Geschichte des Pommerschen Jäger-Bataillons Nr. 2 von seiner Errichtung im Jahre 1821 bis zum Jahre 1881


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German Pages 75 Year 1881

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Entstehung der 2 Jäger-Abtheilung
Das 2 Jäger-Bataillon von 1848-1860
Die Zeit vom September 1866 bis zum Juli 1870
Die Schlacht bei Champigny am 2 Dezember
Das Gefecht bei Les Planches am 29 Januar
Namentliches Verzeichniß der Offiziere des Pommerſchen Jäger-
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Geschichte des Pommerschen Jäger-Bataillons Nr. 2 von seiner Errichtung im Jahre 1821 bis zum Jahre 1881

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Geschichte

des

Pommerschen Jäger-Bataillons Nr. 2

von

ſeiner Errichtung im Jahre 1821 bis zum Jahre 1881 .

Bearbeitet

von

Vflugradt, Premierlieutenant im Pommerschen Jäger-Bataillon Nr. 2.

ML

Mit vier Blatt Skizzen.

Berlin 1881.

Ernst Siegfried Mittler und Sohn Königliche Hofbuchhandlung Kochstraße 69. 70.

Ger 268,302

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MAY 28 1932 LIBRARY

Gardiner feed

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Vorwort.

Sechzig Jahre sind vergangen, seitdem Seine Majestät der König Friedrich Wilhelm III. die Pommerschen Jäger ins Leben rief.

Sechs

Jahrzehnte haben die Pommerschen Jäger mitgearbeitet an dem Werke, welches die Preußische Armee von Alters her durchgeführt , die Größe und Stärke des Vaterlandes zu erhalten und zu fördern. Wohl kann mancher Truppentheil

in seiner Geschichte größere

Thaten verzeichnen wie der unſerige , wenn ihn das Kriegsglück dazu geführt, in einem Punkte steht jedoch das Pommersche Jäger-Bataillon keinem der anderen Truppentheile nach, in der Liebe , Hingebung und Aufopferung für König und Vaterland. Diese Tugenden zu beweisen , haben dem Bataillon die letzten großen Kriege Gelegenheit gegeben , und mit Stolz können die alten Jäger von 1866 und 1870/71

auf die Zeit zurückblicken , in welcher

sie für König und Vaterland gekämpft und gesiegt haben. Um die Erlebnisse des Bataillons den alten Jägern im Gedächtniß zu erhalten , den zukünftigen Generationen vorzuführen, hat das Kommando des Bataillons mich beauftragt, eine Geschichte der Pommerschen Jäger zusammenzustellen.

Ich sammelte das nothwendige Material aus

den Akten und Kriegs - Tagebüchern des Bataillons und aus den Aufzeichnungen alter Kameraden.

IV

Für die Beschreibung der Theilnahme des Bataillons Feldzügen von

1866 und 1870/71 hat mir außerdem

an den

ein früherer

Bataillons-Kamerad , der Premierlieutenant Petri vom 65. Regiment, eine von ihm mit großer Sorgfalt verfaßte Zuſammenstellung zur Verfügung gestellt. Für die

Anlage

Namentliches

Verzeichniß

der

Offiziere

des

Pommerschen Jäger-Bataillons Nr. 2 von 1821-1881 " habe ich die alten hier befindlichen Personalakten benußt und dieselben durch Recherchen bei den betreffenden Herren bezw. deren Angehörigen zu vervollständigen gesucht.

Die beigefügten Situations - Skizzen hat der Major Kruska,

jezt im Infanterie-Regiment Nr. 99, angefertigt.

Greifswald, den 13. April 1881 .

Pflugradt.

Inhalts-Verzeichniß.

Seite 1 2 10 13 14 15 19 22 25 27

232 2272

I. Entstehung der 2. Jäger-Abtheilung . II. Die 2. Jäger-Abtheilung von 1821-1848 III. Das 2. Jäger-Bataillon von 1848-1860 IV. Das Pommersche Jäger-Bataillon Nr. 2 von 1860-1865 V. Theilnahme des Bataillons am Feldzuge von 1866 : • 1. Mobilmachung und Ausmarsch des Bataillons 2. Das Gefecht bei Podkost am 28./29. Juni 3. Das Gefecht bei Gitschin am 29. Juni 4. Die Schlacht bei Königgräß am 3. Juli 5. Verfolgung des Feindes und Friedensschluß VI. Die Zeit vom September 1866 bis zum Juli 1870 VII. Theilnahme des Bataillons am Feldzuge gegen Frankreich 1870/71 : 1. Kriegserklärung und Mobilmachung . 2. Von Beginn des Feldzuges bis zur Schlacht bei Gravelotte 3. Die Schlacht bei Gravelotte am 18. Auguſt 4. Die Cernirung von Met 5. Die Cernirung von Paris bis zur Schlacht bei Champigny am 2. Dezember 6. Die Schlacht bei Champigny am 2. Dezember 7. Die Cernirung von Paris bis zum 2. Januar 1871 8. Der Marsch nach dem Jura 9. Das Gefecht bei Les Planches am 29. Januar 10. Waffenſtillstand und Rückkehr nach Greifswald VIII. Die Zeit vom Juli 1871 bis zum April 1881 Anlagen: Verlustlisten Namentliches Verzeichniß der Offiziere des Pommerſchen JägerBataillons Nr. 2 vom 13. April 1821 bis zum 13. April 1881 Situations-Skizzen für die Feldzüge 1866 und 1870/71 .

28 29 31 32 35 36 40 41 44 45 48

53 55

1.

Entstehung der 2. Jäger-Abtheilung.

Nach dem Tilsiter Frieden am 9. Juli 1807 wurde bei der neu eintretenden Armee - Organisation das bisherige Preußische FeldjägerRegiment aufgelöst, und traten an deffen Stelle zwei selbstständige Ba= taillone, das Garde-Jäger- und das Ostpreußische Jäger-Bataillon, jedes zu vier Kompagnien. Im Jahre 1808 wurde die Errichtung des Schlesischen SchützenBataillons befohlen und am 14. April 1809 der Generalmajor v. York zum Inspekteur dieser drei Bataillone ernannt. Aus dem Ostpreußischen Jäger-Bataillon ist das heutige Pommersche Jäger-Bataillon Nr. 2 hervorgegangen , und verdient jenes daher einer kurzen Erwähnung. Dem jungen Bataillon wurde keine lange Vorbereitungszeit zum Kriege vergönnt, denn schon im Jahre 1812 mußte es dem Kaiser Napoleon unter Yorks Führung nach Rußland folgen. Hier nahm es im Verbande der Ostpreußischen Division an den Gefechten bei Schloß Ecau , St. Annen , Riga , Wollgund , Dahlenkirchen , St. Olay und Garossenkruge Theil. In den Feldzügen von 1813 und 1814 wurde das Bataillon getheilt. Zwei Kompagnien traten zur ersten Brigade des 1. Korps (York), welches zur Schlesischen Armee gehörte, die anderen beiden Kompagnien wurden anfangs dem Blokadekorps vor Magdeburg, später der 6. Brigade des 3. (Bülowſchen) Korps zugetheilt. Ueberall erwarben sich die Ostpreußischen Jäger sowie die übrigen Preußischen Jäger und Schützen einen guten Namen und ſahen ihre Leistungen dadurch anerkannt, daß noch im Jahre 1814 das Garde - Schützen - Bataillon, im Laufe des folgenden Jahres ein drittes Jäger-Bataillon (später das Magdeburgische) und das Rheinische Schützen-Bataillon formirt wurden. An dem Feldzuge des Jahres 1815 betheiligte sich das Ostpreußische Jäger-Bataillon nicht. Es gehörte zur 21. Brigade des 5. Korps und ſtand mit dieſer in der Gegend von Magdeburg, bis es im Herbst 1815 in seine Garnison Königsberg in Preußen zurückkehrte. Preußen hatte sich durch die Befreiungskriege seine Stellung in Europa wieder errungen und mußte, um diese zu behaupten, an eine neue Heeresverfassung denken. Auch die bisherige Formation des JägerKorps entsprach nicht mehr den Verhältnissen . Es bestanden zwei GardePflugradt, Pomm. Jäg.-Bat. Nr. 2.

und vier Linien-Bataillone, theils Jäger, theils Schüßen genannt , durch deren Vertheilung auf neun Armeekorps eine Ungleichheit herbeigeführt wurde. Dies gab Veranlassung , daß König Friedrich Wilhelm III. am 13. April 1821 eine Kabinets -Ordre erließ, wonach die Linien - Jägerbezw. Schüßen-Bataillone in je zwei Jäger- bezw. Schüßen-Abtheilungen zu zwei Kompagnien getheilt und jedem Provinzial - Armeekorps eine Abtheilung zugewiesen werden , während das Garde-Jäger- und GardeSchüßen-Bataillon in ihrer bisherigen Formation bestehen und dem Garde-Korps einverleibt bleiben sollten. Jede Abtheilung wurde durch den ältesten Kapitän kommandirt. Das Oberkommando über je zwei Abtheilungen (Schwester-Abtheilungen) behielt der bisherige Bataillonskommandeur. Durch die besagte Kabinets - Ordre wurde das Ostpreußische JägerBataillon derart getheilt , daß die 1. und 4. Kompagnie die 1. JägerAbtheilung, die 2. und 3. Kompagnie die 2. Jäger - Abtheilung bildeten. Die Kompagnien behielten ihre bisherige Benennung , d. H. die der 2. Abtheilung die Benennung 2. und 3. Kompagnie" . Die Offiziere beider Abtheilungen bildeten ein Offizierkorps. Die 1. Abtheilung trat zum 1. Armeekorps und erhielt Rastenburg in Preußen als Garnison, aus ihr ist das heutige Ostpreußische Jäger-Bataillon Nr. 1 hervorgegangen, während die 2. Abtheilung , zum 2. Armeekorps gehörig , am 11. Oftober 1821 , nach Rückkehr von einem Manöver bei Berlin, in Greifswald einrückte. Aus ihr entstand das Pommersche Jäger-Bataillon Nr. 2.

II.

Die 2. Jäger-Abtheilung von 1821 bis 1848.

Die 2. Jäger-Abtheilung stand innerhalb des 2. Armeekorps in keinem Brigade- und Divisions-Verbande. Die Ausbildung der Offiziere und Mannschaften in den verschiedenen Dienstzweigen, Beförderungs- und Versetzungsangelegenheiten der Offiziere wurden von der Inspektion der Jäger und Schüßen geregelt. Inspekteur war der Major v. Neumann. Der Ersatz bestand aus gelernten Jägern , welche nach einer Lehrzeit in der Forst einen Lehrbrief erworben hatten und demnächst von der Inspektion der Abtheilung überwiesen wurden , außerdem aus Einjährig= Freiwilligen und Handwerkern. Die gelernten Jäger mußten sich , um Ansprüche auf eine Forstversorgung zu erwerben, zu einer 20jährigen Dienstzeit verpflichten und davon 3 Jahre bei der Fahne , 17 Jahre in der Reserve ihrer Truppe ableisten. Die Oberjäger konnten schon nach 12jähriger Diestzeit zur Forstversorgung gelangen, wenn sie mindestens 9 Jahre in der Charge als Oberjäger aktiv gedient hatten. Der Etat der Abtheilung betrug 10 Offiziere, 21 Oberjäger, 7 Hornisten und 174 Jäger ausschl. Einjährig-Freiwillige, und zwar:

-

3

1 Kapitän als Kommandeur, 1 Kapitän als Kompagniechef, 1 Premierlieutenant I. Klaſſe als Kompagnieführer, 1 Premierlieutenant II. Klaffe, 7 Sefondelieutenants, 2 Feldwebel, 2 Portepeefähnriche, 2 Kapitändarmes, 2 Fouriere, 2 Sergeanten, 11 Oberjäger, 7 Hornisten einschl. 1 Stabshornisten, 174 Jäger, 1 Bataillons-Arzt für beide Abtheilungen, 2 Kompagnie -Aerzte, 1 Büchsenmacher. Ein Subalternoffizier wurde in der Abtheilung zur Führung der Adjutantengeschäfte designirt, desgleichen einer als Rechnungsführer. Speziell für die 2. Jäger-Abtheilung wurde bestimmt, daß sechs Studirende als Einjährig - Freiwillige in den Etat mit Verpflegung aufgenommen werden konnten. Der Kriegsetat der Abtheilung betrug 11 Offiziere, 41 Oberjäger, 9 Horniſten und 452 Jäger = 502 Köpfe ausschl. Offiziere. Die Bekleidung der Mannschaft bestand in dunkelgrünen Leibröcken, mit zwei Reihen gelber Knöpfe, Uniformen genannt, mit rothen Paspoils, rothen Kragen, rothen schwedischen Aermelaufschlägen und rothen Achsel= klappen. Letztere waren anfangs ohne Nummern, seit 1823 mit der Nr. 2 aus gelber Schnur versehen. Für den kleinen Dienst und das Quartier hatte der Mann eine einfache grüne Tuchjacke, mit einer Reihe gelber Knöpfe und grünen, rothgeränderten Achselklappen. Die Beinkleider waren von grauem Tuch, mit schmaler rother Bieſe. Im Sommer trugen die Leute weiße leinene Beinkleider und zu Paraden weiße leinene Gamaschenhosen. Die Mäntel waren von grauem Tuch, mit grauem Kragen und rothen Patten. Die Stiefel hatten lange Schäfte , so daß sie über den Beinkleidern getragen werden konnten ; außerdem führte der Mann ein Paar Schuhe. Als Kopfbedeckung diente ein einschirmiger Czakot mit schwarz und weißem National, meſſingner Agraffe (die sogenannte Knopfgabel), weißem Kordon mit weißem Spiegel, messingner Schuppenkette und schwarzem Haarbusch. Beim gewöhnlichen Dienſt wurden die Czakots ohne Haarbusch, mit schwarzen wachsleinenen Ueberzügen getragen. Außer den Czakots hatten die Jäger Mützen nach Art der heutigen Feldmützen. Ein Kreuzbandelier, aus schwarzem Leder, nahm Hirschfänger und Patrontasche auf. Vorn am Bandelier der Patrontasche war ein_meſfingner Löwenkopf mit Kette, daran eine Räumnadel für das Zündloch. Die Tornister waren mit Dachsschwarten überzogen. 1*

Zur Aufnahme des Pulvers führte der Mann eine meſſingne Pulverflasche mit Maß, welche an einem Schulterriemen an der rechten Seite getragen wurde. Zur Feldausrüstung gehörte noch eine Kugeltasche für Pflasterkugeln, welche durch einen Riemen um den Unterleib geschnallt wurde. dem Riemen befand sich ferner ein kleiner Hammer mit rundem Stiel. Der Hammer diente dazu , die Kugel in den Lauf zu treiben ; mit dem Stiel wurde dieselbe weiter getrieben , bis endlich der Ladestock sie völlig auf das Pulver setzte. Die Bewaffnung bestand in Potsdamer Feuerschloßbüchsen und Hirſch= fängern , welche zum Aufpflanzen eingerichtet waren. Die Büchse hatte eine Länge von 3 Fuß 714 Zoll. Der Lauf war äußerlich_achtkantig, hatte im Innern acht drallförmig gewundene Züge und ein Kaliber von 0,56 Zoll. Auf dem Lauf war ein Standvifir für 200 Schritt und zwei Klappen für 300 beziehungsweise 400 Schritt. Das Korn war von gelbem Messing. Der Schloßmechanismus war derart , daß ein Hahn mit darin befindlichem Feuerstein auf eine Stahlplatte, Pfanndeckel genannt, schlug. Durch den Schlag wurden Funken erzeugt, welche in eine außen am Gewehr unter dem Pfanndeckel angebrachte Pfanne fielen. In der Pfanne befand sich Pulver, welches entzündet wurde und durch einen Zündkanal die im Lauf_befindliche Pulverladung zur Explosion brachte. Die Abzugsvorrichtung stand mit einem Stechschloß in Verbindung. Der Schaft war von Nußbaumholz , der Ladestock von Eisen. Lekterer war unten hohl, um im Nothfalle als Pulvermaß verwendet zu werden. In der Höhlung befand sich ein Gewinde, in welches Kugelzieher und Wischer eingeschraubt werden konnten. Die Garnitur war von Messing. Vorn am Lauf befand ſich ein Haken zum Aufpflanzen des Hirschfängers. Die Hirschfänger hatten Meſſinggriffe und konnte man auf einzelnen Klingen den alten Wahlspruch der Jäger lesen : „ vive le roi et ses chasseurs." Am Hirschfänger trugen die Leute grünwollene Portepees. Die Büchsen wurden nur im Kriege , zum Schießen , bei Paraden, Vorstellungen und bei großen Manövern (Königs - Manövern) geführt, während für den Ererzir , Feld- und Wachtdienst 2c. zur Schonung der Büchsen Kavallerie-Karabiner im Gebrauch waren . Die Munition des Jägers bestand in Pulver, Rundkugeln und Kugelpflastern. Die Kugeln gossen sich die Leute selbst. Für jede Büchse war eine Kugelform vorhanden. Die Oberjäger unterschieden sich in ihrer Kleidung von den Jägern durch goldene Treffen um Kragen und Aermelaufschläge. Das am Czakot befindliche Kordon hatte Spiegel und Troddeln mit Silber und Schwarz durchflochten ; der Haarbusch hatte eine weiße Spite ; das Portepee war grün, mit Silber durchwirkt. Für den kleinen Dienst hatten die Oberjäger grüne Tuchjacken mit ganz kurzen frackartigen Schößen und zwei Knöpfen am Kragen. Die Waldhorniſten trugen an den Schultern rothe Schwalbenneſter mit gelben Treffen und hatten rothe Haarbüsche.

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Die Feldwebel trugen das Offizier-Seitengewehr, hatten schwarz und silberne Kordons, und Portepee und National von Silber. Die Offiziere trugen die Uniform aus feinerem Tuch, hatten außer dem Leibrock den jetzt noch üblichen Ueberrock, trugen Epaulettes und dunkelgraue Beinkleider mit breiten rothen Streifen. Im Sommer trugen die nicht berittenen Offiziere zum Dienſt weißleinene Beinkleider. Das Kordon am Czakot und das Portepee waren von Silber , das National schwarz und silbern , der Haarbusch schwarz , wie der der Leute. Außer Dienst trugen bis 1842 die Offiziere auch dreieckige Hüte mit schwarzem Federbusch, Hutkordon und Kokarde mit goldener Schnur über letterer. Die Mützen waren ähnlich den heutigen. Als Waffe führten sie bis zum Jahre 1829 den Schleppsäbel mit eiserner Scheide, von da ab den noch heute gebräuchlichen Füsiliersäbel. Vor dem Einrücken der Abtheilung in die Garnison waren seitens des General-Kommandos mit der städtischen Behörde Vereinbarungen in Betreff der Unterbringung der Mannschaften sowie wegen sonstiger GarniſonEinrichtungen getroffen worden. Eine Kaserne war nicht vorhanden und wurden daher die Leute in Bürgerquartiere gelegt. Als Ererzirplatz für die Detail-Ausbildung wurde ein vor dem Universitätsgebäude belegener, in jener Zeit ganz freier Platz (jezt Rubenow-Plak) der Abtheilung überwiesen. Ein Ererzirschuppen eristirte nicht. Zum Scheibenschießen bekam Anfangs die Abtheilung den Schießwall am Ryk, demnächst, nach ihrer Fertigstellung im Jahre 1824 , die Neuenkirchner Schießstände. Das Pulver wurde in zwei großen Pulverkaften am Schießwall , in der Nähe des Ryks, untergebracht. Die Stadtwache befand sich im Rathhause. Zur Unterbringung der Montirungsstücke 2c. , sowie zur Aufnahme der Kranken wurden geeignete Räumlichkeiten gemiethet. Felddienst und Schießen waren fast die einzigen Dienstzweige der Jäger. Ererzirt wurde wenig und die Gymnastik war noch unbekannt. Zum Scheibenschießen in der Hauptperiode wurden pro Kopf 60 scharfe Schuß geliefert. Als Scheiben waren 6 Fuß hohe und 4 Fuß breite Ringscheiben mit einem schwarzen, 2 Zoll breiten senkrechten Strich, Anfangs ohne , später mit Mannsbreite im Gebrauch. Es wurde auf Distanzen von 100–300 Schritt geſchoffen und dabei in ähnlicher Weise, wie noch heute , auf jeder Distanz die Erfüllung einer bestimmten Bedingung gefordert. Für die Winterschießperiode wurde nur Pulver geliefert und mußten sich die Kompagnien Geschosse aus dem wieder aufgefundenen Blei der Hauptperiode gießen. Kommandirt wurde die Abtheilung von dem ältesten Kapitän v. Wülknit , während Kommandeur der 1. und 2. Jäger-Abtheilung der Major v. Czettriß war. Letzterer hatte seinen Wohnsitz in Raſtenburg genommen , woselbst er im Jahre 1824 starb. Ihm folgte in gleicher Eigenschaft der Oberstlieutenant v. Klaß , welcher sich Greifswald als Wohnsiz wählte.

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6

Ueber die ersten 9 Jahre des Bestehens der neuen Abtheilung läßt sich von Bedeutung nichts Sonderliches anführen. Die Ausbildung der Leute nahm ihren Fortgang , auf dem Scheibenstande fiel mancher Schuß und die benachbarten Ortschaften sahen sich oft von Jägern umschwärmt. Inspizirungen durch den Inspekteur und den kommandirenden General unterbrachen jährlich einmal den Alltagsdienst, und die alljährlichen Herbstübungen führten die Abtheilung in die verschiedensten Gegenden Pommerns . Jährlich wurden auf 14 Tage die Kriegsreserven zur Uebung einbeordert und zwar im Bereiche des 2. Armeekorps nach Greifswald , Stargard, Bromberg , Cöslin und Lissa. Die Aufstände in Polen im Jahre 1830 versetzten unsere Abtheilung für einige Zeit in andere Thätigkeit. Im Dezember 1830 traf die Mobilmachungs - Ordre für die Abtheilung ein. Die Reserven wurden eingezogen und war im Januar 1831 die Abtheilung marschbereit. Fünf Monate vergingen jedoch , ehe Befehl zum Ausrücken ertheilt wurde. Erst im Juni 1831 trat der größere Theil der Abtheilung in der Stärke von 7 Offizieren und 350 Köpfen unter Befehl des Kapitäns Schmidt seinen Marsch nach Landsberg a. W. an, woselbst er zur 4. Diviſion trat. 2 Offiziere und 126 Jäger wurden zur Bewachung der Pommerschen Küste und zur Abwehr der Cholera nach Rügen , dem Zingst und an die Mecklenburgische Grenze detachirt. Der Oberstlieutenant v. Klaß verblieb in Greifswald und hatte den Oberbefehl über die Küstenbewachung. Ueber die Thätigkeit der Abtheilung wird nichts Bemerkenswerthes berichtet. Der zur 4. Division getretene Theil versah in Westpreußen und Poſen den Grenzwachtdienst und fand hin und wieder als Absperrungs - Kordon gegen die Cholera Verwendung . Im November 1831 rückte die Abtheilung wieder in Greifswald ein und verblieb bis zum Jahre 1833 auf Kriegsstärke. Ein für die Abtheilung wichtiges Ereigniß war eine Neubewaffnung im Jahre 1832. Die alten Potsdamer Feuerschloßbüchsen thaten ihre Schuldigkeit nicht mehr und wurde deshalb eine Umänderung derselben in Perkussionsbüchsen befohlen , welche Anfangs Kammerschwanzschrauben mit eingeschrobenem Kernstück , im Jahre 1837 Patentschwanzschrauben mit angeschmiedetem Zündstollen erhielten. Der Hahn schlug bei diesem System auf ein Zündhütchen , welches auf ein Piston gesetzt war. Der dadurch entstehende Feuerstrahl fuhr durch die innere Bohrung des Pistons in den Pulverraum des Laufs und entzündete die Ladung. In demselben Jahre verloren die Offiziere die breiten rothen Streifen an den Beinkleidern, an Stelle dessen trat die schmale rothe Biese. Im Jahre 1834 hörte das Bestehen der Kommandeure von je zwei Abtheilungen auf. Zum selbstständigen Kommandeur der 2. Jäger-Abthei= lung wurde der Kapitän Schmidt ernannt , welcher seit 1831 bereits Unterkommandeur derselben gewesen war. Ihm folgte 1838 der Kapitän v . Portatius . Letzterer wurde 1842 zum Major befördert. 1838 wurde der Referendar Otto v. Bismarck - Schönhausen , der heutige Kanzler des Deutschen Reichs , als Einjährig - Freiwilliger vom

