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German Pages 66 [65] Year 1988
VORDERASIATISCHE SCHRIFTDENKMÄLER DER STAATLICHEN MUSEEN ZU BERLIN HERAUSGEGEBEN VOM VORDERASIATISCHEN MUSEUM
NEUE FOLGE, HEFT VIII (HEFT XXIV)
JAN VAN DIJK LITERARISCHE TEXTE AUS BABYLON Unter Einschluß von Kopien Adam Falkensteins zur Veröffentlichung vorbereitet von Werner R. Mayer
AKADEMIE-VERLAG • BERLIN 1987
ISBN 3-05-000459-2 ISSN 0138-4449 Erschienen im Akademie-Verlag, D D R - 1086 Berlin, Leipziger Str. 3 - 4 © Akademie-Verlag Berlin 1987 Lizenznummer: 202100/157/87 Satz: IV/2/14 V E B Druckerei »Gottfried Wilhelm Leibniz«, 4450 Gräfenhainichen • 6678 Druck und Bindearbeit: V E B „Thomas Müntzer" Bad Langensalza Bestellnummer: 754 770 8 (2142/VIII) • LSV 0876 Printed in t h e GDR 04800
Die Herausgabe der Texte aus den Grabungen in Babylon findet ihren Fortgang mit dem vorliegenden Band 24 der „Vorderasiatischen Schriftdenkmäler". Das diesmal in seinem Umfang etwas weniger Tafeln umfassende Heft enthält insgesamt 126 Kopien, die größtenteils von J. v. Dijk stammen, die übrigen konnten aus dem Nachlaß A. Falkensteins übernommen werden. Neben den Kopien, die meist literarische Texte bieten, sei auf die ausführliche Inhaltsübersicht und die verschiedenen Indices hingewiesen, die eine wertvolle Bereicherung dieses Bandes darstellen. Herrn van Dijk sei an dieser Stelle für die Zusammenstellung der Texte und für die Anfertigung der Kopien, Herrn W. Mayer für seine Mitarbeit sehr herzlich gedankt. Liane Jakob-Rost
INHALT
Einleitung Abkürzungen
5 : . ;
7
Inhaltsübersicht
9
Konkordanz der Museumsnummern (VAT) . . . . Verzeichnis der Tafeln nach den Fundnummern
4
16 .
17
Verzeichnis der Fundorte
18
Index der Personennamen
19
Tafeln I - X L I I
23
EINLEITUNG
Die Ausgrabungen der Deutschen Orient-Gesellschaft in Babylon, die unter der Leitung von Robert Koldewey in den Jahren 1899—1917 durchgeführt wurden, erbrachten eine reiche Ernte an Tontafeln, von denen ein großer Teil nach Berlin gelangte. Auf Initiative des Vorderasiatischen Museums werden diese Texte nun der Reihe nach veröffentlicht: Prof. Horst Klengel hat eben die altbabylonischen Urkunden und Briefe aus dem Bezirk „Merkes" in VS 22 (1983) und Altorientalische Forschungen 11 (1984) 92—109 vorgelegt; hier folgt nun eine Auswahl von 126 größtenteils literarischen Texten verschiedensten Inhalts, die ich bei mehreren Museumsbesuchen in den Jahren 1981—84 kopieren konnte. Die Tafeln stammen, soweit sich das auf Grund der Fundnummern feststellen läßt, zum größten Teil aus den Stadtbezirken „Ischin aswäd" und „Merkes". Von dort kommen vermutlich auch die übrigen fast zwei Drittel der Tafeln her, die keine Fundnummer tragen. Der Erhaltungszustand dieser Tafeln bzw. Tafelfragmente ist leider nicht sehr gut, oft geradezu hoffnungslos. Die Arbeit wird weiter dadurch erschwert, daß uns für die Texte aus Babylon eine zuverlässige vergleichende Zeichenliste fehlt, gar nicht zu reden von einer Prosopographie oder Formbeschreibung der Tontafeln. Besonders spürbar wird dieser Mangel bei den Texten, die der Schrift nach in die spätaltbabylonische bzw. frühmittelbabylonische (kassitische) Zeit zu datieren sind. Mit Hilfe der Epigraphie könnte man nämlich über die Zeit des Übergangs zwischen diesen zwei Perioden einigen Aufschluß gewinnen. Vorerst muß man es bei dem Eindruck bewenden lassen, die spätaltbabylonische Schrift sei ohne tiefen Einschnitt in die frühkassitische übergegangen. Ein Beispiel ist Text Nr. 47: Man könnte ihn für altbabylonisch ansehen, wäre da nicht das Zeichen RU mit dem gebrochenen Senkrechten, der altbabylonisch auch zur Zeit Samsuditanas in Babylon noch nicht vorkommt (siehe VS 22). Neben diesen Problemen der epigraphischen Chronologie des 2. Jahrtausends interessierte mich insbesondere die Frage nach der Überlieferung der sumerischen literarischen Texte in Babylon, über die wir bisher so gut wie nichts wußten. Es wäre j a verwunderlich, wenn zu der Zeit, da diese Tradition unter Samsuiluna in Nippur ihre endgültige Fassung fand, in Babylon nichts dergleichen vorhanden gewesen wäre. In der Tat bezeugen nun hier wenigstens einige Texte die Präsenz dieser Tradition auch in Babylon. Die Geschichte der Kassitenzeit birgt bekanntlich noch viele Rätsel. Auf das Ende dieser Epoche wirft nun Text Nr. 91, der Drohbrief eines Kronprätendenten, ein ganz neues Licht, indem er die dynastischen Verbindungen der Kassitenkönige