtssystem 13, 56, 75, 76, 175, 193, 197, 198, 212, 215 Rechtstheorie 187, 195 Rechtstradition 181, 186, 212 Rechtsüberlieferung 172, 185 Rechtsvergleichung 2, 5, 52, 56, 59, 127, 165, 171, 172, 186, 187, 191, 193, 196, 199, 200, 213, 215 Rechtsvereinheitlichung 187, 214 Rechtswissenschaft IX, XIII, 4‒8, 19, 31, 34, 42, 80‒82, 84, 86, 117, 169, 170, 173, 174, 177, 178, 180, 183, 184, 185‒187, 189, 193, 194, 199, 200, 202, 211, 212, 215, 217 regnum 147 Rezeption 7, 184, 186, 188, 213‒215 → Reception Richtung (neuhumanistische) 5, 16‒17, 32, 97 Roman law 22, 51, 75‒78, 80, 82‒84, 86‒91, 100, 147‒151, 153‒156, 158, 160, 173, 175, 196 → Diritto romano Romanistik 1, 4‒6, 8, 50, 77, 95, 165, 170, 197, 200, 211, 212‒215, 217‒ 218 Römisches Recht XII, 1‒9, 13, 19, 25, 36‒37, 44, 45, 50, 75, 76, 77, 95, 99, 108‒109, 112, 114, 117, 119, 123, 127, 131, 165, 166, 169, 171‒178, 178‒202, 211‒216 → Roman law sacerdotium 147 Semitisierung → Semitization Semitization 151 Sozialverhältnisse 183 tertium comparationis 172, 189, 196, 197 → Vergleichsfaktor Tradition XI, 25, 186, 189‒190, 194, 201 Treu und Glauben 192
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Sachregister
Universalgeschichte 86, 194 Universalismus (Recht) 213 → Universalism (legal) Universalrechtsgeschichte 15, 193 Universität 13, 36, 43, 47, 118, 168, 169, 197, 211‒215 → University Universalism (legal) 78, 153 University 83, 150, 156, 158, 161 Urbanisierung 214 → Urbanization Urbanization 151 → Urbanisierung Wechselbeziehung 166, 173‒174, 176, 184, 192, 201 Weltrecht 194 Wissenschaft IX‒XII, 1, 4, 36, 39, 41, 80, 82, 86, 118, 177, 193, 199, 200, 211‒215 Wissenschaftlichkeit 184
Vereinheitlichung 170, 185, 187 Vergangenheit XI, 4, 8, 112, 115, 119, 181, 187 Vergleich 4, 7, 172, 173, 182, 193, 196, 197, 198, 213 Vergleichsfaktor 165, 166, 171‒173, 189, 196, 213, 224 → tertium comparationis Verjudung 151 → Judaization Vernunft 13, 75, 177, 178, 189, 201 Vernunftrecht 177, 189, 195, 201 Volksgeist 174, 184 Volksrecht 185, 186 ZGB 183 Zivilrecht 48, 187 Zweckjurisprudenz 2