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Garde-Jäger-Bataillon zur 2. Jäger-Abtheilung versetzt, um hier die leßten sechs Monate seiner Dienstzeit zu absolviren. In demselben Jahre wurden für das Scheibenſchießen von der Inspektion Figur , Kopf- und Schartenscheiben neben der alten Ringscheibe eingeführt. 1841 wurde der Oberstlieutenant v. Knoblauch , Kommandeur des Garde-Schützen-Bataillons, zum Inspekteur der Jäger und Schüßen ernannt. 1842 erfuhr die Bekleidung und Ausrüstung Aenderungen. Der Infanterie-Helm verdrängte den Czakot, an Stelle des Leibrocks trat der Waffenrock, an Stelle der Tuchjacke die Drillichjacke. 1844 wurde das Bajonettfechten als besonderer Dienstzweig in der Armee eingeführt. Am 24. April 1845 bestimmte eine Kabinets - Ordre , daß die bestehenden vier Schüßen - Abtheilungen die Bezeichnung : 5. , 6. , 7. und 8. Jäger - Abtheilung erhalten sollten. Die Kabinets - Ordre bestimmte ferner Folgendes : "IAlle acht Jäger - Abtheilungen werden vom Herbst 1845 an gleich= mäßig rekrutirt und zwar: 1 ) durch alle in dem Korpsbezirk befindlichen dienstpflichtigen Söhne der Forstbedienten und gelernten Jäger, welche einen vorschriftsmäßigen Lehrbrief besitzen ; 2) durch alle Jäger, welche keinen dergleichen Lehrbrief besigen oder zu erwarten haben , insofern sie ihrer Loosnummer nach zur Aushebung kommen; 3) durch geeignete Freiwillige ; 4) durch andere auszuhebende Rekruten. " Es wird weiterhin der Rekrutirungsmodus , die Verpflichtung der Jäger Klasse A, das Reserve- und Landwehrverhältniß der Mannschaften u. s. w. festgesetzt. Der Etat jeder Abtheilung wird für das Jahr 1846 auf 11 Offiziere, 25 Oberjäger, 7 Horniſten und 220 Jäger normirt. Eine andere Kabinets-Ordre desselben Jahres schaffte das Kreuzbandelier ab und ordnete an, daß Hirschfänger und Patrontasche an einem Leibriemen getragen werden sollten. In den Jahren 1847 und 48 traten wieder Etatserhöhungen ein. Im ersteren wurde die Abtheilung auf. 11 Offiziere , 29 Oberjäger, 7 Hornisten, 266 Jäger , im letzteren auf 11 Offiziere , 33 Oberjäger, 7 Hornisten und 312 Jäger gebracht. 1847 wurde der Abtheilung der bei Neuenkirchen gelegene große Ererzirplatz überwiesen. Einer Auszeichnung muß hier gedacht werden, welche der Abtheilung durch den kommandirenden General, Grafen v. Wrangel, zu Theil wurde. Bei einer abgehaltenen Inspizirung war Seine Excellenz durch das gute Schießen der Jäger ganz besonders befriedigt, und machte er infolge dessen im Jahre 1847 der Abtheilung als Anerkennung einen Hirschfänger mit vergoldetem Griff zum Geschenk, welcher bei dem alljährlichen Prämienschießen an den besten Schützen gegeben und von diesem ein Jahr lang

getragen werden sollte. Gleichzeitig setzte Seine Ercellenz für dieſen Schüßen eine Geldprämie von einem Friedrichsdor aus , welche dem Bataillon auf Grund eines Berichts alljährlich, bis zum Tode des Grafen v. Wrangel im Jahre 1877 , zugegangen ist. So war das Jahr 1848 herangekommen und mit ihm seine politiſchen Unruhen. Die Revolution hatte sich , von Frankreich kommend , über Deutschland verbreitet und hauptsächlich in den größeren Städten um sich gegriffen. Dies benutzend, hatten sich die Polen im Großherzogthum Posen erhoben, um ihre alte Selbstständigkeit wieder zu erlangen , und hatte Dänemark mit der Besetzung von Schleswig den Anfang gemacht, um die Herzogthümer Schleswig und Holstein vom deutschen Bunde zu lösen und sich einzuverleiben. Diese Verhältnisse machten, wie überall in Deutschland, so auch in Preußen kriegerische Maßnahmen erforderlich, und wurde im März 1848 der größte Theil der preußischen Armee mobil . Auch die 2. Jäger- Abtheilung wurde durch Kabinets - Ordre vom 11. März 1848 auf Kriegsfuß gesetzt , um zur Besetzung von NeuVorpommern und Rügen sowie zur Küstenbewachung gegen dänische Unternehmungen verwendet zu werden. Am 8. April verließen die ersten Detachements Greifswald. Eins in der Stärke von 50 Mann ging unter Führung des Premierlieutenants v. Winterfeld über Wolgast nach Swinemünde, um die dortigen Festungswerke und einige andere wichtige Punkte auf den Inseln Usedom und Wollin zu besetzen. Ein anderes Detachement, 20 Many stark , marſchirte unter Befehl des Premierlieutenants v. Platen nach Poelit a. D. , ein drittes , in der Stärke von 1 Offizier und 30 Mann, besetzte Ziegenort am Stettiner Haff. Am 26. April rückte der Hauptmann v. Trebra mit dem größten Theil der 2. Kompagnie nach Stralsund. Die Hälfte dieses Detachements verblieb daselbst zur Unterstützung der dortigen Garnison im Festungsdienst , die andere Hälfte ging nach Rügen zur Küstenbewachung. Der Führer des lettgenannten Detachements, Lieutenant v . Sommerfeld, bezog mit einer kleinen Abtheilung Kantonnement in Bergen, während der Reſt sektionsweise auf die Dörfer der Küste vertheilt wurde. Gleichzeitig mit diesem Detachement rückte 1 Offizier mit 22 Jägern zur Besetzung von Eldena und Wieck ab , da man auf dem Bodden Operationen dänischer Kriegsschiffe befürchtete. Auch nach Wolgast wurde ein Detachement in der Stärke von 3 Offizieren und 100 Mann entſandt , um daselbst die öffentliche Ruhe aufrecht zu erhalten und ebenfalls etwaige Unternehmungen der Dänen zu verhindern. Greifswald hatte somit nur noch geringe Besatzung zurückbehalten ; trotzdem sah man sich im August zu einem abermaligen Kommando genöthigt. Zwei dänische Briggs , „ St. Croy " und " Thomas ", kreuzten seit einiger Zeit zwischen Rügen und dem Peene-Ausfluß , um dort liegende Küstenfahrzeuge zu kapern . Dem entgegenzutreten , wurde das Post - Dampfschiff „Elisabeth" armirt und ihm als Besatzung der Lieutenant Freiherr

9

v. Steinaecker mit 20 Jägern zugewiesen. Der Kapitän der „ Elisabeth" war der Kapitän Cliquot, der erste Steuermann der nachmalige KontreAdmiral Heldt. Wie zersplittert nach allen diesen Detachirungen die Abtheilung war, geht recht deutlich aus einer Uebersicht hervor, welche die Dislozirung derselben für den Monat August 1848 enthält :

Dislokationslifte

Offiziere Oberjäger Hornisten Chirurgen Büchsenmacher

Nummer Laufende

der Königlichen 2. Jäger-Abtheilung im Monat August 1848.

Summa

Namen der Orte

Jäger

Es befinden sich dort Bemerkungen

Die Abtheilung ist stark 1939 1939 9 4 1476 524 einschl. 2 Chirurgen und 24 Freiwilliger

11 -

Mönchgut Jasmund Wittow Seehoff Prosniher Schanze Poelik Ziegenort Swinemünde Peenemünde Wolgast Uckermünde Wyk bei Greifswald Annaburg Neustadt-Eberswalde Greifswald

12

13

2131

4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18

4

712

1 Stralsund 2 Clausdorff 3 Bergen a. R.

12 2

815

73 80 einschl. 4 Freiwilliger 12 13 1 36 38 einschl. 1 Chirurgen und 4 Freiwilliger 10 11 2 2 8 9 10 11 9 9 einschl. 1 Freiwilligen 36 39 10 11 35 37 10 11 57 60 einschl. 1 Freiwilligen 11 12 14 14 1 1 1 9 2 1141 | 165 einſchl. 1 Chirurgen und 14 Freiwilliger

Summa 1939 9 4 1476 524 einschl. 2 Chirurgen und 24 Frei476524 williger Von den einzelnen Detachements sind Ereignisse von Wichtigkeit nicht anzuführen. Die zur Verhinderung dänischer Operationen bestimmten Abtheilungen trafen mit dem Feinde nicht zusammen , und diejenigen, welche zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe designirt waren , hatten selten Gelegenheit, gegen Störer derselben einzuschreiten.

10

Im Jahre 1848 wurde der Major v. Portatius zur Disposition gestellt und an seiner Stelle der Major v. Müller zum Kommandeur der 2. Jäger-Abtheilung ernannt. In demselben Jahre wurde der bisherige Kommandeur der Garde-Schüßen, Major v. Arnim , unter Versetzung zum Garde-Jäger-Bataillon zum Inspekteur ernannt.

III.

Das 2. Jäger-Bataillon von 1848 bis 1860.

Die in den letzten Jahren angestrebten Etatserhöhungen der JägerAbtheilungen waren der Idee entsprungen , dieselben in Bataillone umzuwandeln. Im Jahre 1848 hatte man den entsprechenden Etat erreicht, und verfügte eine Kabinets-Ordre vom 21. November 1848 die Errichtung einer dritten Kompagnie bei einer jeden Abtheilung. Dieſelbe wurde bei der 2. Abtheilung als 3. Kompagnie formirt. Die bisherige 2. Kompagnie erhielt die Bezeichnung 1. , die bisherige 3. Kompagnie die Bezeichnung 2. Kompagnie. Gleichzeitig trat an Stelle der Bezeichnung „ Abtheilung“ die Bezeichnung „ Bataillon“ . Nachdem in Preußen die politischen Unruhen beseitigt waren, rückten Anfangs Januar 1849 die letzten Detachements wieder in Greifswald ein, und hatte der Major v . Müller, nach Entlassung der Reserven, am 19. Januar sein neuformirtes 2. Jäger-Bataillon " in der Stärke von 17 Offizieren, 37 Oberjägern, 10 Horniſten und 354 Jägern beiſammen. Es wurde sofort mit der bereits im Jahre 1848 befohlenen Neubewaffnung der Truppe begonnen. Für die Perkussionsbüchse mit Rundkugel sollte die wegen ihrer vorzüglichen Präzision im Schießen bekannt gewordene Thouveninsche Dornbüchse eingeführt werden. Dieselbe hatte am hinteren Ende des inneren Laufs , in der Mitte des Pulverraums , einen Dorn. Auf die Spitze dieses Dorns wurde das mit Spielraum eingesetzte cylindro-konische Geschoß getrieben und durch Stauchungen mit dem Ladestock in seinem hinteren Theil ausgedehnt. Es füllte sodann die Züge vollkommen aus. Die Erwartungen, welche man von dieser Büchse hegte, wurden auch nicht getäuscht, denn mit keinem, weder vor noch nachher eingeführten System ist auf nahe Entfernungen eine so große Präzision im Schießen erreicht worden wie mit dem Thouveninschen. Politische Verwickelungen mit Desterreich hatten 1850 eine Mobilmachung der preußischen Armee zur Folge gehabt , und erhielt das 2. Jäger-Bataillon am 29. November Befehl zum Ausmarsch. Nach Formirung einer Ersatz-Kompagnie unter Premierlieutenant v. Schmiterlöw ging das Bataillon in der Stärke von 13 Offizieren, 50 Oberjägern, 621 Jägern über Stettin und Berlin nach der Laufiß, wo es in und bei Kottbus unter das Kommando des Generalmajors

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v. Stoeffer, Kommandeurs der 5. Division, trat. Bis Anfang Februar 1851 blieb das Bataillon in und bei Kottbus und Finsterwalde und beschäftigte sich mit Friedensererzitien. Nach Lösung der politischen Wirren entließ das Bataillon sofort den größten Theil der Reserven und trat den Rückmarsch nach Greifswald an, woselbst es am 22. Februar wieder eintraf. Die Etatserhöhungen , welche 1848 die Errichtung von JägerBataillonen zu drei Kompagnien zur Folge gehabt , waren seitdem fortgesetzt, und wurde, nachdem im Jahre 1852 der Etat auf 24 Offiziere, 41 Oberjäger, 13 Horniſten und 348 Jäger gekommen war, die Formation einer 4. Kompagnie per Bataillon befohlen. In einem Zeitraum von einigen 40 Jahren war somit das Jägerkorps um das Fünffache vergrößert worden, wodurch jedenfalls eine Anerkennung für die Leistungen der Waffe deutlich ausgesprochen war. 1853 folgte dem Major v. Müller der Major Schulemann als Kommandeur, zu dessen Zeit Veränderungen in den Garnison-Einrichtungen eintraten. Die Aufbewahrung der Montirungsstücke hatte, wie anfangs erwähnt, in gemietheten Räumen geschehen müssen , welche nach Verdoppelung der Kopfstärke der Truppe nicht mehr genügenden Platz gewährten. Dazu kam, daß man sich schon lange nach Lokalitäten umgesehen hatte, welche zu Unterrichtszwecken dienen sollten, und daß der Mangel einer Menage= Anstalt fühlbar wurde. Diese Gründe veranlaßten im Anfange der 50er Jahre den Bau des Oekonomiegebäudes vor dem Mühlenthor, welches am 1. Januar 1853 dem Bataillon übergeben wurde. Auch der Bau eines Garnisonlazareths wurde in Angriff genommen und im Jahre 1855 fertiggestellt. Für die Stadtwache, welche bis dahin im Rathhause etablirt war, hatte die Stadt dem Bataillon schon im Jahre 1852 ein eigenes Wachtgebäude am Markt übergeben, welches noch heute als solches benutzt wird. Im Anzuge der Jäger trat in dieſer Zeit eine Veränderung ein. Durch Kabinets-Ordre vom 14. März 1854 wurde der vor kurzer Zeit eingeführte Infanteriehelm abgeschafft und der Czakot wieder eingeführt. Derselbe war ähnlich dem heutigen , nur etwas höher, trug an seiner Vorderseite den Namenszug F. W. R. und erhielt erst 1860 die jetzige Form. Seine Majestät der König Friedrich Wilhelm IV. , welcher 1854, von Rügen kommend, Greifswald passirte, ließ gelegentlich der Parade des Bataillons einen Probe-Czakot vorzeigen und setzte ihn eigenhändig einem Jäger des Bataillons auf. 1854 wurde die Stralsunder Infanterie-Garnison mit Schanzarbeiten auf Rügen beauftragt, und an ihrer Statt das 2. Jäger-Bataillon designirt, Im Juni 1854 rückte den Dienst in genannter Festung zu versehen. das Bataillon nach Stralsund ab und detachirte von dort eine Abtheilung nach Rügen, um beim Bau der Drigger Schanze behülflich zu sein. Im Juli ging das ganze Bataillon nach Rügen und bezog in Altefähr und Umgegend Quartiere, um von hier aus permanente Arbeitskommandos

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nach der Drigger Schanze zu stellen. Im November desselben Jahres marschirte es in seine Garnison Greifswald zurück. 1854 wurde der Oberstlieutenant v. Plonski Inspekteur. In den Jahren 1855-1860 mußte das Bataillon permanent eine Kompagnie nach Swinemünde detachiren, um den dortigen Garnisondienst zu versehen. Im Jahre 1856 wurde das Turnen als besonderer Dienstzweig eingeführt. 1857 wurde der Major Graf Neidthard v. Gneisenau zum Kommandeur des Bataillons ernannt. In die ersten Jahre seiner Kommandoführung fällt die Umbewaffnung des Bataillons mit Zündnadelbüchsen M/54, ohne Stechschloß, welche die bei den Jägern so sehr beliebten Thouveninschen Büchsen verdrängten. Die Zündnadelbüchse war ein Hinterlader. Sie hatte einen Cylinderverschluß , d. h. eine cylindrische Kammer bewegte sich in einer entsprechend geformten Hülse, gestattete das Einlegen einer Einheitspatrone in den Lauf und verschloß denselben. In der Kammer befanden sich die kleineren Schloßtheile, welche das Spannen einer Spiralfeder ermöglichten. Mit dieser Spirale in Verbindung stand eine Nadel, welche beim Abdrücken des Gewehrs, durch die Ausdehnung der Spiralfeder nach vorwärts getrieben, in die Patrone hineinstach. Letztere bestand aus einer Papierhülse, darin die Pulverladung, vor dieſer ein Führungsspiegel von Pappe, und in deſſen vorderer Höhlung das ogivale Langgeschoß. In dem Pappspiegel befand sich eine Zündpille. Die Nadel durchstach zuerst das Pulver und sodann die Zündpille, welche leştere explodirte und das Pulver zur Entzündung brachte. Die Totalschußweite dieser Büchse betrug 1200 Schritt, auf den Scheibenständen wurde bis 600 Schritt geschossen. Während bei der alten Büchse der Hirschfänger zum Aufpflanzen als Bajonett eingerichtet war, hatte man bei dieſem neuen System den Entladestock derartig konstruirt, daß derselbe, herausgezogen, als Pike verwendet werden konnte. Dieser Versuch erwies sich indessen als unpraktisch und kam bei den späteren Modellen nicht wieder zur Anwendung. 1858 wurde für den Oberst v. Plonski der Oberstlieutenant v. Werder Inspekteur der Jäger und Schützen. Der Krieg, welchen Oesterreich gegen Frankreich und Sardinien im Jahre 1859 führte, veranlaßte den Prinz-Regenten, eine Kriegsbereitschaft der ganzen preußischen Armee anzuordnen. Das Jäger-Bataillon erhielt am 29. April Befehl, seine Reserven einzuziehen und sich marschbereit Durch den schon im Juli geschlossenen Frieden der kriegzu halten. führenden Mächte zu Villafranca wurde das Eingreifen Preußens unnöthig, und befahl der Prinz - Regent am 1. August die Demobilistrung. Das Bataillon entließ in den folgenden Tagen seine Reserven . Die Reorganisation von 1859 und 1860 brachte für die JägerBataillone nur eine Veränderung in ihrer Benennung mit sich , und es erhielt im Jahre 1860 das 2. Jäger - Bataillon die Bezeichnung „ Pommersches Jäger-Bataillon Nr. 2."

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IV. Das Pommersche Jäger-Bataillon Nr. 2 vou 1860 bis 1865.

Jm Juni 1861 erhielt das Bataillon eine Fahne, und erfolgte deren Uebergabe durch den neu ernannten Kommandeur, Major v. Zimmermann, welcher dem Major Graf Neidthard v. Gneiſenau am 13. April gefolgt war. In den Dienstverhältnissen der gelernten Jäger änderte sich in dieſem Jahre Einiges. Die Dienstzeit derselben, welche früher auf 20 Jahre normirt und 1858 auf 15 herabgesetzt war, wurde jezt auf 12 Jahre festgesetzt, von denen die Leute 4 bei der Fahne und 8 Jahre in der Reserve des Bataillons ableisten mußten. Auf Verlangen des Bataillons konnten ferner, wie dies noch heute der Fall, die gelernten Jäger als Oberjäger bei der Truppe über ihr 4. Dienstjahr hinaus behalten werden, wodurch denselben jedoch die Vergünstigung wurde, nach 9jähriger aktiver Dienstzeit die Forstversorgung zu erlangen, während lettere den zur Reserve entlassenen, nicht beförderten Jägern erst nach 12jähriger Dienstzeit zu Theil wurde. 1863 wurde der Oberst Graf zu Dohna Inspekteur der Jäger und Schützen. Ihm haben die Jäger-Bataillone die Regelung der Verhältniſſe der gelernten Jäger in Bezug auf Lehr- und Dienstzeit durch ein neues Regulativ zu verdanken. Im Jahre 1864 hatten die Feindseligkeiten mit Dänemark begonnen, und war die theilweise Mobiliſirung der preußischen Armee angeordnet. Wenngleich sich dieselbe nicht auf das 2. Armeekorps erstreckte, so machte die geographische Lage einiger Garnisonen dennoch die Verwendung ihrer Truppen zum Küstenschutz gegen feindliche Unternehmungen erforderlich. Auf Befehl des Königlichen General-Kommandos wurde im Januar 1864 die 2. Kompagnie des Pommerschen Jäger-Bataillons Nr. 2 unter Hauptmann von der Dollen zur Besetzung der Peenemünder Schanze detachirt; zu ihrer Ablösung folgte am 1. Juli die 4. Kompagnie unter Hauptmann v. Reibniz. Doch blieb der allseitige Thatendurſt ungeſtillt, und friedlich kehrte man wieder heim. So hatten Mobilmachungen und Kriegsbereitschaften der Truppe zwar wiederholt die Aussicht eröffnet, thätig auf dem Felde der Ehre zu wirken, immer blieb es jedoch bei bloßen Aussichten, bis endlich das Jahr 1866 den Pommerschen Jägern die erste Gelegenheit geben sollte, sich rühmlich vor dem Feinde hervorzuthun. 1865 wurde einem lange gefühlten Bedürfniß Rechnung getragen und der Ererzirſchuppen am kleinen Ererzirplatz vom Staate erbaut. Auch übergab die Stadt in diesem Jahre dem Bataillon das in den Neuenkirchener Kiefern erbaute Pulverhaus zur Aufbewahrung der Munition.

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V.

Theilnahme des Bataillons am Feldzuge von 1866.

(S. Situations- Skizze.)

1. Mobilmachung und Ausmarsch des Bataillons. Die gemeinsame Besetzung der Elbherzogthümer Schleswig und Holstein durch preußische und österreichische Truppen hatte zwischen den beiden Großstaaten Deutschlands Mißverhältnisse hervorgerufen. Um diesen ein Ende zu machen, forderte Oesterreich für den Herzog von Augustenburg die Herzogskrone von Schleswig-Holstein , eine Forderung, der Preußen nicht zustimmen konnte , und so entbrannte jener für Preußen so glänzend verlaufene Krieg des Jahres 1866 . In den Tagen vom 3. bis 8. Mai wurde die preußische Armee mobil gemacht. Die für das 2. Armeekorps am 8. Mai ertheilte Mobilmachungs-Ordre überwies das Pommersche Jäger - Bataillon Nr. 2 der 3. Division (Generallieutenant v. Werder). Am 25. Mai sollte das Bataillon marschbereit sein. Der Kommandeur Oberstlieutenant v. Zimmermann leitete die Mobilmachung. Es wurde eine Ersatz-Kompagnie formirt und diese auf Befehl des kommandirenden Generals (Generallieutenant v. Schmidt) am 22. Mai nach Swinemünde in Marsch gesetzt, wo dieselbe gleichzeitig die Küstenbewachung übernehmen sollte. Die Offiziere waren, wie folgt, auf die Kompagnien vertheilt: Stab. Kommandeur: Oberstlieutenant v . Zimmermann, Adjutant: Premierlieutenant Schmidt. 1. Kompagnie. Hauptmann v. Schaeffer, nach dessen Erkrankung Premierlieutenant v. Heydebreck als Kompagnieführer, Sefondelieutenant v. Schrötter, de l'Homme de Courbière.

2. Kompagnie . Hauptmann von der Dollen , Premierlieutenant v. Roeder, Sefondelieutenant v. Krane, = Frhr. v. Langermann und Erlencamp . 3. Kompagnie . Hauptmann Schulz, Sefondelieutenant v . Baehr, = b. Romberg , = v. Stülpnagel.

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4. Kompagnie. Hauptmann v. Reibnitz, Sefondelieutenant Graf v. Hoym, = v. Piper. Ersatz-Kompagnie. Premierlieutenant Freiherr v. Gillern, Sefondelieutenant v. Bismarck, = v. Boddien. Am 25. Mai trat das Bataillon seinen Marsch an, der bis Anklam zu Fuß, von hier aus bis Herzberg, in der Provinz Sachsen, per Bahn zurückgelegt wurde. In der Nähe dieser Stadt bezog das Bataillon behufs Konzentrirung anderer Truppen einstweilen Kantonnements . Am 7. Juni wurde Ortrand an der Königl. sächsischen Grenze erreicht, wo die ersten Meldungen über feindliche Patrouillen bei dem in der Avantgarde der Division befindlichen Bataillon einliefen. Unbehindert setzte es jedoch, nach 10tägiger Ruhe in Wiedniß, ſeinen Marsch an der Grenze entlang über die Ortschaften Förstgen, Krischa auf Königshain, einige Meilen von Görlitz, fort. In Königshain traf der zum Kommandeur des Bataillons ernannte Major v. Garrelts , vom Westfälischen Füsilier - Regiment Nr. 37 , ein und übernahm für den mit der Führung des 40. Regiments beauftragten Oberstlieutenant v. Zimmermann das Kommando. Gleichzeitig trat das Bataillon in den Verband der 6. Infanterie - Brigade (Generalmajor v. Winterfeld) und marschirte mit dieser zu dem Sammelpunkt der I. Armee des Prinzen Friedrich Karl. Vom 22. ab ging der Marsch weiter über Neundorf und Lubtin. Mit kräftigem Hurrah wurde am 23. die böhmische Grenze überschritten. In den folgenden Tagen wurde Krazau, Reichenberg und Liebenau passirt. Hatten bis dahin nur einige herumstreifende feindliche Patrouillen dem Vormarsch geringe Hindernisse bereitet , so sollte der 28. Juni um Der Donner der Kanonen, welchen man am so ereignißreicher sein. 28. Morgens von Münchengräß her vernahm , das Gefecht der ElbArmee, welches bald vor unseren Augen sich abspielte , machte es zur Gewißheit, daß man binnen Kurzem auch nähere Fühlung mit dem Feinde bekommen werde.

2. Das Gefecht bei Podkoft am 28./29. Juni. (S. Skizze zu dieſem Gefecht.) Die 3. Diviſion war am 28. mit ihren Spißen bis Zdar gelangt und hatte daselbst nach einem sehr anstrengenden Marsch Biwak bezogen. Zu ihrer Sicherung erhielt das Bataillon den Befehl, bis Zehrow zu marschiren, dort eine Vorpostenstellung zu nehmen und das Terrain südlich genannten Ortes aufzuklären.



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Dies geschah, und wurden auch einzelne feindliche Patrouillen be= merkt, welche sich bei unserem Herannahen zurückzogen. Die 2. und Die 1. Kompagnie unter 4. Kompagnie sezten die Vorposten aus. Premierlieutenant v. Heydebreck (für den erkrankten Hauptmann v. Schaeffer mit der Führung beauftragt) und die 3. Kompagnie blieben in der Reserve. Gegen Abend traf von der Diviſion der Befehl ein, zwei Kompagnien zur Unterstützung des Detachements des Oberst v. Stahr abzugeben, welches, aus zwei Bataillonen Regiments Nr. 14, einem Zuge Blücherscher Husaren und 100 Pionieren bestehend, den Auftrag hatte , die Straße über Podkoſt nach Sobotka zu rekognosziren und von etwaigen Verhauen zu reinigen. Hierzu wurden die 1. und 3. Kompagnie designirt. Mit der 1. und 3. Jäger-Kompagnie als Avantgarde trat das Detachement Stahr Abends gegen 10 Uhr den Marsch an. Die zu verfolgende Straße war ziemlich eben, wurde aber auf einige Hundert Meter von den diesseitigen Vorposten auf beiden Seiten durch Wald begrenzt, der rechterseits von einer 3 Meter hohen Wildparkmauer eingefaßt war. Links des Weges erhoben sich steile, fast senkrecht in die Höhe strebende Kalksteinfelſen. Es war vollständig finſter geworden. Nachdem man sich ungefähr 20 Minuten unter Absuchung des Waldes auf der Straße fortbewegt hatte, wurde plötzlich die Spitze, bei welcher sich Lieutenant v. Schrötter befand, angerufen und erhielt Feuer aus einem in der Dunkelheit vor ihr auftauchenden Verhau. Lieutenant v. Schrötter löste seinen Halbzug auf und nahm den Verhau im erſten Anlauf. Der Marsch konnte, da sich der Gegner zurückzog, fortgesetzt werden . Hinter dem Verhau, der von den Pionieren sofort bei Seite geräumt wurde, theilte sich der Weg. Statt nun den mit einer leichten Krümmung nach links hin führenden Hauptweg nach Podkoſt einzuschlagen, drang der erste Halbzug, in lebhafter Verfolgung und bei der herrschenden Dunkelheit, auf der geradeaus führenden Straße vor. Ehe jedoch die 1. Kompagnie dem Vortrupp auf diesem falschen Wege folgen konnte, erhielt sie von der Podkoster Straße her Feuer. Da man wiederum nur eine kleine österreichische Abtheilung vor sich vermuthete, so ging nach einigen Minuten die 1. Kompagnie unter dem Schuße des zweiten Halbzuges (Feldwebel Streiß) links der Podkoſter Straße in einem schmalen, etwa 80 Meter breiten Streifen Stangenholz vor, und stießen die Schüßen sehr bald auf einen neuen Verhau, welcher stärker als der erſte beſetzt war. Der 2. Halbzug nahm etwa 50 Meter den Desterreichern gegen= über in dem Stangenholz Stellung, während sich der Rest der Kompagnie unter Lieutenant v. Courbière etwas weiter rückwärts als Soutien einnistete. Der Halbzug des Lieutenants v. Schrötter, welcher, seinen Frrthum erkennend, in der Richtung auf den neuen feindlichen Verhau vorgegangen war , setzte sich rechts des Podkoster Weges vor der feindlichen Stellung fest, während sich die dritte Kompagnie geschlossen links rückwärts dieses Halbzuges aufstellte.