mit den Igehalkiden in Elam aufzeigt.. Vor dem Krieg waren Adam Falkenstein die Babylontexte zur Veröffentlichung anvertraut worden. Als ich schon einige Zeit in Berlin gearbeitet hatte, wurde mir bekannt, daß Falkensteins Manuskript in das Altorientalische Seminar der Universität Tübingen gelangt war. Auf meine Anfrage hin stellte Prof. Wolfgang Röllig dieses Manuskript bereitwillig zur Verfügung, wofür ich ihm sehr verpflichtet bin. Es stellte sich heraus, daß Falkenstein an derselben Tafelgruppe gearbeitet hatte wie ich, z. T. nach Grabungsphotos. Soweit Falkenstein nur eine Umschrift oder Rohkopie angefertigt hatte, wurde diese dankbar verwertet; soweit endgültige Kopien vorlagen, wurden sie in sehr vielen Fällen in diesen Band übernommen, darunter auch drei Kopien von Tafeln, die ich in dem von mir durchgesehenen Teil der VAT-Sammlung nicht gefunden habe. Falkensteins Kopien sind mustergültig genau und ehren den Meister. Mein Kollege Prof. Werner Mayer hat die Kopien für die Veröffentlichung zurechtgemacht und den Katalog mitverfaßt. E r hat meine Erstkopien mitgelesen und Verbesserungen vorgeschlagen; auch manche Textidentifizierung geht auf ihn zurück. Zum Schluß danke ich herzlichst der Direktorin des Vorderasiatischen Museums, Frau Dr. Liane Jakob-Rost, für ihre stete Hilfe. Mein Dank gilt auch Herrn Hendrik Bärnighausen, der die Tafeln in der Sammlung des Museums finden half, und allen Kollegen im Vorderasiatischen Museum. Rom, im Februar 1985
J a n van Dijk 5
ABKÜRZUNGEN
AB AfK AfO AHAW
Assyriologische Bibliothek (Leipzig) Archiv für Keilschriftforschung Archiv für Orientforschung Abhandlungen der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Phil.-hist. Klasse (Heidelberg) AJSL American Journal of Semitic Languages and Literatures AnOr Analecta Orientalia (Rom) ARM Archives royales de Mari (Paris) ArOr Archiv Orientalni BAfO Archiv für Orientforschung, Beiheft (Berlin/Graz) BE The Babylonian Expedition of the University of Pennsylvania, Series A: Cuneiform Texts (Philadelphia) BL St. Langdon, Babylonian Liturgies (Paris 1913) BWL W. G. Lambert, Babylonian Wisdom Literature (Oxford 1960) The Assyrian Dictionary of the Oriental CAD Institute of the University of Chicago Cat. C. Bezold, Catalogue of the Cuneiform Tablets in the Kouyunjik Collection (London 1889-99) CT Cuneiform Texts from Babylonian Tablets in the British Museum (London) J AOS Journal of the American Oriental Society JNES Journal of Near Eastern Studies KAR E. Ebeling, Keilschrifttexte aus Assur religiösen Inhalts (WVDOG 28 und 34; Leipzig 1919-23) KAV O. Schroeder, Keilschrifttexte aus Assur verschiedenen Inhalts (WVDOG 35; Leipzig 1920) Lambert, Love Lyrics W. G. Lambert, „The Problem of the Love Lyrics", in: H. Goedicke — J. J. M. Roberts (eds.1, Unity and Diversity (Baltimore/London 1975) 98-135 LKA E. Ebeling, Literarische Keilschrifttexte aus Assur (Berlin 1953)
MDOG MSL OECT OIP PBS
PSBA 2R RA
Mitteilungen der Deutschen Orient-Gesellschaft zu Berlin Materialien zum sumerischen Lexikon/ Materials for the Sumerian Lexicon (Rom) Oxford Editions of Cuneiform Texts (Oxford etc.) Oriental Institute Publications (Chicago) University of Pennsylvania. The University Museum, Publications of the Babylonian Section (Philadelphia) Proceedings of the Society of Biblical Archaeology H. C. Rawlinson — E. Norris, The Cuneiform Inscriptions of Asia II (London 1866) Revue d'assyriologie et d'archéologie Orientale
Fr. Thureau-Dangin, Recherches sur l'origine de l'écriture cunéiforme I (Paris 1898) G. Reisner, Sumerisch-babylonische HymSBH nen nach Thontafeln griechischer Zeit (Berlin 1896) TCL Musée du Louvre: Textes cunéiformes (Paris) TLB Tabulae cuneiformes a F. M. Th. de Liagre Böhl collectae (Leiden) Ur Excavations, Texts (London) UET W. Mayer, Untersuchungen zur FormenUFBG sprache der babylonischen „Gebetsbeschwörungen" (Studia Pohl series maior 5; Rom 1976) VAB Vorderasiatische Bibliothek (Leipzig) Vorderasiatische Schriftdenkmäler der VS königlichen/staatlichen Museen zu Berlin (Leipzig/Berlin) WVDOG Wissenschaftliche Veröffentlichungen der Deutschen Orient-Gesellschaft (Leipzig/ Berlin) YOS Yale Oriental Series, Babylonian Texts (New Haven/London) ZA Zeitschrift für Assyriologie und verwandte Gebiete bzw. vorderasiatische Archäologie REC
INHALTSÜBERSICHT
1 (BE o. Nr.). Lexikalisch: Ea A = ndqu, Tafel II, Z. 151-187. In MSL 14, 253-255 als Text D verwertet. 2 (BE o. Nr.). Lexikalisch: Aa A = näqu, Tafel 1/4 ( = 4), Abschnitt A. In MSL 14, 221 als Text B verwertet. 3 VAT 17140 (BE 60657). Lexikalisch: Aa A = näqu, Tafel IV/4 ( = 25), Z. 201-210 und 311-315. In MSL 14, 387 bzw. 389 als Text E verwertet. 4 VAT 17103 (BE 37795). Lexikalisch: Emesal-Vokabular, Tafel II, Z. 5 - 2 9 und 157-196. In MSL 4, 12-15 bzw. 22—25 als Text B verwertet. 5 VAT 17098 (BE 36786). Lexikalisch: Izi = isätu, Tafel H, Z. 164-189. In MSL 13, 206-207 als Text B verwertet. 6 VAT 17494. Lexikalisch: Lü = sa, Tafel I, Z. 57-67, 118-145 und 196-202. In MSL 12, 94-95 bzw. 96-99 als Text H verwertet. Korrekturen zu MSL 12, 112: Z. 126. Die Variante ist gu-za-lii„-[tu] (hier II 9'). - Z. 133. Die Glosse zu 6 - d u b - b a - a ist e - p i - s ä - a d - b u zu lesen (hier III 2). 7 VAT 17218. Lexikalisch: Diri = atru, Tafel I, Text J. Für den Lautwert kil (NIGIN) in Vs. 27 siehe AnOr 42, Nr. 286, wo dieser Text zitiert wird. 8 VAT 17457. Altbabylonische Schülertafel. Lexikalisch: Vorläufer zu T)\r\ = atru, Tafel II. Entspricht Diri II 92-99. 9 VAT 17329. Altbabylonische Schülertafel. Lexikalisch: Vorläufer zu T>\i\ = atru, Tafel II. Vs. 2'ff. entspricht Diri II 110-119, Rs. 3'ff. ebd. 95-111. 10 VAT 17037 (BE 15459). Schülertafel. Lexikalisch: HAR-ra = hubullu, Tafel VI, Z. 92-104 und Tafel VII A, Z. 12-18. In MSL 6, 59-60 als Text S,, verwertet (für Z. 97-104), ebd. S. 85 als Text S 5 (Korrektur: die Variante zu Z. 14 ist qa-tum, nicht qa-t[i]). 11 VAT 17304a. Lexikalisch: Vorläufer zu IFAR-ra = hubullu, Tafel I, Z. 51-57 7 (siehe MSL 5, 13-14). Altoder mittelbabylonische Schrift. 12 VAT 17245. Lexikalisch: HAR-ra = hubullu, Tafel II, Z. 17-28 und 61-62, 50-51 (siehe MSL 5, 51-55). 13 VAT 17074 (BE 35966). Lexikalisch: An-ta-gäl = Saqü, Tafel III, Z. 49-74 und 134-159. In MSL 17, 152f. bzw. 155 f. als Text F verwertet. 14 VAT 17122 (BE 4231[x]d). Kommentar (?). Z. 8': ku-nu-gün-gün (koll.). 15 VAT 17563. Altbabylonische Tafel. Vs. sumerisch: etwa ein Lied, das mit [1 ugal/nin]- r mu 1 r x - x 1 zalag-zalag-ga beginnt? Rs. akkadisch und sumerisch: lexikalische Liste? — Die Tafel gehört vielleicht zu dem in MDOG 38 (1908) 17 beschriebenen Fund jn der Grube 25 n 1, wo „Tabletten länglichen Formats" zu Tage kamen, „die auf der einen Seite in der Längsrichtung, auf der anderen in der Querrichtung sauber geschrieben sind". Hinweis: Weitere lexikalische Texte sind Nr. 34 Rs. und Nr. 96 Vs. 16 VAT 17311. Götterliste: An = Anum, Tafel II, Z. 1 - 4 ( = Vs.; Zählung nach R. L. Litke, Diss. Yale University 1958). Altbabylonische Schrift. 17 VAT 17088 (BE 36432). Götterliste: An = Anum, Tafel I, Z. 58-90 (Zählung nach Litke). Bestimmend für die Zeit der Abfassung ist die Zeichenform von TAR (Z. 19', 22'f.) und TA (Z. 9', 21', 26'). 18 VAT 17129 (BE 45764?). Kol. II' ist Duplikat zu CT 25, 9 'i' l ' - 9 ' . Mittelbabylonische Schrift. 19 VAT 17169. Götterliste. Frühaltbabylonische Schrift. 20 VAT 17502. Weidnersche Götterliste in altbabylonischer, sehr unregelmäßiger Schrift; nach dem Kolophon umfaßte die Tafel 206 Zeilen. Als Duplikate werden angegeben: W = E. Weidner, A/K 2 (1924-25) 1 - 1 8 und 71—82; N = J . Nougayrol, Ugaritica V (1968) 210—230; C = A. Cavigneaux, Textes scolaires du Temple de Nabu Sa hare I (Baghdad 1981) 79-99. Vs. I II
//W i 14—ii 1 ^ N 15-27 // ii 21—iii 3 ^ 51-63
^ C 14-26 ^ 53-67
9
III IV Rs. V VI VII
// // // II II
W iii 26—iv [5] iv 2 3 - v 3 v 4-.. vi 2 - 9 vii 3-17?
^ ^ ^ ^ ^
N [[•. •. •.]] 116—127 128-144 ? 168-175 195—6.201—213?
ö C 94-104 ^ 324—138 ^ 139-156? ^ 182-188 ^ 210-224*
21 VAT 17228. Weidnersche Götterliste (siehe zu Nr. 20). Kol. I' // W ii 27a-iii 8 a ^ N 5 8 a - 6 8 ^ C 6 2 - 7 3 ; Kol. I I ' etwa im Bereich von W iv 11 ff. ^ N 102ff. ^ C 111 ff. Hinweis: Eine weitere Götterliste findet sich auf Nr. 123 Rs. 22 VAT 17032 (BE 14487, Photo Bab. 1165). Marduk-Lied; Emesal, zweisprachig. Die Vs. ist Duplikat zu TCL 15, Nr. 11, 22-36. Schreibfehler in Z. 9 ( e - s a g - ( i l ) - l a ) und Z. 10b (zu-st'-»' für ap-si-i). Rs. 13'f. wird von A. Falkenstein in ZA 44 (1938) 18 zitiert. - Photo: R. Koldewey, Die Tempel von Babylon und Borsippa (WVDOG 15; 1911) 31 Abb. 44 und 43. 23 VAT 17340 (BE 30158). Inanna-Lied; Emesal, zweisprachig. Tafel 20 der Komposition ü r u ä m - m a - i r - r a bi. Duplikat zu K.257 + 2997, Z. 5 - 3 5 und 73ff. (K. 257 = P. Haupt, Akkadische und sumerische Keilschri/ttexte [AB 1; Leipzig 1882] 126-131: Nr. 21) und weiteren Texten. Übersetzung: A. Falkenstein, in: A. Falkenstein — W. von Soden, Sumerische und akkadische Hymnen und Gebete (Zürich/Stuttgart 1953) 228—231: Nr. 46. Bearbeitung durch K. Volk vorgesehen. 