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Das aus nächster Nähe heftig losbrechende Feuer des Feindes konnte von unserer Seite wegen der Dunkelheit nur schwach erwidert werden , hatte aber auch nur wenig Erfolg , indem der Halbzug des Feldwebels Streit drei Verwundete, der des Lieutenants v. Schrötter einen und die 3. Kompagnie einen Verwundeten verlor. Bis zum Tagesanbruch behaupteten die beiden Kompagnien ihre Position. Gegen 22 Uhr kam vom Detachementsführer Befehl , von dem rechten Flügel unserer Stellung aus einen Zug auf den gegenüber befindlichen dicht bewaldeten Felsen behufs Flankirung des feindlichen Verhaus zu entsenden. Alles Uebrige sollte in seiner Position rechts und links des Podkoster Weges so lange bleiben , bis die Flankirung ausgeführt sein würde. Lieutenant v. Romberg mit seinem Zuge wurde seitens der 3. Kompagnie zur Flankirung detachirt. Als dieser Zug einen hinreichenden Vorsprung gewonnen , verstärkte die 1. Kompagnie ihre Schüßenlinie durch einen Halbzug unter Lieutenant v. Courbière und ging , unterstützt durch ein lebhaftes Feuer der 3. Kompagnie, zum Angriff auf den Ver= hau vor. Ohne den Anlauf abzuwarten , zog sich der Gegner in einen etwa 300 Meter hinter dem Verhau beginnenden Hochwald zurück, woselbst er abermals Stellung nahm und ein lebhaftes Feuer auf unsere ihm folgenden Schüßen eröffnete. Major v. Garrelts , der sich bei der Avantgarde befand , sah ein, daß ohne Verstärkung der immer zahlreicher auftretende Gegner nicht vertrieben werden konnte, und wollte deshalb eben den 3. Zug der 1. Kompagnie in das Gefecht eingreifen lassen , als der Feind unerwartet einen Anlauf mit gefälltem Bajonett auf unsere Schützen unternahm. In unſerer Front und rechten Flanke ertönte auf einmal Hurrahgeſchrei und brachte dies die 1. Kompagnie umsomehr in Verwirrung, als man wegen des noch herrschenden Zwielichts und wegen der praktiſchen grauen Kleidung der österreichischen Jäger, die man sich gegenüber hatte, den Feind kaum erkennen konnte. Schon hatten Schüßen des 1. Halbzuges angefangen sich zurückzuziehen, und es drohte sich diese Bewegung der ganzen Front mitzutheilen, als die Lieutenants v. Heydebreck, Schmidt und v. Courbière, vor die Mitte springend, die Leute mit einigen kräftigen Worten ermuthigten und die Linie zum Halt brachten. Die heranstürmenden Oesterreicher wurden mit einem lebhaften Feuer empfangen. Inzwischen war der 3. Halbzug der 1. Kompagnie auf Befehl des Majors v. Garrelts zur Flankirung auf den linken Flügel geworfen , so daß der Feind, in seiner Flanke bedroht, unter erheblichen Verlusten seinen Rückzug antreten mußte. Auf unserer Seite war bei dem Angriff der Oesterreicher der Lieutenant v. Courbière, im Handgemenge mit zwei feindlichen Jägern, durchs Herz getroffen und gefallen. Die Straße, welche bis jetzt fortlaufend eben war, nahm beim weiteren Vorgehen unserer Kompagnien eine bedeutende Steigung an. Die Uebersicht war durch rechts und links des Weges befindliche, mit Hochwald bewachsene Felsen behindert und dadurch das Zuſammenwirken der Züge 2 Pflugradt, Pomm. Jäg.-Bat. Nr. 2.

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äußerst erschwert. Trotzdem blieben die Schüßen ziemlich in einer Höhe zu beiden Seiten des Weges und verfolgten den zurückgehenden Feind, bis derselbe , etwa 800 Meter rückwärts der letzten Stellung , in einer sehr vortheilhaften Position wiederum Front machte. Durch ein ziemlich lebhaftes , wenn auch schlecht gezieltes Feuer wurde uns abermals Halt geboten. Major v. Garrelts war der Ansicht, daß der Feind durch einen Angriff auf die Front nicht vertrieben werden könnte und dirigirte deshalb die 3. Kompagnie in seine linke Flanke. Dies veranlaßte den Gegner, seine Stellung aufzugeben, und in dieser Weise ging nun das Gefecht von Position zu Position weiter. Hinter den Flügeln der jetzt zu einer Schützenlinie aufgelösten Jäger - Kompagnien folgten je eine InfanterieKompagnie. Zwei geschlossene Infanterie - Kompagnien folgten außerdem auf der Straße zur unmittelbaren Unterstützung . So gelangte das Detachement an die Hauptpoſition des Feindes, einen quer über die Straße sich hinziehenden Höhenzug, der nach Aussage der Gefangenen mit 4 Kompagnien vom 26. Jäger -Bataillon besetzt war. Hier kam das Gefecht zum Stehen und ließ Oberst v. Stahr zur Verstärkung der Schüßen noch eine Infanterie -Kompagnie auf dem linken Flügel vorgehen. Da der Feind seine Stellung behauptete , so wurde der Angriff beschlossen. Die 1. Kompagnie Jäger und die Infanterie in der Front, die 3. JägerKompagnie in der Flanke , ging das Detachement zum Sturm gegen die Höhe vor. Diesem Angriff trat eine österreichische Kompagnie mit Hurrah entgegen, mußte jedoch ihren Offensivstoß mit bedeutenden Opfern büßen. Der Hauptmann und der Oberlieutenant blieben tødt auf dem Plate, ein anderer Offizier , durch den Oberschenkel getroffen, fiel als Gefangener in unsere Hände. Da auf unserem linken Flügel die Infanterie mit Erfolg vorgedrungen war, verließ der Feind nach vergeblichem Widerstand ſeine Stellung , welche von unseren Truppen besetzt wurde. Die Desterreicher zogen in eiliger Flucht ab und fiel bald der ganze Engpaß in unsere Hände. Ein Debouchiren aus dem Engpaß schien nicht gerathen , da das unſerer nunmehrigen Position gegenüber liegende, maſſiv aufgeführte Kloſter Podkost vom Feinde stark besetzt war und das Debouchee völlig beherrschte. Eine feindliche Batterie , welche links des Weges auf einem erhöhten Punkte aufgefahren war, begann jetzt den von uns besetzten Wald mit Granaten zu bewerfen. Die Waldliftere und der Ausgang des Defilees wurden durch zahlreiche Posten unserer Kompagnien gesichert , bis gegen 8 Uhr früh auf Befehl des Oberst v. Stahr die Ablösung durch 2 Infanterie-Kompagnien erfolgte. Unsere Jäger waren der Ruhe dringend bedürftig , da ſie, ſeit dem Abend vorher auf den Beinen, durch den anstrengenden Marsch und die fortwährend scharfe Fühlung mit dem Feinde im höchsten Grade ermüdet waren. Das Gefecht von Podkost war ein interessantes Jägergefecht , worin die Intelligenz jedes Mannes in Anspruch genommen wurde.

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Der Verlust auf unserer Seite belief sich auf 1 Offizier (Lieutenant v. Courbière) todt , 11 Jäger verwundet , von denen 3 am folgenden Morgen ihren Wunden erlagen. . (j. Anlage : Verluſtliſte.) Der Feind verlor an Todten 5 Offiziere und 41 Mann und soll, nach Aussage der noch am Abend eingebrachten Gefangenen, der Gesammt . verlust 14 Offiziere und 150 Mann betragen haben. Besonders genannt zu werden wegen seiner Ruhe und Besonnenheit verdient der Oberjäger Köpp der 3. Kompagnie. Er war es, welcher den österreichischen Hauptmann erschoß und so die feindliche Kompagnie, welche sich ihres Führes beraubt sah , in Verwirrung brachte. Von Allen aber, die an diesem Tage einen Beweis ihrer Treue und Liebe zum Könige gaben, muß der Jäger Fischer der 1. Kompagnie als leuchtendes Beispiel hingestellt werden. Derselbe erwiderte dem ihn befragenden Major v . Garrelts , ob ihm seine Verwundung große Schmerzen bereite“ : „Herr Major, ich habe doch die Ehre, der Erste des Pommerschen Jäger -Bataillons zu sein , der ſein Blut für seinen König und Herrn vergießt. so ist es schön zu sterben. " Fischer starb infolge seiner Verwundung am nächsten Tage. Als ungefähr eine Stunde nach Besetzung des Debouchees die Meldung einging, daß Podkost und die umliegenden Höhen vom Feinde aufgegeben seien , begannen die beiden Kompagnien mit dem Abkochen und gaben sich der wohlverdienten Ruhe hin.

3. Das Gefecht bei Gitſchin am 29. Juni. (S. Skizze zu diesem Gefecht.) Am 29. Juni, Nachmittags 2 Uhr, erfolgte der Durchmarsch der Division. Jhrer Queue schlossen sich die 1. und 3. Kompagnie an, um für den heutigen Tag den Avantgardendienst der 2. und 4. Kompagnie zu überlassen. Diese beiden Kompagnien waren in ihrer Vorpostenstellung bei Zehrow verblieben und hatten am Mittage des 29. den Auftrag erhalten, im Verein mit einem Bataillon des Regiments Nr. 42 und einem Zuge Blücherscher Husaren die Vorhut der Avantgarde der 3. Division in ihrem Marsche auf Gitschin zu übernehmen. Vor Sobotka ging die Meldung ein , daß in dieſem Flecken eine halbe Eskadron österreichischer Kavallerie bemerkt sei. Die 2. Kompagnie wurde daher beauftragt, die Seitengassen abzusuchen , während die 4. Kompagnie als Vortrupp ihren Marsch durch Sobotka auf Gitschin fortsetzen sollte. Beim Verlassen von Sobotka wurde in östlicher Richtung Kanonendonner gehört, und traf zwischen 3 und 4 Uhr Nachmittags von der Spiße die Meldung ein , daß eine größere Abtheilung feindlicher Kavallerie, etwa eine Brigade, hinter dem vor Oberlochow gelegenen Walde halte, und daß auf einem Plateau jenseits Lochow feindliche Infanterie in größeren Massen auftauche. 2*

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Als die Avantgarde das Dorf Woharitz passirt hatte, wurde plötzlich die an der Tete befindliche 4. Kompagnie mit Granaten beworfen. Vier Mann wurden sofort außer Gefecht gesetzt. Generallieutenant r. Werder ließ infolge dessen die Infanterie der Avantgarde zu beiden Seiten der Chauffee gegen die diesseits Unter- und Oberlochow bewaldeten Berge vorgehen, während die 4. Jäger-Kompagnie Befehl erhielt, östlich Woharitz durch den Wald nach dem St. Annenberg zu marschiren und diesen zur Sicherung der rechten Flanke der Avantgarde gegen die Kavallerie zu besetzen. Ebendorthin folgte später die 2. Kompagnie, welche sich nach Absuchung von Sobotka der Queue der Avantgarde angeschlossen hatte. Die Infanterie der Avantgarde säuberte die bewaldeten Höhen vor Lochow von österreichischen Patrouillen und nahm Unterlochow, welches nur schwach besetzt war, beim ersten Anlauf in Besitz. Während sich gegen das stark besetzte Oberlochow ein hißiges Feuergefecht entspann, mußten die beiden Jäger-Kompagnien unthätig auf dem Annenberge im feindlichen Granatfeuer ausharren. An die Eröffnung des Feuergefechts unsererseits war wegen der zu großen Entfernung vom Feinde, welcher Wohawec und das davor gelegene Wiesenterrain beſeßt hatte , nicht zu denken , und mußte erst ein weiteres Vordringen der Avantgarden-Infanterie gegen Wohawec abgewartet werden, um sich dem Gegner auf Schußweite zu nähern . So verblieben bis gegen 8 Uhr Abends die Jäger auf dem Annenberge, ohne in das Gefecht eingreifen zu können . Genenerallieutenant v. Werder hatte erkannt , daß die Einnahme von Oberlochow wegen des zähen Widerstandes der Oesterreicher große Verluste kosten würde und beschloß, das Gefecht vor Lochow hinzuhalten, um durch eine Umgehung des feindlichen linken Flügels über Woſtruſchno die Oesterreicher in der Flanke anzugreifen . Zwei Bataillone Infanterie, das Husaren-Regiment und eine Batterie wurden hierzu bestimmt. Sobald sich dieses Umgehungsdetachement Abends gegen 8 Uhr Woſtruſchno näherte , ging Hauptmann v . Reibnitz mit seiner 4. Kompagnie zur Unterstützung desselben bis zu dem Hohlweg vor, welcher von Woſtruſchno nach Oberlochow führt. Beim Herabsteigen von dem St. Annenberge sah die Kompagnie eine feindliche Kavallerie-Brigade sich von Wohawec her in der Richtung auf Unterlochow vorbewegen. Sofort wurden zwei Züge unter Lieutenant v. Piper aufgelöst , und eröffneten diese am Fuße des Annenberges auf 600 Schritt ein so wirksames Schnellfeuer auf die Kavallerie, daß diese sich unter großen Verlusten hinter Wohawec zurückziehen mußte. Nach dem Rückzuge der Kavallerie war die Kompagnie im Begriff, ihren Vormarsch fortzusetzen und hatte eben den 6 Fuß tiefen Hohlweg erreicht, welcher von Woſtruſchno nach Oberlochow führt , als sie plötzlich von einem österreichischen Infanterie-Bataillon, welches unbemerkt hinter einer Anhöhe in einem hohen Kornfelde gestanden hatte, in ihrer linken Flanke mit Hurrah attackirt wurde. Die Lage war kritisch , da die zum Theil im Hohlwege zusammengedrängte Kompagnie ein Flankenfeuer nicht eröffnen

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konnte , und blieb daher nichts übrig , als vorläufig zu weichen. Im Marsch, Marsch ließ Hauptmann v. Reibnitz die Kompagnie etwa 50 Meter zurücklaufen , dann Front machen und nun auf die am Hohlwege gebliebenen Desterreicher ein so wirksames Schnellfeuer eröffnen, daß diese unter großen Verlusten (darunter ein Stabsoffizier) die Flucht ergriffen. Ein Zug des 14. Regiments, welcher etwa 400 Meter rückwärts seitwärts auf einer Anhöhe stand , unterſtüßte von hier aus die Kompagnie durch ein wirksames Feuer. Inzwischen schickte sich das 2. Bataillon 2. Regiments , welches auf der Chauffee in der Höhe der Jäger gegen Wohawec vorgegangen war, zum Angriff auf dieſes in hellen Flammen stehende Dorf an. Im ersten Anlauf wurde dasselbe genommen. Auch die Besatzung von Oberlochow leistete jetzt nicht längeren Widerstand. Das Dorf wurde von unserer Infanterie genommen , und der Gegner trat Abends gegen 9 Uhr auf allen Punkten seinen Rückzug an. Während des Gefechts der 4. Kompagnie war die 2. zur Deckung eines etwaigen Rückzuges derselben und als Partikularbedeckung für eine auf dem Annenberge aufgefahrene Batterie in der Nähe des Berges geblieben. Die 1. und 3. Kompagnie waren, wie oben erwähnt, an der Queue der 3. Division marschirt. Dieselben hatten während des Gefechts um Lochow und Wohawec bei dem Dorfe Woharitz in Reserve gestanden und wurden erst gegen 82 Uhr Abends auf Befehl des Divisionskommandeurs zum Eingreifen in das Gefecht bei Oberlochow vorgezogen. Bei Unterlochow angelangt, sahen die Jäger , wie die Infanterie gerade zum Angriff auf Oberlochow vorging, doch gelang es ihnen troß eines beschleunigten Tempos nicht mehr, an dem Sturme theilzunehmen. Oberlochow war bereits genommen als die Kompagnien anlangten, und setzten dieſe ihren weiteren Marsch auf Wohawec fort, wo sie mit der 4. Kompagnie zusammentrafen. Zwischen Unter- und Oberlochow traf die 1. und 3. Kompagnie beim Ueberschreiten der Chauffee Seine Königliche Hoheit der Prinz Albrecht (Vater), welcher ihnen seine Anerkennung für die Wegnahme des Engpasses von Podkost aussprach und den Jägern ferneres Glück wünschte. Mit einem kräftigen Hurrah wurde Seiner Königlichen Hoheit gedankt. Von Wohawec setzten die drei Kompagnien im Gros der 3. Division ihren Weitermarsch auf der Chauffee nach Gitschin fort , bis zu welchem Ort die Truppen vorrücken sollten. Auf Befehl des kommandirenden Generals wurde noch einmal , in der Erwartung eines feindlichen Kavallerie-Angriffs , rechts und links der Straße eine Aufstellung genommen , demnächst jedoch , als sich diese Befürchtung als grundlos erwies, der Marsch auf Gitschin ohne Störung fortgesetzt. An der Einmündung der Turnauer Chauffee, nordwestlich der Stadt, erhielt das Bataillon Weisung, Biwak zu beziehen, da die Avantgarde

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vergeblich versucht hatte , das von feindlicher Infanterie beſeßte Gitſchin zu nehmen. Erst der heranrückenden 5. Division gelang es , Nachts 12½ Uhr Gitschin zu säubern. Der Verlust in dem Gefecht von Gitschin betrug für die 4. Kompagnie 3 Todte und 23 Verwundete , wovon 17 bei der Rückwärtsbewegung von dem Hohlwege außer Gefecht gesetzt wurden. Die 2. Kompagnie hatte einen Verwundeten. Drei von den Verwundeten der 4. Kompagnie starben später im Lazareth (j. Anlage : Verlustliste). Die mit der 4. Kompagnie im Gefecht gewesenen Oesterreicher hatten über das Dreifache verloren. Am 30. Juni Morgens traf die 2. Kompagnie beim Bataillon ein, und verblieb letzteres während des 30. mit der Division im Biwak vor Gitschin. 4. Die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli. (S. Skizze zu dieser Schlacht.) Während sich die drei preußischen Armeen nach glücklichen Gefechten im nördlichen Böhmen in der Nähe von Gitschin konzentrirten, vereinigten ſich die Oesterreicher und Sachſen in der Nähe von Königgrätz. Gegen die Stellung der Oesterreicher rückten die drei preußischen Armeen vor und lieferten am 3. Juli jene denkwürdige Schlacht, durch welche der Feldzug von 1866 so gut wie entschieden war. Am 1. Juli Vormittags sammelte sich die 3. Division südlich Gitschin und trat ihren weiteren Marsch über Popowitz auf Tur und Aujezd Sylvara an. Die 1. und 2. Jäger - Kompagnie wurden , im Verein mit einer Eskadron Blücherscher Husaren , unter Hauptmann von der Dollen als rechtes Seitendetachement über Milicowes , Wrbitz, Stribernik, Alt- Smrkowitz nach Liskowitz abgeschickt, die 3. und 4. Kompagnie marschirten im Gros der Diviſion. Es war Regenwetter eingetreten, die Wege waren grundlos, trotzdem erreichte das Bataillon, ohne Rendezvous, nach zehnstündigem Marsch das Biwak bei Aujezd - Sylvara , ohne auch nur einen Maroden oder Kranken zu haben. In diesem Biwak fanden sich noch in der Nacht die 1. und 2. Kompagnie wieder ein. In dem genannten Biwak verblieb die 3. Diviſion während des 2. Juli. An diesem Tage traf die freudige Nachricht ein , daß Seine Majestät der König auf dem Kriegsschauplatz erschienen , um persönlich den Oberbefehl über die preußischen Armeen in der zu erwartenden Schlacht zu übernehmen. In folgendem Armeebefehl sprach Seine Majestät seinen Truppen für ihre Haltung und Leistungen seine Königliche Anerkennung aus : Soldaten Meiner Armee! "Ich begebe Mich zu Euch , Meinen im Felde stehenden braven Truppen , und biete Euch Meinen Königlichen Gruß. In wenigen Tagen sind durch Eure Tapferkeit und Hingebung Resultate erfochten

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worden, welche sich würdig anreihen an die Großthaten unserer Väter. Mit Stolz blicke Jch auf sämmtliche Abtheilungen Meines treuen Heeres und sehe den nächsten Kriegsereignissen mit freudiger Zuversicht entgegen. Soldaten ! Zahlreiche Feinde stehen gegen uns im Kampfe. Laßt uns indeß auf Gott den Herrn, den Lenker aller Schlachten, und auf unsere gerechte Sache bauen , Er wird durch Eure Tapferkeit und Ausdauer die sieggewohnten preußischen Fahnen zu neuen Siegen führen. " Berlin, den 29. Juni 1866. gez. Wilhelm . Nachts 12 Uhr brach die Division aus dem Biwak bei AujezdSylvara auf, um nach Petrowitz zu marſchiren. Nach Erreichung dieses Ortes besetzten die in der Avantgarde befindlichen 1. und 2. JägerKompagnie das vorliegende Dorf Psanek, bis das umliegende Terrain durch Kavallerie-Patrouillen aufgeklärt war. Da traf die Meldung über die Anwesenheit des Feindes in Dohalizka und Mokrovous an der Bistritz ein. Um 7 Uhr wurde der Marsch in der Richtung auf die genannten Ortschaften fortgesetzt, und befand man sich bald in einem ziemlich heftigen Granatfeuer von Langenhof her , dem unsere Artillerie wirksam entgegen= trat. Der Avantgarde folgte das Gros der Division in Treffenformation, die 3. und 4. Jäger-Kompagnie zwischen der 5. und 6. Brigade. Vor Johanneshof erhielten die 1. und 2. Kompagnie Befehl, dieses Gehöft zur Unterstützung der vorgehenden Kavallerie zu besetzen und zur Vertheidigung einzurichten. Von Johanneshof aus entſandte die 2. Kompagnie auf Requisition der Avantgarden - Kavallerie einen Zug unter Lieutenant v. Roeder, um eine über die Bistritz führende zerstörte Brücke wieder herzustellen. Im heftigsten Granatfeuer führte der Lieutenant v. Roeder seinen Auftrag aus. Während die Infanterie der Avantgarde weiter gegen die Bistritz vorging, hatte sich das Gros in einer einigermaßen gedeckten Stellung bei Zavadilka und hinter einem Gehölz in der Nähe von Johanneshof aufgestellt. Eine Granate schlug hier mitten in die 3. Kompagnie ein, tödtete jedoch, ohne zu krepiren, nur einen Mann. Um 92 Uhr setzte sich das Gros der Division in Bewegung gegen Dohalizka und Mokrovous. Die 3. und 4. Kompagnie, welche an der Tete der 6. Brigade marſchirten , erhielten Befehl , sich in einer Wieſe vor beiden Ortschaften festzusetzen , während die Regimenter Nr. 14 und Nr. 54 zum Angriff gegen Dohalikka und Mokrovous schritten. Um 10 Uhr wurden beide Orte genommen und besetzt. Die 1. und 2. Kompagnie hatten Befehl erhalten, Johanneshof zu verlassen und sich mit den anderen beiden Kompagnien zu vereinigen. Dieselben nahmen Stellung hinter der 3. und 4. Kompagnie an einem Damme. In dieser Stellung verharrte das Bataillon unter einem förmlichen Hagel von Granaten bis Nachmittags 22 Uhr. Zu dieser Zeit traf von der Division der Befehl ein , das Bataillon solle die zwischen

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Dohalikka und Mokrovous entstandene Lücke besetzen und von dort eine Kompagnie als Partikularbedeckung für unsere vorgehende Artillerie ent= senden. Dies geschah. Als Partikularbedeckung wurde die 4. Kompagnie vorgeschickt, welche an einer von Dohalizka nach Mokrovous führenden Allee Aufstellung nehmen mußte , da die Artillerie wegen des heftigen feindlichen Granatfeuers nicht weiter vorkommen konnte. In der Stellung bei Dohalikka und Mokrovous verblieb die Division in fortwährendem Granatfeuer bis zum Eintreffen der II. Armee. Bei dem jetzt erfolgenden Vorgehen der ganzen Schlachtlinie rückte das Bataillon mit auseinandergezogenen Kompagnien an der Tete der Division gegen Problus vor. Hierbei bot sich der 2. und 4. Kompagnie noch die Gelegenheit, in der Nähe von Stresetit auf feindliche anreitende Kavalleriemassen ein wirksames Feuer abzugeben. Die 2. Kompagnie machte bei dieser Gelegenheit 7 Beutepferde. Bei genanntem Orte hatte das Bataillon die Ehre, von Seiner Majestät dem Könige huldvollſt begrüßt zu werden. Allerhöchstderselbe erkundigte sich theilnehmend nach den bisherigen Verlusten und sprach dem Major v. Garrelts seine Anerkennung über das Verhalten des Bataillons aus. Nachdem auch die Elb-Armee auf dem rechten Flügel der preußischen Reihen eingetroffen war , vermochten die Oesterreicher dem von drei Seiten andrängenden Sieger keinen Widerstand mehr entgegenzusetzen. Ez blieb ihnen, um nicht völlig aufgerieben zu werden, nur der Rückzug übrig, welcher, in großer Unordnung auf Königgrät angetreten, bald in förmliche Flucht ausartete und den verfolgenden Preußen reiche Kriegsbeute in die Hände lieferte. Wenn es somit dem Bataillon auch nicht vergönnt war , an dem ruhmreichen Kampfe bei Königgräß einen hervorragenden Antheil zu haben, so giebt doch sein muthiges Ausharren im heftigsten Granatfener Zeugniß von seiner Standhaftigkeit und Hingebung. Die Verluste des Bataillons waren im Vergleich zu denen der anderen Truppen gering . Sie betrugen nur einen Todten und einen Verwundeten (j. Anlage: Verlustliste) . Ein Armeebefehl, welcher am Tage nach der Schlacht von Seiner Majestät erlassen wurde, lautete: Soldaten Meiner in Böhmen versammelten Armee ! „Eine Reihe blutiger und ruhmreicher Gefechte hat die rechtzeitige Vereinigung unserer sämmtlichen Streitkräfte in Böhmen möglich gemacht. Aus den Mir vorliegenden Berichten ersehe Ich , daß dies Resultat durch die sichere Führung Meiner Generale und durch die Hingebung und Tapferkeit sämmtlicher Truppen erreicht worden ist. Unmittelbar darauf hat die Armee , trotz aller Anstrengungen und Entbehrungen der vorhergehenden Tage , unter Meiner Führung den Feind in einer festen Stellung bei Königgrätz energisch angegriffen, die gut vertheidigte Position nach heißem Kampfe genommen und einen glorreichen Sieg erkämpft. Viele Trophäen , über hundert eroberte Kanonen , Taufende von Gefangenen geben aufs neue Zeugniß

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von der Hingebung und Tapferkeit , in welcher alle Waffen mit einander gewetteifert haben. Der Tag von Königgrät hat schwere Opfer gefordert , aber er ist ein Ehrentag für die ganze Armee, auf welche das Vaterland mit Stolz und Bewunderung blickt. Ich weiß, Jhr werdet auch ferner meinen Erwartungen entsprechen , denn preußische Truppen wußten stets mit dem Heldenmuth diejenige Manneszucht zu vereinigen , ohne welche große Erfolge nicht erkämpft werden können. “ Hauptquartier Horik, den 4. Juli 1866 . gez . Wilhelm .