24 VAT 15582 (BE 39426, Photo Bab. 1830). Kultlied; Emesal mit akkadischen Glossen. Teil der Komposition a a b z u - m u , die in dem Katalog AJSL 26 (1909—10) 28, 14 angeführt wird (siehe J . Krecher, Sumerische Kultlyrik [Wiesbaden 1966] 20 Anm. letzte Zeile). Zu Rs. l ' - 6 ' scheint K.3313 ( = BL Nr. 166) Duplikat zu sein. Altbabylonische Schrift. 25 VAT 17119 (BE 40136). Kultlied (?); Emesal mit akkadischen Glossen. Mittelbabylonische (?) Schrift. 26 VAT 17055 (BE 33925). Kultlied; Emesal. In Z. 2 ' - 3 ' findet sich der bekannte Parallelismus u b - e / d a - e , hier mit dem Verbum du t l . 27 (BE 13436, Photo Bab. 1210). Enki-Lied; Emesal, zweisprachig. Die Zeilen 5ff. haben als Struktur: u m u n - e X-se u m - s i - t e - a - r a (o. ä.) / X . . . e - n e - e r m u - u n - n a - ü - t u ; man vergleiche einerseits „Enki und die Weltordnung" Z. 89—92 (90—93), andererseits die bei Ä. Sjöberg, Der Mondgott Nanna-Suen I (Stockholm 1960) 85 zu Rs. 3 angeführten Texte. Zu Z. 10 siehe A. Falkenstein, A/O 16 (1952-53) 62b. In Z. l l f . steht m u - g i 4 - a (// apu) wie in SBH Nr. 16 Vs. ? 1' für das in Emesal sonst übliche m u - g i (-). 28 VAT 17222. Lied auf Marduk (?); sumerisch, zweisprachig. Zu dem Epithet in Z. l ' b (pa-har ni-Si) vgl. K. Tallqvist, Akkadische Götterepitheta (Helsinki 1938) 151. 29 VAT 17229. Kultlied; Emesal, zweisprachig. Duplikat zu Z. 6ff. ist BL Nr. 177 Rs. l ' - 5 ' und CT 15, 24, 3'—7'. Beachte in Z. 2 a g - m e - m a r - r a (Emesal für n i g - m e - g a r ) ¡¡rttätu. 30 VAT 17476. Kultlied; Emesal. Die Götterreihe von Vs. l ' - 7 ' erinnert an SBH Nr. 21, 2 4 ' - 3 0 ' und ähnliche Texte. Unklar ist das i$-£d-ah ID am Ende von Vs. 2'—15'. Zu dem Tempelnamen ¿ - i - b i - k i - s u k u d i n Rs. 5' vgl. CT 44,17 Rs. 7 ' ^ - i - b i - s u - s u k u d . 31 VAT 17200. Gebet an Utu; Emesal, zweisprachig. 32 VAT 17468. Ellil-Lied; sumerisch. Duplikat zu P B S 10/4, 10 usw. (siehe A. Falkenstein, Sumerische Götterlieder I [AHAW 1959/1; Heidelberg 1959] 1 1 , 1 - 1 1 ) . Altbabylonische Schrift. 33 VAT 19283 (BE 44925). Selbstlob einer Göttin; sumerisch, zweisprachig. Vgl. etwa Rm. 603 (Th. J . Meek, Beiträge zur Assyriologie 10/1 [1913] 124: Nr. 44). 34 VAT 17500. Vs. Kultlied; Emesal. Gehört zum 3. nishu der Komposition a m - e b ä r a - a n - n a - r a . Zu Z. 1—5 ist SBH Nr. 26 Rs. 2 0 - 2 5 Duplikat. - Rs. lexikalisch: HAR-ra = hubullu, Tafel I, Z. 6 0 - 7 1 (siehe MSL 5,14). 35 VAT 17434. Ninurta-Lied; Emesal. Duplikat zu CT 42 Nr."24 (pl. 37), Vs. l f f . und K. 5983 Vs. (Cat. S. 753; Langdon, OECT 6, pl. 21). Nach Z. 2' des Kolophons auf der Rs. stammt die Tafel aus Borsippa (. . . ina Ezida \ukin\). 36 VAT 17177. Kultlied (Klage?); Emesal, zweisprachig. Anfang: i[ ] giiäm-ma-de-e // assima, 2[ ] a-a-mu mu-us na-ma-ni-in-tuku // abiul iSmanni. 37 VAT 16439a( + )b (BE 45745a( + )b). „Inannas Erhöhung", Tafel 4, Teil A und B ; Emesal, zweisprachig. Duplikat zur Rs. ist St. Langdon, RA 12 (1915) 74-75, Z. 27-57. A. Falkenstein hat in Bibliotheca Orientalis 9 (1952) Taf. IV die Kopie veröffentlicht und ebd. S. 89 die Vs. bearbeitet. B. Hruska, ArOr 37 (1969) 473-522, verwertet die Tafel als Text E ; zu ebd. 489, 2 9 - 3 0 (hier Rs. 2') siehe W. G. Lambert, Orientalia 40 (1971) 95. 38 VAT 17223. Schülertafel: Tempelhymnus (?); sumerisch. 39 VAT 17224. Schülertafel: Tempelhymnus; sumerisch, zweisprachig. 40 VAT 17303. Selbstlob des Lipit-Istar ( l u g a l - m i - d u u - g a ) , Z. 9 - 1 5 und 6 5 - 7 2 . Duplikat zu TCL 16, 48
10
usw. (siehe W. H. Ph. Römer, Sumerische 'Königshymnen' der Isin-Zeit [Leiden 1965] 29—38). Altbabylonische Schrift. 41 VAT 19236 (BE 36620—669). Schülertafel: Selbstlob des Hammurabi; sumerisch, zweisprachig. Duplikat zu T L B 2, 3, 11—[13] (sumerische bzw. UET 1, 146 Fragment b 2'—[9'] (zweisprachig), siehe A. Sjöberg, ZA 54 (1961) 51-52. Altbabylonische Schrift. 42 VAT 17417. Hymnus auf Ellil mit Bitte für Umammu von Ur; sumerisch, Z. 7' mit akkadischer Glosse. Duplikat zu E. Chiera, Sumerian Religious Texts (Upland 1924) Nr. 11, 29-43 (siehe G. Castellino, ZA 53 [1959] 107). Altbaby Ionische Schrift. 43 VAT 17441. Sulgi-Hymnus A, Z. 1—12 und 96ff. Für Text und Duplikate siehe J . Klein, Three Sulgi Hymns (Ramat-Gan 1981) 188ff. bzw. 182ff. Altbabylonische Schrift. 44 VAT 17136 (BE 46853). Königshymnus; sumerisch. Altbabylonische Schrift. 45 VAT 17131 (BE 46510)1 Beschwörungen; sumerisch. Altbabylonische Schrift. Rs. 9' Unterschrift: inimi n i m - m a - u h - k u - g , ä h a s h u r - g l ä h a s h u r - z i - z i - [ r e - d a - k a m ] ; 10'ff. Aufzählung der auf der Tafel verzeichneten Beschwörungen. 46 VAT 17137. Beschwörungen; sumerisch. Altbabylonische Schrift. Vs.: wohl aus einer Beschwörung gegen galla-Dämonen; das s u - t i - a - m e s von Z. 3 - 1 2 ' erinnert an CT 4, 4 Rs. 11-21, VS 2,100 Vs. 8 - 1 1 und YOS 11, 70 ii 21'—23'. Rs. 2'ff. Aufzählung von Beschwörungen wie in Nr. 45 Rs. 10'ff.; Z. 4': g i c ] - ü - n a - s i l a - d u - d u [a-kam], 47 VAT 17231. Beschwörungen; sumerisch. Die Schrift ist altbabylonisch oder frühkassitisch; gegen ersteres scheint die Form des Zeichens ru zu sprechen (Vs. I' 3', 12'; Rs. IT' 1-2). 48 VAT 17404. Beschwörungen; sumerisch. Altbabylonische Schrift. Kol. I aus einer Beschwörung gegen Dämonen (s. die -mes-Reihen wie z. B. in CT 4, 4 Rs. 3ff., CT 16, 12, 12ff.); Kol. I I und I I I bieten die MardukEa-Formel. 49 VAT 17381. Beschwörungen; sumerisch. Mittelbabylonische (?) Schrift. Vs. 8' Unterschrift: i n i m - i n i m ma-tu mu5en -a-k[e 4 ? ]; vgl. Nr. 56 Vs. II 9' und 16'. Rs. 7': Marduk-Ea-Formel. 50 VAT 17185. Beschwörungen (Marduk-Ea-Typ); sumerisch. Altbabylonische Schrift. Rs. I I ' : gegen Nagetiere (Z. 3 - 5 : pes- . . .; beachtein Z. 1 f. d Nin-kilim). Vgl. YOS 11, 69 Vs. (Z. 3 - 5 : pes- . . ., Z. 2 u n d 9 d N i n gi,,-lí-na-) . 51 VAT 17180. Beschwörung (Marduk-Ea-Typ); sumerisch. Altbabylonische Schrift. Vielleicht Fortsetzung von Nr. 50 Rs.; beachte in Z. 10': d Nin-kilim n i g - k i - a - n i . 52 VAT 17152. Kultmittel-Beschwörungen („Weihungstyp" nach A. Falkenstein, Die Haupttypen der sumerischen Beschwörung76—81); sumerisch. Altbabylonische Schrift. Rs. 10' Unterschrift: inim-inim-ma-gu-gadal u g a l - k e s - d a - k a m . Der Gottesname Ningirima wird in Rs. 6' dNin-HA.KUD.DU geschrieben (wie in VS 17, 16, 10).
53 VAT 17057 (BE 34592). Beschwörung; sumerisch, zweisprachig. Duplikat zu CT 17, 34, 3ff., ab Z. 2' auch zu Nr. 54 Vs. l'ff. 54 VAT 17056 (BE 34136Beschwörung; sumerisch, zweisprachig. Die Vs. ist Duplikat zu CT 17, 34, 5ff. und Nr. 53, 2'ff. Unterschrift Rs. 3': [ i n i m - i n i m - m a ] - g i s - k i n - a - k a m . (N. B. gis-kin wird in Texten des 1. Jahrtausendsgelegentlich als gis-hur mißverstanden, z. B. CT 16, 6, 209//210.) 55 VAT 17368 (BE 37670). Beschwörung; sumerisch. 56 VAT 17053 (BE 33795). Beschwörungen; sumerisch. Die Beschwörungen von Vs. II beziehen sich auf Vögel (buru r ,-habrud-da mu5en „Höhlenente" Z. 9', ugamu5en „Rabe" Z. 16'), die von Rs. III auf Schildkröten (bal-gi ku « nig-bün-na k u , ; Z. 15') und den schlimmen asakku (Z. 16'ff. mit Duplikat CT 17, 40: Rm. 125). Zur Rabenbeschwörung vgl. YOS 11, 69 Rs. l ' - 7 ' (uga muäen -dab-,-ba), zur Schildkrötenbeschwörung VS 17, 12 (siehe D. I. Owen.Z^ 71 [1981] 42-43). 57 ( + ) 58 VAT 17237 ( + ) 17307. Beschwörungen aus der Serie s a g - g i g - g a - m e s ; sumerisch, zweisprachig. Die Vs. ist Duplikat zu CT 17, 7 iv 8ff., die Rs. wohl zu CT 17, 29-30, Z. 30ff. Das la da a ri von Vs. 4'b ist Fehler (oder Sandhischreibung?) für lä adäri. 59 VAT 17039 (BE 15526). Zweisprachige Beschwörungen aus dem mis-pi-Ritual, Tafel 4. Bearbeitung durch C. B. F. Walker vorgesehen. 60 VAT 17294. Beschwörung; sumerisch, zweisprachig. 61 VAT 17397. Beschwörung; sumerisch. 62 VAT 17195. Fragment; sumerisch. 63 VAT 17096 (BE 36885). Fragment. 64 VAT 17071 (BE 35882, Photo Bab. 1497/1498). Edubba: Examenstext A, Z. 24-39; sumerisch, zweisprachig. In der Bearbeitung von Ä. Sjöberg, ZA 64 (1975) 137—176, als Text M verwertet. 11