5.

Verfolgung des Feindes und Friedensschluß .

Der Weitermarsch der vereinigten preußischen Armeen hatte theils den Zweck, den Feind unausgesetzt zu verfolgen, theils ſeine Hauptstadt Wien so schnell als möglich zu erreichen. Man mußte unter allen Umständen früher an der Donau anlangen, wie dies der österreichischen Südarmee möglich sein konnte. Lettere hatte die Italiener bei Custozza am 24. Juni geschlagen und wurde sofort auf Wien dirigirt , um die österreichische Nordarmee zu unterstützen. Die I. und Elb-Armee erhielten deshalb Befehl, in forcirten Märschen über Brünn direkt auf Wien vorzurücken , während die II. Armee dem auf Olmüß zurückgehenden Feinde følgen und ihn festhalten sollte. Letzteres gelang nut theilweise. Der österreichische General v. Benedek hatte auf die Meldung von dem schnellen Vordringen der Preußen gegen Wien seine Armee unter Benutzung der Eisenbahn in Marsch nach der Landeshauptstadt gesetzt. Diese Beförderung der österreichischen Armee wurde durch die II. Armee des Kronprinzen unterbrochen , als erst drei österreichische Korps Wien erreicht, und bewog dies den General Benedek, seine übrigen Korps in südlicher Richtung nach Ungarn zu dirigiren , gefolgt von der Armee des Prinzen Friedrich Karl. Die anderen beiden preußischen Armeen gingen jezt ungehindert gegen Wien vor. Das Jäger-Bataillon marschirte nach der Schlacht von Königgräk im Verbande der 6. Brigade in forcirten Märschen in südlicher Richtung über Bor, Bela, Lhotka, Klina, Mißlitz, Poysdorf u. s . w. , und langte am 20. Juli in der Nähe von Zistersdorf, 6 Meilen von Wien entfernt, an. Bemerkenswerthe Ereignisse traten nicht ein, da das Bataillon keine Gelegenheit mehr fand, mit dem Feinde in Berührung zu kommen . Im Ganzen wurde 15 Tage marschirt und 2 Tage geruht. Auf diesen Märschen entstand ein inniges Freundschaftsverhältniß zwischen unseren Jägern und den Blücherschen Huſaren, und begrüßten sich die Leute bei jeder Begegnung mit den Worten : "1 Guten Morgen, Couleur. “ Theile der I. Armee waren schon bei Preßburg in glücklichem Gefecht mit den Desterreichern begriffen, wodurch ihnen dieser Ort, der Schlüssel zwischen Wien und Ungarn, unfehlbar in die Hände fallen mußte, als am 22. Juli die Nachricht von dem zu Nicolsburg abgeſchloſ=

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fenen Waffenſtillstande eintraf. Ihm folgten die Friedenspräliminarien am 26. Juli und am 23. August der Friede zu Prag. Leider konnte man sich nach erfolgtem Waffenstillstande nicht der völligen Freude über den siegreich durchgeführten Krieg hingeben , da ein neuer Feind, in Gestalt der Cholera, auftrat und die preußischen Reihen lichtete. Unser Bataillon konnte von Glück sagen , daß nur eine_ver= hältnißmäßig kleine Zahl Cholerakranker , im Ganzen 28 , in die Lazarethe geschafft werden brauchte. Sechs von diesen erlagen der Krankheit. Am 30. Juli trat das Bataillon seinen Rückmarsch an, erreichte am 20. August Reichsstadt, wo 10 Tage Ruhe war, und marſchirte Anfangs September über Zittau, Burkersdorf nach Görlitz, von wo es per Bahn Am 6. September, Abends 6 Uhr, nach Greifswald befördert wurde. traf das Bataillon auf dem festlich geschmückten Bahnhof ein und hielt unter dem Jubel der Bevölkerung seinen Einzug in die Stadt. Tags darauf hatte die Stadt für Offiziere und Mannschaften in vier verschiedenen Lokalen Festessen veranstaltet, bei denen in herzlichen Worten noch oftmals der Thaten des Bataillons gedacht wurde. Zur Erinnerung an diesen glorreichen Feldzug stiftete Seine Majestät der König für alle Kombattanten ein Kreuz aus Bronze von erobertem Geschütz , welches an schwarz-weiß-orangenem Bande getragen werden sollte. Auch die Fahne des Bataillons erhielt dieſes Erinnerungskreuz mit zwei aufrecht übereinander stehenden Schwertern. Außerdem erhielten folgende Offiziere, Aerzte, Oberjäger und Mannschaften des Bataillons Dekorationen : Major v. Garrelts den R. A.-O. III . Kl. m. S. , = = = = = Hauptmann v. Reibnit = = = = IV. Kl. m. S. , Schulz = = = = Pr.-Lieut. v. Heydebreck = = = = = = = = = Schmidt = = = = = = = Set.-Lieut. v. Bähr = = = = = = = v. Piper = = = = = Stabsarzt Dr. Kirchner = das M.-E. II. Kl., Feldwebel Schulz = =3 = = = Streitz = = = Puhl = = = = Tonn = = = = Petersdorf = = = = Hartig = = = Portepeefähnrich Neumann = = = = Oberjäger Thom = = = = = Husert = = = = = Köpp = = = Wiesner = = = = Mortag = = = = Devrient = = = Berndt = = = = Ady

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Am 8. September wurden die Reserven entlassen und ging man, nach Eintreffen der Ersatz-Kompagnie aus Swinemünde, am 12. September wieder an die Friedensarbeit.

VI .

Die Zeit vom September 1866 bis zum Juli 1870.

Infolge des Feldzuges von 1866 war Preußen um drei Provinzen reicher geworden, und wurde für jede Provinz die Errichtung eines Armeekorps angeordnet. Hiermit wurden auch drei neue Jäger-Bataillone, das 9. , 10. und 11., ins Leben gerufen , zu deren Formirung die alten Bataillone Offiziere, Oberjäger und Jäger abgehen mußten. Von unserem Bataillon wurden 1 Offizier (Premierlieutenant v. Heydebreck), 8 Oberjäger und 52 Jäger zum 10. Jäger-Bataillon verſeßt. Die aus den aufgelösten Staaten übernommenen Offiziere und Unteroffiziere wurden auf alle preußischen Truppentheile vertheilt , bei welcher Gelegenheit in das Pommersche Jäger-Bataillon der Hauptmann v. Nordeck aus kurhessischen , der Sekondelieutenant Gebhard aus hannoverschen Diensten einrangirt wurden. 1867 wurde das Bataillon mit Zündnadelbüchsen M/65 bewaffnet. Die Büchsen hatten eine Stechschloßeinrichtung , durch deren Wiedereinführung einem bei den Jägern längst gehegten Wunsche Rechnung getragen wurde. So vortrefflich aber auch diese Einrichtung für den Scheibenstand war, so wenig bewährte sie sich im Felde. In der Winterkampagne 1870/71 versagten infolge der Kälte die meisten Stechschloßfedern, die Büchsen stachen ab, und waren die Leute gezwungen, mit ungestochenen Büchsen zu schießen. Bei der nach dem Kriege neu konstruirten Jägerbüchse M/71 kam das Stechschloß daher nicht wieder zur Anwendung. Die Hirschfänger M/65 waren zum Aufpflanzen eingerichtet und genau so konstruirt wie die noch heute in Gebrauch befindlichen. 1868 wurde der Generalmajor v. Obernitz zum Inspekteur ernannt. In demselben Jahre erschien für sämmtliche Jäger-Bataillone ein Reglement: „Bestimmungen, betreffend die Ausbildung der Jäger und Im folgenden Jahre wurde eine neue Schießinstruktion Schüßen". herausgegeben.

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1869 fand die letzte Besichtigung des Bataillons durch Seine Königliche Hoheit den Kronprinzen , welcher zur Zeit kommandirender General des 2. Armeekorps war, statt. Im Herbst desselben Jahres hielt Seine Majestät der König bei Stargardt in Pommern große Revue über das 2. Armeekorps ab, an der das Pommersche Jäger-Bataillon mit eingezogenen Reserven theilnahm . Am 12. April 1870 trat ein Kommandowechsel ein. Der Oberstlieutenant v. Garrelts wurde mit der Führung des 48. Regiments beauftragt, während der Major v. Netzer, vom 35. Regiment, zum Kommandeur des Bataillons ernannt wurde.

VII .

Theilnahme des Bataillons am Feldzuge gegen Frankreich 1870/71.

1. Kriegserklärung und Mobilmachung. Die glänzenden Erfolge der preußischen Truppen im Jahre 1866 waren unserem mächtigen Nachbar Frankreich ein Dorn im Auge. Napoleon sah in dem aus diesem Kriege entstandenen Norddeutschen Bunde unter Preußens Oberherrschaft einen für Frankreichs Machtstellung in Europa gefährlichen Nebenbuhler. In der vollen Ueberzeugung , nur durch einen siegreichen Krieg mit Preußen Frankreichs Stellung aufrecht erhalten zu können , fand Napoleon dafür jenen nichtigen Grund, die Kandidatur des Prinzen von Hohenzollern auf den spanischen Thron . Durch die empörenden Zumuthungen, die er unſerem Könige in Ems stellen ließ, wurde der Fehdehandschuh von Frankreich hingeworfen, und einmüthig erhob sich ganz Deutschland, um Vergeltung zu üben für die unserem Könige widerfahrene Unbill. Am 16. Juli wurde die Kriegserklärung Frankreichs in Berlin übergeben und diese sofort vom König Wilhelm mit der Mobilmachung der norddeutschen Armee beantwortet , der sich die süddeutschen Staaten anschlossen. Nachdem Seine Majestät in Erinnerung der von unseren Vorfahren 1813 , 14 und 15 glorreich geführten Befreiungskriege das damals gestiftete Eiserne Kreuz wieder hatte aufleben lassen , übernahm er am 2. August 1870 das Oberkommando über die gesammten deutschen Heere und erließ an demselben Tage folgenden Armeebefehl : An die Armee ! „Ganz Deutschland steht einmüthig in den Waffen gegen einen Nachbarstaat, der uns überraschend und ohne Grund den Krieg erklärt hat. Es gilt die Vertheidigung des bedrohten Vaterlandes , unserer

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Ehre, des eigenen Heerdes. Ich übernehme das Kommando über die gesammten Armeen und ziehe getrost in einen Kampf, den unsere Väter in gleicher Lage einst ruhmvoll bestanden. Mit Mir blickt das ganze Vaterland vertrauensvoll auf Euch. Gott der Herr wird mit unserer gerechten Sache sein." gez. Wilhelm . Mainz, den 2. August 1870.

2.

Von Beginn des Feldzuges bis zur Schlacht bei Gravelotte. (S. Skizze von Meg und Umgegend.)

Deutschland konzentrirte an der franzöſiſchen Grenze drei Armeen. Die I. unter General v. Steinmetz versammelte sich in der Gegend von Trier bis Saarlouis , die II. unter Prinz Friedrich Karl in der Pfalz bei Kaiserslautern, die III. unter dem Kronprinzen in der Nähe von Landau. Das 2. Armeekorps war einstweilen noch in Deutschland zurückbehalten worden, mit ihm das 1. und 6. Korps und die 17. Division, da man erſt über die Haltung Oesterreichs und Dänemarks in der Kriegsfrage mit Frankreich klar sein mußte. Am 16. Juli traf, wie für alle Truppen , auch für unser Bataillon die Mobilmachungs - Ordre ein. Der Major v . Nezer leitete die Mobilmachung. Eine Ersatz-Kompagnie wurde formirt, dieses Mal aber in Greifswald gelassen, und am 27. Juli ging das mobile Bataillon per Bahn nach Berlin ab, woselbst sich das 2. Armeekorps versammeln jollte. Die Offiziere waren, wie folgt, auf die Kompagnien vertheilt : Stab. Kommandeur : Major v. Nezer, Adjutant : Sekondelieutenant v. Hennigs. 1. Kompagnie. Hauptmann Freiherr v. Gillern, Premierlieutenant v. Schrötter, Sefondelieutenant v. Buggenhagen, Portepeefähnrich Brune, Lorenz. 2. Kompagnie. Hauptmann v . Nordeck, Premierlieutenant v. Laer, Sekondelieutenant Freiherr v . Langermann und Erlencamp, = Ziegler.

3. Kompagnie . Hauptmann Schulz , Premierlieutenant v . Piper, Sefondelieutenant v. Bremen, ፡ Petri.

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4. Kompagnie. Premierlieutenant Graf v. Hoym (für den erkrankten Hauptmann Papen), Sefondelieutenant v. Stülpnagel, = Gebhard, Portepeefähnrich Pflugradt.

Ersatz-Kompagnie. Hauptmann der Landwehrjäger v. Röder, Sefondelieutenant v. Renzell , = Nehring, Vizefeldwebel Frhr. v. Nordenflycht. In der Schönhauser Vorstadt von Berlin wurde das Bataillon einquartiert und nahm an den Uebungen des Armeekorps in der Umgegend von Berlin Theil. Zum kommandirenden General des Armeekorps war der Generallieutenant v. Fransecky ernannt. Das Jäger-Bataillon wurde von ihm der 3. Diviſion und in dieſer der 6. Brigade zugetheilt. Kommandeur der Division war der Generalmajor v. Hartmann , die 6. Brigade führte Oberst von der Decken. Am 7. August traf für das 2. Armeekorps der Befehl zum Abmarsch nach Frankreich ein. Frohen Herzens verließ das Bataillon am 8. Auguſt Berlin und erreichte nach dreitägiger Eisenbahnfahrt, am 11. August, Neuenkirchen in der Rheinprovinz . Noch selbigen Tags ging der Marsch bis Friedrichsthal , am folgenden Tage bis Mahlſtadt bei Saarbrücken , und am 13. überschritt das Bataillon unter begeistertem Hurrah die französische Grenze. Das 2. Armeekorps sollte zur Verstärkung der II. Armee dem rechten Flügel derselben folgen und marſchirte demgemäß von Saarbrücken aus auf der Straße nach Metz vor. Das erste Biwak auf feindlichem Boden bezog das Bataillon mit der Division am 13. Auguſt bei St. Avold. Die nächsten Tage brachten es in die Biwaks bei Faulquemont, Han sur Nied und Buchy , bis die Ereignisse des 14. und 16. Auguſt das 2. Armeekorps über die Mosel riefen. Bei Pont à Mousson wurde dieser Fluß überschritten, und bezog das Bataillon am 17. August Biwak bei Louzenay . Alle diese Märsche wurden bei der drückendsten Hiße am Tage zurückgelegt, wogegen die Nächte in den Biwaks empfindliche Kälte brachten. Die II. Armee hatte für den 18. August Befehl erhalten, dem zurückgeworfenen Feinde in der Richtung auf Gravelotte zu folgen. Das 2. Korps, welches noch zwei Tagemärsche von der II. Armee entfernt war, sollte am 18. Burières erreichen, um sich Tags darauf mit der II. Armee zu vereinigen. Am 18. früh 1 Uhr, als die Truppen kaum einige Stunden geruht, ertönte das Alarmsignal. Unverzüglich wurde der Marsch auf Burières angetreten. Unter fortwährenden Stockungen marschirte das Korps bis

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Mittags 112 Uhr ohne größeres Rendezvous und bezog zur gedachten Zeit Biwaks bei Burières. Aus der Gegend von Gravelotte wurde Kanonendonner vernehmbar. Bald loderten die Kochfeuer, und hatten die Leute eben ihre Kessel Das Essen aufgesetzt , als Befehl zum sofortigen Weitermarsch eintraf. wurde fortgeschüttet , und vorwärts ging es in der Richtung auf den Kanonendonner. 3.

Die Schlacht bei Gravelotte am 18. Auguſt. (S. Skizze zu dieſer Schlacht. )

Bald passirte die 3. Division das Schlachtfeld vom 16. , überall noch mit Todten befäet, und erreichte gegen 5 Uhr die Gegend zwiſchen Rezonville und Gravelotte, wo das Bataillon von einer Höhe aus den Kampf unseres rechten Flügels deutlich vor sich hatte. Etwa eine halbe Stunde verblieb die Division in dieser Stellung, bis gegen 52 Uhr für dieselbe Befehl zum Vorgehen eintraf. Die Ostlisiere des Bois de Vaur und die davor gelegenen Höhen sollten besetzt und von hier aus die Straße nach Metz unter Feuer genommen werden, um dem schon im Abziehen begriffenen feindlichen linken Flügel möglichsten Abbruch zu thun. Nach Ablegung des Gepäcks rückte die Diviſion, das Jäger-Bataillon im ersten Treffen der Avantgarde, gegen die bezeichnete Position im Eilschritt vor. Mit auseinandergezogenen Kompagnie- Kolonnen erstieg das Bataillon die ziemlich steilen, bewaldeten Höhen und erreichte die Ostlisiere des Bois de Vaux. Ein formidables Gewehr- und Mitrailleusenfeuer begrüßte die Truppe aus der französischen Stellung, welche wegen einer vorliegenden Terrainwelle kaum erkannt werden konnte. Für kurze Zeit war daher an ein weiteres Vordringen nicht zu denken. Etwa nach Verlauf einer Viertelstunde , nachdem man sich einigermaßen orientirt hatte, wurde Befehl zum Vorgehen gegeben. Unter dem Schutze einer starken Schüßenlinie rückte das Bataillon in KompagnieKolonnen nebeneinander , mit Intervallen , gegen die Straße von Metz vor und besetzte die Terrainwelle, welche sich halbwegs zwischen dem Bois de Vaur und der Meßer Straße erhebt. Von hier aus konnte ein wirksames Tiralleurfeuer gegen die jenseits der Chauffee befindliche feindliche Position eröffnet werden. Wegen der bald einbrechenden Dunkelheit war es leider unmöglich, die Stellung und Stärke der Franzosen zu erkennen, und mußten, da ein Sturm auf die feindliche Position beabsichtigt war, einzelne Schüßen zur Rekognoszirung vorgesandt werden. Diese wurden durch ein so heftiges Feuer vom Feinde zurückgewiesen, daß ein Attackiren der feindlichen Stellung vorläufig noch nicht räthlich schien. Auch traf durch Patrouillen die Meldung ein, daß vor unserer Stellung, hart an der Chauffee, unpaſſirbare große Steinbrüche vorhanden seien. Trotzdem gelang es dem größten Theil der 2. Kompagnie unter dem Hauptmann v. Nordeck , die Steinbrüche zu erreichen

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und sich an ihrem Rande festzusetzen , so daß diese Kompagnie auf etwa 200 Schritt ein wirksames Feuer auf die feindliche Stellung eröffnen fonnte. Zur 2. Kompagnie geſellte sich sehr bald der Lieutenant v. Stülpnagel der 4. Kompagnie mit seinem Zuge. Während dessen hatten sich die übrigen Truppentheile der Diviſion Dabei war es rechts und links des Bataillons ebenfalls entwickelt. wegen der einbrechenden Dunkelheit nicht zu vermeiden geweſen, daß ſich die Schüßen der Infanterie mit denen unseres Bataillons vermischten. Auf dem linken Flügel des Bataillons hatten inzwischen die Lieute= nants v. Laer und v. Langermann, welche mit etwa 50 Jägern der 2. Kompagnie hier Stellung genommen, drei Geschüße von der Artillerie des 7. Korps entdeckt, deren Bespannung zusammengeschossen war, und gegen welche die Franzosen Ausfälle unternahmen. Infolge dessen führten genannte Offiziere ihre Leute in die Höhe der Geſchüße und vertheidigten dieselben mit Erfolg gegen alle Versuche des Feindes, sich derselben zu bemächtigen. Bis gegen 10½ Uhr währte das Gefecht in der angegebenen Weiſe ; Dieser da trat eine plötzliche Feuerpause auf der ganzen Linie ein. Zeitpunkt wurde zum Sammeln benutzt, und hatte sich sehr bald das Jäger-Bataillon zusammengefunden. Da das Feuer vom Feinde nicht wieder aufgenommen wurde, so wurden die Truppen in die Ostlifiere des Bois de Vaur zurückgenommen. Das Bataillon schob drei Feldwachen vor ; kleinere Abtheilungen wurden zum Aufsuchen der Verwundeten abgesandt. Bei dieser Gelegenheit eröffnete der Feind noch einmal ein heftiges, mehrere Minuten andauerndes Feuer, darauf war Alles still. Schon war das Bataillon im Begriff, sein Biwak auf dem errungenen Kampfplatz aufzuschlagen , als für dasselbe gegen 1 Uhr Nachts der Befehl eintraf, nach der Stelle zurückzugehen , wo es am Nachmittage das Gepäck abgelegt hatte. Truppen der 4. Division bezogen statt dessen die Vorposten auf den Höhen des Bois de Vaur , während das Bataillon nach dem bezeichneten Orte abrückte. Hier sank bald Alles erschöpft nieder und schlief ein. Die Verluste, welche das Bataillon in der Schlacht von Gravelotte erlitt , beliefen sich auf 9 Todte , 72 Verwundete (darunter Lieutenant Freiherr v. Langermann, verblieb bei der Truppe). Von den Verwundeten starben in späterer Zeit noch neun in den Lazarethen (s. Anlage : Ver = luſtliſte). Auf feindlicher Seite, unserer Stellung gegenüber, waren, wie sich am 19. früh ergab, die Verluste an Todten viel bedeutender.

4. Die Cerniruug von Mez.

(S. Skizze von Meß und Umgegend.) Die französischen Truppen der Rhein-Armee unter dem Oberbefehl des Marschalls Bazaine hatten sich in der Nacht vom 18. zum 19. in den Schutz der Festung Metz zurückgezogen.

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Der Tag nach der Schlacht konnte daher unsererseits zur Beerdigung der Todten und zur Instandsetzung der Sachen mit Ruhe benutzt werden . Am 20. Auguſt früh erfuhr das Bataillon die Aufgabe, welche dem 2. Korps für die nächste Zeit gestellt war , nämlich bei der Cernirung von Metz thätig zu sein. Sämmtliche Cernirungstruppen wurden unter den Befehl des Prinzen Friedrich Karl gestellt. Noch am 20. rückte das Bataillon in die erste Cernirungslinie und bezog die Vorposten bei Leipzic. In dieser Stellung bezw. in der Nähe derselben bei Moscou und Montigny la Grange verblieb es bis zum 27. , an welchem Tage das 2. und 3. Armeekorps in nordwestlicher Richtung abrückten, um etwaigen Versuchen der französischen Armee des Kaisers Napoleon, Bazaine in Meß zu entseßen, entgegenzutreten . In Fléville bezog das Bataillon zum ersten Mal auf französischem Boden Quartiere. Am 30. ging die 3. Division nach Vallerois und Umgegend. Bis zum 6. September verblieb unser Bataillon in und bei Vallerois , wurde fast täglich alarmirt, um mit der Division eine Bereitschaftsstellung zu beziehen und kehrte in der Regel des Nachts in sein Kantonnement Ballerois zurück . Am 7. September wurde die 3. Division nach Novéant und Umgegend gezogen , um von hier aus zur Bewachung und zum Transport der von Sedan kommenden Gefangenen verwendet zu werden. Vom 10. bis 13. September hatte unser Bataillon bei Gorze die Wachen und Transport-Kommandos zu stellen. Sehr interessant war es, die bunt durcheinander geworfenen Truppen der franzöſiſchen Armee zu beobachten. Alle Waffengattungen, alle möglichen Uniformen waren Die Offiziere hier beisammen. Jeder Transport betrug 2000 Mann. wurden für sich transportirt. Während der Anwesenheit des Bataillons bei Gorze langte ein Transport von 1000 Offizieren und 1000 Offizierburschen an. Dieselben hatten an einem Tage einige 40 Kilometer zurückgelegt und sanken die meisten bei ihrer Ankunft auf dem Gutshofe St. Catherine völlig erschöpft nieder; auch die Verpflegung schien nur äußerst dürftig gewesen zu sein, denn sehr bald forderten die Burschen mit verzweifelten Mienen Brot für sich und ihre Herren. Da die Lebensmittel für die Gefangenen immer erst Abends, oft zu später Stunde, eintrafen, so machte der Major v. Neßer unseren Jägern den Vorschlag, ihren Vorrath an Speck, Brot und Kaffee mit den franzöſiſchen Gefangenen zu theilen. Der Vorschlag wurde gern angenommen und zeigten sich die Franzosen sehr dankbar für die dargereichten Lebensmittel. Von Gorze ging das Bataillon am 13. September nach Novéant und Arnaville, wo es bis zum 30. in Ruhequartieren lag. In dieser Zeit traten einige Personalveränderungen im Offizierkorps ein. Der Hauptmann v. Nordeck wurde unter Beförderung zum Major ins 64. Regiment und für ihn der Premierlieutenant v. Bismarck vom 10. Jäger-Bataillon als Hauptmann und Kompagniechef in das diesseitige 3 Pflugradt, Pomm. Jäg.-Bat. Nr. 2.