65 VAT 17380. Sprichwörter (?); sumerisch. Altbabylonische Schrift. 66 VAT17532. Fragment; sumerisch. Altbabylonische Schrift. 67 VAT 17524. Fragment; sumerisch. Altbabylonische Schrift. Gehört vielleicht zur selben Komposition wie Nr. 66. 68 VAT 17378. Lehrgedicht von der Hacke (en-e nig-du 7 -e). Duplikat zu TCL 16, Nr. 72, 48-59 usw. (siehe D. O. Edzard, AfO 21 [1966] 87a und C. Wilcke in Reallexikon der Assyriologie 4 [1972-75] 36-38). Altbabylonische Schrift. 69 VAT 17412 (BE 46600bs). „Geórgica sumerica" ( n a - r i - g a d Nin-urta). Duplikat zu UET 6/2, 172, 1 - 1 1 usw. (siehe A. Salonen, Agricultura mesopotamica [Helsinki 1968] 202—203). Altbabylonische Schrift. 70 VAT 17316. „Geórgica sumerica", Anfang einer der vorigen verwandten Komposition. Mittelbabylonische (?) Schrift. 71 VAT 17320. „Inanna und Ebeh" (in-nin„-me-hus-a), Z. 24-33. Duplikat zu UET 6/1, 12 usw. (siehe D. O. Edzard, AfO 21 [1966] 86b). Altbabylonische Schrift. 72 VAT 17357. Schülertafel: Anzu-Erzählung; sumerisch, zweisprachig. Altbabylonische Schrift. Beachte in Z. 1 die Glosse zu-ge-né zu AN.iM.DUGUDmuä6n-ke,1-e-ne und in Z. 2 die Schreibung von akkadisch Anzü als a-zi. 73 VAT 17463. Enmerkar-Epos (uru-gu,,-hus). Kol. II' = Z. 226-232 (225-231); siehe die Ausgaben von S. N. Kramer, Enmerkar and the Lord of Aratta (Philadelphia 1952) bzw. S. Cohen (Diss. Univ. of Pennsylvania 1973). Altbabylonische Schrift. 74 VAT 17372. Lugalbanda-Epos, Z. 346-351 und 387-389. Für Text und Duplikate siehe C. Wilcke, Das Lugalbandaepos (Wiesbaden 1969) S. 122/126 bzw. 86-87. Altbabylonische Schrift. — Rs. II' 3': Die Variante zu Z. 389 ( - m u - n a - k e , statt -sen-na-ke/,) ist vorerst nicht zu erklären. 75 VAT 17166. Schülertafel: Sargonserzählung; sumerisch, zweisprachig. Altbabylonische(P) Schrift. Z. 1 wird in JAOS 103 (1983) 71 linker Rand ( = 75, '38a') angeführt. - Für die nam-Literatur bez. Sargon siehe J . G. Westenholz, JAOS103,328-330. 76 VAT 17460 (BE 35664). Erzählend (?); sumerisch. Altbabylonische Schrift. 77 VAT 17399. Historischer Text; sumerisch. Altbabylonische Schrift. In Z. 1 wird König Silli-Sin von Esnunna genannt, der auch in Esnunna (OIP 43 [1940] 140: Nr. 17, 1) und Mari (siehe ARM 16/1 [1979] 188) belegt ist; zur Herrscherfolge vgl. J . van Dijk, AfO 23 (1970) 64-65. 78 VAT 17240. Königskorrespondenz (?); sumerisch. Altbabylonische Schrift. 79 VAT 17172. Historischer Bericht (Art Chronik?); akkadisch. Altbabylonische Schrift. Ortsnamen: id-lagasa (Vs. 2', wenn richtig gelesen), Ma-an-ki-súmkl (Rs. 4'f.), As-nun-nakl (&), Gu-ti-umk' (9'1. In Rs. 6' wirdein König von Esnunna genannt: . . ,]-dStn, d. h. Naräm-Sin oder Silli-Sin. 80 VAT 17286. Historischer bzw. historisch-epischer Text; akkadisch. Der Schriftduktus ist ungewöhnlich: spätaltbabylonisch oder mittelbabylonisch? Auffällig ist die Schreibung in für ina in Vs. 4', Rs. 2', 3' und 7'. In Rs. 9' steht offenbar der Königsname Samsu-il[üna]; andere Namen, z. T. unsicher: Ha-wi-ri (Vs. 1'), Gu-la-x-x (2'), Na-aw-ra-a[m{-) (Rs. 10'). 81 VAT 17310. Brief o. ä.; akkadisch. Mehrmals kommen Formen der 1. Person Sg. vor; die Verben stehen weitgehend im Präsens. 82 VAT 17135 (VAN 46791). Brief/Urkunde; akkadisch (altbabylonisch). 83 VAT 17203. Königsinschrift (?) aus der Kassitenzeit (?); sumerisch. 84 VAT 17013 (BE 5596). Bauinschrift; akkadisch. 85 VAT 17033 (wohl B E 14518; siehe WVDOG 15, 31). Abschrift einer Ziegelinschrift Kurigalzus; sumerisch. Siehe K. Jaritz, Mitteilungen des Instituts für Orientforschung 6 (1958) 234: Nr. 46; J . A. Brinkmann, Materials and Studies for Kassite History I (Chicago 1976) 212: Q.2.12. 86 VAT 17440. Poetischer Bericht eines Königs; Vs. sumerisch, Rs. akkadisch. Am Ende geht es um den Bau eines Palastes in Babylon (geschrieben ba-ab-i-li Rs. 4'), der laut Rs. 6' burrnu „Farbigkeit, Buntheit" besitzt. Mittelbabylonische Schrift. 87 VAT 15584 (BE 46154, Photo Bab. 2955/2956). Historischer Text: Ein König von Babylon berichtet den Babyloniern über einen Feldzug gegen Elam. Beachte in Vs. 1 die Veibindung litti massé wie in B E 1, 83 Rs. 9, in Vs. 3 die ungewöhnliche Königstitulatur sakkanak Ellil zer Bäbili. — Soll man den Text Nebukadnezar I. zuweisen? Die Schilderung des Feldzugs erinnert an diejenige auf dem Kudurru des Sitti-Marduk. (L. W. King, Babylonian Boundary-Stones [London 1912] Nr. VI); mit Vs. 23 („. . . ich sah Marduk, den hohen Helden der Götter") könnte das Wiederfinden der nach Elam verschleppten Mardukstatue beschrieben sein. (Vgl. J . A. Brinkman, AnOr 43 [Rom 1968] 105-110.) Die VAT-Nr. gilt nur für das große Stück; das kleine war unauffindbar. Für die Kopie des kleinen und er-
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gänzend auch des großen Stückes — beim Brennen ist etwas Text verlorengegangen — wurden die Grabungsphotos sowie eine von A. Falkenstein nach dem Photo angefertigte Kopie der Vs. (ab Z. 5) verwendet. 88 VAT 17145. Historischer (oder mythologischer?) Text; akkadisch. Beachte in Z. 8' tam-Ul galle(GAL5.LÄ. MES).
89 VAT 17108 (VA. Bab. 1973, B E 38075). Inschrift eines assyrischen Königs; neuassyrische Schrift. Bericht in Ichform über eine militärische Unternehmung und Baumaßnahmen (?) an einem Tempel. Da das Suffix der 2. Person (Z. 7', 12') sich auf einen Gott bezieht, könnte es sich um einen „Gottesbrief" handeln. Für die Verbindung [^d-ki-it dEN.LfL-ü-ti in Z. 12' vgl. VAB 4, 282 ix 9: 6d-ki-ti dEN.LiL-fci (s. CAD I/J 86a). 90 VAT 17021 (BE 13513). Erzählender Text, z. T. in der 1. Person; akkadisch. Gehört das Stück zur historischepischen Literatur? In Vs. 6' kommt der Funktionär simmagir vor, in Rs. 9', 22' und 23' das kadammu-Gebäude. 91 VAT 17020 (BE 13384). Brief eines unbekannten Absenders an die Großen von Babylon (?), in dem er die Nachfolge auf dem Königsthron beansprucht; im Stil verwandt mit den bei E. Weidner, BAfO 12 (1959) als Nr. 42 und 56 aufgeführten Briefen babylonischer Könige. — Eine Bearbeitung ist vorgesehen. Der Sprecher gründet seinen Anspruch auf seine Herkunft aus einer mit dem kassitischen Königshaus verschwägerten und verwandten elamischen Familie; er stamme von einer Tochter König Kurigalzus ab und sei mit einer Tochter Melisihus verheiratet. Den Adressaten wirft er vor, sie hätten, weil angeblich auch aus der weiblichen Linie kein Thronerbe vorhanden gewesen sei, Fremde auf den Thron gesetzt — darunter Adad-suma-usur, Sohn der Dunnasah, und Nabü-apla-iddin, Sohn einer Hethiterin —, seinen eigenen Anspruch auf den Thron dagegen mißachtet. E r droht ihnen daher mit Gewaltmaßnahmen. (Das Ende des Briefes ist nicht erhalten.) Auf diesen Brief wird möglicherweise in einem der sog. Kedorlaomer-Texte Bezug genommen; vgl. Rs. 10—13 mit BM 35404 = Sp. II 987, Vs. 17'—18' (Kopie: Th. G. Pinches, Journal of the Transactions of the Victoria Institute 29 [1897] 84-85). 92 VAT 17019 (BE 13383). Akkadischer Mythos von der Erschaffung des Menschen und des Königs: vom lullü-amelu zum mäliku-amelu. Ab Z. 38' läuft der Text parallel mit LKA 31 Rs. 5 ff. — Eine Bearbeitung ist vorgesehen. 93 VAT 17099 (BE 36669). Atramhasis-Epos, Text y; altbabylonische Schrift. Siehe W. G. Lambert - A. R. Millard, Atra-hasis: The Babylonian Story of the Flood (Oxford 1969) Taf. 5 und S. 116 rechts, wo die auf den unteren Rand geschriebene Zeile fehlt: mu-sa i-zu-uz-ma x[. . . „er teilte die Nacht und [. . .]". 94 VAT 17374. Erzählender Text (1. Person); akkadisch. Erinnert an Dichtungen vom „leidenden Gerechten" (Ugaritica V [1968] 435; Ludlul bei nemeqi). 95 VAT 17234. Gilgames-Epos, Tafel I. Als Duplikate werden die Texte in EG = R. C. Thompson, The Epic of Gilgamish (Oxford 1930) angegeben. Kol. II l ' - 9 ' unklar, kaum zu lesen; 10'ff. // EG I ii 9ff. (bzw. 21 ff.); I I I unklar, vielleicht um EG I iii 16 zu situieren; IV // EG I iii 5 1 - i v 23; V // ebd. v 9 - 2 2 . Kol. II 12' ergänzt das Ende von EG I ii 11 zu ina ku-kit-ti, II 14' dasjenige von ebd. ii 13 zu se-ris. Kol. IV 15'—16' bietet die Verse EG I iv 14—15 in umgekehrter Reihenfolge, was wohl die bessere Fassung sein dürfte. Beachte: a) I V l'/5' i-TE-[ep-pir], dem in EG i-Diß-pir entspricht (I ii 40, iii 51/iv 4 Var.; vgl. i-mn-pi-ir II ii 40); Verb also t/teperu? — b) IV 2'/6' i-m-pi, dem in EG i-DIB bzw. i-m-pu entspricht (I ii 41, iv 1/5); Verb also edepul 96 VAT 19286 (BE 27125). Vs. Vokabular Sb (Schülertafel mit nur Mittelkolumne), Z. 83-90, 130-137, 186—190 (siehe MSL 3, 336—143). — Rs. Gilgames-Epos. Kol. I ' : noch nicht einzuordnen. Kol. I I ' : Tafel V, jedenfalls ab Z. 4' (Begegnung mit Humbaba; Z. 3' klingt wie I I I ii 20 der Ninive-Fassung); ab Z. 5' Duplikat zur Uruk-Fassung, Baghdader Mitteilungen 11 (1980) 95 ii 8ff. 97 VAT 17156. Gebet an einen Gott (Marduk?); akkadisch. (Alt- oder) mittelbabylonische Schrift. Erwähnt werden Babylon und Esangil. Rs. 5 nennt Fabelwesen, die im Tempel figürlich dargestellt waren: r ba-as-mu muS-huS-üu^ [u,rga]l-lu uridimmu(UR.IDIM) AW/W/ZM(KU 6 .LU.LU 8 ) SMÄMRMÄSM(SUHUR.MASKU,I). Für den Lautwert kil (NIGIN) in Rs. 4 siehe AnOr 42, Nr. 286, wo dieser Text zitiert wird. 98 VAT 17336b. Hymnus o. ä. auf Göttin(nen); akkadisch. Beginn Vs. 1: [. . .] qarittu dIs[tar]; Ende Rs. 4': [GNF be]let zamäri KL.MIN. Rs. 6'ff. Kolophon; hat das si-is-si-su in Z. 6' mit si-tas-si-sii zu tun? Der Schreiber gehört zur Familie rab-bane (vgl. A. Ungnad, AnOr 12 [1935] 323). 99 VAT 17414. Gebete und Ritual (?); akkadisch. Z. 2 ' - 6 ' ist Duplikat zu LKA 48 Rs. 4 ' - 1 0 ' usw. (Su-ilaGebet an Zarpanitu, Nr. 1 in der Liste UFBG 424f.). Z. 7' ist vielleicht Anfangszeile eines weiteren Gebetes: [x x x-t]i na-Hr kis-sat x[. . .]. 100 VAT 17349. Akkadisches Su-ila-Gebet an Marduk (Nr. 10 in der Liste UFBG 396). Die Vs. ist weitgehend unleserlich; Rs. 15'ff. ist Duplikat zu L. W. King, Babylonian Magic and Sorcery (London 1896) Nr. 15, l'ff. 101 VAT 17114 (BE 38632). Kultische Liebeslyrik; akkadisch. Zu Vs. II 5 ' - 8 ' vgl. BM 41005 ii 13'/15'b, 13