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Bataillon versetzt.

Letterer wurde am 7. Oktober , noch ehe ihm die Versetzung bekannt geworden, bei Woippy schwer verwundet und übernahm für ihn der Premierlieutenant v. Laer die Führung der 2. Kompagnie . Der Premierlieutenant Graf v . Hoym wurde zum Hauptmann und Kompagniechef , die Portepeefähnriche Pflugradt und Brune zu Sefondelieutenants befördert. Am 1. Oktober wurde das Bataillon wieder in die vordere Cer= nirungslinie gezogen und besetzte die Vorposten in Marly sur Seille. Die Feldwachen wurden einige Hundert Meter vorgeschoben und etablirten sich in dem Gehöft La Papéterie und in tiefen Schützengräben rechts daneben. Am 3. Oktober wurde das Bataillon getheilt. Die 2. Kompagnie trat zu den Vorposten der 8. Infanterie-Brigade in und bei Frescaty, die 4. Kompagnie zu denen der 7. Brigade in Vaux, die 1. und 3. Kompagnie blieben in und bei Marly. Von dieser Zeit ab bis zur Kapitulation von Met wurden die einzelnen Kompagnien hauptsächlich für den Patrouillendienst und den Feldwachdienst bei Nacht verwendet. Bis auf kleine Neckereien mit den französischen Posten kam es jedoch in unserem Theil des Cernirungsgürtels zu keiner ernsten Aktion. Trotzdem muß aber diese Zeit der Cernirung für das Bataillon als die anstrengendſte des ganzen Feldzuges angesehen werden. Die Verpflegung war mangelhaft , die Quartiere schlecht, die Biwaks naß ; dazu kam , daß die Truppen täglich durch eine Anzahl Granaten aus den detachirten Forts der Festung in steter Unruhe erhalten wurden. Während der ganzen vier Wochen kam man nicht aus den Kleidern , da man stets zum Empfange des Gegners bereit ſein mußte. Selbstredend trug diese Zeit nicht zur Erhaltung des Geſundheitszustandes bei. Ein großer Theil an Offizieren und Mannschaften der Cernirungs-Armee mußte in die Lazarethe geschafft werden und erlagen hier viele der Ruhr oder dem Typhus . Unser Kommandeur , Major v. Netzer, welcher schon längere Zeit leidend war, sah sich ebenfalls in dieser Zeit genöthigt , das Bataillon zu verlassen, und übernahm an seiner Stelle der Hauptmann Schulz die Führung desselben. Die 3. Kompagnie führte der Premierlieutenant v. Schrötter. Anfangs Oktober traf aus der Heimath der erste Ersatz ein, um die schon merkbar gewordenen Lücken wieder zu füllen. Mit ihm kamen die Lieutenants v. Renzell und Nehring, für welche die Lieutenants v. Stülpnagel und Ziegler zur Ersatz-Kompagnie kommandirt waren . In der selben Zeit mußte das Bataillon drei Offiziere zur Formirung des 1. Reserve -Jäger - Bataillons stellen. Hierzu wurden die Lieutenants v. Laer, v. Piper und v. Bremen kommandirt. Für den Premierlieutenant v. Laer übernahm der Lieutenant v. Langermann die Führung der 2. Kompagnie. Der Vizefeldwebel Schwieger wurde zum Sekondelieutenant der Reserve ernannt. Mit Spannung sah das Bataillon in der zweiten Hälfte des Oktober die Parlamentäre herüber- und hinübergehen ; das Ende der Belagerung

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schien gekommen. Massenhafte Deserteure vom Feinde trafen ein, so daß der Befehl höheren Orts gegeben werden mußte, Alles zurückzuweisen. Mit einem Stück Speck oder einer halben pommerschen Wurst wanderte mancher Franzose betrübt wieder nach Metz zurück. Am 28. Oktober endlich traf die frohe Kunde von der Kapitulation der Festung ein. Unter den Augen unserer 2. Kompagnie hatte die Unterzeichnung der Kapitulationsbedingungen im Schloffe Frescaty_ſtattgefunden , und laute Hurrahrufe erschollen rings um Metz aus allen deutschen Kehlen . Mit 3 Marschällen, 50 Generalen, 6000 Offizieren und 173 000 Mann nebst dem gesammten Armeematerial überlieferte die bis dahin noch nicht bezwungene Festung die Schlüffel ihrer Thore dem Sieger. Am Tage nach der Kapitulation erfolgte die Auslieferung der Gefangenen. Die 6. Brigade , unter Oberst v. Wedell, welcher für den während der Cernirung verwundeten Oberst von der Decken die Führung der Brigade übernommen hatte, nebst unserem Bataillon hatten den Vorzug, 22,000 Mann der französischen Kaiſergarde an der Straße MeßJout, in der Nähe von Frescaty, an sich vorbei defiliren zu sehen. Prinz Friedrich Karl nahm an dieser Stelle den Rapport vom franzöfischen General entgegen. Nach der glücklichen Lösung der den deutschen Truppen vor Metz gestellten Aufgabe wurde die Cernirungs - Armee aufgelöst und das 2. Armeekorps nach Paris in Marsch geſetzt, um den dortigen, noch lockeren Cernirungsgürtel zu verstärken.

5.

Die Cernirung von Paris bis zur Schlacht bei Champigny am 2. Dezember. (S. Uebersichts-Skizze )

Das Bataillon wurde in Pont à Mousson eingeschifft und erreichte nach dreitägiger Bahnfahrt über die Städte Toul, Chalons , Epernay am 6. November Nanteuil, 8 Meilen vor Paris . Man hatte nur am Tage fahren können und auch da nur sehr langsam, da man ein Aufreißen der Schienen durch die feindliche Bevölkerung befürchtete, und kam es daher, daß für die Zurücklegung einer Strecke von 35 Meilen eine unverhältnißmäßig lange Zeit in Anspruch genommen wurde. Von Nanteuil marschirte das Bataillon über St. Denis, Touquin, Chaumes nach Limeil. Hier im Bereiche der Cernirungstruppen angelangt, trat das 2. Armeekorps in den Verband der III. Armee des Kronprinzen von Preußen. Am 12. November ging der Marsch nach Bonneuil, Créteil und Mesly, in und bei welchen Orten das Bataillon unter angenehmeren Verhältnissen wie bei Metz 6 Tage lang Vorposten bezog. Außer einigen zuckerhutähnlichen Granaten vom Fort Charenton, welche die Franzosen täglich herübersandten, bereiteten dieselben den Jägern wenig Unbequemlichkeiten. Nur gelegentlich wurden Schüsse mit den französischen Posten gewechselt. 3*

36 Am 18. November wurde das Bataillon von den Vorposten ab= gelöst und in die zweite Linie nach Longjumeau zurückgenommen, wo es 11 Tage in ungestörter Ruhe verblieb, um sich für die kommenden Stra= pazen zu erholen. In diesen Tagen traf der Premierlieutenant v. StülpDerselbe hatte Ersatzmannschaften für das nagel beim Bataillon ein. 4. Jäger-Bataillon nach Frankreich gebracht und machte, da er sich in nächster Nähe seines Truppentheils befand, eine Besuchsreise nach Longjumeau. Kaum war er eingetroffen, als die Ausfälle der Franzosen die Thätigkeit des Bataillons in Anspruch nahmen und ihn veranlaßten, das Bataillon zu begleiten. Am 29. November, Morgens 9 Uhr, ertönte plötzlich das Alarmsignal. Das Bataillon hatte Befehl erhalten, unverzüglich nach Massy zu rücken, woselbst die 3. Diviſion einem an diesem Tage vermutheten Ausfall der Franzosen entgegentreten sollte. Da jedoch der Feind zu keiner ernsten Aktion überging , ſo marſchirten die Truppen am Nachmittage in ihre Kantonnements zurück. Am folgenden Tage wiederholte sich dasselbe Manöver, und kehrte das Bataillon nach Longjumeau abermals zurück, ohne mit dem Feinde in Berührung gekommen zu sein. Kaum waren jedoch die Leute in ihre Quartiere entlassen, als ein abermaliger Alarm die Truppe versammelte und noch am Nachmittage des 30. November über Chilly nach Orly marschirt wurde. Das 6. Korps wehrte hier einen Ausfall der Franzosen ab, und sollte die 3. Division als Reserve dienen. Ohne unsere Theilnahme am Gefecht schlug das 6. Korps den Ausfall zurück, und gelangte das Bataillon Abends gegen 8 Uhr völlig erschöpft wieder in Longjumeau an. Am Morgen des 1. Dezember wurde, als die Leute eben ihre Kochgeschirre aufs Feuer gesetzt, wiederum Alarm geblasen. Mit leerem Magen wurde der Marsch über Chilly und Boissy nach Such angetreten, wo die Brigade den ganzen Tag , ohne Lebensmittel , in der Gefechtsbereitschaft als Reſerve für die im Gefecht befindlichen Sachsen stehen mußte. Mit Einbruch der Dunkelheit erhielt das Bataillon Befehl, nach Santeny abzurücken, welcher Ort nach einem beschwerlichen Marsche durch einen großen Wald , in dem man sich wegen der vielen Kreuzwege kaum orientiren konnte, spät Abends erreicht wurde. In der Erwartung, ähnlich wie an den Tagen vorher , wieder nach Longjumeau zurückzukommen, hatten die Leute zu ihrem nunmehrigen größten Leidwesen alle Lebensmittel zurückgelaſſen, denn das gänzlich_ver= Mit hungrigem ödete Dorf Santeny bot nicht die geringste Nahrung. Magen suchte ein Jeder erschöpft sein dürftiges Strohlager auf.

6.

Die Schlacht bei Champigny am 2. Dezember. (S. Skizze zu dieſer Schlacht.)

Schon um 42 Uhr früh brach das Bataillon bei völliger Dunkelheit von Santeny auf und langte um 7 Uhr bei Such an, wo sich die Brigade in Rendezvousstellung versammelte. Dem Befehl zum Abkochen

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konnte leider nicht nachgekommen werden, da eben nichts zum Kochen vorhanden war. Bereits seit der Ankunft des Bataillons bei Such war aus der Gegend von Champigny her ein starker Kanonendonner hörbar gewesen, Ein heftiges welcher sich bald mit lebhaftem Kleingewehrfeuer paarte. Gefecht mußte also in der genannten Gegend im Gange sein. Die Dörfer Champigny und Bry waren längere Zeit von den Württembergern besetzt gewesen ; nach erfolgter Ablösung durch fächſtſche Truppen waren beide Orte am 30. November durch die Franzosen ge= nommen worden und sollten den letzteren voraussichtlich als Stützpunkte für weitere Operationen dienen. Es galt daher , den Feind wieder aus General v. Fransecky hatte den gewonnenen Positionen zu vertreiben. am 1. Dezember Befehl erhalten, mit den ihm unterstellten Truppen, dem 2. Korps und Theilen des 12. Korps und der Württembergischen Division, Champigny und Bry zu überfallen, und beauftragte dieser die Sachsen, am 2. früh einen Ueberfall auf Bry zu machen, während die 1. Württembergische Brigade gleichzeitig gegen Champigny vorgehen sollte. Als Reserve standen die 7. Infanterie-Brigade. des 2. Korps bei Jägerhof, die 6. Brigade mit zwei Batterien der Korps - Artillerie bei Sucy. Die 5. Brigade sollte von Marolles herangezogen werden. Das Gefecht nun, welches am 2. früh 7 Uhr vor unserer Reservestellung bei Such entbrannt war, rührte von dem Ueberfall der Württemberger auf Champigny her. Da französischerseits ein Gegenstoß ins Werk gesetzt wurde , so ließ der General v. Fransecky zunächst die Korps-Artillerie des 2. Korps in Sodann beorderte er die 7. Brigade gegen das Gefecht eingreifen. Champigny und das Bois de la Lande vor und zog, als auch diesen Truppen die Wiedernahme der feindlichen Stellung nicht gelang, die 6. Brigade mit in das Gefecht. Um 8 Uhr früh brach die Brigade von Such auf und rückte über Chenevieres auf das Gefechtsfeld. Hier traf sie gegen 92 Uhr ein und zog sich in dem Grunde zwischen dem Park von Coeuilly und einem linker Hand liegenden Höhenzuge bis an die von Paris nach Langres führende Eisenbahn , schwenkte hier links hinter der auf dem Höhenzuge aufgestellten Korps-Artillerie vorbei und entwickelte sich, auf dem Plateau angekommen, gegen Champigny . Das Jäger-Bataillon, welches an der Tete der Brigade marschirte, ging in zwei Treffen vor. Die 1. (Hauptmann Freiherr v. Gillern) und die 4. Kompagnie (Premierlieutenant Graf v. Hoym) auseinandergezogen im ersten Treffen. Die 2. (Premierlieutenant v. Stülpnagel) und die 3. Kompagnie (Premierlieutenant v. Schrötter) geschlossen dahinter im zweiten Treffen. Ein starkes Granat- und Shrapnelfeuer begrüßte die Kompagnien, ohne jedoch erheblichen Schaden zu thun. Lieutenant Gebhard wurde bei dieser Gelegenheit durch einen Shrapnelschuß verwundet und mußte das Schlachtfeld verlassen . Bald war der Park von Champigny erreicht , in welchem sich noch kleine Refte der Württembergischen Brigade befanden, und geriethen die

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beiden vorderen Kompagnien, an der Nordwest-Lisiere des Parks angelangt, in ein Feuergefecht mit französischer Infanterie nordwestlich des Parks , wodurch dem weiteren Vordringen momentan Halt geboten wurde. Als Deckung für unsere Schützen waren nur einige dünne Obſt= bäume in der Lisiere des Parks vorhanden, so daß gleich bei Beginn des Gefechts die 1. und 4. Kompagnie namhafte Verluste erlitten. Währenddeſſen ſtanden die 2. und 3. Kompagnie geſchloſſen hinter dem Park in Reserve. Es galt jetzt, die vorliegenden Höhen nördlich Champigny ſowie das Dorf selbst zu erreichen. Die 3. Kompagnie mußte deshalb zwischen die 1. und 4. Kompagnie eindoubliren, und sollten diese drei Kompagnien vereint gegen die Höhe nördlich Champigny vorgehen, während die 2. Kompagnie, unter Führung des Premierlieutenants v. Stülpnagel, ſich durch den Park auf die nach Champigny führende Straße dirigiren sollte, um die im Dorfe kämpfenden Württemberger zu unterstützen. Gegen 112 Uhr avancirten die 1. , 3. und 4. Kompagnie unter einem heftigen Kleingewehrfeuer gegen die Höhe rechts Champigny, auf dem rechten Flügel durch Theile des 49. Regiments, auf dem linken durch Reste der Württemberger verstärkt. Dem schnellen Vordringen der Unsrigen vermochte der Gegner nicht Stand zu halten, und verließ derselbe, als unsere Schützen sich ihm auf 200 Schritt genähert, die Poſition. Nur 160 Mann hatten die auf den Höhen befindlichen Kiesgruben nicht rechtzeitig verlassen können und fielen daher als Gefangene in unsere Hände. Es war jetzt 12 Uhr Mittags. Währenddessen hatte die 2. Kompagnie, im Verein mit Theilen des 49. Regiments , Champigny noch rechtzeitig erreicht, um die im Dorfe befindlichen Württemberger, welche sich völlig verschossen hatten , zu verstärken. Schritt für Schritt drang die Kompagnie mit den 49ern und Württembergern im Dorfe vor, säuberte die einzelnen Häuser von den noch darin befindlichen Franzosen und langte 200 Schritt vor der Kirche an, wodurch der Feind gezwungen wurde, den östlichen Theil von ChamDem Oberjäger Roggenbach gelang es, pigny gänzlich zu räumen. 1 Offizier und 8 Mann , dem Vizefeldwebel Schüller 1 Offizier und 12 Mann zu Gefangenen zu machen. Bei dieser Gelegenheit wurde der Premierlieutenant v. Stülpnagel durch die Bruſt geſchoſſen (er erlag zwei Tage später im Lazareth zu Ormesson seiner Verwundung) , Lieutenant Schwieger wurde verwundet. Die Führung der 2. Kompagnie übernahm der Lieutenant Nehring. Die auf der Höhe nördlich Champigny befindlichen drei Kompagnien hatten sich sofort in den von den Franzosen verlaffenen Kiesgruben eingeniſtet und das Feuer gegen die in den Häusern der Nordlisiere von Champigny und vor dem Damm der Eisenbahn Paris -Langres befindlichen Franzosen aufgenommen . Ein Hagel von Granaten, Mitrailleusenund Gewehrgeschoffen fiel auf die Kompagnien hernieder und brachte denselben namhafte Verluste bei. Aus den Häusern und dem Kirchthurm des Dorfes erhielten wir ein heftiges Flankenfeuer. Bei dieser Gelegen= heit fielen Hauptmann v. Gillern und Premierlieutenant v. Schrötter.

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Ersterer war durch einen Schuß ins Herz tödlich getroffen, Premierlieutenant v. Schrötter erhielt einen Schuß in die Blase, welcher ihm noch etwa zwei Stunden die heftigsten Qualen bereitete. Lieutenant v. Renzell erhielt einen Schuß in die Schulter. Die Haupleute Schulz und Graf v. Hoym wurden durch Granatſplitter kontusionirt. An Oberjägern und Jägern sank so mancher dahin, und hatten sich die Kiesgruben in kurzer Zeit mit Todten und Verwundeten angefüllt. Dieses Flankenfeuer erreichte erst sein Ende, als die 2. Kompagnie siegreich vor der Kirche von Champigny angelangt war. Die 2. Kompagnie nahm besonders den mit Franzosen besetzten Kirchthurm unter Feuer und zwang den Gegner, dieſe für uns sehr unbequeme Position zu räumen . Hierdurch wurde den drei anderen Kompagnien Luft geschafft. Eine Gefechtspause trat ein , welche von der Besatzung der Kiesgruben dazu benutzt wurde, aus den Tornistern der todten Franzosen einige Lebensmittel, als Zwieback, Speck und Chokolade, zu nehmen, nach denen sich der schon lange vom Essen entwöhnte Magen trok der Hitze des Gefechts sehnte. Nachdem vor Eintritt der Dunkelheit noch einmal das Feuer begonnen hatte, schwieg dasselbe auf beiden Seiten gegen 52 Uhr Abends. Man konnte jetzt daran denken, die Verwundeten zurückzuschaffen und die Todten zu beerdigen. Seitens der Franzosen geschah dasselbe. Es erschienen Aerzte und Krankenträger mit kleinen Flaggen, welche nach getroffener Vereinbarung mit uns ihre Verwundeten und Todten aufsuchten. Sodann wurden die 1. , 3. und 4. Kompagnie rangirt und in einen hinter den Kiesgruben befindlichen Garten , welcher mit einer festen Steinmauer umgeben war, geführt. Nur ein Zug der 3. Kompagnie, unter Befehl des Portepeefähnrichs Bischoff, blieb vom Jäger - Bataillon als Feldwache während der Nacht in der vorderen Poſition liegen, die 2. Kompagnie hielt Champigny besetzt. Nachdem die Gartenmauer in einen vertheidigungsfähigen Zuſtand gesetzt worden, konnte endlich an den Lebensmittel- und Munitionsempfang gedacht werden. Letzterer war dringend erforderlich, da die Leute ihre Taschenmunition völlig verbraucht und schon im letzten Stadium des Gefechts mit aufgefundenen Chassepotgewehren gefeuert hatten. Die Munition dazu hatte man den gefangenen, verwundeten und todten Franzosen in den Kiesgruben und im Dorfe abgenommen. In der Nacht war wegen der großen Kälte an Schlafen wenig zu denken, und so erwartete die Truppe wachend den andern Morgen. Da, gegen 7 Uhr, als der Tag eben graute, begann plötzlich ein formidabeles Feuer seitens der Franzosen auf unsere Stellung. Granaten aus den Forts und aus Feldbatterien , Shrapnel- , Mitrailleusen- und Kleingewehrfeuer prasselte auf uns hernieder , so daß Alles bestürzt an die Gewehre eilte und die am vorigen Tage schwer errungene Poſition wieder verloren glaubte. Französische Kolonnen avancirten auf die Kiesgruben, machten jedoch, durch ein gut gezieltes Feuer unseres Feldwachzuges und der daneben befindlichen Infanterie-Feldwachen aufgehalten, etwa 200 Meter vor den Kiesgruben Halt und gingen zu einem stehenden Feuergefecht über. In dieses Gefecht griffen unsererseits die 1. Kompagnie und Theile

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der 3. Kompagnie unter Lieutenant v. Langermann, die halbe 4. Kompagnie unter Lieutenant Pflugradt und Theile des 49. Regiments , von der Parkmauer aus ein und zwangen den Gegner, sich in seine Poſition vom Tage vorher zurückzuziehen. Die noch vorhandenen zwei Züge der 3. Kompagnie wurden unter Führung der Lieutenants v. Buggenhagen und Petri der 2. Kompagnie nach Champigny zu Hülfe gesandt, da auch Der 2. Komhier der Feind wieder Terrain zu gewinnen versuchte. pagnie gelang es indessen allein, dem Vordringen der Franzosen im Dorfe ein Ziel zu setzen, und zogen sich lettere nach großen Verlusten auf den westlichen Theil des Dorfes zurück. Bis zum Abend währte das Gefecht in ähnlicher Weise wie am Tage vorher, ohne daß seitens der Franzosen noch weitere Versuche gemacht wären , die Poſition wieder zu erlangen. Bei einbrechender Dunkelheit eröffnete der Feind noch einmal ein ähnliches Feuer wie bei Tagesanbruch. Dasselbe währte aber nur kurze Zeit und verstummte plötzlich ganz. Vorgesandte Patrouillen brachten die Nachricht, daß der Feind im Rückzuge auf Paris begriffen ſei. Der Ehrenpreis war errungen, Champigny war unser, und das Bataillon verließ am Abend, nachdem es durch ein Bataillon 54. Regiments abgelöst worden , frohen Muthes die Stätte, an welcher es zwei Tage siegreich gefochten. Der Gesammtverlust des Bataillons in der Schlacht von Champigny betrug außer den schon genannten Offizieren 151 Mann. Davon waren todt bez . starben an ihren Wunden 26 Mann. (S. Anlage : Verluſtliſte.) Für die bei Champigny errungenen Erfolge wurden den betheiligten Truppen von Seiner Königlichen Hoheit dem Kronprinzen folgende anerkennende Worte zu Theil : „Ich wußte wohl, was von solchen Truppen zu erwarten stand, deren Tapferkeit aus alter Zeit her sprichwörtlich ist und deren Haltung in Friedenszeiten während der sechsjährigen Dauer meiner Stellung als kommandirender General in Pommern stets meine Zuversicht und mein Vertrauen zu erwecken im Stande war."

7.

Die Cernirung von Paris bis zum 2. Januar 1871. (S. Skizze von Paris und Umgegend.)

Die Nacht vom 3. zum 4. Dezember verbrachte das Bataillon in dem Dorfe Chenevières. Da man am 4. ein nochmaliges Vorgehen der Franzosen erwartete, so wurde das Jäger-Bataillon an der Chauffee Paris - Tournan in Bereitschaft gestellt. Der Feind ging jedoch zu keiner ernsten Aktion über, sondern begnügte sich damit, uns mit einigen Granaten aus dem Fort Charenton zu bewerfen. Verluste erlitt das Bataillon hierdurch nicht. Während wir uns in dieser Bereitschaftsstellung befanden , trafen Ersatzmannschaften aus der Heimath ein und konnten einige der in der Schlacht entstandenen Lücken wieder gefüllt werden.

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Nach dem 4. Dezember trat eine Zeit der Ruhe für das Bataillon ein. Es marschirte in die zweite Linie des Cernirungsgürtels und erholte sich in den Orten Cercey, Galmadules und Yères, in bequemen Quartieren und bei guter Verpflegung, von den gehabten Strapazen. Die Kompagnien wurden jetzt von folgenden Offizieren geführt : 1. Kompagnie Lieutenant v. Langermann, = = 2. v . Hennigs, = = 3. v. Buggenhagen, ፡ 4. Hauptmann Graf v. Hoym. Für den Sekondelieutenant v. Hennigs wurde der Sekondelieutenant Petri zum Adjutanten des Bataillons ernannt. Nach 11tägiger Ruhe wurden wir wieder in die vordere Linie gezogen und besetzten noch einmal die Vorposten bei Bonneuil und Mesly. Am 14. Dezember besetzte die 1. Kompagnie den Park von Boiſſy und schob verstärkte Posten bis nach Créteil und der Bonneuiler Mühle vor. Die 4. Kompagnie bejezte Mesly und das davor gelegene Gehöft sowie den Mont Mesly. Die 2. und 3. Kompagnie standen als Piket in Bonneuil. Am folgenden Tage lösten die 2. und 3. Kompagnie die 1. und 4. ab, und wiederholte sich dieser Wechsel bis zum 25 . Außer kleinen Neckereien mit feindlichen Posten hatte das Bataillon keine weiteren Zusammenstöße mit dem Feinde zu erleiden. Am 26. ging es wieder in die alten Quartiere um Cercey zurück, wo es einige Tage später durch einen Offizier (Lieutenant v. Nordenflycht) , 5 Oberjäger und 47 Mann der Ersatz-Kompagnie verstärkt wurde. In dieser Zeit traf der vom 3. zum 2. Jäger-Bataillon versetzte Premierlieutenant Oppermann ein und übernahm die Führung der 3. Kompagnie ; der Portepeefähnrich Reimer und der Vizefeldwebel Schüller wurden zu Sefondelieutenants ernannt. 8.

Marsch nach dem Jura.

(S. Skizze dazu.) Am 2. Januar kam für das 2. Armeekorps Befehl zum Abmarsch nach dem Süd-Osten Frankreichs . Ein Theil der an der Loire neu formirten französischen Armee hatte sich unter Führung des Generals Bourbaki nach Osten gewandt, um den mit dem 14. Armeekorps bei Dijon und Vesoul stehenden Generallieutenant v. Werder zurückzudrängen , Belfort zu entsetzen und dann durch einen Einfall in Süddeutschland die deutschen Armeen von ihren rückwärtigen Verbindungen abzuschneiden. Die Stärke dieses Heeres sollte sich auf etwa 150,000 Mann belaufen. Gleichzeitig hatte der alte italienische Freischaarenführer Garibaldi ein Heer von über 15,000 Mann füdlich Dijon gesammelt. Diesen beiden französischen Armeen konnte das Korps des Generals v. Werder allein nicht Widerstand leisten und wurden deshalb das 2. und 7. Armeekorps von Paris aus dem General v. Werder zu Hülfe gesandt. Den Oberbefehl über die drei im Süden stehenden Armeekorps (Süd -Armee) übernahm der General v. Manteuffel.