14'/16', 17', 18'a (Ritualtafel; Lambert, Love Lyrics 104). Duplikat zu II 7 ' ' - 1 4 ' ist K. 6082 + , A 2 ' ' - l 4' (ebd. 118c). 102 VAT 17351. Kultische Liebeslyrik; akkadisch. Das Gedicht Rs. I I I 10'ff. wird in BM 41005 iii 11 (Ritualtafel; Lambert, Love Lyrics 104) angeführt. Rs. I V : An die Kassitenzeit erinnern die 14 sakrumaSäti (Z. 10') und bit Kurigalzu (Z. 11'); im zweiten Abschnitt (Z. 12'ff.) kommen verschiedene Steine vor. 103 VAT 17336a. Kultische Liebeslyrik (?); akkadisch. In Z. 9'f. die bekannte Folge nubattu — eSSesu. 104 VAT 17168. Beschwörungen; akkadisch. 105 VAT 17403. Beschwörung (¿n ¿ - n u - r u ) , an Gula gerichtet; akkadisch. 106 VAT 17491. Ritual der Serie e d e n - n a - d i b - b d - d a . Teilduplikat ist K. 9875 (G. Meier, Ajö 12 [1937-39] Taf. I X - X und S. 142-144). Kol. I 7 - 1 2 // K. 9875 ' I I ' (=111) 1 - 6 ; Kol. II 1 - 4 // K. 9875 T ( = IV) 17-20. Zu I 8 me näri a-li-ku-ti siehe CAD A, 347a; in Z. 11 steht sar-ru statt dem sa-pär-ru des Duplikats; Z. 15 ina zi-in-gi-sv: zu singu? IV 7' Unterschrift: [ i n i m . i n i m . m a ] harrän mü[H] sa-[ba-ti]. 107 VAT 17481. Ritual, in dem der kulü (Vs. 6', 13') und der kulullu (KU.LÜ.ULÜ1u, „Fischmensch", Vs. 14') eine Rolle spielen. Beachte das Vorkommen von hurru („Loch", Vs. 11', 17') sowie die Beziehung auf den Fluß (Vs. 5' qaduttu und 7' terütu „Schlamm", 14'f. milu „Hochwasser"). In Vs. 2' ist ha-af-ba-na-a-ta vielleicht Plural zu hasbattu. Der Abschnitt Rs. 4'ff. erinnert entfernt an Maqlü VII 31 ff. Nr. 108—110: Akitu-Ritual. Götterstatuen und sakrale Gegenstände werden gruppenweise aufgezählt, in der hierarchischen Ordnung, die sie beim Fest einnehmen. Für den Texttyp vergleiche man AO 17662 (J. Nougayrol, RA 41 [1947] 32-38), aus Assur A.485 + Rs. 1 9 - 2 4 (siehe B. Menzel, Assyrische Tempel [Studia Pohl series maior 10; Rom 1981] II Seite T 44) sowie akitu-Texte: KAV 49, Abschnitte von BM 121206 und VAT 13596 (siehe zuletzt B. Menzel, ebd. Seite T 59-76). 108 VAT 17382. Vs. 1: [üänu] Sd it-ti ABel ina bit a-ki-tu,t [illaküjuHabü o. ä.]. Duplikat zu Vs. 4ff. ist Nr. 110 Fragment. Die Schrift ist unsicher, viele Zeichen sind verzittert — ebenso wie auf Nr. 109. Beide Stücke dürften zur selben Tafel gehören. 109 VAT 17350. Duplikat zu Nr. 110 Vs. 2'ff. In Z. 12'f. Götterwagen wie in KAR 132 iii 5f. Das Stück gehört wohl zur selben Tafel wie Nr. 108; siehe dort. 110 VAT 17306. Vs. 2'ff. ist Duplikat zu Nr. 109, l'ff. - Das Fragment ist Duplikat zu Nr. 108 Vs. 4ff. 111 VAT 17213 (BE 42342.c.). Beschreibung eines Tempels oder Ritual? Zu dul-ba-nu in Z. 4' und 5' siehe CAD D 49a („Durchgang, Korridor"). 112 VAT 17017 (BE 13371). Liste aus der Tempelverwaltung. Zu Rs. 10' ¿ - d i m - a [ n - n a vgl. VAB 4, 130, 63 (Sin-Tempel in Borsippa). 113 VAT 17353. Sprichwörter; zweisprachig. Alt- oder mittelbabylonische Schrift. Z. 1—9 ist Duplikat zu BWL 263 b 1 1 - 1 4 und dort als „BE Unnumbered" verwertet; Z. 1 0 - 1 8 ist in BWL 274 in Umschrift wiedergegeben („BE Unnumbered"). 114 VAT 17359. Sprichwörter o. ä.; akkadisch. Rs. 6 ' : su\-ma-ak-tar. 115 VAT 17553. Religiöse Texte. Rs. 4'ff. Auszug aus dem großen Samas-Hymnus ( B W L 136, 166ff.). 116 VAT 17542. Altbabylonischer Opferschaubericht, bei dem die Omendeutung jeweils beigegeben ist. In Z. 7 erscheint das Zeichen KASKAL!"AGAB *
U
m. W. zum ersten Mal als Wortzeichen in akkadischem Kon-
LAGAB X u
text. In Z. 2, 23, 37 und 39 steht für imittu „rechte Seite" das Wortzeichen ZI.DA. Z. 26 -Ju-me-el' (wohl EL über LIM). In Z. 36 ist ir-rum wahrscheinlich Fehler für ni-rum\ gu-um-pu-uS steht für /guppus/. 117 VAT 17139 (BE 46880. a.S.). Altbabylonische Hemerologie o. ä. 118 VAT 17201. Parodie auf die Menologien im sog. aluzinnu-Text. Duplikat zu 2 R 60/1 Rs. iii 1'—10' // K. 6392 (Langdon, Babyloniaca 7 [1913-23] Taf. X V I ) ; siehe die Bearbeitung von W. H. Ph. Römer, Persica 7 (1975-78) .63-65. Z. 3': ur-ba-tuina su. r x sd nap-pa~i-[hi . . . ] / / [ur-ba-t]i ina rKu/su.x sd 1Ü1SIMUG ta-pat-tan (Kollation C. B. F. Walker). 119 VAT 17016 (BE 13364). Aufzählung von Siebenergruppen (hier: Ellil und Anu). Zu Vs. 1' - Rs. 2 vergleiche Th. G. Pinches, PSBA 33 (1911) Taf. 11 (nach S. 94) Vs. 3 - 1 6 und KAR 142 iii 3 ' - 9 ' . In Rs. 5 ergänze wohl: M U L MU-BU-k