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Noch am 2. Januar trat das 2. Korps seinen Marſch an. In anstrengenden Gewaltmärschen , bei beträchtlicher Kälte , marschirte das Bataillon im Verbande der 6. Brigade innerhalb vier Tagen über Melun , Fontainebleau , Nemours nach Montargis. Nach eintägiger Rast wandte es sich in östlicher Richtung über Courtenay, Villécien, Héry , Tonnerre, Perrigny, Fain les Montbard nach Darcy. Bei letztgenanntem Orte kam man zum ersten Mal mit Franctireurs in Berührung, welche jedoch nach einigen Schüssen das Feld räumten. Ohne Hinderniß ging es sodann weiter über Champagny , Courtivron nach Lur, wo der zweite Ruhetag gegönnt wurde. Am 20. Januar rückte das Bataillon in Gray ein. Von jetzt ab trugen alle von uns berührten größeren Ortschaften Zeichen von beabsichtigten Vertheidigungsmaßregeln , welche es uns zur Gewißheit machten, daß wir einem abziehenden Feinde auf dem Fuße folgten. In der Erwartung , beim Weitermarsche am folgenden Tage mit dem Gegner zuſammenzustoßen , erhielt das Bataillon nach sechsstündigem Marſch Befehl, den Wald von Pesmes und die umliegenden Ortschaften aufzu= klären. Da die Ausdehnung des bezeichneten Terrains eine sehr große war, so mußten die Kompagnien ziemlich weit von einander detachirt werden. Der durch eingetretenes Thauwetter aufgeweichte Boden legte beim Vorgehen den Kompagnien arge Hindernisse in den Weg , welche jedoch , obgleich die Leute im wahren Sinne des Worts ihre Stiefel im Schmutz stecken ließen, glücklich überwunden wurden. Vom Feinde wurde nichts bemerkt. Noch hatte das Bataillon seinen Auftrag nicht ausgeführt , als es Befehl bekam, das Dorf Dammartin und seine Umgebung abzuſuchen, da aus demselben geschossen sein sollte. Nachdem sich die Kompagnien wieder vereinigt , ging das Bataillon gegen Dammartin vor , fand das Dorf jedoch unbesetzt. In Dammartin traf von einem Artillerieoffizier die Meldung ein, daß auf ihn und seine Fouriere aus dem Dorfe Brans von Einwohnern des Orts geschossen worden und daß er einen Bauern , der auf ihn die Flinte angelegt, erkannt und ergriffen habe. Die 1. , 2. und 3. Kompagnie gingen unter Absuchung der zwischen Dammartin und Brans liegenden Wälder gegen letzteren Ort vor , fanden denselben jedoch unbesetzt. Auf einer etwa 2000 Schritt jenseits Brans sich erhebenden Kuppe konnte man aber eine Anzahl nicht uniformirter Menschen mit Gewehren erkennen , welche bei der Annäherung einiger Patrouillen von uns das Feld räumten. Ohne Zweifel waren es Leute aus Brans und Umgegend. Da diese Art von Krieg von den einzelnen Einwohnern Frankreichs vielfach geführt wurde und einen immer größeren Umfang anzunehmen drohte, so mußte zur Verhinderung deſſen ein Exempel ſtatuirt werden. Der Bauer wurde daher sofort erschossen. Die Kompagnien marschirten nach Dammartin zurück und wurde über den Vorgang Meldung an die Brigade abgestattet. Infolge deſſen entsandte der Brigadekommandeur ein Bataillon Regiments Nr. 54 , die 4. Kompagnie Jäger und einen Zug Neumärkischer Dragoner, unter Befehl des Majors v. Bagensky , um Brans zu züchtigen. Dies geschah. Die

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männliche Bevölkerung des Orts wurde zusammengebracht und gefangen nach Dammartin transportirt und das Dorf Brans an allen vier Ecken. in Brand gesteckt. Das Jäger-Bataillon wurde in Dammartin und Champagnolot einquartiert und hatte daselbst einen Ruhetag. Am 23. Januar ging es weiter über Dôle, Gour nach Crammans, wo am 25. abermals Ruhe war. Am 24. Januar hatte der General v. Manteuffel allgemeine Direktiven für die bevorstehende Operationsperiode erlassen. Demnach sollte das 2. Armeekorps in der Richtung auf Pontarlier und Champagnole rekognosziren. Die 3. Diviſion trat am 26. den Marsch auf Champagnole an. An demselben Tage, 9 Uhr Morgens, gelangte das Bataillon in die Nähe von Salins , welche Stadt von zwei , auf steilen Felsen gelegenen Forts beherrscht und von stärkeren feindlichen Truppen besetzt war. Die 5. Brigade , welche an diesem Tage an der Tete marschirte , hatte bei unserer Annäherung bereits das Gefecht mit der Besatzung von Salins aufgenommen, und sollte sich die 6. Brigade als Reserve für jene, links der Chauffee am Bois de Bagne aufstellen . Die 5. Brigade trieb die Franzosen aus Salins und folgte denselben in die umliegenden Berge, während die 6. Brigade unter fortwährendem, wenn auch ziemlich erfolg= losen Granatfeuer von den Forts , bis zum Einbruch der Dunkelheit vor der Stadt ausharrte. Alle Kapitulationsverhandlungen wurden von den Kommandanten der Forts abgelehnt. Infolge dessen hatte unsere Feldartillerie versucht, eins derselben zu bombardiren, indeſſen bald von ihrem Vorhaben abstehen müssen, da ihre Granaten wirkungslos von den Felsen abprallten. So blieb der Brigade nichts anderes übrig , als am Abend, unter dem Schutze der Dunkelheit, Salins zu verlassen, um außer Bereich des feindlichen Geschützfeuers Quartiere zu beziehen. Das Bataillon wurde in Marnoz einquartiert und hier auf das beste verpflegt. Ohne sich am nächsten Tage um Salins zu kümmern , marſchirte die Brigade weiter nach Arbois und bezog vor der Stadt Biwak. Abends gegen 712 Uhr rückte das Bataillon in Arbois ein, um Tags darauf das mit fußhohem Schnee bedeckte 2-3000 Fuß hohe Juragebirge zu ersteigen. Waren bis jetzt unter fortwährendem Wechsel von Frost und Thauwetter die Wege zum Marschiren und zum Transport der Fahrzeuge noch „gut “ zu nennen gewesen , so änderte sich dies mit dem 28. Januar derart, daß Menschen kaum , Fuhrwerke gar nicht vorwärts kommen konnten. Die an den Bergen hin und über sie wegführenden Chauſſeen waren völlig verschneit. Bald ſteil hinaufgehend, bald jäh abfallend , boten ſie fast an keinem Punkte einen Halt, so daß man stellenweise klettern, kriechen und rutschen mußte , anstatt zu marschiren. Nach stundenlangem Marsch waren daher nur kurze Strecken zurückgelegt. Um 9 Uhr Morgens , in der Nähe von Montrond angekommen, mußte das Bataillon bei grimmiger Kälte, bis an die Kniee im Schnee, weitere Befehle abwarten. Erst um 8 Uhr Abends ging es über Schneefelder weiter nach Monnet la Ville und Montigny , wo das Bataillon Quartiere bezog.

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9.



Das Gefecht bei Les Planches am 29. Januar. (S. Skizze zum Marsch nach dem Jura.)

Am 28. Abends war beim General v. Franſecky die Meldung eingegangen, daß die Dörfer zwischen Nozeroy und Les Planches von feindlichen Truppen besetzt seien und ertheilte dieser daher dem Oberst v. Wedell den Befehl , mit vier Bataillonen, einer Eskadron und einer Batterie am 29. gegen Les Planches vorzugehen. Unser Bataillon wurde diesem Detachement zugewiesen und trat als Avantgarde mit einem Zuge Neumärkischer Dragoner den Vormarsch in der Richtung auf Les Planches an. Bei La Billande, einem an der Straße Champagnole - Les Planches gelegenen Gehöfte, traf von Dragoner-Patrouillen die Meldung ein, daß auf sie in dem vor uns sich aufthürmenden Engpasse geschossen sei. Infolge dessen wurde die 4. Kompagnie unter Hauptmann Graf v . Hoym zur Aufklärung des Engpasses vorgesandt. Kaum hatte die Kompagnie den Engpaß betreten , als ein lebhaftes Feuer von gegenüberliegenden Felsen aus auf sie abgegeben wurde. Die Höhen waren , wie sich bald herausstellte , von einer Schwadron abgeseffener feindlicher Dragoner besetzt und ließ dieselbe einen Hagel von Geschossen über unsere Köpfe dahin sausen , von denen auch nicht ein einziges sein Ziel traf. Im muntern Schritt durcheilte die Kompagnie den Engpaß, unterstützt durch zwei Züge der 1. Kompagnie unter Lieutenant Brune und einen Zug der 3. Kompagnie unter Lieutenant v. Nordenflucht , welche die mit dichtem Gebüsch bewachsenen Klippen zu beiden Seiten des Paffes absuchten. Beim Debouchiren an der Mühle Le Patrimoine sah man die feindliche Kavallerie im Galopp davon reiten. Beim Weitermarsch fanden sich überall Spuren von der kürzlichen Anwesenheit eines im eiligen Rückzuge befindlichen Feindes. Ausgeschütteter Hafer, fortgeworfene Lebensmittel , brennende Biwaksfeuer fanden sich massenhaft, so daß die Wahrscheinlichkeit stieg , bei lebhafter Verfolgung den Feind noch am 29. zu erreichen. Gegen 6 Uhr Abends vor Les Planches angekommen , erhielten die an der Tete befindlichen beiden Züge der 4. Kompagnie unter Sekondelieutenant Pflugradt aus den ersten Häusern des Dorfes Feuer , bei welcher Gelegenheit sogleich drei Mann der Spitze außer Gefecht gesetzt wurden. Sofort wurden die beiden Züge zum Gefecht aufgelöst und nahmen den Eingang des Dorfes unter Feuer, während die anderen beiden Züge der 4. Kompagnie sich zweier Gehöfte links des Saine-Bachs be= mächtigten , um von hier aus das Dorf zu beschießen. Die 1. und 2. Kompagnie wurden ebenfalls in das Gefecht gezogen, und nahm erſtere die am Eingange des Dorfs befindliche Mühle, lettere den Ausgang nach St. Laurent resp. Nozeroy unter Feuer. Nach Aussagen einiger Einwohner war das Dorf mit einer Schwadron Kavallerie und einer Kompagnie Mobilgarden besetzt. Inzwischen war völlige Dunkelheit eingetreten und konnte man nur das Aufblitzen der Schüsse beim Feinde erkennen, welche, da sie allmälig

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aus immer weiterer Entfernung aufleuchteten , den Abzug des Gegners anzeigten. Die 2. Kompagnie erhielt infolge deffen Befehl , so schnell als möglich den Ausgang nach St. Laurent zu erreichen, um dem Feinde den Rückzug dorthin abzuschneiden. Dies geschah; trotzdem konnte nicht verhindert werden, daß der größte Theil der Franzosen auf der Straße nach Nozeroy und in die nahen Berge entkam. Nur 7 Dragoner und 20 ge= sattelte Pferde wurden nach Les Planches zurückgetrieben , welche der inzwischen in das Dorf eingedrungenen 4. Kompagnie in die Hände fielen ; dazu wurden noch eine Menge Bagage- und Lebensmittelwagen erbeutet. Die 1., 2. und 3. Kompagnie traten sofort ihren Weitermarsch auf La Perrena an, während die 4. Kompagnie noch Les Planches gründlich absuchen sollte , um demnächst den anderen Kompagnien zu folgen. Bei der Durchsuchung der Häuser von Les Planches fand die 4. Kompagnie noch 16 Mobilgarden unter den Betten und in den Kleiderschränken der Einwohner. Diese Gefangenen ließen uns von der Armee des Generals Es waren Bourbaki keinen besonders günstigen Eindruck gewinnen. junge, schwächliche Leute , 17 bis 18 Jahre alt , mangelhaft uniformirt und völlig unausgebildet . Auf unsere Frage, weshalb sie nicht mit ihren Kameraden den Rückzug angetreten , erwiderten sie : „ ihr Fußwerk wäre naß geworden und hätten sie dasselbe gerade getrocknet , als die Preußen gekommen ; außerdem seien sie des ewigen Ausreißens müde. " Die drei anderen Kompagnien waren unterdeß vor La Perrena angelangt und dort mit Gewehrschüssen empfangen. Ohne Besinnen stürzte sich die 1. Kompagnie mit Hurrah auf den Eingang des Dorfs und nahm 11 Mobilgarden gefangen. Der Rest der in La Perrena befindlichen Franzosen entkam. Während die 1. Kompagnie in La Perrena verblieb, marschirten die 2. und 3. weiter nach dem in der Nähe gelegenen Les Chalêmes. Auch hier wurde die an der Tete marschirende 2. Kompagnie mit Schüſſen empfangen. Sofort warf sie sich auf den Eingang des Dorfs und machte 5 Gefangene. Die 2. und 3. Kompagnie verblieben in Les Chalêmes . Nachts 112 Uhr traf auch die 4. Kompagnie in La Perrena ein und bezog daselbst Quartiere. Weitere Verluste als die drei vor Les Planches verwundeten Leute hatte das Bataillon am 29. Januar nicht. Einer von den Verwundeten starb noch selbigen Tages.

10.

Waffenstillstand und Rückkehr nach Greifswald.

In La Perrena und Les Chalêmes blieb das Bataillon 6 Tage. Hier traf der Kommandeur des Bataillons , Major v. Nezer , beim Truppentheil wieder ein. Am 31. Januar erhielten wir die freudige Nachricht von der Kapitulation von Paris und dem für die im nördlichen Frankreich stehenden Truppen geschlossenen Waffenstillstand.

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Die Süd-Armee sollte ihr begonnenes Werk, die Bourbakk'ſche Armee über die Schweizer Grenze zu drängen, noch vollenden . Unser Bataillon kam jedoch in den folgenden Tagen nicht mehr zur Aktion. Rekognoszirungen in der Umgegend von La Perrena ergaben nur noch die Spuren von einem ungeordneten Rückzuge des Feindes. In La Perrena und Les Chalêmes traf am 2. Februar die Nachricht ein , daß Bourbaki auf schweizerischem Gebiet entwaffnet sei und hatte somit im Großen und Ganzen auch für die Süd-Armee der Feldzug ſein Ende erreicht. Am 3. Februar ging das Bataillon nach St. Laurent, wo es bis zum 16. in Ruhequartieren lag und auf Befehl der Division Kontributionen eintreiben mußte. Am 14. Februar traf die Nachricht von dem im Südosten abgeschlossenen Waffenstillstande ein. Ihm folgten die Friedenspräliminarien, wodurch Elsaß-Lothringen dem am 18. Januar 1871 neu entstandenen Deutschen Reiche zurückgegeben wurde. Am 17. Februar trat das Bataillon den Rückmarsch an. Derselbe ging über Chatel blanc, Siam und Chauſſenant ; von hier stieg es in die Ebene hinab, nach Poligny , und bezog bis zum 9. März Quartiere in Le Déchaur und Ballaiſſaur. In Le Déchaur traf der Hauptmann v. Bismarck ein und übernahm als Kompagniechef die 1. Kompagnie. Die folgenden Märsche führten uns über Flagis , St. Jean de Losne , Aubigny in die Gegend von Dijon, wo die Kompagnien die herrlichsten Quartiere in den Dörfern Longecourt, Bretenière, Tard le haut, Tard le bas, Aiſerey und Bessey les Citeaur bezogen. Gelegentlich eines Uebungsmarsches , welchen das Bataillon nach Dijon unternahm, hatte der Major v. Netzer das Unglück, mit dem Pferde zu stürzen und sich einen Fuß zu brechen. Für ihn übernahm wieder der Hauptmann Schulz das Kommande. In dieser Zeit traf der Hauptmann Papen beim Bataillon ein und übernahm die Führung seiner (der 4. ) Kompagnie , während der Hauptmann Graf v. Hoym zum Kompagniechef der 2. Kompagnie ernannt wurde. Auch die Lieutenants Gebhard, v. Renzell und Schwieger kehrten, nach völliger Wiederherstellung von ihrer Verwundung, zum Bataillon zurück. Der Portepeefähnrich Bischoff und der Vizefeldwebel Hoffmann wurden zu Sefondelieutenants befördert. Bei Dijon wurde dem Bataillon der von Seiner Majestät dem Kaiser in Nancy erlassene Armeebefehl bekannt gemacht : Soldaten der Deutschen Armee! „Ich verlasse mit dem heutigen Tage den Boden Frankreichs , auf welchem dem deutschen Namen so viel neue kriegerische Ehren erwachsen, auf dem aber auch so viel theures Blut geflossen ist. Ein ehrenvoller Friede ist jetzt gesichert , und der Rückmarsch der Truppen in die Heimath hat zum Theil begonnen. Ich sage Euch Lebewohl, und Ich danke Euch nochmals mit warmem und erhobenem Herzen für Alles, was Ihr in diesem Kriege durch Tapferkeit und Ausdauer geleistet



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habt. Ihr kehrt mit dem stolzen Bewußtsein in die Heimath zurück, daß Ihr einen der größten Kriege siegreich geschlagen habt, den die Weltgeschichte gesehen , daß das theure Vaterland vor jedem Betreten durch den Feind geschützt worden ist, und daß dem Deutschen Reiche jetzt Länder wieder erobert sind , die es vor langen Jahren verloren hat. Möge die Armee des nunmehr geeinten Deutschlands stets eingedenk sein , daß sie sich nur bei stetem Streben nach Vervollkommnung auf ihrer hohen Stufe erhalten kann, dann können wir der Zukunft getrost entgegensehen. " gez . Wilhelm . Nancy, den 15. März 1871. Bis zum 5. Mai verblieb das Bataillon in den genannten Kantonnements , um nach Zurückverlegung der Demarkationslinie, über Dijon, Marcilly , Grancey, Recey und Maisey nach Chatillon s. S. zu gehen, woselbst es bis zum 18. Juni verblieb. In Chatillon hatte das Bataillon die Freude, seine alten Freunde von 1866, die Blücherschen Husaren, begrüßen zu können. Ein donuerndes „ Guten Morgen, Couleur" , bewillkommte das Husaren-Regiment beim Einrücken in die Stadt. Zwei Tage verlebten diebeiden engbefreundeten Truppen in ungetrübter Heiterkeit miteinander und sie schieden wieder mit dem Bewußtsein , daß das Band einer echten Kriegskameradschaft beide Truppentheile für immer umschlungen halte. In Chatillon traf für das Bataillon am 18. Juni der Befehl zum Rückmarsch nach Deutschland ein. Dasselbe marſchirte in den folgenden Tagen über Voulaine, Beneuvre, Is für Til, Pouilly nach Gray, wo es am 26. Juni eingeschifft wurde. Nach dreitägiger Bahnfahrt über Belfort, Mülhausen, Straßburg, Heidelberg , Würzburg , Bamberg , Hof, Leipzig und Berlin traf das Bataillon am 29. Juni in Greifswald ein. Da es spät geworden war, so wurde das Bataillon für die Nacht in den Vorstädten untergebracht und hielt Tags darauf seinen Einzug in die festlich geschmückte Stadt. Eine glänzende Illumination der Stadt am Abend , der sich in verschiedenen Lokalen für die Mannschaften Feſteſſen anſchloſſen, endigte den Einzugstag, der in ungestörter Freude und Heiterfeit verlief. Dem Offizierkorps wurde in den nächsten Tagen von der Stadt und dem Kreise Greifswald ein Diner gegeben. Zur Erinnerung an den Feldzug wurde allen Kombattanten eine Medaille aus Bronze von erobertem Geschütz, am schwarz-weiß-rothen Bande, verliehen. Nichtkombattanten erhielten eine solche aus Stahl. Mit dem Eisernen Kreuz I. Klaffe wurde der Hauptmann Schulz dekorirt. Derselbe erhielt ferner den Württembergiſchen Militär-VerdienstOrden III. Klaſſe. Das Eiserne Kreuz II. Klaſſe am schwarz-weißen Bande erhielten : Setondelieutenant v. Hennigs , Major v. Nezer, = Premierlieutenant v. Laer, v. Buggenhagen, = Nehring, v. Piper, = Sefondelieutenant Gebhard, Petri, = = Brune, v. Renzell,

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Sek.-Lieut. der Reserve Schwieger, | Oberjäger Zuleger, Gefreiter Esch, Feldwebel Göring, = = Rißling, Hagemann, = = Vandrey, Humboldt, = = Werner, Einj.-Freiw. v. Kahlden, = = Rummel, Vizefeldwebel Schüller, = = Ulrich, Portepeefähnrich Reimer, Bischoff, Jäger Blaesing, = Diedrich, Oberjäger Christoph , ፡ = Devrient, Fleischer, = = Engel, Einj. =Freiw. Franke, = = Holitschke, Mesecke, = = Nerenz, Kelm, = = Noering, Krüger VII., = Pohl, Einj.-Freiw. Michels, = = = Roggenbach, Pakig, = = Rummler, Schild, = = Schwarz, Schmidt I., = = Tappert, Schumacher, = = Stark, Walther, = Weidmann, Tornow, = = Will, Weber, =

11 || 11 ་

=

Das Eiserne Kreuz am weißen Bande erhielten : Büchsenmacher Bergmann, Lazarethgehülfe Schmitzer. Der Fahne des Bataillons verlieh Seine Majestät der Kaiser und König das Eiserne Kreuz in der Fahnenspitze und schwarz-weiße Bänder. Am 1. Juli begann die Demobilmachung und ging das Bataillon nach Entlassung der Reſerven und Auflöſung der Erſatz-Kompagnie wieder an die Friedensarbeit. Noch im Winter 1871 wurde den gefallenen Kameraden des Ba- ` taillons ein feierlich eingeweihtes Denkmal auf den Schießständen in Neuenkirchen errichtet. Auf ihm sind die Namen aller Derer verzeichnet, welche in den beiden letzten Kriegen für König und Vaterland gefallen sind .

VIII.

Die Zeit vom Juli 1871 bis zum April 1881 .

Ein reiches Feld der Thätigkeit war allen Truppen durch die Erfahrungen des letzten Krieges erschlossen. Trotz der errungenen Siege war man sich wohl bewußt, daß Stillſtand mit Rückſchritt gleichbedeutend sei, und begann daher eine Thätigkeit, wie sie eifriger vorher niemals gewesen war.

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Während des Krieges hatte sich die Ueberlegenheit des französischen Chaffepotgewehrs über das Zündnadelgewehr bemerkbar gemacht. Die Schußweite war bei letterem nicht genügend , die Flugbahn nicht raſant Gleich nach dem Feldgenug, der Lademodus nicht hinreichend schnell. zuge schritt man daher in Deutschland zur Konstruktion eines neuen Modells des Gewehrs M/71 , welches bis heute den Anforderungen an eine moderne Handfeuerwaffe entspricht. Die Totalschußweite beträgt 2000 m , mit einiger Sicherheit können größere Ziele (Kolonnen u. s. w.) auf 1000-1200 m befeuert werden. Bis 330 m ist eine rasante Flugbahn vorhanden. Als Selbstspanner gestattet das Gewehr ein schnelles Laden. Unser Bataillon wurde im Frühjahr 1874 mit Jägerbüchsen M/71 bewaffnet. Im Uebrigen sind die letzten 10 Jahre für das Bataillon ohne besonders bemerkenswerthe Ereignisse verlaufen. 1871 wurde der Generalmajor von der Goltz Inspekteur der Jäger und Schüßen ; an seine Stelle trat 1873 der Generalmajor v. Stiehle. Noch im Winter 1871 wurde der Major v. Nezer als Bataillonskommandeur in das 66. InfanterieRegiment versett und für ihn der Major v. Walther vom 6. JägerBataillon zum Kommandeur ernannt. Letzterem folgte im Juni 1874 der Major v. Schoeler vom 57. Regiment, nachdem der Major v. Walther ins 6. Regiment versetzt worden war. 1875 wurde der Generalmajor v. Thile Inspekteur. Im Herbst 1876 wurde der Oberstlieutenant v. Schoeler zum Kommandeur des 34. Regiments ernannt und der Major v. Aschoff vom 91. Regiment zum Kommandeur des Pommerschen Jäger- Bataillons Nr. 2. 1877 starb der langjährige Gönner des Bataillons , Seine Excellenz der General -Feldmarschall Graf v . Wrangel. Derselbe hatte alljährlich das im Jahre 1847 versprochene Geldgeschenk für den besten Schüßen des Bataillons auf Grund eines Berichts dem Bataillon übersandt und zum öfteren ein eigenhändiges Schreiben beigefügt. Das letzte Schreiben, welches Se. Excellenz im Jahre 1875 persönlich an das Bataillon gerichtet, lautete: „Ich habe mich sehr gefreut, daß der Jäger Asmus der beste Schütze gewesen. Ich schicke demselben 20 Mark und wünsche, daß derselbe auf das Wohl Seiner Majestät ein Glas leere. " Kurz nach dem Feldzuge 1870/71 wünschte Seine Excellenz einen Bericht über die Theilnahme des Bataillons am Feldzuge 1870/71. Derselbe wurde ihm überſandt, und verehrte er dafür dem Bataillon seine Photographie mit eigenhändiger Unterſchrift. Im Herbst 1879 nahm das Bataillon an dem Kaisermanöver des 2. Armeekorps bei Stettin Theil.

Bei der Formation der neuen Infanterie -Regimenter am 1. April 1881 verlor das Bataillon seinen bisherigen Kommandeur, Oberstlieutenant v. Aschoff. Derselbe wurde mit der Führung des Infanterie- Regiments 4 Pflugradt , Pomm. Jäg.-Bat. Nr. 2.

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Nr. 129 beauftragt und für ihn der Major v. Hagen vom 20. InfanterieRegiment zum Kommandeur des Bataillons ernannt. Kurz vorher wurde der Generalmajor v. Leszczynski Inspekteur der Jäger und Schützen . Eine ruhmreiche Vergangenheit liegt hinter uns , auf welche jeder Jäger, der dem Bataillon angehört, mit Stolz zurückblicken kann. Mögen die kommenden Generationen diesen Ruhm der Truppe erhalten und vermehren, dann wird das Pommersche Jäger-Bataillon Nr. 2 allezeit hoch dastehen unter den Truppen der preußischen und deutschen Armee.

Anlagen.

4*

1

I.

Namentliche Verluftlifte des Pommerschen Jäger-Bataillons Nr. 2 während des Feldzuges 1866 .

A. Gefallen oder infolge ihrer Verwundung gestorben 1. Jm Gefecht bei Podkost: Jäger Fischer, Sekondelieut. de l'Homme Wendt. ፡ de Courbière, Oberjäger Birlehm, 2. Im Gefecht bei Gitschin: Jäger Piezke, Gefreiter Waskareci, = Ristow, Jäger Grüneberg, ፡ = Peter. Schumacher, 3. In der Schlacht bei Königgräß : Jäger Mirach. B. Verwundet. 1. Im Gefecht bei Podkost : Jäger Oberjäger Koepp, ፡ Jäger Wincent, ፡ = Ehlert, ፡ = Lüdemann,

Morih, David, Luchterhand, Bischoff.

2. Jm Gefecht bei Gitschin: Jäger Bielski, Feldwebel Hartig, ፡ Müller, Gefreiter Reet, ፡ Luban, Usozowski, = = Schwarzkopf, Jäger Zach, ፡ ፡ Dwors, Krüger, ፡ ፡ Düno, Hahlweg, ፡ ፡ Laas, Leitow, = Rogall, = Lenk, ፡ ፡ Eberstein, Gall, ፡ Brähmer. = Wawrzczynski, = Lüdke, 3. In der Schlacht bei Königgrät: Jäger Matthias. In Summa todt und verwundet 1 Offizier 40 Mann.

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II.

Namentliche Verluftlifte des Pommerschen Jäger-Bataillons Nr. 2 während des Feldzuges 1870/71 .

A.

Gefallen oder infolge ihrer Verwundung gestorben.

1. In der Schlacht bei Gravelotte. 1. Kompagnie: Jäger Kalkreuth, Straec. 2. Kompagnie: Oberjäger Pohl, Jäger Schröder, = Sonnemann, = Gabbert, = Sperr. 3. Kompagnie: Oberjäger Engel, Gefreiter Puchert, Jäger Bradke, ፡ Raddah, = Schramm. 4. Kompagnie: Jäger Ehrenkönig, ፡ Fedran, ፡ Rogall, ፡ Rohde, = Wunnecke.

2. Kompagnie: Premierlieutenant v. Stülpnagel, Gefreiter Demitrowik, = Lappe, = Glyczynski, Jäger Czirr, Neas, = Zentkowski, = Bust, = Bühlte . 3. Kompagnie: Premierlieutenant v. Schrötter, Oberjäger Lenz, Gefreiter Stahr, Jäger Mähl. 4. Kompagnie: Oberjäger Beyer, Gefreiter Schmidt, Lindemann, = Jäger Dreist, = Vogel I., ፡ Vogel II., = Wall.

2. Zu der Schlacht bei Champigny. 1. Kompagnie: Hauptmann Frhr. v. Gillern, Feldwebel Göhring, Oberjäger Schondorf, Gefreiter Gründemann, ፡ Klemz. B.

3. Im Gefecht bei Les Planches.

4. Kompagnie: Gefreiter Schröder, Jäger Jamradt.

Verwundet.

1. Ju der Schlacht bei Gravelotte.

1. Kompagnie : Sekondelieutenant Freiherr v. Langermann und Erlencamp, Oberjäger Walther, : Kanniß, Gefreiter Rosenheyn, ፡ Döbel II., Jäger Kaminski,

Jäger = = = ፡ ፡ ፡ =

Schwanz, Buhrow, Mittag, Lengke, Siefert, Krüger VI., Vogler, Delensti, Kramer.

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2. Ju der Schlacht bei Champigny. Stab: Hauptmann Schulz. 1. Kompagnie: Öberjäger = = =

Weidmann, Meyer, Werner, Ohde,

Oberjäger Schwarz, = Mundt, Gefreiter Lur, = Kohlhof, = Guthmann, Jäger Schwuchow, = Lafrenk, = Markwardt, ፡ Gruse, = Beier, ፡ Rehfeldt, = Lieske, = Meyer, = Tiburtius, =M Boysen, = Schuberth, ፡ Ehmke, = Sroczinski, = Kwos, = Schimeinda, = Hilgemann, = Lüder, = Juhl, = Behrens, = Barfeldt II., = Wendler, Puchert, = Schmidt V., = Teeßen, ፡ Weber. ፡

2. Kompagnie: Oberjäger Christoph, Gefreiter Magnus, ፡ Megow, Einjährig Freiwilliger Prüß, Jäger Frehse, ፡ Groth, =4 Gehrke, ፡ Häberlein, = Hartwig, = Jakowski, = Kuhn, = Scheibe, = Wolff, = Wittkowik . 3. Kompagnie: Gefreiter Esch, Jäger Witte, = Knaak, = v. Malotki, = Amtsberg, = Salzwedel, = Habermann, = Heyden, = Bartels, ፡ Quabiur, = Blohm, = Harthun, = Paetow, = Staffel. 4. Kompagnie : Oberjäger Zuleger, Mengdehl, = Ramthun, Gefreiter Schleuder, Jäger Breßlich, = Hellberg, = Kizmann, = Kuhlmann, = Liß, = Meyer I., ፡ Poeruk, = Schmidt II., = Wendorf, = Witte I., = Berndt, = Paschke II., = Baier, = Kollwig.

2. Kompagnie: Sekondelieut. der Reserve Schwieger, Oberjäger Nöring, ፡ Liek, = Felsner, Gefreiter Hartmann, Lang, = Benn, Jäger Bahrdt, = Bartel, =፡ Blank, ፡ Erdmann, ፡ Franz II., Genz, ፡ Grählert, = Jastrow, = Köpke, = Köppen, = Mielke II., = Nühmann, = Birsch, = Paesler, = Piniakowski, : Rosenthal, ፡ Stark, ፡ Schild, = Schoen, ፡ v. Unruh,

56 Jäger = = = = = =

Wichert, Wölk, Wanick, Wegner I., Wilke, Werner, Dietrich, Pfalzgraff, Einjährig-Freiwilliger Lenz, Pasig, Jäger Birk, Bork. = 3. Kompagnie: Sefondelieutenant v. Renzell, Oberjäger v. Kahlden, Tappert, Fuhrmann, Gefreiter Feuerherm, = Rummel, Tank, Jäger Hoffmann, = Hinz, = Wolf, = Ehmke, = Just, = Marks, = Hamm, = Kröger, ፡ Sohn, = Kirschner, = Krause I., = Lauprecht, ፡ Lichtwardt, = Lieckfeldt, = Schroeder II., = Harsdorf, Schulz II ,

Jäger Sense, = Mundt, :. Dinse, = Prechel, = Naß, = Krey, = Tokarsky , = Kappelt, ፡ Kunzelmann, = Spradau, = Becker, = Franke, Einjährig-Freiwilliger Güssow, 4. Kompagnie: Hauptmann Graf v. Hoym, Sefondelieutenant Gebhard, Oberjäger Poepke, = Lemke, Gefreiter Bremer, = Reetz, = Krüger, Jäger Ebert, = Münchow, = Otto, = Ohl, = Schröder III., = Schwiderski, ፡ Schwanke, = Schnell, Schwebke, Goß, Einjährig-Freiwilliger Peters, Lazarethgehülfe Rahn. 3. Im Gefecht bei Les Planches. 4. Kompagnie: Jäger Blaesing.

In Summa todt und verwundet : 10 Offiziere 231 Mann.

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III. Namentliches Verzeichniß der Offiziere des Pommerschen Jäger - Bataillons Nr. 2, vom 13. April 1821 bis zum 13. April 1881 .

1) Baron v. Czettrik und Neuhaus - eingetr. am 13. April 1821 als Major 1824 in Rastenund Kommandeur der 1. und 2. Jäger-Abtheilung burg gestorben. eingetr. am 13. April 1821 als Kapitän und Kommandeur 2) v. Wülknig der 2. Jäger-Abtheilung -- früher Kapitän und Kompagniechef im Ostpreußischen Jäger-Bataillon 1831 als Major und Chef der GarniſonKompagnie nach Cüstrin verseßt. 3) Baron v. Kittlig - eingetr. am 13. April 1821 als Premierlieutenant und Kompagnieführer früher Premierlieutenant im Ostpreußischen JägerBataillon 1829 als Kapitän verabschiedet. ant - früher 4) Billerbeck ---- eingetr. am 13. April 1821 als Premierlieuten - 1836 als KapiPremierlieutenant im Ostpreußischen Jäger-Bataillon tän verabschiedet 11. Januar 1871 als Major a. D. in Rastenburg gestorben. 5) Dallmer eingetr. am 13. April 1821 als Sekondelieutenant früher - 16. Juni 1836 Sekondelieutenant im Ostpreußischen Jäger-Bataillon als Kapitän und Kompagniechef in die 1. Jäger-Abtheilung versekt als Major a. D. in Stolp gestorben. eingetr. am 13. April 1821 als Sekondelieutenant - - früher Sekonde6) Jonas lieutenant im Ostpreußischen Jäger-Bataillon — 29. März 1842 als Major verabschiedet - als Major a. D. in Oranienburg gestorben . 7) Coburg - eingetr. am 13. April 1821 als Sekondelieutenant — früher Sekonde1834 als Premierlieutenant im Ostpreußischen Jäger- Bataillon lieutenant zur 1. Schüßen-Abtheilung versett - 1853 als Major a. D. in Stargard gestorben . eingetr. am 13. April 1821 als Sekondelieutenant - früher 8) v. Baczko Sekondelieutenant im Ostpreußischen Jäger-Bataillon — 1837 als Kapitän als Generallieutenant z. D. in zur 3. Schüßen - Abtheilung versett Berlin gestorben. eingetr. am 13. April 1821 als Sekondelieutenant - früher Sekonde= 9) Bauck lieutenant im Ostpreußischen Jäger - Bataillon - 1823 als Sekondelieutenant verabschiedet. früher eingetr. am 13. April 1821 als Sekondelieutenant 10) Wernecke I. 7. Januar 1840 Sekondelieutenant im Ostpreußischen Jäger-Bataillon September als Premierlieutenant zur 4. Jäger-Abtheilung versett 1872 als Generalmajor z. D. in Brödinen bei Sensburg gestorben . - 30. März 11) Schulz - eingetr. am 13. April 1821 als Sekondelieutenant 1824 als Sekondelieutenant zum 31. Regiment verſeßt. eingetr. 1822 als Kapitän und Kompagniechef - 1824 als 12) Kretschmer Kapitän verabschiedet zulett Ober- Grenzkontroleur in Leobschüß. - früher 13) Corsep - eingetr. am 19. März 1822 als Sekondelieutenant 1845 als Hauptmann Portepeefähnrich in der 2. Jäger-Abtheilung ― verabschiedet ― in den 50er Jahren in Berlin geſtorben. -

58 - früher 14) Wernecke II. - eingetr. am 20. Juni 1822 als Sekondelieutenant --21. November 1848 Portepeefähnrich in der 1. Jäger - Abtheilung als Hauptmann und Kompagniechef zum 7. Jäger - Bataillon verseht 20. September 1873 als Major a. D. in Berlin gestorben. 15) Schmidt eingetr. am 15. September 1823 als Kapitän und Kompagnie30. März chef- früher Premierlieutenant in der 1. Jäger-Abtheilung 1838 als Major und Kommandeur des 2. Bataillons 24. LandwehrRegiments verseßt — Juli 1880 als Oberst z . D. in Neuenburg gestorben. 16) Maercker ― eingetr. am 15. November 1823 als Sekondelieutenant - früher Portepeefähnrich im Garde-Jäger-Bataillon 14. Oktober 1837 als Sekondelieutenant verabschiedet zuleht Rendant in Sagan. 17) v. Klaß ― eingetr. am 24. Februar 1824 als Major und Kommandeur der 1. und 2. Jäger-Abtheilung ―― früher Major und etatsmäßiger Stabsoffizier im Garde- Jäger-Bataillon 18. April 1834 mit dem Charakter 18. Mai als Oberst zum Brigadier der 3. Gendarmerie-Brigade ernannt 1850 als Generallieutenant z . D. in Erfurt gestorben. 18) v . Trebra eingetr. 1826 als Sekondelieutenant- früher Sekondelieutenant in der 1. Jäger-Abtheilung 30. Oktober 1851 als Major zum GardeJäger-Bataillon versett - 23. Mai 1860 auf einem Gute bei Stolp als Oberstlieutenant a. D. gestorben. 19) v. Arnim eingetr. am 13. April 1828 als Sekondelieutenant früher Sefondelieutenant in der 1. Jäger-Abtheilung 1832 als Sekondelieutenant verabschiedet als Gutsbesiger in Koppershagen in Preußen gestorben. 20) v. Winterfeld eingetr. am 11. September 1828 als Sekondelieutenant früher Portepeefähnrich in der 2. Jäger-Abtheilung 6. Juli 1856 als Major verabschiedet 12. März 1875 in Greifswald gestorben. 21) Schulemann ― eingetr. 1829 als Sekondelieutenant früher Sekondelieutenant in der 1. Jäger-Abtheilung 15. Juli 1844 als Premierlieutenant zur 1. Jäger-Abtheilung versett wieder eingetr. 5. Februar 1853 als Major und Kommandeur vorher Hauptmann und Kompagniechef im 1. Jäger-Bataillon 19. September 1857 als Oberstlieutenant verabschiedet -25. November 1869 in Langenfelde bei Greifswald gestorben. 22) v. Platen eingetr. am 14. Juni 1829 als Sekondelieutenant früher Portepeefähnrich in der 2. Jäger - Abtheilung 21. November 1848 unter Beförderung zum Hauptmann ins 8. Jäger-Bataillon versett 14. Dezember 1877 als Major a. D. in Charlottenburg geſtorben. 23) v. Boehn ― eingetr. am 6. März 1831 als Sekondelieutenant früher Portepeefähnrich in der 2. Jäger-Abtheilung 17. Februar 1836 als Sefondelieutenant in Greifswald gestorben. 24) v. Spies eingetr. am 8. Juni 1831 als Sekondelieutenant früher Portepeefähnrich in der 2. Jäger - Abtheilung - 1832 als Sekondelieutenant zur 1. Jäger-Abtheilung verſeßt — 3. Auguſt 1857 als Premierlieutenant a. D. und Gutsbesizer auf Pithenen in Ostpreußen gestorben. 25) Stein eingetr. am 15. September 1831 als Kapitän und Kompagniechef — früher Premierlieutenant in der 1. Jäger-Abtheilung - 1. April 1847 als aggregirter Major und Direktor des Militär-Knaben-ErziehungsInstituts zu Annaburg gestorben. 26) Köhn v. Jaski - eingetr. am 17. März 1832 als aggregirter SekondeLieutenant -- früher Sekondelieutenant im Garde- Jäger-Bataillon 11. Februar 1855 als Hauptmann und Kompagniechef in Greifswald gestorben. früher Sekondelieutenant in 27) Held - eingetr. 1832 als Sekondelieutenant der 1. Jäger-Abtheilung - 1835 als Sefondelieutenant zur 1. JägerAbtheilung versett.

59 28) Graf Neidthard v . Gneisenau eingetr. am 11. März 1833 als Sekondelieutenant - früher Portepeefähnrich in der 2. Jäger-Abtheilung wieder1838 als Sekondelieutenant zur 1. Jäger-Abtheilung versett eingetr. am 24. Oktober 1857 als Major und Kommandeur - vorher 13. April Hauptmann und Kompagniechef im 3. Jäger- Bataillon 1861 als Oberstlieutenant behufs Uebertritt in Naſſauiſche Dienſte verabschiedet jest Generallieutenant und Gouverneur der Festung Ulm. 29) v. Schmiterlöw , eingetr. am 18. Juni 1833 als Sekondelieutenant früher Portepeefähnrich in der 2. Jäger-Abtheilung — 10. Februar 1859 als Major verabschiedet lebt als Major a. D. in Greifswald. eingetr. 1834 als Sekondelieutenant - früher Sekonde= 30) v. Schleussing Lieutenant in der 1. Jäger-Abtheilung 1835 als Sekondelieutenant in die 1. Jäger-Abtheilung verseßt ·- jezt Major a. D. in Rastenburg . 31) Lichtenfelt eingetr. am 2. Oktober 1835 als Sekondelieutenant früher Portepeefähnrich in der 2. Jäger-Abtheilung 22. Juni 1852 unter Beförderung zum Hauptmann III. Klasse ins 4. Jäger-Bataillon versezt - jezt Major z . D. in Bernburg . 32) Riese eingetr. am 6. März 1838 als Sekondelieutenant früher Portepeefähnrich in der 2. Jäger-Abtheilung - 29. September 1840 als Sefondelieutenant ins 39. Regiment versett jekt Oberstlieutenant z. D. in Greifswald. 33) v. Portatius - eingetr. am 14. Mai 1838 als Kapitän und Kommandeur früher Kapitän und Kompagniechef in der 1. Schüßen- Abtheilung 21. November 1848 als Major verabschiedet 13. April 1869 in Danzig gestorben. 34) v. Sommerfeld - eingetr. am 22. März 1840 als Sekondelieutenant früher Portepeefähnrich in der 2. Jäger-Abtheilung ― 21. November jezt 1848 als Sefondelieutenant zum 3. Jäger-Bataillon versezt Bahnhofsinspektor a. D. in Schneidemühl. 35) Trost - eingetr. am 23. März 1840 als Sekondelieutenant - früher 2. Januar 1846 als Portepeefähnrich in der 2. Jäger - Abtheilung Sefondelieutenant in die 1. Jäger-Abtheilung versett 27. Februar 1881 in Erfurt als Major z. D. gestorben. 36) Zierold - eingetr. am 25. März 1840 als Sekondelieutenant früher Portepeefähnrich in der 2. Jäger-Abtheilung - 13. Juli 1852 unter Beförderung zum Premierlieutenant ins 3. Jäger-Bataillon versett jest Oberstlieutenant 3. D. 37) Paris -— eingetr. am 20. September 1840 als Sekondelieutenant - früher Sefondelieutenant im 39. Regiment - 21. November 1848 als Sekondelieutenant ins 7. Jäger - Bataillon verſezt - jest Oberst z. D. in Bernburg. 38) v. Vollgnad ― eingetr. am 20. September 1841 als Sekondelieutenant früher Portepeefähnrich in der 2. Jäger-Abtheilung ― 12. Juni 1843 als Sefondelieutenant zur 1. Schüßen-Abtheilung verſeßt. 39) Baron v. Seydlik und Kurzbach ― eingetr. am 20. September 1841 als Sekondelieutenant – früher Portepeefähnrich in der 2. Jäger- Abtheilung 22. Oktober 1846 als Sekondelieutenant in die 7. Jäger-Abtheilung versett - 1872 als dänischer Premierlieutenant a. D. und Erbherr auf Nietschau und Hasselburg in Holstein gestorben. 40) Granzin eingetr. 8. Januar 1842 als charakteriſirter Sekondelieutenant früher Rechnungsführer in der 2. Jäger-Abtheilung - 13. Januar 1872 als Sekondelieut. verabschiedet lebt als Lieutenant a. D. in Greifswald. 41 ) v. Kall eingetr. 1842 als Premierlieutenant früher Premierlieutenant in der 1. Jäger- Abtheilung - - 1843 als Kapitän verabschiedet — in den 50er Jahren als Gutsbesiker in Preußen gestorben.

60 früher Sekondelieutenant eingetr. 1844 als Sekondelieutenant 42) Schlick in der 1. Jäger-Abtheilung - 16. Juni 1852 als Sekondelieutenant in Greifswald gestorben. 43) v. Hegener eingetr. 1844 als Sekondelieutenant früher Sekondelieutenant in der 1. Jäger-Abtheilung - 1845 als Sekondelieutenant = jezt Hauptmann a. D. in in die 1. Jäger Abtheilung versett Braunsberg. 44) von der Dollen - eingetr. am 5. März 1844 als Sekondelieutenant - 30. Oktober früher Portepeefähnrich in der 2. Jäger - Abtheilung 1866 unter Beförderung zum Major ins 5. Regiment versett - jezt Oberst z. D. in Gotha. eingetr. den 8. März 1845 als Sekonde45) Freiherr v. Lettow - Vorbeck Lieutenant - früher Portepeefähnrich in der 2. Jäger-Abtheilung -

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18. Januar 1855 unter Beförderung zum Premierlieutenant ins 3. JägerBataillon versett jezt Oberstlieutenant a. D. und Rittergutsbesizer auf Wangerit bei Naugard. v. Fuchs - eingetr. am 2. Januar 1846 als Sekondelieutenant - früher 21. November 1848 Sefondelieutenant in der 1. Jäger-Abtheilung als Sekondelieutenant ins 1. Jäger-Bataillon versezt — jezt Oberſt z . D. in Charlottenburg. Freiherr v. Steinaecker - eingetr. am 22. Oktober 1846 als SekondeLieutenant - früher Sekondelieutenant in der 3. und 4. SchüßenAbtheilung - 21. November 1848 als Sekondelieutenant zum 6. JägerBataillon versezt wiedereingetr. am 13. Juli 1852 als Premierlieutenant - vorher Sekondelieutenant im 6. Jäger - Bataillon 1. Juli 1860 als Hauptmann und Kompagniechef zum 61. Regiment versezt jest Major z. D. in Greifswald. früher v. Normann - eingetr. am 14. März 1847 als Sekondelieutenant Portepeefähnrich in der 2. Jäger-Abtheilung - 1. Juli 1860 als Hauptjezt Major z. D., mann und Kompagniechef ins 26 Regiment versekt Königlicher Kammerherr und Schloßhauptmann in Berlin. v. Kalkstein - eingetr. am 11. Dezember 1847 als aggregirter Hauptmann früher Premierlieutenant aggregirt dem Garde-Reserve-Regiment 21. November 1848 als Kompagniechef zum Garde-SchüßenBataillon versett jezt Oberstlieutenant a. D. in Potsdam. v. Müller eingetr. am 21. November 1848 als Major und Kommandeur früher Major im Garde-Jäger-Bataillon - 5. Februar 1853 als Major ins 24. Regiment versezt – jezt Generallieutenant z. D. in Stralſuñd. Streit - eingetr. am 21. November 1848 als Sekondelieutenant - früher Sekondelieutenant in der 3. Jäger-Abtheilung 5. Dezember 1857 als Hauptmann und Kompagniechef in Greifswald gestorben. Kulenkamp eingetr. am 21. November 1848 als Sekondelieutenant 18. Januar früher Sekondelieutenant in der 4. Jäger-Abtheilung 1853 als Premierlieutenant ins 6. Jäger-Bataillon verſeßt 28. Mai 1875 als Oberstlieutenant a. D. in Wildungen gestorben. v. Quillfeld - eingetr. am 21. November 1848 als Sekondelieutenant früher Sefondelieutenant im 14. Regiment - 13. August 1856 als Premierlieutenant ins 20. Regiment verſeßt. v. Uttenhoven - eingetr. am 21. November 1848 als Sekondelieutenant früher Sekondelieutenant im 6. Regiment - 13. Juli 1852 als Sekondelieutenant zum 5. Jäger-Bataillon verſeßt. eingetr. am 21. NoGraf v. Schweinig und Crain Freiherr v . Cauder vember 1848 als Sekondelieutenant ― früher Sekondelieutenant in der 5. Jäger-Abtheilung 1852 als Sekondelieutenant der Abschied bewilligt - in den 50er Jahren als Gutsbesiger in Schlesien gestorben.

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- eingetr. am 1. Dezember 1848 als Premierlieutenant 56) v. Ditfurth früher Premierlieutenant im 5. Jäger-Bataillon - 7. Januar 1849 als Premierlieutenant zum 1. Jäger-Bataillon versekt ―― jezt Major z. D. in Görlik. 57) v. Borowski - eingetr. 1849 als Hauptmann und Kompagniechef — früher Hauptmann im 5. Jäger - Bataillon - 1854 als Hauptmann verab1855 in Breslau geſtorben. schiedet 58) v. Bredow eingetr. am 20. Januar 1849 als Sekondelieutenant - früher 1. Juli 1860 als PremierPortepeefähnrich im 7. Jäger- Bataillon lieutenant ins 61. Regiment versett jezt Major a. D. in Freienwalde in der Mark. 59) Freiherr v. Forstner — eingetr. am 28. April 1849 als Sekondelieutenant früher Kadett 1849 als Sekondelieutenant in Greifswald gestorben. 60) Flottwell - eingetr. am 12. Dezember 1850 als Sekondelieutenant früher Portepeefähnrich im 2. Jäger-Bataillon 1857 als Sekondelieutenant verabschiedet - in den 60er Jahren als Gutsbeſiger auf Schwarzensee in Preußen gestorben. 61 ) Baron v. Uslar - Gleichen - eingetr. am 13. Juli 1852 als Hauptmann und Kompagniechef früher Hauptmann im 4. Jäger - Bataillon 1853 als Hauptmann verabschiedet ―― jest Direktor der Königlichen Glasmalerei in Berlin. 62) v. Beckedorff - eingetr. am 13. Juli 1852 als Premierlieutenant — früher Sefondelieutenant im 2. Regiment 29. April 1862 als Major und Kommandeur zum 7. Jäger-Bataillon versett jezt Generallieutenant 3. D. in Grünhof bei Regenwalde in Pommern. eingetr. am 13. Juli 1852 als Sekondelieutenant - früher 63) v. Stosch Sefondelieutenant im 3. Jäger-Bataillon - 14. Juni 1854 als Premierlieutenant ins 1. Jäger-Bataillon versett — 7. November 1872 als Oberstlieutenant und Bataillonskommandeur im 59. Regiment in Glogau gestorben. 64) v. Vormann eingetr. am 13. Juli 1852 als Sekondelieutenant früher Sekondelieutenant im 1. Jäger- Bataillon 1859 als Premierlieutenant verabschiedet. eingetr. am 13. Juli 1852 als Sekondelieutenant 65) v. Béville früher Sekondelieutenant im 1. Jäger-Bataillon - 10. März 1858 als Sekondelieutenant verabschiedet. eingetr. am 13. Juli 1852 als Sekonde66) Graf Find v. Findenstein lieutenant früher Portepeefähnrich im 3. Jäger-Bataillon - 1858 als Sekondelieutenant verabschiedet. 67) v. Schwemmler eingetr. 14. Auguſt 1852 als Sekondelieutenant — früher Portepeefähnrich im 2. Jäger - Bataillon - 19. September 1857 als Sefondelieutenant ins 40. Regiment versett - 1860 als Sekonde lieutenant gestorben. 68) v. Lilienthal - eingetr. am 13. November 1852 als Sekondelieutenant früher Portepeefähnrich im 2. Jäger-Bataillon - 1855 als Sekonde lieutenant zum 1. Jäger-Bataillon versezt als Sekondelieutenant a. D. in Cöln gestorben. früher eingetr. am 18. Januar 1853 als Hauptmann 69) Baron v. Bock 1. Juli 1860 als HauptPremierlieutenant im 6. Jäger-Bataillon – jezt Generallieutemann und Kompagniechef zum 49. Regiment versett nant 3. D. in Breslau. 70) Kayser eingetr. am 23. April 1853 als Sekondelieutenant früher Sefondelieutenant im 1. Jäger-Bataillon - 25. Mai 1858 mit dem Charakter als Premierlieutenant verabschiedet 5. März 1875 als Premierlieutenant a. D. und Steuerinspektor in Barmen gestorben.

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71) Pauli - eingetr. am 13. Dezember 1853 als Sekondelieutenant früher Portepeefähnrich im 2. Jäger-Bataillon - 1. Juli 1860 als SekondeLieutenant ins 5. Regiment versett jezt Major und Bataillonskommandeur im 56. Regiment. 72) v. Glasenapp - eingetr. am 14. Juni 1854 als Premierlieutenant — früher Sekondelieutenant im 4. Jäger- Bataillon 1. Juli 1860 als Hauptmann und Kompagniechef ins 14. Regiment versett ―― Oktober 1878 als Major a. D. in Naumburg a/S. gestorben. 73) Graf v . Rittberg eingetr. am 15. August 1854 als Sekondelieutenantfrüher Sekondelieutenant im 1. Jäger-Bataillon - 1. Juli 1860 als Premierlieutenant ins 21. Regiment versezt jezt Hauptmann a. D. und Landrath in Ueckermünde. 74) Eckert gen. v . Roques - Maumont -- eingetr. am 5. September 1854 als Sefondelieutenant - früher Portepeefähnrich im 2. Jäger-Bataillon 24. Dezember 1864 als Premierlieutenant ins 5. Regiment verseßt jest Oberstlieutenant a. D. in Danzig. 75) v. Endevort eingetr. am 14. Januar 1855 als Sekondelieutenant früher Sekondelieutenant a. D. 11. Dezember 1863 als Hauptmann und Kompagniechef zum 53. Regiment versezt ― 9. Juni 1879 als Oberstlieutenant a. D. in Ems gestorben . früher Premiereingetr. am 10 März 1855 als Hauptmann 76) v. Quoß lieutenant im 8. Jäger-Bataillon 18. August 1860 als Hauptmann und Kompagniechef ins 1. Jäger-Bataillon verſett -- jest Major a. D. in Königsberg i/Pr. 77) v. Tessen- Wensierski- eingetr . am 10. April 1855 als Sekondelieutenantfrüher Portepeefähnrich im 1. Jäger-Bataillon ― 24. Oktober 1857 als Sefondelieutenant ins 4. Jäger-Bataillon verſeßt. 78) v. Woyna - eingetr. am 13. August 1856 als Hauptmann und Kompagniechef - früher Hauptmann und Kompagniechef im 8. Jäger-Bataillon 13. Juli 1859 als Major und Bataillons-Kommandeur zum 32. Regiment versett ― jezt Generallieutenant und Gouverneur der Festung_Mainz. 79) v. Heydebreck - eingetr. am 13. August 1856 als Sekondelieutenant früher Portepeefähnrich im 2. Jäger-Bataillon -- 20. Oktober 1866 als Hauptmann und Kompagniechef ins 10. Jäger-Bataillon verſeßt jekt Major und Bataillonskommandeur im Infanterie-Regiment Nr. 98. -früher 80) Reimer — eingetr. am 19. September 1857 als Sekondelieutenant Sefondelieutenant im 40. Regiment 9. Mai 1865 zum 2. LandwehrRegiment übergetreten - 4. Juni 1867 als Hauptmann der Landwehr in Greifswald gestorben. 81) v. Walther eingetr. am 24. Oktober 1857 als Sekondelieutenant — früher 1859 als Sekondelieutenant Portepeefähnrich im 8. Jäger-Bataillon verabschiedet. 82) v. Roeder eingetr. am 13. April 1858 als Sekondelieutenant früher Portepeefähnrich im 2. Jäger- Bataillon - 22. Juni 1867 als Premierlieutenant ins 9. Regiment versezt 2. Dezember 1870 als Premierlieutenant vor Paris, bei Champigny , geblieben . 83) v. Pannwik eingetr. am 17. August 1858 als Sekondelieutenant früher Portepeefähnrich im 2. Jäger-Bataillon -- 10. Januar 1865 als Sefondelieutenant verabschiedet 1878 in Amerika gestorben. 84) v. Sommerfeld - eingetr. am 7. September 1858 als Sekondelieutenant früher Portepeefähnrich im 3. Jäger - Bataillon 1. Juli 1860 als Sefondelieutenant ins 52. Regiment versezt — jezt Major im 95 Regiment. 85) v. Hagenow — eingetr. am 15. Januar 1859 als Premierlieutenant -früher Sekondelieutenant im Garde-Jäger-Bataillon - 14. März 1864 als Hauptmann und Kompagniechef verabschiedet - jezt Hauptmann a. D. und Rittergutsbesizer. Lebt in Greifswald.

63 86) Mertens eingetr. am 12. März 1859 als Sekondelieutenant früher Sekondelieutenant im 20. Regiment - 9. Mai 1865 unter Beförderung zum Hauptmann und Kompagniechef ins 4. Jäger-Bataillon verſeßt jezt Oberſtlieutenant und Kommandeur des 10. Jäger-Bataillons. 87) Schmidt eingetr. am 12. März 1859 al? Sekondelieutenant - früher Sekondelieutenant im 4. Jäger- Bataillon - 11. September 1869 unter Beförderung zum Hauptmann und Kompagniechef ins 7. Jäger-Bataillon versezt jest Major im 51. Regiment. 88) Graf v. Stillfried - eingetr. am 12. März 1859 als Sekondelieutenant 11. Dezember früher Portepeefähnrich im Garde- Schüßen-Bataillon jezt 1863 als Sekondelieutenant zum 7. Jäger-Bataillon verſeßt Hauptmann a. D. und Geheimer Polizei-Agent in Berlin. 89) v. Bismarck eingetr. am 12. März 1859 als Sekondelieutenant früher Portepeefähnrich im 2. Jäger-Bataillon - 16. August 1866 unter Beförderung zum Premierlieutenant ins 5. Jäger-Bataillon versezt wiedereingetr. am 26. September 1870 als Hauptmann und Kompagniechef- vorher Premierlieutenant im 10. Jäger-Bataillon - 12. Dezember 1874 als Hauptmann und Kompagniechef ins 85. Regiment versekt jezt Hauptmann im 85. Regiment. 90) v. Baehr - eingetr. am 13. Oktober 1859 als Sekondelieutenant früher Portepeefähnrich im 2. Jäger - Bataillon ― 10. November 1868 als Premierlieutenant zum 5. Regiment versezt 4. November 1878 als Hauptmann a. D. in Danzig gestorben. 91 ) p. om berg - eingetr. am 12. Juni 1860 als Sekondelieutenant - früher Portepeefähnrich im 2. Jäger-Bataillon 30. Oktober 1866 unter Beförderung zum Premierlieutenant ins 1. Jäger Bataillon verseht September 1874 als Premierlieutenant a. D. in Dresden gestorben. 92) v. Reibniß ·- eingetr. am 1. Juli 1860 als Hauptmnnn ― früher Hauptmann im 26. Regiment 25. Sept. 1867 als Major ins 84. Regiment verſeßt — jezt Generalmajor u. Kommandeur der 58. Infanterie-Brigade. 93) Freiherr v. Troschke eingetr. am 12. Juli 1860 als Sekondelieutenant früher Portepeefähnrich im 2. Jäger-Bataillon 11. Dezember 1863 als Sekondelieutenant zum 5. Jäger-Bataillon versezt ― jekt Hauptmann a. D. und Gutsbesiger in Gommern bei Magdeburg. 94) v . Sobbe eingetr. am 18. August 1860 als Premierlieutenant früher Sekondelieutenant beim Garde- Schüßen-Bataillon ―― 11. März 1862 jezt als Premierlieutenant ins Garde- Schüßen-Bataillon verſeßt Oberst und Kommandeur des 91. Regiments. 95) Steinmann - eingetr. am 6. November 1860 als Sekondelieutenant früher Sekondelieutenant der Landwehr -- 14. Juli 1865 als Sekondelieutenant zum 8. Jäger-Bataillon versett jezt Hauptmann a. D. und Landrath in Zell a./Mosel. 96) v . Schrötter - eingetr. am 13. Dezember 1860 als Sekondelieutenant früher Portepeefähnrich im 5. Jäger-Bataillon - 2. Dezember 1870 als Premierlieutenant und Kompagnieführer bei Champigny gefallen. 97) v. Zimmermann - eingetr. am 13. April 1861 als Major und Kom— 14. Juni mandeur früher Major im 4. Garde-Grenadier-Regiment t und Kommandeur zum 40. Regiment verſeßt Oberstlieutenan als 1866 als Oberstlieutenant z . D. gestorben. 98) v. Boddien eingetr. am 23. Juli 1861 als Sekondelieutenant - früher 30. Mai 1868 als Sekonde Portepeefähnrich im 2. Jäger-Bataillon als Hauptmann a. D. in lieutenant ins 6. Jäger-Bataillon versezt Dresden gestorben. 99) v . Zanſen gen. von der Osten eingetr. am 23. Juli 1861 als Sekondelieutenant früher Portepeefähnrich im 2. Jäger-Bataillon -- 4. Ja nuar 1862 als Sekondelieutenant zum 9. Ulanen-Regiment versett -jezt Rittmeiſter und Eskadronchef im Schlesischen Ulanen-Regiment Nr. 2

64 früher 100) v. Piper - eingetr. am 23. Juli 1861 als-- Sekondelieutenant Portepeefähnrich im 2. Jäger-Bataillon 18. März 1873 als Premierlieutenant ins 6. Regiment verſeßt jezt Hauptmann a. D. in Posen. früher 101) v. Raumer - eingetr. am 12. April 1862 als Sekondelieutenant Sekondelieutenant im 5. Jäger-Bataillon - 13. November 1863 als Sefondelieutenant zur Landwehr übergetreten. 102) Fronhöfer — eingetr. am 13. November 1863 als Sekondelieutenant 24. Dezember 1863 früher Portepeefähnrich im 2. Jäger-Bataillon als Sefondelieutenant ins 7. Jäger - Bataillon versett ww jekt Hauptmann und Kompagniechef im 64. Regiment. 103) v. Stülpnagel eingetr. am 13. November 1863 als Sekondelieutenant 2. Dezember 1870 früher Portepeefähnrich im 2. Jäger-Bataillon als Premierlieutenant und Kompagnieführer bei Champigny verwundet und zwei Tage darauf in Ormesson gestorben. 104) Graf v. Hoym - eingetr. am 11. Dezember 1863 als Sekondelieutenant -2. Dezember 1871 früher Sekondelieutenant im 5. Jäger-Bataillon --- jezt als Hauptmann und Kompagniechef zum 28. Regiment verſeßt Regiment. 28. im Kompagniechef und Hauptmann 105) Freiherr v. Krane — eingetr. am 11. Dezember 1863 als Sekondelieutenant 9. Februar 1869 früher Sekondelieutenant im 6. Jäger-Bataillon - jezt Hauptmann und Diſtriktsals Premierlieutenant verabschiedet offizier der Gendarmerie in Merseburg. eingetreten am 22. Mai 1864 als Hauptmann und Kom106) v. Schaeffer früher Hauptmann und Kompagniechef im 3. Jägerpagniechef Bataillon - 3. Oktober 1866 als Hauptmann und Kompagniechef in Greifswald gestorben. 107) Freiherr v. Gillern - eingetr. am 10. Januar 1865 als Premierlieutenant früher Premierlieutenant im 8. Jäger-Bataillon 2. Dezember 1870 als Hauptmann und Kompagniechef bei Champigny gefallen. 108) Baron v. Langermann und Erlencamp eingetr. am 18. April 1865 als Sekondelieutenant früher Kadett - 18. September 1873 als Premierlieutenant zum 14. Jäger-Bataillon verſeßt -— jezt Hauptmann und Kompagniechef im 14. Jäger-Bataillon. 109) Schulz eingetr. am 9. Mai 1865 als Hauptmann und Kompagniechef früher Premierlieutenant im 4. Jäger-Bataillon — 16. Januar 1873 mit dem Charakter als Major in der 5. Gendarmerie-Brigade angestellt jezt Major z. D. in Berlin. früher Se110) v. Klaß eingetr. am 9. Mai 1865 als Premierlieutenant kondelieutenant im 7. Jäger-Bataillon 3. April 1866 als Premierlieutenant zum 46. Regiment versezt 1870 als Hauptmann und Kompagniechef an den bei Wörth erhaltenen Wunden gestorben. 111) v. Renzell — eingetr. am 9. September 1865 als Sekondelieutenant früher Portepeefähnrich im 2. Jäger-Bataillon 25. Juli 1874 als Premierlieutenant in das 111. Regiment versett jezt Hauptmann und Kompagniechef im 3. Badischen Infanterie-Regiment Nr. 111. 112) de l'Homme de Courbière - eingetr. am 11. Oktober 1865 als SekondeLieutenant - früher Portepeefähnrich im 2. Jäger-Bataillon - - 29. Juni 1866 als Sekondelieutenant bei Podkoſt gefallen.

113) v. Garrelts eingetr. am 14. Juni 1866 als Major und Kommandeur früher Major im 37. Regiment 12. April 1870 als Oberstlieutenant mit der Führung des 48. Regiments beauftragt - August 1870 als Oberst und Kommandeur des 48. Regiments an den bei Mars la Tour-Vionville erhaltenen Wunden in Gorze gestorben.

65 eingetr. am 20. Juli 1866 als Sekondelieutenant — früher 114) v. Levehow10. Oktober 1868 als Se= Portepeefähnrich im 2. Jäger- Bataillon — jezt Hauptmann und fondelieutenant zum 14. Jäger-Bataillon versezt Kompagniechef im 3. Jäger-Bataillon. 115) Hempel - eingetr. am 30. August 1866 als Sekondelieutenant - früher reitender Feldjäger nach dem Feldzuge zum reitenden Feldjägerkorps zurückgetreten jest Königlicher Oberförster in Czersk, Regierungsbezirk Marienwerder. 116) v . Nordeck eingetr. am 30. Oktober 1866 als Hauptmann und Kompagniechef früher Hauptmann und Kompagniechef beim Kurfürstlich Hessischen Schüßen-Bataillon 14. September 1870 unter Beförderung zum Major ins 64. Regiment verseßt jezt Oberst und Kommandeur des 38. Regiments. 117) Neumann - eingetr. am 14. November 1866 als Sekondelieutenant früher Portepeefähnrich im 2. Jäger-Bataillon 21. November 1869 als Sekondelieutenant zum 6. Jäger-Bataillon versezt - jezt Hauptmann und Kompagniechef im 41. Regiment. früher 118) Gebhard - eingetr. am 9. März 1867 als Sekondelieutenant Sekondelieutenant im Königl. Hannoverſchen 1. Jäger-Bataillon — 18. Mai jezt Haupt1876 mit dem Charakter als Hauptmann verabschiedet mann a. D. und Rittergutsbesißer auf Wahlendow bei Anklam. 119) Papen eingetr. am 25. September 1867 als Hauptmann und Kompagniechef ― früher Premierlieutenant im 10. Jäger ፡ Bataillon 4. April 1876 als Hauptmann und Kompagniechef zum 87. Regimeut versezt jest Major und Bataillonskommandeur im 87. Regiment. 120) v. Hennigs - eingetr. am 14. November 1867 als Sekondelieutenant 14. Oktober 1873 als früher Portepeefähnrich im 2. Jäger-Bataillon Sefondelieutenant zum 9. Jäger-Bataillon verſeßt - jezt Hauptmann im 9. Jäger-Bataillon. 121) v. Bremen -— eingetr. am 8. Februar 1868 als Sekondelieutenant — früher Portepeefähnrich im 2. Jäger-Bataillon 15. Juni 1875 unter Beförderung zum Premierlieutenant ins 11. Regiment verseßt. 122) Nehring - eingetr. am 10. Auguſt 1868 als Sekondelieutenant - früher Portepeefähnrich im 11. Jäger-Bataillon —- 16. April 1874 als Sekondelieutenant ins 63. Regiment verſeßt — jezt Premierlieutenant im 63. Regiment. 123) Betri - eingetr. am 9. Februar 1869 als Sekondelieutenant - früher 9. Juli 1878 als PremierPortepeefähnrich im 10. Jäger-Bataillon Lieutenant zum 65. Regiment verseßt. eingetr. am 9. Februar 1869 als Sekondelieutenant 124) Ziegler früher Portepeefähnrich im 2. Jäger-Bataillon 1. Juli 1871 behufs Auswanderung verabschiedet jest Farmer in Südamerika. ―― 125) v. Buggenhagen eingetr. am 20. Februar 1869 als Sekondelieutenant früher Sekondelieutenant im 11. Ülanen-Regiment — 18. Januar 1876 unter Beförderung zum Premierlieutenant ins 9. Regiment verſeßt. 126) v. Laer -- eingetr. am 11. September 1869 als Premierlieutenant — früher Premierlieutenant im 7. Jäger -Bataillon ― 11. Januar 1873 unter Beförderung zum Hauptmann und Kompagniechef ins 36. Regiment verseßt. 127) v. Neker eingetr. am 10. April 1870 als Major und Kommandeur früher Major im 35. Regiment - 2. Dezember 1871 als Major und Bataillonskommandeur ins 66. Regiment verſeßt jezt Oberst und Kommandeur des 59. Regiments. 5 Pflugradt, Pomm. Jäg.-Bat. Nr. 2.

66 eingetr. am 16. September 1870 als Sekondelieutenant 128) Pflugradt früher Portepeefähnrich im 2. Jäger- Bataillon- jest Premierlieutenant im 2. Jäger-Bataillon. 129) Brune - eingetr. am 16. September 1870 als Sekondelieutenant früher Portepeefähnrich im 2. Jäger-Bataillon - 30. April 1877 als SekondeLieutenant ins 45. Regiment versett - jest Premierlieutenant im 45. Regiment. 130) Oppermann ―― eingetr. am 16. Dezember 1870 als Premierlieutenant früher Sekondelieutenant im 3. Jägerbataillon 12. November 1872 als Premierlieutenant ins 4. Jäger- Bataillon verſeßt jekt Hauptmann und Kompagniechef im 11. Jäger-Bataillon. 131 ) Reimer -- eingetr. am 30. Dezember 1870 als Sekondelieutenant — früher Portepeefähnrich im 2. Jäger-Bataillon 17. Juni 1879 als Sekonde― Lieutenant ins 59. Regiment verseht jest Premierlieutenant im 59. Regiment. 132) Lorenz - eingetr. am 30. Dezember 1870 als Sekondelieutenant — früher reitender Feldjäger - 1. Juli 1871 als Sekondelieutenant zum reitenden Feldjägerkorps zurückgetreten jezt Premierlieutenant der Landwehr und Oberförster in Schöneiche bei Wohlau in Schlesien. 133) Bischoff eingetr. am 1. April 1871 als Sekondelieutenant - früher Portepeefähnrich im 2. Jäger-Bataillon - 5. Mai 1875 als Sekonde= lieutenant in Greifswald gestorben. 134) Schüller - eingetr. am 15. Juli 1871 als Sekondelieutenant früher Sekondelieutenant der Reserve des 2. Jäger-Bataillons - 13. Mai 1873 -Sekonde jezt zu den Reserve-Offizieren des Bataillons übergetreten lieutenant der Landwehr und Oberförſterkandidat in Bargstedt bei Nortorf in Holstein. 135) v. Below - eingetr. am 18. Oktober 1871 als Sekondelieutenant - - früher Kadett --- 13. März 1875 als Sekondelieutenant ins 14. Regiment versett jest Premierlieutenant im 14. Regiment. 136) v. Walther eingetr. am 2. Dezember 1871 als Major und Bataillonskommandeur - früher Major und Kommandeur des 6. Jäger- Bataillons - 18. Juni 1874 als Major und Bataillonskommandeur ins 6. Regiment versett jekt Oberstlieutenant a. D. in Berlin. - eingetr. am 2. Dezember 1871 als Hauptmann 137) Freiherr v. Forstner und Kompagniechef -- früher Premierlieutenant im 3. Jäger - Bataillon ― 13. März 1879 als Hauptmann und Kompagniechef ins 43. Regiment verseßt. 138) Baumgardt eingetr. am 9. März 1872 als Sekondelieutenant - früher Portepeefähnrich im 2. Jäger-Bataillon - 2. April 1881 als Premierlieutenant ins 61. Regiment verſeßt. 139) v. Rußdorf - eingetr. am 9. März 1872 als Sekondelieutenant - früher jezt Sekondelieutenant im Portepeefähnrich im 2. Jäger-Bataillon 2. Jäger-Bataillon. 140) v. Bosse - eingetr. am 16. Januar 1873 als Hauptmann und Kompagniechef früher Hauptmann und Kompagniechef im 79. Regiment 19. Dezember 1874 als Major z. D. gestellt -- jezt Major und Landwehr-Bezirkskommandeur des Landwehr-Bataillons Meg. 141 ) v. Brunn - eingetr. am 18. März 1873 als Premierlieutenant --- früher Premierlieutenant im 3. Regiment - jezt Hauptmann und Kompagniechef im 2. Jäger-Bataillon. 142) v. Oldershausen eingetr. am 18. September 1873 als Premierlieutenant - früher Premierlieutenant im 14. Jäger-Bataillon jezt Hauptmann und Kompagniechef im 2. Jäger-Bataillon.

67 143) Freiherr Senfft v. Pilsach - eingetr. am 14. Oktober 1873 als Sekonde Lieutenant - früher Sekondelieutenant im 10. Jäger ፡ Bataillon 15. September 1874 als Premierlieutenant ins Garde-Schüßen-Bataillon versest ― jest Hauptmann und Kompagniechef im 90. Regiment. 144) v. Schoeler eingetr. am 18. Juni 1874 als Major und Kommandeur früher Major und Bataillonskommandeur im 57. Regiment — 15. September 1876 als Oberstlieutenant und Kommandeur des 34. Regiments versett jezt Oberst und Kommandeur des 34. Regiments. 145) Freiherr v. Der eingetr. am 15. September 1874 als Premierlieutenant früher Sekondelieutenant im 3. Jäger-Bataillon 13. Januar 1881 als Hauptmann und Kompagniechef ins 71. Regiment versett. eingetr. am 12. Dezember 1874 als Premier146) Graf v. Reichenbach Lieutenant früher Premierlieutenant im 6. Jäger-Bataillon - 19. Ja nuar 1878 als Hauptmann und Kompagniechef ins 96. Regiment verſeßt jekt Hauptmann à la suite des 96. Regiments .

147) Kruska eingetr. am 19. Dezember 1874 als Hauptmann und Kompagnie22. März 1881 als chef früher Hauptmann im 46. Regiment überzähliger Major zum Infanterie-Regiment Nr. 99 versett - jezt Major im Infanterie-Regiment Nr. 99. 148) Grauert — eingetr. am 12. Oktober 1875 als Sekondelieutenant früher Portepeefähnrich im 2. Jäger-Bataillon. 149) v. Beringe - eingetr. am 11. Februar 1875 als Sekondelieutenant früher Portepeefähnrich im 2. Jäger-Bataillon - 2. Januar 1877 als Sefondelieutenant ins 84. Regiment versett. 150) v. Hellfeld - eingetr. am 4. April 1876 als Premierlieutenant ― früher Sefondelieutenant im 4. Jäger-Bataillon. 151 ) v. Aschoff — eingetr. am 15. September 1876 als Major und Bataillonskommandeur - früher Major im 91. Regiment 22. März 1881 als Oberstlieutenant mit der Führung des Inf.-Regiments Nr. 129 beauftragt - jezt Oberstlieutenant und Kommandeur des Inf.-Regiments Nr. 129. 152) Freiherr v. Ramberg eingetr. am 2. Januar 1877 als Sekondelieute= nant - früher Sekondelieutenant im 7. Jäger- Bataillon ―― 27. Januar 1880 als Sefondelieutenant ins 2. Garde-Regiment zu Fuß versett jest Premierlieutenant im 2. Garde-Regiment zu Fuß. eingetr. am 10. Februar 1877 als Sekondelieutenant früher 153) Saf Portepeefähnrich im 2. Jäger-Bataillon. 154) v. Schulk - eingetr. am 14. April 1877 als Sekondelieutenant früher Kadett. 155) v. Schwerin früher eingetr. am 13. Juli 1877 als Sekondelieutenant Portepeefähnrich im 2. Jäger-Bataillon. 156) von der Lühe- eingetr. am 13. Oktober 1877 als Sekondelieutenant früher Portepeefähnrich im 2. Jäger-Bataillon. 157) Mueller - eingetr. am 19. Januar 1878 als Premierlieutenant — früher Sefondelieutenant im 1. Jäger-Bataillon. eingetr. am 13. März 1879 als Hauptmann und Kompagniechef-158) Kolbe früher Hauptmann und Kompagniechef im 2. Regiment. 159) Barnewit eingetr. am 16. Oktober 1879 als Sekondelieutenant - früher Portepeefähnrich im 2. Jäger-Bataillon. 160) v. Derken - eingetr. am 16. Oktober 1879 als Sekondelieutenant früher Portepeefähnrich im 2. Jäger-Bataillon - 22. März 1881 als Sefondelieutenant zum Infanterie-Regiment Nr. 129 verseßt. 161 ) Saenger eingetr. am 14. Februar 1880 als Sekondelieutenant - früher Portepeefähnrich im 2. Jäger-Bataillon.

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162) von der Groeben eingetr. am 14. Oktober 1880 als Sekondelieutenant früher Portepeefähnrich im 2. Jäger-Bataillon. 163) v. Merckel eingetr. am 13. Januar 1881 als Hauptmann und Kompagniechef früher Hauptmann und Kompagniechef im 11. Regiment. 164) Freiherr v . Rechenberg eingetr. am 13. Januar 1881 als PremierLieutenant -- früher Sekondelieutenant im 3. Jäger-Bataillon. 165) v. Hagen eingetr. am 22. März 1881 als Major und Bataillonskommandeur - früher Major und Bataillonskommandeur im 20. Regiment.

Druck von E. S. Mittler u. Sohn in Berlin, Kochstraße 69. 70.

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